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Full text of "Österreich-Ungarn, nebst Cetinje, Belgrad, Bukarest. Handbuch für Reisende"

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BAEDEKERS  REISEHANDBÜCHER. 

Deutschland  in  einem  Bande.  Mit  19  Karten  and  68  Plänen.  3.  Aufl. 
1913   . Ji  9.— 

Berlin  u.  Umgebung.  5  Karten,  9  Pläne,  16Grundr.  17. Aufl.  1912  Ji  3.— 

Nordost-Deutschland  und  Dänemark  (von  der  Elbe  und  der  West- 
grenze Sachsens  an  nebst  Hamburg  und  der  Westküste  von  Schleswig-  , 
Holstein).    Mit  43  Karten  und  84  Plänen.    30.  Aufl.  1911   .  Ji  6.— 

Nordwest- Deutschland  (von  der  Elbe  und  der  Westgrenze  Sachsens  an, 
nebst  Hamburg  und  der  Westküste  von  Schleswig-Holstein).  Mit 
48  Karten  und  80  Plänen.    30.  Aufl.    1911 Ji  6.— 

Süd- Deutschland  (Oberrhein,  Baden,  Württemberg,  Bayern  und  die 
angrenzenden  Teile  von  Österreich).  Mit  59  Karten,  50  Plänen  und 
13  Grundrissen     31.  Aufl.    1913 , Ji  6.— 

Rheinlande,  Schwarzwald,  Vogesen.  Mit  70  Karten,  66  Plänen  und 
Grundrissen.    32.  Aufl.    1912 Ji  6.— 

Südbayern,  Tirol  und  Salzburg,  Ober-  undNieder-österreich,  Steier- 
mark, Kärnten  und  Krain.  Mit  74  Karten,  16  Plänen  und  11  Pan- 
oramen.   35.  Aufl.    1912 JC  8.— 

Nordseebäder,  Harz  und  Thüringen  siehe  Nordwest-Deutschland. 

Ostseebäder,  Sachs.  Schweiz  u. Biesengebirge  s.  Nordost- Deutschland. 

Elsaß-Lothringen  und  Vogesen  s.  Rheinlande. 

Schwarzwald  s.  Rheinlande  oder  Süd-Deutschland. 

Ägypten.  Unter-  und  Oberägypten,  Unter-  und  Ober-Nubien  und  der 
Sudan.  Mit  21  Karten,  84  Plänen  und  Grundrissen  und  55  Abbil- 
dungen.   7.  Aufl.    1913     Ji  15.— 

Algerien  s.  Mittelmeer. 

Alpenländer  s.  Südbayern  und  Schweiz. 

Balkanstaaten  s.  Konstantinopel  und  Kleinasien. 

Belgien  und  Holland  nebst  dem  Großherzogtum  Luxemburg.  Mit 
19  Karten,  36  Plänen  und  8  Grundrissen.   24.  Aufl.    1910  .  Ji  6.— 

Dänemark  s.  Nordost-Deutschland. 

England  s.  Großbritannien. 

Frankreich : 

Paris  und  Umgebung  nebst  einigen  Routen  durch  Nordfrankreich. 
Mit  16  Karten,  40  Plänen  und  Grundrissen.   18.  Aufl.   1912  Ji  6.— 

Südost- Frankreich  s.  Riviera. 
In  französischer  Sprache: 

Le  Nord-Est  de  la  France,  de  Paris  aux  Ardennes,  aux  Vosges  et 
au  Rhone.  Avec  12  cartes  et  30  plans  de  villes.  8e  ed.  1908  Ji  6.— 

Le  Nord-Ouest  de  la  France,  de  la  frontiere  beige  ä  la  Loire,  excepte 
Paris.    Avec  12  cartes  et  38  plans  de  villes.    9e  ed.    1913   Ji  6. — 

Le  Sud-Est  de  la  France,  du  Jura  ä  la  Mediterranee,  y  compris  laCorse. 
Avec  23  cartes,  28  plans  de  villes  et  2  panoramas.  9e  ed.  1910  Ji  6. — 

Le  Sud-Ouest  de  la  France,  de  la  Loire  ä  la  frontiere  d'Espagne. 
Avec  15  cartes  et  34  plans  de  villes.    9e  ed.    1912    .  .  .  .  Ji  6. — 

Griechenland,  die  griechischen  Inseln  und  ein  Ausflug  nach  Kreta. 
Mit  einem  Panorama  von  Athen,  15  Karten,  25  Plänen,  5  Grund 
rissen  und  2  Tafeln.    5.  Aufl.    1908 Ji  8.— 


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i,  Wales,  Schotth 


Großbritannien: England  (außer London) ,Wales,Schottlandu. Irland. 
Mit  24  Karten,  58  Plänen  und  1  Panorama.  4.  Aufl.  1906  «^10.— 

London u.Umgebung.  Mit 4Kartenu. 34 Plänen.  17. Aufl.  1912  Ji  6.— 

Holland  s.  Belgien. 

Italien:  I.  Ober-Italien  mit  Ravenna,  Florenz  und  Livorno.  Mit 
36  Karten  45  Plänen  und  1  Panorama.  18.  Aufl.  1911    .  Ji  8.— 

IL  Mittel- Italien  und  Born.  Mit  19  Karten  und  55  Plänen  und  Grund- 
rissen.   14.  Aufl.    1908 ' Ji  7.50 

III.  Unter- Italien,  Sizilien,  Sardinien,  Malta  und  Corfü.  Mit 
30  Karten  und  34  Plänen.    15.  Aufl.    1911 Ji  6.— 

Italien  von  den  Alpen  bis  Neapel.  Mit  25  Karten,  29  Plänen  und 
23  Grundrissen.    6.  Aufl.    1908 Ji  8.— 

Konstantinopel  und  Kleinasien,  Balkanstaaten,  Archipel, 
Cypern.  Mit  18 Karten,  50  Plänenu.  15  Grundr.  2.  Aufl.  1914  Ji  8.— 

Mittelmeer,  nebst  Madeira,  den  Kanarischen  Inseln,  der  Küste  Ma- 
rokkos, Algerien,  Tunesien.  Mit  37  Karten  u.  49  Plänen.  1909  Ji9.— 

Norwegen  s.  Schweden. 

Österreich-Ungarn  nebst  Bukarest,  Belgrad  und  Cetinje.  Mit75Kar- 
i#  ten,  76  Plänen  und  7  Grundrissen.    29.  Aufl.    1913    .  .  .  .  Ji  9.— 

Österreich  (ohne  Galizien,  Dalmatien,  Ungarn  und  Bosnien).  Mit 
51  Karten,  41  Plänen  und  7  Grundrissen.    29.  Aufl.    1913    Ji  6.— 

Tirol,  Salzburg,  Steiermark,  Kärnten  s.  Südbayern. 

Palästina  und  Syrien,  Mesopotamien  und  Babylonien,  Cypern. 
Mit  21  Karten,  56  Plänen  und  1  Panorama.   7.  Aufl.  1910  Ji  10.— 

Portugal  s.  Spanien. 

Riviera,  Südost- Frankreich  und  Korsika.  Die  Kurorte  in  Stidtirol, 
am  Genfer  See  und  an  den  Oberitalienischen  Seen.  Mit  37  Karten, 
41  Plänen  und  6  Grundrissen.    5.  Aufl.    1913 Ji  6. — 

Rußland.  Europ.  Rußland,  Eisenbahnen  in  Russ. -Asien,  Teheran,  Pe- 
king. Mit 40  Karten,  67 Plan en  u.ll  Grundr.  7.  Aufl.  1912  Ji  15.— 

St.  Petersburg  und  Umgebung.  Mit  5  Karten,  11  Plänen  und  4  Grund- 
rissen. 2.  Aufl.  1913 Ji  4.— 

Bussischer  Sprachführer.    5.  Aufl.    1912 Ji  1. — 

Schweden  und  Norwegen,  Dänemark,  Island  und  Spitzbergen. 
Mit  62  Karten,  42  Plänen  und  3  Panoramen.  12.  Aufl.  1911  ^7.50 

Schweiz  nebst  den  angrenzenden  Teilen  von  Ober-Italien,  Savoyen  und 
Tirol.  Mit77Karten, 21  Plänenu.  14 Panoramen.  35.Aufl.  1913  Ji  8.— 

Spanien  undPortugal  nebst  Ausflügen  nach  Tangeru.denBalearen. 
Mit  19  Karten,  44  Plänen  und  1  5  Grundrissen.  4.  Aufl.  1912  Ji  12.— 

Türkei  s.  Konstantinopel  und  Kleinasien. 

Nordamerika:  Die  Vereinigten  Staaten  nebst  Mexiko.  Mit  25  Kar- 
ten, 32  Plänen  und  4  Grundrissen.    2.  Aufl.    1904  ....  ^12.— 

The  Dominion  of  Canada  with  Newfoundland  and  Alaska.  With 
13  Maps  and  12  Plans.   3d  ed.  1907  (nur  in  engl.  Sprache)  Ji  6.— 

Indien.  Ceylon,  Vorderindien,  Birma,  die  malayische  Halbinsel, 
Siam,  Java.  Mit  22  Karten,  33  Plänen  u.  8  Grundr.  1914  Ji  20.—  . 


BOSTON  PUBLIC  LIBRARY 


3  9999  06717  104  9 


BOSTON 
PUBLIC 
LIBRARY 


ÖSTERREICH-UNGARN 


Vergleichende  Geldtabelle 

nach    dem    Goldwert    ohne    Berücksichtigung    der    unbedeutenden    Kurs- 
schwankungen. 


Österreich- 

.     .11 

Österreich- 

Ungarn 

Deutsches  Reich 

Deutsches  Reich 

Ungarn 

Kronen 

Heller 

Mark 

Pfennig 

Mark 

Pfennig 

Kronen 

Heller 

m 

00 

(JO 

(Pf.) 

OSO 

(Pf.) 

HO 

00 

5 

4,25 

— 

5 

— 

5,88 

— 

10 

— 

8,5 

— 

10 

— 

11,8 



20 

— 

17 

— 

20 

— 

23,5 



30 

— 

25,5 

— 

30 

— 

35,3 

— 

40 

— 

34 

— 

40 

— 

47 



50 



42,5 

— 

50 

— 

58,8 

— 

60 

— 

51 

— 

60 

— 

70,5 



70 



59,5 

— 

70 

— 

82,3 



80 

— 

68,i 

— 

80 

— 

94 

— 

90 

— 

76,6 

— 

90 

l 

05,8 

i 

— 

— 

85,1 

l 

— 

l 

17,6 

2 

— 

1 

70,i 

2 

— 

2 

35,1 

3 

— 

2 

55,2 

3 

— 

3 

52,7 

4 

— 

3 

40,2 

4 

— 

4 

70,2 

5 

— 

4 

25,3 

5 

— 

5 

87,8 

6 

— 

5 

10,4 

6 

— 

7 

05,3 

7 

— 

5 

95,4 

7 

— 

8 

22,9 

8 

— 

6 

80,5 

8 

— 

9 

40,4 

9 



7 

65,6 

9 

— 

10 

58 

10 

— 

8 

50,6 

10 

— 

11 

75,i 

11 

— 

9 

35,7 

11 

— 

12 

93,i 

12 

— 

10 

20,7 

12 

— 

14 

10,6 

13 

. — 

11 

05,8 

13 

— 

15 

28,2 

14 

— 

11 

90,9 

14 

— 

16 

45,7 

15 

— 

12 

76 

15 

— 

17 

63,3 

16 



13 

61 

16 

— 

18 

80,8 

17 

— 

14 

46 

17 

— 

19 

98,4 

18 



15 

31,i 

18 

— 

21 

15,9 

19 



16 

16,2 

19 

— 

22 

33,5 

20 

— 

17 

01,2 

20 

— 

23 

51 

60 

— 

42 

53,i 

50 

— 

1    58 

77,6 

100 

— 

85 

06,i 

100 

— 

117 

65,i 

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25« 

JfeW 


ÖSTERREICH-UNGARN 

NEBST 

CETDME,  BELGRAD,  BÜKAßEST 


HANDBUCH  FÜR  REISENDE 


VON 


KARL  B/EDEKER 


Mit    75  Karten,  76  Plänen,  7  Grundrissen  nnd  2  Panoramen 
NEUNUNDZWANZIGSTE  AUFLAGE 


LEIPZIG 

VERLAG  VON  KARL  BAEDEKER 
1913 

Alle  Rechte  vorbehalten. 


J)ß/4 

,6  z? 
im 


Wer  reisen  will, 

Der  schweig  fein  still, 

Geh  steten  Schritt, 

Nehm  nicht  viel  mit, 

Tret  an  am  frühen  Morgen, 

Und  lasse  heim  die  Sorgen. 

Philander  von  Sittewald.  1650. 


Das  Reisehandbuch  für  Österreich-Ungarn,  das  hiermit 
zum  29.  Mal  erscheint,  will  den  Reisenden  in  den  Stand  setzen, 
die  bedeutendsten  Sehenswürdigkeiten  beider  Länder  mit 
möglichst  geringem  Zeit-  und  Geldaufwand  kennen  zu  lernen. 
Dieser  praktische  Zweck  verlangt  Beschränkung  in  der  Aus- 
wahl des  Stoffes.  Viel  bereiste  Städte  und  Gegenden  sind 
ausführlicher  beschrieben,  als  abseits  gelegene,  seltener  be- 
suchte, für  die  die  wesentlichen  Angaben  ausreichen  müssen. 
Eine  Ausnahme  macht  hierin  nur  das  Alpengebiet,  dessen 
eingehende  Behandlung  die  Grenzen  dieses  Bandes  weit  über- 
schreiten würde.*)  Der  Inhalt  beruht  auf  eigener  Anschauung 
des  Herausgebers  und  seiner  Mitarbeiter,  sowie  auf  sorgfältig 
eingezogenen  Erkundigungen  unter  Berücksichtigung  der 
einschlägigen  Literatur.  Zahlreiche  Mitteilungen  sind  auch 
diesmal  wieder  von  wohlwollenden  Lesern  eingelaufen.  Für 
alle  ihm  gewordene  Unterstützung  sei  an  dieser  Stelle  noch- 
mals besonders  gedankt. 

Buchstäbliche  Genauigkeit  wird  niemand  von  einem 
Reisebuche,  das  über  zahlreiche,  stetem  Wechsel  unter- 
worfene Dinge  Auskunft  geben  muß,  verlangen.  Der  Heraus- 
geber wiederholt  vielmehr  seine  Bitte,  ihn  auf  Fehler  und 
Mängel  in  den  Angaben  aufmerksam  machen  zu  wollen. 
Jede  neue  Auflage  wird  zeigen,  wie  schätzenswert  ihm  solche 
Mitteilungen  sind.  Einseitig  beschriebene  Briefbogen  bieten 
den  Vorteil,  daß  die  einzelnen  Berichtigungen  ausgeschnitten 
und  für  die  nächste  Neubearbeitung  mit  entsprechenden 
anderweitigen  Mitteilungen  im  Original  zusammengestellt 
und  verglichen  werden  können,  während  sonst  Abschriften 
notwendig  und  damit  leicht  neue  Fehler  zu  gewärtigen  sind. 
Die  Ausstattung  mit  Karten  und  Plänen  ist  weiter  vervoll- 
ständigt worden. 

Das  Buch  ist  in  zehn  Abteilungen  geteilt:  I.  Wien  und 
Umgebung;  IL  Nieder-  und  Ober-Österreich,  Salzkammergut 
und  Salzburg;  III.  Tirol  und  Vorarlberg;  IV.  Steiermark, 
Kärnten,  Krain,  Istrien;  V.  Böhmen,  Mähren  und  Schlesien; 
VI.  Galizien  und  die  Bukowina ;  VII.  Dalmatien ;  VIII.  Bosnien 
und  die  Herzegowina;  IX.  Ungarn;  X.  Siebenbürgen  und 
Bukarest.  Wer  diese  einzeln  benutzen  will,  breche  am  Be- 
ginn und  am  Schluß  der  loszulösenden  Abteilung  die  Seiten 


*)  Ausführliche  Angaben  über  das  gesamte  deutsch  -  österreichische 
Alpengebiet  enthält  Bcedekers  Südbayern,  Tirol,  Salzburg,  Ober-  und  Nieder- 
österreich, Steiermark,  Kärnten  und  Krain.  Mit  74  Karten,  16  Plänen  und 
11  Panoramen.  35.  Aufl.  1912  (neue  Auflagen  in  der  Regel  jeden  zweiten 
Sommer). 


VI 

stark  auf  und  durchschneide  die  Gaze,  auf  welche  die  Bogen 
geheftet  sind,  vorsichtig  mit  einem  Messer.  Leinwanddecken 
zum  Hineinlegen  der  Hefte  sind  durch  alle  Buchhandlungen 
zu  beziehen. 

Empfehlenswerte  Gasthäuser,  d.h.  solche,  bei  denen 
Zimmer  und  Bett,  Verpflegung  und  Bedienung  zu  loben  und 
die  Preise  angemessen  erscheinen,  sind,  soweit  des  Verfassers 
eigene  Kenntnis,  sowie  freundliche  Berichte  von  Reisenden 
reichen,  mit  kurzen  Worten  hervorgehoben  oder  durch  ein 
Sternchen  (*)  ausgezeichnet.  So  wenig  damit  aber  ausge- 
schlossen ist,  daß  es  unter  den  nicht  auf  diese  Weise  hervor- 
gehobenen ebenfalls  gute  Gasthäuser  gibt,  ebenso  wenig  wolle 
man  in  den  Gasthofsternchen  mehr  als  den  Ausdruck  eines 
Durchschnittsurteils  sehen  oder  bei  abweichender  Erfahrung 
dem  Herausgeber  die  Verantwortlichkeit  zumuten.  Allerorten 
sind  auch  einfache,  billige  Gasthäuser  angegeben,  so  daß 
auch  der  Reisende,  der  mit  seinen  Mitteln  haushalten  muß, 
sich  unseres  Handbuchs  mit  Vorteil  bedienen  wird. 

Für  Gasthofsbesitzer,  Restaurateure  usw.  folge  hier  noch 
die  Bemerkung,  daß  Empfehlungen  in  den  Baedekerschen 
Reisehandbüchern  auf  keine  Weise  zu  erkaufen  sind,  auch 
nicht  unter  der  Form  von  Inseraten.  Jeder,  der  den  Baedeker- 
schen Namen  zur  Erlangung  irgend  welcher  Vorteile  miß- 
braucht, ist  ohne  weiteres  als  Schwindler  anzusehen  und 
danach  zu  behandeln. 


Abkürzungen. 

Z.  =  Zimmer,  mit  Licht  und  Be- 

St. =  Stunde. 

dienung. 

m  =  Meter. 

F.  =  Frühstück,  auch  wohl  Führer. 

km  =  Kilometer. 

Gr.  =  Gabelfrühstück. 

S.M.  =  Seemeile. 

M.  =  Mittagsmahl. 

qkm  =  Quadratkilometer. 

A.  =  Abendessen. 

ha  =  Hektar. 

P.  =  Pension  mit  Zimmer. 

Min.  =  Minute. 

P.  o.  Z.  =  Pension  ohne  Zimmer. 

HS.  =  Eisenbahn-Haltestelle. 

K  =  Krone. 

magy.  =  magyarisch. 

h  =  Heller. 

Szt.  =  Szent  (magyar.)  =  heilig 

n.,  ö.,  s.,  w.  =  nördlich,  östlich, 

WM.  =  Wegemarkierung. 

südlich,  westlich. 

MW.  =  markierter  Weg. 

r.  =  rechts. 

A.  =  Alpe. 

1.  =  links. 

K.  =  Karte. 

Vorzugsweise  Beachtenswertes  is 

t  durch  Sternchen  (*)  hersrorgehobe 

VII 

Inhalts-Verzeiclmis. 

Seite 
Einleitung .' xiii-xl 

Die  österreichischen  Länder. 

Route  I.  Wien  und  Umgebung. 

1.  Wien 3 

2.  Umgebung  Wiens 106 

3.  Der  Schneeberg 116 

4.  Das  Höllen tal.   Die  Kaxalpe 121 

5.  Der  Semmering 122 

II.   Nieder-  und  Ober-Österreich,  Salzkammergut  und  Salzburg. 

6.  Von  Wien  nach  Linz  (Salzburg) 126 

7.  Linz 131 

8.  Die  Donau  von  Passau  bis  Wien 134 

9.  Von  Wien  nach  Mariazeil 142 

10.  Von  Linz  nach  Selztal.   Pyhrnbahn 143 

11.  Von  Linz  nach  Salzburg • .    .    .  144 

12.  Salzburg  und  Umgebung 147 

13.  Von  Salzburg  nach  Ischl.    Abersee.    Schafberg  ....  153 

14.  Gmunden.   Ischl.    Hallstatt.    Aussee 156 

15.  Von  Salzburg  nach  Berchtesgaden.   Königssee    ....  163 

16.  Von  Wien  nach  Zell  am  See  (Innsbruck) 168 

17.  Von  Zell  am  See  nach  Krimml.    Ober-Pinzgau  ....  173 

18.  Von  Salzburg  nach  Gastein  (Villach,  Triest).  Tauernbahn  175 

III.  Tirol  und  Vorarlberg. 

19.  Von  Wien  über  Zell  am  See  und  Wörgl  nach  Innsbruck  180 

20.  Von  Salzburg  über  Rosenbeim  (München)  und  Wörgl 

nach  Innsbruck .  182 

21.  Innsbruck  und  Umgebung 184 

22.  Das  Zillertal 192 

23.  Von  Bregenz  nach  Innsbruck.   ArlbeTgbahn 194 

24.  Das  Ötztal 200 

25.  Von  Innsbruck  mit  der  Brenneibahn  über  Franzensfeste 

nach  Bozen 202 

26.  Von  Bozen  über  Meran  nach  Neuspondinig.  Das  Stilfser 

Joch 210 

27.  Von  Bozen  nach  Verona.   Der  Gardasee 217 

28.  Von  Franzensfeste  durch  das  Pustertal  nach  Lienz  (Vil- 

lach, Marburg) 222 

29.  Von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  (Prägraten)  und  Kais  224 

30.  Von  Lienz  nach  Heiligenblut 226 

31.  Von  Toblach  über  Cortina  nach  Neumarkt.    Die  Dolo- 

mitenstraße   227 


VIII  INHALTS-VERZEICHNIS. 

Route            IV.  Steiermark,  Kärnten,  Krain,  Istrien.  Seite 

32.  Von  Wien  nach  Graz  (Triest).    Semnieringbahn.    .    .    .  232 

33.  Graz 234 

34.  Von  (Wien)  Graz  über  Marburg  nach  Triest 241 

35     Von  Graz  nach  Fehring  (Budapest) 249 

36.  Von  Franzensfeste  über  Lienz  und  Villach  (Triest)  nach 

Marburg 250 

37.  Von  Wien  über  Villach  nach  Udine  (Venedig)   ....  255 

38.  Von  Linz  oder  Wien  nach  Triest 261 

39.  Von   Salzburg  über  Gastein  und  Villach  nach  Triest. 

Tauernbahn 265 

40.  Triest  und  Umgebung 266 

41.  Von  Triest  mit  der  Eisenbahn  nach  Venedig.  Aquileja.  273 

42.  Von  Triest  nach  Pola.   Brioni    . 274 

43.  Von  Wien  nach  Abbazia  und  Fiume 280 

V.  Böhmen,  Mähren  und  Schlesien. 

44.  Prag 286 

45.  Von  Prag  nach  Dresden 302 

46.  Von  Aussig  über  Teplitz  nach  Komotau 307 

47.  Von  Prag  über  Karlsbad  nach  Eger  und  Franzensbad    .  311 

48.  Karlsbad  und  Umgebung 317 

49.  Von  Prag  nach  Fürth  (München,  Nürnberg) 325 

50.  Von  Eger  über  Marienbad  nach  Wien 328 

51.  Von  Prag  über  Brunn  nach  Wien 334 

52.  Von  Prag  über  Gmünd  nach  Wien 341 

53.  Von  Dresden  über  Tetschen  und  Znaim  nach  Wien    .    .  342 

54.  Von  Prag  nach  Georgswaide-Ebersbach  (Zittau,  Görlitz).  346 

55.  Von  Prag  nach  Reichenberg  (Zittau) 347 

56.  Von  Prag  nach  Breslau 350 

57.  Von  Wien  über  Oderberg  nach  Breslau 354 

58.  Von  Prerau  nach  Olmütz 358 

59.  Von  Olmütz  über  Sternberg  nach  Jägerndorf 359 

VI.   Galizien  und  die  Bukowina. 

60.  Von  Wien  nach  Krakau 362 

61.  Von  Krakau  nach  Lemberg 369 

62.  Von  Lemberg  nach  Czernowitz  (Bukarest) 372 

63.  Von  Stanislau  über  Stryj  und  Saybusch  nach  Dzieditz  .  374 

VII.  Dalmatien. 

64.  Von  Triest  oder  Fiume  nach  Zara 378 

65.  Zara 381 

66.  Von  Zara  nach  Spalato 383 

67.  Spalato  und  Umgebung 385 

68.  Von  Spalato  nach  Ragusa.    Die  süddalmatisehen  Inseln  391 

69.  Ragusa  und  Umgebung 393 

70.  Die  Bocche  di  Cattaro 399 

71.  Ausflug  nach  Montenegro 401 


INHALTS-VERZEICHNIS.  IX 

Route        vni.  Bosnien  und  die  Herzegowina.  seit« 

72.  Von  Bosnisch-Brod  nach  Sarajevo 407 

73.  Von  Sarajevo  über  Mostar  nach  Gravosa  (Ragusa)     .    .  412 

74.  Von  Sarajevo  nach  Vardiste  oder  nach  Uvac     ....  417 

75.  Von  (Agram)  Doberlin  über  Novi  nach  Banjaluka  und 

über  Travnik  nach  Sarajevo 419 

Die  Länder  der  ungarischen  Krone. 

IX.   Ungarn,  Kroatien  und  Slawonien.   Belgrad. 

76.  Von  Wien  nach  Budapest ' 427 

77.  Die  Donau  von  Wien  bis  Budapest 433 

78.  Budapest 436 

79.  Von  Budapest  nach  Ruttek  (Oderberg,  Breslau)    .    .    .  460 

80.  Von  Budapest  nach  Kaschau 462 

81.  Von  Preßburg  nach  Sillein.    Waagtal 465 

82.  Von  Oderberg  nach  Kaschau.   Die  Tatra 467 

83.  Die  Hohe  Tatra 471 

84.  Von  Fülek  über  Banreve  nach  Dobschau  und  Miskolcz  485 

85.  Von  Budapest  nach  Lawoczne  (Lemberg) 486 

86.  Von  Budapest  über  Debreczen  nach  Märamarossziget  .  488 

87.  Von  Budapest  über  Großwardein  nach  Klausenburg    .  492 

88.  Von  Budapest  nach  Arad  (Hermannstadt) ..  494 

89.  Donaufahrt  von  Budapest  über  Belgrad  nach  Orsova. 

Herkulesbad 495 

90.  Von  Budapest  über  Temesvär  nach  Orsova-Verciorova 

(Bukarest)  und  nach  Bäzias 500 

91.  Von  Budapest  nach  Belgrad  (Konstantinopel)    ....  505 

92.  Von  Budapest  nach  Bosnisch-Brod  (Sarajevo)   ....  509 

93.  Von  Wien  über  Nagykanizsa  nach  Fünfkirchen  (Bos- 

nisch-Brod)    512 

94.  Von  Budapest  über  Raab  nach  Fehring  (Graz)  ....  514 

95.  Von  Budapest  nach  Pragerhof  (Triest) 515 

96.  Von  Budapest  über  Dombövär  und  Agram  nach  Fiume.  517 

X.   Siebenbürgen.    Bukarest. 

97.  Von  Klansenbnrg  nach  Bistritz 525 

98.  Von  Klausenburg  nach  Hermannstadt  und  Kronstadt 

(Bukarest).    .    .    '. 528 

99.  Kronstadt  und  Umgebung 531 

100.  Von  Arad  nach  Hermannstadt.    Vajdahunyad   ....  536 

101.  Von  Piski  über  Petrozseny  nach  Lupeny 539 

102.  Hermannstadt  und  Umgebung 540 

103.  Von  Hermannstadt  über  Altbrücke  (Bukarest)  nach 

Kronstadt 543 

104.  Von  Kronstadt  über  Sinaia  nach  Bukarest 545 

Register 551 


Karten,  Pläne  und  Grundrisse. 

a.  Karten. 

1.  Österreich-Ungarn,  in  1  :  2750000,  vor  dem  Titel. 

2.  Umgebung  von  Wien,  in  1  :  180000,  S.  107. 

3.  Umgebung  von  Nußdorf  und  Klosterneuburg,  in  1 :  75  000,  S.  108. 

4.  Umgebung  von  Mödling  und  Baden,  in  1 :  75000,  S.  111. 

5.  Schneeberg,  Raxalpe,  Semmering,  in  1  :  1*25000,  S.  117. 

6.  Semmering,  in  1  :  50000,  S.  119. 

7.  Pöstlingberg,  in  1  :  40000,  S.  131. 

8.  Die  Donau  von  Passau  bis  zum  Strudel,  in  1  :  300000,  S.  134. 
9. Vom  Strudel  bis  Wien,  in  1  :  300000,  S.  136. 

10.  Steirische  und  Osterreichische  Alpen  von  Aussee  bis  zum  Hoch- 
schwab, in  1 :  500000,  S.  144. 

11.  Südl.  Umgebung  von  Salzburg,  in  1  :  250000,  S.  152. 

12.  Nördl.  Salzkammergut,  in  1  :  250000,  S.  154. 

13.  Umgebung  von  Ischl,  in  1  :  60000,  S.  158. 

14.  Südl.  Salzkammergut,  in  1  :  250000,  S.  160. 

15.  Salzach-  und  Saalachtal,  in  1  :  250000,  S.  170. 

16.  Lungauund  Niedere  Tauern,  in  1  :  500000,  S.  175. 

17.  Kitzbühler  Alpen  und  Hohe  Tauern,  in  1  :  500000,  S.  180. 

18.  Umgebung  von  Innsbruck,  in  1  :  75  000,  S.  190. 

19.  Zittertal  und  westl.  Pustertal,  in  1  :  500000,  S.  192. 

20.  Umgebung  von  Bregenz,  in  1  :  125000,  S.  194. 

21.  Vorarlberg  und  Bregenzer  Wald,  in  1  :  500000,  S.  196. 

22.  Ötztaler,  Stubaier  und  Ortler  Alpen,  in  1  :  500000,  S.  201. 

23.  Umgebung  von  Brixen,  in  1  :  125  000,  S.  205. 

24.  Umgebung  von  Bozen,  in  1  :  125  000,  S.  206. 

25.  Umgebung  von  Meran,  in  1  :  50000,  S.  210. 

26.  Adamello-,  Presanella-  und  Brenta-Alpen,  Nons-  und  Sulzberg, 
in  1:500  000,  S.  216. 

27.  Umgebung  von  Arco  und  Riva,  in  1 :  75  000,  S.  220. 

28.  Gardasee,  in  1  :  500  000,  S.  221. 

29.  Dolomit-Alpen  von  Franzensfeste  bis  Belluno,  in  1  :  500000, 
S.  227. 

30.  Schneeberg,  Semmering,  Mürztal,  in  1  :  500000,  S.  232. 

31.  Umgebung  von  Graz,  in  1  :  100000,  S.  238. 

32.  Karawanken  und  Bacher-Gebirge,  in  1  :  500000,  S.  242. 

33.  Küstenland,  in  1 :  500  000,  S.  244. 

34.  Umgebung  von  Divaca  und  St.  Canzian,  in  1  :  100000,  S.  246. 

35.  Kärntner  Alpen  von  Lienz  bis  zum  Wörther  See,  in  1  :  500  000, 
S.  250. 

36.  Umgebung  von  Klagenfurt,  in  1  :  75000,  S.  253. 

37.  Steirische  und   Kärntner  Alpen  von  Murau  bis   Gleisdorf,   in 
1:500000,  S.  255. 

38.  Umgebung  von  Triest,  in  1  :  100  000,  S.  271. 


KARTEN  UND  PLANE.  XI 

39.  Umgebung  von  Grado  und  Aquileja,  in  1  :  250000,  S.  272. 

40.  Umgebung  von  Pola,  in  1  :  170000,  S.  277. 

41.  Brioni  gründe,  in  1  :  75000,  S.  280. 

42.  Umgebung  von  Abbazia,  in  1  :  120000,  S.  281. 

43.  Böhmen,  Mähren  und  Schlesien,  in  1  :  1000000,  S.  283. 

44.  Umgebung  von  Aussig,  in  1  :  40000,  S.  304. 

45.  Umgebung  von  Bodenbach  und  Tetschen,  in  1  :  55000,  S.  304. 

46.  Umgebung  von  Eger  und  Franzensbad,  in  1  :  200000,  S.  314. 

47.  Umgebung  von  Karlsbad,  in  1  :  50  000,  S.  320. 

48.  Umgebung  von  Blansko,  in  1  :  250000,  S.  336. 

49.  Der  Jeschken,  in  1  :  100000,  S.  348. 

50.  Dalmatien,  Bosnien  und  die  Herzegowina,  in  1 : 2  750  000,  S.  377. 

51.  Istrienund  die  dalmatische  Küste  bis  Bossoglina,  in  1  :  1  000000, 
S.  378. 

52.  Umgebung  von  Sebenico,  in  1  :  250000,  S.  378. 

53.  Umgebung  von  Lussinpiccolo,  in  1  :  100  000,  S.  381. 

54.  Umgebung  von  Spalato,  in  1  :150000,  S.  386. 

55.  Dalmatische  Küste  von  Bossoglina  bis  Antivari,  in  1  :  1000000, 
S.  390. 

56.  Umgebung  von  Ragusa,  in  1  :  150000,  S.  394. 

57.  Die  Bocche  di  Cattaro,  in  1  :  250000,  S.  399. 

58.  Das  Bosnische  Hochland  von  Sarajevo  bis  Mostar,  in  1  :  500  000, 
S.  412. 

59.  Umgebung  von  Sarajevo,  in  1  :  200000,  S.  412. 

60.  Umgebung  von  Mostar,  in  1  :  200000,  S.  414. 

61.  Umgebung  von  Banjaluka,  in  1  :  200000,  S.  421. 

62.  Umgebung  von  Jajce,  in  1  :  200000,  S.  421. 

63.  Vrbastal  von  Jajce  bis  Banjaluka,  in  1  :  750000,  S.  421. 

64.  Die  Donau  von  Wien  bis  Budapest,  in  1  :  600000,  S.  434. 

65.  Umgebung  von  Budapest,  in  1  :  75000,  S.  459. 

66.  Hohe  Tatra,  in  1  :  150000,  S.  472. 

67.  Die  Donau  von  Bäziäs  bis  Ostrov,  in  1  :  600000,  S.  499. 

68.  Umgebung  von  Orsova,  in  1  :  200  000,  S.  499. 

69.  Umgebung  von  Belgrad,  in  1  :  225  000,  S.  507. 

70.  Umgebung  von  Agram,  in  1  :  350000,  S.  518. 

71.  Umgebung  von  Fiume,  in  1  :  375000,  S.  521. 

72.  Umgebung  von  Kronstadt,  in  1  :  400000,  S.  532. 

73.  Umgebung  von  Hermannstadt,  in  1  :  350000,  S.  540. 

74.  Ubersichtsblatt  der  Spezialkarten  der  Ost- Alpen  ]  ,  .  , 

75.  Eisenbahnkarte  von  Österreich-Ungarn,  in  >     „     .  , 
1:7000000  I     ßeSlster- 


b.  Pläne. 


1.  Abbazia,  S.  281. 

2.  Adelsberg,       3.    Adelsb erger 
Grotte,  S.  246. 


4.  Agram,  S.  518. 

5.  Aquileja,  S.  272. 

6.  Baden  bei  Wien,  S.  115. 


XII 


PLANE  UND  GRUNDRISSE. 


7.  Banjaluka,  S.  421. 

42. 

Linz,  S.  131. 

8.  Belgrad,  S.  507. 

43. 

Lussinpiccolo,  S.  381. 

9.  Bozen,  S.  206. 

44. 

Marienbad,  S.  328. 

10.  Bregenz,  S.  194. 

45. 

Meran,  S.  210. 

11.  Brixen,  S.  205. 

46. 

Mostar,  S.  414. 

12.  Brunn,  S.  336. 

47. 

Orsova,  S.  499. 

13.  Budapest,  S.  436. 

48. 

Passau,  S.  134. 

14.  Bukarest,  S.  547;  15.  innere 

49. 

Pistyän,  S.  466. 

Stadt,  S.  549. 

50. 

Pola,  S.  277. 

16.   St.    Canzianer    Höhlen    und 

51. 

52.      Prag,      deutsch      und 

Grotten,  S.  246. 

tschechisch,  S.  290,  286. 

17.   Cetinje,  S.  399. 

53. 

Preßburg,  54.  innere  Stadt, 

18.  Eger,  S.  314. 

S.  428. 

19.  Elbogen,  S.  324. 

55. 

Ragusa,  S.  394. 

20.  Fiume,  S.  521. 

56. 

Beichenberg,  S.  348. 

21.  Franzenslad,  S.  315. 

57. 

Salzburg,  S.  147. 

22.  Gastein,  S.  176. 

58. 

Sarajevo,    59.  innere  Stadt, 

23.  Gmunden,  S.  156. 

S.  408. 

24.  Gor«,  S.  263. 

60. 

Sebenico,  S.  378. 

25.  Grado,  S.  272. 

61. 

Sinaia,  S.  532. 

26.  Graz,  S.  234. 

62. 

Spalato,  S.  386. 

27.  Herkulesbad,  S.  499. 

63. 

Szegedin,  S.  500. 

28.  Hermannstadt,  S.  540. 

64. 

Temesvär,    65.  innere  Stadt, 

29.  llidze,  S.  411. 

S.  502. 

30.  Innsbruck,  S.  184. 

66. 

Teplitz,  S.  307. 

31.  Ischl.  S.  158. 

67. 

Trau,  S.  390. 

32.  Jajce,  S.  421. 

68. 

Trient,  S.  218. 

33.  Karlsbad,  S.  317. 

69. 

Triest,  S.  266. 

34.  Kaschau,  S.  463. 

70. 

FtfZacTi,  S.  251. 

35.  Klagenfurt,  S.  253. 

71. 

Visegrad,  S.  418. 

36.  Klausenburg,  S.  525. 

72. 

Wien  /,   S.  1 ;  73.    Wien  II, 

37.  JTrafcau,  S.  362. 

innere    Stadt,     S.  27;     74. 

38.  Kronstadt,  S.  532. 

Wien  -  Stadtbahnplan ,      auf 

39.  Laxenburg,  S.  113. 

der  Karte  vor  dem  Titel. 

40.  Lemberg,  S.  370. 

75. 

Wiener-Neustadt,  S.  119. 

41.  Leo&en,  S.  259. 

76. 

Zara,  S.  381. 

Grundrisse. 
Wien:  1.  Stephanskirche;  2.  Hofburg;  3.  Kunsthistorisches 
Hofmuseum,  Hochparterre ;  4.  Kunsthistorisches  Hofmuseum,  erster 
Stock;  5.  Naturhistorisches  Hofmuseum,  Hochparterre;  6.  Österr. 
Museum  für  Kunst  und  Industrie.  —  Budapest:  7.  Museum  der 
Bildenden  Künste,  erster  Stock. 
Panorama  vom  Schafberg,  S.  155.  —  Panorama  der  Tatra,  S.  472. 


XIII 

EINLEITUNG. 


I.  Praktische  Vorbemerkungen. 

A.    Paß.   Zoll.   Sprache. 

Ein  Paß  zwang  besteht  in  Österreich-Ungarn  nicht,  doch  ist 
ein  Paß  oder  eine  Paßkarte  stets  angenehm.  Für  Montenegro  und 
Skutari  vgl.  S.  402,für  Rumänien  vgl.  S.  525.  Geldsendungen  oder 
eingeschriebene  Briefe  werden  in  Österreich-Ungarn  auch  gegen 
Vorweisung  einer  in  Deutschland  ausgestellten  Postausweiskarte 
(V2  «^)  ausgehändigt. 

Zolldurchsuchung.  Man  wohne  der  Zollabfertigung  an  der 
Grenze  persönlich  bei  oder  bediene  sich  der  Vermittlung  eines  Spe- 
diteurs. Tabak  und  Zigarren  können  bis  zu  3  kg  gegen  Erlegung  des 
Zolles  eingeführt  werden.  35  Gramm  Tabak  oder  10  Zigarren  bzw. 
25  Zigaretten  sind  frei,  darüber  hinaus  sind,  einschl.  Lizenzgebühr, 
für  1  kg  Tabak  31  K  25  h,  1  kg  Zigarren  36  K  25  h,  1  kg  Zigaretten 
61  K2bh  zu  bezahlen.  Zollscheine  hebe  man  auf,  da  die  städtischen 
Zollbeamten  (S.  3)  danach  zu  fragen  berechtigt  sind.  —  Verzollung 
der  Fahrräder  s.  S.  xix. 

Sprache.  In  Österreich  ist  die  Kenntnis  der  deutschen  Sprache 
in  den  slawischen  und  italienischen  Gebieten  genügend  verbreitet, 
um  dem  Reisenden  Verlegenheiten  zu  ersparen.  Bahn-  und  Zoll- 
beamte, Gendarmen,  Schutzleute,  wie  auch  die  Bediensteten  der 
Hotels  und  Bahnrestaurants  sprechen  fast  durchweg  deutsch.  Da- 
gegen darf  man  in  Ungarn  außerhalb  der  Haupt-  und  der  Garnison- 
städte, besuchterer  Fremdenorte  und  der  wenigen  deutschen  Sprach- 
gebiete (S.  xxm)  nur  auf  den  großen  Eisenbahnen,  den  Donau- 
dampfern und  in  besseren  Gasthäusern  Verständnis  des  Deutschen 
erwarten.  —  Für  Böhmen  vgl.  S.  285  ,  für  Galizien  S.  361 ,  für 
Bosnien  S.  406,  für  Ungarn  S.  426. 

B.    Geld.    Reisekosten. 

Geld.  Österreich -Ungarn  hat  1892  an  Stelle  der  Gulden- 
rechnung Goldwährung  eingeführt,  mit  der  Krone  (magy.  korona) 
zu  100  Heller  (magy.  filier)  als  Münzeinheit:  vgl.  die  Geldtabelle 
vor  dem  Titel.  Im  mündlichen  Verkehr  sind  aber  Preisbestimmungen 
in  Gulden  (=  2  Kronen)  und  Kreuzer  (=  2  Heller)  noch  vielfach 
üblich,  worauf  man  bei  Vereinbarungen  mit  Kutschern,  Führern  usw. 
achte.  Geprägt  werden:  in  Bronze  1  und  2  Hellerstücke,  in  Nickel 
10  und  20  Hellerstücke;  in  Silber  1,  2  (neue  Kronenstücke  oder 
alte  Guldenstücke)  und  5  Kronenstücke;  in  Gold  10,  20  und 
100  Kronenstücke.  An  Papiergeld  sind  in  Umlauf:  Banknoten  zu 
10,  20,  50,  100  und  1000  Kronen;  die  roten  20-Krouen-Banknoten 
vom  31.  März  1900  haben  noch  bis  31.  Dez.  1916  Gültigkeit. 

Deutsches  oder  anderes  ausländisches  Geld  wechselt  man  am  vorteil- 
haftesten in   den  Bank-  und  Wechselgeschäften  der  größeren  Städte.    Die 


XIV  REISEZIELE. 

Wechsler  an  den  Grenzstationen  der  Eisenbahnen  geben  nicht  den  vollen 
Kurs.  —  Erwähnt  sei  hier  noch  die  alte  Vorsichtsmaßregel,  daß  man  die 
größere  Reisekasse  an  sicherer  Stelle,  etwa  in  einer  innern  Westentasche, 
verwahre  und  das  Portemonnaie  nur  mit  dem  Tagesbedarf  fülle. 

Die  Reisekosten  sind  in  Wien,  Budapest  und  den  großen  Kur- 
orten etwa  um  ein  Drittel  höher  als  in  deutschen  Großstädten.  Viel 
Trinkgelder;  man  versorge  sich  reichlich  mit2und  10  Hellerstücken. 
Auf  dem  Lande  reist  man  im  allgemeinen  wohlfeil,  so  daß  der  be- 
scheidene Fremde,  der  auf  die  Benutzung  von  Fuhrwerk  verzichtet, 
seine  Ausgaben  hier  meist  mit  8-10  K  täglich  bestreiten  wird. 

C.    Reiseziele.   Reisezeit. 

An  Mannigfaltigkeit  der  Landschaft  wie  au  Reichtum  geschicht- 
lich und  kunstgeschichtlich  bemerkenswerter  Städte  ist  die  öster- 
reichische Reichshälfte  bei  weitem  die  bedeutendere.  Als  besonders 
lohnend  sind  etwa  folgende  Reiseziele  hervorzuheben : 

In  Nieder- und.  Ober-Österreich,  Salzburg  und  Salzkammer  gut  Wien 
und  Umgebung  (R.  1-5)  ;  die  Semmesingbahn  (R.  5, 32) ;  die  Donau 
von  Passau  bis  Wien  (R.  8);  Gmunden,  Traunsee,  Ischl  (R.  14), 
Schafberg  (S.  155) ;  Salzburg  und  Umgebung  (R.  12) ;  Liechtenstein- 
klamm, Golling  (S.  170,  173);  Zell  am  See  (S.  171);  Krimml 
(R.  17)  ;  Gastein  (R.  18).  —  In  Tirol  Innsbruck  und  Umgebung 
(R.  21),  Achensee  (S.  182);  Kufstein  (S.  183);  Zillertal  (R.  22); 
Kitzbühler  Hörn  (S.  181);  Hohe  Salve  (S.  181);  Franz  -  Josephs- 
Höhe  (S.  227);  Arlbergbahn  (R.  23);  Brennerbahn  (R.  25);  Bozen 
(S.  206);  Meran  (S.  210);  Stilfser  Jochstraße  (S.  215);  Gardasee 
(S.  221);  Dolomitenstraße  (R.  31).  —  In  Steiermark,  Kärnten, 
Krain  und  Istrien  Aussee  (S.  162);  Mariazell  (S.  142);  Eisenerz 
(S.  260);  Gesäuse  (S.  169 j;  Graz  (R.  33);  Dobratsch  (S.  252); 
Adelsberger  Grotte  (S.  246);  St.  Ganzian  (S.247);  Karawankenbahn 
(R.  38) ;  Triest  (R.  40) ;  Pola (S. 277) ;  Brioni (S.  279) ;  Abbazia  (S.  281). 
—  In  Böhmen,  Mähren  und  Galizien  Prag  (R.  44);  Schreckenstein 
bei  Aussig  (S.  304);  Bodenbach  (S.  305)  und  Tetschen  (S.  306); 
Teplitz  (S.  307);  Eger  (S.  314);  Karlsbad  (R.  48);  Marienbad 
(S.  328);  Brunn  (S.  336);  Reichenberg  (S.  348);  Krakau  (S.362).  — 
Für  Dalmatien  ist  S.  378  ein  Reiseplan  gegeben. 

Die  ehem.  türkischen  Provinzen  Bosnien  und  Herzegowina  (vgl. 
S.  405)  lohnen  nicht  nur  in  landschaftlicher  Beziehung,  sondern 
gewähren  auch  einen  Einblick  in  orientalisches  Wesen  und  werden 
neuerdings  viel  besucht. 

In  Ungarn  beschränken  sich  die  landschaftlichen  Reize  haupt- 
sächlich auf  die  Karpathen  (Hohe  Tatra,  R.  83),  den  Donaudurch- 
bruch zwischen  Baziäs  und  Orsova  (S.  498)  und  auf  Siebenbürgen 
(R.  97-103).  Die  große  fruchtbare  ungarische  Tiefebene  ist  ganz 
einförmig  und  im  Hochsommer  oft  drückend  heiß.  Ein  herrliches 
Stadtbild  bietet  Budapest  (R.  78),  das  auch  an  Kunstschätzen 
manches  Sehenswerte  enthält.    Infolge  der  Zerstörungen  während 


EISENBAHNEN.  XV 

der  Türkenkriege  entbehren  die  ungarischen  Städte  des  geschicht- 
lichen Gepräges.  Die  Dome  von  Kaschau  (S.  464)  und  Fünfkirchen 
(S.  510),  die  alte  Hauptstadt  Kroatiens,  Agram  (S.  617),  gehören 
zu  den  Ausnahmen.  Interessant  ist  das  Volkslehen  auf  den  Wochen- 
und  Jahrmärkten.  Mit  der  Bereisung  Ungarns  wird  man  gern  den 
Besuch  der  Hauptstädte  der  Nachbarländer,  Belgrad  (S.  507)  und 
Bukarest  (S.  547),  verbinden. 

Die  beste  Reisezeit  für  Wien  und  Budapest  ist  von  Mitte  April 
bis  Mitte  Juni,  sowie  der  Herbst.  Während  der  hier  sehr  heißen  Som- 
mermonate verläßt  der  größte  Teil  der  wohlhabenden  Bevölkerung 
die  Stadt;  Theater  und  Vergnügungslokale  werden  meist  geschlossen. 
Die  Kurorte  beleben  sich  bereits  im  Frühling  und  sind  im  Hoch- 
sommer gewöhnlich  überfüllt  und  entsprechend  teuer.  In  den 
deutschen  Alpenländern,  der  Hohen  Tatra  und  den  siebenbürgischen 
Karpathen  besucht  man  das  Hochgebirge  am  besten  zwischen  Mitte 
Juli  und  Anfang  September,  im  Mittelgebirge,  sowie  in  den  Südalpen 
sind  zu  Fußwanderungen  Mai,  Juni  und  September  weit  vorzuziehen. 

D.    Eisenbahnen.   Droschken.   Dampfschiffe. 

Die  Eisenbahnen,  Straßenbahnen  und  Droschken  fahren  auf  dem  Ge- 
leise bzw.  Fahrdamm  zur  Linken  (in  Deutschland  rechts). 

Die  Eisenbahnen*)  haben  ähnliche  Einrichtungen  wie  in 
Deutschland,  doch  wird  die  Fahrgeschwindigkeit  und  der  Komfort 
deutscher  D-Züge  in  Osterreich  nur  von  den  internationalen  Luxus- 
zügen erreicht.  Die  Schnellzüge  sind  oft  überfüllt.  Die  Staats- 
bahnen führen  auf  den  meisten  Hauptlinien  Durchgangszüge  und 
vielfach  Schlaf-  und  Speisewagen  (Mittagessen  3.60-4  üQ,  in  den 
Alpen  auch  sogenannte  kanadische  Aussichtswagen  (5  K) ;  an  Nicht- 
raucherabteilen ist  gewöhnlich  empfindlicher  Mangel.  Überall  ist 
Bahnsteigsperre.  Fahrkarten  und  zusammenstellbare  Fahrschein- 
hefte bekommt  man  in  den  größeren  Städten  auch  in  den  Stadt- 
agenturen. Zuschlagkarten  werden  mit  40  h  Aufzahlung  auch  in 
den  Zügen  während  der  Fahrt  ausgegeben.  Für  einige  Schnellzüge 
gibt  es  Platzkarten  (2  oder  3  K~).  Aufgabe  des  Gepäcks  ist  teuer 
(Tarif  s.  S.  xvr);  man  nehme  möglichst  viel  Handgepäck  mit  in 
den  "Wagen.  Gepäckträger  erhalten  30-60  h.  Gepäckstücke  werden 
vier  "Wochen  in  den  „Bahnhofsgarderoben"  gegen  eine  Gebühr  von 
10-12  h  tägl.  aufbewahrt.  Die  Bahnrestaurants  der  größeren  Sta- 
tionen sind  meist  recht  gut;  bei  kurzem  Aufenthalt  zahle  man  dem 
Zahlkellner  (S.  xvir)  sofort  nach  Erhalt  des  Bestellten.  In  Österreich- 
Ungarn  und  Serbien  gilt  die  mitteleuropäische  Zeit,  in  Rumänien 
die  osteuropäische,  die  gegen  die  mitteleuropäische  1  St.  vorgeht.  — 
Für  Ungarn  vgl.  S.  426. 


*)  Fahrpläne  der  Eisenbahnen,  Dampfschiffe  und  Posten  in  Österreich- 
Ungarn  enthält  das  8 mal  jährlich  erscheinende  österreichische  Kurtbuch 
(2  K).  Genügend  ausreichend  sind  Waldheini  s  Kondukteur  (1  K)  und,  für 
das  Alpengebiet,  Wimmer" 's  Fahrplan  (50/»),  beide  4mal  jährlich  erscheinend. 


XVI  GASTHOFE. 

Der  Tarif  der  Österreich.  Staatsb  ahnen  ist  für  die  Person 
nnd  den  Kilometer  bei  Entfernungen  von  1  bis  400km  8.5  Heller  für  die 
III.,  5.5  für  die  II.,  9  für  die  I.  Klasse;  401  bis  600km  3,  5,  8.5 h-,  über 
600km  2,  4,  7.5  h.  Die  Berechnung  der  Fahrpreise  erfolgt  bei  mehr  als 
50km  nach  Zonen  zu  10km ;  angefangene  10km  werden  für  voll  gerechnet. 
Die  Schnellzugspreise  ergeben  sich  durch  Zuschlag  von  1  h  12,  1  h  76,  2  h  88 
für  den  Kilometer  zu  den  Personenzugsfahrpreisen.  Keine  Rückfahrkarten. 
—  Gepäckaufgabe :  je  10  kg  bei  100km  40  h,  bei  200km  80  A,  bei  400km  1  K50, 
bei  600km  2K  10,  bei  800km  2K  70,  bei  1000km  3  K  30  usw. 

Die  Droschken,  "besonders  die  Zweispänner  (Fiaker),  fahren 
schnell,  sind  aber  nicht  hillig.  Gegen  Übervorteilung  schütze  man 
sich  von  vornherein  durch  genaue  Yereinharung,  wodurch  man  sich 
auch  in  den  nicht  deutschen  Teilen  der  Monarchie  überzeugt,  ob 
der  Kutscher  des  Deutschen  mächtig  ist.  Bei  kürzeren  Fahrten 
20-40  h  Trkg.,  hei  längeren  entsprechend  mehr.  —  Bei  den  Fahrten 
vom  Bahnhof  in  das  Hotel  ist  der  Hotelomnibus  (keine  in  Wien,  Buda- 
pest, Prag  u.  a.  0.)  für  einzelne  Reisende  hilliger  als  eine  Droschke. 

Dampfschiffahrten  sind  während  der  schönen  Jahreszeit 
namentlich  auf  den  Alpenseen  und  auf  dem  Adriatischen  Meere  von 
großem  Reiz,  aber  hei  ausreichender  Zeit  auch  auf  der  Elbe  zwischen 
(Leitmeritz)  Aussig  und  Dresden,  sowie  auf  der  Donau  zwischen 
Passau  und  Wien,  zwischen  Wien  und  Pest,  zwischen  Belgrad  (oder 
Bäziäs)  und  Orsova  der  Bahnfahrt  vorzuziehen.  Rückfahrkarten  (hei 
den  Flußdampfern  auch  die  einfache  Fahrt  stromaufwärts)  sind  be- 
deutend hilliger. 

E.    Gasthöfe. 

In  den  großen  Städten,  sowie  in  den  größeren  Kurorten  und 
Sommerfrischen  sind  die  Gasthöfe  ersten  Ranges  im  all- 
gemeinen recht  gut.  Die  Zimmerpreise  sind,  namentlich  in  den 
modernen  Luxushotels,  verhältnismäßig  hoch  :  5-10  K  die  Person 
und  mehr.  Wer  unangenehmen  Überraschungen  vorbeugen  will, 
erkundige  sich  sofort  danach  und  beachte  die  Anschläge  in  den 
Zimmern.  Bei  zweibettigen  Zimmern  tritt  im  Fall  der  Benutzung 
durch  eine  Person  meist  nur  dann  eine  Ermäßigung  ein ,  wenn 
diese  vorweg  vereinhart  wird.  Man  nimmt  das  erste  Frühstück 
im  Cafe  und  speist  im  Restaurant,  die  beide  in  der  Regel  mit 
dem  Gasthof  verbunden  sind.  — In  Häusern  zweiten  Ranges 
sind  die  Zimmerpreise  etwa  ein  Drittel  niedriger,  auf  dem  Lande 
häufig  noch  recht  wohlfeil.  Außer  den  deutschen  Alpenländern 
läßt  hier  die  Reinlichkeit  manchmal  zu  wünschen  übrig.  —  Hotel- 
omnibus s.  oben. 

Trinkgelder  sind  in  den  großen  Gasthöfen  in  folgender  Art 
üblich:  Zimmermädchen  tägl.  40  h}  für  3-5  Tage  1  K,  für  8  Tage 
l*/2-!2  K;  Zimmerkellner  wöchentlich  1  ÜT;  Tagportier  und  Nacht- 
portier für  8  Tage  je  1-2  2T;  Lohndiener  für  das  Reinigen  der  Kleider 
und  Stiefel,  sowie  für  den  Transport  des  Gepäcks  50  h  täglich,  für 
8  Tage  2  K. 


SPEISEHAUSER.  XVII 

F.    Speisehäuser.   Kaffeehäuser.   Konditoreien.   Zigarren. 

Die  Speisehäuser  haben  in  der  ganzen  Monarchie  die  gleiche 
Einrichtung.  Die  Küche  ist,  namentlich  in  den  größeren  Städten,  fast 
durchgängig  gut,  Suppe,  Rindfleisch  und  Mehlspeise,  das  übliche 
bürgerliche  Mittagsmahl,  meist  vortrefflich.  Überall,  auch  in  den 
vornehmsten  Restaurants,  erhält  man  zu  mäßigen  Preisen  Wein  und 
Bier  vom  Faß.  Das  Mittagessen  nimmt  man  gewöhnlich  12-2  Uhr, 
das  Abendessen  von  7  Uhr  an.  Man  speist  fast  nur  nach  der  Karte, 
selten  zu  festem  Preise  („Couvert"  von  2  K  an).  Kartoffeln,  Ge- 
müse und  Brot  werden  stets  besonders  bezahlt.  Außer  dem  Speise- 
saal haben  viele  Restaurants  an  der  Straße  noch  ein  bescheideneres 
Gastzimmer  oder  Schwemme  mit  niedrigeren  Preisen.  —  Die  Be- 
dienung geschieht  in  den  Städten  durch  den  Speiseträger  und  den 
Getränkkellner  („Piccolo"),  nur  in  den  deutschen  Alpenländern  hat 
man  weibliche  Angestellte.  Man  zahlt  an  einen  besonderen  Zähl- 
kellner, dessen  schriftliche  Abrechnung  man  prüfe.  Vom  Trinkgeld 
(10%  der  Zeche)  erhalten  der  Zahlkellner  die  Hälfte  (mindestens 
10  h),  der  Speiseträger  und  der  Getränkkellner  zwei  Viertel,  die 
man  in  getrennten  Häufchen  auf  dem  Tische  liegen  läßt. 

Die  Speisekarte  (vgl.  S.  426)  ist  reich  an  Dialektausdrücken. 
„Garniertes  Rindfleisch"  oder  „feines  Rindfleisch"  ist  gekochtes  Rindfleisch 
mit  verschiedenen  Gemüsen ;  „Gulyäs"  (Gulasch),  gedünstete  Fleischstücke 
in  Paprikasance,  „Paprikahuhn"  ähnlich  zubereitetes  Huhn  5  „Jungfernbra- 
ten", gebratene  Schweinslende  mit  Kümmel;  „Matrosenbraten,  gedämpfter 
Spitz,  Ofener  Braten,  Lungenbraten  (Rindslende),  Husarenbraten",  ver- 
schiedene Arten  Einderbraten;  „Ungarisches  Rebhuhn",  gesalztes  Kalb- 
fleisch; „Fisolen"  Bohnen;  „heurige  Erdäpfel"  neue  Kartoffeln;  „Carfiol" 
Blumenkohl;  „Paradeisäpfel"  Tomaten;  „Kren"  Meerrettich;  „Aspic"  Sülze; 
„Eierspeise"  Rührei;  „Häuptlsalat"  Kopfsalat;  „Risibisi"  Reis  mit  Erbsen-, 
„Beuschel"  sauer  zubereitete  Kalbslunge;  „Junges  Wild"  Ragout  oder  Ein- 
geweide von  Wild  oder  Geflügel;  „Kaiserfleisch"  Jungschweinefleisch  ge- 
räuchert (geselcbt);  „Krenfleisch"  gesottenes  frisches  Schweinefleisch  mit 
Meerrettich ;  „Frankfurter"  ein  Paar  kleine  geräucherte  Würstchen,  ein  ein- 
zelnes heißt  „Einspänner".  Die  kalte  Küche  und  die  Vorspeisen  findet 
man  unter  „Hors  d'oeuvres"  oder  „Assietten".  Beliebte  Mehlspeisen  sind: 
„Palatschinken",  Eierkuchen;  „Strudel  mit  Röster",  dünner  Teig  mit  Grieß 
oder  Quark  gefüllt  und  mit  Röster  (Obstmus)  angerichtet;  „Schmarrn", 
gebackener  in  Brocken  zerrissener  Teig ;  „Böhmische  Dalken",  gebackener 
Hefenteig  mit  Pflaumenmus  (Powidl) ;  „Haluschka"  gekochte  und  dann  ab- 
geschmalzte kleine  Vierecke  aus  Nadelteig  (Fleckerln),  mit  Topfen  (Quark) 
bestreut,  usw.     Das  „Koch"  ist  ein  Auflauf. 

Das  Bier  trinkt  man  in  V2  Liter-Gläsern  („großes  Glas"  oder  „Krügel") 
oder  3  Deziliter- Gläsern  („kleines  Glas"  oder  „Seidel").  Für  Münchener 
Bier  gibt  es  auch  „Steinkrügel".  Das  Bier  wird  fast  überall  sehr  kalt, 
direkt  vom  Eise  verzapft. 

Den  Tisch  wein  erhält  man  in  offenen  Flaschen  (1/4  und  l/2  Liter)  oder 
in  Gläsern.  Beliebt  sind  Mischungen  mit  Sodawasser  (Siphon)  oder  einem 
Sauerwasser ;  man  bestellt  dann  „ein  Achtel  gespritzt"  O/s  Liter  Wein  mit 
1/%  Liter  Sodawasser)  oder  „ein  Viertel  gespritzt".  „Doppelt"  oder  „voll" 
gespritzt  heißt  Beimengung  der  doppelten  Menge  Sodawasser  zum  Wein. 
In  Wien  sind  die  besseren  Weine  der  Umgebung  (weiße)  Weidlinger,  Gum- 
poldskirchener,  Nußberger,  Setzer,  Mailberger  u.  a.,  rot  Vöslauer.  Auch  die 
niederösterreichischen  Weine  vom  Manhartsberg  haben  Ruf.  In  Tirol 
(meist  Rotwein)  heißen  die  besseren  Sorten  „Spezial".  —  Böhmische  Weine : 
Melniker,  Czemoteker.  —  Weiße  Ungarweine :  Rüster,  Neszmelyer,  Szegszar- 
der,  Schomlauer,  Tokayer;  rote:  Erlauer,  Ofenei',  Karlowitzer. 

Bsedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  b 


XVIII  POST  UND  TELEGRAPH. 

Kaffeehäuser  gibt  es  in  den  Städten  und  Kurorten  überall. 
Morgens  8-10  Uhr  pflegt  man  hier  das  erste  Frühstück  zu  nehmen 
(„Kipfel"  ist  Hörnchen).  Die  Hauptbesuchszeit  ist  nachmittags  und 
in  den  späten  Abendstunden.  Zeitungen,  namentlich  die  "Wiener 
Blätter,  sind  überall  in  großer  Auswahl  vorhanden,  daneben  findet 
man  in  geringer  Zahl  „reichsdeutsche"  Blätter.  "Wenn  man  seinen 
Kaffee  ausgetrunken  hat,  so  werden  einem  gewöhnlich  zwei  Glas 
Wasser  vorgesetzt,  wobei  man  ruhig  noch  längere  Zeit  beim  Lesen 
von  Zeitungen  verweilen  kann. 

Der  Kaffee  ist  meist  ausgezeichnet.  Nach  dem  Mittagessen  wird  ge- 
wöhnlich eine  kleine  Tasse  schwarzer  Kaffee  (ganz  kleine  Tasse  „Nuß- 
schwarzer") oder  eine  kleine  Tasse  mit  Milch  („Kapuziner",  kleinste  Tasse 
„Nußkapuziner")  verabreicht.  Den  Frühstücks-  und  den  Nachmittags- 
(„Jausen"-)  Kaffee  erhält  man  gewöhnlich  in  größeren  Tassen  oder  in 
Gläsern  mit  Rahm  („Melange")-,  Rahm  oder  Sahne  heißt  „Obers".  Eine 
Portion  Kaffee  („großer  Kaffee")  zu  fordern  ist  weniger  üblich;  man  erhält 
dann  Kaffee  und  Milch  getrennt,  zahlt  aber  für  den  Inhalt  von  0/2  Gläsern 
den  Preis  von  zweien.  —  Dem  „Zahlmarqueur"  gibt  ein  einzelner  6-10  h 
Trinkgeld,  dem  bedienenden  Kellner  mindestens  ih. 

Die  Konditoreien  („Zuckerbäcker")  führen  neben  guten  Bon- 
bons und  Torten  (berühmt  in  Wien  die  Linzer,  Sacher-  und  Pi- 
schinger-Torte)  eine  große  Auswahl  von  Eis  (40-60  K).  „Ribisel"  ist 
Johannisbeer,  „Weinscharl"  Berberitzen,  „Dirndln"  Kornelkirschen, 
„Marillen"  Aprikosen. 

Der  Verkauf  von  Tabak,  Zigarren  und  Zigaretten  ist  in 
Österreich-Ungarn  Staatsmonopol  und  findet  nur  in  den  sog.  Tabak- 
Trafiken  (auch  in  Bahnhöfen)  statt.  Beliebte  Sorten  sind  Virginia 
(11 A;  sehr  stark),  Britannica  (16  h\  Trabuco  (18  K),  Regalita  (20  K). 
—  Für  Havanna- Zigarren  gibt  es  in  den  größeren  Städten  Speziali- 
tätenläden. 

G.   Post  und  Telegraph. 

Post.  Österreich,  Ungarn  und  Bosnien -Herzegowina  haben 
ihre  eigenen  Marken,  deren  Geltungsbereich  sich  auf  das  Land  der 
Ausgabe  beschränkt.  Das  Porto  beträgt  für  Briefe  innerhalb  Öster- 
reich-Ungarns sowie  nach  Deutschland  bis  20  g  10,  bis  250  g  20  h, 
im  Weltpostverein  bis  20  g  25  h  (weitere  je  20  g  15  /*);  —  Ein- 
schreibgebühr 25  h]  —  Postkarten  („Korrespondenzkarte")  Ö  und 
10  h,  mit  Rückantwort  10  und  20  A;  —  Drucksachen  50  g  3  h: 
100  5  ä,  250  10  ä,  500  20  ä,  1000  30  h,  im  Weltpostverein  je  50  g 
5ft,  Höchstgewicht  2kg;  —  Warenproben  bis  250gl0ft,  350g 
20  ä,  im  Weltpostverein  50  g  10 h,  je  50  g  mehr  (bis  350  g)  5ä;  — 
Postpakete  bis  5  kg  30  oder  60  h.  Briefmarken  und  Postkarten  er- 
hält man  auch  in  den  Tabak-Trafiken.  Bei  Sendungen  nach  Ungarn 
empfiehlt  es  sich,  auf  der  Adresse  dem  deutschen  den  magyarischen 
Ortsnamen  beizufügen. 

Telegramme  (Blankett  2  h~) :  innerhalb  Österreich-  Ungarns  und 
nach  Deutschland  und  Serbien  das  Wort  6  h,  mindestens  60  A;  nach 
Montenegro  das  Wort  10  h,  mindestens  II.  —  Im  Verkehr  mit 


BEMERKUNGEN  FÜR  RADFAHRER.       XIX 

andern  Ländern:  anßer  einer  Grundtaxe  von  60  h  für  jedes  Wort 
nach  Belgien,  Frankreich,  Holland  16  ä;  —  Bulgarien  13  h  (keine 
Grundtaxe,  mindestens  1  K);  —  Dänemark  18  h;  —  Griechenland 
19-27  h;  —  Großbritannien  23  h;  —  Italien  8-14  h;  —  Norwegen 
28  A;  —  Rumänien  5-7  h;  — ■  Rußland  24  h;  —  Schweden  21  Ä;  — 
Schweiz  5-8  h ;  —  Türkei  28-39  h. 

H.   Bemerkungen  für  Rad-  und  Automobil  fahr  er, 

Mitglieder  des  Deutschen  Radfahrerbundes  (Geschäftsstelle  in 
Essen  a.  Ruhr),  der  Allgemeinen  Radfahrer  -  Union  (Deutscher 
Touren -Club;  Geschäftsstelle  in  Straßburg),  des  Österreichischen 
Touring-Clubs  (Geschäftsstelle  "Wien  VII.  Breitegasse  7;  Jahresbei- 
trag 8  K~)  und  anderer  Vereine  können  ihr  Rad  (auch  Motorrad)  bei 
Vorweis  der  mit  einem  Vermerk  versehenen  Mitgliedskarte  zollfrei 
in  Österreich-Ungarn  für  drei  Monate  einführen.  Sonst  haben  Rad- 
fahrer beim  Überschreiten  der  Grenze  60  K  zu  hinterlegen ,  die 
beim  Austritt  zurückerstattet  werden  (man  erkundige  sich  vorher, 
welche  Förmlichkeiten  dabei  zu  beachten  sind).  Kein  Nummern- 
zwang. Bei  Beförderung  eines  Zweirades  mit  der  Bahn  wird  die 
Fracht  für  20  kg  berechnet. 

Außerhalb  der  Ortschaften  dürfen  Straßenbankette  befahren 
werden;  wo  besondere  Radfahrwege  vorhanden  sind,  müssen  sie  be- 
nutzt werden.  Bei  Dunkelheit  ist  die  Laterne  anzuzünden ,  auch 
wenn  das  Rad  nur  geschoben  wird  oder  im  Freien  steht. 

Die  Ausweich-  und  Vorfahrbestimmungen  sind  in  den  einzelnen 
Ländern  der  Monarchie  verschieden.  Links  gefahren,  links  aus- 
gewichen und  rechts  vorgefahren  wird:  in  Böhmen,  Nieder-  und 
Oberösterreich,  Salzburg,  Steiermark,  Krain,  Mähren,  Galizien, 
Österr. -Schlesien,  Ungarn  und  in  der  Bukowina.  Rechts  gefahren, 
rechts  ausgewichen  und  links  vorgefahren  (also  wie  in  Deutschland)  : 
in  Tirol,  Kärnten,  Istrien  (Küstenland)  und  Dalmatien.  —  Über 
Führer  und  Karten  vgl.  die  Jahrbücher  der  größeren  Verbände. 

Lohnende  Fahrten  (die  Entfernungen  sind  von  Ort  zu  Ort  ange- 
geben) für  Radfahrer  sind  : 

Wien-Graz  (199km ;  gute  Straße):  Wien  (170m) - 43km  Wiener-Neustadt 
(280m)-17km  Eeuukirchen  (368m)- 13km  Gloggnitz  (439m)-16km  Sem- 
meringpaß  (980m) -13,5 km  Mürzzuschlag  (G81m)-44,5km  Brück  anderMur 
(487m)  -52km  Graz  (366m). 

Rundfahrt  durch  Steiermark  (714km):  Salzburg  (420m) -28km  Golling 
(476m)-  17km  Werfen  (524m)  -  27,5  km  Radstatt  (826m)-21,5km  Hoher  Tauern 
(1738m) -19km  Mauterndorf  (ll40m)-llkm  Tamsweg  (1021m) -35km  Murau 
(809m) -17km  Teufenbach  (759m) -13km  Unzmarkt  (732m)- 18,5  km  Juden- 
burg (734m)-  6,5 km  Weißkirchen  (668m) -18km  Obdacher  Sattel  (945m)-29km 
Wolfsberg  (462m)  -  9km  St.  Andrä  (433m)-9,5km  St.^  Paul  (31 9m) -9,5 km 
Lavamünd  (353m;  Vorsicht)  -  9km  TJnterdrauburg  (347m) -19km  Mahren- 
berg (371m) -42,5 km  Marburg  an  der  Drau  (270m)-66,5km  Graz  (366m)- 
54km  Brück  an  der  Mur  (487m)-i5,5km  Leoben  (541m)-9km  St.  Michael 
(561m) -34  km  Wald  (849m)  -  27,5km  Eottenmann  (674m) -12  km  Liezen 
(643m)-ll,5  Stainach  (643m)-30,5km  Aussee  (641m) -  28,5  km  Ischl  (466m)- 
24km  St.  Gilgen  (550m) -7km  Fuschl  (669m)-24,5km  Salzburg  (420m). 

h* 


XX  BEMERKUNGEN  FÜR  AUTOMOBILFAHRER. 

Graz- Triest  (307,6km):  Graz  (366m) - 128,5 km  Cilli  (239m)-74.5km 
Laibach  (287m)  -  54,2  km  Adelsberg  (578m) -13km  Präwald  (580m)  - 37,4km 
Trieat  (6m). 

Kufstein- Verona  (346,5  km):  Kufstein  (484m)  -  75,5  km  Innsbruck  (574m)- 
33,5km  Brenner  (1371m)- 14km  Sterzins  (949m) -30km  Brixen  (561m)-41km 
Bozen  (265m)-60,5km  Trient.  (193m)-42km  Ala  (147m)-45km  Verona  (65m). 

Villach- Franzensfeste  (216,5km):  Villacb  (501m) -37km  Spittal  an  der 
Drau  (545m)  -  51,5  km  Oberdrauburg  (622m)  -  20,5 km  Lienz  (675m) -49,5 km 
Toblacherkreuz  (1218m) -27km  Bruneck  (S-^mJ-Slkm  Franzensfeste  (747m). 

Tarvis- Triest  (147,5km):  Tarvis  (728m)  -  12km  Predilpaß  (1156m)- 
35,5  km  Karfreit  (235m) -30,s  km  Canale  (112m) -22km  Görz  (90m)-47.5km 
Triest  (6m). 

Toolach-Bozen,  Dolomitenstraße  (133km):  Toblach  (1210m)-10km  Schlu- 
derbach (1441m)-17,Tkm  Cortina  (1224m)-12km  Falzaregopaß  (2lC6m)-23km 
Arabba  (1603m) -10km  Pordoijoch  (2250m)  -12km  Canazei  ( 1463m) -10,5km 
Pozza  (1312m)-9km  Costalunga  oder  Karerpaß  (1742m)-13krn  Birchabruck 
(863m)-16km  Bozen  (265m). 

Antom  obilfahr  er  bedürfen  in  Österreich  einer  Fahrerlaub- 
nis, die  auf  Grund  einer  Prüfung  durch  die  zuständigen  Behörden 
erteilt  wird.  Ausländer,  die  aus  den  der  Pariser  Konvention  vom 
11.  Okt.  1909  beigetretenen  Staaten  nach  Österreich  kommen  (u.  a. 
Deutschland,  Frankreich,  Italien,  Eagland,  Schweiz),  müssen  mit 
einem  ordnungsmäßig  ausgefertigten  internationalen  Fahrausweis, 
der  ein  für  Österreich  gültiges  Einlageblatt  enthalten  muß,  sowie 
mit  ihrem  heimatlichen  Erkennungszeichen,  an  der  Rückseite  des 
"Wagens  angebracht,  versehen  sein.  Der  Eintritt  in  Österreich  mnß, 
wie  der  Austritt,  durch  das  betr.  k.k.  Grenzzollamt  im  Fahrausweis 
bestätigt  werden;  der  Vermerk  berechtigt  zu  ljähr.  Aufenthalt  im 
Lande,  vom  Ausstellungstage  an  gerechnet.  Außerdem  müssen  die 
Automobilinhaber  behufs  zollfreien  Eintritts  nach  Österreich  einen 
Grenzpassierschein  (Triptyque)  für  ihr  Fahrzeug  besitzen  (auch  von 
dem  S.  xix  gen.  Österr.  Touring-Club  ausgestellt).  —  Auskunft 
über  Automobilverkehr  erteilen  das  Sekretariat  des  k.k.  Österr.  Auto- 
mobil-Klubs, Wien  I  Kärntnerring  10  (Amtsstunden  10-6 Uhr;  Ein- 
trittsgeld 100  K,  Jahresbeitrag  150  K),  des  Automobilklubs  für  Tirol 
und  Vorarlberg,  Innsbruck,  Maiia-Theresienstr.  10  (Amtsstunden 
4l/2-7U.  nachm.),  und  das  Verkehrsbureau  des  Landesverkehrsrates 
in  Innsbruck,  Meinhartstr.  14.  —  Zulässige  Maximalgeschwindig- 
keit 45km,  in  Ortschaften  15km  die  Stunde,  an  Kreuzungen  6km. 

Für  Automobilverkehr  verbotene  oder  ungeeignete  Stra- 
ßen: Lechtaler  Straße,  ..Achentaler  Straße  (Jenbach-Achensee),  Walchsee- 
straße,  Zillertalstraße,  Ötztaler  Straße,  Passeirer  Slraße,  Stubaitalstraße, 
Paznauner  Straße,  Kannsertalstraße,  Grödner  Straße,  Enneberger  Straße 
(St.  Lorenzen-Corvara),  Sextener  Straße,  Tauferer  Straße,  Samtaler  Straße 
(Bozen-Sarnthein),  Eggentaler  Straße  (Kardaun-Karerseehotel),  Kasteiruther 
Straße,  Saldenstraße,  Cembralalstraße,  Lavarone-Straße,  Ultener  Straße. 


XX 


II.  Zur  Laudeskunde  von  Österreich-Ungarn. 

Von  Dr.  Norbert  Krebs. 

Österreich-Ungarn,  der  zentralst  gelegene  Staat  Europas,  besteht 
aus  einer  Reihe  verschiedenartiger  Landschaften  mit  verschiedenen 
Klimaten  und  Volksstämmen.  Im  Südwesten  große  Teile  der  Alpen 
einschließend,  greift  er  gegen  Nordosten  weit  ins  sarmatische  Tief- 
land vor,  besitzt  im  Nordwesten  ein  allerdings  besonders  selbstän- 
diges Glied  der  deutschen  Mittelgebirge,  das  böhmische  Massiv 
(S.  xx-vi),  und  reicht  im  Süden  und  Südosten  an  das  warme  Gestade 
der  Adria  und  ein  gutes  Stück  weit  in  die  Balkanhalbinsel.  Der 
Zusammenschluß  so  un  gl  eich  artiger  Gebiete  mit  ganz  anderen  wirt- 
schaftlichen Grundlagen  erscheint  auf  den  erstenBlick  überraschend, 
ist  aber  doch  in  den  Lagebeziehungen  der  einzelnen  Teile  gut  be- 
gründet. Diese  scharen  sich  um  ihren  natürlichen  Mittelpunkt  Wien, 
von  dem  das  Wachstum  des  Staates  ausging  und  das  dank  seiner  gün- 
stigen Lage  am  Schnittpunkt  der  Donau  und  Ostseestraße  interna- 
tionale Bedeutung  erlangen  konnte.  Hierher  weisen  die  Längstäler 
und  Längspässe  der  nordöstlichen  Alpen  und  der  Westkarpathen, 
hier  trifft  das  Alpenvorland  und  das  Flachland  an  der  March  mit 
den  Ebenen  Ungarns  zusammen,  und  das  auf  drei  Seiten  durch 
waldige  Höhen  umschlossene  Böhmen  ist  von  dieser  Seite  am  leich- 
testen erreichbar.  Die  Ostalpen,  die  böhmischen  und  die  unga- 
rischen Länder  bilden  die  Kernlandschaften  der  österreichisch- 
ungarischen Monarchie. 

Mit  Recht  bezeichnet  man  Österreich-Ungarn  als  den  Donau- 
staat. Drei  Viertel  seines  Areals  gehören  diesem  Flußgebiet  an, 
dessen  Hauptader  zur  Verbindung  der  Landschaften  wesentlich 
beiträgt.  Ganz  schmal  ist  im  Süden  das  Einzugsgebiet  der  Adria, 
breiter  im  Norden  das  der  Nord-  und  Ostsee.  Im  äußersten  Nord- 
osten gibt  es  noch  selbständige  Zuflüsse  ins  Schwarze  Meer.  Der 
Staat  umfaßt,  vom  42°  bis  zum  51°  nördl.  Breite  und  von  9°  31'  bis 
26°  östl.  Länge  von  Greenwich  reichend,  676062  qkm  mit  51,4 
Millionen  Einwohnern  (Volksdichte  76).  Davon  entfallen  auf 
Österreich  300  005  qkm  mit  28,6  Mill.  (Volksdichte  95),  auf  Ungarn 
324857  qkm  mit  20,9  Mill.  (Volksdichte  64),  auf  die  den  beiden 
Reichshälften  gemeinsam  gehörigen  Gebiete  Bosnien  und  die  Herze- 
gowina 51  200  qkm  mit  l,g  Mill.  Einwohnern  (Volksdichte  38). 

Elf  orographische  Einheiten  sind  zu  unterscheiden  (vgl. 
S.  xxviff.):  drei  Kettengebirge,  die  Alpen,  die  Karpathen  und  der 
Karst  (Dinarisches  Gebirge),  zwei  diesen  vorgelagerte  Flachland- 
streifen, das  Alpenvorland  und  das  Karpathenvorland, zwei  Rumpf- 
landschaften, das  böhmische  Massiv  und  die  podolische  Tafel,  und 
drei  größere  Einbruchsbecken,  die  Donautief landschaften  (Wiener 
Becken,  Ober-  und  Niederungarisches  Tiefland).  Ein  viertes,  die 
Poebene,  reicht  nur  ganz  wenig  noch  nach  Österreich  herein.  Diese 


XXII  LANDESKUNDE.  Klima. 

Gliederung  läßt  auch  die  verschiedene  Entwicklungsgeschichte  der 
einzelnen  Landschaften  erkennen.  Die  Schichten  der  podolischen 
Platte  (S.  xxxv),  eines  Teiles  der  russischen  Tafel,  sind  nie  gefaltet, 
wohl  aber  schräg  gestellt  und  teilweise  abgetragen  worden.  Im  böh- 
mischen Massiv  hat,  wie  in  den  deutschen  Mittelgebirgen,  nur  das 
ältere  Paläozoikum  noch  eine  Ealtung  mitgemacht.  Alle  jün- 
geren Schichten,  vornehmlich  die  Ablagerungen  der  Kreidezeit 
Nordböhmens,  liegen  flach.  Spätere  Krustenbewegungen  beschränk- 
ten sich  auf  Hebungen,  Senkungen  und  Sehrägestellungen.  Die 
drei  Kettengebirge  haben  eine  viel  verwickeitere  Geschichte  und 
erfuhren  die  letzte  große  Krustenbewegung  erst  im  mittleren  Tertiär. 
In  den  Alpen  und  Karpathen  war  die  Richtung  der  Faltung  gegen 
Norden,  im  Karst  gegen  Südwest  gerichtet.  Vor  dem  sich  erheben- 
den Gebirge  entstanden  die  Geosynklinalen,  die  noch  in  jung- 
tertiärer Zeit  von  Meeresarmen  erfüllt  waren,  wie  dies  heute  noch 
mit  der  dem  Karst  vorgelagerten  Mulde,  der  Adria,der  Fall  ist.  Die 
Innenseite  der  Alpen  und  KaTpathen  aber  brach  noch  etwas  später 
ein  und  hier  entstanden  die  Senkungsfelder  an  der  Donau  und  am 
Po,  die  noch  bis  ans  Ende  der  Tertiärzeit  von  Meeren  und  Seen 
erfüllt  waren.  Andere  Becken  entstanden  auch  in  den  Gebirgen 
selbst. 

In  Klima  und  Vegetation  empfiehlt  sich  eine  Dreigliederung : 
mitteleuropäisches,  pannonisch-sarmatisches  oder  osteuropäisches 
und  mediterranes  Gebiet.  Dem  mitteleuropäischen  Gebiet  gehören 
die  Sudetenländer  (Böhmen,  Mähren,  Schlesien),  das  Alpenvorland 
(Österreich  ob  und  unter  der  Enns)  und  der  größte  Teil  der  Alpen 
an.  Die  Temperaturunterschiede  sind  nicht  allzu  groß,  die  Januar- 
mittel in  den  tiefer  gelegenen  Gebieten  mit  0°«3°  Kälte,  die  Juli- 
mittel mit  17° -20°  Wärme  gekennzeichnet;  Hochsommerregen 
herrschen  vor.  Dementsprechend  hat  neben  dem  Ackerbau  der 
"Wiesenbau  große  Bedeutung  und  Wald  ist  reichlich  vorhanden.  Er 
umfaßt  in  den  Gebirgen  weitaus  den  größten  Raum.  Weil  die  Sommer 
kühler  sind,  erlangt  der  Roggenbau  mehr  Bedeutung  als  die  Weizen- 
kultur und  die  Pflege  von  Mais  und  Wein  bleibt  auf  besonders  be- 
günstigte Striche  (Innerböhmen,  Südmähren,  das  östliche  Nieder- 
österreich, Ostsaum  der  Alpen  und  einige  Föhntäler)  beschränkt.  — 
Nach  Osten  schließt  sich  iaspannonisch-sarmatische  Qebiet  an,  dessen 
Klima  kontinentaler  ist.  Die  Januartemperaturen  sinken  unter  —  3°, 
die  Julitemperaturen  steigen  über  -}-  20°.  Ungarn  kennzeichnen 
die  heißen  Sommer ;  manche  Jahre  bringen  schon  lang  andauernde 
Dürreperioden.  Die  Niederschlagsmengen  sind  geringer,  ihr  Maxi- 
mum verschiebt  sich  in  den  Frühsommer.  Weizen-  und  Maisbau 
herrscht  vor,  Ungarn  baut  viel  Wein  und  edles  Obst.  Nadelwald 
tritt  zurück  und  auf  der  podolischen  Platte  wie  zu  beiden  Seiten 
der  Theiß  gibt  es  große  Strecken,  die  ursprünglich  baumlose  Steppen 
gewesen  sind.  Doch  wird  das  Gebiet  urwüchsiger  Puszta  von  Jahr 
zu  Jahr  kleiner.  —  Südtirol,  die  friaulische  Ebene  und  die  Küsten- 


Vegetation.  LANDESKUNDE.  XXIII 

striche  von  Istrien  und  Dalmatien  gehören  dem  mediterranen  Gebiet 
an.  Milde  Winter  mit  Jannartemperaturen  von  3-8°  "Wärme  nnd 
heißen  trockenen  Sommern  (22°-  26°  Julitemperatur)  kennzeichnen 
dieses  Gehiet.  Die  Niederschläge  genügen  trotz  ihrer  bedeutenden 
Menge  nicht,  da  sie  ganz  ungleich  verteilt  sind.  Frühjahr  und 
Herbst  sind  regenreich,  die  "Winter  unter  dem  Einfluß  der  Land- 
winde (Bora)  etwas  trockener,  die  Sommer  dürr.  Die  Pflanzen 
müssen  sich  vor  der  sommerlichen  Trockenheit  schützen  :  haarige 
und  Hartlaubgewächse  setzen  den  Buschwald  (Macchia)  der  dalma- 
tinischen Inseln  zusammen ;  hochstämmiger  Wald  beschränkt  sich 
meist  auf  die  Gebirge.  Dagegen  ermöglichen  die  hohen  Tempera- 
turen außer  der  Kultur  von  Mais  und  Reis  die  Pflege  des  Ölbaumes 
(in  Südtirol  nur  am  Gardasee)  und  von  allerlei  Südfrüchten  wie 
Mandel,  Feige,  Granatapfel  und  Johannisbrotbaum.  Auch  Agrumen 
kommen  bei  Ragusa  vor,  aber  doch  nur  unter  besonderer  Pflege  der 
Gärtner.  —  Eine  eigenartige  Entwicklung  nimmt  das  Klima  der 
höheren  Gebirge.  Es  ist  niederschlagsreicher  und  zu  allen  Jahres- 
zeiten kühler.  Abgeschlossene  Becken  sind  im  Winter  kalt  (Klagen- 
furt —  6.4°,  Laibach  —2.5°,  Klausenburg  —5.4°),  die  Höhen 
ausgeglichener.  In  1000- 1500m  hört  der  Ackerbau  und  mit  ihm 
die  Dauersiedlung  auf,  in  1500-2000m  ist  die  Grenze  des  Waldes, 
in  2500-3000m  die  Schneegrenze  erreicht.  Zwischen  Wald-  und 
Schneegrenze  ist  der  Gürtel  des  Krummholzes  und  der  Almweiden. 
Höher  liegen  die  Kulturgrenzen  im  Inneren  der  Alpen,  niedriger 
an  deren  Rändern  und  in  den  isolierten  Erhebungen  der  böhmischen 
Randgebirge  und  der  Karpathen. 

Sehr  bunt  ist  das  Bild  der  Nationalitätenverteilung.  Eine  breite 
Mittelzone,  die  durch  das  Alpenvorland  und  die  nördlichen  und  nord- 
östlichen Alpen  in  das  ungarische  Tiefland  und  nach  Siebenbürgen 
reicht,  beherbergt  drei  verschiedene  Yolksstämme,  Deutsche,  Ma- 
gyaren und  Rumänen,  denen  die  Aufgabe  zufällt,  Nord-  und  Süd- 
slawen auseinander  zu  halten.  Ersteren  gehören  Tschechen,  Slo- 
waken, Polen  und  Ruthenen,  letzteren  Slowenen,  Kroaten,  Serben 
und  Bulgaren  an.  Außerdem  bewohnen  noch  Italiener  und  Ladiner 
Südtirol,  Friaul  und  das  westliche  Istrien. 

Die  Deutschen  besitzen  den  größeren  Teil  der  Alpen,  das  Alpen- 
vorland, die  Ränder  Böhmens,  Nordmähren  und  Nordschlesien  und 
verfügen  über  zahlreiche  Sprachinseln  in  Ungarn  (Westungarn, 
Ofener  und  Fünfkirchner  Gebirge,  Zips,  Siebenbürgen,  Bacska 
und  Banat),  in  den  Sudetenländern,  Galizien  und  der  Bukowina.  Sie 
gehören  überwiegend  dem  bajuvarischen,  im  Norden  der  Monarchie 
und  in  den  Sprachinseln  dem  fränkischen  Stamme  an.  Auch  die 
sogenannten  Siebenbürger  Sachsen  sind  Rheinfranken.  Nur  in 
Oberösterreich  und  einigen  Alpentälern  siedelten  Deutsche  schon 
vor  dem  vni.  Jahrhundert ;  die  Besetzung  des  übrigen  geschlossenen 
Sprachgebietes  erfolgte  im  Kolonisationswerk  des  rx.-xi.  Jahrhun- 
derts. Ackerbaukolonien  in  Ungarn  und  in  ausgedehnten  Waldge- 


XXIV  LANDESKUNDE.  Bevölkerung. 

bieten  entstanden  auch  erst  im  xn.  und  xm.  Jahrhundert,  Städte 
und  Berghauorte  im  xm.  und  xiv.  Jahrhundert.  Neukolonisationen 
fanden  dann  noch  im  xvm.  Jahrhundert  statt.  In  Österreich 
wohnen  10,  in  Ungarn  2,i  Mill.  Deutsche.  Sie  bilden  in  Öster- 
reich die  relative ,  aber  bei  weitem  nicht  die  absolute  Mehrheit 
(36o/0). 

Die  Magyaren  (9,9Mül.;  48%  der  ungarischen  Bevölkerung) 
bewohnen  die  Tieflandschaften  Ungarns  und  einige  Becken  Sieben- 
bürgens. Der  größere  Teil  von  ihnen  hat  sich  Ende  des  ix.  Jahrh. 
angesiedelt.  Die  Seßhaftigkeit  und  den  Ackerbau  erlernten  sie  von 
den  Slawen;  die  politische  Organisation  übernahmen  sie  von  den 
Deutschen,  deren  Kolonisten  zur  Rodung  waldigerer  Landstriche 
und  zur  Entwicklung  des  Bergbaus  den  Grund  gelegt  haben. 

Ähnlich  segensreich  wirkten  die  Deutschen  auch  bei  den  Nord- 
slawen, in  deren  Gebiet  sie  zahlreiche  Städte  und  Bergbauorte  be- 
gründeten. Von  ihnen  bewohnen  die  Tschechen  (6  Mill.)  das  Innere 
Böhmens,  Mittel-  und  Südmähren,  sowie  kleine  Teile  Schlesiens, 
die  ihnen  sprachlich  nahestehenden  Slowaken  (2,5  Mill.)  die  ganzen 
Westkarpathen  bis  zum  Rand  der  ungarischen  Tiefebene  und  ost- 
wärts bis  zur  Hegyalja.  Die  Polen  (5  Mill.)  bewohnen  Ostschlesien 
und  das  westliche  Galizien,  sind  aber  als  die  kulturell  Höherstehen- 
den auch  die  Städtesiedler  in  Ostgalizien,  dessen  Landbevölke- 
rung, die  Euthenen  (4  Mill.),  ein  russischer  Volksstamm  sind.  Die 
Ruthenen  bewohnen  außerdem  auch  die  ungarische  Seite  der  Wald- 
karpathen  und  die  nördliche  Bukowina. 

Den  südlichen  Teil  der  Bukowina  bewohnen  die  Rumänen,  deren 
engere  Heimat  und  einstige  Zufluchtsstätte  das  siebenbürgische 
Bochland  ist.  Von  hier  sind  sie  nach  allen  Seiten  hinabgestiegen 
und  bevölkern  außer  dem  eigentlichen  Rumänien  auch  den  Ostsaum 
des  ungarischen  Tieflandes  bei  Großwardein,  Arad  und  Temesvär. 
Wie  die  Ruthenen  in  den  Karpathen,  sind  sie  zum  größten  Teil  ein 
armes  Hirten-  undWaldbauernvolk,  das  in  Siebenbürgen  selbst  den 
besseren  Boden  an  die  Magyaren  und  Deutschen  abgeben  mußte. 
In  Österreich  beträgt  ihre  Volkszahl  nur  0,3  Mill.,  in  Ungarn  woh- 
nen ihrer  über  3  Millionen. 

Sprachlich  ziemlich  geschlossen  ist  der  Südosten  der  Monarchie, 
das  Gebiet  der  Kroaten  und  Serien.  Samt  der  ihnen  zugehörigen 
Bevölkerung  in  Bosnien  und  der  Herzegowina  sind  es  5,g  Millionen 
(0,8  in  Österreich,  2,9  in  Ungarn,  1,9  in  Bosnien),  doch  sind  sie 
religiös  so  sehr  geschieden,  daß  sie  sich  nicht  als  Einheit  fühlen. 
Außer  Bosnien  und  Kroatien  bewohnen  sie  ganz  Dalmatien,  das 
östliche  Istrien  und  größere  Teile  Südungarns  (der  Bacska  und  des 
Banates),  in  dem  infolge  später  Kolonisation  überhaupt  die  größte 
Völkermischung  stattgefunden  hat.  Die  großen  Ackerdörfer,  die 
hier  nach  der  Türkenzeit  im  xvni.  Jahrhundert  neu  oder  wieder 
entstanden  sind,  sind  in  bunter  Folge  von  Deutschen,  Magyaren, 
Rumänen,  Slowaken,  Serben,  Kroaten  und  selbst  von  einigen  Bul- 


Religion.  LANDESKUNDE.  XXV 

garen  bewohnt.  Übrigens  ist  anch  die  serbokroatische  Bevölkerung 
südlich  von  der  DTan  nnd  Donan  ethnisch  nicht  vollkommen  ein- 
heitlich. Größere  Reste  halb  oder  ganz  romanisierter  Illyrer  sind  in 
ihnen  aufgegangen  nnd  an  der  Küste  der  Adria  haben  sich  Vene- 
zianer, Albanesen,  Griechen  nnd  Cyprioten  angesiedelt,  die  sich 
anch  erst  mit  der  Zeit  dem  slawischen  Idiom  anpaßten. 

Sprachlich  sehr  nahe  stehen  den  Kroaten  die  Slowenen  (1 ,3  Mill.) 
in  Südsteiermark,  Südostkärnten,  Krain  (bis  anf  die  deutsche  Sprach- 
insel Gottschee"),  demGörzer  und  nordistrischenBeTgland.  Im  Verein 
mit  den  Kroaten  haben  sie  die  Romanen  von  der  Ostküste  der  Adria 
fast  ganz  verdrängt,  so  daß  es  gegenwärtig  nur  in  Triest  und  West- 
istrien  noch  Italiener  gibt.  In  der  friaulischen  Tiefebene  hat  sich 
bei  der  Landbevölkerung1  ein  altromanischer  Dialekt,  das  „Fnriano" 
erhalten,  das  dem  „Ladinischen"  einiger  Südtiroler  Täler  (Fassa, 
Enneberg,  Grödenlund  Graubündens  sehr  nahe  steht.  Noch  im  An- 
fang des  xix.  Jahrhunderts  war  das  Ladinische  in  Tirol  viel  weiter 
verbreitet,  unterliegt  aber  gegenwärtig  einer  starken  Italianisierung, 
wie  sie  auch  die  deutschen  Holzknechtansiedlungen  auf  den  Höben 
östlich  von  Trient  gefährdet  oder  bereits  vernichtet  hat.  Dagegen 
hat  die  Sprachgrenze  zwischen  Deutschen  und  Italienern  im  Etsch- 
tal  selbst  in  den  letzten  Jahrhunderten  keine  Veränderungen  er- 
fahren. Die  Völkergrenzen  sind  überhaupt  im  großen  und  ganzen 
seit  700  Jahren  ziemlich  dieselben  geblieben. 

Religion.  In  religiöser  Hinsicht  bestehen  geringere  Unter- 
schiede. In  Österreich  bekennen  sich  90,90/0  zur  katholischen 
Lehre;  Protestanten  (2,i<V0*)  gibt  es  hauptsächlich  in  den  Städten 
und  in  Nordböhmen  ;  Galizien  und  die  Bukowina  haben  sehr  viele 
Israeliten  (A.qO/0\  In  Ungarn  ist  die  herrschende  magyarische  Na- 
tion katholisch  ("61.9%!  oder  kalvinistisch  (18-9%").  Die  Rumänen, 
Bulgaren  und  Serben  sind  griechisch-orthodox  fÖsterreich  2.30/0, 
Ungarn  l^O/o").  die  Ruthenen  griechisch-katholisch.  — In  Bosnien 
bekennen  sich  23.3  0/0  zur  römisch-katholischen,  43,5°/0  zur  grie- 
chisch-orthodoxen, 32,3%  zur  mohammedanischen  Lehre.  Eine 
Scheidung  nach  Landstrichen  läßt  sich  aber  nicht  durchführen,  weil 
die  türkischen  Gesetze  über  die  Handhabung  des  Grundbesitzes 
den  Islam  begünstigt  haben. 

Wie  S.  xxiv  erwähnt,  hat  die  deutsche  Kultur  mit  ihrem  Vor- 
dringen gegen  Osten  (viii.-xn.  Jahrb.")  einen  wesentlichen  Einfloß 
auf  die  der  Slawen  und  Maevaren  gewonnen ;  das  zeigt  sich  im  Hans- 
bau, in  der  Wohn-  und  Wirtschaftsweise.  Dieser  Einfluß  i«t  bis 
Krain  und  Ungarn  und  auch  noch  um  und  in  Krakau  deutlich  zu 
erkennen,  läßt  sich  aber  seit  1775  auch  in  der  Bukowina  nach- 
weisen, während  Ostgalizien  davon  im  ganzen  etwas  weniger  berührt 
ist.  Schon  am  Religionsbekenntnis  sieht  man ,  daß  der  Osten  in 
einer  gewissen  —  allerdings  losen  —  kulturellen  Abhängigkeit  von 
Byzanz  und  Rußland  stand.  Dagegen  hat  im  Süden  der  Alpen  und 
an  der  Ostseite  der  Adria  das  Italienische  als  Kulturfaktox  gewirkt, 


XXVI  LANDESKUNDE.  Böhmisches 

ist  aber  nicht  weit  ins  Innere  vorgedrungen.  Auf  der  Balkanhalb- 
insel haben  sich,  -wie  in  den  Ostkarpathen,  die  patriarchalischen 
Zustände  und  Familien  Ordnungen  (ZadTuga)  am  reinsten  erhalten. 
Hier  allein  haben  sich  die  z.  T.  recht  malerischen  Trachten  behaup- 
tet und  auch  die  eigenartigen  Sitten  und  Gebräuche  haben  hier  am 
wenigsten  Veränderungen  erfahren,  j 

Urographie,  a.  Das  böhmische  Massiv  bildet  den  Nord- 
westen der  Monarchie.  Es  ist  ein  von  Gebirgen  umrahmtes  Hoch- 
land, das  sich  in  der  böhmisch -mährischen  Höhe  am  höchsten 
erhebt  und  von  da  sowohl  ins  Innere  Böhmens  wie  auch  gegen  Süd- 
osten sanft  abfällt.  Die  Südostgrenze  verläuft  von  Krems  über 
Znaim,  Brunn,  Prerau  und  die  Pforte  von  "Weißkirchen  (280m") 
gegen  Oderberg  in  der  Richtung  eines  Bruches.  Die  Südgrenze  ist 
in  Österreich  weniger  glatt,  die  alten  Gesteine  tauchen  allmählich 
unter  die  jüngeren  Ablagerungen  des  Alpenvorlands,  und  die  Donau 
fließt  bald  in  enger  Schlucht  innerhalb  des  Massivs  (Passau-Linz, 
Grein-Ybbs,  Melk-Krems"),  bald  in  "Weitungen  des  Vorlandes,  folgt 
also  nicht  genau  der  Grenze. 

Im  Süden  und  Westen  herrschen  weithin  Gneise  und  Granite 
mit  einem  im  ganzen  mageren  Boden.  Sie  bilden  auch  die  Haupt- 
masse der  drei  Randgebirge,  des  Böhmerwaldes  im  S*W. ,  des  Erz- 
gebirges im  NW.  und  der  Sudeten  im  NO.  Von  Prag  bis  Pil«en  er- 
streckt sich  zu  beiden  Seiten  der  Beraun  altpaläozoisches  Gestein 
(Silarmulde),  dem  die  Eisenerzlager  angehören.  Darüber  greifen 
oberkarbonische  und  permische  Schichten,  von  denen  die  ersteren 
wiederum  wegen  der  Steinkohlenlager  (Pilsen,  Kladno,  Schlan)  von 
"Wichtigkeit  sind.  Paläozoische  Schichten  erfüllen  dann  auch  den 
östlichen  Teil  der  Sudeten  zu  beiden  Seiten  von  Olmütz  und  bis 
Mährisch-Ostrau,  wo  das  preußische  oberschlesische  Steinkohlen- 
revier auf  österreichischen  Boden  übertritt.  Nordhöhmen  bedecken 
von  einer  Steilstufe  an  (Zbanwald,  "Weißer  Berg  bei  Prag)  Sand- 
steine und  MeTgel  einer  oberkretazischen  Meeresüberflutung.  Sie 
bilden  den  Untergrund  der  niedrigen,  aber  recht  fruchtbaren  Ter- 
rassenlandschaften zu  beiden  Seiten  der  Elbe,  sind  aber  in  ihren 
nördlichen  Teilen  von  den  Schollenbewegungen  der  Sudeten  mit 
erfaßt  worden  und  stellenweise  zu  bedeutenderer  Höhe  empor- 
gehoben. Zu  ihnen  gehört  am  Nordrand  Böhmens  das  von  Tälern 
stark  zerfurchte  und  durch  malerische  Felsformen  ausgezeichnete 
Eibsandsteingebirge  und  weiter  im  Osten  das  Heuscheuergebirge  mit 
den  Felsen  von  Adersbach  und  "Wekelsdorf. 

Die  Krustenverschiebungen,  die  für  die  heutige  Verteilung  von 
Hoch  und  Nieder  maßgebend  sind,  erfolgten  im  mittleren  Tertiär 
nach  zwei  verschiedenen  Richtungen.  Parallel  dem  südöstlichen 
Bruchrand  läuft  der  Steilabfall  des  Erzgebirges,  das  pultförmig  auf- 
gerichtet wurde,  so  daß  es  nach  Sachsen  sehr  sanft,  nach  Böhmen 
jäh  abfällt.    Es  erreicht  im  Keilberg  eine  Höhe  von  1244m.    Seine 


Massiv.  LANDESKUNDE.  XXYII 

südliche  Fortsetzung  ist  abgesunken  und  nur  teilweise  im  Kaiser- 
wald (J)37m)  bei  Eger  und  Karlsbad  erhalten.  Es  entstand  ein  lang- 
gestrecktes Senkungsfeld  (Eger- Graben),  ähnlich  der  mittelrhei- 
nischen Tiefebene,  auf  dessen  Grund  sich  im  Jungtertiär  Seen 
und  Sümpfe  ausdehnten.  Sie  lieferten  die  Braunkohlenlager  von 
Falkeiiau,  Briii,  Dux  und  Teplitz.  Wie  am  Mittelrhein  war  der 
Einbruch  von  vulkanischen  Vorgängen  begleitet.  Tafel-  und  Kegel- 
berge aus  Basalt  und  Phonolith  setzen  das  anziehende  Leitmeritzer 
und  das  ernstere  Duppauer  Gebirge  zusammen.  Die  letzten  Nach- 
klänge dieser  Erscheinungen  sind  die  zahlreichen  nordböhmischen 
Thermal-  und  Mineralquellen  (Karlsbad,  Marienbad,  Franzensbad, 
Gießbübl,  Krondorf,  Bilin,  Saidschitz,  Teplitz  u.  a.). 

Senkrecht  auf  den  erzgebirgischen  Bruch  verlaufen  die  Bräche 
im  Böhmerwald  und  in  den  Sudeten.  Beide  Gebirge  bestehen  aus 
einer  Reihe  von  NW.  nach  SO.  streichender  Schollen,  die  stets 
gegen  SW.  steiler  abfallen  als  gegen  NO.  Im  Böhmerwald  ist  daher 
die  bayerische  Seite  die  steilere  und  die  höchsten  Erhebungen 
(Axber  1457,  Rachel  1452m)  liegen  ganz  am  Südwestrand  der  ein- 
zelnen, im  Yergleich  zum  Erzgebirge  doch  kleinen  Pulte.  Gegen 
NO.  gehen  die  Pultflächen  unmerklich  in  die  innerb  ob  mische  Hoch- 
fläche über.  In  den  Sudeten  ist  die  orographische  Gestaltung  ver- 
wickelter, weil  die  Schollen  rostförmig  hintereinander  liegen.  Die 
westlichste,  das  Lausitzer  Gebirge  (Jetchken  lOiOm),  ist  zugleich 
die  südlichste  5  die  mittlere  (Iser-  und  Riesengebirge)  gipfelt  in  der 
Schneekoppe  (1603m);  dieletzte,  am  weitesten  gegen  das  schlesische 
Tiefland  vorgeschobene  Scholle  erreicht  im  Altvater  noch  1490m 
Höhe.  Alle  diese  Gebirge  sind  sehr  waldreich  und  ihre  Bewohner 
finden  in  der  Holzverarbeitung,  der  Papier-,  Zünd-  und  Glaswaren- 
erzeugung bodenständige  Erwerbsquellen.  Im  Erzgebirge  hat  die 
Hausindustrie  den  einst  bedeutenden  Bergbau  abgelöst,  in  den 
Sudeten  und  in  bescheidenerem  Maße  auch  auf  der  böhmisch- 
mährischen Höhe  die  Textilindustrie  neue  Lebensbedingungen 
geschaffen. 

Das  Innere  Süd-Böhmens  ist,  wie  Südwestmähren  und  das  öster- 
reichische Mühl-  und  Waldviertel,  eine  einförmige  Hochfläche  von 
600  bis  700m  Höhe,  die  vom  einstigen  Faltenwurf  nichts  erkennen 
läßt.  Nur  die  härtesten  Gesteine  ragen  als  einzelnstehende  Hügel 
empor.  Bloß  im  innerböhmischen  Waldgebirge  (Brdy-Wald  857m), 
zwischen  Moldau  und  Beraun,  und  im  Eisengebirge  südöstlich  von 
Kolin,  finden  sich  länger  fortstreicbende  Höhenzüge.  Dagegen  liegen 
um  Budweis  und  Wittingau  große,  von  zahlreichen  Teichen  erfüllte 
Niederungen.  Die  Flüsse,  die  in  breiten  Quellmulden  ihren  An- 
fang nehmen,  schneiden  sich  bald  tief  ein  und  bilden  in  ihren 
mittleren  Teilen  ungangbare  Engen.  Gegen  SO.  geht  die  Entwässe- 
rung tehr  regelmäßig  zur  Donau,  Thaya  und  March;  im  Inneren 
Böhmens  entsteht  ein  auffallend  symmetrisches  Flußnetz,  dessen 
Mittellinie  von  der  unteren  Elbe  gebildet  wird. 


XXVIII  LANDESKUNDE.        Mähr.  Flachland. 

Im  ganzen  ist  die  südböhmische  Hochfläche,  bis  auf  das  Eisen- 
nnd  Kohlenrevier  an  der  Beraun,  ein  ärmeres  und  nicht  sehr  dicht 
bewohntes  Gebiet.  Dagegen  sind  die  nur  150-250m  hohen  Niede- 
rungen an  der  Elbe  und  Eger  in  dem  Streiten  zwischen  Prag  und 
Leitmeritz  und  von  Saaz  bis  Königgrätz  außerordentlich  fruchtbar. 
Hier  liegen  die  Mittelpunkte  landwirtschaftlicher  Industrien  (Zucker, 
Spiritus,  MehlJ,  abgesehen  von  der  in  Südböhnien  bedeutenderen 
Biererzeugung,  und  die  wichtigsten  Orte  des  tschechischen  Volks- 
tums. Prag,  an  der  Grenze  von  Hoch- und  Flachland,  ist  der  na- 
türliche Mittelpunkt  des  wohlhabenden  und  dicht  besiedeltenKönig- 
reichs  Böhmen.  Dennoch  liegen  die  wirtschaftlichen  Zentren  der 
Sudeteniänder  nicht  hier,  sondern  in  den  von  Deutschen  bewohn- 
ten hochindustriellen  Gebieten  Nordböhmens,  üem  die  Elbe  eine 
wichtige  und  billige  Schiffahrtstraße  zum  Meere  weist,  und  weiter 
zu  beiden  Seiten  der  Sudeten  in  Nordmähren  und  Schlesien. 

b.  Das  mährische  Flachland,  das  sich  im  Südosten  an 
das  böhmische  Massiv  anschließt,  bildet  einen  im  Mittel  70km  brei- 
ten, gegen  NO.  schmäler  werdenden  Streifen  zwischen  diesem  und 
denKarpathen.  Es  besteht  z.T.  aus  den  jungtertiären  Ablagerungen 
des  Karpathenvorlands,  das  sich  bei  Austeriitz  auf  15km  einengt 
und  in  der  Senke  von  Weißkirchen  noch  viel  schmäler  ist.  Teil- 
weise umfaßt  es  aber  auch  einzelnstehende  Erhebungen  des  zwi- 
schen Wien  undKremsier  stark  aufgelockerten  äußersten  Karpathtn- 
bogens  und  drittens  gehören  ihm  große  Ebenen  an  der  March  und 
ihren  Zuflüssen  an.  Von  ihnen  liegt  die  Niederung  an  der  oberen 
March  und  Becwa  (Olmützer  Becken,  rund  220mJ  und  an  der  Thaya 
und  Iglawa  [Brünner  Becken,  rund 20l)m)  außerhalb  des Karpathen- 
zuges,  vor  dessen  erstem  Bogen  sich  die  Gewässer  bei  Kremsier  und 
nördlich  von  Nikolsburg  sammeln.  Eine  dritte,  viel  größere  Ebene 
begleitet  die  March  von  Üngarisch-Hradisch  (178m  J  an  bis  zu  ihrer 
Mündung  in  die  Donau  (133m).  Diese  untere  Marchebene  greift  auf 
ungarischem  Boden  bis  an  die  Kleinen  Karpathen  heran  und  erstreckt 
sich  im  Marchfeld  westwärts  bis  Wien.  Sie  liegt  schon  innerhalb 
des  Karpathensystems  und  ihre  südliche  Fortsetzung  ist  das  Wiener 
Becken.  Dem  Gebirgsbogen  gehören  im  Flachland  der  die  Donau 
überragende  Bisamberg  und  die  Leiser  Berge  in  Niederösterreich, 
die  Pollauer  Berge  (550m),  der  Steinitzer  Wald  und  das  Marsgebirge 
(Ö87m)  an.  Die  einzelnstehenden  Erhebungen  bestehen,  wie  ihre 
Fortsetzung  östlich  der  March  (Weiße  Karpathen  und  Beskiden), 
aus  alttertiären  und  kretazischen  Sandsteinen,  deren  breite  Rücken 
von  steileren  Kuppen  aus  Jurakalk  überragt  werden.  Nur  in  diesen 
Inselbergen  herrscht  etwas  mehr  Wald,  sonst  überwiegt  der  Acker- 
bau, dem  sich  an  den  lößbedejkten  Rändern  der  südlicheren  Becken 
und  im  niederösterreichischen  Tertiärhügelland  viel  Weinbau  zu- 
gesellt. Industrie  tritt,  von  den  Randstädten  Brunn,  Sternberg,  01- 
niütz  u.  a.  abgesehen,  zurück.  Die  hohe  Volksdichte  zeugt  für  die 
Fruchtbarkeit  des  Bodens. 


Alpenvorland.  LANDESKUNDE*  XXIX 

c.  Das  österreichische  Alpenvorland.  Im  Nordosten 
hängt  das  mährische  Flachland  mittels  der  Senke  von  Weißkirchen 
mit  dem  ostschlesisch-galizischen  Flachland  (_S.  xxxv)  zusammen. 
Im  Südwesten  schließt  sich  das  Alpenvorland  au,  das  sich  jen- 
seit  der  Donau  nur  noch  15km  weit  nach  SW.  erstreckt  und  dann 
nach  Westen  umbiegt.  Der  Alpenrand  ist  glatt  und  bildet  eine 
scharf  ausgesprochene  Südgrenze,  dagegen  ist  hier,  wie  oben  er- 
wähnt, der  Rand  des  Massivs  gebuchtet.  Außer  dem  jungtertiären 
Hügelland,  das  besonders  zwischen  Inn  und  Traun  größere  Aus- 
dehnung erlangt  und  im  Hausruck  bis  zu  800m,  sonst  nur  zu  300- 
400m  ansteigt,  nehmen  die  Ablagerungen  großer  eiszeitlicher-Alpen- 
ströme,  bei  Salzburg  und  bei  Kremsmünster  auch  noch  Moränen  der 
alpinen  Vereisung  größere  Flächen  in  Anspruch.  Zwischen  Traun 
und  Enns,  aber  auch  noch  östlicher  an  der  Ybbs,  Erlauf  und  Traisen 
gibt  es  terrassenförmig  übereinander  gelagerte  Schotterfiächen, 
deren  unterste  wohl  den  Verkehrswegen  am  günstigsten  ist,  aber 
infolge  der  Wasserdurchlässigkeit  nur  schlechten,  oft  bewaldeten 
Boden  trägt.  Dagegen  sind  die  höheren  löß bedeckten  Terrassen  so- 
wie das  Tertiärhügelland  sehr  fruchtbar  und  gut  besiedelt.  Zahl- 
lose Einzelhöfe  und  kleine  Weiler  liegen  inmitten  ausgedehnter 
Obstgärten  und  reiche  Ackerfluren  gehen  hügelauf  hügeiab  übers 
Gelände.  Der  Weinbau  fehlt  infolge  der  etwas  größeren  Höhe.  Die 
Verkehrssiedlungen  liegen  an  der  Donau  und  ihren  Zuflüssen,  deren 
Wasserkraft  auch  der  Entwicklung  einer  modernen  Großindustrie 
günstig  ist.  Die  Hauptorte  Oberösterreichs  (Linz,  Wels,  Steyr)  und 
des  westlichen  Niederösterreich  (Amstetten,  St.  Polten ,  Krems) 
liegen  in  dieser  Zone  oder  an  ihrem  Rand. 

d.  Die  Ostalpen.  Südlich  vom  Alpenvorland  erheben  sich 
die  Alpen,  zunächst  noch  mit  bescheidenen,  sanft  gerundeten 
Rücken  von  800-1 000m  Höhe,  bald  aber  mit  schrofferen  Formen  za 
größeren  Erhebungen  ansteigend.  Die  Alpen  sind  ein  ausgespro- 
chenes Kettengebirge  mit  im  ganzen  ziemlich  regelmäßiger  zonaler 
Gliederung.  Im  Meridian  von  Salzburg  folgen  von  Norden  gegen 
Süden  die  allenthalben  schmale  Sandsteinzone  (Fortsetzung  der 
S.  xxvin  erwähnten  isolierten  Erhebungen  Südmährens),  dann  die 
nördliche  Kalkalpenzone,  die  mehrfach  unterbrochene  Schiefer- 
zone, die  Zentralalpenzone,  in  der  Gneise  und  kristalline  Schiefer 
überwiegen,  die  man  aber  nach  allem,  was  wir  heute  wissen,  doch 
nicht  mehr  als  Uralpenzone  bezeichnen  darf,  dann  südlich  der  Drau 
wieder  eine  Schieferzone,  die  aber  beiderseits  schmale  Kalkstreifen 
begleiten  („Drauzug"),  endlich  die  südlichen  Kalkalpen.  Äqui- 
valente des  nordalpinen  Sandsteins  sind  auch  im  Süden  vorhanden, 
aber  überwiegend  in  kalkiger  Entwicklung.  —  Gegen  Osten  treten 
die  Zonen  auseinander.  Die  nördlichen  überschreiten  zwischen 
Wien  und  Preßburg  die  Donau  und  setzen  sich  in  den  Karpathen 
fort,  die  südlichste  schwenkt  zwischen  Görz  und  Laibach  nach  Süd- 
ost zum  Karst  hinüber.   Die  mittleren  Glieder  stoßen  gegen  das 


XXX  LANDESKUNDE.  Alpen, 

ungarische  Tiefland  vor,  sind  aber  von  dessen  Randbiüchen  be- 
troffen. Einzelne  Sporne  (Rosaliengebirge,  Günser  Bergland,  Bacher- 
gebirge,  Kroatische  Inselgebirge)  treten  weiter  vor,  dazwischen 
greifen  Buchten  des  Tieflandes  (Wiener  Becken,  Grazer  Hügelland) 
ins  Gebirge  ein,  dessen  östlichster  Teil  im  ganzen  niedriger  und 
durch  zahlreiche  isolierte  Einbrüche  (Judenburger  Becken,  Klagen- 
furter  Becken,  Laibacher  Becken  u.  a.)  aufgelockert  ist.  In  den  letz- 
teren rinden  -wir,  wie  in  Nordböhmen,  Braunkohlenlager. 

Drei  Faltungen  haben  die  Alpen  betroffen,  eine  im  Karbon  (wie 
in  Böhmen),  eine  in  der  mittleren  Kreidezeit,  eine  dritte  im  älteren 
Tertiär.  Diese  letzte  war  für  die  heutige  Verteilung  der  Gesteine 
entscheidend.  Es  haben  bedeutende  Überschiebungen  stattge- 
funden; im  Norden  läßt  sich  ein  schuppen! örmiges  Übereinander- 
lageru  ganzer  Schichtpakete,  im  Süden  ein  Zerbrechen  und  Rüek- 
sinken  gegen  die  Poebene  nachweisen.  Besonders  verwickelt  sind 
die  Vorgänge  im  "Westen  Tirols ,  wo  von  Süden  her  neue  Glieder 
ins  Gebirge  eintreten,  im  Norden  aber  solche,  die  noch  in  der 
Schweiz  große  Verbreitung  haben,  völlig  hinausgedrängt  oder  auf 
den  äußersten  Streifen  beschräukt  werden.  Seit  dem  mittleren  Ter- 
tiär sind  die  Alpen  landfest,  haben  aber  im  ganzen  eine  Hebung, 
in  einzelnen  Teilen  auch  Einbrüche  erfahren.  Ihre  Ketten  ent- 
sprechen nicht  den  Faltensätteln,  sondern  den  am  meisten  geho- 
benen oder  widerstandsfähigsten  Teilen. 

Entscheidend  für  das  Aussehen  des  Gebirges  ist  darum  in  erster 
Linie  der  petrographische  Charakter  uud  die  relative  Er hebuug  der 
Kämme  über  den  benachbarten  Tälern,  in  zweiter  Linie  der  Ein- 
fluß der  eiszeitlichen  Gletscher,  die  alle  höheren  Teile  verhüllten 
und  —  vom  Osten  abgesehen  —  in  alle  großen  Täler  hinabstiegen. 
Sie  schufen  aus  den  breiten  Rücken  der  „Mittelgebirgslandschaft", 
wie  sie  heute  noch  in  der  östlichen  Steiermaik  herrscht,  die  scharfen 
Grate  mit  den  Karen,  Felsästen  und  Rundbuckeln  sowie  die  tief 
eingefurchten  übersteilen  Täler  mit  Seebecken,  Stufen,  Klammen 
und  Wasserfällen.  Soweit  heute  diese  „Hochgebirgsformen"  reichen, 
reichte  einst  die  diluviale  Vergletscherung.  An  der  Enns  ist  sie 
bis  ins  Gesäuse,  an  der  Mur  bis  Judenburg,  an  der  Drau  in  den 
größten  Teil  des  Klagenfurter  Beckens,  an  der  Save  bis  Radmanns- 
dorf zu  verfolgen.  Tirol  und  Salzburg  waren  ganz  vergletschert; 
nur  Firnkämme  überragten  die  Eisströme,  die  untereinander  zu- 
sammenhingen, sich  vereinigten  und  wieder  verzweigteu.  Ihre 
Enden  lagen  im  Norden  nahe  bei  München,  im  Süden  bei  Udine 
und  südlich  des  Gardasees. 

Die  Sandsteinzone  hat  nur  in  Vorarlberg  Hochgebirgsformen. 
Sonst  kennzeichnen  sie  breite  Rücken,  die  teils  mit  Wald,  teils 
noch  mit  Kulturen  bedeckt  sind.  Wie  im  Alpenvorland  gibt  es  auf 
ihren  Hängen  zahlreiche  Einzelhöfe,  doch  sind  der  Wiesen  mehr 
als  der  Felder.  Im  Kalkgebirge  sind  die  Gehänge  steiler  und  die 
Täler  enger.    Die  Kalkvoralpen  erreichen  nur  Höhen  von  1500- 


"  Alpen.  LANDESKUNDE.  XXXI 

2000m  nnd  sind  selten  felsig,  dafür  aber  oft  weit  und  breit  mit 
Wald  bedeckt.  Hier  liegen,  wie  in  den  angrenzenden  Kalkhorh- 
alpen,  weite  Jagdreviere.  Die  Hocbalpen ,  die  überall  2000m 
übersteigen  und  in  einigen  Gipfeln  nabe  nnd  über  3000m  kommen 
(Parseier  Spitze  in  den  Lechtaler  Alpen  3040m,  Zugspitze  2963m, 
Hocbkönig  2938m,  Dacbstein  2992m),  sind  -viel  unwirtlicher.  In 
Nordtirol  besteben  sie  aus  langgezogenen,  mauerartigen  Ketten,  die 
wenig  geschartet  sind,  zwischen  denen  wasserarme,  schutterfüllte 
und  oft  nur  dünn  bewaldete  Täler  liegen.  Von  den  Behausungen 
der  Holzknechte  und  Jäger  abgesehen,  gibt  es  nur  an  den  wenigen 
Querstraßen  (Fernpaß.  Scharnitz,  Achental,  Inntal,  Kitzbüheler 
Ache")  Ansied lungen.  Weiter  gegen  Osten  machen  die  Ketten  aus- 
gedehnten verkarsteten  Hochflächen  Platz,  deren  nackte  Öde  Namen 
wie  Steinernes  Meer  und  Totes  Gebirge  bekunden.  Sie  sind  meist 
flach  geneigte  Pulte,  die  auf  allen  Seiten  steil  abfallen.  Ihre  letzten 
Vertreter,  Raxalpe  (2008m")  und  Schneeberg  (2075m"),  treten  hart 
ans  Wiener  Becken  heran.  Das  Wasser,  das  der  durstige  Kalkboden 
aufschluckt,  kommt  erst  tief  unten  in  den  Haupttälern  wieder  zum 
Vorschein.  Wenige  Flüsse  durchbrechen  die  Zone  in  langen  groß- 
artigen Talschluchten  (Paß  Lueg,  Koppental.  Gesäuse"). 

Freundlicher  ist  die  anschließende  Schieffrzone  mit  ihren  hoch 
hinauf  begrünten  Rücken,  von  denen  nur  die  höchsten  etwas  schär- 
fere Grate  aufweisen.  Von  unten  streben  Siedlungen  und  Felder 
empor,  die  Höhen  tragen  Almen,  so  daß  dem  Waldgürtel  oft  wenig 
Platz  bleibt.  Die  Täler  sind  hier  wieder  breit  und  wegsam,  be- 
sonders die  Längstäler  des  Inn,  der  Salzach  und  Enns  reich  an 
größeren  Orten.  Ähnlich  freundlich,  nur  etwas  waldreicher,  ist 
auch  der  östlichste,  niedrige  Teil  der  Zentralalpen  in  Mittelsteier- 
maik  und  Ostkärnten,  wo  die  breiten  Täler  und  Becken  im  Verein 
mit  den  Bodenschätzen  (Eisen  und  Braunkohle")  eine  dichtere  Be- 
siedlung ermöglichten.  Das  obere  Mnr-  und  Mürztal  widerhallt 
von  dem  Pochen  zahlreicher  Eisenhämmer  und  die  freundlichen 
Hügelländer  Innerkärntens  und  der  Oststeiermark  sind  reich  an 
Feldern  und  Obstgärten;  zwischen  Mnr  und  Drau  reift  am  Rand 
des  Tieflandes  auch  schon  guter  Wein. 

Aber  schon  in  den  Niederen  Tauern  herrschen  die  Hochgebirgs- 
forinen  und  in  den  Hohen  Tauern  gesellt  sich  zum  Fels  das  Eis, 
um  die  unfruchtbare  Fläche  oft  auf  ein  Drittel  des  Areales  an- 
steigen zulassen.  Waldige,  menschenarme  Täler,  almbedeckte  Ge- 
hänge und  wirr  zerrissene,  schuttreiche  Grate  voll  kühner  Gipfel- 
bauten und  schneeerfüllter  Mulden  kennzeichnen  das  Hochgebirge 
der  Zentral alpen.  Östlich  des  für  den  Verkehr  so  wichtigen  Brenner- 
passes  C1370m")  herrscht  eine  fiederförmige  Anordnung  der  Ketten. 
In  den  Zillertaler  Alpen  erreicht  deT Hochfeiler  3523m,  in  den  Hohen 
Tauern  der  G^oßvenediger  3660,  der  Großglockner  3798,  der  An- 
kogel  noch  3262m.  Zahlreiche  kurze  Paralleltäler  gehen  nordwärts 
zur  Ziller  und  Salzach,  längere  wasserreiche  Flüsse,  wie  Isel  und 


XXXII  LANDESKUNDE.  Alpen. 

Moll,  nach  Süden  zum  Pustertal  und  zur  oberen  Drau.  Noch,  massiger 
ist  das  Gebirge  westlich  des  Brenners  in  den  Stöcken  der  Stnbaier 
Alpen  (ZurkeTbütl  3511m),  der  ÖtztaleT  Alpen  (Wildspitze  3774m), 
des  Ortlers  (3902m)  und  des  Adamello  (3548m).  Die  Ketten  gehen 
von  einem  kurzen  Hauptkamm  strahlenförmig  auseinander  und  die 
Täler  dazwischen  liegen  recht  hoch.  Hier  erreicht  auch  die  heutige 
Vergletscherung  ihr  Maximum. 

In  den  Südalpen  ist  das  Bild  insofern  mannigfaltiger,  als  das 
Kalkgebirge  einen  reichen  Wechsel  widerstandsfähiger  und  minder 
widerstandsfähiger  Schichten  aufweist,  obendrein  in  Südtirol  auch 
andere  Gesteine,  Porphyr  und  alte  Schiefer  größere  Ausdehnung  er- 
langen und  die  Höhenunterschiede  bedeutender  sind.  In  den  Etsch- 
taler  Alpen  zu  beiden  Seiten  und  nördlich  des  Gardasees  herrschen 
noch  plumpe  Kalkketten,  die  immer  gegen  Osten  in  steilen  Fels- 
bastionen abbrechen.  Sie  überragen  das  reich  gesegnete,  klimatisch 
sehr  begünstigte  Etschtal,  von  dessen  Wohlhabenheit  die  großen  Orte 
und  die  zahlreichen  Burgen  und  Schlösser  Zeugnis  ablegen.  Weit 
abwechslungsreicher  ist  aber  das  Dolomitenhochland  Südosttirols. 
Gut  zwei  Dutzend  isolierter  Kalkstöcke,  bald  breit  plateauaTtig 
entwickelt,  bald  nur  in  ruinenhaften  Zinnen  und  Türmen  erb  alten, 
überragen  den  Porphyrsockel  und  ermöglichen  ein  bequemes  Um- 
wandern der  herrlichen  Berge,  von  denen  eine  eranze  Reihe  3000m 
übersteigt.  Daß  nur  auf  der  Marmolata  (3344m)  ein  größerer 
Gletscher  zu  haften  vermag,  erklärt  sich  aus  der  Steilheit  der 
anderen  Felsbauten.  Die  Fortsetzung  der  Plateaulandschaft  liegt 
in  den  Venezianer  Alpen  zunächst  auf  italienischem  Boden  und 
erreicht  erst  in  den  wasserarmen,  aber  fels-  und  schuttreichen 
Hochflächen  der  Julischen  Alpen  und  in  den  Steiner  Alpen  wieder 
österreichisches  Gebiet.  Rings  um  den  Triglav  (2863m)  dehnen  sich 
weite  Karrenfelder,  die  an  Öde  jene  des  Steinernen  Meeres  noch 
übertreffen.  Gegen  Süden  liegen  niedrigere  Plateaus  vor,  die  in 
dichten  Wald  gehüllt  sind  (Ternovaner  und  Birnbaumer  Wald),  im 
Norden  aber  begleiten  die  Plateaus  langgezogene  Ketten,  die  von 
den  Gailquellen  an  durch  die  Karnischen  Alpen  und  die  Karawanken 
mehr  als  200km  lang  geradlinig  fortstreichen  und  in  niedrigeren 
Gliedern  noch  weit  nach  Kroatien  hinausziehen.  Nur  im  Südosten 
ist  hier  besser  besiedeltes  Land  und  die  Becken  von  Cilli  und  Lai- 
bach sind  fruchtbar;  sonst  herrscht  Wald  und  Fels  vor.  Die  Schlucht 
des  oberen  Isonzotales  verrät  kaum  die  Nähe  des  Südens. 

Die  Alpen  sind  keineswegs  so  verkehrsfeindlich  wie  andere  Hoch- 
gebirge. Eine  Reihe  wichtiger  Bahnen  durchquert  sie  und  der 
Fremdenverkehr  hat  mitgeholfen,  auch  entlegenere  Winkel  des  Ge- 
birges zu  erschließen.  Damit  sind  der  Bevölkerung,  deren  Haupt- 
erwerbszweige Viehzucht  und  Waldwirtschaft  sind,  nene  Quellen 
erschlossen  worden.  Allerdings  schwindet  damit  viel  von  den  alten 
Sitten  und  Gebräuchen,  wenn  auch  die  Sonntagstrachten  sich  sogar 
im  Interesse  des  Verkehrs  erhalten. 


Karst.  LANDESKUNDE.  XXXIII 

e.  Der  Karst.  Das  Gebirge,  das  sich  zwischen  Görz  und 
Laibach  südöstl.  an  die  Alpen  anschließt,  ist  einfacher  gebaut.  Nur 
selten,  an  der  oberen  Kulpa  und  in  Westbosnien,  dann  im  bos- 
nischen Erzgebirge  und  an  der  oberen  Drina  sind  jungpaläozoische 
Schiefer  und  Sandsteine  erschlossen.  Im  ganzen  übrigen  Gebiet 
herrschen  mesozoische  und  alttertiäre  Kalke,  denen  am  Südwestrand 
Streifen  jüngerer  Sandsteine  eingelagert,  im  Nordosten  ein  brei- 
terer Gürtel  derselben  vorgelagert  ist.  Nur  nahe  der  Save  nimmt 
auch  noch  Jungtertiär  am  Aufbau  der  vordersten  niedrigen  Ketten 
Anteil.  Hier  herrscht  in  wasserundurchlässigem  Gestein  ein  sanft- 
welliges Hügel-  und  Bergland  von  weniger  als  800m  Höhe  mit  zahl- 
reichen Tälern.  Felder  und  Obstkulturen  (Pflaumen),  weiterhin 
Eichenwälder  bedecken  das  liebliche  Gelände.  Ähnlich  freund- 
liches, aber  höheres  Land  findet  sich  auch  in  den  Schiefergebieten 
des  Inneren.  Dagegen  sind  die  Kalkreviere  durchaus  verkarstet. 
In  Mittel- und  Ostbosnien  erinnern  sie  an  die  niedrigeren  bewaldeten 
Plateaus  der  Voralpen.  Sie  sind  hier  oft  stockförmig  isoliert  und 
übersteigen  1500m  nicht  wesentlich.  An  der  bosnisch-herzegowi- 
nischen  Grenze,  zu  beiden  Seiten  der  oberen  Narenta,  sind  sie 
höher,  aber  auch  noch  v  isoliert.  Hier  erinnern  sie  an  die  Klötze  der 
Kalkhochalpen ;  die  Cvrsnica  westlich  der  Narenta  erreicht  2228m, 
die  Prenj  planina  im  Narentaknie  2123m,  der  Maglid  an  der  mon- 
tenegrinischen Grenze  2387m.  Das  Narentadefile'  zwischen  Jabla- 
nica  und  Mostar  ist  ein  Seitenstück  zum  Paß  Lueg. 

Im  ganzen  westlichen  Teil  aber  sind  die  Kalkplateaus,  wenn 
auch  oft  in  sehr  verschiedener  Höhenlage,  doch  nicht  ausgiebig  ge- 
gliedert, da  es  an  Tälern  fehlt.  Von  Innerkrain  durch  Hochkroatien 
und  Westbosnien  bis  zur  Narenta  und  von  da  wieder  bis  nach  Mon- 
tenegro läuft  ein  mindestens  40km,  stellenweise  80km  breiter  Strei- 
fen, der  auf  unterirdische  Entwässerung  angewiesen  ist  und  von 
dem  man  nur  annähernd  sagen  kann,  welchem  Flußgebiet  er  zu- 
gehört. Nur  die  Narenta  durchbricht  diese  Zone  und  ermöglicht 
im  Ivansattel  (967m)  einen  Übergang  zur  Bosna.  Sonst  führen  alle 
Wege,  wenn  sie  den  steilen  Anstieg  zum  Plateau  erklommen  haben, 
eine  Weile  über  dessen  rauhe  Hochfläche,  umgehen  die  sie  über- 
ragenden plumpen  Berggruppen  und  meiden  so  viel  wie  möglich 
die  tief  eingesenkten  Becken,  deren  Gewässer  aus  mächtigen  Quellen 
gespeist  werden  und  in  Höhlen  oder  Schächten  wieder  verschwin- 
den. In  Innerkrain,  Hochkroatien  und  Westbosnien  bedecken  weite 
Forste  die  menschenarmen  Hochflächen,  über  die  der  Krainer  Schnee- 
berg (1796m),  der  Velebit  (1798m),  das  Pl.jesevica-Gebirge  (1649m), 
die  DinaTa  (1831m)  und  der  Troglav  (1913m)  mehr  als  1000m  hoch 
aufragen.  Die  Lika  Hochkroatiens  liegt  nur  5-600m  hoch,  so  wie 
der  Innerkrainer  Karst  bei  Adelsberg;  die  mächtigen  westbosni- 
schen Poljen  haben  eine  Höhe  von  700-1 000m.  Die  Poljen  ent- 
behren zur  Winterzeit  häufig  der  Abfluß möglichkeit  und  ihre  Sohlen 
verwandeln  sich  dann  in  periodische  Seen. 


XXXIV  LANDESKUNDE.  Karst 

In  der  Herzegowina  sind  wie  inlstrien  nndDalmatien  die  Wälder 
vernichtet;  hier  liegt  die  Hochfläche  fast  nackt  da.  Alles  fruchtbare 
Erdreich  ist  teils  in  die  Höhlen  und  Trichter  hineingeschwemmt, 
teils  vom  Wind  verweht.  Kaum,  daß  sich  an  denE ändern  der Dolinen 
(kreisförmige  Trichter  von  10-100m  Tiefe)  Buschwerk  und  auf  ihrem 
Boden  etwas  Ackerhan  findet.  So  erscheint  der  größere  Teil  des 
Tschitschenhodens  zwischen  Triest  und  Fiume,  dessen  Hochfläche 
von  500  auf  800m  ansteigt  und  der  im  Monte  Maggiore,  1396m 
hoch,  über  dem  Qaarnero  endet.  Ebenso  nackt  und  kahl  sind  die 
meisten  der  quarnerischen  Inseln  und  die  niedrige  norddalmati- 
nische Platte.  Von  Spalato  an  liegt  dieses  verkarstete  Land,  das 
sich  quer  über  die  Narenta  gegen  Montenegro  erstreckt,  hinter  einer 
nicht  minder  rauhen,  aber  höheren  Küstenkette,  die  im  Biokovo 
1762m,  im  Orjen  an  der  Grenze  Dalmatiens,  der  Herzegowina  und 
Montenegros  1895m  Höhe  erreicht.  Sie  sperrt  das  warme  Gestade 
vom  rauhen  Hinterland  ebenso  ab,  wie  im  Norden  der  Velebit. 

Daß  West-  und  Südistrien  sowie  die  süddalmatinischen  Inseln 
fruchtbarer  und  dichter  bewohnt  sind,  erklärt  sich  einerseits  aus 
dem  Auftreten  breiter  Sandsteinstreifen  (Wippachtal,  Inneristrien, 
Spalato  in  Dalmatien),  anderseits  aus  der  Bedeckung  des  Kalkes 
mit  einer  Schicht  unlöslicher  Tonerde,  der  „Terra  rossa",  die  als 
Rückstand  bei  der  chemischen  Verwitterung  übrig  geblieben  ist. 
Sie  bildet  eine  zähe,  schwere  Ackererde ;  auf  ihr  reifen  die  schwarzen, 
herben  Weine  Istriens  und  Dalmatiens,  gedeihen  Ölbäume  und  Süd- 
früchte. Auch  schöne  Strandkiefernwälder  gibt  es  auf  dem  Kalk- 
boden, doch  hat  sie  die  Unvernunft  der  Bewohner  vielfach  ver- 
nichtet; neues  Wachstum  aber  erschwerte  die  sommerliche  Dürre 
wie  der  kalte  Landwind,  und  so  sieht  man  auch  an  der  Küste  recht 
häufig  kahle  Hänge  mit  dürftiger  Heidevegetation. 

Die  Küste  ist,  obwohl  sie  auf  lange  Strecken  dem  Streichen  der 
Ketten  parallel  verläuft,  gut  gegliedert.  Es  ist  dies  die  Folge  einer 
jungen,  wahrscheinlich  noch  andauernden  Senkung,  die  die  Täler 
unter  Wasser  setzte  und  einzelne  höhere  BeTgzüge  als  Inseln  und 
Halbinseln  heraustreten  ließ.  Nur  am  Gestade  der  friaulischen 
Tiefebene  herrscht  Flachküste  mit  Lagunen  und  Dünenwällen. 
Östlich  von  Grado  schiebt  sich  das  Delta  des  Isonzo  vor.  Von 
Monfalcone  ab  herrscht  immer  Steilküste  mit  zahlreichen  Vorge- 
birgen, Kliffen  und  Brandungshöhlen.  In  Westistrien  und  Nord- 
dalmatien  ist  es  eine  niedrige  Steilküste,  am  Quarnero  und  in  Süd- 
dalmatien  eine  hohe.  Einzelne  Buchten  in  ertrunkenen  Flußtälern, 
wie  die  von  Pola  und  Sebenico  oder  die  vielverzweigten  Bocche  di 
Cattaro,  sind  ausgezeichnete  Häfen,  viel  besser  als  die  offenen  Reeden 
von  Triest  und  Fiume.  Doch  ist  die  Adria  infolge  des  Auftretens 
heftiger  Land-  und  Seewinde  (Bora  undScirocco)  stürmisch  und  die 
Schiffahrt  erfordertauch  wegen  der  zahlreichen  Klippen  und  Untiefen 
ein  so  tüchtiges  seekundiges  Volk,  wie  es  an  seinen  Ufern  wohnt. 

Aber  die  in  mächtigen  Stufen  zum  Meer  abfallenden  Karst- 


Ostschles.-galh.  Flachland.    LANDESKUNDE.  XXXV 

plateaus  beschränken  den  Verkehr  mit  dem  Hinterland  nnd  be- 
wirken, daß  in  jeder  Hinsicht  wesentliche  Unterschiede  zwischen 
dem  schmalen,  gesegneten  Küstenstreifen  nnd  diesem  Hinterland 
bestehen.  Nur  an  der  Küste  herrscht  das  S.  xxm  geschilderte  milde 
Klima  und  die  subtropische  Vegetation;  nur  hier  hat  die  Bevöl- 
kerung für  maritime  Erwerbszweige,  Schiffahrt  und  Seehandel  Ver- 
ständnis. Oben  auf  den  Karsthochfiächen  herrscht  entweder  die 
Stille  kaum  erschlossener  Urwälder  oder  die  Öde  ausgedehnter, 
dürftiger  Weidefiächen.  Hier  leben  Hirten,  in  höchst  einfachen 
Hütten  zusammengedrängt,  in  der  Kleidung,  den  Sitten  und  Ge- 
bräuchen oft  noch  stark  an  homerische  Zeiten  erinnernd.  In  Krain 
und  Kroatien  hat  sich  wohl  der  Ackerbau  seit  Jahrhunderten  aus- 
gebreitet und  den  Nomadismus  verdrängt,  in  Bosnien  hingegen  hat 
die  frühere  türkische  Herrschaft  die  alten  Zustände  erhalten,  ja 
den  Städten  sogar  manche  orientalische  Züge  verliehen,  die  noch 
gegenwärtig  erkennbar  sind.  Mostar  zeigt  das  mohammedanische 
Leben  reiner  als  Sarajevo,  auf  dem  Lande  aber  sind  die  patriarcha- 
lischen Verhältnisse  der  Südslawen  die  herrschenden  geblieben. 
Hier  gibt  es  weite  Gebiete,  die  noch  der  Rodung  und  einer  inten- 
siveren Wirtschaftsweise  unterzogen  werden  können,  obwohl  seit 
der  österreichischen  Herrschaft  ein  bedeutendes  Stück  kolonisato- 
rischer Arbeit  geleistet  wurde. 

f.  Das  ostschlesisch-galizis  che  Flachland.  Das 
Karpathenvorland,  das  bei  Weißkirchen  zwischen  Beskiden  und  Ge- 
senke nur  Talbreite  besitzt,  erweitert  sich  wohl  in  Ostschlesien  etwas, 
wird  aber  wieder  unweit  Krakau  eingeschnürt,  wo  die  3Q0-500m 
hohe  polnische  Tafel  herantritt.  Unter  den  Ablagerungen  der  jung- 
tertiären Meere,  teilweise  sogar  unter  den  Karpathen  liegen  hier  die 
reichen  Kohlenlager  Oberschlesiens  in  einem  landschaftlich  nicht 
sehr  anmutenden,  aber  im  Wirtschaftsleben  wichtigen  Gebiet.  Die 
Oberflächenformen  werden  hier  wie  auch  in  der  breiteren  Weichsel- 
niederung östlich  von  Krakau  (bis  zum  San)  durch  die  Ablagerungen 
der  nordischen  Vereisung  geschaffen.  Eine  mächtige  Moränendecke 
verhüllt  die  Steinsalzlager  von  Wieliczka  und  Bochnia,  das  Land 
ist  flach  hügelig,  im  südlichen  Teil  fruchtbarer  als  im  Norden,  wo 
Sümpfe  und  Flugsanddüaen  ausgedehnte  Strecken  ausfüllen.  Am 
unteren  San  und  in  der  Bugniederung  nördlich  von  Lemberg  erinnert 
der  dürre  Boden  mit  den  großen  Kiefernwäldern  und  den  mangel- 
haft entwässerten  Mulden  an  die  märkischen  Heiden  Norddeutsch- 
lands.  Erst  wo  Löß  auftritt,  bessern  sich  die  Verhältnisse. 

Die  Bugniederung  ist  für  Österreich,  dessen  Grenzlinie  hier  ganz 
unnatürlich  verläuft,  ein  isoliertes  Stück  des  Flachlands  der  rus- 
sischen „Polesie".  Sie  wird  gegen  Süden  durch  den  Steilabfall  der 
podolischen  Platte  begrenzt,  der  mit  150-200m  relativer  Höhe  von 
Tomaszow  über  Zolkiew  und  Lemberg  nach  Brody  verläuft.  Die 
podolische  Platte  hat  die  Gestalt  eines  weiten  Pultes,  das  sich  von 
400m  Höhe  sanft  gegen  Süden  abdacht.    Es  ist  eine  wellige,  löß- 


XXXVI  LANDESKUNDE.  Karpathen. 

bedeckte  Hochfläche,  teils  sehr  fruchtbares  Ackerland,  teils  Steppe, 
in  die  die  untereinander  auffällig  parallelen  Zuflüsse  des  Dnjestr 
enge  Täler  eingeschnitten  haben.  Nur  in  diesen  Tälern  kommen 
die  alten  Gesteine  der  Platte  zum  Vorschein.  Granit,  wie  er  weiter- 
hin im  südrussischen  Landrücken  erscheint,  fehlt  hier  noch.  Auch 
der  Dnjestr  betritt  unterhalb  von  Halics,  dessen  Burg  dem  Lande  den 
Namen  gegeben  hat,  die  Platte  und  bildet,  nachdem  er  kurz  vorher 
weite  Sümpfe  durchmessen  hat,  ein  stark  gewundenes  Engtal,  dem 
Siedlungen  und  Verkehrswege  ausweichen. 

Recht  fruchtbar  ist  im  ganzen  auch  das  östliche  Karpathenvorland 
(südlich  de?  Dnjestr  und  in  der  Bukowina),  dem  die  nordischen 
Moränen  und  erratische  Blöcke  fehlen,  das  aber  dafür  eine  reich- 
liche Lößbedeckung  zeigt.  Es  ist  ein  40km  breiter  Streifen  eines 
300-500m  hohen  Hügellandes  und  erscheint  zumeist  von  den  ans 
den  Karpathen  kommenden  Gewässern  terrassiert,  bietet  aber  dem 
Verkehr  gegen  Osten  günstigere  Bedingungen  als  die  stark  zer- 
schnittene podolische  Platte.  Nur  die  in  ihrer  Wasserführung  unzu- 
verlässigen Gebirgsflüsse,  an  denen  eine  Kette  von  Brückenstädten 
entstand,  können  Hemmnisse  werden.  Die  Bevölkerung  treibt  — 
von  den  Juden  in  den  Städten  abgesehen  —  nur  Landwirtschaft;  im 
polnischen  Sprachgebiet  herrschen  größere,  wenn  auch  oft  lockere 
Dörfer  5  die  Ruthenen  leben  meist  in  kleineren  Dorfschaften;  bei  den 
Rumänen  der  südlichen  Bukowina  gibt  es  große  Haufen  Siedlungen. 
Es  bestehen  scharfe  soziale  Unterschiede  zwischen  dem  polnischen 
Adel,  dem  große  Gatsherrschaften  gehören,  und  der  armen,  ge- 
drückten und  ungebildeten  Bauernschaft:  daher  starke  Auswande- 
rung nach  überseeischen  Ländern. 

g.  Die  Karpathen,  die  sich  im  westlichen  Teil  ganz  allmählich 
aus  dem  Vorland  erheben,  im  östlichen  aber  ziemlich  unvermittelt 
dahin  abbrechen,  bestehen  wie  die  Alpen  aus  mehreren  Gebirgs- 
zonen  und  haben  einen  ähnlich  verwickelten  Bau  erfahren.  Fast 
die  Hälfte  des  Gebirges,  die  ganze  österreichische  Seite,  bildet  die 
breite  Sandsteinzone,  die  östlich  der  March  mit  den  Weißen  Karpathen 
und  Beskiden  ihren  Anfang  nimmt  und  aus  bescheidenen  Anfängen 
bis  zu  1725m  Höhe  in  der  Babiagora  anschwillt.  Die  Randketten 
sind  in  Mähren  und  Westgalizien  noch  reichlich  mit  Kulturen, 
Dörfern  und  Einzelhöfen  bedeckt,  die  zentraleren  Teile  dicht  be- 
waldet. Aber  es  gibt  keine  langen,  fortlaufenden  Kämme:  die  Weißen 
Karpathen  quert  der  Vlarapaß,  die  Beskiden  der  nur  550m  hohe  Ja- 
blunka-Sattel,  der  Ungarn  mit  den  schlesischen  Kohlenfeldern  ver- 
bindet. Gelegentlich  erscheinen  im  Sandstein  (wie  schon  im  mäh- 
rischen Hügelland)  Kalkklippen,  die  sich  mit  ihren  steileren  Kuppen 
von  der  breiten  Rückenlandschaft  abheben  und  Burgruinen  tragen. 
Ein  solcher  Kalkzug  begleitet  die  Sandsteinzone  auch  an  ihrem  Süd- 
rand und  schafft  malerische  Engen  an  den  Flußdurchbrüchen  des 
Dunajec  und  Poprad. 

Östlich  -von  diesen  beiden  Flüssen  ist  aber  das  ganze  Gebirge 


Karpathen.  LANDESKUNDE.  XXXVII 

schmal  und  niedrig.  Zahlreiche  Pässe  führen  in  500m  Höhe  darüber 
und  auch  die  Gipfel  bleiben  unter  900m.  Erst  weiter  im  Osten  er- 
reicht das  „Waldgebirge"  durch  Angliederang  neuer  Ketten  im  Norden 
eine  größere  Breite  und  bedeutendere  Höhen.  Nahe  seiner  Südost- 
grenze gewinnt  es  in  der  Csorna-Hora  2058m  und  damit  Ansätze  zu 
Hocbgebirgsformen.  "Weite  Waldwildnisse  umrahmen  die  wenigen 
darüber  aufragenden,  trümmerreichen  Gipfel  und  machen  das  ganze 
Gebiet  zu  einem  recht  dünn  bewohnten  Land.  Nur  am  Nordrand 
gibt  es  zwischen  Dnjestr  und  Stryj  reges  Leben;  zahllose  Bohr- 
türme beherrschen  das  Landschaftsbild  im  Bereich  der  Petroleum- 
und  Erdwachslager  von  Boryslaw  und  Schodnica.  Auch  in  manchen 
Teilen  des  Bukowinaer  Waldgürtels  entstehen  industrielle  Anlagen. 

Die  Sandsteinzone,  die  sich  noch  weit  in  die  Moldau  hinein 
fortsetzt,  wo  überall  Salz  und  Petroleum  an  ihrem  Außenrand  er- 
schlossen ist,  hält  zwei  Berglandschaften  zusammen,  die  aus  anderen 
Gesteinen  bestehen.  Die  eine  ist  da3  oberungarische  Bergland,  die 
andere  das  Siebenbürger  Hochland.  Beide  liegen  bereits  auf  un- 
garischem Boden.  Nur  in  der  Tatra  und  im  Quellgebiet  der  Goldenen 
Bistrica  greift  der  österreichische  Anteil  noch  in  die  Zentralzone 
zurück. 

Im  oberungarischen  Bergland  herrscht  eine  schalenförmige  An- 
ordnung der  Erhebungen,  die  sich  auch  in  dem  regelmäßigen  Fluß- 
netz äußert.  Der  Zentralzone  gehören  die  Kleinen  Karpathen,  das 
Inovecgebirge,  die  Kleine  Tatra  und  die  Hohe  Tatra  als  erster  Bogen, 
das  Tribecgebirge ,  die  Große  Fatra  und  die  Liptauer  Alpen  als 
zweiter  Bogen  an.  Zum  größeren  Teil  handelt  es  sich  auch  hier  um 
bewaldete  Mittelgebirgszüge,  aber  in  der  Tatra  und  den  Liptauer 
Alpen  (Djumbir  2045m)  werden  auch  Hochgebirgsformen  erreicht. 
Der  mittlere  Teil  der  Tatra  ist  ein  wilder,  zackiger  Grat  mit  vielen 
Gipfeln  über  2000m  (Gerlsdorf er  oder  Franz- Joseph-Spitze  2663m), 
schroffen  Wänden  und  tiefen  Karen  mit  Hochseen  („Meeraugen"). 
Aber  sie  erhebt  sich  fast  isoliert  aus  Hügelländern  von  nur  800- 
1000m  Höhe.  Im  Norden  und  Süden  ist  ein  breites  Becken  und 
auch  sonst  ist  das  ganze  Gebirge  durch  viele  Senkungsfelder  auf- 
gelöst. Auch  das  Urgestein  tritt  nur  in  einzelnen  Inseln  auf,  da- 
zwischen gibt  es  immer  noch  Kalk  und  Sandstein  und  noch  mannig- 
faltiger ist  der  Bau  in  dem  südlich  der  oberen  Gran  gelegenen 
ungarischen  Erzgebirge,  wo  auch  schon  jungvulkanische  Massen 
(bei  Kremnitz  und  Schemnitz)  auftreten.  Das  ungarische  Erzgebirge 
hat  Höhen  von  1000-1300m  und  bildet  ein  weites  Hochland  mit 
ausgedehnten  Wäldern,  mannigfachen  Bergbaubetrieben,  aber  einer 
nicht  allzu  dichten,  slowakischen  Bevölkerung,  die  im  Hausier- 
handel und  außer  Landes  in  Feldarbeit  einigen  Verdienst  suchen 
muß.  Verkehrshindernisse  gibt  es  wenig,  weil  sich  überall  wieder 
breite  Lücken  finden.  Im  Osten  liegt  am  oberen  Sajo  eine  ausge- 
dehnte Kalklandschaft,  der  „slowakische  Karst".  Breite  Flachländer 
am  unteren  Sajo  und  der  Eipel  sowie  um  Kaschau  scheiden  vom 


XXXVIH  LANDESKUNDE.  Karpathen. 

Erzgebirge  noch  einen  losen  Kranz  vulkanischer  Gebirge,  der  die 
Grenze  gegen  das  Tiefland  bildet.  Das  ist  das  Neograder,  Matra- 
undBükkgebirge  sowie  die  weinreiche  Hegyalja  nördlich  vonTokaj. 
Dieser  Kranz  vulkanischer  Höhen  entstand  beim  Einbruch  des  Tief- 
lands, das  östlich  davon  im  Gebiet  der  oberen  Theiß  und  des  Bodrog 
so  weit  zurückgriff,  daß  es  bis  an  die  Sandsteinzone  der  Waldkar  - 
pathen  heranreicht.  Während  die  Karpathen  im  Meridian  vonKrakau 
eine  Breite  von  230km  haben,  besitzen  sie  zwischen  Stryj  und  Mun- 
kacs  nur  100km  Breite.  Ein  schmales  Band  trachytischer  Gesteine 
(Yihorlat-Gutingebirge)  begleitet  aber  auch  dieses  Glied. 

Mächtig  schwillt  hingegen  das  Gebirge  wieder  im  Hochland  von 
Siebenbürgen  an.  Aber  von  einer  Symmetrie  ist  wenig  zu  sehen. 
Den  Ostsaum  bildet  noch  die  Sandsteinzone,  darauf  folgt  ein  lang- 
gestreckter Urgesteinszug,  der  in  den  Rodnaer  Alpen  (Pietrosz) 
2305m  Höhe  erreicht.  An  seinem  Südwestrand  liegen  drei  abge- 
schlossene Senkungsfelder,  die  Becken  von  Gyergyo,  Csik  und  Ha- 
romszek,  die  von  dem  weiten  inneren  Becken  Siebenbürgens  durch 
ein  dicht  bewaldetes  vulkanisches  Gebirge,  dieHargita,  geschieden 
sind.  Das  innere  Hochland  ist  flachwelliges  Hügelland  von  500- 
600m  Höhe  und  besteht  aus  jungtertiären  Ablagerungen,  die  Salz 
und  Braunkohle  führen.  Im  Norden  wird  es  von  der  Szamoa,  in  der 
Mitte  von  der  Maros,  im  Süden  von  der  Aluta  entwässert,  die  alle 
drei  durch  höheres  Land  hinausziehen.  Zwischen  Szamos  und  Maros 
liegt  das  Bihar-Gebirge  (1849m),  das  in  seinem  Bau  und  seinem 
Beichtum  an  Edelmetallen  an  das  ungarische  Erzgebirge  erinnert 
und  wie  alle  Randgebirge  Siebenbürgens  sehr  waldreich  und  nur 
dünn  bewohnt  ist.  Den  Südrand  aber  bildet  eine  hohe,  mächtige 
Mauer  kristallinischer  Gesteine,  die  transsylvanischen  Alpen,  die  auf 
längere  Strecken  ein  arges  Verkehrshindernis  bilden  und  in  ihren 
höchsten  Erhebungen,  dem  Negoi (2544m)  östlich  und  demRetyezät- 
Gebirge  (2506m)  westlich  des  Altdurchbruches,  wieder  Hochgebirgs- 
formen  mit  kleinen  Karseen  tragen. 

Die  transsylvanischen  Alpen  fallen  nach  Norden  steil  zu  den 
Einbrachsbecken  von  Fogaras  und  Kronstadt  ab,  während  sie  gegen 
Süden  nur  langsam  an  Höhe  abnehmen.  "Westlich  vom  Vulkanpaß, 
der  neben  der  unwegsamen  Enge  des  Schyl  das  Gebirge  durchbricht, 
wendet  sich  dieses  gegen  SW.  und  gegen  Süden.  Hier  gesellen 
sich  erzreiche  Kalk-  undSrhieferzüge  dazu  und  dieses  ganze  110km 
breite  Banaler  Gebirge  stößt  zwischen  Bäziäs  und  Turn-Severin  auf 
die  Don  an,  die  es  in  einem  langen,  an  ernsten  Landschaften  reichen 
Durchbruch  quert.  Die  engste  Stelle  ist  der  „Kazänpaß",  eine  gra- 
nitische Schwelle.  Den  unteren  Ausgang  bildet  das  ,;eiserne  Tor"; 
in  seinem  Gewirr  von  Klippen  mußte  für  die  Schiffahrt  ein  2l/2km 
langer  Kanal  ausgesprengt  werden. 

h.  Das  ungarische  Tiefland.  Von  dem  mächtigen  Bogen 
der  Karpathen  auf  der  einen  Seite,  von  den  Ausläufern  der  Alpen 
und  den  nördlichsten  Karstketten  auf  der  anderen  Seite  umrahmt, 


Ungarisches  Tiefland.     LANDESKUNDE.  XXXIX 

dehnt  sich  das  weite  ungarische  Tiefland.  Es  ist  ein  Senkungsfeld 
mit  einigen  übrig  gebliebenen  Inselbergen,  an  seinen  Rändern  um- 
säumt von  den  Ablagerungen  der  jungtertiären  Meere,  im  Innern 
aber  erfüllt  von  den  diluvialen  und  alluvialen  Bildungen  der  Flüsse, 
die  weite  Ebenen  aufschütteten.  Eine  große  Rolle  spielen  äolische 
Ablagerungen,  der  fruchtbare  Löß  und  der  erst  neuerdings  in  Kultur 
genommene  Flugsand. 

Eine  von  SW.  nach  NO.  ziehende  Reihe  nicht  zusammenhängen- 
der Iuselberge,  das  ungarische  Mittelgebirge,  scheidet  das  Tiefland 
in  das  kleinere  oberungarische  und  das  größere  niederungarische. 
Die  bedeutendsten  Erhebungen  dieses  größtenteils  aus  Kalk  auf- 
gebauten Gebirges  sind  der  Bakonywald(713m)  nördlich  des  Platten- 
sees und  das  Vertes-  und  Ofnergebirge  bei  Budapest.  Der  Südost- 
rand entspricht  einer  Bruchlinie,  an  die  die  erloschenen  Yulkane 
des  Plateaus  und  die  Thermen  längs  des  ganzen  Verlaufes  (Ofen, 
Balatonfüred)  erinnern.  Der  Nordwestrand  taucht  allmählich  unter 
einer  mächtigen  Lößdecke  unter. 

Die  oberungarUche  Ebene  ist  erfüllt  von  den  flachen  Schutt- 
kegeln der  Raab,  "Waag  und  Donau,  welche  sich  bei  ihrem  Eintritt 
in  die  Ebene  verzweigt.  Die  Ablagerungen  der  Flüsse  haben  den 
einst  vorhandenen  See  verschüttet,  so  daß  nur  in  den  ausgesparten 
Wannen  zwischen  den  Schuttkegeln  sumpfige  Niederungen  übrig 
blieben.  Sowohl  der  Schwemmboden  der  Flüsse  (abseit  des  Auen- 
gürtels) als  auch  die  Lößlandschaft  der  Umrahmung  ist  ausgezeich- 
neter Ackerboden.  Im  westlichen  Teil  der  Ebene  wohnen  noch 
deutsche  Kolonisten  („Heanzen"),  im  übrigen  dichter  besiedelten 
Gebiet  gibt  es  große  magyarische  Dörfer. 

Das  niederungarische  Tiefland  zerfällt  selbst  wieder  in  einige 
verschieden  gestaltete  Teile.  Das  Flachland  zwischen  Donau  und 
Drau  ist  ein  weites,  aber  nicht  so  dicht  bewohntes  Lößplateau,  in 
das  sich  die  Flüsse  auffällig  parallele  Talfurchen  geschnitten  haben. 
Das  Land  senkt  sich  gegen  den  Bruchrand  am  Mittelgebirge,  den 
der  langgestreckte,  aber  auch  nur  seichte  Plattensee  (591qkm)  be- 
gleitet. Die  Entwässerung  zur  Donau  ist  darum  sehr  erschwert  und 
nur  durch  Kanalisation  geregelt.  Im  Süden  erhebt  sich  aus  der  Löß- 
landsohaft  das  Mecsekgebirge  bei  Fünfkirchen  zu  682m  Höhe.  Drau 
und  Donau  begleiten  weite  Auengürtel  mit  ausgedehnten  Sümpfen. 

Eine  ähnlich  fruchtbare  Lößlandschaft  ist  auch  das  kroatische 
Zwischenstromland,  dem  aber  zahlreiche  Inselberge  entragen.  Der 
Sljeme  bei  AgTam  (1035m)  erhebt  sich  isoliert  aus  einem  Hügel- 
land von  2-300m  Höhe,  östlich  folgt  das  Pozeganer  Inselgebirge 
(953m).  dann  ganz  niedriges  Gelände  südlich  von  Essegg,  endlich 
die  Fruska  Gora,  ein  waldiger  Bergrücken  von  539m  Höhe,  an  den 
die  Donau  bei  Peterwardein  hart  herantritt.  Syrmien,  der  östlichste 
Teil  von  Slawonien,  ist  reich  an  Getreide,  Obst  und,  an  den  Ufern 
der  Save,  Eichenwäldern. 

Das  Land  zwischen  der  Donau  und  der  Theiß  und  östlich  der 


XL  LANDESKUNDE.     Ungarisches  Tiefland. 

Theiß  ist  das  eigentliche  Alföld.  "Wenige  Meter  über  den  Flüssen 
gelegen,  ist  es  zum  größten  Teil  nicht  mehr  von  Löß,  sondern  von 
Flugsand  bedeckt,  der  lange,  vonNW.  nach  SO.  verlaufend  eDünen- 
rücken  bildet,  zwischen  denen  Salzsümpfe  und  Natronseen  liegen. 
Die  größten  Flugsandstrecken  sind  zwischen  Czegled  und  Maria- 
Theresiopel  und  rings  um  Debreczea.  Ursprünglich  Paszta,  d.  i. 
"Weideland,  ist  es  in  jüngster  Zeit  stark  in  Kultur  genommen 
worden.  Obst-  und  Rebenpflanzungen  entstanden  im  weiten  Kreis 
um  die  riesigen  Dorfstädte,  neue  Siedlungen  entwickelten  sich  und 
die  Poesie  des  Nomadenlebens  wird  immer  weiter  in  die  Dünen 
hinausgedrängt,  die  man  wieder  durch  Akazien-Anpflanzung  vor 
dem  "Wandern  zu  schützen  sucht. 

Nur  im  Süden,  in  der  Bacska  (S.  xxiv)  und  im  Banat  sowie  am 
Rand  des  Bihargebirges  kommt  wieder  der  Löß  zur  Geltung  und 
schafft  ein  sehr  fruchtbares  Ackerland  mit  teilweise  jungen  Kolo- 
nistendörfern. Längs  der  „blonden"  Theiß,  Ungarns  National  ström, 
fehlt  der  Auenwald;  Schilf  umsäumt  den  träge  dahinfließenden 
Strom,  den  eine  Unsumme  von  Altwassern  und  Sümpfen  begleitet, 
seitdem  man  hie  und  da  zur  Gewinnung  etwas  größerer  Geschwin- 
digkeit den  Lauf  gekürzt  hat.  Immer  noch  bedrohen  arge  Über- 
schwemmungen die  Anwohner,  besonders  dort,  wo  zwei  mächtige 
Ströme  zusammentreffen,  wie  an  der  Mündung  der  Maros  in  die 
Theiß  bei  Szegedin  und  an  der  Vereinigung  von  Theiß  und  Donau 
gegenüber  von  Slankamen.  Östlich  der  Temesmündung  liegt  noch 
ein  kleines  Flugsandgebiet,  dessen  Nacktheit  der  Name  „Bjelo  brdo" 
(weiße  Höhen)  bezeugt. 

So  zeigt  auch  das  ungarische  Tiefland  trotz  geringer  Höhen- 
unterschiede mancherlei  Verschiedenheiten  und  grundlegend  ist 
immer  noch  der  Unterschied  zwischen  dem  verschiedenen  Nationen 
(wenn  auch  überwiegend  der  magyarischen)  angehörigen  Ackerbauer 
und  dem  stets  magyarischen  Viehzüchter,  der  selbst  wieder  sozial 
geschieden  ist  in  den  Rinder-,  Pferde-  und  Schweinehirten.  Andere 
Erwerbsquellen  spielen  nur  eine  geringe  Rolle.  Die  riesigen  Dorf- 
städte, die  nur  in  ihrem  Kern  städtischen  Charakter  tragen,  sonst 
sich  mit  ihren  stroh-  oder  rohrgedeckten  Lehmhäusern  und  den 
un gepflasterten  Straßen  als  echt  ländliche  Siedlungen  entpuppen, 
fangen  an,  Zentren  einer  landwirtschaftlichen  Industrie  zu  werden. 
Holz  ist  nur  in  Kroatien  ein  Export-  und  Industrieartikel;  Salpeter- 
und  Sodagewinnung  beschäftigt  wenige  Leute.  Auch  hier  liegt  die 
Hauptstadt  Budapest  an  der  Grenze  verschiedener  Landschaften, 
deren  Verkehrswege  in  diesem  einen  großen  Mittelpunkt  zusammen- 
treffen. 


Zu  den  Plänen  von  Wien. 

Verzeichnis  der  Straßen,  Plätze,  öffentlichen  Gebäude, 
Brücken  usw. 

Plan  I  bezeichnet  den  Übersichtsplan  von  Wien  im  Maßstab  1  :  3OC0O, 
Plan  II  den  der  inneren  Stadt  im  Maßstab  1  :  11500.  — Die  römische  Zahl 
nach  den  Straßennamen  gibt  den  Stadtbezirk  an  (21  Bezirke,  vgl.  S.  20/21). 


II 


II 


Abelegasse  XVI    .   . 

BC3,4 

Andreasgasse  VII.    . 

D5 

Absberggasse  X    .   . 

F7 

Angeligasse  X  .    .   . 

DE7 

Adalbert-Stifter- 

Anglo-österreich. 

Straße  XX  .... 

El 

Bank 

B2,  3 

Adamsgasse  III .    .   . 

F2,  3 

Annagasse  I  .    .   .    . 

C4 

Adlergasse  I  .   .   .   . 

D2 

Anschützgasse  XHI, 

Afrikanergasse  II.    . 

Fl 

XIV 

B5;6 

Ägidigasse  VI  .   .    . 

C5 

Anton-Frank-Gasse 

Aichholzgasse  XII  . 

B6 

XVIII 

CD2 

Akademie  d.  Künste 

B5 

Antonigasse  XVII, 

—  der  Wissensch.    . 

D3 

XVHI 

C2,3 

Akademiestraße  I    . 

C5,  4 

Antonsplatz  X  .   .    . 

F7 

Akadem.Gymnasium 

D5 

Anzengrubergasse  V 

E6 

Albertgasse  VIII  .    . 

D4,  3 

Anzengruberplatz 

Albertplatz  VIEL  .    . 

D3 

XVI 

A3 

Albrechtgasse  I     .    . 

B4 

Apollogasse  VII  .   . 

CD5 

Albrechtsberger 

Apostelgasse  III  .   . 

G5 

Gasse  XII  .... 

C6 

Arbeitergasse  V 

D6 

Albrechtskreith- 

Arbesbachgasse  XIX 

Cl 

gasse  XVI  .... 

B3 

Areubergpark    .   .    . 

FG5 

F5 

Albrechtsplatz  I  .    . 

C4 

Arenbergring  IH  .    . 

FG5 

F5 

Alleegasse  IV   .   .   . 

E5 

C5 

Arltgasse  XVI  .    .    . 

B4 

Allerheiligenpl.   XX 

Fl 

Arndtstraße  XH    .    . 

C6 

Alliiertenstr.  II .   .    . 

F2 

Arnethgasse  XVI.   . 

AB3 

Aloisgasse  II ...    . 

EF1 

Arnsteingasse  XIV  . 

C5,  6 

Alpengasse  X    .   .   . 

F7 

Arsenal,  k.  u.  k.  .    . 

FG6 

Alsegger   Str.  XVIII 

B2 

Arsenalstraße  X  .    . 

F6 

Alserbachstraße  IX  . 

DE2 

Arthaberplatz  X  .    . 

E7 

Aiser  Str.  VIII,  IX  . 

D3 

A2 

Aspangstraße  III  .    . 

FG5 

Aiszeile  XVII   .    .    . 

AB2 

Aspernallee  II  .    .    . 

15 

Altgasse  XIII    .   .   . 

A6 

Aspernbrücke    .    .    . 

F3,4 

E2 

Althanplatz  IX .    .   . 

E2 

Aspernbrücken- 

Altmannsdorfer 

Gasse  H 

F3 

E2 

Straße  XII ...   . 

B7 

Aspemplatz  I    .    .    . 

E2 

Alxinger  Gasse  X    . 

E7,  6 

Assmayergasse  XII  . 

C6 

Amalienhof    .... 

B3 

Auerspergstr  aß  e  VHI 

D4 

A3 

Ameisgasse  XIII  .    . 

A5 

Atigarten 

EF  2,  3 

Am  erlin  gstraße  VI  . 

D5 

Augartenstr.,ObereH 

EF  2,  3 

Am  Fasan  garten  XII 

A7 

— ,  Untere  H     .    .   . 

E3 

Am  Gestade  I  .    .    . 

C2 

Augasse  IX    ...   . 

D2 

Am  Henmarkt  III  . 

F5,4 

DE5,4 

Augustengasse  I  .    . 

C2 

Am  Hof  I 

E,4 

BC2 

Augustiner -Bastei  I 

BC4 

Am  Kaisermühlen- 

Augustiner-Straße  I 

E4 

C4 

damm  II 

HI  2,  3 

Auhofstraße  XIII.    . 

A6 

Am  Kanal  XI    .   .    . 

G6 

Ausstellungsstr.  H  . 

G3 

Fl 

Am  Tabor  II.    .    .   . 

F2 

Auwinkel  I     .    .   .    . 

D3 

Amtshausgasse, 

Avedikstraße  XIV  . 

BC5 

Obere  V 

D6 

Anastasius-Grün- 

Babenberger  Straße  I 

E4 

B4 

Gasse  XVIII  .   .   . 

CD2 

Bachergasse  V  .   .   . 

D6,  5 
D6 

Anatom.  Institut .   . 

D3 

AI 

Bacherplatz  V  .   .   . 

Bsedeker's  Öster 

reich-TTn{ 

;arn.    2$ 

).  Aufl. 

* 

STRASSENVERZEICI1NIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Bachgasse  XVI .    .    . 

BC4 

Blutgasse  I 

CD3 

Bäckerstraße  I  .    .   . 

D3 

Boden  -Kreditanstalt 

B2 

Badgasse  IX  ...    . 

DE2 

Boerhavegasse  III    . 

F5 

Badhausgasse  VII    . 

CD4 

Bognergasse  I    .    .    . 

C3 

Bahngasse,  linke  III 

F4,  5 

E4,  5 

Boltzmanngasse  IX  . 

D3,  2 

—       ,  obere  III 

F5 

Bonygasse  XU  .   .   . 

BC6 

—       ,  rechte  III 

F4,  5 

E4,  5 

Borschkegasse  IX     . 

D3 

Bahnhöfe  s.  S.  2. 

Börse 

E3 

ni,2 

Baidiagasse  XVI .    . 

B3 

Börsegasse  I  .   .    .    . 

E3 

BCl, 
BC2 

Ballgasse  I 

04 

Börseplatz  I  .   .   .   . 

Ballhausplatz  I.    .   . 

B3 

Botanischer  Garten  . 

A6,  F5 

Bandgasse  VII  .    .   . 

D4 

Brahmsplatz  IV    .    . 

E5 

Bankgasse  I    .   .    .    . 

B3 

Brandmayergasse  V. 

D6 

BarawitzkagasseXIX 

DE1 

Brand.'  tätte  I .    .    .    . 

03 

Barbaragasse  I  .    .   . 

D3 

Bräuhausgasse  V .   . 

D6 

Barichgasse  III .   .   . 

FG5 

Bräunerstraße  I    .    . 

03 

Bartensteingasse  I    . 

A3 

Braungasse  XVII .    . 

A2 

Bastiengasse  XVIII . 

Bl,2 

Braunhirschengass  e 

Bäuerlegasse  XX .   . 

E2 

XIV 

B5,  6 

BauernfeldgasseXIX 

D  1 

Braunhubergasse  XI 

H7 

Bauernmarkt  I  .    .    . 

03 

Braunspergengasse  X 

D7 

Baumgasse  III  ..    . 

GH5 

Breite  Gasse  VII .    . 

D4 

A4 

Beatrixgasse  III    .    . 

F4 

E5,  4 

Breitenfelder  Gasse 

Beckardgasse  III  .  . 

F3 

VIII 

CD3 

Beckmanngasse  XIII, 

BreitenfurterStr.XII 

BC7 

XIV 

B5 

Breitenseer  Str.  XIII 

A4,  B5 

Beethovengasse  IX  . 

AI 

Brigittagasse  XX  .    . 

E2 

Beheimgasse  XVII  . 

C3 

Brigittaplatz  XX  .    . 

E2 

Beingasse  XV    .    .    . 

C4,  5 

Brigittenauer   Lände 

Bellariastraße  I.    .   . 

D4 

A4 

II,  XX 

E2,  1 

Beilegardegasse  II    . 

H2 

Brigittenbrücke.   .   . 

E2 

Belvedere 

F5 

Brunnengasse  XVI  . 

0  4,3 

Belvedereallee  II .    . 

15 

Brüsslgasse  XVI  .    . 

B4 

Belvederegasse  IV  . 

EF5 

Buchengasse  X.   .    . 

D-G7 

Bendlgasse  XII .    .    . 

C6 

Buchfeldgasse  VIII. 

D4 

Benedikt- Sckel- 

Bürgergasse  X  .    .   . 

F7 

linger-Gasse  XIV  . 

C5 

Bürgerplatz  X  .    .    . 

F7 

Bennogasse  VIII  .    . 

C3 

Bürgerspitalgasse  VI 

05 

Bennoplatz  VIII   .    . 

C3 

Bürgertneater    .    .    . 

E3 

Berchtoldgasse  II.   . 

HI  3,  2 

Burggasse  VU  .   .   . 

CD4 

A4 

Berggasse  IX ...    . 

E3 

ABl 

Burghardtgasse    XX 

E2,  1 

Bergsteiggasse   XVII 

C3 

Burgplatz,  Äußerer,I 

B4 

Bernardgasse  VII  ,    . 

CD4 

Burgring  I 

E4 

AB4 

Bernhardstalgasse  X 

DE7 

Burgtheater    .    .    .   . 

E4 

B3 

Bezirksgeücht    .    .    . 

D3 

Burgtor 

B4 

Biberstraße  I .   .   .   . 

DE  3,2 

Bienengasse  VI .    .    . 

A5 

Calvarienberggasse 

Billrothstraße  XIX  . 

D  1,  2 

XVII 

03 

Bischofgasse  XII  .    . 

B6 

Canisiusgasse  IX .   . 

D2 

Blaasstraße  XIX  .    . 

Cl 

Canovagasse  I  .   .    . 

C5 

Blattgasse  III     .   .    . 

F3 

Cantacuzinostr.    XII 

B7 

Blechturmgasse  IV, 

Capistrangasse  VI   . 

A5 

V 

E6 

Carl-Theater  .... 

F3 

E  1,2 

Bleichergasse  IX  .   . 

D2 

Castellezgasse  II  .   . 

F3 

Blindengasse  VIII    . 

0  4,  3 

Castelligasse  V  .   .    . 

D5 

Blindeninstitut  .    .    . 

G4 

Chemisches   Institut 

DE3 

ABl 

Blumauer  Gasse  II 

F3 

El 

Chimanistraße  XIX. 

Dl 

Blumengasse  XVII, 

Christinengasse  I .    . 

D5 

xvin 

03 

Clementinengasse 

Blumenstockgasse    I 

0  3,4 

XV 

05 

Blütengasse  III  .   .    . 

F3 

Clusiusgasse  IX    .   . 

E2 

STRASSEN  VERZEICHNIS  YON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Cobdengasse  I  .    .    . 

D4,  3 

Draskovichgasse  XIH 

B4 

Colloredogasse    XIX 

CD2 

Dreihausgasse  XIV  . 

BÖ,  6 

Colosseum 

D3 

Dreihufeisengasse  VI 

B5 

Columbusgasse  X.   . 

E7.  6 

Dresdner  Str.  II,  XX 

Fl,  2 

Columbusplatz  X .    . 

E6 

Drorygasse  HI  .   .   . 

G5 

Cottagegasse  XVIII, 

Dumbastraße  I .   .    . 

C5 

XIX 

C2,  Dl 

Dunklergasse  XII    . 

C6 

Cumberlandstr.  XIII 

ABS 

Dürergasse  VI  .    .    . 

D5 

Custozzagasse  III.    . 

F3 

Dürnkrutplatz  II .    . 

G2 

Czapkagasse  III    .   . 

F4 

Czartoryskigasse 

Ebendorfer  Straße  I 

A2 

xvih,  xvn  .  .  . 

BC2 

Eberlgasse  II ...   . 

F2 

Czermakgasse  XVIII 

C3 

Eckertgasse  X  .    .    . 

E7,  6 

Czemingasse  II.   .   . 

F3 

EF2,1 

Edelhofgasse    XVHI 
Eduardgasse  XVIII . 

D2 
C3 

DafGngergasse  III.    . 

D5 

Etfinger  Gasse  XVI 

B3 

Dammstraße  XX  .   . 

E2 

Ehamgasse  XI  .    .    . 

H7 

Dampfgasse  X  .   .   . 

E6 

Ehrenfelsgasse  XII . 

B6 

Dampfscbiffstraßelll 

F4,  3 

EF2 

Eichenstraße  XH .    . 

C7 

Dapontegasse  ni  .   . 

F5 

Einsiedlergasse  V.    . 

D6 

Darwingasse  n  .   .   . 

F3 

Einsiedlerplatz  V .    . 

D6 

Davidgasse  X    .   .    . 

DE7 

Einwanggasse  XIH  . 

A5 

Degengasse  XVI  .   . 

AB3 

Eisengasse  IX    .   .    . 

D3,2 

Deinhardsteingasse 

Eislaufverein.    .   .    . 

D5 

XVI 

C4,  3 

Eisnergasse  XVI  .    . 

B3,4 

Dempschergasse 

Elektrizitätswerke    . 

G3,I6 

xvni 

C3 

Elisabethprom.  IX  . 

E2,  3 

Deutschmeisterpl.  I . 

Cl 

Elisabethstraße  I .    . 

E4 

BC4,5 

Dianagasse  DI  .   .   . 

F3,2 

Eiterleinplatz    XVH 

C3 

Diefenbachgasse  XIV 

C6 

Enenkelstraße  XVI . 

A4,  3 

DieMgasse  V.  .    .   . 

D6 

Engelgasse  VI  .   .    . 

E5 

B5 

DiesterweggasseXni 

A5 

Engelsberggasse    HI 

F5 

Dietmayrgasse  XX  . 

El 

Engerthstraße  H,  XX 

FG  1,  2 

Dietrichgasse  HI  .   . 

G4,  ö 

Enkplatz  XI  ...    . 

H7 

Dingelstedtgasse  XV 

C5 

Ennsgasse  H  .   .    .   . 

G3 

Disslergasse  HI     .   . 

F2 

Epidemiespital  .   .    . 

C7,  D7 

Ditsch  einer  Gasse  III 

E4 

Erdberger  Lände  HI 

G4,  5 

Dittesgasse  XVHI, 

Erdbergstraße  HI .    . 

GH  4,  5 

F4 

XIX 

C2 

Erlachgasse  X  .   .    . 

EF  6,7 

Döblerliofstraße  XI . 

GH6 

Eriachplatz  X  .   .   . 

E6 

Doblhoflgasse  I.  .  . 

A3 

Erlgasse  XH  .... 

C6 

Döblinger  Haupt- 

Erndtgasse XVIII    . 

B2, 1 

straße  XIX .... 

Dl 

Erzherzog-Karl-Pl.  H 

G2 

Domgasse  I    .   .    .   . 

D3 

Er zb. -Karl- Str.  XXI 

11,2 

Dominikanerbastei  I 

D3 

Eschenbachgasse  I  . 

E4 

BÖ,  4 

DommayergasseXIH 

A6 

Escomptebank  .    .   . 

B2 

Dommesgasse  XI.    . 

H7 

Esslinggasse  I    .   .    . 

Cl 

Donaueschinger 

Esterhazygasse  VI  . 

D5 

Straße  XX  ...   . 

Fl 

Ettenreichgasse  X    . 

EF7 

D  onaustraße,  Obere  II 

EF  2,  3 

CD1,2 

Eugengasse  X   .  .    . 

EF7 

—       ,  Untere  II 

F3 

EF2 

Eugenplatz  X    .   .   . 

EF7 

Donauuferbabnstr.  H 

G2 

Evangel.  Schule    .   . 

E5 

C5  J 

Donnergasse  I  .   .    . 

C4 

Exerzierplatz.   .   .   . 

B4 

Dörfelstraße  XH  .    . 

C7 

Exportakademie  .   . 

Bl 

Dorfgasse  XI ...  . 

H7,  6 

Dornbach  er  Str.XVII 

A2 

Fabriksgasse  XH .    . 

B6 

Dorner  Platz  XVII  . 

C3 

Fahnengasse  I  .    .   . 

B3 

Dorotbeergasse  I  .    . 

E4 

C4.3 

Falkestraße  I    .   .    . 

DE3 

Drachengasse  I .   .   . 

DB 

Färbergasse  I    .    .    . 

&C2 

Drahtgasse  I  .    .   .    . 

C2 

Fasangasse  HI  .    .    . 

F5 

Draschepark  .... 

E6 

Favoritenplatz  IV    . 

E6 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


II 


II 


Favoritenstr.  IV,  X  . 
Fechtergasse  IX  .  . 
Feistmantelstr.XVIII 
Felberstr.  XV,  XIV 
Felbigergasse  XIII  . 
Felderstraße  I  .  .  . 
Feldgasse  VHI  .  .  . 
Felix-Mottl-Str.  XIX 
Fendigasse  V.  .  .  . 
Fenzlgasse  XHI,  XIV 
Ferchergasse  XVII . 
Ferdinandsbrücke  . 
Ferdinandsstraße  II 
Fernkorngasse  X  .  . 
Ferrogasse  XVIII.  . 
Feßtgasse  XVI  .  .  . 
Feuchtersieb  eng.  X. 
Feuerwehr  -  Zentrale 
Fichtegasse  I .  .  .  . 
Fillgrader  Gasse  VI 
Fisch  ergasse  II .  .  . 
Fischerstiege  I  .    .    . 

Fischhof  I 

Flachgasse  XIII,  XIV 
Fleischmarkt  I .  . 
Flcragasse  IV  .  . 
Florianigasse  VUI 
Floßgasse  II  .  .  . 
Flotowgasse  XIX .  . 
Flötzer    Steig    XIII, 

XVI 

Flurschützstraße  XII 
Fockygasse  XII  .  . 
Förstergasse  II .  .  . 
Forsthausgasse  XX. 
Frankenberggasse  IV 
Frankgasse  IX  .  .  . 
Frau  zensbrii  cke  .  . 
Franzensbrücken- 
straße II 

Franzensgasse  V  .  . 
Franzensplatz  I  .  . 
Franzensring  I  .  .  . 
Franziskanerplatz  I 
Franz-.Josef-Bahn- 

straße  IX    .... 
Franz-Josefs- 
Jubiläums  - Brücke 
Franz-Josefs-Kai  I 
Frauengasse  XVII 

Freihaus 

Freilagergasse  II  . 
Freisinger  Gasse  I 
Freiung  I     .   .    .    . 

Freud enau  

Friedigasse  XIX   .    . 
Friedmanngasse  XVI 
Friedrich-Kaiser- 
Gasse  XVI  .... 
Friedrich-Schmidt- 
Platz  I,  VIII  .   .    . 


EF  5,8.7 
DE2 

Cl 
B  C5 

A5 


D3 
CDl,  2 

D6 

B5 
B2,  3 
F3,4 

F3 
E7,  6 

B2 
B4,  3 

F7 


BO 

E5 
0D3 

Ci 

A4 
CD6 
C6 
E3 
El 
E5 

F3 

F3 

DE5 

E4,  3 


DE2 

El 

EF  3,  4 

C3 


A2 


D2 
E2 


02 
D4 
A5 

E2 

C2 
C2 

D2,  3 

A2 
Dl 


15,6 
Cl 
C3 

B  C  3,  4 


AI 
F2 

Fl, 2 

B3 
AB3,2 
CD3,4 


CDl,2 

B5 
F2 
C3 
B2 


A2,  3 


Friedrich  straße  I .  . 
Friesenplatz  X  .  .  . 
Fröbelgasse  XVI  .  . 
Fröhlichplatz  XII  . 
Fruchtgasse  II  .  .  . 
Fuchsröhrenstr.  XI . 
Fugbachgasse  II  .  . 
Führichgasse  I .  .  . 
FuhrmannsgasseVIII 
Fünfhausgasse  XV  . 
Fünkhgasse  XIII .  . 
Fiirstengasse  IX  .  . 
Fütterergasse  I .    .   . 

Gablenzgasse  XV, 
XVI 

Galizinstraße  XVI  . 
GanglbauergasseXVI 
Gänsbachergasse    X 

XI 

Gardegasse  VII.   . 
Gareiligasse  IX .   .   . 
Garnisongasse  IX     . 
Gar  nis  ons  -  Schieß- 

stätte 

G  arnisons-Spital  Nr.l 
Gartenbau-Gesell- 
schaft    

Garten gasse  V  .  .  . 
Gärtnergasse  III  .  . 
Gassergasse  V  .  .  . 
Gaßmannstr.  XII.  . 
Gatterburggasse  XIX 
Gatterholzgasse  XII 
Gaudenzdorfer 

Gürtel  XII  .  .  .  . 
Gauermanngasse  I  . 
Gaullachergasse  XVI 
Geblergasse  XVI, 

XVII 

GeibelgasseXIV,  XV 
Geiselbergstraße  XT 
GeUertgasse  X  .   , 
Gellertplatz  X  .   . 
Gemeindehaus  .   , 
Gentzgasse  XVIII 
Geolog.Beichsanstalt 
Georg-Coch-Str.  II  . 
Gerhardusgasse    XX 
Gerlgasse  III ...   . 
Gersthofer  Str.  XVIII 
Gertrudplatz  XVIII. 
Gesandtschaften 

s.  S.  14. 
Gestettengasse  III  . 
Getreide  markt  I,  VI 
Geusaugasse  III  .  . 
Gewerbe  Museum  . 
Geyschlägergasse  XV 
Geystraße  XI  .  .  . 
Ghegaplatz  X    .   .   . 


E7 

C4 
C6 

H6 
F3 

D4 

C5 

A5 

DE3 


BC4 
A3 
B4 

G7 


Hl 


Do,  6 

E6 
AB7 

Dl 
B7,  6 

CD6 

C3,  4 

BC3 

C5,  6 

G7 

F7 
F7 

CD2 
FG4 

E  2 

F5 

BC  1,  2 

CD2 


Go 

E4 

G4 
D2,  3 

C4 
GHü 

F6 


B4,  5 
F3,  4 


STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Gierstergasse  XII .   . 

C6 

Hafnergasse  II  .    .    . 

El 

Gigergasse  III    ..    . 

E3 

Hafnersteig  I.    .   .    . 

D2 

Gilgegasse  IX    .   .   . 

D3 

Hagenmüllergasse  HI 

G5 

Gilmgasse  XVII  .   . 

B2 

Hahngasse  IX    .   .    . 

E3 

Giselastraße  I    .   .    . 

E4 

C5 

Haidgasse  H  .    .   .    . 

F3 

Dl 

Glasergasse  IX.   .   . 

E2 

Haidinger   Gasse  III 

G5,4 

Glatzgasse  XIX    .   . 

D2 

Hainburger  StraßeIH 

G4,5 

Glockengasse  II   .   <. 

F3 

El 

Haizinger  Gasse 

Gloriettgasse  XIII    . 

A6 

XVIII 

CD2 

Gluckgasse  I .   .  .   . 

C4 

Hakelgasse  XI  .    .   . 

H7 

Goethegasse  X  .   .   . 

F6 

Halbgasse  VH  .    .   . 

C4 

Goldegggasse  IV  .   . 

EF5 

Halirschgasse  XVII . 

B2,3 

Goldschlagstraße 

Hamburger  Str.  V  . 

D5 

xni,  xiv,  xv   . 

ABC5 

Hamerlingplatz  VHI 

D4 

Goldschmiedgasse    I 

C3 

Hammer  -  Purgstall- 

Göllnergasse  III   .    . 

G5 

gasse  II   ....   . 

D2 

Gonzagagasse  I .    .   . 

CD1,2 

Handelsakademie.    . 

C5 

Götzgasse  X  .   .   .   . 

E6 

Handelskai  H,  XX  . 

F-H  1-3 

Graben  I     

E4 

C3 

Handels- u.  Gewerbe- 

Grabnergasse  VI  .   . 

D5 

Kammer  

E3 

Grailicbgasse  III .    . 

E3 

Hannovergasse  XX  . 

E2,  1 

Grashofgasse  I  .    .   . 

D3 

Hansalgasse  HI.   .    . 

F3 

Gredlerstraße  II    .    . 

D2 

Hansenstraße  I .    .   . 

A4 

Greifgasse  XI    .   .   . 

H7 

Hardtgasse  XIX    .   . 

Dl 

Greisen  eckergas  s  e 

Hardtmuthgasse  X  . 

DE7 

XX 

E2 

Harrachgasse  II    .    . 

13 

Grenzgasse  XIV,  XV 

C5 

Hartäckerstraße  XIX 

BC1 

Griechengasse  I    .   . 

D2 

Hartmanngasse  V.   . 

E5,  6 

Grillgasse  XI ...   . 

H7 

Haschkagasse  XH    . 

BC6 

Grillparzerstraße  I  . 

A2 

Hasenauer  Straße 

Grimmgasse  XIV     . 

Bö,  6 

XVT.H,  XIX    .    .    . 

CD2 

Grüllemeiergasse 

Hasengasse  X    .    .    . 

E6 

XVI 

B3 

Haslinger  Gasse  XVI. 

Grünangergasse  I .    . 

D3 

XVH 

BC3 

Griinbergstraße    Xu 

B6,  7 

Hasnerstraße  XVI    . 

ABC3,4 

GrnndsteingasseXVI 

C4 

Hauffgasse  XI    .   .   . 

GH7 

Grüne-Torgasse  IX . 

E3 

Hauptallee  H.   .    .    . 

G-1 3-5 

F  1 

Grüngasse  V .    .    .   . 

DES 

Hauptzollamt.    .   .   . 

F4 

E3 

Gschwandnergasse 

Hausergasse  X  .   .  . 

F7 

xvn 

B3 

Haydngasse  VI .   .    . 

D5 

Gudrunstraße  X  .   . 

EF6    7 

Haymerlegasse  XVI 

B4 

Gumpendorfer  Str.  VI 

CD5 

ABS 

Hechtengasse  IV  .   . 

E5 

Guneschgasse  XIX  . 

Dl 

Hedwiggasse  H.   .    . 

Fl 

Gunoldstraße  XIX  . 

El 

Hegelgasse  I  .    .    .    . 

D4 

Günthergasse  IX  .   . 

AI 

Hegergasse  HI  .   .    . 

F5 

Gurkgasse  XIII    .   . 

AB5 

Heigerleinstraße 

Gußhaasstraße  IV   . 

E5 

XVI,  XVII.   .    .    . 

ABS 

Gutenberggasse   VII 

A4 

Heilanstalt  der  Kauf- 

Gymnasiumstraße 

mannschaft    .   .    . 

Cl 

XVHI,  XIX    .    .   . 

CD2 

Heiligenstädter 

Gyrowetzgasse   XHI 

A6,5 

Lände  IX,  XIX    . 
Heiligenstädter 

E2,  1 

Haarhof  I 

B3 

Straße  IX,  XIX    . 

DE  2,1 

Haberlgasse  XVI .   . 

C4 

Heilig-Kreuzerhof  I. 

D3 

Habichergasse  XVI. 

BC4 

Heindlgasse  XVI  .   . 

B4 

Habsburger  Gasse  I 

C3 

Heinrich-Collin- 

Habsburger  Platz 

Straße  XHI    .   .    . 

A5 

XVI 

B4 

Heinrichsgasse  I   .    . 

C2 

Hackengasse  XV  .    . 

C4,  5 

Heinrichshof  .... 

C4,5 

Hadikgasse  XIII  .   . 

A5,6 

Helenengasse  H    .    . 

Fl 

Hafengasse  III  .   .   . 

G5 

Helferstorfer  Straße  I 

B2 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


ii 


Hellwagstraße  XX  . 
Herbeckstraße  XVIH 
Herbortgasse  XI  -  . 
Herbststr.  XIII,  XVI 
Herklotzgasse  XIV, 

XV 

Hermaimgasse  VII  . 
Hennin engasse  II.  . 
Hernalser  Gürtel 

VHI,  IX,  XVII  . 
—  Hauptstr.  XVH  . 
Herndlgasse  X  .  .  . 
Herreagasse  I  .  .  . 
Herthergasse  XII .  . 
Herzgasse  X  .  .  .  • 
Hessgasse  I  .  .  .  . 
Hettenkofergasse 

XVI 

Hetzendorf  (Schloß) 
Hetzendorfer  Str.  XH 
Hetzgasse  HI.  .  .  . 
Heumühlgasse  IV  . 
Hickelgasse  XIII .  . 
Hietzmger  Haupt- 
straße XHI.  .  .  . 
Hildebrandgasse 

XVH,  XVIII .  •  . 
Hillerstraße  II  .  •  ■ 
Himmelpfortgasse  I. 
Hintzerstraße  HI .    . 

Hippgasse  XVI.    .    , 

Hirsebengasse  VI.   . 

Hochschule  f.  Boden 
kultur 

Hochschulgasse 
XVIH,  XIX  .   . 

Hochstädtplatz  XX 

Hockegasse  XVIH 

Hofallee  XIII    .   . 

Hofbibliothek    .    . 

Hofburg,  k.  k.  .   . 

Hofenedergasse  II 

Hofergasse  XX  .   . 

Hofgarten    .... 

Hofgartengasse  I  .    . 

Hoiherrgasse  X    .    . 

Hofmühlgasse  VI.    . 

Hofstall-Gebäude  .   . 

Hofstallstraße  VII  , 

Hofstattgasse   XVIII 

Hofzeile  XIX.    .   .    . 

Hohenbergstraße  XII 

Hohenstaufengasse  I 

Hob  er  Markt  I  .   .   . 

Hohlweggasse  III.    . 

Höbnegasse  XVHI.  . 

Holbeingasse  X.   .   . 

Hollergasse  XHI,XIV 
Hörigasse  IX.  .  .  . 
Hormayrgasse  XVII 
Hörnesgasse  III    .    . 


Fl 

BC2 

H7 

ABC4 

C5 
D4 
E3 

0  4,  3 

BC2.3 

FT' 

E4 
CD  6 
ET,  6 


B4,  3 

AT 
ABT 
FG4 

E5 

A5 

A6 

03 
G3 

E4 

F5,  4 

04 

D5 

Ci 

0  2.  1 

EF1 
Bl 
B5 

E4 

El 
E4 

FT 

D5 

D4 

DE4 

02 

Dl 

BT 

E3 

E4 

F5 

Bl 

DET 

B5,6 

E3 

0  3,2 

G4 


CD 


B2,3 


B2 


F3 


CD4 


B4 
B3 

Fl 

B4 
BC4 


A4 
A4 


B2 

0  2,3 


Bl 


Hospital  der  Barm- 
herzigen Brüder   . 

Hubergasse  XVI  .    . 

Huglgasse  XIV  .    .   . 

Hugogasse  XI    .   .    . 

Humboldtplatz  X.    . 

Hütteldorfer  Straße 
XHI,  XIV,  XV.    . 

Hüttenbrennerg.  X  . 

HattengasseXIHjXVI 

Hutweidengasse  XIX 

Hyrtlgasse  XVI    .    . 

Ignazgasse  XII .  .  . 
Iheringgasse  XIII.  . 
Illekgasse  XIV  .  .  . 
Im  Werd  II  ...  . 
Indnstriepalast  .  .  _. 
Ingenieur-  u.  Archi- 
tekten-Verein .  . 
Innstraße  II,  XX.  . 
Intimes  Theater  .  . 
Invalidenhaus  .  .  . 
Invalidenstraße  HI  . 
Inzersdorf er  Straß  e  X 
Irrenanstalt,  Privat- 
Israelitisches  Spital. 

Jacquingasse  HI  .  . 
Jagdgasse  X  .  .  .  ■ 
Jägerstraße  XX  .  . 
Jägerzeile  II  ...  . 
Jahngasse  V  .  .  .  • 
Jakobergasse  I .  .  . 
Jasomirgottgasse  I  . 
Jenullgasse  XIII  .  . 
Jesuitengasse  I.  .  . 
Johannagasse  V  .  . 
Jobannesgasse  I  .  . 
Jobann-Hoffmann- 
Platz  XII  ...  . 
Johann-Nepomuk- 

B  erger-Platz  XVI . 
Johann-Strauß-G.IV 
Theater  .   .    . 

Jobnstraße  XIV,  XIII 
Jordangasse  I    .   . 

Jörgerstraße  XVII, 
XVHI 

Josefinengasse  H  . 

Josefinum   .... 

Josefsgasse  VHI  . 

Josefsplatz  I  .   .   . 

Josefstädter  Str.  VIII 

Josefstadt-Theater 

Judengasse  I .   .    . 

Judenplatz  I  .    .   . 

Jungferngasse  I    . 

Jungmaisstraße  II 

Jungstraße  II    .    . 

Justizpalast    .   .   . 


03 
B5 
HT 
F6 

ABC5,4 

G( 
AB  4,  3 

Cl 

B4 

06 

B5,  6 

B5 


FG2 

AT 
F4 
DEFT 
Dl 
D2 

F5 
ET,  6 
E2,  1 
16.5 
DE6 


A5 

D6 

EF4 

CT 

B3 

E5,  6 

E5 

B5 


DEl,2 


03 
F3 
D3 
D4 

CD4 
D4 


H2 

G3 
D4 


Di 

D5 


E2 

E4,3 


D3 

C3 


D3 
CD4 


02 


AI 
B3,4 


CD2 
02 
03 


A3,4 


STRASSEN  VERZEICHNIS  VON  WIEN. 


II 


Kadettenschule .    .    . 

FG  6 

Kasernen : 

Kadettenschule    (In- 

Kadetzky-  .    .   .    . 

B4 

fanterie)  

Ao 

Reiter- 

A4 

Kainzgasse  XVII .    . 

A2 

Rossaner-(Rudolfs- 

Kaiser-Ebersdorfer 

Kas.) 

E3 

BC1 

Straße  XI    ...    . 

HI7 

Stifts- 

AD 

Kaiser-Ferdinand- 

Kasernengasse  VT.    . 

Do 

Platz  I 

D2 

Kastnergasse  XVII  . 

C3 

Kaiser-Franz-Josef- 

Kaufmannschaft, 

Brücke 

Fl 

Haus  der 

D5 

-Spital    .   . 

D7 

Kaunitzgasse  VT  .   . 

D5 

Kaisergarten  .    .    .   . 

G3 

Fl 

Kegel  gasse  IIT*.   .   . 

FG4 

F3 

Kaiserin-Elisabeth- 

Keinergasse  HI.    .    . 

G5 

Spital 

B5 

Kellermanngasse  VII 

D4 

Kaiser-Josefs-Brücke 

GH5 

Kellinggasse  XIV.    . 

C6 

Brückenalleell 

H5,  4 

Kendlerstraße    XHI, 

Kaiser-  Josef-Straßell 

F3 

Fl 

XVI 

A5,  4 

Kaiser-Jübiläum- 

Kenyongasse  VH  .    . 

C4.fi 

Theater 

D2 

Kcplergasse  X  .   .    . 

EF6 

Kaiserplatz  XX.    .   . 

Fl 

Keplerplatz  X    .    .    . 

EF6 

Kaiserstraße  VII  .    . 

C4,5 

Kernstraße  XII.   .    . 

A7 

Kaiserwasserstr.  XX 

Fl 

Kettenbrückengasse 

Kaiser -Wilhelm- 

IV,  V 

DE5 

Ring  I 

F4 

D4,  3 

Khunngasse  IH.   .    . 

Fo 

Kalvarienberggasse 

Kienmayergasse  XHI 

B4,  5 
A4 

XVII 

C3 

Kinderspital    .    .   .    . 

Kampstraße  XX   .    . 

Fl 

Kirchberggasse  VII. 

D4 

A4 

Kandlgasse  VII.   .    . 

CD4 

Kirchen : 

Kantgasse  I    .    .    .   . 

D5,  4 

Aegidien-     .... 

D5 

Karajangasse  XX.    . 

EF2 

Altlerchenfelder- 

C4 

Kardinal-Rauscher- 

Anna-   

C4 

Platz  XIV  .... 

B5 

Anton- 

F7 

Karl-Bauer- G-.  XIII . 

A5 

Augustiner-    .    .    . 

BC4 

Karl-Beck-G.  XVm  . 

C2 

Elisabeth-  .... 

C3 

Karl-Borromäus- 

Evangelische  .    .   . 

C3,  C  5 

Platz  III  

F5 

Evang.  Garnison- 

AI 

Karl-Ludwig-  Straß  e 

Franziskaner-    .    . 

D4 

xvin,  xix  .  .  . 

CD2 

Georgs- 

D2 

Karl-Schwei  ghofer- 

Griechische     .   .   . 

D2,  3 

Gasse  VII  .... 

A4,  5 

Herz-Jesu-  .... 

H2 

Karlsgasse  IV   .   .    . 

E5 

C5 

Hof- 

C2,  3 

Karlsplatz  I,  IV  .   . 

Eo 

C5 

Jägerhaus-Kapelle 

El 

Karl-  Walther-  G.XIV 

C5,  6 

Johannes-Kapelle. 

C  1 

Karmarschgasse  X  . 

ET,  6 

Johannes-Kirche  . 

F3 

El 

Karmelitergasse  II  . 

Dl 

Johannes-d.-T.-.    . 

DE2 

Karmeliter-Platz  II . 

D  1 

Josefs- 

A5,D1 

Kärntner  Hof    .    .   . 

C4 

Kaiser-Franz- Jo- 

Kärntner Ring  I  .   . 

E4 

C4,  5 

sefs  -Jübiläums- 

G2 

Kärntner  Straße  I    . 

E4 

C5-3 

Kapuziner- .... 

C4 

Karolinenbrücke  .    . 

D4 

Karls- 

E5 

C5 

Karolinen  gasse  IV  . 

EF5 

Laurentius-    .    .   . 

A4 

Karolinenplatz  IV  . 

E5 

Lazaristen- .... 

C5 

Kasernen J 

D3,  D6 
G5 

Lazarus-  

Leopold- 

C2 

Dl 

Artillerie-    .... 

G5 

Luther- 

C3,  4 

Erzh.  Albrecht-    . 

H3 

Malteser- 

C4 

Erzh.  Wilhelm-    . 

GH3 

Mariahilf-    .... 

D5 

Fuhrwesen-    .   .    . 

B7 

Maria-Stiegen-   .    . 

C2 

Gensdarmerie-  .    . 

F5 

Maria-Treu-    .    .   . 

D4 

Heumarkt-  .... 

D5 

Maria-vom-Siege-  . 

C5 

Neumarkt-  .... 

F5     1 

Michael-  ..... 

BC3 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Kirchen : 

Kreitnergasse  XVI  . 

B4 

Minoriten-  .   .    .   . 

B3 

Kreuzgasse  XVIII    . 

C2,  3 

Peters- 

C3 

KriechbaumgasseXII 

C6 

Ruprechts-  .    .    .    . 

D2 

Krieglergasse  III .    . 

F3 

Russische    .    .   .   . 

F5 

Kriegsschule  .   .   .    . 

B5 

Salvator- 

C2 

Kriehubergasse  V    . 

E6 

Schotten- 

B2 

Krongasse  V  .    .   .   . 

E5 

Stephans-    .    .   .   . 

E4 

C3 

Kronprinzessin- 

Universitäts-  .    .    . 

D3 

Stefanie-Spital   .   . 

C4 

TJrsuliner-    .    .    .    . 

C4 

Kronprinz-Rudolf- 

Votiv- 

D3 

AI 

Kinder-Spital.    .    . 

G5 

Weißgärher-  .    .    . 

F4 

F3 

Reichs-Brücke 

GH2 

Kirchengasse  VII  .    . 

D4,5 

Straße  II   . 

G3,2 

Fl 

Kirchstettemgasse 

Krottenbachstr.  XIX 

CD1 

XVI 

C4 

Krugerstraße  I  .    .   . 

C4 

Kirchtaggasse  XX    . 

El 

Krummbaumgasse  H 

Dl 

Klagbaumgasse  IV  . 

E5 

Krummgasse  in   .    . 

E5 

Klausgasse  XVI    .    . 

B4 

Kudlichgasse  X     .    . 

FG7 

Kleeblattgasse  I    .    . 

C3 

Kuefsteingasse    XIII 

AB  4,5 

Kleistgasse  III  ..   . 

F5 

Kulmgasse  XVI, 

Klementinengasse 

XVII 

B3 

XV 

C5 

Kumpfgasse  I  .    .   . 

D3 

Kliebergasse  V .    .   . 

E6 

Kundratstraße  X  .    . 

D7 

Klimschgasse  III .   . 

FG5 

Kunstgewerbeschule 

E3 

Klopstockgasse  XVI, 

Kunsthistor.Museum 

AB4 

XVII 

B3 

Künstlerhaus.    .   .    . 

C5 

Klostergasse  XVIH . 

C2 

Kunst-   u.  Industrie- 

Klosterneuburg  er- 

Museum   

E3 

Straße  XX  .   .    .   . 

El,  2 

Kurhausgasse  I.   .   . 

C3 

Kloster-Spital     .    .    . 

DO 

Kurrentgasse  I  .   .   . 

C3,2 

Knöllgasse  X.   .   .   . 

D7 

Kursalon 

D4 

Kochgasse  VIII.   .   . 

D3 

Kutschkergasse 

Kohlgasse  V  .   .   .   . 

D6 

XVIII 

D3,  2 

Kohlmarkt  I  .   .    .   . 

E4 

BC3 

Kohlmessergasse  I  . 

D2 

laaerberggasse  XI  . 

G7 

Kölblgasse  III  ..   . 

F5 

Laaerstraße  X   .   .   . 

F7 

Kolingasse  IX    .   .   . 

E3 

Bl 

Lackierergasse  IX    . 

AI 

Kollergasse  III ..   . 

F3 

Lacknergasse  XVU, 

Köllnerhofgasse  I    . 

D3 

XVIII 

C3,2 

Kolonitzgasse  III.    . 

EF3 

Ladenburggasse 

Kolonitzplatz  III  .    . 

F3 

XVIII 

B2 

Kolowratring  I  .    .    . 

EF4 

D5,  4 

Lagergasse  III   ..   . 

F4 

D5 

Kolschitzkygasse  IV 

E6 

Lagerhaus   

H3 

Komödiengasse  II    . 

El, 2 

Laimäcker-Gasse  X. 

F7 

Königsklosterg.  VI  . 

DE4 

A5 

Laimgrubengasse  VI 

DE5 

A5 

Konkordiaplatz  I .   . 

C2 

Lainzer  Straße  XIII 

A6 

Konstantinhügel  .    . 

G4 

Lambrechigasse  IV. 

E5 

Konsul-Akademie    . 

D3 

Lammgasse  VIII  .    . 

D3 

Konzerthaus  .    .    .   . 

D5 

Landesgericht    .   .   . 

D3 

A2 

Kopalgasse  XI  .    .   . 

H6 

Landesgerichtsstraße 

Koppstraße  XVI  .   . 

ABC4 

I,  VIII 

D4,  3 

A3,2 

Körnergasse  II  .    .    . 

Fl, 2 

Landgutgasse  X    .   . 

EF6 

II.  Korps-Kommando 

A2 

Landhaus    

B3 

Köstlergasse  VI    .    . 

A5 

Landhausgasse  I  .   . 

B3 

Krafftgasse  II    .    .    . 

E3 

Landskrongasse  I.    . 

C3,  2 

Kramergasse  I  .    .    . 

C3 

Landstraße  Haupt- 

Krankenhaus, Allg. 

D3 

AI 

straße  III    ...   . 

FG  4,  5 

EF4,5 

Kranzgasse  XV.    .    . 

C5,  6 

Landstraßer  Gürtel 

Krausegasse  XI.    .   . 

H7 

III 

F6 

Kreditanstalt .... 

B2 

Landwehr-Kadetten- 

Kreindlgasse XIX    . 

Dl 

schule  

G5 

STRASSENVERZEICHNIS  YON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Lange  Gasse  VIII    . 

D3,  4 

Loquaiplatz  VI .  .   . 

D5 

Lannerstraße  XIX  . 

CD1 

Lorbeergasse  III  .    . 

F3 

Laubeplatz  X    .   .  . 

E7 

Lorenz-Mandl  -  Gasse 

Laudongasse  VIII    . 

CD3 

XIII,  XVI  .    .   .    . 

A4,  3 

Laufberger  Gasse  II 

G3 

D3, 

Lory straße  XI  .    .   . 

GH7 

Laurenzerberg  I    .   . 

Lothringer  Straße  I, 

Laurenzgasse  V    .   . 

E6 

III,  IV 

EF  5,  4 

CD5 

Laxenburger  Str.  X 

E7,  6 

Löwelstraße  I    .   .    . 

B2,  3 

Lazarettgasse  IX  .   . 

D3 

Löwengasse  III.   .   . 

FG4 

F2,  3 

Lazaristeng.  XVIII  . 

C2 

Löwenherz gasse  III. 

6  5,4 

Leberstraße   III,   XI 

G6 

Lueger,    Dr.   Karl-, 

Lederergasse  VIII    . 

D3,4 

Platz  I  

A2,  3 
D3 

Leebgasse  X  .    .  .   . 

E7,  6 

Lugeck  I 

Lebmgasse  X.    .   .   . 

F7 

Luisen  gasse  IV.    .    . 

F5 

Leibnitzgasse  X    .   . 

EF7 

Lusthaus 

15 

Leipziger  Straße  XX 

E2 

Lusthausstraßen- 

Leitermayergasse 

Allee 

H  I  4,  5 

XVII,  XVIII .   .   . 

C3 

Lustkandl gasse  IX  . 

D2 

Leitgebgasse  V  .    .    . 

D6 

Lustspieltheater    .   . 

G3 

Lenaugasse  VIII  .   . 

D4 

A3 

Lützowgasse  XIII    . 

A5 

Leonhardgasse  III    . 

G5 

Leopold-Ernst-Gasse 

Maderstraße  IV.    .    . 

C5 

XVII,  XVIII  .    .    . 

C2,3 

Magdalenenbrücke  . 

D5 

Leopoldsbrücke    .   . 

E5 

Magdalenenstraße  VI 

D5 

Leopoldsgasse  II  .   . 

EF3 

Dl 

Slakartgasse  I    .    .    . 

B5 

LercheDfelder  Gürtel 

Malfattigasse  XII .    . 

C6 

VII,  VIII,  XVI  .    . 

C4 

Malzgasse  LI  ...   . 

F3 

—  Straße  VII,  VIII . 

CD4 

A3 

Mandlgasse  XII.   .   . 

C6 

Lerchen  gasse  VIII   . 

D4 

Marc-Aurel-Straße   I 

C2 

Lessinggasse  II .   .    . 

F2,3 

Marchettigasse  VI    . 

D5 

Leystraße  II,  XX.   . 

Fl,  2 

Marchfeldstraße   XX 

Fl 

Licbtenauer  Gasse  II 

F3 

F2 

Margaretengürtel  V. 

D  E6 

Lichtenfelsgasse  I    . 

A3 

Margaretenplatz  V  . 

D5 

Lichtensteg  I . . .   .   . 

C3 

Margaretenstr.  IV    . 

DE  6,  5 

Liebenberggasse  I    . 

D4 

Mariahilfer  Gürtel 

Liebhardtgasse    XVI 

C4 

VI,  XV 

C5 

Liebiggasse  I .   .   .   . 

A2 

Mariahilfer   Str.  VI, 

Liecbtenstein- 

VH,XHI,XIV,XV 

B-D  4,  5 

A5 

Hajoratshaua .   .  . 

B3 

Maria-Josefa-Park    . 

F6 

Sommerpalais 

Mariannengasse  IX  . 

D3 

(Galerie) 

DE  2,  3 

Maria- Theresia- 

Liecbtensteinstr.    IX 

D2,3,E3 
D2 

Bl 

Brücke  (Schön- 

Liechtentaler G.  IX 

brunn)  ...... 

B6 

Lienfeldergasse  XVI 

B3 

Maria-Tneresien- 

Lilienbrunngasse  II. 

F3 

D2,  1 

(Augarten-)  Brück  e 

E3 

Cl 

Liliengasse  I .   .   .   . 

C3 

Platz    .... 

AB4 

Lindauer  Gasse  XVI 

C4,3 

-Straße  I,  IX . 

E3 

BC1 

Lindengasse  VII  .   . 

D5,4 

A5 

Marienbrücke    .   .    . 

D2 

Liniengasse  VI .    .    . 

CD5 

Marien  gasse  XVII    . 

B3 

Linke  Wienzeile  IV, 

Marienstiege  I  .   .    . 

C2 

VI,  XIII 

DE5 

B5 

Marktgasse  IX  .    .    . 

D2 

Linne'gasse  II ...    . 

H2 

Markthallen    .... 

F4 

E4,3 

Linneplatz  IX    .   .    . 

Cl 

Marktplatz 

Dl 

Linzer  Straße  XHI  . 

AB5 

Marokkanergasse  III 

F5 

D5 

Lisztstraße  I  .   .    .   . 

E3 

MaToltinger  Gasse 

Littrowgasse  XVIII. 

C2 

XIII,  XVI  .... 

A4,  3 

Lobenhauer  G.  XVII 

B3 

Martinstraße    XVUI 

C3,2 

Lobkowitzbrücke.    . 

C6 

Marxer  Brücke.    .    . 

E3 

Lobkowitzplatz  I.    . 

C4 

Marxer  Gasse  III.    . 

FG4 

EF3,4 

Löhrgasse  XV  .   .    . 

C4,5 

Marx-Meidlinger 

Loidoldgasse  VIII    . 

A3 

Straße  X  

D6 

STRASSENYERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Märzstraße  XIII, 

Molitorgasse  XI    .   . 

GH6 

XIV,  XV.    .   .   .    . 

AB  C5 

Mölkerbastei  I  .   .    . 

B2 

MathildenplatzH  XX 

E2 

Mölkerhof 

B2 

Matthäusgasse  HI    . 

F3,2 

Mölkersteig  I.    .    .    . 

B2 

Matzleinsdorfer  PI.  V 

DE  6 

Mollardgasse  VI  .   . 

CD5 

Matznergasse  XIII   . 

A5 

Mollgasse  XVIH  .   . 

D2 

Maximilianplatz   IX 

Al,2 

Montecuccoliplatz 

Maximilianstraße  I  . 

C4 

XIII 

A7 

Maxingpark  XIII.    . 

A6,  7 
A6 

Montleartstraße  XVI 

A4,  3 

Maxingstraße  XIII  . 

Möringgasse  XV  .    . 

C4 

Mayergasse  II    .   .   . 

Fl 

Morzinplatz  I     .    .    . 

E  3 

D2 

Mayerhofgasse  IV    . 

E5 

Mühlfeldgasse  H  .   . 

F3 

Mayseder  Gasse  I    . 

C4 

Jlühigasse  IV    .    .    . 

E5 

B5 

Mayssengasse  XVII . 

B3 

Muhren  gasse  X.    .   . 

E7 

Mechelgasse  III    .    . 

F5 

Müllnergasse  IX  .    . 

E3 

Mechitaristengasse 

Münzamt 

F4 

E4 

vn 

D4 

Münzgasse  HI   .   .   . 

E4 

Meidlinger  Haupt- 

Murlingengasse XII. 

C7 

straße  XII  .... 

C6,  7 

Museumstraße  I,  VH 

DE4 

A3,  4 

Meierei  (Krieau)  .   . 

H4 

Musikverein  .... 

C5 

Meiselstraße  XIII, 

Muthsamgasse  XHI. 

A4 

XIV 

B5 

Myrtengasse  VII  .  . 

D4 

Mendelssohngasse  II 

HI2 

Menzelgasse  XVI .    . 

C4 

Naglergasse  I.   .   .    . 

BC3 

Messerschmidtgasse 

Naschmarkt  (Obst- 

xvm  

B2,  1 

markt)  IV  ...   . 

BC5 

Metastasiogasse  I.    . 

B3 

Nattergasse  XVII.    . 

B3 

Metternichgasse  III. 

F5 

Naturhistorisches 

Michaelerplatz  I  .    . 

B3 

Museam 

A4 

Michaelerstr.    XVIII 

D2 

Nauseagasse  XVI.    . 

A3 

Miesbachgasse  II.    . 

EF3 

Neger! egasse  II.    .   . 

D2 

Milch  gasse  I  .    .   .   . 

C3 

Neilreichgasse  X  .   . 

E7,  6 

Militär-Aeron.  Anst. 

G6 

Nepomukgasse  n.    . 

El 

Militär-Geograph. - 

Nessel  gasse  XVH  .   . 

B3 

Institut 

D3,  4 

A3 

Neubadgasse  I  .   .   . 

BC3 

Militärkasino  .... 

D5 

Neubaugasse  VH  .   . 

D5,4 

Militärs  chwimm- 

Neubaugürtel  VII, 

schule 

14 

XV 

C4,5 

Militärtechn  .Komitee 

B5 

Neuer  Markt  I  .   .    . 

E4 

C4,  3 

Millergasse  VI  .   .    . 

CD5 

Neue  Wiener  Bühne 

DE3 

Millöckergasse  VI    . 

B5 

Neugasse,  Große  IV 

E5 

Ministerien : 

— ,  Kleine  IV,  V .   . 

E5 

Ackerhau-  .... 

A2 

Neulerchenfelder 

M.  des  Äußeren    . 

B3 

Straße  XVI    .   .   . 

C3,  4 

Cultus- 

B3 

Neulinggasse  HI  .    . 

F5 

EF5 

Eisenhahn-.    .   .    . 

B5 

Neumayrgasse  XVI. 

C4 

Finanz- 

C4 

Neustiftgasse  VH.   . 

CD4 

A4 

Handels- 

D3 

Neutorgasse  I    .    .   . 

Cl,  2 

M.  des  Inneren.   . 

C2 

Neuwall gasse  XII    . 

C7,  6 

Justiz- 

B4 

Nevillebrücke    .    .   . 

D5 

Kriegs- 

E3 

Nibelungengasse  I   . 

E4 

B4,  5 

Marine- 

E3 

Nickel  gasse  II    .   .    . 

D  1 

Minoritenplatz  I  .    . 

B3 

Niederhofstraße  XII 

C6 

Missindorfstr.  XHI  . 

A5 

Niederösterr.Landes- 

Mittelgasse  VI  .    .    . 

Co 

Museum 

B3 

Mitterherggasse 

Nikolsdorfer  Gasse  V 

E6 

xvni 

C2 

Nisselgasse  XHI    .   . 

A6,  5 

Mittersteig  IV,  V.    . 

E  5 

Nobi]egasseXIII,XIV 

B5 

Mohrengasse,   Gr.  II 

F3 

E2, 1 

Nordbahnbriicke  .    . 

FG1 

— ,  Kl.  II 

El 

Nordbahnstr.  II,  XX 

F2,  3 

Fl 

Mohsgasse  III    ..    . 

F5 

Nordportalslr.  II  .    . 

,G3 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Nordwestbahnstraße 

Panikengasse  XVI  . 

B4 

U,  XX 

F2 

Pantzergasse  XIX.   . 

D2,  1 

NottendorfevG  asselll 

H5 

Papagenogasse  VI    . 

B5 

ISbvaragasse  II  .   .   . 

F3 

EFl 

Pappenheim  gasseXX 

E2 

ISTußdorfer  Straße  IX 

D3,  2 

Parham  er  Platz  XVII 

BC3 

Uußwaldgasse  XIX  . 

D  1 

Pariser  Gasse  I.   .   . 
Parkgasse  DX  .  .  . 

G4 

C2 

Obermüllnerstraße  II 

G3 

Pasettistraße  XX  .    . 

EF  1,2 

Oberzellergasse  III  . 

G5 

Paulinengasse  XVDJ 

C2 

ObkircherGasseXlX 

Cl 

Paul  uspl  atz  III.    .   . 

G5 

Obstmarkt 

BC5 

Payergasse  XVI    .   . 

C3 

Odeongasse  II    .   .   . 

E  1 

Pazmanitengasse  II . 

F3,2 

Odoakergasse  XVI  . 

A3 

Pelikangasse  IX   .   . 

D3 

Offizier-Töchter- 

Pelzgasse  XV     .   .    . 

C5 

Institut     ..... 

C3 

Pensionsgasse  XI .    . 

G7 

Olympion 

D5 

PenzingerStraßeXHI 

AB5 

Operngasse  I .    ... 

BC5.4 

Peregringasse  IX  .   . 

Bl 

Opernring  I    .    .   .   . 

E4 

BC4 

Pereiragasae  XIV     . 

BC5 

Operntheater  .... 

E4 

C4 

Perspektivstraße  II . 

G3 

Oppelgasse  XII.   .   . 

C6 

Pestalozzigasse  I  .   . 

D5 

Oppolzer  Gasse  I.   . 

B2 

Peter -Jordan- Str. 

Ortliebgasse  XVII    . 

C3 

XVIII,  XIX   .    .    . 

CD1 

Osterleitengasse  XIX 

Dl 

Petersplatz  I  .   .   .   . 

C3 

Österreich.    Länder- 

Petrarcagasse  I.   .   . 

B3 

..  bank 

B2 

Petra sgasse  HI .   .    . 

G5 

Österreich-Unga- 

Pezzlgasse XVH  .   . 

BC2,3 

rische  Bank    .    .    . 

B2,  3 

Pfadenhauerg.  XHI. 

A5 

— ,  Neubau    .... 

AI 

Pfarrgasse,  Große  II 

F3 

Dl 

Oswaldgasse  XII  .   . 

BC7 

Pfarrgasse,  Kleine  H 

F3 

Othmargasse  XX  .    . 

E2 

Pfarrhofgasse  III .   . 

F5 

Ottakringer  Straße 

Pfarrschule    .... 

F5,E1 

..XVI,  XVII.   .    .   . 

ABC3 

Pfauengasse  VI    .   . 

A5 

Ötzeltgasse  III  ..   . 

D5 

Pfefferhofgasse  HI   . 
Pfeifergasse  XIV  .   . 

C6 

F2 

Palais : 

Pfeilgasse  VIII .   .   . 

CD4 

Auersperg    .... 

D4 

A3 

Pferdemarkt  .... 

D6 

Augarten 

EF  2,  3 

Philadelphia -Brücke 

BC7 

Chotek 

AI 

Phorusgasse  IV.   .   . 

E5 

Coburg 

D4 

Phorusplatz  IV.  V  . 

E5 

Cumberland   .   .    . 

B5 

Piaristengasse  VHI  . 

D4 

Czernin 

A2 

Pilgrambrücke  .   .    . 

D5 

Erzbischöflicher  . 

C3 

Pilgramgasse  V    .   . 

D5 

Erzherzog  Eugen  . 

D3,4 

Pillergasse  XTV    .   . 

C6 

Erzh.  Friedrich.    . 

C4 

Plankengasse  I.   .   . 

C3,4 

Erzherzog  Bainer. 

E5 

Plenergasse  XVIII  . 

C2 

Harrach 

B2 

Plösslgasse  IV  .  .   . 

EF5 

Kinsky 

B2 

Pohlgasse  XH   .    .   . 

BC6 

Lanckoronski    .   . 

F5 

Pokornygasse  XIX  . 

DE1 

Larisch 

D4 

Poliklinik,  Allgem. . 

D3 

Liechtenstein.    .    . 

DE  2,  3 

Polizei 

E3 

Dl 

Lobkowitz .... 

C4 

Polizeidirektion    .    . 

Bl 

Pallavicini  .... 

C3 

Porzellangasse  IX    . 

E2,  3 

L.  Rothschild    .   . 

EF5 

Possingergasse  XVI. 

B4 

Schönborn  .... 

B2 

1 

A1,A5, 

Schwarzenberg .   . 

EF5 

D5 

B3,C3, 

Sina 

Todesco 

C2 
C4 

Postämter    .   .    .    .  < 

F4 

C4,C5, 
D1.D3, 

Zichy 

B5 

E1,'F1, 

Paletzgasse  XVI  .    . 

B3 

l 

F3 

Palffygasse  XVII  .   . 

C3 

Postgasse  I 

D2,3 

Paniglgasse  IV  .   .    . 

E5 

C5 

Posthorngasse  HI.   . 

E5 

STRASSENYERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Postsparkasse     .   .    . 

DE3 

KeichsapfelgasseXIV 

B5,  6 

Pötzleinsdorfer 

Reichsratsgebäude   . 

D4 

A3 

Straße  XVIII.    .    . 

ABl 

Reichsratsstraße  I    . 

D4,  3 

A3,  2 

Pouthongasse  XIV, 

Reindorfgasse  XIV  . 

C5,  6 

XV   ....... 

Co 

Reinharlgasse  XVI  . 

C3 

Pramergasse  IX    .   . 

ES 

Reinigasse  XHI    .    . 

B5 

Prater 

G-I  3-5 

Reinprechtsbrücke  . 

D5 

Praterstern  II    .   .    . 

F3 

Fl 

Reinprechtsdorfer 

Praterstraße  II  .   .    . 

F3 

D-F2,l 

Straße  V 

D5,  6 

Predigergasse  I .   .    . 

D3 

Reischachstraße  I    . 

E2,  3 

Preßgasse  IV.   .   .   . 

E5 

Reisingergasse  X  .    . 

EF6 

Preysinggasse  XIV  . 

BÖ 

Reisnerstraße  III  .    . 

F4,  5 

E4,5 

Prinzen-Allee  II  .    . 

GH4 

Eeithoffer-Platz    XV 

C5 

Prinz  -  Eugen  -  Straße 

Reitlehrinstitut .   .   . 

F5 

in,  iv 

EF5 

Reitschule 

B3 

Prinz-Karl-G.  XIV  . 

BC5 

Rembrandtstraße  II 

E3 

Prochstraße  XIII .   . 

A5 

Renngasse  I    .   .   .   . 

E3 

BC2 

Produktenbörse    .    . 

DE2 

Eennweg  IH  .   .    .   . 

FG5 

D5 

Puchsbaumgasse  X  . 

FG7 

Rescbgasse  XII.   .   . 

C6 

Puchsbaumplatz  X  . 

F7 

Resselgasse  IV  .   .    . 

C5 

Pulverturmgasse  IX 

D2 

Rettungsgesellschaft 

E2 

Pyrkergasse  XIX  .   . 

Dl 

Bichardgasse  III  .    . 
Eichard- Wagner- 

F5 

Qellenplatz  X    .   .   . 

E7 

Platz  XVI  .... 

BC4 

Quellenstraße  X   .    . 

EFG7 

Eicbtergasse  VII  .   . 
Riemergasse  I   .    .   . 

D5 

D3 

Raaberbahngasse  X. 

EF6 

Riesgasse  ÜI .    .   .    . 

F5 

Rabengasse  III ..   . 

G5 

Rinnböckstraße  XI  . 

GH6 

Rabensteig  I  .   .    .    . 

D2 

Robertgasse  II  .    .    . 

F2 

Radelmayerg.  XIX  . 

Dl 

Rob  er  t-Ham  erling- 

Radetzky brücke    .    . 

E2 

Gasse  XV    .... 

C5 

Eadetzkyplatz  III     . 

F4 

F2,  3 

Rochusgasse  ÜI    .   . 

F4 

F5 

Radetzkystraße  III  . 

F4,  3 

EF2 

Rochusplatz  III    .   . 

F5 

Raffaelgasse  XX  .    . 

El,  2 

Rockhgasse  I.   .   .  . 

B2 

Rahlgasse  VI.   .    .   . 

E4 

B5 

Rögergasse  IX  .   .    . 

E2,3 

Raimund-Theater     . 

C5 

Rokitanskygasse 

Rainergasse  IV,  V  . 

E6,  5 

XVH 

C3,  2 

Eampengasse  XIX  . 

Ei 

Rollingergasse  XII  . 

BC7 

Ramperstorflergasse 

Römergasse  XVI, 

V 

DE  5,  6 

XVH 

B3 

Randbar tingerg.  X  . 

FG7 

Römerstalgasse  XI  . 

H7 

Ranftlgasse  XVII, 

Rondeau  (Prater).    . 

H4, 15 

XVIH 

C3 

Rosaliagasse  XII  .   . 

C6 

Rappachgasse  XI.    . 

H7,  6 

Rosasgasse  XII .   .   . 

B6 

Rasumofskygasse  III 

FG4 

F4 

Roseggergasse  XVI . 

A4,  3 

Ratbaus 

D4 

A3,  2 

Rosenbursenstraße  I 

DE3 

— ,  Altes 

C2 

Rosengasse  I  .    .   .    . 

B2 

Ratbauspark  .... 

A3,  2 

Rosenhügel str.  XII  . 

A7 

Ratbausstraße  I    .    . 

D4,  3 

A3,  2 

Rosenst  eingas  se 

Ratsch  kygasse  XII  . 

B6,  C  7 

XVI,  XVH.    .    .    . 

BC3,2 

Rauchfangkehrer- 

Rosinagasse  XV   .    . 

C5 

gasse  XIII,  XIV  . 

BC6 

Eossauer  Gasse  IX. 

Bl 

Rauchgasse  XII    .   . 

C6 

Eote-Kreuzgasse  II  . 

D  1 

Bauhensteingasse  I . 

C4,  3 

Rote-Mühlgasse  XII. 

B6 

Rauscberstr.  II,  XX 

F2 

Rotenhausgasse  IX . 

AI 

Ravelinstraße  XI.    . 

HI7 

Rolenhofgasse  X  .    . 

DE7 

Rechte  Wien  zeile  IV. 

Rotenlövrengasse  IX 

E2 

V 

DE5 

B5 

Rotensterngass  e  II  . 

F3 

El 

Eedtenbacher  Gasse 

Rotenturmstraße  I  . 

E4 

CD  3,2 

XVI,  XVII .... 

B3 

Rotgasse  I 

CD3,2 

Regiernngsgasse  I    . 

B3 

Rottinayrgasse  XII  . 

C6 

STRASSEN  VERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Rottstraße  X1H    .    . 

A  5 

SchindlergasseXVIII 

BC2 

Rotunde 

H3,  4 

Schlachthausgasselll 

G5 

Rötzergasse  XVII     . 

BC3 

Schleiergasse  X    .   . 

F7 

Ruckergasse  Xu  .    . 

B7,  6 

Schleifmühlgasse  IV 

Eö 

B5 

Riickertgasse  XVI  . 

B3 

Schlickgasse  IX    .   . 

Bl 

Rüdengasse  III  ..   . 

Go 

Schlickplatz  IX    .   . 

E3 

Bl 

Rüdigergasse  V     .    . 

D5 

Schlöglgasse  XIT, 

Rudolfinergasse  XIX 

Dl 

XIII 

AB7 

Rudolfinum    .... 

D  1 

Schlösselgasse  VIII. 

D3 

Rudolfsbrücke  .    .   . 

D5 

Schloßgasse  V  .    .   . 

D  E5 

Rudolfsgasse  III  .   . 

FG5 

Schmalzhofgasse   VI 

D5 

Rudolfspital    .... 

F5 

Schmelzer  Brücke    . 

C5 

Rudolfsplatz  I  .   .   . 

E3 

G2 

Schmelzgasse  II    .   . 

F3 

El 

Rueppgasse  II  .   .   . 

F3 

Schmerlingplatz  I    . 

A3 

Rufgasse  IX  ...   . 

D2 

Schmidgasse  VLH.    . 

D4 

A3 

Ruprechtsstiege  I.    . 

D2 

Schmöllerlgasse  IV. 

E5 

Ruthgasse  XIX.   .    . 

Di 

Schnirchgasse  III    . 
Schöffelgasse   XVHI 

H5 
B2 

Sachsenplatz  XX .    . 

EF2 

Schöllerhofgasse  II . 

D2 

Sachsgasse  XVIII.   . 

D2 

Scholzgasse  II  .    .   . 

E2 

SaileräckergasseXIX 

Cl 

Schönbrunn  (Schloß) 

AB6 

Salesianergasse  HI  . 

F4,  5 

Eö 

Schönorunner  Allee 

Salesianerkloster  .   . 

FÖ 

XH 

AB7 

Salierigasse  XVIII  . 

BC2 

—  Brücke   

B6 

Salmgasse  III    ..   . 

F4 

F4 

—  Schloßstraße  XII, 

Salvatorgasse  I.   .   . 

C2 

xin 

AB6 

Salzergasse  IX  .   .   . 

Salzgasse  I 

Salzgries  I 

D2 

C2 

—  Straße  IV,  V,Xnj 

B  CDE 
5,6 

E3 

C2 

Schönburgstraße  IV . 

E5,  6 

Salztorgasse  I   .   .   . 

C2 

Schönlaterngasse  I  . 

D3 

Sampogasse  XTTT  .    . 

A4 

S  ch  op  enhauerstraß  e 

SandleitengasseXVI, 

xvm 

CD2 

XVII 

A2,  3 

Schottenaustr.  XX  . 

EF1 

Sandwirtgas:: e  VI.   . 

D5 

Schottenbastei  I    .   . 

B2 

Santa-Luciaplatz  II . 

H3 

Scbottenfeldgasse 

Säulengasse  IX.    .   . 

D2 

VH 

Co,  4 

Sautergasse  XVI, 

Schottengasse  I     .    . 

E3 

B2 

XVII 

B3 

Schott  enbof    .    .   .    . 

A3 

B2 

Schafberg-G.    XVIII 

ABl 

Schottenring  I    .    .    . 

E3 

B  C  2,  l 

Schäffergasse  IV  .   . 

E5 

Schrankenberggasse 

Schallautzerstraße  I 

E3 

X    .......    . 

F7 

Schallergasse  XII.   . 

CD6 

Schrankgasse  VII    . 

A4 

Schanzstraße  XIII, 

Schreigasse  II    .   .    . 

E3 

XVI 

AB  4,  5 

Schreyvogelgasse  I  . 

B2 

Schauflergasse  I  .   . 

B3 

Schröttergasse  X  .   . 

EF7 

Schaumburger  G.  IV 

E5 

Schrottgießergasse  II 

El 

Schegargasse  XIX    . 

D2 

Schubertgasse  IX.    . 

D2 

Scheibenbergstraße 

Schulerstraße  I.    .    . 

D3 

XVIII 

Bl,  2 

Schulgasse  XVIII.   . 

CD2 

Scheidlstraße   XVHI 

BC2 

Schulhof  I 

C2 

Schelleingasse  IV.   . 

E  6 

Schultergasse  I.   ,  . 

C2 

Schellhammergasse 

Schumanngasse 

XVI,  XVII.    .   .    . 

C3 

xvn,  xvni .  .  . 

C2,  3 

Schellinggasse  I    .   . 

CD4 

Schüttauplatz  H   .   . 

12 

Schenkenstraße  I.    . 

B3,  2 

Schüttaustraße  II.   . 

HI2 

Scherzergasse  II    .   . 

F2 

Schüttelstraße  II  .   . 

G3,4 

F2 

Schiffamtsgasse  II    . 

EF3 

CD1 

Schützengasse  III.    . 

F5 

Schiffgasse,  Große  II 

EF3 

Dl 

Schwangasse  I  .    .   . 

C4 

Schiffgasse,  Kleine  II 

E3 

CD1 

Schwarzenbergplatz 

Schiffmühlenstr.  II  . 

HI  2, 3 

I,  III,  IV    .   .    .   . 

D5 

Schillerplatz  I   .    .   . 

E4 

B4,5 

Schwarzenbergstr.    I 

E4 

C4,5 

STRASSEN  VERZEICHNIS  VON  AV1EN. 


II 


Schwarzspanier- 

Spengergasse  V     .    . 

D5,  6 

straße  IX    ...   . 

D3 

AI 

Sperlgasse,  Große  II 

D  i 

Schwedenga9se  XX . 

El 

Sperlgasse,  Kleine  II 

F3 

Dl 

Schweglerstraße  XIV 

BC5 

Sperrgasse  XV  .   .   . 

C5 

Schweizerhof.   .    .   . 

B3 

Spiegelgasse  I    .    .   . 

E4 

C4,  3 

Schwemmgasse  II    . 

F2 

Spinnerin  am  Kreuz 

D7 

Schwenkgasse  XII   . 

B7,  6 

Spinngasse  XI  .   .   . 

G7 

Scliwertgasse  I  .   .   . 

C2 

Spitalgasse  IX  .    .   . 

D3 

Schwimmschule  .   . 

B6 

Spittelauer  Lände  IX 

E2 

Seb.- Kelch-Gasse 

Spittelberggasse   VII 

A4 

XIII 

A5 

Spittelbreitengasse 

Seb.-Kneipp-Gasse  II 

G3 

XH 

BC7 

Sebastianplatz  III    . 

F5 

Spöttelgasse  XVHI . 

C2 

Sechshauser  Straße 

Springergasse  II    .   . 

F3 

XIII,  XIV  .... 

BC5.6 

Staatsarchiv  .    .    .   . 

B3 

Secbskrügelgasse  III 

F4 

F5,4 

Staatsdruckerei.    .    . 

F5 

Sechsschimmelgasse 

Staatsgewerbesch.     . 

CD4 

IX 

D2 

Staatsgymnasium  .    . 

Bi 

Sedlitzkygasse  XI    . 

H6,  7 

Staatsschuldenkasse 

D3 

Seeböckgasse  XVI  . 

AB3 

Stadiongasse  I  .   .    . 

A3 

Seegasse  IX    ...   . 

E3 

Stadlauer  Brücke.    . 

15 

Seidengasse  VII    .   . 

CD4 

Stadtgutgasse,  Gr.  II 

F3 

Seidigasse  III.   .   .    . 

F4 

F4,  3 

— ,  KI.  II 

F3 

Fl 

Seilergasse  I  .   .   .    . 

C3 

Stadtpark 

F4 

DE4,3 

Seilerstätte  I  .   .    .    . 

E4 

CD4 

Stallburggasse  I  .    . 

C3 

Seisgasse  IV  ...    . 

E6 

Stammgasse  HI    .   . 

F4,  3 

SeitenberggasseXVT, 

StarhemberggasselV 

E5,6 

XVII 

B3 

Stättermayergasse 

Seitenstettengasse  I . 

D2 

XIV 

BC5 

Seitzergasse  I    .    .   . 

C3 

Statthalterei  .... 

B3 

Semperstraße  XVIII. 

D2 

Standgasse  XVHI     . 

C2,3 

Senefeldergasse  X    . 

E7,  6 

Standingergasse  XX 

E2 

Sensengasse  IX  .   .    . 

D3 

Stefaniebrücke  .    .    . 

E3 

D2 

Serravagasse  XIII    . 

A5 

Stefanieplatz  XVI  . 

B3 

Servitengasse  IX  .   . 

E3 

Stefaniestraße  H  .    . 

F3 

D2,l 

Severingasse  IX    .   . 

D3 

Steinackergasse  XH 

C6,7 

Seyfriedstraße  X  .   . 

F6 

Steinbauergasse  XH 

CD6 

Sezession  (Pavillon) 

B5 

Steindlgasse  I    .   .   . 

C3 

Siccardsburggasse  X 

E7,  6 

Steinergasse  XVII   . 

C3 

Siebenbrunnenfeld  V 

D6 

Steingasse  HI    .   .   . 

G5 

Dli 

Steinhofstr.  XVI  .   . 

A3,  4 

Siebeneicheng.    XIII 

B5 

Stemmer-Allee  H     . 

15 

Siebensterngasse  VII 

D4 

A4 

Stephansplatz  I    .    . 

C3 

Siebertgasse  XII   .    . 

CDG 

Sterneckplatz  II  .    . 

G3 

Siegelgasse  III  ..   . 

F4 

Sterngasse  I  .   .    .  . 

C2 

Sigmundsgasse  VII  . 

D4 

Sternwarte 

C2 

Silbergasse  XIX    .    . 

Dl 

Sternwartestr.XVIH 

CD2 

Simmeringer  Haupt- 

Steudelgasse X  .  .   . 

F7 

straße  XI    ...    . 

GH  6,  7 

Stiegengasse  VI    .    . 

D5 

A5 

Sinagasse  II    ...   . 

H2 

Stiegergasse  XIV.   . 

C6 

Singerstraße  I    .    .    . 

E4 

CD3 

Stiftgasse  VH    .    .   . 

D4 

A4,5 

Singriener  Ga«se  XII 

B7.6 
D3 

Stiftungshaus     .    .    . 

Bl,2 

Skodagasse  VHI  .    . 

Stockim  Eisenplatz  I 

C3 

Sobieskigasse  IX  .   . 

D2 

Stolberggasse  V   .    . 

D6 

Sofienbrücke  .... 

G4 

Stollgasse  VII  .    .    . 

05 

Sofienbrückenalleell 

G4 

Stolzenthalergasse 

Sofienb rückeng.  III  . 

G4 

F5,4 

VHI 

C4 

Sonnenfelsgasse  I.    . 

D3 

Storchengasse  XII, 

Sonnwendgasse  X    . 

F6 

XIV 

CG 

Spallartgasse  XIII   . 

A4 

Storckgasse  V   .    .   . 

D6 

Speckbacherg.  XVI. 

B3     | 

Stoß  im  Himmel  I  . 

C2 

STRASSENVERZEICIIN1S  VON  WIEN. 


II 


Strauchgasse  I  .  . 
Straußengasse  V  . 
Strobachgasse  V  . 
Strobelgasse  I  .  . 
Strohgasse  III  .  . 
Stromstraße  XX  . 
Strozzigasse  VIII . 
Stubenbastei  I  .  . 
Stubenbrücke  .  . 
Stubenring  I .  .  . 
Stuckgasse  VII.  . 
Stumpergasse  VI . 
Sturzgasse  XIH,  XIV 
Stuwerstraße  II  .  . 
Südbahnstr.,  Hint.  X 
Suessgasse  XIV    .   . 

Synagoge 

Syringgasse  XVII.   . 

Tabakfabrik  .   .   .    . 

Taborstraße  II,  XX 

Talgasse  XV  .   . 

Tandelmarkt.    . 

Tandelmarktgasse  II 

Tannen  gas  se  XV  .   . 

Taubergasse  XVII  . 

Taubstummengasse 
IV 

Taubstummen  -Inst. 

Technikerstraße   IV 

Technische  Hoch- 
schule   

Tegetthoffstraße  I    . 

Teichgasse  XVII  .   . 

Teinfaltstraße  I    .   . 

Telegraphenämter  j 

Tempel  d.türk.  Juden 
Tempelgasse  II.  .  . 
Thalhaimergasse 

XVI 

Thaliastraße  XVI 
Thavonatgaase  X .   . 
Theater  an  der  Wien 
Theobaldgasse  VI 
Theresian.  Ritter- 
Akademie   .   .   .    . 
TheresianumgasselV 
Theresieng.  XVTTT 
Thurngasse  IX  .    ■ 
Tichtelgasse  XH  . 
Tiefer  Graben  I    . 
Tierärztliche    Hoch 

schule 

Tigergasse  VHI  . 
Tiroier  Gasse  XIH 
Tivoligasse  XH  . 
Tongasse  HI  .  .  . 
Töpfelgasse  XIH  . 
Tossgasse  XTV  .  . 
Trabrennbahn   .    . 


E5 
D5 


EF1 
D4 
F4 

F4 
D4 
CD5 
Bö 
G3 
F6 
B5 

C3 

B3 

F3,2 

C5 


C5 
B3 


E5 

E5 


E5 

B  C3 


B4 

ABC  3, 4 
G7 
E5 


E5 
EF5 
C3,  2 
DE3 

C6 


F4 

D4 

A6 

BC6 

A5 
C5 
H4 


B3,  2 


D3 

DE5 


D4,3 

E3 
DE3 


CD2 


DE  2,1 

Bl 
Dl 


CD5 

C5 
C4 

B2 

B2,C4, 
D1,D3 

El 

E2 


B5 

AB5 


AI 
BC2 

E5 


E5 


Traisengasse  XX.  . 
Trappelgasse  IV  .  . 
Traungasse  HI  .  .  . 
Trautsongasse  VIII  . 
Trauttmansdorff- 

gasse  XHI  .  .  .  . 
Treustraße  XX.  .  . 
Triester  Straße  X  . 
Troststraße  X  .  .  . 
Trunnerstraße  H  .  . 
Tuchlauben  I  .  .  . 
Tulpengasse  VHI.  . 
Türkens  chanz-Park 

XVHI 

Straße  XVIII.    . 

Türkenstraße  IX  .  . 
Turnergasse  XV  .   . 

Uchatiusgasse  HI.  . 
Ulimannstraße  XIV. 
St.  Ulrichsplatz  VII. 
Ungar-Brücke  .  .  . 
Ungargasse  HI  .  .  . 
Ungar.  Leibwache  . 
—  Schifffahrts-Ges.. 
Union-Bank    .   .   .    . 

Universität 

Universitätsplatz  I. 
Universitätsstraße  I 
UniversumstraßeXX 
Urbangasse  XVH.  . 
Urschenb  ö  ckgasse  XI 

Valeriestraße  H  .  . 
Van  der  Nüllgasse  X 
Van  SwietengasseIX 
Vegagasse  XIX.  .  . 
Veithgasse  HI  .  .  . 
Vereinsgasse  II  .  . 
Veronikagaase  XVI, 

XVH 

Verpflegungs-Mag.    . 

Versatzamt 

Viaduktgasse, Ob. HI 

— ,  Unt.  HI    ...    ( 

Viehmarktgasae  HI 
Viktorgasse  IV.    . 
Viktoriagasse  XV   . 
Vinzenzgasse  XVHI 
Viriotgasse  IX.     . 
Vivarium    .... 
Vivenotgasse  XH. 
Vogelsanggasse  V 
Volkertplatz  H.    . 
Volkertstraße  H  . 
Volksgarten  .   .   . 
Volksgartengasse  I 
Volkstheater  .... 
Vorgartenstr.  H,  XX 
Vorlaufstraße  I    .   . 


F2, 1 

E5,  6 


E2 

D7 

DE7 

F2 


Cl,  2 
C2 
E3 
C5 


C6,  5 
D4 

F4,  5 

14 

DE3 

DE3 

EF1,2 

A2 

H6 

G3,4 
E7,  6 

D2,  1 

F3,2 

C3 
E2 

F4 
F4 

G5,  6 

E5 

C5 

C2 

D2 

G3 
C6,  7 
DE6 

F3 

F3 

E4 

D4 
FG1,2,3 


STRASSENVERZEICHNIS  YON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

■Waaggasse  IV  .   .   . 

E5 

R    tf'.i 

Wi  en  erb  er  gstr.  X,XH 

CD7 

Wächtergasse  I     .   . 

BC2 

Wieninger  Platz  XIV 

B5 

WackenroderBrücke 

CD  6,  5 

Wiesengasse  IX    .    . 

D2 

Wagnergasse  IX  .   . 

D2 

Wiesinger  Straße  I. 

DE3,2 

Wagram  er  Str.  XXI 

HI  2,1 

Wildpretmarkt  I .    . 

C3 

Währinger  Gürtel 

Wilhelminenstraße 

ix,  xvni  .... 

CD  3,2 

xvi,  xvn .... 

AB3 

—  str.  ix,  xvni  . 

CD  E  2,3 

AB1,2 

Wilhelmstraße  XH. 

0  7,  6 

Waisenhaus   .   .    .    . 

D3 

Wimbergergasse  VII 

04 

Waldgasse  X.   .    .   . 

F7 

Wimmergasse  V  .   . 

D6 

Wallensteinplatz  XX 

E2 

Winckelmannstraße 

Wallensteinstr.    XX 

EF2 

xni 

B5,6 

Wallfischgasse  I  .   . 

C4 

Windmühlgasse  VI . 

D5 

A5 

Wallgasse  VI    .   .   . 

C5 

Wintergasse  XX  .    . 

El,  2 

Wallnerstraße  I    .   . 

BC3 

Wipplinger  Straße  I 

E3,4 

G4 

BC1,2 

Wallriesstr.  XVHI . 

BC2 

Witteisbachstraße  H 

Waltergasse  IV    .   . 

E5 

Witthanerg.  XVHI . 

B2 

Wasagasse  IX  .   .   . 

DE3 

ABl 

Wohllebengasse  IV. 

Eo 

Waschhansgasse  n . 

F2 

Wolfengasse  I   .   .   . 

D3 

Wasnergasse  XX .   . 

EF2 

Wolfganggasse  XU  . 

06 

Wassergasse  in    .    . 

G5,  4 

Wollzeile  I    .   .    .   . 

EF4 

D3 

Wattgasse  XVI,XVII 

B3 

Wurlitzergasse  XVI, 

Wattmann  gasse  XIII 

A6 

XVII 

B3 

Wehergasse  XX   .   . 

E2 

Wurmsergasse  XIV . 

B5 

Webgasse  VI    .   .   . 

D5 

Würthgasse  XIX  .   . 

Dl 

Wehlistraße  II,   XX 

FG  1,  2 

DE5 

Wurzbachgasse    XV 

0  4 

Wehrgasse  V    .   .   . 

Weidm  anngasse 

Ybbsstraße  II   .   .   . 

G3 

XVII 

C3,  2 

Yppenplatz  XVI  .   . 

03 

Weiglgasse  XIII  .   . 

B6 

Weihburggasse  I .   . 

EF4 

CD3,4 

Zedlitzgasse  I    .   .   . 

D3 

Weinberggasse  XIX. 

Cl 

Zeillergasse  XVI, 

Weintraubengasse  II 

F3 

EF1 

XVII 

AB2 

Weißgärberlände  III 

G4 

Zelinkagasse  I  .    .    . 

Cl 

Weißgärberstraße, 

Zeltgasse  VIII  .    .    . 

D4 

Obere  in    ...    . 

F2 

Zenogasse  XII  .    .    . 

B6 

— ,  Untere  ni   .   .   . 

G4 

F2,3 

Zentagasse  V.    .    .   . 

DE  5,  6 

Weißgasse  XVn  .    . 

C3 

Z  entral-Kinderh  ei  m 

Bl 

Weitlofgas3e  XVUI. 

D2 

Zentral- Viehmarkt  . 

GH6 

Wenzelgasse  XX  .    . 

E2 

Ziegelofengasse  IV,V 

E5,  6 

Werdertorgasse  I.    . 

C2, 1 

Zieglergasse  VTI  .    . 

D5,4 

Wernhardtstr.  XVI. 

A4 

Zinkgasse  XV    .   .   . 

0  4,  5 

Wertheimstein-Park 

Dl 

Zipperergasse  XI .   . 

H6 

Westbahnstraße  VH 

CD  4 

Zirkus 

0  4,  G  3 

Fl 

Wexstraße  XX.   .    . 

El 

Zirkusgasse  H  .    .    . 

F3 

El,  2 

Weyprechtgasse  XVI 

C3 

Zollamtsbrücke    .    . 

E  3 

Weyringer  Gasse  IV 

EF  6,5 

Zollamtsstr.,Hint.IlI 

F4 

E3 

Wichtelgasse  XVI. 

— ,  Vordere  HI     .   . 

E3 

XVII 

B3 

Zollergasse  VH.    .   . 

D4,  5 

Wickenburgeasse 

Zollgasse  HI  ...    . 

E3 

VIII 

D3 

Zufahrtsstraße, Gr.  II 

G3 

Wiedner  Gürtel  IV. 

EF6 

— ,  Kl.  II 

G3 

—  Hauptstraße  IV,  V 

DE  6,  5 

BC5 

Zur  Spinnerin  X  .   . 

D7 

Wielandgasse  X  .    . 

F7 

Zwerggasse  H    .   .   . 

E3 

Wielandplatz  X   .    . 

F7 

Zwinzstraße  XIII    . 

A4 

Wiener   Bankverein 

B2 

Zwölfergasse  XV.  . 

05 

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Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Anfl 


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I.  Wien  und  Umgebung. 


Route  Seite 

1.  Wien.  —  Praktische  Vorbemerkungen 3 

a.  Bahnhöfe.    Ankunft.    Abfahrt 3 

b.  Gasthöfe.    Hotels  garnis.    Pensionen.    Bäder   ....  3 

c.  Restaurants.    Weinstuben.      Cafös.    Konditoreien     .     .  7 

d.  Droschken 8 

e.  Elektrische  Straßenbahnen 9 

f.  Omnibus 12 

g.  Stadtbahn,  Verbindungs-,  Donauuferbahn.  Kleinbahnen.  12 
h.  Post,  Telegraph,  Telephon.  Dienstmänner  .....  13 
i.  Gesandtschaften,  Konsulate.  Banken.  Kaufläden  .  .  14 
k.  Theater.    Konzerte.    Kirchenmusik.    Volksfeste  ...  15 

I.  Kunstausstellungen 17 

m.  Besuchsordnung     der     Museen,       wichtigeren     Samm- 
lungen usw 18 

I.  Die  Innebe  Stadt. 

1.  Stephanskirche,  Kärntner  Straße,   Graben,  Michaeler 
Platz 26 

2.  Die  Kaiserliche  Hofburg 29 

Zeremoniell  Appartement 32 

Schatzkammer 32 

Hofbibliothek 33 

3.  Südwestlicher  Teil  der  Inneren  Stadt 36 

Kapuzinerkirche 36 

Albertina 36 

Augustinerkirche  (Hofpfarrkirche) 37 

Mederösterreichisches  Landesmuseum 38 

4.  Nordwestlicher  Teil  der  Inneren  Stadt 39 

Harrach'sche  Galerie 39 

..Schönborn'sche  Galerie  ' , 40 

5.  Ostlicher  Teil  der  Inneren  Stadt 41 

6.  Die  Ringstraße  und  ihre  nächste  Umgebung    ....  42 

Börse 43 

Vötivkirche 43 

Universität .    .  44 

Rathaus 44 

Czernin'sche  Galerie 45 

Hofburgtheater 46 

Hofmuseen 47, 48 

Hofoperntheater 48 

Stadtpark 49 

Scbillerplatz 50 

Karlsplatz 51 

II.  Die  GROßEN  Sammlungen  an  des.  Ringstraße. 

7.  Kunsthistorisches  Hofmuseum 52 

Heroon  von  Gjölbaschi 53 

Sammlung  ägyptischer  Altertümer 54 

Antikensammlung 55 

Sammlung  der  kunstindustriellen  Gegenstände.     ...  59 

Waffensammlung 63 

Gemäldegalerie 66 

Sammlung  der  Münzen  und  Medaillen  .......  76 


Baedekers  Österreich-Ungarn.     29.  Aufl.  1 


WIEN  UND  UMGEBUNG. 


Route  Seite 

8.  Naturhistorisches  Hofmuseum 76 

9.  Akademie  der  bildenden  Künste 81 

10.  Österreichisches  Museum  für  Kunst  und  Industrie  .    .  84 

11.  Historisches  Museum  der  Stadt  Wien 86 

12.  Museum  für  österreichische  Volkskunde 88 

III.  Die  Stadtbezirke  jenseit  dbb,  RingstbaJJe. 

13.  Der  Nordosten :  Leopoldstadt  und  Prater 89 

14.  Der  Südosten:  Landstraße,  Wieden,  Favoriten.    .    .  91 

Lustschloß  Belvedere,  Österreich.  Staatsgalerie    ...  92 

K.  und  k.  Heeresmuseum 94 

15.  Der  Südwesten:  Neubau,  Mariahilf,  Fun  f haus,  Hietzing. 
Schloß  Schönbrunn 96 

16.  Der  Nordwesten:  Aisergrund,  Währing,  Döbling    .    .  100 

Liechtensteingalerie 102 

Türkenschanzpark 105 

Nußdorf 106 

2.  Umgebung  Wiens 106 

a.  Kahlenberg,  Leopoldsberg,  Hermannskogel,  Schloß 
Kobenzl 107 

b.  Dombach.  Neuwaldegg *    .    .  108 

c.  Klosterneuburg 109 

d.  Mödling.   Laxenburg.  Baden 110 

3.  Der  Sohneeberg 116 

a.  Aspang-Bahn  von  Wien  über  Sollenau  (  Wiener-Neu- 
stadt, Aspang) 117 

b.  Südbahn  von  Wien  über  Wiener-Neustadt  .    .    .    .118 

c.  Zu  Fuß  von  Payerbach 120 

4.  Das  Höllental.   Die  ßaxalpe 121 

5.  Der  Semmering 122 


Literatur  über  Wien:  die  Berichte  der  Gemeindeverwaltung  der  k.  h. 
Haupt-  und  Residenzstadt  Wien  (seit  1889;  Jahrgang  1911.  Wien  1912,  61); 
Statistisches  Jahrbuch  der  Stadt  Wien  für  das  Jahr  1910.  28.  Jahrgang 
(Wien  1912,  10  K)  ;  Österreichisches  Städtebuch  (XIII.  Jahrgang,  Wien  1911, 
12  K)\  Die  Österreichisch- ungarische  Monarchie  in  Wort  und  Bild,  1.  Band 
(Wien  1886);  E.  Guglia,  Geschichte  der  Stadt  Wien  (Wien  1892;  2iT50); 
Geschichte  der  Stadt  Wien, -herausgegeben  vom  Wiener  Altertumsverein  (bis 
jetzt  erschienen  Band  MV,  1897-1911,  jeder  Band  140  K);  Wien  1848-88, 
Denkschrift  zum  2.  Dez.  1838,  herausgegeben  vom  Gemeinderat,  2  Bände 
(Wien  1888,  8  Ä') ;  Wien  am  Anfang  des  XX.  Jahrhunderts,  herausgegeben 
vom  Österreich.  Ingenieur- und  Architektenverein  (Wien  1905,  1906,  72  K)  ; 
L.  Hevesi,  Acht  Jahre  Sezession,  März  1897  bis  Juni  1905  (Wien  1906,  14  K 
40);  L.  Hevesi,  Altkunst- Neukunst,  Wien  1894-1908  (Wien  1909,  14  £"40); 
Petermann,  Wien  im  Zeitalter  Kaiser  Franz  Josephs  I.,  mit  800  Abbildungen 
(Wien  1908,  26  K);  E.  Guglia,  Wien.  Ein  Führer  durch  Stadt  und  Umgebung 
(Wien  1908,  8  K) ;  Franz  Servaes,  Wien  (Stätten  der  Kultur,  Band  8;  Leipzig 
1908,  4  Jl);  Kr alik- Schlüter,  Wien.  Geschichte  der  Kaiserstadt  und  ihrer 
Kultur  (Wien  1912,  18  K). 


1.  Wien. 

Bei  den  Verweisungen  auf  die  Stadtpläne  im  Text  ist  der  Über- 
sichtsplan mit  I.  PI.,  der  Plan  der  innern  Stadt  (S.  26)  mit  II.  PI.  bezeichnet. 

a.  Bahnhöfe.    Ankunft.     Abfahrt. 

Bahnhöfe.  Westbahnhof  (I.  PI.  C  5),  für  St. Polten  (Mariazell)- 
Amstetten  (Selztal,  St.  Michael,  Triest),  Linz  (Passau)  -  Salzburg 
(München)- Bischof shofen (Innsbruck),  Pontafel (Venedig). — Franz- 
Josefs-Bahnhof  {l.  PI.  E  2),  für  Tulln  (Krems,  St.  Valentin),  Gmünd 
(Eger,  Marienbad,  Karlsbad) -Prag.  —  Nordwestbahnhof  (I.  PI.  F  2), 
für  Znaim-Lissa  (Prag)-Tetschen  (Dresden,  Berlin).  —  Nordbahn- 
hof (I.  PI.  F  G  3),  für  Oderberg  (Berlin,  Warschan) - Krakau, 
Marchegg- Budapest,  Lundenburg- Brunn -Prag.  — Staatsbahnhof 
(I.  PI.  F  6),  für  Brunn- Prag- Aussig-Bodenbach  (Dresden,  Berlin), 
Marchegg- Budapest,  Brück -Budapest.  —  Südbahnhof  (I.  PL  F  6), 
für  Baden-Semmering-Graz-Triest,  Franzensfeste- Ala.  —  Aspang- 
Bahnhof  (I.  PI.  F  G  5),  für  den  Schneeberg. 

Bahnhöfe  der  Stadtbahn  s.  S.  12/13. — Dampfboot  nach  Passau  s. 
ß.  8,  nach  Budapest  s.  B..  77.  Bureau  der  Donau-  Dampf schiffahrts-  Gesell- 
schaft (IL  PL  E  F  2),  III.  Hintere  Zollamtsstr.  1. 

Ankunft.  Gepäckträger  erhalten  vom  Zuge  zur  Droschke  für 
kleinere  Stücke  je  20,  für  größere  je  40  h.  Am  Ausgang  der  Bahn- 
höfe Revision  wegen  der  städtischen  Verzehrsteuer.  Wenig  Hotel- 
omnibus. Droschkentarif  (gewöhnlicher  Zuschlag)  s.  S.  8.  —  Ge- 
päckbeförderung in  die  Stadt  vom  West-,  Franz  -  Josefs-,  Nord-, 
Nordwest-  und  Staatsbahnhof  durch  die  Internationale  Transport- 
Gesellschaft:  bis  10kg  50  h,  10 -20kg  70  ä,  je  20kg  mehr  30  A. 
Zentralstelle  I.  Walluschgasse  15  (II.  PI.  C  4).  —  Hauptzollamt 
(II.  PI.  E  3),  III.  Vordere  Zollamtsstr.  3,  werkt.  8-3,  So.  9-12  Uhr. 

Abfahrt,  Fahrkarten  auch  in  den  Stadtbureaus  der  Österr.  Staats- 
bahn, I.  Kärntner  Ring  7  (im  Hot.  Bristol,  H.  PI.  s :  C  4 ;  8-6,  So. 
9-12  Uhr).  Agentur  des  Österreichischen  Lloyd,  I.  Kärntner  Ring  6. — 
Reisebubeaus:  Internationale  Schlaf  wag  engesellschaft,  I,  Kärntner 
Ring  11  (im  Grand-Hotel,  II.  PI.  b :  C  4,  5);  TA.  Cook  $  Son,  I. 
Stepbansplatz  2  (II.  PI.  O  3);  Schenker  fy  Co.,  I.  Schottenring  18a 
(II.  PL  B  1,  2);  Eussell  &  Co.,  I.  Franz  -  Josef s -  Kai  19  (II.  PI. 
D  2);  Courier  (Nagel  &  Wortmann),  I.  Operngasse  6  (H.  PI.  C  4); 
Hamburg -Amerika- Linie,  Kärtner  Str.  38  (H.  PI.  C  4). 

Verkehrsvereine:  Landesverband  für  Fremdenverkehr,  I.  Stock-ini-Eisen- 
Platz  3  (IL  PI.  C  3),  werktags  9-7,  So.  9-12  Uhr.  —  Verein  für  Stadt- 
interessen und  Fremdenverkehr,  I.  Bräunerstr.  2  (II.  PI.  C  3),  im  Sommer 
werkt.  9-4,  im  Winter  9-12  und  2-6  Uhr.  —  Österreich.  Touristen -Klub, 
I.  Bäckerstr.  3  (II.  PI.  D  3),  werktags  9-1,  3-7  Uhr. 

Polizeidirektion  (II.  PI.  B  1),  Schottenring  11 ;  Fundbureau  im  Polizei- 
gebäude, IX.  Elisabethpromenade  7  (I.  PI.  E  3;  8-1  bzw.  2  Uhr). 

b.  Gasthöfe.    Hotels  garnis.    Pensionen.    Bäder. 
Gasthöfe  (vgl.  S.  xvi).    Modern  internationalen  Komfort  findet 
man  nur  in  den  allerersten  Hänsern,  auch  in  diesen  nicht  überall 

1* 


4     Route  1.  WIEN.  Gasthöfe. 

Zentralheizung.  Einige  Hänser  erhöhen  den  Zimmerpreis  nm  10%, 
wenn  nicht  mindestens  eine  Mahlzeit  im  Hanse  eingenommen  wird. 
Ahends  11  Uhr  wird  geschlossen;  dem  Nachtportier  20 h  Sperrgeld. 

I.  Innere  Stadt,  für  Vergnügungsreisende  am  geeignetsten  : 
*ff.  Bristol  (II.  PL  s:  C  4),  Kärntner  Eing  5-7,  200  Z.  zu  7-20, 
F.  2,  M.  6  (12-21/2  Uhr)  oder  8  AT  (6-8  Uhr),  P.  von  24  K  an,  Omn. 
3  K;  *  Grand-Hotel  (II.  PI.  h:  0  4,  5),  Kärntner  Ring  9,  350  Z.  (100 
mit  Bad)  zu  6-13,  F.  2,  M.  5  oder  8  K;  *H.  Astoria  (IL  PL  r :  C  4), 
Kärntner  Str.  32,  Eingang  Führichgasse,  150  Z.  von  6,  mit  Bad 
von  14  IT  an,  F.  1.70,  G.  4.50,  M.  6  K,  neu ;  *H.  Imperial  (IL  PL  a: 
C  5).  Kärntner  Ring  16;  *H.  Sacher  (II.  PL  x:  0  4),  Augustiner- 
str.  4,  mit  Weinrestaur.  (S.  7),  120  Z.  zu  7-16,  F.  1  K  60,  diese 
vornehm.  —  *H.  Meißl  &  Schadn  (IL  PL  g:  G  4),  Neuer  Markt  2, 
mit  Zentralheizung  und  Öfen,  110  Z.  zu  6-12,  F.  1.40,  M.  4  u.  6, 
P.  von  16  K  an;  ff.  Kraniz  (II.  PL  e:  C  4),  Neuer  Markt  5 ,  mit 
Zentralheizung,  Wein-  und  Bierrestaurant  (S.  7),  102  Z.  von  7  K  an, 
F.  1.80,  M.  5,  P.  o.  Z.  12  JST;  *H.  Erzherzog  Karl  (IL  PL  f:  C  4), 
Kärntner  Str.  31  ,  175  Z.  — Etwas  weniger  anspruchsvoll:  *H. 
Kaiserin  Elisaleth  (IL  PL  k;  C  3),  Weihburggasse  3,  mit  gutem 
Restaur.,  100  Z.  zu  5-12,  G.  4,  M.  5  ÜT;  *H.  Metropole  (H.  PL  c: 
C  D  2L  Morzinplatz  4,  mit  Zentralheizung,  300  Z.  (30  mit  Bad)  zu 
4-9,  F.  1.50,  M.  im  Restaur.  4.50-6.50,  P.  15.20-20,  Omn.  2^; 
*ff.  de  France  (IL  PL  d:  B  2),  Schottenring  3,  95  Z.  zu  5-10,  F.  1.20, 
M.  3-6,  P.O.Z.8Z;  H.  Royal  (IL  PI.  y  :  C  3),  Singerstr.  3,  80  Z.  zu 
3.60-9,  F.  1.20,  M.  5,  P.  10-14  tf;  Matschakerhof  (IL  PL  i:  C  3), 
Seilergasse  6,  70  Z.  zu  4-15,  F.  1.50,  M.  3.50-10,  P.  12-21  K, 
gelobt;  *Residenzhotel  (IL  PL  u:  B  2),  Teinfaltstr.  6,  mit  Zentral- 
heizung, 90  Z.  von  5  üTan ;  *  Österreichischer  Hof  (II.  PL  m:  D  2,  3), 
Rotenturmstr.  18,  mit  Zentralheizung,  120  Z.  zu  4.50-10,  F.  1,  M. 
von  3.50,  P.  von  12  iTan;  König  von  Ungarn  (IL  PL  w:  D  3), 
Schulerstr.  10,  30  Z.  zu  4.50-10,  F.  1,  M.  3.50,  P.  von  12  tfan, 
ff.  Müller  (IL  PL  1:  C  3),  Graben  19,  beide  gelobt.  —  Klomser  (IL 
PL  p  :  B  2),  Herrengasse  19,  40  Z.  von  3.60  iTan;  Wandl  (II.  PL  n: 
C  3),  Petersplatz  9,  120  Z.  zu  3-12,  F.  1.30,  P.  von  10£"an,  gelobt; 
Bungl  (II.  PL  D :  C  4),  Gluckgasse  1,  mit  Zentralheizung  und  Öfen, 
52  Z.  zu  5-10,  F.  1.50,  M.  im  Restaur.  von  3.60,  P.  von  14  Z  an, 
Goldene  Ente  (IL  PI.  t:  D  3),  Riemergasse  4,  mit  Zentralheizung, 
45  Z.  zu  3.20-7.60  K,  F.  90  h,  M.  im  Restaur.  4,  P.  von  12  K  an, 
gut;  Post  (II.  PL  o:  D  3),  Fleischmarkt  16,  mit  Zentralheizung, 
140  Z.  zu  4-5.50,  F.  1  K.  —  Germania  (IL  PL  q:  D  2),  Kaiser- 
Ferdinand-Platz  4,  47  Z.  zu  3-6  K,  Weißer  Wolf  (II.  PL  r:  D  3), 
Wolfengasse  3,  60  Z.  zu  3-4.20  K,  beide  bescheiden. 

Innere  Vorstädte,  zwischen  Ringstraße  und  Gürtelstraße  (S.  21), 
mehr  in  der  Nähe  der  S.  3  genannten  Bahnhöfe.  —  IL  Leopold  - 
stadt(S.89),  mit  dem  Nordbahnhof:  ff.  Continental  (IL  PL  a:  1)2), 
Praterstr.7,  mit  Garten,  200  Z.  zu  3.60-10,  F.  1.40,  G.  3.50,  M.  7, 
P.  von  14  K  an,  Omn.  1.50  K ;  H.  New  Yorlc  (IL  PI.  y :  L>  1),  Kl.  Sperl- 


Gasthöfe.  WIEN.  1.  Route.    5 

gasse  5,  mit  Zentralheizung  nnd  Restaur. ,  100  Z.  zu  4-8,  F.  1  K,  neu  5 
Kronprinz  (IL  PL  b:  E  2),  Asperngasse4,  mit  Zentralheizung,  65  Z. 
von  4  K  an;  H.  de  VEurope  (II.  PI.  c:  E  2),  Asperngasse  2,  viel  Is- 
raeliten; Gr.-Höt.  National  (II.  PI.  s:  D  E  1),  Tahorstr.  18,  mit 
Zentralheizung,  300  Z.  zu  3-6  K,  F.  60  h,  M.  3-5  JT;  H.  Stephanie 
(II.  PI.  «:  D  2),  Tahorstr.  12;  Bayrischer  Hof  (I.  PI.  a :  F  3),  Tahor- 
str. 39 ;  H.  Austria(II.  PI.  v :  F 1),  Praterstr.  52,  mit  Zentralheizung, 
75  Z.  zu  4-9,  F.  1  K;  H.  Nordbahn  (II.  PI.  d:  F  1),  Praterstr.  72, 
mit  Zentralheizung,  80  Z.  zu  3.10-6  JT,  F.  74  ä;  H.  du  Nord  (I. 
PI.  h:  F  3),  Kaiser- Josef- Str.  15,  H.  de  Russie  (II.  PI.  h:  D  1), 
Gr.  Sperlgasse  7,  40  Z.  zu  2.40-3  K,  F.  40  h,  Kaiserkrone  (II.  PI.  g: 
E  2),  Zirkusgasse  3,  50  Z.  zu  2.40-3  K,  F.  44  h,  alle  drei  israeli- 
tisch. —  HI.  Landstraße  (S.  91],  mit  dem  Aspang -Bahnhof: 
Beatrix  (IL  Pl.i:EF4),  Hauptstr.  10,  60  Z.  zu  3-5.50  K,  F.  40  h, 
M.  1.90  Ä-;  H.  Belvedere  (I.  PL  c:  F  5,  6),  Landstraßer  Gürtel  27, 
unweit  des  Arsenals;  Hungaria  (IL  PL  l:  F  2),  Radetzky-Platz  5, 
70  Z.  zu  3-8  K,  F.  40  h\  Hot.  Nagler  (I.  PL  d:  F  5),  Rennweg  59 ; 
Gold.  Adler  (IL  PL  o:F2),  Radetzkystr.  5.  —  IV.  Wieden  (S.  94), 
nördl.  vom  Staats-  und  Südhahnhof:  Viktoria  (I.  PL  g:  E  5),  Fa- 
voritenstr.  11,  mit  Konzertgarten;  Kirchmaxjr 's  Hot.  Südbahn  (I. 
PL  h:  E  6),  Favoritenstr.  66,  100  Z.  zu  3-6.50,  F.  1  K,  mit  Gar- 
ten; Parkhotel  (I.  PL  u:  F  6),  Wiedner  Gürtel  14,  74  Z.  zu  3.50-6, 
M.  4-6  K,  geloht;  H.  Erzherzog  Rainer  (I.  PL  z:  E  5),  Wiedner 
Hauptstraße  27,  mit  Zentralheizung,  Cafe,  Restaurant,  110  Z.  zu 
4-8,  mit  Bad  his  12  K,  neu ;  Goldenes  Lamm  (II.  PL  i:  C  5),  Wied- 
ner Hauptstr.  7,  104  Z.  zu  2.60-6.60  JT,  F.  88  h;  Stadt  Triest  (I. 
PL  e:  E  5),  Wiedner  Hauptstr.  12;  H.  Riva  (I.  PL  v:  E  6),  Wied- 
ner Gürtel  36.  —  VI.  Mariahilf  (S.  97)  ,  östl.  vom  Westhahnhof: 
H.  Kummer  (I.  PL  i:  D  5),  Mariahilfer  Str.  71a,  120  Z.  zu  4-8, 
F.  1,  M.  3 #,  geloht;  Palace-Hot.  (I.  PL  k:  D  5),  Mariahüfer  Str.  99, 
mit  Zentralheizung,  120  Z.  zu  4-8,  F.  1  TT,  mit  großem  Bierrestaur. ; 
Monopol  (I.  PL  1 :  D  5),  Mariahilfer  Str.  81  ;  Weißes  Kreuz  (IL  PL  k: 
B  5),  Millöckergasse  6.  —  VII.  Neuhau  (S.  96):  H.  Höller  (IL 
PL  q:  A  4),  Burggasse  2,  125  Z.  zu  2.60-6  K,  F.  80  h;  H.  Wim- 
berger  (I.  PL  s:  O  4),  Neuhaugürtel  34,  mit  Zentralheizung,  100  Z. 
zu  2.60-5  K,  F.  50  h.  —  VIII.  Josef  Stadt  (S.  46):  H.  Hammerand 
(I.  PL  n:  D  3),  Florianigasse  8,  130  Z.  zu  4-10,  F.  1.50,  G.  3, 
M.  5  K,  geloht;  H.  Huberthof  (Weißer  Hahn;  I.  Pl.x:D  4),  Josef- 
städter Str.  22 ,  mit  Zentralheizung  und  hesuchtem  Bierrestaur., 
55  Z.  zu  3.50-7,  F.  1,  M.3J5T,  geloht.  —  IX.  Aisergrund  (S.  100), 
mit  dem  Franz- Josefs-Bahnhof:  *H.  Regina  (IL  PL  p:  A  1),  Maxi- 
milianplatz 16,  nahe  der  Ringstraße,  84  Z.  zu  4-14,  F.  1.50,  M. 
3-6,  P.  0.  Z.  von  8Zan;5.  Bellevue  (I.  PL  t :  D  E  2),  Franz- Josefs- 
Bahnstraße  5,  heim  Bahnhof,  100  Z.  zu  3-9  K,  F.  88  7i;  H.  Union 
(I.  PL  0:  D  2),  Nußdorfer  Str.  23. 

Äußere  Stadthezirke.  —  X.  Favoriten  (S.  94):    Kolbeck  zur 
Linde  (I.  PL  p :  E  6),  Laxenhurger  Str.  19,  48  Z.  zu  2-3.20  K.  — 


6     Route  1.  WIEN,  Pensionen. 

XIII.  Hietzing  (S.  98):  *Parkhotel  Schönbrunn  (I.  PL  w:  A  6), 
Hauptstr.  12,  mit  Restaur.  und  Konzertgarten,  55  Z.  zu  5-8,  F. 
1.50  K;  Hietzinger  Hof  (I.  PL  q:  A  6),  Hauptstr.  22,  mit  Konzert- 
saal, 50  Z.  zu  4-7,  F.  1,  M.  3l/2-6,  P.  9-12  K,  gut.  —  XV.  Fünf- 
haus (S.  §B):  H.  Holzwarth  (I.  PL  r:  C  5),  Mariahilfer  Str.  156. 
Hotels  garnis.  I.  Innere  Stadt:  ^-Ungarische  Krone  (II.  PL  u: 
0  D  4),  Seilerätätte  18-20,  75  Z.  zu  4-8,  F.  1.10-1.40  K;  *H. 
Tegetthoff  (II.  PL  m:  D  4),  Johannesgasse  23,  84  Z.  zu  3.50-10,  F. 
1-1.25  K-  *H.  Habsburg  (IL  PL  z:  D  2),  Rotenturmstr.  24,  mit 
Zentralheizung,  82  Z.  zu  4-7,  F.  1.40  Jf.  —  II.  Leopoldstadt : 
Sächsischer  Hof  (I.  PL  s :  F  3),  Ta"borstraße  46a,  mit  Zentralheizung 
und  Cafe',  80  Z.  zu  3.60-7,  F.  1  TT;  H.  Weintraube  (II.  PI.  f:  E  1), 
Weintrauhengasse  14,  mit  Zentralheizung.  — IV.Wieden :  H.  Kaiser- 
hof (I.  PL  f:  E  5),  Frankenberggasse  10,  mit  Zentralheizung,  Z. 
von  4  K  an.  —  VI.  Mariahilf:  H.  Windsor  (II.  PL  h:  A  5),  Maria- 
hilfer Str.  15,  mit  Zentralheizung,  48  Z.  zu  3.60-6.50  K,  F.  70  R, 
geloht;  H.  Apollo  (I.  PL  m:  D  5),  Kaunitzgasse  4. 

Pensionen.  I.  Innere  Stadt:  Exquisite  (Ziffer),  Stock-im-Eisen- 
Platz  3;  Zentral  (L.  de  la  Renotiere),  Kärntner  Str.  33,  mit  Zen- 
tralheizung, 32  Z.,  P.  10-16  K;  Kockert,  Ebendorfer  Str.  3 ,  P. 
7-14  K;  Pohl  (Röhrich),  Rathausstr.  20,  20  Z.,  P.  7-UK.  — 
VIII.  Josefstadt  (S.  46):  Columbia  (Galitzen stein),  Kochgasse  9, 
14  Z.,  P.  7  -  12  K.  —  IX.  Aisergrund  (S.  100)  :  Atlanta  (Brand), 
Währinger  Str.  33,  30  Z.,  P.  von  7.50  Ä"  an ;  Anna  (Rosenberg), 
Berggasse  17,  24  Z.,  P.  von  9  K  an;  Auslria  (Baumann)  ,  Höfer- 
gasse 5,  20  Z.,  P.  6  K  50;  Banfort,  Universitätsstr.  6,  20  Z.,  P. 
9-14  TT;  Franz,  Währinger  Str.  12,  mit  Zentralheizung,  22  Z.,  P. 
10-16  K;  Internationale  (Büller),  Aiser  Str.  26,  10  Z.,  P.  7-10  K- 
Monopole  (Spieß),  Gareiligasse  3,  P.  7-11  K;  Szdmvald  (Prinegg), 
HÖTlgasse  4 ,  15  Z.,  P.  6-'ll  K\  Vienna  (Haeslin) ,  Frankgasse  6, 
16  Z.,  P.  6.50-10  K.  —  XIX.  Döbling  (S.  106):  Cottage  (Kramer), 
Hasenauerstr.  12.  mit  Zentralheizung,  30  Z.,  P.  10-14  K;  Meixner 
(Nachod),  Eichendorffgasse  3,  8  Z.,  P.  10-16  K. 

Deutsches  Erzieherinnen-Heim,  IX.  Wasagasse  31  (IL  PL  AB  1). 

Bäder  (Trkg.  20-30  h)  :  I.Innere  Stadt:  Zentralbad  (IL  PL  OD  4), 
Weihburggasse  20.  —  II.  Bez.  Dianabad  (II.  PI.  D2),  Obere  Donau- 
str.  93,  mit  Schwimmhalle  (80  h).  —  III.  Bez.  Beatrixbad(II.  PL  E  4), 
L.  Bahngasse  9,  mit  Schwimmhalle  (9-12  U.  nur  für  Frauen).  — 
V.  Bez.  Margaretenbad,  Strobachgasse  9.  —  VI.  Bez.  Esterhazybad, 
Gumpendorferstr.  59.  —  IX.  Bez.  Brünnlbad,  Borschkegasse  4,  mit 
Schwimmhalle  (70  h;  Mo.  5-8  Uhr  nur  für  Frauen).  —  Strom- 
b  ä  d  e  r :  Städtisches  Bad  (I.  PI.  G  2),  am  r.  Donau-Ufer,  mit  Schwimm- 
halle (60  oder  30  h ;  10-12  U.  nur  für  Frauen) ;  Oänsehäufel  (I.  PI.  12), 
mit  Restaur.,  Sonnen-  und  Familienbad  (I.  Kl.  80  h,  mit  Wäsche 
1-1.70  K\  Straßenbahn  Nr.  24,  S.  11;  Omnibus,  50  h,  von  der 
S.-Seite  der  Hofoper,  IL  PL  O  4). 


Restaurants.  WIEN.  1.  Route.     7 


c.  Restaurants.   Weinstuben.    Cafes.    Konditoreien. 

Restaurants  (vgl.  S.xvii).  In  der  Inneren  Stadt,  außer  den 
S.  4  gen.  Gasthofrestaurants:  *Sacher,  Augustinerstr.  4  (II.  PI.  C  4), 
M.  7-10  K;  *Hartmann,  Kärntner  Ring  10  (II.  PI.  C  4,  5);  *Hopf- 
ner,  Kärntner  Str.  61  (II.  PI.  C  4, 5) ;  *  Graben-Restaurant,  Graben  29 
(II.  PI.  C  3) ;  *  Opern-Restaurant,  Operngasse  8  (II.  PI.  0  4),  westl. 
gegenüber  dem  Hofoperntheater;  *  Zur  großen  Tabakspfeife,  Jaso- 
mirgottgasse  6  (II.  PI.  C  3);  * Rathauskeller  (S.  45),  Eingang  Felder- 
straße 1  (vom  Rathauspark  kommend  erstes  Tor)  und  unter  den 
Arkaden  (oft  überfüllt,  im  Sommer  Sitze  im  Freien  im  Hof); 
*  Deutsches  Haus,  Stephansplatz  4  (II.  PI.  C  3);  *  Stephanskeller, 
Rotenturmstr.  11  (II.  PI.  C  D  3) ;  *  Spatenbräu,  Neuer  Markt  5,  im 
Hot.  Krantz  (S.  4),  M.  2  K  30;  *  Volksgarten -Restaur.  (S.  16),  mit 
angenehmen  Sitzen  im  Freien;  * Lehner  (zur  Linde),  Rotenturm- 
str. 12  (II.  PI.  C  D  3),  mit  Garten,  Münch.  Bier;  Kärntner  Hof, 
Maysedergasse  (II.  PI.  0  4) ;  Löwenbräu,  Franzensring,  Ecke  Tein- 
faltstraße  12  (II.  PI.  B  2);  Deierl  (vorm.  J.  Leber),  Babenberger 
Str.  5  (H.  PI.  B  4) ,  beim  Kunsthistorischen  Museum;  Bellaria, 
Bellariastr.  12  (IL  PL  A  4),  beim  Naturhistorischen  Museum ;  Roter 
Igel,  Maysedergasse  5  (IL  PL  C  4) ;  Stadtpark,  Kolowratring  1  (IL 
PL  D  4,  5);  Ruppert's  Restaur.  Johanneshof,  Johann esgasse  2  (II. 
PL  D  4);  Pohl,  Johannesgasse  12  (II.  PL  D  4),  gegenüber  dem  Hot. 
Tegetthoff ;  Goldene  Kugel,  Am  Hof  11  (IL  Pl.B  C  2);  Dominikaner- 
keller,  Wollzeile  37  (IL  PL  D  3),  gut;  Niederösterr.  Landesmuster- 
keller (Diglas),  Singerstr.  6  (IL  PL  C3);  Zum  alten  Schottentor 
(Mitzko),  Schottengasse  7  (IL  PL  B  2),  Münch.  Bier;  Michaeler 
Bierhaus,  Michaeler  Platz  6  (IL  PL  B  3),  gut,  nicht  teuer.  —  Auto- 
matische Restaurants  in  der  Rotenturmstr.,  Kärntner  Str.  usw.  —  Ve- 
getarisches Speisehaus  Thalysia,  Oppolzer  Gasse  4  (IL  PL  B  2). 

In  den  äußern  Bezirken:  Hessenberger  (Kugel).  Hauswirih, 
IL  Leopoldstadt,  Praterstraße  47  bzw.  62  (I.  Pl.F  3);'—  Dreher* s 
Bierhalle,  HL  Landstraße,  Hauptstr.  97  (I.  PL  F  G  4,  5);  —  Rotes 
Rössel,  IV.  Wieden,  Favoritenstraße  1  (I.  PI.  E  5);  —  Wein- 
gartl,  VI.  Mariahilf,  Getreidemarkt  5  (H.  PL  BÖ);  —  Kirnberger, 
VII.  Neubau,  Burggasse  2  (IL  PL  A4);—  Riedhof,  VIII.  Josef- 
stadt, Wickenburggasse  15  (I.  PL  D  3) ;  —  Altpilsen etzer  Bierhalle, 
IX.  Aisergrund,  Währinger  Str.  1  (im  Hot.  Regina,  IL  PL  p:  A  1), 
gute  Küche;  Zum  silbernen  Brunnen  (Gilly),  IX.  Berggasse  5  (I. 
PL  E  3),  mit  Garten,  gut,  nicht  teuer;  Jubiläums  -  Restaurant, 
IX.  Währinger  Str.  67  (neben  dem  Jubiläümstheater ;  I.  PL  D  2); 
—  Südbahnhof-Restaur .  (I.  PL  F  6),  X.  Favoriten,  gute  Küche. 

Weinstuben  (vgl.  S.  xvn):  NiederösterreicJdsches  Winzerhaus,  I. 
Rotenturmstr.  17  und  imPrater  (S.  90)  ;  Tommasoni,  I.  Wollzeile  12, 
südtiroler  Weine  (Frühstückszimmer,  So.  nur  8-11  Uhr  vorm.  ge- 
öffnet); Altdeutsche  Weinstube  (Berta  Kunz),  I.  Führichgasse  10; 
Stiebitz  $  Co.  (Zum  schwarzen  Kamel) ,  I.  Bognergasse  5 ,  Früh- 


8     Route  1.  WIEN.  Cafes. 

stückszimmer;  Tiroler  Weinstube,  I.  Wallfischgasse  7 ;  Göttweiger 
Stiftskeller,  I.  Spiegelgasse  9  ;  Heilig enkreuzer  Kellerei,  Schönlatem- 
gasse  5,  im  Heiligenkreuzer  Hof;  Schottenstiftskeller,  Freiung  6,  im 
Schottenhof;  Melker  Stiftskeller,  I.  Schottengasse  3;  St.  Urbani- 
keller,  I.  Am  Hof.  —  Ungarwein  im  Esterhäzy- Keller,  I.  Haarhof, 
11-1  und  5-7  Uhr,  So.  nur  10-12  Uhr  vorm.  geöffnet,  von  allen 
Klassen  besucht,  keine  Tische,  nur  Holzbänke.  —  Continental- 
Bodega,  I.  Kärtner  Str.  23  und  Kolowratring  14. 

Cafes  (vgl.  S.  xvin),  sehr  zahlreich,  im  Sommer  vielfach  mit 
Sitzen  im  Freien;  wir  nennen  nur  einige  der  größeren.  In  der 
Inneren  Stadt:  Carlton,  Maysedergasse  2;  Europe,  Stephans- 
platz 8;  Graben-  Cafe,  Graben  29;  Scheidl,  Kärntner  Str.  49; 
Splendid,  Jasomirgottgasse  3;  Habsburg  (S.  6),  Rotenturmstr.  24; 
Dom-Cafe,  Singerstr.  10;  Zentral,  Strauchgasse  4,  in  der  Österr.- 
Ung.  Bank  (II.  PI.  B  2,  3);  Silier,  Kaiser-Ferdinand-Platz ;  Bristol, 
Kremser,  Imperial,  Kärntner  Ring  2,  8,  16  ;  Heinrichshof  (II.  PI. 
C  4,  5)  ,  Opernring ;  Kursalon  (II.  PI.  D  4),  im  Stadtpark,  im  Sommer 
vielbesucht;  Atlashof  Aspernplatz;  Prückel,  Stubenring 24;  Volks- 
garten (S.  7 ;  II.  PI.  AB  3),  im  Sommer  viel  besucht;  Landtmann, 
Bonacher,  Franzensring  14,  24;  Bellaria,  Bellariastr.  6;  Arkaden- 
Cafe,  Universitätsstr. 3.  —  In  den äußernBezirken.  II. Leopold- 
stadt :  Ortner,  Dogenhof,  Praterstr.  33,  70 ;  Niebauer,  Taborstr.  37. 
—  HI.  Landstraße :  Bürgertheater  (IL  PI.  E  3),  Vordere  Zollamtsstr. ; 
Batz,  Landstraße  Hauptstr.  19.  —  Y.  Margareten:  Terrassen- Cafe, 
Margaretenplatz  4.  —  YI.  Mariahilf:  Dobner,  L.  Wienzeile  4; 
Wienzeile,  L.  Wienzeile  36;  Casapiccola,  Bitter,  Mariahilfer  Str.la, 
73.  —  YHI.  Josefstadt :  Eiles,  Greilinger,  Josefstädter  Str.  2,  13.  — 
IX.  Alsergrund :  Grand- Cafe,  Alserstr.  16;  Bahn-Hof,  Bauernfeld- 
platz,  unweit  der  Liechtenstein-Galerie. 

Konditoreien  (vgl.  S.  xvin) :  Demel,  I.  Kohlmarkt  18;  Gerst- 
ner, I.  Kärntner  Str.  6;  Sluka,  I.  Reichsratsstr.  13;  Scheidl,  I. 
Brandstätte  6. 

Kaffee-  und  Milchwirtschaften :  Guntramsdorf,  I.  Ecke  Weih- 
burg- und  Schellinggasse ;  Wiener  Molkerei,  I.  Schottenring  14  n.  a.  0. ; 
Tiroler  Hof,  I.  Führichgasse  8.  —  Teestube  :  Seilergasse  14. 


d.  Droschken. 

Seitdem  im  Jahre  1910  durch  Einführung  des  Taxameters  die  Tarife 
neu  geregelt  worden  sind,  nehmen  die  Kraftdroschken  („Autotaxis") 
an  Zahl  rasch  zu  und  beginnen  bereits  die  eleganten,  zweispännigen 
Fiaker  („Zweisitzer"  und  „Viersitzer1*)  und  besonders  die  Einspänner 
(„Komfortabel",  für  1-3  Personen)  mehr  und  mehr  zu  verdrängen. 

Tarif  (Nachtzeit  11-7  Uhr).  A.  Einspänner:  bis  500m 
(nachts  bis  333m)  60  h,  je  500m  (nachts  333m)  mehr  20  h.  — 
B.  Fiaker:  bis  500m  (nachts  bis  333m)  1  #20,  je  500m  (nachts 
333m)  mehr  30  h.   —   C.   Maximaltarif  für  Kraftdroschken: 


Droschken.  WIEN.  1.  Route.    9. 

1-3  Pers.  bis  1000m  (4  Pers.  oder  nachts  bis  660m)  2  K,  je  500m 
(nachts  333m)  mehr  50  h ;  die  meisten  Kraftdroschken  fahren  für 
gewöhnlich  unter  diesem  Tarif  und  zwar  von  85  h  -  1  K  50  an  und 
weiter  je  30-40  h.  —  Zuschläge  für  Gepäck  über  10kg  oder  für 
Fahrten  von  den  Bahnhöfen  oder  Dampferlandeplätzen  für  Ein- 
spänner, Fiaker  und  Kraftdroschken :  60  h,  90  h,  1  K.  Besondere 
Zuschläge  für  Fahrten  außerhalb  der  Stadt:  1  K  20,  1  K  80,  2  K. 
Hohe  Trinkgelder  sind  üblich. 

"Wagen»  und  Automobilrundfahrten  (vgl.  auch  unten)  durch  die  Stadt 
(vorm.)  wie  in  die  Umgebung  (nachm.)  veranstalten  im  Sommer  einzelne 
der  auf  S.  8  gen.  Reisebureaus  (z.  B.  Cook,  Fahrtdauer  2-3  St.,  6  K). 


e.  Elektrische  Straßenbahnen. 

Städtische  Direktion:  IV.  Favoritenstr.  9  (I.  PI.  E  5);  Fund- 
bureau: VI.  Rahlgasse  3  (I.  PI.  E  4).  Die  Signalbuchstaben  oder 
Nummern  der  einzelnen  Linien  sind  dieselben  wie  in  nachstehender 
Liste  und  auf  unserm  großen  Stadtplan  (S.  1).  Außerdem  gibt  es 
besondere  Sonntags-Linien,  worüber  man  Näheres  in  der  „Fahr- 
ordnung" findet  (6  h).  Fahrpreise  14-30  h,  vor  7i/2  Uhr  früh  12, 
nachts  nach  11  Uhr  20-40  h,  So.  20-30  h.   Übliches  Trinkgeld  2  h. 

Salonwagen-Rundfahrten  zur  Besichtigung  der  Stadt :  im  Sommer 
werkt.  Tagesausflug,  Abfahrt  10  Uhr  vorm.  vom  Neuen  Markt  (II.  PI.  C  3, 4), 
3  K\  außerdem  tägl.,  im  Sommer  wie  im  Winter,  Nachmittagsausflug  vom 
Liebenberg-Denkmal  (II.  PL  A  B  2),  Abfahrt  3  (Winter  2)  Uhr,  3  St.,  1  K. 
Fahrkarten :  Rahlgasse  3  (s.  oben)  und  in  den  Reisebureaus. 

Durchgangslinien  (Buchstabensignale).  —  A  und  AX(ai),  bzw. 
B  und  B  K(ai).  Bing- und  Kailinie.  Von  Prater-Reichsbrücke 
(I.  PI.  G  2)  über  PrateTstem  (IL  PI.  F  1 ;  nahe  beim  Nordbahn- 
hof), Ferdinandsbrücke,  Ringstraße  vom  Stubenring  (IL  PL  E  3)  bis 
zum  Schottenring  (IL  PI.  B  O  1),  Franz- Josefs- Kai  (IL  PI.  C  D  1,  2) 
zur  Prater-Austellungsstrqße  (I.  PL  G  3)  und  umgekehrt. 

C.  Ost-West.  Vom  Volksprater  (I.  PL  G  3)  über  Praterstern 
(IL  PL  F  1 ;  nahe  dem  Nordbahnhof),  Kaiser-Josef-Straße,  Maria- 
Theresien- (Augarten-)  Brücke  (IL  PL  G  1),  Schottenring  (II.  PL  O 
B  1,  2),  Alserstraße  zur  Kochgasse  (I.  PL  D  3). 

D.  Nord-Süd.  Von  Viriotgasse  (I.  PL  D  2)  über  Franz- Josefs- 
Bahnhof,  Porzellangasse  (Liechtensteingalerie),  Ringstraße  vom 
Schottenring  bis  zum  Kärntner  King  (II.  PL  B  2-4,  O  4-5),  Prinz- 
Eugen-Straße  zum  Südbahnhof  (L  PL  F  6). 

E  und  EK(ai).  West-Ost.  Von  Gersthof  (I.  PL  C  2)  über 
Währinger  Straße,  Ringstraße  vom  Franzensring  bis  zum  Stubenring 
(IL  PL  B  A  2-4,  E  3)  Franz- Josefs- Kai  (IL  PL  D  C  2,  1),  Wäh- 
ringer Straße  zurück  nach  Gersthof. 

F.  Nordwest-Südost.  Von  Währ  mg  (Kreuzgasse ;  I.  PL  C  2) 
über  Ringstraße  vom  Franzensring  bis  zum  Kaiser- Wilhelm-Ring 
(IL  PL  B  A  2-4,  D  4-3),  Landstraße  Hauptstraße  nach  St.  Marx 
(I.  PL  G  6). 


10    Route  1.  WIEN.  Straßenbahnen. 

G.  Von  Hernais  (Teichgasse ;  I.  PI.  B  3)  über  Herbststraße,  Burg- 
gasse,  Franzensring  (IL  PI.  B  A  2-4),  Alserstraße,  Ottakringer  Straße 
zurück  nach  Hernais. 

H,H2.  Ost- West.  Ton  Prater  -  Hauptallee  (I.  PL  G  4)  über 
Soüenbrücke  (I.  PI.  G  4),  Löwengasse,  Ringstraße  vom  Stubenring 
(II.  PL  E  3)  bis  zum  Franzensring  (II.  PL  A  B  2,  3),  bzw.  sog. 
Lastenstraße  (die  dem  Ring  parallel  führenden  äußeren  Straßen, 
Invaliden straße,  Lothringer  Str.,  Museumsstr.,  Landesgerichtsstr. 
IL  PL  E  3,  4,  A2,  3),  Alserstr.,  Jörgerstr.,  Hernais  (I.  PL  B  3) 
und  weiter  über  Dornbach  (I.  PL  A  2)  nach  Neuwaldegg  (H2). 

J,J2-  West- Ost.  Von  Ottakring  (I.  PL  A  3)  über  Josefstädter 
Straße,  Ringstraße  vom  Opernring  (IL  PL  B  0  4)  bis  zum  Kaiser- 
Wilhelm-Ring  (IL  PL  D  4),  bzw.  sog.  Lastenstraße  (s.  oben,  H2),  zur 
Erdbergstraße  (J.;  I.  PL  G  5)  oder  zur  Rettungsgesellschaft  (J<>.  ; 
IL  PL  E  2). 

K.  W  e  s  t  -  0  s  t.  Von  Felberstraße  (I.  PL  B  5)  über  Westbahnhof, 
Mariahilfer  Straße,  Opernring  (II.  PL  B  C  4),  Kaiser- Wilhelm-Ring 
(II.  PL  D  4),  Marxer  Gasse  zur  Schüttelstraße  (I.  PL  G  4). 

L.  Ost-West.  Von  Prater- Hauptallee  (I.  PL  G  4)  über  So- 
üenbrücke (I.  PL  G  4),  Löwengasse,  Franz-Josefs-Kai,  Ringstraße 
vom  Schottenring  bis  zum  Burgring  (IL  PL  B  A2-4),  Mariahilfer  Str. 
(Westbhf.),  nach  Schönbrunn  (Dreherpark;  I.  PL  B  6). 

N.  Süd-Nord.  Von  Laxenburger  Straße  (I.  PL  E  7)  über 
Favoritenstraße  (Süd- und  Staatsbahnhof),  Ringstraße  vom  Opernring 
bis  zum  Schottenring  (IL  PL  B  4-1),  AugaTtenstraße  zur  Kloster* 
neuburger  Straße  (I.  PL  E  1,  2). 

0.  S  ü  d-N  0  r  d.  Von  Gudrunstraße  (I.  PL  E  6)  über  Favoriten- 
straße (Süd-  und  Staatsbhf.),  Fasangasse,  Stubenring  (IL  PL  E  3),  Ta- 
borstraße  (IL  PL  D  2),  Nordwestbhf.  zur  Dresdner  Straße  (I.  PL  F 1 , 2) ; 
vom  Südbahnhof  zum  Nordwestbahnhof  ^2  St. 

V.  Ost -West.  Von  Innstraße  (I.  PL  F  G  2)  über  Taborstr., 
Franz-Josefs-Kai,  Alserstr.,  zur  Hormayrgasse  (I.  PL  C  2,  3). 

Rundlinien  (Nummernsignale).  —  2.  Vom  Prater stern(l.  PL  F3 ; 
nahe  dem  Nordbahnhof)  über  Franzensbrücke,  Karlsplatz  (I.  PL  E  5), 
Deutsches  Volkstheater  zur  Währinger  Straße  (I.  PL  D  3).  —  3.  Vom 
Margaretenplatz  (I.  PL  D  5)  über  Neubaugasse,  Spitalgasse  (I.  PL 
D  3),  Franz-Josefs-Bahnhof  zum  Nordwestbahnhof  (I.  PL  F  2).  — 
4.  Von  Prater-Hauptallee  (I.  PL  G4)  über  Ungar- u.  Fasangasse  zum 
Staats-  und  Südbahnhof  (I.  PL  F  6).  —  5.  Vom  Volksprater  (I.  PL 
G  3)  über  Nord-,  Nordwest-,  Franz- Josefs -Bahnhof,  Spitalgasse, 
Kaiserstraße  zur  Mariahilfer  Straße  (I.  PL  C  5;  Westbahnhof).  — 
6.  Mariahilfer  Straße  (I.  PI.  C  5 ;  Westbhf^  über  Gumpendorfer 
Str.,  Reinprechtsdorfer  Str.,  Gudrunstr.  zum  Gellertplatz  (I.  PL  F  7). 
—  7.  Von  Simmering  (I.  PL  H  7)  zum  Gellertplatz  (I.  PI.  F  7).  — 
8.  Von  Meidling- Südbahnhof  (I.  PL  0  7)  über  Gürtelstraße  zur 
Heiligenstädter  Straße  (I.  PI.  D  1,  2).  —  10.  Von  Schönbrunn- Hof- 
allee  (I.  PL  B  5)  über  Breitensee  zur  Maroltingergasse  (I.  PL  A  4).  — 


Straßenbahnen.  WIEN.  1.  Route.    11 

13.  Tom  Südbahnhof  (I.  PL  F  6)  über  Margaretenplatz  (I.P1.  D  5), 
Neubaugasse  zur  Alserstraße  (I.  PL  D  3).  —  15.  Von  Brigitten- 
brücke (I.  PL  E  2)  über  Alserbachstraße,  Lazarettgasse  (I.  PL  D  3), 
Kaiserstraße  zum  Mariahilf  er  Gürtel  (I.  PL  C  5).  —  16.  Von  der 
Wagramer  Straße  nacb  Stadlau  (I.  PL  I  1,  2).  —  17.  Von  Kagran 
nach  Floridsdorf  (I.  PL  jenseit  I  1).  —  18.  Von  JosefstädterStraße 
(I.  PL  C  4)  über  die  Gürtelstraße  zum  Südbahnhof  (I.  PL  F  6). 

Pendellinien  (Nummernsignale).  —  Nach  Osten.  24.  Von 
Wagramer  Straße  (I.  PL  H  2)  nach  Kaisermühlen  (I.  PI.  I  2).  —  25. 
Vom  Praterstern  (II.  PI.  F  1 ;  I.  PL  F  3)  über  Reichsbrücke,  Wag- 
ramer Straße,  Alte  Donau  nach  Kagran  (I.  PI.  jenseit  I  1). 

NachNorden.  31.  Von  Zelinkagasse  (II.  PL  C  1)  über  Maria- 
Theresien-(Augarten-)Brücke  (I.  PL  E  3),  Jägerstraße,  Floridsdorf 
(I.  PL  jenseit  F  1)  abwechselnd  nach  Groß -J  edler  sdorf  oder  Stam- 
mersdorf.  —  32.  Von  Jedlesee  nach  Floridsdorf  (I.  PL  jenseit  F  1). 

—  34.  Von  Stromstraße  (I.  PL  E  1)  über  Brigittenauer  Lände, 
Barawitzkagasse  nach  Döbling  (I.  PI.  D  1).  —  36.  Vom  Börsen- 
platz (I.  PL  E  3)  über  Liechtensteinstr. ,  Heiligenstädter  Str.  nach 
Nußdorf- Zahnradbahnhof  (I.  PL  jenseit  El);  25  Min.  —  37.  Von 
Schottengasse  (I.  PL  E  3)  über  Nußdorfer  Str.,  Döblinger  Hauptstr. 
zur  Hohen  Warte  (I.  PL  jenseit  D  1);  23  Min.  —  38.  Von  Schotten- 
gasse (I.  PL  E  3)  über  Nußdorfer  Str. ,  Billrothstr.  nach  Grinzing 
(I.  PL  jenseit  C  D  1) ;  28  Min.  —  39.  Von  Schottengasse  (I.  PL  E  3)  über 
Nußdorfer  Str.,  Billrothstr.  nach  Sievering  (I.  PL  jenseit  C  1);  V2  St. 

Nach  Westen.  40.  Vom  Börsenplatz  (I.  PI.  E  3)  über  Liech- 
tensteinstr. (Liechtensteingalerie)  zum  Türkenschanzpark  (I.  PL  C  1); 
22  MiD.  —  41.  Von  Schottengasse  (I.  PL  E  3)  über  Währinger  Str. 
nach  Pötzleinsdorf  (I.  PL  AI);  24  Min.  —  41A.  Vom  Schottenring 
(I.  PL  E  3)  über  Währinger  Straße  zur  Herbeckstraße  (I.  PL  B  C  2). 

—  43.  Von  Schottengasse  (I.  PL  E  3)  über  Alserstr.,  Hernais,  Dorn- 
bach nach  Neuxvaldegg  (I.  PL  jenseit  A  2).  —  46.  Von  Bellariastraße 
(I.  PL  D  4)  über  Lerchenfelder  Str.,  Thaliastr.  zur  Maroltingergasse 
([.  PL  A4).  —  47.  Von  Maroltingergasse  (I.  PL  A  4)  über  Flötzer 
Steig  nach  Steinhof  (I.  PL  jenseit  A  4).  —  49.  Von  Bellariastraße 
(I.  PL  D  4)  über  Siebensterngasse ,  Westbahnstr.,  Märzstr.  nach 
Baumgartner  Spitz  oder  Hütteldorf  (I.  PL  jenseit  A  5).  —  50.  Von 
Babenberger  Straße  (I.  PL  E  4)  über  Mariahilfer  Str.,  Westbahnhof, 
Hütteid  orfer  Str.  nach  Breitensee  (I.  PL  A  4).  —  52.  Von  Baben- 
berger Straße  (I.  PL  E  4)  über  Mariahilfer  Str.,  Westbahnhof,  Linzer 
Str.  nach  Lützowgasse  oder  Hütteldorf  (I.  PL  jenseit  A  5).  —  57. 
Von  Eschenbachgasse  (I.  PL  E  4)  über  Gumpend  orfer  Str.,  Sechshauser 
Str.  nach  Hietzing  (Hadikgasse ;  I.  PL  A  5,  6).  —  58.  Von  Hietzing 
über  Hietzinger  Hauptstraße  (I.  PL  A  6)  nach  Ober-St.  Veit.  —  59. 
Vom  Neuen  Markt  (I.  PL  E  4)  über  Getreidemarkt,  Mariahilfer  Straße 
nach  Hietzing  (I.  PL  A  6)  bzw.  weiter  nach  Lainz. 

Nach  Süden.  60.  Vom  Schwarzenb ergplatz  (H.  PL  D  5)  über 
Getreidemarkt  (I.  PL  E  4),  Mariahilfer  Straße,  Hadikgasse,  Hiet- 


12    Route  1.  WIEN.  Stadtbahn. 

zinger  Hauptstraße  (I.  PI.  A  6),  Lainzer  Straße  nach  Mauer.  —  61. 
Yom  Neuen  Markt  (I.  PL  E  4)  über  Magdalenenstr.  nach  Meidling- 
Südbahnhof  (I.  PI.  0  7).  —  62.  Yon  Phüadelphiabrücke  (I.  PI.  C  7) 
über  Altmannsdorf  nach  Hetzendorf  (I.  PI.  A  7).  —  63.  Von  Opern- 
schleife (I.  PI.  E  4)  über  Margaretenstr.  nach  Schönbrunn  (Dreherpark; 

1.  PI.  B  6) ;  25  Min.  —  64.  Von  Opernschleife  (I.  PI.  E  4}  über  Wied- 
ner  Hauptstr.  zur  Gudrunstrqße  (I.  PI.  E  6).  —  65.  Von  Kärntner 
Straße  (I.  PI.  E  4)  über  Wiedner  Hauptstraße,  Triester  Straße  zur 
Trostgasse  (I.  PI.  D  7).  —  67.  Von  Opernschleife  (I.  PL  E  4)  über 
Staatsbahnhof,  Favoritenstraße  zum  Alten  Landgut  (I.  PL  jenseit 
F  7).  —  68.  Von  Kärntner  Straße  (I.  PI.  E  4)  über  Favoritenstr.  zum 
Südbahnhof  (I.  PI.  F  6) ;  1/4  St.  —  71.  Von  Wallfischgasse  (H.  PI.  C  4) 
über  Rennweg  (Aspangbahnhof),  Simmering  zum  Zentralfriedhof 
(I.  PL  jenseit  H  7);  36  Min.  —  72.  Vom  Zentralfriedhof  (I.  PI.  jen- 
seit H  7}  nach  Schwechat.  —  73.  Von  Simmeringer  Hauptstraße 
(I.  PL  H  7)  nach  Kaiser-Ebersdorf.  —  74.  Von  Wollzeile  (I.  PL  E 
F  4)  über  Landstraße  Hauptstraße  vorm.  nach  Simmering  (I.  PI.  H7), 
nachm.  weiter  zum  Zentralfriedhof  (I.  PI.  jenseit  H  7).  —  75.  Von 
Wollzeile  (I.  PI.  E  F  4)  über  Erdbergstraße  zum  Prater  -  Erdberg 
(Kaiser-Josefs-Brücke,  I.  PI.  H  5).  —  80.  Von  Sofienbrücke  (I.  PI. 
G  4)  über  Schüttelstraße  zum  Lusthaus  (I.  PI.  I  5). 

f.  Omnibus. 
Pferde-Omnibus  verkehren  alle  5-10  Min.  auf  nachstehen- 
den Linien :  1.  Westbahnhof  (I.  PL  C  6)-Nordbahnhof  (I.  PI.  F  G  3); 

2.  Staatsbahnhof  (I.  PI.  F  6)-  Franz- Josefs-Bahnho f  (I.  PL  E  2);  3. 
Südbahnhof  (I.  PI.  F  Q)-Nordwestbahnhof  (I.  PI.  F  2) ;  4.  Hernalser 
Gürtel  (I.  PI.  C  ^-Landstraße  (Rochusgasse,  I.  Pl.F  4);  5.  Stephans- 
platz (H.  PL  C  3) -Margaretenplatz  (I.  PL  D  5).  Die  Linien  sind 
durch  Schilder,  die  Ziel  und  Weg  angeben,  bezeichnet.  Alle  Wagen 
berühren  den  Stephansplatz.  Fahrpreis  12-20  h  (nachts  20-40  h); 
Gepäck  20  h.    Die  Einführung  des  Automobilbetriebs  steht  bevor. 

Autobus-Linien:  1.  Stephansplatz  -  Jubiläumstheater  (I.  PL 
D  2;  16  h)  j.  2.  Stephansplatz- Ottakring  (Thaliastr.,  I.  PL  A  B  3,  4; 
20  h).  —  Vom  Stock-im-Eisen-Platz  nach  Kobenzl  s.  S.  107. 

g.  Stadtbahn,  Verbindungs-,  Donauuferbahn.  Kleinbahnen. 
Die  Stadtbahn  (vgl.  die  Nebenkarte  auf  der  Karte  von  Österreich- 
Ungarn  vor  dem  Titel  und  denl.  Stadtplan,  S.  1"),  1893-1902  erbaut, 
mit  Bahnhöfen  und  Viadukten  von  O.Wagner  (S.25),  hat  ähnlichen  Be- 
trieb wie  die  Stadtbahnen  anderer  Großstädte :  nur  II.  und  HI.  Klasse ; 
Fahrpreis  bis  3km  15  und  10  ä,  über  3km  30  und  20  h  (So.  stets  30, 
20  fi,);  Gepäckbeförderung  nur  auf  bestimmten  Stationen,  So.  nur 
vorm.;  die  Stationen  werden  nicht  abgerufen;  die  Fahrtrichtung  ist 
auf  Signalarmen  und  vorn  auf  der  Lokomotive  angegeben ;  verkehrs- 
reiche Stationen  haben  besondere  Bahnhöfe  für  die  verschiedenen 


Kleinbahnen.  WIEN.  1.  Route.     13 

Fahrtrichtungen ;  die  Haltestelle  der  Wagen  II.  Kl.  ist  "bezeichnet.  — 
Vgl.  das  Österr.  Kursbuch  (I.  Abt.)  oder  den  Taschenfahrplan  (8  h~). 

1.  Hauptlinie  (Wiental-,  Donaukanal-  und  Gürtel- 
linie), 28km.  Hauptstationen:  Hütteldorf  -  Hacking  (S.  126)- 
Hietzing  (I.  PI.  A  6) -  Schönbrunn  (I.  PI.  B6)-Meidling  Haupt- 
straße (I.  PI.  C  6)  -  Karlsplatz  (I.  PI.  E  4,  5)  -  Stadtpark  (I.  PI. 
F  4)  -  Hauptzollamt  (S.  12) -Ferdinandsbrücke  (I.  PI.  F  3,  4)- 
Schottenring  (I.  PI.  E  3)  -  Heiligenstadt  (I.  PI.  E 1)  -Währinger  Straße 
(I.  PI.  D  2)- Westbahnhof  (I.  PI.  C  5) -  Meidling  Hauptstraße  (S.  11)- 
Sch'önbrmm-IIietzmg-  Hütteldorf  -  Hacking.  Abfahrt  von  5  Uhr 
früh  bis  Mitternacht  alle  3-18  Minuten. 

2.  Vorortlinie,  13km.  Hauptstationen:  Hütteldorf-Hacking 
(S.  126)-Penzing  (I.  PI.  A  5) -Breitensee  (I.  PI.  A  5)-Ottakring 
(I.  PI.  B  3,  4)- Hernais  (I.  PI.  B  2)- Gersthof  (I.  PI.  C  2)-Ober- 
und  Unterdöbling  (I.  PI.  D  1)-  Heiligenstadt  (I.  PI.  E  1;  s.  oben). 

Die  17km  lange  Verbindungsbahn  durchzieht  die  östlichen  und 
südlichen  Stadtteile.  Hauptstationen:  Praterstern  (I.  PL  F  G  3)- 
Hauptzollamt  (I.  PI.  F  4;  S.  11) -Rennweg  (I.  PI.  F  5) -Arsenal 
(I.  PI.  F  6) -Meidling  (I.  PI.  C  7) -Ober-Hetzendorf  (I.  PI.  A7)- 
Hütteldorf-  Hacking  (s.  oben).  Auf  der  Teilstrecke  Praterstern- 
Hauptzollamt  verkehren  von  5  Uhr  früh  bis  Mitternacht  128,  auf 
der  Strecke  Praterstern-Meidling  24,  vom  Praterstern  bis  Hüttel- 
dorf-Hacking 13  Züge.    Fahrpreise  wie  bei  der  Stadtbahn. 

Donau-TJferbahn,  38km,  vom  Westlahnhof  über  Penzing,  Ober- 
Hetzendorf  (s.  oben)  -  Inzersdorf  -Kleinschwechat-Praterspitz- Aus- 
stellungsstraße (I.  PI.  H  3) -Stadt.  Bad -Kronprinz-Rudolf-Reichs- 
brücke (I.  PI.  GH  2)  nach  Heiligenstadt  (I.  PI.  E  1;  s.  oben). 

Kleinbahnen:  1.  Dampf  Straßenbahn  von  Kagran  (bis  hierher 
Straßenbahnen  Nr.  17,  25)  über  Aspern  und  Eßling  (S.  116)  nach 
(48  Min.)  Groß-Enzersdorf.  —  2.  Dampfstraßenbahn  von  Mauer  (bis 
hierher  Straßenbahn  Nr.  60)  über  Perchtoldsdorf  nach  (26  Min.) 
Mödling.  —  3.  Dampfstraßenbahn  von  Stammersdorf  (bis  hierher 
Straßenbahn  Nr.  31)  nach  (li/4  St.)  Grqß-Schweinlarth.  —  Ferner 
elektrische  Bahn  von  der  Giselastr.  (I.  PI.  E  4)  über  Wiener-Neudorf 
(Autobus  nach  Mödling,  28  /i),  Guntramsdorf  und  Traiskirchen  nach 
(29,6 km)  Baden  (Josefsplatz;  S.  114),  I1/4  St.,  1K30,  hin  u.  zurück 
2  K  20.  —  Elektrische  Bahn  von  Wien  nach  Preßburg  s.  S.  427. 

h.  Post.  Telegraph.  Telephon.  Dienstmänner. 
Hauptpostamt  (H.  PI.  D  3) ,  Postgasse  10 :  geöffnet  von  7  Uhr 
morgens  bis  10  Uhr  abends,  Sonn-  und  Festtags  8-12  und  4-6  Uhr. 
Ausgabe  postlagernder  Briefe:  Fleischmarkt  19,  7  Uhr  morgens  bis 
8  Uhr  abends,  Sonnt.  8-11  Uhr  vorm.,  Feiert.  8-12  und  4-6  Uhr.  — 
Haupttelegraphenamt  (II.  PI.  B  2),  Börsenplatz  1.  —  Nebenpost- 
ämter der  inneren  Stadt,  die  meisten  mit  Telegrammannahme  und 
Telephonstationen,    geöffnet  wochentags  8  Uhr  morg.  bis  7  Uhr 


14    Route  f.  WIEN.  Gesandtschaften. 

abends,  So.  8-10  Uhr  morg.,  Festt.  8-12  Uhr  mitt.:  Seilerstätte  22, 
Stoß  im  Himmel  2,  Hohenstaufengasse  8,  Schottenring  16,  Maxi- 
milianstr.  4  (mit  Rohrpost),  Minoritenplatz  7,  Bräunerstr.  12  (mit 
Rohrpost),  Nibelungengasse  6,  Lichtenfelsgasse  2  (mit  Rohrpost), 
sowie  im  Reich sratsgebäude  (mit  Rohrpost).  Die  Postbriefkasten 
sind  gelb,  die  Rohrpostkasten  rot.  Rohrpostbriefe  („pneumatisch") 
45  h,  Kartenbriefe  35  h,  Karten  25  h,  Antwortkarten  50  h. 

Dienstmänner :  für  einen  Gang  (einschl.  Gepäck  bis  5  kg)  inner- 
halb eines  der  Bezirke  I-IX  40,  in  einen  anstoßenden  Bezirk  70  h, 
in  jeden  anderen  Bezirk  1  K.  Nach  den  Bahnhöfen:  gleichen  Be- 
zirks, mit  Gepäck  bis  10  kg,  50  h;  angrenzender  Bezirke  1  K,  jeden 
weiteren  Bezirks  mehr  40  h.    Nachts  das  Doppelte. 

i.  Gesandtschaften,  Konsulate.  Banken.  Kaufläden. 
Botschaften,  Gesandtschaften  und  Konsulate :  Deutsches  Reich 
(II.P1.  E  5),  III.  Mettemichgasse  3  (Amtsstunden  1 1-1  Uhr),  General- 
Konsulat  I.  Graben  12  (10-1  Uhr) ;  Bayern,  I.  Herrengasse  9 ;  Sachsen, 
III.  Veithgasse  11.  —  Amerika  (Verein.  Staaten),  IV.  Wohlleben- 
gasse 9;  G.-K.  I.  Stock-im-Eisen-Platz  3.  —  Belgien,  I.  Weih- 
burggasse 30 ;  G.-K.  I.  Kantgasse  3.  —  Dänemark,  I.  Franzens- 
ring 16;  G.-K.  ebenda.  —  Frankreich,  IV.  Technikerstr.  2;  G.-K. 
ebenda.  —  Großbritannien,!!!.  Mettemichgasse 6 ;  G.-K.  I.  Wildbret- 
markt 10.  —  Italien,  I.  Josefsplatz  6;  G.-K.  IV.  Belvederegasse  7. 

—  Niederlande,  I.  Burgring  1 ;  G.-K.  IV.  Wiedener  GüTtel  12.  —  Nor- 
wegen, G.-K.  I.  Wildpretmarkt  10.  —  Päpstliche  Nuntiatur,  IV.  Prinz- 
Eugen-Str.  30.  —  Rumänien,  IV.  Prinz-Eugen-Str.  36;  G.-K.  I.  Wall- 
fischgasse 8.  —  Rußland,  HI.  Reisnerstr.  47;  G.-K.  Reisnerstr.  45. 

—  Schweden,  I.  Stadiongasse  6;  G.-K.  ebenda.  —  Schweiz,  IV.  Wohl- 
lebengasse 9.  —  Serbien,  IV.  Schwindgasse  7.  G.-K.  I.  Opern- 
gasse 8.  —  Spanien,  I.  Annagasse  20 ;  G.-K.  IV.  Starhemberggasse  6. 

Banken:  Österr.-Vng arische  Bank  (II.  PI.  B  3),  I.  Herrengasse  14 
(Neubau  an  der  Alserstraße  im  Werk,  II.  PI.  A  1) ;  Österreichische 
Länderbank  (H.  PL  B  2)  ,  I.  Hohenstaufengasse  3;  Kreditanstalt  für 
Handel  u.  Gewerbe  (H.  PI.  B  2),  I.  Am  Hof  6;  ünionbank,  (II.  PI. 
B  2),  I.  Renngasse  1 ;  Escompte-Gesellschaft  (II.  PI.  B  2),  I.  Freiung  8 
und  Kärntner  Str.  7;  Anglo-bsterreichische  Bank  (II.  PI.  B  2,  3), 
I.  Strauchgasse  1 ;  WienYr  Bank-Verein  (H.  PI.  B  2),  Schottenring  2; 
Schelhammer  fy  Schattera,  I.  Stephansplatz  11. 

Kaufläden,  die  reichsten  am  Kohlmarkt,  Graben,  Kärntner  Straße, 
Stephansplatz  und  Ringstraße. 

Tabak  und  Zigarren  (vgl.  S.  xviii):  Spezialitätenladen  (Havanna- 
Zigarren  usw.)  I.  Kohlmarkt  6  und  VII.  Mariahilfer  Str.  IB.  —  General- 
stabskarten: R.  Lechner'' sehe  Buchhandlung,  Graben  31.  — Kunstband- 
lungen: Gemälde  u.  dgl.  bei  Artaria  dt  Co.,  Kohlmarkt  9;  Miethke,  Doro- 
theergasse  11;  E.  Hirschler  &  Co.,  Plankengasse  7;  L.  T.  Neumann,  Kohl- 
markt 11 ;  Pisko,  Lothriuger  Str.  14  ;  Artin,  Stephansplatz  & ;  Arnot,  Kärntner 
Hing  15  (1 E,  Mi.  Sa.  60  h).   Altertümer  bei  Fürst,  Lobkowitzplatz  1 ;  Fischer, 


Theater.  WIEN.  l.Boute.     15 

Führichgasse  2.  —  Photograph.  Bedarf:  Kodak,  I.  Kärntner  Str.  16, 
R.  Lechner,  Graben  30;  Langer  &  Co.,  I.  Graben  7,  III.  Landstraße  Haupt- 
straße 95  usw.  —  Hausindustrie  (Spitzen,  Stickereien  usw.):  Osterreich, 
I.  Kohlmarkt  22;  Ungarn,  I.  Krugerstr.  3;  Spitzen  auch  I.  Seilergasse  14. 

k.  Theater.  Konzerte.  Kirchenmusik.  Volksfeste. 
Theater.  K.  k.  Hoftheater  (Anfang  7  Uhr;  Juni,  Juli,  August 
abwechselnd  geschlossen):  Hofoperntheater  (LT.  PI.  C  4;  S.  48) ; 
Logensitz  im  Parterre  und  1.  Rang  14,  im  2.  Rang  10,  im  3.  Rang  8, 
Parkett  9-15,  Parterre  8-9,  3.  Galerie  2-7,  Stehparterre  (nur  für 
Herren)  2  K.  —  Hoßurgtheater  (H.  PL  B  3;  S.  46),  klassische  und 
moderne  Schauspiele;  Logensitz  im  Parterre  und  l.Rang  12,  2.  Rang 
10,  3.  Rang  8,  Parkett  8-13,  Parterre  7-8,  3.  Galerie  2.50-6.50, 
Stehparterre  (nur  für  Herren)  2  K. 

Privat-Theater  (Anfang  7l/2  Uhr;  So.  sind  die  Preise  viel- 
fach erhöht;  die  meisten  im  Sommer  geschlossen):  Deutsches  Volks-' 
theater  (H.  PL  A  4;  S.  97),  I.  Musenmstraße,  für  Trauer-,  Schau- 
und  Lustspiele  und  Volksstücke;  Logensitz  4.80-12,  Cerclesitz  10, 
Orchestersitz  8,  Parkett 3.50-5.60,  Parterre 2.30, 1.  Rang  1.60-5.60  K; 
Tageskasse  9-5  Uhr. — Kaiser- Jubiläumstheater (Volksoper  ;I.  PI.  D2 ; 
S.  101),  IX.  Währinger  Str.  78,  für  Oper;  Orchesterfauteuil  7.10, 
Parkett  5.10-6.10,  Balkonsitz  im  1.  Rang  3.50-5.10,  im  2.  Rang 
2.40-3.10  #.— Wiener  Bürgertheater  (R.  PL  E  3;  S.52),  HI.  Vordere 
Zollamtsstraße,  für  Operetten,  Lustspiele;  Parkett  4.40-9,  l.Rang 
1.70-5.50,  2.  Rang  1.10-3.30  K.  —  Theater  an  der  Wien  (H.P1.  B5; 
S.  98),  VI.  Linke  Wienzeile  8,  für  Operetten;  Logensitz  11.60- 
12.70,  Orchestersitz  7.80-9.70,  Balkonsitz  6.40,  Parkett  4.70-7.40, 

1.  Galerie  3.50-5.10,  2.  Galerie  2.70-3.80,  3.  Galerie  2.10-3  K.— 
Johann-Strauß-  Theater  (I.  PL  E  5),  IV.  Favoritenstr.  8,  für  Operetten ; 
Orchestersitz  8.40-10.40,  Parkett  4.60-6.60,  I.  Rangbalkon  4.60- 
7.60,  IL  Rang  1.80-4.20  K.  —  Carl-Theater  (11.  PL  E  1,  2;  S.  90), 
H.  Praterstr.  31,  für  Operetten;  Fremdenlogen  sitz  7-12,  Orchester- 
sitz 7.60-9.20,  Parkett  3.50-6.60,  Balkonsitz  6,  1.  Rang  3.50-4.50, 

2.  Rang  2.40-3.50,  3.  Rang  1.30-2.40  K.  —  Neue  Wiener  Bühne 
(I.  PL  DE  3),  IX.Wasagasse33,  für  Lustspiele;  Cercle  6-8,  Parkett 
2.50-5,  Balkon  1-2.50  K.  —  Besidenzbühne,  I.  Rotenturmstraße  20, 
Ecke  Fleischmarkt  (H  PL  D2,  3),  für  Lustspiele;  Cercle  5.10-7.10, 
Parkett  3.60-4.60,  Balken  2.10-5.10,  Parterre  1.10-3.10  K.  — 
Baimund -Theater  (I.  PL  C  5),  VI.  Wallgasse  18,  für  Schauspiele, 
Operetten;  Cerclesitz  8.80,  Orchesterfauteuil  6.70-7.80,  Parkett 
3.60-6.20,  Parterre  2.50-3,  i.  Rang  2.30-5.40  K.  —  Theater  in  der 
Josef  Stadt  (I.  PL  D  4;  S.  46),  VLU.  Josefstädter  Str.  26,  für  Lust- 
spiele; Balkonsitz  2.50-5.10,  Parkett  4.10-5.10.  —  Lustspieltheater 
(I.  PL  G3),  im  Prater,  für  Possen,  Operetten;  Orchestersitz  5, 
Parkett  4  K.  —  Intimes  Theater  (H.  PL  E  2) ,  IL  Praterstr.  34, 
für  Singspiele,  Schwanke;  Cercle  5.20,  Orchestersitz  4.30,  Parkett 
3.60  K. 


16    Route  1.  WIEN.  Konzerte. 

Vorverkauf  und  Tageskasse  für  die  Hoftheater:  I.  Bräunerstr.  14 
(c  auf  dem  Grundriß  der  Hofburg  S.  31;  offen  81/2-5  Uhr),  für  die  Privat- 
theater mit  Ausnahme  des  Volkstheaters,  der  Neuen  "Wiener  Bühne,  de3 
Lustspieltheaters  und  des  Intimen  Theaters  im  Bazar,  I.  Rotenturmstr.  16 
(H.  Pl.  D  3;  9-5  Uhr).  Vorverkauf  mit  erhöhten  Preisen  (im  Winter  auch 
wohl  Abonnentenplätze)  in  den  Agenturen  von  Kehlendorf  er,  I.  Krugerstr.  3, 
Förstl,  I.  Bellariastr.  4,  Spitzer,  I.  Morzinplatz  5,  u.  a. 

In  den  Theatergarderoben  zahlt  man  für  jedes  einzelne  Garderoben- 
stück 20  ä;  Herren  nehmen  Stock  und  Hut  meist  mit  in  den  Zuschauerraum. 

Variete  -  Theater :  Bonacher's  Etablissement  (IL  PI.  D  4 ;  im 
Sommer  geschlossen),  I.  Himmelpfortgasse  25,  Orchestersitz  4.20- 
8.20,  Parkett  3.20  K;  Apollotheater  (I.  PI.  m:  D  5),  VI.  Gumpen- 
dorfer  Str.  63,  Fremdenlogensitz  8.20-12.20,  Orchestersitz  4.20-8.20, 
Parkett  2.20-3.20  K;  Colosseum  (I.  PI.  D  3),  IX.  Nußdorfer  Str.  4; 
Gartenbau -Variete  (S.  49;  II.  PI.  D  4),  Weihburggasse  29,  im 
Sommer  im  Freien,  Eintritt  1 JST40 ;  Sommertheater  im  Kaisergarten 
(S.  90;  Eintritt  60 /*). 

Kabarette  :  die  Hölle,  YI.  Linke  "Wien zeile  8  (im  Gebäude  des 
Theaters  an  der  Wien,  S.  15 ;  Sitzplatz  3-10  K) ;  die  Fledermaus,  Ecke 
Kärntner  Straße  und  Johannesgasse  (IL  PI.  O  4;  3  K  10-  10  K  10); 
Max  und  Moritz,  I.  Annagasse  3  (II.  PI.  C  4). 

Volkssänger  (für  Herren) :  Budapester  Orpheumsgesellschaft,  im 
Sommer  im  3.  Kaffeehaus  im  Prater  (I.  PI.  G  4;  S.  91),  im  Winter 
VH.  Neubaugasse;  D' Grinzinger,  im  Sommer  in  Grinzing(S.  107), 
im  Winter  im  Grinzinger  Wintergarten,  I.  Tegetthoffstr.  1 ;  Prater- 
spatzen,  im  Sommer  im  Prater,  Hauptallee  (I.  PI.  G  3),  im  Winter 
I.  Neuer  Markt  3,  u.  a. 

Konzerte,  im  Winter:  Abonnementskonzerte  der  Philharmoni- 
schen Vereinigung  (Mitglieder  des  k.  k.  Hofopernorchesters),  im 
Musikvereinsgebäude  (S.  51),  des  Tonkünstler- Orchesters,  des  Kon- 
zertvereins, im  Konzerthaus  (S.  52);  im  Beethovensaal  (S.  39), 
I.  Strauchgasse  4,  im  Saal  von  Ehrbar,  IV.  Mühlgasse  28,  usw. 

Vorverkauf  für  Konzerte  in  der  Agentur  von  A.  Gutmann,  I.  Opern- 
gasse (im  Hofoperntheater). 

Volkskonzerte  (meist  gute  Militärmusik):  im  Volksgarten- 
Restaurant  (S.  46),  im  Sommer  werktags  8  Uhr  abends  (60  K),  So. 
5  Uhr  nachm.  (1  K),  im  Winter  nur  Sonn-  u.  Festtags.  Im  Sommer : 
in  den  Prater-Kaffeehäusern  (S.  91),  jeden  Nachm.  (Eintr.  frei);  im 
Kaistrgarten  (Eintritt  60 h;  S.  90);  Augarten  (S.  89),  So.;  in  Weigl's 
Katharinenhalle,  im  Dreherpark  (I.  PI.  B  6);  im  Türkenschampark 
(S.  105),  im  Sommer  tägl.  5-11  Uhr  abends;  im  Stadtpark  (S.  49); 
im  Parkhotel  Schönbrunn  (S.  6).  Im  Winter:  Kursalon,  im  Stadtpark 
(S.  49),  So.  nachm.,  1  K. 

Kirchenmusik:  Sonnt.  10  U.  vorm.  in  der  Votivkirche(ßA3~),  der 
Kirche  Am  Hof(ß.  39)  und  der  Karlskirche  (S.  51) ;  11 U.  vorm.  in  der 
Hofburgkapelle  (S.  32),  Augustinerkirche  (S.  37),  Stephanskirche 
(S.  26)  und  Peterskirche  (S.  29). 

Volksfeste  u.  dgl.  Während  des  Karnevals  öffentliche  Masken- 
bälle in  den  Sophiensälen,  III.  Marxer  Gasse  13  u.  a.  O. ;  Ball  der 


Zeiteinteilung.  WIEN.  1.  Route.     17 

Stadt  Wien  (Karte  20  K)  im  Rathaussaale  (S.  45) ;  Künstler  fest  der 
Wiener  Künstler  (Eintr.  20  Ä",  nur  im  Kostüm)  im  Künstlerhause 
(S.  51).  —  Am  Leopoldstage  (15.  Nov.)  wird  Klosterneuburg  (S.  109) 
viel  besucht  (Zutritt  zur  Leopoldskapelle  dann  allgemein  gestattet); 
am  Annatage  (26.  Juli)  ist  Fest  auf  dem  Kahlenberg  (S.  107).  — 
Heiteres  Volksleben  herrscht  an  Sonn-  und  Festtagen  im  Prater 
(S.  90),  sowie  in  Nußdorf  (S.  106),  Grinzing  (S.  107)  und  andern 
Vororten,  wo  „heuriger"  Wein  zum  Ausschank  kommt. 

Pferderennen  in  der  Freud enau  (S.  91);  an  den  Renntagen 
verkehren  u.  a.  die  gewöhnlichen  Straßenbahnlinien  J  und  Nr.  75 
(vgl.  S.  10  und  12),  sowie  die  eingeschobenen  Linien  Nr.  11,  81 
und  82  bis  zur  Freudenau ;  Dampf boot  vom  Franz-Josefs-Kai  60  h. 
Österreichisches  Derby  am  1.  Sonntag  im  Juni.  —  Trab  fahren  auf 
dem  Trabrennplatz  (I.  PI.  H  4;  S.  91). 

1.  Kunstausstellungen. 

Kunstausstellungen.  Gemäldeausstellungen  im  Künstlerhause 
(S.  51),  9-7,  6  oder  5  Uhr,  60  ft-1  K  (alle  vier  Jahre  internationale 
Kunstausstellung);  zeitweilig  in  dem  Gebäude  der  1897  gegründeten 
Sezession  (S.  51),  Nov.  bis  Juli  tägl.  9-6  Uhr,  1  K;  ständige  Aus- 
stellung bei  Miethke  (S.  14;  1  K).  —  Kunstgewerbliche  Ausstel- 
lung im  Kunstgewerbeverein,  I.  Bräunerstraße  11  (II.  PI.  C  3  j  auch 
Verkauf),  werktags  10-6  Uhr,  frei. 

Bei  beschränkter  Zeit  genügt  eine  Woche  zum  oberflächlichen 
Überblick  der  Sehenswürdigkeiten.  Orientierungs-Rundfahrten  zu 
Wagen  oder  mit  der  Straßenbahn  s.  S.  9. 

1.  Tag:  Stephanskirche  (S.27),  Kärntner  Straße  (S.  28),  Graben 
(S.  29),  Am  Hof  (S.  39),  Freiung  (S.  39),  Hofburg  (S.  29  ;  Prunk- 
saal der  Hofbibliothek,  S.  33).    Nachm.  Ringstraße  (S.  43). 

2.  Tag:  Hofmuseen  (S.  52,  76).  Nachm.,  womöglich  So.,  Prater 
(S.  90). 

3.  Tag:  Karlsplatz  (S.  51),  Stadtpark  (S.  49),  Österr.  Museum 
für  Kunst  und  Industrie  (S.  84).    Nachm.  Schönbrunn  (S.  98). 

4.  Tag:  Liechtenstein  -  Galerie  (S.  102;  nur  im  Sommer).  Bei 
klarem  Wetter  nachm.  Leopoldsberg  (S.  108),  Kahlenberg  (S.  107), 
und  Hermannskogel  (S.  108),  5  St. 

5.  Tag:  Kunsthistorisches  Hofmuseum  (S.  52).  Nachm.  Möd- 
ling  (S.  111)  oder  Laxenburg  (S.  112). 

6.  Tag:  Österreichische  Staatsgalerie  (S.  92),  Belvedere-Garten 
(S.  92),  Heeresmuseum  (S.  94).  Nachm.  Ausflug  nach  Baden  (S.  114). 

7.  Tag:  Rathaus  mit  dem  Historischen  Museum  der  Stadt  Wien 
(S.  44,  86).    Nachm.  Türkenschanzpark  (Aussichtsturm,  S.  105). 

Von  andern  Sammlungen  seien  die  Czernin'sche  Galerie  (S.  45), 
die  Albertina  (S.  36),  die  Akademie  der  Künste  (S.  81),  die  Hof- 
bibliothek (S.  33)  und  die  Schatzkammern  (S.  32)  hervorgehoben. 
Die  Abende  widme  man  den  Theatern  (S.  15).  —  Zu  Tagesausflügen 
empfehlen  sich  Schneeberg  (R.  3)  und  Semmering  (R.  5). 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  2 


18   Route  1. 


WIEN. 


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20    Route  1.  WIEN.  Lage. 

Wien,  die  alte  Haupt-  und  Residenzstadt  des  Österreichischen 
Kaiserstaats,  jetzt  Hauptstadt  der  cisleithanischen  Hälfte  der  öster- 
reichisch-ungarischen Monarchie,  Sitz  der  obersten  Reichsbehörden 
und  der  Landesbehörden  des  Erzherzogtums  Nieder  Österreich  (Öster- 
reich unter  der  Enns),  eines  römisch-katholischen  Fürsterzbischofs 
und  des  Korpskommandos  des  2.  Armeekorps,  liegt  unter  48°  12' 
nördl.  Breite  und  16°  22'  östl.  Länge  in  einer  mittleren  Höhe  von 
170m  am  Ostfuß  des  Wiener  Waldes  fast  ganz  auf  dem  rechten,  nur 
mit  dem  Bezirk  Floridsdorf  am  linken  Ufer  der  in  mehrere  Arme 
geteilten  Donau,  5km  unterhalb  der  Stelle,  wo  der  Strom  in  süd- 
östlichem Durchbruch  durch  das  Wiener  Sandsteingebirge  in  die 
Ebene  des  Wiener  Beckens  getreten  ist.  Der  Hauptstrom  hat  bei 
der  1870-77  mit  einem  Kostenaufwande  von  64  Mill.  K  durchge- 
führten Donauregulierung  auf  einer  Strecke  von  13km  ein  284m 
breites  Bett  erhalten.  Der  südwestliche  Arm,  der  1869-73  regu- 
lierte Donaukanal,  der  innerhalb  der  Stadt  das  großenteils  über- 
wölbte Flüßchen  Wien  aufnimmt,  ist  durch  Schleusen  gegen  Hoch- 
wasser und  Eisgang  geschützt  (oberhalb  und  unterhalb  die  S.  91 
und  106  erwähnten  Winterhäfen).  Das  Stadtgebiet  umfaßt  275qkm 
(London  305qkm)  und  reicht  im  N.  und  NW.  bis  zum  Kamm  des 
Kahlenbergs  (438m;  S.  107)  und  zum  Hermannskogel  (543m; 
S.108),  im  W.  bis  über  den  Satzberg  (433m),  im  S.  bis  zum  Süd- 
fuß des  Wiener  Bergs  (S.  96)  und  zur  Donau-Uferbahn.  Das  be- 
baute Gelände  ist  namentlich  im  NW.  und  W.  von  einem  breiten 
Wald-  und  Wiesengürtel  umgeben,  der  bei  den  vorherrschend  west- 
lichen Winden  die  Zufuhr  reiner  Luft  sichert  und  vor  stärkerer 
Bebauung  bewahrt  bleiben  soll.  Mit  (1910)  2031 500  Einw.  nimmt 
Wien  unter  den  Großstädten  Europas  die  vierte  Stelle  ein.  Die 
Mutter-  und  Umgangssprache  von  mehr  als  4/5  der  Bewohner  ist 
deutsch.  Der  Rest  verteilt  sich  zur  Hälfte  auf  eingewanderte  Slawen, 
namentlich  Tschechen  (98400),  zur  Hälfte  auf  Angehörige  der  un- 
garischen Länder  und  andere  Nationalitäten.  Nicht  zur  römisch- 
katholischen Religion  bekennen  sich  nur  1/3  der  Bewohner,  darunter 
73400  Protestanten  und  174500  Juden.  Die  Garnison  besteht  aus 
4  Infanterie-  und  je  2  Kavallerie-  und  Artilleriebrigaden,  im  ganzen 
26560  Mann. 

Die  Stadt  ist  in  21  Bezirke  geteilt  (Verwaltung  s.  S.  45).  Den 
Kern  bildet  der  I.  Bezirk,  Innere  Stadt  (S.  26),  die  aus  der  Altstadt 
und  der  seit  1857  an  Stelle  der  Festungswerke  (S.  22)  angelegten 
Ringstraße  besteht.  Sie  enthält  die  meisten  Sehenswürdigkeiten. 
In  der  Mitte  der  Altstadt  ragt  die  Stephanskirche  auf,  den  W. -Rand 
nimmt  die  kaiserl.  Hofburg  ein,  deren  neuer  Flügel  sich  bis  an  die 
Ringstraße  erstreckt.  In  der  Altstadt  haben  mehrere  Ministerien,  der 
Hochadel  und  die  großen  Bankhäuser  ihren  Sitz.  Hauptverkehrsadern 
sind  der  Graben,  mit  Bognergasse  und  Kohlmarkt,  die  Kärntner- 
und  die  Rotenturmstraße.  An  der  Ringstraße  liegen  gegenüber  der 
Hofburg  die  beiden  großen  Hof  museen  und  nördl.  weiter  das  Reichs- 


Stadtbezirke.  WIEN.  1.  Route.     21 

ratsgebäude,  Hofburgtheater,  Rathaus,  die  Universität  5  östl.  das  Hof- 
operntheater. —  Der  II.  Bezirk,  Leopoldstadt  (S.  89),  auf  der  Insel 
zwischen  dem  Donaukanal  und  dem  Hauptarm,  wurde  1622  den  Juden 
überwiesen  und  wird  noch  jetzt  vorwiegend  von  jüdischen  Händlern 
bewohnt ;  östl.  schließt  sich  der  Prater  an  (S.  90).  —  Um  die  innere 
Stadt  legt  sich  ein  Kranz  innerer  Vorstädte  (III.-IX.  Bezirk),  die  zwar 
schon  durch  den  Linienwall  von  1704  (S.  23)  zur  Stadt  gezogen,  aber 
bis  1857  durch  einen  500m  breiten  fortinkatorischen  Rayon  von  ihr  ge- 
trennt und  in  der  Entwicklung  gehemmt  waren.  Im  0.  der  IH.  Be- 
zirk, Landstraße  (S.  91),  mit  der  Zentralmarkthalle  imnördl.  Teile, 
in  seinem  westlichen  Teile,  wo  das  k.  k.  Lustschloß  Belvedere,  das 
Schwarzenbergpalais  und  mehrere  Botschafterpaläste  liegen,  nebst 
dem  anstoßenden  IV.  Bezirk,  Wieden  (S.  94),  Wohnsitz  der  vorneh- 
men Welt.  Im  V.  Bezirk,  Margareten  (S.  94),  wie  in  den  äußeren 
Bezirken  XII,  XIV,  XV  (s.  unten),  herrscht  das  Kleingewerbe  vor; 
in  den  Bezirken  VI.  Mariahilf  und  VII.  Neubau,  zwischen  denen  die 
belebte  Mariahilfer  Straße  hinläuft,  mehr  Fabrikindustrie  und  Klein- 
handel. Der  VIII.  Bezirk,  Josefstadt  (S.  45, 46),  kann  als  Beamten- 
viertel bezeichnet  werden.  Dem  IX.  Bezirk,  Aisergrund  (S.  100), 
geben  die  großen  Uni versitäts  -Institute  und  Krankenhäuser  das 
Gepräge.  —  Die  Stelle  des  diese  Vorstädte  von  den  ehem.  Vor- 
orten trennenden  Linienwalles  (S.  23)  nimmt  seit  1893  eine  76m 
breite  Gürtelstraße  ein,  der  auch  die  Stadtbahn  folgt  (S.  12/13),  mit 
Gartenanlagen  und  freien  Plätzen,  z.  T.  hoch  über  dem  Donau- 
spiegel. Die  äußeren  Stadtbezirke  sind:  im  Süden  X.  Favoriten 
(S.  94),  mit  z.  T.  tschechischer  Fabrikbevölkerung;  im  Südosten  XI. 
Simmering  (S.  93),  mit  den  städtischen  Gas-  und  Elektrizitätswer- 
ken, vielen  Fabriken,  dem  Zentralfriedhof  und,  weit  draußen, 
großen  Küchen gärtnereien.  Die  an  den  fünften  Bezirk  anschließen- 
den Bezirke  XII.  Meidling,  XIV.  Rudolfsheim,  XV.  Fünfhaus  haben 
ähnlichen  Charakter  wie  der  fünfte  Bezirk.  Im  W.  liegen  die  Fabrik- 
und  Arbeiterbezirke  XVI.  Ottakring  (S.  97)  und  XVII.  Hernais. 
Die  Bezirke  XIII.  Eietzing,  mit  Schloß  Schönbrunn  (S.  98),  im  SW., 
und  XVIII.  Währing  (S.  105)  und  XIX.  Döbling  (S.  106)  im  NW., 
sind  die  Villenviertel  Wiens;  in  Döbling  wird  noch  ziemlich  viel 
Weinbau  betrieben.  Der  XX.  Bezirk  Brigittenau  (S.  90),  auf  der 
Donauinsel  im  NW.  der  Leopoldstadt,  enthält,  ebenso  wie  der  am 
1.  Donauufer  gelegene  1904  einverleibte  XXI.  Bezirk  Floridsdorf, 
zahlreiche  Fabriken  und  Arbeiterwohnungen.  Floridsdorf  nebst 
den  zugehörigen  Gemeinden  Leopoidau,  Hirschstetten,  Kagran  und 
Aspern  (S.  116)  hat  auch  noch  viel  ackerbautreibende  Bevölkerung. 
Als  Handelsplatz  verdankt  Wien  seine  alte  Bedeutung  der 
Lage  an  der  Kreuzung  der  aus  den  Ostseeländern  durch  Schlesien 
und  Böhmen  nach  der  Adria  laufenden  Verkehrsstraße  mit  der  Donau- 
straße, die  den  Warenaustausch  zwischen  dem  gewerbreichen  Westen 
und  dem  landwirtschaftlichen  Osten  vermittelt.  Wien  ist  Mittelpunkt 
des  österreichischen  Getreide-  und  Viehhandels  und  Sitz  einer  der 


22    Route  1.  WIEN.  Geschichte. 

bedeutendsten  Börsen  Europas.  Auch  in  der  Industrie  behauptet 
es  die  erste  Stelle.  Besonders  hervorragend  sind :  die  Eisenindustrie 
(Maschinen,  Werkzeuge,  feine  Instrumente);  die  Herstellung  von 
Bronze-,  Zinn-,  Gold-  und  Silberwaren;  die  Seiden-,  Leinen-, 
Woll-  und  Baumwollindustrie  (Modestoffe,  Kleider,  Möbelstoffe, 
Teppiche);  die  Fabrikation  von  Lederwaren  und  Möbeln;  die 
chemische  Industrie.  Bekannt  ist  das  Wiener  Bier  (Dreher'sche 
Brauerei  in  Klein-Schwechat,  S.  431). 

Geschichte.  In  römischer  Zeit  war  Vindobona  Grenzfestung  zur 
Abwehr  der  germanischen  Markomannen  und  Quaden  (S.  116);  Kaiser 
Mark  Aurel  starb  hier  im  J.  180.  Ende  des  vi.  Jahrb.  setzten  sich 
die  Avaren  im  Lande  fest.  Karl  beb,  GroBe  zerstörte  deren  Reich 
und  gründete  die  Ostmark,  die  907  dem  Ansturm  der  Ungarn  erlag. 
Nach  Kaiser  Ottos  I.  Sieg  auf  dem  Lechfelde  (955)  verlieh  Otto  IL 
die  Markgrafschaft  976  seinem  treuen  Anhänger  Leopold  I.  aus  dem 
fränkischen  Hause  Babenberg,  dessen  Nachkommen,  seit  Fried- 
rich I.  Barbarossa  (1156)  als  Herzöge,  bis  1246  herrschten.  Hein- 
eich Jasomirgott  (1141-77)  verlegte  seine  Residenz  vom  Leopolds- 
berg (S.  108)  nach  Wien,  das  1030  als  Viennis,  1137  als  Viennensis 
locus  urkundlich  erwähnt  wird.  Leopold  VI.  der  Glorreiche  (1194- 
1230 ;  S.  29)  verlieh  dem  Ort,  vielleicht  in  Bestätigung  vorhandener 
Privilegien,  im  J.  1221  Stadtrecht,  nächst  Enns  (1212;  S.  129)  das 
älteste  in  österreichischen  Landen.  Die  Kreuzzüge,  die  den  Verkehr 
mit  dem  Orient  begünstigten,  wirkten  mächtig  auf  die  Entwicklung 
der  Stadt  ein,  die  1237  für  kurze  Zeit  sogar  Reichsunmittelbarkeit 
erlangte.  1251  nahm  Ottokar  von  Böhmen  das  Land  in  Besitz  und 
gab  Wien  1274  jene  Befestigung,  die  bis  1857  um  die  innere  Stadt 
erhalten  blieb. 

Nachdem  Rudolf  von  Habsburg  (1273-91)  1278  Ottokar  be- 
siegt hatte  (S.  116),  wurde  Wien  Sitz  der  habsburgischen  Dynastie. 
Herzog  Rudolf  IV.  „der  Stifter"  gründete  um  1365  die  Universität. 
Nach  langwierigen  Kämpfen  im  xrv.  und  xv.  Jahrh.  setzten  die 
Handwerker  gegen  die  Altbürger  das  Recht  der  Teilnahme  am  Stadt- 
regiment durch.  1453  erhob  Kaiser  Friedrich  III.  Österreich  zum 
Erzherzogtum.  1468  wurde  Wien  Bischofssitz  (1722  Erzbistum). 
In  den  J.  1484-90  hielt  der  Ungarnkönig  Matthias  Corvtnus  im 
Kampfe  gegen  Kaiser  Friedrich  III.  die  Stadt  besetzt.  1515  be- 
wirtete hier  Kaiser  Maximilian  I.  den  König  von  Böhmen  und 
Ungarn,  WladislawH.,  und  schloß  die  Doppelehen  seiner  Enkel- 
kinder, die  später  Böhmen,  Mähren  und  Ungarn  an  das  Haus  Öster- 
reich brachten  (daher  der  Spruch:  Bella  gerant  alii,  tu  felix  Austria 
nube ;  Nam  quae  Mars  aliis ,  dat  tibi  regna  Venus).  Unter  dem 
kaiserl.  Feldhauptmann  Grafen  Niklas  Salm  widerstand  Wien  vom 
22.  Sept.  bis  15.  Okt.  1529  dem  Angriff  der  türkischen  Scharen 
Solimans  IL,  worauf  die  Befestigung  verstärkt  wurde.  Die  Re- 
gierung Ferdinands  I.  (1521-64)  brachte^der  Stadt  den  Verlust 


Geschichte.  WIEN.  1 .  Route.     23 

ihrer  Freiheiten ;  das  Stadtregiment  sank  zu  einer  landesfürstlichen 
Behörde  herab.  Im  dreißigjährigen  Kriege  sah  Wien  1619  die 
höhmischen  Protestanten  unter  dem  Grafen  Matthias  Thnrn  (S.  285), 
1645  den  Schwedengeneral  Torstenson  vor  seinen  Manern.  In  die 
lange,  von  Kriegen  gegen  Ludwig  XIV.  von  Frankreich  erfüllte  Re- 
gierung Leopolds  I.  (1657-1705)  fällt  die  heldenmütige  Vertei- 
digung Wiens  unter  dem  Grafen  Ernst  Rüdiger  von  Starhemberg 
gegen  das  200  000  Mann  starke  Türkenheer  Mohammeds  IV.  unter 
dem  Großvezier  Kara  Mustapha,  vom  14.  Juli  bis  12.  Sept.  1683, 
bis  das  kaiserliche,  von  Herzog  Karl  von  Lothringen  und  Markgraf 
Ludwig  von  Baden  befehligte  Heer  und  die  polnischen  Truppen 
Johann  Sobieskis  vom  Kahlenberg  aus  die  Stadt  befreiten.  Zum 
Schutz  gegen  die  unter  Räköczi  vordringenden  ungarischen  Kurutzen 
wurde  1704  in  aller  Eile  der  sog.  Linienwall  aufgeworfen,  der 
mehrfach  verstärkt  bis  1893  die  Vorstädte  umschloß  (S.  21). 

Unter  der  glanzvollen  Regierung  Karls  VI.  (1711-40)  und  der 
Kaiserin  Maria  Theresia  (1740-80)  entwickelte  sich  Wien  zum 
gesellschaftlichen  und  politischen  Mittelpunkte  der  Monarchie.  Die 
Zahl  der  Bewohner,  die  zu  Beginn  des  Jahrhunderts  auf  80000  ge- 
schätzt wurde,  belief  sich  1754  einschl.  der  Vororte  auf  195400. 
Auch  die  Reformtätigkeit  Josephs  IL  (1780-90)  und  seine  zentrali- 
sierende Verwaltung  kamen  der  Hauptstadt  zu  Gute.  Die  fast  leiden- 
schaftliche Vorliebe  der  Wiener  für  Musik  und  Theater  fesselte  nach- 
einander Gluck,  Jos.  Haydn,  Mozart  und  Beethoven  an  die  Kaiserstadt. 
Im  Burgtheater  entstand  1776  eine  deutsche  Musterbühne. 

Unter  Franz  I.  (1792-1835 ;  bis  1806  als  deutscher  Kaiser 
Franz  IL)  wurde  Wien  1804  Hauptstadt  des  Kaiserreichs  Österreich. 
Nach  den  unglücklichen  Schlachten  von  1805  (Austerlitz)  und  1809 
(Wagram)  wurde  die  Stadt  kurze  Zeit  von  den  Franzosen  besetzt. 
Vom  16.  Sept.  1814  bis  19.  Juni  1815  tagte  hier  der  Wiener  Kongreß. 
Die  Stadt  hatte  damals  239  300  Einwohner.  Die  folgende  Zeit  der 
politischen  Reaktion  hemmte  ihre  wirtschaftliche  Entwicklung.  Der 
Aufstand  im  J.  1848  wurde  zwar  durch  die  Generale  Windischgrätz 
und  Jelacic  blutig  unterdrückt,  führte  aber  den  Sturz  des  Metter- 
nichschen  Systems  und  mit  dem  Regierungsantritt  des  Kaisers  Franz 
Joseph  I.  (2.  Dez.  1848)  bessere  Zustände  herbei.  Wien  erhielt 
das  Recht  der  Selbstverwaltung  durch  eine  frei  gewählte  Stadtver- 
tretung. Mit  der  Beseitigung  der  Stadtbefestigung  1857  begann  eine 
lebhafte  Bautätigkeit,  die  auch  durch  die  Weltausstellung  1873 
weiter  begünstigt  wurde.  Doch  wurde  der  schwere  Schlag,  den  Wien 
1867  durch  den  „Ausgleich"  mit  Ungarn  und  die  Erhebung  Buda- 
pests zur  Hauptstadt  der  östlichen,  „transleithanischen"  Reichs- 
hälfte erlitt,  nur  langsam  überwunden.  Den  Aufschwung  in  neuester 
Zeit,  besonders  unter  dem  tatkräftigen  Bürgermeister  Dr.  Karl  Lueger 
(1897-1910),  bekunden  der  Bau  der  Stadtbahn  (S.  12),  das  weit- 
verzweigte Netz  der  Straßenbahnen,  die  beiden  Hochquellenwasser- 
leitungen und  andere  der  Allgemeinheit  dienende  Unternehmungen. 


24    Route  1.  WIEN.  Kunstgeschichte. 

Die  Zahl  der  Einwohner  hat  sich  seit  1857  (587235)  fast  vervier- 
facht; 1869  hetrug  sie  632127,  1889  817  300,  1890  nach  Ein  Ver- 
leihung der  Vororte  1341900,   1900  1648335,  1910  2031500. 

In  der  bildenden  Kunst  hat  Wien  erst  zu  Ende  des  xvn.  Jahr- 
hunderts Bedeutung  gewonnen.  Während  es  außer  der  Stephans- 
kirche (S.  26)  und  Maria  Stiegen  (S.  41)  keine  hervorragenden 
mittelalterlichen  Gebäude  besitzt  und  auch  an  Baudenkmälern  der 
Renaissance  arm  ist,  entwickelte  es  sich  unter  Leopold  I.  und  Karl  VI. 
durch  Johann  Bernhard  Fischer  v.  Erlach  (1656-1723)  und  Lukas 
v.  Hildebrand  (1666-1745)  neben  Prag  zum  Schauplatz  einer  glän- 
zenden Barockarchitektur,  die  in  ihrer  Eigenart  für  das  Stadtbild 
bis  zur  Gegenwart  bestimmend  wurde.  Außer  den  Bauten  des 
Hofes  (Schloß  Schönbrunn,  S.  98;  Winterreitschule  und  Hofbiblio- 
thek, S.  30  u.  33;  böhmische  Hofkanzlei,  S.  41)  und  des  Prinzen 
Eugen  von  Savoyen  (Belvedere-  und  Winterpalast,  S.  92,  41)  ent- 
standen stattliche  Adelspaläste :  Starhemberg  (S.  38),  Liechtenstein- 
sches  Majoratshaus  und  Sommerpalais  (S.  38,  101),  Schwarzenberg 
(S.  92),  Kinsky  (S.  40),  Trautson  (S.  96),  Breuner  (S.  42)  usw. 

Den  Ruhm  der  Wiener  Plastik  begründete  Raphael  Donner  (1693- 
1741),  welchem  sich  im  Laufe  des  Jahrhunderts  Joh.  Wilh.  Beyer 
(1725-1806),  Joh.  Bapt.  Hagenauer  (1732-1810),  Joh.  Martin 
Fischer  (1740-1820)  und  als  Meister  des  Porträts  Franz  Xaver 
Messerschmidt  (1732-83)  anschließen.  Die  tonangebenden  Künstler 
der  Empirezeit  waren  der  Architekt  Peter  v.  Nobile  (1774-1854)  und 
der  BUdhauer  Franz  Zauner  (1746-1822). 

Die  Bedeutung  der  neueren  Wiener  Malerei  liegt  nicht  in  der 
historischen  und  Monumentalkunst.  Friedr.  Heinr.  Füger  (1751- 
1818)  lebt  heute  nur  noch  als  Bildnismaler,  besonders  in  Miniaturen. 
Ebensowenig  hatten  Jos.  v.  Führich' 's  (1800-76),  des  einstigen  Ge- 
nossen Overbeck's,  und  Karl  Rahl's  (1812-65)  Bemühungen,  die 
monumentale  Wandmalerei  einzubürgern  ,  dauernden  Erfolg,  und 
noch  später  blieb  die  strenge  und  hohe  Kunst  eines  Anselm  Feuer- 
bach (1829-80),  der  1873-76  an  der  Akademie  wirkte,  gänzlich  un- 
verstanden. Manche  junge  Talente,  wie  Moritz  v.  Schwind,  Eduard 
Steinte, wandelten  aus  und  suchten  anderweit  ein  Feld  für  ihr  Schaffen. 
Vortreffliches  wurde  dagegen  auf  den  Gebieten  des  Bildnisses,  der 
Landschaft  und  der  Sittenmalerei  geleistet.  Im  Bildnis  zeichnete 
sich  nach  Füger  und  den  beiden  Joh,  Bapt.  v.  Lampi  (Vater  und 
Sohn;  1751-1830,  1775-1837)  besonders  der  an  den  Engländern 
und  Franzosen  gebildete  Friedr.  Amerling  (1803-87)  aus;  er  war 
neben  dem  Miniaturmaler  Moritz  Dafßnger  (1790-1849)  der  Lieb- 
ling der  Wiener  Aristokratie.  Die  Landschaftsmalerei,  in  der  Jakob 
und  Rudolf  Alt  (Vater  und  Sohn;  1789-1872,  1812-1905)  voraus- 
gingen, erreichte  ihre  Höhe  in  Em.  Jak.  Schindler  (1842-92),  dem 
besten  deutschen  Meister  der  intimen  Landschaft.  Unter  den 
Genremalern  ragen  hervor:  Ferd.  Qeorg  Waldmüller  (1793-1865), 
Peter  Fendi  (1796-1842),  Jos.  Danhauser  (1805-45),  später  Ed.  Kurz- 


Kunstgeschichte.  WIEN.  1.  Route.     25 

lauer  (gel).  1840,  f  in  München  1879).  Tonschöne  kleine  Bilder  ans 
dem  Volksleben  und  Interieurs  schnf  A.  v.  Pettenlcofen  (1821-89), 
farbenglühende  Orientbilder  Karl  Leop.  Müller  (1834-92).  Ihrer  aller 
Ruhm  stellte  Hans  Makart  (1840-84)  mit  seinen  Farbenorgien  in 
Schatten.  Mit  ihm  teilte  nnr  Hans  Canon  (1829-85)  die-Gnnst  des 
vornehmen  Publikums.  Aus  der  neuesten  Zeit  seien  genannt:  die 
Bildnismaler  Heinr.  v.  Angeli  (geb.  1840),  Leop.  Horovitz  (geb.  1839), 
Cas.  Pochwalski  (geb.  1855);  die  Landschafter  Theod.  v.  Hörmann 
(1840-95),  Hugo  Darnaut  (geb.  1850),  Karl  Moll  (geb.  1861);  der 
Bauernmaler  Ferd.  Andri  (geb.  1871);  deT  auf  allen  Gebieten  sich 
versuchende  Farbenvirtuos  Oust.  Klimt  (geb.  1862). 

Glückliche  äußere  Umstände  kamen  der  Wiener  Baukunst  zu 
Hilfe.  Seit  1848  entstanden  ansprechende  neue  Kirchenbauten  (Alt- 
lerchenfelder und  Yotivkirche,  S.  97  u.  43).  Der  Bau  des  Arsenals 
(S.  94)  setzte  ebenfalls  viele  Künstlerkräfte  in  Bewegung.  Der 
große  Aufschwung  knüpft  aber  an  die  Schleifung  der  die  innere 
Stadt  einschließenden  Basteien  an ;  die  Monumentalbauten  an  der 
Ringstraße  geben  ein  Bild  des  eklektischen  Kunstschaffens  dieser 
Zeit.  Unter  den  Architekten  gewann  der  Dombaumeister  Friedr.  v. 
Schmidt  (1825-91),  ein  Meister  ersten  Ranges  in  der  gotischen  Bau- 
kunst, durch  seine  Kirchenbauten  (Maria  vom  Siege ,  S.  97 ;  St. 
Othmar,  S.  91;  St.  Brigitta,  S.  90)  und  durch  das  neue  Rathaus 
(S.  44)  einen  großen  Namen.  Aug.  v.  Siccardsburg  (1813-68)  und 
Ed.  van  der  Null  (1812-68)  folgten  den  Spuren  der  französischen 
Renaissance  (Hofoperntheater,  S.  48  ;  Larisch-Palast,  S.  52).  Heinr. 
v.  Ferstel  (1828-83) ,  der  Erbauer  des  Österreichischen  Museums 
für  Kunst  und  Industrie  (S.  50)  und  der  Universität  (S.  44),  Qottfr. 
Semper  (1803-79)  und  Karl  v.  Hasenauer  (1833-94)  erhoben  in 
den  Hofmuseen  (S.  47,  48),  dem  Burgtheater  (S.  46)  und  dem  neuen 
Hofburgflügel  (S.  35)  die  italienische  Hochrenaissance  auf  den 
Schild.  Der  Däne  Theophil  Hansen  (1813-91)  schuf  das  Reichsrats- 
gebäude (S.  47)  im  Geiste  des  Griechentums.  Den  größten  Ruf 
genießt  neuerdings  Siccardsburg's  Schüler  Otto  Wagner  (geb.  1841), 
dessen  Stadtbahnbauten  und  Miethäuser ,  mit  ihren  Fassaden  in 
glattem  Putzbau  und  der  farbenfrohen  Dekoration,  die  Ausbildung 
eines  modernen  Stils  anstreben. 

Auf  dem  Gebiete  der  Plastik,  wo  sich  zunächst  zugewanderte 
Meister  (Fernkorn,  Zumbusch)  auszeichneten,  hat  sich  eine  im  ein- 
heimischen Leben  wurzelnde,  fröhliche  und  naturfrische  Richtung 
herausgebildet  und  namentlich  in  der  Porträtskulptur  (Kundmann, 
Tilgner,  Weyr,  Hellmer)  trefflichen  Ausdruck  gefunden. 


26    Route  1.  WIEN.  i.  Sto/w 

I.  Die  Innere  Stadt. 

1.  Stephanskirche.   Kärntner  Straße.    Graben.  Michaeler  Platz. 

Der  Stephansplatz  (II.  PI.  C  3)  ist  der  Mittelpunkt  des 
städtischen  Lebens.  An  ihm  treffen  die  wichtigsten  Verkehrsstraßen, 
Graben  (S.  29),  Kärntner  Straße  (S.  28)  und  Rotenturmstraße  zu- 
sammen. Ihn  umgeben:  im  N.,  Ecke  der  Rotenturmstraße,  das 
Erzbischöfl.  Palais,  seit  dem  xv.  Jahrh.  Bischofshof,  im  xvii.  und 
xvm.  Jahrh.  ganz  umgebaut;  im  NW.  Nr.  1,  Ecke  Brandstätte,  das 
1883  erbaute  Thonet' sehe  Haus;  Nr.  6,  Ecke  des  Grabens,  das  Kauf- 
haus Phil.  Haas  §r  Söhne,  mit  Barockfassade  von  Ed.  van  der  Null 
und  A.  v.  Siccardsburg  (1867),  und  andere  Geschäftshäuser. 

Die  *St.  Stephanskirche  (II.  PI.  C  3),  als  erzbischöfliche  Me- 
tropolitankirche  auch  Stephansdom  genannt,  ist  das  bedeutendste 
gotische  Gebäude  in  den  österreichischen  Ländern.  Ursprünglich 
als  kleine  romanische  Kirche  1147  geweiht,  1193  durch  Brand  zer- 
stört, stammt  sie  in  ihrer  jetzigen  Gestalt  aus  drei  verschiedenen 
Bauperioden.  Der  erste  Neubau,  im  spätromanischen  (Übergangs-) 
Stil,  fand  um  1230  an  der  Fassade  mit  dem  Riesentor  seinen  Ab- 
schluß. Unter  Ottokar  von  Böhmen  erfolgte  der  Anbau  des  Qner- 
schiffes  und  eines  polygonalen  Chors;  gleichzeitig  erhöhte  man  das 
Mittelschiff  und  die  Fassade,  deren  64m  h.  „Heidentürme"  noch 
einzelne  spätromanische  Formen  zeigen.  Den  polygonalen  Chor 
verdrängte  seit  c.  1304  ein  nach  „deutschem"  Grundriß  errichteter 
gotischer  Chor  mit  besonderen  Apsiden  für  jedes  der  drei  Lang- 
schiffe, der  1340  geweiht  wurde.  Unter  Rudolf  IV.,  „dem  Stifter" 
(1356-65),  begann  die  Erneuerung  des  erst  1446-54  durch  Hans 
von  Puchsbaum  eingewölbten  Langhauses  und  der  Anbau  der  beiden 
gotischen  Kapellen  neben  der  Fassade.  Aus  den  J.  1359-1433 
stammt  der  136, 70m  h.  *Südturm,  den  Hans  von  Prachatitz  voll- 
endete. Der  nur  65m  h.  Nordturm  wurde  1450  begonnen  und 
1579  im  Renaissancestil  durch  Hans  Saphoy  abgeschlossen.  —  Seit 
1852  wurde  der  Dom,  der  im  xvn.  Jahrh.  fast  alle  alten  Glas- 
gemälde eingebüßt  hatte,  durch  die  Dombaumeister  Leop.  Ernst 
(f  1862),  Fr.  Schmidt  (f  1891)  und  Jul.  Hermann  (f  1908)  gründ- 
lich restauriert.  Das  mit  glasierten  Ziegeln  gedeckte  hohe  Dach 
erhielt  dabei  1852-55  nach  dem  Vorbilde  eines  alten  Südgiebels 
sieben  weitere  Ziergiebel,  der  obere  Teil  des  Südturms  wurde 
1862-64  erneut,  die  Fassade  1901-2  hergestellt. 

Im  W.  das  Riesentor  (Grundr.  14),  das  nur  bei  großen  Feierlich- 
keiten geöffnet  ist,  mit  spätromanischen  Skulpturen.  —  An  der 
Südseite  das  ebenfalls  selten  geöffnete  Singertor  (Gr.  16),  dessen 
skulpturenreiches  gotisches  Portal  durch  einen  späteren  Vorbau  ver- 
deckt ist;  1.  davon  das  angebliche  Grabmal  des  Schwankdichters 
Neithart  Fuchs  (Gr.  17),  aus  dem  xrv.  Jahrhundert.  Weiter  die 
Turmhalle,  mit  dem  stets  offenen  Primtor  (Gr.  13).  —  Am  Chor 


Stadt. 

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Turmhalle,  mit  dem  stets  offenen  Primtor  (Gr.  13).  —  Am  Chor 


kirche. 


WIEN. 


1.  Route.    27 


viele  Grabsteine  und  Reliefs  vom  ehem.  Kirchhof,  u.  a.  \ier  große 
Passionsdarstellungen.  Am  Chorabschluß  ein  Fresko  von  Danhauser 
(1827,  die  Seelen  im  Fegefeuer).  An  der  NO. -Seite  die  gotische 
Kanzel,  auf  welcher  1451  der  Franziskanermönch  Capistranus  pre- 
digte (Gr.  4;  vgl.  S.  506);  daneben  der  Eingang  in  die  wenig  sehens- 
werten Grabgewölbe,  die  sog.  Katakomben.  —  Der  Eingang  in  die 
nördl.  Turmhalle  heißt  Adlertor  (Gr.  1).  Der  zweite,  gewöhnlich  ge- 
schlossene Nordeingang  ist  das  Bischofstor  (Gr.  3) ,  mit  ähnlichem 
plastischem  Schmuck  und  Vorbau  wie  das  Singertor  (S.  26). 


1.  Adlertor,  2.  Barbarakapelle,  3.  Bischofstor ,  4.  Capistranus  -  Kanzel, 
5.  Eingang  in  den  Turm,  6.  Eligiuskapelle ,  7.  Hochaltar,  8.  Kaiser 
Friedrichs  III.  Grabmal,  9.  Kanzel,  10.  Katharinenkapelle,  11.  Kreuzkapelle, 
12.  Gotische  Orgelbühne,  13.  Primtor,  14.  Biesentor,  15.  Rudolfs  IV.  Grab- 
mal, 16.  Singertor,  17.  Neithart-Fuchs-Denkmal. 


Das  Innere  (Eintritt  durch  die  südl.  oder  die  nördl.  Turmhalle; 
Chöre  1-4,  die  Kapellen  1-7  Uhr  nachm.  geschlossen,  der  Kirchen- 
diener öffnet)  ist  108m  lang,  35m  breit  und  22,5,  im  Mittelschiff 
des  Langhauses  28m  hoch.  Da  das  Mittelschiff  trotz  seiner  Über- 
höhung besonderer  Fenster  entbehrt,  so  erfüllt  ein  weihevolles  Halb- 
dunkel den  Raum.  Die  Glasgemälde  sind  modern,  nach  Zeichnungen 
von  Führich  u.  a.  Die  reichen  Netzgewölbe  werden  von  achtzehn 
mit  mehr  als  hundert  Statuen  geschmückten,  sehr  starken  Pfeilern 
getragen.  Die  zahlreichen  Barockaltäre  aus  dem  xvn.  Jahrhundert 
steigern  den  malerischen  Eindruck. 

Langhaus.  Im  Mittelschiff  1.  die  spätgotische  *Kanzel  (Gr.  9)  aus 
Sandstein ,  angeblich  von  Ant.  Pilgram  aus  Brunn  (c.  1512),  mit 
Halbflguren  der  vier  Kirchenväter  und  zierlichem  Schalldeckel; 
unter  der  Treppe  der  Meister  selbst,  aus  einem  Fenster  blickend.  — 


28     RouU,.  WIEN.  LmwtaÄÄS! 

Die  große  Orgel,  auf  der  Empore  über  dem  W. -Eingang,  ist  von 
1720;  das  Werk  wurde  1886  erneut.  Daneben  1.  (südl.)  die  Eligius- 
oder  Herzogenkapelle  (Gr.  6),  r.  (nördl.)  die  Kreuzkapelle  (Gr.  11), 
mit  Barockgitter  und  (1.  neben  dem  Altar)  dem  Grabe  des  Prinzen 
Eugen  v.  Savoyen  (S.  4 1) .  —  Im  nördl.  Seitenschiff,  1.  von  der  Turm- 
halle, eine  gotische  Orgelbühne  von  1509  (Gr.  12),  mit  dem  Steinbild 
des  Meisters  Ant.  Pilgram  unten.  —  Über  der  Kreuzkapelle  die  Reli- 
quienschatzkammer (Eintr.,  nur  im  Sommer,  werkt.  10-11  Uhr;  40  h). 
Chorbau.  Nördl.  der  Frauenchor  mit  vielen  Grabdenkmälern, 
u.  a.  an  der  Wand  r.  dem  angeblichen  Grab  des  Herzogs  Rudolf  IV. 
(Gr.  15)  und  seiner  Gemahlin  Katharina.  —  Im  Hauptchor  der  mar- 
morne Hochaltar  (Gr.  7),  von  Hans  Bock  (1640;  das  Altarbild, 
Steinigung  des  h.  Stephanus,  von  Tobias  Bock);  gotisches  Stuhl- 
werk (xv.  Jahrh.)  und  ein  Kreuzigungsrelief  (1517).  Von  den 
Fenstern  haben  zwei  noch  alte  Glasmalereien  aus  dem  xiv.  u.  xv. 
Jahrhundert.  Vor  den  Stufen  zum  Priesterraum  der  Schließstein 
der  alten  Fürstengruft,  in  welcher  jetzt  nur  die  Eingeweide  der  Mit- 
glieder des  Herrscherhauses  beigesetzt  werden  (vgl.  S.  36).  —  Im 
Apostel-  oder  Theklachor  (s.  Seitenchor)  das  marmorne  *Grabmal 
des  1493  verst.  Kaisers  Friedrich  III.  (Gr.  8),  von  Niklas  von  Leyen 
1467  für  die  Neuklosterkirche  in  Wiener-Neustadt  begonnen,  1513 
von  Mich.  Dichter  vollendet ;  die  Tumba  ist  mit  symbolischen  Tier- 
figuren,  Statuen  der  Kurfürsten  und  acht  Reliefs  geschmückt;  an 
der  Steinbrüstung  Apostelstatuen  u.  a.  Daneben  r.  an  der  Wand  ein 
schöner  spätgotischer  Schnitzaltar,  aus  Wiener-Neustadt. 

Im  südl.  Querschiff  (Turmhalle)  das  marmorne  Türkendenkmal, 
von  Edm.  Hellmer  (1894),  zum  Andenken  an  die  zweite  Türken- 
belagerung (S.  23)  :  in  der  Mitte,  unter  dem  Triumphbogen,  Graf 
Starhemberg  und  seine  Kampfgenossen,  ganz  oben  Kaiser  und  Papst 
im  Gebet  vor  der  h.  Jungfrau.  —  Nebenan  die  Kaiharinenkapelle 
(Gr.  10),  von  1395,  mit  reizvollem  gotischem  Rippengewölbe,  schönem 
Holzkruzifix  (xrv.  Jahrh.)  und  spätgotischem  Taufstein  (1481). 

Die  Besteigung  des  Stephansturmes  (Gr.  5)  ist  werktags,  außer  Sa., 
8-5  Uhr  gestattet:  Karlen  (40  h)  nebenan  beim  Mesner.  Im  zweiten  Ge- 
schoß eine  1711  aus  türkischen  Kanonen  gegossene,  402  Zentner  schwere 
Glocke,  im  Volksmunde  Pummerin  genannt,  die  aber  nicht  mehr  geläutet 
wird.     Aus  den  Fenstern  der  Wachtstube  weite  Aussicht. 

Der  Stock-im-Eisen-Platz  (H.  PL  C  3),  die  sw.  Fort- 
setzung des  Stephansplatzes ,  bezeichnet  die  Stätte  des  ehem. 
Prangers.  An  der  Ecke  der  Kärntner  Straße,  seit  1890  am  Equitable- 
Palast,  steht  der  Stock  im  Eisen,  das  uralte  Wahrzeichen  Wiens,  ein 
mit  Nägeln  beschlagener  umgekehrter  Fichtenstumpf;  der  Eisen- 
ring trägt  die  Zahl  1575  und  die  Buchstaben  HB. 

Die  Kärntner  Straße  (II.  PI.  C  3-5),  die  seit  1865  von  9 
auf  19m  Breite  erweitert  worden  ist,  jetzt  vornehmste  Geschäfts- 
straße der  Stadt,  dient  nebst  Graben,  Kärntner-  und  Kolowrat- 
Ring  (S.  49)  nachmittags  und  abends  als  Korso  der  feinen  Welt. 
L.  die  Malteserkirche  (II.  PI.  C  4 ;  Kirche  St.  Johannes  des  Täufers), 


£'flHofburg.  WIEN-  1.*™*-      29 

die  ungarische  Nationalkirche,  mit  klassizistischer  Fassade  (1806) ; 
im  Innern  1.  ein  Denkmal  (die  Festung  Malta)  zu  Ehren  des  Groß- 
meisters Lavalette.  —  Die  Straße  mündet  auf  den  Karlsplatz  (S.  51) 
und  auf  die  Wiedner  Hauptstraße  (S.  94). 

Der  an  den  Stock  -im- Eisen-Platz  angrenzende  Graben  (II.  PI. 
C  3)  war  bis  zum  xin.  Jahrb.  die  südwestl.  Grenze  der  Stadt.  An 
der  N.-Seite  der  Aziendahof  (Passage;  Nr.  31),  im  italienischen 
Renaissancestil,  von  Hasenauer  (1867) ;  an  der  S.-Seite  der  Grabenhof 
(Nr.  14),  von  Wagner  und  Thienemann  (1876).  In  der  Mitte  des 
Grabens  die  21m  hohe  Dreifaltigkeitssäule,  1693  nach  einem  Ent- 
wurf von  Burnacini  errichtet,  mit  reichem  Skulpturenscbmuck,  der 
an  die  Pest  von  1679  erinnert.  Neben  der  Säule  zwei  Brunnen,  mit 
Bleiflguren  des  h.  Joseph  und  des  h.  Leopold,  von  J.  M.  Fischer 
(1804).  —  Platz  Am  Hof  s.  S.  39,  Hoher  Markt  s.  S.  40. 

Unweit  nördl.  vom  Graben  die  St.  Peterskirche  (II.  PI.  C  3), 
neben  St.  Ruprecht  (S.  41)  die  älteste  Kirche  Wiens,  durch  Bischof 
Arno  von  Salzburg  (790-803)  gegründet,  1702-13  von  Fischer  von 
Erlach  neu  erbaut,  der  Portalvorbau  1753  von  Altomonte  hinzuge- 
fügt. Außen  an  der  O.-Wand  ein  großes  marmornes  Reliefdenkmal 
Kaiser  Karls  des  Großen,  von  B.  Weyr  (1906).  Im  Innern  Decken- 
gemälde von  Bottmayr  (1714). 

Vom  W.-Ende  des  Grabens  führt  der  Kohlmarkt  (IL  PI.  B  C  3), 
gleichfalls  eine  Hauptgeschäftsstraße,  gerade  auf  die  Hofburgfassade 
am  MichaelerPlatz  (IL  PL  B  3)  zu.  Die  Michael  er  Kirche, 
an  der  Ostseite  des  Platzes,  1221  zuerst  erwähnt,  1288  neu  her- 
gestellt, ist  eine  kreuzförmige  Pfeilerbasilika  im  Übergangsstil,  Chor 
und  Turm  gotisch  (1340),  im  xvn.  und  xttii.  Jahrh.  sehr  verändert. 
An  der  südl.  Außenwand  des  Langhauses  ein  großes  spätgot.  Ölberg- 
relief  von  Meister  Hueber  (1498).  Im  Innern:  im  Chor  Grabmäler 
der  Grafen  Trautson  (xvi.-xviii.  Jahrh.) ;  hinter  dem  Hochaltar  ein 
großes  Alabasterrelief,  Höllensturz  der  Verdammten,  von  C.  Merville 
(1781).  —  Ballhausplatz  s.  S.  37 ;  Herrengasse  und  Landhaus  s.  S.  38. 

2.  Die  kaiserliche  Hofburg. 
Die  k.  k.  Hofburg  („die  Burg" ;  IL  PI.  B  C  3,  4),  an  Stelle  der 
Burg  am  Hof  (S.  39)  von  Herzog  Leopold  VI.,  dem  vorletzten 
Babenberger  (S.  22),  vor  1221  gegründet,  seit  1278  Sitz  des  habs- 
burgischen  Herrscherhauses,  ist  eine  umfangreiche  Gebäudegruppe, 
die  mehrere  Höfe  umschließt.  Während  verschiedener  Bauperioden 
entstanden,  namentlich  unter  Ferdinand  I.  Mitte  des  xvi.  Jahrh., 
unter  Leopold  I.  Mitte  des  xvn.  Jahrh.,  unter  Karl  VI.  in  der  ersten 
Hälfte  des  xviii.  Jahrh.  und  unter  Kaiser  Franz  Joseph  I.  seit  1889, 
entbehrt  sie  des  einheitlichen  Grundplans.  Am  bedeutendsten  sind 
die  Bauten  Karls  VI.,  der  den  in  Rom  gebildeten  Baumeister  Joh. 
Beruh.  Fischer  v.  Erlach  (S.  24)  mit  der  Erweiterung  der  kaiserlichen 
Residenz  betraute.    Zwar  sind  von  Fischer's  Entwürfen,  in  denen 


30    Jtart.1.  WIEN.  ,.**£ 

sich  italienische  und  französische  Spätrenaissance  zu  originell  vor- 
nehmer Wirkung  vereinen,  durch  den  Meister  selbst  (f  1723)  und 
seinen  Sohn  Jos.  Em.  v.  Fischer  (f  1742)  nur  die  Hofbibliothek 
(S.  33),  die  Hoffront  der  Reichskanzlei (s.  unten)  und  die  Winterreit- 
schule (s.  unten)  ausgeführt  worden.  Indem  man  aber  in  neuester 
Zeit  auf  sie  zurückgriff,  sind  sie  jetzt  für  den  architektonischen 
Gesamteindruck  der  Burg  immerhin  bestimmend  geworden. 

Die  *Hauptfassadeam  Michaeler  Platz  (S.  29),  nach  einem 
alten  Kupferstich  1889-93  von  Ferd.  Kirschner  aufgeführt,  hat  dem 
Reichskanzleigebäude  den  von  Fischer  geplanten  Abschluß  auf  der 
Stadtseite  gegeben.  Zwischen  kuppelgekrönten  Eckpavillons  tritt 
sie  in  flacher  Rundung  nach  der  Mitte  zurück,  wo  der  von  einer 
hohen  Kuppel  überwölbte  Portalbau  die  Einfahrt  nach  dem  Burghof 
enthält.  Ein  reicher  Skulpturenschmuck  erhöht  die  glänzende  Wir- 
kung. Zu  beiden  Seiten  des  Hauptportals  vier  Herkulesgruppen  von 
E.  v.  Hofmann,  Joh.  Scherpe,  Jos.  Lax  und  A.  P.  Wagner,  Gegen- 
stücke zu  den  alten  Bildwerken  der  Hofseite  (S.  31).  Hoch  oben 
als  Mittelgruppe  Weisheit,  Gerechtigkeit,  Stärke  von  Jos.  Benk. 
Die  Brunnengruppen  unten  an  den  Eckpavillons ,  r.  die  Macht  zu 
Lande,  1.  die  Macht  zur  See,  sind  von  Edm.  Hellmer  und  von 
Rud.  Weyr.  —  Der  linke  Eckpavillon,  der  einzige  alte  Teil  der 
Fassade,  gehört  zu  der  anstoßenden  Winterreitschule,  die  nach  Joh. 
Bernh.  v.  Fischer's  Plänen  1729-35  von  Jos.  Em.  v.  Fischer  erbaut 
wurde  und  durch  eine  überwölbte  Durchfahrt  nach  dem  Josefs- 
platz (S.  37)  mit  der  1556  erbauten  Stallburg  verbunden  ist. 

Die  Stallburg  enthält  im  Erdgeschoß  die  Stallungen  für  die  spanischen 
Pferde  (Zutritt  Mo.  Do.  9-UV4  üor)5  in  den  Obergeschossen  das  Oberst- 
kämmereramt,  die  Generalintendanz  der  k.  k.  Hoftheater  (Grundr.  c)  und 
andere  Hofkanzleien.  —  Der  *B,eitsaal  der  Winterreitschule  (Zutritt  Mo. 
Do.  9-1 174  Uhr,  von  der  Durchfahrt  her:  vgl.  Grundr.  d;  Kartenautoaat  60  h) 
bildet  ein  Rechteck  von  57m  Länge,  19m  Breite,  mit  einer  von  46  Säulen 
getragenen  Galerie  •,  die  Hofloge  ist  unter  der  Eckkuppel. 

Vom  Michaeler  Platz  tritt  man  durch  das  Hauptportal,  an  dem 
die  schmiedeeisernen  Torflügel  zu  beachten  sind,  zunächst  in  eine 
Eingangshalle,  die  mit  schönen  Reliefs,  Auszug  zum  Kampf  von  Otto 
König  und  Heimkehr  des  Siegers  von  Stephan  Schwarz,  geschmückt 
ist,  und  weiter  in  eine  großartige  *Rotunde  von  24m  Durchmesser 
und  34m  Höhe,  mit  den  Aufgängen  zum  Obersthofmeisteramt  und 
den  Gemächern  des  kaiserlichen  Gefolges,  sowie  1.  zur  Schatz- 
kammer (Grundr.  e;  S.  32).  Die  Bildwerke  in  der  anschließenden 
Durchgangshalle  verkörpern  in  Doppelgruppen  die  Wahlsprüche  der 
vier  am  Ausbau  der  Burg  besonders  beteiligten  Herrscher. 

In  der  Mitte  des  innern  Burghofs  oder  Franzensplatzes 
steht  ein  Bronzestandbild  von  Pompeo  Marchesi,  Kaiser  Franz"  I. 
als  röm.  Imperator  (1846);  n.ö.  der  sog.  Reichskanzleitrakt,  von 
J.  B.  Fischer  erbaut,  1728  vollendet,  im  xviii.  Jahrh.  Sitz  des 
Reichshofrats ,  jetzt  Residenz  des  Kaisers,  zu  dessen  Wohn-  und 
Audienzräumen  von  dem  mittleren  Tor  die  Haupttreppe  hinauf- 


Älmrg.  WIEN-  1.  Route.    31 

fährt.  Oben  das  Wappen  Karls  VI.,  von  allegorischen  Frauenge- 
stalten  nmgehen.  Der  Durchfahrt  vom  Michaeler  Platz  entspricht 
n.  eine  kleinere  Durchfahrt.  Beide  sind  von  Herkulesgruppen  von 
Lor.  Mattielli  eingefaßt.  — An  der  nordwestl.  Schmalseite  des  Platzes 
steht  der  Anfang  des  xvn.  Jahrh.  umgebaute  Amalienhof,  nach  dem 
Tode  Josephs  I.  Witwensitz  seiner  Gemahlin  Wilhelmine  Amalie 


AmaliexL-HoT  £    ^      K.K.H0FBUR9 

Anfang  dJXVlLJh.,  &  £?      P 

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Palais 


Bur§-  |V  kapelte   ^'       *■  PallaviciM 

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(Helden-)  %         Platz 

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Platz  \b  *     l   -je* 

Prinz  EuseTt. 


HOFBURG  '  1 


Eingänge:   a  Burghauptmannschaft,  6  Hofbibliothek,   c  Kassen  der  Hof- 
theater, d  Reitschule,  e  Schatzkammer,  /  geistliche  Schatzkammer,  g  Zere- 
moniell-Appartements 

v.  Braunschweig;  im  Erdgeschoß  das  Oberststallmeisteramt.  —  Der 
Leopoldinische  Trakt,  auf  der  südwestl.  Langseite,  wurde  unter 
Leopold  I.  1660-62  und  nach  einem  Brande  1668-70  neu  erbaut. 
Im  xvni.  Jahrh.  bewohnten  ihn  die  Kaiserin  Maria  Theresia,  die 
das  Innere  umbauen  ließ,  und  Joseph  IL  Jetzt  enthält  das  erste 
Stockwerk  vorn  das  Zeremoniell  -  Appartement  (S.  32)  und  nach 
dem  äußeren  Burgplatz  zu  die  Fremdenappartements.  Im  Zwischen- 


32    Baute  1.  WIEN.  2.  Htfft£ 

geschoß  die  Militärkanzlei.  Im  Erdgeschoß  r.  die  Offlze  des  Hof- 
weinkellers,  dessen  Lagerräume  in  den  Kellern  darunter  sind,  1.  die 
Burghauptwache  („Burgmusik"  werkt.  1  Uhr).  —  Die  Durchfahrt  1. 
neben  der  Wache  führt  zum  äußeren  Burgplatz,  s.  S.  35. 

Die  SO.-Seite  des  Franzensplatzes  nimmt  der  sog.  Schweizer hof 
mit  seiner  1536-52  unter  Ferdinand  I.  umgebauten  Front  ein.  Über 
die  Grabenbrücke,  an  der  steinerne  Löwen  1.  das  Habsburger  Wappen, 
r.  das  fünf  Adler  zeigende  Wappen  des  Erzherzogtums  Niederöster- 
reich halten,  und  durch  das  schöne  Renaissanceportal  (r.  der  Ein- 
gang zur  geistlichen  Schatzkammer,  Gr.  /,  s.  unten)  gelangt  man 
in  den  Hof,  der  im  wesentlichen  noch  dem  um  1278  erneuten 
Babenberger  Bau  entspricht.  Darin  r.  das  Wachtlokal  der  Leib- 
garde-Kompagnie und  die  Aufgänge  zum  Zeremoniellappartement: 
die  doppelarmige  Botschafterstiege  und  eine  schmale  Freitreppe,  auf 
der  man  zur  Besichtigung  hinansteigt  (Gr.  g~).  Anstoßend  die  geist- 
liche Schatzkammer  (s.  unten)  und  Burgkapelle,  von  1449,  mit  Aus- 
nahme des  Chorschlusses  modernisiert,  zugänglich  werkt.  7-9  ^  Uhr 
früh ;  darin  u.  a.  ein  Kruzifix  von  Raph.  Donner  (f  1741) ;  Kirchen- 
musik s.  S.  16.  —  Der  östl.  Durchgang  des  Schweizerhofs,  an  den 
sich  die  nach  1744  erbauten  Redoutensäle  anschließen,  mündet  auf 
die  W.-Ecke  des  Josefsplatzes  (S.  37). 

Das  *Zeremoniell-Appartement  (Zutritt  s.  S.  18,  unter  Hofburg)  umfaßt 
eine  Reihe  prächtiger  Säle  und  Gemächer.  Durch  einen  Vorraum  und  über 
die  innere  Botschafterstiege  (mit  Marmorgruppe  des  Jason  und  der  Medea, 
von  Käßmann)  gelangt  man  zunächst  in  zwei  Säle  mit  vortrefflich  erhal- 
tenen Gobelins  aus  der  Fabrik  von  La  Malgrange  bei  Nancy  nach  Ent- 
würfen Ch.  HerbeFs  (t  1703),  die  die  Siege  des  Herzogs  Karl  V.  von  Loth- 
ringen und  Joh.  Sobieski's  über  die  Türken  verherrlichen.  Der  folgende 
Galeriesaal  und  der  Neue  Saal  sind  1898  von  E.  v.  Förster  neu  her- 
gestellt worden.  Der  Rittersaal,  30m  lang,  19,6om  breit,  ist  1803  für 
Franz  I.  von  dem  niederländ.  Baumeister  Montoyer  im  klassizistischen  Ge- 
schmack ausgeführt  und  1898  durch  einen  Anbau  erweitert  worden.  Durch 
den  Marmorsaal  gelangt  man  weiter  in  acht  ehemals  von  Maria  Theresia 
und  Joseph  II.  bewohnte  Gemächer,  mit  Gobelins,  Bildnissen  von  Winter- 
halter,  einer  prächtigen  Uhr  von  1671,  schönen  Boulle-Möbeln,  Miniaturen 
und  Florentiner  Mosaikbildern  (Pietradura-Zimmer). 

Die  k.  k.  'geistliche  Schatzkammer  (Eingang  im  Durchgang  zwischen 
Franzensplatz  und  Schweizerhof,  Gr.  /,  s.  oben;  Zutritt  s.  S.  19)  enthält 
liturgische  Geräte,  Reliquien,  Meßgewänder.  „Führer"  50 h.  —  Im  Vor- 
saal sieben  Brüsseler  Bildteppiche  aus  dem  xv.-xvn.  Jahrhundert.  —  Im 
Hauptsaal:  prächtige  Pontifikal-Ornate.  z.  T.  von  Maria  Theresia  ge- 
stiftet (hervorzuheben  Nr.  28-30,  56,  82,  83,  168,  181);  Monstranzen  (Nr.  32, 
36, 107);  Reliquienaltärchen  (Nr.  102,  109);  38.  Gebetbuch  Kaiser  Karls  VI., 
deutsche  Arbeit,  Ende  xvi.  Jahrh.;  242.  Reliquienkapsel  Kaiser  Karls  V.; 
215.  Schweißtuch  der  h.  Veronika  in  kostbarem  Rahmen  u.  a. 

Die  k.k.  »Schatzkammer  (Aufgang  in  der  Rotunde  zwischen  Michaeler  und 
Franzensplatz,  Gr.  e;  Einlaß  s.  S.  19)  enthält  den  habsburgisch-lothringischen 
Hausschatz  an  Krönungsinsignien,  Hoheitszeichen,  Juwelen  usw.  in  fünf 
1747  mit  prächtigen  Wandkasten  und  Vertäfelung  aus  Nußbaumholz  ge- 
schmückten Räumen.    „Führer"  60  h.    Schatzmeister:  Franz  v.  Lumbe. 

I.  Zimmer  (Vorraum) :  Lederbehälter  für  die  seit  1357  in  der  Burg  Karl- 
stein (S.  325),  1424-1796  größtenteils  in  Nürnberg  und  Aachen  verwahrten, 
seitdem  nach  Wien  gebrachten  Kleinodien  und  Reliquien  des  römisch- 
deutschen Reiches  aus  dem  xv.  und  xvi.  Jahrhundert. 

II.  Zimmer.  Im  Mittelschrank  I  die  *  Kleinodien  des  römisch-deutschen 
Reiches:   die   »Kaiserkrone  (xi.-xii.  Jahrh.),    Reichsapfel  (xn.  Jahrh.)  und 


ÄbMottet.  ™EN-  !•*■*     33 

zwei  Zepter  (xiii.  und  xiv.  Jahrh.);  sog.  Säbel  Karls  d.  Gr.,  aus  Aachen 
(vermutlich  sizilische  Arbeit-,  xii.  Jahrh.);  das  angeblich  aus  der  Gruft 
Karls  d.  Gr.  stammende  Evangelienbuch,  auf  welches  der  Kaiser  vor  der 
Krönung  den  Eid  leistete  (Einband  aus  dem  xv.  Jahrh.) ;  das  sog.  Schwert 
des  h.  Mauritius  (xii.  Jahrh.),  das  bei  der  Krönung  vorangetragen  wurde; 
das  kaiserl.  Zereroonienschwert  (wahrscheinlich  für  Heinrich  VI.  in  Sizilien 
gefertigt).  —  Wandkasten  II :  * Krönungsgewänder  der  normannischen  Könige, 
sarazenische  Arbeiten  aus  Palermo,  seit  Heinrich  VI.  (f  1197)  Insignien  der 
deutschen  Kaiser,  darunter  ein  kostbarer  Mantel,  wie  die  Dalmatika  1133 
für  Roger  II.  verfertigt,  eine  Alba  (Nr.  10),  1181  für  Wilhelm  II.  hergestellt, 
ein  Gürtel  mit  kunstvollen  Goldfiligranblättchen.  —  Mittelkasten  IH :  Reli' 
quien  des  römisch-deutschen  Reiches:  Reichskreuz  aus  der  Zeit  Konrads  HI. 
(1137-52),  ehemals  Reliquienbehälter  für  die  sog.  Lanze  des  h.  Mauritius  mit 
dem  Nagel  vom  Kreuze  Christi  und  für  das  Stück  vom  h.  Kreuz;  Reliquiar 
des  h.  Stephan,  angeblich  aus  der  Zeit  Karls  d.  Gr.,  aber  z.  T.  erneut.  — 
Wandkasten  IV:  Wappenröcke  für  Herolde.  —  Schrank  V:  Schale  aus 
orientalischem  Achat  (75cm  Durchmesser).  —  Mittelkasten  VI:  *  Kleinodien 
aus  dem  Schatze  des  Ordens  vom  Goldenen  Vliese  (Toison  d1Or),  der  1430  durch 
Philipp  den  Guten  von  Burgcind  gestiftet  wurde.  —  Wandschrank  VII : 
Bundhut  des  Wappenkönigs  und  Mantel  eines  Toison-Ordensritters. 

III.  Zimmer.  Im  Wandkasten  VIII  u.  a.  13.  der  Reichskammerrichter- 
stab,  den  Maximilian  I.  1495  zu  Frankfurt  seinem  Rat  und  Oberhofmeister 
Eitel  Friedrich  Grafen  von  Zollern  verlieh.  — Wandkasten  X:  burgundische 
und  österreichische  Krönungs-  und  Lehenschwerter.  —  Im  Mittelschrank  XII 
die  österreichischen  Kroninsignien  und  Ordenszeichen:  die  österr.  *Kaiser- 
krone,  ehemals  als  erzherzoglich  österreichische  und  böhmisch-ungarische 
Königskrone  von  den  habsburgischen  Fürsten  beim  Einzüge  in  Frankfurt 
vor  der  Kaiserkrönung  getragen,  Reichsapfel,  beide  aus  der  Zeit  Rudolfs  H. ; 
Zepter,  für  Kaiser  Matthias  1612  gefertigt ;  Toison-Orden  aus  150  Brillanten, 
in  der  Mitte  ein  rosenroter  Brillant  (264/32  Karat).  —  R.  das 

IV.  Zimmer.  Im  Mittelschrank  XIII  der  *  Privatschmuck  des  österr. 
Kaiserhauses:  23.  die  ganz  mit  Diamanten  geschmückte  Krone  der  Kaiserin 
Elisabeth,  1867  aus  altem  Hausschmuck  neu  gefaßt ;  28-31.  Smaragdgarnitur 
und  40.  das  sog.  Rosenkollier  der  Kaiserin  Maria  Theresia ;  39.  Brillant- 
diadem mit  dem  „Frankfurter"  Solitär  (445/8  Karat)  ;  45.  der  berühmte 
„Florentiner"  Diamant,  1331/3  Karat  schwer,  einst  im  Besitze  Karls  des 
Kühnen,  später  im  toskanischen  Schatz,  jetzt  in  einer  brillantenen  Hut- 
agraffe befestigt.  —  Im  Wandkasten  XIV  das  kaiserliche  Tauf  zeug,  darunter 
ein  goldenes  Gießkännchen  (deutsche  Arbeit,  um  1550).  —  Wandkasten  XV: 
Krone  des  Königs  Wladislaw  II.  von  Ungarn.  —  Wandkasten  XVI :  Insignien 
Napoleons  I.  als  Königs  von  Italien,  von  seiner  Krönung  zu  Mailand  (1805). 

V.  Zimmer:  silberne  vergoldete  Wiege  des  Herzogs  von  Reichstadt, 
Sohnes  Napoleons  I.  und  der  Maria  von  Österreich. 

Den  s.o.  Flügel  der  Burg  bildet  die  von  J.  B.  Fischer  v.  Erlach 
erbaute,  1726  vollendete  *Hofbibliotliek  (II.  PI.  B  4),  deren  Haupt- 
front dem  Josefsplatz  (S.  37)  zugewendet  ist,  mit  kuppelgekröntem 
Mittelbau,  den  oben  eine  Minerva  auf  dem  Viergespann  schmückt; 
über  den  Seitengebäuden  Atlas  mit  dem  Himmels-  und  Gäa  mit  dem 
Erdglobus.  Vom  Haupteingang  führen  breite  Treppen  in  den  die  ganze 
Länge  des  Gebäudes  einnehmenden  *  Prunksaal  (Eintr.  s.  S.  18), 
der  wohl  als  die  herrlichste  Bücherhalle  der  Welt  "bezeichnet  werden 
darf,  mit  elliptischem  Kuppelraum  in  der  Mitte,  gegen  den  sich  die 
Seitenräume  zwischen  Säulenstellungen  öffnen.  Die  allegorischen 
Fresken,  von  Daniel  Gran  (1730),  verherrlichen  in  der  Kuppel  die 
Gründer  und  Förderer  der  Bibliothek,  im  übrigen  die  verschiedenen 
Wissenschaften  und  Künste.  Die  Marmorstatuen  Karls  VI.  und  an- 
derer Habsburger  werden  dem  Bildhauer  Peter  Strudel  zugeschrieben. 


34    Boulel.  WIEN.  2.  H.fMb'Ä 

Reich  ornamentierte  Bücherschränke  und  eine  Galerie  ans  Nußbaum- 
holz, zu  der  steinerne  Wendeltreppen  hinaufführen,  vervollstän- 
digen die  architektonische  Dekoration.  Bei  Besuchen  auswärtiger 
Herrscher  wird  der  Saal  gelegentlich  als  Cercle-Appartement  benutzt. 

Die  Hofbibliothek  (Direktor  Hofrat  Prof.  Dr.  Jos.  v.  Karabacek)  um- 
faßt 1000000  Druckbände,  darunter  8000  Wiegendrucke,  sowie  50000  Musi- 
kalien, 27000  Handschriften,  30000  Autographen,  350000  Kupferstiche, 
100000  Papyri  usw.  Während  der  Sommermonate  finden  im  Prunksaal 
wecbselnde  Ausstellungen  statt.  —  Der  Lesesaal  (Eintr.  s.  S.  18)  ist  in  dem 
ehem.  Büchersaal  des  Augustinerklosters  (S.  37). 

Von  Handschriften  seien  genannt:  die  *Genesis,  griechische 
Silber-  und  Goldschrift  auf  Purpurpergament,  mit  farbigen  Illustrationen 
(v.  Jahrh.) ;  das  *Pflanzenbuch  des  Dioskurides,  Abschrift  für  die  byzanti- 
nische Prinzessin  Juliana  Anicia  (Anf.  des  vi.  Jahrh.) ;  griechische  Evangelien 
(x.  u.  xi.  Jahrh.)  5  die  5.  Dekade  von  Livius1  römischer  Geschichte  (v.  Jahrh. ; 
Unikum);  Psalterium,  Geschenk  Karls  d.  Gr.  an  Papst  Hadrian  I.  (-j-795); 
Otfrieds  Evangelien  -  Harmonie  (um  865  verfaßt),  hervorragende  gleich- 
zeitige Handschrift;  Tristan  und  Isolt  Gottfrieds  von  Straßburg  (um  1210 
verfaßt),  Abschrift  aus  dem  xiv.  Jahrh. ;  die  Wenzelsbibel  (deutsche  Bibel- 
übersetzung in  sechs  Foliobänden),  ursprünglich  im  Besitz  des  Königs 
Wenzel;  "Evangeliar  von  Johann  von  Troppau  (1368);  das  Rationale 
des  Durandus,  Abschrift  mit  Miniaturen  der  Wiener  Schule  (c.  1395-1403); 
Kaiser  Karls  IV.  goldene  Bulle,  Abschrift  für  König  Wenzel„(1400);  der 
Roman  von  den  Taten  des  Gerard  de  Roussillon,  französische  Übersetzung 
für  Herzog  Philipp  den  Guten  von  Burgund  (1447);  *  Auszug  aus  der  Chronik 
von  Jerusalem,  Brügger  Handschrift  für  Herzog  Philipp  den  Guten  (c.  1450), 
gleichfalls  mit  Miniaturen  der  altflandrischen  Schule;  das  Gebetbuch  Kaiser 
Maximilians  I.,  mit  Vollbildern  von  PaulBening;  das  vielgebrauchte  Gebet- 
buch Kaiser  Karls  V.,  mit  Namensschrift  seiner  Verwandten;  Seb.  Brant's 
„Seelengärtlein",  mit  66  Bildern  von  Gerard  Horebout  u.  a.;  französ. 
Gebetbuch  in  der  Art  der  Livres  d'heures  des  Herzogs  Jean  de  Berry 
(xv.  Jahrb.);  der  Roman  „vom  liebebefangenen  Herzen",  von  Herzog 
Rene  I.  von  Anjou,  älteste  bekannte  Handschrift,  mit  herrlichen  *Minia- 
turen;  französ.  Übersetzung  der  Teseide  Boccaccio's,  ebenfalls  mit  Minia- 
turen in  der  Art  des  Jean  Foucquet  (c.  1470);  mehrere  Handschriften  aus 
der  Bibliothek  des  Königs  Matthias  Corvinus  von  Ungarn,  mit  schönen 
Miniaturen  von  dem  Florentiner  Attavante ;  Eurialo  d'Ascoli's  Gedicht  „vom 
Siege  des  Adlers",  mit  Miniaturen  von  Giulio  Clovio  ;  Torquato  Tasso's 
Gerusalemme  conquistata,  vom  Dichter  selbst  geschrieben.  Unter  den  orien- 
talischen Handschriften  Koranfragmente  in  kufischer  Schrift,  mit  den 
ältesten  arabischen  Miniaturen  (ix.  u.  x.  Jahrh.);  die  arabische  Bilderhand- 
schrift von  Hariri's  Makämen  (1334);  arabische  Bearbeitung  des  Galenus 
über  die  Latwergen,  ebenfalls  mit  Menschen-  und  Tierbildern  (xm.  Jahrh.); 
Prinz  Schähi's  Diwan,  persische  Handschrift  mit  köstlichen  Miniaturen 
(Anf.  des  xvi.  Jahrh.)  ;  das  „Königsalbum",  mit  48  persischen  Kalligraphien 
(xv.u.  xvi.  Jahrh.), 1572  dem  Sultan  Murädlll.  geschenkt. —  ZurHandschriften- 
abteilung  gehört  auch  die  Autographensammlung:  Autographen  der 
Habsbarger  (seit  Maximilian  I.)  und  berühmter  Persönlichkeiten. 

Hervorragende  Wieg  endrucke  (Inkunabeln)  sind:  das  einzige  voll- 
ständige Exemplar  des  Psalteriums  von  Fust  und  Schöffer  (1457);  die 
42 zeilige  Gutenberg-Bibel ;  die  36zeilige  Bibel;  unter  den  spanischen  Früh- 
drucken namentlich  Diego  de  Valera's  Cronica  de  Espana  (Salamanca  1493) 
und  das  Missale  Mozarabicum  ;  Drucke  von  Caxton  und  Wynkyn  de  Worde. 

In  der  Mu  sikalienabteilun  g:  das  mit  herrlichen  Miniaturen  ver- 
zierte Kuttenberger  Cantionale,  seltene  Drucke  von  1503-32,  sowie  musi- 
kalische Autographen  von  Orlando  di  Lasso,  Jos.  Haydn,  Mozart  und 
Beethoven.  —  Das  Hauptstück  der  geographischen  Abteilung  ist 
die  „Peutinger'sche  Tafel"  (xm.  Jahrh.),  die  einzige  erhaltene  Kopie  einer 
römischen  Reichs-Straßenkarte  des  in.  Jahrh.  nach  Chr. 

Die  Kupferstichsammlung,  deren  Kern  die  Sammlung  des  Prinzen 
Eugen  von  Savoyen  bildet,  umfaßt  graphische  Kunstblätter  aller  Schulen. 


Ho&Miolhek.  ™*N-  '•*>«*■    35 

Hervorragend  besonders  der  detitsche  Holzschnitt  und  Kupferstich  (xv.  Jahrh.), 
die  Dürerschule,  Rembrandt,  das  englische  Schabkunstblatt  (xvm.  Jahrb.), 
die  österr.  Graphik  (xix.  Jahrh.)  und  die  moderne  Kunst.  —  Unterab- 
teilungen sind  eine  große  Porträtsammlung  (100000  Blätter,  darunter  die 
Wlassack'flche  und  die  Hyrtl-Friedlowsky'sche  Sammlung),  die  Sammlung 
von  Darstellungen  geschichtlicher  Ereignisse,  Veduten  und  architektonische 
Aufnahmen,  Tafgjwerke  und  Photographien. 

Im  IH.  Stockwerk  (Eingang  an  der  SO. -Seite  des  Josefsplatzes,  mittlere 
Tür)  der  'Papyrus  des  Erzherzogs  Rainer,  eine  große,  1877-78  im 
ägyptischen  Fayüm  entdeckte  und  durch  andere  Funde  ergänzte  "Urkunden- 
Sammlung  in  zehn  Sprachen.  Großer  wissenschaftlicher  Katalog  von  1894. 
—  I.  Saal  (hieroglyphische,  hieratische,  demotische  und  koptische  Texte) : 
Nr  102a.  Papyrus  Reinisch,  ein  Totenbuch  aus  der  Zeit  Thutmosis'1  III. 
(c.  1600  vor  Chr.) ;  103.  hieratisches  Totenbuch  (fast  9m  lang)  mit  der  Dar- 
stellung des  Totengerichts  5  1426-29.  demotische  Rechtsurkunden.  In  den 
Schaupulten  Schreibstoffe  (Papyrus,  Holz,  Ton,  Wachstafel,  Leinwand, 
Leder)  und  Schriftproben.  —  IL  Saal  (griechisch,  lateinisch,  Pehlevi):  225. 
Bekenntnis  aus  der  Volkszählung  im  J.  175  nach  Chr. ;  467.  tachygraphi- 
scher  (stenographischer)  Papyrus  aus  byzantinischer  Zeit ;  445-463.  persische 
Schriftstücke  aus  der  Zeit  der  Sassanidenherrschaft  (Anf.  des  vn.  Jahrh.) ; 
52.  Fragmente  aus  der  Hekale  des  Dichters  Kallimachus  (ni.  Jahrh.  vor 
Chr.);  525-529.  Zauberpapyrus  und  Amulette;  *53i.  Chorgesang  aus  der 
Tragödie  Orestes  von  Euripides  (Text  und  Noten ;  Niederschrift  aus  der 
Zeit  der  Geburt  Christi) ;  536.  Brachstück  aus  der  Septuaginta  (Esaias ; 
m.  Jahrh.);  537.  Fragmente  eines  Stückes  des  Komikers  Epicharmos 
(v.  Jahrh.  vor  Chr.);  541.  Bruchstück  eines  vorkanonischen  Evangeliums 
(n.  Jahrh.).  An  den  Wänden  Mumienbildnisse  aus  Rubajjat;  zwischen  den 
Fenstern  eine  Papyruastaude.  —  III.  Saal  (arabisch,  hebräisch,  syrisch) : 
Urkunden  der  ersten  Nachfolger  des  Propheten  aus  der  Zeit  der  Eroberung 
Ägyptens  (556.  Kontributionsbefehl  des  Oberfeldherrn  Amru,  aus  dem  J.  643) ; 
917  fg.  älteste  Proben  von  Schriften  auf  Hadernpapier;  929 fg.  älteste 
Drucke  auf  Papier  (x.  Jahrh.). 

Die  Durchfahrt  in  der  S.-Ecke  des  Franzensplatzes  (S.  30),  1. 
neben  der  Hauptwache,  mündet  anf  den  äußeren  Burg-  oder 
Heldenplatz  (II.  PI.  B  3,  4),  den  im  SW.  das  1821-24  von 
P.  v.  Nobile  im  klassischen  Stil  erbaute  Burgtor  gegen  die  Ring- 
straße abschließt.  Ihn  schmücken  zwei  Reiterstandbilder  :  1.  Prinz 
Eugen  v.  Savoyen,  der  „edle  Ritter"  und  Führer  der  kaiserlichen 
Heere  gegen  Türken  und  Franzosen  (f  1736) ,  r.  Erzherzog  Karl, 
der  Sieger  von  Aspern  (f  1847),  beide  in  Bronze  von  A.  D.  Fern- 
korn auf  hohen  Marmorsockeln,  1865  und  1860  errichtet. 

Der  Heldenplatz  ist  nach  Gottfr.  Sempera  und  Karl  v.  Hasenauers 
großartigen  Plänen  von  1870-75  als  forumartiger  Mittelhof  einer 
neuen  Hofburg  gedacht,  die  mit  den  beiden  Hofmuseen  jenseit 
des  Burgrings  und  dem  Hofstallgebäude  im  Hintergrund  (vgl.  S.  48) 
ein  Ganzes  bilden  würde.  Zur  Ausführung  ist  nur  der  die  SO.- 
Seite  des  Platzes  einnehmende  Flügel  gelangt,  ein  glänzender  Palast 
im  Spätrenaissancestil,  dessen  Außenbau  beim  Tode  Hasenauer's 
(1894)  größtenteils  vollendet  war.  Den  innern  Ausbau  leitete 
1897-1907  Oberbaurat  Friedr.  Ohmann ,  jetzt  Oberbaurat  Ludw. 
Baumann.  Hier  sollen  auch  die  Sammlungen  des  Erzherzogs  Franz 
Ferdinand  und  die  Aquarelle  und  Handzeichnungen  aus  dem  kunst- 
historischen Hofmuseum  aufgestellt  werden.  —  Die  Rückseite  ist 
dem  Hof-  oder  Kaisergarten  zugewendet,  in  dem  ein  Reiterbild 
Franz'  I.  (1745-65)  von  Balth.  Moll  steht  (unzugänglich). 


36  BouUl.  WIEN.  a.-M*£SS2 

3.  Südwestlicher  Teil  der  Inneren  Stadt. 

Den  NeuenMarkt  (II.  PI.  C  3, 4),  im  W.  der  Kärntner  Straße 
(S.  28),  schmückt  ein  1793  von  B.  Bonner  (S.  24)  in  Bleiguß  aus- 
geführter, 1873  in  Bronze  erneuter  *Brunnen,  mit  einer  weihlichen 
Figur,  die  ein  Medaillonbild  des  Äskulap  hält,  Putten  und  wasser- 
speienden Fischen  in  der  Mitte  und  den  Figuren  der  vier  Haupt- 
flüsse des  Erzherzogtums  Österreich,  Enns,  Ybbs,  Traun  undMarch. 

An  der  Westseite  des  Platzes  liegt  die  Kapuzinerkirche  (II.  PI. 
C  4),  1622-32  im  Barockstil  erbaut,  mit  der  Kaisergruft.  Eintritt 
s.  S.  19 ;  Eingang  1.  von  der  Kirche  (Tür  Nr.  2). 

Die  Kaisergruft  birgt  zur  Zeit  133  Särge.  R.  in  der  1701  erweiterten 
alten  Gruft,  in  die  der  Kapuziner  zuletzt  führt,  die  z.  T.  reich  ver- 
zierten Särge  des  alten  habsburgischen  Hauses :  r.  die  Kaiser  von  Matthias 
(f  1619)  bis  zu  Karl  VI.  (t  1740;  Sarkophag  von  Joh.  Nik.  Moll),  außer 
Ferdinand  II.  (f  1637),  der  in  Graz  beigesetzt  ist  (vgl.  S.236);  1.  ihre 
Gemahlinnen  von  der  Kaiserin  Anna  (+  1618),  der  Stifterin  der  Kirche,  an. 
—  L.  die  1748  angelegte,  mehrfach  vergrößerte  neue  Gruft,  mit  den 
Särgen  der  Habsburg-Lothringer :  im  ersten  Raum  Maria  Theresia  (t  1780) 
und  ihr  Gemahl  Franz  I.  (t  1765),  in  prunkvollem  Doppelsarkophage  von 
Balth.  Moll,  umgeben  von  ihren  Kindern,  am  Fußende  der  schlichte  Kupfer- 
sarg Josephs  II.  (t  1790)  5  im  zweiten  Baum  ebenfalls  in  einfachen  Kupfer- 
särgen Franz  II.  (t  1835),  umgeben  von  seinen  vier  Gemahlinnen,  daneben 
r.  Marie  Luise,  die  Gemahlin  Napoleons  I.  (f  1847),  und  1.  ihr  Sohn,  der 
Herzog  von  Reichstadt  (+  1832);  im  dritten  Raum  neben  einer  Marien- 
statue 1.  die  Kaiserin  Elisabeth  (f  1898),  r.  Kronprinz  Rudolph  (+  1889); 
im  vierten  Raum  Kaiser  Maximilian  von  Mexiko  (t  1867)  und  Särge  des 
Hauses  Toscana,  dann  Erzh.  Karl  (+  1847)  und  Erzh.  Albrecht  (t  1895).  — 
„Historisch-chronologisches  Verzeichnis1*  20  h. 

Den  Albrechtsplatz  (n.  PI.  0  4),  den  verkehrreichen  Platz 
an  der  Rückseite  des  Hofoperntheaters  (S.  48),  schmückt  das  Marmor- 
standbild Mozarfs,  von  V.  Tilgner  (1896),  mit  reizenden  Putten  am 
Sockel.  Gegenüber,  an  der  Augustinerbastei,  der  Albrechtsbrunnen, 
von  Joh.  Meixner  (1869),  mit  Marmorstatuen  der  Donau  und  ihrer 
Nebenflüsse ;  oben  auf  der  Bastei  ein  bronzenes  Reiterbild  des  Erz- 
herzogs Albrecht  (1817-95),  des  Siegers  von  Custoza  im  J.  1866, 
von  K.  Zumbusch  (1898).  —  An  der  N.-Seite  des  Platzes,  Ecke 
Augustinerstraße,  der  Philipphof,  1884  von  K.  König  im  Barockstil 
erbaut,  jetzt  Sitz  des  Jockeiklubs. 

An  der  W.-Seite  des  Albrechtsplatzes  erhebt  sich  das  lang- 
gestrekte  Palais  des  Erzherzogs  Friedrich  (II.  PI.  C  4),  1801-4 
von  Montoyer  erbaut,  1867  umgestaltet,  mit  der  unter  dem  Namen 
Albertina  berühmten  Sammlung  von  Handzeichnungen  und  Kupfer- 
stichen (Eintritt  s.  S.  18).  Direktor:  Dr.  Jos.  Meder. 

Die  *Albertina  (Eingang  im  Hintergebäude,  1.  Stock),  von  Herzog 
-Albert  von  Sachsen-Teschen  (+  1822)  angelegt,  von  Erzherzog  Karl  (f  1847) 
und  Erzherzog  Albrecht  (s.  oben)  fortgeführt,  ist  an  Handzeichnungen  eine 
der  reichsten  in  Europa:  21400  Blätter,  u.  a.  vonRaffael  einige  Madonnen- 
studien, 145  Zeichnungen  von  Dürer,  52  meist  echte  Zeichnungen  von 
Rubens,  150  Zeichnungen  von  Reinbrandt  und  seinen  Schülern  (die 
größte  Sammlung  ihrer  Art).  Des  beschränkten  Raumes  wegen  ist  nur 
ein  kleiner  Teil  der  Schätze  ausgestellt.  Die  Dürer'schen  Zeichnungen, 
von  denen  der  Feldhase  (1502),  das  große  Rasenstück  (1503),  die  sog.  „grüne 
Passion"  (1504)  und  das  Bildnis  Kaiser  Maximilians  I.  (1518)  hervorgehoben 


gjf  WIEN.  1.  Route.    37 

seien,  werden  an  den  Besuchstagen  in  Faksimiles  gezeigt  (die  Originale 
nur  zu  Studienzwecken  an  den  übrigen  Wochentagen  9-12  TJhr,  nach  Mel- 
dung bei  der  Direktion).  —  Die  Kupferstichs ammlung  enthält  über  220000 
Blätter,  darunter  die  Werke  von  A.  Dürer,  Marc  Anton  Raimondi  und 
L.  v.  Leyden  in  Prachtdrucken.  —  Die  Bibliothek  (52  000  Bände)  ist  reich 
an  älteren  Prachtwerken,  an  historischen,  militärwissenschaftlichen  und 
besonders  an  kunstgeschichtlichen  Werken  und  seltenen  alten  Drucken. 
—  Die  Kartensammlung  umfaßt  24000  Landkarten  und  Pläne. 

An  der  W. -Seite  desLobkowitzplatzes  das  Lobkowüzsche 
Palais  (II.  PI.  C  4),  1685-90  von  C.  A.  Cannevale  erbaut. 

Die  Augustinerkirche  {Hofpfarrkirche;  II.  PI.  B  C 4),  1349 voll- 
endet ,  ist  eine  dreischiffige  gotische  Hallenkirche  mit  auffallend 
langem  Chor.  Das  Langhaus  ist  18,6m,  der  Chor  22,8m  hoch.  Der 
unschöne  Turm  hat  1849/60  einen  Aufbau  erhalten. 

Das  Innere  ist  stark  modernisiert.  Im  r.  Seitenschiff,  dem  Eingang 
gegenüber,  das  "Grabmal  der  Maria  Christina  (t  1793),  Tochter  der  Kaiserin 
Maria  Theresia,  das  ihr  Gemahl,  Herzog  Albert  von  Sachsen-Teschen,  1805 
von  Canova  errichten  ließ:  eine  5m  h.  Marmorpyramide  mit  allegor. 
Figuren.  —  Vor  dem  Chor  r.  die  1627  erbaute  Loretokapelle,  in  der  die 
Urnen  mit  den  Herzen  der  Kaiser  und  Kaiserinnen  aufbewahrt  werden 
(vgl.  S.  28).  —  Nebenan  im  Durchgang  die  verschlossene,  aber  durch  das 
Fenster  sichtbare  zweischiffige  gotische  St.  Georgskapelle,  in  deren  Mitte 
das  Grabmal  des  Kaisers  Leopold  II.  (1790-92),  von  Franz  Zauner.  Daneben 
bezeichnet  eine  einfache  Grabplatte  im  Fußboden  die  Buhestätte  van 
Swieten's  (+  1772) ,  des  Leibarztes  der  Kaiserin  Maria  Theresia.  An  der 
Eingangswand  das  Grabmal  des  Feldmarschalls  Grafen  Daun  (1705-66),  von 
A.  K.  Moll,  durch  Maria  Theresia  „patriae  liberatori"  errichtet.  —  Pater 
Abraham  a  Santa  Clara  (+  1709)  war  Prediger  an  dieser  Kirche. 

In  der  von  der  Kirche  zum  Graben  führenden  Dorotheergasse, 
r.  Nr.  17,  der  1901  vollendete  Neubau  des  fc.  fe.  Versatz-  und  Ver- 
steigerungsamtes oder  Dorotheums  (II.  PI.  C  3,  4;  werktags  3-5  Uhr), 
1.  Nr.  18  die  evang. -lutherische  und  Nr.  16  die  reformierte  Kirche. 

Den  Josefs  platz  (II.  PI.  B  3,  4) ,  auf  dem  ein  bronzenes 
Rtiterbild  Josefs  II.  (1780-90)  in  Imperatorentracht  von  Fr.  Zauner 
steht  (1807),  begrenzen :  n.w.  die  Redoutensäle  (S.  32),  s.w.  die 
Hofbibliothek  (S.  33 ;  der  Torweg  in  der  W.-  Ecke  führt  in  den 
Schweizerbof,  s.  S.  32);  s.o.  das  ehem.  Augustinerkloster  (Lesesaal 
der  Hof  bibliothek  s.  S.  34) ;  ö.  Nr.  5  der  gräfl.  Pallavicini' sehe  Palastt 
1783-84  für  den  Grafen  v.  Fries  durch  J.  F.  v.  Hohenberg  im  klassi- 
zistischen Stil  erbaut,  mit  Karyatidenportal  von  Zauner. 

In  der  N.-Ecke  des  Josefsplatzes  führt,  zwischen  dem  Redouten- 
saalbau  und  der  Stallburg,  die  S.  30  erwähnte  überwölbte  Durch- 
fahrt zur  Reitschulgasse  und  dem  Michaeler  Platz. 

Vom  Michaeler  Platz  (S.  29)  führt  die  Schauflergasse  westl.,  an 
dem  Gebäude  der  k.  k.  Landwirtschaf ts-Qesellschaft  (Nr.  6)  vorüber, 
zum  Ballhausplatz  (II.  PI.  B  3),  an  dessen  W. -Seite  das  Mini- 
sterium des  Äußern  und  des  kaiserl.  Hauses,  1716-21  erbaut,  1881-82 
bedeutend  erweitert.  —  Volksgarten  s.  S.  46. 

Nordl.  vom  Ballhausplatz  ist  der  Minoritenplatz  (H.  PI. 
B  3).  Die  Minoritenkirche,  eine  dreischiffige  gotische  Hallen- 
kirche, 1404  vollendet,  mit  skulpturenreichem  Portal  (um  1395), 
seit  der  Aufhebung  des  Minoritenklosters  (1786)  Kirche  der  Ita- 


38     Ä«**.  WH»-  3.SMwe(Ä 

liener,  enthält  seit  1846  im  1.  Seitenschiff  eine  Mosaikkopie  des 
Leonardo'schen  Abendmahls  5  im  r.  Seitenschiff  das  Denkmal  des 
Dichters  Metastasio  (f  1782  in  Wien),  von  Lnccardi  (1854).  — 
Nor  dl.  vor  der  Kirche  ein  Marmor  sitzhild  des  Malers  Rud.  von  Alt, 
von  Scherpe  (1912).  An  der  S. -Seite  des  Platzes  das  1902  von 
Hofer  nnd  Holzeland  erbaute  k.  u.  k.  Haus-,  Hof-  und  Staatsarchiv 
(H.  PI.  B  3),  mit  100000  Urkunden  (znm  Studium  werkt.  9i/2-2V2, 
So.  10-1  Uhr  geöffnet;  die  Schausammlung  Mi.  10-1  Uhr  gegen 
Karten,  die  tags  vorher  in  der  Direktion  ausgegeben  werden,  Katalog 
1  K).  Nordwestl.  Nr.  5  das  Kultus-  u.  Unterrichtsministerium, 
1683  im  Barockstil  als  Starhemberg-Palais  erbaut.  —  In  der  N W.- 
Ecke des  Platzes  liegt,  nach  der  Bankgasse  und  der  Löwelstraße 
zugewendet,  das  fürstl.  Lieehtenstein'sche  Majoratshaus  (II. 
PI.  B  3),  1699-1711  von  Gabrielli  und  Martinelli  errichtet,  mit 
prachtvollem  Treppenhaus.  —  Hofburgtheater  s.  S.  46. 

Östl.  von  der  Minoritenkirche,  Herrengasse  Nr.  11,  die  Statt- 
halterei  (II.  PI.  B  3),  1847  von  P.  Sprenger  erbaut.  —  Dieser  gegen- 
über, Herrengasse  Nr.  8 ,  in  einem  Barockbau  vom  Ende  des 
xvii.  Jahrb.,  das  niederösterreichische  Landesmuseum  (IL  PL 
B  3),  eine  Sammlung  von  natur-  und  kulturgescbichtlichen  Gegen- 
ständen aus  Niederösterreich:  Einlaß  s.  S.  19.    „Führer"  60  h. 

I.  Saal:  Münzen  und  Medaillen,  u.  a.  sog.  Raitpfennige ;  Urkunden, 
u.  a.  eine  solche  Kaiser  Friedrichs  I.  Barbarossa  von  1162;  Marmorbüste 
Kaiser  Franz1  I.  von  P.  Marchese.  —  II.  Saal:  naturwissenschaftliche  Ab- 
teilung. —  III.  Saal:  Wiener  Empiresalon  um  1800.  —  IV.  Saal,  histo- 
rische und  volkskundliche  Abteilung:  Funde  aus  der  Stein-,  Bronze-  und 
Eisenzeit;  volkstümliche  Keramik;  bäuerliche  Arbeiten  in  Holz  und  un- 
edlem Metall;  Volkstrachten.  —  V.  Saal:  niederösterreichische  Bauern- 
stube aus  St.  Peter  in  der  Au  (1783).  —  Im  Erdgeschoß  das  Lapidarium, 
mit  Altar-  und  Votivsteinen  aus  römischer  und  späterer  Zeit. 

Herrengasse  Nr.  13  das  niederösterreichische  Landhaus  (II.  PI. 
B  3),  1513-18  am  Minoritenplatz  errichtet,  1560-1600  bis  zur 
Herrengasse  ausgebaut,  1837-44  von  Pichl  z.  T.  neu  aufgeführt. 
Eintritt  1.  Juni-30.  Sept.  9-1  Uhr  durch  den  Hauswart. 

Eingangshalle  und  Hof  waren  am  13.  März  1848  ein  Hauptschauplatz 
der  Revolution.  —  L.  im  I.  Stock  die  niederösterreich.  Landesbibliothek 
(22  000  Bände;  Bibliothekar:  Dr.  Vancsa);  der  Hauptsaal,  ehemals  Sitzungs- 
zimmer der  Abgeordneten,  hat  eine  schöne  Renaissance -Holzdecke  von 
Gr.  Haas  (1572);  dahinter  das  Manuskriptenzimmer,  mit  prächtiger  Decke 
(Malereien  von  1571,  1846  restaurierl),  und  zwei  schöne  Marmorportale. 

Das  Rückgebäude  enthält  im  Erdgeschoß  eine  Kapelle,  mit  gotischem 
Gewölbe.  Im  I.  Stock  mehrere  aus  dem  J.  1571  stammende,  im  xvm. 
und  xix.  Jahrh.  modernisierte  Räume:  der  Rittersaal,  die  Herrenstube, 
der  Sitzungssaal,  mit  Deckengemälde  von  Antonio  Beduzzi  (1710)  und  die 
Prälatenstube. 

Strauchgasse  1,  unweit  n.ö.  vom  Landhause,  steht  im  Kassen- 
raum der  1852  als  Palais  Montenuovo  erbauten  Anglo  -  österreichi- 
schen Bank  eine  schöne  bronzene  Brunnengruppe  von  Fernkorn, 
St.  Georg  mit  dem  Drachen  (1853). 

Die  Herrengasse  mündet  nördl.  auf  die  Freiung  (S.  39),  südl. 
auf  den  Michael  er  Platz  (S.  29). 


ÄrdweS,l.Teil.  WIEN.  i.  Eoule.    39 

4.  Nordwestlicher  Teil  der  Inneren  Stadt. 

Der  Platz  Am  Hof  (II.  PI.  B  0  2),  der  größte  der  Altstadt, 
n.w.  vom  Graten  (S.  29),  bezeichnet  die  Stelle  der  ältesten  Burg 
der  Babenberger  (S.  22).  In  der  Mitte  eine  Mariensäule  (1668).  — 
Die  Pfarrkirche  am  Hof  (zu  den  neun  Chören  der  Engel),  an  der 
0.- Seite,  ursprünglich  ein  gotischer  Ban  (xv.  Jahrh.),  ist  im 
xvi.  Jahrh.  und  1662  umgebaut  worden.  — An  der  W.-Seite,  Nr.  6, 
die  Österr.  Kreditanstalt  (IL  PI.  B  2),  1858  von  Fröhlich  erbaut.  — 
An  der  N.-Seite,  Ecke  der  Färbergasse,  Nr.  10  das  ehem.  bürger- 
liche Zeughaus,  jetzt  Hauptfeuerwache,  1542  erbaut,  mit  Fassade 
von  1732. 

In  der  Mitte  der  Fr  eiung(II.  PI.  B2),  des  westl.  anstoßenden 
Platzes,  der  seinen  Namen  dem  Asylrecht  der  Schottenkirche  ver- 
dankt, der  Austriabrunnen  von  Ludw.  v.  Schwanthaler  (1846). 

Links  Nr.  2  die  Österr. -Ungarische  Bank,  1860  im  italienischen 
Rundbogenstil  von  Ferstel  eTbaut;  im  ersten  Stock  der  Beethoven- 
saal (Eingang  Strauchgasse  4 ;  s.  S.  16).  Im  Durchgang  zur  Herren- 
gasse, dem  sog.  Bank-Basar,  ein  hübscher  Brunnen  von  Fernkorn. 

R.  nebenan  Nr.  3  das  gräfl.  Harrach'sche  Palais  (H.  PI.  B  2), 
1689  erbaut,  mit  wertvoller  Gemäldegalerie :  Einlaß  s.  S.  18;  Ein- 
gang Tür  1.  vom  Hauptportal,  zwei  Treppen  hinauf.  Die  Samm- 
lung zählt  über  400  Bilder,  namentlich  Italiener  und  Franzosen 
des  xvn. -xvin.  Jahrh.,  sowie  Niederländer  und  Spanier  des 
xvn.  Jahrh.,  unter  diesen  einige  Meister,  die  man  außerhalb  Spa- 
niens selten  findet.    Verzeichnis  50 h.    Direktor:  Dr.  Dernjac. 

I.  Saal.  Niederländer  und  Deutsche.  An  der  Ausgangswand:  17. 
Paul  Potter  (?),  Landschaft  mit  Kühen;  1.  Jan  Fyt  und  Com.  Schut(?), 
Früchtekranz.  —  51.  Antwerpener  Schule  (xv.  Jahrh.),  großer  (stark  restau- 
rierter) Flügelaltar  aus  Bohrau,  in  der  Mitte  Christus  am  Kreuz,  1.  die 
h.  Anna  selbdritt,  r.  die  h.  Helena;  32.  E.  Bosch,  Christus  in  der  Vor- 
hölle; *44.  Meister  der  weibliehen  Halbfiguren,  drei  musizierende  Mädchen; 
315.  Jac.  van  Ruysdael(?),  Landschaft  (1649).  —  39.  Jac  Jordaens,  der  h. 
Christoph  (Farbenskizze) ;  4.  W.  Cl.  Heda,  Stillehen  (1635).  —  387.  G.  Pencz, 
Kimon  und  Pero  (1546).  —  Das  I.  Kabinett  dient  als  Arbeitsraum. 

II.  Saal.  Meist  Franzosen  und  Italiener.  An  der  Eingangswand:  208, 
121.  Jos.  Vernet,  Seestücke  (121  beschädigt).  —  195,  187.  Raph.  Mengs,  h. 
Christoph,  Geburt  Christi;  331.  H.  Rigaud,  Graf  Ferdinand  Harrach  (1698); 
*188.  Pompeo  Batoni,  Susanna  im  Bade  (1751) ;  176.  Domenichino,  h.  Hierony- 
mus.  —  171.  Gasp.  Dughet  (Poussin),  römische  Landschaft  mit  Tempel- 
ruine; 118.  Claude  Lorrain,  Sonnenuntergang. 

III.  Saal.  Bilder  von  und  nach  Ribera  (*282.  h.  Bartholomäus,  253), 
Luca  Giordano  (228,  250,  280),  Caravaggio,  Solimena  (242,  243,  246,  249,  252). 

IL  Kabinett  (Tribuna),  mit  den  besten  Bildern  der  Galerie.  Vor  allem 
Spanier:  *333.  Velazquez ,  Bildnis  eines  jungen  Mannes;  *592,  318.  Juan 
Carreno,  Karl  IL  von  Spanien,  Maria  Anna,  Witwe  Philipps  IV.;  *306.  J.  B. 
del  Mazo  (?,  nicht  Velazquez),  spanischer  Infant  als  Kardinal ;  Bilder  von 
Coello,  Greco  u.  a.  Außerdem :  218.  Rembrandt,  betender  Greis  (1661) ;  46. 
Amberger,  männl.  Bildnis;  296.  Art  des  B.  van  Orley,  Anbetung  der  Könige; 
298.  P.  Brueghel  d.  J,  die  sieben  Werke  der  Barmherzigkeit;  325.  Jakob 
van  Amsterdam,  männl.  Bildnis;  303.  Com.  de  Vos,  weibl.  Bildnis;  330. 
Tizian  (Werkstattbild),  h.  Sebastian.  Am  Eingang  289.  Canaletto,  Ansicht 
der  Freiung  mit  dem  Harrach'schen  Palais. 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  3 


40    Route  1.  WIEN.  4.  tfordw'esSr 

K.  vom  Harrach'schen  Palais,  Freiung  Nr.  4,  am  Ende  der 
Herrengasse  (S.  38),  liegt  das  *Palais  des  Fürsten  Kinsky  (II.  PI. 
B  2),  mit  reicher  Fassade  und  stattlicher  Eingangshalle,  im  Barock- 
stil 1709-13  von  Hildebrand  für  den  Grafen  Dann  erbant. 

Die  NW.-Seite  der  Freinng  nimmt  die  Schottenkirche  (II.  PI. 
B  2)  ein,  die  ihre  hentige  Gestalt  hei  einem  Umhan  1638-42  erhielt, 
im  xix.  Jahrh.  mehrfach  restanriert.  Im  Innern  zwei  Altarbilder 
von  Sandrart,  Hochaltar  von  Ferstel;  neben  dem  südl.  Seitenein- 
gang ein  Denkmal  des  Grafen  Starhemberg  (f  1701 ;  S.  23),  der  in 
einer  Nische  nnter  dem  Hochaltar  rnht;  daneben,  in  der  unzu- 
gänglichen  Stiftergrnft ,  das  1901  ernente  Grabmal  des  Herzogs 
Heinrich  Jasomirgott,  an  den  anch  an  der  westl.  Anßenseite  der 
Kirche  ein  Denkmal  von  J.  Breitner  (1893)  erinnert.  —  Die  Kirche 
gehörte  zu  der  nördl.  anstoßenden  ehem.  Benediktiner abtei,  dem 
sog.  Schottbnhof  (II.  PI.  B  2),  der  1158  von  schottisch-irischen 
Mönchen  gegründet,  aber  mehrfach  nmgebant  wurde  (im  östl.  Flügel 
einige  Räume  mit  Gemälden,  u.  a.  bibl.  Szenen  mit  Wiener  An- 
sichten im  Hintergrund,  xv.  Jahrh.).  Auch  der  1773  erneute,  der 
Abtei  Melk  (S.  138)  gehörige  Mölkerhof,  auf  der  andern  Seite  der 
Schottengasse  (Nr.  3),  ist  eine  jener  geistlichen  Stiften  gehörigen 
Gebäudegruppen,  die  einen  großen  Teil  der  Stadt  einnahmen.  Die 
Schottengasse  mündet  nördl.  auf  den  Schottenring,  s.  S.  43. 

An  der  Nordostecke  der  Freiung,  Renngasse  4,  ist  das  gräfl. 
Sehönborn'sche  Palais  (IL  PI.  B  2),  um  1700  von  Fischer  v.  Erlach  (?) 
im  Barockstil  aufgeführt,  mit  schöner  Yorhalle  und  einer  kleinen 
Gemäldegalerie  (120  Bilder,  meist  Niederländer),  die  in  den  präch- 
tigen Rokokoräumen  des  I.  Stocks  aufgestellt  ist.  Eintritt  s.  S.  19  ; 
Eingang  in  der  Vorhalle  (r.).   Katalog  (1910)  40  h. 

I.Saal:  15.  Jan  Wynants,  Flußtal  (1673);  17.  Rubens  (?),  Faun  und 
Bacchantin  mit  Fruchtkorb;  18.  F.  Bol,  Hagar  in  der  Wüste;  *23.  Jac. 
Jordaens,  Meergötter.  Außerdem  Möbel,  Porzellan,  Gläser  n.  a.  —  II.  S  a  a  1 : 
2'4.  Ganaletto,  das  Brunnenhaus  auf  der  Festung  Königstein  in  Sachsen; 
25,  28.  Jan  Weenix,  totes  Wild;  27.  D.  Teniers  d.  J.(f),  ein  Gelehrter; 
48.  Carlo  Cignani,  Venus  und  Amor;  32.  J.  van  Goyen,  Ansicht  von  Dord- 
recht ;  35,  37.  Jac.  Gerrüsz  Cvyp,  männl.  Bildnisse  (1633  und  1634) ;  *41. 
Hans  Holbein  d.  J.,  männl.  Bildnis  (1532) ;  43.  Gäbr.  Metsu,  die  belauschte 
Brief  schreiberin.  —  III.  Saal:  86.  Rubens,  Studienkopf  zur  Löwenjagd 
(München);  76.  Jac.  van  Ruysdael,  Schloß  Bentheim;  90.  Ä.  van  Dyck,  die  h. 
Familie;  62.  P.  Neeffs  d.Ä.,  das  Innere  der  Kathedrale  zu  Antwerpen; 
96.  J.  van  Goyen,  Landschaft;  52.  Adr.  van  Ostade,  Bauernunterhaltung ; 
114.  /.  D.  de  Heem,  Stillehen.  —  Im  IV.  Zimmer  (neben  dem  II.  Saal): 
Antiquitäten.    In  einem  Nebenraum  eine  zierliche  Rokoko- Sänfte. 

Vom  NW.-Ende  des  Grabens  (S.  29)  führen  r.  die  Tuchlauben 
durch  den  ältesten  Stadtteil  zum  Hohen  Markt  (II. PI.  C 2, 3).  Das 
ehem.  SiNA'sche  Palais  (Nr.  8),  von  Hansen  1860  umgebaut,  nimmt 
angeblich  die  Stelle  des  römischen  Prätoriums  ein  (Denktafel).  In  der 
Mitte  des  Platzes  ein  Votivdenkmal  mit  der  Vermählung  Maria,  nach 
Fischer  v.  Erlach's  Entwurf  1732  errichtet,  die  Figuren  von  Corradini. 

Zwischen  dem  Hohen  Markt  und  dem  Donaukanal  befand  sich 
bis  1622  das  Judenviertel  (vgl.  S.  21).  —  An  der  Ruprechtsstiege, 


WIEN.  1.  Route.    41 

unweit  des  Franz-Josef-Kais  (S.  42),  r.  die  St.  Ruprechtskirche 
(II.  PI.  D  2),  der  Überlieferung  nach  die  älteste  Kirche  Wiens,  mit 
romanischen  Resten  aus  dem  Anfang  des  xm.  Jahrh.,  im  xix.  Jahrh. 
gotisch  verändert. 

Zwischen  der  Wipplinger  Straße  und  dem  Judenplatz  erhebt 
sich  das  Ministerium  des  Innern  (II.  PI.  C  2),  1714  für  die  böh- 
mische Hoflcanzlei  von  Fischer  v.  Erlach  erbaut.  —  Gegenüber, 
Wipplinger  Str.  8,  das  alte  Rathaus  (II.  PI.  C  2)  oder  Magistrats- 
Gebäude,  ursprünglich  1316  von  Herzog  Friedrich  dem  Schönen  der 
Stadt  geschenkt,  die  barocke  Fassade  aus  dem  Anf.  des  xvm.  Jahrh. 
Im  Hof  ein  Brunnen  mit  prächtigem  Bleigußrelief,  Perseus  und 
Andromeda,  von  R.  Donner  (1741). 

R.  neben  dem  Rathaushof  die  Salvator-  oder  Rathauskapelle 
(II.  PI.  C  2 ;  nur  So.  10-12  Uhr  geöffnet),  seit  1871  den  Altkatho- 
liken gehörig ;  es  sind  eigentlich  zwei  Kapellen :  ein  zierlicher 
frühgotischer  Bau  (1361)  und,  an  der  Salvatorgasse ,  eine  spät- 
gotische Kapelle  (1540),  mit  Portal  im  Stil  der  venezianischen 
Frührenaissance,  einem  der  ältesten  Renaissance-Denkmäler  auf 
deutschem  Boden  (2.  Hälfte  des  xvi.  Jahrh.). 

*Maria-Stiegen  (H.  PI.  C  2  ;  Maria  am  Gestade),  am  NW.-Ende 
der  Salvatorgasse,  jetzt  Nationalkirche  der  Tschechen,  hat  ein  ein- 
schiffiges, 1394-1427  erneutes  spätgotisches  Langhaus,  das  sich  an 
den  großen  1369  vollendeten  Chor  in  etwas  verschobener  Richtung 
anlegt.  Sehr  merkwürdig  ist  der  57m  h.  siebeneckige  Turm,  1536 
aufgeführt,  mit  reich  durchbrochenem  steinernem  Kuppelhelm. 

5.   Östlicher  Teil  der  Inneren  Stadt. 

Die  stillen  Gassen  im  0.  der  Kärntner  und  Rotenturm-Straße 
enthalten  eine  Anzahl  sehenswerter  Bauten. 

Himmelpfortgasse  Nr.  8  das  *Finanzministerium  (H.  PI.  C  4), 
der  ehem.  Winterpalast  des  Prinzen  Eugen  von  Savoyen  (f  hier  am 
21.  April  1736),  in  reichem  Barockstil  1703-11  von  J.  B.  Fischer 
v.  Erlach  und  L.  Hildebrand  erbaut ,  mit  malerischem  Treppen- 
hause und  prächtigen  Innenräumen.  Auch  der  südl.  Teil  des  Ge- 
bäudes, nach  der  Johannesgasse  zu,  ein  nach  1690  für  den  Grafen 
A.  v.  Questenberg  erbauter  Palast,  ist  ein  bemerkenswertes  Beispiel 
des  Wiener  Barockstils,  mit  schöner  Treppenanlage.  —  Die  kleine 
St.  Ankakibche  (H.  PI.  C  4),  1320  gegründet,  1627-1773  zu  dem 
angebauten  Jesuiten -Noviziat  gehörig,  1632  im  Barockstil  umge- 
baut, nach  einem  Brande  1747  von  Daniel  Gran  neu  mit  Decken- 
fresken ausgeschmückt,  ist  jetzt  Nationalkirche  der  Franzosen  (So. 
französ.  Predigt). 

Beim  Stephansplatz ,  Singerstraße  7,  liegt  das  1730  erneute 
Deutschordenshaus,  mit  dem  Zentralarchiv  des  Deutschen  Ritter- 
ordens im  ersten  Stock  (geöffnet  werktags  9-2  Uhr).  Die  zuge- 
hörige Elisabethkirche  (II.  PI.  0  3  ,•  geöffnet  8l/2-10  Uhr  vorm.),  1326 

3* 


42    Beutel.  WIEN.  5.  Östuie/S 

geweiht,  1747  modernisiert,  1864  hergestellt,  enthält  viele  Wappen- 
schilder, Fahnen  nnd  Grabmäler;  der  Hochaltar,  niederländische 
Arheit  aus  dem  Anf .  des  xv.  Jahrh. ,  stammt  ans  der  Hochmeister- 
kapelle der  Marienburg  in  Pr. ;  neben  dem  Eingang  das  Renaissance- 
Grabmal  des  Komturs  Jobst  v.  Wetzhausen,  von  Hering  (1524).  — 
Weiter,  Nr.  16,  das  Palais  des  Grafen  Breuner,  um  1730  vielleicht 
von  dem  damaligen  Besitzer  Stadthauptmann  Neupauer  erbaut,  mit 
bemerkenswerter  Barockfassade.  —  Nahebei,  auf  dem  Franziskaner- 
platz (II.  PI.  OD3,  4),  der  Mosesbrunnen,  Zinkguß  von  J.  M,  Fischer 
(1798). 

Die  Hauptverkehrsader  zwischen  der  Rotenturmstraße  und 
dem  Stubenring  (S.  50)  ist  die  Wo  11z eile  (II.  PL  D  3). 

Wenige  Schritte  n.,  Universitätsplatz  2,  die  alte  Universität, 
jetzt  Sitz  der  1847  gegründeten  Akademie  der  Wissenschaften 
(II.  PI.  D  3),  1753-55  von  dem  franz.  Architekten  J.  N.  Jadot  de 
Tille  Issey  erbaut,  mit  prächtigem,  381  qm  großem  *Festsaal,  der  im 
J.  1848  viel  genannten  „Aula".  Die  ehem.  Univebsitätskirche, 
als  Jesuitenkirche  1631  aufgeführt,  ist  im  Innern  1705  von  A.  Pozzo 
in  üppigem  Barockstil  umgebaut  und  mit  Gewölbefresken  ge- 
schmückt worden.  —  N.w.  das  Lugeck  (II.  PL  D  3) ,  mit  einem 
Bronzestandbilde  Gutenberg's,  von  H.  Bitterlich  (1900). 

Östl.  vom  Universitätsplatz,  in  der  Postgasse,  liegen  das  1225 
gestiftete  Dominikanerkloster.  (II.  PL  D  3;  die  Kirche  1631  er- 
neut), die  1572  erbaute,  1772  hergestellte  Barbarakirche  (jetzt 
griechisch-unierte  Kirche),  das  Handelsministerium  (Nr.  8)  und  das 
Hauptpostamt  (Nr.  10/12 ;  S.  13).  Östl.  von  der  Post,  an  der  Biber- 
straße, das  1906  von  0.  Wagner  erbaute  Postsparkassengebäude 
(IL  PL  D  E  3;  über  2000  Beamte).  —  Am  Fleischmarkt  die  Grie- 
chische Kirche  (II.  PL  D  2,  3;  Kirche  der  nicht-unierten  Griechen), 
1787  errichtet,  1858  von  Hansen  im  byzantinischen  Stil  umgebaut. 
—  Seitenstettengasse  2  (IL  PL  D  2)  ein  Haus  mit  fünfstöckigem, 
mittelalterlichem  Turm  (Aussicht). 

An  der  Nordseite  der  Inneren  Stadt  zieht  sich  am  Donaukanal 
(S.  20)  der  Franz-  Josef  s-Kai  (IL  PL  C-E  1,  2)  entlang,  der 
zwischen  der  Maria-  Theresien-,  früher  Augarten- Brücke  (unweit  des 
Schottenrings,  s.  S.  43)  und  der  Stephaniebrücke  über  der  Unter- 
grundstrecke der  Stadtbahn  (S.  12)  mit  Anlagen  geschmückt  ist 
und  bei  der  Marienbrücke  (auf  der  W.-Seite  eine  bronzene  Marien- 
statue von  Schwathe,  1909)  und  der  1911  erneuerten  Ferdinands- 
brücke vorüber  bis  zur  Aspernbrücke  am  Stubenring  (S.  50)  reicht. 
Am  jenseitigen  Ufer  die  Leopoldstadt,  s.  S.  89. 


6.  Die  Ringstraße  nnd  ihre  nächste  Umgebung. 

Straßenbahnen  (S.  9).  Die  mit  Buchstabensignalen  versehenen 
Dukchgangslinien  (S.  9/10;  ausgenommen  H2  und  J21  durchfahren  die  Ring- 
straße ganz  oder  teilweise.  —  Von  der  Ringstraße  gehen  folgende  Pendel- 


ÄgstraßeundUmgebung.      WIEN.  i.  Baute.     43 

Linien  aus:  vom  Börsenplatz  Nr.  36,  40  (beide  an  der  Liechtensteingalerie 
vorüber) ;  vom  Schottenring  Nr.  41A  ;  von  der  Schottengasse  Nr.  37-39,  41,  43 ; 
von  der  Bellariastraße  Nr.  46,  49;  von  der  Babenberger  Straße  Nr.  50,  52;  von 
der  Eschenbachgasse  Nr.  07 ;  von  der  Opernschleife  Nr.  63  (Schönbrunn),  64,  67. 

Die  **Ringstrqße ,  wie  die  alten  Boulevards  in  Paris  auf  ehe- 
maligem Festungsgebiet  entstanden  (S.  20) ,  umzieht  mit  dem 
Franz- Josefs -Kai  die  ganze  Altstadt  in  einer  Länge  von  5,5km 
bei  57m  Breite.  Mit  ihren  großartigen  Monumentalbauten,  vor- 
nehmen Wohnhäusern,  Denkmälern,  Garten-  und  Parkanlagen  ist 
sie  der  Stolz  des  modernen  Wien.  Der  große  Verkehr  beschränkt 
sich  auf  die  SW.-Strecke. 

Am  Franz -Josefs -Kai,  unweit  der  Maria -Theresien- Brücke 
(S.  42),  beginnt  im  NW.  der  Schottenring  (II.  PI.  B  C  1,  2), 
dessen  Name  an  ehem.  Grundbesitz  des  Schottenklosters  (S.  40) 
erinnert.  Gleich  rechts  auf  einem  kleinen  Platze,  dessen  Hinter- 
grund die  Rudolfskaserne  bildet,  das  von  den  „Wienern  ihrem 
Hausregiment"  zum  200jähr.  Jubiläum  gewidmete,  1906  errichtete 
Deutschmeister-Denkmal,  mit  Bronzebildwerken  von  Joh.  Benk :  auf 
hohem  Granitsockel  ein  Soldat  mit  der  Fahne;  darunter  vorn  die 
Figur  der  Vindobona,  an  den  Seiten  in  zwei  Gruppen  Tapferkeit 
(1.)  und  Kameradschaft  (r.);  auf  den  Reliefs  Ruhmestaten  des  Re- 
giments, vorn  Prinz  Eugens  Sieg  über  die  Türken  bei  Zenta  (1697), 
hinten  Dauns  Sieg  über  die  Preußen  bei  Kolin  (1757). 

L.  die  Börse  (II.  PI.  B  1,  2),  1872-77  nach  Plänen  von  Th.  v. 
Hansen  erbaut,  mit  schöner  Vorhalle  und  58m  langem,  26m  breitem, 
23m  hohem  Hauptsaal  (Eintr.  zur  Galerie,  12i/2-2i/2  Uhr,  60  ä).  Im 
oberen  Stock  das  Museum  für  Österreich.  Volkskunde  (S.  88). 

Rechts  Nr.  11  die  Polizeidirektion;  —  Nr.  7,  Ecke  der  Heßgasse, 
das  an  der  Stelle  des  1881  niedergebrannten  Ringtheaters  1885  von 
Fr.  Schmidt  im  gotischen  Stil  erbaute  kaiserl.  Stiftung  s-oier  Sühn* 
haus  (H.  PL  B  1,  2),  mit  Votivkapelle,  den  Wiener  Wohltätigkeits- 
anstalten gewidmet.  L.  das  Haus  des  Wiener  Bankvereins,  1910-12 
nach  Plänen  von  Gotthilf  und  Neumann  erbaut. 

Auf  dem  mit  Anlagen  geschmückten  Maximiliansplatz, 
zwischen  der  Währinger  Straße  (S.  100)  und  der  Universitätsstraße, 
erhebt  sich  die  *Votivkirche  (H.  PI.  A  1 ;  Heilandskirche) ,  zum 
Andenken  an  die  Rettung  des  Kaisers  aus  Mörderhand  (1853) 
von  Ferstel  1856-79  im  got.  Stil  errichtet,  der  erste  hervorragende 
neuere  Kirchenbau  Wiens ,  dreischiffig  mit  Querschiff,  Chorum- 
gang und  Kapellenkranz.  Schöne  Fassade  mit  zwei  durchbroche- 
nen 96m  h.  Türmen  und  reichem  Statuenschmuck.  Das  in  Gold 
und  Farben  prangende  Innere,  mit  78  Glasgemälden,  ist  6-11  und 
4-6  Uhr  zugänglich.  In  der  Salmkapelle ,  neben  dem  s.  Quer- 
schiff, das  marmorne  Renaissance-Grabmal  des  Grafen  Niklas  Salm 
(f  1530;  S.  22),  1878  von  Raitz  bei  Brunn  hierher  übertragen. 

Bei  der  Schottengasse  (S.  40)  beginnt  der  *Franzensring 
(IL  PL  AB  2,  3),  der  großartigste  Teil  der  Ringstraße. 


44    Route  1.  WIEN.  6.EÄÄ 

R.  die  *Universität  (II.  PI.  A  2) ,  ein  21 412  qm  umfassendes 
Viereck,  im  Stil  der  ital.  Hochrenaissance  von  Heinr.  v.  Ferstel 
1873-84  erbaut.  Eine  Rampe  und  Freitreppe  führen  zu  dem  mit 
einer  Giehelgruppe  von  Jos.  Tautenhayn  d.  Ä.  (Geburt  der  Athene) 
geschmückten  Portikus  und  in  das  durch  zwei  Stockwerke  gehende 
Vestibül  („Aula").  Im  ersten  Stock  des  r.  Flügels  ist  der  große 
Festsaal  (gegen  Trkg.  zugänglich);  über  der  Haupttreppe  des  1. 
Flügels  ein  Marmorstandbild  Franz  Josephs  I.,  von  K.  Zumbusch. 
Im  Arkadenhof  der  marmorne  Kastalia  -  Brunnen ,  von  Hellmer 
(1910) ;  in  den  Bogengängen  Büsten  verstorbener  Universitäts- 
lehrer.—  Die  Mitte  der  Westfassade  nimmt  die  Universitäts-Biblio- 
thek ein,  mit  über  831  000  Bänden  und  einem  Lesesaal  (werkt.  9-8, 
im  Sommer  9-5  Uhr,  vom  22.  Aug.  -16.  Sept.  nur  Di.  und  Fr. ;  15.- 
22.  Aug.  geschlossen;  Direktor:  Regierungsrat  I.  Himmelbaur). 

Die  Universität,  nach  der  1348  gestifteten  Prager  die  älteste  deutsche, 
1365  gegründet,  unter  Maria  Theresia  seit  1752  durch  van  Swieten  reorgani- 
siert, 1755-1857  in  der  jetzigen  Akademie  der  "Wissenschaften  (S.  42),  zählt 
über  530  Professoren  und  Privatdozenten,  8500  Studenten  und  18C0  Hörer. 
—  Zur  Universität  gehören  u.  a.  auch  die  Sternwarte  (S.  105),  das  physikal. 
Institut  (S.  101),  der  botanische  Garten  (S.  93),  das  chemische  Institut  (S.  100), 
das  anatom.-patholog.  Museum  (S.  101),  das  anatom.  Institut  (S.  101),  die 
evangel. -theolog.  Fakultät  (IX.  Türkenstr.  4). 

In  der  Nähe,  Universitätsstr.  7,  das  Korpskommando  (II.  PI.  A  2;  S.  20), 
ein  Renaissancebau  von  Doderer  (1874);   am  Portal  Atlanten  von  V.  Pilz. 

Gegenüber  der  Universität  steht  der  Liebenberg  -  Obelisk,  zur 
Erinnerung  an  den  tapfern  Bürgermeister  von  Wien  während  der 
zweiten  Türkenbelagerung  (1683),  von  Joh.  Silbernagl  (1890). 

Von  der  Südseite  der  Universität  bis  zum  Reichsratsgebäude 
(S.  47)  erstreckt  sich  der  hübsche  Rathauspark  (IL  PI.  A  2,  3). 
In  der  Mitte  acht  Marmor  Standbilder  von  Förderern  Wiens.  Im 
südl.  Teil  das  Lanner  -  Strauß -Denkmal,  von  Seifert  (1906):  vor 
einer  Marmorwand  mit  Tänzerpaaren  in  Relief  die  Bronzestand- 
bilder der  Walzerkomponisten  Jos.  Lanner(f  1843)  und  Joh.  Strauß 
d.  Ä.  (f  1849).  —  Im  Sommer  Mo.  Do.  nachm.  Militärmusik. 

Das  *Rathaus  (II.  PI.  A  2,  3),  in  der  Massenwirkung  das  am 
meisten  hervortretende  Gebäude  der  Stadt  nach  der  Stephanskirche, 
wurde  1872  82  nach  Plänen  Friedr.  v.  Schmidts  im  gotischen  Stil 
mit  Verwendung  von  Renaissanceformen  erbaut.  Es  bedeckt  eine 
Fläche  von  19  592qm,  von  denen  5525qm  auf  den  großen  Arkadenhof 
in  der  Mitte  und  sechs  kleinere  Höfe  entfallen.  Die  Höhe  beträgt 
bis  zu  dem  durchlaufenden  First  36,3  m-  Am  Mittelbau  oben  Stand- 
bilder von  Bürgermeistern  und  anderen  namhaften  Personen  der 
Stadtgeschichte.  Den  mächtigen  97,gm  h.  Turm  krönt  ein  in  Kupfer 
getriebener  Bannerträger  („der  Eiserne  Mann").  Im  Innern  (Ein- 
tritt s.  S.  19;  Meldung  unter  dem  Portal  an  der  Lichtenfelsgasse, 
Trkg. ;  Beschreibung  2  K)  sind  namentlich  sehenswert  die  Sitzungs- 
säle des  Magistrats,  der  prächtige  Gemeinderatssaal,  mit  Fresken 
aus  der  Geschichte  Wiens  von  Ludw.  Mayer,  die  sog.  Volkshalle 
im  Erdgeschoß  unter  dem  Turm  an  der  Hauptfassade,  die  beiden 


SSVgobung.  WIEN.  l.BouU.      45 

Feststiegen,  mit  Marmorsäulen  und  vergoldetem  Gitter,  und  die 
durch  zwei  Stockwerke  gehende  Festhalle.  Von  den  Baikonen 
schöner  Blick  auf  den  Franzensring.  —  Anch  der  Rathauskeller  (S.  7) 
weist  künstlerischen  Schmuck  auf:  Wandbilder  aus  der  Geschichte 
und  Sage  der  Stadt,  von  H.  Lefier  u.  a. ;  Ansichten  niederösterreichi- 
scher Weinorte,  von  H.  Darnaut.  —  Im  I.  Stock  die  1856  gegründete 
Städtische  Bibliothek  (Eintritt  s.  S.  19),  mit  reicher  Sammlung  auf 
Wien  hezüglicher  Literatur  (über  56  000  Werke) ,  und  das  Histo- 
rische Museum  der  Stadt  Wien  (S.  86). 

In  die  Stadtverwaltung  teilen  sich  der  Gemeinderat  als  beratende  und 
der  Magistrat  als  ausführende  Behörde.  Der  Gemeinderat  zählt  165  Mit- 
glieder und  wählt  aus  seiner  Mitte  den  Bürgermeister,  der  der  kaiserlichen 
Bestätigung  bedarf,  und  die  drei  Vizebürgermeister,  sowie  einen  engeren 
Ausschuß  von  27  Mitgliedern ,  den  Stadtrat.  Über  die  besonderen  An- 
gelegenheiten der  einzelnen  Bezirke  beraten  die  Bezirksvertretungen,  mit 
je  18  Mitgliedern.  Der  Magistrat,  mit  dem  Bürgermeister  und  einem 
Magistratsdirektor  an  der  Spitze,  umfaßt  die  Gesamtheit  der  rechtskun- 
digen, technischen  und  Sanitäts-Beamten  der  Stadt  und  steht  als  politische 
Behörde  erster  Instanz  unter  dem  Statthalter  von  Niederösterreich.  Die 
Ausgaben  der  Stadt  beliefen  sich  1911  auf  ca.  220000000  Kronen. 

In  den  Anlagen  hinter  dem  Rathaus  wurde  seinem  Erbauer 
Friedr.  v.  Schmidt  (S.  25)  1896  ein  Bronzestandbild  errichtet,  von 
Ed.  v.  Hofmann.  —  Gegenüber  an  der  schon  zur  Josefstadt  (S.  46) 
gehörigen  Landesgerichtsstraße  Nr.  4  das 

gräfl.  Czernin'sche  Palais  (II.  PL  A  2),  dessen  343  Nummern 
zählende,  an  guten  Niederländern  reiche  *  Gemäldegalerie  von  Juni 
his  Okt.  zweimal  wöch.  zugänglich  ist  (S.  18).    Katalog  40  h. 

Man  beginne,  der  Numerierung  gemäß,  mit  dem  hintersten,  dem  I.  Zim- 
mer.   Außer  den  Gemälden  enthalten  die  Räume  einige  Antiken. 

I.  Zimmer,  vorwiegend  Italiener,  Spanier,  Franzosen.  Links:  4.  Nie. 
Poussin,  die  Pest  in  Marseille ;  5.  Sassoferrato,  h.  Familie ;  10.  Paolo  Veronese, 
eine  Vermählung-,  17.  Ad.  Elsheimer.  Anbetung  der  Hirten,  Frühwerk  unter 
dem  Einfluß  Correggio's;  18.  Com.  Schut,  h.  Familie  ;  *19.  Paris  Bordone(?), 
Herzog  Alfons  von  Ferrara  vor  dem  Kruzifixe  kniend;  22.  Altflorentiner 
Schule,  Altarblatt,  Krönung  Maria  und  Szenen  aus  dem  Leben  Christi  (1344)  5 
*27.  Altflandrische  Schule  (hier:  Jan  van  Eyck),  Darstellung  im  Tempel 5  38. 
Tizian,  der  Doge  Andr.  Gritti  (1540);  45.  M.  Zerego,  büßende  Magdalena; 
*48.  Murillo  (f),  Christus  am  Kreuz;  54.  Jac.  Tintoretto  (?),  ein  Doge  von 
Venedig;  58.  P.  de  Moya,  männl.  Bildnis;  65.  A.  van  Dyck,  Ecce  homo ;  66. 
Ribera,  Isaak  segnet  Jakob;  72.  Fr.  Primaticcio,  die  drei  Grazien. 

II.  (und  HI.)  Zimmer:  meist  Niederländer.  An  der  Schmalwand  1.: 
95.  96.  Rachel  Ruysch,  Blumen  und  Früchte ;  100.  Adr.  van  Ostade,  Dorfschenke 
(1653);  101.  A.  Brouwer,  männl  Kopf;  106.  N.  Berchem,  Landschaft;  110. 
Gasp.  Dughet  (Poussin),  Landschaft;  *117.  J.  Vermeer,  der  Künstlerin  seiner 
Werkstatt,  eins  der  schönsten  Interieurs  der  gesamten  holländischen  Kunst; 
119.  A.  Guyp,  ruhende  Kinder.  An  der  r.  Wand  und  weiterhin:  Land- 
schaften von  Everdingen,  S.  van  Ruysdael,  Jac.  van  Ruysdael,  J.  Vermeer, 
Wynants,  Pynacker  u.  a. ;  128.  van  Dyck(t),  Amor;  160,  161.  /.  Callot,  komi- 
sche Volksszenen;  164.  A.  Dürer,  männl.  Bildnis  (1516);  168.  Rubens,  die 
drei  Frauen  am  Grabe  Christi;  162.  F.  Baroccio ,  Selbstbildnis;  171.  Jan 
Weenix,  totes  Wild;  172.  M.  d'Hondecoeter,  Geflügel;  173.  Fr.  Snyders, 
Fuchsjagd.  Auf  Gestellen:  "175,  176.  G.  Dou,  Spielgesellschaft,  Selbst- 
bildnis ;  *184.  Adr.  van  de  Velde,  Weidevieh  ;  186.  D.  Teniers  d.  J.,  Soldaten  in 
der  Schenke;  *187.  P.  Potter,  Kühe  aus  dem  Stalle  kommend  (1647);  188. 
A.  van  der  Neer,  nächtliche  Feuersbrunst ;  189.  Saftleven,  Landschaft. 

III.  Zimmer.  An  der  Eingangawand :  196.  Em.  de  Witte,  Inneres  der 
Neuen  Kirche  zu  Delft  (1664);  197.  Fr.  de  Herrera  d.  Ä.,  blinder  Leiermann 


46     Soutel.  WIEN.  e.RingÄ 

mit  Führer;  206,  205.  JB.  van  der  LTelst,  Mann  und  Frau;  231.  Ruhens, 
männl.  Bildnis  (1621).  Auf  dem  Gestell:  =73.  D.  Teniers  d.  J.,  der  Dudelsack- 
pfeifer; 74.  Gabr.  Afetsu,  der  Raucher;  *75.  Rembrandt  (?),  Bildnis  seiner 
Mutter;  76,  77.  Adr.  Brouwer ,  Geizhals,  Dorfbader;  78.  Adr.  van  Ostade, 
die  Schenke;  80,  81.  D.  Teniers  d.  Ä.,  Wahrsagerinnen,  ein  Gefangenwärter. 
In  der  Mitte  eine  Reiterstatuette  des  Erzherzogs  Karl,  von  Fernkorn. 

IV.  (Eingangs-)Zimmer:  257.  A.  Cuyp,  Landschaft  mit  Kühen;  261. 
J.  van  Goyen,  Landschaft.  —  In  Abwesenheit  der  gräfl.  Familie  zeigt  der 
Aufseher  die  Wohnzimmer:  Bildnisse  von  Reynolds,  Rigaud,  Vige'e  Lebrun; 
283.  Ter.Borch,  Herr  und  Dame  im  Garten;  288.  Rubens,  weibl.  Bildnis ;  291. 
Casp.  Netscher,  Familie  des  Künstlers;  Bilder  von  Danhauser,  Gauermann, 
Roltmann  und  anderen  Malern  des  xix.  Jahrhunderts. 

In  der  Josefstadt  (S.  21)  sind  ferner  zu  erwähnen:  westl.  das  178S 
gegründete  Josefstädter  Theater  und  nahebei  die  16981713  erbaute  Kuppel- 
kirche Maria  Treu  (I.  PI.  D  4),  mit  Fresken  von  Ant.  Fr.  Maulpertsch 
(f  1796);  —  südl.  vom  Czernin'schen  Palais  das  Palais  Auersperg,  b.  S.  93. 

Auf  der  0.- Seite  des  Franzensrings,  gegenüber  dem  Rathaus, 
erhebt  sich  das  *Hofburgtheater  (II.  PI.  B  3 ;  S.  15),  1880-86  nach 
Plänen  von  Semper  und  Hasenauer  in  reicher  Spätrenaissance  auf- 
geführt. Der  hohe  Mittelbau  enthält  Foyer,  Zuschauerraum  und 
Bühnenhaus ;  an  den  Seiten  langgestreckte  Flügel  mit  den  beiden 
Treppenhäusern.  An  der  mit  drei  allegorischen  Statuen  von 
K.  Kundmann  geschmückten  Attika  des  geradlinigen  Risalits  ein 
Relieffries  von  Rud.  Weyr,  Triumphzug  des  Bacchus.  Die  übrigen 
Skulpturen  sind  von  V.  Tilgner,  Joh.  Benk  u.  a. 

Inneres  (Besichtigung  werktags  9-12,  2-5,  Sonn-  u.  Festt.  9-12  Uhr; 
Eintrittskarten  zu  60  h  im  Automat  beim  Bühneneingang  gegenüber  dem 
Volksgarten).  In  den  Treppenhäusern  Deckengemälde  von  Fr.  Matsch  und 
Gust.  und  Ernst  Klimt,  die  Entwicklung  der  Schauspielkunst  darstellend, 
sowie  Standbilder  und  Büsten  von  Schauspielern;  in  den  Logenvestibülen 
Deckengemälde  von  iL  Karger.  — In  den  beiden  Büffettsälen  Lünettenbilder 
von  Roh.  Ruß;  dazwischen  das  prächtige  Foyer,  mit  drei  Deckengemälden 
von  Ed.  Charlemont  und  der  1786  gegründeten  Galerie  von  Bildnissen  be- 
rühmter Schauspieler  des  Burgtheaters  (3.  23),  das  bis  1883  am  Michaeler 
Platz  neben  der  Winterreitschule  stand.  In  den  zu  den  kaiserl.  Logen 
führenden  Prachträumen  u.  a.  ein  Rundfries  von  Aug.  Eisenmenger  und  eine 
Klytia-Statue  von  Renk.  —  Der  Zuschauerraum  (für  1532  Personen)  ist 
im  Louis  xvi.-Stil  gehalten;  an  den  Logenbrüstungen  Marmorbüsten  von 
Schauspielern  des  alten  Burgtheaters  von  Tilgner,  und  reizvolle  Camai'eu- 
malereien  von  Ad.  Hynais. 

Vom  Hofburgtheater  bis  zum  Burgring  erstreckt  sich  der  k.  k. 
*Volksgarten  (LI.  PI.  AB  3),  1823  von  Franz  II.  angelegt,  im 
Sommer  sehr  besucht  (Stuhl  4  K).  Beim  Südeingang,  am  äußeren 
Burgplatz  (S.  35),  steht  der  Tilgnerbrunnen,  mit  lebhaft  bewegter 
Bronzegruppe  eines  Fauns,  der  eine  Nymphe  trägt,  von  V.  Tilgner 
(1875).  —  Westl.  von  hier,  nahe  der  durch  P.  v.  Nobile  erbauten 
Säulenhalle  des  Cafe -Restaurants  (Konzerte  s.  S.  16),  das  1889 
errichtete  Grillparzer- Denkmal,  ein  Halbrund  mit  der  sitzenden 
Figur  des  Dichters  (f  1872),  von  K.  Kundmann,  und  Reliefdar- 
stellungen aus  seinen  Werken,  von  R.  Weyr.  —  Weiter  nördl.  der 
Theseustempel ,  1823  von  P.  v.  Nobile  für  Canova's  Theseusgruppe 
erbaut;  bis  1910  enthielt  er  einen  Teil  des  Ephesos-Museums  (vgl. 
S.  56).  Unweit  der  Nordspitze  des  Parkes  steht  seit  1907  ein  Denk- 
mal  der  Kaiserin  Elisabeth  (f  1898),  Architektnr  von  Ohmann,  das 
Sitzbild  der  Kaiserin  von  Bitterlich. 


Auf  der  W.-Seite  des  Franzensrings  erhebt  sich  dem  Volksgarten 
gegenüber  das  *Reichsrats-  oder  Parlamentsgebäude  (II.  PI.  A  3), 
Sitz  des  Abgeordneten-  nnd  des  Herrenhauses,  ein  mächtiger  1874- 
83  von  Hansen  im  griechischen  Stil  aufgeführter  Bau.  Eine  breite 
Rampe,  mit  vier  bronzenen  Pferdebändigern  von  Jos.  Lax  und  acht 
Marmorsitzbildern  griechischer  und  römischer  Geschichtschreiber 
von  R,  Kauffungen,  W.  Seib  u.  a.,  führt  zu  dem  achtsäuligen 
Portikus,  in  dessen  Giebelfeld  ein  Marmorrelief,  Verleihung  der 
Verfassung,  von  Edm.  Hellmer.  Auf  der  mit  Statuen  geschmückten 
Attika  der  beiden  Flügel  acht  bronzene  Viergespanne,  von  V.  Pilz. 
Durch  den  Portikus  und  das  Atrium  (Eintr.  s.  S.  19 ;  Pförtner 
unter  der  Rampe)  gelangt  man  in  das  Peristyl,  mit  24  Monolith- 
säulen und  Gemälden  historischen  Inhalts.  R.  der  Sitzungssaal  der 
Abgeordneten  (516  Sitze),  1.  der  des  Herrenhauses  (261  Sitze). 

Vor  dem  Reichsratsgebäude  steht  seit  1902  der  15m  hohe 
Pallas- Athene-Brunnen :  auf  einer  gedrungenen  Marmorsäule  das 
Kolossalbild  der  Pallas  von  K.  Kundmann ;  am  Sockel  gesetzgebende 
und  ausübende  Gewalt  von  Tautenhayn  d.  J.,  Inn  und  Donau  von 
H.  Härdtl,  Elbe  und  Moldau  von  Kundmann. 

S.  vom  Reichsratsgebäude  ist  der  Schmerling-Platz,  mit  dem 
Anzengruber-Denkmal  von  Scherpe  (1905):  auf  einem  Felsblock  das 
Bronzestandbild  des  Dichters  (f  1889),  unten  der  Steinklopferhans. 
An  der  S.- Seite  des  Platzes  der  Justizpalast  (II.  PI.  A  3,  4),  in 
deutscher  Renaissance  von  A.  v.  Wielemans  1874-81  erbaut.  —  W. 
dahinter  im  Stadtbezirk  Neubau  der  Palast  der  ungarischen  Leib- 
garde und  das  Deutsche  Volkstheater,  s.  S.  96/97. 

An  den  Burg  ring  (H.  PI.  AB  4)  schließt  sich  s.w.,  zwischen 
den  beiden  Prachtbauten  der  Hofmuseen,  der  Maria-Theresien- 
P 1  a  t  z ,  in  dessen  Mitte  das  Maria-Theresia-Denkmal  (II.  PI.  A  B  4) 
aufragt,  im  architektonischen  Aufbau  von  Hasenauer,  die  Bronze- 
bildwerke von  K.  Zumbusch,  das  Ganze  19,4m  hoch.  Die  Kaiserin, 
die  auf  hohem,  von  vier  Doppelsäulen  eingefaßten  Granitsockel 
thront,  ist  als  35jährige  Frau  dargestellt,  mit  der  zeptertragenden 
Linken  die  pragmatische  Sanktion  umfassend.  Am  Sockel  Reiter- 
gestalten der  Feldherrn :  r.  Laudon,  1.  Dann,  hinten  r.  Traun,  1. 
Khevenhüller ;  zwischen  ihnen  vier  Standbilder :  vorn  der  Reichs- 
kanzler Fürst  Kaunitz,  hinten  der  Artilleriegeneral  Fürst  Liechten- 
stein, dann  1.  der  Rechtskundige  Graf  Haugwitz,  r.  der  Arzt  van 
Swieten.  In  den  Nischen  oben  am  Sockel  Porträtgruppen  bedeuten- 
der Zeitgenossen,  u.  a.  über  van  Swieten  Gluck  und  Jos.  Haydn 
mit  dem  Knaben  Mozart.  —  Außerdem  schmücken  den  Platz  vier 
Brunnen  mit  Marmorgruppen  von  Schmidgruber,  Ed.  v.  Hofmann 
und  H.  Härdtl,  sowie  am  Aufgang  zur  Museumstraße  zwei  Kolossal- 
gruppen von  Pferdebändigern,  von  Th.  Friedl. 

Das  *Kunsthistoriscrie  Hofmuseum  (II.  PL  B  4),  das  die  SO.- 
Seite  des  Maria -Theresien-Platzes  begrenzt,  wurde  1872-81  von 


48    BouUl.  WIEN.  1^ 

K.  v.  Hasenauer  mit  Benutzung  der  Entwürfe  Oottfr.  Semper's 
im  ital.  Hockrenaissancestil  erbaut.  Es  bedeckt  eine  Fläche  von 
169X74m  und  umschließt  zwei  große  Höfe.  Die  Hauptfassade 
wird  durch  einen  mächtigen  Mittelbau,  der  mit  seiner  Attika  31, 60m 
hoch  ist,  und  zwei  mäßig  vorspringende  Eckrisalite  gegliedert. 
Über  dem  Mittelbau  wölbt  sich,  zwischen  vier  Türmchen,  eine  acht- 
eckige Kuppel  mit  Laterne,  die  bis  zur  Spitze  der  sie  krönenden 
Kolossalflgur  der  Pallas  Athene  von  Joh.  Benk  64,32m  über  dem 
Platz  aufragt.  Die  allegorischen  Figuren  in  den  Türmchen  sind  von 
Fr.  Qastell,  die  Viktorien  oben  am  Mittelbau  von  H.  Härdtl  und 
Benk.  Auf  der  Balustrade  Statuen  von  Künstlern  und  Kunstfreunden. 
Am  zweiten  Stockwerk  über  den  Fenstern  Porträtköpfe  von  Künst- 
lern, in  den  Bogenzwickeln  der  großen  Fenster  und  in  den  Nischen 
der  Risalite  allegorische  Darstellungen.  Zwischen  den  Säulen  der 
Mittelrisalite  im  Erdgeschoß  vorn  die  Figuren  der  Malerei  von  Edm. 
Hellmer  und  der  Bildhauerei  von  Benk,  hinten  Architektur  und 
Kunstgewerbe  von  K.  Kundmann.  Hinter  dem  Museum,  Ecke 
Burgring  und  Babenberger  Straße,  ein  Marmorsitzbild  des  aus  Wien 
gebürtigen  Malers  M.v. Schwind  (1804-71),  von  Schimkowitz,  1909. 
—  Beschreibung  der  Kunstsammlungen  s.  S.  52. 

Das  Naturhistorisehe  Hofmuseum  (II.  PI.  A  4),  auf  der  NW.- 
Seite  des  Platzes,  ebenfalls  1872-81  mit  Benutzung  Semper'scher 
Entwürfe  von  K.  v.  Hasenauer  erbaut,  stimmt  im  Äußern  wie  in 
den  Yerhältnissen,  abgesehen  von  etwas  geringerer  Tiefe  (70  m), 
mit  dem  kunsthistorischen  Museum  überein.  Auf  der  Kuppel  eine 
Kolossalflgur  des  Helios  von  Joh.  Benk;  in  den  Türmchen  He- 
phästos,  Poseidon,  Gäa  und  Urania  von  Joh.  Silbernagl.  An  der 
Attika  des  Mittelbaues  Yiktorien  von  H.  Härdtl  und  K.  Kundmann. 
Auf  der  Balustrade  Porträtstatuen  der  für  die  Naturwissenschaften 
bahnbrechenden  Männer.  Am  zweiten  Stockwerk  über  den  Fenstern 
Porträtköpfe  von  Naturforschern ;  in  den  Bogenzwickeln  der  großen 
Fenster  und  in  den  Nischen  der  Risalite  allegorische  Figuren. 
Zwischen  den  Säulenstellungen  der  Mittelrisalite  im  Erdgeschoß 
plastische  Gruppen  der  Erdteile  von  Kundmann  und  P.  Wagner.  — 
Beschreibung  der  Sammlungen  s.  S.  76. 

Den  Hintergrund  des  Platzes  bildet  das  k.  k.  Hofstall gebäude 
(H.  PI.  A  4;  Eintritt  s.  S.  19),  1725  z.  T.  nach  Plänen  Fischers 
v.  Erlach  aufgeführt,  1850  umgebaut,  mit  sehenswerter  Sammlung 
von  Krönungs-  und  Staatskarossen,  Prachtsätteln,  sowie  Gemälden 
von  Hamilton.  —  Auf  der  SO.-Seite  die  Mariahilfer  Straße,  s.  S.  97. 

Ö.  stößt  an  den  Burgring  der  Opernring  (II.  PL  B  C  4),  an 
dem  gleich  1.,  neben  dem  Hofgarten  (S.  35)  und  am  Anfang  der 
zum  Albrechtsplatz  (S.  36)  führenden  Albrechtsgasse,  ein  Bronze- 
sitzbild Qoethe's,  von  E.  Hellmer  (1900).  —  Südl.  gegenüber  am 
Schillerplatz  die  Akademie  der  Künste,  s.  S.  60. 

Am  Ende  des  Opernrings  1.  das  k.  k.  *Hofoperntheater  (II.  PL 


staf-        .  WIEN.  1.  Route.    49 

und  Umgebung. 

04;  S.  15),  im  Stil  der  französ.  Frührenaissance  von  Ed.  van  der 
Null  und  A.  v.  Siccardsburg  1861-69  erbaut. 

Die  ebenso  reicbe  wie  geschmackvolle  Ausschmückung  des  Innern 
(zugängl.  gegen  Karten  tägl.  9-12,  2-5,  Sonn-  u.  Festt.  nur  9-12  Uhr  ;  60  h)  ist 
von  Mor.  v.  Schwind,  Ed.  Engerth,  Karl  Rahl  u.  a.  Im  Treppenhaus  Medaillon- 
bildnisse  der  Erbauer  von  Jot.  Cesar;  auf  der  Brüstung  Marmorstatuen 
der  sieben  freien  Künste  von  H.  Qasser.  Das  Foyer,  mit  Opernszenen 
von  Schwind  und  Büsten  berühmter  Tondichter,  hat  nach  der  Straße  hin 
eine  offene  Loggia,  gleichfalls  mit  Fresken  (Szenen  aus  der  Zauberflöte) 
von  Schwind  und  mit  fünf  Bronzefiguren  (Heroismus,  Drama,  Phantasie, 
Komik  und  Liebe)  von  E.  Eähnel.  Im  Zuschauerraum  (für  2263  Personen) 
Deckengemälde  von  Rahl;  an  den  Logenbrüstungen  dreißig  Medaillon- 
bildnisse hervorragender  Mitglieder  der  Wiener  Oper  seit  hundert  Jahren. 

Vor  dem  Opernhaus  der  Siegfried-  und  der  Don  Juan-Kande- 
laber, von  Zerritsch  (1905);  vor  der  0.-  und  W. -Seite  je  ein 
Brunnen  mit  Figuren  von  Hans  Gasser  (1866).  Dem  Opernhaus 
südl.  gegenüber  der  Heinrichshof,  von  Hansen  1861-63  im  Re- 
naissancestil erbaut,  mit  Fresken  von  Rahl. 

Jenseit  der  Kärntner  Straße  (S.28)  folgt  der  Kärntner  Ring 
(II.  PI.  C  4, 5),  mit  stattlichen  Miethäusern,  eleganten  Läden,  Reise- 
bureaus, großen  Gasthöfen,  von  der  vornehmen  Welt  bevorzugt. 

Auf  dem  Schwarzenbergplatz(II.  PI.  DÖ),  r.  am  Ende  des 
Kärntner  Rings,  steht  ein  bronzenes  Reiterbild  des  Feldmarschalls 
Fürsten  Karl  Schwarzenberg  (f  1820),  von  Hähnel  (1867).  Östi.  Nr.  1 
das  Militärkasino,  früher  Palais  des  Erzherzogs  Ludwig  Viktor, 
1864-69  Ton  Ferstel  im  ital.  Renaissancestil  erbaut;  w.  Nr.  16  das 
Haus  der  Kaufmannschaft,  von  E.v.  Gotthilf  (1903);  unweit  davon 
ein  Bronzestandbild  des  Bildhauers  Raphael  Donner  (f  1741),  von 
Kauffungen  (1906).  An  der  O.-Seite  (Nr.  4)  der  Industriepalast,  von 
König  1909-11  erbaut.  —  Schwarzenberg'sches  Palais  und  Hoch- 
strahlbrunnen s.  S.  92. 

Die  nordöstl.  Fortsetzung  des  Kärntner  Rings  bilden  der  kurze 
Kolowratring(II.  P1.D5,  4)  und  der  Kais  er -Wilhelm -Ring 
(II.  PI.  D  4).  An  letzterem,  1.  Nr.  12,  die  Gebäude  der  Gartenbau- 
Gesellschaft,  von  A.Weber  (1864),  mit  Varie'te'-Bühne  (S.  16).  Darin 
ein  kleines  Aquarium  (Eingang  Liebenberggasse  6;  tägl.  9-7  Uhr, 
40  h~).  —  Weiter,  1.  Nr.  8,  das  1864-68  von  Hansen  im  ital.  Renais- 
sancestil errichtete  Palais  des  Deutschen  Ritterordens  (S.  41),  jetzt 
Residenz  des  Hoch-  und  Deutschmeisters  Erzherzogs  Eugen. 

Der  1863  angelegte  *Stadtpark  (H.  PI.  D  4),  an  der  Ostseite 
des  Kaiser- Wilhelm-Rings,  ist  an  schönen  Sommertagen  sehr  belebt. 
In  der  NW.-Ecke  ein  Bronzestandbild  des  Malers  Canon  (f  1885). 
von  Weyr  (1905).  Der  Kursalon  wurde  1867  im  ital.  Renaissance- 
stil von  J.  Garben  erbaut  (Konzerte  s.  S.  16).  An  der  SO.-Seite 
des  Parks  eine  Bronzebüste  des  Malers  van  Haanen  (f  1894),  von 
Tilgner  (1901) ,  und  der  volkstümliche  Donauweibchen  -  Brunnen, 
mit  Marmorügur  von  Hans  Gasser  (1865).  Wenige  Schritte  von  hier, 
am  Anfang  des  Schwanenteiches,  das  Marmorsitzbild  des  Malers 
Emil  Jak.  Schindler  (fl892),   von  Edm.  Hellmer  (1896);   weiter 


50     BouUl.  WIEN.  6.EingÄe 

nördlicli  die  Befreiung  der  Quelle,  Marmorgruppe  von  Jos.  Heu 
(1903),  und  die  Bronzebüste  des  Tondichters  Anton  Brückner 
Ct  1896),  von  V.Tilgner,  mit  Idealfigur  von  Zerritsch  (1899).  An 
der  W.- Seite  des  Teiches,  nahe  der  Ringstraße,  vier  weitere 
Denkmäler:  Bronzebüste  des  Bürgermeisters  Zelinka  (f  1868),  von 
Fr.  Pönninger  (1877),  Marmorsitzbild  des  Tondichters  Franz 
Schubert  (S.  101),  von  K.  Kundmann  (1872),  Marmorbüste  des 
Malers  Friedr.  Amerling  (f  1887),  von  Joh.  Benk  (1902),  und 
Marmorstandbild  des  Malers  Hans  Mdkart  (f  1884),  von  Tilgner 
(1898).  —  In  den  Anlagen  am  anderen  Ufer  des  Wienflusses  wurde 
1912  von  Anhängern  der  Naturheilkunde  eine  Kolossalbronzebüste 
des  Pfarrers  Seb.  Kneipp,  von  Wollek,  errichtet.  —  Auf  der  O.-Seite 
die  Straße  Am  Heumarkt,  s.  S.  52. 

Am  St  üben  ring  (II.  PI.  E  3,  2)  rechts  Nr.  5  das  k.  k.  Öster- 
reichische Museum  für  Kunst  und  Industrie,  1868-71  von  Heinr. 
v.  Ferstel  errichtet,  1909  durch  einen  südl.  Anbau  von  L.  Baumann 
erweitert.  Die  beiden  Sgraffltofriese,  1888  nach  K.  Karger's  Ent- 
würfen erneut,  und  die  Majolikamedaillons  mit  Künstlerbildnissen 
waren  das  erste  Beispiel  derartigen  Fassadenschmucks  in  Wien. 
Außer  den  hervorragenden  kunstgewerblichen  Sammlungen  (S.  84) 
enthält  das  Museum  eine  Bibliothek,  Vorlese-  und  Sitzungssäle. 
Ein  Gang,  dessen  Außenseite  ein  Zierbrunnen  und  ein  großes  Mosaik 
nach  Ferd.  Laufberger's  Zeichnung  schmückt,  verbindet  es  mit  der 
1875-77  gleichfalls  von  Ferstel  erbauten  Kunstgewerbeschule  (II.  PL 
E  3).  Weiterhin  das  Kriegsministerium,  1909-12  nach  Plänen 
Ludwig  Baumann's  erbaut;  davor  das  schöne  Reiterbild  des  Feld- 
marschalls Radetzky  (1766-1858),  von  K.  Zumbusch  (1892),  auf 
hohem  Granitsockel,  den  Bronzereliefs  aus  dem  Leben  des  Feldherrn 
schmücken. 

Auf  der  W.- Seite  des  Stubenrings,  Nr.  12,  die  Handels-  und 
Gewerbekammer,  1905-7  von  Baumann  erbaut,  mit  Exportabteilung 
(Auskunftei  9-6  Uhr).  —  Postsparkasse  s.  S.  42. 

Die  Ringstraße  endet  an  der  1864  erbauten  Aspernbrücke  (IL  PL 
E  2),  die  einen  Zugang  zur  Praterstraße  bildet  (S.  90);  auf  den 
Pfeilern  allegorische  Statuen  von  Fr.  Melnitzky.  R.  der  1910  von 
Max  Fabiani  errichtete  Neubau  der  Urania  (IL  PL  E  2),  eines  populär- 
wissenschaftlichen Instituts,  mit  Sälen  für  Vorträge,  Konzerte  usw. 


Vom  Opernring  (S.  48)  gelangt  man  südl.  auf  den  Schiller- 
platz (IL  PL  B  4,  5),  mit  einem  Bronzestandbild  Schillers,  von 
Joh.  Schilling  (1876),  und  Marmorhermen  der  Dichter  Nik.  Lenau 
(f  1850)  und  Anast.  Grün  (f  1876) ,  von  K.  Schwerzek  (1891). 
Den  Platz  begrenzen:  w.  das  Justizministerium,  1872  erbaut,  ö. 
das  Eisenbahnministerium,  s.  die  Akademie  der  bildenden  Künste, 
1872-76  von  Th.  v.  Hansenim  ital.  Renaissancestil  erbaut,  mit  Teichem 
Terrakottaschmuck.   Auf  der  Freitreppe  zwei  Bronzekentauren,  von 


und  Umgebung.  *™-  l.Route.     51 

Ed.  v.  Hofmann.  Die  Akademie  wurde  1692  von  Leopold  I.  ge- 
gründet und  1872  als  Hochschule  der  Kunst  reorganisiert  (Aula  mit 
A.  Feuerbach's  Deckengemälde  und  die  Sammlungen  s.  S.  81). 

Unweit  westlich  von  der  Akademie,  Eschenbachgasse  9  und  11, 
das  Gebäude  des  Ingenieur-  und  Architektenvereins  und  des  Ge- 
werbevereins, ein  Renaissancebau  von  Thienemann  (1872). 

Südlich  hinter  der  Akademie  das  Ausstellungsgebäude  der 
Sezession  (II.  PL  B  5 ;  Eintritt  s.  S.  17),  ein  eigenartiger,  1898 
von  J.  Af.  Olbrich  in  Anlehnung  an  assyrisch  -  ägyptische  Motive 
errichteter  Bau,  mit  vergoldeter  Eisenkuppel  in  Gestalt  eines 
Lorbeerbaumes.  An  der  NO. -Ecke  eine  wirkungsvolle  Bronzegruppe, 
Triumphzug  des  Triumvirs  M.  Antonius,  von  A.  Strasser  (1899). 

An  den  Naschmarkt  (II.  PL  B  C  5)  schließt  sich  östl.  der  große 
Karlsplatz  (IL  PL  C5),  mit  zwei  zierlichen  Stationsgebäuden 
der  Stadtbahn,  von  Otto  Wagner.  Die  Anlagen  an  der  Südseite 
schmücken  ein  Marmorsitzbild  des  Komponisten  Joh.  Brahms  (1833- 
97),  von  Weyr  (1908),  und  der  kleine  Tilgner-Brunnen  aus  rotem 
Porphyr  mit  humorvoller  Kindergruppe  in  Bronze  (1903). 

Die  Evangelische  Schule,  an  der  Ecke  der  Wiedner  Hauptstraße 
(S.  94),  ist  ein  Ziegelrohbau  im  Renaissancestil,  von  Hansen  (1861). 
Daneben  die  1818  von  Schemerl  erbaute  k.  k.  Technische  Hochschule 
(IL  PL  C  5 ;  Aufseher  im  1.  Hof  r.,  linke  Ecke),  mit  umfangreichen 
Fachsammlungen  (das  technologische  Kabinett  Oktober  bis  Juli  So. 
9-12  Uhr  frei  zngän glich).  Davor  acht  Büsten  verdienter  Professoren 
und  ein  Bronzestandbild  Jos.  ResseVs,  des  Erfinders  der  Schiffs- 
schraube (f  1857),  von  Fernkorn  (1862). 

Die  *Karlskirche  (IL  PL  C  5),  ein  reich  gegliederter  Zentralbau 
mit  mächtiger  Kuppel,  das  Hauptwerk  J.  B.  Fischer' s  v.  Erlach, 
wurde  nach  dem  Aufhören  der  Pest  1715  begonnen  und  1737 
geweiht;  1910  wurde  die  Kirche  restauriert.  Die  Mitte  der  barocken 
Fassade  nimmt  eine  antiken  Tempelfronten  nachgebildete  Giebel- 
halle mit  sechs  korinthischen  Säulen  ein  (das  Giebelrelief  von 
Stanetti  deutet  auf  die  Verheerungen  der  Pest  hin);  r.  und  1.  je  ein 
schlanker  33m  h.  Glockenturm,  in  Form  der  Trajanssäule,  mit  Re- 
liefs aus  dem  Leben  des  h.  Karl  Borromäus  von  Chr.  Mader  und 
Jac.  Schletter,  und  zwei  niedrige  Ecktürme.  In  dem  prächtigen 
Innern  Kuppelfresken  von  J.  M.  Rothmayer  und  ein  Altarbild,  h.  Eli- 
sabeth, von  D.  Gran;  1.  das  Grabmal  des  Dichters  Oollin  (f  1811), 
von  Fr.  Zauner  (1813). 

An  die  N. -Seite  des  Karlsplatzes  grenzen  die  Handelsakademie 
(IL  PL  C  5),  von  Hansen  (1862),  und,  Nr.  5,  das  Künstlerhaus 
(IL  PL  0  5;  Eintr.  s.  S.  17),  1868  von  A.Weber  im  italien.  Renais- 
sancestil aufgeführt.  Ecke  Akademie-  u.  Giselastraße  ein  Marmor- 
standbild des  Velazquez,  von  Brenek  (1909). 

Weiterhin ,  zwischen  der  Dumba-  und  Canovagasse  ,  das  statt- 
liche Musikvereinsgebäude  (II.  PL  C  5),  für  die  k.  k.  Gesellschaft 


52     Baute  1.  WIEN.     MS*  ÄJ5£ 

der  Musikfreunde  im  ital.  Renaissancestil  von  Hansen  1869  erbaut, 
1911  umgebaut.  Im  Innern  prächtige  Konzertsäle  (im  Hauptsaal 
ein  Deckengemälde  von  Aug.  Eisenmenger,  Apollo  und  die  Musen). 
Die  1812  gegründete  Gesellschaft  besitzt  eine  reiche  Sammlung  von 
alten  Instrumenten,  Bildnissen  von  Tondichtern,  Handschriften, 
seltenen  Drucken,  Medaillen,  Büsten  u.  a.  (freier  Eintritt  1.  Okt.- 
15.  Juli  Di.  Do.  Sa.  11-1  Uhr;  Eingang  Giselastraße  12). 

Am  Heumarkt,  jenseit  des  Schwarzenb  ergplatz  es  (S.  49), 
ist  das  große  Grandstück  des  Eislauf  Vereins  (II.  PI.  D  5).  Ecke  Daf- 
flnger  und  Lothringer  Straße  ein  nach  Plänen  L.  Baumann's,  Ferd. 
Fellner's  uud  H.  Helmer's  1913  vollendeter  Doppelbau:  das  der 
Konzerthausgesellschaft  gehörende  Konzerthaus  (H.  PI.  D  5;  Kon- 
zerte s.  S.  16),  mit  drei  Konzertsälen,  deren  größter  2100  Personen 
faßt,  und  großem  Restaurant  (Eröffnung  im  Herbst  1913),  und  die 
k.  k.  Akademie  für  Musik  und  darstellende  Kunst. 

An  der  Westseite  der  Lothringer  Straße  der  Beethovenplatz 
(IL  PI.  D  5),  mit  K.  Zumbusch's  Beethoven- Denkmal  (1880),  einem 
Bronzesitzbild  des  Tondichters;  am  Sockel  der  gefesselte  Prome- 
theus, eine  Siegesgöttin  und  Kindergenien.  —  An  der  Christinen- 
gasse das  Akademische  Gymnasium  (IL  PI.  D  5),  1863-66  von  Fr. 
v.  Schmidt  erbaut.  Das  Gebäude.  Johannesgasse  26,  Ecke  der  Loth- 
ringer Straße,  ist  das  Palais  Larisch  (II.  PL  D  4),  von  Ed.  van  der 
Null  (1868).  —  Gegenüber  der  Stadtpark,  s.  S.49. 

"Weiterhin  folgen,  am  Rande  des  Bezirks  Landstraße  (S.  91), 
das  k.  k.  Münzamt  (1838),  die  Zentral- Markthalle  (IL  PI.  E  4),  das 
Bürgertheater,  1905  von  Frhr.  v.  Kraus  und  Tölk  erbaut,  der  nach 
dem  nahen  Hauptzollamt  (vgl.  S.  3)  benannte  gemeinsame  Bahnhof 
der  Stadt-  und  der  Verbindungsbahn  (IL  PI.  E  3;  S.  12),  und,  jenseit 
des  Hauptzollamts,  das  Gebäude  der  1881  gegründeten  Freiwilligen 
Bettungsgesellschaft  (H.  PL  E  2).  —  L.  die  Urania,  s.  S.  50. 


II.   Die  grossen  öffentlichen  Sammlungen  an 
der  Ringstrasse. 

7.  Das  kunsthistorische  Hofmuseum. 
Das  k.  k.  **kunsthistorische  Hofmuseum(ll.  PL  B  4;  S.  47),  eine 
der  ersten  Kunstsammlungen  der  Welt ,  geht  in  seinen  Anfängen 
auf  den  reichen  Kunstbesitz  Ferdinands  I.  (1556-64),  des  Bruders 
und  Nachfolgers  Karls  V.,  zurück.  Beim  Tode  des  Kaisers  fiel  ein 
Teil  an  Maximilian  IL,  der  die  Schätze  weiter  vermehrte,  zwei 
andere  Teile  an  den  Erzherzog  Karl  von  Steiermark  (f  1597)  und 
den  Erzherzog  Ferdinand  von  Tirol  (f  1595).  Letztere  beide  Samm- 
lungen kamen  aus  Graz  1765  und  aus  Schloß  Araras  bei  Innsbruck 


"«&5MHft«m«.  WEN.  LRoutc.     53 

1806  nach  Wien  zurück.  1889  wurden  sämtliche  Kunstgegenstände 
des  kaiserlichen  Hauses  zu  dem  jetzigen  Museum  vereinigt. 

Der  Eingang  (Besuchsordnung  s.  S.  19)  ist  im  Mittelbau,  dem 
Maria-Theresien -Denkmal  s.o.  gegenüber.  Das  Tiefparterre  enthält 
antike  Skulpturen,  Inschriftsteine  und  die  Museumsbibliothek;  das 
Hochparterre  die  ägyptische  Sammlung  (S.  54),  die  Antikensamm- 
lung (S.  55),  die  kunstgewerbliche  Sammlung  (S.  59)  und  die 
Waffensammlung  (S.  63) ;  das  I.  Stockwerk  die  Gemäldegalerie 
(S.  66);  das  IL  Stockwerk  die  Münzen  und  Medaillen  (S.  76). 

Aus  der  Eingangshalle,  wo  die  gute  amtliche  „Übersicht 
der  kunsthistorischen  Sammlungen  des  Allerhöchsten  Kaiserhauses" 
(1912;  1 K  20 Ä)  und  mehrere  Einzelkataloge  (S.  63,  66,  76)  verkauft 
werden,  führen  r.  und  1.  Nebentreppen  in  das  Hochparterre  (S.  54). 
Geradeausgelangt  man  in  das  mit  farbigem  echtem  und  Stuckmarmor 
fast  überreich  ausgeschmückte  Treppenhaus.  Am  mittleren 
Treppenabsatz  Canovas kolossaler  Theseus  den  Min otaur  bezwingend 
(1819  in  Marmor  ausgeführt).  An  der  Decke  ein  großes  Gemälde 
von  Munkäcsy,  Apotheose  der  Kunst;  in  den  Lünetten  unter  der 
Decke  die  großen  Meister  der  Kunst,  von  Hans  Mdkart;  in  den 
Zwickelfeldern  und  unter  dem  Hauptgesims  Bilder  von  Fr:  Matsch 
und  den  Brüdern  Oust.  und  Ernst  Klimt,  Entwicklung  der  Kunst 
und  des  Kunstgewerbes  seit  dem  Altertum.  In  dem  schönen  Kuppel- 
raum reicher  plastischer  Schmuck  von  Benk,  Kundmann,  V.  TUgner 
und  JR.  Wet/r,  Yerherrlichung  der  Habsburger  als  Förderer  der  Kunst, 
darunter  gegenüber  dem  Treppenhaus  ein  Relief  von  Weyr,  Franz 
Joseph  I.  als  Schöpfer  Neuwiens. 

TlEFPABTEKBE 

(für  gewöhnlich  geschlossen;  man  wende  sich  an  einen  der  Diener). 
In  dem  großen  SW.-Hof  und  dem  anstoßenden  Saal  hat  das  1882-83 
von  Prof.  O.  Benndorf  nach  "Wien  gebrachte  Heroon  von  G-jölhaschi  in 
Kleinasien  eine  leider  ziemlich  ungünstige  Aufbewahrungsstätte  gefunden. 
Das  Denkmal,  ein  lykisches  Fiirstengrab  aus  der  Mitte  des  v.  Jahrh. 
vor  Chr.,  bestand  aus  einem  friedhof artigen  Räume,  der  den  Sarkophag 
des  Verstorbenen  und  seiner  Angehörigen  umschloß  und  mit  (jetzt  arg 
verwitterten)  Reliefs  in  Kalkstein  ausgeschmückt  war.  Die  Bildwerke  der 
Außenseite  sind  im  Hof  vor  dem  Eingang  zum  Saal  aufgestellt:  vier  ge- 
flügelte Stiere,  zwei  tanzende  Jünglinge  und  sieben  zwerghafte  Gestalten. 
Der  ebenfalls  im  Hof  befindliche  Sarkophag  des  Dereimis  und  Aischylos 
aus  Gjölbaschi  gehört  nicht  zu  dem  Heroon.  — Der  Saal  enthält  im  Mittel- 
raum eine  Rekonstruktion  des  Heroons,  die  einen  Begriff  von  der  Anlage 
des  Ganzen  gibt,  und  in  den  Nebenräumen  den  Relieffries  aus  dem  Innern, 
der  Szenen  aus  der  griechischen  Heldensage  zeigt:  im  Nebenraum  zur  Rechten 
r.  I,  1  (oben).  Kampf  der  Sieben  gegen  Theben ;  I,  2  (unten).  Landung  der 
Griechen  vor  Troja;  II,  3  (oben).  Kampf  der  Amazonen  und  Griechen; 
II,  4  (unten).  Kampf  der  Lapithen  und  Kentauren  bei  der  Hochzeit  des 
Peirithoos  ;  im  Nebenraum  zur  Linken  r.  V,  9  (oben).  Odysseus  tötet  die 
Freier ;  V,  10 (unten),  kalydonische  Eberjagd ;  1.  VI  A.  Feldschlacht  zwischen 
Griechen  und  Trojanern;  beim  Eingang  zum  Mittelraum  1.  VI  B.  Sturm  auf 
Troja,  r.  VI,  C.  Amazonenschlacht;  im  Mittelraum  r.  VII,  12.  Raub  der 
Leukippiden ;  1.  IV,  8.  Gelage  und  Tanz.  —  Außerdem  in  der  Halle  1.  vom 
Heroonsaal  Baubruchstücke  von  den  griechischen  Heiligtümern  auf  Samothrake, 
in  der  Halle  r.  Kultbüder  und  Votivtteine  des  Mithras. 


54-      Pnnt*   1  WTTTN      IL Sammlungen  a.d. Ringstraße. 

u<±     KOUte  1.  WlJiH.  ?>  Kunsthist.  Hofmuseum. 

R.  von  der  Tordurchfahrt  das  Lapidarium.  Pfeiler  I,  6.  Stele  aus 
Erythrae  in  Kleinasien,  mit  Kopie  eines  Volksbeschlusses  der  Mytilenäer 
(n.  Jahrh.  vor  Chr.)  ;  10.  Bruchstück  eines  Zollvertrages  des  Königs  Amyntas 
von  Makedonien  (390-374  vor  Chr.)  mit  den  Städten  Chalkis  und  Olynth ; 
Pfeiler  II,  28.  Bauinschrift  einer  Basilika  zu  Ehren  des  Kaisers  Antoninus 
Pius,  aus  Assuan  (Syene)  in  Ägypten;  38.  Votivtafel  zu  Ehren  des  kelti- 
schen Kriegsgottes  Marmogius,  aus  Perwart  in  Niederösterreich  ;  Pfeiler  III, 
53-55.  Namentäfelchen  aus  römischen  Kolumbarien.  —  An  der  r.  Schmal- 
wand (Nr.  91-96),  sowie  an  der  Rückwand  (Nr.  97-107,  109-116)  die  größeren 
Grabsteine.  —  An  der  1.  Schmal  wand  (181-185)  altchristliche  Grabsteine;  eben- 
dort  und  an  der  Fensterwand  römische  Meilensteine.  —  An  der  r.  Schmal- 
wand (144-164,  166-163,  178)  Inschriften  aus  Karthago.  —I.  Schautisch:  Am- 
phorenhenkel  mit  Fabrikmarken;  II.  Tisch:  Bruchstücke  sog.  Terra  sigillala- 
Ge/äße;  III.  Tisch:  Okulistensteine,  Schleuderbleie  u.  a. 

HOCHPAETKEEE. 

Die  Nebentreppe  in  der  Eingangshalle  r.  führt  zunächst  in  die 

Sammlung  der  ägyptischen  Altertümer,  1821  begründet,  1878 

durch    die    Sammlung  von   Miramar   vergrößert,    meist  kleinere 

plastische,  sowie  kunstgewerbliche  Gegenstände  von  der  ältesten  Zeit 

bis  zur  Römerherrschaft  enthaltend. 

I.  Saal.  In  der  Mitte  zwei  Bündelsäulen  aus  rotem  Granit  von  Syene 
(Basis  und  Knauf  modern).  An  den  oberen  Wandteilen  Kopien  der  Wand- 
gemälde eines  Felsengrabes  von  Benihassan  (c.  2400  vor  Chr.);  darunter 
Grabstelen  und  Inschriften  von  den  Zeiten  des  Alten  Reiches  bis  zum 
Neuen  Reich.  Unter  den  Sarkophagen  und  Skulpturen  hervorzuheben: 
Nr.  V.  Granitsarkophag  (26.  Dynastie) ;  XIII.  kniende  Statue  eines  Hohen- 
priesters, Kalkstein  (19.  Dynastie);  XIV.  Altar  aus  Quarzit  (19.  Dynastie); 
XIX.  Granitsarkophag  aus  der  Ptolemäerzeit  (daneben  der  Deckel);  XXI. 
männl.  Porträtstatue  aus  Granit  (13.  Dynastie);  XXXIX.  Kolossalbüste 
des  jungen  Horus,  aus  Granit  (griechisch-römische  Zeit).  —  L.  in  den 
II.  Saal,  ebenfalls  mit  Kopien  der  Wandgemälde  von  Benihassan.  Darunter: 
Inschriften,  Grabstelen  u.  a.  von  der  Zeit  des  Neuen  Reiches  bis  zur 
griechischen  und  römischen  Herrschaft.  An  den  Fenstern  Nr.  XVHI.  kleine 
Pyramide ;  Bruchstücke  von  Skulpturen,  meist  aus  der  saitischen  Periode 
(vii.-iv.  Jahrh.  vor  Chr.);  172.  Grabstein  der  Ta-Thot,  aus  der  Ptolemäer- 
zeit. In  der  Mitte  Mumien  von  Katzen,  Vögeln,  Krokodilen,  Krokodileier, 
u.  a.  —  III.  Saal.  An  den  Wänden  Sargdeckel  und  Sargbretter  aus  dem 
Neuen  Reich  und  aus  späterer  Zeit.  I.  Schrank :  Totenstatuetten  aus  dem 
Neuen  Reich.  II.  Schrank :  Götter-  und  Tierstatuetten  u.  a.  In  der  Mitte 
ein  hölzerner  Sarg  in  Mumienform  (26.  Dynastie).  —  IV.  Saal.  In  den 
Schränken  Särge,  Mumien,  Kanopen  (Gesichtsurnen);  1.  im  VII.  Schrank 
Totenstatuetten  aus  der  saitischen  Epoche.  Im  VI.  Pult  Bruchstücke  be- 
malter und  vergoldeter  Pappe;  Nr.  16.  bemalte  Gesichtsmaske  einer  Mu- 
mienhülle. Im  IV.  Pult  Farbenerde,  Früchte,  Scarabäen  und  Amulette  aus 
altägyptischen  Gräbern.  —  R.  in  den  V.  Saal.  In  der  Mitte,  neben  der 
großen  Tempelsäule  (xvi.  Jahrh.  vor  Chr.),  Nr.  I,  III.  Kolossalköpfe  eines 
Königs,  aus  Kalkstein,  wahrscheinlich  aus  der  saitischen  Periode ;  II,  IV, 
VI.  Sphinxe.  I.  Schrank:  Porträtköpfe,  Büsten  und  Statuetten.  II.- 
IV.  Schrank,  V.  u.  VI.  Pult:  Götterstatuetten.  1II.-1V.  Pult:  Scarabäen. 
Pult  Vb  und  VI  b,  am  Fenster:  Amulette.  VII.  Schrank:  Bronzegefäße  u.a. 
VIII.  u.  IX.  Schrank :  Statuetten  von  Tieren.  X.  Schrank:  Holzskulpturen 
und  hölzerne  Grabstelen.  —  Durch  den  VII.  1.  in  den  VI.  Saal.  I.  Schrank  : 
Toilettengegenstände  (8-11.  Sandalen  aus  Papyrusschilf).  II.  Pult:  Schmuck- 
sachen u.  a  VH.  Schrank:  Kanopen  und  andere  Gefäße.  X.  Pult:  figür- 
liche Reliefbruchstücke  (6-12.  Köpfe,  Typen  asiatischer  und  afrikanischer 
Kriegsgefangenen).  XI.  Schrank:  Gefäße.  XH.  Schrank:  Geräte  und  In- 
strumente. In  der  Mitte  sechs  bemalte  Mumiensärge  vornehmer  Persön- 
lichkeiten der  21.  Dynastie.  —  Anschließend  der  Saal  VI  a.  In  den  Wand- 
schränken Tongefäße.    Im  Glaskasten  beim  Eingang  ein  mit  Bein  belegtes 


S. 


2 

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II.  Sammlungen  a.d. Ringstraße.      •«rrP'Nr  1    r?™,*.       ^\ 

7.  Kunsthist.  Hofmuseum.  WIüiH.  1.  UOUte.     OO 

Kästchen,  aus  dem  Mittleren  Reich.  Am  Fenster  Doppelstatuette  eines 
Ehepaares,  aus  der  Zeit  der  1.  Dynastie.  Im  Schautisch  in  der  Mitte: 
Schmucksachen  aus  späterer  Zeit. 

Das  westl.  Hochparterre  enthält  die 

*Antikensamralung,  die  großenteils  schon  in  dem  1765  gegrün- 
deten Münz-  nnd  Antikenkabinett  vereinigt  war.  Direktor :  Prof. 
Dr.  H.  Schrader. 

VII.  (nnd  VIII.)  S  a  a  1 :  Vasen.  I.  Schrank.  Vasen  YonCypern. — 
II.  Schrank:  älteste  griechische  Vasen  (rhodische  nnd  Dipylon- 
Vasen,  korinthische  Gefäße). —  in.  Schrank :  schwarze  Tongefäße  aus 
etruskischen  Gräbern,  sog.  Buccherogefäße. —  IV.  nnd  V.  Schrank: 
schwarzflgurige  Vasen  ans  attischen  Töpfereien.  —  VI.  Schrank: 
attische  rotfigurige  Vasen. — VH.  Schrank:  Mischkrüge  (Keleben). 
An  den  Fenstern  zwei  etrusk.  Aschenurnen  mit  den  Figuren  der 
Verstorbenen ;  in  der  Mitte  ein  Tonsarg  aus  Klazomenae  in  Klein- 
asien, mit  Jagddarstellungen  n.  a.  im  Stil  der  rhodischen  Gefäße. 

VHI.  Saal.  Bei  den  Fenstern  Weinbehälter  (Pithoi).  — 
VHI.  u.  IX.  Schrank:  Mischkrüge  (Kratere).  —  X.  Schrank:  Salb- 
ölflaschen(Lekythen).  —  XI.-XV.  Schrank:  nnteritalische Vasen.  — 
XVI.  Schrank  (1.  vom  Ausgang):  Vasen  aus  der  römischen  Kaiser- 
zeit, meist  Nachahmungen  der  roten  Terrasigillata  -  Gefäße  von 
Arezzo ;  maurische  Gefäße.  —  DuTch  den  X.  Saal  r.  in  den 

IX.  Saal:  Terrakotten  und  kleinere  Steinskulpturen.  I.  Schrank: 
älteste  Schöpfungen  der  griechischen  Tonplastik,  besonders  ans 
Idalion  auf  Gypern.  —  II.  Schrank:  Tonflgürchen  aus  Tanagra, 
Athen,  Theben,  Rhodos  und  Cypern.  -—  DJ.  und  IV.  Schrank : 
Tonflguren  aus  Athen,  Kleinasien  und  Ägypten.  —  V.  Schrank: 
sizilische  und  römische  Tonflguren.  —  VI.  Pult:  Tonhenkel,  Am- 
pullen u.  a.  aus  Sizilien  und  Ägypten.  —  VII.  und  VIII.  Pult: 
griechische,  römische  und  altchristliche  Tonlampen;  darüber  an 
der  Wand  Tonreliefs,  z.  T.  mit  baechischen  Darstellungen.  — 
IX.  Schrank:  Steinskulptnren.  Nr.  1.  Relief  aus  Khorsabad  (Assy- 
rien), männl.  Kopf;  2.  desgl.,  aus  Persepolis ;  40.  vornehme  Frau 
im  Wagen,  mit  Wagenlenker  und  Dienerin,  aus  Cypern;  44. 
Apollo;  45,  46.  Aphrodite;  47.  jugendlicher  Pan  im  Stil  Poly- 
klet's;  48,  49.  Köpfe  jugendlicher  Satyrn;  68.  sog.  Genius  des 
Schlafes.  —  X.  Schrank:  Steinskulpturen.  *88.  Knabenbüste; 
89.  Antinous;  92.  Gladiator  (Kelte);  122.  Zeus  Sarapis;  130.  Teles- 
phoros,  der  Gott  der  Genesung ;  136.  Hängelampe  aus  Marmor.  An 
der  Türwand:  9-11.  Teile  eines  röm.  Sarkophages  (n.  Jahrh.  n.Chr.); 
13.  weibl.  Idealkopf.  —  Tonfigur  der  Athena,  ans  Calabrien. 

X.  Saal:  Steinskulpturen.  An  den  Wänden  Nr.  20.  Bacchus- 
statue aus  Karthago ;  *29.  Athena,  Kolossalkopf  aus  der  Villa 
Hadrians  bei  Tivoli,  in  der  Art  der  Parthenos  des  Phidias;  27, 
Schntzgeist  des  Kaisers  Caracalla,  ans  Carnuntum;  38.  Kaiser 
Geta,  Büste ;  34.  römische  Porträtbüste  eines  alten  Mannes ;  39. 
Mithrasopfer,  aus  Aquileja  (n.  Jahrh.  nach  Chr.);  40.  sog.  Ger- 

Bsedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  4 


5ß      Vnntfi  i  wi  triff  H-  Öffentliche  Sammlungen 

UV     UOUteJ.  YYlJiJN.  ?    Kunsthist.  Hofmuseum, 

manikus;  23.  große  Marmor vase  (Krater)  mit  bacchischen  Szenen; 
47.  Julia  Mammaea;  45.  Julia  Domna  (?),  Büste  mit  abnehmbarer 
Perücke;  oben:  *4 3.  Maske  des  Jupiter  Ammon;  in  der  Mitte: 
62.  Mark  Aurel;  64.  Julia  Domna  (abnehmbare  Perücke);  65. 
Yitellius;  51,52.  Augustus;  53. Isisstatue;  55.Hadrian;  57.Trajan. 

XI.  Saal:  *Steinskulpturen.  Nr.  73-81.  Skulpturen  aus  Kalk- 
stein, aus  Cypern  (73.  Priester;  80,  81.  Astarte);  *82.  sterbende 
Amazone,  Bruchstück  einer  Statuengruppe  (Penthesileia  und  Achil- 
les), gute  Kopie  eines  griechischen  Werkes  aus  dem  Anfang  des 
v.  Jahrh.  vot  Chr.;  83.  Diskuswerfer,  Kopie  nachMyron;  92.  Dory- 
phoros,  Kopie  nach  Polyklet  (Torso);  *97.  Hera,  in  der  Auf- 
fassung des  v.  Jahrh.;  98.  Aphrodite,  wahrscheinlich  ein  Werk  der 
jüngeren  attischen  Schule  (rv.  Jahrh.  vor  Chr.);  107, 110.  jugend- 
licher Satyr;  *108  (drehbar).  Hekataion  aus  Athen,  mit  tanzenden 
Chariten  (rv.  Jahrh.  vor  Chr.);  115.  Kora,  Statue,  als  Euterpe  er- 
gänzt, nach  einem  Original  aus  der  Schule  des  Praxiteles.  —  *121. 
sog.  Fugger'scher  Sarkophag,  mit  der  Darstellung  einer  Schlacht 
zwischen  Griechen  und  Amazonen,  aus  spartanischem  Marmor 
(c.  300  vor  Chr.).  —  In  der  Mitte  ein  römischer  Mosaikboden  mit 
Darstellungen  aus  der  Sage  von  Theseus  und  Ariadne,  1815  bei 
Salzburg  gefunden.  —  An  der  Straßenseite:  *146.  Bronzestatue 
eines  Athleten,  attisches  Originalwerk  (Mitte  des  rv.  Jahrh.  v.  Chr.), 
aus  234  Stücken  neu  zusammengesetzt  und  z.  T.  ergänzt,  aus 
Ephesos  (s.  unten);  *150,  *151.  Marmorreliefs  mit  Tiergruppen  in 
landschaftlicher  Umgebung,  römisch  (Ende  des  i.  Jahrh.  vor  Chr.) ; 
152  (drehbar).  Artemis,  Statuette  aus  der  attischen  Schule  (Wie- 
derholung eines  Frühwerkes  des  Praxiteles  ?),  mit  Resten  von  Be- 
malung; 153.  Grabstele  eines  Jünglings,  schönes  attisches  Werk 
des  rv.  Jahrh.  vor  Chr.;  159-167.  Funde  aus  Samothrake,  Giebel- 
figaren, Baureste  u.  a. ;  168.  Unterteil  einer  Statue  der  Aphrodite, 
im  Golf  von  Smyrna  gefunden;  *200.  Bronzestatue  eines  Siegers 
in  den  griechischen  Kampfspielen ,  Originalwerk  aus  der  Schule 
des  Polyklet  (v.  Jahrh.  v.  Chr.),  1502  in  Virunum  in  Kärnten 
gefunden;  172.  Torso  eines  Kentauren  (antike  Kopie,  das  Ori- 
ginal im  Louvre);  206.  Knabe  mit  der  Keule  des  Herakles,  Grab- 
figur; 176.  männl.  Porträtkopf,  von  schwarzem  Granit,  aus  der 
Ptolemäerzeit ;  *179.  Porträt  eines  griechischen  Philosophen  (Ari- 
stoteles?); 184-188.  weibl.  Bildnisbüsten;  *193.  Porträt  eines 
Barbaren,  römische  Arbeit. 

XII.  (und  XIII.)  Saal:  Marmorwerke  aus  Ephesos,  ein  Teil  der 
Ergebnisse  der  1895-97  von  Karl  Humann  (f  1896)  und  Prof. 
O.  Benndorf  (f  1907),  seit  1898  vom  Österreich,  archäologischen 
Institut  auf  der  Stätte  der  griechischen  Hafenstadt  Ephesos  in 
Kleinasien  veranstalteten  Ausgrabungen.  Die  Fundstücke  stammen 
jedoch  nicht  aus  dem  berühmten  Artemistempel,  sondern  aus  der 
durch  den  Diadoehenkönig  Lysimachos  (f  281  v.  Chr.)  wegen  Ver- 
sandung des  Hafens  neu  angelegten  Stadt,  die  noch  von  den  Römern 


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mit  großen  Gebäuden  ausgeschmückt  wurde.  *1.  sterbende  Ama- 
zone, Relief,  Kopie  nach  der  Eizstatue  des  Polyklet  im  Artemis- 
tempel; 8.  Büste  eines  Oberpriesters,  für  den  Kult  des  römischen 
Kaiserhauses  (z.  T.  ergänzt);  9,  11.  Eroten  mit  Jagdbeute  und  auf 
der  Löwenjagd,  Reliefbrucbstück  vom  Friese  des  Bühnengebäudes 
im  Theater,  aus  der  Zeit  Kaiser  Domitians  (81-96  n.  Chr.),  mit 
Resten  der  alten  Bemalung ;  7.  Porträtkopf  eines  Römers  (i.  Jahrh. 
v.  Chr.);  *6.  Knabe  mit  einer  Ente,  Statue  in  der  Art  des  Boethos, 
aus  hellenistischer  Zeit. 

XIII.  Saal:  15.  bärtige  Doppelherme;  14.  Statue  eines  Löwen; 
*16.  Kopf  einer  Göttin,  im  Haar  ein  mit  Ranken  verziertes  Diadem  ; 
19.  weiblicher  Kopf,  vielleicht  nach  einem  Originalwerke  der  sikyo- 
nischen  Schule  (Mitte  des  v.  Jahrh.  v.  Chr.);  12.  Torso  einer 
kolossalen  Panzerstatue;  *18.  Kopf  des  Hermes;  31.  Torso  einer 
Statuette  der  Aphrodite.  —  Weiter  in  den 

XIV.  Saal:  Gold  und  Silber,  geschnittene  Steine.  In  der  Mitte, 
auf  einer  Säule  aus  Ephesos  (S.  56):  *Kopf  der  Artemis,  aus  Tralles, 
ein  vortreffliches  Original  der  jüngeren  praxitelischen  Schule.  — 
In  den  Schränken  I-IV  Arbeiten  in  Gold  und  Silber :  (r.)  I.  Pult 
Ringe  mit  Gemmen  in  antiker  Fassung ;  H.  Pult  Geräte  aus  Silber 
(Nr.  1.  Votivteller  aus  Aquileja,  mit  Relief,  ein  römischer  Kaiser  als 
Triptolemos  der  Ceres  opfernd),  Goldschmuck,  griechischer,  unter- 
italischer  und  Österreich- ungarischer  Herkunft,  u.  a. ;  IH.  Schrank 
Gold-  und  Silbergegenstände  (Nr.  4  Vorderteil  eines  Kentauren); 
IV.  Schrank  *Goldschatz  von  Groß-St.  Miklos  in  Ungarn,  vielleicht 
aus  der  Zeit  der  Völkerwanderung  (23  Gefäße ;  am  Halse  des  Kruges 
Nr.  2  Wasserpflanzen  und  Störche  mit  Fröschen  in  den  Schnäbeln). 
—  In  den  Schränken  V-XIX  die  *geschnittenen  Steine  aus  dem 
Altertum  und  aus  neuerer  Zeit.  In  den  Schränken  V-X:  erhaben 
geschnittene  Steine  (Kameen).  Im  V.  Schrank  vorn  (nach  der 
Mitte  des  Saales  zu):  *24.  Ptolemäus  H.  und  seine  Gemahlin  Ar- 
sinoe,  Onyx;  31.  griechischer  Porträtkopf ;  hinten  meist  Kameen 
aus  der  späteren  Kaiserzeit;  an  der  Schmalseite  44,  53.  Ketten  aus 
Herculaneum.  VI.  Schrank,  mit  den  Hauptwerken:  vorn  1.  Tibe- 
rius;  3.  Augustus  (Tiberius?);  5.  Adler;  9.  Livia;  10.  Augustus 
und  die  Göttin  Roma;  *14.  sog.  Apotheose  des  Augustus  (vielmehr 
der  pannonische  Triumph  des  Tiberius),  Onyx,  wahrscheinlich  von 
Dioskorides :  oben  Augustus  und  Roma,  daneben  Tiberius ,  Ger- 
manikus  und  allegorische  Gestalten,  unten  Errichtung  eines  Sieges- 
zeichens; 18.  Claudius;  22.  Claudius  und  Agrippina  d.  J.,  Livia 
und  Tiberius;  hinten  schöne  Renaissance -Kameen.  VII.  Schrank 
vorn:  Bildnisse  von  Habsburgern,  darunter  1.  KarlV.,  aus  Ala- 
baster (c.  1530) ;  22.  Muschelkameen  mit  48  Bildnissen ;  23.  die- 
selben als  Glieder  einer  Toison- Ordenskette ,  wahrscheinlich  für 
Leopold  I.  (f  1705)  gefertigt;  hinten  Renaissance  -  Kameen. 
VHI.  Schrank:  Renaissance-Kameen,  24.  Leda  mit  dem  Schwan, 
wahrscheinlich  von  Benvenuto   Cellini  1524  als  Hutschmuck  ge- 

4* 


58    Route  1.  WIEN.         MSfÄX; 

fertigt  (der  Leda-Torso  antik).  X.  Schrank:  3.  goldene  Kanne,  mit 
Rubinen,  Diamanten  und  127  Kameen  besetzt,  nnd  6.  Schüssel  mit 
350  geschnittenen  Steinen,  in  der  Mitte  Kleopatra  (Ende  des 
xvi.  Jahih.).  XL -XVII.  Pult:  meist  vertieft  geschnittene  Steine 
(Intaglien),  darunter  im  XII.  Palt  85.  Brustbild  der  Athena  aus 
augusteischer  Zeit,  Nachbildung  der  Parthenos  des  Phidias. 
XIX.  Pult,  1.  und  7.  Abteilung:  Arbeiten  von  L.  Siries  (f  c.  1760); 
2.-6.  Abt. :  Timoni'sche  Sammlung.  —  XX.  Schrank :  antike  Gläser. 
—  XXI.  Schrank:  Arbeiten  in  Elfenbein,  Halbedelsteinen  und 
Bernstein. 

XY.  Saal:  Bronzen.  In  dem  Rahmen  r.  vom  Eingang  Masken, 
Köpfe  und  Halbflguren  (Beschlägstücke):  *1.  Maske  eines  bac- 
chischen  Dämons,  1883  bei  Cilli  gefunden;  2,  4,  5,  7.  Theater- 
masken; 10.  Maske  einer  Mänade;  ll.Sokrates;  *12.  zweiWidder- 
köpfe  aus  Dodona;  *14.  schlafender  Neger  (v.  Jahrh.  vor  Chr.); 
30.  Apollo  als  Sonnengott.  L.  vom  Eingang  ^Statuette  eines  Stra- 
tegen (sog.  Menelaos).  "Weiterhin,  ebenfalls  freistehend,  *Herakles 
im  Kampfe  mit  einem  Kentauren,  und,  vermutlich  dazu  gehörend, 
*Oberteil  eines  Lampenträgers  (Lychnuohos),  aus  der  hellenisti- 
schen Zeit  (über  der  Doppelbüste  des  Herakles  und  der  Omphale 
ein  ionisches  Kapital  mit  dem  ausruhenden  Herakles  und  Eroten), 
beide  aus  Ephesos  (s.  S.  56).  —  I.  Schrank:  etruskische  Geräte 
und  Gefäße,  sowie  prähistorische  Funde  aus  Hallstatt  (vgl.  S.  78) 
und  Siebenbürgen  (Nr.  43.  eisernes  Schwert  aus  Hallstatt,  auf  der 
Bronzescheide  Kriegerfiguren  in  feiner  Gravierung).  —  II.  Tisch 
(zwischen  den  Fenstern):  Kandelaber,  Dreifüße;  in  der  Mitte:  *50. 
Bronzetischchen  mit  Halbfiguren  barbarischer  Kriegsgefangener.  — 
III.  Schrank:  römische  Gefäße  und  Geräte,  darunter  *105.  Gefäß  in 
Form  einer  Feldflasche,  mit  Grübenemaii,  aus  Istrien.  —  IV.  Palt 
(beim  Ausgang)  :  Löffel,  Griffel,  Nadeln  u.  a. ;  darüber  ein  Mosaik, 
Darstellung  des  Schiffskarnpfes  aus  der  Ilias.  —  Y.  Pult  (beim  Ein- 
gang): Schlüssel,  Schlösser,  darüber  Mosaiken  aus  Karthago  (Kopf 
des  Okeanos)  und  aus  Italien  (Genreszene).  —  YI.  Schrank: 
Schwerter,  Helme  (281,  282.  griechische  Helme  korinthischer  Form ; 
283.  samnitische  Helmhaube ;  284-295.  Sturmhauben,  aus  Rad- 
üersburg ;  360.  römischer  Helm) ;  ferner  Lampen,  Glocken  u.  a.  — 
YH.  Pult  (an  der  Mittelsäule):  Gefäßhenkel;  oben  ein  sitzender 
Panther.  —  VIII.  Pult:  515-664.  Gewandnadeln  (fibulae)  ;  665- 
701.  Fingerringe;  702.  Ohrringe;  705-707.  Gürtelschnallen.  — 
IX.  Pult:  710-724.  etruskische  Spiegel;  727-729.  Spiegelkapseln; 
750,  753-755.  Bronzebleche,  ebenfalls  mit  getriebenen  Reliefs; 
771.  Bronzestempel  für  Ziegelinschriften,  aus  Siebenbürgen;  dar- 
über ein  Mosaik  aus  Karthago.  —  Neben  der  Ausgangstür  1.: 
*Figur  eines  Greifen,  von  einer  Apollostatue,  aus  Kärnten;  r.  ein 
bronzener  Zeuskopf;  am  Fenster  eine  Bronzetafel,  das  Senatus 
Oonsultum  de  Bacchanalibus,  vom  J.  186  vor  Chr.,  die  älteste  er- 
haltene römische  Staatsurkunde.   —  In  den  übrigen  Schränken 


an  der  Ringstraße.  WTEN  1    Baute      59 

Hochpart. :  Kunstgewerbe.      wlJiJ>l-  1.  uouie.     uo 

figürliche  Bronzen,  großenteils  griechischer  Herkunft.  Hervorzu- 
heben: X.  Schrank  816.  thronender  Zeus ;  817,  818.  Athena;  *819. 
Zeus;  *838.  Herakles,  Kopie  eines  attischen  Werkes  (iv.  Jahrh. 
vor  Chr.);  839.  Hypnos,  der  Gott  des  Schlafes ;  *841.  Apollo,  nach 
einem  berühmten  attischen  Original  (v.  Jahrh.  vor  Chr.);  849- 
851.  ausruhender  Hermes;  XI.  Schrank  etruskische  Figuren; 
XII.  Schrank  928-930,  934,  936.  Aphrodite;  *935.  jugendlicher 
Bacchus;  942.  Silen;  944.  lachender  Satyr;  968.  Dionysos;  XIII. 
und  XIV.  Schrank  Figuren  aus  den  römischen  Hausaltären  (Lara- 
rien) ;  XV.  Schrank  römische  Porträtköpfe,  Götter-  und  Tierflguren. 

Die  **Sammlung  der  kunstindustriellen  Gegenstände,  eine  der 
hervorragendsten  Sammlungen  ihrer  Art,  umfaßt  die  Erzeugnisse  des 
Kunsthandwerks  des  Mittelalters  und  der  neueren  Zeit.  Neben 
einer  Anzahl  wertvoller  Stücke  aus  der  burgundischen  Erbschaft, 
die  durch  die  Ehe  Maximilians  mit  Maria  von  Burgund  (1477)  den 
Habsburgern  zufiel,  enthält  sie  u.  a.  die  Überreste  der  berühmten 
Rudolflnischen  „Kunst-  und  Wunderkammer"  in  Prag.  Direktor: 
Prof.  Dr.  Jul.  Ritter  v.  Schlosser. 

XVI.  Saal:  Werke  der  Mechanik,  Op/ifeund  Uhrmacherkunst.  Am 
Fenster :  7.  Automatenuhr  in  Form  eines  Prachtmöbels  von  Ebenholz, 
Augsburger  Arbeit  (xvn.  Jahrh.).  —  Pult  V:  Taschenuhren  (xvi.- 
xviii.  Jabrh.).  —  6.  Planetarium,  1753  in  Bamberg  angefertigt. 

XVH.  Saal:  meist  mittelalterliche  Werke.  An  den  Wänden: 
4.  und  10,  6.  und  9.  Stammbäume  der  Habsburger,  im  Auftrage 
Maximilians  I.  gemalt.  Unter  den  frei  aufgestellten  Gegenstän- 
den: 28.  silbernes  Vortragekreuz ,  aus  Venedig  (gegen  1500;  der 
Bronzedreifuß,  im  Renaissancestil,  eine  Zutat  von  1567);  8.  spät- 
gotisches kirchenartiges  Gehäuse  zur  Aufbewahrung  des  Corpus 
Domini  in  der  Karwoche  (nach  1500);  3.  sog.  Fangstuhl,  aus 
Schloß  Amras ;  an  der  Decke  34.  Leuchterweibchen  aus  Eger 
(xvi.  Jahrh.).  —  I.  Wandschrank:  mittelalterliche  Holzschnitze- 
reien u.  a.  —  H.  Tisch :  Pokale.  —  HI.  Schrank,  IV.  Pult:  Arbei- 
ten in  Elfenbein,  Buchsbaum  (IH,  7.  Kästchen  des  xv.  Jahrh.,  mit 
Schnitzerei,  Leben  der  wilden  Waldleute),  Bronze,  Email,  u.  a.  — 
V.  Schrank:  byzantinische  Passionstafel  (xv.  Jahrh.)  u.  a.  —  Pult  F : 
eiserne  Schlösser,  Schlüssel  usw.  —  Pult  G :  Elfenbein-  und  Bronze- 
geräte. —  Vitrine  H:  Kabinett  aus  Ebenholz  mit  silbernen  Reliefs 
und  Figuren,  Augsburger  Arbeit  (Ende  xvi.  Jahrh.). 

XVHI.  Saal:  *burgundische  Meßgewänder  des  Ordens  vom 
Goldenen  Vliese,  aus  der  altflandrischen  Schule  (xv.  Jahrh.). 

Der  XIX.  Saal,  dessen  Deckengemälde,  von  Berger,  Rudolf  H. 
als  Förderer  der  Kunst  verherrlicht,  enthält  die  kostbarsten  Er- 
zeugnisse der  Goldschmiedekunst  des  XVI. -XV III.  Jahrhunderts.  Frei- 
stehend: D.  Kabinett  von  Eisen,  mit  reicher  Goldtauschierung, 
Wiener  Arbeit  (1567);  *E.  das  berühmte  „Salzfaß"  (saliera)  des 
Benvenuto  Cellini,  von  seinen  noch  vorhandenen  Goldschmiede- 


60     Route  1  WTKN         n-  Entliehe  Sammlungen 

v\J    liOUtei.  W1ÜJN.       7.  K^gthiBt.  Hofmnseum, 

arbeiten  die  einzige  ganz  sicher  beglaubigte,  1539-43  für  König 
Franz  I.  von  Frankreich  gefertigt,  1570  von  Karl  IX.  bei  seiner 
Vermählung  mit  der  Erzherzogin  Elisabeth  dem  Erzherzog  Fer- 
dinand, dem  Begründer  der  Amraser  Sammlung,  geschenkt,  tech- 
nisch bewundernswert,  in  Form  und  Gedanken  manieriert,  die  bar- 
kenförmige  Schale  mit  der  Figur  des  salzspendenden  Meeresgottes 
für  das  Salz,  das  triumphbogenartige  Gefäß  mit  der  Erdgöttin  für 
den  Pfeffer  bestimmt,  die  Relieffiguren  am  Fußgestell  in  direkter 
Anlehnung  an  Michelangelo ;  *M.  spätgotischer  Hofbecher  Herzog 
Philipps  des  Guten  von  Burgund  (f  1467),  von  Bergkristall;  G. 
Nachbildung  der  Mariensäule,  Am  Hof  (S.  39;  xvn.  Jahrh.);  A. 
Hausapotheke  von  vergoldeter  Bronze  (xvm.  Jahrh.);  an  der  Aus- 
gangswand: I.  silberner  Altarvorsatz  aus  St.  Blasien  (1687).  — 
I.  Schrank:  12.  Straußenei  als  Deckelpokal,  Augsburger  Arbeit 
(xvi.  Jahrh.);  33.  silbervergoldeter  Pokal,  oben  ein  Pelikan,  seine 
Jungen  nährend,  Ulmer  Arbeit  (1583)  ;  50.  kleines  goldenes  Ruf- 
horn,  nebst  Hundeleine  (Ende  des  xvi.  Jahrh.);  64.  Schüssel  aus 
24  Platten  Lapislazuli ,  in  der  Mitte  ein  Sardonyx  mit  einem  Re- 
lief, Leda  (xvi.  Jahrh.);  90,  95,  94.  zwei  Körbchen  und  Schatulle, 
mit  vergoldetem  Silberflligran  (xvm.  Jahrh.);  167,  *193.  silber- 
vergoldete Prunkschüssel  mit  dem  Triumph  Amors  und  Kanne,  von 
dem  Nürnberger  Christoph  Jamnitzer  (f  1618);  170.  silbervergol- 
detes Lesepult,  von  dem  Nürnberger  Elias  Lenker  (f  1591);  *175. 
Prunkschüssel,  von  Chr.  Lenker  (f  1613);  185.  goldener  Deckel- 
pokal, oben  der  h.  Michael,  französische  Arbeit  (?) ;  *159.  Kanne 
von  Onyx,  die  Fassung  von  Gold  mit  Email  und  Edelsteinen,  fran- 
zösische Arbeit  (xvi.  Jahrh.);  dahinter:  183,  187,  191,  195.  vier 
vergoldete  Bronzefiguren  Flora,  Ceres,  Bacchus,  Vulcan,  einander 
ihre  Gaben  reichend,  zu  einem  im  xvm.  Jahrh.  eingeschmolzenen 
Tafelaufsatz  gehörig,  von  dem  Nürnberger  Wenzel  Jamnitzer  (f  1585) ; 
286.  Tafelaufsatz  von  vergoldetem  Silber,  für  Kaiser  Franz  I.  (f  1765) 
in  Wien  gefertigt ;  262  fg.  sog.  Nachtzeug  der  Kaiserin  Maria  There- 
sia (Toiletten  gegenstände ,  Frühstücksgerät  u.a.  im  Rokokostil), 
von  dem  Wiener  A.  Domanek  (dazu  287.  seidene  Tischdecke  mit 
Goldspitzen,  von  der  Kaiserin  Elisabeth  Christine  gestickt).  — 
IL  Schrank:  zahlreiche  Gegenstände  aus  Rauchtopas  und  *Berg- 
kristall  (xvi.-xvm.  Jahrh.),  darunter  133.  Deckelpokal  in  der  Art 
des  Valerio  Belli  (f  1546);  außerdem  204.  Tableau  von  Mosaik, 
Christus  und  die  Samariterin,  aus  Halbedelsteinen  und  Edelsteinen, 
am  Rahmen  *Karyatiden,  Emailfestons  u.  a.  in  Goldguß,  italienische 
Arbeit  (xvi.  Jahrh.).  —  HI.  Pult:  Schmuck,  Miniaturbildnisse.  — 
IV.  u.  V.  Schrank:  Gefäße  und  kleine  Bildwerke  aus  Halbedelsteinen 
und  anderen  Mineralien,  darunter  im  V.  Sehr.  *12.  Schüssel  aus 
Sardonyxplatten,  in  der  Mitte  eine  Kamee  mit  Diana  (xvi.  Jahrb.). 
—  VI.  Pult:  Schmuck,  aus  Monstreperlen  gefertigt  (Nr.  5.  geigen- 
spielende Sirene).  —  VII.  Schrank:  *Gegenstände  aus  Bergkristall: 
139.  Kännchen  mit  reicher  Goldschtniedearbeit  (xvi.  Jahrh.). 


^TaftÄUerte.        ™  !■***■    61 

XX.  Saal:  Glas  und.  Porzellan.  I.  Schrank  (r.):  Glasspiegel  in 
silbernem  Rahmen  (xvi.  Jahrh.) ;  7.  venezianisches  Kästchen  mit 
Glasperlen  inkrustiert  (xvm.  Jahrh.).  —  II.  Schrank:  Altargeräte 
aus  Meißner  Porzellan,  von  Kandier  (1740).  —  III.  u.  IV.  Schrank: 
italienische  Majoliken  des  xvi.  Jahrhunderts.  —  V.  Schrank:  spa- 
nisch-maurische Fayencen;  arabische  Tonwaren;  Arbeiten  der 
Wiener  Porzellan-Manufaktur;  ostasiatisches  Porzellan;  7.  arabische 
Glasflasche    mit    Schmelzfarben   (xiv.  Jahrh.).  —  VI.   Schrank: 

I.  Schüssel  von  „gestricktem"  venezianischem  Glas  (xvi.  Jahrh.); 
3-5.  Figürchen  aus  buntem  Glas  (xvi.  Jahrh.).  —  VII.  u.  IX.  Pult : 
Glasarbeiten  aus  Murano.  —  VIII.  Schrank:  deutsche  Steinkrüge 
und  Tonarbeiten  (xvi.  Jahrh.).  —  X.  Schrank:  Bossierungen  in 
Wachs;  hervorzuheben  12.  Leda  mit  dem  Schwan,  Relief,  venezia- 
nisch (xvi.  Jahrh.) ;  23.  Neptun  und  andere  Seegötter  (xvii.  Jahrh.) ; 
19-22.  Vier  Jahreszeiten  (xvn.  Jahrh.).  —  XI.  Schrank:  italienische 
Majoliken.  4.  Teller  mit  der  Geschichte  der  Ino  und  des  Athamas, 
von  Giorgio  von  Gubbio  (1528).  —  XII.  Schrank:  Fayencen  aus 
Holics  (xvrn.  u.  xix.  Jahrh.).  —  XIII.  Schrank :  Glaspokale.  — 
XIV.  Schrank:  venezianische  Gläser  (10,  12.  Trinkschiffchen  für 
Frauen),  böhmische  Pokale  im  Barock-  und  Rokokostil,  Schmelz- 
gläser der  deutschen  Renaissance.  —  Schrank  o.  Nr. :  Tafelaufsatz 
aus  Wiener  Porzellan,  Triumph  der  Religion  über  die  Laster 
(xvin.  Jahrh.).  —  L.  der 

XXI.  Saal :  Prunkmöbel  der  italienischen  und  deutschen  Hoch- 
renaissance und  Barockzeit,  Arbeiten  in  Pietra  dura,  fiorentinische 
und  römische  Mosaiken  u.  a. 

XXII.  Saal,  verschiedenen  Inhalts.  Am  Mittelfenster:  *D. 
Spielbrett  aus  Buchsbaumholz,  von  Hans  Kels  inKaufbeuren  (1537); 

II.  h.  Familie  mit  Engeln,  Relief  aus  Kelheimer  Stein,  von  dem 
Augsburger  Hans  Daucher  (1518).  —  I.  Schrank:  Arbeiten  in  Bern- 
stein. —  II.  und  1H.  Schrank:  Arbeiten  in  Elfenbein  (II,  9.  Kruzifix 
im  Rubensstil) ,  Rhinozeroshorn  u.  a. ;  vor  III. :  *25.  Allegorie  der 
Vergänglichkeit,  Gruppe  dreier  bemalter  Holzflguren,  österreichi- 
sche Arbeit(?)  aus  St.  Florian  (Ende  des  xv.  Jahrh.).  —  IV.  Schrank: 
figürliche  Holzplastik,  Intarsia  und  holzgeschnitzte  Geräte:  22.  Adam, 
Statuette  aus  Birnbaumholz,  von  dem  Nürnberger  Peter  Flötner 
(f  1546);  27,  29,  31.  Amazonenschlacht,  Raub  der  Sabinerinnen 
und  Reitertreffen,  Reliefs  aus  Zedernholz,  wahrscheinlich  von  dem 
Wiener  Ignaz  Elhafen  (c.  1685);  vor  IV.:  26.  Raub  der  Sabine- 
rinnen, Buchsholz,  deutsch  (Mitte  xvi.  Jahrh.).  —  V.  Schrank: 
Musikinstrumente.  —  VI.  Schrank:  Arbeiten  in  Silberglaserz 
(„Handsteine")  u.  a.  —  VII.  Pult:  Elfenbeinreliefs  (2.  Diana  und 
Kallisto,  von  I.  Elhafen).  —  VIII.  Pult:  Holzschnitzereien  und 
Kleinarbeiten  in  Elfenbein.  —  Im  IX.  Schrank:  32.  Parisurteil,  von 
Hans  Daucher  (1522),  34,  42.  Mutterliebe  und  Gerechtigkeit,  von 
P.  Flötner,  alle  drei  Reliefs  aus  Kelheimer  Stein.  - —  XI.  Schrank: 
Prachtgefäße  von  Elfenbein.  —  XII.  Schrank:  Bildwerke  in  Elfen- 


62     Umifp  7  WTRN         IL  ^ ff  «täten*  Sammlungen 

bein.  35.  Satyr  die  Nymphe  Corisca  verfolgend,  deutsche  Arbeit 
(1679):  52-70.  kleine  Arbeiten  in  der  Art  des  Dresdener  Juweliers 
Krüger  (xviii.  Jahrh.).  —  XIII.  Schrank :  Kunstdrechslerarbeiten 
in  Elfenbein  (xvn.  nnd  xvm.  Jahrh.).  —  L.  in  den 

XXIII.  Saal:  Handschriften  des  Mittelalters  nnd  der  Renais- 
sance ans  der  ehem.  Bibliothek  des  Schlosses  Amras,  alte  Drucke, 
Holzschnitte,  Kupferstiche  nnd  Handzeichnungen,  Textilarbeiten  n.  a. 
— i  I.  Pnlt:  4.  der  h.  Willehalm  von  Orange,  Epos,  nm  1210  von 
Wolfram  von  Eschenbach  gedichtet ,  Abschrift  für  König  Wenzel 
(1387);  59.  Chormissale,  nach  1494  für  Maximilian  I.  gefertigt;  8. 
Horarium  (Livre  d'henres),  ans  dem  xrv.  Jahrh.;  17.  Legende  des  h. 
Adrian,  Handschrift,  für  König  Ludwig  XI.  von  Frankreich  ausge- 
führt (xv.  Jahrh.);  38  und  44.  Spielkarten  (xv.  Jahrh.).  —  Vor  dem 
Mittelfenster:  17.  Glasglockenklavier  des  Erzherzogs  Ferdinand  von 
Tirol. 

XXIV.  Saal:  Skulpturen,  namentlich  hervorragende  Bronzen. 
An  den  Wänden :  *8.  Madonnenrelief,  von  dem  Florentiner  Antonio 
Rossellino  (f  c.  1478;  der  Rahmen  aus  dem  xvri.  Jahrh.);  23. 
Broazebüste  des  Veroneser  Humanisten  Fracastoro  (?),  italienisch 
(xvi.  Jahrh.);  22.  Christus  und  die  Samariterin  am  Brunnen,  Mar- 
morrelief von  R.  Donner  (1739),  daneben  22a.  Wachsskizze  dazu. 
*25  Kaiser  Rudolf  IL,  bronzene  Halbflgur  von  Adriaen  de  Vries 
(1603)  ;  *32.  Karl  V.,  Bronzehalbfigur  von  Leone  Leoni;  35.  Kaiser 
Joseph  IL,  Büste  von  Fr.  X.  Messerschmidt;  36.  Hagar  in  der 
Wüste,  Marmorrelief  von  R.  Donner  (1739);  50,  51.  Parisurteil, 
Venus  in  der  Schmiede  Vulkans,  Bronzereliefs  von  R.  Donner;  am 
letzten  Fenster  55.  Kinderkopf,  von  Franc.  Fiammingo  (xvn.  Jahrh.). 
—  In  der  Mitte  freistehend:  79.  Bronzestatuette  eines  schreitenden 
Jünglings,  von  dem  Nürnberger  Hans  Vischer;  80.  Nessus  raubt 
die  Dejanira,  von  Giov.  da  Bologna;  81.  Herkules  und  Dejanira, 
Werkstatt  des  Adr.  de  Vries ;  84.  Raub  der  Sabinerinnen ,  Werk- 
statt des  Giov.  da  Bologna.  —  I.  Schrank,  italienische  Bronzen  des 
xv.  und  xvi.  Jahrhunderts:  12.  der  Morgen,  nach  Michelangelo;  36, 
Venus  ohne  Arme;  34.  Venus,  wahrscheinlich  von  Antico  (1534); 
31.  sitzende  Bacchantin;  98.  Herkules  und  Antäus,  von  Antico.  — 
IL  Schrank:  Nachbildungen  antiker  Bildwerke.  —  IH.  Schrank: 
4,  6.  Venus,  57.  Raub  der  Dejanira,  53.  Merkur,  54.  Herkules 
und  Antäus,  sämtlich  Bronzen  von  Giovanni  da  Bologna  (f  1608) 
oder  seiner  Schule;  18.  Mars  und  Venus  in  Umarmung,  von  Ger- 
hard Hubert  (c.  1590),  kleine  abweichende  Wiederholung  der  Gruppe 
im  Bayrischen  Nationalmuseum.  —  IV.  Schrank:  24.  Bronzebüste 
der  h.  Susanne,  von  Franc.  Duquesnoy ;  14.  Papst  Alexander  VII.  — 
V.  Schrank:  1-3.  Warhsabgüsse  nach  Modellen  Raph.  Donner's  für 
die  Bleigüsse  im  St.  Martinsdom  zu  Preßburg.  —  VI.  Schrank  und 
Pult:  1.  segnender  Christus,  Halbflgur,  venezianisch  (nach  1500); 
2.  Madonna  zwischen  Heiligen,  3.  Geißelung  Christi,  Silberreliefs 
vonModerno  (c.  1500) ;  4.  Grablegung  Christi,  Bronzerelief  von  Dona- 


an  der  X^**aße.  WIEN  2>  Bowee#     63 

Hochpart. :   Waffen. 

tello.  Im  Pult  deutsche  Plaketten  aus  dem  xvi.  und  xvn.  Jahrh. : 
4-9.  MedaillonMldnisse  des  Erasmus  von  Rotterdam,  Luthers,  Me- 
lanchthons,  Dürers  und  Kaiser  Maximilians  I.,  vielleicht  von  dem 
Nürnherger  G.  Schweigger  (f  1690);  21-26,  29-34.  die  zwölf  ersten 
deutschen  Könige,  Silberreliefs.  —  VII.  Pult,  italienische  Plaketten : 
51-68.  Arbeiten  des  Valerio  Belli;  35.  Apotheose  eines  Helden,  36. 
Judith ,  37.  antike  Opferszene,  alle  drei  von  Andrea  Briosco,  gen. 
Riccio  (f  1632).  —  Am  Mittelfenster  69.  und  71.  zwei  Türklopfer 
aus  Yenedig  (xvi.  Jahrh.).  —  Im  VIII.  Schrank  und  Pult:  moderne 
Plaketten  und  kleine  Bronzen.  —  IX.  Schrank:  Bronzeornamente 
des  xvi.  Jahrhunderts.  —  Beim  Eingang  r.,  Schrank  o.  Nr.:  1,  2. 
Merkur,  Venus,  Bleifiguren  von  R.  Donner;  3-6.  gefesselter  Pro- 
metheus, Magdalena,  Beweinung  Christi,  h.  Petrus,  Bleigüsse  von 
J.  B.  Hagenauer  (1759). 

Die  übrigen  Säle  enthalten  die  **Waffensaxnmlung,  die  an 
Reichtum  mit  der  Armeria  in  Madrid  wetteifert.  Sie  stammt  größten- 
teils aus  dem  Kunstbesitz  Kaiser  Ferdinands  I.  und  seines  Sohnes, 
des  Erzherzogs  Ferdinand  von  Tirol  (Amraser  Sammlung),  vgl. 
S.  52.  In  den  Kriegsstürmen  der  J.  1805  und  1809  und  bei  der 
Plünderung  des  Zeughauses  im  J.  1848  wurde  die  Sammlung  sehr 
geschädigt.    Katalog  80  h.   Kustos  :  Dr.  Camillo  List. 

XXV.  Saal  (Waffen  des  Mittelalters,  bis  zur  Zeit  Kaiser  Maxi- 
milians L).  2.  Feldharnisch  Friedrichs  des  Siegreichen,  Pfalzgrafen 
bei  Rhein  (f  1476),  von  dem  Mailänder  Tommaso  Missaglia;  5. 
desgl.  König  Ferdinands  des  Kathol.  von  Aragonien  (f  1516);  43. 
Reiterharnisch  Maximilians  I.  (f  1519);  *45.  desgl.  Erzherzog  Sieg- 
munds von  Tirol  (f  1496),  eine  der  schönsten  Plattnerarbeiten  der 
Zeit;  52.  schweres  Roßzeug  Maximilians  I.;  62.  Reiterharnisch 
Maximilians  L;  9.  Knabenharnisch  König  Philipps  /.,  des  Schönen, 
von  Kastilien  Qf  1506);  66.  desselben  Rüstung  als  Erwachsenen;  69. 
Harnisch  König  Ludwigs  II.  von  Ungarn  (f  1526) ;  126.  Harnisch 
Kaiser  Karls  V.,  unvollendet.  —  In  den  Mittel s c hränk en :  12.  sog. 
normannischer  Helm  (c.  1100);  17.  Schwertklinge  (xni.  Jahrh.); 
24.  zweihändiges  Schwert  mit  schöner  Passauer  Klinge  (Anfang  des 
xv.  Jahrh.) ;  47,  56.  Elfenbeinsättel,  der  zweite  vermutlich  aus  dem 
Besitze  Kaiser  Karls  IV.  (f  1378) ;  71.  Helm  Georg  Kastriota's,  Für- 
sten von  Albanien  (Skanderbeg,  f  1468);  *104.  Rundschild  Kaiser 
Maximilians  I.,  mit  Verzierungen  in  prächtiger  Hochätzung  (eines 
der  frühesten  Beispiele  dieser  Technik). 

XXVI.  Saal  (Zeit  Maximilians  L).  139.  Harnisch  Herzog 
Christophs  v.  Württemberg  (f  1568);  141.  Feldharnisch  Otto  Hein- 
richs, Pfalzgrafen  bei  Rhein  (f  1559);  142.  desgl.  des  Grafen 
Eitel  Friedrich  v.  Zollern  (f  1512);  146.  desgl.  des  Salzburger  Erz- 
bischofs Matthäus  Lang  (f  1540);  175.  Prachtharnisch  des  Grafen 
Andreas  v.  Sonnenberg  (f  1511). 

XXVII.  Saal  (Karl  V.).  An  den  Wänden:  196.  schön  ver- 
zierter Harnisch  des  Kurfürsten  Johann  Friedrich  v.  Sachsen  (f  1554) ; 


64      Tfntit/>  l  WTCTTST  U-  öffentliche  Sammlungen 

*     K0UU  1'  W1U.JN.  7.  KunstMst.  Hofmuseum, 

198.  desgl.  Ruprechts  v.  d.  Pfalz  (f  1504);  199.  Teüe  eines  Prunk- 
harnisches des  Feldherrn  Alessandro  Vitelli  (f  1556);  231.  halber 
"blanker  Feldharnisch  des  Herzogs  Ulrich  v.  Württemberg  (f  1550), 
von  ungewöhnlich  starken  Dimensionen,  aus  des  Herzogs  letzten 
Lehensjahren;  *297.  große  Harnischgarnitur  Kaiser  Ferdinands  I. 
(f  1564;  „Garnitur  mit  den  Rosenblättern"),  Wormser  Arbeit ;  341. 
halber  Prunkharnisch  des  Feldherrn  Cornelio  Bentivoglio,  ital.  Ar- 
beit (um  1540).  —  An  den  Mittelpfeilern:  342.  Trabharnisch  Karls  V., 
mit  geätzten  und  vergoldeten  Zügen  und  flguralen  Darstellungen ; 
226.  halber  blanker  Feldharnisch  des  Landsknechtführers  Konrad 
v.  Bemelberg  (f  1567);  207.  desgl.  des  Feldhauptmanns  Georg 
v.  Frundsberg  (f  1528);  243.  halber  blanker  geschobener  Harnisch 
des  Herzogs  von  Alba  (um  1560);  395.  Feldharnisch  König  Philipps  II. 
von  Spanien  (f  1598),  deutsche  Arbeit  (um  1546).  —  Unter  Glas: 
*368.  Feldharnisch  Karls  V.,  mit  prächtigen  Arabesken  und  flguralen 
Darstellungen.  —  In  den  Schränken :  253.  Degen  Karls  V.  (1530) ; 
260.  Faustrohr  und  Puffer  Erzh.  Ferdinands  v.  Tirol  (1555) ;  *267. 
deutscher  Dolch,  mit  „Giftzügen"  an  der  Klinge  (um  1560);  274. 
Schwert  Georg  v.  Frundsberg' s ;  345.  S6hwert  SkanderbegJs  (S.  63) ; 
*351.  deutsche  Sturmhaube  Karls  F.,  mit  Szenen  aus  der  Äneide; 
*354.  Prunkschild  Karls  V.,  in  den  Kartuschen  Szenen  aus  dem  Leben 
eines  Helden,  römische  Arbeit;  363.  Prunkdegen  mit  geschnittenen 
ornamentalen  Reliefs,  aus  Toledo ;  364.  Degen,  der  eiserne  Griff  mit 
zarten  Reliefs  aus  der  biblischen  Geschichte;  *379.  Prunkdegen 
Karls  F.,  von  dem  Mailänder  Antonio  Piccinino,  „eine  der  herr- 
lichsten Waffen  und  eines  der  schönsten  Werke  der  Goldschmiede- 
kunst des  xvi.  Jahrh.  überhaupt";  *380.  Hirschfänger  (Coutelas), 
geschmackvolle  ital.  Arbeit  (um  1565). 

XXVIH.  Saal  (Erzh.  Ferdinand  von  Tirol).  473,  474.  vollstän- 
dige Ausrüstung  auf  Mann  und  Roß  des  Erzh.  Ferdinand  im  römisch- 
antikisierenden Stil  (c.  1580).  Unter  Glas:  *475.  „Mailändische 
Rüstung"  desselben,  von  antikisierender  Form,  reich  ornamentiert 
(1560).  Unter  Glas:  *426.  deutscher  Prunkschild  von  Eisen,  mit 
mythologischen  Darstellungen  in  schöner  Treibarbeit.  Unter  Glas : 
*417.  halber  Prunkharnisch  des  Erzh.  Ferdinand,  von  meisterhafter 
getriebener  Arbeit  (Helm  und  Prunkschild  von  dem  Mailänder  Lucio 
Piccinino ,  1552) ;  407.  vollständige  Garnitur  eines  Harnisches  des 
Erzh.  Ferdinand,  von  dem  Innsbrucker  Jörg  Seusenhofer  (1547); 
*403.  Landsknechtharnisch  Giovanni  Bona's,  Leibtrabanten  des  Erzh. 
Ferdinand,  eines  Mannes  von  riesiger  Leibesgröße  (9  Werkschuh). 

XXIX.  Saal  (Maximilian  IL).  An  den  Wänden :  480.  Harnisch- 
garnitur des  Augsburgers  Joh.  Jak.  Fugger  (f  1575) ;  482.  halber 
Harnisch  des  Andrea  Doria  (f  1560);  490.  Harnischgarnitur  Maxi- 
milians II.  (f  1576).  —  In  den  Schränken:  491.  Sturmhaube  und 
Rundschild  des  Erzh.  Karl  v.  Steiermark  (f  1590),  mit  schönen  Orna- 
menten und  figürlichen  Darstellungen,  ital.  (um  1570);  529,  530. 
zwei  geweihte  Schwerter  und  Hüte,  wie  sie  im  xii.-xvm.  Jahrh. 


an  der  Ringstraße.  W1T7N  7     R,Wp       65 

Hochparterre:  Waffen.  WIJLJN.  l.üoute.     UJ 

von  den  Päpsten  an  Fürsten  für  Ruhmestaten  im  Kampfe  gegen  die 
Ungläubigen  verliehen  wurden:  529  von  Pius  V.,  530  von  Cle- 
mens XIII.  an  Erzh.  Ferdinand  gesandt. 

XXX.  Saal  (Maximilian  IL).  572.  Teile  einer  ital.  Garnitur  des 
Don  Juan  de  Austria  (+  1577).  Unter  Glas  :  635.  Prunkharnisch  des 
Herzogs  Alessandro  Farnese  (f  1592);  *627.  Kommandostab  Ferdi- 
nands IL  (f  1637),  in  Elfenbein,  oben  der  Kopf  des  Kaisers  in  Email ; 
644.  Landsknechtharnisch  des  Erzh.  Karl  von  Steiermark. 

XXXII.  Saal  (Rudolf  IL).  667.  halber  Harnisch  Rudolfs  IL 
(f  1612);  698,  699.  die  sog.  „rote''  und  „seh warze"  Rüstung  auf  Roß 
und  Mann  des  Erzh.  Ferdinand;  703,  704.  die  „gelbe"  und  „blaue" 
Rüstung  desselben;  *706.  Prunkharnisch  Rudolfs  IL,  hervorragende 
deutsche  Arbeit  (um  1590);  *712.  halber  Prunkharnisch  mit  Rund- 
schild, ital.  Arbeit,  einMeisterwerk  der  Tauschierkunst;  743.  Schützen- 
haube, Kragen  und  Brust  des  Marschalls  Cristobal  Mondragone,  in 
seltener  Technik:  gebläut,  mit  figürlichen,  aus  dem  blauen  Grunde 
herausgeschabten  Darstellungen;  745.  Harnisch,  ganz  mit  äußerst 
zarten,  in  Gold  und  Silber  tauschierten  Laubzügen  bedeckt. 

XXXTV.  Saal  (Neuzeit).  761.  Knabenharnisch  des  Erzh.  Sieg- 
mund Franz  von  Tirol  (f  1665),  ital.  Arbeit  (um  1636);  765.  halber 
Prunkharnisch,  wahrscheinlich  spanische  Arbeit  (um  1610);  *805. 
Prunkdegen,  der  Griff  eines  der  bedeutendsten  Kunstwerke  der 
Eisenschneidekunst  (um  1650);  *811,  *812.  Flinte  und  zwei  Pistolen 
von  meisterhafter  Eisenschneidearbeit  (Geschenk  Kaiser  Josephs  I. 
an  Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  Baden,  dessen  Bildnis  an  Läufen 
und  Kolben) ;  822  (beim  1.  Fenster).  Reiterschwert,  hölzerne  Keule 
und  Fahne  des  Bauernanführers  Stephan  Fadinger  (fl626);  835. 
zwei  Pistolen  von  trefflicher  Ausführung  (Marseiller  Arbeit) ;  838. 
Marschallstab  Kaiser  Franz1  I.  (f  1765);  846.  Prunkharnisch  des 
Kaisers  Matthias  (f  1619),  effektvolle  Arbeit.  —  An  der  Rückwand: 
890.  ungarische  Rüstung  Kaiser  Josephs  I.  (f  1711). 

XXXVI.  Saal  (Turnierwaffen und Tnrniergeräte).  897.  italieni- 
sches Stechzeug  des  mailändischen  Gesandten  Gasparo  Fracasso 
(c.  1482);  *902.  deutsches  Stechzeug  Kaiser  Maximilians  I.,  mit 
durchbrochenen  spätgotischen  Bordüren  von  vortrefflicher  Treibar- 
beit; 910.  Stechsack  aus  roher  Leinwand,  mit  Stroh  gefüllt,  Unikum; 
solche  Polster  wurden  an  der  Brust  der  Turnierhengste  befestigt, 
damit  sich  die  geblendeten  Tiere  beim  Anprall  aneinander  nicht 
verwundeten.  —  An  der  Ausgangswand:  996.  Rennzeug  des  Erzh. 
Ferdinand  von  Tirol;  998.  Wechselstücke  eines  Harnisches  Franz'  L, 
Königs  von  Frankreich  (f  1547),  von  Jörg  Seusenhofer  (1542). 

Man  schreitet  nun  zurück  und  betritt,  vom  XXXIV.  Saal  aus,  den 
kleineren  XXXV.  Saal  (orientalische  Waffen  und  Ausrüstungen). 
84,  85.  ungarische  Schwerter  mit  türkischer  Klinge,  ferner  Streit- 
kolben des  Fürsten  Michael  Apafi  IL  (f  1713 ;  bildeten  nebst  der 
Fahne  über  Schrank  II  die  Würdezeichen  Siebenbürgens  unter 
türkischer  Schutzherrschaft,   1701  dem  Kaiser  überreicht).  —  Im 


66  rouu  i.  wibn.   7/LferÄSr; 

Mittelschrank  III :  94-106.  türkische  Feldausrüstung,  von  Lazarus 
Schwendi  dem  Erzh.  Ferdinand  geschenkt.  —  Oberhalb  der  Wand 
zwischen  den  Fenstern:  große  türkische  Fahne,  nebst  dem  Roß- 
schweif 109 ,  den  Köchern  22  (Wandkasten  I)  und  den  Stücken 
126-130  (Kasten  IV)  bei  der  Befreiung  Wiens  1683  erbeutet. 

XXXHI.  Saal  (Jagdwaffen  und  Jagdgeräte).  Im  Mittelschrank : 
18.  Jagdschwert  Maximilians  /.,  in  prächtiger  Ausführung  (c.  1490). 
—  Im  Wandschrank  1 :  56.  Pürschbüchse,  mit  Elfenbeinschäften, 
Einlagen  aus  schwarzem  Bein  und  schöner  Eisenschneidearbeit; 
126.  zwei  Flinten  Karls  VI.  (f  1740),  mit  meisterhaft  gradierten 
und  geschnittenen  Schlössern,  aus  Wolfenbüttel.  —  Im  Wandschrank 
II:  *155.  großes  Jagdbesteck  von  kunstvoller  Arbeit;  *157,  158. 
Büchse  und  Pulverflasche  Rudolfs  IL,  von  dem  Augsburger  Dav. 
Attemstetter  (kunstvolle  Eisenschneidearbeit,  der  Schaft  mit  Silber- 
platten  belegt,  die  mit  phantasievollen  Ornamenten  in  durchleuch- 
tendem Email  geziert  sind). 

Der  XXXI.  Saal  enthält  außer  Armbrüsten  und  Jagdgeräten 
eine  Sammlung  von  Jagd-  und  Scheibengewehren. 

I.  Stockwerk. 

Das  ganze  erste  Stockwerk  ist  der  Gemäldegalerie  eingeräumt, 
und  zwar  tritt  man  aus  dem  Treppenhaus:  1.  (Westseite)  in  die  Ab- 
teilung der  italienischen,  spanischen  and  anderen  ausländischen 
Schulen,  an  die  sich  die  Abteilung  der  Deutschen  und  Österreicher 
anreiht;  —  r.  (Ostseite)  in  die  Abteilung  der  niederländischen  und 
modernen  Schulen. 

Die  **Gemäldegalerie,  die  1776-1891  im  oberen  Belvedere 
(S.  92)  ausgestellt  war,  hatte  ihren  gegenwärtigen  Bestand  an  alten 
Bildern  bereits  im  xvm.  Jahrhundert.  Manche  Bilder  stammen  aus 
Rudolfs  IL  „Kunst-  und  Wunderkammer"  in  Prag  (S.  289),  darunter 
die  Oorreggio's,  Rrueghel's  und  Dürer's;  aus  der  Sammlung  des 
eigentlichen  Begründers  der  kaiserl.  Galerie,  des  Erzherzogs  Leopold 
Wilhelm,  Sohnes  Ferdinands  II.,  niederländischen  Statthalters  1646- 
56,  stammen  die  meisten  Niederländer  und  Venezianer;  vielleicht 
aus  der  Kunstkammer  des  Erzherzogs  Ferdinand  von  Tirol  Raffael's 
Madonna  im  Grünen  und  Moretto's  h.  Justina.  Die  Gesamtzahl  der 
alten  Bilder  beläuft  sich  auf  über  1700.  Die  moderne  Abteilung 
zählt  über  400  Bilder.  Großer  Katalog  der  Alten  Meister  mit  200 
Abbildungen,  2.  Aufl.  1907,  10  K.  Kleine  Kataloge:  zwei  Hefte 
Alte  Meister  (I.  1908,  IL  1906)  zu  1  K  und  1  K  20  ft;  ein  Heft 
Moderne  Meister  (1907)  zu  1  K  20.  Die  Namen  der  Maler  sind  auf 
allen  Bildern  angegeben.    Leiter:  Dr.  G.  Glück. 

Die  Wiener  Galerie  darf  sich  nicht  nur  großer  Vielseitigkeit 
rühmen,  sondern  auch  des  Besitzes  von  Meisterwerken,  die  dem 
Laien  äuge  köstlichen  Genuß  bieten  Ihre  Hauptstarke  liegt  in  den 
Venezianern,  in  Dürer,  Rubens,  Brueghel  und  Holbein.  In  dieser 
Hinsicht  wetteifert  sie  mit  dem  Pradomuseum  in  Madrid.    Unter 


den  Mittelitalienein  fesseln  vorzugsweise  die  "beiden  Perw- 
pinos  (III.  n.  IV.  Kab.,  27,  32) ;  Fra  Bartolomeo'9  Darstellung  im 
Tempel  (IV.  Kab.,  41)  wirkt  durch  die  edle  und  einfache  Anord- 
nung und  durch  die  milde  Würde  überaus  wohltuend  ;  Andrea  del 
Sarto's  Beweinung  Christi  (III.  Kab.,  39)  imponiert  durch  die 
gewaltige  Kraft  des  Ausdrucks.  RaffaeVa  Madonna  im  Grünen 
(III.  Kab.,  29),  aus  seiner  Florentiner  Periode,  erreicht  nicht  ganz 
die  anmutige  Lebendigkeit  der  Komposition  und  des  Ausdrucks, 
welche  die  ähnlich  komponierten  Madonnen  im  Louvre  und  in 
Florenz  (Belle  Jardiniere  und  Madonna  mit  dem  Stieglitz)  be- 
sitzen, ist  aber  durch  den  sichtlichen  Einfluß  Leonardo's  für  das 
Studium  des  Meisters  wichtig.  Von  den  oberitalienischen 
Meistern  nimmt  uns  zunächst  Correggio  und  der  ihm  nahestehende 
Francesco  Mazzola  oder  Parmigianino  in  Anspruch.  Correggio  zeigt 
sich  besonders  als  lockender  Erzähler  anmutiger  Mythen  (V.  Kab., 
64,  59).  Von  Parmigianino  ist  außer  dem  bogenschnitzenden  Amor 
(III.  Kab.,  62)  das  angebliche  Porträt  des  Malatesta  Baglione 
(III.  Kab.,  67)  beachtenswert.  Die  Masse  trefflicher  venezianischer 
"Werke  macht  eine  Auswahl  des  Trefflichsten  schwer.  Tizian's  weit- 
umfassende Phantasie,  die  ihn  für  die  verschiedenartigsten  Auf- 
gaben die  rechten  Formen  finden  ließ,  lernt  man  nächst  dem 
Pradomuseum  hier  am  besten  kennen.  Welch'  eine  reiche  Scala 
von  Empfindungen  durchläuft  man  vomEcce  homo  (I.  S.,  178)  bis 
zur  Kallisto  (I.  S.,  169)  oder  Danae  (I.  S.,  174),  von  der  Grablegung 
Christi  (I.  S.,  179)  bis  zu  der  geheimnisvollen  Liebesallegorie 
(I.  S.,  173),  von  den  mild  anmutigen  Madonnenbildern  (I.  Kab., 
176,  180)  zu  den  in  unnahbaren  Ernst  gehüllten  Bildnissen  italie- 
nischer Gelehrten  (I.  S.  182, 1.  Kab.,  177).  Überhaupt  ist  die  Galerie 
an  Porträten  ungemein  reich  und  die  Vergleichung  der  venezia- 
nischen Bildnisse  mit  jenen  des  größten  spanischen  Porträtmalers 
Velazquez  oder  jenen  van  Dyck's  in  Bezug  auf  die  formellen  Eigen- 
heiten der  Meister  von  hohem  Interesse.  Von  den  Giorgione  zu- 
geschriebenen Werken  sind  nur  die  sog.  drei  Weisen  aus  dem 
Morgenlande  (I.  Kab.,  16)  genügend  beglaubigt.  Außerdem  sind 
hervorzuheben :  Palma  Vecchio,  Madonna  (I.  S.,  140),  Lorenzo  Lotto, 
Krönung  Maria  (II.  Kab.,  214)  und  das  Meisterwerk  des  Brescianers 
Alessandro  Bonvicino,  gen.  Moretto,  die  h.  Justina  (II.  S.,  218).  — 
Von  spanischen  Meistern  ist  Velazquez  reicher  als  in  irgend 
einer  andern  Galerie  diesseit  der  Pyrenäen  vertreten  (VII.  und 
VIII.  Kab.),  wenn  auch  die  seinen  Namen  tragenden  Bilder  nicht 
durchweg  eigenhändig  sind. 

Wir  .wenden  uns  zu  den  nordischen  Schulen.  Jan  van 
Eyck's  Porträt  des  Kardinals  della  Croce  (XVIII.  Kab.,  624)  überragt 
weit  die  andern  Proben  altniederländischer  Malerei,  von  denen 
noch  Hugo  van  der  Goes'  Doppelbild  (XVIII.  K.,  629,  631),  Boger 
van  der  Weyden's  Kreuzigung  und  Madonna  (XVIII.  K.,  634, 
632),   Hans  Memlings  Marienaltar  (XVIII.  K.,  635-638),  sowie 


f)8      TfMit*  i  WTT7TC       H-  Sammlungen  a.  d.  Ringstraße. 

KOUie  1.  WllUX.  7.  Kunsthistor.  Hofmuseum. 

Pieter  BruegheVs  d.  Ä.  Bauernbilder  und  Landschaften  (XV.  S.) 
erwähnt  seien.  —  Dürer  s  Meisterwerk,  die  vollendetste  Kom- 
position, die  er  gemalt,  ist  die  Dreifaltigkeit  (X.  K.,  1445).  Unter 
den  Bildnissen  des  jungem  Holbein  ragen  jene  der  Königin  Jane 
Seymour  und  des  Londoner  Kaufmanns  Dirck  Tybis  (X.  K.,  1481, 
1485)  hervor.  Trotz  des  wenig  ansprechenden  Inhalts  fesseln  in 
dem  großartigen  Rubens-Saale  (XIV.  S.)  die  beiden  Wunder- 
szenen  des  Ignatius  und  Xaver  (865 ,  860)  durch  die  dramatische 
Gewalt  des  Ausdrucks  und  die  Künste  des  Kolorits.  In  demselben 
Räume  treten  noch  der  h.  Ambrosius  (850),  die  Allegorie  der  vier 
Weltteile  (857),  das  Yenusfest  (830),  der  große  Ildefons-Altar 
(834)  und  das  Selbstbildnis  (859)  besonders  hervor.  Nicht  unan- 
genehm wirkt  neben  der  Vehemenz  des  Meisters  die  vornehme, 
zuweilen  freilich  fast  kühle  Ruhe  van  Dyck's,  der  durch  die  beiden 
Madonnenbilder  (XIII.  S.,  1039,  1040),  dieDelila  (1043)  und  das 
Bildnis  des  Francesco  de  Moncada  (1046)  vortrefflich  vertreten  ist. 
Den  Wandel  in  Rcmbrandt's  Kunst  zeigen  die  Porträte ,  die  aus 
verschiedenen  Jahrzehnten  stammen:  das  Frauenbildnis  (XIII.  K., 
1272)  mit  dem  Gegenstück  (1271),  helleuchtend  und  fleißig  ge- 
malt, das  Bildnis  seiner  Mutter  (1273),  dann  das  Selbstbildnis 
(1274)  aus  späterer  Zeit,  und  endlich  das  in  tiefem  Goldton  ge- 
haltene Selbstbildnis  (1268)  in  rundem  Hut,  das  er  in  seinen 
letzten  Lebensjahren  gemalt  hat. 

I.  Saal:  Venezianer  des  xv.  und  xvi.  Jahrhunderts.  An  der  r. 
Langwand:  7.  Vittore  Carpaccio,  Christus  von  Engeln  angebetet 
(1496) ;  *19.  Cima  da  Conegliano,  die  Madonna  unter  dem  Orangen- 
baum ;  5.  Antonello  de  Saliba,  der  Leichnam  Christi  von  Engeln  ge- 
halten; 154,  150.  Tizian,  männliche  Bildnisse;  *140.  Palma  Vecchio, 
Madonna  mit  Heiligen;  187.  Tizian,  Allegorie  (Werkstattbild). — 
145.  Bonifazio  Veronese,  die  Tochter  der  Herodias;  Palma  Vecchio, 
*207.  „der  Bravo",  139.  Heimsuchung  Maria  (verdorben),  *136.  Lu- 
cretia  (Wiederholung  oder  Kopie  des  Bildes  in  der  Borghesegalerie 
in  Rom) ;  157.  Bonifazio  Veronese,  weibl.  Bildnis.  —  Tizian,  186. 
Nymphe  und  Schäfer  (Spätwerk,  verdorben),  169.  Diana  verurteilt 
Kallisto  (veränderte  Wiederholung  des  Bildes  bei  Lord  Ellesmere), 
•178.  Ecce  homo  (1543),  «182.  der  Antiquar  Jacopo  de  Strada  (1568), 
179.  Grablegung  Christi,  174.  Danae  (Werkstattbild),  173.  Allegorie 
(Werkstattbild),  166.  Madonna  mit  drei  Heiligen  (eine  veränderte 
Wiederholung  im  Louvre),  161.  die  Ehebrecherin  vor  Christus  (un- 
vollendet; wahrscheinlich  von  Aless.  Varotari).  —  Tizian,  *191. 
Kurfürst  Johann  Friedrich  von^Sachsen,  164.  Christus  mit  der  Welt- 
kugel; 10.  Bart.  Vivarini,  der  h.  Ambrosius  mit  den  H.  Petrus, 
Ludwig,  Paulus  und  Sebastian,  Altarbild.  —  R.  das 

I.  Kabinett:  Venezianer  des  xv.  und  xvr.  Jahrhunderts.  1.  Ab- 
teilung: *13.  Giov.  Bellini,  junge  Frau  ihr  Haar  ordnend;  *1. 
Marco  Basaiti,  Berufung  der  Söhne  des  Zebedäus  (kleine  Wieder- 
holung des  Bildes  in  der  Akademie  zu  Venedig;  1615);  12.  Alvise 


II.  Sammlungen  a.  d.  Ringstraße.      Wllfv  7     pn,.i,      QQ 

7.  Kunsthistor.  Hofmuseum.  «iüh.  j.^uutc. 

Vivarini,  Madonna  mit  musizierenden  Engeln  (1489);  Giorgione, 
*16.  „die  drei  Weisen  ans  dem  Morgenlande"  (Äneas,  Enandros  und 
Pallas?),  63.  der  h.  Sebastian,  21.  David  mit  dem  Haupte  Goliaths 
(verdorbenes  Original  oder  Kopie?).  —  2.  Abt. :  *137.  Palma  Vecchio 
Mädchenbildnis,  sog.  Violante;  *22,  22  a.  Lorenzo  Lotto ,  männl. 
Bildnisse;  133,  142.  Palma  Vecchio,  weibl.  Bildnisse;  162,  165. 
Tizian,  Bildnisse  eines  älteren  Mannes  (sog.  h.  Jakobus)  und  eines 
jungen  Geistlichen,  ursprünglich  zusammengehörig.  —  3.  Abt.: 
Tizian,  *163.  Isabella  d'Este,  Markgräfin  von  Mantua,  *176.  „die 
Zigeuner-Madonna"  (Jugendwerk),  *197.  das  Mädchen  im  Pelz, 
**180.  „die  Kirschen-Madonna"  (Jugendwerk),  *177.  der  Dichter 
und  Geschichtschreiber  Benedetto  Yarchi,  181.  der  Tamburin- 
schläger, *167.  der  Arzt  Parma  (?). 

II.  Saal:  Venezianer  des  xvi.  Jahrhunderts.  An  der  r.  Lang- 
wand :  227.  Domenico  Tintoretto ,  ein  ProcuratOT  von  San  Marco ; 
246.  und  weiter  233.  Paris  Bordone,  Allegorien;  393.  Battista  Ze- 
lotti,  Salbung  Davids;  402,  391.  Paolo  Veronese,  die  Anbetung  der 
Könige  (Werkstattbild),  Judith;  231.  Paris  Bordone,  Frauenbildnis; 
399.  P.  Veronese,  Madonna  mit  zwei  Heiligen.  —  397.  und  weiter  395. 
Antonio  Badile  (Lehrer  des  P.  Yeronese),  weibl.  Bildnisse;  404. 
P.  Veronese,  Maria  Verkündigung.  —  389.  ders.,  die  Anbetung  der 
Weisen  aus  dem  Morgenlande ;  248.  Paris  Bordone,  junge  Prau  am 
Putztisch ;  Jacopo  Tintoretto,  224.  der  Patrizier  Marcantonio  Barbaro, 
*239.  die  keusche  Susanna,  244.  männl.  Bildnis,  236.  Sebastiano 
Veniero,  der  Sieger  von  Lepanto,  239a.  lesender  Prophet,  417.  der 
h.  Hieronymus.  —  203.  G.  G.  Savoldo,  Beweinung  Christi;  **218. 
Moretto,  h.  Justina;  216,  217.  G.  B.  Moroni,  männl.  Bildnisse. 

Das  an  den  II.  Saal  anstoßende  II.  Kabinett  enthält  ebenfalls 
Venezianer  des  xvi.  Jahrhunderts.  1.  Abt. :  Lor.  Lotto,  220.  männl. 
Bildnis  in  drei  Ansichten,  *215.  der  Mann  mit  der  Tierpranke,  *214. 
Madonna,  von  einem  Engel  gekrönt,  zwischen  den  H.  Katharina  und 
Jakobus  d.  Ä. ;  219.  Girol.  Romanino ,  weibl.  Bildnis.  —  2.  Abt. : 
Jac.  Tintoretto,  234.  Lucretia,  230,  250.  männliche  Bildnisse,  235. 
Greis  mit  einem  Knaben  ;  396.  P.  Veronese,  Christus  vor  dem  Hause 
des  Jai'rus;  272.  Dem.  Theotoköpuli,  gen.  el  Greco,  die  Anbetung  der 
Könige.  —  3.  Abt. :  kleinere  venezianische  Bilder. 

HI.  Kabinett.  Mittelitalienische  Schulen  des  xvi.  Jahrhun- 
derts. 1.  Abt. :  88.  Lodovico  Mazzolino,  Darstellung  im  Tempel 
(1526);  46.  FranciaMgiof?),  die  h.  Familie  (1516);  **29.  Raffael, 
die  Madonna  im  Grünen  (1505)  ;  Pietro  Perugino,  24.  Taufe  Christi, 
25.  h.  Hieronymus,  *32.  Madonna  mit  zwei  h.  Frauen.  —  2.  Abt. : 
**39.  Andrea  del  Sarto,  Beweinung  Christi ;  Parmigianino,  *67.  Bild- 
nis des  Malatesta  Baglione(?),  58.  Selbstbildnis,  57.  h.  Katharina, 
*62.  Amor  als  Bogenschnitzer  (unten  Amor  und  Psyche) ;  51.  So- 
doma, h.  Familie. 

IV.  Kabinett  (Eckraum) :  mittelitalienische  Schulen  des 
xvi.  Jahrhunderts.   Fra  Bartolomeo,  34.  Madonna  (Werkstattbild), 


70      Tt™,**  i  WTT7N  H-  öffentliche  Sammlungen 

<U     Koute  1.  WliLJN.         7.  KunstMstor.  Hofmnseum, 

*41.  Darstellung  im  Tempel  (1516) 5  31.  Giulio  Romano,  h.  Mar- 
gareta;  *47.  Francesco  Francia,  thronende  Madonna;  *27.  Perugino, 
Madonna  mit  vier  Heiligen  (1493). 

V.  Kabinett:  oberitalienische  Schulen  des  xv.  nnd  xvi.  Jahr- 
hunderts. 1.  Abt.:  69.  Ambrogio  de  Predis,  Kaiser  Maximilian  I.; 
*26.  Benozzo  Gozzoli,  Madonna  mit  zwei  Heiligen;  A.  Mantegna, 
*81.  h.  Sebastian,  81a.  nnd  b.  Abraham  und  Isaak,  David  und  Saul, 
72-80.  Triumphzug  Cäsars  (die  Originale  in  Hampton  Court) ;  90. 
Cosirno  Tura,  der  Leichnam  Christi  von  Engeln  gehalten.  —  2.  Abt. : 
Correggio,  *64.  Jupiter  und  Io,  59.  Entführung  des  Ganymed;  Ber- 
nardino  Luini,  87.  h.  Hieronymus,  82.  kreuztragender  Christus,  86. 
die  Tochter  der.  Herodias ;  91.  Cesare  da  Sesto,  die  Tochter  der 
Herodias;  68,  68a.  Dosso  Dossi,  h.  Hieronymus,  Pauli  Bekehrung; 
82a.  Andrea  Solario,  die  Tochter  der  Herodias. 

HI.  Saal:  Schulen  von  Bologna,  Rom  und  Mailand,  Naturalisten 
und  einzelne  Franzosen  aus  der  ersten  Hälfte  des  xvn.  Jahrhunderts. 
Caravaggio,  485.  David  mit  dem  Haupte  Goliaths,  *496.  die  Madonna 
vom  Rosenkranz ;  543.  Guercino,  der  reuige  Sohn ;  Dom.  Feti,  123. 
die  Vermählung  der  h;  Katharina,  118.  Moses  vor  dem  Dornbusch; 
589.  Le  Valentin  (Jean  de  Boulongne),  Moses ;  357a.  Pietro  da  Cor- 
tona,  das  Wunder  des  h.  Martin;  *551.  Guido  Reni,  Taufe  Christi; 
483.  Lod.  Caracci,  der  h.  Franziskus;  335.  Giov.  Batt.  Crespi  (il 
Cerano),  Christus  erscheint  den  Aposteln  Petrus  und  Paulus ;  *583. 
Nie.  Poussin,  die  Zerstörung  Jerusalems ;  105.  Fed.  Baroccio,  Bildnis 
eines  Geistlichen;  502.  C.  Saraceno,  Judith. 

IV.  Saal:  Schulen  von  Neapel,  Rom,  Genua  usw.  aus  der  zwei- 
ten Hälfte  des  xvn.  Jahrhunderts.  *528.  Salv.  Rosa,  die  Gerechtig- 
keit entflieht  zu  den  Landleuten;  Ribera  (lo  Spagnoletto),  507. 
Christus  unter  den  Schriftgelehrten,  501.  Kreuztragung  Christi  (ver- 
dorben); Luca  Giordano,  491.  der  Engelsturz,  490-495.  sechs  Dar- 
stellungen aus  dem  Marienleben;  Salv.  Rosa,  516.  ein  Krieger,  523. 
Römerschlacht;  G.  M.  Crespi,  337.  Achilles  und  der  Centaur  Chiron, 
338.  Äneas,  die  Sibylle  und  Charon;  Carlo  Maratta,  Tod  des  h. 
Joseph  (1676) ;  Bern.  Strozzi,  426.  Johannes  d.  T.,  429.  die  Witwe 
von  Sarepta,  428.  ein  Lauten  Spieler ;  132.  G.  Brandt,  der  Einsiedler 
mit  dem  Raben ;°  368.  Franc.  Trevisani,  der  Leichnam  Christi,  von 
Engeln  gehalten;  529.  Franc.  Solimena,  Kreuzabnahme. 

VI.  Kabinett:  verschiedene  Italiener  aus  der  ersten  Hälfte 
des  xvii.  Jahrhunderts.  1.  Abt. :  Cavaliere  d'Arpino,  112.  Andromeda, 
113.  Kampf  der  Giganten;  Annibale  Caracci,  482.  Beweinung  Christi, 
*475.  Christus  und  die  Samariterin,  473.  h.  Franz  von  Assisi;  369. 
Franc.  Furini,  reuige  Magdalena.  —  2.  Abt.:  Domenico  Feti,  *116. 
ein  Marktplatz,  121.  der  Traum  des  Jakob,  122.  Artemisia,  119. 
Flucht  nach  Ägypten,  120.  der  tote  Leander,  115.  Triumph  der 
Galatea;  427.  Bern.  Strozzi,  männl.  Bildnis;  über  der  Tür:  581a. 
S,  Vouet,  die  Tochter  der  Herodias. 


V.  Saal:  höfische  Malerei  des  xvm.  Jahrh.,  meist  Italiener. 
*454-466.  B.  Beiotto  (Canaletto) ,  dreizehn  Ansichten  aus  Wien ; 
1592.  J.  Zoffani,  Großherzog  Leopold  von  Toskana  und  seine  Fa- 
milie (1778);  1715.  Fr.  Solimena  und  J.  G.  Auerbach,  dem  Kaiser 
Karl  VI.  wird  das  Galerie-Inventar  überreicht;  Angelika  Kaufmann, 

1610.  Hermanns  Rückkehr  ans  der  Schlacht  im  Teutoburger  Wald, 

1611.  Bestattung  des  Heldenjünglings  Pallas  (1786);  1600.  Ant. 
Raph.  Mengs,  Infantin  Maria  Ludovica.  —  Durch  das  VIII.  in  das 

VII.  Kabinett  (Eckraum):  Spanier  des  xvn.  Jahrhunderts. 
*603.  J.  B.  del  Mazo  ( Schwiegersohn  des  Velazquez),  die  Familie  des 
Malers;  Velazquez,  609,  621.  Infantin  Marg.  Theresia,  612.  Phi- 
lipp IV.,  622.  Königin  Isabella ;  614.  Murillo  (?),  der  kl.  Johannes  d.  T. 

VIII.  Kabinett:  Spanier,  Italiener  und  Franzosen  des  xvn. 
und  xviii.  Jahrhunderts.  l.Abt. :  Velazquez,  **611.  Infant  Philipp 
Prosper,  *615,  619.  Infantin  Margareta  Theresia,  *607.  Philipp  IV. 
(Brustbild),  *616.  Infant  Don  Balthasar  Carlos,  *617.  Infantin 
Maria  Theresia.  —  2.  Abt. :  518.  Franc.  Solimena,  Raub  der  Orei- 
thyia;  525.  Salv.  Rosa,  der  h.  Wilhelm;  506a.  Luca  Oiordano,  der 
Tanz  vor  der  Bundeslade;  570a.  A.  Magnasco,  Mönche  im  Freien.  — 
3.  Abt.  :  *446.  G.  P.  Tiepolo,  die  h.  Katharina  von  Siena ;  466a,  466b. 
Franc.  Guardi,  Ansichten  aus  Venedig;  *588.  Jos.  S.  Duplessis,  der 
Tondichter  Gluck  (1775);  577.  Ant.  Watteau,  der  Gitarrespieler 
(Wiederholung  des  Bildes  in  Chantilly);  592.  Jean  Francois  Mittet, 
Waldlandschaft;  *587.  Nie.  de  Largilliere,  männl.  Bildnis;  585. 
Gaspard  Dughet,  gen.  Poussin,  das  Grabmal  der  Cäcilia  Metella. 

IX.  Kabinett:  Engländer,  Deutsche,  Österreicher  des  xviii. 
Jahrhunderts.  1.  Abt. :  Bildnisse  von  Hogarth  (? ;  Nr.  1719),  Raeburn 
fNr.1720),  Reynolds  (Nr.  1722,  Studie).  — 2.  u.  3.  Abt. :  1582, 1583. 
B.  Benner,  alte  Frau,  alter  Mann;  1612,1612c.  Maulpertsch,  thronende 
Madonna  (Skizze),  der  ungläubige  Thomas;  1579.  Kupetzlcy,  Selbst- 
bildnis (1709). 

VI.  Saal:  Deutsche  und  Österreicher  des  xvn.  und  xviii.  Jahr- 
hunderts. Stilleben  und  Tierbilder  von  Franz  Werner  Tamm  und 
J.  G.  und  Ph.F.  von  Hamilton;  1612b.  A.  F.  Maulpertsch,  der  h. 
Nepomuk  wird  zum  Tode  geführt;  1688a.  J.  M.  Schmidt  (Kremser- 
Schmidt),  der  h.  Martin  im  Bischofsornat. 

VII.  Saal:  Deutsche  des  xv.  und  xvi.  Jahrhunderts.  1403a, 
1 403b.  Kreis  Mich.  Pachers, M&üonndi  mit  den  H.  Margareta  und  Barbara, 
Dreieinigkeit;  1396.  D' Pfenning,  Kreuzigung  (Salzburger  Schule, 
1449);  *1425.  Kaiser  Maximilian  I.  mit  seiner  ersten  Gemahlin, 
Maria  von  Burgund  (-j-  1482),  seinem  Sohne  Philipp  dem  Schönen, 
seinen  Enkeln  Karl  V.  und  Ferdinand  I. ,  und  mit  Ludwig  IL  von 
Ungarn  (auf  der  Rückseite  dieh.  Sippe)  ;  Chr.  Amberger,  1412, 1411. 
Mann  und  Frau  (1525),  1409.  der  Nürnberger  Patrizier  Chr.  Baum- 
gartner  (1543);  H.  Burglcmair,  1405.  der  Maler  mit  seiner  Frau 
(1529),  1431.  h.  Georg;  1462.  L.  Cranach  d.  £, 'Paradies  (1530); 
1397-1400.  R.  Frueauf,  vier  Szenen  aus  der  Passionsgeschichte. 

Baedekers  Österreich- Ungarn.    29.  Aufl.  5 


72      Rniifp  7  WTFN  IL   ^ndiche  Sammlungen 

ia      UOUte  1.  WlttlX,         ?_  Kunsthi8tor-  Hofmnseum, 

X.  Kabinett:  Deutsche  des  xvi.  Jahrhunderts.  Hans  Holbein 
d.J.:  *1479.  männl.  Bildnis  (1541),  1480.  John  Chambers,  Leib- 
arzt Heinrichs  VIII.,  im  Alter  von  88  Jahren,  **1481.  Jane  Seymour, 
dritte  Gemahlin  Heinrichs  VIII.  von  England,  1482,  1484.  Mann 
und  Frau  (1534),  1483.  weibl.  Büdnis ,  *1485.  Bildnis  des  Dirck 
Tybis  (1533);  Albrecht  Altdorfer:  *1421.  Christi  Geburt,  1422.  die  h. 
Familie  (1515);  Hans  Baidung  Grien:  1423.  die  Eitelkeit,  1424. 
Bildnis  eines  jungen  Mannes  (1515);  1439.  0.  Pencz,  junger  Mann 
(1543);  Albrecht  purer:  1442.  Maria  mit  dem  Kinde  (1503),  *1443. 
Maximilian  I.  (1519;  nach  der  Zeichnung  in  der  Albertina,  S.  36), 
1444.  männl.  Bildnis  (1501 ;  auf  der  Rückseite  die  allegorische  Figur 
des  Geizes),  *1445.  die  Anbetung  der  h.  Dreifaltigkeit  (1511;  der 
Originalrahmen  im  German.  Museum  zu  Nürnberg),  1446.  Martertod 
der  10000  Christen  unter  König  Sapor  in  Persien,  in  der  Mitte 
Dürer  und  Pirkheimer  (1508),  *1447.  Maria  mit  dem  Kinde  (1512), 
1448.  Bildnis  des  Joh.  Kleberger  (1526);  1428.  Bernh.  Strigel, 
König  Ludwig  II.  von  Ungarn  als  Kind. 

Durch  das  Treppenhaus  zurück  zum  Kuppelraum  und  r.  in  die 
niederländischen  und  deutschen  Säee.  Die  Neuordnung  dieses 
Teiles  der  Sammlung  steht  bevor. 

XV.  Saal:  Niederländer  (xvi.  Jahrh.).  L.  vom  Eingang:  692. 
Jan  Matsys,  h.  Hieronymus;  687.  Meister  des  Todes  der  Maria, 
Lucretia ;  r.  Meister  des  Todes  der  Maria:  682.  Maria  mit  dem  Kinde 
(das  Dürer  -  Monogramm  gefälscht),  683.  Flügelaltar,  thronende 
Madonna  mit  Stiftern,  684.  Maria  mit  dem  Kinde;  693.  Jan  Matsys, 
Lot  und  seine  Töchter  (1563),  —  694.  ders. ,  lustige  Gesellschaft 
(1564);  *708-721.  Bieter  Brueghel  d.  Ä.,  u.  a.  709.  Herbstland- 
schaft, 711.  Vorfrühling,  712.  Auszug  zur  Kreuzigung  (1564),  *713. 
Winterlandschaft,  716.  Streit  des  Faschings  mit  den  Fasten  (1559), — 
717.  Bauernhochzeit,  *719.  Kirmes,  720  (?).  Schafhirt,  u.  a.  *722. 
Bieter  Brueghel  d.  J,  Winterlandschaft  (1601).  —  729-739.  Land- 
schaften von  *  Lucas  van  Valckenborch ,  u.  a.  733.  Sommerland- 
schaft, 738.  Gebirgslandschaft,  736.  Schneetreiben. 

XIV.  S  aal:  Rubens  und  seine  Schule.  R.  vom  Eingang :  Rubens, 
846.  Kopf  der  Medusa  (die  Tiere  wahrscheinlich  von  Brueghet); 
853.  Mann  im  Pelzrock;  *850.  der  h.  Ambrosius  verweigert  dem 
Kaiser  Theodosius  den  Eintritt  in  die  Kirche;  855.  alter  Mann.  — 
**857.  die  vier  Weltteile,  durch  die  Flußgötter  des  Maranhon  (Ama- 
zonas), Nil,  der  Donau  und  des  Ganges  dargestellt;  *859.  Selbst- 
bildnis; 858.  Jagd  des  kalydonischen  Ebers  (Werkstattbild,  Land- 
schaft und  Tiere  von  Jan  Wildens') ;  860.  der  h.  Franz  Xaver  in  Indien 
predigend  und  Wunder  wirkend  (dazu  *863.  eigenhändige  Skizze); 
*864.  Beweinung  Christi;  861.  Himmelfahrt  Maria  (1620) ;  865.  der 
h.  Ignatius  von  Loyola  heilt  Besessene  (dazu  *862.  eigenhändige 
Skizze) ;  *869.  Landschaft  mit  Jupiter,  Merkur,  Philemon  und  Baucis 
878a.  h.  Familie,  Wiederholung  des  Bildes  in  Sanssouci  (1630; 
Werk stattbild);    866.  König  Ferdinand  von  Ungarn  vereinigt  sich 


an  der  Ringstraße.  WIEN  /     Ttmiie      78 

I.Stock:  Gemälde.  WM&JN.  1.  KOUte.      IO 

bei  Nördlingen  4634  mit  dem  Infanten  Ferdinand.  — *871.  die 
h.  Familie  nnter  dem  Apfelbaum,  ursprünglich  znm  Ildefons-Altar 
gehörig;  875.  Kopf  eines  Greises.  —  *868.  der  Eremit  nnd  die 
schlafende  Angelika  (nach  Ariost);  **830.  Yenusfest;  832.  Kaiser 
Maximilian  I. ;  835.  ein  Held;  838,  836.  männl.  Bildnisse;  837. 
Schloßpark  mit  Liebespaaren;  *839.  Beweinnng  Christi  (1614); 
**834.  Ildefons-Altar,  in  der  Mitte  Maria  mit  vier  h.  Frauen  und  dem 
h.  Ildefons,  1.  Erzherzog  Albrecht,  Statthalter  der  Niederlande,  r. 
seine  Gemahlin  Klara  Isabella  Eugenia,  mit  ihren  Schutzpatronen ; 
840.  Christus  als  Knabe  mit  dem  kleinen  Johannes  und  zwei  anderen 
Kindern  spielend;  841.  Karl  der  Kühne;  843.  Cimon  und  Eflgenia, 
nach  einer  Erzählung  in  Boccaccio's  Dekameron ;  844.  Kopie  nach 
Tizian's  Bildnis  einer  Yenezianerin  in  Dresden;  867.  der  h.  Pipin 
mit  seiner  Tochter  (1615);  876.  h.  Andreas. 

XYIII.  Kabinett:  altflandrische  und  altholländische  Schulen 
(xv.  und  xvi.  Jahrh.).  1.  Abt. :  **624.  Jan  van  Eyck,  der  Kardinal  della 
Croce;  *632.  Roger  van  der  Weyden,  Maria  mit  dem  Kinde;  *631, 
629.  Hugo  van  der  Goes,  Sündenfall,  Beweinung  Christi;  626.  Gerard 
David,  h.  Michael;  625.  Jan  van  Eyck,  Bildnis  des  Jan  van  der  Leeuw 
(1436);  Roger  van  der  Weyden:  633.  h.  Katharina,  *634.  Flügelaltar, 
Christus  am  Kreuz  mit  den  H.  Yeronika  und  Magdalena ;  Hans  Mem- 
ling:  *635-638.  Flügelaltar,  auf  dem  Mittelbilde  die  thronende 
Maria  mit  dem  Kinde,  einem  anbetenden  Engel  und  Stifter,  auf 
den  (jetzt  abgetrennten)  Flügeln  die  beiden  Johannes,  Adam  und 
Eva,  639.  Kreuztragung  und  Auferstehung  Christi  (das  Mittelbild, 
Kreuzigung,  in  Budapest).  Auf  einer  Staffelei :  627a.  Gerard  David  (?), 
Anbetung  des  Kindes.  —  2.  Abt.:  *Geertgen  tot  Sint  Jans  oder 
van  Haarlem,  644.  Julianus  Apostata  läßt  die  Gebeine  des  h.  Johan- 
nes d.  T.  verbrennen,  645.  Kreuzabnahme  (Flügel  eines  verlorenen 
Johannesaltars);  646.  Jacob  Cornelissen,  Altar  des  h.  Hierony- 
mus  (1511);  H.  Bosch:  *653.  Martertod  der  h.  Julia,  Flügelaltar, 
*651.  h.  Hieronymus  im  Gebet,  auf  den  Flügeln  die  Yersuchung  des 
h.  Antonius  und  der  h.  Ägidius.  —  3.  Abt. :  *666.  Joachim  Patinier, 
Taufe  Christi;  670-672.  Herri  de  Bles,  Landschaften. 

XYII.  Kabinett:  Niederländer  (1500-1650).  1.  Abt.:  754. 
Jan  Mabuse,  der  h.  Lukas  malt  die  Madonna;  755a.  Jan  van  Scorel, 
Darstellung  im  Tempel ;  763,  764.  Meister  der  weibl.  Halbfiguren, 
männl.  und  weibl.  Bildnis;  B.  van  Orley:  765.  Legende  der  H.  Mat- 
thias und  Thomas,  766.  Ruhe  auf  der  Flucht.  —  3.  Abt.:  A.  Mor, 
*786.  Kardinal  Granvella  (?;  1549),  787.  Bildnis  einer  vornehmen 
Dame  (1575),  789.  männl,  Bildnis;  807-812.  P.  Pourbus,  Bildnisse; 
816.  Fr.  Pourbus  d.  Ä.,  Kaiserin  Maria,  Gemahlin  Maximilians  PI. — 
4.  Abt. :  **829.  Rubens,  Helene  Fourment,  die  zweite  Frau  des 
Künstlers,  zum  Bade  schreitend  („das  Pelzchen"). 

XVI. (-XI V.)  Kabinett:  vlämische  Schule.  1.  Abt.:  913.  Jan 
Brueghel  d.  Ä.,  Versuchung  des  h.  Antonius;  899,^900.  Paul  Bril, 
Flnßlandschaften ;  Jan  Brueghel  d.  Ä.:  911.  Berggegend  mit  der  Ver- 

5* 


74-      n,M,ie  1  WTFTIM  n-  Öffentliche  Sammlungen 

f±     lioutel.  W1UIN.         7.  Kunsthiator.  Hofmuseum, 

suchung  Christi,  904.  Blumenstrauß,  906.  die  Gaben  der  Erde  und 
des  Wassers  (die  Figuren  von  B.  de  Clerck~) ;  919.  Jan  Brueghel  d.  J., 
Madonna  im  Blumengarten.  —  2.  Abt. :  RoelandSavery,  922.  das  Para- 
dies, 924.  Landschaft  mit  Holzschlägern  (1610),  925.  Blumenstrauß, 
926.  Berglandschaft;  940.  Hendrik  van  Steenwyck  d.  Ä.,  Kirchen  - 
inneres;  946.  Peeter  Neeffs  d.  Ä.,  desgl. 

XV.  Kabinett:  *984.  P.  Brueghel  d,  Ä.,  Seestück;  986.  J.  de 
Momper,  Landschaft. 

XIV.  Kabine  tt :  995.  Lucas  Achtschellinck  vndiGonzales  Coques, 
Landschaft  mit  Rudolf  von  Habsburg  und  dem  Priester;  1005a. 
G.  Tilborgh,  Bauernstube. 

XIII.  Saal:  Zeitgenossen,  Schüler  und  Nachahmer  des  Rubens. 
Beim  Eingang  r. :  Anton  van  Dyck,  1028.  Gräfin  Amalie  Solms,  Prin- 
zessin von  Oranien;  —  1032.  Fürst  Rhodokanakis ;  1033.  Christus 
am  Kreuz;  *1034.  ein  junger  Feldherr;  1036.  h.  Franciscus  Sera- 
phicus;  1037.  männl.  Bildnis ;  *1038.  Prinz  Karl  Ludwig  von  der 
Pfalz ;  *1039.  der  sei.  Hermann  Joseph  vor  der  h.  Jungfrau  kniend 
(1630);  1040.  die  h.  Rosalia  empfängt  vom  Jesuskinde  den  Kranz 
(1629);  *1042.  Prinz  Ruprecht  von  der  Pfalz;  *1043.  Simson  und 
Delila;  1045.  Erzherzogin  Klara  Isabella  Eugenia  als  "Witwe;  *1048. 
Joh.  von  Montfort;  1047.  h.  Familie;  *1046.  Francesco  de  Moncada; 
1.  vom  Eingang:  1050.  männl.  Bildnis;  1051.  Beweinung  Christi; 
1052.  weibl.  Bildnis  (1634). —Außerdem :  1061, 1063.  Cornelia  Schut, 
der  Triumph  der  Zeit,  Hero  und  Leander;  1070.  Frans  Leux,  der 
Kardinal-Infant  Ferdinand;  1082,  1083.  Frans  Snyders,  Fischmarkt 
(die  Figuren  von  C.  de  Vos  und  van  Dyck) ;  1093, 1094.  P.  Lely,  Bild- 
nisse einer  jungen  Dame  ;  *1087.  Jac.  Jordaens,  Bohnenkönigsfest. 

XH.  Saal:  vlämische  Schule  (xvn.  Jahrh.).  Beim  Eintritt  1. 
F.  Wouters :  1101.  Diana  im  Walde,  1102.  h.  Familie.— 1141-1144. 
D.  Teniers  d.  Ä.,  Landschaften;  1124.  G.  de  Crayer,  die  h.  Therese 
empfängt  von  der  Madonna  eine  Halskette;  1127.  D.  Ryckaert  HL, 
Kirmes.  —  1135.  Adr.  Brouwer,  trinkender  Bauer  (eine  Wieder- 
holung in  Berlin);  D.  Teniers  d.  J.:  1164.  der  Zeitungsleser,  1165. 
Wirtshausszene,  —  1162.  Kirmes,  1161.  ein  Saal  der  Brüsseler  Ge- 
mäldesammlung des  Erzh.  Leopold  Wilhelm  (S.  66),  im  J.  1656  ge- 
malt, als  Teniers  Aufseher  dieser  Galerie  war,  1160.  Bauernhochzeit 
(1648),  *1159.  Bogenschießen,  *1 158.  Vogelschießen  in  Brüssel 
(1652),  1157.  Plünderung  (1648),  *1155.  Abrahams  Dankopfer 
(1653),  1153.  Alter  und  Küchenmagd,  1150.  Ziegenstall;  J.  van 
Craesbeeck :  1147.  Soldaten  und  Weiber,  1146.  Bauern  wir  tschaft. 

XI.  Saal:  vlämische  und  holländische  Schule  (xvn.  Jahrh.). 
R. :  1166.  Alex.  Adriaenssen,  tote  Rebhühner  und  kleine  Vögel;  1167, 
1168,1169.  Jacques  d'Arthois,  Landschaften ;  1176.  Com.  Huysmans, 
Waldlandschaft;  1170.  Phil,  de  Champaigne,  der  Tod  Abels  (1656); 
Jan  Fyt:  1171.  Tiere  und  Früchte,  1174.  Früchte  und  Geflügel 
(1652).  —  Gegenüber:  1221.  M.  d'Hondecoeter,  Geflügel.  —  1245, 
1246.  L.  Bramer,  Allegorie  der  Eitelkeit  und  der  Vergänglichkeit. 


XUL  (und  XII. )  Kabinett:  HoUänder  (xvii.  Jahrh.).  1.  Abt.: 
*1274.  Rembrandt,  Selbstbildnis  (c.1657);  1261.  Aert  van  der  Neer, 
Dorf  im  Mondlicht;  auf  einer  Staffelei  **1337.  Jac.  van  Ruysdael, 
der  große  Wald.  —  2.  Abt.,  mit  Meisterwerken  Rembrandt's:  *1269. 
„der  singende  Jüngling"  (Rembrandt's  Sohn  Titus  in  einem  Buche 
lesend;  c.  1658),  1270.  der  Apostel  Paulus  (um  1630),  *1268.  Selbst- 
bildnis (als  alter  Mann ;  c.  1666),  1271, 1272.  Mann  und  Frau  (c.  1633), 
*1273.  Rembrandt's  Mutter  (1639).  Außerdem:  1279.  G.  Flinck,  alter 
Mann  (1651).  —  3.  Abt. :  Chr.  Paudiß,  1286.  der  Marodeur  (1665), 
1285.  Bauer  in  einer  Hütte,  1284.  h.  Hieronymus;  1282.  Sam.  van 
Eoogstraten,  Mann  am  Fenster  (1653);  1297.  Frans  Hals,  männl. 
Bildnis;  1302.  Adr.  van  Ostade,  der  Zahnbrecher. 

XII.  Kabinett,  1.  Abt. :  1307.  D.  van  Delen,  Gartenpalast 
(1640);  JanSteen:  1304.  Bauernhochzeit,  *1305. liederliches  Leben; 
1303  a.  P.  Codde,  Rückkehr  von  der  Jagd ;  1312.  A.  van  Everdingen, 
die  Sägemühle ;  1313.  J.  van  Goyen,  Landschaft.  —  2.  Abt. :  Nie. 
Berchem:  1319.  Hirten  mit  Herde  (1680),  1322.  Herde;  1324. 
Hobbema(?),  Landschaft;  1330.  A.  van  de  Velde,  Landschaft;  1306. 
P.  Palamedesz,  Reiterangriff  (1638);  J.  van  Ruysdael:  *1336.  Wald- 
landschaft, 1335.  Landschaft  mit  Wasserfall.  —  3.  Abt. :  *1338. 
J.  van  de  Cappelle,  ruhige  See ;  *1339. 8.  de  Vlieger,  ruhige  See  (1649) ; 
1342.  L.  Bakhuysen,  Amsterdam  (1674);  Ph.  Wouwerman:  1349. 
Überfall,  1348.  Reitschule  und  Pferdeschwemme. 

XI.  Kabinett,  1.  (und 2.)  Abt. :  Holländer  (xvii.  Jahrh.).  1352. 
Phil.  Wouwerman ,  Landschaft ;  1362.  Com.  de  Heem  ,  Stilleben ; 
1366.  Ger.  Ter  Borch,  die  Apfelschälerin ;  1370a,  1370.  Gabr.Metsu, 
Erscheinung  Christi,  die  Spitzenklöpplerin ;  1355.  Maria  van  Ooster- 
wyck,  Stilleben.  —  2.  Abt.:  1372.  Jur.  van  Streek,  Früchte;  Ger. 
Dou:  1376.  alte  Frau  am  Fenster,  1377.  der  Arzt  (1653),  1378. 
Mädchen  mit  Laterne;  1387.  J.  D.  de  Heem,  Stilleben;  Frans  van 
Mieris :  *1382.  der  Kavalier  im  Kaufladen  (1660),  1381.  Dame  mit 
ihrem  Arzt  (1651).  —  3.  Abt. :  deutsche  Meister  (1550-1700). 

Die  anschließenden  Säle  VHI,  IX  u.  X  sollen  die  Bilder  des 
xix.  Jahrhunderts  aufnehmen  und  sind  gegenwärtig  geschlossen. 

II.  Stockwerk. 

Von  dem  die  Säle  IX  und  YII  verbindenden  Gang  gelaugt  man 
auf  die  südliche  Nebentreppe,  die  zum  II.  Stockwerk  hinaufführt. 

Der  Mittelsaal  und  der  r.  anstoßende  I.  S  a a  1  enthalten  zehn 
große  Kartone  von  dem  Holländer  Jan  Com.  Vermeyen,  Darstellungen 
aus  dem  Kriegszuge  Karls  V.  nach  Tunis,  1535  (Vorlagen  für  die 
Brüsseler  Teppiche  im  Schloß  zu  Madrid).  —  R.  der  H.  Saal  mit 
modernen  Bildern.  —  HI.  Saal:  380.  H.  Darnaut,  alter  Park;  375. 
Olga  Wiesinger-Florian,  Herbstlaub ;  o.  Nr.  L.  Koch,  Regiment  Prinz 
Eugen;  294a.  Defregger,  Kraftprobe.  —  IV.  Saal:  Bildnisse  aus 
der  ehem.  Sammlung  des  Fürsten  Clemens-Metternich-Winneburg 
(Th.  Lawrence,  Reynolds,  F.  Gerard,  E.  Vigee-Lebrun  u.  a.). 


76    Route  1.  WIEN.  IL  öff«M'*<  Sammlungen 

o.  Naturnistoriscaes 

Auf  der  Nordseite  dieses  Stockwerks  befindet  sich  die  Sammlung 
der  Münzen  und  Medaillen.  Direktoren :  Dr.  Domanig  und  Prof. 
Dr.  Kubitschek. 

XXXV.  Saal:  I.  Tisch:  Medaillen.  —  HI.  Tisch:  Münzen  des 
Mittelalters  und  der  neueren  Zeit  aus  verschiedenen  Ländern.  — 
IV.  Tisch:  zeitgenössische  Medailleure.  — VI.  Tisch:  italienische 
französische  und  spanische  Medailleure.  —  VII.  Tisch:  moderne 
Wiener  Medailleure. 

XXXVI.  Saal.  I.  Tisch:  österreichische  Münzen;  darüber  mo- 
derne Wiener  Plaketten.  —  II.  Tisch :  Modelle ,  Medaillen  in  Fas- 
sungen, Typare  (Siegelstempel),  Bullen.  —  Iü.  Tisch:  deutsche 
Medaillen  des  xvi.-xvni.  Jahrhunderts.  —  IV.  Tisch :  Münzen  des 
römisch -deutschen  Reiches.  —  V.  und  VH.  Tisch:  österreichisch- 
ungarische Münzen  und  Medaillen  bis  zur  neusten  Zeit.  —  IX.  Tisch : 
Medaillen  der  Stadt  Wien ;  darüber  moderne  Wiener  Plaketten. 

An  den  Wänden  dieser  beiden  Säle  Bildnisse  habsburgischer 
Fürsten,  namentlich  von  Förderern  der  kaiserl.  Sammlungen,  sowie 
die  von  Erzherzog  Ferdinand  von  Tirol  1580-90  angelegte  Porträt- 
sammlung: kleine  Bildnisse  berühmter  Persönlichkeiten  vom 
xi.  Jahrh.  an  (Katalog  40  h). 

8.  Naturhistorisches  Hofmuseum. 

Das  k.  k.  * Naturhistorische  Hofmuseum  (II.  PL  A4;  S.  48)  ent- 
hält in  den  beiden  mittleren  Stockwerken  den  Hauptteil  der  umfang- 
reichen Sammlungen,  deren  Kern  die  durch  Kaiser  Franz  I.  1748 
angekaufte  Naturaliensammlung  des  J.  v.  Baillou  in  Florenz  bildet. 
Intendant  ist  der  Zoologe  Hofrat  Dr.  Franz  Steindachner. 

Der  Eingang  (Besuchsordnung  s.  S.  19)  ist  dem  Maria-Theresia- 
Denkmal  n.w.  gegenüber.  Amtlicher  „  Führer  durch  das  k.  k.  Natur- 
historische Hofmuseum"  in  der  Garderobe  zu  haben,  1  K  20  h. 

Aus  der  Eingangshalle,  deren  Kuppelfelder  acht  Medaillon- 
porträte früherer  Museumsdirektoren  von  Jos.  Lax  zeigen,  führt  eine 
niedere  Treppe  r,  ins  Hochparterre,  geradeaus  die  imposante  Haupt- 
treppe zum  Foyer  des  I.  Stocks  (S.  80).  Das  große  Deckengemälde 
des  Treppenhauses  (der  Kreislauf  des  Lebens)  und  die  zwölf 
allegorischen  Figuren  in  den  Lünetten  sind  von  Hans  Canon,  acht 
Porträtstatuen  an  den  Wandpfeilern  von  Vikt.  Tilgner  u.  a. 

Das  Hochparterre  umfaßt  19  Hauptsäle,  deren  Wände  mit  112 
auf  die  Sammlungen  bezüglichen  *Landachaftsbildern  geschmückt 
sind  (Tafeln  darüber  erläutern  sie  und  nennen  die  Maler). 

I.-V.  Saal:  mineralogisch-petrographische  Sammlung.  Direk- 
tor: Reg.  Rat  Dr.  Fr.  Berwerth. 

I.  Saal.  Große  Einzelkristalle  und  Kristallstufen  am  1.  Fenster- 
pfeiler und  auf  dem  Mitteltisch.  Beim  mittleren  Fenster  eine  Tropf- 
steingruppe aus  der  Adelsberger  Grotte.  —  IL  Saal.  Große  Schau- 
stücke in  den  Kästen  der  Ausgangswand  (101  und  102.  Diamant  und 


an  der  Ringstraße. 
Hofmuseum. 


WIEN. 


Route.    77 


Edelmetalle).  An  der  Fensterwand  große  Steinsalzkristalle  und  eine 
Schwefeldruse.  —  III.  Saal.  Am  mittleren  Pultkasten  (60)  das 
berühmte  *Edelsteinbukett  in  einem  Bergkristallgefäß ,  Geschenk 
Maria  Theresias  an  ihren  Gemahl  Franz  I.  Danehen  der  *Edelopal 
von  Czerwenitza  in  Ungarn,  594  g  schwer,  vollkommen  rein,  ein  82 
Karat  schwerer  Diamant  und  ein  großer  Smaragd  in  Kalkspat. 
Gegenüber  in  den  Tischen  des  Mittelfensters  (118-120)  rohe,  ge- 
schliffene und  in  Ringe  gefaßte  Edelsteine,  besonders  verschieden- 
farbige Diamanten.  —  IV.  Saal.  Unter  den  Baumaterialien  in  den 
Wandschränken:  Nr.  121-131.  Bauten  Wiens.  176-177.  Deutsches 
Reich,  178.  Italien,  179-182.  Bausteine  des  alten  Rom  usw.  An  der 


NATURHISTORISCHES      HOFMUSEUM    (Hochparterre) 

i  Meter 


Fensterwand  141.  große  Amethystdruse  aus  Brasilien;  147.  Stein- 
salzkristallstock aus  Wieliczka  in  Galizien.  -*-  V.  Saal.  In  den 
Mittelkasten  die  *Meteoritensammlung,  die  reichste  und  wertvollste 
Europas,  aus  516  Orten.  Im  1.  Kasten  (47)  u.  a.  der  große  293  kg 
schwere  Meteorstein  von  Knyahinya  in  Ungarn  (Darstellung  des 
Meteorfalles  auf  dem  mittleren  Wandgemälde);  in  den  Pultkasten 
kleinere  Meteoriten  und  Durchschnitte  von  solchen,  welche  die  eigen- 
artige Struktur  erkennen  lassen;  im  letzten  Mittelkasten  (116-121) 
große  Stücke  Meteoreisen  und  weitere  Durchschnitte ;  am  Mittel- 
fenster (34)  das  909  kg  schwere  Meteoreisen  von  Youndegin  in 
Australien. 

VI.-X.  Saal:  geologisch-paläontologische  Sammlung. 

VI.  Saal:  fossile  Floren  (Wandschrank  1-19 paläozoisches,  20- 
35  mesozoisches,  Mittelschrank  37-85  känozoisches  Zeitalter);  137, 
132,  113,  114.  verkieselte  Baumstämme.  127.  geologisches  Relief 
des  Säntis  von  Prof.  A.  Heim.  —  VII.  Saal:  Schrank  1-12.  dyna- 
misch-geologische Sammlung  (dazu  an  der  Eingangswand  Nr.  118. 


78      i>n..*a  7  XÜTI7V  H>  Öffentliche  Sammlungen 

rö     Boute  I.  WIEN.  \  Naturhistorisclie» 

Kalksteinplatten  mit  Erosionserscheinungen  aus  Divaca  nnd  Nabre- 
sina  im  Karst);  Schrank  19-60.  Fauna  des  paläozoischen  Zeitalters 
(an  der  Ausgangswand  Nr.  106.  Sandsteinplatte  von  Dura  Den  in 
Fifeshire,  mit  Fischen;  am  Mittelfenster  Nr.  112.  Gipsmodell  des 
Pariasaurus,  in  London);  am  ersten  Fenster  Nr.  115.  Skelett  des 
Eryops  megacephalus,  aus  Texas.  —  VIDI.  Saal:  Sedimentgesteine 
(Schrank  1-6)  und  Fauna  (7-60)  des  mesozoischen  Zeitalters ;  dazu 
in  Rahmen  an  den  Wänden  Seelilien,  aus  der  Gattung  Pentacrinus 
(besonders  Nr.  103),  Fischechsen  (Ichtyosaurier;  Nr.  103-111.  114, 
115,  117)  und  Krokodile  (Mystriosaurus ;  Nr.  124,  128)  aus  dem 
schwäbischen  Lias;  131.  Flugsaurier  (Dorygnathus)  aus  dem  Lias- 
schiefer  von  Württemberg;  andere  Flugechsen  (Pterodactylus  und 
Ramphorhynchus ;  Nr.  134,  135)  und  Gipsabguß  des  reptilartigen 
Vogels  (Archaeopteryx,  in  Berlin;  Nr.  141)  aus  dem  Schiefer  von 
Solnhofen;  in  der  Mitte  des  Saales,  Nr.  171.  Gipsabguß  eines  Igua- 
nodonskelettes,  aus  Belgien.  — IX.  Saal:  Sedimentgesteine  und 
Fauna  des  känozoischen  Zeitalters;  dazu  an  der  Eingangswand 
Nr.  101.  fossile  Fische  vom  Monte  Bolca  bei  Verona,  aus  der  Tertiär- 
formation; im  Rahmen  103  neben  der  Ausgangstür  ein  diluviales 
Steinbockskelett;  am  Mittelfenster  114.  Skelett  von  Dinotherium 
bavaricum  aus  dem  Diluvium  von  Franzensbad;  am  letzten  Fenster 
109.  Mammutschädel.  —  X.  Saal:  Säugetiere  und  Vögel  aus  dem 
Känozoikum,  darunter  Skelette  von  Höhlenbären  (Ursus  spelaeus)  ; 
Höhenlöwen  (Felis  spelaea)  und  Riesenhirsch  (Cervus  giganteus); 
im  großen  Mittelschrank  Skelette  von  Moas  (Dinornis  und  Pala- 
pteryx),  der  erst  im  xvm.  Jahrh.  ausgestorbenen  Riesenvögel  von 
Neuseeland;  in  Schrank  104,  105.  Fauna  aus  dem  Ton  der  Pampas 
Südamerikas,  u.  a.  Gürteltiere  (Glyptodon)  und  Faultiere  (Mylodon); 
an  der  Rückseite  (Nr.  11-18)  pliozäne  Säugetierreste  von  Maragha 
in  Persien. 

XI. -XIII.  Saal:  prähistorische  Sammlung. 

XI.  Saal.  Schrank  1-10.  paläolithische  Periode  oder  ältere 
Steinzeit  (5.  Abguß  einer  kleinen  weiblichen  Kalksteinflgur,  der 
sog.  „Venus  von  Willendorf ",  in  Niederösterreich;  8.  menschlicher 
Schädel  der  sog.  Cro-Magnon-Rasse  aus  der  Fürst-Johann-Höhle  bei 
Lautsch  in  Mähren);  Schrank  11-31,  61-64,  79-90.  neolithische  Pe- 
riode oder  jüngere  Steinzeit  (17-18.  Funde  aus  dänischen  Küchenab- 
fallhaufen, sog.  Kökkenmöddinger ;  20-31.  Pfahlbaufunde) ;  Schrank 
32-60,  65,  66,  71,  72,  77,  78.  Bronzezeit  (32-34.  Pfahlbaufunde).— 
XQ.  Saal.  Schrank  1-12.  Bronzezeit  bis  zu  den  frühgeschicht- 
lichen  Metallperioden;  Schrank  13-90.  Hallstatt-Periode  oder  erste 
Eisenzeit  (*19-54.  Gräber-  und  Bergbaufunde  von  Hallstatt  in  Ober- 
österreich; 56-60.  Grabfund  aus  der  Byciskala-Höhle  in  Mähren- 
61-73,  78-90.  Gräberfunde  aus  verschiedenen  Orten,  bemerkenswert 
die  großen  Graburnen).  —  XIII.  Saal.  Schrank  1-34  und  61-74, 
79-86.  Hallstatt -Periode  (1-12.  Funde  aus  dem  Gräberfeld  von 
Waatsch  in  Krain)  ;  35-48.   La  Tene-Periode  oder  zweite  Eisenzeit 


(keltische  Kultur,  seit  dem  v.  Jahrh.  vor  Chr.) ;  55-57  und  87-92. 
römische  Funde;  68-60.  Funde  aus  dem  nachrömischen  Perioden 
(Völkerwanderungs-  und  Merowinger-Zeit,  altslawische  Funde). 

XIV. -XIX.  Saal:  *ethnographische  Sammlung.  Direktor: 
Reg.  Rat  Fr.  Heger. 

XIV.  Saal:  Vorder-,  Nord-  und  Ostasien.  Schrank  1-26,  83, 
117,  119-121.  China  (7,  8.  Gefäße  aus  Porzellan,  Steingut,  Bronze, 
Cloisonne  und  Silberfiligran) ;  39-60,  90-103,  113,  118.  Japan 
(*44.  Bronze  -  Tier  riguren;  47,  48.  Schauspielermasken;  49,  50. 
Kakemonos,  d.  h.  Hängebilder;  54-56.  Toiletten-  und  Schmuck- 
stücke; 57-60,  97-99.  Waffen;  90-96.  Kultgegenstände;  113. 
bronzenes  Räuchergefäß) ;  122.  zwei  Glasampeln  aus  der  Sultan- 
Hasan-Moschee  in  Kairo  (xiv.  Jahrh.).  —  XV.  Saal:  Indien  und 
malaiischer  Archipel.  Sehr.  1-21,  81,  107-109.  Vorderindien  (3-4. 
Malereien  auf  Papier;  7-10.  Kultgegenstäude,  Schmuck;  19-22. 
Trachtenstücke  und  Gewebe  ;  108,  109.  Musikinstrumente) ;  49-72, 
96-98, 104.  Java  (51-60.  Waffen;  neben  104.  Figuren  für  Schatten- 
spiele ;  105,  106.  Holzfiguren  von  Tänzern  und  mythologischen 
Gestalten  von  Bali);  73-77,  HO.  Hinterindien  (74,  76,  77.  Buddha- 
flguren  aus  Birma  und  Siam;  75.  Theatermasken  aus  Siaml;  83-85. 
Ceylon  ;  43-48,  89-95.  Sumatra  (89,  90.  Zauberstäbe  der  Priester). 

—  XVI.  Saal:  malaiischer  Archipel,  Neuguinea,  Melanesien. 
Sehr.  1-12,  124-127.  Borneo  (7-10.  Schwerter  und  Schädeltro- 
phäen derDayaks);  31-72,  98-101,  10'J,  112-120.  Neuguinea  (35, 
36.  Schilde;  98-101.  Tanzmasken);  85-92.  Philippinen  (87.  alte 
Gefäße  aus  Seladonporzellan ,  wahrscheinlich  chinesischen  Ur- 
sprungs) ;  73-78,  101-108,  121.  Neubritannia- Archipel  (101.  Tanz- 
masken aus  Menschenschädeln;  121.  Maske  eines  Dukduktänzers). 

—  XVII.  Saal:  Neukaledonien ,  Australien,  Neuseeland,  Poly- 
nesien, Mikronesien.  Sehr.  1,  2,  67,  96.  Neue  Hebriden  (1,  2. 
Figuren  aus  Baumrinde  und  Schädeltrophäen) ;  3-6,  64-K6.  Salo- 
mon-Inseln  (64-66.  Waffen,  z.  T.  kunstvoll  verziert)  ;  10-12,  69-75. 
Neukaledonien  (70-73.  Waffen;  74,  75.  Maskenai.züge);  37-40, 
43-52,  76-81,  93.  Neuseeland  (43-48.  Mäntel,  Steinbeile,  z.  T. 
aus  Nephrit;  77.  Keulen,  z.  T  aus  Nephrit;  80.  sog.  Tikis,  Amu- 
lette aus  Nephrit,  und  eine  Mumie  in  Hockerstellung;  93.  ge- 
schnitzte Vorder-  und  Hinterteile  eines  Kriegskanus);  55-60,  85. 
Karolinen  (55.  Beile  aus  einer  Riesenmuschel,  Tridacna  gigas) ; 
49-54.  Sandwich -Inseln  (52,  53.  Federhelme  und  Mäntel  von 
Hawai);  82  84  Marshall -Inseln  (82.  Stäbchenkarte  aus  Jaluit, 
nach  der  sich  die  Eingeborenen  auf  ihren  Seefahrten  orientierenj ; 
86-88.  Gilbert- Inseln  (86.  Figur  eines  Kriegers  in  voller  Aus- 
rüstung). —  XVIII.  Saal;  Amerika.  Sehr.  1-60,  73-80,  103,  104, 
106,  107.  Indianerstämme  Brasiliens  und  der  Nachbarländer  (4-6. 
Speere ;  13-18  *Federschmuck  und  Schädeltrophäe  der  Mundru- 
cüs;  19-22.  Kopfschmuck  aus  Federn;  23  und  24.  Maskenanzüge 
der  Tikunas;  25.  Holzpflöcke,   von  den  Botokuden  als  Mund-  und 


80     Rnufp  1  WTTCN         U'  Öffentliche  Sammlungen 

OU     UOUttl.  VYlüfl.  8.  Naturhirtorisches 

Ohrenzierat  benutzt;  40.  Festanzug  der  Jivaros;  43-52.  Musikin- 
strumente); 87-92.  Geräte  der  Eskimos ;  93-97.  Indianer  Nord- 
amerikas (94.  Anzug  eines  Blackfoot-Indianers).  —  Durch  die  Tür 
1.  in  fünf  Nebenräume  mit  den  amerikanischen  Altertümern. 
Zimmer  XVII  A:  7  u.  8,  10  u.  11.  Tongefäße  und  Steingeräte 
aus  den  Mounds,  künstlichen  Hügeln  in  den  Vereinigten  Staaten; 
3  u.  4.  mexikanische  Graburnen  aus  Ton.  Zimmer  XVIII B  (und 
A) :  Altertümer  aus  Mexiko  und  Mittelamerika.  Sehr.  7-9.  mexi- 
kanische Steinfiguren  (darunter  eine  menschliche  Figur  aus  grünem 
Jadeit)  und  Steinmasken;  11.  Holzschild  mit  feinem  Türkismo- 
saik  (Kriegerfiguren) ;  23-28.  Tongefäße  aus  Costarica.  Zimmer 
XVIII  A :  in  Rahmen  6  ein  *Schild  mit  Federmosaik  und  Gold- 
streifen (Wappentier),  in  Rahmen  7  ein  Federfächer;  *10.  (oben 
an  der  Wand)  Federschmuck  des  Kaisers  Montezuma  von  Mexiko. 
Zimmer  XIX  B :  Mittel-  und  Südamerika.  Sehr.  10-15.  alt- 
peruanische Tongefäße.  Zimmer  XIX A:  Peru  und  Bolivien. 
Rahmen  5.  altperuanisches  Kleidungsstück  mit  aufgenähten  Stoff- 
stücken in  Gobelintechnik ;  6  u.  7.  zwei  altperuanische  Mumien 
mit  Beigaben.  —  R.  in  den  XIX.  Saal:  Afrika.  Sehr.  1-12,  73-80. 
Negervölker  am  obem  weißen  Nil ;  *37-48.  Bronze-  und  Messing- 
figuren, geschnitzte  Elefantenstoßzähne  u.  a.  aus  dem  ehem.  König- 
reich Benin;  49-66.  äquatoriales  Westafrika;  103-112.  Busch- 
mannzeichnungen in  Stein. 

Zurück  in  die  Eingangshalle,  in  der  ein  großes  bronzenes 
Räuchergefäß  aus  Peking  (1661)  und  die  Nachbildung  einer  Stele 
aus  Guatemala  stehen,  und  1.  über  die  Haupttreppe  in  den 

Ersten  Stock,  der  im  XXI.-XXXIX.  Saal  die  zoologischen 
Sammlungen  enthält.    Direktor:  Prof.  Dr.  L.  v.  Liburnau. 

In  der  Vorhalle  mehrere  größere  Tiergruppen  und  ein  Gipsabguß 
des  Skeletts  des  riesigen  Diplodocus  aus  Wyoming.  —  Links  der 
XXI.  Saal:  niedere  Tiere  (Nr.  219-223.  Edelkorallen;  333-708. 
Steinkorallen).  —  XXII.  Saal:  Insekten.  Schrank  1-52.  biolo- 
gische Sammlung  (24-26.  Nester  von  Termiten);  53-91.  systema- 
tische Sammlung :  55,  56.  Fang-  und  Gespenst-Heuschrecken,  u.  a. 
das  sog.  wandelnde  Blatt  (Phyllium  crurifolium);  in  Nr.  63  der 
heilige  Pillendreher  (Ateuchus  sacer ;  Urbild  der  ägyptischen  Scara- 
bäen);  65.  tropische  Riesenkäfer;  66.  Prachtkäfer  und  69.  Rüssel- 
käfer von  besonderer  Farbenpracht ;  71,  72.  riesige  Bockkäfer  (u.  a. 
der  Macropus  longimanus);  74-84.  Schmetterlinge  (78.  blaume- 
tallische Morphiden  aus  Brasilien;  82.  große  Saturniden);  92-122. 
Insektenfauna  von  Wien  und  Umgebung.  —  Nebensaal  XXII c: 
Krebse,  Spinnen.  Sehr.  1-8.  große  Krebse,  in  Nr.  6  die  Macro- 
cheira  Kaempferi  aus  Japan.  —  XXIII.  Saal:  Weichtiere,  Mol- 
luskoiden,  Manteltiere.  Am  Mittelfenster  eine  Riesenmuschel 
(Tridacna  gigas).  —  XXIV. -XXVI.  Saal:  Fischsammlung  (im 
XXIV.  am  Mittelfenster  ein  Mondfisch,  mit  Skelett,  Orthagoriscus 
mola).  —  XXVII.  (und  XXVIII.)  Saal:   am  ersten  Fenster  ein 


*£££"*■  WIEN-  '-Bmle-  81 

riesiger  Hausen  (Acipenser  huso),  aus  der  Donau ;  ferner  Lurclie, 
Reptilien;  beim  Mittelfenster  eine  indische  Tigerschlange  (Python 
molurus;  Skelett  an  der  Eingangswand) ;  Sehr.  75-116.  Eidechsen. 

—  XXVIII.  Saal.  Sehr.  1-5,  16-20.  Schildkröten;  21-23.  Kro- 
kodile, Alligatoren  u.  a.  —  XXIX.  Saal:  die  Vogelfauna  Österreich- 
Ungarns  ;  am  Mittelfenster  ein  Seeadlerhorst.  —  XXX.  (-XXXIII.) 
Saal:  systematische  Vogelsammlung.  Sehr.  1-20,  27-34.  Schwimm- 
vögel (1-4.  Pelikane,  5-8.  Scharben,  9,  10.  Seeschwalben ;  18.  der 
ausgestorbene  Brillenalk,  Alca  impennis;  30,  31.  Flemingos) ;  35, 
42.  südamerikanische  Wehrvögel  (Palarnede'idae),  mit  Sporen  am 
Flügelbug;  51-58.  Rennvögel  (51.  Schnepfenstrauße  oder  Kiwis, 
Apterygidae;  51-58.  Strauße).  —  XXXI.  Saal.  Beim  Eingang  r.: 
Kiwi-Gruppe,  aus  Neuseeland.  Sehr.  14.  Perlhühner;  15-19.  Trut- 
hühner, Plauen;  28-35.  Hühner  und  Fasane;  48-51.  Pfefferfresser 
(Tukane);  52-59.  Papageien.  Vor  dem  Mittelfenster  Reste  der 
ausgestorbenen  Dronte  (Didus  ineptus)  von  Mauritius.  Beim  Aus- 
gang: Gruppe  von  Erdpapageien  (Stringops),  aus  Neuseeland.  — 
XXXII.  Saal.  Sehr.  1-5.  Hornvögel;  15.  Weberfinken;  28.  Koli- 
bris ;  32  u.  33.  Paradiesvögel ;  56,  57.  australischer  Leierschwanz. 

—  Im  Nebensaal  XXXHc  sind  die  vom  verst.  Kronprinzen 
Rudolf  auf  seinen  Jagdreisen  erlegten  Tiere  aufgestellt.  — XXXIH. 
Saal.  Sehr.  26-29.  Falken;  30-49.  Milane,  Adler,  Bussarde, 
Habichte;  50-57.  Geier  (53,  54.  Kondor,  Königsgeier).  —  XXXIV. 
(-XXXIX.)  Saal:  Säugetiere:  Elefanten,  Somali-Giraffe,  Skelette 
von  Walen,  u.  a.  von  dem  ausgestorbenen  Borkentier  (Rhytina  Stel- 
len). —  XXXV.  Saaal.  Sehr.  1-4.  Kloaken-  und  Beuteltiere; 
Sehr.  2.  Dickhäuter  (u.  a.  das  sog.  Stumpfnashorn)  ;  Sehr.  8.  Delphine 
(u.  a.  ein  Narwalschädel  mit  zwei  Stoßzähnen).  —  XXXVI.  Saal. 
Beim  Eingang  r.  zwei  Okapis ;  ferner  Schafe,  Antilopen,  Rinder  usw. 

—  XXXVH.  Saal.  Nagetiere,  Gazellen,  Hirsche;  in  Sehr.  8  eine 
helle  Varietät  der  Gemse.  —  XXX VHI.  Saal.  Raubtiere,  Robben 
(Sehr.  5.  Walroß,  Seelöwe).  —  XXXIX.  Saal:  kleinere  Raubtiere 
(Marder,  Fledermäuse  usw.),  Affen  (Sehr.  6.  Menschenaffen,  u.  a. 
der  seltene  Berggorilla). 

Die  Doppeltreppe  beim  XXX.  Saal  führt  zum 
Zweiten  Stock,  wo  die  botanischen  Sammlungen  unter- 
gebracht sind  (unzugänglich).  Kustos :  Dr.  Alex.  Zahlbruckner. 

9.  Akademie  der  bildenden  Künste. 

Die  k.  k.  Akademie  der  bildenden  Künste  (II.  PL  B  5  ;  S.  50)  ent- 
hält die  Schulen  für  Malerei,  Plastik,  Architektur  usw.,  sowie  meh- 
rere Kunstsammlungen.    Besuchsordnung  s.  S.  18. 

Man  steigt  die  Freitreppe  hinan  und  gelangt  durch  das  Säulen- 
vestibül, dann  quer  durch  einen  Korridor,  an  dessen  Enden  die 
Haupttreppen  zu  den  oberen  Stockwerken  führen,  in  die  30m  lange 
Aula,  deren  Decke  seit  1879  Anselm  Feuerbach's  gewaltiger  *Tita- 


$9      pn,j//3  7  WLtfN  H-  öffentliche  Sammlungen 

oa     lioutel.  W-LBH.        9.  Akademie  d.  bild.  Künste. 

nensturz  schmückt  (auch  vom  Korridor  aus  sichtbar).  Die  Aula 
ist  zugleich  Hauptsaal  des  Museums  der  Gipsabgüsse  (1700  Num- 
mern ;  Eintritt  s.  S.  16 ),  in  dem  sich  außerdem  einige  Originale  be- 
finden, vor  allem  der  *Torso  einer  Hera,  griechische  Arbeit  der  besten 
Zeit,  das  Bleimodell  von  J.  M.  Fischer's  Anatomie  (der  sog.  Muskel- 
maun),  Skulpturen  von  R.  Donner,  J.  W.  Beyer,  F.  Zauner  u.  a. 

Im  Mezzanin,  r.  am  Südende  des  w.  Korridors,  die  Bibliothek 
und  die  Kupferstich-  und  Handzeichnungensammlung,  die  22000 
Handzeichnungen  (von  Jos.  A.  Koch,  Führich,  Genelli,  Schnorr, 
Schwind,  Rottmann)  und  Aquarelle,  52000  Kupferstiche  und  Holz- 
schnitte (die  Hüsgen'sche  Dürersammlung),  an  11  400  Photogra- 
phien usw.  enthält. 

Im  ersten  Stock,  am  Südende  des  westlichen  Korridors  (Tür 
Nr.  152),  die  *Gemäldegalerie.  Ihren  wertvollsten  Besitz  bilden 
die  1821  vom  Grafen  Lamberg  vermachten,  meist  niederländischen 
Bilder,  sowie  eine  Anzahl  Venezianer,  die  1838  Kaiser  Ferdinand 
der  Akademie  schenkte.  Die  unzureichenden  Räume  und  die  große 
Zahl  geringerer  Bilder  erschweren  die  Betrachtung.  Der  Eingang 
ist  im  V.  Saal,  an  den  sich  r.  die  italienischen,  1.  die  niederländischen 
und  andern  Schulen  anschließen.  Saal  V  und  Korridor  IX  enthalten 
die  Hauptstücke.  Die  Numerierung  beginnt  im  letzten  Saal  r.  mit 
den  Alt- Italienern.    Kein  Katalog. 

I.-IV.  Saal.  —  Italienische  Maler  vom  xiv.-xvi.  Jahrb.,  vor- 
wiegend Venezianer,  wenig  hervorragende,  viel  zweifelhafte  nnd  verdorbene 
Stücke.  Etwa  zu  nennen:  im  I.  Saal  1133.  Sandro  BoUicelli  Madonna  mit 
zwei  Engeln,  51.  Lorenzo  Veneziano,  Altärchen  (in  altem  Rahmen);  —  im 
II.  Saal  505.  Franc  Francia,  thronende  Madonna  mit  den  H.  Lukas  und 
Petronius;  —  im  III.  Saal  43,  49.  (am  Mittel fenster)  Vitt.  Carpaccio,  Maria 
Verkündigung  und  Tod  (beide  verdorben),  471.  Dom.  Theotoköpuli,  gen.  el 
Greco,  Verkündigung,  außerdem  hier  und  im  IV  8 aal  eine  Anzahl  mehr 
oder  weniger  beschädigter  D  ckengemälde  von  Paolo  Veronese,  sowie  in  letz- 
terem Saal  466.  Kopie  nach  Tizian,  Amor  auf  einer  Stein  trüstung  .sitzend,  eine 
Anzahl  Bildnisse  venezianischer  Dogen  und  Prokuratoren  von  Tintoretto, 
u.  a.  13.  Alessandro  Contarini.. 

V.  Saal.  —  1.  Abt. :  nichts  von  Bedeutung.  —  2.  Abt. :  517.  Tiepolo, 
der  h.  Bruno-,  527,  528.  Canaletto ,  Ansichten  von  Venedig;  450,  451,  455. 
502,  503,  504,  603,  604.  acht  *  Ansichten  von  Venedig  von  Franc.  Guardi.  — 
3.  Abt.:  Spanier  des  xvn  Jahrh. :  511.  Juan  Carre.no,  Gründung  des 
Trinitarierordens;  615.  Murillo(f),  würfelnde  Knaben. 

4.  (und  5.)  Abteilung,  Niederländer:  *626-  Rubens,  Boreas  entführt 
die  Oreithyia  (c  1620);  außerdem  von  Rubens  Farbenskizzen:  634.  Christi 
Himmelfahrt  (wie  636,  635,  638  und  652  Skizzen  für  die  1718  verbrannten 
Deckengemälde  in  der  Antwerpener  Jesuitenkirche);  636.  h.  Hieronymus  ; 
635.  h.  Cäcilie;  *628.  Apotheose  König  Jakobs  I.  (Original  in  Whitehall); 
633.  die  Verkündigung ;  638.  Anbetung  der  Hirten ;  652.  Esther  vor  Ahas- 
verus;  gegenüber  Rubens:  646.  die  drei  Grazien  (Wiederholung  eines  Bildes 
in  Stockholm,  die  Landschaft  von  Jan  Brueghel),  6U6.  säugende  Tigerin; 
661.  Com.  de  Vos,  Bildnis  eines  Knaben. 

5.  Abteilung:  Jac.  Jordaens:  640.  weibl.  Bildnis,  663.  Paulus  und  Bar- 
nabas  in  Lystra;  617.  Jac.  Gerr.  Cuyp,  weibl.  Bildnis  (1647);  gegenüber 
A.  van  Dyck(f),  683.  jugendliches  Bildnis,  651.  der  Graf  von  Feria. 

6.  u.  7.  Abteilung :  holländische  Tierstücke,  Stilleben,  Blumenstücke, 
u.  a.  in  der  6.  Abt.  *632.  Jan  Weenix,  totes  Geflügel  (1693);  801,  839.  Jan 
Fyt,  Frachtstücke;  612.  J.  D.  de  Heem,  Stilleben;  757.  Bieter  Boel,  Stilleben; 


an  der  Ringstraße.  WTT^TVT  7     Tlnnt*    83 

9.  Akademie  d.  bild.  Künste.        w^^-  1-  "oute   OD 

—  in  der  7.  Abt.  722.  Jan  van  der  Heyde,  Stilleben;  631.  Jan  Weenix,  Stil- 
leben; 783,  620,  781,  758.  Hondecoeter,  Geflügelhofszenen. 

8.  und  9-  Abteilung:  Franzosen  des  xvii.  und  xviii.  Jahrb.,  u.  a. 
in  der  8.  Abt.  £45.  Nie,  Poussin(f),  Landschaft  m;t  Diana  und  Aktäon;  846. 
Claude  Lorrain,  Waldweg;  91b,  919.  /.  Courtois,  gen.  le  ßourguiynon,  Reiter- 
kämpfe; in  der  9.  Abt.  Bildnisse  von  Qreuze  (viele  Kopien)  und  Jos.  Du- 
creux,  Landschaften  von  Jos.  Vernet. 

10.-13.  Abteilung :  österreichische  Maler  vom  Ende  des  xviii.  und 
Anfang  des  xix.  Jahrh.,  u.  a.  in  der  12.  Abt.  356.  A.  F.  Maulpertsch,  der  h. 
Nicasius,  in  der  13.  Abt.  Bildnisse  von  Hemr.  Füger  (1020.  Selbstbildnis) 
und  den  beiden  Lampi  (293.  Canova,  108.  Joseph  II.). 

14.-17.  Abteilung,  deutsche  Maler  des  xix.  Jahrh.  —  14.  Abt.: 
1141.  /.  Danhauser,  männl.  Bildnis;  1094.  F.  Amerling,  Lautenspielerin  ;  1169. 
Ludw.  Knaus,  Hausierer;  1076.  Fr.  Gauermann,  Schafe.  —  io.  Abt.:  1146. 
K.  Kahl,  Selbstbildnis.  —  16.  Abt. :  1111.  Defregger,  die  Maler  auf  der  Alm ; 
1202.  Andr.  Schelfhout,  Herbstlandschaft  (1852).  —  17.  Abt.:  1162,  1153. 
H.  Canon,  Votivbild  (Zeichnung),  Klio ;  1129.  Lenbach,  der  AquarellistPassini ; 
954.  Amerling,  Selbstbildnis. 

YI.  Saal.  —  1.  Abt.:  952.  Em.  Jak.  Schindler,  Waldfräuleins  Geburt; 
976.  Jos.  Brandt,  Episode  aus  dem  Schwedenkriege  im  J.  1658  (1870);  992. 
Ad.  Tidemand,  Rückkehr  von  der  Bärenjagd  (1859);  951.  Jos.  Hoff  mann, 
Reste  des  Venusheiligtums  bei  Eleusis;  174.  Fr.  Voltz,  Abend  auf  der  Vieh- 
weide (1858).  —  2.  Abt.:  991.  H.  Gude,  nächtlicher  Fischfang  in  Norwegen 
(1859);  1224.  G.  Courbet,  Felslandscuaft.  —  3.  Abt.:  1123.  Rob.  Ruß,  Vor- 
frühling in  der  Penzinger  Au  (1887);  179.  Osw.  Achenbach,  Kirchenfest  in 
Italien;  962.  H  Gude,  der  Chiemsee  (1868);  1246.  Skarbina,  Christus. 

VII.  Saal  (Kopiersaal).  —  Wilhelm  Leibl,  Brustbild  eines  Jägers.  — 
Zurück  und  aus  dem  V.  Saal  in  den 

IX.  Korridor,  mit  einigen  Bildern  der  altdeutschen  und  alt- 
niederländischen  Schulen  und  den  Kabinettstücken  hollän- 
discher Malerei.  Links  am  westl.  Ende  beginnend:  579-581.  H.  Bosch, 
Flügelaltar,  Erschaffung,  Sündenfall,  Vertreibung  aus  dem  Paradiese, 
Jüngstes  Gericht,  Hölle;  L.  Cranach  d.  Ä.:  1148.  Herkules  und  Antäus, 
549-  ein  h.  Bischof  mit  einem  Besessenen  (Jugendwerk,  nicht  Nürnberger 
Schule);  35.  Schule  A.  Dürers,^ Grablegung  Christi;  545.  Hans  Baidung  Grien, 
Ruhe  auf  der  Flucht  nach  Ägypten  (Wiederholung  eines  Bildes  in  Nürn- 
berg) ;  572.  Hans  Funk  (nicht  Ambr.  Holbein)  ,  Bildnis  eines  Mannes  mit 
einem  Totengerippe  (1524) ;  568.  Altholländische  Schule  (nicht  Luc.  van  Leyden), 
die  tiburtinische  Sibylle;  548.  H.  de  Bles ,  Landschaft  mit  Szenen  aus  der 
Passion;  558.  Dierick  Bouts(f),  Krönung  Maria ;  *715.  P.  de  Hooch,  Familie 
im  Hof  ihres  Hauses;  817.  Arent  de  Gelder,  Juda  und  Thamar;  *611.  Rem- 
brandt,  junge  Frau  (1632);  1096.  P.  Codde,  Tanz-  und  Musikgesellschaft 
(1633) ;  670.  Nie.  Maes,  Knabe  als  Bogenschütze  (Spätwerk) ;  584.  /.  de  Mom- 
per  (nicht  Jan  Br  eng  hei).  Landschaft;  Dirck  Hals:  734.  das  Solo,  684.  vor- 
nehme Gesellschaft  (1628);  *705.  Adr.  Brouwer,  Dünenlandschaft;  865. 
D.  Teniers  d.  J.,  Hexensabbat;  726.  Ehheimer,  Venus;  b89.  Easp.  Netscher, 
junge  Dame;  639.  Bernaert  Fabrilius,  junger  Schäfer;  730.  P.  Molyn,  Reiter 
vor  einer  Schenke ;  724.  Adr.  van  Ostade ,  zechende  Bauern ;  1127.  Ant. 
Mor,  männl.  Bildnis  (1554);  Phil.  Woutoerman:  691.  Lagerszene,  *835.  Reiter- 
kampf; 834.  P.  van  Laer,  italienische  Landschaft ;  827.  Nie  Berchem,  Land- 
schaft; 836,  879,  810,  869.  Jan  Atselyn,  Landschaften;  818.  K.  Dujardin, 
Tierstudien;  874.  Adr.  van  de  Velde  (?) ,  Viehmarkt  in  Haarlem;  *893. 
Gerrit  van  Hees  (nicht  S.  van  Ruysdael),  die  Landschaft  mit  den  Planken  ; 
Jac.  van  Ruysdael ,  881.  Waldlandschaft  mit  Teich ,  *889.  Landschaft  mit 
einem  Bach,  -877.  Eichenwald;  873.  Jan  Both,  Flußlandschaft;  828.  Ad. 
Pynacker,  Flußlandschaft;  *814.  Jan  van  Goyen,  Ansicht  von  Dordrecht 
(1648);  868.  W.  van  de  Velde  d.  /.,  Seehafen;  *876.  S.  de  Vlieger,  Reede; 
761.  J.  B.  Weenix,  Kriegshafen  (die  Landschaft  von  Jan  Atselyn) ;  736.  Jan 
van  Goyen,  Seehafen;  716,717,  685,  687.  H.  van  Vliet,  Kircheninneres;  719. 
P.  Neeffs  d.  Ä.,  desgl.  —  In  einer  Vitrine  am  Fenster  Miniaturen  von 
Heinrich  Filger. 


84     Route  1. 


WIEN. 


10. 


..77.  öffentliche  Sammlungen 
Österr.  Museum  f.  Industrie. 


10.  Österreichisches  Museum  für  Kunst  und  Industrie. 

Das  k.  k.  österreichische  Museum  für  Kunst  und  Industrie  (IL  PI. 
E  3  ;  S.  50)  wurde  nach,  dem  Vorbild  des  South-Kensington Museums 
in  London  als  erste  kunstgewerbliche  Sammlung  auf  dem  Kontinent 
1863  gegründet  und  umfaßt  jetzt  an  40  000  Gegenstände.  Direktor : 
Hofrat  Dr.  E.  Leisching.    Besuchsordnung  s.  S.  19. 

Im  Erdgeschoß  tritt  man  durch  die  Vorhalle  in  den  quadratischen 
Säulenhof,  der  den  ganzen  Mittelhau  einnimmt,  mit  Arkaden  unten 

Österreichisches  Museum  für  Kunst  und  Industrie 
(Erdgeschoß). 

Neuer  Anbau  (im.  Obergeschoß:  keramische  Sammlung). 


1  Altäre  \    \        lu>f         «    t 


IV 

Arbeiten,  aus 
imedlemMetall 


(Eingang  am  Stubenring.) 


wie  im  ersten  Stock.  Darin  einige  Gipsabgüsse  ;  ferner  finden  hier 
wechselnde  Ausstellungen  statt.  —  Rechts  in  den 

I.  Saal.   Schmuck  und  Email. 

1 :  mittelalterliche  Emailarbeiten.  —  2 :  Emailarbeiten  der  Renaissance. 
—  3:  *Eenaissanceschmuck  von  dem  Münchner  Hans  Mielich  (t  1573j  u.  a.; 
Kelch  mit  Schmuck  von  demselben.  —  4:  *Kreuz  mit  Silberemail  von  dem 
Florentiner  Maso  Finiguerra  (f  c.  1465);  Limousiner  Emailarbeiten.  —  5: 
goldtauschierte  u.  a.  Arbeiten  aus  dem  xvn.  und  xviu.  Jahrb.  —  6:  Email- 
arbeiten des  xviu.  Jahrh.  —  In  den  Wandvitrinen:  antiker  Schmuck  in  Ori- 
ginalen und  Nachbildungen;  Schmuck  aus  der  Zeit  der  Völkerwanderung; 
Fingerringe;  Bestecke;  volkskundliche  Goldschmiedearbeiten;  orientalische 
und  ostasiatische  Emailarbeiten;  japanische  Schwertstichblätter. 

IL  Saal  (hinterer  Quersaal) :  Ooldschmiedekunst. 

1-22:  Goldschmiedearbeiten  vom  Mittelalter  bis  zum  xix.  Jahrh.  — 
Schrank  A:  galvanoplastische  Nachbildungen  hervorragender  Werke.  — 
Schrank  B:  galvanoplastische  Nachbildung  des  Reliquienschreina  in  der 
Simeonskirche  zu  Zara  (S.  382).  —  Schrank  C:  Zinn,  besonders  aus  dem 
xvi.  Jahrhundert. 

III.  Saal:  Möbel. 

Eingelegte  Schränke  und  Intarsien    des  xviu.  und  xix.  Jahrhunderts. 


IV.  Saal  (Oberlichtsaal) :  Arbeiten  aus  unedlem  Metall. 

1:  antike  griechische,  römische  und  ägyptische  Bronzen.  —  2:  figurale 
Bronzen  des  xvi.  und  xvu.  Jahrh.  —  la:  italien.  Plaketten  der  Renais- 
sance; figurale  Bronzen  des  xvu.  und  xviii.  Jahrh.  —  2a:  deutsche  Pla- 
ketten des  xvi.  Jahrh.  —  2b:  Plaketten  des  xvi.-xviii.  Jahrh.  —  2c:  Bron- 
zen im  Stil  Louis  XVI.  und  Empire.  —  3:  Bronzemörser;  Prachtschüssel 
des  Nicolo  da  Corfu,  1568;  Kupferarbeiten;  Tiroler  Messingschüsseln.  — 
3a:  Alt-Wiener  Möbelbeschläge.  —  4-6:  japanische  und  chinesische  Bron- 
zen; indische  Arbeiten.  —  7:  Bleimodell  eines  Denkmals  für  die  Kaiserin 
Katharina  II.  von  Bußland.  —  8:  Bleiarbeiten  von  R.  Donner  und  Hage- 
nauer.  —  An  der  Wand:  Bleireliefs  (Pygmalion  und  Galatea),  aus  dem 
Kreise  R.  Donner's ;  zwei  klassizistische  Bleireliefs  (Orestes  und  Pylades). 

Im  übrigen  Teil  des  Saales  Kunstschmiedearbeiten:  Gitter  und  Kreuze 
von  der  Renaissance  bis  zum  Empire;  an  der  Wand  Türklopfer,  Leuchter 
und  Schlösser  des  xv.-xviii.  Jahrhunderts.  —  8:  eiserne  Kästchen  und 
Kassetten.  — 9:  deutsche  Vorhängeschlösser  des  xvi.  Jahrhunderts.  — 
10  und  11 :  Schlüssel.  —  Oben  an  den  Wänden  orientalische  Teppiche. 

Durch  den  Säulenhof  gelangt  man  gegenüber  in  die  Säle  V- VIII. 

V.  Saal:   Möbel. 

Deutsche  und  italienische  Truhen  und  Schränke  des  xv.-xviii.  Jahr- 
hunderts ;  deutsche  und  niederländische  Wandteppiche  des  xvi.  Jahrhunderts. 

Der  VI.  Saal  (hinterer  Quersaal)  enthält  die  umfangreiche  und 
wertvolle  Geivebesammlung ,  der  VII.  Saal  die  Spitzensammlung ; 
beide  werden  in  wechselnden  Ausstellungen  gezeigt. 

VIII.  Saal  (Oberlichtsaal) :  Skulpturen,  Altäre. 

Im  vorderen  Teil  des  Saales  r. :  Marmor-Grabmal  des  Bischofs  Lorenzo 
Gabriello  (i  1512),  von  Lor.  Bregno  (venezianisch);  Doppelporträt  (lom- 
bardisch, xvi.  Jahrh.);  Madonnenrelief,  von  Mino  da  Fiesole  (?;  xv.  Jahrh.); 
—  links:  dreiteiliger  Altar  (oberitalienisch,  um  1500);  der  h.  Franziskus, 
Terrakottabüste  (Qorentinisch,  Mitte  des  xv.  Jahrh.);  —  freistehend:  drei 
Terrakottabüsten  von  Alessandro  Vittoria  (fl608);  Adam  mit  Apfel,  be- 
malte Holzfigar  (niederländisch,  xv.  Jahrh.).  —  Im  hinteren  Teil  des  Saales 
drei  süddeutsche  bzw.  tiroler  Altäre  (um  1500)  und  deutsche  Holzskulp- 
turen (xv.  und  xvi.  Jahrh.),  u.  a.  eine  Madonnenstatue  aus  der  Werkstatt 
Tilman  Riemenschneider's.  —  An  den  Wänden  flandrische  und  deutsche 
Bildteppiche  (xv.-xviii.  Jahrh.). 

Nun  in  das  Obergeschoß  hinauf  und  aus  dem  Umgang  des 
Säulenhofes  r.  in  den 

IX.  Saal:  kleinere  Skulpturen,  Leder  arbeiten,  Bucheinbände. 

In  den  VitriDen  beim  Eingang  Schnitzereien  in  Ho^,  Elfenbein  usw., 
in  der  r.  Adam  und  Eva,  Figuren  aus  Buchsbaumholz,  von  Konrad  Meit, 
Worms  (Anfang  des  xvi.  Jahrh. ;  Eva  eine  Kopie) ;  Christus  vor  der  Geißelung 
(deutsch,  Mitte  des  xvu.  Jahrh.).  In  den  übrigen  Schränken  Arbeiten  in 
Holz,  Leder,  Elfenbein,  Wachs;  in  der  3.  Vitrine  1.  Wachsmodelle  (Be- 
weinung Christi,  Maria  mit  dem  Kinde)  von  Anton  Grassi  für  die  Wiener 
Porzellanfabrik  (s.  S.  86).  —  Im  hinteren  Teil  des  Saales  Bucheinbände; 
am  letzten  Fensterpfeiler  Erinnerungen  an  Canova. 

Die  übrigen  Säle  des  nördl.  Flügels  enthalten  Nachbildungen 
historischer  Innenräume.  —  Vom  Umgang  des  Säulenhofes  führt 
ein  Gang,  in  dem  Gipsabgüsse  und  einige  ostasiatische  Keramiken 
untergebracht  sind,  zu  den  in  dem  neuen  Anbau  gelegenen  Sälen 
mit  der  keramischen  und  Glas- Abteilung,  die  um  einen  mittleren 
Lichthof  herumliegen;  vor  dem  Eingang  1.  ein  mit  Porzellan- 
schmuck  ausgestattetes  *Prunkgemach  aus  dem  Brünner  Palais  des 
Grafen  Dubsky  (Wiener  Porzellan  aus  der  Zeit  vor  1730). 


Qf\      r>™.**  i  OTnnsj  H-  Öffentliche  Sammlungen 

OV     Kautel.  W1ÜJN.  11.  Historisches  Museum 

Die  Aufstellung  der  keramischen  Sammlung  Deginnt  an  der  ent- 
gegengesetzten Seite  in  der  südl.  Ecke  des  Ostsaales.  1.  Abt.  (Altertum): 
griechische,  etruskische  und  römische  Vasen;  Lekythen;  große  Schalen  der 
Blütezeit,  Terrakottafiguren,  z.  T.  aus  Tanagra;  heim  Einsang  r.  zwei 
schöne  Hydrien.  —  Der  hintere  Seitengang  enthält  persische  Fayencen  und 
Fliesen  (xni.-xvii.  Jabrh.)  und  vorderasiatische  Halbfayencen  (xvi.-xviii. 
Jahrh.).  —  2.  Abt.  (Fayencen  des  xvi.-xviii.  Jahrb.):  maurisch-spanische 
Fayencen;  italienische  Majoliken;  französische  Fayencen,  u.a.  von  B.Palissy; 
rheinisches  Steinzeug;  österreichische  und  deutsche  bunte  Hafnerkeramik; 
schwedische,  deutsche,  österreichische,  ungarische  und  Delfter  Fayencen. 
Im  Seitengang  Ofenkacheln  und  Öfen. 

Der  Nordsaal  mit  der  3.-5.  Abteilung  enthält  das  Porzellan.  3.  Abt. : 
Porzellan  aus  Ostasien,  Meißen  (u.  a.  sog.  Böttger-Steinzeug),  Schweden, 
Schweiz,  Frankenthal,  Nymphenburg,  Berlin  usw.  —  4.  Abt  :  ^Porzellan 
aus  der  1718  gegründeten,  1864  aufgelösten  Wiener  Fabrik,  darunter  präch- 
tige Biskuitgruppen  im  Empirestil,  von  Ant.  Grassi ;  im  Seitengang  Gemälde 
auf  Porzellanplatten.  —  5.  Abt.  Sevres-Porzellan  (Ende  des  xvin.  und  An- 
fang des  xix.  Jahrh.),  u.  a.  ein  prächtiges  Tafelservice,  ans  Metternich'- 
schem  Besitz;  italienisches  Porzellan  aus  der  Fabrik  von  Capodimonte  in 
Neapel;  spanisches  Porzellan  aus  der  Fabrik  von  Buen  Retiro  in  Madrid; 
Wedgwoodware.  —  6.  Abt.:  modernes  Porzellan,  Steingut  und  Fayencen 
der  Wiener  Kunstgewerbeschule,  aus  Sevres,  Kopenhagen,  Stockholm  usw. 
—  Im  SeiteDgang  der  anschließenden  Glassammlung  nationale  Töpfereien. 

Der  Westsaal  enthält  die  Glassammlung;  die  Aufstellung  beginnt 
am  Südende.  In  den  Wandschränken:  ägyptische,  römische  und  andere 
Gläser  und  Glasbruchstücke  des  Altertums;  altarabische  Moscheenampel 
(xvi.  Jahrh.).  In  den  freistehenden  "Vitrinen:  venezianische,  böhmische, 
spanische  und  deutsche  Gläser  verschiedener  Techniken,  aus  dem  xvi.- 
xvni.  Jahrh.,  u.  a.  geschnittene,  geschliffene  und  gerissene  Gläser,  deutsche 
Gläser  mit  Schwarzlotmalerei  (Schapergläser)  und  Emailmalerei,  Doppel- 
gläser mit  Zwischenvergoldung,  Faden-,  Rubin-  und  Milchgläser;  an  den 
Fenstern  eine  große  Glasschüssel  mit  eingeritztem,  bischöflichem  Wappen 
(venezianisch,  xvn.  Jahrh.)  und  ein  Doppelpokal  mit  geschnittenen  Orna- 
menten (xvin.  Jahrh.);  Gläser  aus  der  Biedermeierzeit  (1820-40);  moderne 
Nachbildungen  alter  Gläser;  moderne  Wiener  und  ausländische  Gläser. 

Der  südl.  Flügel  des  oberen  Stockwerks  enthält  den  Vortragssaal, 
die  Bibliothek,  die  39000  Bände  nnd  73000  Kunstblätter  umfaßt, 
darunter  Ornamentstiche  vom  xv.  bis  zum  xvm.  Jahrh.,  den  großen 
Lesesaal  und  den  Zeitschriftensaal :  zum  Studium  geöffnet  außer  Mo. 
tägl.  im  Sommer  9-2,  So.  9-1  Uhr,  im  Winter  9-1,  6-8V2  Uhr. 


11.  Historisches  Museum  der  Stadt  Wien. 

Das  Historische  Museum  der  Stadt  Wien,  das  im  I.  und  II.  Stock- 
werk des  Rathauses  (S.  44)  ausgestellt  ist,  bietet  eine  Übersicht  der 
Geschichte  der  Stadt  von  der  römischen  Zeit  an,  durch  das  Mittel- 
alter, nach  der  Türkenbelagerung  bis  zur  Gegenwart,  in  Plänen, 
Ansichten,  Bildwerken,  kulturhistorischen  Gegenständen  und  andern 
Erinnerungen,  alles  durch  Beischriften  erläutert.  Zugang  von  der 
Felderstraße  durch  den  ersten  Hof,  dann  1.  die  Feststiege  Nr.  2 
hinan.   Direktor:  Dr.  E.  Probst.    Besuchsordnung  8.  S.  18. 

I.  Stockwerk.  —  I.  Abteilung.  Denkmäler  aus  der  Stephanskirche: 
Statuen  Österreich.  Herzöge  und  von  Heiligen  (xiv.  u.  xv.  Jahrh.);  3.  Nische 
r.  Sonne  und  Mond  von  der  ältesten  Turmkrone  (xv.  Jahrh.);  Glasgemälde 
(xv.  Jahrh.);  Überreste  von  Wandmalereien  (xin.  Jahrh.).  Außerdem  alte 
Ansichten  der  Kirche"und  ein  Grundriß  ihrer  Grabgewölbe  („Katakomben"). 


an  der ■  Ringstraße.  WIEN  U   Route.      87 

der  Stadt  W len. 

II.  Abteilung.  Römische  Altertümer  (Überreste  eines  Bades,  Münzen 
n.  a.).  Vorgeschichtliche  und  römische  Gegenstände  aus  Wiens  Umgebung ; 
Gräberfunde  aus  der  Langobarden  zeit  (vor  568)  vom  Mariahilfer  Gürtel; 
Bildwerke  von  der  Spinnerin  am  Kreuz  (S.  96),  von  alten  Privathäusern 
u.  a.  O.;  die  alte  Inschrifttafel  vom  Grabe  Gluck's  (r.  unter  Plan  21).  — 
Stadtpläne.  Studien  über  die  Anlage  des  römischen  Wien  und  über  die 
mittelalterlichen  Stadterweiterungen  (Nr.  1-3,  4-13);  Originalplan  von 
1438-55  fNr.  14);  runder  Tisch  mit  dem  Originalplan  des  Nürnbergers 
A.  Eirtchvogel  von  1547(15);  Pläne  von  Bonifaz  Wolmuet  von  1547  (17), 
von  Suttinger  1684  (19),  von  Anguistola  und  Marinoni  1706  (20),  von  Nagel 
1770  (21;  die  beiden  ersteren  Kopien)  und  neuere  Pläne.  —  37-454.  Gesamt- 
und  Einzelansichten:  älteste  Ansicht  vom  J.  1483  (37;  Kopie),  von  1493 
(38;  aus  der  Schederschen  Chronik),  dann  von  Eirtchvogel  1547  (39,  40), 
von  Lautentack  1558  (41),  von  J.  N.  Vitcher  und  Hufnagel  1640  (43),  von 
M.  Vitcher  1675  (44-46),  von  Suttinger  1676  (47,  48),  von  Folbert  van  Allen 
1680-82  (49),  von  Delsenbach  1719  (54-57),  eine  große  Ansicht  der  Stadt 
und  Vorstädte  aus  der  Vogelschau,  von  J.  D.  tj.  Buber  1774  (69).  Einzel- 
ansichten aus  dem  xviii.  und  xix.  Jahrh.  in  Ölbildern  und  Aquarellen: 
u.  a.  von  Fr.  Matsch  und  Qutt.  Klimt  (das  Innere  des  alten  Burgtheaters), 
von  Jakob  und  hud.Alt  (das  alte  Rathaus ;  331.  Makart' s  Atelier),  Varrone  u.  a. 
Kupferstiche  mit  Stadtansichten.  Übersicht  der  Befestigung  vom  xvi.  Jahrh. 
bis  zum  Abbruch  der  Basteien  (1857).  —  Medaillen  (xvi.-xix.  Jahrh.).  — 
455-623.  Darstellungen  geschichtlicher  Ereignisse :  Meldemann' s  Rundansicht 
der  Stadt  mit  der  Aufstellung  der  Türken  im  J.  1529  (640);  türkische 
Heerführer  und  Soldaten  von  1529  (463-474);  Darstellungen  aus  der  Türken- 
belagerung von  1683,  darunter  ein  Ölgemälde  von  Wyck,  aus  dem  J.  1698 
(485-529) ;  Einzüge  der  Kaiser,  Huldigungen,  Vermählungen,  Gedenkblätter 
auf  Maria  Theresia  und  Joseph  II..  französische  Invasionen  von  1805  und 
1809,  Revolution  von  1848.  —  624-788.  Volksfiguren  und  -szenen,  Trachten 
aus  dem  xviii.  u.  xix.  Jahrhundert.  —  789-841.  Volksfeste,  Bälle,  Konzerte. 
—  842-1085.  Porträte  und  Büsten  bedeutender  Wiener  vom  xvi.  Jahrh.  an. 

III.  Abteilung.  Im  Korridor  1.  Embleme  der  einstigen  richter- 
lichen Gewalt  der  Stadt,  Folter-  und  Hinrichtungswerkzeuge;  Zunft- 
gegenstände; Abbildungen  der  Wiener  Bürgerwehr  (vom  xvi.  Jahrh.  bis 
1848);  Wiener  Originalmaße  und  Gewichte;  r.  Münzen  und  Medaillen 
Wiens  und  der  österr.  Länder.  —  I.Zimmer:  Gesichts- und  Totenmasken 
Beethovens,  Jos.  Haydns,  Lenaus,  Napoleons  I.  und  des  Erzherzogs  Karl; 
Erinnerungen  an  Beethoven  u.  a.  An  den  Wänden  Bildnisse  von  Dichtern, 
Musikern  und  Schauspielern;  Büste  Beethovens,  von  A.  Dietrich  (1821); 
Erinnerungen  an  Ferd.  Raimund  und  Joh.  Strauß ;  Totenmaske  Hebbels.  — 
Nebenan  1.  das  Grillparzer-Zimmer:  im  Vorraum  Bildnisse  des 
Dichters,  seiner  Mutter  und  der  Familie  Fröhlich  (u.  a.  Miniaturbildnisse 
von  M.  Daffinger)  ;  im  Hauptraum  und  Kabinett  seine  Wohnungseinrichtung 
und  Bibliothek.  —  Die  Räume  II-VI  enthalten  die  Gemäldesammlung, 
hauptsächlich  Werke  älterer  Wiener  Maler.  Im  II.  Zimmer  Fr.  Lenbach, 
Gottfr.  8emper;  E.  Makart,  Ch;rl.  Wolter  als  Messalina;  A.  Jebens,  Pauline 
Lucca;  Amerling,  Grillparzer ;  A.  Elaväcek,  Wien  vom  Kahlenberg  aus, 
Kolossal  gern  aide;  Skizzen  und  Aquarelle  von  R.  von  Alt.  In  der  Mitte  ein 
großes  Modell  der  inneren  Stadt  (18P8).  —  Im  IH.  Zimmer:  E.  Makart, 
sieben  Gruppen  aus  dem  Festzuge  1879;  Amerling,  Selbstbildnis;  Schindler, 
Waldinneres-,  ferner  Bilder  und  Skizzen  von  M.  v.  Schwind.  —  Die  1.  an- 
stoßenden kleinen  Kabinette  enthalten  Erinnerungen  an  den  Dichter  Ludw. 
Anzengrnber  (1839-89)  und  den  Komponisten  F.  v.  Suppe  (1820-95).  —  Im 

IV.  und  V.  (LiechteDstein-)Zimm  er  Gemälde  von  *  Waldmüller ,  Danhauser. 
Gauermann,  Fendi,  F.  v.  Amerling  u.  a. ;  ferner  Handzeichnungen  von 
M.  v.  Schwind.  —  V.  Schubert-Zimmer:  J.  Schmid,  Beethoven ;  darunter 
Beethovens  Handschrift  „Zur  Weihe  des  Häuf  es" ;  J.  Schmid,  ein  Schubert- 
abend in  einem  Wiener  Bürgerhaus  ;  darunter  Handschriften  von  Schubert; 

V.  Tilgner,  Büsten  von  Job.  und  Jos.  Strauß;  Erinnerungen  an  Joh.  Strauß; 
E.  Kaulbach,  Mozarts  Tod;  Mozarts  Spinett;  Erinnerungen  an  Haydn. 

Zweiter  Stock.    IV.  Abteilung:  Waffen. 

I.  Vorsaal:    Reiterharnische   (xv.  Jahrh.);*  Wappenschilde    von    der 


88  Route  1.  WIEN.  1L  Weniliche  g^JJg 

Leichenfeier  Herzog  Albrechts  VI.  (1463)  und  Kaiser  Friedrichs  IV.  (1493); 
Schwerter  (xv.  n.  xvi.  Jahrh.),  Hand-Hakenbüchsen  (xv.  Jahrh.),  kunstvoll 
bemalte  Tartschen  (Reiterschilde,  xv.  Jahrb.).  In  der  Mitte  die  Wiener 
Bürgerfahne  (xv.  Jahrb.),  bei  beiden  Türkenbelagerungen  in  Gebrauch.  — 
E.  der  n.  Saal:  ethnographische  Sammlung  des  Afrikaforschers  Oskar 
Baumann  (i  1899).  —  L.  der  HI.  Saal:  Spanische  Harnische  (xvi.  Jahrh.); 
Stangenwaffen,  Bürgerharnische,  schön  geätzte  ganze  Harnische.  In  Schau- 
kästen Armbrüste,  Radschloßbüchsen  und  Revolver,  Jagdgewehre,  Baiester 
(xvi.  u.  xvri.  Jahrh.).  An  den  Wänden  Gruppen  von  Ahlspießen  (xv.  Jahrh. ; 
eine  seltene  Spezialität  der  Sammlung),  Rüststücken,  Tartschen  und  Reiß- 
spießen. —  IV.  Saal:  Reiter-  und  Landsknechtharnische;  Trophäen  von 
der  zweiten  Türkenbelagerung,  Ölbildnisse  und  Büsten  Herzog  Karls  von 
Lothringen  und  Starhemberg's.  Der  angebliche  Schädel  Kara  Mustapha'e 
mit  der  seidenen  Schnur,  mit  welcher  der  Großvezier  1683  zu  Belgrad 
erdrosselt  worden  sein  soll;  die  Blutfahne,  1684  von  Karl  v.  Lothringen 
bei  Hamzabeg  erbeutet;  andere  türk.  Fahnen,  Roßschweife,  Schnapphahn- 
musketen, Bogen,  Pfeile,  Schilde  u.  a.  Lunten-  und  Radschloßgewehre; 
an  der  Decke  die  schöne  Fahne  des  Maltesers  Grafen  Herberstein  (1686). 
Am  Säalende :  F.  Metsch.  die  Gratulation  der  deutschen  Fürsten  bei  Kaiser 
Franz  Joseph,  1910.  —  V.  Saal:  türkische  Waffen  aus  den  Kriegen 
des  Prinzen  Eugen  und  Laudon's,  französische  Waffen  von  1805-9,  um  die 
Büste  Franz'  II.  gruppiert.  Waffen  und  Fahnen  der  Wiener  Bürgerwehr 
(xviii.  Jahrh.);  Trombons  (Streubüchsen);  Hakenbüchsen  größten  Kalibers. 
In  den  Schaukästen  und  an  den  Wänden  prächtige  Degen,  Dolche,  Hand- 
schars. Modell  der  Stephanskirche  in  1 :  25.  In  der  Mitte  ein  großes  Modell 
der  inneren  Stadt  mit  den  Basteien  und  Glacis  (c.  1852-54).  —  VI.  Kor- 
ridor: Bergstock  Andreas  Hofer"s:  Funde  vom  Schlachtfeld  von  Aspern 
(1809);  Gewehre  der  Wiener  IsTationalgarde  von  1848;  Waffen  und  Fahnen 
der  Bürgerwehr;  Uniform  Franz' II.  —  VII.  Zimmer:  Waffen  der  Wiener 
National garde;  Fahne  des  akadem.  Korps  von  1848  und  der  Tiroler  Frei- 
schützen von  1848  und  1859;  Modell figuren  der  Wiener  Freiwilligen  (1859 
und  1866). 

12.  Museum  für  österreichische  Volkskunde. 

Das  k.  k.  Museum  für  österreichische  Volkskunde  gewährt  einen 
Einblick  in  die  häuslichen  Einrichtungen,  Trachten  und  Gebräuche 
der  häuerlichen  Bevölkerung  Österreichs.  Es  umfaßt  etwa  35000 
Gegenstände  aus  allen  Teilen  des  Landes.  Die  wenig  günstig  auf- 
gestellte Sammlung  ist  in  einem  Saal  des  oberen  Stockwerks  der  Börse 
(S.  43)  untergebracht :  Eingang  Wipplingerstr.  34;  „Fühler"  50  Ä; 
Besuchsordnung  s.  S.  19.    Kustos:  Dr.  A.  Haberlandt. 

In  der  Mitte  vorn  eine  ^Krippe  aus  Vill  bei  Innsbruck  (xviii.  Jahrh.), 
mit  Figuren  aus  Holz  und  Wachs.  Dahinter  'Bauernstuben:  1.  1.  Vorarl- 
berger und  Südtiroler  Möbel,  2.  obeTÖsterr.  Schlafkammer,  3.  steirische 
Wohnstube,  4.  goralische  Weberstube  in  Schlesien,  r.  5.  Tiroler  Stube, 
6.  slawische  Wohnstube  in  Mähren,  7.  istrische  (italienische)  Küche,  8.  Mo- 
delle und  Geräte  der  Hausindustrie  in  der  Bukowina ;  Gipsabgüsse  nach 
Reliefs  von  Bogumilen-Gräbern  (vgl.  S.  405)  des  xiii.  und  xv.  Jahrhunderts. 

Linker  Seitengang.  Gegenstände  aus  den  deutschen  Alpenländern  : 
1.  Ofenkacheln  ;  6-7.  Bauerngeschirr;  8-15.  älteres  Bauerngeschirr  (xvn.  und 
xviii.  Jahrh.)  aus  Nieder-  und  Oberösterreich,  im  Pult  davor  Eßbestecke; 
16-18.  Zinn-  und  Kupfergeschirr,  Gläser;  in  den  Schaupulten  davor  Tabaks- 
dosen ,  Pfeifen;  20,-24.  Holzkrüge,  Schachteln  usw.;  in  den  Schaupulten 
davor  Sonnenuhren,  Musikinstrumente,  Handwerkszeug;  26-30.  Holzmasken 
zu  Volksschauspielen;  Liebesbriefe,  Gratulationskarten,  Spielwaren;  31. 
bemalte  Stirnbretter  für  Bienenstöcke;  bemalte  Ostereier  aus  den  Alpen; 
32-37.  Heiligenfiguren  und  Kultgegenstände. 

Rückwand:    41.    Volksschauspieltrachten  aus  Tirol;  42,43.    Volks- 


ZtJSSBf  W1EN-  *•*■*•  89 

trachten  aus  Salzburg,  Steiermark,  Tirol  5  Schauspieltrachtcn  aus  Salzburg 
und  Tirol ;  46,  47,  49,  50.  Trachten  ans  Tirol  und  Vorarlberg. 

Nebenzimmer:  53-55.  Bauchranzen,  Gürtel  (xvii.-xix.  Jahrh.); 
56-60.  Trachten,  Hauben,  Stickereien  aus  Kärnten  und  Krain;  62-66.  Gold- 
und  Spitzenhauben;  davor  Bauernschmuck. 

Rechter  Seitengang:  72.  Tongeschirr  aus  Böhmen;  73.  Tracht  einer 
Wischauerin  (Mähren);  74-77.  Trachten  aus  Deutschböhmen  und  Mähren; 
78.  Gold-  und  Silberhauben  aus  Mähren  und  Schlesien;  79-83.  tschechisch- 
slawische Trachten,  gestickte  Kopftücher,  Schürzen,  Hauben;  84,  140-142. 
Bukowinische  Volkstrachten  und  Perlenarbeiten;  143.  dalmatinische  und 
herzegowinische  Trachten.  —  Fenstergalerie:  86-90.  Keramik  aus 
Mähren  ;  93,  94.  Glas-  und  Zinngeschirr  aus  Deutsch-Böhmen  und  Mähren; 
106.  Hausmodell  aus  dem  Böhmerwald;  96.  Hochzeitsbilder,  Halsketten, 
Ärmelbesätze  aus  Eger;  97-100.  Gold-  und  Silberhauben,  Krippenfiguren  aus 
Deutschböhmen;  109,  110.  Kleinzierat;  tschechisch-slawische  Trachten;  111. 
Brautkrönchen  und  Hauben  aus  Böhmen  ;  112,  113.  slowakische  Stickereien; 
114-117.  Trachten  der  Walachen  in  Mähren  und  der  Goralen  in  Schlesien ; 
127.  Modell  eines  strohgedeckten  galizischen  Hauses;  ISO -123.  Trachten 
aus  Ostschlesien  und  Galizien;  133.  Hochzeits-  und  Festhüte  aus  der  Buko- 
wina; 135,  136.  Schmuck  und  Holzarbeiten  der  Huzulen  (Bukowina);  138. 
galizische  Keramik;  139.  rumänische  Trachten  aus  der  Bukowina;  145. 
Hirteninstrumente  aus  Dalmatien;  148-151.  Trachten  und  Stickereien  aus 
Dalmatien;  davor:  Stickereien,  Frauenschmuck,  Messer;  153,154.  Trachten 
aus  Istrien;  159.  Tongeschirr  aus  Istrien;  davor  Modell  eines  bosnischen 
Wohnhauses. 


III.  Die  Stadtbezirke  jenseit  der  Ringstrasse 
(ehemal.  Vorstädte  und  Vororte). 

13.  Der  Nordosten:  Leopoldstadt  und  Prater. 

Von  Straßenbahnen  (S.  9)  befahren  die  Linien  O  und  V  die  Tabor- 
straße.  Zum  Prater  führen  u.  a.  die  Linien  A,  B,  C,  H,  H2,  2,  5,  25,  80;  zum 
Nordbahnhof  A,  B,  C,  2,  5;  zum  Nordwestbahnhof  O,  V,  3,  5.  —  Ver- 
bindungsbahn (S.  13)  vom  Hauptzollamt  zum  Praterstern. 

Die  Leopoldstadt,  das  Wiener  Judenviertel  (S.  21),  wird  von 
zwei  wichtigen  Verkehr sstraßen  durchschnitten,  der  zum  Nordwest- 
hahnhof führenden  Taborstraße  und  der  zum  Prater  und  zum  Nord- 
hahnhof führenden  Praterstraße. 

Die  Taborstraße  (I.  PL  F  3,  2)  beginnt  an  der  Ferdinands- 
brücke (S.  42).  In  ihr,  r.  Nr.  10,  das  Gebäude  der  Produktenbörse 
(II.  PI.  D  2),  in  französischer  Renaissance,  von  K.  König  (1890). 

In  der  Mitte  der  Taborstraße  führt  1.  die  Obere  AugaTtenstraße 
zu  dem  1655  angelegten  Angarten  (I.  PI.  E  F2;  Cafe;  Konzerte 
s.  S.16),  einem  an  50  ha  großen  PaTkim  französischen  Geschmack, 
1775  von  Kaiser  Joseph  II.  dem  Publikum  geöffnet;  über  dem 
Eingangstor  (Nr.  1)  die  Inschrift :  „Allen  Menschen  gewidmeter 
Erlustigungs-Ort  von  ihrem  Schätzer".  Das  große  Augartenpalais, 
1655  erbaut,  in  seiner  jetzigen  Gestalt  von  Maria  Theresia  her- 
gestellt, dient  z.  Z.  der  Erzherzogin  Maria  Josepha  als  Witwensitz. 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  6 


90      Route   1  WIEN  IIL  Sia^hezirke  jenaeit 

<J\J     liOUtej.  YYi^iX.  13.  Der  Nordosten : 

In  der  von  der  Augartenstraße  südl.  abgehenden  Malzgasse  1.,  Nr.  16,  das 
Jüdische  Museum,  eine  Sammlung  von  kulturhistorischen  Denkmälern  des 
Judentums  (Eintritt  Sa.  So.  11-1  Uhr,  frei).  —  N.  stößt  an  den  Augarten  der 
Bezirk  Brigiüenau  (I.  PI.  E  1,  2;  S.  21).  Die  Pfarrkirche  *St.  Brigitta  (I.  PI. 
E  2),  dreischifilg,  mit  zwei  Türmen,  wurde  1867-73  von  Friedr.  Schmidt  im 
frühgotischen  Stil  erbaut ;  Inneres  farbig  ausgemalt,  mit  Fresken  von  K. 
und  Fr.  Jobst.  —  Die  Kais  er- Franz-  Josef-  Jubiläums- Brücke  (I.  PI.  Fl),  1876 
von  Hornbostel  erbaut,  führt  von  der  Brigittenau  über  die  Donau  nach 
Floridsdorf  (S.  340). 

Die  Praterstraße  (II.  PI.  EF2,  1)  beginnt  ebenfalls  unweit 
der  Ferdinandsbrücke  (S.  42),  erhält  aber  ihren  Verkehr  z.  T.  über 
die  Aspernhrücke  (S.  50)  und  durch  die  Aspernbrückengasse.  In  der 
Praterstraße  1.  Nr.  31  das  1847  von  Ed.  van  der  Null  und  A.  v.  Sic- 
cardsbnrg  nen  aufgeführte  Garltheater  (II.  PI.  E  1,  2;  S.  15)  und  die 
Johannes  von  Nepomtjk-Kibche  (II.  PI.  E  1),  1845  von  K.  Römer 
erbaut,  mit  Fresken  von  Jos.  v.  Führich  u.  a.  (Besichtigung  nur  an 
hellen  Tagen  zu  empfehlen). —  In  der  Nähe  der  Praterstraße  liegen : 
der  Israelitische  Tempel  (II.  PI.  E  2),  Tempelgasse  6,  Ziegelroh- 
bau maurischen  Stils  von  Ludw.  Förster  (1858),  und  der  Tempel 
dbb  tüekischen  Juden,  Zirkusgasse  22,  von  Wiedenfeld  (1887), 
mit  Vorhalle,  schönem  Kuppelraum  und  prächtiger  Innenausstat- 
tung. —  Zirkusgasse  48  das  Sophiengymnasium,  mit  einem  kleinen 
Goethemuseum  (Eintr.  Do.  4-6  Uhr,  frei,  sonst  60  h). 

Die  Praterstraße  mündet  am  Praterstern  (II.  PI.  Fl),  auf 
dem  weit  sichtbar  das  1886  errichtete  Tegettho ff- Denkmal  aufragt, 
eine  mächtige  19,5m  h.,  mit  bronzenen  Schiffschnäbeln  geschmückte 
Granitsäule,  die  das  3,5m  h.  Bronzestandbild  des  Siegers  in  der 
Seeschlacht  bei  Lissa  1866  (f  1871)  trägt,  unten  Kampf  und  Sieg 
auf  Seepferdgespannen,  im  architektonischen  Teil  von  Hasenauer, 
die  Bronzefiguren  von  K.  Kundmann. 

Der  k.  k.  *Prater  (I.  PI.  GH  I  3-5),  seit  1570  Eigentum  des 
kaiserl.  Hofes  und  lange  Zeit  als  Tierpark  benutzt,  wurde  von 
Joseph  II.  1776  dem  Publikum  geöffnet.  Der  jetzt  durch  Straßen- 
anlagen sehr  geschmälerte  vordere  Teil  des  Praters,  zwischen  dem 
Praterstern,  derAusstellungsstraße  (Feuerwerksallee)  und  der  Haupt- 
allee, ist  der  Volks-  oder  Wurst  elp  rat  er  (I.  PI.  G  3),  mit  vielen 
Wein-  und  Bierschenken.  Hier  erfreut  sich  namentlich  Sonn-  und 
Feiertags  der  Wiener  Bürger  an  den  Volkssängern,  Damenkapellen, 
Karussells,  Schaubuden  und  Puppentheatern  („Wurstel"  =  Hans- 
wurst). Nahe  dem  Eingang  das  gute  Gartenrestaur.  Eisvogel,  im 
Sommer  abends  überfüllt,  von  allen  Kreisen  besucht.  Ein  Ver- 
gnügungslokal großen  Stils  ist  der  Kaiserg  arten  (S.  16),  vorm.  Venedig 
in  Wien,  mit  einem  64m  h.  Riesenrad,  das  einen  guten  Überblick 
über  Wien  und  das  Marchfeld  (S.  116)  gewährt  (Auffahrt,  von  2  Uhr 
an,  werktags  60  A,  So.  40  h;  im  Winter  1  K). 

Die  vornehme  Welt  besucht  nur  die  bereits  1537  angelegte,  mit 
vier  Reihen  schöner  Kastanienbäume  bepflanzte  Hauptallee,  die 
sich  4km  lang  bis  zu  dem  unten  gen.  Lusthaus  erstreckt.  Die  Allee 
ist  im  Mai  und  Juni  Schauplatz  der  durch  glänzende  Toiletten, 


der  Ringstraße.  WIEN  /    Route       91 

Lcopoldstadt  und  Prater.  VVl^IN.  1.  UOUle.      v± 

schöne  Pferde  und  Wagen  berühmten  Korsofahrten.  Das  lebhafteste 
Treiben  entwickelt  sich  im  vorderen  Teil  der  Straße,  in  der  Nähe  der 
Restaurants,  von  denen  1.  die  drei  Kaffeehäuser  und  der  Braune  Hirsch 
(Konzerte  s.  S.  16),  r.  der  Konstantinhügel  erwähnt  seien.  Die  Spazier- 
fahrten erstrecken  sich  meist  bis  zum  {}/%  St.)  Rondeau  und  (1  St.) 
fe.  k.  Lusthaus  (Restaur.),  in  deren  Umgebung  der  Park  prächtige 
alte  Baumgruppen  und  malerische  Wasserpartien  aufweist. 

Die  für  die  Weltausstellung  1873  erbaute  Rotunde  (I.  PI.  H  3) 
enthält  im  westl.  Flügel  das  sehenswerte  fe.  k.  Postmuseum  und  das 
Gewerbe-hygienische  Museum  (Erfindungen  zum  Schutze  der  Arbeiter 
in  gewerblichen  Betrieben;  Eintritt  s.  S.  18 u.  19;  vgl.  auch'S.  100); 
vom  Dach  (10-5,  im  Winter  10-4  Uhr,  Aufstieg  40,  Auffahrt  bis  zur 
inneren  Galerie  20  K)  weite  Aussicht,  ähnlich  der  vom  Riesenrad 
(s.  S.  90).  Dabei  der  Trabrennplatz.  Weiter  die  Meierei  in  der 
Krieau  (I.  PL  H  4),  mit  nachm.  besuchter  feiner  Kaffeewirtschaft. 

Am  Ende  des  Praters  jenseit  des  Lusthauses  die  Freudenau, 
mit  dem  großen  Rennplatz  (S.  17)  und  dem  1899-1903  erbauten 
Freudenauer  Winterhafen. 

Die  Kronprinz-Rudolf-Straße  (I.  PI.  G  3,  2),  die  Fortsetzung  der 
Praterstraße,  durchschneidet  die  Donaustadt,  die  z.  T.  auf  früherem  Prater- 
gelände,  z.  T.  auf  den  durch  die  Stromregulierung  (S.  20)  wasserfrei  ge- 
wordenen Sandbänken  am  r.  Donau-TJfer  neu  entsteht.  —  Auf  dem  Erz- 
herzog-Karl-Platz (I.  PI.  G-2)  die  Kaiser-  Franz- Josef  -  Jubiläumskir  che,  1900- 
1913  von  V.  Luntz  und  A.  Kirstein  im  romanischen  Stil  erbaut.  Die  zum 
1.  Ufer  des  Flusses  hinüberführende  Kronprinz  -  Rudolf  -  Reichsbrücke  (I.  PI. 
GH 2)  bietet  auf  beiden  Seiten  eine  schöne  Aussicht. 

14.  Südöstliche  Stadtbezirke:  Landstraße,  Wieden,  Favoriten. 

Straßenbahnen  (S.  9).  Durch  die  Landstraße  Hauptstraße :  F,  75; 
durch  die  Ungar-  und  Fasangasse:  O,  4;  durch  den  Rennweg  und  die 
Simmeringer  Hauptstraße  (Endstation  am  Haupteingang  des  Zentralfried- 
hofs): 71,  72,  74.  —  Durch  die  Wiedner  Hauptstraße:  64,  65;  durch  die 
Favoritenstraße :  N,  67,  68;  zum  Süd-  und  Staatsbahnhof:  D,  O,  4, 13, 18, 68. 
—  Verbindungsbahn  (S.  13)  vom  Praterstern  zum  Hauptzollamt  und 
Arsenal. 

Der  Bezirk  Landstraße  (S.  21),  am  r.  Ufer  der  Wien  und  des 
Donaukanals,  erstreckt  sich  westl.  bis  zur  Prinz -Eugen- Straße 
(S.  94).  —  Im  nördl.  Teil  der  Kolonitzplatz,  auf  dem  die  St.  Oth- 
mak-  oder  WeiBgäbbebkibche  (DI.  PL  F  3),  1866-73  von  Fr.  Schmidt 
im  frühgotischen  Stil  erbaut,  mit  76  m  hohem  Turm. 

SüdÖstl.  von  der  Kirche,  Rasumofskygasse  23,  ist  in  dem  ehem. 
fürstl.  Rasumofsky'schen  Palast  die  Geologische  Beiehsanstalt 
(n.  PL  F  4),  mit  ansehnlichen  Sammlungen  (Zutritt,  nur  1.  Mai- 
1.  Nov.,  Mo.  Di.  Do.  Fr.  2-4  Uhr). 

In  der  Linken  Bahngasse  (Nr.  7)  liegt  die  1777  gegründete  Je.  u.  Tc. 
Tierärztliche  Hochschule  (IL  PL  E  5).  —  Auf  dem  Karl-Borromäus- 
Platz  (DI.  PL  F  6)  der  hübsche  Karl-Borromäus-Brunnen,  von 
Engelhart,  1909  zu  Ehren  des  Bürgermeisters  Dr.  Kari  Lueger 
(f  1910)  errichtet. 

6* 


92      Knute  l  WlfTN  I1L  Stadtbezirke  jenseil 

Vü     Koutel.  W1EJN.  14.  Der  Südosten: 

Hauptverkehrsader  des  Bezirks  Landstraße  ist  neben  der  Land- 
straße Hauptstraße  der  Renn  weg  (I.  PI.  F  G  5),  der  sich  an  den 
Schwarz enbergplatz  (S.  49)  anschließt.  —  Gleich  r.,  hinter  dem 
Hochstrahlbrunnen,  einem  30m  h.  Leuchtbrunnen  (im  Sommer  Di.  Do. 
Sa.  So.  abends ;  auch  Konzert),  liegt  das  fürstl.  Sehwarzenberg'sche 
Palais  (I.  PI.  F5),  von  J.  B.  Fischer  v.  Erlach  nm  1697  begonnen, 
1725  durch  Jos.  Em.  Fischer  vollendet ;  die  Hauptfassade,  an  der  Rück- 
seite, ist  dem  im  Sommer  allgemein  zugänglichen  Garten  zugekehrt. 

—  Am  Schwarzenbergplatz  die  Französische  Botschaft. 

Am  Rennweg  3  das  Palais  der  Gräfin  Hoyos,  von  0.  Wagner  (1897). 

—  R.  Nr.  6  ist  der  untere  Eingang  zum  Garten  des  Belvedere. 
Das  k.  k.  ""Lustschloß  Belvedere  (I.  PI.  F  5),  sowohl  in  der  Ge- 
samtanlage auf  ansteigendem  Gelände,  mit  oberem  und  unterem 
Wohngebäude  und  dem  ganz  im  strengen  französischen  Stil  erhal- 
tenen Garten,  wie  in  der  architektonischen  Durchführung  eins  der 
hervorragendsten  Beispiele  der  Barockkunst  und  wohl  das  schönste 
der  kaiserlichen  Schlösser  in  Wien,  wurde  für  den  Prinzen  Eugen 
von  Savoyen  von  Joh.  Luk.  v.  Hildebrand  um  1713  begonnen.  Das 
untere  Belvedere  mit  dem  Stallgebäude  wurde  um  1716  vollendet 
und  vom  Prinzen  bewohnt.  Das  obere  Belvedere,  mit  stattlicher  Frei- 
treppe und  ursprünglich  offenen  Hallen  nach  dem  Garten,  vier  acht- 
eckigen Eckpavillons,  einem  dreiseitigen  Yorbau  in  der  Mitte  der 
Rückfront  und  glänzender  Innendekoration  nach  Angaben  von  Clau- 
dius le  Fort  du  Plessy,  wurde  zu  großen  Empfängen  und  Festen  be- 
nutzt, In  der  geringen  Höhe  der  Gebäude,  der  belebten  Silhouette, 
dem  reichen  Ornament  spricht  sich,  im  Gegensatz  zu  den  mehr- 
stöckigen ernsten  Stadtpal  ästen,  der  Charakter  der  fürstlichen  Yor- 
stadtvilla  aus.  Seit  dem  Tode  des  Prinzen  Eugen  (1736)  vernach- 
lässigt, wurde  das  Schloß  später  von  Franz  I.  angekauft.  Das  obere 
Belvedere  wurde  1776  zur  Aufnahme  der  kaiserlichen  Gemälde- 
sammlung bestimmt  und  nach  deren  Übertragung  in  das  Hofmuseum 
(S.  66)  1904  als  Residenz  für  den  Erzherzog  Franz  Ferdinand  neu 
eingerichtet  (unzugänglich).  Das  untere  Belvedere,  in  dem  bis  1889 
die  Amraser  Waffen-  und  die  Antiken  Sammlung  untergebracht  war, 
enthält  die  1903  gegründete  Österreichische  Staatsgalerie  und  seit 
1905  einen  Teil  der  Marmorwerke  aus  Ephesos  (vgl.  S.  56). 

Der  *Oarten  (stets  zugänglich,  sowohl  vom  Rennweg  aus,  wie 
von  der  Prinz-Eugen- Str.  beim  oberen  Belvedere)  wurde  1717  von 
dem  bayrischen  Garteninspektor  Girard  angelegt,  mit  Terrassen, 
Zierbrunnen,  Rasenplätzen,  Blumenbeeten.  Im  oberen  Teile,  ober- 
halb der  von  H.  Gasser  mit  Kindergruppen  (die  zwölf  Monate)  ge- 
schmückten Treppen,  hübscher  Blick  auf  Wien.  Der  südl.  Park,  hinter 
dem  oberen  Belvedere,  ist  unzugänglich. 

Die  "Österreichische  Staatsgalerie  (früher  Moderne  Galerie;  Besuchs- 
ordnung s.  S.  19),  im  unteren  Belvedere,  ist  vom  Garten  aus  zugänglich. 
Man  achte  auch  auf  die  alte  Ausstattung  der  Säle.  Direktor:  Dr.  Dörnhöft*er. 
Die  Sammlung  enthält  vornehml'ch  Werke  österreichischer  Künstler  des 
xix.  und  xx.  Jahrhunderte,  aber  auch  eine  Anzahl  Gemälde  aus  dem  xv.- 


8388^  »™-  '•*»*•  93 

xviii.  Jahrhundert.  Infolge  des  beschränkten  Platzes  kann  stets  nur  ein 
Teil  der  Kunstwerke  ausgestellt  werden  •,  die  Anordnung  wechselt  etwa  halb- 
jährlich. Von  älteren  österreichischen  Malern  sind  vertreten:  Alt ,  Amer- 
ling,  Canon,  Danhauser,  Eybl,  Fendi,  Führich,  Hoermann,  Jettel,  Makart,  Manes, 
Matejko,  K.  L.  Müller,  v.  Pettenkofen,  Ribarz,  Romako,  K.  und  /.  E.  Schindler-, 
Schuch,  Schwind,  Waldmüller  u.  a. ;  von  neueren  Österreichern :  Andri,  Angeli, 
Bacher,  Barwig,  Bernatzik,  Eggev-Lienz,  Geller,  Graf,  Jettmar,  v.  Hoffmann, 
Klimt,  Krämer,  Mediz,  Mehoffer,  Moll,  ßrlik,  Pochwalski,  Preisler,  Sichulski, 
Slavicek,  Stanislawski,  Soabinsky,  Weiß  u.  a. ;  von  deutschen  Malern :  Böcklin 
(Spiel  der  Wellen,  Venus  genetrix,  Bildnis  Lenbach's),  Klinger  (Urteil  des 
Paris,  Christus  im  Olymp),  Leibl,  Liebermann ,  Maries,  Thoma,  ühde  u.  a. ; 
von  sonstigen  Ausländern:  Alma-Tadema,  Anglada,  Cottet,  Courbet,  Daumier, 
van  Gogh,  Monet,  Pissaro,  Renoir,  Segantini,  Zuloaga  u.  a.  —  An  Skulpturen 
besitzt  die  Galerie  Werke  von  Bariholomi,  Hahn,  Klinger,  Kühnelt,  Lederer, 
Metzner,  Meunier,  Müllner,  Rodin,  Stursa,  Tilgner  u.  a. 

Die  letzten  Säle  r.  vom  Eingang  enthalten  die  zweite  Abteilung  des  zu 
denselben  Stunden  geöffneten  Ephesos  -  Museums  (vgl.  S.  56).  Illustrierter 
Katalog  von  1905  1  K.  —  I.  Saal:  2.  Standbild  des  Polemseanus,  Prokonsuls 
von  Asien;  3.  Porträtkopf  eines  jungen  Römers ;  4.  Kaiser  Hadrian,  Büste; 
5-8.  Kolossalreliefs  von  einem  Ehrendenkmal,  wahrscheinlich  auf  den  par- 
thischen  Feldzug  Kaiser  Marc  Aureis  (165  nach  Chr.)  bezüglich ;  22.  Stand- 
bild der  Arete,  hellenistisch.  —  II.  Saal  (1.):  31.  Kopf  eines  Philosophen; 
32.  Altar;  35.  Ganymedes  vom  Adler  des  Zeus  entführt.  —  in.  Saal:  9-14. 
weitere  Reliefs  von  dem  oben  gen.  Ehrendenkmal ;  18.  Büste  eines  älteren 
Mannes;  16.  Marmorkopf  eines  Kentauren. 

Das  Salesianerinnen-Kloster(I.l?l.J?  5),  Rennweg  10,  mit  *kuppel- 
bekrönter  Kirche  im  italienischen  Barockstil,  ist  wahrscheinlich 
nach  Plänen  Fischer's  von  Erlach  erbant  worden  (1717-30). 

L.,  Nr.  27,  folgt  der  1845-49  von  J.  J.  Romano  erbante  fürstl. 
MetternicKsche  Palast.  Auf  den  Gründen  des  einstigen  Metter  - 
nich'schen  Parks  ist  das  „Diplomatenviertel"  entstanden.  In  der 
Metternichgasse  (I.  PI.  F  5) :  Nr.  3  das  Palais  der  Deutschen  Botschaft, 
1877-79  erbant,  nnd  Nr.  6  das  Palais  der  Oroßlritannischen  Bot- 
schaft, 1875  erbant,  beide  nach  V.  Rumpelmeier' s  Plänen;  Reis- 
nerstr.  47  das  Palais  der  Russischen  Botschaft,  1872-73  für  den 
Herzog  von  Nassau  nach  AI.  Wurm's  Plänen  erbaut,  mit  der  1899 
von  Kotow  und  Giacomelli  erbauten  Russischen  Kirche,  im  Garten 
an  der  Richardgasse. 

Rennweg  14  ist  der  Eingang  in  den  zur  Universität  gehörigen 
Botanischen  Garten  (I.  PL  F  5 ;  nur  April-Okt.  geöffnet),  mit  dem 
1904  erbauten  Botanischen  Institut.  Dann,  Nr.  16,  die  Hof-  und 
Staatsdrückerei  (I.  PI.  F  5;  Besichtigung  Fr.  3  Uhr  nachm.,  nach 
Anmeldung  im  Direktionsbureau,  Fr.  vorm.  bis  9  Uhr). 

Am  Südende  der  Jacquingasse  liegt  r.  (Nr.  18)  das  Palais  des 
Grafen  Lanckoronski  (I.  PI.  F  Ö),  von  Fellner  und  Helmer  1895  im 
Barockstil  erbaut,  mit  großartigen,  jedoch  nicht  öffentlichen  Kunst- 
sammlungen. —  Jenseit  der  Verbindungsbahn  führt  1.  die  Boerhave- 
gasse  zum  städtischen  Arenbergpark  (I.  PI.  F  G  5). 

In  dem  XI.  Bezirk  Simmering  (S.  21)  führt  die  Simmeringer  Haupt- 
straße (Straßenbahn  s.  S.  91)  zum 

Zentralfriedhof  (I.  PI.  jenseit  H  I  7),  1873  von  Bluntschli  und  Mylius 
angelegt,  in  der  Folge  mehrmals  vergrößert  (198  ha).  Durch  das  mit  Statuen 
und  Reliefs  geschmückte  Haupttor  erreicht  man  geradeaus  mit  wenigen 
Schritten  die  Arkaden;  nahebei  1.  (s.o.)  das  Denkmal  der  Opfer  des  Ring- 
theaterbrandes (S.  43).   Hinter  den  Arkaden,  zwischen  Zypressen  und  Taxus- 


Q4.      T>n..*a  i  wn?w  HI'  Stadtbezirke  jenseit 

V<±     Route  1.  WIEN.  14.  Der  Südosten: 

hecken,  die  * Ehrengräber  berühmter  Männer,  deren  Gebeine  z.  T.  von 
älteren  Friedhöfen  hierher  übertragen  worden  sind:  1.  u.  a.  Bauernfeld, 
Millöcker,  Hasenauer,  Suppe,  Beethoven,  Gluck,  H.Wolf,  Mozart  (nur 
Denkmal),  Schubert,  Joh.  Strauß,  Lanner,  Brahms,  Ghega ;  r.  Anzengruber, 
Makart,  R.  von  Eitelberger,  Amerling,  Dombaumeister  Schmidt,  Tilgner, 
Ed.  Herbst  und  Hansen.  Andere  Ehrengräber  an  der  Friedhofsmauer,  östl. 
vom  Haupttor.  —  Die  nach  Plänen  von  Max  Hegele  1910  vollendete  Be- 
gräbniskirche, in  der  Mitte  des  Friedhofs,  enthält  die  Grabstätte  des  Bürger- 
meisters Dr.  K.  Lueger  (1844-1910). 

An  den  Bezirk  Landstraße  schließt  sich  westl.  der  Bezirk 
Wieden  (S.  21).  Die  Grenze  bildet  die  Prinz-Eugen- Straße 
(I.  PJ.  E  F  5),  mit  dem  (Nr.  22)  Palais  des  Frhrn.  Louis  v.  Roth- 
schild, von  dem  Pariser  Destailleur  (1884),  nnd  dem  (Nr.  28) 
Miller  v.  Aichholz' sehen  Palais,  von  Streit  (1880).  —  Stattliche  Pa- 
läste hat  auch  die  Alleegasse  (I.  PI.  E  5)  und  die  Theresianumgasse 
(I.  PI.  E  F  5),  in  der  (Nr.  14)  das  Palais  des  Frhrn.  Alfons  v.  Roth- 
schild, von  dem  Pariser  J.  Girette  (1878).  —  Auf  dem  Karolinen- 
platz (1.  PI.  E  5)  ist  die  Elisabethkirche,  ein  gotischer  Backsteinbau 
von  Bergmann  (1866). 

Die  belebtesten  Straßen  des  Bezirks  sind  die  vom  Karlsplatz 
(S.  51)  ausgehende  Wiedner  Hauptstraße  und  die  von  ihr  1.  ab- 
zweigende Favoritenstraße.  In  der  lädenreiohen  Wiedner  Haupt- 
straße (I.  PI.  E  5,  6)  der  Erzherzog-Rainer-Brunnen,  von  Kauf- 
fungen (1904),  der  Engelbrunnen,  von  Ant.  Wagner  (1893),  und 
das  (Nr.  63,  Ecke  Schönburg-Straße)  Palais  des  Erzherzogs  Rainer 
(f  1913).  In  der  Favoritenstraße  (I.  PI.  E  5)  r.  das  1908  er- 
haute Johann-Strauß-Theater  (I.  PI.  E  5;  S.  14);  dahinter,  auf  dem 
Mozartplatz,  der  Mozartbrunnen,  mit  den  Bronzefiguren  Tamino's 
und  Pamina's  (Zauberflöte),  von  Wollek  (1905).  In  der  Favoriten- 
straße, 1.  Nr.  7,  das  Palais  des  Erzherzogs  Karl  Ludwig  (f  1896), 
Nr.  13  das  fc.  k.  Taub  stummen- Institut,  Nr.  15  die  1746  gestiftete 
Theresianische  Ritter-Akademie,  eine  Erziehungsanstalt  mit  großem 
Garten  (früher  kaiserl.  Lustschloß  Favorita,  woher  der  Name  des 
jetzigen  X.  Bezirks,  s.  unten).  —  Das  Yolksschulgehäude  Rainer- 
gasse 13  (I.  PI.  E  5,  6)  enthält  das  kleine  Museum  Vindobonense, 
mit  römischen  Fundstiicken  aus  Wien  (frei  zugänglich  Mi.  2-5  Uhr). 

Im  Bezirk  Margareten  (S.  21),  an  der  Siebenbrunnengasse  (I.  PL  D  6), 
der  1904  errichtete  hübsche  Siebenbrunnen,  mit  Medaillonbildnis  des  Bürger- 
meisters Lueger  (s.  oben)  und  eiaer  sitzenden  Vindobona,  von  R.  Kauflfungen. 

Die  Hauptsehenswürdigkeit  in  dem  südl.  an  den  Bezirk  Wieden 
anstoßenden  Bezirk  Favoriten  (S.  21)  ist  das  in  der  Nähe  des  Süd- 
und  des  Staatsbahnhofs  und  des  Maria- Jose fa- Parks  gelegene 

K.  und  k.  Artillerie-Arsenal  (I.  PI.  F  6),  1849-55  erbaut, 
ein  689m  1.,  480m  br.  Rechteck,  mit  acht  vorspringenden  Kasernen- 
blöcken ;  Eingang  durch  das  schöne,  von  A.  v.  Siccardsburg  und 
Ed.  van  der  Null  erbaute  Kommandantur- Gebäude  an  der  NW.- 
Seite ;  über  dem  Eingangstor  Sandsteinstatuen  von  Hans  Gasser. 
Im  Innenhof,  gegenüber  dem  Kommandantur- Gebäude,  das 

K.  und  k.  Heeresmuseum,  in  einem  romanisch-byzantinischen 
Mischstil  von  Ludw.  Förster  und  Hansen  für  die  Sammlungen  des 


der  Ringstraße.  WIEN  1.  Route.    95 

Favoriten. 

ehem.  kaiserl.  Zeughauses  errichtet,  mit  reichem  künstlerischem 
Schmuck  am  Mittelbau.  Eintritt  s.  S.  18.  Katalog  (1903)  1 K  50. 
Konservator :  Dr.  W.  John. 

Vor  dem  Museumsgebäude  _im  Freien  320  Geschützrohre ,  1.  öster- 
reichische Geschütze  vom  xv.  Jahrh.  an,  r.  fremde,  meist  eroberte  Geschütze. 
Zu  beachten  u.  a.  der  eiserne  Riesenmörser  (Anfang  des  xv.  Jahrh.),  ferner 
die  künstlerisch  geschmückten  Rohre  von  M.  Hilger ,  H.  Christ.  Löfßer, 
Wolfg.  Neidhart,  Balth.  Heroldt,  A.  Benningk  und  anderen  hervorragenden 
Geschützgießern  des  xvi.  und  xvn.  Jahrhunderts.  —  Neben  dem  Eingang 
des  Museums  r.  und  1.  die  533  m  1.  Kette,  mit  welcher  die  Türken  1643- 
1602  die  Donau  zwischen  Ofen  und  Pest  gesperrt  hielten. 

Erdgeschoß.  —  Die  prächtige,  von  zwölf  Säulehgruppen  getragene 
Eingangshalle  schmücken  56  Marmorstandbilder  österreichischer  Hel- 
den, von  K.  Kundmann,  K.  Costenoble,  Jos.  Gasser  u.  a.  —  Nebenan  1.  die 
Bibliothek,  mit  einer  Sammlung  von  Stichen  zur  Geschichte  des 
österr.  Heeres.  —  R.  der  Gewehr  s  aal  (über  500  Gewehre,  vom  Ende  des 
xvin.  Jahrh.  an)  und  der  Artilleriesaal,  mit  200  Gescbützmodellen, 
Munitionssammlung,  Schlachtenbildern  (u.  a.  W.  Sochor,  Kavalleriekampf 
bei  Strezetic  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz)  und  plastischen  Darstellungen, 
sowie  alten  Geschützen,  darunter  :  1.  Steinbüchse  (I.  Hälfte  des  xv.  Jahrh.); 
2.  Hinterladekanone  (Ende  des  xv.  Jahrh.) ;  4,  5.  japanische  Hinterlade- 
kanonenrohre (xvi.  Jahrh.) ;  8.  Prunkgeschütz,  sog.  goldene  Kanone  (1640) ; 
12.  Orgelgeschütz,  sog.  Totenorgel,  von  dem  Wiener  Daniel  Kollman  (1678). 

Zurück  und  durch  das  von  vier  Säulenbündeln  getragene  Treppen- 
haus, mit  allegorischen  Fresken  von  K.  Rahl,  Marmorstandbildern  der 
Heerführer  Radetzky,  Haynau,  Windischgrätz  und  Jellaöic ,  und  einer 
Marmorgruppe,  Austria  ihre  Kinder  schirmend,  von  Joh.  Benk,  in  den 

I.  Stock. —  In  der  Mitte  die  Ruhmeshalle  ,  ein  26,6m  h.  Kuppelsaal 
und  zwei  kleinere  Nebensäle,  mit  Gedenktafeln  für  die  seit  1618  vor  dem 
Feinde  gebliebenen  österr.  Generale  und  Obersten  und  mit  Fresken  von 
Karl  Blaas  (1859-71):  in  dem  mittleren  Saal,  in  dem  ein  1683  erbeutetes 
türkisches  Zelt  aufgestellt  ist,  1.  Schlacht  bei  Nördlingen  1634,  St.  Gotthard 
1664,  Zenta  1697,  Turin  1706;  in  der  Kuppel  Darstellungen  aus  der  frühern 
Geschichte  Österreichs.  Saal  1.  Mittelbild:  Stiftung  des  Maria-Theresien- 
Ordens  (1758);  1.  Piacenza  1746,  Kolin  1757,  Hochkirch  1758,  Belgrad  1789; 
Saal  r.,  Mittelbild:  Einzug  Franz'  II.  in  Wien  1814;  1.  Caldiero  1805,  Aspern 
1809,  Leipzig  1813,  Novara  1849.  —  Nebenan  1.  der 

I.  Waffensaal:  Zeit  von  1618-1788.  An  der  Eingangswand  (X,  r. 
Hälfte)  und  1.  in  den  Fensterbogen  I-IV  Waffen  und  Rüstungen  des  xvn. 
Jahrhunderts.  —  Kasten  52:  Trophäen  aus  dem  dreißigjährigen  Kriege.  — 
Pult  75:  das  Schwert  Tilly's  (?);  der  eigenhändige  Befehl  Wallenstein's  an 
Pappenheim,  der  nach  der  Schlacht  bei  Lützen  blutgetränkt  auf  der  Brust 
des  gefallenen  Reitergenerals  gefunden  wurde ;  alte  Skizze  der  Aufstellung 
des  kaiserl.  Heeres  bei  Lützen;  das  Koller,  das  Gustav  Adolf  an  seinem 
Todestage  bei  Lützen  trug.  —  Pult  119 :  Degen  Kaiser  Ferdinands  HI.  (?) ; 
türkische  Taschenuhr.  1664  bei  St.  Gotthard  erbeutet.  —  Kasten  170:  Erinne- 
rungen an  den  Fürsten  Montecuccoli.  —  In  den  Schränken  203,  204 :  türkische 
Trophäen  (Roßschweife,  Pfeil-  und  Bogenköcher,  Handschars  u.  a.);  an 
der  Rückwand  ein  angeblich  1716  bei  Peterwardein  erbeutetes  türkisches 
Zelt.  —  An  den  Fensterbogen  Vl-IX  und  an  der  Eingangswand  (X,  1.  Hälfte) 
Waffen  des  xvhi.  Jahrh.  (VII,  VIII.  Stangenwaffen  aus  der  Zeit  Maria 
Theresias,  Trophäen  aus  dem  österr.  Erb  folgekrieg  und  aus  dem  sieben- 
jährigen Kriege) ;  zwischen  VII  und  VIII  die  Büste  des  Fürsten  Wenzel 
Liechtenstein,  des  Begründers  der  Sammlung,  von  Fr.  X.  Messerschmidt 
(c  1762).  —  Kasten  240:  Erinnerungen  an  den  Prinzen  Eugen  von  Savoyen.  — 
Kasten  267,  268 :  Feldzeichen,  meist  aus  der  Zeit  Leopolds  I.  und  Karls  VI. 
—  Pult  298:  Degen  des  Grafen  Rüdiger  v.  Starhemberg.  —  Pult  363:  Er- 
innerungen an  Laudon.  —  Jenseit  der  Ruhmeshalle  in  den 

H.  Waffensaal:  Zeit  von  1789  bis  zur  Gegenwart.  An  der  Ein- 
gangswand (X,  r.  Hälfte)  Trophäen  aus    dem  letzten  Türkenkriege  (1788- 


Qfi     p.,.1.  7  wn?Ttf  !H-  Stadtbezirke  jenseit 

»O     Route  1.  WIEN.  14.  Der  Südwesten: 

90).  —  In  den  Fensterbogen  I-III  (1.)  und  IX  (r.)  Waffen  aus  der  Zeit 
von  1789  bis  1848  (II,  III.  Trophäen  aus  den  Kriegen  gegen  Frankreich 
1792-1815,  darunter  der  bei  Würzburg  1796  genommene  Montgolfier'sche 
Luftballon).  —  Pult  70 :  Oberstenküraß  Leopolds  II. ;  zwei  türkische  Ge- 
wehre aus  Belgrad  (1789);  Degen  der  Feldmarschälle  Clerfayt  und 
Wurmser.  —  Pult  111 :  Kriegsdenkmünzen  aus  der  Zeit  von  1789-1848.  — 
Kasten  132,  134, 136  :  Erinnerungsstücke  an  die  patriotische  Opferwilligkeit 
Österreichs  in  den  Kriegsjahren  1792-94.  —  Kasten  158:  Erinnerungen  an 
den  Erzh.  Karl;  1.  die  Fahne  des  Kegiments  Zach,  mit  welcher  bei  Aspern 
der  Erzherzog  im  entscheidenden  Augenblick  die  Österreicher  zum  Siege 
führte.  —  Pult  160:  Erinnerungen  an  Franz  II.  und  den  Fürsten  Schwarzen- 
berg.  —  Fensterbogen  IV,  VI,  Rückwand  (V) :  Waffen  aus  der  Zeit  von  1848-60 
(V.  Trophäen  aus  den  Feldzügen  gegen  Italien  1848-49).  —  Kasten  282: 
Erinnerungen  an  Radetzky.  —  Pult  861 :  Erinnerungen  an  Hentzi  und  den 
Fürsten  Windischgrätz.  —  Kasten  362 :  Uniformen  aus  der  Mitte  des  xix.  Jahr- 
hunderts. —  Pult  383:  Kriegsdenkmünzen  seit  1848.  —  Fensterbogen  VII, 
VIII:  Waffen  aus  der  Zeit  von  1860  bis  zur  Gegenwart  (VII.  Trophäen 
aus  den  Feldzügen  1859,  1864,  1866);  zwischen  VII  und  VIII  die  Büste  des 
Erzh.  Wilhelm,  des  Neubegründers  des  Heeres museums,  von  Haag.  — 
Pult  385:  Erinnerungen  an  Tegetthoff  u.  a.  —  Kasten  408:  Uniformen  des 
Erzh.  Albrecht,  Uniformen  seit  Mitte  des  xix.  Jahrhunderts. 

Im  südl.  Teil  von  Favoriten  erhebt  sich  die  St.  Antonskibche 
(I.  PI.  F  7),  auf  dem  gleichnam.  Platz  1896-1901  \on  Fr.  v.  Neumann 
im  Stil  lomhardisch- venezianischer  Kirchen  des  Mittelalters  erbaut. 

Vom  Margaretengürtel  führt  die  Triester  Straße  an  dem  (1.)  ehem. 
Protestantischen  Friedhof  (I.  PI.  D  E  6),  mit  dem  Grab  Friedr.  Hebbel's 
(1813-63),  und  (r.)  dem  Kaiser-Franz- Josef -Spital  (I.  PI.  D  7)  vorüber  zum 
Wiener  Berg  (236  m),  mit  der  Spinnerin  am  Kreuz,  einer  1451  errichteten 
und  1892  erneuten  16  mh.  Bet-  oder  Denksäule  gotischen  Stils.  —  Unweit  ein 
zu  der  Wiener  Hochquellenleitung  gehöriger  aussichtsreicher  Wasserturm 
(I.  PI.  D  7;  Zulaßkarten  im  Alten  Rathause,  II.  PL  C  2). 

15.   Südwestliche  Stadtbezirke:  Neubau,  Mariahilf,  Fünfhaus, 
Hietzing.    Schloß  Schönbrunn. 

Straßenbahnen  (S.  9)  vom  Opernriug  durch  die  Mariahilfer  Straße 
(Linien  K,  L,  50,  52,  59)  oder  die  Gumpendorfer  Straße  (Linie  57)  oder  die 
Schönbrunner  Straße  (Linie  63)  an  der  Wien  entlang  nach  Schönbrunn  und 
Hietzing.  —  Stadtbahn  s.  S.  12. 

An  den  innern  Stadtbezirk  schließt  sich  im  W.  des  Justizpalastes 
(S.  47)  und  der  Hofmuseen  (S.  48)  der  Bezirk  Neubau  (S.  21),  mit 
der  Lerchenfelder  Straße  als  nördlicher  Grenze.  Ecke  der  Lerchen- 
felder Straße,  im  Bezirk  Josefstadt  (S.  46),  mit  Hauptfront  Auers- 
pergstraße  Nr.  1,  das  Palais  des  Fürsten  Auersperg  (IL  PL  Ä  3), 
1722  für  den  Marchese  di  Roffrano  von  Fischer  v.  Erlach  erbaut, 
seit  1778  im  Auersperg'schen  Besitz ,  in  neuerer  Zeit  mit  einem 
polygonalen  Vorbau  versehen. 

Der  *Palast  der  ungarischen  Leibgarde  (IL  PI.  A  4),  Hofstall- 
str.  7,  Ecke  der  Neustiftstraße,  wurde  für  den  Obersthofmeister 
Fürsten  Joh.  Leop.  Trautson  1720-30  nach  Plänen  Fischer's  v.  Erlach 
erbaut  und  1760  der  ungarischen  Nobelgarde  eingeräumt.  Die 
Hauptfassade,  mit  dem  Giebelabschluß  über  dem  Mittelbau,  zeigt 
den  Einfluß  des  Amsterdamer  Stadthauses;  das  Portal  und  die 
Masken  und  Helme  in  den  Schlußsteinen  der  großen  Mittelfenster 
erinnern  an  ScMüter's  Berliner  Bauten;  prächtiges  Treppenbaus.  — 


LS"*  WIEN.  1.  Route.    97 

Nahebei  westl.,  Mechitaristengasse  5,  das  Geburtshaus  Larmers', 
mit  dem  Lanner- Museum  (vgl.  S.  44;  freier  Zutritt  Mi.  2-4  Uhr). 
Noch  weiter  w.,  Ecke  Neustift-  und  Kellermanngasse,  ein  Brunnen 
mit  der  Bronzefigur  des  Dudelsackpfeifers  Augustin,  eines  Volks- 
sängers aus  der  Zeit  der  zweiten  Türkenbelagerung  („O  du  lieber 
Augustin"),  von  Scherpe,  1908.  —  Südl.  vom  Justizpalast  das 
Deutsche  Volkstheater  (II.  PL  A  4;  S.  14),  1889  von  Fellner  und 
Helmer  im  ital.  Spätrenaissancestil  erbaut.  Davor  ein  Marmor- 
denkmal des  Dichters  Ferd.  Raimund  (f  1836),  von  Fr.  Vogl  (1898). 

Die  *Altlerchenf eider  Kirche  (I.  PL  C  4 ;  Pfarrkirche  zu  den 
sieben  Zufluchten),  in  der  Lerchenfelder  Straße,  nach  Plänen  von 
J.  G.  Müller  1848-61  neu  aufgeführt,  ist  ein  Ziegelrohbau  im  italien. 
Rundbogenstil,  mit  zwei  Türmen  und  achteckiger  Vierungskuppel. 
Die  harmonische  Ausschmückung  des  Innern  leitete  Ed.  van  der  Null. 
In  der  Vorhalle  ein  Fresko,  Jüngstes  Gericht,  von  Jos.  v.  Führich. 

Im  westl.  anschließenden  Bezirk  Ottakring  (S.  21)  in  der  Thaliastraße 
(Straßenbahn  Nr.  46)  die  k.  k.  Tabakhauptfabrik  (I.  PI.  B  3),  die  über 
1200  größtenteils  weibliche  Arbeiter  beschäftigt  (Zutritt  Mo.  Mi.  2-4  Ubr, 
60  Ä).  Weiter  westl.  (.Straßenbahn  Nr.  47)  die  große  Landes-Irrenanstalt 
„Am  Steinhof,  s.  S.  103. 

Die  Grenze  zwischen  den  Bezirken  Neubau  und  Mariahilf  (S.  21) 
bildet  die  beim  Hofstallgebäude  (S.  48)  beginnende  Mariahilf  er 
Straße  (IL  PL  A  5;  I.  PL  C  D  5),  die  Hauptverkehrsader  der  süd- 
westl.  Stadtteile,  mit  vielen  Läden.  Gleich  vorn  1.  der  hübsche  Gänse- 
mädchenbrunnen  (IL  PL  A  B  5),  mit  Bronzefigur  von  Ant.  Wagner 
(1866).  Weiterhin  r.  (Nr.  42)  das  von  Fellner  1903  erbaute  Waren- 
haus A.  Gerngroß;  1.,  vor  der  1686-1713  erbauten  Mariahilf  er  Kirche 
(I.  PL  D  5),  ein  Marmorstandbild  Jos.  Haydris  (S.  98),  von  H.  Natter, 
1887.  Ecke  der  Kaiserstraße  (I.  PL  C  5)  der  von  J.  Wohlschläger 
1911  erbaute  Mariahilfer  Zentralpalast,  ein  Warenmusterlager  und 
Kollektivkaufhaus  von  etwa  hundert  Spezialgeschäften. 

R.  von  der  Mariahilfer  Straße,  am  Neubaugürtel,  die  1860-62  von 
Fr.  Schmidt  erbaute  Lazaristenkirche  (I.  PL  C  5),  eine  got.  Hallen- 
kirche mit  68m  h.  Vierungsturm.  Gegenüber  das  Hesser- Denkmal, 
von  Tuch  und  Badstieber,  1909  errichtet  zur  Erinnerung  an  die 
Waffentaten  des  Infanterieregiments  Nr.  49  (Hess)  im  J.  1809.  Die 
Eingangshalle  des  Westbahnhofes (I.  PL  C  5;  S.2)  ziert  ein  Marmor- 
standbild der  Kaiserin  Elisabeth,  von  Gasser.  Das  Verwaltungs- 
gebäude enthält  das  k.  k.  Historische  Museum  der  österreichischen  Eisen- 
bahnen  (Eingang  Mariahilfer  Str.  132;  frei  zugänglich  Sa.  12-4  und 
am  1.  und  3.  So.  im  Monat  9-12  Uhr;  geschlossen  15.  Juli-15.  Sept. ; 
vgl.  auch  S.  100). 

R.  von  der  Mariahilfer  Straße,  an  der  Kreuzung  mit  dem  Neu- 
bau-Gürtel, erinnert  ein  Leuchtobelisk  an  die  Anlage  der  Gürtel- 
straße (S.  21).  —  Weiter  am  Mariahilfer  Gürtel  die  Fünfhauser 
Pfarrkirche  Maria  vom  Siege  (I.  PL  0  5),  1867-75  von  Fr.  Schmidt 
erbaut,  in  dem  oktogonalen  Grundriß  dem  beschränkten  Platze 
angepaßt,  mit  zwei  Türmen  und  hoher  Kuppel. 


98    Route  1.  WIEN.  'VÄÄI 

Die  Mariahilfer  Straße  durchzieht  im  Bogen  die  Stadtbezirke 
Fünf  haus  und  Rudolfsheim  (S.  21)  und  endet  beim  Schönbrunner 
Vorpark  an  der  Hofallee,  s.  unten. 

Die  beiden  andern  Hauptstraßen  des  Bezirks  Mariahilf  sind: 
die  vom  Karlsplatz  (S.  51)  aus  an  der  Wien  hinführende  Linke 
Wienzeile  (IL  PL  B  5;  I.  PL  DE  5;  am  r.  Ufer  die  Stadtbahn, 
s.  S.  12),  mit  dem  1797-1801  von  Em.  Schikaneder  erbauten,  zu- 
letzt 1900  umgebauten  Theater  an  der  Wien  (S.  15) ,  und  die  den 
Stadtteil  der  Länge  nach  im  Bogen  durchschneidende  Gumpen- 
dorfer  Straße  (IL  PL  B  A  5;  I.  PL  CD  5),  mit  dem  (Nr.  58) 
städtischen  Esterhazypark,  der  1770  erbauten  Ägidienkirche  (I.  PL 
D  5)  und  einer  1849  von  Förster  und  Hansen  im  romanischen  Stil 
erbauten  Evangelischen  Kirche  (I.  PL  C  5). 

Zwischen  der  Mariahilfer  und  der  Gumpendorfer  Straße,  Haydngasse  19 
(I.  PL  D  5),  das  Sterbehaus  des  Tondichters  Jos.  Haydn  (1732  1809),  mit  dem 
Haydn-Museum  und  dem  Österreichischen  Schulmuseum  (in  beiden  freier  Ein- 
tritt werktags  9-12  und  2-6,  vom  15.  Okt.  bis  15.  April  nur  bis  4  Uhr, 
So.  9-12  Uhr). 

Schloß  Schönbrunn  mit  seinem  herrlichen  Park,  fast  4km 
s.w.  von  der  Ringstraße  an  der  Grenze  der  Stadtbezirke  Meidling 
und  Hietzing  (S.  21)  gelegen,  eignet  sich  zu  einem  3-4  stündigen 
Nachmittagsausfiug :  Straßenbahnen  s.  S.  96,  Stadtbahn  s.  S.  13.  Der 
Park  ist  täglich  von  früh  bis  abend  geöffnet.  Der  Haupteingang  ist 
im  SW.  des  Schönbrunner  Vorparks  bei  der  Schönbrunner  Brücke 
(I.  PL  B  6;  Haltestelle  der  Straßenbahn  57).  Beim  Nordwest-Ein- 
gang des  Parks  liegt  das  Kaiserst'öckl  (Straßenbahn  Nr.  59),  gegen- 
über das  S.  6  gen.  Parkhotel  $  Restaur.  Schönbrunn  (I.  PL  w:  A  6). 

Das  kaiserl.  *Lustschloß  Schönbrunn  (I.P1.  AB  6),  die  gewöhn- 
liche Residenz  des  Kaisers,  wurde  an  Stelle  eines  1683  durch  die 
Türken  zerstörten  kaiserl.  Jagdschlosses  1695  für  den  nachmaligen 
Kaiser  Joseph  I.  von  J.  B.  Fischer  v.  Erlach  nach  einem  überaus 
großartigen  Plane  begonnen,  blieb  aber  beim  Tode  des  Kaisers 
(1705)  unvollendet,  bis  die  Kaiserin  Maria  Theresia,  die  sich  mit 
Vorliebe  in  Schönbrunn  aufhielt,  1744  nach  neuen  Plänen  von  Nie. 
Pacassi  den  Bau  wieder  aufnahm.  Ihr  und  ihrem  Sohne  Joseph  H. 
verdankt  das  Schloß  seine  jetzige  Gestalt.  In  der  Gesamtausdehnung 
wetteifert  es  mit  dem  Vorbilde  aller  damaligen  Fürstenschlösser 
Versailles,  doch  beschränkt  sich  das  eigentliche  Schloß,  dessen 
Mittelbau  unter  Maria  Theresia  um  ein  Stockwerk  erhöht  wurde,  auf 
eine  Länge  von  200m. 

Von  der  Schönbrunner  Brücke  gelangt  man  über  die  Wien  in 
den  150qm  großen  Vorhof,  den  zwei  Brunnengruppen,  von  J.  B. 
Hagenauer  (1.)  und  von  Fr.  Zauner  (r.),  schmücken.  Das  Schloß 
enthält  mit  seinen  Nebengebäuden  1441  Gemächer  und  139  Küchen. 
Gezeigt  werden  (nur  in  Abwesenheit  des  Kaisers;  2-6  Uhr  nachm., 
gegen  Karten,  die  in  der  Schloßhauptmannschaft,  NW. -Ecke  des 
Vorhofs,  ausgegeben  werden,  60  h)  die  Zimmer  der  Kaiserin  Maria 


der  Ringstrajk.  WIEN.  1.  Route.     99 

Hietzing. 

Theresia,  die  Räume,  in  denen  1805  und  1809  Napoleon  I.  sein 
Hauptquartier  hatte  und  sein  Sohn,  der  Herzog  von  Reichstadt, 
1832  starb,  die  große  Galerie,  mit  Deckenfresken  von  Guglielmi 
(1761),  das  sog.  Rösselzimmer,  mit  Pferdebildern  von  J.  G.  de  Ha- 
milton (Anf.  des  xvin.  Jahrh.),  der  Zeremoniensaal,  mit  historischen 
Bildern,  die  Schloßkapelle  und  das  1763  angebaute  Theater. 

Der  von  Steckhoven  und  von  J.  F.  v.  Hohenberg  1753-75  an- 
gelegte 197ha  große  Park,  mit  geradlinigen  Wegen,  geschnittenen 
Hecken,  regelmäßigen  Wasserbecken,  Skulpturenschmuck,  Grotten- 
werk, ist  eins  der  besterhaltenen  Beispiele  altfranzösischer  Schloß- 
gärten, die  als  Vermittlung  zwischen  den  starren  Gebäudemassen 
und  der  freien  Landschaft  gedacht  waren.  Gegen  die  Regel  liegt 
das  Schloß  hier  tief,  während  der  Park  sich  am  Hügel  hinanzieht, 
wo  seine  Mittelachse  in  dem  luftigen  Dekorationsbau  des  Glorietts 
ihren  Abschluß  rindet.  Die  Statuen  aus  Tiroler  Marmor  beim  Blu- 
menparterre sind  meist  von  W.  Beyer  (f  1806).  Der  große  Neptun- 
brunnen schließt  die  Terrasse  am  Abhang  des  Glorietts.  L.  von  der 
Hauptallee  der  Kaiserbrunnen  („Schöner  Brunnen"),  mit  Brunnen- 
nymphe von  Beyer,  und  die  künstliche  Ruine  eines  tempelartigen 
Baues,  weiter  ein  Obelisk.  R.,  an  der  Westseite ,  die  Menagerie, 
ein  zoologischer  Garten  (freier  Eintritt  von  10  Uhr  bis  zur  Dunkel- 
heit, Zutritt  in  die  Tierhäuser  gegen  zwei  Eintrittskarten,  jede 
40  li) ;  daneben  der  1752  gegründete  Botanische  Garten,  mit  einer 
Bronzebüste  des  Kaisers  Franz  I.,  von  Balt.  Moll,  einem  kleinen 
Probeguß  zu  Zauner's  Denkmal  Josefs  II.  (S.  37)  und  mehreren 
an  exotischen  Pflanzen  reichen  Gewächshäusern  (Zutritt  in  das 
Palmenhaus  außer  Fr.  tägl.  von  9  Uhr  an ,  im  Sommer  bis  5 ,  im 
Winter  bis  4  Uhr,  40  h,  Sa.  nachm.  frei).  Zum  Schluß  steige  man 
den  Hügel  hinan  zum  Gloriett  (237  m),  einer  1775  erbauten,  95m 
1.,  19m  h.  Säulenhalle,  deren  Plattform  (Aufgang  in  der  Halle  r. : 
9-12,  1-6,  Okt. -Ende  Mai  1-4  Uhr  gegen  10  h~)  einen  herrlichen 
*Blick  über  den  regelmäßigen  Garten  auf  die  tiefer  liegende  Stadt 
mit  dem  Kahlenberg  im  Hintergrund  bietet.  Der  Fasangarten, 
hinter  dem  Gloriett,  ist  unzugänglich. 

Vor  dem  östl.  Parktor,  7-8  Min.  vom  Gloriett,  der  Kaffeegarten 
Tivoli,  mit  weiter  Aussicht.  Die  hier  vorüberlaufende  Zenogasse 
endet  südl.  in  die  Schönbrunner  Allee,  die  nach  Schloß  Hetzendorf 
führtest.;  S.  110). 

Im  NW.  des  Parks  (Kaiser stockt,  S.  98;  I.  PI.  A  6)  gelangt  man 
zu  den  Landhäusern  und  Vergnügungslokalen  von  Hietzing.  Gleich 
vorn,  „Am  Platz",  eine  Bronzestatue  des  Kaisers  Maximilian  von 
Mexiko  (f  1867),  von  Joh.  Meixner  (1871).  Südl.  von  hier  der  von 
Maximilian  angelegte  Maxingpark  (I.  PI.  A  6,  7)  und  der  Hietdnger 
Friedhof,  mit  dem  Grab  Grülparzer's  (1791-1872). 

Noch  weiter  südl.  das  k.  u.  k.  Militär  -  Invalidenhaus  (I.  PI.  A  7;  Ein- 
gang Fasangarten gasse  85),  das  zwei  große  Schlachtenbilder  (Aspern  und 
Leipzig)  von  P.  Krafft  enthält  (Zutritt  nach  Anmeldung  heim  Kommando). 


100    RouU  1.  WIEN.  '»■  ÄÄSt 

Am  1.  Wienufer,  Sehönbrunn  gegenüber,  liegt  der  zum  Stadt- 
bezirk Hietzing  gehörige  ehem.  Vorort  Penzing  (I.  PI.  AB  5).  In 
dem  Palais  des  Herzogs  von  Cumberland  wird  auch  der  *Reliquien- 
schatz  des  Hauses  Braunschweig-Lüneburg,  der  sog.  Weifenschatz, 
aufbewahrt:  prachtvolle,  meist  romanische  Kirchengeräte,  darunter 
ein  großer  Reliquienschrein  in  Form  einer  kuppelbedeckten  byzan- 
tinischen Kirche  (rheinische  Arbeit,  um  1200),  ein  Schrein-Trag- 
altar von  dem  Kölner  Eilbertus  (xn.  Jahrh.),  der  Tragaltar  der 
Markgräfin  Gertrudis  (sächsische  Arbeit,  nach  1100) ,  ein  Stand- 
kreuz aus  vergoldetem  Kupfer  (xn.  Jahrh.),  das  sog.  Weifenkreuz 
(xi.  oder  xn.  Jahrh.),  das  Ostensorium  mit  der  Patene  des  h.  Bern- 
ward von  Hildesheim  (um  1000). 

Östl.  vom  Palais  Zichy  (früher  Sina;  I.  PI.  B  5)  geht  das  nach 
Plänen  von  Hans  Schneider  1910-13  errichtete  Technische  Museum 
für  Industrie  und  Gewerbe  seiner  Vollendung  entgegen  (Eröffnung 
im  Herbst  1914).  Das  Museum  umfaßt  eine  Sammlung  von  Ori- 
ginalen und  Modellen  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Technik  in 
Industrie  und  Gewerbe  und  wird  u.  a.  auch  das  Postmuseum,  das 
Gewerbehygienische  Museum  (S.  91),  sowie  das  Eisenbahn-Museum 
(S.  97)  aufnehmen;  durch  periodische  Fachausstellungen  will  es  die 
moderne  Technik  fördern. 

In  dem  nördlich  an  Penzing  anstoßenden  ehem.  Vorort  Breitensee 
(I.  PI.  A  5,  4;  Stat.  der  Vorortbahn)  steht  vor  der  Infanterie-Kadettenschule 
ein  Marmorstandbild  des  Kaisers  Franz  Joseph  I.,  von  J.  Benk,  1904.  Die 
Hiitteldorfer  Straße  führt  von  da  westl.  weiter  über  (2km)  Baumgarten 
(S.  126)  nach  Hütteldorf  (S.  126).  Den  letzteren  beiden  Orten  gegenüber 
am  r.  Wienufer  der  ebenfalls  zu  Hietzing  gehörige  Vorort  St.  Veit  (S.  126). 

Weiter  s.  die  Vororte  Lainz  und  Speising  (Station  der  Verbindungsbahn, 
S.  13);  unweit,  auf  dem  Rosenhügel  (245m),  ein  Reservoir  der  Wiener  Hoch- 
quellenleitung. —  Von  Speising  führt  die  Hermesstraße  w.  in  den  schönen, 
von  Karl  VI.  und  Joseph  II.  angelegten  k.  k.  Lainzer  Tiergarten  (Zutritt, 
außer  an  Jagdtagen,  nach  Anmeldung  in  der  S.  18  gen.  Burghauptmann- 
schaft). Das  kleine  kaiserl.  Jagdschloß  (unzugänglich)  ist  nach  Hasenauer's 
Plänen  für  die  Kaiserin  Elisabeth  erbaut  worden.  —  Am  Abhang  längs  der 
Tier  gar  tenmauer  das  städtische  Versorgungsheim,  das  mit  seinen  32  Häusern 
eine  Fläche  von  353 000  qm  bedeckt,  1902-4  erbaut. 

16.  Nordwestliche  Stadtbezirke:  Aisergrund,  Währing, 
und  Döbling. 

Straßenbahn  (S.  9)  durch  die  Alserstraße  (Linie  G,  H,  H2,  V,  43), 
durch  die  Währinger  Straße  (E,  F,  37-39, 41,  41 A),  Liechtensteinstraße  (36,  40) 
und  Porzellangasse  (D),  über  den  Währinger  Gürtel  (8),  nach  Pötzleins- 
dorf  (41),  nach  Döbling  (34, 37)  und  nach  Nußdorf  (36).  —  Stadtbahn  (S.  12) 
über  den  Gürtel  und  vom  (Hauptzollamt)  Schottenring  nach  Heiligenstadt 
(Nußdorf).  —  Staats  bahn  (S.  334)  über  Heiligenstadt  nach  Nußdorf. 

Der  Bezirk  Aisergrund  (S.  21)  reicht  von  der  Aiser  Straße,  der 
Fortsetzung  der  Universitätsstraße  (S.  44),  bis  zum  Donaukanal. 
Im  nördl.  Teil  der  Elisabethpromenade  (I.  PI.  E  2,  3)  der  Rossauer- 
Brunnen,  von  Khuen  (1908),  mit  einer  Bronzefigur  der  Danubia. 

An  der  am  Schottenring  (S.  43)  beginnenden  Währinger 
Straß  e  (II.  PI.  B  2,  1,  AI;  I.  PL  CD  2,  3)  1.  die  Votivkirche 
(S.  43),  r.  Nr.  10  das  Chemische  Institut  (II.  PI.  A  P.  1),   1872  von 


t£o"Ä  Stadtbezirke.      WIEN.  I.  Beute.      101 

Ferstel  erbaut  (Neubau  weiter  n.,  Nr.  40,  im  Werk);  1.  (Nr.  11/13) 
das  Anatomische  Institut  (II.  PI.  A  1),  1886  im  Frührenaissancestil 
von  Avanzo  und  Lange  erbaut,  mit  dem  Anatomischen  Museum  (nur 
auf  Anfrage  zugänglich).  —  Weiter  r.  Nr.  28  das  Palais  des  Grafen 
Chotek,  1874  von  Abel  aufgeführt;  1.  Nr.  25  das  Josefinum  (II.  PI. 
A  1),  die  ehem.  medizinisch -Chirurg.  Josefsakademie,  1785  von 
Joseph  II.  gestiftet,  mit  dem  1812  gegründeten  Anatomisch-patho- 
logischen Museum  (Eintritt  Sa.  9-1  Uhr;  40  ft) ;  im  Hof  eine  Hygieia, 
Bleiguß  von  J.  M.  Fischer,  als  Brunnenfigur. 

Das  1879  gegründete  Technologische  Gewerbemuseum  (I.  PI. 
D  2,  3),  Währinger  Str.  59,  enthält  im  Hauptgebäude  sehenswerte 
technologische  Sammlungen  (So.  9-12,  Di.  Do.  10-4  Uhr;  Ein- 
gang Eisengasse  7)  und  in  dem  Neubau,  Severingasse  9,  eine  große 
Maschinenhalle  (So.  9-12,  Mo.  bis  Fr.  10-4  Uhr;  im  Betrieb  nur 
So.  9-12,  Di.  Do.  2-4  Uhr).  —  Währinger  Str.  78,  beim  Währinger 
Gürtel,  das  Kaiser-Jubiläums-Stadttheater  (Volksoper;  I.  PI.  D  2; 
S.  15),  ein  stattlicher  Bau  von  Fr.  v.  Krauß  und  A.  Graf  (1898). 

In  den  Querstraßen  der  Währinger  Straße:  südwestl.  die  1904-11 
erbauten  Universitätskliniken  (I.  PI.  D  3);  —  nordöstl.  Berggasse  16 
die  Exportakademie  (II.  PI.  B  1),  eine  1898  gegründete  Handels- 
hochschule; in  der  Boltzmanngasse  1.  (Nr.  1)  das  für  Erforschung 
radioaktiver  Erscheinungen  bestimmte  Radium  -  Institut  und  das 
1912  vollendete  Physikalische  Institut;  weiterhin  r.  (Nr.  14a)  die 
1904  von  L.  Baumann  erbaute  k.  k.  Konsular- Akademie  (I.  PI.  D  3), 
im  Barockstil  der  Gründungszeit  dieser  Anstalt  (1754);  gegenüber 
das  Waisenhaus  und  die  Waisenhauskirche,  1722  unter  Karl  VI.  als 
Nationalkirche  für  die  italienischen,  spanischen  und  niederlän- 
dischen Untertanen  des  Kaisers  erbaut,  mit  reichem  Hochaltar.  Nuß- 
dorfer  Str.  54  (I.  PI.  D  2,  3)  das  Geburtshaus  des  Komponisten  Franz 
Schubert  (1797-1828)  ;  im  ersten  Stock  das  Schubert- Museum  (Ein- 
tritt Mi.  Fr.  9-2,  So.  9-1  Uhr,  frei;  sonst  1  K),  mit  Erinnerungen, 
den  „Schubertiaden"  von  Schwind,  usw. ;  im  Garten  ein  Zierbrun- 
nen (die  Forelle),  von  Joseph  Müllner  (1912). 

In  der  Liechtensteinstraße  (II.  PI.  B  1,  I.  PI.  DE  3,  2; 
Straßenbahn  s.  S.  100),  die  am  Schottenring  unweit  der  Börse  beginnt 
(S.  43),  erreicht  man  in  10  Min.  das  durch  das  Gartenportal  an  der 
r.  abzweigenden  kurzen  Fürstengasse  zugängliche 

Alte  Sommerpalais  des  Fürsten  Liechtenstein  (I.  PI.  D  E  2,  3), 
1701-12  für  den  Fürsten  Hans  Adam  Andreas  von  Dom.  Martinelli 
erbaut,  mit  fünfteiliger,  reich  geschmückter  Durch gangshalle  zwi- 
schen dem  Vorgarten  und  dem  Hauptgarten,  der  sich  hinter  dem 
Palais  ausdehnt  und  in  dein  an  Stelle  eines  früheren  Lusthauses 
1876  von  H.  v.  Ferstel  im  Renaissancestil  erbauten  Oartenpalais 
seinen  nördlichen  Abschluß  findet.  Der  hübsche  Garten,  der,  ur- 
sprünglich in  französischer  Art  angelegt,  von  dem  Feldmarschall 
Fürsten  Johann  von  Liechtenstein  (f  1836)  im  englischen  Stil  um- 
gewandelt wurde,  ist  im  Sommer  den  ganzen  Tag  geöffnet. 


\02RouUl.  WIEN.     u^ÄÄSWEff 

Das  alte  Palais  enthält  in  den  beiden  oberen  Stockwerken,  zu 
denen  man  ans  der  Durchgangshalle  (läuten !)  anf  einer  prächtigen, 
von  Rottmayr  mit  Plafondmalereien  ausgeschmückten  Treppe  hinan- 
steigt, die  **Lieehtensteingalerie  (Besuchsordnung  s.  S.  19),  eine  der 
wertvollsten  Privatsammlnngen  der  Welt.  Sie  wurde  im  xvn.  Jahrh. 
von  dem  Fristen  Karl  Eusebius  begründet  nnd  im  xvni.  Jahrh. 
dnrch  den  Fürsten  Wenzel  zn  ihrer  heutigen  Bedeutung  erhoben 
(über  800  Bilder).  Ihre  Hauptstärke  liegt  in  den  zahlreichen  Wer- 
ken von  Rubens  und  van  DycTc.  Die  sechs  Deciusbilder  von  Rubens 
gehören,  obschon  in  der  Ausführung  nicht  ganz  eigenhändig,  zu  dem 
Besten,  was  wir  von  dem  Meister  besitzen.  Kaum  minder  bemer- 
kenswert sind  von  ihm  die  Töchter  des  Kekrops,  die  Bildnisse 
der  Söhne  des  Malers  und  andere  Porträte,  sowie  eine  Anzahl 
geistvoller  Skizzen.  Van  Dyck's  Bildnis  der  Maria  Louisa  de  Tassis 
gehört  zu  den  schönsten  Frauenbildern  des  xvn.  Jahrhunderts.  Auch 
die  übrigen  Niederländer,  die  altdeutschen  und  die  italienischen 
Bilder  verdienen  aufmerksame  Beachtung.  Der  jetzige  Fürst, 
Johann  II.  (geb.  1840),  hat  die  Sammlung  durch  vortreffliche 
Florentiner  Renaissanceskulpturen  und  kunstgewerbliche  Gegen- 
stände vermehrt.  Die  Aufstellung  in  den  durch  reiche  Stuck- 
dekoration und  Deckenmalereien  von  A.  Pozzo,  A.  Beluzzi  und 
W.  A.  Franceschini  ausgeschmückten  vornehmen  Räumen  ist  höchst 
geschmackvoll.   Kein  Katalog. 

Im  Treppenhaus  ein  Brüsseler  Wandteppich  nach  RubensJ  De- 
ciusbildern,  vier  weitere  im  I.  Saal. 

I.  Saal.  Skulpturen  und  kunstgewerbliche  Arbeiten:  Luca  und 
Andrea  della  Robbia,  Tonreliefs ;  Art  des  Donatello,  Tonbüste  des  h. 
Laurentius  5  * Antonio  Rossellino,  Madonnenrelief  und  männl.  Ton- 
büste ;  *Mino  da  Fiesole,  Madonna.  Außerdem  treffliche  Majoliken, 
Gläser  und  schöne  Limosiner  Emails:  P.  Courteys,  Tafeln  mit  Dar- 
stellungen aus  dem  trojanischen  Kriege;  Jean  Courtois,  Schüssel 
mit  der  Anbetung  der  ehernen  Schlange. 

II.  Saal.  Italienische  Bilder  des  xv .  u.  xvr.  Jahrhunderts.  R.  vom 
Eingang:  *36.  Francesco  Francia  (oder  Frühwerk  RaffaeVs),  männl. 
Bildnis;  ohne  Nr.  Franciabigio,  männl.  Bildnis  (1517);  Bern.  Luini, 
h.  Familie ;  *32.  Unbekannter  Meister  (Leonardo  da  Vinci  ?),  Bildnis 
der  Ginevra  dei  Benci  (c.  1472);  ohne  Nr.  *Botticelli,  Madonna, 
männl.  Bildnis;  Bast.  Mainardi,  h.  Familie.  —  93.  Paris  Bordone, 
männl.  Bildnis;  13.  Moretto,  Madonna  mit  dem  h.  Antonius;  *12. 
Andrea  del  Sarto,  Johannes  d.  T.;  20.  Pietro  Perugino,  Madonna 
(das  Original  in  der  Pittigalerie  zu  Florenz)  ;  *734.  Ant.  de  Salibe, 
Mann  und  Frau,  Miniaturbildnisse;  oben  Bronzino,  männl.  Bild- 
nis; Franciabigio ,  Madonna  mit  Johannes;  ohne  Nr.  Moretto,  h. 
Hieronymus;  O.  B.  Moroni,  männl.  Bildnis;  228.  Girol.  Savoldo, 
desgl.;  24.  Oirol.  da  Cotignola  (?),  h.  Familie;  7.  Tizian (?),,  Ma- 
donna mit  den  H.  Johannes  d.  T.  und  Katharina;  22.  Raffael,  h. 
Johannes  in  der  Wüste  (gute  alte  Kopie).  —  Ohne  Nr.  Filippino 


SÄÄerie.  «■*  1.  ICoute.    103 

Lippi,  zwei  Truhenbilder,  Geschichte  der  Esther;  Marco  Zoppo, 
Ecce  homo ;  C.  Crivelli,  Madonna;  Cosimo  Turaf?),  h.  Klara,  in 
altem  Rahmen.  —  L.  in  den 

III.  Saal.  Italiener  des  xvi.  u.  xvn.  Jahrhunderts.  R. :  45.  Guido 
Reni,  h.  Johannes  d.  Ev. ;  230.  Tintoretto,  Vater  und  Sohn;  23.  Sasso- 
ferrato,  Maria  im  Gebet.  — 43.  Domenichino,  Sibylle;  41.  Ribera, 
Kreuzigung  des  h.  Petrus;  *40.  Guido  Reni,  Anbetung  der  Hirten, 
ein  Hauptwerk  des  Malers;  229.  Paolo  Veronese,  Verlobung  der 
h.  Katharina  (Werkstattbild).  —  Caravaggio:  *31.  die  Lauten- 
spielerin, Frühwerk,  231.  Lucretia.  Im  Schrank  kunstgewerbliche 
Arbeiten.  —  Aus  dem  H.  geradeaus  in  den 

IV.  Saal.  **47-52.  Rubens,  Geschichte  des  römischen  Kon- 
suls Decius  Mus,  der  im  Kampfe  mit  den  Latinern  auf  Grund 
eines  Traumes  den  Tod  suchte ,  sechs  große  figurenreiche  Bilder, 
die  von  eingehendem  Studium  der  Antike  zeugen,  in  trefflichen 
alten  Rahmen,  1618  unter  Mitwirkung  A.  van  Dyck's  als  Vorlagen 
für  die  Brüsseler  Teppichfabrik  ausgeführt:  47.  Verkündigung 
des  Traumes;  48.  die  Opferschau;  49.  die  Todesweihe;  ÖO.Heim- 
sendung  der  Liktoren;  51.  Schlachtgetümmel  und  Tod  des  Kon- 
suls; 52.  das  Leichenbegängnis.  —  Außerdem  auf  schönen  Barock- 
tischen Bronzebildwerke,  u.  a. :  Lodovico  Lombardi,  große  Bronze- 
büste ;  Riccio^  Reiterstatuette ;  A.  de  Vries,  Christusstatue. 

V.  Saal.  R.:  Rubens,  64.  Grablegung  Christi  (nach  Caravaggio), 
62.  Grablegung  (hiervon Dyck  zugeschrieben),  —  60.  der  h.  Franzis- 
kus am  Fuße  des  Kreuzes,  59.  Allegorie,  Skizze;  A.  van  Dyck: 
*61.  Bildnis  des  L.  Odescalchi,  früher  fälschlich  Wallenstein  ge- 
nannt (1624),  **58.  Marie  Luise  von  Tassis  aus  Antwerpen;  152. 
der  Maler  Frans  Snyders.  —  **75.  Frans  Hals,  der  Haarlemer 
Patrizier  W.  van  Heythuysen  (c.  1630).  A.  van  Dyck:  76.  junge 
Dame,  68.  Dame  in  spanischer  Tracht,  67.  Maria  mit  dem  Kinde 
(Original  in  Dulwich),  66.  männl.  Bildnis,  73.  ein  Geistlicher,  74. 
alter  Mann,  70.  männl.  Bildnis,  71.  alte  Frau  (letztere  beiden  auch 
Rubens  zugeschrieben).  —  Geradeaus  der 

VI.  Saal.  Niederländer  des  xvn.  Jahrhunderts.  R. :  109.  Rubens, 
Apollo  auf  dem  Sonnenwagen  (Skizze);  107.  Sam.  van  Hoogstraten, 
junger  Mann  (1645);  91.  Jan  Bockhorst,  die  fünf  törichten  Jung- 
frauen; *Rubens:  105.  Knabenporträt  (sein  Sohn  Albert?),  87. 
Bildnis  des  Jean  Vermoelen  (1616),  95.  (van  DyckV)  alter  Mann; 
A.  van  Dyck:  102.  Christus  am  Kreuz  (grau  in  grau);  96.  Th.  de 
Keyser,  männl.  Bildnis.  —  89.  A.  de  Gelder,  junger  Mann;  ohne  Nr. 
*Rembrandt,  Bildnis  seiner  Schwester  Lysbeth,  dieselbe  bei  der 
Toilette  (1632) ;  *80.  Rubens,  Maria  Himmelfahrt ;  Rembrandt:  *84. 
Selbstbildnis  (1635),  ohne  Nr.  Mann  und  *Frau  (16361;  83.  Gov. 
Flinck  (nicht  Rembrandt),  Diana  und  Endymion.  —  120.  Rubens, 
Toilette  der  Venus  (frei  nach  Tizian);  118.  Jac.  Jordaens,  Mann  bei 
Tische;  Rubens:  117.  Vermählung  von  Amor  und  Psyche  (Skizze), 
115.  Tiberius  und  Agrippina  (nach  einer  antiken  Kamee),  **114. 


104    kni,te   1  WTFN  III.  Stadtbezirke  jenseit 

±U<±    ttoute  I.  WlÄiM.      lß    Nordwestl#  Stadtbezirke. 

die  beiden  Söhne  des  Malers  (Schulwiederholung  in  Dresden), 
*111.  die  Töchter  des  Kekrops  nnd  das  Kind  Erichthonios,  113.  der 
Maler  Rombouts,  116.  h.  Anna  nnd  Maria.  Außerdem  von  Rubens 
wie  von  van  Dyck  noch  eine  Reihe  anderer  vortrefflicher  Skizzen. — 
L.  neben  dem  Y.  Saal  der 

YII.  Saal.  Minder  bedeutende  Bilder  verschiedener  Schalen. 
R. :  137.  B.  van  der  Helst,  junger  Mann;  156, 157.  Fr.  Pourbus  d.  Ä., 
alter  Mann  und  alte  Frau.  —  159.  Er.  Quellinus,  alter  Mann.  — 
127.  Ch.  Lebrun,  ein  Feldherr-,  153.  A.  van  Dyck,  G.  de  Cray  er, 
Fr.  Snyders  und  andere  Maler;  122.  Rubens,  Ajax  und  Kassandra ; 
ohne  Nr.  M.  Miereveit,  männl.  Bildnis. 

Das  zweite  Stockwerk  enthält  kleinere  Bilder,  meist  Nieder- 
länder des  xvn.,  auch  einige  Franzosen  des  xvm.  Jahrhunderts. 

I.  Zimmer:  Wandteppiche.  Unter  den  Gemälden :  270.  Tiepolo, 
Gethsemane;  21.  Nie.  Poussin,  h.  Familie  nachRaffael ;  Bern.  Beiotto 
(Canäletto):  215.  Ansicht  von  Pirna,  218.  der  Königstein  in 
Sachsen;  226.  Paolo  Veronese,  Yerlobung  der  h.  Katharina  (Werk- 
stattbild). —  Geradeaus  das 

II.  Zimmer:  Wiener  Porzellan,  Delfter  und  japanische  Fayencen. 
Zahlreiche  *Ansichten  aus  Venedig  von  Ant.  Canale  (Canäletto), 
Bern.  Beiotto  (Canäletto)  und  Francesco  Quardi  (S.  Maria  della  Salute). 
—  Das  III.,  IV.  und  V.  Zimmer  sind  zur  Zeit  geschlossen. 

YI.  Zimmer.  R. :  Seestücke  und  Landschaften  von  Jos.  Vernet, 
G.  Dughet  (Poussin)  und  Fr.  Millet;  außerdem  Chardin:  371.  Er- 
mahnung (1735),  379,  376,  369.  Köchinnen;  ohne  Nr.  Gainsborough, 
männl.  Bildnis.  —  415.  0.  Honthorst,  der  Zahnarzt.  —  414.  Sim. 
de  Vlieger,  Waldlandschaft  (1640);  434.  Brekelenkam,  die  Austern- 
verkäuferin; ohne  Nr.  *M.  Hobbema,  Waldlandschaft;  *Nic.  Maes, 
Spitzenklöpplerin;  410.  R.  de  Vries,  Landschaft.  —  Landschaften 
von  A.  van  der  Neer  und  «7.  van  der  Meer  van  Haarlem. 

YII.  Zimmer:  Landschaften  von  Jan  Wynants,  A.  Cuyp, 
(*Flußlandschaft),  Berchem,  Sal.  van  Ruysdael,  Jac.  van  Ruysdael 
(513.  Landschaft  mit  hohen  Bäumen),  Jan  van  Goyen;  Interieurs, 
Bauernszenen,  Familienbilder,  von  Dav.  Teniers  d.  J.,  Jan  Steen 
(*ohne  Nr.  das  Billett),  Molenaer,  Gonzales  Coques,  Fr.  van  Mieris, 
Dusart,  Adr.  Brouwer  (*470,  *469.  alter  Bauer,  beide  an  der  Aus- 
gangswand); außerdem  510.  G.  Ter  Bor  ch,  männl.  Bildnis;  465. 
J.B.  Lampi  d.  J.,  Feldmarschall  Fürst  Johann  Liechtenstein. 

VIII.  Zimmer:  Landschaften  von  Balchuyzen,  Wynants,  Jac. 
van  Ruysdael  (*ohne  Nr.  Waldlandschaft),  Elsheimer  (548.  Flucht 
nach  Ägypten),  S.  de  Vlieger;  Genrebilder  von  A.  Palamedes,  Dav. 
Teniers  d.  J.  (553.  Pferdestall),  D.  Ryckaert(öbL  musikalische  Unter- 
haltung), Ph.  Wouwerman,  Adr.  Brouwer  (539.  der  Zahnarzt), 
Molenaer;  Blumenstücke  von  J.  van  Huysum  und  7?.  Ruysch. 

IX.  Zimmer:  Bilder  derselben  und  ähnlicher  Maler;  hervor- 
zuheben :  ohne  Nr.  «7.  van  der  Meer  van  Haarlem,  Landschaft;  645.  G. 
van  den  Eeckhout,  Königsmahl ;  596.  Adr.  van  Ostade,  Bauerntanz.  — 


der  Ringstraße  WIEN  1.  Route.    105 

Liecntensteingalerie. 

Ohne  Nr.  J.  van  de  Cappelle,  ruhige  See ;  696.  S.  de  Vlieger  (nicht  Rem- 
brandt),  stille  See;  ohne  Nr.  Jan  van  der  Hey  de,  Kirchenruine  ;*J.  van 
der  Heyde  und  Adr.  van  de  Velde,  ein  Schloß ;  *689.  Adr.  van  de  Velde, 
Argus  undlo.  —  670.  H.  Rigaud,  Fürst  Wenzel  Liechtenstein;  669. 
Pieter  Codde,  musizierende  Gesellschaft  (Frühwerk). 

X.  Zimmer:  Schulen  des  xv.  und  xvi.  Jahrh.,  meist  Deutsche 
und  Niederländer,  R. :  Meister  der  weibl.  Halbfiguren,  713.  Dame 
mit  Papagei,  ohne  Nr.  h.  Magdalena ;  Bildnisse  von  J.  van  Scorel 
(704,  707),  B.  Bekam,  Quinten  Matsys  (*ohne  Nr.  ein  Geistlicher), 
J.  J.  von  Calcar  (?),  H.  Aldegrever ;  ohne  Nr.  B.  Strigel,  B.  Zeitbloem, 
h.  Nikolaus;  710.  Luc.  van  Leyden (? ) ,  Einsiedler  in  der  Wüste; 
Memling,  *726.  Madonna  mit  Stifter,  733.  Madonna.  —  Eingangs- 
wand: *718.  M.  Wolgemut,  männl.  Bildnis;  *735-737.  H.  van  der 
Ooes,  Triptychon,  Anbetung  der  Könige;  724,  726.  B.  van  Orley, 
Altarflügel,  Stifter  und  Stifterin,  mit  Heiligen ;  ohne  Nr.  L.  Cranach 
d.  Ä.,  h.  Magdalena  und  h.  Katharina;  *729.  unbekannter  Meister 
von  1456  (früher  J.  Fouquet  zugeschrieben),  männl.  Bildnis;  *730. 
Quinten  Matsys  (nicht  J.  Patinir),  Christus  am  Kreuz;  oben:  720. 
P.  Brueghel  d.  Ä.,  Winterlandschaft. 

XI.  und  XII.  Zimmer :  Tierbilder,  Blumen-  und  Frucbtstücke 
von  *J.  D.  de  Heem,  Frans  Snyders,  Jan  Fyt,  M.  d' Hondeco  eter, 
Jan  Weenix,  Jur.  van  Streck,  Fr.  W.  Tamm,  *W.  Claesz  Heda; 
Landschaften  von  Jan  Both,  S.  de  Vlieger,  Bakhuyzen. 

In  der  Seegasse  9  (I.  PI.  E  3),  unweit  östl.  von  der  Liechten- 
steingalerie, ein  aus  dem  xvi.  Jahrh.  stammender,  jetzt  nicht  mehr 
benutzter  Judenfriedhof,  mit  alten  Grabsteinen.  Nördl.,  am  Althan- 
platz, der  Franz- Josefs- Bahnhof  (I.  PL  E  2;  S.  3). 

An  den  Bezirk  Aisergrund  schließt  sich,  jenseit  der  Gürtel- 
straße (S.  21;  Währinger  Gürtel),  der  Bezirk  Währing  (S.  21), 
dessen  nördlichen  Teil  das  seit  1870  entstandene  Villenviertel  der 
Cottage- Anlagen  (I.  PL  0  D  2)  einnimmt.  Westl.  von  diesen, 
Türkenschanzstr.  17,  inmitten  von  Parkanlagen,  die  1878  von  Fell- 
ner und  Helmer  erbaute  Sternwarte  (9-12  Uhr  vorm.  zugänglich). 
Nördl.  schließt  sich  der  kleine  Meridianpark  an,  in  dem  1911  von 
Freunden  des  Schauspielers  Jos.  Kainz  sein  Bronzestandbild  als 
Hamlet,  von  S.  Jaray,  aufgestellt  worden  ist.  Weiter  der  hügelige 
Türkenschanzpark  (I.  PL  C  1);  hier  hatten  sich  1683  die  Türken 
gegen  das  heranrückende  Entsatzheer  stark  verschanzt  (vgl.  S.  23). 
Im  östl.  Teil  das  Restaurant  (Konzerte  s.  S.  16)  und  ein  Aussichts- 
turm, der  einen  prächtigen  *Blick  auf  Wien,  Wiener  Wald  und 
Schneeberg  gewährt  (Zutritt  werktags  4  -  8 ,  im  Winter  2-4  Uhr 
nachm.,  So.  jederzeit;  10  Ä);  an  der  Nordspitze  des  Teiches  ein 
Brunnendenkmal  für  Prießnitz  (S.  360),  von  Fernkorn  und  Schwerdt- 
ner  (1911),  unweit  davon  eine  Marmorbank  mit  Reliefbildnis  des 
Klavierspielers  T/t.  Leschetizky,  von  Taglang  (1911). 

An  der  N.  -  Seite  des  Parkes  liegt  die  1872  gegründete  k.  k. 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  8 


106  Route  1.  WIEN. 

Hochschule  für.  Bodenkultur  (I.  PI.  G  1 ;  über  60  Professoren 
und  Dozenten  und  c.  1100  Hörer),  mit  einem  kleinen  Museum  für 
Land-  und  Forstwirtschaft  (nur  nach  vorheriger  Anmeldung  heim 
Rektorat  der  Hochschule  zugänglich) ;  davor  die  Marmor  Standbild  er 
der  Forstgelehrten  Müglitz  und  Wessely,  von  Weyr  (1908).  Unweit 
(Lei  Erzherzog -Karl -Ludwig -Brunnen,  von  Hofmann  v.  Aspern- 
burg  (1906).  Nordwestl.  von  der  Hochschule,  in  dem  nördl.  an 
Währing  anstoßenden  Bezirk  D'öbling  (S.  21),  die  1910  erbaute 
Heilanstalt  der  Wiener  Kaufmannschaft.  Weiter  w.,  in  der  Gemeinde 
Gersthof,  wurde  1910  ein  Landes-Zentral-Kinderheim  eröffnet,  in 
dessen  Hof  ein  Kaiser-Franz-Joseph-Denkmal,  von  P.  Leiseck,  steht. 

Die  nördl.  Fortsetzung  der  Döblinger  Hauptstraße  (I.  PL  D  2,  1 ; 
Straßenbahn  Nr.  37),  die  villenreiche  Hohe  Warte,  mit  Kaffee- 
garten und  Restaurant,  der  Meteorologischen  Zentralanstalt  und  dem 
*Park  des  Frhrn.  v.  Rothschild  (Zutritt  zum  Garten  und  zu  den  Ge- 
wächshäusern Mitte  April  bis  Mitte  Juni  Mi.  Fr.  2-6  Uhr  nachm., 
1  -8T),  führt  nach  Heiligenstadt  (vgl.  I.  PI.  E  1  und  die  Karte  bei 
S.  108).  Hier,  Pfarrplatz  Nr.  2,  das  ehem.  Wohnhaus  Beethoven' s; 
im  Park,  nördl.  von  der  Zahnstangenbahn,  sein  Marmorstandbild, 
von  R.  Weigl  (1910). 

Nordöstl.  von  Heiligenstadt  der  beliebte  Yergnügungsort  Nuß- 
dorf, Endpunkt  der  Straßenbahn  Nr.  36  und  Station  der  Stadt - 
und  der  Staatsbahn  (s.  S.  107),  mit  dem  Bockkeller  zur  Rose  und  dem 
Brauhaus-Restaur.,  beim  Bahnhof.  Auf  den  Kahlenberg  s.  S.  107. 
Bei  Nußdorf  ist  die  obere  Einfahrt  des  Donaukanals  (S.  20),  den 
ein  mächtiges  Sperrwerk  von  10m  Höhe  über  der  Kanalsohle,  mit 
Löwenfiguren  von  Weyr  auf  den  Pfeilern  und  einer  eisernen  Fahr- 
brücke, gegen  Hochwasser  und  oberhalb  desselben  ein  Schwimmtor 
gegen  Eisgang  schützen.  Weiterhin,  bei  der  Station  Kahlenberger- 
dorf,  der  Kuchelauer  Winterhafen,  1899-1903  angelegt. 


2.  Umgebung  Wiens. 

DerWienerWald  (Gipfel  bis  zu  893m :  Schöpf!,  S.  127),  ein 
mit  Laubwald  bestandenes  Alpenvorland  zwischen  dem  Wiener 
Becken  ö.  und  der  Traisen  w.,  besteht  aus  Sandstein,  nur  im  SO. 
aus  Kalkstein.  Seine  Höhen  im  N.  und  NW.  der  Stadt,  der  Kahlen- 
berg (S.  107),  der  Leopoldsberg  (S.  108),  die  Sophienalpe  (S.  109), 
der  Hermannskogel  (S.  108),  mit  ihren  Aussichten  auf  die  gewaltige 
Stadt  und  die  weite  Ebene  im  NO.,  über  die  Voralpen  hin  bis  zu  den 
Steirischen  Alpen  im  S.,  bieten  eine  Fülle  landschaftlicher  Reize,  die 
durch  die  Kahlenberger  Zahnstangenbahn  und  mehrere  Straßen- 
bahnen leicht  erreichbar  sind.  Der  1905  auf  Anregung  des  Bürger- 
meisters Dr.  K.  Lueger  (fl910)  vom  Gemeinderat  genehmigte  Aus- 
bau einer  29km  langen  Höhenstraße,  vom  Kahlenberg  in  großem 
Bogen  an  den  Abhängen  hin  südl.  bis  zur  Fortsetzung  der  Maria- 
hilfer  Straße,  harrt  noch  der  Ausführung.    Im  SW.  sind  das  roman- 


KAHLENBERG.  2.  Route.    107 

tische  Tal  der  Brühl  (S.  111),  Laxenburg  mit  seinem  prachtvollen 
Park  (S.  112),  Baden  mit  dem  Helenental  (S.  114)  durch  die  Eisen- 
bahn der  Stadt  nahe  gerückt.  Die  Fußwege  sind  farbig  markiert. 
Vgl.  auch  S.  17. 

Ausflüge  mit  der  Staatsbahn  s.  S.  126  ff.,  in  die  Wachau  s.  S.  136,  nach 
Greifenstein  nnd  Kreuzenstein  s.  S.  141,  auf  den  Semmering  s.  R.  5,  auf  den 
Schneeberg  s.  R.  3.  - 

a.  Kahlenberg,  Leopoldsberg,  Hermannskogel  und  Schloß 
Kobenzl,  im  Norden  {Karte  s.  S.  108). 

Fach  Nußdorf  Stadtbahn  (S.  12;  vom  Schottenring  in  16  Min.,  tägl. 
30  Züge,  für  30,  20 /»),  Staatsbahn  (S.  334;  vom  Franz-Josefs-Bahnhof  in 
10  Min.,  für  50,  30,  20  h)  oder  Straßenbahn  (S.  11,  Linie  36,  von  der  Börse 
in  20  Min.,  für  20  h).  Von  Nußdorf  auf  den  Kahlenberg  mit  Zahn  st  an  gen- 
bahn (auch  im  Winter)  in  30  Min.  für  1.50  oder  II,  hin  u.  zurück  2K 
oder  1  .ZT 20  (Sonn-  u.  Festt.  1  iT 40) ;  Familienkarten  für  5  Pers.  hin  u.  zurück 
5.50  (Sonn-  u.  Festt.  6)2T-,  Züge  im  Sommer  stündlich,  nachm.  halbstündlich. 
—  Außerdem  Automobil-Omnibus  vom  Stock-im-Eisen-Platz  stündl. 
nach  Schloß  Kobenzl,  1  K. 

Nußdorf  (173m)  s.  S.  106  und  334.  Von  der  Eisenbahnstation 
folgt  man  westl.  aufwärts  dem  Geleise  der  Straßenbahn,  deren 
(4  Min.)  Endstation  unmittelbar  am  Bahnhof  der  Zahnstangen* 
bahn  ist. 

Die  Zahnstangenbahn  führt  zunächst  durch  ausgedehnte 
Weingärten.  —  2km  Orinzing  (286m;  Cafe  Rudolf shof,  mit  Garten; 
Bergers'  Gartenrestaur.),  oberhalb  des  reizend  gelegenen  villen- 
reichen Dorfes.  Straßenbahn  von  Wien  Nr.  38  (S.  11;  anschließend 
Automobil- Omnibus  nach  Schloß  Kobenzl,  S.  108,  in  6  Min.,  für 
50  K).  —  3km  Krapfenwaldl  (334m ;  großes  Volksrestaurant,  mit 
Garten).  Aussicht  r.  auf  deji  Kahlenberg,  an  den  sich  r.  der  Leo- 
poldsberg anschließt,  1.  auf  Schloß  Kobenzl  (vgl.  S.  108).  —  Die 
Bahn  umzieht  die  Wildgrube  und  erreicht  die  (5,2km)  obere  End- 
station auf  dem 

Kahlenberg  (485m).  Unmittelbar  hinter  dem  Stationsgebäude 
der  Rundschauturm  Stephaniewarte  (Aufstieg  20  h,  „ Panorama" 
10  K),  mit  herrlichem  Blick  über  Wien  und  das  Marchfeld  bis  zu 
den  Kleinen  Karpathen,  südl.  über  den  Wiener  Wald  und  die  Vor- 
alpen bis  zu  den  Steirischen  Alpen;  nördl.  ist  Burg  Kreuzenstein 
sichtbar.  Von  hier  südöstl.,  vorbei  an  der  (1.)  Elisabethruhe  (Rund- 
bank mit  Reliefbild  der  Kaiserin),  zum  (6  Min.)  Hotel  Kahlenberg 
(Z.  von  3  K  an,  M.  5,  P.  12-15  K;  So.  Mi.  Sa.  nachm.  Militär- 
konzert).  Weiter  auf  den  Hermannskogel  s.  S.  108. 

Fußweg  von  Nußdorf  auf  den  Kahlenberg  (1  St.) :  oberhalb  des  Bahnhofs 
der  Zahnstangenbahn  über  diese  und  am  Schreiberbach  hinan ;  nach  hundert 
Schritten  1.  über  den  Bach  (oder  direkt  auf  dem  weiß-rot  bez.  Weg),  dann 
in  den  schattigen  Beethovengang,  mit  einer  Büste  Beethoven's,  der  gern 
hier  weilte.  Weiterhin  r.  die  Kahlenberger  Straße  aufwärts,  am  Cafe'- 
Restaup.  zur  Beethoven-Aussicht  (Nr.  111)  vorbei.  Jenseit  des  Wha.  zur 
eisernen  Hand  (3/4  St. ;  r.)  entweder  r.  steiler  Fußweg  in  1/4  St.  zum  Hotel 
Kahlenberg  oder  auf  der  Fahrstraße  weiter.  —  Vom  Kahlenberg  nach  (1  St.) 
Bahnhof  Klosterneuburg -Weidling  (S.  110)  entweder  über  den  Propst-Ubald- 
Steig  (WM.  rot)  oder  über  den  Josephsteig  (WM.  grün). 


108   R.2.  —  K.S.107.     LEOPOLDSBERG.       Umgebung  Wiens. 

Ein  markierter  Waldweg  führt  vom  Hot.  Kahlenberg  in  l/2  St. 
anf  den  Leopoldsberg  (423m  ü.  M.),  den  östlichsten  Vorsprung  des 
Wiener  Waldes,  der  266m  hoch  fast  nnmittelbar  über  der  Donan 
anfsteigt.  Auf  den  Grundmauern  der  alten  Burg,  die  an  Stelle 
von  Melk  1101-47  Sitz  der  Babenberger  (S.  22)  war,  steht  ein 
Schloß  (jetzt  Hofbauer's  Restaur.),  mit  kleiner  Kirche  (1694); 
*Aussicht  vom  Schloßaltan  noch  malerischer  als  vom  Kahlenberg : 
n.w.  Klosterneuburg,  gegenüber  am  1.  Donauufer  der  Bisamberg 
und  Floridsdorf  (S.  21),  n.  das  Hügelland  vom  Manhartsberg  bis 
zu  den  Polauer  Bergen;  ö.  die  Kleinen  Karpathen,  s.o.  das  Leitha- 
gebirge,  s.  der  Wiener  Wald,  in  der  Ferne  die  Alpen ;  im  Mittel- 
punkt die  Kaiserstadt;  trefflicher  Überblick  über  die  Donau- 
regulierung (S.  20;  vorn  der  Kuchelauer  Hafen,  s.  S.  106). 

Vom  Leopoldsberg  kehrt  man  entweder  auf  den  Kahlenberg 
zurück  oder  steigt  südöstl.  in  1/2  St.  auf  steilem  Zickzackweg 
(„Nasen  weg")  nach  Kahlenberg  er  dorf  (Staatsbahnstation  s.  S.  334) 
hinab  (südl.  vom  Tor  des  Whses.  an  der  Mauer  entlang,  bei  der 
Wegtafel  bergab).  Ein  anderer  Fußweg  (gelbe  WM.)  führt  hundert 
Schritt  vor  dem  Wirtshause  nördl.  über  den  Kollersteig  nach  (1  St.) 
Bahnhof  Klosterneuburg-Weidling  (S.  109)  hinab. 

Vom  Kahlenberg  führt  ein  rot  bez.  Weg  über  die  Jägerwiese 
(unweit  das  Agnes-  oder  Jungfern-  Bründl)  in  l1^  St.  auf  den 
Hermannskogel  (542m),  mit  der  Habsburg  warte  (10  h;  87  Stufen; 
weite  Aussicht).  Etwas  unterhalb  das  Silberhub erhaus  (Restaur.). 
Abstieg  über  die  Jäger  wiese,  dann  r.  auf  gelb  bez.  Weg  zum  Gasth. 
Am  Himmel  (Aussicht  von  der  nahen  Elisabethkapelle~) ;  weiter  durch 
den  G  spöttgraben,  der  in  Ober-Sievering  in  die  Landstraße  mündet, 
und  auf  dieser  nach  (1  St.)  Unter- Sieveftng (Gasth. :  Zur  heil.  Agnes, 
Wildschütz;  Straßenbahn  von  Wien  Nr.  39,  S.  11). 

20-25  Min.  westl.  von  der  HS.  Krapfenwaldl  (S.  107),  nördl. 
vom  Gasth.  Am  Himmel  (s.  oben),  3/4-l  St.  von  Grinzing  (S.  107; 
Automobil- Omnibus)  liegt  am  Abhang  des  Latisberges  (492m)  in 
einem  großen  Park  *Hotel  Schloß  Kobenzl  (450m;  36  Z.  von  5  K 
an,  F.  2,  M.  6,  A.  6.  P.  13-20  K;  Automobil-Omnibus  vom  Stock- 
im-Eisen-Platz  in  Wien  s.  S.  107),  Eigentum  der  Stadt  Wien,  mit 
viel  besuchtem  aussichtsreichem  Cafe-Restaurant. 

b.  Dornbach,  Neuwaldegg,  im  Westen. 

Straßenbahn  (S.  9  ;  Linie  H2,  43)  über  Dornbach  nach  Neuwaldegg. 

Dornbach  (Restaur. :  Waldschnepfe,  Kaiserin  v.  Österreich)  und 
Neuwaldegg  (Gasth.  zum  Hirsch),  zum  XVII.  Bezirk  Hernais  (S.  21) 
gehörig,  in  einem  Tal  des  Wiener  Waldes,  werden  häufig  besucht. 
Von  der  Aiszeile  in  Dornbach  (vgl.  I.  PI.  A  2;  Haltepunkt  der 
Straßenbahn)  Straße  in  i/2  St.  auf  den  Schaf  berg  (388m ;  I.  PL  A  1), 
mit  gutem  Blick  auf  Wien ;  von  da  in  l/2  St.  nach  Pötzleinsdorf, 
Eadpunkt  der  Straßenbahn  Nr.  41  (S.  11).  —  In  Neuwaldegg  der 
fürstl.  Schwarzenberg'  sehe  Park,  durch  den  ein  Fahrweg  stets  im 


■"-;>> 


\4  f 


Ü 


Umgebung  Wiens.     KLOSTERNEUBURG     K.S.W7.-2.R.    109 

Walde  mäßig  bergan  führt;  aus  dem  Park  nördl.  Fahrweg  oder  blau 
bez.  Fußweg  zum  Hameau  oder  Holländer dörfl  (462m ;  Restaur.), 
IV4  St.  von  der  Endstation  der  Straßenbahn  (Einsp.  3-4  K).  In  der 
Nähe  Aussicht,  ö.  über  einen  Teil  von  "Wien,  das  Marchfeld  und 
die  Kleinen  Karpathen,  südl.  das  Gebirge  bis  zum  Schneeberg. 
Ein  angenehmer  Waldweg  (WM.  bis  „Rotes  Kreuz"  rot,  dann  blau) 
führt  vom  Hameau  südwestl.  in  3/4  St.  auf  die  Sophienalpe  (486m ; 
Gasth.),  wohin  man  auch  von  Neuwaldegg  auf  aussichtsreichem 
direktem  Wege  über  die  Bohrerhütte  (Restaur.)  in  l!/4  St.  gelangt. 
10  Min.  s.w.  von  der  Sophienalpe  die  Franz- Karl -Aus  sieht,  mit 
prächtigem  *Blick  auf  den  Wiener  Wald  bis  zum  Schneeberg.  Hin- 
ab (blaue  WM.)  am  Whs.  „zur  Knödelhütte"  vorbei  nach  (l1^  St.) 
Hütteldorf  (8.  126). 

Man  kann  auch  von  der  Sophienalpe  auf  schöner  Bergstraße  nach 
Hinter-Hainbach  (S.  126)  oder  vom  Hameau  auf  steilem  Fußweg 
(gelbe  WM.)  nach  (*/2  St.)  Weidlingbach  (S.  110)  hinabgelangen. 

Vom  Wilhelminen-  oder  Galizinberg  (3S8m;  Restaur.),  3/4  St.  s.w.  von 
Dornbach,  gleichfalls  lohnende  Aussicht;  auch  von  Ottakring  (S.  97)  auf 
der  Galizinstraße  (I.  PI.  A  3)  und  durch  die  Villenkolonie  im  Liebhartstal 
in  3/4  St.  zu  erreichen.  —  Noch  schönere  Aussicht  von  der  */2  St.  westl. 
vom  Wilhelminenberg  (zuerst  Straße,  dann  schwarz-gelb  bez.  Waldweg) 
auf  der  Vogeltennwiege  f430m)  gelegenen  Jubiläumswarte  (10  h  ;  Restaur.). 
Von  da  nach  Hütteldorf-Hacking  (S.  126)  in  1  St.  (grüne  WM.).  —  Am  Abhang 
des  Wilhelminenberges  liegt  die  Niederöslerr.  Landes-Heil-  und  Pflegeanstalt 
Sieinhof,  mit  34  Pavillons,  Kirche  (von  Otto  Wagner  erbaut)  und  Neben- 
gebäuden. 

c.  Klosterneuburg,  im  Norden. 
S  tadtbahn  (S.  12;  vom  Schottenring  in  27-31  Min.)  und  Staatsbahn 
(S.  334;  vom  Franz- Josefs-Bahnhof  in  18-24  Min.),  für  80,  50,  30  h.    Außer 
dem  Hauptbahnhof  Klosterneüburg-Weidling  gibt  es  eine  Haltestelle  Kloster- 
neuburg-Kierling,  die  dem  Stift  näher  ist. 

Klosterneuburg  (170m;  Plan  s.  S.  108;  Gasth.:  Gold.  Schiff, 
PI.  a,  8  Z.  zu  2-3  K,  Restaur.  Herzogshut,  PI.  b,  beide  am  ßathaus- 
platz),  Städtchen  mit  14800  Einw.,  liegt  5km  oberhalb  Nußdorf 
(S.  106),  am  r.  Donauufer.  Das  1106  gegründete  Aügtjstiner- 
Choeherrenstift,  20  Min.  nördl.  vom  Bahnhof,  ist  eines  der  be- 
deutendsten in  Österreich.  Die  1136  geweihte  Stiftskirche,  ur- 
sprünglich eine  romanische  Pfeilerbasilika ,  mit  zwei  gotischen 
Türmen  (xiv.  und  xvii.  Jahrh.),  wurde  im  xvn.  Jahrh.  im  Innern 
im  Barockstil  umgebaut.  In  der  Leopoldskapelle  (aus  dem  1.  Quer- 
schiff der  Kirche  die  Stufen  hinab)  der  berühmte  Altar  von  Verdun, 
1181  von  Nikolaus  von  Yerdun  gefertigt,  aus  51  vergoldeten  Bronze- 
platten zusammengesetzt,  mit  biblischen  Darstellungen  in  Gruben- 
email ;  in  den  Fenstern  Glasmalereien  aus  dem  xin.  und  xv.  Jahr- 
hundert. Der  schöne  gotische  Kreuzgang  stammt  zum  Teil  noch  aus 
dem  Ende  des  xin.  Jahrhunderts.  Die  palastartigen  Abteigebäude 
sind  1730-50  von  Feiice  Donato  d'Allio  aufgeführt  worden;  auf  der 
westl.  Kuppel  die  alte  deutsche  Kaiserkrone,  auf  der  östl.  der 
Erzherzogshut,  von  getriebenem  Kupfer.    In  den  Kaiserzimmern 


110   B.2.  —  K.S.107.       WEIDLING.  Umgebung  Wiens. 

schöne  "Wandteppiche.  Sehenswert  auch  die  Sammlungen  (Besich- 
tigung, nur  werktags,  11-12  und  3-4 Uhr):  in  der  reichen  Schatz- 
kammer der  wirkliche  Erzherzogshut  von  Nieder-Österreich,  der 
zuletzt  1835  hei  der  Erhhuldigung  gehraucht  wurde;  im  Museum 
Gemälde  österreichischer  Meister  des  xv.  und  xvi.  Jahrhunderts. 

Im  Stiftskeller  (PI.  c),  Alhrechtshergergasse  3,  treffliche  "Weine, 
gute,  nicht  teure  Speisen  und  hühsche  Aussicht  von  der  Terrasse. 
In  der  ehem.  Stiftshinderei  (PI.  d),  gleich  1.  nehen  der  Kirche,  das 
große  Faß  („Fasselrutschen"  am  Leopoldstage,  s.  S.  17).  —  Am 
Stiftsplatz  eine  Lichtsäule  von  1381. 

Von  Klosterneuburg  auf  den  (iy8  St.)  Kahleriberg  s.  S.  107,  auf  den 
(H/s  St.)  Leopoldslerg  (gelbe  WM.)  s.  S.  108. 

3/t  St.  s.w.  von  Klosterneuburg,  25  Min.  von  der  Station  Klosterneuburg- 
Weidling  (von  wo  geleislose  Straßenbahn,  30  h),  liegt  im  Weidlinger  Tal 
das  freundliche  Dorf  Weidling  (Gastb. :  Zum  goldenen  Strauß,  mit  Garten ; 
Zum  Tiroler),  auf  dessen  Friedhof  der  Dichter  Lenau  (f  1850)  ruht.  Weiter 
talaufwärts  die  Dörfer  Unter-Weidlingbach  (Gasth.  zur  Schießstätte)  und 
(IV2  St.)  Ober -Weidlingbach  (Wallner's  Restaur.).  Von  Weidling  auf  den 
Kahlenberg  (grüne  WM.)  oder  auf  den  Hermanntkogel  (S.  103)  l1/«  St. ;  von 
Unter-Weidlingbach  über  den  Klosterberg  nach  Neuwäldegg  (S.  108)  1  St., 
nach  dem  Eameau  (S.  109)  3/4St.,  steil;  von  Ober-Weidlingbach  über  den 
Toifl  zur  Sophienalpe  (S.  109)  3/a  Stunden. 

Von  Kierling  (Gasth.:  Zum  Grünen  Baum;  Fuchs),  1  St.  w.  von  der 
Haltestelle  Klosterneuburg-Kierling  (Automobil-Omnibus  40  h)  führen  hüb- 
sche Waldwege  (2  St.)  südl.  nach  dem  Eichenhain  (410m;  Erfrisch.)  und 
weiter  entweder  über  die  Windischhütten  nach  Unter -Weidlingbach  oder  über 
die  Gsängerhütte  nach  Weidling  (8.  oben). 

d.  Mödling,  Laxenburg,  Baden,  im  Südwesten. 
Südbahn  (vgl.  R.  3b,  5)  bis  Mödling  (16km)  in  20-35  Min.  für  1  #60, 
1  K  20  oder  80  h;  bis  Laxenburg  in  V*  St.  für  2  K,  1  K  20  oder  80  h;  bis 
Baden  (27km)  in  3/4-l  St.  für  2  K  40,  1^40  oder  II.-  Elektrische 
Bahn  nach  Baden  s.  S.  13.  —  Nach  Laxenburg  auch  mit  der  Aspang- 
bahn (S.  117)  bis  Stat.  Biedermannsdorf  (18km,  vom  Hauptzollamt  20km); 
von  da  nach  Laxenburg  20  Minuten  zu  Fuß. 

Die  Südhahn  führt  an  der  Gürtelstraße  (S.  21 ;  Margareten- 
gürtel) entlang  "bis  (4km)  Meidling  (I.  PL  C7;  S.  98),  wo  eine 
Nehenhahn  nach  Wiener-Neustadt  abzweigt  (51km;  Zwischen- 
stationen: 13km  Achau ;  34km  Pötten dorf-Landegg,  Knotenpunkt 
für  eine  Zweigbahn  nach  Grammat-  Neusie  dl,  S.  431 ;  38km  Eben- 
furth,  S.  118)  und  kreuzt  die  Verhindungshahn.  R.  auf  der  Höhe 
das  Gloriett  im  Schönhrunner  Park  (S.  99).  —  6km  Hetzendorf 
il.  PI.  B  7),  zwischen  den  noch  zum  XII.  Stadtbezirk  gehörigen 
Vororten  Altmannsdorf  und  Hetzendorf,  unweit  des  gleichnamigen, 
1744  von  Nie.  Pacassi  erhauten  kaiserl.  Lustschlosses. 

L.  Aussicht  über  die  weite  Ebene  bis  zum  Leithagehirge,  r. 
auf  das  malerische  Gebirge,  mit  zahllosen  Landhäusern  und  volk- 
reichen Ortschaften.  —  9km  Atzgersdorf-Mauer.  —  10km  Liesing 
(227m;  Gasth.:  Pihitz,  heim  Bahnhof),  Städtchen  mit  8800  Einw., 
Dampftischlereien,  chemischen  Fabriken  und  Bierbrauerei. 

Von  Liesing  nach  Kalte  nleutgeb  en,  7km,  Zweigbahn  in  22  Min. 
(Fahrkarte  von  Wien  1  £"50,  1  K  10  oder  80  A).  Einzige  Station  von  Be- 
deutung, zugleich  Haltestelle  der  Dampfstraßenbahn  nach  Mödling (S.  13),  ist 


G«o°r.  Anst .v.  Wagner  & Debes .Leipzi 


Elektrische  Hahnen  ,  □  Juanen 


Iw&j 


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UrteUstein 

Tic«/'.-/-., 


Umgebung  Wiens.  MÖDLING.        K.S.107.  —  2.R.    111 

(2km)  Perchtoldsdorf  oder  Petersdorf  (246m;  Gasth.:  Schwarzer  Adler,  18  Z. 
zu  2.40-3  K,  guter  Wein),  alter  Markt  mit  gotischer,  1683  von  den  Türken 
zerstörter,  jetzt  neu  hergestellter  Kirche  und  got.  Wohnturm,  einem  Rest 
der  Herzogsburg.  —  7km  Kaltenleutgeben  (322m ;  Gasth. :  GiJl,  mit  Cafe- 
Restaur.),  im  Tal  der  Dürren  Liesing  reizend  gelegenes  Dorf,  mit  vielen 
Villen  und  zwei  Wasserheilanstalten.  Sehr  lohnender  Ausflug  südwestl. 
(grüne  WM.)  über  die  O/2  St.)  Qaisbergwiese  (Wintersport)  auf  den  (1  St.) 
Höllenstein  (645m),  mit  prächtiger  Aussicht  vom  Julienturm  (im  Sommer 
Erfr.).  Schöne  Aussicht  auch  von  der  Josephswarte  (575m)  auf  dem  Föhren- 
berg (12  Min.  n.ö.  auf  dem  Parapluieberg  das  Erzherzog-Franz-Ferdinand- 
Schutzhaus),  IV4  St.  von  Kaltenleutgeben  oder  von  Perchtoldsdorf  (vom 
Föhrenberg  zum  Julienturm  hübsche  Wanderung,  IV2  St.).  Von  Kalten- 
leutgeben nach  (3  St.)  Heiligenkreuz  (S.  112):  bei  der  Kirche  aufwärts 
(grüne  WM.)  zum  Kreuzsattel ,  dann  links  (blaue  WM.)  über  Neuweg  und 
Sittendorf. 

13km  Brunn- Maria  Enzersdorf  (221m).  Weiterhin  1.  die  große 
Missionsanstalt  St.  Gabriel. 

16km  MÖdling.  —  Gasth.:  H.  Kursalon  (PI.  a),  Brühler  Straße, 
Z.  von  3  iT  an;  H.  Deisenhofer  zum  Lamm  (PI.  b),  Klostergasse  22, 
bei  der  Station  der  Dampfstraßenbahn,  Z.  von  2  E  an,  P.  6-12  K,  guter  Wein ; 
H.  Stadt  Mödling  (PI.  c),  Schrannenplatz,  Z.  von  21  an,  P.  6-12  K; 
Brunner  Brauereihof  (PI.  d),  beim  Südbahnhof;  Kaiser  v.  Öster- 
reich (PI.  g),  Hauptstraße,  Z.  von  2K  an.  —  Cafi  Weißkirchner,  Elisabeth- 
str.  19.  —  Goldener  Hirsch  CNitsch),  im  Sommer  Konzerte. 

Kuktaxe  (5  Tage  frei)  IK.  —  Post-  u.  Telegbaphenamt,  Schrannenplatz. 

Elektrische  Bahn  im  Anschluß  an  die  Züge  der  Südbahn  über  Klausen 
und  Vorderbrühl  (20  h)  bis  Hinterbrühl  (4,skm;  30  h).  Man  fahre  bis  zur 
Klause  und  gehe  bis  Vorderbrühl,  von  da  hinauf  zum  Husarentempel,  hinab 
nach  Hinterbrühl  (2  St.)  oder  umgekehrt.  —  Droschke  nach  Laxenburg 
einsp.  5,  zweisp.  7  K. 

STRAßENBAHN  nach  Wien  s.  S.  13 ;  Abfahrt  nördl.  vom  Franz-Joseph-Platz. 

Mödling  (215m),  alte  Stadt  mit  18100  Einw.,  liegt  am  Eingang 
des  Brühler  Tals,  eines  beliebten  Wiener  Ausflugsziels.  Vom  Süd- 
bahnhof r.,  dann  1.  durch  die  Hauptstraße  und  geradeaus  weiter 
über  den  Franz-Joseph-Platz  und  den  Schrannenplatz  (1.,  Elisa- 
bethstr.  10,  Biegler's  Alpengarten)  in  20-25  Min.  zur  St.  Othmars- 
kirche,  seit  1454  im  gotischen  Stil  ertaut,  1690  hergestellt,  mit 
Krypta;  daneben  eine  romanische,  aber  ganz  modernisierte  Grab- 
kapelle („Karner"),  aus  dem  xii.  Jahrhundert.  Südl.  von  der  Kirche 
der  StadtparTc,  mit  Kursalon  und  Sommertheater. 

35  Min.  südlich  vom  Stadtpark  liegt  die  Wasserheilanstalt  Prießnitztal ; 
V2St.  weiter  aufwärts  die  vielbesuchte  Meierei  Richardshof  (369m ;  von  hier 
V2  St.  nach  Gumpoldskirchen,  S.  114). 

Außer  den  unten  beschriebenen  sind  folgende  Fußwege  in  die  Brühl 
zu  empfehlen:  hinter  der  St.  Othmarskirche  (Wegweiser)  in  10  Min.  zum 
Schwarzen  Turm  (350m),  dann  über  den  Kalenderberg  in  50  Min.  nach 
Vorderbrühl;  —  oder  auf  der  Höhe  r.  an  einigen  künstlichen  Ruinen 
vorbei  zu  der  (V2  St.)  hergestellten  Burg  und  dem  1827  erbauten  Schloß 
Liechtenstein,  dann  beim  Hot.  Radetzky  (S.  112)  den  Fahrweg  1.  hinab  nach 
O/2  St.)  Vorderbrühl. 

Die  Brühl  ist  ein  von  bewaldeten  Bergen  umschlossenes  Tal,  im 
Besitz  des  Fürsten  Liechtenstein.  Elektrische  Bahn  s.  oben.  Die 
Fahrstraße  führt  vom  Kursalon  unter  der  Wiener  Hochquellen- 
leitung hindurch.  Lohnender  ist  der  Fußweg  am  r.  Ufer,  vor  der 
Wasserleitung  1.  hinüber.  Besonders  schön  ist  der  vordere,  tief  ein- 
geschnittene Teil  des  Tals,  die  Klause,  mit  kiefernbewachsenen 


112    B.2.  —  K.S.107,111.     BRÜHL.  Umgebung 

schroffen  Kalkfelsen,  Anlagen  und  künstlichen  Ruinen.  Die 
Häuserreihe  an  der  Straße  heißt  Klausen.  Am  Ende  1.  oben  Ruine 
M'ödling.  Dann  öffnet  sich,  26  Min.  von  Mödling,  der  Wiesen- 
grund der  Vorderbrühl  (Gasth. :  *Hot.  Hajek,  PI.  e,  100  Z.  von  4  K 
an;  *Zwei  Rahen,  PI.  f,  25  Z.  zu  3-6  ÜT;  Steinstorfer's  Gasth.  z. 
Gold.  Stern,  einfacher;  fürstl.  Meierei  mit  Kaffeehaus).  —  N.ö., 
15  Min.  oberhalb  der  Vorderbrühl,  das  hübsch  gelegene  Hot.-Best. 
Radetzky. 

Von  der  Vorderbrühl  zum  Husarentempel  %  St. :  entweder  jen- 
seit  des  Gold.  Stern  1.  von  der  Fahrstraße  ab  (Husarentempelgasse), 
Fahrweg  bis  zur  Kiesgrube,  dann  Fußweg  in  derselben  Richtung 
weiter,  oder  von  der  fürstl.  Meierei  (s.  oben)  r.  durch  Wald.  Der 
Husarentempel  (494m),  1813  vom  Fürsten  Johann  Liechtenstein 
errichtet,  der  hier  einige  bei  Aspern  gefallene  Offiziere  seines 
Husarenregiments  beerdigen  ließ,  krönt  den  Gipfel  des  Kleinen 
Anninger.  Weite  Aussicht  über  die  bewaldeten  Berge  östl.  bis  zum 
Leithagebirge. 

Endstation  der  elektr.  Bahn  ist  Hinterbrühl  (H.  Paulinenhof,  70  Z. 
zu  3-5  Ä";  H.-Rest.  Helmstreitmühle ;  H.  zur  Weintraube),  von  wo 
man  den  Husarentempel  in  1  St.  erreicht :  1.  hinauf  zur  Gaadner 
Straße  und  den  blauen  Wegemarken  nach  (eine  Abzweigung  1. 
führt  nach  dem  Hexensitz). 

Lohnend  ist  eine  Wagenfahrt  (Zweisp.  15  K  in  l'A  St.;  zu  Faß  in 
23/4  St.)  von  Hinterbrühl  über  Qaaden  (322m)  nach  der  Zisterzienser -Abtei 
*Heiligenkreuz,  mit  1150-87  erbauter,  Anfang  des  xm.  Jahrh.  z.  T.  erneuter 
Pfeilerbasilika  (der  großartige  dreischiffige  Chor  aus  dem  xiv.  Jahrh.)  und 
schönem  Kreuzgang;  im  Kapitelsaal  u.  a.  das  sehr  zerstörte  Grabmal  Fried- 
richs des  Streitbaren  (•{•  1246),  des  letzten  Babenbergers  (S.  22).  Restaur. 
im  Klosterhofe.  Post  von  Heiligenkreuz  nach  Baden  s.  S.  116 ;  Fußgänger 
(3  St.)  folgen  den  gelben  Wegemarken  über  Siegenfeld  (353m)  und  durch 
aas  Helenental.  —  Von  Heiligenkreuz  nach  Kaltenleutgeben  s.  S.  111. 

Auf  den  Anninger  (674m),  von  Mödling  2!/4  St.  (rote  WM.),  sehr  lohnend : 
von  der  HS.  Klausen  (s.  oben)  über  die  „Goldene  Stiege",  an  der  „Breiten 
Föhre"  (378m)  und  einem  Restaurant  vorbei  zum  (l3/4  St.)  Anninger  haut 
(Reslaur. ;  Bett  3  K)\  weiter  entweder  in  V2  St.  zur  Wilhelmswarte,  auf  der 
höchsten  Erhebung  des  Anninger-Plateaus,  mit  prächtiger  Aussicht,  oder 
(WM.  gelb)  in  l/i  St.  zur  Jubiläumswarte  auf  dem  Eschenkogel  (649m).  Der 
Anninger  ist  auch  von  Gumpoldskirchen  (S.  114)  in  1^2  St.  zu  ersteigen 
(lohnender  hinab,  1  St.). 

Von  Mödling  Zweigbahn  in  10  Min.  (für  80,  60  h  hin  u.  zu- 
rück) nach 

Laxenburg.  —  Gasth.,  alle  mit  Gartenwirtschaft:  Gold.  Kreuz 
(PI.  a),  Z.  3-6  K,  Stadt  Wien  (PI.  b),  6  Z.  zu  3-51,  beide  Bahnhofstraße-, 
H.-Rest.  Hartmann  (PI.  c),  Parkstraße,  beim  Bahnhof;  Gold.  Stern 
(PI.  d),  am  Johannesplatz.  —  Im  Sommer  Erfrischungen  im  Parkkaffeehaus 
südl.  vom  Turnierplatz,  jenseit  des  Kanals. 

Der  Besuch  des  Parks  einschl.  der  Franzensburg  erfordert  172-2  St.: 
vom  Bahnhof  durch  die  Bahnhofstraße,  dann  r.  durch  die  Hofstraße  zum 
Schloßplatz.  Besichtigung  des  Neuen  Schlosses  und  der  Franzensburg 
9  Uhr  früh  bis  eine  Stunde  vor  Eintritt  der  Dämmerung ;  zum  Eintritt 
löst  man  in  den  bei  beiden  aufgestellten  Automaten  Karten  (40  h).  Der 
Park  ist  frei  zugänglich.  Kahnfahrten  auf  dem  Großen  Teich  1-2  K  die 
Stunde,  mit  Fährmann  1  K  mehr. 


Wiens. 


LAXENBURG.      K.S.107.  —  2.R. 


113 


Das  k.  k.  Lustschloß  Laxenburg  (174m),  an  das  sich  ein  un- 
bedeutender Ort  anschließt,  liegt  auf  einem  alten  Jagdgrund  der 
Herzöge  von  Österreich.  Nach  der  Zerstörung  durch  die  Türken 
wurde  seit  1693  das  heutige  Alte  Schloß  erbaut,  das  aber  nur  bei 
Jagden  benutzt  wurde.  Das  Neue  Schloß  („Blauer  Hof"),  ein  schlichter 
zweigeschossiger  Bau  mit  weitläufigen  Nebengebäuden,  stammt  aus 


"  1  Dianatempel' 
2.  FiscJierdörfel 
3  Forstmeisterbrückt 
4  Franzi.  -  Büste 
5  Gotische  Brücke. 
6  Grotte,  und.  SophientaL 
1  Sofkircne. 

8  Jtarpfenteidi^SchwecLIiLslj- 

9  Easkadenbrücke,        7laur 
10  ZöwenJbrücke. 
li-ZusthaMS  im.  Eichenhain 

12  Marianneninsel' 

13  XM&rgruft 

14  Bittersäule 

15  Stapelplatz,  Schiffsbrücke, 

16  Theater 

17  ÜTüefeldhaiLS 
IS  WasserfaZL 


Geogr.  Anst.T.  Wagner *DÄes  ^Leipzi^ 


der  Zeit  Maria  Theresias  und  Josephs  II.  (um  1752  begonnen).  Der 
Haupteingang  ist  am  Schloßplatz  gegenüber  der  Hof-  oder  Pfarr- 
kirche (PI.  7).    Nur  wenige  Säle  werden  gezeigt. 

Prachtvoll  ist  der  1782  und  1798  neu  angelegte  *Park,  der 
mit  seinen  mannigfachen  Gehölzgruppen,  Einzelbäumen  und  frisch- 
grünen  Rasenflächen,  seinem  inselreichen  See  und  den  verschiedenen 
Durchblicken  in  die  weite  Umgebung  als  eine  der  gelungensten 
Schöpfungen  der  von  England  ausgegangenen  Landschaftsgärtnerei 
gelten  darf.     Bei  dem  ehem.  gräfl.  Uhlefeld'schen  Hause  (PI.  17)  I. 


114  R.2.-K.S.107,111.       BADEN.  Umgebung  Wiens. 

vorüber  gelangt  man  über  das  Schwechatflüßchen  zu  einem  Büsten- 
denkmal Franz'  I.  (PI.  4),  dann  1.  an  den  Großen  Teich  und  1.  weiter 
an  die  Fähre  (läuten  !),  mit  der  man  zu  der  auf  einer  Insel  gelegenen 
Franzensburg  übersetzt.  Der  im  neugotiscben  Stil  1801-36  auf- 
geführte Bau  ist  reich  mit  Holzplafonds,  Vertäfelungen,  Leder- 
tapeten ,  Schränken ,  Tischen  des  xvi.  und  xvn.  Jahrh.  aus  älteren 
Schlössern  und  Klöstern,  mit  fürstlichen  Bildnissen  und  Zeremonien- 
bildern von  Joh.  Bapt.  und  Joh.  Nep.  Hoechle  und  andern  Malern 
aus  demAnfang  des  xix.  Jahrh.  ausgestattet.  —  Von  der  Franzens- 
burg geht  man  weiter  über  die  Brücken  zum  Turnierplatz,  dann 
am  Kanal  hin  (jenseit  der  Kaskadenbrücke  das  Park- Kaffeehaus) 
bis  zum  Wasserfall  (PI.  18)  und  über  die  Löwenbrücke  (PI.  10) 
beim  Alten  Schloß  vorbei  zum  Eingang  zurück. 


Die  Südbahn  berührt  jenseit  Mödling  (20km)  Ountramsdorf 
(217m),  dann  das  weinberühmte  (21km)  Oumpoldskirchen  (221m; 
Gasth.  Bayrischer  Hof;  Ratskeller;  Weinhaus  Rasser);  dahinter  ein 
kurzer  Tunnel. 

27km  Baden.  —  Gasth. :  •Sacher's  Hotel  (PL  i:  A  2),  im  Helenen- 
tal  (S.  115),  mit  Garten,  140  Z.  zu  5-12,  F.  1.50,  M.  4-7,  P.  12-20  K;  *Suk- 
füll's  H.  Grüner  Baum  (PI.  a:  E  2),  Renngasse,  Ecke  Theresiengasse, 
250  Z.  von  5Ä"an,  F.  1.50,  M.  5  K;  Es  plan  ade,  Helenenstraße,  Ecke 
Rainerstraße  (PL  C  3),  l'-iO  Z.  von  6  K  an,  F.  1  P.  von  14  K  an,  neu; 
Bristol  (PI.  b:  E  3),  Josefsplatz,  85  Z.  zu  5-8,  F.  1,  P.  12-16  ÜT;  Goldner 
Löwe  (PL  c:  E  3),  Weilburggasse  1,  mit  Garten,  60  Z.  von  3  K 50  an,  ge- 
lobt; Stadt  Wien  (PL  d:  E  3j,  Hauptplatz;  Goldner  Hirsch  (PL  e: 
E  2,  3),  Hauptplatz  12;  Schwarzer  Bock  (PL  f:  D  3),  Pergerstraße ; 
Schäferin  (Pl.g:E3),  Wassergasse  26;  Brusatti  (PL  h :  E  3j,  Kaiser- 
Franz-Josef-Ring  15,  40  Z.  zu  3.40-6,  F.  1.  P  10 K;  Kolbe  (PL  1:  E  3), 
Wassergasse  31,  60  Z.  zu  3-51,  F  70A,  M.  2.50,  P.  von  9K  an;  Stadt 
Baden  (PL  k:  E  2),  Erzherzog-Rainer-Ring. 

Pensionen:  Julienhof,  Franzensring  15  (PI  E  F  2),  mit  Garten,  47  Z., 
P.  von  UK  60  an;  Quisisana,  Elisabethstr.  63  (PL  D  E  4),  40  Z.,  P.  von 
11150  an.  —  Stadt.  Badehotels:  * Herzoghof  (PL  6),  130  Z.  zu  40-1401 
wöch. ;  Mozarthof;  Theresienhof ;  Elisenhof.  —  Heilanstalten:  Städtische 
Bade- und  Kuranstalt  (PL  1 :  E  2),  im  Stadtpark ;  Kuranstalt  Gutenbrunn  (PL  5), 
Schloßgasse;  Sacher's  Wasserheilanstalt  Helenental  (s.  oben). 

Restadbants  in  den  Gasthöfen;  im  Kurhaus  (S.  115);  Sauerhof  (Fl.  D  3), 
Weilburggasse  11;  Bahnhof s-Caf 6  und  Restaur.,  Ecke  Bahngasse  und  Palffy- 
gasse  (PL  F  3).  —  Wein  im  Batzenhäusel,  beim  Theater  (PL  E  2). 

Cafes:  Kurhaus  (PL  D  E  2);  Schopf,  Weilburggasse  Ö  (PL  C  D  3); 
O.  Francais,  Hauptplatz  (P1.E3);  Fischer,  Kaiser-Franz- Josef- Ring,  am 
Josefsplatz  (PL  E  3),  mit  Garten;  Bristol  (s.  oben);  Doblhoff-Meierei,  im 
Doblhoffpark  (s.  unten). 

Post  und  Telegraph  (PL  E  3),  Kaiser-Franz-Josef-Ring.  35. 

Bädee  (entweder  Einzelbäder  oder  Gesellschaftsbäder  für  Männer  und 
Frauen  gemeinsam;  Bad  1.20-4  K):  Karolinen-  Frauenbad  (PL  9),  Herzogs- 
und  Antonsbad  (PL  6),  auch  im  Winter  geöffnet;  Josefsbad  (PJ.  8) ;  Theresien- 
bad  (PL  13)  u.  a.  —  Mineralschwimmbad  (PL  12),  Bergstr.  13  (Wasserwärme 
22,6°  C,  Bad  80  h);  Boblhoff -Parle,  Schwimm-  und  Badeanstalt  (PL  D  2,  3) 
mit  schwefelfreiem  Flußwasser  (Bad  70  A),  u.  a.  —  Kurkommission,  im  Rat- 
haus (PJ.  E  3;  werkt.  8-12,  2-3  Uhr). 

Küe-  und  Musiktaxe  (2  Tage  frei):  bis  3  Wochen  9  K  wöch.,  Saison 
32  K.  —  Kurkonzerte  (1.  Mai-15.  Okt.)  3mal  tägl.  im  Stadtpark  oder  im 
Kurhaus.  —  Stadttheater  (PL  E  2),  im  Sommer  auch  in  der  S.  115  gen. 
Arena.  —  Trabrennen  (PL  jenseit  F  1,  2)  im  Juli  und  August. 


Umgebung  Wiens.  BADEN.  2.  Route.    115 

Dboschken  :  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  Einsp.  1  K,  Zweisp.  („Fiaker") 
2  K;  Gepäck  40  bzw.  60  h.  Nachts  die  Hälfte  mehr.  Für  Fahrten  in  die 
Umgegend  vgl.  den  Tarif.    Außerdem  Taxameterdroschken. 

Elektrische  Bahnen:  1.  Südbahnhof  (PI.  F  3j-  Kaiser  -Franz  -Josef- 
Ring  (PI.  E  3)  -Relenenstr&ße- Rauhenstein  (PI.  A  1 ;  3km  in  20  Min. ;  24  h).  — 
2.  Südbahnhof- Franzensring  (PI.  FE  2;  Kurhaus)- Erzherzog-Rainer-Ring- 
SMbahnhof.  —  3.  Pelzgasse  (PI.  D  2,  3)-Soos  (20  h)-Vöslau  (S.  118;  5km,  30  h). 
—  4.  Josefsplatz  (PI.  E  %)-Wien  (Giselastraße)  s.  S.  13. 

Stellwagen  nach  der  Krainerhütte  von  Station  Bauhenstein  (l/z  St.  ;  60  h). 

Baden  (233m),  die  Aquae  Pannonicae  der  Römer,  Stadt  mit 
22000  Einw.,  an  der  Schivechat  zwischen  den  Vorhöhen  des  "Wiener 
Waldes  hübsch  gelegen,  wird  jährlich  von  32000  Badegästen  be- 
sucht. Von  den  13  radioaktiven  Schwefelthermen  (22-46°  C.)  ent- 
springt die  Hauptquelle  (Römerquelle  oder  Ursprung;  PI.  14)  am 
Fuß  des  Kalvarienbergs  aus  dolomitischem  Alpenkalk ;  ein  30ml. 
Gang  führt  in  eine  geräumige  Höhle,  wo  das  heiße  Wasser  in  einem 
6m  tiefen  Kessel  gefaßt  wird  (täglich  7600  hl  5  dem  Aufseher  Trkg.). 
In  dem  schattigen  Stadtpark  (PI.  D  E  2;  Eingang  gegenüber  dem 
Theater)  hervorzuheben  das  städtische  Badehaus,  das  Kurhaus,  die 
Trinkhalle,  die  S.  114  gen.  Arena,  das  Bronzedenkmal  der  Kompo- 
nisten Lanner  (stehend)  und  Strauß  d.  Ä.  (sitzend ;  vgl.  S.  44),  von 
Mauer  (1912),  und  der  ündinenbrunnen,  von  J.  Kassin  (1903).  Das 
Kaiser -Jubiläums -Stadttheater  (PI.  E  2)  wurde  1909  von  Fellner 
und  Helmer  erbaut.  Das  Rollett- Museum  (PI.  16:  F  2)  enthält  u.  a. 
die  Gall'sche  Schädelsammlung  (im  Sommer  Do.  So.  3-6  Uhr,  20  h; 
Katalog  20  h).  Auf  dem  Hauptplatz  (PI.  E  3)  eine  Dreifaltigkeits- 
säule, von  Stanetti  (1718). 

Ein  Kreuzweg  führt  in  l/A  St.  auf  den  Kalvarienberg  (326m), 
mit  mehreren  Aussichtspunkten  (Moritzruhe,  Annahöhe,  Raimund- 
höhe ;  PI.  D  2).  Hübsche  Aussicht  auch  von  der  (4/2  St.)  Theresien- 
warte  (416m;  PI.  DEl;  unterhalb  das  Restaur.  Rudolfshof). — 
Am  Gaminger  Berg,  durch  die  Andre as-Hofer- Zeile,  das  Kaiser- 
Franz- Joseph -Museum  der  Niederösterreichischen  Landesfreunde 
(PI.  C  D  1 ;  Zutritt  jederzeit  gegen  40  h;  „Führer"  1  K) ;  beachtens- 
wert in  Saal  IV  die  Tauf-  und  Firmungsmünzen. 

Das  Helenental,  ein  an  Naturschönheiten  reiches  Waldtal,  ist 
der  besuchteste  Spaziergang.  Den  Zugang  bilden  vom  Südbahnhof 
der  Kaiser-Franz-Josef-Ring  und  die  Helenenstraße  (Straßenbahn 
Nr.  1,  s.  oben),  vom  Kurhaus  die  Marchetstraße  (PI.  CD  2),  mit 
Villen  r.  am  Hügelabhang,  und  die  Karlsgasse  (PI.  B  C  2).  Über  die 
Talmündung  führt  der  Aquädukt  der  Wiener  Hochquellenleitung. 
Weiterhin,  am  1.  Schwechatufer,  die  große  Ruine  Rauhenstein 
(Wirtsch.;  lohnender  Ausflug,  Höhen  weg  durch  die  Alexandro- 
witsch'schen  Anlagen,  von  der  Marchetstraße  ^  St.).  —  Gegen- 
über St.  Helena,  auf  dem  r.  Ufer  am  Fuß  des  Berges,  den  die 
große  Ruine  .Rauheneck  mit  dreieckigem  Bergfried  und  Wirtschaft 
krönt,  liegt  die  1820-25  durch  Jos.  Kornhäusel  erbaute  Weilburg, 
Schloß  des  Erzherzogs  Friedrich,  von  dem  ersten  Besitzer,  Erzh. 
Karl,  dem  Stammschloß  seineT  Gemahlin,  Prinzessin  Henriette  von 


116   R.2.  —  K.S.107,111.     BADEN. 

Nassau-Weilburg,  nachgebildet.  Oberhalb  der  Weilburg  hübsche 
Anlagen,  die  sich  an  der  Villa  des  Erzh.  Eugen  vorbei  bis  znr  Haus- 
wiese  (Cafe")  nnd  znr  kleinen  Ruine  Scharfeneck  hinziehen. 

Jenseit  Rauhenstein  schloß  früher  ein  Felsen ,  der  Vrtelstein 
(72  St.  von  Baden),  das  Tal ;  seit  1827  führt  ein  Tunnel  hindurch ; 
von  beiden  Seiten  führen  Pfade  hinauf,  oben  hübscher  Blick  in  das 
dichtbewaldete  Tal  (Cafe  Jammer-Pepi).  Weiter  die  Cholerakapelle, 
dann  (1  St.  vom  Ende  der  Straßenbahn)  die  Alte  nnd  die  Neue 
Krainerhütte  (Stellwagen  s.  S.  115),  alle  drei  mit  guten  Restaurants. 

Von  Baden  nach  Heiligenkreuz,  12,8km,  Post  2mal  tägl.  in 
IV2  St.  für  1  K  20;  Abfahrt  heim  Hotel  Schwarzer  Bock  (S.  114).  —  Die  Straße 
führt  durch  das  Schwechattal:  3,6km  Rauhenstein,  6,2km  Cholerakapelle,  8,2km 
Neue  Krainerhütte,  s.  oben;  9,8  km  Sattelbach  (nach  Klausen -Leopoldsdorf 
s.  unten).  Weiter  nördl.  durch  das  Sattelbachtal  nach  (12,8km)  Heiligenkreuz 
(S.  112). 

Von  Baden  nach  Alland,  16,ikm,  Post  2mal  tägl.  in  2  St.  für 
1  K  40  (Automobil-  Omnibus  für  2  K  50).  Bis  (9,8km)  Sattelbach  s.  oben. 
14,9km  Mayerling,  ein  jetzt  in  ein  Karmeliterinnenkloster  umgewandeltes 
Jagdschloß,  in  dem  am  30.  Jan.  1889  Kronprinz  Rudolf  starb.  —  16,ikm 
Alland  (350m ;  Gasth. :  Lamm),  Dorf  mit  1700  Einw.  V2  St.  südwestl.  eine 
Volksheilstätte  für  Lungenkranke.    1  St.  östl.  Heiligenkreuz  (S.  112). 

Auf  das  "'Eiserne  Tor  (Hoher  Lindkogel,  847m),  den  höchsten  Berg 
der  Umgebung,  von  Baden  in  3  St.,  sehr  lohnend:  vom  Bahnhof  (blaue 
WM.)  s.w.  zum  Jägerhaus  im  Weichseltal  Vf*  St. ,  dann  in  l*/«  St.  zum 
Gipfel,  mit  Touristenhaus  (Restaur.)  und  Aussichtsturm.  —  Auch  von  der 
Krainerhütte  (8.  oben)  und  von  Merkenstein  (S.  118)  führen  markierte  Wege 
in  IV2  St.  auf  den  Hohen  Lindkogel. 

272  St.  n.  von  Baden  (rote  WM.)  der  Anninger  (S.  112). 


Die  fruchtbare  Ebene  des  Marchfel  d  s  im  O.  von  Wien,  zwischen  dem 
1.  Ufer  der  Donau  und  dem  r.  Ufer  der  March,  war  mehrmals  Schauplatz 
bedeutungsvoller  Schlachten.  Schon  die  Römer  kämpften  hier  gegen  die 
Markomannen  und  Quaden  (S.  22).  1260  schlug  König  Ottokar  II.  von 
Böhmen  bei  Kroissenbrunn  den  König  Bela  IV.  von  Ungarn,  verlor  aber  am 
26.  August  1278  gegen  Rudolf  von  Habsburg  bei  Dürnkrut  Schlacht  und 
Leben  (S.  22).  Am  21./22.  Mai  1809  erlitt  Napoleon  I. ,  der  nach  der 
Kapitulation  Wiens  über  die  Insel  Lobau  zum  1.  Donauufer  übergegangen 
war,  bei  Aspern  und  Eßling  seine  erste  Niederlage  durch  den  Erzherzog 
Karl.  Nach  wechselreichen  mörderischen  Kämpfen  gelang  es  am  zweiten 
Tage  dem  Erzherzog  mit  der  Fahne  in  der  Hand  Aspern  nochmals  zu  er- 
stürmen und  durch  Artillerie-Massenfeuer  die  Franzosen  zum  Rückzug 
über  die  Donau  zu  zwingen.  Die  Österreicher  verloren  mit  23340  Toten 
und  Verwundeten  fast  ein  Drittel,  die  Franzosen  mit  44373,  einschl.  der 
Gefangenen,  fast  die  Hälfte  ihrer  am  Kampf  beteiligten  Mannschaften. 
Man  besucht  das  Schlachtfeld  mit  der  S.  13  gen.  Dampfstraßenbahn.  Ein 
steinerner  Löwe  von  Fernkorn,  vor  der  St.  Martinskirche  in  Aspern,  er- 
innert an  die  Schlacht. 

Schlachtfeld  von  Wagram  (19  km  n.ö.  von  Wien)  s.  S.  340. 


3.  Der  Schneeberg. 


Der  "Schneeberg  (2075m),  ein  nach  allen  Seiten  schroff  abfallender 
Kalkbergstock,  mit  tief  einschneidenden  Gräben,  liegt  60km  südwestl.  von 
Wien  und  wird  südl.  durch  das  Höllental  (S.  121)  von  der  Raxalpe  (S.  122) 
geschieden.  Er  ist  der  höchste  Berg  Nieder-Österreichs  und  der  letzte 
Hochgipfel  der  österreichischen  Alpen  vor  ihrem  Einbruch  am  Wiener 
Becken.  —  Mit  der  Aspang-Eisenbahn  ist  der  Schneeberg  von  Wien  be- 
quem in  einem  Tage  zu  besuchen. 


^Tais.iosrex' 


SOLLENAU.  3.  Route.    117 

a.    Aspang  -  Bahn  von  Wien  über  Sollenau  ( Wiener  -  Neustadt, 
Aspang). 

93km.  Reibungsbahn  bis  Puchberg,  von  da  Zahnstangenbabn  (nur  Mitte 
Mai  bis  Anfang  Oktober)  bis  zum  Hotel  Hochschneeberg.  Fahrzeit  4  St. 
Fahrpreis  11  K  (II.  Kl.),  6  K  90  (III.  Kl.);  hin  und  zurück  (8  Tage  gültig) 
18  K,  11  K  80;  werktags  Rückfahrkarten  (6  Tage  gültig)  mit  Mittagsmahl 
im  Hot.  Hochschneeberg  16  K  50,  12  K  30. 

Wien  s.  S.  3.  Abfahrt  vom  Aspangbahnhof  (I.  PI.  F  G  5)  oder 
vom  Hauptzollamt  (I.  PI.  F  4;  Anschluß  an  die  Stadtbahn,  S.  12).  — 
Die  Bahn  führt  durch  den  XI.  Bezirk  Simmering  nach  (8km)  HS. 
Zentralfriedhof  (ß.  93).  —  18km  Biedermannsdorf,  20  Min.  nördl 
von  Laxenburg  (S.  112).  —  25km  Traiskirchen ,  mit  Artillerie- 
Kadettenschule,  auch  Station  der  elektr.  Kleinbabn  von  Wien  nach 
Baden  (S.  13).    Über  die  Schwechat. 

41km  Sollenau  (265m 5  Gasth.:  Schwarzer  Adler),  Dorf  mit 
2300  Einw.,  Knotenpunkt  der  Lokalbahn  Ebenfurth -Wittmanns- 
dorf (S.  118),  20  Min.  östl.  von  dem  gleichnam.  Bahnhof  der  Süd- 
bahn (S.  118).  Unsere  Bahn  teilt  sich:  s.w.  nach  Puchberg,  s.  über 
(2km)  Felixdorf  (S.  118)  nach  (11km)  Wiener- Neustadt  (S.  118). 

An  der  Puchberger  Strecke  folgt  (48km)  Steinabrückl  (304m; 
S.  118).  —  54km  Fischau  (281m  5  Gasth.:'  Zur  Schneebergbahn, 
Habeier),  mit  Thermalbad,  Schloß  und  Militär  -  Unterrealschule ; 
Knotenpunkt  der  Bahn  von  Wiener-Neustadt  nach  Puchberg  (S.  120). 
Zweigbahn  nach  (6km)  Wöllersdorf  (S.  118).  —  59km  Winzendorf 
(331m).  20  Min.  w.  das  Whs.  Teichmüble,  1/4  St.  weiter  auf  einer 
Anhöhe  die  große  Burgruine  Emmerberg.  —  65km  Willendorf  {384m) ; 
Zweigbahn  nach  (12km)  Neunkirchen  (S.  123).  —  Die  Babn  tritt  in 
das  Gebirge  und  führt  ansteigend  unter  den  Südabstürzen  der  Hohen 
Wand  (1002m)  nach  (73km)  Grünbach  (557m;  Bahnrest.).  —  Jen- 
seit  der  (77km)  HS.  Grünbach- Klaus  (678m)  hinab  über  Pfennig- 
bach (599m)  nach 

83km  Puchberg  (587m;  Bahnrest.;  Gasth.:  H.  Schneebergbahn, 
am  Bahnhof,  Z.  4-5  K,  gut;  Puchberger  Hof ';  Schwarzer  Adler),  einem 
hübsch  gelegenen  Markt  mit  Burgruine,  w.  vom  Schneeberg  über- 
ragt.—Hier  beginnt  die  Zahnstangenbahn  (1 1/4  St.,  größte  Steigung 
200/0;  1.  sitzen).  —  84km  HS.  Schneebergdörfel  (612m);  20  Min. 
w.  das  Dorf.  Nun  ansteigend  durch  das  Hengsttal  zur  (86km)  HS. 
Hauslitzsattel  (827m),  mit  schönem  Rückblick  auf  Puchberg.  — 
Weiter  am  Kaltwassersattel  (1329m)  vorbei  zur  (91km)  HS.  Baum- 
gartner  (1400m),  20  Min.  n.ö.  vom  Baumgartnerhaus  (S.  120);  dann 
stark  ansteigend  und  durch  zwei  Tunnels  zur  Endstation 

93km  Hochschneeberg  (1795m),  mit  dem  *Hot.  Hochschnee- 
berg (15.  Mai-30.  Sept.;  60  Z.  zu  3.60-12,  M.  4-6,  P.  von  12 #  an). 
Schöne  Aussicht  von  der  Terrasse;  etwas  oberhalb  das  1901  erbaute 
Elisabethkirchlein.  Von  hier  r.  um  den  Waxriegel  (1884m)  herum 
(Besteigung  vom  Hotel  in  20  Min.)  auf  der  *Kaiser-Franz-Joseph- 
Promenade  zum  Damböckhaus  (S.  121)  und  entweder  r.  zum  (1 74  St.) 


118   R.3.—  K.S.117,232.     VÖSLAU.  Der  Schneeberg. 

Kaiserstein  (2061m),  mit  der  Fischerhütte  (im  Sommer  So.  Erfr.) 
oder  1.  zum  (l1/*  St.)  Klosterwappen  oder  Alpengipfel  (2075m;  vom 
einen  zum  andern  Gipfel  20  Min.).  Herrliche  *Aussicht,  einerseits 
auf  die  Yor-  und  Hochalpen,  andererseits  in  das  weite  Wiener  Becken. 

b.   Südbahn  von  Wien  über  Wiener-Neustadt. 

93km.  Südbalm  bis  Wiener -Neustadt,  weiter  Aspang-  und  Schnee- 
bergbahn. Fahrzeit.  4  St.  Fahrpreise:  Wien-Wiener-Neustadt  Schnellzug 
5 K  10,  ZK  80,  2 K  95.  Personenzug  3K  90,  3Z,  1  K  90;  von  Wiener-Neu- 
stadt auf  den  Schneeberg  8Z20  (II.  Kl.),  5  iL  40  (III.  Kl.),  hin  und  zurück 
1SKS0,  8 K  80.  Wagenwechsel  in  Wiener -Neustadt;  von  Wien  keine 
direkten  Fahrkarten. 

Von  Wien  bis  Baden  (27km)  s.S. 110-114.  R.  die  Ruinen  Rauhen- 
stein und  Rauheneck  (S.  115);  l.  die  weite,  mit  Dörfern  übersäte 
Ebene,  vom  Leithagebirge  begrenzt.  —  31km  Voslau-  Gainfarn 
(247m ;  Gasth. :  *Bellevue,  1/4  St.  vom  Bahnhof,  Z.  von  4  K  an ;  *Eall- 
mayer;  Jägerhorn;  Vbslauer  Hof ;  elektr.  Bahn  nach  Baden  s.  S.  115), 
besuchter  Badeort  mit  4700  Einw.  und  bedeutendem  Weinbau.  Der 
große  Teich,  durch  eine  Thermalquelle  (24°  C.)  gespeist,  hat  ein 
großes  und  ein  kleines  Wasserbecken  zum  Schwimmen,  die  in  einem 
Wasserfall  (mit  Duschen)  ablaufen. 

10  Min.  w.  von  Voslau  das  hübsch  gelegene  Dorf  Gainfarn  (285m; 
Gasth. :  Weintraube),  mit  zwei  Wasserheilanstalten.  —  H/4  St.  n.w.  Schloß 
und  Ruine  Merkenstein  (453m),  mit  Wirtsch  aft.  Von  hier  n.  auf  das  Eiserne 
Tor  lVzSt.,  s.  S.  116 

33km  Kottingbrunn  (259m),  mit  Hindernis-Rennbahn.  —  Bei 
(34km)  Leobersdorf  (261m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Fuchs)  zeigt  sich  1. 
der  Schneeberg  (S.  117).  Nach  der  Steinwandklamm  und  St.  Polten 
s.  S.  127. 

Von  Leobersdorf  nach  Gutenstein,  37km ,  Eisenbahn  in 
l3/4  St.  Die  Bahn  zweigt  jenseit  (3km)  Wittmanntdorf  (S.  127)  von  der 
St.  Pöltener  1.  ab  und  wendet  sich  über  (8km)  Matzendorf  in  das  freund- 
liche Piesting  -  Tal.  —  11km  Steinabrückl  (S.  117).  —  13km  Wbllersdorf 
(327m).  Zweigbahn  nach  (6km)  Fischau  (S.  117).  —  20km  Ober-Piesting 
(353m ;  Gasth.  bei  Reisinger).  25  Min.  s.  die  ansehnliche  Burgruine  Starhem- 
berg  (519m),  einst  Sitz  Friedrichs  des  Streitbaren.  —  32km  Pernitz  (430m ; 
Gasth  :  Schwarzer  Adler).  7«  St.  n.w.  Muckendorf  (zur  Steinwandklamm 
e.  S.  127).  —  37km  Gutenstein  (467m;  Gasth.:  Gold.  Löwe,  70  Z.  zu  2-5 K; 
Bär),  hübsch  gelegener  Markt  (482m;  25  Min.  w.  vom  Bahnhof);  schöne 
Aussichten  von  der  Ruine  Gutenstein  (580m),  sowie  vom  gräfl.  Hoyos1schen 
Park  und  vom  (3/4  St.  w.)  Mariahilfer  Berge  (705m;  Whs.).  Zum  Gasth. 
zur  Singerin  s.  S.  121. 

Von  Wittmannsdorf  führt  eine  Bahn  über  (3km)  Sollenau (Station 
der  Aspang -Bahn,  S.  117)  nach  (15km)  Ebenfurth  (Gasth.:  Gold.  Hirsch), 
einem  gewerbreichen  Städtchen  mit  altem  Schloß,  Kreuzungspunkt  der 
Lokalbahn  Wien-Pottendorf-Wiener-Neustadt  (S.  110).  —  Von  hier  nach 
Ödenburg  und  Raab  s.  S.  432. 

39km  Sollenau- Südbahn  (275m).  Station  der  Aspang -Bahn 
s.  S.  117.  —  40km  Felixdorf  (279m),  am  Beginn  des  Steinfeldes, 
mit  Artillerie-Schießplatz  und  (r.)  Flugfeld  (S.  120). 

49km  (1.)  Wiener-Neustadt.  —  Südbahnhof  {PI.  A  4;  gutes  Restau- 
rant),  auch  für  Aspang,  an  der  W.-Seite  der  Stadt;   westl.   nahebei  der 


;  »W[ Xeust&dl- 1  Srihottwoen 


<  gg. 

11 


Der  Schneeberg.   WIENER-NEUSTADT.  K.S.  117,232.  —  3.  B.  119 

Schneebergbahnhof  nach  Fischau-Puchberg.  —  Gasth.  :  Gold.  Hirsch  (PJ. 
a:  B  4),  Neunkircbnerstr.;  H.  Zentral  (PI.  c:  C  3,  4) ,  Hauptplatz  27, 
60  Z.  von  3iT  an;  Stadler  (PI.  d:  A4),  gegenüber  dem  Südbahnhof, 
mit  Cafe,  16  Z.  zu  3.20-6.20  K;  Gold.  Kreuz  (PL  b:  C  3).  Wiener  Str.  12.— 
Cafi  Lehn,  Wiener  Str.  10  (PI.  B  C  3),  unweit  des  Hauptplatzes. 

Post  und  Telegbaph  (PI.  3:  B  3),  Pfarrgasse. 

Dboschken  :  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  einsp.  1  K,  zweisp.  1  K  50, 
nachts  1  K  50  oder  2  K  25. 

Wiener-Neustadt  (270m),  Stadt  mit  33  000  Einw.,  1194  gegrün- 
det, Geburtsort  Kaisex  Maximilians  I.  (1459;  f  1519),  nach  dem 
Brande  von  1834  neu  aufgebaut,  ist  als  Fabrikstadt  für  Lokomo- 
tivenbau, Eisen-  und  Lederwaren  usw.  von  Bedeutung. 

Vom  Südbabnhof  (PI.  A  4)  gelangt  man  geradeaus  durch  die 
Bahn-  und  Burggasse  zu  der  (10  Min.)  ehem.  herzogl.  Btjbg  der 
Babenberger,  Ende  des  xn.  Jahrh.  gegründet,  1457-75  von  Kaiser 
Friedrich  III.  umgestaltet,  seit  1752  Sitz  der  von  Maria  Theresia 
gestifteten k.  u.k.  Theresianischen  Militär akademie (PI.  04;  450  Zög- 
linge). In  der  spätgot.  Schloßkapelle  (Zutritt  nach  Anmeldung  im 
Akademie-Kommando,  im  Hof  geradeaus  die  Freitreppe  hinauf)  drei 
prachtvolle  gemalte  Fenster  von  1479,  das  mittlere  mit  Bildnissen 
Kaiser  Maximilians  I. ,  seiner  beiden  Gemahlinnen  und  seines 
Sohnes  Philipp,  oben  Taufe  Christi;  am  Hochaltar  eine  treffliche 
Erzstatue  des  h.  Georg  aus  dem  xv.  Jahrh.  (unter  dem  Hochaltar 
ist  die  Gruft  des  Kaisers,  vgl.  S.  186);  an  der  N.-Wand  ein  Ton- 
relief, Erzherzog  Maximilian  III.  die  Jungfrau  anbetend,  aus  dem 
xvi.  Jahrhundert.  Im  Hofe  über  dem  Eingangs-Toxweg  die  Wap- 
pentafel Kaiser  Friedrichs  III.  mit  107  z.  T.  erfundenen  Wappen 
und  seinem  Wahlspruch:  A.  E.  I.  O.  U.  („Austria  erit  in  orbe  ulti- 
ma" oder  „ Austriae  est  imperaxe  oxbi  univexso"):  unten  sein  Stand- 
bild von  1453.  In  dem  gxoßen  öffentlichen  Paxk  an  dex  0. -Seite 
dex  Akademie  schattige  Baumgänge,  ein  4m  h.  Exzstandbild  dex 
Kaisexin  Maria  Thexesia  (PI.  2 :  C  4) ,  von  Gasser  (1862) ,  ein 
Standbild  des  Kaiseis  Fxanz  Joseph  I.  (PI.  1),  von  Weghaupt  (19 12), 
ein  Denkmal  für  die  vor  dem  Feinde  gebliebenen  Zöglinge  dex 
Akademie,  u.  a. 

Im  Süden  dex  Stadt  dex  schattenxeiche  Stadtpark  (PI.  AB 4),  mit 
einem  Bxonzestandbild  des  Kaiseis  Fianz  Joseph  I.,  von  Tuch  (1910). 

In  der  spätgot.  Neuklosterkirche  (PI.  C  4)  hinter  dem  Hochaltar 
das  Denkmal  der  Gemahlin  Friedrichs  III.,  Eleonore  von  Portugal 
(f  1467),  von  Nie.  v.  Leyden.  Die  Stiftsbibliothek,  mit  alten 
Miniaturen,  und  die  Kunstsammlung  mit  altdeutschen  Bildern, 
Elfenbeinschnitzereien,  Majoliken  und  andern  Merkwürdigkeiten 
sind  beachtenswert  (Anmeldung  beim  Kustos). 

Die  Liebfrauenkirche  (PI.  B  3),  mit  spätroman.  Schiff  aus  dem 
xni.,  Chor  u.  Querschiff  (spätgot.)  aus  dem  xv.  Jahrh.,  und  zwei 
1899  neu  aufgeführten  Türmen,  enthält  interessante  Skulpturen 
(u.  a.  an  den  Pfeilern  des  Mittelschiffs  zwölf  bemalte  Apostelsta- 
tuen aus  dem  xv.  Jahih.  in  der  Art  des  Yeit  Stoß:  an  dem  Pfeiler 


120   R.3.—K.S.117,232.     PAYERBACH.  Der  Schneeberg. 

gegenüber  der  Kanzel  h.  Sebastian,  xv.  Jahrb.)  und  Grabsteine, 
im  Chor  r.  das  Kenotaph  des  Kardinals  Khlesl  (f  1630),  Ministers 
des  Kaisers  Matthias.  —  Am  N.-Ende  der  Wiener  Straße  das  Stadt- 
museum (PI.  0  2  5  Klingel  an  der  W.-Seite),  mit  dem  Stadtarchiv 
(Urkunden  vom  an.  Jahrh.  an),  dem  sog.  Corvinusbecher  (aus  ver- 
goldetem Silber  mit  Email,  deutsche  Arbeit  von  1462,  0,g2m  hoch), 
alten  Codices  (Evangelienbuch  von  1325),  Waffen,  vorgeschicht- 
lichen und  römischen  Altertümern,  Zunftladen  usw.  —  In  dem 
noch  recht  schattenlosen  Kaiser-Franz- Joseph- Volkspark  die  Spin- 
nerin am  Kreuz  (PI.  jenseit  C  1),  eine  aus  dem  Ende  des  xiv.  Jahrh. 
stammende,  1892  stark  erneute  gotische  Steindenksäule.  20  Min. 
nördl.  das  S.  118  gen.  Flugfeld. 

Von  Wiener -Neustadt  nach  Friedberg,  62km,  Eisenbahn  in 
2  St.  (Wien-Aspang,  87km,  in  3  St.  für  7  .E"10,  51,  31  20).  —  8km  Klein- 
Wolkersdorf  (S.  512).  —  13km  (].)  Piüen  (328m),  mit  Schloß.  —  17km  (1.) 
Seebenstein  (348m ;  Gasth. :  Fuchs),  überragt  von  der  großen  fiirstl.  Liechten- 
stein'schen  Barg  d.  N.  (480m;  V2  St.).  —  22km  Scheiblingkirchen  (3?2m). 
1  St.  ö.  Ruine  und  Schloß  Therriberg.  —  27km  Edlilz-Grimmenstein  (405m). 
IV2  St.  s.o.  Burgruine  Thomasberg ;  50  Min.  s.w.  das  Sanatorium  Grimmen- 
stein (700m;  61  Z.,  P.  17-24  K).  —  35km  Aspang  (475m;  Bahnrest.).  V*  St. 
südl.  der  freundliche  Ort  Ober- Aspang  (506m;  Gasth.:  Gold.  Löwe,  Gold. 
Hirsch).  Von  hier  auf  den  Wechsel  (s.  unten)  5-6  St.  W.  führt  von  Aspang 
eine  Poststraße  über  Feistritz  nach  (13km)  Kirchberg  am  Wechsel  (577m; 
Gasth.  zur  Linde),  mit  der  Hermannhöhle,  einer  großartigen  Tropfstein- 
höhle (Besichtigung  172-2  St.,  Eintr.  1  K).  Von  Kirchberg  Straße  über 
das  alte  Schloß  Kranichberg  nach  (2V2  St.)  Gloggnitz  (S.  123).  —  Die  Bahn 
umzieht  den  Markt  Aspang  (1.)  und  steigt  durch  drei  Tunnels  nach  (49km) 
Mönichkirchen  (665m).  Auf  den  Wechsel  41/2  St.:  Fahrstraße  (Post  1  K20) 
s.w.  hinauf  nach  dem  (1  St.)  schön  gelegenen  Dorf  Mönichkirchen  (980ni ; 
Gasth.:  Windbichler);  weiter  n.w.  (WM.  rot)  über  das  (I1/2  St.)  bewirt- 
schaftete Hallerhaus  (1308m)  und  den  Nieäern  Wechsel  (1668m)  in  2  St.  auf 
den  Wechsel  (1938m;  Wetterkoglerhütte  mit  Wirtsch.),  mit  weiter  Rund- 
sicht. —  Die  Bahn  führt  durch  den  2459m  langen  Hartbergtunnel  (674m) 
und  senkt  sich  dann  nach  (62km)  Friedberg  (S.  250). 

Von  Wiener-Neustadt  nach  Meidling  s.  S.  110;  —  nach  Schloß  Forchlen- 
stein  und  Ödenburg  s.  S.  512. 

Die  Schneebergbahn  führt  von  Wiener-Neustadt  (beson- 
derer Bahnhof ,  vgl.  S.  119)  westl.  durch  das  Steinfeld  (S.  118)  nach 
(55km)  Fischau,  wo  sie  sich  mit  der  von  Sollenau  kommenden  ver- 
einigt; weiter  s.  S.  117. 

c.   Zu  Fuß  von  Payerbach. 

Für  Fußgänger  führt  der  kürzeste  und  lohnendste  Weg  von 
Payerbach  (Station  der  Semmeringbahn,  S.  123)  in  ö1/^  St.  auf  den 
Schneeberg  (F.  10  K).  Vom  Bahnhof  r.  unter  der  Bahnüberführung 
her,  dann  r.  steil  aufwärts  zum  (Y4  St.)  Schneedörfl ,  durch  Wald 
(rote  WM.)  in  die  (^2  St.)  Eng,  zwischen  Schnalzwand  und  Sau- 
rüssel, auf  dem  Mariensteig  und  dem  Zitaweg  hinan  zum  (IV4  8t.) 
Lakaboden  (1131m;  Sommer- Whs.).  Nun  1.  über  die  Alpelleiten 
und  den  (1  St.)  Krummbachsattel  (1310m)  zum  (20  Min.)  Baum- 
gartnerhaus  (1438m  ;  gutes  Gasth.,  auch  im  Winter  offen,  70  Betten 
zu  4  K),  auf  steiler  Halde  an  der  S. -Abdachung  des  Schneebergs. 


HÖLLENTAL.     K.S.  117,232.— 3.  R.   121 

Von  hier  auf  dem  Fischersteig  (grüne  WM.)  über  die  Kühplacke, 
um  die  Kuppe  des  Waxriegels  1.  herum  (Schneeberghotel  bleibt  r.) 
in  11/4-11/2  St.  zum  Damböckhaus  am  Ochsenboden  (1806m ;  im 
Sommer  Erfr.) ;  dann  entweder  r.  (grüne  WM.)  zum  (1  St.)  Kaiser- 
stein,  oder  1.  (gelbe  WM.)  zum  (1  St.)  Klosterwappen  (S.  118). 

4.  Das  Höllental.    Die  Eaxalpe. 

Das  von  der  Schwärzet  durchflossene  *Höllental  scheidet  den  Schnee- 
berg  (S.  116)  n.ö.  von  der  Raxalpe  s.w.  Die  *B,axalpe  (2008m),  nach  dem 
Schneeberg  der  höchste  Berg  in  Nieder -Österreich,  ist  ein  nach  allen 
Seiten  schroff  abfallendes  Kalksteinplateau,  mit  zahlreichen  Kuppen  und 
Kesseln  und  interessanter  Flora.  Die  höchste  Erhebung  ist  die  schon  in 
Steiermark  gelegene  Heukuppe  (2008m),  an  der  SW.-Seite  •,  in  der  Mitte  des 
Plateaus  die  Scheibwaldhöhe  (L944m);  östl.  gegen  das  Höllental  der  Grün- 
schacher mit  der  Preiner  Wand  und  dem  Jakobskogel. 

a.  Das  Höllental. 

Post  von  Payerbach-Bahnhof  über  (2km)  Reichenau,  (6km)  Hirschwang, 
(17km)  Singerin  nach  (23km)  Schwarzau,  2mal  tägl.  in  4  St.  für  2  £"40;  bis 
zur  Singerin  in  3l/2  St.  für  2  K.  —  Von  Payerbach  nach  Reichenau  Einsp.  2, 
Zweisp.  3  K,  Omn.  60 h;  Zweisp.  bis  zur  Singerin  und  zurück  14  K. 

Payerbach  (494m),  Station  der  Semmeringbahn,  s.  S.  123.  — 
Die  Straße  in  das  Höllental  führt  westl.  durch  das  Tal  der  Schwarza 
nach  (2km)  Reichenau  (485m) ,  einer  beliebten  Sommerfrische  in 
geschützter  Lage,  mit  4400  Einw.,  vielen  Villen,  Logierhäusern  und 
hübschem  Park.  Gasth. :  *H.  Fischer,  mit  Garten,  Z.  3-6,  M.  4,  P. 
von  10  K  an;  *H.  Talhof,  20  Min.  höher  nördl.,  Z.  2-5  K,  halbwegs 
die  Kuranstalt  Rudolfsbad,  P.  von  18  K  an ;  Anker ;  Kraft.  Auf  den 
Grünschacher  s.  S.  122. 

Die  Straße  führt  weiter  an  dem  Park  des  kaiserl.  Schlosses  Wart- 
holz und  dem  Schloß  Hinterleiten,  einer  Stiftung  des  Frhrn.  v.  Roth- 
schild für  invalide  Offiziere,  vorbei.  L.  mündet  das  Preiner  Tal  (nach 
Edlach-Prein  s.  R.  4b).  —  6km  Hirschwang  (494m;  Gasth.:  Fink). 
Gleich  oberhalb  treten  die  Felswände  dicht  zusammen;  das  *Höllen- 
tal  beginnt.  Die  Straße  überschreitet  viermal  die  Schwarza.  —  10km 
Kaiserbrunn  (537m;  Gasth.),  mit  dem  Wasserbehälter  des  Kaiser- 
brunnens ,  der  stärksten  Quelle  der  älteren  Wiener  Hochquellen- 
leitung. Die  nun  folgende  Strecke  des  Tals  ist  besonders  malerisch. 
Zweimal  über  die  Schwarza  zum  (12km)  Touristenheim  Weichtal 
(542m).  —  1/4  St.  weiter  zeigt  1.  ein  Handweiser  in  das  *Große 
Höllental,  ein  großartiges  Kesseltal,  von  den  Felsmauern  der  Los- 
wand (1.)  und  des  Kloben  (r.)  eingeschlossen,  im  Hintergrund  1.  der 
Losbühel  (häufig  Gemsen  zu  sehen).  Guter  Überblick  bei  dem  großen 
Stein  auf  der  Wiese,  10  Min.  vom  Eingang. 

Die  Straße  führt  weiter  zum  (17km)  Gasthaus  zur  Singerin  (576m ; 
30  Z.  von  1  -RT60  an),  an  der  Mündung  des  Naßbachs  in  die  Schwarza 
malerisch  gelegen. 

Von  der  Singerin  Poststraße  über  die  Voismaut,  an  der  Mündung  des 
Voisbaches,  nach  (6km)  Schwarzau  im  Gebirge  (618m 5  Gasth.:  Singer).  — 
Von  der  Voismaut  Poststraße  n.ö.  nach  (20km)  Gutenstein  (S.  118). 


122   R.4.  —  KS.  117,232.     RAXALPE. 

Von  der  Singerin  nach  Kapellen,  5V2  St.,  lohnend.  Fahrstraße 
w.  durch  das  malerische  Naßtal  zum  (V2  St.)  Reithof  (613m  ;*  Whs.)  und 
(V4  St.)  Oberhof  (618m ;  Gasth.:  Oberhuf);  dann  in  engem  Tal  nach  (50  Min.) 
Naßwald  (710m;  Gasth.:  Wallner),  einer  weit  zerstreuten,  evangelischen 
Holzknechtsiedelung.  %  St.  weiter  südl.  im  Reißtal  das  Binder-Whs. 
(854m),  in  prächtiger  Lage.  Durch  schönen  Wald  steil  hinan  in  1  St.  zum 
Naßkanim  (1206m),  Sattel  zwischen  Raxalpe  und  Schneealpe,  und  hinab 
über  Altenberg  nach  (2  St.)  Kapellen  (S.  232). 

b.  Die  Raxalpe. 

Post  von  Payerbach  über  (2km)  Reichenau  und  (5km)  Edlach  nach 
(10km)  Prein,  3mal  tägl.  in  li/2  St.  für  1  K20.  Einsp.  6,  Zweisp.  8  K,  Hotel- 
omnibus 1 K  40.  —  Ausführliche  Angaben  über  die  Raxalpe  s.  Baedekers 
Südbayern  etc. 

Von  Payerbach  auf  die  Heukuppe,  53/4  St.  —  Von 
Payerbach ,  Station  der  Semmeringbahn  (S.  123) ,  Fahrstraße  durch 
das  Schwarzatal  bis  Wartholz  s.  S.  121.  Unsere  Straße  zweigt  hier 
s.w.  ab  ins  Preiner  Tal  nach  (5km)  Edlach  (580m ;  Gasth. :  *Ed- 
lacher  Hof,  Z.  3-  5,  P.  9-11  K;  H.  Rax),  Sommerfrische  mit  700  Einw. 
Fahrstraße  südl.  nach  dem  (3  St.)  Semmeringhotel  (S.  124).  —  Weiter 
nach  (10km)  Prein  (669m;  Gasth.:  Kaiserhof;  H.  Preinerwand, 
am  oberen  Ende  des  Orts ;  Eggt),  Sommerfrische  in  waldiger  Um- 
gebung, am  Fuß  der  Raxalpe.  —  Nun  nach  dem  (I1/4  St.)  Preiner 
Oscheid  (1070m;  5  Min.  vorher  Gasth.) ;  hier  r.  auf  fahrbarem  Wege 
(WM.  rot)  in  den  Siebenbrunngrdben  bis  zur  (1  St.)  Halterhütte 
(1317m),  dann  den  bequemen  Schlangenweg  hinan  zum  (1  St.)  Erz- 
herzog-Karl-Ludwig-Haus (1803m;  gutes  Gasth.),  mit  schöner 
Aussicht.  Weiter  über  Grasboden  an  der  Lackenhof 'erhütte  (1935m) 
vorbei  auf  die  (3/j  St.)  Heukuppe  (2008m),  den  höchsten  Gipfel  der 
Raxalpe,  mit  weiter  herrlicher  Aussicht. 

Von  Reichenauaufden  Grünschacher,  5  St.  —  Reichenau 
s.  S.  121.  Im  Schwarzatal  bis  zur  (20  Min.)  Abzweigung  der  Straße 
ins  Preiner  Tal  (S.  121) ,  jenseit  der  Brücke  r.  bergan  (rote  WM.) 
zum  (1  St.)  Knappendorf  (823m ;  Gasth.:  Knappenhof),  dann  auf 
dem  rot  bez.  „Törlweg"  in  Windungen  hinan  durch  das  Törl  zum 
(2^2  S*0  schön  gelegenen  Erzherzog-Otto-Schutzhaus  (1715m;  gutes 
Gasth.),  auf  dem  Grünschacher.  5  Min.  unterhalb  eine  Aussichts- 
warte mit  hübschem  Talblick.  Vom  Ottohaus  gelangt  man  in  ^4  St. 
auf  den  Jdkobskogel  (1738m),  mit  trigonometrischem  Signal. 

5.  Der  Semmering. 

Der  *Semmering  (980m),  ein  Bergsattel  auf  der  Grenze  zwischen  tfieder- 
üsterreich  und  Steiermark,  80km  südwestl.  von  Wien,  scheidet  das  Tal 
der  Mürz  westl.  von  dem  der  Schwarza  (Höllental)  östlich.  Seit  dem 
xm.  Jahrh.  führte  über  ihn  ein  Saumweg,  der  unter  Kaiser  Karl  VI.  durch 
eine  1728  vollendete  Fahrstraße  ersetzt  wurde,  bis  Anfang  des  xix.  Jahrh. 
neben  der  Brennerstraße  und  der  Straße  über  den  Radtstädter  Tauern  die  ein- 
zige Paßstraße  in  den  östlichen  Alpen.  Eine  neue  Semmeringstraße  wurde 
1841  vollendet,  hat  aber  ihre  frühere  Bedeutung  durch  die  Bahn  verloren. 

Die  Semmeringbahn,  ein  Teil  der  Südbahn  von  Wien  nach  Triest, 
ist  die   erste   große   Gebirgsbahn   und  wurde    1848-54  von   Ghega   erbaut. 


GLOGGNITZ.     K.S.117,232.  —  Ö.B.    123 

Wenn  auch  neuere  Alpenbahnen  der  Semmeringlinie  in  technischer  Be- 
ziehung überlegen  sind,  so  ist  die  Anlage  doch  in  ihrer  Art  bahnbrechend 
gewesen  und  die  Kühnheit  der  Bauten  und  die  prächtigen  landschaftlichen 
Bilder  erregen  noch  immer  Bewunderung.  Ihre  Länge  beträgt  von  Gloggnitz 
bis  Mürzzuschlag  55km;  15  Tunnels  und  16  Viadukte;  Maximalsteigung 
1  :  40.  Oer  höchste  Punkt  der  Linie  (8u7m)  liegt  in  dem  1430m  langen 
Semmering-Tunnel.  —  Fahrzeit  Wien-Semmering  2V4-33  \  St. ;  Schnellzug 
für  12  K  30,  2K  20,  6  K,  Personenzug  für  9  K  40,  1  K  10,  4  K  60.  Nach 
Payerbach  9.20,  6.90,  4.50  oder  7.10,  5.30,  3.50  K.  —  Aussicht  bis  Gloggnitz^ 
r.,  dann  meist  1. 

Südbahn  von  Wien  bis  Wiener  -  Neustadt  (49km)  s.  R.  3  b.  — 
Jenseit  Wiener-Neustadt  r.  der  Schneeberg  (S.  116),  vom  Scheitel 
bis  fast  zum  Fuß  siebtbar;  1.  das  Leithagebirge.  —  63km  (1.)  A7ewn- 
kirchen  (370m;  Gasth.:  Gold.  Birne),  Fabrikort  mit  11900  Einw. 
Zweigbahn  nach  (12km)  Willendorf  (S.  117).  —  68km  Ternitz 
(395m),  mit  Eisenwerk;  70km  (r.)  Pottschach  (406m),  mit  Schloß. 

75km  (1.)  Gloggnitz  (439m;  Gasth.:  Baumgartner,  Z.  von  3  K 
an;  Schwarzer  Adler,  Z.  2-3  K;  Grüner  Baum),  hübscher  Markt 
mit  6200  Einw.,  an  der  Schwarza.  Auf  einem  Hügel  Schloß  Glogg- 
nitz, bis  1803  Benediktiner-Abtei,  jetzt  Pension. 

Vom  Bahnhof  nördl.  steiler  Aufstieg  (rote  WM.)  zur  (3/4  St.)  Heinrichs- 
höhe auf  dem  Silbersberg  (718m),  mit  Gasth.  und  .«chöner  Aussicht.  — 
S.w.  Fahrstraße  (Omnibus  bis  Schlagl  1  K;  Zweisp.  10  K)  an  der  (13/4  St.) 
z.  T.  neu  erbauten  Burg  Wartenstein  (759m)  des  Fürsten  Liechtenstein  vor- 
bei zum  (10  Min.)  Hot.  Schlagl  (gut),  mit  herrlicher  Rundschau;  von  hier 
w.  in  l1/«  St.  nach  Maria- Schutz  (S.  124),  oder  ö.  zum  (10  Min.)  Dorf 
Raach  (804m)  und  auf  blau  bez.  Wege  nach  (l1/«  St.)  Gloggnitz  zurück.  — 
Auf  der  Semmeringstraße  von  Gloggnitz  s.w.  nach  (1  St.)  Weißenbach 
(490m;  Gasth.:  Pohl,  Z.  3-4  .ff,  gut),  Sommerfrische  im  freundlichen  Äuer- 
bachtal,  und  weiter  nach  (1  St.)  Scholtwien  (s.  unten;  Post  von  Gloggnitz 
in  Vi  St.  für  1 E). 

Bei  Gloggnitz  beginnt  die  Semmering-Bahn  (s.  oben).  Die 
Berglokomotive  wird  vorgespannt,  die  Bahn  beginnt  zu  steigen. 
Im  Schwarzatal  1.  die  große  Papierfabrik  Schlöglmühl ;  1,  der 
Sonnwendstein,  im  w.  Hintergrund  die  Raxalpe  (S.  122). 

82km  Payerbach  -  Reichenau  (494m;  Bahnrestaur.  §■  Villen 
Kampitsch,  Z.  2-4  K;  Payerbacher  Hof,  Z.  3-4  K;  Hüttl,  Z.  2-3  K), 
Sommerfrische  mit  vielen  Villen.  Tfach  Reichenau  und  dem  Höllen- 
tal s,  R.  4a;  auf  den  Schneeberg  s.  R.  3c;  auf  die  Raxalpe  s.  R.  4b. 

Die  Bahn  überschreitet  auf  einem  227m  1.,  25m  h.  Viadukt  in 
dreizehn  Bogen  die  Schwarza  und  führt  in  starker  Steigung  (1 :  40) 
an  der  südl.  Talwand  aufwärts.  86km  HS.  Küb  (560m ;  *H.  Kastell 
Küb,  70  Z.  zu  3-5JT).  Zwei  Tunnels  und  drei  Viadukte.  —  91km 
HS.  Eichberg  (610m).  L.  weiter  Blick  über  die  Ebene ;  unten,  171m 
tiefer,  Gloggnitz.  Nun  um  den  Gotschakogel,  durch  drei  Tunnels 
nach  (97km)  Stat.  Klamm- Schottwien  (700m;  Gasth.  Deininger). 
Nahebei  auf  hoher  Felswand  die  Halbruine  Klamm. 

Fußweg  vom  Bahnhof  s.w.  hinab  nach  (15  Min.)  Schottwien  (546m; 
Gasth. :  Zum  Tovritten,  Z.  2-3  K;  Drei  Lerchen;  Post),  Sommerfrische  am 
Fuß  des  Semmering  (nach  Maria-Schutz  s.  S.  124). 

Hinter  dem  nächsten  Tunnel  1.  Rückblick  auf  Burg  Klamm; 
weiterhin  hübscher  Blick  in  den  tief  eingeschnittenen  Adlitz- 


124   R.5.  —  K.S.117.      SEMMERING. 

graben;  dann  durch  drei,  mit  Lichtöffnnngen*  versehene  nnd  durch 
Galerien  verbundene  Tunnels  (zusammen  688m  lang")  an  der  senk- 
rechten Weinzettelwand  entlang.  —  104km  Breitenstein  (792m). 
Wieder  zwei  Tunnels;  dann  auf  einem  184m  1.,  46m  h.  Viadukt 
über  die  Kalte  Rinne.  Die  Bahn  steigt  in  großer  Kehre  (hübscher 
Rückblick,  1.  die  Raxalpe)  und  erreicht  den  letzten  großem  Via- 
dukt (151m  1.,  24m  h.)  über  den  Untern  Adlitzgraben.  Nochmals 
zwei  Tunnels.    111km  HS.  Wolfsbergkogel  (883m).    Tunnel. 

112km  Semmering  (Karte  s.  S.  119).  —  Gasthöfe  (Zimmervoraus- 
bestellang  ratsam  :  alle  auch  im  Winter  geöffnet) :  *Sü  dbahnh  otel  Sem- 
mering (994m),  300  Z.  zu  5-10.  F.  1.20,  M.  4-6,  P.  13-1<*  K,  20  Min.  nördl. 
vom  Bahnhof  (Omn.  80  A),  in  aussichtsreicher  Lage  am  Abhang  des  Kartner- 
kogels;  etwas  tiefer  die  zum  Hotel  gehörigen  Best.  Wolfsbergko'tel  und  P*nt. 
Alpenheim;  °Hot.  Panh ans  (1025m),  400  Z.  zu  5-12,  F.  1,  M.  5-6  K,  20 Min. 
westl.  vom  Bahnhof,  an  der  Hochstraße  in  schöner  Lage,  mit  Bädern  und 
Cafe  (Konzerte);  *Hot.  Erzherzog  Johann  (Dependance  des  H.  Pan- 
hans),  130  Z.  zu  5-10,  M.  5-6,  P.  13-18  iT  auf  der  Paßhöhe  (980m);  Palace- 
Hotel,  bei  der  Emm<höhe,  neu,  70  Z.  von  6  K  an,  F.  1.50.  M.  5.  A.  4, 
P.  von  ii  K  an;  Hot  Wallner,  "üdbabnlmtelstraße.  neu.  52  Z.  zu  3-7, 
M  3,  P.  von  9JT8ii;  H.  Stefanie,  direkt  beim  Bahnhof,  "0  Z.  zu  3-6, 
M.  4,  P.  9-12iT.  gut  5  H.-P.  Einsiedelei,  nördl.  vom  Hot.  Erzherzog  Johann, 
mit  Cafe"-Restaur.  —  "Kurhaus  Semmering,  3  Min.  von  der  HS.  Wolfsberg- 
kogel, 120  Z.,  P.  von  22  K  an;  Dr.  VöcseVs  Sanatorium,  östl.  vom  Bahnhof, 
40  Z.,  P.  von  16  K  50  an. 

Der  Semmering  (895-980m),  mit  zahlreichen  Villen,  rings  von 
fichtenbestandenen  Bergen  umgeben,  ist  ein  beliebtes  Ausflugs- 
gebiet  der  Wiener  und  wird  auch  als  Sommerfrische  und  Winter- 
sportplatz viel  besucht.  Beim  Bahnhof  r.  ein  Reliefbildnis  des  Er- 
bauers der  Bahn,  Karl  v.  Ghe?a  (S.  122).  Hübsche  Spaziergänge 
(überall  WM.):  zur  Meierei  (auch  Z. ;  vom  Südbahnhotel  direkt 
25  Min.  auf  grün  MW.,  auf  dem  schattigen  Wasserleitungsweg 
40  Min.);  auf  den  Doppelreiterlcogel  (V4  St.  vom  Südbahnhotel;  rote 
WM.),  mit  Aussicht  auf  die  Semmeringbahn  bis  Payerbach;  vom 
Hot.  Panhans  auf  grün.  MW.  (55  Min.)  oder  vom  Südbahnhotel  auf 
rot  MW.  (li/9  St  )  ü^er  den  Kartnerkogel  (1 183m)  auf  den  Pivken- 
fcopeZ(129im),mit  offener  Hütte  und  lohnender  Aussicht;  zur  (2^  Min. 
vom  Bahnhof)  Paßhöhe  (980m),  beim  Hot.  Erzherzog  Johann,  mit 
Denkmal  für  Kaiser  Karl  VI.  (S.  122),  10  Min.  östl.  (WM.  rot)  die 
Emmahöhe,  mit  schöner  Aussicht. 

Der  "Sonnwendstein  oder  Göstritz  (1523m),  P/i  St.  ö.  vom  Hot.  Erz- 
herzog Johann,  bietet  eine  weite,  malerische  Rundsicht,  im  Vordergründe 
tief  unten  die  ganze  Semmeringbahn.  6  Min.  südl.  unter  dem  Gipfel  das 
Friedr.-Shüler- Alpenhaus  (1453m;  Gasth.,  gut).  Der  grün  bez.  ..Fischer- 
steig" führt  vom  ^onnwendstein  n.  steil  hin  b  nach  (lJ/4  St.)  Maria-Schutz 
(75m;  Gasth.:  H.  Btllevue,  Z.  2-3,  P.  7-10  K\  Auerhah\  Wallfahrtsort  in 
reizender  Lage,  wohin  auoh  Post  vom  Bahnhof  Semmering  in  3/i  St.  für  1  K 
(Einsp.  5,  Zweisp.  8  £)•  Von  Maria-Schutz  nördl.  (WM  grün)  nach  (1/2  St.) 
Schottwien  (S.  123)  und  von  da  ö.  auf  der  Semmeringstraße  nach  (1>  2  St.) 
Gloggnitz  (S.  123). 

Vom  Semmering  Fahrstraße  nach  Edlach  (S.  122).  —  Südbahn  nach 
Graz  (Triest)  s.  R.  32. 


125 


II.  Nieder-  und  Ober-Österreich. 
Das  Salzkammergut.    Salzburg. 

NB.    Ausführlichere  Angaben  enthält  Baedeker*  Südbayern,    Tirol  und 
Salzburg,  Ober-  u.  Niederösterreich,  Steiermark,  Kärnten  und  Krain. 


Route  Seite 

6.  Von  Wien  nach  Linz  (Salzburg) 126 

a.  Über  St.  Polten 126 

Von  St.  Polten  nach  Leobersdorf ;  nach  Tulln.  Von  Pöch- 
larn  nach  Waidhofen  127.  —  Von  St.  Valentin  nach  Klein- 
Reifling  128.  —  Von  Garsten  nach  Klaus  129. 

b.  Über  Krems 130 

7.  Linz 131 

Von  Urfahr  nach  Aigen-Schlägl  133. 

8.  Die  Donau  von  Passau  bis  Wien 134 

a.  Von  Passau  nach  LiDz 134 

b.  Von  Linz  nach  Wien.    Die  Wachau  .    .    .    .    .    .    .136 

9.  Von  Wien  nach  Mariazell 142 

Von  Mariazeil  nach  Groß-Reifling  oder  Hieflau  143. 

10.  Von  Linz  nach  Selztal.   Pyhrnbahn 143 

Bad  Hall  143. 

11.  Von  Linz  nach  Salzburg 144 

Von  Wels  nach  Passau  •,  nach  Simbach;  nach  Aschach-, 
nach  Grünau  145.  —  Von  Attnang  nach  Schärding.  Von 
Vöcklabruck  nach  Unterach.    Tannberg.   Mattsee  146. 

12.  Salzburg  und  Umgebung 147 

Aigen.  St.  Jakob.  Hellbrunn.  Leopoldskron.  Maria-Piain. 
Untersberg  153. 

13.  Von  Salzburg  nach  Ischl.    Abersee.    Schafberg  .    .    .153 

Von  St.  Lorenz  nach  See  am  Mondsee.  Von  St.  Gilgen  auf 
den  Schafberg;  nach  Salzburg  154. 

14.  Gmunden.   Ischl.   Hallstatt.   Aussee 156 

Von  Hallstatt  nach  den  Gosauseen.  Von  Gosau  über  die 
Zwieselalp  nach  Abtenau  161. 

15.  Von  Salzburg  nach  Berchtesgaden.    Königssee    .    .    .  163 

a.  Von  Salzburg  über  Reichenhall  nach  Berchtesgaden  163 

b.  Von  Salzburg  über  St.  Leonbard  nach  Berchtesgaden  164 
Watzmann.    Von  BercLtesgaden  nach  Saalfelden  167/8. 

16.  Von  Wien  nach  Zell  am  See  (Innsbruck) 1G8 

a.  Über  Amstetten  und  Selztal 168 

Von  Radstadt  nach  Mauterndorf.     Liechtenstein  -  Klamm 

170.  —  Kitzlochklamm.  Rauris.  Fuscher  Tal  171.  —  Zeller 
See.     Schmittenhöhe.    Kapruner  Tal  172. 

b.  Über  Linz  und  Salzburg 172 

Gollinger  Wasserfall.     Salzach-Öfen  173. 

17.  Von  Zell  am  See  nach  Krimml.    Ober-Pinzgau  .    .    .   173 

Ober-Sulzbachtal.    Von  Krimml  nach  Käsern  174. 

18.  Von  Salzburg  nach  Gastein  (Villach,  Triest)  ....  175 

Ba?dekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  9 


126 

6.  Von  Wien  nach  Linz  (Salzburg). 

a.  Über  St.  Polten. 

189km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  3V4-33/4  St.  für  22.60,  13.80,  8.80  Z; 
Personenzug  in  5V2-7  St.  für  17.20,  10.50,  6.70  5";  außerdem  Orient-Expreß 
in  3  St.  (Wien-Salzburg  in  51/2  St.  für  45  .fi"  50,  Wien -Paris  in  21  St.  für 
192  fr.  90)  und  Ostende-Expreß  (Wien-Brüssel  in  20  St.  für  163  fr.  65,  Wien- 
London  über  Ostende  in  29  St.  für  212  fr.).  Kanadischer  Aussichtawagen 
Wien -Linz  (Innsbruck)  für  5  K.  —  Für  die  Talfahrt  (Linz -Wien)  ist 
das  Dampf boot  vorzuziehen;  vgl.  B,.  8b. 

Wien  s.  S.  3 ;  Abfahrt  vom  "Westbahnhof .  Bald  nach  der  Aus- 
fahrt 1.  Schönbrunn  (S.  98).  —  3km  Penzing  (S.  100);  südl.  Hietzing. 
Die  Bahn  tritt  in  den  "Wiener  Wald  (S.  106)  —  5km  Baumgarten. 
R.  die  Niederösterr.  Landes-Heil-  nnd  Pflegeanstalt  Steinhof  (S.  109) ; 
1.  die  erzbischöfl.  Sommerresidenz  Ober-St.  Veit,  mit  Altarwerk  aus 
A.  Dürer's  Werkstatt.  —  Jenseit  (6km)  Hütteldorf-Hacking  (214m) 
1.  der  Lainz er  Tiergarten  (S.  100;  auf  die  Sophien-Alpe  s.  S.  109). 
L.  bleibt  Mariabrunn,  mit  Wallfahrtskirehe.  —  10km  Hadersdorf- 
Weidlingau  (230m). 

Nahebei  nördl.  (grüne  WM.)  Hadersdorf,  mit  Schloß  des  Frhrn.  von 
Laudon ;  im  Park  liegt  Feldmarschall  Laudon  begraben  (+  1790;  Sarkophag 
mit  trauerndem  Krieger,  von  Fr.  Zauner).  Weiter  im  schönen  Mauerbach- 
tal nach  (3/4  St.)  Vorder- Hainbach,  von  wo  man  r.  durch  ein  enges  Waldtal 
nach  (20  Min.)  Hinter-Hainbach  (Gasth.)  gelangt  (Aufstieg  zur  Sophien- Alpe, 
3/«  St.,  s.  S.  109).  l/i  St.  jenseit  Vorder-Hainbach  zweigt  r.  ein  andres 
Seitental  ab  (grüne  WM.),  in  dem  das  reizende  Dörfchen  Steinbach  liegt. 
Im  Haupttal  folgt  V2  St.  weiter  das  ehem.  Kartäuserkloster  Mauerbach, 
1313  von  Friedrich  dem  Schönen  gestiftet,  im  xviii.  Jahrh.  umgestaltet, 
jetzt  Filiale  des  Wiener  Versorgungshauses.  Von  hier  auf  gutem  Wege 
(gelbe  WM.)  in  ll/2  St.  auf  den  'Tulbinger  Kogel  (495m),  mit  Aussichts- 
warte und  Whs. ;  von  da  Abstieg  über  Tulbing  nach  (2l/4  St.)  Tulln  (S.  141). 

12km  Purkersdorf  (243m;  Gasth.:  Gold.  Hirsch  bei  Senefelder). 
Lohnender  Ausflug  n.w.  (grüne  WM.)  auf  den  (2  St.)  Troppberg 
(540m) ;  weite  Aussicht  vom  Aussichtsturm.  —  Bei  (20km)  Tullner- 
bach-  Preßbaum  (317m)  1.  das  große  Staubecken  der  Wien  talwasser- 
leitung.  —  25km  Rekawinkl  (361m;  Bahnhofshot.),  Sommerfrische. 
Vom  Bahnhof  südl.  (blaue  WM.)  zur  (li/4  St.)  Wienerwaldwarte 
auf  dem  Jochgrabenberg  (646m),  mit  weiter  Rundsicht  (von  hier  s.w. 
über  Hochstraß  auf  den  Schöpft  31/2-4  St.,  s.  S.  127).  —  Die  Bahn 
senkt  sich  durch  zwei  Tunnels  und  über  einen  25m  h.  Viadukt 
nach  (31km)  Eichgraben.  l3/4  St.  w.  der  Kohlreitberg  (514m),  mit 
lohnender  Aussicht  (V2  St.  s.w.  unterhalb  des  Gipfels  das  Gasth.  am 
Haardt).  —  38km  Neulengbach  -  Markt  (261m;  Gasth.  Drei  Huf- 
eisen), mit  1800  Einw.,  auf  einer  Anhöhe  hübsch  gelegen,  darüber 
ein  Liechtenstein'sches  Schloß  (jetzt  Pens.,  von  8  K  an).  1  St.  n.ö. 
der  Buchberg  (464m),  mit  Whs.  und  Aussichtswarte;  n.w.  der  lange 
Rücken  des  Haspelwaldes.  —  39km  Neulengbach  (244m).  —  Hinter 
(55km)  Pottenbrunn  über  die  Traisen. 

61km (I.)  St. Polten  (273m;  Bahnrestaur.,  gut;  Gasth.:  *Gr.-H. 
Pittner  zum  roten  Krebs,  170  Z.  zu  2-5  K,  Hot.  Bahnhof,  beide  am 
Bahnhof),  Bischofssitz  mit  22000  Einw.  und  einer  1030  gegrün- 
deten, Anf.  des  xviii.  Jahrh.  im  Barockstil  umgebauten  Domkirche. 


HAINFELD.     Karte  S.283.— 6.  Route.   127 

Von  St.  Polten  nach  Leobersdor f.  76km,  Staatsbahn  in  3-3V2  St. 

—  Die  Bahn  führt  durch  das  Steinfeld  am  1.  Ufer  der  Traisen  nach  (19km) 
Scheibmühl.  Zweigbahn  über  (7km)  Lilienfeld,  mit  alter  Zisterzienserabtei, 
und  (13km)  Freiland  (s.  unten)  nach  (38km)  Kernhof  (688m;  Gasth.),  von 
wo  Fahrstraße  (Post  im  Sommer,  4  K;  Zweisp  18-20  K)  nach  (29km) 
Mariazell  (S.  I42j.  Von  Freiland  Nebenbahn  nach  (10km)  Türnüz  (461m), 
Markt  und  Sommerfrische,  von  wo  ebenfalls  Fahrstraße  über  (15km)  Anna- 
berg (969m;  bis  hierher  Post)  und  (23km)  Wienerbruck  (S.  142)  nach  (40km) 
Mariazell  (S.  142).  —  Die  Bahn  wendet  sich  ö.  in  das  Tal  der  Gölsen  nach 
(32km)  Hainfeld  (461m;  Gasth.:  Weintraube,  25  Z  zu  2-6  Z;  Kohaut,  am 
Bahnhof).  Markt  mit  4100  Einwohnern.  Hübscher  Ausflug  südl.  über  (1  St.) 
Ramsau  (Gasth.  z.  Touristen)  nach  (1  St.)  Adamtal  (648m;  gutes  Gasth.), 
von  wo  der  Unterberg  (1341m)  in  2l/2-3  St.  leicht  zu  ersteigen  ist;  ferner 
Fahrstraße  (13km,  Post  in  I1/2  St.)  über  (11km)  Salzerbad  nach  Kleinzeil 
(470m;  Gasth.:  z.  Touristen,  Weintraube),  am  nordöstl.  Fuß  der  Reis- 
alpe (1398m  ;  blau  MW.  in  3V2  St. ;  lohnende  Aussicht).  —  Die  Bahn  senkt 
sich  jenseit  (39km)  Gerichtsberg  (567m)  durch  einen  kurzen  Tunnel  in  das 
Tal  der  Triesting.  —  44km  Kaumberg  (492m;  Gasth.  :  Kreuz,  Hirsch),  Markt 
und  Sommerfrische.  —  49km  Altenmarkt- Thenneberg  (Gasth.  z.  Staatsbahn). 

—  51km  Altenmarkt  an  der  Triesting  (406m;  Gasth.  Lamm).  Lohnende 
Ausflüge  s.o.  (rot  MW.)  auf  das  (2'<2  St.)  Hocheck  (1036m),  mit  der  Franziska- 
Warte  und  Schutzhaus;  n.w.  über  (2J/2  St.)  St.  Corona  (579m;  Gasth. 
Heiliger  Brunnen)  auf  den  (1  St.)  Schöpft  (893m),  den  höchsten  Punkt  des 
Wiener  Waldes,  mit  Aussichtswarte  und  Schutzhaus.  —  57km  Weißenbach- 
Neuhaus,  Station  für  den  Markt  Weißenbach  an  der  Triesting  (356m;  Gasth.: 
Weintraube,  Maurer,  Linde),  am  Ausgang  des  Further  Tals.  lJ/4  St.  s.w. 
das  Gasth.  Hönigsberger  (Farthnerwirt),  am  Eingang  des  Steinwandgrabens, 
in  dem  (blaue  WM.)  l'/iSt.  aufwärts  (Omn.  von  Weißenbach  im  Sommer 
tägl.)  die  -Steinuandklamm;  am  Eingang  KohPs  Gasth.  Vom  (20  Min.)  oberen 
Ende  durch  das  Türkenloch,  einen  natürlichen  Felstunnel,  zu  den  (20  Min.) 
Häusern  am  Kreuth  und  hinab  in  1  St.  über  die  hübschen  Mirafälle  nach 
Muckendorf  (S. 118).  — 61kmPö«e»s<cm(328m),  Markt  mit2700 Einwohnern.— 
64km  Berndorf  (314m),  Stadt  mit  700ü  Einw. ;  66km  Berndorf -Fabrik,  Station 
für  die  große  Metallwarenfabrik  von  Arthur  Krupp.  —  73km  Wittmannsdorf 
(S.  118).  —  76km  Leobersdorf  (S.  118). 

Von  St.  Polten  nach  Tulln,  47km,  Eisenbahn  in  2  St.  Die  Bahn 
führt  im  Traisental  abwärts  nach  (10km)  Herzogenburg  (227m),  einem 
schönen,  1112  gegründeten  Augustiner- Chorherrenstift  mit  Sammlungen 
und  reicher  Bibliothek,  wo  sie  sich  teilt:  w.  über  (25km)  Furth-GöUweig 
(S.  140)  nach  (31km)  Krems  (S.  140) ;  ö.  über  (19km)  Traismauer  (S.  141) 
nach  (47km)  Tulln  (S.  141). 

Von  St.  Polten  nach  Mariazell  s.  S.  142. 

69km  Prinzer sdorf(2Q0m),  amder  Pielach ;  1 8/4  St.  t.  am  Dunkel- 
steiner Wald  Ruine  Hohenegg.  —  74km  HS.  Groß-Sirning.  3/4  St. 
n.  die  Halbruine  Osterburg  mit  altem  Palas.  —  79km  Loosdorf; 
1  St.  s.w.  Schloß  Schallaburg,  mit  prächtigem  Renaissancehof  aus 
dem  Ende  des  xvi.  Jahrh.  (die  Arkadengäuge  mit  Terrakottareliefs 
und  -Skulpturen) ;  ^  St.  n.  Schloß  Albrechtsberg.  Die  Bahn  steigt 
bis  zu  dem  292m  1.  Wachberg-Tunnel ;  jenseits  der  schönste  Punkt 
der  ganzen  Fahrt:  85km  Melk  (210m;  S.  138),  überragt  von  dem 
großartigen  Benediktinerstift  (r.).  Die  Bahn  überschreitet  die  Melk 
und  tritt  an  die  Donau;  jenseits  Ruine  Weitenegg  (S.  138),  weiter 
das  viertürmige  Schloß  Artstetten  des  Erzherzogs  Franz  Ferdinand. 

94km  Pöchlarn  (215m;  Bahnrest.;  S.137). 

Von- Pöchlarn  nach  Waidhofen,  117km,  Eisenbahn  in  56  St. 
Die  Bahn  tritt  bei  (5km)  Erlauf  auf  das  1.  Ufer  der  Erlauf.  21km  Purg- 
stall  (294m),  mit  Schloß  des  Grafen  Schaffgotsch.  —  27km  Scheibbs  (332m  5 

9» 


128   R.6.  —  K.S.283.     AMSTETTEN.  Von  Wien 

Gasth. :  Gold.  Kreuz,  Adler,  Rose),  schöngelegener  Markt.  —  38km  Kienberg- 
Qaming  (389m),  wo  die  schmalspurige  Ybbstalbahn  beginnt. 

43km  Gaming  (430m;  Gasth. :  Post,  Z.  2-4  .ff;  Lechner),  mit  Resten 
eines  Kartäuserklosters.  Lohnende  Wanderung  durch  das  wildromantische 
Erlauftal  zum  (6V4  St.)  Lassingfall  |S.  142).  —  Auf  den  Ötscher,  unschwierig 
und  sehr  lohnend  (Post  bis  Lackenhof  tägl.  in  374  St.,  bis  hierher  zu  Fuß 
besser  auf  der  Fahrstraße  von  Lunz  in  2J/2  St.).  Auf  der  Lunzer  Straße 
bis  zur  (1  St.)  Straßenteilung  am  Grubberg  (753m ;  Whs.  Jagersberger),  hier 
1.  ab  nach  (2V4  St.)  Lackenhof  (807m ;  Gasth.  Lei  Fallmanu).  Von  hier  rot 
MW.  (F.  unnötig)  über  den  (iy4  St.)  Riffelsattel  (1284m)  zum  (1/2  St.)  ötscher- 
haus  .(1420m;  Wirtsch.),  dann  östl.  über  den  Kamm  zum  (l'/4  St.)  Gipfel 
des  *Ötscher  (1892m),  mit  prachtvoller  umfassender  Bundsicht. 

64km  Lunz  (586m;  Gasth.:  Qrubmayr,  50  Z.  zu  1.60-3  ÜT),  in  reizender 
Lage  an  der  Ybbs,  Sommerfrische.  20  Min.  ö.  der  2km  lange  Lunzer  See. 
(C08m) ;  unweit  von  seinem  O.-Ende  Schloß  Seehof,  mit  biologischer  Station. 
—  73km  Göstling  (524m ;  Gasth. :  Gold.  Hirsch,  Bahnhofshotel),  schön  ge- 
legene Summerfrische.  Lohnender  Spaziergang  ins  Steinbachtal:  durch  die 
Not  (Klamm)  zum  (IV2  St.)  Meisterhaus  (Whs.).  9km  südl.  von  Göstling 
(Fahrstraße)  liegt  1  assing,  von  wo  in  33'4  St.  das  Hochkar  (1809m)  erstiegen 
wird.  —  112km  Gstadt;  Zweigbahn  nach  (6km)  Ybbsitz  (404m ;  Gasth. :  Hirsch, 
Lamm),  von  wo  man  den  (2l/2  St.)  Prochenberg  (1123m),  mit  Schutzhütte 
und  Aussichtswarte,  besteigt.  —  117km  Waidhofen  (S.  168). 

Über  die  Erlauf;  r.  Marbach  (S.  137),  darüber  Maria-Taferl.  — 
99km  Krumnußbaum ;  fern  am  Donauufer  Persenbeug  (S.  13?)  und 
Ybbs  (S.  137).  —  Vor  (108km)  Ybbs-Kemmelbach  tritt  die  Babn  in 
das  Tal  der  Ybbs.    Straßenbahn  nach  Ybbs  s.  S.  137. 

125km  Amstetten  (275m;  Gasth.:  Hofmanris  Bahnhofshotel  u. 
Restaur.,  Qold.  Adler,  in  beiden  Z.  2-3  K;  Lamm).  Nach  Selztal 
s.  ß.  16  a. 

Die  Bahn  verläßt  die  Ybbs.  145km  St.Peter  (324m).  %  St.  s.o.  das 
Benediktinerstift  Seitenstetten.  —  151km  Haag;  1.  Schloß  Salaberg. 

165km  St.  Valentin  (269m;  Bahnhofhot.  fy  Restaur.),  Knoten- 
punkt für  Budweis  (S.  332)  und  Krems-Wien  (R.  6  b). 


Von  St.  Valentin  nach  Klein-Reifling,  67km,  Eisenbahn  in 
2  St.  —  St.  Valentin  s.  oben.  Die  Bahn  wendet  sich  südl.  und  tritt 
bei  (7km)  Ernsthofen  in  das  Tal  der  Enns. 

20km  (r.)  Steyr.  —  Bahnreslaurant.  —  Ga^th.  :  Stey  rer  Hof,  Stadt- 
platz 3,  32  Z.  zu  1.E0  4  1,  gut;  Goldenes  Schiff.  Grünmarkt;  Roter 
Krebs,  Stadtplaf  z.  —  Cafe"  Landsiedl,  Stadtplatz  22.  —  Rest  ade.  :  Schwechater 
Pierhalle,  bei  der  Pfarrkirche;  Ziffer  Bierhaus,  bei  der  unteren  Ennsbrücke. 
—  Postamt,  Stadtplatz. 

Steyr  [306m),  Stadt  mit  17500  Einw.,  in  hübscher  Umgebung 
an  der  Einmündung  der  Steyr  in  die  Enns,  ist  Mittelpunkt  der  ober- 
österreichischen Eisen-  und  Stahlindustrie.  Die  eigentliche  Stadt, 
mit  alten  malerischen  Häusern  und  winkeligen  Gassen,  liegt  auf 
einer  Landzunge  zwischen  den  beiden  Flüssen.  Vom  Bahnhof  r., 
dann  1.  durch  die  Bahnhofstraße  und  über  die  untere  Ennsbrü<  ke 
zu  dem  (5  Min.)  Platz  „Zwischen  den  Brücken"  auf  der  Spitze  der 
Landzunge  (oberhalb  auf  einem  Felshügel  das  unten  gen.  Schloß), 
dann  1.  durch  die  Enge  Gasse  (Nr.  31  mit  sehenswertem  Hot)  in 
2  Min.  zum  geräumigen  Stadtplatz.  L.,  an  der  O. -Seite  des  Platzes, 


nach  Linz.  STETR.     Karte  S.  283.  —  6.  Route.    129 

das  1765-78  von  Hayberger  im  Rokokostil  erbaute  Rathaus,  mit 
schlankem  Turm.  Beachtenswert  sind  die  Höfe  der  Häuser  Nr.  9, 
12,  14,  29  (Altes  Rathaus),  32  (Gold.  Löwe),  39.  Vom  Südende 
des  Platzes  (geradeaus  der  Grünmarkt  mit  dem  Innerberger  Stadel 
von  1612)  r.  hinauf  durch  die  kurze  Pfarrgasse  zu  der  Pfarrkirche, 
einer  dreischiff  igen  got.  Hallenkirche  (1442-1628),  mit  Glas- 
malereien aus  dem  xvi.  Jahrh.  und,  in  einer  Kapelle  des  nördl. 
Seitenschiffs,  einem  Erztauf becken  von  1569 ;  Aussicht  von  dem 
86m  hohen,  1889  von  Fr.  Schmidt  (S.  26)  erneuten  Turm.  Vor  der 
Kirche  eine  Bronzebüste  des  Komponisten  Ant.  Brückner  (1824-96), 
von  Tilgner  (1898).  Westl.  führt  die  Redtenbacher-Gasse  zur  In- 
dustriehalle, mit  dem  städt.  Museum  (Sonn-  u.  Festt.  9-12  Uhr  20  h, 
sonst  gegen  40  h)  und  einer  Gewerbeausstellung  (Sonn-  u.  Festt. 
9-12  Uhr  frei).  Unweit  nördl.  von  der  Pfarrkirche  der  Franz- Joseph- 
Platz,  mit  einem  Bronzestandbild  Josep/i  WerndVs(j  1889;  s.  unten), 
von  Tilgner  (1894).  "Weiter  nördl.  über  die  Promenade  zu  dem  gräfl. 
Lamberg'schen  Schloß  (6  Min.  von  der  Pfarrkirche),  als  Styraburg 
schon  Ende  des  x.  Jahrh.  erwähnt,  die  jetzigen  Gebäude  aus  dem 
Anf.  des  xvtii.  Jahrhunderts.  —  Von  dem  oben  gen.  Platz  „Zwischen 
den  Brücken"  führt  nördl.  die  Steyrbrücke  zu  der  1679  von  den 
Jesuiten  erbauten  Michaelskirche :  1.  die  Vorstadt  Steyrdorf  mit  den 
großen,  vonWerndl  gegründeten  Werken  der  /.  Österr.  Waffenfabriks- 
Gesellschaft  (auch  Herstellung  von  Fahrrädern  und  Setzmaschinen) ; 
r.  die  Schlüsselhofgasse,  an  der  aufwärts  das  (1.)  1908 von  M.Blümel- 
huber  gegründete  Meister atelier  für  Stahlschnitt. 

Hübsche  Aussicht  auf  Stadt  und  Umgebung  vom  Tabor  (V4  St.  nördl. 
vom  Stadtplatz),  vom  Bachsberg  (1/2  St.  n.w.)  und  von  der  Hohen  Ennsleithe 
P/2  St.  s.).  —  l3/4  St.  s.o.  der  Damberg  (811m),  mit  prächtiger  Rundschau 
von  der  Warte  O/2  St.  unterhalb  das  Schoiber-Whs.j. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Enns.  23km  (1.)  Garsten,  mit  Straf- 
anstalt in  der  ehem.  Benediktinerabtei,  die  Kirche  1685  erbaut. 

Von  Garsten  nach  Klaus  40km,  Eisenbahn  in  2x/2  St.  durch  das 
hübsche  gewerbreiche  Steyrtal.  —  3km  Steyrdorf  (s.  oben).  —  7km  Pergern. 
Zweigbahn  in  1  St.  nach  (16km)  Bad  Hall  (S.  143).  —  11km  Letten.  Die 
Bahn  tritt  in  das  Gebirge.  —  29km  Leonstein  (403m  •,  Gasth.  Linde),  Sommer- 
frische mit  gräfl.  Sallburg'schem  Schloß  und  Park.  —  31km  Mölln.  V2  St.  ö. 
das  reizend  gelegene  Dorf  d.  N.,  an  der  Mündung  der  Krummen  Steyrling. — 
32km  Sensenwerk  Agonitz  (422m).  —  40km  Klaus  (S.  144). 

Weiter  stets  dicht  am  1.  Ufer  der  Enns.  —  42km  Losenstein,  mit 
Burgruine.  —  Jenseit  (55km)  Großraming  durch  einen  Tunnel.  — 
64km  Kastenreith,  an  der  Mündung  des  Gaflenzbachs  in  die  Enns.  — 
67km  Klein-Reißng  (S.  168). 


Die  Bah  n  nach  Linz  überschreitet  die  7?nns,Grenzfluß  zwischen 
Nieder-  und  Ober-Österreich.  —  171km  (1.)  Enns (252m  ;  Gasth.: 
Gold.  Ochs,  Z.  2-3  K,  gut;  Krone),  altes  (Stadtrecht  seit  1212), 
malerisch  gelegenes  Städtchen  mit  4450  Einw.  und  dem  gräfl. 
Fürstenberg'schen  Schloß  Ennsegg.     Am  Stadtplatz   ein  Museum 


130   R.6.—  K.S.283.    HADERSDORF. 

mit  römischen  Altertümern   (tägl.  8-12,  2-5  Uhr,  20/f);  in  der 
Mitte  des  Platzes  der  65m  h.  Stadtturm  (Aussicht),  von  1565. 

Unweit  s.  des  Bahnhofs  liegt  8t.  Lorenz,  das  röm.  Laureacum,  mit  alter 
got.  Kirche.  5km  ö.  von  Enns  Albing,  auf  der  Stelle  eines  röm.  Legionslagers. 

177km  Asten-St.  Florian  (250m). 

1  St.  s.w.  das  Augustiner-Chorherrenstift  St.  Florian,  eines  der  ältesten 
Österreichs,  das  jetzige  große  Gebäude  aus  dem  Anfang  de»  xviii.  Jahrh. 
nach  Plänen  Garlone's  und  Prandauer's,  die  niedrige  Krypta  aus  dem 
xiii.  Jahrh.;  Bibliothek  (über  100000  Bände)  mit  vielen  Handschriften 
und  Inkunabeln.  Großer  Marmorsaal;  im  zweiten  Stock  die  Kaiserzimmer 
mit  prunkvoller  Barockausstattung. 

Yor  (183km)  Kleinmünchen  über  die  Traun.  —  189km  (r.) 
Linz  (Bahnrest.),  s.  S.  131. 

b.  Über  Krems. 

216km.  Personenzug  in  8l/2  St.  für  20.40,  13.10,  8.50  K  (bis  Krems 
Schnellzug  in  H/2  St.  für  9.50,  5.80,  3.70  K).  L.  sitzen.  Vgl.  die  Karten 
bei  B.  8.  —  Dampfboot  s.  R.  8. 

Wien  s.  S.  3;  Abfahrt  vom  Franz-Josefs-Bahnhof  (S.  3).  Bis 
(44km)  Absdorf-Hippersdorf  s.  S.  334.  Unsere  Bahn  wendet  sich 
westlich.  —  61km  Wagram- Grafenegg.  V2  St.  w.  das  Mitte  des 
xix.  Jahrh.  in  englischer  Gotik  umgebaute  Schloß  Grafenegg,  Fidei 
kommiß  der  Grafen  Breuner,  mit  wertvollen  Sammlungen  und 
schönem  Park.  —  67km  Hadersdorf.  Zweigbahn  n.  nach  (45km) 
Sigmundsherberg  (S.  333). 

76km  (r.)  Krems  (Bahnrest.),  s.  S.  140.  Die  Bahn  tritt  in  die 
Wachau  (S.  138)  und  folgt  dem  1.  Donauufer  bis  jenseit  Grein  (s. 
unten) ;  1.  der  Strom.  Zwei  Tunnels.  —  80km  Stein- Mautern,  Station 
für  Mautern  auf  dem  r.  Donauufer  (S.  140).  —  83km  Dürnstein- 
Oberloiben  (S.  139;  Bahnhof  an  der  S. -Seite  von  Dürnstein).  R. 
das  Denkmal  für  1805  und  die  Burgruine.  —  Tunnel.  Schöner  Rück- 
blick auf  Dürnstein.  89km  (r.)  Weißenkirchen  (S.  139).  —  95km 
Spitz  (S.  139).  Blick  auf  Ruine  Hinterhaus.  —  Jenseit  (97km) 
Schwallenbach  (S.  139)  1.  Aussicht  auf  Ruine  Aggstein  (S.  138).  — 
103km  (1.)  Aggsbach  (S.  138).  —  108km  Grimsing ;  1.  Schloß  Schön- 
bichel  (S.  138).  —  111km  Emmersdorf  (S.  138).  —  112km  Melk, 
Station  für  Melk  am  r.  Donauufer  (S.  138). 

Die  Bahn  verläßt  die  Wachau.  —  Tunnel.  115km  Weitenegg 
(S.  138).  —  117km  Lehen-Ebersdorf  (S.  137).  —  120km  (1.)  Klein- 
Pöchlarn  (S.  137),  Station  für  Pöchlam  am  r.  Donauufer  (S.  137, 
127).  —  125km  Marbach-Maria-Taferl  (S.  137).  —  131km  Fersen- 
beug  (S.  137).  Gegenüber,  am  r.  Donauufer,  Ybbs  (S.  137).—  137km 
Weins-Isperdorf{ß.  137).  —  145km  Sarmingstein  (S.  137).  —  147km 
St.  Nikola-Struden  (S.  137).  —  L.  im  Fluß  das  Wörth  (S.  137).  — 
154km  (1.)  Grein,  s.  S.  137.  —  159km  Dornach. 

Die  Bahn  verläßt  die  Donau  und  wendet  sich  westlich.  —  161km 
Saxen.  V2  St.  n.  die  Klammer-Schlucht-,  V2  St.  weiter  die  wieder- 
hergestellte Burg  Klamm  des  Grafen  Clam- Martinitz  (xii.-xvi. 
Jahrh.).  —  164km  (1.)  Baumgartenberg,  mit  einem  1141  gegrün- 


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Z.JtaßimLS  .  .  B.3 

Z.Iandhaus  D.3 

k.TostriLTelegraphenamt         D.T5 .  3 
5.  Statthalter et  D-3 

Bircluen.: 

6.  Ehem.Domkirche 

7 .  Stadt-Pfarrkirche 
&.Mscho fliehe  Residenz  . 
9.  Domherrerihof .  .  .  . 

l&.JLmdelsakadame,.   . 

ILZandesoericht, 

12 .  Bürger-it.  Gewerbeschule 

t^"H  13.<^m7wzsüun. 

Ä£^\   üSlr^>k«<§ori4. OberJteaZschide 

15.  Stifterdenkmal 


-5p1  s  !>litiseuni~  ^ 


.EKsatefhiiL-S' 
Kloster        ^ 


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Seminar      ,&   ffi 


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D.3. 
D.3. 

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DE  .4. 
E.3. 
E.5. 
JD.3. 
D.4. 
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.  -E.3. 
eZektr.  Strassenbahn. 


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Eierzie  r 
Platz 


Geograph,  Anst.v/Wagner  &Debes  .lerpzig 


LINZ.  7.  Route.    131 

deten  Kloster,  jetzt  geistl.  Erzieh ungsanstalt;  die  ursprünglich 
roman.  Kirche,  mit  spätgot.  Yorhalle,  wurde  1684  im  Barockstil 
teilweise  verändert.  —  180km  (r.)  Schu-ertberg,  Markt  mit  großer 
Wasserburg  (xiit.-xvii.  Jahrh.).  —  184km  Mauthausen  (S.  136). — 
Die  Bahn  überschreitet  die  Donau.  191km  St.  Valentin  (S.  128), 
Weiter  nach  (216km)  Lim  s.  S.  129/130. 


7.  Linz. 

Bahkhöpe:  Staatsbahn  (PI.  E  6),  im  Süden  der  Stadt-,  Mühlkreisbahn, 
für  Aigen-Schläg],  in  TJrfahr  (PI.  0  1);  Eferdinger  Lokalbahn  (VI.  E  6),  un- 
weit nördl.  vom  Staatsbahnhof.  —  Dampfbootlandeplatz  (PI.  D  2),  unter- 
halb der  Brücke. 

Gasthäuser:  »Erzherzog  Karl  (PI.  a:  D  2),  Zollamtsstr.  1,  beim 
Landeplatz  der  Dampfboote,  1912  ganz  erneut,  ersten  Ranges,  114  Z.  zu 
3-8,  F.  1.20,  M.  4,  Omn.  1 1;  —  EnglischerHof  (PI.  i:  E  5),  Feldstr.  23, 
75  Z.  zu  2-4  E;  Gold.  Schiff  (PI.  g:  E  4),  Landstr.  36,  38  Z.  zu  2-3  Ä";  Gold. 
Kanone  (PI.  c  :  D  3),  Landstr.  18,  Z.  1.E0-4  Z;  Stadt  Wien  (Pl.h:E5), 
Volksgartenstr.  34,  unweit  vom  Bahnhof;  Gold.  Löwe  (Bes.  Wolfinger; 
Pl.e:  D3),  Franz-Joseph-Platz  26-,  Gol  d.  Adl  er  (PI.  f :  D  2),  Adlergasse  3. 
—  In  ürfahr  (elektr.  Straßenbahn  vom  Bahnhof,  s.  unten):  Achleitner 
(PI.  k:  Dl),  Hauptstraße  20,  mit  Garten,  62  Z.  zu  1.80-4  K. 

Cafes:  C.  Zentral,  Landstr.  38  (PI.  D  E  3,  4);  Traxlmayr,  Prome- 
nade 16  (P1.D3);  Schönberger,  Landstr.  58  (PI.  D  E  3,  4).  —  Linzer 
Torte  in  der  Konditorei  Gröbl,  Klosferstr.  4  (PI.  D  3). 

Restaurants  in  den  Gasthöfen;  ferner  Volksgarten  (PI.  E  5;  So. 
Konzert);  Kaufmännisches  Vereinshans  (PI.  E  4),  Landstr.  49, 
mit  Garten;  Eurich,  Domgasse  5  (PI.  D3);  Schwarzer  Bär,  Herren- 
atr.  9  (PI.  D3, 4),  mit  Garten;  Märzenkeller  der  Linzer  Aktienbrauerei 
(PI.  D  6),  Kellergasse  16.  —  Wein  bei  Fiorioli,  Domgasse  8  (PI.  D  3). 

Droschken:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  Einsp.  1  2T40,  Zweisp.  2  E, 
vom  Dampfbootlandeplatz  1  E  20  oder  2  E%  Zeitfahrten  die  erste  lfa  St. 
1  E  oder  1  E  60,  jede  weitere  1/2  St.  60  h  oder  1  E. 

Elektr.  Straßenbahn:  vom  Bahnhof  am  Volksgarten  vorbei,  über  die 
Landstraße,  den  Franz-Joseph-Platz  nnd  die  Donaubrücke  bis  TJrfahr 
(s.  unten);  Abfahrt  alle  5  Min.  (10  und  20  h).  —  Von  TJrfahr  führt  eine 
elektb.  Bahn  in  20  Min.  auf  den  Pöstlingberg  (S.  133):  hinauf  50,  hinab 
30  7»,  mit  Benutzung  der  Straßenbahn  1  E  hin  und  zurück. 

Post  u.  Telegraph  (PI.  4  :  DE  3),  Domgasse.  —  Landestheater  (PI.  D  3), 
nur  im  Winter.  —  Donaübäder  an  der  oberen  und  unteren  Donaulände. 

Bei  beschränkter  Zeit  (i/2Tag)  :  Museum, Franz- Joseph-Platz, Land- 
haus, Franz -Joseph -Warte.  —  Lohnend  ist  der  Besuch  des  Pöstlingbergs 
(S.  133;  elektr.  Bahn  bis  oben)  und  der  Stadt  Steyr  (S.  128). 

Linz  (264m),  Hauptstadt  des  Erzherzogtums  Ober-Österreich 
(Österreich  ob  der  Enns),  mit  68 000  Einw.  einschl.  einer  3700  Mann 
starken  Garnison,  liegt  malerisch  am  r.  Ufer  der  Donau,  über  die 
eine  280m  lange  eiserne  Brücke  (hübsche  Aussicht)  nach  der  Stadt 
ürfahr  (15400  Einw.)  führt  (Straßenbahn  s.  oben). 

Linz,  das  römische  Levtia,  erhielt  1324  S»adtrecht  und  wurde  1490  unter 
Kaiser  Friedrich  III.,  der  hier  1493  in  der  Kaiserburg  starb,  Landeshaupt- 
stadt. Während  des  Bauernkrieges  im  J.  1626  wurde  es  von  den  auf- 
ständischen Bauern  vergeblich  belagert.  Erzherzog  Maximilian  von  Este 
befestigte  1820  die  Stadt  durch  einen  Gürtel  von  32  z.  T.  noch  bestehenden 
und  verschiedenen  Zwecken  dienenden  Türmen. 


132   Boute  7.  LINZ.  Museum. 

Auf  dem  von  der  Donau  ansteigenden  Franz  -  Joseph  -  Platz 
(PI.  D  2,  3)  eine  26m  h.  Dreifaltigkeitssäule  (1723).  S.  führt  von 
hier  die  Schmiedtorstraße  auf  die  Landstraße,  die  Hauptstraße  der 
Stadt.  L.  in  der  Domgasse  die  ehem.  Domkirche  (PI.  6 :  D  3) ,  als 
Jesuitenkirche  1669-82  im  Barockstil  erbaut.  —  Weiter,  am  Pfarr- 
platz, die  Stadtpfarrkirche  (PI.  7) ;  an  der  Außenseite  des  Chors 
ein  Marmorstandbild  des  h.  Johannes  von  Nepomuk,  von  B.  Donner. 
Im  Innern  r.  vom  Hochaltar  eine  Marmorgrabplatte  für  Kaiser 
Friedrich  III.  (S.133),  dessen  Eingeweide  hier  beigesetzt  sind. 

In  der  nahen  Museumstraße  das  sehenswerte  Museum  Francisco- 
Carolinum  (PL  E  3),  1892  nach  Plänen  von  Bruno  Schmitz  im  Spät- 
renaissancestil erbaut.  Oben  ein  Kolossalfries  in  weißem  Sandstein, 
von  Prof.  zur  Straßen,  die  Kulturentwicklung  Oberösterreichs  von 
der  Urzeit  bis  zur  Besitznahme  durch  das  Haus  Habsburg  darstel- 
lend. Das  Eingangstor,  das  frühere  Portal  des  Landhauses,  hat 
kunstvolle  Schmiedearbeit  (Ende  des  xvn.  Jahrh.).  —  Zutritt  im 
Sommer  werktags  9-12,  2-5  Uhr,  40  ä,  Sonn-  u.  Festtags  9-12  Uhr, 
10  fc;  im  Winter  So.  Di.  Mi.  Fr.  Sa.  10-12,  2-4  Uhr.  Führer  1  K. 
Direktor:  Dr.  H.  üb  eil. 

Erdgeschoß.  R.  Saal  XXV:  Münzen,  Siegel,  über  3000  nach  Schnlen 
geordnete  Medaillen.  In  den  folgenden  Sälen  botanische  und  zoologische 
Sammlungen;  beachtenswert  in  Saal  XIX  eine  Grappe  neuseeländischer 
Vögel  (Kiwi,  Erdpapagei),  in  Saal  XX  Gruppenbilder  der  einheimischen 
Fauna.  —  I.  Stock.  R.  Saall:  vorgeschichtliche,  besonders  Hallstätter 
(S.  161),  und  römische  Landesfunde.  Saal  II:  Waffen  und  Rüstungen. 
Saal  III :  kunstgewerbliche  Gegenstände.  Im  Treppenhaus  Volkstrachten, 
Kostümbilder  und  historische  Bildnisse.  In  Saal  IV:  Musikinstrumente, 
u.  a.  1.  am  Fenster  ein  Flügel  Beethovens  (von  Erard  in  Paris,  1803). 
Saal  V:  altdeutsche  Tafelbilder,  got.  Möbel,  Zunfttruhen,  Kleinplastiken. 
Zimmer  VI,  mit  gotischen  Einrichtungsstücken.  Zurück  in  Saal  V  und  1.  in 
Saal  VII:  got.  Holzskulpturen  (Statuen,  Gruppen  und  Reliefs,  viele  in  der 
alten  Fassung  und  Vergoldung).  Durch  einen  Gang  (VHI)  in  Saal  IX: 
Renaissance-Kassetten-Decke,  aus  Mitterndorf  (1593),  Möbel  aus  dem  xvi. 
und  xvn.  Jahrh.,  Wappenscheiben.  Saal  X :  Sensenschmiedezimmer  aus 
Micheldorf  von  18L7.  Durch  das  Treppenhaus  1.  in  den  Festsaal  (XI),  mit 
zwei  großen  Landschaften,  von  A.Obermüllner  (Gräberfeld  bei  Hallstatt,  Aus- 
sicht von  Kreuzen  bei  Grein).  —  II.  Stock.  Rechts  die  Oberösterreichische 
Landesgalerie,  zwei  Säle  vorwiegend  moderne  Bilder  (Wiener,  Münchener 
Schule  u.  a.),  einige  altdeutsche  und  holländische  Bilder.  Links  Saal  XVII : 
Ludolf'sche  Sammlung  kleinerer  Kunstwerke  und  Bilder,  Moser'sche  Schen- 
kung und  der  sog.  Schwanenstädter  Fund,  bürgerlicher  Hausrat  des 
xvn.  Jahrb.,  1907  in  einer  seit  1671  versteckten  Kiste  entdeckt.  Säle  XII- 
XVI :  mineralogisch-geognostiache  Sammlungen ;  in  Saal  XII  Reliefkarten 
von  Ober-Österreich  (1  :  75000)  und  des  Salzkammergutes  (1 :  50000).  — 
Untergeschoß.  Waffen  aus  dem  Bauernkriege,  Kanonen;  ländliche 
Wirts-  und  Wohnstube,  mit  Gebrauchsstücken.  Ferner  Eisenarbeiten, 
Grabsteine  u.  a. 

An  der  Promenade  (Pl.D  3 ;  vorm.  Markt)  ein  Denkmal  Adalbert 
Stifters  (PL  15;  1805-68),  von  Rathausky  (1902):  auf  Felsblöcken 
die  sitzende  Bronzefigur  des  Dichters.  Ferner  das  1662  erbaute,  1800 
•wiederhergestellte  Landhaus  (PI.  3),  mit  Arkadenhof;  von  dem 
alten  Bau  stammen  noch  das  schöne  Marmorportal,  an  der  Altstadt- 
Seite  ,  und  der  Ständesaal;  neben  dem  Portal,  an  der  Promenade, 


Pöstlingberg.  LINZ.  7.  Route.    133 

eine  Marmorbüste  der  Kaiserin  Elisabeth  (f  1898),  von  Rathausky 
(1903).  —  In  der  Klosterstraße  die  Minoritenkirche  (PL  D  3),  mit 
Altarbildern  von  Kremser  Schmidt  (S.  140).  —  Nordwestl.  auf  einer 
Anhöhe  an  der  Donau  die  langgestreckte  Schloßkaserne  (PL  C  3),  an 
der  Stelle  der  Kaiserburg,  in  der  Kaiser  Friedrich  III,  starb  (S.  132). 

Südl.  von  der  Promenade  der  Marien-Dom  (PL  D  4),  1862  von 
Vinc.  Statz  im  Stil  der  Frühgotik  begonnen,  aber  noch  unvollendet; 
der  135m  hohe  Turm  beherrscht  das  Stadtbild.  —  Im  S.  der  Stadt 
der  schattige  Yolksgabten  (Pl.E  5),  mit  dem  städt.  Saalbau,  einem 
Bronzestandbild  des  Dialektdichters  Stelzhamer  (PL  St. ;  f  1874), 
von  Metzner  (1908),  und  dem  Hellctzgruber-Brunnen  (PL  H.-B.), 
von  Hanak  (1908). 

Vom  N.-Ende  der  Promenade  (S.  132)  führt  die  Römerstraße 
(PL  B  C  3)  in  25  Min.  in  den  Stadtwald  (PL  A4;  Restaur.  Jäger- 
mayr,  mit  Aussichtsterrasse),  mit  zahlreichen  Aussichtspunkten. 
Schönste  Randsicht  von  der  20m  h.  Tranz- Joseph-Warte  (PL  A3 ; 
Eintr.  10 A;  127  Stufen)  am  N.-Rande  des  Plateaus;  unterhalb  ein 
"Wirtshaus  mit  Aussichtsterrasse. 

Vom  Mariendom  (s.  oben)  führt  die  Stifterstraße  (PL  D  4)  in 
*/4  St.  zum  Bauernberg  (PL  C  5);  von  hier  in  1/i  St.  auf  der  in 
Windungen  ansteigenden  Straße  (Fußwege  kürzen  etwas)  auf  den 
Freinberg  (336m;  PL  A  4),  mit  ehem.  Jesuitenkloster  und  einem 
festen  Turm,  der  ursprünglich  zur  Maximilian'schen  Befestigung 
gehörte  (S.  131).  Ein  Fahrweg  führt  von  da  nördl.  in  10  Min.  zum 
Restaur.  Jägermayr  (s.  oben). 

Die  Aussicht  von  dem  früher  befestigten  *Pöstlingberg  (537m), 
am  1.  Ufer,  1  St.  n.w.  von  ürfahr  (elektr.  Bahn  s.  S.  131),  ist  be- 
sonders bei  Abendbeleuchtung  schön.  Die  Bergbahri  (vgl.  die  Bei- 
karte auf  dem  Stadtplan ;  1.  rückwärts  sitzen)  führt  an  Schloß  Hagen 
(jetzt  Brauerei)  vorbei;  r.  das  Petrinum,  ein  bischöfi.  Knaben- 
seminar. Von  der  Endstation  (519m),  vorbei  an  einer  (1.)  Aus- 
sichtsterrasse in  einem  ehemaligen  Festungsturm  (S.  131)  nnd  an 
der  (r.)  oberhalb  gelegenen  zweitürmigen  "Wallfahrtskirche ,  in 
3  Min.  zu  dem  guten  Hot.-Rest.  Bergbahn,  mit  Aussichtsterrasse. 
Nahebei  das  sehenswerte  österr.  Museum  für  Höhlenforschung  (20  h). 
—  Zu  Fuß  südwestl.  (WM.  rot)  durch  Wald  nach  (i/2  St.)  Buchenau 
(S.  136)  hinab  und  an  der  Donau  in  3/4  St.  bis  zur  Brücke  in  Urfahr. 

Vom  Pöstlingberg  auf  MW.  in  IV2  St.  zur  "Giselawarte  (Whs.)  auf  dem 
Lichtenberg  (926m),  mit  umfassender  Aussiebt  (von  Linz  direkt  mehrere 
markierte  Wege,  3  St.).  1  St.  weiter  Bad  und  Luftkurort  Kirchtchlag 
(894m).  —  St.  Magdalena  (311m),  Wallfahrtskirche  mit  Gasthaus  und  Aus- 
sicht, 3/<  St.  n.  von  Urfahr,  wird  gleichfalls  viel  besucht  (auch  mit  dem 
Pöstlingberg  zu  vereinigen);  Einsp.  hin  und  zurück  mit  2  St.  Wartezeit 
7,  Zweisp.  10  E.  —  Auf  den  Pfenningberg,  MW.  in  H/2  St.  von  Windegg 
(S.  332)  aus.  —  IV2  St.  donauaufwärts  das  Zisterzienserstift  Wilhering  (S.  136), 
entweder  auf  der  Landstraße  oder  durch  den  nürnberger  Forst. 

Von  Urfahr  nach  Aigen -Schlägl,  70km,  Mühlkreisbahn  in 
3  St.  Die  Bahn  geht  am  1.  Donauufer  aufwärts  bis  (11km)  Ottentheim  (263m ; 
S.  136)  und  wendet  sich  hier  n.w.  nach  (41km)  Neufelden  im  Tal  der  Großen 


134   Route  8.  PASSAU. 


Mühl,  in  dem  sie  dann  aufwärts  führt.  —  44km  Pümstein;  r.  oben  die  statt- 
liche Euine  Pümstein.  —  70km  Aigen  (544m;  Gasth. :  Almesberger,  16  Z.  zu 
1.30-2 K) ,  freundlicher  Markt,  von  schön  bewaldeten  Bergen  umgeben.  V«  St. 
südl.  die  alte  Prämonstratenserabtei  Schlägt,  mit  sehenswerter  got.  Kirche. 

Elektr.  Lokalbahn  von  Linz  (Bahnhof  s.  PI.  E  6)  nach  (24km)  Eferding 
(S.  145). 

Von  Linz  nach  Salzburg  s.  R.  11 ;  —  auf  der  Donau  nach  Wien  s.  R.  8 ;  — • 
nach  Selztal  s.  R.  10;  —  nach  Triest  s.  R.  38:  —  nach  Budweis  s.  S.  332. 


8.  Die  Donau  von  Passau  bis  Wien. 

Die  Donau  durchzieht  von  Passau  bis  Linz,  dann  wieder  von  Grein 
bis  Krems  die  südlichen  Abfälle  des  böhmischen  Massivs  und  entfaltet 
ähnliche  Reize  wie  der  Rhein  zwischen  Mainz  und  Köln.  Mehr  als  der 
verkehr-  und  industriereiche  westdeutsche  Strom  hat  sie  die  ernste  Schön- 
heit  der  unberührten  Natur  bewahrt. 

a.  Von  Pas  sau  nach  Linz. 

92km.  Dampfboot  vom  1.  Mai  bis  spätestens  Ende  September  2mal 
tägl.  in  3V2-4  St.  für  5..60,  3.40  ^(stromaufwärts  in  8-9  St.  für  3.60,  2.70  K). 
Freigepäck  25kg.  —  Österreichische  Zolldurchsuchung  am  Landungsplatz 
in  Passau. 

Die  Dampf bootstationen  sind  in  der  nachstehenden  Beschreibung  wie 
auf  den  Karten  mit  •  bezeichnet.  E.  hinter  OrtSDamen  bedeutet  Eisen- 
bahnstation. 

•Passau.  —  Gasth.:  Bayrischer  Hof  (PI.  a:  C  3),  Ludwigstraße, 
Z.  von  2  Ja?  an,  F.  1,  M.  2y2J(;  PassauerWolf  (PI.  h:  B  3),  46  Z.  zu 
2.20-3.50  Jf,  F.  80  Pf.,  Eisenbahn  (PI.  d:  A3),  Z.  2-3  Jl ,  Deutscher 
Kaiser  (PI.  e:  A  3),  alle  drei  Bahnhofstraße.  —  Restaurants.  Rathaus- 
keller, gut,  Niederleuthner,  Schrottgasse  (PI.  D  3),  in  beiden  Wein;  Bier: 
Theaterrestaurant,  Bismarckstraße  (PI.  C  3);  Stadt  Wien,  Ca/4  Witteisbach, 
beide  Ludwigsplatz  (PI.  B  3)-,  Stockbauergarten  (PI.  E  2,  3),  unweit  des 
Dampfbootlandeplatzes.  —  Ausführliche  Beschreibung  s.  in  Baedekers  Süd- 
deutschland. 

Passau  (304m),  bayrische  Stadt  mit  21 000  Einw.,  liegt  reizend 
anf  der  schmalen  Landzunge,  die  durch  den  Einfluß  des  an  seiner 
Mündung  290m  breiten  Irin  in  die  hier  nur  240m  breite  Donau 
gebildet  wird.  An  der  Ostseite  des  mit  einem  Bronzestandbild 
Maximilians  I.  geschmückten  Domplatzes  erhebt  sich  der  Stephans- 
dom (PI.  D  3),  vielleicht  schon  im  v.  Jahrh.  gegründet,  im  xv.  Jahrh. 
im  spätgotischen  Stil  erneut,  nach  dem  Brande  von  1662  von  C.  Lu- 
ragho  (S.  292)  in  reichem  Barockstil  umgebaut,  eines  der  bedeutend- 
sten Werke  der  deutschen  Kirchenbaukunst  des  xvn.  Jahrhunderts. 
An  der  Donau  das  stattliche  Rathaus  (PL  E  3),  mit  68m  h.  Turm; 
in  den  Sitzungssälen  Gemälde  aus  der  Geschichte  Passaus  von 
F.  Wagner.  —  Am  r.  Ufer  des  Inn,  über  den  die  Ludwigsbrücke 
führt,  liegt  die  Wallfahrtskirche  Mariahilf  (PI.  E  4;  1/4  St.  vom 
S.-Ende  der  Brücke);  unterwegs  und  oberhalb  reizende  Aussichten 
auf  die  Stadt.  —  Yom  untern  Ende  der  Stadt  gelangt  man  über  die 
Prinzregent-Luitpold-Brückezu  der  ehem.  Feste  Niederhaus  und  durch 
einen  kurzen  Tunnel  an  die  Uz;  weiter  Fahrweg  an  der  Salvatorkirche 
vorbei,  dann  1.  hinan  zur  (1/2  St.)  Feste  Oberhaus  (408m  ;  PI.  E  2), 


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Donau  v.  Passau  bis  Wien.    OBERNZELL.  8.  Route.  135 

auf  steiler  Höhe  1219  erbaut,  jetzt  Militärstrafanstalt.  Schöne  Aus- 
sicht (besonders  bei  Abendbeleuchtung)  vom  Aussichtsturm  (427m) 
des  Passauer  Waldvereins  (50,  So.  20  Pf.).  —  Am  1.  Ufer  der  Hz  der 
Klosterberg  (PI.  F  2),  Schlößchen  mit  gleichfalls  lohnender  Aussicht. 

Eisenbahn  von  Passau  nach  Wels  (Linz)  s.  S.  145. 

Bei  der  Abfahrt  von  Passau  prächtiger  Rückblick  auf  Stadt  und 
Umgebung.  Die  Gewässer  des  grauen  Inn  und  der  dunkelbraunen 
Hz  vermischen  sich  erst  allmählich  mit  dem  gelbgrünen  Donau- 
wasser. Das  r.  Ufer  ist  von  unterhalb  Passau  an  österreichisch, 
das  1.  Ufer  bis  gegenüber  Engelhartszell  bayrisch.  Die  Bahn  nach 
Hauzenberg  überschreitet  auf  einer  Eisenbrücke  die  Donau,  führt 
bis  Erlau  (s.  unten)  mit  ihr  parallel  und  wendet  sich  dann  nach  N. 
Zu  beiden  Seiten  steigen  bald  steile  "Waldgebirge  auf;  am  Ufer  sieht 
man  nur  hin  und  wieder  einzelne  Häuschen  oder  Häusergruppen, 
Der  Strom  ist  wenig  belebt,  die  Landschaft  ernst. 

L.  das  Dorf  Erlau  (E,),  r.  die  kleine  Burg  Krämpelstein  auf 
schroffer  Felswand. 

R.  *Pyrawang.  —  L.  #Obernzell  (296m;  Gasth.:  Post),  mit  Gra- 
phitbrüchen (Herstellung  von  Schmelztiegeln)  und  altertümlichem 
Schloß;  letzter  bayrischer  Ort.    Eisenbahn  nach  (5km)  Erlau. 

R.  auf  der  Höhe  der  kleine  Ort  Viechtenstein  mit  großem  altem 
Schloß  des  Grafen  Pachta.  "Weiter  ragt  im  Strom  l.#  der  Jochenstein 
hervor,  die  alte  Flußgrenze  zwischen  Bayern  und  Österreich,  Die 
"Waldschlucht  unterhalb  am  1.  Ufer  bildet  die  Grenze. 

R.  •Engelhartszell  (295m;  Gasth.:  Post,  Fuchs),  hübsch  ge- 
legener Markt;  österr.  Grenzzollamt.  V2  St.  unterhalb  liegt  Engels-* 
zell,  ehem.  Zisterzienserstift,  jetzt  Eigentum  des  Grafen  Pachta. 

L.  in  malerischer  Lage  die  wohlerhaltene  Burg  Rannariedl,  schon 
1168  erwähnt,  jetzt  Besitz  der  Frau  v.  Urban.  Weiter  unterhalb,  am 
Fuß  des  Berges,  das  Dörfchen  •Niederranna. 

R.  •  Wesenufer,  alter  Markt. —  L,  Marsbachzell,  überragt  von 
Schloß  Marsbach.  —  R.  Waldkirchen,  an  steiler  Berglehne. 

R.  Ruine  Haichenbach  ( Kerschbaumer  Schloß),  auf  steiler  Höhe 
(467m),  von  Kaiser  Maximilian  I.  zerstört;  sie  erscheint  nach  einer 
Wendung  nochmals. 

Das  Strombett  ist  fast  um  die  Hälfte  enger  geworden,  von  steilen, 
200-300m  h.  bewaldeten  Bergwänden  eingeschlossen;  viele  Krüm- 
mungen.   Die  Landschaft  gehört  zu  den  großartigsten  des  Flusses. 

L.  *Obermühl.  —  L.  *Neuhaus,  stattliches  Schloß  mit  fünf- 
eckigem Bergfried,  Hrn.  v.  Plank  gehörig. 

R.  •Aschach.  (267m;  Gasth.:  Niklas,  Sonne),  hübscher  Markt 
mit  Schloß  und  Park  des  Grafen  Harrach.  Gegenüber  Landshag,  mit 
Jagdschloß.  Die  Donau  tritt  wieder  in  die  Ebene.  In  der  Ferne  der 
Pöstlingberg  (S.  133).  Bei  klarem  Wetter  bilden  die  steirischen  und 
österreichischen  Alpen  den  südl.  Hintergrund,  r.  der  Traunstein ; 
doch  bald  verschwindet  alles  hinter  den  buschigen  Auen,  in  die 
sich  die  Donau  wieder  ausfasert,  —  Eisenbahn  nach  Wels  s.  S.  145. 


136  Route  8.         MAUTHAUSEN.     Donau  v.  Passau  bis  Wien. 

Va  St.  östl.,  auf  dem  1.  Donauufer,  dar,  Eisenbad  Mühllacken  (Karhaas), 
in  waldreicher  Umgebung;   dabei  die  Raine  Ober -Wallsee. 

Von  Aschach  an  bezeichnen  rote  Bojen  den  Schiffahrtsweg.  R.  in 
der  Ferne  auf  bewaldetem  Bergrücken  zwei  Turmspitzen  der  Schaum- 
burg, des  Stammsitzes  eines  1559  ausgestorbenen  Geschlechts,  das 
einst  das  Donautal  beherrschte. 

R.  •Brandstatt,  3/4  St.  nördl.  von  Eferding  (S.  145).  L.  in  der 
Ferne  erscheint  wieder  der  Pöstlingberg  (S.  133). 

L.  Qttensheim,  mit  Schloß  des  Herrn  v.  Weißenegg,  schon  von 
weitem  sichtbar.  Eisenhahn  n.w.  nach  Aigen  oder  ö.  am  Donauufer 
nach  Urfahr  (Linz)  s.  S.  133.  —  Das  Donautal  verengt  sich  wieder. 

R.  •Wilhering,  Zisterzienserabtei,  1146  gegründet;  Kirche, 
mit  einem  roman.  Portal  vom  alten  Bau,  und  Stiftsgebäude  im 
xvni.  Jahrh.  neu  erbaut. 

L.  Schloß  Buchenau  (E.),  Hrn.  Hardtmuth  gehörig.  Oben  auf 
dem  Pöstlingberg  die  zweitürmige  Wallfahrtskirche.  R.  der  Kalva- 
rienberg.    Das  Boot  fährt  unter  der  Brücke  hindurch  und  landet  in 

R.  »Linz  (E.),  s.  S.  131. 

b.  Von  Linz  nach  Wien.   Die  Wachau. 

206km.  Dampfboot:  Anf.  Juni  bis  Mitte  September  lmal  tä'gl.  Eil- 
schiff in  71/2  St.  für  10.50,  6.70  K  (stromaufwärts  in  18  St.  für  6.70,  5.20  K) 
und  1.  Mai  bis  spätestens  Ende  September  lmal  tä'gl.  Postschiff  in  9x/4  St. 
für  9.40,  5.20  K  (stromaufwärts  in  I8V2  St.  für  4.70,  3.40  K).  Außerdem 
Lokalschiffe  zwischen  Melk  und  Krems.  Kabine  für  1-3  Pers.  Oberdeck  16, 
Unterdeck  6  K\  Bett,  nur  für  I.  Kl.,  2  K.  Mittagsmahl  Eilschiff  5JT(II.  Kl. 
3  K),  Postschiff  3  JT  (II.  Kl.  2  K  30).  Freigepäck  25  kg.  E.  und  •  vgl.  S.  134. 
—  Eisenbahn  s.  R.  6.    Abwärts  ist  die  Donaufahrt  weit  vorzuziehen. 

Linz,  s.  S.  131.  —  Das  Boot  fährt  unter  der  Gitterbrücke  der 
Verbindungsbahn  zum  Mühlkreisbahnhof  hindurch.  Schöner  Rück- 
blick; der  Pöstlingberg  bleibt  lange  sichtbar.  Der  Strom  durchzieht 
das  weite  Linzer  Becken  mit  seinen  vielen  wald-  und  buschbewach- 
senen Auen.  Dann  unter  der  Gitterbrücke  der  Linz  -  Budweiser 
Bahn  (S.  332)  hindurch. 

L.  abseits  Schloß  Steyregg  (E. ;  S.  332).  Weiterhin  1.  auf  einer 
Au  die  ansehnliche  Ruine  Spielberg. 

L.  #Jffanthansen  (E. ;  Gasth.:  Zur  Post,  beim  Landesteg),  Markt- 
flecken. Eisenbahn  nach  Krems  s.  S.  131.  Das  alte  Schloß  Pragstein 
ragt  in  den  Strom  hinein.  Gegenüber  fließt  r.  die  grüne  Enns  in 
die  Donau  und  gibt  ihr  auf  weiter  Strecke  noch  ihre  Farbe.  Unter- 
halb überschreitet  die  Brücke  der  Staatsbahn  (St.  Valentin-Bud- 
weis)  den  Strom.    Das  1.  Ufer  des  Flusses  flacht  ab. 

R.  #Wallsee  (275m),  Markt  mit  dem  stattlichen,  von  einem 
hohen  Turm  überragten  Schloß  Nieder-  Wallsee,  Eigentum  des  Erz- 
herzogs Franz  Salvator. 

L.,  4km  n.  vom  Ufer,  Burg  Klamm  (S.  130). 

Vor  (r.)  Ardagger  1.  das  neue  Schloß  Dornach,  im  Besitz  des 
Barons  Offermann,  mit  Turm.  Die  Donau  wendet  sich  nach  N.  j  hoch 


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Donau  v.  Passau  bis  Wien.     YBBS.  8.  Rouie.    137 

oben  auf  dem  Kollmitzberg  (469m)  die  Wallfahrtskirche  St.  Ottilia. 
Das  Flußbett  wird  eng,  zu  den  Seiten  hohe  Waldberge. 

L.  »Grein  (218m;  Gasth. :  Gold.  Kreuz;  Gold.  Ente,  10  Z.  zu 
1.60-3  K),  Städtchen  mit  dem  Schloß  Greinburg  des  Herzogs  von 
Koburg-Gotha.  —  Eisenbahn  LiDz-Krems  s.  S.  130. 

H/4  St.  n.w.  vcn  Grein  (Wagen  6  K,  Stellwagen  60  h)  die  Wasserheil- 
anstalt Kreuzen  (430m;  200  Z.,  P.  7-12.50  K;  im  Winter  geschlossen),  mit 
schönen  Anlagen  und  Burgresten,  in  aussichtsreicher  freier  Lage. 

Eine  Insel,  das  Wörth,  legt  sich  in  den  Fluß,  dessen  Haupt- 
wassermasse an  der  Nordseite  in  starkem  Fall  hinabströmt  (der 
breitere  Stromarm  auf  der  r.  Seite  der  Insel  ist  fast  ganz  versandet). 
Dies  ist  der  früher  der  Schiffahrt  sehr  gefährliche  *Strudel,  500m 
lang,  9-13m  breit.  Das  Boot  fährt  dicht  an  dem  Ufer  des  Wörth  ent- 
lang ;  auf  der  Nordspitze  der  Insel  ein  steinernes  Kreuz,  daneben 
geringe  Trümmer  einer  Burg.  Gegenüber  am  1.  Ufer  auf  einem 
Felsvorsprung  Burg  Werfenstein;  gleich  darauf  der  Markt  Struden. 

L.  mSt.  Nikola  (E.;  Gasth.  bei  Fannenböck,  10  Z.  zu  1-3,  M. 
1.20  K),  in  hübscher  Lage  am  Ende  des  Engpasses. 

L.  *Sarming  stein  (E.),  mit  altem  Turm. 

R.  *Freyenstein,  mit  großer  Burgruine.  —  Bei  (1.)  •Isperdorf 
(E.)  mündet  der  Isperbach  in  die  Donau,  Grenze  von  Ober-  und 
Nieder-Österreich.  —  R.  Donaudorf,  mit  Schlößchen. 

L.  Markt  *Persenbeug  (E.);  auf  einem  in  die  Donau  hinein- 
ragenden Felsen  erhebt  sich  das  gleichnam.  kaiserl.  Schloß. 

R.  »rbbs  (Gasth.:  Weißes  Lamm,  12  Z.  zu  1.60-4.40  K),  einst 
röm.  Kastell  Ad  ponttm  Jses.  Schöne  Aussicht  vom  (10  Min.)  Kirl. 
Von  den  beiden  großen  Gebäuden  diesseit  des  Orts  ist  das  erste 
eine  Landes-Irrenanstalt,  das  andere  eine  Filiale  des  Versorgungs- 
hauses in  Wien.  Elektr.  Straßenbahn  nach  (2km)  Ybbs-Kemmel- 
bach  (S.  128),  12  &. 

Der  Strom  beschreibt  einen  großen  Bogen  um  die  1.  vortretende 
Halbinsel;  fern  im  S.  die  österr.  Alpen  mit  dem  Ötscher.  R.  die 
Mündung  der  Ybbs.  —  Bei  (r.)  Sarling  tritt  die  Eisenbahn  (R.  6  a) 
dicht  an  die  Donau  und  verläßt  sie  bei  Melk  (S.  138). 

R.  Säusenstein  (E.),  an  einem  Felsvorsprung,  mit  Burgruine. 

L.  #]£arbach  (E. ;  Gasth. :  Schwarzer  Adler),  ansehnlicher  Markt. 
Darüber  auf  der  Höhe  (443m ;  3/4  St.)  die  vielbesuchte  Wallfahrts- 
kirche Maria- Taferl;  oben  (Whs.)  überblickt  man  das  Donautal 
und  die  steirischen  und  österreichischen  Alpen  vom  Schneeberg 
bis  an  die  bayrische  Grenze.  —  Marbach  schräg  gegenüber  die  E.- 
St.  Krumnußbaum  (S.  128);  weiter  die  Mündung  der  Erlauf. 

R.  •Pöchlarn(E.;  S.  127;  Gasth.:  Gold.Hinch,  Bahnhofshot.), 
das  römische  Arlape,  das  Bechelaren  des  Nibelungenliedes,  Sitz 
des  sagenhaften  „vielgetreuen"  Markgrafen  Rüdiger.  Gegenüber 
am  1.  Ufer  Elein-Pöchlarn  (E.);  darüber  auf  der  Höhe  Schloß  Art- 
stetten  (S.  127).  Weiter  1.  auf  der  Uferhöhe  die  Kirche  von  Ebers- 
dorf (E.). 


138   Route  8.  MELK.  Die  Donau  von 

L.  •  Weitenegg  (E.).  Darüber  die  ansehnlichen  Reste  einer  Burg. 
—  L.  unten  das  Schlößchen  Lubereck. 

R.  #Melk  (E.).  —  Gasth.  :  Melker  Hof,  26  Z.  zu  1.50-3  K,  F.  80  A, 
M.  1K\  Bahnhofshotel;  Gold.  Ochse,  15  Z.  zu  1  K  60.  —  Cafi 
Schraml.  —  Der  Bahnhof  (S.  127)  ist  20  Min.  von  dem  unterhalb  des  Orts 
gelegenen  Landeplatz  der  großen  Donaudampfer  entfernt,  7  Min.  von  dem 
der  Lokalboote  nach  Grein  und  Krems,  12  Min.  vom  Stift.  —  Rottfähre 
zum  1.  Ufer  (14  Ä). 

Melk  (220m),  das  röm.  Namara,  später  Sitz  der  Babenberger, 
jetzt  Städtchen  mit  2600  Einw.,  liegt  am  Fuß  eines  Felsens,  auf  dem 
sich,  60m  über  dem  Strom,  die  berühmte  Benediktinerabtei  Melk  erhebt 
(Zutritt  9-11, 2-5  Uhr).  Die  1089  gegründete  Abtei  wurde  1702-49 
von  Feiice  Donato  d'Allio  (S.  109)  und  Prandauer  im  Barockstil 
großartig  neu  aufgeführt.  Die  Kirche,  mit  zwei  Türmen  und  Kuppel, 
ist  im  Innern  nach  Entwürfen  von  Beduzzi  prachtvoll  mit  Gold  und 
Marmor  ausgestattet.  Die  Bibliothek,  in  einem  stattlichen  Saal, 
umfaßt  70  000  Bände.  Die  Gemäldesammlung,  in  derPrälatur,  ist 
sehenswert.  Im  Archiv  (nur  auf  Anfrage  zugänglich)  das  „Melker 
Kreuz",  in  Gold  getrieben,  0,6m  hoch  (um  1360);  Rückseite  mit 
Perlen  und  Edelsteinen  geschmückt,  der  Fuß  Silber  (um  1420),  in 
trefflicher  Arbeit.  Nach  der  Donau  zu  öffnet  sich  eine  schöne  Halle 
mit  Aussicht.  —  Auch  Melk  („Medelicke'1)  sowie  das  weiter  fluß- 
abwärts gelegene  Mautern  („Mutaren")  erwähnt  das  Nibelungenlied. 
Von  Melk  bis  Krems  strömt  die  Donau  mit  15m  Fall  durch  ein 
33km  langes  zerklüftetes  Felsental,  die  *Wachau,  reich  an  Sagen 
wie  an  stillen  malerischen  Städtchen,  Burgruinen,  Weingärten  und 
Wäldern. 

Eeiaeplan  für  einen  zweitägigen  Ausflug  in  die  Wachau.  1.  Tag :  vorm. 
Melk  ;  mittags  Postdampfer  nach  Aggsbach-Dorf  ;  zu  Fuß  über  das  (l/i  St.) 
Dorf  Aggsbach  und  (H/4  St.)  Kloster  Maria-Langegg  nach  (1  St.)  Ruine  Agg- 
stein; hinab  nach  (f/i  St.)  Dorf  Aggstein  und  mit  Lokalschiff  nach  Spitz. 
2.  Tag :  morgens  Lokalschiff  nach  Weißenkirchen  ;  mittags  Eisenbahn  (R.  6b ; 
r.  sitzen)  nach  Dürnstein;  nachm.  Eisenbahn  nach  Stein  und  Spaziergang 
durch  Krems  oder  von  Dürnstein  zu  Fuß  über  die  Burgruine  zur  (1  St.) 
Starbembergwarte,  Abstieg  in  l'/4  St.  nach  Förthof  und  an  der  Donau  in 
V4  St.  nach  Stein.  —  Gasthäuser  und  Landstraßen  der  Wachau  lassen  zu 
wünschen,  Weine  gut. 

Bei  der  Dampfbootfahrt  folgt  jenseit  Melk  1.  Emmersdorf  (E.), 
der  Mündung  der  Pielach  gegenüber.  —  R.  *Schönbichet,  mit  einem 
Schloß  des  Grafen  Vetter  und  einem  Servitenkloster. 

R.  »Aggsbach -Dorf  (Gasth.:  Staffenberger).  —  L.  'Aggsbach- 
Markt  (E.;  Gasth.  Kilian).  —  *R.  Aggstein- Dorf,  HS.  der  Lokal- 
dampfer.   Oberhalb  die  große  Burgruine  Aggstein  (s.  unten). 

Von  Aggsbach-Dorf  zur  Ruine  Aggstein  entweder  nördl.  Fahrstraße 
(WM.  rot)  an  der  Donau  entlang  und  nach  V2  St.,  vor  dem  Dorf  Aggstein, 
r.  in  3/4  St.  hinauf  zur  Ruine  oder  nordöstl.  Fahrstraße  (WM.  gelb)  in 
IV4  St.  nach  dem  auf  waldreicher  Höbe  gelegenen  Kloster  Langegg  (546m; 
die  Barockkirche  von  1773)  und  durcb  WaJd  weiter  (WM.  rot)  über  Oberhof 
in  1  St.  nach  der  Ruine  *  Aggstein  (520m;  32öm  über  der  Donau),  bis  um  die 
Mitte  des  xiv.  Jahrh.  Sitz  der  mächtigen  Kuenringe,  Anf.  des  xv.  Jahrh. 
von  Georg  Scheck  von  Wald  (sein  Wappen  über  dem  dritten  Tor)  neu 
erbaut,  seit  dem  xvni.  Jahrh.  verfallen.     Zutritt  von  der  NO. -Seite  (Ein- 


Passau  bis  Wien.         DIE  WACHAU.  8.  Route.    139 

trittskarte  20  h).  Durch  drei  Tore  in  den  dritten  Schloßhof;  1.  Reliefbild 
des  Dichters  Viktor  v.  Scheffel  und  Zugarg  (Leiter)  zum  Bergfried.  Weiter 
der  vierte  Schloßhof  und  die  Hochburg;  vom  sog.  Rosengärtlein,  einer 
schmalen  Felsterrasse,  schöne  Aussicht  ins  Donautal. 

L.  Schwallenbach  (E.).  Unterhalb  zieht  sich  vom  Fluß  bis  znm 
Berggipfel  ein  mauerähnliches  Felsriff  empor,  die  Teufelsmauer. 

L.  •  Spitz  (E.;  Gasth.:  Wachauer  Hof,  UZ.  zu  1.60-2.40  K, 
Gold.  Löwe"),  Markt  mit  1800  Einw.,  um  einen  bis  zur  Spitze  mit 
Reben  bepflanzten  Hügel  gebaut.  An  der  W.-Seite  des  Ortes  die 
spätgot.  Pfarrkirche,  mit  schief  gestelltem  Chor;  weiter  bergan  das 
Rote  Tor,  ein  schmaler  Rundbogen,  von  wo  Aussicht  auf  Spitz  und 
UmgebuDg.  Südl.  über  Spitz,  am  Ausgang  des  Mühldorfer  Tals, 
Ruine  Hinterhaus;  vom  Osttor  Blick  auf  Arnsdorf  (s.  unten). 

Der  Jauerling  (959m),  ein  Hochplateau  mit  vier  Gipfeln,  3  St.  s.w.  von 
Spitz  (grüne  WM.),  über  Benking,  Oberndorf  (Whs.)  und  den  Burgstock 
(957m),  mit  der  21m  hohen  Kaiser-Franz-Joseph-Jübiläumswarte  (Alpen- 
aussicht); unterhalb  die  bewirtschaftete  Stauferhütte.  Unweit  nördl.  der 
Jauerling«,  Aussicht  verwachsen.  Abstieg  von  der  Stauferhütte  nach 
(2V2  St.;  rote  WM.)  Schwallenbach  (s.  oben)  oder  (blaue  WM.)  über  (IV4  St.) 
Maria-Laach,  mit  beachtenswerter  Kirche  aus  dem  s.v.  Jahrh.,  nach  (IV2  S^t.) 
Aggsbach-Markt  (S.  138). 

R.  • Arnsdorf.  —  L.  St.  Michael,  spätgotische,  in  der  ersten  Hälfte 
des  xvi.  Jahrh.  erbaute  Pfeilerbasilika,  mit  zinnenbekröntem  West- 
turm; auf  dem  Dachfirst  des  Chors  sieben  kleine  Tierfiguren  aus 
Ton,  angeblich  Hasen,  an  die  sich  verschiedene  Sagen  knüpfen. 
Hinter  dem  Chor  ein  Karner  (Ende  des  xiv.  Jahrh.)  und  ein  runder 
Befestigungsturm.  —  L.  Wösendorf  (E.). 

L.  •Weifienkirchen(E.;  Gasth. :  Gold.  Löwe),  Markt  mit  1300 
Einw.  und  malerischen  Hofanlagen  des  xvi.  Jahrh.,  überragt  von 
der  befestigten  Pfarrkirche  (xv.  Jahrh.).  Unterhalb  der  Kirche 
der  Teisenhoferhof  (1542),  mit  Arkadengalerie  im  Hof. 

Lohnender  Ausflug  n.w.  (WM.  blau)  über  (IV2  St.)  Weinzierl  zur  P/«  St.) 
Ruine  *  Bartenstein,  in  einer  Schlucht  auf  hohem  Fels  prächtig  gelegen; 
die  Vorburg  ist  zu  einer  Wasserheilanstalt  ausgebaut  (bis  Hartenstein  auch 
Post  in  2V2  St.  für  1  JT40).  Weiter  n.ö.  (WM.  rot)  durch  das  Kremstal  an 
Ruine  Höllenstein  vorbei  nach  (2  St.)  Obermeisling  (Whs.),  dann  Fahrstraße 
durch  die  Schluchten  der  Krems  über  (2  St.)  Sen/tehberg,  mit  Schloßruine, 
nach  (2  St.)  Krems  (S.  140). 

L.  •Dürnstein  (E. ;  Gasth.:  Schwarzer  Adler,  Richard  Löwen- 
herz), schöngelegenes  Städtchen  mit  600  Einw.,  überragt  von  der 
gleichnam.  Burgruine,  zu  der  die  Stadtmauern  von  N.  und  S.  empor- 
steigen. An  der  Donau  das  ehem.  Augustiner-Chorherrenstift,  1410 
gegründet,  in  der  ersten  Hälfte  des  xvin.  Jahrh.  nach  Plänen  von 
Steinl  umgebaut,  1788  aufgehoben;  beachtenswert  der  Hof  und 
die  Kirche  mit  schönem  Turm.  L.  nahebei  das  fürstl.  Starhem- 
berg'sche  Schloß,  aus  der  ersten  Hälfte  des  xvn.  Jahrh. ;  r.  die  Reste 
der  im  xiv.  Jahrh.  erbauten  Klar issinnen- Kirche.  Ein  steiler  Weg 
führt  in  ^  St.  hinauf  zu  den  mächtigen  Trümmern  der  Feste  Dürn- 
stein; hier  hielt  1192-93  Herzog  Leopold  VI.  von  Österreich  seinen 
Feind  Richard  Löwenherz,  König  von  England,  gefangen  und  hier 
soll  ihn  der  Sage  nach  der  Sänger  Blondel  entdeckt  haben. 


140   Route  8.  KREMS  Die  Donau  von 

V2  St.  oberhalb  der  Feste  (WM.  grün)  die  Starhembergwarte  (546m), 
mit  malerischer  Aussiebt.  Von  da  s.o.  (WM.  grün)  durch  den  bewaldeten 
Förthofgräben  in  1  St.  nach  Förthof  (Whs.)  und  an  der  Donau  abwärts  in 
3/t  St.  über  Stein  nach  Krems  (s.  unten). 

L.  Loiben.  Oberhalb  ein  1905  errichteter  Gedächtnisturm  für 
den  Sieg  der  Österreicher  über  die  Franzosen  am  11.  Nov.  1805. 

R.  •Bossatz,  Marktflecken;  die  Kirche  im  xiv.  Jahrh.  aufgeführt, 
im  xvni.  Jahrh.  umgebaut.  —  R.  Mautern  (195m),  durch  eine 
Brücke  (Aussicht)  mit  Stein  (s.  unten)  verbunden. 

R.  weithin  sichtbar  auf  einem  261m  hohen  Berg  (449m  ü.  M.) 
das  stattliche  Benediktinerstift  Göttweig,  8/4  St.  südl.  (WM.  gelb) 
von  HS.  Furth-Göttweig  (S.  127),  l*/2  St.  südöstl.  von  Mautern. 
Es  wurde  1072  gegründet  und  1718-83  nach  Plänen  von  J.  L. 
v.  Hildebrand  umgebaut.  Die  Hauptfront  liegt  nach  N. ;  Eingang 
an  der  W.-Seite.  Im  östl.  Teil  die  Stiftskirche,  mit  Fassade  von 
1750-55  und  gotischem  Chor.  Beachtenswert  im  N. -Flügel  die 
Kaiserstiege  (1739)  und  die  Gemäldesammlung;  im  O.- Flügel 
die  Bibliothek  mit  zahlreichen  Inkunabeln  und  Handschriften ; 
im  SO. -Eckturm  das  Kupferstichkabinett  und  die  Kunstkammer. 
Kloster  Wirtschaft  mit  Aussicht  vom  Garten. 

L.  •Stein  (E.;  Gasth. :  Gold.  Elefant,  beim  Landeplatz),  Städt- 
chen mit  4500  Einw.,  östl.  an  Krems  (s.  unten)  anschließend.  Un- 
weit des  Landeplatzes  die  spätgot.  Pfarrkirche  (xv.  Jahrh.);  am 
Ende  des  r.  Seitenschiffs  der  h.  Nikolaus  als  Patron  der  Schiff- 
brüchigen, Hauptbild  des  Joh.  Martin  Schmidt,  gen.  Kremser 
Schmidt  (1751).  Oberhalb  die  Frauenbergkirche  (zweite  Hälfte  des 
xiv.  Jahrh.),  mit  hohem  Turm.  Die  Landstraße  gen.  Hauptstraße 
des  Orts,  mit  beachtenswerten  alten  Wohnhäusern,  führt  von  der 
Pfarrkirche  westl.  zum  Bahnhof  Stein-Mautern  (S.  130),  östl.  in 
^2  St.  zum  Bahnhof  in  Krems  (s.  unten). 

L.  •Krems  (E.).  —  Gasth.:  Bahnhofhotel;  Weiße  Rose,  un- 
weit des  Landeplatzes;  Gold.  Hirsch,  Dreifaltigkeitsplatz.  —  Wein: 
Stadt  Wien,  Untere  Landstraße.  —  Cafe"  Fichtner,  Obere  Landstraße.  — 
Bahnhof  (Restaur.),  an  der  S.-Seite  der  Stadt,  10  Min.  n.ö.  vom  Lande- 
platz. —  Äußer  dem  Eil-  und  Postschiff  nach  Melk  auch  Lokalboote. 

Krerrs,  schon  995  als  Stadt  genannt,  am  östl.  Eingang  der  Wachau 
(vgl.  S.  138),  hat  14400  Einw.  Westl.  ist  es  durch  die  Vorstadt 
Und  mit  Stein  (s.  oben)  verbunden.  Vom  Bahnhof  geradeaus  durch 
die  Dinstlstraße,  dann  1.  durch  die  Göglstraße  zum  Dreifaltigkeits- 
platz und  r.  durch  den  „Täglichen  Markt"  (Nr.  2  das  Göglhaus, 
xvi.  Jahrh.)  in  6  Min.  zur  Landstraße,  der  Hauptstraße  der  Stadt : 
1.  die  Obere  Landstraße,  mit  dem  Steiner  Tor  (1480,  Turm  barock), 
r.  die  Untere  Landstraße,  beide  mit  beachtenswerten  alten  Wohn- 
häusern. An  der  Oberen  Landstraße  gleich  r.  Nr.  4  das  Bathaus 
(xv.-xvin.  Jahrh.),  mit  Renaissanceerker;  1.  die  Bürger  spita'skirche 
(1470).  Nördl.  gegenüber  vom  Rathaus  die  frühbarocke  Pfarrkirche 
(xvii.  Jahrh.),  mit  Deckengemälden  von  Kremser  Schmidt  (1787; 
s.  oben);  westl.   gegenüber  der  Passauer  Hof,    mit  Arkadenhof. 


Passau  bis  Wien.  TULLN.  8.  Route.   141 

Unweitwestl.das  ehem.  Dominikanerkloster  (Ende  des  xiii.  Jahrh.), 
jetzt  Stadtmuseum  (im  Sommer  So.  Mo.  Mi.  Fr.  9-12  Uhr  frei,  sonst 
nach  Anmeldung  im  Rathaus).  Nördl.  oberhalb  der  Pfarrkirche  die 
Piaristenkirche.  Blick  auf  die  Stadt  nördl.  vom  Kreuz  (Q5  Min,  von 
der  Pfarrkirche). 

Eisenbahn  von  Krems  nach  Wien  oder  nach  Grein-Linz  s.  R.  6b;  — 
nach  St.  Polten  s.  S.  127. 

Bei  Krems  überschreitet  die  Bahn  nach  St.  Polten  die  Donau. 
Das  1.  Ufer  des  Flusses  dehnt  sich  zu  weiter  Ebene  aus  (Tullner 
Feld) ;  der  Strom  bildet  hier  wieder  mehrere  Inseln.  R.  auf  dem 
Kamm  des  Gebirges  die  einsame  Kirche  Wetterkreuz  (351m). 

R.  •Hollenburg  (205m),  mit  Schloß  des  Frhrn.  v.  Geymüller; 
im  Schloßpark  eine  viereckige  Burgruine.  Auch  das  r.  Ufer  ver- 
flacht sich  nun. 

R.  Traismauer,  vom  Fluß  nicht  sichtbar,  uralter  Markt,  in 
dessen  Nähe  die  Traisen  in  die  Donau  fällt.  —  R.  •  Zwentendorf. 

R.  •Tulln  (Gasth. :  Gold.  Hirsch,  Stern),  mit  4300  Einw.,  eine 
der  ältesten  Städte  an  der  Donau,  der  Römer  Comayena.  „Tulne" 
wird  im  Nibelungenlied  (Str.  1301)  erwähnt.  Alte  Kirche,  daneben 
romanischer  Karner.  Die  Staatsbahn  (S.  334)  überschreitet  hier 
den  Strom  auf  einer  Gitterbrücke.    Tulbiuger  Kogel  s.  S.  126. 

Eisenbahn  von  Tulln  über  Herzogenburg  nach  St.  Polten  s.  S.  127;  — 
nach  Wien  s.  S.  334;  —  über  Absdorf  nach  Krems  und  Linz  s.  S.  130. 

Unterhalb  Tulln  wird  die  Umgebung  wieder  anziehender,  je 
mehr  man  sich  dem  Wiener  Wald  (r.)  nähert. 

R.  •Greifenstein  (E. ;  Gasth. :  Schwarzer  Bär,  Brauner  Hirsch), 
mit  hochgelegener,  z.  T.  hergestellter  Burg  des  Fürsten  Liechten- 
stein, Station  der  Staatsbahn  (S.  334),  die  von  hier  ab  dicht  am 
Ufer  hinführt.  Auf  der  Höhe  Hadersfeld  (439m ;  Whs. ;  3/4  St. 
vom  Bahnhof),  mit  weiter  Aussicht  vom  (i/4  St.)  Obelisk;  von 
dort  über  den  (1  St.)  Sonnberg  (441m),  Qugging  und  Kierling  nach 
(iy2  St.)  Klosterneuburg  (S.  109). 

L.  Burg  Kreuzenstein  (s.  unten). 

R.  Höflein.  Unterhalb  wendet  sich  der  Strom  nach  Süden 
und  durchbricht  den  nördlichsten  Ausläufer  des  Wiener  Waldes 
(S.  106);  in  der  Ferne  der  Leopoldsberg  und  der  Kahlenberg 
(S.  107/08). 

L.  •Korneuburg  (167m;  E.,  S.  346;  Gasth.:  Wtißes  E'ößl),  mit 
9000  Einw.,  früher  Festung,  schon  weit  in  der  Ebene.  In  sanfter 
Abdachung  zieht  sich  der  weinreiche  Bisamberg  (360m)  hin. 

1  St.  nordwestl.  von  Korneuburg  (Wagen  hin  und  zurück  12  K)  liegt 
•Burg  Kreuzenstein  (262m;  105m  über  der  Donau),  im  xn.  Jahrhundert 
erbaut,  von  den  Schweden  1645  zerstört,  1874-1906  von  Hans  Graf  Wilczek 
neu  aufgeführt.  Im  Innern  zahlreiche  Kunstschätze.  Zutritt  außer  Mo.  Fr. 
tägl.  zu  den  vollen  Stunden  gegen  Eintrittskarten  (1  K),  die  bei  Förster 
Schwarz  in  Leobendorf  bei  Korneuburg  oder  beim  Portier  des  gräfl. Wilczek- 
schen  Hauses,  Wien,  I.  Herrengasse  5,  zu  lösen  sind. 

Schon  aus  der  Ferne  glänzen  die  Kuppeln  des  großen  Augustiner- 
ChorherTnstifts 

Baedekers  Österreich-Ungarn.     29.  Aufl.  10 


142    Route  9.  GÖSING. 

(r.)  Klosterneuburg  (S.  109);  dahinter  die  Habsburgwarte  (S.  108). 
Unterhalb  tritt  der  Leopoldsberg  (8.  108j  dicht  an  den  Strom,  kaum 
für  die  Eisenbahn  und  die  Straße  Raum  lassend.  Rechts  oben  auf 
vorspringender  Höhe  die  Kirche  auf  dem  Leopoldsberg ;  am  Fuß 
inmitten  von  Weinbergen  Kahlenbergerdorf  (E.). 

R.  »Nußdorf  (S.  106);  t.  zweigt  hier  der  Wiener  Donaukanal  ab. 
Weiterhin  hübsche  Rückblicke  auf  den  Wiener  Wald. 

•Wien,  s.  S.  3.  Das  Dampfboot  fährt  unter  der  Kaiser-Franz- 
Jose  f-Brücke,  der  Nordbahn- Brücke  und  der  Kronprinz-Rudolf- 
Briicke  hindurch  und  erreicht  den  Landeplatz  (1.  PL  H  3). 


9.  Von  Wien  nach  Mariazeil. 

Vergl.  Karte  S.  232. 
167km.    Staatsbahs  bis  St  Polten,  von  da  bis  Mariazell  Niederöstek- 
keichische    Landesbahn   (Pielachtalbahn,    elektr.   Betrieb).     Im   Sommer 
lmal   tagl.  Schnellzug   in  5  St.  für  11  K  50  (II.  Kl.)  und  1  K  60  (III.  Kl.). 
Personenzug  in  6-7  St.  für  10.30,  6.80  K.  —  Über  Scbeibmühl  s.  S.  127. 

Von  Wien  nach  St.  Polten  (61km)  s.  S.  126.  Die  Pielachtalbahn 
wendet  sioh  von  der  Staatsbahn  südl.  und  führt  über  (73km)  Ober- 
Grafendorf  (213m),  Markt  am  1.  Ufer  der  Pielach,  und  (87km)  Raben- 
stein339m),  mit  Burgruine,  nach  (93km .;  r.)  Kirchberg  an  der  Pielach 
(372m).  mit  altem  Schloß.  —  Jenseit  (97km)  Lolch  verengt  sich 
das  Pielachtal.  —  100km  Weißenburg,  mit  großer  Burgruine.  — 
102km  Schwarzenbach  (430m).  Die  Bahn  überschreitet  die  Pielach 
zwischen  zwei  kurzen  Tunneln  und  wendet  sich  s.w.  in  das  enge 
Naltersbachtal  nach  (113km)  Laub enb ach mühle  (534m  ;  Bahnrest.).  — 
Die  Bahnstrecke  von  hier  bis  Mariazell  ist  eine  der  interessantesten 
österreichischen  Gebirgsbahnen  und  steht  streckenweise  der  Sem- 
meringbahn  kaum  nach.  Die  Bahn  steigt  in  Kehren  und  über  Via- 
dukte zu  dem  Plateau  von  (132km)  Pachenstuben  (302m),  dann  durch 
den  2368m  langen  Gosingtunnel  nach  (139km)  Gösing  (890m;  Hot. 
Gösing,  Z.  3-6  K,  gut),  Sommerfrische  mit  herrlicher  Aussicht  (r.) 
auf  den  Ötscher.  —  Nun  scharf  abwärts  über  Yiadukte  und  durch 
Tunnels  ins  Lassingtal  nacb  (147km)  Wienerbruck- Josefsberg  (795m ; 
Burger's  Hot.  Lassingfall,  50  Z.  zu  1.40-3  K,  gut). 

25  Min.  westl.  (weiße  WM.)  der  SOm  hohe  'Lassingfall,  in  großartiger 
Felslandschaft  (für  4  K  wird  die  Fallblause  geöffne!  ;  Karten  bei  Burger).  — 
E  n  lohnender  Weg  führt  vom  Fall  durch  den  wildromantischen  Ötscher- 
graben  zur  (2J/2  St.)  Klause  (371m)  und  über  den  (2  St.)  Riffelsaüel  auf  den 
(13/4  St.)  Ötscher,  s.  S.  128.  —  Über  Türnitz  nach  Freiland  s.  S.  127. 

Die  Bahn  führt  weiter  im  Erlaftal  mittels  einer  Reihe  von 
Tunneln  und  Viadukten  nach 

162km  Mariazell  (862m;  Gasth.:  Schwarzer  Adler,  102  Z.  zu 
2-6  K,  Gold.  Kreuz,  48  Z.  zu  1.40-4  K,  beide  gut;  Gold.  Greif; 
Sict;  Krone,  Z.  1.60-3  #;  Weintraube;  Goldner  Löwe,  Z.  1.60-4  K), 
der  besuchteste  Wallfahrtsort  Österreichs  (jährlich  230  000  Fremde), 
in  einem  weiten,    von   schönen  Waldbergen  umgebenen  Bergkessel 


MARIAZELL.  9.  Route.    143 

malerisch  gelegen.  Der  Markt  (2000  Einw.)  tat  zahlreiche  Gast- 
und  Logierhäuser,  doch  ist  im  Sommer,  wenn  die  großen  Prozessionen 
eintreffen  (die  Wiener  am  1.  Juli,  die  Grazer  am  14.  Aug.),  schwer 
Unterkunft  zu  erlangen. 

i/4  St.  8.ö.vom  Bahnhof  der  Hauptplatz,  mit  demOtker-Brunnen, 
von  Weghaupt  (1912),  und  die  1644-99  erbaute  Gnadenkirche 
oder  Basilika,  mit  drei  Türmen  (der  schöne  got.  82m  hohe  Mittel- 
turm aus  dem  xiv.  Jahrh.);  das  Innere  ist  63m  lang,  21m  breit. 
Die  Gnadenkapelle  im  Mittelschiff  enthält  das  Gnadenbild,  eine 
0,52m  hohe,  aus  Lindenholz  geschnitzte  sitzende  Statue  der  Madonna. 
Auf  dem  Hochaltar  eine  große  silberne  Erdkugel,  aus  der  ein  Krenz 
aus  Ebenholz  mit  dem  Heiland  und  Gottvater  emporstrebt  (beide 
aus  Silber),  ein  Geschenk  Kaiser  Karls  VI.;  zu  Seiten  der  Welt- 
kugel die  versilberten  Holzstatuen  der  h.  Jungfrau,  des  h.  Johannes 
und  zweier  Engel.  Im  südwestl.  Turm  das  Kripplein,  eine  pla- 
stische Darstellung  der  Geburt  Christi.  Reiche  Schatzkammer;  auf 
dem  Altar  das  Schatzkammerbild  (Madonna  von  einem  frühitalie- 
nischen Meister). 

Hübscher  Ausflug  von  Maria zell  westl.  durch  die  Grünau  (Mafien- 
Wasserfall)  zum  (7km)  Erlafsee  (835  m  ;  Seewirt  am  W.-Ende,  Seebäder, 
Boote  zu  haben);  zurück  am  S.-Ufer  (Herrenhaus,  am  O.-Ende)  auf  direkter 
Fahrstraße  in  1  St. 

Von  Mariazell  nach  Groß-Keifling  oder  Hie  flau,  77  bzw. 
83km:  bis  Gußwerk  Bahn  (9km;  s.  unten),  von  da  Post  bis  Wildalpen 
in  4»/2  St.  (41km,  6  E),  weiter  bis  Groß-Reifling  in  4  St.  (27km,  41  40); 
Auto-Omnibus  von  Mariazell  nach  Hieflau  im  Sommer  tägl.  in  4  St.  — 
Die  Straße  nach  Groß-Reifling  iübrt  durch  das  malerische  Tal  der  Sälza, 
die  .cie  nur  zwischen  (18km)  Greith  und  (dOkm)  Weichselboden  (677m;  auf  den 
H  ch.=chwab  51/2  St.,  m.  F.,  ««.  8.  232)  zeitweilig  verläßt.  —  40km  Gschöder 
(625m)  ;  auf  den  Hochstadl  (1920m),  über  den  Bärenbachsattel,  4  St.  —  50km 
Wildalpen  (609m;  Gasth.  z.  Steirischen  Alpenjäger),  Sommerfrische  mit 
1000  Einw.',  nach  Eisenerz  (8.  260)  über  die  Eisenerzer  Höhe  (1543m;  besser 
mit  F.)  oder  über  den  Schafhalssattel  (1554m)  7  bzw.  7V2  St.  —  Beim  (fiökm) 
Whs.  Zur  Wacht  teilt  sich  die  Straße:  r.  über  Pal/au  nach  Groß-Reifling 
(S.  168),  1.  über  Garns  nach  Hieflau  (S.  168). 

Von  Mariazell  über  Oußwerk  (bis  hierher  Bahn,  s.  oben)  nach  Neuberg 
und  Mürzzuschlag  s.  S.  232;  —  nach  Au-Seewiesen  und  Eapfenberg  s.  S.  232. 


10.  Von  Linz  nach  Selztal.    Pyhrnbahn. 

lllkm.    Staatsbahn.     Schnellzug  in  2V2  St. 

Linz  s.  S.  131.  —  Die  Bahn  überschreitet  hinter  (9km)  Traun 
die  Traun  und  tritt  bei  (13km)  Nettingsdorf  in  das  Kremstal;  im 
Hintergrund  s.  die  Prielgruppe.  —  16km  Nöstelbach-St.  Marien ; 
r.  auf  der  Höhe  Schloß  Weißenberg.  —  29km  Rohr  (330m  ;  Bahn- 
rest.).   Zweigbahn  nach  (17km)  Sattledt  (S.  145). 

Zweigbahn  von  Rohr  in  10  Min.  nacb  (8km)  Bad  HaU  (333m;  Gasth.: 
Eaiserin  Elisabeth,  80  Z.,  P.  10-23  E;  Budapest,  42  Z.  zu  3-10  E,  P  von  IE 
an;  Erzherzog  Karl;  Post,  23  Z.  zu  2-8,  P.  7-12.?;  Stadt  Wien;  Annenhof; 
Kurtaxe  10  oder  20  K;  Bad  1.50-2.80  K),  mit  jodhrombaltigen  Salzquellen, 
Kur-  u.  Badehaus,  Theater  und  schönen  Parkanlagen.  Lokalbahn  nach 
Pergern  8.  S.  129. 

10* 


144   Route  10.  SPITAL. 

33km  (r.)  Kremsmünster  (345m;  Bahnrest.;  Gasth. :  Sonne), 
hübsch  gelegener  Markt  mit  1200  Einwohnern.  Die  umfangreichen 
G-ebäude  der  berühmten,  im  J.  777  von  Herzog  Tassilo  von  Bayern 
gegründeten  Benediktinerabtei  stammen  meist  ans  dem  Anfang  des 
xvni.  Jahrh.  (Zutritt  im  Sommer  werktags  11  und  4  Uhr,  Sonn- 
u.  Festt.  11,  3  und  4  Uhr;  40  K).  In  der  Schatzkammer  der  kupferne 
*Tassilokelch  oder  Stifterbecher,  mit  Niello Verzierungen  (777).  Die 
Sternwarte  enthält  in  den  unteren  Stockwerken  naturgeschichtliche 
Sammlungen.    Ansehnliche  Bibliothek. 

ölkm  Kirchdorf  (<i33m),  alter  Markt.  —54km  Micheldorf  {449m). 
1  St.  östl.  das  alte  Schloß  Alt-Pernstein  (Wirtsch.).  —  Die  Bahn 
verläßt  das  Kremstal  und  führt  durch  einen  523m  langen  Tunnel 
nach  (62km)  Klaus  (477m),  der  ersten  Station  der  Pyhrnbahn,  mit 
hergestelltem  Schloß  und  Burgruine,  im  Steyrtal  hübsch  gelegen. 
Nach  Garsten  s.  S.  129.  —  Drei  Tunnels.  66km  Steyrling  (493m). 
Über  die  Steyr.  —  70km  Dirnbach- Stoder  (505m;  Gasth.  Post). 
Fahrstraße  s.  nach  (3  St.)  Hinterstoder  (601  m;  Gasth. :  Schachinger ; 
Jaidhaus,  25  Z.  zu  1-2  K\  Buchschachermayr),  in  schönem  Tal, 
w.  überragt  von  den  dunkeln  Wänden  des  Toten  Gebirges.  —  78km 
Pießling  (574m). 

85km  Windischgarsten  (613m).  10  Min.  n.  der  schön  gelegene 
Markt  (Gasth. :  Gold.  Sense,  Z.  1.60-2  K;  Erzherzog  Albrecht), 
Sommerfrische.  —  Tunnel.  92km  Spital  am  Pyhrn  (658m ;  Gasth. : 
Post,  Z.  1.30-2.50  K),  Markt  i/4St.  s.  vom  Bahnhof,  mit  1250 Einw. 
und  ehem.  Stiftskirche  im  Barockstil;  Wintersport.  — Weiter  durch 
den  4770m  langen  Bosrucktunnel  (höchster  Punkt  726m  ü.  M.), 
auf  der  Grenze  zwischen  Oberösterreich  und  Steiermark,  nach 
(103km)  Ardning  (674m). 

111km  Selztal  (634m;  Bahnrest.;  Bahnhof  hotel,  40  Z.  von  2  K 
an).  Nach  Amstetten  -Wien  und  nach  Zell  am  See-Innsbruck  s.  R.  1 6 a ; 
nach  Udine -Venedig  s.  R.  37  a;  nach  Klagenfurt-Triest  s.  R.  38. 


11.    Von  Linz  nach  Salzburg. 

125km.  Staatsbahn.  Orient-Expreß  in  2*/4  St.  (vgl.  R.  6).  Schnellzug  in 
21/2  St.  für  15.60,  9.50,  6.10  K.  Personenzug  in  SVs-A1/«  St.  für  11.80,  7.20, 
4.60  2T.  Außerdem  Kanadischer  Aussichtswagen  (Wien)  Linz-Salzburg  (Inns- 
bruck) für  b  K. 

Linz  s.  S.  131.  —  Die  Bahn  wendet  sich  südwestlich. 

24km  (1.)  Wels.  —  Bdhnrestaurant.  —  Gasth.  :  Greif,  Kaiser-Joseph- 
Platz,  90Z.  zu  2.50-4  K,  mit  Restaur.  und  großem  Cafe,  Bahnhofshotel, 
Dr.-Joh.-Schauer-Str.32,  24  Z.  zu  1.80-2.40  K,  ohne  Restaur.,  beide  gut;  Post, 
Bäckergasse  7;  Kaiserin  von  Österreich,  Kaiserkrone,  beide 
gegenüber  dem  Bahnhof.  —  Caf&  Haslinger,  Theatergasse  3.  —  Droschke 
vom  Bahnhof  in  die  Stadt  einsp.  1  K,  zweisp.  1  K  60  (nachts,  9-6  Uhr,  die 
Hälfte  mehr).  —  Post  u.  Telegraph,  Obere  Ringstraße  9. 

Wels  (319m),  das  römische  Ovilava,  Stadt  mit  16000  Einw., 
liegt  am  1.  Ufer  der  Traun.    Vom  Bahnhof  geradeaus  (südl.)  durch 


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WELS.  K.S.283.—  U.R.    145 

die  Dr.-Joh.-Schauer-Straße,  dann  beim  Altersheim  r.  und  beim 
Denkmal  Kaiser  Josephs  II.  auf  dem  Kais  er- Joseph-Platz  1.  durch 
die  Theatergasse  zur  (}/^  St.)  Ringstraße.  Am  W.-Ende  dieser 
Straße  Nr.  40  die  Sparkasse,  mit  dem  Stadtmuseum  im  Erdgeschoß 
(werkt.  8-12  u.  2-5,  So.  8-12  Uhr,  40  h,  „Wegweiser"  30  h)  kunst- 
gewerbliche Gegenstände,  Waffen,  römische  Altertümer  u.  a.).  Die 
südl.  Verlängerung  der  Theatergasse  führt  in  wenigen  Schritten  zur 
got.  Stadtpfarrkirche  am  Stadtplatz  5  im  Chor  Glasmalereien  aus  dem 
Anf.  des  xrv.  Jahrhunderts.  Am  W.-Ende  des  Stadtplatzes  der  1376 
erbaute  Ledererturm.  Unweit  südl .  von  der  Kirche  (durch  die  Burg- 
gasse) die  ehem.,  jetzt  völlig  verbaute  kaiserl.  Burg,  in  der  Kaiser 
Maximilian  I.  1519  starb.  —  Auf  dem  r.  Traunufer,  10  Min.  von  der 
Brücke,  der  Beinberg  (390m),  mit  Anlagen  und  der  Marienwarte 
(10  h;  Alpenaussicht).  —  N.  jenseit  der  Bahn  die  Neustadt,  in  der 
viele  Häuser  mit  Erdgas  geheizt  und  beleuchtet  werden,  das  aus 
200-300m  tiefen  Bohrlöchern  gewonnen  wird.  7  Min.  weiter  nördl. 
die  große  Herz-Jesu-Kirche. 

Von  Wels  nach  Passau,  82km,  Staatsbahn  in  l^/i-23/*  St.  —  8km 
Haiding  (s.  unten).  —  30km  Netmarkt-Kallham  (385m ;  Bahnrest.),  Knotenpunkt 
für  die  Bahn  nach  Simbach-München.  —  68km  (1.)  Schärding  (313m-,  Gasth. 
Gold.  Kreuz),  altes  Städtchen  am  r.  Ufer  des  Inn.  Zweigbahn  nach  Attnang- 
Puchheiin  s.  S.  146.  —  82km  Passau  (S.  134).  Nach  Nürnberg  -  Frankfurt 
s.  Baedekers  Süddeutschland. 

Von  Wels  nach  Simbach,  91km,  Eisenbahn  in  3V2  St.  —  Bis 
(30km)  Neumarkt-Kallham  s.  oben.  —  5ikm  (r.)  Ried  (429m;  Bahnreit.; 
Gasth. :  Gold.  Hirsch,  22  Z.  zu  1.50-3  K),  Hauptort  des  Österreich.  Inn- 
kreises,  mit  5900  Einw.  und  einem  Bronzestandbild  des  Dichters  Stelz- 
hamer  (S.  133),  von  Gerhart  (1911).  Nach  Attnang-Puchheim  oder  Schärding 
8.  S.  146.  —  89km  (1.)  Braunau  am  Inn  (352m;  Gasth.:  Post,  Fink),  altes 
Städtchen  mit  4100  Einwohnern.  Spätgot.  Pfarrkirche  (Mitte  des  xv.  Jahrh.), 
mit  80m  hohem  Turm;  Orgelgehäuse  aus  dem  xvi.  Jahrh.  Got.  Spital- 
kirche mit  Tonnengewölbe.  Ortsmuseum.  Auf  der  Promenade  ein  Bronze- 
Standbild  des  auf  Befehl  Napoleons  I.  1806  in  Braunau  erschossenen  Nürn- 
berger Buchhändlers  Job..  Palm,  von  Knoll  (1866).  Zweigbahn  nach  (38km) 
Steindorf  (S.  146).  —  Die  Bahn  überschreitet  den  Inn  und  erreicht  die 
bayr.  Grenzstation  Simbach  (Bahnrest.).  Von  Simbach  bis  München,  123km, 
Eisenbahn  in  2i/2-4V2  St.,  s.  Bcedekers  Süddeutschland. 

Von  Wels  nach  Aschach,  29km,  Eisenbahn  in  IV2  St.  —  8km 
Haiding  (s.  oben).  —  20km  (r.)  Eferding  (271m),  schon  im  Nibelungenlied 
genannt,  mit  spätgot.  Kirche  und  Schloß  des  Fürsten  Starhemberg.  Lokal- 
bahn nach  Linz  s.  S.  134.  —  25km  HS.  Pupping,  mit  der  (V2  St)  großen 
Ruine  Schaumburg.  —  29km  Aschach,  s.  S.  135. 

Von  Wels  nach  Grünau,  47km,  Lokalbahn  in  2  St.  durch  das 
hübsche  Almtal.  —  15km  Sattledt  (399m).  Zweigbahn  nach  (17km)  Rohr 
(S.  143).  —  41km  Schamstein  -  Mühldorf  ,  mit  der  malerischen  Ruine  Alt- 
Schamstein.  —  47km  Grünau.  3  St.  südl.  (Zweisp.  14-16  K)  der  * Almsee  (589m). 

38km  (1.)  Lambaeh(366m ;  Bahnrestaur.;  Gasth. :  Rößl,  Z.  1.60- 
4  TT),  altes  Städtchen  von  2000  Einw.,  mit  einer  stattlichen,  1032 
gegründeten  Benediktinerabtei. 

Zweigbahnen  nach  (28km)  Gmunden  (s.  R.  14a);  —  nach  (32km)  Haag 
am  Hausruck  (504m),  Markt  mit  dem  Stammschloß  der  Fürsten  v.  Starhem- 
berg; —  nach  (15km)  Vorchdorf,  von  wo  elektr.  Lokalbahn  über  Baum- 
garten (S.  157)  nach  (15km)  Gmunden-Seebahnhof  (S.  156). 

Die  Bahn  verläßt  die  Traun  und  tritt  in  das  Tal  der  Ager ; 
1.  Prielgruppe,  Traunstein  und  Höllengebirge,  Dachstein.  —  55km 


146   Roule  77  VÖCKLABRUCK. 

Attnang-Pucriheim(415m ;  Bahnhof -Hot.  ^Restaur.'),  Knotenpunkt 
der  Bahn  nach  Gmunden,  Ischl  und  Aussee  (R.  14). 

Vun  Attnang  nach  Schärding  (Passau),  67km,  Eisenbahn  in 
2V2  St.  —  11km  Maiming-Wolfsegg.  40  Min.  n.ö.  der  Markt  Wolfsegg  (034m; 
Gasth.:  Post),  am  Abhang  des  Hausruck  reizend  gelegen  (Aussieht  vum 
Schloßpark  und  von  der  „Schanze").  —  17km  Holzleithen.  Zweigbahn  nach 
(6km)  Thomasroüh,  mit  Kohlenbergbau.  —  Die  Bahn  durchdringt  den  Baus- 
ruck mittels  eines  706m  1.  Tunnels,  senkt  sich  nach  (34km)  Ried  (S.  145) 
und  tritt  bei  (59km)  Suben  an  den  Inn.  —  67km  Schärdmg  (S.  145). 

L.  Schloß  Puchheim,  im  Hintergrund  das  Höllengebirge.  — 
59km  Vöcklabruck(435m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Post),  Städtchen  mit 
2500  Einw. ;  1.  auf  einer  Anhöhe  die  alte  Kirche  von  Schöndorf. 

Von  Vöcklabruck  nach  Unterach:  Lokalbahn  nach  Kammer 
in  Vz  St.  für  1  K  40,  ÜO,  50  Ä,  von  da  Dampf boot  nach  Unterach  in  2  St. 
für  3.40,  2.30  iL  —  Die  Bahn  führt  s.  nach  (12km)  Kammer  (Gasth.: 
Seehof,  80  Z.  zu  1.50-4  K,  gut;  Hofwirt,  Z.  2-2.50  K;  Traube),  einem  hübsch 
gelegenen  Dörfchen  mit  Schloß,  am  N.-Ende  des  Altersees.  —  Der  Atter- 
oder  Kammersee  (465m),  20km  lang,  2-3km  breit,  ist  der  größte  ober- 
usterreichische  See  (46,7 qkm).  Nach  N.  flachen  sich  die  Ufer  allmählich 
ab;  im  S.  steigt  r.  der  schöngeformte  Schaf uerg  auf;  s.o.  zieht  sich  der 
breite  Rücken  des  Holleugebirges  zum  Traunsee  hinüber.  Das  Dampf- 
boot (Landebrücke  beim  Bahnhof)  fährt  am  ö.  Ufer  entlang  nach  Weyregg, 
und  wendet  sich  dann  quer  über  den  See  nach  Attersee  (*H.-P.  Attersee, 
100  Z.  zu  2-5  K),  am  w.  Seeufer  am  Fuß  des  bewaldeten  Buchbergs  (807m) 
a.imutig  gelegen.  Nach  Vöcklamarkt  s.  unten.  Weiter  Slat.  Morganhof, 
JSußdorf,  Parschallen  und  Stockwinkel  am  w.,  Steinbach  und  Forstami  am 
ö.  Ufer.  Das  Boot  nähert  sich  nun  den  bewaldeten  Bergwänden,  die  das 
obere  Ende  des  Sees  umschließen.  Weißenbach  (Gasth. :  -Post,  100  Z.  zu 
2-8  2T),  an  der  SO. -Ecke  des  Sees  hübsch  gelegen.  Dann  an  dem  Breitenberg 
entlang  nach  Unter-Burgau,  in  reizender  Lage,  und  nach  Unterach  (Gasth. : 
il  ot.  am  See,  Post,  mit  Seebad,  beide  gut;  Anker,  am  Ländeplatz),  am  Einfluß 
der  aus  dem  Moudsee  kommenden  See-Ache  schön  gelegen,  Sommerfrische. 
Über  die  Eisenauer-Alpe  (l022ni;  Erfr.)  auf  den  Schafberg  (S.  155)  4-4*/2  St., 
fast  durchweg  schattig;  Führer  für  nicht  Schwindelfreie  angenehm,  6Ä".  Von 
Unterach  nach  See  am  Mondsee  (S.  154),  3,2  km,  elektr.  Lokalbahn  in  l/4  St. 

Weiter  zweimal  über  die  Vöckla.  —  71km  Redl-Zipf,  mit 
Brauerei.  —  75km  Vöcklamarkt.  Elektr.  Lokalbahn  nach  (14km) 
Attersee  (s.  oben).  —  80km  Frankenmarkt  (51 Im).  —  Die  Bahn 
verläßt  die  Vöckla,  durchzieht  in  großen  Kehren  waldiges  Hügel- 
land und  erreicht  vor  (90km)  Ederbauer  ihren  höchsten  Punkt 
(60im).  —  Bei  (94km)  Rabenschwand-Oberhofen  zeigt  sich  1.  der 
Schafberg  (S.  155).  —  99km  Steindorf  (E&hr\Test.).  Zweigbahn  nach 
(38km)  Braunau  (S.  145).  —  101km  Neumarkt- Köstendorf  (544m). 

Prächtige  Aussicht  vom  Tannberg  (784m),  von  O/t  St.)  Neumarkt  über 
Köstendorf  in  l'/2  St.  bequem  zu  erreichen  (mark.  Weg);  oben  Rest,  und 
Aussichtsturm;  Abstieg  westl.  nach  (H/z  St.)  Mattsee  (s.  unten). 

Jenseit  (106km)  Weng  tritt  die  Bahn  an  den  Wallersee.  — 
111km  Seekirchen- Mattsee  (514m;  Hot.  Bahnhof),  alter  Markt. 

Post  2mal  tägl.  in  13/4  St.  nach  (13km)  Mattsee  (503m;  Gasth.:  Post), 
auf  einer  Landzunge  zwischen  den  Mattseen  (Ober-  und  Nieder-Trumer  See) 
reizend  gelegen;  2km  n.w.  der  kleinere  Grabensee.  Vom  Sculoßberg  (566m; 
V4  St.  von  Mattsee)  guter  Umblick. 

Weiter  durch  waldige  Gegend,  mehrfach  über  die  tief  ein- 
geschnittene Fischach.  118km  Hallwang-Elixhausen.  Die  Bahn 
wendet  sich  nach  S.  in  das  Salzachtal.  —  122km  Berg- Maria-Piain 
(S.  153).  —  125km  Salzburg. 


SALIBURt 


1  :  17,550 

200  300         -fr00 


Xetei. 
.Lokalbahn, 
-Strassenoafov 


1  .Botanischer  Garten        .  D4 

2  Bürgerschule D.3 

3  .Sofdrwmen E.4 

4  .Xapüelschwemnie.       .    .  E.4 

Exrcken  iL  Klöster  : 
Jitgiistiner-Xloster  und 

5  Jugusttner-Mrcht      .      C2 
£enedikttner^btei  und 

6  JEreuzgang E.4, 

7  Jtia'gerspüaZkirche    .    .  D.4 

8  .Z^eu°aMgkeitsTcirche 

und  Seminar D.3 

9  .Franziskaner -Xloster 

imdlGrche, D.4. 

W.LCa/etaner-JBTrche  .       E.F.4. 
Vi.Iapitztner-Zloster 

xcndJSrche E.3. 

UJnyUegienkzrche  ....  DA. 
y&ltoretto  -Mosterio.MrcheTf.lE 
lkJ^otestcmtischeMrcheCZS . 
lS.StErTuzrdsspkaZkirche  F.4.5. 
l%.S?Mxrgare&imkape2le  .  E4. 
17.  ^MchaelsJdrclte  .  .  E.4. 
lS.S^PeterstifYsJtirche  .  DE.4. 
19  .£ ■  SebasäansMrcke  E.23. 
20 .  TJrsulmer  -JtZostfr 

imdM^che. C.3, 

21.TTrsidznerüvie7b-Mcster 

undLfirchefFonnberg )  EI '.4. 

22  JbUegiianrGeöchuU  .    .    .  D.4. 

23  .Landtags  -  Gehäu  de 

(Cliiemseekof) E.4. 

Leichenhof  StTeter.    .        .  E.4. 
25.     "       "       S?  Sebastian      E.2. 

26  .Marienscaüe E.4. 

27.  Mozarts  Gebwtshs.dMuLS.  D4 

28 Mozarts  Standbild.    .    .      E.4 
29.     "      «   Wohnhaus  D.3 

^.Mutterhaus C.2. 

Zl.Pferdeschyremnte       ...  D.4 
%Z. Post  u. Telegraph  .    .    .      1.4. 

m.Rathhaus D.3, 

M.EegiejTaig E.4. 

35.Sonanrr-Jteitschnle  .  D.4, 

3"6.JÄ^ö67- D.3. 


Durchgänge 


jf.LaniprechtshaTsen 


"E      Friedhof,  \'IBdrchtesgaden.  J1 


147 


12.    Salzburg  und  Umgebung. 

Staatsbahnhof  (PI.  D  1;  Restaur.),  an  der  N. -Seite  der  Stadt,  i/4  St. 
von  der  Staatsbiücke.  —  Stadtbureau  der  k.  k.  Staatsbahnen  Schwarzstr.  7 
(PI.  C  D  2, 3).—  Salzkammergct- Bahnhof  (Falzburg-Ischl,  S.  153)  und  Lokal- 
bahnhof (Salzburg  Berchtesgaden,  S.  164)  dem  Staatsbahnhof  gegei.über. 

Gasthöfe  (im  Sommer  VoTausbestellung  ratsam):  !Gr.  -H.de  l'Enrope 
(PI.  a:  D  1).  am  Bahnhof,  mit  großem  Garten,  3S0  Z.  zu  4-12,  F.  1>0, 
G.  4-5,  M.  6-7  K;  ^Bristol  (PL  e:  D  3).  Makartplatz,  120  Z  zu  3.50-10, 
F..1.50,  -HAK;  *ParkhotelNelbÖck(PLb:  D  1),  50  Z.  zu  3-7,  F.l.öO.B'; 
»Österreichischer  Hof  (PI.  c:  D  3),  Schwarzstr.  5,  130  Z.  zu  4-7, 
F.  1.40,  M.  5.50  K;  Pitt  er  (PI.  1:  D  2),  1(0  Z.  zu  4-8  K;  »Kaiserin 
Elisabeth  (PI.  el:  D  1),  Elisabethstr.  11,  mit  Garten,  32  Z.  zu  2.50-7, 
F.  1.30  K;  «H.  Mir  ab  eil  (PI.  m:  D  3),  mit  Garten  und  Konzertsaal 
(s.  unten),  Schwarzstr.  22,  30  Z.  zu  4  6  K;  *H.  Habsburg  (PI.  g:  D  2), 
Faberstr.  10,  50  Z.  zu  2.40-4.50,  F.  1  K.  —  In  der  Stadt,  am  1.  Ufer: 
*GoldenesSchitf  (PI.  d :  E  4),  Residenzplatz,  60  Z.  zu  2.50-6  K-,  Gold. 
Krone  (PI.  f:  D  3),  Gold.  Hörn  (PI.  o :  D  4),  Z.  2-4  £,  Gold.  Hirsch 
(PI.  j:  D4),  42  Z.  zu  120-2  K,  Mödlhammer  (PI.  n:  D  4),  Sternbräu 
(PI.  p:  D  4),  18  Z.  zu  1.2C-2.50  K,  Blaue  Gans  (PI.  q:  D  4),  50  Z.  zu 
1.20-3  K,  diese  sechs  in  der  Getreidegrasse;  Höllbräu  (PI.  r:  E  4),  mit 
Terrasse,  ge'obt;  Goldene  Birne  (PI.  bi:  E  3,  4),  Judengasse  1,  20  Z.  zu 
1.450-2.50  JT;  Mohren,  Judengasse  9  (PJ.  E  4).  —  Am  r.  Ufer:  H.  zum 
Stein  (PI.  h:  D  E  3),  Gisela-Kai  3,  70  Z.  zu  3-5  üT,  F.  90  Ä;  Traube  (PI.  k: 
D  3),  Linzer  Gasse  4,  (0  Z.  zu  2.50-3.50  K,  gut  •,  R  oter  Krebs  (PI  x  :  D  2), 
Mirabellplatz,  80  Z.  zu  2.60-4  JT,  gut;  Wolf-Dietrich  (PI.  y:  E2),Wolf- 
Dietrich-Str.  16,  40  Z.  zu  3-5  K;  G  a  b  1  e  r  b  r  ä  u  (PI.  i :  D  3),  Linzer  Gasse  9, 
62.Z.  zu  2-3.50.fi:;  RömischerKaiser  (PL  s:  D3;  viel  Geistliche),  45  Z. 
zu  2-4  K;  Goldene  Kanone,  Paris-Lodron-Str.  21  (PL  D  E  2),  26  Z.  zu 
2.20  3.60  K;  Tiger  (PI  t:DE3);  S  chl  an.  brau  (11.  u:  D  3),  30  Z.  zu 
1  60-3  K,  Schranne,  Schrannengasse  10,  gelobt;  MünchnerHof,  Drei- 
faltigkeitsgasse, ein  f  gut;  H.  Moz  art  (PI.  mo:  D2).  Auerspergstr.  2ü,  ~0  Z. 
zu  2.405  Ä',  F.  90  A;  Zur  Neuen  Stadt  (PL  tt:  D  2),  Hay^ngasse  4, 
30  Z.,  gut  und  nicht  teuer;  Gol  dn  er  En  gel ,  Gi?ela-Kai  11  (PL  E  3),  30  Z. 
zu  1.60-2  K;  Hof  wirt  (PI.  ho :  E  2),  Franz- Joseph-Ftr.  43,  30  Z.  zu  1.60- 
2.50  K\  GoldnerLöwe  (PL  lo:  E  2),  Schallmooser  Haupt  tr.  13,  24  Z.  zu 
1.60-3  K;  H.  Bahnhof,  Z.  2  K,  einf.  gut. 

Cafes:  Tomaselli,  Ludwig-Viktor-Platz  (PL  D  4).  Am  r.  Lfer: 
Theater-Cafe, Makartplatz  (PL  D  3);  C.  Basar.  C.  Central,  beide  bei 
der  Franz-Jofe(ih-Brücke  (PL  D  3);  Koller,  Dreifaltigkeitsgasse  (PL  D  3; 
auch  Z.);    C.  Corso,  Gifela-Kai;  Krimmel,  Westbahnstiaße  (PL  D  2). 

Restaurants:  Kurhaus,  im  Stadtpark  (S.  152),  Abendkonzerte; 
Mirabell  (S.  151),  .Abendkonserte;  Zipfer  Bier  haus,  Univemtätsplatz. 

—  Wein:  Ti  roler  Weinstube,  Rudolfskai  12  (1  1.  D  E  3);  St.  Peters- 
S  tiftsk  eller  (S.  149),  von  allen  Ständen  besucht-,  Wachauer  Winzer- 
keller, RudolL-kai  (PL  D  E  3);  R.  öchider,  Linzer  Gasse  15  (PL  D  E  3). 

—  Bier:  Stieglkeller  (PL  E4),  Fe.'tungsgasselO;  Sternbräu  garten, 
Getreidegasse  (P1.D4);  Schanzlk  eller,  vor  dem  Kajetaner  Tor  (PL  F4), 
Mödlhammerkeller,  vor  dem  Klausentor  (PL  C  3),  beide  mit  schöner 
Aussicht;  Augustiner-Bräustübl,  im  Augustinerkloster  in  Mülln 
(PL  C  2),  originelles  Lokal,  von  3  Ubr  nachm.  ab  geöffnet,   sehr  besucht. 

Fiaker:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  mit  Gepäck  Einsp.  1  KiO,  Zweisp. 
2  K\  bei  Nacht  2  oder  3  K.  Zeitfahrten  »/«  St-  80  A  oder  1  K  20,  jede 
weitere  Vi  St.  40  oder  60  A,  V2  Tag  8.40  oder  12  K,  ganzer  Tag  16.80  oder 
24  K.  —  Nach  Berchtesgaden  10  oder  16  IT;  Königssee  und  zurück  17  oder 
26  K  (Fahrzeit  einschl.  1  St.  Warens  am  Bergwerks  St.).  Hin  und  zurück: 
Aigen  2.60  oder  4  K,  Hellbrunn  3  oder  4.40  K;  Wartezeit  jede  l/i  St  40 
eder  60  A. 

Salzburger  Eisenhahn  und  Tramway  vom  Bahnhof  (PL  D  1)  durch  die 
Stadt  nach  St.  Leonhard  und  Berchtesgaden  im  Sommer  stündlich  in  l'/2  St. 


148    Route  12.  SALZBURG.  Residenzplatz. 

Haltestellen  in  der  Stadt:  Fünfhaus.  Kurhaut,  Basar,  Mozartsteg,  Äußerer 
Stein  (Abzweigung  nach  Parsch,  S.  152),  dann  über  die  Karolinenbrücke 
nach  (2,8  km)  Künsilerhaus- Nonntal.  Die  weitern  Stationen  s.  S.  164/5.  Fahr- 
karten an  den  Stationen  vor  Antritt  der  Fahrt  lösen;  im  Wa  gen  20  h  mehr. 
—  Elektrische  StraBenbahn  vom  Bahnhof  durch  die  Westbahnstraße  und 
über  die  Franz-Joseph-Brücke  zum  Ludwig -Viktor-Platz,  alle  6  Min.  (20  h). 

Post  und  Telegraph  (PI.  32:  E  4)  im  Neugebäude  auf  dem  Residenz- 
platz. —  Stadttheater  (PI.  36:  D  3),  Mat artplatz. 

Kunstausstellung  im  Sommer  im  Künstlerhause  (1  K,  Sonn-  u.  Festt. 
40  h);  Kunstsalon  Suatschek,  Ludwig-Viktor-Platz  5  (tägl.  8-7,  So.  9-11  Uhr, 
Eintr.  frei).  —  Kunstgewerbliche  Ausstellung  im  Mirabelltchloß  (S.  151). 

Bäder:  Kurhaus  (PI.  D  2),  mit  Schwimmhalle ;  Stadt.  Vollbad,  beim 
Franz-Joseph-Park  (PL  G  4).  —  Moor-,  Fichtennadel-  u.  Schlammbäder  im 
Ludwigs-  und  Marienbad  (S.  153;  Omnibus  vom  Hotel  Krone,  20  h). 

Verkehrsvereine :  Fremdenverkehrsbureau,  Schwarzstr.  7  (PI.  CD2,3); 
Verein  zur  Hebung  des  Fremdenverkehrs,  Ludwig-Viktor-Platz  7.  —  Sahburger 
Kollektivkarte  (vorteilhaft)  für  den  freien  oder  ermäßigten  Eintritt  zu  den 
meisten  Sehenswürdigkeiten  3  K. 

Bei  beschränkter  Zeit  (1  Tag):  früh  Residenzplatz,  St.  Peters- 
friedhof, Festung  Hohen  -  Salzburg,  Mozartmuseum,  Mönchsberg,  Museum 
Carolino-Augusteum,  Kapuzinerberg.    —  Nachm.  Fahrt  auf  den  Gaisberg. 

Salzburg  (420m),  das  Juvavum  der  Römer,  Hauptstadt  des  frühern 
Erzbistums  Salzburg,  des  mächtigsten  Hochstifts  Süddeutschlands, 
das  1802  verweltlicht  wurde,  1816  als  Herzogtum  an  Österreich  kam 
und  seit  1850  ein  selbständiges  Kronland  bildet,  ist  Sitz  der 
Landesregierung,  des  Landesgerichts  und  eines  Erzbischofs  und  hat 
36  000  Einwohner.  Die  Stadt,  mit  der  sich  an  Schönheit  der  Lage 
wenige  deutsche  Städte  messen  können,  liegt  auf  beiden  Ufern 
der  Salzach,  deren  grauweißes  Gletscherwasser  in  breitem  Kiesbett 
dem  Inn  zueilt,  am  1.  Ufer  von  dem  steilen  Festung s-  und  Mönchs- 
berg eingeschlossen,  während  der  Stadtteil  am  r.  Ufer  sich  an  den 
Kapuzinerberg  anlehnt.  Häufige  Feuersbrünste  und  die  Baulust 
der  Fürsten,  namentlich  des  Erzbischofs  Wolf  Dietrich  (1587-1611), 
haben  von  mittelalterlichen  Gebäuden  wenig  übrig  gelassen ;  die 
Kuppelkirchen  und  andere  stattliche  Gebäude  italienischen  Stils 
geben  der  Stadt  das  charakteristische  Gepräge  eines  glänzenden 
geistlichen  Fürstensitzes  des  xvn.  u.  xvm.  Jahrhunderts.  Seit  der 
Flußregelung  der  oft  reißenden  Salzach  sind  beide  Ufer  des  Flusses 
von  breiten  baumbepflanzten  Kais  eingefaßt,  die  sich  von  der  Ludwig- 
Viktor-Brücke  bis  zur  Karolinenbrücke  hinziehen. 

Auf  dem  linken  Ufer  liegt  der  ältere  Stadtteil.  Seinen  Mittel- 
punkt bildet  der  Residenzplatz  (PI.  E4),  mit  dem  1664-80 
von  Ant.  Dario  ausgeführten  Residenz-  oder  Hof  brunnen  (PI.  3),  aus 
Untersb erger  Marmor,  14m  h.,  in  drei  Absätzen  sich  aufbauend; 
unten  vier  Poseidonsrosse  und  Atlanten ;  oben  spritzt  ein  Triton 
den  "Wasserstrahl  aus  einem  Hörn  3m  hoch.  An  der  "Westseite  des 
Platzes  die  k.  k.  Residenz  (PI.  D  E  4),  1592-1724  erbaut,  jetzt 
z.  T.  von  der  Großherzogin  von  Toskana  bewohnt  (Eintr.  tägl.  11- 
1  und  2-672  Uhr,  40  h;  Deckengemälde,  Gobelins  und  Möbel  aus 
erzbischöflicher  Zeit).  Gegenüber  das  Neugebäude  (PI.  E  4),  1588 
begonnen,  jetzt  Sitz  der  Regierung  (PI.  34)  und  des  Landesgerichts, 


St.  Peter.  SALZBURG.  12.  Route.    149 

sowie  des  Post-  und  Telegraphenamts  (PI.  32);  vom  Turm  ertönt 
tägl.  nm  7,  11  u.  6  Uhr,  Fr.  nur  um  6  Uhr,  ein  Glockenspiel  je  3m al 
(Programm  an  der  Ecke  der  Residenz),  woran  sich  auf  der  Festung 
ein  Hornwerk  schließt.  An  der  Südseite  der  *Dom  (PL  E  4),  auf 
der  Stelle  eines  774  geweihten  Baues  1614-28  von  Solari  im  frühen 
Barockstil  aufgeführt,  mit  Marmorfassade-,  vorn  im  1.  Seitenschiff  ein 
bronzenes  Taufbecken  von  1321  mit  modernem  Deckel;  Hochaltar- 
bild von  Mascagni.  Sehenswerter  Domschatz  (Erlaubnis  zur  Be- 
sichtigung in  der  Sakristei,  im  Querschiff  r.).  —  Auf  dem  Domplatz 
eine  Mariensäule  (PI.  26),  Bleiguß  von  Hagenauer  (1771). 

Auf  dem  an  den  Residenzplatz  ö.  angrenzenden  Mozartplatz 
ein  Standbild  Mozarts  (PL  28:  E  4)  von  Schwanthaler,  1842.  Des 
Meisters  (geb.  27.  Jan.  1756,  f  5.  Dez.  1791)  Geburtshaus  (PL  27: 
D  4)  ist  Getreidegasse  9 ;  im  dritten  Stock  das  Mozart-Museum,  mit 
vielen  Erinnerungen,  Handschriften,  Porträten,  Mozarts  Konzert- 
flügel, auch  Mozarts  Schädel  (Eintr.  tägl.  8-7  Uhr,  1  K). 

Auf  dem  Kapitelplatz  (PI.  E  4)  eine  Pferdeschwemme,  die 
Kapitelschwemme  (PL  4),  aus  Marmor  (1732).  An  der  Ostseite  des 
Platzes  das  Erzbischößiche  Palais  (PI.  E  4). 

In  der  SW.-Ecke  des  Kapitelplatzes  ist  der  Eingang  zum 
alten  St.  Petersfriedhof  (PL  E  4),  der  sich  an  die  steile  Nagelfluh- 
wand zwischen  dem  Mönchsberg  und  dem  Festungsberg  anlehnt. 
Er  ist  auf  drei  Seiten  von  Familiengrabstätten  umgeben.  In  der 
Mitte  die  spätgotische  Margaretenkapelle  (PI.  16),  1483  erbaut,  1864 
erneut,  mit  Grabsteinen  aus  dem  xv.  Jahrh.  In  den  Arkaden  der 
N. -Seite  L,  neben  dem  Chor  der  Stiftskirche,  die  St.  Veitskapelle; 
in  der  SW.-Ecke  die  Kreuzkapelle  (xii.  Jahrh.);  etwas  höher  die 
St.  Egidiuskapelle,  von  wo  Felsstufen  nach  der  St.  Gertraudenkapelle 
und  der  Maximus-Einsiedelei  hinanführen,  deren  katakombenähnliche 
Anlage  in  das  in.  Jahrh.  hinaufreicht.  Der  Aufseher,  der  die  ver- 
schlossenen Kapellen  öffnet  (Trkg.  20  h),  wohnt  im  ersten  Häuschen 
hinter  den  Grüften.  —  Ein  Durchgang  führt  in  den  Hof  der  Bene- 
diktinerabtei St.  Peter  (PI.  D  E  4),  im  vir.  Jahrh.  vom  h.  Rupertus 
gegründet,  die  jetzigen  Gebäude  aus  dem  xvn.  u.  xvin.  Jahr- 
hundert. L.  der  Eingang  zum  St.  Peters-Stiftskeller  (S.  147).  R.  die 
Stiftskirche  St.  Peter  (PI.  18),  1131  im  roman.  Stil  erbaut,  1754  im 
Barockstil  hergestellt;  das  romanische  Portal  mit  Skulpturen  aus 
demxin.  Jahrh.  ist  innerhalb  des  Turmvorbaus  erhalten;  im  Innern 
viele  Grabmäler,  u.  a.  im  r.  Seitenschiff  das  des  h.  Rupertus  aus  dem 
xv.  Jahrh.  und  das  des  Tonsetzers  Mich.  Haydn  (f  1806).  L.  neben 
der  Kirche  ist  der  Zugang  zu  dem  alten  Kreuzgang,  mit  vielen  Grab- 
steinen. Ebenda  erhält  man,  gewöhnlich  um  1  Uhr,  die  Erlaubnis 
zur  Besichtigung  der  Stiftsbibliothek  (70  000  Bände),  der  Schatz- 
kammer und  des  Archivs. 

Westl.  die  Franziskaner  -  Kirche  (PL  9 :  D  4),  aus  dem  xm. 
Jahrh.,  mit  roman.  SW.-Portal  und  got.  sechseckigem,  von  Säulen 
getragenen  Chor  mit  Netzgewölbe  und  Kapellenkranz  (xv,  Jahrh,); 


150    Route  12.  SALZBURG.  Hohensalsburg . 

am  Hochaltar  eine  Madonna,  Spätwerk  von  Mich.  Pacher  (f  1498; 
das  Jesuskind  modern).  —  Gegenüber  im  Franziskaner  -  Kloster 
wird  tägl.  vorm.  10y2  Uhr  ein  von  dem  Pater  Peter  Singer  (f  1882) 
erfnndenes  „Pansymphonicum"  gespielt. 

In  der  Nähe  der  ehem.  fürstbischöfl.  Marstall,  jetzt  Artillerie- 
Kaserne  (PI.  D  4;  Eintr.  20  h),  mit  Sommerreitschule  (PL  35), 
deren  Galerien  in  den  Fels  des  Mönchsbergs  eingehalten  sind  (1693), 
■and  Winterreitschule  (Deckengemälde  ein  Karussell,  von  1690). 

N.  von  der  Kaserne  auf  dem  Sigmund  platz  eine  römischen 
Barockbrunnen  nachgebildete  Pferde  schwemme  (PL  31 :  D  4)  mit 
Pferdebändiger -Gruppe  von  Mandl  (1695).  W.  führt  hier  ein 
131m  L,  1765-67  durch  die  Nagelfluh  des  Mönchsbergs  gebrochener 
Tunnel,  das  Neutor  (PL  D  4),  nach  der  Vorstadt  Riedenburg;  über 
dem  Eingange  das  Medaillonbild  des  Erbauers,  Erzb.  Sigmund  III., 
mit  der  Überschrift  „Te  saxa  loquuntur";  am  Ausgang  ein  5m  h. 
Standbild  des  h.  Sigismund,  von  Hagenauer  (2  Min.  1.  eine  kleine 
Tropfsteingrotte,  elektrisch  beleuchtet;  Eintritt  20  h).  —  Auf  dem 
Universitätsplatz  die  Kollegienkirche  (PL  12:  D  4),  im  Barockstil 
mit  hoher  Kuppel,  von  Fischer  v.  Erlach  1696-1707  erbaut. 

Am  Franz- Joseph-Kai  das  Museum  Caroline- Augusteuni  (PL 
D  3;  Eintr.  Juni-Sept.  tägl.  9-5,  Mai  und  Okt.  nur  ML,  im  Winter 
nur  Sonn-  u.  Festt.  1-4  Uhr;  1  K,  So.  60  K),  eine  der  reichhaltigsten 
Provinzialsammlungen.  Direktor:  Prof.  Eberhard  Fugger.  In  den 
Anlagen  vor  dem  Museum  die  Büste  des  ehem.  Museumsdirektors 
Dr.  A.  Petter,  von  Aicher. 

Erdgeschoß.  In  der  Vorhalle  schöner  Bronzebrunnen  aus  dem  xvn. 
Jahrh.  nud  zahlreiche  Steinwappen  der  Erzbischöfe.  Antikenhalle:  römische 
Mosaikfußböden,  Meilensteine,  Grabdenkmäler  usw.  —  I.  Stock.  Kunst- 
und  Kunstgewerbehalle;  Zunftstube  mit  Meicterarbeiten.  Musikhalle  mit 
einer  reichen  Sammlung  musikal.  Instrumente  der  drei  fetzten  Jahr- 
hunderte. Mathematische  und  physikalische  Apparate  und  Instrumente.  Wagen- 
halle mit  Waffen  aus  dem  xv. -xix.  Jahrhundert.  Ahnenhalle.  Mittelalterliche 
Küche;  Studierstube;  Prunkzimmer  aus  der  Zeit  des  30  jähr.  Krieges;  Jagdstube; 
Familienstube,  mit  Erker  und  alten  Glasbildern;  Speisesaal;  Burgkapelle 
mit  Sakristei  im  roman.  Stil  mit  got.  Einrichtung;  gotische  Halle;  Rokoko- 
stübchen  ;  Renaissancehalle.  —  II.  Stock.  Historisch-topographische  Abteilung , 
mit  Urkunden-,  Siegel-  und  Münzsammlung,  Werken  Salzburger  Maler,  der 
Keil  sehen  Reliefkarte  von  oalzlmrg  und  Salzkammergut  (von  Major  v.  Pelikan 
vollendet)  und  den  Pelikan1  sehen  Dachstein-  und  Glockner-Reliefs  in  1 :  25000-, 
Emigrantenstube  mit  Erinnerungen  an  die  evang.  Auswanderungen  1731 ; 
Wolf- Dietrich-Zimmer ;  Salzburger  Keramik;  zwei  Salzburger  Kostümsäle;  die 
volkskundliche  Abteilung,  mit  Bauernhausrat  und  Waffen  ;  Antikenkabinett  (u.  a. 
Bronzehelm  vom  Paß  Lueg) ;  Baron  Schwarz  sehe  Mineraliensammlung ;  Haus- 
rat um  1800  aus  Salzburger  bürgerlichem  Besitz;  die  Ooldegger  Oewerken- 
stube  von  1606;  volkstümliche  Kirchenkunst ;  Öfen  und  Ofenkeramik;  viele  Re- 
naissancetüren aus  Salzburger  Schlössern. 

Über  der  Stadt  auf  dem  SO. -Gipfel  des  Mönchsbergs  die  Festung 
*Hohensalzburg  (542m),  zu  der  eine  Drahtseilbahn  hinaufführt; 
Abfahrt  in  der  Festungsgasse  neben  dem  St.  Petersfriedhof  (PLE4); 
Fahrpreis  60  h,  hin  u.  zurück  80  h;  Eintrittskarte  40  h,  einschl.  Füh- 
rung. Halbwegs  die  Haltestelle  Mönchsberg,  beim  Restaurant  Katz 
(Zugang  zum    Mönchsberg,   S.  151).    Durch  einen  kurzen  Tunnel 


Mönchsberg.  SALZBÜRG.  12.  Route.    151 

unter  der  Festungsmauer  erreicht  man  die  Endstation  im  sog.  Hasen  - 
graben  (Restaur.  Festungskeller,  schöne  Aussicht).  Die  Festung, 
jetzt  Kaserne,  wurde  1077  unter  Erzbischof  Gebhard  erbaut;  der 
größte  Teil  der  jetzigen  stattlichen  Gebäude  und  Türme  ist  aus  den 
J.  1496-1519.  Die  St.  Georgskirche  auf  dem  Schloßhof,  1502  er- 
baut, enthält  zwölf  Apostelreliefs  in  rotem  Marmor;  an  der  Außen- 
seite ein  Reliefdenkmal  des  Erbauers  Erzb.  Leonhard  (-{-  1519). 
Im  Schloß  die  Fürstenzimmer,  1851  hergestellt;  in  der  Goldenen 
Stube  ein  schöner  Kachelofen  von  1501.  Von  dem  25m  h.  Aussichts- 
turm prachtvolle  Rund  sieht. 

Der  *Mönchsberg  (502m),  dessen  über  l/2  St.  langer  bewaldeter 
Rücken  die  Westseite  der  Stadt  umschließt,  ist  sowohl  von  der 
Haltestelle  Mönchsberg  (S.  150)  erreichbar,  wie  auch  mit  dem 
elektrischen  Aufzug  Gstättengasse  13  (PI.  C  3;  Fahrpreis  40,  hin  und 
zurück  50  K).  Bei  der  oberen  Station  ein  Restaurant  (häufig  Kon 
zert)  und  ein  auf  157  Stufen  bequem  zu  ersteigender  Aussichtsturm 
(20  Ä),  110m  über  der  Salzach.  Die  Rundsicht  ist  weniger  umfang- 
reich, aber  malerischer  als  von  der  Festung,  namentlich  der  Blick 
auf  die  von  dieser  überragte  Stadt.  —  Waldwege  führen  von  hier  s. 
zum  Bürgerwehrsöller  (PI.  CD  4;  Rest.)  und  weiter  zur  Franz- ■  Jo- 
sephs-Höhe (PI.  D  5)  und  zur  Richterhöhe  (502m),  mit  Denkmal  des 
Geographen  Eduard  Richter  (f  1905)  und  herrlicher  Aussicht. 

Der  östl.  unter  der  Festung  gelegene  Ausläufer  des  Berges  heißt 
der  Nonnberg  (PI.  E  F  4),  nach  dem  dortigen  Benediktinerinnen- 
kloster. In  der  got.  Klosterkirche  (1009  gegründet,  im  xv.  Jahrh. 
erneut)  ein  schöner  Flügelaltar,  dahinter  ein  Glasgemälde  aus  dem 
xv.  Jahrh.;  Krypta  mit  interessanten  Säulen;  im  Turm  alte  Wand- 
gemälde, angeblich  aus  der  Zeit  Heinrichs  des  Heiligen.  Reizende 
Aussicht  von  der  Brustwehr.  —  Oberhalb  der  Karolinenbrücke  an 
der  Salzach  das  Künstlerhaus  (PI.  F  4;  Kunstausstellung  s.  S.  148). 

S.w.  von  der  Vorstadt  Nonntal  bei  der  gleichn.  Haltestelle  der  Lokal- 
bahn (S.  164)  der  schöngelegene  Kommunal- Friedhof  mit  einem  Obelisken 
zur  Erinnerung  an  die  seit  200  Jahren  gefallenen  Krieger  des  Regiments 
Erzh.  Rainer  und  vielen  schönen  Grabdenkmälern. 

Über  die  Salzach  führt  vomRudolfskai  die  eiserne  Franz-Joseph- 
oder  Staatsbrücke  (PI.  D  3).  Am  rechten  Ufer  das  „Platzl",  wo 
am  Hause  Nr.  3  ein  kaum  noch  erkennbares  Bildnis  an  den  Arzt  und 
Naturforscher  Theophrastus  Paracelsus  (f  1 541)  erinnert  (sein  Grab 
in  der  Kirche  St.  Sebastian,  W.-Seite ;  PI.  19:  E  2).  An  dem  nahen 
Makartplatz  (PJ.  D  3)  r.  das  Haus,  das  Mozarts  Vater  1769-77 
bewohnte  (PI.  29). 

Das  Mirabell  schloß  (PI.  D  2),  1606  von  Erzb.  Wolf  Dietrich 
begonnen,  von  Erzb.  Marcus  Sitticus  vollendet,  nach  einem  Brande 
1818  erneut,  ist  jetzt  städt.  Eigentum.  R.  vom  Haupteingang  die 
Salzburger  Gewerbe-  und  Kunstgewerbe  -  Ausstellung  (frei).  Im 
Treppenhaus  Skulpturen  von  Raph.  Donner,  1726;  r.  der  Eingang 
zu  den  naturhistor.  Abteilungen  des  Museums  (S.  150;  So.  10-1, 


152    Route  12.  SALZBURG.  Kapuzinerberg 

Mi.  1-4  Uhr,  40  k).  Der  anstoßende  Mirabellgarten  bietet  mit  seinen 
Terrassen,  geschnittenen  Hecken  und  Marmorstatuen  ein  gutes  Bei- 
spiel der  Gartenkunst  vom  Anfang  des  xvra.  Jahrhunderts.  —  Ö. 
dem  Mirabellschloß  gegenüber  die  doppeltürmige  St.  Andräkirche 
(1898) ,  mit  schönen  Glasgemälden.  —  N.  schließt  sich  an  den 
Mirabellgarten  der  Stadtpabk  (PI.  CD  2)  mit  dem  Kur-  u.  Badhaus 
(Restaur. ;  Konzerte).  In  einem  Kiosk  Panorama  von  Salzburg  im 
J.  1826  (Eintr.  40  h).  —  Vor  dem  Bahnhof  ein  Marmorbild  der  Kai- 
serin Elisabeth  (f  1898;  PI.  D  1),  von  E.  Hellmer  (1900). 

Am  r.  Ufer  der  Salzach  zieht  sich  unterhalb  der  Staatsbrücke 
(S.  151)  der  Elisabeth- Kai  (PI.  C  D  3,  2)  entlang,  mit  Villen, 
der  1865  erbauten  Protestant.  Kirche  (PI.  14)  und  schöner  Aussicht 
auf  Stadt,  Hohensalzburg  und  Mönchsberg.  Oberhalb  der  Staats- 
brücke der  Gisela-Kai  (PI.  E  F  3, 4),  mit  einem  Denkmal  des  Statt- 
halters Grafen  Sigmund  Thun  (1872-97) ;  er  endet  am  Franz-Joseph- 
Park  (PI.  F  G  4),  dem  Prater  Salzburgs  (Badeanstalt  s.  S.  148). 

In  der  Linzer  Gasse,  etwa  200  Schritt  von  der  Staatsbrücke, 
bildet  ein  gewölbter  Torweg  unter  dem  Hause  Nr.  14  (PI.  D  3)  r. 
den  Hauptzugang  zum  *Zapuzinerberg  (650m).  Ein  Stationenweg 
führt  in  8  Min.  zum  Kloster  (PI.  11 :  E  3),  wohin  man  auch  aus  der 
malerischen  Steingasse  (Nr.  7/9)  über  die  steile  Kapuzinerstiege 
hinansteigen  kann.  Oberhalb  des  Klosters  führt  ein  Tor  (schellen, 
2  h)  in  die  Parkanlagen.  Vorn  das  1874  aus  Wien  hierher  versetzte 
Mozarthäuschen  (PI.  E  3;  Eintr.  20  A),  in  dem  Mozart  1791  die 
Zaubernöte  vollendete;  davor  eine  Bronzebüste  Mozarts  von 
E.  Hellmer.  Dann  r.  auf  c.  500  Stufen  im  Walde  hinan;  nach 
15  Min.  1.  Handweiser  „zur  Aussicht  nach  Bayern":  im  Vordergrund 
die  Neustadt  am  r.  Ufer  und  der  Bahnhof,  r.  Maria-Piain,  1.  Mülln, 
in  der  Mitte  die  Salzach  bis  weit  hinab  in  die  bayr.  Ebene.  2  Min. 
weiter  zeigt  r.  ein  Handweiser  (der  direkte  Weg  führt  in  7  Min, 
zum  Francis  eis  chlößl)  zur  (5  Min.)  *  Obern  Stadt- Aussicht  (606m), 
mit  Pavillon  und  prächtigem  Blick  auf  Stadt  und  Festung,  Hoch- 
staufen, Lattengebirge,  Untersberg,  Schönfeldspitze,  Hohen  Göll, 
Paß  Lueg  und  Tennengebirge.  5  Min.  weiter  das  Francisco schlößl 
(PI.  F  2;  Wirtsch.).  Durch  eine  Hinterpforte,  die  man  sich  auf- 
schließen läßt,  kann  man  n.ö.  in  20  Min.  zur  Schallmooser  Haupt- 
straße hinabsteigen  (PI.  G  1). 

Der  *Gaisberg  (1286m)  ist  der  lohnendste  Aussichtspunkt  in 
der  nähern  Umgebung  Salzburgs  (zu  Fuß  3  St.).  Die  Zahnbad- 
bahn (nur  im  Sommer)  beginnt  bei  Station  Parsch  (430m;  H.-P. 
Post),  vom  Bahnhof  Salzburg  mit  der  Staatsbahn  (S.  172)  in  7- 
8  Min.,  mit  der  Lokalbahn  (S.  147)  in  20  Min.  zu  erreichen.  Die 
Bahn  (r.  sitzen)  hat  eine  Maximalsteigung  von  250/0;  Fahrzeit 
44  Min.,  Fahrpreis  3  K  50,  hin  und  zurück  6  K.  Sie  steigt  auf 
der  Südseite  des  Berges  an  der  HS.  Judenberg-Alp  (737m ;  Gasth.) 
vorbei  zur  (3,7km)  HS.  Zistel-Alp  (996m;  Whs.),  dann  in  großer 


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Umgebung.  SALZBURG.  12.  Route.    153 

Kehre  zur  (5,3km) Endstation (1277m ;  Gaisberghotel,  1.  Mai-1.  Okt., 
22  Z.  zu  1.60-4  K,  mit  Aussichtsturm,  20  h).  Vom  Gipfel  (5  Min.) 
prächtige  *  Aussicht  (am  besten  früh  oder  abends)  auf  die  Salz- 
burger Alpen  und  die  Ebene  mit  sieben  Seen. 

Aigen,  Schloß  und  Park  des  Fürsten  Schwarzenberg,  am  Fuß  des 
Gaisbergs,  liegt  6km  s.o.  von  Salzburg  (Eisenbahn -Station  s.  S.  172). 
Am  Eingang  ein  gutes  Hotel-Restaurant  (Z.  1.20-2  K).  Führer  durch  die 
Anlagen  bei  beschränkter  Zeit  ratsam  (60  h)  ;  schönster  Punkt  die  „Kanzel". 

l»/4  St.  oberhalb  Aigen,  V*  St.  von  Stat.  Elsbethen  (S.  172),  liegt  das 
dem  Grafen  Platz  gehörige  Schloß  St.  Jakob  am  Thurn  (620m;  Restaur.). 
Von  der  „Aussicht",  5  Min.  vom  Schloß,  übersieht  man  das  Gebirge  und 
die  Salzachebene  in  herrlichster  Gruppierung. 

Das  kais.  Schloß  Hellbrunn  liegt  ökm  s.  von  Salzburg  (Lokalbahn  s. 
S.  164;  Fiaker  s.  S.  147).  Das  Schloß  (Eintritt  20  ä,  einschl.  der  Wasser- 
künste), 1613-15  erbaut,  hat  Fresken  von  Mascagni  u.  a.  Dahinter  ein  Zier- 
garten (gutes  Restaur.) ,  mit  "Wasserkünsten  (mechanisches  Theater  und 
Neptungrotte  •,  man  hüte  sich  vor  den  Vexierwassern),  und  ein  großer  Park. 
Man  steigt  r.  den  bewaldeten  Hügel  hinan  am  Monatsschlößchen  vorbei  zur 
(15  Min.)  Stadt -Aussicht,  mit  Blick  auf  Salzburg;  von  hier  zur  (10  Min.) 
Watzmann  -Aussicht ,  mit  Blick  auf  den  Watzmann  und  Hohen  Göll.  Auf 
dem  Rückwege  nach  5  Min.  r.  hinab  zum  Steintheater,  in  den  Felsen  ge- 
hauen; dann  die  Treppen  hinab  in  die  Allee  und  zum  Schloß  zurück. 
Bei  der  HS-  der  Lokalbahn  (Restaur.)  das  Pörnbacher,sche  Relief  des  Kron- 
landes Sahburg,  3000qm  groß,  im  Maßstab  von  1  :  3000,  die  Berge  aus  natür- 
lichem Gestein  (40  h).  —  Von  Hellbrunn  nach  HS.  Hellbrunn -Qlasenbach 
(S.  172)  V2  St.,  nach  Aigen  (s.  oben)  50  Min. 

V2  St.  s.  von  Hellbrunn  (Lokalbahn  s.  S.  164)  das  der  Gräfin  Moy  ge- 
hörige Schloß  Anif,  mit  schönem  Park  (nicht  zugänglich). 

V2  St.  s.  von  Salzburg  ist  Schloß  Leopoldskron  (vgl.  PI.  D  5),  mit  Weiher 
und  Schwimmbad  (Restaur.).  S.  das  große  Leopoldskroner  Moos,  durch  das 
die  „Moosstraße"  bis  Schloß  Glanegg  führt;  an  ihr  die  „Moosbäder"  (Omni- 
bus s.  S.  148) :  20  Min.  das  Ludwigsbad,  l/?  St.  das  Marienbad. 

Von  Orödig  (Lokalbahn  von  Salzburg  in  40  Min.,  s.  S.  164)  MW.  zum 
(V2  St.)  Rosittemdrt  (s.  unten)  und  zum  (l/2  St.)  Whs.  Kugelmühle ;  von  hier 
an  den  Wasserfällen  der  Olan  hinan  bis  zu  ihrem  Ursprung,  dem  0/4  St.) 
Filrstenbrunn  (595m).  In  der  Nähe  (Treppenweg,  V2  St.)  Marmorbrüche,  in 
denen  der  Untersberger  Marmor  gebrochen  wird  (Zutritt  nur  mit  Erlaubnis 
der  Direktion  in  Parsch,  S.  152);  dabei  Gasth.  zum  Fürstenbrunn. 

IV4  St.  n.  von  Salzburg  (vgl.  PI.  C  D  1)  weithin  sichtbar  die  1674  er- 
baute Wallfahrtskirche  Maria-Plain  (562m);  unterhalb  Gasth.  Fallenegger, 
von  der  Terrasse  herrliche  Aussicht  auf  Salzburg  und  das  Gebirgsrund. 
Fußweg  ö.  zur  O/2  St.)  HS.  Berg-Maria- Piain  (S.  146). 

Der  in  der  Umgebung  von  Salzburg  am  meisten  hervortretende  TJnters- 
berg  ist  ein  ansehnlicher  Gebirgsstock  mit  den  drei  Gipfeln  Geiereck  (18C6m), 
Salzburger  Hochthron  (1858m),  Berchtesgadener  Hochthron  (1973m).  -  Grödig 
(s.  oben)  ist  der  gewöhnliche  Ausgangspunkt  für  Besteigungen  (Führer 
nötig):  zum  (l/2  St.)  Rosittenwirt  (s.  oben)  und  über  die  (2x/2  St.)  Obere 
Rosittenalp  (1287m)  zum  (IV4  St).  Untersberg-Haus  (1663m;  Wirts  eh.) ;  von 
hier  auf  das  Geiereck  y2  St. ;  vom  Geiereck  auf  den  Salzburger  Hochthron 
(prächtige  Aussicht)  25  Min.  Sehr  lohnend  der  Besuch  der  Kolowratshöhle 
(von  der  Obern  Rosittenalp  40  Min.),  mit  schönen  Eisbildungen. 


13.  Von  Salzbarg  nach  Ischl.    Abersee.    Schafberg. 

67km.  Salzkammebgdt-Lokalbahn  in  2y2-3  St.  (1.  Kl.  8  K  50,  3.  Kl. 
4  K  30).  Hübsche  Fahrt,  mit  der  sich  mit  4-5  St.  Zeitaufwand  der  sehr 
zu  empfehlende  Besuch  des  Schafbergs  bequem  verbinden  läßt  (von  Stat. 
Lueg  ab  das  Dampfboot  vorzuziehen ;  s.  S.  155). 


154    Route  13.  MONDSEE.      Von  Salzburg  n.  Ischl. 

Salzburg  (433m ;  Lokalbahnhof  gegenüber  dem  Staatsbahnhof) 
s.  S.  147.  Die  Bahn  führt  neben  der  Linzer  Bahn,  dann  nnter  ihr 
hindurch  nach  (2km)  Itzling  (r.  Untersberg,  Hoher  Göll,  Gaisberg  mit 
dem  Nockstein).  Weiter  allmählich  bergan  nach  (10km)  Eugendorf- 
Kalham  (557m;  1.  das  große  Dorf  Eugendorf).  —  Über  die  wiesen- 
reiche Hochebene  bis  zur  Wasserscheide  bei  (17km)  Enzersberg 
(632m),  dann  in  Windungen  hinab  und  über  den  Fischback.  —  21km 
Thalgau  (545  m),  Markt  an  der  Fuschler  Ache;  ö.  Schober,  Drachen- 
stein nnd  Schafberg.  —  28km  St.  Lorenz  (488m ;  Bahnrest.). 

Von  St.  Lorenz  nach  See  am  Mondsee:  Lokalbahn  nach  Mond- 
see, 4km  in  11  Min.,  von  da  nach  See  Dampfboot  in  I1/4  St.  für  1.80, 
1.20  K.  —  Die  Bahn  wendet  sich  von  der  Iscbler  Bahn  1.  ab  und  führt 
nördl.  naA  (4km)  Mondsee  (481m;  Gasth.:  Krone,  Post,  Z.  2V2-4  K,  Königs- 
bad, Z.  2-3  K,  alle  drei  gut;  Traube),  einem  freundlichen  Markt,  mit  Schloß 
(ehem.  Benediktinerabtei)  und  großer  Kirche,  am  NW. -Ende  des  11km 
langen,  iy2-2km  breiten  Mondsees.  —  Das  Dampfboot  von  Mondsee  nach 
See  fährt  quer  über  den  See,  mit  schönem  Rundblick:  ö.  der  mächtig 
aufsteigende  Schaf berg,  im  Hintergrund  das  Höllengebirge;  s.  der  Drachen- 
stein, durch  dessen  Wand  oben  ein  Loch  geht,  dann  der  zweispitzige 
Schober.  Erste  Station  ist  Plomberg,  am  S. -Ufer,  auch  Haltestelle  der 
Ischler  Bahn  (s.  unten).  Weiter  über  Pichl,  Scharfling  (Hot.  Wesenaner), 
10  Min.  unterhalb  der  gleichnam.  Bahnstation  (s.  unten),  und  Waldhotel 
Kreuzstein  nach  See,  am  O.-Ende  des  Sees.    Nach  dem  Attersee  s.  S.  146. 

Vor  (31km)  HS.  Plomberg  tritt  die  Bahn  an  den  Mondsee  (Dampf- 
boot s.  oben),  in  den  r.  der  Schafberg  steil  abstürzt,  steigt  allmählich 
(Tunnel)  an  offener  Halde,  dann  durch  Wald  und  wendet  sich  r.  ab 
durch  einen  kurzen  Tunnel  zur  (33km)  HS.  Scharfling  (540m);  1. 
nnten  der  Gasthof  (s.  oben).  Weiter  hoch  am  Abhang,  durch  einen 
kurzen  nnd  den  422m  1.  Eibenberg- Tunnel  (580m),  am  waldum- 
kränzten Krottensee  vorbei  znr  (35km)  HS.  Hüttenstein  (auf  den 
Schaf  berg  s.  unten).  Hinab  durch  Wiesen  und  Wald,  dann  an  steiler 
Bergwand  (24°/00  Gefäll),  mit  Blick  auf  den  Abersee,  zur  (38km) 
HS.  Billroth  und  in  großem  Bogen  nach 

39km  St.  Gilgen  (550m;  Bahnrest.;  Gasth. :  *Seehotel,  am  See, 
50  Z.  zu  2.50-6  Jf ;  Post),  Dorf  am  NW.-Ende  des  Abersees. 

Ausflüge.  Falkensteinwand,  I-IV2  St.,  lohnend.  Mit  Dampfboot  in 
10  Min.,  oder  zu  Fuß  über  Brunnwinkel  um  die  N.-Spitze  des  Sees  herum  in 
40  Min.  nach  Fürberg ;  von  hier  am  (15  Min.)  Scheffeldenkmal  (4m  h.  Stein- 
pyramide) vorbei  hinan  zum  O/2  St.)  Wallfahrtskirchlein  und  der.  Ein- 
siedelei des  h.  Wolfgang  (der  Weg  führt  weiter  zur  Dampfboot-Haltestelle 
Falkenstein-Ried  und  nach  St. Wolfgang,  H/2  St.).  —  Bei  der  Felswand  12  Min. 
vom  Beginn  des  Anstiegs  MW.  r.  zum  (1/4  St.)  Abersee  -  Panorama  und 
(2  Min.)  Scheffelblick  auf  der  Höhe  der  Falkensteinwand. 

Von  St.  Gilgen  auf  den  Schafberg  (S.  155),  31/2  St.  Mit  Bahn  in 
10  Min.  nach  Eiiltenst  ein,  (s.  oben)  ;  weiter  zu  Fuß  (rote  WM.)  über  das  (5  Min) 
Wl,s.  Kaspeter  und  die  (1^4  St.)  Kcbafberg-A.  (S.  155)  zum  (l»/4  St.)  Gipfel. 

Von  St.  Gilgen  nach  Salzburg,  28km,  Fahrstraße  über  (7km) 
Fuschl  (669m  ;  Gasth. :  Mohr,  Sandwirt),  am  O.-Ende  des  4km  1.  Fuschl-Sees, 
bergan  bis  (15km)  Hof  (737m;  Gasth.  Post);  dann  bergab,  am  Nockstein  vor- 
bei, über  Quggenlal  (609m;  Gasth.  Hatschek)  nach  (2£km)  Salzburg  (S.  147). 

Der  *Aber-  oder  St.  Wolfgang-See  (539m),  11km  lang,  bis  2km 
breit  und  114m  tief,  wird  n.  vom  Schafberg  überragt;  s.  über  den 
bewaldeten  Uferhöhen  eine  Reihe  schön  geformter  Berggipfel.  — 


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VonSalzburyn.Ischl.     SCHAFBERG.  13.  Route.    155 

Das  Dampf  boot  (der  Eisenbahn  vorzuziehen;  von  St.  Gilgen  nach 
Strobl  174  St.)  hält  am  O.-Ufer  in  Fürberg  (S.  154)  und  fährt 
dann  über  den  See  nach  Lueg  (gutes  Hot.),  bei  der  gleichnam.  Bahn- 
Haltestelle  (s.  unten);  das  Boot  berührt  weiter  die  HS.  Falkenstein- 
Ried,  durchfährt  die  240m  breite  See-Enge  vor  St.  Wolfgang  und 
legt  bei  der  Station  der  Schafbergbahn,  gleich  darauf  beim  Markt 
St.  Wolfgang  (s.  unten)  an.  Von  hier  am  Pürglstein  vorbei  nach  der 
Endstation  Strobl,  10  Min.  w.  vom  Bahnhof  (S.  156). 

Die  Eisenbahn  führt  von  St.  Gilgen  am  SW.-Ufer  des  Sees 
über  (41km)  HS.  Lueg  (Dampfbootstation,  s.  oben)  zur  (43km) 
US.  Gschwandt,  dann  bei  (45km)  HS.  Zinkenbach  über  den  Zinken- 
bach,  zur  (46km)  HS.  St.  Wolfgang,  Station  für  St.  Wolfgang  und 
die  Schaf bergbahn  (Dampfbootüberfahrt  bis  zum  Markt  in  5  Min., 
zum  Zahnradbahnhof  in  10  Min.,  40  h). 

St.  Wolfgang.  —  Gasth.:  *H.-P.  Peter,  hoch  gelegen,  Z.  2-4, 
M.  3  K;  "Weißes  Rößl,  mit  Ve.anda  am  See,  Z.  von  1  K  50  an  5  H.-P. 
zum  Cortisen,  am  W. -Ende  des  Orts,  mit  Garten;  Zimmerbräu, 
20  Z.  zu  2-3  JBT,  zum  Touristen,  Z.  1.60-3  TT,  beide  gelobt-,  Weißer 
Hirsch,  am  See,  Z.  1.20-3.50  K;  Hot.  Peter  z.  Schaf  bergbahn  s.  unten. 

St.  Wolfgang  (549m),  alter  Markt,  auf  schmalem  Ufer^aum  am 
Fuß  des  Schafbergs  malerisch  gelegen,  wird  als  Sommerfrische 
besucht.  In  der  got.  Kirche  ein  *Sohnitzaltar,  mit  Bildern  des 
Brunecker  Meisters  M.  Pacher  (1481);  im  Vorhof  ein  Brunnen  mit 
guten  Reliefs  (1515). 

Der  *Schafberg  (1780m),  ein  aus  Muschelkalkstein  bestehen- 
der Gebirgsstock  zwischen  Aber-,  Mond-  und  Attersee,  bietet  eine 
der  schönsten  und  malerischsten  Aussichten  in  den  deutsch-öster- 
reichischen Alpen.  —  Zahnradbahn  von  St.  Wolf  gang,  6km  in 
1  St.  (6  K  30,  bergab  4  K  20,  hin  und  zurück  9  K  40 ).  Der  Bahnhof 
(*Hot.  Peter  zur  Schafbergbahn,  Z.  2.50-4.50,  M.  3.50#)  ist  10  Min. 
w.  vom  Markt  St.  Wolfgang.  Die  Bahn  überschreitet  den  Dietlbach 
und  führt  durch  Wald  (Durchschnittssteigung  25%)  bis  zur  (2,6km) 
Wasserstation.  Der  See  sinkt  immer  tiefer;  1.  unten  bleibt  die 
Dorner-A.  (955m);  im  SW.  tauchen  Übergossene  Alp,  Watzmann, 
Hoher  Göll  usw.  empor.  Vor  der  (4km)  HS.  Schafberg-A.  (1361m ; 
Gasth.  Ratz),  mit  prächtiger  Aussicht,  verläßt  die  Bahn  den  Wald 
und  steigt  am  kahlen  Schafberggipfel  hinan,  zuletzt  durch  einen 
100m  1.  Tunnel  zur  (5,8km)  Endstation  Schaßergspitze  (1730m), 
5  Min.  unter  dem  Gipfel  (*Hotel,  Z.  3-4  K;  ratsam  Z.  vorauszube- 
stellen).  Die  *Aussicht  (vgl.  das  Panorama)  umfaßt  die  Gebirge 
und  Seen  des  Salzkammerguts,  die  steirischen  und  salzburgischen 
Alpen,  Ober-Österreich  bis  zum  Böhmer  Wald,  die  bayrische  Ebene 
bis  zum  Chiemsee  und  Waginger  See.  Besonders  großartig  erscheint 
die  im  S.  aufragende  Dachsteingruppe. 

Auf  den  Schafberg  von  St.  Gilgen  oder  Hütlmstein  s.  S.  154. 


Die  Bahn    nach  Ischl  führt  von  der  Station  St.  Wolf  gang 
(s.  oben)  am  Abersee  entlang  (im  Hintergrund  das  Tote  Gebirge) 


156   Route  14.  GMUNDEN. 

nach  (51km)  Strobl;  10  Min.  n.  am  O.-Ende  des  Sees  das  gleichn. 
Dorf  (Gasth. :  *Hotel  am  See,  mit  Garten  und  Seebädern,  Z.  3-6  JE"; 
Brandauer;  Aigner),  mit  Dampfbootstation  (S.  155;  Dampfboot  bis 
St.  Wolfgang  in  i/4  St.).  —  Weiter  nacb  (54km)  Aigen  - Voglhub 
(521m)  und  zur  (56km)  HS.  Wacht,  dann  über  die  aus  dem  Abersee 
abfließende  Ischl  zur  (57km)  HS.  Aschau  und  (59km)  HS.  Pfandl. 
—  Die  Babn  überschreitet  nochmals  die  Ischl ,  wendet  sich  nach 
S.  und  durchdringt  den  Ischler  Kalvarienberg  mittels  eines  670m 
1.  Tunnels.  —  64km  HS.  Kalienbach,  am  SW.-Ende  von  Ischl ;  dann 
zweimal  über  die  Traun  nach  (67km)  Ischl  (S.  158). 


14.  Gmunden.    Ischl.    Hallstatt.    Aussee. 

a.  Gmunden. 

Von  Attnang-Puchheim  nach  Gmunden,  13km,  Staats- 
bahn in  ^U-^lz  St.  (von  Wien  nach  Gmunden  Schnellzug  in  5  St. 
für  30.90,  18.90,  12  K).  —  Attnang-Puchheim,  Station  der  Bahn 
Wien-Linz-Salzburg,  s.  S.  146.  Die  Bahn  überschreitet  die  Ager 
(r.  Schloß  Puchheim),  dann  die  Aurach  und  führt  durch  das  freund- 
liche Aurachtal  nach  (13km)  Gmunden  (Staatsbahnhof,  481m; 
20  Min.  vom  See,  elektr.  Bahn  s.  S.  157). 

Von  Lambach  nach  Gmunden,  28km,  Lokalbahn  durch 
das  Trauntal  in  1^4  St.  —  Lambach,  Station  der  Linz -Salzburger 
Bahn,  s.  S.  145  (über  Vorchdorf  nach  Gmunden  s.  S.  145).  —  15km 
Traunfall.  Ein  Fußweg  führt  neben  der  Station  r.  durch  Wald  in 
20  Min.  hinab  zum  Traunfall  (vgl.  S.  157).  —  17km  Steyrermiihl, 
mit  großer  Papierfabrik.  —  28km  Gmunden- Seebahnhof,  ^2  8t.  vom 
Staatsbahnhof  (s.  oben). 

Gmunden.  —  Gasth.  (die  bessern  z.  T.  im  Winter  geschlossen): 
»Austria  (PI.  a),  Mai -Okt.,  80  Z.  zu  3.50-6  50,  'ßellevue  (PL  b),  Mai- 
Okt.,  80  Z.  zu  3-8  JT,  beide  ersten  Ranges,  am  See;  "Goldnes  Schiff 
(PI.  c),  mit  Dependance  am  See,  75  Z.  zu  2-6  K;  *Hot.  Mucha  (PI.  d), 
mit  Gartenrestaur.  am  See,  45  Z.  zu  2.40-4  2T;  "Krone  (PI.  e),  Z.  von 
2.50  K  an;  Post  (PI.  p),  Z.  2-4  iT;  Gold.  Brunnen  (PI.  f),  26  Z.  zu 
1.60-4  JT,  gut;  Gold.  Sonne  (PL  g),  22  Z.  zu  2-3  K,  gelobt;  Schwan 
(PI.  k),  Rathausplatz,  gut;  Gold.  Hirsch  (PI.  i);  Stadt  Gmunden 
(PI.  n);  Gold.  Löwe  (PL  r),  20  Z.  zu  2-41.  —  Hot.  Garni,  Rathaus- 
platz 7,  Z.  von  3^  an.  —  Bahnhof-Hotel  (PL  m),  25  Z.  zu  1.60-3.50  K. 

*Kurhotel  &  Sanatorium  (PL  h),  Satoristr.  18,  am  Hochkogel, 
mit  großem  Park,  60  Z.  zu  3-8,  P.  11-16  K. 

Cafes  :  Kursaal,  am  See,  mit  Restaurant,  Terrasse,  Lesesaal  usw.  (Ein- 
tritt frei);  Kaffeepavillon,  Ca/6  Cor  so ,  Esplanade;  Brandt,  Gold.  Schiff 
(s.  oben),  beide  Rathausplatz. 

Bäder  im  Kurhotel  und  in  den  Hol.  Bellevue  und  Äustria;  Theresienbad, 
Elisabethstr.  76;  JSeebadeanstalt   an  der  Esplanade  (Bad  mit  Wäsche  10  h). 

Theater  "(PL  2)  Juni  bis  Mitte  Sept.  —  Kurtaxe  vom  dritten  Tage  an 
lägl.  50  h;  nach  40tägigem  Aufenthalt  Saisontaxe,  für  jede  großjährige 
oder  einzelnstehende  Person  20  K,  minderjährige  Personen,  sowie  Gouver- 
nanten usw.  10  K. 

Fiaker:  Fahrt  in  der  Stadt  einsp.  1,  zweisp.  1.40  iT;  zum  Staatsbahn- 
hof 2  oder  3,  nachts  3  oder  4  K;  Satori-Anlagen  2  u.  3,  Altmünster  3.20  u.  5, 


Geo^Anst-vWagnfir<tDebes  .Leipzig 


?Traunfa3L- 


GMUNDEN.  .       14.  Route.    157 

Baumgarten  4  u.  6,  Ebenzweier  4  u.  6,  desgl.  über  Satori  5u.  7,  Traunfall 
9  u.  14,  Kammer  am  Attersee  12  u.  20,  Almsee  19  u.  30,  Langbatbseen  16  u. 
24  K;  Rückfahrt  einbegriffen,  1  St.  Wartezeit,  darüber  40  u.  60  h  Warte- 
geld die  V4  St.  —  Außerdem  Auto-Taxameter. 

Elektrische  StraBenbahn  zum  Staatsbahnhof  in  17  Min.,  40  h  5  Abfahrt 
vom  Rathausplatz  V2  St.  vor  Abgang  der  Züge. 

Boote  mit  1  Ruderer  nach  Ort  oder  Weyer  60  h,  Steinhaus  1  K  30, 
Altmünster,  Kleine  Ramsau  2,  Ebenzweier  2.20,  Hoisen  2.40,  Staininger 
3.20,  Lainaustiege  4  K\  Rückfahrt  einbegriffen,  mit  zwei  Schiffern  die 
Hälfte  mehr;  Wartegeld  V«  St.  25  A.     Zeitfahrten  die  Stunde  i  K  60. 

Gmunden  (425m),  freundliche  Stadt  mit  8000  Einw.,  am  Aus- 
fluß der  Traun  aus  dem  Traunsee  (S.  158)  reizend  gelegen,  wird 
als  Kurort  und  Sommerfrische  besucht.  In  der  Pfarrkirche  ein  Holz- 
schnitzaltar von  1626.  Neue  evang.  Kirche  (1876).  Am  Franz- Joseph- 
Platz  das  sehenswerte  Salzkammergut -Museum  (Eintr.  tägl.  9-11 
u.  2-5  TL,  50  K).  Am  See  die  schattige  *Esplanade  (Musik  werktags 
8-9,  1172-121/2  u.  5-61/2  oder  7  Uhr,  So.  lli/2-l  U.),  mit  schöner 
Aussicht  (Orientierungstisch  der  AVS.  Gmunden) :  1.  der  bewaldete 
Grünberg,  dann  der  fast  senkrecht  aufsteigende  Traunstein,  der 
Erlakogel,  weiter  r.  im  Hintergrund  der  Schönberg,  den  See  an- 
scheinend schließend  der  Kleine  Sonnstein,  r.  die  Sonnstein-Höhe, 
die  Fahrnau,  der  Alberfeldkogel  und  das  Höllengebirge. 

Spaziergänge  (Wege  überall  bez.):  n.  (1/4  St.)  der  Kalvarien- 
herg  (480m),  mit  Überblick  über  Stadt  und  Umgebung;  n.w. 
(10  Min.)  der  Hochkogel  (540m);  w.  (10  Min.)  der  Stadtpark,  und, 
vom  oberen  Ausgang  5  Min.  weiter,  die  Satori- Anlagen,  Park  der 
Familie  v.  Miller  zu  Aichholz;  s.w.  Ort  (!/2  St.),  mit  zwei  Schlössern, 
von  denen  das  Seeschloß  durch  eine  130m  lange  Brücke  mit  dem 
Landschloß  verbunden  ist.  Am  r.  Ufer  der  Traun  die  Kronprinz- 
Rudolf- Anlagen  mit  Restaur.  (i/2  St.).  N.ö.  auf  der  Höhe  (1/2  St.) 
das  Schloß  des  Herzogs  von  Oumberland ,  mit  Mausoleum  und  Park 
(unzugänglich).  Ö.  Baumgarten  (3/4  St.;  S.  145),  s.o.  Sieberroith 
(3A  St.),  beide  mit  Wirtschaft.  —  Am  ö.  Seeufer  die  Restaurants  : 
15  Min.  Alpensteig,  20  Min.  Echo,  40 Min.  Steinhaus,  1  St.  Kleine 
Ramsau,  70 Min.  Hoisen  (zur  „Überraschung",  mit  schöner  Aussicht, 
1  St.),  II/2  St.  Staininger  (die  vier  letzten  Dampfbootstationen). 

Ausflüge  :  durch  die  Satori- Anlagen  auf  den  Omundner  Berg  (822m ; 
IV2  St.;  Whs.),  mit  schöner  Aussicht,  hinab  zur  (1  St.)  Reindlmühle  im 
Aurachtal,  zurück  über  Ebenzweier  nach  (2  St.)  Gmunden.  —  *Traunfall, 
zu  Fuß  am  1.  Ufer  (rote  WM.)  meist  durch  Wald  in  372  St.  5  besser  mit  der 
Bahn  (S.  156)  oder  einem  der  Salzschiffe,  die  3mal  wöch.  von  Gmunden 
auf  der  Traun  in  V-fa  St.  zum  Fall  hinab,  auf  dem  Schiffahrtskanal  (dem 
„guten  Fall")  daran  vorbeifahren  und  74  St.  unterhalb  landen  (gefahrlose 
Fahrt,  3  K).  —  Über  die  (172  St.)  Himtnelreichwiese  (rot-gelbe  WM.)  und 
das  (1  St.)  Hoehgschirr  (957m),  mit  Pavillon  und  Blick  auf  den  Dachstein, 
zum  (»/4  St.)  Laudachsee  (881m)  5  zurück  über  (2  St.)  Franzi  im  Holz  (blaue 
WM.),  oder  über  die  (±1/2  St.)  Kleine  Ramsau  (rot-gelbe  WM.)  und  mit 
Dampfboot  nach  Gmunden.  —  Besteigung  des  Traunsteina  (1691m),  5  St., 
nicht  schwierig  (F.  ratsam ,  8  K ) :  mit  Dampfboot  (35  Min.)  zum  Staininger 
(s.  oben)  und  auf  dem  „Miesweg"  in  3/4  St.  zur  Lainaustiege  (Ruderboot, 
174  St.,  8.  oben),  über  eine  40m  bohe  Felsenstiege  hinan  ins  Lainautal, 
beim  (1  St.)  Kaisersitz  1.  steil  hinauf  in  2»/2  St.  zum  westl.  Gipfel  oder  Fahnen- 
kogel  (1661m),  mit.  offener  Hütte  und  prächtiger  Aussicht,  und  zum  (20  Min.) 
Pyramiderikogel  (1691m). 

Baedekers  Österreich  Ungarn.    29.  Aufl.  H 


158  R.ld.—  K.  S.  154.       ISCHL. 

b.  Ischl. 

Von  Attnang-Puchheim  nach  Ischl,  45km,  Staatsbahn 
in  l-l3/4  St.  (von  Wien  nach  Ischl  Schnellzug  in  6  St.  für  34.50, 
21.10,  13.40  K).  —  Von  Attnang-Puchheim  nach  Gmunden  (13km) 
s.  K.  14a.  Von  Gmnnden  bis  Ebensee  ist  die  Dampfbootfahrt  über 
den  Traunsee  vorzuziehen,  1  St. ;  es  werden  kombinierte  Billette 
ausgegeben,  die  zur  Bahn-  und  Dampfbootfahrt  berechtigen.  Die 
Bahn  (1.  sitzen)  führt  hinter  dem  Schloß  des  Herzogs  von  Württem- 
berg vorbei  und  nähert  sich  bei  (17km)  Ebenzweier-  Altmünster 
dem  12km  langen  *Traunsee  (422m).  —  Die  Landschaft  wird,  wie 
man  sich  dem  Südende  des  Sees  nähert,  großartiger;  hinter  dem 
Traunstein  erscheint  der  Hochkogel  (1483m),  weiter  der  schone 
Erlakogel  (1570m).  —  22km  Traunkirchensee.  —  24km  Traun- 
kirchen  (Gasth. :  Post,  Z.  von  2  K  an),  Dorf  in  reizender  Lage  auf 
einer  Landzunge;  in  der  Kirche  eine  holzgeschnitzte  Kanzel,  Petri 
Fischzug  darstellend. 

Zwei  kurze  Tunnels,  dann  der  1428m  1.  Sonnstein-  Tunnel. 
28km  HS.  Ebensee-Landungsplatz  (Gasth.  Post).  —  Über  die  Traun. 
29km  Ebensee  (426m ;  Gasth.  zum  Auerhahn\  ansehnlicher  Ort,  am 
S.-Ende  des  Sees,  mit  Sudwerk. 

Hübscher  Spaziergang  am  1.  Traunufer  längs  der  Solenleitung  zum 
(3/4  St.)  Gasth.  Steintogl,  in  schöner  Lage,  10  Min.  von  der  gleichn.  Halte- 
stelle (a.  unten).  —  Nach  den  *Langbathseen,  23/t  St.  (Omnibus  von 
Ebensee-Landungsplatz  zum  Vordem  See  3  mal  tägl.  in  IV2  St.,  2  5,  von 
der  Kreh  zurück  in  3/<  St.,  II  40,  hin  und  zurück  3  5);  Fahrweg  durch 
das  Langbathtal  zum  (IV2  St.)  Was.  in  der  Kreh  (651m)  und  dem  (25  Min.) 
Vordem  Langbathsee  (675m) ;  von  da  MW.  zum  (50  Min.)  Hintern  See 
(727m),  in  großartiger  Lage. 

Weiter  durch  das  Trauntal.  —  32  km  HS.  Steinkogl  (Gasth.  s. 
oben);  21/*  St.  östl.  der  malerische  Offensee.  —  40km  Mitterweißen- 
lach.   Über  die  Traun  nach  (45km)  Bad  Ischl  (s.  unten). 

Von  Salzburg  nach  Ischl  s.  B.  13. 

Bad  Ischl.  —  Bahnhof  (Restaur.)  auf  der  Ostseite  des  Ortes.  Für  Aus- 
flüge nach  St.  Wolfgang  usw.  wird  die  HS.  Kaltenbach  (S.  156)  viel  benutzt. 

Gasth.:  ""Kai serin  Elisabeth  (PI.  a),  70  Z.  zu  5-15,  F.  1.20,  Omn. 
II,  mit  Rathauskeller  -  Restaur.  (M.  3  5),  *vormals  Bauer  (PI.  b),  am 
Abhang  des  Kalvarienbergs ,  100  Z.  zu  6-20  5",  beide  ersten  Ranges,  nur 
im  Sommer;  *Post  (PI.  c),  120  Z.  zu  3-10 5;  *Goldnes  Kreuz  (PI.  d), 
Mai-Okt.,  65  Z.  zu  3-15,  F.  1.20,  M.  5  5  (zwei  Häuser,  die  besseren  Z.  im 
neuen),  Austria  (PI.  e),  Esplanade,  Z.  3-45,  Viktoria  (PI.  f),  44  Z.  zu 
3-4,  M.  45,  Erzherzog  Franz  Karl  (PI.  g\  Z.  2-6  5,  Kaiserkrone 
(PI.  h),  1.  Mai-31.  Okt.,  70  Z.  zu  3.50-7,  F.  1.30,  M.  5  5,  die  letzten  fünf 
mit  Garten-Restaur.  —  Gold.  Stern  (PI.  i),  3U  Z.  zu  2-3.50  5,  bürgerlich 
gut;  Gold.  Hufeisen  (Pl-k:),  Pfarrgasse  13,  28  Z.  zu  2  4  5,  mit  Wein- 
restaurant; Bayrischer  Hof  (PI.  1);  Schwarzer  Adler  (PI.  m),  Grazer 
Str.  10,  Z.  1.80-3  5,  gut,  Drei  Mohren  (PI.  n),  Gold.  Ochs  (PI.  o),  alle 
drei  in  Gries ;  Neue  Welt,  Eglmoosgasse,  32  Z.  zu  2.50-4  5;  —  "H.-P. 
Rudolfs  höhe  (PI.  v  und  s),  in  Kaltenbach  (s.  oben),  200  Z.  von  3  5, 
P.  von  12  5  an. 

Caf£s:  Walter ,  Austria,  Esplanade;  Kurhaut  (S.  159) ;  Ramsauer,  Post- 
Btr.  8;  Rudolfshöhe  (s.  oben).  —  Nürnberger  Bratwurst- Glbcklein,  Herrengasse, 
gutes  Bier. 


(■if>i:gra.ph.Ansl 


Engl.M. 


i  V  Saiuäüng 
Wagner  SeDebes, Leipzig 


ISCHL.         K.  8.154.—  U.R.   159 

Kur-  und  Mübiktaxb  bei  mehr  al8  ltägigem  Aufenthalt  für  jede  Person 
tägl.  80  oder  50  A;  bei  mehr  als  3 wöchigem  Aufenthalt  Saisontaxe:  86 
oder  24  K,  Gattin  21  oder  14,  KiDder  15  oder  10,  unter  15  Jahren  9  oder 
6  K.  Kurmusik  im  Rudolfspark,  Kurpark  oder  auf  der  Esplanade  2-3mal 
täglich. 

Post  und  Telegraph  (PI.  2),  Bahnhofstraße.  —  Theater  (im  Sommer) 
am  Kreuzplatz. 

Wasserheilanstalt  Dr.  Hertzka  &  Dr.  Winternitz,  10  Min.  vom  Ende  der 
Esplanade,  nur  im  Sommer. —  Schicimmtchule  am  1.  Ufer  der  Ischl  (40  h). 

Fiaker  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  oder  umgekehrt  einsp.  1.20,  zweisp. 
2  K,  nachts  1.60  u.  2.80  K.  Tourfahrten  innerhalb  des  Kurortes  80  h  u.  1.60  ÜT, 
nachts  1.40  u.  2.40  K.  Nach  HaUstaU  in  2Vz  St.,  13.20  u.  22  K-,  Gosauschmied 
in  4  St.,  18.30  und  30.30 K;  Rückfahrt  und  Trinkgeld  einbegriffen.  —  Auto- 
Taxameter: der  1.  km  1.40  JT,  jeder  weitere  km  40  h. 

Bad  Ischl  (466m),  besuchter  Kurort  mit  10200Einw.,  liegt 
reizend  anf  einer  von  der  Traun  nnd  der  Ischl  umflossenen  Halb- 
insel. Vom  Bahnhof  führt  die  Bahnhofstraße  am  (r.)  Rudolfsbad 
und  Rudolfspark  mit  Büste  des  Erzherzogs  Rudolf  (weil.  Erzbischof 
von  Olmütz)  vorbei  zum  Kaiser-Ferdinand-Platz.  Hier  die  Trink- 
halle (PI.  5),  mit  Wandelbahn,  dahinter  r.  das  Giselabad  (PI.  1),  1. 
das  Salzsudwerk  (PI.  4)  mit  dem  Salinen -Dampfbad  (PI.  3).  Über 
dem  Ferdinandsplatz  die  Pfarrkirche,  1755  erbaut,  1877-80  her- 
gestellt, mit  Fresken  von  Mader  und  Altarbildern  von  Kupelwieser. 

Vom  Kaiser-Ferdinand-Platz  durch  die  Pfarrgasse  zum  Franz- 
Karl-Platz,  mit  hübschem  Brunnen  zu  Ehren  der  Eltern  des  Kaisers 
Franz  Joseph,  und  zur  Traunbrücke.  Am  1.  Ufer  der  Traun  be- 
ginnt hier  die  Sophien-Esplanade,  mit  Cafe.  —  An  der  vom  Franz- 
Karl-Platz  n.  auslaufenden  Wirerstraße ,  mit  Büste  des  Dr.  Wirer 
von  Rettenbach  (f  1844),  der  Kurpark  mit  dem  Kurhaus.  —  8  Min. 
n.  vom  Bahnhof  neben  der  Schwimmschule  (s.  oben)  das  kleine 
Natur  geschichtliche  Museum  (Di.  Do.  Sa.  9-12  Uhr,  40  A). 

Spaziergänge.  Die  Kaiserl.  Villa,  mit  schönem  Park  (bei  An- 
wesenheit des  Kaisers,  gewöhnlich  Juli  bis  Sept.,  unzugänglich). 

—  Die  (l/2  St.  n.ö.)  Große  Schmalnau,  Kaffeewirtschaft  1.  über 
der  Straße  nach  Ebensee,  mit  hübschem  Blick  auf  Ischl  und  Dach- 
stein. —  N.  zum  (Y2  St.)  * Sophien-D oppelblick  (Cafe;  Aussicht  auf 
Ischl,  Dachstein  und  St.  Wolfgangs-Tal),  weiter  n.  zur  (20  Min.) 
Dachstein- Aussicht  und  dem  meist  unbedeutenden  Hohenzollern- 
Wasserfall;  zurück  entweder  r.  über  Trenkelbach  (3/4  St.)  oder  1. 
durchs  Jainzental  über  das  Gstätten-  Whs.  (1  St.  bis  Ischl).  —  W. 
zum  (1/2  St.) Kalvarienberg  (606m),  von  hier  1.  Waldpfad  zum  (l/4  St.) 
Ahornbühl  (Cafe);  r.  vor  der  Kapelle  auf  der  hübschen  Elisabeth- 
Promenade  nach  (Y2  St.)  Pfandl  (S.  156).  —  Von  der  Esplanade 
durch  die  Franzens- Allee  an  der  Haltestelle  Kaltenbach  (S.  156) 
vorbei  zum  Kaiser-Franz- Joseph-Platz  (1/2  St.).  —  Auf  der  Fahr- 
straße nach  Lindau,  beim  Handweiser  1.  ab  zum  Nussensee  (l1^  St.). 

—  S.  nach  (li/4  St.)  Laufen  (S.  160).  —  Am  r.  Traunufer:  auf  den 
*Sirius-  oder  Hundskogel  (598m),  1/2  St. ;  oben  die  Kaiser-Franz- 
Joseph-Warte,  mit  schönem  Rundblick  (kl.  Restaur.).  —  Über  die 
Steinfeldbrücke  zur  (i/2  St.)  Rettenbach-Mühle  (CafeJ  und  (l/4  St.) 

11* 


160  Koutel4.  HALLSTATT. 

Bettenb ach- Wildnis;  zurück  über  (10 Min.)  Sterzens  Abendsitz  in 
3/4  St.  Von  Sterzens  Abendsitz  1.  auf  dem  aussichtsreichen  *Kaiser- 
Franz-  Joseph-  Jubiläumsweg  am  Hubkogel  vorbei  nach  (40  Min.) 
Perneck  (s.  unten)  und  über  Reiterdorf  nach  Ischl  zurück  (s.  unten). 

Zum  Ischler  Salzberg  (966m),  D/2  St. :  Fahrweg  (Einsp.  6  K)  s.  über 
Reiterdorf  (Bachwirt,  Bärenwirt)  nach  (1  St.)  Perneck  (Cafe  zum  Salzberg) 
nnd  zu  den  O/4  St.)  Berghäusern,  wo  man  sich  meldet  (3  Pers.  6  K  SO  mit, 
AK  80  ohne  Wageneinfahrt);  dann  noch  15  Min.  bis  zum  Ludovikastollen. 
Besuchsdauer  1  St.  Das  Bergwerk  besteht  aus  12  Stollen  oder  Galerien, 
die  horizontal  übereinander  liegen.  Zur  Gewinnung  der  Sole  wird  Süß- 
wasser in  die  Kammern  geleitet,  das  4-6  Wochen  stehen  bleibt,  die  Salz- 
adern auslaugt  und  dann  als  gesättigte  Sole  nach  Ischl  und  Ebensee 
geleitet  und  dort  versotten  wird.  —  Vom  Salzberg  rot  MW.  (bei  der  kl. 
Kapelle  r.  halten),  der  bald  im  Walde  in  ca.  1000  Stufen  übergebt,  über 
die  Rtinfalz-A.  (1020m)  zur  (D,2  St.)  *Hütteneckalm  (L240m;  Wirtsch.), 
mit  prächtiser  Aussicht  auf  Dachstein,  DonnerkÖgel  und  Hallstättpr  See.  — 
Von  der  Hütteneckalm  w.  über  die  Roßmoos-A.  zum  Predigstuhl  (1276m) 
I74  St.  (vom  Salzberg  direkt  in  D^St.);  Abstieg  über  die  Lichteneck -A. 
nach  (D/2  St.)  Goisern  (s.  unten). 

Von  Ischl  nach  St.  Wolf  gang  und  auf  den  "  Schafberg  (Halbtagstour, 
nicht  zu  versäumen!)  s.  S.  156/55  (Ausflugskarte  7.50,  Schaf bergbahn  IE). 

c.  Hallstatt. 

Von  Attnang-Puchheim  nach  Hallstatt,  66km,  Staats- 
bahn in  2-2l/2  St.  —  Von  Attnang-Puchheim  nach  Ischl  (45km) 
s.  R.  14b.  Die  Bahn  (r.  sitzen)  tritt  auf  das  r.  Ufer  der  Traun  und 
umzieht  den  Fuß  des  Siriuskogels  (S.  159);  dann  wieder  auf  das 
1.  Ufer.  —  50km  HS.  Lauffen,  5  Min.  n.  von  dem  am  r.  Ufer  male- 
risch gelegenen  Markt  (479m ;  Gasth. :  Weißes  Rößl,  mit  Garten ,  gut ; 
Traube).  Die  Traun  hat  hier  Stromschnellen  („Wilder  Lauffen"). 
—  Wieder  über  die  Traun  nach  (52km)  Anzenau  (488m ;  "Whs.  zum 
Gamsfeld).  —  54km  Goisern  (497m;  Gasth.:  Petter  zur  Post;  Goi- 
serermühle,  Z.  2-4  K;  Ramsauer),  Sommerfrische  mit  1300  Einw. 
20  Min.  n.  das  Erzherzogin- Marie -Valerie -Bad  (Jod- Schwefel- 
quelle). Von  Goisern  auf  den  SaTStein  s.  S.  161.  —  58km  Steeg 
(514m;  Gasth.:  Gold.  Schiff,  gut),  am  N.-Ende  des  Hallstätter 
Sees  (s.  unten).  Die  Bahn  umzieht  das  O.-Ufer  des  Sees,  an  dem 
steilen  Absturz  des  Sarsteins  (S.  161)  streckenweise  in  den  Fels 
gesprengt.  —  63km  HS.  Gosaumühle  (S.  161).  —  66km  HS.  Hall- 
statt. Der  *Hallstätter  See  (494m),  8km  lang ,  l-2km  breit,  von 
ernstem  und  großartigem  Charakter,  ist  auf  drei  Seiten  von  gewal- 
tigen Bergen  umschlossen:  ö.  Sarstein,  s.  Krippenstein,  Zwölfer- 
kogel,  Hirlatz,  w.  Plassen,  Gosauhals,  Ramsauer  Gebirge.  Gegenüber 
am  westl.  Seeufer  (Dampfboot  in  10  Min.,  50  h) 

Hallstatt  (Gasth. :  Hot.  Kainz,  mit  Terrasse  am  See,  nur  im 
Sommer,  Z.  2-6.60,  M.  4  K,  gut;  Grüner  Baum,  Z.  1.20-4  K,  Si- 
monyhütte,  Z.  1.60-2  AT,  beide  gelobt;  Sonne),  Markt  mit  800  Einw., 
sehr  malerisch  am  SW.-Ende  des  Sees  gelegen.  Mitten  im  Ort 
ergießt  sich  von  der  Höhe  der  Mühlbach  über  die  Felsen  und 
bildet  einen  Wasserfall.     In  der  hocbgelegenen  Pfarrkirche  ein 


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GOSAU.  14.  Route,   161 

Holzschnitzaltar  ans  dem  xv.  Jahrhundert.  Kleines  Museum  (8-12 
und  1-6  Uhr;  40  K),  mit  zwei  Keltengräbern. 

Zum  Rudolfsturm  (853m)  .  der  Wohnung  des  Bergverwalters ,  führt 
vom  Marktplatz,  anfangs  auf  Stiegen,  ein  schattiger  Weg  in  vielen  Win- 
dungen in  1  St.  Von  der  Aassiehtsbank  vorn  hübscher  Blick  auf  den 
See.  In  der  Kähe  wurde  seit  1846  ein  reichhaltiges  Gräberfeld  der  frühen 
Eisenzeit,  wahrscheinlich  keltischer  Salzarbeiter,  ausgegraben,  mit  vielen 
Schmucksachen  (um  700-400  vor  Chr.;  Hallstatt-Periode).  —  3A  St.  höher 
das  Berghaus  und  der  Eingangsstollen  zum  Hallstätter  Salzberg  (1120m; 
Karten  zum  Einfahren  im  Berghause,  3  2T  30,  2  Pers.  4  K20  usw.  5  Besuchs- 
dauer 1  St.). 

Der  Waldbach-Strub  (629m),  lJ/4  St.  s.w.  von  Hallstatt  im  Echernlal, 
stürzt  in  drei  Absätzen  93m  hoch  durch  einen  Felsspalt  hinab.  Fahrstraße 
süd).  in  die  (15  Min.)  Lahn,  ein  vom  Waldbach  angeschwemmtes  Vorland, 
mit  dem  k  k.  Sudweik,  von  wo  r.  Fahrweg  zum  (1  St.)  Aassichtfpunkt 
dem  Fall  gegenüter.  In  dieselbe  Tiefe  stürzt  r.  über  eine  Felswand  der 
Schleier  fall. 

Vom  *Plassen  (1952m),  5  St.  von  Hallstatt  (b!an  MW. ;  F.  8  K),  präch- 
tige Aussiebt.  —  Herrliche  Ausgeht  auch  vom  *Sar  stein  (1973m),  von 
(ISt)  Obertraun  (S.  162)  steiler  rot  MW.  in  5  St.  (F.  10  K).  Besteigung 
auch  von  Äufsee  (S.  162;  F.  6  K)  oder  von  Goisern  (S.  16'J;  bester  Weg), 
je  41/2  St.  (rote  WM.). 

Der  *  Dachstein  (2992m),  mit  großartiger  Aussicht,  ist  von  Hallstatt  in 
8Vr9V2  St.  über  die  (5V2-6  St.)  Simonyhütte  (2210m ;  Wirtsch.)  zu  ersteigen: 
anstrengend,  nur  für  Geübte;  F.  20  K.  Der  Aufstieg  bis  zu  der  am  Rande 
des  Karls-Eisfeldes  gelegenen  Simonyhütte  ist  auch  minder  Geübten  zu 
empfehlen. 

Von  Hallstatt  nach  den  Gosauseen:  Omnibus  im  Sommer 
nach  (19km)  Gosauschmied  in  2^2  St.  für  3,  hin  und  zurück  4  K\  Einsp. 
16,  Zweisp.  24  K  einschl.  Trkg.,  hin  und  zurück.  Entweder  Straße  am 
See  entlang  bis  zum  (1km)  Gosauzwang  (s.  unten),  10  Min.  w.  von  Gosau- 
mühle  (gutes  Gasth. ;  Überfahrt  zur  Bahnstation,  S.  160,  20  h),  oder,  1/4  St. 
weiter,  über  den  Solenleitungsweg  oben  am  Berge  entlang  und  beim 
Gosauzwang  hinab  auf  die  Straße.  Weiter  w.  ansteigend  unter  dem 
Gosauzwang  hindurch,  einer  133m  1.,  von  sieben  Pfeilern  getragenen  Brücke 
für  die  Solenleitung,  in  das  enge  bewaldete  Gosautal.  Erst  vor  dem  lang  sich 
hinziehenden  (14km)  Dorf  Gosau  (729m ;  Brandwirt,  22  Z.  zu  1.50-3  K)  wird 
dus  Tal  breiter.  Von  Gosau  auf  fast  ebener  Fahrstraße  nach  (19km) 
Hinter- Gosau  oder  Gosauschmied  (767m;  gutes  Gasth.).  Weiter  Fahrweg 
durch  Wald  bergan  zum  waldumschlossenen  (S/4  St.)  *Vordern  Gosau-See 
(908m),  1,7km  lang,  400m  breit  (an  der  See-Klause  Wirtsch.) ;  s.o.  im  Hinter- 
grund der  gewaltige  Dachstein  mit  den  beiden  Gosaugletschern,  r.  Torstein 
und  Donnerkögel.  2  St.  weiter  tal auf  (Überfahrt  zum  SO. -Ende  des  Vor- 
dem Sees ,  hin  u.  zurück  1  K  20)  liegt  der  kleine  weißgrüne  *Eintere 
Gosau-See  (1156m). 

Von  Gosau  über  die  Zwieselalp  nach  Abtenau,  6  St.,  F.  bis 
zur  Zwieselalp  4,  bis  Abtenau  8  K,  entbehrlich  (auch  direkte  Poststraße 
über  den  Paß  Gschütt,  18km).  Vom  Brandwirt  (s.  oben)  MW.  über  den 
Kalvarienberg  meist  durch  Wald  hinan;  oben  am  Fuß  der  Kuppe  durch 
das  Gatter  und  r.  zur  (2a/2  St.)  Edalm  (Unterkunftshaus  zur  Zwieselalpe), 
20  Min.  unter  dem  Gipfel  der  Zwieselalp  (1534m).  Oben  prächtige  *Aus- 
sicht  auf  den  Dach-  und  Torstein,  tief  unten  der  Hintere  Gosau-See,  s.  die 
Tauern  von  der  Hochalmspitze  bis  zum  Großglockner,  s.w.  Übergossene 
Alp,  Tennengebirge,  Hoher  Göll,  Untersberg.  —  Hinab  (weißrote  WM.)  von 
der  Edalm  zur  (lVz  St.)  Lammerbrücke,  dann  entweder  über  diese  direkt 
nach  (IV2  St.)  Abtenau;  oder  vor  der  Brücke  r.  den  Fahrweg  zum  (V2  St.) 
Bad  Abtenau  oder  Zwieselbad ,  dann  in  10  Min.  auf  die  Gosauer  Straße  und 
nach  (I1/4  St.)  Abtenau  (712m;  Gasth.  :  Roter  Ochs,  Post),  Markt  mit  750 Ein- 
wohnern. Von  Abtenau  Straße  (Post  2  K  60)  w.  nach  (19km)  Golling  (S.  173). 


162  Route  14.  AÜSSEE. 

d.  Aussee. 

Von  Attnang-Puchheim  nach  Aussee,  78km,  Staats- 
bahn in  W/t-S  St.  (von  "Wien  nach  Aussee  Schnellzug  in  7-8  St.  für 
37,  22.60,  14.40  K).  —  Von  Attnang  -  Puchheim  nach  Hallstatt 
(66km)  s.  R.  14c.  Die  Bahn  führt  weiter  nach  (67km)  Obertraun 
(513m),  am  SO. -Ende  des  Hallstätter  Sees  (S.  160).  Wfe  St.  s.o. 
bei  der  Schönberg-Alp  (1500m)  die  großartige  Dachstein-Eishöhle 
(Eintritt  6  K  und  Trkg.  dem  Führer;  Besuch  erfordert  2  St.).  Von 
Obertraun  auf  den  Sarstein  s.  S.  161.  —  Weiter  durch  das  wilde 
Koppental  am  Fuß  des  Sarsteins,  durch  einen  Tunnel  und  dreimal 
über  die  Traun.  Die  Schlucht  öffnet  sich  vor  (78km)  Stat.  Bad 
Aussee  (638m ;  Bahnrestaur. ;  Eidlhubers  Gasth.),  in  unter- Kainisch 
(k.  k.  Salzsudwerk),  20  Min.  s.  von  Bad  Aussee. 

Von  Stainach-Irdning  nach  Aussee,  30km,  Staats- 
bahn in  1  St.  (von  Wien  nach  Aussee  Schnellzug  in  672  St.  für 
35.70,  21.80,  13.90  K).  —  Stainach-Irdning,  Station  der  Bahn 
Wien-Amstetten-Selztal-Innsbruck,  s.  S.  169.  Unsere  Bahn  wen- 
det sich  von  der  Innsbrucker  r.  ab,  tritt  jenseit  zweier  Tunnels  in 
das  enge  Grimmingtal  und  zieht  sich  in  Windungen  hinan  nach 
(9km)  Klachau  (836m),  am  N. -Fuß  des  Grimming  schön  ge- 
legen. —  Jenseit  (15km)  Mitterndorf-Zauchen  (820m),  Sommer- 
frische mit  Mineralbad,  r.  die  Wallfahrtskirche  Maria- Kumnitz. — 
23km  Kainisch.  Weiter  im  Trauntal  nach  (30km)  Aussee. 

Bad  Aussee.  —  Gasth.:  *Kaiser  v.  Österreich,  60  Z.  von  41  an, 
F.  1K;  "Erzherzog  Franz  Karl  oder  Post,  70  Z.  zu  3-6,  F.  1,  M. 
4JT;  Erzherzog  Johann,  Z.  2 .504.50  K,  gut;  Sonne,  25  Z.  zu  1.60- 
3^;  Wilder  Mann,  Ischler  Str.,  22  Z.  zu  1.60-3 K;  H.  Huemer,  lach- 
ler  Str.  81;  Zum  Touristen,  Gruadlseer  Str.,  Z.  1.60-3  A,  einf.  put; 
Blaue  Traube,  Kirchengasse  165,  einf.;  Rößl,  Hauptplatz  156,  16  Z. 
zu  1.40-2  Z.  —  *Badehot.  Elisabeth,  20  Min.  vom  Markt,  an  der  Alt- 
ausseer  Straße,  Z.  3-10ÜT. 

Kurhaus,  mit  Lesezimmer  usw.  —  Kurtheater,  Bahnhofstraße.  —  Ca/4 
Vesco,  Kurhausplatz. 

Bäder  jeder  Art  im  Kaiser-Franz- Joseph-Bad;  hei  Vitzthum,  Hauptstr.  145. 
—  Schwimmschule  an  der  Altausseer  Traun. 

Automobil  vom  Bahnhof  zum  Bad  Aussee  (1  K)  und  vom  Bad  Aussee 
nach  Alt-Aussee  (l  A"20)  und  zum  Grundlsee  (1  A20).  —  Fiaker  vom  Bahn- 
hof zum  Bad  Aussee  einsp.  1.60,  zweisp.  2.40  K;  vom  Bad  nach  Grundlsee 
oder  Alt-Aussee  3.60  oder  6  K,  hin  und  zurück  einschl.  1  St.  Wartezeit 
6  oder  9.20,  bis  nach  Gößl  und  zurück  8.40  oder  13  Ä";  Trinkg.  einbegriffen. 

Kürtaxe  tägl.  20  h,  über  3  Tage  bis  zu  3  Wochen  wöchentl.  3  K; 
Saison  14  K. 

Bad  Aussee  (641m),  Markt  mit  1500  Einw.  im  engen  Tal^der 
Traun,  umgeben  von  schönen  Bergen,  wird  als  Solbad  und  Sommer- 
frische viel  besucht.  In  der  kleinen  Spitalkirche  ein  got.  Flügel- 
altar von  1449.  —  Auf  den  Sarstein  s.  S.  161. 

Nach  Alt-Aussee  (4km):  Automobil  und  Fiaker  s.  oben.  Die  Straße 
(Fußgänger  gehen  besser  über  die  Elisabeth-  und  Payer-Promenade;  l1/*  St.) 
führt  durch  das  waldige  Tal  der  All-Aussetr  Traun  nach  Alt-Aussee  (720m  ; 
Gasth. :  Kitzerhof,  mit  Gartenrestaur.;  Brunthaller,  mit  Badeanstalt,  15  Z. 
von  2  I  an,   einf.  gut;   Grüner  Bauin)  und   (12  Min.  weiter)  Fischerndorf 


REICHENHALL.  15.  Route.    163 

(717m;  *Hotel  am  See  oder  Seewirt,  Z.  4-12  K\  Parkhotel  Seehaus,  gleiche 
Preise),  beides  Sommerfrischen  am  *Alt-Ausseer  See  (709m),  ö.  überragt  von 
der  Trisselwand,  s.  Treasenstein,  n.  Loser  und  w.  Sandling.  —  Von  Alt- 
Aussee  zum  Grundlsee  direkt  über  den  Tressen-Sattel  (957m)  21/»  St.  (Führer 
2  K  40,  für  Schwindelfreie  unnötig). 

Zum  Grundlsee,  5km  von  Aussee  bis  zur  Seeklause;  Automobil  und 
Fiaker  s.  S.  162.  Fahrstraße  meist  durch  Wald  an  der  Grundlsee-Traun 
zur  (1  St.)  Seeklause  (Gasth.  Lindlbauer);  für  Fußgänger  angenehmer  die 
schattige  Rebenburgpromenade  an  der  Traun  entlang,  I1/4  St.  1/4  St.  vor 
der  Klause  r.  über  dem  See  Hot.  Bellevue  mit  Aussichtsterrasse  (35  Z.  zu 
3.60-6.80  K).  Der  *  Grundlsee  (709m),  6km  1.,  1km  br.,  sehr  fischreich,  ist 
von  bewaldeten  Bergen  umschlossen;  n.ö.  im  Hintergrunde  die  kahlen 
Gipfel  des  Toten  Gebirges.  Dampf boot  von  der  Klause  6mal  lägl.  über 
Schraml  nach  Gößl  (90  h).  Die  Fahrstraße  führt  vun  der  Klause  am  N.- 
"üfer  entlang  zum  (J5  Min.)  Hot  Schraml  (20  Z.  von  1  K  60  an),  weiter  am 
(2  Min.)  Badehaus  R.  Schraml  (au*-h  Z.)  und  am  (3/4  St.)  Gasth.  Ladner 
und  der  Ranftlmühle  mit  dem  Zimitzfall  vorbei  nach  (V2  St.)  Gößl  (Gasth. : 
Gaßner,  Veit),  8  Min.  vom  Landeplatz.  Von  hier  Karrenweg  zum  dunkeln 
waldumschlossenen  (20  Min.)  "Toplitz-See  (716 m) ;  Überfahrt  in  30  Min. 
bis  zum  obern  Ende;  5  Min.  weiter  der  kleine  Kammersee,  in  wilder 
Einsamkeit  am  Fuß  des  Toten  Gebirges  (sehr  lohnende  Partie,  die  „Drei- 
Seen-Tour";  Fahrpreis  von  der  Klause  und  zurück  einschl.  Bootfahrt  über 
den  Toplitzsee  2.40  -£"). 


15.  Von  Salzburg  nach  Berchtesgaden.   Königssee. 

Von  Berchtesgaden  nach  Saalfelden. 

a.  Von  Salzburg  über  Keicbenball  nach  Berchtes- 
gaden. 

40km.    Bayr.  Staatsbahn  in  2  St.   für  Jf  4.00,  2.60,   1.35. 

Salzburg  s.  S.  147;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  Über  die  Salzach ; 
dann  über  die  Saalach  (bayr.  Grenze).  7km  Freilassing  (S.  183), 
Knotenpunkt  der  Bahn  nach  (146km)  München.  —  Die  Bahn 
führt  am  1.  Saalachufer  hinan;  1.  Gaisberg  u. Untersberg  (S.  152/3), 
r.  Burg  Stauffeneck.    17,5km  Piding  (454m).    Über  die  Saalach. 

21, ßkm  Beichenhall.  —  Gasth.:  *Kurhaus  Axelmannstein, 
1.  Mai-30.  Okt.,  200  Z.  zu  4-10,  F.  1.50,  M.  4  Jl;  *Gr.-H.  Burkert,  am 
Kurpark,  150  Z.  zu  4-10.  F.  IV2,  M.  4  J;  *Gr.-H.  Panorama,  150  Z.  zu 
3.50-10,  F.  1.50,  M.  kjl\  *H.  Zentral,  Luitpoldstr. ;  Marienburg  (P. 
Bristol);  *Deutscher  Kais  er,  Kaiserplatz,  200  Z.  zu  2-5  Jl ,  mit  Garten- 
rest, und  Dependance  Gold.  Löwe,  Z.  2-3  .#;  "Luisenbad,  80  Z.  zu  3-8, 
F.  1.20,  M. 2-3V2 Jt\  Mirabell,  Mozartstr. ;  Tivoli,  über  dem  Kurgarten, 
mit  Cafe"-Restaur.  und  Garten;  Lilienbad,  in  St.  Zeno;  Post-Krone, 
Z.1V2-5JJ;  Habsburg,  beim  Bahnhof,  Z.  272-5  .Ä;  Deutsches  Haus, 
60  Z.  von  ilhJt  an;  Hot.  Bahnhof;  Russischer  Hof.  —  Bestade.: 
Kurhaus;  Luisenbad  (s.  oben),  M.  1.70  u.  2.20  M\  Thalfried,  Bahnhofstr.; 
Tivoli  (s.  oben).  —  Kurtaxe  (7  Tage  frei)  5-15  Jl.  —  Kurmusik  im  Kurpark, 
im  Kurgarten  Axelmannstein  und  in  Kirchberg;  Theater  im  Kurhaus. 

Reichenhall  (470m),  mit  6400  Einw.,  besuchter  Bade-  u.  Luft- 
kurort (jährl.  16000  Kurgäste),  liegt  sehr  malerisch  im  weiten 
Saalachtal,  von  einem  Kranz  schöner  Berge  umgeben.  Vom  Bahn- 
hof südl.  zum  hgl.  Kurgarten,  mit  dem  Kurhau»,  dem  Gradierwerk 


164  B.15  —  K.  S.  152.     REICHENHALL. 

und  der  "Wandelbalm  mit  Trinkhalle.  S.w.  Tom  Kurhaus  die  Pro- 
testantische Kirche  und  derBismarckhrunnen.  S.o.  vom  Kurgarten 
das  Kurhaus  Axelmannstein  (S.  163),  mit  Park  und  Kolonnaden. 
In  der  Turnerstr.  das  kl.  Museum  (werkt.  9-12  u.  2-5,  So.  10-12  u. 
3-5  Uhr,  30  Pf.)  mit  prähist.  und  mittelalterl.  Gegenständen  und 
naturwissenschaftl.  Sammlung.  Dahinter  die  spätgot.  Ägidienkirche. 
Am  Witteisbacher  Platz  das  Rathaus,  davor  der  "Wittelsbacher  Brun- 
nen. In  der  Salinenstraße  die  großen  Salinengebäude:  in  der  Mitte 
Hauptbrunnhaus  und  Quellenbau,  r.  und  1.  vier  Sudhäuser. 

Im  Quellenbad  (tägl.  9-12  u.  3-6  Uhr  alle  halbe  Stunden  Führung,  die 
Person  80  Pf.)  entspringen  drei  Süßwasser-  und  16  Solquellen,  von  denen 
die  beiden  stärksten,  mit  einem  Salzgebalt  von  23T/2  %,  zur  Salzgewinnung 
verwendet  werden;  72  Stufen  führen  hinab.  Die  Sole  der  übrigen  Quellen 
wird   auf  das   Gradierhaus  geleitet  und  für  Inhalationen  zerstäubt. 

Die  Pfarrkirche  St.  Nikolaus,  unweit  s.w.,  imroman.  Stil,  ent- 
hält Fresken  von  M.  v.  Schwind. 

8  Min.  ö.  vom  Bahnhof  liegt  St.  Zeno  (Hofwirt),  uraltes  Augustinerkloster, 
1803  aufgehoben,  seit  1853  Erziehungsanstalt  der  Englischen  Fräulein. 
Hinter  dem  Kloster  führt  der  Königsweg  zum  (Vz  St.)  Klosterhof  (529m ; 
Wirtsch.).  —  20  Min.  ö.  von  Keichenhall  die  Villa  Schöne  Aussicht  (Cafe  ; 
Drahtseilbahn  von  der  Rinckstraße,  30,  abwärts  20  Pf.).  —  y2  St.  n.w. 
Nonn  (485m-,  Hot.  Fuchs-,  Rest.  Hohenstaufen),  Dorf  mit  alter  Kirche.  — 
40  Min.  östl.  das  österr.  Dörfchen  Großgmain  (522m;  Station  s.  unten; 
Gasth.  z.  Untersberg);  25  Min.  weiter  die  Burgruine  Piain,  mit  Aussichts- 
warte. —  272  St.  westl.,  am  Thumsee  (528m)  vorbei,  das  *Mauthäusl  (632m ; 
Whs.)i  über  der  tiefen  Schlucht  des  Weißbachs  malerisch  gelegen.  —  4  St. 
n.w.  der  *Zwiesel  (1781m),  der  höchste  Gipfel  des  Slaufengebirges,  sehr 
lohnend.  —  Nach  Lofer  8.  S.  180. 

Die  Bahn  berührt  (23,3km)  Reichenhall-Kirchberg  (476m;  Kur- 
hotel Bad  Kirchberg)  und  wendet  sich  1.  ansteigend  ins  Tal  des 
Weißbachs.  —  25km  Gmain  (538m),  auch  Station  für  Großgmain 
(s.  oben).  —  Weiter  über  die  Schlucht  des  Weißbachs  nach  (29km) 
Hallthurm  (693m).  —  Hinab  durch  Wiesen  nach  (35,2km)  Bischofs- 
u?iesm(614m). —  Dnrch  die  Tristramschlucht  (Tunnel)  über  (39, 3km) 
Gmundbrücke  (550m)  nach  (40,4km)  Berchtesgaden  (540m ;  S.  165). 


b.    Von  Salzburg  über  St.  Leonhard  nach  Berchtes- 
gaden. 

27,6km.  Salzburger  Lokalbahn  und  Bayrische  Staatsbahn  in  I-IV2  St. 
(2.  Kl.  2  M  SO,  3.  Kl.  1  Jl  25).  —  Wagen  nach  Berchtesgaden  und  zum 
Königssee  s.  S.  147.  —  Man  versehe  sich  mit  deutschem  Kleingeld. 

Salzburg  s.  S.  147.  —  Die  Lokalbahn  (vgl.  S.  147/8)  führt  durch 
die  Vorstadt  Nonntal,  an  den  HS.  Kommunalfriedhof  (S.  151), 
Kleingmain  und  Morzg  (Gasth.  Einödhof,  mit  schöner  Aussicht) 
vorbei  zur  (8km)  HS.  Bellbrunn  (S.  153).  —  9km  HS.  Anif  (S.  153) ; 
der  spitze  Kegel  des  (r.)  Eochstaufen  (1771m)  verschwindet.  — - 
12km  Gr'ödig  (Brauerei),  am  Fuß  des  Untersbergs  (S.  153).  Der 
Watzmann  tritt  hervor;  1.  der  Schmittenstein  (1693m)  mit  dem 
festungsartigen  Gipfel.  Nun  am  Almkanal  entlang.  —  13km 
St.  Leonhard- Gartenau  (453m;  BahnrestJ).   L.  am  Abhang  Schloß 


BERCHTESGADEN.     JT.fi.  2  52.—  15.  B.   165 

Qartenau,  mit  Zementfabrik.  —  Weiter  an  der  Ache  aufwärts.  Bei 
der  (14km)  HS.  Drachenloch  (Restaur.)  r.  hoch  oben  in  der  Fels- 
wand des  Untersbergs  eine  durchgehende  Öffnung,  das  Drachen- 
loch; dann,  durch  einen  Engpaß.  —  15km  HS.  Hangendtr  Stein 
(455m);  österr.  Zollamt.  Die  Bahn  durchbohrt  den  Hangenden 
Stein,  eine  vorspringende  Felswand,  mittels  eines  Tunnels  und 
überschreitet  die  Ache.  17,8km  Schellenberg  (479m ;  Gasth. :  Forelle, 
Z.  1-2  t£;  Untersberg'),  alter  Markt;  bayr.  Zollamt.  —  Zweimal  über 
die  Ache.  21,3km  Almbachklamm  (gutes  Restaur. ;  westl.  die  *  Alm- 
bachklamm: l1^  St.  bis  zur  Theresienklause,  Ein tr.  30  Pf.).  23km 
Au.  R.  die  schroff  abstürzende  Oraue  Wand.  Das  Tal  öffnet  sich 
und  der  Watzmann  tritt  hervor.  Über  die  Ache.  —  2Ö,6km  Berg- 
werk, Station  für  das  Salzbergwerk  (527m). 

Das  Befahren  des  Salzbergs  erfordert  1-1 74  St.  Allgemeine  Einfahrt 
tägl.  8V2-HV2  u.  21/2-51/2  Uhr,  die  Person  2  Jl  5  Sondereinfahrt  von  7  bis  6  U. 
außer  der  Taxe  3  Jl  Gesamtzuschlag.  Das  Bergwerk  ist  elektrisch  be- 
leuchtet. Die  Temperatur  ist  kühl  (10°  R.),  warme  Kleidung  anzuraten. 
Interessant  die  Fahrt  über  den  „Salzsee";  Rutschpartie  in  das  verlassene 
Sinkwerk  Kaiser  Franz;  zum  Schluß  Apotheose  des  Salzbergbanes. 

Vom  Bergwerk  auf  der  Bergwerksstraße  nach  Berchtesgadea  20  Min.  — 
Die  Salzburger  Straße  führt  von  der  Gollenb  achbrücke  (nördl.  vom  Berg- 
werk) über  den  Qerribach  (1.  der  Malerhügel,  Felsblock  mit  Aussicht),  dann 
ansteigend  durch  den  Vorort  Nonntal  nach  (20  Min.)  Berehtesgaden. 

26,ekm  HS.  Breitwiesenbrücke. 

27, gkm  Berehtesgaden.  —  Gasth.:  *Gr.-Hotel  &  Kurhaus, 
82  Z.  zu  3.50-10,  F.  1.25,  M.  4  Jl;  'Bellevue,  90  Z.  zu  2-8,  F.  1.50, 
M.  3.50  Jl;*  Witteisbach,  65  Z.  zu  2-8,  F.  1.20  J/;  *  Prinz  regen  t ,  30  Z. 
zu  2.25-5  Jl;  Tost  zum  Leuthaus,  Z.  2-5,  F.  1  Jl;  *Vier  Jahres- 
zeiten, Z.  1.50  5,  F.  1.20  Jl;  'Deutsches  Haus  ,  Z.  3-6  Jl ;  H.Bahn- 
hof, Z.  1.50-2.50  Jl,  gut;  Schwabenwirt,  100  Z.  zu  1.50  3  Jl ;  Watz- 
mann; Stiftskeller,  Z.  2  20-5  Jl,  gut,  Kr one,  Z.  2-3  Jl,  gelobt,  Bayr. 
Hof,  Bavaria,  30  Z.  zu  2-5  Jl,  alle  vier  Bahnhofstr. ;  Neuhaus,  Nonn- 
thal, Bär,  Hirsch,  Triembacher,  alle  fünf  bescheiden.  —  Cafes: 
Forstner;  Graßl,  Maximilianstr.,  mit  Aussicht;  Wenig,  beim  Rathaus.  — 
Münchner  Bier  bei  Forstner,  in  der  Krone  und  in  den  Vier  Jahreszeiten. 

Kurtaxe:  tägl.  25,  Familie  50,  über  4  Pers.  75  Pf.  (Höchstsatz  5,  10, 
15  Jl).  —  Bäder:  Wilhelmsbad ,  Giselabad,  beide  Maximilianstr.;  Bade- 
anstalt im  Aschaver  Weiher,  40  Min.  n.w. 

Berchtesgadener  Schnitzwaren,  seit  Jahrhunderten  berühmt,  bei 
Stefan  und  Paul  Zechmeister,  Ä.  Käser  er  u.  a. 

Wagen:  innerhalb  des  Marktbezirks  V*  St.  Einsp.  70  Pf.,  Zweisp. 
1  Jl  20,  jede  weitere  1/4  St.  V2  und  1  Jl-  Nach  dem  Königssee  hin  u.  zurück 
(3  St.  Aufenthalt)  Einsp.  8,  Zweisp.  12  Jl  Qede  weitere  St.  1  u.  1.70  Jl 
mehr);  Ramsau  hin  u.  zurück  13  u.  20  Jl;  Hintersee  10  u.  16,  hin  u.  zurück 
13  u.  22Jl\  Reichenhall  über  Schwarzbach  wacht  15  u.  23^?,  zurück  über 
Hallthurm  18  u.  27  Jl;   Trkg.  einbegriffen,  Wege-  u.  Brückengeld  extra. 

Elektrische  Bahn  zum  Königssee  s.  S.  166.  —  Motorpost  zum  (14km) 
Hintersee  (H.  Post)  im  Sommer  13mal  tägl.  in  40-65  Min.  (1.50  bzw.  2.20  Jl, 
bis  Ilsank  50,  Wimbachklamm  80,  Ramsau  80  Pf.). 

Berehtesgaden  (568m),  anmutig  gelegener  bayrischer  Markt  mit 
2900  Einw.,  wird  als  Sommerfrische  und  Wintersportplatz  viel 
besucht.  Das  stattliche  ehem.  Chorstift  ist  jetzt  königl.  Schloß. 
Stiftskirche  mit  roman.W.-Teil  und  Kreuzgang  und  got.  Chor.  Mitten 
im  Ort  der  Postpark  mit  Wetterhäuschen  und  Lesehalle  (Relief  des 


166   B.  15.  —  K.  8,170.     KÖNIGSSEE. 

Berchtesgadener  Landes  von  Franz  Keil).  Südl.  bei  der  königl. 
Villa  der  Luitpold-Hain,  mit  Bronzestandbild  des  Prinzregenten 
Lnitpold  (f  1912J  im  Jagdanzng,  von  F.  v.  Miller  (1893 J;  schöne 
Aussicht :  1.  Schwarzort,  Hoher  Groll,  Hohes  Brett,  Jenner,  im  Hinter- 
grund Stuhlgebirge  nnd  Schönfeldspitze,  r.  Kl.  und  Gr.  Watzmann, 
Hochkalter.  Beim  Bahnhof  die  legi.  Saline.  Schni'tzernmseum  (8-1, 
2i/2-7  Uhr;  30  Pf.)  nnd  Sammlung  des  histor.  Vereins  (30  Pf.). 

Schöner  Überblick  (besonders  abends)  vom  (V2  St.)  *Lockstein  (682m  5 
Wirtschaft,):  bei  der  Stiftskirche  r.  den  Doktorberg  hinan,  nach  10  Min. 
vor  dem  ehem.  Krankenhaus  Fahrweg  r.,  hinter  dem  Weinfeldlehen  noch- 
mals rechts. 

Nach  dem  Königssee  elektr.  Bahn  20mal  tägl.  in  16  Min. 
für  50  oder  30  Pf.  Abfahrt  2  Min.  vom  Staatsbahnhof.  Die  Bahn 
führt  anfangs  am  1.,  dann  am  r.  Ufer  der  Königsseer  Ache  über 
(3km)  Unterstein  (s.  unten)  nach  (5km)  Königssee. 

Die  Fahrstraße  (IV4  St. ;  Wagen  s.  S.  165)  führt  vom  Bahnhof  auf  der 
Adelgwndenbrücke  über  die  Ache,  dann  am  Wemholz  hin,  und  teilt  sich  nach 
20  Min. :  1.  Staatsstraße  in  gleicher  Höhe  weiter,  r.  über  die  Schwöbbrücke 
Distriktstraße,  über  Unterstem  (Whs.),  mit  grafl.  Arco'schem  Landsiiz; 
8  Min.  vor  dem  See  vereinigen  sich  beide  Straßen.  —  Vom  Bahnhof  auch 
lohnender  Fußweg  an  der  Ache  aufwärts,  ebenfalls  l1/*  St. 

Der  ** Königssee  {St.  Bartholomäussee;  6Ü2mj,  tiefgrün  und 
klar,  8km  lang,  l-2km  breit,  bis  192m  tief  (Seefläche  526ha),  von 
gewaltigen,  bis  2000m  hohen  Felswänden  eingeschlossen,  ist  der 
Glanzpunkt  des  Berchtesgadener  Gebiets  und  einer  der  schönsten 
Alpenseen  überhaupt.  Am  N.-Ende  das  Dorf  Königssee  ^Gasth. : 
Grand-Hotel,  früher  Schiff meister,  Z.  2y2_Ö  Ji\  Größwang;  Altes 
Seewirtshaus,  einf.). 

Motoeboot  13mal  tägl.,  bis  zur  Sallet-A.  in  50  Min.  (hin  und  zurück 
2  Jf  60).  —  Rüderboote  (zu  empfehlen;  bis  Sallet-A.  IV2  St.)  erhält  man 
vom  Schiffmeister  angewiesen:  offenes  Boot  für  1-4  Pers.  mit  2  Rud.  bis 
Bartholomä  4V2,  bis  zur  Sallet-A.  V-\i  M ;  5-7  Pers.  mit  3  Ruderern  Vfa  bzw. 
12  Jt  u.  Trkg.   Beste  Beleuchtung  früh  morgens  und  am  späten  Nachmittag. 

Bei  der  Abfahrt  auf  dem  Felsvorsprung  1.  die  Villa  Beust,  im  See 
die  kleine  Insel  Christlieger  mit  Standbild  des  h.  Johann  v.  Nepomuk. 
Erst  wenn  das  Boot  am  Falkenstein  vorbei  ist,  einer  r.  vortreten- 
den Felswand  mit  einem  Kreuz  zur  Erinnerung  an  ein  1742  hier 
gestrandetes  Wallfahrerschiff,  erscheint  der  See  in  seiner  ganzen 
Ausdehnung,  im  Hintergrund  die  Sagereckwand,  der  Orünsee-  und 
Funtensee- Tauern  (2578m),  r.  daneben  die  Schön f 'eidspitze  (2651m). 
Am  ö.  Ufer  stürzt  der  im  Hochsommer  unansehnliche  Königsbach  an 
der  roten,  800m  h.  Felswand  in  den  See.  Etwas  weiter,  an  der  tief- 
sten Stelle  des  Sees,  wecken  zwei  Schüsse  (72  *^0>  w-  gegen  die 
Brentenwand  abgefeuert,  ein  zweimal  nachhallendes  Echo.  In  der 
Nähe  am  ö.  Ufer  kurz  vor  dem  Kessel  am  Wasserspiegel  eine  Höhle, 
das  Kuchler  Loch,  aus  dem  ein  Zufluß  in  den  See  kommt.  Vom 
Kessel  (S.  167),  bei  einer  Landzunge  ö. ,  führt  ein  Weg  bergan 
zum  (10  Min.)  Kesselfall.  Weiter  s.w.  nach  St.  Bartholomä,  einem 
weit  in  den  See  vortretenden  grünen  Vorland,  mit  Kapelle  und 


RAMSAU.     K.8. 170,152.— 15.  ß.    167 

Jagdschloß  (Wirtsch. ;  Saiblinge).  Am  s.w.  Ufer  stürzt  der Schrain- 
bach  aus  einer  Felsschlucht  in  den  Königssee.  Das  Boot  landet  an 
der  Sallet-Alp  (unweit  ein  Landhans  des  Herzogs  von  Meiningen) 
auf  einer  durch  einen  Bergsturz  entstandenen  Landenge,  die  den 
Königssee  vom  (10  Min.)  Obersee  (s.  unten)  trennt. 

Vom  Kessel  (.S.  156)  mark.  Reitweg  in  Windungen  bergan  zur  (3V4  St.) 
*Gotzenalm  (1685mj.  Bis  zur  Gotzental-A.  (1108m)  V/2  St. ;  hier  r.  hinan 
zur  (1  St.)  Seeau-A.  (1461m)  und  (beim  Bildstöckel  geradeaus)  zur  (3/4  St.) 
Gutzenalm  (Erfr.  im  Springelkaser).  Prächtige  Aussicht,  besonders  vom 
Warteck  (174üm),  10  .Min.  n.w.  Rückkehr  in  2  St.  zum  Kessel,  wohin  der 
Schitier  für  die  Rückfahrt  (6-7  St.  später)  zu  bestellen  ist. 

Nach  Ilsank  (s.  unten)  Fahrweg  von  Königssee  über  Schönav,  ll/z  St. 

Der  2km  1.  einsame  *Obersee  (612m;  Befahren  nicht  gestattet) 
ist  auf  drei  Seiten  von  hohen  Felswänden  umschlossen.  L.  die 
schroff  abstürzende  Talwand;  jenseits  ragen  die  Teufelshörner 
(2361m)  empor,  von  denen  an  der  Bötwand  ein  Bach  in  silbernen 
Fäden  500m  hoch  herabrinnt.  —  Auf  dem  Rückweg  zum  Lande- 
platz prächtiger  Blick  auf  den  Watzmann. 

Nächst  dem  Königssee  wird  von  Berchtesgaden  die  *  Ramsau 
am  meisten  besucht  (bis  zur  Straßenteilung  in  der  obern  Ramsau 
10km;  von  da  nach  Beichenhall  17,  nach  Oberweißbach  19km). 
Die  Straße  führt  vom  Bahnhof  auf  dem  1.  Ufer  der  Ache  bis  zur 
(l,lkm)  HS.  Omundbrücke  (S.  164),  wo  r.  die  vom  Grand-Hotel 
herabkommende  Straße  einmündet;  hier  über  die  Bischofswieser 
Ache  und  im  engen  Tal  der  Ramsauer  Ache  durch  Wald  hinan. 
4km  Ilsank  (583m;  Gasth.  zum  Watzmann,  Z.  I-IV2  Jt,  gut)> 
5  Min.  weiter  das  Brunnhaus  Ilsank,  wo  eine  Wassersäulenmaschine 
die  Sole  370m  bis  zum  Söldenköpfl  (950m)  hebt  und  in  30km  1. 
Röhrenleitung  nach  Reichenhall  treibt.  Weiter  am  1.  Ufer  der 
schäumenden  Ache  durch  die  Schlucht  des  Kniepasses  (kurzer 
Tunnel);  1.  prächtiger  Blick  auf  den  Watzmann,  vorn  der  breite 
Steinberg.  —  7,3km  Handweiser  „Wimbachklamm,  Jagdschloß". 

Fußpfad  1.  über  die  Brücke  (Restaur.),  bei  der  Trinkhalle  r.  hinan 
in  die  (V«  St.)  *  Wimbachklamm.  Das  bläulich-weiße  "Wasser  bildet  die 
schönsten  Fälle  in  der  engen,  6  Min.  1.  Felsschlucht,  in  die  von  allen  Seiten 
die  Quellen  hinabrieseln.  10  Min.  vom  obern  Ende  der  Klamm  öffnet 
sich  der  Blick  in  das  Wimbachtal,  dessen  oberer  wilder  Teil  einen  Besuch 
lohnt  (2l/2  St.  bis  zur  Griesälp). 

*"W  atzmann  (271dm) :  vun  Ilsank  bis  zum  Hocheck  6  St.,  nicht  schwierig 
(Führer  10  Jf).  Bis  zum  Walzmannhans,  der  AV. -Sektion  München  auf  dem 
Falzkbpft  (1930m;  Wirtsch.)  4  St.-,  von  bier  zum  Hocheck  (2653m)  2  St. 
Weiter  zur  Mittelspitze  (2713m)  1/2  St.,  nur  für  Schwindelfreie;  von  hier 
Gratwanderung  (nur  lür  Geübte  mit  Führer)  zur  Süd-  oder  Schönfeldspilze 
(2713m)  HA  St. 

An  der  Straße  folgt  das  (12  Min.)  Gasth.  Wimbachklamm; 
8  Min.  Oasth.  zum  Hochkalter  (Z.  1-1  »/2  Jf)  5  l/i  St.  (9km)  Bamsau 
(668m;  Oberes  Gasth.).  1km  weiter  teilt  sich  die  Straße:  r.  über 
die  Schwarzbachwacht  (_886m)  nach  (17km)  Beichenhall  (S.  163); 
1.  (nach  Oberweißbach,  19km)  über  die  Ache  und  bei  der 
(3/4  St.)  Hinterseeklause  an  den  1km  1.  Hinteraee  (790m;  Überfahrt 
10  Pf. ;  läuten !).     1/4  St.  weiter  das  Forsthaus  Hintersee  (794m) 


168   R.16.  —  K.8.144.     WAIDHOFEN.  Von  Wien 

und  das  bayr.  Zollamt ;  gegenüber  Auzingers  Gasthaus,  R.  am  See 
(5  Min.)  die  Gasthäuser  H.  Post  fy  P.  Wartstein  und  H.-P.  Gemsbock 
(Z.  l1^-^  *$)' —  Weiter  in  schön  bewaldetem  Tal  zwischen  1.  Hoch- 
kalter, r.  Reiteralpe,  zuletzt  steil  hinan  zum  (2  St.)  Hirschbühel 
(1153m;  Whs.),  mit  dem  österr.  Zollamt  Mooswacht. 

*Kammerlinghorn  (2483m),  vom  Hirschbühel  3l/2-4  St.  mit  Führer  (5  J(), 
rot  MW.,  nicht  besonders  schwierig,  aber  steil  und  schattenlos.  Prächtige 
Aussicht  auf  Leoganger  Steinberge,  Zeller  See  usw. 

Die  Straße  steigt  noch  wenige  Minuten  bis  zur  Paßhöhe  (1176m) 
und  senkt  sich  dann  steil  hinab  ins  Saalachtal;  vorn  die  gewaltigen 
Leoganger  Steinberge(26Mm).  Nach  1  St.,  vor  der  Säge,  r.  (Hand- 
weiser)  Fußweg  in  die  *Seisenbergklamm,  wo  der  Weißbach  über 
mächtige  Felsstufen  hinabstürzt.  Bei  der  (45  Min.)  Binder-Mühle 
erreicht  man  das  Saalachtal  und  die  Loferer  Straße;  8  Min.  Ober- 
weißbach (653m;  Gasth.:  Auvogl,  gut),  wo  1.  die  Straße  vom 
Hirschbühel  herabkommt.   Nach  (4  St.)  Saalfelden  s.  S.  180. 


16.  Von  Wien  nach  Zell  am  See  (Innsbruck). 

a.    Über  Amstetten  und  Selztal. 

390km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  8  St.  für  46.50,  28.40,  18.10  K; 
Personenzug  in  15  St.  für  35.20,  21.50,  13.70  K.  Außerdem  Kanadischer 
Aussichtswagen  Wien-Zeil  am  See  (Bachs)  für  5  K. 

Von  Wien  nach  Amstetten  (125km)  s.  R.  6a.  —  Unsere  Bahn 
führt  im  Tal  der  Ybbs  aufwärts  und  überschreitet  den  Fluß  bei 
(146km)  HS.  Sonntagberg- Böhlerwerk.  —  149km  Waidhofen  an  der 
Ybbs  (358m;  Gasth. :  Gold.  Löwe,  40  Z.  zu  2-3.50  K,  Inführ,  50  Z. 
zu  2-4-fiT,  beide  gut;  Gold.  Pflug),  alte  Stadt  und  Sommerfrische  mit 
4450  Einw. ,  in  freundlichem  Talkessel.  Dr.  Werner' s  Kuranstalt 
(50  Z.,  P.  7-11  K).  Nach  Pöchlarn  s.  S.  128/27.  —  Die  Bahn  tritt 
in  das  Seeberger  Tal,  überschreitet  bei  (158km)  Oberland  (502m) 
die  Wasserscheide  zwischen  Ybbs  und  Enns,  Grenze  von  Nieder- 
und  Ober -Österreich,  und  senkt  sich  über  (166km)  Weyer  (401m) 
nach 

172km  Klein-Reifling  (388m;  Bahnrest.'),  Knotenpunkt  für 
St.  Valentin  (S.  129/28).  —  L.  sitzen!  Zwei  Tunnels.  187km 
Weißenbach -St.  Gallen  (410m;  Gasth.  Gruber,  beim  Bahnhof). 
3/4  St.  s.  der  Markt  St.  Gallen  mit  der  großen  Ruine  Gallenstein.  — 
Bei  (198km)  Groß-Reifling  (428m ;  Hot.  Bahnhof,  Z.  1.60-3  K) 
fließt  die  Salza  in  die  Enns.  Nach  Mariazell  s.  S.  143.  —  Zwei 
Tunnels ;  die  Bahn  tritt  auf  das  r.  Ennsufer.  Hinter  (202km)  Landl 
wieder  zwei  Tunnels. 

208km  Hieflau  (489m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.:  Post,  Z.  von  2 K 
an  ;  zum  Touristin,  Z.  2-3  K),  mit  Hüttenwerken,  an  der  Mündung 
des  Erzbachs  in  die  Enns.  Nach  Mariazell  s.  S.  143.  Bahn  nach 
Leoben  s.  S.  260. 


nach  Zell  am  See.       ADMONT.     K.  S. 144, 160.  —  16.R.   169 

Das  Ennstal  wendet  sich  nach  W. ;  es  "beginnt  das  *Gesäuse 
(Fußwanderung  bis  Gstatterboden  zn  empfehlen),  ein  tiefer,  4  St. 
langer  Einschnitt  zwischen  den  Gebirgsmassen  des  Tamischbach- 
turms  und  Gr.  Buchsteins  nördl.  and  des  Hochtors  und  Reichensteins 
südl.,  durch  den  die  Enns  in  einer  Reihe  von  Stromschnellen  hinab- 
stürzt (von  Admont  bis  Hieflau  149m  Fall).  Die  Bahn  (bis  Gstatter- 
boden r.,  dann  1.  sitzen)  führt  am  r.  Ufer  der  Enns  (1.  der  Hartles- 
graben) und  tritt  dann  auf  das  1.  Ufer.  —  217km  Gstatterboden 
(576m;  Hot.  Gesäuse,  Z.  2-3  2T,  gut),  in  großartiger  Umgebung.  — 
Die  Bahn  umzieht  den  Bruchstein  (1380m)  und  führt  zwischen  r. 
Himbeerstein,  1.  Haindlmauer  wieder  zum  r.  Ufer  der  Enns  und 
durch  einen  Tunnel  zur  (225km)  HS.  Gesäuse-Eingang. 

231km  Admont  (643m;  Gasth.:  Post,  40  Z.  zu  2-10  K;  Sulzer, 
Z.  1.80-2.40  2T;  Kröswang;  Ladentrog'),  in  weitem  Talboden  schön 
gelegener  Markt,  Sommerfrische.  Das  berühmte  Benediktinerstift, 
1074  gegründet ,  wurde  nach  dem  Brande  von  1865  zum  Teil  neu 
aufgebaut,  namentlich  die  stattliche  Kirche  (St.  Blasien- Münster), 
mit  zwei  got.  Türmen.  Die  Bibliothek  (über  85000  Bände  und 
1100  Handschriften),  in  einem  prächtigen  Saal,  ist  tägl.  10-11  u.  4- 
5  Uhr  geöffnet  (80  h).  Im  Stiftskeller  guter  Wein.  Guter  Überblick 
der  Umgebung  von  der  Ennsbrücke  (20Min.  vom  Bahnhof).  — 3/4  St. 
südl.  das  dem  Stift  gehörige  Schloß  Rötelstein  (817m),  mit  Aussicht. 

Weiter  am  r.  Ufer  der  Enns;  bei  (238km)  HS.  Frauenberg 
(634m)  r.  der  Kulm-  oder  Frauenberg  (766m),  mit  Wallfahrtskirche. 
Beim  Einfluß  des  Paltenbachs  in  die  Enns  wendet  sich  die  Bahn 
nach  S.  —  245km  Selztal  (S.  144),  Knotenpunkt  der  Bahnen  nach 
Linz  (R. 10),  nachüdine  (R.  37a)  und  nach  Klagenfurt- Triest  (R.  38). 

Die  Bahn  überschreitet  den  Faltenbach  und  führt  w.  durch  das 
breite  Ennstal  über  die  Enns  und  den  Pyhrnbach  nach  (251km) 
Liezen  (643m;  Gasth.:  Post,  Fuchs),  einem  großen  Dorf  an  der 
Mündung  des  Pyhrntals.  —  Weiter  am  Fuß  der  n.  Berglehne;  r. 
Schloß  Qrafenegg.  259km  Wörschach;  25  Min.  n.ö.  das  Schwefel- 
bad Wolkenstein,  mit  Burgrnine  (Aussichtspavillon).  —  R.  Nieder- 
hof en,  mit  Schloß  Friedstein ;  dann  (263km)  Stainach-Irdning 
(643m;  Bahnrestaur.;  Bahnhof- Hotel,  50  Z.  zu  2-3  K),  wo  sich  die 
Bahn  teilt:  r.  nach  Aussee  (s.  R.  14d),  1.  nach  Bischofshofen. 

Die  Bahn  nach  Bischofshofen  führt  über  den  Qrimmingbach 
zur  (266km)  HS.  Trautenfels  (642m),  mit  Schloß  des  Grafen  Lam- 
berg.  —  Weiter  am  Fuß  des  Grimming  (2351m)  entlang,  bei  (271km) 
HS.  St.  Martin  über  die  Enns,  nach  (275km)  Öblarn  (679m;  Gasth.: 
Fischer,  Hot.  Bahnhof),  Sommerfrische  (w.  der  spitze  Stoderzinken, 
2047m).  —  280km  HS.  Stein  an  der  Enns  (674m),  an  der  Mündung 
des  Sölktals.  —  283km  Gröbming  (675m) ;  3/4  St.  n.  auf  der  Höhe 
des  1.  Ennsufers  der  ansehnliche  Markt. 

302km  Schladming  (737m;  Gasth.:  Alte  Post,  Z.  1.60-3  K, 
Neue.  Post,  beide  gut ;  Angerer),  freundlich  gelegener  Markt. 

In  die  Ramsau,  die  frachtbare  Hochebene  auf  der  N. -Seite  dea 
Ennstals,   lohnender  Anaflug:  bia  St.   Rupert  am  Kulm  (1073m ;   Gasth.) 


170  Route  16.  BISCHOFSHOFEN.      Wien- Zell  am  See. 

IV2  St.;  von  hier  in  2i/4  St.  zur  Austriahütte  (1630m;  Wirtsch.),  20  Min. 
unter  dem  Gipfel  des  Brandriedels  (1724m),  mit  prächtiger  Aussicht.  Auf 
den  Dachstein  (S.  161)  von  der  Austriahütte  in  5-6  St.,  nur  für  Geübte  und 
Schwindelfreie  (F.  von  Schladming  20  K). 

Das  Ennstal  verengt  sich..  Tor  (311km)  Mandling  (805m) 
durch  den  Mandlingpaß  und  über  die  Mandling,  Grenze  zwischen 
Steiermark  und  Salzburg.  —  319km  Eadstadt  (826m;  Gasth.: 
Post,  20  Z.  zu  1.20-2.50  K;  Obergloner),  altes,  von  Mauern  um- 
gebenes Städtchen  auf  einem  Felshügel  (856m).  Wintersport. 

Von  Radstadt  nach  Mauterndorf,  41km,  Post  im  Sommer 
2mal  tägl.  in  6V2  St.  für  6  .ff  56.  Die  Straße  führt  im  Tal  der  Taurach  nach 
(12km)  Untertauern  (1004m)  und  steigt  dann,  an  hübschen  Wasserfällen 
vorbei,  nach  (22km)  Obertauem  (1649m ;  Alpenhotel  Wisenegg,  Z.  2-4  K,  gut) 
und  zu  der  (20  Min.)  Höhe  des  Radstädter  Tauern  (1738m).  Hinab  über 
(31km)  Tweng  (1235m;  Gasth.:  Post)  nach  (4lkm)  Mauterndorf,  Endpunkt 
der  Murtalbahn  von  Unzmarkt  (S.  256);  Post  nach  Spittal  s.  S.  250. 

Die  Bahn  verläßt  hei  (322km)  HS.  Altenmarkt  die  Enns  nnd 
wendet  sich  n.w.  nach  (326km)  Eben  im  Pongau  (851m),  auf  der 
"Wasserscheide  zwischen  Enns  und  Salzach.  Folgt  ein  tiefer  Ein- 
schnitt; die  Bahn  führt  auf  kühner  Brücke  über  den  Fritzbach 
(r.  Blick  auf  den  Dachstein),  dann  durch  das  enge  Fritztal  nach 
(333km)  Hüttau  (720m;  Gasth.  Post).  Zwei  Tunnels;  die  Bahn 
überschreitet  mehrmals  den  Fritzbach  und  führt  durch  den  700m 
1.  Kreuzbergtunnel  1.  an  der  Bergwand  hinab,  über  die  Salzach  nach 
(343km)  Bischof shofen  (544m ;  Bahnrest.  &  H.  Bahnhof,  Z.  2-4  K; 
Neue  Post,  gelobt),  einem  alten  Markt  mit  drei  Kirchen,  Knoten- 
punkt der  Bahn  von  Salzburg  (R.  16b).  74  Sit.  w.  der  51m  h.  Wasser- 
fall des  Gainfeldbachs.  W.  der  Hochkönig  (2938m;  9-10  St.,  F.  18  AT). 

"Weiter  in  breitem  Tal  am  1.  Ufer  der  Salzach ;  schöner  Rück- 
blick. —  352km  St.  Johann  im  Pongau  (567m ;  Gasth. :  Pongauer 
Hof,  28  Z.  zu  1.80-4  #,  gut,  Adler,  beide  am  Bahnhof;  Post,  30  Z. 
zu  1.50-3  K;  Neue  Post),  großer  Markt,  1/4  St.  vom  Bahnhof  am  r. 
Ufer  der  Salzach,  Sommerfrische. 

ZurLiechtenstein- Klamm  (1 1/4  St.,  Einsp.  hin  und  zurück  einschl. 
IV2  St.  Wartezeit  4  JT 40,  Zweisp.  7  JE"  20)  folgt  man  der  5 Min.  von  der  Brücke 
r.  abzweigenden  Fahrstraße,  über  den  Wagreiner  Bach  am  Gebirge  hin. 
3/4  St.  Dorf  PlanJcenau  (einf.  Gasth.).  Hier  Wegeteilung:  entweder  r.  Fahr- 
straße in  dem  bewaldeten  Tal  der  Oroßarler  Achs  aufwärts  über  das  ehem. 
Hüttenwerk  Oberarl  (Gasth.  Glückauf),  dann  Privatstraße  bis  zu  Schiffers 
Restaur.,  4  Min.  vor  dem  Klammeingang;  oder  1.  hinan  Waldweg  am 
Gasth.  zur  Schönen  Aussicht  vorbei  zum  (1/2  St.)  Eingang  der  Klamm,  wo 
im  Restaurant  die  Eintrittskarten  zu  lösen  sind  (60 h;  im  Winter  ge- 
Fchlossen-,  Mantel  ratsam ;  beste  Beleuchtung  morgens).  Die  *Liechtenstein» 
klamm,  durch  die  die  Großarier  Ache  schäumend  und  brausend  in  zahl- 
reichen Fällen  hinabstürzt,  ist  eine  der  großartigsten  Felsschluchten  der 
Alpen.  Die  Begehung  erfordert  hin  u.  zurück  3/t  St.  Der  Weg  ist  viel- 
fach in  den  Felsen  gesprengt  und  überall  mit  Geländer  versehen.  Am 
Ende  der  ersten  Klamm  ein  von  100m  hohen  Felswänden  umschlossener 
Kessel.  Der  Weg  windet  sich  um  einen  vortretenden  Felsen  und  tritt  in 
die  nur  2-4m  breite  *zweite  Klamm ;  hier  über  die  Ache  und  am  r.  Ufer 
durch  einen  60m  1.  Tunnel  zu  dem  5Um  h.  Wasserfall  am  Ende  der  Klamm 
(890m  vom  Eingang). 

Von  St.  Johann  auf  das  *  Hochgriindeck  (1827m)  3-3»/»  St. ;  10  Min. 
unter  dem  Gipfel  Wirtsch.  (18  Betten,  6Matr.);  oben  prächtige  Aussicht. 


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Wien-Zeil  am  See.         ZELL  AM  SEE.  16.  Route.   171 

357km  Schwarzach-St.  Veit  (590m ;  Bahnrest.),  Knotenpunkt 
der  Tauernbahn  nach  Gastein  (S.  175).  Die  Bahn  tritt  aufs  r.  Ufer; 
Tunnel ;  dann  wieder  aufs  1.  Ufer  nach  (366km)  Lend  (636m). 

Oberhalb  (370km)  Eschenau  zweimal  über  die  Salzach ;  Tunnel. 
374km  HS.  Rauris-Kitzloch,  an  der  Mündung  des  Rauris-Tals. 

'Kitzlochklamm  (IV4  St.  hin  u.  zurück).  Über  die  Salzach  zum  Restaur. 
Lackner,  dann  über  die  Rauriser  Ache  (Eintr.  40  h)  und  am  r.  Ufer  aufwärts, 
beim  ÖA  St.)  Beginn  der  Klamm  auf  das  1.  Ufer  zum  (8  .Min.)  Kessel,  in 
den  die  Ache  100m  hoch  in  vier  Absätzen  hinabstürzt.  Über  die  Brücke 
und  im  Zickzack  auf  Treppen  hinan;  oben  r.  durch  zwei  kurze  und  einen 
53m  1.  Tunnel:  von  der  Brücke  hinter  dem  letztern  (^4  St.  vom  Bahnhof) 
prächtiger  Blick  in  die  Tiefe.  Zurück  vom  obern  Ende  des  Treppenwegs 
r.  etwas  bergan  durch  zwei  kurze  Tunnels,  dann  hinab  zur  P/2  St.)  Station. 

In  das  Rauris-Tal  führt  der  nächste  Weg  durch  die  Kitzlochklamm. 
2  St.  Rauris  (942m ;  Gasth.:  Altes  Bräu,  Z.  1  2  K),  alter  Markt.  1  St.  weiter 
bei  Wörth  (942m)  teilt  sich  das  Tal  in  r.  Seidlwinkel-Tal  und  1.  Hüttwinkel- 
Tal.  Im  Seidlwinkel-Tal  führt  der  Tauernweg  (bis  Heiligenblut  8  St., 
F.  20  K)  zum  (3  St.)  Rauriser  Tauemhaus (1514m  5  einf.  Unterkunft);  von  hier 
r.  über  die  (2  St.)  Fuscher  Wegscheide  (2420m)  zum  (3/4  St.)  Heiligenbluter 
Hochtor  (2572m)  -,  dann  hinab  nach  (2  St.)  Heiligenblut  (S.  226).  —  Im  Hütt- 
winkel-Tal folgt  (I1/4  St.  von  Wörth)  das  Frohn-Whs.  (1060m);  3  St.  Kolm- 
Baigurn  (1597m;  Gasth.:  Hoher  Tauemhof,  25  Z.  zu  1.60-4 K,  gut),  auf- 
gelassenes Goldbergwerk  in  großartiger  Lage;  von  hier  in  21/t  St.  zum 
Knappenhaus  am  Hohen  Goldberg  (2341m;  keine  Unterkunft),  auf  der  Moräne 
des  Goldberggletschers,  der  einen  Teil  der  alten  Gruben  bedeckt  hat.  Von 
Kolm  -  Saigurn  auf  den  *  Sonnblick  (3103m)  4V2-5  St.  mit  F.  (14  K),  nicht 
schwierig;  oben  das  Zittelhaus  (Wirtsch.)  und  eine  meteorolog.  Station. 
Abstieg  nach  Heüigenblut  (S.  226)  in  4  St.  —  Von  Kolm -Saigurn  ins 
Gasteiner  Naßfeld  über  die  Pochhardscharte  s.  S.  178. 

Tunnel.  375km  Taxenbach  (715m);  der  Markt  (Gasth.  Post) 
20  Min.  höher  östl.  —  Das  Tal  erweitert  sich;  bei  (380km)  HS. 
Qries  im  Pinzgau  r.  die  "Wallfahrtskirche  St.  Georgen;  1.  der  Hoch- 
tenn  (3371m).    Über  die  Salzach  und  die  Fuscher  Ache  nach 

384km  Bruck-Fusch  (759m ;  Gasth. :  Kronprinz  von  Österreich, 
am  Bahnhof;  Lukashansl;  Gmacht),  gegenüber  der  Mündung  des 
Fuscher  Tals.  V4  St.  n.w.  das  Liechtenstein'sche  Schloß  Fischhorn. 

Durch  das  schöne  *Fuscher  Tal  führt  von  Norden  her  ein  lohnender 
Weg  nach  Heiligenblut  (S.  226).  Fahrstraße  (Post  bis  Ferleiten)  von  Brück 
zum  (7km)  Dorf  Fusch  (807m;  Gasth.  Imbachhorn,  Z.80A-2JT);  dann  an 
der  O.-Seite  des  Tals  bergan  zum  (12km)  Bad  Fusch  oder  St.  Wolfgang  im 
WeichselbacMal  (1231m;  Gasth.:  Grand-Hotel,  90  Z.  zu  2-61;  Post);  von 
hier  nach  Ferleiten  angenehmer  Fußweg  in  iy2  St.  —  Von  Dorf  Fusch 
weiter  bis  zum  (11km)  Bärentcirt  (821m),  dann  auf  der  O.-Seite  des  Tals 
oberhalb  der  Bärenschlucht  nach  (17km)  Ferleiten  (1151m;  Gasth.:  Lukas- 
hansl, 40  Z.  zu  1.40-4  AT,  Tauerngasthof,  beide  gut).  Schöne  Aussicht  von  der 
(2  St.)  Oberen  Durcheckalpe  (1827m  ;  Erfr.),  an  der  ö.  Talwand,  oder  vom  (2  St.) 
Gasth.  Trauner-Alp  (S.  227),  am  Wege  zur  Pfandlscharte.  Über  das  Fuscher 
Tö'rl,  die  Pfandlscharte  oder  die  Bockkarscharte  nach  Heiligenblut  s.  S.  227. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Salzach  und  tritt  an  den  Zeller  See. 

390km  Zell  am  See.  —  Gasth.  'Böhm1  s  Grand-Hotel  am  See, 
Juni-Mitte  Sept.,  Z.3-7I;  Kaiserin  Elisabeth,  am  See  und  Bahnhof, 
Juni-Sept.,  Z.  3.50-6  K;  Lebzelter,  Z.  1.80-2  K,  gelobt;  H.-P.  Austria, 
Z.  2-4  K;  Pinzgauer  Hof;  Krone  <fc  H.  Zentral,  am  See,  Z.  2.50-7 K\ 
Neue  u.  Alte  Post;  Metzger  Schwaiger,  Z.  1.60-3  K;  H.  <fe  Cafe- 
Rest.  Seehof,  am  See;  Bodingbaur;  Elektra,  50  Z.  zu  1.60-3Z; 
H.-P.  Seespitz^  am  SW.-Ende  des  Sees,  Z.  2-3V2.ST.  —  Saisontaxe  tägl. 
20  h.  —  Zimmerkarten  für  Haschke's  Hot.  auf  der  Schmittenhöhe  (S.  172) 
bei  Kaufmann  Fritz  Prodinger. 


172   B.  /£.—  K.S. 1 70, 152.     HALLEIN  Von  Wien 

Zell  am  See  (758m),  am  w.  Seeufer  reizend  gelegen,  wird  als 
Sommerfrische  nnd  Wintersportplatz  viel  besucht.  Im  Pfarrhof  ein 
Eelief  der  Umgehung  von  Zell  (1  :  25000;  8-6  Uhr,  40  Ä). 

Der  *Zeller  See  (750m),  4km  lang,  172km  breit,  69m  tief,  bietet  Ge- 
legenheit zum  Baden  (angenehmes  mildes  Wasser,  20-24°  C.)  und  zu  Kahn- 
fahrten. Zwei  Motorboote  befahren  den  See  (Rundfahrt  in  1  St.,  1  K  20). 
Erst  auf  der  Mitte  des  Sees  entfaltet  sich  die  volle  *Rundsicht. 

Auf  die  *  Schmittenhöhe  (1968m)  sehr  lohnender  Ausflug:  3V2  St., 
Pferd  12  K,  einsitziges  „Bergwagerl"  12,  hin  u.  zurück  16  K.  Fahrweg  w. 
im  Schmittental  zu  den  Häusern  von  (V4  St.)  Schmitten  (836m)  ;  hier  1.  ab 
Reitweg  meist  durch  Wald  an  dem  (IV2  St.)  Gasth.  Schweizerhaus  oder  Mittel- 
station (136Sm;  Bett  1  K  60)  und  (3/4  St.)  Gasth.  zum  Großglockner  (1590m) 
vorbei  zum  (ii/4  St.)  Gipfel  (Haschke's  Hot.,  40  Z.  zu  2.50-5  K,  gut,  Zimmer- 
karten S.  171).  Großartige  Rundsicht,  im  S.  über  die  ganze  Tauernkette, 
im  N.  über  die  Kalkalpen  vom  Kaisergebirge  bis  zum  Dachstein. 

Ins  *Kapruner  Tal  (Automobil-Omnibus  vom  Marktplatz  in  Zell  zum 
Kesself  allhaus  im  Sommer  4-6mal  tägl.  in  1  St.,  zurück  in  3/4  St.,  4f). 
Die  Straße  führt  über  die  Salzach  zum  (9km)  Dorf  Kaprun  (763m;  Gasth.: 
Kitzsteinhorn,  Neuwirt  Orgler),  am  Talausgang,  mit  großem  altem  Schloß. 
Von  hier  zur  Qfe  St.)  *  Sigmund-  Thun-  Klamm  (r.),  in  der  die  Ache  hinab- 
stürzt: die  Fahrgäste  steigen  aus,  gehen  in  1/4  St.  durch  die  Klamm  (60  h, 
für  Thunklamm  u.  Kesselfall  IK)  und  gelangen  am  obern  Ende  wieder 
auf  die  Straße,  die  auf  der  (10,skm)  Bilinskibrücke  die  Klamm  überschreitet. 
Weiter  durch  das  Hochtal  der  (15km)  Wüstelau  (874m;  r.  Fall  des  Grub- 
bachs), am  Gasth.  zum  Kaprunertörl  vorbei,  und  im  Ebenwald  hinan  zum 
(18km)  ''Kesselfall -Alpenhaus  (1056m;  75  Z.  zu  1.60-7  K),  wo  die  breite 
Fahrstraße  aufhört  (r.  in  der  Schlucht  der  *Kesselfall,  60  Ä,  abends  elek- 
trisch beleuchtet).  Nun  auf  schmalem  Fahrweg  (Sesselwagen  zum  Moser- 
boden 20  K)  über  die  Ache  und  in  steilen  Windungen  zur  (l3/4  St.)  Limberg- 
alpe  (1568m;  Erfr.),  dann  fast  eben  fort  zur  (25  Min.)  Orglerhütte  und  zur 
(6  Min.)  Rainerhütte  (1621m),  beide  mit  Betten;  weiter  in  großer  Kehre 
zum  (l'/4  St.)  Hot.  Moserboden  (Z.  1.80-8  K),  am  Eingang  der  obersten  Tal- 
stufe, des  *  Moserbodens  (1968m),  mit  schönem  Blick  auf  das  Karlinger 
Kees,  von  mächtigen  Bergen  umgeben.  —  Vom  Hot.  Moserboden :  über  das 
Kapruner  Tori  (2635m)  ins  Stubachtal  (5*/2  St.  bis  zur  Rudolfshütte,  S.  226), 
lohnend  und  nicht  schwierig;  —  oder  über  das  Riffltor  (3115m)  nach  Hei- 
ligenblut (S.  226;  8  St.  bis  zum  Glocknerhaus),  für  Geübte  nicht  schwierig. 

Von  Zell  nach  Krimml  s.  R.  17;  —  nach  Innsbruck  s.  R.  19. 

b.    Über  Linz  und  Salzburg. 

414km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  9  St.  für  46.50,  28.40,  18.10  K; 
Personenzug  in  16  St.  für  35.20,  21.50,  13.70  K. 

Von  Wien  über  Linz  nach  Salzburg  (314km)  s.  R.  6  a  und  11.  — 
Die  Bahn  nach  Bischofshofen  umzieht  den  Kapuzinerberg ;  1.  das 
stattliche  Schloß  Neuhaus.  —  319km  HS.  Parsch  (Gaisbergbahn  s. 
S.  152);  320km  Aigen  (S.  153).  Die  Bahn  nähert  sich  der  Salzach, 
der  schroffe  üntersberg  (S.  153)  tritt  immer  mächtiger  hervor.  — 
322km  HS.  Hellbrunn- Glasenbach  (S.  153).  —  325km  HS.  Elsbethen. 
L.  St.  Jakob  am  Thurn  (S.  153). 

332km  Hallein  (450m ;  Gasth.:  Solbad  Stern,  beim  Bahnhof, 
34  Z.  zu  1.60-4 K,  gut;  Alte  Post;  Stampflbräu;  Auböck),  alte  Stadt 
von  8000  Einw.,  auf  beiden  Ufern  der  Salzach,  mit  Salzwerken. 
Museum  mit  keltischen  und  römischen  Altertümern. 

Die  Sole  wird  am  (3/4  St.)  Dürnberg  (770m-,  Gasth.)  gewonnen  (vgl. 
S.  160).  Befahrung  (l  St.)  tägl. :  1-2  Pers.  6,  3  und  mehr  Pers.  je  3  JT;  im 
Sommer  tägl.  3-4  U.  nachm.  die  Person  2  K. 


nach  Zell  am  See.  PASS  LTJEG.     K.S.170.  — 16.  R.    173 

340km  Kuchl.  W.  der  Hohe  Gull  (2522m) ;  s.  das  Tennengebirge. 

343km  Golling  (476m;  Gasth. :  Alte  Post,  40  Z.  zn  1.80-4  K, 
H.-P.  Bahnhof,  Z.  1.20-3  K,  beide  gut;  QoUinger  Hof,  Z.  1.50- 
3  K;  Neue  Post,  Adler,  Traube),  alter  Markt.  Auf  einem  Fels  die 
großenteils  nachmittelalterliche  Burg  (jetzt  Bezirksgericht). 

1  kleine  St.  w.  der  *Gollinger  Wasserfall  oder  Schwarzbachfall  (Einsp. 
3  2T).  Vom  Bahnhof  r.,  beim  Gollinger  Hof  über  die  Bahn  und  die  Salzacb, 
jenseits  r.  auf  die  auf  einem  Felshügel  liegende  Kirche  St.  Nikolaus  (485m) 
los ;  am  Fuß  (35  Min.)  das  gute  Qasth.  Torren ;  1  Min.  weiter  Oasth.  zum 
Amerikaner,  6  Min.  Whs.  zum  Wasserfall,  bei  der  Mühle.  Ein  guter  Pfad 
führt  am  bewaldeten  Abhang  des  Kleinen  Göll  bergan  zu  der  Stelle  (579m; 
20  Min.),  wo  der  Schwarzbach  in  starkem  Strom  aus  dem  Felsen  hervor- 
bricht und  durch  ein  Felsloch  über  eine  62m  h.  Wand  hinabstürzt. 

Die  eSalzach-Öfen ,  3/4  St.  s.  von  Golling  an  der  Straße  nach  Werfen 
(Einsp.  3-4  K),  sind  Schluchten  mit  wild  durcheinander  liegenden  Fels- 
blöcken, von  der  Salzach  durchströmt.  Am  n.  und  s.  Eingang  stehen  an 
der  Straße  Handweiser,  kaum  5  Min.  voneinander,  während  der  Weg  durch 
die  Klamm  (Wirtsch.)  V2  St.  erfordert.  Ein  Weg.  führt  am  1.  Salzachufer 
j&u  „der  Öfen  Ende",  mit  bestem  Überblick  der  Öfen,  und  zur  (16  Min.) 
Kroatenhöhle. 

Von  Golling  nach  Äbtenau  und  über  die  Zwieselalp  nach  Oosau  s.  S.  161. 

Die  Bahn  führt  durch  den  weiten  Talboden,  in  den  r.  das  Blünt- 
autal,  1.  das  Lammertal  münden,  und  überschreitet  die  Lammer 
und  die  Salzach;  928m  1.  Tunnel  durch  den  Ofenauer  Berg.  Jen- 
seits aufs  x.  Ufer  der  Salzach  und  durch  den  *Paß  Lueg,  eine 
großartige,  von  der  Salzach  durchströmte  Schlucht,  zwischen  ö. 
Tennen-,  w.  Hagengebirge.  —  357km  HS.  Concordiahütte  (520m), 
an  der  Mündung  des  Blühnbachtals.  R.  erscheint  auf  bewaldetem 
Felsen  die  Feste  Hohenwerfen  (633m),  1076  erbaut,  im  xvi.  Jahrh. 
erneut,  jüngst  von  Erzherzog  Eugen  hergestellt. 

360km  Werfen  (524m) ;  gegenüber  am  1.  Ufer  der  stattliche 
Markt  (Gasth. :  Post,  gut;  Löwe),  am  Fuß  des  Hochkönigs  (S.  170). 
—  362km  HS.  Pfarr -Werfen.  Das  Tal  erweitert  sich;  die  Bahn 
überschreitet  den  Fritzbach  (S.  170),  dann  die  Salzach. 

367km  Bischofshofen.   Weiter  nach  (414km)  Zell  s.  S.  170/1. 


17.  Von  Zell  am  See  nach  Krimml.    Ober-Pinzgau. 

53km.    Pinzgauek  Lokalbahn  in  2'/4-3  St.  (3^30  oder  2  .ff  10). 

Zell  am  See  (753m)  s.  S.  171.  Die  Bahn  führt  am  See  entlang; 
1.  öffnet  sich  das  Fuscher  Tal  (S.  171),  r.  davon  Hochtenn  und  Im- 
bachhorn.  —  3km  HS.  Bruckberg;  dann  w.  ins  Salzachtal;  1.  mündet 
das  Kapruner  Tal  (S.  172).  7km  Fürth-Kaprun.  —  15km  Niedernsill; 
am  r.  Ufer  das  Dorf  (Gasth.  Oberwirt).  —  Bei  (21km)  üttendorf 
(776m ;  Gasth. :  Mederbichler,  Post)  öffnet  sich  s.  das  Stubachtal 
(nach  Kais  s.  S.  226).  —  26km  Burgwies,  Schwefelbad. 

28km  Mittersill  (788m;  Gasth. :  Post,  am  Bahnhof;  Bräurupp,  am 
r.Ufer),  Hauptort  des  Pinzgaus;  Aussicht  vom  (72  St.)  Schloß  (943m). 

Nach  Kitzbühel  s.  S.  181;  —  nach  Windisch-Matrei  s.  S.  225. 


174   i?.  77. —  K.  8. 180.        KRIMML. 

33km  Hollersbach;  am  r.  Ufer  das  Dorf,  an  der  Mündung  des 
Hollersbachtals. —  42km  HS. Habachtal.  R.  derTFet/eWio/^Whs.,  mit 
alter  Holzvertäfelung),  darüber  Ruine  Weyerburg.  L.  öffnet  sich 
das  Habachtal;  im  Hintergrund  das  Habachkees  mit  Hoher  Fürlegg, 
Habachkopf  und  Kratzenberg.  —  Jenseit  (44km)  Neukirchen  im 
Pinzgau  (835m;  Gasth.:  Post,  20  Z.  zu  1.60-3  K)  tritt  die  Bahn 
in  das  Rosental.  —  48km  Bosental-Orqßvenediger  (854m;  Huber's 
Gasth.).  L.  münden  das  unter-  und  Ober-Sulzbachtal,  durch  den 
Mitterkopf  getrennt ;  im  erstem  der  Untersulzbachfall  (%  St.). 

Im  Ober-Sulzbachtal,  anfangs  Reitweg,  über  die  (2V2  St.)  Berndl-Alp 
(Wirtsch.)  zur  (t  St.)  Post-Alp  (1678m),  dann  noch  2'/a  St.  zur  Kürsinger 
Hütte  (2558m;  Wirtsch.,  14  Betten),  mit  Blick  auf  das  mächtige  Obersulz- 
bachiees,  von  Groß -Venediger,  Gr.  Geiger  und  Schlieferspitze  überragt.  Von 
hier  auf  den  Groß-  Venediger  (S.  225)  4V2-5  St.,  beschwerlich  (Führer  22  K). 
Von  der  Hütte  über  das  Qamsspitzl  zur  Warnsdor/er  Hütte,  lohnend,  s.  S.  175. 

R.  Ruine  Hieburg.  49km  Wald  (867m ;  Gasth.  Straßer) ;  nach 
(41/2  St.)  Gerlos  s.  S.  193.  —  Dann  über  die  Salza,  die  hier  in  die 
Krimmler  Ache  (die  von  hier  an  Salzach  heißt)  mündet,  zur  (53km) 
Station  Krimml  (912m;  Hot.  Bahnhof),  40  Min.  (Omn.  1  K)  von 

Krimml  (1067m;  Gasth. :  *  Krimmierhof ;  *Waltl  zur  Post,  80  Z. 
zu  1-3.50  K;  H.-P.  Krimmler  falle,  Z.  1.50-3  K,  gut;  Gasth.  zu  den 
Wasserfällen,  Z.  1-2  K),  Dorf  in  geschützter  Lage,  Sommerfrische. 

Den  Hauptanziehungspunkt  bilden  die  **Krimmler  Wasserfälle, 
die  schönsteh  und  großartigsten  der  deutschen  Alpen.  Die  Krimmler 
Ache,  der  Abfluß  des  großen  Krimmler  Gletschers,  stürzt  in  drei 
Fällen  an  380m  hoch  hinab  ins  Tal.  Die  verschiedenen  Aussichts- 
punkte sind  durch  einen  4,5km  langen  Promenadenweg  bequem  zu- 
gänglich gemacht  (bis  zur  Schettbrücke  3  St.  hin  u.  zurück;  Wege- 
zoll 40  K).  Gleich  hinter  dem  Gasth.  zu  den  Wasserfällen  (s.  oben) 
den  Fahrweg  r. ,  mit  prächtigem  Blick  auf  die  Fälle,  dann  durch 
Wald.  Nach  25  Min.  1.  hinab  zur  *2.  Ansicht  des  untersten  Falls. 
Zurück  auf  den  Promenadenweg  und  in  10  Min.  zur  2.  Ansicht,  stets 
von  Wasserstaub  überschüttet,  dann  über  die  (5  Min.)  *3.  Ansicht 
und  die  (6  Min.)  4.  Ansicht  zur  (4  Min.)  5.  Ansicht  (Riemannkanzel). 
Weiter  zum  mittlem  Fall,  an  der  6.  und  7.  Ansicht  vorbei;  15  Min. 
Hofers  Gasth.  am  zweiten  Wasserfall  (1306m;  abends  elektr.  Be- 
leuchtung), mit  prächtigem  Blick  auf  den  ^obersten  Fall,  der  in 
140m  h.  Sturz  über  eine  Gneiswand  hinabdonnert.  Von  hier  in 
10  Min.  zum  Fuß  des  letzteren  und  durch  Wald  zur  Felsenkanzel 
Berger-Blick,  mit  der  schönsten  *Ansicht  des  Falls;  dann  in  20 Min. 
zur  Höhe  des  obersten  Falls.  Oben  führt  ein  Fußweg  über  die 
Schettbrücke  (1463m)  zum  Talblick  und  Tauernweg. 

Von  Krimml  über  den  Krimmler  Tauern  nach  Käsern 
9  St.,  Führer  für  Geübte  entbehrlich  (16  K).  Von  der  (H/2  St.)  Schettbrücke 
(s.  oben)  im  Krimmler  Achental  zum  (13/4  St.)  Krimmler  Tauernhaus  (1631m; 
Gasth.).  Von  hier  zur  (25  Min.)  Unlaß-A.  (S.  175).  Dann  r.  im  Windbach- 
tal hinan  zum  (31/4  St.)  Krimmler  Tauern  (2634m);  jenseits  einige  Min.  ö. 
vom  Wege  die  Neu-Gersdorfer  Hütte  (2600m;  Wirtsch.),  in  aussichtsreicher 
Lage.  Bergab  nach  (2>/4  St.)  Käsern  (1566m;  Gasth.  Leimegger),  im  obersten 
Ahrntal  (S.  223).  —  Lohnender  ist  der  Weg  über  die  Birnlücke  nach 


HOFGASTEIN. 


18.  Route.    175 


174   R.17.—  K.S.180. 

"i 


KRIMML. 


HOFGASTEIN.  18.  Route.    175 

Käsern,  IO1/2  St.  (über  die  Warnsdorfer  Hütte  12  St.),  Führer  ebenfalls 
für  Geübte  entbehrlich  (16  bzw.  18  K).  Von  der  Ünlaß-A.  (S.  174)  1.  bez. 
Reitweg  zur  (lx/4  St.)  Innerkees-A.,  nacb  20  Min.  (s.  unten)  r.  rot  MW.  zur 
(272  St.)  Birnlücke  (2671m);  hinab  zur  (25  Min.)  Birnlückenhütle  (2480m; 
Wirtsch.)  und  nach  (2V2  St.)  Käsern.  —  Von  der  Innerkees-A.  nach  2U  Min. 
(s.  oben)  1.  zur  (H/2  St.)  Warnsdorfer  Hütte  (2430m;  Wirtsch.),  in  herrlicher 
Lage  angesichts  des  Krimmler  Gletschers;  weiter  zur  Birnlücke  (s.  oben) 
2'/2  St.  Von  der  Warnsdorfer  Hütte  Übergänge  über  das  Gamsspitzl  (2895m) 
zur  (3»/2  St.)  Kürsinger  Hütte  (S.  174)  oder  nach  (7V2  St.)  Prägraten  (S.  225). 
Von  Krimml  nach  Gerlos  über  die  Platte  (5  St.)  s.  S.  193; 
F.  unnötig;  Pferd  nach  Gerlos  12,  nach  Zell  24  K. 


18.  Von  Salzburg  nach  Gastein  (Vülach,  Triest). 
Taue  rnb  ahn. 

107km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  21/2  St.  für  13.10,  8.00,  5.10  K; 
Personenzug  in  41/2  St.  für  10.00,  6.10,  3.90  K.  Außerdem  Kanadischer 
Aussichtswagen  Salzburg- Gastein  (Triest)  für  5  K.  Die  Tauernbabn  bildet 
den  nördlichsten  Teil  der  großen,  1901-1909  erbauten  Alpenbahn,  durch 
die  Salzburg  bzw.  Süddeutschland  direkt  mit  Triest  verbunden  wird  (vgl. 
Karawanken-  und  Wocheiner  Bahn ;  R.  38  a) :  Schnellzug  Müncben-Gastein 
in  5V2  St.  für  Jl  25.60,  16.20,  10.10  (Berlin-Gastein  Schnellzug  in  16-18  St. 
für  M  76.30,  46.20,  29.80). 

Von  Salzburg  nach  Bischofshofen  (53km)  s.  R.  16b,  von  da  weiter 
nach  (67km)  Schwarzach-St.  Veit  s.  S.  170/1.  —  Die  Tanernbahn 
zweigt  von  der  Bahn  nach  Zell  am  See  1.  ab  und  zieht  sich,  mit 
26%o  Steigung,,  an  dem  steilen  Gehänge  über  der  Salzach  entlang, 
bald  mit  Blick  ins  Tal  und  n.  auf  den  mächtigen  Hochkönig. 
Tunnels  und  Viadukte  folgen  in  raschem  Wechsel.  Jenseit  (76km) 
HS.  Loifarn  (722m)  tritt  die  Bahn  durch  den  Untern  Klammtunnel 
in  die  großartige  Gasteiner  Klamm.  Dann  über  die  Gasteiner  Ache 
und  durch  den  Obern  Klammtunnel  hinan  zur  (81km)  HS.  Klamm- 
stein (797m),  auf  der  großen  untern  Stufe  des  Gasteiner  Tals.  R.  der 
doppelgipfelige  Bernkogel  (2321m).  —  86km  Dorfgastein  (823m). 

91km  Hofgastein.  —  Bahnhof  (Restaur.  Maier,  auch  Z.)  3km  n.  vom 
Ort;  Hotelomnibus  lüT.  —  Gasth.  :  Moser  zum  Goldenen  Adler,  Z. 
3-5  K;  H.  Zentral,  Z.  3-61;  Turri;  Post.  —  Bäder  u.  a.  im  Zentral- 
bad. —  Kurtaxe  (5  Tage  frei)  3-24  K. 

Hofgastein  (869m),  Hauptort  des  Tals  (1000  Einw.),  war  im 
xvi.  Jahrh.,  als  der  Goldbergbau  am  Radhausberg  in  Blüte  stand, 
nächst  Salzburg  der  reichste  Ort  des  Landes  und  wird  jetzt  als 
ruhiger  Kurort  besucht,  dem  das  Thermalwasser  aus  Badgastein 
durch  einen  Rohrkanal  mit  geringem  Wärmeverlust  zugeführt  wird. 
Östl.  (20  Min.)  der  Wasserfall  des  Rastetzenbachs. 

Auf  den  'Gamskarkogel  (2465m),  lohnend,  von  Hofgastein  oder  dem 
Bad  4»/z  St.  (F.  10  K).  Oben  offne  Hütte.  Prächtige  Aussicht :  s.  der  An- 
kogel  undder  Gebirgskranz  des  Naßfeldes,  w.  Großglockner  und  Wiesbach- 
horn,  n.  Übergossene  Alm,  n.ö.  Dachstein  und  Hochgolling. 

Die  Bahn  führt  ansteigend  zur  (96km)  HS.  Hofgastein  (911m), 
20  Min.  oberhalb  des  Orts  (Promenadenwege).  Blick  1.  auf  den 
Gamskarkogel,   s.o.   ins  Kötschachtal  mit  Ankogel  und  Tischler- 


176   Route  18.  BADGASTEIN. 

karkees.  Mehrere  Viadukte,  darunter  die  110m  1.  eiserne  Angertal- 
brücke, 83m  über  dem  brausenden  Lafennbacb.  100km  HS.  Anger- 
tal (976m).  L.  unten  am  Ausgang  des  Kötscbachtals  die  Dörfer 
Kötschach  und  Badbruck. 

107km  Badgasteill.  —  Bahnhof  (1086m;  PI.  B  4;  DeisLs  Bestaur., 
auch  Z.),  auf  der  oberen  Talstufe  (S.  177),  1/4  St.  vom  Straubingerplatz; 
Hotelomnibus  bei  Ankunft  der  Züge,  falls  Z.  frei;  Wagen  einsp.  2.40-3. 50, 
zweisp.  3.60  5.20  K. 

Gasthöfe  (alle  mit  Thermalbädern  und  Restaurant,  einige  aucb  mit 
etwas  billigeren  Wein-  und  Bierstuben  im  Unterstock;  Saison  Mai-Sept. ; 
Vorausbestellung  ratsam;  in  der  Hochsaison  bedeutend  erhöhte  Zimmer- 
preise): "Kaiserhof  (PI.  B  3),  am  östl.  Talabhang,  Kaiserpromenade,  mit 
freier  Aussicht  talabwärts,  allerersten  Ranges,  105  Z.  zu  7-25,  F.  2,  M.  7  K, 
mit  Dependance  Habsburger  Eof  (PL  C  2,  3;  s.  unten;  30Z.)u.a.;  *Strau- 
binger  (PI.  B  4),  Straubingerplatz,  100  Z.  zu  4-13,  F.  1.40,  M.  5  K,  mit 
Dependance  *Austria  (PI.  a:  B  4),  200  Z.  zu  6-15 K;  "Weißmayr  (PI.  f :  B  4), 
65  Z.  zu  3-10 K;  *Gr.-H.  de  l'Rurope  (PI.  B  4),  am  westl.  Talabhang, 
mit  Dependance  Villa  Solilude,  180  Z.  zu  10-25,  F.  2,  M.  6  K.  Am  östl.  Tal- 
abhang jenseit  der  kafh.  Pfarrkirche:  *Gasteinerhof  (PI.  B  4;  s.  unten), 
100  Z.  zu  5-10  K,  mit  Dependancen  und  Terrasse;  'Hirsch  (PL  B  3),  55  Z. 
zu  4-12  K,  *  Germ ani  a  (PL  g :  B  3),  75  Z.  zu  5-11 E,  beide  Kaiserpromenade. 
—  Nahe  dem  Bahnhof:  Salzburger  Hof  (PL  c:  B  4),  50  Z.  zu  3-6  E; 
Bellevue  (PL  d:  B  4),  34  Z.  zu  3-5  K.  —  Für  Touristen:  Krone  (PL  B  5), 
beim  Bahnhof,  70  Z.  zu  1.60-5  JT,  und  Touristenheim  (PL  B  5),  1/4  St- 
vom  Bahnhof,  einfach.  —  Zahlreiche  Miet-  und  Badehadseb. 

Kaffeehädsee  und  Konditobeien  :  * Sportfelder,  bei  der  Achenbrücke 
neben  dem  Kurkasino,  mit  Terrasse;  Gasteinerhof,  s.  oben;  Habsburger 
Hof  (s.  oben),  an  der  Kaiserpromenade,  V2  St.  vom  (straubingerplatz  ;  Erz- 
herzog Johann,  s.  S.  177. 

Post  und  Telegeaph  am  Straubingerplatz.  —  Bank  fce  Obeböstee- 
eeich  cnd  Salzbueg  (Agentur  für  Schlafwagen),  gegenüber  dem  Kurkasino. 

Kdetaxe  bei  mehr  als  5  tag.  Aufenthalt  14-52  K.  —  Bademusik:  tägl. 
12-1  und  6-8  Uhr  auf  dem  Straubingerplatz  oder  in  der  Wandelhalle, 
bei  gutem  Wetter  auch  vorm.  oder  nachm.  an  den  Promenaden.  — 
Elekte.  Beleuchtung  dee  Wasseefälle:  Di.  Do.  Sa.  9-10,  vom  1.  Aug. 
an  8V2-91/2  Uhr  abends. 

Wagen  nach  Böckstein  einsp.  6,  zweisp.  9  E,  Hofgastein  oder  Grüner 
Baum  (S.  177)  8,  12  E,  einschl.  Rückfahrt. 

Badgastein  (991-1046m),  mit  800  Einw.,  liegt  malerisch  am 
obern  Ende  des  Gasteiner  Tals  zu  beiden  Seiten  der  Ache,  die 
mitten  im  Ort  in  zwei  großartigen,  63  und  85m  hoben  Fällen  durch 
die  Talschlucht  berabbraust,  der  größere  Teil  ö.  amFuße  des  Grau- 
kogels,  der  kleinere,  neuerdings  anwachsende  Teil  w.  am  Fuße  des 
Stubner  Kogels.  Die  45-49°  C.  warmen  Heilquellen  sind  seit  dem 
Mittelalter  bekannt;  ihre  Wirksamkeit  bei  Nervenleiden,  Gicht, 
Rheumatismus,  Altersschwäche  wird  dem  Radiumgehalt  des  Ther- 
malwassers  zugeschrieben.    12700  Kurgäste. 

Mittelpunkt  des  Badeveikehrs  sind  der  kleine  Straubingerplatz 
(PI.  B  4)  östl.  und  die  Wandelbahn  mit  dem  Kurkasino  westl.  von 
der  Brücke  am  oberen  Wasserfall.  Am  östl.  Talhang  die  kath.  Pfarr- 
kirche, hinter  der  man  unten  von  einem  Ausbau  den  unteren  Fall 
gut  sieht,  und  weiterhin  die  St.  Nikolauskirche  (PL  B  3),  aus  dem 
Ende  des  xiv.  Jahrhunderts.    Am  westl.  Talhang,   wo  die  kleine 


BADGASTEIN.  18.  Roule.    177 

evang.  Kirche  steht  (PL  B  4),  münden  die  von  Hofgastein  kommende 
Reichsstraße  und  die  Bahnhof  (Franz-Joseph)-Straße.  An  dem  be- 
waldeten Abhang  oberhalb  des  Elisabethhofs  (PI.  e:  B  4)  steigt  die 
Fahrstraße  nach  Böckstein  weiter  (S.  178),  von  der  1.  über  die  Hohe 
Brücke  (PI.  B  4)  der  Fahrweg  ins  Kötschachtal  abzweigt  (s.  unten). 
An  der  Bahnhof  Straße  wie  bei  der  Böcksteiner  Straße  mehrere  alte 
Gletschermühlen,  deren  Lage  unser  Plan  andeutet. 

Promenadenwege  mit  vielen  Bänken  umgeben  den  Kurort.  Am 
westl.  Talhang:  r.  unterhalb  der  Reichsstraße  die  Schwarzenberg- 
Anlagen  (PL  B  3,  4)  und  weiterhin  1.  oberhalb  der  Straße,  bei  dem 
Miet-  u.  Kaffeehaus  Erzh.  Johann  beginnend,  die  Erzherzog-Johann- 
Promenade,  die  am  Cafe  Oswald  endet  (PL  A  1 ;  L/2  St.).  —  Am 
östl.  Talhang  zieht  sich  die  Kaiser  -Wilhelm-  Promenade  (PL  B  C 
3,  2)  vom  Hirschen  bis  in  das  Kötschachtal;  jenseit  des  Kaiserhofs 
ein  Kaiser- Wilhelm-Denkmal  (PL  D :  B  C  3).  Die  abzweigenden 
Wege  führen:  r.  bergan  zum  Cafe-Rest.  Schwarze  Liesel  (PL  C  3; 
72  St.  vom  Straubin  gerplatz),  hinter  dem  der  oben  erwähnte  Fahr- 
weg von  der  Hohen  Brücke  her  vorbeiführt ;  1.  bergab  zur  König- 
Carol-Promenade  (PL  C  2),  an  den  Kötschachf allen  hin  (über  die 
Brücke  zum  Cafe  Gamskar  s.  unten).  Im  Kötschachtal,  3/4-l  St.  vom 
Straubingerplatz,  das  besuchte  Garten-Caferestaurant  Grüner  Baum, 
mit  Aussicht  talaufwärts.  Beim  zweiten  Zugang  zur  König-Carol- 
Promenade  zeigt  der  Wegweiser  des  Cafe  Gamskar  hinab  nach  der 
Brücke  am  Hauptfall  der  Kötschach;  auf  dem  andern  Ufer  bergan 
1.  in  1/4  St-  zu  KnolVs  Cafe-Rest.  Gamskar  (PL  B  C  1 ;  1027m ; 
auch  Z.),  mit  schönstem  Blick  auf  Badgastein. 

Auf  der  oberen  Talstufe  (80m  über  Gastein)  erstreckt  sich 
die  Kaiserin-Elisabeth-Promenade  (PL  A  5;  r.  vom  Bahnhof  unter 
der  Bahn  durch),  bei  einem  im  Fels  angebrachten  Bronzemedaillon 
der  Kaiserin  vorüber,  am  1.  Ufer  der  Ache  hin  bis  nach  Böckstein 
(IV4  St.,  S.  178).  —  Die  Landstraße  (s.  oben)  führt  jenseit  der  Ab- 
zweigung zur  Hohen  Brücke  und  des  Gasth.  z.  Echo  an  einer  (r.) 
überhängenden  Felswand  vorbei,  von  der  das  Rauschen  des  Wasser- 
falls wiedertönt,  R,  Fußpfad  zur  Pyrkershöhe  (PL  B  4;  1131m;  Aus- 
sicht; Abstieg  zum  Bahnhof).  Die  Landstraße  teilt  sich :  r.  zum 
Bahnhof  (1.  Abzweigung  unter  der  Bahn  durch  nach  der  Elisabeth- 
promenade), I.  über  die  Ache.  dann  unter  der  Eisenbahn  durch,  bei 
den  Gasthäusern  Touristenheim  (S.  176;  1086m)  und  Hirschkar  vor- 
über nach  Böckstein  (S.  178;  1  St.). 

Zwischen  dem  Straubingerplatz  und  der  Villa  Schwaigerhaus 
(PL  h)  steigen  Fußpfade  am  Abhang  aufwärts  zum  Fahrweg  Hohe 
Brücke-Kötschachtal  (s.  oben)  und  von  diesem,  kurz  vor  der  Hohen 
Brücke,  1.  steil  zur  (40  Min.)  Windischgrätzhohe  (PL  B  C  5;  1255m), 
mit  schöner  Aussicht.  Bequemer,  aber  weiter  der  Aufstieg  von 
der  Böcksteiner  Landstraße  aus,  zwischen  der  Palfner-Brücke  und 
dem  Eisenbahn-Durchgang  links. 


178   Route  18.  BÖCKSTEIN. 

Die  Tauernbahn  überschreitet  die  Ache  und  steigt  am  östl. 
Taihang  aufwärts  nach 

Böckstein:  110km  Personenhaltestelle  (1149m;  Gasth.  Böckstein), 
zunächst  dem  Ort,  zu  dem  ein  Fußweg  hinabführt;  112km  Haupt- 
station (1171m;  Bahnrestaur.) ,  unmittelbar  beim  Tauerntunnel 
(S.  265),  für  den  Wagenverkehr  und  für  Ausflüge  ins  Anlauftal. 
Böckstein  besteht  aus  dem  seit  dem  Bahnbau  entstandenen  östl. Ort 
(Scholz'  Hot.  Tauernbahn,  Z.  2-4  K),  den  auch  die  Landstraße  von 
Gastein  zuerst  berührt,  und  dem  15  Min.  westl.  gelegenen  alten 
Dorf  (1127m;  Gasth. :  KuThaus,  mit  Garten-Rest,,  Z.3-4,  P.9-10  K, 
gut;  Edlinger,  P.  5-8  ÜT,  gelobt),  am  Fuß  des  Radhausbergs,  der  das 
Böcksteiner  Talbecken  s.  abschließt,  am  Eingang  des  Naßfeldtals. 

In  dem  von  der  Ache  durchflossenen  Naßfeldtal  führt  ein  schmaler 
Fahrweg  aufwärts  (2  St.;  Bergwagen  1  Pers.  11,  2  Pers.  13 K  hin  u.  zu- 
rück). Am  (IV4  St.)  Eingang  der  Felsschlucht  Asten  bildet  die  Ache  den 
schönen  Keeselfall.  R.  an  der  Felswand  der  zierliche  O/2  St.)  Schleierfall, 
der  Ausfluß  des  Pochhardsees.  Am  (5  Min.)  Ausgang  der  Schlucht,  wo 
die  Ache  den  Bärenfall  bildet,  öffnet  sich  das  Naßfeld,  ein  3k  St.  langes 
Hochtal,  umgeben  von  zum  Teil  schneebedeckten  Bergen.  8  Min.  weiter 
das  Erzherzogin-Marie-Valerie-Haus  (1605m;  Wirtsch.). 

Nach  Mallnitz  über  den  Mallnitzer  Tauern,  vom  Valeriehaus  6-6V2  St. 
(F.  bei  gutem  Wetter  entbehrlich,  11  K).  Vom  Valeriehaus  in  3/4  St._  zur 
Reckhütte  am  S.-Ende  des  Naßfeldes;  dann  in  vielen  Windungen  hinan 
(Weg  durch  Stangen  bezeichnet)  zum  (2V2-3  St.)  Mallnitzer  oder  Niedern 
Tauern  (2421m);  wenige  Schritte  ö.  auf  einer  Anhöhe  die  Hagener  Hütte 
(2450m ;  Wirtschaft).  Hinab  an  der  (1  St.)  Mannhart-Hütte  (1840m ;  gute 
Unterkunft)  vorbei  nach  (l3/4  St.)  Mallnitz  (S.  265). 

Nach  Kolm-Saigurn  über  die  Pochhardscharte  (2238m),  4l/2  St., 
lohnend  (F.  angenehm,  9  E).  Vom  Valeriehaus  r.  ins  Siglüztal,  auf  rot 
bez.  Wege  hinan  am  Untern  und  Obern  Pochhardsee  vorbei  zur  (2%  St.) 
Paßhöhe,  mit  schöner  Aussicht;  hinab  nach  (H/2  St.)  Kolm-Saigurn  (S.  171). 

Von  Gastein  nach  Triest  s.  R.  39. 


179 


III.  Tirol  und  Vorarlberg.*) 


Route  Seite 

19.  Von  Wien  über  Zell  am  See  und  Wörgl  nach  Innsbruck  180 

Von  Saalfelden  nach  Lofer  (Reicbenhall)  180.  —  Von  St. 
Johann  nach  Lofer.  Kitzbühter  Hörn.  Hohe  Salve  181.  — 
Von  Jenbach  nach  dem  Achensee.     Kellerjoch  182. 

20.  Von  Salzburg  über  Rosenheim  (München)  und  Wörgl 

nach  Innsbruck 182 

Chiemsee  183. 

21.  Innsbruck  und  Umgebung 184 

Weiherburg.  Mühlau.  Hungerburg.  Kranebitter  Klamm. 
Schloß  Amras  190/1.  —  Von  Innsbruck  nach  Igls;  nach 
Fulpmes ;  nach  Mittenwald  191/2. 

22.  DasZillertal 192 

Gerlostal.  Über  die  Pinzgauer  Platte  nach  Krimml.  Ahorn- 
spitze.  Von  Mayrhofen  über  das  Tuxer  Joch  nach  St. 
Jodok  193.  Von  Ginzling  über  das  Pfitscher  Joch  nach 
Sterzing  194. 

23.  Von  Bregenz  nach  Innsbruck.   Arlbergbahn     .    .   .    .194 

Gebhardsberg.  Pfänder  194.  Bregenzer  Wald.  Hoher 
Freschen.  Margaretenkapf.  Von  Feldkirch  nach  Buchs 
195.  —  Lüner  See.  Scesaplana.  Montafoner  Tal  196.  — 
Von  Landeck  nach  Mals  und  Neuspondinig  197.  —  Von 
Imst  nach  Reutte  über  den  Fernpaß.    Pitztal  199. 

24.  DasÖtztal 200 

Stuibenfall  200.  —  Bergtouren  von  Vent  201.  —  Von 
Ober-Gurgl  nach  Vent.   Von  Zwieselstein  ins  Passeier  202. 

25.  Von  Innsbruck  mit  der  Brennerbahn  über  Franzens- 

feste nach  Bozen 202 

Stubaital  202.  —  Ridnauntal  204.  —  Grödner  Tal.  Schiern 
205/6.  —  Ritten.    Sarntal.    Eggental.    Mendel  209. 

26.  Von   Bozen   über  Meran   nach  Neuspondinig.     Das 

StilfserJoch 210 

Tirol.  Schenna.  Lebenberg.  Vigiljoch.  Passeiertal  213. — 
Ultental.    Martelltal  214.  —  Suldental.     Ortler  215. 

27.  Von  Bozen  nach  Verona.    Der  Grardasee 217 

Eons-  und  Sulzberg.  Von  S.  Michele  nach  Madonna  di 
Campiglio  217.  —  Von  Trient  nach  Bassano;  nach  Ma- 
donna di  Campiglio  219.  —  Ponalestraße.    Ledrotal  221. 

28.  Von  Franzensfeste  durch  das  Pustertal  nach  Lienz .    .  222 

Enneberger  oder  Gadertal  222.  —  Tauferer  Tal.  Pragser 
Tal  223.  —  Sextental  224. 


*)  Eine  ausführliche  Besehreibung  der  österreichischen  Alpenländer, 
besonders  der  höheren  Bergtouren,  übersteigt  die  Grenzen  dieses  Buches ; 
eine  solche  ist  enthalten  in:  Baedekers  Südbayern,  Tirol  und  Salzburg, 
Ober-  u.  ffleder-ötterreich,   Steiermark,  Kärnten  und  Krain. 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  12 


180  Route  19.  SAALFELDEN. 


Route  Seite 

29.  "Von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  (Prägraten)    nnd 

Kais 224 

Von  Windisch-Matrei  über  den  Felber  Tauern  nach  Mitter- 
sill.  Von  Prägraten  auf  den  Groß- Venediger.  Von  Prä- 
graten über  das  Umbaltörl  ins  Ahrntal  225.  —  Von  Kais 
auf  den  Großglockner;  nach.  Uttendorf-,  nach  Heiligen- 
blut 226 

30.  Von  Lienz  nach  Heiligenblut 226 

Franz- Josephs-Höhe.  Von  Heiligenblut  auf  den  Groß- 
glockner.  Vom  Glocknerhaus  über  die  Pfandlscharte  nach 
Ferleiten  227. 

31.  Yon  Toblach  über  Cortina  nach  Neumarkt.    Die  Dolo- 

mitenstraße     227 

Monte  Pian.  Misurina-See  228.  —  Nuvolau.  Pfalzgauhütte. 
Von  Canazei  über  den  Fedajapaß  nach  Caprile  229/30.  — 
Seiser  Alpe.    Ciampedie.   Von  Predazzo  nach  Primiero  230. 


19.  Von  Wien  über  Zell  am  See  und  Wörgl  nach 
Innsbruck. 

Staatsbahn.  Schnellzug  über  Selztal  und  Eischofshofen,  543km,  in 
11  St.,  oder  über  Linz,  Salzburg  und  Bischofs!)  ofen,  567km,  in  12  St. :  58.00, 
37.00,  2320  K  (Personenzug  46.30,  29.40,  18.20  Z).  Außerdem  Kanadischer 
Aussichtswagen  Wien-Innsbruck  (Buchs)  für  52T. 

Von  Wien  nach  Zell  am  See  s.  R.  16.  —  Die  Bahn  verläßt  den  See 
hei  dem  alten  Schloß  Prielau.  —  5km  (von  Zell  am  See)  Maishofen 
(765m),  an  der  Mündung  des  Olemmtals,  ans  dem  die  Saalach  her- 
vorströmt. Weiter  durch  das  breite  "Wiesental  des  Mitter- Pinzg aus. 

13km  Saalfelden  (728m;  Bahnrestaur.,  Z.  2 .BT);  2km  ö.  der 
Markt  (Gasth. :  Neue  Post,  Z.  1.20-2  JT;  Post,  gelobt),  in  weitem 
Talboden  an  der  ürslauer  Acht  hübsch  gelegen. 

Von  Saalfelden  nach  Lofer  (Beichenhall),  26km,  Motorpost,  im 
Sommer  5mal  tägl.  in  IV2  St.  (3  JT20);  Einsp.  12,  Zweisp.  20  K.  Die  Straße 
führt  am  r.  Ufer  der  Saalach  durch  einen  2  St.  1.  Eugpaß,  die  Diesbacher 
Hohlwege,  nach  (16km)  Oberweißbach  (S.  168),  wo  r.  die  Straße  von  Berchtes- 
gaden  über  den  Hirschbühel  herabkommt  (35  Min.  n.  die  *Seisenbergklamm, 
S.  168).  Dann  über  die  Saalach  am  (1.)  Lamprechts-Ofenloch,  einer  großen 
Höhle,  weiter  an  der  Mündung  des  Schüttachgrabens,  in  dem  V*  St.  auf- 
wärts die  "Vorderkaserklamm  (40  h),  vorbei  über  (23km)  Sl.  Martin  nach 
(26km)  Lofer  (639m;  Gasth.:  Post,  Z.  2  3  K;  Brau;  Schweizer),  Sommer- 
frische in  großartiger  Umgebung  (s.w.  Loferer  Steinberge,  n.ö.  die  Keiter- 
alpe).  Nach  St.  Johann  s.  S.  181.  —  Nach  Reichenhall  (S.  165),  25km, 
Straße  (Motorpost  im  Sommer  lOnial  tägl.  in  l-l1/*  St.,  4.80  oder  3  K)  über 
das  (7km)  Bad  Oberrain,  (9km)  Unken  (552m;  Gasth. :  Post,  Z.  1.60-2  K; 
Krämerwirt),  Sommerfrische,  (12km)  Melleck  (615m),  Schneizelreut,  Jetten- 
berg und  an  dem  272km  1.  Saalach -Stausee  vorbei,  oder  (für  Fußgänger 
lohnender,  2km  weiter)  von  Schneizelreut  über  den  Nesselgraben  und  am 
Thumsee  vorbei. 

Die  Bahn  wendet  sich  n.w.  über  die  Saalach  nnd  führt  an- 
steigend am  Fuß  der  Leoganger  Steinberge  nach  (21km)  Leogang 


tBischofshofen., 


VonWien  nach  Innsbruck.     KITZBÜHEL.  19.  Route.    181 

(840m  5  y4  St.  n.  das  einf.  Bad  d.  N.).  —  Weiter  am  sumpfigen 
Grießensee  vorbei  über  die  tiroler  Grenze  nacb  (31km)  Hochfilzen 
(966m).  —  Hinab  anf  der  N. -Seite  des  Piller see- Achentais  nach 
(40km)  Fieberbrunn  (783m;  Gasth.:  Wieshofer;  Obermeier;  Ham- 
merwirt ;  Sieberer),  Sommerfrische  in  hübscher  Lage. 

48km  St.  Johann  in  Tirol  (658m;  Gasth.:  Hoher  Kaiser,  am 
Bahnhof,  Z.  1.20-2  K;  Post,-  Bär),  im  breiten  Leukental  gelegen, 
w.  vom  Kaisergebirge  überragt.   Nach  Kufstein  s.  S.  183. 

Von  St.  Johann  nach  Lofer,  25km,  Motorpost  5mal  tägl.  in  1  St. 
20  Min.  (3  E).  Die  Straße  führt  w.  durch  das  breite  Tal  der  Großen  Ache 
über  (8km)  Erpfendorf  nach  (15km)  "Waidring  (780m;  Gasth.:  Post;  Waid- 
ringer Hof),  auf  der  Wasserscheide  zwischen  Achen  und  Saalach  (Fahr- 
straße s.  durch  die  Waidringer  Öfen,  eine  Felsklamm,  in  1  St.  zum  Piller- 
see);  weiter  durch  den  Paß  Strub  nach  (25km)  Lofer  (S.  180). 

58km  Kitzbühel  (770m;  Gasth. :  *Gr.-H.  Kitzbühel,  s.  von  der 
Stadt,  150  Z.  zu  3-10  K-,  Garten-  u.  Sporthot.  $  Hinterbräu,  Z.  3- 
4.50  K;  Tiefenbrunner;  Goldner  Greif;  Kaiser;  Schwarzer  Adler ; 
Amberger;  Haas,  am  Bahnhof),  hübsch  gelegenes  altes  Städtchen 
mit  3600  Einw.,  Sommerfrische  und  Wintersportplatz.  —  */*  St.  s> 
das  Kitzbühler  Bad,  mit  erdig-salinischer  Quelle. 

Auf  das  ^Kitzbühler  Hörn  (1998m),  3Vsr4  St.,  leicht  (Führer  unnötig, 
IE,  Pferd  10,  hin  und  zurück  14  E,  Sesselwagen  12  bzw.  16  E).  Guter 
Fahrweg  über  das  (1  St.)  Whs.  Obholz  (1076m)  und  das  (11/2-2  St.)  Alpenhaus 
(1669m)  zum  (1  St.)  Gipfelhaus  (1970m;  Bett  2.50-3.50  E),  3  Min.  ö.  unter- 
halb des  Gipfels;  oben  prächtige  Aussicht. 

Von  Kitzbühel  führt  s.  eine  Fahrstraße  über  (9km)  Jochberg  (924m) 
und  den  (19km)  Paß  Thum  (1273m)  nach  (31km)  Mittersill  (S.  173). 

Die  Bahn  führt  ansteigend  an  der  (63km)  HS.  Schwarzsee  vor- 
bei nach  (67km)  Kirchberg  im  Brixental  (823m ;  Bahnrest.),  einem 
großen  Dorf  an  der  Mündung  des  Spertentals.  —  Hinab  am  S.-Fuß 
der  Hohen  Salve  (s.  unten)  nach  (74km)  Westendorf  (762m ;  Gasth. 
Hohe  Salve).  Tunnel;  dann  1.  ins  Windautal  und  in  großsr  Kehre 
(330m  1.  Tunnel)  ins  Brixental  zurück. 

84km  Hopfgarten  (600m ;  Gasth.  z.  Bahnhof);  20  Min.  s.o.  der 
Markt  mit  1300  Einw.  (Gasth. :  Post,  Z.  80Ä-1.40  K,  gut;  Böse). 

Die  *Hohe  Salve  (1829m),  ein  altberühmter  Aussichtsberg,  wird  meist 
von  Hopfgarten  bestiegen  (4  St.,  MW.;  F.  unnötig,  Reittier  10 iT).  Vom 
Bahnhof  r.  zum  (20  Min.)  Dorf,  in  der  Hauptstraße  gerade  fort,  beim 
(5  Min.)  Handweiser  1.  hinan  zum  (lJ/2  St.)  Thennwirt  (1165m;  einf.  gut; 
Reittier  zum  Gipfel  5  E);  hier  1.  hinan,  dann  r.;  1  St.  Ealbn-A.  (1505m); 
nun  ö.  hinan  zum  (1  St.)  Gipfel  (Gasth.,  Bett  1.20-2 .ff). 

Weiter  durch  die  Brixentaler  Klause ;  r.  oben  Schloß  Itter. 

93km  Wörgl(506m;  Bahnrestaur.;Hot.  Bahnhof),  Knotenpunkt 
für  die  Bahn  nach  Rosenheim  (München)  und  Salzburg  (S.  183). 

Weiter  in  dem  breiten  Inntal.  R.  der  lange  Rücken  des  Branden- 
berger  Jochs  (1510m).  —  108km  Rattenberg  (520m;  Bahnrestaur. ; 
Gasth. :  Post,  Kramerbräu),  altertümliches  Städtchen  mit750Einw. 
und  den  Resten  einer  Feste.  —  Tunnel.  —  109km  Brixlegg  (524m; 
Gasth.:  Brixlegger  Hof,  Z.  2-3  K;  Herrenhaus;  Hirsch),  Sommer- 
frische in  hübscher  Lage.  —  Nun  aufs  1.  Innufer.  L.  die  Burgen 
Matzen  und  Lichtwer,  die  Ruine  Kropfsberg  und  Blick  ins  ZilleTtal. 

12* 


182   R.19.  —  K.S.192.    AOHENSEE.  Wien-Innsbruck. 

119km  Jenbach (531m;  Gasth.:  Toleranz,  am  Bahnhof,  Z.2-3K, 
gut;  Alte  Toleranz,  3  Min.  vom  Bahnhof;  Bräuhaus;  Post),  mit 
Hüttenwerk,  Station  für  das  Zillertal  (R.  22).  Am  Bergabhang 
3/4  St.  w.  das  Schloß  Tratzberg  des  Grafen  Enzenberg,  mit  wertvoller 
alter  Einrichtung  (1  üf);  ldU  St.  weiter  die  Wallfahrtskirche  St. 
Georgenberg  (895m),  über  wilder  Schlncht  hübsch  gelegen. 

Nach  dem  Achensee,  6,4km,  schmalspurige  Lokalbahn  (bis  Eben 
Zahnstangenbahn),  nur  im  Sommer,  9mal  tägl.  in  36  Min.;  aufwärts  3, 
abwärts  2,  hin  u.  zurück  4  K.  Die  Bahn  steigt  an  der  HS.  Burgeck  (612m) 
vorbei  bis  zur  (3,6km)  Stat.  Eben  (963m ;  Kirchenwirt),  Wallfahrtsort  mit 
dem  Grabe  der  h.  Notburga,  dann  ehen  fort  zur  (5km)  HS.  Maurach  (960m) 
und  hinab  zur  (6,4km)  Endstation  (933m)  beim  Gasth.  Seespitz,  am  S.-Ende 
des  9km  1.,  1km  br.  *Achensees  (920m).  Ein  Dampfboot  befährt  den  See 
(tägl.  9mal  von  Seespitz  bis  Scholastika,  50  Min.,  1.80  oder  1.30 K)  Am  s.w. 
Ufer  ein  grünes  Vorland,  die  PerUsau  (Gasth.:  *  Alpenhof,  Z.  2-6,  F.  1.40 K, 
Stefanie,  gut,  Fürstenhaus,  Post,  alle  vier  am  See),  als  Sommerfrische 
besucht.  Weiter  am  ö.  Ufer  das  Eotel  Ächenseehof.  Die  Fahrt  endet  am 
Hot.  Scholastika  (Z.  2-4.50  K).  Am  N.-Ende  des  Sees  Maicr's  Gasth.  (auf 
den  Unnütz,  2077m,  3  St.,  unschwierig,  prächtige  Aussicht).  —  Von  Scho- 
lastika Fahrstraße  (Motorpost)  an  dem  langgestreckten  Dorfe  Achenkirchen 
(Gasth. :  Post,  Kern,  Adler)  vorbei,  jenseit  (10km)  Ächenwald  in  dem  einst 
befestigten  Paß  Achen  über  die  bayrische  Grenze  nach  Kreuth  und  Tegern- 
see,  s.  Baedekers  Südbayern. 

126km  Schwaz(539m;  Gasth. :  Post,  Zur  Brücke,  Zum  Freunds- 
berg), altes  Städtchen  von  7200  Einw.,  am  r.  Innufer,  von  der  Burg 
Freundsberg  überragt.  R.  am  Berge  das  Benediktinerstift  Fiecht. 

*Kellerjoch  (2344m),  5  St.,  unschwierig  (F.  8  K,  entbehrlich).  Bot 
MW.  über  Burg  Freundsberg  zum  (4V2  St.)  Kellerjochhaus  (2237m)  und  zum 
Gipfel,  mit  weiter  Aussicht.    Abstieg  in  3V2-4  St.  nach  Fügen  (S.  192). 

144km  Hall  (562m;  Gasth.:  Bär,  Z.  1.40-3  .S;  gut:  Krone; 
Bahnhof-Hot.;  Engel;  Stern;  H.-P.  Volderwaldhof,  in  schöner  Lage 
am  r.  Innufer),  altertümliche  Stadt  mit  6600  Einw.,  die  ihre  Be- 
deutung dem  seit  dem  xiii.  Jahrh.  betriebenen  Salzbergwerk  ver- 
dankt. An  der  Lokalbahn  nach  Innsbruck  (S.  184)  die  Sudhäuser, 
mit  Solbädern.   Altes  Rathaus. 

3  St.  n.  (Fahrweg)  der  Haller  Salzberg ;  Besichtigung  der  Stollen,  Fahrt 
über  den  Salzsee  usw.  (nur  Mo.-Do. ;  Dauer  IV2  St.  \  1  Pers.  4,  jede  mehr  2 K). 

Die  Bahn  überschreitet  weiterhin  den  Inn  (1.  Schloß  Amras, 
S.  190)  und  führt  dann  auf  2  km  1.  Viadukt  in  den  Bahnhof  von 
153km  Innsbruck  (S.  184). 


20.  Von  Salzburg  über  Kosenhöim  (München)  und 
Wörgl  nach  Innsbruck. 

198km.  Bis  Kufstein  Batrischb  Staatsbahn,  weiter  bis  Innsbruck 
Österreichische  Südbahn.  Schnellzug  Salzburg-Rosenheim  in  2  St.,  Rosen- 
heim-Innsbruck in  272  St.  Kanadischer  Aussichtswagen  Salzburg-Innsbruck 
für  5  K.  Zollrevision  in  Salzburg  und  Kufstein.  —  Schnellzug  München- 
Rosenheim-Innsbruck  in  3l/2  St.  für  Jl  15.80,  10.90,  7.00. 

Salzburg  s.  S.  147.  —  Die  Bahn  überschreitet  die  Salzach, 
dann  die  Saalach,  Grenzfluß  zwischen  Salzburg  und  Bayern.   7km 


Salzburg-Innsbruck.       KUFSTEIN.  20.  Route.   183 

Freilassing  (421m),  Knotenpunkt  der  Bahn  nachReichenhall(S.  163). 
—  Jenseit  (19km)  Teisendorf  1.  Ruine  Baschenberg. 

35km  Traunstein  (591m;  Gasth. :  Traunsteiner  Hof,  Bahnhof- 
Hot.  $  Krone,  Wispauer,  Post),  Stadt  mit  7600  Einw.,  an  der  Traun, 
Sommerfrische.  Liendlbrunnen  vom  J.  1526.  Die  Salinen gehände 
liegen  an  der  Traun ;  die  Sole  wird  36km  weit  von  Reichenhall 
hergeleitet.    Bäder  in  der  Kuranstalt  Traunstein  u.  im  Marienbad. 

Die  Bahn  umzieht  weiterhin  den  Chiemsee  an  der  S. -Seite.  — 
63km  Prien  (Gasth. :  Chiemsee,  Z.  2-4  Jl ;  Kampenwand ;  Bayr.  Hof), 
Markt  und  Sommerfrische  im  freundlichen  Briental.  Lokalbahn 
nach  (2km)  Stock  (Strandhotel) ,  Landeplatz  für  das  Dampfboot, 
das  auf  dem  Chiemsee  lOmal  tägl.  in  J/4  St.  zur  Herreninsel  (Rück- 
fahrkarte von  Prien  2  Jl  40  oder  1  Jt  80) ,  8mal  in  25  Min.  zur 
Fraueninsel  fährt. 

Der  Chiemsee  (519m),  11km  lang,  12km  breit,  hat  drei  Inseln,  die 
Herreninsel  (205  ha) ,  die  Fraueninsel  (9  ha)  und  die  Krautinsel.  Auf  der 
Fraueninsel  ein  ßenediktinerinnen- Kloster,  ein  Fischerdörfchen  und  ein 
gutes  Gasthaus.  Auf  der  Herreninsel  das  große  ^Schloß  Herrenehiem- 
see,  von  König  Ludwig  II.  von  Bayern  nach  dem  Vorbilde  des  Versailler 
Schlosses  erbaut,  unvollendet  (Eintr.  10.  Mai-18.  Okt.  tägl.  9-5  Uhr,  3  Jf, 
So.  Vfedf;  13.  Juni  geschlossen).    Unweit  das  Schloßhotel. 

Die  Bahn  tritt  bei  (77km)  Krottenmühl  an  den  6km  1.  Simsee 
(470m)  und  überschreitet  jenseit  (82km)  Stephanskirchen  den  Inn. 

88km  Rosenheim  (450m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.:  Deutscher 
Kaiser,  Z.  2V2-5  Jl,  Kaiserbad,  Deutsches  Haus,  Wendelstein,  alle 
vier  gut;  König  Otto),  Stadt  mit  16  000Einw. ,  am  1.  Innufer, 
Knotenpunkt  der  Bahn  nach  München.    Königl.  Saline. 

Die  Bahn  führt  s.  am  1.  Innufer  aufwärts.  —  102km  Brannen- 
burg.  Elektr.  Bahn  auf  den  Wendelstein  (1837m;  prächtige  Rund- 
sicht). —  Jenseit  (119km)  Kiefersfelden  über  die  tiroler  Grenze  in 
dem  Klause  gen.  Engpaß. 

123km  Kufstein  (484m;  Bahnrestaur.;  Gasth. :  *Egger,  Z.  2.50- 
6  K;  *Auracher;  Drei  Könige;  Post,  am  Inn;  Gisela,  am  Bahnhof), 
Stadt  und  Sommerfrische  mit  6500  Einw.,  überragt  von  der  ehem. 
Festung  Oeroldseck  (Eintr.  20  h).  Nördl.  am  Hoerfaiter  -Weg  ein 
Denkmal  des  Nationalökonomen  Fr.  List  (f  1846  in  Kufstein),  von 
Pfretzschner  (1906).  Schöne  Aussicht  vom  Kalvarienberg  (20  Min. 
vom  Bahnhof)  und  vom  Tierberg  (748m),  1  St.  nördl. 

Von  Kufstein  nach  St.  Johann  i.  T.  (S.  181),  27km,  Fahrstraße 
im  Bau  (Automobilverkehr  geplant),  über  Kibei'g.  (17km)  Ellmau  und  (19km) 
Going.  —  Von  Kufstein  nach  Kössen,  27km,  Post  in  4V4  St.  (SK); 
Lokalbahn  geplant.  19km  Walchsee  (668m;  Gasth.:  Post,  Kramerwirt), 
Sommerfrische  am  gleichnam.  See.  Kössen  (591m;  Gasth.  Post)  ist  Sommer- 
frische und  Wintersportplatz. 

Die  Bahn  tritt  jenseit  (130km)  Langkampfen  auf  das  r.  Ufer 
des  Inn  und  überschreitet  weiterhin  die  Brizentaler  Ache. 

137km  Wörgl  (506m),  Knotenpunkt  der  Bahn  von  Zell  am  See, 
s.  S.  181.    Nach  (196km)  Innsbruck  s.  S.  181/2. 


184 


21.   Innsbruck  und  Umgebung. 

Bahnhöfe:  Hauptbahnhof  (Restaur.) ,  im  0.  der  Stadt;  Westbahnhof 
(PL  B  7),  erster  Halt  für  die  Karwendelbann  und  für  die  Personenzüge  nach 
Landeck 5  Stubaital-Bahnhof  (PI.  C  7),  im  S.  der  Stadt. 

Gasthöfe  (im  Hochsommer  Vorausbestellung  ratsam):  *Tiröl  (PI.  a: 
D  4),  205  Z.  zu  5-12,  F.  1.50,  G.  4,  M.  5-6  K,  *Europe  (PI.  b:  D  4),  120  Z. 
zu  3-15,  F.  1.50,  M.  4.50  .ST,  *Goldne  Sonne  (PI.  c:  D  4),  125  Z.  zu  3-12, 
F.  1.40  K,  diese  drei  beim  Bahnhof;  *Maria  Theresia  (PI.  t:  C  4),  Maria- 
Theresien-Str.  31,  Z.  3-6JT;  *Kreid  (PI.  m:  D  4),  Margaretenplatz,  80  Z. 
zu  3-7  iT;  —  -'Habsburger  Hof  (PI.  k:  D  3),  Museumstr.  21,  mit  Garten- 
restaur.,  60  Z.  zu  S-7.fi:;  Stadt  München  (PI.  e:  C  4),  Landhausstr.  5, 
Z.  3-5  E,  gelobt;  Viktoria  (PI.  n:  D  4),  am  Bahnhof,  50  Z.  von  3.40  E an; 
H.  Zentral  fPl.  f:  C  4),  Erlerstr.  11,  Z.  von2Zan;  Union  (PI.  un:  D  5), 
Adamgasse  22,  Z.  2-3.50  E,  gelobt;  GrauerBär  (PI.  B  :  C  3) ,  Universitäts- 
str.  7,  170  Z.  zu  1.60-3.50  E;  May  erhoff  er  (Akademikerhaus;  PI.  s:  C4), 
Gilmstr.  1,  70  Z.  zu  1.80-3.50  E,  gelobt;  Alte  Post  (PI.  r:  C4),  Maria- 
Theresien-Str.,  mit  Gartenrestaur.,  gelobt;  Delevo  (PI.  x:  C  3),  Erler- 
str. 6,  mit  Gartenrestaur.,  Z.  1.60-2  E;  Goldene  Krone  (PL  g:  C  4,  5), 
an  der  Triumphpforte,  Z.  1.20-3  E.  —  In  der  Altstadt:  Goldner  Adler 
(PI.  d:  B  C  3;  S.  186),  unweit  der  Innbrücke,  mit  Goethestübchen,  48  Z. 
zu  1.60-3  iT;  Gold.  Hirsch,  Gold.  Löwe,  Roter  Adler,  alle  drei 
Seilergasse  (PI.  B  C  3);  Gold.  Rose  (PI.  R:  C  3),  Herzog-Friedrich-Str.  39, 
Z.  1.20-2  K  —  Am  linken  Innufer :  *H.-P.  Kays  er  (PI.  Cl;  S.  190),  schön 
gelegen,  mit  Cafe-Restaurant,  Z.  2.50-5  iT;  Kaiserhof  (PI.  o:  B  3),  Inn- 
str.  7,  50  Z.  zu  1.60-4.40  iT;  Mondschein  (PI.  i:  B  3),  30  Z.  zu  1.40-2  JT. 
Cafes  u.  Restaurants :  Stadts  äle  (PL  19:  C  3),  mit  Terrasse,  abends 
Konzert;  C.  Maria  Theresia  (s.  oben);  Alt-Innsprugg ,  Maria- 
Theresien-Str.  16  (PI.  C  4);  Hierhammer,  Museumstr.  5  (PI.  C  D  3); 
Deutsches  Cafe,  Museumstr.  20,  abends  Konzert.  —  Biergäbten : 
Bürgerl.  Brauhaus,  Viaduktgasse  5  (PL  D  3) ;  Bier  was  tl  (PI.  w:  B  3), 
InnrainlO;  Breinößl  (PL  j  :  C  4),  Maria-Theresien-Str.  12;  Biers tindl, 
am  Berg  Isel  (S.  189).  —  Wein  im  Hot.  Kreid  (s.  oben)  und  im  Grauen 
Bär  (s.  oben);  Graue  Katz,  Universitätsstr.  28  (P1.CD3);  Weißer 
Hahn,  Sillgasse  3  (PL  D  3). 

Wagen  (Trkg.  40-80  h)  vom  oder  zum  Bahnhof  Einsp.  1,  Zweisp.  2  E, 
größeres  Gepäck  je  20 h.  Zum  Berg  Isel  und  zurück  mit  1  St.  Aufenthalt 
Einsp.  3,  Zweisp.  5  E;  Weiherburg  4.60  u.  7  E,  Amras  u.  zurück  4.80  u. 
7.20  E,  Stefansbrücke  6  u.  10  E,  Iftls  über  Vill  7.60  u.  12  E. 

Elektrische  Stadtbahn  (alle  7T/2  Min. ;  Fabrpreis  14  h) :  1.  vom  Berg 
Isel  (PL  D  8)  beim  Stubaitalbahnhof  und  Westbahnhof  vorbei  durch  die 
Andreas -Hofer- Str.,  Bürgerstr. ,  Anichstr.,  Maria-Theresien-Str.  (PL  C  4,  3), 
Museumstr.,  Viaduktgasse  u.  Claudiastr.  (PL  E  1)  bis  zur  Hungerburgbahn 
(S.  190).  —  2.  Andreas-Hof er-Str.  (PL  B  6),  Fischergasse,  Maria-Theresien- 
Str.,  Marktgraben,  Innbrücke  (PL  B  3),  Chotek- Allee,  Saggenstr.  (PL  D  1), 
Ferdinands -Allee,  Hungerburgbahn,  Mühlau.  —  3.  Bürgerstr.  (PL  B  5), 
Maximilianstr.,  Hauptbahnhof,  Gaswerkbrücke  (PL  E  4),  Pradl. 

Lokalbahn  vom  Berg  Isel  nach  Hall,  alle  St.;  Haltestellen:  Berg  Isel 
(PL  D  7,  8;  Mittelgebirgsbahn  s.  S.  191),  Wüten,  Triumphpforte,  Maria- 
Theresien-Str.  (PL  C  4),  Innbrücke,  Innsteg,  Saggenstr.,  Handelsakademie, 
Hungerburgbahn  (S.  190),  Dollinger,  Mühlau,  Rum,  Thaur,  Hall  (S.  182). 
Fahrzeit  Berg  Isel- Maria- Theresienstr.  11  Min.,  Theresienstr.-Hall  38  Min. ; 
Fahrpreise  (6  Zonen)  14-36  h. 

Bäder :  Schwimm-  u.  Badeanstalt  (PL  D  4),  Adamgasse ;  Städtisches  Schwimm' 
bad  (PL  D  4),  Museumstr.  (jenseit  des  Viadukts). 

Theater  (PL  C  3) ,  Vorstellungen  nur  im  Winter.  Bauerntheater  im 
Löwenhaus  (PL  1)  1)  und  (So.)  in  Pradl  (PL  F  3).  —  Konzerte  im  Hofgarten. 

Panorama  (PI.  jenseit  D  1),  an  der  Kettenbrücke,  Schlacht  am  Berge 
Isel ,  von  Diemer  und  Burger  (1  E).  —  Relief  von  Tirol  und  Vorarlberg, 
im  Garten  des  Pädagogiums  (PL  B  C4),  QOqin  groß,  im  Maßstab  von  1:7500, 


Maria-Theresien-Straße.     INNSBRUCK.  21.  Route.   185 

von  Schulrat  /.  Schuler  aus  dem  natürlichen  Gestein  der  Gebirge  zusam- 
mengesetzt: tägl.  7  Uhr  früh  bis  8  Uhr  abends;  60  h. —  Glasmalerei- und 
Mosaikanstalt  (PI.  24:  B  5),  werkt.  11-12,  5-6  Uhr  zugänglich.  —  Permanente 
Kunstgewerbe- Ausstellung,  Meinhartsstr.  14  (PJ.  D  3,  4);  Eintr.  frei.  —  Tiroler 
Trachten- Sammlung,  Pfarrplatz  3  (9-12  n.  2-5  Uhr ;  50  h). 

Post  u.  Telegraph  (PI.  C  4,  5),  Ecke  Maximilians-  und  Fallmerayerstr. 
Nebenamt  Bahnhofstr.  5. 

Verkehr sbure au  des  Landesveriehrsrates  in  Tirol,  Meinhartsstr.  14  (PI. 
D  3,  4) ;  im  I.  Stock  Relief  von  Tirol  von  E,.  Czelechowsky  in  1 :  50000  (25qm 
groß;  werkt.  81/2-12,  2-6  Ohr,  unentgeltlich). 

Bei  beschränkter  Zeit  (ITag):  Maria-Theresien-Str.,  GoldnesDachl, 
Hofkirche,  Museum;  nachm.  Schloß  Amras,  gegen  Abend  Berg  Isel  oder 
Hungerburg.  —  Lohnend  ein  Ausfing  nach  den  Lanser  Köpfen  (S.  192). 

Innsbruck (574m),  1151  zuerst  erwähnt,  seit  1420  Hauptstadt  der 
geforsteten  Grafschaft  Tirol,  Sitz  des  Korpskommandos  des  14.  Ar- 
meekorps und  einer  Universität,  in  neuerer  Zeit  in  kräftigem  Auf- 
schwung und  jetzt  (mit  den  Vororten)  63800  Einw.  zählend  (einschl. 
2600  Mann  Besatzung),  liegt  prächtig  am  r.  Ufer  des  Inn  unweit 
der  Mündung  der  SM,  da  wo  die  Brennerstraße  auf  das  Inntal  stößt. 
Überall  öffnen  sich  Durchblicke  auf  den  Gebirgskranz,  der  im  N. 
dicht  an  den  Inn  herantritt  und  in  einer  Reihe  zackiger  Kalkgipfel 
(Brandjoch,  Frau  Ritt,  Sattelspitzen,  Seegrubenspitzen,  Hafelekar, 
Rumerspitze)  das  bis  hoch  hinauf  behaute  Mittelgebirge  überragt, 
während  im  S.,  über  dem  bewaldeten  Rücken  des  Berges  Isel,  die 
schönen  Formen  der  Waldraster  Spitze  und  Saite  (r.)  das  Auge 
fesseln;  mehr  im  Vordergrund  1.  über  den  Lanser  Köpfen  die 
runde  Kuppe  des  Patscherkofels.  —  Innsbruck  ist  wegen  seiner 
gegen  Nordwinde  geschützten  Lage  als  Winteraufenthalt  zu  emp- 
fehlen. 

Auf  dem  Bahnhofplatz  der  Vereinigungsbrunnen  zur  Erinnerung 
an  die  Vereinigung  der  Gemeinden  Wüten  und  Pradl  mit  Innsbruck, 
von  Baumgartner  (1906).  Die  Rudolfstraße  führt  r.  auf  den  Mar- 
garetenplatz (PI.  C  D  4),  wo  der  Rudolfsbrunnen  (1877;  PI.  2)  an 
die  500  jährige  Vereinigung  Tirols  mit  Österreich  erinnert. 

Weiter  durch  die  Landhausstraße  zur  Maria-Theresien- 
Straße  (PI.  C  3,  4),  der  Hauptstraße  der  Stadt,  mit  ansehnlichen 
Gebäuden  aus  dem  xvn.  und  xvni.  Jahrh. :  1.  an  der  Ecke  das  Land- 
haus (1719-28),  mit  stuckverziertem  Treppenhaus  im  ersten  Stock; 
weiter  das  ehem.  Palais  Thurn  und  Taxis,  jetzt  zum  Landhause 
gehörend  (im  ersten  Stock  der  Parissaal  mit  Deckengemälde  von 
M.  Knoller,  das  Urteil  des  Paris);  südl.  die  Triumphpforte  (S.  189). 
—  Im  nördl.  Teil  der  Straße  die  Annasäule  (PI.  C  4),  zur  Erinne- 
rung an  den  Abzug  der  während  des  span.  Erbfolgekrieges  in  Tirol 
eingedrungenen  Bayern  am  St.  Annatage  1703  im  J.  1706  errichtet. 
Im  Hof  des  Rathauses  (PI.  17)  Fassadenmalereien  von  Ferd.  Wagner. 

N.  schließt  sich  an  die  Maria  -  Theresien  -  Straße  die  einst  von 
Gräben  umschlossene  Altstadt  und  deren  Hauptverkehrsader,  die 
von  Bogengängen  („Lauben")  eingefaßte  Herzog-Friedrich-Straße 
(PI.  C  3),  die  in  gerader  Richtung  auf  das  Goldene  Dachl  zuführt. 


186  Route  21.  INNSBRUCK.  Goldnes  Dachl. 

Das  Goldne  Dachl  (PL  4:0  3),  ein  reicher  spätgot.  Erker  mit 
vergoldetem  Kupferdach,  ist  der  Hauptschmuck  der  von  Herzog 
Friedrieh  „mit  der  leeren  Tasche"  (f  1439)  bei  der  Verlegung  des 
Hofhalts  nach  Innsbruck  erbauten  Fürstenburg,  jetzt  städtisches 
Eigentum.  Der  Erker  ist  laut  daran  angebrachter  Jahreszahl  erst 
von  1Ö00.  Die  Reliefs  an  der  oberen  Brüstung  zeigen  Maximilian  I. 
mit  seiner  Gemahlin  den  Aufführungen  von  Tänzern  und  Gauklern 
zuschauend.  Auch  die  Malereien  und  die  marmornen  Wappen- 
schilder an  der  unteren  Brüstung  beziehen  sich  auf  den  Kaiser. 

Gegenüber  der  56m  h.  Stadt-  oder  Feuerturm  (PI.  22;  oben  gute 
Rundsicht,  Trkg.).  —  Das  Eckhaus  (Katholisches  Kasino)  auf  der 
andern  Seite  der  Herzog-Friedrich-Straße  ist  reich  im  Rokokostil 
verziert.  Nebenan,  in  dem  nach  der  Innbrücke  (S.  189)  führenden 
breiten  Teile  der  Straße,  der  Goldene  Adler  (PI.  d;  S.  184),  der 
älteste  Gasthof  der  Stadt,  wo  u.  a.  1786  Goethe  einkehrte  und  am 
15.  Aug.  1809  Andreas  Hof  er  aus  dem  Fenster  zum  Volke  sprach. 

Beim  Goldnen  Dachl  und  dem  Stadtturm  führt  ö.  die  Hofgasse 
auf  den  Renn  weg  (PI.  C  2),  den  südl.  die  Hofkirche,  westl.  die 
Hofburg  (S.  187),  östl.  die  Stadtsäle  (PI.  19;  s.  S.  184)  und  das 
1835  erbaute  Stadttheater  begrenzen.  In  der  Mitte  der  zierliche 
Leopoldsbrunnen  (PL  1),  1893  errichtet  unter  Verwendung  eines 
kleinen  Reiterbildes  des  Erzherzogs  Leopold  V.  (1609-32  Graf  von 
Tirol)  und  zehn  anderer  Bronzeflguren  von  Caspar  Gras  (1626). 
—  Nördl.  vom  Theater  der  Hofgarten  (S.  184). 

Die  *Hof-  oder  Franziskanerkirche  (PL  C  3)  wurde  nach  den 
letztwilligen  Bestimmungen  Kaiser  Maximilians  I.  (f  1519)  zur 
Aufnahme  seines  Grabdenkmals  1553-63  von  A.  Crivelli  erbaut. 
Dem  Grundplan  nach  ist  sie  eine  dreischifflge  Hallenkirche,  in  der 
Ausführung  ein  Renaissancebau  italienischen  Stils.  Zu  beachten 
die  schöne  Vorhalle  und  das  Portal. 

Das  Innere  (zu  besichtigen  werktags  von  9  Uhr  vorm.  an,  Sa.  und  vor 
Festen  nur  bis  4  Uhr  nachm.  5  Sonn-  und  Festt.  sowie  3.  Mai,  13.  Juni, 
14.  Sept.  und  4.  Okt.  11-5  und  nach  6V2  Uhr)  erscheint  infolge  der  weiten 
Stellung  der  schlanken  Run  dp  feiler,  die  zur  Sicherung  verankert  sind,  wie 
ein  einheitlicher  Raum.  Die  gotischen  Netzgewölbe  sind  durch  reichen 
Stukkoschmuck  verdeckt.  —  L.  vom  Eingang  ein  1834  errichtetes  Denkmal 
für  Andreas  Hof  er  (S.  213;  erschossen  in  Mantna  20.  Febr.  1810;  die  Gebeine 
1823  hierher  übertragen);  zu  Seiten  ruhen  seine  Kampfgenossen  Jos.  Speck- 
bacher (S.  188)  und  der  Kapuziner  Joachim  Haspinger  (S.  188).  Gegenüber 
ein  Denkmal  für  alle  in  den  Befreiungskämpfen  gefallenen  Tiroler  (1838). 

Das  "Grabdenkmal  des  Kaisers  Maximilian  I.  (sein  Körper  ruht  in 
Wiener -Neustadt,  S.  119)  erhebt  sich  im  Hauptschiff:  in  der  Mitte  ein 
Marmorsarkophag,  an  den  Seiten,  zwischen  den  Rundpfeilern,  28Bronze- 
standbilder  von  wirklichen  und  angeblichen  Vorfahren  und  von  Zeit- 
genossen des  Kaisers.  Der  Entwurf  rührt  von  dem  Hofmaler  Qilg  Sessel- 
schreiber her,  der  seit  1508  die  Ausführung  betrieb  und  1518  in  Stephan  Oodl 
»einen  Nachfolger  erhielt.  Die  Standbilder,  die  als  Leidtragende  gedacht 
sind  und  bei  Totenfeiern  Fackeln  halten  sollten,  sind  von  sehr  verschiede- 
nem Wert.  Die  Namen  sind  unten  auf  den  Standplatten  zu  lesen.  Hervor- 
zuheben: r.  3.  Kaiser  Rudolf  von  Habsburg;  *5.  der  Ostgotenkönig 
Theodorich,  *8.  König  Arthur  von  England,  diese  beiden  von  P.  Vischer, 
König  Arthur  unbestritten  das  schönste  Ritterbild  der  deutschen  Renaissance 
(1513;  der  Schild  moderne  Zutat);  die  beiden  10.  Figuren  stellen  die  beiden 


Hofkirche.  INNSBRUCK.  21.  Route.   187 

Gemahlinnen  Maximilians  dar,  1.  Maria  von  Burgund,  r.  Bianca  Maria 
Sforza  von  Mailand;  1550  wurde  die  letzte  Figur  (König  Chlodwig  von 
Frankreich ;  1.  rechts)  von  Gregor  Löffler  (S.  18yj  gegossen. 

Den  schwarzen  Marmorsarkophag,  den  ein  prächtiges  Eisengitter 
umschließt,  schmücken  Reliefs  aus  karrarischem  Marmor,  nach  Zeich- 
nungen Florian  AbeVt  (-j- 1565)  1561-66  größtenteils  von  Alex.  Colin  (1526-1612), 
dem  Schöpfer  der  Bildwerke  am  Otto-Heinrichs-Bau  zu  Heidelberg,  ausge- 
führt. Sie  schildern  in  malerisch  belebten  Darstellungen  die  Haupt- 
begebenheiten aus  dem  Leben  das  Kaisers,  dessen  Ähnlichkeit  in  den  ver- 
schiedenen Altersstufen  unverkennbar  ist  (an  der  vorderen  Schmalseite  oben 
1.  beginnend,  Nr.  1-12  obere  Reihe,  13-24  untere  Reihe) :  1.  Vermählung  mit 
Maria  von  Burgund  1477-,  2,  3.  Kämpfe  in  den  Niederlanden  gegen  die 
Franzosen;  4.  Krönung  in  Aachen  1486;  7,  9.  Kämpfe  gegen  die  Türken; 
10.  Bündnis  mit  Papst  Alexander  VI.,  Venedig  und  Mailand  gegen  Karl  VIII. 
von  Frankreich;  11,  17,  18,  21,  22,  24.  Ereignisse  und  Kämpfe  in  Italien; 
12.  Vermählung  seines  Sohnes  Philipp  des  Schönen  mit  Johanna  von  Ära- 
gonien;  13.  Belagerung  von  Kufstein  1504;  15,  16,  19,  20.  Ereignisse  und 
Kämpfe  in  den  Niederlanden  (16.  Liga  von  Cambrail518;  20.  Zusammen- 
kunft mit  Heinrich  VIII.  von  England  bei  der  Belagerung  von  Tournai 
1513).  —  Die  kniende  Figur  des  Kaisers  im  Krönungsornat  auf  dem  Sar- 
kophag und  die  vier  Kardinaltugenden  oben  an  den  Ecken  sind  von  Lodo- 
vico  del  Duca  (1584  vollendet). 

Auch  das  1568-71  ausgeführte  Gestühl  im  Chor  der  Kirche  ist  zu  be- 
achten. Am  3.  Nov.  1654  trat  hier  die  Königin  Christine  von  Schweden, 
Gustav  Adolfs  Tochter,  öffentlich  zur  katholischen  Kirche  über. 

Vorn  im  r.  Seitenschiff  führt  eine  Treppe  zur  Silbernen  Kapelle,  so 
genannt  wegen  einer  silbernen  Muttergottes  und  der  aus  Silber  getriebenen 
Darstellungen  der  Lauretanischen  Litanei  am  Altar  (Zutritt  an  Werk- 
tagen 9-12,  2-5,  Sa.  nur  bis  4  Uhr,  Führung  jede  1/4  St.;  Eintritt  einschl. 
Hofburg  40  /*,  Eintrittskarten  in  der  Hofburg-Kanzlei,  im  Haupttorweg  der 
Hofburg  1.).  An  der  Wand  1.  23  Statuetten  von  Heiligen  aus  Erz,  wahr- 
scheinlich Gießversuche  für  das  Maximiliandenkmal.  Grabmal  des  Erz- 
herzogs Ferdinand  II.  (+  1595),  mit  Marmorbild  von  Colin  und  vier  Reliefs, 
Taten  des  Erzherzogs.  Vorn  1.  Grabmal  der  Philippine  Welser  (S.  191), 
mit  zwei  Reliefs  von  Colin.  Alte  Orgel  in  Zedernholz,  angeblich  von 
Papst  Julius  II.  geschenkt. 

Die  k.  k.  Hofburg  (PI.  C  3),  1766-70  erbaut,  enthält  im  zweiten 
Stockwerk  einige  Prunkgemächer  aus  der  Zeit  nach  der  Erbauung, 
namentlich  den  Riesensaal  mit  Gemälden  von  Ant.  Frz.  Maulbertsch. 
Zutritt  von  der  Hofkirche  aus  durch  die  Silberne  Kapelle  (s.  oben). 

N.  w.  hinter  der  Hofburg  die  Pfarrkirche  zu  St.  Jakob  (PI.  C  3), 
1717-24  erbaut;  am  Hochaltar  ein  berühmtes  Marienbild  von 
L.  Cranach  d.  A.,  als  Mittelstück  in  einem  Schöpf' scheu  Gemälde; 
ebenfalls  im  Chor  das  nach  Oasp.  Gras'  Modell  gegossene  Grabmal 
Erzherzog  Maximilians  des  Deutschmeisters  (f  1618). 

Neben  der  Hofkirche  die  Universität  (PI.  C  D  3),  1677  von  Kaiser 
Leopold  I.  gegrüadet  (1200  Stud.).  Nebenan  die  üniversitäts-  oder 
Jesuitenkirche  f  PI.  9),  1620-40  im  Barockstil  erbaut,  mit  60m  h.  Kup- 
pel und  zwei  1901  erbauten  Türmen,  und  die  Universitäts-Bibliothek 
(PI.  25),  mit  250000  Bänden  (8  oder  9-1  und  2  oder  3-5  Uhr). 

Im  N.  der  Universitätsbibliothek  das  Kapuzinerkloster  (PI.  D  2, 3), 
1592  begonnen,  das  erste  dieses  Ordens  in  Deutschland;  der  Pfört- 
ner zeigt  die  Einsiedelei  Erzherzog  Maximilians  des  Deutschmeisters 
(s.  oben),  der  hier  jährlich  eine  Zeitlang  wohnte. 

In  der  Museumstraße  erhebt  sich  der  stattliche  Renaissance- 
bau des  *Museum  Ferdinandeum  (PL  C  D  3),  1884-86  erbaut,  mit 


188   Route  n.  INNSBRUCK.  Museum. 

22  Künstler-  und  Gelehrtenbüsten  an  der  Fassade.  Eintr.  "werkt.  9-5, 
So.  9-12  Uhr  (1  K;  Kleiner  Führer  20  K). 

EedgeschoB.  Korridor  links:  römische  Grab-,  Meilen-  und  Altar- 
steine ;  rechts :  mittelalterl.  und  neuere  Stein-  u.  Bronzedenkmäler,  u.  a. 
Wappenstein  des  Herzogs  Sigmund  (1482) ;  Grabplatte  des  Erzgießers  Gregor 
Löifler  (f  1565)  und  seiner  Frau.  —  In  der  Mitte  der  zugleich  zu  Aus- 
stellungen benutzte  Sitzungssaal.  —  L.  die  zoologische  Sammlung 
(unter  den  Vögeln  mehrere  sog.  Rackelhähne,  eine  Kreuzung  zwischen 
Auerhahn  u.  Birkhuhn).  R.  die  geognostisch-paläontologische 
und  die  mineralogische  Sammlung. 

Im  Treppenhaus  Kartone  von  M.  Stadler,   G.  Flatz,  K.  Blaas  u.  a. 

Erster  Stock.  Im  Korridor  Originalmodelle  von  Werken  tiroler 
Bildhauer.  —  R.  I.  Waffen-Kabinett.  Glasgemälde  des  xvi.  u.  xvn. 
Jahrh.,  Waffen.  —  II.  Archäolog.  Saal:  rhätische,  römische  und  ger- 
manische Altertümer  (Funde  aus  demlangobard.Fürstengrab  von  Civezzano, 
von  Matrei,  Moritzing,  Brisen  usw.).  —  III.  Ethnograph.  Kabinett  (u.  a. 
alte  Orient.  Waffen ;  indische  Aquarelle).  —  IV.  Kartograph.  Saal:  tiroler 
Karten  vom  xv.-xix.  Jahrb.,  darunter  die  des  Peter  Anich  u.  Blasius  Hueber 
von  1774;  Reliefkarten  u.  a.  —  V.  Kulturhistor.  Saal:  Zunftzeichen; 
tiroler  Maße  u.  Gewichte;  Trachtenbilder;  Musikinstrumente. 

VI.  Runds  aal.  Erinnerungen  an  die  Kämpfe  des  J.  1809,  nament- 
lich an  Andreas  Hofer  (S.  186,  213)  und  seine  Waffengefährten,  den  Landes- 
schützenmaj  or  Jos.  Speckbacher  (1767-1820)  und  den  Kapuziner  Joachim  Bas- 
pinger (1776-1858),  sowie  auch  an  die  Kriege  von  1848  und  1866.  Radetzky- 
Album  mit  über  1000  Autographen   aus   der  Mitte  des  xix.  Jahrhunderts. 

VII.  S  a  al.  Plastische  Bildwerke  aus  Tirol  seit  dem  Mittelalter :  137, 138. 
Terpsichore  und  Venus,  Bronzen  von  Dom.  Mahlknecht  (1793-1876);  75,  76. 
Reliefs  von  A.  Colin  (S.  187) ;  Holzreliefs  von  Jos.  Hell  (1793-1832) ;  Kruzifixe 
des  xiii. -xviii.  Jahrh. ;  139.  Votivbild  aus  Wachs  des  Grafen  Leonhard  v. 
Görz  (t  1500).  —  VIII.  Saal:  Emaillen,  venezian.  und  deutsche  Gläser, 
Steinkrüge,  Meßgewänder,  Spitzen,  Uhren  (Taschen-Sonnenuhren  mit  Ma- 
gnetnadel), Porzellan  usw.  —  IX.  Saal.  Möbel  seit  dem  xv.  Jahrh.,  Glas- 
gemälde ;  an  der  Wand  1.  vom  Eingang  :  Emailaltar  aus  Limoges  (um  1588). 
—  X.  Saal.  Metallarbeiten:  im  Glasschrank  1.  am  Fenster  u.  a.  1.  sog. 
Schmuckkästchen  der  Philippine  Welser;  Bestecke,  kirchl.  Geräte,  Zinn- 
sachen, Schmiedearbeiten  u.  a. — XI.  Saal.  Münz- und  heraldische  Sammlung. 

Zweiter  Stock.  Gemälde-Galerie,  in  sieben  Sälen  und  zehn  Kabi- 
netten. Von  der  Treppe  r.  I.-V.  Kab. :  tiroler,  altdeutsche  u.  niederländ. 
Maler  vom  xiv.  bis  xvi.  Jahrh.;  hervorzuheben,  im  II.  Kab.:  25.  Mich. 
Pacher  (f  1498),  Flügelaltar  aus  dem  Besitz  der  Familie  v.  Anreiter  in  Brixen ; 
im  IV.  Kab.:  898,  116.  L.  Cranach  d.  Ä.,  Madonna,  h.  Hieronymus ;  899, 
900.  H.  Baidung  Grien,  Beweinung  Christi,  Madonna  mit  Engeln;  122.  Un- 
bekannter Meister  (Schule  Holbeins),  Bildnis  des  Brixener  Domherrn  Ange- 
rer, 1519;  im  V.  130.  Beb.  Scheel  (1479-1554),  h.  Sippe,  Altarbild  von  1517, 
im  alten  Rahmen.  —  I.-I1I.  Saal:  tiroler  Maler  des  xvn.-xix.  Jahrh.  (im 
HI.  Saal:  872.  K.  Blaas,  Gefangennahme  Andreas  Hofers,  s.  S.  213;  Land- 
schaften von  Jos.  Ant.  Koch,  1768-1839).  —  IV.  Defregger-Saal.  Defregger, 
*3.  Speckbacher  und  sein  Sohn  Anderl,  9.  Selbstaufopferung  des  Tharer- 
wirts,  11.  tiroler  Helden;  dann  sechs  Kopien  der  Hauptbilder  Defreggers, 
z.  T.  von  ihm  selbst  vollendet.  —  V.  Saal.  Moderne  Tiroler  und  Öster- 
reicher: 943.  K.  Jordan,  1809;  457.  A.  Egger-Lienz,  Ave  Maria  nach  dem 
Kampfe  am  Berge  Isel  1809.  —  VI.  Saal.  Italiener,  Spanier,  Franzosen  des 
xvn.  u.  xviii.  Jahrhunderts.  —VII.  Saal.  Niederländer,  z.  T.  vortrefflich: 
r.  659.  P.  Potter,  Tierstudie;  712.  A.  Brouwer,  lachender  Mann  mit  Zinn- 
krug; 611,  612.  A..van  Ostade,  Weib  mit  Bierkrug,  Mann  mit  Tonpfeife; 
624.  G.  Dou,  flöteblasender  Knabe;  717.  D.  Teniers  d.  J.,  Küche;  613.  A.  van 
Ostade,  alter  Mann  mit  einem  Zeitungsblatt;  gegenüber  653,  654,  652.  A.  van 
der  Neer ,  zwei  Nachtlandschaften  und  eine  Tageslandschaft ;  697.  Rubens, 
ein  Feldhauptmann;  599.  Rembrandt,  des  Malers  Vater  (1630);  625.  G.  Dou, 
männl.  Bildnis;  635.  Alb.  Cuyp,  Kircheninneres;  703.  A.  van  Dyck  (?),  Dame 
mit  Spitzenkragen  ;  59S.  B.  van  der  Helst,  Brustbild  ;   608.  Ter  Borch,  Bildnis 


Berg  Isel  INNSBRUCK.  2i.  Route.   189 

in  ganzer  Figur  5  *606.  Frans  Hals,  Familienbild.  —  Kab.  "VI.  Kleine  Nieder- 
länder. —  Kab.  VII.  -  X.  Aquarelle  und  Zeichnungen  von  tiroler  Malern  ; 
im  VII.  Edgar  Meyer,  Schwarzensteingrund. 

Den  s.  Abschluß  der  Maria-Theresien-Straße  "bildet  die  Triumph- 
pforte  (PI.  C  5),  bei  der  Vermählung  des  spätem  Kaisers  Leopoldll. 
mit  der  Infantin  Maria  Ludovica  1765  zum  Einzug  der  Kaiserin 
Maria  Theresia  und  ihres  Gemahls  Franzi,  errichtet  (letztererstarb 
während  der  Festlichkeiten,  daher  die  Trauerzeichen  im  Ornament 
der  Nordseite).  —  Auf  dem  Karl-Ludwig-Platz  (PI.  B4)  das  Adolf- 
Pichler-Denkmal  von  Edm.  Klotz  (1909). 

Im  S.  der  Triumphpforte  beginnt  der  Stadtteil  Wüten,  der  sich 
bis  zum  Fuße  des  Berges  Isel  erstreckt  (Lokalbahn  u.  Stadtbahn  s. 
S.  184).  Nahe  dem  S.-Ende  r.  die  Pfarrkirche  (PI.  D  7),  1751-56 
erbaut,  mit  Gemälden  von  Math.  Günther  (1764)  und  Stuckdeko- 
ration im  Eokokostil.  Schräg  gegenüber  der  kräftige  Barockbau  der 
Prämonstratenser  -  Stiftskirche  (PL  D  7) ,  aus  dem  Ende  des  xvii. 
Jahrh.  Die  Gründung  des  Stifts,  das  früher  das  Tal  beherrschte, 
wird  auf  das  J.  1128  angesetzt.  Zur  Römerzeit  lag  hier  Veldidena, 
das  in  der  Völkerwanderung  zerstört  wurde.  —  Stubaital  -  Bahnhof 
s.  S.  192. 

Der  *Berg  Isel  (PI.  D  8 ;  750  m  ü.  M.) ,  von  der  Lokalbahn- 
station auf  Promenadenwegen  inlOMin.  zu  ersteigen  (derFahrweg 
zweigt  weiter  westl.  von  der  Brennerstraße  ab,  vgl.  PI.  C  8),  ver- 
dankt seinen  berühmten  Namen  den  Kämpfen  des  J.  1809,  in  deren 
Verlauf  die  tapfern  tiroler  Bauern  unter  Andreas  Hofer  dreimal 
(12.  April,  29.  Mai,  13.  August)  von  hier  aus  die  von  Bayern  und 
Franzosen  besetzte  Hauptstadt  nahmen.  DieKaiserjäger  haben  hier 
ihre  Schießstätte  (Militärkonzert  Sa.  nachm.).  Vorn  das  Regiments- 
Museum,  mit  vielen  Erinnerungen  (Eintr.  nur  im  Sommer,  40  h, 
gedruckter  Führer  40  A),  und  n.ö.  von  diesem  ein  Pavillon  mit 
Orientierungstafel  und  reizender  Aussicht  auf  Inntal,  Stadt  und 
Gebirge.  Dabei  eine  Gartenwirtschaft.  In  der  Nähe  der  Schieß- 
stände, wo  derFahrweg  endet,  ein  Bronzestandbild  Andreas  Hofer  s, 
die  Fahne  in  der  linken  Hand,  mit  der  rechten  Hand  nach  Inns- 
bruck weisend,  von  H.  Natter  (1893) ;  dahinter  t.  eine  Kreuzkapelle 
(1912)  zur  Erinnerung  an  die  Jahrhundertfeier  von  1909  und  drei 
Kriegerdenkmäler. 


Den  schönen  Blick  von  der  entgegengesetzten  Seite  auf  Innsbruck 
mit  dem  Hochgebirge  im  Hintergrund  hat  man  im  N.  der  Stadt. 

Man  überschreitet  die  Innbrücke  (PI.  B  3),  die  nach  den  Vor- 
orten Mariahilf,  Hötting  (mit  alter  hochgelegener  Kirche  und  dem 
neuen  botan.  Garten  und  bo tan.  Institut  der  Universität)  und  St. 
Nikolaus  führt,  und  geht  durch  die  Anlagen  des  Innparks  (PI.  B  3, 
2,  O  2);  oder  man  benutzt  die  Lokalbahn  bis  zur  Chotek- Allee  (PI. 
C  2,  1),  wo  ein  Laufsteg  zum  1.  Ufer  hinüberführt. 


190  Route  21.  INNSBRUCK.  Hungerburg. 

Bei  der  got.  St.  Nikolauskirche  (PL  12:  C  1)  wendet  man  sich 
nördl.  in  die  Weiherburggasse  und  erreicht,  am  Schloß  Büchsen- 
hausen (Bräuhaus  und  Badeanstalt)  und  dem  H.-P.  Kayser  (S.  184) 
vorbei,  in  ^St.  das  Schloß  Weiherburg  (673m);  von  der  Aussichts- 
terrasse (Orientierangstai'el)  schöner  Blick  auf  daslnntal,  die  Stadt 
Innsbruck,  den  Glungezer,  Patscherkofel  usw. 

Von  der  Weiherburg  auf  dem  „Richardweg",  dann  1.  anf  dem  „Schiller- 
weg"  zum  (20  Min.)  Eingang  der  Mühlauer  Klamm  (Gasth.  Schillerhof,  gut) ; 
von  der  (3  Min.)  Höllenkanzel  Blick  auf  den  die  Klamm  durchtosenden  Bach. 
Zurück  nach  (15  Min.)  Miihlau  (618m-,  Gasth.:  P.  Edelweiß;  P.  Villa  Andechs; 
Stern,  mit  Gartenre-taur.;  Badhaus),  einem  hübsch  gelegenen  Dorf,  und  mit 
der  Lokalbahn  (12  Min.)  oder  zu  Fuß  (J/2  St.)  nach  Innsbruck. 

Eine  850m  1.  Drahtseilbahn,  am  r.  Innufer  oberhalb  der  Ketten- 
brücke neben  der  Haltestelle  der  Lokalbahn  beginnend  (Abfahrt 
alle  15  Min. ,  Fahrzeit  9  Miu. ;  Fahrpreis  90  h,  hin  und  zurück  1  Ä"20), 
führt  auf  schräger  150m  1.  Brücke  über  den  Inn,  dann  hinan 
(Steigung  19-55%)  über  einen  170m  1.  Yiadukt  zum  Plateau  der 
*Hungerburg  (858m;  H.-Rest.  Mariabrunn,  Z.  3-5  -ff),  mit  präch- 
tiger Aussicht  (am  besten  nachm.).  Daneben  Bahnhofrestdur.  und 
Bestaur.  Karwendelhof.  10  Min.  von  der  Station  am  kleinen  Hunger- 
burgsee Gasth.  Seehof,  mit  Aussichtsturm. 

Von  der  Hungerburg  auf  dem  20km  1.  Promenadenweg :  westl.  zum 
(V2  St.)  Alpengasth.  auf  dem  Grammartboden  (874m),  weiter  in  20  Min.  zu  der 
Waldkapelle  Höttinger  Bild  (906m)  und  in  IV4  St.  über  den  Stangensteig  zum 
Kerschbuchhof  (s.  unten);  —  östl.  in  4U  Min.  zur  Mühlauer  Klamm  (vgl.  oben); 
weiter  über  den  Bach  zum  Purerihof  und  über  den  (40  Min.)  Rechenhof  (gutes 
Gasth.)  zur  (3/4  St.)  Thaurer  Schloßruine,  dann  nach  (3/4  St.)  Äbsam  und 
(V2  St.)  Ball  (S.  182). 

Kranebitter  Klamm,  2-2V2  St.,  lohnend.  Von  der  Innbrücke  (S.  189) 
dieiHöttinger  Gasse  hinauf,  dann  am  Bache  r.  aufwärts,  beim  Wegweiser 
1.  zum  (%  St.)  Planötzenhof  (783m ;  Wirtsch.);  hier  auf  dem  mittleren  Weg 
(1  St.  zum  Kerschbuchhof)  oder  r.,  nach  1/4  St.  1.  auf  dem  Stangensteig 
durch  Wald  zum  (l1/*  St.)  Kerschbuchhof  (797m;  Wirtsch.),  mit  Aussicht  auf 
Saile,  Kalkkögel,  Tuxerfemer;  dann  durch  Wald  in  1/4  St.  hinab  in  die 
Klamm.  Durch  diese  (Drahtseile)  zur  Hundskirche,  der  engsten  Stelle, 
V2  St.  —  Vom  Kerschbuchhof  1.  hinab  zur  (5  Min.)  HS.  Kranebitten  (S.192) 
und  mit  der  Bahn  zurück. 

Nach  Amkas,  entweder  mit  der  Mittelgebirgsbahn  (S.  191)  bis 
Stat.  Ambras,  dann  zu  Fuß  5  Min. ;  oder  mit  Lokalbahn  oder 
Straßenbahn  bis  Berg  Isel,  von  hier  1.  unter  der  Brennerbahn  hin- 
durch, über  die  Sill,  dann  „Fürstenweg-'  bis  zum  Schloß,  3/4  St. 
Für  Fußgänger  schönster  Weg:  jenseit  der  Sillbrücke  r.  auf  dem 
Vill-Iglser  Fahrweg  beim  Bretterkeller  vorüber,  bei  der  Straßen- 
biegung geradeaus  (vgl.  PL  E  F  8)  in  3/4  St.  zum  Tummelplatz,  der 
ehem.  Turnierbahn;  von  da,  zuletzt  auf  dem  Fürstenweg  an  der 
Parkmauer  entlang,  in  10  Min.  am  Bestaur.  Schloßkeller  vorbei 
zum  Eingang  des  Schlosses. 

*Schlofi  Amras  oder  Ambras  (630m),  seit  Anfang  des  xi.  Jahrh. 
Burg  der  Grafen  von  Andechs,  kam  1563  durch  Kaiser  Ferdinand  I. 
an  seinen  zum  Statthalter  von  Tirol  ernannten  Sohn  Ferdinand,  den 


PfR.sui.mTrc^  fMrz, 


Schloß  Amras.  INNSBRUCK.  21.  Route.    191 

Gemahl  der  Augsburger  Patriziertochter  Philippine  "Weiser  (seit 
1557).  Der  Erzherzog  erweiterte  den  "bis  dahin  unansehnlichen 
Bau  und  füllte  ihn  nach  dem  Tode  seiner  Frau  mit  Knnstschätzen, 
die,  seit  1806  in  Wien,  noch  heute  den  wertvollsten  Teil  der  "Waff  en- 
sammlnng  des  k.  k.  Hofmuseums  bilden.  In  den  Kriegszeiten  Ende 
des  xviii.  und  Anfang  des  xix.  Jahrh.  diente  das  Schloß  mehrfach 
als  Kaserne  und  als  Spital.  Bewohnt  wurde  es  nur  noch  1855-61 
von  Erzh.  Karl  Ludwig,  Statthalter  von  Tirol,  der  es  herstellen 
ließ.  Die  von  ihm  neu  gesammelten  Kunstgegenstände  wurden 
1880-82  aus  den  "Wiener  Sammlungen  zu  einem  Museum  ergänzt. 

Einlaß:  außer  am  Montag  und  den  Tagen  nach  Feiertagen,  tägl. 
9-12,  2-5,  Okt.-Mai  10-12  n.  2-4  Uhr,  40  h;  Sonn-  u.  Feiertags  frei.  —  Be- 
schreibung von  Dr.  Ä.  Ilg,  60  h. 

In  dem  großen  Hofe,  den  man  zunächst  betritt,  hat  man  r.  das  von 
Erzh.  Ferdinand  erbaute  ÜNTEBSCHLOß,  in  dessen  offener  Säulenhalle  acht 
römische  Meilensteine  von  der  Brennerstraße  aus  der  Zeit  des  Kaisers 
Septimius  Severus  (193-211  n.  Chr.)  aufgestellt  sind.  An  die  Säulenhalle 
schließt  sich  in  zwei  großen  Sälen  die  reichhaltige  Waffensammlung,  in 
chronolog.  Ordnung  vom  xv.  Jahrh.  bis  zur  Neuzeit. 

Hinten  im  Hof  1.  das  HochschloB,  der  älteste  Teil  des  Gebäudes, 
unter  Erzh.  Ferdinand  mit  einem  zweiten  Stockwerk  versehen  und  be- 
deutend erweitert,  namentlich  durch  den  1510-71  angebauten  sog.  *Spa- 
nischen  Saal,  den  man  zuerst  betritt.  Der  Saal,  1856-77  restauriert,  43m  1., 
10m  Dr.,  5,5m  h.,  ist  mit  seinem  Marmorfußboden,  der  kräftigen  Holzdecke, 
den  kunstvollen  Intarsiatüren,  den  in  Wasserfarben  ausgeführten  Bildern 
von  Grafen  und  Herzögen  von  Tirol  von  1229-1600  und  den  Stuckschilden 
und  Geweihen  ein  charakteristisches  Werk  deutscher  Renaissance.  An- 
stoßend das  Kaiser zimmer,  mit  der  Fortsetzung  der  Fürstenbilder.  Ferner 
im  Erdgeschoß  zu  erwähnen :  die  neu  hergestellte  got.  Kapelle  aus  dem 
xv.  Jahrh.,  mit  Wandgemälden  von  Wörndle,  und  das  angebl.  Bade- 
zimmer der  Philippine  Welser.  — Im  I.  Stock,  Nordseite,  sechs  Säle  mit 
Möbeln  und  anderen  Einrichtungsstücken  des  xvi.-xviii.  Jahrh. ;  im  V.  S. 
Täfelung  von  1691  aus  Meran,  im  VI.  S.  kirchliche  Gegenstände.  Die  acht 
Säle  der  Südseite  enthalten  Modelle  und  Werke  der  Kleinkunst.  —  Im 
II.  Stock  (N.-Seite)  die  historische  Porträt- Galerie  in  neun  Sälen;  dar- 
unter im  III.  u.  IV.  Saal  Porträte  des  Erzh.  Ferdinand  (f  1595),  das  an- 
gebl. Porträt  der  Philippine  Welser  (1527-80),  ihrer  Söhne  Andreas  (f  1600 
als  Kardinal)  und  Karl  (f  1618)  u.  v.  a. ;  im  V.  Saal  schöne  Holzdecke  von 
1566-70.    Weiter  vier  Säle  mit  Bildern  ohne  Wert. 

Der  ausgedehnte  Park  (Eingang  beim  Hochschloß  r.),  mit  malerischen 
Wasserfällen,  bietet  schöne  Aussichten. 

25  Min.  ö.  von  Dorf  Amras  liegt  Bad  Egerdach  (597m;  Gasth.),  mit 
erdig-alkalischen  Quellen,  in  waldreicher  Umgebung.  Schöne  Aussicht  von 
dem  Kirchhügel  von  Ampaß  (718m),  35  Min.  weiter  östlich. 


Von  Innsbruck  nach  Igls.  —  Innsbrucker  Mittelgebirgs- 
bahn (Fortsetzung  der  Lokalbahn,  S.  184)  von  der  Station  Berg  Isel  im 
Sommer  15mal  tägl.  in  56  Min.  für  1  K  40  (Talfahrt  80  h).  —  Wagen 
s.  S.  184. 

Lokalbahn  bis  zur  Station  Berg  Isel  s.  S.  184.  Die  Bahn  über- 
schreitet die  SM,  dann  den  Fürstenweg  (S.  190)  und  führt  durch 
Wald  bergan  in  7Min.  zur  Stat.  Ambras  (zum  Schloß  5  Min.,  s.  S.190). 
—  Stat.  Lans-Sistrans,  10  Min.  westl.  von  dem  Dorf  Lans  (864m; 
Gasth.:  Traube,  Wilder  Mann).   Vom  Bahnhof  gleich  r.  durch  das 


192   Route  21.  INNSBRUCK.  Umgebung. 

Holzgatter  erreicht  man  in  nordwestl.  Richtung  in  20-25  Min.  die 
Kuppe  der  *Lanser  Köpfe  (931m),  mit  schöner  Aussicht  anf  Inns- 
bruck, über  das  Inntal  von  der  Martinswand  bis  znm  Kaisergebirge, 
im  SW.  Stnbaier  Ferner,  Waldraster  Spitze,  Habicht,  Saile.  —  HS. 
Lanser  See,  bei  dem  moorhaltigen  kleinen  See  d.N.  (842m). 

8,5km  Igls  (870-884m;  Gasth. :  *  Maximilian,  Z.  2-10  K;  Gr.-H. 
Iglerhof;  Tirolerhof,  Z.  2-6  K,  Altwirt,  beide  gut),  Kirchdorf  am 
Fuße  des  Patscher  Kofels  (2*2 48m ;  prächtige  Aussicht;  Schwebebahn 
geplant),  als  Luftkurort  und  Wintersportplatz  besucht. 

Von  Innsbruck  nach  Fulpmes.  —  Stubaitalbahn  (elektr. 
Schmalspurbahn),  18km  in  1  St.,  für  3.30  oder  2.20  K.  Abfahrt  vom 
Stubaitalbahnhof  (PI.  C7;  Straßenbahn  vom  Hauptbahnhof  s.  S.  184).  Aus- 
sicht links. 

Die  Bahn  zieht  sich  unterhalb  der  Brennerstraße  bergan;  schöner 
Blick  ins  Inntal.  Tunnel.  2,3km  HS.  Sonnenburgerhof  (680m;  gutes 
Hotel,  mit  großem  Garten  und  Aussicht).  Weiter  ansteigend,  mit 
stets  wechselnden  Blicken  auf  das  Silltal,  über  (4,5km)  HS.  Natters 
nach  (6km)  Mittlers  (837m),  am  Fuß  der  Saile.  Tunnel.  Jenseit 
(10,7km)  Kreit  (980m)  überschreitet  die  Bahn  den  Kreiter  Graben 
und  wendet  sich  s.w.  ins  Stubaital.  —  16km  Telfes  (987m).  In 
Windungen  scharf  hinab. 

18km  Fulpmes  (935m;  Gasth.:  *Gr.-H.  Stubai,  am  Bahnhof, 
Z.  2-10,  F.  1.50  K;  Lutz,  Z.  1.40-2.20  K;  Pfurtscheller,  Z.  1.20- 
1.60  K),  Dorf  von  1400  Einw.,  als  Sommerfrische  besucht.  — 
51/2  8t.  s.w.  der  Hohe  Burgstall  (2613m),  mit  großartiger  Aussicht. 

Von  Fulpmes  Fahrstraße  (Postomnibus  vom  Bahnhof  2 mal  tägl.  in 
I1/4  St.)  n.ö.  nach  (4,5km)  Mieders  (982m;  H.-P.  Lerdienhof,  50  Z.  von  1  K50 
an,  Alte  Post,  beide  gut),  Sommerfrische  in  hübscher  Lage.  Von  hier 
auf  die  Waldraster  Spitze  (2719m)  über  Mar ia -  Waldrast  5-6  St.  m.  F.,  nicht 
schwierig. 

Von  Fulpmes  weiter  im  Stubaital  s.  S.  202. 


Von  Innsbruck  nach  Bfittenwald,  53km,  Eisenbahn  in  l3/4  St. 
Abfahrt  vom  Hauptbahnhof  (PL  D  4).  9km  HS.  Kranebitten  (S.  190).  Die 
Bahn  durchdringt  die  S.  200  gen.  Martinswand  in  einem  1800m  1.  Tunnel 
und  führt  über  (19km)  S tat.  Hochzirl  (922m),  300m  über  Zirl  (S.  199),  (33km) 
Seefeld  (1180m;  Gasth.  Post)  und  (47km)  Schamitz  (963m-,  Gasth.  Adler), 
wo  Wagenwechsel  und  Zollrevision,  nach  (53km)  Mittenwald.  Vgl.  Baedekers 
Südbayem, 


22.  Das  Zillertal. 

Von  Jenbach  bis  Mayrhofen,  32km,  Eisenbahn  in  l'/2-2  St.  für  3.80, 
2.40  K. 

Jenbach  (531m)  s.  S.  182.  —  Die  Bahn  führt  über  den  Inn 
nach  (2km)  Rotholz  und  (3km)  Straß,  am  Eingang  des  Zillertals.  — 
6km  Schlüters,  mit  Mineralbad.  —  10km  Fügen  (544m;  Bahn- 
restaur.;  Gasth.:  Post,  Stern,  Aigner),  Sommerfrische.  —  17km 
Kaltenb  ach- Stumm. 


Zillertal.  MAYRHOFEN.  22.  Route.   193 

_24km  Zell  am  Ziller  (575m ;  Gasth.:  Bräu,  30  Z.  zu  1.20-3  K, 
Zum  Welsehen,  Schneeberger,  am  r.  Ufer ;  Post  bei  Strasser,  am  1. 
Ufer),  Dorf  mit  1250  Einw.  und  Sommerfrische.  S.o.  der  Eainzen- 
berg,  mit  der  Maria- Rast- Kapelle,  und  die  Gerloswand  (2166m), 
südl.  der  Tristner  (2763m) und  die  Schneefelder  des  Ingent  (29 18m). 
—  MW.  von  der  Post  w.  hinan  nach  (3/4  St.)  Klöpfelstaudach  (760m), 
Bauernhof  mit  trefflicher  Aussicht. 

Östl.  von  Zell  öffnet  sich  das  Gerlostal,  durch  das  ein  viel  begangener 
Satmweg  (Straße  geplant)  in  den  Pinzgau  führt  (Ms  Gerlos  4V2,  von  da  über 
den  Paß  nach  Wald  abermals  4J/2  St.).  Von  Zell  s.o.  zum  (7<  St.)  Fuß  des 
Hainzenbergs  und  über  Dorf  Hainzenberg  zum  (IVz  St.)  Ötschen-Whs.  (1081m). 
Weiterhin  meist  durch  Wald  zum./28/4  St.)  Dorf  Gerloa  (1241m;  Gasth.: 
Alpenrose,  Stockt,  Kammerl ander).  Über  den  Krummbach  zum  (1  St.)  Durlas- 
boden (1403m)  und  zum  (20  Min.)  Wegweiser  zur  Zittauer  Hütte.  Das 
Gerlostal  wendet  sich  hier  nach  S.  (Wildgerlostal),  während  unser  Weg 
östl.  weiter  zur  (10  Min.)  Brücke  über  den  Hollenzer  Bach  (Grenze  von  Tirol 
und  Salzburg)  führt.  7  Min.  Wegteilung  (geradeaus  zur  Platte,  s.  unten)*, 
der  direkte  Weg  in  den  Pinzgau  folgt  dem  Bach  hinan,  überschreitet  den 
flachen  (3/4  St.)  Gerlospaß  oder  die  Pinzgauer  Höhe  (1486m)  und  senkt  sich 
über  (V2  St.)  Ronach  (1380m)  nach  (IV2  St.)  Wald  (S.  174). 

Vorzuziehen  ist  der  Reitweg  über  die  Pinzgauer  Platte  nach  Krimml 
(von  Gerlos  4  St.,  MW. ;  F.  entbehrlich,  14  K  von  Zell).  Bei  der  (37 Min.  von 
Duvlasboden)  Wegteilung  (vgl.  oben)  am  NW.-Abhang  des  Plattenkogels 
hinan,  dann  1.  zu  (3/4  St.)  WaltVs  Gasth.  auf  der  Mitter -platten- Alp  (1695m) 
und  zur  O/2  St.)  Leitner-Alp  (1698m);  10  Min.  die  Filzstein-Alp  (1641m; 
Wirtsch.);  gleich  darauf  öffnet  sich  der  "Blick  ins  Krimmler  Tal.  Nun 
r.  durch  Wald  im  Zickzack  hinab  nach  (1  St.)  Krimml  (S.  174).  —  Noch 
lohnender  ist  bei  gutem  Wetter  der  1  St.  weitere  Weg  (rote  WM.)  über 
den  Plattenkogel  (2040m),  mit  herrlichem  Blick  (Führer  entbehrlich). 

32km  Mayrhofen  (629m;  Gasth.:  Neuhaus,  60  Z.  zu  1.20- 
2.50  K;  Stern  oder  Neue  Post,  gut),  Dorf  mit  1300  Einwohnern. 
Das  Tal  teilt  sich  hier  in  vier  Äste  („Gründe"):  ö.  Zillergrund,  s.o. 
Stillup,  s.w.  Zemmtal,  w.  Tuxertal. 

*  Ahornspitze  (2971m),  mit  großartiger  Aussicht,  7-7V2  St.  (F.  16  K), 
nicht   schwierig ;   rot  MW.  über  die  (5  St.)  Edelhütts  (2238m ;  Wirtsch.). 

Von  Mayrhofen  über  das  Tuxer  Joch  nach  St.  Jodok, 
I2ya  St.  (Fahrstraße  bis  Lanersbach).  Auf  dem  (7z  St.)  untern  Steg  über 
den  Zemmbach  ins  Tuxertal  nach  (3/4  St.)  Finkenberg  (839m ;  Gasth. :  Eberl, 
Neuwirt) ;  2  St.  Vorder- Lanersbach  (1256m  ;  Kapellenwirt) ;  V2  St.  Lanersbach 
oder  Vordertux  (1290m ;  Stockwirt).  2  St.  Hinterlux  (1494m ;  Gasth.  Kirchler, 
Z.  von  1  K  an,  im  Hochsommer  oft  überfüllt),  mit  indifferenter  Therme 
(22°  C).  Von  hier  auf  rot  MW.  zum  (2x/2  St.)  Tuxer  Jochhaus  (2308m ; 
Gasth.),  mit  herrlicher  Aussicht.  Nun  scharf  1.  zum  (10  Min.)  Tuxer  oder 
Schmirner  Joch  (2340m) ;  hinab  in  das  Schmirner  Tal  nach  (H/2  St.)  Käsern 
(1628m)  und  über  Inner-  und  Außer-Schmim  nach  (2l/2  St.)  St.  Jodok  (S.  203). 

Das  Zemmtal  ist  sehr  besuchenswert  (F.  unnötig).  10  Min. 
hinter  Mayrhofen  über  den  Ziller,  10  Min.  weiter  über  den  Stillup- 
bach (in  der  Stillupklamm  schöne  Wasserfälle) ;  1  Min.  den  Saum- 
weg 1.  zum  (15  Min.)  Hochsteg  (660m),  15m  über  dem  aus  wilder 
Schlucht  hervorstürzenden  Zemmbach.  Dann  am  1.  Ufer  bergan, 
am  (15  Min.)  Whs.  zur  Linde  vorbei  in  die  *Dornaubergklamm,  mit 
zahllosen  "Wasserfällen,  bis  zum  (3/4  St.)  Karlsteg  (860m);  hier  aufs 
r.  Ufer ;  55  Min.  Gasth.  Schliffstein ;  20  Min.  Ginzling  oder  Dornau- 
berg(999m;  Gasth. :  Kr'öll,  Z.  1.20  K;  Neuginzling~),  an  der  Mündung 
des  Floitentals  hübsch  gelegen. 


194   Route  23  BREGENZ.  Arlbergbahn. 

Von  Ginzling  über  das  Pfuscher  Joch  nach  Sterzing, 
1372  (von  Mayrhofen  I6V2)  St.  F.  bei  gutem  Wetter  entbehrlich,  von' 
Breitlahner  bis  St.  Jakob  13,  von  hier  bis  Sterzing  8  K.  Der  Weg  führt 
durch  das  Zemmtal  nach  (1  St.)  Roßhag  (1096m  ;  Gasth.  Fankhauser)  und 
(1  St.)  Neu-Breitlahner  (1249m;  Eder's  Gasth.).  S.o.  öfihet  sich  hier  der 
Zemm-  oder  Schwarz  ensteingrund :  3l/t  St.  bis  zur  Berliner  Hütte  (2057m; 
Wirtsch.)  auf  der  Schwarzenstein-Alp,  in  prächtiger  Lage  (s.  Badekers 
Südbayern).  —  In  dem  s.w.  Talzweig,  dem  Zamser  Tal,  folgt  von  Neu- 
Breitlahner  die  (2V2  St.)  Dominikushütte  (1684m;  Wirtsch.),  gegenüber  der 
Mündung  des  prächtigen  Schlegeistals  (2V2-3  St.  zum  Furtschagelhaus ; 
2337m;  Wirtsch.).  Weiter  in  2V2  St.  zum  Pfitscher  Joch  (2248m;  Rainers 
Was.),  mit  trefflicher  Aussicht ;  hinab  über  Stein  nach  (2  St.)  St.  Jakob 
in  Pfitsch  (Rainer's  Gasth.);  l«/4  St.  Wieden,  2»/«  St.  Sterzing  (S.  204). 


23.  Von  Bregenz  nach  Innsbruck.   Arlbergbahn. 

Von  Landeck  nach  Mals  und  Neuspondinig. 

220km.  Staatsbahn,  Schnellzug  in  4V2-5  St.  für  26.20,  16.00,  10.20  A; 
Personenzug  in  7  St.  Kanadischer  Aussichtswagen  (Buchs)  Feldkirch- 
Innsbruck  (Wien)  für  5  1.-  Die  «Arlbergbahn,  1880-84  erbaut,  gehört 
zu  den  interessantesten  Gebirgsbahnen;  Maximalsteigung  auf  der  Westseite 
(Bludenz-Langen)  3io/oo,  Ostseite  (Landeck-St.  Anton)  26%o.  Aussicht  von 
Bludenz  bis  Langen  meist  rechts,  von  St.  Anton  bis  Innsbruck  links. 

Bregenz.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  *H.  Montfort  (PI.  a:  B2), 
50  Z.  zu  3-6,  F.  1.50,  M.  3.50  K,  *H.  de  LEurope  (PL  b:  B  2),  Z.  2-4  .ff, 
beide  am  Bahnhof;  Österreichischer  Hof  (PI.  c:  B  2),  am  Hafen; 
Weißes  Kreuz  (PI.  d:  B  3),  Römerstr.,  34  Z.  zu  2-3.50,  F.  1.20  A,  Post 
(PI.  e:  C2),  am  Hafen,  mit  Garten,  50  Z,  zu  2-4  K,  beide  gut;  Krone  (PI.  f: 
B  3),  Z.  2-2.50  K;  H.  Bahnhof  (PI.  q:  B  2,  3),  Z.  1.50-2  K;  Austria 
(PI.  g:  B2),  Z.  2-3  AT;  Bregenzer  Hof  (PI.  i:  A3),  24  Z.  zu  1.60-2.50  K; 
Heidelberger  Faß  (PI.  k:  B  3),  mit  Garten,  Z.  1.60-2.50  A";  Löwe 
(PL  n:  B  2).  —  Restauk.  :  Sporthaus  (PI.  A  2),  in  den  Seeanlagen;  Zentral 
(Pilsner  Bier);  Seiners  Bierhalle  Helvetia;  Austria  (s.  oben).  —  Wein  bei 
F.  Kim,  Kirchstraße  (PL  B  3).  —  Schwimm-  und  Badeanstalten  an  der 
Reichsstraße. 

Bregenz  (396m),  Hauptstadt  von  Vorarlberg,  mit  10000  Einw., 
liegt  reizend  am  Fuß  des  Pfänders  am  O.-Ende  des  Bodensees. 
Im  Landesmuseum  (PI.  B  2 ;  60  h)  naturgeschichtliche  Gegenstände, 
Gemälde,  Münzen  und  röm.  Altertümer.  Die  AU-  oder  Oberstadt 
(PI.  C  3) ,  ein  unregelmäßiges  Viereck  auf  einer  Anhöhe,  nimmt 
die  Stelle  des  röm.  Oastrums  Brigantium  ein.  Auf  einem  Hügel 
südl.  die  stattliche  Pfarrkirche  (PI.  B  4) ,  mit  altem  Quaderturm. 
Von  den  Seeanlagen  (PL  A  B  2 ;  häufig  Konzert)  herrlicher  Blick  auf 
den  See  und  die  Säntisgruppe.  —  8/4  St.  nördl.  Lochau,  mit  dem 
schön  gelegenen  Kaiser-Strand-Hotel. 

Vom  *Gebhardsberg  (600m),  s/i  St.  (Fahrweg  bei  der  Pfarrkirche  vor- 
über), mit  Trümmern  der  Burg  Hohenbregenz,  Kirchlein  und  Whs.,  schöne 
Aussicht  über  den  Bodensee,  das  Rheintal  und  die  Appenzeller  und  Glarner 
Alpen  (Orientierungstafel). 

Ausgedehnter  ist  die  Aussicht  vom  *Pfänder  (1064m),  ö.  von  Bregenz 
(Schwebebahn  wird  gebaut).  Fußweg  (2  St.)  über  den  Berg  Isel  (Schießstand) 
und  am  (1.)  Hof  Weißenreute  vorüber,  dann  r.  (weiße  WM.)  durch  Wald 
bergan  über  Hintermoos,  am  Hot.  Pfänderdohle  vorbei  zum  H.-P.  Pfänder, 
5  Min.  unter  dem  Gipfel.  Der  Fahrweg  (2*/2  St.)  führt  über  das  Dorf  Fluh 
hinauf  (Zweisp.  hin  und  zurück  20  A). 


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Arlbergbahn.  FELDKIRCH.     K.S.196.  —  23.R.  195 

Von  Bregenz  nach  Bezau,  40km,  Bregenzerwald -Bahn  in  2  St. 
für  2  K  60  (II.  Kl.),  1  K  70  (III.  Kl.).  Die  Bahn  führt  durch  das  Tal  der 
Bregenzer  Ach.  22km  Ungenau -Hütisau  (505m);  25km  Egg  (565m);  30km 
Andelsbuch  (639m).  34km  Schwarzenberg  (635m;  Bahnrest.);  4km  n.  das 
gleichnam.  Dorf  (Gasth. :  Hirsch,  Adler),  Sommerfrische  am  Fuß  des  Eoch- 
älpele  (1467m;  2V4SL  ;  lohnende  Aussicht).  40km  Bezau  (651m ;  Bahnrest..; 
Gasth.  Post).  —  Von  hier  Fahrstraße  (Post  bis  Schoppernau  in  3  St.  für 
2  K  40)  über  (6km)  Mellau  (690m ;  Gasth.  Bär,  mit  Stahlbad)  und  (12km) 
Schnepfau  (753m;  Gasth.  Krone)  nach  (16km)  Au  (796m;  Gasth.:  Krone, 
Rößle)  und  (20km)  Schoppernau  (840m;  Gasth.  Krone).  Die  Straße  führt 
weiter  nach  dem  (1  St.)  Schwefelbad  Hopfreben  (1021m).  Nun  Karrenweg 
bergan  zum  (3/4  St.;  32km)  *Schröcken  (1260m;  Peter' &  Gasth.),  Dörfchen 
inmitten  eines  gewaltigen,  von  steilen  Bergen  umschlossenen  Trichters. 

Vom  Schröcken  nach  Stuben  (Arlberg),  6  St.,  blau  MW.  (Führer 
unnötig)  über  die  Kbrber-A.  nach  (3  St.)  Lech  (1447m ;  Gasth. :  Krone,  Post), 
am  Fuß  des  Omeshorns  (2568m)  hübsch  gelegen ;  von  hier  Fahrstraße  über 
Zürs  und  den  Flexensattel  (1784m)  nach  (3  St.)  Stuben  (S.  196). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Bregenzer  Ach  (1.  der  Gebhardsberg, 
S.  194)  nnd  tritt  bei  (4km)  Lauterach  in  das  breite  Rheintal.  — ■ 
9km  Schwarzach  (422m ;  Bahnrest. ;  Gasth.  Bregenzerwälderhof). 

12km  Dornbirn  (430m ;  Gasth. :  Rhomberg,  Z.  von  2  K  an,  Weiß, 
am  Bahnhof,  Z.  1.40-2.50 .?,  beide  gut;  Weißes  Kreuz;  Mohr),  fast 
5km  lange  Stadt  mit  16  000  Einw.,  an  der  Dornbirner  Ach.  Den 
s.w.  Horizont  begrenzen  die  Appenzeller  Berge ,  der  Kamor  nnd 
Hohe  Kasten,  der  schneebedeckte  Säntis,  die  vielgezackten  Cur- 
flrsten  nnd  der  Alvier. 

1  St.  a.ö.  das  Oütle  (519m;  Gasth.),  mit  Baumwollspinnerei  und  57m  h. 
Springbrunnen;  10  Min.  weiter  die  *  Rappenlochschlucht.  Zurück  über  den 
Zanzenberg  (585m),  mit  hübscher  Aussicht  (IV2  St.  bis  Dornbirn). 

20km Eohenems (433m;  Gasth.:  Bahnhof,  Einfürst,  Post),  Städt- 
chen mit  5800  Einw.  nnd  Schloß  des  Grafen  Waldburg-Zeil.  Znr 
Rnine  Alt-Hohenems  (713m)  40  Min.  Auf  dem  (3/4  St.  n.)  Qlopper 
(688m)  Bnrg  Neu-Hohenems. 

Ans  der  Rheinebene  ragt  w.  der  Kummenberg  (668m)  auf. —  25km 
Götzis  (426m;  Hot.  Montfort),  mit  Schwefelbad  und  (V4  St.)  Ruine 
Neu-Montfort.  —  33km  Rankweil  (462m;  Gasth.:  Hecht,  Z.  1.20- 
1.60  K-,  Schützen,  Z.  1-2  K),  an  der  Mündung  des  Laternser  Tals. 

Auf  den*Hohen  Preschen  (2006m)  5-6  St..  F.  10  K,  für  Geübte  entbehr- 
lich (VzSt.  unterm  Gipfel  dasFreschenhaus,Wirtsch.);  treffliche  Bundsicht. 

37km  Feldkirch  (456m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.:  Bär,  Z.  2-5  K, 
mit  Garten;  Englischer  Hof  oder  Post;  Vorarlberger  Hof,  am  Bahn- 
hof, Z.  2-3  K\  Lowe,  Z.  2-3  K;  Schäfle,  Z.  1.20-2  K),  alte  Stadt 
von  5000  Einw.,  an  der  III,  mit  Pfarrkirche  aus  dem  xv.-xvi.  Jahrh., 
überragt  von  der  großen  Schattenburg. 

Am  1.  Ufer  der  111  (jenseit  der  untern  Brücke  r.  hinan)  der  Margareten- 
kapf,  Besitztum  der  Familie  v.  Tschavoll  (zugänglich  So.  9-12,  4-6,  werkt. 
8-11,  3-7  Uhr);  im  Park  Aussichtswarte.  —  Ober-  und  unterhalb  von  Feld- 
kirch durchbricht  die  111  die  Kalkfelsen  (obere  und  unlere  lllschlucht) . 

Von  Feldkirch  nach  Buchs,  19km,  Eisenbahn  in  1/2  St.  —  15km 
Schaan  (4km  südl.  Vaduz,  Hauptort  des  Fürstentums  Liechtenstein);  vor 
Buchs  über  den  Rhein.    Vgl.  Bcedekers  Schweiz. 

Die  Bahn  tritt  durch  einen  Tunnel  in  die  obere  lllschlucht  und 
überschreitet  den  Fluß  vor  (41km)  Frastanz  (472m).    Das  Tal  er- 
Bsedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  13 


196   Route  23.  BLUDENZ.  Arlberglahn. 

weitert  sich,  bis  Bludenz  Inner -Walgau  genannt. — 48km  Nenzing 
(508m),  an  der  Mündung  des  Oamperdonatals.    Über  die  111. 

59km  Bludenz  (581m ;  Gasth. :  Bludenzer  Hof,  Z.  von  2  K  an, 
gut,  Arlberg,  beide  am  Bahnhof;  Scesaplana,  gut;  Eisernes  Kreuz% 
Z.  1.40-2.50  K),  Stadt  mit  6000  Einw.  in  schöner  Lage,  überragt 
von  dem  Schloß  Gaienhofen  (jetzt  Bezirkshauptmannschaft).  S.  die 
malerische  Schlucht  des  Brandner  Tals. 

Auf  den  *  Hohen  Frassen  (188Lm)  4-4Va  St.  (Führer  9  K,  entbehrlich)-, 
*/«  St.  unter  dem  Gipfel  die  Frassenhütte  mit  Wirtsch.;  prächtige  Aussicht. 

Von  Bludenz  zum  Lüner  See  und  auf  die  Scesaplana, 
Behr  lohnend.  Fahrstraße  bis  Brand  (10km  5  Stellwagen  vom  Bludenzer 
Hof  4mal  tägl.  in  2  St.,  3  K  50).  Über  die  111  nach  (20  Min  )  Bürs  und  über 
(l'/4  St.)  Bürserberg  (870m)  durch  das  schöne  Brandner  Tal  nach  (IV2  St.) 
Brand  (1047m;  Gasth.:  Beck,  Z.  1-3  K,  Scesaplana,  Z.  1.60-2.50  J5T,  beide 
gut).  Weiter  Fußweg  über  (H/2  St.)  Alp  Schatten -Lagmnt  zum  *Lünersee 
(1943m);  an  der  W.- Seite  (2  St.)  die  Douglaßkütte  (Wirtsch.).  Von  hier  auf 
die  *Scesaplana  (2967m),  den  höchsten  Gipfel  der  Rätikonkette,  3-3V2  St. 
(Führer  von  Brand  14  K),  etwas  mühsam  ;  großartige  Rundsicht.  Näher 
ist  der  Weg  (blaue  WM.)  von  Brand  über  die  (2*/2  St.)  Oberzalimhütte  (1930m; 
Wirtsch.)  und  die  (21/*  St.)  Straßbui-ger  Hütte  (2700m:  Wirtsch.)  zum 
(li/4  St.)  Gipfel. 

S.o.  öffnet  sich  oberhalb  Bludenz  das  freundliche,  von  der  111  durch- 
strömte Montafoner  Tal.  Elektr.  Bahn  (13km  in  3/4  St.  ;  1  K  50  oder  80  h) 
nach  dem  Hauptort  Schruna  (660m;  Gasth.:  Taube,  Z.  1.60-2,  M.  2.50  K, 
Löwe,  beide  gut;  Adler,  Z.  1.80-2  K),  als  Sommerfrische  und  Wintersport- 
platz besucht.  Mittelpunkt  lohnender  Ausflüge:  n.  nach  (IV4  St.)  Außer- 
Bartholomäberg  (1074m),  mit  schöner  Aussiebt;  s.w.  durch  das  Gauerlal  zum 
Lünersee  (s.  oben),  7-8  St.  (F.  18  K) ;  auf  die  Sulzfluh  (2824m),  mit  prächtiger 
Rundsicht,  über  die  Tilisunahütte  (Wirtsch.)  in  71/2-8  St.  m.  Führer  (18  K), 
usw.  —  Fahrstraße  (Post  bis  Gaschurn  2  mal  tägl.  in  2Vz  St.  für  2  K  40) 
von  Schruns  über  (9km)  St.  Gallenkirch  (817m ;  Gasth. :  Rößle,  Adler)  und 
(15km)  Gaschurn  (964m;  Gasth.:  Rößle  oder  Post,  Z,  2-3  5";  Krone)  nach 
(20km)  Patenen  (1027m;  Gasth.  Sonne).  Lohnende  Übergänge  von  hier 
über  das  Zeinisjoch  (1852m)  in  4-4V2  St.,  oder  die  Bielerhöhe  (2021m;  dies- 
seits das  Madienerhaus,  mit  Wirtsch.)  in  7  St.  nach  Galtür  (1583m ;  Alpen- 
haas Fluchthorn,  Z.  1.50-2.50  K)  im  Paznauntal,  von  wo  Fahrstraße  (Post 
in  41/4  St.  für  3  K  50)  talabwärts  über  (9km)  Ischgl  (1377m;  Gnsth.:  Post, 
Wälsch wirt)  und  (19km)  Kapp l  (1258m;  Gasth.  Hirsch)  nach  (34km)  Plans 
(S.  197). 

Die  Bahn  verläßt  bei  dem  Nonnenkloster  St.  Peter  die  111  und 
wendet  sich  1.  in  das  von  der  Alfenz  durchflossene  Klostertal.  — 
69km  Bratz  (705m).  Viadukte  und  Tunnels  folgen  sich  rasch.  — 
81km  Dalaas  (932m;  Gasth.  Paradies);  unten  im  Tal  das  Dorf 
(836m;  Gasth.  Post).  — Weiter  meist  hoch  an  der  Bergwand  über 
die  Radonaschlucht  nach  (88km)  Danöfen  (1074m);  dann  über  den 
Streubach  zur  (93km)  HS.  Klösterle  (1157m);  r.  unten  das  Dorf,  an 
der  Mündung  des  Nenzigast-Tals.  Weiter  über  die  Wäldlitobel- 
ftrücfee,  dann  in  einem  Tunnel  unter  dem  Bergsturz  von  1892  hin- 
durch nach  (96km)  Langen  (1217m;  Bahnrestaur.  §  Gasth.  Post). 

Von  Langen  nach  St.  Anton  über  den  Arlberg,  3'/2-4  St., 
lohnende  aber  schattenlose  Wanderung  auf  der  Arlbergstraße  über  (40  Min.) 
Stuben  (1409  m;  Gasth.  Alte  Post)  in  Windungen  hinan  zur  (IV2  St.) 
Arlberger  Höhe  (1802m) ;  5  Min.  weiter  das  Hospiz  St.  Christoph ;  hinab  über 
(20  Min.)  Kalteneck  (1693m)  nach  (1  St.)  St.  Anton  (S.  197). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Alfenz  und  tritt  in  den  Arlberg- 
tunnel,  10216m  lang,  bis  zur  Mitte  (1311m)  stark  ansteigend. 


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Arlbergbahn.  LANDECK.      K.S.200.—  23.R.   197 

Die  Durchfahrt  dauert  15  Min.  Am  Ostportal  1.  ein  Obelisk  mit 
dem  Reliefbild  des  Erbauers  der  Bahn,  Julius  Lott  (f  1883). 

111km St.  Anton (1303m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Post,  66  Z. zu 2-6, 
F.  1.30,  M.  4  K;  Schwarzer  Adler),  oberstes  Dorf  im  Rosanna-Tal, 
das  oberhalb  St.  Anton  Perwäll-,  unterhalb  Stanzer  Tal  heißt,  als 
Sommerfrische  und  Wintersportplatz  besucht. 

Bergab  nach  (119km)  Fettneu  (1196m);  r.  der  Hohe  Riffler 
(3160m).  Die  Bahn  tritt  auf  das  r.  Ufer  der  Eosanna.  122km 
HS.  Schnann  (1166m),  am  Ausgang  der  Schnanner  Klamm.  Zweimal 
über  die  Eosanna. 

125km  Flirsch  (1122m;  Gasth.:  Post,  gut;  Löwe),  am  Fuß  der 
Eisenspitze  (2845m)  malerisch  gelegen.    Das  Tal  verengt  sich. 

131km  Strengen  (1023m) ;  1.  das  Dorf  (980m).  Zwei  Tunnels, 
dann  auf  232m  1.,  86m  h.  Viadukt  über  die  aus  dem  Paznauntal 
(S.  196)  kommende  Trisanna,  die  mit  der  Eosanna  die  Sanna 
bildet.  —  136km  HS.  Wiesberg  (960m),  bei  dem  Schloß  d.  N.  Dann 
Tunnel  durch  die  Majenwand. 

139km  Pians  (913m);  1.  unten  das  Dorf  (842m ;  Gasth.:  Alte 
Post,  Z.  1-2  K,  gut) ;  ins  Paznauntal  s.  S.  196.  Darüber  auf  grünem 
Mittelgebirge  das  Dorf  Grins,  am  Fuß  der  mächtigen  Parseierspitze 
(3040m).  —  Weiter  am  r.  Ufer  der  Sanna  (1.  unten  bleibt  Bruggen) 
zur  (144km)  HS.  Landeck- Per  fuchs.    Über  den  Inn. 

147km  Landeck  (Bahnrestaur.,  Z.  2  ^40);  der  Markt  (816m; 
Gasth*. :  *Post,  80  Z.  zu  3-6,  F.  1.20  K;  Goldner  Adler,  30  Z.  zu 
1.60-3.50  JT;  Schwarzer  Adler),  mit  3600  Ein w.,  liegt  20  Min.  w. 
beiderseits  des  Inn.  von  dem  alten  Schloß  überragt.  Spaziergang  über 
Perjen  zum  Lötzer  Wasserfall  (Schlüssel  in  der  Mühle,  20  h),  1  St. 


Von  Landeck  nach  Mals  und  Neuspondinig  (Meran,  Stilfser 
Joch),  78km. 

Motorpost  bis  (91km)  Trafoi  im  Sommer  3mal  tägl.  in  6-7  St.  für  22Z70, 
bis  St.  Valentin  auf  der  Haide  in  4  St.  für  13  K,  bis  Mala  2mal  tägl.  in 
4Vz  St.  für  13  K  50  (außerdem  2mal  tägl.  Pferdepost  bis  Mals  in  9  St.). 

Die  Straße  steigt  am  r.  Ufer  des  Inn  (Stromschnellen)  zur 
(9,2km)  Pontlatzer  Brücke  (860m).  —  12km  Prutz  (866m;  Gasth. 
Post  oder  Eose,  Z.  1-1.80  K),  am  Eingang  des  Kaunser  Tals. 

3/i  St.  westl.  Ladis  (1190m),  mit  Schwefelbad  (Kurhaus)  und  Ruine 
Laudeck.    1/2  St.  höher  Obladis  (1384m),  mit  Sauerbrunnen,  in  schöner  Lage. 

Das  Kaunser  Tal  zieht  sich  bis  Kaltenbrunn  in  östl.,  dann  in  südl. 
Richtung  parallel  dem  Pitztal  (S.  199)  zum  Ötztaler  Zentralstock  hinan. 
Straße  (für  Fußgänger  der  Saumweg  über  Kauns  und  den  Wallfahrtsort 
Kaltenbrunn  nach  Nufels  vorzuziehen)  am  Faggenbaeh  entlang  über  (9,5km) 
Nufel»  (1267m)  bis  (13km)  Feuchten  (1273m ;  Gasth.  Hirsch) ;  dann  Saumweg 
zum  (3l/2-4  St.)  Gepatschhaus  (1928m;  Wirtsch.),  angesichts  des  mächtigen 
Gepatschferners.  Übergänge :  über  das  ölgrubenjoch  (3013m)  nach  Mittelberg 
im  Pitztal  (S.  199)  7-8  St.  (F.  15  K) ;  über  das  Gepatschjoch  (3243m)  nach  Vent 
(S.  201)  9-10  St.,  schwierig  (2  F.  zu  23  K) ;  über  das  Weißseejoch  (2970m)  ins 
Langtauf erer  Tal,  6y4  St.,  lohnend  (FA2K),  weiter  bis  Gi-aun  (S.  198)  2y2  St. 

16km  Kied  (877m ;  Gasth. :  Post),  Dorf  mit  dem  Schloß  Sig- 
mundsried. —  Weiter  über  einen  breiten  Schuttkegel  nach  (22km) 

13* 


198   R.23.—  K. 8.200.         MALS.  Arlbergbahn  von 

Tösens  (931m);  10  Min.  weiter  über  den  Inn  und  am  (5  Min.) 
Oasth.  Tschupbach  vorbei  nach 

30km  Pfunds  (970m) ,  aus  zwei  Dörfern  bestehend,  durch  den 
Inn  getrennt,  am  1.  Ufer  an  der  Straße  Stuben  (Gasth.  Post),  am  r. 
Ufer  Pfunds,  an  der  Mündung  des  Radurschel-Tals. 

Die  Straße  überschreitet  die  (}/%  St.)  Cajetanbrücke,  vor  der  r. 
eine  neue  Straße  ins  Engadin  abzweigt  (s.  Baedekers  Schweiz),  und 
zieht  sich  am  r.  Ufer  allmählich  aufwärts,  zum  Teil  in  den  Fels 
gesprengt,  zum  Teil  auf  gemauerten  Dämmen,  hoch  über  der  engen 
Innschlucht,  nach  (36km)  Hoeh-Finstermünz  (1137m;  *Hot.-Pens., 
Z.  2.20-6,  F.  1.20,  M.  5  K),  in  malerischer  Umgebung.  Fußpfad 
hinab  in  die  Schlucht  von  Alt-Finstermünz  (995m),  Grenzscheide 
zwischen  Tirol  und  der  Schweiz. 

Die  Straße  wendet  sich  1.  an  dem  Fort  Nauders  vorbei  in  das 
Tal  des  Stillen  Bachs.    Dann  in  großer  Kehre  hinan  nach 

43km  Nauders  (1365m;  Gasth.:  Post,  Löwe),  Dorf  von  1100  Einw., 
an  der  Einmüdung  der  Straße  aus  dem  Engadin  (s.  Baedekers 
Schweiz),  mit  dem  alten  Schloß  Naudersberg. 

Die  Straße  steigt  langsam  am  r.  Ufer  des  Stillen  Bachs  zur 
(50km)  Besehen -Scheideck  (1510m),  Wasserscheide  zwischen 
Inn  und  Etsch.  Hier  öffnet  sich  jenseit  des  Dorfes  (51km)  Reschen 
(1494m;  Gasth.  Stern)  am  grünen  Reschen-See  eine  prächtige 
«Aussicht  auf  die  Ortlerkette  (S.  215).  —  53km  Graun  (1488m; 
Gasth.:  Wenter,  35  Z.  zu  2.40-6  K,  gut;  Ortler,  Z.  1.20-2.50  JT), 
an  der  Mündung  des  Langtauf  er  er  Tals  (S.  197). 

59km  St.  Valentin  auf  der  Eaide  (1452m;  Gasth.  Post),  zwi- 
schen Mitter-  und  Haidersee.  Der  einförmige  Talboden  heißt  die 
Maiser  Eaide.  R.  auf  einem  Bergvorsprung  die  Benediktinerabtei 
Marienberg;  unten  die  Ruine  Fürstenburg  und  das  Dorf  Burgeis. 

68km Mals  (1045m;  Gasth. :  Post  oder  Adler,  35  Z.  zu  1.80-4 K; 
Bär,  Z.  1-1.50  K\  Marktflecken  im  Obern  Vinschgau,  Ausgangspunkt 
der  Bahn  nach  Meran  (Bahnhof,  997m,  1km  unterhalb  des  Orts). 

Wer  zwei  Tage  sehr  lohnend  verwenden  will,  wandere  von  Mals  über 
(10km)  Taufers  und  (13km)  Münster  nach  dem  (17km)  Schweiz.  Dorf  St. 
Maria  (138Sm;  Gasth.:  Schweizerhof,  Stelvio),  weiter  über  den  ümbrailpaß 
(S.  216)  auf  da3  (34km)  SUlfser  Joch,  folgenden  Tags  über  Trafoi  in  das 
Etschtal  zurück  (s.  S.  216/5). 

Die  Vinschgau-Bahn  führt  an  dem  alten  Städtchen  Glurns 
vorbei  nach  (5km)  Schluderns  (919m;  Gasth.  Schweizerhof,  Z. 
1-2  K),  mit  der  Churburg  des  Grafen  Trapp.  E.  Ruine  Lichtenberg. 

10km  Neuspondinig(885m),  wo  die  Stilfser  Straße  (S.  215) 
s.w.  abzweigt.   Weiter  nach  Meran  und  Bozen  s.  R.  26. 


Die  Bahn  von  Landeck  nach  Innsbruck  bleibt  auf  dem 
r.  Ufer  des  Inn.  L.  an  der  Felswand  Ruine  Schroffenstein.  150km 
Zams,  mit  Kloster  der  barmherzigen  Schwestern.  Weiter  an  der 
(r.)  Ruine  Kronburg  vorbei  über  (158km)  Schönwies  (727m)  nach 


Breyenz  nach  Innsbruck.      TELFS.  K.  S.  WO.  —  23.R.    199 

166km  Stat.  Imst  (716m;  Bahnrest.).  3/4  St.  n.  (Auto  50  h) 
das  gleichn.  Städtchen  (825m;  Gasth.:  Post,  Z.  1.20-4  K,  Sonne, 
Z.  1-2  K,  Eggerbräu,  alle  drei  gut),  an  der  W. -Seite  des  Qurgler 
Tals  freundlich  gelegen;  ö.  der  Tschirgant  (2372m). 

Von  Imst  nach  Reutte,  58km,  Motorpost  4 mal  tägl.  bis  Lermoos 
in  2'/2  St.,  weiter  mit  der  Bahn.  Fahrstraße  n.ö.  durch  das  schattenlose 
Gurgler  Tal  über  Tarrenz  nach  (13km)  Nasaereit  (843m;  Gasth. :  Post,  SO  Z. 
zu  1.60-2  K,  gut),  wo  r.  die  Straße  von  (28km)  Telfs  mündet  (s.  unten). 
Die  Straße  überschreitet  weiterhin  den  Abfluß  des  dunkelgrünen  Fernstein- 
Sees,  an  dem  die  Ruine  Sigmundsburg;  17km  Gasth.  Fernstein  (1007m), 
unterhalb  des  malerischen  Schlosses  Fernstein;  an  der  westL  Talseite  hin- 
auf zum  (22km)  Fernpaß  (1210m;  Gasth.),  dem  schönsten  Übergang  von 
Tirol  nach  Bayern;  hinab  am  Blind- un&  Weißensee  vorüber,  mit  prächtigen 
Blicken  auf  das  Wettersteingebirge,  nach  (32km)  Lermoos  (995m;  Gasth.: 
Post,  Z.  1.E0-5  K,  Drei  Mohren,  Z.  2.50-6  K,  beide  gut),  in  weitem  Talkessel 
schön  gelegen,  Knotenpunkt  der  Straße  über  Griesen  nach  Partenkirchen 
(vgl.  Baedekers  Südbayern).  Weiter  mit  der  Bahn  nach  (58km)  Eeutte 
(854m;  Gasth.:  Hirsch,  50  Z.  zu  1.50-5  £,  gut;  Post;  Tiroler  Hof ,  am  Bahn- 
hof;, einem  großen  Markt  am  Lech;  1  St.  östl.  die  "Stuibenfälle.  —  Von 
Reutte  ins  obere  Lechtal,  nach  Hohenschwangau,  Füssen  nsw.  s.  Baedekers 
Südbayern. 

Das  Pitztal,  in  seinem  untern  Teil  ein  enges,  schluchtenreiches  Tal 
mit  zahlreichen  Wasserfällen,  verdient  wegen  des  großartigen  Talschlusses 
einen  Besuch  (Post  bis  Mittelberg  in  IL  St  ;  Fußwanderung  vorzuziehen). 
Fahrweg  vom  Bahnhof  Imst  s.o.  nach  (l/2  St.)  Arzl  (883m);  weiter  an  dem 
(1  St.;  r.  oben)  Bad  Steinhof  (1103m),  mit  Schwefelquelle,  vorbei,  über 
(V2  St.)  Wenns  (979m;  Gasth.:  Roter  Ochs,  Z.  1-2.40  Ä";  Post)  und  das 
(1  St.)  Whs.  auf  der  Schön  nach  (3  St.)  St.  Leonhard  (1377m;  Gasth.  Sonne) 
und  (23/4  St.)  Plangeros  (1616m;  Kirschners  Gasth.),  dem  letzten  Dorf. 
1  St.  aufwärts  Mittelberg  (1734m;  Gasth.),  in  schöner  Lage  angesichts  des 
prächtigen  *  Mittelberg-Ferners,  der  sich  40  Min.  aufwärts  in  großartigem 
Absturz  bis  auf  die  Talsohle  herabsenkt.  —  Von  Mittelberg  "Übergang  nach 
Salden  (S.  200)  über  das  Pitztaler  Jöchl  (2995m),  7  St.  (F.  14 K);  vorzuziehen 
ist  der  Übergang  nach  Vent  über  das  *  Taufkarjoch  (3209m),  8-9  St.,  s.  S.201. 
—  3  St.  s.o.  von  Mittelberg  (F.  5  K),  an  den  Kaai'lesköpfen ,  die  Braun- 
schweiger Hütte  (2759m ;  Wirtsch.),  mit  herrlichem  Blick  über  das  Firnmeer 
bis  zur  Wildspitze.  —  2l/2-3  St.  s.w.  von  Mittelberg  im  Taschachtal  das 
Taschachhaus  (2435m ;  Wirtsch.),  an  dem  großen  Gletscherbruch  des  Taschach- 
ferners.  Von  hier  zum  Gepatschhaus  (S.  197),  4Vz  St.,  nicht  schwierig 
(F.  15  K) :  über  den  Sexeg ertenferner  und  das  (2l/2  St.)  ölgrubenjoch  (3013m), 
von  wo  die  Hintere  Ölgrubenspitze  (3265m),  mit  sehr  lohnender  Aussicht, 
von  Geübten  in  1  St.  zu  ersteigen  ist.    ^Näheres  in  Baedekers  Südbayern. 

Die  Bahn  überschreitet  den  Pitzhach  und  führt  längs  der  jähen 
Abstürze  des  r.  Innufers  nach  (171km)  Roppen  (706m;  Gasth. 
Klocker);  dann  über  die  Ötztaler  Ache  (schöner  Blick  r.  ins  Ötztal 
mit  dem  Acherkogel)  nach  (175km)  Ötztal  (688m ;  Gasth.:  Ötztaler 
Hof),  Station  für  das  Ötztal  (S.  200). 

R.  Schloß  Petersberg.  —  186km  Stams,  mit  Zisterzienserstift. 

194km  Telfs  (623m;  Gasth. :  Seiser,  am  Bahnhof,  Z.  1.20-1.60  JT; 
Post,  Traube,  im  Ort),  Markt  mit  2900  Einwohnern.  Von  hier  schöne 
Straße  (Post  in  4'/2  St.)  über  Obermieming  (869m;  Gasth.  Post) 
und  Obsteig  (995m)  nach  (28km)  Nassereit  (s.  oben). 

206km  Zirl  (598m;  Bahnreslaur.)-,  20  Min.  n.  am  1.  Innufer 
das  Dorf  (622m;  Gasth.:  Post,  Z.  1.20-3  K;  Löwe),  von  der  Ruine 
'Fragenstein  überragt.  Vom  (i/2  St.  vom  Bahnhof)  Kalvarienberg 
schöne  Aussicht.    Stat.  Hochzirl  s.  S.  192. 


200  Route  2L  SÖLDEN.  Ötztal. 

L.  der  fast  senkrechte  Absturz  der  Martinswand  (1113m);  hoch 
oben,  260m  über  dem  Inn,  die  Höhle,  wo  Kaiser  Max  nach  der 
Sage  Zuflucht  fand,  und  der  Tunnel  der  Mittenwaldbahn  (S.  192). 

210km  Keniaten  (593m),  an  der  Mündung  des  Sellraintals ;  weiter 
über  (214km)  Völs  (585m),  zwischen  Obstbäumen  freundlich  ge- 
legen, nach  (220km)  Innsbruck  (S.  184). 


24.    Das  Otztal. 

Von  Stat.  Ötztal  Post  im  Sommer  8mal  täglich  bis  Sölden  (39km)  in 
6-7  St.,  für  6  K.  Wagen:  Einsp.  von  Stat.  Ötztal  bis  Ötz  4  K  60, 
Zweisp.  8J5T20;  bis  Umhausen  10.60  u.  18.20,  Längenfeld  15.80  u.  27.60, 
Sölden  22.40  n.  42.80  K;  10">/0  Trkg. 

Stat.  Ötztal  (688m)  s.  S.  199.  Die  Straße  steigt  in  Windungen, 
senkt  sich  zur  Ötztaler  Acht  und  führt  über  (3km)  Ebene,  an  der 
Mündung  des  Stuibenbachs,  der  hier  aus  der  Auerklamm  hervorbricht, 
nach  (6,5km)  Ötz  (820m;  Gasth.:  *Kaßl,  90  Z.  zu  1.60-3.50  iT; 
Drei  Mohren),  Sommerfrische  am  Fuß  des  Acherkogels  (3010m). 

Bei  (8,5km)  Eabichen  (844m)  über  die  Ache,  in  Windungen  am 
Osteig  hinan ;  gegenüber  am  r.  Ufer  die  gewaltige  Acherwand.  — 
10,5km  Tumpen  (936m;  Gasth.  Acherkogel,  Z.  1-1.40  TT,  gut). 
Weiter  am  1.  Ufer  (am  r.  die  schroffe  Engelswand')  nach  (15km)  Um- 
hausen (1036m;  Gasth. :  Krone,  Z.  1.40-2.40  TT),  in  hübscher  Lage. 

Zum  (3/4  St.)  *Stuibenfall:  vor  der  Kirche  am  r.  Ufer  des  Horlachbachs 
hinan;  nach  lfa  St.  auf  das  1.  Ufer  und  durch  Lärchenwald  V<  St.  bergan ; 
der  Bach  stürzt  unter  einer  natürlichen  Felsenbrücke  in  zwei  Sätzen  140m 
hoch  hinab.  — Wer  nach  Längenfeld  will,  geht  bei  der  Brücke  unter  dem 
Fall  am  Wassergraben  1.  hinab  (blau-weiße  WM.)  zu  dem  an  der  Ache 
hinführenden  Fahrweg. 

Nun  in  die  8/4  St.  lange  Talenge  Maurach,  eine  alte  Moräne ; 
zweimal  über  die  Ache.  Nach  kurzer  Steigung  in  spärlichem 
Nadelgehölz  tritt  die  Straße  in  eine  grüne  Talfläche,  mit  den 
Weilern  Au  (1152m ;  Gasth.  Lamm)  und  Dorf;  s.w.  der  Hauer- 
kogel,  weiter  zurück  Hallkogel,  Perlerkogel,  1.  Gamskogel. 

24km  Längenfeld  (1179m;  Gasth.:  Hirsch,  Z.  1.40-3  K,  gut; 
Stern),  an  der  Mündung  des  Sulztals,  aus  dem  der  Fischbach  hervor- 
strömt (5  Min.  vom  Hirsch  das  Kurbad  Längenfeld,  mit  Schwefel- 
quelle). —  Vor  und  hinter  (28,5km)  Hüben  (1182m)  über  die  Ache. 
Das  Tal  verengt  sich.  —  Beim  (33,5km)  Gasth.  Aschbach  (1253m) 
auf  das  1.  Ufer,  im  Wald  bergan ;  dann  eben  fort.    Zwei  Tunnels. 

39km  (9  St.  von  Ötztal)  Sölden  (1333m;  Gasth.:  Post,  Z.  1- 
1.60  IT;  Orüner  zum  Alpenverein,  bei  der  Kirche,  56  Z.  zu  1.20- 
2.20,  M.  2.30  Z;  Sonne),  schön  gelegenes  Dorf  und  Sommerfrische. 

Lohnend  die  Besteigung  des  Brunnenkogels  (2900m),  4x/2  St.,  rote  WM. 
(F.  8  K):  steil  aufwärts  zum  (172-2  St.)  Whs.  Falkner  (1974m),  dann  über 
Viehtriften,  Geröll  und  Fels  zur  (2  St.)  Erzherzog  -  Eugen-  EüUe  (2743m? 
Wirtsch.)  und  zum  (3A  St.)  Gipfel.  —  Ins  Stubaital  über  das  Bildttbckl- 
Joch  s.  S.  203.  —  Ins  Pitztal  über  das  Pitttaler  Jbchl  s.  S.  199. 


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Ötxtal.  VENT.  24.  Route.   201 

Weiter  am  1.  Ufer  der  Ache  längs  der  Bergwand  durch  die 
Kühtreitn,  eine  wilde  Schlucht.   Die  Fahrstraße  endet  in 

1  St.  Zwieselstein  (1475m;  Gasth.:  Zwieselstein,  Traube),  wo 
sich  das  Tal  gabelt:  1.  das  Gurgler  Tal  (S.  202),  r.  das  Venter  Tal. 

Im  Venter  Tal  führt  ein  guter  Saumpfad  am  1.  Ufer  der  Venter 
Ache  nach  (iy2  St.)  Kurzlehn  oder  Heiligkreuz  (1712m;  Gasth.  im 
Widum);  oberhalb  auf  das  r.,  dann  bald  wieder  auf  das  1.  Ufer  nach 
(2  St.)  Vent  (1893m;  Gasth.:  Vent,  66  Z.  zu  1.40-3  K,  Wildspitze, 
Kurat,  alle  drei  gut),  Dorf  am  Fuß  der  Talleitspitze  (3407m),  die 
das  Tal  teilt:  r.  (w.)  das  Rofental  (zum  Hochjoch),  1.  (ö.)  das 
Niedertal  (zum  Niederjoch). 

Bergtodren  von  Vent :  *  Kreuzspitze  (3455m),  ö1^  St.,  bei  wenig  Schnee 
nicht  schwierig  (F.  12  K),  vom  Niederjochwege  bei  der  (23/<  St.)  Sammoar- 
hütte (s.  unten)  r.  hinan ;  prächtige  Rundsicht.  —  *Similaun  (3607m),  von  der 
Sammoarhütte  4*/2  St.,  für  Geübte  nicht  schwierig  (F.  12  K). —  Wildspitze 
(3774m),  höchster  Gipfel  der  Ötztaler  Alpen,  6-7  St.,  für  Geübte  nicht  sehr 
schwierig;  der  Weg  führt  über  die  (272-3  St.)  schön  gelegene  Breslauer 
EütU  (2848m;  Wirt  seh. ;  F.  von  hier  15-16  K).  —  Weißkugel  (3746m),  8l/r- 
9  St.,  über  das  Hochioch-Hospiz  (s.  unten;  F.  von  hier  18  .ZT),  schwierig; 
Aussicht  großartig.  —  Übergänge:  über  das  *  Taufkarjoch  (3209m)  nach 
Mittelberg  im  Pitztal  (S.  199)  9  St.  (F.  17  K),  unschwierig  und  sehr  lohnend. 
—  Über  das  "Ramoljoch  nach  Ourgly  7-8  St.,  8.  S.  202.  —  Über  das  Ge- 
patschjoch ins  Kaunser  Tal,  10-11  St.  bis  zum  Gepatschhans,  s.  S.  197. 

Der  Weg  von  Vent  nach  Unsere  liebe  Frau  über  das  Nieder- 
joch (8  St.,  mit  F.,  13  TT)  überschreitet  die  Niedertaler  Ache  und 
steigt  zur  (13/4  St.)  Schäfer-  oder  Klotzhütte  (2246m),  dann  steiler 
oberhalb  der  Zunge  des  Marzellferners  zur  (1  St.)  Sammoarhütte 
(2527m;  Wirtsch.),  in  herrlicher  Lage  angesichts  des  Schalfferners, 
und  über  den  Nieder j  och  ferner  in  2  St.  zum  Niederjoch  (3017m), 
zwischen  Finailspitze  und  Similaun  (s.  oben).  Jenseit  des  Jochs  die 
Similaunhütte (Whs.),  mit  Aussicht  auf  die  Ortlerkette.  Steil  hinab 
zum  (2  St.)  Tisenhof  (1814m)  und  über  (1/2  St.)  Ober -Vernagt 
(1624m;  Gasth.  Edelweiß)  nach  (i/2  St.)  Unsere  liebe  Frau  (s.  unten). 

Von  Vent  nach  Unsere  liebe  Frau  überdasHochjoch(9  St. 
bis  UnseTe  liebe  Frau,  F.  bis  Kurzras  13  K\  Von  Vent  zu  den  (V2  St.) 
Rofenhöfen  (2014m)  über  Matten.  8  Min.  über  die  Ache;  15  Min.  1. 
hübscher  Fall  des  Eisfernerbachs;  */2  St.  die  alte  Moräne  des  Groß- 
Vernagtfemers,  die  man  auf  dem  Fußpfad  r.  in  20  Min.  überschreitet. 
1  St.  Hochjoch-Hospiz  (2468m;  Whs.,  54  Betten  zu  4  K),  unweit  des 
steil  abstürzenden  Hochjochferners ;  r.  Hintereis-  und  Kesselwand- 
ferner  mit  großen  Moränen.  Vom  Hospiz  25  Min.  über  die  Moräne, 
dann  über  den  gut  gangbaren  Hoch j  och  ferner  zum  (1 */2  St.)  Hoch- 
joch (2885m);  Rückblick  auf  das  Rofental,  Wildspitze,  s.w.  das 
Schnalser  Tal  mit  der  Salurnspitze,  n.ö.  die  Stubaier  Ferner.  —  Nach 
V4  St.  verläßt  man  den  Gletscher;  nun  wieder  Saumweg  an  Felsen 
hinab  zum  (^4  St.)  Whs.  zur  Schönen  Aussicht  (2728m),  dann  auf 
steinigem  Pfad  nach  (H/2  St.)  Kurzras  (2009m ;  Gasth.),  der  obersten 
Häusergruppe  im  Schnalser  Tal.  Von  hier  Karrenweg  am  Schnalser 
Bach  bergab,  an  (1^2  St. ;  1.  oben")  Ober -Vernagt  (s.  oben)  vorbei, 
nach  (i/2  St.)  Unsere  liebe  Frau  (1449m ;  Gastb. :  Adler,  Kreuz,  Hirsch). 


202   B.25.—K.8.192.     STUBAITAL.  Brennerbahn  von 

Das  Tal  verengt  sich •,  der  Weg  tritt  nach  1  St.  auf  das  r.  Ufer  nnd 
führt  nach  (10  Min.)  Karthaus  (1323m;  Gasth.  Rose),  ehem.  Kloster. 
Hinah  nach  (1  St.)  Neu-Batteis  (941m;  Gasth.  Neuratteis),  wo  die 
Fahrstraße  beginnt  (Stellwagen  nach  Schnalstal  in  1  St.,  1  K  80). 
Sie  tritt  unterhalb  (20  Min.)  Alt-Batteis  (837m ;  Whs.)  auf  das 
1.  Ufer  und  führt  durch  die  wilde  malerische  Schlucht  hinaus  in 
den  Vinschgau,  zum  (li/4  St.)  Hot.  Schnalstal  und  über  die  Etsch 
zur  (10  Min.)  Station  Schnalstal  (S.  214;  4  St.  von  Unsere  liehe 
Frau).  Von  hier  nach  (25km)  Meran,  Eisenhahn  in  */2  St.,  s.  S.  214. 

Im  Gurgler  Tal  (S.  201)  gelangt  man  von  Zwieselstein  am 
1.  Ufer  der  Gurgler  Ache  aufwärts  in  3  St.  nach  Ober-Gurgl  (1927m ; 
Scheiber' s  Gasth.~),  dem  höchstgelegenen  Kirchdorf  Tirols,  in  groß- 
artiger Umgebung. 

Von  Ober-Gurgl  nach  Vent  über  das  Ramoljoch,  7-7y2  St., 
«ehr  lohnend  und  nicht  schwierig  (F.  12  K).  Saumpfad  bis  zum  (3V2  St.) 
Ramolhaus  auf  dem  Kreuzköpß  (3002m;  Whs.),  dann  über  den  kleinen  Ramol- 
ferner  zum  ('/4  St.)  "Ramoljoch  (3194m),  zwischen  Ramol-  und  Spiegelkögel, 
mit  prächtiger  Aussicht  auf  die  Ötztaler  Ferner.    Hinab  nach  Vent  3  St. 

Ins  Passeier  (Meran)  führt  von  Zwieselstein  ein  wenig  lohnender 
Pfad  anfangs  im  Gurgler,  dann  1.  im  Timmel-Tal  aufwärts  über  das  Timmel- 
joch  (2509m):  5. St.  bis  Schönem  (S.  214;  F.  10  K).  Vorzuziehen,  aber  5  St. 
weiter  ist  der  Übergang  über  Ober-Gurgl,  das  Apere  Verwalljoch  und  die 
Essener  Hütte,  von  da  nach  Schönau  oder  über  das  Seebsrjoch  (2681m)  nach 
Moos  (S-  214;  F.  ratsam,  von  Ober-Gurgl  nach  Schönau  10,  über  das  Seeber- 
joch  nach  Moos  15  K). 


25.   Von  Innsbruck  mit  der  Brennerbahn  über 
Franzensfeste  nach  Bozen. 

134km.  Südbahn.  Luxuszug  in  3J/2  St.  für  19  K;  Schnellzug  in  33A  St. 
für  15.30,  11.50,  7.50  K;  Personenzug  in  5-6  St.  für  11.80,  8.80,  5.80  K. 
Aussicht  bis  zur  Brennerhöhe  rechts,  nachher  links. 

Der  Brennersattel  (1370m)  ist  der  niedrigste  Übergang  über  die  Haupt- 
kette der  Alpen,  schon  von  den  Römern  benutzt,  von  allen  Alpenstraßen 
zuerst  (1772)  fahrbar  gemacht.  Die  Brennerbahn  wurde  1863-67  erbaut 
(bis  Bozen  21  Tunnels,  60  größere  und  viele  kleinere  Brücken).  Größte 
Steigung  von  Innsbruck  bis  zur  Paßhöhe  1 :  40,  vom  Brenner  bis  Sterzing 
1 :  44.  —  Für  einen  flüchtigen  Blick  genügt  es,  bis  Stat.  Gossensaß  zu  fahren 
{Hochwieden  besteigen),  abends  zurück. 

Innsbruck  (574m)  s.  S.  184.  Die  Bahn  führt  an  (r.)  der  Abtei 
Wüten  vorbei,  in  einem  Tunnel  unter  dem  Berg  Isel  hindurch, 
dann  durch  einen  zweiten  Tunnel  und  über  die  SM,  an  der  sie  im 
Wipptal  aufwärts  führt;  am  1.  Ufer  die  Brennerstraße.  Zwei  Tun- 
nels, dann  (7km)  HS.  ünterberg  (716km);  gegenüber  die  Stephans- 
brücke, an  der  Mündung  des  Stubaitals. 

Das  *Stubaital  zieht  sich  s.  von  Innsbruck  zur  Ötztaler  Zentralgruppe 
hinan.  Stubaitalbabn  von  Innsbruck  nach  Fulpmes  s.  S.  192.  Weiter 
Fahrstraße  nach  (6,5km)  Neustift  (993m ;  Gasth. :  Salzburger,  Z.  1-2  K;  Hofer). 
Bei  (25  Min.)  Milders  scheidet  sich  das  Tal  in  r.  Oberberg,  1.  ünterberg. 
In  den  Oberberg  lohnender  Ausflug  von  Milders  zur  (4-4y2  St.)  Franz-Senn- 
Hütte  (2173m),  9/t  St.  vom  Ende  des  großen  Alpeiner  Ferners  schön  gelegen. 
—  Von  Neustift  südl.  über  das  Pinniser  Joch  (2369m)  nach  Gschnitz,  6>/2  St. 


Innsbruck  nach  Bozen.       GOSSENSASS.     K.S.192.  —  25.R.   203 

(F.  13 K),  nicht  schwierig;  auf  der  Paßhöhe  die  Innsbrucker  Hütte  (Wirtsch.)i 
von  wo  der  aussichtsreiche  Habicht  (3280m)  für  Geübte  mit  F.  (14  K)  in 
3-3V2  5t.  zu  besteigen  ist.  —  In  dem  Haupttal,  dem  Unterberg,  liegt  3  St. 
oberhalb  Milders  der  Weiler  Ranalt  (1260m  •,  Gasth.) ;  von  hier  zur  Nürnberger 
Hütte  (2297m)  3-3V4  St.  (Bergtouren  u.  Pässe  8.  Baedekers  Südbayern).  Von 
Ranalt  über  die  (2  St.)  Mutterberger  Alpe  (1728m ;  Unterkunft)  zur  (1^4  St.) 
Dresdner  Hütte  in  der  Ob em  Fernau  (2308m;  Wirtsch.);  von  hier  über  den 
Schaufelferner  und  das  (3  St.)  "Bildstöckl-Joch  (3138m)  nach  (4  St.)  Salden 
(S.  200),  sehr  lohnend  (F.  von  Neustift  22  K) ;  von  der  Jochhöhe  prächtige 
Aussicht  auf  Stubaier  und  Ötztaler  Alpen. 

Drei  Tunnels.  10km  Patsch  (784m).  Abermals  drei  Tunnels, 
dann  dnrch  den  Matreier  Schloßberg  nnd  über  die  Sill.  —  20km 
Matrei  oder  Deuisch-Matrei  (993m;  Gasth.:  Krone,  Lamm),  schön 
gelegener  Markt  mit  dem  fürstl.  Anersperg'schen  Schloß  Trautson. 
—  Weiter  am  1.  Ufer  der  Sill  nnd  über  diese  naoh  (25km)  Steinach 
(1048m;  Gasth.:  Steinbock,  60  Z.  zu  1.20-3  K,  SteinacherHof, 
Post,  Z.  1.40-2.20  K,  Weißes  Rößl,  sämtlich  gnt),  Sommerfrische 
an  der  Mündnng  des  Oschnitztals. 

Die  Bahn  biegt  bei  dem  Dorfe  Stafflach  (1100m)  1.  in  das 
Schmirner  Tal  ein.  —  30km  HS.  St.  Jodok  (S.  193);  r.  das  Dorf 
(1153m;  Gasth.  Geraer  Hof),  an  der  Mündung  des  Valser  Tals. 
Die  Bahn  überschreitet  den  Schmirner  Bach,  durchdringt  den 
Scheiderücken  zwischen  Schmirn  und  Vals  in  einem  halbkreis- 
förmigen Tunnel  und  überschreitet  den  Valser  Bach.  Nun  an  der 
südl.  Talwand  ansteigend  (r.  70m  tiefer  die  eben  zurückgelegte 
Bahnstrecke),  dann  durch  einen  gekrümmten  Tunnel  wieder  in 
das  Silltal.  —  35km  Gries  (1255m);  unten  das  Dorf  (1163m ;  Gasth. : 
Grieser  Hof,  Weiße  Rose,  Rößl),  an  der  Mündung  des  Obernbergtals. 

Weiter  hoch  über  dem  Silltal,  am  Brenner-See  (1309m)  vorbei, 
über  den  Vennabach,  dann  zum  letztenmal  über  die  Sill  zur  (40km) 
Stat.  Brenner  (1371m ;  Bahnrest.'),  auf  der  Wasserscheide  zwischen 
dem  Schwarzen  und  dem  Adriatischen  Meer;  daneben  Büsten- 
denkmal des  Erbauers  der  Brennerbahn  Karl  v.  Etzel  (f  1865). 
Gegenüber  an  der  Brennerstraße  das  gute  H.-P.  Post,  Sommer- 
frische (Z.  1.60-3.40,  F.  1.10,  M.  3.40  K). 

Rechts  kommt  in  kleinen  Fällen  der  Eisak  herab.  —  44km 
HS.  Brennerbad  (1309  m;  *  Gr.- Hot.  Brennerbad  $  Sterzingerhof, 
15.  Juni-15.  Sept.,  Z.  3.50-11,  F.  1.50,  M.  5  K;  Geizkoflerhaus, 
Z.  1.70-3.40  K),  mit  indifferenter  Therme  (22°  0.).  —  Weiter  in 
scharfer  Senkung  durch  zwei  Tunnels  bis  (49  km)  Schelleberg 
(1241m).  Die  Bahn  wendet  sich  w.  in  das  Pflerschtal,  senkt  sich 
an  der  n.  Berglehne  und  wendet  sich  dann  in  dem  Aster  Kehr- 
tunnel zurück  (r.  Blick  auf  die  Gletscher  des  Pflerschtals). 

58km  Gossensaß.  —  Gasth.:  *Gr.-H.  Gröbner,  140  Z.  zu  3-10, 
F.  1.75,  M.5I;  *Wielandhof,  Z.  2-10,  F.  1.50,  M.  5 K;  *H.-P.  Auken- 
t  h  al  e  r ,  40  Z.  zu  2-3,  F.  1,  M.  3  J;  Lamm,  Z.  1-2  E,  gut ;  Rose.—  Kur- 
taxe in  der  Saison  2  K  wöchentlich. 

Gossensaß  (1065m),  schön  gelegener  Markt  mit  720  Einw.,  ist 
besuchter  Luftkurort  und  Wintersportplatz.    Gedecktes  Schwimm- 


204   R.25.—K.S.192.      STERZING.  Innabruck-Bozen. 

bad.   Schöne  Aussicht  von  (V2  St.  ö.)  Eochwieden  (1250m;  Wirt- 
schaft.).   41/2-5  St.  ö.  die  Amthorspitze  {Huhnerspiel ;  2751m). 

Die  Bahn  überschreitet  den  Eisak  und  führt  eine  Strecke  durch 
das  frühere  Flußbett ;  weiter  in  engem  Tal  (1.  Ruine  Straßberg). 

64km  Sterzing  (949m;  Gasth.:  Stötter,  am  Bahnhof,  Z.  1.40-3, 
F.  1  K,  Rose  oder  Sterzinger  Hof,  Alte  Post,  Z.  2-5  K,  Neue  Post, 
Mondschein,  sämtlich  gut).  Das  Städtchen,  durch  frühern  Bergbau 
wohlhabend,  mit  zierlichen  alten  Häusern  und  Bogengängen,  liegt 
7  Min.  vom  Bahnhof  am  r.  Eisakufer  in  weitem  Talbecken.  Sehens- 
wert das  spätgot.  Rathaus  und  die  Pfarrkirche. 

Lohnender  Ansflng  von  Sterzing  (F.  unnötig)  oder  Gossensaß  (F.  an- 
genehm, 8  ,5")  auf  MW.  zum  (3Vz  St.)  *Roßkopf  (2191m) ,  mit  prächtiger 
Kundsicht  (s/4  St.  unter  dem  Gipfel  die  Roßkopfhütte  mit  Wirtsch.). 

In  dem  w.  mündenden  Ridnauntal  führt  eine  Fahrstraße  (Stellwagen 
bis  Ilareit  3mal  tägl.  in  H/4  St. ;  1  K20)  an  (5,5km)  Stange  (Gasth.  z.  Gilfen- 
klamm,  Z.  1.60-2,  F.  1.50  iT)  vorbei  (V2  St.  südl.  die  sehenswerte  Gilfen- 
klamm;  50  h)  nach  (8,5km)  Mareit  (1039m  5  Gasth.  z.  Stern).  Weiter  auf  bez. 
Saumweg  nach  (lJ/4  St.)  Ridnaun  (1347m;  Gasth.  Sonklarhof,  gut).  Von 
hier  zum  Übeltalferner,  sehr  lohnend,  mit  Führer  (big  zum  Kaiserin- 
Elisabeth-Haus  10  K):  nach  (3/4  St.)  Maiern  (1391m;  Gasth.);  beim  (Vi  St.) 
Pochwerk  (s.  unten)  r.  hinan  zur  (2V2  St.)  Grohmannhütte  (2261m;  Proviant- 
Depot),  in  prächtiger  Lage  gegenüber  dem  Absturz  des  *  Übeltalferners ;  i1/*  St. 
weiter  die  gleichfalls  herrlich  gelegene  Teplitzer  Hütte  (2642m;  Wirtsch.); 
von  hier  noch  3  St.  zum  Kaiserin- Elisabeth- Haus  auf  dem  Becher  (3203m; 
Wirtsch.) ,  Ausgangspunkt  für  lohnende  Bergtouren  (s.  Baedekers  Süd- 
bayern). —  Vom  Pochwerk  (s.  oben)  im  Lazzachir  Tal  und  über  die  Schnee- 
bergscharte  (23£0ni)  nach  (4Vz  St.)  St.  Martin  am  Schneeberg  (2356m;  Unter- 
kunft), einem  alten  Bergwerk  (Zinkblende,  Bleiglanz)  in  großartiger  Um- 
gebung (Besuch  auf  Anfrage  gestattet ;  F.  von  Bidnaun  8  K) ;  hinab  nach 
Rabenstein  (S.  214)  2  St. 

Von  Sterzing  über  den  Javfen  ins  Passeier  8.  S.  214/3;  —  über  das 
Pßtscher  Joch  ins  Zillertal  s.  S.  194. 

Die  Bahn  überschreitet  den  Pfttscher  Bach  und  führt  zwischen 
Fels  und  Fluß  dicht  an  der  (1.)  Halbruine  Sprechenst ein  vorbei;  r. 
die  Burg  Reifenstein  an  der  Mündung  des  Ridnauntals  (s.  oben),  in 
dessen  Hintergrund  sich  hohe  Schneeberge  zeigen.  69km  Freien- 
feld (935m).  —  Über  den  Eisak  und  an  der  Burg  Weifenstein  (1.) 
vorbei  zur  (72km)  HS.  Mauls  (899m).  —  Die  Bahn  tritt  in  einen 
Engpaß,  in  dem  (76km)  Grasstein  (844m)  und  (80km)  HS.  Mittewald 
(805m)  liegen,  bekannt  durch  die  Niederlage  der  Franzosen  im 
J.  1809.  Bei  Oberau  wurden  550  Sachsen  aus  Lefebvre's  Korps  ge- 
fangen ;  die  Talenge  heißt  heute  noch  die  Sachsenklemme. 

Den  Ausgang  der  Schlucht,  die  Brixener  Klause  (765m),  schließt 
die  1833-38  erbaute  Franzensfeste,  die  den  Übergang  über  den 
Brenner  und  den  Eingang  ins  Pustertal  beherrscht.  Die  Station 
(84km)  Franzensfeste  (747m ;  Bahnrestaur.,  gut)  liegt  2km  n.w. 
vor  der  Festung.  Eisenbahn  in  das  Pustertal  und  nach  Vülach 
s.  R.  28. 

Links  unten  im  Tal  das  1141  gegründete  Kloster  Neustift.  Bei 
(91km)  HS.  Vahrn (590m;  Gasth. :  Salern,  P.Villa  Mayr),  mit  Ruine, 
öffnet  sich  r.  das  Schalderer  Tal.    Kastanien  und  Reben  erscheinen. 


Geofrajli.  Anstalt 


T.Vagner*X>ebea,Ledpä'l 


Innsbruck-Bozen.  KLAUSEN.       K.S.227.  —  25.  R.   205 

95km  Brixen.  —  Gasth.  :  H.  Tirol  (PL  p:  Cl,  2),  Laubengasse  4, 
mit  Cafe,  CO  Z.  von  2  fi"  an,  neu;  Elefant  (PL  a:  B  i),  altbekanntes  Hans, 
mit  Garten,  40  Z.  zu  2  4  JT;  H.Bahnhof  (PL  b:  A4),  45  Z.  zu  1.50-3.50Ä'-, 
Ös  terr  eich.  H  of ,  am  r.  Rienzufer;  H.-P.  Burgfrieden  (Pl.k:  A4); 
H.  &  Caf  e  Zentral  (PL  c:  A3);  Goldnes  Kreuz  (PL  d:  B2);  Sonne 
(PI.  e:  B2);  Strasser  (PL  i:  D  2),  am  L  Eisakufer,  mit  Garten,  Z.  1.20- 
2.50  K.  —  Weinstule  Finstertcirt,  mit  Künstlerstübchen. 

Brixen  (561m),  alte  Stadt  von  6500  Einw.,  mit  mildem  Klima, 
seit  992  Sitz  von  Fürstbischöfen,  die  bis  1803  ihre  Reichsunmittel- 
baTkeit  behaupteten,  liegt  am  t.  Ufer  des  Eisak,  in  den  die  ans 
dem  Pnstertal  kommende  Rienz  mündet.  Die  für  stbischö  fliehe  Burg 
(PI.  B  C  2),  an  der  S.- Seite  der  inneren  Stadt,  stammt  aus  dem 
xvi.  nnd  xvn.  Jahrh. ;  schöner  Hof  mit  Arkaden  in  drei  Stock- 
werken nnd  bronzierten  Tonstatuen  deutscher  Kaiser  und  Brixener 
Fürstbischöfe.  Auf  dem  Burgplatze  Denkmal  zur  Erinnerung  an 
das  1000jährige  Bestehen  der  Stadt  (PL  5:  C  2),  von  Pfretzschner 
(1909).  Unweit  der  Dom  (PL  C  2),  1745-54  erbaut,  1897  hergestellt; 
an  der  S.- Seite  das  alte  Johanniskirchlein  und  der  wohlerhaltene 
Krenzgang  (PL  6),  aus  dem  xn.  Jahrh.,  beide  mit  Wandmalereien 
des  xrv.-xvr.  Jahrhunderts.  In  der  Kreuzgangecke  hinauf  zum 
Diözesanmuseum  (Apr. -Nov.  werkt.  11-12  Uhr,  1  K,  Di.  50  h). 
N.  vom  Dom  der  alte  Friedhof  (PI.  1),  mit  Gedenkstein  des  Minne- 
singers Oswald  v.  Wolkenstein  (f  1445)  an  der  östl.  Mauer,  und  die 
St.  Michaels-Pfarrkirche.  Am  Pfarrplatz  mündet  die  Laubengasse, 
von  Laubengängen  eingefaßt,  mit  vielen  Erkern.  —  Am  1.  Ufer  des 
Eisak  die  Rappanlage  (PI.  D  2),  mit  Aussicht. 

2'/4  St  s.w.  Vellhurns  (823m),  mit  ehem.  Schloß  der  Brixener  Fürst- 
bischöfe, dessen  Inneres  reich  im  tiroler  Renaissancestil  ausgestattet  ist 
(60  h).  —  Prächtige  Alpenaussicht  von  der  Plose  (2505m),  5V2-6  St.  ö. ; 
20  Min.  unter  dem  Gipfel  die  Plosehütte  ( Wirtsch.). 

L.  Schloß  Pallaus.  Über  den  Eisak.  98km  HS.  Albeins  (542m); 
1.  oben  das  Dorf,  an  der  Mündung  des  Aferer  Tals,  aus  dem  die 
zackigen  Q  eisler  spitzen  hervorblicken. —  103km  HS.  Villnös  (539m), 
wo  sich  1.  das  5  St.  lange  Villnöstal  öffnet. 

105km  Klausen  (523m;  Gasth.:  Alte  Post,  45  Z.  zu  1.40-3  K, 
Walter  von  der  Vogelweide,  beide  gut ;  Krone,  am  Bahnhof ;  Lamm), 
malerisch  am  r.  Eisakufer  gelegenes  Städtchen;  darüber  Halbruine 
Branzoll  und  hoch  oben  das  Kloster  Säben  (717m),  einst  feste  Burg, 
seit  1685  Nonnenkloster. 

111km  Waidbruck  (471m;  Gasth.:  Krone,  Sonne,  Lamm),  an 
der  Mündung  des  Grödner  Tals.    L.  oben  die  Trostburg  (621m). 

Das  24km  lange  Grödner  Tal  ist  ein  enges,  vom  Ch'ödner  Bach  dnreh- 
strömtes  Tal;  im  Hintergrund  gewaltige  Dolomitberge.  Talsprache  ist 
bis  St.  Ulrich  deutsch,  sonst  ladinisch.  Viel  Holzschnitzerei.  Post  von 
Waidbruck  2-5mal  tägl.  in  3*/4  St.  nach  (13km)  St.  Ulrich  (1236m ;  Gasth.: 
*Rößl,  Z.  2-5  K;  Adler;  Marienhof \  Z.  L20-4.fi";  Dolomitenhot.  Madonna, 
Z.  1.60-3  K\  Mondschein),  Hauptort  des  Tals,  in  malerischer  Lage  (s.o.  Lang- 
kofel u.  Sella).  Dann  Fahrstraße  (Post  im  Sommer  bis  Plan  in  2V2  St.) 
über  (5km)  St.  Christina  (H.-P.  Wolkenstein)  und  (9km)  Wolkenstein  (1539m; 
Hot.  Oswald  von  Wolkenstein),  an  der  Mündung  des  Langentais,  nach 
(11km)  Plan  (1613m;  Gasth.),  am  Talende.  Nach  Enneberg  über  das  Grödner 


206   R.25.  —  K.S.227.      SC H LERN. 

Joch  s.  S.  223.  Nach  Fassa  über  das  Sellajoch  fbia  Campitello  4  St.),  lohnend : 
Saumweg  bei  Plan  r.  hinan  zum  (2  St.)  Sellajoch  (2218m;  Sellajochhaus, 
etwas  unterhalb;  Jochhospiz,  1  Min.südl.  vom  Joch),  mit  prächtigem  Blick 
auf  Marmolata  usw.  (schöner  noch  vom  *Col  Rodella,  2486m,  vom  Sellajoch 
B.w.  in  V*-l  St.  leicht  zu  erreichen);  hinab  nach  (2  St.)  Campitello  (S.  230). 
Auf  den  Schiern,  einen  der  lohnendsten  Aussichtspunkte  Südtirols: 
Post  3mal  tägl.  von  Waidbrnck  nach  (8km)  Kastelruth  in  2>/4  St.  für  2  K  60, 
weiter  3mal  täglich  nach  (8km)  Ratzes  in  l3/t  St.  für  1  K  50.  Die  Straße 
steigt  von  Waidbrack,  am  (4,5km)  Gasth.  zum  Zoll  vorbei,  dann  in  Win- 
dangen  nach  (8km)  Kastelruth  (1095m;  Gasth.:  Lamm,  gut;  Rößl),  Luft- 
kurort in  aussichtsreicher  Lage,  und  weiter  über  (13km)  Seit  (1002m;  H.-P. 
Seiserhof,  Z.  2-3  K,  H.-P.  Dolomitenhof,  Z.  2-4  K,  beide  gut;  H.-P.  Laurin), 
Sommerfrische  in  schöner  Lage  (20  Min.  s.  *H.-P.  Salegg,  1050m,  nur  Mai- 
Stpt.,  mit  Bädern),  nach  (16km)  Bad  Ratzes  (1200m;  Proßliner's  Gasth., 
Z.  l.c'0-3  K) ,  in  wilder  Waldschlucht  am  Frötschbach ,  mit  Schwefel-  und 
eisenhaltigen  Quellen.  OsH.  erstreckt  sich  die  Seiser  Alpe,  eine  wellige 
Hochebene,  mit  c.  100  Sennhütten  („Schwaigen")  und  400  Heustadeln.  I1/4  St. 
ö.  von  Batzes  das  H.-P.  Frommerhaus  (1680m ;  Z.  2-3.50  K),  in  waldreicher 
Umgebung;  von  hier  n.  in  IV2  St.  auf  den  aussieb tsreichen  Puftatsch  (2174m). 
—  Von  Ratzes  auf  den  Schiern  4  St.  (F.  8  K,  entbehrlich):  auf  dem  „Tou- 
ristensteig"  (Reitweg)  durch  die  Schlucht  des  Frötschbachs,  r.  über  den 
Bach,  nach  ty2  St.  bei  der  Blechtafel  r.  zu  den  (3  St.)  Schiernhäusern  (2451m), 
von  wo  bequemer  Fußweg  in  20  Min.  auf  den  Gipfel  des  massigen  Dolo- 
mitstocks des  *Schlern  (2564m);  großartige  Rundsicht. 

Über  den  Grödner  Bach  und  über  den  Eisak.  Von  (120km) 
Atzwartg  (374m;  Gasth.)  führt  r.  ein  steiler  Weg  nach  (24/2  St.) 
Klobenstein  am  Bitten  (S.  209).  —  Nnn  wieder  anf  das  1.  Ufer  des 
Eisak  nnd  durch  vier  Tunnels,  hinter  der  (123km)  HS.  Völs  am 
Schiern  (343m)  über  den  Schiernbach ;  1.  hoch  oben  Bnrg  Prößls, 
im  Hintergründe  der  Schlera.  —  126km  Blumau  (316m;  Gasth. 
Tierser  Hof),  an  der  Mündnng  des  Tierser  Tals.  Tnnnel ;  am  r.  Ufer 
beginnen  die  rebenreichen  Abhänge  der  Bozener  Leite. 

131km  HS.  Kardaun  (289m ;  Gasth.  Post),  an  der  Mündnng  des 
Eggentals  (S.  209);  1.  hoch  oben  Burg  Karneid.  Die  Bahn  tritt  anf 
das  r.  Ufer  des  Eisak  und  in  den  weiten  Talkessel  von  (134km) 
Bozen,  mit  seinen  Beben-  und  Obstgärten. 

Bozen. 

Gasthöfe  (Vorausbestellung  ratsam):  *Bristol  (PL  a),  Kaiaer-Franz- 
Joseph-Straße  1,  75  Z.  zu  4-10  (mit  Bad  12  K),  F.  1.75,  M.  4  50  K-,  *H. 
König  Laurin  (PL  kl),  Z.  4  10  K\  * Vikt 0 ria  (PL  b),  am  Bahnhof,  70  Z. 
zu  3-6,  F.  1.50,  M.  4.50  #;  *Park-Hot.  (PL  pa),  ScMernstr.  u.  Kapu- 
zinerstr.,  mit  Park,  Z.  2  6,  F.  1.20,  M.  4  K;  «Greif  (PL  d),  Waltherplntz  9, 
130  Z.  zu  2.50-6  K;  "Kaiserkrone  (PL  c),  Erzherzog-Rainer-Straße,  56  Z. 
zu  2.50-5,  F.  1.20  K;  *Schgraffer  (PL  n),  mit  Garten,  110  Z.  zu  2-4  50  K, 
•Europa  (PL  e),  40  Z.  zu  1.60-5.50  K,  Walther  von  der  Vogel- 
weide (PL  f),  Z.  2-4,  F.  1.20  iT,  gelobt,  Stadt  Botzen,  neu,  diese  vier 
Waltberplatz;  Erzherzog  Heinrich  (PL  k),  Goetbestr.  14,  80  Z.  zu 
2.50-4  K,  Zentral  (PL  z),  Goethestr.  6,  Z.  3.50-5  Z,  beide  gut;  Stiegl 
(PL  h),  Brennerstr.  119,  in  Zwölfmalgreien,  110  Z.  zu  1.60-3  50  K;  Gasser 
(Pl.p),  Z.2-3I;  Riesen  (PL  i);  Tirol  (PL  g),  Obstmarkt,  Z.  1.60-2  K; 
Mondschein  (PL  1),  Bindergasse  25,  Z.  1.60-3.50  K;  Roter  Adler 
(PL  q),  Goetbestr.  3;    Rosengarten  (PL  m),  Mühlgasse,  Z.  1.80-3  50  K. 

Restaub.  :  Bristol,  gegenüber  dem  Hotel  (s.  oben);  Greif,  Europa, 
Walther  von  der  Vogelweide,  Schgraffer,  alle  vier  Waltherplatz  (s.  oben); 
Bayrischer  Hof,  Laubengasse  10 ;  Bürgersaal,  Eisakstr.  17;  Schönblick,  Wasser- 
mauerpromenade. —  Wein:  Bathauskeller,  neu;  Balzenhävsl  (PL  s),  Kirch- 


Geograph. Anst.v"Wa^ner  &■  Debps  in  Leipzig 


iö  seizure 


L  .   18.000 


BOZEN.  25.  Eoute.   207 

ebnerstraße;  Post- Weinstube,  im  Hot.  Erzherzog  Heinrich  (S.  206);  Pircher, 
Laubengasse  29;  Velthurnser  Weinstube,  Erzh.-Rainer-Str.  19;  Löwengrube 
(PI.  c),  Kirchebnerstr.  1;  Torgglhaus  (PI.  t),  Obstmarkt.  —  Cafes:  Kusteth, 
Erzh.-Rainer-Str.  7;  Rizzi,  Laubengasse. 

Wagen:  die  erste  V4  St.  Einsp.  IE,  jede  weitere  1/4  St.  50  h,  Zweisp. 
1  2T60  u.  80  h.  Nach  Gries  Einsp.  2,  Zweisp.  3  K.  —  Elektk.  STRAßENBAHN 
vom  Bahnhof  über  den  "Waltherplatz  zum  H.-P.  Habsburg  in  Griea. 

Post  und  Telegkaph,  Poststr.  1.  —  Fremdenverkehrsbureau.,  Walther- 
platz 7,  werkt.  9-12,  2-5  Uhr. 

Bozen  (265m),  ital.  Bolzino,  mit  24300  deutschen  Einw.,  im 
Mittelalter  Hauptstapelplatz  des  Handels  zwischen  Venedig  nnd 
dem  Norden,  ist  hente  noch  die  bedeutendste  Handelsstadt  Tirols. 
Seine  Lage  am  Einfluß  der  n.  aus  dem  Samtal  kommenden  Tal f er 
in  den  Eisäk  ist  reizend;  überraschend  treten  namentlich  ö.,  im 
Hintergrunde  des  Eisaktais,  die  phantastischen  Dolomitgestalten 
des  Schiern  und  Rosengartens  hervor,  während  w.  der  Porphyrrücken 
der  Mendel  vom  Mte.  Roen  bis  zum  Gantkofel  den  Blick  begrenzt. 

Im  Stadtpark  beim  Bahnhof  die  Marmorbüste  des  Schriftstellers 
Heinrich  Noe  (-J-  1896).  Die  schattige  Parkstraße  führt  auf  den 
Waltherplatz,  mit  Denkmal  Walthers  von  der  Vogelweide  (viel- 
leicht um  1160  auf  dem  Yogelweidhof  bei  Lajen  geboren;  vgl. 
S.  310),  von  Heinr.  Natter  (1839);  abends  häufig  Musik.  —Die 
got.  Pfarrkirche,  aus  dem  xiv.  u.  xv.  Jahrh.,  hat  ein  lombardisches 
Portal  mit  zwei  säulentragenden  Löwen  aus  rotem  Marmor  (1498) 
und  einen  zierlichen  65m  h.  Turm  mit  durchbrochenem  Steinhelm 
(1501-19).  Spätgot.  Kanzel  mit  Reliefs  (1513-14);  Marmoraltar  von 
1716,  Altarbild  (Himmelfahrt  Maria)  von  Lazzarini,  einem  Schüler 
Tizians.  Südl.  von  der  Kirche  ein  Denkmal  für  Peter  Mayr,  Wirt 
an  der  Mahr,  der  1810  von  den  Franzosen  an  der  Talferbrücke  er- 
schossen wurde. 

Mittelpunkt  des  Geschäftslebens  sind  die  Laubengasse,  mit 
ihren  Bogengängen,  und  der  anstoßende  malerische  Obstmarkt. 
Am  Dreifaltigkeitsplatz  das  hübsche  Bathaus,  von  Hocheder  (1906). 
—  Das  Museum,  Kaiserin-Elisabeth- Str.  2  (tägl.  9-12  u.  2-5,  So. 
9-12  Uhr;  1  K)  enthält  im  Erdgeschoß  r.  tiroler  Zimmereinrich- 
tungen, Möbel  undGeräte,  1.  vorgeschichtliche  und  andere  Funde 
aus  der  Bozner  Gegend,  Münzen,  sowie  zwei  Reliefs  der  Umgebung 
von  Bozen;  im  I.  Stock  (Saal  14)  Trachten,  Erinnerungen  an  1809 
(Bildnis  Andreas  Hofer's,  von  Jak.  Altmutter);  im  IL  Stock  Ge- 
mälde. —  Die  Kirche  und  der  n.  anstoßende  spätroman.  Kreuz  gang 
des  Franziskanerklosters,  in  der  Franziskanergasse,  sind  aus  dem 
xiv.  Jahrh.;  in  deT  Marienkapelle  1.  neben  dem  Chor  ein  spätgot. 
Schnitzaltar  von  1500.  —  Besuchenswert  sind,  besonders  im  Früh- 
jahr, die  Gärten  des  Fürsten  Campofranco  und  des  Dr.  Streiter  am 
Oberbozener  Berge,  sowie  der  Garten  des  Grafen  Toggenburg, 
Franziskanergasse  2.  —  Am  Anfang  der  St.  Heinrichstraße  das 
Deutsch- Ordenshaus  Weggenstein,  mit  spätgot.  Kapelle. 

Am  1.  Ufer  der  Talfer  (Zugang  vor  der  Talferbrücke  r.)  bietet  die 
1300m  1.  *  Wassermauer-Promenade  eine  herrliche  Aussicht  auf  den 


208   Route  25.  GRIES. 

Schiern  und  Rosengarten  (nach  Sonnenuntergang  Alpenglühen); 
r.  die  fiinftürmige  Burg  Maretsch  (Zeughaus),  unweit  davon  der 
Laurinsbrunnen  (Dietrich  von  Bern  bezwingt  den  König  Laurin), 
weiterhin  r.  Restaur.  Schönblick.  Die  Promenade  endet  bei  St. 
Anton  (S.  209),  von  wo  man  auf  der  aussichtsreichen  *St.  Oswald- 
Promenade,  die  bei  der  Schlößlmühle  von  der  Runkelsteiner  Straße 
1.  abzweigt,  c.  100m  in  Windungen  ansteigt  und  am  Abhang  des 
Hörtenbergs  entlang  führt,  über  St.  Oswald  und  Zwölfmalgreien  in 
die  Stadt  zurückkehren  kann  (Rundgang  von  1^2  St.  Dauer). 

Eine  der  schönsten  Aussichten  auf  Bozen,  Eisak-,  Talfer-  und 
Etschtal  hat  man  vom  *Virgl,  am  1.  Ufer  des  Eisak.  Virglbahn 
(elektr.  Drahtseilbahn,  344m  lang,  mit  66-70  0/0  Steigung),  alle 
15-30  Min.  in  4  Min.  (60,  hin  und  zurück  80  h);  Bahnhof  3  Min. 
von  der  Eisakbrücke,  unter  der  Südbahn.  Fußgänger  brauchen  auf 
dem  gewundenen  Promenadenwege  */2  St.  An  der  obern  Endstation 
(461m)  das  ^Restaurant  Virglwarte  mit  Aussichtsterrasse.  Wenige 
Schritte  weiter  die  Pens.  Hof  Weinegg;  etwas  höher  die  Wirtschaften 
Wendlandhof  und  Kohlerhof.  —  Der  Fahrweg  zweigt  jenseit  des 
Bozner  Hofs  (Biergarten)  von  der  Reichsstraße  1.  ab  und  führt 
bei  den  Passionskapellen  vorüber  zur  (15  Min.)  Kapelle  auf  dem 
Kalvarienberg  (290m;  ebenfalls  schöne  Aussicht),  dann  in  Win- 
dungen bergan  (1/2  St.).  —  Vom  Virgl  nach  Köhlern  MW.  in  2  St. 

Elektrische  Schwebebahn  von  der  „Kohlstatt",  am  1.  Eisakufer, 
18  Min.  von  der  Eisakbrücke,  in  14  Min.  für  1  Ä"50  (hin  und  zurück 
2  K  50)  nach  Kohlern.  5  Min.  oberhalb  der  Endstation  liegt  Bauem- 
kohlern  (1140m ;  Staffler'sGasth.,  mit  Aussichtsterrasse).  Weiter  Pro- 
menadenweg (WM.  rot),  an  der  Berglehne  entlang,  über  die  (20  Min.) 
Sommerfrische  Herrenkohlem,  zur  (10  Min.)  *Dolomitenaussicht. 

Von  der  Trienter  Straße  zweigt  jenseit  der  Eisenbahnkreuzung 
(10  Min.  von  der  Eisakbrücke)  1.  ein  Fahrweg  ab,  auf  dem  man  über 
Haslach,  durch  Wald  allmählich  ansteigend,  zur  (i/2  St.)  *Haselburg 
oderBurg  Kühbach  (417m ;  Wirtsch.)  gelangt,  dem  Grafen  Toggenburg 
gehörig  und  zum  Teil  erhalten  (interessante  Fresken  im  oberen  Stock), 
am  Rande  eines  Abgrunds  malerisch  gelegen.  Schöne  Aussicht  vom 
Ferdinandshügel,   einem  Felsvorsprung  3  Min.  südl.  von  der  Burg. 

Westl.  von  Bozen  (Straßenbahn  s.  S.  207)  liegt  jenseit  der  Talfer 

Gries.  —  Gasthöfe  (im  Sommer  meist  geschlossen):  *Au Stria,  mit 
prächtigen  Anlagen,  100  Z.  zu  3-7,  F.  1.50  K,  'Sonnenhof,  Z.  2-Q  K, 
"Bellevue,  Z.  2-10  K,  H.-P.  Habs  bürg,  diese  vier  ersten  Ranges-, 
H.-P.  Badl,  Z.  2-3 -ST;  Gold.  Kreuz.  —  Cafe- Rest.  Villa  Klara.  —  Kur- 
haus, mit  Cafe-Restaur.,  Lesesaal  und  Park.  —  Kurtaxe  tägl.  30-60  h. 

Gries  (273m),  mit  6000  Einw.,  in  geschützter  Lage  am  Fuß  des 
Guntschnabergs,  wird  als  Winteraufenthalt  viel  besucht  (zahlreiche 
Pensionen).  Reizender  Spaziergang  auf  der  am  Guntschnaberg  c.  1  St. 
sich  hinanziehenden  *  Erzherzog-  Heinrich-  Promenade  (Drahtseilbahn 
in  4  Min.  für  60  h  zum  Streckerhof,  5  Min.  w.  vom  H.-P.  Reichs- 
rieglerhof,  mit  Cafe'-Restaur.  und  Aussicht). 


KARERPASS.     K.S.227.  —  25.R.   209 

Der  Ritten,  das  hügelige  Plateau  n.ö.  von  Bozen  zwischen  Talfer  und 
Eisak,  wird  wegen  seiner  prächtigen  Aussichten  viel  besucht.  Kittnebbahn 
vom  Waltherplatz  in  Bozen  nach  Klobenstein,  11,8km,  IV2  St.,  4.80,  hin 
u.  zurück  6.30  K.  Die  elektr.  Bahn  führt  am  Südbahnhof  vorbei  und 
steigt  dann  vom  Rittnerbahnhof,  wo  die  Zahnstange  beginnt  (Maximal- 
steigung 26,5 °/o),  zur  (5km)  HS.  Maria- Himmelfahrt.  Weiter  Adhäsionsbahn 
über  (6.2km)  Oberbozen  (1220m;  Hot.  Oberbozen,  Z.  2-8  K,  H.-P.  Hofer) 
und  (8,1km)  Wolfsgruben  nach  (ll,8km)  Klobenstein  (1149m;  "H.  Pott,  Z.  2- 
8ä),  mit  prächtiger  Aussicht.  3/4  st.  n.  im  Tal  des  Finsterbachs  *Erdpyra- 
miden:  vom  Regenwasser  ausgespülte  Schuttpfeiler,  vielfach  oben  durch 
einen  Stein  vor  weiterer  Zerstörung  geschützt.  —  Großartige  Rundsicht  vom 
*Rittnerhorn  (2260m;  Wirtsch.),  von  Klobenstein  über  Pemmern  (Whs.)  in 
4  St.  (F.  3  K,  unnötig). 

Nördl.  von  Bozen  mündet  das  von  der  Talfer  durchströmte  Sarntal; 
Straße  bis  Sarnthein  (20km;  Omn.  3  K).  Vom  Franziskanerkloster  (S.  207) 
n.  zur  (20  Min.)  Baumwollspinnerei  St.  Anton ;  weiter  unterhalb  der  (15  Min.) 
Burg-  *Runkelstein  (421m;  Weinwirtsch.),  mit  Fresken  aus  dem  xiv.  Jahrh., 
vorbei.  Über  die  Talfer  an  Schloß  Ried  und  den  Ruinen  (1.)  Rafenstein  und 
(r.)  Langegg  vorbei  zum  Macknerkessel,  einem  Chaos  wilder  Felstrümmer 
am  Fuß  des  senkrecht  aufsteigenden  Johanneskofels,  und  zum  (2J/2  St.  von 
Bozen)  Oasth.  zur  Post  Halbwegs  (bis  hierher  lohnendste  Strecke);  dann 
am  Gasth.  zum  Touristen  vorbei  nach  (2  St.)  Sarnthein  (965m;  Gasth.: 
Schweizei'hof ;  Post,  Z.  1-3  üT),  Sommerfrische  in  reizender  Lage. 

Eggental.  Post  von  Bozen  zum  Karersee-Hotel,  33km,  im  Sommer  3mal 
tägl.  in  6lA  St.  für  6  K  40,  außerdem  mehrmals  tägl.  Omnibus ;  zweisp. 
Landauer  36  K;  Luxus-Automobil  vom  H.  Karersee  über  Vigo  (S.  230)  und 
den  Pordoipaß  nach  Cortina  (S.  228)  2mal  tägl.  in  5!/2  St.  für  27  K.  Auf 
der  Brennerstraße  ö.  und  über  den  Eisak  nach  (3/4  St.)  Kardaun  (S.  203); 
hier  über  die  Bahn  und  r.  durch  ein  Tor  und  unterhalb  der  malerischen 
Burg  Karneid  in  die  vom  Karneider  Bach  durchströmte  Porphyrschlucht 
des  Eggentals.  Nach  V2  St.  vor  einem  Tunnel  unter  der  Brücke  der  Eggen- 
taler Wasserfäll.  Das  Tal  wird  breiter  (35  Min.  Gasth.  zum  Wasserfall) 
und  verengt  sich  dann  nochmals.  2  St.  (19km)  Birchabruck  (863m;  Gasth. 
Post),  mit  schönem  Blick  auf  r.  Latemar,  1.  Rotwand  und  Rosengarten.  Die. 
Straße  verläßt  das  Tal  und  steigt  nach  (21km)  Welschnofen  (1178m ;  Gasth.: 
Weißes  Rößl,  Kreuz,  Krone),  weiter  durch  Wald  am  malerischen  Karersee 
vorbei  zum  (33,5km)  *Karersee-Hotel  (1607m),  einem  großen  Haus  ersten 
Ranges,  in  schöner  Lage  (300  Z.  zu  3-15,  F.  1.50,  M.  4.50  K;  gutes  Touristen  - 
Restaur.);  8  Min.  weiter  Touristenhaus  Alpenrose  (Bett  2  K).  Von  hier 
am  *H.  Latemar  (1700m;  Z.  3-7,  F.  1.50,  M.  5  K)  vorbei  zum  (36,skm)  Karer- 
pafi  (1742m;  Hot.  Karerpaß,  Z.  2-3,  F.  1.20  iT),  zwischen  1.  Rotwand,  r. 
Latemar,  und  hinab  nach  (44km)  Vigo  di  Fassa  (S.  230). 

Mendel.  Überetscher  Bahn  von  Bozen  nach  Kaltem,  19km  in  44  Min. 
(I.  Kl.  2  tf  48,  III.  Kl.  1  K  24);  Mendelbahn  von  Kaltem  zur  Mendel,  4,5km 
in  37-46  Min.  für  3  K  50  und  2  KbO,  hin  und  zurück  5  und  4  K.  —  Die  Über- 
etscher Bahn  folgt  zuerst  der  Meraner  Bahn  und  überschreitet  dann  die 
Etsch.  5km  HS.  Überetsch  (240m).  L.  auf  vorspringendem  Fels  (20  Min.) 
Ruine  Sigmundskron ,  der  untere  Teil  jetzt  Munitionsmagazin,  der  obere 
zugänglich.  Durch  Tunnels  und  an  der  Burg  Warth  vorbei  bergan  nach 
(14km)  Stat.  Eppan-Girlan  (400m;  Bahnrest.);  5  Min.  westl.  St.  Michael  in 
Eppan  (416m;  Gasth.:  Eppaner  Hof,  Sonne,  Rößl),  stattliches  Dorf.  19km 
Kaltem  (424m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Rößl),  Hauptort  von  Überetsch.  Von 
hier  Fahrweg  an  der  Ostseite  des  Kälterer  Sees  über  Gmünd  zur  (2V2  St.) 
Stat.  Auer  (S.  217).  —  Die  Mendelbahn  (elektr.  Betrieb)  führt  von  Kaltem 
weiter  bis  (2,2km)  St.  Anton  (520m);  hier  umsteigen  in  die  Drahtseilbahn 
(2,3km  lang,  Maximalsteigung  64%),  die  über  einen  Viadukt  und  durch  drei 
kurze  Tunnels  durch  die  Waldschlucht  der  Pfusserlahn  steil  hinaufführt. 
4,6km  Endstation  Mendel  (1360m);  herrliche  Aussicht  von  der  Bahnhofs- 
terrasse. Der  Mendelpaß  (1360m),  in  waldreicher  Umgebung,  ist  besuchter 
Sommeraufenthalt;  Gasth.:  r.  *Gr.-H.  Pe«eyaJ  (April-Okt. ;  200  Z.  von  &K 
an,  F.  1.50,  M.  5  K),  1.  *Spreter's  Mendelhof  (210  Z.  zu  2-10,  F.  1.50,  M. 
4.50  K),  beide  mit  Touristenhäusern  und  billigerem  Restaurant.    V-fa  St.  n. 


210   Route  26.  MERAN. 

vom  Paß  der  *Penegal  (1738m),  mit  Gasth.  und  herrlicher  Aussicht  vom 
Turm  (nach  Fondo  MW.  in  2  St.).  —  Von  der  Mendel  führt  eine  elektr. 
Schmalspurbahn  über  (8,3km)  Fondo  (987m-,  Bahnrest.;  Gasth.  Post),  mit 
40m  tiefer  Klamm  (Burone  del  Sasso;  40  h)  und  (20km)  Sanzeno  (641m), 
malerisch  gelegenes  Dorf,  nach  (24km)  B&rmulo  (549m),  wo  sich  die  Mendel- 
bahn  mit  der  Bahn  San  Michele-Male  vereinigt :  50km  Male  (S.  217).  Weiter 
Straße  nach  Madonna  di  Campiglio  s.  S.  217. 

Von  Bozen  nach  Meran  s.  R.  26;  —  nach  Verona  s.  R.  27.  —  Dolomiten- 
straße s.  R.  31. 


26.  Von  Bozen  über  Meran  nach  Neuspondinig. 
Das  Stilfser  Joch. 

Von  Bozen  nach  Meran,  32km,  Staatsbahn  in  1  St.  für  3^40(1.  KL) 
oder  2  K  10  (III.  Kl.),  Rückfahrkarten  (3  Tage  gültig)  5.60  oder  3.50  K.  — 
Von  Meran  nach  Nensp  ondinig,  62km,  Vinschgaubahn  in  2^4  St. 
für  bK  90  (I.  Kl.)  oder  2  AT  60  (III.  KL).  —  Von  Neuspondinig  nach 
Trafoi,  14,4km,  Postautomobil  7-8mal  tägl.  in  IV4  St.,  für  3.50  E.  Von 
Neuspondinig  nach  Salden  s.  S.  215.  —  Von  Trafoi  zum  Stilfser  Joch, 
15,6km,  Post  2mal  tägl.  in  4V*-6  St.,  für  8  bzw.  6.40  .ff.  —Vom  Stilfser 
Joch  nach  Bad  Bormio,  19km,  Post  2mal  tägl.  in  21/2  St.,  für  6  E. 

Bozen  s.  S.206.  Die  Balm  überschreitet  die  Talfer  und  gelangt 
"bei  (5km)  Stat.  Sigmundskron  (S.  209)  in  das  Etschgebiet.  L.  die 
Ruinen  Boimont  und  Hocheppan,  r.  auf  steilem  Fels  Ruine  Greifen- 
stein und  weiterhin  Ruine  Maultasch.  13km  Terlan  (249m;  Gasth. : 
Steindlhof,  Z.  1 .  50-2.50  K,  gut),  weinberühmtes  Dorf,  mit  got.  Kirche 
(xiv.  Jahrh.;  der  Turm  neu).  —  16km  Vilpian  (254m) ;  1.  Nals, 
dann  das  Mittelgebirge  von  Tisens,  darüber  die  bewaldete  Oaü 
(1631m)  und  die  Laugenspitze  (S.  214).  —  Hinter  (23km)  Lana- 
Burgstall  (elektr.  Bahn  s.  S.  211)  die  Meraner  Berge.  —  L.  Schloß 
Lebenberg  (S.  213).  30km  Untermais  (291m).  Über  die  Passer  nach 

32km  Meran.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasthöfe  (z.  T.  im  Sommer  ge- 
schlossen): *Grand-H6tel  &  Meraner  H  o  f  (PI.  a),  Franz  -  Ferdinand- 
Kai  2,  mit  schönem  Garten,  275  Z.  (52  mit  Bad)  von  6  E  an,  F.  2,  M.  6  E; 
*  Palasthotel  (PI.  p  a),  Karl-Theodor-Str.  8,  ganzjährig,  150  Z.  (30  mit 
Bad)  zu  6-16,  F.  1.80,  M.  4.50-6  E\  'Erzherzog  Johann  (PI.  b),  Sand- 
platz, 180  Z.  zu  5-12,  F.  2,  M.  bE\  *Gr.-H.  Bristol  (PI.  B),  Habsburger 
Str.  54,  130  Z.  zu  5-10,  F.  1.50,  M.  5  E;  *Sa  voy  Hot.  (PI.  g),  Stefanie- 
promenade 15,  gleiche  Preise  j'Habsburger  Hof  (PI.  d),  Z.  4-10,  F.  1.50, 
M.5-6I,  «Kaiserhof  (PI.  c),  125  Z.  zu  6-14,  F.  1.50,  M.  bK,  'Tiroler- 
hof (PI.  e),  90  Z.  zu  3-6,  F.  1.60,  M.  4.80  K,  diese  drei  nahe  dem  Bahnhof; 
•H.-P.  Finstermünz  (PI.  h),  Burggrafenstr.  2,  Z.  4-10,  F.  1.50,  M.  5  £; 
"Frau  Emma  (PI.  E),  Habsburger  Platz,  160  Z.  von  3  Zan,  F.  1.50, 
M.  4.50  JT;  H.-P.  Keßler,  Meinhardstr.  12,  Z.  3-7  .E";  Gral  von  Meran 
(PI.  i),  Rennweg  28  (Variete);  Haßfurther  (PI.  1),  Steinachplatz,  Z.  4-4.50, 
F.  1.50,  M.  4A'S  Stadt  München  (PI.  m),  Barggrafenstr.  15,  Z.  2.50-5, 
F.  1.50,  M.  IE;  Europa  (PI.  n),  Habsburger  Str.  50,  Z.  2-3  E,  mit  Cafe 
und  Weinrestaurant.  —  Sonne  (PI.  z),  Stern  (PI.  a),  26  Z.  zu  1.60  3  E, 
Mondschein,  alle  drei  in  der  inneren  Stadt,  von  Touristen  besucht.  — 
*H.-P.  Orten  stein  (PI.  y),  oberhalb  der  Gilfpromenade  (S.212),  Z.  3-6  E.  — 
*H.-P.  Minerva  (PI.  M) ,  *Parkhotel  (PI.  s),  Erzherzog  Rainer 
(PI.  t),  Z.  3.50-8,  F.  1.50,  M.  4  Z,  Austria  (PI.  u),  Msendlhof  (PI.  vi.  alle 
in  Obermais.  —  *H.-P.  Plankenstein,  Karl-Theodor-Str.  7,  Z.  3-8JT, 
•Maiserhof  (PI.  x),  Z.  2-3  JT,  beide  in  Untermais.  —  Zahlreiche  Pen- 
sionen, besonders  in  Ober-  und  Untermais. 


Geograph  An.st   von 


BozmS-mi^m^  Bozen« 
<2*EngL.)£ 


Wagner  A  liebes  leapzl». 


MERAN.  26.  Route.   211 

Bier-Eestauk.  im  Kurhaus  (s.  unten),  im  Forsterbräu  (PI.  p),  Habs- 
burger Str.  18,  mit  Garten,  u.  a.  —  Cafes:  Kurhaus  (s.  unten);  Oilf,  Gilfr 
promenade;  Ortenstein  (S.  210),  mit  Aussicht;  Paris,  Wieser,  mit  Garten, 
Berglauben  44  bzw.  92.  —  Wein:  Batzenhäusl,  Berglauben  32;  Marchetti, 
Berglauben  84,  mit  Garten. 

Kurhaut  (s.  oben),  Giaelapromenade ,  Zutritt  gegen  1  K  wöchentlich, 
4  K  monatlich.  —  Kurtaxe  (5  Tage  frei)  35-70  h  täglich. 

Post  und  Telegraph  am  Sandplatz. 

Droschken  die  einfache  Fahrt  im  Stadtgebiet,  in  Untermais  oder  Ober- 
mais bis  zum  Naifbach  innerhalb  einer  Zone  Einsp.  1,  Zweisp.  2  K,  für 
jede  weitere  Zone  Einsp.  50  h,  Zweisp.  1  K  Zuschlag;  Zeitfahrten  die  erste 
1/a  St.  2  und  4  K,  jede  weitere  74  St.  50  h  und  1  K  (nachts  die  Hälfte  mehr). 

Elektr.  STRAßENBAHN  vom  Bahnhof  zum  Karl- Ludwig-Platz  in  Obermais 
(30  h);  —  vom  Rennweg  nach  Forst  (20  Ä);  —  vom  Rufinplatz  über  Marling, 
Tschevms  und  (7,6km)  Oberlana  (S.  213;  SO  h)  nach  Lana- Burgstall  (S.  210). 

Meran  (320m),  mit  14000  deutschen  Einw.,  die  alte  Hauptstadt 
von  Tirol,  in  herrlicher,  durch  üppige  Obst-  und  Weinpflanzungen 
ausgezeichneter ,  hurgenreicher  Umgebung ,  liegt  am  Fuß  des 
Küchelbergs  ungefähr  1km  ö.  der  Etsch  am  Ausgang  des  Passeier- 
tals (S.213),  von  den  Gemeinden  Obermais  (4000  Einw.)  und  Unter- 
mais (6500  Einw.)  durch  die  Passer  geschieden.  Es  wird  wegen  seines 
sonnigen  trockenen  Klimas  als  Winterkurort  (mittlere  Wintertempe- 
ratnr  1,8°  C.)  und  auch  im  Herbst  zur  Traubenkur  viel  besucht. 

Der  neue  Stadtteil  beim  Bahnhof  hat  als  wichtigste  Verkehrs- 
straße die  Habsburger  Straße,  die  sich  im  S.  der  Altstadt  bis 
zum  Sandplatz  (s.  unten)  fortsetzt.  Der  dem  Stadttheater  gegenüber 
nördl.  abzweigende  Rennweg  bildet  die  westl.  Grenze  der  Alt- 
stadt. An  ihm  erinnert  r.  am  Gasthof  Graf  von  Meran  (PI.  i)  eine 
Gedenktafel  an  das  Verhör  des  gefangenen  Andreas  Hofer  vor  seiner 
Abführung  nach  Mantua  am  28.  Jan.  1810  (vgl.  S.  186).  —  Das 
gewerbliche  Leben  drängt  sich  in  der  Laubengasse  zusammen, 
die  von  Bogengängen  eingefaßt  ist,  südl.  „Wasserlauben",  nördl. 
„Berglauben"  genannt.  In  letzteren,  Nr.  74,  führt  ein  Durchgang- 
in den  Hof  des  Rathauses  zu  der  ehem.  Landes  fürstlichen  Burg,  von 
Herzog  Siegmund  um  1450  erbaut;  das  wiederhergestellte  Innere 
(Eintr.  60  A),  mit  altem  Hausrat,  Bildnissen,  Wandmalereien,  bietet 
ein  treffliches  Beispiel  der  Einfachheit  fürstlicher  Wohnungen 
jener  Zeit.  Hinter  der  Burg  die  Kunstausstellung  (91/2~12l/2  u-  3- 
572»  So.  10-12  Uhr;  40  h)  und  der  westl.  Aufgang  zum  Tappeiner 
Weg  (S.  212).  L.  in  der  Jahngasse  das  kleine  städtische  Museum 
(10-12,  2-5  Uhr,  So.  nur  vorm. ;  50  Ä).  —  Die  Laubengasse  mündet 
östl.  auf  den  Pfarrplatz.  Die  gotische  Pfarrkirche,  1367  geweiht, 
1495  vollendet,  wurde  neuerdings  gründlich  restauriert;  an  der 
Außenseite  bemerkenswerte  Grabtafeln.  —  Durch  die  Postgasse 
gelangt  man  südl.  auf  den  Sandplatz,  wo  eine  Mariensäule  an 
die  Kriegsdrangsale  von  1797-99  erinnert. 

Die  auf  dem  breiten  Damm  der  Passer  angelegten  Kurprome- 
naden, mit  schönen  alten  Pappeln  und  Aussicht  auf  die  Berge 
des  Etschtals,  stehen  unter  der  vollen  Einwirkung  der  Südsonne. 
Mittelpunkt  des  Kurlebens   ist   die  Gisela -Promenade,    mit  dem 

Baedekers  Österreich-Ungarn.     29.  Aufl.  \A 


212 


Route  26  OBERMAIS. 


Kurhaus  (S.  211);  westl.  schließt  sich  die  Stefanie-Promenade  an, 
mit  der  Evang.  Christuskirche,  östl.  die  geschützte  Winter -Anlage, 
mit  Wandelhalle.  Dein  Sandplatz  gegenüber  führt  die  Reichsbrücke 
(schöne  Aussicht)  nach  Untermais  zu  der  spätgot.  Spitalkirche  und 
der  mit  einem  Marmordenkmal  der  Kaiserin  Elisabeth  (-}•  1898) 
geschmückten  Marie -Valerie- Anlage,  die  in  der  Sommer- Anlage, 
am  Abbang  der  Höhe  von  Obermais,  ihre  Fortsetzung  rindet  und 
durch  den  Tappeiner  Steg  mit  der  Winter- Anlage  verbunden  ist.  Die 
Promenaden  erstrecken  sich  auf  beiden  Ufern  bis  zum  Steinernen 
Steg,  der  in  hohem  Bogen  die  Passer  überbrückt,  und  am  r.  Ufer 
weiter  in  der  durch  üppigen  Pfianzenwuchs  ausgezeichneten  Gilf- 
promenade,  mit  Büste  des  tiroler  Dichters  Beda  Weber  (f  1858), 
bis  an  die  Passerschlucht  unter  der  Zenoburg  (s.  unten). 

Eine  prachtvolle  Aussicht  auf  Meran  und  das  Etschtal  gewährt 
der  am  Abhang  des  Küchelbergs  entlangführende  *Tappeiner 
Weg,  zu  dem  man  vom  Steinernen  Steg  auf  Treppen,  von  der 
Gilfpromenade  auf  Promenaden  wegen  hinansteigt.  Der  Tappeiner 
Weg  beginnt  beim  Hot.  Ortenstein  (S.  210).  Schönster  Blick  von 
der  Terrasse  bei  dem  mittelalterlichen  sog.  Pulverturm.  Weiterhin 
ein  Büstendenkmal  für  den  Stifter  des  Weges,  Dr.  Franz  Tappeiner, 
jenseit  dessen  r.  der  Tiroler  Steig  (s.  unten)  abzweigt;  dann  ent- 
weder 1.  in  Windungen  hinab  zum  Burghof  (S.  211),  oder  auf  dem 
Tappeiner  Weg  weiter  und  auf  der  Unterm  Berg  gen.  Straße  zurück. 
Obermais,  auf  dem  Bergabhang  am  I.  Ufer  der  Passer,  besteht 
fast  ganz  aus  gartenumgebenen  Villen  und  Schlössern.  Auf  der  ober- 
halb der  Sommer- Anlage  herlaufenden  Elisabethstraße  gelangt  man 
zum  Elisabethgarten,  mit  Wandelhalle  und  Marmorbüste  des  Dich- 
ters Oskar  v.  Redwitz  (f  1891).  Südl. ,  zwischen  der  bei  der  alten 
St.  Georgskirche  beginnenden  Dr.-Christomannos-Str.  und  der  Win- 
kelstraße, Schloß  Winkel;  weiter  an  der  Winkelstraße  die  Franz- 
Josephs  -  Anlage  (Kurmusik).  Nördl.  vom  Karl-Ludwig-Platz  das 
Schloß  Rottenstein  und  Schloß  Greifen  oder  Planta  (412m),  mit 
prächtiger  Efeu  -  Umrankung.  Im  s.ö  Teile  von  Obermais  Schloß 
Rubeln,  mit  alten  Zypressen  und  malerischem  Hof. 

Der  Ausflug  nach  Schloß  Tirol  erfordert  hin  und  zurück 
mit  Aufenthalt  3^2  St.  (Einsp.  12,  Zweisp.  15  K  hin  u.  zurück). 
Der  Fahrweg  verläßt  Meran  n.ö.  durch  das  Passeirer  Tor  und  steigt, 
bei  der  Ruine  Zenoburg  (roman.  Portal,  xm.  Jahrh.)  vorüber,  als 
„Kaiserstraße"  den  Rücken  des  Küchelbergs  hinan,  wo  er  in  dem 
steinigen  alten  Tiroler  Fahrweg  seine  Fortsetzung  findet.  Fuß- 
gänger folgen  vom  Tappeiner  Weg  dem  Tiroler  Steig  (s.  oben)  und 
weiter  dem  Tiroler  Fahrweg  bis  (I-IV4  St.)  Dorf  Tirol  (596m; 
Gasth.:  Rimmele,  Schloß  Tirol,  beide  mit  Aussichtsterrasse;  Sonne). 
Weiter  am  Abhang  hin,  oberhalb  der  neu  ausgebauten  Brunnenburg, 
nach  1/4  St.  durch  einen  62m  langen  Tunnel,  das  „Knappenloch", 
und  über  einen  kurzen  Viadukt  (r.  oben  Erdpyramiden)  in  5  Min. 
zum  Schloßeingang. 


VIGILJOCH      K.S.200.—  26.  R.   213 

*Schloß  Tirol  (639in ;  Eintr.  50  ä),  der  alte  Sitz  der  Grafen  von 
Tirol,  die  1253  im  Mannesstamm  ausstarben,  entstand  um  1200 
aus  einem  Kloster,  geriet  später  in  Verfall,  wird  aber  jetzt  instand 
gehalten.  Aus  den  Fenstern  des  Kaisersaals  schöne  Aussicht  auf 
das  Etschtal  und  das  Gebirge.    Neben  dem  Schloß  Weinwirtschaft. 

1  St.  n.ö.  von  Meran  thront  über  dem  Eingang  ins  Passeiertal 
das  alte  Schloß  *Schenna  (596m).  Der  Fahrweg  (Einsp.  11,  Zweisp. 
15Ä"  hin  u.  zurück)  führt  durch  Obermais,  dann  n.  unterhalb  der 
Höhe  des  Schlosses  Goyen  bergan.  Im  Dorf  Schenna  die  ordentlichen 
Gasth.  Schennaer  Hof,  Brunner  und  Schloßwirf.  Das  Schloß  (xn.- 
xvi.  Jahrb.),  1844  von  Erzherzog  Johann  hergestellt,  enthält  einen 
Waffensaal,  Bildnisse  u.  a. ;  im  Mausoleum  das  Grab  des  Erzher- 
zogs (f  1859).  Die  Aussicht  gehört  zu  den  schönsten  Um  Meran. 

1^2  St.  s.  von  Obermais  (Omnibus  2mal  tägl.;  Einsp.  14, 
Zweisp.  18  K),  über  das  Restaur.  Steger  und  den  Weißplatter 
(Wirtsch.),  die  Fragsburg  (734m),  mit  prächtiger  Aussicht  auf 
Tal  und  Berge.    Daneben  ein  Hotel-Restaurant. 

Auf  den  Höhen  im  W.  des  Etschtals  bietet,  besonders  nachm., 
das  Schloß  *Lebenberg  (511m),  H/2  St.  s.  von  Meran,  die  schönste 
Aussicht  (ein f.  Wirtsch. ;  Zimmer  mit  lustigen  Malereien  und  Sprü- 
chen). Elektr.  Bahn  über  Untermais  in  10  Min.  bis  zur  HS.  Marling 
Kellerei;  von  hier  in  1  Min.  hinauf  zum  Riehlerhof  und  1.  auf  dem 
Tschermser  Fahrweg  bis  über  den  (20  Min.)  Lebenberger  Graben, 
dann  gleich  r.  den  Wiesenpfad  hinan,  der  bald  in  den  holperigen 
Schloßweg  mündet  (bis  oben  8/4  St.). 

Von  Oberlana  (elektr.  Bahn  s.  S.  211)  auf  das  *Vigiljoch: 
Schwebebahn  (2100m  lang")  in  26  Min.  für  (auf-  oder  abwärts)  2  K. 
Auf  der  Mittelstation  Aichberg  (900m)  steigt  man  um.  Von  der 
Endstation  Vigiljoch  (1468m;  Touristenhaus;  Hotel  im  Bau),  auf 
aussichtsreicher  Alpenmatte,  Fahrstraße  zum  (V2  St.)  Oamplhof 
(Wirtsch.);  oberhalb  die  St.  Vigilkapelle  (1790m),  mit  prächtiger 
Aussicht  auf  die  Ötztaler  und  Ortler- Gletscher,  die  Dolomiten  usw. 

N.w.  von  Meran  führt  die  Vinschgauer  Straße  (Straßenbahn  s.  S.  211) 
zur  (40  Min.)  Etschbrücke,  weiter  an  (r.)  Schloß  Forst  (344m),  seit  1880 
hergestellt,  und  der  Forster  Brauerei  vorbei  zur  (40  Min.)  Römerbrücke,  hoch 
über  der  Etsch.  Auf  dem  1.  Ufer,  bei  dem  Dorfe  Toll,  entweder  Fahrweg 
1.  über  die  Quadrathöfe  (836m)  zur  Sommerfrische  (2Vz  St.)  *H.-P.  Eggerhof 
(1272m),  oder  r.  im  Zieltal  hinan  zum  (l3/4  St.)  Partschinser  Wasserfall. 

Passeiertal.  Post  von  Meran  nach  St.  Leonbard  3mal  tägl.  in  3V2  St. 
für  2  K  60;  außerdem  2mal  tägl.  Motorpost  ia  3'/2-4  St.  über  den  Jaufenpaß 
nacb  Sterzing.  Fahrweg  von  Meran  an  der  Zenoburg  (S.  212)  vorbei  über 
(5,2 km)  Riffian  (499m)  und  (9,skm)  Saltaus  (493m)  nach  (16. 5 km)  St.  Martin 
(588m;  Unterwirt);  r.  hoch  oben  im  Walde  die  Pf andlhütte  (1132m),  Hofer's 
Zufluchtsort,  wo  er  am  27.  Jan.  1810  gefangen  genommen  wnrde.  Weiter 
der  (18,5km)  Sandhof  (638m;  Whs.),  Geburtshaus  Hofer's  (22.  Okt.  1767; 
vgl.  S  186),  des  „Sandwirts  von  Passeier",  mit  Erinnerungen  an  ihn  ;  da- 
neben die  alte  Eoferkapelle  und  die  1896  erbaute  roman.  Herz-Jtsu-KapelU 
(Eintr.  20  h).  —  20,6km  St.Leonhard  (680m;  Tirolerhof,  Theiswirt,  Stroblwirt), 
Haupt  ort  des  Tals,  mit  der  Ruine  Jaufenburg  (810m).  Von  hier  nach 
Sterzing  (S.  2)41  neue  Straße  (39km)  durch  das  Waltental  und  über  den 

14* 


214   R.26.—  K.S.200.     VINSCHGAU. 

Jaufen  (2109m;  Jaufenhaus)  in  8-8V2  St.  —  Von  St.  Leonhard  ins  Ötztal: 
Saumweg  (Straße  bis  Moos  im  Bau)  von  St.  Leonhard  am  1.  Ufer  der  Passer 
nach  (272  St.)  Moos  (1020m;  Oberwirf  Auer;  ins  Gurgler  Tal  s.  S.  202), 
oberhalb  anfs  r.  Ufer  zum  (1  St.)  Gasth.  am  See  (1198m)  und  über  (3/4  St.) 
Rabenstein  (nach  St.  Martin  am  Schneeberg  s.  S.  204)  nach  (1  St.)  Schönau 
(1682m).  Von  hier  über  die  Essener  Hütte  oder  über  das  Timmeljoch  nach 
Zwieselstein  im  Ötztal  s.  S.  202. 

Von  Meran  zum  Rabbibad  durch  das  TJltental  15-16  St.,  lohnend. 
Fahrstraße  von  Oberlana  (elektr.  Bahn  s.  S.  211)  über  (1  St.)  Außerhof, 
den  Hof  Elans,  dann  abwärts  nnd  wieder  hinan  nach  (H/2  St.)  St.  Pankraz 
(377m;  Innerwirt).  Weiter  neue  Straße  an  (V2  St.)  Bad  Lad  vorbei; 
V4  St.  weiter  zweigt  1.  ab  ein  Fahrweg  durchs  Marauntal  zum  (40  Min.) 
Mitterbad  (1000m),  mit  Arsen-Eisenquelle;  von  hier  auf  die  * Laugenspitze 
(2433m),  mit  prachtvoller  Fernsicht,  4V2-5  St.  —  Im  TJltental  weiter  nach 
(IV2  St.)  St.  Wallburg  (1192m);  dann  Saumweg:  2  St.  St.  Nikolaus  (1264m) ; 
IV2  St.  St.  Gertraud  (1512m),  mit  schönem  Blick  auf  den  Talschlaß.  Von  hier 
s.w.  über  die  (IV2  St.)  Kaser-A.  (1925m)  zum  (I1/2  St.)  Kirchberg-  oder  Rabbi- 
Joch  (2451m);  hinab  auf  steinigem  Pfade  über  die  (3A  St.)  Malga  Palü  de 
Caldes  nach  dem  (IV*  St.)  Rabbibad  (S.  217). 

Bebgtouben  von  Meran  s.  Baedekers  Südbayern,  Tirol  etc. 

Die  Vinschgaubahn  führt  von  Meran  im  Bogen  nach  S.  zur 
(5km)  Stat.  Marling  (370m) ,  dann  in  starker  Kehre  dnrch  einen 
Tunnel  und  am  Abhang  hin,  mit  Blick  auf  die  untere  Bahnstrecke 
und  ins  Meraner  Tal,  und  durch  zwei  weitere  Tunnels  nach  (15km) 
Toll  (511m),  der  Ort  am  1.  Etschufer.  —  Weiter  durch  den  Talboden 
des  Ünter-Vinschgaus,  vorbei  an  (1.)  Burg  Dornsberg ,  nach  (22km) 
Naturns  (534m) 5  1km  n.  das  Dorf  (Gasth.  Post),  mit  der  Burg  Hoch- 
Naturns.  —  25km  Schnalstal  (554m  5  H.  Schnalstal),  an  der  Mün- 
dung des  Schnalser  Tals  (S.201).  —  Weiterhin  r.  über  Stäben  Ruine 
Jufahl  (913m).  —  Jenseit  (31km)  HS.  Kastelbell  (597m),  mit  male- 
rischer Burgruine,  durch  eine  Talenge,  die  Latschander,  nach  (35km) 
Latsch  (632m;  Bahnrest. 5  Gasth.  Hirsch),  Markt  mit  1150  Ein- 
wohnern. Hoch  am  n.  Bergabhang  Ruine  Annaberg  (1056m),  darüber 
die  Wallfahrtskirche  St.  Martin  am  Vorberg  (1736m).  —  über  die 
Plima  nach  (39km)  Goldrain  (622m  ;  Gasth.  Goldrainer  Hof),  Station 
für  das  sich  1.  öffnende  Martelltal. 

Von  Goldrain  nach  Sulden  durch  das  Martelltal,  leichter  und 
lohnender  Übergang  über  das  Madritschjoch:  1272,  von  Gand  10  St.  (F. 
18  R;  man  übernachtet  am  besten  im  Zufritthaus  oder  in  der  Zufallhütte, 
4'/2  bzw.  6V2  St.  von  Goldrain).  Am  (20km)  Eingang  des  Tals  das  Dorf 
Morter  mit  der  Burgruine  Unter-Montan.  H/2  St.  weiter  Bad  Salt  (1148m) ; 
r.  am  Abhang  bleibt  das  verstreut  liegende  Kirchdorf  Martell  oder  Thal. 
Von  Salt  führt  der  Weg  nach  (35  Min.)  Gand  (1257m;  Gasth.  Eberhöfer, 
gut).  Weiter  an  der  (iy4  St.)  Kapelle  Maria- Schmelz  (1555m)  vorbei  zum 
(1  St.)  Zufritthaus  (1828m;  Gasth.),  mit  herrlichem  Blick  auf  den  Talschluß, 
und  zur  (2  St.)  Zufallhütte  (2273m;  Wirtsch.),  in  schöner  Lage  angesichts 
des  Zufallferners;  auf  den*  Cevedale  (S.215)  6  St.,  mit  F.  (19  K),  unschwie- 
rig, über  die  (3y2  St.)  Hallesche  Hütte  (S.  215).  —  Von  der  Zufallhütte  nach 
Sulden  (S.  215):  entweder  (6  St.)  n.w.  über  das  (3V4  St.)  Madritschjoch 
(3119m),  mit  überwältigendem  Blick  auf  die  Suldener  Berge  (über  den  Grat 
in  3/4  gt.  auf  ,jie  "Hintere  Schöntauf  spitze,  3324  m,  mit  großartiger  Rund- 
sicht), und  die  (1  St.)  Schaubachhütte  (S.  215),  oder  (6V2  St.)  w.  über  die 
(3V2  St.)  Hallesche  Hütte  (S.  215)  und  die  (iy2  St.)  Schaubacbhütte.  — 
Von  der  Zufallhütte  über  den  Cevedalepaß  (  Lang  enfernerj  och;  3267m)  nach 
Santa  Caterina  im  Val  Furva,  8  St.,  großartige  Gletscherwanderung,  8. 
Baedekers  Südbayern  etc. 


SULDENTAL.      K.S.W0.  —  26.R.    215 

46krn  Schlünden  (745m ;  Bahnrestaur. ;  Gasth.  Post),  Markt  an 
der  Mündung  des  Schlandernauntals.  —  66km  Laas  (867m;  Gasth. 
Hirsch),  mit  großen  Marmorwerken,  an  der  Mündung  des  Laaser 
Tals.  Das  Etschtal  erweitert  sich,  der  Talgrund  wird  sumpfig.  — 
62km  Neuspondinig  (885m;  Bahn-Posthotel  Hirsch,  Z.  von  2  K 
an,  M.  3.50  K,  gut).  Die  Bahn  führt  weiter  nach  (72km)  Mals 
(S.  198).    Post  nach  Landeck  s.  S.  198/97. 

Bei  Neuspondinig  zweigt  1.  die  *Stilfserjochstraße  ab, 
1820-24  erbaut,  die  höchste  Fahrstraße  Europas.  Sie  überschreitet 
die  Etsch,  dann  auf  einem  Damm  die  vom  Trafoier  Bach  mit  Geröll 
bedeckte  Talsohle.  —  2,7km  Prad  (900m ;  Gasth. :  Post,  Prader  Hof). 

Bei  der  Schmelz  (930m;  Gasth.:  Schmelz,  Adler)  beginnt  die 
Straße  zu  steigen;  das  Tal  verengt  sich,  zur  Seite  der  ungestüme 
Trafoier  Bach  in  einer  Reihe  von  Fällen.  R.  an  steiler  Bergwand 
das  Dorf  Stilfs  (1311m);  die  Straße  tritt  auf  das  1.  Ufer  des  Bachs. 
—  Bei  (9,3km)  Gomagoi,  deutsch  Beidewasser  (1273m ;  Gasth. : 
Weißkugel,  Post),  mit  kleinem  Sperrfort,  öffnet  sich  1.  das  Suldental. 

Das  3 St. lange* Suldental  zieht  sich  in  das  Herz  der Ortlergrappe  hinein. 
Post  und  Omnibus  von  Neuspondinig  zum  Suldenhotel  mehrmals  tägl. 
in  4-4V2  St.  für  6  K,  Zweisp.  37 K  40.  Fahrstraße  von  Gomagoi  nach  (8,2km) 
Sulden  oder  St.  Gertraud  (1845m;  H.  Eller,  50  Z.  zu  1.60-3.50 K,  gut;  Posthotel 
Ortler,  Z.  1.80-3.50,  F.  1.20  K).  10km  das  »Suldenhotel  (1906m ;  ersten  Ranges, 
170  Z.  zu  3-9,  F.  1.50,  M.  3.50,8:),  mit  vollem  Überblick  des  großartigen 
Bergkranzes,  der  den  vom  Tal  aus  nur  wenig  sichtbaren  Suldenfemer  um- 
gibt. Lohnend  der  Besuch  der  (2-272  St.  n.ö.)  Düsseldorfer  Bütte  (2700m; 
Wirtsch.)  im  Zaytal,  mit  schönem  Blick  auf  den  Ortler,  und  der  (2J/2  St. 
8. ;  F.  8  K)  Baeckmannhülte  (2661m)  am  Suldenfemer.  —  Guter  Überblick 
über  den  Ferner  von  der  Schaubachhütte  auf  der  Ebenwand  (2691m ;  Wirtsch.), 
2  St.  s.  von  Sulden,  Ausgangspunkt  für  Königsspitze  (3857m;  5-6  St.,  nur 
für  Schwindelfreie,  F..26Z),  * Hintere  Schöntaufspitze  (S.  214;  2V4  St., 
F.  11  K)  und  für  den  Übergang  über  das  Madritscbjoch  zur  Zufallhütte 
(S.  214).  —  Am  Eisseepaß  (3133m),  21/2  St.  von  der  Schaubachhütte,  die 
Hallesche  Hütte  (Wirtsch.);  von  hier  auf  den  ~Cevedale  (Zufallspitze ;  3774m), 
mit  dem  besten  Überblick  über  die  Ortlergruppe,  21/2-3  St.  (F.  17  K).  Von 
der  Halle3chen  Hütte  zur  Zufallhütte  s.  S.  214,  zum  Cevedalepaß  (S.  214) 
V2  St.  —  Der  *Ortler  (3902m),  der  höchste  Berg  der  Ostalpen,  wird  sowohl 
von  Trafoi  (s.  unten)  aus  in  8-8V2  St.  wie  von  Sulden  aus  in  772-8  St. 
bestiegen  (anstrengend,  aber  für  Geübte  bei  gutem  Schnee  nicht  schwierig  ; 
F.  20  K).  Der  Weg  führt  von  Sulden  über  die  (2V2  St.)  Täbarettähütte 
(2534m;  Wirtsch.)  zur  (IV*  St.)  Payerhütte  (3020m;  Wirtsch.),  20  Min. 
jenseit  des  Tabarettajochs,  wo  der  Weg  von  Trafoi  mündet  (S.  216);  von 
hier  über  den  Täbai'etta-  und  Obern  Or  Her  ferner  zur  (3V2-4  St.)  Spitze,  mit 
großartiger  Rundsicht.  —  Näheres  s.  in  Baedekers  Südbayern,  Tirol  etc. 

Die  Straße  steigt  rascher  nnd  überschreitet  viermal  den  Trafoier 
Bach;  vorn  immer  großartiger  die  gewaltige  Ortlergrappe. 

13km Trafoi  (1541m;  Gasth. :  *Posthotel,  80 Z.  zu  2-6,  F.  1.20 £; 
Schöne  Aussicht;  Waldhaus;  Edelweiß),  2km  1.  Dorf  mit  200  Einw., 
in  großartiger  Lage.  —  14,4km  *Trafoihotel  (1570m),  ersten  Ranges, 
nur  Juni-Sept.  (170  Z.  zu  3-12,  F.  1.50,  M.  5  JT),  heim  obern  Ende 
des  Dorfs,  zweite  Poststation. 

Lohnender  Spaziergang  vom  Trafoihotel  an  der  Wirtschaft  Wäldheim 
und  einer  Kaserne  vorbei  in  V2  St.  zu  den  Heil,  drei  Brunnen  (1598m), 
mitWhs.  und  Wallfahrtskapelle.  In  einem  Schuppen  drei  Heiligenfiguren, 
aus  deren  Brust  das  heil.  Wasser  läuft.  —  Ein  Fußweg  führt  vom  (20  Min. 


216    R.26  —K.S.200.    FRANZENSHÖHE.    Stilfserjochstrafie. 

Waldheim  (S.  215)  in  1  St.  hinauf  zum  Weißen  Knott  (s.  unten).  — 
Schöne  Aussicht  auf  das  Ortlergebiet  vom  (2  St  n.)  *  Kleinboden  (2100m).  — 
Auf  den  'Ortler  (S.  215)  8-8V2  St.  (F.  20  K):  über  die  (H/a  St.)  Alpenrosen- 
hütte (2CO0m)  und  die  (IV2  St.)  Edelweifihütte  (2500m),  beide  mit  Wirtsch., 
zur  (l>/2St.)  Payerhütte,  s.  S.  215. 

Die  Straße  steigt  in  kühnen  Windungen  auf  der  1.  Talseite 
hinan ;  Aussichten  am  besten  von  den  Straßenkehren,  daher  ab- 
kürzende Fußwege  vermeiden.  Schönster  Punkt  am  (17,4km) 
*  Weißen  Knott  (1863m ;  Restaur.),  einem  Felsvorsprung :  vorn  der 
schwarze  Madatsch,  r.  der  Madatschferner ,  1.  der  Trafoier  und 
Untere  Ortlerfemer  und,  im  Vordergrund,  das  Pleißhorn ;  tief  unten 
die  Heil,  drei  Brunnen  (S.  215).  25  Min.  Cantoniera  del  Bosco, 
gegenüber  dem  schönen  Madatschgletscher.  Der  Baumwuchs  hört 
auf,  nur  dürftige  Zwergkiefern  kommen  noch  fort.    Vor  (40  Min.) 

22km  Franzenshöhe  (2188m  ;  Poat-Alpenhotel),  an  einer  kurzen 
Abzweigung  der  Straße,  wird  der  Gipfel  des  Ortler  frei.  —  Die 
Straße  steigt  in  langen  Kehren,  an  dem  (24,gkm)  Touristenheim 
Franz- Josefshöhe  (Restaur.,  auch  Z.  zu  2  K)  vorbei,  zum  (l3/4  St.) 

28,ßkm  Stilfser  Joch  (Oiogo  di  Stelvio ;  2758m),  mit  dem  *Hot. 
Ferdinandshöhe  (Z.  von  3  üTan)  und  Österreich.  Zollamt.  Gegenüber 
dem  Grenzstein  Aufstieg  zur  (15  Min.)  * Dreisprachenspitze  (2843m; 
gutes  Gasth.),  mit  prächtiger  Aussicht.  —  In  Windungen  hinab  nach 

31,6km  Cantoniera  Santa  Maria  (2487m;  Whs. ,  dürftig),  mit 
dem  ital.  Zollamt  und  großer  Alpenjägerkaserne. 

Eine  Straße  (Post  vom  Stilfser  Joch  lmal  tägl.  in  2,  aufwärts  in  3x/2  St.) 
führt  von  Santa  Maria  r.  über  den  Umbrailpaß  (2505m)  und  durch  das 
einförmige  Muranza-Tal  nach  (13,6km)  S.  Maria  im  Münstertal  (S.  198). 

*Piz  ümbrail  (3034m),  l3/4-2  St.  (F.  5-6  fr.):  auf  der  Umbrailstraße  nach 
500m  1.  hinan,  oben  im   Zickzack  über  Geröll;  prachtvolle  Aussicht. 

Folgt  (25  Min.)  die  Terza  Cantoniera  „al  Piano  del  Braulio" 
(2318m;  Whs.)  mit  Kapelle;  dann  das  Casino  dei  rotteri  di  Spon- 
dalunga  (2165m),  Straßenarbeiter-Haus.  Weiter  in  zahlreichen 
Kehren ,  die  der  Fußgänger  abschneidet  (r.  in  der  Schlucht  die 
über  Felsterrassen  abstürzenden  Fälle  des  Braulio),  auf  dem  Ponte 
alto  über  den  Vitelli-Bach  zu  der  verfallenen  II<*  Cantoniera  Bruciato 
(1980m).  R.  die  Abstürze  des  Mte.  Braulio  (2980m).  In  langen 
Kehren  an  der  Bergwand  abwärts,  unter  Schutz galerien  durch  die 
wilde  Schlucht  des  Wormser  Lochs.  Folgt  die  Ia  Cantoniera  di 
Piatta  Martina  (1702m ;  Wirtsch.).  R.  stürzt  aus  dem  wilden  Val 
Fraele  die  Adda  und  nimmt  den  Braulio  auf.  Hinter  der  vorletzten 
Galerie  wendet  sich  das  Tal  nach  S. ;  *prächtige  Aussicht  über  den 
Talboden  von  Bormio  bis  Ceppina,  s.w.  Corno  di  S.  Colombano 
(3022m),  Cima  di  Piazzi  (3439m)  und  Cima  Redasco  (3139m),  s.o. 
Monte  Sobretta  (3296m)  und  die  Eispyramide  des  Pizzo  Trese'ro 
(3602m).  Dann  erscheint  gleich  unterhalb  der  Straße  wie  an  den 
Felsen  angeklebt  das  Alte  Bad  Bormio  {Bagni  Vecchi ,  1410m;  Z. 
2-4,  F.  1.25  fr.);  ein  Fahrweg  führt  kurz  vor  dem  letzten  Tunnel 
hinab.    10  Min.  weiter  das 

47,6km  Neue  Bad  Bormio  {Bagni  Nuovi;  1340m),  ein  stattliches 


ofr.J&BaLv'Wa&ieraJeoes.Xeipzig. 


Stilfser  Joch. 


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Bozen-Verona.  S.  MICHELE.  27.  Route.    217 

Gebäude,  mit  Blick  über  den  Talboden  nnd  das  Gebirge  (Z.  3-8, 
F.  1^2 »  M.  5  fr.).  Die  Bäder  erhalten  ihr  Wasser  (indifferente, 
schwach  gipshaltige  radioaktive  Thermen,  38-41°  C.)  von  den 
Quellen  beim  Alten  Bad. 


27.  Von  Bozen  nach  Verona.    Der  Gardasee. 

15ikm.  Südbahn,  Luxuszug  in  3  St.  für  22ül45  (von  Innsbruck  nach 
Verona  41  K  45);  Schnellzug  in  3V2  St.  (I.  Kl.  17.20,  II  Kl.  12.80  .ff),  Per- 
sonenzug in  5'A  St.  (14.80,  10.12,  7.20  K). 

Bozen  (265m)  s.  S.  206.  Die  Bahn  überschreitet  den  Eisak, 
den  1  St.  weiter  abwärts  die  Etsch  (Adige)  aufnimmt,  die  bei 
(10km)  Branzoll  (228m)  schiffbar  wird.  —  Jenseit  (16km)  Auer 
(225m;  Gasth.  Post),  bei  Gmünd,  über  die  Etsch;  r.  anf  der 
Höhe  Kaltem  (S.  209).  —  21km  Neumarkt-Tramin  (218m);  der 
Marktflecken  Neumarkt  (Gasth.:  Post,  Krone)  liegt  am  1.  Ufer.  Von 
Auer  oder  Neumarkt  ins  Fleimstal  s.  S.  230. 

Am  Abhang  des  Gebirges  r.  die  Orte  Tramin,  Kurtatsch,  Marg- 
reid.  —  31km  Salurn  (212m ;  Gasth.  Sonne),  das  letzte  vorwiegend 
deutsche  Dorf,  mit  der  Ruine  üaderburg  auf  steilem  Fels. 

38km  S.Michele  oder  St.  Michael  (210m;  Gasth.:  Adler). 

In  den  Nons-  und  Sulzberg  (Val  di  Non  und  Val  di  Sole),  das  50km 
lange  Tal  des  Noce,  führt  von  S.  Micbele  nach  (52km)  Male  die  (von 
Trient  ausgehende)  elektr.  Nonstalbahn  (2x/4-3V4  St.).  —  4km  Mezzolombardo 
(229m ;  H.  Commercio).  Dann  durch  die  (8km)  Rocchelta.  einen  Engpaß,  über 
(23km)  Tajo  (517m)  und  (26km)  Dtrmulo  (549m  ;  elektr.  Bahn  auf  die  Mendel 
m  S.  210)  nach  (33km)  Cles  (656m ;  Bahnrest.;  Grand-Hotel),  Hauptort  des 
Nonsbergs,  mit  altem  Schloß.  Auf  eiserner  Brücke,  dicht  neben  der  alten 
Mostizzolhrücke,  über  die  tiefe  Schlucht  des  Noce  und  durch  die  Talsohle 
des  Sulzbergs  über  (48km)  Caldes  (697m)  nach  (52km)  Male  (771m;  Bahn- 
rest.; ff.  Male),  Hauptort  des  Sulzbergs  (nach  Madonna  di  Campiglio  s. 
unten);  13km  n.w.  das  besuchte  Rabbibad  (1220m)  mit  Eisensäuerling  (ins 
Ultental  s.  S.  214).  —  Weiter  Fahrstraße  (Post  2mal  tägl.  in  2V4  St.)  an 
(67km)  Mezzana  (941m)  vorbei  nach  (72km)  Fucine  (956m;  Gasth.:  Posta, 
deutsch;  Zanella),  am  Eingang  des  Val  di  Pejo,  in  dem  2x/2  St.  aufwärts 
(Post)  das  Bad  Pejo  (1380m ;  Gr.-H.  Pejo),  mit  Eisensäuerling,  liegt.  Von 
Fucine  Post  in  5  St.  über  den  (87km)  Tonale -Paß  (1884m)  nach  (98km) 
Ponte  di  Legno  (1261m;  Grand-Hot.,  H.  Tonale),  in  dem  vom  Oglio  durch- 
flossenen  Val  Camonica.  Von  hier  nach  (118km)  Edolo  (699m)  und  mit 
Bahn  durch  das  Val  Camonica  nach  Iseo  und  Brescia,  oder  Fahrstraße 
über  den  Passo  d'Aprica  (1181m)  nach  Tirano,  s.  Baedekers  Südbayern. 

Von  S.  Michel e  nach  Madonna  di  Campiglio,  75km,  Kbnstal- 
bahn  bis  Male  (52km)  s.  oben,  von  da  nach  Campiglio  (23km)  Motorpost 
2mal  tägl.  in  13/4  St.  (8  tf),  Stellwagen  in  3i/a  St.  (3.50  K).  —  Die  Straße 
führt  oberhalb  (52km)  Male  (s.  oben)  1.  ab  über  den  Noce  nach  (56km)  Di- 
maro  (766m;  Gasth.  Corona,  Z.  1  KW),  ^un  in  Kehren  in  dtm  bewaldeten 
Meledriotal  aufwärts,  zur  Höhe  des  (72km)  Campo  di  Carlomagno  (1683m) 
und  zum.  (72,5km)  *ffot.  Campo  Carlo  Magno  <1652m;  Juni-Sept.,  Z.  8  18, 
F.  2,  M.  6  ÜÖ  und  in  Windungen  hinab  nach  (75km)  Madonna  ui  Campiglio 
(1515m;  Gasth;:  *Gr.-H.  des  Alpes,  Juni-Sept.,  Z.  4-16,  F.  1.75,  M.  6 K\ 
*ff:-P.  Reinalte/',  Z.  von  3  Kän  ■  *H.-P.  Neumann,  Z.  3.40-5.40  K\  ff.-P.  Brenta, 
Z.  4-5  K;  P.  Villa  Hedwig),  auf  grünem  Wiesenplan  gelegene  vielbesuchte 
Sommerfrische  (Voraasbestellung  der  Z.  ratsam),  mit  zahlreichen  Spazier- 
gängen. Auf  den  aussichtsreichen  * Monte  Spinale  (2163m),  den  breiten 
Bergrücken  östl.  von  Campiglio:  2  St.  bis  zur  W.-Spitze  (2103m),  mit  groß- 


218   Route  27.  TRIENT.  Bozen -Verona. 

artiger  Rundschau.  Ausflüge  und  Pässe  s.  Bcedekers  Südbayern,  Tirol  etc. ; 
am  lohnendsten  die  Bocea  di  Brenta  (25i9m;  von  Campiglio  bis  Molveno 
9  St.,  F.  20  K).    Von  Campiglio  nach  Trient  s.  S.  219. 

Die  Bahn  tritt  wieder  anf  das  1.  Ufer  der  Etsch.  45km  Lavis 
(206m).    Über  den  Avisio.  —  L.  der  Monte  Calis  (1906m). 

55km  Trient.  —  Bahnrestaurant,  gut.  — Gasth.:  am  Bahnhof  •Im- 
perial Hotel  Trento  (PI.  a:  B  1),  mit  Terrassen-Restaur.,  Z.  3.50-10, 
F.  1.50,  M.  bK;  Bahnhofhot.  Mayer  (PI.  d:  B  1),  Z.  2.50-4,  F.  l^- 
in  der  Stadt  Bristol,  Via  Torre  Verde  (PI.  C  2),  Z.  2.50  JT;  IsolaNuova 
(PI.  e:  B  1,  2),  Via  Romana,  deutsch,  gut;  H.  garni  Europa  (PI.  b  :  C  2), 
ViaLunga4l,  Z.  2-5  I;  Stella  d'Oro,  Piazza  S.  Pietro  (PI.  C  2),  deutsch. 
—  Bier:  Forsterbräu,  Kräutner,  beide  Via  Oss-Mazzurana  (PI.  C  2,  3).  — 
Post  u.  Telegraph  (PI.  C  3),  Piazza  della  Posta. 

Trient  (193m),  ital.  Trento,  das  Tridentum  der  Römer,  am  1. 
Ufer  der  Etsch,  mit  27100  meist  ital.  Einw.,  bis  1796  Hauptstadt 
eines  deutschen  Fürstbistnms,  jetzt  Sitz  der  Statthaltereiabteilung 
für  Welschtirol  (ital.  il  Trentino),  gleicht  in  der  Bauweise  den 
oberital.  Städten  und  ist  die  größte  und  schönste  Stadt  Welsch tirols. 
In  den  Anlagen  der  Piazza  Dante  vor  dem  Bahnhof  ein  großes  Dante- 
denkmal, von  Zocchi  (1896).  Die  Via  Romana  (PI.  B  2)  führt  hier 
südl.  über  den  Ganale  di  Scolo  nach  den  breiten  Hauptstraßen  Via 
Lunga  und  Via  Rodolfo  Belenzani,  beide  mit  beachtenswerten  Pa- 
lästen, z.  T.  mit  bemalten  Fassaden  nach  venezianischer  Art.  In 
der  Via  Rodolfo  Belenzani  1.  der  Pal.  Municipale  (PI.  2:  B  C  2,  3), 
mit  dem  Museo  Comunale  (werktags  9-12,  3-6  Uhr  frei,  15.  Juli^- 
31.  August  geschlossen),  einer  Sammlung  naturhist.  Gegenstände, 
römischer  u.  a.  Altertümer  usw.  —  Ein  Durchgang  führt  r.  nach 
der  Kirche  8.  Maria  Maggiore  (PI.  B  3),  einem  einschiffigen  Bau 
im  ital.  Frührenaissancestil,  1545-63  Sitz  des  Konzils  von  Trient; 
im  Chor  1.,  hinter  der  *Orgelbrüstung  von  Vinc.  Vicentino  (1534), 
ein  Gemälde  von  1563  mit  den  Bildnissen  der  Mitglieder. 

Auf  dem  malerischen  Domplatz  (PI.  B  C  3)  der  hübsche  Neptun- 
brunnen (1768)  und  der  Pal.  Pretorio  (jetzt  Platzkommando)  mit 
dem  Uhrturm  (Torre  grande,  PI.  11).  —  Der  *Dom  (PL  B  O  3),  zu 
Anfang  des  xi.  Jahrh.  gegründet,  unter  Bischof  Friedrich  von  Wangen 
durch  Adam  d'Arogno  (f  1212)  erneut,  aber  erst  im  xvi.  Jahrh. 
vollendet,  ist  eine  lombardisch-roman.  Pfeilerbasilika  mit  moderner 
Vierungskuppel;  am  nördl.  Portal  ein  Löwenpaar.  —  Auf  dem 
nahen  Postplatz  der  Fürstbischof,.  Palast  (PJ.  3 :  C  3)  und  ein  Stand- 
bild des  Bildhauers  AI.  Vittoria  (f  1608),  von  Rubino  (1909). 

Ö.  über  der  Stadt  das  mächtige  Castello  del  Buon  Consiglio 
(PL  D  1,  2),  1474-84  als  Sitz  der  Fürstbischöfe  errichtet,  seit  1525 
umgebaut,  jetzt  Kaserne  (zugänglich  9-11,  2-4  Uhr);  beachtens- 
wert der  Brunnenhof  und  der  ältere  Hof,  sowie  die  Fresken  von 
Romanino,  Dossö  Dossi  u.  a. ;  der  runde  Augustusturm  kein  „Römer- 
turm". —  Guter  Überblick  über  die  Stadt  von  der  Terrasse  des 
Kapuzinerklosters  (PL  Dl). 

Im  S.  der  Altstadt  ein  Stück  der  auf  Theoderich  d.  Gr.  zurück- 
geführten Ringmauer  (Mura  antiche;  PL  C  4)  und  das  Museo  Dio- 


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Bozen- Verona.  ROVERETO.  27.  Route.     219 

cesano  (50  h),  mit  sieben  prachtvollen  flämischen  Wandteppichen 
(xvi.  Jahrh.). 

Von  Trient  nach  Bassano,  109km,  Eisenbahn  in  Sl/o-i  St.  —  Die 
Bahn  durchquert  auf  einem  li/2km  langen  Viadukt  das  Etschtal,  steigt  am 
Bergabhang  mittels  einer  großen  Schleife  (Kehrtunnel)  zur  (9km)  Stat.  Villaz- 
zano  (280m)  und  tritt  bei  (13km)  Povo  (3d0m)  in  das  Fersental.  Drei  Tunnels. 
—  21km  Roncogno  (421m),  gegenüber  der  Mündung  des  Val  di  Pine.  — 
25km  Pergine  (469m  ;  Hahnrest.:  H.Pergine),  Markt  mit  4600  Einw.,  überragt 
von  der  schönen  großen  Burg  Persern  (676m;  herrliche  Aussicht).  — Weiter 
an  dem  4km  1.  See  von  Caldonazzo  (449m)  entlang  nach  (32km)  Calceranica 
(451m)  und  (35km)  Caldonazzo  (461m:  Bahnrest.)-,  dann  über  die  aus  dem 
See  ausfließende  Brenta  nach  (39km)  Levico  (455m;  Bahnrest ;  Gasth.:  "Grand- 
Hötel  des  Bains,  90  Z.,  zu  3-8,  F.  1.50  M.  5  K;  Gr.-H.  Neues  Kurhaus,  Z.  4-7, 
M.  5  K;  Eden  Hot.  Caliari;  Bellevue  &  de  Russie ;  Voltolini;  Germania),  einem 
besuchten  Bad  mit  Ei-en-Arsen  Quellen,  die  bei  dem  3  St.  höher  am  Berg- 
abhang herrlich  gelegenen  Bad  Vetriolo  entspringen.  Hier  beginnt  das  Su- 
ganertal,  ein  fruchtbares  Tal  mit  Wein-  und  Maulbeerpflanzungen.  —  48km 
Roncegno-  Marter  (416m).  lfe  St.  nördl  Roncegno  (Gasth.:  "Palace  &  Grand 
Hotel  Z.  4-12,  F.  1.50,  M.  5  K-,  Stella  &  Moro,  deutsch,  Z.  2-3  K),  mit  Arsen- 
Eisenquelle.  —  53km  Borgo  di  Valsugana  (390m;  H.  Valsugana,  Z.  1.50- 
3  K),  mit  4£00  Einwohnern.  —  59km  VHP  Agn? dcr-Strigno  (34öm). —  Jenseit 
(63km)  Ost  edaletto  1.  hoch  oben  die  merkwürdige  Naturbrücke  Ponte  delV 
Orco.  —  Jenseit  (76km)  Tezze  (226m)  über  die  ital.  Grenze.  —  80km  Primo- 
tawof217m;  B4hnrest.);  italien.  und  Österreich.  Zollamt.  Weiter  durch  den 
'C  anale  di  Brenta,  das  tiefe  Durchbruchstal  der  Brenta  in  den  venezia- 
nischen Kalkalpen.  L.  in  einer  Felsgrotte  die  ehem.  Feste  Covolo  oder 
Kofel  (unzugänglich).  —  Bei  (103km)  Solagna  erweitert  sich  das  Tal.  — 
109km  Bassano  (129m;  Gasth.:  S.  Antonio,  Mondo),  schön  gelegene  Stadt 
mit  7600  Einwohnern.  Im  Museum  Bilder  der  Künstlerfamilie  da  Ponte 
(„Bassano").  Die  Promenaden  bieten  schöne  Aussichten  auf  die  Alpen. 
Eisenbahn  nach   Venedig  und  Padua,  s.  Baedekers  Oberitalien. 

Von  Trient  nach  Campiglio,  77km.  Post-Automobil  im  Sommer 
3mal  tägl.  nach  Pinzolo  in  5  St  für  13.80,  8  30  K;  von  da  nach  Campiglio 
2mal  tägl.  in  1  St.  für  6  K\  zweisp.  Landauer  von  Trient  nach  Campiglio 
in  10-11  St.  für  6'>  K  u.  Trkg.  (von  S.  Michele  nach  Campiglio  s.  S.  217). 
Die  Straße  überschreitet  die  Stsch,  umzieht  den  befestigten  Felshügel  Doss 
Trento  und  fuhrt  durch  eine  wilde  Schlucht  nach  (7km)  Cädine.  Weiter 
über  die  Paßhöhe  (492m)  und  hinab  über  (15km)  Vezzano  (386m),  an  der 
malerischen  Burg  Toblino  (guter  „Vino  santo")  im  gleichn.  See  vorbei,  nach 
(22km)  Sarc.he  (254m ;  Whs.;  Post-Automobil  2mal  tägl.  über  Arco  nach 
Riva,  S.  220).  Hier  über  die  Sarca,  dann  an  deren  r.  I  fer  durch  die  *Sarca~ 
Schlucht  in  Windungen  hinan  zum  (31km)  Bad  Comano  (365m)  und  über 
(33km)  Ponte  delle  Arche  (401m)  und  durch  einen  wilden  Engpaß  naoh  (47km) 
Tione  (565m;  Gasth.:  Cavallo  bianco,  Posta).  mit  2300  Kinw.,  am  Einfluß 
des  Arno  in  die  Sarca.  Das  Sarcatal  wendet  sich  nach  N.  (Val  Rendena). 
Die  Straße  führt  durch  zahlreiche  Dörfer  nach  (64km)  Pinzölo  (770m; 
Gasth.:  Pinzolo-Krone,  Z.  1.60-4 K),  Ausgangspunkt  für  den  sehr  lohnenden 
Besuch  des  obersten  Sarcatals  oder  *Val  di  Genova  (bis  Bddole  5  St.,  von 
da  zur  Mandronhütte  2*/2  St.),  und  steigt  dann  bergan  über  S.  Antonio  di 
Mavignola  (1128m)  nach  (77km)  Madonna  di  Campiglio  (S.  217). 

Bei  (71km)  Calliano  (183m)  1.  die  Ruine  Beseno.  Das  nntere 
Etschtal,  reich  an  Rehen,  Mais  nnd  Maulbeerbäumen,  heißt  bis 
zur  Berner  Klause  Val  Lagarina.  —  79km  Eovereto  (188m;  Bahn- 
restaur.;  E.  Central),  Stadt  von  11600  Einw.,  mit  hochgelegener 
Burg  (jetzt  Kaserne).   20  Min.  w.  Sacco,  mit  großer  Tabakfabrik. 

R.  Isera,  mit  Weinbau;  1.  bei  Lizzana  das  Castello  Dante,  an- 
geblich um  1303  Aufenthalt  des  aus  Florenz  verbannten  Dante.  — 
83km  Mori  (174m;  Bahnrest;  Hot.  Stazione).    Nach  Riva  S.  220. 


220   Route  27.  ARCO. 

Bei  (85km)  Marco  durchschneidet  die  Bahn  die  Slavini  di  Marco, 
Schuttmassen  des  alten  Etschgletschers,  nach  Dante  (Inf.  xii,  4-9] 
Trümmer  eines  Bergsturzes  vom  J.  883.  —  Bei  (89km)  Serravalle, 
der  alten  Klausenfeste,  wird  das  Tal  enger. 

95km  Ala  (147m ;  Bahnrestaur.),  Stadt  mit  3200  Einw.  (Öster- 
reich. Zollrevision).  —  100km  Avio,  mit  Schloß  des  Grafen  Castel- 
harco.  —  110km  Peri  (126m).  erste  ital.  Station  (Zollrevision), 
am  Fuß  des  Monte  Baldo  (2218m),  der  das  Etschtal  vom  Gardasee 
trennt.  —  Kurz  vor  (121km)  Ceraino  r.  auf  der  Höhe  Rivoli,  1797 
von  den  Franzosen  unter  Massena  erstürmt.  Die  Bahn  tritt  in  den 
stark  befestigten  Engpaß  der  Berner  Klause  (Chiusa  di  Verona),  — 
139km  Parona.   Über  die  Etsch. 

151km  Verona,  s.  Baedekers  Oleritalien. 


Von  Mori  nach  Riva.   Der  Gardasee. 

25km.  Schmalspurbahn  in  H/4  St.  für  (I.  Kl.)  3  K  20  oder  (III.  KL), 
1  JT60.  —  Dampf boot  auf  dem  Gardasee  s.  S.  221. 

Mori  s.  S.  219.  —  Die  Bahn  führt  über  die  Etsch  nach  (3km) 
Mori-Borgata  (194m),  Station  für  den  Markt  Mori  (Alb.  Mori);  weiter 
in  grünem  Tal  nach  (7km)  Loppio  (224m)  und  an  dem  hübschen 
Loppio-See  vorbei  in  Windungen  hinan  zur  Paßhöhe  (279m);  dann 
hinab  nach  (13km)  Nago-Torbole;  das  Dorf  Nago  (217m)  liegt  am 
Rande  einer  Schlucht,  mit  der  Burgruine  Penede  1.  auf  steilem  Fels. 
L.  führt  von  hier  die  alte  Straße  über  (20  Min.)  Törbole  (*Gr.-H. 
Torbole,  90  Z.  zu  3-6,  F.  1.50  K,  15.  Nov.-15.  Febr.  geschlossen; 
H.  Gardasee  bei  Schwingshackl,  Z.  3-4  K)  nach  (3/4  St.)  Riva. 
Die  Bahn  senkt  sich  n.  an  der  Bergwand,  1.  mit  herrlichem  Blick 
auf  den  Gardasee  und  das  Sarcatal,  nach  (18km)  Oltresarca;  dann 
über  die  Sarca  nach 

20km  Arco.  —  Gasth.  (Mai  bis  Okt.  z.T.  geschlossen):  *Gr.-H. 
des  Palmes,  an  der  alten  Kurpromenade,  mit  Wandelbahn  und  Zentral- 
heizung, 100  Z.  zu  3-6,  F.  1,  M.  4  K;  'H.-P.  Bellevue,  beim  Bahnhof, 
Z.  1.50-5  K-,  *H.-P  Victoria,  10  Min.  vom  Knrplatz,  Z.  3-10,  F.  1.50  K; 
H.  des  Boulevards,  im  Karkasino,  mit  Cafe-Restaur. ;  *H.-P.  Strasser, 
mit  Cafe",  Z.  3-4.50 ^  H.-P.  de  TEurope,  Z.  2-4  K;  *H.-P.  Rainalter, 
am  Karpark;  H.-P.  Oliven  he  im,  hoch  gelegen,  Z.  3-4,  F.  1.20  JT;  Park- 
hot., am  Kurpark,  Z.  2.50-3.50,  F.  1  K;  Kaiserkrone,  in  derAllsfadt, 
Austria,  am  Kurpark,  Riviera,  beim  Bahnhof,  alle  drei  das  ganze 
Jahr  geöffnet  und  für  Durchreisende.  —  Viele  Pensionen. 

Arco  (91m),  Städtchen  mit  4500  Einw.,  am  r.  Ufer  der  -Sarca, 
überragt  von  der  im  spanischen  Erbfolgekrieg  von  den  Franzosen 
zerstörten  Burg  Arco  (284m ;  vom  Kurplatz  i/2  St.;  20  /i),  wird  wegen 
seiner  geschützten  Lage  viel  als  Winteraufenthalt  besucht,  ist 
jedoch  im  Sommer  fast  ohne  Fremdenverkehr.  Beim  Kurpark  das 
Bronzestandbild  des  in  Arco  geb.  Malers  Giov.  Segantini  (f  1899), 
von  Bistolft  (1909). 

Weiter  durch  die  Sarca-Niederung  über  (22km)  S.  Tomaso  nach 

25km  Riva.  —  Der  Bahnhof  (Restaur.)  liegt  7-8  Min.  östl.  vom  Hafen. 

—  Gastu.  :    Lido-Palace-Hotel,    östl.    vom  Bhf.,   15.  Nov.- 15.  Febr. 


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Gardasee. 


RITA.  27.  Route.   221 


geschlossen,  mit  Seebädern,  Z.  3-12,  F.  1.50,  M.  5K;  *See -Villa,  1/4  St. 
östl.  vom  Bhf.,  mit  Park  und  Strandbädern,  Z.  3-4,  F.  IE;  H.  du  Lac, 
12  Min.  ö.  vom  Bbf.,  mit  Garten  und  Badeanstalt,  Z.  2-3,  F.  1,  M.  3.50  K\ 
Lungolago  Quai  H.,  an  der  Ponalestraße  («.  unten),  Z.  2-4  K.  —  Im  Ort: 
Hot.  Imperial  zur  Sonne  (S.  auf  der  Karte),  mit  Terrasse  am  See, 
Z.  2.50-5,  F.  1.20,  M.  3.50  X.  gut;  H.P.Riva,  110  Z.  zu  2.20-5,  F.  1.20, 
M.  3.50  IT;  Bayr.  Hof,  mit  Cafe-Restaur.  (abends  Konzert),  Z.  1.60-4.£0: 
F.  1.20  #,  Zentral,  beide  am  Hafen;  Bucher,  Z.  1.60  3  K;  Böhm, 
Z.  1.60-3.50,  F.  1  K.  —  Seebäder  auch  an  der  Ponalestraße. 

Riva  (70m),  lebhafter  Hafenoit  mit  8400  Einw.,  liegt  an  der 
NW.- Ecke  des  Gardasees,  w.  überragt  von  der  steilen  Rocchetta 
(1527m),  an  deren  Abhang  ein  verfallener  Wartturm  an  die  vene- 
zianische Herrschaft  erinnert.  Mittelpunkt  des  Verkehrs  ist  der 
Hafenplatz,  mit  Bogengängen  und  einem  mächtigen  alten  Uhr- 
turm.   Nachm.  liegt  die  Stadt  im  Bergesschatten. 

Zum  Ponalefall,  mit  Motorboot  (3mal  tägl.  in  20  Min.,  50  h)  oder 
Ruderboot  (%  St.,  3-4  K),  die  bei  dem  schönen  unteren  Fall  anlegen. 
Durchgang  durch  das  Restaur.  20  h.  Man  steigt  von  hier  an  der  oberen 
elektr.  Kraftstation  und  an  drei  kleineren  künstlichen  Fällen  vorüber  in 
25-30  Min.  hinauf  zu  der  dicht  über  dem  See  in  den  Felsen  gesprengten 
'Ponalestraße,  auf  der  man  r.  an  dem  kleinen  Restaurant  Belvedere  (unter- 
halb eine  Terrasse  mit  Blick  auf  die  Ponalefälle ;  20  h)  vorüber  und  durch 
drei  Tunnels  in  3/t  St.  nach  Riva  zurückwandert. 

1  St.  n.  (Straßenbahn  geplant)  Varone  (123m),  mit  sehenswertem  Wasser- 
fall in  dunkler  Klamm  (Eintr.  50  A;  elektr.  Beleuchtung  60  h) ;  weiter  nach 
(3/4  St.)  Tenno  (435m),  mit  alter  Burg  (schöne  Aussicht),  dann  über  Cologna 
und  Varignano  hinab  nach  (1  St.)  Arco  (S.  220). 

Ins  Ledrotal  ("Wagen  nach  Pieve  u.  zurück  einsp.  8,  zweisp.  16  K\ 
Post  in  2V2  St.).  Gegenüber  den  Ponalefällen  (s.  oben)  steigt  die  Straße 
in  Kehren,  wendet  sich  w.  und  erreicht  über  Biacesa  und  Molina-Legos  den 
hübschen  Lago  di  Ledro  (655m),  an  dessen  Nordseite  Mezzolago  und  unweit 
des  NW.-Endes  (13km)  Pieve  di  Ledro  (660m;  Gasth.  Alpino).  Weiter  nach 
Storo  und  Conditio  s.  Baedekers  Südbayem  etc. 

Der  *Gardasee,  Lago  di  Oarda  (65m),  der  Lacus  Benacus  der 
Römer,  ist  55km  lang,  5-18km  breit  und  bis  346m  tief.  Er  gehört 
fast  ganz  zu  Italien,  nur  die  Nordspitze  mit  Riva  zu  Tirol.  Die 
Uferberge,  am  obern  Ende  steil  und  hoch,  verflachen  sich  nach  S. 
allmählich  zu  dem  ausgedehnten  Moränenzirkus  des  ehem.  Etsch- 
gletschers.  Das  Wasser  erscheint  meist  dunkelblau.  —  Dampf  boote 
befahren  den  See  3-4mal  tägl.  am  Westufer  (Riva-Desenzano, 
4-5V4  St.;  4  fr.  45,  2  fr.  50c),  l-2mal  tägl.  am  Ostufer  (Riva- 
Peschiera,  4l/4  St. ;  4  fr.  60,  2  fr.  60  c). 

We  stuf  er.  —  Die  wichtigsten  Landestellen  sind:  Limone, 
der  erste  ital.  Ort,  zwischen  Zitronen-  und  Olivenpflanzungen.  — 
Campione,  mit  Baumwollspinnerei.  —  Oargnano  (Gasth.  Cervo), 
der  nördlichste  Ort  der  „Riviera",  der  wärmsten  Uferstrecke.  — 
Maderno,  am  Fuß  des  Monte  Pizzocolo  (1583m).  —  Qardone  Riviera 
(Gasth.:  *Grand-H6tel,Z. 3-8 fr.,  Juni-Sept.  geschlossen;  H.Benaco, 
Bayrischer  Hof,  Z  2-4  fr.,  beide  für  Durchreisende),  eine  Gruppe 
von  acht  Dörfern,  wird  besonders  im  Frühjahr  und  Herbst  von  Ver- 
gnügungsreisenden, im  Winter  als  Kurort  von  Lungen-  u.  Nerven- 
kranken besucht.  —  Salb  (Gasth. :  Gr.-H.  Salö,  90  Z.  zu  3-9  fr.; 
Bayr.  Hof,  Z.  2-3  fr.),   Stadt  mit  3000  Einw.,  der  südlichste  Ort 


222   R.  28.  —  K.  8. 192  u.  227.     MÜHLBACH. 

der  Riviera,  in  einer  engen  Bucht.  —  Vor  Desenzano  (H.  Royal 
Mayer,  H.  Splendide)  berührt  das  Dampfboot  noch  Sirmione  (Gasth.: 
H.  Regie  Terme,  Sirmione),  unweit  der  N.-Spitze  einer  4km  1. 
Landzunge,  mit  Schwefeltherme,  Wasserburg  der  Scaliger  und  spät- 
römischen Ruinen,  den  sog.  Grotte  di  Catullo. 

Ostufer.' — Die  wichtigsten  Landestellen  sind:  Tor5oZe(S.220); 
Malcesine,  mit  alter  Burg;  Torri  del  Benaco,  mit  Burgruine;  dann 
um  das  Vorgebirge  8.  Vigilio  herum  nach  Gar  da;  Peschiera  (H. 
Montresor,  Z.  2-3  fr.),  Festung  am  s.o.  Ende  des  Sees. 

Näheres  s.  in  Bcedekers  Riviera  und  in  Baedekers  Oberitalien. 


28.  Von  Eranzensfeste  durch  das  Pustertal  nach  Lienz 

(Villach,  Marburg). 

107km.    Südbahn,  Schnellzug  in  23A  St.,  Personenzug  in  33/4  St. 

Das  Pustertal,  eines  der  längsten  und  durch  seine  Seitentäler  (Am- 
pezzotal,  Iseltal  usw.)  touristisch  wichtigsten  Täler  Tirols,  besteht  aus  den 
durch  den  Toblacher  Sattel  geschiedenen  Tälern  der  Rienz  und  der  obern 
Drau.  Es  bietet  eine  Reihe  freundlicher,  aber  nur  selten  großartiger 
Bilder;  von  Niederdorf  bis  Lienz  erscheinen  südl.  über  den  grünen  Vor- 
bergen von  Zeit  zu  Zeit  die  kühnen  Formen  der  Dolomiten. 

Franzensfeste  (747m)  S:  S.  204.  Die  Bahn  führt  durch  die 
Festung  und  überschreitet  den  Eisdk,  80m  über  dem  in  tiefer 
Klamm  schäumenden  Fluß.  Hinter  Aicha  der  260m  1.  Mühlbacher 
Tunnel.  Die  Bahn  durchbricht  bei  (5km)  Schahs  den  Höhenzug 
zwischen  Eisak  und  Rienz  und  wendet  sich  1.  ins  Pustertal,  auf 
hohem  Damm  an  der  Bergwand  hingeführt;  r.  abseits  Burg  Roden- 
eck. —  Hinter  (9km)  Mühlbach  (749m;  Gasth. :  Sonne,  gut,  Linde), 
Sommerfrische  an  der  Mündung  des  Valser  Tals,  verengt  sich  das 
Tal  auf  kurzer  Strecke.  —  14km  Vintl  (744m),  beim  Dorf  Niedervintl 
(Gasth.  Post),  an  der  Mündung  des  Pfunderstais. 

Über  die  Rienz;  r.  das  kleine  Schwefelbad  Ilstern.  20km  St. 
Sigmund.  —  24km  Ehrenburg  (787m),  mit  Schloß  des  Grafen 
Künigl.  Weiter  mehrfach  tiefe  Felseinschnitte;  dann  vor  (30km) 
St.  Lorenzen  (802m;  Gasth.:  Rose,  Mondschein)  über  die  aus  dem 
Enneberger  Tal  kommende  Oader;  1.  das  verfallene  Kloster  Sonnen- 
bürg,  r.  auf  einem  Felsen  die  Halbruine  Michelsburg. 

Von  St.  Lorenzen  nach  Pieve  di  Livinallongo  durch  das 
Enneberger  oder  Gader-Tal:  Post  bis  (33km)  Corvara  2-3mal  tägl.  in 
6V«St.  für  IK,  von  da  nach  (17km)  Pieve  l-2maltägl.  in  3  St.  für  2.40  K. 
Talsprache  ist  ladinisch,  doch  wird  Deutsch  fast  allgemein  verstanden. 
Die  Straße  führt  durch  die  enge  Gaderschhicht  nach  (9km)  Zwischenwasser 
(1015m;  Gasth.),  an  der  Mündung  des  Vigü-Tals.  In  diesem  liegt  4km  auf- 
wärts (Po*t  von  Bruneck  in  3  St.)  St.  Vigil  (1215m;  Gasth.:  Monte  Sella, 
Z.  2-3  K,  Post  oder  Stern-,  beide  eut),  Sommerfrische  am  Fuß  des  Kronplatt 
(Besteigung  in  3-3'/2  St.,  s.  S.  223);  Ansflüge  und  Übergänge  nach  Ampezzo 
und  frags  s.  Baedekers  Südbayern  etc.  —  Die  Straße  nach  Corvara  über- 
schreitet, den  Vigilhach  (s.w.  der  Peitlerko/el,  2877m)  und  führt  über  (14km) 
Piccolein  nach  (<!4km)  Pedratsches  (1325m;  Gasth.  Nagler),  gegenüber  dem 
höher  am  r.  "Ufer  gelegenen  St.  Leonhard  oder  Abtei,  ladin.  Badia  (1376m; 
Gasth.  Kreuz),  Hauptort   des   Tals   (von  hier   Äbteital  genannt),   am   Fuß 


BRUNECK.      K.  8.227.  — 28.  R.    223 

de8  Heiligkreuzkofels  (2911m).  Bei  dem  (27km)  Weiler  Alling  führt  ein 
Fahrweg  1.  nach  (U/4  St.  von  Pedratsches)  St.  Gassian  (1542m;  Gasth. 
Alpenrose),  durch  seine  Versteinerungen  bekannt.  Unsre  Fahrstraße  führt 
weiter  über  (28km)  Stern  nach  (33km)  Corvara  (1558m ;  Po3tgasth.  Zirm), 
einem  schön  gelegenen  Dorf.  N.w.  35  Min.  aufwärts  liegt  Colfuschg  oder 
Colfosco  (1645m;  Kapellenwirt),  der  malerischste  Punkt  in  dieser  charak- 
teristischen Dolomitgegend.  Über  das  Orödner  Joch  (2125m;  Hospiz)  nach 
Plan  (S.  205)  2»/*  St. ;  nach  Fasset  über  das  Grödner  und  Sella-Joch  (S.  206), 
6  St.  bis  Campitello  (S.  230).  —  Von  CorvaTa  fuhrt  die  Fahrstraße  in 
Windungen  über  den  (39km)  Sattel  von  Campolungo  (1867m  ;  Gasth.  Dander) 
nach  (43um)  Arabba  (S.  229)  und  (50km)  Pieve  di  Livinallongo  (S.  229). 

33km  Bruneck (828m ;  Bahnrestaur.;  Gasth.:  Post,  Z.  1.60-3  JT; 
Bruneck,  Z.  1.20-5  iT;  Tirol,  Z.  1.40-3.50  K;  Niederbacher),  Stadt 
mit  2600  Einw.  und  altem  Schloß,  in  reizender  Lage  an  der  Mün- 
dung des  Tauferet  Tals,  besuchte  Sommerfrische.  Schöne  Aussicht 
von  der  Kaiserwarte  (1005m;  i/2  St.). 

Nach  Taufers  lohnender  Tagesausflug  (elektr.  Lokalbahn  in  50  Min. 
für  IK  80  oder  iK  20;  Abfahrt  vom  Südbahnhof).  Die  Lokalbahn  führt 
durch  daß  Tauferer  Tal  über  St.  Georgen,  Oais  und  Uttenheim  nach  (17km) 
Sand  in  Taufers,  meist  Täufers  genannt  (855m;  Gasth.:  Post,  Z.  1.50-3  K; 
Elefant),  Hauptort  des  Tals  mit  1000  Einw.,  aus  den  Dörfern  Sand  am  r., 
St.  Moritzen  am  1.  Bachufer  bestehend,  von  dem  alten  Schloß  Taufen 
überragt.  —  Die  Straße  führt  von  Taufers  über  (5km)  Luttach  (969m; 
Gasth.  Schwarzenstein),  an  der  Mündung  des  Weißenbachtals,  und  (das  Tal 
heißt  weiterhin  Ahrntäl)  über  (12,7km)  Steinhaus  (1052m ;  Gasth.  Leimegger) 
bis  (28km)  Käsern  (S.  174).  —  Lohnender  Ausflug  von  Täufers  in  das 
"Reintal,  durch  das  der  Reinbach  in  schönen  Wasserfällen  hinabstürzt ; 
3V4  St.  bis  Rein  oder  St.  Wolf  gang  (1600m;  Klammlwirt),  in  herrlicher 
Lage  angesichts  der  Rieserferner. 

Von  Bruneck  auf  den  *Kronplatz  (2272m)  4V2  St.,  rot  MW.  über 
Reisehach.    Oben  das  Kronplatzhaus  (Wirtsch.);  prächtige  Bundsicht. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Rienz,  umzieht  Bruneck  in  großem 
Bogen ,  durchdringt  einen  Tunnel  gegenüber  der  Lamprechtsburg 
und  tritt  bei  Percha  wieder  auf  das  1.  Ufer  der  Rienz.  Zwei 
Tunnels.  —  44km  Olang  (1032m);  n.  öffnet  sich  das  Antholzer  Tal. 
—  Weiter  hoch  am  1.  Ufer  der  Rienz  und  durch  einen  Tunnel  nach 
(51km)  Welsberg -Waldbrunn  (1090m;  Gasth.:  Löwe,  Lamm),  in 
schöner  Lage  an  der  Mündung  des  Qsieser  Tals.  N.  Burg  Welsberg 
und  Ruine  Thurn;  s.  Wildbad  Waldbrunn.  — Über  den  Pragser  Bach. 

56km  Niederdorf  (1153m  ;  Gasth. :  Hot.  Bahnhof,  Z.  2-6  K,  gut ; 
Post;  Emma,  Z.  2. 40-4  X;  Qold.  Adler),  großes  Dorf  in  breitem, 
schattenlosem  Tal,  Sommerfrische.  10  Min.  ö.  das  Weiherbad 
(Gasth.  Grasser).    35  Min.  s.o.  Bad  Maistatt  (Eisenquelle). 

lJi  St.  w.  von  Niederdorf  und  ebensoweit  ö.  von  Welsberg  (s.  oben)  öffnet 
sich  das  Tragser  Tal,  mit  den  Bädern  Alt-  und  Neu-Prags  (Post  bis  Alt- 
Prags  2mal  tägl.in  lx/4  St.  für  1  2T20;  Omn.  von  Niederdorf  zum  Pragser 
See  öaoal  tägl.  in  2  St.  für  2  KW).  Von  (2  St.)  Neu-Prags  (1325m;  Gasth.), 
im  westl.  Talarm,  erreicht  man  in  3/i  St.  den  dunkelgrünen  "Pragser 
Wildsee  (1496m;  *Pragser  Wildsee-Hot.),  in  dem  sich  der  gewaltige  Seekofel 
(2810m)  spiegelt.  —  Alt-Prags  (1383m ;  Gasth.),  IV2  St.  von  Niederdorf,  liegt 
reizend  im  ö.  Talzweig,  s.  überragt  von  der  Hohen  Gaisl  (S.  228).  Ein 
leichter  und  lohnender  Weg  führt  von  hier  über  die  Plätzwiese  (1993m ; 
*H.  Dürrenstein),  zwischen  1.  Dürrenstein,  r.  Hoher  Gaisl,  nach  (472  St.) 
Schluderbach  (S.  228). 

Die  Bahn  überschreitet  zum  letzten  Mal  die  Rienz  und  erreicht 
ihren  höchsten  Punkt  auf  dem  Töblacher  Feld  (1210m). 


224    R.28.  —  K.S.227,180.     INNICHEN. 

61km  Toblach.  —  Gasth.:  *Südbahn-Hotel,  250  Z.  zu  3-10, 
F.  1.50,  Mi  iE,  Germania,  120  Z.  zu  2.50-6,  F.  1.40,  M.4I,  *Union, 
40  Z.  zu  3-6,  M.  4  E,  *Bellevue,  Z.  von  2  lau,  F.  1  K,  alle  vier  unweit 
des  Bahnhofs;  Mutschlechner ,  Z.  1.60-2.50  E,  Schwarzer  Adl  er, 
Z.  von  1  E  20  an,  beide  im  Dorf. 

Toblach  (1210m),  als  Sommerfrische  viel  besucht,  besteht  ans 
den  Gasthöfen  beim  Bahnhof  und  dem  Dorf  Toblach,  1km  n. 
Schöne  Aussicht  vom  (4l/4  St.)  Toblacher  Pfannhorn  (2663m").  — 
Ins  Ampezzotal  s.  R.  31. 

Nun  bergab  nach  (65km)  Innichen  (1177m ;  Gasth. :  P.  Saxonia, 
Z.  3-5  K,  Mayr's  H.  Bahnhof,  Z.  1.20-3  K,  Bär,  Z.  1.50-5  K,  alle 
drei  gut;  Stern;  Adler),  besuchte  Sommerfrische  an  der  Mündung 
des  Sextentals.  Die  erste  Kapelle  1.  beim  Eingang  in  den  Ort,  von 
1653,  ist  eine  Nachahmung  der  h.  Grab  kapeile  in  Jerusalem  und 
das  Vorbild  für  das  Mausoleum  Kaiser  Friedrichs  III.  in  Potsdam. 
Roman.  Stiftskirche  (xm.  Jahrh.)  mit  interessantem  Südportal. 

Im  Sextental  Fahrweg  (Post  bis  Sexten,  von  da  Omnibus  zum  Fische- 
leinboden)  am  Sextner  Bach  entlang  (r.  oben,  35  Min.  von  Innichen,  das 
Wildlad  Innichen)  nach  (9km)  Sexten  oder  St.  Veit  (1310m;  Gasth.  Post)  und 
(lfo  St.)  Moos,  wo  sich  das  Tal  teilt ;  im  w.  Talarm  das  (74  St.)  Bad  Moos  oder 
Sextner  Bad  (1358m ;  Kastlunger's  Gasth.),  von  wo  lohnender  Spaziergang 
zum  (25  Min.)  Fischet einboden  (i450m  ;  zwei  gute  Gasth.),  mit  schönem  Blick 
auf  den  Talschluß  (Dreischusterspitze,  Oberbacherspitze,  Zwölfer,  Elferu.  a.). 

75  km  Bad  Weitlahnbrunn  (1120m).  —  Bei  (77km)  Sillian 
(1081m ;  Gasth.:  Adler)  ö.  an  der  Mündung  des  Villgratentals  Burg 
Heimfels.  Lohnend  die  Besteigung  des  Helm  (2434m),  schattiger 
Fuß-  und  Reitweg  in  4-4i/2  St. ;  oben  die  Helmhütte  (Wirtsch.) 
und  weite  Aussicht.  —  Hinter  (92km)  Mittewald  (883m)  tritt  die 
Bahn  (Fall  1  :  40)  in  die  3  St.  lange  Lienzer  Klause,  1809  von  den 
Tirolern  mit  Erfolg  verteidigt. 

107km  Lienz  (675m ;  Bahnrest.,  auchZ.;  Gasth. :  *Lienzer  Hof, 
60  Z.  zu  2.50-6,  F.  1.30,  M.  3.50  K;  Post,  Z.  1.60-3  K-  Traube; 
Rose;  Weißes  Lamm;  Adler;  Sonne),  die  östlichste  Stadt  in  Tirol 
(5200  Einw.),  unweit  der  Vereinigung  der  dreimal  stärkeren  Isel 
mit  der  Drau.  y4  St.  n.w.  Schloß  Brück,  jetzt  Gasthaus.  Schöne 
Aussicht  vom  Schießstand,  20  Minuten. 

Von  Lienz  ins  Iseltal  (Windisch-Matrei)  s.  R.  59;  —  ins  Mölltal  (Hei- 
ligenblut, Pinzgau)  s.  R,  30;  —  nach  Villach  (Triest)  und  Marburg  s.  R.  36. 


29.  Von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  (Prägraten) 
und  Kais. 

Die  Südtäler  der  Hohen  Tauern,  Virgen-,  Kaiser-  und  oberes  Mölltal 
(S.  226),  sind  am  bequemsten  von  der  Pustertalbahn  ttus  zu  erreichen. 
Post  von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  2-3mal  tägl.  in  4-5l/4  St.  (4  K) ; 
Einsp.  15,  Zweisp.  26  5".    Auch  Stellwagen. 

Lienz  (675m)  s.  oben.  Die  Straße  führt  an  Schloß  Bruch  vor- 
bei über  die  Isel  und  am  1.  Ufer  über  (8km)  Ainet  nach  (13km) 
St.  Johann  im  Wald  (732m;  Vereiner's  Whs.),  wo  sie  auf  das 


PRÄGRATEN.     K.  S.  180.  —  R.29.   225 

r.  Ufer  zurücktritt.  —  */2  St.  Rnine  Kienburg ;  weiter  1.  Hand- 
weiser zur  (10  Min.)  *Glockner  -  Ansicht.  —  19km  Hüben  (832m; 
Gasth.  zur  Hube,  gut),  an  der  Mündung  des  Defereggentals.  Durch 
das  Kaiser  Tal  nach  Kais  (s.  nuten)  3^2  St. ;  Fahrstraße  im  Bau.  — 
ll/4  St.  weiter  über  die  lsel. 

29,5km  Windisch-Matrei (975m ;  Gasth. :  Zum  Rautter),  Haupt- 
ort des  Iseltals,  am  Bretterwandbach.  ^St.  n.  Schloß  Weißenstein  (P. ). 

Von  Windisch-Matrei  über  denFelberTauernnach  Mitte  r- 
sill,  ll»/2-12  St.  (F.  24  K).  Der  Weg  führt  durch  das  n.  mündende 
Tauemtal  hinan  zum  (4  St.)  Matreier  Tauernhaus  (1501m;  einf.  Whs.J. 
Sehr  lohnender  Ausflug  von  hier  über  (1  St.)  Inner  -  0 schloß  (1685m; 
Venedigerhaus)  zur  (3'/2  4  St.)  neuen  Prager  Hütte  (2S05m;  Wirtsch.),  in 
großartiger  Lage  am  Hintern  Kesselkopf  (2904m) ,  von  wo  der  Groß- Venedig  er 
(s.  unten)  in  3-i  St.  mit  Führer  (32  K  von  Windisch-Matrei)  zu  ersteigen 
ist.  —  Weiter  vom  Matreier  Tauernhaus  zum  (3  St..)  Felber  Tauern 
(2545m);  hinab  zum  (2>/2  St.)  Tauernhaus  Spital  (1174m)  und  am  (1/4  St.) 
Tauemhaus  Schößwend  (1003m)  vorbei  nach  (l3/4  St.)  Mittersill  (S.  173). 

Das  Iseltal  wendet  sich  w.  und  heißt  nun  Virgental.  Der  schlechte 
Fahrweg  überschreitet  den  Tauernbach  und  steigt  über  Mitteldorf 
nach  (13/4  St.)  Virgen  (1191m ;  Gasth.  zum  Panzl);  r.  oben  Ruine 
Rabenstein  (1410m).  Der  Karrenweg  von  hier  nach  (l3/4  St.) 
Prägraten  führt  im  Talgrund  über  Welzelach.  Lohnender  der  Fuß- 
weg (rote  WM.)  von  Virgen  über  (20  Min.)  Obermauer,  dann  hoch 
an  der  n.  Talseite  über  (50  Min.)  Bobojach  nach  (40 Min.)  Prägraten 
(1312m;  Gasth.:  Steiner),  einem  schön  gelegenen  Dorf. 

*Groß-Venediger  (3660m),  von  Prägraten  8-9  St.  (F.  22  K)  ;  Saumweg 
zur  (3»/4  St.)  Johannishütte  auf  der  Dörfer -Ä.  (2089m;  Wirtsch.),  dann 
Reitsteig  zum  (2y2  St.)  Defreggerhaus  (2960m;  Wirtsch.)  am  Mullwitz- 
Aderl;  von  hier  in  272  St.  zum  Gipfel,  mit  prachtvoller  Aussicht. 

VonPrägraten  üb  er  das  Umbaltörl  insAhrntal,  bis  Käsern 
11  St.  (F.  21  K).  Saumweg  durch  das  oberste  lsel-  oder  Umbaltal  an 
schönen  Wasserfällen  vorbei  zur  (4  St.)  Klarahütte  (2103m;  Wirtsch.), 
V2  St.  vom  Ende  des  prächtigen  Umbalglet scher s;  über  diesen,  dann  auf 
der  W.-Seite  steil  über  Geröll  und  Fels  hinan  zum  (3V2  St.)  Vordem 
Umbaltörl  (2928m),  mit  prächtiger  Aussicht.  Hinab  über  Geröll  und  den 
Windtalgletscher  zur  (l1/«  St.)  Lenkjöchlhütte  (2603m;  Wirtsch.)  und  durch 
das  Röttal  nach  (2  St.)  Käsern  (S.  175). 

Von  Prägraten  über  das  Gamsspitzl  zur  Warnsdorfer  Hütte  s.  S.  175. 


"Der  Reitweg  von  Windisch-Matrei  nach  Kais  (5- 
572  St.,  F.  10  K,  unnötig)  steigt  an  der  Post  vorbei  den  Kapellen- 
berg hinan;  hinter  der  (20  Min.)  Kapelle  geradeaus,  an  einem 
Kreuz  vorbei,  bei  den  (i/4  St.)  Häusern  von  Klaunz  1.  bergan; 
40  Min.  Handweiser,  durch  Wald;  40  Min.  über  den  Goldriedbach; 
25  Min.  weiter  tritt  man  aus  dem  Walde ;  r.  halten.  Vom  (H/4  St., 
31/2  St.  von  W.-Matrei)*Kals-Matreier  Törl  (2206m ;  WÄs.)  pracht- 
volle Aussicht  auf  Venediger-,  Glöckner-  und  Schober grüppe. 
Hinab  1.,  später  durch  Wald,  im  Tal  r.  (nicht  1.)  nach 

I8/4  St.  Kais  (1322m;  Gasth.:  Glocknerwirt  Jok  Groder;  Berger- 
weiß „zum  AI pen verein "),  in  breitem  Tal  freundlich  gelegenes 
Dorf,  Standquartier  für  Bergbesteigungen  in  der  Glocknergruppe, 


226   R.  30.  —  K.  8.  180.     HEILIGENBLUT. 

Besteigung  des  *Grofiglockner  (3798m)  von  Kais  aus  kürzer  und  leichter 
als  von  Heiligenblut  (s.  S.227),  doch  nur  geübten  Bergsteigern  anzuraten  (7»/2- 
8V2  St.,  F.  25  K).  Der  Weg  führt  durchs  Ködnitztal  zur  (4-41/2  St.)  Stüdlhütte 
auf  der  Vanitscharle  (2803m;  Wirtach.);  von  hier  zur  (21/i  St.)  Erzherzog- 
Johann-Hütte  auf  der  Adlersruhe  (3464m ;  Wirtsch.),  mit  herrlicher  Aussicht, 
dann  zum  (l-l1/*  St.)  Kleinglockner  (3764m)  und  über  die  9m  lange,  40cm 
breite  Scharte  (Drahtseil)   zum   (25  Min.)  Gipfel.     Großartige  **Aussicht. 

Von  Kais  nach  Uttendorf  (S;>  173)  über  den  Kaiser  Tauern 
(2512m),  12  St.  (Führer  22 K),  lohnender  Übergang;  jenseit  des  Passes,  am 
Weißsee,  6  St.  von  Kais,  die  schön  gelegene  Rudolfshütte  (2242m;  Wirtsch.). 

Von  Kais  über  das  Berger  Tori  nach  Heiligenblut,  7J/2  St., 
MW.  (F.  14  K,  für  Geübte  entbehrlich).  Saumpfad  durchs  Ködnitztal 
(s.  oben)  zu  den  Höfen  von  (1  St.  10  Min.)  Groder  (1719m) ;  25  Min.  ober- 
halb vom  Wege  zur  Stüdlhütte  r.  ab  und  steil  hinan  zum  (2J/2  St.)  Berger 
Törl  (2650m)  mit  der  Glorerhütte  (Wirtsch.)  und  Aussicht.  Beim  Hinab- 
steigen öffnet  sich  bald  der  Blick  1.  auf  Leiterkees,  Adlersruhe  und  Glockner. 
Der  Weg  führt  steil  hinab  ins  Leitertal  zur  (11/a  St.)  Obern  und  (8  Min.) 
Untern  Leiterhütte  (2016m) ;  25  Min.  weiter  r.  über  den  Bach,  am  r.  Ufer 
hinan  zur  Trogalp  (1866m)  und  weiter  nach  (IV2  St.)  Beiligenblut  (s.  unten). 


30.  Von  Lienz  nach  Heiligenblut. 

45km.  Von  Dölsach  bis  (40km)  Heiligenblut  Automobil  (geplant)  in 
3  St.  für  15  K  (bis  zum  Glocknerhaus  in  4  St.  für  22  5");  Post  4mal  tägl. 
in  8  St.  (6  K).    Einsp.  hin  und  zurück  mit  Übernachten  28  K,  Zweisp.  48  K. 

Von  Lienz  bis  (5km,  Eisenbahn  in  8  Min.)  Dölsach  s.  S.  250; 
das  Dorf  (Gasth.  Tiroler  Hof,  Z.  1.20-2  JT)  liegt  2km  n.  vom 
Bahnhof ;  in  der  Kirche  eine  h.  Familie  von  Franz  Defregger  (1835 
auf  dem  Ederhof  bei  Dölsach  geboren).  —  Die  Straße  steigt  in 
großen  Kehren  (rot  bez.  Abkürzungswege),  mit  prächtigen  Blicken 
auf  das  Drautal  und  die  Lienzer  „Unholden",  zum  (6km)  Dörfchen 
Iselsberg  (1111m);  weiter  am  (8km)  Gasth.  zur  Wacht  vorbei  über 
die  kärntner  Grenze  zur  (9km)  Höhe  des  Iselsbergs  (1204m ;  M. 
Defreggerhoß.  Hinab  zum  (9,5km)  PL.  Bad  Iselsberg  (Z.  1.80-3  K), 
dann  durch  Wald  nach  (13km)  Winklern  (952m  ;  Gasth. :  Post ; 
Geiler,  Z.  1.20-3  K),  am  Bergabhang.  —  Weiter  im  Mölltal  über 
(20,5km)  Mörtschach  (930m)  nach  (28km)  Döllach  (1024m ;  Gasth. 
Ortner),  an  der  Mündung  des  Zirknitzbachs  (Y2  St.  der  schöne 
ZirknitzfaÜ),  und,  vorbei  an  dem  130m  h.  Wasserfall  Jungfern- 
sprung, über  (37km)  Pockhorn  nach 

40km Heiligenblut (1301m;  Gasth.:  *Rupertihaus,  Z.  1.20-6,  F. 
1.20,  M.  3.20  JT,  H.-P.  Post,  Z.  1.60-4  K,  gut,  beide  mit  schöner 
Aussicht;  Glockner-Gasth.  Schober,  Z.  1.20-2  K),  höchstgelegenes 
Kirchdorf  in  Kärnten,  nach  einem  Fläschchen  des  Blutes  Christi 
benannt,  das,  vom  sei.  Briccius  aus  Konstantinopel  gebracht,  in 
der  1483  erbauten  Kirche  aufbewahrt  wird. 

Man  versäume  keinesfalls  den  Besuch  der  Franz-Josephs-Höhe 
(4^2  St. ;  F.  8  K,  unnötig).  Die  aussichtsreiche  Kaiserin-Elisabeth- 
Hochstraße  (ll,2km  lang)  steigt  in  großen  Kehren  zur  (2y2  St. ; 
8,5km)  Höhe  des  Pallik  (1950m;  Schober's  Gasth.),  mit  schöner 
Aussicht,  dann  ins  Mölltal  wieder  einbiegend  zum  (1  St.)  Glock- 


Innsbruck! 


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GROSSGLOOKNER.     K.S.  180.— 30.  Route.   227 

nerhaus  auf  der  Elisabethruhe  (2138m ;  Wirtsch.),  mit  trefflichem 
Blick  auf  den  Absturz  des  Pasterzengletschers  und  den  Großglock- 
ner.  Der  Weg  führt  weiter  über  den  Pfandlbach,  dannl.  hinan  zum 
(1  St.)  Kaiser-Franz-  Joseph-Haus  (gutes  Gasth.  desP.  Haritzer,  Z. 

4  K)  und  zur  (5  Min.)  **Franz- Josephs-Höhe  (2418m),  mit  vollem 
Überblick  des  mächtigen  Pasterzen-Keeses,  des  größten  Gletschers 
der  Ostalpen  (10km  lang,  bis  1650m  breit).  Geradeaus  fast  senk- 
recht aufragend  der  Großglockner,  mit  seinen  beiden  Spitzen,  1. 
davon  Adlersruhe,  Hohenwartkopf,  Kellersberg  und  die  drei  Leiter- 
köpfe ;  r.  vom  Glockner  Hofmann  spitze,  Glocknerwand,  Romaris- 
wandkopf,  Schneewinkelkopf,  Johannisberg,  HoheRiffl;  die  drei 
Felsköpfe  im  obern  Pasterzenboden  sind  der  Kleine,  Mittlere  und 
Große  Burgstall. 

Um  den  Pasterzengletscher  selbst   zu  betreten  (F.  vom  Glocknerhaus 

5  K  hin  u.  zurück)  geht  man  von  der  Franz-Josephs-Höhe  über  die  Moräne 
hinab,  dann  über  den  Gletscher  eben,  zuletzt  bergan  zur  (H/4  St.)  Hof manns- 
Hütte  (243Sm)  in  der  Gamsgrube,  am  Faß  des  Fuscher  karkop/s. 

Besteigung  des  *Grofiglockner  (S.  226)  anstrengend,  nur  geübten  Steigern 
bei  gutem  Schnee  anzuraten  (572-6  St.  vom  Franz-Joseph-Haus,  F.  vom 
Glocknerhaus  22  K).  "Vom  Franz-Joseph-Haus  (s.  oben)  zum  Pasterzen- 
gletscher hinab  und  schräg  hinüber  zum  Hofmannsweg,  der  durch  das 
Äußere  Glocknerkar  zur  (3l/2-4  St.)  Erzherzog- Johann-Eütte  (S.  226)  und  zum 
(l3/4  St.)  Gipfel  führt.     Näheres  s.  in  Baedekers  Südbayern,  Tirol  etc. 

Vom  Glocknerhaus  über  die  Pfandlscharte  nach  Fer- 
leiten  5V2-6  St.  (F.  14  E),  lohnend  (kürzester  Weg  von  Heiligenblut 
nach  N.).  Vom  Glocknerhaus  in  l3/4  St.  zur  unteren  Pfandlscharte  (2665m), 
zwischen  r.  Spielmann,  1.  Bärenkopf.  Hinab  über  das  nördl.  Pfandl- 
schartenkees  zur  (21/*  St.)  Trauner-Alp  (1541m;  Gasth.),  mit  prächtigem 
Blick  auf  die  Fuscher  Eisberge,  und  nach  (IV2  St.)..  Ferleiten  (S.  171).  — 
Etwas  beschwerlicher,  aber  weit  lohnender  ist  der  Übergang  vom  Glock- 
nerhaus über  die  Bockkarscharte  (3046m)  und  den  Hohen  Gang  zur  (7-8  St.) 
Mainzer  Hütte  (2388m;  Wirtsch.)  und  nach  (2  St.)  Ferleiten. 

Von  Heiligenblut  nach  Rauris  über  das  Rauriser  Tauernhaus  s.  S.  171 ; 
über  das  Heiligenbluter  Hochtor  (2572m)  und  das  Fuscher  Törl  (2405m)  nach 
Ferleiten  (S.  171),  8-9  St.,  lohnend  (beim  Hinabsteigen  prächtige  Aussicht). 


31.    Von  Toblach  über  Gortina  nach  Nenmarkt.    Die 
Dolomitenstraße. 

157km.  Von  Toblach  nach  Cortina,  34km:  Automobil-Post  im 
Sommer  3-4mal  tägl.  in  2  St.  für  6E  50;  Stellwagen  Sinai  tägl.  in  4  St. 
für  4  K;  Omnibus  (Dolomiten-Rundfahrt)  vom  Hot.  Germania  über  Schlu- 
derbach, Misurina  nach  Cortina,  zurück  über  Ospitale  2mal  tägl.  in  12  St. 
für  12 K.  —  Automobil-Post  von  Cortina  nach  Buchenstein,  31km, 
3mal  tägl.  in  2  St.  für  7  2T50;  über  Buchenstein,  Canazei  und  Vigo  zum 
Karersee-Hotel  (S.  209),  84km,  Luxus- Auto  in  5V2  St.  für  21  K;  über 
Vigo  und  Auer  (Neumarkt)  nach  Bozen,  144km,  in  11  St.  für  32  K. 

Die  südtiroler  Kalkalpen  zwischen  Drau,  Bienz,  Eisak,  Etsch,  Brenta 
und  Piave  werden  meist  unter  der  Bezeichnung  Dolomiten  (nach  dem 
französischen  Geologen  Dolomieu,  gest.  1801)  zusammengefaßt.  Sie  um- 
fassen die  Fassaner,  Grödner,  Sextener,  Ampezzaner  und  Agordiner  Berge  ; 
der  höchste  Gipfel  ist  die  Marmolata  (3344m).  Ihr  eigentümlicher  Charakter 
besteht  in  der  scharfen  Individualisierung  der  Massen:  kable,  steil  ab- 
stürzende Wände  neben  breiten  Tälern  und  Hochplateaus,  phantastische, 
wild   zerklüftete  Gipfelbildungen   mit  Zinnen   und  Türmen,   eine  reiche 


228   R.31.  —  K.S.227.      CORTINA.  Dolomiten 

Fülle  wechselvoller  Bilder  auf  engem  Räume.  —  Die  1909  vollendete  *Dolo- 
mitenstraße  führt  von  Cortina  über  den  Falzarego-  und  den  Pordoipaß 
nach  Canazei. 

Toblach,  s.  S.224.  Die  Ampezzostraße  führt  s.  in  das  von  der 
Rienz  durchfiossene  Hbhlenstein-Tal,  am  Toblacher  See  (1259m; 
Seehotel,  gut)  vorbei.  Das  Tal  verengt  sich  ;  r.  die  zackigen  Aus- 
läufer des  Dürrenstein  (2840m),  s.  der  breite  Mte.  Pian  (s.  unten). 
Oberhalb  der  (7km)  Klausbrücke  (1314m)  tritt  die  Rienz  zu  Tage; 
vor  Landro  ein  Fort.    Bei 

11km  Landro  oder  Höhlenstein  (1407m;  Gasth. :  *Baur,  Z. 
2.20-7.20,  F.  1.40  K) ,  Sommerfrische,  öffnet  sich  1.  das  Tal  der 
Schwarzen  Rienz,  mit  den  Drei  Zinnen  (3003m)  im  Hintergrund. 
Weiter  der  hellgrüne  Dürrensee ,  im  Hintergrund  der  gewaltige 
*Monte  Cristallo  (3199m),  mit  seinem  Gletscher,  daneben  1.  der  Piz 
Popena  (3143m)  und  der  Cristallin  (2786m)  :  ein  großartiges  Bild. 
14km  Schluderbaeh  (1441m;  Gasth.:  * Schluderbach,  Z.  2-6,  F. 
1.20,  M.  4  K;  *  Sigmundsbrunn),  in  schöner  Lage  am  Eingang  des 
Val  Popena.  R.  die  gewaltige  rote  Kalkpyramide  der  Hohen  Qaisl 
{Croda  Rossa,  3148m),  1.  im  Hintergrund  die  Cadini. 

Auf  den  *  Monte  Pian  (2325m),  272-3  St.  (F.  entbehrlich).  Von  der 
Straße  nach  Misurina  nach  6  Min.  bei  Telegraphenstange  19  1.  in  den 
Wald,  8  Min.  weiter  über  den  Bach  und  steil  bergan  zum  Gipfelplateau 
10  Min.  n.  der  Schutzhütte  (Wirtsch.).     Prächtige  Rundsicht. 

Von  Schluderbach  über  Misurina  nach  Cortina,  5  St.,  sehr 
lohnend  (Omnibus  zum  Hot.  Misurina  2mal  tägl.  in  V/2  St.,  3A",  von  da 
nach  Cortina  2mal  tägl.  in  I1/2  St.,  41).  Von  Schluderbach  s.o.  (beim 
H.  Sigmundsbrunn  1.  ab)  auf  der  „Erzstraße"  über  die  ital.  Grenze,  durch 
das  waldige  Val  Popena  bassa  hinan  (1.  der  Mte.  Pian)  zum  Col  SanC  Angelo 
(1800m)  und  dem  hellgrünen  (l3/4  St.)  Misurina-See  (1756m:  H.  Misurina, 
gut),  in  schöner  Umgebung.  Am  W.-Ufer  des  Sees  entlang  zum  S.-Ende 
(8  Min.  5  1.  das  "Qi'.-H.  Misurina,  100  Z.  zu  6-12,  F.  1.76,  M.  4.50  fr.); 
dann  beim  Zollposten  (25  Min.)  r.  in  den  Wald  zur  österr.  Grenze  und 
allmählich  bergan.  Nach  3/4  St.  mündet  1.  der  aus  Valbona  kommende 
Karrenweg.  20  Min.  Passo  Tre  Croci  (1808m;  Hot.  Tre  Croä,  Z.  2-3  K); 
österr.  Zollamt;  zur  Pfalzgauhütte  s.  S.  229.  Der  Blick  öffnet  sich  nach 
W.:  gegenüber  die  mächtige  Tofana,  in  der  Ferne  1.  Marmolata,  r.  Cristallo. 
Hinab  Fahrweg  im  Bigontina-Tal  nach  (IV2  St.)  Cortina  (s.  unten). 
Von  Schluderbach  über  die  Plätzwiese  nach  Prags  s.  S.  223. 
Die  Straße  erreicht  auf  dem  (17km)  Gemärk  (1544m)  die 
Wasserscheide  zwischen  Rienz  und  Boite.  Nun  allmählich  hergab 
nach  (22km)  Ospitale  (1474m ;  Gasth.),  in  malerischer  Lage  am  Fuß 
der  Croda  delV  Ancona  (2363m).  */2  St.  weiter  der  jäh  abstürzende 
Felsen  Peutelstein  (1508m).  Die  Straße  führt  scharf  r.  und  in 
großen  Kehren  hinab  in  das  vom  Boite  durchströmte  Ampezzotal. 
34km  Cortina.  —  Gasth.  (im  Winter  z.  T.  geschlossen):  *Mira- 
monti,  25  Min.  s.  am  Walde,  150  Z.  von  4.50 K  an,  F.  1/0,  M.  6A"; 
*Parkhot.  Faloria,  25  Min.  s.o.  am  Walde  hoch  gelegen,  Z.  von  3  K 
an;  *Pal  ace  H.  Cristallo ,  100  Z.  zu  3  5Ü-6,  F.  1.50,  M.  5  AT;  *Con- 
cordia,  56  Z.  zu  2.50  4.50,  F.  1.50,  M.  4.50  K,  mitCafe;  'Weißes  Kreuz, 
60  Z.  von  2Aan;  H.  desAlpes,  20  Min. n.;  H.-P.  Bellevue;  Aquila 
Nera,  Z.  2.50-5,  M.  4  A;  Cortina,  Z.  2-3  A";  Viktoria;  Post,  Z.  2  5  K; 
Hot.  garni  Zentral,  Z.  2-3  K,  mit  Cafe*. 

Cortina  d' Ampezzo  (1224m),  mit  lOOOEinw.,  in  prächtiger  Lage, 
ist  gutes  Standquartier  für  Ausflüge.     Neben   der  Kirche  (Altar- 


Dolomiten.  BUCHENSTEIN.     K.  S.  227.  —  31.  R.   229 

schätz,  Holzschnitzwerk  von  Brustolon)  ein  76m  h.  Campanile 
(*Rundsicht  von  der  Galerie).    Kleines  Museo  Elisabettino  (30  h). 

Schöne  Aussicht  vom  *Belvedere  auf  der  Crepa  (1543m),  einem  vor- 
springenden Hügel  an  der  w.  Talseite:  auf  der  alten  Falzarego-Straße  bis 
zum  (1  St.)  Alb.  To/ana,  hier  1.  in  5  Min.  zum  Restaur.  am  Felsrande. 

Auf  den  *Nuvolau  (2578m),  41/2-5  St.,  leicht  (MW.;  F.  10  K,  entbehr- 
lich). Auf  der  Falzarego-Straße  (s.  unten)  über  Pocol  bis  zum  (2  St.)  Hand- 
weiser; hier  Reitweg  1.  hinan  zum  (2  St.)  Nuvolausattel  (2400m)  und  1. 
zur  O/2  St.)  Sachsendankhiltte  (2578m  ;  Wirtsch.),  mit  *Rundsicht. 

Zur  Pfalzgauhütte  (1928m),  4  5  St.-,  F.  unnötig.  Von  (2  St.)  Tre  Croci 
(S.  228)  AV.-Weg  über  Alp  Malquoira,  um  den  Fuß  des  Cadin  del  Halquoira 
(2406m)  herum  und  am  Abhang  zur  Hütte  im  wilden  Sorapißkar. 

Von  Cortina  nach  (39k;m)  Perarolo  2mal  tägl.  Automobil  über  (32km) 
Pieve  di  Cadore,  Geburlsort  Tiziah's  (1487-1576).  Weiter  Eisenbahn  nach 
Belluno  und  Venedig.    Näheres  s.  in  Baedekers  Südbayern. 

Von  Cortina  über  Misurina  nach  Schluderbach  (5  St.)  s.  S.  228. 

Die  Dolomitenstraße  (kürzer  die  alte  Straße,  "bis  Pocol  1  St.) 
überschreitet  in  Cortina  den  Boite  nnd  steigt  in  großer  Kehre,  dann 
um  die  O.-Seite  der  Crepa  (s.  oben)  herum  nach  (40km)  Pocol  (1535m ; 
Alb.Tofana).  "Weiter  auf  der  N. -Seite  des  bewaldeten  Falzarego- 
Tals  zum  (49km)  Hot.  Falzarego-Hospiz  (1985m),  25  Min.  vor  dem 
Falzarego-Paß  (2106m),  einer  breiten,  trümmerreichen  Einsenkung 
am  ö.  Fuß  des  Sasso  di  Stria  (2477m).  Die  Straße  führt  durch  einen 
50m  1.  Tunnel  hinab  zum  Pian  di  Falzarego  (1930m;  Gasth.)  und 
senkt  sich  in  großen  Kehren,  die  der  rot  bez.  alte  Weg  abschneidet, 
durch  "Wald,  an  der  (r.)  Burgruine  Buchenstein  (1747m)  vorbei,  nach 
(61  km)  Andraz  (1421m ;  Gasth. :  Andraz,  Alpenrose),  wo  ein  Karren- 
weg s.  nach  (2  St.)  Caprile  (S.  230)  abzweigt. 

65km  Buchenstein  oder  Pieve  di  Livinallongo  (1475m ;  Gasth.: 
Tirol,  gut;  Buchenrtein;  Alpino,  Z.  1.20-3  K,  gelobt),  mit  400 
Einw.,  in  schöner  Lage  hoch  über  der  tiefen  Schlucht  des  Cordeoole. 
Prächtige  Aussicht  vom  Col  di  Lana  (2464m),  3  St. 

"Weiter  an  der  N.-Seite  des  Buchenstein-  oder  Livinallongo-Tals 
über  (68km)  St.  Johann  (Gasth.  Grünwald)  nach  (72km)  Arabba 
(1603m ;  Gasth. :  Pordoi,  Arabba),  am  Fuß  der  Sella.  Nach  Corvara 
s.  S.  223.  —  Die  Straße  steigt  am  1.,  späterhin  am  r.  Ufer  des  Cor- 
devole  in  zahlreichen  Kehren  (der  alte  Saumpfad  kürzt  nm  1  St.) 
zum  (82km)  Pordoipaß  (2250m;  Chrutomannos- Haus ,  Bett  von 
2.50  K  an ,  gut) ,  mit  Aussicht  auf  Marmolata  und  Ampezzaner 
Dolomiten.  Zum  Bamberger  Haus  (S.  230)  auf  dem  Bindelweg 
3  St.  —  Die  Straße  senkt  sich  zum  (84km)  Hot.  Pordoi  (2120m ; 
ital.  Haus  ersten  Ranges,  Z.  3-7  K,  F.  1.50,  M.  4.50  K),  mit  herr- 
lichem Blick  auf  Rosengarten,  Langkofel  und  Sellagruppe,  dann  in 
großen  Kehren  durch  "Wald  (der  alte  Saumweg  kürzt)  nach 

94km  Canazei  (1463m;  Gasth. :  * Dolomitenhaus  Canazei,  Z.  2-8, 
F.  1.50  X",  mit  Touristenhaus;  Belvedere). 

Von  Canazei  über  den  Fedajapaß  nach  Caprile,  7-7l/2  St., 
leicht  und  lohnend  (F.  von  Campitello  12  K,  entbehrlich).  Fahrweg  über 
(20  Min.)  Alba  nach  (20  Min.)  Penia  (1542m  5  Gasth.  Verra),  dem  letzten  Dorf 
des  Fassalals.  Der  rot  bez.  Saumweg  steigt  am  r.  Ufer  des  Avisio  in  anfangs 
breitem  Tal,  dann  steiler  am  Rande  einer  Schlucht  (r.  der  Große  Vernel, 


230   R.31.  —  K.S.227.      PREDAZZO.  Dolomiten. 

3205m)  zum  (2  St.)  Bamberger  Haut  auf  Fedaja  (20A2m;  Wirtsch.),  mit 
großartiger  Aussicht  (von  hier  auf  die  3344m  h.  Marmolata  5  St.,  F.  14  .ff, 
nur  für  Geübte,  aber  höchst  lohnend).  3/4  St.  weiter  der  Fedaja-Pafi  (2047m). 
Hinab  ins  Pettorina-Tal  und  durch  die  -Schlucht  (Serraj)  von  Sottoguda 
nach  Rocca  Piäore  und  (3V2  St.)  Caprile  (1023m;  Gasth.  Posta,  Z.  l»/2-2  fr.), 
in  schönem  Talkessel.     Von  hier  nach  Andraz  s.  S.  229. 

Weiter  durch  das  vom  Avisio  durchflossene  Fassatal  über  (95km) 
Qries  (1445m;  H.  Marmolata)  nach  (96km)  Campitello  (1442m; 
Gasth. :  Muüno,  30  Z.  zu  1.20-3  K)^  am  Einfluß  des  Duronbachs 
in  den  Avisio. 

Auf  die  Seiser  Alpe  (F.  ratsam,  bis  Ratzes  9  K)  Saumweg n.w.  im 
Durontal  hinan,  an  dem  (H/2  St.)  Gasth.  Durontal  (19ü0m)  vorbei  zur  (8/4  St.) 
Soricia-Alp  (1934m),  oberhalb  r.  bergan,  gegen  die  zackigen  Roßzähne  los, 
über  das  Mahlknecht-Joch  (2168m)  zum  (1  St.)  Seiser  Alpenhavs,  dann  über 
die  Seiser  Alpe  nach  (3  St.)  Ratzes  oder  (4V2  St.)  Kastelruth,  s.  S.  2C6. 

Nach  Qröden  über  das  Sella-Joch  s.  S.  206. 

Weiter  über  Petra  (1310m;  Gasth.  hei  Silvio  Rizzi)  und  Pozza 
(1312m)  nach  (104km)  S.  Giovanni  (1320m),  Pfarrkirche  für  das  r. 
10  Min.  höher  gelegene  Vigo  di  Fassa  (1391m;  Gasth.:  Corona  fy 
Posta,  Z.2K,  ital.  gut;  H.Vigo,  Z.  1.40-2#),  Hauptort  des Fassatals, 
mit  1550 Einw.  Nach  Bozen  über  den  Karerpaß,  44km,  s.  S.  209. 

Auf  die  *Ciampedie  (2009m 5  Gasth.),  den  ö.  Ausläufer  der  Mugoni- 
spitzen,  2  St.  (F.  entbehrlich);  prächtiger  Blick  auf  den  Rosengarten  usw. 

107km  Soraga  (1202m).  R.  die  Dolomitwände  der  Rotwand  und 
der  Rosengartengruppe,  im  N.  der  Langkofel  (3178m)  und  der 
Plattkofel  (2970m).  —  110km  Moena  (1199m;  Gasth.  Krone,  Z. 
1.60-2  JT),  mit  1600  Einw.,  an  der  Mündung  des  Costalunga-Tals. 
Weiterhin  nimmt  das  Tal  den  Namen  Fleimser  Tal  an. 

120km  Fredazzo  (1018m;  Gasth.:  *Predazzo ,  deutsch;  Nave 
ä"Oro\  bekannt  als  Fundort  von  Mineralien. 

VonPredazzo  nachPrimiero  (43km)  Fahrstraße  (Post-Automobil 
im  Sommer  2mal  tägl.  in  5  St.)  über  (13km)  Paneveggio  (1540m;  Hot.  Pane- 
veggio,  Z.  2.50-4  K,  gut)  und  den  (20km)  Rolle- Paß  (1984m;  Gasth.)  nach 
(29km)  S.  Martino  di  Castrozza (1444m;  Gasth. :  "Panzer"1*  Dolomiten-Hotel,  Z. 
von  3  K  an;  ' Alpenrose,  Z.  von  3  -ff  an,  F.  1.50,  M.  4.50 .ff;  Bemelman,  u.  a.), 
einer  besuchten  Sommerfrische  in  herrlicher  Lage;  weiter  an  der  W.-Seite 
des  Tals  nach  (43km)  Fiera  di  Primiero  (715m;  Gasth.:  Orsingher,  Z.  2.50- 
3.50  K;  Aquila  Nera).  —  Eine  Straße  führt  von  hier  8.  durch  die  präch- 
tige Felsschlucht  des  Cismone  über  das  Zollamt  Monte  Groce  nach  (22km) 
Fonzaso,  wo  sie  sich  teilt:  1.  nach  (9km)  Feltre.  an  der  Bahn  von  Belluno 
nach  Venedig;  r.  nach  (14km)  Primolano  (S.  219). 

Die  Straße  führt  in  Windungen  auf  der  N.-Seite  des  Tals  über 
Ziano  (953m)  und  Panchih  (982m)  nach  (133km)  Cavalese  (1006m; 
Gasth.:  Anker,  Z.  1.40-3  K;  Agnello  d'Oro),  Hauptort  des  Fleimser 
Tals,  mit  2400  Einw. ;  der  ehem.  Palast  der  Bischöfe  von  Trient, 
mit  bemalter  Fassade,  ist  jetzt  Gemeindehaus.  —  Die  Straße  ver- 
läßt das  Tal,  steigt  zum  (141km)  Sattel  von  San  Lugano  (1100m; 
Whs.)  und  senkt  sich  in  Windungen  über  (144km)  Kaltenbrunn,  ital. 
Fontane  fredde  (950m ;  Gasth.  mit  Brauerei),  vorbei  an  Schloß  Enn, 
nach  (153km)  Montan  (425m).  Weiterhin  mündet  r.  die  von  Bozen- 
Auer  kommende  Straße.  —  157km  Neumarkt,  s.  S.  217. 


231 


IV.  Steiermark,  Kärnten,  Krain,  Istrien. 


Route  Seite 

32.  Von  Wien  nach  Graz  (Triest).    Sernmeringbahn  .    .    .  232 

Neuberg.    Mürzsteg.    Hochschwab  232.  —  Lurgrotte  233. 

33.  Graz 233 

Buchkogel.  Schöckel.  Tobelbad.  Von  Graz  nach  Köflaeh. 
Von  Graz  nach  Wies  und  Wuchern.  Schwanberger  Al- 
pen 240. 

34.  Von  (Wien)  Graz  über  Marburg  nach  Triest    .    .    .    .241 

Von  Spielfeld  nach  Luttenberg  241.  —  St.  Urban.  Bacher- 
warie. Gonobitz.  Von  Grobelno  nach  Rohitsch  242.  —  Neu- 
haus. Von  Steinbrück  nach  Agram  243.  —  Von  Laibach 
nach  Villach,  Strascha-Töplitz,  Gottschee  245.  —  Queck- 
silbergruben  von  Idria.  Adelsberger  Grotte.  Die  Höhlen 
von  St.  Canzian  246,  247.  —  Kronprinz-Rudolf-Grotte  248. 

35.  Von  Graz  nach  Fehring  (Budapest) 249 

Von  Gleisdorf  nach  Birkfeld.  Gleiehenberg.  Riegersburg  249. 

36.  Von  Franzensfeste  über  Lienz  und  Villach  (Triest) 

nach  Marburg 250 

Von  Spittal  nach  Mauterndorf  250.  —  Dobratsch  252.  — 
Eisenkappel  254. 

37.  Von  Wien  über  Villach  nach  Udine  (Venedig)     ...  255 

a.  Über  Selztal 255 

Von  Zeltweg  nach  Cilli  255.  —  Von  Unzmarkt  nach 
Mauterndorf.  Von  Treibach-Althofen  nach  Klein-Glöd- 
nitz  256. — Von  Launsdorf  nach  Hüttenberg.  Von  Arnold- 
stein nach  Hermagor  357.  —  Von  Tarvis  nach  S.  Lucia- 
Tolmein.     Luschariberg  258. 

b.  Über  Brück 258 

Von  Leoben  nach  Hieflau  260. 

38.  Von  Linz  oder  Wien  nach  Triest 261 

a.  Von  Linz  nach  Triest.    Karawankenbahn  ....  261 

Wocheiner  See.    Triglav  262. 
h.  Von  Wien  nach  Triest 265 

39.  Von  Salzburg  über  Gastein  und  Villach  nach  Triest. 

Tauernbahn 265 

40.  Triest ,.    ,', 266 

Aussichtswarte  und  Riesengrotte  bei  Opcina.  Miramar 
271.  —  Grado.    Capodistria  272. 

41.  Von  Triest  mit  der  Eisenbahn  nach  Venedig.  Aquüeja  273 

42.  Von  Triest  nach  Pola  (Eisenbahn- und  Seefahrt)    .    .  274 

43.  Von  Wien  nach  Abbazia  und  Fiume 280 


Baedekers  Österreich-Ungarn.     29.  Aufl.  j  5 


232 


32.  Von  Wien  nach  Graz  (Triest).   Semmeringbahn. 

224km.  Südbahn,  Schnellzug  in  4  St.  für  23.00,  17.20,  11.20  K;  Per- 
sonenzug in  672-8  St.  für  17.70,  13.20,  8.60  K.  Aussicht  bis  Gloggnitz 
rechts,  dann  meist  links.  —  Für  einen  flüchtigen  Überblick  der  *  Semmering- 
bahn genügt  die  Fahrt  nach  Semmering  und  zurück  (1  Tag),  8.  R.  5. 

Südbahn  von  Wien  nach  Semmering  (894m),  112km,  s.  R.  5.  — 
Die  Bahn  durchbohrt  gleich  jenseit  der  Station  den  Semmering 
(980m ;  vgl.  S.  124)  mittels  eines  1430m  1.  Tnnnels  und  senkt  sich 
über  (118km)  HS.  Steinhaus  (839m)  hoch  an  der  N. -Seite  äesFrösch- 
nitztals  nach  (122km)  Spital  am  Semmering  (790m ;  Gasth.  Hirschen- 
hof, Z.  2.50-4  K). 

130km  (1.)  Mürzznschlag  (681m;  Gasth. :  Kurhaus,  Post,  50  Z. 
zn  2-4  K,  beide  gut;  H.  Bahnhof;  Schwarzer  Adler,  Z.  1.60-2  #), 
Markt  mit  6200  Einw. ,  an  der  Mündung  der  Fröschnitz  in  die  Mürz, 
als  Sommerfrische  und  Wintersportplatz  viel  besucht.  Auf  dem 
Ölberg  die  evang.  Heilandskirche,  mit  Altarbild  von  Defregger. 
Im  Gemeindepark  ein  Scheffel-Denkmal;  Denkmäler  Brahms'  im 
Burggarten  und  Hamerling's  in  der  Au. 

Zweigbahn  über  (7km)  Kapellen  (S.  122)  nach  (12km)  Neuberg  (714m ; 
G-asth. :  Post,  Gold.  Hirsch),  Sommerfrische  mit  3000  Einw.,  in  schöner 
Lage  am  Fuß  der  Schneealpe  (1904m ;  3J/2  St.).  Die  große  ehem.  Zisterzienser- 
abtei dient  jetzt  z.  T.  als  kaiserl.  Jagdschloß;  die  schöne  got.  Stiftskirche 
wurde  1471  geweiht.  —  13km  westl.  von  Neuberg  (2  mal  tägl.  Post)  liegt  das 
Dorf  Mürzsteg  (783m 5  Gasth.:  Gold.  Adler),  mit  kaiserl.  Jagdschlößchen. 
Von  hier  Poststraße  westl.  über  den  Niederalpel-Sattel  (1220m)  nach  (19km) 
Wegscheid  (s.  unten)  und  weiter  nördl.  nach  (34km)  Mariazell  (S.  142). 

Die  Bahn  folgt  der  Mürz  in  einem  anmutigen  flchtenbewach- 
senen  Tal.  137  km  Langenwang  (683m);  darüber  (40  Min.)  Ruine 
Hohenwang.  —  141km  Krieglach  (600m ;  Gasth. :  Maurer),  mit  Land- 
haus Peter  Rosegger's  (1843  in  Alpl,  3  St.  s.o.,  geboren).  —  146km 
Mitterdorf  (59 Im;  Gasth.  Post,  Z.  1.60-2  K);  r.  an  der  Mündung 
des  Veitschtals  das  viertürmige  Schloß  Pichl.  —  148km  Wartberg- 
Mürztal  (583m) ;  t.  Ruine  Lichtenegg.  Die  Bahn  umzieht  den  Wart- 
bergkogel  (707m).  —  153km  Kindberg  (507m;  Gasth.  Wolfbauer), 
mit  Schloß  des  Grafen  Attems ;  dreimal  über  die  Mürz.  —  167km 
Kapfenberg  (508m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Ramsauer,  Grüner  Baum), 
an  der  Mündung  des  Törlbachs.  10  Min.  w.  vom  Bahnhof  Bad 
Steinerhof  (495m ;  Fichtennadelbäder). 

Von  Kapfenberg  führt  die  schmalspurige  Steiermärkische  Landesbahn 
nach  (23km)  Au- Seewiesen  (767m),  von  wo  Poststraße  über  (9km)  Seewiesen 
(968m;  Gasth.  Post)  und  (22km)  Wegscheid  (s.  oben)  nach  (32km)  Gußwerk; 
von  hier  Bahn  nach  (9km)  Mariazell  (S.  142).  —  Von  Seewiesen  wird  der 
■»Hochschwab  (2278m)  häufig  bestiegen  (6  St.,  blau  MW.-,  F.,  für  Geübte 
entbehrlich,  bis  Weichselboden  10  K).  Im  Seetal  hinan  zur  (IVa  St.) 
Untern  und  (I1/4  St.)  Obern  Dullwitz  -  Alm ,  mit  der  Voistalerhütte  (1670m; 
Proviant-Depot);  von  hier  im  Tal  noch  1/2  St.  aufwärts,  dann  r.  hinan  (rot 
MW.)  zum  (2y4  St.)  Schiestlhaus  (2160m;  Wirtsch.)  und  zum  (20  Min.) 
Gipfel,  mit  weiter  Aussicht  n.  bis  zur  Donau  und  über  die  ganzen  Ost- 
Alpen  vom  Schneeberg  bis  zum  Dachstein.  Abstieg  nach  Weichselboden 
(S.  143)  3  St. 


Scheibbs! 


PiciaB.  832 

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FROHNLEITEN.     K.S.255.—  32.  B.   233 

171km  (r.)  Brück  an  der  Mur  (487m ;  Bahnrestaur.;  Gasth. :  Qold. 
Strauß,  Hauptplatz,  40  Z.  zu  1.60-7 K;  Schwarzer  Adler,  Minoriten- 
platz ;  Post,  am  Bahnhof,  Z.  von  2  K  an ;  Gold.  Löwe),  Städtchen  von 
8500  Einw.,  am  Einfluß  derMürz  in  die  Mur.  Vom  Bahnhof  gerade- 
aus durch  die  Kastanienallee;  jenseit  der  Mürzhrücke  1.  über  den 
Minoritenplatz,  dann  r.  durch  die  Mittergasse  zum  (12  Min.)  Haupt- 
platz, mit  schönem  schmiedeeisernem  Brunnen  von  1626  und,  an  der 
O.-Seite,  dem  spätgot.  Kornmesserhaus,  früher  Herzogshof,  mit 
Arkaden  und  Loggia,  aus  dem  Ende  des  xv.  Jahrh.  Unweit  nord- 
westl.  oberhalb  des  Platzes  die  got.  Pfarrkirche  (xv.  Jahrh.).  Vom 
Kornmesseihaus  nordöstl.  durch  die  Wiener  Straße  und  nach  4  Min. 
1.  durch  einen  kleinen  Torweg  hinauf  zu  den  (6  Min.)  geringen 
Besten  der  Burg  Landskron,  mit  Uhrturm  und  dem  Schloßberg- 
restaurant; hübscher  Rundblick.  Vom  Oloriett,  lj%  St.  östl.  oberhalb 
des  Bahnhofs,  und  vom  (20  Min.)  Kalvarienberg ,  am  r.  Murufer, 
schöne  Aussicht.  —  Nach  St.  Michael  (Udine  ,  Triest)  s.  R.  37b. 

Die  Bahn  tritt  in  das  enge  Tal  der  Mur.  Bei  (181km)  Bernegg 
(460m)  1.  ein  1578  erbautes  Schloß.  —  184km  Mixnitz  (449m),  am 
Fuß  des  Bötelsteins (1234m).  4i/2"5St.n.ö.  der Hochlantsch (1722m; 
vgl.  S.  249),  mit  schöner  Aussicht  auf  die  steirischen  Alpen. 

196km  Frohnleiten  (427m ;  Gasth. :  Stadt  Straßburg,  gut;  Krone), 
mit  Wasserheilanstalt.  R.an  der  Bahn  Schloß  Neu- Pfannberg,  1.  oben 
die  Ruine  Pfannberg.  "Weiter  r.  malerisch  auf  einem  Felsen  die 
hergestellte  Burg  Babenstein.  —  Das  Tal  verbreitert  sich  auf  kurzer 
Strecke  und  bildet  weiterhin  einen  Engpaß,  den  die  Bahn  an  der 
Badelwand  mittels  einer  364m  1.  Galerie  von  35  Bogen  durchbricht. 
Bei  (204km;  1.)  Peggau  (403m;  Gasth.  Hochhuber),  mit  Burg- 
ruine, 1.  der  Schöckel  (S.  240);  r.  an  der  Mündung  des  Übelbachs 
der  Markt  Deutsch- Feistritz  (471m),  mit  Hüttenwerken. 

Östl.  führt  von  Peggau  ein  Weg  nach  (l3/4  St.)  Semriach  (707m ;  Gasth. : 
Linde,  Post).  1/i  St.  n.w.  von  da  die  *Lurgrotte,  eine  große  Tropfsteinhöhle 
(im  Sommer  elektrisch  beleuchtet ;  Eintr.  werkt.  11  und  4,  So.  10-6  Uhr, 
3  K,  So.  1  K).    Von  Semriach  auf  den  Schöckel  s.  S.  240. 

Die  Bahn  tritt  auf  das  r.  Ufer  der  Mur.  Bei  (208km)  Stübing 
(396m)  r.  ein  Schloß  des  Grafen  Pälffy-Daun.  —  213km  Gratwein 
(382m),  mit  Papierfabrik.  —  Das  Tal  wird  weiter.  Bei  (216km) 
Judendorf  (378m;  Gasth. :  Styria,  54  Z.  zu  2-3  K,  gut;  Dr.  Feilers 
Kuranstalt),  einer  Sommerfrische  mit  Waldungen,  r.  oben  die 
schöne  got.  Wallfahrtskirche  Maria-Straßengel  (1355).  —  220km 
Gösting  (370m),  mit  Schloß  des  Grafen  Attems  und  Burgruine 
(S.  239).  Die  Bahn  tritt  in  einen  weiten  fruchtbaren  Talkessel; 
1.  der  Grazer  Schloßberg. 

224km  Graz,  s.  S.  234. 


15  ' 


234 


33.  Graz. 


Bahnhöfe:  1.  Südbahnhof  (PL  A4,  5;  gutes  Restaur.,  mit  Veranda  am 
Bahnhofsplatz),  für  alle   Züge;  bei   der  Ankunft  warten  Hotelomnibus-, 

2.  Eöflacher  Bahnhof  (PI.  jenaeit  A  5),  Nebenbahnhof  für  Köflach  und  Wies; 

3.  Staatsbahnhof  (PL  D  E  8),    Nebenbahnhof  für  Gleisdorf-Fehring  (Raab, 
Budapest) -Aspan^  (Wien). 

Gasthöfe.  Am  rechten  Murufer:  *Gr.  -H.  Wiesler  (PI.  g:  C5),  Gries- 
kai  4,  100  Z.  zu  2.8  »-8,  F.  1,  M.  3-6,  Omn.  1  E>,  'Hot.  Daniel  (PI.  h: 
A  5),  Bahnhofsplatz  5,  beim  Südbahnhof,  60  Z.  zu  3-5,  F.  1,  M.  2.50  Ki 
*Gr.-H.  Elefant  (PI.  a:  CO),  Murplatz  9,  mit  Garten,  100  Z.  zu  3-7,  F.l, 
M.  4-fi,  Omn.  80Ä-1  E;  Florian  (PI.  d:  C5),  Grieskail2;  Drei  Raben 
(PI.  c:  B  5),  Annenstr.  43,  mit  Garten;  Deutinger  (PI.  k:  B  5),  Elisa- 
bethiner-Gasse  12,  Z.  1.60  2.2U.S';  Drei  Hacken  (PI.  1:  B  5).  Schalgasse  13, 
60  Z.  zu  1-2  E\  Schwan  (PI.  n:  C  5),  Annenstr.  3;  Goldene  Sonne, 
Mariahilfer  Str.  12  (PI.  C  4),  bescheiden.  —  Am  Unken  Ufer  (innere  Stadt : 
15-20  Min.  vom  Südbahnhot') :  'Erzherzog  Johann  (PI.  t> :  C  5),  Sack- 
str.  3,  100  Z.  zu  2.50-8,  F.  iE;  *Gr.-H.  Steirer  Hof  (PI.  f:  D  5),  Jako- 
miniplatz  12,  63Z.zu2.40-7.fi:;  Goldne  Birn  (PI.  i :  E5),  Leonhardstr.  8, 
58  Z.  zu  3  40-6  E;  Kaiserkrone  (PI.  e:  D  5),  Färbergasse  6.  —  Pens. 
Plentl.  Goethestr.  3  (PI.  E  3),  24  Z.,  P.  7-9.50  E. 

Cafes:  Thonethof,  Herrenjasse  28  (PI.  D  5),  beim  Bismarckplatz ; 
Kaiserhof,  Ecke  Kaiserfeldgasse  und  Bismarckplatz  (PI.  D  5);  Stadt- 
park (PJ.D  4;  S.238);  Elefant  (.s.  oben);  Stadttheater,  Karl-Ludwig- 
Ring  20  (PL  D  5),  beim  Stadtpark ;.  C.  Promenade,  Burgring  (PL  D  E  5), 
im  Stadtpark.  —  Am  r.  Murufer :  Österreichischer  Hof,  Annenstr.  10 
(PL  AB  5);  Helm,  Annenstraße,  Ecke  Murplatz. 

Konditokeien  :  Stuchlik,  Hofgasse  5  (PL  D  4);  Strehly,  Sporgasse  14 
(PL  D  4).  —  „Grazer  Zwieback"  u.  a.  bei  Spreng,  Bürgergasse  7  (PL  D  5); 
Sorger,  Murplatz  14  (PL  C  5). 

Bierhäuser:  Schwechater  Bierhalle,  Herrengasse  13  (PI.  D  5); 
Theater-Restaurant,  Karl-Ludwig- Rinsi  1  (PL  D  5),  neben  dem  Stadt- 
theater; Wilder  Mann,  Jakominigasseö  (P1.D6);  Neugraz.  Hamerling- 
gasse  4  (PL  D  5);  Nußdorfer  Hof  brau,  Kaiserfeldgasse  3  (PL  C  D  5). 
—  Die  Steiermark  ist  berühmt  für  Kapaune  und  Truthähne. 

Automat.  Restaurant,  Murgasse  12  (PL  C  5). 

Weinstuben:  Kleinoscheg,  Herrengasse  13  (PL  D  5),  im  Hof  L; 
Landhauskeller,  Schmiedgasse  9  (PL  D  5) ;  TirolerWeinstube,  Pro- 
kopigasse 1  (PL  D  5).  Die  besten  steir  Weine  sind  Luttenberger  (stärkster), 
Pickerer,  Eerschbacher,  Sandberger,  Nachtigaller,  Jerusalemer.  Schilcher  ist 
ein  blaßroter  säuerlicher  Landwein  (Srainzer  bester). 

Schwimm-  und  Bade-Anstalten :  Militär  -  Schwimmschule,  oberhalb  der 
Ferdinandbrücke  (PL  C  3) ;  Jungborn,  Brandhofgasse  19  (PL  E  4) ;  Zur  Sonne, 
Tegetthoffgasse  15  (PL  C  5). 

Theater:  Opernhaus  (PL  D  E  5),  Karl -Ludwig- Ring:  Schauspielhaus 
(PL  11:  D  4),  Franzensplatz.  —  Orpheum,  Jacobigasse  8  (PI.  B  4),  Varie*te\ 

Militär  -  Konzerte  im  Sommer  im  Stadtpark  (S.  238),  am  Hilmteich 
(S.  239),  am  Schloßberg  (S.  238),  im  Volksgarten  (PL  B  4)  und  in  der  In- 
dustriehalle (PL  D  E  7),  mit  großem  Park  und  Rennbahn. 

Hauptpost  und  Telegraph  (PL  C  5),  Neutorgasse  46. 

Droschken.  Einspänner  die  erste  l/t  St.  1  E,  erste  V2  St.  1  E  40,  jede 
weitere  l/t  St.  50  A;  Zweispänner  die  erste  V2  St.  2  E,  jede  weitere  y2  St. 
1  E.  Vom  und  tum  Südbahnhof:  I.  (innere  Stadl),  IV.  und  V.  Bezirk  Einsp. 
1  E  40.  Zweisp.  2  E  (bei  den  Nachtschnellzügen  2  £"20  bzw.  3  E);  H.,  III. 
und  VI.  Bezirk  1  Ä"80  bzw.  2  E  60.  Handgepäck  im  Wagen  frei,  größeres 
Gepäck  40  h.  Nachts  (9  Uhr  abends  bis  6  ü.  früh)  die  Hälfte  mehr.  1/2  Tag 
vorm.  5  E  oder  8  E.  nachm.  6  oder  10  E;  ganzer  Tag  10  oder  16  E;  in  die 
Umgebung  1-2  E  mehr. 

Elektr.  Straßenbahnen:  1.  Südbahnhof  (PL  A  4,  5)- Annenstraße-Haupt- 
platz -Jakomini platz  (PL  D  5)  -  Leonhardstr.  -  Hilmteich  (PL  F  2),  4,9km, 
26  Min.;  —  2.  Südbahnhof- Jakominiplatz-Geidorfplatz  (PL  D  3)-Keplerstr. 


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Hauptplatz.  GRAZ.  33.  Route.   235 

(PI.  AB  4)- Südbahnhof;  —  <?.  Schillerplatz  (PI.  F  5)-Jakominiplatz-Gries- 
platz  (PI.  C  5.  6)-Lendplatz  (PI.  B  C  4)-Gösting  (PI.  jenseit  A  2);  —  4.  Staats- 
bahnhof (PI.  D  E  8) -Hauptplatz  (PI.  C  D  5)-  Sackstr.-Andritz  (PI.  jenseit 
B  1);  —  5.  Leonhardstr.  (PI.  E  F  4,  5)- St.  Leonhard  (PI.  jenseit  F  4);  — 
6.  Schillerplatz  (PI  F  5)  -  Puntigam  (PI.  jenseit  C  8)5  —  7.  St.  Peter  (PL 
jenseit  F  7)- Annenstraße  (PI.  A  B  5)- Kurhans  Eggenberg  (PI.  jenseit  A  5); 
—  8.  Annenstraße  (PI.  A  B  5)-WeTzelsdorf  (PI.  jenseit  A  5) ;  —  Zinzen- 
dorfgasse  (PI.  E  41  -  Hilmteich-Mariatrost  (S.  239)  in  25  Min. 

Landetverband  für  Fremdenverkehr,  Haupi  platz  12  (PI.  CD5). 

Bei  beschränkterZeit(l  Tag) :  vormittags  Herrengasse  mit  Landes- 
zeughaus, kulturhistorisches  Museum,  Stadtpark.  Schloßberg;  nachmittags 
Hilmteich  und  der  S.  239  angedeutete  Ausflug. 

Graz  (366m),  die  alte  Hauptstadt  des  Herzogtums  Steiermark, 
das  seit  1192  mit  Österreich  vereint  ist,  Sitz  des  Statthalters,  des 
Korpskommandos  des  3.  Armeekorps,  einer  Universität  und  einer 
technischen  Hochschule,  an  beiden  Ufern  der  Mur,  über  die  sieben 
Brücken  führen,  mit  152000  deutschen  Ein -wohnern  und  5200  Mann 
Besatzung,  ist  die  bedeutendste  Stadt  der  Ostalpen  und  eine  der 
angenehmsten,  daher  von  pensionierten  Beamten  und  Offizieren 
bevorzugten  österreichischen  Provinzialstädte.  Auch  die  nicht 
unbedeutende  Industrie,  Maschinenbau,  Papier-,  Loden-,  Leder- 
waren- ,  Schaumwein-  und  andere  Fabriken,  Mühlenwerke,  Bier- 
brauereien usw.,  tritt  in  der  grünen  malerischen  Umgebung  durchaus 
zurück.  Am  1.  Ufer  liegt  die  eigentliche  innere  Stadt  (I.  Bezirk), 
an  die  sich  südl.  die  frühere  Jdkomini- Vorstadt  (VI.  Bez.),  ö.  St. 
Leonhard  (II.  Bez.),  n.  Geidorf  (III.  Bez.)  schließen.  Am  r.  Ufer  n. 
Lend  (IV.  Bez.)  und  s.  Gries  (V.  Bez.). 

Die  wichtigste  Verkehrsstraße  am  rechten  Murufer  ist  die 
Annenstraße  (PI.  AB  5),  die  vom  Südbahnhof  ausgeht.  An  ihrem 
Ostende  1.  die  große  Kirche  der  Barmherzigen  Brüder  (PL  3  :  C  5), 
aus  dem  xvii.  und  xvni.  Jahrh.,  mit  Fresken  von  Joh.  Mayer  (S.236) 
und,  an  der  r.  Langwand  bei  der  Kanzel,  geschnitztem  Kruzifix 
des  Nürnbergers  G-.  Schweigger  (1633).  —  Außerdem  in  diesem 
Stadtteil  zu  erwähnen:  die  St.  Andräkirche  (PI.  4:  B  5),  ein  Barock- 
bau von  1627,  und  die  gotische  Marienkirche  (PL  A  4),  vom  Wiener 
Dombaumeister  Schmidt  (1865). 

Den  Hauptverkehr  nach  der  Innern  Stadt  vermittelt  die  1891 
erbaute  Franz-Karl-Brücke  (PI.  C5),  mit  Bronzeflguren  der  Austria 
und  Styria  von  Brandstetter  und  Aussicht  auf  den  Schloßberg.  — 
Die  Murgasse  führt  weiter  nach  dem 

Hauptplatz  (PL  C  D  5),  an  dem  die  belebtesten  Straßen  der 
innern  Stadt  zusammentreffen.  Geradeaus,  Ecke  Sporgasse,  das  Haus 
am  Luegg,  mit  Stuckfassade  aus  der  zweiten  Hälfte  des  xvn.  Jahr- 
hunderts. In  der  Mitte  des  Platzes  ein  Brunnendenkmal  des  Erz- 
herzogs Johann  (f  1859),  Erzguß  nach  PönningeT's  Entwurf  (1878). 
Südl.  das  Rathaus  (PL  10),  im  deutschen  Renaissancestil,  von 
Wielemans  und  Reuter  (1887-92).  Im  dritten  Stock  des  Treppen- 
hauses (Eingang  Landhausgasse)  eine  Fieske  (Graz  im  J.  1635), 
von  Paul  Scholz  (1890). 


236  Route  33.  GRAZ.  Landhaus. 

Die  Sporgasse,  dann  rechts  die  Hofgasse  führen  nach  dem 
Franzensplatz  (PI.  D  4),  mit  Bronzestandbild  des  Kaisers 
Franz  /.,  im  Gewand  des  Goldenen  Vlieses,  von  Marchesi  (1841), 
und  dem  Schauspielhaus  (PI.  11),  1825  erbant.  Östl.  dahinter  die 
k.  1c.  Burg,  aus  dem  xv.  Jahrh.,  später  erneut,  jetzt  Statthalterei; 
bemerkenswert  die  Wendeltreppe  am  Ende  des  ersten  Hofs  von 
1500.  —  Südl.  der 

Dom  (PI.  5:  D  4,  5),  ein  dreischifflger  spätgotischer  Bau  von 
1438-62,  mit  bemerkenswertem  Westportal,  im  Innern  seit  1577 
von  den  Jesuiten  teilweise  erneut;  das  kupferne  Tnrmdach  von 
1663.  Außen  an  der  Südseite  eine  große  Freske  von  1480,  Türken- 
einfälle, Heuschreckenplage  und  Pest  darstellend.  Im  Chor  am  Hoch- 
altar Wunder  des  h.  Ägidius  von  Jos.  Flurer  (f  1742);  r.  ein  Votiv- 
bild,  die  Familie  des  Erzherzogs  Karl  II.  vor  dem  Kruzifix  und  der 
Madonna  von  Jakob  de  Monte  (f  um  1594);  an  der  1.  Chorwand  das 
frühere  Hochaltarbild,  Kreuzigung  Christi  (1457).  Am  Aufgang 
zum  Chor  r.  und  1.  auf  marmornen  Fußgestellen  zwei  Reliquien- 
schreine mit  je  drei  zierlichen  ital.  Elfenbeinreliefs  des  xvi.  Jahrh., 
die  Triumphe  der  Liebe,  Unschuld,  des  Todes  und  des  Ruhmes,  der 
Zeit,  der  Ewigkeit  (nach  Petrarca's  „Trionfi"). 

Hinter  dem  Dom  das  Mausoleum  (PI.  8),  ein  prunkvoller  Barock- 
bau,  von  Pietro  de  Pomis  1615  für  Kaiser  Ferdinand  II.  (f  1637) 
erbaut,  der  mit  seiner  Gemahlin  Maria  Anna  hier  beigesetzt  ist 
(Glocke  für  den  Mesner  an  der  0. -Seite).  —  Unweit  westl. ,  am 
Glockenspielplatz  (PI.  D  5),  das  Maurersche  Glockenspiel  (tägl.  11  Uhr 
vorm.  und  6  Uhr  abends). 

Die  vom  Hauptplatz  s.o.  auslaufende  Herrengasse  (PI.  D  5) 
ist  die  verkehrreichste  Straße  der  Stadt.  In  ihr  1.  Nr.  3  das  Gemalte 
Haus,  mit  verblaßten  Fresken  von  Joh.  Mayer  (1742).  —  R.  Nr.  16 
das  Landhaus  (PI.  D  5),  das  Versammlungshaus  der  steir.  Land- 
stände, 1556-63  im  Renaissancestil  erbaut.  Das  beachtenswerte 
Portal  mit  überdachtem  Balkon  führt  in  den  schönen  Arkadenhof. 

Den  streitbaren  Sinn  der  alten  Landstände  bekundet  r.  neben  dem 
Portal  die  Warnung  auf  der  Tafel  von  1588,  daß  „niemand  sich  unter- 
stehe, in  diesem  hochbefreiten  Landhaus  zu  rumohren,  die  Wöhr,  Tolch 
oder  Brodmesser  zu  zücken,  zu  balgen  und  zu  schlagen,  gleichfalls  mit 
andern  Wöhren  Ungebühr  zu  üben,  oder  Maulstreiche  auszugeben." 

Beachtenswert  in  dem  Arkadenhof  der  originelle  *  Renaissancebrunnen 
von  1589,  laut  Inschrift  ein  Werk  der  Bronzegießer  Thom.  Auer  und  Max 
Wening,  mit  durchbrochenem,  von  fünf  schlanken  Säulchen  getragenem 
Baldachin,  den  ein  Bannerträger  krönt.  An  der  Mauer  darüber  ist  eine 
Gedenktafel  für  den  Astronomen  Joh.  Kepler,  der  1594-1600  in  Graz  Mathe- 
matik lehrte.  —  Der  Arkadenzwischenbau,  der  die  Höfe  des  Landhauses 
und  des  Zeughauses  trennt,  ist  modern  (1890). 

R.  von  dem  Brunnen  führt  eine  Treppe  nach  dem  Rittersaal  und 
der  Landstube  (Sitzungssaal  des  Landtages),  ersterer  mit  Stuckdecke  aus 
dem  xvi.  Jahrh.,  sonst  modern,  letztere  großenteils  noch  mit  der  Aus- 
stattung aus  dem  Anfang  des  xvm.  Jahrh.  (Schlüssel  beim  Torwart). 

An  das  Landhaus  stößt  das  Landeszeughaus,  1642-44  erbaut. 
Zu  beiden  Seiten  des  ehem.  Hauptportals  Mars  und  Bellona.  Einzig- 


Joanneum.  GRAZ.  33.  Route.   237 

artig  ist  die  innere  *Einrichtung  und  Ausstattung,  die  unverändert 
aus  dem  xvn.  Jahrh.  erhalten  ist,  mit  30000  Angriffs-  und  Schutz- 
waffen für  steirische  Söldner,  die  bei  Einfällen  der  Türken  oder 
andern  Kriegsnöten  aufgeboten  wurden. 

Eintritt  tägl.  10-1  Uhr  gegen  Karten,  die  der  Torwart  des  Landhauses, 
Herrengasse  16,  ausgibt,  60  ä,  Mai  bis  Sept.  So.  9-12  Uhr  frei.  Im  ersten 
Stock  Geschütze,  Doppelhaken,  Musketen,  Fußknechtharnische.  Im  zweiten 
Stock  Reiterrüstungen  und  -pistolen.  Im  dritten  Stock  Harnische  und  leichte 
Feuerwaffen.     Im  vierten  Stock  Stangenwaffen,  Seitenwehre  und  Schilde. 

L.  die  Stadtpfarrkirche  (PL  D  5),  spätgot.  Hallenkirche  aus  dem 
xv.  Jahrb.,  Fassade  und  Turm  von  1781 ,  das  Innere  1875  hergestellt ; 
an  der  1.  Chorwand  die  Himmelfahrt  Maria,  von  Tintoretto(?). 

Die  Herrengasse  mündet  auf  den  Bismarc  k platz  (PL  D  5), 
den  der  zierliche  Auerspergbrunnen  schmückt.  —  ÖstL,  Hamerling- 
gasse3,  das  Landesarchiv,  mit  mehr  als  80000  Urkunden  von  810  an 
(geöffnet  werkt.  10-12  Uhr).  —  Südl.  vom  Bismarckplatz  der  große 
Jakominiplatz  (PL  D  5),  ein  Kreuzungspunkt  für  mehrere 
Straßenbahnen  (S.  234  5).  In  der  Mitte  eine  1 6m  höh e  eherne  Marien- 
säule, zu  Ehren  von  Montecuccoli's  1664  bei  St.  Gotthard  in  Ungarn 
erfochtenem  Siege  über  die  Türken  auf  dem  Karmeliterplatz  errich- 
tet, 1796  hierher  übertragen. 

Das  Joanneum  (PL  C  D  5),  von  Erzherzog  Johann  18.11  gegrün- 
det, enthält  verschiedene  Sammlungen,  die  in  zwei  durch  einen 
Garten  verbundenen  Gebäuden  untergebracht  sind. 

Im  Alten  Joanneum,  Raubergasse  10,  die  Altertümer  und  die 
naturwissenschaftlichen  Sammlungen:  Eintritt  werkt,  außer  Mo.  9- 
1  Uhr,  40  ft;  So.  9i/2-12y2  Uhr  frei. 

I.  Stock.  Rechts  vorgeschichtliche ,  besonders  keltische  und  römische 
Altertümer  aus  der  Steiermark  (in  Saal  IV  der  sog.  „Strettweger  oder 
Judenburger  Wagen",  ein  kleines  keltisches  Opfergerät  aus  Bronze,  aus 
der  älteren  Hallstätter  Zeit),  sowie  griechische,  römische,  mittelalterliche 
und  neuere  Münzen.  Links  die  geologisch-mineralogischen  Sammlungen.  —  Im 
II.  Stock  1.  Botanik,  r.  Mineralogie  (in  Saal  XIII  die  Kienzle'sche  Reliefkarte 
der  Steiermark  in  1  :  37500)  und  Zoologie.  —  In  einem  Anbau  die  Landes- 
Bibliothek  (Eingang  Kalchberggasse  2),  mit  186 000  Bänden;  im  Hochparterre 
Lesesäle  und  Ausstellung  bemerkenswerter  Drucke.  Eintritt  werkt.  10-1, 
4-8  (1.  Mai-15.  Juli  7)  Uhr,  16.  Juli-15.  Sept.  nur  vorm. ;  Sonn.-  u.  Festt. 
außer  1.  Mai-16.  Sept.  10-1  Uhr. 

Das  Neue  Musetjmsgebäude  in  der  Neutorgasse  45,  ein  Monu- 
mentalbau im  Barockstil  nach  Gunolt's  Plänen,  enthält  das  *Steier- 
märkische  Kulturhistor.  u.  Kunstgew  erbe- Museum  (Katalog  50  A,  für 
die  volkskundlichen  Sammlungen  40  A),  die  Landesbildergalerie 
(Katalog  40  K)  und  die  Kupferstich -Sammlung:  Eintr.  So.  9^2- 
121/2  Ukr  frei,  werkt,  außer  Mo.  9-1  Uhr  50  h. 

EedgeschoB.  L.,von  der  Eintrittshalle  2.  und  3.  Saal:  Renaissance-, 
Rokoko-  und  Empire-Öfen.  —  7.  Zimmer :  Rechtsdenkmäler,  Richtschwerter, 
Folterwerkzeuge  5  Jagdgeräte.  —  8.  Prunksaal  aus  dem  Schloß  Radmanns- 
dorf in  Weiz  vom  J.  1563.  —  9.  Saal:  Reiftonnenwagen  Kaiser  Friedrichs III., 
ohne  Untergestell;  Doppelsänfte  Sigismund  Bäthory's  und  seiner  Gemahlin, 
Erzherzogin  Maria  Christine;  Bildnisse.  —  R.  von  der  Eingangshalle 
Räume  für  Ausstellungen. 


238    Route  33.  GRAZ.  Stadtpark. 

I.  Stock.  B.  vom  Aufgang  11.  Saal:  Truhen,  Schränke,  Bettstellen 
und  andere  Möbel  aus  dem  xvr.  und  xvn.  Jahrh.,  Empirezimmer,  Rokoko- 
zimmer. — 12.  Stube  aus  Neumarkt  vom  J.  1607.  — 13.  Wirtsstube  aus  Mösna 
vom  J.  1577.  —  Zimmer  14  (hier  Aufgang  zum  zweiten  Stock)  und  15 :  Zunft- 
wesen. —  16.  Zimmer:  bürgerliches  Wohnen.  —  17.  Saal:  kirchliche 
Altertümer,  z.  T.  aus  lutherischer  Zeit.  —  18.  Galerie:  steiriscbe  Schmiede- 
kunst xvi. -xviii.  Jahrhundert.  —  19.  Kuppelsaal :  Arbeiten  in  Edelmetall  •, 
in  der  Mitte  in  einem  Glaskasten  der  l,osm  hohe  *  Landschadenbundbecher,  in 
Silber  getrieben,  vergoldet  und  emailliert,  ein  Meisterwerk  der  Augsburger 
Goldschmiedekunst  (um  15F0>.  —  20.  Galerie:  steirische  Schmiedekunst, 
xv. -xviii.  Jahrhundert.  —  22.-25.  Saal:  kunstgewerbliche  Mustersammlung, 
zumeist  auswärtiger  Herkunft,  Holzschnitzereien,  Majoliken,  Fayencen, 
Steinzeug,  Porzellan,  Gläser,  Webereien,  Stickereien,  Spitzen,  Bucheinbände. 

II.  Stock  l Aufgang  vom  14.  Z.,  s.  oben).  27.  Verbindungsgang:  Leder- 
gürtel, Frauenschmuck.  —  28.  Zimmer:  Kostüme.  —  29.  Stube  aus  Schön- 
berg  (1568).  —  30.  Stube  aus  dem  Geisttal  (1596).  —  32.  Saal:  neue  Erwer- 
bungen —  33.  Saal:  bäuerliche  Gegenstände.  —  Zurück  in  den  Verbin- 
dungsgang  27  und  geradeaus  zu  den  Sälen  der  Landesgalerie  (über 
500  Bilder).  Sie  enthält  u.  a.  aus  der  altdeutschen  Schule :  3.  B.  Sirigel, 
Kaiser  Maximilian  I  ;  25.  L.  Granach  d.  Ä.,  der  Ritter  am  Scheidewege; 
30.  Nuchahmtr  des  Ä.  Dürer,  Madonna  (1519;  übermalt).  Niederländer: 
69.  P.  Brueghel,  der  Triumph  des  Todes.  Italiener:  176.  L.  Giordano,  An- 
betung der  h.  drei  Könige;  182.  Vasari,  Michelangelo;  264.  P.  de  Pomis,  Tod 
des  h.  Dominikus.  37.  und  38.  Saal :  Bilder  aus  der  älteren  und  neuern 
Wiener  Schule.  —  39.  Saal:  Ausstellung  der  Kupferstichsammlung. 

Am  Stadt- Kai  der  Justizpalast  (PI.  9 :  C  5),  1895  von  Wielemans 
und  Reuter  erbaut.  Unweit  südl.  ein  Bronzestandbild  des  Feldzeug- 
meisters Herzog  Wilh.  von  Württemberg  (f  1896),  von  Winkler  (1907). 

Zwischen  der  innern  Stadt  und  den  östlichen  Stadtteilen  er- 
streckt sich  seit  1869  an  Stelle  des  ehem.  Festlingsgeländes  der  12ha 
große  *Stadtpark  (PI.  D  E  4),  mit  reizenden  Anlagen  und  Denk- 
mälern des  Gründers,  Bürgermeister  Franck (PI.  F.-St.),  von  Hellmer 
(1900),  der  in  Graz  gest.  Dichter  Graf  AI.  v.  Auersperg  (Anastasius 
Grün,  f  1876),  von  Kundmann  (1887),  und  Bob.  Hamerling  (f  1889), 
von  Kundmann  (1904),  und  andern  Bildwerken  {Waldlilie,  nach 
Rosegger's  Waldschulmeister,  Bronzefigur  von  Brandstetter,  1885). 
Bei  dem  Franz-Josephsbrunnen  (von  Durenne  in  Paris,  1873)  und 
dem  Kaffeehaus  3mal  wöch.  nachm.  Militärkonzert.  —  Am  S.-Ende 
das  1899  von  Fellner  &  Helmer  erbaute  Opernhaus  (PI.  D  E  5);  da- 
hinter die  kleine  Protestantische  Kirche  (1824).  An  der  Glacisstraße 
die  Leechkirche  (PL  E  4),  einschiffiger  früh  gotischer  Bau  des 
Deutschritterordens  (xm.  Jahrh.),  mit  altkölnischem  Flügelaltar 
(die  H.  MaTgareta  in  der  Mitte,  1.  Katharina,  r.  Barbara),  zierlichem 
Sakramentshäuschen  von  1499  und  alten  Glasgemälden. 

Zum  *Sch!ofiberg  (PI.  C  D  3,  4 ;  475m)  führen  vom  Karmeliter- 
platz (PI.  D  4;  Dreifaltigkeitssäule  von  1680)  und  von  der  NW.- 
Ecke  des  Stadtparks  Promenadenwege  in  20  Min.,  vom  Franz-Jo- 
sephs-Kai Nr  .40  eine  Drahtseilbahn  in  3  Min.  (40,  bzw.  20  h)  hinauf. 
Er  war  einst  Sitz  der  „Markgrafen  von  Steier",  wurde  im  xv.  Jahrh. 
zum  Schutz  gegen  die  Türken  neu  befestigt  und  1809  von  dem 
kaiserl.  Major  Hackher  gegen  die  Franzosen  unter  Macdonald  er- 
folgreich verteidigt  (ein  Bronzelöwe  auf  dem  oberen  Plateau  erin- 
nert seit  1909  daTan).  Die  Festungswerke  wurden  1809  infolge  des 


Kilometer   1:100' 


Anschluss    an.  die  Nebenkarte 


Engl.AIiles 


Umgebung.  ÖBAZ.  33.  Route.    239 

Wiener  Friedens  gesprengt:  seit  1839  ist  der  Berg  mit  Parkanlagen 
ledeckt.  An  der  Ostseite,  auf  halber  Höhe,  vor  dem  Schweizer- 
haus (Erfrisch.)  ein  Bronzestandbild  des  Fei dzengmeistersv.  Weiden 
(f  1853),  des  Schöpfers  der  Anlagen,  von  Hans  Gasser  (1859).  Am 
Südabhang  ein  altertümlicher,  weithin  auffallender  TJhrturm,  Q8m 
hoch,  mitriesigem  Zifferblatt,  und  der94m  tiefe  sog.  Türkenbrunnen. 
Auf  dem  obern  Plateau  neben  der  Endstation  der  Drahtseilbahn 
eine  besuchte  Gartenwirtschaft  (nachm.  häufig  Konzert).  Der  1574 
aufgeführte  35m  hohe  Glockenturm  enthält  eine  4150kg  schwere 
Glocke  („Schloßbergliesel").  Vier  Rampen,  mit  Orientierungstafeln, 
bieten  herrliche  Aussichten  auf  das  fruchtbare,  dichtbebaute  Murtal 
und  die  schöngeformten  Berge  ringsum:  nördl.  der  Schöckel,  n.w. 
die  obersteirischen  Alpen,  s.w.  die  Koralpe,  südl.  der  Poßruck  und, 
bei  klarer  Luft,  das  Bachergebirge. 

In  den  östl.  Stadtteilen  zu  erwähnen:  die  aus  einem  1573 
von  Erzh.  Karl  gegründeten  Jesuitenkollegium  hervorgegangene, 
18*27  unter  Franz  I.  neu  organisierte  Karl-Franz-Universität 
(PI.  E  3),  deren  neue  Gebäude  1891-94  von  Rezori  und  Köchlin 
aufgeführt  wurden  (2100  Studenten;  Bibliothek,  an  der  Universi- 
tätsstraße, 265  000  Bände).  —  Südöstl.  vom  Stadtpark  die  1812  ge- 
gründete, 1874  vom  Staat  übernommene  Technische  Hochschule 
(PI.  E  5);  das  Gebäude,  an  der  Rechbauerstraße,  von  Wist,  1884-88 
(650  Studenten^.  Noch  weiter  ö.,  Naglergasse,  die  Herz- Jesu- Kirche 
(PI.  F  5),  1891  im  frühgot.  Stil  nach  Hauberrisser's  Plänen  voll- 
endet, mit  Unteikirche  und  109m  h.  Turm. 

Umgebung.  25  Min.  vom  Stadtpark  (elektr.  Bahn  s.  S.  235)  der  *Hilm- 
teich  (PI.  F  2),  besuchter  Vergnüeungsort  mit  Restaur.,  Anlagen  und  Teich 
(Kahnfahrten).  Von  der  (10  Min~)  30m  hohen  Hümvarie  (183  Stufen;  20  h) 
reizende  Aussicht.  —  Die  elektr.  Bahn  führt  weiter  nach  dem  Wallfahrts- 
ort Mariatrost  (469m),  mit  zweitürmieer  Kuppelkinhe  (1746).  Von  der 
Hilmwarte  auch  schöner  Waldweg  über  das  Häuserl  im  Wald,  il/t  St. 

Hübscher  Nachmittagsausflug  (vom  Geidorfplatz .  PI.  D  3,  über  die 
Körbler-,  Rosenberg-  u.  Panoramagasse)  auf  den  Rosenberg  (479m)  zum  Whs. 
zur  Rose  und  zum  (1  St.)  Stoßbauer  (Whs.);  von  da  3/4  St.  auf  die  Platte 
(651m;  Whs.),  mit  prächtiger  Aussicht  von  der  Stephanie- Warte ;  hinab  nach 
der  im  Walde  gelegenen  (1/2  St.)  Kirche  Maria-Grün  (445m;  Gasth.)  und  an 
dem  schön  gelegenen  Sanatorium  Maria-Grün  und  dem  Restaur.  Kaltenbrunn 
vorbei  zum  (35  Min.)  Hilmteich  (s-  oben)  zurück.  —  Vielbesuchte  Punkte  sind 
außerdem  am  1.  Murufer:  Rainerkogel  (50im),  mit  Aussichtswarte  und  Whs., 
von  der  Straßentahn-HS.  Bäckergasse  (PI.  B  1)  1/2  St.  (rote  WM.);  Ruckerl- 
berg'(443m;  Restaur.)  bis  Schloß  Lustbühel  (l1^  St.)  und  weiter  bis  zur 
(IV2  St.)  "Lafinitzhöhe  (557m;  Heilanstalt,  70  Z.  zu  4.70-8.70  K;  P.  Annen- 
heim ;  P.  Dr.  Ehler),  Luftkurort  mit  prachtvoller  Aussicht,  zurück  über 
Hönigtal  und  die  Ries  (3l/2  St.)  oder  "mit  der  Bahn  (S.  249);  von  Dorf  Ändritz 
(elektr.  Bahn  Nr.  4,  s.  S.  235)  in  1  St  zum  *  Ändritz-  Ursprung,  mit  Fisch- 
zuchtanstalt (auf  den  Schöckel  s.  S.  240). 

Am  r.  Murufer :  vom  Bahnhof  w.  nach  (V2  St.)  Eggenberg  (elektr.  Bahn 
Kr.  7,  s.  S.  235),  Schloß  (Zutritt  Mi.  nach  Meldung  beim  Pförtner)  und  Park 
und  Kuranstalt  (10  Min.  höher  P.  Waldfrieden  mit  Aussicht);  nach  (1  St.) 
Gösting  (S.  233;  elektr.  Bahn  Nr.  3,  s.  S.  235;  MW.  in  20  Min.  an  dem  nach 
der  Mur  steil  abfallenden  Jungfern  Sprung  vorbei  zur  Ruine  Gösting),  von 
wo  Fahrweg  nach  (1  St.)  Thal  (461m  ;  Geslh.),  mit  Burgruine;  Plabutsch,  mit 
trefflicher  Aussicht  vom  Fürstenstande  (764m),  von  Eggenberg  (s.  oben)  auf 


240  Route  33.  SCHÖCKEL. 

dem  „Roseggersteig"  in  P/2  St.;  St.  Oswald  (555m;  Gasth.:  Fleischhauer), 
in  reizender  Lage,  von  Judendorf  (S.  233)  über  Schloß  Plankenwart  in  2  St. 

Auf  den  *Buchkogel  (659m),  2V*  St.  s.w. :  elektr.  Bahn  Nr.  8  (S.  235) 
bis  Wetzeisdorf ;  von  da  rot  MW.  zur  (3/4  St.)  Kirche  St.  Johann  und  Paul 
(564m)  und  durch  "Wald  zum  (3/4  St.)  Gipfel  mit  der  lim  h.  Rudolfs- Warte 
und  reizender  Aussicht.  Abstieg  ö.  (rote  WM.)  nach  (V2  St.)  Kirche  und 
Schloß  St.  Martin  und  über  Krottendorf  nach  (%  St.)  WetzeJsdorf  zurück. 

*Schöckel  (1446m).  lohnend:  am  bequemsten  von  Bad  Radegund  (714m ; 
Wasserheilanstalt),  19km  n.ö.  von  Graz  am  SO. -Fuß  des  Berges  (Post  in 
3V2  St.,  3  K\  auch  Automobil-Omnibus).  Von  hier  n.  auf  gutem  MW.  am 
(1  St.)  Schöckelbartl  (1050m;  Whs.)  vorbei  zum  (IV2  St.)  Stubenberghaus 
(1410m;  gute  Unterkunft),  10  Min.  unter  dem  Gipfel;  oder  Fahrweg  n.ö. 
zum  (IV4  St.)  Schöckelkreuz  (1126m),  dann  1.  zur  (3/4  St.)  Semriacher  Alpen- 
hütte (1350m)  und  zum  (i/4  StJ  Gipfel.  Weite  herrliche  Aussicht.  —  Vom 
(2  St.)  Ändritz- Ursprung  (S.  239)  führt  ein  direkter  Weg  n.  über  Buch  und 
die  Göstinger  Hütte  (1078m ;  Erfr.)  in  2V2  St.  zum  Gipfel  (Zahnradbahn 
geplant).    Abstieg  n.w.  nach  (2  St.)  Semriach  (Lurgrotte;  S.  233). 

Nach  Tobelbad,  auf  der  Köflacher  Bahn  (s.  unten)  in  20  Min.  bis 
(12km)  Premstätten,  dann  Fahrweg  w.  in  V2  St.  zu  dem  Bad  (350m;  Kur- 
haus), mit  indifferenten  Thermalquellen. 

Von  Graz  nach  Kö flach,  41km,  Eisenbahn  in  IV2  St.,  in  dem 
breiten  Murtal  abwärts  bis  (12km)  Premslätten-Tobelbad  (359m;  s.  oben), 
dann  im  Tal  der  Kainach  aufwärts  über  (16km)  Lieboch  (339m;  Bahnrest. ; 
nach  Wies  s.  unten)  und  (32km)  Krems,  mit  Burgruine,  nach  (34km)  VoiU- 
berg  (395m),  mit  Ruine  Obervoitsberg,  und  (41km)  Köflach  (450m;  Gasth.: 
Bräuhaus),  beide  mit  bedeutenden  Braunkohlengruben. 

Von  Graz  nach  Wies,  67km,  Eisenbahn  in  2  St.  Bis  16km  Lieboch 
s.  oben;  von  da  über  (31km)  Preding-Wieselsdorf  (Zweigbahn,  11km,  nach 
Stainz,  mit  bedeutendem  Weinbau)  nach  (47km)  Deutsch-Landsberg  (36Sm; 
Gasth. :  Strohmeier,  Stelzer),  Sommerfrische  mit  Burgruine,  Ausgangspunkt 
zum  Besuch  der  Schwanberger  Alpen  (s.  unten).  Weiter  an  dem  stattlichen 
Schloß  Hollenegg  vorbei  nach  (55km)  Schwanberg  (371m),  5km  ö.  vom 
Ort  (431m ;  Gasth. :  Mollak),  an  der  Schwarzen  Sulm,  (64km)  Pölfing-Brunn 
(Sulmtalbahn  nach  Leibnitz,  S.  241,  25km)  und  (67km)  Wies  (341m ;  Gasth. 
Kurz),  an  der  Weißen  Sulm  freundlich  gelegen,  mit  dem  alten  Schloß 
Burgstall,  Kohlengruben  und  Hochöfen. 

Von  Deutsch-Landsberg  Fahrweg  über  die  Laßnitz ,  dann  r.  hinan 
über  (2V2  St.)  Trahütten  (995m;  Alpen-Gasth.)  und  das  Parfuß-Whs.  (987m), 
mit  sehöner  Aussicht,  nach  (2  St.)  St.  Maria  oder  Glashütten  (1275m; 
Gasth.) ;  von  hier  r.  zum  (1V4  St.)  Weineben- Sattel  (1666m),  Grenze  zwischen 
Steiermark  und  Kärnten,  dann  Fußweg  1.  am  Gatter  und  am  O. -Abhang 
der  Brandlhöhe  (1859m)  und  des  Moschkogels  (1915m)  entlang  zur  (1  St.) 
Einsattelung  (1745m)  zwischen  Hühnerstützen  und  Moschkogel,  in  der  r. 
etwas  abwärts  die  Grillitschhütte  (1745m;  Whs.).  Von  hier  über  die 
Hühnerstützen  auf  die  (IV2  St.)  -Koralpe  (Großer  Speikkogel;  2141m),  den 
höchsten  Gipfel  der  Schwanberger  Alpen;  20  Min.  w.  unterhalb  das  Kor- 
alpenhaus (1962m;  Wirtsch.).  Vom  Gipfel  umfassende  Aussicht.  —  Ab- 
stieg östl.  über  die  Brendlhütte  nach  (6  St.)  Schwanberg  (s.  oben) ;  n.w. 
über  die  Hipfelhütten  nach  (4  St.)  Wolfsberg  (S.  255),  oder  w.  über  die 
Kollnitzer  Alpe  und  Gemersdorf  nach  (4  St.)  St.  Andrä  (S.  255). 

Von  Wies  (s.  oben)  Fahrstraße  nach  Wuchern,  20km.  Post 
3mal  tägl.  in  50  Min.  bis  (4km)  Eibiswald  (362m).  Weiter  über  den  Radi- 
berg (670m),  mit  weiter  Aussicht,  ins  Drautal  nach  (18km)  Mahrenberg 
(371m;  Gasth.  Lukas),  Markt  mit  Klosterruine;  dann  über  die  Drau  nach 
(20km)  Stat.  Wuchern- Mahrenberg  (S.  254). 

Von  Graz  nach  Triest  s.  R.  34;  —  nach  Fehring  (Friedberg,  Budapest) 
s.  R.  35. 


241 


34.  Von  (Wien)  Graz  über  Marburg  nach  Triest. 

Adelsberger  Grotte.   Höhlen  von  St.  Canzian. 
Vergl.  Karten  S.  255,  242,  244. 

365km.  Östekb.  Südbahn.  Schnellzug  in  7-7»/2  St.  für  40.80,  30.60, 
20.00  ff;  Personenzug  in  12-13  St.  für  31.40,  23.50,  15.30  K.  —  Von  Wien 
nach  Triest  s.  R.  38b. 

Graz  s.  S.  234.  — 6km  Puntigam  (348m),  mit  großer  Brauerei; 
am  Gebirge  r.  Schloß  Premstätten.  —  Jenseit  (19km)  Wemdorf 
(312m)  1.  auf  der  Höhe  über  der  Mur  Schloß  Weißenegg.  — Vor 
(24km)  Wildon  (296m),  mit  Ruine,  über  die  Kainach.  —  Bei 
(28km)  Lebring  (292m)  öffnet  sich  r.  das  Laßnitz-Tal,  weiter  bei 
(36km)  Leibnitz  (272m)  das  Tal  der  Sulm  (Zweigbahn  nachPölflng- 
Brunn  s.  S.  240).  Zwischen  beiden  Tälern  das  rebenreiche  Sausal- 
gebirge.  Auf  dem  Leibnitzer  Feld,  zwischen  Sulm  und  Mur,  wurden 
zahlreiche  röm.  Altertümer  gefunden ;  hier  stand  das  röm.  Flavium 
Solvense  (in  dem  bischöfl.  Schloß  Seggau,  V2  St.  w.  von  Leibnitz, 
eine  Sammlung  römischer  Inschriften).  —  Die  Bahn  überschreitet 
die  Sulm  und  tritt  an  die  Mur.  43km  Ehrenhausen  (261m),  mit 
Schloß  und  Gruftkirche  der  Fürsten  von  Eggenberg. 

47km  Spielfeld  (264m ;  Bahnrest.),  mit  Schloß  des  Frhrn.  v.  Brück. 

Von  Spielfeld  nach  Luttenberg,  57km,  Zweigbahn  in  2*/4  St. 
durch  das  fruchtbare  Murtal.  —  31km  Radkersburg  (210m  ;  Gasth. :  Kaiser 
von  Österreich,  Sonne),  freundliches  Städtchen  (2700  Einw.)  am  1.  Murufer, 
mit  spätgot.  Pfarrkirche  aus  dem  xv.  Jahrh.  —  34km  Ober-Radkersburg, 
mit  Schloß  des  Grafen  Wurmbrand  (265m;  schöne  Aussicht).  —  39km 
Radein  (205m ;  Kurhaus,  Z.  1.40-3.20  ff),  Bad  mit  lithionhaltigem  Sauer- 
brunnen. Lohnender  Spaziergang  (bequeme  Waldwege)  nach  (V2  St.)  Ka- 
pellen (309m  ;  Whs.),  mit  weiter  Aussicht  besonders  gegen  Ungarn. —  57km 
Luttenberg  (177m;  Gasth.  Stadt  Graz),  am  Stainzbach,  mit  Weinbau. 

Die  Bahn  verläßt  die  Mur  und  wendet  sich  s.  in  das  Gebirge, 
die  Windischen  Büheln;  auf  der  "Wasserscheide (297m)  der  Egydi- 
Tunnel  (HS.).  Weiter  bei  (59km)  P'ößnitz  auf  langem  Damm  über 
das  Pößnitztal  und  durch  einen  Tunnel  nach 

66km  Marburg.  —  Zwei  Bahnhöfe:  Hauptbahnhof  (Restaur.),  im  O. 
der  Stadt;  Kärntner  Bahnhof  (S.  255),  auf  dem  r.  Ufer  der  Drau.  —  Gasth.  : 
Erzherzog  Johann,  Burggasse  13,  Ecke  Herrengasse,  Z.  1.40-6  K; 
Meran,  Tegetthoffstr.  37,  beim  Hauptbahnhof,  mit  Garten,  Z.  1.60-3  .ff; 
Mohr,  Herrengasse  30,  Z.  von  1  ff 40  an;  Schwarzer  Adler,  Bargplatz. 
—  Wein  in  der  Steir.  Weinstube,  Tegetthoffstr.  18.  —  Cafes  :  Zentral,  Ecke 
Herren- u.  Schulgasse;  Meran,  Tegetthoffstr.  15.  —  Bierbrauerei  Götz,  Tegett- 
hoffstr. 3,  mit  Gartenrestaurant.  —  Dboschken:  vom  Hauptbahnhof  in  die 
Stadt  einsp.  80  h,  zweisp.  1  ff  20;  nachts  (9-6  Uhr)  die  Hälfte  mehr.  — 
Post  u.  Telegeaph,    S. -Seite  des  Domplatzes. 

Marburg  (270m),  Stadt  von  28 000  deutschen  Einw.,  die  zweite 
der  Steiermark,  Hauptsitz  des  steirischen  Wein-  und  Gefiügel- 
handels,  liegt  beim  Eintritt  der  Drau  in  das  kroatisch-slawonische 
Tiefland,  die  eigentliche  Stadt  am  linken,  die  Vorstadt  St.  Mag- 
dalena mit  großen  Eisenbahnwerkstätten  am  rechten  Ufer.  Vom 
Hauptbahnhof  führt  1.  die  Tegetthoffstraße,  an  der  neuen  zwei- 
türmigen  Franziskanerkirche  vorbei,    in  10  Min.  zum  Sophien- 


242   Route  34.  MARBURG.        Von  Graz  nach  Triest. 

platz,  dessen  W.-Seite  eine  1717  von  Graf  Brandis  erbaute,  jetzt 
ganz  vernachlässigte  Burg  begrenzt,  mit  Arkaden  im  obern  Stock. 
Die  Fortsetzung  der  Tegetthoffstraße  beißt  Burggasse;  von  ihr 
führth,  beim  Hot.  Erzherzog  Johann,  die  Herrengasse  nach  dem 
Hauptmarkt,  mit  Rathaus  aus  dem  xvii.  Jahrh.,  und  weiter  zut 
Draubrücke.  Unweit  nördl.  vom  Markt  der  Domplatz:  in  der 
Mitte  diegot.  DomMrche ;  an  der  N. -Seite  die  Residenz  des  Fürst- 
bischofs von  Lavant;  an  der  W.-Seite  die  Sparkasse,  vor  der  ein 
Marmorstandbild  ihres  Begründers,  Bürgermeister  Tappeiner,  von 
Kassin  (1904).  — Vom  Sophienplatz  gelangt  man,  an  dem  Büsten- 
denkmal des  in  Marburg  geborenen  Admirals  Tegetthoff  (1827-71; 
vgl.  S.  279)  vorüber,  nach  dem  Stadtpark,  der  sich  an  der  N.-Seite 
der  Stadt  nach  "W.  erstreckt,  mit  einigen  Denkmälern.  Im  W.  (Wein- 
baugasse) die  steir.  Landes- Obst-  und  Weinbauschule,  am  Fuß  des 
rebenbepflanzten  Kalvarienbergs  (378m),  zu  dem  in  der  NW.-Ecke 
des  Parks  ein  Promenadenweg  hinanfühit  (20  Min.) :  Aussichtspunkt 
Sieben  Eichen,  mit  Kriegerdenkstein. 

Ausflüge:  nach  (2x/2  St.  n.w.)  St.  TJrban  am  Schober  (595m),  Wallfahrts- 
kirche u.  Whs.,  mit  weiter  Aussicht  (bis  zum  Fuß  des  Berges  kann  man 
fahren,  dann  noch  3A  St.  Steigens ;  Zweisp.  hin  u.  zurück  8  1);  —  nach 
(3  St.  s.w.)  St.  Wolfgang  am  Bacher  (ir37m;  TJnteikunft  beim  Förster)  und 
zur  O/2  St.)  Bacherwarte  (1246m),  mit  sehr  lohnender  Aussicht. 

Von  Marburg  nach  Villach  und  Franzensfeste  s.  E.  36  u.  28. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Drau  auf  langer  Brücke  (r.  Blick  auf 
Stadt  und  Drautal)  und  führt  durch  das  Pettauer  Feld.  R.  die  Ab- 
hänge des  rebenreichen  Bacher-Gebirges.  —  84km Pragerhof  (251m  ; 
Bahnrest.').   Nach  Nagy-Kanizsa  und  Budapest  s.  R.  95. 

Die  Bahn  tritt  in  Hügelland ;  Tunnel.  91km  Windisch-Feistritz 
[256m);  die  Stadt  (284m;  Gasth.  Neuhold)  4km  n.  (Lokalbahn).— 
Tunnel.    98km  Pöltschach  (263m;  Gasth.  HartDer),  am  Fuß  des 

Wotsch  (980m). 

Eisenbahn  w.  nach  (15km)  Gonobitz  (319m;  Gasth.:  Hirsch),  Städteben 
mit  Weinbau,  sowie  Schloß  und  Paik  des  Fürsten  Windischgrätz. 

118km  Grobelno  (265m). 

Von  Grobelno  nach  Rohitsch,  29km,  Lokalbabn  in  IV4  St.  — 
22km  Rohitsch-Sauerbrunn  (228m;  Landeskur 'anstatt ,  600  Z.  zu  2.50-12  K; 
Gasth.:  Erzherzog  Johann,  Post,  Sonne;  Kurtaxe  14  K) ,  besuchter  Kurort 
mit  kohlensäurehaltigen  Glaubersalzquellen  (Bäder  im  Kaiser-  und  im 
Styriabad,  2- 31/2  K).  —  29km  Rohitsch  (223m;  Gasth.  Post),  am  Fuß  des 
(über  St.  Georgen  in  2l/2  St.)  aussichtsreichen  Donatiberges  (883m;  3  Min. 
unter  dem  Gipfel  die  offne  Frölichhütte). 

Die  deutsche  Zunge  beginnt  der  slowenischen  oder  windischen 
zu  weichen.    Vor  Cilli  weite  Aussicht  über  das  Sanntal. 

133km  (r.)  Cilli.  —  Bahnres'aurant.  —  Gasth.:  Stadt  Wien,  35  Z. 
zu  2.70-3  Ä",  Deutsches  Haus,  beide  Bismarckplat/.;  Erzherzog 
Johann,  Herrengasse  7,  15  Z.  zu  1.C0-2.80  K.  —  Cafe"  Merkur,  Bahnhof- 
gasse. —  Pnft  u.  Telegraph,  unweit  n.  vom  Bahnhof. 

Cilli  (239m),  unter  Kaiser  Claudius  als  Colonia  Claudia  Celeia 
Hauptstadt  von  Noricum,  liegt  am  1.  Ufer  der  Sann  und  zählt  7000 
meist  deutsche  Einwohner.     Vom   Bahnhof  geradeaus  über  den 


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(213m).   Nun  in  weiter  Ebene;  r.  der  Orintouz  (SöDUm). 


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meist  deutsche  Einwohner.     Vom   Bahnhof  geradeaus  über  den 


Von  Graz  nach  Triest.     STEINBRÜCK.  34.  Route.   243 

Bismarckplatz  und  die  Bahnhofgasse  (1.  der  Hauptplatz,  s.  uoten) 
in  die  Rathausgasse,  an  der  1.  (4  Min.)  das  Rathaus,  r.  die  roman. 
Deutsche  Kirche  (Aussicht  vom  Turm).  An  den  Hauptplatz  schließt 
sich  ßüdl.  der  Kircbplatz,  mit  der  got.  Pfarrkirche  und,  r.  Nr.  9,  dem 
Lokalmaseum  (römische  Altertümer;  im  Sommer  tägl.  10-12 Uhr, 
20  h~).  Südl.  vom  Kirchplatz  über  die  Sannbrücke  auf  das  r.  Ufer  des 
Flusses,  mit  dem  (r.)  Stadtpark,  Bädern  (Wasserwärme  im  Sommer 
22-27°  C.)  und  dem  Restaurant  Waldhaus  (10  Min.  von  der  Brücke). 

Vom  Waldhaus  (s.  oben)  weisen  blau  gelbe  WM.  auf  den  (40  Min.) 
Laisberg  (47 Im),  mit  Aussicbtswarte  und  dem  Wbs.  Annensitz.  —  40 Min. 
s.o.  von  der  Sannbrücke  (WM.  blau-weiß),  über  die  Wogleina,  der  Schloß - 
berg  (41  Im),  mit  der  großen  z.  T.  hergestellten  Ruine  Ober-Cilli  (Aussicht 
vom  Friedrichsturm,  20  hi. 

Nördl.  über  Hohenegg  und  Schloß  Sternstein  nach  (4  St.)  Gonobitz 
(S.  242);  —  im  Sanntal  nach  (2  St.)  Deutschental,  mit  großer  Steingut-  und 
Majolika-Fabrik;  —  südl.  auf  den  (2*/2  St.)  Dostberg  (838m),  mit  Aussicht. 

17km  n.  von  Cilli  (Post  2mal  tägl.  in  2  St.)  liegt  das  Frauenbad 
Neuhaus  (353m;  Kurhaus,  Z.  von  2  I  an;  Kurtaxe  7,  Masiktaxe  Ö  K), 
mit  indifferenter  Therme  (37°  C).  Hübsche  Spaziergänge,  namentlich  zur 
O/2  St.)    Rnine  Schlangenburg  (516m),  mit  malerischer  Fernsicht. 

Von  Cilli  nach  Zeltweg  s.  S.  256/5.  —  Ausflüge  in  die  Sanntaler  oder 
Steiner  Alpen  s.  Baedekers  Südbayern. 

Die  Bahn  überschreitet  zweimal  die  Sann  und  tritt  in  ein 
malerisches  Felsental.  —  143km  Markt  Tüffer  (224m),  auf  dem  1. 
Ufer,  am  Fuß  des  dolomitischen  Humberges  (585m;  1 1/4  St.,  Aus- 
sicht). Am  r.  Ufer  der  Bahnhof  und  das  Kaiser-Franz- Joseph-Bad, 
mit  indifferenten  Quellen  (38,5°  C);  Gasth.:  Kurhaus  (170  Z.  zu 
2-7.50  K),  mit  Park;  Herrenhaus,  zum  Flößer,  zur  Brücke  u.  a. 

150km  Römerbad (212m;  Gasth.:  Post,  am  Bahnhof,  Z.2-3Z). 
Gegenüber  am  r.  Ufer  der  Sann  das  besuchte  Bad  gl.  N.,  schon 
den  Römern  bekannt,  mit  indifferenten  Thermen  (37°  C.)  und 
*Kurhaus  (150  Z.  zu  1-8  JT;  Kurtaxe  7,  Musiktaxe  5  K). 

Beliebter  Ausflug  nach  dem  durch  seltene  Koniferen  ausgezeichneten 
Park  des  über  der  Save  gelegenen  Schlößchens  Weichselstein,  3/<  St.  talab 
von  Steinbrück,  jenseit  des  Marktes  Ratschach  (Wagen  von  Kömerbad  in 
IV4  St.,  10  K).  —  Ferner  durchs  Oraschnitztal  (mit  Dolomitfelsen)  nach 
Oairach,    mit  Schloß  und  Wasserfall  (4  St.  von  Römerbad,  Wagen  14  K). 

158km  Steinbrück  (203m;  Bahnrestaur.,  auch  Z.),  an  der  Save 
oder  Sau,  die  hier  die  Sann  aufnimmt.  Westl.  der  lange  Rücken 
des  Kumbergs  (1219m);  oben  (3^2  St.)  ausgedehnte  Fernsicht. 

Von  Steinbrück  nach  Agram,  76km,  Eisenbahn  in  2V4  St.  Die 
Bahn  führt  abwärts  durch  das  Savetal  und  überschreitet  jenseit  (44km) 
Rann  (165m)  die  ungar.  Grenze.  —  63km  Zapresit.  Zweigbahn  nach  Csaka- 
thurn  s.  S.  517.  —  76km  Agram  (Südbahnhof),  s.  S.  517. 

Weiter  aufwärts  in  dem  engen,  von  hohen  steilen  Kalkfelswän- 
den eingeschlossenen  Savetal.  —  170km  Trifail  (214m),  mit  einer 
der  bedeutendsten  Kohlengruben  Österreichs.  —  175km  Sagor 
(223m),  erster  Ort  in  Krain.  Bei  (183km)  Sava  erweitert  sich  das 
Tal.  Hinter  (190km)  Littai  (240m)  über  die  Save,  dann  ein  kleiner 
Tunnel;  r.  Schloß  Poganelc.  —  Die  Bahn  verläßt  die  Save  beim 
Einfluß  der  Laibach  und  überschreitet  diese  bei  (213km)  Salloch 
(213m).   Nun  in  weiter  Ebene;  r.  der  Orintouz  (2559m). 


244    Route  34.  LAIBACH.       Von  Graz  nach  Triest. 

221km  (1.)  Laibach..  —  Der  Südbahnhof  (gutes  Restaur.)  liegt  im  N. 
der  Stadt,  12  Min.  n.w.  von  ihm  der  Staatsbahnhof  (für  Stein).  —  Gasth.  : 
-Union,  Miklosicgasse  2,  Z.  2-5  E,  Omn.  60  A,  mit  Gartenrestaurant: 
Elefant,  Wiener  Str.  2,  Z.  2.40-5  JT,  Omn.  60  h;  Hot. -Rest.  Tivoli, 
westl.  außerhalb  der  Stadt;  Lloy d,  Miklosicgasse  8,  bescheiden. — Cafes: 
G.-Rest.  Deutsches  Kasino  (s.  unten),  mit  Gartenwirtschaft;  G.  Europa, 
Wiener  Str.  17.  —  Post  und  Telegraph,  Schellenburggasse.  —  Dboschken 
(einsp.):  vom  oder  zum  Bahnhof  1  2T  (nachts  1  E  30);  in  der  Stadt  die  erste 
74  St.  70,  jede  weitere  1/4  St.  50  h.  —  Elektk.  SteaBenbahn  vom  Süd- 
bahnhof durch  die  Stadt  zum  Unterkrainer  Bahnhof  (Haitestelle  der  Bahn 
Strascha-Töplitz,  S.  245).  —  Landesverband  für  Fremdenverkehr,  Miklosic- 
gasse 6. 

Laibach  (287m),  slow.  Ljubljana,  das  röm.  Emona,  die  Haupt- 
stadt des  Herzogtums  Krain,  mit  42  000  meist  slowenischen  Einw., 
liegt  in  einer  weiten  Ebene  zu  beiden  Seiten  der  Laibach,  die  vom 
Schloßberg  überragte  Altstadt  am  r.,  die  neueren  Stadtteile  mit  dem 
Südbahnhof  am  1.  Ufer.  Nach  dem  Erdbeben  vom  J.  1895  wurde  die 
Stadt  z.  T.  neu  erbaut.    Straßenschilder  nur  slowenisch. 

Vom  Südbahnhof  fühlt  r.  die  Südhahnstraße,  dann  1.  die  Wie- 
ner Straße  (Dunajska  cesta)  in  12  Min.  zur  Post:  geradeaus  die 
Schellenburggasse  (Selenburgova  ulica),  r.  die  Franz-Joseph-Straße 
(Franca  Jozefa  cesta),  1.  diePreserngasse.  An  der  Schellenburggasse 
das  Deutsche  Kasino  (s.  oben),  gegenüber  der  Kongreßplatz  (Stern- 
allee), mit  einer  Bronzebüste  des  Feldmarschails  Radetzky,  von 
Fernkorn  (1860).  Unweit  s.  die  Oberrealschule  mit  Erdbebenwarte 
und  das  1911  erbaute  deutsehe  Kaiser-  Franz-  Joseph-  Jubiläums- 
theater.  —  An  der  Franz- Joseph-Straße  1.  das  slowenische  Theater, 
r.  das  Slowenische  Volkshaus (Narodni  Dom).  Südlich  gegenüber  dem 
slow.  Theater  das  Landes- Museum  Rudolphinum  (Zutritt  So.  10-12 
Uhr  frei,  sonst  außer  So.  nachm.  60  A;  Eingang  an  der  Bleiweiß- 
straße), mit  archäologischen  (Pfahlbaufunde  aus  Krain,  römische 
Altertümer  aus  Laibach),  naturgeschichtlichen,  kunstgewerblichen 
Sammlungen  und  Bauerntrachten  und  -schmuck.  Vor  dem  Museum 
ein  Bronzestandbild  des  krainischen  Geschichtschreibers  J.  W.  v.Val- 
vasor  (f  1641),  von  G-angl  (1903).  —  Durch  die  Preserngasse  ge- 
langt man  über  den  Marienplatz,  mit  einem  Bronzestandbüd  des 
Dichters  Freiem  (f  1849),  von  Zajc  (1905),  und  über  die  Franz- 
Karl-Brücke  auf  das  rechte  Ufer  der  Laibach,  wo  weiterhin  gerade- 
aus der  Bathausplatz  mit  Marmorbrunnen  von  Robba  (1751).  Nord- 
östl.  der  im  Anf.  des  xvtii.  Jahrh.  erbaute  Dom,  mit  Fresken  von 
Quaglio.  Unweit  östl.  der  Vodnikplatz  (Vodnikov  trg)  mit  einem 
Bronzestandbild  des  Dichters  Vodnik  (f  1819),  von  Gangl  (1886). 
Von  der  S. -Seite  des  Platzes  führt  die  Studentengasse  in  10  Min. 
hinauf  zu  dem  die  Stadt  überragenden  ehem.  Schloß  der  Landes- 
hauptleute (364m)  ;  bei  einer  Umwanderung  prächtige  Aussichten, 
besonders  nördl.  auf  die  Steiner  Alpen. 

Lohnend  ein  Spaziergang  vom  slowenischen  Theater  (s.  oben)  westl. 
durch  die  Lattermannsallee,  mit  alten  Kastanien,  nach  (8  Min.)  Tivoli,  Park 
und  Schloß,  einst  im  Besitz  Radetzky's,  mit  dem  Restaur.  Schweizerhaus 
und,  oberhalb  des  Schlosses,  Hot.-Rest.  Tivoli.  Vor  dem  Schloß  r.  und 
nach  2  Min.  1.  aufwärts,  dann  am  Hügelabhang  entlang  durch  Wald  (WM. 


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Von  Graz  nach  Triest.   KRAINBURG.   K.8.2d2u.2ö0.-34.B.   245 

schwarz-rot)  in  16  Min.  zum  Cafe"  Bellevue,  mit  Aussicht  auf  die  Stadt.  — 
Vom  Schweizerhaus  westl.  weiter  nach  (20  Min.)  Unter-Rosenbach  (Wirtsch.) ; 
von  hier  durch  Wald  nach  (}J2  St.)  Ober-Rosenbach  (391m) ,  mit  Gastwirt- 
schaft und  Aussicht. 

Von  Laibach  nach  Villach,  131km,  Staatsbahn  in  4V2-5'/4  St.  Ab- 
fahrt vom  Südbahnhof.  Aussicht  meist  links.  1km  Laibach-Staatsbahn- 
hof. Die  Bahn  durchschneidet  das  weite  Tal  der  Save  oder  Sau  und  tritt 
hinter  (7km)  Vizmarje  (313m)  näher  an  den  Fluß.  —  Jenseit  (13km) 
Zwischenwässern  (311m)  über  dieZeier;  dann  öffnet  sich  der  weite  Talkessel 
von  Krainburg,  r.  die  Steiner  Alpen,  1.  der  dreigipfelige  Triglav.  —  21km 
Bischof  lack  (358m) ;  V2  St.  westl.  die  Stadt,  mit  2500  Einw.  und  altem  Schloß. 

—  30km  (r.)  Krainburg  (354m;  Gasth.:  Neue  Post,  Alte  Post,  Z.  8ÜA-1.60.B:), 
kleine  Stadt  auf  einer  Anhöhe  an  der  Mündung  der  Kanker  in  die  Save. 
Zweigbahn  nach  (18km)  Neumarktl  (515m),  mit  3000  Einw.  und  viel  Indu- 
strie; von  hier  über  den  Loiblpaß  (1366m)  nach  Weizelsdorf  (S.  261)    10  St. 

—  Das  Tal  verengt  sich  5  die  Bahn  tritt  hinter  (43km)  Ototsche  auf  das  1. 
Ufer  der  Save;  Tunnel,  vor-  und  nachher  1.  großartiger  Blick  auf  die 
Julischen  Alpen.  —  51km  Radmannsdorf  (491m) ,  am  Zusammenfluß  der 
Wurzener  und  Wocheiner  Save.  —  52km  Lees  (491m);  5km  westl.  Veldes 
(S.  262).  —  Die  Bahn  nähert  sich  dem  südl.  Fuß  der  Karawanken,  aus 
denen  der  Eochstuhl  oder  Stou  (2236m)  mächtig  hervortritt,  den  man  von 
(62km)  Jauerburg  (556m)  in  5  St.  besteigt.  —  65km  Aßling  (570m  ;  Bahnrest.), 
Knotenpunkt  der  Karawankenbahn  (S.  261).  — •  Bei  (68km)  Birnbaum  (593m) 
mündet  r.  der  Karawanken tunnel  (S.  261).  —  75km  Lengenfeld  (ö56m). 
Gegenüber  am  r.  Ufer  der  Save  Mojstrana  (Gasth.  Schmerz),  an  der  Mün- 
dung des  Vrata-Tals,  in  dem  11/4  St  aufwärts  der  40m  h.  Peritschnik-Fall, 
in  malerischer  Umgebung.  Auf  den  Triglav  s.  S.  262  — 87km  Kronau  (801m ; 
Gasth.  Koschir),  an  der  Mündung  des  Pischenza-Tals.  Fahrstraße  über  den 
aussichtsreichen  Wurzensattel  (1071m)  nach  Villach  (S.  250),  6  St.  —  95km 
Ratschach-  Weißenfels  (846m ;  H.  Mangart,  am  Bahnhof).  1  St.  s.w.  die  Weißen- 
felser  Seen  (926  und  936m;  am  Unteren  See  Restaur.);  vom  Rudolffelsen 
(967m),  zwischen  den  beiden  Seen,  großartiger  Blick  auf  den  gewaltigen 
Manhart  (2678m).  —  Die  Bahn  überschreitet  den  Weißenbach*  dann  das 
Felsental  der  Gailüz  auf  70m  h.  Brücke  und  erreicht  (103km)  Tarvis.  Von 
hier  nach  (131km)   Villach  s.  S.  257. 

Von  Laibach  nach  Strascha-T  öplitz,  84km,  Eisenbahn  in 
3V2St.  Abfahrt  vom  Südbahnhof.  —  22km  Oroßlupp  (Bahnrestaur.);  nach 
Gottschee  s.  unten.  —  32km  Weixelburg,  mit  Ruine  Auersperg.  —  84km 
Strascha-Töplitz  (172m).  Post  2 mal  tägl.  nach  (5km)  Töplitz  (179m;  Kur-  u. 
Badehaus,  Z.  1-3.80  K)  ,    Badeort  mit  drei  indifferenten  Thermen  (37°  C.). 

Von  Laibach  nach  Gottschee,  77km,  Eisenbahn  in  3  St. —  Bis 
(22km)  Großlupp  s.  oben.  —  77km  Gottschee  (460m;  Gasth.:  Stadt  Triest), 
deutsche  Sprachinsel  (2300  Einw.),  mit  Auersperg'schem  Schloß.  2  St.  westl. 
die  Friedrichsteiner  Eishöhle  und  die  Breibrüdergrotte  (Tropfsteinhöhle). 

Die  Bahn  durchzieht  das  z.  T.  entsumpfte  Laibacher  Moor  anf 
einem  2300m  1.  Damm  nnd  überschreitet  die  Laibach.  —  Vor 
(243km)  Franzdorf  (334m)  führt  die  Bahn  über  zwei  hohe  Viadukte 
und  steigt  dann  an  dem  Städtchen  Oberlaib  ach  (r.)  vorbei  zum  Karst 
(slow.  Kras,  ital.Carso;  vgl.  S.  xxxuiff.),  einem  100-150km  breiten 
Kalkgebirge,  das  sich  südl.  bis  zum  istrischen  Küstenland  erstreckt, 
mit  langgezogenen  Hügelrücken,  vielen  Schluchten  und  Dolinen 
(S.  xxxiv),  im  Innern  von  Höhlen  durchklüftet,  in  denen  die  fließen- 
den Wasser  streckenweise  ganz  verschwinden.  Im  nördl.  Teil  sind 
noch  prächtige  Wälder  erhalten ;  weiterhin  sind  sie  abgeholzt,  doch 
beginnt  man  mit  der  Aufforstung. 

259km  Loitsch  (481m;  Gasth.:.  Virant;  Kramar,  einfach  gut). 


246   Route  34,  ADELSBERG.     Von  Gras  nach  Triest. 

Quecksilber-Gruben  von  Idria,  34km  n.w.  von  Loitsch.  Post 
2mal  tägl.  in  41/«  St.,  2  K\  auch  Automobil  in  IV4  St.;  Wagen  12-15  K, 
Fahrzeit  hin  u.  zurück  6-8  St.;  Dauer  der  Besichtigung  3  St.  Die  Straße 
führt  über  Hotederschitz ,  Godowitz  und  durch  das  malerische  Salatal 
nach  Idria  (331m;  Gasth.:  Schwarzer  Adler),  Städtchen  mit  6000  Einw., 
an  der  Idriza.  Die  Quecksilbergruben,  Ü97  entdeckt,  sind  seit  15S0  in 
staatlichem  Betrieb  ( Erlaubnis  zur  Einfahrt  bei  der  k.  k.  Bergdirektion, 
nur  werktags,  2.40  oder  3  K).  Das  Erz,  mit  durchschnittlich  0,7%  Queck- 
silbergehalt, kommt  meist  als  Zinnober  vor.  Es  wird  in  den  Hütten- 
werken (10  Min.  n.ö.  von  Idria  am  r.  Idriza-TJfer)  geröstet  und  die  erzeugten 
Quecksilberdämpfe  werden  dann  in  Kuhlapparaten  niedergeschlagen;  aus 
der  in  den  Kondensationsräumen  gewonnenen  Stupp  (Gremengd  von  fein 
zerteiltem  Quecksilber,  Flugstaub,  Teer,  Wasser  usw.)  wird  der  letzte  Rest 
von  Quecksilber  in  Stupppre-sen  ausgepreßt.  Das  flüssige  Metall  wird  in 
eiserne  Flaschen  gefüllt  oder  in  Schafieder  verpackt.  Jährliche  Erzeugung 
7600  Meterzentner  Quecksilber,  wovon  an  Ort  und  Stelle  500  Meterzentner 
zu  Zinnober  umgearbeitet  werden.  Zahl  der  Bergarbeiter  1200  (Neben- 
verdienst Spitzenindustrie).  Bemerkenswert  sind  das  alte  Schloß  Qewerkenegg 
(1527  erbaut,  jetzt  Bergdirektion),  das  Werkstheater  usw. 

273km  Stat.  Rakek  (555m);  H/4  St.  s.o.  der  periodische  Zirk- 
nitzer  See. 

285km  Adelsberg.  —  Zum  Besuch  der  Grotte  genügt  ein  23/4-3stün- 
diger  Aufenthalt.  Führungen:  1.  März  -  31.  Okt.  10J/4  und  3l/2  Uhr;  im 
Winter  nur  103/4  Uhr.  Am  Bahnhof  (583m ;  einfaches  Restaur.)  warten  die 
Hotel-Omnibus,  die  auch  Nichtgästen  zur  Verfugung  stehen :  Fahrt  bis  zur 
Grotte  20 Min. ,  l£  Eintrittskarten  beim  Grotteneingang:  die  Pers.  5, 
Sonn-  und  Festt.  3  Ä";  bei  den  nrottenfesten  am  Pfingstmontag  und  15.  Aug. 
2  K.  Sonderführungen  1  Pers.  30,  2  Pers.  je  20,  3  und  mehr  Pers.  je  12  K. 
Die  Wanderung  durch  die  Grotte  erfordert  D/2-2  St. 

Gasthäoseb  (im  Simmer  Vorausbestellung  ratsam):  Adelsberger 
Hof  (PI.  a),  65  Z.  zu  4-6,  F.  1.50,  M.  3-5  K,  mit  Park  (im  Winter  geschlos- 
sen), gut;  Krone  (PI.  b),  40  Z.  zu  2-4,  M.  241,  mit  Garten;  National 
(PI.  c),  20  Z.  zu  2.20-3  K,  auch  im  Winter  geöffnet;  Grotte  (PL  d)- 

Adelsberg  (578m),  slow.  Postojna,  Stadt  mit  2000  Einw.,  ist  der 
berühmten  Grotte  wegen  das  Ziel  zahlreicher  Reisenden.  Vom  Bahn- 
hof (583m)  folgt  man  r.  der  Straße  abwärts ;  nach  10  Min.  beim 
Hotel  National  (PI.  c)  1. ;  5  Min.  weiter  (1.)  die  Krone  (PI.  b) ; 
5  Min.  (r.)  der  Adelsberger  Hof  (Pl.a).  —  Der  Weg  nach  der  Grotte 
zweigt  bei  der  Krone  r.  ab  und  teilt  sich  nach  wenigen  Schritten: 
geradeaus  weiter  abwärts  zur  Grotte  (18  Min.;  35  Min.  vom  Bahn- 
hof), r.  hinauf,  zwischen  Häusern  her  (weiß -rote  WM.),  zur 
(25  Min.)  Burgruine  Adelsberg  (676m;  Aussicht). 

Die  *Adelsberger  Grotte,  die  bekannteste  und  leichtest  zu- 
gängliche der  Höhlen  des  Karstgebietes,  die  der  Erosionskraft  des 
durchfließenden  Wassers  und  der  Leichtlöslichkeit  des  Gesteins 
ihre  Entstehung  verdanken,  gehört  sowohl  ihres  gewaltigen  Um- 
fangs  wie  der  wunderbaren  Tropfsteingebilde  wegen  zu  den  merk- 
würdigsten Naturerscheinungen  der  Erde.  Der  Eingang  (53im)  ist 
durch  ein  Gittertor  verschlossen;  links  unten  fließt  diePoiifc  (Pivka; 
S.  247)  ein.  Die  Wege  (über  4km)  sind  bequem  und  gut  gehalten. 
Elektr.  Beleuchtung.  Temperatur  13°  C.  Man  gelangt  zunächst  in 
den  Großen  Dom  (45m  lang,  28m  hoch,  30m  breit),  aus  dem  die 
Poik  unterirdisch  weiter  strömt.  Von  hier  eine  Stein  treppe  von 
84  Stufen  hinab  zur  eisernen  Brücke  über  die  Poik,  dann  wieder 


1  Bruchei*  Grotte, 


2  Gutteriberg-EaUe, 
"ZMahorciä-  Grotte 
±2IhjiTa±scfy  Gr. 
ä2Carirutschwccrte. 
^Miller-Dom. 
TVoi-Eorst 
8  Oblasser-JVarte, 
^Rudolf-Dom, 
10 Sctxmidl  -Grotte. 
TlSchrx>der-Grott& 

12  Svettma-Som. 

13  Tonvrrutsirzi-Tirücke- 
ÜTominn- Grotte, 


'ttephamewiuit 


StCanziafi 


^ 


& 


p^o1     ZEiebarakt 


Glis.Gornbcic^ 


TTaiSh  A.Tantp 


Wagner  .feDebes  .leipzis 


Von Graz  nach  Tritsi.       DIVACA.  34.  Route.   247 

8'2  Stufen  hinauf  in  die  1818  erschlossene  Kaiser-Ferdinand- Grotte, 
mit  dem  „Tanzsaal"  (J>1. 13;  47m  lang,  28m  breit,  14m  hoch;  Post- 
amt), wo  die  Grottenfeste  stattfinden.  Bei  dem  „Grab"  (PI.  8)  gabelt 
sich  der  Weg.  Geradeaus  in  die  Kaiser-Franz-  Joseph-  und  Elisabeth- 
Grotte,  die  früher  aus  zwei  getrennten  Galerien  bestand,  die  1856 
durch  einen  Durchschlag  verbunden  wurden.  Am  Ende  das  „Belve- 
dere".  Weiter  in  die  Maria- Anna- Grotte,  mit  dem  „Brillant"  (PI.  2), 
und  hinauf  zu  dem  aus  Trümmern  riesiger  Tropfsteinsäulen  ge- 
bildeten Großen  Kalvarienb er g,  in  einem  großen  50m  hohen  Raum. 
Der  Weg  führt  an  einem  Wasserbecken  vorüber,  in  dem  einige 
Exemplare  des  in  den  unterirdischen  Karstgewässern  -vorkommenden 
Grottenolms  (Proteus  anguineus)  schwimmen.  Zurück  zur  Kaiser- 
Ferdinand-Grotte  und,  oberhalb  des  Tanzsaals,  wieder  zum  Eingang. 

Weiter  durch  das  Poik-Tal  nach  (298km)  St.  Peter  in  Krain 
(579m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Zur  Südbahn,  10  Z.  zu  1.60-2.80  K), 
Knotenpunkt  für  die  Bahn  nach  Abbazia  und  Fiume,  s.  R.  43. 

Die  Landschaft  nimmt  das  charakteristische  Karstgepräge  an. 
Vier  Tunnels.  —  310km  Ober-Lezece  (504m).   Zwei  Tunnels. 

322km  Divaca  (Karte  bei  S.  246).  —  Bahnrestaurant,  5  Z.  zu  2^80; 
Hot.  Zentral,  unweit  dea  Bahnhofs ;  Unterkunft  auch  im  Restaur.  Olersnel, 
gegenüber  dem  Bahnhof.  —  Der  Wirt  vom  Eestaur.  Obersnel  oder  der 
Bahnhofswirt  besorgen  Wagen  nach  Matavun  (Vorausbestellung  ratsam): 
Fahrzeit  20  Min.,  2  K;  hin  und  zurück  5  E,  einschl.  27z  St.  Wartens. 

Divaca  (spr.  diwätscha ;  432m),  Knotenpunkt  für  die  istrische 
Bahn  (S.  275),  ist  Station  für  den  Ausflug  nach  den  *Höhlen  und 
Katarakten  von  St.  Canzian,  einem  der  großartigsten  Gebilde  des 
Karsts,  wo  die  Reha  zwei  mächtige  Felswände  durchbricht  und  unter- 
irdisch verschwindet  (sie  mündet  als  Timavo  in  das  Meer,  s.  S.  273). 
—  Die  schattenlose  Landstraße  nach  (4km)  Matavun  führt  vom 
Bahnhof  r.,  läuft  sü dl.  auf  der  Höhe  hin  und  wendet  sich  nach  2.5km 
1.  ab.  Fußgänger  folgen  vom  Bahnhof  (WM.  rot)  r.  dem  Fahrweg; 
nach  3  Min.  Straßenkreuzung  und  geradeaus;  nach  2  Miu.  Über- 
führung über  die  Bahn;  nach  weiteren  2  Min.  Fahrweg  1. ;  nach 
11  Min.  an  dem  (1.)  Kirchlein  von  Unter-Lezece  vorbei  und  nach 
wenigen  Schritten  J.  Fußweg  zur  (22  Min.)  Stephaniewarte  (435m), 
einer  Plattform  mit  steinerner  Brustwehr,  dem  schönsten,  von  der 
Landstraße  nicht  berührten  Aussichtspunkt,  mit  Blick  auf  die  be- 
grünten, von  der  Reka  durchströmten  Felsenkessel  (Große  und 
Kleine  Doline),  auf  den  Wasserfall,  mit  dem  sie  in  den  See  stürzt 
(160m  unter  der  Warte),  auf  das  Dorf  St.  Canzian,  das  die  100m 
hohe  oberste,  vom  Fluß  durchbrochene  Felswand  krönt,  auf  den 
Krainer  Schneeberg,  Gaberk,  Nanos  usw.  Von  der  Warte  hinab  in 
5  Min.  zur  Landstraße  und  hier  1.  in  wenigen  Schritten  nach 

Matavun  (Gasth.  „zu  den  St.  Canzian grotten"  des  Joh.  Gombac, 
Z.  1  K  40;  Gasth.  Mahorcic),  südl.  an  St.  Canzian  anschließend, 
Standquartier  der  AVS.  Küstenland,  die  die  Grotten  mit  Wegen 
und  Brücken  zugänglich  gemacht  hat. 

B&dekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  16 


248   R.34.—K.S.244.     ST.  CANZIAN. 

Die  kleine  Tour  durch  die  Grotten  erfordert  2,  die  große~'3-4  St.: 
Eintr.  1  K;  Führer:  1-4  Pers.  die  erste  St.  80  h,  jede  folgende  St.  (eine  an- 
gefangene wird  voll  berechnet)  2  Pers.  40,  3  Pers.  60,  4  Pers.  80  h,  halbe 
Fackel  1,  ganze  2  K;  Kerzen  je  20  ä;  Magnesium draht  20  h  der  m  (für  die 
kl.  Tour  genügen  5m);  Hagnesiumlampe  (Lutterothgrotte ;  große  Tour)  3  K 
die  Stunde.    Schlechte  Kleider  und  feste  Schuhe  ratsam,  Stock  hinderlich. 

Man  folgt  dem  Alpenvereinsweg  abwärts  zur  Mar  initschw  arte 
(PL  5),  mit  Blick  in  die  Kleine  Doline.  Auf  gutem  Treppenweg 
hinab  und  durch  eine  Tür  zum  Lugeck,  mit  Blick  in  die  7Üm  hohe 
Riesentorklamm.  die  die  Reka  in  fünf  Fällen  durchbraust.  "Weiter 
zur  Tommasinibrücke  (PI.  13)  über  der  Riesentorklamm,  mit  Blick 
in  die  Tiefe  (40m).  Durch  einen  niedrigen  Naturstollen  zur  Ob- 
lasserwarte  (PI.  8;  Aussiebt  auf  die  Wasserfälle)  und  weiter  an 
der  Felswand  auf  dem  schmalen  Miklaucicweg,  von  dem  man  hoch 
oben  die  Stephaniewarte  (S.  247),  unten  einen  Wasserfall  der  Reka 
erblickt,  zur  Tominzgrotte  (PI.  14;  Inneres  schlüpfrig;  Fundstätte 
vorgeschichtlicher  Gegenstände).  Nun  auf  dem  Plenkersteig  (Lunten 
die  Große  Doline)  und  durch  einen  Stollen  zur  Schmidlgrotte  (PI.  10), 
mit  hohen  Wölbungen  und  Stalaktiten,  "unterirdisch  auf  dem  Königs- 
weg zum  Rudolfdom  (PI.  9),  dureb  den  die  Reka  in  die  Felsen  tritt 
(bester  Blick  Yom  Belvedere)  ;  dann  vorbei  am  Cilikap  zur  Brunnen- 
grotte (Lutterotbgrotte  s.  unten)  und  zur  Schmidlgrotte  zurück.  Auf 
dem  Hankesteig  zur  Guttenb  erghatte  (PI.  2),  gegenüber  dem  Lugeck, 
und  durch  die  Schrödergrotte  (PL  11)  zum  Gasth.  zurück.  —  Bei 
der  „großen  Tour"  werden  von  der  Brunnengrotte  aus  noch  besucht: 
der  Svettinadom  (PL  12),  dann  an  der  Valvasorwand  hinauf  in  den 
85m  hohen  Müller  dorn  (PL  6),  mit  einem  See  (von  hier  kann  man 
noch  bis  zum  Alpenvereinsdom  und  Rinaldinidom  vordringen"),  und 
über  die  Swidabrücke  zur  Lutterothgrotte,  einer  647m  langen  Tropf- 
steinhöhle, die  nur  mit  Magnesiumlampen  begangen  werden  darf, 
zurück  über  den  Hohen  Gang  (45m  über  dem  Fluß)  zur  Brunnengrotte. 

25  Min.  s.w.  vom  Bahnhof  Divaöa  die  *Kronprinz-R.udolf-Grotte  (Ein- 
trittskarten beim  Bahnhofswirt  1  K,  Führer  und  Beleuchtung  für  1-10  Pers. 
3  K;  die  Besichtigung  erfordert  H/2  St.),  mit  prächtigen  Tropfsteinen  in 
mannigfachster  Form.    Ein  tiefer  Schlund  führt  zum  Eingang. 

Die  Triester  Bahn  führt  weiter  abwärts,  bald  mit  prächtiger 
Aussiebt  auf  das  blaue  Meer.  —  331km  Sessana  (369m).  1  St.  südl. 
das  1580  gegründete  Hofgestüt  Lipizza.  —  338km  Opcma- Süd- 
bahnhof (303m),  25  Min.  nördl.  vom  gleichnam.  Ort  (S.  271). 
Staatsbabnbof  s.  S.  265.  —  342km  Prosecco  (258m),  durch  seinen 
Wein  bekannt  (S.267).  —  350km  Nabresina  (167m;  Bahnrest. ; 
Hot.  garni  Andre,  26  Z.  zu  2.80ÜT),  wo  die  Bahn  nach  Venedig  ab- 
zweigt (R.  41).  —  Die  Bahn  beschreibt  eine  große  Schleife  nach 
S.  und  tritt  näher  an  das  Meer.  —  358km  Grignano  (82m;  S.271). 
R.  am  Meer  Schloß  Miramar  (S.271).  —  359km  HS.  Miramar ; 
15 Min.  südl.  das  gleichnam.  Schloß  (S.271). 

365km  Triest,  s.  S.  266. 


249 


35.  Von  Graz  nach  Fehring  (Budapest). 

64km.    Staatsbahn  in  1V4-2  St. 

Graz  (Südbahnhof)  s.  S.234.  Die  Bahn  führt  über  die  Mur  zum 
(5km)  Staatsbahnhof.  Kurz  vor  (20km)  Laßnitzhöhe  (S.239)  Tunnel 
(Wasserscheide  zwischen  Raab  und  Mur).  —  31km  Gleisdorf '(339m). 

Von  Gleisdorf  nach  Birkfeld,  45km,  Zweigbahn  in  272-3  St. 
durch  das  fruchtbare  Raabtal.  5km  Wo llsdorf ;  1.  oben  Schloß  Freiberg.  7km 
St.  Ruprecht  an  der  Raab  (378m),  Sommerfrische  an  der  Mündung  des  Weiz- 
bachs  in  die  Raab.  An  letzterer  3km  n.w.  das  Schloß  Stadl.  — -  16km  Wetz 
(456m-,  Gasth. :  Bahnhof hot. ,  Stadt  Graz),  hübsches  Städtchen,  mit  der 
alten  Thomaskirche  und  dem  Schloß  Ratmannsdorf  (jetzt  Gericht).  Fahr- 
straße n.w.  durch  die  romantische  Weizklamm  nach  (15km)  Passail  (655m), 
von  wo  man  über  die  Teich- Alpe  in  4-472  St.  den  Hochlantsch  (1722m;  vgl. 
S.  233)  ersteigen  kann.  —  32km  Anger,  mit  Ruine  Wachseneck.  —  45km  Birk- 
feld (623m;  Gasth.  Post),  mit  Schloß  Birkenstein  der  Gräfin  Tacoli. 

N.ö.  führt  von  Gleisdorf  eine  Straße  (Post  in  172  Sf.)  über  Pischels- 
dorfuni  Hirnsdorf  nach  (19km)  St.  Johann;  gegenüber  (V4  St.),  jenseit  der 
Feistritz  auf  steilem  Felsen,  Schloß  Herberstein,  eine  der  schönsten  Burgen 
der  Steiermark.  25  Md.  s.w.  die  vielbesuchte  Wallfahrtskirche  Maria- 
Fieberbründl  (532m).  Von  hier  in  17«  St.  auf  den  Kulm  (976m),  mit  Kirche, 
Gasth.  und  weiter  Aussicht. 

Weiterhin  durch  das  Eaabtal.  Jenseit  (44km)  Studenzen-Flad- 
niiz  (302m)  r.  das  Liechtenstein'sche  Schloß  Kirchberg.  —  54km 
Feldbach  (275m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.  Schaar),  Städtchen  mitResten 
einer  alten  Befestigung,  Tabor  genannt. 

Vom  Kalvarienberg  (375m ;  20  Min.)  schöne  Aussicht.  —  16km  südl. 
(Post  in  I72  St.,  1K  60)  Bad  Gleichenfcerg  (311m;  Gasth.:  Styria,  Mai- 
land, Ungarische  Krone;  Kurhaus-Reslaur.),  bereits  den  Römern  bekannt,  in 
einem  parkartig  angelegten  Tal  (Kurtaxe  20  A",  bei  2-5täg.  Aufenthalt  2A). 
Die  Konstantinsquelle,  ein  alkalisch- muriatischer  Säuerling  (17,3°  C),  ist 
Brustkranken  besonders  zuträglich.  Ähnlich,  nur  weniger  kohlensäure- 
haltig die  Emmaquelle.  Der  Klausen-  und  der  Johannisbrunnen  (3/4  bzw. 
2  St.  vom  Kurort  entfernt)  sind  eisenhaltig.  Auf  einem  von  drei  Seiten 
unzugänglichen  Felsen  (426m;  3/i  St.)  liegt  das  alte  Schloß  Gleichenberg 
des  Grafen  Trautmannsdorff.  Ausflüge:  nach  der  Klause  (Cafe-),  50  Min., 
WM.  weiß;  zum  Bauernhansl,  3/t  St.,  WM.  weiß-blau;  nach  Kapfenstein  (s. 
unten)  2  St.  (Wagenfahrt  10  K);  nach  St.  Anna  am  Aigen  272  St.  (Wagenfahrt 
13 K);  nach  Riegersburg  (s.  unten)  272  St.  (Wagenfahrt  15  IT). 

Weiter  an  dem  am  r.  Raabufer  gelegenen  (r.)  Schloß  Hainfeld, 
dann  an  (1.)  Schloß  Johnsdorf  vorbei  nach  (64km)  Fehring  (254m; 
Bahnrestaur. ;  Gasth.  Pichler) ,  mit  Resten  eines  Tabors  (s.  oben). 
Von  hier  nach  Budapest  s.  R.  94. 

2  St.  südl.  Dorf  Kapfenstein  (282m;  Lutz1  Gasth.),  am  Fuße  des  Kapfen- 
sleinbergs  (471m),  mit  Schloß  und  Kirche.  —  4km  westl.  von  Fehring 
(Wagen  5  K)  Schloß  Bertholdstein  aus  dem  xi.  Jahrh.,  vom  türk.  General 
Sefer  Pascha  restauriert  und  reich  ausgestattet,  jetzt  ausgeräumt.  Von  hier 
schöner  Fußweg  über  Fehringleiten  in  2  St.  nach  Bad  Gleichenberg  (s.  oben). 

Von  Fehring  nach  Friedberg,  82km,  Österr.  Staatsbahn  in  33/4  St. 
—  5km  Hatzendorf  (261m),  Station  für  (4km,  Wagen  2-3  K,  Fußweg  in 
40  Min.)  Riegersburg  (376m;  Gasth.  Laßl).  Schloß  Riegersburg,  auf  steilem 
vulkan.  Felsen  (482m ;  25  Min.),  trotzte  allen  Angriffen  der  Türken.  Ein 
in  den  Felsen  gehauener  Schlängelweg  führt  durch  sieben  Tore  hinauf. 
Weite  Aussicht.  —  24km  Fürstenfeld  (266m;  Bahnrest. ;  Gasth. :  Bräuhaus), 
Städtchen  an  der  Feistritz,  mit  großer  k.  k.  Tabaksfabrik  und  Johanniter- 
ordenskommende  In  der  Umgegend  viel  Hopfenbau.  —  Weiter  im  Safen- 
tal  hinan   über  (.31km)  Bi(.rbaum  (Zweigbahn  n.ö.  nach  Neudau   an   der 

16* 


250   Route  36.  SPITTAL.     Franzens  feste- Marburg. 

Lafnitz,  10km)  nach  (43km)  Sebersdorf  (1.  Neustift  mit  Schloß  Ober-Mayer- 
hof en).  —  54km  Havtberg  (329m;  Gasth.  zur  Post),  hübsch  gelegenes 
Städtchen  am  Fuß  des  Ringkogels  (795in).  —  82km  Friedberg  (552m ;  Gasth.: 
Adler,  Friedberger  Hof),  Sommerfrische  am  Fuß  der  s.o.  Ausläufer  des 
Wechsel  (S.  120).    Nach  Wiener-Neustadt  s.  S.  120. 


36.  Von  Franzensfeste  über  Lienz  und  Villach  (Trust) 
nach  Marburg. 

377km.  i  Südbahn,  Schnellzug  in  8  St.  für  40.80,  30.60,  20  E;  Personen- 
zug in  13  St.  —  Zwischen  Velden  und  Militär-Schwimmschule  lohnt  die 
Dampf  bootfahrt  auf  dem  Wörther  See  (größeres  Gepäck  lasse  man  wegen 
der  Entfernung  der  Bahnhöfe  und  Landebrücken  auf  der  Bahn). 

Von  Franzensfeste  durch  das  Pustertal  bis  Lienz  (675m),  107km, 
s.  R.  28.  Die  Bahn  führt  ö.  im  Tal  der  Drau  weiter.  112km  Dblsach 
(654m;  Bahnrest.;  Putzenbacher's  Gasth.};  das  Dorf  (2km  n.)  und 
von  hier  nach  Heiligenblut  s.  S.  226.  —  119km  Nikolsdorf  (638m); 
dann  über  die  kärntner  Grenze  und  die  Drau  vor  (126km)  Ober- 
Drauburg (622m;  Gasth.:  Stern,  Z.  1-3  K-  Post).  Ins  Gailtal  s.  S.  257. 
R.  Schloß  Stein.  —  Wieder  aufs  1.  Ufer  der  Drau.  —  134km  Dellach 
(r.  der  Reißkofel,  2369m).  — 165km  Möllbrücke-Sachsenburg  (558m ; 
Gasth.  Post,  am  Bahnhof) ,  an  der  Mündung  des  Mölltals  (S.  265). 
Über  die  Moll  und  durch  das  fruchtbare  Lumfeld.  —  170km  Len- 
dorf; r.  Ruine  Ortenburg. 

176km  Spittal- Millstätter  See  (545m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Alte 
Post,  im  Ort,  Z.  1.80-3  K-  Goldeck;  Ertl,  am  Bahnhof,  Z.  1.50-2  K), 
Markt  an  der  Drau,  Knotenpunkt  der  Tauernbahn  (R.  39).  Schönes 
Renaissanceschloß  des  Fürsten  Porcia. 

Hübscher  Ausflug  (Post  4mal  tagt,  in  13/4  St.  ;  1  E  SO)  nach  (13km) 
Millstatt  (580m;  Gasth. :  *  Lindenhof,  Z.  3-6  I;  Burgstaller  &  Seevilla;  Post), 
an  dem  von  einem  Dampfboot  befahrenen  12km  1.  hübschen  Millstätter  See . 

Von  Spittal  nach  Mauterndorf,  53km,  Post  in  972  St.  für  9  E. 
Die  Straße  führt  durch  das  hübsche  Liesertal  nach  (15km)  Gmünd  in  Eärnten 
(732m  ;  Gasth. :  Feldner,  Z.  1.20-2  E;  Eohlmayr;  Lax),  altertümlichem  Städt- 
chen an  der  Mündung  des  wasserfallreichen  Maltatals,  dessen  Besuch  sehr 
lohnend  ist  (im  Sommer  Post  bis  zum  Pflüglhof,  15km,  2  E;  Zweisp.  12 E): 
IV2  St.  Malta  (838m~),  mit  Burgruinen ;  1  St.  Fallbach  ;  20  Min.  Brandstatt  (r.) 
oder  Pflüglhof  (1. ;  854m;  gutes  Gasth.);  40  Min.  (von  Brandstatt)  Faller- 
tümpfe  (893m);  20  Min.  Hochsteg  mit  (r.)  Melnikfall;  3/t  St.  Hohe  Brücke 
(1162m);  20  Min.  Gmünder  Hütte  (1185m-,  Wirtsch.);  15  Min.  Hochalpenfall 
und  Blauer  Tumpf;  5  Min.  Schülerruhe;  1/2  St.  * Elammfall ;  2i/4  St.  Samer- 
Ochsenhütte  (1735m);  lV2St.  Osnabrücker  Hütte  (2040m;  Wirtsch.),  in  schöner 
Lage  (Bergtouren  s.  Baedekers  Südbayern,  Tirol  etc.).  —  32km  Rennweg 
(1130m;  Gasth.  Post).  Über  den  Eatschberg  (1641m),  Grenze  zwischen 
Kärnten  und  Salzburg,  nach  (47km)  St.  Michael  im  Luugau  (Gasth.  Post) 
und  (56km)  Mauterndorf  (S.  256). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Lieser;  1.  Schloß  Schüttbach.  — 
185km  Rotenthurn  (580m),  mit  Schloß. 

212km  Villach.  —  Zwei  Bahnhöfe:  Hauptbahnhof  (PL  B  1;  gutes 
Restaur.),  an  der  lsT.-Seite  der  Stadt,  für  alle  Züge;  Staatsbahnhof  (V\.  A3), 
an  der  W. -Seite  der  Stadt,  nur  für  Personenzüge  der  Staatsbahn.  —  Gasth.  : 
•Parkhotel  (Pl.e:B2),  Sehn  Ist  r.  15,  mit  Gartenterrasse,  200  Z.  zu  3-10  E 
(36  mit  Bad  zu  10-15  E),   F.  1.20,  M.  4,  Omn.  1  E;  *Mos  s  er   (PI.  a:  B  1), 


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Franzensfeste-Marburg.     VILLACH. 


36.  Route.    251 


Südbahnstraße,  mit  Aussichtsterrasse  über  der  Dran,  Z.  3-8 K;  Post  (PI.  b: 
B2),  Hauptplatz,  80  Z.  zu  2.40-5 -ff,  Omn.  50  h,  gelobt;  Bahnhof  shotel 
(PI.  c:  B  1),  40  Z.  zu  2-4  K;  Fischer  (PI.  d :  B  1),  Südbahnstraße,  40  Z. 
zu  2  3.40  K;  Zentralhotel  (PI.  f:  B  2),  Hans-Gusser-Platz,  mit  Restaur. 
Pihner  Hof.  —  Cafes  :  C.  Brau,  bei  der  Draubrücke,  mit  Aussichtsterrasse  ; 
Schachner,  W.-Seite  des  Hanptplatzes  (Nr.  25;  PI.  B  2).  —  Droschken  vom 
oder  zum  Hauptbahnhof  einsp.  1,  zweisp.  2  K,  nachts  (9-6  Uhr)  die  Hälfte 
mehr.  —  Post  u.  Telegraph  (PI.  B  2),  Hans-Gasser-Platz. 

Villach  (601m),  gewerbreiche  Stadt  und  Hauptstapelplatz  des 
Holzhandels  nach  Italien,  1007-1759  zum  Bamberger  Bistum  ge- 
hörend und  dann  durch  Kauf  an  Österreich  gekommen,  mit  20000 


9     ^C.    *  :  ViLLAC 

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9 

l:  20.00O 

200      300     iL°'Kn 


A'Iriest   >' Waz-nä) iimLadi 


"Wadiver  &  Debes,  Leipzig. 

deutschen  Einw.  die  zweitgrößte  Stadt  Kärntens,  liegt  malerisch  an 
der  Brau,  in  einem  weiten  Talkessel,  den  im  S.  die  Felszacken  der 
Julischen  Alpen  überragen.  Yom  Südhahnhof  (PL  B  1)  geradeaus 
über  die  Südbahnstraße  und  die  Draubrücke  (Alpenaussicht)  zum 
langgestreckten  Hauptplatz  (PL  B  2),  an  dessen  S. -Ende  (8  Min.) 
die  got.  Pfarrkirche  St.  Jakob  (xv.  Jahrh.);  im  Innern  zahlreiche 
Grabsteine  der  Khevenhüller,  Dietrichstein  u.  a.,  sowie  eine  Mar- 
morkanzel vom  J.  1555;  von  dem  freistehenden,  94m  h.  Turm 
schöne  Aussicht.  Westl.  vom  Hauptplatz,  auf  dem  Kaiser-Joseph- 
Platz  (PL  B  1,  2),  ein  Sandsteinstandbild  Kaiser  Josephs  IL,  von 
Meßner  und  Kundmann  (1888).  In  der  Schulstraße  das  Rathaus 
(PL  B  2),  mit  dem  städt.  archäologischen  Museum.  Weiterhin  führt 
r.  die  Postgasse  zum  Hans-Gasser-Platz  (PI.  A  B  2),  auf  dem  ein 


252   B.36.—  K.S.242.  WÖRTHER  SEE.    Franzens  feste- Marburg. 

Sandsteinstandbild  des  Bildhauers  Hans  Gasser  (-{•  1868),  von  Meßner 
(1869).  Ecke  Schul-  und  Peraustraße  das  Staatsgymnasium  (PL  B  3), 
in  dessen  Garten  ein  Relief  von  Kärnten  in  1 :  10000  aufgestellt  ist 
(Zutritt  durch  den  Schuldiener  im  Hause  nebenan). 

4km  s.  von  Villach  (Einsp.  2  K;  Eisenbahn  s.  S.  266  und  S.  257)  das 
Warmbad  Villach  (Kuranstalt,  110  Z.  von  3  K  20  an,  F.  1.20,  M.  3.50,  P. 
von  8  K  20  an),  mit  indifferenten  Thermen  (30°  C). 

Der  *Dobratsch  oder  die  Villacher  Alpe  (2167m),  ein  berühmter  Aus- 
sichtsberg, wird  am  besten  von  Bleibera  (892m  ;  Gasth.:  Mohr,  Stern),  16km 
w.  von  Villach  (Post  in  2V2  St.  für  2  E  40;  Einsp.  8,  Zweisp.  12  K)  be- 
stiegen, von  wo  ein  höher  oben  steiniger  Fahrweg  in  3Vv:-4  St.  hinaaf- 
führt  (halbwegs  die  Ottohütte,  mit  Unterkunft).  Oben  die  Villacher  Alpen- 
häuser; prächtige  Rundsicht.  —  8km  w.  von  Villach  an  der  Straße  nach 
Bleiberg  der  Luftkurort  Mittewald  (697m)  mit  Wasserheilanstalt.  —  l3ASt. 
s.o.  von  Villach  (Eisenbahn  bis  Faak,  S.  266)  der  schöne  Faaker  See  (55im ; 
Hotel-Rest,  auf  einer  Insel). 

Von  Villach  nach  Triest  s.  E.  39;  —  nach  Laibach  s.  S.  245;  —  nach 
Udine  oder  Brück  s.  R.  37. 

Die  Bahn  durchzieht  waldiges  Hügelland,  überschreitet  zwei- 
mal die  Drau,  die  sie  nun  verläßt,  und  tritt  an  den  (r.)  anmutigen 
17km  langen  *Wörther  See  (439m"),  an  dessen  N.-Seite  sie  entlang 
führt.  Dampfboot  im  Sommer  mehrmals  täglich  von  Velden  nach 
der  Militär-Schwimmschule,  IV2  St.,  1  K  50 ;  hübsche  Fahrt.  — 
228km  Velden  (469m) ,  besuchte  Sommerfrische  am  W.-Ende  des 
Sees,  in  anmutiger  Umgebung.  Gasth.:  *  Schloß -Etablissement, 
*ülbing,  60  Z.  zu  5-7  K,  beide  mit  Park;  Wrann,  30  Z.  zu  2-5  A'. 
1  St.  s.w.  Rosegg,  mit  fürstl.  Liechtenstein'schem  Schloß  und  Hirsch- 
park. —  236km  Pörtschach  am  See,  besuchter  Kur-  und  Sommer- 
frischort, in  schöner  Lage.  Gasth.:  *Parkhotel,  mitRestaur.  und  Park, 
300  Z.  zu  3-8  K;  *Werzer,  mit  Park,  Restaurant  und  Cafe,  200  Z. 
zu  3-5  K;  H.-P.  Bellevue,  28  Z.  zu  5-7  A;  Seehotel;  H.  Bahnhof, 
Z.  2.50-4  K.  Kurtaxe  6  K.  Unweit  n.w.  Ruine  Leonstein.  —  239km 
HS.  Pritschitz;  gegenüber  am  S.-Ufer  auf  felsigem  Vorsprung 
Maria-  Wörth,  mit  alter  Kirche.  —  243km  Krumpendorf,  mit  vielen 
Villen.  —  245km  HS.  Militär-Schwimmschule  (442m;  Hot. Wörther 
See,  50  Z.  zu  2.50-3.50  K),  am  O.-Ende  des  Sees. 

Die  Bahn  überschreitet  bei  (248km)  HS.  Klagenfurt- Lend  den 
Lendkanal. 

250km  (1.)  Klagenfurt.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  »Kaiser  von 
Österreich  (PI.  a:  B  2),  Wiener  Gasse  11,  Ecke  Heuplatz,  120  Z.  zu 
2.50-6  K,  F.  60  A,  M.  2.50,  P.  8  K,  Omn.  50  h ,  mit  der  hübschen  Wein- 
stube Koschatslüberl,  Heuplatz  2;  *H.  Verdino-  M  0  ser  (PI.  c  :  B  3),  Bur<x- 
gasse9,  85  Z.  zu  3-12  K;  —  Sandwirt  (Pl.b:  A3.  4),  Pernbartgasse  9,  mit 
Konzertsaal  und  Garten,  Z.  von  3  K  an;  Lamm  (PI.  f :  B  3),  Bahnhofstr.  2, 
20Z.  zu  1.60-5  K;  Götz  (PI.  e  :  D6),  beim  Bahnhof,  Z.  2-2.40  K;  Grömmer 
(PI.  d:  C4),  Adlergasse  1,  45Z.  zu  1.60-2.20  K,  gelobt;  Janach  (PI.  i :  C3), 
Bahnbofstr.  5;   Goldner  Bär  (PI.  g:  A3).  Sternallee,  bescheiden. 

Restaurants:  Sonne,  Bahnhofstr.  9  (PI.  C  3);  Roth,  Pfarrhof^asse  6 
(PI.  A  B  3),  mit  Garten,  auch  Wein;  Glockenbräu,  Paulitachgasse  20  (PI. 
B  4),  Ecke  Bahnhofstraße. 

Cafes:  Lerch,  Wiener  Gasse  10,  Ecke  Heuplatz  (PI.  B  2),  mit  schat- 
tigem Garten;  Dovrer,  Neuer  Platz  13  (PI.  B  3);  Schiberth,  Bahnhofstr.  16 
(PI.  C  3),  viel  Zeitungen;  Zentral,  Heilig-Geist-Platz  1  (PI.  A  3).  —Konditorei 
u.  Frühstückstube  Joos,  Neuer  Platz  2,  NW.-Ecke  (PI.  B  3). 


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Franzens  feste- Marburg.     KLAGENFURT.  3fr.  Route.   253 

Bäder:  Römerlad  (PL  A  3;  Dampf- und  Wannenbäder),  Villacher  Str.  2, 
mit  Wasserheilanstalt  des  Dr.  R.  Puschnig. 

Fiakeb  vom  oder  zum  Bahnhof  einsp.  1,  zweisp.  2,  bei  Nacht  2  und 
3  K\  Vs  St.  1.40  u.  2,  1  St.  2.50  u.  3  K.  Automobil-Fiaker  des  M.  Kappitsch, 
Stand  Neuer  Platz. 

Elektr.  StkaBenbahn  vom  Hauptbahnhof  durch  die  Stadt  zum  Kreuz- 
bergl  (12  Min.;  14  h),  zum  Wörther  See  (20  Min.;  24  h)  usw. 

Post  und  Telegraph  (PI.  A  4),  Pernhartgasse  7. 

Auskunftei  des  Landesverbandes  für  Fremdenverkehr,  Bahnhofstr.  36. 

Klagenfurt  (446rn),  mit  28000  Einw.,  Hauptstadt  des  ehem. 
Herzogtums  Kärnten,  das  um  880  dem  späteren  Kaiser  Arnulf  ver- 
liehen wurde  und  1335  an  Österreich,  kam,  liegt  an  der  Glan  in 
einer  fruchtbaren  Ebene,  umgeben  von  bewaldeten  Hügeln,  über 
denen  im  S.  die  zackige  Karawankenkette  emporragt.  Die  Stadt, 
mit  regelmäßigen  breiten  Straßen  und  geräumigen  Plätzen,  ist  an 
Stelle  der  ehem.  Festungswerke  von  einer  Ringstraße  umgeben,  an 
die  sich  die  Vorstädte  anschließen.  Der  4km  lange  Lendkanal 
sowie  die  Südbahn  und  eine  elektr.  Straßenbahn  verbinden  sie  mit 
dem  Wörther  See  (S.  252). 

Vom  Hauptbahnhof  (PI.  C6)  führt  die  von  der  Straßenbahn  be- 
fahrene Bahnhofstraße  in  die  Stadt.  L.  Nr.  36  im  Kellergeschoß 
der  Handelskammer  (PI.  2:  C  6)  das  Alpine  Museum,  mit  Gebirgs- 
reliefs,  darunter  das  24,5  l111  große  GHocknerrelief  in  1  :  2000  von 
Oberlercher  (Eintr.  8-6  Uhr,  30  K).  Zwischen  dem  Viktringer  Ring 
und  der  Rudolfstraße  (PI.  O  4,  5),  8  Min.  vom  Bahnhof,  das  Landes- 
regierungsgebäude,  das  Landesmuseum,  die  Ackerbau-  und  Berg- 
schule (PI.  1)  und  das  Musikvereinsgebäude  (PI.  3). 

Das  Landesmuseum  Rudolfinum  (PI.  C  4,  5)  enthält  naturge- 
schichtliche und  die  sehenswerten  Sammlungen  des  Geschichtsvereins 
für  Kärnten,  geöffnet  werktags  9-12,  2-5  Uhr,  40  und  60  h ;  So. 
10-12,  Mi.  2-4  Uhr  frei ;  feiertags  geschlossen.  Im  Vorgarten  an 
der  Rudolfstraße  römische  Grab-,  Votiv-  und  Meilensteine,  mittel- 
alterliche Wappensteine ;  in  der  Mitte  eine  große  Kaiserstatue  aus 
dem  xvi.  Jahrhundert  und  eine  Kanone  aus  dem  xiv.  Jahrhundert. 

Der  Eingang  zum  Museum  ist  in  der  Museumsgasse.  — Erdgeschoß. 
In  der  Eingangshalle  vorn  r.  der  uralte  Fürstenstein,  auf  dem  bis  1414 
die  Einsetzung  der  Herzöge  von  Kärnten  durch  einen  Vertreter  der  Bauern- 
schaft stattfand  (früher  in  Karnburg  bei  Maria-Saal,  S.  261).  —  Durch  den 
Lichthof,  der  römische  Grabsteine  und  dgl.  enthält,  und  hinauf  in  den  — 
Ersten  Stock  zum  Naturhistorischen  Museum  (gedr.  Führer  40  A),  in 
welchem  die  Abteilung  „Kärntens  Gebirgsf&rmation"  hervorgehoben  sei. — 
Im  Zweiten  Stock  die  geschichtlichen  Sammlungen  (gedr.  Führer  60  h). 
Eintrittsgang,  mit  großem  Glocknerpanorama  des  Malers  Pernhart  (f  1871). 
R.  Zimmer  mit  einem  nahe  dem  Zollfeld  (S.  261)  gefundenen  wohlerhaltenen 
römischen  Mosaikboden.  —  L.  vom  Eintrittsgang  I.  Saal :  Bibliothek,  Münzen, 
Urkunden  (von  Kaiser  Arnulf  an,  898).  —  II.  Saal:  Waffen.  —  III.  Saal: 
vorgeschichtliche  und  römische  Fundstücke  aus  dem  Zollfeld  und  anderen 
kärntner  Gräberstätten;  im  1.  Pult,  Abt.  2,  merkwürdige  kleine  Bleifiguren 
(u.  a.  ein  Wagen  mit  zwölf  Zugtieren,  vermutlich  Opfergaben);  im  2.  Pult, 
Abt.  3,  keltische  Münzen-,  kleine  Bronzen,  Terr&kotten.  — IV.  Saal:  mittel- 
alterl.  Truhen,  Schränke;  an  der  Fensterwand  gegenüber  dem  Eingang 
zwei  Truhenwände  mit  bemalten  Stuckreliefs  nach  Entwürfen  von  Andr. 
Mantegna-,  Bronze-  und  Eisengeräte.  —  V.  Saal:  vorwiegend  kirchliche 
Altertümer.   —  VI.  Saal:  Maria -Theresia- Saal,  Bildnisse,   Landschaften, 


254   B.  36.  —  K. 8.242.    KLAGENFÜRT.    Franzensfeste-Marburg. 

Trachten.  —  "VII.  Saal:  Gipsabgüsse  nach  Bildwerken  von  Hans  Gasser 
(1817-68).  —  Darch  zwei  Gänge  (im  zweiten  Felsinschriften  der  westgallischen 
Veneter  des  v.  oder  iv.  Jahrh.  vor  Chr.,  aus  dem  Gailtal,  1857  von  Th. 
Mommsen  entdeckt)  zum  Eingang  zurück. 

W.  vor  dem  Gymnasium  (PL  D  4)  ein  Bronzesitzbüd  des  ehern 
kärntner  Landespräsidenten  Frhr.  v.  Schmidt- Z  abier  ow,  von  Weg- 
lianpt  (1912). 

Die  DofnMrche  (PL  B  4;  Eing.  Lidmanskygasse)  wurde  1582-93 
von  den  protestantischen  Ständen  erbaut,  1603  den  Jesuiten  über- 
wiesen und  1787  zur  Kathedrale  des  in  Klagenfurt  residierenden 
Fürstbischofs  von  Gurk  erhoben. 

Die  Mitte  der  Stadt  nimmt  der  ausgedehnte  Neue  Platz  (PL  B  3) 
ein,  mit  dem  kolossalen  Lindwurmbrunnen  aus  Chloritschiefer  von 
1590,  einer  Mariensäule  von  1686  und  einem  Bronzestandbild  der 
Kaiserin  Maria  Theresia  von  Pönninger  (1873).  Die  verkehrsreiche 
Kramergasse  und  die  jenseit  des  Alten  Platzes  anschließende  Wiener 
Gasse  führen  nach  dem  Heuplatz.  Das  Landhaus  (PL  A  3),  aus  dem 
xvi.  Jahrh.,  enthält  im  Hauptsaal  die  "Wappen  der  kärntner  Stände. 
Die  Stadtpfarrkirche  (PI.  B  2,  3),  die  älteste  der  Stadt,  wurde  Ende 
des  xvn.  Jahrh.  neu  aufgeführt,  mit  91m  hohem  Kuppelturm,  den 
oben  eine  Galerie  umgibt.  Auf  dem  Fürstenplatz  (PI.  C  3)  ein  20m 
h.  Obelisk  zum  Gedächtnis  des  Preßburger  Friedens  (1805). 

Vom  Theaterplatz  führt  dieRadetzkystraße  (PL  A2)  in  20  Min. 
(Straßenbahn  in  5  Min.)  zum  Fuß  des  Kreuzbergls  (588m);  von  da 
in  10  Min.  durch  die  Franz-Josephs-Anlagen  aufwärts,  vorbei  an 
dem  (r.)  Restaurant  Schweizerhaus,  zum  Aussichtsturm  (149  Stu- 
fen ;  20  ä),  der  einen  prächtigen  ^Überblick  über  die  Stadt  und  die 
Ebene  bis  zu  den  Karawanken  gewährt  (Orientierungstafel). 

Vom  Kreuzbergl  schöner  Waldweg  (blaue  WM.)  am  Schloß  Freien- 
thurn  vorbei  zum  (H/4  St.)  H.  Wörthersee  und  von  dort  (gelbe  WM.)  nach 
(ISt.)  Krumpendorf  und  weiter  (rote  WM.)  nach  (1^2  St.)  Pörtschach  (S.252). 

Karawankenbahn  s.  R.  38a. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Glan und  die  Gurk.  —  261km  Grafen- 
stein (420m).  R.  schöner  Blick  auf  die  Koschuta  und  den  Hochobir. 
Über  die  Drau.  —  276km  Völkermarkt- Kühnsdorf  (443m;  Bahn- 
restaur.);  vom  Bahnhof  schöner  Rundblick :  s.  die  Karawanken  vom 
Ursulaberg  bis  zum  Mittagskogel,  n.  die  Sau-  und  Kor-Alpe. 

Zweigbahn  in  1  St.  nach  (18km)  Eisenkappel  (558m;  Gasth. :  Gregorhof, 
Mitte  Juni-Sept.,  Z.  2V2-5  K,  gut;  Mederdorfer,  Z.  1.20-1.60.2"),  einem 
großen  Markt  an  der  Mündung  der  Ebriach  in  die  Vellach  •,  gutes  Stand- 
quartier für  Wanderungen  in  den  Karawanken  und  Steiner  Alpen  (s. 
Baedekers  Südbayern  etc.).  Sehr  lohnend,  namentlich  auch  für  Mineralogen 
und  Botaniker,  ist  die  Besteigung  des  Hochobir  (2141m),  4J/2  St. 

290km  Bleiburg  (486m;  Bahnrestaur.);  2km  n.  das  Städtchen 
(Gasth.  Gold.  Ochse),  mit  Schloß  des  Grafen  Thurn.  R.  die  einzeln 
aufragenden  Petzen  (2114m).  — Zwei  Tunnels,  dann  durch  das  be- 
waldete Mießtal  nach  (313km)  Unter-Drauburg  (347m;  Bahnrest.), 
an  der  Mündung  des  Mießbachs  in  die  Drau,  Knotenpunkt  für  die 
Bahn  von  Zeltweg  nach  Cilli  (S.  255).  —  "Weiter  durch  das  be- 
waldete Drautal;  1.  der  Fluß.    332km  Wuchem-Mahrenberg  (322m). 


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Wien-Üdine.  ZELTWEG.  37.  Route.   255 

Nach  Wies  s.  S.  240.  —  Jenseit  (358km)  Faal  (295m)  durch  einen 
Tunnel  nach  (364km)  Maria-Rast  (295m).  — 368km  Feistritz (288m). 
L.  an  Rebenhügeln  das  Dorf  Garns;  r.  am  Fuß  des  Bachergebirges 
Schloß  Rotwein.  —  370km  HS.  Lernbach.  —  374km  Marburg-K'ixntnex 
Bahnhof,  bei  der  Vorstadt  St.  Magdalena.  Über  die  Drau ;  1.  die 
Stadt.  —  377km  Jlfar&Mrp-Hauptbahnliof,  s.  S.  241. 


37.  Von  Wien  über  Villach  nach  Udine  (Venedig). 

a.  Über  Selztal. 
615km.     Staatsbahn  bis  Pontebba,  weiter  Italienische   Staatsbahn, 
Schnellzug  in  14  St.   —  Von  Wien  bis  Venedig,   7ölkm,    Schnellzug  in 
17  St.  für  79  fr.  25,  53  fr.  85.    Schlafwagen  im  Nachtschnellzug. 

Von  Wien  nach  Selztal,  245km,  s.  R.  16a.  Unsere  Bahn  wendet 
sich  von  der  Innsbrucker  1.  ab  und  biegt  ins  Paltental  ein;  r.  Burg 
Strechau.  —  252km  Stadt  Rottenmann  (674m ;  Gasth.  Tiroler  Hof, 
12  Z.  zu  1.60-2.50  K),  Städtchen  mit  Eisenwerken.  —  268km  Gais- 
horn;  r.  der  kleine  Gaishornsee.  —  Die  Bahn  steigt  zur  Höhe  des 
Schoberpasses  (849m)  und  senkt  sich  dann  im  Liesing-Tal  nach 

309km  St.  Michael  (Kopfstation;  561m;  Bahnrest.'),  wo  die 
Brucker  Linie  mündet  (R.  37  b).  Die  Bahn  tritt  ins  Murtal  (r.  sitzen). 

331km  (r.)  Knittelfeld  (645m;  Gasth.:  Alte  Post;  Eck,  Z.  1.40- 
3  jKT),  Industriestadt  in  hübscher  Lage,  mit  10000  Einw.  und  Werk- 
stätten der  Staatsbahn.  8/4  St.  w.  das  v.  Arbesser'sche  Schloß  Spielberg 
(702m;  Aussicht).  Post  von  Knittelfeld  n.w.  nach  (11km)  Seckau 
(842m),  mit  großem  Benediktinerstift. 

Das  Murtal  erreicht  nun  seine  größte  Breite.  —  339km  Zeltweg 
(676m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Steirerhof),  mit  großen  Eisenwerken  der 
Alpinen  Montangesellschaft  (Kohlenbahn  nach  Fohnsdorf,  8km). 

Von  Zeltweg  nach  Cilli,  185km,  Eisenbahn  in  7J/2-9  St.  —  Die 
Bahn  wendet  sich  südl.  und  führt  jenseit  (20km)  Obdach  (874m)  über  den 
Obdacher  Sattel  (945m),  dann  heim  (30km)  Taxwirt  (Gasth.)  über  die  kärnt- 
ner  Grenze.  —  Durch  das  breite  obere  Lavanttal  nach  (41km;  1.)  St.  Leon- 
hard  (721m),  Städtchen  mit  alter  got.  Kirche.  Das  Tal  verengt  sich 
weiterhin  zu  malerischer  Schlucht  (Twimberger  Graben).  Tunnel.  —  64km 
"Wolfsberg  (462m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Schellander,  Z.  2-6  K,  Omn.  50  h; 
Pfundner ;  KienzT),  Hauptort  des  Lavanttals,  mit  5000  Einw.  und  prächtigem 
Schloß  des  Grafen  Henckel  v.  Donnersmarck.  Auf  die  Koralpe  (S.  240) 
5-6  St.  (F.  angenehm);  auf  die  Saualpe  (2081m)  6-7  St.  —  74km  St.  Ändrä 
(433m);  auf  die  Koralpe  s.  S.  240.  —  81km  St.  Paul  (379m;  Hot.  Bahnhof), 
überragt  von  einer  ansehnlichen,  1091  gegründeten  Benediktinerabtei,  mit 
roman.  Kirche.  —  93km  Lavamünd  (353m),  an  der  Mündung  der  Lavant  in 
die  Drau.  —  103km  Unter -Drauburg,  s.  S.  254.  —  Weiter  durch  das  Miß- 
lingtal. 115km  Windischgraz  (417m;  Gasth.  Post),  Städtchen  mit  Eisen- 
werken und  Schloß  Rotlenturm;  10  Min.  s.w.  Altenmarkt,  mit  dem  verfallenen 
Stammsitz  der  Fürsten  von  Windischgrätz,  von  wo  der  Ursulaberg  (1696m), 
mit  Wallfahrtskirche  und  weiter  Aussicht,  mit  Führer  in  4-472  St.  bestiegen 
wird.  —  Die  Bahn  tritt  bei  (136km)  Huda-Lukna  in  das  enge  Packtal.  — 
147km  Wöllan  (386m),  mit  altem  Schloß  und  Kohlengruben.  E,.  Ruine" 
Schallegg. —  151km  Schönstein,  hübsch  gelegen-,  1  St.  n.w.  Bad  Topolschitz, 
mit  kohlensäurehaltiger  Therme.  —  Bei  (161km)  Rietzdorf  an  der  Pack  (315m) 


256   R.  37. —Karte  S.  255.     FRIESACH.  Von  Wien 

öffnet  sich,  das  breite  fruchtbare  Sanntal,  durch  das  die  Bahn  nach  (185km) 
Cilli  (S.  242)  führt. 

346km  (l.)  Judenburg  (734m;  Bahnreit.;  Gasth.:  Post,  am 
Hauptplatz),  sehr  alte  Stadt  mit  6000  Einw.,  20  Min.  vom  Bahnhof 
auf  einer  Anhöhe  am  r.  Murufer  am  Fuße  der  Seetaler  Alpen.  Auf 
dem  Hauptplatz  der  1449-1509  erbaute  Römerturm,  72m  hoch  (Aus- 
sieht, 20  h).  Vor  der  ehem.  Jesuitenkirche  eine  Pestsäule  von  1719. 
Am  Erker  der  „Post"  ein  über  500  J.  alter  steinerner  Judenkopf, 
das  Wahrzeichen  der  Stadt.  ^4  St.  ö.  Ruine  Liechtenstein,  einst  Sitz 
Ulrichs  von  Liechtenstein  (s.  unten).  3/4  St.  n.  die  Wasserburg 
Gabelhofen. 

365km  Vnzmarkt  (732m;  Bahnrest.;  Gasth.  Post).  Am  1.  Ufer 
Frauendorf;  darüber  auf  steilem  Fels  Ruine  Frauenburg,  einst  Sitz 
des  Minnesängers  Ulrich  von  Liechtenstein  (s.  oben);  sein  angeb- 
licher Grabstein  in  der  Kirche  von  Frauendorf. 

Von  Unzmarkt  nach  Mauterndorf ,  7Tkm,  Murtalbahn  in  4V2  St. 
—  27km  (r.)  Murau  (£0Dm;  Bahnrest.;  Gasth.:  Post,  Sonne),  Städtchen  mit 
1850  Eiuw.,  überragt  von  der  frühgot.  Pfarrkirche  und  dem  1628  erbauten 
Schloß  Obermurau  des  Fürsten  v.  Schwarzenberg.  —  77km  Mauterndorf 
(1140m;  Gasth.:  Post,  44  Z.  zu  1.60-5  K;  Wallner,  mit  Mineralbad),  Markt 
mit  großer  hergestellter  Burg.   Nach  Radstadt  s.  S.  170,  nach  Spittal  S.  250. 

Jenseit  (372km)  Scheifling  (786m)  verläßt  die  Bahn  das  Murtal.  — 
376km  HS.  Schrattenberg,  Sommerfrische  mit  gleichnam.  Schloß 
(Hot.-Pens.,  Z.  2  50-3.50  K).  —  380km  St.  Lambrecht  (892m; 
Bahnrest.),  auf  der  Wasserscheide  zwischen  Mur  und  Drau.  Der 
Markt  (L036m),  mit  berühmtem  Benediktinerstift,  liegt  9km  s.w. 
(Post  in  IY2  St.).  —  385km  Neumirlet  in  Steiermark  (Bahnrest.) ; 
20  Min.  ö.  der  Markt  (835m;  Gasth.:  Hinker,  gut;  Steirerhof;  Rei- 
terer), mit  1400  Einw.,  Luftkurort.  Weiter  in  engem  Tal,  durch 
das  der  Olsabach  in  kleinen  Fällen  hinabstürzt.  —  Vor  (393km) 
HS.  Einöd  (747m)  r.  Hotel  und  Mineralbad  Einöd.  L.  Ruine  Dürn- 
stein,  an  der  Grenze  zwischen  Steiermark  und  Kärnten. 

402km  (r.)  Friesach  (637m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Petersberg,  gut; 
Bahnhofhotel;  Kaistrhof),  altes  Städtchen  mit  2500  Einw.,  Mauern 
und  Wassergraben,  als  Sommerfrische  besucht,  malerisch  umjeben 
von  den  Halbruinen  Petersberg  (Wehrturm,  mit  Kapelle)  und  Lavant 
und  den  Ruinen  Geiersberg  und  Virgilienberg.  Dominikanerkirche 
von  1251  und  Pfarrkirche  im  Übergangsstil.    Brunnen  -von  1563. 

407km  Hirt  (613m;  Kuranstalt  Agatenhof,  20  Min.  vom  Bahn- 
hof). 20  Min.  s.  an  der  Mündung  des  Gurktals  (s.  unten)  liegt 
Zwischenwässern  mit  dem  bischöfl.  Schloß  Pöckstein.  L.  die  Sau- 
alpe; südl.  die  Karawanken.  —  4i2km  Treib  ach- Althof en  (613m; 
Bahnrest.),  mit  Schloß  des  Dr.  v.  Auer,  Erfinders  des  Gasglühlichts. 

Von  Treibach-Althofen  nach  Klein-Glödnitz,  31km,  Lokal- 
bahn in  l'/2-2  St.  —  3km  HS.  Pöckslein-Zw'schenwässem  (s.oben);  dann  im 
Qurklal  aufwärts.  —  18km  Gurk  (l>63m-,  Gasth.  Erian,  Z.  1-1.40  K),  mit 
sehenswerter  romau.  Domkirche  (xi.  Jahrh.).  —  81km  Klein-Glödnitz  C?24m). 

Die  Bahn  tritt  in  das  Krappfdd,  eine  fruchtbare  Talebene. 
Jenseit  (419km)  HS.  Krappfeld  wieder   in  engem  Tal.    423km 


nach  Vdine.  ST.  VEIT.     K.  S.242  u.250.  —  37 .  R.    257 

HS.  Pölling;  3/4  St.  n.  ö.  Burg  Mannsberg.  —  426km  Launsdorf  (524m ; 
Bahnrest.).  L.  (%  St.)  auf  180m  h.  Felsen  die  um  1600  neuerbaute 
Bxirg  *Hoch-Osterwitz  (6Slm),  den  Khevenhüller  gehörig;  der  Weg 
führt,  z.  T.  in  den  Felsen  gehauen,  durch  14  Torgebäude  hinauf 
(vor  dem  ersten  Tor  Wirtsch.);  oben  schöne  Aussicht;  Abstieg  auf 
dem  „Narrensteig". 

Von  Launsdorf  nach  Hüttenberg,  33km,  Staatsbahn  in  ll/2  St. 
durch  das  freundliche  Görtschit.ztal.  —  33km  Hüttenberg  (770m  ;  Gasth. : 
Post)*  Hauptort  des  Tals,  mit  1200  Einw.,  am  Fuß  des  Erzbergt,  der  schon 
den  Römern  Eisen  lieferte  (die  Gruben  jetzt  außer  Betrieb). 

436km  St.  Veit  an  der  Glan  (470m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Post; 
Dörrer,  am  Bahnhof),  alte  Stadt  mit  6000  Einw.,  bis  1518  Haupt- 
stadt von  Kärnten.  Auf  dem  Hauptplatz  eine  9m  weite  antike 
Marmorschale,  im  Zollfeld  (S.  261)  ausgegraben.  Sehenswertes 
Lokalmuseum  (Do.  So.  10-12  Uhr).  1  St.  n.w.  das  turmreiche  Schloß 
Frauenstein  (x\i.  Jahrh.) ;  i/g  St  weiter  die  Reste  der  zwei  Ereuger- 
schlösser.  —  Nach  Klagen  furt-Triest  s.  R.  38. 

Vor  (443km)  Feistritz-Pulst  r.  Schloß  Hohenstein  (xvi.  Jahrh.). 
L.  Ruine  Hardegg.  —  449km  Qlanegg,  mit  Ruine.  —  Weiter 
durch  ein  enges  Waldtal.  459km  Feldkirchen  (544m),  Markt  mit 
2700  Einwohnern.  Die  Bahn  führt  an  einer  weiten  Moosfläche 
entlang  und  tritt  bei  (468km)  Steindorf  an  den  (1.)  11km  langen 
Ossiacher  See  (501m).  —  470km  Stat.  Ossiach,  gegenüber  (Fähre) 
das  Dorf  mit  ehem.  Benediktinerabtei.  —  477km  Sattendorf  (Gasth.: 
Görlitzenhaus,  Z.  1.80-4  K;  Brand;  Nindler),  Sommerfrische.  — 
478km  Annenheim  (505m),  Haltestelle  für  das  am  SW.-Ende  des 
Sees  (Dampfschiff)  gelegene  *Kurhotel  Annenheim  (Z.  von  3  üTan, 
P.  o.  Z.  5.50  K);  darüber  die  stattliche  Ruine  Landskron  (677m; 
xvi.  Jahrh.). 

484km  (1.)  Villach- Hauptbahnhof,  s.  S.  250. 

Über  die  Drau  nach  (485km)  Villach-Staatsbahnhof  (S.  250).  — 
489km  Warmbad-Villach  (S.  252),  Knotenpunkt  für  die  Bahn  nach 
Triest  (R.  39).  Über  die  Gail.  —  501km  Arnoldstein  (564m ;  Bahn- 
hot. &  Restaur.),  mit  Klosterruine. 

Von  Arnoldstein  nach  Hermagor,  31km,  Eisenbahn  in  l1/«  St. 
durch  das  Qailtal.  —  Hermagor  (590m ;  Gasth.:  Gcu*er,  Z.  1.60-2  K;  Post), 
Markt  mit  1200  Einw.,  liegt  reizend  an  der  Mändung  des  Gitschtals.  — 
Von  Hermagor  tägl.  Post  (in  474  St.)  durch  da3  obere  (jailtal  nach  (32km) 
Kötschach  (708m;  Gasth.:  Post),  hübsch  gelegenem  Markt  mit  1100  Einw. 
K.  führt  von  hier  eine  Straße  (Post  in  2  St.)  über  den  Gailberg-Sattel  (970m) 
nach  (14km)  Ober-Drauburg  (S  250). 

506km  Thörl- Maglern  (643m).  Weiter  hoch  an  der  1.  Seite  des 
tief  eingeschnittenen  Kanaltals  durch  zwei  Tunnels. 

512km  Bahnhof  Tarvis  (731m),  wo  die  Bahn  nach  Laibach  ab- 
zweigt (S.  245).  515km  HS.  Stadt  Tarvis  (728m;  Bahnrest.; 
H.  Mörtl,  beim  Bahnhof,  Z.  2.20-3.20  K),  als  Sommerfrische  be- 
sucht, besteht  aus  Unter  -  Tarvis  (Gasth.  Teppan),  15  Min.  vom 
Bahnhof  in  der  Talsohle,  und  Ober-  Tarvis  (743m;  Gasth. :  Gelbfuß,, 
Schnablegger),  15  Min.  weiter  am  Bergabhang. 

Baedekers  Österreich-Ungarn,    29.  Aufl.  17 


258    R.  37.  —  Karte  S.  260.     PONTAFEL.  Von  Wien 

Von  Tarvig  nach  S.  Luci  a-Tol  mein  ,  76km,  Fahrstraße:  Post 
von  Tarvis  nach  Flitsch  tägl.  in  7  St.  für  4  K,  von  Flitsch  nach  S.  Lucia- 
Tolmein  Post-Automobil  2mal  täjd.  in  2!/2  St.  für  4  K  92  (Imal  tägl.  von 
Raibl  bis  Flitsch  in  lVa  St.).  —  Die  Straße  führt  s.  durch  das  freundliche 
Schlitzatal  nach  (9km)  Raibl  (900m;  Gasth.  Post),  einem  schöngelegenen 
Dorf,  und  steigt  dann,  mit  hübschen  Blicken  auf  den  Raibler  See  (r.),  zum 
(12km)  Predilpaß  (1106m;  Gasth.:  Mühlstetter,  deutsch).  Hinab  über  Fort 
Predil,  Oherbret  (983m),  in  großartiger  Lage,  mit  Aussicht  auf  den  gewal- 
tigen Af  anhart  (2618m),  Unterbrei  und  durch  die  Flitscher  Klause  (532m),  einen 
befestigten  Engpaß,  nach  (31km)  Flitsch  (483m ;  Gasth.  Post),  im  Isonzotal. 
Weiter  über  (52km )  Karfreit  (235m;  Gasth.  Devetak)  nach  (70km)  Tolmein 
(201m),  in  dessen  Burg  (428m)  angeblich  Dante  einige  Gesänge  seiner  Gött- 
lichen Komödie  schrieb.  JTun  über  das  (74km)  Dorf  S.  Lucia  (179m),  in 
malerischer  Lage,  nach  (76km)  8.  Lucia-Tolmein  (S.  262). 

520km  Saifnitz-Luschariberg  [806m;  Gasth.:  Kranner,  Wedam), 
mit  1100  Einwohnern. 

Der  *Lusehariberg  (1792m),  besuchtester  Wallfahrtsort  Kärntens,  wird 
meist  von  hier  bestiegen  (272-3  St.,  Pferd  8  K).  Oben  neben  der  Kirche 
zwei  Gasthäuser.    Malerische  Aussicht. 

Weiter  an  (524km)  HS.  Wolfsbach,  bei  der  geröllbedeckten 
Mündung  des  Seisera- Tals  (im  Hintergrund  der  zackige  Wischberg, 
2666m),  vorbei  nach  (526km)  Uggowitz  (787m);  dann  bei  dem  male- 
rischen Fort  Malborgeih  über  die  Fella  nach  (530km)  Malborgeth 
(721m);  der  Ort  (Gasth. :  Schnablegger)  am  r.  Ufer. 

536km  Lußnitz  (632m),  Schwefelbad.   Über  die  Fella. 

545km  Poatafel  (569m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Post,  Lamprecht), 
österr.  Grenzstation.    Dann  über  die  reißende  Fontebbana. 

546km  Pontebba  (567m;  Bahnrest.;  ital.  Zollrevision),  mit  2400 
Einwohnern.    In  der  Pfarrkirche  ein  schöner  Schnitzaltar  (1520). 

Die  nun  folgende  Strecke  der  *Pontebbabahn  bis  Chiusaforte 
durch  das  enge  wilde  Felsental  der  Fella  erforderte  eine  fast  un- 
unterbrochene Reihe  von  Felssprengungen,  Tunnels  und  Brücken. 
Die  Bahn  zieht  sich  am  r.  Ufer  scharf  abwärts  und  tritt  auf  dem 
40m  h.  Ponte  di  Muro  aufs  1.  Ufer.  552km  Dogna  (464m),  an  der 
Mündung  des  Dognatals,  ö.  im  Hintergrund  der  Montasch  (2752m). 

559km  Chiusaforte  (392m;  Alb.  Pesamosca  alla  Stazione).  L. 
mündet  das  enge  Raccolanatal.  Bei  Peraria  über  die  Fella;  Tunnels. 

567km  Besiuita  (315m),  an  der  Mündung  des  Resiatals.  — 
Jenseit  (569km)  Moggio  erweitert  sich  das  Tal.  —  575km  Stazione 
per  la  Carnia  (257m).    Die  Fella  mündet  in  den  Tagliamento. 

580km  Venzone  (230m),  altertümliches  Städtchen.  Die  Bahn 
überschreitet  die  sumpfigen  Rughi  Bianchi  auf  783 in  1.  Yiadukt.  — 
586km  Gemona-Ospedaletto.  —  615km  Udine  (Bahnrest.;  Gasth.: 
Italia,  Croce  di  Malta),  altertümliche  Stadt  von  23  300  Einw.,  mit 
lebhaftem  Handel.  Von  hier  nach  Venedig  s.  Badekers  Ober-Italien. 

b.  Über  Brück. 
506km.     Südbahn    bis   Leoben,   weiter  bis  Pontebba  Österr.  Staats- 
bahn, dann  Italienische  Staatsbahn.    Schnellzug  in  12*/4  St.    Von  Wien 
bis  Venedig,  642km,  Schnellzug  in  15  St.  für  78  fr.  25,  53  fr.  85. 


nach  TJdint. 


LEOBEN.       K.S.255.  —  37.R. 


259 


Von  Wien  nach  Brück,  171km,  s.  R.  32.  Unsere  Bahn  zweigt 
von  der  Grazer  Bahn  r.  ab,  überschreitet  die  Mur  auf  langer  Brücke 
nnd  wendet  sich  w.  in  das  Mnrtal.  —  182km  Niklasdorf,  dann 
abermals  über  die  Mnr. 

188km  (1.*)  Leoben.  —  Gasth.:  *Gr.-H.  Gärner  (PI.  a:  B  2),  Kaiser- 
Franz- Joseph-Str.  10,  60  Z.  zu  3-6,  F.  IE,  Omn.  40  ä;  Post  (PI.  b:  B  2), 
Hauptplatz  15,  28  Z.  zu  1.60-3  E,  Omn.  50  Ä;  SteyrerHof  (PL  c:  B  2), 
Kaiser-Franz- Joseph-Straße,  mit  Cafe,  30  Z.  zq  2-4  E,  Oma.  40  h;  Hot. 
Südbahnhof  (PL  d:  A  1),   gegenüber  dem  Südbahnhof;  Mohr  (PL  e: 


"Wagner  &Det>es,  Leipzig 


B3),  Kindler  (PL  f:  B  3),  beide  Straußgasse.  —  Ca/4  Erzherzog  Johann, 
Ecke  Erzh.-Joh.-Str.  nnd  Peter -Turner- Str.  (PL  A  B  2).  —  Post  und 
Telegraph  (PL  3:  B  2),  Kaiser-Franz- Joseph-Straße. 

Leo6en(541m),  Stadt  mit  12  000  Einw.,  in  einem  von  bewaldeten 
Bergen  umgebenen  Talkessel  auf  einer  von  der  Mnr  umflossenen 
Halbinsel,  ist  Mittelpunkt  des  obersteirischen  Braunkohlenberg- 
baues und  Sitz  einer  montanistischen  Hochschule  (früher  Berg- 
akademie ;  PI.  B  2).  Vom  Südbahnhof  (PI.  A  1)  gelangt  man  durch 


260   B.37.  —  K.S.144u.255.     EISENERZ. 

die  Kaiser-Franz- Joseph-Straße  zur  (10  Min.)  Erzherzog- Johann- 
Straße  (PL  AB2),  die  die  Nenstadt  (n.)  von  der  Altstadt  (s.) 
scheidet:  r.  eine  Bronzebüste  des  ersten  Direktors  der  Bergakade- 
mie, Peter  Tunner  (f  1897;  PL  8),  von  Hackstock  (1904),  1.  ein 
Marmordenkmal  des  Dr.  Homann  (PI.  1),  von  Almeroder.  Unweit 
südl.  in  der  Altstadt  der  Hanptplatz  (PL  B  2,  3),  wo  eine  Drei- 
faltigkeitssäule (1716)  und  zwei  Brunnen,  der  südl.  mit  Berg- 
mannsfigur;  an  der  W.-Seite  das  sog.  Hackelhaus  (PL  B  3)  mit 
Barockverziernngen.  Westl.  vom  Hauptplatz  das  Staatsgymnasium 
(PL  5),  mit  dem  städt.  Museum,  der  1790  erneute  Mautturm  (PL  2) 
und,  am  1.  Murufer  (Aussicht  von  der  Brücke),  die  Vor Stadt  W aas en  ; 
in  der  alten  Waasenkirche  (PL  A  B  3)  zwei  Glasgemälde  im  Chor 
(xrv.  Jahrh.).  Südl.  von  der  Altstadt  die  spärlichen  Reste  der  Burg 
Massenberg  (PL  jenseit  B  3),  mit  schöner  Aussicht.  An  der  NO.- 
Seite  der  Stadt  auf  einer  Murinsel  der  Stadtpark  (PL  B  1),  mit 
Sommer  wir  tschaft . 

Von  Leoben  nach  Hie  flau,  55km,  Eisenbahn  in  3J/2  St.   R.  sitzen. 

—  Die  Bahn  führt  ansteigend  nach  (iikm)  Trofaiach  (648m;  Gasth.  Fuchs, 
18  Z.  zu  2-3  K),  einer  beliebten  Sommerfrische.  —  22km  Vordernberg-li&T'k.t 
(763m;  Gasth. :  Krone,  Adler),  mit  3100  Einw.  und  Hochöfen.  Hier  beginnt 
die  *Erzbergbahn ,  die  sich  durch  kühne  Anlage  und  großartige  Land- 
schaftsbilder auszeichnet;  Zahnstangenbetrieb  zwischen  Vordernberg  und 
Krumpental;  größte  Steigung  71  %o.  —  28km  Prebichl  (1204m;  Gasth. 
Reichenstein),  in  schöner  Lage  (zum  Erzberg  s.  unten).  —  Die  Bahn  senkt 
sich  durch  zwei  (590  u.  1393m  lange)  Tunnels  nach  (33km)  Erzberg  (1070m), 
mit  Aussicht  auf  den  Etagenbau  des  Erzbergs  (s.  unten),  und  führt  auf 
hohen  Viadukten  und  durch  zwei  Tunnels  nach  (39km)  Krumpental  (721m). 
Tunnel.  —  40km  (r.)  Eisenerz  (692m ;  Bahnrest. ;  Gasth.:  König  von  Sachsen ; 
Heil.  Geist,  18  Z.  zu  1.20-2  K;  Rudolfsbahn,  3  Min.  vom  Bahnhof),  alte  Berg- 
stadt mit  7000  Einw.,  n.ö.  überragt  von  dem  schroffen  Pfaffenstein  (1871m), 
w.  vom  Kaiserschild  (2083m).  Die  befestigte  gotische  Pfarrkirche  St.  Os- 
wald wurde  1279  gegründet  und  1471-92  umgebaut.  Am  Aufgang  zur  Kirche 
das  sehenswerte  kulturhistor.  Museum  (Eintr.  40  h).  Von  der  Terrasse  vor 
dem  Schichtturm  treffliche  Aussicht  (Orientierungstafel).  S.o.  schließt  der 
rote  Erzberg  (1534m)  das  Tal,  buchstäblich  ein  Eisenberg,  da  der  größere 
Teil  seiner  Masse  so  reich  an  Spateisenstein  ist,  daß  er  im  Sommer  wie 
in  einem  Steinbruch  gebrochen  wird.  Der  Eisenerzer  Bergbau,  seit  ur- 
alter Zeit  in  Betrieb,  liefert  jährlich  c.  15000000  Meterzentner  Eisen. 
Man  fährt  am  besten  mit  der  Erzbergbahn  bis  zur  Stat.  Prebichl  (s.  oben), 
dann  mit  der  Werkbahn  (nur  werktags)  bis  zum  Wiesmathaus  (1714m;  */i  St.) 
und  geht  von  da  zum  Vordemberger  Berghaus  (Restaur.)  und  die  Etagen 
des  Erzbergs  abwärts  bis  zur  (3/4St.;  F.  nötig,  II)  Barbarakap  eile  (95üm; 
Re3taur.  Barbarahaus)  und  nach  (3/4  St.)  Eisenerz.  Von  Eisenerz  nach 
Wildalpen  s.  S.  143.  —  42km  Leopoldsteiner  See;  r.  auf  einer  Anhöhe  Schloß 
Leopoldstein.  20  Min.  n.ö.  (von  der  Bann  nicht  sichtbar)  der  tiefgriine 
Leopoldsteiner  See,  40ha  groß,  von  den  Felswänden  der  Seemauer  (1493m) 
überragt.  —  55km  Hieflau  (S.  168). 

190km  Leo&en-Staatsbahnhof,  in  der  Vorstadt  Waasen  (s.  ohen). 

—  Weiter  am  1.  Ufer  der  Mur(l.  Schloß  Goß,  jetzt  Bräuhaus)  nach 
(200km)  St.  Michael  (Kopfstation),  wo  die  von  Selztal  kommende 
Bahn  einmündet.  Von  hier  nach  (506km)  TJdine  s.  R.  37a. 


261 


38.  Von  Linz  oder  Wien  nach  Triest. 
a.  Von  Linz  nach  Triest.   Karawankenbahn. 

Karte  8.  242  u.  250. 
533km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  11  St.  für  63.40,  38.E0,  24.20  K. 
Außerdem  Kanadischer  Aussichtswagen  (Salzburg)  Rosenbach-Triest  für  5 K. 
Die  1901-06  erbaute  Karawanken-  und  Wocheiner  Bahn  (Klagenfurt-Triest) 
bildet  die  nächste  Verbindung  von  Böhmen,  Sachsen  usw.  nach  Triest. 
Großartiger  Bahnbau,  47  Tunnels,  49  große  und  678  kleine  Brücken.  Sehr 
lohnende  Fahrt.  —  Durchlaufende  Wagen  .BeWtra-Dresden-Prag-Budweis- 
Linz-Selztal-Klagenfurt-rWes*.-  Schnellzug  in  28V4  St.  für  Jl  107.50,65.20, 
41.40.     1  St.  kürzer  ist  die  Strecke  über  Salzburg,  vgl.  R.  39. 

Von  Linz  nach  Selztal  (111km)  s.  R.  10;  weiter  nach  (299km) 
St.  Veit  an  der  Olan,  s.  R.  37  a.  —  Unsere  Bahn  wendet  sich  von  der 
Villacher  1.  ab  und  führt  dnrch  das  Zollfeld,  eine  weite  Ebene,  in 
der  man  viele  römische  Altertümer  u.a.  gefanden  hat.  —  Vor 
(304km)  Willersdorf  1.  Schloß  Stadelhof  des  Barons  Yivenot.  —  Bei 
(306km)  HS.  Zollfeld  (459m)  1.  das  Schlößchen  Tölischach;  r.  Schloß 
Tanzenberg.  —  308km  Maria-Saal  (455m),  mit  Wallfahrtskirche. 
R.  der  von  einem  Eisengitter  umgebene  uralte  Herzogsstuhl,  wo  bis 
1414  die  Herzöge  von  Kärnten  die  Lehen  erteilten  (vgl.  S.  253). 

317km  (r.)  Klagenfurt,  s.  S.  252. 

Die  Karawan kenbahn  wendet  sich  s.  nach  (320km)  Viktring 
(440m),  überschreitet  die  Olanfurt  (Abfluß  des  Wörther  Sees,  S.  252) 
und  steigt  zum  Plateau  der  Sattnitz  hinan.  —  326km  Maria-Rain 
(521m;  Bahnrest.),  auf  der  Wasserscheide  gegen  dasDrautal;  1.  auf 
bewaldeter  Höhe  die  zweitürmige  Wallfabrtskirche.  Die  Bahn  senkt 
sich,  mit  prächtigem  Blick  über  das  Drautal  („Rosental")  und  auf 
die  Karawanken,  an  der  Berglehne  unterhalb  des  (r.)  malerischen 
alten  Schlosses  Hollenburg  (559m)  hinab  und  überschreitet  die  Drau. 
■ —  333km  Stat.  Weizelsdorf(A32m).  Zweigbahn  nach(6km)  Ferlach, 
mit  Gewehrfabriken.  Nach  Krainburg  s.  S.  245.  —  R.  Rückblick 
auf  die  Hollenburg.  Nun  wieder  ansteigend  nach  (339km)  Feistritz 
im  Rosental  (464m);  10  Min.  s.w.  das  Dorf,  am  Eingang  des  Bären- 
tals. Über  den  Bärentaler  Bach  nach  (347km)  Maria-Elend  (525m), 
mit  Wallfahrtskirche  (1.  oben).  —  Weiter  auf  239m  1.,  52m  h. 
Viadukt  über  die  Schlucht  des  Rosenbachs  und  südl.  (Tunnel)  nach 
(354km)  Rosenbach  (601m;  Bahnrest.),  Knotenpunkt  für  Villach 
.JR.  39).    Schöne  Aussicht  auf  Drautal  und  Karawanken. 

Die  Karawankenbahn  steigt  in  dem  engen  Rosenbachtal  bergan, 
überschreitet  den  Oradschenizagrdben  und  tritt  gleich  darauf  in  den 
7972m  1.  Karawankentunnel  (N. -Eingang  626m,  S.-Ende  614m), 
der  bei  Birnbaum  ins  Savetal  mündet.  Die  Bahn  wendet  sich  s.o. 
(1.  vorn  die  Karawanken  mit  dem  Hochstuhl),  kreuzt  die  Staatsbahn 
Tarvis-Laibach  und  führt  parallel  mit  ihr  an  der  Save  abwärts  nach 

368km  Aßling  (570m;  Bahnrest.;  H.  Bahnhof  H.Triglav),  dem 
ersten  Ort  in  Krain  (4200  Einw.) ;  nach  Laibach  oder  Tarvis  s.  S.  245. 

Bei  Aßling  beginnt  die  Woch einer  Bahn.  Über  die  Save.  An 
der  Berglehne  entlang  nach  (373km)  Dobrawa  (577m):  dann  über  die 


262    R.  38.  —  K.  S.  250  u.  244.     TRIGLAV.  Von  Linz 

Rotweinklamm  und  durch  den  1178m  1.  Rotweintunnel.  —  379km 
Stat.  Veldes  (523m;  Gasth.:  Europa;  Triglav,  Z.  3-4  K),  mit  (1.) 
Aussicht  auf  den  malerischen  Veldeser  See (478m),  an  dessen  O.-Ufer 
(i/2  St.;  Post  60  ä,  Fähre  40  h)  der  Bade-  und  Sommerfrischort 
Veldes  (Gasth. :  Parkhotel  Imperial,  40  Z.  zu  4-20  K;  *Louisenbad, 
58  Z.  von  4.50  K  an;  Steidl,  Z.  2.20-4.20  K)  reizend  liegt.  Auf 
einer  Insel  die  "Wallfahrtskirche  St.  Maria  im  See.  An  der  N.-Seite 
auf  steilem  Fels  Schloß  Veldes  (614m). 

Durch  drei  Tunnels  nach  (384km)  Wocheiner -Vellach  (468m). 
Dann  in  dem  engen  Tal  der  Wocheiner  Save  durch  den  1300m 
1.  Ohme-Tunnel  und  aufs  r.  Ufer  nach  (388km)  Stiege  (481m).  — 
Wieder  über  die  Save  nach  (393km)  Neuming  (505m),  dann  aber- 
mals aufs  r.TJfer  zur  (399km)  Stat.  Feistritz- Wocheiner  See  (521m ; 
Gasth.:  Post;  Triglav,  50  Z.  zu  2-4  JT;  Markesch;  Feistritz,  Z.  1.40- 
2-fiT;  Rodica,  am  Bahnhof);  10  Min.  w.  das  Dorf  Wocheiner- Feistritz, 
mit  Eisenhämmern,  an  der  Mündung  des  Feistritzbachs  in  die  Save. 

7km  w.  der  *Wocheiner  See  (523m),  aus  dem  die  Wocheiner  Save 
fließt.  Bootfahrt  vom  Hotel  St.  Johann,  am  O.-Ufer,  in  1  St.  zum  W.-Ufer 
(ff.  Zlatorog),  von  wo  Waldweg  (weiße  WM.)  zur  Savizabrücke  (*/*  St.) 
und  weiter  (rot-weiße  WM.)  zum  *Saviza-Fall  (837m  ;  */%  St.),  dem  Ursprung 
der  Wocheiner  Save,  die  in  engem  Talkessel  60m  hoch  aus  einem  Loch 
im  Felsen  in  ein  tiefgrünes  Wasserbecken  stürzt  (Wagen  von  Feistritz 
bis  zur  Brücke  in  4-5  St.  hin  und   zurück,  9  K). 

Der  *TTiglav  (2863m),  der  stolze  südöstl.  Eckpfeiler  und  höchste  Gipfel 
der  Julischen  Alpen,  mit  einer  der  großartigsten  Alpenaussichten  bis  weit 
über  das  Adriatische  Meer,  ist  vom  Hot.  St.  Johann  in  9-10  St.  zu  erstei- 
gen, anstrengend,  aber  für  Geübte  nicht  schwierig  (F.  14  iT);  Übernachten 
im  Maria- Theresia- Schutzhavs  (2408m,  8  St.  vom  Hotel);  von  da  über  den 
Kleinen  Triglav  (2725m)  und  den  Ostgrat  auf  den  Großen  Triglav  l'/z  St. 
—  Ebenfalls  mühsam  ist  die  jetzt  mehr  übliche  Besteigung  von  Mojttrana, 
an  der  N.-Seite  (S.  245;  F.  14  K):  zum  Desehmannhans  (2332m)  6  St.,  von 
da  über  den  Kleinen  zum  Großen  Triglav  2  St. 

Die  Bahn  tritt  in  den  6339m  1,  Wocheiner  Tunnel  (525m),  der 
die  südlichste  Kette  der  Julischen  Alpen  durchbohrt.  Am  Südans- 
gang liegt  (406km)  Podbrdo  (507m),  die  erste  Station  des  Küsten- 
landes; 10  Min.  n.  das  DoTf.  —  Weiter  stets  abwärts  hoch  auf  der 
1.  Seite  des  Batschatals  nach  (413km)  Hudajuzna  (397m);  dann 
durch  vier  Tunnels  und  zweimal  über  die  Batscha  nach  (422km) 
Stat.  Grahovo  (298m),  20  Min.  .jenseit  des  Ortes.  Weiter  dnrch  drei 
Tunnels  und  über  mehrere  Viadukte  nach  (427km)  Podmelec  (21 6m ; 
r.  oben  der  Ort)  und  durch  zwei  Tunnels  nach  (433km)  S.  Lucia- 
Tolmein  (179m),  an  der  Vereinigung  der  Batscha  mit  der  Idria, 
die  2km  unterhalb  in  den  Isonzo  mündet.  Schöner  Blick  n.w.  auf 
die  Berge  des  obern  Isonzotals.    Nach  Tarvis  s.  S.  258. 

Die  Bahn  führt  durch  den  S.  Lucia-Tunnel  und  tritt  in  die 
Schlucht  des  Isonzo,  an  dessen  steil  abfallendem  1.  Ufer  sie  in  sieben 
Tunneln  hinabführt.  —  442km  Auzza  (131m);  weiter  über  zwei 
lange  Viadukte,  dann  über  den  Isonzo  und  durch  einen  Tunnel  nach 
(447km)  Canale  (112m);  1.  das  Dorf,  mit  stattlicher  Kirche.  Die 
Vegetation  zeigt  südlichen  Charakter.  —  Hinter  (453km)  Plava 
(100m)  zwei  Tunnels;  dann  durch  einen  7km  1.  waldigen  Engpaß. 


nach  Triest. 


GÖRZ.     Karte  S.2dd.  — 38.  R.    263 


L.  hoch  oben  der  Wallfahrtsort  Monte  Santo  (684m;  272  St.  nördl. 
von  Görz,  Wagen  hin  n.  zurück  15-20  Ä";  weite  Aussicht).  Am 
Ausgang  der  Schlucht  überschreitet  die  Bahn  den  Isonzo  auf  220m 
1.,  36m  h.  Betonbrücke  (Spannweite  des  mittleren  Bogens  85m)  und 
tritt  in  die  weite,  fruchtbare  Görzer  Ebene. 

466km  (t.)  GÖTZ- Staatsbahnhof.—  Zwei  Bahnhöfe  (in  beiden  Restaur.), 
3/4  St.  voneinander  entfernt  (Straßenhahn  s.  S.  264):  Staatsbahnhof  (PI.  C  1), 
im  NO.,   und  Südbahnhof  (PI.  A3),   für  Monfalcone-Nabresina-Triest  nnd 


^£wV"p   .Erzbisch.    .       ,        s_ 

Gra£ent>er£, <$     Jf^^  \ -  "    ^^°Y' 


Acc[ued 


"Wagnei.-  <5cDebes,Leipzig- 

Cormons-Udine  (S.  274),  sowie  für  Haidenschaft  (S.  264),  im  SW.  der  Stadt. 
—  Gasth.:  "Südbahnhotel  (PI.  a:  B  2),  Piazza  della  Ginnastica  9,  mit 
Garten,  Z.  von  3  K  an,  P.  10-15  K;  Post  (PI.  b  :  B  2),  Via  del  Teatro  7, 
mit  Garten,  50  Z.  zu  2-3  K,  gut;  Ho  t. -Pen  s.  Wi  ener  Heim  (PI.  c  :  B  2), 
Corso  Francesco  Giuseppe  16,  17  Z.  von  1  K  50  an,  P.  550-10Ä";  Drei 
Kronen  (PI.  d :  B  C2),  Via  G.  Carducci  12,  34  Z.  zu  1.20-2.40  Kt  Union 
(PI.  e:  B  2),  Via  del  Teatro  10.  gelobt, 

Restaurants  :  ff.  Post  (s.  oben);  Eistor.  al  Corso,  Corso  Francesco  Giu- 
seppe 22  (PI.  A  B  2,  3),  mit  schattigem  Garten.  —  Cafes:  C.  al  Corso,  Corso 
Francesco  Giuseppe  13  (PI.  A  B  2, 3) ;  C.  del  Teatro,  Via  del  Teatro  2  (PI.  B2): 
C.  Zentral,  Piazza  Grande  2  (PI.  B  2).  —  Post  u.  Telegeaph  (PL  2:  B  2), 
Ecke  Corso  G.  Verdi  und  Via  del  Teatro. 


264   Route  38.— K.  S.  244.      GÖRZ.  Von  Lins 

Droschken  (einsp.) :  von  den  Bahnhöfen  in  die  Stadt  tags  80  Ä,  nachts 
1  K,  vom  Staatsbahnhof  zum  Südbahnhof  oder  umgekehrt  1  K  20  bzw. 
1Ä"40;  '/zSt.  IK,  1  St.  21,  jede  1/4  St.  mehr  40  h.  —  Elektb.  SteaJJen- 
bahn  vom  Staatsbahnhof  durch  die  Siadt  zum  Südbahnhof,  3,8km, 
20  Min.,  20  h. 

Görz  (90m),  mit  30900  meist  italienischen  Einwohnern,  Haupt- 
stadt der  seit  1500  zu  Österreich  gehörenden  geforsteten  Grafschaft 
Görz  und  Gradisca  nnd  Sitz  eines  Erzbischofs,  als  Winterkurort  be- 
sucht, liegt  in  einer  fruchtbaren,  auf  drei  Seiten  von  Bergen  um- 
schlossenen Ebene  unweit  des  1.  Ufers  des  Isonzo,  die  Altstadt  an 
und  um  den  148m  hohen  Schloßberg  gelagert. 

Vom  Staatsbahnhof  (PI.  C  1)  gelangt  man  geradeaus  durch  die 
Via  G.  Caprin,  dann  nach  4  Min.  1.  durch  die  Via  Salcano,  weiter- 
hin über  die  Piazza  Catterini,  zur  (11  Min.)  Piazza  Edmondo  de 
Amicis  (PI.  P.  A.:  C  1,  2).  an  deren  W.- Seite,  Nr.  2,  das  Landes- 
museum (PI.  1 ;  naturgeschichtliche  Sammlungen,  Altertümer  usw. ; 
Klingel  1.  im  Torweg ;  Trkg.).  Weiter  südl.  durch  die  Via  G.  Carducci 
in  8  Min.  zur  Piazza  Grande  (PI.  B  2) :  in  der  Mitte  der  steinerne 
Neptunbrunnen,  an  der  W.- Seite  die  St.  Ignatiuskirche  aus  dem 
xvii.  Jahrh.  4  Min.  weiter  südl.,  durch  die  ViaRastello,  die  Piazza 
del  Duomo;  westl.  der  im  xiv.  Jahrh.  erbaute,  im  xvn.  Jahrh.  ver- 
änderte Dom  (PI.  B  2),  mit  romanischen  Arbeiten  aus  Aquileja  im 
Kirchenschatz.  Die  vom  Domplatz  östl.  ansteigende  Riva  del  Ca- 
stello  führt  in  8  Min.  zum  Kastell  der  alten  Grafen  von  Görz  auf  dem 
Schloßberg  (jetzt  Kaserne;  PI.  C  1);  Zutritt  zum  Aussichtspunkt 
nur  mit  Erlaubnis  des  Platzkommandos,  Via  Tre  Res  7  (PJ.  B  2,  3). 

Vom  Dom  westl.  durch  die  kurze  Via  del  Duomo,  dannl.  durch 
die  Via  Municipio,  vorbei  an  dem  (1.)  Rathaus,  mit  wertvoller  Biblio- 
thek, und  r.  durch  die  Via  del  Teatro,  an  deren  Ende  beim  Theater 
(5  Min.)  1.  der  mit  Platanen  bestandene  Corso  Francesco  Giuseppe 
(PI.  A  B  2,  3),  r.  der  Corso  G.Verdi  (PI.  B  2)  abzweigen.  An  letzterem 
1.  der  schattige  Qiardino  Pubblico  (PL  B  2),  mit  reichem  südlichen 
Pflanzenwuchs  und  dem  Marmordenkmal  des  Dichters  P.  Zorutti 
(f  1867),  von  Piccine  (1912). 

13  Min.  östl.  von  der  Piazza  Edmondo  de  Amicis  (s.  oben;  durch 
Via  Formica,  nach  3  Min.  1.  durch  Via  della  Cappella  und  nach 
weiteren  3  Min.  r.)  auf  einem  Hügel  das  Franziskanerkloster  Casta- 
gnavizza  (PI.  C  1),  in  dem  Karl  X.  von  Frankreich  (-j- 1836)  und  der 
Graf  von  Chambord  (|  1883)  ruhen;  Aussicht  von  der  Terrasse  an 
der  N.-Seite. 

Lohnender  Ausflug  auf  den  Monte  Santo  (S.  263).  —  Eisenbahn  nach 
Udine  oder  Monfalcone  (Triest)  s.  R.  41b. 

Die  Bahn  (r.  sitzen)  führt  in  einem  Tunnel  unter  dem  Kloster 
Castagnavizza  (1.;  s.  oben)  hindurch,  umzieht  die  Stadt  an  der 
O. -Seite  und  erreicht  bei  (474km)  Volcjadraga  (55m)  die  Wippach- 
talbahn  (von  Görz- Südbahnhof  nach  Haidenschaft,  28km  in  ll/2  St.), 
deren  Geleise  sie  bis  (478km)  Prvacina  (57m)  folgt.  —  Über  die 
Wippach  (1.  Abzweigung  der  Bahn  nach  Haidenschaft),  dann  durch 


nach  Trust.         REIFENBERG.     K.  S.  244.—  38.  Route.   265 

einen  kurzen  Tunnel  und  noch  zweimal  über  die  Wippach.  Die  Bahn 
verläßt  das  Wippachtal  und  führt  im  Branizatal  hinan.  Tunnel.  — 
485km  Reifenberg  (H3m),  mit  wohlerhaltener  Burg  (1.);  dann  hoch 
an  der  Berglehne  mittels  Dämmen,  Viadukten  und  vier  Tunnels  auf- 
wärts nach  (495km)  St.  Daniel-Kobdil (27 '5m),  auf  dem  Karstplateau 
(S.  245).  —  501km  Dutovlje-Skopo  (278m).  Weiter  durch  Felsein- 
schnitte und  zwei  Tunnels,  über  die  Südbahn  (S.  248)  hinweg,  nach 
(511km)  Opcina  (317m;  Hot.  Opcina,  beim  Bahnhof),  bei  dem 
S.  271  gen.  Ort  (elektr.  Bergbahn  nach  Triest).  Die  Bahn  durch- 
bricht den  Südrand  des  Karstplateaus  in  einem  1053m  1.  Tunnel  und 
senkt  sich,  mit  schönen  Blicken  auf  Triest  und  das  Meer,  in  weitem 
Bogen  um  die  Stadt  herum,  auf  Yiadukten  und  durch  drei  Tunnels 
zur  (523km)  HS.  Ouardiella  (146m);  dann  durch  den  Revoltella- 
tunnel zum  (533km)  Staatsbahnhof  in  Triest  (S.  266). 

b.   Von  Wien  nach  Tuest. 

Über  Graz  (Südbahn),  589km,  Schnellzug  in  11-12  St.  für 
61.20,  42.90,  27.60  K.  —  Von  Wien  nach  Graz,  224km,  s.  R.  32, 
von  da  nach  Triest,  365km,  s.  R.  34. 

Über  Amstetten  (Staatsbahn),  667km,  Schnellzug  in  14  St. 
für  61.20,  42.90,  27.60  K.  —  Von  Wien  nach  Selztal,  245km,  s. 
R.  16  a,  von  da  weiter  nach  St.  Veit  an  der  Glan,  188km,  s.  R.  37  a, 
von  da  nach  Triest,  234km,  s.  R.  38  a. 

Über  Leoben  (bis  Leoben  Südbahn,  dann  Staatsbahn),  558knij 
Schnellzug  in  12  St.  für  61.20,  42.90,  27.60  K.  —  Von  Wien  nach 
Brück,  171km,  s.  R.  32,  von  da  nach  St.  Michael,  29km,  s.  R.  37b, 
von  da  nach  St.  Veit  an  der  Glan,  124km,  s.  R.  37a,  von  da  nach 
Triest,  234km,  s.  R.  38  a. 


39.  Von  Salzburg  über  Gastein  und  Villach  nach  Triest. 
Tauernbahn* 

414km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  81/«  St.  für  49.80,  30.40,  19.80  E. 
Kanadischer  Aussichtswagen  bK  mehr.  Die  1909  eröffnete  Täuernbahn 
(vgl.  R.  18)  zwischen  Schwarzach-St.  Veit  und  Spittal  bildet  mit  der  Kara- 
wankenbahn (R.  38aj  die  nächste  Verbindung  von  Salzburg,  Tirol  und  Süd- 
deutschland nach  Triest.  —  Auf  dieser  Strecke  wird  auch  die  schnellste 
Verbindung  zwischen  Berlin  und  Triest  geführt:  Schnellzug  (durchlaufende 
Wagen)  über  Halle-Nürnberg- München-Mühldorf-Salzburg-Villach-fiosen- 
bach  in  22  St.  für  Jl  107.50,  65.20,  41.40. 

Von  Salzburg  über  Gastein  nach  Backstein,  112km,  s.  R.  18.  — 
Die  Bahn  nach  Spittal  durchdringt  im  Tauerntunnel  (8505m  lang) 
die  Hohen  Tauern,  den  von  keiner  Straße  überquerten  südl.  Grenz- 
wall Salzburgs,  und  erreicht  im  Seebachtal  (Tunnelmündung  1219m) 
das  Kronland  Kärnten.  —  125km  Mallnitz  (ll&Om;  Alber's  Alpen- 
hotel), als  Sommerfrische  besucht.  Durch  den  Dössentunnel,  dann 
hoch  oben  an  dem  bewaldeten  Abhang  des  Mölltals ^abwärts,  vorbei 

17* 


266   Route  40.  TRIEST.     Prakt.  Vorbemerkungen. 

an  (r.)  Burg  Groppenstein.  134km  Obervellach  (1050m).  Im  gleich- 
nam.  Markt  (686  ni)  eine  got.  Kirche  mit  Flügelaltar  von  Jan  van 
Scorel  (1520).  —  Zahlreiche  Tunnels  und  Viadukte.  Jenseit  (143km) 
Penk  (898m)  über  den  Rickengraben  nach  (153km)  Kolbnitz  (757m). 
—  Jenseit  (159km)  Mühldorf-MUlbrücke  (623m)  erreicht  die  Bahn 
den  Talboden  und  bald  darauf  die  Drau,  an  deren  1.  Ufer  sie  neben 
der  Südbahn  (R.  36)  entlang  läuft. 

172km  Spittal,  181km  Rotenthurn,  208km  Villach,  s.  S.  250. 

Die  Bahn  benutzt  bis  jenseit  (2i3km)  Warmbad-Villach  die  Ge- 
leise der  Bahn  nach  Pontebba  (S.  257)  und  wendet  sich  dann  1.  über 
die  Grail  nach  (216km)  Finkenstein  (510m).  —  222km  Faak  (565m), 
unweit  des  (1.)  Faaker  Sees  (S.  252)  ;  1  St.  s.  die  Ruine  Finkenstein, 
mit  schöner  Aussicht.  —  Nun  ansteigend  zur  (228km)  Stat.  Lede- 
nitzen  (604m)  und  am  Abhang  der  nördl.  Vorberge  der  Karawanken 
nach  (235km)  Rosenbach  (S.  261).  Weiter  über  Aßling  und  Qörz 
nach  (414km)  Triest,  s.  R.  38  a. 


40.    Triest  und  Umgebung, 

Bahnhöfe.  Der  Südbahnhof  (Stazione  Meridionale;  PL  B  C2),  für  Graz 
(Wien),  Fiume,  Pragerhof  (Budapest)  und  Venedig,  im  N.  der  Stadt,  10  Min. 
von  der  Piazza  della  Borsa  (PI.  C  4) ;  Staatsbahnhof  {Stazione  dello  Stato;  PI. 
A  6)  für  Klagenfurt  (Linz),  Villach  (Salzburg),  Pola  und  Parenzo,  im  S.  der 
Stadt,  V4  St.  von  der  Piazza  della  Borsa.  Omnibus  der  Gasthöfe  1  K.  Einsp. 
Droschke  von  den  Bahnhöfen  oder  vom  Hafen  zum  Gasthaus  1  2T30,  nachts 
(9-6  Uhr)  1  2T  80;  vom  Südbahnhof  zum  Staatsbahnhof  oder  umgekehrt 
1  K  60,  nachts  2  K.  Handgepäck  20  h  das  Stuck,  größeres  Gepäck  50  h.  — 
Die  Verbindungsbahn  zwischen  Südbahnhof  und  Staatsbahnhof  dient  nur 
dem  Güterverkehr. 

Dampfekanlegeplätze :  Österreichischer  Lloyd,  Eildampfer  nach  Pola 
und  Dalmatien  (R.  42c)  und  nach  Venedig  (R.  41)  am  Molo  S.  Carlo;  Post- 
dampfer nach  Pola  und  Dalmatien  am  Molo  della  Sanitä;  nnch  Konstan- 
tinopel u.  a.  O.  im  Porto  Uaovo;  Austvo-Americana  im  Porto  Nuovo;  Dal- 
matiadampfer  am  Molo  della  Sanitä  und  am  Molo  Giuseppino;  Ragusea- 
dampfer  am  Molo  della  Sanitä;  Istria- Trieste- Dampfer  nach  Parenzo,  Rovigno 
und  Pola,  ferner  n Lieh  Grad o  am  Molo  Pescatori;  Tripcovich  (nach  Venedig) 
am  Molo  S.  Carlo;  nach  Miramar,  Sistia»a,  Monfalcone  am  Molo  S.  Carlo; 
nach  Capodistria  (40  h),  Muggia  an  der  Riva  del  Mandracchio. 

Gasthöfe  (im  Sommer  Vorausbestellung  ratsam)  "Excelsior  Palace- 
Hotel  (PL  E.:  B  5),  Riva  del  Mandracchio,  220  Z.  von  4  K  an  (70  mit  Bad 
von  12  £"an),  F.  1.50,  G.  5,  M.  7  K\  —  H.  de  la  Ville  (Pl.a:  C4),  Riva 
Carciotti  7,  120  Z.  zu  3-9,  F.  1.40,  M.  4  K\  Volpich  all' Aquila  Nera 
(PL  d:  C  4),  Via  S.  Spiridione  2,  gut.  mit  Cafe-Restaur.,  100  Z.  zu  3-5, 
F.  1.20,  M.  31";  Balkan  (PL  c:  C  3),  Piazza  della  Caserma,  61  Z.  zu 
3-4  JT,  viel  Slowenen;  Vanoli  (PL  k:  B  4,  5),  Piazza  Grande  2;  Union 
(PL  i:  C  4),  Piazza  della  Borsa  15;  Europa  (PL  b:  C  3),  Piazza  della 
Caserma;  Zentral  {Haberleitner ;  PL  f:  C  3),  Via  delle  Poste  4,  Z.  3-5, 
F.  1.40  Z;  Metropole  (früher  Buon  Pastore ;  PL  e:  C4),  Via  S.  Nicolö  20, 
70  Z.  zu  2.40-4  K;  Moncenisio  (PL  g :  D  4),  Via  G.  Gallina  1,  60  Z.  zu 
2-3.50  K,  F.  80  h.  —  Christliches  Hospiz,  Via  Tor  San  Piero  14  (PL  B  1), 
12  Z.  zu  2-3  K. 

Cafes:  ExcelsiorPalace-Hotel,  s.  oben;  Caffe  alMunicipio 
(im  Rathaus),  degli  Specchi,  Orientale  (im  Lloydpalast),  alle  drei 
an  der  Piazza  Grande  (PL  B  C  4).  Andere  an  der  Piazza  della  Stazione 
(PI.  C  2,  3)  usw. 


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Frakt.  Vorbemerkungen.       TRIEST.  40.  Route.   267 

Restaurants  außer  den  Gasth. :  Dreher,  Via  della  Cassa  di  risparmio 
(PL  C  4),  neben  der  Alten  Börse,  mit  Dachgarten  (Aufzog;  Aussicht  auf 
Golf  und  Stadt);  Pilsen,  Via  della  Caserma  5  (PL  C  D  3),  auch  Spaten- 
bräu; —  italienische  Küche  (Fische):  Bona  via,  Via  Procureria  1,  gleich 
hinter  dem  Municipio  (PL  C  4);  Panada,  Via  G.  Rossini  14  (PL  C  3,  4).  — 
Prosecco  (s.  S.  248),  ein  halb  schäumender  Landwein-,  Refosco,  gleichfalls 
schäumend,  süß,  fast  schwarz.  Die  gewöhnlichen  Rotweine  sind  Terrano 
und  Istriano. 

Droschken:  zum  Bahnhof  s.  S.  266;  in  der  innern  Stadt  die  einfache 
Fahrt  einsp.  II,  nachts  1120;  im  weitern  Bezirk  1  K  40  oder  1160; 
Zeitfahrt  in  der  inneren  Stadt  die  1/2  St.  1 120,  nachts  1  160,  3/4  St.  i  Z  60, 
2  K  '20.  1  St.  21,21  bO,  jede  y4  St.  mehr  60  oder  60  h.  —  Motordroschken: 
333m  1  K,  je  333m  mehr  25  h. 

Elektr.  Straßenbahnen:  Boschetto  (PL  jenseit  E  2)- Staatsbahnhof- Servola 
(PL  jenseit  E  7),  7,ikm,  32  7»,  Schild  grün  (von  Piazza  della  Borsa  bis 
Boschetto  15,  bis  Servola  30  Min.  Fahrt);  —  Via  Kandier  (PL  jenseit  E  2)- 
Staatsbahnhof-tf.  Andrea,  3,gkm,  12  h,  Schild  rot  u.  grün;  —  Piazza  Bar- 
riera-  Teatro  Goldoni,  2,9km,  12  h,  Schild  weiß;  —  Rojano  (PL  B  lySette 
Fontane  (PL  E  5),  3,5km,  12  h.  Schild  gelb;  —  Südbahnhof  (Stazione;  PL 
G  2)- Barcola,  3,gkm,  22  h,  Schild  weiß  u.  grün;  —  Piazza  Carlo  Goldoni 
(PL  D  4) -Friedhof  S.  Anna-Ä.  Saba,  4,5km. 

Post  u.  Telegraph  (PL  12:  C  3):  Piazza  delle  Poste.  —  Deutscher 
Turnverein  Eintracht,  Via  Coroneo  15  (PL  D  2,  3),  mit  Restaurant. 

Seebäder:  Bagno  Excelsior  in  Barcola  (S.  271),  gut  (Straßenbahn  s. 
oben) ;  Bagno  Militare, beim  Staatsbahnhof  (PL  A  6) ;  Bagno  alla  diga  (PL  A  3), 
mit  Restaurant.    Warmbad:  Bagno  Romano,  Via  Pondares  (PL  DE  4). 

Bootfahrten  (Preis  vorher  ausmachen) :  im  Hafen  2  K  die  erste  Stunde 
(per  ora),  1  £"20  jede  weitere  Stunde;  nach  Miramar  (S.  271)  6  K  hin  und 
zurück.  —  Motorboote  am  Molo  S.  Carlo. 

Theater  (im  Sommer  geschlossen) :  Teatro  Comunale  Gius.  Verdi  (PL  B  C  4) ; 
Teatro  Politeama  Rossetti  (PL  E  3);  Fenice  (PL  D  3).  —  Teatro  Eden  (PL  E  3), 
Variete,  mit  Cafe-Restaurant. 

Landesverband  für  Fremdenverkehr,  Via  della  Borsa  2  (PL  C4).  —  Reise- 
bureau: M.  Christoßdis,  im  Excelsior  Palace-Hotel  (S.  266j.  —  Seekarten 
usw.  in  der  Buchhandlung  F.  H.  Schimpff,  Piazza  della  Borsa  12  (PL  C  4). 

Bei  beschränkter  Zeit  (1  Tag):  vorm.  Civico  Museo  Revoltella, 
Museo  lapidario,  Basilica  S.  Giusto  und  Spaziergang  am  Hafen;  nachm.  mit 
Dampfer  nach  *Miramar  (S.  271);  zurück  mit  der  Bahn;  gegen  Abend  nach 
*Obelisco  (S.  270).  Wer  auch  die  Grotta  Gigante  (S.  271)  besuchen  will, 
rechne  für  Obelisco  und  die  Riesengrotte  ljz  Tag. 

Triest,  das  Tergeste  der  Römer,  seit  1382  zu  Österreich  gehörig, 
die  Hauptstadt  des  Küstenlandes  und  der  einzige  große  Seehandels- 
platz Österreichs,  mit  230000  Einw.  (75%  ital.,  190/0  slowen., 
5%  deutsch),  liegt  am  Golf  von  Triest  am  NO. -Ende  des  Adria- 
tischen  Meeres  an  den  Abhängen  des  Karst  und  ist  eine  vorwiegend 
moderne  Stadt.  Ohne  die  Gunst  eines  Naturhafens,  verdankt  es 
seine  erste  Bedeutung  der  Fürsorge  Kaiser  Karls  VI.,  der  die  Stadt 
1719  zum  Freihafen  machte,  und  seinen  Aufschwung  in  der  zwei- 
ten Hälfte  des  xrx.  Jahrh.  dem  Bau  der  Semmeringbahn ,  die  sein 
Handelsgebiet  auch  auf  SO.-Deutschland  erweiterte.  Dem  erfolg- 
reichen Wettbewerb  des  deutschen  Seeverkehrs  nach  dem  Mittel- 
meer, der  Genua  bevorzugt,  hofft  man  durch  die  1909  eröffnete 
Tauernbahn  (R.  39)  zu  begegnen.  Der  Hafenverkehr  belief  sich 
1912  auf  12B14  einlaufende  Schiffe,  mit  einem  Tonnengehalt 
von  4591000  Tonnen;  der  Wert  der  Einfuhr  zur  See  betrug  1911 
744  Mill.  K,  der  der  Ausfuhr  712  Mill.  K  (eingeführt  werden  Kaffee, 


268    Route  40.  TRIEST.  Hafen. 

Reis,  Baumwolle,  Gewürze,  Erz,  Kohlen  und  aus  der  Levante  Süd- 
früchte, Olivenöl;  ausgeführt  Zucker,  Bier  und  Industrieartikel). 

Der  Hafen  besteht  aus  drei  Teilen:  nördl.  der  1867-83  erbaute 
Neue  Hafen  [Porto  Nuovo;  PI.  A  1-3),  mit  vier  Molen  und  den 
Landeplätzen  der  Dampfer  der  Ausiro-Americana,  gegen  das  Meer 
durch  einen  1100m  langen  Wellenbrecher  geschützt:  der  Alte 
Hafen  [Porto  Vecchio ;  PI.  A  B  4),  dessen  südl.  Abschluß  der  Molo 
S.  Teresa  mit  33m  h.  Leuchtturm  (Fanale  marittimo ;  PI.  A  5)  bildet; 
der  z.  T.  noch  unvollendete  Franz- Joseph- Hafen  [Porto  nuovo  di 
Francesco  Giuseppe  P.;  PI.  A  B  7 ) ,  mit  drei  großen  Molen  und 
Wellenbrechern.  Der  Porto  Nuovo  und  der  Franz-Joseph-Hafen 
bilden  das  Freihafengebiet.  —  Zwischen  dem  Neuen  und  dem  Alten 
Hafen  mündet  der  1756  vollendete  Canal  Grande  (PI.  C  4),  für 
kleinere  Segelschiffe,  an  dessen  O.-Ende  hinten  die  1827-49  er- 
baute Kirche  8.  Antonio  Nuovo  (PI.  4),  r.  die  serbisch-orientalische 
Kirche  S.  Spiridione  aufragen.  Auf  den  Kaistraßen,  die  am  Alten 
Hafen  entlang  laufen,  herrseht  reges  Leben;  der  Molo  S.  Carlo  ist 
gegen  Abend  von  Spaziergängern  belebt.  An  der  Riva  Carciotti 
(PI.  C  4),  die  am  Canal  Grande  beginnt,  die  Griech.  Kirche  [S.  Nicolb 
dei  Greci;  PI.  6:  C  4),  südl.  weiter  das  Teatro  Comunale  Gius. 
Verdi,  wo  der  Kai  den  Namen  Riva  del  Mandracchio  annimmt, 
und  die  Schmalseite  der  1904  erbauten  k.  lt.  Statthalter  ei  (Luogo- 
tenenza;  PL  7),  deren  Hauptfront  sich  der  Piazza  Grande  zuwen- 
det. Die  Südseite  des  Platzes  nimmt  der  1883  aufgeführte  Palast 
des  Österreichischen  Lloyd  ein,  der  bekannten,  1833  gegründeten 
Dampf  Schiffahrtsgesellschaft,  die  in  Triest  ihren  Sitz  hat.  Rathaus 
s.  unten.  Beim  Molo  Giuseppino  die  Fischhalle  (Pescheria;  PL  11 : 
B  5;  frühmorgens  Hanptverkehr).  Auf  der  Piazza  Giuseppina 
(PL  B  5)  ein  Bronzedenkmal  des  eifrigen  Förderers  der  österreichi- 
schen Kriegsmarine  Erzherzog  Maximilian  (S.  271),  von  Schilling, 
1875.    Museo  Revoltella  s.  S.  270. 

Die  zwischen  der  Statthalterei  und  dem  Lloydpalast  sich  öffnende 
Piazza  Grande  (PL  B  C  4;  s.  oben)  ist  einer  der  Brennpunkte 
des  Yerkehrs  zwischen  Hafen  und  Stadt;  im  Sommer  häufig  abends 
Konzert.  Die  O.-Seite  begrenzt  das  Rathaus  (Municipio),  1874  er- 
baut. Davor  der  Maria-Theresia-Brunnen  von  1751  und  eine  Säule 
mit  dem  Marmorstandbild  Karls  VI.  (S.  267),  von  1729.  —  Unweit 
nördl.,  hinter  dem  oben  gen.  Theater,  das  1852  erbaute  Tergesteo 
(PL  13:  C  4),  dessen  kreuzförmige,  glasüberdeckte  Innenhalle  als 
Börse  dient  (Börsenstunde  i1!^1!^  Uhr.  Die  Alte  Börse  (Borsa; 
1802),  an  der  Piazza  della  Borsa  (PL  C  4),  mit  viersäuligem 
Portikus,  ist  der  Handels-  und  Gewerbekammer  und  einem  Post- 
amt eingeräumt.  Auf  dem  Platz  eine  Säule  mit  Bronzestandbild 
Leopolds  /.,  von  1660. 

Die  Via  del  Corso(Pl.  CD4),  östl.  vom  Börsenplatz,  zwischen 
der  Neustadt  und  den  alten  Stadtteilen  am  Kastellberg,  ist  die 
Hauptverkehrsstraße  der  Stadt.     Sie  mündet  auf  det  Piazza  Carlo 


Basilica  S.  Giusto.  TRUST.  40.  Route.    269 

Goldoiii,  von  der  die  Galleria  di  Montuzza  (PI.  L>  4,  5),  ein  347m 
langer  Tunnel  unter  dem  Kastellberg,  in  die  siidl.  Stadtteile  führt. 
—  Auf  der  Piazza  S.  Giovanni  (PI.  D  3,4)  ein  Marmorsitzbild  des 
Komponisten  G.  Verdi  (f  1901),  von  Laforet,  1906. 

In  den  Anlagen  vor  dem  Südbabnhof  (Staz.  Meridionale;  PI. 
BC2)ein  Denkmal  der  Kaiserin  Elisabeth  (f  1898;  PI.  E.),  von 
Seifeit  (1912).  Weiter  südl.  das  1894  erbaute  Post-  und  Tele- 
graphenamt (PI.  12 ;  in  der  großen  Halle  Gemälde  von  LefLer)  und 
die  evangel.  Kirche  (1874).  Südwestl.  das  Gebäude  der  Assicurazioni 
Generali  (PI.  2),  der  größten  österreichischen  Versicherungsanstalt. 

Von  der  Piazza  Grande  (S.  268)  führen  hinter  dem  Stadthaus 
die  steilen  Straßen  der  Altstadt  zum  Kastellberg  hinauf  (bis 
zur  Basilica  10  Min.).  Am  Wege  1.  die  1627-82  aufgeführte  Jesu- 
itenkirche S.  Maria'Maggiore  (PI.  5:  C5);  gegenüber  die  kleine 
evang.  Erlöserkirche,  der  Überlieferung  nach  die  älteste  christliche 
Kultstätte  in  Triest.  Einige  Schritte  w.  höher  die  Piazzetta  di 
Biccardo,  mit  einem  römischen  Tor,  Arco  di  Biccardo  (PI.  la:  0  5). 
Weiter  bergan  folgt  man  der  Via  della  Cattedrale.  Etwas  unterhalb 
der  Kirche  r.  Nr.  17  der  Eingang  zum 

Museo  lapidario  (PI.  9:  C  5;  werkt.  10-2,  im  Sommer  Sonn- 
undFestt.  10-12Uhr  zugänglich;  Kustos  gegenüber,  Nr.  18;  Trkg. 
40  K),  auf  einem  ehemaligen  Begräbnisplatz  im  Freien  aufgestellt. 
Direktor :  Dr.  A.  Puschi. 

R.  vom  Eingang  die  sog.  Glyptothek,  mit  zwei  Bruchstücken  von  Ama- 
zonensarkophagen und  einer  Inschrift  von  der  Basis  eines  Reiterdenkmal3 
des  Triestiner  Dekurionen  L.  Fabius  Severus,  sowie  Köpfen  und  anderen 
Statuenfragmenten.  L.  vom  Eingang  über  die  untere  Terrasse  (Fundstücke 
aus  Aquileja)  zur  oberen  Terrasse  mit  Fundstücken  aus  Triest;  am  Ende  1. 
ein  1833  zu  Ehren  Winckelmantis  errichtetes  Kenotaph,  mit  allerer.  Relief, 
darüber  ein  Genius  mit  Medaillonbild.  Winckelmann,  der  1717  in  Stendal 
geborene  Begründer  der  Kunstgeschichte  des  Altertums,  wurde  in  der 
ehemal.  Locanda  grande  1768  von  einem  Italiener  ermordet. 

Die  hochgelegene  Basilica  S.  G-iusto  oder  Kathedrale  (PL  3 : 
D  5 ;  12-3  Uhr  geschlossen)  erhebt  sich  an  der  Stelle  eines  alt- 
römischen Tempels.  Der  jetzige  Bau  wurde  im  xiv.  Jahrh.  durch 
die  Vereinigung  dreier  aneinanderstoßenden  Gebäude  aus  dem 
vi.  Jahrh.  hergestellt,  einer  altchristl.  Basilika,  eines  Baptisteriums 
und  einer  byzant.  Kuppelkirche.  Am  Sockel  der  Fassade  sind  Grab- 
steine eingemauert;  die  Portalpfosten  sind  Teile  eines  römischer! 
Grabmals  der  Familie  Barbius,  mit  sechs  Brustbildern,  darüber 
drei  Bronzebüsten  (1.  Papst  Pius  II.,  r.  die  Kaiser  Friedrich  III. 
und  Karl  VI.)  und  eine  große  Fensterrose.  An  dem  1337  erbauten 
Glockenturm  korinthische  Säulen  des  römischen  Tempels  und  ein 
Standbild  des  h.  Justus.  Von  der  Terrasse  vor  der  Kirche  Aussicht 
auf  das  Meer. 

Das  fünfschifnge  Innere  ist  großenteils  übertüncht,  doch  sind  einige 
Mosaiken  sehenswert:  in  der  Apsis  des  r.  Seitenschiffs  hinter  dem  Justusaltar 
Christus  zwischen  den  Stadtheiligen  Justus  und  Servulus,  in  der  des  1.  Seiten- 
schiffs die  Madonna  zwischen  den  Engeln  Gabriel  und  Michael  (xii.  Jahrh.), 
«larunter  die  12  Apostel  (vit.  Jahrh.).     Die  Kapitale  sind  teils  antik,  teils 


270  Route  40.  TRIEST.  Museo  Revoltella. 

romanisch.  In  der  Kap.  S.  Carlo  (die  letzte  im  zweiten  r.  Seitenschiff)  sind 
sämtliche  Mitglieder  der  altern  Linie  der  spanischen  Bourbons  beigesetzt. 

Den  Berg  krönt  das  alte  Kastell  (PL  D  5),  jetzt  Kaserne. 

Im  südlichen  Stadtteil  sind  einige  Sammlungen  zu  er- 
wähnen. Die  Handels-  und  Nautische  Akademie  (PI.  1 :  B  5),  an 
der  Piazza  Lipsia,  enthält  im  3.  Stock  das  städt.  naturhistorische 
Museum  (Mi.  Sa.  So.  10-1  Uhr,  für  Fremde  jederzeit  gegen  40  7i), 
mit  der  vollständigen  Fauna  des  Adriatischen  Meeres  und  vorge- 
schichtlichen Funden  aus  dem  Küstenland ;  Direktor  Dr.  K.  Mar- 
chesetti.  Im  Hof  geradeaus,  1.  u.  2.  Stock,  das  städt.  kunsthistorische 
Museum  (werktags  10-2  Uhr;  Trkg.  40  K) :  kleinere  Altertümer, 
Terrakotten,  Vasen,  Bronzen,  meist  aus  Tarent,  Apulien,  Aquileja 
und  Istrien;  römische  Mosaiken  aus  Barcola  (Museo  lapidario  s. 
S.  269);  Münzen,  Medaillen,  Waffen  und  auf  Triest  bezügl.  kunst- 
gewerbliche Gegenstände.  —  Via  della  Sanita  17  (PI.  B  5),  im 
I.  Stock,  die  Ausstellung  für  Meereshunde  (Esposizione  marittima; 
außer  Mo.  tag].  10-1  Uhr  gegen  20  h) ;  hervorzuheben  u.  a.  Fischerei, 
Schiffsmodelle.  —  Ecke  Via  della  Sanitä  (Nr.  27)  und  Piazza  Giu- 
seppina  das  Civico  Museo  Eevoltella  (PL  10  :  B  5),  eine  Stiftung 
des  Barons  Revoltella,  in  einem  1859  von  Hitzing  erbauten  Palast, 
mit  guten  modernen  Gemälden  von  Triestiner  und  andern  Künst- 
lern und  einigen  Skulpturen (tägl.  9-2 Uhr  frei  zugänglich;  italien, 
Katalog  20  h).    Maximilian-Denkmal  s.  S.  263. 

Mit  der  Straßenbahn  gelangt  man  von  Piazza  della  Borsa  (S.268) 
über  Via  del  Corso  und  Largo  del  Giardino  (PI.  E  3),  auf  dem  ein 
Bronzestandbild  des  Triester  Patrioten  Dom.  Rossetti  (f  1842) 
steht,  nach  dem  schattigen  Giardino  Pubblico  (PL  E  2)  und  weiter 
nach  dem  Boschetto  (Restaur.).  Von  hier  steigt  man  auf  schattigen 
Wegen  in  35  Min.  zu  der  auf  225m  h.  Bergplateau  gelegenen  Schieß- 
stätte Zum  Jäger  (Bersaglio)  und  zum  Hot. -Rest.  Ferdinandeo  (mit 
Garten)  hinan.  Unweit  ö.  die  städtische  Villa  Revoltella,  mit  Park 
und  Grabkapelle,  und  eine  künstliche  Ruine,  mit  Aussichtsturm. 

Im  S.  der  Stadt  erstreckt,  sich  die  Allee  Passegg >o  di  S.  Andrea  (PI.  A- 
E  7)  eine  Stande  lang  am  Ufer  hin,  hei  der  k.  k.  zoologis  hen  Station  mit 
Seewasseraquarium  (PI.  A  6s  Zutritt  nach  Anmeldung)  vorbei,  bis  Sirvola 
(Straßenbahn  s.  S  267).  —  Die'Straße  führt  von  Servola  weiter,  an  den  schönen 
Friedhöfen  vorüber,  nach  Zaule  und  nach  Maggia  (S.  275  u.  276). 

Umgebung  von  Triest. 

Höchst  lohnend  ist  die  Auffahrt  mit  der  elektr.  Bergbahn  nach 
Obelisco  und  der  Besuch  der  Grotta  Gigante,  Nachmittagsausflug. 

Abfahrt  an  der  Piazza  della  Caserma  (PI.  CD 3),  1.  rückwärts  sitzen: 
Fahrzeit  bis  Obelisco  28  Min.,  90  h  (So.  i  V),  hinab  60  ä;  bis  Dorf  Opöina 
32  Min.,  90  h  (So.  1  K),  hinab  60  ä;  bis  Staatsbabnhof  Opöina  33  Min., 
1  K  (So.  i  K  10),  hinab  70  h;  von  Obelisco  bis  Dorf  Opöina  20  7». 

Die  Bahn  führt  zunächst  durch  die  ViaCommerciale  und  steigt 
dann  an  der  Berglehne  über  (l,3km)  Scorcola  (178m)  nach  (4,2km) 
Obelisco  (343m  ;  Gr.-H.  Obelisco,  40  Z.,  M.  3.50,  A.  3,  P.8-10JT, 


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o,;^a.,  EnftlMües 


Umgebung  von  Triest.      MIRAMAR.  40.  Route.    271 

mit  Aussichtsterrasse),  am  Rande  des  Karstplateaus,  mit  einem 
1830  zur  Erinnerung  an  den  Besuch  des  Kaisers  Franz  I.  errich- 
teten Obelisken.  8  Min.  nordwestl.  von  hier  (wenige  Schritte  jen- 
seit  des  Obelisken  1.  die  Stufen  hinauf,  dann  am  Karstrande  ent- 
lang) eine  *  Aussichtswarte  (397m),  mit  großartigem  Rundblick  (am 
schönsten  gegen  Abend).  —  Die  Bahn  senkt  sich  nun  etwas  nach 
dem  Dorf  (5,2km)  Opcina  (spr.  öptschina;  320m;  Restaur.  Union; 
Wagen  zur  Riesengrotte  in  VAjSt.  für  2ä",  hin  und  zurück  4  K)  und 
führt  weiter  zum  (6,9km)  Staatshahnhof  Opcina  (S.  265),  20  Min. 
vom  gleicbnam.  Südbahnhof  (S.  248). 

Vom  Dorf  Opcina  (s.  oben;  schwarz-rote  WM.)  besucht  man  in 
3/4  St.  die  dem  Club  Touristi  Triestini  gehörende  Tropfsteinhöhle 
*Riesengrotte  (Grotta  Gigante)  bei  Brisciki,  wo  im  einfachen  Gasth. 
Miliö  Grottenführer  besorgt  werden.  Eintritt  in  die  Höhle  einschl. 
Führer  u.  Beleuchtung  1  Pers.  2  K  20,  2  Pers.  3  JT40,  jede  Pers. 
mehr  1  K.  Die  Besichtigung  erfordert  1  St.  Mantel  angenehm. 
Der  größte  Raum  ist  der  „Große  Dom",  240m  lang,  138m  hoch; 
schöne  Tropfsteingebilde.  1/2  St.  westl.  von  Brisciki  das  Dorf  Pro- 
secco  (S.  248),  von  wo  noch  40  Min.  hinab  nach  Barcola  (s.  unten). 

1  St.  nordwestl.  von  Obelisco ,  an  der  Napoleonsstraße  (Via 
Vicentina),  seit  1908  die  Hm  hohe  Kaiser  -  Franz  -  Joseph  -  Jubi- 
läumswarte, mit  Aussicht  auf  Triest.  Von  hier  nach  Station  Pro- 
secco  (S.  248)  %  St. 

Der*Ausflug  nachMiramar  ist  besonders  nachm.  zu  empfehlen; 
das  Schloß  ist  meist  bewohnt  und  unzugänglich,  ein  Teil  des  Parkes 
tagsüber  dem  Publikum  geöffnet.  Die  Landstraße  führt  an  der 
Küste  entlang  (7km  vom  Südbahnhof):  Einsp.  4  K,  6  K  hin  und 
zurück,  einschl.  1  St.  Wartens ;  Straßenbahn  bis  Barcola  (Hot.  garni 
Excelsior,  Z.  von  3  K  30  an),  mit  Seebädern,  von  da  zu  Fuß  noch 
1  St.  (auch  Automobil-Omnibus,  60  h).  Lohnender  ist  die  Fahrt  mit 
dem  Dampfboot  (S.  266),  2mal  täglich  in  3/4  St.  für  80  ä,  1  K  20 
hin  und  zurück.  Die  Landestelle  ist  beim  Schloß.  Das  Boot  fährt 
weiter  nach  Grignano  (Hot.  Grignano,  30  Z.,  P.  von  8  K  50  an). 
Eisenbahn  (S.  248;  ^om  Südbahnhof  80,  60,  40  7i)  in  1/4  St.  bis 
HS.  Miramar  (Hot. -Rest.  Bellevue,  Z.  von  4  TT  an;  P.  Miramar 
P.  7-8  K\  1/4  St.  östl.  vom  Schloß,  oder  in  20  Min.  bis  Grignano 
(s.  oben),  ^2  St.  nördl.  vom  Schloß.  Das  kaiserl.  Schloß  Miramar, 
in  herrlicher  Lage  auf  einem  Felsvorsprung  über  dem  Meer,  wurde 
1854-56  von  Erzh.  Maximilian  erbaut,  der  damals  als  Kontreadmiral 
in  die  Österreich.  Kriegsmarine  eintrat  und  hier  auch  am  10.  April 
1864  die  Kaiserkrone  von  Mexiko  annahm  (j*  1867).  Lohnende 
Aussichten  bei  einer  ümwanderung  des  Schlosses.    Schöner  Park. 

Das  besuchteste  Seebad  in  der  weiteren  Umgebung  von  Triest 
ist  Grado:  Dampfboot  (S.  266;  r.  sitzen)  Imal  tägl.  in  l3/4  St.  für 
3  K,  oder  Eisenbahn  über  Cervignano  und  Aquileja,  vgl.  S.  273. 
Das  Dampfboot  steuert  westl.   über  den  Golf  von  Triest  (n.  die 


272   R.40.  —  K.S.244,378.     GRADO. 

Julischen  Alpen),  läuft  in  den  Hafenkanal  von  Grado  ein  (westl. 
vom  Ort)  und  hält  im  Hafen  an  der  Nord-  oder  Landseite. 

Gra&O.  —  Gasth.:  Gr.-H.  Fonzari  (PI.  a:  B  3),  Piazza  della  Corte, 
Esplanade  (PI.  g:  C  3) ,  Via  Spiaggia,  40  Z.  zu  5-7,  M.  4,  P.  12-14Z, 
L  ido  (PI.  b:  B  3) ,  Largo  S.  Grisogono,  alle  drei  am  Meer;  Warner  (PI.  c: 
B  3),  Viale  Gradenigo,  65  Z.  zu  2-4,  P.  7-9  K;  Metropole  (PI.  d:  B  2), 
Khuner  (PI.  e:  B  2),  beide  am  Hafen;  Lacroma  (PI.  m:  B  3),  Viale 
Gradenigo;  Grignaacbi  (PI.  f:  B  2),  mit  guter  Küche,  am  Hafen;  Gold- 
berg er  (PI.  b:  C  3),  Viale  Danie  Alighieri;  Fabris  (PL  i:  B  3),  Via 
Francesco  Giuseppe. — Pensionen:  Fortino  (PL  k:  B  3),  Piazza'della  Corte, 
Vienna  (P.  8-14  K),  beide  am  Meer;  Wiener  Heim  (PL  1 :  C  3),  Via  Giuseppe 
Verdi,  P.  10-12  K.  —  Cafes:  Cafi-Restaur.  Seesteg  (s.  unten);  Sezession, 
gegenüber  H.  Fonzari;  Bellevue,  neben  H.  Esplanade;  Riviera,  am  Hafen. — 
Post  und  Telegraph  (PL  A  3).  —  Kdetaxe  (2  Tage  frei):  8  Tage  3,  über 
16  Tage  6  K\  Musiktaxe  die  Woche  II.  -  Seebad  50  h.  —  Im  Sommer 
evang.  Gottesdienst. 

Grado,  Fischerstädtchen  auf  einer  Nehrung,  mit  4000  Einw., 
wird  aus  Österreich  als  Seebad  viel  besucht.  Vortrefflicher  Sand- 
strand; große  Badeanstalt  mit  Oafe'-Restaurant  und  Seesteg.  Kur- 
salon, am  Strande,  mit  Lesesaal.  Seehospiz  (Ospizio  Marino^)  für 
Kinder.  In  dem  aus  dem  Ende  des  vi.  Jahrh.  stammenden  Dom 
(S.  Eufemia;  PI.  B  3),  einer  dreischifögen  Säulenbasilika  ohne 
Querschiff,  Mosaikfußboden  aus  der  Erbauungszeit,  roman.  Kanzel 
und  Fresken  in  der  Apsis  aus  dem  im.  Jahrb. ;  in  der  Sakristei 
altchristliche  Kleinodien  und  mittelalterliche  Kunstwerke;  Aus- 
sicht vom  Glockenturm.  Ausführliche  Angaben  in  Bcedeicers  Oier- 
üalien.  —  Nach  HS.  Grado  und  Aquileja  s.  S.  273. 

Dampfboot  2mal  tägl.  in  l1^  St.  für  80  h  durch  die  Lagune  nach  Aquileja 
(S.  273);  Ruderboot  für  1  Pers.  6  £"80  hin  und  zurück. 

Von  Triest  nach  Capodistria,  lohnend:  früh  mit  dem  tägl.  nach 
Pola  fahrenden  Postdampfer  in  IV4  St.  nach  Pirano  (S.  276).  Von  hier  ö'stl. 
zu  Fuß  über  (2'/2-3  St.)  Isola  (Gasth.  Porto  Apollo;  Eisenbahnstation  s. 
S.  275)  und  weiter  stets  am  Meer  nach  (IV2  St.)  Capodistria  (Caffe  auf  dem 
Hauptplatz;  Trattoria  Sartori,  Via  Tantoria),  einer  alten  Stadt  auf  einer 
ehem.  Insel  im  Meer.  Am  Domplatz  der  Dom  mit  Campanile,  die  got. 
Loggia  Pubblica  (1463)  und  der  Palazzo  Comunale.  Die  Fassade  des  Doms 
ist  unten  gotisch,  oben  im  Renaissancestil;  im  Innern  eine  übermalte  Ma- 
donna von  V.  Carpaccio  (1516).  Im  Palazzo  Comunale,  dessen  Fassade  mit 
Büsten  geschmückt  ist,  drei  Bilder  von  B.  Carpaccio  (1538)  und  ein  schöner 
Türklopfer  (ital.  picchiotto)  aus  dem  Palazzo  Tocca  (xvi.  Jahrh.).  In  S. 
Anna  ein  Gemälde  von  B.  Carpaccio  (1541),  der  lSTame  Jesus  von  Engeln 
umgeben  und  von  vier  Heiligen  angebetet;  ferner  ein  zehnteiliges  Altar- 
werk von  Cima  da  Conegliano  (1513).  Auf  der  Piazza  del  Ponte  ein  be- 
achtenswerter Brunnen.  Von  Capodistria  zurück  nach  Triest  mit  dem 
Dampf boot  in  3/i  St.  oder  mit  der  Eisenbahn  (S.  275). 

Adelsberg  und  St.  Canzian  lassen  sich  von  Triest  im  Sommer  in 
1  Tage  besuchen:  früh  mit  dem  Südbahnschnellzug  in  2  St.  nach  Adelsberg 
(S.  246;  9.20,  6.90,  4.50  K),  wo  man  nach  Besichtigung  der  Grotte  noch 
Zeit  zum  Mittagessen  hat.  Nachm.  Personenzug  nach  Divaca  (S.  247);  mit 
Wagen  (auf  der  Hinfahrt  oder  vorher  brieflich  zu  bestellen)  nach  den 
Höhlen  von  St.  Canzian  (S.  247).    Abends  mit  dem  Schnellzug  zurück. 

Von  Triest  nach  Abbazia  (Fiume).  116km,  Südbahn,  Schnellzug  in 
3V4  St.  für  12.30,  9.20,  6  K.  Von  Triest  nach  St.  Peter  (67km)  s.  S.  248/7, 
von  da  nach  Abbazia- 3 fattuglie  (49km)  s.  R.  43.  —  Motokpost  8.  S.  282. 

Von  Triest  nach  Aquileja  s.  S.  273;  —  nach  Pola  s.  R.  42. 


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1  :  15.000 

- 1  Battistero . 
2  BeataVergine  delle,  Grazie 


'Wagner  <4  Debes,  leipzig 


273 


41.  Von  Triest  mit  der  Eisenbahn  nach  Venedig. 
Aquileja. 

Außer  der  Eisenbahn  auch  Dampfboote  der  Reederei  Tripcovich 
(Tagesdienst)  und  des  Österreichischen  Lloyd  (Nachtdienst).  Abfahrt  vom 
Molo  S.  Carlo:  Fahrpreis  14.10  AT. 

a.  Über  Cervignano  und  Portogruaro. 
161km.  Südbahn.     Schnellzug  in  4  St.  für  20  fr.  20,  14.10,  9.20.    Nach 
Daino-SiMianafür  1  £"60,  1  A20,  80  A;  nach  HS.  Grado  für  6.80,  4.60,  2.90  K. 
—  Dampfboot  von  Triest  (S.  266)  nach  Sistiana  in  1  St.  für  1  K  20. 

Von  Triest  bis  Nabresina  (17km)  s.  S.  248;  1.  das  Meer. 

25km  Duino-Sistiana.  —  Gasth.  :  Parkhotel,  Berghotel, 
Strandhotel,  in  Sistiana,  alle  drei  gut,  zusammen  mit  90  Z.  zu  3-6, 
F.  1,  M.  4,  P.  von  9-10  K  an,  1.  Nov.-l.  März  geschlossen;  H.  Pleß,  in 
Duino,  bescheiden,  16  Z.  von  1  K  an. 

Duino-Sistiana  (87m)  ist  Station  für  das  an  einer  kleinen  Bucht 
gelegene  Seebad  Sistiana  und  für  Dorf  und  Schloß  Duino.  Vom  Bahn- 
hof führt  eine  Straße  südwestl.  abwärts;  nach  8  Min.  Straßengabe- 
lung: geradeaus  in  weiteren  8  Min.  nach  Duino,  1.  in  i/2  St.  nach 
Sistiana. — Duino,  wie  Sistiana  früher  Eigentum  der  Fürsten  Hohen- 
lohe,  j etzt  des  Prinzen  Alex,  von  Thurn  un  d  Taxis ,  besitzt  ein  sehens- 
wertes altes  Schloß  (Zutritt  nur  Do.,  1  K)  und  eine  Burgruine,  beide 
am  Meer  (1.  von  der  Bahn).  */2  St.  nordwestl.  vom  Dorf,  an  der  Straße 
nach  Monfalcone,  liegt  S.  Giovanni,  wo  der  Timavo  (Rcka,  vgl. 
S.  247)  aus  einem  Felsen  hervordringt  und  sich  nach  1km  langem 
Lauf  ins  Meer  ergießt. 

Zwei  kurze  Tunnels.  —  33km  Monfalcone  (24m;  Gasth.  Post), 
Städtchen  mit  8200  Einwohnern  (nach  Udine  s.  B,  41  b).  1/4  St- 
nordöstl  Burgruine  Falkenberg  (87m) ;  Aussicht.  50  Min.  südöstl. 
vom  Ort  die  Schwefelthermen  Monfalcone  (Kurhaus ;  auch  Fango- 
bäder). — •  46km  Villa  Vicentina.  Schattenlose  Landstraße  nach 
(5km)  Aquileja  (s.  unten);  Einsp.  2  iT40.  —  50km  Cervignano 
(Bahnrestaur.))  italienische  Zollabfertigung.  Die  Weiterfahrt  über 
Portogruaro  und  Mestre  nach  Yenedig  s.  in  Baedekers  Oberitalien. 


Yon  Cervignano  nach  Grado;  13km,  Eisenbahn  in  40  Min. 
nach  HS.  Grado,  weiter  mit  Motorboot  nach  dem  Seebad  Grado  in 
Y2  St.  für  50  h.  —  Die  Bahn  wendet  sich  südlich. 

7km  (r.)  Aquileja  (Plan  s.  S.  272;  Gasth. :  Post,  PL  a :  B  4,  mit 
Cafe'-Restaur.,  15  Z.  von  3  K  an,  F.  40  ä,  M.  1.50-2.50  K,  Cittä  di 
Qrado,  PL  b:  B  4,  beide  mit  Garten;  Aquila  Nera,  PL  c:  B  4),  von 
den  Römern  als  Bollwerk  gegen  Istrer  und  Kelten  gegründet,  452 
von  Attila  zerstört,  bis  1752  Sitz  eines  Patriarchen,  jetzt  ein  ärm- 
licher österreichischer  Ort  mit  2000  Einwohnern.  Das  wichtigste 
mittelalterliche  Denkmal  des  Ortes  ist  der  Dom  (PL  C  3),  eine 
dreischifflge  nachgedeckte  Säulenbasilika  mit  Querschiff,  Anf.  des 


274   E.il.  —  K.  8.244.     AQUILEJA. 

xi.  Jahrh.  auf  älterer  Grundlage  aufgeführt,  Ende  des  xiv.  Jahrli. 
im  got.  Stil  umgebaut.  Unter  dem  Fußboden  Mosaiken  aus  dem  Anf. 
des  iv.  Jahrli. ;  im  Chor  ein  Altarbild  von  Pellegrino  da  S.  Daniele 
in  altem  Rahmen,  in  der  Krypta  hinter  Gittern  ein  jetzt  leerer  Reli- 
quienschrein. Das  Baptisterium  wurde  im  iv.  Jahrh.  auf  römischen 
Grundmauern  errichtet.  Schöne  Aussicht  von  dem  73m  h.  Glocken- 
turm (144  Stufen).  —  Von  dem  römischen  Aquileja  sind  nur  Überreste 
einer  Straße  und  die  NW.- Ecke  der  Stadtmauer  wieder  aufgedeckt 
worden.  Ausgrabungsfunde  enthält  das  sehenswerte  archäologische 
Staatsmuseum  (PI.  C4):  Eintr.  tägl.  8-5  (im  Sommer  7)  Uhr,  50  h; 
deutscher  Führer  (1910)  1  K\  Direktor  Prof.  H.  Maionica.  Hervor- 
zuheben der  reizende  Garten  mit  Bildwerken  und  die  antiken  Glas- 
gefäße im  VIII.  Saal  des  oberen  Stockwerks.  Ausführliche  Angaben 
s.  Baedekers  Oberitalien.  —  Dampf  boot  nach  Grado  s.  S.  272. 
12km  Belvedere,  13km  HS.  Grado  (Wartehäuschen;  s.  273). 

b.  Über  Udine  und  Treviso. 

225km.    Südbahn.     Schnellzug  in  53/4  St.  für  27  fr.  35,  19.50,  12.65. 

Von  Triest  Ms  Monfalcone  (33km)  s.  S.  273.  —  37km  Ronchi 
(12m).  Die  Bahn  tritt  an  den  Isonzo  und  umzieht  die  n.w.  Aus- 
läufer des  Karst.  —  45km  Gradisca-Sdraussina  (40m).  L.  gegen- 
über am  r.  Isonzoufer  Gradisca,  mit  altem  Kastell,  jetzt  Strafanstalt. 
—  55km  Görz-  Südbahnhof  (Bahnrestaur.),  s.S.  263.  Karawanken- 
bahn vom  Staatsbahnhof  (3/4  St.  vom  Südbahnhof)  s.  R.  38a.  — 
Über  den  Isonzo.  67km  Cormons  (55m),  Sitz  der  österreichischen 
Maut.  —  88km  TJdine  (S.  258);  italienische  Zollabfertigung.  Die 
Weiterfahrt  über  Treviso  nach  Venedig  s.  in  Baedekers  Oberitalien. 


42.   Von  Triest  nach  Pola.    Brioni. 

Die  Halbinsel  Istrien  (4956qkm;  vgl.  S  xxm,  xxxniff.),  zwischen  dem 
Adriatischen  Meer  und  dem  tief  einschneidenden,  inselreichen  Meerbusen 
von  Quarnero,  ist  eine  südl.  Fortsetzung,  des  Karstgebiets,  von  dem  sie 
durch  die  breite  Mulde  des  Tschitschen  -  (Cicen-)bodens  (S.  275)  im  SO.  von 
Triest  getrennt  wird.  Von  den  350000  Einwohnern  sind  rund  42%  serbo- 
kroatischer, 39%  italienischer,  14%  slowenischer.  2%  deutscher  Nationalität. 
Die  Romer  unterwarfen  die  Halbinsel,  deren  illyrische  Bewohner  sich  durch 
Seeräuberei  lästig  machten,  im  J.  177  vor  Chr.  Im  Mittelalter  bemächtigte 
sich  Venedig  des  westl.  Küstengebiets,  während  das  Innere  und  der  Osten 
an  die  Grafen  von  Grörz  und  von  diesen  1374  an  die  Habsburger  gelangte. 
Durch  den  Frieden  von  Campo-Formio  1797  (S.  377)  kam  ganz  Istrien  an 
Österreich. 

a.  Eisenbahn  von  Triest  nach  Pola. 

138km.  Staatsbahn  in  3i/2  St.  Schnellzug  für  16.70,  10.20,  6.50  ÜT,  Per- 
sonenzug für  12.60,  7.70,  4.90  .ff. 

Triest,  s.  S.266;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof  (PI.  A  6).  Die  Bahn 
trennt  sich  von  der  Klagenfurter  Linie  und  steigt  in  zahlreichen 


MITTERBURG.     Karte  S.  378.^42.  Route.    275 

Kehren,  mit  schönen  Rückblicken  r.,  und  einem  Tunnelnach  (13kni) 
Borst  (218m),  dann  durch  vier  Tunnels  nach  (21km)  Draga  (363m). 

27km  Herpelje-Kozina  (491m;  Bahnrestaur.),  Knotenpunkt  für 
die  Eisenbahn  von  Divaca  (S.  247;  13km).  10km  s.o.  yon  Herpelje 
bei  Markovsina  die  Tropfsteinhöhle  Dimnica. 

Weiter  durch  die  Steinwüste  des  Cicenbodens,  dessen  arme  Be- 
wohner, die  kroatischen  Cicen,  sich  meist  durch  Kohlenbrennen 
und  Schafzucht  ernähren.  L.  der  Slavnik  (1029m).  —  51km  Pin- 
guente  (391m);  r.  tief  unten  im  Tal  des  Quieto  der  schon  lange 
vorher  sichtbare  gleichn.  Ort  auf  mauerumgebenem  Felshügel 
(153m),  mit  roman.  Kirche.  —  "Weiter  an  steiler  Berglehne  nach 
(65km)  Lupoglava  (396m).  L.  schöner  Blick  auf  den  Monte  Maggiore 
(S.  282).  —  Die  Bahn  senkt  sich  in  Kehren  und  durch  einen  Tunnel 
ins  Foibatal  nach  (86km;  r.)  Mitterburg  oder  Pislno  (296m).  Das 
gleichn.  Städtchen  (20  Min.  vom  Bahnhof;  Gasth.  Langhammer), 
mit  dem  alten  Schloß  Mitterburg,  liegt  prächtig  an  der  Foiba,  die 
hier  in  der  Tiefe  verschwindet.  Motorpost  Imal  tägl.  in  2  St.  für 
4  K  70  nach  (34km)  Parenzo  (S.  276).  —  Weiter  auf  der  Höhe  (r. 
das  Draga- Tal)  bis  (107km)  Canfanaro  (270m;  Bahnrest.;  3/4  st. 
w.  die  Stadtruine  DocastelU).  Zweigbahn  in  8/4  St.  nach  Bovigno 
(S.  277).  Dann  hinab  an  (1.)  Sanvincenti  vorbei  über  (125km) 
Dignano  (144m)  nach  (138km)  Pola  (2m;  S.  277). 

b.  Eisenbahn  von  Triest  nach  Parenzo. 

153km.  Nebenbahn  in  63/4  St.  für  8.10,  4.90  K  (IL  u.  III.  Kl.);  bis 
Portorose  in  2l/4  St.  für  2.50,  1.50  K.  —  ß.  siizen. 

Triest  s.  S.  266 ;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof  (PI.  A  6).  Die  Bahn 
wendet  sich  südl.  und  umzieht  die  Bai  von  Muggia.  —  14km  HS. 
Muggia,  20  Min.  s.o.  vom  gleichnam.  Ort.  —  Weiter  südl.  landein- 
wärts, dann  jenseit  (22km)  Decani  am  Golf  von  Triest  entlang.  — 
28km  Capodistria,  i/4  St-  südl-  von  der  Stadt  d.  N.  (S.  272).  — 
35km  Isola  (S.  272).  —  R.  der  Dom  von  Pirano  (S.  276).  Tunnel. 
42km  Strugnano.  —  Tunnel.  45km  HS.  Pcrtorose,  unweit  östl. 
vom  Bad.  —  47km  Portorose-S.  Lucia,  Station  für  das  (20  Min. 
n.w.)  gleichnam.  Seebad  (S.  276;  elektr.  Straßenbahn  für  16  h).  — 
R.  die  Salinen  von  Sicciole  (S.  276).   Die  Bahn  verläßt  das  Meer. 

—  72km  (r.)  Buje  (Bahnrest.),  Städtchen  auf  einem  Bergkegel.  — 
Weiter  durch  Berglaudsehaft,  dann  hinab  nach  (153km)  Parenzo 
(S.  276). 

c.  Dampfboot  von  Triest  nach  Pola. 

Gesellschaft  Istria- Triesle.  2mal  tägl.  (I.  n.  III.  Kl.) :  Postlinie  in  8  St., 
für  3  £"40,  2A',  Eillinie  in  5  St.,  für  5  K,  2JT60,  Abfahrt  am  Molo  Pesca- 
tpri  (außerdem  mehrere  andere  Linien  nach  Portorose,  TJmago  usw.).  — 
Österreich.  Lloyd,  4mal  wöch.  in  33/4-6  St.,  für  6  Ä",  4  K  (Fahrten  nach 
Dalmatien).  —  Außerdem  Dampfer  der  Dalmatia  und  Ragusea.  —  Vergl. 
«las  Österr.  Kursbach  839,  864.  —  Entfernungsangaben  in  Seemeilen  (S.M.). 

—  Die  Fahrt  ist  besonders  bei  Nachmittags- Beleuchtung  schön.  Wegen 
Photographierens  vgl.  Anschläge  auf  den  Dampfern. 


276  R.42.  —  K.  8.378.  PARENZO. 

Triest,  s.  S.  266.  Bald  nach  der  Abfahrt  öffnet  sich  1.  die  Bucht 
von  Muggia  (Vallone  di  Muggia),  dann  die  Bucht  von  Capodistria 
(S.  272).  Nach  l1^  St.  landen  die  Postdampfer  Istria -Trieste  bei 

12  S.M.  Pirano  (Grasth. :  Citta  di  Triesie),  mittelalterliche  Stadt 
mit  lOOOOEinw. ,  malerisch  an  einem  Vorsprung  des  Kalkplateaus 
ansteigend,  von  den  Resten  der  ehem.  Festung  beherrscht.  Am  Nord- 
strand erhebt  sich  auf  mächtigen  Unterbauten  die  Kathedrale ;  auf 
dem  Glockenturm  ein  Bronzestandbild  des  h.  Georg  als  Windfahne. 
Unweit  des  Hafens  ein  Standbild  des  Komponisten  Giuseppe  Tar- 
tini  (f  1770).  In  der  Kirche  S.  Francesco  eine  thronende  Madonna 
mit  sechs  Heiligen  von  V.  Carpaccio  (1518).  Im  Civico  Ospitale 
eine  bemalte  Holzbüste  Christi  (1411).  —  Nach  Portoiose  s.  unten. 


Portorose.  —  Am  besten  mit  dem  Dampf boot  von  Triest  direkt  oder 
nach  Pirano  und  von  da  mit. der  elektr.  Straßenbahn  (3km,  20  7»;  anch 
Gepäckbeförderung).  Eisenbahn  s.  R.  42b.  —  Gasth.  :  *Palace-Kur- 
hotel,  200  Z.  von  4  K  an  (mit  Bad  von  15  K  an),  P.  o.  Z,  9-10  K\  Fre- 
diani;  Riviera,  Z.  von  2  K  50  an;  Villa  Verde  (Wiener  Heim),  Z. 
von  2  K  an,  P.  o.  Z.  von  4  iT  50  an;  Virginia;  Pirano;  Zentral.  — 
Kurkasino,  bei  der  Landebrücke,  mit  Cafe.  —  Einsp.  nach  Pirano  1  K  60.  — 
Seebad  90  h,  Solbad  von  2  J5T80  an.  —  Kurtaxe  (3  Tage  frei)  8  K,  Musiktaxe  3  K. 

Portorose,  See-  und  Solbad  in  geschützter  Lage  am  N.-Ufer  der 
Bai  von  Pirano,  mit  950  Einw.,  wird  jährlich  von  6000  Badegästen 
besucht.  Sandstrand.  20  Min.  w.  das  verfallene  Kloster  S.  Bernar- 
dino.    S.,  an  der  O.-Seite  der  Bai,  die  Salzgärten  von  Sicciole. 


Bei  der  Weiterfahrt  an  der  mit  Olivenpflanzungen  bedeckten 
Küste  hin  folgen  der  Leuchtturm  von  Salvore;  (21  S.M.)  Umago ; 
Schloß  Daila.  —  29  S.M.  Cittanuova,  mit  2000  Einwohnern.  — 
Erste  Station  des  istrischen  Eildampfers,  nach  2^2 stündiger  (Post- 
dampfer Bestund.)  Fahrt,  ist 

35  S.M.  Parenzo  (*Palace-Hotel  Riviera,  beim  Landeplatz  der 
Eildampfer,  20  Min.  vom  Bahnhof,  mit  Cafe-Restaur.,  70  Z.  von 
4  K  an,  F.  1.20,  M.  von  2.50  an,  P.  9-12  K),  Stadt  mit  3500  Ein- 
wohnern. Der  Dom  (5  Min.  n.ö.  vom  Hot.  Riviera),  auf  der  Stelle 
zweier  älteren  Bauten,  ist  eine  wohlerhaltene  dreischifflge  Säulen- 
basilika des  vi.  Jahrb.;  an  das  von  Säulenhallen  umgebene  Atrium 
stößt  westl.  das  Baptisterium  und  der  im  xv.  Jahrh.  aufgeführte 
Campanile.  Beachtenswert  die  Mosaiken  aus  der  Erbauungszeit  in 
der  mittleren  Apsis  (Madonna  und  Heilige)  und  am  Triumphbogen 
(Christus  und  die  Apostel)  und  der  Altarbaldachin  von  1277;  Teile 
der  alten  Mosaikfußböden  zeigt  der  Sakristan.  An  der  Piazza  Mara- 
for  das  Museum  der  Societä  Istriana  di  archeologia  e  storia  patria, 
mit  vorgeschichtlichen  und  römischen  Altertümern'.  —  Eisenbahn 
nach  Triest  s.  R.  42b.    Motorpost  nach  Mitterburg  (S.  275). 

Jenseit  der  Burg  Orsera  fährt  das  Schiff  an  der  Mündung  des 
Canal  di  Lerne,  einer  schmalen,  12km  langen  Bucht,  vorbei. 
Während  der  ganzen  Fahrt  bietet,  am  Abhang  wie  auf  der  Höhe  der 
Küste,  die  zwischen  dem  grünen  Pflanzenwuchs  durchleuchtende 


Wagner  tDebe 


POLA.         K.8.378.—  42.R.    277 

rote  Ackererde  einen  charakteristischen  Anblick  („Istria  rossa"). 
Die  zweite  Station  des  Eildampfers,  %  St.  (Postdampfer  II/4  St.) 
jenseit  Parenzo,  ist 

44  S.M.  Rovigno  (Alb.  Adriatico),  das  alte  Revignum,  mit  12300 
Einw.  Die  hochgelegene  Domkirche  ist  der  heil.  Eufemia  geweiht 
und  enthält  ihren  Steinsarg.  Zwischen  Bahnhof  und  Stadt  eine  bio- 
logische Anstalt  der  Berliner  Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft  zur  För- 
derung der  Wissenschaften.  —  Eisenbahn  nach  Canfanaro  s.  S.  275. 

Eine  Reihe  kleiner  Inseln  begleitet  die  Küste,  einzelne  mit 
schloßartigen  Landsitzen.  R.  (iy4  St.  von  Rovigno)  die  bewaldeten 
Brionischen  Inseln  (S.  279).  L.  am  Festland  die  kleine  (57  S.M.) 
Hafenstadt  Fasana,  die  letzte  Zwischenstation  der  istrischen  Post- 
dampfer. */2  St.  südl.  das  kleine  Seebad  Val  Bandon  (Erholungs- 
heim, 75  Z.  zu  2-4,  M.  3,  P.  9-11  K).  —  Bei  der  Einfahrt  in  die 
Bucht  von  Pola,  zwischen  den  befestigten  Vorsprüngen  (1.)  Punta 
del  Cristo  und  (r.)  Capo  Compare  tritt  die  helle  hohe  Umfassungs- 
mauer des  Amphitheaters  mächtig  hervor.  R.  die  ehem.  Oliveninsel 
(Scoglio  Olivi),  mit  den  Werften  und  Docks  der  k.  u.  k.  Kriegs- 
marine. —  62  S.M.  Pola. 

Pola. 

Gasth.  :  Riviera-Palasthotel  (PI.  r  :  Bl),  großer  Neubau  am  Parco 
Municipale,  mit  Terrasse;  H.  Zentral  (PI.  a:  C  4),  Via  Arsenale,  50  Z. 
zu  3.50-6  .fi",  Omn.  II,  mit  Hofgarten  und  gutem,  von  Offizieren  viel 
besuchtem  Restaurant  und  Cafe;  Imperial  (PI.  c:  C  3),  Via  Kandier  74; 
Miramare  (PI.  b:  B  4),  Ecke  Riva  del  Mercato  und  Piazza  Comizio, 
40  Z.  von  2üT50  an. —  Cafi-Restaur.  Miramare,  Corsia  Francesco  Giuseppe7, 
neben  dem  Uff.  del  Genio  (PI.  B  3,  4);  Caffe  Specchi,  Corsia  Francesco  Giu- 
seppe 2  (PI.  B  3,  4). 

Dkoschken :  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  Einsp.  1  K  70,  Zweisp.  2  K, 
zum  Bahnhof  1  K oder  1  JT20;  in  der  Stadt  Einsp.  1/4  St.  70  Ä,  Zweisp.  1  K; 
1/2  St.  1  K  30  oder  1  K  70;  1  St.  2  K  oder  2  K  70;  jede  folgende  »A  St. 
50  oder  60  h  mehr.  Zum  Kaiserwald  1  E  40  oder  2  K;  hin  und  zurück 
2  K  60  oder  3  K  60.  —  Nachtfahrten  9  Uhr  abends  -  6  Uhr  früh  (im 
Winter  8-7)  30  u.  40  h  mehr;  Gepäck  20  h  das  Stück. 

Elekte.  SteaBenbahnen :  vom  Bahnhof  (PI.  A  1)  durch  die  Stadt  bis 
zur  Marine-Schwimmschule  (s.  unten)  westl.,  18  Min.,  22  h;  —  vom  Casino 
di  Marina  (PI.  C  D  4)  nach  dem  Kaiserwald. 

Seebädee:  Bagno  Polese  (PI.  A3;  i.  Juni- 1.  Okt.),  Überfahrt  hin  6  h, 
Bad  mit  Wäsche  40  h\  Marine-SchwimmschuU  (auf  der  Beikarte  mit  S.  an- 
gedeutet; Straßenbahn  s.  oben),  11-1,  5-7  Uhr  für  Herren,  9-11,  3V'2-5Uhr 
für  Damen ;  40  h. 

Post  u.  Telegeaph  (PI.  C4),  Via  Arsenale.  —  Auskünfte  in  der  Schrinner- 
schen  Buchhandlung  (C.  Mahler),  Riva  del  Mercato  14. 

Die  Wärter  des  Augustustempels  und  des  Amphitheaters  sind  bei  gutem 
Wetter  stets  anwesend,  sonst  im  Municipio  zu  erfragen.  —  Photographische 
Aufnahmen  innerhalb  des  ganzen  Festungsgebiets  untersagt. 

Pola,  seit  1866  der  Hauptkriegshafen  Österreich-Ungarns,  mit 
36200  Einw.  und  starker  Garnison,  war  schon  zur  Römerzeit  eine 
der  wichtigsten  Flottenstationen  am  Adri arischen  Meer.  Seine  Blüte 
im  i.-iii.  Jahrh.  nach  Chr.  bekunden  zahlreiche  Baudenkmäler.  1148 
von  den  Venezianern  besetzt,  hatte  Pola  in  deren  Kämpfen  mit  den 
Genuesen  viel  zu  leiden  und  wurde  1379  völlig  zerstört.  Seit  1815 
gehört  es  zu  Österreich. 


278    Route  42.  POLA. 

Am  Handelshafen  (Porto  di  Commtrcio)  erstreckt  sich  der  Kai 
Riva  oder  Corsia  Francesco  Giuseppe  entlang,  mit  der  k.  u.  k.  Genie- 
Direktion  (Uffizio  del  Genio  Militare),  dem  Dom,  dem  Zollamt 
(Dogana)  und  einer  großen  Infanteriekaserne  (Pl.B  4, 3).  Der  Dorn, 
eine  dreischiffige  Basilika  des  s.v.  Jahrb.,  enthält  einige  antike 
Sänlen.  Der  Glockenturm  davor  ist  aus  dem  xvrn.  Jahrhundert.  — 
Südwest!,  an  den  Handelshafen  schließt  sich  der  große  Kriegshafen 
(Porto  Militare),  nördl.  begrenzt  von  der  S.  277  gen.  Oliveninsel,  zu 
der  eine  Brücke  hinüberführt,  so.  von  dem  ausgedehnten  Marine- 
arsenal (PI.  C  5,  6).  An  der  Via  Arsenale  das  Marinemuseum,  mit 
Schiffsmodellen,  Trophäen,  Waffen  usw.,  zu  dem  man  im  Arsenal- 
Kommando,  schräg  gegenüber  der  Via  Abbazia,  Eintrittskarten  er- 
hält, zugleich  für  die  Besichtigung  eines  Kriegsschiffes  (morg. 
10-12,  nachm.  von  2  Uhr  an;  Ausweispapiere  nötig). 

Seitenstraßen  führen  vom  südl.  Ende  der  CorsiaFranc.  Giuseppe 
nach  der  Piazza  Foro  (PI.  B4),  dem  Hauptplatz  der  Stadt,  dessen 
nördl.  Schmalseite  das  Stadthaus  (Municipio)  einnimmt,  mit  vier- 
bogiger  Loggia  an  der  Front.  Das  um  1300  erbaute,  1651  erneute 
Gebäude  nimmt  die  Stelle  eines  Tempels  der  Diana,  wahrschein- 
licher der  Roma  ein,  dessen  Rückwand  erhalten  ist.  —  In  der 
schmalen  Seitenstraße  1.  der  wohlerhaltene  *Tempel  des  Augustus 
(PI.  B  4),  zwischen  2  vor  Chr.  und  14  nach  Chr.  erbaut,  14m  h., 
8m  br.,  mit  Portikus  von  sechs  7m  h.  unkannelierten  korinth. 
Säulen  (vier  in  der  Front)  und  fein  geschlungenem  Rankenwerk  am 
umlaufenden  Fries.  Die  Inschrift  ist  aus  den  Löchern  der  Nägel, 
die  die  Metallbuchstaben  hielten,  noch  zu  erkennen:  Romae  et 
Augusto  Caesari  Divi  F(ilio)  Patri  Patriae.  Im  Vorraum  und  im 
Innern  eine  kleine  Sammlung  römischer  Altertümer  (Trkg.). 

Von  der  Piazza  Foro  führt  die  Via  Sergia  östl.  zur  Porta  Aurea 
(PI.  D  4),  dem  Triumphbogen  der  8er gier,  einem  zierlichen,  8,5m  h. 
Bau  im  korinth.  Stil,  um  30  vor  Chr.  errichtet  (Inschrift  an  der 
Rückseite :  Salvia  Posthuma  Sergii  F.  Sua  Pecunia).  —  Unweit 
nördl.,  Clivo  S.  Stefano  5,  im  Erdgeschoß  1.,  das  kleine  städt. 
Museum  (Museo  cMco;  Eintr.  werktags  10-12,  2-4,  Sonn-  n.  Festt. 
10-12  Uhr  frei,  sonst  gegen  Trkg.;  deutscher  Führer  in  Vorberei- 
tung), mit  Funden  aus  Pola  und  Nesactiuni  (S.  279),  Vasen,  kleinen 
Bronzen,  Münzen;  im  Hof  Architekturreste,  Grabsteine  usw. 

Von  der  alten  Stadtmauer,  die  den  Burghügel  umzieht,  sind 
zwei  Tore  freigelegt:  das  Herkules-Tor  ( Porta Erculea),  wie  neben 
dem  Schlußstein  Kopf  und  Keule  andeuten,  und  das  Doppeltor 
(Porta  Oemina).  Das  den  Hügel  krönende  Kastell  stammt  aus  der 
Mitte  des  xyit.  Jahrb.,  im  xix.  Jahrh.  z.  T.  erneut  (unzugänglich). 
Das  großartigste  Römerdenkmal  ist  das  im  Außenbau  fast  un- 
versehrt erhaltene  *Amphitheater  (Arena;  PI.  C2),  das  am  Abhang 
eines  Felsenhügels  in  drei  Stockwerken,  mit  je  72  rundbogigen,  im 
oberen  viereckigen  Öffnungen,  24-29,40m  h.  aufsteigt  (Eingang  an 
der  SW.-Seite;  guter  Blick  in  das  Innere  von  der  Treppe  außen  an 


POLA.  42.  Route.   279 

der  N.-Seite).  Große  Achse  132,6om,  kleine  105, 10m.  Das  Material 
ist  weißer  istrischer  Kalkstein.  Als  Zeit  der  Erbauung  nimmt  man 
das  Ende  des  n.  Jahrb..  nach  Chr.  an.  Zwei  Haupteingänge  in 
der  Richtung  der  Längsachse  und  vier  Eingänge  mit  turmartigen 
Treppen  vorbauten,  deren  Fenster  noch  zum  Teil  von  durchbrochenen 
Marmorplatten  geschlossen  sind,  führen  in  das  Innere.  Die  Arena 
hatte  70  :  45m  im  Durchmesser.  Die  Sitzreihen  boten  Raum  für 
20-25  000  Zuschauer  und  ruhten  im  östl.  Teile  auf  dem  natürlichen 
Boden,  im  westl.  auf  mächtigen  Unterbauten,  sind  aber  von  den  Vene- 
zianern, die  die  Blöcke  zu  ihren  heimischen  Bauten  entführten,  völlig 
zerstört  worden.  Schlingpflanzen,  Disteln  und  duftige  Kräuter  be- 
decken den  verwitterten  Boden.  An  der  Außenseite  des  obersten 
Stockwerks  sind  noch  Standsteine  für  die  Mäste  erhalten,  an  denen 
Segeltücher  zum  Schutz  gegen  die  Sonne  aufgezogen  wurden. — West! . 
unterhalb  des  Amphitheaters  der  kleine  Parco  Valeria ;  darin  ein 
Bronzestandbild  der  Kaiserin  Elisabeth  (f  1898),  von  Canciani(1904). 

Im  südl.  Stadtteil  (Borgo  Zaro;  PI.  D  5)  erhebt  sich  ein  mit 
Anlagen  bedeckter  Hügel;  oben  das  hydrographische  Amt  und  die 
Sternwarte  (Osservatorio).  Vorn  ein  Bronzestandbild  des  Siegers 
in  der  Seeschlacht  bei  Lissa  1866,  Admiral  W.v.  Tegetthoff  (f  1871), 
von  Kundmann  (1877).  —  Weiter  südl.,  in  der  Vorstadt  8.  Policarpo, 
der  Maximilian-Park  (PI.  C  D  6)  mit  dem  1876  enthüllten  Maximilian- 
Denkmal,  einer  Säule  mit  Schiffsschnäbeln  und  einer  Viktoria  (vgl. 
S.  271).  —  An  der  Via  Lissa,  5  Min.  westl.  vom  Maximilian-Park, 
die  Marinekirche  Madonna  del  Mare,  eine  dreischifflge  Basilika, 
1898  nach  Plänen  von  Schmidt  und  Luntz  vollendet;  in  einer 
Kapelle  (r.  vom  südl.  Eingang  hinab)  der  Marmorsaikophag  des 
Admirals  Frhr.  v.  Sterneck  (f  1897),  der  bei  Lissa  das  Admiral- 
schiff  Tegetthoff's  befehligte. 

Viel  besucht  wird  der  Kaiserwald  (Bosco  Siana;  Straßenbahn  s.  S.  277; 
Restaur.  zum  Jäger  oder  al  Cacciatore),  ein  Eichwald  40  Min.  östl.  von  der 
Stadt  an  der  Straße  nach  AUura.  —  Nördl.  von  Altura  lag  das  röm.  Nesactiwn, 
die  Fundstätte  vieler  Altertümer  (vgl.  S.  278),  von  Pola  1  St.  Wagenfahrt. 

VonPolanachFiume,  75S.M.,  Dampfer  der  ungarisch-kroatischen 
Gesellschaft,  mehrmals  wöchentlich  in  5-9  St.  für  4  iT  40  (Eildampfer  8  K). 
Der  Dampfer  umfährt  die  Südspitze  der  Istrischen  Halbinsel  (Cap  Pro- 
montore)  und  steuert  durch  den  Quamero,  die  Insel  Cherso  r.  lassend.  Jen- 
seit  des  Canale  di  Farasina  1.  Abbazia  und  der  Monte  Maggiore  (S.  282); 
ö.  am  Horizont  die  kroatischen  Gebirge.  —  75  S.M.  Fiume,  s.  S.  520. 

"Von  Pola  nach  Zara  s.  R.  64. 


Brioni.  —  Von  Pola  mit  Motorboot  mehrmals  tägl.  vom  Molo  Elisa- 
betta  (PI.  B  2)  in  3/t  St.  für  1  K;  die  Postdampfer  der  Istria-Trieste  (Triest- 
Pola)  legen  in  Brioni  an,  die  Eildampfer  halten  im  Kanal  von  Fasana.  — 
*Hot.  Brioni,  am  Hafen,  mit  vier  Dependancen  und  Cafe -Restaur., 
320Z.  zu  4-10,  F.  1.53,  M.  4.50,  P.  o.  Z.BÄ";  Zimmervorausbestellung  ratsam. 

Die  Brionischen  Inseln  (röm.  Pullariae)  liegen  westl.  vor  der 
Einfahrt  in  die  Bucht  von  Pola  (S.  277)  und  sind  vom  Festlande 
durch  den  2- 3 km  breiten  Kanal  von  Fasana  getrennt.  *Erioni 
Grande,  die  größte  der  Inseln  (690ha),  ist  mit  immergrünen  Park- 


280 


Route  42.  BRIONI. 


anlagen,  bewaldeten  Hügeln,  Wiesen  und  Weingärten  bedeckt. 
An  der  0. -Seite  Brioni,  mit  Hafen  und  den  Gasthäusern,  im  Früh- 
ling und  Herbst  wegen  des  milden  Klimas,  im  Sommer  als  Seebad 
besucht.  i/2  St.  südl.  vom  Landeplatz  (1.  an  der  Bucht  entlang), 
vorbei  an  dem  (10  Min.)  Seebad  Saluga  (Bad  70h),  die  Catenabucht, 


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Wagner  i- De"bes.JLeipzig 

an  deren  W. -Seite  die  Reste  einer  großen  10m.  Villa  aus  dem  Anf. 
des  1.  Jahrh.  nach  Ohr.  25  Min.  s.w.  vom  Landeplatz,  vorbei  an 
einer  Straußenfarm,  das  Val  Madonna  (prächtiger  Sonnenuntergang), 
mit  der  Ruine  einer  frühchristlichen  Kirche.  Subtropischer  Pflanzen- 
wuchs im  Val  Maria.  Schöne  Promenadenwege  ferner  zu  den  Aus- 
sichtstürmchen auf  den  Hügeln  Monte  Carmen,  Monte  Saluga  und 
Monte  Cypro.  In  der  Mitte  der  Insel  das  unzugängliche  Fort  Tegetthoff. 


43.  Von  Wien  nach  Abbazia  nnd  Fiume. 

585km.  Südbahn.  Schnellzug  in  lSVa-lS»/«  St.  für  61.40,  46,  30  K,  nach 
Abbazia-Mattuglie  für  61.20,  45.90,  29.90  K.  Direkte  Wagen,  im  Schnell- 
zuge Schlafwagen. 

Von  Wien  nach  Graz  (224km)  s.  R.  32,  von  da  nach  St.  Peter 
(522km)  s.  R.  34.    Unsere  Bahn  wendet  sich  von  der  nach  Triest 


StPeter-J^gg 


<fc  D  el>es,  Leipzig 


ABBAZIA.  43.  Route.   281 

1.  ab  und  durchzieht  welliges,  zumeist  gut  bewaldetes  Karstgebiet. 
Drei  Tunnels.  533km  Killenberg  (471m),  mit  Aussicht.  —  Bei 
(539km)  Dornegg- Feistritz  (406m),  mit  Schloßtrümmern,  bricht  die 
Feistritz  (Bystrica)  in  starkem  Strom  aus  dem  Gebirge  hervor.  — 
Vor  (550km)  Sapiane  (427m)  in  einem  Tannel  durch  die  Wasser- 
scheide zwischen  dem  Adriatischen  Meer  und  dem  Quarnero.  — 
Weiterhin  senkt  sich  die  Bahn  nach  (562km)  Jurdani  (342m),  mit 
großer  Höhle.  Jenseit  eines  Tunnels  r.  Aussicht  auf  den  Golf  von 
Fiume  und  die  Insel  Cherso. 

571km  Abbazia- Afattuglie  (212m;  auch  Z.  zu  3  K  60  im  Bahn- 
hof), mit  prächtigem  Blick  auf  das  Meer  (3/4  St.  n.ö.  das  Städtchen 
Castua,  337m,  mit  einer  Kirchenruine).  —  Die  Station  ist  Halte- 
stelle für  das  6km  südl.  gelegene  Abbazia:  elektr.  Straßenbahn 
in  1/2  St.  für  1  K  20  (nach  Lovrana  in  1  St.  für  1  K  60) ;  Wagen 
8  K.  Fußgänger  folgen  der  neuen  Kaiser- Franz- Joseph-  Jubiläums- 
Reichsstraße. 

Abbazia.  —  Gasthöfe  (Zimmervorausbestellung  ratsam):  H.  Ste- 
phanie (PI.  a),  H.  Quarnero  (PI.  b),  mit  mehreren  Villen,  Z.  von  12  .ff 
an,  P.  o.  Z.  10  K;  Grüsser  (Palace-Hot. ;  Bellevue,  PI.  i;  Excelsior), 
220  Z.,  P.  12  K;  Grand-Hotel  (Zehentner ;  PI.  r),  oberhalb  des  Hafens, 
52  Z.  von  3,  M.  von  3,  P.  von  10  K  an;  Savoy  (PI.  f),  42  Z.  von  3  K  60 
an,  F.  1.20,  M.  4,  P.  von  9  K  an;  Lackner  (PI.  1);  Residenzhot,  (PI.  h) ; 
Herkules  (PI.  d),  32  Z.  von  3  K  an,  F.  1,  M.  3,  P.  8.40-10.40  JT:  Kolb 
(PI.  t);  Slatina  (PI.  m),  20  Z.  zu  3.50-4.50,  P.  8-9  #;  Posthorn  (PI.  n), 
10  Z.  zu  2-3  K.  —  Pensionen:  Quisisana  (PI.  c);  Speranza  (PI.  u),  10  Z., 
P.  9-14  K;  Vier  Jahreszeiten  (PI.  g),  28  Z.,  P.  von  9  K  an ;  Wiener  Heim 
(PL  e),  60  Z.,  P.  von  8lan;  Quitta  (PI.  k),  am  südl.  Strandweg,  70  Z., 
P.  8-10  K;  Hausner  (PI.  0),  35  Z.,  P.  von  9  K  50  an;  Westphal,  südl.  neben 
Pens.  Sperauza,  20  Z.,  P.  von  8  .ff  50  an. 

Restaurants :  Kursaal;  H.  Stephanie  (s.  oben);  Wiener  Hofbräu,  un- 
weit westl.  vom  Angioünapark.  —  C.  Quarnero;  G.Lokey;  außerdem  ein 
einfacheres  Cafe  am  Landeplatz  der  Dampfboote. 

Post,  Telegbaph  u.  Telephon  im  Basar.  —  Kurkommission,  im  An- 
gioünapark. 

Bädeb.  Seebäder  (für  Damen  und  Herren  gemeinsam),  1.  Mai- Ende 
Okt. :  gegenüber  der  Villa  Angiolina,  Quitta,  in  der  Slatina  u.  a. ;  Bad 
80-90  h.  —  Warme  Seebäder  im  Erzherzog-Ludwig- Viktor-Bad  (auch  Wasser- 
heilanstalt), neben  dem  Hot.  Stephanie.  —  Dr.  Schalk'»  Neues  Kurhaus, 
Wasserheilanstalt  des  Dr.  K.  Szego,  beide  am  Nordstrand. 

Elektb.  StbaBenbahn:  nach  Volosca  24  h,  nach  Mattuglie  s.  oben; 
nach  Icici  40,  nach  Ika  oder  Lovrana  50  h. 

Wagen  (Tarif):  nach  Castua  und  zurück  12  K  für  1-3  Pers.,  14  K  für 
4  Pers.,  2  St.  Wartezeit;  Fiume  12  oder  14 K,  2 St.  Wartezeit;  Ika  5  oder  6 K, 

1  St.  Wartezeit;  Lovrana  6  oder  8  K,  1  St.  Wartezeit;  Moscenice  14  oder  16  K, 

2  St.  Wartezeit;  Veprinac  14  oder  16  K,  2  St.  Wartezeit;  die  Preise  sind  für 
Hin-  und  Rückfahrt,  jede  l/\  St.  Wartezeit  mehr  50  h;  nach  dem  Stephanie- 
Schutzhaus  am  Monte  Maggiore,   mit  5  St.  Wartezeit,   26   oder  32  K. 

Dampfschiffe  (Fahrkarten  an  Bord  teurer):  jede  volle  Stunde  nach 
Fiume  (35  Min.;  80  h,  hin  und  zurück  II  20);  ferner  nach  Ika,  Lovrana 
(40  h)  u.  a.  O.  Auskunft  über  Ausflüge  bei  Nagel  &  Wortmann,  im  Hot. 
Stephanie.  —  Basken  mit  einem  Ruderer  1/2  St.  1  120,  1  St.  2  K,  jede  1/2  St. 
mehr  80  A,  1/2  Tag  6  K;  mit  zwei  Ruderern  die  Hälfte  mehr. 

Kur-  und  Musiktaxe  5  K  wöchentlich  (2  Tage  frei).  —  Kathol.  Gottes- 
dienst in  der  St.  Jakobskirche,  evangelischer  in  der  Christuskirche. 

Abbazia,  Seebad  und  Winterkurort,  in  geschützter  Lage  an  der 
W.-Küste  der  Quarnero  und  am  Fuß  des  Monte  Maggiore  (S.  282), 


282  Route  43.  LOVRANA. 

mit  stattlichen  Häusern,  schönen  Parkanlagen  und  großen  Lorbeer- 
hainen, wird  jährlich  von  über  42000  Kurgästen  besucht.  Die 
mittlere  Jahrestemperatur  beträgt  13,2°  C,  die  mittlere  Temperatur 
im  Januar  -}-  4,s°,  im  Juli  22,3°  C.  Östl.  vom  Angiolina-Park  der 
neue  Kursaal  mit  Theater  (im  Bau).  Unweit  des  Hot.  Quarnero 
ein  Büstendenkmal  des  Direktors  der  Südbahn  und  Gründers  des 
Badeortes  Fr.  Schüler  (f  1894),  von  Rathausky  (1896).  Der  Haupt- 
spaziergang ist  der  l,5-2m  breite  *Strandweg,  der  sich  von  Volosca 
(n.)  bis  Lovrana  (s.)  10km  lang  am  klippenreichen  Meeresstrand 
entlang  zieht.  Ein  anderer  lohnender  Spazierweg  führt  vom  Slatina- 
bad  über  die  Kaiser-Franz- Joseph- Anlagen,  den  Königin-Elisabeth- 
Fels,  die  Aurorahöhe  (180m ;  Aussicht)  und  den  König- Carol-Fels  zur 
Beichsstraße,  5  Min.  nördl.  vom  Wiener  Heim:  im  ganzen  ll/2  St. 
Ausflüge  (Wagen,  Straßenbahn  u.  Dampfboot  s.  S.281).  N.  am 
Strande  entlang  nach  (^/g  St.)  Volosca  (Hot.  Liburnia);  Mattuglie 
(S.281),  1  St.;  Castua  (S.281),  li/2  St.  —  W.  über  die  Vruthiquelle 
hinauf  nach  (IV2  8t.)  Veprinac  (519m),  mit  weithin  siebtbarer 
Kirche.  —  S.  (3l/4  St.;  lohnend)  dem  Strandweg  folgend  über  Icici 
(Cafe-Restaur.  Tivoli),  weiter  über  (1  St.)  Ika  (Hot.  Krone")  und 
(V2  St.)  Lovrana  (s.  unten)  nach  (l3/4  St.)  Moscenice.  — Fiume  (S.520) 
kann  mit  Dampf boot  (8/4  St.)  oder  Wagen  (l1/^  St.)  besucht  werden. 

Lovrana.  —  Gasth.  :  *H.  Lovrana,  am  Meer,  120  Z.  von  5  K  an, 
F.  1.50,  M.  5,  P.  von  13  2T  an;  Miramar,  direkt  am  Meer,  unweit  des 
Hafens,  mit  Aussichtsterrasse;  Königsvilla,  am  Hafen,  15  Z.  zu  3-5, 
F.  1,  M.  3,  P.  8-12  JT.  —  Pensionen:  Atlanta,  12  Z.,  P.  8-12  K;  Marienhof, 
14  Z.,  P.  9-11  K\  Riviera.  —  Gafi  Adria,  oberhalb  des  Hafens,  mit  Terrasse. 
—  Wagen  :  nach  Abbazia  4,  nach  Abbazia-Mattuglie  10,  nach  dem  Stephanie- 
Schutzhaus  und  zurück  S2  K.  —  Dampfboot  nach  Fiume  80  7».  —  Kurtaxe 
(1  Tag  frei)  20  7»  täglich.  —  Seebad  80  7». 

Lovrana,  in  reizender  Lage,  l*/2  St.  s.  von  Abbazia,  wird  wie 
dieses  als  Sommer-  und  Winterkurort  besucht  (9000  Kurgäste  jähr- 
lich). Angenehme  Spazierwege  im  Loqua-Park.  Strandweg  nach 
Abbazia  s.  oben. 

Von  Abbazia  auf  den  Monte  Maggiore  (Vela  Ucka,  1396m),  sehr  lohnen- 
der Ausflug  in  472  St.  zu  Fuß  oder  mit  Wagen  (s.  S.  281).  Die  Wagen 
fahren  über  Volosca,  Mattuglie  und  Veprinac  in  3V2  St.  zum  bewirtschafteten 
Stephanie- Schutzhaus  (922m;  9  Z.,  Bett  ZK,  das  ganze  Jahr  offen).  Fuß- 
gänger steigen  w.  nach  (IV2  St.)  Veprinac  (s.  oben)  hinauf,  folgen  hier  s.w. 
der  aussichtsreichen  Fahrstraße  durch  Eichen-  und  Buchenwald  bis  zum 
(IV2  St.)  Schutzhaus  und  steigen  s.w.  auf  blau  bez.  Wege  hinauf  zum 
(IV2  St.)  Gipfel  (Windhütte),  mit  weiter  Aussicht.  Vom  Stephanie-Schutz  - 
haus  auf  steinigem  Pfad  hinab  nach  Lovrana  (s.  oben),  2l/i  St. 

Eisenbahn  von  Abbazia  nach  Triest  s.  S.  272;  außerdem  Motorpost  mit 
11  Plätzen  in  3  St.  für  15  K  (Handkoffer  3JT50);  Abfahrt  beim  Erzherzog- 
Ludwig- Viktor-Bad,  Ankunft  in  Triest  beim  Excelsior  Palace-Hotel. 

Die  Bahn  nach  Fiume  senkt  sich  von  Abbazia-Mattuglie 
hinab  zum  Meer,  mit  schönem  Blick  auf  die  Quarnero-Bucht,  mit 
den  Inseln  Veglia  und  Cherso.  Über  die  ungarische  Grenze.  — 
585km  Fiume,  s.  S.  520. 


i 


283 


V.  Böhmen,  Mähren  und  Schlesien, 


Route  Seite 

44.  Prag 286 

45.  Ton  Prag  nach  Dresden 302 

Von  Lobositz  nach  Reichenberg ;  nach  Laun  303/4.  —  Von 
Aussig  nach  Bilin.  Schneeberg.  Von  Bodenbach  nach  Ko- 
motau  305.  —  Von  Tetschen  nach  Warnsdorf  306. 

46.  Von  Aussig  über  Teplitz  nach  Komotan 307 

Von  Teplitz  nach  Lobositz  310.  —  Von  Brüx  nach  Moldau ; 
nach  Prag  311. 

47.  Von  Prag  über  Karlsbad  nachEger  und  Franzensbad  311 

Von  Luzna-Lischan  nach  Beraun  311.  — Von  Komotau  nach 
Chemnitz.  Von  Kaaden  nach  Willomitz  312.  —  St.  Joachims- 
tal.   Von  Falkenau  nach  Klingental  313. 

Von  Eger  nach  Franzensbad 315 

Von  Franzensbad  nach  Hof  316. 

48.  Karlsbad  nnd  Umgebung 317 

Elbogen  323.  —  Gießhübl-Sauerbrunn.  Von  Karlsbad  nach 
Marienbad;  nach  Johanngeorgenstadt  324/5. 

49.  Von  Prag  nach  Fnrth  (München,  Nürnberg)  ....   325 

Burg  Karlstein  325.  —  Von  Zditz  nach  Protiwin  326.  — 
Von  Pilsen  nach  Dux;  nach  Eisenstein  327. 

50.  Von  Eger  über  Marienbad  nach  Wien 328 

Von  Horazdovic  nach  Klattau.  Von  Strakonitz  nach 
Wallern.  Von  Razic  nach  Iglau.  Von  Wodnan-Ciöenic 
nach  Haidmühle  331.  —  Von  Budweis  nach  Linz ;  nach 
Schwarzes  Kreuz.  Von  Gmünd  nach  Groß-Gerungs ;  nach 
Litschau.    Von  Sigmundsherberg  nach  Hadersdorf  332/3. 

51.  Von  Prag  über  Brunn  nach  Wien 334 

a.  Über  Lnndenbnrg 334 

Von  Böhmisch-Trübau  nach  Olmütz  335.  —  Der  Mährische 
Karst  336.  —  Von  Brunn  nach  Tischnowitz;  nach  Olmütz 
und  Prerau;  nach  Hölak-Trencsenteplicz  339.  —  Eisgrub. 
Von  Lundenburg  nach  Zellemdorf  340. 

b.  Über  Grnßbach 340 

52.  Von  Prag  über  Gmünd  nach  Wien 341 

Von  Weseli  nach  Iglau  341. 

53.  Von  Dresden  über  Tetschen  und  Znaim  nach  Wien.  342 

Von  Groß-Priesen  nach  Auscha  342.  —  Jicin.  Kuttenberg 
343.  —  Von  Deutschbrod  nach  Tischnowitz ;  nach  Pardu- 
bitz  3i4.  —  Von  Okrischko  nach  Brunn  345.  —  Von  Znaim 
nach  Grußbach  346. 

54.  Von    Prag    nach    Georgswalde  -  Ebersbach    (Zittau, 
Görlitz) 346 

55.  Von  Prag  nach  Reichenberg  (Zittau) 347 

Von  Turnau  nach  Jicin  348.  —  Der  Jesehken  349.  —  Von 
Reichenberg  nach  Seidenberg ;  nach  Grüntal ;  nach  Zittau  350. 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  13 


284  BÖHMEN,  MÄHREN  UND  SCHLESIEN. 


Route  Seite 

56.  Von  Prag  nach  Breslau 350 

a.  Über  Mittelwalde 350 

Von  Wichstadtl-Lichtenau  nach  Hannsdorf  352. 

b.  Über  Halbstadt 352 

Wekelsdorf.    Von  Halbstadt  nach  Mittelsteine  353. 

e.  Über  Josepbstadt  nnd  Liebau 353 

Von  Josephstadt  nach  Turnau  353. 
d.  Über  Chlumetz  nnd  Liebau 354 

Rochlitz.    Hohenelbe.    Johannisbad  354. 

57.  Von  Wien  über  Oderberg  nach  Breslau 354 

Von  Hullein  nach  Kojetein;  nach  Bielitz  353. —  VonZauchtel 
nach  Neutitschein  356. — Von  Schönbrunn  nach  Troppau  357. 

58.  Von  Prerau  nacb  Olmütz 358 

Von  Olmütz  über  Jägerndorf  nach  Troppau  358. 

59.  Von  Olmütz  über  Sternberg  nacb  Jägerndorf     .    .    .  359 

Von  Ramsau  nach  "Wurbental  359. 


Über  die  Geographie  des  Landes  vgl.  S.  xxvi  ff. 

Über  die  älteste  Geschichte  Böhmens,  dessen  ursprünglicher  Name 
Boihaemum  („Heim  der  Bojer")  auf  die  Besiedelung  durch  die  keltischen 
Bojer  (v.  Jahrh.  vor  Chr.  ?)  hinweist,  ist  wenig  bekannt.  Etwa  seit  der  Zeit 
des  Augustus  finden  wir  Böhmen  und  Mähren  im  Besitz  germanischer  Stämme, 
der  Markomannen  und  Quaden,  welche  die  Donau  als  Südgrenze  gegen  die 
Römer  behaupten.  Als  die  Markomannen  im  Anfang  des  vi.  Jahrhunderts  nach 
Bayern  übergesiedelt  waren,  wurden  slawische  Stämme  Herren  des  Landes 
unterlagen  jedoch  rasch  den  Awaren.  Ein  eingewanderter  Franke,  Samo 
(-J-  658),  gründete  630  das  erste  böhmische  Reich,  das  aber  bei  seinem  Tode 
sofort  zerfiel.  Nachdem  seit  Karl  dem  Großen  das  Christentum  allmählich 
von  Regensburg  und  Passau  aus  in  Böhmen  Eingang  gefunden  hatte,  be- 
gannen die  Slawenapostel  Gyrillus  und  Methodius  864  unter  dem  von  Ludwig 
dem  Deutschen  ernannten  Herzog  Rastislaw  die  Bekehrung  Mährens,  wurden 
aber  von  Swatopluk  (870-894),  dem  Begründer  des  auch  Böhmen  umfassenden 
großmährischen  B,eiches,  des  Landes  verwiesen. 

"Während  der  Einfälle  der  Magyaren,  die  das  Mährenreich  vernichteten, 
rissen  die  Premysliden  912.  seit  929  unter  deutscher  Oberherrschaft,  Böhmen 
an  sich  und  unterwarfen  1029  Mähren.  Der  Versuch  Ottokars  II.  (1253-78), 
die  Herrschaft  über  Österreich,  Steiermark,  Kärnten  undKrain  zu  behaupten, 
scheiterte  mit  seiner  Besiegung  durch  Rudolf  von  Habsburg  auf  dem  March- 
felde.  Auf  die  Premysliden  folgten  kraft  Erbrechts  1310-1437  Könige  aus 
dem  deutschen  Hause  Luxemburg.  König  Johann,  der  1327  Schlesien  mit 
Böhmen  und  Mähren  vereinigte,  und  sein  Sohn  Karl  IV.  (1346-78),  unter 
dem  Prag  als  Hauptstadt  des  deutschen  Reiches  seine  größte  Blüte  erlebte, 
besetzten  nach  dem  Vorgange  der  Premysliden  die  Grenzgebirge  Böhmens 
mit  deutschen  Bauern  und  siedelten  zahlreiche  deutsche  Kaufleute  in  den 
Städten  an.  Unter  Wenzel  IV.  (1378-1419 ;  bis  1400  deutscher  König)  begann, 
durch  das  Auftreten  des  Joh.  Hus  mächtig  gefördert,  die  tschechisch-natio- 
nale Reaktion,  die  unter  Sigismund  (1419-37;  1411-37  deutscher  Kaiser) 
durch  die  Hussitenkriege  der  tschechischen  Sprache  und  Literatur  die 
Oberhand  verschaffte.  Nach  einer  kurzen  Zwischenherrschaft  der  Habs- 
burger Allrecht  V.  und  Ladislaus  Posthumus  und  des  hussi tisch  gesinnten 
Böhmen  Georg  von  Podiebrad  (1458-71)  bestieg  Wladislaw  IL  (1471-1516),  aus 
dem  polnischen  Hause  der  Jagelionen,  den  böhmischen  Königsthron  und 
verlegte,  nach  seiner  Königswahl  in  Ungarn  (1490),  die  Residenz  nach 
Ofen.      Die   Türkenschlacht  bei   Mohäcs  (1526),   in  der  Wladislaws    Sohn 


BÖHMEN,  MÄHBEN  UND  SCHLESIEN.  285 

Ludwig  II.  fiel,  verhalf  den  Habsburgem  zum  dauernden  Besitze  Böhmens. 
Auf  Ferdinand  I.  (1556-64  deutscher  Kaiser) ,  der  bereits  1547  auf  dem 
„Blutigen  Landtage"  die  Vorrechte  der  protestantisch  gesinnten  böhmischen 
Stände  und  Städte  eingeschränkt  hatte,  folgte  die  für  Böhmen  segens- 
reiche Regierung  der  Kaiser  Maximilian  II.  (1564-76)  und  Rudolf  II. 
(1576-1611),  dem  sein  Bruder  Matthias  (1611-19)  mit  Hilfe  des  protestantischen 
Adels  bereits  1608  Mähren  entrissen  hatte.  Der  Aufruhr  der  böhmischeu 
und  mährischen  Protestanten  unter  dem  Grafen  Matthias  von  Thurn 
und  die  Königswahl  des  Kurfürsten  Friedrich  V.  von  der  Pfalz  (1619),  an 
Stelle  des  streng  katholischen  Ferdinand  II.,  führten  zu  der  Schlacht  am 
Weißen  Berge  (1620),  die  den  Kaiser  wieder  in  den  Besitz  des  Landes 
brachte,  und  zur  Vertreibung  fast  aller  Protestanten,  sowie  zur  Verlegung  der 
Residenz  nach  Wien.  Das  auch  von  den  in  Böhmen  und  Mähren  bald  all- 
mächtigen Jesuiten  geförderte  Bestreben  der  Habsburger,  die  tschechischen 
Landesteile  für  die  deutsche  Kultur  und  Sprache  zurückzugewinnen,  er- 
reichte seinen  Höhepunkt  in  der  Einführung  der  deutschen  Volksschule 
unter  Joseph  H.  Demgegenüber  hat  seit  dem  Ende  des  xvm.  Jahrhunderts  all- 
mählich eine  neutschechische  Bewegung  eingesetzt  und,  seit  1861  unter  hef- 
tigen parlamentarischen  Kämpfen,  zur  Zurückdrängung  der  deutschen  Sprache 
und  zu  scharfen  Fehden  zwischen  Deutschböhmen  und  Tschechen  geführt. 

Tschechische  Spbache.  Zur  Aussprache  sei  bemerkt:  c  =  z,  £  =  tsch, 
d'  =  dj  ,  e  =  je,  n  =  nj,  f  =  räch,  s  =  ss,  s  =  seh  (scharf),  t'  =  tj, 
v  =  w ,  z  =  s  (in  sagen) ,  z  =  j  (in  Journal).  Der  Akzent  über  den 
Vokalen  ist  ein  Dehnungszeichen,  ü  wird  ebenfalls  lang  gesprochen ; 
ie  =  ije. 

Die  für  den  Reisenden  wichtigsten  Wörter  sind  etwa:  hoslinec  Gast- 
haus, restaurace  Restaurant,  pokoj  Zimmer,  postel  Bett,  svicka  Kerze,  oheh 
Feuer,  jidelna  Speisesaal,  vidlicka  Gabel,  ntiz  Messer,  sklenice  Glas,  lähev 
Flasche,  voda  Wasser,  vino  Wein,  pivo  Bier,  käva  Kaffee,  mUko  Milch,  chUb 
Brot,  mäslo  Butter,  maso  Fleisch,  sunka  Schinken,  vejce  Eier,  «yrKäse;  — 
zeleznice  Eisenbahn,  nddrazi  Bahnhof,  zavazadlo  Gepäck,  vchod  Ein- 
gang, vychod  Ausgang-,  —  mesto  Stadt,  vesnice  Dorf,  tfida  Straße,  ulice 
Gasse,  nämesti  Platz,  dum  Haus,  paläc  Palast,  kostet  Kirche,  kostelnik  Kirchen- 
diener, klästcr  Kloster,  postovni  tifad  Postamt,  telegrafni  ufad  Telegraphen- 
amt, divadlo  Theater,  kavärna  Kaffeehans,  cukräfstvl  Konditorei;  —  vuz 
Wagen,  kun  Pferd,  prüvodce  doved^te  mne  do  X  Führer,  führen  Sie  mich 
nach  X,  nosic  Träger;  —  cesta  Weg ,  silnice  Landstraße,  most  Brücke,  zahrada 
Garten,  ström  Baum,  les  Wald,  louka  Wiese,  hora,  vrch  Berg,  üdoli  Tal, 
potok  Bach,  feka  Fluß,  jezero  der  See;  —  jitro  Morgen,^»  Tag,  poledne 
Mittag,  vecer  Abend,  nocNacht; — j>änHerr,^>anf  Frau,  muz  Mann, diti Kind; 
—  nemecky  deutsch,  polsky  polnisch,  uhersky  ungarisch;  —  veliky  groß, 
maly  klein,  vysoky  hoch,  nizky  niedrig,  olizky  nahe,  daleky  weit,  casne  früh, 
pozdeapät,  volny  (adv.  pomalu)  langsam,  rychly  (adv.  rychle)  schnell,  dobry 
gut,  spatny  schlecht,  pfilis  drdhy  zu  teuer,  dole  unten,  nahore  oben,  v  levo 
links,  vpravo  rechts,  pwZhalb,  cely  ganz,  cerveny  rot,  modry  blau,  Uly  weiß, 
cerny  schwarz,  zeleny  grün,  svaty  heilig,  zapovezeny  verboten,  je  ist,  mä  hat, 
dekuji  danke,  prosim  bitte;  —  jeden  eins,  dva  zwei,  tri  drei,  etyri  vier, 
pet  fünf,  sest  sechs,  sedm  sieben,  osm  acht,  devet  neun,  deset  zehn,  jedenüct 
elf,  dvanäet  zwölf,  painäet  fünfzehn,  dvacet  zwanzig,  padesät  fünfzig,  sto 
hundert,  tisie  tausend ;  —  nedele  Sonntag,  pondeli  Montag,  iltery  Dienstag, 
slreda  Mittwoch,  ctvrtek  Donnerstag,  pälek  Freitag,  solota  Samstag. 


18* 


286 


44.  Prag.*) 


Die  Straßennamen  usw.  sind  seit  1894  nur  in  tschechischer  Sprache 
(s.  S.  285)  angebracht.  Unser  Übersichtsplan  gibt  die  tschechischen  Straßen- 
namen (nämesti  =  Platz,  trh  =  Marktplatz,  trfda,  silnice  =  Straße,  ulice  = 
Gasse,  näbrezi  =  Kai),  der  zweite  Plan,  die  Altstadt,  die  Kleinseite  und 
den  Hradschin  umfassend,  die  altbekannten  deutschen  Namen. 

Bahnhöfe  (Droschken  s.  S.  287;  Gepäckträger  20  h  für  das  Stück): 
1.  Staatsbahnhof  (PI.  GH  4;  Eingang  Hyberner-,  Ausgang  Havlicekgasse), 
für  Dresden  über  Bodenbach  (R.  45),  für  Wien  über  Brunn  (R.  51),  für 
Eger  über  Karlsbad  (R.  47).  —  2.  Franz- Josephs -Bahnhof  (PI.  H  5),  für 
Wien  über  Gmünd  (R.  52),  für  Linz  über  Budweis,  für  Pilsen  und 
Fürth  (R.  49),  für  Brüx  und  Moldau,  für  Reichenberg  (R.  55)  und  Georgs- 
waide-Ebersbach (R.  54),  für  Dresden  über  Vietat-Pfivor.  —  3.  Nordwest- 
bahnhof  (PI.  H  3),  für  Lissa  und  von  da  über  Znaim  nach  Wien  (R.  53), 
iür  Breslau  über  Mittelwalde  (R.  56  a). 

Gasthöfe  (keine  Omnibus  an  den  Bahnhöfen),  alle  mit  Restaurant: 
*H6t.  de  Saxe  (PI.  a:  G  4),  Hybernergasse  2,  80  Z.  von  3  E  an,  F.  1, 
M.  6  K;  ^Blauer  Stern  (PI.  e:  G  4) ,  Ecke  Graben  (Na  Pffkope)  und 
Hybernergasse,  110  Z.  von  4  K  an,  F.  1  K,  von  Deutschen  bevorzugt; 
"-Schwarzes  Roß  (PI.  b:  G  4),  Graben  28,  Z.  3-6,  M.  4  (im  Straßen- 
restaur.  1.50)  JT;  ^'Erzherzog  Stephan  (PI.  g:  G5),  Wenzelsplatz  (Vä- 
clavske  nämesti),  130  Z.  zu  3.50-10,  F.  1,  M.  ZK;  *Palace  Hotel  (PI.  1 : 
G  5),  Herrengasse  (Panskä  ulice),  120  Z.  von  3  K  50  an;  Hot.  de  Paris 
(PI.  i:  G  4),  Pariser  Gasse  (Pafi'Sskä  ulice),  95  Z.  von  4  K  an,  M.  41; 
Goldene  Gans  (PI.  m  :  F  5),  Wenzelsplatz  13;  Hot.  Zentral  (PI.  c:  G  4), 
Hybernergasse,  60  Z.  zu  3-6,  F.  1,  M.  1.50-3  AT;  Goldner  Engel  (PI.  h: 
F  4),  Zeltnergasse  31  (Celetnä  ulice),  103  Z.  zu  3.60-6,  F.  1.20,  M.  von  1  iT  40 
an;  Parkhotel  Terminus  (PI.  n:  G  6),  Parkstr.  5n  (Sadovä  silnice), 
beim  Franz- Josephs-Bahnhof,  Hotel  garni,  56  Z.  zu  3-7  K;  Hot.  Viktoria 
(PI.  f :  F  6),  Ecke  Jungmannstr.  und  Palackygasse,  Z.  2.50-10  K,  von  Deutschen 
besucht;  Englischer  Hof  (PL  d:  G4),  Pofitscher  Str.  9;  Kaiser  von 
Österreich,  Poritscher  Str.  5;  Hot.  Monopol  (PI.  k:  G  4),  gegenüber 
dem  Staatsbahnhof,  Z.  von  3  K  an.  —  Pension  Finger,  Stadtpark  1,  Ecke 
des  Wenzelsplatzes  (PI.  G  6),  12  Z.,  P.  8.50-10  K;  Pension  Karl  IV.,  Karl- 
str.  10  (PI.  C  6,  7),  12  Z.,  P.  8.60-10  K. 

Bier-  und  Speisehäuser  (M.  12-3  Uhr):  Piskacek,  Graben  17  (Na  Pff- 
kope;  PI.  F  5);  Stadt.  Repräsentationshaus  (PI.  G  4);  Deutsches 
Haus  (S.  287),  M.  1  K  20  u.  2  IT,  Deutscher  Theatergarten,  beim 
Neuen  Deutschen  Theater  (PI.  G  6),  nur  im  Sommer,  Gold.  Kreuzel, 
Nekazankagasse  7  (PI.  G  5),  mit  Garten,  M.  1  K  20,  Schlaraffia  (PI.  F 
G  6),  Stephansgasse  36  (Stepänskä  ulice),  M.  1  K,  alle  vier  von  Deutschen 
bevorzugt;  Platteis,  Kohlenmarkt  11  (Uhelnf  trh;  PI.  F  5);  Petzold, 
Kleinseite,  Radetzkyplatz  24  (PI.  C  D  4).  —  Deutsches  Studentenheim 
(PI.  H  4,  5),  Mariengasse  34  (Marianskä  ulice),  M.  1  K  20. 

Weinstuben:  Lippert,  Graben  89  (Na  Pffkope),  Maader,  Eisen- 
gasse 11  (Zeleznä  ulice;  PI.  F  4,5),  beim  Deutschen  Landestheater,  beide 
auch  Delikatessenhandlung ;  Binder,  Großer  Ring  29  (Velke  nämesti ;  PI. 
F  4);  B  odega,  Nekazankagasse  (PI.  G  5),  beim  Graben. 

Cafes:  Kontinental,  Graben  17  (Na  Pffkope;  PI.  F  G  5),  I.  Stock; 
Korso,  Graben  37, 1.  Stock;  Zentral,  Graben  15,  I.  Stock;  Francais, 
Graben  39;  Stadt.  Repräsentationshaus  (PI.  G  4);  Metropole, 
Ecke  Wenzelsplatz  und  Wasserga9se  (Vodiökova  ulice),  I.  Stock;  Edison, 
Ecke  Graben  und  Brückel  (Na  Mustku;  PI.  F5);  Erzher.zog  Stephan 
(s.  oben).  —  Konditorei:  Köpf  &  Jäger,  Wenzelsplatz  20  (Väclavske"  nä- 
mesti; PI.  F  G5,  6). 

Vergnügungs  gärten  (im  Sommer  häufig  Konzerte):  *Baumgarten, 
8.  S.  301;  Bei  vedere-Anlagen,  s.  S.  301;  Schützeninsel  (Stfeleck^ 
ostrov;  PI.  D  5,  6);  Hasenburg,  am  1.  Moldauufer.  s.  S.  302. 

*)  Man  vermeide  das  Trinken  von  ungekochtem  Wasser;  neue  Wasserleitung 
soll  1914  ferlig  werden. 


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(PI.  G  3)- Graben -Wenzelsplatz -Jungmannstraße  (Jungmannova  trida;  PI 
I K  $)-Strasc?mitz.  — 12.  KoscHrsch  (PI.  A  B  7>Kleinseitner  Ring  (Malostranske 


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Frakt.  Vorbemerkungen.        PRAG. 


dd.  Route.   287 


1.  20 

—  40 

-  10 


Zweisp. 
K    h 

1.  20 

2.  — 
1.  — 
-  20 


außer    dein   Tarif 

wie  oben  noch  ein 

Zuschlag  von 

—  40   |   —  60 

Tarif  wie  oben 
and  Zuschlag  von 


Deutsches  Haus  (S.  286),  Graben  26,  mit  großem  Garten  (im  Sommer 
häufig  Militärkonzert),  Treffpunkt  der  deutschböhmischen  Gesellschaft, 
Einführung  durch  ein  Mitglied  (Eintritt  in  das  Restaurant  frei). 

Bäder.  Elisdbethbad  (PI.  G  3),  Elisabethstr.  30  (Elisfona  tfida);  Königs- 
bad, Karolina  Svetlä-Gasse  43  (PL  E  5),  unweit  der  Karlsbrücke;  auf  der 
Sophieninsel  (PI.  DE6)  Warmbad  und  Schwimmschule;  Zivil-  und  Militär- 
Schwimmschule  (PI.  E  3,  4).  »w, 

Hauptpost  u.  Telegraph  (PI.  G  5),  Heinrichs gasse  (JindriSskä  ulice).  — 
Rohrpost  (rote  Briefkästen;  7 Uhr  morg. bis  9 Uhr  abends):  Brief  35,  Karte 25 h. 
Gesellige  Zusammenkünfte  des  Hilfsvereins  deutscher  Reichsangehöriger 
jeden  Mi.,  Sa.  und  So.  8  Uhr  abends  im  Vereinshaus,  Nekazankagasse  7 
(PI.  G  5).  —  Deutsch  -pbotest.  Kibche  (PL  E  6),  in  der  Gärbergasse 
(V  jirchäfich). 

Dro»chkentarif,  von  6  Uhr  früh  bis  10  abends  (nachts  die  Hälfte  mehr), 
für  Einspänner  bis  3  Pers.,  für  Zweispänner  („Fiaker")  bis  4  Personen 
Innerhalb  der  Alt-,  Neu-  und  Josephstadt,  der  unteren    Einsp. 
Kleinseite,  der  Vororte  Karolinental,  Smichow,  kgl.     K    h 

Weinberge  usw.:  lj\  Stunde 

x/2  Stunde 

jede   folgende  1/4  bzw.    bei  Zweispännern  1/z  Stunde 

Brückengeld . 

Nach  der  oberen  Kleinseite,  auf  den  Hradschin,  nach  1 
Bubna  -  Holeschowitz  und  Zizkow  und  nach  der  V 
Zitadelle  Wyschehrad •  J 

Von    und    nach    den    Bahnhöfen   (Handgepäck  frei,    I 

Koffer  das  Stück  im  Einsp.  und  Zweisp.  40  h)     .    I      qq    1     f_ 

Von  der  Alt-,  Neu-  und  Josephstadt  nach:  Baumgarten, 
Belvedere ,  Bubentsch ,  Kaisermühle ,  Koschif  bis 
Clamscher  Garten,  Nusle,  Wolsan,  Wrschowitz   .     .      2.  —        3.  — 

Sterntiergarten 4.  — 

Bückfahrt  und  Wartezeit  bei  Einsp.  jede  V*  Stunde    .     —  40 
Rückfahrt  und  Wartezeit  bei  Zweisp.  jede  V2  Stunde .  1. 

Automobildroschken:  1-2  Pers.  600m  II,  je  300m  mehr  20  Ä;  nachis 
(10-6  Uhr)  300m  1  K,  je  150m  mehr  20  h.  Koffer  je  40  h.  Zuschlag  von 
den  Bahnhöfen,  Theatern  usw.  40  h. 

Elektr.  Straßenbahnen  (14-30  A;  übliches  Trinkgeld  2  h).  Die  Wagen 
sind,  wie  in  dem  nachstehenden  Verzeichnis,  mit  Nummern  bezeichnet. 
Den  Graben  berühren  die  Linien  1,  3,  5  und  11.  1.  Podol  (PL  jenseitE  9)- 
Riegerkai  (PL  E  6,  7)- Graben  (Na  Pfikope;  PL  F  G  5)- Staatsbahnhof  (PL 
G  H  4)-Franz-Josephs-Bahnhof  (PL  H  5,  6) -Wrschowitz  (PI.  K  8).  —  2.  Tsche- 
chisches Theater  (Närodni  divadlo;  PL  E  6)  -  Brennte  Gasse  (Spälenä  ulice; 
PL  E  F  6)-Kronenstraße  (Korunnf  tfida;  PL  K  7)-Karlsstraße  (Karlova  tfida ; 
PL  15) -Staatsbahnhof  (PL  G  H  &)- Pulverturm  (PL  G  4).  —  3.  Baumgarten 
(Krälovskä  Obora;  PL  E  1)- Franz -Josephs -Brücke  (PL  G  3) -Graben  (Na 
PfikopS;  PL  F  G5)-Böhm.  Museum  (PL  G  6)-Havlicekstr.  (Havlickova  trida; 
PL  G  1)-ES.  königl.  Weinberge  (PL  H  8).  —  4.  Baumgarten  (Krälovskä  Obora; 
PL  E  l)- Großer  Ring  (Velke  nämesti;  PL  F  4)- Franzenskai  (Frantiskovo 
näbfezi;  PL  E  5) -Karlsplatz  (Karlovo  nämesti;  PL  F  6,  7) -Wyschehrader 
Bahnhof  (PL  E  F  8)- Nusle  (Jaromirgasse;  PL  F  G9).  —  5.  Vysocan  (PL  jenseit 
K  3)  -  Nordwestbahnhof  (PL  H  3)  -Graben  (Na  Pfikope;  PL  F  G  5) -Kaiser- 
Franz-Brücke  (PL  D  5,  6)-Kleinseitner  Ring  (Malostranske nämesti;  PL  C  4)- 
Pohcfelec  (PL  A  4).  —  6.  Belskystraße  (Belske'ho  tfida;  PL  G  1,  2)-Nordwest- 
bahnhof  (PL  H  3) -Staatsbahnhof  (PL  G  H  4) -Wassergasse  (Vodickova  ulice; 
PL  F  6) -Palackf  -Brücke  (PL  D  E  7)  -Bahnhof  Smichowv(Pl.  D  Q)-Cervenä 
zahrada  (PL  jenseit  D  9).  —  7.  Josephsplatz  (Josefske  nämesti;  PL  G  4)-Nord- 
westbahnhof  (PL  H  3)-Karolinental-£ie&era.  —  9.  Zizkow  (PL  I  K  5)-Franz-Jo- 
sephs-Bahnhof  (PL  H  5, 6)-Wenzelsplatz  (PL  F  G  5, 6)-Ferdinandstraße-Kaiser- 
Franz-Brücke  (PL  D  5,  6)- Bahnhof  Smichow  (PL  D  9).  —  11.  Streschowitz  (PL 
jenseit  A  2)-Belcredistr.  (Belcrediho  tfida;  PL  E  F  2)-Franz- Josephs-Brücke 
(PL  G  3)-Graben-Wenzelsplatz-Jungmannstraße  (Jungmannova  tfida;  PL 
I K  fy-Straschnitz.  — 12.  Koschirsch  (PL  A  B  7)-Kleinseitner  Ring  (Malostranske 


288 


Route  44.  PRAG.  Prakt.  Vorbemerkungen. 


nämesti;  PI.  C  4)  -  Cechbrüeke  (PI.  E  3) -Staatsbahnhof  (PI.  GH  §- Franz- 
Josephs-Bahnhof  (PI.  H5,  6).  —  14.  Smichow  (PI.  C  6-8)-Palackybrücke  (PI. 
D  E  7)-Staatsbahnhof  (PL  G  H  i)-Lieben. 

StraBenbahs-Ründfahet  (1.  Juni  bis  80.  Sept.)  vom  Josephsplatz  (PI. 
G  4)  2i/2  Uhr  in  4  St.,  mit  Besichtigung  der  Burg,  des  Rathauses  und  des 
ethnographischen  Mnseums;  31. 

Drahtseilbahnen:  im  Sommer  vom  Aujezd  (Kleinseite)  zur  Hasenburg 
(S.  302)  alle  10  Min.,  hinauf  20,  hinab  12,  hin  und  zurück  24  A;  —  von  der 
Franz-  Josephs-Brücke  auf  das  Belvedere  (S.  301),  6  h. 

Theater :  Deutsches  Landesiheater  (PI.  F5),  am  Obstmarkt;  Neues  Deutsches 
Theater  (PI.  G  6),  beim  Stadtpark.  —  Tschechisches  Nationaltheater  (PI.  E  8), 
am  Franzenskai. 

Kunstaussteilungen :  zeitweilig  im  Rudolphinum  (S.  292)  und  im  Manes- 
Verein  (PI.  C  8). 

Auskunft  in  der  Deutschen  Auskunftstella,  im  Deutschen  Haus  (S.  287). 

Besuchsordnung  der  Sammlungen  u.  dgl. 
Altneuschule  (S.  294):    außer  Sa.  und  an  hohen  jüdischen  Feiertagen  tägl. 

8-12  und  1-7  Uhr  gegen  Eintrittskarten  (40  h). 
Belvedere,  Lustschloß  (S.  301),  s.  Hofburg. 
Böhmisches    Museum  (S.  294):  So.  9-1  Uhr  gegen  20  h,  werktags  10-4  Uhr, 

Mi.  Sa.  frei;  sonst  gegen  IE.  • 

Dom  (S.  299),  geöffnet  zur  Besichtigung  wochent.  9V2-7l/2  (Winter  4) Uhr, 

So.  12-3,  I-71/2  Uhr.    Dem   herumführenden  Kirchendiener  30  h  (in 

den  Stunden,  wo  der  Dom  geschlossen  ist,  60  A),  wobei  man   einen 

guten  gedruckten  Führer  erhält/     ' 
Hofburg  (S.  298):  im  Sommer  tägl.  11-1,  4-8  (Okt.  bis  Ende  Mai  5)  Uhr 

gegen  Karten  (40  h,  zugleich  für  das  Lustschloß  Belvedere),  die  in  der 

Kanzlei  der  Schloßhauptmannschaft  ausgegeben  werden.   16.  Mai  und 

28.  Sept.  freier  Eintritt. 
Judenfriedhof  (S.  294):  außer  Sa.  und  an  hohen  jüdischen  Feiertagen  tägl. 

8-6  Uhr  gegen  Eintrittskarten  (40  h). 
Kunstgewerbe-Museum  (S.  293):    außer  Mo.  tägl.  10-3  Uhr;  frei.    Bibliothek 

geöffnet  Di.  bis  Sa.  10-12,  Mi.  Sa.  auch  5-8  Uhr. 
Loretolirche    (S.  300),    Schatzkammer    im    Sommer    tägl.   8-4  Uhr;    im 

Winter  nach  Anmeldung  tags  zuvor  im  angrenzenden  Kapuzinerkloster. 
Moderne  Galerie  des  Königreichs  Böhmen  (8.  301):   außer  Mo.  werktags  10-3 

bzw.  5  ühr,  Sonn-  u.  Festt.  9-2  Uhr;  unentgeltlich. 
Ndprsteh's  Böhmisches  Gewerbemuseum  (S.  292) :  im  Sommer  Sonn-  u.  Festt. 

9-12  Uhr  gegen  20  h,  Di.  Fr.  9-12  Uhr  nach  Anmeldung  1  Pers.  gegen 

2  iT,  mehrere  je  1  K. 
Nostitz" scher  Palast  (S.  297) :  Gemälde,  nurim  Sommer  nach  Anmeldung ;  Trkg. 
Rathaus,  Altstädter  (S.  291):  werktags  9-4,  Sonn-  u.  Festt.  9-1  Uhr;  40  h. 
Rudolphinum  (S.  292),  Gemäldegalerie  und  Kupf erstichkabinett :  außer  Mo. 

tägl.  9-1  Uhr;  frei. 
Stadt.  Museum  (S.  296):  So.  9-12,  Di.  Mi.  Fr.  Sa.  2-6  (Winter  4)  Uhr ;  frei. 
Strahow  (S.  300),  Gemäldegalerie  werkt.  IOV2-HV2  Uhr,  Bibliothek  nur  im 

Sommer  werkt.  10-ll3/4  Uhr. 
Technisches  Museum  (S.  298) :  Mi.  Sa.  12-5,  Sonn-  u.  Festt.  9-12,  2-5  Uhr;  40  h. 
Tschechisch-slawisches  ethnographisches  Museum  (S.  302):  tägl.  8-12  Uhr  gegen 

1  K  und,  außer  Mo.,  2-6  Uhr  frei. 
Universitäts-Biblioihek  (S.  292):  werkt.  9-1,  3-8,  Besichtigung  ll-l  Uhr. 
Waldstein' scher  Palast    (S.   297):     nach    Anmeldung    beim    Kastellan    (im 

I.  Hofe  r.);  Trkg. 

Bei  beschränkter  Zeit  (D/2 -2  Tage).  I.  Tag:  vorm.  Pulverturm 
(S.  290),  Altstädter  Ring  (S.  290),  Rudolphinum  (S.292),  Judenfriedhof  (S.  294) 
und  Altneuschule  (S.  294) ;  nachm.  Hasenburg  (S.  302)  oder  Baumgarten  (S.  301). 
—  II.  Tag:  vorm.  Karlsbrücke  (S.  296),  Strahow  (S.  300;  am  besten  zu  Wa- 
gen), Hradschin  (S.  298),  Lustschloß  Belvedere  (S.  301),  Waldslein' scher  Palast 
(S.  297).     Ausflug  nach  Karlstein  s.  S.  325. 

Prag  (187m),  tschechisch  Praha,  die  Hauptstadt  des  österr. 
Kronlandes  und  Königreichs  Böhmen,  Sitz  des  Korpskommandos 


Geschichte.  PRAG.  44.  Eouie.   289 

des  8.  Armeekorps,  eines  Fürsterzbischofs,  einer  deutschen  (1800 
Stud.)  und  seit  1882  einer  tschechischen  (4200  Stud.)  Universität, 
einer  deutschen  (seit  1806)  und  einer  tschech.  technischen  Hoch- 
schule usw.,  liegt  auf  "beiden  Seiten  der  Moldau  (Vltava)  in  einem 
weiten  Talkessel,  dessen  Grund  und  Anhänge  das  mächtige  Häusei- 
meer  ausfüllt.  Zahlreiche  Türme  und  Barockpaläste,  der  von  statt- 
lichen Brücken  überspannte  Strom,  am  linken  Ufer  die  vom  Hrad- 
schin  gekrönten  Höhen  "bilden  zusammen  ein  äußerst  malerisches 
Städtebild,  dem  die  geschichtlichen  Erinnerungen  noch  einen  eigen- 
tümlichen Zauber  verleihen.  Die  Einwohnerzahl  beträgt  225  000, 
mit  den  Vororten  Karolinental  (Karlin),  Zizkow,  Weinberge  (Vino- 
hiady)  und  Smichcw  600000  (8o/0  Deutsche,  zumeist  Kaufleute, 
Beamte  und  Mittelstand),  dazu  8500  Mann  Garnison.  Die  Stadt 
zerfällt  in  acht  Bezirke:  am  r.  Ufer  der  Moldau  die  Altstadt  (Stare* 
Mesto;  I.  Bez.),  die  Josephstadt  (Josefov;  Y.),  die  Neustadt  (Nov6 
Mesto;  IT.)  rings  um  die  Altstadt,  der  Wyschehrad  (VI.)  und  Lieben 
(VIII.);  am  1.  Ufer  die  Kleinseite  (Mala  Strana;  III.)  im  Tal  und 
an  den  Abhängen  des  Hradschin  und  Laurenziberges,  der  hoch- 
gelegene Eradschin  (Hradcany;  IV.)  mit  der  k.  Burg,  Holeschowitz- 
Bubna  (Holesovice  -  Bubny ;  VII.).  Die  Industrie  (Brauereien, 
Mühlen,  Eisengießereien,  Textilwaren,  Maschinenfabriken  u.  a.) 
hat  sich  hauptsächlich  in  Holeschowitz-Bubna,  Lieben,  Smichow 
und  Karolinental  angesiedelt. 

Die  Gründung  Prags  wird  auf  Libussa,  die  sagenhafte  erste  Herzogin 
von  Böhmen  (vin.  Jahrh.),  zurückgeführt.  Gegen  das  Ende  des  xi.  Jahrh. 
entstand  in  der  jetzigen  unteren  Neustadt  eine  deutsehe  Kolonie,  die 
namentlich  von  Ottokar  II.  (1253-78)  gefördert  wurde.  Kaiser  Karl  IV. 
(1346-78),  auf  den  die  meisten  mittelalterlichen  Bauten  der  Stadt  zurück- 
gehen, setzte  1344  die  Erhebung  Pragg  zum  Erzbistum  durch  und  gründete 
1348  die  Neustadt,  sowie  die  Universität,  die  älteste  Hochschule  im  deut- 
schen Reich.  Der  in  Frankreich  erzogene  Fürst  berief  französische,  deutsche 
(Peter  Parier,  Baumeister  und  Bildhauer-,  die  Maler  Meister  Dietrich 
oder  Theodorich,  Nik.  Wurmser)  und  italienische  Künstler;  die  1348  ge- 
stiftete Prager  „Malerzeche"  ist  die  älteste  Malerschule  Deutschlands.  Karls 
Nachfolger,  Wenzel  IV.  (1378-1419),  beschränkte  auf  Betreiben  des  Magisters 
Johannes  Hus  die  Rechte  der  Deutschen  an  der  Universität  zu  Gunsten  der 
Tscbechen,  weshalb  im  J.  1409  viele  Professoren  und  an  2000  deutsche  Stu- 
denten auswanderten  und  u.  a.  die  Universität  Leipzig  gründeten.  Der  Aus- 
bruch der  Hussitenkriege,  die  der  Stadt  viel  Schaden  brachten,  fällt  in  das 
J.  1419 :  eine  von  Zilka  geführte  Volksmenge  stürmte  das  Neustädter  Rat- 
haus, befreite  die  gefangenen  Hussiten  und  warf  die  Ratsherren  zum 
Fenster  hinaus.  Wladislaw  II.  (1471-1516)  erhob  den  Hradschin  zum  all- 
einigen Herrschersitz  in  Prag.  Ferdinand  I.  (seit  1526  König  von  Böhmen) 
schuf  das  Lustschloß  Belvedere,  eine  der  schönsten  Renaissancebauten 
italienischen  Stils  dies3eit  der  Alpen.  Sein  Enkel,  Rudolf  II.  (1576-1611), 
lebte  auf  dem  Hradschin  nur  seinen  Kunstsammlungen  (vgl.  S;  59,  66)  und 
naturwissenschaftlich -astrologischen  Studien,  zu  denen  er  die  Gelehrten 
Tycho  Brahe  (S.  291)  und  Joh.  Kepler  an  seinen  Hof  berief.  Über  die 
Auslegung  des  den  Protestanten  1609  freie  Religionsübung  zusichernden 
„Majestätsbrief  s"  kam  es  unter  seinem.  Bruder  und  Nachfolger  Matthias 
(1612-19)  zu  Streitigkeiten,  die  zum  Ausbruch  des  30  jährigen  Krieges  führten 
(vgl.  S.  298).  Die  Schlacht  auf  dem  Weißen  Berge  (S.  302)  entschied  das 
Schicksal  der  böhmisch-protestantischen  Erbebung.  Die  1631  eingedrungenen 
Sachsen  wies  Wallenstein  rasch  zurück.  1648  nahmen  die  Schweden  die 
Klein seite  und  wollten  eben  die  Altstadt  angreifen,  als  die  Nachricht  vom 


290  Eoute  U.  PRAG.  Pulverturm. 

Abschluß  des  Friedens  kam.  Dank  den  reichen  Geldmitteln  der  Geistlichkeit 
und  des  Adels  trat  Prag  nun  als  Schauplatz  der  Barockkunst  in  die 
vorderste  Reihe.  Im  Kirchenbau  hatten  die  Jesuiten  die  Führung.  Auf 
weltlichem  Gebiet  kann  "Wallensteins  glänzender  Palast  (S.  297)  als  ein 
Vorläufer  der  neuen  Richtung  bezeichnet  werden.  Gegen  Ende  des  xvn. 
und  im  xvin.  Jahrh.  traten  neben  den  italienischen  Baumeistern  vor- 
wiegend Deutsche  auf,  so  der  S.  24  gen.  Joh.  Beruh.  Fischer  v.  Erlach  (S.  291) 
und  die  aus  Franken  eingewanderte  Architektenfamilie  Dientzenhofer,  von 
der  Fischers  Schüler  Eilian  Ignaz  Dientzenhofer  (1690-1752)  der  bedeutendste 
ist  (S.  295,  297).  Im  österr.  Erbfolgekrieg  nahmen  1741  die  Bayern,  Sachsen 
und  Franzosen,  1744  die  Preußen  die  Stadt  ein.  Im  siebenjährigen  Krieg 
wurde  es  1757  über  zwei  Wochen  lang  von  den  Preußen  beschossen,  aber 
durch  die  Niederlage  Friedrichs  d.  Gr.  bei  Kolin  befreit.  Unter  Joseph  II. 
wurden  1784  die  Magistrate  der  einzelnen  Stadtteile  zu  einem  einzigen 
vereinigt.  Der  Prager  Friede  vom  23.  Aug.  1866  beendete  den  Krieg  zwi- 
schen Preußen  und  Österreich  um  die  Vorherrschaft  in  Deutschland.  — 
Vgl.  Jos.  Keuwirth,  Prag  (Berühmte  Kunststätten,  Leipzig,  2.  Aufl.  1912). 

a.  Die  Stadtteile  auf  dem  rechten  Moldauufer. 

Der  Gr ab  en  (Na  Pffkope ;  PI.  FG  4,  Ö),  ehemals  Stadtgraben 
am  SO.-Rande  der  Altstadt,  ist  die  belebteste  Straße  Prags,  mit 
reichen  Läden,  Großbanken  und  besuchten  Kaffeehäusern.  An  der 
O.-Seite  Nr.  12  der  seit  1738  von  K.  I.  Dientzenhofer  (?)  ursprüng- 
lich für  den  Grafen  0.  Piccolomini  aufgeführte  Palast  Sylva- 
Tarouca  (jetzt  Eigentum  der  Stadt).  Am  NO. -Ende  der  Straße 
erhebt  sich  der  spätgotische  Pulverturm  (PI.  G  4),  ein  seit  1475 
nach  dem  Vorbilde  des  Altstädter  Brückenturmes  (S.  296)  erbauter, 
1883  hergestellter  Torturm.  Nördl.  gegenüber  das  Städtische  Re- 
präsentationshaus ,  von  Polivka  (1911),  mit  Eestsaal  und  Cafe'- 
Restaurant. 

Wir  wenden  uns  durch  die  Zeltnergasse  (Celetnä  ulice)  in  die 
Altstadt.  Auf  dem  1.  abzweigenden  Obstmarkt  (Ovoeny  trh)  das 
1783  erbaute  Deutsche  Landestheater  (PI.  F  5 ;  S.  288).  Nördl.  gegen- 
über, in  der  Eisengasse  (Zeleznä  ulice;  Nr.  11),  das  Carolinum 
(PI.  F  4,  5),  seit  1383  Universität,  jetzt  nur  noch  für  juristische 
und  philosophische  Vorlesungen  benutzt  (deutsch  und  tschechisch), 
mit  schönem  gotischem  Erker  auf  der  Obstmarktseite;  im  Promo- 
tionssaal hielt  einst  Hus  (S.  289)  seine  Disputationen. 

Die  Zeltnergasse  mündet  auf  den  Altstädter  oder  Großen 
Ring  (Velke  nämesti;  PI.  F4),  den  altertümlichen  Verkehrs  - 
mittelpunkt  dieses  Stadtteils,  mit  Laubengängen  an  der  Süd-  und 
Ostseite.  Die  Mariensäule  in  der  Mitte,  von  Joh.  G.  Pendel  (1650), 
erinnert  an  die  Befreiung  Prags  von  den  Schweden  im  J.  1648. 
Geplant  Hus-Denkmal,  von  Sacharda. 

Die  Teynkirche  (Zugang  unter  den  Lauben  Nr.  18,  wo  auch  1. 
die  Kirchendienerwohnung),  an  der  O.-Seite  des  Ringplatzes,  ehe- 
mals die  utraquistische  Hauptkirche  der  Stadt,  ist  eine  got.  Basilika 
ohne  Querschiff.  Der  Chor  wurde  um  1380  vollendet,  die  halb  ver- 
deckte *Fassade  mit  dem  hohen  Giebeldach  und  den  beiden  80m 
h.  spitzen  Türmen,  deren  Helm  vier  zierliche  Ecktürmchen  um- 
geben, seit  1460  unter  Georg  v.  Podiebrad  ausgeführt.  Den  goldenen 


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"Wagner  iDebes  .Leipzig 


BaViaus.  PRAG.  44.  Route.   291 

Kelch,  den  der  König  nebst  seinem  Standbild  zum  Andenken  an 
seine  Krönung  im  Giebel  aufstellen  ließ,  ersetzte  nacb  der  Schlacht 
am  Weißen  Berge  (S.  289)  ein  Marienbild.  Schönes  rundbogiges 
Nordportal,  mit  Szenen  aus  der  Leidensgeschichte  im  Bogenfeld 
(Auf.  des  xv.  Jahrh.).  Im  Innern  am  vierten  Pfeiler  r.  vom  Haupt- 
eingang der  rotmarmorne  Grabstein  des  dänischen  Astronomen  Tycho 
Brake  (f  1601).  Am  Hochaltar  eine  Himmelfahrt  Maria  von  Karl 
Skreta.  In  der  Kapelle  1.  vom  Chor  eine  gotische  Kreuzigungsgruppe 
vom  Triumphbogen  (xv.  Jahrh.) ;  in  der  Marienkapelle,  r.  vom 
Hochaltar,  ein  gotischer  Taufkessel  von  Zinn  aus  dem  J.  1414. 

N.  zunächst  der  Teynkirche  der  fürstl.  Kinsky'sche  Palast,  im 
Barockstil  für  den  Grafen  Golz  wahrscheinlich  von  Anselm  Luragho 
erbaut.   Er  enthält  u.  a.  das  deutsche  Altstädter  Realgymnasium. 

An  der  Westseite  des  Platzes  das  Altstädter  Eathaus  (Zutritt 
e.  S.  288),  1838-48  von  Jos.  Bergmann  im  neugotischen  Stil  an 
der  Stelle  des  alten  Rathauses  erbaut,  von  dem  nur  die  1381  voll- 
endete malerische  Erkerkapelle,  der  große  Turm  von  1474,  die 
Südseite  mit  reichem  Portal  (hier  der  Eingang)  und  die  Ratsstube 
(s.  unten)  erhalten  blieben.  Unten  an  der  S.-Seite  des  Turms  ein 
Uhrwerk  aus  dem  J.  1490,  an  dem  sich  nach  jeder  Stunde  des  astro- 
nomischen Tages  die  Apostelflguren  bewegen,  worauf  ein  Hahn 
kräht ;  r.  daneben  zeigt  eine  Tafel  an,  wann  die  Uhr  schlägt.  Die 
Standbilder  am  Balkon  des  zweiten  Stocks,  von  Jos.  Max,  stellen 
vier  um  Prag  besonders  verdiente  Landesherren  dar.  Im  südl.  Teil 
des  Rathauses  der  neue  Sitzungssaal  (darin  zwei  Kolossalgemälde 
von  W.  Brozik,  1.  Hus  vor  dem  Konzil  zu  Konstanz ,  r.  Wahl 
Georgs  von  Podiebrad),  die  alte  Ratsstube,  mit  schönen  Holz- 
schnitzereien, und  die  Kapelle;  im  nördl.  Teil  das  städt.  Archiv. 
Östl.  gegenüber  der  Teynkirche  der  Teynhof  (Eingang  von  der 
Teyngasse),  mit  Renaissance-Fassade  und  -Hof  (1560).  Noch  wei- 
ter östl.  die  St.  Jakob skir che  (PI.  F  4),  in  deren  1.  Seitenschiff  das 
von  J.  B.  Fischer  von  Erlach  entworfene,  von  Brokoff  1716  aus- 
geführte Grabmal  des  Kanzlers  Wratislaw  v.  Mitrowitz. 

Unweit  westl.  vom  Rathaus,  am  Kleinen  Ring,  ein  Brunnen  mit 
Eisengitter  aus  dem  J.  1560,  ferner,  Ecke  Husstraße  (Husova  trfda) 
und  Marienplatz,  der  gräfl.  *Clam-Gallas'sche  Palast  (PI.  E  4,  5), 
1715-22  von  J.  B.  Fischer  v.  Erlach  erbaut,  das  Portal  und  der  Her- 
kulesbrunnen im  ersten  Hof  von  M.  Braun,-  im  Innern  z.  Z.  die 
theolog.  Fakultät  der  tschechischen  Universität.  —  Weiter  in  der 
Karlsgasse  (Karlova  ulice)  r.  das  von  den  Jesuiten  1653-1726  im 
Barockstil  errichtete  Clementinum  (PI.  E  4,  5),  eine  ganze  Häuser- 
insel, mit  mehreren  Kirchen  und  Kapellen,  drei  Toren  und  vier 
Türmen.  Das  Gebäude  enthält  jetzt  die  theolog.  Fakultät  der  deut- 
schen Universität,  die  philosoph.  Fakultät  der  deutschen  und  der 
tschechischen  Universität,  die  Universitäts  -  Bibliothek  (S.  292), 
das  archäologische  Institut  (Gipsabgüsse),  das  erzbischöfl.  Seminar, 
die  Sternwarte  u.  a.     Die  Salvatorkirche,  an  der  W.-Seite,  wurde 


292   Route  44.  PRAG.  Budolphinum. 

1578-1602  von  den  Jesuiten  erbaut,  der  Portalvorbau  1649  von 
C.  Luragbo  hinzugefügt.  Im  ersten  Hof  (von  der  Karlsbrücke),  I. 
zwischen  Bäumen,  das  Standbild  eines  Prager  Studenten  in  der  Tracht 
des  xvii.  Jahrh.,  zum  Andenken  an  die  Teilnahme  der  Studenten 
bei  der  Abwehr  der  Schweden  im  J.  1648,  von  Em.  Max  (1864). 
Die  Universums- Bibliothek  (Eintritt  s.  S.  288)  besitzt  400000  gedruckte 
Bände  und  3921  Handschriften.  Von  Manuskripten  seien  genannt:  das 
Wyschehrader  Evangeliar  (xi.  Jahrh.);  das  Passionale  des  Dominikaners 
Colda,  nach  1312  von  dem  Kanonikus  Benessius  gefertigt;  Thomas'  von 
Stitny's  christliches  Lehrbuch  (um  1374;  tschechisch). 

Zwischen  dem  Glementinum  und  der  Moldau  liegt  das  Kreuz- 
herrensiift  (PI.  E  4),  die  Kirche  1679-87  von  Carlo  Luragho  erbaut. 
Davor,  bei  der  Karlsbrücke  (S.  296),  das  1848  bei  der  500jähr. 
Jubelfeier  der  Universität  errichtete  Bronzestandbild  Karls  IV., 
nach  E.  Hähnel's  Modell. 

Jenseit  der  Altsiädter  Mühlen  (PI.  E  5)  und  des  angeblich  aus 
der  Zeit  Wladislaws  II.  stammenden  alten  Wasserturms  führt  der 
Franzenskai  (Frantiskovo  näbfezf;  PI.  E  5)  nach  der  Kaiser- 
Franz-Brücke  (S.  296).  In  der  Mitte  des  Kais  steht  seit  1845  das 
Franzensmonument ,  ein  23m  h.  gotischer  Brunnen  nach  Jos.  Kran- 
ner's  Entwurf,  mit  dem  Bronzereiterbilde  Kaiser  Franz'  I.  und 
allegorischen  Sandsteinstatuen  von  Jos.  Max.  Unweit  östl.,  an 
der  Bethlehemgasse,  die  H.  KreuzTcapelle,  ein  kleiner  romanischer 
Rundbau,  1865  hergestellt. 

Östl.  vom  Franzensmonument,  am  Bethlehemsplatz  (Betlemske  nä- 
mesti;  PI.  E  5),  stand  einst  Hus1  Wohnhaus  (jetzt  Nr.  7)  und  die  Kapelle, 
in  der  er  predigte.  —  In  dem  Hause  Kr.  1  ist  NäprtteJc's  Böhmisches  Ge- 
werbemuseum (Eintritt  6.  S.  288);  beachtenswert  die  böhmischen  Stickereien. 

Stromabwärts  gelangt  man  von  der  Karlsbrücke  durch  die 
Kreuzherrengasse  zu  dem  Kronprinz-Rudolf- Kai  (Näbfezi 
korun.  prince  Rudolf  a;  PI.  E  4),  mit  dem  Rudolphinum.  Eine  neue 
Brücke  führt  hier  zur  Kleinseite  (s.  S.  296). 

Das  Künstlerhaus  Rudolphinum  (PI.  E  4),  1884  von  Jos.  Zitek 
und  Jos.  Schulz  erbaut,  enthält  außer  dem  Konservatorium  der 
Musik  und  zwei  Konzertsälen  die  Ausstellungen  des  Kunstvereins 
und  (im  I.  Stock)  die  Bildergalerie  der  1796  gegründeten  Gesell- 
schaft patriotischer  Kunstfreunde.  Eintritt  s.  S.  288;  Zugang  von 
der  Moldauseite.   Inspektor:  Paul  Bergner.    Katalog  (1913)  3  K. 

I.  Saal  (Vorraum  der  Gemäldegalerie):  Skulpturen;  r.  Andrea  della 
Robbia,  Madonnenrelief.  —  B..  der 

II.  Saal:  ältere  deutsche  und  niederländische  Schulen.  Rechts:  687. 
Schule  des  Meisters  Theodorich,  Votivbild  des  Erzbischofs  Oöko  von  Wlaschim. 
—  222-224.  Geertgen  tot  Sint  Jans,  dreiteiliger  Flügelaltar;  *230.  Jan  Gos- 
taert  gen.  Mabuse,  Flügelaltar,  das  sog.  Prager  Dombild  (aus  Mecheln): 
in  der  Mitte  der  h.  Lukas  die  Madonna  malend,  auf  den  Flügeln  (von  M. 
Coxie)  r.  Johannes  auf  Patmos,  1.  Martertod  Johannes  des  Ev. ;  462.  Meister 
vom  Tode  der  Maria  (?),  Anbetung  der  Könige,  auf  den  Flügeln  die  Familie 
des  Stifters.  —  379.  Hans  Eolbein  d.  /.,  Lady  Vaux  (das  Original  in  Hampton 
Court) ;  *27.  Hans  Baidung  Grien,  Martertod  der  h.  Dorothea  (1516). 

III.  Eckzimmer:  böhmische  Schule  (xrv.-xvi.  Jahrh.). 

IV.  Saal  (r.  von  SaalH):  Italiener,  spätere  Niederländer  und  Deutsche. 
Linke  Langwand:   486.     Paolo  Morando  (gen.  Cavazsola),  männl.  Bildnis. 


Kunstgewerbe-Museum.        PRAG.  44    Route,    ovo 

—  Ohne  Nr.  *Frans  Hals,  Bildnis  des  Jasper  Schade  van  Westrum;  G.  Dou, 
Mädchen  am  Balkon;  Gerard  Ter  Boreh,  Mann  und  Frau.  —  452.  Frans 
Luycx,  Octavio  Piccolomini;  o.  Kr.  Rubens,  Vision  des  h.  Augustin  (aus 
der  Thomaskirche,  1639);  o.  Nr.  9Rubens,  Martertod  des  h.  Thomas  (aus 
der  Thomaskirche,  1639);   Jac.  Gerr.    Cuyp,   Bildnis   einer  Dame   (1636). 

V.  S  aal  (folgt  auf  Saal  III).  Kabinett  a:  70.  Diericl  Boutt,  Grablegung 
Christi;  120-123.  P.Bruegheld.  Ä.,  Landschaften;  118,  119.  P.  Brueghel  d.  J., 
Anbetung  dei  Könige,  Winterbelustigungen;  Rubens:  585.  Verkündigung 
Maria  (kleines  Bild),  586.  Skizze  der  Austreibung  aus  dem  Paradiese  für 
die  Jesuitenkirche  in  Antwerpen.  —  Kab.  b:  559.  Pieter  Potter,  die  Waeht- 
stube  (1631);  594.  D.  Ryckaert  III.,  der  Labetrunk  (1638).  —  Kab.  d:  227. 
Luca  Giordano,  Lucretia ;  721.  Watteau,  bei  Fackellicht  heimkehrende  Ge- 
sellschaft (Skizze).  —  Kab.  e:  203.  A.  van  Everdingen,  norwegische  Land- 
schaft; o.  Nr.  Sal.  van  Ruysdael(f),  Landschaft;  358,  359.  Com.  de  Heem, 
Früchte;  660.  Frans  Snyders(?),  Stilleben.  —  Kab./:  233.  A.  Goubau, 
Lagerszene;  375.  Jan  van  den  Hoecke,  Philemon  und  Baucis;  493,  494. 
A.  van  der  Neer,  Kegelbahn,  Mondscheinlandschaft;  463.  Gabr.  ifetsu,  die 
Fischhändlerin ;  *225.  A.  de  Gelder,  Vertumnus  und  Pomona;  706.  W.  van 
de  Velde  d.  J.,  leicht  bewegte  See.  —  Kab.  g:  737.  Phil.  Wouwerman,  Pferde 
auf  der  Weide ;  *668.  Jan  Steen,  die  Katzenmusik;  169.  A.  Cuyp,  Landschaft 
mit  Vieh;  199.  G.  van  den  Eeckhout,  Rebekka  und  Elieser  am  Brunnen.  — 
Kab.  h:  r.  *200.  Ad.  Elsheimer,  Tempel  am  See. 

VI..  Eckzimmer:  Maler  des  xvm.  und  vom  Anfang  des  xix.  Jahrh., 
meist  Österreicher  (r.  95.  Joh.  Chr.  Brand,  Donaulandschaft  bei  Theben). 

—  VII.  Saal:  böhmische  Maler  des  xvn.  und  xvm.  Jahrh.  (Karl  Skrela, 
Peter  Brandt,  W.  L.  Reiner).  —  VIII.  S  a  a  1 :  1. 236.  /.  B.  Grenze,  junges  Mädchen ; 
o.  Nr.  Karl  Würbs,  das  Altstädter  Bathaus. 

IX. -XVI.  Saal:  neuere  deutsche,  französische  u.  a.  Bilder  (Courbet, 
Defregger ,  Dupri,  Lenbach,  Gabriel  Max,  JSegantini,  Thoma,  Troyon);  im 
XU.  Saal  (schöner  Blick  auf  den  Hradschin)  solche  von  deutschen  und 
tschechischen  Künstlern  des  xvin.  Jahrhunderts. 

Beim  Kabinett  a  des  V.  Saales  gelangt  man  über  eine  Treppe  zu  dem 
Kupfebstichkabinbtt  und  zu  dem  z.  Z.  geschlossenen  Hollabeum,  mit 
457  Blättern  von  Wenzel  Eollar  (geb.  1607  zu  Prag,  t  1677). 

Das  Kunstgewerbe-Museum  (PI.  E  4),  ö.  hinter  dem  Rudolphi- 
nnm,  von  Jos.  Schulz  1899  erbaut,  enthält  im  Halbgeschoß  eine 
Bibliothek  (1.)  und  Räume  für  -wechselnde  Ausstellungen,  in  den 
beiden  oberen  Stockwerken  die  kunstgewerblichen  Sammlungen. 
Eintritt -s.  S.  288;  Direktor:  Dr.  K.  Chytil.    „Führer"  1  K  (1909). 

EbdgeschoB.  Am  Fuß  der  Treppe  Sandsteinstatuen  (Venus  mit  Amor 
und  Merkur)  von  Matth.  Braun  (t  1738). 

I.  Stock.  —  Geradeaus  I.  Saal  (Votivsaal):  ein  kleines  Bronzepferd 
von  Adr.  de  Vries  (1610)  und  eine  Bronze-Brunnengruppe,  Venus  und  Amor, 
von  B.  Wurzelbauer  (1599).  —  II.  Saal  (1.):  Keramik.  Majoliken,  deutsches 
Steingut,  Delfter  Fayencen,  Porzellan.     Außerdem  drei  schöne  Kachelöfen. 

—  III.  Saal:  antikes,  persisches  und  spanisches  Glas;  Reste  von  antikem 
und  mittelalterlichem  Glas;   schöne  venezianische  und  böhmische  Gläser. 

—  IV.  Saal:  Goldschmiedearbeiten,  Email,  Siegel,  Bleireliefs,  Uhren  und 
Medaillen.  —  V.  Saal  (r.  vom  I.  Saal):  Arbeiten  aus  Schmiedeeisen  (Gitter, 
Truhenbeschläge,  Prachtschlösser,  Schlüssel  u.  a.)  und  Bronze  (ital.  Re- 
naissance-Türklopfer),  ferner  Arbeiten  in  Zinn,  Messing,  Kupfer  und  Blei, 
eine  Gewehrsammlung  u.  a.  —  VI.  Saal:  kirchliche  Holzskulpturen,  kleinere 
Arbeiten  in  Elfenbein,  Holz,  Stein  und  Perlmutter.  — VII.  Saal:  Schränke, 
Truhen,  holzgeschnitzte  Füllungen. 

H.  Stock.  —  R.  Vm.  Saal:  Drucke,  alte  Buchdeckel ,  Ledereinbände. 

—  Nebenan  der  IX.  Saal:  Stickereien,  Fächer.  —  Die  übrigen  Säle  ent- 
halten die  reichhaltige  Lanna'sche  Sammlung:  Gläser,  hervorragend  die  vene- 
zianischen und  böhmischen ;   Keramik,  kleine  Skulpturen,  Metallarbeiten. 

Östl.  vom  Rudolphinum  liegt  die  Josephstadt,  die  ehem. 
Judenstadt,  jetzt  zumeist  von  stattlichen  Neubauten  eingenommen, 


294   Route  44.  PRAG.  Judenfriedhof. 

Südl.  vom  Kunstgewerbemuseum  gelangt  mau  durch  die  Joseph- 
städter  Gasse,  dann  1.,  in  die  Meiselgasse  (Majslova  uliee).  An 
ihrer  r.  Seite  steht  n.  gegenüber  dem  1765  im  Barockstil  erneuten 
alten  jüdischen  Rathaus  die  älteste  Synagoge  Prags,  die  Altneu- 
schule (PI.  E  4;  Eintr.  s.  S.  288),  ein  nach  dem  Brande  der  Juden- 
stadt (1338)  im  frühgotischen  Stil  neu  aufgeführter  unscheinbarer 
Bau.  In  dem  zweischiffigen  Innern  hängt  am  Gewölbe  eine  große 
Fahne,  ein  Geschenk  Kaiser  Ferdinands  III.  für  die  Tapferkeit 
der  Juden  bei  der  Schwedenbelagerung  von  1648. 

"Wenige  Schritte  westl.  der  Eingang  des  stimmungsvollen  alten 
*Ju&eniiiedliQfsiBeth-Chajim,  d.  i.  Haus  des  Lebens ;  P1.E4).  Ein- 
trittskarten (s.  S.  288)  unweit  Josephstädter  Gasse  36  in  der  Kanzlei 
der  1564  gegründeten  israelitischen  Beerdigungsbrüderschaft. 

Dicht  gedrängt,  da  die  Toten  wegen  des  beschränkten  Raumes  über- 
einander beerdigt  wurden,  stehen  hier  unter  Holunderbäumen  über  12000 
bemooste,  mit  hebräischen  Inschriften  bedeckte  Leichensteine;  der  nach- 
weisbar älteste  ist  der  des  Eabbiners  Abigdor  Karo  (f  1439),  der  jüngste 
von  1787.  Manche  haben  das  Zeichen  des  Stammes :  zwei  segnende  Hände 
bedeuten  das  Geschlecht  Aaron,  eine  Kanne  den  Stamm  Levi,  eine  Traube 
den  Stamm  Israel  usw.  Ein  Sarkophag  mit  eingemeißeltem  Löwen  be- 
zeichnet das  Grab  des  gelehrten  und  wundertätigen  Eabbi  Jehuda  ben  Be- 
zalel  Low  (f  1609).  Auch  Familiennamen  sind  symbolisch  dargestellt : 
Low  (Löwe),  Hahn,  Hirsch,  Karpeles  (Karpfen),  Fischl  (gekreuzte  Fische). 
Die  auf  den  Grabmälern  aufgehäuften  Steinchen  sind  von  Verwandten  oder 
Freunden  der  Verstorbenen  als  Zeichen  der  Achtung  niedergelegt  worden. 

Josephstädter  Gasse  37  (PL  E  F  4)  das  jüdische  Museum:  Zu- 
tritt tägl.  außer  121/2~21/2  Uhr,  Eintrittskarten  zu  40  h  in  der  oben 
gen.  Kanzlei  der  Beerdigungsbrüderschaft. 


Rings  um  die  Altstadt  erstreckt  sich  nach  Osten  und  Süden  die 
Neustadt.  Südwestl.  vom  Graben  (S.  290)  der  Wenzelsplatz  (Vä- 
clavske  nämestf ;  PI.  F  G  5,  6),  680m  lang,  60m  breit ;  auf  dem 
gegen  Südosten  ansteigenden  Teil  ein  Bronzereiteriild  des  h.  Wenzel 
(S.  299)  auf  hohem  Sockel,  von  Myslbek  (1912). 

Den  oberen  Abschluß  des  Platzes  bildet  das  Böhmische  Museum 
(PI.  G  6),  1885-90  von  Jos.  Schulz  erbaut,  im  Innern  reich  aus- 
gestattet.   Eintritt  s.  S.  288;  „Führer"  1  #20. 

Vom  Eingang  gelangt  man  geradeaus  durch  das  Treppenhaus  (von  hier 
hinab  in  das  Kupferstichkabinett)  in  den 

I.  Stock.  In  der  Mitte  das  Pantheon,  ein  durch  zwei  Stockwerke 
reichender  Festraum ,  mit  acht  Bronzestatuen  verdienter  Böhmen ,  von 
Ludw.  v.  Schwanthaler  (1840),  Bronzebüsten  und  Wandgemälden.  —  Rechts 
1.  Saal:  Urkunden,  alte  Handschriften  und  Wiegendrucke.  Im  7.  Pult  die 
Mater  verborum  (xm.  Jahrh.),  eine  Abschrift  des  Universallexikons  des  Abtes 
Salomo  von  St.  Gallen,  mit  berühmten  Miniaturen ;  im  15.  P.  das  Orationale 
des  Ernst  (Arnestus)  von  Pardubitz,  ersten  Erzbischofs  von  Prag  (•{•  1364), 
sowie  die  Königinhofer  Handschrift  (Fälschung,  s.  S.  353);  im  25.  P.  Hus1 
Schriften-,  im  27.  P.  ein  Brief  ifczka's  (1422);  im  50.  P.  ein  Stammbuch  mit 
dem  Autograph  Tycho  Brahe's  (S.  291);  im  53.  P.  die  Hauptwerke  des 
Comenius,  Urkunden  Wallensteins ,  Gustav  Adolfs  und  Tillys.  An  den 
Wänden  alte  Ansichten  Prags.  —  2.  Ecksaal:  böhmische  Münzen  bis  1858, 
Medaillen,  Krönungsmünzen,  Siegelstöcke.  —  Zurück  und  1.  durch  den 
1.  Saal  in  Saal  4-6:  Vorgeschichte.  —  7.-10.  Saal:  historisch-archäologische 


Wyschehrad.  PRAG.  44.  Route.   295 

und  ethnographische  Sammlungen.  Im  7.  Ecksaal  zwei  altböhmische  Apo- 
theken (xvn.  und  xviii.  Jahrh.).  Im  8.  Saal  hussitische  Dreschflegel,  Tartschen 
und  Wagenbüchse  (r.  von  Saal  7);  in  den  Schränken  böhmische  geschliffene 
Gläser  (xvii.  und  xviii.  Jahrh.),  Musikinstrumente,  böhmisch -mährische 
Majoliken,  Elfenbeinschnitzereien  und  Goldschmiedearbeiten  (Mitra  des  h. 
Eligius,  Geschenk  Karls  IV.  an  die  Goldschmiedezunft,  1378  5  am  dritten 
Fenster  vom  Eingang).  Im  9.  Saal  („böhmische  Bauernstube")  Sammlungen  zur 
böhmischen  Volkskunde.  Im  10.  Saal  („mährisch-schlesische  Bauernstube") 
Trachten  und  Stickereien  der  mährischen  und  ungarischen  Slowaken,  der 
Hannaken,  Walachen  und  Schlesier.  —  11.-17.  Saal:  naturwissenschaftliche 
Sammlungen.  Im  11.  Saal  (nur  für  Fachleute)  Herbarien.  12.  Saal:  botanische 
Schausammlung.     13.-17.  Saal :  mineralogisch-petrographische  Abteilung. 

H.  Stock.  Fortsetzung  der  naturwissenschaftlichen  Sammlungen.  — 
1.-8.  Saal:  paläontologische  und  geologische  Sammlungen.  Im  1.  Saal 
(„Barrandeum" ;  1.  vom  Eintritt  der  letzte):  1.-3.,  64.-66.  Sehr.  Typen  der 
Gesteine  des  böhmischen  Urgebirges-,  4.-63.  Sehr.  Silurformation.  Im  2.  Saal 
(„Sternbergeum")  Pflanzen  und  Gliedertiere  der  Steinkohlenformation.  — 
9.-17.  Saal:  zoologische  Sammlungen  (9.  Fauna  Böhmens). 

N.ö.  unterhalb  des  Franz-Josephs-Bahnhofs  der  Stadtpark;  an 
der  O.-Seite,  in  der  Parkstraße  (Sadovä  silnice),  das  Neue  Deutsehe 
Theater  (PI.  G  6),  von  Fellner  und  Helmer  (1887). 

i/i  St.  südl.  vom  SO. -Ende  des  Wenzelsplatzes  die  gotische 
*Karlshofer  Kirche  (PI.  G8),  in  Form  eines  Achtecks  1351-77  von 
Peter  Parier  erbaut,  das  Innere  seit  1720  von  Kilian  Dientzen- 
hofer  modernisiert;  die  Kuppel  (22,75m  Durchmesser)  mit  dem 
prachtvollen  Sterngewölbe  gilt  als  eine  der  glänzendsten  konstruk- 
tiven Leistungen  des  Mittelalters. 

Die  Südspitze  von  Prag  bildet  der  Wyschehrad  (PI.  E  F  9 , 
Straßenbahn  Nr.  1,  4),  nach  der  Überlieferung  die  Burg  Libussa's 
(S.  289).  Die  Höhe  des  Berges  nehmen  Festungswerke  ein  (hübsche 
Aussicht  von  der  nördl.  Bastei).  Aus  alter  Zeit  sind  hier  die  runde 
romanische  Martinskapelle  (Mitte  des  xn.  Jahrh.)  und  die  Kollegiat- 
kirche  St.  Peter  und  Paul  erhalten,  ursprünglich  eine  romanische 
Anlage  (um  1070),  im  xv.  Jahrh.  zu  einer  dreischiffigen  spät- 
gotischen Basilika  umgebaut. 

Nördl.  vom  Wyschehrad,  in  der  Wyschehrader  Straße  (Vyseh- 
radskä  trf  da),  das  Ematjsklosteb,  (PI.  E  7),  ein  Benediktinerkloster 
aus  der  Zeit  Karls  IV.,  mit  der  seit  1880  durch  die  Beuroner 
Benediktiner  restaurierten  und  neu  ausgemalten  Marienkirche, 
einem  gotischen  Hallenbau  (1348-72);  in  den  26  Wandfeldern  des 
Kreuzganges  eine  große  Freskenfolge  (alt-  und  neutestamentliche 
Szenen  in  Parallele,  nach  Art  der  sog.  Armenbibeln),  das  durch 
wiederholte  Übermalung  sehr  verdorbene  Hauptdenkmal  der  alten 
Prager  Malerschule.  —  Dem  Kloster  östlich  gegenüber  die  von  K.  I. 
Dientzenhofer  vor  1749  vollendete  Kirche  des  H.  Johann  von  Nepc- 
muk  am  Felsen,  ein  Zentralbau  mit  doppelarmiger  Freitreppe.  — 
Östl.  vor  der  Palacky-Brücke  (PL  D  E  7)  ein  stattliches  Denkmal 
des  Historikers  Fr.  Palacky  (f  1876),  von  Sucharda  (1912). 

Die  Wyschehrader  Straße  mündet  auf  den  Karlsplatz  (Kar- 
lovo  namesti;  PI.  F6,  7),  den  530m  1.,  150m  br.  größten  Platz 
der  Stadt,  mit  hübschen  Anlagen  und  drei  Denkmälern.   An  der 


296   Route  44.  PRAG."  Karlsbrücke. 

"Westseite  die  Tschechische  Technische  Hochschule.  In  der  n.ö.  Ecke 
das  S.  289  gen.  ehem.  Neustädter  Rathaus  (PI.  F  6;  jetzt  Straf- 
gerichtsgebäude), von  welchem  hei  dem  Neubau  (1806)  nur  ein 
1451  begonnener  schlichter  Turm  übrig  geblieben  ist ;  die  Süd- 
fassade wurde  in  den  letzten  Jahren  in  alter  Gestalt  hergestellt. 

Im  0.  des  Karlsplatzes  liegen  die  Hörsäle  und  Institute  der  medizini- 
schen Fakultät  der  beiden  Universitäten,  Krankenhäuser  u.  a.  —  In  der 
Stephansgasse  (Stepänskä  ulice)  die  in  der  zweiten  Hälfte  des  xiv.  Jahrb.. 
erbaute  gotiscbe  St.  Stephanskikche  (PI.  F  6,  7);  in  dem  modernisierten 
Innern  ein  spätgotisches  Taufbecken  (1462). 

Nördl.  vom  Karlsplatz  die  seit  1347  erbaute  Maria-Schneekirche 
(PI.  F  5),  mit  großem  Hochaltar  (1625).  Davor  eine  sitzende 
Bronzestatue  des  tschechischen  Sprachforschers  Jos.  Jungmann 
(1773-1847),  von  L.  Simek  (1878). 

Die  Ferdinandstraße  (Ferdinandova  trf  da),  die  Fortsetzung 
der  vom  Graben  (S.  290)  kommenden  Obstgasse  (Ovocnä  ulice), 
zieht  sich  von  hier  westl.  zur  Moldau.  Am  Ende  der  Straße  r.  (Nr.  7) 
die  Böhmische  Sparkasse,  von  Ullmann  (1861);  1.  das  Tschechische 
Nationaltheater,  nach  Zitek's  Plänen  im  Renaissancestil  erbaut, 
nach  dem  Brande  von  1881  von  Jos.  Schulz  umgebaut.  —  Die  1900 
neu  erbaute  Kaiser -Franz -Brücke  (PI.  D  5,  6;  2  h  Brückengeld) 
führt  weiter  über  die  Schützeninsel  (S.  286)  nach  der  Kleinseite 
(s.  unten).  —  Franzenskai  s.  S.  292. 

Von  dem  an  den  Graben  (S.  290)  n.ö.  angrenzenden  Josephs- 
platz (Josefske  nämestl';  PI.  G  4)  gelangt  man :  nördl.  durch  die  Elisa- 
bethstraße (Eliscina  trida)  zu  der  Franz-Josephs-Brücke  (PI.  G  3 ; 
2  h  Brückengeld),  —  östl.  durch  die  Pofitscher  Straße  (Poricskä 
trida)  zum  Nordwestlahnhof  (S.  286)  und  zu  dem  kleinen  Poritscher 
Park  (PI.  H  4),  mit  einem  Kriegerdenkmal  für  1848-49,  von  Jos. 
Max.  An  der  S.-Seite  des  Parks  das  beachtenswerte  städt.  Museum 
(PI.  H4;  Eintr.  s.  S.  288).  Es  enthält  im  ersten  Stock  Kunst- 
gewerbe, kirchliche  Altertümer,  Hausrat,  im  oberen  Stock  Stadt- 
ansichten, alte  Drucke,  Waffen,  Rüstungen  und  Innungsstücke. 

b.  Die  Stadtteile  auf  dem  linken  Moldauufer  (Kleinseite). 

Den  Hauptverkehr  zur  Kleinseite  vermittelt  die  sechzehnbogige 
*Karlsbrücke  (PL  ED  4,  5),  die  505m  lange,  10m  breite  älteste 
Moldaubrücke,  1357  unter  KarllV.  durch  Peter  Parier  (S.  299)  be- 
gonnen, aber  erst  unter  Wenzel  IV.  vollendet  (Denkmal  Karls  IV. 
s.  S.  292).  Den  Aufgang  beherrschen  stattliche,  1874-79  herge- 
stellte Verteidigungstürme  gotischen  Stils:  am  r.  Ufer  der  *Alt- 
städter  Turm,  der  schönste  Turm  der  Stadt;  am  1.  Ufer  (Kleinseite) 
ein  Turm  aus  Karls  IV.  Zeit  und  ein  kleinerer,  ein  Überrest  der 
alten  Judithbrücke. 

Den  AltstädterTurm  schmücken  auf  der  O.-Seite  zehn  Wappen  der 
Länder,  die  einst  mit  Böhmen  verbunden  waren;  über  dem  Torbogen, 
r.  und  1.  neben  dem  Standbild  des  h.  Sigismund,  die  sitzenden  Statuen 
Karls  IV.  und  Wenzels  IV.  ;  oben  St.  Wenzel  und  St.  Adalbert. 


Waldsteinscher  Palast.  PRAG.  U.  Route.   297 

Ihren  malerischen  Eindruck  verdankt  die  Brücke  vornehmlich  dem 
reichen  Statuenschmuck:  Bronzekruzifix  von  Joh.  Hilger  (1606)  und 
28  Standbilder  und  Gruppen  von  Heiligen,  meist  Barock  arbeiten  aus  dem 
Anfange  des  xviii.  Jahrh.  (einige  neuere  von  Jos.  und  Em.  Max).  R.  in  der 
Mitte  das  nach  dem  Modell  Joh.  Brokoffs  1683  in  ^Nürnberg  gegossene 
Bronzefltandbild  Johanns  von  Nepomuk  (S.  331),  des  erst  1729  heilig  ge- 
sprochenen böhmischen  Landespatrons,  zu  welchem  alljährlich,  besonders 
am  16.  Mai,  viele  Tausende  wallfahrten.  Eine  kleine  Marmortafel  mit 
einem  Kreuz  r.  auf  der  Brückenmauer,  zwischen  dem  6.  und  7.  Pfeiler, 
bezeichnet  die  Stelle,  wo  der  Legende  nach  der  fromme  Priester  1383  auf 
Befehl  Wenzels  IV.  hinabgestürzt  wurde.  —  Am  1.  Ufer,  auf  der  Kampa- 
Insel,  seit  1884  eine  moderne  Nachbildung  der  spätgotischen  Rolandsäule. 

Yom  W.-Ende  der  Karlsbrücke  führt  die  Brückengasse  (Ulice 
k  mostu)  zum  Kl  einseitner  Ring  (Malostranske  nämestf;  PI. 
C  4),  mit  dem  bronzenen  Radetzky  -  Denkmal  (der  Feldmarschall 
auf  einem  Schild  stehend,  den  acht  Soldaten  tragen),  von  Em. 
und  Jos.  Max  (1858). 

In  der  Mitte  des  Platzes  die  von  Christoph  Dientzenhofer  be- 
gonnene, 1752  von  K.  Dientzenhofer  vollendete  *St.  Nikolauskirche 
(PI.  0  4),  eine  ehem.  Jesuitenkirche,  mit  prachtvoller  Kuppel;  im 
Innern  Gewölbefresken  von  Oraker  und  Kuppelfresken  von  Falko.  — 
Gegenüber  an  der  N. -Seite  des  Platzes,  Ecke  der  Landtagsgasse 
(Snemovni  ulice),  das  Statthaltereigebäude  (unweit  nördl.  das  Land- 
tagsgebäudej)  an  der  W. -Seite  das  Korpskommando  des  8.  Armee- 
korps. 

"Von  der  NO. -Ecke  des  Kleinseitner  Rings  führt  die  Thomas- 
gasse (Tomässka  ulice)  an  der  gotischen  Thomaskirche  (siv.  Jahrh. , 
von  Kil.  I.  Dientzenhofer  umgebaut)  vorüber  auf  den  Waldstein- 
platz (Valdstynske  nämestf),  an  dem  r.  der  große  gräfl. 

Waldstein'sche  Palast  (PI.  D4;  Zutritt  s.  S.  288),  1623-30 
nach  Plänen  von  A.  Spezza  von  dem  Mailänder  G.  Marini  für 
Albrecht  v.  Wallenstein,  Herzog  v.  Eriedland,  erbaut,  heute  noch 
Eigentum  der  Familie  und  ziemlich  unverändert  erhalten.  An  der 
Rückseite  eine  in  drei  Bogenstellungen  zum  Garten  sich  öffnende 
*Halle  (Sala  terrena),  mit  Stukkaturen  von  B.  Bianco(?)  undFresken, 
eine  ehem.  Badegrotte  und  ein  Spielsaal  (worin  der  ausgestopfte 
Balg  des  Pferdes,  das  Wallenstein  bei  Lützen  ritt,  und  ein  altes 
Bildnis),  sowie  der  große  Garten.  Im  I.  Stock  werden  der  schöne 
Audienzsaal  und  die  Kapelle  mit  einigen  Bildern  gezeigt. 

In  der  zur  Bruskagasse  (S.  301)  führenden  Waldsteingasse 
(Valdstynskä  ulice)  ist  1.  (Nr.  12)  das  fürstl.  Fürstenberg' sehe  Falais 
(Pl.D  3,4),  mit  schönem,  terrassenförmig  ansteigendem  Garten. 

Unweit  der  Brückengasse  (s.  oben),  am  Malteserplatz  (Mal- 
tezske  nämesti),  liegt  der  gräfl.  Nostitz'sche  Palast  (PI.  D  5), 
mit  Gemäldesammlung  (an  300  Bilder).  Zutritt  s.  S.  288;  illustr. 
Verzeichnis  von  P.  Bergner  (1905;  25"  40). 

Hervorzuheben:  *  Rembrandt ,  ein  Rabbiner  (1634);  *  Rubens,  General 
Spinola  in  voller  Rüstung ;  163.  Jan  van  Ravesteyn,  Mann  und  Frau  (Pourbus 
genannt) ;  48.  O.  Mostaert,  der  Markt ;  53.  2f.  Knüpf  er,  Bad  der  Diana ;  278.  Nie. 
Ntuehatel,  junges  Mädchen  ;*lG0.Jac.v.  Rmjsdael,  Waldlandschaft  (Frühwerk); 


298   Route  44.  PRAG.  HradscHn. 

275.  0.  Dou,  der  Gelehrte;  171.  A.  van  Byck,  h.  Bruno  (Jugendwerk);  215. 
Vertpronck,  Bildnis ;  Neuchatel,  Frau  und  Band;  212.  B.  Temers,  Bauernkneipe. 

Zwei  Wege  führen  vom  Kleinseitner  Ring  (S.  297)  zum  Hrad- 
scMn :  der  kürzere  nördl.  gegenüber  dem  Korpskommando  durch 
das  Schloßgäßchen  (Zämeckä  nlice),  dann  1.  anf  der  Neuen  Schloß- 
stiege (Schody  zämecke;  205  Stufen);  der  längere  bequemere 
(10  Min.)  westl.  durch  die  Nerudagasse  (Nerudova  ulice),  mit  dem 
(1.)  gräfl.  Morzin*  sehen  Palast  (von  1670 ;  die  Atlanten  an  der  Fassade 
von  F.  M.  Brokoff,  1714)  und  mit  dem  (r.)  fürstl.  Thurt sehen  Palast 
(PI.  C  4 ;  das  Barockportal  mit  zwei  Adlern  von  Matth.  Braun),  dann 
rechts  die  Auffahrt  hinauf. 

Den  Mittelpunkt  des  Hr&dschin  (Hradcany;  PI.  B  C  3, 4)  bildet 
der  Hradschiner  Platz  (Hradcanske  nämestf),  ein  längliches 
Yiereck  mit  einer  Mariensäule  von  F.  M.  Brokoff  (1725).  An  der 
N.-Seite  der  1765  umgebaute  ErzMschöfl.  Palast;  an  der  S. -Seite 
der  um  1550  aufgeführte  fürstl.  Schwarzenberg'sche  Palast,  mit 
Sgraffitodekoration  an  der  Fassade  (im  Innern  das  Technische  Mu- 
seum; Eintr.  s.  S.  288),  und  das  Karmeliterinnenkloster;  an  der 
W.- Seite  der  ehem.  Toscana'sche  Palast,  jetzt  dem  Kaiser  gehörig. 

An  die  Ostseite  des  Hradschiner  Platzes  grenzen  die  ausge- 
dehnten Gebäude  der  Hofburg  (PI.  C  4).  Der  älteste,  1303  durch 
Brand  verwüstete  Bau  wurde  seit  1333  für  den  nachmal.  Kaiser 
Karl  IV.  durch  Matthias  von  Arras  aus  Avignon  (f  1352)  erneuert. 
Weitere  Umbauten  erfolgten  unter  Wladislaw  II.  (durch  Benedikt 
Rieth),  unter  Ludwig  von  Ungarn  und  unter  Ferdinand  I.,  der  nach 
dem  Brande  von  1541  die  Wiederherstellung  der  Burg  dem  Bonifaz 
Wohlmuet  übertrug.  Der  Portalbau  stammt  von  dem  Vicentiner 
Vincenzo  Scamozzi  (1614).  Die  letzte  Vergrößerung  der  Burg,  die 
seitdem  711  Gemächer  umfaßt,  fand  nach  Plänen  Nie.  PacassVs 
durch  Anselm  Luragho  u.  a.  1756-74  unter  Maria  Theresia  statt. 

Vom  Vorhof  wendet  man  sich  geradeaus  durch  den  Torweg, 
aus  dem  r.  eine  Treppe  zu  den  kaiserlichen  Gemächern  führt,  in 
den  ersten  Burghof  (1.  die  S.  288  gen.  Schloßhauptmannschaft,  wo 
die  Eintrittskarten  ausgegeben  werden) ;  weiter,  r.  von  der  Schloß- 
kapelle, wieder  durch  einen  überdeckten  Durchgang  in  den  zweiten 
Burghof,  wo  1.  der  Dom,  r.  der  Eingang  zu  dem  südl.  Burgflügel 
(läuten !). 

Der  Glanzpunkt  der  Burg  ist  der  durch  sein  reiches  spätgotisches  Ge- 
wölbe ausgezeichnete  *Wladislawsche  oder  Huldigungssaal,  68m  lang,  19m 
breit,  13m  hoch,  1484-1502  von  B.  Rieth  erbaut;  dahinter  die  1563  von 
B.  Wohlmuet  vollendete,  ebenfalls  gotische  Landrechtsstube,  bis  1847  Sitz  des 
böhmischen  Landtags.  Die  ehem.  Statthalterei  war  am  23.  Mai  1618  Schau- 
platz des  hitzigen  Wortwechsels  zwischen  dem  Grafen  Thurn  an  der  Spitze 
der  protestantischen  Stände  und  den  kaiserlichen  Statthaltern,  deren  ver- 
haßteste, Martinitz  und  Slawata,  nebst  dem  Sekretär  Fabricius  dabei  aus 
dem  Fenster  gestürzt  wurden  (unten  ein  Erinnerungskreuz).  —  Der  nördl. 
Teil  der  Burg,  neben  dem  ersten  Hof,  enthält  zwei  prächtige  Säle:  den 
deutschen  Saal,  ehemals  Rudolfs  U.  Kunstkammer,  und  den  1601  von  Eoratio 
Fontana  de  Brussato  hergestellten  spanischen  Saal  (48m  lang,  24m  breit, 
12m  hoch). 


Dom.  PRAG.  44.  Route.  299 

Das  beachtenswerte  kleine  Reiterbild  des  h.  Georg  auf  dem 
Brunnen  im  zweiten  Burghof  wurde  1373  von  Martin  und  Georg  von 
Klausenburg  in  Bronze  gegossen  (das  Pferd  1562  ausgebessert).  — 
In  der  nördl.  Hofecke  verbindet  eine  Galerie  die  Burg  mit  dem  Dom. 

Der  *Dom  (PI.  C  4;  Zutritt  s.  S.  288),  die  Metropolitankirche 
zu  St.  Veit,  nimmt  die  Stätte  eines  um  935  von  Herzog  Wenzel, 
dem  Heiligen,  begonnenen  kleinen  Rundbaues  ein.  Den  östl. 
Teil  des  jetzigen  Bans  begann  1344  Matthias  von  Arras  (S.  298) 
in  Anlehnung  an  die  Kathedrale  von  Narbonne ;  der  bei  seinem 
Tode  erst  in  den  unteren  Teilen  fertig  gestellte,  74m  lange  und 
39m  hohe  Chor  wurde  1356-85  durch  Peter  Parier  aus  Schwäbisch- 
Gmünd  in  reichen  deutsch  -  gotischen  Formen  vollendet.  Der 
Weiterbau  (Langhaus  seit  1392)  ward  seit  den  Hussitenkriegen 
eingestellt.  Nach  dem  Hradschinbrande  von  1541  restaurierte 
Bonifaz  Wohlmuet  den  Chor  und  vollendete  1563  den  Renaissance- 
helm des  südl.  Hauptturmes  (an  100m  hoch).  Erst  1867  wurde, 
unter  den  Dombaumeistern  J.  Kranner  (t  1871),  J.  Mocker  (f  1899) 
und  K.  Eilbert,  der  Ausbau  der  Kirche  in  Angriff  genommen,  der 
im  Äußern,  mit  den  beiden  schlanken  Westtürmen,  fast  fertig  ist. 

Der  *Chor,  den  man  durch  das  unten  gen.  königliche  Oratorium 
(Südseite)  betritt,  ist  dreischiffig,  mit  Umgang  und  zwei  Kapellenreihen. 
Seine  Triforiengalerie  schmücken  21  arg  zerstörte  Büsten  von  Haupt- 
förderern des  Dombaues  aus  dem  xrv.  Jahrhundert.  —  In  der  Mitte  steht, 
von  dem  schönen  Renaissancegitter  Jörg  Schmidthammer'' s  umgeben,  das 
große  marmorne  *Kaisergrabmal,  von  Alex.  Colin  1570-73  in  Innsbruck  als 
Denkmal  Ferdinands  I.  (1556-64)  und  seiner  Gemahlin,  der  Königin  Anna 
(+  1547),  begonnen,  unter  Rudolf  H.  1585-89  zugleich  zum  Denkmal  Maxi- 
milians II.  (1564-76)  umgestaltet;  oben  die  liegenden  Figuren  der  drei 
Fürstlichkeiten  (in  der  Mitte  Ferdinand  I.,  r.  Anna,  1.  Maximilian  IL); 
an  den  Seiten  die  Medaillonbildnisse  Karls  IV.  (+ 1378)  und  seiner  vier  Ge- 
mahlinnen, Wenzels  IV.  (+  1419),  des  Ladislaus  Posthumus  (t  1458)  und 
Georg  von  Podiebrad  (+  1471),  die  ebenfalls  hier  ruhen. 

Chorkapellen.  Die  1347-67  erbaute  *Wenzelskapelle  (die  erste  r.,  von 
W.  beginnend),  mit  dem  Reliquienschrein  des  935  in  Alt-Bunzlau  von  seinem 
Bruder  ermordeten  Herzogs  Wenzel,  des  Schutzpatrons  Böhmens,  ist  mit 
böhmischen  Halbedelsteinen  ausgelegt  und  mit  verblichenen  Wandgemäl- 
den verziert,  deren  untere  Reihe,  Darstellungen  aus  der  Leidensgeschichte, 
von  dem  Prager  Meister  Oswald  (1373)  herrührt;  die  mittelmäßigen  oberen 
Fresken  aus  dem  xvi.  Jahrh.  schildern  die  Legende  des  h.  Wenzel.  Der 
Bronzeleuchter  mit  dem  Standbild  des  h.  Wenzel  ist  von  Hans  Vischer  in 
Nürnberg  (1532).  —  Die  (unzugängliche)  Kronkammer,  über  der  Wenzels- 
kapelle, enthält  seit  1625  die  böhmischen  Kroninsignien  (vgl.  S.  326).  —  Am 
ersten  Pfeiler,  gegenüber  der  Kapelle,  das  Barockgrabmal  des  Feldmarschalls 
Grafen  Schlick  (f  1723),  von  M.  Braun. 

In  der  folgenden  St.  Andreas-  oder  Martinitzkapelle  1.  unter  dem 
Fenster  der  Grabstein  des  kaiserl.  Statthalters  Jaroslaw  von  Martinitz  (f  1649 ; 
s.  S.  298).  —  In  der  (nächsten)  Kreuzkapelle  1.  ein  Gemälde  von  1369 :  das 
Schweißtuch  der  h.  Veronika;  auf  dem  Rahmen  die  sechs  böhmischen  Lan- 
desheiligen. —  Weiter  das  königliche  Oratorium,  ein  reicher  spätgotischer 
Einbau  von  Benedikt  Rieth  (1493),  mit  tief  herabreichendem  Schlußstein. 

Im  Chorumgang  ist  1.  das  silberne  Grabmal  des  h.  Johann  von 
Nepomuk  (S.  297),  1736  in  Wien  nach  Jos.  Em.  Fischers  Entwurf  aus- 
geführt. —  Gegenüber  auf  dem  Altar  der  St.  Adalbert-  oder  Johann- 
Nepomuk-Kapelle  die  silbernen  Büsten  der  H.  Adalbert,  Wenzel,  Veit  und 
Cyrillus  (169ü).  —  Die  Reliquien-  oder  sächsische  Kapelle  enthält  die 
gotischen  Grabmäler  der  Könige  Ottokar  I.  (1197-1230;  r.)  und  Ottokar  IL 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  19 


300   Route  44.  PRAG.  Strahow. 

(1253-78;  1.),  von  Peter  Parier.  —  Nebenan  in  der  Marienkapelle  r.  u. 
1.  die  Grabmäler  der  Herzöge  Bretislaw  I.  (+  1055)  und  Spitihniew  II. 
(f  1061),  wahrscheinlich  ebenfalls  aus  der  Werkstatt  des  Peter  Parier.  — 
Gegenüber,  an  der  Rückseite  des  Hochaltars,  das  Grab  des  h.  Veit,  mit 
Standbild  von  Jos.  Max  (1840).  —  In  der  Kapelle  Johannes  des  Täufers  1. 
und  r.  die  Grabmäler  der  Herzöge  Bretislaw  II.  (f  1100)  und  Bofiwoj  II. 
(f  1124),  sowie  ein  Bronzeleuchter,  dessen  romanischer  Fuß  aus  der  Mai- 
länder Kriegsbeute  Friedrich  Barbarossas  stammt  (der  obere  Teil  von 
1641).  —  Unter  der  erzbischöflichen  Kapelle  die  Gruft  der  Erzbischöfe  von 
Prag.  —  Gegenüber  die  kniende  Bronzestatue  des  Fürsterzbischofs  Friedrich 
von  Schwarzenberg  (|  1885),  von  MyslbeTc  (1904).  Dabinter  und  gegenüber 
der  St.  Anna-Kapelle  ein  zweiteiliges  Holzrelief  von  O.  Bendel  (um  1630): 
die  Flacht  Friedrichs  V.  durch  Prag  im  J.  1620  (s.  S.  302). 

Die  Schatzkammer,  über  der  Sakristei,  enthält  ein  Evangeliar  des 
ix.  Jahrh.  und  kostbare  Kirchengeräte  (Reliquientafel  von  1266,  aus  St. 
Maximin  in  Trier;  ital.  Reliquienkreuz,  Geschenk  Papst  Urbans  V.  an 
Karl  IV.,  u.  a.).     Eintrittskarten  (II)  in  der  Sakristei. 

Hinter  dem  Dom,  auf  dem  Georgsplatz  (U  sv.  Jifi),  ist  gerade- 
aus die  romanische  St.  Georgsexrche,  912  gegründet,  nach  einem 
Brande  1142-50  erneut,  seit  1906  in  Restauration  und  unzugäng- 
lich, mit  einem  Seitenportal  im  Renaissancestil.  Im  Innern  be- 
achtenswerte Wandgemälde  (xni.  und  xrv.  Jahrh.)  und  das  im 
xv.  Jahrh.  erneute  Grabmal  der  h.  Ludmilla  (f  927).  —  R.  das 
Theresianische  Adlige  -  Damenstift  (Eingang  in  dem  tempelartigen 
Vorhau),  das  an  die  1541  z.  T.  abgebrannte  gotische  Allerheilig  en- 
kirche  angebaut  ist ;  vom  Balkon  prächtige  Aussicht  über  die  Stadt 
und  die  umgebenden  Höhen  (40  h  Trkg.). 

Am  Ende  des  Georgsgäßchens  (Jifskä  ulice)  gelangt  man  durch 
das  Tor  neben  dem  Schwarzen  Turm  und  dem  Daliborka-Turm 
(drei  Verliese  übereinander;  Zugang  1.  vor  dem  Tor,  40  h~)  r.  auf 
die  aussichtsreiche  Bastei  neben  dem  Lobkowitz  sehen  Palais.  Die 
Alte  Schloßstiege  (Stare  zämecke  schody;  98  Stufen)  führt  von 
hier  in  die  Bruskagasse  (S.  301)  hinab. 

Vom  Hradschiner  Platz  führt  s.w.  die  Loretogasse  auf  den 
Loretoplatz  (Loretänske  nämesti),  mit  dem  gewaltigen,  seit 
1670  von  Francesco  Oaratti  erbauten  gräfl.  Czernin' sehen  Palast 
(jetzt  Franz- Joseph-Kaserne ;  PI.  A4).  Gegenüber  die  Loretokirche 
(1631),  der  Oasa  Santa  in  Loreto  nachgebildet.  Die  Schatzkammer 
(Zutritt  s.  S.  288)  hat  einige  Monstranzen  aus  dem  xvn.  Jahrh., 
darunter  eine  strahlenförmige,  mit  6222  Edelsteinen.  Im  Turm 
des  Kapuzinerklosters  (PI.  A  B  4)  ein  Glockenspiel  von  1694. 

Von  dem  s.w.  angrenzenden  Pohofelecplatz  gelangt  man  1.  über 
die  Treppe  in  Nr.  8  auf  den  Strahower  Platz  (Strahovske 
nädvori).  R. ,  auf  dem  höchsten  Punkt  der  Stadt,  das  Prämon- 
stratenserstift 

Strahow  (PI.  A4,  5;  Zutritt  s.  S.288),  1140  gegründet,  in 
seiner  jetzigen  Gestalt  zumeist  aus  dem  xvn.  und  xviii.  Jahrhundert. 
Eintritt  durch  das  Portal  Nr.  1  gegenüber  der  oben  gen.  Treppe. 

In  der  MakiI  Himmelfahbt-Kibche  r.  das  Grab  des  kaiserl.  Generals 
Grafen  Pappenheim,  der  1632  bei  Lützen  fiel.  —  In  der  Gemäldesammlung 
(für  Damen  nicht  zugänglich)  das  sog.  *Rosenkranzfest,  von  Albrecht  Dürer 


Strahow.  PRAG.  44.  Route.   301 

1506  im  Auftrage  der  deutschen  Kaufleute  in  Venedig  gemalt  (1841  über- 
malt) :  die  h.  Jungfrau  mit  dem  Kinde,  von  Engeln  gekrönt,  mit  Bildnissen  des 
Malers  selbst,  eines  seiner  deutschen  Freunde  in  Venedig,  des  Kaisers  Maxi- 
milian L,  des  Papstes  Julias  II.  und  mehrerer  Venezianer.  — Die  Bibliothek 
(Eingang  r.  vor  der  Front  der  Maria  Himmelfahrt- Kirche,  eine  Treppe 
hinauf,  klingeln)  enthält  über  100 COO  gedruckte  Bücher  (darunter  über 
1200  "Wiegendrucke),  2000  Handschriften,  alte  Landkarten,  Aulographen 
Tycho  Brahe's  (S.  291)  u.  a.  Im  Hauptsaal  ein  großes  Deckengemälde  von 
A.  Fr.  Maulpertsch  (1794)  und  schöne  Schränke  aus  dem  ehem.  Stift  Brück  bei 
Znaim.  — Vom  Klostergarten  prächtige  Aussicht  auf  Prag  und  Umgebung. 

"Wir  kehren  zur  Hofburg  zurück  und  begeben  uns  aus  dem 
ersten  Burghof  n.  über  den  Hirschgraben  und  durch  die  Staub- 
brückengasse (U  prasneTio  mostu)  ins  Freie ,  dann  r.  zwischen  dem 
unzugänglichen  Kaisergarten  (darin  der  „Singende  Brunnen",  1568 
von  Jarosch  in  Bronze  gegossen)  und  der  Kadettenschule  hin  zum 
*B«lvedere  (PI.  C  3;  Eintr.  s.  S.  288),  einem  großartigen  Lust- 
haus, das  Ferdinand  I.  1536-52  durch  Paolo  della  Stella,  einen 
Schüler  Jacopo  Sansovino's,  in  edlem  ital.  Renaissancestil  erbauen 
ließ  (das  Obergeschoß  von  Bonifaz  Wohlmuet  u.  a.  erst  1558  voll- 
endet). Die  Säulenhalle  im  Erdgeschoß  ist  mit  einem  Ranken- 
fries und  mythologischen  Reliefs  geschmückt ;  an  die  Stelle  der 
alten  Dekoration  des  großen  Saals,  der  unter  Rudolf  II.  als  Mine- 
ralienkabinett diente,  sind  mäßige  Fresken  aus  der  böhm.  Ge- 
schichte, von  Chr.  Rüben  (f  1875),  getreten.  Vom  Altan  *Aus- 
sicht  auf  den  Hradschin  und.  die  Stadt. 

Yom  Belvedere  durch  die  Choteks- Anlagen  (PI.  D  3)  und  auf 
der  Chotekstraße  (Ghotkova  silnice)  bergab  zur  Bruskagasse  (Pod 
Bruskou),  wo  in  der  Raphaelskapelle  des  Blindeninsütuts  (PI.  D  3) 
schöne  Fresken  nach  Entwürfen  von  Jos.  v.  Führich. 

Östlich  an  dem  steilen  Moldauufer  die  * 'Kronprinz-Rudolf-  oder 
Belvedere- Anlagen,  mit  schönen  Aussichtspunkten  und  Restaurant 
(Drahtseilbahn  in  l*/4  Min.  zur  Franz- Josephs-Brücke  s.  S.  288). 

Im  N.  der  Kronprinz-Rudolf- Anlagen  liegt  der  *Baumgarten 
(Stromovka  oder  Krälovskä  OboTa ;  PL  E  1) ,  ein  prächtiger,  dem 
Lande  gehöriger  Park,  mit  einem  Schloß  (Sommerresidenz  des 
Statthalters)  und  Restaurant  (Militärkonzerte).  Straßenbahn  Nr.  3 
(S.  287)  vom  "Wenzelsplatz  über  den  Graben  in  18  Minuten ;  außer- 
dem Nr.  4. 

Im  Baumgarten  ist  auch  auf  dem  Aus  Stellungsplatz  die  Mo- 
derne Galerie  des  Königreichs  Böhmen  untergebracht  (PI.  G  1 ; 
Eingang  an  der  W.-  Seite;  Eintr.  s.  S.  288).  Sie  enthält  Werke 
deutscher  und  tschechischer  Künstler,  die  aus  Böhmen  stammen 
oder  in  Böhmen  wohnen.  III.  Katalog  (1907)  60  h;  die  Bilder  sind 
außerdem  bezeichnet. 

Deutsche  Abteilung:  E.  Ämeseder,  Mondnacht;  E.  Hegenbart, 
Treiber;  Fr.  Jäger,  nordböhmische  Landschaften;  K.  Kr  atiner,  Judas; 
Oabr.  Max,  Judas;  Fr.  Metzner,  die  Erde;  Fr.  Rumpier,  Nymphe;  Fr.  Thiele, 
Dame  im  Grünen.  Ferner  graphische  Arbeiten  von  E.  Brömse,  Fr.  Hegen- 
hart,  R.  Jettmar,  E.  Orlik  u.a.  —  TschechischeAbteilung:  V.  Brozik, 
Damenbildnis;  A.Chiltvsi,  Landschaften;  F.  Jenewein,  die  Pest,  Judas; 
Jos.  Manet,  das  Leben  auf  einem  Herrensitz  (Zyklus);  L.  Märold,  schlechte 

19* 


302   Route  44.  PRAG.  Hasenburg. 

Ausrede;  /.  Preisler,  Ein  Bild;  H.  Schwaiger,  Straße  in  Brügge;  St.  Suchavda, 
Prag ;  M.  Svabinsky,  Kamelien ;  /.  Üprka,  Marienlied ;  F.  Zenisek,  Haustiere 
und  Räuber. 

Nordwestl.  oberhalb  des  Aujezd  (Ujezd)  die  Hasenburg  (Petrin; 
PL  C  5).  Eine  400m  1.  Drahtseilbahn  (S.  288)  führt  in  3  Min.  zur 
oberen  Station  (300m,  102m  über  der  nntern).  3  Min.  oberhalb  auf 
dem  Laurentiusberg  der  60m  h.  eiserne  Aussichtsturm  (Petrinwarte), 
geöffnet  bis  8  Uhr  abends :  Besteigung  (300  Stufen)  40  A,  Aufzug 
1  K.  Von  der  obern  Galerie  (384m  ü.  M.)  weite  *Aussicht.  3  Min. 
unterhalb  der  oberen  Station  das  Restaur.  Hasenburg  mit  Aussichts- 
terrasse. In  den  Anlagen  der  Hasenburg  ein  Bronzestandbild  des 
tschechischen  Dichters  K.E.Mächa  (f  1836),  von  Myslbek  (1912). 

Schöne  Anlagen  enthält  der  jetzt  städtische,  ehem.  gräfl.  Kins- 
kysche  Garten  (PL  C  6 ;  Restaur."),  gleichfalls  oberhalb  des  Aujezd. 
In  der  Yilla  ist  das  Tschechisch-slawische  ethnographische  Mu- 
seum untergebracht  (Eintr.  s.  S.  288);  es  enthält  im  Erdgeschoß 
im  Eingangsraum  Modelle  von  Bauernhäusern,  1.  Bauernstuben, 
r.  Möbel;  im  ersten  Stock  Kostüme,  Stickereien  und  Keramik. 

Auf  dem  Weißen  Berge  (379m),  lx/4  St.  westl.  vom  Strahower  Platz 
(PI.  A4;  Ausflug  wenig  lohnend),  erinnert  die  Maria-Viktoria- Kirche  an 
die  Schlacht  vom  8.  Nov.  1620  (s.  S.  285).  Die  Böhmen  hatten  sich  unter 
ihrem  „Winterkönig"  Friedrich  V.  von  der  Pfalz  auf  dem  Weißen  Berge 
verschanzt,  aber  Maximilian  von  Bayern,  das  Haupt  der  kathol.  Liga, 
griff  mit  seinen  Bayern  und  den  kaiserl.  Truppen  so  heftig  an,  daß  in 
kaum  einer  Stunde  der  entscheidende  Sieg  erfochten  war.  —  In  der  Nähe, 
auf  dem  n.w.  Abhang  des  Berges,  liegt  der  ehem.  Sterntiergarten,  jetzt  ein 
Belustigungsort  der  Prager  (10  Min.  von  Stat.  Liboc,  S.  311),  mit  einem 
Inschriftstein  zum  Andenken  an  die  preuß.  Einnahme  von  Prag  im  J.  1744. 
Das  Sternschloß,  am  Ende  des  Parkes,  ursprünglich  ein  stattliches  kaiserl. 
Lustschloß  im  ital.  Renaissancestil,  seit  1555  in  der  Form  eines  sechs- 
strahligen  Sternes  nach  Plänen  des  Erzherzogs  Ferdinand  aufgeführt,  später 
Pulvermagazin,  1875  restauriert,  hat  von  der  alten  Dekoration  noch  reiz- 
volle Stuckreliefs  bewahrt.  Eintritt  tägl.  11-1  und  4-6  Uhr;  20  h  (Eintritts- 
karten im  Forsthaus).    r 

Nahe  dem  Dorf  Sterbohol,  IV2  St.  ö.  von  Prag  (35  Min.  von  Stat. 
Bostivaf,  S.  341),  erinnern  zwei  Denkmäler  an  den  Feldmarschall  Grafen 
Schwerin,  der  hier  am  6.  Mai  1757  in  der  Schlacht  bei  Prag  fiel. 

Dampfer  nach  Ötechovic,  4  St.  hin,  2*/4  St.  zurück;  Abfahrtstelle 
unterhalb  der  Palackybrücke  (PI.  D  E  7).  Königsaal,  am  1.  Ufer  der 
Moldau,  ehem.  1283-1305  von  König  Wenzel  H.  errichtetes,  1420  von  den 
Hussiten  zerstörtes  reiches  Zisterzienserkloster,  jetzt  Schloß  des  Fürsten 
Öttingen,  hat  einen  schönen  Park.  Siidl.  von  Stechovic  die  St.  Johannes- 
Stromschnellen. 

Lohnend  der  Ausflug  nach  Burg  Karlstein  (S.  325). 


45.  Von  Prag  nach  Dresden. 

192km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  4  St.  für  22.60,  14.15,  8.90  K; 
Personenzug  in  6V2  St.  (Aussicht  r.).  —  Dampfboot  von  Aussig  nach 
Dresden  im  Sommer  ömal  tägl.  in  5-7  St.  für  4.85,  3.30  K  (Schnelldampfer 
6  K 70),  der  Eisenbahn  vorzuziehen.  Das  Boot  fährt  von  Leitmeritz.  (S.342) 
ab;  Fahrzeit  Leitmeritz-Lobositz  l/g  St.,  Lobositz-Auseig  2V2  St. 

Prag  s.  S.  286;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  Bald  nach  der 
Ausfahrt  r.  der  Zizkaberg.  Die  Bahn  führt  über  den  1327ml.  Via- 


Prag- Dresden.  LOBOSITZ.  45.  Route.   303 

dukt,  der  in  87  Bogen  Karolinental,  die  Jerusalems-  und  Hetzinsel, 
einige  Arme  der  Moldan  nnd  den  Hauptstrom  überbrückt. 

5km  Bubentsch,  mit  vielen  Villen.  Die  Babn  tritt  in  das  enge 
gewundene  Felsental  der  Moldau.  —  7km  Podbaba,  an  deT  Mündung 
des  Scharkatals.  —  12km  Rostok,  Dorf  in  einem  Obstwald.  Über 
die  Moldanberge  ragt  der  einzeln  stebende  Georgs-  oder  Rip-Berg 
(459m)  mit  weißer  Kapelle  bervor. 

Am  r.  Ufer  Ruine  Chwaterub.  —  27km  Kralup  (180m;  Bahn- 
rest.), mit  Fabriken  und  Bahnwerkstätten.  Zweigbahnen  nach 
(28km)  Kladno  (S.  311)  und  nach  (17km)  Neratovic  (S.  346).  — 
Die  Bahn  führt  dicht  an  der  Moldau  durch  einen  Tunnel  und 
Galerien  nach  (30km)  Mühlhausen,  mit  fürstl.  Lobkowitz'schem 
Schloß.  Unterhalb  eine  weite  Ebene,  wo  die  Bahn  die  Moldau 
verläßt.  —  33km  Weltrus,  mit  gräfl.  Chotek'schem  Schloß  und 
Park.  Der  Georgsberg  zeigt  sich  nun  1.,  geradeaus  der  Geltsch- 
berg  (S.  342)-,  r.  in  der  Ferne  Melnik  (S.  343). 

48km  TJnter-Befkowitz.  Die  Bahn  nähert  sich  der  Elbe,  die 
5km  oberhalb  die  Moldau  aufgenommen  hat.  —  67km  Raudnitz 
(175m ;  Gasth. :  Krone),  Städtchen  mit  9200  Einw.  in  hübscher 
Lage  am  1.  Ufer  der  Elbe,  über  die  hier  eine  Brücke  führt.  Am 
Marktplatz  das  1652-84  erbaute  Schloß  der  Fürsten  von  Lobkowitz, 
Herzöge  -von  Raudnitz.    Zweigbahn  nach  (36km)  Zlonitz  (S.  311). 

Vor  (78km)  Stat.  Theresienstadt -Bauschowitz  (Bahnrest.)  über 
die  Eger;  es  beginnt  das  deutsche  Sprachgebiet.  72  St.  n.  die 
ehem.  Festung  Theresienstadt  (Gasth.  Erzherzog  Karl ;  Bestaur. 
Deutsches  Haus)  an  der  Eger,  die  unterhalb  in  die  Elbe  mündet.  — 
Jenseits  Aussicht  auf  die  malerischen  Basaltkegel  des  Mittel" 
gebirges.   B.  an  der  Elbe  Leitmeritz  (S.  342). 

85km  Lobositz  (153m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.:  Germania,  beim 
Bahnhof,  9  Z.  zu  2-4,  M.  1.50  K;  Dampfschiff -Restaur.,  an  der 
Elbe),  betriebsames  Städtchen  am  1.  Eibufer,  mit  4600  deutschen 
Einw.  und  fürstl.  Schwarzenberg'schem  Schloß,  bekannt  durch  den 
Sieg  Friedrichs  d.  Gr.  (1.  Okt.  1756). 

Von  Lobositz  nach  Reichenberg,  109km,  Eisenbahn  in  3-4  St. 
Die  Bahn  überschreitet  die  Elbe  auf  einer  335m  langen  Eisenbriicke.  4km 
Czalositz  (170m).  —  8km  Leitmeritz  (182m;  Bahnrest.),  s.  S.  342.  —  21km 
Liebeschitz  (280m;  Gasth.  Goldene  Sechs).  V«  St.  nördl.  Trnobrand,  von 
wo  n.w.  (blau-gelb  MW.)  durch  Wald  auf  den  (1  St.)  Geltschberg  (S.  342).  — 
25km  Auscha  (240m-,  Bahnrest.).  Lokalbahn  nach  (19km)  Groß-Priesen  s. 
S.  342.  —  Die  Bahn  steigt  nach  (33km)  Bleiswedel  (368m)  und  senkt  sich 
dann  nach  (35km)  Gräber  (285m ;  Gasth.  Eatbaus).  R.  der  Ronberg  (551m), 
mit  Burgruine.  —  43km  Neugarten  (278m;  Bahnrest.)  R.  das  gräfl.  Kaunitz1- 
sche  Schloß  Neuschloß.  Jenseits  über  den  24m  hohen  Karba- Viadukt;  1. 
der  Höllengrund  (S.  347).  —  49km  Böhmisch- Leipa  (249m),  s.  S.  347.  —  57km 
(1.)  Reichstadt  (268m;  Gasth.  Rathaus),  mit  großem  kaiserl.  Schloß,  nach 
dem  der  Sohn  Napoleons  I.  den  Titel  eines  Herzogs  von  Reichstadt  führte 
(er  war  jedoch  nie  hier).  —  64km  (r.)  Niemes  (286m;  Bahnrest.;  Gasth. 
Schwarzes  Roß),  mit  Schloß  des  Grafen  Hartig.  P/a  St.  n.ö.  der  Roll  (694m) , 
mit  Burgtrümmern.  —  78km  (r.)  Deutsch -Gabel  (319m;  Bahnrest.;  Gasih. 
Habsburg,  beim  Bahnhof),  Städtchen  mit  2450  Einw.  und  der  Kuppelkirche 
St.  Laurentins.  Zweigbahn  nach  (21km)  Röhrsdorf  (S.  347).  —  81km  Bam- 
berg-Mar  kersdor/.    R.  das  Schloß  Lämberg  des  Grafen  Clam-Gallas.    L.  Aus? 


304  Route  45.  AUSSIG        Von  Prag  nach  Dresden. 

sieht  auf  das  Lausitzer  Gebirge.  Die  Bahn  steigt  das  Jeschkengebirge  hinan, 
das  sie  hinter  (93km)  Kriesdorf  (499m)  in  einem  Tunnel  durchbricht;  gleich 
darauf  über  einen  29m  hohen  Viadukt.  —  95km  Neuland.  Zwei  Tunnels.  — 
Jenseit  (97km)  Christof sgrund  wieder  durch  zwei  Tunnels.  —  Bei  (100km) 
Karlswald  öffnet  sich  der  Blick  auf  das  Isergebirge.  —  109km  Reichenberg, 
s.  S.  348. 

Von  Lobositz  nach  Läun,  35km,  Eisenbahn  in  2l/t  St.  —  5km 
Tschischkowiiz.  Zweigbahn  nach  (44km)  Obemitz  (S.  311)  über  (5km)  Trebnitz 
(Gasth.  Deutsches  Haus),  von  wo  ein  braun-gelb  bezeichneter  Weg  zu  der 
(3/4  St.)  kleinen  Burgruine  Kostial  (488m)  führt.  —  35km  Laun  (S.  311). 

Kach  Teplitz  über  Boreslau  (Milleschauer)  s.  S.  310. 

BeiLohositz  beginnt  das  von  bewaldeten  Bergen  eingeschlossene, 
an  malerischen  Stellen  reiche  Tal  der  Elbe ;  am  i.  Ufer  das  Dorf 
Czernosek  (S.  342)  nnd  der  Hradek  (268m),  mit  Kapelle.  —  97km 
Salesel  (Gasth.  Imperial),  am  Fuß  einer  hohen  Berglehne  hübsch 
gelegen  (gegenüber  stromabwärts  Sebusein,  S.  342);  8/4St.  westl., 
auf  der  Höhe,  das  Dübitzer  Kirchlein  (Aussicht).  —  103km  Wannow. 
10  Min.  nördl.,  1.  von  der  Bahn,  der  Workotsch  oder  Humboldt- 
felsen, mit  strahlenförmig  gelagerten  Basaltsäulen.  Dann  r.  male- 
risch der  Schreckenstein  (s.  unten). 

107km  Aussig.  —  Bahnrestaurant,  gut.  —  Gasth.:  Goldenes  Schi  ff, 
40  Z.  von  3Z"an,  F.  1,  M.  3  JT,  Englischer  Hof,  40  Z.  zu  2.60-4  JT,  F. 
70 h,  M.  22T,  Dampfschiffshotel,  alle  drei,  sowie  die  Dampf  boot- 
landestelle,  unweit  des  Staatsbahnhofs  (PI.  1).  —  Cafe"  Wien,  Marktplatz.  — 
Post  u.  Telegkaph  (PI.  6),  Teplitzer  Straße.  —  Elektr.  STRAßENBAHN  vom 
Marktplatz  östl.  nach  Schönpriesen,  westl.  nach  Prödlitz  nnd  Türmitz  (S.305), 
nördl,  nach  Pokau.  —  Fremdenverkehrs-Bureau  im  Stadthause  (PI.  7). 

Aussig  (132m)  ist  eine  lebhafte  Stadt  (39300  deutsche  Einw.) 
an  der  Mündung  der  Bitla  in  die  Elbe,  mit  großen  chemischen 
Fabriken  und  bedeutendem  Kohlenhandel  (in  der  Nähe  w.  die 
ausgedehnten  nordböhmischen  Braunkohlenlager).  Vom  Bahn- 
hof gelangt  man  nördl.  durch  die  Gerbergasse,  dann  1.  durch  die 
Töpfergasse  auf  den  (3  Min.) -Marktplatz,  an  dessen  N.-Seite  das 
Stadthaus  (PL  7),  mit  dem  Stadtmuseum  (naturwissenschaftliche 
Sammlungen  und  vorgeschichtliche  Altertümer;  Sonn-  u.  Festt. 
10-12,  werkt,  außer  Mi.  Sa.  9-12,  2-4  Uhr).  W.  vom  Marktplatz 
ein  Bronzestandbild  Kaiser  Josephs  II.  Von  der  SW.  -  Ecke  des 
Marktplatzes  führt  die  Bielagasse  südl.  zur  nahegelegenen  Stadt- 
Mrche  (PI.  8),  1426  von  den  Hussiten  zerstört,  in  der  Folge  mehr- 
mals hergestellt.  Durch  die  südl.  Verlängerung  der  Bielagasse 
erreicht  man  die  Eisenbahnbrücke  über  die  Elbe  (auch  für  Fuß- 
gänger) nach  der  Station  Schreckenstein  am  r.  Eibufer  (S.  342). 
2  Min.  vor  der  Brücke  führt  r.  der  Gerichtssteig  in  4/4  St.  hinauf  zur 
Ferdinandshöhe  (208m ;  PI.  5 ;  Hot.-Restaur.  mit  hübscher  Aussicht). 
Stromaufwärts  am  r.  Eibufer  (vom  O.-Ende  der  oben  gen. 
Brücke  r.,  nach  */4  St.  unter  der  Bahn  her  und  1.  den  blauen  WM. 
nach  in  20  Min.),  auf  einem  85m  hoch  am  Fluß  aufsteigenden 
Klingsteinfels  die  ansehnlichen  Reste  der  erst  im  xviii.  Jahrh. 
verfallenen  Burg  *Schreckenstein  (246m;  Restaur.),  mit  treff- 
licher Aussicht.  —  Von  Aussig  auf  die  Hohe  Wostrey,   l1^  St.: 


Von  Prag  nach  Dresden.     BODENBACH.  45.  Route.  305 

vom  O.-Ende  der  Eibbrücke  1.  hinab  und  anf  der  Landstraße  über 
Krammel  und  Ober-Sedlitz;  bei  Neudörfel  r.  ab  auf  einem  Feld- 
wege (blaue  WM.),  dann  durch  Wald  zur  Hohen  Wostrey  (585m), 
mit  schöner  Fernsicht.  Von  Neudörfel  führt  w.  ein  grün-gelb  bez. 
Weg  zum  (3/4  St.)  Schreckenstein  (S.  304). 

Von  Aussig  nach  Bilin,  32km,  Eisenbahn  in  ll/z  St.  —  5km 
Tiirmitz  (158m),  mit  gräfl.  Nbstitz'achem  Schloß  und  Kohlengruben.  —  19km 
Auperschin  (S.  310).  —  32km  Bilin  (199m;  Gasth.:  Hohes  Haus,  9  Z.  zu 
1.20-4  K,  Weifler  Löwe,  beide  Kingplatz),  gewerbreiches  Städtchen  (9500 
Einw.),  mit  fürstl.  Lobkowitz'schem  öchloß  an  der  Biela.  lfe  St.  s.w.  der 
Biliner  Sauerbrunnen  (Kurhaus ;  Bahnstat.  s.  S.327).  3/4  St.  südl.  vom  Sauer- 
brunnen (rote  WM.)  der  Borschen  (538m),  ein  großer  Klingsteinfels  (Pho- 
nolith),  mit  seltener  Flora  und  lohnender  Aussicht.  Von  Bilin  nach  Lux 
und  Pilsen  s.  S.  327. 

Von  Aussig  nach  Teplitz  und  Komoiau  s.  R.  46.  —  Dampfboot  nach 
Dresden  s.  S.  302. 

116km  Nesters itz-Pömmerle,  von  wo  der  Ziegenberg  (379m)  in 
50  Min.  bestiegen  wird. 

130km  Bodenbach.  —  Vom  Bahnhof  (Restaur.)  zur  Dampfbootlande- 
stelle  10  Min.  Gehens.  —  Gasth.:  Post  (PL  a),  3  Min.  r.  vom  Bahnhof; 
Forstner  (vorm.  Umlauft;  PI.  c),  41  Z.  zu  2-3,  F.  II,  unweit  w.  vom 
Bahnhof;  Wettiner  Ho  f  (PI.  d),  Kaiser -Franz -Josef- Straße,  20  Z.  zu 
1.60-3  K;  Töpfer  (vorm.  Frieser;  PI.  b),  unweit  w.  vom  Bahnhof,  40  Z. 
zu  2-4,  F.  1,  M.  3K.  —  EmspÄimEB  1/2  Tag  5,  1  Tag  10  K. 

Bodenbach  (131m),  am  l.TJfer  der  Elbe,  Sitz  der  österreichischen 
und  sächsischen  Zollbehörden,  ist  eine  gewerbtätige  Stadt  mit 
13400  deutschen  Einwohnern.  Nördl.  über  der  Stadt  erhebt  sich 
die  bewaldete  *Schäferwand  (282m ;  Hot.-Restaur.,  mit  Aassichts- 
terrasse, 6  Z.  zu  2-4  IT),  mit  schönem  Blick  auf  Tetschen  und  das 
Elbtal:  vom  Bahnhof  r. ,  dann  vor  der  Bahnüberführung  1.  auf 
einem  Zickzackwege  hinauf  (25  Min.). 

Elbabwärts,  20  Min.  vom  Bodenbacher  Bahnhof,  Obergrund,  Sommer- 
frische, mit  dem  Josephsbad. 

Von  Bodenbach  auf  den  Schneeberg,  2y2  St.  (Zweisp.  hin  u. 
zurück  14-16  K) :  gegenüber  der  Eibbrücke  auf  dem  „Kammweg"  aufwärts 
(WM.  blauer  vierzackiger  Kamm  in  einem  weißen  Felde)  über  Bösegründl 
und  Biela  zum  (8,5km)  Gipfel  (721m);  vom  30m  h.  Aussichtsturm  (30/*) 
großartige  "Rundsicht. 

VonBodenbach  nachKomotau,  90km,  Staatsbahn  in  3  St.  Die 
Bahn  führt  durch  das  enge  malerische  Tal  des  Eulauer  Bachs ;  r.  der  Schnee- 
berg (s.  oben).  —  20km  Tyssa-Königswald.  */i  St.  n.  das  Dorf  Tyssa  mit  den 
Tyssaer  Wänden,  gewaltigen  seltsam  zerklüfteten  Sandsteinfelsen.  —  Bei 
(24km)  Kleinkahn  (396m)  r.  auf  der  Höhe  Nollendorf,  wo  am  30.  Aug.  1813 
durch  die  Preußen  unter  Kleist  die  Schlachtbei  Kulm  mit  der  Gefangennahme 
von  10000  Franzosen  unter  Vandamme  entschieden  wurde.  —  34km  Kulm; 
36km  Hohenstein  (r.  Ruine  Geiersburg);  3Skm  (1.)  Mariaschein  (S.  307) ; 
40km  Rosental- Graupen  (S.  209;  r.  die  Wilhelmshöhe  und  Rosenburg).  — 
44km  Teplitz-Waldtor  (S.  307 ;  der  Bahnhof  ist  20  Min.  vom  Marktplatz  ent- 
fernt). —  48km  Kosten.  272km  w.  das  Städtchen  Klostergrab  (S.  311).  — 
55km  (r.)  Ossegg  (S.  311).  Weiter  stets  dicht  am  s.  Fuß  des  Erzgebirges 
über  Wiesa-  Oberleutensdorf  (S.  311),  Obergeorgental  und  Görkau  (S.  311) 
nach  (90km)  Komotau  (S.  312). 

Von  Bodenbach  nach  Tetschen  wendet  man  sich  vom  Bahnhof 
r.  und  nach  */4  St.  r.  über  die  Kettenbrücke  (4  h  Brückengeld); 
jenseits  1.  zum  (10  Min.)  Marktplatz, 


306    R.45.-K.  8.304.     TETSGHEN. 

Tet sehen.  —  Die  beiden  Bahnhöfe  (Restaur.)  V*  St.  s.o.  vom  Markt- 
platz, die  Dampfbootlandestelle  bei  der  Kettenbrücke.  —  Gasth.:  Silber- 
ner Stern,  24  Z.  zu  2-4,  F.  1,  M.  31,  Krone,  Z.  2-4  K,  Grüner  Baum, 
mit  Cafe',  alle  drei  am  Markt. 

Tetschen  (132m),  Stadt  von  10600  deutschen  Einwohnern,  am 
r.  Erbufer,  mit  großem  schlichtem  Schloß  (unzugänglich)  des 
Fürsten  Thun  auf  einer  Anhöhe  s.  oberhalb  der  Kettenbrücke, 
ist  einer  der  anmutigsten  Punkte  des  ganzen  Elbtals.  Ö.  vom 
Markt  (von  der  NO.-Ecke  durch  die  Bräuhausgasse)  der  Schulplatz, 
jnit  einem  Bronzestandbild  des  Kaisers  Joseph  II.,  von  Rassau.  Im 
Polzental  die  landwirtschaftliche  Akademie  Liebwerd.  —  Yon 
Tetschen  nach  Iglau  s.  B.  53. 

Ein  bübseber  Spaziergang  von  l3/*  St.  ist  folgender:  vom  Schul- 
platz nördl.  dureb  die  Gartenstraße,  nach  7  Min.,  vor  dem  Scbützenbaus, 
r.  die  Bahn  gekreuzt  und  geradeaus  aufwärts  auf  breitem  Wege,  nacb 
5  Min.  r.  im  Zickzack  hinan  zur  (20  Min.)  *Kaiseraussicht  auf  dem  Quader- 
berg (282m;  Erfrischungen),  mit  prächtigem  Blick  auf  Tetschen,  Boden- 
bach und  Elbtal.  Weiter  (stets  1.  halten!)  in  V<  St.  zur  Leopoldshöhe  und 
Eibwarte,  mit  Blick  elbabwärts;  hinab  im  Zickzack  und  nach  20  Min.  1. 
auf  Waldstraße  in  lfe  St.  zum  Schulplatz  zurück. 

Von  Tetschen  nach  Wärnsdorf,  57km,  Eisenbahn  in  2V2  St.  — 
8km  Bensen  (215m;  Gästh.  Krone),  Städtchen  mit  3700  Einw.  Zweigbahn 
nach  (20km)  Böhmisch-Leipa  (S.  347).  —  Die  Bahn  wendet  sich  nördl. 
nach  (21km)  Böhmisch -Kamnitz  (317m;  Gasth.  Deutsches  Haus),  Städtchen 
mit  5000  Einw.  1  St.  s.  der  Scbloßberg  mit  Ruine  und  Aussichtsturm. 
Zweigbahn  nach  (35km)  Böhmisch -Leipa  s.  S.  347.  —  36km  Tannenberg 
(542m;  Bahnrest.);  3/4  St.  n.ö.  Ruine  Tollenstein,  mit  Gasthaus.  Nach  Prag 
oder  Georgswaide-Ebersbach  s.  S.  347.  —  46km  Kreibitz-TeichstaU  (S.  347).  — 
57km  Wärnsdorf  (336m ;  Bahnrest.),  von  wo  die  Bahn  nach  Zittau  weiter 
führt,  s.  Baedekers  Nordost-Deutschland. 

Die  Bodenbach-Dresdener  Bahn  (ausführliche  Angaben 
s.  in  Baedekers  Nordost -Deutschland)  führt  durch  zwei  kleine 
Tunnels  unter  der  vorspringenden  Schäferwand  (S.  305)  hindurch 
und  folgt  dem  1.  Ufer  der  Elbe.  —  140km  Niedergrund  (S.  342), 
letzter  Österreich.  Ort  am  1.  Ufer.  Stromabwärts  Eerrnskretschen^ 
das  letzte  österreichische  Dorf  am  r.  Ufer.  —  153km  Schändern, 
besuchter  Sommerfrischort  am  r.  Ufer.  —  157km  König  stein, 
Städtchen  mit  der  Bergfeste  gl.  Namens  (360m  ü.  M.,  246m  über 
der  Elbe).  Gegenüber  erhebt  sich  der  Lilienstein  (416m).  —  Bei 
Raihen  die  *Bastei,  eine  am  r.  Ufer  von  der  Elbe  197m  (317m  ü.  M.) 
steil  aufsteigende  Felsmasse,  der  Glanzpunkt  der  Sachs.  Schweiz, 
mit  schöner  Aussicht.  —  Pötzscha,  Stat.  für  das  gegenüber  gelegene 
Städtchen  Wehlen. 

174km  Pirna,  mit  Schloß  Sonnenstein,  jetzt  Irrenanstalt.  — 
Die  Bahn  hat  das  enge  Elbtal  verlassen.  Mügeln  und  Nieder- 
sedlitz  letzte  Stationen ;  r.  der  Große  Garten,  dann 

192km  Dresden,  s.  Baedekers  Nordost-Deutschland. 


307 


46.  Von  Aussig  über  Teplitz  nach  Komotau. 

66km.    Aüssig-Teplitzek  Eisenbahn  in  l1/^1/^  St. 

Aussig  s.  S.  304;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  —  5km  Türmitz 
(S.  305). —  Jenseit  (9km) Karbitz (187m;  Barmrest.)  1.  das  klippen- 
reiche Mittelgebirge.  —  13km  Stat.  Mariaschein  (216m;  Bahrtrest.); 
der  Ort  seihst  (Gasth.  Gold.  Brunnen),  mit  Jesuitenkloster  und 
Wallfahrtskirche,  liegt  20  Min.  r.  (auch  Stat.  der  Bodenbach- 
Komotauer  Bahn,  S.  305).  —  B.  Graupen  (S.  309),  dann  Eichwald 
(S.  309).  —  19km  (1.)  Teplitz  (Bahnrest.). 


Teplitz  und  Umgebung. 

Ankunft.  Der  Aussig-Teplüzer  oder  Eaupi-Bahnhof  (PI.  D  1)  ist  im  N., 
10  Min.  vom  Marktplatz  (Wagen  und  eiektr.  Bahn  s.  nnten  u.  S.  308).  — 
Bahnhof  Waldtor  der  Komotau-Bodenbacher  Bahn  liegt  im  NW.,  20  Min.  vom 
Marktplatz  (Wagen  s.  unten).  —  Bahnhof  Schloßgarten  (PI.  A  4)  der  Bahn 
nach  Lobositz  (Reichenberg)  ist  im  SW.,  20  Min.  vom  Marktplatz  (eiektr. 
Bahn  s.  S.  308),  doch  kann  man  auch  vom  Aussiger  Bahnhof  abfahren. 

Gasthöfe:  «Zentralhotel  (PI.  h:  D  2),  Bahnhofstraße,  60  Z.  zu  2.60-6, 
F.  1.20,  M.  2.40,  P.  8-14 E,  Omn.  50ä;  Gr.-H.  zum  alten  Rathaus 
(PI.  a:  C  3),  Marktplatz  9,  96  Z.  zu  2.60-8,  M.  2.60-4,  P.  von  BE  an,  Omn. 
50  h;  Hot.  zur  Post  (PI.  b:  C  3),  Langegasse  24,  50  Z.  von  2  E  an,  F.  1, 
M.  2-3,  P.  von  8.E:an,  Omn.  50  A;  Kronprinz  Rudolf  (PI.  d:  D  2,  3), 
Bahnhofstr.  1;  H.  de  TEurope  (PI.  c:  D  2),  Bahnhofstr.  38;  H.  de  Saxe 
(PI.  e:  D  2),  Ecke  Bahnhof-  und  Nordstraße,  22  Z.  zu  2-3.50,  M.  2  E.  — 
Nur  während  der  Saison:  Fischer's  Pension  Hermannsburg  (PI.  f: 
F  3),  Schlangenbadstraße ;  H  ot.  Habflburg  (PL  g :  F  3),  Neubadallee,  10  Z. 
von  2  K  an,  F.  70  h,  M.  1  E  40. 

Restaurants  in  den  Gasthöfen;  ferner  im  Kaiserbad  (PL  3:  D  3), 
mit  den  Lesesälen  (8-8  Uhr  geöffnet);  fürstl.  Clary'scher  Gartensalon 
(PL  C  4);  Seumepark  (PI.  D  3),  Stephansplatz  1,  M.  2  E;  Goldnes 
Schiff,  Seumestr.7(PLD3);  Lindenhof,  M.1.50Z,  Weilburg,  beide 
am  O.-Ende  der  Lindenstr.  (PL  DE  3);  Zur  S chiefen  Ecke,  Schulplatz, 
Ecke  Waisenhausgasse  (PL  C  2);  Drei  Rosen,  Mühlstr.  2  (PL  D  E  3); 
Franz-Joseph-Warte  s.  S.  309. 

Cafes:  Theater-Cafe",  im  Theater  (PL  D3),  mit  Terrasse;  C.  Stern, 
im  Zentralhot.  (s.  oben);  C.  Zentral,  Ecke  Langegasse  u.  Fleischbank- 
gasse (PL  C  3),  I.  Stock;  C.  Bauer,  Graupner  Gasse  20  (PL  C  3),  I.  Stock. 

Wohnungen:  am  besten  in  den  städtischen  Badehäusern  Kaiserin- 
Elisabeth-Bad  (Z.  30-100  £-  wöch.),  Kaiserbad  (Z.  25-100 -ff  wöch.), 
Stadtbad  (Z.  18-40  .STwöch.)  und  Schlangenbad;  in  den  vereinigten 
Herrenhaus-Fürstenbädern,  sowie  im  Neubad  (alle  drei  Eigen- 
tum des  Fürsten  Clary),  außerdem  zahlreiche  Logierhäuser  im  östl.  Stadt- 
teil, meist  mit  Garten.  Z.  12-70  E  die  Woche.  Einsichtnahme  der  „Miet- 
ordnung"  nötig. 

Kur-  und  Musiktaxe  bei  mehr  als  8tägigem  Aufenthalt :  I.  KL  24  E, 
jedes  Familienglied  18  E;  IL  Kl.  18  u.  12,  III.  Kl.  12  u.  8,  IV.  Kl.  je  8  E. 
Bei  3-8täg.  Aufenthalt  2  E Musiktaxe.  —  Kurkonzerte:  im  Eurgarten  tägl. 
7-8  Uhr  morgens  und  Di.  Fr.  4V2-6V2  Uhr  nachm. ;  im  Schloßgarten  außer 
Di.  Fr.  tägl.  ll-12V2Uhr;  in  Schönau  Mo.  Do.  Sa.  472-6V2  Uhr  nachm.  — 
Stadttheater  (PL  D  3)  im  Kurgarten.  —  Post  u.  Telegraph  (PL  24),  Stephans- 
platz. —  Hallenschwimmbad  (PL  7:  E  3),  im  Kaiserpark,  mit  Dampfbad. 

Wagen :  die  Fahrt  oder  vom  und  zum  Aussig-Teplitzer  Bahnhof  mit 
Handgepäck  einsp.  1  2T20,  zweisp.  1  EB0,  mit  Koffer  einsp.  1  A60,  zweisp. 
2  E  40 ;  Bahnhof  Waldtor  mit  oder  ohne  Gepäck  2  und  3  E\  in  der  Stadt 
V2  St.  einsp.  1  E  40,  zweisp.  2  E  10,  jede  folgende  '/*  St.  50  oder  10  h. 
Nachts  (10-5  oder  9-7  Uhr)  das  Doppelte. 


308    BouU.46,  TEPLITZ.  Kurgarten. 

Elektrische  Bahn  :  alle  20  Min.  bis  9  Uhr  abends  vom  Bahnhof  Schloß- 
garten (PI.  A4)  über  den  Schulplatz,  am  Aussig-Teplitzer  Bahnhof  (PI.  D  1) 
vorbei,  in  50  Min.  nach  (10km)  Eichwald  (S.  309),  für  (vom  Schnlplatz)  50, 
hin  und  zurück  70  h  (vom  Aussiger  Bahnhof  zur  Stadt  10  7i). 

Fußgängern  ist  das  vom  Teplüzer  Gebirgsverein  zusammengestellte 
Wegeverzeichnis  (50  h)  zu  empfehlen. 

Bei  beschränkter  Zeit.  1.  Tag:  vorm.  Kurgarten,  Schloßgarten 
(Musik  s.  S.  307),  Königshöhe  und  Franz- Joseph-Warte;  nachm.  Eichwald 
(elektr.  Bahn  s.  oben).    2.  Tag:  Milleschauer  (S.  810). 

Teplitz- Schonau  (230m),  Bade-  und  aufblühende  Industrie- 
stadt mit  27000  deutschen  Einw.,  liegt  zwischen  dem  Erzgebirge 
im  N.  und  dem  böhmischen  Mittelgebirge  im  S.  u.  O.,  in  einer 
weiten  hügeligen  Talsenkung,  deren  Hauptgewässer  die  1  St.  südl. 
von  Teplitz  vorüberfließende  Biela  ist.  Die  28-46°  C.  warmen, 
alkalisch-salinischen  radiumhaltigen  Quellen,  die  schon  denBojern 
und  Markomannen  bekannt  waren,  sind  hauptsächlich  wirksam 
gegen  Gicht,  Rheumatismus,  Lähmungen  usw.  (jährlich  über 
7500  Kurgäste). 

Die  Hauptquelle  ist  die  Stadtquelle,  im  Stadtlad  (PI.  5),  deren 
Wasser  durch  ein  Pumpwerk  gehoben  wird.  Sie  versorgt  noch  das 
Kaiserin-Elisabeth-Bad  (PI.  6),  das  Kaiserbad  (PI.  3),  das  Schlangen- 
bad (Pl.F  3)  und  das  Sophienbad  (PI.  4);  Bad  1-5  K.  Das  Herren- 
haus-Fürstenbad (PI.  1  u.  2)  und  das  Neubad  (PI.  F  3)  haben  eigene 
Quellen.   Bad  1.70-10  K. 

Den  hübschen  Kurgarten  (PI.  D  3)  umgeben  das  Herrenhaus, 
das  Kaiserbad  und  das  Stadttheater. 

Etwas  höher,  an  der  Lindenstraße,  der  kleine  Seume-Park, 
mit  einer  1895  aufgestellten  Marmorbüste  (PI.  17)  und,  bei  der 
Kapelle,  dem  Grab  (PI.  18)  des  1810  in  Teplitz  gestorb.  Dichters 
Joh.  Qottfr.  Seume.  —  An  der  Nordseite  der  Lindenstraße  das 
sächsische  und  das  preußische  Militär-Badehaus,  das  Bürger-Spital 
u.  a.  Am  Ende  der  Straße  das  1911  erbaute  Kaiserin-Elisabeth-Bad 
(PI.  6)  und  das  Badium-Quell-Emanatorium  (PI.  15).  Weiterhin 
1.  das  k.  k.  Militär-Badehaus  (PI.  F  3),  r.  das  Schlangenbad,  gerade- 
aus das  Neubad. 

Yom  Neubad  durch  die  Elisabethstraße  zurück.  An  dieser  r. 
die  kath.  Elisabethkirche,  von  Ferstel  (1877)  und  der  Kaiserpark  ,- 
dann  1.  die  Synagoge  (PI.  E  3),  mit  hoher  Kuppel,  und  die  evang. 
Kirche,  mit  schlankem  Turm.  —  In  der  Schulgasse  8  (PL  C  2)  das 
Museum  (freier  Eintr.  Sonn-  u.  Festt.  10-12  Uhr,  ferner  im  Sommer 
werkt.,  im  Winter  Mo.  Mi.  Sa.  10-12,  2-4  Uhr),  mit  vorgeschicht- 
lichen Funden,  naturhistorischen  und  stadtgeschichtlichen  Samm- 
lungen und  Porzellan. 

Au  der  'N.- Seite  des  Marktplatzes  (PI.  C  3)  ein  stattliches 
Denkmal  Kaiser  Josephs  II.  (PI.  14),  von  Metzner  (1913)  ;  dahinter 
die  städt.  Sparkasse  (PI.  19),  mit  den  Stadtbehörden.  Südl.  vom 
Markt  der  Schloßplatz  (PI.  C  4),  auf  dem  eine  barocke  Dreifaltig- 
keitssäule von  M.  Braun  (1718).    An  der  0. -Seite  des  Platzes  die 


Königshöhe.  TE  PLITZ.  46.  Route.  309 

katholische  Dekanalkirche  (PI.  CD4);  an  der  S.-Seite  das  dem 
Fürsten  Clary-Aldringen  gehörige  Schloß,  1751  umgebaut.  Hinter 
dem  Schloß  der  Schloßgarten  (PI.  B  C  4;  Eingänge  durch  das 
Hanptportal  des  Schlosses,  sowie  neben  dem  S.  307  gen.  Garten- 
salon), mit  alten  Bäumen  und  zwei  großen  Teichen;  anf  der  O.- 
Seite die  Meierei  (PI.  C  4),  mit  Milch-  n.  Kaffeewirtschaft. 

Im  SO.  die  *Königsnöhe  (264m;  PI.  D  4),  zn  der  man  von 
der  S.-Seite  des  Stephansplatzes  zuerst  auf  einem  Treppenwege 
(230  Stufen),  dann  den  ersten  "Weg  r.  in  5  Min.  hinansteigt.  Oben 
ein  1841  errichtetes  Denkmal  für  König  Friedrich  Wilhelm  III.,  der 
Teplitz  häufig  besuchte.  Etwas  zurück  liegen  die  Franz-Joseph- 
Warte  (Restaur. ;  vom  Turm,  90  Stufen,  20  h,  prächtige  Rundsicht 
über  die  Stadt)  und  das  burgartige  Restaur.  Schlackenburg.  —  3/4  St. 
südl.  erhebt  sich  der  Wachholderberg  (382m),  mit  trefflicher 
Aussicht ;  Aufgang  auf  der  Wolfram-Straße  hinter  dem  Schloß- 
garten vorüber,  dann  r.  durch  den  „Galgenbusch";  in  halber  Höhe 
das  Restaur.  Bergschlößchen. 

Den  Anblick  von  O.  über  die  Stadt  bietet  die  Stephanshöhe 
(255m;  PI.  F  3):  Aufgang  vom  Wege  nach  dem  Schloßberg  rechts 
(PI.  F  3).  —  Den  n.ö.  Abhang  der  Stephanshöhe  hinuntergehend, 
dann  r.  in  die  Lindenallee,  später  abermals  r.  und  in  bequemen  Win- 
dungen durch  Wald  hinauf,  gelangt  man  in  3/4  St.  zum  Schloßberg 
(392m ;  vergl.  PI.  F  3 ;  Einsp.  4. 50,  Zweisp.  6. 70  K) ;  oben  Festungs- 
ruine, z.  T.  ausgebaut,  mit  Restaur.  u.  Aussichtsturm  (20  K). 

l3/4  St.  n.w.  von  Teplitz  —  staubige  Landstraße  (elektrische 
Bahn,  vorzuziehen,  s.  S.  308;  Einsp.  4.50,  Zweisp.  6.70  K)  — 
liegt  Eiehwald  (358m),  am  Abhang  und  in  einer  Talschlucht  des 
Erzgebirges,  als  Sommerfrische  viel  besucht,  auch  Wintersport 
(Eisenbahn  nach  Brüx  oder  Moldau  s.  S.  311).  Zahlreiche  Logier- 
häuser. In  Ober-Eichwald  (429m)  eine  1906  geweihte  Backstein- 
kirche (Nachbildung  der  Kirche  Madonna  delT  Orto  in  Yenedig), 
die  *  Wasserheilanstalt  Theresienbad,  mit  Restaur.  (70  Z.  zu  16-28, 
P.  o.  Z.  36  K  wöch.);  daneben  das  Hot.-Rest.  Waldesruhe  und  das 
Rest.  Bellevue.  —  Ein  Fahrweg  und  Fußwege  (gegenüber  der 
Wartehalle  der  elektr.  Bahn)  führen  in  20  Min.  aufwärts  zum 
Forsthaus  Schweißjäger  (480m;  Restaur.),  mit  malerischem  Blick 
über  die  Ebene  zum  Schloßberg  und  Milleschauer  und  auf  Teplitz. 
Von  hier  Fahrweg  durch  Wald  zum  (II/2  St.)  Mückentürmchen 
(S.  310).  —  Auf  einem  Waldwege,  der  beim  Theresienbad  ab- 
geht (1.  von  Teplitz  kommend),  dann  auf  dem  Fahrwege  r.  weiter, 
kommt  man  in  25  Min.  zu  dem  vielbesuchten  Forsthaus  Tuppel- 
burg  (Erfr.),  mit  Hirschgehege. 

ltyi  St.  n.ö.  von  Teplitz  am  Fuß  des  Erzgebirges  die  alte  Berg- 
stadt Graupen  (340m;  Eisenbahn  s.  S.  305),  in  deren  Nähe  die 
Wilhelmshöhe  (352m;  Gasth.)  und  die  Ruine  Rosenburg  (421m; 
Wirtsch.)  schöne  Aussichten  bieten.  Y2  8t.  ö. 


310   Route  46.  DUX.  Von  Aussig 

(S.  305),  die  Ruine  Geiersburg  (481m).  • —  Die  Graupener  Straße 
fühlt  weiter  bergan  über  Obergraupen  (kürzer  aber  steiler  der  alte 
"Weg  im  Grunde)  zum  (IV2  St.)  Mückentürmchen  (806m ;  Whs.), 
einem  weitbin  siebtbaren  Aussichtspunkt  auf  dem  Kamme  des  Erz- 
gebirges (Einsp.  hin  u.  zurück  von  Teplitz  12,  Zweisp.  18  K). 

Von  Teplitz  nach  L  ob  0  sitz,  40km,  Eisenbahn  in  1-2  St.  Abfahrt 
vom  Aussig-Teplitzer  Bahnhof  (PI.  D  1);  Aussicht  meist  1.,  von  Ratsch  bis 
Boreslau  ist  der  Milleschauer  r.  sichtbar.  —  3km  Settern  (s.  unten).  —  6km 
Teplitz- Schloßgarten  (254m ;  PI.  A  4) ;  r.  der  Wachholderberg  (S.  3U9).  —  13km 
AuperscMn  (178m),  Knotenpunkt  der  Bahn  von  Aussig  nach  Bilin  (S.  305). 
—  Tunnel ;  15km  Ratsch.  —  20km  Boreslau  (308m ;  Gasth.  zum  Donnersberg, 
Z.  1-2  K),  Ausgangspunkt  für  die  Besteigung  des  *Milleschauer  oder  Bonners- 
berg (835m;  13/4  St. 5  weiß-blaue  WM.):  vom  Bahnhof  auf  dem  Fahrweg 
südl.  und  durch  das  Dorf  Boreslau ;  nach  20  Min.  auf  der  Landstraße 
weiter  (der  hier  r.  abgehende  Weg  ist  10  Min.  kürzer,  aber  nach  Regen 
zu  meiden);  nach  weiteren  20  Min.  r.  (Wegweiser)  nach  (10  Min.)  Pilkau 
(588m ;  Gasth.  zum  Milleschauer,  16  Z.  zu  1-2,  M.  1.20  K;  Reitpferd  auf 
den  Gipfel  und  zurück  8  K,  mit  2  stündigem  Aufenthalt).  Von  hier  steil 
durch  Wald  in  einer  kleinen  Stunde  zum  Gipfel  des  Millescbauer,  mit 
Wetterwarte,  Aussichtsturm  (20  h)  und  Gasthaus.  Keine  andere  Höhe  in 
Böhmen  bietet  eine  so  malerische  und  ausgedehnte  Aussicht.  Abstieg 
nach  (2V2  St.)  Lobositz  (S.  303);  über  die  hübsche  Burgruine  Kostenblau 
(Wirtsch.)  nach  Bilin  (S.  305)  3V2  St.  —  30km  Milleschau-Koüomirsch  (3U2m) ; 
der  Milleschauer  ist  von  hier  über  Wellemin  und  Milleschau  in  2-2l/2  St. 
za  ersteigen.  —  40km  Lobositz  (156m;  S.  303). 


Bei  der  Weiterfahrt  viele  Grubenhäuser.  —  21km  Settenz 
(235m;  s.  oben). 

29km  (r.)  Bux  (217m;  Bahnrest. ;  Gasth.  :  Stadthotel,  am  Markt- 
platz ;  Krone ,  Schloßgasse) ,  Stadt  von  12  300  deutschen  und 
tschechischen  Einw.,  mit  Braunkohlengruben,  Zuckerfabrik,  Glas- 
hütte usw.  Yom  Bahnhof  r.,  nach  2  Min.  1.  in  die  Bahnhofstraße, 
nach  3  Min.  r.  durch  die  Museumsgasse,  vorbei  an  dem  (1.)  Mu- 
seum, und  nach  1  Min.,  bei  einem  Böhrbrunnen,  1.  durch  die  Elisa- 
bethstraße, den  „Stadtgraben"  gekreuzt  (r.  der  nahe  Barbarateich) 
in  4  Min.  zum  Marktplatz.  An  der  W. -Seite  des  Platzes  die  barocke 
Stadtkirche  und  das  grau.  Waldstein' sehe  Schloß,  mit  Erinnerungen 
an  den  Friedländer,  Gewehrsammlung,  Bibliothek  u.  a.  (Samm- 
lungen 1913  in  Neuordnung).  An  der  W.-Seite  des  Barbarateichs 
ein  Bronzesitzbild  Walthers  von  der  Vogelweide  (vielleicht  in  der 
Nähe  geboren;  vgl.  aber  S.  207),  von  Scholz  (1911).  —  Eisenbahn 
nach  Pilsen  s.-S.  327. 

33km  Preschen  (232m;  Bahnrest.).  Vor  Biüx  1.  einige  Basalt- 
kuppen, in  der  Ferne  der  Biliner  Borschen  (S.  305) ;  r.  am  Fuß  des 
Erzgebirges  das  Stift  Ossegg,  dahinter  die  Riesenburg  (S.  311). 

44km  (1.)  Brüx  (239m;  Bahnrest. ;  Gasth. :  Roß,  34  Z.  zu  1.80-5, 
M.  1.80  K,  Adler,  beide  am  Markt;  elektr.  Straßenbahn  vom  Bahn- 
hof nach  Oberleutensdorf  und  Johnsdorf),  Stadt  von  25  800  deut- 
schen Einw.,  südwestl.  überragt  vom  Schloßberg  (411m  ;  Bestaur. 
Landeswart,  mit  Aussichtsturm,  40  Min.  vom  Marktplatz).  Vom 
Bahnhof  r.  durch  die  Bahnhofstraße,  vorbei  an  dem  Stadttheater 
(r. ;   1911),  in  11  Min.  zum  Marktplatz :   unweit  ö.  (1.),  Fleisch- 


nach  Komotau.  BRÜX.  46.  Route.  311 

baukgasse,  das  Stadtmuseum  (werkt.  9-12,  1-4,  Sonn-  und  Festt. 
9-12  Uhr;  40  h);  unweit  s.  die  nach  Plänen  des  Annaberger  Bau- 
meisters Jakob  v.  Schweinfurt  1517-32  im  spätgot.  Stil  aufgeführte 
Stadtkirche.  —  2  St.  s.  die  Bitterwasserquellen  von  Püllna. 

Von  Brüx  nach  Moldau,  39km,  Staatsbahn  in  2  St.  Die  Bahn 
kreuzt  bei  (7km)  Wiesa  -  Oberleutensdorf  (305m)  die  Bodenbach -Komotauer 
Bahn  (S.  805).  —13km  (r.)  Ossegg-Riesenberg  (342m;  Gasth. :  Kaiser  v.  Öster- 
reich), Marktflecken  mit  berühmtem,  im  xn.  Jahrh.  gegründetem  Zister- 
zienserstift  (aus  den  Fenstern  des  Refektoriums  schöne  Aussicht  in  die 
fruchtbare  industriereiche  Landschaft) ;  dahinter  in  der  Schlucht  3/4  St.  auf- 
wärts die  Trümmer  der  Riesenburg  (561m).  —  18km  (r.)  Klostergrab  (356m; 
Gasth.  Rathaus),  altes  Bergstädtchen  am  Fuß  des  Erzgebirges ;  Aussicht  vom 
(10  Min.)  Königshügel  (442m).  —  Weiter  über  (27km)  Eichwald  (570m;  2km 
s.  das  Theresienbad,  S.  309)  bergan  nach  (33km)  Niklasberg  und  über  Neu- 
stadt bei  Moldau  (777m)  nach  (39km)  Moldau  (79im;  Bahnrest.),  österr. 
Grenzstation  (Zollrevision).    Von  hier  nach  Freiberg  in  Sachsen  41km. 

Von  Brüx  nach  Prag,  131km,  Eisenbahn  in  3-4  St.  —  7km  Ober- 
nitz  (212m),  s.  S.  327.  Zweigbahn  nach  (44km)  Tschischkowitz  (S.  304).  — 
14km  Hochpetsch  (235m);  V*  St.  n.  Saidschitz  mit  Bitterwasserquelle.  — 
30km  Laun  (20im ;  Bahnrest.;  Gasth.  Union,  30  Z.  zu  2-3^,  Omn.  40  h), 
altertümliches  Städtchen  mit  11 500  tschechischen  Einw.,  an  der  JSger. 
Zweigbahnen  nach  (50km)  Rakonitz  (s.  unten),  nach  (35km)  Lobositz  (S.  304) 
und  nach  (13km)  Postelberg  (S.  327).  —  6ikm  Zlonitz  (243m).  Zweig- 
bahn nach  (36km)  Raudnitz  (S.  303).  —  71km  Schlan  (299m ;  Bahnrest.),  altes 
Städtchen  mit  9700  Einw.,  am  Roten  Bach.  —  110km  Dusnik  (391m).  Zweig- 
bahn nach  (23km)  Beraun  (S.  326).  —  126km  Smichoto  (Bahnrest.).  —  131km 
Prag  (Franz-Josephs-Bahnhof),  s.  S.  286. 

56km  Wurzmes  (296m);  Zweigbahn  nach  (18km)  Potscherad 
(S.  327).  B.  am  Gebirge  das  vielfensterige  Schloß  Rotenhaus.  — 
60km  Udwitz-Oörkau  (324m),  letzteres  (Gasth.  Weißes  Roß),  mit 
bedeutenden  Baumwollspinnereien,  auch  Station  der  Bodenbach - 
Komotauer  Bahn  (S.  305).  —  66km  Komotau,  s.  S.  312. 


47.  Von  Prag  über  Karlsbad  nach  Eger 
nnd  Franzensbad. 

239km.  Buschtieheadee  Eisenbahn,  Schnellzug  in  5V2  St.,  für  27.40, 
16.70,  10.70  K  (bis  Karlsbad  23.40,  14.30,  9.10);  Personenzug  in  8V2  St. 

Prag  (187m)  s.  S.  286  ;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  Die  Bahn 
führt  über  die  Moldau  zum  (2km)  Bubnaer  Bahnhof  und  umzieht 
die  Stadt  (Kleinseite)  in  großem  Bogen;  4km  Sandtor-Bahnhof, 
nahe  dem  Belvedere  (S.  301);  weiterhin  1.  der  Dom  (S.  299).  — 
11km  Liboc  (323m);  1.  der  Weiße  Berg  (S.  302),  am  n.w.  Abhang 
der  Stern  (S.  302).  —  30km  (r.)  Kladno  (384m;  Bahnrest.;  Gasth. 
zur  Stadt  Kladno),  Bergstadt  mit  19  400  tschechischen  Einw.  Zweig- 
bahn durch  den  Kladnoer  Kohlenbezirk  nach  (28km)  Kralup  (S.  303). 

—  Bei  (55km)  Rene  (442m)  r.  der  Höhenzug  des  Zbanwaldes.  — 
63km  Luzna-Lischan  (381m;  Bahnrest.). 

Von  Luina-Lischan  nach  Beraun,  54km,  Eisenbahn  in  21/^  St. 

—  10km  Rakonitz  (325m ;  Bahnrestaur. ;  Gasth.  Krone) ,  Städtchen  von 
8400  Einw.,  mit  zwei  alten  Tortürmen  und  der  got.  Barbarakirche.  Zweig- 
bahnen nach  (50km)  Laun  (s.  oben),  nach  (48km)  Mlatz  (S.  827),  sowie  über 
(31km)  Pladen  (S.  327)  nach  (102km)  Petschau  (S.  325).  —  2ökm  Burg  Pürglitz, 


312   Route  47.  KOMOTAU.  Von  Prag 

großes,  im  xiv.  Jahrh.  umgebautes  Schloß  des  Fürsten  von  Fürstenberg,  jetzt 
z.  T.  Ruine ;  27km  Pürglitz,  Hauptort  einer  70qkm  umfassenden  Fürsten- 
berg'schen  Herrschaft.  —  Weiter  im  Berauntal.    54km  Beraun,    s.  S.  326. 

68km  Krupa  (353m 5  Bahntest.).  —  74km  Milostin- Kounowa. 
Die  Bahn  überschreitet  einen  waldigen  Bergrücken  und  tritt  in 
das  Tal  der  Trnowa.  —  100km  Trnowan  (198m);  r.  Schloß  Dobrit- 
schan  mit  Mineralbad.  Über  die  Eger.  —  104km  (1.)  Saaz  (233m ; 
Bahnrest. ;  Gasth. :  Engel,  Eanslick,  40  Z.  von  2  K  50  an,  Omn. 
1  K,  beide  Ringplatz ;  Cafe  Imperial,  im  Rathans),  Stadt  auf  einem 
Hügelrücken  am  r.  Ufer  der  Eger,  Mittelpunkt  des  böhmischen 
Hopfenhandels,  mit  17100  deutschen  Einwohnern.  Vom  Bahnhof 
geradeaus,  über  die  Eger  und  nach  8  Min.,  gleich  jenseit  des  Mühl- 
bachs, r.  hinauf  und  oben  geradeaus  zum  (7  Min.)  Ringplatz. 
Weiter  r.,  vorbei  an  dem  1559  aufgeführten  Rathaus  (1.),  in  3  Min. 
zur  Stadtkirche,  1383  nach  einem  Brande  neu  erbaut.  Nach  Pilsen 
und  nach  Dux  s.  S.  327.  —  Die  Bahn  tritt  in  das  Tal  des  Saubachs. 

127km  (r.)  Komotau  (330m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Scherber,  34  Z. 
von  3Zan;  Reiter,  am  Marktplatz,  35  Z.  zu  2.50-4.505'),  alte 
Stadt  mit  19500  deutschen  Einw.,  am  Fuß  des  Erzgebirges.  An 
dem  von  Lauben  umgebenen  Marktplatz  (vom  Bahnhof  1.,  25  Min.) 
das  1520  erbaute  Schloß,  jetzt  Rathaus,  mit  dem  Stadtmuseum,  und 
die  aus  dem  xvi.  Jahrh.  stammende  Dekanatskirche.  Unweit  nördl. 
der  Stadtpark  mit  den  Parksälen. 

Von  Komotau  nach  Chemnitz  zwei  Bahnen:  entweder  über 
Reitzenhain  (117km,  in  43/4-6  St.),  oder  über  Weipert  und  Annaberg  (147km, 
in  73/4  St.).  Stationen  der  letztern  Bahn:  Tschemowitz,  Domina-Schönlind, 
38km  Sonnenberg  (797m),  V2  St.  8.0.  das  Städtchen;  45km  Prefinitz-Reisch- 
dorf  (823m),  ersteres  (3700  Einw.)  Heimat  vieler  umherziehenden  böhm. 
Musikanten.  —  Jenseit  (49km)  Kupferberg  (829m)  erreicht  die  Bahn  ihren 
höchsten  Punkt  (863m)  und  senkt  sich  dann  über  (59km)  Schmiedeberg 
(850m)  längs  der  sächs.  Grenze  nach  (72km)  Weipert  (7i3m),  Stadt  mit  14000 
Einw.  ;  Zollabfertigung.  83km  Cranzahl  (655m;  Bahnrest.).  Weiter  über 
Annaberg  bis  Chemnitz  s.  Boedekers  Nordost-Deutschland.  —  Von  Cranzahl 
führt  eine  Nebenbahn  nach  (17km)  Ober -Wiesental  (Bahnhof  893m.  Stadt 
918m;  Gasth.:  *Sporthotel,  Stadt  Karlsbad),  von  wo  der  *Fichtelberg  (1213m)t 
der  höchste  Berg  Sachsens,  in  50  Min.  zu  ersteigen  ist  (oben  gutes  Gasth. 
und  Aussichtsturm  mit  prächtiger  Aussicht,  besonders  auf  Sachsen;  von 
hier  direkt  auf  den  Keilberg  IV2  St.).  4km  westl.  von  Ober -Wiesental  liegt 
Gottesgab  (1028m;  Gasth.:  Stadt  Wien),  die  höchste  Stadt  Böhmens.  Von 
hier  auf  den  * Keilberg  {Sonnenuirbel,  1244m),  den  höchsten  Punkt  des  Erz- 
gebirges, 1  St.;  oben  gutes  Gasth.  und  der  Kaiser-Franz -Joseph -Tarm 
(20  h\  schöne  Aussicht  nach  Böhmen).  Von  Gottesgab  lmal  tägl.  Post 
nach  (6km)  St.  Joachimital  (S.  313). 

Von  Komotau  nach  Aussig  s.  R.  46;  —  nach  Bodenbach  s.  S.  305. 

140km  Kaaden-Brunnersdorf  (325m ;  Bahnrest.),  l1^  St.  n. 
(blaue  WM.)  die  Burgruine  Hassenstein  (Gasth.). 

Von  Kaaden-Brunnersdorf  nach  Willomitz,  24km,  Eisen- 
bahn in  11/4  St.  —  4km  (r.)  Kaaden  (297m;  Gasth. :  Austria,  am  King,  Z.  2  K), 
alte  Stadt  an  der  Eger,  mit  86C0  Einw.,  bemerkenswertem  Stadttor  (Hei- 
ligentor) und  Eathaus  aus  dem  xv.  Jahrh.  Vor  der  Stadt  ein  Franziskaner- 
kloster mit  spätgot.  Kirche.  —  24km  Willomitz,  von  wo  Zweigbahn  nach 
(13km)  Kaschitz  (S.  327). 

146km  KlösterU  (315m;  Gasth.  Rathaus),  Städtchen  (25  Min. 
vom  Bahnhof)  mit  Sauerbrunnen  und  Poizellanfabrik.    li/2  St.  s. 


nach  Eger.  ST.  JOACHIMSTAL.  47.  Route.    313 

vom  Bahnhof  die  stattliche  Ruine  Egerberg;  l3/^  St.  ö.  Ruine  Schön- 
burg. Die  Bahn  überschreitet  die  Eger  und  folgt  deren  engem 
malerischem  Tal  aufwärts  (Aussicht  r.).  —  160km  Hauenstein- 
Warta  (327m);  20  Min.  n.ö.  vom  Bahnhof  Krondorf  (Rest.  Pano- 
rama), mit  alkalischem  Sauerbrunnen.  —  165km  Wickwitz  (335m). 
Zweigbahn  nach  (9km)  Gießhübl-Sauerbrunn  (S.  324).  —  Über  die 
Eger.  Die  Bahn  wendet  sich  r.  am  Wistritzbach  aufwärts  nach 
(172km)  Schlackenwerth  (400m;  Gasth.  Renthaus,  22  Z.  zu  1-3  K), 
Städtchen  mit  Schloß  und  Park. 


Von  ScHLACKENWEnTH  nach  St.  Joachimstal,  12km,  Eisen- 
bahn in  40  Min.    Kurz  vor  der  Ankunft  1.  das  Kurhaus. 

St.  Joachimstal.  —  Gasth.:  Dependance  des  Radium-Kur- 
hauses, unweit  des  Bahnhofs,  mit  Cafe-Restaurant,  46  Z.  von  4  K  an, 
gut-,  Stadt  Dresden,  Kaiser  von  Österreich,  beide  am  Markt; 
Bahnhofhotel,  bescheiden.  —  Radium -Kurhaus  (s.  unten),  226  Z. 
zu  12-15,  F.  2,  M.  7,  P.  von  25  K  an,  Omn.  2  K.  —  Post  nach  Gottesgab 
s.  S.  312;  Automobil-Omnibus  nach  Karlsbad  s.  S.  318. 

St.  Joachimstal  (Bahnhof  605,  Markt  780m),  langgestrecktes 
Städtchen  mit  6000  Einw.,  Uranpecherzbergwerk,  hoch  radium- 
haltigen  Quellen  und,  10  Min.  nördl.  vom  Bahnhof  im  Zeileißen- 
grund,  k.  k.  Tabaksfabrik,  liegt  in  einem  engen,  vom  Weseritzbach 
durchflossenen  Tal.  Der  im  xvi.  Jahrh.  ergiebige  Bergbau  auf 
Silber  ist  seit  1900  eingestellt;  Graf  Schlick  schlug  hier  1520  die 
ersten  Joachims-„Taler".  Vom  Bahnhof  geradeaus  abwärts;  nach 
2  Min.  über  den  Bach  und  1. ;  gleich  darauf,  unterhalb  der  Kur- 
haus-Dependance,  Straßenteilung :  entweder  r.  durch  die  Gabeis- 
berger  Straße  in  25  Min.  zum  Rathaus  am  Markt  oder  1.  durch  die 
Schlacken werther  Landstraße,  vorbei  an  der  Kuranstalt  für  Radium- 
therapie  (1.;  Bad  4  K  50)  und  dem  Radium- Laboratorium  (1.),  zu 
dem  (7  Min.;  r.)  großen,  1911  erbauten  Radium- Kurhaus. 

Auf  den  Keilberg  (S.  312;  Fahrweg  bis  hinauf)  zu  Fuß  in  13/4  St. 
über  das  Forsthaus  Eibecken,  den  Unruhstollen  und  die  SonnentcirbelMvier. 


184km  Ballwitz  (S.  323).  Zweigbahn  nach  (13km)  Merkelsgrün. 

187km  Karlsbad  (S.  317);  der  Buschtiehrader  Bahnhof  (Rest.) 
ist  30  Min.  vom  Marktplatz.  —  Nach  Marienbad  und  Johann- 
georgenstadt  s.  S.  324/5. 

198km  Chodau  (434m"),  mit  Kohlengruben.  Zweigbahn  nach 
(7km)  Neu- Rohlau  (S.  325).  —  204km  Neusattl  (451m).  Zweig- 
bahn über  (2km)  Helenenschacht,  mit  großer  Glashütte,  nach  (6km) 
Elbogen  (S.  323).  —  Die  Bahn  tritt  wieder  an  die  Eger  vor  (210km ; 
1.)  Faücenau  (401m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.  Kaiser  von  Österreich), 
Städtchen  mit  Schloß  des  Grafen  Nostitz. 

Von  Falkenau  nach  Klingental,  30km,  Eissnbahn  in  IV4  St. 
Die  Bahn  führt  im  Zwodautal  über  Hartenberg  (434m),  mit  fürstl.  Auersperg- 
schem  Schloß,  nach  (13km)  Bleistadt  (455m),  einem  alten  Bergstädtchen; 
weiter  durch  einen  Tunnel  nach  (18km)  Annatal-Rothau  (484m).  —  25km 
Graslitz  (510m;   Bahnrest.;   Gasth.  Weißer  Schwan),  gewerbreiche  Stadt 


314   Route  47.  EGER. 

mit  13800  Einw.  Dann  über  die  sächs.  Grenze  nach  (30km)  Klingental, 
von  wo  Nebenbahn  nach  Zwola,  an  der  Chemnitz -Aue -Adorf  er  Bahn;  s. 
Bcedekers  Nordost-Deutschland. 

219km  Daßnitz.  */2  St.  nördl.  die  alte  Propstei  Maria-Kulm,  mit 
Wallfahrtskirche.  —  234km  Tirschnitz  (429m ;  Bahnrest.).  Zweig- 
bahn nach  (5km)  Franzenshad  (S.  315).  —  Über  die  Eger  nach 

239km  (1.)  Eger.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  Hot.  Welzel  zum 
Kaiser  Wilhelm  (PI.  a:  D  4),  gegenüber  dem  Bahnhof,  70  Z.  zu  2.50-7, 
F.  1.10  .KT;  Zwei  Erzherzoge  (PI.  e:  C  2),  Markt  26,  18  Z.  zu  2.50-3  K; 
H.  Neuberger  (PI.  b:  D  4),  Bahnhofstr.  49;  Goldener  Stern  (PI.  d: 
C2),  Markt  21,  mit  Cafe-Restaur. ;  H.  Kronprinz  Rudolf  (PI.  c:  C  3), 
Bahnhofstr.  32,  28  Z.  zu  2.50-3.50  K.  —  Restaub.  :  Cafi  Ott,  Bahnhofstraße 
(PI.  C  D  3,  4);  Cafi-Restaur.  Pistorius,  Markt  30,  I.  Stock  (P1.BC2);  Rats- 
keller, Markt,  in  der  Sparkasse.  —  Post  u.  Telegeaph  (PI.  B  2),  am  Markt. 
Zur  Besichtigung  der  Stadt  genügen  2-3  Stunden. 

Eger  (448m),  ge werbreiche  Stadt  mit  28000  deutschen  Einw., 
auf  einer  Anhöhe  am  r.  Ufer  der  Eger,  1061  zuerst  urkundlich  ge- 
nannt, ehemals  freie  Reichsstadt,  ist  der  Hauptort  des  Egerlandes, 
das  1322  von  Ludwig  dem  Bayern  an  Böhmen  verpfändet  wurde. 

Yom  Bahnhof  (PI.  E  4)  führt  die  Bahnhofstraße  n.w.  in  15  Min. 
zu  dem  altertümlichen  Marktplatz  (PI.  B  C  2),  mit  einem 
Bronzestandbilde  Josephs  II.,  vonWilfert  (1887),  und  einem  Rolands- 
brunnen (1584).  R.,  Nr.  17,  das  Schillerhaus,  1791  Wohnung  des 
Dichters  hei  seinen  Studien  für  die  Wallenstein-Trilogie ;  Nr.  16 
das  1711-28  erhaute  ehem.  Rathaus.  —  Am  unteren  Ende  des 
Marktes  das  Stöckl  (ehemal.  Kaufhaus);  dahinter  das  aus  dem  An- 
fang des  xvn.  Jahrh.  stammende 

Stadthaus  (PI.  B  C2),  das  ehem.  Wohnhaus  des  Bürgermeisters 
Pachelbel,  worin  am  25.  Febr.  1634  Wallenstein  durch  den  Ir- 
länder  Deveroux  ermordet  wurde.  Im  Innern  1.  das  städtische  Mu- 
seum (Besichtigung  im  Sommer  von  7  Uhr  morg.  an ;  Eintritts- 
karten zu  60  h  unten  r. ;  Katalog,  20  h). 

Aus  dem  Vorzimmer  entweder  r.  in  das  /.  Zimmer,  mit  Stadtansichten 
und  -planen,  oder  1.  in  das  Wallensteinzimmer  (II.),  das  Sterbezimmer  des 
Friedländers.  An  der  r.  Langwand  die  Partisane,  mit  der  er  erstochen 
worden  sein  soll  (Nr.  381),  ein  Bildnis  Wallensteins  (Nr.  301),  eine  Dar- 
stellung seiner  Ermordung,  aus  dem  J.  1736  (Nr.  298) ;  neben  dem  Ausgang 
das  Bildnis  Wallensteins  als  sechsjähriger  Knabe  (Nr.  3480).  —  III.  Zunft- 
stube. An  der  Fensterwand  Stadtsiegel.  —  IV.  Egerländer  Bürgerstube, 
mit  Möbeln.  —  V.  Zimmer:  Stadtansichten,  kirchliche  Konst,  Waffen.  Im 
Wandschrank  der  1.  Wand :  Nr.  1786.  Altarvorsatz  mit  Glasperlenstickerei 
(xiv.  Jahrh.).  —  VI.  und  VII.  Zimmer:  kirchliche  Kunst.  —  VIII.  Zim- 
mer: naturwissenschaftliche  Sammlungen.  —  Aus  dem  VIII.  Zimmer  hinab 
in  drei  Egerländer  Bauernstuben. 

Im  Hof  Grabsteine  und  eine  alte  Holzgalerie. 

Von  der  NW. -Ecke  des  Marktes  erreicht  man  in  5  Min.  durch 
die  Juden-,  Bruder-,  Rosen-  und  Staufengasse  die  auf  einem  Felsen 
über  der  Eger  gelegene,  jetzt  städtische 

Kaisebburg  (PI.  ABl;  Eintrittskarte  40  ä),  von  Kaiser  Fried- 
rich I.,  nach  seiner  Ehe  mit  Adelheid  von  Vohhurg  (1 149),  an  Stelle 
der  Burg  der  Vohburger  Markgrafen  erhaut,  seit  1634  unbewohnt 
und  seit  1742  Ruine. 


Ge  o  gr  aph-Änstalt 


FRANZENSBAD.  47.  Route.   315 

Der  viereckige  21m  hohe  Bergfried  („schwarze  Turm"),  1.  vom  Eingange, 
ein  Überrest  der  Burg  der  Vohburger,  aus  Lavablöcken  erbaut,  mit  Ziegel- 
aufbau für  Geschütz  (xvn.  Jahrb.),  wird  von  der  ehem.  Stadtbefestigung 
umschlossen.  —  Halbrechts  vom  Eingangstor  die  aus  dem  xm.  Jahrh. 
stammende  ' ■  Doppelkapelle ,  äußerlich  ein  schmuckloser,  rechteckiger  Bau. 
Vier  massige  Granitsäulen  tragen  das  von  einer  achteckigen  Öffnung  durch- 
brochene rundbogige  Gewölbe  der  unteren  Kapelle.  Das  spitzbogige  Ge- 
wölbe der  oberen  Kapelle  ruht  auf  vier  schlanken  Marmorsäulen.  —  Hinter 
der  Kapelle  der  Ende  des  xn.  Jahrh.  von  Friedrich  I.  erbaute  Palas,  wo 
wenige  Stunden  vor  Wallensteins  Ermordung  Feldmarschall  llow,  Graf 
Terzka,  Kinsky  und  Rittmeister  Neumann  unter  den  Streichen  ihrer  Gegner 
fielen.  Zwei  Außenmauern  sind  wohl  erhalten  ;  an  der  Längswand  des 
Bankettsaals  drei  romanische,  durch  vier  Säulchen  geteilte  Fensterbogen. 
—  Von  der  Terrasse,  25m  über  der  Eger,  hübsche  Aussicht. 

Unweit  nördl.  vom  Stadthause  (S.  314)  die  Erzdekanalkirche 
St.  Nikolaus  (PI.  B  0  1),  eine  schöne  dreischifflge  gotische  Hallen- 
kirche; das  Westportal  und  der  untere  Teil  der  Osttürme  Reste  des 
um  1230  im  Übergangsstil  aufgeführten  ältesten  Banes,  der  Chor 
frühgotisch,  nach  1*270.  —  Im  Stadtpark  (PI.  B  4)  ein  Kriegerdenk- 
mal, von  Mayerl  (19 12).  Angenehme  Spazierwege  auf  beiden  Ufern 
der  Eger  flußaufwärts  (auch  lohnende  Dampferfahrt  vom  Schützen- 
haus nach  dem  Mühlerl,  S.  316). 

Ausflüge:  Kammerbühl  (S.  316),  l1/*  St.  n.w.  über  Stein-,  Schloß  Kins- 
berg,  IV2  St.  s.,  mit  hübscher  Aussicht ;  Kloster  Waldsassen,  1128  gegründet, 
ehem.  freies  Reichsstift,  1803  säkularisiert  (Station  der  Bahn  nach  Wiesau) ; 
Alexandersbad,  Marienbad  (S.  328)  u.  a 

Von  Eger  nach  Wien  s.  B.  50. 


Von  Eger  nach  Franzensb  ad,  7km,  Eisenhahn  in  11  Mi- 
nuten (1.  Blick  auf  Eger). 

Franzensbad.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasthöfe  (fast  alle  im  Winter 
geschlossen;  bei  längerem  Aufenthalt  Einsichtnahme  der  „Mietordnung" 
nötig):  *Königsvilla  (PI.  a:  D  4),  80  Z.  zu  5-20,  F.  1.50,  M.  6.  A.  4, 
P.  von  12  K  an,  *Grand-Hötel  (PI.  b:  D  4),  60  Z.  von  4  JT  an,  F.  1.50, 
M.  3.20,  P.  von  10-2T  an,  beide  Salzquellstraße;  *Post  (PI.  c:  B  3), 
Kaiserstr.,  mit  großem  Cafe-Restaur.  und  der  Dependance  Villa  Imperiale 
(PI.  C  4),  50  Z.  zu  3  10,  F.  1.20,  M.  3.60-4.60,  P.  von  12  K  an;  «Bristol 
(PL  e:  B2),  Parkstr.  83,  40  Z.  von  6  K  an,  F.  1.50,  M.  3.60,  P.  0.  Z.  9-10  A; 
*Hübner(Pl.  n:  B  4),  Kaiserstr.,  Z.  4-6,  M.  3-5,  P.  8-11  A;  *Belvedere- 
Bellevue  (PI.  m:  C  4),  Morgenzeile,  Z.  5-10,  F.  150,  M.  3.50-4.50,  P.  von 
12  E  an  ;  P  a  1  a  c  e  H  0  t  e  1  (PI.  1 :  B  4),  Kaiserstraße,  Z.  von  5  E  an,  M.  3.50-5, 
P.  von  12  Aan;  Park-Hotel  (PI.  d:  C  2),  Bahnhofstr.,  Ecke  Parkstr.; 
Erzherzogin  Gisela  (Pl.„f:  C  1),  dem  Bahnhof  gegenüber,  das  ganze 
Jahr  geöffnet;  Kaiser  von  Ost  erreich  (PI.  g:  B  3),  Luisenstr.:  Holzer 
(Pl.h:  C3),  40  Z.  von  3  AT  an,  F.  1.20,  M.  31,  Kreuz  (PI.  i:  C  3),  Stadt 
Leipzig  (PL  k :  B  3),  alle  drei  Kulmer  Str.;  Adler,  Kirchengasse  (israeli- 
tisch). —  Zahlreiche  Logieehädseb.  —  Rkstaüb.  (im  Winter  geschlossen) : 
"Kurhaus  (M.  3-6  A);  Hübner  (s.  oben)  u.  v.  a.  —  Cafe  und  Konditorei: 
Gold.  Engel,  Kaiserstraße  (PL  B  3,  4). 

Wagentarif:  vom  und  zum  Bahnhof  Einsp.  1  K  70,  Zweisp.  2  K  50 
(nachts,  10-6  Uhr,  2.60  oder  4  A);  die  Fahrt  in  der  Stadt  1  K  70  oder 
2  K  50;  ein  Tag  16  oder  26  K.  mit  Trkg. 

Bädeb:  Moorbad  5,  Stahlbad  3  A40  (1-4  Uhr  billiger). 

Kob-  u.  Musiktaxe  (bei  mehr  als  7 tag.  Aufenthalt):  I.  Klasse  32, 
II.  Kl.  21,  III.  Kl.  14  K.  —  Kübmtjsik:  früh  6-7  oder  61/2-71/2  U.  an  der 
Salzquelle;  7-8  oder  V/o-&/2  U.  an  der  Franzens  quelle;  im  Kurpark  So.  Mi. 
Fr.  Sa.  4-6,  Mo.  Do.  4-5  U. ;  bei  der  Franzensquelle  Mo.  Do.  5y2-6V2  Uhr.  — 
Stadttheateb  (PL  C  3),  für  Operette  und  Lustspiel. 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  20 


316    Route  47,  FEANZENSBAD. 

Post  und  Telegeaph  (PI.  C  4),  Neuquellstraße. 

Zur  Besichtigung  des  Badeortes  genügen  2-3  St.  •,  Fußwanderern  ist  der 
Weg  nach  Eger  über  den  Kammerbühl  (s.  unten)   zu  empfehlen  (2x/4  St.). 

Franzensbad  (450m),  Badeort  mit  2500  deutschen  Einw.,  wie 
Eger  auf  der  Hochebene  zwischen  den  Ausläufern  des  Böhmer- 
waldes, des  Fichtel-  und  des  Erzgebirges  gelegen,  hat  vierzehn, 
zum  Trinken  und  Baden  gehrauchte  Mineralquellen  (alkalische 
Glaubersalzsänerlinge,  alkalische  glaubersalzige  Eisensäuerlinge, 
Stahlquellen;  10,i-12,5°  C),  Eisenmineralmoorbäder  und  radio- 
aktive Gasbäder.  Jährlich  über  16000  Kurgäste.  Saison  1.  Mai- 
1.  Okt. 

Vom  Bahnhof  (PI.  C  D 1)  gelangt  man  durch  die  Bahnhofstraße 
in  3  Min.  zum  schattigen  Kurpark  (PL  B  C  2),  mit  einem  Denk- 
mal des  Liederdichters  W.  Müller  (f  1827),  von  Mayerl  (1910),  einem 
Bronzestandbild  des  Kaisers  Franz  I.,  des  Gründers  des  Bades  (1793), 
von  Schwanthaler(1853),  und  dem  Park-Cafe.  N.w.,  an  der  Hönnl- 
straße,  die  evangel.  Kirche  (PL  A  2)  und  die  Synagoge.  Südl.  vom 
Kurpark  läuft  die  Hauptstraße  der  Stadt,  die  Kaiserstraße.  An 
dieser  r.  das  Kurhaus  (PL  B  4;  Rest.  s.  S.  315 ;  Reunion  jeden  Sa. 
8  Uhr;  Lesezimmer  8  U.  morg.  bis  9  U.  abends  geöffnet)  und, 
anschließend,  die  mit  Läden  besetzte  Wandelbahn.  W.  von  hier^die 
Luisenquelle  (PL 2)  und  der  kalte  Sprudel  (PL  3),  sowie  das  Zentral- 
bad (PL  B4);  s.o.  die  Franzensquelle  (PI.  1),  die  Haupttrinkquelle, 
in  einer  Rotunde,  das  städt.  Badehaus  und  das  Gasbad,  mit  Radium- 
Emanatorium.  Weiter  östl.  die  Salz-  (PL  5)  und  die  Wiesenquelle 
(PL  6),  mit  r.  dem  Franz- Joseph- Bad  und  1.  dem  Kaiserbad  (PI.  D  5). 
Im  Morgenzeilepark  eine  sitzende  Marmorstatue  der  Kaiserin  Elisa- 
beth, von  Wilfert  (1905),  der  Goethebrunnen,  gleichfalls  von  Wilfert 
(1906),  und  das  Theater  (PL  C  3). 

Ausflüge  (vergl.  den  Karton  auf  dem  Plan  von  Eger):  s.  zum  (74  St.) 
Cafe"  Miramonti,  mit  Camera  obscura;  weiter  der  Abornallee  folgend,  dann 
beim  Rest.  Kammerbühl  r.  ab  auf  den  O/i  St.)  Kammerbühl  (500m),  einen 
30m  hohen  Lavakegel,  von  Goethe  beschrieben.  Auf  schattenloser  Land- 
straße südl.  weiter  durch  den  Ort  Stein  und  über  die  Eger  zu  dem  reizend 
gelegenen  Rest.  Mühlerl  O/zSt. ;  Einsp.  von  Franzensbad  8  K);  von  hier  auf 
demselben  Ufer  (bei  dem  Steg  über  die  Eger  r.  durch  Wald  hinauf)  in 
l/t  St.  zum  Siechenhaus  (Rest.),  hübscb  im  Walde  liegend  (V2  St.  s.w. 
St.  Anna,  ein  Kirchlein  mit  guter  Rundsicht).  Von  hier  abwärts  durch 
das  anmutige  Egertal  nach  Eger  (40  Min.  bis  zum  Marktplatz).  —  Ferner 
w.  zum  (3/4  St.)  Stadtwald  (Cafe-Restaur.  Amerika;  Aussicht  vom  Turm); 
n.w.  zur  (3/4  St.)  Antonienhöhe  (495m;  Whs.  in  der  Stöckermühle  •,  auch 
Eisenbahn),  nach  den  Schlössern  Seelerg  (IV4  St.)  und  Liebenstein  (21/i  St.), 
alle  mit  schöner  Aussicht;  n.  nach  Schönberg  und  Wildstein  (je  2  St.). 

Von  Franzensbad  nach  Hof,  51km,  Eisenbahn  in  2  St.  —  21km 
Asch  (640m;  Gasth. :  Geyer,  30  Z.  zu  2-4  K;  Post),  böhmische  Stadt  mit 
22000  meist  protestantischen  Einwohnern,  2km  nördl.  vom  Bahnhof  (Zweig- 
bahn nach  Adorf  über  Asch-Stadtbahnhof).  Zollabfertigung.  72  St.  nördl. 
der  Hainberg  (749m),  mit  35m  hohem  Turm  (Rundsicht  über  Fichtelgebirge 
und  Böhmerwald).  —  Über  die  bayrische  Grenze.  54km  Hof,  s.  Bccdekers 
Süddeutschland. 


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317 


48.  Karlsbad  und  Umgebung. 


Bahnhöfe  (30  bzw.  25  Min.  Gehens  vom  Marktplatz):  Bahnhof  der 
Buschtiehrader  Bahn  (PL  A  1;  413m;  Restaur.),  für  Prag,  Eger  und  Johann- 
georgenstadt ;  der  kleine  Zentralbahnhof  (PI.  A  2),  für  Marienbad  und 
Jobanngeorgenstadt.  Droschke  und  Omnibus  s.  S.  318.  —  Eisenbahn- Stadt- 
bureau, Neue  Wiese,  neben  dem  Theater  (Gepäckaufgabe  7  Uhr  morg.  bis 
6  Uhr  ab.) ;  hier  auch  zollamtliche  Gepäckbesichtigung  für  Deutschland 
(8-12  Uhr  vorm.). 

Gasthöfe  (die  meisten  im  Winter  geschlossen;  Omnibus  am  Bahnhof; 
Vorausbestellung  ratsam;  bei  längerem  Aufenthalt  Einsichtnahme  der 
„Mietordnung"  nötig):  *  Gr.-H.  Pupp  (PI.  C  5) ,  Alte  Wiese,  im  Mittel- 
punkt des  Verkehrs:  "Imperial  (PI.  D  E  5),  in  freier  hoher  Lage  (zwei 
Drahtseilbahnen,  s.  S.  318),  neu,  300  Z.  (ICO  mit  Bad)  zu  20-50  (vor  1.  Juli  und 
nachl.  Sept.  10-30),  F.  2^.5-7.87  und  nach  der  Karte;*  Sa  voy-  Westend- 
Hotel  (PL  a:  C4),  Westendstraße,  in  ruhiger  Lage,  Z.  von  BK  an,  M.  5-7  JT; 
-Bristol  (PL  d:  C  4),  Westendstraße,  180  Z.  von  6  E  an,  F.  1.50,  M.  4  E; 
»Königsvilla  (PLq:  C  4),  Westend,  100  Z.  zu  8-14,  F.  1.20,  M.  4-5  E; 
Anger  (PL  c:  D  5),  Neue  Wiese,  74  Z.  von  8  E  an,  ganzjährig  geöffnet 
aber  Eestaur.  im  Winter  geschlossen;  Kr  oh  (PL  h:  CS),  Parkstraße; 
Gold.  Schild  (PI.  b  :  D  5),  neu;  British  Hotel  (PL  n:  C  4),  Westend- 
straße; Continental  (PL  k:  D  4),  Markt,  Ecke  Alte  Wiese;  Kaiserbad 
(PL  z:  D5),  Marienbader  Straße,  45  Z.  von  8  E  an,  M.  5  JT;  Post  (PL  m: 
C  3),  Egerstraße,  160  Z.  zu  4-8,  F.  1,  M.  3.50  E,  im  Winter  geöffnet; 
National  (PL  g:  C  3),  Gartenzeile,  Z.  5.50-15,  M.  I  K;  Russie  (PL  e: 
D  3),  Paradies  (PL  f:  D  3),  beide  Kaiserstraße;  Österreichischer 
Hof  (PL  y:  C  5),  Neue  Wiese;  Residenzhotel  (PL  i:  D  4,5),  Kirchen- 
gasse; Glattauer  (PL  t :  C3);  Nürnberger  Hof  (PL  o:  D  5),  Kirchen- 
gasse, 61  Z.  zu  4-12,  M.  3.50  iT,  gelobt,  im  Winter  geöffnet;  Württem- 
berg er  Hof  (PL  p:  D  4),  Marktplatz,  60  Z.  von  4  E  an,  M.  3  E,  gelobt 
im  Winter  geöffnet;  Morgenstern  (PL  v:  C  D  3),  Kaiserstraße;  Zen 
tralhotelLoib  (PL  x:  D  5),  Theatergasse;  Hopf en stock  (PL  w:  D  5) 
Theatergasse;  Gr.-H.  Schützenhaus  (PL  s:  B  2),  Kaiser-Franz-Joseph 
Straße,  Z.  SSE,  gut,  mit  Varietetheater ;  Hannover  (PL  u:  D  4),  Markt 
Z.  3-12  K,  gelobt;  Bayr.  Hof  (PL  r:  C  3),  Egerstraße;  Wiener  Hof 
60  Z.  zu  2-5  K,  Zentralbahnhof,  Z.  2-10  E,  beide  Ecke  Zentralbahnhof- 
und  Dr.  W.  Payer-Straße  (PI.  A  2,  3),  für  Durchreisende.  —  Evangelisches 
Hospiz  (PL  B  4),  Westend,  48  Z.  von  2  JT50  an.  —  Die  bestgelegenen  und 
teuersten  möblierten  Zimmer  sind  an  der  Alten  und  Neuen  Wiese,  an  der 
Parkstraße,  im  Westend,  an  der  Gartenzeile  und  am  Schloßberg.  Jedes 
Haus  hat  außer  der  Nr.  einen  besondern  Namen. 

Restaurants:  *Pupp's  Restaurant  (P1.C5,  6),  Alte  Wiese;  *Weis- 
haupt,  Alte  Wiese  335,  M.5J;  *Stadtpark  (PL  C  3),  M.  12-3  Uhr  3  E, 
*Kurhaus(PL  C  3),  M.  3E;  Charwat,  Kreuzstraße  (PL  D  3,4),  M.  3,8:50 
Künzel,  Mühlbrunnstr.  (PL  D  4),  M.  3  2T50,  beide  mit  Delikatessenhand 
lung;  Hopfenstock  (s.  oben);  Morgenstern  (s.  oben);  Cafe"-Rest 
Hanika,  Kaiserstraße  (P1.CD3),  neben  Hot.  de  Russie;  Sanssouci 
(PL  D  6);  Schützenhaus  (s.  oben);  Schwedisches  Haus,  Sprudel- 
gasse (PL  D  4). 

Cafes  (wo  man  meist  auch  das  erste  Frühstück  einnimmt):  *Pupp's 
Cafe-Salon  (PL  C  5,  6;  mehrmals  wöchentl.  Garten konzert) ;  *Stadt- 
park,  s.  oben;  Elefant.  Alte  Wiese  (PL  CD5);  Grand-Cafe  Steiner, 
Kreuzstraße  (PL  D  3,  4) ;  Helenenhof  (PL  D  5),  in  hoher  Lage,  Drahtseil- 
bahn s.  S.  318;  ferner  die  S.  320 ff.  gen.  Cafes. 

Wein:  Friedl,  Sprudelstraße  (P1.D4),  Dittrich,  Alte  Wiese  (PI. 
C  D  5),  beide  mit  Delikatessenhandlung;  Waclfauer  Weins  tub  e,  Kreuz- 
straße (PL  D  3,  4),  M.  3  u.  4  E. 

Kurmusik  im  Sommer:  täglich  6V2-8  Uhr  früh  am  Sprudel  und  am 
Mühlbrunnen;  im  Stadtpark  (S.  319)  So.  4-6  Uhr  nachm.,  Mo.  Fr.  7»/2-9  Uhr 
abends;  bei  Pupp  Di.  Do.  4-6  Uhr  nachm.,  Mi.  7*/a-9  Uhr  abends;  im  Posthof 
(S.  320)  Mo.  Mi.  Fr.  4-6  Uhr  nachm.  Sinfonie-Konzert  (1  E).  Außerdem 
Sa.  So.  Militärmusik  bei  Pupp  u.  a.  —  Stadttheater  (PL  D  5),  Neue  Wiese. 
VarUUlheater ',  im  Gr.-H.' Schützenhaus  (s.  oben). 

20* 


318    Route  48  KARLSBAD.  Prahl.  Vorbem 

Kurtaxe  bei  mehr  als  8täg.  Aufenthalt  I.  Kl.  die  Person  20  A,  II.  Kl. 
12  A,  III.  Kl.  8  A;  Kinder  und  Dienstboten  je  2  A.  —  Musiktaxe  für  Familien 
je  nach  der  Anzahl  der  Personen  I.  Kl.  10-34  A,  II.  Kl.  8-24  A,  III.  Kl.  4-12  A. 

Post  u.  Telegraph  (PI.  B  3),  Ecke  Gartenzeile  und  Kaiser-Franzt 
Joseph -Straße  (geöffnet  wochentags  7-7,  So.  8-11,  3-4  Uhr);  Nebenam- 
(Pl.  D  4)  am  Markt. 

Lesezimmer  im  Kurhaus  (mit  Damenzimmer),  30  h  tägl.,  1  A40  wöch., 
4  A  monatlich. 

Droschken.  Gewöhnliche:  vom  Buschtiehrader  Bahnhof  in  die 
untere  Stadt  (bis  zum  Kurhaussteg)  einsp.  2  A50,  zweisp.  3  .ff  75,  in  die 
obere  Stadt  und  Westend  einsp.  31,  zweisp.  4  A  50;  vom  Zentralbahnhof 
in  die  untere  Stadt  einsp.  2,  zweisp.  3  A,  in  die  obere  Stadt  und  Westend 
einsp.  2  .£"50,  zweisp.  3A75;  von  einem  Bahnhof  zum  andern  einsp.  2, 
zweisp.  3  A.  Pei  der  Ankunft  werden  Dro'chkenmarken  abgegeben.  Ge- 
päck je  25kg  50  h.  —  Die  Fabrt  in  der  inneren  Stadt  (v.  n  Sanssouci  bis 
zur  Eger)  einsp.  1  A,  zweisp.  1  A  50;  in  der  äußeren  Stadt  und  Westend 
einsp.  1  isTöO,  zweisp.  2  K  25.  —  Nachts  9-12  Uhr  überall  die  Hälfte  mehr, 
12-6  Uhr  das  Doppelte. 

Autodroschken:  1-3  Pers.  5G0m  80ä,  i"e  500m  mehr  40  h;  nachts 
oder  bei  Tage  mehr  als  3  Pers.  333m  80  h,  je  333m  mehr  40  h.  Je  6  Min. 
Wartezeit  40  h.     Gepäck  je  25kg  40  h. 

Omnibus:  in  die  Stadt,  vom  Buschtiehrader  Bahnhof  1  A,  vom  Zentral- 
bahnhof 60  h.  —  Von  der  Egerbrücke  (PI.  A  2)  zum  Kaiserpark,  alle 
5-10  Min..  65  h,  Teilstrecke  13  h.  —  Nach  Pirkenhammer  (S.  320)  vom  Neu- 
bau und  Vom  Dr. -Becher-Platz  80  h.  —  Nach  Gießhiibl  (S.  324)  tägl.  11  und 
1  Uhr  in  H/2  St.,  hin  u.  zurück  für  3  A  20.  Abfahrt  vom  Theaterplatz 
(PI  D  5).  —  Nach  Dallwitz  (S.  323)  2mal  tägl.' vom  Dr.-Becher-Platz,  80  h. 

Automobil-Omnibus:  vom  Kaiser-Franz-Joseph-Kai  (PI.  B  2)  nach  Hans 
Heilina  (S.  323),  2  A;  nach  Elbogen  (S.  323),  3  A;  nach  Gießhiibl  (S.  324), 
31;-  vom  Hanptzollamt  (PI.  B  C  2,  3)  nach  Pirkenhammer  (S.  320),  II;- 
vom  Dr. -Becher- Plats  (PI.  D  4,  5)  nach  Fischern,  80  h',  nach  Meierhöfen, 
80h;  —  vom  Theater  (PI.  D  5)  nach  S'„  Joachimstal  (S.  313)  4,  hin  u.  zurück 
7  A;  —  3mal  tägl.  in  V-Jz  St.  nach  Marienbad  (Kaiserstraße)  für  10  A,  hin 
u.  zurück  17  A;  Abfahrt  bei  der  evangel.  Kirche  (PI.  2:  D  6). 

Drahtseilbahnen  (PI.  D  5):  vom  Dr.-Becher-Platz  (PI.  D  4,  5)  und  von  der 
Marienbader  Straße  (PI.  D  5,  6)  zum  Helenenhof  (3.  317)  und  zum  Hot.  Im- 
perial (S.  317),  14  A,  hin  u.  zurück  20  A;  —  von  der  Alten  Wiese  (unweit 
nördl.  vom  Goetheplatz;  PI.  C  5)  zur  Freundschaffshöhe  (S.  322),  in  6  Min. ; 
Bergfahrt  50,  Talfahrt  HO,  hin  u.  zurück  70  h:  halbwegs  die  HS.  Hirschen- 
sprung, Bergfahrt  30,  Talfahrt  20  h. 

Bäder  im  Kaiserbad  (S.320;  Sprudelbad  2  A80-3  A)  und  in  den  anderen 
städtischen  Badehäusern  (Sprudelbad  2-2.50  A).  —  Schwimmbad  in  der  Ee;er 
(PI.  A  2). 

Sprudelstein  und  Sprudelsteinfabrikate  sowie  Mosaikarbeiten  auf  der 
Alten  Wiese.  —  Karlsbader  Inkrustate  (Versinterungen)  bei  Tschamerhöll, 
Durchgang  der  Sprudel-Kolonnade  (beim  Sprudel). 

Karlsbader  Oblaten,  ein  in  Eisen  gebackener  dünner,  blätteriger  Teig, 
u.  a.  bei  Karl  Bayer,  Mühlbrunnstr.,  städt.  Laden  9.  Der  die  Kur  erleich- 
ternde „Brunnenkuchen"   ist  ein  Honigkuchen  (Lebkuchen)  ohne  Gewürz. 

Landesverband  für  Fremdenverkehr  in  Deutsehböhmen ,  Mühlbrunnstraße 
(PI.  D  4). 

Bei  beschränkter  Zeit  (2  Tage):  1.  Tag  f  cüh  Mühlbrunnen,  Sprudel, 
auf  dem  1.  Teplufer  nach  Pirkenhammer,  zurück  auf  dem  r.  Ufer  über 
Bergwirtshaus.  Stephaniewarte,  Dreikreuzberg.  —  2.  Tag  :  Hirschensprung, 
Jägerhaus,  Bild,  Aberg,  St.  Leonhard,  Aich,  Hans  Heiling-Felsen,  Elbogen. 

Karlsbad  (374m),' mit  17500\leutschen  Einw.,  berühmte  Bade- 
stadt (jährlich  über  71  000  Kurgäste),  liegt  in  einem  engen,  von 
deT  Tepl  kurz  vor  ihrer  Mündimg  in  die  Eger  durchflössen en  Tal, 
dessen  bewaldete  Bergwände  durch  schöne  wohlgepflegte  Wege  be- 
quem zugänglich  gemacht  sind.  Der  Sage  nach  wurden  die  Quellen 


Quellen.  KARLSBAD.  48.  Route.    319 

1347  von  Kaiser  Kail  IV.  bei  einer  Hirschjagd  entdeckt,  doch 
sind  sie  nachweislich  schon  früher  benutzt  worden. 

Die  Thermen  kommen  im  Tepltal  ans  dem  granitnen  Urgestein,  die 
Sprudelquellen  überdies  aus  einer  Sinterdecke  (Sprudelschale  oder  Sprudel- 
stein), in  welche  mehrere  Bohrlöcher,  die  alljährlich  wegen  der  inkrustieren- 
den Eigenschaft  des  Wassers  nachgebohrt  werden  müssen,  auf  wenige  Meter 
Tiefe  hinabreichen.  Tief  unter  der  Stadt,  die  z.  T.  auf  dieser  Sinterdecke 
steht,  ist  ein  großer  gemeinschaftlicher  Behälter  heißen  Mineralwassers, 
der  „Sprudelkessel",  der  von  der  in  unbekannte  Tiefe  hinabsetzenden 
Hanptspalte  gespeist  wird. 

Die  Karlsbader  Quellen,  alkalische  Glaubersalzquellen, 
unterscheiden  sich  nur  durch  den  "Wärmegrad  und  den  davon  ab- 
hängenden größeren  oder  geringeren  Gehalt  an  freier  Kohlensäure. 
Sie  werden  sowohl  getrunken  wie  zum  Baden  verwendet  und  sind 
hauptsächlich  wirksam  bei  Krankheiten  des  Magens,  des  Darmes, 
der  Leber  usw.  Die  älteste  und  reichste  Quelle  (über  2000  Liter 
in  der  Minute)  ist  der  Sprudel  (PI.  19  ;  73°  C.J,  der  am  r.  Ufer  der 
Tepl  entspringt.  Am  1.  Ufer  entspringen  die  kühleren  Thermen 
(30-60°  C):  die  Kaiser-Karl- Quelle  (PI.  11),  der  Marktbrunnen 
(PL  13),  der  Schloßbrunnen  (PL  17),  der  Mühlbrunnen  (PL  14),  der 
Neubrunnen  (PL  15),  der  Bernhardsbrunnen  (PL  7),  die  Elisabeth- 
quelle (PL  8),  die  Felsenquelle  (PL  9),  die  Spitalquelle  (PL  18),  die 
Franz- Joseph -Quelle  (PL  12),  der  Kaiserbrunnen  (PL  10),  die 
IJochberger  Quelle  und  die  Parkquelle.  Außer  diesen  warmen  be- 
sitzt Karlsbad  noch  drei  kalte  Quellen.  Morgens  um  5  oder  6  Uhr 
beginnt  die  Trinkzeit;  beim  Mühlbrunnen  und  Sprudel  herrscht 
meist  solcher  Andrang,  daß  man  im  Gänsemarsch  erst  nach  länger 
als  Vi  St.  wieder  an  die  Reihe  kommt.  —  Saison  vom  15.  April 
bis  1.  Oktober,  doch  ist  die  Kur  auch  im  Winter  möglich. 

Die  Stadt  dehnt  sich  im  N.  bis  zur  Eger  hin,  doch  bewegt  sich 
der  Yerkehr  meist  in  dem  Stadtteil,  der  n.  durch  den  Franz- Joseph- 
Park  (PL  B  2),  s.  durch  das  Pupp'sche  Etablissement  (PL  C  5,  6) 
begrenzt  ist.  —  Im  Franz-Joseph-Park  das  1906  erbaute  Elisabeth- 
bad (PL  B  2).  In  dem  hübschen  Stadtpark  (PL  C  3),  am  1.  Ufer  der 
Tepl,  das  S.  317  gen.  Restaurant,  mit  anschließender  Kolonnade, 
worin  die  Parkquelle.  Nördl.  gegenüber,  am  andern  Ufer,  das 
Neubad  (PL  C  3),  mit  Moorbädern.  —  Nach  SW.  geht  vom  Stadt- 
park die  Parkstraße  ab,  in  der  weiter  oben  r.  das  Militär-Kurhaus 
(PL  B  4),  das  evangel.  Hospiz  und  die  russische  Peter-Pauls-Kirche, 
von  Wiedemann  (1897);  im  Aufgang  zur  rassischen  Kirche  eine 
1912  angebrachte  Gedenktafel  für  Peter  d.  Gr.  (S.  322). 

An  den  Stadtpark  stößt  s.o.  das  Militärbadehaus  (PL  C  3),  mit 
dem  Kaiserbrunnen  und  der  Hochberger  Quelle.  Südl.  das  Kurhaus 
und  die  Mühlbrunnen-Kolonnade  (PL  C  D  4),  eine  Säulenhalle  im 
korinth.  Stil,  1871-78  von  Zitek  erbaut,  mit  der  Elisabeth  quelle, 
dem  Theresien-,  dem  Bernhards-,  dem  Neu-  und  dem  Mühlbrunnen. 
Oberhalb  der  Kolonnade  die  anglikanische  Kirche  (PL  C  4). 

Von  der  Mühlbrunnen-Kolonnade  durch  die  Mühlbrunnstraße 
auf  den  Markt  (PL  D  4),  wo  unter  der  hölzernen,  vom  Stadtturm 


320  Route  48.  KARLSBAD.  Sprudel. 

überragten  Marktbrunnkolonnade  die  Kaiser-Karl-Quelle  (PI.  11) 
und  der  Marktbrunnen  (PI.  13)  entspringen.  Oberhalb  die  Kolon- 
naden des  Schloßbrunnens  (PL  17;  Aufzug,  10  K). 

Vom  untern  Ende  des  Markts  führt  die  Sprudelbrücke  über 
die  Tepl  zur  Sprudelkolonnade  (PI.  D  4 ;  1879).  Darin  entspringen 
1.  die  Hygiea  -  Quelle  und  r.  der  *Sprudel  (S.  319),  dessen  arm- 
dicker Wasserstrahl  in  40-60  schwächern  und  stärkern  Stößen  in 
der  Minute  2-3m  hoch  emporgeschleudert  wird.  —  Jenseit  der 
Kolonnade  auf  dem  Kirchplatz  die  kath.  Magdalenenkirche  (PI.  4), 
mit  terrassiertem  Vorbau,  1732-36  erbaut;  oberhalb  (Aufgang 
durch  die  Schulgasse,  dann  1.)  der  Stadtgarten  (PI.  D  E  4;  428m), 
mit  einer  Säule,  auf  der  ein  Standbild  Kaiser  Karls  IV.  (s.  S.  318/9) 
von  Jos.  Max  (1868),  und  die  Anlagen  des  Panoramas  (PI.  D  4; 
Cafe-Restaur.;  431m),  mit  reizender  Aussicht  auf  die  Stadt. — 
Slidl.  vom  Stadtgarten  an  der  Helenenstraße  die  erste  Volksschule 
(PL  E  5),  mit  dem  kleinen  Stadt-Museum  (Eintr.  15.  März-15.  Okt. 
Mi.  Sa.  3-5  Uhr).   Helenenhof  s.  S.  317. 

An  den  Markt  schließt  sich  südl.,  an  der  Tepl  sich  hinziehend, 
der  belebteste  Promenadenplatz  Karlsbads,  die  baumbepflanzte 
Alte  Wiese  (PL  C  D  5),  mit  reichen  Läden;  Abendkorso  9-10  ühr. 
Sie  endet  an  dem  Ooethe-Platz  und  den  Putschen  Anlagen. 

Gegenüber,  am  r.  Ufer  der  Tepl,  die  Heue  Wiese  (PI.  C  D  5), 
mit  dem  von  Fellner  &  Helmer  1886  erbauten  Stadttheater.  An 
der  Marienbader  Straße  das  Kaiserbad  (PI.  C  D  5),  gleichfalls  von 
Fellner  &  Helmer  (1895).  Die  Straße  führt  weiter  an  der  1856  er- 
bauten evang.  Kirche  (PL  2)  vorbei  zur  Karlsbrücke  (s.  unten). 

Von  den  vielen  anmutigen  Spaziergängen  (überall  Weg- 
weiser) ist  der  durch  das  Tepltal  nach  (1  St.)  Pirkenhammer  der 
beliebteste  (Omnibus  und  Automobil-Omnibus  s.  S.  318;  Droschke 
zur  Porzellanfabrik  einsp.  4  K  50,  zweisp.  6  K  75 ;  Eisenbahn  s. 
S.  324).  Vom  Hotel  Pupp  südl.  auf  dem  Goethe  -  Weg  (PL  C  5,  6), 
mit  einer  Goethebüste  von  Donndorf  (1883),  über  *Cafe  Sanssouci 
(PI.  D  6),  zu  der  (8  Min.)  Kunst-  und  Gewerbehalle  (PL  E6;  Kauf- 
läden) und  zum  Schiller- Denkmal  von  Hiller  (1909).  Weiter,  die 
Karlsbrücke  1.  lassend,  durch  die  Posthof-Promenade;  r.  das  Kör- 
ner-Denkmal, 1.  abseits  das  1911  von  den  reichsdeutschen  Kur- 
gästen errichtete  Bronzestandbild  des  Kaisers  Franz  Joseph,  von 
Börmel;  jenseit  der  Tepl  die  Cafes  Schönbrunn  (von  hier  nach 
Pirkenhammer  s.  S.  322)  und  Schweizerhof.  Weiterhin  das  *Cafe 
Posthof  (PL  E  7;  10  Min.),  mit  schönen  Gartenanlagen,  das  Cafe 
Freundschaftssaal  (PL  D  7;  12  Min.)  und  der  romantisch  gelegene 
* Kaiserpark  (PL  B  C  7;  8  Min. ;  Cafe').  Von  da  noch  20  Min.  (nach 
10  Min.  Wegeteilung:  1.  unser  Weg  über  die  Tepl;  r.  führt  die 
Straße  nach  Marienbad  weiter)  nach  Dorf  Pirkenhammer,  gewöhn- 
lich Hammer  genannt  (392m;  Cafe-Restaur.  Linderhof;  Restaur. 
Schützenmühle,  mit  Schießständen).  Am  oberen  Ende  des  Dorfes 
die  große  Porzellanfabrik  Fischer  &  Mieg.  Gleich  1.  hinter  der  Fabrik 


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Stephaniewarte.  KARLSBAD.  48   Route.   321 

durch  Wald  hinauf  in  40  Min.  zur  Mecsery-Höhe  (Schloßberg,  616m  5 
etwas  unterhalb  eine  Wirtschaft),  mit  schöner  Rundsicht. 

Von  der  S.  320  gen.  Porzellanfabrik  führt  ein  Fußweg  am  r.  Ufer  des 
Lammitzbaches,  vorbei  an  der  Massamühle  und  der  Donawitzer  Mühle  (Whg.), 
zum  (1  St.)  Wütenden  Stein,  einer  romantischen  Schlucht. 

Von  Pirkenhammer  über  die  Stephaniewarte  nach  Karls- 
bad zurück,  3  St.  —  5  Min.  n.  vom  Linderhof  r.  ab  von  der  Land- 
straße auf  dem  Nikolaus -Dumba- Weg  aufwärts;  9  Min.  Wegeteilung  und 
geradeaus  aufwärts  weiter;  12  Min.  r.  aufwärts  (Bismarckweg) ;  20  Min. 
Pavillon  Herolds  Ruhe.  2  Min.  geradeaus  weiter  (r.  gelangt  man  in  10  Min. 
auf  den  Veitsberg  oder  Bismarckhöhe,  s.  S.  322);  der  Weg  senkt  sich,  18  Min. 
Taxisbank;  3  Min.  Kreuzung  mehrerer  Wege  und  geradeaus  weiter  (Weg- 
weiser „Zur  Stadt") ;  7  Min.  r.  (Wegweiser  „Prager  Straße,  Kronprinzessin- 
Stephanie-Warte").  Der  Weg  steigt;  10  Min.  die  Prager  Straße  gekreuzt  und 
geradeaus  aufwärts  (r.  führt  die  Straße  in  langsamer  Steigung  ebenfalls 
zum  Bergwirtshaus) ;  2  Min.  1.  auf  einem  Promenadenweg,  bald  darauf  bei 
der  Wegeteilung  r.  und  dann  wieder  r. ;  9  Min.  Bergwirtshaus.  Nach  wenigen 
Schritten  von  der  Prager  Straße  1.  ab  (Wegweiser);  18  Min.  Stephaniewarte 
(s.  unten).  Wir  folgen  dem  Wegweiser  „Zur  Stadt"  unweit  der  Rückseite 
der  Warte;  der  Weg  senkt  sich,  8  Min,  r.  (Wegweiser  „König-Otto-Höhe, 
Drei  Kreuzberg,  Stadt");  4  Min  1.  auf  einem  breiten  Wege  (Wegweiser); 
4  Min.  r.  hinauf  (Wegweiser);  5  Min.  geradeaus  weiter  (1.  in  2  Min.  zur 
König-Otto-Höhe,  s.  unten);  10  Min.  Dreikreuzberg  (s.  unten);  3  Min.  Cafe- 
Rest.  Dreikreuzberg;  etwas  unterhalb  1.  abwärts  (Wegweiser  „Hubertus- 
burg, Stadt"),  dann  auf  einem  Zickzackwege,  zuletzt  auf  Stufen  in  25  Min. 
zum  Kirchplatz  (PL  D  4). 

Spaziergänge  am  rechten  Teplufer.  —  Dbeikreuzberg, 
Stephaniewabte,  Beegwibtshaus,  zusammen  l3/4  St.  (Droschke 
zur  Stephaniewarte  einsp.  7,  zweisp.  10.50  TT).  Zum  Cafe-Restaur. 
Dreikreuzberg  (PI.  D  E  3;  V2  St.),  mit  herrlicher  Aussicht  auf 
Karlsbad  und  Umgebung,  geht  man  von  der  Sprudelstraße  (PI.  D  4) 
n.w.  die  Andreasgasse  hinan,  überschreitet  die  Panoramastraße, 
wendet  sich  r.  zum  Cafe  Egerländer  und  jenseits  wiederum  rechts. 
Ein  anderer  Weg  führt  von  der  Magdalenenkirche  (PI.  4 :  D  4)  durch 
iie  Schulgasse  und  bei  der  Turnhalle  1.,  am  Stadtgarten  (S.  320) 
vorbei,  zum  Cafe  Panorama  (PI.  D  4;  S.  320);  jenseit  des  Armen- 
hauses r.  in  Windungen  aufwärts  über  die  Hubertusburg.  Vom 
Cafe-Restaur.  Dreikreuzberg  in  5  Min.  zum  Gipfel  des  Dreikreuz- 
bergs (551m ;  Aussicht)  und  in  12  Min.  zur  König-  Otto-Höhe  (Pl.E  3 ; 
597m ;  Aussicht  beschränkt).  4/2  St.  weiter  die  30m  hohe  *Stephanie- 
warte  (636m;  Cafe-Restaur.),  mit  prächtiger  Rundsicht. 

Die  Stephaniewarte  erreicht  man  auch  entweder  von  der  Magdalenen- 
kirche über  die  Prager  Gasse,  dann  1.  etwa  150m  auf  der  Panoramastraße 
uDd  r.  zu  dem  vom  Dreikreuzberg  kommenden  Weg  (s/4  St.)  oder  man 
geht  jenseit  des  Cafes  Egerländer  (s.  oben)  geradeaus  und  schlägt  nach 
einigen  Minuten  r.  den  bequemen  Fürst-Franz-Thun-Weg  ein,  zuletzt  an 
einem  Aussichtstempel  vorüber  (l'/4  St.). 

Von  der  Stephaniewarte  gelangt  man  s.o.  in  15-20  Min.  (Fuß- 
und  Fahrweg)  zum  Bergwirtshaus  an  der  Prager  Landstraße,  das 
auch  von  der  Magdalenenkirche  direkt  in  3/4-l  St.  zu  erreichen  ist. 

Vom  Bergwirtshaus  nach  Pirkenhammer  über  die  Bismarckhöhe 
(S.  322)  schlägt  man  den  Fußweg  ein,  der  die  Straßenkehre  kürzt  (10  Min.); 
unten  über  die  Straße  und  in  8  Min.  auf  den  Bismarckweg  (S.  322). 
—  Fußwege  führen  vom  Bergwirtshaus  östl.  in  1  St.  nach  dem  Städtchen 
Engelhaus  (635m;   Gasth.  Stadt  Karlsbad),  am  Fuß  eines  Klingsteinfelsens, 


322   Route  48.  KARLSBAD.  Hirschensprung. 

den  die  gleichnam.  Ruine  (713m ;  auch  Engelsburg  genannt)  krönt  (l/i  St. 
von  der  Kirche ;  Zutritt  60  A).  Kurz  vor  dem  Städtchen  bei  einer  ebem. 
Brauerei  nördl.  Fahrweg  in  den  Wald,  nach  45  Min.  (Wegweiser)  1.  in 
25  Min.  auf  den  Hermann-  oder  ScMmitzstein  (641m;  Erfrisch,  unterhalb  im 
Hegerhaus),  südl.  oberhalb  von  Schömitz  (S.  324),  mit  schöner  Aussicht. 

Vom  Cape  Schönbrunn  nach  Pibkenhammeb,,  1  bzw.  ll/2  St. 
Vom  Cafe  Schönbrunn  (PI.  E  6)  entweder  am  Bergabhang  übenden 
Nikolaus-Dnmba-Weg  in  1  St.  bis  zu  der  vom  Kaiserpark  kommen- 
den Straße  (vgl.  S.  320)  und  auf  dieser  1.  in  5  'Min.  bis  zum 
Linderhof  (S.  320);  —  oder  höher  am  Bergabhang  auf  dem  viel- 
gewundenen Bismarckweg  über  die  (^  St.)  Taxisbank  bis  zu  einer 
Stelle,  von  der  man  1.  in  12  Min.  auf  den  Veitsberg  (Bismarckhöhe ; 
638m;  Aussichtsgerüst)  gelangt;  dann  bergab,  an  dem  Pavillon 
Herolds-Ruhe  vorüber  (der  Bismarckweg  biegt  weiterhin  r.  ab),  zum 
(V2  St.)  Nikolaus-Dumba-Weg  und  auf  ihm  in  10  Min.  zu  der  vom 
Kaiserpark  kommenden  Straße  (vgl.  oben). 

Spaziergänge  am  linken  Teplufer.  —  Die  Freund- 
schaftshöhe  (525m;  Cafe'  und  Aussichtsturm  geplant)  ist  am  be- 
quemsten mit  der  S.  318  gen.  Drahtseilbahn  zu  erreichen;  halb- 
wegs, unweit  des  „Jägerhaus  Karls  IV."  (s.  unten),  die  HS.  Hir- 
schensprung, von  wo  noch  8  Min.  Gehens  bis  zum  Hirschensprung 
(s.  unten).  Von  der  oberen  Station  (3  Min.  unterhalb  das  1912  er- 
richtete Bronzestandbild  eines  Wanderers)  geradeaus,  dann  abwärts 
und  1.,  zu  einer  (r.)  Schutzhütte  und  von  da  geradeaus  weiter  in 
17  Min.  zum  Bild  (s.  unten). 

Vom  N.-Ende  der  Alten  Wiese  westl. ,  anfangs  auf  Stufen, 
weiter  oben  entweder  r.  auf  einem  Zickzackweg  durch  die  Felsen 
oder  1.  auf  einem  bequemeren  Weg  in  25  Min.  zum  Kreuz  auf  dem 
*Hirschensprung  (PI.  C  4;  494m;  Cafe),  mit  prachtvoller  Aussicht 
auf  Stadt  und  Egertal.  Unmittelbar  dabei  eine  Büste  Peters  d.  Gr., 
der  1711  und  1712  hier  war.  Über  den  Jubiläumsweg,  am  „Himmel 
auf  Erden"  vorbei,  zum  Schloßberg  zurück  oder  in  25  Min.,  an  Find- 
later3s  Obelisk  (484m)  vorbei,  zur  Franz-Joseph-Höhe  (s.  unten). 
Vom  Goetheplatz  durch  die  Mariengasse  zur  Marienkapelle  (PI. 
C  5),  von  hier  r.  auf  dem  Für3tin-Schaumburg-Lippe-Weg  unter- 
halb des  Friedrich -Wilhelm-  Platzes  (461m)  vorüber  zur  (20  Min.) 
Ecce-homo- Kapelle  (460m;  nach  Pirkenhammer  s.  S.  323)  und  auf 
die  (8  Min.)  Franz- Joseph -Höhe  (PL  C  D  6;  507m),  mit  Aus- 
sichtsturm. 

Über  den  Schloßberg  oder  durch  die  Parkstraße  zum  Cafe*  Jäger- 
haus Karls  IV.  (PI.  Bö;  466m;  25  Min.) ;  etwas  oberhalb  r.  auf  dem 
Königin-Carola- Weg,  unterhalb  der  Freundschaftshöhe  (1. ;  s.  oben) 
vorüber,  zu  einer  Schutzhütte  am  Bildwege  und  r.  zum  (35  Min.) 
Bild  (544m;  Schutzpavillon),  einem  Waldplatz  mit  Marienbild 
(nach  Pirkenhammer  s.  S.  323).  Von  hier  geradeaus  Fahrweg  und 
nach  wenigen  Schritten  entweder  geradeaus  in  */4  St.  nach  dem 
Restaur.  St.  Leonhard  (S.  323)  oder  1.  in  25  Min.  auf  den  »Aberg 
.(603m),  mit  Cafe'-Restaur.  und  19m  hohem  Aussichtsturm.  —  Vom 


Elbogen.  KARLSBAD.  48.  Route.   323 

Cafe  Jägerhans  (S.  322)  auf  der  Aicher  Straße ,  weiterhin  1.  auf 
dem  Russelweg,  am  Russelsitz  (PI.  A  6 ;  517m;  keine  Aussicht)  vor- 
bei, zum  (V2  St.)  Echo  (520m)  und,  an  der  St.  Leonhard- Kapelle 
(501m)  vorüber,  in  20  Min.  nach  dem  Restaur.  St.Leonhard  (505m). 
Yon  hier  auf  den  Aberg  15-20  Min.,  nach  Aich  (s.  unten)  i/2  St. 

Nach  Pirkenhammeb,  :  entweder  von  der  Ecce-homo-Kapelle 
(S.  322)  abwärts  auf  dem  Faulenzerweg  zur  (25  Min.)  Straße  im 
Tepltal,  V4  St.  vor  dem  Anfang  von  Pirkenhammer  (S.  320);  — 
oder  vom  Bild  (S.  322)  1.  auf  dem  Esterhäzyweg  zur  (25  Min.) 
Marienbader  Straße  und  gegenüber  in  5  Min.  zur  Mitte  des  Dorfes. 

Ausflüge.  —  50  Min.  n.ö.  von  Karlsbad  (über  die  Egerbrücke 
bei  Drahowitz,  dann  Fußpfad  am  1.  Ufer  abwärts)  liegt  Dallwitz 
(Restaur.  zu  den  Drei  Eichen;  Omn.  S.  318;  Eisenbahn  S.  313), 
Dorf  mit  Porzellanfabrik,  schönen,  von  Körner  besungenen  Eichen, 
stattlichem  Schloß  und  einem  Standbild  Kaiser  Josephs  II.  (1881). 

Nach  Elbogen:  Einsp.  16,  Zweisp.  24  K,  hin  u.  zurück  mit  2  St. 
Wartezeit;  Automohil-Omnibus  s.  S.  318;  Eisenbahn  s.  S.  313  und 
325.  Fußwanderer  (3  St.)  folgen  vom  Cafe  Jägerhaus  Karls  IV. 
(S.  322)  r.  dem  Fahrwege  über  den  (20  Min.)  Holzplatz  (501m)  nach 
(35  Min.)  Aich  (385m;  Schloßrestaur. ,  mit  Aussicht;  Eisenbahn 
s.  S.  324;  auch  Kahnfahrt  nach  Hans  Heiling),  mit  hergestelltem 
Schloß.  Weiter  auf  der  Landstraße  aufwärts,  dann  Fahrweg  am 
r.  Egerufer  abwärts  zum  (35  Min.)  guten  Rest.  Hans  Heiling  (388m ; 
Automobil  -  Omnibus  s.  S.  318).  Gegenüber  erinnert  der  Hans 
Helling-Felsen  an  die  von  Marschner  1833  zu  einer  Oper  benutzte 
Sage  von  dem  Berggeist,  der  eine  Sterbliche  heiratete  und  sie  und 
ihre  Verwandtschaft  aus  Eifersucht  in  Felsen  verwandelte.  Von 
hier  Fahrweg  erst  auf  dem  r.,  dann  auf  dem  1.  Ufer  der  Eger  (der 
Fußweg  bleibt  auf  dem  r.)  in  1^2  St-  nach  Elbogen.  Der  Weg 
mündet  beim  Bronzestandbild  Kaiser  Josephs  IL:  geradeaus  in  die 
Stadt,  r.  abwärts  zu  der  Kettenbrücke  und  dem  Bahnhof. 

Elbogen  (Plan  S.  324;  Bahnhof  394m,  Schloß  443m;  Gasth.: 
Weißes  Roß,  PL  a,  mit  Aussichtsveranda,  15  Z.  zu  2.50-4,  M.  4  K, 
gut),  Städtchen  mit 41 00 Einw.,  auf  einem  von  derber  umflossenen 
Granitfelsen  malerisch  gelegen.  Das  große  Schloß  (xi.-xviii.  Jahrh.) 
ist  jetzt  z.  T.  Gefängnis  (Besichtigung  gestattet;  von  den  Fenstern 
der  Kapelle  schöne  Aussicht);  im  Markgrafenhaus  das  Stadtmuseum 
(Eintritt  40  K),  mit  der  Ratsuhr  (Augsburger  Silberarbeit,  1510), 
Urkunden,  Mineralien  und  einem  17kg  schweren  Meteorstein  („der 
verwunschene  Burggraf").  Die  Porzellanfabrik  am  r.  Egerufer  wurde 
1814  von  Goethes  Freunden,  den  Gebrüdern  Haidinger,  gegründet. 
—  Hübscher  Spaziergang  (l3/4  St.)  von  der  Kettenbrücke  auf  der 
Landstraße  aufwärts,  nach  8  Min.  1.  ab  und  durch  das  bewaldete 
Geiersbachtal  zum  (20  Min.)  Restaur.  Schießhaus.  Von  hier  1.  hin- 
auf in  25  Min.  zum  Hohen  Kreuz,  einer  Kapelle.  Hinunter  über 
den  „Walenda-Steig"  (Aussicht  auf  die  Stadt) ;  nach  1/4  St.  geradeaus 


324    Route 


GIESSHUBL. 


(nicht  1.),  weiterhin  die  Landstraße  1.  einschlagend  (ein  Fußpfad  an 
der  Eger  führt  durch  die  sog.  Kolowrats-Höhle)  zur  Kettenbrücke 
zurück  (3/4  St.  vom  Hohen  Kreuz).  —  Im  NO.  der  Stadt  eine  selt- 
same Felsgruppe,  der  Spitzige  Stein. 


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ELBOGEN 


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Nach  GiEßHüBL  -  Sauerbrunn  (zu  Fuß  dl/ 4  St. ;  zu  Wagen 
1^2  St.,  Einsp.  14,  Zweisp.  21  K  hin  u.  zurück  mit  2  St.  Wartezeit; 
Omnibus  und  Automobil-Omnibus  s.  S.  318).  Durch  die  Andreas- 
gasse (PI.  D  3,  4),  am  Cafe'  Egerländer  (S.  321)  und  an  den  Fried- 
höfen vorbei;  kurz  hinter  einem  Forsthause  (40  Min.)  auf  die  alte 
Gießhübler  Landstraße  und  auf  dieser  durch  Wald  weiter;  am  Ende 
des  Waldes  (1  St.)  entweder  r.  über  Satteies  und  Schömitz  (S.  322) 
oder  besser  1.  nahe  der  Eger  über  Egerbrücken  nach  (1  St.)  Eichenhof 
und  (V2  St.)  Gießhübl.  Ein  anderer  Fahrweg  führt  von  Drahowitz 
(S.  323)  an  der  Eger  entlang  und  mündet  unterhalb  des  Cafes 
St.  Hubertus  in  die  oben  gen.  alte  Gießhübler  Landstraße.  Gieß- 
hübl-Sauerbrunn  (340m;  Kur-  u.  Wasserheilanstalt,  Z.  von  11  K 
wöch.  an,  im  Winter  geschlossen;  Hot.  Kronprinz;  Kurtaxe  4Z; 
Eisenbahn  nach  Wickwitz  s.  S.  313)  ist  ein  anmutig  an  der  Eger 
gelegener  Kurort  und  Ursprungsort  von  Mattoni's  Gießhübler  Sauer- 
brunn. 

Lohnender  Tagesausflug  auf  den  Keilberg:  mit  der  Eisenbahn  nach 
St.  Joachimstal  und  von  da  hinauf,  vgl.  S.  313. 

Von  Karlsbad  über  Petschau  nach  Marienbad,  61km,  Eisen- 
bahn in  1V-2-3  St.  Abfahrt  vom  Zentralbahnhof  (PL  A  2).  Die  Bahn  führt 
ansteigend  nach  (4km)  Aich,  unweit  östl.  von  dem  S.  323  gen.  Ort.  Kurzer 
Tunnel.   —  6km  Aich- Pirkenhammer  (456m),  2V2km  westl.  von  dem  S.  320 


KARLSTEIN.  49.  Route.    325 

gen.  Ort  Pirkenhammer.  L.  der  Aberg  (S.  322).  Weiter  in  dem  vielfach 
gewundenen  Tepltal.  Zweimal  über  die  Tepl. —  17km  Schönte ehr ;  Zweig- 
bahn nach  (22km)  Elbogen  (S.  323).  Zweimal  über  die  Tepl  und  durch 
einen  Tunnel.  —  22km  Petschau  (492m;  Bahnrest.),  mit  2250  Einw.  und 
einem  Schloß  1.  von  der  Bahn.  Zweigbahn  nach  (102km)  Rakonitz  (S.  311).  — 
Das  Tepltal  wird  zwischen  Petschau  und  (32km)  Einsiedl-Pauten  (621m) 
enger;  achtmal  über  den  Fluß  und  durch  vier  Tunnels.  —  38km  Tepl 
(657m),  mit  2800  Einw.  2km  s.o.  vom  Bahnhof  das  Prämonstratenserstift 
Tepl  (Eintr.  Mo.  Mi.  2-6  Uhr,  nur  für  Männer;  Erfrisch,  im  Gasth.),  mit 
einer  zweitürmigen,  schon  vor  der  Station  sichtbaren  roman.  Pfeilerbasilika 
(1193  gegründet;  das  Innere  stark  modernisiert)  und  einer  Bibliothek  von 
70000  Bänden.  —  Das  Tepltal  wird  breiter.  42km  Prosau;  dann  am  (r.) 
S.-Ende  des  Podhorn-Teiches  entlang.  —  Jenseit  (46km)  Eäbakladrau  (706m) 
r.  der  Podhorn  (843m;  MW.  40  Min.  von  der  Station),  ein  Basaltberg  mit 
ausgedehnter  Fernsicht  über  Erzgebirge,  Fichtelgebirge  und  Böhmerwald. 
Die  Bahn  senkt  sich  nach  (52km)  Wilkotcitz  (653m);  1.  Aussicht.  Dann  durch 
einen  Tunnel  und  über  die  Auscha  nach  (61km)  Marienbad  (S.  328). 

Von  Karlsbad  nach  Johanngeorgenstadt,  63km,  Eisenbahn 
in  21/2  St.;  Abfahrt  vom  Zentralbahnhof.  —  4km  Karlsbad  -  Buschliehrader 
Bahnhof.  —  15km  Neu- Rohlau  (432m).  Zweigbahn  nach  (7km)  Chodau 
(S.  313).  Die  Bahn  tritt  in  das  anmutige  Tal  des  Rohlaubachs  und  steigt 
stark.  —  25km  Neudek  (559m;  Gasth.  :  Post,  Herrenhaus),  hübsches  Städt- 
chen mit  großer  Spinnerei  und  Eisenwalzwerk.  —  Zwei  Tunnels.  30km 
Hochofen.  —  Durch  einen  Kehrtunnel  nach  (34km)  Neuhammer  (712m)  und 
weiter  scharf  ansteigend  (r.  hübscher  Rückblick)  nach  (41km)  Saifenhäusl 
(829m),  von  wo  Aufstieg  zum  0/2  St.)  Peindlberg  (970m),  mit  Aussichts- 
turm. —  In  Windungen  zur  Wasserscheide 'beim  Teuerer  (915m)  und  zur 
(48km)  Stat.  Bärringen-Äbertham  (902m),  hoch  über  dem  Städtchen  Bärringen 
(831m ;  Gasth.  Rathaus)  gelegen ;  r.  das  Erzgebirge.  Nun  hinah  über  (51km) 
Platten  (868m)  und  (62km)  Breitenbach  (696m)  nach  (63km)  Johanngeorgen- 
stadt (676m;  Hot.  de  Saxe),  Städtchen  mit  6200  Einwohnern.  Von  hier 
nach  Zwickau  s.  Baedekers  Nordost-Deutschland. 


49.  Von  Prag  nach  Fürth  (München,  Nürnberg). 

198km.  Staatsbahn,  Schnellzug  in  33/4  St.  für  23.70,  14.50,  9.20  K; 
Personenzug  in  6  St.  (bis  Nürnberg  774-11  St.,  bis  München  9-14  St.). 

Prag  s.  S.  286  ;  Abfahrt  vom  Franz-Josephs-Bahnhof.  Die  Bahn 
wendet  sich  nach  Durchfahren  eines  1141m  langen  Tnnnels  südl. 
ins  Tal  der  Moldau  und  überschreitet  jenseit  (4km)  Wyschehrad 
(S.  295)  den  Fluß.  —  10km  Kuchelbad,  mit  Bennhahn.  —  15km 
Badotin  (202m).  Die  Bahn  verläßt  die  Moldan  und  tritt  an  die 
Beraun,  die  sie  hei  Mokropetz  überschreitet.  —  32km  Einter- 
Treban.  Zweighahn  nach  (34km)  Lochowitz  (S.  326).  —  35km 
Karlstein  (216m;  Gasth.  Kaiser  Karl  IV.,  am  Fuß  deT  Burg,  8  Z. 
zu  2  IC).  Die  in  einem  Seitental  der  Beraun  auf  steilem  Kalk- 
steinfelsen gelegene  Burg  ist  kurz  vor  der  Station  r.  sichtbar. 

Vom  Bahnhof  r.,  dann  1.  über  die  Beraun  und  durch  das  Dorf  Budnan, 
mit  der  1356  erbauten  Palmatiuskirche ;  am  oberen  Ende  des  Ortes  1.  hinauf 
zur  (35  Min.)  *Burg  Karlstein  (tschech.  Karluv  Tyn;  319m;  Whs.  am  Ein- 
gang), 1348-65  von  Kaiser  Karl  IV.  als  Schatzhaus  für  die  Kleinodien  des 
deutschen  Reiches  und  für  zahlreiche  Reliquien  errichtet.  Die  im  xv.  und 
xvi.  Jahrh.  z.  T.  umgebaute  Burg  ist  1888-97  durch  Fr.  Schmidt  und  Jos. 
Mocker  mit  mancherlei  Änderungen  hergestellt  worden.  Die  Besichtigung 
erfordert  3/4  St.  (dem  Kastellan  1  K). 

Durch  zwei  Torgebäude  (neben  dem  inneren  die  Kastellanswohnung) 
gelangt  man  in   die  ünte rb ur g,  mit  90m  tiefem  Brunnen.     Das  außen 


326   Route  49.  PILSEN.  Von  Prag 

vierstöckige  Burggrafenhaus  ist  in  den  unteren  Teilen  ein  Bau  des  xv.  Jahrh. 
—  Ein  Tor  führt  von  hier  in  den  schmalen  zweiten  Burghof,  in  der  Über- 
burg.  R.  der  Palas  Karls  IV.,  mit  der  Nikolauskapelle  und  z.  T.  alter 
Täfelung.  Anstoßend  das  Domherrenhaus.  Ein  geschlossener  Holzgang  auf 
Mauerbögen  führt  zum  Frauenturm,  in  dem  die  Marienkirche,  mit  restau- 
rierten Wandgemälden  aus  der  Apokalypse  von  Tommaso  da  Modena(?), 
und  die  Katharinenkapelle ,  mit  über  1000  in  die  Wände  eingelassenen 
Halbedelsteinen.  Auf  der  obersten  Felsstufe  der  mächtige,  37m  hohe  Wohn- 
turm („Zitadelle").  Im  dritten  Stockwerk  die  prächtige,  1365  geweihte 
Kreuzkapelle,  die  durch  ein  vergoldetes  Eisengitter  in  zwei  Teile  geschieden 
ist ;  an  den  Wänden  sind  über  dem  Kerzengeländer  (für  1330  Wachskerzen) 
2267  in  vergoldetem  Gips  eingelegte  Halbedelsteine  und  132  Gemälde  von 
Meister  Theodorich,  Halbfiguren  von  Aposteln,  Heiligen  u.  a.,  angebracht; 
in  einer  Nische  hinter  dem  Altar  wurden  die  deutschen  Reichskleinodien 
und  später  die  böhmischen  Kroninsignien  aufbewahrt. 

Hinter  Karlstein  wird  das  Beranntal  durch  Kalksteinfelsen  ein- 
geengt und  erweitert  sich  erst  wieder  dicht  vor  (44km ;  r.)  Beraun 
(222m ;  Bahnrest. ;  Grasth. :  Böhm.  Sof\  einem  alten  Städtchen  mit 
11 500  Einw.  (nach  Rakonitz  und  Luzna-Lischan  s.  S.  312/11 ;  nach 
Dusnik  b.  S.  311).  Die  Bahn  tritt  in  das  Litawa-Tal.  —  53km 
Zditz  (260m ;  Bahnrest.). 

Von  Zditz  nach  Protiwin,  103km,  Staatsbahn  in  2V4-3  St.  Die 
Bahn  führt  durch  das  anmutige  Litawa  -  Tal.  —  8km  Lochowitz  (319m). 
Zweigbahn  nach  (34km)  Hinter  -  Tfeban  (S.  325).  —  28km  (1.)  Pfibram 
f  509m  ;  Gasth. :  Buchar  zum  Kaiser  von  Österreich,  Erzherzog  Franz  Ferdinand, 
beide  Ringplatz),  Stadt  mit  13300  tschech.  Einw.  und  einer  montanisti- 
schen Hochschule,  östl.  überragt  vom  Heiligen  Berg  (580m)  mit  Wallfahrts- 
kirche. Westl.  von  Pfibram  die  ßergstadt  Birkenberg,  mit  55U0  Einw.  und 
Silber-  und  Bleigruben.  —  47km  Breznitz  (483m).  Zweigbahn  südl.  über 
(25km)  Blatna  (Abzweigung  nach  Nepomuk,  S.  331)  nach  (56km)  Strakonitz 
(S.  331).  —  67km  HS.  Lhota-Mirotitz.  2  St.  ö.  (15km  n.  von  Pisek),  am  Ein- 
fluß der  Wottawa  in  die  Moldau,  die  große  Ruine  Klingenberg  (tschech. 
Zvikov),  die  sehenswerteste  Böhmens,  z.  T.  vom  Fürsten  v.  Schwarzenberg 
hergestellt  (Bergfriede,  Arkadenhof,  Kapelle,  Wandmalereien).  —  89km  (l.j 
Pisek  (378m;  Gasth.  Erzherzog  Franz  Ferdinand),  ansehnliche  Stadt  mit 
16500  tschechischen  Einw.,  von  der  Wottawa  umflossen.  Nach  Iglau 
s.  S.  331.  —  103km  Protiwin  (S.  331). 

60km  Praskoles-Zebräk;  1  St.  n.w.  die  Buine  Tocnik,  mit  er- 
haltenem Palas.  —  63km  Hofowitz  (360m),  mit  Schloß  des  Fürsten 
v.  Hanau  und  Eisenwerken.  —  80km  Mauth,  mit  2300  Einwoh- 
nern. —  83km  Eoloubkau  (426m),  mit  Waggonfabrik.  —  Die 
Gegend  wird  offner  bei  (92km)  Bokitzan  (362m),  Städtchen  mit 
6500  Einwohnern.  —  Weiter  an  der  Klabawa,  an  Eisenwerken 
vorbei.  104km  Chrast  (346m;  Bahnrest.);  Zweigbahn  nach  Rad- 
nitz,  mit  Kohlengruben.  —  Die  Bahn  tritt  nun  wieder  ins  Tal  der 
Beraun  und  erreicht,  nach  Überschreitung  der  Uslavabrücke, 

115km  (r.)  Pilsen.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Waldek's  Hotel 
zum  Kaiser  v.  Österreich,  Smetana-Promenade,  140  Z.  zu  2.20-8  K, 
Omn.  50  h,  Pilsner  Hof,  Zeughausgasse,  beide  gelobt;  Goldener 
Adler,  Ringplatz  33.  —  Biek:  in  den  Gasthöfen;  ferner  im  Deutschen  Haus, 
Ecke  Kopecky-Promenade  und  Goethegasse;  Salzmann,  Prager  Str.  8.  — 
Cafes:  in  den  beidea  zuerst  gen.  Gasth.  —  Dboschken:  vom  Bahnhof  in 
die  Stadt  Einsp.  1,  Zweisp.  2  K  (nachts  ll/2  u.  3  K).  —  Elektb.  StbaBen- 
bahn:  vom  Bahnhof  zum  Ringplatz;  von  hier  mehrere  Linien  in  die  Vor- 
städte. —  Post  u.  Telegraph,  Stephanspromenade.  —  Zur  flüchtigen  Be- 
sichtigung genügen  3  Stunden.  Hie  Straßenschilder  sind  tschechisch  (vgl. 
auch  S.  2dü  ;  Promenade  =  sady)- 


nach  Fürth.  PILSEN.  49.  Route.   327 

Pilsen  (322m),  gewerbreiche  und  bierberühmte  Stadt  von 
82  OOO  Einw.  (darunter  9000  Deutsche),  liegt  am  Zusammenfluß 
der  Mies  und  Radbusa.  Wallensteins  Verschwörung  spielte  zum 
Teil  in  Pilsen.  — Vom  Bahnhof  (Straßenbahn  s.  S.  326)  geradeaus, 
dann  r.  unter  der  Bahnüberführung  her,  weiter  durch  die  Bahnhofs- 
straße (Nadraznf  trida),  die  Podiebradstraße,  dann  1.  über  den  Platz 
U  zvonu  und  durch  die  Zeughausgasse  (Zbrojnickd  ul.)  zum  (*/4  St.) 
Ringplatz  (Velke  namesti).  In  der  Mitte  die  im  Anfange  des 
xv.  Jahrh.  vollendete  got.  Bartholomäuskirche,  mit  102m  hohem 
Turm;  auf  dem  Hauptaltar  eine  Madonnenstatue  aus  dem  Ende 
des  xrv.  Jahrhunderts.  An  der  N.-Seite  das  1558  erbaute  Rathaus. 
An  der  von  der  SO. -Ecke  des  Ringplatzes  südl.  laufenden  Franzis- 
kanergasse 1.  das  Franziskanerkloster,-  in  der  Barbarakapelle  (ver- 
schlossen; Eingang  im  östl.  Kreuzgang)  Fresken  aus  dem  Ende  des 
xv.  Jahrhunderts.  Die  Franziskanergasse  mündet  auf  die  Ring- 
promenade, die  unter  verschiedenen  Namen  die  Altstadt  umzieht. 
L.,  Ecke  Kopecky-  und  Safarikpromenade,  das  Westböhmische 
Kunstgewerbemuseum  (freier  Eintritt  Sonn-  u.  Festt.  9-12,  Mi.  Sa. 
2-5,  Winter  4  Uhr,  sonst  werkt.  9-12,  2-4  Uhr  nach  Anmeldung 
in  der  Kanzlei ;  Direktor  Jos.  Skorpil). 

Im  ersten  Stock:  Historisches  Museum.  R.  Feuerwaffen  (über  300; 
xv.-xvn.  Jahrh.),  Urkunden,  alte  Pilsner  Drucke,  Vorgeschichte  (hervor- 
zuheben Bronzeschild  aus  der  Hallstatt-Periode),  Stadtansichten.  —  Im 
zweiten  Stock:  Kunstgetoerbe  -  Museum.  Eingangssaal:  Gläser.  Weiter  1. 
Schmiedearbeiten,    Buchkunst.    R.   vom   Eingang:    Keramik,   Stickereien. 

Nördl.  vom  Bahnhof  das  1842  gegründete  Bürgerl.  Bräuhaus 
(Zutritt  werktags  9-11  und  2-4  Uhr),  mit  Felsenkellern;  unweit 
östl.  die  Erste  Pilsner  Aktien  Brauerei.  Auf  der  "W.-Seite  der  Stadt 
(Straßenbahn)  die  Skodawerke  (Maschinen,  Stahl,  Geschütze). 

Von  Pilsen  nach  Dux,  150km,  Eisenbahn  in  3V2-5  St.  —  32km 
Plaß  (35im),  mit  Schloß  des  Fürsten  Mettemich.  —  39km  Mlatz  (374m). 
Zweigbahn  nach  (48km)  Rakonitz  (S.  311).  —  59km  Pladen  (408m),  s.  S.  311. 
—  66km  Petersburg  in  Böhmen,  mit  Schloß  und  Park  des  Grafen  Czernin.  — 
QQkmKaschitz  (283m).  Zweigbahn  nach  (13km)  Willomitz  (S.  312).  —  107km 
Saaz  (Bahnrest.),  s.  S.  312.  —  118km  Postelberg  (209m;  Bahnrest.).  Zweig- 
bahn nach  (13km)  Laun  (S.  311).  Die  Bahn  verläßt  die  Eger.  —  124km 
Potseherad.  Zweigbahn  nach  (18km)  Wurzmes  (S.  311).  —  136km  Obernitz 
(210m),  s.  S.  311.  —  143km  Bilin- Sauerbrunn,  HS.  für  den  Biliner  Sauer- 
brunnen (S.  305).  —  146km  Bilin  (S.  305).  —  150km  Dux  (S.  310). 

Von  Pilsen  nach  Eisenstein,  112km,  Eisenbahn  in  ci1/*  St.  — 
48km  (1.)  Klattau  (409m;  Bahnrest.;  Gasth.  Weiße  Rose,  Ringplatz,  V«  St. 
vom  Bahnhof),  ansehnliche  Stadt  mit  14400  tschech.  Einw.,  Knotenpunkt 
der  Bahn  nach  Horazdovic  (S.  331).  —  56km  Janowitz  (414m).  Zweigbahn 
nach  (32km)  Taus  (S.  328).  —  64km  Neuem  (465m;  Gasth.  zur  Angel), 
hübsch  gelegener  Markt  am  Fuß  des  Böhmerwald-Gebirges;  1  St.  südl. 
die  Ruine  Bayereck.  Die  Bahn  steigt  in  langen  Kehren  zur  (79km)  Stat. 
Grün  (628m),  weiter  durch  Felseinschnitte  und  über  hohe  Dämme.  —  89km 
Hammem-Eisenstraß  (736m;  r.,  in  3  St.  zu  besteigen,  der  Osser,  1293m,  mit 
Schutzhaus);  dann  durch  den  Spitzberg- Tunnel  zur  (101km)  Stat.  Spitzberg 
(835m),  dem  höchsten  Punkt  der  Bahn,  Wasserscheide  zwischen  Elbe  und 
Donau  (in  der  Nähe  auf  dem  Spitzbergsattel,  1000m,  H.-P.  ßixy,  mit  schöner 
Aussicht).  Hinab  am  Markt  Eisenstein  (Haltestelle)  vorbei  zum  (112km) 
böhm.-bayr.  Grenzbahnhof  Eisenstein,  s.  Baedekers  Süddeutschland. 

Von  Pilsen  nach  Eger,  Budweis  u.  Wien  s.  R.  50. 


328   Route  50.  KÖNIGS  WART. 

128km  Nürschan  (340m),  mit  Glashütte;  in  der  Umgegend 
Kohlengruben.  Weiter  1.  von  der  Bahn  Chotieschau,  mit  Schloß  des 
Fürsten  Thurn  und  Taxis.  —  154km  Stankau  (370m;  Bahnrest.). 
—  173km  Taus  (428m;  Bahnrest.),  Stadt  mit  8200  Einwohnern. 
Nach  Janowitz  s.S.  327;  Zweigbahn  nach  (87km)  Taehau  (S.  330). 

Hinter  Taus  beginnt  das  Böhmerwald-Gebirge,  das  die  Bahn  an 
der  niedrigsten  Stelle  mittels  Einschnitte  und  Tunnels  durch- 
dringt. Die  Wasser-,  zugleich  Sprachscheide  (512m)  ist  zwischen 
Böhmisch-  und  Deutsch-  Kubitzen,  unweit  der  Grenze  zwischen 
Böhmen  und  Bayern.  Die  Bahn  senkt  sich  in  großer  Kehre,  führt 
durch  einen  Tunnel  und  überschreitet  die  Pastritz. 

198km  Fürth.    Nach  Nürnberg  s.  Badekers  Süddeutschland. 


50.  Von  Eger  über  Marienbad  nach  Wien. 

456km.  Staatsbahn,  Schnellzug  in  8  St.,  für  54.40,  33.10,  21  E,  Per- 
sonenzug in  15-17  St.  für  41.10,  25,  15.80  K. 

Eger  s.  S.  314.  Die  Bahn  z  weigt  von  der  Regensburger  Linie  1.  ab 
und  überschreitet  den  Wondreb-Fluß.  —  17km  Sandau  (556m). 

23km  (1.)  Königswart  (602m ;  Omnibus  zum  Bad  80  K).  20  Min. 
n.w.  vom  Bahnhof  das  von  hübschen  Anlagen  umgebene  Schloß 
Königswart,  Eigentum  des  Fürsten  Metternich.  Im  r.  Schloßnügel 
das  Museum  (jederzeit  zugänglich),  mit  Bibliothek,  Mineralien- 
sammlung, Kuriositäten  u.  a.  —  y2  St.  höher  liegt  an  der  Berg- 
lehne das  Bad  Königswart  (723m;  Gasth. :  Buberl,  32  Z.  von  3  K 
an,  F.  1,  M.  2,  P.  von  8  K  an;  Kurhaus;  H.-P.  Waldheim,  22  Z. 
von  3  K  an,  P.  8-10  K-,  Kurtaxe  10  K),  als  Stahlbad  (auch  Moor- 
bäder) und  Sommerfrische  besucht.  Eine  Waldstraße  führt  in 
IV2  St.  nach  Marienbad  (Omn.  1  iT40).  —  31km  (1.)  Marienbad. 


Marienbad.  —  Bahnhof  (PI.  A  5;  Restaur.)  l/2  St.  südl.  von  der 
Stadt.  Wagen  s.  S.  329;  Omnibus  der  Gasthöfe  60,  Gepäck  bis  zu  50kg 
20  A;  eleklr.  Straßenbahn  vom  Bahnhof  in  die  Stadt,  10  Min.,  40  h.  —  Im 
Sommer  Zollabfertigung  von  Gepäck  nach  Deutschland  über  Eger  bei 
E.  Lucker,  Kaiserstr.  42  (71/2-IOV4  Uhr  vorm.). 

Gasthöfe  (bei  längerem  Aufenthalt  Einsichtnahme  der  „Mietordnung" 
nötig;  im  Winter  die  meisten  geschlossen).  Innerhalb  der  Stadt:  *Gr. -H. 
Ott  (PI.  a:  A  2),  N.-Seite  des  Franz-Joseph-Platzes-,  «Weimar  (PI.  b: 
B  2),  Kirchenplatz  9,  100  Z.  von  8  K  an,  F.  1.50,  M.  4Ä";  'Kling  er 
(PI.  c:  A  B  2),  Stephansstraße,  250  Z.  von  4  K  an,  F.  1.50,  M.  4.60-6  JT; 
"Carl ton  (PI.  h:  A  2),  Schillerstraße,  am  Waldesrand,  80  Z.  zu  6-20, 
M.  4-6  K\  'Egerländer  (Bes.  Ott;  PI.  d:  A2),  W.-Seite  des  Franz- 
Joseph-Platzes  ;  'Imperial  (PI.  e:  A  2),  Schillerstraße;  'Palasthotel 
Fürstenhof  (PI.  f:  A  3),  Kaiserstraße,  140  Z.  zu  3-9,  F.  1.50,  M.  3.50, 
P.  10-16  K;  *  Stern  (PI.  k :  B  3),  Kirchenplatz,  150  Z.  von  SK  an,  F.  1, 
M.  3  K;  Royal  (PI.  y:  B  2),  oberhalb  des  Kirchen platzes;  Kaiserhof 
(PI.  v:  A3),  Kaiserstraße;  Gas  in  0  (PI.  i:  A3),  am  Casinopark;  New 
York  (PI.  g:  A  3),  Kaiserstraße,  90  Z.  von  3 K an,  F.  1.50,  M.  3.50,  P.  9-12  #; 
—  Tepler  Haus  (PI.  1:  A  2),  Stephansstraße;  Hot.  Leipzig  (PI.  0  :  B  2), 
Untere  Kreuzbrannstraße,  70  Z.  zu  5-10,  F.  1,  M.  2.60 iT;  Delphin  (PI.  m: 
A2),  Waldbrunnstraße,  CO  Z.  zu  3-12  K,  F.  90  A,  M.  3.60  K;  Nep  t  u  n  (PI.  n: 
A  2),   Kaiserstraße ;  Marienbader  Mühle  (PI.  p:  Ai)),    Kaiserstraße; 


4  Talaparre  l,3imi.,Cafe-Kmn:od  1.9  tan 


Seogr.AnstvT«agnar<tl>ebes,Leipzifi 


Von  Fger  nach  Wien.     MARIENBAD.  50.  Route.    329 

Wagner  (PI.  q:  A3),  45  Z.  von  5  K  an,  M.  3.50  K,  Habermann's  Hot. 
Annaberg  (PI.  w:  A  3),  beide  Jägerstraße;  Englischer  Hof  (PL  r: 
A  3),  Kaiserstraße;  K  on  tinental  (PI.  s  :  A  4),  Bahnhof3traße,  mit  Varidte'- 
thealer;  Hot.  Eisenbahn,  gegenüber  dem  Bahnhof,  bescheiden  ;  —  Wal- 
halla (PI.  t :  A  2),  israelitisch,  40  Z.  von  4  K  an.  —  Zahlreiche  Logierhäuser. 

Außerhalb  der  Stadt:  *Esplanade  (PL  x:  B  2),  100  Z.  von  10  K  an, 
F.  2,  G.  4,  M.  QKi  »Rübezahl  (PL  C  3),  20  Min.  östl.  oberhalb  des  Neu- 
bades, 40  Z.  zu  10-15,  F.  1.20,  M.  51;  "Höhenhotel  Egerländer 
(PL  A  4),  b.w.  oberhalb  der  Stadt,  mit  weiter  Aussicht;  *Waldmühle 
(PL  A  2);  "Hiramonte  (PL  u:  B  4) 

Restaurants  in  den  Gasthöfen;  ferner  im  Kursaal  (PL  B  3;  M.  31). 
Weinrestaurant  im  Haus  „Glocke",  N.-Ende  der  Kaiserstraße  (PL  A  3). 

Cafes  (außerhalb  des  Orts):  ^Hbhenholel  Egerländer,  s.  oben;  *  Rübezahl, 
s.  oben;  Waldmühle,  s.  oben;  Miramonte  (PL  B  4);  Panorama  (PL  B  3); 
Maxtal  (PL  A  1) ;  Forsiwarte  (PL  C  2) ;  Alm  (PL  C  1) ;  Schweizerhof  (PL  B  4) ; 
Hochwald  (PL  C  4);  Kieselmühle,  mit  Schwimmbad  (50  A),  eine  gute  V2  St. 
westl.  vom  Höhenhotel  Egerländer;  Nimrod  (PL  jenseit  A  1). 

Droschken:  vom  oder  zum  Bahnhof  Einsp.  2  K,  Zweisp.  3  K  60,  Ge- 
päck 50kg  50  oder  40  A;  im  Stadtbezirk  20  Min.  90  h  oder  1  K  50,  jede 
1/4  St.  mehr  50  oder  80  h. 

Kubtaxe  bei  mehr  als  8  tag.  Aufenthalt  (3-8  Tage,  1-3  K) :  I.  Klasse  20, 
II.  Klasse  12,  III.  Klasse  8  £";  Kinder  unter  14  Jahren  und  Dienstboten  2  K. 
—  Musiktaxe  :  I.  KL  1  Pers.  10  K,  Familie  von  2  Pers.  16  K,  3  Pers.  22  K 
usw.;  IL  KL  8,  10,  12  K;  III.  Kl.  4,  6,  8  K.  Kurkonzert  vorm.  61/2-7V2  u. 
nachm.  6-7  U.  beim  Kreuzbrunnen,  7V2-8V2  U.  vorm.  beim  Ferdinands- 
brunnen, mittags  1172-1272  U.  an  der  Waldquelle  (bei  Regenwetter  in  der 
Kolonnade,  PL  6). 

Bäder  :  Moorbad  im  Zentralbad  4-5.50  K,  Mineralbad  im  Neubad  3  Ä"50. 

Post-  u.  Telegraphenamt  (PL  8:  A  3),  Ostseite  der  Kaiserstraße.  — 
Theater  (PL  18:  A  2),  Waldbrunnstraße. 

Marienbad  (628m),  berühmter  Badeort  mit  6300  deutschen 
Einw.,  liegt  in  einem  anmutigen,  nach  S.  geöffneten  Talkessel,  nach 
O. ,  N.  und  V.  von  fichtenbewachsenen  Bergen  umschlossen.  Es 
wird  jährlich  von  35000  Kurgästen  besucht  (Kursaison  1.  Mai  bis 
30.  Sept.).  Die  zehn  Quellen,  Eigentum  des  Stiftes  Tepl  (S.  325), 
sind  den  Karlsbader  Quellen  ähnlich  (Glaubersalzwasser),  jedoch 
kalt.  Kreuzbrunnen  (PI.  12:  B  2),  Ferdinandsbrunnen  (PI.  B  5; 
1/2  St.  südl.,  aber  bis  zum  Promenadenplatz  geleitet)  und  die  12  Min. 
n.w.  vom  Kreuzbrunnen  gelegene  Waldquelle  (PI.  A  2)  sind  die 
wichtigsten  Trinkquellen.  Die  Marienquelle  (PI.  13:  B  3),  ein 
Säuerling,  dient  hauptsächlich  zum  Baden ;  außerdem  Stahlbäder 
aus  dem  Ambrosius-  (PI.  10:  B  3)  und  Karolinenbrunnen  (PI.  11 : 
B  3),  sowie  Ferdinandsbrunnenbäder  (kräftigste  Stahl-  und  Salz- 
bäder) und  Moorbäder. 

Die  Hauptstraße  von  Marienbad  ist  die  langgestreckte  Kaiser- 
straße (PI.  A3),  ö.  von  Anlagen  begrenzt,  die  sich  zu  einem  hübschen 
Park  erweitern.  Von  der  Kaiserstraße  zweigt  w.  die  Jägerstraße  ab ; 
an  dieser  das  Stadthaus  (PI.  16:  A  3),  in  dem  sich  auch  ein  Lese- 
saal (Zutritt  frei)  befindet.  Südl.  vom  Stadthaus  die  englische  Kirche 
(PI.  2:  A3)  und  die  russische  Wladimir- Kirche  (PI.  15 :  A  3).  Die 
Kaiserstraße  mündet  auf  den  Franz- Joseph-Platz  (PI.  4:  A  2), 
mit  dem  Kaiser- Franz -Joseph -Jubiläumsbrunnen,  von  Dietrich 
(1913);  an  der  N.-Seite  die  evangelische  Kirche  (PI.  3)  und  das  Haus 
der  Friedrich -Wilhelm -Stiftung.     Die  Waldbrunnstr.  führt  von 


330   Route  50.  MARIENBAD.  VonEger 

hier  d.w.,  am  Theater  (PL  18 :  A  2)  vorbei,  zur  Waldquelle  (PL  A  2 ; 
Rest.,  Promenaden-Konzert  s.  S.  329). 

Der  S.  329  erwähnte  Park  wird  nördl.  begrenzt  von  der  Stephans- 
straße. Am  Ende  der  Untern  Kreuzbrunnstraße  der  Kreuzbrunnen 
(PI.  12 :  B  2),  mit  säulengetragener  Rotnnde  und  einer  Bronzehüste 
des  „ärztlichen  Gründers  Marienbads",  Dr.  Jos.  Nehr  (f  1820). 
Anschließend  ein  langes  Gebäude,  das  die  Brunnenhalle,  die  bei 
ungünstigem  "Wetter  als  Wandelbahn  dient,  und  die  sog.  Kolonnade 
(PL  6:  B  2),  mit  Verkaufsläden,  in  sich  vereinigt.  W.  vor  der 
Kolonnade  die  Bronzestatue  des  um  Marienbad  verdienten  Tepler 
Abtes  Reitenberger  (f  1860),  von  Kundmann  (1879).  Gegenüber 
dem  S.-Ende  der  "Wandelbahn  unter  einem  Säulengang  der  Fer- 
dinandsbrunnen (S.  329)  und  der  Karolinenbrunnen ;  oberhalb  1. 
die  1844-48  erbaute  kathol.  Kirche  (PL  5 :  B  3).  Nach  0.  und  S. 
begrenzen  den  Platz  das  Moorbad  (PL  B  3),  der  Ambrosius- 
brunnen  (PL  10 :  B  3),  in  einer  gotischen  Kuppelhalle,  der  Kur- 
saal, mit  Lesesaal  (30  h  tägl.,  4  K  für  vier  Wochen)  und  Cafe- 
Restaur.,  das  Zentralbad  (PL  B  3)  und  das  Neubad  (PL  A  B  3). 

Beliebte  Spaziergänge  sind:  imN.,  jenseit  der  "Waldquelle, 
die  Waldmühle  (S.  329  ;  10  Min.  vom  Franz- Joseph-Platz),  r.  von 
hier  der  Dianahof (Erfr.)  und,  20  Min.  weiter,  das  Maxtal  (S.  329); 
zurück  auf  der  Fahrstraße  am  "Walde  entlang.  S.w.  von  der  Wald- 
mühle über  die  König  in- Carola-Höhe  (PL  A  2;  665m)  zum  (^  St.) 
Jägerhaus  (PL  A  2;  Rest.).  Ö.  vom  Dianahof  zur  (4/4  St.)  Amalien- 
ruhe  (PL  B  2),  weiter  über  den  Schwarzenberg-Weg  in  12  Min.  zur 
Friedrich-Wilhelm-Höhe  (PL  A  B  2;  735m),  mit  Blick  vom  Pavillon 
auf  Marienbad ;  hinunter  und  beim  Wegweiser  „Rojauer  Förster- 
haus" den  Weg  r.  einschlagend  in  */2  St.  zum  Kreuzbrunnen.  —  Vom 
Kreuzbrunnen  östl.  gelangt  man  in  20  Min.  zum  Cafe-Restaur. 
Forstwarte  (PL  C  2);  weiter  südlich  das  Hot-Rest.  Rübezahl  (S.  329). 
Schöne  Fernblicke  bieten  auch  der  auf  dem  Hamelikaberg  (PL  B  3; 
25  Min.  vom  Zentralbad)  errichtete  Aussichtsturm  (716m ;  100 
Stufen;  Aussicht  auf  Marienbad)  und  die  20  Min.  weiter  gelegene 
Hohendorfer  Höhe  (776m;  Cafe;  auf  den  Podhorn,  S.  325,  1  St.). 

Lohnende  Ausflüge  n.ö.  durch  Wald  zum  (H/2  St. ;  Zweisp.  14  K  hin 
und  zurück)  Rojauer  Forsthaus  (PI.  jenseit  C  1;  Erfr.)  und  weiter  n.  in 
IV4  St.  auf  den  Wolfstein  (880m);  Rückweg  über  die  Talsperre;  —  durch 
das  Maxtal,  weiter  durch  "Wald  nach  Königswart  (S.  328),  l8/4  St.  n.w. 
(Zweisp.  16  iThin  und  zurück);  —  zum  Jagdschloß  Glatzen  (814m;  Restaur. 
zum  balzenden  Auerhahn),  13/4  St.  n.  (Zweisp.  10  K);  —  auf  den  Podhorn 
(s.  oben)  und  nach  Tepl  s.  S.  325 ;  Zweisp.  20  K  hin  und  zurück.  —  10km 
nördl.  (Post  in  IV2  St.)  das  Moorbad  Sangerlerg  (723m;  Kurhaus). 

Eisenbahn  über  Tepl  nach  Karlsbad  s.  S.  325/4.  —  Automobil- Omnibus 
nach  Karlsbad  s.  S.  318. 

38km  Kuttenplan  (533m ;  Bahnhofshotel),  mit  Schloß  und  hüb- 
schen Anlagen  auf  dem  Kellerberg  (unzugänglich).  —  43km  (1.) 
Plan  (510m;  Gasth. :  Schwarzer  Bär),  Städtchen  mit  Schloß. 

Zweigbahn  durch  das  obere  Miestal  nach  (13km)  Tachau  (438m  ;  Gasih. 
Schwarzer  Bär),   Städtchen  mit  6600  Einwohnern.     Hübseber  Spaziergang 


nach  Wien.  NEPOMÜK.  50.  Route.    331 

nach  (20  Min.)  Heiligen,  mit  Resten  eines  Paulanerklosters.  Die  Bahn  führt 
weiter  nach  (87km)  Taus  (S.  328). 

Die  Bahn  tritt  vor  (51km)  Josefthütte  (451m)  in  das  hübsche  Tal 
der  Mies  (Aussicht  1.).  Drei  kurze  Tunnels.  —  73km  Mies-Kladrau. 
2km  n.  Mies  (395m ;  Gasth.  Stadt  Prag,  20  Z.  zu  1  K  60),  Städtchen 
von  3900  Einw.,  mit  Rathaus  im  Renaissancestil  (modernisiert) 
und  dem  sehenswerten  Prager  Tor  (xvi.  Jahrh.).  4km  südl.  die 
ehem.  Benediktinerabtei  Kladrau,  mit  schöner  Kirche. 

Kurz  vor  Pilsen  1.  die  Skodawerke  (S.  327);  dann  über  die  Rad- 
busa.  106km  (1.)  Pilsen  (Bahnrest.),  s.  S.  326.  —Weiter  durch  das 
waldige  Üslava-Tal;  r.  auf  der  Höhe  Ruine  Radinay (565m).  — 
116km  Pilsenets  (358m),  mit  Brauerei.  —  135km  Zdär-Zdirec. 
Weiter  r.  auf  bewaldetem  Berge  Schloß  Orünberg  (533m),  dem 
Grafen  Colloredo  gehörig.  —  142km  Nepomuk  (439m).  »/4  St. 
westl.  das  gleichnam.  Städtchen,  Geburtsort  des  heil.  Johann 
v.  Nepomuk  (1320;  s.  S.  297).  An  der  Stelle  seines  Elternhauses 
steht  die  1686  geweihte  Johanneskirche;  ein  Altar  bezeichnet  die 
Geburtsstätte  des  Heiligen.  Zweigbahn  nach  (32km)  Blatna  (S.  326). 

Die  Bahn  verläßt  das  Üslava-Tal.  —  154km  Woüchan  (528m), 
mit  großen  Teichen.  — 166km  Horazdovic-Babin (432m ; Bahnrest.). 

Von  Horazdovic  nach  Klattau,  59km,  Eisenhahn  in  2  St.  — 
13km  ScMchowitz.  R.  die  mächtige  Ruine  Baby.  —  20km  Schüttenhofen. 
3km  südl.  das  gleichnam.  Städtchen  (469m;  Gasth.  Krone),  mit  7300  Einw. 
und  Fischzuchtanstalt,  am  Fuße  des  Swatdbor  (796m;  1  St.)  —  40km  Nemel- 
kau.    3/4  St.  s.  der  Markt  Welhartitz,  mit  Halhruine.  —  59km  Elattau  (S.  327). 

Weiter  im  hübschen  Tal  der  Wottawa.  —  183km  (1.)  Strakonitz 
(397m;  Bahnrest.),  Städtchen  mit  5400  Einw.  und  großem  altem 
Schloß  des  Johanniterordens.   Eisenbahn  nach  Bfeznitz  s.  S.  326. 

"Von  Strakonitz  nach  Wallern,  S9km.  Eisenbahn  in  5  St.  — 
38km  (r.)  "Winterherg  (896m;  Gasth.:  Hdbsburg,  12  Z.  zu  2-4  K,  gut),  Städt- 
chen (20  Min.  s.w.  vom  Bahnhof)  mit  5200  deutschen  Einw.,  an  der  Wolinka, 
überragt  von  einem  Schloß  des  Fürsten  Schwarzenberg.  Bedeutender  Holz- 
handel, große  Kristallglasfabrik.  —  Die  Bahn  (Aussicht  bis  Freiung  r., 
dann  1.)  steigt  stark  über  (53km)  Freiung  (S0t)m)  nach  (61km)  Kubohütten 
(993m;  Gasth.).  — 69km  Schattawa  (s.  unten).  —  78km  Eleonorenhain  (726m; 
Touristenhaus),  Dorf  mit  großer  Glasfabrik.  Lohnender  Ausflug  (33/i  St.): 
Fahrstraße  n.  nach  (1/2  St.)  Schattawa  (s.  oben;  Führer  im  Forsthaus,  an- 
genehm); weiter  durch  den  86ha  großen  Luckenurwald  zur  (IV2  St.)  Kreuz- 
fichte, einer  Granit säule.  und  n.w.  hinauf  in  3/<  St.  auf  den  Kubani  (1362m ; 
Aussicht  verwachsen);  Abstieg  w.  nach  (1  St.)  Kubohütten  (s.  oben).  — 
89km  (1.)  Wallern  (Bahnhofshotel),  Städtchen  mit  3500  deutschen  Ein- 
wohnern.    Eisenbahn  nach  Wodnan  s.  unten. 

197km  Razic  (374m ;  Bahnrest.). 

Von  Razic  nach  Iglan,  168km,  Eisenbahn  in  5V2  St. —  8km  Pisek, 
Kreuzungspunkt  der  Bahn  Zditz-Protiwin  (S.  326).  —  Bei  (28km)  Jetetitz 
über  d<e  Moldau  nach  (41km)  Mühlhavsen  (458m),  Städtchen  (V2  St.  vom 
Bahnhof)  von  2800  Einw.,  mit  lebhafter  Industrie  und  der  roman.  Kirche 
eines  ehem.  Prämonstratenserklosters.  —  67km  (1.)  Tabor  (S.  341).  Von  hier 
über  Pilgram  und  Ober-Cerekve  nach  (168km;  r.)  Iglau  a.  S.  341. 

Die  Bahn  verläßt  die  Wottawa  und  tritt  in  das  Tal  der  Blanitz. 
—  206km  Protiwin  (384m ;  Bahnrest,),  Knotenpunkt  der  Bahn  nach 
Zditz  (S.  326).  —  312km  Wodhan-Cicenic  (391m). 

Von  Wo  dnan-Ciöenic  nach  Haidmühle,  85km,  Eisenbahn  in 
5»/4' St.  —  25km  Hutinetz,  Geburtsort  von  Jon.  Hus  (geb.  6.  Juli  1369,  +  1415). 


332    Route  50.  BUDWEIS.  Von  Eger 

—  31km  (r.)  Prachatitz  (569m;  Gasth.:  Kronprinz  Rudolf),  altertümliches 
Städtchen  mit  5000  deutschen  Einw.,  in  einem  von  bewaldeten  Bergen  um- 
gebenen Talkessel.  Beachtenswert  die  Dechanteikirche  (xiv.  u.  xv.  Jahrh.), 
das  Al'e  Rathaus,  im  deutschen  Renaissancestil  (1571),  mit  dem  städt. 
Museum,  das  Piseker  Tor  (1527),  alte  Bürgerhäuser  mit  Sgraffitomalereien. 
20  Min.  südl.  der  klimat.  Kurort  Margaretenbad  (619m),  mit  Wasserheil- 
anstalt, von  wo  der  Libin  (1091m ;  Aussichtsturm)  in  lJ/2-2  St.  erstiegen 
wird.  —  69km  (r.)  Wallern  (S.  331).  —  75km  Schwarzes  Kreuz  (S.  333).  — 
85km  Haidmiihle.     Nach  Passau  s.  Baedekers  Süddeutschland. 

221km  Nakri-Netolitz  (397m).  — R.  der  große  Bestrewer  Teich. 
233km  Frauenberg  (381m);  3km  n.  (r.)  auf  einem  Hügel  das  1847 
erbaute  prächtige  gleichn.  Schloß  des  Fürsten  Schwarzenberg. 

242km  (r.)  Budweis.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Gr.-H.  Benes, 
gegenüber  dem  Bahnhof,  62  Z.  zu  2-6 K,  gut-,  Silberne  Glocke,  am 
Ringplatz,  O. -Seite,  gut;  Kaiser  von  Österreich,  1.  vom  Bahnhof,  50  Z. 
von  1KQ0  an. — Reataur.  im. DeutschenVereinshaus,  mit  Garten. —  Cafi  Zentral, 
Wiener  Gasse,  beim  Ringplatz,  im  ersten  Stock.  —  Droschke  vom  Bahnhof 
in  die  innere  Stadt  einsp.  80  A,  zweisp.  1  iT20.  —  Elekte.  StraBenbahn  vom 
Babnhof  zum  Ringplatz  und  weiter  entweder  nordl.  in  die  Prager  Vorstadt 
oder  südl.  in  die  Linzer  Vorstadt.  —  Post  u.  Telegraph,  Ringplatz,  S. -Seite. 

Budweis  (390m),  Stadt  mit  45000  Einw.  (mehr  als  die  Hälfte 
Tschechen),  ansehnlicher  Industrie  (Bleistift-,  Tabakfabrik)  und 
bedeutendem  Holzhandel,  liegt  am  Zusammenfluß  der  Maltsch  und 
der  Moldau.  Vom  Bahnhof  1.,  dann  beim  Gr.-H.  Benes  r.  durch  die 
Radetzkystraße,  an  deren  Ende  1.  quer  über  den  Radetzkyplatz  und 
r.  durch  die  Schmerlingstraße  zum  (12  Min.)  Eingang  der  Altstadt, 
die  an  der  O.-Seite  von  Anlagen  umgeben  ist:  geradeaus  führt  die 
kurze  Wiener  Gasse  zum  Ringplatz,  r.  (2  Min.)  in  den  Anlagen  das 
Bronzestandbild  des  hochverdienten  Industriellen  Adalbert  Lanna 
(f  1866),  von  Pönninger  (1879);  1.  in  der  Yereinshausgasse  das 
städt.  Museum  und  das  Deutsche  Vereinshaus.  Das  städt.  Museum 
(Eintr.  außer  Mo.  täglich  9-12  u.  2-5  Uhr;  Sonn-  u.  Festt.  und  Sa. 
nachm.  frei,  sonst  gegen  1  IC)  enthält  im  ersten  Stock  kunstgewerb- 
liche Sammlungen,  im  zweiten  Stock  natur-  und  kulturgeschicht- 
liche Sammlungen,  Waffen  und  ein  Relief  des  Böhmer  Waldes 
(1:25000).  An  der  W. -Seite  des  von  Laubengängen  eingefaßten 
Ringplatzes  das  Rathaus  (1730),  mit  drei  Türmen.  Unweit  n.ö. 
vom  Ring  die  1649  erbaute  Domkirche,  mit  freistehendem,  72m  h. 
Glockenturm;  n.w.  vom  Ring  die  got.  Marienkirche  des  ehem.,  von 
Ottokar  II.  gestifteten  Dominikanerklosters,  mit  einem  z.  T.  wieder- 
hergestellten Kreuzgang.—  Zweigbahn  nach  (38km)  Weseli(S.  341). 

Von  Budweis  nach  Linz,  127km,  Eisenbahn  in  2l/2-&  St.  Die  Bahn 
läuft  in  südl.  Richtung.  55km  Hohenfurt-  Rosenberg.  1  St.  n.w.  im  engen 
Moldautal  das  Städtchen  Rosenberg  (Gasth.  Gold.  Kreuz)5  mit  altem  Buquoy- 
schen  Schloß.  9km  w.  vom  Bahnhof  das  Städtchen  Eohenfurt,  mit  Zister- 
zienserstift. —  73km  Freistadt  in  Ober-Österreich.  *\\  St.  n.  (Einsp.  2  K)  das 
gleichnam.  Städtchen  (564m;  Gasth.  Gold.  Adler,  12  Z.  zu  2-3  K),  mit  wohl- 
erhaltener mittelalterlicher  Stadtbefestigung.  —  L.  auf  der  Höhe  das  alte 
Schloß  Weinberg.  83km  (1.)  Kefermarkt.  In  der  got.  Pfarrkirche  ein  13m 
hoher  got.  *Schnitzaltar,  von  Tilman  Riemenschneider  (? ;  um  1505).  — 
94km  Prägarten.  Weiter  r.  Schloß  Hagenberg.  —  100km  Gaisbach -Wartberg 
(Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (20km)  St.  Valentin  (S.  128).  -  120km  (r.) 
Steyregg,  mit  altem  und  neuem  Schloß  des  Grafen  Weißenwolf.  —  122km 
Windegg  (S.  133).    Über  die  Donau  nach  (127km)  Linz  (S.  131). 


nach  Wien.  GMÜND.  50.  Route.    333 

Von  Budweis  nach  Schwarzes  Kreuz,  88km,  Staatsbahn  in 
4  St.  Über  die  Moldau  und  in  starker  Steigung  nach  (20km)  Adolfstal 
(502m),  von  wo  der  Schöninger  (1084m;  Aussichtsturm)  in  2  St.  erstiegen 
wird.  —  26km  Ooldenkron  (540m),  mit  ehem.  Zisterzienserkloster  aus  dem 
xni.  Jahrhundert.  —  31km  (1.)  Krumau  (509m  ;  Gasth. :  Stadt  Wien,  12  Z.  zu 
2.20-3.20  K,  Omn.  50  Ä;  Goldener  Engel,  Ringplatz,  20  Min.  vom  Bahnhof, 
14  Z.  zu  1.60-1.80  K,  Omn.  50  h;  Wagen  nach  Höritz,  li/2  St.,  12  .ff  hin 
u.  zurück),  Stadt  von  8700  Einw.,  mit  großem  fürstl.  Schwarzenberg'schem 
Schloß,  auf  einem  Felsen  über  der  Moldau  malerisch  gelegen.  —  Weiter  an 
dem  Wallfahrtsort  Gojau  vorüber  nach  (46km  •  1.)  Höritz  (679m  ;  Bahnrest.; 
Gasth. :  Zum  Teufel,  Schwarzer  Adler),  dem  „Oberammergau  des  Böhmer- 
waldes",  Markt  mit  1300  Einwohnern.  Die  Passionsspiele  bestehen  seit  1816, 
sind  aber  seit  1894  durch  den  deutschen  Böhmerwaldbund  nach  Propst  Land- 
steiner's  Text  neu  eingerichtet  worden  (Auskunft  über  Spielzeit  u.  a.  beim 
Bürgermeisteramt).  —  62km  Schwarzbach- Stuben  (729m),  mit  Graphitwerken. 

—  Weiter  über  (68km  5  r.)  Oberplan  (724m),  Geburtsort  Adalbert  Stifter' s 
(1805-68;  sein  Bronzestandbild  im  Stifterpark  ist  von  Wilfert,  1906),  am 
Westabhang  des  hier  breiten  Moldautals  malerisch  gelegen,  nach  (7ökm) 
Salnau  (739m;  Hot.  Muhr),  einem  guten  Ausgangspunkt  für  Ausflüge  in 
den  Böhmerwald:  über  Hirschbergen  (Gasth.)  auf  den  Breisesselstein  (1312m ; 
Unterkunftshaus) ;  über  Wallern  (S.  331)  nach  Eleonorenhain  (S.  331),  s. 
Bsedekers  Süddeutschland.  —  88km  Schwarzes  Kreuz  (S.  332). 

262km  Forbes-Schweinitz  (476m),  mit  ehem.  Angnstinerchor- 
herrn-Kloster  ans  dem  xv.  Jahrh.  (3km  w.  Trocnow ,  Geburtsort 
des  Hnssitenführers  £izka,  1360-1424).  —  278km  Oratzen;  6km 
südl.  das  gleichn.  Städtchen,  mit  Schloß  des  Grafen  Bnqnoy.  Über 
die  niederösterr.  Grenze.  —  292km  Gmünd  (489m;  Bahnrest.; 
Bahnhof shotel),  Knotenpunkt  für  Wien-Prag  (R.  52). 

Von  Gmünd  nach  Groß- Gerungs,  44km,  Waldviertelbahn  in 
2  St.  —  15km  (r.)  Weitra  (599m;  Gasth.  Petter),  altes,  noch  teilweise  von 
Mauern  umschlossenes  Städtchen.  —  22km  St.  Martin  bei  Weitra  (629m),  von 
wo  der  Nebelstein  bestiegen  wird.  —  Vor  und  hinter  (30km)  Bruderndorf 
(747m)  ein  Tunnel.  —44km  Groß-Gerungs  (670m),  Markt  mit  760  Einwohnern. 

Von  Gmünd   nach  Litschau,   26km,  Waldviertelbahn  in  IV2  St. 

—  12km  Alt-Nagelberg,  mit  Glasindustrie.  Zweigbahn  nach  (13km)  Heiden- 
reichstein  (560m),  Markt  mit  Wasserburg  des  Fürsten  Pälffy.  — 26km  Litschau, 
mit  einer  z.  T.  ausgebauten  Burg  des  Grafen  v.  Seilern. 

317km  Schwarzenau  (504m). 

Zweigbahnen  n.  über  (70km)  Tellsch,  altes  Städtchen,  nach  (96km) 
Wolframs -Cejl  (S.  341);  —  s.  nach  (72km)  Martinsberg  -  Gutenbrunn ,  über 
(29km)  Zwetll  (620m ;  Gasth.  Gold.  Löwe),  Zisterzienserkloster  mit  pracht- 
vollem rom.  Kapitelhause  und  Kreuzgang  einer  1343  begonnenen  Stifts- 
kirche, Bibliothek  (über  420  Handschriften)  und  sehenswertem  Kirchen- 
schatz.   16km  s.  von  Zwettl  (Post)  Schloß  Rappottenstein  (xv.-xvi.  Jahrb.). 

334km  Oöpfritz  (576m). 

Zweigbahn  nach  (22km)  Raabs  (Gasth.  Eder),  Markt  an  der  Thaya, 
mit  großem  Schloß  des  Grafen  Boos-Waldeck  auf  steilem  Felsrücken 
(xvi.  Jahrh.).     H/2  St.  ö.,  an  der  Thaya,  Ruine  Eibenstein. 

367km  Sigmundsherberg  (435m;  Bahnrest.). 

Von  Sigmundsherberg  nach  Hadersdorf,  45km,  Staatsbabn 
in  2  St.  —  10km  (r.)  Hörn  (309m;  Gasth. :  Schwarzer  Adler,  8  Z.  zu  1.20-2  K; 
Gold.  Stern,  beim  Bahnhof),  Städtchen  mit  Schloß  des  Grafen  Hoyos.  5km 
w.  die  1144  gegründete,  im  xvn.  und  xviii.  Jahrb.  umgebaute  Benedik- 
tinerabtei Altenburg;  beachtenswert  die  Bibliothek  und  die  Krypta  dar- 
unter, sowie  die  Stuckdekorationen.  —  17km  (r.)  Rosenburg  (263m;  Hot. 
Rosenburg,  am  Bahnhof),  Sommerfrische  in  schöner  Lage  am  Kamp.  20  Min. 
vom  Bahnhof  auf  bewaldeter  Höhe  ein  prächtiges  Schloß  des  Grafen  Hoyos 
aus   dem  xvi.  Jahrh. ;    der  einzigartige  „Turnierplatz"  ist  seit  1615  von 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  21 


334    Route  50.  EGGENBURG.  Eger-Wien. 

Galerien  umgeben.  Weiter  im  hübschen  ruinenreichen  Kampial.  —  22km 
Gars-Thunau  (251m),  besuchte  Sommerfrische.  R.  oben  eine  große  Schloß- 
ruine und  ein  befestigter  Kirchhof  —  40km  Langenlois.  1  St.  w.  die  schöne 
Ruine  Kronsegg.  —  45km  Hadersdorf  (S.  130). 

Von  Sigmundsherberg  nach  Zellerndorf  (S.  3i6),  20km,  Verbindungs- 
bahn in  1  St. 

377km  Eggenburg  (325m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Sonne,  Z.  1.60- 
2  Ä"),  altes,  teilweise  noch  von  Mauern  umgebenes  Städtchen,  mit 
3900  Einw.  Unweit  nordöstl.  vom  Bahnhof  das  Krahuletz-Museum 
(Eintr.  40  h~),  mit  geologisch-paläontologi sehen  u.  a.  Sammlungen. 
Von  hier  nördl.  durch  die  Kremser  Straße,  an  deren  Ende  das 
„Bemalte  Haus"  aus  dem  J.  1547,  zum  Hauptplatz,  auf  dem  eine 
Prangersäule  (xvi.  Jahrh.),  und  1,  weiter  zur  St.  Stephanskirche 
(xv.  Jahrh.).    Lohnend  ein  Rundgang  um  die  Stadtmaner  (8/4  St.). 

398km  HS.  Glaubendorf- Wetzdorf.  403km  Groß  -Weikersdorf 
(209m). 

Bei  Schloß  Wetzdorf  der  Heldenberg,  mit  142  Büsten  österr.  Heer- 
führer und  Herrscher  sowie  den  Standbildern  des  Kaisers  Franz  Joseph  I. 
und  der  Feldmarschälle  Radetzky  (+  1858)  und  Baron  Wimpffen  (f  1854); 
das  Grab  der  beiden  letzteren  ist  unter  einem  23m  hohen  Obelisk. 

412km  Absdorf- Hippersdorf  (183m;  Bahnrest.').  Nach  Krems 
(Wachau)  und  Linz  s.  R.  6h;  Zweigbahn  nach  (18km)  Stockerau 
(S.  346).  Unsere  Bahn  tritt  in  das  breite  Donautal  und  über- 
schreitet den  Strom  hinter  (415km)  Stat.  Neu-Aigen.  — 422km 
Tulln(181m;  S.  141;  Bahnrest.).  Weiter  am  r.  Ufer  der  Donau, 
r.  die  Höhen  des  Wiener  Waldes.  —  432km  St.  Andrä-Wördem 
(174m):  weiter  t.  Schloß  Alienberg.  —  Bei  (437km)  Greif tnstein- 
Altenberg  (S.  141)  tritt  die  Bahn  dicht  an  den  Strom.  L.  jenseit 
der  Donau  Burg  Krenzenstein  (S.  141).  —  442km  Kritzendorf 
(171m);  1.  am  I.  Donauufer  Korneuburg  und  der  Bisamberg  (S.  141). 
—  445km  (r.)  Klosterneuburg  -  Kierling  (S.  109),  HS.  für  Stadt 
und  Stift;  447km  Klosterneuburg  -Weidling.  Weiter  unter  den 
steilen  Abhängen  des  Kahlenbergs  hin.  —  450km  Kahlenbergerdorf 
(S.  108).  —  451km  Nußdorf  (S.  106),  453km  Heiligenstadt  (S.  106), 
dann  (456km)  Wien,  Franz- Josef s-Bahnhof  (S.  3). 


51.  Von  Prag  über  Brunn  nach  Wien. 

a.  Über  Lundenburg. 

398km.  Staatsbahn.  Bis  Brunn  4V«-8  St.  (Schnellzug  30.90,  18.90, 
12.00  tf;  Pers.-Zug  23.40,  14.30,  9.10  Z);  bis  Wien  7-12»/s  St.  (Schnellzug 
47. 50,  29.00,  18.50  K;  Pers.-Zug  36.00,  22.00,  14.00  K).  Kürzer  und  billiger 
ist  die  Fahrt  über  Gmünd  (vgl.  B.  52).  Von  Dresden  nach  Wien  über  Brunn 
Schnellzug  in  10»/4  St.  (Fahrpreis  Ulf  54.50,  33.40,  21.10);  vgl.  R.  52  u.  53. 
Bei  Lösung  der  Fahrkarte  hat  man  zii  erklären,  ob  man  im  Kordbahnhof 
oder  Staatsbahnhof  aussteigen  will  (Fahrpreise  gleich). 

Prag  s.  S.  286 ;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  Bei  der  Ausfahrt 
1.  die  Vorstadt  Karolinental,  r.  der  Zizkaberg  (S.  302).  —  5km 
Lieben  (209m ;  S.  350).  —  33km  (r.)  Böhmiseh-Brod  (222m).  — 
38km   Pofican.    Zweigbahn  nach  (14km)  Nimbnrg  (S.  343). 


Prag- Wien.  KOLIN.  51.  Baute.   335 

Vor  Kolin  r.  auf  dem  Friedrichsberg  (278m  ;  von  Kolin  zu  Fuß  V/2  St., 
Wagen  hin  und  zurück  5-6  üT),  Standpunkt  des  Königs  von  Preußen  während 
der  Schlacht,  eine  1842  errichtete  Spitzsäule  zum  Andenken  an  Daun\s 
Sieg  über  Friedrich  II.,  18.  Juni  1757.  Südl.  vom  Friedrichsberg,  bei 
Krechof,  ein  anderes,  1899  errichtetes  österreichisches  Siegesdenkmal. 

62km  (r.)  Kolin  (202m;  Bahnrest.;  Gasth. :  Grand-Hotel,  Blauer 
Stern,  beide  Ringplatz),  Stadt  an  der  Elbe,  mit  16  400  tschech.  Ein- 
wohnern nnd  vielen  Fabriken,  Knotenpunkt  der  Bahn  Tetschen- 
Znaim-Wien  (S.  343).  Vom  Bahnhof  geradeaus,  nach  9  Min.  1. 
über  die  Bahn  nnd  r.  hinauf  in  5  Min.  zu  der  die  Stadt  beherrschen- 
den St.  Bartholomäuskirche,  einer  Hallenkirche  im  Übergangsstil 
(xin.  Jahrh.),  mit  zwei  Westtürmen  und  einem  im  reichsten  got. 
Stil  von  Peter  Parier  (S.  299)  1360-78  erbauten  Chor.  Neben  der 
Kirche  ein  freistehender  Glockenturm  (Mitte  des  xvr.  Jahrh.).  Un- 
weit s.w.  der  Ringplatz,  an  dessen  N. -Seite  das  Rathaus,  mit  Mu- 
seum. —  Zweigbahn  nach  (77km)  Gercan-Pisely  (S.  341). 

73km  Elbeteinitz  (206m),  an  einem  Hügel  gelegen.  L.  die  Elbe. 

—  105km  (1.)  Pardubitz  (218m;  Bahnrestaur. ;  Gasth. :  Veselka, 
12  Min.  vom  Bahnhof,  Z.  3-6  K,  Omn.  40  K),  Stadt  mit  20400  meist 
tschechischen  Einw.  Auf  einem  einzelnen  Hügel  n.  die  ansehn- 
liche Ruine  Kunetitz  (305m).  11km  n.w.  von  Pardubitz  (Post  in 
I1/2  St.)  Bohdanec  (246m;  Kurhaus),  mit  Eisen-  u.  Moorbädern. 
Eisenbahn  von  Pardubitz  nach  Deutschbrod  s.  S.  344.  Zweigbahn 
nach  (23km)  Königgrätz  (S.  351). 

Jenseit  (139km ;  1.)  Chotzen  (287m ;  Bahnrest.),  mit  Schloß  und 
Park  des  Fürsten  Kinsky,  Knotenpunkt  für  die  Bahn  nach  Tinischt 
(S.  352),  tritt  die  Bahn  durch  einen  Tunnel  in  das  hübsche  enge 
Tal  der  Stillen  Adler.  —  143km  (1.)  Brandeis  (304m),  von  Schloß- 
trümmern überragtes  Städtchen,  einst  Hauptsitz  der  „Böhmischen 
Brüder".  —  154km  (1.)  Wildenschwert  (330m),  ansehnliches  Städt- 
chen mit  Fabriken.   Zweigbahn  nach  (14km)  Geiersberg  (S.  352). 

—  164km  Böhmi8ch-Trübau  (385m;  Bahnrest.). 

Von  B  öhmisch-Trübau  nach  Olmütz,  87km,  Eisenbahn  in 
272  St.  —  7km  Triebitz  (421m).  Zweigbahn  über  (77km)  Eotteletz  (Bahn- 
rest. 5  Abzweigung  nach  Olmütz,  37km)  nach  (83km)  Proßnitz  (S.  339).  — 
15km  Rudelsdorf  (377m).  "Weiter  durch  das  enge  waldige  Tal  der  Sazawa.  — 
42km  (1.)  Höhenstadt  (298m ;  Bahnrest.),  Städtchen  in  hübscher  Lage  am 
8.0.  Fuß  der  Sudeten.  Zweigbahn  nach  (8km)  Blauda  (S.  359).  Die  Bahn 
tritt  an  die  March.  —  Jenseit  (48km)  Lukawetz  (265m)  r.  auf  der  Höhe 
Schloß  Miirau,  jetzt  Strafanstalt.  —  54km  Müglitz  (277m?  Gasth.  Schwar- 
zer Adler),  Städtchen  mit  4500  Einw.  l3/4  St.  südl.  ("Wagen  hin  und  zurück 
8  K)  das  seit  1896  hergestellte  Deutschordensschloß  Busau.  6km  ö.  von 
Müglitz  Mährisch- Aussee  (285m);  im  fürstl.  Liechtenstein'schen  Schloß  ein 
Forst-  und  Jagdmuseum  (im  Sommer  jederzeit  zugänglich).  —  77km  Stefanau 
(222m);  im  Hintergrund  n.ö.  Stadt  Sternberg  (S.  359).  Bei  Olmütz  in  der 
Ferne  r.  das  ehem.  Kloster  Hradisch.  jetzt  Militärspital.  —  87km  Olmütz, 
s.  S.  358. 

180km  (r.)  Zwittau  (434m;  Gasth.  Stadthof,  16  Z.  zu  1.80- 
3.80  K,  Omn.  40  K),  Fabrikstadt  mit  9  700  Einw.  Zweigbahn  nach 
(67km)  Skutsch  (S.  344).  —  187km  Greifendorf  (427m).  Die  Bahn 
führt  durch  einen  kurzen  Tunnel  und  tritt  bei  dem  Fabrikort 
(196km)  Brüsau-Brünnlitz  (378m)  an  die  schmale  Zwitta  oder 

21* 


336    Route  51,  BRUNN.  Von  Prag  nach  Wien. 

Zwittawa,  der  sie  zwischen  bewaldeten  Bergen  bis  Brunn  folgt.  — 
Jenseit  (215km)  Skalitz-Boslcowitz  (308m)  1.  fern  Stadt  nnd  Burg- 
ruine Boskowitz.  —  224km  Raitz  (290m ;  Gastb.  Hudek,  beim  Bahn- 
hof), mit  (1.)  fürstl.  Salm'schem  Schloß.  —231km  Blansko  (282m; 
Bahnrest.;  Werkrestaur.  Klepatschow,  mit  Z.,  beim  Bahnhof, 
zweisp.  Wagen  zu  den  unten  gen.  Höhlen  und  zum  Fuß  dexMazocba 
16  IT  hin  und  zurück),  mit  großen  Eisenhütten  des  Fürsten  Salm. 
Von  Blansko  lohnender  Tagesausflug  in  den  Mährischen  Karst. 
Vom  Bahnhof  (WM.  rot  in  weißem  Feld)  sä  dl.,  dann  östl.  durch  das 
Punkwa-Tal  (Ernsttal)  zur  (IV2  St.)  Stein-  oder  Felsenmühle  (Gasth.),  an 
der  Mündung  des  Dürren  Tals  (6.)  in  das  Öde  Tal  (n.).  5  Min.  n.ö.  (WM. 
grün  in  weißem  Feld)  die  Eatharinenhöhle  (Karte  K. ;  Eintr.  IE,  mit  der 
Pankwahöhle  i  IT 60;  der  Besuch  jeder  Höhle  erfordert  V2  St.),  mit  schönen 
Tropfsteinen  in  drei  großen  Hallen.  Weiter  n.  (WM.  rot-gelb)  zur  (sk  St.) 
Mazocha  (488m),  einem  142m  tiefen  Einsturzkessel  (Schutzhans  des  tsche- 
chischen Touristenklubs;  bester. Überblick  vom  oberen  Gloriett).  Westl. 
hinab  (WM.  gelb-weiß)  in  das  Öde  Tal  und  1.  (r.  in  H/2  St.  nach  Sloup, 
s.  unten)  zum  Punkwa- Ausfluß  und  zur  (40  Min.)  Punkwahöhle  (Karte  P. : 
Eintr.  1  E,  vgl.  oben),  mit  schönen  Tropfsteinen.  Von  da  s.w.  (WM.  rot 
in  weißem  Feld)  in  1/2  St.  zur  Steinmühle  (s.  oben).  —  Sloup  (Gasth. 
Vesely,  bei  der  Wallfahrtskirche),  Dorf  mit  640  Einw.  und  Museum 
(Höhlenfunde),  liegt  2  St.  nördl.  von  der  oben  gen.  Steinmühle  (WM.  rot 
in  weißem  Feld)  und  2!/4  St.  östl.  von  Raitz  (s.  oben ;  WM.  rot  in  weißem 
Feld).    Nahebei  mehrere  Tropfsteinhöhlen  (Eintr.  je  80  h). 

Das  Tal  der  Zwittawa  wird  enger.  Vier  Tunnels.  —  238km 
Adamstal  (244m;  Bahnrest.,  auch  Z.;  vgl.  S.  339),  mit  Eisenwer- 
ken.   Vier  Tunnels. 

Lohnende  Wanderung  über  die  (IV4  St. ;  rot-blaue  WM.)  Alexander- 
warte (491m)  in  das  O/2  St.;  gelb-rote  WM.)  * Josefstal,  mit  der  Schweizer- 
hütte (Wns.)  und  mehreren  Höhlen.  Weiter  ö.  (blau-gelbe  WM.)  in  H/2  St. 
nach  Kirüein  (422m;  Gasth.  über),  mit  Wallfahrtskirche,  und  s.w.  (weiß- 
rote WM.)  nach  (2  St.)  Bilowitz  (s.  unten). 

245km  Bilowitz.    Zwei  Tunnels.  —  254km  (r.)  Brunn. 


Brunn.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  *Grand-H6tel  (PI.  a:  F  4), 
Bahnring  18/20,  mit  Aufzug  und  Garten,  130  Z.  zu  3.30-7 E;  Hot.  Pado- 
wetz  (PI.  b:  F  4),  Ecke  Ferdinands-  und  Rohrergasse.  90  Z.  zu  3-7  E, 
gelobt;  Pilsner  Hof  (PL  c:  F  3),  Jakobsplatz  6;  H.  de  TEurope 
(PL  d:  F  3),  Großer  Platz  17/18,  60  Z.  zu  3-6,  F.  1  E. 

Restaurants  :  Deutsches  Haus  (PL  E  F  2),  Eingang  an  der  O. -Seite,  M.  2 
oder  3,5:;  Pilsner  Bierhalle,  Salzamtsgasse  3a  (PL  E  3) ;  Schwechater  Bierhalle, 
S. -Seite  des  Lazanskyplatzes  (PL  E  F3),  mit  Garten;  Hannak,  Ferdinands- 
gasse 16  (PL  F  3,  4). 

Cafks:  Margaretenhof,  Rennergasse  12/14  (PL  F3);  Thonethof,  Renner- 
gasse 9  (P1.F3);  C.  de  VEurope,  im  I.  Stock  des  gleichnam.  Hotels  (s.oben); 
Biber,  Neuga?se  1  (PL  E  F  1,  2). 

Dboschken  :  von  und  zu  den  Bahnhöfen  zweisp.  2  E,  einsp.  1  E  40, 
nachts  (9-6  oder  8-7  Uhr)  %E  oder  2X10,  Gepäck  60  oder  40  h.  Zeit- 
fahrten: zweisp.  erste  1/2  St.  2  E  (nachts  31),  jede  folgende  1/2  St.  iE 
(nachts  1  E  50);  einsp.  erste  V«  St.  80 h  (nachts  1  JT20),  jede  folgende  1/4  St. 
40  h  (nachts  60  h).  —  Außerdem  Kraftdroschken. 

Elektr.  STRAßENBAHNEN:  Schreibwald  (S.  339)-Bahnhof  (PL  F4;  Vi  St. 
Fahrt,  16/0-Königsfeld  (S.  339);  ferner  vom  Großen  Platz  (PI.  E  F  3)  nach 
Obrowitzer  Brücke,  Kumrowitz,  Zentralfriedhof  usw. 

Post  u.  Telegraph  (PL  F  3),  Postgasse.  —  Deutsches  Stadttheater 
(PL  F  3),  Juni -August  geschlossen. 

Bäder:  Zentralbad  (PL  22:  F  3),  Liechlentteingasse  12;  Charlottenbad 
(PL  F  2),  Josephstadt  10;  Schwimmbad  (PL  D  4),  Schreibwaldstr.  7. 


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Von  Prag  nach  Wien.  BRUNN.  51.  Route.    337 

Verein  deutscher  Touristen,  Adlergasse  ö  (PI.  F  3;  werkt.  6-8  Uhr 
nachm.). 

Bei  beschränkter  Zeit  (^2  Tag):  Franzensberg,  Spielberg,  Erz- 
herzog-Rainer-Museum für  Kunst  und  Gewerbe  und  über  den  Laäansky-  u. 
Großen  Platz  zum  ehem.  Landhaus  und  zum  Franzensmuseum. 

Brunn  (Großer  Platz  219m),  Hauptstadt  von  Mähren  und  Sitz 
einer  deutschen  (seit  1850)  und  einer  tschechischen  (seit  1900) 
technischen  Hochschule,  mit  125000  Einw.  (%  Deutsche),  liegt 
am  Fuß  des  Spielbergs,  zwischen  der  Schwarzawa  und  Zwittawa, 
in  schöner  fruchtbarer  Umgebung.  Die  innere  Stadt  ist  an  Stelle 
der  1860  niedergelegten  Festungswerke  mit  Anlagen  und  Ring- 
straßen umgeben,  um  die  sich  ansehnliche  Vorstädte  angebaut 
haben.  Brunn  ist  eine  der  bedeutendsten  österreichischen  In- 
dustriestädte (Tuch,  Maschinen,  Leder);  die  Fabriken  liegen  in 
den  südl.  und  östl.  Vorstädten. 

Vom  Bahnhof  gleich  1.  hinauf  gelangt  man  in  die  hübschen 
Anlagen  des  Eranzensbergs  (PI.  E  F4),  mit  20m  h.  Marmorobelisk, 
1818  zum  Andenken  an  die  Befreiungskriege  errichtet.  Nahebei 
östl.  die  Domkirche  St.  Peter  u.  Paul  (PI.  E  F  4),  im  xv.  Jahrh.  im 
got.  Stil  erbaut,  1645  bei  der  Belagerung  der  Stadt  durch  die 
Schweden  zerstört,  zuletzt  1906  im  Äußern  hergestellt  und  mit 
zwei  Türmen  versehen. 

Der  *Spielberg  (PI.  DE3;  Aufgang  Elisabethstraße,  PI.  E  3) 
ist  ein  56m  (288m  ü.  M.)  hoher  Bergkegel  mit  der  gleichnam. 
Zitadelle  (jetzt  Kaserne),  1621-1855  Staatsgefängnis,  in  dem  u.  a. 
1746-49  der  Pandurenführer  Franz  Frhr.  von  der  Trenck  (sein 
Grab  s.  S.  338)  und  1822-30  der  ital.  Dichter  Graf  Silvio  Pellico 
gefangen  saßen ;  letzterer  beschrieb  seine  Haft  in  „Le  mie  pri- 
gioni".  In  den  Kasematten  Bildnisse  interessanter  Gefangener,  die 
Kaiser-Josephs-Zelle  mit  der  Figur  eines  Sträflings,  Marterzelle, 
ein  114m  tiefer  Brunnen  u.  a.  (Zutritt  im  Sommer  7-12,  1-7,  im 
Winter  8-12,  1-5  Uhr,  Führung  alle  l/2  St. ;  Eintrittskarten,  40  h, 
beim  Profoß;  die  Besichtigung  erfordert  V2"3/4  S*0*  Caftf-Restaur. 
Zur  hohen  Warte.  Lohnend  ein  Rundgang  etwas  unterhalb  der 
Zitadelle,  der  hübsche  Aussichten  bietet. 

Die  Elisabethstraße  wird  1.  größtenteils  von  Parkanlagen  be- 
grenzt, die  sich  bis  zum  Spielberg  hinaufziehen.  Auf  der  r.  Seite, 
Nr.  14,  das  Erzherzog-Rainer-Museum  für  Kunst  und  Crewerbe  (PI. 
E  3).  Eintritt  werkt.  10-12,  2-4  (Juli  und  August  nur  10-12)  Uhr, 
Sonn-  undFestt.  9-1  Uhr.  Direktor  J.  Leisching.  Erdgeschoß :  kirch- 
liche Altertümer  (Brünner  Domschatz)  und  wechselnde  Ausstel- 
lungen. Erster  Stock:  italienische  und  holländische  Renaissance- 
möbel, Barock-  und  Empire-Möbel  j  Stube  von  1659  mit  Täfelung ; 
mährische  Decke  des  xvin.  Jahrh.;  Porzellan,  Glas  u.  a.  Zweiter 
Stock:  volkskundliche  Sammlung  mit  Bauernstuben ;  kunstgewerb- 
liche SpezialSammlungen. 

Die  Elisabethstraße  mündet  auf  den  mit  Anlagen  geschmückten 
Elisabeth  platz  (PI.  E  3),  mit  einer  Reihe  stattlicher  Bauten,  u.a. 


338   Route  51.  BRUNN.  Von  Prag 

w.  die  1860  erbaute  deutsche  technische  Hochschule  (PI.  15),  n.  die 
Protestant.  Christuskirche,  1867  im  got.  Stil  nach  Ferstel's  Plänen 
aufgeführt.  R.  in  der  Jodokstraße  das Landhaus(Vl.  E  2,3),  1876-81 
erbaut,  mit  dem  Sitzungssaal  des  mährischen  Landtags.  Am  Ende 
der  Jodokstraße,  auf  dem  Lazanskyplatz,  die -St.  Thomaskirche 
(PI.  F  2 ;  xiv.  Jahrh.) ;  r.  daneben  das  Statthaltereigebäude  (PI.  14),  bis 
1783  Augustinerkloster,  am  Portal  die  Standbilder  der  Markgrafen 
Johann  (1350-75)  und  Jobst  (1376-1411),  letzterer  mit  der  Kaiser- 
krone. N.  von  der  Kirche  das  Deutsche  Haus  (PI.  E  F  2),  mit  Cafe, 
Restaurant  usw.;  davor  in  den  Anlagen  ein  Bronzestandbild  Kaiser 
Josephs  II.,  von  Brenek  (1892). 

Südl.  vom  Lazanskyplatz  die  got.  St.  Jakobskirche  (PL  E  F  3), 
eine  im  xvi.  Jahrh.  neu  erbaute  Hallenkirche  mit  drei  Schiffen, 
1874-79  von  Ferstel  erneut.  Der  Turm  ist  92  m  hoch.  Hinter 
dem  Hochaltar  das  1722  von  Kerker  gegossene  Grabdenkmal  des 
Feldmarschalls  Radwit  Grafen  von  Souches  (f  1683),  der  1645 
Brunn  gegen  die  Schweden  verteidigte.  —  Unweit  die  Jesuiten-, 
jetzt  Garnisonkirche  (PL  23:  F  3),  1589-1602  erbaut. 

Auf  dem  GroßenPlatz  (PI. F 3),  eine  Mariensäule  (1680).  — 
Am  Dominikanerplatz  das  ehem.  Landhaus  (PI.  6),  1582  begonnen, 
1676  vollendet;  im  I.  Stock  das  Stadtmuseum  und  die  städt.  Heinr. 
Gomperz'sche  Gemälde  -  Sammlung ,  mit  Bildern  österreichischer 
Meister  des  xix.  Jahrh.  (So.  10-1,  Mi.  Sa.  2-4  Uhr ;  frei).  —  In  der 
Rathausgasse  Nr.  8  das  Rathaus  (PI.  F  3),  1311  erbaut,  aber  fast 
ganz  modernisiert,  mit  reichem  spätgot.  Portal  (angeblich  von 
Meister  Pilgram)  und  einer  Renaissance-Loggia  im  Hof  r.  aus  dem 
Anf.  des  xvi.  Jahrh.  ;  im  hintern  Durchgang  hängt  ein  sog.  Lind- 
wurm, eine  Krokodilhaut. 

Auf  dem  nahen  Krautmarkt  (P1.F4)  ein  Brunnen  vom  J.  1694 
(der  sog.  „Parnaß"),  von  J.  B.  Fischer  von  Erlach,  und  eine  Drei- 
faltigkeitssäule (1733).  Daneben  1.  das  Franzensmuseum  (PL  7; 
Mi.  Do.  Sa.  10-12  u.  2-4,  So.  10-12  Uhr;  sonst  nach  Anmeldung  im 
Bureau ,  im  Hof  halblinks) ,  Altertümer,  naturwissenschaftliche 
Gegenstände,  mährische  Volkstrachten,  eine  slowakische  und  eine 
hannakische  Bauernstube,  Kunstgewerbe,  Waffen,  Gemälde  u.  dgl. 
enthaltend;  hübscher  Arkadenhof  mit  Brunnengruppe  aus  dem 
Ende  des  xvn.  Jahrh.  und  Grabsteinen.  —  Am  Kapuzinerplatz  die 
Kapuzinerkirche  (PI.  F  4 ;  zugänglich  nach  Meldung  beim  Pförtner, 
r.  vom  Haupteingang;  schellen),  in  deren  Gruft  Oberst  Trenck 
(f  1749;  S.  337)  in  einem  Glassarge  beigesetzt  ist.  —  Weiter  n., 
am  Kaiserring,  das  von  Fellner  &  Helmer  1882  erbaute  Stadttheater 
(PL  F  3),  das  erste  elektrisch  beleuchtete  Theater  in  Europa.  Östl. 
gegenüber  das  1911  vollendete  Kaiser  -  Fran%  -  Joseph  -  Jubüäums- 
Künstlerhaus  des  Mährischen  Kunstvereins  (PI.  10  :  F  3).  In  den 
Glacisanlagen  mehrere  Denkmäler. 

Der  Augarten  (PL  E  F  1),  an  der  Nordseite  der  Stadt,  ein 
schöner  Park  mit  alten  Bäumen,   wird  viel  besucht;   darin  das 


nach  Wien.  BRUNN.  51.  Raule.   339 

Augartengebäude  (Cafe  -Restaur.)  und  ein  Büstendenknial  Kaiser 
Josephs,  von  Tilgner.   Im  Sommer  Mi.  u.  Sa.  nachm.  Militärmusik. 

Am  s.w.  Fuß  des  Spielbergs  das  Königinkloster  in  Altbriinn 
(PI.  D  4),  mit  der  beachtenswerten  got.  Angustinerkirche  (xi v.  Jahrh. ; 
1740  neu  erbaut).  Sudl.  gegenüber  ein  Marmorstandbild  des  Prä- 
laten G.  Mendel  (f  1884;  PI.  11:  D  4),  Forschers  auf  dem  Gebiet 
der  Vererbungsgesetze,  von  Charlemont  (1910).  l/2  St.  weiter  w. 
jenseit  der  Schwarzawa  der  Schreibwald  (PI.  jenseit  A  4;  elektr. 
Straßenbahn  s.  S.  336),  beliebter  Ausflugsort.  Ton  der  Endstation 
der  Straßenbahn  entweder  geradeaus  dem  Fahrweg  nach  zur  (5  Min.) 
bürgerl.  Schießstätte  (Restaur.),  oder  rechts  in  10  Min.  zum  Restaur. 
Steinmühle  (etwas  weiter  Überfahrt  zum  Restaur.  „Neue  Welt"). 

Von  Brunn  nach  Tischnowitz,  29km,  Eisenbahn  in  I1/2  St., 
lohnender  Ausflug.  —  3km  Obrowitz  (206m),  unmittelbar  bei  dem  Brünner 
Fabriksviertel.  —  7km  Königsfeld  (217m  5  Bräuhaus  5  elektr.  Straßenbahn 
von  Brunn),  mit  Kadettenschule  und  schönem  Park.  —  15km  Zinsendorf. 
Von  hier  lohnende  Wanderung  (WM.  weiß-rot)  über  die  (IV'4  St.)  Ripkawarte 
(528m)  und  die  (3/i  St.)  Rohrerwarte  (583m)  auf  dem  Babylom,  mit  Fernsicht, 
nach  (3A  St.)  Wranau  (455m  ;  Hot.-Rest  Skrivanek),  mit  Wallfahrtskirche, 
und  weiter  durch  Hochwald  hinab  nach  (II/4  St.)  Stat.  Adamstal  (S.  336). 

—  29km  (r  )  Tischnowitz  (253m  5  Bahnhot.),  hübsch  gelegene  Stadt  am  1. 
Ufer  der  Schwarzawa.  Gegenüber  am  r.  Ufer  Tischnowitz-Vorkloster,  mit 
schöner  Kirche  der  Zisterzienser-Nonnenabtei  Himmelspforte  im  Übergangs- 
Btil;  das  W. -Portal,  mit  reichstem  Skulpturenschmuck,  und  der  nördl. 
Kreuzgang  sind  beachtenswert.  Eisenbahn  nach  (106km)  Deutschbrod  s.  S.  344. 

Von  Brunn  nach  Olm  ütz  und  nach  Prerau.  Eisenbahn  nach 
Olmütz,  103km,  in  3  St. ;  nach  Prerau,  91km,  in  2l/4  St.  Gleich  nach  der 
Ausfahrt  aus  dem  Bahnhof  r.  die  Domkirche,  dann  der  Spielberg  (S.  337). 

—  48km  Wischau  (254m-,  Bahnrest.),  am  Beginn  der  fruchtbaren  Hanna- 
Ebene  (S.  358).  —  Bei  (63km)  Nezamislitz  (Bahnrest.)  zweigt  1.  ab  die 
Bahn  über  Proßnitz  (S.  335)  nach  (103km)  Olmütz  (S.  358).  —  An  der 
Prerauer  Bahn  folgen  noch  Kojetein  (Zweigbahn  nach  Hullein  s.  S.  355) 
und  (91km)  Prerau  (S.  356). 

Von  Brunn  nach  Hölak-Trencsenteplicz,  178km,  Eisenbahn 
in  8  St.  —24km  Austerlitz  (206m),  Städtchen  mit  Schloß  des  Grafen  Kaunitz, 
bekannt  durch  die  „Drei-Kaiser-Schlacht"  am  2.  Dez.  1805  (Deukmal).  — 
45km  Brankowitz  (260m).  5  St.  ö.  (weiß-rote  WM.),  über  Stfilek  (371m), 
mit  Schloß  des  Grafen  Herberstein,  die  Burg  Buchlau  (S.  355).  —  78km 
Bisenz  (184m;  Bahnrest.),  mit  Schloß  des  Grafen  Reichenbach.  —  Vor 
(88km  1  Wessely  (Bahnrest.)  über  die  March.  Zweigbahn  nach  (18km)  Skalitz 
(S.  428).  —  Weiter  am  1.  Ufer  der  Mareh.  102km  Kunowitz  (18im;  Bahn- 
rest.), an  der  Olsawa.  —  12ikm  Aujezd-Luhatschowitz  (Bahnrest.).  Zweig- 
bahn nach  (10km)  Luhatschowitz,  mit  jod-  u.  bromhaltigen  Kochsalz-Natron- 
quellen. —  145km  Hradek  (371m).  Dann  durch  den  (164km)  Vlärapaß  (280m  ; 
ungar.  Grenze)  ins  Waagtal  nach  (178km)  Eölak-Trencsinteplicz  (S.  467). 

Von  Brunn  nach  Okfischko  s.  S.  345. 


Die  Bahn  über  Lundenburg  (über  Grußbach  s.  S.  340)  führt 
über  (266km)  Raigern  (193m),  mit  1048  gegründetem  Benedik- 
tinerstift. —  Jenseit  (280km)  Branowitz  (172m)  über  die  Schwar- 
zawa; r.  das  Polauer  Gebirge,  mit  Burgruinen.  —  298km  Saitz 
(176m) ;  r.  der  orientalische  Turm  in  dem  Liechtenstein' sehen 
Park  (S.  340).  —  303km  Kostet  (159m),  mit  der  unterirdischen 
Cyrillkapelle.  —  314km  Lundenburg  (159m;  Bahnrest.;  Gasth.: 
Fiala),  Knotenpunkt  der  Bahn  von  Wien  nach  Oderberg  (S.  354). 


340   Route  51.  GANSERNDORE. 

Eisenbahn  nach  (13km)  *Eisgrub ,  einer  fürstl.  Liechtenstein' sehen 
Herrschaft,  mit  großem,  1846-57  im  englisch-gotischen  Stil  erhauten  Schloß. 
Die  Parkanlagen  umfassen  über  270qkm,  schöne  Seen,  Lustbauten,  so  die 
Grenzhalle,  wo  sich  Nieder-Österreich  und  Mähren  scheiden,  den  pracht- 
voll dekorierten  orientalischen  Turm  (68m  hoch;  oben  weite  Rundschau), 
das  chines.  Luathaus,  die  Hansenburg  im  "Wildgehege  u.  a.  Unterkunft 
im  Gemeinde-Gasthaus. 

Von  Lundenburg  nach  Zellerndorf,  84km,  Eisenbahn  in  4  St. 
—  13km  Feldsberg  (183m),  mit  Schloß  und  Park  des  Fürsten  Liechten- 
stein. —  24km  (r.)  Nikolsburg  (200m),  mit  hochgelegenem  stattlichem  altem 
Schloß  des  Fürsten  Dietrichstein- Mens dorff,  bekannt  durch  den  Präli- 
minarfrieden vom  26.  Juli  1866.  —  3ökm  Neusiedl-Dürnholz  (170m).  Zweig- 
bahn nach  (9km)  Grußbach  (s.  unten).  —  51km  Laa  (s.  unten).  —  84km 
Zellerndorf  (S.  346). 

Von  Lundenburg  nach  (18km)  Kutti  (S.  428)  Zweigbahn  in  1  St. 

Die  Bahn  durchschneidet  einen  Teil  des  Eisgraber  Parks  und 
führt  über  die  Thaya,  Grenzfluß  zwischen  Mähren  und  Nieder- 
österreich. Fruchtbare  Gegend,  viel  Maisbau.  R.  einzeln  der  Rai- 
stenberg  (291m),  am  Fuß  die  Stadt  Feldsberg.  —  Jenseit  (333km) 
Hohenau  (149m)  erreicht  die  Bahn  das  Marchfeld  (S.  116).  —  339km 
Drösing.  —  347km  Dürnkrut  (144m;  Bahnrest.;  S.  116).  Ö.  die 
Kleinen  Karpathen.  —  Die  Bahn  berührt  mehrmals  die  March, 
deren  jenseitiges  Ufer  zu  Ungarn  gehört.    358km  Angern  (147m). 

Bei  (366km)  G-änserndorf  (153m ;  Bahnrest.')  zweigt  ö.  die  Bahn 
nach  Preßburg  ab.  —  379km  Deutsch -Wagram  (156m),  bekannt 
durch  den  Sieg  Napoleons  I.  über  die  Österreicher  unteT  Erzherzog 
Karl  am  5.  und  6.  Juli  1809.  —  Weit  vor  (392km)  Floridsdorf 
tritt  r.  der  Leopoldsberg  mit  dem  Schloß  hervor,  dann  der  Kahlen- 
berg  (S.  107).  Der  Zug  fährt  auf  780m  1.  eiserner  Bogenbrücke 
über  die  Donau  und  hält  im  Nordbahnhof  zu  (398km)  Wien  (S.  3). 

b.    Über  Grußbach. 

410km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  V-fc  St.  Fahrpreise  die  gleichen 
wie  über  Lundenburg,  s.  S.  334. 

Von  Prag  bis  Brunn  (254km)  s.  S.  334/36.  —  Die  Bahn  über- 
schreitet die  Schwarzawa,  dann  bei  (267km)  Strelitz  (295m)  die 
Obrawa  (nach  Okrischko  s.  S.  345).  Zwei  Tunnels.  —  Jenseit  (278km) 
Kanitz-  Eibenschitz  auf  23m  h.  Viadukt  über  das  Iglawa-Tal.  — 
287km  Kromau  (311m),  mit  großem  fürstl.  Liechtenstein'schem 
Schloß  und  Park  auf  einer  von  der  Rokitna  umflossenen  Anhöhe. 

317km  GcTXi&ba.c'h.-Schönau  (193m;  BahnrestJ)',  Verbindungsbah- 
nen w.  nach  (26km)  Znaim  (S.  346)  und  Zellerndorf  (S.  346),  ö.  nach 
Lundenburg  (S.  339).  —  Vor  (327km  ;  r.)  Laa  (183m),  einem  noch 
ummauerten  Städtchen  mit  4400  Einw.  und  altem  Schloß,  über  die 
Thaya.  Zweigbahn  nach  Lundenburg  (s.  oben).  —  Jenseit  (381km) 
Wolkersdorf  (180m)  durch  das  Marchfeld  (S.  116)  nach  (399km) 
Stadlau  (S.  427).  —  Die  Bahn  überschreitet  die  Donau  und  durch- 
schneidet den  Wiener  Prater ;  weiter  über  den  Donaukanal  und  den 
NenstäcUer  Kanal  zum  Staatsbahnhof  von  (410km)  Wien  (S.  2). 


341 
52.  Von  Prag  über  Gmünd  nach  Wien. 

350km.  Staatsbahn  (schnellste  und  billigste  Verbindung).  Schnellzug 
inöVzSt.  für  41.70,  25.50,  16.20  K,  Personenzug  in  11  St.  für  31.60,  19.30, 
12.30  K.  —  Über  Brunn  s.  R.  51. 

Prag  s.  S.  286 ;  Abfahrt  vom  Franz-Josephs-Bahnhof.  Die  Bahn 
tritt  mittels  eines  Tunnels  in  das  Botitsch-Tal.  —  3km  Vrsovic- 
Nusle  (204m).  —  10km  Hosüvaf  (258m);  in  der  alten  Kirche 
eine  Madonna,  angeblich  von  1374.  —  29km  Strancic  (410m),  in 
waldreicher  Gegend.  —  Weiterhin  durch  das  Tal  der  Sazawa.  43km 
Öercan-Pisely  (279m).    Zweigbahn  nach  (77km)  Kolin  (S.  335). 

52km  (1.)  Beneschau  (373m ;  Bahnrest.) ,  Städtchen  mit  got. 
Dekanatskirche  aus  dem  xin.  u.  xiv.  Jahrh.  Y2  St.  w.  das  alte 
Schloß  Konopiseht  des  Erzherzogs  Franz  Ferdinand,  mit  großem 
Park.  —  67km  Wotic-Weselka,  mit  Schloß  und  Franziskanerkloster. 

105km  (r.)  Tabor  (442m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Novy,  Husovo  nä- 
mestf,  mit  Cafe),  die  alte  Hussitenfeste  (11  900  tschechische Einw.), 
auf  einer  Anhöhe  zwischen  der  Luschnüz  südl.  und  dem  Jordanteich 
nördl.  Vom  Bahnhof  geradeaus  durch  den  Novomestskypark,  die 
Nädrazni  trida,  den  Husovo  nämesti,  die  Palackeho  trida  und  die 
PKrazskä  ulice  zum  (20  Min.)  Ringplatz,  auf  dem  ein  ErzstandMld 
Zizkd's,  von  Strachovski  (1877).  An  der  W.-  Seite  des  Platzes  das 
dreigiebelige  Rathaus  (1521);  das  städt.  Museum  (Eintritt  40  ti), 
im  ersten  und  zweiten  Stock,  enthält  u.  a.  einen  zinnernen  Tauf- 
kessel (1472;  aus  der  Dekanatskirche)  und  ein  kunstvolles  städti- 
sches Wappen  aus  Tuffstein,  dessen  Rahmen  die  Statuetten  von 
Zizka,  Prokop,  Hus  und  Hieronymus  sowie  eine  Adamitengruppe 
einschließt  (1515).  An  der  N. -Seite  die  Dekanatskirche,  1516  er- 
baut, und,  vor  dem  Ctibor-Haus  (Nr.  6),  ein  schlichter  Steintisch, 
an  dem  die  Taboriten  unter  freiem  Himmel  das  Abendmahl  unter 
beiderlei  Gestalt  nahmen.  An  der  SW.-Ecke  der  Altstadt  der 
mächtige  Turm  der  ehem.  Burg  Kotnov.  IV2  St.  s.w.  die  male- 
rischen Ruinen  von  Pfibenic.  —  Nach  Razic  und  Iglau  s.  S.  331. 

Weiter  am  r.  Ufer  der  Luschnitz.  —  124km  (r.)  Sobieslau 
(403m),  Städtchen  mit  spätgot.  Dechaneikirche  (xv.  Jahrh.). 

131km  Weseli- Mezimosti  (417m;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach 
(38km)  Budweis  (S.  332)  und  weiter  nach  Linz. 

Von  Weseli  nach  iglau,  94km,  Eisenbahn  in  3-4  St.  —  27km 
(r.)  Neuhavs  (478m ;  Zentralbotel,  Ringplatz,  25  Z.  zu  2-5  K),  betriebsame 
Stadt  von  10100  tschech.  Einwohnern.  20  Min.  südl.  vnm  Bahnhof  ein 
großes,  1773  z.  T.  ausgebranntes  gräfl.  Czernin'sches  Schloß  (xn.-xvi.  Jahrh  ). 
—  56km  Ihlawka  (658m),  Station  für  St.  Katharinabad,  mit  alkal.  mineral. 
Heilquelle.  —64km  Ober-Cerekve  (587m;  Bahnrest.).  Zweigbahn  über  Pil- 
gram  (509m),  Städtehen  mit  5700  Einw.  (2  St.  ö.  der  767m  h.  Kremesnik 
mit  besuchter  Wallfahrtskirche),  nach  (70km)  Tabor  (s.  oben).  —  79km 
Wolframs-  Cejl  (519m;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (96km)  Schwarz enau 
(S.  333).  —  94km  Iglau  (S.  344). 

Die  Bahn  führt  zwischen  großen  Fischteichen  hin.  152km  (r.) 
Wittingau  (433m),  Städtchen  (5300  Einw.)  mit  fürstl.  Schwarzen- 
berg'schem  Schloß  aus  dem  xv.  u.  xvi.  Jahrh.  —  186km  Gmünd. 
Von  hier  bis  Wien  s.  S.  333/334. 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  22 


342 

53.  Von  Dresden  über  Tetschen  und  Znaim  nach  Wien. 

520km.  Bis  Tetschen  Sachs.  Staatsbahn;  von  Tetschen  his  Wien 
Österreich.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  10  St.  für  Jl  54.50,  33.40,  21.10. 
Zollabfertigung  in  Tetschen.  —  Von  Dresden  nach  Wien  über  Prag  und 
Brunn  s.  R.  45,  51,  52  (durchgehende  Wagen).  —  Von  Tetschen  bis  Leit- 
meritz  auch  Dampfschiff  (vgl.  S.  302). 

Von  Dresden  bis  Niedergrund  (52km)  s.  S.  306.  "Weiter  am 
1.  Eibufer  bis  Mittelgrund,  hier  über  die  Elbe  und  durch  einen 
Tunnel  unter  dem  Quaderberg  nach  (62km)  Tetschen  (S.  306). 

Die  Bahn  (r.  sitzen)  führt  von  Tetschen  ab  meist  dicht  am  r. 
Eibufer  entlang  und  tritt  in  das  böhmische  Mittelgebirge ;  hübsche 
Landschaft.  —  80km  Qroß-Priesen  (142m;  Bahnhofshotel). 

Von  Groß-Priesen  nach  Auscha,  19km,  Lokalbahn  in  IV2  St. 
7km  Saubernitz-Tünschl  (294m).  H/4  St.  nördl.  der  Zinkenstein  (684m;  Aus- 
sicht). —  13km  Lewin- Gelischberg  (397m);  10  Min.  von  hier  das  Bad  Gellsch- 
berg  (380m ;  Kurhaus,  54  Z.  zu  1.60-4  K,  P.100-120  K  monatl.),  mit  salinischer 
Eisenquelle  und  schönen  Waldspaziergängen.  Vom  Bade  südl.  (WM.  blau- 
weiß) über  (V4  St.)  Eutzke  zum  (IJ/2  St.)  Gipfel  des  ^Geltschberges  (725m; 
vgl.  Liebeschitz  S.  303),  mit  schöner  Aussicht  über  das  nördl.  Böhmen.  — 
19km  Auscha  (240m ;  Gasth.  Herrenhaus),  Städtchen  mit  2400  Einw. ;  Hopfen- 
bau.   1  St.  s.  Ruine  Helferiburg.    Nach  Lobositz  oder  Reichenberg  s.  S.  303. 

88km  Schreekenstein  (144m;  Bahnrestaur.).  Nach  Aussig  s. 
S.  304.   20  Min.  elbaufwärts  die  S.  304  gen.  Ruine  Schreckenstein. 

Das  Eibtal  verengt  sich  aufs  neue;  von  hier  bis  Czernosek 
schönste  Strecke.  —  97km  Sebusein  (156m ;  G-asth.  Stephanssaal, 
7  Z.  zu  1.20-3  K),  in  reizender  Umgebung. 

3/i  St.  ö.  von  Sebusein  die  Sommerfrische  Kundratitz  (Villa  Henrietten- 
ruhe, 15  Z.,  P.  6  K).  1  St.  n.w.  der  Aussichtspunkt  die  Mache.  —  Ausflug 
von  Sebusein  s.o.  auf  der  Leitmeritzer  Straße  im  Mühlental  hinan  nach 
(V2  St.)  Tlutzen,  dann  (WM.  grün-gelb)  auf  Waldwegen  über  den  Eisberg 
(55lm)  zur  (s/t  St.)  Johanniskapelle ,  mit  Aussicht  über  das  Eibtal  und 
Mittelgebirge,  im  Vordergrund  (Vi  St.)  die  Burgruine  Karnail:  (382m). 
Hinab  nach  Leitmeritz  (s.  unten)  IV2  St. 

107km  Czernosek,  hübsch  gelegenes  "Weindorf. 

111km  Leitmerits -  Stadtbahnhof  (171m  ;  Bahnrest.;  Gasth.: 
Schwan,  Stradalgasse;  Roter  Krebs,  Ringplatz,  22Z.  von  1K&Q  an), 
freundliche  Stadt  (15400  deutsche  Einw.)  und  Sitz  des  Korps- 
kommaudos  des  9.  Armeekorps  sowie  eines  Bischofs.  Vom  Stadt- 
bahnhof 1.  um  das  Gebäude  herum  und  1.  durch  die  Rudolfsgasse, 
dann  r.  über  den  Gebhardtsteig  hinauf  zum  (5  Min.)  Ringplatz:  r. 
an  der  O. -Seite  das  1539  umgebaute  Bathaus,  mit  Laubengang  (oben 
zum  Platz  hin  ein  kleiner  steinerner  Roland);  1.  an  der  S. -Seite  das 
Gemeindehaus  (Sparkasse),  mit  einem  Kantionale  (Gesangbuch)  aus 
dem  Ende  des  xv.  Jahrh.  mit  trefflichen  Miniaturen,  daneben,  das 
Kelchhaus,  ursprünglich  von  einem  utraquistischen  Bürger  1584 
erbaut,  mit  kelchförmigem  Turm,  dem  "Wahrzeichen  der  Stadt  (im 
Erdgeschoß  das  Qewerbemusevm).  In  der  Mitte  des  Platzes  eine 
Marienstatue  aus  dem  J.  1681.  Die  Kaiser-Franz -Joseph- Brücke 
führt  s.  über  die  Elbe  nach  (i/2  St.)  Theresienstadt  (S.  303).  — 
Eisenbahn  nach  Lobositz  oder  über  Liebeschitz  (Geltschberg)nach 
Reichenberg  s.  S.  303;  Bahnhof  20  Min.  nördlich  vom  Stadtbahnhof. 


NIMBURG.  53.  Route.   343 

■ 

Die  Bahn  verläßt  die  Elbe,  die  hier  eine  große  Krümmung  nach 

S.  macht.    Viel  Hopfenbau.  —  120km  Polepp  (160m).  —  132km 

Wegstädtl  (182m),  wo  die  Elbe  wieder  erreicht  wird.    Jenseit  der 

Station  prächtiger  Rückblick  auf  das  böhmische  Mittelgebirge. 

138km  Liboch  (163m),  am  Eingang  der  romantischen  Libocher 
Gründe.  Jenseits  beginnt  das  tschechische  Sprachgebiet.  —  147km 
(r.)  Melnik  (222m ;  Hot.  Vykysal ,  16  Z.  zu  2-4  K),  Städtchen  mit 
5400  Einw.,  am  r.  Ufer  der  Elbe  gegenüber  der  Einmündung  der 
Moldau,  überragt  von  einem  Schloß  des  Fürsten  Lobkowitz  (im 
Innern  Weinstube  und  Weinbaumuseum).  Auf  den  Höhen  des  r. 
Eibufers  wächst  guter  Wein.  Zweigbahn  nach  (69km)  Kuttental 
(S.  346).  —  158km  Wschetat - Priwor  (171m;  Bahnrestaur.),  s. 
S.  346.  —  171km  Alt-Bunzlau  (176m;  Bahnrest.).  l/2  St.  entfernt 
Bad  Houschka,  mit  der  eisenhaltigen  Mariahilf-Quelle ;  gegenüber 
am  1.  Eibufer  Brandeis  (S.  350).  —  182km  Lissa  (178m ;  Bahnrest.'}, 
Knotenpunkt  der  Bahn  von  Prag  nach  Mittelwalde  (S.  350).  — 
196km  (T.)JXimbuTg(18Qm-,Bahnrestaur. ;  Bahnhofshotel)^3t'&d.tcheK 
(10200  Einw.)  an  der  Elbe,  mit  Eisenbahnwerkstätten  und  interes- 
santer got.  Dechaneikirche,  nach  dem  Brande  von  1343  neu  errichtet. 
Eisenbahn  nach  Jungbunzlau  s.  S.  346;  nach  Porican  s.  S.  334. 

Eisenbahn  nach  (46km)  Jiöin,  deutsch  Gitschin  (276m :  Hot.  Hamburg, 
20  Z.  zu  2.40-4  K),  Stadt  mit  10000  tschech.  Einw.  und  einem  von  Wallen- 
stein 1623-30  am  Ringplatz  erbauten  Schloß,  jetzt  Eigentum  des  Fürsten 
Trauttmannsdorff.  Zweigbahnen  nach  (18km)  Wostromef  (S.  354)  und  nach 
(33km)  Tnrnau  (8.  347).  Bei  Gitschin  besiegten  am  28.  Juni  1868  zwei 
Divisionen  der  ersten  preuß.  Armee  unter  v.  Tümpling  und  v.  Werder  die 
Österreicher  unter  Graf  Clam  -  Grallas  und  ermöglichten  so  die  Vereinigung 
mit  der  zweiten  preuß.  Armee  und  den  Sieg  bei  Königgrätz  (S.  851). 

204km  (r.)  Podebrad  (187m),  Städtchen  (5700  Einw.)  und 
Schloß,  mit  einer  Kettenbrücke  über  die  Elbe,  Geburtsort  Georgs 
von  Podiebrad,  Königs  von  Böhmen  (f  1471).  Stadt.  Mineralbad. 
—  212km  Groß-Wosek  (189m;  Bahnrest.);  nach  Chlumetz  s. 
S.  350/51.  —  Vor  (221km;  r.)  Kolin  (200m;  Bahnrestaur.;  s. 
S.  335)  über  die  Elbe.    Über  Brunn  nach  Wien  s.  S.  335. 

231km  Stat.  Sedlet2-Kuttenberg(208m).  K.  Stadt  Kuttenberg. 


Von  Sedletz  nach  Zrtjc  ,  45km ,  Zweigbahn  in  2x/4  St.  — 
1km  (r.)  Sedletz.  Beim  Bahnhof  die  zu  einem  ehem.  ZisteTzienser- 
kloster  gehörige  Marienkirche,  ein  fünfschiffiger  got.  Bau,  mit  Um- 
gang und  Kapellenkranz,  1290-1304  aufgeführt.  In  den  KLoster- 
gebäuden  eine  große  k.  k.  Tabaksfabrik;  auf  dem  Friedhof  die  im 
xn.  Jahrh.  gegründete  Beinhauskapelle,  eine  Doppelkapelle,  deren 
unterer  Teil  mit  Menschenknochen  behängt  ist. 

4km  (r.)  Kuttenberg  (253m;  Gastb.:  Moravec  zum  Schwarzen 
Roß,  unweit  nördl.  vom  Palackeho  nämesti,  Z.  von  2  üTan),  hübsch 
gelegene  Stadt  mit  15700  tschech.  Einw. ,  früher  reich  durch  Silber- 
bergbau. Vom  Bahnhof  1.,  nach  3  Min.  r.  in  die  Sokolskä  ulice  und 
geradeaus  in  5  Min.  zum  Palacke'ho  nämesti.    Hier  1.  durch  die 

9,2* 


344  Route  53.  XGLAU.  Von  Dresden 

• 

Krälovskä  ulice,  dann  r.  in  wenigen  Schritten  znm  Welschen  Hof, 
der  ehem.  Münze,  1897  zum  Stadthaus  umgebaut;  im  Hof  r.  der 
got.  Erker  der  Wenzelskapelle.  "W.  gegenüber  die  eintürmige  St. 
Jakobskirche,'  im  Innern  ein  geschnitztes  Relief  mit  der  Legende 
des  Zebedäus  und  der  Stadt  Kuttenberg  als  Hintergrund  (2.  Hälfte 
des  xvn.  Jakrh.).  Weiter  w.,  dann  1.  durch  die  Sv.  Baiborskä  ulice, 
vorbei  an  dem  (r.)  ehem.  Jesuitenkolleg,  jetzt  Kaserne,  zur  (5  Min.) 
hochgelegenen  *  Barbarakirche,  fünfschiffig,  mit  Chorumgang,  Ka- 
pellenkranz, reichen  Strebepfeilern  und  drei  Türmen  über  dem 
Langhaus,  1388  von  Peter  Parier  (S.  299)  begonnen,  lf>85  vollendet, 
1884-1904  hergestellt  und  erweitert;  im  Innern  (Kirchendiener 
nördl.  gegenüber)  am  Gewölbe  des  Mittelschiffs  viele  Wappen,  im 
nördl.  Seitenschiff  schöne  got.  Chorstühle,  in  den  Chorkapellen 
freigelegte  Fresken.  4  Min.  westl.  vom  Palacke*ho  nämesti  (durch 
Husova  tf fda)  ein  zwölfeckiger  got.  Sandsteinbrunnen  aus  d.  J.  1497. 
Unweit  nordöstl.,  am  Sv.  Väclavske  nämesti,  das  sog.  Steinerne 
Haus  (Ende  des  xv.  JahTh.),  mit  Erker  und  reichem  Skulpturen- 
schmuck;  im  Innern  das  städt.  Museum  (Zutritt  jederzeit;  40 /i). 
45km  Zruc.  Zweigbahnen  n.w.  nach  (59km)  Ceröan-Pisely 
(S.  341),  s.o.  nach  (35km)  Swetla  (s.  unten). 


241km  (r.)  Caslau(263m;  G asth. :  Krone,  beim  Bahnhof),  Städt- 
chen mit  10200  tschechischen  Einw.  und  der  Peter-Pauls-Kirche, 
in  der  Zizka  (f  1424)  begraben  lag,  bis  seine  Gebeine  1623  auf 
Befehl  Kaiser  Ferdinands  II.  entfernt  und  das  Grab  zerstört  wurde. 
In  der  Nähe  bei  Chotusitz  schlug  Friedrich  II.  1742  die  Öster- 
reicher. —  280km  Swetla.  Nach  Zruc  s.  oben.  —  295km  (1.) 
Deutschbrod  (422m;  Bahnrest.;  Gasth. :  Weißes  Roß),  betrieb- 
samesv  Städtchen  (8500  Einw.)  an  der  Sazawa,  bekannt  durch  den 
Sieg  Zizka's  über  Kaiser  Sigismund  1422. 

Von  Deutschbrod  nach  Tischnowitz,  106km,  Staatsbahn  in 
5  St.  Die  Bahn  führt  im  Sazawatal  aufwärts  nach  (34km;  1.)  Saar  in  Mähren 
(572m;  Gasth.  Velis),  Städtchen  mit  3500  Einwohnern.  —  51km  (r.)  Neu- 
stadtl  in  Mähren  (598m),  mit  2600  Einwohnern.  —  90km  Nedtoieditz.  l/z  St. 
westl.  die  große  Burg  Pernstein  des  Grafen  Hittrowsky  (xiii.-xvi.  Jahrh.), 
mit  32  Erkern  (Zutritt  durch  den  Kastellan).  —  106km  Tischnowitz  (S.  339). 

Von  Deutschbrod  nach  Pardubitz,  95km,  Eisenbahn  in  3-4  St. 
—  55km  Skutsch,  Städtchen  mit  4300  Einw.  und  alter  got.  Pfarrkirche. 
Zweigbahn  nach  (57km")  Zwittau  (S.  335).  —  81km  (r.)  Chrudim  (Bahnrest. ; 
Gasth.  Bida),  Stadt  mit  14400  tschech.  Einw.,  got.  Maria  Hiinmelfahrts- 
kirche  und  beachtenswertem  Gewerbemuseum  (auch  Volkskunde).  —  95km 
Pardubitz  (S.  335). 

Die  Bahn  überschreitet  jenseit  (312km)  Polna-Stecken  (472m) 
die  mährische  Grenze. 

321km  (r.)  Iglau.  —  Zwei  Bahnhöfe:  Staatsbahnhof  (früher  Nord- 
westbahnhof-, auch  für  Weseli-Mezimosti  und  Tabor),  mit  Restaur.,  35  Min. 
nördl.  vom  Hauptplatz,  und  Sladtbahnhof,  HS.  der  Bahn  nach  Weseli- 
Mezimosti  und  Tabor,  1/4  St.  vom  Hauptplatz. —  Gasth.:  Grand-Hotel; 
Goldener  Löwe,  Hauplplatz,  35  Z.  zu  3-5 K.  —  Einsp.  vom  Staatsbahnhof 
in  die  Stadt  2  K,  vom  Stadtbahnhof  70  h.  —  Elektr.  StkaBenbahn  vom 
Staatsbabnhof  zum  Hauptplatz. 


nach  Wien.  ZNAIM.  53.  Sowie.   345 

Iglau  (516m),  an  der  Igel  (Iglawa),  ist  eine  alte  Stadt,  mit 
25  900  meist  deutschen  Einw.  In  der  got.  Pfarrkirche  St.  Jakoh 
ein  gutes  Altarblatt  von  Jos.  Steiner.  Im  Rathaus  (an  der  0. -Seite 
des  Hauptplatzes)  ein  städt.  Rechtsbuch  von  1389  mit  Miniaturen. 

—  Eisenbahn  nach  'Weseli-Mezimosti  und  Tabor  s.  S.  341. 
Weiter  im  Tal  der  Iglawa.  334km  Wiese  (440m),  mit  Schloß 

des  Grafen  Sedlnitzky.  —  349km  Okrischko  (479m;  Bahnrest.). 

Von  Okrischko  nach  Brunn,  76km,  Eisenbahn  in  372  St.  — 
12km  (1.)  Trebitsch  (406m ;  Hot.  Habsburg,  10  Z.  zu  1.80-3  E),  Städtchen  von 
11700  meist  tschechischen  Einw. ,  an  der  Iglawa,  mit  einer  um  1230-45  er- 
bauten Benediktinerkirche,  dreischiffig  mit  einem  weit  ins  Langhaus  vor- 
springenden Chor,  worunter  eine  von  Säulen  getragene  Krypta;  am  N. -Ein- 
gang ein  schönes  romanisches  Portal.  —  52km  Seqengotles  (324m;  Bahnrest.), 
mit  Kohlenbergwerken.  —  62km  Stfelitz  (S.  340).  —  76km  Brunn  (S.  336). 

Bei  (365km)  Kojetitz  (489m)  r.  Schloß  Sadek  des  Grafen  Oho- 
rinsky.  —  373km  Jaromeritz  (433m),  mit  Schloß  des  Grafen  Karolyi. 

—  400km  Schönwald- Frain  (432m). 

7km  s.w.  (Post)  das  Städtchen  Frain  (Gasth.  Thaya)  mit  altem,  um 
1709  umgebautem  Schloß  der  Gräfin  fetadnicka.  llh  St.  s.o.  weiter  das 
Städtchen  Hardegg  (Gasih.  zur  Kose),  wie  Frain  besuchte  Sommerfrische, 
im  Wahltal  der  Thaya,  mit  mächtiger,  teilweise  hergestellter  Burg  des 
Fürsten  Khevenhüller-Metsch.  Von  Hardegg  Post  in  1%  St.  nach  (10km) 
Nieder-Fladnitz  (S.  346). 

419km  (r.)  Znaim.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Drei  Kronen, 
Oberer  Platz  15,  Z.  2-5.20  Z,  Omn.  40  Ä;  Nesweda,  Ottokarplatz;  Lorber, 
gegenüber  dem  Bahnhof,  Z.  2-2.40  K.  —  Reataur.  im  Deutschen  Bürg  erver  eins- 
haus, beim  Stadtpark.  —  Gafi  Corso.  —  Fiaker  vom  Bahnhof  in  die  Stadt 
2  K  40,  nachts  B  K.  —  Post  u.  Telegbaph,  Oberer  Platz. 

Znaim  (289m),  von  Ottokar  I.  1226  zur  Stadt  erhoben,  auf  der 
Höhe  des  1.  Thaya-Ufers  75 -95m  über  dem  Fluß  schön  gelegen, 
hat  18800  deutsche  Einw.  und  bedeutende  Tonwarenindustrie.  Die 
früheren  Festungswerke  sind  in  Anlagen  umgewandelt.  —  Vom 
Bahnhof  1. ;  nach  2  Min.  r.  durch  die  Bahnhof straße ;  an  deren  Ende 
r.,  vorbei  an  dem  (1.)  Stadtpark  und  dem  BürgerveTeinshaus  (s.  oben), 
zum  Marienplatz;  weiter  1.  durch  die  Brantsgasse  und  geradeaus; 
am  Ende  der  Schlossergasse  r.  in  die  Füttergasse,  die  Hauptgeschäfts- 
straße der  Stadt.  An  ihr  1.  Nr.  14  das  Kreisgericht,  an  der  Steile  des 
ehem.  Rathauses,  von  einem  80m  hohen  got.  Turm  (1448)  überragt, 
und  Nr.  10  das  mit  einem  Renaissanceportal  geschmückte  Goltz'sche 
Haus,  mit  dem  Bürgermeisteramt  und  dem  städt.  Archiv  (Kodex 
des  Znaimer  Stadtrechts,  mit  Miniaturen,  1525).  Die  Füttergasse 
mündet  auf  den  Oberen  Platz  (Y4  St.  vom  Bahnhof).  Unweit  westl. 
(über  den  Ottokar-Platz,  die  Schul-  und  Burggasse)  die  ehem.  Burg 
der  Markgrafen  von  Mähren,  jetzt  Truppenspital  und  Stadtmuseum 
(Sonn-  u.  Festt.  10-12,  2-4  Uhr  frei,  sonst  gegen  1  K;  Führer  20  h), 
and  eine  Brauerei  (vom  Hof  Aussicht  ins  Thayatal).  In  der  Burg- 
kapelle (Heidentempel  genannt),  einem  roman.  Rundbau  des 
xii.  Jahrh.,  alte,  1893  wiederhergestellte  Wandmalereien.  Nahe- 
bei östl.  die  Pfarrkirche  St.  Nikolaus,  eine  schlanke  got.  Hallen- 
kirche des  xiv.  Jahrh.,  die  1848  einen  wenig  passenden  Turin 
erhielt.    Südl.  gegenüber  die  Wenzelskapelle,  eine  Doppelkirche. 


346   Route  54.  JUNGBUNZLATJ. 

Die  Umgegend  ist  sehr  fruchtbar  (bedeutender  Gemüsebau,  bes.  Gurken) 
und  reich  an  hübschen  Spaziergängen.  —  2km  s.o.  die  ansehnlichen  Gebäude 
der  ehem.  Prämonstratenserabtei  Brück,  jetzt  Kaserne.  —  Vom  Burgberg 
hübscher  Spaziergang  am  1.  Thaya-Ufer  aufwärts  (Wegetafel)  und,  nach 
1  St.  Gehens,  r.  durch  das  Salamandertal  zur  Teufelsmühle  (35  Min.). 
Zurück  dtirch  Wald  über  Pöltenberg  nach  Znaim. 

VonZnaim  nachGrußbach,  26km,  Staatsbahn  in  1  St.  $  bei  Znaim 
auf  90m  1.,  27m  h.  Viadukt  über  den  Leska-Oräben.    Grußbach  s.  S.  340. 

Die  Bahn  überschreitet  das  tiefeingeschnittene  Thayatal  anf 
einem  220m  langen,  51m  hohen  Viadukt;  r.  Znaim,  1.  das  ehem. 
Kloster  Brnck  (s.  oben).  —  438km  Retz  (239m"),  mit  "Weinbau. 
Nebenbahn  über  (14km)  Nieder-  Fladnitz  (S.  345)  nach  (51km) 
Drosendorf. — 447km  Zellerndorf (218m ;  Bahnrestaur.').  Zweigbahn 
nach  Sigmundsherberg  s.  S.  334;  nach  Grußbach  und  Lundenburg, 
S.  340.  —  469km  Oberhollabrunn  (218m).  4km  n.  die  Kirche  von 
Schöngrabern, s^'itiom.  Quaderbau(1210-30);inden  Blenden  an  der 
Außenseite  der  Apsis  merkwürdige  alte  Reliefs  (Sündenfall  usw.). 

479km  (r.)  Göllersdorf(l 97m),  mit  wohlerhaltenem  mittelalter- 
lichem Schloß,  an  der  Götter,  in  deren  Tal  die  Bahn  weiterführt, 
vorüber  an  dem  Stammschloß  der  Grafen  Schönborn,  mit  großem 
Park.  —  487km  Sierndorf  (184m),  mit  Schloß  und  Park  des  Fürsten 
Colloredo-Mansfeld.  —  494km  Stockerau  (175m;  Gasth. :  Frotzler), 
gewerbreicher  Markt,  mit  Kavallerie -Kaserne.  Zweigbahn  nach 
(18km)  AbsdoTf-Hippersdorf  (S.  334).  Die  Bahn  tritt  in  das  breite 
wald-  und  auenreiche  Donautal;  r.  die  Höhen  des  Wiener  Waldes. 
—  504km  Korneuburg  (S.  141) ;  509kin  Langenzersdorf  (162m), 
am  w.  Fuße  des  Bisambergs  (S.  141) ;  gegenüber  am  r.  Donauufer 
die  stattliche  Abtei  Klosterneuburg  (S.  109). 

Von  (514km)  Florldsdorf-  Jedlesee  führt  eine  Zweigbahn  nach 
Station  Floridsdorf  (S.  340).  Dann  überschreitet  die  Bahn  die 
Donau  auf  langer  Brücke  (r.  schöner  Blick  stromauf  bis  zum 
Kahlenberg)  und  mündet  im  Nordwestbahnhof  zu 

520km  Wien  (S.  3). 


54.  Von  Prag  nach  Georgswaide-Ebersbach 

(Zittau,  Görlitz). 

181km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  41/4  St.  für  22.60,  13.80,  8.80^ 
Personenzug  in  7V2  St. 

Prag  s.  S.286;  Abfahrt  vom  Franz-Josephs-Bahnhof.  —  Tunnel. 
7km  Wysocan  (S.  350).  —  35km  Neratovic  (Bahnrest.).  Zweig- 
bahnen nach  (17km)  Kralup  (S.  303)  und  nach  (24km)  Celakowitz 
(S.  350).  —  Über  die  Eibenach  (41km)  Wschetat-Priwor  (Bahn- 
rest.), Knotenpunkt  der  Bahn  von  Tetschen  nach  Iglau  (S.  343). 
—  62km  Kuttental.    Zweigbahn  nach  (69km)  Melnik  (S.  343). 

73km  (r.)  Jungbunzlau  (206m;  Bahnrest,  im  Hauptbahnhof; 
Gasth. :  Lamm,  Gold.  Kranz,  Z.  2-4,  M.  2  K,  beide  am  Altstädter 
Platz),  gewerbtätige  Stadt  mit  16  300  tschechischen  Einw.,  am  1. 


TURN  AU.  55.  Route.   347 

Ufer  der  Iser,  auf  einer  felsigen  Anhöhe.  Yom  Hauptbahnhof  1., 
nach  4  Min.  r.  und  jenseit  der  Iserbrücke  L,  nach  1/i  St.  1.  die 
Stufen  hinauf  und  oben  1.,  nach  5  Min.  entweder  1.  zu  dem  zwei- 
türmigen  Alten  Schloß,  jetzt  Kaserne,  oder  r.  zum  Altstädter  Platz, 
an  dessen  N.-Seite  das  1559  vollendete  Rathaus,  jetzt  Kreisgericht. 
4  Min.  nördl.  vom  Kreisgericht  der  1554  aufgeführte  Tempel  der 
Böhmischen  Brüder,  seit  1898  Stadtmuseum.  S.o.  von  der  Altstadt 
der  Stephaniepark.  —  Zweigbahnen  nach  (31km)  Nimburg  (S.  343) 
und  nach  (69km)  Alt-Paka  (S.  354). 

83km  Bakov  (Bahnrest.);  nach  Reichenberg,  s.  unten.  —  101km 
Bösig  (321m);  1  St.  n.  die  gleichnam.  große  Burgruine  (605m). 
Weiter  durch  hübsche  Gegend.  —  128km  (r.)  Böhmisch -Leipa 
(263m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Lamm,  am  Markt,  15  Z.  zu  1.50-3, 
M.  2  K;  Alte  Post),  alte  gewerbtätige  Stadt  mit  12300  deutschen 
Einw.,  in  anmutiger  Umgebung  an  der  Pölzen.  Vom  Kdhlenberg 
(294m ;  Restaur.),  einem  mit  Anlagen  bedeckten  Basalthügel  25  Min. 
w.,  hübsche  Aussicht,  umfassender  vom  Spitzberg  (445m),  ^St.  n., 
mit  Aussichtsturm  (Restaur.).  Vom  Kahlenberg  südl.  über  Klein- 
Eicha  und  durch  den  Höllengrund  nach  Neugarten  (S.  303)  2  St. 

Zweigbahnen  nach  (20km)  Bensen  (S.  306);  —  nach  (35km)  Böhmisch- 
Kamnitz  (S.  306)  über  (30km)  Steinschönau  (480m-,  Hot.  Mercantile),  Städt- 
chen mit  5300  Einw.  und  bedeutender  Glasindustrie.  —  Nach  Lobositz 
oder  Reichenberg  s.  S.  303. 

140km  Haida  (Gasth.  Gold.  Adler),  Städtchen  mit  3300  Einw. 
und  ansehnlicher  Glasindustrie.  1  St.  s.o.  die  Reste  der  teilweise 
aus  dem  Sandsteinfels  gehauenen  Burg  Bürgstein,  auch  Einsiedler- 
stein genannt .  —  145km  Röhrsdorf.  Zweigbahn  über  (5km)  Zwickau 
in  Böhmen  (Gasth.  Gold.  Löwe),  gewerbreiches  Städtchen,  nach 
(21km)  Deutsch -Gabel  (S.  303).  —  153km  Tannenberg.  Nach 
Tetschen  s.  S.  306.  —  163km  Kreibitz-Teichstatt  (Bahnrest.);  nach 
Tetschen  oder  Warnsdorf  s.  S.  306.  —  Von  (168km)  Schönlinde  und 
(174km)  Rumburg  (Bahnrest.)  führen  Zweigbahnen  über  Nieder- 
Nixdorf  nach  Schandau.  —  181km  Georgswaide-Ebersbach.  Von  hier 
nach  Löbau  (Görlitz)  oder  Zittau  s.  Bcedekers  Nordost-Deutschland 


55.  Von  Prag  nach  Reichenberg  (Zittau). 

141km.  Staatsbahn  in  31/4-6  St.  Schnellzug  für  17.90,  10.90,  7.00  K; 
Personenzug  für  13.60,  8.30,  5.30  K. 

Von  Prag  (Abfahrt  vom  Franz- Joseph-Bahnhof)  bis  Bakov  (83km) 
s.  R.  54.  —  90km  (1.)  Münchengrätz  (244m ;  Bahnhofshotel),  Städt- 
chen mit  4000  Einw.,  an  der  Iser,  bekannt  durch  das  Treffen  vom 
28.  Juni  1866.   In  der  Schloßkapelle  liegt  Wallenstein  begraben. 

105km  (r.)  Turnau  (263m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Grand-Hotel, 
am  Markt;  Bahnhofshot.'),  Städtchen  mit  6900  meist  tschechischen 
Einw.,  auf  einer  Anhöhe  an  der  Iser  (vom  Bahnhof  r.,  bei  der 
Wegeteilung  geradeaus  abwärts  zum  Markt,  25  Min.).   Über  der 


348   Route  55.  REICHENBERG. 

Stadt  die  1853  im  got.  Stil  erbaute  Marienkirche,  mit  unvollen- 
detem Turm.  Bedeutende  Granatindustrie.  —  Zweigbahn  nach 
Nimburg  (S.  343).    Nach  Josephstadt  s.  S.  353. 

Von  Turnau  nach  Jicin,  33km,  Eisenbahn  in  IV2  St.  —  6km 
Wartenberg.  V«  St.  südl.  die  gleichkam.  Wasserheilanstalt  (s.  unten).  — 
9km  Borek-  Trosky.  3/4  St.  südl.  Ruine  Trosky  (s.  unten).  —  33km  Jicin  (8.  343). 

Von  Tdbnaü  nach  Tboskt,  lohnende  Fußwanderung.  Vom  Rat- 
haus am  Marktplatz  folgt  man  s.o.  der  Ji&inska  Straße  und  weiterhin  der 
Landstraße  (hübscher  Rückblick).  Nach  x/4  St.  jenseit  der  Maut  r.  Feldweg 
(Wegweiser;  WM.  weiß-rot);  nach  x/4  St.  wiederum  r.  und  hinauf  durch 
Wald,  in  20  Min.  zur  schlecht  hergestellten  Ruine  Waldslein  (389m  ;  Gasth. ; 
Aussieht),  der  auf  und  in  die  Felsen  gebauten  Stammburg  des  Friedländers. 
Weiter  auf  guter  Waldstraße  (1.  hübsche  Ausblicke)  in  */*  St.  nach  Qrofi- 
Skal  (364m),  Schloß  des  Frhrn.  v.  Aehrenthal;  gegenüber  das  gute  Hot.- 
Rest.  Stekl.  —  Von  hier  mag  man  (3  St.  hiu  und  zurück;  WM.  weiß-rot, 
doch  Führer  angenehm,  I-IV2  K)  die  sehenswerte  Ruine  Trosky  besuchen, 
zwischen  und  auf  zwei  hohen  und  schroffen  Melaphyrfelsen  („Panna"  und 
„Baba")  gelegen.  Dabei  Gasthaus.  Eisenbahn  s.  oben.  —  Von  Groß-Skal 
(s.  oben)  durch  das  enge  Mausloeh  (116  Stufen)  hinab  und  sich  r.  halten 
(Spazierwege  führen  in  die  sehenswerte  „Felsenstadt",  mit  mannigfachen 
Felsgebilden);  jenseit  eines  Teiches  1.  und  dann  der  Waldstraße  folgend 
in  25  Min.  nach  der  Wasserheilanstalt  Wartenberg  (Eisenbahn  s.  oben). 
Weiter  der  Straße  nach  in  1/t  St.  zur  Turnauer  Chaussee  und  auf  dieser 
1.  in  lx/4  St.  nach  Turnau  zurück. 

Vor  (113km)  Sichrow  (334m),  mit  Schloß  und  Park  des  Fürsten 
Rohan,  durch  einen  Tunnel.  Viadukt  über  das  Mohelka-Tal.  — 
125km  Reichenau  bei  Oablonz  (440m),  mit  Glasindustrie  (über  den 
Kopainberg  nach  Kleinskal  s.  S.  353).  Zweigbahn  nach  (9km) 
Gablonz  (S.  350).  —  Die  Bahn  steigt  in, einer  Kehrenach  (131km) 
Lang  enbruck- Hermannstal  (495m),  Wasserscheide  zwischen  her 
und  Neiße,  und  senkt  sich  (1.  der  Jeschken)  nach  Reichenberg. 

141km  (r.)  Reichenberg.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  "Goldener 
Löwe  (PI.  a:  C  3),  Gutenbergstr.  3,  100  Z.  zu  3-10,  F.  1,  M.  3-5  K,  Omn. 
60Ä-1  K;  *Schienhof  (PI.  b :  C  3) ,  Altstädter  Platz  20,  Z.  3-4  Ä";  Zen- 
tralhotel (PI.  c :  C  2),  Altstädter  Platz  23,  Z.  2Vz-3,  M.  1.50  E,  Omn.  50  h ; 
Eiche  (PI.  d:  C  3),  Wiener  Str.  14.  —  Cafes  :  Schienhof,  im  ersten  Stock 
des  gleichn.  Hotels  (s.  oben) ;  C.  Post,  Altstädter  Platz  24  (PI.  C2, 3).  —  Biee- 
hädseb:  Rathauskeller,  im  Rathaus  (PI.  13:  C3).  Eingangan  der  Ü.-Seite,  auch 
Wein,  M.  2Z20;  Urstoff 'halle,  Altstädter  Platz  6  (PI  C  2,  3).  —  Automal- 
Restaurant,  im  Hot.  Schienhof  (s.  oben),  Eingang  an  der  N. -Seite. 

Dboschken:  vom  oder  zum  Bahnhof  einsp.  80  h,  ztveisp.  1  E  20, 
nachts  (10-6  Uhr)  1  E  20  oder  1  K  80 ,  Gepäck  im  Wagen  frei ,  auf  dem 
Bock  40  h;  in  der  Stadt  y4  St.  80  h  oder  1  E2Q,  jede  1/4  St.  mehr  35  oder 
50A,  nachts  die  Hälfte  mehr;  zum(ll,5km;  in  1V2  St.)  Ausgespann,  '/«  St. 
unterhalb  des  Jeschkeugipfels,  6  K  35  oder  7  K  70  (hin  und  zurück,  mit 
V2  St.  Aufenthalt).  —  Elekte.  StkaBenbahn  :  vom  Bahnhof  über  den  Alt- 
städter Platz  zum  Volksgarten,  3,3km,  20  Min.,  12  h;  von  Röchlitz  nach 
Rosental;  nach  Heimatstal  (Jeschken)  s.  S.  349. 

Post  u.  Telegbaph  (PI.  5:  C2),  Altstädter  Platz.  —  Stadttheatee(P1.  18 : 
C  2),  im  Sommer  geschlossen. 

Reichenberg  (340-413m),  an  (LeiNeiße,  gewerbreiche  Stadt  (Tuch- 
fabriken, Spinnerei  von  Jon.  Liebieg  &  Co.),  hat  70000  deutsche 
Einwohner.  —  Vom  Bahnhof  (PI.  AB4;  Straßenbahn  s.  oben) 
durch  die  Bahnhof  Straße,  dann  halbrechts  über  den  Tuchplatz 
durch  die  Wiener  Straße,  an  der  1.,  Nr.  18  II.  Stock,  das  Museum 
des  Vereins  der  Naturfreunde  (Sonn-  u.  Festt.  9-11  Uhr  vorm.  frei 


REICHENBERG.  55.  Route.    349 

zugänglich),  zum  (20  Min.)  Altstädter  Platz  (PI.  C  2,  3),  auf  dem 
das  Rathaus  (PI.  13),  1888-93  von  Neumann  im  deutschen  Re- 
naissancestil erbaut;  schöne  Aussicht  von  dem  56m  hohen  Mittel- 
tuTm  (40  /i).  Im  zweiten  Stock  des  Rathauses  -wird  die  Liebieg' sehe 
Gemäldesammlung  aufbewahrt  (Eintr.  So.  10-12  Uhr;  geplante 
städt.  Gemälde-Galerie  vgl.  PI.  E  2)  ;  sie  enthält  treffliche  moderne 
Bilder  deutscher  (Leibl,  Defregger,  Harburger,  Klaus  Meyer),  öster- 
reichischer (Pettenkofen,  Alt)  und  französischer  (Meissonier,  Diaz, 
Daubigny,  Rousseau)  Meister.  Hinter  dem  Rathaus  das  Stadttheater 
(PI.  18),  von  Fellner  u.  Helmer  (1883).  S.o.,  in  der  Schloßgasse,  das 
gräfl.  Clam-Gallas'sche  Schloß  (PL  0  3);  die  1606  erbaute  Schloß- 
kapelle enthält  einen  geschnitzten  Hochaltar  im  Stil  der  Spätrenais- 
sance. —  N.ö.  (r.)  vom  Rathaus  beginnt  die  Schützenstraße :  ent- 
weder geradeaus  und.  weiterhin  über  die  Kaiser-Joseph-Straße  zum 
(20  Min.)  Stadtwäldchen  (PI.  F  1),  oder  r.  durch  die  Gebirgsstraße 
zu  der  Harzdorfer  Talsperre  (PI.  D  E  2,  3).  An  der  Kaiser-Joseph- 
Straße  1.  das  1898  nach  Plänen  von  Ohmann  &  Grisebach  aufgeführte 

*Nob.dböhmische  Gewebjbemuseum  (PI.  3:  Dl,  2;  Direktor 
Dr.  Schwedeier- Meyer).  Zutritt  Sonn-  u.  Festt.  10-2  Uhr  frei 
werktags  10-3  Uhr,  Mi.  Fr.  1  K,  sonst  40  h. 

Im  Vestibül  modernes  Kunstgewerbe.  In  der  Galerie  um  den  Lieht- 
hof  Gläser  (scböne  böhmische)  die  reichhaltige  Eisensammlung,  Buchkunst, 
Keramik,  Zinn.  —  Im  Treppenhaus  ein  niederländischer  Wandteppich 
(xvi.  Jahrh.).  —  Im  ersten  Geschoß  1.  in  die  Galerie  mit  der  großen  Textil- 
sammlung;  am  Ende  ein  Saal  mit  Gegenständen  ans  Beichenberg.  Zurück 
durch  die  Galerie  und  1.,  am  Kapellenraum  mit  vier  Führich1  sehen  Kartonen 
vorbei,  zur  Porzellansammlung.  Weiter  Sammlung  Liebieg:  im  I.  Saal 
Möbel  des  xviii.  Jahrh.,  Arbeiten  in  Gold  und  Silber;  im  IL  Saal  Arbeiten 
in  Zinn,  Kupfer  und  Messing,  Fayencen,  Majoliken,  Porzellan,  Bronzen 
(im  Glasschrank  an  der  Fensterseite  kleine  Büste  des  Papstes  Gregor  XIV., 
von  B.  Torrigani),  Schlüssel  (besonders  französische) ,  Eßbestecke,  rheini- 
sche Möbel  des  xvn.  Jahrh.  —  Die  Stufen  hinab  in  die  Möbelsammlung; 
im  Hauptsaal  1.  eine  eingelegte  süddeutsche  Truhe  (xvn.  Jahrh.).  B.  im 
Korridor  Waffen. 

Nahebei  der  Kaiser- Joseph- Park  (PI.  E  1),  mit  einem  Bronze- 
standbild des  Turnvaters  Jahn,  von  Gerhart  (1902),  einer  Bronze- 
büste Kaiser  Josephs  IL,  von  Brenek  (1882),  und  dem  Restaur. 
Volksgarten  (elektr.  Straßenbahn  s.  S.  348);  unweit  das  Tiergehege 
(20  A).  Vom  Volksgarten  gelangt  man  in  20  Min.  ö.  hinauf  zur 
Aussichtswarte  Hohenhabsburg  (Restaur. ;  Turm  20  K).  —  Zurück 
zum  Altstädter  Platz  (s.  oben)  und  westl.  über  den  Bismarckplatz 
und  die  Wallensteinstraße  zu  der  1696  erbauten  Kreuzkirche  (PI.  11) ; 
im  Innern  am  ersten  1.  Seitenaltar  unten  ein  kleines  Gemälde  aus 
dem  xvi.  Jahrh.,  h.  Anna  selbdritt. 

Auf  den  Jeschken  (Fiaker  s.  S.  3iS):  entweder  zu  Fuß  (21/*  St.)  vom 
Bahnhof  r.  und  nach  wenigen  Schritten  r.  auf  dem  eisernen  Gehsteg 
über  die  Bahngeleise;  gleich  jenseits  r. ,  zunächst  abwärts  (WM.  blauer 
vierzackiger  Kamm  im  weißen  Felde)  über  Johannestal  zum  (1  St.)  Gasth. 
zur  Schönen  Aufsicht  und  durch  Wald  znm  Gipfel;  oder  mit  der  elektr. 
Straßenbahn  vom  Tuchplatz  (PI.  B  C  3)  in  28  Min.  für  40  h  (hin  und  zurück 
60  h)  nach  Eeimatstal  und  von  hier  südwestl.  zu  Faß  in  1  St.  Der  *Jeschken 
(1010m;  Gasth.,  26  Z.  zu  2-3  Ä";  Aussichtsturm)  bietet  prächtige  Aussicht 
nach  Böhmen  und  Sachsen.    Wintersport;  Bodelbahn. 


350   Route  56.  LISSA.  Von  Prag 

Hübscher  Nachmittagsausflug  von  Reiohenberg  n.  nach  (^St.)  Ruppers- 
dorf,  weiter  über  das  sog.  Bild  nach  (3/4  St.)  Kaiharinberg  und  auf  der 
Landstraße  aufwärts  nach  (V2  St.)  Rudolfstal  (586m).  Am  Ende  des  Dorfes 
1.  hinan  nach  (3/4  St.)  Friedrichswald  und  nach  Reichenberg  in  2  St.  über  den 
Rollberg  und  durch  das  Harzdorf  er  Tal  zurück. 

Der  „Kammweg"  (WM.  blaner  vierzackiger  Kamm  im  weißen  Felde) 
führt  von  Reichenberg  östl.  zur  (66km)  Schneekoppe  (1603m);  — westl.  vom 
Jeschken  (S.  349)  zum  (70km)  Rosenberg  (620m).  Ausführlichere  Angaben 
s.  Baedekers  Nordost-Deutschland. 

Von  Reichenberg  nach  Seidenberg,  42km,  Eisenbahn  in 
IV2  St.  —  11km  Einsiedel  (394m).  mit  Tiergarten  des  Grafen  Clam-Gallas.  — 
17km  Raspenau  (350m).  Zweigbahn  über  (5km)  Haindorf,  Station  für  das  2km 
n.  am  Fuß  der  Tafelfichte  (1122m)  hübsch  gelegene  Bad  Liebwerda  (Gasth. : 
Kurhaus,  Adler),  vach  (7km)  Weißbach.  —  26km  (r.)  Friedland  (290m;  Gasth. : 
Schwarzer  Adler,  11  Z.  zu  2  K),  altes  Städtchen  (6900  Kinw.),  mit  hochgele- 
genem Schloß  des  Grafen  Clam-Gallas  (20  Min.  vom  Bahnhof),  einst  Besitz 
Wallensteins,  Herzogs  von  Friedland,  mit  allerlei  Merkwürdigkeiten  aus 
der  Zeit  des  SQjähr.  Krieges.  In  der  gotischen  Stadtkirche  Renaissance- 
Grabdenkmäler  der  Bieberstein  und  Rädern.  Zweigbahnen  nach  (27km) 
Zittau  und  nach  (24km)  Heinersdorf.  —  42km  Seidenberg  (211m),  preuß. 
Grenzstation  (Zolldurchsuchung);  Anschluß  nach  Görlitz  -  Cottbus  -  Berlin 
(s.  Baedekers  Nordost- Deutschland). 

Von  Reichenberg  nach  Grüntal,  37km,  Eisenbahn  in  21/«  St.  — 
6km  Maß 'ersdorf- Sauerbrunn  (Kurhaus).  —  13km  (1.)  Gablonz  (509m ;  Gasth. : 
Krone;  Stadt  Karlsbad,  Z.  2-3  K;  Geling;  elektr.  Straßenbahn),  Stadt  an 
der  Neiße,  mit  29600  deutschen  Einw.,  die  bedeutenden  Glashandel  treiben. 
An  derK-Seite  der  Stadt  die  Gablonz-Giünwalder  Talsperre.  IV2  St.  östl. 
die  Schwarzbrunnkoppe  (373m),  mit  Warte.  Zweigbahn  nacn  (9km)  Reichenau 
(S.  348).  —  Tunnel.  —  21km  Morchenstem  (593m).  —  28km  Tannwald- Schum- 
burg  (461m;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (19km)  Eisenbrod  (S.  353)  — 
37km  Grüntal.    Weiter  nach  Schreiberhau  s.  Baedekers  Nordost- Deutschland. 

Von  Reichenberg  nach  Zittau,  27km,  Eisenbahn  in  1  St.  — 
Nach  der  Abfahrt  ist  1.  der  Jeschken  (S.  349)  sichtbar.  —  Bei  (20km) 
Grottau  über  die  deutsehe  Grenze.  Viele  Viadukte,  zuletzt  der  große 
Neiße-Viadukt.  —  27km  Zittau,  s.  Baedekers  Nordost- Deutschland. 

Von  Reichenberg  nach  Lobositz  s.  S.  304/3. 


56.  Von  Prag  nach  Breslau, 

a.  Über  Mittelwalde. 

339km.  Bis  Mittelwalde  Östeke.  Staatsbahn,  von  Mitte) walde  bis 
Breslau  PsEüß.  Staatsbahn.  Fahrzeit  101/*  St.;  Fahrpreis  30.70,  19.05, 
12.15  K. 

Prag  s.  S.  286;  Abfahrt  vom  Nordwestbahnhof.  Die  Bahn 
überschreitet  einen  Moldau- Arm  und  durchschneidet  die  Jerusa- 
lems-Insel.  L.  die  Moldau  und  die  Hetzinsel,  r.  die  Vorstadt 
Karolinental  und  der  Zizkaberg  (S.  302).  —  3km  Alt-Lieben  (S.  334), 
Vorstadt  von  Prag,  mit  vielen  Fabriken.  Dann  unter  der  Prag- 
Georgswalder  Bahn  (S.  346)  hindurch.  —  5km  Wysocan  (209m ; 
S.  346),  von  Pragern  viel  besucht.   —  26km  Celakow itz  (188m). 

Zweigbahn  über  (8km)  Brandeis,  Städtchen  am  1.  Eibufer  mit  altertüm- 
lichem Schloß,  nach  (24km)  Neratovic  (S.  346). 

Über  die  Elbe.  —  34km  Lissa  (Bahnrest.),  Knotenpunkt  der  von 
Tetschen  kommenden  Bahn  nach  Iglau  und  Wien  (S.343),  auf  deren 
Geleise  unsere  Bahn  über  (49km)  Nimburg  bis  (65km)  Oroß-Wosek 


nach  Breslau.  KÖNIGGRÄTZ.  56.  Route.    351 

(Bahnrest. ;  S.  343)  läuft,  um  dann  in  östl.  Richtung  weiterzugehn. 
—  Jenseit  (72km)  Libnowes  (198m)  an  dem  (r.)  periodischen  Zehwier 
Teich  (6km  lang)  vorhei.  —  88km  (r.)  Chlumetz  (216m  ;  Bahnrest.), 
Städtchen  von  4300  Einw.  an  der  Cidlina,  mit  gräfl.  Kinsky'schem 
Schloß.  Nach  Trautenau-Parschnitz-Liebau  s.  R.  56 d.  —  Weiter 
durch  eine  fruchtbare,  von  niedrigen  Höhen  umsäumte  Ebene. 

118km  (r.)  Königgrätz.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  Grand- 
Hotel,  Georgsgasse,  Z.  3-10,  F.  1,  M.  2  K,  Omn.  40  h:  gut;  Merkur; 
Schwarzes  Roß,  Z.2-3I. 

Königgrätz  (244m),  gewerbreiche  Stadt  (11 000  meist  tschechi- 
sche Einw.),  bis  1893  Festung,  liegt  1/2  St-  ö-  vom  Bahnhof,  am 
Zusammenfluß  von  Elbe  und  Adler.  An  der  "W.- Seite  des  Ringplatzes 
die  1312  gegründete  got.  Kathedrale  (h.  Geistkirche),  mit  schönem 
Tabernakel  von  1492.  Nördl.  gegenüber  die  Klemenskirche ,  mit 
68m  hohem  Turm  (Aussicht).  An  der  Elbe  das  städt.  Museum.  — 
Nach  Liebau  s.  R.  56c.  Zweigbahnen  n.w.  über  (15km)  Sadova- 
Dohalic  (s.  unten)  nach  (35km)  Wostromef  (S.  354),  s.  nach  (23km) 
Pardubitz  (S.  335). 

In  dem  hügeligen  Gelände  n.w.  von.  Königgrätz  zwischen  der  Bistritz 
und  der  Elbe  wurde  am  3.  Juli  1866  die  Schlacht  von.  Königgrätz  ge- 
schlagen. Die  österreichische  Armee  (Gesamtstärke  178000  Osterreicherund 
20800  Sachsen;  770  Geschütze)  unter  Feldzeugmeister  Benedek  hatte  auf 
dem  von  der  Bistritz  allmählich  ansteigenden  Hügellande  eine  sehr  starke 
Defensivaufstellung  genommen,  die  sich  im  Halbkreise  von  nördl.  Racice, 
Hofenoves  und  Benatek  über  Sadova  südl.  bis  Probluz  und  Pfim  (säch- 
sisches Korps)  erstreckte.  Der  rechte  Flügel  der  Preußen,  die  Eibarmee 
unter  Herwarth  von  Bittenfeld,  stand  bei  Smidar;  die  Erste  Armee,  unter 
Prinz  Friedrich  Karl,  bei  Hof  Uz;  die  Zweite  Armee,  unter  dem  Kronprinzen, 
bei  Königinhof  und  Gradlitz,  22km  entfernt  (Gesamtstärke  der  Preußen 
220984  Mann).  Um  8  Uhr  morg.  begann  die  Schlacht.  Die  Preußen  drangen 
gegen  Sadova  und  Benatek  vor,  hielten  unter  bedeutenden  Verlusten  das 
gewonnene  Gelände,  waren  aber  gegenüber  der  feindlichen  Artillerie  zu 
weiterem  Vordringen  nicht  im  stände,  so  daß  mittags  die  Schlacht  zum  Stehen 
kam.  Gegen  2  Uhr  griff  die  Zweite  Armee  in  die  Schlacht  ein.  Zielpunkt 
des  Vormarsches  waren  die  zwei  weithin  sichtbaren  Linden  auf  dem 
„Tummelplatz"  bei  Horenoves;  Chlum,  der  Schlüssel  der  österreichischen 
Stellung,  wurde  um  3  Uhr  von  der  I.  Garde-Division  erstürmt  und  hiermit 
die  Schlacht  entschieden.  Der  Verlust  der  Österreicher  betrug  einschl.  der 
Gefangenen  1313  Offiziere  und  41499  Mann,  der  der  Sachsen  55  Offiziere 
und  1446  Mann ;  die  Preußen  verloren  360  Offiziere  und  8812  Mann.  Denk- 
mäler  erinnern  an  die  Gefallenen. 

Der  Besuch  des  Schlachtfeldes  erfordert  zu  Wagen  10-11  St.  einschl. 
Mittag^rast  in  Sadova,  aber  ohne  Besuch  von  Hradek,  und  ist  vorzugsweise 
für  Militärs  von  Interesse  (Zweisp.  13  K,  Eisenbahn  nach  Sadova  s.  oben ; 
Mundvorrat  angenehm).  Mit  dem  Kutscher  (man  überzeuge  sich,  daß  er 
deutsch  spricht)  mache  man  vorher  aus,  die  Ortschaften  in  nachstehender 
Reihenfolge  zu  besuchen :  x/2St.  (Fahrt)  Ober -Pf  im  (6km  w.  das  gräfl.  Harrach- 
sche  Schloß  Er adele);  lf2  St.  Nieder-Pfim;  V2  St.  Probluz;  1/2  St.  Stfesetice; 
weiter  über  Langenhof  und  Hejcmanka  nach  (1  St.)  Holawald;  1/t  St.  Sadova 
(25km  n.w.  von  Königgrätz ;  einfaches  Gasthaus  .znm  Schlachtfeld").  Vz  St. 
Cisloves.  V*  st-  Swiepwald;  1  St.  Masloved;  1  St.  Chlum  (beste  Übersicht  des 
Schlachtfeldes);  von  hier  nach  Königgrätz  noch  l3/4  St.  Fahrt. 

Die  Bahn  umzieht  Königgrätz  in  großem  Bogen,  geht  bei  Wie- 
Jcosch  über  die  Elbe  und  erreicht  die  Adler,  in  deren  Tal  sie  bis 
Senftenberg  (S.  352)  bleibt.  —  129km  Hohenbruck  (237m),  am 
Fuß  des  Weinbergs,  den  eine  zweitürmige  Friedhofskirche  krönt. 


352   Route  56.  NACHOD,  Von  Prag 

135km  Tinischt  [250m;  Bahnrest.),  Knotenpunkt  für  Halbstadt- 
Breslau  (R.  56  b).    Zweigbahn  nach  (24km)  Chotzen  (S.  335). 

"Weiter  am  r.  Ufer  der  Wilden  Adler.  —  145km  Öastolowitz 
(263m).  Lokalbahn  über  (9km ;  r.)  Reichenau  an  der  Knezna  (321m  ; 
Gasth.  Puchwein,  20  Z.  zu  1.60-2  K),  schön  gelegenes  Städtchen 
mit  Schloß  des  Grafen  Kolovrat,  nach  (16km)  Solnitz.  —  149km  (1.) 
Adlerhosteletz  (272m),  mit  Schloß  und  Park  des  Grafen  Kinsky.  — 
157km  (r.)  Pottenstein  (321m),  an  der  Adler,  überragt  von  einer 
Burgruine.  —  Tunnel,  —  171km  (1.)  Senftenberg  (415m),  Städtchen 
(2km  n.  von  der  Bahn)  mit  3600  Einw.  und  großem  Schloß. —  178km 
Geiersberg  (358m;  Bahnrest.);  Zweigbahn  nach  (14km)  "Wilden- 
schwert (S.  335).  1  St.  w.  Ruine  Schambach,  mit  schöner  Aussicht. — 
Weiter  durch  das  felsige  Tal  der  Stillen  Adler.  199km  Wiehstadtl- 
Lichtenau  (528m),  letzter  österreichischer  Ort. 

Von  Wichstadtl-Lichtenau  nach  Hannsdorf,  31km,  Eisen- 
bahn in  1  St.  —  5km  Grulich  (546m);  auf  dem  östl.  davon  gelegenen  aus- 
sichtsreichen Marienberg  (760m)  ein  Servitenkloster  mit  besuchter  Wall- 
fahrtskirche. —  31km  Hannsdorf  (S.  359). 

Die  Bahn  durchschneidet  die  "Wasserscheide  zwischen  Elbe  und 
Oder  und  senkt  sich  nach  (208km)  Mittelwalde  (440m;  Bahnrest.; 
Gasth.:  Gold.  Stern,  10  Z.  zu  2  K,  Omn.  60  A);  Zolldurchsuchung. 

—  "Weiter  nach  (339km)  Breslau  s.  Badekers  Nordost-Deutschland. 

b.  Über  Halbstadt. 

306km.  Bis  Hallstadt  Östesk.  Staatsbahn,  weiter  bis  Breslau  PkedB. 
Staatsbahn.    Fahrzeit  9  St. ;  Fahrpreise  34.20,  20.80,  13-50  K. 

Von  Prag  bis  Tinischt  (135km)  s.  R.  56a  (Tinischt  ist  auch 
über  Ohotzen  zu  erreichen,  vgl.  S.  335).  —  147km  Bolehoscht 
(258m);  1.  auf  einem  Berge  das  Dorf  Hoch-Aujezd  mit  Kirche 
aus  dem  xn.  Jahrh.  —  155km  (r.)  Opocno  (312m;  Gasth.  Holub), 
Städtchen  von  2600  Einw.,  mit  Schloß  und  Park  des  Grafen  Col- 
loredo.  —  165km  (r.)  Neustadt  an  der  Mettau  (324m),  altertümliches 
Städtchen  mit  3500  meist  tschechischen  Einw.,  20  Min.  ö.  von 
der  Bahn  auf  einem  von  der  Mettau  umflossenen  Bergvorsprung 
malerisch  gelegen.  —  Bei  der  "Weiterfahrt  1.  die  Ebene  von  Skalitz, 
aus  dem  Kriege  von  1866  bekannt.  —  170km  Wenzelsberg  (369m ; 
Bahnrest.).    Zweigbahn  nach  Starkoc  (S.  353). 

176km  (1.)  Nachod  (351m ;  Bahnrest. ;  Gasth. :  Sonne,  am  Haupt- 
platz), Stadt  von  11 800  tschechischen  Einw.  In  dem  hochgelegenen 
Schloß  des  Fürsten  v.  Schaumburg-Lippe  eine  Sammlung  historischer 
Gemälde.  Von  der  Anhöhe  oberhalb  des  Bahnhofs  Überblick  über 
die  Schlachtfelder  vom  27.  und  28.  Juni  1866;  die  Besichtigung 
erfordert  im  zweisp.  "Wagen  (8-10  K)  2-3  St. 

Weiter  im  freundlichen  Mettautal;  r.  das  Bad  Belowes,  mit 
eisenhaltigen  Säuerlingen.  —  183km  (r.)  Hronow  (379m;  Gasth. 
Rathaus),  altertümliches  Städtchen  mit  eisenhaltigem  Sauerbrunnen. 

—  188km  Politz  (399m),   1  St.  w.  von  dem  gleichn.,  am  Fuß  des 


nach  Breslau.  HALBSTADT.  56.  Route.    353 

Falkeng ebirg es  malerisch  gelegenen  Städtchen.  —  198km  Wekels- 
dorf  (468m ;  gutes  Bahnrest. ;  Q-asth. :  Bayr.  Hof). 

3/4  St.  n.w.  (Zweigbahn)  die  "Wekelsdorf er  Felsen  (Gasth. :  Zum  Eisen- 
hammer; Zur  Felsenstadt),  ein  großartiges  Chaos  merkwürdig  gebildeter 
zerklüfteter  Quadersandstein felsen ;  Eintrittskarte  1 K.  Ganz  ähnliche  Fels- 
bildungen bieten  die  w.  angrenzenden  * Adersbacher  Felsen  (Gasth.  Zur 
Felsenstadt,  18  Z.  zu  1.60-3  K).  Näheres  s.  in  Baedekers  Nordost-Deutsehland. 

206km  Halbstadt  (435m  ;  gutes  Bahnrest.'),  letzte  österr.  Station ; 
Zollabfertigung. 

Von  Halbstadt  nach  Mittelsteine,  24km,   Eisenbahn  in  1  St. 

—  9km  Braunau  (406m ;  Gasth. :  Birke,  18  Z.  zu  2  K,  Omn.  40  h,  Jarosch, 
beide  am  Markt  und  gut),  Städtchen  von  8000  deutschen  Einw. ,  mit  statt- 
licher Benediktinerabtei.  —  24km  Mittelsleine,  von  wo  die  Bahn  nach  Glatz 
weiter  führt.    Näheres  s.  in  Bcedekers  Nordost-Deutschland. 

Jenseit  Halbstadt  über  die  preuß.  Grenze.  Weiter  nach  (306km) 
Breslau  s.  Bcedekers  Nordost-Deutschland. 

c.  Über  Josephstadt  und  Liebau. 

316km.  Österk.  Staatsbahn  bis  Liebau,  von  da  PredD.  Staatsbahn. 
Fahrsteit  10-12  St. 

Von  Prag  bis  Königgrätz  (118km)  s.  K.  56  a.  Unsere  Bahn  wen- 
det sich  nördl.  —  135km  Josephstadt-Jaromer  (Bahnrest.).  Die 
Stadt  Josephstadt  (266m;  Hot.  Vesely,  Z.  1.60-2  K,  Omn.  40  h), 
am  1.  Ufer  der  Elbe,  1/2  St.  vom  Bahnhof,  mit  5400  Einw.,  war  bis 
1888  Festung. 

Von  Josephstadt  nach  Turnau,  85km,  Eisenbahn  in  23/4  St. 
Bald  nach  der  Abfahrt  ist  r.  das  Städtchen  Jaromef  sichtbar.  Die  Bahn 
tritt  an  die  Elbe,  in  deren  grünem  Wiesental  sie  bis  Königinhof  fortläuft; 
ost-  und  nordwärts  in  der  Ferne  der  Kamm  des  Glatzer  und  Biesen- 
Gebirges.  —  15km  (r.)  Königinhof  (340m) ,  V2  St.  von  der  am  1.  Eibufer 
gelegenen  Stadt  (Gasth.:  Deutsches  Haus,  10  Z.  zu2-2.50.fi',  Omn.  40  h), 
mit  15000  tschechischen  Einw.,  entfernt.  Der  Name  ist  bekannt  durch 
die  1817  durch  W.  Hanka  aufgefundene  KÖniginhofer  Handschrift  (Bruch- 
stücke alter  tschechischer  Volkslieder),  die  aber  eine  Fälschung  ist  (sie 
wird  im  Böhm.  Museum  zu  Prag  aufbewahrt).  Weiter  durch  waldige  Gegend. 

—  28km  Mastig  (443m),  mit  kleinem  Bad;  1  St.  südl.  der  Swicin  (680m),  mit 
Aussicht  auf  Riesengebirge  usw.  —  Zwischen  Mastig  und  (38km)  Falgendorf- 
Widach  (492m ;  Bahnrest. ;  r.  das  Riesengebirge)  überschreitet  die  Bahn  ihren 
höchsten  Punkt,  das  Plateau  von  Borowitz  (520m).  IV2  St.  südl.  von  Falgendorf 
das  Städtchen  Pecka,  mit  Burgruine;  auf  dem  Wege  dahin,  bei  dem  Dorfe 
Stupna,  ein  versteinerter  Wald.  — 46km  Alt-Paka  (415m;  Bahnrest.).  Nach 
Chlumetz  oder  Trautenau  s.  R.  56  d.  Die  Bahn  tritt  in  das  Woleschkatal.  — 
Mehrere  Viadukte.  —  63km  Semil  (330m) ;  unweit  das  Fabrikdorf  Isertal.  — 
Die  Bahn  tritt  in  das  romantische  Tal  der  Iser  (Aussicht  r.);  vier  Tunnels. 

—  70km  Eisenbrod  (282m;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (19km)  Tannwald- 
Schumburg  (S.350).  —  Jenseits  r.  die  große  Fabrik  Neu-Eamburg ,  dann  durch 
den  Lischneier  Tunnel.  Die  Strecke  von  hier  bis  Turnau  bietet  eine  Beihen- 
folge  prächtiger  Wald-  und  Felslandschaften.  —  76km  Kleinskal  (268m). 
Von  der  Station  in  V2  St.  zum  gleichnamigen  Dorf  und  von  hier  (mit 
Führer)  in  einer  weiteren  1/2  St.  zum  „Felsen-Pantheon",  am  r.  Iserufer, 
mit  einer  Ruhmeshalle  zur  Erinnerung  an  die  Befreiungskriege;  weiter 
über  Ruine  Friedstein  und  den  Kopainberg  (655m,  Aussicht)  direkt  nach 
(2  St.)  Reichenau  (S.  348).  —  85km  Turnau,  s.  S.  347. 

Die  Bahn  führt  weiter  durch  die  in  der  Kriegsgeschichte  des 
Jahres  1866  berühmt  gewordenen  Gebirgstäler. — 1 48km  Böhmisch- 
Skalitz  (281m).  —  154km  Starkoc.  Zweigbahn  nach  (3km)  Wenzels- 


354   Route  56.  TR  AUTEN  Aü.  Prag-Breslau. 

berg  (S.  352).  —  183km  Par schnitz  (406m),  s.  unten.  —  196km 
Königshan (518m).  —  201km  Lie&aM(Bahnrest.);  Zolidurchsuchung. 
Weiter  nach  Breslau  s.  Baedekers  Nordost-Deutschland. 

d.    Über  Chlumetz  und  Lieban. 

337km.  Bis  Lieban  Östekr.  Staatsbahn,  weiter  bis  Breslau  PßEuß. 
Staatsbahn. 

Von  Prag  bis  Chlumetz  (88km)  s.  R.  56  a.  Unsere  Bahn  wendet 
sich  nördl.,  anfangs  im  Cidlinatal  aufwärts.  —  106km  Wostromer 
(Bahnrest.).  Zweigbahnen  w.  nach  (18km)  Jicin  (S.  343),  ö.  nach 
(35km)  Königgrätz  (S.  351).  —  145km  AU-Paka,  Knotenpunkt  der 
Bahn  von  Josephstadt  nach  Turnau  (S.  353) ;  Zweigbahn  nach  (69km) 
Jungb unzlau  (S.  346 ).  —  164km  Starkenbach- Martinitz  (464m; 
Bahnrest.),  gewerbtätiges  Städtchen  (1  St.  n.  vom  Bahnhof)  mit  3800 
tschechischen  Einw.  und  altem,  ehem.Wallenstein'schem  Schloß. 

Zweigbahn  nach  (24km)  Rochlitz  (Gasth.  zum  Bergschloß,  in  Nieder- 
rochlitz),  in  schöner  Lage,  mit  6500  deutschen  Einwohner*. 

172km  Pelsdorf  (Bahnrest.). 

Zweigbahn  nach  (5km)  Eohenelbe  (484m 5  Gasth.:  Schwan,  am  Markt; 
Mohr,  14  Z.  zu  2-2.50,  M.  1.60  K,  Omn.  40  7*),  Städtchen  an  der  Elbe,  mit 
7000  deutschen  Einwohnern.  Automobil-Omnibus  (1  iT80)  4  mal  tägl.  in  1  St. 
nach  (14,5km)  Spindelmühl  (760m;  Gasth.  Deutscher  Kaiser),  von  wo  in 
4^4  St.  die  Schneekoppe  (1603m)  erstiegen  wird.  Ausführliche  Angaben  s. 
Baedekers  Nordost-Deutschland . 

182km  Amau.  672km  nördl.  (Post  in  3/4  St.)  Forstbad  (423m  ; 
Kuretablissement),  mit  Schwefelbädern. 

199km  (r.)  Trautenau(418m ;  Bahnrest. ;  Gasth.:  Union,  am  Bahn- 
hof, Z.  2-3  K,  gut;  Weißes  Roß,  am  Markt,  24  Z.  zu  1.80-3  K;  Restaur. 
in  der  Deutschen  Turnhalle),  Stadt  mit  16 100  deutschen  Einw.,  an 
der  Aupa,  Mittelpunkt  der  böhmischen  Leinenindustrie,  bekannt 
durch  die  Gefechte  vom  27.  und  28.  Juni  1866,  an  die  Denkmäler  auf 
dem  Kapellenberg  und  der  aussichtsreichen  Gablenzhöhe  erinnern. 

Zweigbahn  im  Tal  der  Aupa  aufwärts  nach  (11km)  Freiheit,  von  wo 
Automobil- Omnibus  nach  (2,skm)  Johannisbad  (576m  5  Gasth. :  Kaiser  v.  Öster- 
reich; Kurhaus  &  Preuß.  Hof,  Deutsches  Haus),  Kurort  mit  29°  C.  warmer 
Quelle.  Ausführliche  Angaben  in  Baedekers  Nordost-Deutschland. 

204km  Parschnitz.  Weiter  über  hiebau  nach  Breslau  s.  R.  56  c. 


57.  Von  Wien  über  Oderberg  nach  Breslau. 

457km.  Eisenbahn  (Österr.  und  Preuß.  S'aatsbahn),  Schnellzug  in  9  St. 
für  52.65,  32.95,  20.95  K,  Personenzug  in  14  St. 

Von  Wien  bis  Lundenburg  (84km)  s.  S.  340/39.  Unsere  Bahn 
zweigt  von  der  Brünner  Bahn  r.  ab.  —  105km  (r.)  Oöding  (162m; 
Bahnrest.;  Hot.  Fischer),  betriebsame  Stadt  von  12200  Einw.,  am 
r.  Ufer  der  March,  mit  kais.  Schloß.  Zweigbahn  s.o.  nach  (6km) 
Holics  (S.  428).  —125km  Bisenz-Pisek  (175m;  Bahnrest.).  —  138km 
(r.)  Üngaritch-Hradisch  (188m  5  Bahnrest.),  Städtchen  an  der  March. 


Wien-Breslau.  TKSCHEN.  57.  Route.    355 

Von  Bahnhof  Ungarisch-Hradisch  2mal  tägl.  Motorpost  nach  (7km)  Buch- 
lowitz  (265m),  Städtchen  mit  2300  Einw.,  von  wo  noch  3/*  St.  Gehens  bis  zur 
weithin  sichtbaren  großen  Burg  Buchlau,  Eigentum  des  Grafen  Berchtold. 

Hinter  (150km)  Napajedl  (201m;  Bahnrest.)  über  die  March.  — 
169km  (1.)  Hullein.  (196m;  Bahnrest.),  Städtchen  mit  3600  Ein- 
wohnern. 

Von  Hullein  nach  Kojetein,  17km,  Eisenbahn  in  zj\  St.  — 
7km  Kremsier  (190m ;  Babnrest. ;  Gasth.  Simon),  Stadt  von  16500  meist 
tschechischen  Einw. ,  mit  Schloß  des  Fürsterzbischofs  von  Olmütz.  — 
17km  Kojetein  (S.  339). 


Von  Hullein  nach  Bielitz  :  163km,  Staatsbahn  in  7  St.  —  46km 
Krasna  (Bahnrest.).  Zweigbahnen  ö.  nach  (14km)  Boznau  (373m), 
einem  hübsch  gelegenen  Markt ,  und  n.w.  nach  (25km)  Mährisch- 
Weißkirchen  (S.  356).  —  53km  Hotzendorf  (386m).  Zweigbahn 
nach  (11km)  Nentitschein  (S.  356).  —  66km  Wernsdorf  (450m). 

Zweigbahn  nach  (7km)  Stramberg  (418m;  Gasth. :  Bad  Siramberg,  V*  St. 
vom  Ort),  malerisches  Städtchen  von  3400  Einw.,  mit  Burgruine  und  der 
petrefaktenreichen  Schipkahöhle  im  Kotouc  („Ölberg* ;  539m ;  3/i  St.).  Von 
Stramberg  Lokalbahn  nach  (19km)  Stauding  (S.  356). 

85km  Friedland  (356m;  Werkgasthans),  mit  Hüttenwerk. 
3V2  St.  ö.  (gelbe  WM.),   über  Dorf  Borowa,   die  IAssa  Bora  (1325m; 
Erzherzog-Albrecht-Schutzhaus),  mit  weiter  Aussicht. 

95km  Friedek-Mistek.  Zweigbahn  nach  (23km)  Mährisch- 
Ostrau  (S.  357). 

122km  (r.)  Teschen.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Au  Stria,  Kron- 
prinzessin-Stephanie-Straße, mit  Cafe,  38Z.  zu  2-5  Z";  Zentralbahnhof, 
gegenüber  dem  Bahnhof,  36  Z.  zu  2-6  IT;  Brauner  Hirsch,  Demelplatz. 
—  Cafe"  Zentral,  Demelplatz.  —  Deoschke  vom  und  zum  Bahnhof  einsp. 
1  K,  zweisp.  1  2l50.  —  Elbkte.  SteaBenbahn  vom  Bahnhof  über  die  Olsa- 
brücke  und  den  Demelplatz  zum  Krankenhaus.  —  Auskunft  gibt  die  Sektion 
Teschen  des  Beskiden- Vereins. 

Teschen  (296m),  gewerbreiche  Stadt  mit  22  500  meist  deutschen 
Einw.,  anf  einer  Anhöhe  am  r.  Ufer  der  Olsa  schön  gelegen,  ehem. 
Hauptstadt  des  gleichn.  Herzogtums,  ist  Hauptort  von  Ostschlesien. 
Vom  Bahnhof  1.,  dann  r.  über  die  „  Sachsenberg ■  gen.  Straße  zur 
(10  Min.)  Olsabrücke.  Unmittelbar  diesseit  der  Brücke  1.  abwärts 
die  Erzherzog- Albrecht- Allee,  an  der  1.  (3  Min.)  ein  Schillerdenkmal, 
Marmor  von  Schwathe  (1906).  Jenseit  der  Brücke  führt  r.  die 
Kronprinzessin -Stephanie -Straße  aufwärts  zum  (7  Min.)  Ring- 
oder Demelplatz.  L.  von  der  Brücke  liegt  das  schlichte  Schloß  des 
Erzherzogs  Friedrich,  durch  dessen  Torbogen  man  zu  einem  vier- 
eckigen Turm  gelangt,  einem  Rest  des  Piastenschlosses  (xm.  Jahrh.); 
unweit  s.w.  vom  Turm  eine  Plattform,  mit  Aussicht  auf  die  Stadt. 
—  Von  Teschen  nach  Oderberg  oder  Kaschau  s.  R.  82. 

Auf  den  Jaworowy:  mit  der  Oderberg -Kaschauer  Bahn  (S.  467)  nach 
(7km)  Trzynietz  (300m;  Gasth.  Schanzer,  bei  der  evang.  Kirche),  mit  großem 
Eisenwerk;  weiter  zu  Fuß  s.w.  (gelbe,  dann  blaue  WM.)  über  Gutty  in 
3  St.  zum  Erzherzog- Friedrich -Schutzhaus  auf  dem  Kleinen  Jaworowy 
(947m),  mit  schöner  Aussicht,  von  wo  noch  V2  St  (rote  WM.)  bis  zum 
Gipfel  des  Jaworowy  (1032ua). 


356   Route  57.  BIELITZ.  Von  Wien 

134km  Golleschau  (349m ;  Bahnrest.). 

Zweigbahn  nach  dem  (6km)  Moorbad  Ustron  (356m 5  Kurbaus),  von 
wo  noch  6  St.  Gebens  bis  zu  den  Weichselquellen. 

163km  Bielitz.  — Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Kaiserhof,  Franz- 
Joseph-Str.  6,  41  Z.  zu 2.50-10,  M. 3.50 X,  Omn.  40  ä;  Grand-Hotel  Bauer, 
40  Z.  zu  2.4Ü-8JT;  Hot.  zur  Post,  neben  der  Hauptpost;  Schwarzer 
A  dl  er ,  in  Biala  (s.  unten).  —  Restaur.  Bichterle,  Ringplatz ;  Cafi  de  VEurope, 
in  der  Sparkasse.  —  Posx  u.  Telegraph,  Ecke  Sehloßgraben  und  Pastornak. 

—  Elektk.  SteaBenbahn  vom  Bahnhof  südl.  durch  die  Stadt  zum  (5km) 
Zigeunerwald,  30  h.  —  Auskunft  gibt  die  Sektion  Bielitz-Biala  des  Beskiden- 
Vereins. 

Bielitz  (312m),  am  1.  Ufer  der  Biala  in  Österr. -Schlesien,  ist 
eine  ansehnliche  Fabrikstadt  (Tuch,  Maschinen)  mit  18600  meist 
deutschen  Einw.  Zweighahn  nach  (59km)  Kalwarya  (S.  376).  — 
Gegenüber  am  r.  Ufer  der  Biala  die  galizische  Stadt  Biala ,  mit 
8700  Einwohnern. 

Von  Bielitz  lohnender  Ausflug  auf  die  (2l/2  St.)  Kamitzer  Platte  (1001m) : 
von  der  Endstation  der  elektr.  Straßenbahn  im  Zigeunerwald  (Kurhaus) 
geradeaus  durch  Wald,  dann  sich  etwas  1.  halten;  nach  5  Min.  I.  über  die 
Brücke  und  nach  wenigen  Schritten  r.  den  schwarzen  WM.  nach  (Tele- 
phonweg) zur  Kamitzer  Platte  (gutes  Touristenhaus  mit  Restaur.,  Eintr.  20  ä, 
Bett  2  K),  mit  schöner  Rundsicht.  3/t  St.  südl.  von  hier  (blaue  WM.)  die 
Klementinenhütte  (1073m),  mit  Aussicht  und  Sommerwirtschaft.  —  3  St.  s.o. 
von  Biala  (WM.  blau)   der  Josephsberg   (913m;   Schutzhaus);  Wintersport. 

An  der  Bahn  n  a  chO  der  berg  folgt  (184km;  r.)  Prerau  (212m ; 
gutes  Bahnrestaur . ;  Hot.  Prerau,  gegenüber  dem  Bahnhof,  30  Z.  zu 
1.80-2.70  K),  Stadt  von 20  300  tschechischen  Einw.,  an  der  Beczwa, 
mit  got.  Rathaus  und  alter  Burg.  —  Nach  Olmütz  s.  R.  58;  über 
Nezamislitz  nach  Brunn  s.  S.  339. 

Über  die  Beczwa. —  199km  (r.)  Leipnik  (246m;  Bahnrest.; 
Gasth.  Gold.  Kreuz),  Fabrikort  (6000  Einw.)  mit  alten  Warttürmen. 
5km  s.o.  Ruine  Helfenstein  (406m).  3  St.  n.  Kozlau,  von  wo  noch 
20  Min.  bis  zur  Oderquelle.  —  Jenseit  (212km;  r.)  Mährisch-Weiß- 
kirchen  (255m;  Bahnrest.;  Gasth.  Post),  Städtchen  mit  8700  Einw., 
durchschneidet  die  Bahn  eine  Bodenschwelle,  die  die  Sudeten  mit 
den  Karpathen  verbindet.  Zweigbahn  nach  (25km)Krasna  (S.  355). 

222km  Pohl  (273m ;  Bahnrest.).  —  Die  Bahn  tritt  vor  (233km) 
Zauchtel  (250m ;  Bahnrest.)  in  das  Gebiet  der  Oder;  im  Hinter- 
grund ö.  die  Kleinen  Karpathen. 

Von  Zauchtel  nach  Neutitschein,  10km,  Lokalbahn  in  25  Min. 

—  Neutitschein  (285m;  Gasth.:  Heinrichshof,  30  Z.  zu  2.50-5  iST;  Schuster; 
Restaur.  im  Deutschen  Vereinshaus),  gewerbreiche  Stadt  mit  13800  deutschen 
Einw.  und  einem  Bronzestandbild  Kaiser  Josephs  H. ,  von  Brenek  (1902). 
Vom  Steinberg  (374m;  1/2  St.  s.)  prächtiger  Rundblick.  1  St.  w.  das  Städt- 
chen Alttitschein,  mit  hochgelegener  Burgruine  (486m;  1/2  St.).  Von  Neutit- 
schein Zweigbahn  nach  (11km)  Hotzendorf  (S.  355). 

245km  Stauding  (230m;  Bahnrest.),  mit  Waggonfabrik. 

Lokalbahn  über  (12km)  Freiberg  (297m;  Gasth.  Hirsch),  Städtchen  mit 
4400  Einw.  (6km  ö.  die  330m  lange  Burgruine  Hochwald),  nach  (19km) 
Stramberg  (S.  355). 

262km  Schönbrunn -Witkowitz  (209m;  Bahnrest.).  Witkowitz 
s.  S.  357. 


nach  Breslau.  TROPPAU,  57.  Route.    357 

Von  Schönbrunn  nach  Teoppau,  29km,  Eisenbahn  in  3/4-l  St. 
durch,  das  Tal  der  Oppa. 

29km  Troppau.  —  Zwei  Bahnhöfe  (Restaur.):  Nordbahnhof  im  SO., 
Staatsbahnhof  im  W.  der  Stadt.  —  Gasth.  :  Schlesischer  Hof,  Herren- 
gasse 11,  50  Z.  zu  3-6  2T,  Omn.  40  ä,  Römischer  Kaiser ,  Herrengasse  13, 
beide  gut;  Gold.  Birne,  Z.  2.20-3.50  E,  Gold.  Krone,  32  Z.  zu  2.60-3  K, 
beide  Oberring.  —  Cafe1  Niedermeyer,  im  Schmetterhaus.  —  Post  und  Tele- 
graph, Herrengasse.  —  Fiaker  von  den  Bahnhöfen  in  die  Stadt  1  E,  nachts 
1  K  50.  —  Elektr.  StraBenbahn  vom  N ordbahnhof  durch  die  Stadt,  unweit 
vom  Staatsbahnhof  vorbei. 

Troppau  (260m),  die  gew  erb  reiche  Hauptstadt  von  Österr.- 
Schlesien,  mit  30800  deutschen  Einwohnern,  liegt  am  r.  Ufer  der 
Oppa.  Mittelpunkt  des  Yerkehrs  ist  der  Oberring  in  der  von  Pro- 
menaden umgebenen  Altstadt:  vom  Nordbahnhof  r.  durch  die  Bahn- 
hofstraße, dann  r.  einige  Schritte  auf  dem  Bahnring  und  I.  durch 
die  Johannes-  und  Töpfergasse,  8  Min.;  vom  Staatsbahnhof  r.,  dann 
1.  durch  die  Olmützer  Straße  und  an  deren  Ende  r.  über  den  Franz- 
Joseph-Platz  und  durch  die  Rudolfsgasse,  12  Min.  An  der  O.-Seite 
des  Oberrings  das  1903  erneute  Schmetterhaus,  mit  dem  städt.  Mu- 
seum im  zweiten  und  dritten  Stock  (werktags  1-3  Uhr  gegen  40  h, 
Sonn-  und  Festt.  10-12,  1-4  Uhr  gegen  20  h) ;  der  Turm  stammt 
aus  dem  J.  1618  (Aussicht).  Südl.  vom  Oberring  die  got.  Propstei- 
Mrche  aus  der  zweiten  Hälfte  des  xv.  Jahrhunderts.  Vom  Schmetter- 
haus führt  die  „Zwischen  Mächten"  gen.  kurze  Straße  zum  Niederring, 
an  dessen  O.-Seite  das  Landhaus,  ehem.  Jesuitenkolleg,  mit  dem 
Gymnasial-Museum  (zumeist  Naturgeschichtliches;  So.  10-12  Uhr, 
frei).  Nahebei  s.o.,  durGh  die  Landhausgasse,  Liechtensteingasse  10 
das  Kaiser-Franz-Joseph-Museum,  für  Kunst  und  Gewerbe  (Eintr. 
außer  Mo.  tägl.  10-1,  2-5  Uhr;  Mi.  Fr.  Sa.  gegen  40  h,  sonst  frei). 
20  Min.  n.w.  vom  Oberring,  durch  die  Jaktar-  und  Karlsaue-Straße, 
der  Stadtpark  (Restaur.  Jägerhaus). 

Zweigbahn  vom  Nordbahnhof  nach  (8km)  Grätz  (327m),  mit  Schloß  und 
Park  des  Fürsten  Lichnowsky.  —  INach  Jägerndorf-Olmütz  s.  S.  359/8. 


Die  Bahn  nach  Oderberg  überschreitet,  die  Oder.  268km 
(r.)  Mährisch.- Ostrau  (217m;  Balnresi.;  Gasth.:  Imperial,  100  Z. 
zu  3-7  K,  National;  Restaur.  Deutsches  Baus;  elektr.  Straßenbahn 
vom  Bahnhof  in  die  Stadt),  industriereiche  Stadt  mit  36800  Einw. 
(über  die  Hälfte  Tschechen).  Südl.  das  Eisenwerk  Witlcowitz,  das 
größte  Österreichs.  Rund  um  die  Stadt  ergiebige  Kohlengruben. 
Zweigbahn  nach  (23km)  Friedek-Mistek  (S.  355). 

276km  Oderberg (201m),  österr.  Grenzstation  (gutes  Bahnrest.; 
Zolldurchsuchung),  Knotenpunkt  der  Bahnen  nach  Krakau  (R.  60) 
und  Kaschau  (R.  82).  —  Weiter  nach  (457km)  Breslau  s.  Bcedekers 
Nordost-Deutschland. 


358    Route  ÖS.  OLMÜTZ. 


58.  Von  Prerau  nach  Olmütz. 

23km.    Staatsbahn  in  35  Min. 

Prerau  s.  S.  356.  Die  Bahn  führt  durch  die  fmchthare  Hanna, 
die  Heimat  der  Hannaken.  —  10km  Brodele  (200m). 

23km  (1.)  Olmütz.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth. :  H.  Lauer,  Ober- 
ring 24,  Z.  von  21  an,  M.  2  E-,  Gr.-H.  Austria,  Franz- Joseph-Str.  27; 
Post,  Littauer  Gasse  14;  Bürgerhof,  Littauer  Gasse.  —  Restaür.  : 
Olmützer  Bierhalle  (auch  Cafe),  Oberring;  Schwechater  Bierhalle,  Mauritius- 
platz 15,  unweit  n.  vom  Rathaus.  —  Cafes:  Rupprecht,  Oberring  22;  Grand- 
Cafe',  Oberring  8, 1.  Stock.  —  Dkoschken:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  einsp. 
1  iT  40,  zweisp.  2  K  (nachts  2  oder  3  E).  —  Elektk.  StraBenb ahnen: 
Bahnhof-Oberring-Beamtenviertel  (Bahnhof- Ober  ring  12  Min.);  Oberring- 
Stadtpark- Neugasse.  —  Post  u.  Telegeaph,  Franz -Joseph -Platz.  —  Zu 
einer  flüchtigen  Besichtigung  genügen  4  St. 

Olmütz  (221m),  am  r.  Ufer  der  March,  gegenüber  der  Einmün- 
dung der  Feistritz,  zweite  Hauptstadt  von  Mähren,  hat  22  300  über- 
wiegend deutsche  Einw.  (einschl.  3000  Mann  Besatzung).  —  Yom 
Bahnhof  (Straßenbahn  s.  oben)  gelangt  man  n.w.  über  die  Franz- 
Joseph  -  Straße  zum  (20  Min.)  Franz -Joseph -Platz:  r.  die  k.  k. 
Studienbibliothek ,  von  der  1854  aufgehobenen  Universität  her- 
rührend, und,  Nr.  7,  das  Museum  Josepho-FerdAnandeum  für  Natnr- 
und  Kunstgeschichte  (Mi.  2-4,  So.  10-12  Uhr  frei,  Sa.  10-1  Uhr 
gegen  20  A).  Weiter  in  gleicher  Richtung  über  die  Elisabeth-  und 
die  Sporergasse  zum  (7  Min.)  Oberring,  mit  einer  36m  hohen 
Dreifaltigkeitssäule  (1754),  einem  Bronzestandbild  Kaiser  Franz 
Josephs  I.,  von  Brenek  (1898),  und  ö.  dem  Caesar-Brunnen  (1725). 
Auf  dem  Platze  ferner  das  Rathaus,  im  xv.  Jahrh.  als  Kaufhaus  er- 
baut; an  der  N. -Seite  eine  astronomische  Uhr  (1420;  1898  her- 
gestellt), deren  Figuren  sich  um  12  Uhr  mittags  bewegen ;  an  der 
O.-Seite  über  der  Freitreppe  eine  Loggia  im  Spätrenaissancestil 
(1564);  im  Innern  die  ehem.  Hieronymuskapelle ,  die  jetzt  das 
Stadtmuseum  enthält  (Mi.  Sa.  10-12  Uhr).  Unweit  nördl.  vom  Rat- 
haus der  Mauritiusplatz,  an  dem  die  St.  Mauritiuskirche,  eineHallen- 
kirche  von  1412,  die  Türme  unvollendet,  und,  Nr.  5,  das  Gewerbe- 
Museum  (So.  9-12,  Mi.  Sa.  10-12  Uhr;  frei).  "Weiter  östl.  durch  die 
Bäcker-  und  Elisabeth-Gasse  zum  Franz- Joseph-Platz  (s.  oben;  r. 
geht  es  zum  Bischofsplatz,  an  dem  die  fürsterzbischöfliche  Residenz) 
und  von  hier  östl.  durch  die  Franz- Joseph -Straße,  dann  1.  ein- 
biegend durch  die  Domgasse  zum  Domplatz.  Der  dreitürmige  got. 
Dom,  1107-31  unter  Bischof  Heinrich  Zdik  erbaut,  wurde  zuletzt 
1883-90  erneut ;  der  O.-Turm  ist  100m  hoch.  —  An  der  SW.-Seite 
der  Stadt  der  Stadtpark  (Cafe-Restaur.). 

Von  Olmütz  über  Jägerndorf  nach  Troppau,  121km,  Staats- 
bahn in  2i/2-4  St.  Nach  der  Ausfahrt  aus  dem  Bahnhof  über  die  Feistritz, 
die  noch  mehrmals  überschritten  wird.  —  7km  Groß-Wislernitz  (239m), 
Markt  am  südl.  Ausläufer  der  Sudeten;  1.  am  Gebirge,  IV4  St.  von  Wister- 
nitz,  Beiligenberg,  mit  großer  Wallfahrtskirche.  —  Jenseit  (15km)  Hombok 
(292m)  treten  die  Berge  näher  znsammen.  —  20km  Großwasser  (347m). 
—  24km  Schmeil.    Drei  Tunnel?.  —  29km  Giebau.    Tunnel.  —  34km  Dom- 


STERNBERG.  59.  Baute.    359 

stadtl  (517m).  —  41km  Bärn- Andersdorf  (570m;  Bahnrest.),  mit  Leinen- 
industrie. —  Jenseit  (50km)  Dittersdorf  (621m)  über  die  Wasserscheide 
zwischen  March  und  Oder.  —  61km  Kriegsdorf  (530m  5  Bahnrest.)  5  Zweig- 
bahn nach  (15km)  Römerstadt  (Post  nach  Sfernberg  s.  unten).  Weiterhin 
werden  1.  der  Altvater  (S.  860)  und  der  Vaterberg  (1367m)  sichtbar.  — 
69km  (1.)  Freudental  (547m;  Gasth. :  Gold.  Birne,  U  Z.  zu  1.80-2.40  K), 
schön  gelegenes  Städtchen  (8050  Einw.),  mit  Schloß  des  Deutschen  Ritter- 
ordens. —  Weiter  mit  bedeutendem  Gefäll  und  durch  einen  Tunnel  nach 
(78km)  Erbersdorf  (447m ;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (22km)  Würbental 
(559m;  Gasth.  Gold.  Stern);  von  hier  l-2mal  tägl.  Post  nach  (9km)  Karls- 
brunn (S.  360).  —  Dann  dem  Laufe  der  Oppa  folgend  nach  (92km;  r.) 
Jägerndorf  (317m;  Gasth.:  Tiroler;  Kaiser  v.  Österreich,  16  Z.  zu  2  K  30), 
Stadt  mit  16  700  Einw.  und  bedeutenden  Tuchfabriken,  im  Oppatal  hübsch 
gelegen,  Knotenpunkt  der  Bahnen  über  Ziegenhals  (S.  360)  nach  Olmütz 
(S.  358)  und  über  Leobschütz  nach  Ratibor.  —  96km  Burgberg,  mit  Wall- 
fahrtskirche (r.).  —  R.  Ruine  Schellenburg.  101km  Lobenstein.  —  117km 
Trop^att- Staatsbahnhof,  121km  Tro^poM-Nordbahnhof,  s.  S.  357. 

Von  Olmütz  nach  Böhm.-Trübau  s.  S.  335;  —  nach  Brunn  s.  S.  339;  — 
nach  Jägerndorf  über  Sternberg  s.  R.  59. 


59.  Von  Olmütz  über  Sternberg  nach  Jägerndorf. 

182km.  Staatsbahn,  7  St.  Besonders  lohnend  ist  die  Strecke  Frei- 
waldau-Hannsdorf.  —  Nach  Jägerndorf  über  Freudental  s.  oben. 

Olmütz  s.  S.  358.  —  14km  (r.)  Sternberg  (299m;  Bahnrest.; 
Stadthotel,  Z.  2-2.50  JT),  schön  gelegene  Stadt  mit  14600  deutschen 
Einw.,  überragt  von  einem  alten  Liechtenstein'schen  Schloß.  Post 
n.  nach  (30km)  Römerstadt  (s.  oben)  über (17km)  Eulenberg  (486m), 
mit  der  alten  Eulenburg,  Eigentum  des  Deutschen  BitteTordens.  — 
30km  Mähr.- Neustadt  (235m  5  Bahnrest.).  —  60km  (r.)  Mährisch- 
Schönberg  (331m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Ludwig,  34  Z.  von  2  K  60 
an,  Omn.  40  Ä;  Deutsches  Haus,  33  Z.  von  2  K  60  an;  Restaur. 
Deutsches  Vereinshaus),  Stadt  von  13300  deutschen  Einw.,  mit 
bedeutender  Leinen-  und  Seidenindustrie;  2  St.  nördl.  (WM.  rot) 
der  Bürgerstein  (694m).  —  65km  Blauda  (293m;  Bahnrest.).  Zweig- 
bahn nach  (8km)  Hohenstadt  (S.  3351.  —  76km  Eisenberg  (334m), 
an  der  March.  —  86km  Bannsdorf  (395m),  Knotenpunkt  für  Wich- 
stadtl-Lichtenau  (S.  352).  Zweigbahn  nach  (13km)  Mährisch- Altstadt 
(536m;  Gasth.  Erzherzog  Eugen),  Städtchen  mit  2300  Einw.;  4  St. 
n.w.  (rot -weiße  WM.)  der  Glatzer  Schneeberg  (1424m;  Kaiser- 
Wilhelm- Turm).  —  96km  Neu-Ullersdorf,  von  wo  man  östl.  in 
23/4  St.,  über  die  Dreisteine  (923m),  Beutenhau  (Gasth.  Schwarzer 
Adler)  erreichen  kann.  —  99km  (1.)  Goldenstein  (642m;  Gasth. 
Deutsches  Haus),  Städtchen  mit  Schloß  auf  mächtigem  Felsen. 

108km  Bamsau (759m;  Gasth.  bei  Fröhlich'),  Ausgangspunkt  für 
den  Ausflug  in  das  Altvatergebirge,  den  westl.  Teil  des  Mährischen 
Gesenkes,  das  seinerseits  den  Südosten  der  Sudeten  bildet.  Um 
Wegebezeichnung  u.  a.  hat  sich  der  1881  gegründete  Mähr.-Schles.- 
Sudeten-Gebirgsverein  (Sitz  in  Freiwaldau)  verdient  gemacht. 

Von  Ramsau  nach  Würbental,  2  tag.  Wanderung.  1.  Tag.  Vom 
Bahnhof  östl.  (WM.  blau-gelb)  in  21/4  St.  zum  Georg sschuHhavse  (Bett  2  K) 
auf  der   IJochschar  (1351m)    und   südl.   weiter   (WM.    rot -blau)  über   den 


360   Route  59.  FREIWALDAU. 

Glaserberg  ( Kepemikstein ;  1424m)  nach  der  (l3/4  St.)  Bründlheide  (Gasth.), 
an  der  Nordseite  des  Roten  Berges  (1333  m),  von  dem  schöne  Aussicht. 
Südöstl.  weitergehend  gelangt  man  (WM.  rot)  über  das  (3A  St.)  Roteberg- 
Wirtshaus  (1011m)  zur  (2  St.)  Schweizerei  (1304m),  wo  man  übernachtet.  — 
2.  Tag.  Von  der  Schweizerei  (unweit  des  Altvaters  öffnet  eich  westl.  der 
romantische  Wilde  Steingraben,  2  St.  bis  zum  Teßtal)  südl.  hinauf  (WM. 
rot)  in  1  St.  auf  den  Altvater  (1490m;  Habsburgwarte),  eine  mit  Gras  be- 
deckte Hochfläche,  auf  der  die  Mittlere  und  die  Weiße  Oppa  entspringen. 
Hinab  (WM.  weiß)  in  3/4  St.  zum  Whs.  Schäferei  (1260m);  25  Min.  s.w. 
(WM.  gelb)  der  Schieferfelsen  Peterstein  (1446m).  Weiter  östl.  (WM.  schwarz) 
im  Tal  der  Weißen  Oppa,  die  den  hübschen  Oppafall  (r.  Wegweiser;  1/4  St. 
hin  u.  zurück)  bildet,  nach  (l3/4  St.)  Karlsbrunn  (Kurhaus),  Badeort  mit  Eisen- 
säuerlingen,  von  wo  noch  9km  Landstraße  (Post)  bis  Würbental  (S.  359). 

118km  (r.)  Nieder- Lindewiese  (505m;  Bahnrest.),  mit  der  von  J. 
Schroth  (f  1856)  gegründeten  diätet.  Heilanstalt.  Zweigbahn  nach 
(40km)  Jauemig,  mit  dem  Schloß  Johannisberg. 

122km  (r.)  Freiwaldau.  —  Bahnhofhotel  &  Restaur.,  mit  Terrasse 
und  schöner  Aussicht.  —  Gasth.:  Krone,  Z.  von  12T80  an,  gut;  Kretsch- 
mar;  Schroth,  Z.  1.60-2.40  K.  —  Cafe"  Klein,  am  Ring.  —  Einsp.  vom 
Bahnhof  in  die  Stadt  80  h,  Zweisp.  1  K  20,  nach  Gräfenberg  2  oder  3  K. 
—  Kur-  u.  Musiktaxe  6  K  50. 

Freiwaldau  (440m),  im  xiii.  Jahrh.  gegründet,  hat  6900  Einw., 
die  bedeutende  Leinenindustrie  treiben.  Im  Stadtpark  erinnert 
seit  1909  ein  von  Jos.  Obeth  modelliertes  Marmordenkmal  an  Yin- 
cenz  Prießnitz  (-J-  1851),  den  Begründer  der  Wasserkuren,  der 
1826  in  Gräfenberg  (^2  St.  n.w. ;  Omn.  80  K)  seine  "Wasserheilan- 
stalt gründete.  Lohnende  Aussicht  vom  Koppenhaus  (600m).  Hüb- 
scher Ausflug  (5  St.  hin  und  zurück)  in  das  Freiwaldauer  Quellen- 
gebiet mit  Besteigung  des  Kreuzberges  (am  Fuß  des  Berges  das 
Kurhaus  Altvater)  und  der  Goldkoppe  (908m  ;  Freiwaldauer  Warte, 
20h).  llJ2  St.  nördl.  von  Gräfenberg  (WM.  grün)  die  Nesselkoppe 
(964m),  mit  Aussichtsgerüst. 

130km  Sandhübel  (403m) ;  auf  dem  Kirchhof  ein  1896  enthülltes 
Denkmal  für  den  ersten  österr.  Gefallenen  1866.  i/i  St.  nördl. 
(zuletzt  1.)  der  Marmorbruch  am  Großen  Spitzstein,  mit  einer  Tropf- 
steinhöhle (Eintr.  1  K).  —  135km  Niklasdorf  (331m;  Bahnrest.). 
Zweigbahn  nach  (12km)  Zuckmantel  (416m;  Gasth.  Graber),  Städt- 
chen von  4600  Einw.,  mit  Wasserheilanstalt.  —  144km  Ziegenhals 
(275m;  Bahnrest.;  Gasth.  Anker),  Stadt  von  9000  Einw.,  mit 
mehreren  Wasserheilanstalten.  —  182km  Jägerndorf  (S.  359). 


361 
VI.   Galizien  und  die  Bukowina. 


Route  Seite 

Allgemeines 361 

60.  Von  Wien  nach  Krakau 362 

Von  Oswi^cim  über  Skawina  nach  Krakau  362.  — 
Die  Salzbergwerke  von-Wieliczka  368.  —  Von  Krakau 
nach  Kocmyrzöw  369. 

61.  Von  Krakau  nach  Leinberg 369 

Von  Tarnöw  nacb  Orlö  369.  —  Von  Lemberg  nach 
fcawoczne;  nach  Podwoloczyska  372. 

62.  Von  Lemberg  nach  Czernowitz  (Bukarest)  ....     372 

Von  Stanislau  nach  Husiatyn,  nach  Korösmezo  372/3. 
—  Von  Czernowitz  nach  Bukarest  374. 

63.  Von  Stanislau  überStryj,    Neu-Zagörz  und  Say- 
busch  nach  Dzieditz 374 

Von  Chaböwka  nach  Zakopane.  Von  Sucha  nach 
Krakau;  nach  Siersza-Wodna.    Babiagöra  376. 


Über  die  Geographie  des  Landes  vgl.  S.  xxn,  xxiv,  xxxv  ff. 

Sprache.  Die  Kenntnis  der  slawischen  Landessprachen  ist  für  Ver« 
gnügungsreisende,  die  sich  auf  einen  flüchtigen  Besuch  von  Krakau  und 
Lemberg,  sowie  etwa  auf  einen  kurzen  Ausflug  in  den  polnischen  Teil 
der  Hohen  Tatra  beschränken,  nicht  erforderlich,  da  man  sich  im  Ver- 
kehr mit  dem  gebildeten  Teile  der  Bevölkerung,  sowie  mit  Gastwirten, 
Kellnern,  Eisenbahnbediensteten  u.  dgl.  fast  überall  deutsch  verständigen 
kann.  — Polnische  Sprache :  von  den  Konsonanten  entspricht  c  dem  deutschen 
z ;  c  vor  i  und  c  =  t j  ;  cz  =  tsch  (ähnlich  dem  c  im  Italienischen;  vgl.  cittä); 
dz  und  dz  =  ds;  dz  =  dsch;  h,  ch  sind  Kehlkopflaute  (gleich  dem  spanischen 
j);  i  =  11 ;  n  =  nj  ;  rz  =  dem  französ  j  (vgl.  jour);  t  =  dem  deutschen  ß  ; 
i  =  ssj  ;  sz  =  seh ;  z  =  dem  weichen  s ;  i  =  dem  franz.  j  ;  z  =  dem  weichen 
sj.  Von  den  Vokalen  lautet  q  ähnlich  dem  französischen  on;  §  gleicht 
dem  franz.  ain;  6  =  u.    Der  Ton  ruht  auf  der  vorletzten  Silbe. 

Die  für  den  Reisenden  wichtigsten  Wörter  sind  etwa :  hotet,  gospoda 
Gasthaus,  restauraeya  Restaurant,  poköj  Zimmer,  iözko  Bett,  steieca 
Kerze,  ogieh  Feuer,  jadalnia  Speisesaal,  widelec  Gabel,  nöz  Messer,  szklanka 
Glas,  flaszka  Flasche,  woda  Wasser,  wino  Wein,  piwo  Bier,  kauet  Kaffee, 
herbatet  Tee,  mleko  Milch,  chleb  Brot,  maslo  Butter,  mieso  Fleisch,  jaja  Eier, 
*er  Käse;  —  kolej  zelctznet  Eisenbahn,  foksetl,  dworzec  kolei  Bahnhof, 
konduktor  Schaffner,  pakunek  Gepäck,  tretgarz  Gepäckträger,  wejscie  Ein- 
gang, wyjscie  Ausgang;  —  miasto  Stadt,  wies  Dorf,  ulica  Gasse,  plac  Platz, 
dorn  Haus,  patac  Palast,  kosciöl  Kirche,  klctsztor  Kloster,  poezta  Postamt, 
telegraf  Telegraphenamt,  teatr  Theater,  kawiarnia  Kaffeehaus,  eukiemia 
Konditorei;  —  powöz  Wagen,  kon  Pferd,  przewodnik  Führer  (führen  Sie 
mich  nach  dem  Hotel  X,  prosze  zaprowadziö  mnie  do  holelv  X)\  —  droget 
Weg,  mott  Brücke,  ogröd  Garten,  drzewo  Baum,  las  Wald,  tqka  Wiese, 
göra  Berg,  dolina  Tal,  potok  Bach,  rzeka  Fluß,  jezioro  See;  —  rano  Morgen, 
dzien  Tag,  poiudnie  Mittag,  wiecz&r  Abend,  noc  Nacht;  —  pan  Herr, 
pani  Frau,  mezczyzna  Mann,  dziecko  Kind;  —  niemiecki  deutsch,  polski 
polnisch,  auttryaeki  österreichisch,  wegierski  ungarisch;  —  wielki  groß, 
maly  klein,  wysoko  hoch,  nisko  niedrig,  blisko  nahe,  daleko  weit,  wczesnie 
früh,  pözno  spät,  pouolny  (adv.  powoli)  langsam,  predki  (adv.  predko)  schnell, 
dobrzt  gut,   zle  schlecht,    za  drogo  zu  teuer,   «  dolu  unten,  «   göry  obens 

Baedekers  Österreich  Ungarn.     29.  Aufl.  23 


362   Route  60.  KRAKA.Ü. 

na  lewo  links,  na  prateo  rechts,  pöt  halb,  caly  ganz,  czerwony  rot,  niebieski 
blau,  biaiy  weiß,  czarny  schwarz ,  zielony  grün,  swi§ly  heilig,  zäbroniony 
verboten,  Jett  ist,  ma  hat,  dzi§kuje.  danke,  protzf  bitte; — >eden  eins,  dwa 
zwei,  trzy  drei,  cztery  vier,  jw'gc  fünf,  «zegc  sechs,  «terfm  sieben,  ösm  acht, 
dziewigc  neun,  dziesi§6  zehn,  jedenascie  elf,  dwanasdt  zwölf,  pie.tnascie 
fünfzehn,  dwadziescia  zwanzig,  trzydzieici  dreißig,  czterdziesci  vierzig,  pi§6- 
dziesiqt  fünfzig,  sto  hundert,  tysiqc  tausend;  —  niedziekt  Sonntag,  ponie- 
dzialek  Montag,  wtorek  Dienstag,  sroda  Mittwoch,  czwartek  Donnerstag,  piqtek 
Freitag,  sobota  Samstag. 


60.   Von  Wien  nach  Krakau, 

413km.  Staatsbahn  in  7-1472  St.  (bis  Oderberg  Schnellzug  472,  von 
da  nach  Krakau  2>/2  St.).  Schnellzug  für  49.80,  30.40,  19.30  K\  Personen- 
zug 37.70,  23.00,  14.60  K;  Schlafwagen  10.60,  9.60  K. 

Von  Wien  bis  Oderberg  (276km)  s.  R.  57.  Die  Bahn  nach 
Krakau  führt  in  ö.  Richtung  weiter,  stets  unfern  der  preuß. 
Grenze,  meist  durch  einförmiges  Flachland.  —  291km  Petrowitz 
(225m;  Bähnrest.).  Zweighahn  nach  (11km)  Karwin  (S.  468).  — 
327km  Dzieditz  (252m;  Bahnrest.),  s.  S.  376.  —  Weiter  üher  die 
Biala  nach  (349km)  Oswiecim  (229m ;  Bahnrest.),  Knotenpunkt 
der  Bahn  nach  Myslowitz-Kandrzin-Breslau. 

Von  Oswie,cim  überSkawina  nach  Krakau,  70km,  Eisen- 
bahn in  2-3  St.  —  23km  Spytkowice  (217m),  s.  S.  376.  —  49km  Skawina 
(205m;  Bahnrest.),  s.  S.  376.  —  61km  Podgörze-Bonarka  (Bahnrest.).  —  65km 
Podgörze-Ptaszöw  (Bahnrest.),  s.  S.  369.  —  70km  Krakau  (s.  unten). 

Über  die  Weichsel.  —  369km  Chrzanöw.  Zweigbahn  nach 
(11km)  Bolecin  (S.  376).  —  374km  Trzebinia  (287m;  S.  376), 
wo  1«  die  Bahn  nach  Granica -Warschau  abzweigt.  —  387km  (1.) 
Krzeszowice  (266m;  Bahnrest.),  mit  Schloß  des  Grafen  Potocki 
und  zwei  Schwefelquellen.  ^2  St.  südl.  die  große  Schloßruine 
Tfczyn.  —  413km  Krakau  (Hauptbahnhof,  mit  gutem  Restaur. ; 
PL  C  2,  3),  s.  unten. 

Krakau. 

„  Gasthöfe:  Hot.  de  France  (PI.  b:  B  3),  Ecke  Pijarska  und  Ülica 
Swie,tego  Jana,  neu,  75  Z.  zu  3-6,  F.  1.50,  M.  3.50,  Omn.  1  K;  Grand- 
Hotel  (PI.  a:  B3),  Siawkowska  5,  70  Z.  von  3  K  an,  F.  1.50,  M.  3.50, 
Omn.  1  K\  H.  Royal  (Pl.e:  B5),  Ecke  Gertrudstr.  und Grodzka,  Z. 2.50-5 Ä"; 
H.  de  Saxe  (PI.  c:  B  3),  Stawkowska  3;  H.  Poller  (PI.  f:  B  3),  Szpi- 
talna  30;  Europa  (PI.  i:  C  3),  Lubiczstraße,  unweit  des  Bahnhofs,  Hotel 
garni;  H.  zur  Rose  (PI.  k:  B  3),  Floryanska  14. 

Restaurants  in  den  Gasthöfen ;  in  der  Delikatessenhandlung  von 
Hawelka  (Pilsner  und  Münch.  Bier;  warme  Küche),  W.-Seite  des  Ring- 
platzes (Nr.  35;  PI.  B  3),  Ecke  Szczepanska;  Cafe" -Rest.  Drobner ,  Eck« 
Szczepanska  (PI.  B  3)  und  Wallanlagen,  M.  2  ZT;  Altes  Theater  (PI.  A  B  3), 
nur  zum  Mittagessen  (2JT50)  nnd  abends  besacht. 

Cafes:  G.  du  Thiätre,  Szpitalna  (PI.  B  3),  gegenüber  dem  Neuen 
Theater;  Bisanz,  Dunajewskistr.  1,  Ecke  Karmeliterstraße  (PI.  A  3);  Secesya, 
Annastr.  2,  I.  Stock,  Ecke  Ringplatz  (PI.  A  B  3);  Sauer,  Szczepanska  1. 
I.  Stock  (PI.  B  3). 

Droschken  :  einsp.  vom  Bahnhof  mit  oder  ohne  Gepäck  (auch  nachts) 
1£;  1/4  St.  60,  nachts  (10-6  Uhr)  90 h,  jede  «A  St.  mehr  50,  nachts  80/». 
Zweisp.  überall  die  Hälfte  mehr. 


W^'l-Jkadejrdbe,  der 

Wissenscluiften  B.3 

2  Florian-Tor  B.3 

3  Minstierhaus    .  B.3 
■i  MckiewLaz  -Derikm.  B.3 

t»  xjl  i  ".       5  StXarbarcL-Kirchz  B.3 

rodsorze   G  SP  Joseph-          „  B  i 

TSPThoTnas          „  B  3 


J 


Geogr.-äiist.v "Wagner  iDetes.Idpzig. 


Marienkirche.  KRAKAÜ.  60.  Route.   363 

Elektk.  StbaBenbahken  (I.  Kl.  16,  II.  Kl.  12  A):  vom  Hauptbahnhof 
(PI.  C  2,  3)  über  den  Ringplatz  (PI.  B  3)  zur  Franz-Joseph-Brücke  (PI.  C  6), 
2,7km,  19  Min.  (bis  zum  Fuß  des  Schloßbergs  10  Min.);  —  Dluga  Str. 
(PI.  B  1)-Zwierzyniecka  (PI.  A4);  —  Hauptpost  (PI.  C  4) -Krakauer  Park 
(PI.  A  2)-,  —  Ringplatz  (PI.  B  3)- Jordans  Park  (PI.  jenseit  A  3),  l,5km, 
12  Min. ;  —  Neue  Weichselbrücke  (PI.  D  6)  -  Salvatorkirche  in  Zwierzyniec 
(PI.  jenseit  A  4). 

Post  u.  Telegraph  (PI.  C  4),  Ecke  Kolejowa-  und  Wielopole-Straße. 
Öffentliche  Gäkten  :  Jordans  Park  (Fl.  jenseit  A  3);  Krakauer  Park 
(PI.  A  2),  am  N.-Ende  der  Karmelicka. 

Theater  (polnisch) :  Stadttheater  (PI.  C  3),  Szpitalna;  Sommertheater ', 
im  Krakauer  Park. 

Auskunft  erteilt  der  Landesverband  für  Fremden-  und  Reiseverkehr  in 
Qalizien  (Krajowy  Zwia,zek  turystyczny),  Szpitaloa  36  (PI.  B  C  3);  hier  auch 
das  Stadtbureau  der  Staatsbahnen. 

Bei  beschränkter  Zeit  (1  Tag):  früh  Marienkirche,  Dom,  Hof 
der  alten  Universität,  zu  Fuß  "durch  die  Anlagen  zum  Rondell  und  Flo- 
riantor, Czartoryski-Museum ;  nachm.  Wagenfahrt  zum  Kosciuszkohügel.  — 
Wieliczka  s.  S.  368. 

Krakau,  poln.  Krakow  (212m),  in  weiter  Ebene,  der  Hauptteil 
am  1.  Ufer  der  hier  die  Rudawa  aufnehmenden  Weichsel  (Wisia), 
1320-1610  Hauptstadt  Polens,  jetzt  starke  österr.  Festung  und 
Sitz  des  Korpskommandos  des  1.  Armeekorps,  mit  (einschl.  Pod- 
görze)  180000  Einw.  (Polen,  Juden,  Deutsche  und  9400  Mann 
Besatzung) ,  macht  durch  seine  Kirchen  und  Türme ,  das  hoch 
gelegene  Schloß  und  die  hübschen  Anlagen,  die  die  innere  Stadt 
umgeben,  äußerlich  einen  stattlichen  Eindruck. 

Schon  im  xi.  Jahrh.  ein  wichtiger  Bischofssitz,  nach  der  Zerstörung 
durch  die  Mongolen  (1241)  von  deutschen  Ansiedlern  im  J.  1257  wieder 
aufgebaut,  ward  Krakau  1320  durch  Ladislaus  Lokietek  Krönungsstadt  und 
Residenz  der  polnischen  Könige.  Die  günstige  Lage  und  der  Anschluß 
an  den  Hansabund,  dann  die  Gründung  der  Universität  durch  Kasimir  d.  Gr. 
(1364)  erhöhten  die  Bedeutung  der  Stadt,  die  vom  xiv.  bis  zum  Anf.  des 
xvi.  Jahrh.  eine  vorwiegend  deutsche  Bürgerschaft  besaß  und  deren  höchste 
Blüte  in  das  xvi.  Jahrh.  fällt.  Durch  die  Verlegung  der  Residenz  nach  War- 
schau (1610)  und  die  kriegerischen  Wirren  der  Zeit  beginnt  im  xvn.  Jahrh. 
eine  Periode  des  Niederganges,  doch  bleibt  Krakau  noch  bis  zum  J.  1734 
Krönungs-  und  Begräbnisplatz  der  Polenkönige.  Bei  der  letzten  Teilung 
Polens  (1795)  wurde  es  Österreich  einverleibt,  bildete  dann  seit  1815  die 
Hauptstadt  des  kleinen  gleichnam.  Freistaates  und  wurde  nach  dem  Auf- 
stande des  J.  1846  wieder  österreichisch. 

In  der  Mitte  der  Altstadt  liegtder  Ringplatz  (Rynek  Glö  wny ; 
PI.  B  3),  mit  der  Marienkirche  und  dem  Tuchhause. 

Die  *  Marienkirche  (Kosciol  Maryacki;  PI.  B  3),  eine  drei- 
schifflge  got.  Backsteinbasilika  ohne  Querhaus,  mit  langgestrecktem 
einschiffigem  Chor,  wurde  1226  gestiftet,  im  xiv.  Jahrh.  umge- 
baut, im  xv.  und  xvi.  beiderseits  mit  Kapellenreihen  versehen, 
1889-93  nach  Matejko's  Entwürfen  restauriert  und  ausgemalt.  An 
der  "W.-Seite  zwei  Türme,  von  denen  der  nördliche,  dessen  Helm 
16  Spitztürmchen  umgeben,  81m  hoch  ist;  Besteigung  tägl.  10-4 
(Winter  11-3)  Uhr,  Karten  zu  40  h  an  der  Kasse  des  National- 
museums (S.  364). 

Im  Innern,  das  man  durch  einen  Barock-Vorbau  betritt,  ist  die 
Hauptsehenswürdigkeit  der  *Hochaltar,  das  Hauptwerk  von  Veit  Stoß, 
1477-89  ausgeführt,  1868  restauriert,  mit  reicher  Bemalung  und  Vergol- 
dung;   in  der  Mitte    in   fast  lebensgroßen  Figuren   der  Tod   der  Maria; 

23* 


364   Route  60.  KRAKAU.  Tuchhaus. 

darüber  Himmelfahrt  und  Krönung  der  Jungfrau;  auf  den  Doppelflügeln 
18  große  Reliefs  aus  dem  Leben  Christi  (an  größeren  Festtagen  ist  der 
Hochaltar  geöffnet,  sonst  zahlt  man  dafür  6  K).  Zahlreiche  Grabmäler 
von  Krakauer  Patriziern,  besonders  aus  dem  xvi.  und  xvn.  Jahrh.,  zum 
Teil  von  italien.  Bildhauern.  R.  vom  Hochaltar  mehrere  deutsche  *Bronze- 
grabplatten,  u.  a.  die  des  Peter  Salomon  (f  1506),  von  Peter  Vischer.  Im 
Triumphbogen  ein  großes  Kruzifix  (1473).  R.  vom  Eingang  zum  Chor, 
ein  Ziborienaltar  von  Mosca  (xvi.  Jahrh.) ;  r.  daneben  ein  kunstvolles  stei- 
nernes Kruzifix.  An  einem  Seitenaltar  1.  vom  Triumphbogen  ein  Gemälde 
von  Hans  v.  Kulmback,  Tod  Johannes  des  Evang.,  vom  J.  1516.  In  einer 
Kapelle  über  dem  südl.  Eingang  acht  andere  Bilder  des  Hans  v.  Kulm- 
bach, Szenen  aus  dem  Leben  der  h.  Katharina  von  Alexandrien.  Die 
Schatzkammer,  mit  alten  Meßgewändern  und  kostbaren  Gefäßen,  ist  vor- 
mittags nach  Anmeldung  zugänglich. 

Schräg  gegenüber  der  Kirche,  in  der  Mitte  des  Ringplatzes,  das 
120m  lange  Tuehhaus  (Sukiennice ;  PI.  B  3),  1391-95  von  dem 
Krakauer  Meister  M.  Lindintolde  errichtet,  1555-59  im  Renais- 
sancestil umgebaut  und  mit  der  Attika  versehen ,  1876-79  unter 
Hinz'ifügung  der  Arkadengänge  an  den  beiden  Längsseiten  von 
Prylinski  erneut.  Im  Erdgeschoß  ein  überwölbter  Gang  mit  ein- 
fachen Läden. 

Im  I.  Stock  (Eingang  gegenüber  dem  unten  gen.  Mickiewicz-Denkmal 
1.  das  1883  gegründete  Polnische  National-Müseüm  (Eintr.  tägl.  10-4,  im 
Winter  11-3  Uhr,  Sonn-  u.  Festt.  20  h,  Di.  bis  Sa.  1  E,  Mo.  2  K;  deutscher 
Führer  80  h).  Der  Nordflügel  (r.  von  Saal  I)  enthält  in  Saal  I-I1I  moderne 
Gemälde  und  Skulpturen,  sowie  in  Saal  IV  (geradeaus  von  Saal  I)  Minia- 
turen und  Handzeichnungen.  Der  Südflügel  (1.  von  Saal  I)  umfaßt  in 
Saal  V-XI  kulturgeschichtliche  Sammlungen.  Hervorzuheben  in  Saal  II: 
1.  283.  H.  Siemiradzki-,  die  lebenden  Fackeln  Neros.  Saal  III :  1.  J.  Matejko, 
311.  Huldigung  Alberts  von  Brandenburg  1525,  313.  Kosciuszko  nach  der 
Schlacht  bei  Raclawice  1791.  Saal  VII :  r.  1622.  Hans  Dürer,  h.  Hieronymus 
(1526);  Veit  Stoß,  Christus  auf  dem  Ölberg,  Sandsteingruppe.  Saal  VIII: 
ruthenische  Kunst.  Saal  IX:  Gewebe,  Stickereien.  Saal  X:  vaterlän- 
dische Andenken. 

Östl.  vor  dem  Tuchhaus  ein  Erzstandbild  des  Dichters  Adam 
Mickiewicz  (1798-1855),  von  Rygier  (1898).  In  der  SW.-Ecke  des 
Rings  ein  gotischer  Turm  aus  dem  xv.  Jahrh.,  der  einzige  Überrest 
des  1820  abgebrochenen  Rathauses. 

Nördl.  vom  Ringplatz ,  Floryariska  41 ,  das  Haus  des  Malers 
Matejko  (f  1893),  mit  Gemälden  und  der  kunsthistorischen  Samm- 
lung des  Künstlers  (Eintr.  tägl.  10-4,  Winter  11-3  Uhr,  gegen  60  K). 

Südl.  gelangt  man  vom  Ringplatz  durch  die  Grodzka,  dann  1. 
zur  Dominikanerkirche  (PI.  B  4),  einem  gotischen,  nach  dem  Brande 
von  1850  fast  ganz  erneuten  Bau  des  xin.-xvi.  Jahrh.;  in  der  1. 
Chorwand  die  *Bronzegrabplatte  des  Humanisten  Fil.  Buonacorsi 
gen.  Callimachus  (f  1496),  Erziehers  König  Sigismunds  L,  von 
Peter  Vischer,  wahrscheinlich  nach  einem  Modell  des  Veit  Stoß ; 
got.  Kreuzgang  mit  zahlreichen  Grabmälern  (xvi.  u.  xvn.  Jahrh.).  — 
Auf  der  S.-Seite  der  Franciszkanska  die  Franziskanerkirche  (PI.  B  4), 
aus  dem  xm.  Jahrh.,  1850  umgebaut,  neuerdings  bunt  ausgemalt; 
im  got.  Kreuzgang  mittelalterliche  Wandgemälde  und  Bildnisse 
von  Krakauer  Bischöfen  aus  dem  xv.-xvm.  Jahrh.  In  dem  ehem. 
Refektorium   des  Klosters    das  städtische    Technisch  -  industrielle 


Schloßkirche.  KR  AK  AU.  60.  Route.   365 

Museum,  auch  Volkstrachten  enthaltend  (tägl.  10-12  Uhr,  werktags 
50  ä,  Sonn-  n.  Festt.  frei ;  Übertragung  in  die  Smolenskastr.  Nr.  9, 
PI.  A  4,  geplant).  —  Die  Grodzka  hinabgehend  gelangt  man  zur 
Peterskirche  (Pl.B  4),  einem  1597  geweihten  Jesuitenban.  Daneben 
die  romanische  St.  Andreasklosterkirche  (xn.  Jahrh.). 

Das  Schloß  (Zamek  krolewski;  PI.  B  4,  6;  Straßenhahn  s. 
S.  363),  am  s.w.  Ende  der  Altstadt  anf  einem  breiten  Hügel- 
rücken, dem  Wawel,  im  xrv.  Jahrh.  in  Stein  neu  erbaut,  besteht 
jetzt  nach  vielen  Bränden  und  Zerstörungen  aus  einer  Anzahl 
Einzelbauten  und  wird  seit  1905  als  kaiserliche  Residenz  und  Na- 
tionalmuseum hergestellt.  Das  Hauptgehäude,  im  Renaissancestil, 
stammt  aus  der  Zeit  Sigismunds  I.  (So.  9-12  Uhr  frei,  Mi.  1-4  Uhr 
gegen  1  IT).   Sehenswerter  Arkadenhof. 

An  der  Westseite  des  Schlosses  erheht  sich  die  *Schloß-  oder 
Domkirche  (Katedra;  PI.  A  B  4),  an  Stelle  eines  1110  erhauten, 
bis  auf  die  Krypta  zerstörten  romanischen  Gebäudes  1320-64  auf- 
geführt, die  Grahkirche  der  polnischen  Könige.  Eine  gründliche 
Erneuerung  wurde  1902  vollendet.  Die  Kirche  ist  Sonn-  u.  Festt. 
11 1/2-4  (Winter  2-3)  Uhr,  werkt.  10-12  und  21/2-5  (Winter  2-4)  Uhr 
geöffnet.  Kirchendiener  in  der  Sakristei  oder  im  Vikariatsgehäude, 
gegenüber  dem  Haupteingang. 

Das  Innebe,  ursprünglich  eine  dreischiffige  gotische  Basilika  mit  gerad- 
linigem Chor  und  Chorumgang,  seit  dem  xrv.  Jahrh.  von  zahlreichen  Ee- 
naissance-Kapellen  umgeben,  wurde  im  xviii.  Jahrh.  im  Chorumgang  teil- 
weise umgestaltet.  R.  vom  Hauptportal  die  heil.  Kreuzkapelle  (Kaplica 
sw.  Krzyza),  mit  alten,  1904  restaurierten  Wandmalereien  der  rutheniscTien 
Schule  (1470)  und  dem  Denkmal  des  Königs  Kasimir  IV.  Jagiello  (+  1492), 
mit  dem  liegenden  Marmorbild  des  Veratorbenen  unter  einem  Baldachin, 
von  Veit  Stoß.  —  Zwischen  dem  Mittel-  und  dem  r.  Seitenschiff  das  Mar- 
mordenkmal des  Königs  Ladislaus  Jagiello  (+  1434).  mit  got.  Sarkophag 
und  Renaissancebaldachin.  Gegenüber  das  Marmordenkmal  des  Königs 
Ladislaus  III.  (t  1444),  von  ifadejski  (1906).  —  In  der  Mitte  der  Kirche, 
unter  einem  Baldachin,  in  einem  von  silbernen  Engeln  getragenen  silber- 
nen Sarg  (1629)  die  Gebeine  des  von  König  Boleslaus  im  J.  1079  am 
Altar  erschlagenen  Bischofs  von  Krakau,  des  h.  Stanislaus,  Schutzheiligen 
von  Polen.  —  R echtes  Seitenschiff,  1.  Kap.  (Kaplica  Rdzycöw).  Thor- 
waldsen?»  segnender  Christus  (Marmorkopie)  und  die  Büsten  des  Grafen 
A.  Potocki  und  seiner  Mutter,  ebenfalls  von  ihm.  —  L.  von  der  ersten 
Kapelle,  an  der  Langwand  der  Kirche,  die  *Bronzegrabplatte  des  Kron- 
marschalls Peter  Kmita  (+  1505),  von  Peter  Vischer.  3.  Kap.  (Kaplica 
Wazöw),  mit  Grabtafeln  der  polnischen  Herrscher  aus  dem  Hause  Wasa 
(Sigismund  III.,  Ladislaus  IV.,  Johann  Kasimir);  Bronzetüren  von  Mich. 
Weinhold  aus  Danzig  (1673).  —  Die  4.  oder  *Sigismundkapelle  (Kaplica 
Zygmuntowska),  von  Bartolomeo  Berecci  aus  Florenz  1519-30  erbaut,  mit 
reichen  Ornamenten  von  dem  Sienesen  Giov.  Cini,  das  Mausoleum  der 
letzten  Jagelionen,  enthält  an  der  W. -Wand  die  Denkmäler  der  Könige 
Sigismund  I.  (t  1548;  oben)  und  Sigismund  August  (t  1572;  unten)  und 
an  der  S.-Wand  das  Denkmal  der  Königin  Anna  (t  1596),  Gemahlin  Stephan 
Bathori's,  mit  den  liegenden  Figuren  der  Verstorbenen  aus  rotem  Marmor.  — 
7.  Kap.  (Kaplica  kröla  Olbrachta).  Renaissance-Denkmal  des  Königs  Johann 
Albert  (f  1501),  von  einem  unbekannten  norditalienischen  Meister.  Gegen- 
über an  der  Chorwand  das  "Denkmal  König  Kasimirs  d.  Gr.  (f  1370),  des 
Städtegründers,  wie  dies  durch  seinen  Gürtel  angedeutet  ist,  aus  rotem 
Marmor  unter  einem  Baldachin,  spätes  Werk  der  pisanischen  Schule.  — 
Im  Chorumgajjg  hinter  dem  Hochaltar  das  Denkmal  König  Johanns  III, 


366   Route  60.  KRAKAU.  Universität. 

Sohieski  (f  1696),  des  Türkenbesiegers.  Gegenüber  die  Bathorikapelle 
(Kaplica  Batorego),  die  alte  Andachtskapelle  der  polnischen  Könige,  mit 
dem  Thron  von  rotem  Marmor,  nenen  Glasfenstern  und  dem  Denkmal  des 
Königs  Stephan  Bathori  (f  1586)  von  Gucci ;  in  den  Kapellen  r.  nnd  1.  die 
Grabmäler  der  Bischöfe  Tomicki  (1535),  von  Berecci,  nnd  Gamrat  (1547), 
von  Mos  ca.  —  Im  Chor  vor  dem  Hochaltar  die  Bronzegrabplatte  des  Kar- 
dinals Friedrich  Jagiello  (t  1503),  mit  einer  Reliefplatte  davor,  die  den 
Bischof  vor  der  Madonna  darstellt,  von  Peter  Viseher  (1510).  —  Am  Anfang 
des  rechten  Seitenschiffes  bezeichnet  eine  kupferne  Falltür  den  Ein- 
gang zu  der  romanischen  Krypta  und  der  1788  von  Stanislaus  August  er- 
neuten, seit  1873  erweiterten  Königsgrnft  (groby  krölewskie),  in  der 
viele  polnische  Könige  ruhen  (u.  a.  auch  August  II.,  der  Starke),  sowie 
Joseph  Poniatowski,  der  1813  in  der  Elster  ertrank,  Thaddäus  Kosciuszko, 
der  1817  zu  Solothurn  in  der  Verbannung  starb,  u.  a.  Eintritt  werkt.  10-12 
und  2V2-5  (Winter  4)  Uhr,  Sonn-  u.  Festt.  HV2-I2  und  2-4  (Winter  3)  Uhr; 
40 A.  —  In  der  Schatzkammer  (skarbiec)  Reste  des  ehem.  polnischen 
Reichsschätzes,  kostbare  Meßgewänder,  kunstvolle  Gefäße  aus  edeln  Me- 
tallen, Elfenbeinschnitzereien  (u.  a.  franz.  Kassette  aus  dem  xiv.  Jahrh.) 
und  orientalische  Teppiche.    Eintritt  werkt.  10-11  Uhr  gegen  50  h,  Mo.  frei. 

Tom  Schloß  nördl.  durch  die  Anlagen,  dann  1.  in  die  Wolska, 
wo  (Nr.  10)  das  dem  National-Museum  gehörende  Museum  des 
Grafen  E.H.  Czapski  (PI.  A  3;  Zntritt  tägl.  10-4,  im  Winter 
11-3  Uhr  gegen  50  Ji):  polnische  Münzen,  Kupferstiche,  Drucke 
des  xv.  n.  xvi.  Jahrh.,  ältere  Gemälde  (diese  im  Obergeschoß) u.  a. 
—  Am  N.-Ende  der  oben  gen.  Anlagen  die  1364  von  Kasimir  d.  Gr. 
gestiftete  Jagelionische  Universität  (PI.  A  3;  3200  Studenten). 
Die  neue  Universität,  im  gotischen  Stil  1883-87  von  Ksi^zarski 
erbaut,  enthält  im  Erdgeschoß  ein  archäolog.  Museum  und  eine 
kunsthistor.  Sammlung  (Gemälde,  kunstgewerbliche  Altertümer 
usw.).  Unweit,  Ul.  sw.  Anny  8,  das  1492-97  erbaute,  1841-65  z.T. 
erneute  alte  Universitätsgebäude,  mit  prächtigem  gotischem 
*Hof ,  worin  ein  Bronzestandbild  des  Kopernikus  (f  1543").  von 
Godebski  (1900);  im  Innern  jetzt  die  Universitätsbibliothek (420  000 
Bände  und  6329  Handschriften ;  werkt,  außer  Do.  vorm.  9-1 , 4-7  Uhr, 
Führung  Do.  9-1  Uhr;  Direktor:  Dr.  Fr.  Papee).  Anstoßend  das 
1643  erbaute  ehem.  St.  Anna-Obergymnasium  mit  den  Lesesälen 
der  Universitätsbibliothek.  —  Gegenüber  auf  der  andern  Seite  der 
Annagässe  die  1689-1703  aufgeführte  Universitätskirche  zu  St.  Anna 
(PI.  A  3),  mit  reicher  Stuckdekoration  im  Barockstil.  —  Studencka 
Nr.  9  (PI.  A  3)  das  ethnographische  Museum  (geöffnet  Do.  So.  u. 
Festt.  11-1  Uhr  gegen  20  K).  —  An  der  W.-Seite  des  Szczepanski- 
Platzes  (zugleich  Marktplatz)  das  Künstlerhaus  (Towarzystwo  przy- 
jaciot  sztuk  pi^knych;  PI.  3),  1901  von  M^czynski  erbaut,  mit  einer 
permanenten  Kunstausstellung  (Zutritt  außer  Mo.  tägl.  10-4  Uhr 
1  Ä",  So.  60  K).  W.  vor  dem  Künstlerhaus  das  Büstendenkmal  des 
Malers  A.  Grottger,  von  Szymanowski  (1903).  — In  der  Stawkowska 
die  1871  gegründete  poln.  Akademie  der  Wissenschaften  (PI.  B  3), 
mit  einer  Sammlung  vorgeschichtlicher  Altertümer. 

An  den  Anlagen ,  Pijarska  6,  das  *Museum  Czartoryski  (Pl.B  2,3 ; 
geöffnet  Di.  u.  Fr.  9-1  Uhr,  sonst  gegen  Abgabe  der  Visitenkarte), 
eine  reichhaltige  Sammlung  von  Kunstgegenständen  aller  Art. 
Direktoren:  Prof.  St.  Smolska,  Dr.  H.  Ochenkowski. 


Mvseum  Czartoryski.         KRAKAU.  60.  Route.   367 

I.  Stock.  R.  die  Bibliothek  (nur  nach  Anmeldung  zugänglich),  mit 
wertvollen  Handschriften  (u.  a.  Turnier-  Zeichnungen  des  xv.  Jahrh., 
burgundisch-französisch),  Bucheinhänden.  Urkunden  u.a.  —  L.  kunstgewerb- 
liche Gegenstände,  Waffen  (span.,  franz.,  deutsche  des  xvi.  Jahrh.),  Elfenbein- 
arbeiten, Emaillen. 

II.  Stock.  Im  i.  Zimmer  die  Gemälde- Galerie  mit  guten  Bildern 
der  italienischen  und  holländischen  Schulen.  Hervorzuheben  r.  vom  Ein- 
gang 109.  Q.  Berck-Heyde.  Ansicht  von  Leiden.  Linke  Langwand:  Neroccio 
di  Bartolomeo  (Landi),  Madonna  mit  Engeln;  Boltraffio(f),  Brustbild  einer 
Dame  mit  einem  "Wiesel  in  den  Armen  („Castitas"),  stark  übermalt ;  Floren- 
tinische  Schule  (Art  des  Paolo  Uccello) ,  Truhendeckel;  "Raffael,  Bildnis 
eines  jungen  Mannes,  um  1516  in  seiner  römischen  Periode  gemalt;  176. 
Schule  Andrea  Mantegna's ,  Judith  und  Holo fernes;  darüber  154.  Tizian, 
Bildnis  Karls  V.  (alte  Schulkopie?);  Garofalo  (?),  Anbetung  der  Könige; 
Schule  Benozzo  GozzoWs,  Tobias  mit  dem  Engel.  Bechte  Langwand:  "Rem? 
brandt,  1C5.  Landschaft  mit  dem  barmherzigen  Samariter  (1638),  Bildnis 
eines  alten  Gelehrten  (Frühwerk);  181.  Barth,  van  der  Helst,  holländischer 
Admiral  (Ruyter  ?);  K.  Netscher,  Knabenbildnis;  Hans  v.  Kulmbach,  h.  Mag- 
dalena; *178.  Eons  Holbein  der  J.,  der  Baseler  Bürger  Jakob  Meyer  (Aufr 
schrift  gefälscht).  In  der  Mitte  des  Zimmers  Handzeichnungen  von  A.  del 
Sarto,  Nattier  (Königin  Maria  Leszczynska).  Chodowiecki  und  Kupferstiche 
und  Radierungen  von  Dürer  und  Klinger.  —  Im  2.  Zimmer  zahlreiche  gute 
Miniaturbildnisse,  besonders  der  franz.  Schule;  außerdem:  266.  Matejko, 
Szene  aus  dem  polnischen  Aufstande  von  1863.  —  In  den  folgenden  Zim- 
mern ägyptische  Altertümer;  antike  Gläser;  Tonfiguren  aus  Tanagra; 
griechische  Vasen ;  griech.  und  etruskische  Bronzen  (Nr.  1  schöne  etrus- 
kische  Situla  oder  Wasserbecken);  silberne  Spiegelkapsel  (Herkules  und 
Omphale)  aus  bester  griechischer  Zeit;  Schränke;  Wandteppiche,  u.  a. 

Weiter  ö.  in  den  Anlagen  das  Florianstor  (PI.  2:  B  3)  nnd  das 
1498  errichtete  Bondell,  ein  Torzwinger  (PI.  B  C  2;  zugänglich 
10-4  Uhr  gegen  50  h\  außer  vier  gegenüber  liegenden  Türmen  nnd 
der  sie  verbindenden  Stadtmauer  der  einzige  Rest  der  ehem.  Be- 
festigungen. —  An  der  S.-Seite  des  Matejkoplatzes  (PI.  C  2)  ein 
Bronzereiterbild  des  Königs  Ladislaus  Jagiello  (f  1434)  auf  hohem 
Sockel,  von  Wiwulski  (1910),  eine  Stiftung  des  Pianisten  Pade- 
rewski.  Weiter  die  Florianskirche  (PI.  C  2;  Kirchner  gegenüber 
dem  Ostchor) ;  an  den  vorderen  Pfeilern  r.  und  1.  vier  Bilder  von 
Hans  von  Kulmbach,  Szenen  aus  dem  Leben  Johannes  d.  E.;  in  der 
dritten  Seitenkapelle  r.  der  spätgotische  holzgeschnitzte  Johannes- 
altar (1518).  —  Südöstl.  vom  Florianstor,  Ecke  der  Szpitalna,  das 
Stadttheater  (PI.  C  3) ,  1891  -  93  nach  ZawiejskVs  Entwurf  im 
Spätrenaissance-Stil  erbaut;  der  Vorhang  vonH.  Siemiradzki  (1894) 
gemalt.  Vor  dem  Theater  eine  Marmorbüste  des  polnischen  Lust- 
spieldichters Graf  Alex.  Fredro  (f  1876),  von  Godebski.  Nördl.  in 
den  Anlagen  das  Bronzedenkmal  des  Dichters  B.  Zaleski,  von  Welonski 
(1886).  SüdL  vom  Theater  die  Heilige  -  Kreuzkirche  ( Anf.  des 
xiv.  Jahrh.),  Überrest  des  um  1220  gegründeten  städt.  Spitals; 
im  Innern  ein  bronzenes  Taufbecken  aus  dem  J.  1420. 

Die  Altstadt  ist  innerhalb  der  neuen  Festungswerke  rings  um- 
geben von  Vorstädten:  w.  Nowy  3wiat;  n.w.  Piasbk,  mit  der 
alten  Kirche  der  Heimsuchung  Maria;  n.  Kxepabz,  mit  dem  Ge- 
treidemarkt; ö.  Wesoea,  mit  den  Spitälern  zu  St.  Lazarus  und 
St.  Ludwig  sowie  Universitäts-Instituten.  —  Südlich  Stbadom,  mit 
der  Bernhardinerkirche   (im  Innern    große  Bilder   von  Lexycki, 


368    Route  60.  K  HAK  AU,  Eosciuszkohügel. 

xvn.  Jahrh.),  und  Kazimiebz,  das  Judenviertel,  mit  dem  Pauliner- 
kloster, dem  Spital  der  Barmherzigen  Brüder  und  mehreren 
Kirchen.  In  der  Katharinenkirche  (PI.  B  5),  einem  got.  Bau  aus  der 
Mitte  des  xrv.  Jahrh.,  mehrere  Tafelbilder  der  mittelalterlichen 
Krakauer  Schule  und,  hinter  der  Kanzel,  ein  gut  erhaltener  bur- 
gundischer  Wandteppich  (Mitte  des  xv,  Jahrh.).  Die  große  got. 
Fronleichnamskirche  (PI.  C  5),  aus  dem  xiv.  Jahrh.,  hat  einen  sehens- 
werten Kirchenschatz.  Am  O.-Ende  der  Josephstr.  die  Alte  Schule 
(PI.  C  5),  ein  Synagogenhau  aus  dem  xvi.  Jahrh.  —  Aus  der  Vor- 
stadt Kazimierz  führen  südl.  zwei  Brücken  üher  die  Weichsel  nach 
Podgobze. 

In  der  inneren  Stadt  befinden  sich  noch  zahlreiche  Hänser  aus  dem 
xvi.-xviii.  Jahrh.,  mit  interessanten  Portalen  und  Hofränmen,  u.  a.  das 
Palais  Ringplatz  20;  ferner  die  Patrizierhäuser  Ul.  Stawkowska  4,  Ring' 
platz  7,  43,  Ul.  sw.  Anny  li,  Ul.  sw.  Jana  20,  Floryanska  3;  dann  die 
Domherrnresidenzen,  Ul.  Eanoniczna  18,  21,  die  Priesterwohnungen  bei 
St.  Anna  (Ul.  sw.  Anny,  I.  Stock)  und  bei  der  Marienkirche  (Plac  Maryacki  4). 
—  Kunstfreunden  sind  der  Verein  der  Freunde  für  Kunst  und  Geschichte  Kra~ 
kaus  (Towarzystwo  mitosniköw  historyi  i  zahytköw  Krakowa),  Siennastr.  16, 
sowie  Herr  Dr.  Stanislaus  v.  Tomkowicz  (Adresse  zu  erfragen  in  der  Redaktion 
des  Czas,  Thomasstr.  32),  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommission  für 
Kunst-  u.  historische  Denkmale,  bereitwillige  Berater.  —  Vgl.  L.  Lepszy, 
Krakau  (Berühmte  Kunststätten,  Leipzig  1S06). 

Der  Kosciuszkohügel  (Kopiec  Kosciuszki;  333m),  50  Min. 
westl.  vom  Ringplatz  (Einsp.  4  K  50  hin  u.  zurück ,  Preis  aus- 
machen; Straßenhahn  bis  zur  Salvatorkirche,  von  wo  noch  ^  St. 
zu  Fuß) ,  ist  ein  34m  h.  Erdaufwurf  in  Form  eines  Schnecken- 
bergs, 1820-23  zu  Ehren  Kosciuszko's  unter  tätiger  Mitwirkung 
der  gesamten  Bevölkerung  auf  dem  seit  1855  in  ein  Fort  umge- 
wandelten Bronistawaberge  zusammengetragen  (Zugang  bei  der 
Wache).  *Aussicht  auf  das  turmreiche  Krakau  und  Podgörze, 
südl.  die  Hohe  Tatra,  w.  die  Beskiden,  aus  denen  die  Babiagora 
(S.  376)  hervortritt,  auf  den  Lauf  der  Weichsel;  w.  das  Kloster 
Bielany  (s.  unten). 

V/t  St.  w.  vom  Ringplatz  Wolajustowska,  mit  schönem  Park  und  Be- 
naissanceschloß  aus  der  ersten  Hälfte  des  xvi.  Jahrhunderts.  —  l3/4  St.  s.w., 
auf  einer  Anhöhe  des  1.  Weichselufers,  das  Kamaldulenserkloster  Bielany, 
mit  Barockkirche  aus  dem  Anfang  des  xvn.  Jahrhunderts,  -*■  1  St.  w.  von 
Bielany,  am  r.  Weichselufer,  auf  einer  felsigen  Anhöhe,  die  Beste  des 
Benediktinerklosters  Tyniec.  —  2*/2  St.  östl.  (auch  Eisenbahn  in  40  Min. ; 
s.  S.  369)  das  Zisterzieneerkloster  Mogila,  mit  Kirche  im  Übergangsstil. 

Salzbergwerke  zu  "Wieliczka.  Eisenbahn  (14km)  von  Krakau  über 
Bierzanöw  (S.  369)  in  40  Min.  für  80  h  (2.  Kl.),  50  h  (3.  Kl.).  Ein-  oder  Zwei- 
spänner 10-16  K.  —  Wieliczka  (240m ;  mehrere  bescheidene  Whsr.)  ist  ein 
Ort  von  7300  Einwohnern.  Vom  Bahnhof  1.  auf  der  Fahrstraße,  dann  1.  und 
weiterhin  geradeaus  auf  einem  Promenadenwege,  vor  der  (9  Min.)  Eisen- 
bahnbrücke r.  auf  dem  Fußwege  bis  zur  (1  Min.)  Kuczkiewiczgasse,  in  dieser 
1.  unter  der  Bahn  her  und  nach  5  Min  r.  hinauf  zum  (3  Min.)  Kronprinz- 
Rudolf-Schacht,  wo  Di.  Do.  Sa.  (fällt  auf  diese  Tage  ein  Feiertag,  dann 
erst  am  folgenden  Tag)  3  Uhr  die  Eintrittskarten  zum  Besuch  der  Gruben 
ausgegeben  werden  (ein  einzelner  4  üTund  60  h  für  den  Fahrstuhl;  Beleuch- 
tung besonders,  40-130  .ff ;  bengalische  Flammen  zu  20-40  ä;  40-100  Pers. 
jede  3  .ff  80  einschl.  Beleuchtung).  Im  Einfahrtshaus  beim  Rudolfsschacht 
legt   man  den    Staubmantel    an  und   folgt  nun   dem   Bergbeamten.     Die 


TARNÖW.  61.  Route     369 

Wanderung  im  Bergwerk  dauert  IV2-2  St.  Beim  Einfahrtshaus  werden 
kleine  Gegenstände  aus  Steinsalz  angeboten. 

Die  Salzbergwerke  sind  bis  300m  tief;  sie  bescbäftigen  über  1400  Arbeiter 
und  bestehen  aus  sieben  übereinanderliegenden  Stockwerken  und  acht  Tag- 
schachten. Größte  Ausdehnung  des  Salzstocks  von  W.  nach  O.  3800m, 
von  N.  nach  S.  850m.  In  den  Stockwerken,  durch  zahllose  Stufen  ver- 
bunden, ein  Labyrinth  von  Gängen,  zusammen  über  125km  lang. 

Durch  den  Rudolfsschacht  (S.  368)  gelangt  man  mittels  eines  Fahr- 
stuhls in  einen  63m  tiefer  liegenden  Grubenhorizont  und  von  hier  in  die 
St.  Anlonimkapelle,  7,sm  lang,  5,sm  hoch,  deren  Säulen  und  Statuen  aus 
dem  Salz  ausgespart  sind.  Es  folgen  in  der  Kammer  L§töw  der  Tanzsaal, 
mit  den  Standbildern  des  Neptun  und  Vulkan,  und  die  St.  Kunigunden- 
Kapelle,  50m  lang,  10m  hoch,  mit  einem  in  das  Salz  gehauenen  Altar. 
Weiterhin  die  Kammer  Erzherzog  Leopold  Salvator,  die  Kammer  Michaiowice, 
2Pm  lang,  36m  hoch,  mit  einem  großen  Kronleuchter  aus  Kristallsalz,  die 
Kaiter -Franz-Kammer,  58m  lang,  32m  hoch  (von  der  Brücke  erblickt  man 
eine  große  Steinpyramide),  die  Kammer  Drozdowice,  die  Kammer  Erzherzog 
Friedrich,  die  Kammer  Goluchowski  und  zwei  Seen  (Kahnfahrt).  Zurück 
zum  Rudolfsschacht,  von  wo  man  mit  dem  Fahrstuhl  wieder  hinauffährt. 
-Von  Krakau  nach  Kocmyrzöw,  20km,  Eisenbahn  in  l1/«  St.  — 
8km  Czyeyny.    Zweigbahn  nach  (3km)  Mogila  (S.  368).  —  20km  Kocmyrzöw. 

Ausflug  von  Krakau  in  die  Hohe  Tatra,  über  Sucha  und  Chäböwka 
nach  Zakopane,  s.  S.  376. 


61.  Von  Krakau  nach  Lemberg. 

342km.  Staatsbahn,  Schnellzug  in  6-7  St.  für  41.70,  25.50,  16.20  K, 
Personenzug  in  10  St.  für  31.60,  19.30,  12.30  tf. 

Krakau  s.  S.  362.  Die  Bahn  überschreitet  die  Weichsel.  —  5km 
Podgorze-Ptaszöw  (205m;  Bahnrest.),  S.  362.  —  9km  Bierzanöw 
(206m).  Zweigbahn  nach  (5km)  Wieliczka  (s.  S.368).  —  38km  (r.) 
Bochnia  (225m ;  Bahnrest.),  Kreisstadt  mit  10900  Einw.  und  Salz- 
bergwerken.'—  78km  (1.)  Tarnöw  (225m ;  Bahnrest. ;  Gasth. :  Bristol, 
Z.  3.20-5  K;  Metropole),  Bezirkshauptstadt  mit  37300  Einw.  (die 
Hälfte  Juden),  an  der  Biala.  Die  hochgelegene  röm.-kath.  Kathe- 
drale stammt  aus  dem  xv.  Jahrh.;  im  Innern  die  Grabdenkmäler  des 
Hetmans  Tarnowski  und  seiner  Frau  (von  Padovano,  1567)  und  der 
Gräfin  S.  Tarnowska  (1521).    Interessantes  altes  Rathans. 

Von  Tarnöw  nach  Orlö,  162km,  Staatsbahn  in  51/4  St.  —  58km 
Stroh  (Bahnrest.)  und  weiter  nach  (98km)  Neu-Sandee  s.  S.  375.  —  138kra 
Zegiestöw  (Kurhaus) ,  mit  Eisensäuerling.  —  148km  Muszyna.  Zweigbahn 
n.ö.  nach  (13km)  Bad  Krynica  (595m;  Kurhaus,  Z.  3  K  50),  mit  kalkhaltigem 
Eisensäuerling.  —  162km  Orlö  (S.  465). 

111km  Debica  (202m;  Bahnrest.),  mit  fürstl.  RadziwiH'schem 
Schloß. 

Zweigbahn  über  (71km)  Tarnobrzeg  (Abzweigung,  13km,  nach  Nadlrzezie 
an  der  Weichsel ;  gegenüber  die  russ.  Stadt  Sandomierz)  nach  (17ökm) 
Przeworsk  (s.  unten). 

158km  (r.)  Rzeszöw  (205m;  Bahnrest.),  Stadt  mit  27  000  Einw. 
(die  Hälfte  Juden);  an  der  W.-Seite  ein  ehem.  Schloß  der  Fürsten 
Lubomirski,  jetzt  Gefängnis.  Zweigbahn  s.  nach  (71km)  JasJo 
(S.  375).  —  175km  (r.)  Lancut  (247m;  4800  Einw.),  mit  gräfl. 
Potocki'schem  Schloß  und  Park.  —  195km  (r.)  Przeworsk  (203m; 


370  Route  61.  LEMBEKG. 

Bahnrest.),  mit  Schloß  und  Park  des  Fürsten  Lubomirski.  Zweig- 
bahn nach  Debica  s.  S.369.  —  210km  (1.)  JarosZaw  (208m ;  Bahnrest.; 
Gasth. :  Viktoria,  Stern),  Stadt  mit  25  000  Einw.,  am  1.  Ufer  der  San. 

245km  (r.)  Przemysl  (241m;  Bahnrest. ;  Gasth.:  Hot.  Royal, 
mit  Cafe;  Viktoria;  H.  de  l'Europe,  gegenüber. dem  Bahnhof),  alte 
Stadt  (54000  Einw.)  und  wichtige  Festung  am  r,  Ufer  der  San, 
Sitz  des  Korpskommandos  des  10.  Armeekorps  nnd  eines  röm.- 
kath.  nnd  griech. --kath.  Bischofs.  Anf  dem.  Schloßberg,  an  der 
SW.-Seite  der  Stadt,  die  Reste  eines  angeblich  von  Kasimir  dem  Gr. 
erbanten  Schlosses.  —  Zweigbahn  nach  (36km)  Chyrow  (S.  375). 

291km %Zotüa-Wmma(257m;  Bahnrest.).  —  310km  (r.)  Grödek 
JagiellönsM  (286m;  Bahnrest.),  Stadt  mit  13400  Einw.  (l/3  Juden), 
zwischen  zwei  Seen.    1  St.  s.o.  das  Schwefelbad  Lubieh  (295m). 

342km  (r.)  Lemberg.  —  Bahnhöfe  :  Hauptbahnhof  (Glöwny  dworzec, 
PI.  A  3),  mit  gutem  Restaurant,  und  Bhf.  Podzamcze  (PL  E  F  1).  —  Gasth.: 
H.  George  (PI.  f:  E  3),  Plac  Maryacki  1 ;  H.  Imperial  (PL  a:  E  2,  3),  Ul. 
Trzeciego  Maja  3,  54  Z.  von  3  K  an,  M.  3  KW;  H.  de  l'Europe  (PL  d: 
E  3),  Plac  Maryacki  4;  H.  de  France  (PL  e:  E  3),  Plac  Maryacki  5,  80  Z. 
von  2.5:50  an;  Grand-Hotel  (PL  b:  E  2,  3),  Ul.  Karola  Ludwika  13,  mit 
Cafe;  Austria  (PL  c:  E  F  3),  UL  Batorego  12/14. 

Restaurants:  LT.  George,  H.  Imperial,  H.  de  France,  s.  oben;  Ludwig, 
Ul.  Krakowska  7  (PL  E  2),  einfach,  gut ;  Wein  bei  Stadtmüller,  UL  Kra- 
kowska  9  (PL  E  2).  —  Cafes:  Theater- Caf 4,  im  Alten  Theater  (PL  E  2); 
C.  Central,  Plac  Halicki  7  (PL  E  F  3). 

Droschken:  vom  Hauptbahnhof  in  die  Stadt  und  umgekehrt  Einsp. 
1  K  20,  Zweisp.  2  K  40,  nachts  (7  bzw.  9-7  Uhr)  1  K  40  und  2  K  60;  vom 
Bhf.  Podzamcze  in  die  Stadt  und  umgekehrt  1  K  und  2  K  (nachts  1  JE"  10 
und  2  5"  20);  Gepäck  das  Stück  40  h;  —  die  Fahrt  Einsp.  60,  nachts  80  A; 
die  erste  lfr  St.  1  K  und  1  2T20,  jede  weitere  V4  St.  40  und  50  h. 

Elektrische  SteaBenbahnen  :  vom  Hauptbahnhof  (PL  A  3)  zu  den  Waly 
Hetmanskie  (PL  E  2,  3) ;  von  hier  entweder  südl.  nach  dem  Kilinski-Park 
(PL  E  5)  oder  östl.  zum  Lyczakower  Friedhof  (PL  jenseit  G3). 

Hauptpost  u.  Telegraph  (PL  D  3),  Ulica  Stowackiego.  —  Deutsches 
Konsulat.  —  Bund  der  christlichen  Deutschen  in  Qalizien,  Ul.  Zielona  13 
(PL  F  G  4). 

Landesbasar  (Bazar  Krajowy),  Akademicka  14  (PL  E  3). 

Bei  beschränkt  er  Zeit  (VzTag):  Rathaus,  Dominikanerkirche,  Land- 
tagsgebäude, griech.-kath.  Kathedrale,  Ossolinski-Institut,  Kilinski-Park. 

Lemberg  (320m) ,  poln.  Lwöw ,  Hanptstadt  von  Galizien ,  in 
einem  nach  N.  geöffneten  Talkessel  gelegen ,  mit  207  000  Einw. 
(11%  Jnden),  ist  Sitz  des  Korpskommandos  des  11.  Armeekorps 
nnd  eines  röm.-kath.,  eines  griech.-kath.  nnd  eines  armenischen 
Erzbischofs.  Die  innere  Stadt  (Srödmiescie)  ist  von  Promenaden 
umgeben;  an  diesen  Stadtkern  schließen  sich  vier  Vorstädte :  westl. 
die  Krakaner(Krakowskie),  nördl.  die  Zolkiewer  (Zölkiewskie),  östl. 
die  Lyczakower  (Lyczakowskie),  südl.  die  Halitscher  (Halickie). 

Die  innere  Stadt  wird  östl.  von  den  Waly  gubernatorskie, 
westl.  von  den  "Waly  hetmanskie  (PI.  E  2,  3)  begrenzt;  auf  letzteren 
ein  unbedeutendes  Sandsteinstandbild  des  Hetmans  Jablonowski 
(PI.  14),  des  Verteidigers  der  Stadt  gegen  die  Türken  im  Jahre 
1695,  und  ein  Bronzereiterbild  des  Königs  Johann  III.  Sobieski 
(f  1696),  von  Bar^cz  (1898;  PL  15).   Auf  dem  Marienplatz  (Plac 


l^Armeriisc7ie^Eäffied7-aZe,MasztorOr77VÜtne7o      E.2 

IJBerrüiardmer-MrcJie ,lfosciol  Bernardyncrw-     F.  3 

"&J)ominzkaner        „      ,       „       Dominxkan&iv .     E.2. 

4i.  Jesuiten  -  „      ,       „       Jezuitmv  E.2. 

S.StiFiriaJIaffdalena  „  ,       ,      JläjyillägdaZavr  D.4. 

&J)Z7eduszyvkiscfrcs2fzisei{7Ji,lfuzezan  imienia, 
Dzieduszyckich E.2 

7 \jFiruz/iz-I)irekti07i  iL.Zandesgeiicht.DYrekicya 
Jcrapowa  sA-arbowa.  i  Sad  Tcrajowydlay  sproMr 
cywünyc/i  E.2. 


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2>.Königl.Eaus,  Kamienica  I:r67e 
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10.  Staw^opigictn-Mrclie 

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LEMBERG.  61.  Route.  371 

Maryacki;  PI.  E  3)  ein  Denkmal  des  Dichters  Adam  Mickiewicz 
(f  1855;  PI.  17),  von  A.  Popiel  (1904).  Inmitten  des  von  Häusern 
aus  dem  xvn.  Jahrb..  nmgebenen  nnd  mit  vier  modernen  monumen- 
talen Brunnen  geschmückten  Marktplatzes  (Rynek)  erhebt  sich  das 
1828-35  neu  eTbaute  Rathaus  (Ratusz ;  PI.  E  F  2),  von  dessen  65m  h. 
Turme  man  eine  gute  Rundsicht  über  die  Stadt  hat.  Rynek  Nr.  6 
das  städt.  Königliche  Haus  (Kamienica  krölewska;  PI.  8:  F  2), 
1580  erbaut,  einst  Eigentum  Sobieski's  (S.  370);  im  ersten  Stock 
die  Gemächer  des  Königs  mit  Bildnissen,  im  zweiten  Stock  das 
Stadtmuseum  (Zutritt  So.  Mo.  Do.  Sa.  gegen  40  h).  —  Südl.  vom 
Marktplatz  die  röm.  -  kath.  Kathedrale  (Katedra  laciriska ;  PI.  E  3), 
1480  im  got.  Stil  vollendet,  im  xvra.  Jahrh.  im  Rokokostil  erneut ; 
dahinter  die  1609  erbaute  Boimdw-Kapelle,  mit  reichem  Skulpturen- 
schmuck. —  Östl.  vom  Marktplatz  der  Kuppelbau  der  Dominikaner- 
kirche (Koscioi  Dominikanow;  PI.  3:  F2),  aus  dem  xvm.  Jahrh. 
Nahebei  südl.  die  1629  vollendete  walachische  Stauropigian- Kirche 
(Cerkiew  stauropigialna  woloska;  PL  10  :  F2);  Ul.  Blacharska  9  das 
Stauropigian -Museum  für  ruthenische  kirchliche  Kunst.  — N.w. 
vom  Marktplatz  das  gräfl.  Dzieduszycki'sche  Landesmuseum  (Muzeum 
imienia  Dzieduszyckich ;  PI.  6:  E  2;  Zutritt  nach  Anmeldung  beim 
Direktor,  Prof.  M.  Lomnicki,  werkt.  9-1  Uhr);  es  enthält  Samm- 
lungen aus  dem  Gebiet  des  ehem.  Königreichs  Polen  :  im  ersten 
Stock  Zoologie  und  Botanik ;  im  zweiten  Stock  Volkskunde  (Kostüme, 
Bauerntöpferei),  Vorgeschichte,  Mineralogie  und  Geologie  (hervor- 
zuheben das  mit  Haut  erhaltene  Rhinoceros  tichorhinus).  Nördlich 
die  armenische  Kathedrale  (Katedra  Ormiariska;  PI.  1:  E  2),  davor 
ein  Standbild  des  h.  Christoph  (1726).  Südl.  vom  Theater  das  be- 
achtenswerte städt.  Oewerbe- Museum  (Muzeum  przemyslowe  miejs- 
kie,  PI.  9:E2;  geöffnet  werktags  9-2  Uhr,  Sonn-  und  Festt. 
10-1  Uhr,  So.  frei,  sonst  40  h;  Eingang  an  der  W. -Seite) ;  im  ersten 
Stock  eine  Bildergalerie  (Eintr.  60  h). 

In  der  Krakauer  Vorstadt  das  Landtags- Gebäude  (Gmach 
sejmowy;  PI.  D  3),  1877-81  nach  Plänen  Hochberger's  aufgeführt, 
mit  Hauptfassade  nach  dem  Stadtpark ;  im  Sitzungssaal  ein  Ge- 
mälde Matejko's,  die  Union  von  Lublin  1567.  Im  Stadtpark  ein 
Bronzestandbild  des  Grafen  Ag.  v.  Goluchowski  (f  1875),  von 
Godebski  (1901),  Restaurant  und  im  Sommer  abends  Musik.  "W. 
vom  Stadtpark  die  hochgelegene  griech.-kathol.  Kathedrale  (Katedra 
£wi§tego  Jura;  PI.  C  3),  aus  der  zweiten  Hälfte  des  xvni.  Jahrb.; 
s.w.  das  1873-77  erbaute  Polytechnikum  (PI.  C  3,  4). 

In  der  Halitscher  Vorstadt  das  Ossolinski'sche  National^ 
Institut  (Zaklad  narodowy  imienia  Ossoliriskich;  PI.  E  3);  im 
Mittelbau  eine  für  polnische  Geschichte  und  Literatur  wichtige 
Bibliothek,  mit  300000  gedruckten  Büchern  und  4881  Bänden 
Handschriften,  ferner  Münzen,  Kupferstiche  und,  im  ersten  Stock, 
eine  kleine  Gemäldesammlung  (frei  zugänglich  werktags  9-2  Uhr,  Mi. 
Sa.  auch  iyr^l!%  Uhr,  Juli  u.  Aug.  nur  U-l  Uhr);  im  1.  Seiten- 


372   Route  62.  STANISLAU. 

flügel  das  Lübomirski'sche  Museum,  mit  Bildnissen,  kunstgewerb- 
lichen Gegenständen,  "Waffen  (freier  Eintritt  außer  Mo.  tägl.  10, 
So.  11-1  und  Di.  Fr.  auch  3-5  oder  2-4  Uhr). 

In  der  Ul.  Akademicka  (PI.  E  3)  eine  Bronzebüste  des  Dichters 
K.  Ujejski  (f  1897 ;  PI.  18),  von  Popiel  (1901),  und  ein  Bronzestand- 
bild des  Grafen  A.  Fredro  (PI.  13;  S.  367),  von  Marconi  (1897). 
Die  Universität  (PI.  E  F  4)  zählt  6000  Studierende. 

Im  S.  der  Stadt  der  ausgedehnte  Kilinski-Park  (Park  Kilin- 
skiego,  PI.  E  5 ;  Restaur.),  der  beliebteste  Spaziergang  der  Lem- 
berger,  mit  einem  Standbild  des  polnischen  Patrioten  Jan  Kilinski 
(1760-1819;  PI.  16),  von  Markowski.  —  Hübsche  Aussicht  auf  die 
Stadt  von  dem  ünionshügel  (Kopiec  Unii  Lubelskiej ;  PI.  F  G  1) 
und  dem  Gipfel  des  Franz-Joseph-Berges  (400m ;  PI.  F  G  1). 

Von  Lemberg  nach  Lawoczne,  147km.  Eisenbahn  in  5  St.  Die 
Bahn  führt  über  das  (19km)  Schwefelbad  Puttomyty  durch  das  hübsche 
Szczerek-Tal  nach  (29km)  Szczerzec  (2~3m),  mit  bedeutenden  Gipsbrüchen, 
und  überschreitet  jenseit  (45km)  Mikolajöw  (296m)  den  Dniester.  Dann 
durch  waldreiche  Gegend  nach  (75km)  Stryj  (302m;  S.  375).  —  Weiter 
ansteigend  über  (113km)  Skole  (437m;  Bahnrest.)  nach  (147km)  Lawoczne 
(665m;  Bahnrest.).    Von  hier  nach  Budapest  s.  R.  £5. 

Von  Lemberg  nach  Podwotoczyska  (Kiew,  Odessa),  192km, 
Eisenbahn  in  4-6  St.  —  51km  Krasne  (229m;  Bahnrest.),  Knotenpunkt  der 
Bahn  nach  Brody,  Radziwilöw  (russ.  Grenzstation)  und  Kiew.  —  140km  (r.) 
Tarnopol  (318m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Podolski,  40  Z.  von  2  K  an),  Stadt  mit 
34000  Einw.  (die  Hälfte  Juden).  Zweigbahn  nach  (82km)  Kopyczynce(s.  unten). 
—  192km  Podwotoczyska  (Bahnrest.),  letzte  österr.  Station;  gegenüber  am 
1.  Ufer  des  Podhorce  die  russische  Grenzstation  Woloczysk  (gutes  Bahnrest.). 
Von  hier  nach  Odessa  s.  Bcedekers  Rußland. 

Von  Lemberg  Zweigbahn  nach  (78km)  Sambor  (S.  375). 


62.  Von  Lemberg  nach  Czernowitz  (Bukarest). 

266km.    Eisenbahn  in  5-8  St.    Schnellzug  für  32.20,  19.70,  12.50  K. 

Lemberg  s.  S.  370.  Die  Bahn  führt  bis  Halicz  durch  einförmiges 
Hochland,  das  von  Tälern  unterbrochen  wird.  —  Bei  (25km) 
Staresioio  (293m)  r.  ein  großes  halb  zerfallenes  Schloß,  zum  Teil 
als  Brauerei  benutzt.  —  64km  Chodoröw  (260m ;  Bahnrest.).  Zweig- 
bahn nach  (41km)  Stryj  (S.  375).  —  100km  Bursztyn-Demianöw 
(225m),  mit  fürstl.  Jablonowski'schem  Schloß.  —  112km  Halicz 
(222m;  Bahnrest.);  der  gleichn.  Ort  liegt  2km  w.  von  der  Bahn. 

Bei  der  Weiterfahrt  erscheint  r.  in  der  Ferne  der  lange  Gebirgs- 
zug der  Karpathen.  Die  Bahn  überschreitet  den  Dniester  und  tritt 
bei  (126km)  Jezupol  (216m)  an  die  Bystrica. 

140km (r.)  Stanislau (256m;  Bahnrestaur.;  Gasth.:  Zentralhotel, 
Imperial),  Handelsstadt  mit  33300  Einw.  (über  die  Hälfte  Juden). 

Von  Stanislau  nach  Husiatyn,  173km,  Eisenbahn  in  7  St.  —  5km 
Chryplin  (S.  373).  —  86km  Buczacz  (268m ;  Bahnrest.).  —  127km  CzortUw 
(266m ;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (75km)  Stefanöwka  (S.  373).  —  137km 
Wygnanka  (Bahnrest.).  —  148km  Kopyczyhce  (Bahnrest.).  Zweigbahn  nach 
Tarnopol  s.  oben,  —  173km  Husiatyn,  an  der  russiachen  Grenze, 


CZERNOWITZ.  62.  Route.    373 

Von  Stanialau  nach  Korösmezo,  117km,  Eisenbahn  in  31/*  St. — 
5km  Chryplin  (S.  372).  —  58km  Delatyn  (452m;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach 
(41km)Kulomea  (s.  unten). — 93km  Worochta  (747m),  mit  Vereinshaus  (Restaur. 
und  Z.)  der  Sektion  Csorna-Hora  des  galiz.  Tatravereins,  Ausgangspunkt 
zur  Besteigung  des  30km  langen  Gebirgsrückens  der  Csorna  (Czarna)-ILoTa.: 
Reitweg  (Führer  oder  Pferd  3  K)  im  Pruthtale  aufwärts  zum  (7  St.) 
offenen  Schutzhaas  am  Fuß  der  Csorna-Hora  und  von  da  in  2  St.  zum 
Gipfel  der  Eoverla  (vergl.  S.  491).  —  117km  Korösmezo  (662m;  Bahnrest.). 
Von  hier  nach  Märamarossziget  a.  S.  491. 

Von  Stanislau  nach  Dzieditz  s.  R.  63. 

180km  Korszöw  (330m).  R.  treten  die  Karpathen  näher  heran, 
besonders  die  Csorna-Hora  (s.  oben).  —  196km  (r.)  Kolomea 
(295m;  Bahnrest.;  Grand-Hotel),  Stadt  am  Pruth,  mit  40  500  Einw. 
(die  Hälfte  Juden).  Zweigbahnen  nach  (41km)  Delatyn  (s.  oben) 
und  nach  (80km)  Stefanöwka  (S.  372). 

Jenseit  (215km)  ZabtoUw  (23im)  tritt  die  Bahn  auf  das  r.  Ufer 
des  Pruth ,  vor  (231km)  Sniatyn-Zaiucze  wieder  auf  das  linke.  — 
242km  Nepolokoutz  (188m ;  Bahnrest.).  —  252km  Luzan  (176m ; 
Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (34km)  Stefanöwka  (s.  oben).  — 
Diesseit  (265km)  Zuczka  (161m;  Zweigbahn  ö.  nach  Nowosielitza; 
weiter  nach  Odessa  s.  Badekers  Rußland)  r.  Aussicht  auf  Czerno- 
witz.   Abermals  über  den  Pruth  nach 

266km  (r.)  Czernowitz.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Schwarzer 
Adler,  Ringplatz  3,  71  Z.  von  3£"an,  M.  2.40  K;  H.  Bristol,  Rudolfs- 
platz; Hot.  Zentral,  Rathausstr.  6,  50  Z.  von  2  K  40  an,  gelobt; 
H.  Metropole,  Rathausstraße;  Bellevue,  Ringplatz. 

Restaukants  :  in  den  Gasthöfen;  im  Musikvereins g ebäude,  Rudolfs- 
platz; im  Deutschen  Saus  (3.374).  —  Rumänischer  Wein  im  Qrand-Restau- 
rant,  Ringplatz  3,  mit  Delikatessenhandlung.  —  Cafes:  C.  Habsburg,  Ecke 
Ringpiatz  nnd  Herrengasse;  C.  de  VEurope,  Herrengasse;  Kaiserca/4,  Eli- 
sabethplatz. 

Dboschken  :  zweisp.  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  mit  Gepäck  2  Kt  zum 
Bahnhof  1 K  60,  1  St.  2  K,  jede  y4  St.  mehr  40  h;  nachts  die  Hälfte  mehr; 
einsp.  (nicht  zu  empfehlen)  ein  Drittel  billiger. 

Elektb.  STRAßENBAHN :  von  der  Pruthbrücke  zum  Bahnhof  und  durch 
die  Stadt,  dann  am  Volksgarten  vorbei  zur  HS.  VoBisgarten  (S.  374), 
c.  7km.  —  Post  u.  Telegraph,  Postgasse,  unweit  vom  Ringplatz. 

Bäder:  Sophienbad,  Russische  Gasse;  Türkeribad,  am  Türkenbrunnen. 
—  Flußbäder  im  Pruth  zunächst  der  Brücke.  —  Erzeugnisse  der  Haus- 
industrie im  Landesbasar,  Herrengasse  11. 

Czernowitz  (170-268m),  Hauptstadt  der  Bukowina,  Sitz  eines 
griech. -Orient.  Erzbischofs  und  einer  deutschen  Universität,  mit 
87000  meist  deutschen  Einw.  (viel  Juden),  liegt  an  und  auf  einer 
Anhöhe  am  r.  Ufer  des  Pruth,  über  den  eine  Eisenbahnbrücke  und 
eine  Straßenbrücke  führen. 

Vom  Bahnhof  folgt  man  1.  der  Bahnhofstraße  aufwärts  zum 
Springbrunnenplatz,  hier  halbrechts  (südl.)  in  die  Enzenberghaupt- 
straße,  die  auf  den  (18  Min.)  Ringplatz  mit  dem  Rathaus  mündet 
(Mo.  Markt;  interessante  Volkstrachten).  Weiter  (beim  Schwarzen 
Adler)  r.  durch  die  Tempelgasse,  an  deren  Ende  r.  die  Synagoge, 
im  maurisch-oriental.  Stil,  nach  Zachariewicz's  Plänen  1877  voll- 
endet, mit  weithin  sichtbarer  Kuppel.  Nahebei  südl.  (1.)  der 
Elisabethplatz;  an  der  W.-Seite  das  1905  von  Fellner  &  Helmer 


374   Route  62.  CZERNOWITZ. 

erbaute  Stadttheater ,  davor  ein  Marmorstandbild  Schillers,  von  Leisek 
(1907).  Unweit  westl.  der  Schülerpark.  Nördl.  vom  Theater,  an 
der  Universitätsstraße,  die  Universität  (c.  1100  Hörer),  1875  znr 
Säkularfeier  der  Österreich.  Besitznahme  der  Bukowina  gegründet 
(ohne  medizinische  Fakultät). 

Die  nordwestl.  Verlängerung  der  Universitätsstraße  (1.  die 
evangel.  Kirche),  die  Residenzgasse,  führt  zur  Residenz  des  griechisch- 
orientalischen  Erzbischofs,  einem  großen  burgartigen  Ziegelrohbau, 
1864^75  von  Hlawka  errichtet;  vom  Turm  hübsche  Aussicht  auf 
Stadt  und  Umgegend.  —  Nordwestl.  von  der  erzbischöfl.  Kesidenz, 
durch  die  Domiuikgasse,  die  Hdbsburghbhe,  mit  Park  und  hübschen 
Aussichten. 

Vom  Ringplatz  (S.  373)  läuft  die  Liüengasse  südl.  zum  Austria- 
platz.  In  der  Liliengasse  r.  das  Landesmuseum  (So.  3-5,  im 
Winter  2-4  Uhr  zugänglich),  in  dem  auch  das  Gewerbemuseum  (Zu- 
tritt So.  10-12  Uhr)  untergebracht  ist.  Auf  dem  Austriaplatz  steht 
das  zur  Säkularfeier  1875  (s.  oben)  errichtete  Austria-  Monument, 
nach  Pekary's  Entwurf.  Nahebei  östl.  ein  Sitzbild  der  Kaiserin 
Elisabeth,  von  Zlamal  (1911).  —  Herrengasse  47,  südöstl.  vom 
Ringplatz,  das  Deutsche  Haus  des  Vereins  der  christlichen  Deut- 
schen in  der  Bukowina. 

Am  Südende  der  Stadt  der  Volksgarten  (elektr.  Straßenbahn 
s.  S.  373),  mit  dem  Schützenhaus  und  dem  Kursalon,  beide  mit 
Restaurant.   Anstoßend  der  botanische  Garten. 

174  St.  nordöstl.  von  der  Pruthbrücke  (Straßenbahn  s.  S.  373;  auch 
Station  der  Bahn  nach  Nowosielitza)  der  Marktflecken  Sadagöra  (180m), 
mit  4600  ruthenischen  und  jüdischen  Einwohnern. 

Von  Czernowitz  nach  Bukarest,  540km,  Schnellzug  in  12  St.  — 
6km  HS.  Volksgarten  (s.  oben).  —  34km  Hliboka  (348m;  Bahnrest.).  —  60km 
Hadikfalva  (371m  1  Bahnrest.).  —  82km  Eatna.  Zweigbahn  über  (80km) 
Kimpolung  (Aufstieg  zur  Rareu,  1653m,  mit  Schutzhaus)  nach  (126km) 
Dorna-Watra  (802m;  Kurpark-  u.  Waldparkhotel,  Z.  15-30 K  wöch.;  Bahn- 
hotel, 65  Z.  zu  3.50-0  JT;  Restaurant  im  Kurhaus;  Kur-  u.  Musiktaxe 3-18 K), 
mit  Eisensäuerlingen  und  Moorbädern.  —  90km  Itzkany,  österr.  Grenzstation, 
Zolldurchsuchung  von  Rumänien  her.  93km  Burdujeni,  Zollrevision  nach 
Rumänien,  Paßrevision.  Weiter  stets  unweit  des  Seret,  des  Hauptflusses 
der  Moldau.  —  154km  Pascani,  Knotenpunkt  der  Bahn  Jassy-Kischinew- 
Odessa.  —  480km  Ploesci  (S.  546).  —  540km  Bukarest  (S.  547). 


63.  Von  Stanislau  über  Stryj,  Neu-Zagörz  und 
Saybusch  nach  Dzieditz. 

661km.   Staatsbahn  in  24  St. 

Stanislau  s.  S.  372.  Die  Bahn  überschreitet  die  Bystrica,  dann 
die  Lomnica  vor  (51km)  Kaiusz  (318m),  mit  Steinsalzbergwerk. 
—  Jenseit  (65km)  Rozniatöw-Krechowice  (362m)  nähert  sie  sich 
den  n.  Ausläufern  der  Karpathen ;  hübsche  Gebirgslandschaften.  — 
82km  Dolina  (398m;  Bahnrest.).     Weiter  über  die  Swica  nach 


CHYRÖW.  63.  Route.  375 

(96km)  Bolechöw  (375m).  —  107km  Mofszyn  (324m),  mit  Bitter- 
wasserquellen. Über  den  Stryjfluß.  —  123km  (r.)  Stryj  (302m ; 
Bahnrest. ;  Gasth.:  Diinstt),  Stadt  von  30200  Einw.  (die  Hälfte 
Jnden),  Knotenpunkt  der  Bahn  von  Lemberg  nach  £awoczne  (s. 
S.  372)  und  einer  Zweigbahn  nach  (41km)  Chodoröw  (S.  372). 

150km  Drohobycz  (Bahnrest.).  4km  w.  vom  Bahnhof  (Fiaker 
2.fif)  die  Bezirksstadt  Drohobycz  (309m;  Gasth.:  Europe'),  mit 
36000  Einw.;  die  Pfarrkirche,  1392  gegründet,  wurde  in  der  Folge 
mehrmals  erneut;  in  der  Vorstadt  Zawieäa  die  Georgskirche,  die 
den  norweg.  „Stavekirken"  ähnelt. 

Zweigbahnen  s.w.  nach  (12km)  Boryslaw  (380m),  mit  Petroleum-  und 
Erdwachslagern-,  —  s.  nach  (12km)  Bad  Truskawiec  (377m;  Kurhotel,  67  Z. 
von  4  K  90  an),  mit  Schwefel-  und  Kochsalzquellen. 

179km  Dublany  -  Kranzberg ;  dann  über  den  Dniester  nach 
(193km;  1.)  Sambor  (309m;  Bahnrest.),  Bezirksstadt  mit  20300 
Einw.  (1/4  Juden).  Zweigbahnen  n.  nach  (78km)  Lemberg  (S.  370), 
s.  nach  (103km)  Sianki  (S.  487).  —  Über  den  Strwiaz. 

224km  Chyr6w  (341m;  Bahnrest.),  Knotenpunkt  der  Bahn  nach 
PrzemySl  (S.  370).  —Weiter  bis  (242km)  Kros'cienko  am  1.  Ufer  des 
Strwiaz,  dann  am  r.  Ufer  durch  waldreiche  Gebirgsgegend.  —  267km 
Olszanica;  durch  einen  kurzen  Tunnel  in  das  San -Tal  nach 
(280km)  Lisko - £ukawica ,  am  r.  Ufer,  und  über  die  San  und  die 
Oslawa.  —  289km  Neu-Zag6rz  (Bahnrest.),  s.  S.  487. 

Die  Bahn  bleibt  bis  (294km)  Sanok,  mit  altem  Schloß  und 
Maschinenfabrik,  am  1.  Ufer  der  San  und  wendet  sich  dann  west- 
lich. —  322km  Rymanöw  (299m),  Station  für  den  (5km)  Kurort 
d.  N.,  mit  drei  Mineralquellen.  —  328km  Iwonicz  (291m).  12km 
südl.  (Zweisp.  7  K)  das  gleichnamige  Bad  (410m)  mit  jod-  u. 
bromhaltigen  Kochsalzquellen  (gutes  Badhaus,  viele  Logierhäuser) ; 
auf  einem  Hügel  der  Teich  Beikotka,  dem  brennbare  Gase  ent- 
strömen. —  Die  Bahn  überschreitet  bei  (344km)  Jedlicze  (257m) 
die  Jasioika,  bei  (360km)  Jasio  (Bahnrest.;  Zweigbahn  n.  nach 
Rzeszow,  S.  369)  die  Wisloka  und  tritt  dann  in  das  freundliche 
Ropa-Tal.  —  Von  (386km)  Zagörzany  (263m;  Bahnrest.)  führt 
eine  Zweigbahn  s.w.  nach  (5km)  Qorlice,  dem  Mittelpunkt  der 
galizischen  Naphtha-Industrie. 

Die  Bahn  steigt  von  Zagörzany  w.  durch  das  Moszczanka-  und 
Wolska-Tal  bis  (398km)  Wola  Luzahska  (346m)  und  senkt  sich 
dann  in  das  Tal  der  Biata  nach  (410km)  Ströze  (317m;  Bahn* 
rest.),  wo  die  Bahn  von  Tarnow  einmündet  (S.  369).  —  Weiter  am 
r.  Ufer  der  Biala  und  über  diese  nach  (414km)  Qryböw  (326m)j 
einem  hübsch  gelegenen  Städtchen.  —  Dann  in  großen  Krümmungen 
die  Abhänge  des  Qörki  (565m)  umziehend  und  durch  malerische 
Gebirgslandschaften  nach  (421km)  Ptastkowa  (497m).  —  Hinab 
ins  Krölowa-Tal  nach  (442km)  Kamionka  Wielka  (357m). 

450km  Neu-Sandec  (Bahnrest.),  2km  s.  von  der  gleichn.  Stadt 
(25400  Einw.;  l/3  Juden).   Nach  Tarnow  oder  Orlö  s.  S.  369. 


376    Route  63.  SUCHA 

Die  Bahn  überschreitet  den  Dunajec  auf  langem  Viadukt,  folgt 
seinem  1.  Ufer  bis  (460km)  Marcinkowice  (267m)  und  wendet  sich 
dann  1.  in  das  Tal  des  Smolnikbachs.  Bei  (532km)  Mszana-Dolna 
über  die  Mszana;  dann  im  Raba-Tal  nach  Rabka,  mit  brom-  u. 
jodhaltigen  Solquellen,  und  (547km)  Chaböwka  (478m ;  BahnresQ. 

Von  Chaböwka  nach  Zakopane,  53km,  Eisenbahn  in  2  St.  — 
29km  Nowy-Targ  (592m;  Gasth.  Herz),  mit  9200  Einw.;  Zweigbahn  nach 
(24km)  Szuchahora  (S.  468).  Post  imal  tägl.  östl.  nach  (39km)  Szczawnica 
(500m;  Gasth.:  Kurhaus;  Martha,  20  Z.  zu  5-10,  P.  10-20 E),  einem  am 
Nordabhang  der  Karpathen  gelegenen  Bad  mit  alkalisch-muriatischen  Sauer- 
quellen; nach  Tatra-Höhlenhain  s.  S.  482;  nach  Popräd  s.  S.  4T0.  —  53km 
Zakopane,  a.  S.  483. 

Jenseit  (555km)  Jordanöw  (441m)  durch  das  malerische  Skawa- 
Tal  nach  (584km)  Sucha  (367m;  Bahnrest.'). 

Von  Sucha  nach  Krakau,  73km,  Eisenbahn  in  2x/2  St.  —  9km 
Skawce  (s.  unten).  —  30km  Kalwarya.  Zweigbahn  über  (17km)  Wadowice 
(s.  unten)  nach  (59km)  Bielitz  (S.  356).  —  52km  Skawina.  Zweigbahn  nach 
Oswi§cim  (S.  362).    Weiter  nach  (73km)  Krakau  s.  S.  362. 

Von  Sucha  nach  S  iersza-Wodna,   74km,  Eisenbahn  in  5  St. 

—  9km  Skawce  (s.  oben).  —  26km  Wadowice  (Bahnrest.),  a.  oben.  —  40km 
Spytkowice  (S.  362).   —  61km  Bolecin  (S.  362).   —  67km  TrzeHnia  (S.  362). 

—  74km  Siersza-Wodna. 

Die  Bahn  führt  durch  freundliche,  waldreiche  Täler  nach  (604km) 
Hucisko  (551m)  und  senkt  sich  dann  in  das  Koszarawa-Tal  nach 
(616km)  Jelesnia  (456m;  Gasth.  bei  Bornstein,  Bett  1 1T20). 

Auf  die  Babiagöra  (1725m;  bewirtschaftete  Schutzhütte  mit  5  Z.,  Bett 
1  K  50),  7  St.  östl.  von  Jelesnia  (Führer  2  K  tägl.).  Vom  Bahnhof  auf  der 
Straße  südl.  bis  zur  (3/4  St.)  Kirche  des  Dorfes  Jelesnia;  jenseits  1.  über  das 
(1  St.)  Forsthaus  in  Przyboröw  (503m)  bis  zu  einer  (20  Min.)  Wegteilung. 
Hier  r.  ab  durch  ein  Seitental  (schwarze  WM.)  über  die  Kolonie  Oluchaczki 
(832m)  zu  der  (l3/4  St.)  Jalovecer  Klause^  mit  mehreren  Hegerhäusern.  Weiter 
(schwarze  WM.)  ansteigend  über  die  Brana  (1517m),  dann  hinab  und  wieder 
hinauf  zum  (3  St.)  Gipfel  der  Babiagöra,  der  höchsten  Spitze  der  Betkiden, 
mit  prächtiger  Aussicht,  besonders  s.o.  auf  die  Hohe  Tatra. 

628km  (r.)  Saybusch  (346m;  Bahnrest.),  poln.  Zywiec,  an  der 
Sola,  mit  5600  Einw.  und  altem  Schloß.  Zweigbahn  nach  (61km) 
Csäcza  (S.  468).  — Weiter  in  nordwestl.  Richtung  durch  das  Tal 
der  Biala,  Grenze  zwischen  Galizien  und  Österr.- Schlesien. 

649km  Bielitz,  s.  S.  356.  —  Bei  (661km)  Dzieditz  mündet  die 
Bahn  in  die  Oderberg-Krakauer  Bahn  (S.  362). 


377 


VII.    Dalmatien.    Ausflug  nach 
Montenegro. 


Route  Seite 

Allgemeines 377 

64.  Von  Triest  oder  Fiume  nach  Zara 378 

65.  Zara 381 

66.  Von  Zara  nach  Spalato 383 

Von  Sebenico  nach  den  Kerkafällen;  nach  Spalato  384. 

67.  Spalato  und  Umgebung 385 

Salona  388.  —  Clissa  389.  —  Von  Spalato  nach  Knin;  nach 
Sinj  ;  nach  Almissa  ;  nach  Metkovic  390. 

68.  Von  Spalato  nach  Ragusa.  Die  süddalmatischen  Inseln  391 

Cittavecchia.    Die  Insel  Busi  392. 

69.  Ragusa  und  Umgebung 393 

Monte  Sergio.    S.  Giacomo  396.  —  Lacroma.    Omblaquelle 
397.  —  Cannosa.    Von  Gravosa  nach  Zelenika  398. 

70.  Die  Bocche  di  Cattaro 399 

Von  Cattaro  nach  Korfu.   Von  Antivari  nach  Skutari  400/1. 

71.  Ausflug  nach  Montenegro 401 


"über  die  Geographie  des  Landes  vgl.  S.  xxni,  xxxiv. 

Die  Bevölkerung  Dalmatiens  (646000  Einw.)  gehört  überwiegend 
dem  serbo-kroatischen  Stamme  an,  in  den  Städten  ist  sie  z.  T.  italienisch 
(c.  16000).  Die  Kroaten  sind  römisch-katholisch,  die  Serben  serbisch- 
orthodox. —  Zur  Tracht  der  Männer  gehört  die  kleine  rote  schirmlose  Mütze 
(kapa),  der  Turban  (peskir,  türk.  „Handtuch";  in  Ragusa  saruk),  die  leinene 
Weste  (krozet),  dazu  eine  silbergestickte,  mit  mehreren  Reihen  Filigran- 
knöpfen besetzte  Jacke  (Jacerma),  der  Mantel  (käbanica)  von  grobem  Tuch 
(kaba)  mit  einer  Kapuze  (kukuljica),  eine  rotwollene  Leibbinde  (pas), 
ein  Ledergürtel  (pvipasnjaca) ,  um  Messer,  Pfeife  usw.  hineinzustecken, 
Gamaschen  mit  vielen  Haken  und  Ösen,  Sandalen  (opanke)  und  Schuhe 
(nestve),  Umhängetasche  (torbica).  Die  Frauen  tragen  Fußbekleidung  wie 
die  Männer;  den  Körper  bedeckt  das  offene  blaue  (modrina)  oder  weiße 
(bjelaca)  Untergewand,  sowie  ein  leinenes  (brnßca)  oder  wollenes  (sadak, 
von  Rasch,  einem  groben  Tuch)  ärmelloses,  vorn  offenes  Obergewand; 
ein  Leibchen  (krozet),  endlich  die  Schürze  (pregaca). 

Geschichtliches.  Im  Altertum  ein  selbständiges  Reich,  wurde  Dal- 
matien unter  Augustus  von  den  Römern  unterworfen  und  zur  Provinz 
Illyricum  geschlagen.  Später  von  den  Goten,  590  von  den  Avaren  besetzt, 
kam  es  um  620  in  die  Hände  der  Slawen,  deren  Staat  aber  Ende  des  xi.  Jahrh. 
zerfiel,  worauf  der  eine  Teil  des  Landes  von  den  Ungarn  erobert  wurde 
(1102),  der  andere,  später  das  „Herzogtum"  Dalmatien  genannt,  sich  unter 
den  Schutz  der  Republik  Venedig  stellte,  den  Venezianern  aber  in  der  Folge 
teilweise  durch  die  Türken  entrissen  wurde.  Venedig  erhielt  sodann  im 
Frieden  von  Karlowitz  (1699)  und  Passarowitz  (1718)  das  Land  in  den 
heutigen  Grenzen,  jedoch  mit  Ausnahme  der  Republik  Ragusa,  die  erst 
durch  die  Franzosen  (1808)  ihre  Freiheit  verlor.  Dalmatien  kam  durch  den 
Frieden   von  Campo-Formio   1T97  unter  österreichische  Herrschaft,  wurde 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  24 


378  DALMATIEN. 

1805  zum  Königreich  Italien,  1810  zu  Illyrien  geschlagen  und  ist  seit  1814 
wieder  österreichisch. 

Das  wichtigste  Beförderungsmittel  ist  das  Dampfschiff.  Eillinien 
unterhalten  der  Österreichische  Lloyd  3mal  wöchentl.  von  Triest  aus  in 
2772  St.  über  Pola,  Lussinpiccolo ,  Zara,  Spalato,  Gravosa-Ragusa  nach 
Cattaro  (49  E,  32  K  50) ,  und  die  Ungarisch -kroatische  Seedampf schiffährts- 
Aktien- Gesellschaft  (abgekürzt  „Ungaro-Croata")  4mal  wöchentl.  von  Fiume 
aus  in  24J/2  St.  über  Zara,  Spalato,  Gravosa-Ragusa  nach  Cattaro  (47  K  74, 
31  K  84)-,  ferner  Postlinien  der  beiden  oben  gen.  Gesellschaften,  der  Ragusea, 
Dalmatia  u.  a.  Fahrkarten  (an  Bord  teurer  als  in  den  Agenturen)  gelten 
mit  Ausnahme  des  unten  gen.  Rundreiseheftes  immer  nur  für  eine  Linie; 
man  nimmt  sie  daher  zweckmäßig  von  Ort  zu  Ort.  Rundreiseheft  (30  Tage 
gültig)  für  alle  Dampfer  des  Österr.  Lloyd,  der  Ungaro-Croata,  Ragusea 
und  Dalmatia  von  Triest,  Fiume,  Abbazia  oder  Pola  nach  Cattaro  (und 
zurück)  über  Lussinpiccolo,  Zara,  Sebenico,  Trau,  Spalato,  Lesina,  Lissa, 
Curzola  und  Gravosa-Ragusa:  100  2sTÖ8ä,  ausschließlich  Verpflegung  an 
Bord,  aber  einschließlich  2  Tage  Pension  im  Hot.  Imperial  in  Ragusa. 
Frühstück  auf  den  Eildampfern  des  Lloyd  I.  Kl.  I  K  50,  II.  Kl.  1  K  20 ; 
Mittagessen  (12  Uhr)  6  und  4  K;  Abendessen  (7  Uhr)  4  K  und  2  K  60  (auf 
den  Postdampfern  M.  4  K  50  oder  3  K  50,  Ab.  2  Ä"  80  oder  2  K).  Bett  die 
Nacht  2  K  oder  1  K  50;  einbettige  Kabine  10  K,  Beförderung  des  Gepäcks 
vom  Schiff  zum  Gasthof  nur  durch  Gepäckträger  (nicht  durch  Hoteldiener) : 
Stück  50 h  (mindestens  1  R\  vom  Schiff  zum  Wagen  20  h  das  Stück.  —  In 
das  Innere  führen  Eisenbahnen  von  Spalato  bzw.  Sebenico  nach  Knin 
und  Sinj,  von  Metkovic  bzw.  Gravosa  (Ragusa)  nach  Sarajevo  und  von 
Gravosa  nach  Trebinje  und  Zelenika. 

Die  dalmatischen  Gasthäuser  genügen  im  allgemeinen  bei  nicht  zu 
hohen  Ansprüchen,  doch  lassen  Reinlichkeit  und  Verpflegung  sogar  in  den 
ersten  Hotels  manchmal  zu  wünschen.  Neuere  größere  Häuser  sind  u.  a. 
H.  Bristol  in  Zara  und  H.  Imperial  und  H.  Odak  in  Ragusa.  Während  der 
Hauptreisezeit  (vgl.  unten),  besonders  um  die  Osterwoche,  sind  Zimmer 
telegraphisch  vorauszübestellen. 

Seebäder  gibt  es  allerorten.  Der  Hai  kommt,  wenn  auch  selten, 
überall  vor  und  gefährdet  zuweilen  selbst  bei  Triest  die  Badenden. 

Reiseplan.  Die  beste  Reisezeit  ist  Mitte  März  bis  Ende  Mai,  sowie 
von  Mitte  September  bis  Mitte  November;  der  Sommer  ist  sehr  warm. 
Angenehm  ist  starkes  Schuhwerk  und  eine  Schutzbrille.  Für  eilige  Reisende 
genügt  folgende  Tour:  Dampfboot  von  Triest  über  Pola  oder  von  Fiume 
nach  Zara  (1  Tag).  —  Zara  (1  Tag).  —  Sebenico  und  Kerkafälle  (1  Tag).  — 
Spalato,  Salona  und  Trau  (2  Tage).  —  Ragusa,  Ombla  und  Cannosa  (2  Tage). 
—  Cattaro  (1  Tag).  —  Cetinje  und  zurück  (2  Tage).  —  Rückfahrt  nach 
Fiume  oder  Triest  (1  voller  Tag). 

An  den  Küsten  wird  italienisch  verstanden,  auch  kommt  man,  selbst 
bis  Montenegro,  ganz  gut  mit  deutsch  durch.  Im  Inneren  dagegen  wird 
der  Verkehr  ohne  Kenntnis  des  Serbo-Kroatischen  schwieriger  (Aussprache 
und  einige  häufig  vorkommende  Wörter  s.  S.  406);  doch  gibt  es  auch  hier 
fast  überall  Leute,  die  italienisch  verstehen. 

Wegen  Photographierens   vgl.    die  Anschläge  auf  den  Dampfern. 

Ausführliche  Angaben  über  Dalmatien  enthalten  Petermann,  Führer 
durch  Dalmatien,  Wien  1899;  Brückner,  Dalmatien,  Wien  1911;  Floericke, 
Dalmatien  und  Montenegro,  Berlin  1911. 


64.  Von  Triest  oder  Fiume  nach  Zara. 

a.  Von  Triest  nach  Zara. 

146  Seemeilen  (S.M.).  Eildampfer  des  Lloyd  3mal  wöch.  in  IOV2  St. 
für  15  K  50,  10  K  50,  über  Pola  (4  St. ;  6,  4  K)  und  Lussinpiccolo  (7^/4  St. ; 
11,  7  A');  der  Dampfer  fährt  weiter  nach  Spalato,  Gravosa  und  Cattaro. 
Außerdem'  Postdampfer  des  Lloyd  (16  St. ;  12  A24,  8 -ff  16),  der  Ragusea 
und  der  Dalmatia. 


lUlinien.  des  Osterr.  Lloyd, 
TriesWI.aibadt« 
Sc&jufi 


JZWiideri  der  Vh 


zusa77tmenfa2l£7ide-Xinierv  beider  GestUscJtaften. , 


i  I7idustriebah7i 


dura  V  /;.  -v. 


7S3         mcice^it^  fz  Bi|&riyivrh.   ras/*« 


oTridan? 

H 


yaifo^gjmfwsedan&o^gregi  %{bbroraz7.o        Erupa.    \SedJc  f  .'•'~'A 

^    „.A       r^x^orffO'^Jdr~v^^^Im^rac    f0   Jurosmka       ."^    vM*£rr<kÄfc- 


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tso-  o    y      „.o-      Sr*        \ 
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....      JBetine,  ,      ^*  ^i{  ScdX&ona  i      -  0< 


Poljaiuv 


1  Giardinoymbbttco 

ZZoggia. 

3  -Wort  umento  Tcmmaseo 

i  -Residenza  -rescovüe. 


<?+,*>++  Geogr.Anstrv^VagnerA-De'bes,  Leipzig 


LÜSSINPICCOLO.  64.  Route.   379 

Von  Triest  nach  Pola  (59  S.M.)  s.  R.  42.  —  Nach  Verlassen  von 
Pola  steuert  der  Eil  dampf  er  südl.,  vorbei  an  (1.)  dem  Leucht- 
turm Porer  und  an  Cap  Promontore  (S.  279),  und  fährt  dann  durch 
den  südl.  Teil  des  Quarnero.  Weiterhin  1.  die  Inseln  TJnie  und 
Canfdole.  R.  die  Insel  Sänsego  (Gasth.  Pauli,  einfach),  mit  Seebad 
und  gutem  Sandstrand  (Motorboot  in  %  St.  von  Cigale,  s.  unten). 

100  S.M.  LussinpiccolO.  —  Plan  s.  S.  3S1.  —  Die  Dampfer  landen 
an  der  Riva  Arciduca  Francesco  Ferdinando,  die  Lloyddampfer  an  der  Mole, 
die  ungarisch-kroatischen  (S.  378)  gegenüber  der  Post.  —  Gasth.:  Hof- 
mann (PI.  a),  35  Z.  zu  3-4,  M.  3,  P.  von  9  K  an,  Vindobona  (PI.  b), 
Dreher  (PI.  c),  mit  ßestaur.,  alle  an  der  Riva  Arciduca  Francesco  Fer- 
dinando. —  Dkoschke:  die  Fahrt  oder  nach  Cigale  einsp.  1,  zweisp.  1.50  2T, 
nach  Lussingrande  in  20  Min.  3  oder  4.50  K,  nach  Neresine  10  oder  15  K.  — 
Omnibus  nach  Cigale  30 h.  —  Kurtaxe  s.  unten  bei  Cigale. 

Lussinpiccolo,  mit  8300  Einw.,  der  Haupthafen  der  Insel  Lussin 
und  der  wichtigste  Handelsplatz  der  Quarnerischen  Inseln,  liegt 
an  der  S. -Seite  einer  6km  langen  Bucht.  An  der  Riva  Arciduca 
Francesco  Ferdinando,  gegenüber  der  Mole,  das  Kurhaus  mit  Cafe', 
Lesesaal  und  Inhalatorium.  Am  S.-Ende  der  Riva  der  Hauptplatz ; 
5  Min.  östl.  oberhalb  der  Dom,  mit  Campanile. 

Nach  Lussingrande  lohnender  Spaziergang,  besonders  vormittags,  l3/4  St. 
(WM.  blau-rot):  s.  zum  p/4  St.)  Monte  Calvario,  mit  hübschem  Blick  auf 
Lussinpiccolo-,  weiter  s.o.  in  1  St.  auf  den  Monte  S.  Giovanni  (234m),  mit 
Kapelle  und  Aussicht  auf  Lussin,  Cherso  und  das  Festland;  n.  hinab  (WM. 
blau)  in  V2  St.  nach  Lussingrande  (s.  unten).  —  4  St.  n.  von  Lussinpiccolo 
(Droschke  s.,oben)  der  kleine  Hafenort  Neresine,  von  wo  noch  2  St.  auf 
den   Monte   Ossero  (588m;  Aussicht). 

Yon  Lussinpiccolo  nach  Cigalb  ,  20  Min. :  entweder  vom 
Hauptplatz  über  die  Piazzetta  al  Municipio  und  n.w.  über  die  Ruca- 
vichhöhe  oder  über  die  Riva  Francesco  Giuseppe  an  der  W.-Seite 
des  Hafens  und  nach  1/4  St.,  bei  der  Velopinwerft,  links. 

Cigale.  —  Plans.  S.  381.  —  Gasth.:  Strandhotel  Bellevue(Pl.  d), 
M.  3  #50;  Parkhotel  (PI.  e),  16  Z.  von  3  K an,  M.  3,  P.  von  9.50  K an.  — 
Pensionen:  Alhambra  (PI.  f),  40  Z.,  P.  9-14  K;  Friizi  (PI.  g),  10  Z.,  P.  9- 
10.30  K;  Helios  (PI.  h),  P.  von  10  K  an ;  Malepartus  (PI.  i),  P.  10-12  K.  — 
Strandcafe".  —  Kuranstalt  Dr.  Lajös  (PI.  k).  —  Seebad  40  h.  —  Kurtaxe 
(3  Tage  frei):  im  Sommer  4,  im  Winter  82T  für  vier  Wochen.  —  Droschke 
und  Omnibus  nach  Lussinpiccolo  s.  oben. 

Cigale,  an  einer  Bucht  der  Westküste  von  Lussin ,  wird  als 
Winterkurort  und  im  Sommer  als  Seebad  besucht.  6km  lange 
Strandpromenade.  Unweit  südlich  die  Villenkolonie  Valdisole. 
20  Min.  westl.  von  Cigale  die  Kapelle  Madonna  Annunziata,  mit 
Aussicht  auf  das  Meer. 

1  St.  südlich  von  Lussinpiccolo,  auf  schattenlosem  Fabrweg 
(Droschke  s.  oben;  Fußweg  s.  oben),  liegt  das  kleinere 

Lussingrande.  —  Pensionen  :  Johanneshof,  22  Z.,  P.  8.80-10  K;  Mignon, 
18  Z.,  P.  8.50-12  5";  Rudy,  P.  8-12  K.  —  Cafi-Restaur .  Szalay,  am  Hafen, 
einfach.  —  Kuranstalt  Dr.  Simonitsch.  —  Kurtaxe  wie  in  Cigale  (s.  oben). 

Lussingrande,  an  der  Ostküste  von  Lussin,  mit  2350  Einw., 
wird  gleichfalls  als  Winterkurort  besucht.    Oberhalb  des  Hafens 

oa  * 


380  Route  64.  CIRKVENICA. 

der  Dom,  mit  Campanile ;  im  Innern  im  r.  Seitenschiff  am  zweiten 
Altar,  Vivarini,  Madonna  mit  Heiligen  (1475). 

Der  Dampfer  fährt  weiterhin  an  Selve  (1.)  und  Melada  (r.) 
vorbei;  1.  *Aussicht  auf  das  kahle  wildgezackte  Velebit -  Gebirge 
(1798m).  Dann  durch  den  Canale  di  Zara;  r.  die  Insel  Ugljan 
(S.  383). 

146  S.M.  Zara  (S.  381). 

h.  Von  Fiume  nach,  Zara. 

Eildampfer  der  Ungaro-Croata  4mal  wöch.  in  6  St.  für  14  K  70, 
9  £"80;  der  Dampfer  fährt  weiter  nach  Spalato,  Gravosa  und  Cattaro. 
Außerdem  4mal  wöch.  in  5  St.  nach  Lussinpiccolo  für  8  K,  5  K  20.  Post- 
dampfer 5mal  wöch.  direkt  in  9  St.  für  12  K  24,  8  K  16,  lmal  wöch.  über 
Cirkvenica  und  Zengg  in  13  St.  und  lmal  wöch.  über  Veglia  in  13  St.  — 
Lokaldampfer  mehrmals  tägl.  von  Fiume  nach  Cirkvenica  in  2  St.  für 
1.5:20.  —  S.M.  =  Seemeile. 

Fiume  s.  S.  520.  Der  Eildampf  er  (keine  Zwischenstationen) 
fährt  südl.  durch  den  Quarnero,  dann  durch  den  Canale  di  Mezzo, 
zwischen  1.  Yeglia,  r.  Cherso,  und  durch  den  Canale  della  Corsia. 
"Weiter  durch  den  Quqmerolo  (1.  *Aussicht  auf  das  Velebit-Gebirge, 
s.  oben),  an  den  Inseln  Pago  und  Maon  1.  und  Ulbo  r.  vorbei  und 
durch  den  Canale  di  Zara  nach  (84  S.M.)  Zara  (S.  381). 

Der  Postdampfer  über  Zengg  (lohnende  Fahrt)  fährt 
zwischen  dem  Festlande  und  der  innersten  Inselreihe  her.  Fiume 
s.  S.  520.  Durch  den  engen  Canale  di  Maltempo  zwischen  dem 
Festlande  und  der  Insel  Yeglia  nach  dem  (15  S.M.;  l3/4  St.)  be- 
suchten Seebad  und  Winterkurort  Cirkvenica.  Gasth. :  *Therapia, 
auch  Haltestelle  der  Lokaldampfer  (s.  oben),  20  Min.  vom  Hafen, 
mit  Sanatorium,  120  Z.  von  5  Ä"an,  P.  o.  Z.  6  K;  Gr.-H.  Miramare, 
66  Z.  von  4  K  an,  P.  o.  Z.  5  K\  H.  Klotilde,  Z.  von  2  K  an  ;  Belle- 
vue.  Kur-  u.  Musiktaxe  (2  Tage  frei)  2  K  wöch.  —  Weiter  durch 
den  Canale  della  Morlacca  über  Verbenico ,  auf  Veglia,  und  die 
Küstenseebäder  (27  S.M.)  Novi  (Hot.  Lisanj)  und  (37  S.M.)  Zengg 
(ital.  Segna ;  Hot.  Zagreb),  letzteres  einst  ein  Seeräubernest,  mit  einer 
Burgruine  im  S.  —  L.  *  Aussicht  auf  das  Velebit-Gebirge  (s.  oben). 
64  S.M.  Arbe  (kroat.  Rab;  Grand-Hotel,  im  ehem.  Palazzo  Nemira, 
50  Z.  zu  3-8,  P.  10-15  K,  mit  Cafe  und  Restaur.),  mauernumgür- 
tetes  altes  Städtchen  auf  einer  Landzunge  der  gleichnam.  Insel. 
Dom  aus  dem  xiii.  Jahrh.  mit  holzgeschnitzten  Chorstühlen  (1445) 
und  stattlichem  Campanile.  3/4  St.  n.w.  das  1444  gegründete  Kloster 
8.  Eufemia.  —  79  S.M.  Novaglia,  auf  der  Insel  Pago.  Dann  durch 
den  Canale  di  Zara  nach  (115  S.M.)  Zara  (S.  381). 

Der  Postdampfer  über  Veglia  fährt  von  Fiume  (S.  520) 
südl.  durch  den  Canale  di  Mezzo  über  Smergo,  auf  Cherso,  nach 
(27  S.M. ;  2^2  St.)  Veglia,  auf  der  gleichnam.  Insel,  mit  sehens- 
wertem Dom.  —  Weiter  durch  den  Quarnerolo  über  (47  S.M.)  Arbe 
(s.  oben)  und  (66  S.M.)  Lussingrande  (S.  379)  und  durch  den 
Canale  di  Zara  nach  (116  S.M.)  Zara  (S.  381). 


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381 


65.  Zara. 

Die  Eildampfer  des  Lloyd  legen  an  der  Riva  vecchia  an,  die  der  Ungaro- 
Croata  an  der  Mole.  —  Kofferträger  s.  S.  378. 

Gasth.  (vgl.  S.  378):  H.  Bristol  (PI.  a),  an  der  Riva  Francesco  Giu- 
seppe, 50  Z.  zu  2.50-5,  F.  1.50,  M.  3,  P.  10-15  K;  —  Grand-Hotel  (PI.  b), 
unweit  des  Doms;  Hot.  de  la  Ville  (PI.  c),  Calle  Angelo  Diedo  24,  18  Z. 
zu  1.G0-3.50  K,  bescheiden. 

Restaurants:  in  den  oben  gen.  Gasth.;  ferner  Cafi-Rest.  Centrale,  Ecke 
Calle  Giovino  und  Calle  Larga;  Alla  Posta  (Gned),  Viale  Tommaseo.  — 
Caffe  Lloyd,  an  der  Riva  Francesco  Giuseppe,  bei  der  Mole. 

Post  u.  Telegbaph,  Riva  Francesco  Giuseppe.  —  Badeanstalt  Papardla, 
Calle  Larga;  Seebäder  in  der  Vorstadt  Barcagno  (Überfahrt  mit  Dampf- 
barkasse). 

Zara  (spr.  dsära),  kroat.  Zadar,  das  röm.  Jader,  1409-1797  zu 
Venedig  gehörig,  die  Hauptstadt  von  Dalniatien,  mit  13250  (Ge- 
meinde 35800)  Einw.,  von  ganz  italienischem  Charakter,  mit  engen 
Gassen,  liegt  am  Canale  di  Zara  auf  einer  von  SO.  nach  NW.  sich 
erstreckenden  Halbinsel.  Die  Festungswälle  sind  seit  1868  Prome- 
naden. Interessante  Trachten  der  kroatischen  Bauern  (vgl.  S.  377). 
Zara  ist  Hauptfabriksort  für  den  aus  der  "Weichselkirsche  (Marasca) 
gewonnenen  „Rosolio  Maraschino". 

An  der  W.-Seite  der  Stadt  zieht  sich  am  Canale  di  Zara  die  mit 
großen  Neuhauten  besetzte  Riva  Francesco  Giuseppe  hin,  gegen 
Abend  die  HauptpTomenade.  Unweit  östl.  die  Piazza  delleErbe: 
geradeaus  der  erzbischöfliche  Palast  (Palazzo  A.rcivescovile),  dahinter 
S.  Donato  (s.  unten)  und  der  Dom  (s.  unten);  1.  eine  antike  korin- 
thische Säule  (oben  ein  Greif),  früher  als  Pranger  benutzt,  und 
au  der  Calle  Florio,  die  serbische  Kirche  8.  Elia.  Die  ehem.  Kirche 
*S.  Donato  (Museo),  Anfang  des  rx.  Jahrh.  auf  dem  Fundament 
des  römischen  Forums,  dessen  Pflaster  jetzt  den  Fußboden  bildet, 
und  teilweise  aus  dem  Material  verschiedener  röm.  Gebäude  er- 
baut (der  Stufenunterbau  eines  Tempels  ist  freigelegt) ,  ist  ein 
Rundbau  in  zwei  Geschossen,  mit  je  sechs  Pfeilern  und  je  zwei  an- 
tiken Marmorsäulen,  und  wird  jetzt  als  Museo  archeologico  be- 
nutzt. Zutritt  So.  10-12  Uhr,  sonst  durch  den  Torwächter  an  der 
Piazza  delleErbe  r.  vom  erzbischöflichen  Palast;  Führer  mit  Ab- 
bild., 1912,  1  K;  Direktor  Prof.  G.  Smirich.  Unten  Architektur- 
fragniente,  Grabdenkmäler  und  Inschriftsteine ;  im  oberen  Geschoß 
reiche  Funde  aus  vorrömischer  (Schmuck,  Bronzen,  Bernstein)  und 
aus  römischer  Zeit  (Gläser,  Terrakotten,  Inschriften,  meist  aus 
Nona),  Skulpturfragmente  langobardischen  Stils  (Reliefplatten  mit 
Geburt  Christi,  Flucht  nach  Ägypten)  usw.  —  Der  *Dom  {8.  Ana- 
stasia'),  eine  dreischiffige  roman.  Basilika,  auf  älterer  Grundlage 
1247  begonnen,  1285  geweiht,  hat  eine  Fassade  von  1324  mit  vier 
Reihen  Säulenarkaden  und  zwei  Radfenstern.  Im  erhöhten  Chor 
schön  geschnitztes  gotisches  Gestühl  (xv.  Jahrh.)  und  ein  auf  vier 
ornamentierten  Marmorsäulen  ruhender  Ziborienaltar;  an  der 
S.-Seite  der  Kirche  das  achteckige  Baptisterium  mit  romanischem 


382  Route  65.  ZARA. 

Taufbecken.  In  der  got.  Sakristei,  r.  vom  Chor,  sechs  Tafelbilder  in 
zwei  Reihen  von  V.  Carpaccio  und  ein  Altarbild  von  Palma  d.  J., 
der  h.  Blasius.  Die  dreischiffige  Krypta  i  st  frühromanisch  (ix.  Jahrh.). 
Der  Campanile  wurde  1893  vollendet;  oben  schöne  Aussicht  (Zu- 
gang Calle  del  Duomo  Nr.  1;  213  bequeme  Stufen).  —  Südl.  von 
S.  Donato  die  Klosterkirche  S.  Maria,  mit  Campanile  aus  dem 
xii.  Jahrhundert. 

Wir  wenden  uns  vom  Domplatz  südöstl.  in  die  Calle  del  Duomo, 
die  mit  ihren  Verlängerungen  (Calle  Larga,  Calle  Carriera)  die 
Hauptverkehrsader  der  Stadt  ist  und  zum  Campo  Yincenzo  Dan- 
dolo  führt.  Nach  wenigen  Schritten  zweigt  1.  die  Calle  Lepanto 
zu  der  Porta  Marina  und  der  Riva  vecchia  ab ;  diesseit  des  Tores  r. 
8.  Grisogono,  eine  dreischiffige  roman.  Basilika  aus  dem  xii.  Jahrh., 
z.  Z.  in  Restauration.  Die  Porta  Marina  (PI.  1)  ist  z.  T.  aus  den 
Stücken  eines  römischen  Ehrenbogens  erbaut;  eine  latein.  Inschrift 
erinnert  an  die  Schlacht  von  Lepanto  (1571).  Zurück  zur  Calle 
del  Duomo  und  1.  weiter  zur  Piazza  dei  Signori,  an  der  1.  der 
Uhrturm  (PI.  4),  in  venez.  Stil,  und  das  Municipio,  geradeaus  die 
Loggia,  früher  Gerichtslokal,  jetzt  die  Stadtbibliothek  enthaltend. 
—  Am  Ende  der  Calle  Carriera  r.  die  Statthalterei  (Palazzo  Luogo- 
tenenziale).  L.  S.  Simeone,  mit  dem  *Reliquienschrein  des  Heiligen 
auf  dem  Hochaltar,  2m  lang,  1,25m  hoch,  0,80m  breit,  reich  mit 
silber vergoldeten  Reliefs  geschmückt,  1377-80  von  Francesco  da 
Milano  gefertigt;  von  den  vier  Engelträgern  wurden  zwei  1647  aus 
türkischen  Kanonen  in  Venedig  gegossen,  die  beiden  anderen  sind 
aus  Marmor.  Im  Chor  r.  der  roman.  Sarkophag,  der  ursprünglich  die 
Gebeine  des  Heiligen  barg.  —  An  der  Fassade  von  S.  Michele  ein 
frühgot.  Portal  aus  dem  xiii.  Jahrhundert. 

Hinter  S.  Simeone  ist  der  Campo  Vincenzo  Dandolo,  auf 
dem  1.  eine  aus  antiken  Trümmern  errichtete  korinthische  Säule, 
daneben  die  Unterbauten  eines  römischen  Stadttores,  r.  die  Torre 
di  Buovo  d'Antona  (PI.  3).  Gegenüber  die  Oinque  Pozzi  (Fünf  Brun- 
nen), 1574  angelegt,  wahrscheinlich  unter  Benutzung  römischer 
Arbeiten.  Von  dem  Platz  (r.  die  unten  gen.  Porta  Terraferma)  steigt 
man  hinauf  zu  dem  schattigen  Giardino  Pubblico. 

Vom  Campo  Vincenzo  Dandolo  nördl.  der  Promenade  folgend, 
am  Giardino  Wagner  vorbei  (r.  unten  die  Riva  vecchia  mit  der 
Dogana),  gelangt  man  zum  Campo  Castello,  an  der  Nordspitze  der 
Stadt,  mit  dem  Theater.  Unweit  8.  Francesco ;  in  der  Kapelle  1.  vom 
Eingang  ein  figurenreiches  Bild  aus  der  Werkstatt  V.  Carpaccio's, 
die  streitende  und  triumphierende  Kirche;  schönes  Chorgestühl 
hinter  dem  Hauptaltar;  in  der  Kapelle  des  Kreuzganges  1.  ein 
Kruzifix  des  rx.  Jahrhunderts. 

Außerhalb  der  Stadt,  vor  der  1543  von  Sanmicheli  erbauten 
Porta  Terraferma  (PI.  2),  der  Blazekoviö -  Park ,  mit  üppigem 
Pflanzenwuchs  und  Aussicht  auf  die  Insel  Ugljan  und  das  Velebit- 
Gebirge. 


SEBENICO.  66.  Route.   383 

Von  der  Porta  Terraferma  (S.  382)  nach  Borgo  Erizzo :  auf  der  Land- 
straße südl.;  nach  7  Min.  bei  der  Wegeteilung  r.  am  Canale  di  Zara 
hin  zum  (10  Min.)  Pozzo  imperiale  (Kaiserbrunnen),  einer  z.  T.  antiken 
Rotunde  mit  neun  Bogen;  1.,  5  Min.  weiter,  das  um  1720  gegründete  Alba- 
nesendorf  Borgo  Erizzo.  —  Bei  ausreichender  Zeit  lohnend  eine  Bootfahrt 
zur  Insel  Ugljan  (Boot  für  den  Nachm.  6  K).  Man  landet  nach  etwa  1  St. 
Fahrt  in  Olire  und  steigt  von  hier  in  l»/4  St.  zum  ehem.  Kastell  S.  Michele 
hinauf  (schöne  Aussicht).  —  Westl.  von  der  Insel  Ugljan  die  Insel  Grossa 
(Lunga),  mit  Tropfsteingrotten. 

Von  Zara  nach  Obbrovazzo,  entweder  lohnende  Fahrt  mit  dem 
Dampfboot  der  Dalmatia  2mal  wöch.  in  10  St.  für  4  K  30  oder  Motorpost 
(51km)  ömal  wöch.  in  3  St.  für  6  K  65.  Das  Dampfboot  steuert  n.  durch 
den  Canale  di  Zara  (S.  380),  wendet  sich  jenseit  Brevilacqua  n.ö.  und  durch- 
fährt den  Stretto  di  Ljubac;  weiter  s.o.  im  Canale  della  Morlacca  (1.  das  S. 
380  gen.  Velebit-  Gebirge)  und  durch  den  schmalen  Kanal  Zdrilo  in  das 
Mare  di  Novegradi,  dann  auf  dem  Zrmanja-Fluß  nach  Obbrovazzo  (Gasth.  bei 
Katharine  Majstrovic),   einem  unbedeutenden  Städtchen  mit  Ortsmuseum. 


66.  Von  Zara  nach  Spalato. 

a.  Mit  dem  Eildampfer. 

73  S.M.  Lloyddampfer  3mal  wöchentl.  in  41/2  St.  für  13  9  K,  Dampfer 
der  Üngaro-Croata  4mal  wöchentl.  in  5  St.  für  12^50,  8  K 40;  die  Dampfer 
fahren  weiter  nach  Gravosa  undCattaro.  —  Bei  Benutzung  der  Eildampfer 
(keine  Zwischenstalion)  werden  Sebenico  und  Trau  von  Spalato  aus  besucht. 

Zara  s.  S.  381.  Der  Dampfer  fährt  südöstl.  zwischen  dem  Fest- 
lande nnd  den  Inseln  Ugljan  (s.oben)  und  Pasman  her.  L.  auf  dem 
Festlande  das  Städtchen  Zaravecchia,  r.  auf  Pasman  das  Kloster 
Tkon.  Weiterhin  durch  den  Canale  di  Solta  (Üngaro-Croata  durch 
den  Canale  di  Zirona)  und  den  Canale  di  Spalato  nach 

73  S.M.  Spalato  (S.  385). 

b.  Mit  dem  Fostdampfer  über  Sebenico  und  Trau. 

Lloyddampfer  nach  Spalato  lmal  wöch.  über  Sebenico  (33/4  St. ;  6  K  12, 
4  K  03)  in  11  St.  für  10  K  42,  6  K  94  und  lmal  wöch.  über  Sebenico  und 
Trau  in  12V4  St.  —  Außerdem  Dampfer  der  Dalmatia,  der  Ragusea,  der 
Üngaro-Croata  (10  K  20,  6  K  80)  u.  a. 

Zara  s.  S.  381.  Der  Dampfer  biegt  jenseit  der  Insel  Morier 
1.  ab  in  den  von  steilen  Felswänden  umsäumten  Canale  di  Sanf 
Antonio.  Am  Eingang  r.  das  Fort  S.  Nicolb,  1546  erbaut. 

40  S.M.  Sebenico.  —  Plan  auf  der  Karte  S.  378.  —  Der  Bahnhof  ist 
südl.  von  der  Altstadt,  10  Min.  vom  Hafen:  beim  Austritt  1.,  nach  2  Min.  r. 
und  nach  weiteren  2  Min.  1.,  nach  4  Min  wieder  1.  durch  den  Giardino 
Pubblico  in  2  Min.  zum  Hafen.  —  Gasth.:  Hot.  de  la  Ville  (PI.  b),  Z. 
2-41;  Hot.-Best.  Kerka  (PI.  c);  H.  Velebit  (PI    a),  Z.  2-3  K. 

Sebenico,  kroat.  Sibenik,  an  der  Mündung  der  üTerfca^malerisch 
gelegen  (10100  Einw.),  von  den  drei  Kastellen  Barone  (Subicevac; 
b\),  nach  seinem  tapfern  Verteidiger  Chr.M.  von  Degenfeld  (1647) 
benannt,  S.  Giovanni  und  S.  Anna  überragt.  Vom  Landungsplatz 
(nahebei  der  Giardino  Pubblico  mit  einem  1896  errichteten  Bronze- 
standbild des  Dichters  und  Philosophen  N.  Tommaseo,  f  1874)  folgt 
man  1.  der  breiten  Straße  aufwärts  zum  (5  Min.)  Domplatz.    Der 


384   Route  66.  KERKAFÄLLE. 

*Dom,  eine  dreischiffige  Säulenbasilika,  mit  drei  Apsiden  und  30m 
hoher  Vierungskuppel,  wurde  1431-1555  nach  Plänen  von  G.  Orsini 
erbaut,  der  untere  Teil  gotisch,  der  obere  im  Renaissancestil. 
Schöne  Portale  am  Hauptschiff  und  am  1.  Seitenschiff.  Außen  am 
Chor  ein  Fries  mit  karikierten  Köpfen.  Im  Innern  zu  beachten 
das  Baptisteriuin,  r.  vom  Chor,  und  das  Tonnengewölbe,  das  aus 
schuppenförmig  gelegten  langen  Steinplatten  besteht.  Gegenüber 
dem  Dom  die  Loggia  (1522),  jetzt  Casino;  weiter  r.  über  Stufen 
und  durch  enge  Gassen  in  8  Min.  hinauf  zu  dem  Kirchhof  unter- 
halb von  Fort  S.  Anna,  mit  herrlicher  Aussicht. 

Von  Sbbenico  nach  den  Kerkapällen  ,  16km,  Einsp.  10, 
Zweisp.  12  K  (hin  und  zurück  mit  1  St.  Aufenthalt  in  4*/2  St.); 
vgl.  die  Beikarte  auf  der  Karte  S.  378.  Die  schattenlose  Straße 
führt  nördl.  durch  die  großartige  Einsamkeit  des  dalmatischen 
Binnenlandes.  Zunächst  ansteigend,  1.  die  Kerka,  hübscher  Rück- 
blick auf  die  Stadt;  weiterhin  1.  der  Lago  Prokljan,  r.  der  Monte 
Tartaro  (496m).  Diesseit  des  Dorfes  Gulin  teilt  sich  der  Weg:  r. 
geht  es  nach  Drnis  und  Knin  (S.  390),  1.  unser  Weg,  der  sich  etwa 
600m  weiter,  am  Ende  des  Dorfes,  wieder  teilt:  1.  zum  Kerkaufer 
gegenüber  von  Scardona  (s.  unten),  geradeaus  erst  eben,  dann  in 
langen  Kehren  hinab  zu  den  Fällen. 

Wenn  man  auch  Scardona  besuchen  will,  so  schicke  man  den  Wagen 
vor  Beginn  der  Kehren  zur  Fähre  gegenüber  von  Scardona  voraus,  gehe 
zu  Fuß  zu  den  Fällen  hinab  und  lasse  sich  bei  den  unteren  Mühlen  auf 
das  r.  Ufer  übersetzen.  Nun  entweder  zu  Fuß  am  r.  Ufer  in  1  St.,  oder 
besser  mit  Boot  (in  den  Mühlen  zu  haben,  4  Z,  Preis  vorher  ausmachen) 
die  Kerka  hinab  in  3/t  St.  nach  Scardona^  ganz  im  Grünen  an  einem  Hügel 
gelegen  (Whs.  Buljan,  in  der  Hauptstraße).  Von  hier  mit  Fähre  (10  h)  zu 
dem  1.  Ufer  und  der  in  Kehren  ansteigenden  Fährstraße,  wo  der  Wagen 
wartet;  dann  über  Gulin  (s.  oben)  nach  Sebenico  zurück.  —  Dampfboot 
zwischen  Sebenico  und  Scardona  außer  So.  Imal  tägl.  nachm.  in   l1/*  St. 

Der  Wagen  hält  bei  einer  kleinen  Osteria;  zu  Fuß  geradeaus 
abwärts;  nach  3  Min.  entweder  r.  schmaler  Fußweg  hinauf  zu  einer 
nahen  Brustwehr,  mit  Blick  auf  die  Fälle,  oder  geradeaus  weiter  ab- 
wärts in  2  Min.  zu  einem  Hause,  hinter  dessen  Schmalseite  wieder 
Aussicht  auf  die  Fälle.  Die  *Kerkafälle  (Skradinski  Slap)  stürzen 
in  Kaskaden,  der  Hauptfall  in  fünf  Absätzen  (100m  breit),  40m 
hoch  herab;  die  Ufer  sind  mit  Pappeln,  Weiden  und  Ölbäumen 
bestanden.  Nahebei  einige  Walkmühlen  (Folatoji),  ein  Elektrizitäts- 
werk und  das  Pumpwerk,   das  Sebenico  mit  Trinkwasser  versorgt. 

Eisenbahn  von  Sebenico  nach  Spalato :  91km,  tägl.  2  Züge  in 
3  St.  Aussicht  meist  r.  —  27km  Perkovic-Slivno  (203m;  Bahnrest.),  Knoten- 
punkt der  Bahn  nach  Knin  (s.  S.  390;  Wagenwechsel).  —  Die  Bahn  steigt 
über  Dolac  nach  (37km)  Labin  (362m)  am  S. -Abhang  des  Opor  und  senkt 
sich  durch  vier  Tunnels  nach  (70km)  Castelvecchio  (92ml;  2km  unterhalb 
am  Meere  der  gleichn.  Ort.  Nach  Trau  (S.  385),  11km,  Post  2mal  tägl.  in 
IV2  St.  für  1  K  10.  —  Weiter  am  Abhang  des  Kozjak- Gebirges  durch  das 
reiche  Fruchtland  der  Castelli  nach  (78km)  SuSurac  (S.  890)  und  (83km)  Sa- 
lona  (S.  388).  Dann  in  großem  Bogen  um  den  Canale  Castelli  herum  und 
über  den  Jader;  unten  r.  auf  vorspringender  Landzunge  das  Dorf  Vranjica 
(Bahnhof  s.  S.  390),  einst  das  Arsenal  von  Salona.  —  91km  Spalato  (S.385). 


TRAU.  66.  Route.    385 

Das  Dampfboot  nach  Spalato  wendet  sich  von  Sehenico 
durch  den  Canale  di  S.Antonio  (S.  383)  zurück  in  das  Inselmeer 
und  umfährt  die  Punta  Planka ,  das  Promontorium  Diomedis  der 
Alten.  In  der  Ferne  südl.  die  Inseln  Lissa  und  S.  Andrea.  Dann 
östl.  durch  den  Canale  di  Zirona  nach 

70  S.M.  Trau  (Plan  auf  der  Karte  S.  390 ;  Bot.  Bellevue,  PI.  a, 
15  Z.  von  2  K  50  an],  kroat.  Trogir,  Städtchen  von  3700  Einw., 
auf  einer  künstlichen  Insel  im  Canale  di  Trau  gelegen,  mit  noch 
ganz  mittelalterlichem  Ansehen.  An  der  Piazza  dei  Signori  der 
*Dom  (PI.  4),  eine  dreischifflge  romanische  Pfeilerbasilika  aus  dem 
xiii.  Jahrh.,  im  xv.  u.  xvi.  Jahrh.  vergrößert.  In  der  dreischifflgen 
Vorhalle  das  mit  Skulpturen  reich  geschmückte  Hauptportal  von 
Radovan  (um  1240);  r.  und  1.  über  einem  Löwen  Adam  und  Eva, 
im  Bogenfeld  Geburt  Christi  und  Anbetung  der  Könige.  Im  Innern 
beachtenswert  die  Marmorkanzel,  das  Chorgestühl  (xv.  Jahrh.),  der 
Ciborienaltar  mit  doppeltem  Baldachin,  das  Grabmal  des  h.  TJrsinus 
von  Andrea  Alessi  da  Durazzo  (Mitte  des  xv.  Jahrh.)  in  der  TJr- 
sinuskapelle  (1.  von  der  Kanzel)  und  der  Domschatz  in  der  Sakristei. 
Oben  r.  in  der  Taufkapelle  (1.  von  der  Vorhalle)  ein  Relief,  der  h. 
Hieronymus  in  der  Wüste.  Der  1422-1598  aufgeführte  got.  Turm 
zeigt  in  den  Fenstern  feine  durchbrochene  Arbeit.  Südl.  gegen- 
über dem  Dom  die  Loggia  (PI.  5),  mit  antiken  Säulen  und  moder- 
ner Decke.  Östl.  das  1899  wiederhergestellte  Bathaus  (Opcina; 
PI.  6).  —  Im  W.  das  Fort  Camerlengo  (PI.  1),  mit  mächtigem  Turm 
(1424).  An  der  SO.-Spitze  der  Insel  eine  Marmorbüste  des  Kaisers 
Franz  Joseph  I.,  von  Rosandic  (1910).  */4  St.  s.o.  von  der  Dreh- 
brücke über  den  Canale  di  Trau,  auf  der  Insel  Bua,  das  Kloster 
Maria  de'  Drit,  mit  Aussicht. 

Der  Dampfer  wendet  sich  an  der  S.-Seite  der  Insel  Bua  (s.  oben) 
entlang  und  erreicht  nach  l1/^-  Fahrt  (84  S.M.)  Spalato  (s.  unten). 


67.  Spalato  und  Umgebung. 

Ankunft.  Bahnhof  und  Landeplatz  liegen  nahe  beieinander  im  S. 
der  Stadt.  —  Wagen  in  die  Stadt  einsp.  2,  zweisp.  3iT-,  Kofferträger  s.  S.  378. 

Gasth.  :  Gr.-H.  Bellevue  (PI.  a),  Marmontplatz  (Marmontov  Trg), 
im  W.  der  Stadt,  45  Z.  zu  3.30-5.50,  M.  3.50-ST,  gelobt;  Zentralhot. 
Troccoli  (PI.  b),  Piazza  dei  Signori  fGospodski  Trg),  50  Z.  zu  3-6  K, 
gute  Küche;  H.  Salonae  (PI.  c),  an  der  SW. -Seite  des  Diokletianspalastes, 
gelobt.  —  Cafes  in  den  Gasthäusern,  ferner  bescheidnere  an  der  Stara  Obala 
und  bei  der  Mole  Sv.  Petar. 

Post  u.  Telegraph,  unweit  nördl.  vom  Marmontplatz.  —  Gutes  Seebad 
(30  h  mit  Wäsche)  in  Punta  di  Botticelle  (Omnibus  von  der  Stara  Obala, 
10  Min.,  10  h). 

Spalato,  das  alte  Aspalathos,  kroat.  Split,  1420-1797  zu  Venedig 
gehörig,  der  wirtschaftliche  Mittelpunkt  Dalmatiens  (Weinhandel), 
mit  22000  (Gemeinde  31500)  meist  kroat.  Einw.,  liegt,  malerisch 
von  hohen  Bergen  umrahmt,  in  fruchtbarer  Umgebung  auf  einer 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  25 


386    Route  67.  SPALATO. 

Halbinsel,  die  n.  der  Canale  Castelli,  s.  der  Canale  di  Spalato 
"bespült.  In  den  Diokletians -Palast  ist  die  Altstadt  (Stari  Grad) 
hineingebaut  (s.  unten);  außerhalb  haben  sich  die  Vorstädte  w. 
Novi  Grad  (Neustadt)  und  Borgo  grande  (Veliki  Varos),  ö.  Lucac, 
n.  Manus  und  Pozzobuon  (Dobri)  angesiedelt. 

An  der  N.-Seite  des  Hafens  liegt  der  viereckige,  mauerumgebene 

*Diokletians  -  Palast ,  unter  dem  wahrscheinlich  aus  Salona 
(S.  388)  gebürtigen  Kaiser  Diokletian  (Kaiser  284-305,  gest.  313) 
von  einem  Baukünstler  des  griechischen  Ostens  erbaut,  jetzt  die 
Altstadt  umschließend  (3000  Einw.),  ein  Gewirr  enger  Gäßchen 
mit  400  unansehnlichen  Häusern,  deren  hellgrüne  Fensterläden 
einen  eigentümlichen  Gegensatz  zu  dem  alten  Mauerwerk  bilden. 
Es  ist  das  hervorragendste  Denkmal  aus  römischer  Zeit  in  Öster- 
reich, wenn  auch  manche  Einzelheiten  flüchtig  ausgeführt  sind, 
was  sich  aus  der  Eile  erklärt,  mit  welcher  der  Palast  des  dem 
Thron  entsagenden  kranken  Kaisers  hergestellt  werden  mußte. 
Der  Palast  ähnelt  im  Grundriß  einem  Castrum ;  die  früher  mit 
16  Türmen  bestandene  Mauer  ist  an  der  W.-  und  O.-Seite  je  215m 
lang,  an  der  N.-Seite  175m,  an  der  S.-Seite  179m.  In  der  Mitte 
jeder  Mauer  ein  Tor:  w.  die  Porta  Ferrea  (PI.  F.),  ö.  die  zerstörte 
Porta  Argentea  (PI.  Ar.),  s.  die  Porta  Aenea  (PI.  A.),  ein  im  Unter- 
geschoß zum  Meer  sich  öffnendes  Nebentor,  n.  die  wohlerhaltene 
Porta  Aurea  (PI.  Aur.),  mit  Entlastungsbogen  über  dem  Türsturz 
und  Blendarkaden,  deren  (verschwundene)  Säulen  auf  Konsolen 
ruhten  (im  oberen  Geschoß  die  Martinskapelle).  Die  durch  Ein- 
bauten vielfach  entstellte  Südfront ,  früher  direkt  am  Meer,  wurde 
von  einem  Wandelgang,  dem  sog.  Kryptoportikus ,  bekrönt;  seine 
44  Halbsäulen  stehen  auf  Konsolen,  die  Bogen  jetzt  vermauert  oder 
zerstört.  Eine  Längs-  und  eine  Querstraße  durchschneiden  das  Innere. 
Die  südliche  Hälfte  war  von  den  Wohnräumen  des  Kaisers  eingenom- 
men, die  nördliche  für  das  Gefolge  und  die  Wachen  bestimmt. 

Die  Mitte  des  Palastes  nimmt  jetzt  der  Domplatz  (Peristyl; 
kroat.  Plokata  Sv.  Dujma)  ein.  An  der  O.-  und  W.-Seite  je  sechs 
korinthische  Säulen,  die  östlichen  freistehend  mit  unmittelbar  auf 
den  Kapitalen  ruhenden  Bogen,  die  westlichen  in  Häuserfronten 
eingebaut.  An  der  Südseite  eine  Vorhalle  mit  vier  Säulen  aus 
rotem  Granit;  dahinter  eine  Rotunde  (Vestibulum).  Die  Treppe 
vor  der  Vorhalle  führt  hinab  durch  den  Grotta  genannten  überbauten 
Gang  zur  Stara  Obala.   An  der  Ostseite  des  Domplatzes  der  Dom. 

Der  Dom,  ein  schöner  Kuppelbau,  außen  achteckig,  innen  rund, 
von  einer  z.T.  zerstörten  Säulenhalle  umgeben,  einst  das  Mausoleum 
Diokletians  (vergl.  die  Inschrifttafel),  ist  der  Jungfrau  Maria  ge- 
weiht. Schuppenartig  aufrecht  stehende  Ziegelsteine  bilden  die 
Kuppel ;  das  Dach  und  die  Fenster ,  außer  der  Lünette  über  dem 
Haupteingang,  sind  modern.  An  der  Tür  28  Holzreliefs,  Szenen 
aus  dem  Leben  Christi,  von  Andr.  Buvina  aus  Spalato  (1214).    Das 


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Ainfitcatro     ^BasiZicaeJBctöisL'l  Seminario 
&Ana&tasio     5 Porta. Jndetria.    8  ifuseo 
MänastLrine    6  Teatro  9  Scuola  d'agricdUura 


SPALATO.  67.  Route.   387 

Innere  hat  13,3m  Durchmesser  und  ist  21,7m  hoch.  Acht  7m  h. 
korinthische  Granitsäulen  tragen  einen  Umgang,  auf  dem  wieder 
acht  3,5m  h.  Säulen  (vier  aus  Granit,  vier  aus  Porphyr)  stehen. 
Zwischen  diesen  Säulen  läuft  ohen  ein  46cm  hoher  Fries  mit  Jagd- 
szenen, Genien,  Porträtköpfen  usw.  Die  Marmorkanzel  und  die 
geschnitzten  Chorstühle  sind  romanisch.  Domküster  Ulica  Staroga 
Milosrdja  (Nr.  423),  östl.  vom  Dom.  —  Der  Unterhau  des  Dom- 
portikus trägt  seit  dem  xiv.  Jahrh.  den  56, gm  h.  Campanile,  1882- 
1908  erneut;  prächtige  Aussicht  (174  Stufen;  Schlüssel  heim  Dom- 
küster). Südl.  davor  ein  zerbrochener  ägypt.  Sphinx  aus  schwarzem 
amphiholischem  Granit;  in  den  Händen  hält  er  eine  Opfervase. 

Wenige  Schritte  westl.  vom  Domplatz  (durch  die  schmale  Ulica 
S.  Ivana)  das  Battistebo  di  S.  Giovanni  (PI.  1 ;  der  Domküster 
öffnet),  der  Haustempel  des  Palastes  und  dem  Jupiter  (?)  geweiht, 
ein  korinthischer  Bau  mit  kassettierter  Tonnendecke  und  schönem 
Fries  an  der  Außenseite.  L.  vom  Altar  der  Marmorsarkophag  des 
ersten  Erzhischofs  von  Spalato,  Johann  von  Ravenna  (f  680).  Altes 
Taufbecken  in  Form  eines  "byzantinischen  Kreuzes. 

An  die  Ostfront  des  Palastes  stößt  das  *Museum  (Abt.  I;  Wächter 
stets  anwesend) ;  die  meisten  Altertümer  stammen  aus  Salona(S.388). 
Direktor:  Monsign.  Fr.  Bulic,  Wohnung  gegenüber  Nr.  23.  Neuhau 
(vgl.  Karte  8)  12  Min.  n.  von  Hot.  Bellevue  im  Werk. 

Vorraum:  13  D.  altchristl.  Sarkophag  mit  Darstellung  des  guten 
Hirten,  der  Deckel  unvollendet;  Grabstele  mit  griech.  Inschrift;  Statuen. 
—  I.  Saal:  8  B.  ägypt.  Sphinx,  mit  Inschrift  (um  1500  vor  Chr.)-,  279  D. 
christlicher  Sarkophag  mit  Relief,  Zug  der  Juden  durch  das  Rote  Meer; 
29  D.  großer  Sarkophag  mit  Hippolyt  und  Phädra,  aus  Salona,  die  Vor- 
derseite vortrefflich  erhalten,  Schmalseiten  und  Deckel  oberflächlich 
gearbeitet;  188  A.  Venus  mit  Amor,  Torso;  121  D.  Sarkophag  mit  Meleager- 
jagd. — II.  Saal:  Idole,  Schmucksachen, Nadeln,  Würfel,  Ohrlöffel,  Fibeln, 
Glasgefäße,  Steinhämmer,  Bronzeschale,  Wagen,  Spiegel,  Lampen,  Glas- 
urnen, Tongefäße.  Reichhaltige  Münzsammlung,  Herkuleskopf  (Abguß; 
das  Original  bei  den  Franziskanern  in  Sinj). 

Drei  weitere  Abteilungen  des  Museums  sind  unweit  des  Gymnasiums 
(westl.  vom  Stadtpark)  untergebracht.  Die  Abt.  II,  in  dem  Hause  Dimi- 
trovic,  enthält  schöne  Sarkophage,  interessante  christliche  Inschriften, 
mittelalterliche  kroatische  Inschriften  u.  a.  Abt.  III,  Haus  Brainovic,  und 
Abt.  IV,  Haus  Gilardi,  enthalten  gleichfalls  Sarkophage  und  Inschriften. 
Eine  V.  Abt.,  mit  den  Sammlungen  des  historischen  Vereins  Bihac,  ist 
im  nordöstl.  Mauerturm  des  Diokletians-Palastes. 

An  der  S.-Seite  des  Diokletians-Palastes  zieht  sich  die  Stara 
Ohalahin;  ahends  Korso.  —  An  derW.-Seite  des  Palastes  derVoöni 
Trg  (Obstmarkt,  PI. V.) ;  1.  der  achteckige  sog.  Hrvoja-Turm  (PI.  3), 
1450-81  aufgeführt,  und  nördl.  davon  die  Piazza  dei  Signori 
(Gospodski  Trg),  an  deren  N. -Seite  das  Rathaus  (Opöinski  Dom ; 
PI.  4),  die  ehem.  Loggia,  1432  erbaut,  1891  hergestellt.  Weiter 
westl.  der  Marmontplatz  (Marmontov  Trg),  an  dessen  W.-Seite  das 
Gr. -Hot.  Bellevue  (S.  385),  das  einen  Teil  der  alten  Prokuratien  ein- 
nimmt ;  davor  eine  Bronzebüste  des  Dichters  Luka  Botid  (f  1863), 
von  Mestrovid  (1905).  In  der  Kirche  des  Franziskanerklosters  (PI.  2) 
1.  der  Grahstein  des  Archidiakons  Tommaso  (f  1268),  des  ältesten 

25* 


388   Route  67.  SPALATO, 

Chronisten  der  Stadt.  Unweit  westl.  eine  schwefelhaltige  Therme 
(PI.  5),  die  ein  Bad  (PI.  6)  an  der  0. -Seite  des  Marmontplatzes  speist. 
Den  hochgelegenen  Kirchhof  von  S.  Stefano  auf  der  Südwest- 
spitze des  Hafens,  mit  hübschem  Blick  auf  die  Stadt,  erreicht  man 
in  20  Min.  —  W.  der  (3/4  St.)  *Monte  Marian  (178m) :  vom  Kaiser- 
Franz  -  Joseph  -  Brunnen  durch  die  Ulica  S.  Frane  in  20  Min.  bis 
zu  einer  Aussichtsbastion  (Erfrisch.),  weiter  5  Min.  auf  Prome- 
nadenweg, dann  1.  in  Windungen  (1.  Blick  auf  S.  Stefano,  s.  oben) 
hinan  zu  der  an  einem  Steinkreuz  kenntlichen  Spitze  (20  Min.), 
mit  herrlichem  Rundblick  auf  Berge,  Meer  und  Stadt.  —  Vom 
Marmontplatz  n.  und  nach  10  Min.  1.  durch  die  Ulica  Po ljuda  zum 
(10  Min.)  Kloster  S.  Maria  dei  Paludi  (Eing.  an  der  W. -Seite).  In 
der  Kirche  mehrere  ältere  italienische  Bilder ;  in  der  Bibliothek 
das  Antiphonarium  des  Pater  Bonaventura  Kazmilovic  vom  J.  1675 
und  ein  Bildnis  des  Bischofs  T.  Nigris,  von  L.  Lotto. 


Ton  Spalato  nach  Salona  und  Clissa.  —  Zweisp.  Wagen  nach 
Clissa  und  über  Salona  zurück  in  7  St.,  mit  Aufenthalt,  14  K  (mit  Besuch 
der  Jaderquelle  16  K).  Nach  Salona  allein  in  V2"3A  St.  einsp.  6,  zweisp. 
8  K  hin  und  zurück.  Die  Besichtigung  der  Ruinen  von  Salona  erfordert 
2  St.  Nach  Trau  über  Salona  s.  S.  3tf9.  —  Fußgänger  fahren  zweck- 
mäßig vorm.  in  IV2  St.  mit  der  Eisenbahn  (S.  390;  1.  sitzen)  nach  Clissa 
und  gehen  von  da  auf  guter  Landstraße  hinab  in  lx/4  St.  nach  Salona  (man 
beginne  die  Besichtigung  mit  Manastirine).  Nachm.  zu  Fuß  in  l'/4  St.  nach 
Spalato  zurück  oder  mit  der  Bahn  von  Mravince  (S.  390),  1/2  St.  östl.  von 
Salona.  —  Eisenbahn  nach  Salona  s.  S.  384.  —  Mündvorrat  angenehm. 

WeT  zu  Fuß  (I1/2  St.)  oder  zu  Wagen  Salona  besucht,  verläßt 
Spalato  auf  der  Straße  nach  Sinj.  Gleich  vor  der  Stadt  1.  das 
Reservoir  der  Jader -Wasserleitung.  Nach  etwa  %U  St.  bei  der 
Kapelle  Dujmovada  (S.  Doimo  oder  Domnius)  r.,  8  Min.  von  der 
Straße,  der  Ponte  Secco  (suhi  most),  ein  Aquädukt  aus  der  Zeit 
Diokletians,  dessen  hergestellte  Bogen  seit  1878  wieder  der  Wasser- 
leitung dienen.  Die  Straße  senkt  sich  in  das  Tal  des  Jader,  den 
sie  überschreitet  (4km  oberhalb  die  Quelle  des  Jader,  kroat.  Vrelo 
Jadra;  dabei  ein  Zementwerk,  Besuch  nicht  lohnend).  Am  r.  Ufer 
gelangt  man  1.  nach  den  Castelli  und  Trau  (S.  385),  geradeaus  nach 

6km  Salona  (kroat.  Solin),  dem  röm.  Salonae,  das  noch  jetzt 
mit  seinen  Trümmern  von  römischen  Bauwerken  und  hauptsächlich 
altchristlichen  Basiliken  und  Begräbnisstätten  alle  Höhen  rings  um 
die  Bucht  erfüllt,  heute  ein  Dorf  von  2000  Einw.,  malerisch  unter- 
halb des  Monte  Caban  (Kozjak)  gelegen.  Es  war  im  Altertum  die 
größte  Stadt  Dalmatiens  und  unter  der  römischen  Herrschaft  die 
Hauptstadt  des  Landes.  Nachdem  die  Goten  535  und  die  Avaren 
615  Salonae  zerstört  hatten,  siedelten  sich  die  Bewohner  zum 
Teil  in  dem  leerstehenden  Diokletians  -  Palast  zu  Spalato  an.  — 
Leiter  der  Ausgrabungen  ist  seit  1883  Fr.  Bulic  (S.  387) ;  der  Wächter 
seines  Hauses  (Tusculum ;  PI.  T.)  dient  als  Führer  (1 K  Trkg.  \  auch 
Erfrisch,  zu  haben).  Osteria  im  Ort.  Buntes  Volksleben  während 
der  Kirmes  am  8.  September. 


CLISSA.  67.  Route.   389 

Man  wandert,  sowohl  von  "W".  wie  von  0.  (der  ehem.  Porta 
Andetria ;  PI.  5)  kommend ,  im  wesentlichen  auf  dem  Steinwall 
der  alten,  einst  doppelten  Stadtmauer.  Von  W.  kommend  (vom 
Bahnhof  geradeaus,  nach  1  Min.  r.  auf  der  Landstraße,  nach  3  Min. 
1.  auf  schmalem  Wege  und  nach  3  Min.  r.  auf  der  Stadtmauer) 
erreicht  man  zuerst  den  heidnischen  Friedhof  „in  horto  Metrodori", 
dann  östl.  das  Amphitheater  (PI.  1);  weiter  (8  Min.  vom  Amphi- 
theater), etwas  1.  vom  Wege,  sechzehn  christliche  Sarkophage,  dicht 
hintereinander  in  einer  Art  Graben.  Nach  5  Min.  r.  die  Reste  der 
Porta  Caesarea,  1.  die  der  Basilica  urbana  (PI.  4 ;  Anf.  des  v.  Jahrh.), 
mit  großen  Säulen  und  einem  wieder  zugeschütteten  Mosaik,  Sappho 
und  die  neun  Musen;  im  Baptisterium  ein  schöner  Mosaikboden. 
Östl.  römische  Badeanlagen. 

250m  nördl.  vom  Baptisterium  (s.  oben")  die  große  christliche 
Grabstätte  von  Manastirine  (PI.  3),  mit  einer  Basilika  und  c.  150  alt- 
christlichen  Sarkophagen,  die  jedoch  schon  von  den  Avaren  aus- 
geraubt worden  sind.  Nordwestl.  von  hier  die  altchristliche  Nekro- 
pole  von  Marusinac  (20  Min.  nördl.  hinauf  vom  Amphitheater), 
mit  einer  Basilika  des  h.  Anastasius  (PI.  2),  deren  Mosaikboden 
bunte  geometrische  Muster  zeigt. 

Die  Straße  von  Salona  nach  Clissa  (Eisenbahn  s.  S.  390) 
verläßt  die  Ruinenstadt  durch  das  östl.  Tor  (Porta  Andetria,  s.  oben") 
und  steigt  dann  in  vielen  Windungen  am  Abhang  des  Caban  (S.  388) 
hinan ;  herrlicher  Rückblick  auf  die  Campagna  von  Spalato ,  das 
Meer  und  die  Inseln.    Oben  auf  dem  Kamm  eines  Felsens  liegt 

13km  Clissa,  kroat.  Klis  (360m;  bescheidene  Osterien,  u.  a.  un-^ 
weit  unterhalb  des  Bahnhofs  an  der  Straße"),  altes  Städtchen  von 
1200  Einw.,  überragt  w.  vom  Caban  (S.  388),  ö.  von  dem  kahlen 
Mosor-  Gebirge  (1330m).  Von  der  ersten  Osteria  steigt  man  in 
5  Min.  hinauf  zu  der  auf  drei  Terrassen  erbauten  ehem.  Festung, 
einst  als  Sperrfeste  gegen  Bosnien  viel  umstritten  (Eintrittskarten 
beim  Platzkommando  in  Spalato,  gegenüber  dem  Theater).  Die 
*Aussicht  von  der  Terrasse  ötavor  erstreckt  sich  südl.  bis  Lissa, 
S.  Andrea  u.  a,  Inseln;  in  der  Ferne  die  Dinarischen  Alpen. 

Von  Spalato  nach  Teau,  lohnende  Tagestour.  —  Man  macht 
diesen  Ausflug  (Fahrstraße,  27km  von  Spalato)  zu  "Wagen  (3  St.,  20  K  hin 
nnd  zurück)  oder  man  fährt  mit  der  Bahn  bis  Castelvecchio  (S.  384)  und 
benutzt  von  dort  die  Post  oder  andres  Fuhrwerk.  Wegen  Dampfer- 
verbindung erkundige  man  sich  genau  in  seinem  Gasthause  (Lloyd- 
dampfer 2  K  46,  1 K  64). 

Zu  Wagen  (s.  oben)  lassen  sich  Salona  und  Trau  an  einem  Tage  be- 
suchen :  in  i/a  St.  zur  Porta  Andetria  an  der  O.-Seite  von  Salona  und  von 
hier  zu  Fuß  durch  die  Ruinen  zum  Westeingang  heim  Bahnhof  der  Linie 
nach  Sebenico,  wohin  man  den  Wagen  vorausschicke.  Weiter  in  2  St. 
nach  Trau  und  von  hier  direkt  nach  Spalato  zurück  oder  in  IV2  St.  nach 
Castelvecchio  (S.  384),  von  wo  man  mit  der  Bahn  nach  Sebenico  weiter- 
fahren kann. 

Man  folgt  der  Landstraße  von  Spalato  nach  Salona  bis  zur 
Wegeteilung  jenseit  der  Jaderbrücke  (s.  S.  388).    Hier  führt  die' 


390   Route  67.  ALMISSA. 

Straße  nach  Trau  1.  ab  und  am  Golf  Canale  Castelli  entlang  durch 
die  weinreiche  Riviera  der  Seite  Castelli,  sieben  neben  ehem.  venez. 
Schlössern  erbauten  Dörfern,  die  z.  T.  zusammenhängen:  von  0. 
nach  "W.  Sucurac ,  Gomilica  (Abbadessa) ,  Kambelovac  (Cambio), 
Luksic  (Vitturi),  Castelvecchio  (diese  fünf  Eisenbahn-Haltstellen, 
s.  S.  384),  Castelnuovo,  Stafileo.  N.,  oberhalb  von  Salona,  die  weit- 
hin sichtbare  Georgskapelle  (S.  Jure;  677m).  Weiterhin  1.  bei  der 
Mühle  Paludi  ein  Schlundbach.    1/2  St-  weiter  Trau  (S.  385). 

VonSpalato  nach  Knin,  132km,  Staatsbahn  in  43/4  St.  Bis  (64km) 
Perkovid- Slivno  s.  S.  384.  —  108km  Siveric  (311m);  unweit,  »m  s.o.  Abhang 
des  Promina-Gebirges,  Steinkohlenlager.  —  132km  Knin  (236m;  Bahnrest.; 
G-asth. :  Knin ,  beim  Bahnhof) ,  mit  1500  Einw.,  einst  Grenzfestung ,  am 
Abhang  des  Monte  Salvatore  (345m);  im  Franziskanerkloster  kroatische 
Altertümer.  —  Das  hier  breitere  Tal  der  Kerka  ist  sehr  fruchtbar.  3|4  St. 
6.,  in  der  Nähe  der  Kerkaquelle  der  von  der  Kar  sie,  einem  Zufluß  der 
Kerka,  gebildete  22m  h.  Topoljefall  (im  Hochsommer  wasserarm).  —  Von 
Knin  4mal  wöch.  Motorpost  in  4  St.  nach  (65km)  Sinj  (s.  unten);  Eisen- 
bahn nach  Ogulin  (S.  520)  im  Bau. 

Von  Spalato  nach  Sinj,  58km,  Staatsbahn  in  21/«  St.  —  7km 
Vranjica- Salona,  20  Min.  s.  von  der  Porta  Andetria  in  Salona  (S.  389). 
—  12km  Mravince.  —  26km  (r.)  Clissa,  s.  S.  389;  Bahnhof  im  N.  oberhalb 
des  Ortes.  —  58km  Sinj  (326m).  Städtchen  mit  2400  Einwohnern.  Post  nach 
Knin  s.  oben,  nach  Livno  s.  S.422. 

Von  Spalato  nach  Almissa  (24km;  Wagen  20  K;  auch  Dampf- 
boot der  Dalmatia  u.  a.)  führt  eine  Straße  durch  die  fruchtbare  Campagna 
bis  Stobrec,  dem  alten  Epetium,  am  Eingang  der  Poljica,  einst  eine  Art 
Bauern  republik  unter  venezianischer  Oberhoheit.  Weiter  auf  schöner  Straße 
am  Meere  entlang.  —  Almissa  (Gast.:  Qubavica),  kroat.  Omis,  Städtchen 
an  der  Mündung  der  Cetina  und  am  Fuß  der  kegelförmigen  Dinara  (56lm); 
oben  das  Bergschlöß  Mirabello,  einst  ein  Seeräubernest.  Die  umliegenden 
Berge  liefern  einen  guten  Muskatwein,  den  „Vino  Mte.  Rosa  d' Almissa". 

Von  Almissa  lohnender  Ausflug  zu  den  "Cetäna- Wasserfällen  (25km; 
Zweisp.  in  6  St.  hin  und  zurück,  25  K).  Die  Straße  steigt  in  vielen  Kehren 
bis  Svinisce  und  senkt  sich  dann  über  Kucice  in  zwei  Serpentinen  zur  Ce- 
tina. V4  St.  vom  30m  h.  „großen  Wasserfall"  (  Velika  gubavica)  liegt  Duare 
(leidliches  Whs.),  mit  den  Resten  eines  alten  Bergschlosses.  —  Ein  Reit- 
weg (4  St.)  führt  von  Almissa  durch  die  großartige  Cetina-Schlucht  und 
über  die  Mühlen  von    ViseS  gleichfalls  zu  den  Fällen. 

Von  Spalato  nach  Metkovic,  127  S.M.,  tägl.  Dampfboot.  Das 
Schiff  fährt  durch  den  die  Insel  Brazza  vom  Festlande  trennenden  Ganale 
della  Brazza  und  berührt  (9  S.M.)  S.  Pietro  auf  Brazza  (kroat.  Brac),  der 
größten  dalmatischen  Insel  (395qkm).  —  61  S.M.  Almissa  (s.  oben).  —  81  S.M. 
Makarska,  Städtchen  mit  starkem  Fruchthandel,  die  Hauptstadt  der  Primorje. 
Von  hier  (1*2  St.  hin  und  zurück,  Führer  4-6  K)  oder  besser  noch  von  dem 
10km  n.  gelegenen  Dorfe  Baskavoda,  kann  man  den  1762m  h.  Sveti  Juro 
(h.  Georg),  den  höchsten  Gipfel  des  Biökovo-Oebirges,  besteigen;  oben  um- 
fassende Rundsicht.  —  Weiterhin  r.  die  Insel  Lesina  (S.  39t),  dann  die 
langgestreckte  Halbinsel  Sabbioncello,  mit  dem  weithin  sichtbaren  Monte 
Vfpera  (S.  393).  Das  Schiff  läuft  in  die  Narenta  ein  und  passiert  (r.)  Fort 
Opus  und  die  von  den  Venezianern  erbaute  Torre  di  Norino. 

127  S.M.  Metkovic  (32m;  Hot.  Austria,  beim  Hafen,  14  Z.  zu  2.40-3.40  K, 
bescheiden),  Städtchen  mit  1700  Einw.  am  1.  Ufer  der  Narenta,  Einfuhr- 
platz für  die  Herzegowina.  Aussicht  von  der  Terrasse  vor  der  Kirche.  — 
Eisenbahn  nach  Sarajevo  oder  Gravosa  s.  R.  73;  der  Bahnhof  (Restaur.) 
ist  am  r.  Narenta-Ufer  (Eisenbrücke),  beim  Dampfboot-Landeplatz.  —  Beim 
Dorf  Vid,  n.  von  Metkovic,  die  Reste  des  römischen  Narona. 

Von  Spalato  über  Comisa  (S.  392)  nach  der  Blauen  Grotte  auf  der 
Insel  Busi  (S.  392)  lmal  wöch.  Dampf boot  der  Dalmatia  in  18  St.  hin  u. 
zurück  (vgl.  Osterr.  Kursbuch  Nr.  888);  nach  Comisa  hin  u.  zurück  17Ä"16. 


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391 


68.  Vou  Spalato  nach  Ragusa.    Die  süddalmatischen 
Inseln. 

a.  Mit  dem  Eildampfer. 

104  S.M.  Lloyddampfer  3mal  wöch.  in  6»/4-7V4  St.  für  24  K  50,  16  K  50 
(der  Freitag -Dampfer  hält  noch  auf  der  Reede  von  Curzola),  Dampfer  der 
Ungaro-Croata,  mit  Halt  in  Curzola,  4mal  wöch.,  in  73/4  St.  für  23  K  50, 
15  K  70.    Die  Dampfer  fahren  weiter  nach  Cattaro. 

Die  Lloyddampfer  fahren  nach  Verlassen  von  Spalato  (S.  385) 
südl.  durch  die  engen  Porte  di  Spalato  zwischen  1.  Brazza  (S.  390) 
und  r.  Solta  (s.  unten)  und  steuern  dann  östl.  durch  den  Canale 
di  Curzola  und  den  Canale  di  Sabbioncello,  an  der  Halbinsel  Sab- 
bioncello (S.  390)  entlang,  und  durch  den  Canale  di  Meleda  nach 
Oravosa  -  Ragusa  (S.  393).  —  Die  Dampfer  der  Ungaro- 
0  r  o  a  ta  fahren  durch  die  Porte  di  Spalato  (s.  oben)  und  den  Canale 
di  Torcola,  halten  in  Curzola  (S.  392)  und  steuern  dann  durch  den 
Canale  di  Meleda  und  den  Canale  di  Calamotta  nach  Gravosa- 
Ragusa  (S.  393). 


b.  Mit  dem  Po  st  dampf  er. 

Lloyddampfer  lmal  wöch.  von  (Triest)  Spalato  über  Milna,  Cittavecchia, 
Lesina,  Lissa,  Comisa,  Vallegrande,  Curzola,  Orehic,  Trstenik  und  Meleda 
nach  Gravosa-Ragusa  in  30  St.  für  19  AT  60,  13  K  06  (der  Dampfer  fährt 
weiter  nach  Cattaro  und  Spizza);  ferner  lmal  wöch.  über  Milna,  Lissa 
und  Comisa  nach  Gravosa-Eagusa  (und  weiter  nach  Korfu).  —  Außerdem 
Dampfer  der  Ungaro-Croata  (19  K  60,  13  K  10)  und  der  Dalmatia. 

Einen  guten  Einblick  in  die  eigentümlichen  Schönheiten  der 
dalmatischen  Natur  gewährt  die  Fahrt  von  Spalato  nach  Gravosa 
um  und  zwischen  den  Inseln  hindurch.  —  Der  Dampfer  steuert  von 
Spalato  direkt  südl.  auf  die  Insel  Solta  zu  (berühmt  der  Honig), 
mit  dem  Hafen  Carober;  dann  s.o.  nach  Milrih,  dem  Haupthafen 
der  Insel  Brazza  (S.  390),  an  der  W.-Küste  hübsch  gelegen.  Nun 
durch  die  engen  Porte  di  Spalato  zwischen  (r.)  Solta  und  (1.)  Brazza 
hindurch;  1.  erblickt  man  Lesina,  geradeaus  Lissa  mit  dem  Hum 
(S.  392),  r.  davon  bei  klarem  Wetter  die  Insel  S.  Andrea  und  in  der 
Ferne  (r.)  den  Scoglio  Pomo.  Das  Boot  umfährt  das  Cap  Pellegrino, 
die  W. -Spitze  der  Insel  Lesina  (r.  der  Leuchtturm  Vodnjalc)  und 
landet  in  dem  durch  die  Isole  di  Spalmadori  (Schiffsteefer-Inseln) 
geschützten  Hafen  von 

Lesina,  kroat.  Hvar  (Kurhaus  Kaiserin  Elisabeth,  am  Hafen, 
30  Z.  zu  2-4,  M.  2.50,  P.  7-9  #),  Städtchen  mit  3500  Einw.,  in 
schöner  geschützter  Lage,  überragt  von  drei  ehem.  Forts,  dem 
von  Karl  V.  erbauten  Fort  Spagnuolo  (88m),  durch  Mauern  mit 
dem  Hafen  verbunden,  dem  Fort  S.  Nicolb  (233m),  1813  von  den 
Franzosen  angelegt,  und  noch  höher  Velika  glava.  Am  Hafen,  beim 
Kurhaus,  die  Loggia  (jetzt  „Kursalon")?  in  sieben  Bogenstellungen, 
von  Sanmicheli  (?)  erbaut,  1906  völlig  erneut.    An  der  Piazza  r., 


392   Route  68.  CURZOLA. 

dem  Hafen  zunächst,  das  ehem.  Arsenal,  1.  davon  der  got.  F6ndacöi 
ehem.  Magazin,  beide  von  den  Venezianern  erbaut;  an  der  SO.- 
Seite  des  Platzes  der  Dom  mit  Campanile.  L.  auf  der  Spitze  des 
Hafens  das  Observatorium.  Eine  schöne  Strandpromenade  führt  vom 
Hafen  s.o.  zum  (5  Min.)  Franziskanerkloster ;  im  Refektorium  ein 
farbenprächtiges  Abendmahl  von  Matteo  Rosselli  (1578-1650). 

Östl.  von  Le8ina  liegt  Cittavecchia,  das  alte  Pharia,  das  ebenfalls  von 
einigen  Schiffen  angelaufen  wird  (Landweg  beschwerlich,  3  St.  zu  Pferde). 
O.  von  Cittavecchia  das  schön  gelegene  Gelsa  und  Verbosca,  mit  dem 
Kirchenkastell  S.  Lorenzo,  das  ein  Bild  des  Heiligen,  angeblich  von 
Tizian,  enthält. 

Der  Dampfer  fährt  um  den  befestigten  Scoglio  Galesnik  herum 
südl.  nach  der  hochragenden  Insel  und  Stadt  Lissa,  kroat.  Vis 
(Gasth. :  Vis,  bescheiden),  dem  alten  Issa,  der  am  weitesten  nach 
"W.  vorgeschobenen  größeren  Insel  des  Archipels.  Die  Stadt,  mit 
5100  Einw.,  liegt  an  einer  durch  den  Scoglio  Hoste  geschützten 
Bucht  (Porto  S.  Giorgio).  Ein  Marmorlöwe  auf  dem  Friedhof  (10  Min. 
n.)  erinnert  an  den  Sieg  der  Österreich.  Flotte  unter  Tegetthoff  über 
die  italienische  unter  Persano  (20.  Juli  1866).  y2  St.  nordöstl.  von 
der  Stadt  (mit  Boot  in  10  Min.)  ein  im  J.  1811  zur  Erinnerung  an 
einen  Seesieg  der  Engländer  über  die  Franzosen  errichtetes  Denkmal. 
Von  der  Kapelle  S.  Cosmo  (268m),  s.  oberhalb  der  Stadt,  erblickt 
man  südl.  den  Monte  Gargano  an  der  italienischen  Ostküste.  —  An 
der  W. -Seite  der  InBel  (Fahrstraße)  Comisa  (Gasth.  bei  Kuljis,  ober- 
halb der  Sanitä),  auch  Dampferstation,  kleine  Stadt  am  Fuß  des 
Hum  (585m),  mit  bedeutender  Sardellenflscherei. 

9km  südwestl.  von  Comisa  liegt  die  Insel  Busi  (kroat.  Bisevo),  mit  der 
1884  entdeckten  *Blauen  Grotte  (Spelonca  di  Ballon),  einer  31m  langen, 
15-17m  breiten  und  bis  15m  Lohen  Grotte  (Wassertiefe  5-17,2m),  die  gleich 
der  Blauen  Grotte  in  Capri  ihr  Licht  durch  ein.  18m  h.,  10V2in  br.  unter- 
seeisches Felsentor  empfängt  und  ähnliche  Lichteffekte  aufweist  (beste 
Beleuchtung  vorm.  nach  10  Uhr).  Einfahrt  mit  Ruderboot  von  der  Rück- 
seite durch  einen  schmalen,  gewundenen  Höhlengang.  Man  besucht  sie 
(nur  bei  rubiger  See  und  Sonnenschein)  von  Comisa  mit  Segelboot  (12-  142T) 
oder  lmal  wöch.  mit  Dampfboot  der  Dalmatia  (4  K  die  Pers.,  Mindesttaxe 
40  K-,  vgl.  S.  390). 

Das  Dampfschiff  wendet  sich  von  Lissa  östl.  um  die  Punta 
Stoncica,  mit  großem  Leuchtturm,  herum  auf  die  offene  See ;  dann 
durch  den  Canale  di  Cürzola  zwischen  1.  Lesina,  r.  Curzola  (fern 
im  S.  die  Insel  Cazza)  und  durch  den  2km  breiten  Canale  di  Sabbion- 
cello an  der  S.-Seite  der  gleichn.  Halbinsel  (S.  390)  nach 

Cürzola  [Hot.  de  la  Ville,  27  Z.  von  3  IT  an),  der  Hauptstadt 
(2200  Einw.)  der  teilweise  bewaldeten  Insel  d.  N.,  kroat.  Korcula, 
der  Corcyra  nigra  der  Alten.  Die  alten  Stadtmauern  sind  z.  T.  er- 
halten; Turm  von  1420.  Der  Dom  S.  Marco  wurde  1438-65  im  got. 
Stil  erbaut;  hinter  dem  Hochaltar  ein  Gemälde  von  Tintoretto  (?). 
Über  der  Stadt  s.w.  das  von  den  Engländern  1813  erbaute  Fort 
S.  Biagio.  1298  nahmen  die  Genuesen  hier  den  venezianischen 
Admiral  Andrea  Dandolo  und  den  berühmten  Reisenden  Marco  Polo 
gefangen. 


GRAVOSA.  69.  Route.  393 

Curzola  gegenüber  auf  der  Halbinsel  Sabbioncello  (S.  390)  liegt  Orelic, 
am  Fuß  des  Mte.   Vipera  {S.  Elia,  961m). 

Das  Dampfboot  fährt  an  der  Küste  von  Sabbioncello  bin.  R.  in 
der  Ferne  die  steilen  Felswände  der  Insel  Lagosta,  mit  dem  Leucbt- 
turm  auf  der  s.o.  Spitze  (Pwnta  Struga,  100m).  L.  auf  Sabbioncello 
Trstenik,  weiterhin  Oiuliana.  —  Dann  folgt  südl.  Meleda  (kroat. 
Mljet,  das  alte  Melitd),  mit  vielen  Dolinen  und  Tälern.  Einige 
Schiffe  laufen  an  der  N.-Seite  den  Hafen  Porto  Palazzo  an;  im 
W.  das  Benediktinerkloster  S.  Maria,  jetzt  Forsthaus. 

Weiter  durch  den  Canale  di  Meleda.  L.  die  „Hirsch-Inseln", 
Jaklan,  Oiuppana,  Mezzo,  Calamotta ;  zwischen  letzteren  beiden  der 
Scoglio  8.  Andrea  (Bonzella) ,  zu  dem  allnächtlich  die  „  dalma- 
tische Hero"  Margherita  Spoletano  schwamm,  um  ihren  Geliebten 
zu  besuchen,  bis  sie  durch  ihre  Brüder  den  Tod  in  der  Flut  fand. 
An  der  Küste  die  hochgelegenen  Ortschaften  Dubravica,  Cannosa 
(S.  398),  Valdinoce  und  Malft.  Zuletzt  r.  der  Scoglio  Daza;  1.  die 
Ombla  (S.  397).    Dann  Gravosa  (s.  unten). 


69.  Ragusa  and  Umgebung. 

Die  Eil-  und  Postdampfer  haben  ihren  Landeplatz  in  Gravosa 
(die  Eildampfer  des  Lloyd  beim  Bahnhof,  die  der  UngaTO-Croata 
an  der  Mole  beim  Gr. -Hot.  Petka);  hier  auch  der  Bahnhof. 

Gravosa.  —  Gasth.  :  Gr. -H.  Petka,  an  der  Mole,  10  Min.  vom 
Bahnhof,  60  Z.  zu  2.50-5,  P.  8-10  K;  Hollmann,  5  Min.  vom  Bahnhof, 
10  Z.  zu  1.60-4  K\  neues  Hotel  an  der  W.- Seite  des  Hafens  im  Bau.  — 
Pens.  Marienhof  (Karte:  M.),  12  Z,,  P.  7-13  K,  Pens.  Elisabeth,  P.  7-8  K, 
beide  auf  der  Halbinsel  Lapad  (S.  396);  Pens.  Villa  Roma  (Karte:  V.R.), 
an  der  Fahrstraße  nach  Ragusa;  Pens.  Hariet,  an  der  Hafenstraße.  —  See- 
bäder am  W.-Ufer  des  Hafens  und  an  der  Martinsbucht  (S.  397).  —  Zweisp. 
Dboschke  nach  Ragusa -Porta  Pille  in  20  Min.,  kleiner  Wagen  1,  großer 
2  üT;  Gepäckstück  20  h.  —  Elektb.  SteaBenbahn  vom  Bahnhof  am  Hafen 
entlang  nach  dem  Brsalje-Platz  in  Ragusa  (S.  394),  3,3km,  15  Min.,  24  h.  — 
Dampfbabkasse  des  Lloydagenten  60  K 1  Tag,  40  K 1/2  Tag ;  Platz  für  36  Pers.; 
auch  feste  Fahrten  von  Gravosa  nach  Cannosa  (3  JT,  3x/2  St.  hin  u.  zurück), 
von  Ragusa  (Hafen  Casson)  nach  Lacroma  und  der  Omblaquelle,  zurück 
nach  Gravosa  (3  JT,  3V2  St.  hin  und  zurück),  von  Ragusa  (Hafen  Casson) 
nach  Lacroma  <J2  K  hin  und  zurück).  —  Boot:  1  St.  1  K  20,  jede  weitere 
V2  St.  50  Ä. 

Gravosa,  kroat.  Oruz,  in  reizender  Lage,  mit  1600  Einw.,  ist  der 
Haupthafen  von  Ragusa  (der  alte  Hafen  Casson  im  SO.  von  Ragusa 
wird  auch  von  einigen  Dampfern  angelaufen);  Villen  und  Gärten 
mit  Zypressen  und  Palmen  ziehen  sich  am  Ufer  hin. 

Vom  Dampfbootlandeplatz  in  Gravosa  nach  dem  Brsalje  gen. 
Platz  vor  Ragusa  (S.  394) ,  40  Min.  (Straßenbahn  und  Droschke 
s.  oben):  Straße  südl.  am  Ufer  entlang  und  am  Ende  des  Orts  auf 
dem  r.  Straßenarm  weiter,  erst  ansteigend,  dann  hinab.  Nach 
35  M.  zweigt  r.  die  Ulica  Dance  zum  nahen  Stadtpark  ab  (S.  396); 
dann  am  (1.)  Hot.  Imperial  vorbei. 


394   Route  69.  RAGUSA. 


Ragusa. 

Gasth.  (vgl.  S.  378):  Hot.  Imperial  (PI.  a),  bei  der  Brsalje,  am 
Fahrweg  nach  Gravosa,  mit  kleinem  Vorgarten,  Aussicht  auf  das  Meer 
von  den  oberen  Stockwerken,  100  Z.  zu  5-12,  F.  1.50,  M.  6.50,  P.  14-22  K, 
im  Frühjahr  Zimmervorausbestellung  ratsam;  —  H.  Odak,  8  Min.  östl. 
von  Porta  Ploce,  bei  der  S.  396  gen.  Militär-Badeanstalt,  mit  Aussicht  aufs 
Meer,  60  Z.  von  2,  P.  von  10  JT  an;  Hot.  de  la  Ville  (PI.  b),  am 
Marktplatz  (Poljana),  gute  Küche,  17  Z.  von  3iTan;  Sarajevo  (PI.  d), 
Domplatz  (Pred  Dvorom),  20  Z.  zu  2-3,  P.  7-8  JST;  Hot.  Central  (PI.  c), 
an  der  PI aca,  Eingang  östl.  Ulica  Antuninska,  10  Z.  zu  2-2.40  K\  Gradac, 
beim  Stadtpark  (S.  396),  12  Z.  zu  2-3,  P.  7-8  K.  —  Pens.  Villa  Helena 
(Karte:  H.),  in  hoher  Lage,  am  Wasserleitungsweg,  10  Z.,  P.  8-14  2T. 

Cafes  :  C.  Comunale  (Opcinska  kafana),  im  Palazzo  Comunale; 
C.  Nadvojvoda  Fridrik,  am  Brsalje. 

Droschken  (am  Brsalje):  die  Fahrt  in  der  Stadt  90  h;  nach  Gravosa 
s.  S.  393.  —  SteaCenbahn  nach  Gravosa,  s.  S.  393. 

Boote:  1  St.  1  K  20,  jede  weitere  1/2  St.  50  Ä;  mit  zwei  Ruderern  ein 
Drittel  mehr.  Preis  vorher  ausmachen.  —  Dampfbarkasse  von  Gravosa  oder 
vom  Hafen  Casson  s.  S.  393. 

Seebäder  in  der  Militär  -  Badeanstalt  (S.  396),  5  Min.  östl.  von  Porta 
Plo<5e,  steiniger  Badegrund,  Bad  mit  Wäsche  44  A;  ferner  beim  Fort 
S.  Lorenzo  (S.  394). 

Post  u.  Telegraph,  am  Brsalje. 

Karte  der  Umgebung  von  Ragusa:  H.  =  Pension  Villa  Helena,  M.  = 
Pens.  Marienhof,  V.  R.  =  Pens.  Villa  Roma,  S.  P.  =  Stadtpark. 

Ragusa,  kroat.  Dubrovnik,  alte,  von  Mauern  umschlossene  Stadt 
mit  14200  seib.-kroat.  Einw.,  Sitz  des  Korpskommandos  des  16.  Ar- 
meekorps, liegt  höchst  malerisch  am  Fuß  und  auf  den  Abhängen 
des  Monte  Sergio  (S.  396).  Es  verdankt  seinen  Ursprung  Flücht- 
lingen aus  Epidaurum  (S.  398),  war  seit  dem  xm.  Jahrh.  selb- 
ständige Republik  unter  dem  Schutze  Venedigs  (1205-1358),  dann 
Ungarns  (1358-1526)  und  der  Türkei  (1526-1808),  verlor  1808 
seine  Selbständigkeit  durch  Marschall  Marmont  (Herzog  von  Ragusa) 
Und  wurde  zum  Königreich  Illyrien  geschlagen ;  seit  1814  ist  es 
österreichisch.  Die  Glanzzeit  der  Stadt  fällt  in  das  xv.  Jahrh.,  im 
J.  1667  wurde  sie  durch  ein  Erdbeben  arg  beschädigt. 

Von  Gravosa  kommend,  hat  man  noch  außerhalb  der  Stadt 
Ragusa  den  Brsalje  gen.  Platz,  mit  schattiger  Allee  von  Maulbeer- 
bäumen (häufig  Konzerte),  Cafe*  und  dem  Amerling-Brunnen,  von 
Rendic"  (1900).  Vom  Südrand  Blick  auf  Fort  8.  Lorenzo,  auf  einem 
45m  hohen,  ins  Meer  vorspringenden  Fels  gelegen.  Ö.  gelangt  man 
über  eine  Brücke  und  durch  die  Porta  Pille  in  die  innere  Stadt. 

Folgt  man  der  die  ganze  Stadt  von  "W.  nach  O.  durchziehenden 
Placa  (ital.  Stradone;  abends  Korso),  der  Hauptstraße,  so  hat  man 
r.  zunächst  den  Onofrio-Brunnen,  einen  nach  seinem  Erbauer  be- 
nannten Rundbau  aus  d.  J.  1437.  L.  gegenüber  die  Kirche  8.  Sal- 
vatore  (1520).  Daneben  die  Franziskanerkirche  (kroat.  Mala  bra<5a), 
mit  spätgot.  Portal ;  zwischen  der  Klosterkirche  und  S.  Salvatore 
der  Eingang  zu  dem  schönen  roman.  Kreuzgang  (xiv.  Jahrh.),  mit 
gekuppelten  Säulen.  —  In  der  Ulica  Sv.  Barbare  r.  vom  Stradone 
die  serbisch-orthodoxe  Kirche  (1877). 


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RAGUSA.  69.  Route.   395 

Am  östl.  Ende  der  Placa  der  Platz  Luza,  auf  dem  eine  1418  (?) 
errichtete,  mehrfach  erneute  2m  hohe  Rolandssäule  (PI.  3).  An  der 
S.-Seite  des  Platzes  die  1715  im  Barockstil  erneute  Kirche  S.  Biagio; 
am  Hochaltar  die  silhergetriehene  Statue  des  h.  Biagio  (deutsch 
Blasius ;  xiv.  Jahrh.),  des  Schutzheiligen  der  Stadt ;  Kirchenfest  und 
Prozession  3.  Februar.  An  der  N.-Seite  die  Anfang  des  xvi.  Jahrh. 
erhaute  Dogana  (Zollamt),  ehem.  Münze,  ein  roman.  Bau  mit  rund- 
bogiger  Säulenvorhalle  und  gotischen  und  Renaissancefenstern  (über 
dem  mittleren  Fenster  ein  Standbild  des  h.  Biagio) ;  beachtenswerter 
Hof.  An  der  O.-Seite  ein  TJhrturm  (PI.  4  5  weiterhin  durch  die  Porta 
Ploce  zu  dem  S.  393  gen.  Hafen  Casson)  ;  daneben  die  Hauptwache 
(PI.  1)  und  ein  Brunnen  von  1438. 

Südl.  neben  der  Hauptwache  der  1863  erbaute  Palazzo  Comu- 
nale  (Cafe"  s.  S.  394),  mit  dem  Theater  und,  im  II.  Stock,  dem 
Museo  Patrio  (So.  Mi.  101/2-12l/2  U.,  für  Fremde  auch  an  anderen 
Tagen  lO1^ -  lWfe  U.  zugänglich;  Direktor:  B.  Kosid),  das  eine 
Altertümer-  un  d  naturwissenschaftliche  Sammlung  enthält.  Neben- 
an der  *Eektorenpalast,  einst  Wohnung  der  an  der  Spitze  der 
Republik  stehenden  Conti  oder  Rettori,  jetzt  Sitz  der  Bezirkshaupt- 
mannschaft und  des  Stadtarchivs,  Die  Fassade,  Ende  des  xv.  Jahrb. 
von  G.  Orsini  (S.  384)  im  Stil  der  Frührenaissance  mit  got.  An- 
klängen neu  erbaut,  hat  eine  sechsbogige  Arkadenhalle.  Beachtens- 
wert die  Türklopfer  am  Portal  und  der  schöne  Arkadenhof,  mit 
einer  Bronzebüste  des  um  die  Stadt  verdienten  Michael  Prazatto 
(1638).  —  Westl.  vom  Rektorenpalast  der  Marktplatz  (Poljana; 
morgens  Markt),  mit  einem  Bronzestandbild  des  Dichters  Fr.  Gun- 
duliö  (f  1638;  PI.  2),  von  Rendiö  (1893).  Unweit  südl.  8.  Ignazio 
und  das  Militärhospital,  in  dem  früheren  Jesuitenkloster. 

Südl.  vom  Rektorenpalast  der  1672-1713  erbaute  Dom  [S.  Maria 
Maggiore~),  mit  einem  Kuppelturm  über  der  Vierung.  Im  drei- 
schifflgen  Innern  hinter  dem  Hochaltar  eine  Himmelfahrt  Maria 
nach  Tizian  (die  Apostel  von  ihm  selbst),  an  der  r.  Chorwand 
neben  der  Tür  zur  Sakristei  ein  Christuskopf  von  Pordenone,  im 
r.  Seitenschiff  am  ersten  Altar  vom  Chor  aus  eine  treffliche  alte 
Kopie  von  Raffael's  Madonna  della  Sedia  auf  Holz,  alle  drei  meist 
verhängt;  ferner  ein  kleines  Triptychon  der  flandrischen  Schule, 
Anbetung  der  Weisen.  Reiche  Schatzkammer  (Besichtigung  Mi. 
Sa.  11  Uhr  vorm.;  Anmeldung  mittels  Visitenkarte  gegen  9  Uhr 
vorm.  in  der  Sakristei). 

Zurück  zur  Placa  und  r.  unter  dem  oben  gen.  Uhrturm  her 
zum  Dominikanerkloster.  In  der  Kirche  am  ersten  Altar  1.  Tizian, 
Maria  Magdalena  zwischen  dem  h.  Blasius,  dem  Engel  mit  dem 
kleinen  Tobias  und  dem  Stifter  (restauriert);  an  den  beiden  Altären 
r.  und  1.  vom  Hauptaltar  Flügelbilder  von  Nikolaus  Ragusinus 
(S.  396),  an  dem  1.  die  Madonna  und  Heilige  (der  h.  Biagio  mit 
dem  Modell  der  Stadt  Ragusa  in  der  Hand).  Schöner  Kreuzgang 
im  Übergangsstil  (xiv.  Jahrh. ;  Eingang  1.  vor  der  Kirche). 


396   Route  69.  RAGUSA.  Umgebung. 

Lohnend  ist  ein  Rundgang  (3/4  St.)  auf  der  gewaltigen  Stadt- 
mauer (Miri  od  Grada ;  xrv.-xvr.  Jahrb.),  mit  dem  1464  erbauten 
Minceta-Turm  auf  der  N.-Seite ;  Führung  10,  11,  3  und  4  Uhr  vom 
Artillerie-Zeughaus,  südl.  bei  der  Porta  Pille  (Karte  40  K). 

Die  Umgebung  Ragusas  bietet  eine  Fülle  schöner  Spaziergänge. 
Die  Pflanzenwelt  ist  reich  an  Arten  und  immergrünen  Sträuchern 
und  Bäumen  und  erinnert  an  Sizilien  und  Griechenland ;  hier  ge- 
deihen noch  Dattelpalmen  und  Agrumen. 

Der  kleine  Stadtpark  (Gradac;  Karte:  S.P.)  gewährt  Aussicht 
auf  das  Meer :  von  Porta  Pille  westl.  auf  der  nach  Gravosa  führenden 
Straße  und  nach  5  Min.,  beim  Hot.  Gradac,  1.  in  2  Min.  durch  die 
Ulica  Dance.  Südl.  unterhalb  die  kleine  Klosterkirche  Dance,  mit 
einem  Altarbild  von  Nikolaus  Ragusinus  (1517). 

Auf  den  Monte  Sergio:  entweder  zu  Fuß  (1^4  St.;  WM. blau- 
gelber Pfeil)  bei  der  Dogana  nördl.  durcb  Ulica  Sv.  Nikole,  dann 
1.  durch  „Na  Pelinaina"  und  r.  durch  das  Stadttor;  außerhalb  r., 
dann  1.  in  27  Kehren  (schattenlos)  hinauf  zur  Höbe  (412m),  mit 
dem  von  den  Franzosen  erbauten  Fort  Imperiale  (Eintritt  nicht 
gestattet;  *  Aussicht  von  dem  Garten  vor  dem  Fort  auf  Ragusa, 
Gravosa  und  das  Meer);  —  oder  mit  der  Bahn  in  35  Min.  nach  Brgat 
(295m;  S.  416)  und  von  da  westl.  zu  Fuß  in  li/4  St. 

S.  Giac  om  o.  Von  der  S.  395  gen.  Porta  Ploce  führt  östl.  ober- 
halb des  Meeres  die  Landstraße  nacb  Trebinje  (r.  die  Militär-Bade- 
anstalt, S.  394;  im  Meer  Lacroma,  S.  397);  nach  12  Min.  hinter 
dem  Hause  Nr.  102  Wegeteilung:  1.  aufwärts  die  aussichtsreicbe 
Trebinjer  Straße  (der  man  etwa  1  St.  folgen  mag);  r.  abwärts  nach 
dem  (15  Min.)  leerstehenden  ehem.  Benediktinerkloster  S.  Giacomo. 
Durch  das  Klostertor  (1.  von  der  Kirche)  und  r.  um  das  Kloster 
herum  gelangt  man  in  den  verwilderten  Garten  und  zu  einem 
Wege  oberhalb  des  Meeres,  der  eine  herrliche  *Aussicht  auf  Ragusa, 
Lacroma.  und  das  Meer  bietet;  überall  üppiger  Pflanzen  wuchs, 
namentlich  Agaven  und  Dattelpalmen. 

Zur  Kapelle  S.  Biagio  (40  Min.):  von  der  Porta  Pille  (S.  394) 
folgt  man  westl.  der  nach  Gravosa  führenden  Straße  (1.  abseits  der 
oben  gen.  Stadtpark)  bis  zur  Höhe  Ql±  St.),  gleich  jenseits  1.  ab 
auf  einem  die  Halbinsel  Lapad  durchquerenden  Fahrwege  und  nach 
4  Min.  1.  durch  einen  in  den  Fels  gehauenen  Einschnitt  (r.  der 
Militärfriedhof);  nach  11  Min.  1.  zwischen  zwei  Steinpfeilern  her 
auf  einem  Fußweg  durch  Aleppokiefernwald  hinauf  in  7  Min.  zu 
der  1857  erbauten  Kapelle  S.  Biagio  (kroat.  Vlahö),  mit  *Aussicht 
auf  Ragusa,  Lacroma,  Gravosa  und  das  Meer  (unterhalb  im  Ufer  die 
sog.  Blaue  Grotte,  kroat.  Modra  Spila,  mit  hübschem  Farbenspiel ; 
beste  Beleuchtung  11-1  Uhr;  Boot  vom  Porto  Cassone  1  K  50  hin 
und  zurück).  Jenseits  auf  einem  Fußweg  hinab  zum  Fahrweg  und 
auf  diesem  in  J/4  St.  zu  der  in  einem  Tal  gelegenen  Friedhofskirche 
S.  Michele.    Von  hier  entweder  r.  auf  dem  Fahrweg  weiter  nach 


Umgebung.  RAGUSA.  69.  Route.   397 

(74  St.)  Gravosa  (S.  393)  oder  geradeaus,  dann  1.  um  eine  Villa 
herum  (r.  die  nahe  Martinsbucht,  s.  unten)  und  auf  schattigem 
Serpentinenweg  in  3/4  St.  auf  den  Monte  Petka  (197m).  Nördl. 
unterhalb  des  Monte  Petka  die  Martinsbucht  (Valle  S.  Martino),  mit 
gutem  Strandbad  (Bad  mit  Wäsche  60  /i),  auch  von  Gravosa  direkt 
in  20  Min.  zu  erreichen:  mit  Boot  (10  ft)  zum  Westufer  des  Hafens 
und  zu  Fuß  geradeaus  der  Straße  nach. 

Lacroma:  Motorboot  vom  Hafen  Casson  für  2 K hin  und  zurück 
(lohnend  eine  Rundfahrt  um  die  Insel  im  Ruderboot,  l1^-^  St.). 
Erlaubniskarte  zur  Besichtigung  der  Insel  1  TT,  im  Kloster.  3/4km 
südl.  von  Ragusa  liegt  die  l1/2km  lange,  0,5  km  breite  Insel  La- 
croma, mit  Aleppokiefern,  Erika-  und  Myrtenbäumen,  Oleander, 
Agaven  usw.  bestanden.  Das  Boot  landet  an  der  0. -Seite,  3  Min. 
vom  Dominikanerkloster  S.Marco,  ehem.  Schlößchen  des  Erzherzogs 
Maximilian  (S.  271 ;  das  Innere  bietet  wenig;  Aussicht  von  einem 
Turmzimmer).  —  Westl.  das  Marc  morto,  ein  natürliches,  unter- 
irdisch mit  dem  offenen  Meer  verbundenes  Bassin  im  Karstfels. 
Im  NW.  auf  der  Höhe  (91m)  ein  jetzt  verlassenes  Fort;  unterhalb 
an  der  O.-Küste  erinnert  ein  Kreuz  an  das  österr.  Kriegsschiff  Tri- 
ton, das  hier  1859  in  die  Luft  flog. 

Nach  der  Omblaquelle,  lohnender  Ausflug.  Wagen  10  K 
hin  u.  zurück  (von  Gravosa  aus  8  K).  Dampfbarkasse  s.  S.  393. 
Ruderboot  von  Gravosa  4  K  hin  u.  zurück  (hin  in  1  St.).  Eisenbahn 
(S.  417):  hin  morgens  in  11  Min.  bis  HS.  Rijeka-Ombla  (s.  unten), 
zu  Fuß  hinab  in  */2  St.  zur  Quelle  und  am  r.  Omblaufer  in  II/2  St. 
nach  Gravosa  zurück.  —  Fußgänger  (5  St.  hin  und  zurück)  folgen 
entweder  dem  Fahrweg  nach  Gravosa  und  wandern  am  1.  Omblaufer 
weiter  (9km)  oder  benutzen  den  aussichtsreichen  Wasserleitungsweg 
(am  besten  frühnachmittags ;  2l/2  St.):  von  der  Porta  Pille  westl.  bis 
zum  (4  Min.)  Hot.  Imperial  (PI.  a) ;  hier  r.  hinauf  (WM.  blauer 
Pfeil)  durch  Ulica  Bruerovica;  nach  3  Min.  r.  und  weiterhin  1.  durch 
Ulica  Busovina  hinauf,  die  sich  nach  6  Min.  in  den  Srednji  kono 
fortsetzt ;  nach  5  Min.  r.  durch  Ulica  Privezna ;  nach  3  Min.  1.  eben 
weiter  auf  der  Wasserleitung  (Acquedotto,  kroat.  Gornji  kono;  au 
150m  über  Ragusa);  nach  40  Min.  biegt  der  Weg  r.  in  das  Omblatal 
ein  und  führt  an  der  Berglehne  entlang  (Aussicht);  nach  1  St.,  bei 
der  HS.  Rijeka-Ombla  (S.  417),  über  die  Bahn  und  hinab  in  Win- 
dungen (Geröll)  in  !/4  St.  zur  Landstraße  und  r.  weiter,  vorbei  an 
einem  Whs.,  in  weiteren  15  Min.  zur  Brücke  vor  der  Quelle  der 
Ombla  (kroat.  Rijeka~),  die  hier  in  zwei  Armen  aus  der  Felswand 
hervorströmt  und  nach  5km  langem  Lauf  in  das  Meer  mündet.  — 
Zurück  auf  dem  Fahrweg  am  r.  Omblaufer  über  Rozat,  mit  Fran- 
ziskanerkloster, Mokosica,  mit  Sanatorium  (Jodschwefelbäder),  und 
Mirinovo,  von  wo  Fähre  (4  K)  nach  Gravosa,  l1^  St.  von  der  Quelle. 

Ins  Brenotal  bis  zu  den  (ilkm)  Mühlen  (Molini  di  Breno;  un- 
weit ein  bescheidenes  Gasth.),   li/4st.  Wagenfahrt  (9  K  hin  und 


398   Route  69.  RAGUSA.  Umgebung. 

zurück),  besonders  Sonntags  ein  beliebter  Naclimittagsausfiug;  nach 
1^2  St.  Gehens  von  Ragusa  verläßt  die  Straße  das  Meer  und  gabelt 
sich  bald  darauf,  1.  nach  Trebinje,  r.  ins  Brenotal.  10  Min.  nördl. 
von  den  Mühlen  die  schöne  Quelle  des  Brenobachs.  Nach  den 
Mühlen  auch  3mal  wöch.  Lokaldampfer  von  Ragusa.  Von  den 
Mühlen  nach  Ragusavecchia  (s.  unten)  l*/2  St.  Gehens. 

Nach  Cannosa  (Trsteno)  gelangt  man  am  besten  zu  "Wagen 
(11km  von  Gravosa),  in  3  St.,  25  K hin  u.  zurück;  Dampf barkasse 
von  Gravosa  s.  S.  393,  auch  Dampf boot  nach  Stagno  über  Cannosa; 
ein  Boot  mit  zwei  Ruderern  braucht  2  St. ,  8  K;  Fußgänger  können 
auch  den  Besuch  der  Omblaquelle  mit  dem  Rückweg  von  Cannosa 
verbinden.  —  Wer  zu  Wagen  fährt,  überschreitet  die  Ombla  auf 
einer  Fähre  und  erreicht  auf  der  schönen  Strada  Marmont  (vgl. 
S.  394)  meist  auf  der  Höhe  (Aussicht  auf  die  Hirsch-Inseln  s.  S.  393) 
über  Vrbica,  um  die  tiefeinschneideude  Bucht  von  Malfi  (kroat. 
Zaton)  herum  und  über  Valdinoce  (kroat.  Orasac)  das  unbedeu- 
tende Dorf  Cannosa  (Whs.),  das  wegen  seiner  beiden  Riesenpla- 
tanen besucht  wird.  Die  Krone  eines  jeden  Baumes  beschattet 
einen  Kreis  von  60m  Durchmesser;  der  Umfang  des  Stammes  in 
Manneshöhe  beträgt  12m.  Ein  steiler  Weg  führt  an  der  Villa  des 
Grafen  Gozze  vorüber  (Besichtigung  des  Hauses  und  des  schönen 
Gartens  gegen  50  h  gestattet)  hinab  zum  (10  Min.)  Hafen. 

Von  Gravosa  nach  Zelenika,  102km,  Eisenbahn  in  4  St.  (auch 
die  Fahrt  auf  der  Landstraße  nach  Castelnuovo ,  50km ,  ist  sehr  lohnend  ; 
Wagen  25 K).  —  Eisenbahn  bis  (24km)  üskoplje  (350m),  wo  Wagenwechsel, 
s.  S.  416.  In  großen  Kehren  aufwärts  (r.  Aussicht  auf  das  Adriatische  Meer), 
nach  (38km)  Glavska  (495m)  und  über  die  dalmatische  Grenze  nach  (45km) 
Brotnice  (433m).  Hinab  in  einer  langen  Kehre  und  durch  mehrere  Tunnels 
in  das  von  der  Ljuta  durchzogene  Ganalital,  dessen  Bewohner  (Canalesi) 
ihre  eigentümliche  Tracht  bewahrt  haben.  —  65km  Cavtat  (126m).  s/4  St. 
westl.  Ragusavecchia  {Hot.  Kalacic,  22  Z.  zu  2.40-5  Ä"),  das  alte  Epidaurum 
und  nach  dessen  Zerstörung  durch  die  Avaren  im  J.  639  Mutterstadt  von 
Ragusa,  Städtchen  mit  1000  Einw.  auf  einer  Landzunge,  von  deren  Spitze 
(Punta  S.  Rocco)  und  noch  besser  von  der  Kapelle  oben  herrliche  Aussicht. 
Römische  Altertümer  im  Museum  Bogisic.  Lokaldampfer  tägl.  nach  Ra- 
gusa. —  Die  Bahn  führt  oberhalb  des  Canalitals  (1.)  über  (70km)  Cilipi  (132m), 
mit  Kirche,  und  (78km)  Gruda  (80m).  Tunnel.  —  Kurz  hinter  (87km)  Nagu- 
manac  (185m)  über  die  herzegowinische  Grenze  und  durch  das  Sutorinatal 
nach  (91km)  Sutorina  (103m).  Weiter  in  Kehren  allmählich  abwärts  und 
wieder  über  die  dalmatische  Grenze  (r.  Blick  auf  die  Bocche  di  Cattaro).  — 
96km  Igalo  (4m).  Nun  bart  an  den  Bocche  entlang  und  durch  einen  Tunnel 
nach  (99km)  Castelnuovo  (S.  399)  ^  1.  oben  Fort  Spagnuolo.  Weiter  1.  Kloster 
Savina  (S.  399).  —  102km  Zelenika  (2m;  Pens,  am  Grünen  Strande,  an  den 
Bocche,  5  Min.  1.  vom  Bahnhof,  28  Z.,  P.  8  K,  auch  im  Winter  geöffnet; 
Barke  von  Castelnuovo  1  K  die  Person).  Auf  den  Radostak  (1446m;  schöne 
Fernsicht)  Tagesausflug  zu  Pferde. 

Eisenbahn  von  Ragusa  nach  Trebinje  s.  S.  417/6 ;  mit  Wagen  (30km)  in 
3l/2  St.  für  20  K  hin  und  zurück. 

Eisenbahn  nach  Mostar  und  Sarajevo  s.  R.  73. 


'^Rijeka 


399 


70.  Die  Bocche  di  Cattaro. 


Von  Gravosa  nach  Cattaro  Eildampfer  über  Castelnuovo, 
3mal  wöch.  Österreichischer  Lloyd  in  372  St.  für  9X50,  6X50,  4mal  wöch. 
Ungaro-Croata  in  33/4  St.  für  9X20,  6  X  20.  —  Außerdem  Postdampfer 
(dem  Eildampfer  vorzuziehen):  Österr.  Lloyd  lmal  wöch.  von  Gravosa  über 
Ragusaveccbia,  Castelnuovo,  Teodo,  Risano  und  Perasto  nach  Cattaro  in 
11  St.  für  7  X  66,  5  X  10,  ferner  Dampfer  der  Üngaro-Croata  für  7  X  65, 
5X10,  u.  a.  —  Wegen  Photographierens  vgl.  die  Anschläge  auf  den  Dampfern. 

Gravosa  s.  S.  393.  Der  Dampfer  umfährt  die  Halbinsel  Lapad 
und  wendet  sich  s.  durch  die  Bocca  grande;  1.  die  rötlich  schim- 
mernden Felsen  der  Pettini,  eine  Klippenreihe  mit  Leuchtturm. 
Schöner  Blick  auf  Ragusa.  Weiterhin  1.  Lacroma  (S.  397),  dann 
die  Felseninseln  Bobara  und  Merkan  bei  Ragusavecchia  (S.  398). 
Immer  nahe  der  Steilküste  der  Canali  erreicht  das  Schiff,  die  Punta 
d'Ostro  (Leuchtturm)  umfahrend,  die  Bocche  di  Cattaro;  r.  das  Fort 
auf  Punta  d'Arza  und  das  Fort  Mamula  auf  dem  Scoglio  Rondoni. 
Die  **Bocche  di  Cattaro,  im  südlichsten  Teil  von  Dalmatien,  sind 
ein  versunkenes  Talsystem ,  mit  großen  Längstälern  in  weichem 
Sandstein  und  engen  Quertälern  in  hartem  Kalk.  Im  N.  und  O. 
von  gewaltigen,  bis  zu  1800m  hohen  Gebirgen  eingeschlossen,  nach 
S.  sich  ziemlich  frei  öffnend,  bieten  die  drei  zum  Teil  durch  enge 
Meeresarme  geschiedenen  Becken  eine  Fülle  großartiger  und  über- 
raschender Landschaftsbilder 

Der  Dampfer  wendet  sich  n.  an  der  Punta  Kobila  vorüber  nach 

Castelnuovo  (Gasth. :  Hot.  Bolca,  großer  Neubau ;  Europa,  be- 
scheiden; Ausbooten  40  h  die  Pers.),  kroat.  Erceg-novi,  Städtchen 
in  herrlicher  Lage  mit  alten  Mauern,  überragt  von  dem  Fort  Spa- 
gnuolo  (V2  St. ;  Zutritt  nur  mit  Erlaubnis  des  Platzkommandos), 
um  das  Türken  und  Venezianer  lange  gerungen  haben.  An  der 
Porta  di  terra  ferma  türkische  Inschriften.  Schöner  Spaziergang 
(1  St.)  ö.  über  das  serb.-orth.  Kloster  Savina  nach  Zelenika  (S.  398). 
Lokaldampfer  nach  CattaTO  in  4^2  St. 

Sehr  lohnend  und  der  Dampfbootfahrt  vorzuziehen  ist  eine  Fahrt  im 
Wagen  (Fiaker  10  X)  über  Zelenika  und  Gjenovic  am  Kordufer  der  Bocche 
entlang  bis  (15km)  Andric.  Von  hier  im  Boot  nach  Lepetane  (s.  unten) 
und  wieder  auf  schöner  Straße  (12km),  oder  weiter  im  Boot,  am  Westufer 
der  Bai  von  Cattaro  über  Donji-Stlivoo,  Perzagno  und  Mulla  (S.  400)  nach 
Cattaro  (S.  400). 

Eisenbahn  nach  Zelenika  oder  Gravosa  s.  S.  398. 

Der  Dampfer  wendet  sich  südlich  durch  den  Canale  di  Kumbur 
in  die  Bai  von  Teodo,  mit  Marinestation ;  über  dem  flachen  s.o.  Ufer 
blicken  die  Berge  von  Montenegro  herüber.  "Weiter  in  n.ö.  Rich- 
tung zwischen  grünen  Bergufern  in  die  engste  Bocca,  le  Catene  ge- 
nannt, einst  durch  Ketten  verschließbar.  L.  Kloster  S.  Domenica 
und  Dorf  Josica,  r.  Lepetane.  Beim  Austritt  aus  den  Catene  in 
das  innerste ,  ö.  von  steil  abfallenden  Kalkbergen  abgeschlossene 
Becken,  nördl.  auf  einer  Insel  die  Wallfahrtskirche  S.  Maria  dello 
Scalpello,  mit  zahlreichen  Votivgemälden  (Kirchenfest  16.  Aug.); 
dahinter  am  Fuße  des  Casson  (873m)  das  Städtchen  Perasto  (keine 


400  Route  70.  CATTARO. 

Unterkunft).  —  Der  Eildampfer  fährt  durch  die  Bai  von  Cattaro 
direkt  nach  Cattaro.  Der  Postdarapfer  wendet  sich  nach  Kisano 
(Gasth. :  Orjen),  dem  alten  Rhizinium,  Städtchen  mit  1300  Einw. 
in  großartiger  Lage  am  N. -Ende  der  Bocche.  In  der  Nähe  n.w. 
(20  Min.)  die  Höhle  Soput,  aus  der  nach  Regen  ein  Wasserfall  in 
die  Bocche  hinabstürzt. 

Von  Risano  führt  eine  Fahrstraße  (Fiaker  16  K)  über  Perasto  (S.  399), 
dann  an  der  Bai  von  Cattaro  entlang  über  Orahovac,  Ljuta  und  das  lang- 
gestreckte Döbrota  nach  (18km)  Cattaro  (s.  unten). 

Der  Dampfer  kehrt  nach  Perasto  zurück  und  wendet  sich  südlich 
in  die  in  ganzer  Pracht  sich  öffnende  Bai  von  Cattaro,  an  deren 
Westufer  Perzagno  und  Mulla.   S.  der  Lovcen  (S.  404). 

Cattaro.  —  Gasth.:  Stadt  Graz,  Puhalovic,  Stadt  Wien,  alle 
einfach.  —  Cafe"  Dojmi,  an  der  Marina.  —  Photographien  bei  Franz  Laforest, 
r.  vom  Dom.  —  Ruderboot  mit  zwei  Ruderern  2  K  die  Stande ,  Segelboot 
3  K  die  Stunde.  — Militärschwimmschule,  Bad  48  h  (mit  Wäsche). 

Cattaro,  kroat.  Kotor ,  das  röm.  Decatera,  enggehaute  Grenz- 
festung mit  6000  Einw.  (starke  Garnison) ,  Sitz  eines  römisch- 
kath.  und  eines  serb.-orth.  Bischofs,  liegt  in  großartiger  Umgehung 
in  der  SO. -Ecke  der  Bucht  Ton  Cattaro  am  Fuß  der  hochragenden 
Berge  von  Montenegro  auf  dem  Schwemmlande  des  hier  mündenden 
Wildbachs  Scurda.  Die  Stadtmauer  zieht  sich  bis  zu  dem  die  Stadt 
östl.  überragenden  Fort  S.  Giovanni  (s.  unten)  hinauf.  Von  der 
Porta  della  Marina  gelangt  man  auf  den  Hauptplatz  (Piazza  d'Armi 
oder  Trg  od  Oruzja),  an  dem  1.  die  Hauptwache  und  das  Zollamt, 
geradeaus  ein  Uhrturm,  vor  dem  ein  römischer  Altar.  Östl.  vom 
Platz  steigt  man  in  50  Min.  nach  dem  Fort  8.  Giovanni  empor  (280m ; 
Zutritt  nur  mit  Erlaubnis  des  Platzkommandos;  Aussicht  auf  die 
Stadt  von  der  Kapelle  Madonna  della  Salute),  südl.  (r.)  führt  eine 
enge  Straße,  vorbei  an  dem  Post-  u.  Telegraphenamt  (r.),  zur  (2  Min.) 
Kathedrale,  mit  zwei  viereckigen  Türmen  und  einer  Kapelle  ihres 
Schutzpatrons,  des  h.  Trifon  (Hauptfest  am  3.  Febr.).  —  Schöner 
Morgenspaziergang  vom  Hafen  n.  nach  (8/4  St.)  Döbrota  (s.  oben), 
Abendspaziergang  n.w.  nach  (t/2  St.)  Mulla  (s.  oben).  Zum  Fort 
Trinitä  s.  S.  402. 

Von  Cattaro  nach  Cetinje  oder  Wagenfahrt  bis  Njegus  s.  S.  401.  — 
Südl.  Post  in  4V4  St.  nach  dem  (24km)  Hafenstädtchen  Budua. 

Von  Cattaro  nach  Korfu,  242  S.M.,  Lloyddampfer  lmal  wöch.  in 
55  St.  für  30  KQD,  20  JT10.  Der  Dampfer  fährt  durch  die  Bocche  di  Cattaro 
und  wendet  sich  jenseit  der  Punta  d'Ostro  (S.  399)  s.o.,  vorbei  an  Kloster 
S.  Stefano,  Castel  Lastua  und  Spizza,  dem  südlichsten  Ort  Dalmatiens.  — 
44  S.M.  Rada  di  Antivari  (Hot.  Marina,  beim  Bahnhof,  30  Z.  zu  3.50-7, 
M.  41),  in  Montenegro ;  nach  Skutari  s.  S.  401.  I1/4  St.  östl.  (Wagen  iE 
hin  u.  zurück)  die  malerischen  Reste  des  1878  von  den  Montenegrinern 
erstürmten  und  zerstörten  Alt- Antivari ;  unterhalb  eine  neue  Ansiedlung.  — 
58  S.M.  Dulcigno,  seit  1880  zu  Montenegro  gehörend,  mit  5100  Einwohnern. 
Nordwestl.  über  der  kleinen  Hafenbucht  die  von  Mauern  umschlossene  Alt- 
stadt, südöstl.  die  Neustadt ,  die  sich  terrassenförmig  aufbaut.  —  Die  Küste 
wird  flach ;  1.  die  Mündung  der  44km  langen  Bofana,  die  aus  dem  Skutari- 
See  ausfließt.  —  77  S.M.  Medua,  mit  wenigen  Häusern.  7km  s.o.  der  unbe- 
deutende Ort  Alessio,  am  Drin ;  hier  starb  im  J.  1468  der  albanesische  Fürst 
Skanderbeg  (Georg  Kastriota).    Von  Medua  2mal  wöch.  Lloyddampfboot  auf 


SKÜTARI.  70.  Route.   401 

der  Bojana  (S.  400)  nach  Oböli,  von  wo  noch  2  Reitstunden  nach  Skutari 
(s.  unten).  —  Das  Dampfboot  wendet  sich  südl.,  an  der  Mündung  des  Drin 
vorbei.  —  114  S.M.  Durazzo,  unweit  des  alten  Dyvrhachium.  —  Die  Küste 
wird  bis  (171  S.M.)  Valona  flach,  dann  treten  wieder  Berge  an  das  Meer 
heran.  —  Weiter  durch  die  Straße  von  Olranto  über  (222  S.M.)  Santi  Qua- 
ranta und  durch  den  Kanal  von  Korfa  nach  (242  S.M.)  Korfu,  s.  Baedekers 
Griechenland. 

Von  Antivari  nach  Skutari:  Schmalspurbahn  nach  Virpazar, 
44km  in  3  St.  für  6  K,  von  da  Dampfboot  nach  Skutari  in  372  Sr.  für 
9  K.  Paß  mit  Visum  nötig.  —  Rada  di  Antivari  s.  S.  400;  Bahnhof  10  Min. 
vom  Dampfbootlandeplatz.  Die  Bahn  führt  nördl  ,  tritt  jenseit  (9km)  Zubci 
ins  Gebirge,  steigt  in  Kehren,  durchdringt  den  Sutorman  -Paß  (844m)  in 
einem  Tunnel  und  senkt  sich  dann  in  großen  Kehren  über  (36km)  Limljani 
nach  (44km)  Virpazar  (Bahnrestaur. ;  Unterkunft  bei  Elena  Popovic),  am 
W.-Ufer  des  Skutari-Sees.  Dampfboot  nach  Rijeka  (S.  401)  in  IV2  St.  für 
9  K.  —  Von  Virpazar  Dampfboot  südöstl.  über  den  48km  langen  Skutari-See 
nach  Skutari  (österr.-ungar.  Konsulat),  dem  bedeutendsten  Handelsplatz 
Nordalbaniens,  mit  30000  Einwohnern.  Die  Stadt  liegt  am  O.-Ufer  des  Sees 
und  wird  westl.  umflossen  von  der  Bojana  (S.  4(  0),  östl.  von  dem  im  Sommer 
trockenen  £m,  der  hier  in  die  Drinasa  mündet;  westl.  der  Tarabosch.  An 
der  S.- Seite,  auf  der  Landspitze  zwischen  den  Flüssen,  die  Zitadelle  (133m; 
Aussicht) ;  nordwestl.  unterhalb  der  große  Basar  (zu  beachten  die  Arbeiten 
in  Silberfiligran;  Mi.  Markttag).    Nach  Oböti  s.  oben;  nach  Rijeka  s.  S.  404. 


71.  Ausflug  nach  Montenegro. 

Die  Fahrt  von  Cattaro  nach  (45km)  Cetinje  ist  sehr  zu  empfehlen  und 
erfordert  hin  und  zurück  172-2  Tage  (Wagen  der  Automobilpost  vorzu- 
ziehen): Zweispänner  mit  3  Plätzen  in  Gl/z-l  St.  mit  Rast  in  Njegus,  50  E 
hin  und  zurück,  15  K  mehr  mit  dem  Ausflug  nach  Rijeka;  man  verlange 
einen  deutschsprechenden  Kutscher,  im  Sommer  oft  Wagenmangel;  Reit- 
pferd 15-20  K.  Die  Fahrt  hin  und  zurück  in  einem  Tage  zu  machen  ist 
ermüdend.  Bei  beschränkter  Zeit  fahre  man  von  Cattaro  wenigstens  bis 
Njegus  (8  St.  hin  und  zurück  mit  1  St.  Aufenthalt,  20-24  K).  —  Automobil- 
Post  (7  Plätze)  von  Cattaro  (Abfahrt  von  der  Marina)  nach  Cetinje  lmal 
tägl.  in  474  St.  (zurück  in  3  St.)  für  10  ÜT;  Platz  telegraphisch  mit  bezahlter 
Antwort  zeitig  im  Postamt  vorauszubestellen,  ebenso  das  Zimmer  in  Ce- 
tinje. —  Fußgänger  (kräftiges  Schuhwerk  nötig;  Führer  8  K,  entbehrlich; 
9  St.,  zurück  etwas  weniger)  steigen  östl.  von  Cattaro  auf  dem  alten  sehr 
steinigen  Saumpfad  in  3  St.  nach  Krstac  hinauf  und  folgen  von  hier  der 
Fahrstraße  über  (3/4  St.)  Njegus  nach  (5  St.)  Cetinje;  hinter  Njegus  r.  ein 
um  1  - 172  St.  kürzender  Fußweg  (nur  im  Sommer  gangbar). 

Montenegro  (serb.Crnayora,  türk.  Karadag  „Schwarzer  Berg""),  9080qkm 
mit  285000  meist  griech. -orthodoxen  Einwohnern,  ist  ein  wildes  Gebirgsland, 
in  seiner  Westhälfte  fast  ohne  Quertäler,  mit  vereinzelten  Dolinen,  d.  h. 
Karsttrichtern ,  deren  Boden  fast  allein  bestellbar  ist  und  Roggen  und 
Kartoffeln  (krtola)  hervorbringt.  Größere  Ebenen,  meist  alter  Seeboden, 
umgeben  nur  Cetinje,  Niksic,  Podgorica  und  einige  andere  Orte.  Die  höchsten 
Erhebungen  sind  im  W.  der  Lovcen  (1759m;  S.404)  und  der  im  N.  gelegene 
Orjen  (1895m;  S.  416).  Der  Osten  ist  ein  großes  Alpenland ;  die  höchsten 
Gipfel  sind  n.  der  D ormitor  (2528m),  ö.  der  Kuckikom  (2448m).  Hier  finden 
sich  tiefe  Täler  und  Flußläufe,  so  die  aus  dem  Plateau  von  Niksic  (650m) 
kommende  Zeta,  die  unweit  Podgorica  von  der  Morac'a  aufgenommen  wird, 
die  sich  ihrerseits  in  den  Skutari-See  ergießt,  aus  dem  dann  die  Bojana 
(S.  400)  zum  Meere  abfließt.  Große  Wälder  hat  nur  der  Osten,  der  Westen 
ist  fast  kahl  (schöner  Laubwald  noch  in  ziemlicher  Höhe  auf  der  Südseite 
des  Lovcen),  und  der  öde  und  wilde  Charakter  dieser  meist  grauen  oder 
rötlichen  Kalkberge  hat,  wie  es  scheint,  den  Namen  des  Landes  verursacht. 


402   Route  71 .  MONTENEGRO.  Von  Cattaro 

—  Die  Ausfuhr  im  Wert  von  2440000  K  besteht  in  den  Landeserzeugnissen  : 
Vieh,  Häute,  Wolle,  Olivenöl,  Insektenpulver  u.  a. 

Bewohner.  Die  Montenegriner,  vor  den  Türken  geflüchtete  Serben, 
reden  die  Sprache  ihrer  Stammesgenossen.  Fast  überall  macht  das  Volk 
den  Eindruck  großer  Dürftigkeit;  die  mit  Stroh  gedeckten  Steinhütten 
gleichen  auf  dem  Lande  eher  Ställen  als  menschlichen  Wohnungen; 
aber  nichts  geht  über  den  Anstand  und  den  Stolz  der  Männer,  die,  einen 
Revolver  im  Gürtel,  fest  daherschreiten. 

Geschichtliches.  Mitte  des  xiv.  Jahrh.  erscheint  Montenegro  als 
ein  erbliches  selbständiges  Fürstentum.  Nach  der  Flucht  des  letzten 
Herrschers  aus  dem  Hause  Crnojevic,  im  J.  1499,  vereinigte  seit  1516  der 
jeweilige  Metropolit  (Wladika)  die  höchste  Gewalt  in  seiner  Person. 
Kämpfe  gegen  die  Nachbarvölker  bilden  bis  in  das  xix.  Jahrhundert 
hinein  den  einzigen  Inhalt  der  Geschichte  des  Volkes ,  das  zu  einer  Zeit 
seine  Freiheit  erkämpfte  und  behauptete,  als  der  Südosten  Europas  bis 
zu  den  Toren  Wiens  vor  den  Türken  zitterte.  v  Im  Jahre  1697  kam  der 
erste  Wladika  aus  dem  Hause  Petrovi<5-Njegos  zur  Regierung.  —  Mit 
Peter  II.  (1830-51)  beginnt  ein  neuer  Zeitabschnitt  für  Montenegro,  indem 
der  Fürst,  der  selbst  für  den  hervorragendsten  serbischen  Dichter  seiner 
Zeit  galt,  die  Zivilisierung  der  Bevölkerung  tatkräftig  in  die  Hand  nahm. 
Sein  Nachfolger  Danilo  (1852-60)  vollzog  die  Trennung  der  höchsten  welt- 
lichen Gewalt  von  der  geistlichen  und  begründete  ein  absolutes  Fürsten- 
tum. Sein  Neffe  Nikola  I.  (König  seit  1910)  führte  glückliche  Kriege  gegen 
die  Pforte  und  erhielt  im  Berliner  Vertrag  1878  außer  der  vollen  Souve- 
ränität einen  erheblichen  Gebietszuwachs,  der  dem  Lande  endlich  den 
Zugang  zum  Meer  (Antivari -  Dulcigno)  öffnete.  Eine  Verfassung  wurie 
1905  eingeführt. 

Gasthäuser  gibt  es  nur  in  den  größeren  Orten,  im  übrigen  ist  man 
auf  Gastfreundschaft  angewiesen,  die  man  durch  ein  entsprechendes  Geld- 
geschenk vergütet  (Empfehlungen  angenehm). 

Ein  Paß  ist  für  Montenegro  nicht  nötig,  aber  angenehm,  erforderlich  ist 
er  für  Skutari.  —  Geld:  Kupferstücke  zu  1  (jedna)  Para  (=  1  Heller)  und 
2  (dwije)  Para;  Nickelstücke  zu  10  (desset)  und  20  (dwadesset)  Para;  Silber- 
stücke zu  1  (jedan)  P erper (=  1  Krone),  2  (dwa)und 5  (pet)  Perpera ;  Goldstücke 
zu  10,  20,  100  Perpera.    Österreichisches  Geld  wird  überall  angenommen. 

—  Post-  und  Telegraphenbureaus  gibt  es  nur  in  größeren  Orten; 
Briefe  nach  Österreich  sind  billiger  als  nach  anderen  Ländern  und  kosten 
10  Para.     Postkarte  5  u.  10  Para. 

Die  prächtige  *Straße  nach  Cetinje  verläßt  Cattaro  (S.  400)  im 
S.  hei  der  Porta  Gordicchio  und  führt  an  dem  Dorf  Skaljari  vorbei 
in  dem  schönen,  mit  Eichenwald  bestandenen  Tal  anfangs  gerade, 
später  in  Windungen  nnd  immer  neue  Blicke  anf  die  Bocche  bietend 
hinauf  zum  (3/4  St.  Fahrens)  Fort  Trinith  (231m).  Hier  Straßen- 
teilung: geradeaus  durch  die  Zupa  nach  Budua  (S.  400),  r.  nach 
Teodo,  an  der  gleichnam.  Bai  (S.  399).  Wir  folgen  der  Straße  1. 
unter  dem  Fort  Gorazda  hin,  erst  in  s.,  dann  in  ö.  Richtung,  über 
den  Wildbach  Zverinjdk.  Von  der  Ausbiegung  (467m)  stets  steigend 
in  vielen  Windungen  an  dem  (IV4  St.)  Hause  eines  Straßenauf- 
sehers (622m)  vorüber  zur  (3/4  St.)  montenegrinischen  Grenze 
(904m),  durch  eine  Reihe  Pflastersteine  quer  über  die  Straße  be- 
zeichnet. Auf  dem  ganzen  Wege  überraschende  """Aussichten  auf 
die  wie  ein  Landsee  erscheinenden  Bocche,  überragt  n.  vom  Orjen 
(S.  416),  n.w.  das  Adriatische  Meer:  eine  der  großartigsten  Land- 
schaften in  Europa. 

Die  Straße  führt  weiter  durch  Karstgegend  über  (74  St.)  das 


nach  Cetinje.  MONTENEGRO.  71.  Route.   403 

Wachthaus  Krstac  (963m;  3  St.  s.  der  S.  404  gen.  Lovcen)  nach 
(Va  St.)  Njegus  (882m;  Qr.-H.  Niegosh,  Z.  3  K,  bescheiden,  nicht 
hillig),  dem  Stammsitz  des  Herrscherhauses,  mit  1900  Einwohnern; 
1.  -von  der  Straße  das  Landhans  des  Königs.    Zolldurchsuchung. 

Von  Njegus  zieht  sich  der  Fahrweg  ö.  in  Windungen  hinauf 
zur  Paßhöhe  (1274m);  oben  überraschender  *Blick  auf  die  Gebirgs- 
ketten im  NO.  nach  Niksic  zu  und  s.  auf  den  Skutari-See  und  die 
albanischen  Alpen;  r.  der  Lovcen.  Dann  südl.  abwärts,  Bald  er- 
blickt man  die  roten  Dächer  der  Häuser  von  Cetinje  in  grünem 
Talkessel.  Bei  Bajce  beginnt  der  angebaute  Talboden.  Nach  2y2- 
3  St.  Fahrens  (von  Njegus)  erreicht  man 

Cetinje.  —  Gasth.  :  Grand- Hotel  (Vuko  Vuletii;  PI.  a),  am  südöstl. 
Ende  der  Stadt,  40  Z.  zu  3-6,  F.  1.20,  G.  4,  M.  5,  P.  14-18  Z,  gute  Küche; 
Rein  wein  (PI.  b),  10  Z.  zu  3,  M.  3üT,  einfach.  —  Post  und  Telegraph  im 
Ministerialgebäude  (PI.  2)...—  Gesandtschaften  von  Deutschland,  Frankreich, 
Großbritannien,  Italien,  Österreich-Ungarn,  Rußland,  der  Türkei  u.  a.  — 
Zigaretten  (Monopol)  4  Para  und  mehr  das  Stück.  —  Waffen,  Kostüme  u.  a. 
bei  Risto  Miskovic  und  Spaso  Mihaljevic,  Katunska  ulica,  zunächst  der 
Dvorska  ulica. 

Erklärung  der  Zählen  auf  dem  Plan  (S.  399):  1.  Bank  von  Montenegro; 
la.  Biljarda;  2.  Ministerialgebäude;  Gesandtschaften:  2a.  deutsche,  2b. 
englische,  3.  franz.,  4.  österr.-ungar.,  5.  russ.,  6.  türk. ;  7.  Grabdenkmal 
Danilo's  I. ;  8.  Hofkapelle;  9.  Kaserne;  10.  Krankenhaus;  11.  Mädcheninsti- 
tut; 12.  Marslall;  13.  Mutter  Gottes-Kloster;  14.  Palais  des  Kronprinzen; 
15.  Palais  des  Königs;  16.  Tablja;  17.  Zetski  dorn. 

Cetinje  (672m),  mit  5300  Einw.,  die  Hauptstadt  Montenegros, 
Residenz  des  Königs  und  Sitz  der  Regierung,  macht  den  Eindruck 
einer  kleinen  sauberen  Landstadt  und  hat  keine  Merkwürdigkeiten 
im  touristischen  Sinne,  fesselt  aber  überall  durch  originelle  Er- 
scheinungen. Zur  Besichtigung  der  Hauptsachen  genügen  vielleicht 
2  St.,  jedoch  wird  man,  um  das  montenegrinische  Leben  kennen 
zu  lernen,  auch  einen  Tag  angenehm  verbringen  können. 

Von  Cattaro  kommend,  fährt  man  durch  die  den  Ort  von  NW. 
nach  SO.  durchziehende  Hauptstraße,  die  Katunska  ulica. 
An  ihrem  Ende  das  russische  Mädcheninstitut  (PI.  11);  etwas  weiter 
1.  der  Stadtgarten  (Sonnt,  nachm.  häufig  Musik),  r.  das  Palais  des 
Kronprinzen  (PI.  14). 

Wir  wenden  uns  vom  Stadtgarten  zurück  auf  die  Hauptstraße 
und  gelangen  1.  in  die  D  v  ör  s  k  a  ulica,  an  der  r.  das  Haus  des 
Prinzen  Mirko,  1.  das  Neue  Palais  des  Königs  (PI.  15,  unzugäng- 
lich); davor  Wachen  in  ihrer  kleidsamen  Tracht.  Nahebei  die 
Hofkapelle  (PI.  8)  und  der  Alte  Palast,  auch  Biljarda  genannt 
(PI.  la),  jetzt  Gymnasium.  N.  das  Ministerialgebäude  (Fl.  2),  in 
dem  auch  die  1905  eingeführte  Volksvertretung  (Sküpschtina)  tagt 
(61  Mitglieder)  und  das  Post-  und  Telegraphenamt  untergebracht  ist. 
S.w.  hinter  dem  Alten  Palais  liegt  das  von  einem  viereckigen  Turm 
(Kula)  beherrschte  Mutter  Gottes  -  Kloster  (PI.  13),  mit  kleiner 
Kirche ;  r.  vor  dem  Ikonostas  der  Sarkophag  des  h.  Peter  Petrovic 
(f  1830),  des  Begründers  der  jetzigen  Dynastie.     Außen  an  der 


404    Route  71.  MONTENEGRO. 

Kirche  Gräber  der  Familien  Njegos  und  Karageorgewitsch.  N.w. 
oberhalb  des  Klosters  der  runde  Turm  Tablja  (PL  16),  an  dem 
früher  Türkenschädel  befestigt  wurden;  s.w.  das  Grabdenkmal  des 
Fürsten  Danilo  I.  (f  1735;  PI.  7),  mit  vergoldeter  Kuppel. 

In  der  Baja  Pivljanina  ulica  der  Zetski  dorn  (PI.  17)  und  eine 
Kapelle;  hinter  dieser  ein  Exerzierplatz,  an  dem  die  Kaserne  und 
eine  kleine  Kirche  mit  Felsengräbern.  —  Westl.  vom  Zetski  dorn 
der  Marktplatz  (Markttage  Mo.,  Mi.  und  Fr.). 

An  der  vom  N.-Ende  der  Ivan  begova  ulica  östl.  langsam  an- 
steigenden Straße  nach  Rijeka  (s.  unten)  das  (*/2  St.)  Belvedere 
(780m ;  Cafe),  ein  Steinhäuschen  mit  prachtvoller  *  Aussicht  auf 
den  Skutari-See,  die  albanischen  Alpen  (Proklete  göre  „verfluchte 
Berge",  die  Bebii  montes  der  Römer)  und  die  Berge  bei  Antivari. 
20  Min.  weiter,  bei  Lipa,  eine  Tropfsteingrotte. 

Sehr  lohnend  ist  die  Fahrt  von  Cetinje  nach  (16km)  Rijeka  (Wagen 
hin  und  zurück  20  K;  Hinfahrt  IV2,  Rückfahrt  2V2  St. ;  Reitpferd  7  K). 
Auch  Motorpost  tägl.  von  Cetinje  über  Rijeka  (4  K)  nach  Podgorica  in  3  St. 
für  8  K  und  von  da  nach  Niksic  in  4  St.  für  8  E.  Die  Straße  führt  vom 
Belvedere  (s.  oben)  durch  Karstgegend  in  Kehren  hinab ;  tief  unten  der 
üppige  Talkessel  von  Dobrskoselo  mit  dem  gleichnam.  Ort  (364m);  dann 
durch  ein,  enges  Tal  nach  dem  an  der  Rijeka  gelegenen  Rijeka  (22m;  Gasth. 
bei  Milo  Cakic),  das  in  der  Hauptsache  aus  einer  langeD,  am  Fluß  sich  hin- 
ziehenden Straße  besteht  (1600  Einw.).  Südl.  oberhalb  Reste  der  alten 
Festung  Rijekigrad.  Von  Rijeka  fährt  werktags  ein  Dampfboot  in  8  St.  für 
15  K  (Barke  in  15  St.  für  25  K)  über  den  Skutari-See,  mit  Halt  in  Virpazar 
(S.  401;  9  K)  und  Plavnica,  nach  Skuiari  (S.  401).  —  Westl.  von  Cetinje  der 
lovcen  (1759m),  mit  weiter  herrlicher  Aussicht  und  der  Grabkapelle  des 
Wladika  Peter  II.  (S.  402) ;  Besteigung  nur  mit  Erlaubnis  des  Kriegsministe- 
riums ;  5  St.  mit  Führer;  zu  Pferde  bis  zum  Fuß  des  Berges  in  3  St.  (10  K 
hin  und  zurück  oder  weiter  nach  Njegus)  oder  mit  der  Automobilpost 
nach  Krstac  (S.  403);  Proviant  mitnehmen. 

29km  n.ö.  (Fahrstraße;  Motorpost  s.  oben)  von  Bijeka  das  Städtchen 
Podgorica  (Hot.  Europa),  an  der  Moraca  (S.  401),  mit  10000  Einw. ;  in  Duklja, 
5km  n.  (Fahrstraße),  hat  man  die  Ruinen  einer  Römeratadt  bloßgelegt 
(Docleaf).  Die  Straße  (Motorpost  s.  oben)  führt  weiter  über  Spuz,  Dani- 
lovgrad  und  Bogetici  (von  wo  man  ö.  in  2  St.  das  interessante  Kloster 
Ostrog  besuchen  kann)  nach  (52km)  Niksic  (Hot.  Amerika),  Stadt  und 
Festung  mit  5000  Einwohnern. 


405 


VIII.  BOSNIEN  UND  DIE  HERZEGOWINA. 


Route  Seite 

Geschichtliches.    Reiseplan  usw.         405 

72.  Von  Bosnisch-Brod  nach  Sarajevo 407 

Von  Doboj  nach  Tuzla.    Von  Tuzla  nach  Zwornik  407. 

73.  Von  Sarajevo  über  Mostar  nach  Gravosa  (Ragusa)     412 

Von  Jablanica  nach  Bugojno  413.  —  Von  Mostar  nach 
Avtovac  415.  —  Von  Hum  nach  Trebinje  416. 

74.  Von  Sarajevo  nach  Vardiste  oder  nach  Uvac  .      .     417 

Rogatira  417.  —  Von  Ustipraca  nach  Foca  und  Gacko  ; 
nach  Metalka  117/3. 

75.  Von  (Agram)  Doberlin  üher  Novi  nach  Banjaluka 

und  über  Travnik  nach  Sarajevo 419 

Von  Novi  nach  Ogulin.    Kljuc  418/20.  —  Bugojno  422. 


Über  die  Geographie  des  Landes  s.  S.  xxiv  ff.,  xxxtn  ff.  —  Vgl. 
die  Karte  vor  dem  Titel ;  Übersichtsblatt  der  Sonderkarten  s.  S.  377. 

Geschichtliches.  DieUrbewohner  Bosniens  waren  Thraker,  die  in 
der  Folge  von  den  Illyriern  und  Kelten  aufgenommen  wurden.  In  die  Ge- 
schichte tritt  Bosnien  erst  in  römischer  Zeit  ein  (34  vor  Chr.),  und  zwar  in 
engster  Verbindung  mit  Dalmatien.  Die  römische  Herrschaft  in  diesen 
Landen  wurde  wiederholt  durch  die  Einfälle  der  Germanen  erschüttert 
und  Ende  des  iv.  Jahrh.  vernichtet.  Im  Beginn  des  vn.  Jahrh.  erfolgte 
die  Einwanderung  der  Kroaten  und  Serben:  sie  wurden  um  880  durch 
Schüler  der  slawischen  Apostel  Gyrill  und  Method  dem  Christentum  ge- 
wonnen, während  der  Südwesten  dasselbe  bereits  unter  Justinian  I.  (527-65) 
angenommen  hatte.  Seit  940  wurde  Bosnien  von  Fürsten  (Banen)  regiert, 
die  späterden  ungarischen  Königen  lehnspflichtig  waren.  Vom  xn.  Jahrh. 
bis  zur  Türkenherrschaft  hatte  die  dualistisch -manichäi sehe  Sekte  der 
Bogumilen  zahlreiche  Anbänger.  Im  J.  1377  nahm  der  damalige  Ban  den 
Königstitel  als  Stephan  Tcrtko  I.  an.  Unter  dessen  achtem  Nachfolger, 
Stephan  Tomaschewitsch,  wurde  Bosnien  durch  Sultan  Mohammed  II.  erobert 
(1463).  Im  J.  1528  wurde  auch  das  Banat  Jajce,  1592  der  n.w.  Teil  Bosniens 
dem  türkischen  Reiche  einverleibt.  Bosnien  spielte  seitdem  nur  als  Schau- 
platz kriegerischer  Ereignisse  eine  Rolle,  namentlich  in  den  langdauern- 
den Kämpfen  Österreichs  gegen  die  Türkei,  denen  erst  der  Friede  von 
Sistowa  (1791)  ein  Ziel  setzte.  Doch  erfreute  sich  das  Land  selten  längerer 
Ruhe;  der  Druck  der  türkischen  Herrschaft  trieb  die  christlichen  Bewohner 
wiederholt  zu  Aufständen.  Der  russisch-türkische  Krieg  von  1878  berührte 
Bosnien  nicht  unmittelbar;  auf  dem  Berliner  Kongreß  wurde  Österreich- 
Ungarn  gestattet,  Bosnien  und  die  Herzegowina  zu  besetzen.  Der  Einmarsch 
der  österr.-ung.  Truppen,  unter  dem  Oberbefehl  des  Feldzeugmeisters  Frhm. 
v.  Philippovich,  erfolgte  am  30.  Juli  1S78,  doch  bedurfte  es  monatelanger 
Kämpfe,  bis  das  Land  unterworfen  war.  Am  5.  Okt.  1908  wurden  Bosnien 
und  die  Herzegowina  der  Monarchie  als  gemeinsamer  Besitz  einverleibt. 

Reiseplan.  Die  beste  Jahreszeit  für  eine  Reise  nach  Bosnien  und 
der  Herzegowina  sind  die  Monate  Mai,  Juni  und  September ;  im  Juli  und 
August  ist  in  der  Herzegowina  (aber  nicht  in  Bosnien)  die  Hitze  oft  drückend. 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  26 


406  BOSNIEN. 

Der  orientalische  Charakter  der  Ortschaften  ist  vortrefflich  erhalten  ge- 
blieben. 1.  Tag  von  Agram  nach  Banjaluka  (R.  75);  2.  Tag  mit  Motorpost 
oder  Wagen  nach  Jajce  (S.  420/21)  ;  3.  Tag  Jajce  und  die  Pliva-Seen;  4.  Tag 
mit  der  Bahn  nach  Sarajevo;  5.  und  6.  Tag  Sarajevo  (S.  408);  7.  Tag  mit  der 
Bahn  nach  Bosnisch-Brod  (S.  408/7)  oder  7.  Tag  mit  der  Bahn  nach  Mostar 
(S.  414;  Bunaqnelle);  8.  Tag  mit  der  Bahn  nach  Ragusa  (R.  73).  Auch  die 
Eisenbahnfahrt  von  Sarajevo  nach  Visegrad  (S.  419)  ist  sehr  lohnend.  — 
Die  Motorpost  von  Banjaluka  nach  Jajce  hat  zwölf  Plätze;  die  Post- 
icagen  auf  den  übrigen  Strecken  haben  gewöhnlich  nur  zwei  Plätze.  Bei 
größeren  Ausflügen  (vgl.  aber  R.  74)  miete  man  besser  einen  Wagen  (16-20  Ä' 
tägl.  und  dem  Kutscher  ein  Trinkgeld  von  etwa  1  K  tägl.).  —  Ein  gut  orga- 
nisiertes Gendarmerie-Korps  sorgt  für  die  Sicherheit  des  Landes. 

Gasthäuser.  In  Sarajevo,  Ilidze,  Mostar,  Banjaluka,  Jajce  u.  a.  O., 
wo  sich  Landesbehörden  befinden  und  Garnison  liegt,  findet  man  gute 
Gasthäuser  mit  mäßigen  Preisen.  Abseits  der  Poststraßen  ist  man  auf  die 
einfachen  aber  sauberen  Gendarmerie-Kasernen  angewiesen. 

Paß.  Für  Bosnien  ist  ein  Paß  oder  eine  Paßkarte  nicht  notwendig, 
aber  angenehm.  —  Bosnien  hat  eigene  Briefmarken. 

Sprache.  Landessprache  ist  das  Serbo- Kroatische,  das  der  südöst- 
lichen Gruppe  der  slawischen  Sprachen  angehört,  jedoch  mit  türkischen 
Wörtern  stark  durchsetzt  ist.  Die  Beamten,  die  Gastwirte  und  fast  alle 
Kaufleute  in  den  größeren  Orten  sprechen  deutsch.  —  Als  Anhalt  für  die 
richtige  Aussprache  der  Ortsnamen  diene,  daß  c  =  tz,  6  =  tj ,  c  =  tsch, 
s  immer  scharf,  s  =  seh,  z  weich  =  s,  z  =  franz.  j  gesprochen  wird.  Einige 
häufig  vorkommende  Wörter  sind:  gosliona  Gasthaus,  kuca  Haus ,  ulaz 
Eingang,  izlaz  Ausgang,  zahod  (slaw.),  cenifa  (türk.)  Klosett,  krevet  Bett, 
svjetlo  Licht,  svijeca  Kerze,  vatra  Feuer,  kruh  Brot,  mlijeko  Milch,  vino 
Wein ,  kava  Kaffee ,  kavana  Kaffeehaus ,  rakija  Schnaps ,  pivo  Bier,  voda 
Wasser,  sljive  Pflaumen,  jaja  Eier,  meso  Fleisch,  riba  Fisch,  sir  Käse, 
sol  Salz,  noz  Messer,  viljuska  Gabel,  boca  Flasche,  casa  Glas,  srebro  Silber, 
zlalo  Gold,  skupo  zu  teuer,  jutro,  sutra  Morgen,  dan  Tag,  vecer  Abend, 
ulica  Straße,  put  Weg  (führen  Sie  mich  nach  X  vodPe  meu  X),  erkva  Kirche, 
kula  Turm,  dzamija  Moschee,  gora,  brdo  oder  brijeg  Berg,  planina  Alpe, 
dol,  dolina  Tal,  potok  Bach,  rijeka  Fluß,  most,  cuprija  Brücke,  ostrvo  Insel, 
hamal  Lastträger,  konj  Pferd,  mazga  Maultier,  kola  Wagen,  po'sta  Postamt ; 
drvo  Baum,  suma  Wald,  kisa  Regen;  —  desno  rechts,  Ujevo  links,  pod  unter, 
od  von,  za  hinter,  blizo  nahe,  daleko  weit,  kasno  spät,  dobro  gut,  pol  halb, 
kako  wie,  je  ist,  da  ja,  ne  nein;  mali  klein,  veliki  groß,  visok  hoch,  gornji 
obere,  donji  untere ;  —  jedan  1,  dva,  tri,  cetiri,  pet,  sest,  sedam,  osam,  devet, 
deset,  jedanaest,  dvanaest  2-12,  petnaesl  15,  dvadeset  20,  dvadeset  i  jedan  21, 
rideset  30,  pedeset  50,  slo,  stotina  100,  hiljada  1000. 
Ausführliche  Angaben  über  Bosnien  enthalten: 

Hörnes,  Dinarische  Wanderungen.     Wien  1893. 

Österr.-ung.  Monarchie  in  Wort  und  Bild;  Bosnien  u.  Hercegovina,  Wien  1901. 

Renner,  Durch  Bosnien  und  Hercegovina.     Berlin  1897. 


4Ö7 


72.  Von  Bosnisch-Brod  nach  Sarajevo. 

Von  Agram  nach  Bosnisch -Brod,  211km,  ungar.  Staatsbahn 
über  Sissek  und  Sunja,  Schnellzug  in  4  St. ;  bis  Sarajevo  in  16  St.  —  Von 
Budapest  nach  Bosnisch-Brod,  380km,  Staatsbahn  über  Maria- 
Theresiopel  und  Dalja  in  8  St.  5  bis  Sarajevo  in  18  St. 

In  Bosnisch-Brod  müssen  die  Reisenden  auf  die  schmalspurige  Landes- 
bahn umsteigen.  Von  Bosnisch-Brod  nach  S  araj  evo,  269km  in 
9-11  St.  für  21.52,  16.14,  10.76  K. 

Bosnisch-Brod  (Bahnrest.)  s.  S.510.  5km  Sijekovac,  an  der  Save. 
Die  Landesbahn  verläßt  die  Save  und  wendet  sich  südl.  an  der  TJkrina 
aufwärts  nach  (25km)  Derventa  (113m),  Städtchen  mit  5400  Einw. 

—  Weiter  in  großen  Kehren  ansteigend  über  (36km)  Vrhovi  nach 
(49km)  Lupljanica,  auf  dem  Sattel  der  Krnin  planina  (296m),  dann 
an  (60km)  Velika  vorbei  hinab  nach  (71km)  Kotorsko  (135m)  im  Tal 
der  Bosna,  der  die  Bahn  bis  Sarajevo  folgt.  —  84km  Doboj  (151m ; 
Bahnrest.;  Gasth. :  Streite,  beim  Bahnhof,  29  Z.  zu  2  ÜT80),  Städtchen 
mit  3400  Einw.  an  der  Mündung  der  Spreca  (1.)  in  die  Bosna.  R. 
auf  einem  Felskegel  die  Ruinen  einer  Feste,  die  1697  vom  Prinzen 
Eugen  von  Savoyen  genommen  wurde. 

Von  Doboj  nach  Tuzla,  62km,  Eisenbahn  in  3  St.  Die  Bahn 
überschreitet  die  Bosna  und  führt  im  Spreca-Tal  aufwärts.  —  18km  Kara- 
novac.  Zweigbahn  nordöstl.  nach  (5km)  Gracanica  (180m;  Gasth.:  Sokol), 
Städtchen  mit  4200  Einw.  und  der  Burgruine  Sokolgrad  (1  St.  n.).  — 
28km  Bosansko-Petrovo&elo.  9km  s.o.  das  alte  serb. -orthodoxe  Kloster  Ozren.  — 
Jenseit  (45km)  Puracic  in  das  Tal  der  Jala.  —  62km  Tuzla  (235m;  Hot. 
Bristol,  52  Z.  zu  3-5  K;  Grand- Botel),  Kreisstadt  von  12400  Einw.,  mit  großen 
Braunkohlengruben,  Ammoniak-  und  Spiritusfabrik.  Eine  Verlängerung 
der  Bahn  führt  zur  (5km)  Saline  Simin  Han. 

Von  Tuzla  nach  Zwornik,  54km,  Post  tägl.  in  7  St.  für  8  £"64. 

—  Tuzla  s.  oben.  Die  Straße  berührt  Simin  Han  (s.  oben)  und  führt  dann 
s.o.  weiter  über  (27km)  Kalesia  und  (38km)  Han  Zapardi,  zuletzt  in 
Kehren  nach  (54km)  Zwornik  (135m;  Gasth.:  Stadt  Wien,  Z.  2-3  K),  lang- 
gestrecktes Städtchen  mit  3200  Einw.  in  hübscher  Lage  an  der  Drina, 
dem  Grenzfluß  zwischen  Bosnien  und  Serbien.  Am  S.-Ende  des  Ortes  die 
alte  Zitadelle.  Post  nach  (47km)  Vlasenica  (S.  417).  —  Südöstl.  führt  von 
Zwornik  eine  Fahrstraße  (Post  in  7  St.  für  8  K  48)  nach  (53km)  Srebrenica 
(370m;  Gasth.  Osatica),  mit  1600  Einw.,  von  einer  Burgruine  überragt. 
Zahlreiche  Mineralquellen.    In  der  Nähe  lag  das  römische  Domavia. 

Bei  (85km)  üsora,  mit  Zuckerfabrik,  zweigt  eine  Waldbahn 
westl.  in  das  Usoratal  ab.  Die  Bahn  tritt  auf  das  r.  Ufer  der  Bosna, 
bei  (109km)  Maglaj  (175m),  Städtchen  mit  der  Kursumli-Moschee 
(xv.  Jahrh.;  1900  neu  ausgemalt)  und  altem  Kastell,  am  Fuß  des 
Berges  Ozren  malerisch  gelegen,  wieder  auf  das  linke.  —  Das  Tal  ver- 
engt sich;  die  Bahn  umzieht  in  großen  Windungen  die  von  W.  her 
sich  vorschiebenden  Waldhöhen  und  tritt  in  den  von  schroffen  Fel- 
sen eingeschlossenen  Engpaß  von  (145km)  Zepce  (245m),  1697  vom 
Prinzen  Eugen  erstürmt.  Hier  wieder  aufs  rechte  Ufer;  159km 
BegovEan  (r.oben  Golubinje~);  dann  auf  einer  von  der  Bosna  umflos- 
senen Landzunge  die  alte  Feste  (176km)  Vranduk,  malerisch  ge- 
legen. —  190km  Zenica (327m;  Bahnrest.,  gut),  mit  7200  Einw. , 
Steinkohlengruben,  Eisenwerk,  und  Landes-Zentralstrafanstalt.  — 


408   Route  72.  SARAJEVO. 

205km  Lasva  (359m ;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  Jajce  s.  S.  422/1 . 

—  219km  Kakanj,  mit  Kohlengrube.  3km  vom  Bahnhof  ist  Zgosda 
Donja,  mit  einem  schönen  Bogumilen-Grabdenkmal  (vgl.  S. 405). — 
223km  Catici.  12km  n.ö.  im  Tal  der  Trstivnica  das  große  im  xrv.Jahrh. 
gegründete  Franziskanerkloster  Sutjeska  nnd  die  Reste  der  Königs- 
burg Bobovac.  —  238km  Visoko  (420m),  mit  4100  Einw.  und 
bedeutenden  Gerbereien.  Post  in  l!/2  St.  s.w.  nach  dem  (14km) 
Sauerbrunnen  Kiseljak  (470m ;  Gasth.  Schwab).  —  245km  Podlu- 
govi  (445m;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (28km)  Vares  (828m; 
Werkhotel,  5  Z.  zu  2  JT),  mit  Eisenwerk.  —  Bei  (252km)  Vogosca 
(470m)  beginnt  das  über  3/4  St.  breite  Sarajevsko  polje.  —  254km 
Semizovac.  Industriebahn  n.ö.  nach  (23km)  Cevljanovici,  mit  Man- 
ganbergwerk. —  269km  Sarajevo. 

Sarajevo. 

Der  Hauptbahnhof  (PI.  B  C4),  Kopfstation,  liegt  3kmwe8tl.  vom  Basar 
(PI.  H  3).  Elektrische  Straßenbahn  s.  unten.  Fiaker  in  die  Stadt  2E,  nachts 
2E  40  ;  Gepäck  40  h.  —  Bahnhof  Bistrik  (PI.  H  4)  der  Bahn  nach  Vardiste 
und  Uvac,  an  der  S.-Seite  der  Stadt.  —  Bahnhof  der  Lokalbahn  nach  Ilidze 
(PL  E  3;  S.  411)  zwischen  Hauptbahnhof  und  Stadt. 

Gasthöfe:  *H.  Europe  (PL  a:  H3),  Fr anie  Josipa  Ulica  40,  mit  elektr. 
Licht  und  Zentralheizung,  120  Z.  zu  3-6,  Omn.  1  E;  H.  Zentral  (Pl.b:  H3), 
Franje  Josipa  TJlica  55,  Z.  2.70-4.30  K,  gelobt;  H.Royal  (PL  c:  E3), 
Gornja  Hiseta  11,  26  Z.  von  3  E  50  an.  —  Gasthöfe  in  Ilidze  s.  S.  411. 

Restaurants:  H.  Europe,  H.  Zentral,  s.  oben;  Vereinshaus  (PL  11 : G 3), 
mit  Hofgarten  und  gutem  Restaurant;  Friedrich,  Jeftanovica  Ulica3  (PL  H3); 
Walits,  an  der  W.-Seite  des  Basars  (PL  H  3). 

Cafes :  H.  Europe,  H.  Zentral,  s.  oben ;  Gzezner,  Gemalusa  TJlica  134,  gegen- 
über der  Landesbank  (PI.  G3);  Tabory,  Ferhardija  Ulica  (PL  GH  3);  Ma- 
rienhof, gegenüber  der  Tabakfabrik  (PL  E  3,  4). 

Militäk-Kasino  (PL  G  3),  Franje  Josipa  TJlica,  Einführung  erforderlich. 

—  Vereinshaus  (s.  oben),  mit  dem  Herrenklub  (Einführung  nötig). 

Fiaker:  erste  1/a  St.  IE,  jede  weitere  tyi  St.  50  h;  nachts  (11-5  bzw. 
10-6  Uhr)  1/t  mehr;  ganzer  Tag  16  E.  —  Elektrische  Straßenbahnen:  vom 
Bahnhof  (PL  B  C  4)  vorbei  an  der  Tabakfabrik  (PL  E  3,  4;  unweit  der 
Bahnhof  für  Ilidze)  bis  zur  Kathedrale  (PI.  H  3),  alle  15  Min.,  sowie  zur 
Abfahrt  und  Ankunft  der  Züge ;  von  der  Tabakfabrik  den  Kai  entlang  zum 
Rathaus  (PL  13). 

Hauptpost  (PL  8:  G  3),  Appel-Kai.  —  Deutsches  Generalkonsulat. 

Bäder  (banje) :  Ghazi-Isabeg-Bad  (PL  4),  Ecke  der  Careva  und  Bistrik 
Ulica,  gut;  Türkisches  Bad  (PL  10),  d.  i.  Schwitzbad  mit  sanfter  Massage 
(2  E) ,   Öemalusa  TJlica  94. 

Kaufläden,  die  größten  im  östl.  Teil  der  Franje  Josipa  Ulica  (PI.  G  H  3). 
Metall-  und  eingelegte  Holzarbeiten  in  dem  landesärar.  Eunstgewerbe- Atelier 
(PL  2:  G  3;  Besichtigung  täglich  außer  Freitags  8-12,  2-6  Uhr),  äljivina 
Ulica  4.  Webereien  (Bez,  d.i.  bosnische  Leinwand),  Stickereien  in  der  lan- 
desärar. Bezweberei  und  Stickerei,  Verkaufslokal  Bistrik  Ulica  9  II.  Stock 
(Pl.H  3,  4);  Teppiche  in  der  landesärar.  Teppich- Weberei  (PL  9  :  H  3),  Bistrik 
Ulica  9 :  Besichtigung  der  Werkstatt  werktags  7-12,  li/2-6Uhr,  Festt.  8-12  Uhr, 
So.  geschlossen.  —  Metallarbeiten,  Stickereien,  Rosenöl  usw.  bei  Elias 
B.  Eabilio,  Ecke  Franje  Josipa  Ulica  und  Rudolfova  Ulica  (PL  G  H  3). 

Bei  beschränkter  Zeit:  Besuch  des  Basars  und  der  Eusrev-Beg- 
Moschee,  des  Landesmuseums  und  der  ärar.  Werkstätten,  Besteigung  des 
Eastells  (am  Rathaus  vorbei),  Ausflug  zur  Ziegenbrücke,  Eoseva-Tal,  Miljeviii, 
usw.  Man  verlege  seinen  Besuch  auf  die  erste  Hälfte  der  Woche  (wo- 
möglich Mittwoch,  weil  dann  Markt  ist) ;  Fr.,  Sa.,  So.  ist  die  Stadt  wegen  der 


SARAJEVO,  72.  Route.   409 

islamitischen,  jüdischen  und  christlichen  Feiertage  weniger  belebt.  — 
Fremdenführer,  den  man  sich  vom  Gastwirt  bezeichnen  läßt,  80  h  die 
Stunde.  Bei  größeren  Ausflügen  empfiehlt  es  sich,  beim  Bosnisch-herzego- 
winischen  Touristenklub  in  Sarajevo  Erkundigungen  einzuholen. 

Sarajevo  (ö37-682m),  spr.  Sarajewo,  die  Hauptstadt  von  Bos- 
nien, Sitz  der  Landesbehörden ,  eines  Generaltruppeninspektors, 
des  Korpskommandos  des  15.  Armeekorps,  eines  röm.-kathol.  Erz- 
bischofs, eines  serbisch- orthodoxen  Metropoliten  und  des  mos- 
lemischen Reis  -  ül  -  Ulema ,  mit  51  900  Einw.  (18500  Moslems, 
6400  Juden)  und  einer  Garnison  von  über  5000  Mann ,  liegt  in 
einem  engen,  von  der  Miljacka  durchfiossenen  Tal,  am  Fuß  und 
Abhang  bis  zu  1600m  aufsteigender  z.  T.  bewaldeter  Höhen.  Die 
zahlreichen  Minarette  und  die  kleinen,  gartenumgebenen  Häuser 
der  weit  ausgedehnten  Stadt  (Umfang  9km,  Flächeninhalt  3,5qkm) 
bieten  einen  sehr  malerischen  Anblick.  Den  Fluß,  der  dicht  ober- 
halb der  Stadt  in  einer  tiefen  Schlucht  das  Gebirge  durchbricht, 
überschreiten  mehrere  Brücken.  Die  Straßen  am  Fluß  werden  vor- 
wiegend von  Serben,  Katholiken,  Jaden  und  der  eingewanderten 
Bevölkerung  bewohnt,  während  die  Moslems  mehr  am  Abhang  der 
Berge  ihre  Wohnsitze  haben. 

Zwischen  dem  Bahnhof  (Pl.B  C4)  und  der  Stadt  1.  Militärkaser- 
nen (PL  CD  3).    R.  das 

*Landesmusetim  (PI.  D  4),  1908-12  nach  Plänen  von  Paftk  er- 
baut. Es  besteht  aus  sechs  Gebäuden,  die  einen  botanischen  Garten 
umschließen.  Freier  Zutritt  Fr.  Sa.  So.  9-1  Uhr,  für  Fremde  zu  den 
gleichen  Stunden  auch  an  den  anderen  Tagen.  Eingang  an  der 
N.-Seite.  Intendant:  C.  Hörmann,  der  eigentliche  Gründer  der 
Sammlungen. 

L.  vom  Eingang  die  vorgeschichtliche  Sammlung:  Nekropolenfunde  aus 
Glasinac  (S.  417);  neolithische  Funde  aus  Butmir  bei  llidze  und  aus  Klakar 
bei  Bosnisch-Brod;  Pfahlbaufunde  aus  Dolina  bei  Bosnisch- Gradisca.  — 
B.  vom  Eingang  die  Altertümer -Sammlung :  kleinere  Bronzen,  Mosaiken,  das 
reiche  Lapidarium  (u.  a.  Mithräum  von  Kernica,  Funde  aus  dem  römischen 
Lager  von  Mogorjelo,  S.416).  —  An  der  O.-Seite  die  ethnographischen  Samm- 
lungen. Im  Erdgeschoß:  Webereien,  Stickereien,  Kostüme,  Hausgerät.  Im 
ersten  Stock:  16  Originalzimmer  mit  Trachtenfiguren.  Vor  dem  Gebäude 
ein  Bogumilenfriedhof  (S.  405).  —  An  der  S.-Seite  die  naturwissenschaftlichen 
Sammlungen,  besonders  aus  den  Balkanländern.  —  An  der  W. -Seite  das 
Verwaltungsgebäude,  mit  Fachbibliothek,  Lesezimmer  usw. 

Weiterhin  r.,  am  Kreuzungspunkt  der  elektrischen  Straßen- 
bahnen, die  staatliche  Tabakfabrik  (PI.  E  3,  4;  Besuch  werktags, 
außer  mittags,  auf  Anfrage  gestattet). 

Die  drei  Hauptstraßen  des  Stadtteils  am  r.  Ufer  der  Miljacka,  die 
Franz-Joseph-Straße  {Franje  Josipa^  ülica;  PI.  GH3),  in  der 
die  serb. -orthodoxe  Kirche  liegt,  die  Cemalusa-Straße  (PI. 
G  H  3),  mit  der  beachtenswerten  alten  serb. -orthodoxen  Kirche  (PI. 
H  2),  und  dieFerhadija-Gasse  (PL  GH  3 ;  an  der  N.-Seite  die 
Landesbank  und  eine  Markthalle)  führen  zu  dem  *Basar  {öarsija; 
PI.  H  3),  dem  Mittelpunkt  des  Handels-  und  Gewerbe-Verkehrs, 
besonders  Mittwochs  belebt,  wenn  die  Bewohner  der  Umgegend 


410  Route  72.  SARAJEVO. 

von  weit  her  hier  zusammenströmen.  Er  bildet  ein  Gewirr  von 
mehr  als  50  Gäßchen,  die  von  Holzbnden  mit  dahinter  liegenden 
steinernen  Magazinen  eingefaßt  sind.  Schnster,  Schneider,  Grün- 
zeughändler, Sattler,  Kupferschmiede,  Trödler,  überhaupt  jedes 
Handwerk  oder  Gewerbe,  haben  ihre  besondere  Abteilung.  Eigen- 
tümlich sind  die  schönen  Kupferwaren,  die  Silber-Filigranarbeiten, 
die  mit  Gold-  und  Silberfäden  durchwebte  Leinwand  und  die 
Teppiche  (viele  der  sog.  orientalischen  Sachen  stammen  aus  Öster- 
reich). 

Im  westl.  Teile  des  Basars  steht  die  Husrev-Beg-Moschee  (Begova 
Dschamija;  PI.  3),  in  der  ersten  Hälfte  des  xn.  Jahrh.  erbaut;  die 
Ausmalung  der  Vorhalle  und  des  Innern  ist  modern.  Eintritts- 
karten 9-12  Uhr  mittags  unentgeltlich  im  Hause  westl.  gegenüber 
(Nr.  25;  im  Hof  r.  1  Treppe);  dem  Wächter  50  h  für  das  Auf- 
schließen der  Moschee  und  die  Überschuhe,  die  man  vor  demBe- 
treten  der  Moschee  anlegen  muß.  Im  Vorhof  ein  schöner  Brunnen, 
für  religiöse  Waschungen  unter  einer  alten  Linde.  Leichen  der 
Moslems  werden  hier  kurze  Zeit  mit  einem  grünen  Tuche  bedeckt 
ausgestellt;  ein  darauf  liegender  Turban  ist  das  Zeichen  für  einen 
Mann.  Links  neben  der  Moschee  das  Grabmal  des  Husrev  Beg, 
des  Stifters  der  Moschee  (dem  Wächter  für  das  Aufschließen 
40-60  ä).  Nördl.  gegenüber  der  Moschee  die  alte  Kursumli  (d.i. 
bleierne)  Medrese  (PI.  H  3),  eine  höhere  theologische  Schule  zur 
Heranbildung  von  Hodzas. 

Am  Domplatz  die  1889  geweihte  röm.-kath.  Kathedrale  (PI.  H  3), 
mit  zwei  Türmen.  —  Unfern  n.  das  röm.-kath.  Priesterseminar  (PI. 
G  H  2).  10  Min.  weiter  östl.  die  neue  Scheriat- Schule  (P1.H2),  im 
oriental.  Stil,  mit  einem  Säulenhof,  eine  Art  Seminar  für  die  Sche- 
riatsrichter  (Kadi).  Von  hier  5  Min.  s.o.,  an  der  Miljacka,  das  Rat- 
haus (Pl.I  3;  der  Portier  führt;  Trkg.),  1892-95  in  maurisch-byzan- 
tinischem Stil  erbaut ;  zu  beachten  der  glasgedeckte  Arkadenhof  und 
der  Festsaal  (z.  Z.  vom  Landtag  benutzt). 

Nördl.  von  der  Scheriat-Schule  liegt  die  Sinan-Tekija  (PI.  H2; 
durch  die  Sagrdzije  Ulica  zu  erreichen),  wo  Donnerstag  abend 
nach  9  Uhr  die  heulenden  Derwische  ihren  Zikr  abhalten  (Zutritt 
nicht  gestattet). 

Am  1.  Ufer  der  Miljacka  liegt  der  Franz- Joseph- Platz  mit  der 
Franz-Joseph-Kaserne  (PI.  H  3).  Der  Konak  (PI.  H  3)  ist  Sitz  des 
Landeschefs  und  Generaltruppeninspektors.  Unweit  s.w.  die  S.  408 
gen.  Teppichweberei.  Am  Flußufer  erstreckt  sich  östl.  die  Kaiser- 
straße ( Careva  Ulica);  am  Anfang  r.  die  Kaiser  -  Moschee  (Careva 
Dschamija;  PI.  H  3),  aus  dem  Anf.  des  xvi.  Jahrhunderts. 

Unweit  östl.  von  dem  oben  gen.  Rathaus  steigt  eine  Fahrstraße 
(r.  eine  Flußbadeanstalt)  in  Windungen  über  dem  Fluß  hin  zu  dem 
fast  nur  von  Moslems  bewohnten  Kastell  (PI.  I K  2).  Nach  V4  St.  ein 
Torweg :  r.,  vorbei  au  dem  (1.)  Sammelbecken  der  Wasserleitung 
(626m),  zu  dem  (5  Min.)  Whs.  zur  romantischen  Aussicht  bei  der 


ILIDZE. 


72.  Route.    411 


»j-Saxaje 


Gelben  Bastion;  geradeaus  zum  (i/4  St.)  Visegrader  Tor  (PL  K  2; 
dahinter  zwei  türkische  Cafe's)  und  von  hier  r.  nach  der  (V4  St.) 
Weißen  Bastion  (682m;  PL  K3;  Zutritt  nicht  gestattet);  vom  Pla- 
teau hei  der  Bastion  *prächtige  Aussicht  auf  die  Stadt,  die  Miljacka- 
Schlucht,  die  steile  Kapa  (s.  unten)  und  den  Trebevic-Berg. 

Mit  Lokalhahn  (l/2  St.  für  25,  15  h,  beim  Schaffner  30,  20  Ä, 
Rückfahrkarten  auch  hei  den  Schaffnern  der  Straßenhahn,  70, 
50  h-  Bahnhof  s.  S.  408)  oder  mit 
Wagen  (6  K)  nach  (11km)  *Ilidze 
(496m ;  G-asth.:  Austria,  PL  a,  Bosna, 
PL  h,  Hungaria,  PI.  c,  alle  drei  dem 
Staat  gehörig,  gut,  zusammen  mit 
120  Z.  zu  3.50-5.50  K,  im  Winter 
geschlossen;  Hot.  Igman,  PL  d),  mit 
radioaktiven  schwefelhaltigen  Ther- 
malquellen (58°  C),  vorzüglichen 
Badeeinrichtungen  (Bad  1-1  K  50, 
auch  Schwimmbad)  und  schönen  An- 
lagen, an  der  Zeljeznica  hübsch  ge- 
legen. Wettrennen  alljährlich  im 
Juni.  —  Yom  Bahnhof  Bad-Ilidze 
führt  eine  Allee  s.w.  (nachm.  Gesell- 
schaftswagen in  20  Min.,  30  h  die 
Person,  Automobil  50  h  die  Person), 
zur  (2,5km)  *Bosnaquelle  (türki- 
sches Kaffeehaus,  Restaurant  Schu- 
bert); Aussichtsturm  und  eine  Fisch- 
zuchtanstalt. Die  Bosna  entspringt  am 
Fuß  des  bewaldeten  Igman  (1248m) 
in  mehreren  Armen  und  erlangt 
wenige  hundert  Schritt  vom  Ur- 
sprung schon  eine  Breite  von  über 
30m.  Reitweg  zur  Alpenweide  Ve- 
liko  polj  e  auf  dem  Igman  in  4  St.  ; 
Führer  7  K. 

Ein  lohnender  Aus  fing  von  3  St.  (Führer  angenehm,  4  K)  ist  folgender: 
am  ö.  Ende  der  Kaiserstraße  (Careva  ulica;  PI.  H  I  3)  entweder  geradeaus 
steil,  oder  r.  auf  der  in  Windungen  ansteigenden  Alifakovac-Straße  all- 
mählich bergan  \  oben  mehrere  türk.  Begräbnisplätze ;  weiter  am  Maathaus 
vorüber;  nach  3/i  St.  erreicht  man  die  sog.  Ziegenbrücke  (Kozija  Cuprija), 
die  in  einem  um  1600  erbauten  Bogen  die  Miljacka  überschreitet.  Nun 
eine  Strecke  zurück,  dann  1.  auf  Fußwegen  steil  hinan  zur  *Kapa  (969m), 
einem  ehem.  türk.  Wachthaus,  gegenüber  dem  Kastell,  mit  herrlicher 
Aussicht,  und  steil  in  der  Talrinne  westl.  bergab  zur  Stadt  zurück  (35  Min."). 

In  der  Kolevo-  Gasse  (PI.  F  2,  3)  aufwärts,  an  dem  Landesspital  (PI.  F  1) 
und  den  christlichen  Friedhöfen  vorüber,  zuletzt  auf  einer  Brücke  über  den 
Kosevo-Bach  und  bergan  gelangt  man  in  20  Min.  an  eine  Einsattelung 
zwischen  dem  Kosevo-Tal  und  dem  Susica-Tal,  wo  ein  Kaffeehaus.  Von 
hier  auf  dem  Kamm  des  Gorica-Rückens  südl.  schreitend,  kommt  man  in 
weiteren  20  Min.    zu  einem  der  schönsten  *  Aussichtspunkte  in  der  TJm- 


Hb» 


Wagner  4  Be^es.ieipziÄ. 


412   Route  72.  TRESKAYICA. 

gebung  der  Stadt.  Hinab  auf  Fußwegen;  oder  zum  Kaffeehaus  zurück, 
weiter  in  das  Tal  hinab  und  nach  S.  umbiegend  in  die  Stadt  O/2  St.). 

Etwas  weiter  (Führer  nötig)  ist  der  Ausflug  auf  der  steilen  gepflasterten 
Straße,  die  hinter  der  Franz-Joseph-Kaserne  (PI.  H  3)  bergan  führt,  weiter 
auf  Fußwegen  in  IV2  St.  zu  den  Häusern  von  Miljevici,  mit  weiter  Aus- 
sicht auf  die  Höhen  des  Trebevic,  in  das  Lukavica-Tal  und  auf  die  Tres- 
kavica  und  Bjelasnica.  Rückweg  an  dem  alten  Friedhof  der  Spaniolen  vorüber 
zur  Skender- Pascha-Brücke  in  die  Stadt  (im  ganzen  3  St.J. 

Beegtodeen  (vgl.  S.  409).  —  Auf  den  Trebevic  (1629m;  Touristenhaus, 
9  Betten  zu  3  K),  4  St.  Reitweg ;  Führer  (bis  zum  Beginn  der  Kehren  und  für 
den  direkten  Abstieg  angenehm)  oder  Reitpferd  5  K\  auch  neue  Fahrstraße 
von  Protenjak  über  das  Jägerhaus  in  3V2  St.  Vom  Miljacka-Ufer  durch  die 
Isevica  Ulica  (PI.  H  I  3),  dann  die  erste  Gasse  1.  und  durch  die  nächste 
Gasse  r.  hinauf  (WM.  blau-rot-blau,  dann  weiß-rot-weiß),  weiterhin  bei 
einer  Pumpe  r.  und  an  einem  türkischen  Friedhof  vorbei,  der  r.  bleibt, 
dann  beim  Wegweiser  „Draguljac"  die  Kehren  aufwärts.  Vom  Gipfel 
schöne  Fernsicht.  —  Zum  90m  h.  Skakavac  Wasserfall  (18km  nördl  )  zu  Fuß 
(Führer  5  K)  oder  besser  zu  Pferde  in  4  St.  —  Durch  das  Kastell  zum 
Ean  Vasin  und  weiter  zur  (2a/2  St.)  Moscanicaquelle,  mit  dem  Reservoir  der 
Sarajevoer  Wasserleitung  (Führer  4  K). —  Von  Ilidze  (S.  411;  Mundvorrat 
mitnehmen;  Führer  9  K)  zu  Fuß  oder  besser  zu  Pferd  (11  E  20)  über  die 
Bosnaquelle  (WM.  blau-rot)  südl.  in  9  St.  auf  die  Bjelasnica  (2067m; 
s.  unten);  oben  eine  meteorologische  Station,  die  auch  "Unterkunft  gewährt 
(Bett  1  K  60),  und  gute  Fernsicht.  Abstieg  nach  Pazaric  (s.  unten)  4  St.  — 
Treskavica  (2079m),  2  Tage,  Mundvorrat  von  Sarajevo  mitnehmen.  Von 
Sarajevo  Post  (6  K)  südl.  in  4  St.  nach  (36km)  Trnovo  (844m;  Gasth.  zum 
Touristen,  3  Z.  zu  2  ÜT),  Dorf  mit  500  Einw.  und  einer  Bezirksexpositur, 
wo  Führer  (1  Tag  3,  2  Tage  5  K)  zu  erfragen  sind.  Von  da  zu  Fuß  oder 
zu  Pferde  (4  K  tägl.)  durch  Wald  über  die  (3  St.)  Vratloscharte  zur  (1  St.) 
Annahütte  (nicht  bewirtschaftet);  weiter  über  den  Ljupoc  (1771m)  und  den 
Oblik  (1877m)  zur  (5  St.)  Katharinenhütte  (nicht  bewirtschaftet;  von  hier 
auf  die  Bjelasnica,  s.  oben,  6V2  St.)  und  auf  den  (1  St.)  Barice  (2079m), 
die  höchste  Spitze  der  Treskavica,  mit  prächtiger  Fernsicht.  —  Auf  die 
Gola  Jahorina  (1913m;  unbewirtschaftete  Schutzhütte;  Proviant  mitnehmen) 
4  St.  von  Pale  (S.  417). 

Nach  Pale  s.  S.  417. 


73.  Von  Sarajevo  über  Mostar  nach  Gravosa  (Ragusa). 

303km.  Bosn.-heezegow.  Landesbahn  (Schmalspur- und  teilweise  Zahn- 
stangenbahn; von  Uskoplje  Österr.  Staatsbabn)  bis  Mostar  (145km)  4mal  tägl. 
in  6V4-8  St.  für  11.76,  8.82,  5.83  JT.  Von  Mostar  nach  Gravosa  (158km)  2mal 
tägl.  in  5-6  St.  für  12.76,  9.62,  6.38  K  (von  Sarajevo  nach  Gravosa  24.36, 
18.28,  12.18  K).  Schöne,  vielfach  großartige  Gebirgslandschaften.  Aussicht 
bis  Konjica  meist  r.  (hübsche  Rückblicke),  dann  1.,  von  Jablanica  kurze 
Zeitr.,  dann  wieder  1.  —  Man  erkundige  sich  rechtzeitig  wegen  Dampfer- 
anschluß in  Gravosa. 

Sarajevo  s.  S.  408.  Die  Bahn  führt  eine  kurze  Strecke  neben 
der  Bahn  nach  Bosnisch -Brod  (S.  408/7)  her  und  wendet  sich  dann 
1.  ab  über  die  Miljaeka  nach  (6km)  Ilidze  (3kmvlange  Zweigbahn  nach 
dem  gleichn.Bad,  s.  S.  411);  hier  über  die  Zeljeznica,  bald  darauf 
über  die  Bosna,  die  3km  s.w.  entspringt  (s.  S.  411).  — Weiter  am 
Fuß  des  Igman  (S.  411)  nach  der  (10km)  Häusergruppe  Blazuj,  an 
Krizanje  vorbei  (r.  Abzweigung  der  Straße  nach  Travnik,  S.  422).  — 
17km  Hadzici  (558m) ,  mit  Dampf  Sägewerk.  Weiter  durch  ein 
schönes  bewaldetes  Tal  aufwärts.  —  24km  Pazariö  (644m).  L.  (s.) 
die  Bjelasnica  (s.  oben),  in  Ö1^  St.  zu  erreichen.  —  Nun  über  den 


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JABLANICA.  73.  Route.   413 

Sattel  von  Vüovac  (703m)  nach  (32km)  Tatein  (645m),  an  der  Le- 
penica,  mit  Dampfsägewerk.    W.  die  Honen  der  Bitovnja. 

Bei  Tarcin  beginnt  der  Anstieg  zur  Ivan  Planina,  einem  Quer- 
riegel, der  das  Lepenica-Tal  von  dem  der  Narenta  scheidet.  Die  Bahn 
ist  auf  dieser  Strecke  als  Adhäsionsbahn  mit  eingelegten  Zahnstangen- 
Strecken  (zwischen  Tarcin  und  Konjica  sechs,  mit  einer  Gesamt- 
länge von  18,8km)  gebaut.  —  Bei  (37km)  Rastelica  (700m)  beginnt 
der  schärfere  Anstieg  zur  (39km)  Stat.  Ivan  (876m  5  Bahnrest.).  — 
Die  Bahn  durchbricht  unmittelbar  hinter  der  Station  den  Rücken 
der  Ivan  Planina  (1012m),  Wasserscheide  zwischen  dem  Schwarzen 
und  dem  Adriatischen  Meer,  zugleich  Grenze  zwischen  Bosnien  und 
der  Herzegowina,  mittels  eines  648m  1.  Tunnels  und  senkt  sich  dann 
in  Kehren  scharf  bergab  und  durch  einen  Engpaß  in  das  schöne 
*Trescanica-Tal.  48km  Bradina  (754m).  Vier  Tunnels;  gleich 
hinter  dem  zweiten  über  die  tiefe  Lukasschlucht.  —  55km  Brgjani 
(529m).  Tunnel  und  eine  große  Kehre ;  dann  ein  zweiter  Tunnel.  — 
60km  Podorosac  (362m). 

66km  (1.)  Konjic  (279m;  Bahnrest.,  mit  zwei  Z.),  Bezirksort 
(2400  moslemische  Einw.)  in  eiuem  malerischen  Talkessel  an  der 
Narenta  (Forellen),  über  die  eine  alte  türkische  Steinbrücke  führt. 
Die  Temperatur  ist  hier  bereits  im  Durchschnitt  8°  höher  als  in 
Sarajevo.  —  20km  s.,  über  Borke,  der  berg umschlossene  Borke- 
See  (Boracko  Jezero;  402m),  786m  lang. 

Weiter  durch  das  tief  eingeschnittene  *Narenta-Tal,  eingefaßt 
vondenGebirgsstöcken(r.)  Cvrsnica  (s.unten)und  Cabuljaplanina, 
(1.)  Prenj  (S.  414),  Porim  und  Velez  (S.  414);  der  Fluß  bleibt  1. 
—  89km  Rama  (219m) ,  an  der  Mündung  des  (r.)  gleichn.  Tals. 
Kurz  vor  Jablanica  Eisenbrücke  über  die  Doljankaschlucht. 

96km  Jablanica  (198m ;  landesärarisehes  Gasthaus  neben  dem 
Bahnhof,  Z.  3-3.50  2T),  mit  375  Einw.,  Militärstation  mit  Kaserne 
r.  oberhalb  der  Station. Vom  Krstac,  östl.  in  1  St.  auf  gutem  Wege 
zu  ersteigen,  schöner  Rundblick. 

Beegtoüeen  (Bergstock  und  Bergschuhe  angenehm,  von  Hause  mit- 
zubringen; Mundvorrat  nötig;  Führer,  4  K  tägl.,  durch  den  Wirt  des 
Gasthauses  bestellen  und  bezahlen  zu  lassen).  Auf  die  Prenj  planina 
(1916m-,  Pferd  hin  u.  zurück  8  2T) :  südl.  über  den  Ort  Ologomica  und  die 
(4  St.)  Poldiruhe  zur  (2  St.)  Schutzhütte  Idahütte  (1300m),  von  wo  noch  2  St. 
zur  Spitze  (weite  Aussicht  über  die  Berge  der  Herzegowina,  von  Montenegro 
und  Bosnien);  Abstieg  nach  Jablanica  5  St.  Von  der  Spitze  Veliki  Prenj 
in  6  St.  zur  Maria-Theresia- Hütte;  von  hier  in  7  St.  nach  Konjic  oder  in 
672  St.  nach  Borke  (s.  oben).  —  Westl.  auf  das  Plassa-Oebirge  (Edelweiß; 
ein  Teil  des  Weges  kann  zu  Pferde  zurückgelegt  werden,  8  -ffbin  u.  zurück) : 
in  6V2  St.  über  die  (41/2  St.)  Schutzhütte  zur  Spitze  der  Veliko  Sljeme  (2100m) ; 
Abstieg  in  5  St.  —  Auf  die  Cvrsnica  (2228m),  den  höchsten  Berg  der  Herze- 
gowina, über  die  unbewirtschaftete  Bessyhütte,  9*/2  St. 

Von  Jablanica  nach  Bugojno  ,  74km,  lohnender  Ausflug.  .Wagen 
36  E.  Fußgänger  (2  Tage)  übernachten  am  besten  in  Prozor;  Mundvorrat 
mitnehmen.  Die  Straße  folgt  bis  diesseit  Rama  (s.  oben)  der  Bahn  und 
führt  dann  im  Bamatal  nordwestl.  aufwärts  (auch  Post  von  'Rama  nach 
Prozor,  42T16).  L.  hat  man  die  sanft  abfallende  Boc'ina  Planina,  r.  den  Fluß; 


414   Route  73.  MO  STAR.      Von  Sarajevo  nach  Gravosa. 

weiterhin  r.  an  der  Straße  eine  Tropfsteinhöhle.  —  31km  Prozor  (733ni  • 
Gasth. :  Krauß,  bescheiden),  Bezirksstädtchen  mit  1100  meist  moslemischen 
Einw.,  überragt  von  einer  Burgruine.  —  Jenseit  Prozor  steigt  die  Straße  in 
vielen  Kehren  zum  Makljen- Sattel  (1123m),  mit  prächtiger  Fernsicht.  Dann 
durch  Wald  hinab  über  (55km)  Gomji-Vakuf  (Herstellung  türkischer  Kaffee- 
mühlen, 3  K  das  Stück)  und  weiter  durch  ebenes  Land  nach  (74km) 
Bugojno  (S.  422). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Narenta  auf  75m  1.  Brücke,  führt 
gleich  darauf  durch  einen  kurzen  Tunnel  und  tritt  in  einen  höchst 
malerischen  Engpaß ;  gegenüber  auf  dem  r.  Ufer  die  Landstraße. 
Dann  auf  einem  Viadukt  über  das  Qlogomicatal  (1.  Blick  auf  das 
Prenjgebirge,  S.  413)  nach  (102km)  Prenj.  —  Kurzer  Tunnel.  R. 
stürzt  unter  der  Straße  her  der  schöne  Wasserfall  der  Praporac-  oder 
Komadinaquelle  in  die  Narenta ;  weiterhin  tritt  die  Bahn  wieder  auf 
das  r.,  die  Straße  auf  das  1.  Ufer.  Die  Narenta  fließt  bis  Raskagora 
durch  ein  enges  wildromantisches  *Felsental,  das  sogen,  „große 
Deflle".  Tunnel.  110km  Qrabovica.  —  L.  sonderbar  geformte  Berge. 
116km  Dreznica  (Ulm),  an  der  Mündung  der  r.  aus  wilder  Schlucht 
ausströmenden  Drezanka,  die  gleich  hinter  der  Station  überbrückt 
wird ;  127km  Raska  gora  (97m) ;  134km  Vojno.  L.  die  steilen  Wände 
des  Velez  (1969m). 

145km  Mostar .  —  Bahnrestawanl,  gegenüber  dem  Bahnhof.  —  Gasth.  : 
Narenta  (PI.  a:  C  1),  am  1.  Ufer  der  Narenta,  30  Z.  zu  2.80-4.40  K,  Omn. 
60A,  gut,  mit  Gartenrestaur. ;  Bristol  (PI.  b:  C  1,  2),  am  r.  Ufer  der  Na- 
renta, mit  Cafe*  und  Terrasse  aber  ohne  Restaurant,  7  Z.  von  3  £"40  an; 
fl.Wregg,  (PI.  c:  B  1),  gegenüber  dem  Bahnhof,  Z.  2  .£"50.  —  Gafi,  Herze- 
gowina (PI.  d:  C  2),  Hauptstraße.  —  Hauptpost  (PI.  9),  Srednja  Ulica.  — 
Stadt.  Bad  (PI.  11:  C  2),  bei  der  Fran?- Joseph-Brücke,  mit  Schwimmhalle; 
Müitärschwimmbad,  beim  Nordlager,  40  h  (kaltes  Wasser). —  Zweispänneb: 
innerhalb    der  Stadt  1/4  St.  1  K,  jede  1/4  St.  mehr  50  h. 

Mostar  (59m),  mit  16  400  Einw.  (weniger  als  die  Hälfte  Moslems) 
und  einer  3500  Mann  starken  Garnison,  die  Haupt-  und  wichtigste 
Handelsstadt  der  Herzegowina,  Sitz  eines  röm.-kathol. ,  eines  ser- 
bisch-orthodoxen Bischofs  und  eines  Mufti,  zieht  sich  lang  von  N. 
nach  S.  zu  beiden  Seiten  der  von  zerklüfteten  Felsufern  einge- 
schlossenen Narenta  hin,  zwischen  den  Karstbergen  Hum  (w.)  und 
Podvelez  (ö.).  Von  den  30  Moscheen  ist  die Karadzoz-Begova- Moschee 
(PI.  2:  O  2),  an  der  Srednja  Ulica,  beachtenswert  (Schlüssel  im 
Hause  östl.  gegenüber).  Interessantes  Volksleben  in  den  Gassen  an 
der  Narenta.  —  Vom  Bahnhof  (PL  B  1)  sich  r.  wendend  gelangt 
man  in  3  Min.  zu  einer  Straßenkreuzung:  geradeaus  (s.),  der  Bahn 
folgend,  zum  (10  Min.)  Franziskanerkloster  (PI.  B  3);  r.  (w.),  jen- 
seit der  Bahn,  die  Stephanie -Allee,  mit  Villen;  1.  (ö.)  durch  die 
Franz- Joseph-Straße  (Franje  Josipa  Ulica;  PI.  B  2)  und  über  die 
eiserne  Franz-Joseph-Brücke  über  der  Narenta  (r.  Blick  auf  die 
Altstadt),  die  Srednja  Ulica  kreuzend,  zur  (7  Min.)  Hauptstraße 
(Carina;  PI.  C  1,  2).  Auf  dieser  r.  (s.)  durch  den  Basar,  der  hinter 
dem  von  Sarajevo  zurücksteht,  doch  sind  orientalische  Teppiche,! 
Stickereien,   tauschierte  Silberarbeiten  von  Livno  usw.  Verhältnis- 


.  Jablamica. , 


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Geogr.  AnsU^:  "Wagner  iDebes.  Leipzig 


Von  Sarajevo  nach  Gravosa.     BUNAQUELLE.  73.  R.    415 

mäßig  billig  zu  haben  (Mi.  Markttag).  Die  Hauptstraße  (1.  führt 
bei  der  Eisenwarenhandlung  Dokic,  Biliö  &  Pesko  eine  Straße  in 
5  Min.  nach  der  hochgelegenen  serb. -orthodoxen  Kirche,  PI.  D3; 
3  Min.  höher  die  alte  serbische  Kirche,  PI.  1)  kreuzt  beim  (10  Min.) 
Telegraphenamt  (PI.  11)  einen  Platz,  von  dem  westl.  die  im 
xvi.  Jahrh.  erbaute  *Alte  Brücke  (PI.  C  3;  Aussicht),  mit  zwei  Tor- 
türmen und  einem  einzigen  Bogen  von  28m  Spannweite,  20m  über 
dem  Fluß,  zum  r.  Ufer  der  Narenta  und  durch  die  sehenswerte 
Marktstraße  (Öarsija)  zu  dem  S.  414  gen.  Eranziskanerkloster  führt. 
Der  Hauptstraße  südl.  weiter  folgend,  erreicht  man  in  20  Min.  die 
(1.)  ärarische  Tabakfabrik  (Besichtigung  auf  Anfrage  gestattet)  und 
das  (1.)  südl.  Militärlager. 

Sehr  lohnender  Ausflug,  am  besten  nachmittags,  zur  (11km 
südöstlich)  *Bunaquelle  (zweisp.  Wagen  in  1  St.  nach  Blagaj,  10  K 
hin  und  zurück,  mit  1  St.  Aufenthalt):  staubige  Landstraße  südl. 
durch  eine  fruchtbare,  von  Karstbergen  umschlossene  Ebene,  vorbei 
an  dem  südl.  Militärlager  (s.  oben),  dann  bei  der  Straßengabelung 
1.,  vorüber  (1.)  an  einer  landesärarischen  Obst-  und  Weinbauschule 
und  den  (1.)  großen  Weinkellereien  von  Jelacic,  nach  (12km)  Blagaj 
(64  m),  im  xm.  und  xiv.  Jahrh.  ein  bedeutender  Ort,  jetzt  ein  mos- 
lemisches Dörfchen.  Weiter  einige  Schritte,  auf  einem  Fußwege 
in  der  Richtung  des  Fahrweges,  dann  r.  über  ein  im  Sommer  trocke- 
nes Bachbett  und  zunächst  zwischen  Hofmauern  her,  dann  zwischen 
den  auf  einem  Felsen  gelegenen  stattlichen  Resten  der  Burg  (1.) 
Stjepangrad  (beschwerlicher  Weg  hinauf)  und  der  (r.)  Buna  hin, 
vorbei  an  einer  Mühle,  zu  einer  halbzerstörten  Moschee  und  der 
(10 Min.)  Grabkapelle  eines  türkischen  Heiligen;  davor  eine  Veranda 
(dem  Wächter  30  h  Trkg.;  Kaffee  zu  haben),  mit  Blick  auf  die  nahe 
Tropf steingrotte,  ans  der  die  Buna  hervorströmt. 

Hübsche  Aussicht  von  der  zweiten  oder  dritten  Kehre  der  den  Humbert, 
(S.  414)  hinanführenden  Straße  (vom  Bahnhof  durch  die  S.  414  gen.  Stephanie- 
Allee,  dann  hei  der  Brücke  über  den  Radobolje-Bach  1.  aufwärts);  um- 
fassender vom  Gipfel  des  Berges  (436m;  l>/4  St.  Steigens),  mit  einem  kleinen 
Fort.  —  1  St.  n.w.  von  der  Badobolje-Brücke  die  Radobolje-Qu eile  (Whs.), 
die  die  Mostarer  Wasserleitung  speist;  Wagen  hin  und  zurück  5  K. 

Von  Mostar  nach  Avtovac,  95km,  Post  (2  Plätze)  lmal  tägl.  in 
13l/2  St.  für  15  K  36.  Die  Straße  steigt  in  Kehren  zu  einem  einförmigen 
Gebirgsplateau,  auf  dem  sie  bis  zum  Grebaksattel  (1109m)  weiter  führt.  Hinab 
nach  (40km)  Nevesinje  (899m;  Gasth.:  Bilic),  mit  Militärs tation. — Weiter  am 
1.  TJfer  der  Zalomska  in  einsamer  Gegend  über  (75km)  Fojnica,  mit  Militär- 
station und  Franziskanerkloster  (alte  Urkunden  im  Archiv),  und  die  15km 
lange  fruchibare  Hochebene  von  Gacko  (Gackopolje)  nach  (91km)  Gacko 
(960m ;  ärarisches  Gasthaus ;  Reitweg  nach  Foöa  s.  S.  418)  ;  5km  n.ö.  (Reitweg) 
die  Talsperre  von  Klinje.  —  95km  Avtovac  (966m),  Militärstation.  Von  hier 
Poststraße  s.  über  (45km)  Bilek  (S.  416)  nach  (73km)  Trebinje  (S.  416). 

Die  Bahn  führt  am  r.  Ufer  der  Narenta  am  Fuß  des  Humberges. 
L.  bei  Blagaj  die  Ruine  Stjepangrad  (s.  oben).  Die  Berge  werden 
niedriger. —  156km  Buna  (35m).  Jenseits  fällt  1.  die  Buna  über  eine 
breite,  niedrige  Felswand  in  die  Narenta.  —  164km  Zitomislici 
(24m);   gegenüber,  am  1.  Ufer,  das  gleichnamige  serb.-orthodoxe 


416   Route  73.  TREBINJE. 

Kloster,  1585  gegründet.  —  176km  Dretelj  (12m),  HS.  für  das 
moslemische  Städtchen  Pocitelj,  am  1.  Ufer  an  der  Berglehne  mit 
den  ansehnlichen  Resten  einer  alten  Bnrg.  —  178km  Capljina. 
2km  südl.  der  Hügel  Mogorjelo,  mit  den  wohlerhaltenen  Resten 
eines  röm.  Lagers  hart  an  der  Narenta  (1.  von  der  Bahn). 

183km  Gäbela  (9m),  ehem.  befestigtes  Städtchen  zwischen  zwei 
Hügeln.    Zweigbahn  nach  (4km)  Metkovic  (S.  390). 

Die  Bahn  nach  Gravosa  wendet  sich  1.,  überschreitet  die  Narenta 
und  die  Erupa  nnd  steigt  an  dem  nördl.  Abhang  des  Zaba-Gebirges 
(953m)  hinan;  r.  wird  Metkovid  (S.  390)  sichtbar.  Zwei  Tunnels, 
dann  eine  große  Kehre  (1.  Blick  auf  die  eben  durchfahrene  Strecke) 
und  wieder  ein  Tunnel.  —  196km  Dubravica  (149m),  Dorf  auf  dem 
öden  Karstplateau,  auf  dem  die  Bahn  nun  an  der  Berglehne  hin- 
führt. L.  weite  Aussicht.  —  Sieben  Tunnels.  203km  Erasno 
(245m).  —  210km  Hutovo  (310m);  r.  oberhalb  des  Bahnhofs  eine 
Burgruine.  L.  unten  das  Popovopolje,  ein  bis  Jasenica-Lug  reichen- 
der 40km  langer  Talkessel,  im  Sommer  von  der  wasserarmen  Trebinj- 
cica  durchzogen ,  im  Winter  und  Frühjahr  mit  Wasser  bedeckt.  — 
Weiter  eine  große  Kehre,  dann  abwärts  nach  (221km)  Turkovici 
(279m)  und  wieder  hinan  nach  (236km)  Ravno  (319m;  der  gleich- 
nam.  Ort  r.).  —  Tunnel.  242km  Zavala  (266m),  mit  der  sog. 
Trommelhöhle  und,  oberhalb,  einem  serb.-orthodoxen  Kloster.  — 
Jenseit  (253km)  Poljice  (270m)  verengt  sich  das  Tal  allmählich.  — 
262km  Jasenica-Lug.  —  268km  Hum  (270m;  Bahnrestaur.). 

Von  Hum  führt  eine  Zweigbahn  östl.  in  3/4  St.  über  (7km)  Duzi  (279m) 
nach(17km)Trebinje(273m;  Gasth.:  Weißes  Haut,  Careva  Ulica,  Z.  2K;  Naglic, 
gegenüber  dem  vorigen,  mit  Garten,  20  Z.  zu  i.60-4  K;  Cafe"  Stadt  Wien; 
Droschke  in  die  Stadt  1  2T60),  einem  malerisch  gelegenen  herzegowinischen 
Städtchen  mit  4600  Einw.  und  3000  Mann  Garnison,  am  rechten  Ufer  der 
Trebinjcica.  Auf  den  umliegenden  Höhen  Befestigungen.  In  der  mit  Mauern 
umgebenen  Alt-  oder  Festungsstadt  der  Pulverturm,  der  viereckige  Uhrturm 
und  zwei  Moscheen.  In  der  Neustadt  (nördl.  anschließend)  der  Kallaypark. 
Der  Zigarettentabak  aus  Trebinje  ist  vorzüglich.  —  ö'/ükm  östl.  von  der 
Stadt  (Wagen  in  x\i  St.,  4  K  hin  und  zurück)  führt  die  Arslan-Agic'-Most, 
eine  vierbogige  steinerne  Brücke  aus  türkischer  Zeit,  über  die  Trebinjöica. 
8Vakm  weiter  östl.  die  ärarische  Obst-  und  Weinbaustation  Lastva  (Wagen 
von  Trebinje  10  K  hin  u.  zurück).  —  Auf  den  Orjen  (Oora  bianca;  1895m; 
Reitpferd  mit  F.  5-6  K  tägl.) :  von  Trebinje  Fahrweg  s.o.  über  das  Dorf 
Grab  und  die  (29km)  Gendarmerie-Kaserne  in  Vrbanje  zum  (34km)  Sattel 
des  Orjen  (Aussicht  auf  das  Adriatische  Meer  und  die  Berge  Montenegros 
und  Albaniens),  von  wo  noch  J/2  St.  zu  Fuß  bis  zum  Gipfel  (schlichtes 
Kaiser-Jubiläumsdenkmal,  1903);  Abstieg  in  5  St.  nach  Castelnuovo  (S.  399) 
oder  in  6  St.  nach  Risano  (S.  400).  —  Post  von  Trebinje  nördl.  in  4  St. 
über  (26km)  Neu-Bilek,  befestigtes  Müitärlager,  nach  (28km)  Bilek  (476m), 
Bezirksstädteben  mit  1500  Einwohnern. 

Die  Bahn  wendet  sich  südl.  279km  Uskoplje  (350m;  Bahnrest.). 
Zweigbahn  über  Castelnuovo  nach  (78km)  Zelenika  s.  S.  398. 

Zwei  Tunnels;  jenseit  des  ersten  1.  Aussicht  auf  das  Adriatische 
Meer  bei  Ragusavecchia  (S.  398).  Über  die  dalmatische  Grenze. 
286km  Brgat  (295m;  weiterhin  das  Dorf  d.  N.  unten  1.).  —  Die 
Bahn  fällt  stark  in  Kehren  zum  Omblatal.    Drei  Tunnels.    292km 


ROGATICA.  74.  Route.   417 

Sumet- Qionchetto  (176m).  —  297km  Rijeka-Ombla  (102m);  ein 
steiniger  Fußweg  führt  hinab  zur  Landstraße  (i/4  St.).  R.  tief 
unten  die  Ombla  mit  ihrer  Quelle  in  der  Felswand  (S.  397).  Tunnel. 
303km  Oravosa  (2m;  S.  393),  8/4  St.  n.w.  vom  Domplatz  in 
Ragusa  (S.  394). 


74.  Von  Sarajevo  nach  Vardiste  oder  nach  Uvac. 

Von  Sarajevo  nach  Vardiste  oder  nach  Uvac,  140  bzw. 
150km,  Bosnisch-hebzeoowinische  Landesbahn  in  8V4  St.,  für  11.20,  8.40, 
5.60  bzw.  11.92,  8.94,  5.96  E.  Die  Haltestelle  Bistrik  ist  den  Gasthöfen 
näher  als  der  Hauptbahnhof.  Bei  einem  Tagesausflug  fahre  man  nach 
Visegrad  und  wieder  zurück.  Bis  Mesici  1.  sitzen,  dann  r.  Die  Bahn, 
1902-06  mit  65  Millionen  Kronen  Kosten  erbaut,  hat  99  Tunnels,  31  Brücken 
usw.  Interessante,  sehr  lohnende  Fahrt  durch  bewaldete  Gebirgslandschaft. 

Sarajevo  s.  S.  408.  —  Die  Bahn  läuft  vom  Haupthahnhof  zu- 
nächst parallel  der  Bahn  nach  Gravosa,  wendet  sich  dann  östl., 
überschreitet  die  Miljacka  und  führt  durch  einen  Tunnel  (jenseits 
1.  Aussicht  auf  Sarajevo)  nach  (8km)  Bistrik,  Haltestelle  für  die 
südöstlichen  Stadtteile  von  Sarajevo;  von  der  Terrasse  vor  dem 
Bahnhof  Blick  auf  die  Stadt.  —  Weiter  aufwärts  an  der  Berglehne 
und  durch  sieben  Tunnels;  dreimal  über  die  Paljanska- Miljacka. 
24km  Pale  (832m;  Bahnrestaur.),  zwischen  Tannenwäldern  ge- 
legen, Ausflugsort  der  Sarajevoer  (im  Sommer  Sonn-  u.  Festt. 
Sonderzüge).  —  Die  Bahn  durchbricht  den  Jahorinarücken,  die 
"Wasserscheide  zwischen  der  Bosna  und  der  Drina ,  in  einem  852m 
1.  Tunnel,  berührt  (34km)  Stamlulcic(ßAOm)  und  senkt  sich  durch 
vier  Tunnels  in  das  Tal  der  Praca  nach  (45km)  Sjetlina  (793m).  — 
54km  Praca (685m),  Dorf  mit  380  Einwohnern.  S.o.  in  der  Nähe  die 
Burgruine  Pavlovac.  —  Das  Tal  verengt  sich;  zahlreiche  Tunnels, 
Brücken  und  Viadukte.  80km  Mesici-Rogatica  (491m;  Bahnrestaur.). 

Eine  Poststraße  (Post  in  1 1/4  St.  für  1  K  60)  führt  nördl.  nach  (10km) 
Rogatica  (528m;  Gasth.  Fr.  Jaktisch),  Bezirksstädtchen  altbosnischen  Ge- 
präges mit  3400  moslem.  Einw. ,  an  der  Rakitnica.  Im  N.  ein  Militär- 
lager. —  Die  Straße  führt  weiter  über  die  Hochebene  von  Glasinac  (viele 
Grabhügel  aus  der  Hallstatt-Periode)  nach  (88km)  Vtasenica  (668m;  Gasth.: 
Zalukovik),  Bezirksstädtchen  mit  1900  Einwohnern.  Post  nach  (47km)  Zwor- 
nik  (S.407).  —  Von  Rogatica  Fahrstraße  östl.  nach  (43km)  Visegrad  (S.419). 

Die  Bahn  tritt  auf  das  1.  Ufer  der  Praca;  sechs  Tunnels.  95km 
Üstipraca-Gorazda  (340m;  Bahnrest.). 

Von  Ustipraca  nach  Foca,  46km,  Post  (4  Plätze)  lmal  tägl.  in 
53A  St.  für  7  K  36.  —  Die  Straße  führt  im  Drinatal,  auf  dem  1.  Ufer  des 
Flusses,  nach  (12km)  Gor  aida  (345m;  Hot.Horvaih),  langgestrecktes  Städtchen 
auf  beiden  Ufern  der  Drina,  mit  1900  Einwohnern.  Do.  Markttag.  Von  der 
Drina-Brücke  und  von  der  Württembergwarte  (20  Min.  n.w.)  guter  Umblick. 
Obstbauschule;  Staatsgestüt.  Nach  Metalka  s.  S.  418.  —  Die  Straße  führt 
am  1.  Ufer  der  Drina  weiter  aufwärts;  viel  Tabak-  und  Obstbau.  35km 
Ustikolina,  mit  einer  Moschee  aus  dem  xv.  Jahrhundert.  —  46km  Foca  (394m ; 
Gaslh.:  Gerstl,  Z.  2  K),  hübsch  gelegenes  Bezirksstädtchen  mit  4500  großen- 
teils moslemischen  Einw.,  am  Einfluß  der  Gehotina  inYdie  Drina,  mit  be 
festigtem  Militärlager.  Beachtenswert  ist  am  r.  Ufer  der  Cehotina  die  AladZa 


418     Route  74. 


MEGJEGJE. 


(d.  i.  bunte)  Moschee,  1549  erbaut.  Gold-  und  Silbertauschierarbeiten.  Sa. 
Markttag.  Ein  Reitweg  (8  St.  zu  Pferde)  fuhrt  von  Foca  nordöstl.  nach 
Cajnice  (s.  unten). 

Von  Foca  sehr  lohnender  Reitweg  (Fahrstraße  im  Bau)  in  2  Tagen 
nach  Gacko  (Proviant  für  beide  Tage  mitzunehmen;  Pferd  15  K):  1.  Tag 
über  MJesaici,  Marinkovici,  Kosman  und  durch  die  * Sutjeska- Schlucht  nach 
der  (55km,  10-11  St.  zu  Pferde)  Gendarmeriekaserne  Suha,  wo  man  über- 
nachtet; 2.  Tag  über  den  Cemerno-Sattel  (132dm ;  Gendarmeriekaserne)  nach 
Gacko  (S.  415). 

Lohnend  ist  auch  bei  ausreichender  Zeit  eine  Floß  fahrt  von  Gorazda 
auf  der  Drina  abwärts  (Floß,  20  2T,  beim  Expositurleiter  zu  erfragen)  in 
4-6  St.  nach  Visegrad  (S.  419). 


visegrad 


'Staxi^raa.* 


IBczirJcscaittTL.-  Gericht 
.'..       _     2  JW  -u-TeUgraph, 


"Wagner  iDeb  e  s  ..Leipzig. 


Von  Ustipraca  nach  Metalka,  44km,  Post  (2  Plätze)  lmal  tägl. 
in  71/2  St.  für  7  K  20.  —  12km  Gorazda,  s.  S.  417.  Die  Straße  überschreitet  die 
Drina,  wendet  sich  südöstl.,  steigt  in  Kehren  durch  Wald  zum  (22km)  Kozara- 
Sattel  (711m)  und  senkt  sich  dann  in  das  freundliche  Janjinatal.  —  32km 
Cajnice  (800  m;  Gasth.  bei  A.  Kulier),  einem  sauberen  Bezirksstädtchen,  in 
einer  Talweitung  malerisch  gelegen,  mit  1500  Einw.,  serb. -orthodoxer  Wall- 
fahrtskirche (Kirchenfest  28.  Aug.)  und  schöner  Moschee.  Schattiger  Albori- 
park.  Di.  Wochenmarkt.  —  Weiterhin  ansteigend  in  Kehren  durch  Nadel- 
wald zum  (44km) Metalka- Sattel (1245m ;  österr.-ungar.  Militärstation;  Whs.), 
an  der  bosnischen  Grenze.  Fahrstraße  nach  (40km)  Plevlje,  einem  ausge- 
dehnten freundlichen  Städtchen  mit  8000  Einw.  (6500  Moslems),  zahlreichen 
Moscheen  und  besuchenswertem  Basar.  Im  NW.  der  Stadt  im  Park  Fund- 
stücke aus  der  Römerzeit.  10  Min.  östl.  von  der  Stadt  die  Quelle  der  Brez- 
nica.  V2  St.  von  der  Stadt  das  serb. -orthodoxe  Trojitzakloster,  wo  der  Sarg 
des  h.  Sava,  alte  Paramente  und.  slawische  Bücher  gezeigt  werden.  3/*  St. 
von  Plevlje  am  Veleznicabach  Überreste  einer  Römerstadt. 

Weiter  durch  das  Drinatal;  sechs  Tunnels.  108km  Megjegje 
(spr.  me"dschedsche;  326m),  Knotenpunkt  für  die  Bahnen  nach  Var- 
diste  und  nach  Uvac. 


VISEGRAD.  74.  Route.   419 

Die  Bahn  nachVardiste  geht  mit  der  nach  Uvac  noch  2,5km 
im  Tal  der  Drina  weiter,  führt  durch  drei  Tunnels  und  überschreitet 
den  Fluß  bei  der  Einmündung  des  Lim.  Gleich  jenseit  der  Brücke 
Teilung  der  Bahn:  1.  im  Drinatal  weiter  und  durch  zwei  Tunnels 
nach  Visegrad  (diesseit  des  Bahnhofs  1.  Blick  auf  die  unten  gen. 
Steinbrücke),  r.  durch  einen  anderen  Tunnel  nach  Uvac  (s.  unten). 

122km  Visegrad  (302m;  Gasth.:  Schreiber,  Pl.a,  12  Z.  zu 2-3 AT), 
hübsch  gelegenes  Bezirksstädtchen  mit  2600 Einw.,  von  bewaldeten 
Bergen  umgeben,  oberhalb  des  Einflusses  der  Rzava  in  die  Drina. 
Vom  Bahnhof  r.  und  nach  5  Min.  entweder  einige  Schritte  1.,  dann 
1.  hinauf  zur  (3  Min.)  Albrechtsruhe,  mit  Aussicht  auf  die  Berge, 
oder  r.  Fußweg  hinab  nach  dem  nahen  moslemischen  Cafe  Luft 
(PI.  b).  Weiter  entweder  r.  über  die  Rzava  in  das  Zigeunerviertel 
oder  1.  durch  die  Hauptstraße  (Glavna  ulica)  in  5  Min.  zu  der  elf- 
bogigen,  1571  vom  Vezier  Sokolovitsch  erbauten  steinernen  Drina- 
brücke.  Südl.  von  der  serbisch-orthodoxen  Kirche  die  spärlichen 
Reste  der  Burg  Starigrad. 

Von  Visegrad  Fahrstraßen  w.  nach  (43km)  Rogatica  (S.  417);  —  s.o. 
(Zweisp.  20-24  K)  über  den  Sattel  Bjelo  brdo  (881m;  Whs.)  nach  (40km) 
Priboj. 

Weiter  ansteigend  nach  (132km)  Dobrun  (440m),  mit  serb.- 
orthodoxer  Wallfahrtskirche  und  Burgruine.  —  Tunnels  und 
Brücken.  —  140km  Vardiste  (440m;  Bahnrest.),  mit  440  Einw. 
und  Gendarmerieposten,  etwa  500m  von  der  serbischen  Grenze 
entfernt. 

Die  Bahn  nach  Uvac  überschreitet  jenseit  Megjegje  die  Drina 
(s.  oben)  und  bleibt  auf  dem  r.  Ufer  des  Lim.  —  138km  Rudo 
(360m),  Hauptort  des  Limtals,  mit  650  Einwohnern.  —  150km 
Uvac  (382m;  Bahnrest.),  kleine  Ortschaft  am  r.  Ufer  des  gleichnam. 
Flusses,  mit  Gendarmerieposten. 


75.  Von  (Agram)  D  ob  erlin  über  Novi  nach  Banjaluka 
und  über  Travnik  nach  Sarajevo. 

Militäbbahn  his  Banjaluka  (110km)  in  41/4  St.  für  8.80,  6.60,  4.40  K. 
—  Von  Banjaluka  nach  Jajce ,  73km,  Motorpost  im  Sommer  2mal  täglich 
in  4  St.  für  10  K,  Gepäck  his  25  kg  1  K  das  Stück ;  Abfahrt  vom  Bahnhof, 
Ankunft  in  Jajce  beim  Grand-Hotel.  Bei  gutem  Wetter  zweisp.  "Wagen 
vorzuzieb en  (24-28 K).  —  Von  Jajce  nach  Lasva,  101km,  Eisenbahn  in  5  St. 
für  8.08,  6.06,  4.04  E;  von  da  mit  Bahn  in  21/2  St.  nach  Sarajevo. 

Doberlin  (122m;  Bahnrest.)  s.  S.  512.  Am  Bahnhof  ein  großes 
Sägewerk  der  Bosnischen  Forst-Industrie-A.-G.  Otto  Steinheis.  Die 
Bahn  folgt  dem  r.  Ufer  der  Tina.  —  15km  Bosnisch-Novi  (122m; 
Bahnrest.;  Gasth.:  Novi),  die  erste  "bosnische  Stadt  (3300  Einw.), 
am  r.  Ufer  der  Una  oherhalh  der  Einmündung  der  Sana. 

Von  Novi  nach  Ogul in  sehr  lohnende  Tour  zu  Wagen  (3  Tage,  mit 
Übernachten  in  Krupa  und  am  Plitvica-See);  Zweisp.  von  Novi  nach 
Bibac"  12-14  K;  von  Bihac  bis  Ogulin,  102km  in  12-13  St.,  28-34  K.  Von  Novi 


420   Route  75.  BÄNJALUKA. 

nach  Bihac  auch  Automobilpost  tägl.  in  5  St.  für  12  K  42;  4  Plätze;  Ab 
fahrt  vom  Postamt  neben  Hot.  ÜTovi.  —  Die  Straße  führt  durch  das  hübsche 
bewaldete  Tal  der  Una  (viele  Mühlen  in  und  an  dem  Fluß)  über  (23km)  Oioka 
nach  (34km)  Krupa  (160m ;  Gasth. :  Krupa,  9  Z.),  mit  Burgruine,  steigt  dann 
in  Windungen  1.  am  Abhang  des  Debeli  Okh'-Jak  zur  Höhe  des  Drenoro- Passes 
(482m)  und  senkt  sich  weiterbin,  stets  mit  schöner  Aussicht  auf  die  Pljesivica 
(1649m ;  unter  dem  Gipfel  ein  Schutzhaus).  —  63km  Bihac  (227m  ;  Zentral- 
hotel, 11  Z.  zu  2.60-4  K),  Kreisstadt  mit  6200  Einw.  an  der  Una.  Die  Fethija- 
Moschee,  ursprünglich  eine  gotische  Kirche,  wurde  1592  nach  der  Einnahme 
der  Stadt  durch  die  Türken  in  eine  Moschee  verwandelt.  IV2  St.  s.o.  die  be- 
suchenswerte  Ruine  SoJcolac  (Eintrittskarten  im  Bezirksamt  in  Bihac).  Bei 
Ripac, 10km  süd-östl.  von  Bihac,  ein  vorgeschichtlicher  Pfahlbau.  —  Weiter 
über  Zegar  (Militärlager)  in  Kehren  bergan,  an  (1.)  einem  Denkmal  für  die 
im  J.  1878  Gefallenen  des  23.  Regiments  vorbei  (weiter  zurück  Ruine  Sokolac, 
s.  oben),  nach  (5km  von  Bihac)  Zavalje  (423m),  erster  Ort  in  Kroatien,  mit  ver- 
lassener Grenzwache ;  dann  in  n.w.  Richtung  am  O.-Rande  des  Pljesivica- 
Plateaus  entlang  nach  (22km)  Petrovoselo  (369m).  Von  hier  s.w.  in  Kehren 
bergan  nach  Dorf  Priboj  (673m;  von  hier  mit  Führer,  2-4  K,  in  5  St.  auf  die 
Pljesivica,  s.  oben),  dann  von  der  Straße  r.  ab  zu  den  (40km)  "Plitvicer  Seen 
(S.  520).     Weiter  nach  Ogulin  s.  S.  520. 

Die  Bahn  wendet  sich  ö.  in  das  Sana-Tal.  —  21km  Blagaj 
(124m);  1.  eine  Schloßruine. — 46km  Prijedor  (144m  ;  Bahnrest.; 
Hot.  Prijedor),  Bezirksstadt  mit  5200  Einwohnern. 

Eine  Fahrstraße  (Post  in  10  St.  für  12  #16)  führt  im  Sanatal  aufwärts 
über  (38km)  Sanskimost  und  (53km)  Vrhpolje  nach  (66km)  Kljuc(252m;  Ge- 
meindegasth.),  einem  an  der  Sana  malerisch  gelegenen  Bezirksstädtchen,  mit 
großer  Burgruine.  Die  Burg  wurde  im  J.  1463  von  den  Türken  genommen 
und  der  letzte  bosnische  König  Stephan  Tomaschewitsch  gefangen  und  in 
Jajce  hingerichtet.  Prachtvolle  Aussicht,  namentlich  auch  auf  den  Durch- 
bruch der  Sana  durch  eine  mächtige  Felswand  unterhalb  des  Orts. 

Die  Bahn  verläßt  die  Sana  und  führt  am  r.  Ufer  der  Gomje- 
nica  durch  die  Omarska-Ebene  nach  (63km)  Omarska  (168m);  dann 
über  den  Sattel  von  Kukovica  (HS.  Ivanjska,  292m),  die  Wasser- 
scheide zwischen  Una  und  Vrbas,  nach  (96km)  Dragocaj  (147m). 
K.  das  Nonnenkloster  Nazareth,  1.  das  1868  von  deutschen  Ordens- 
brüdern gegründete  Trappistenkloster  Maria -Stern  (1  St.  Gehens 
vom  Hot.  Bosna  in  Banjaluka);  weiterhin  r.  das  Franziskanerkloster 
Petricevac.  —  102km  Banjaluka- Vorstadt. 

110km  Banjaluka  (168m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Hot.  Bosna, 
PI.  a,  Carski  Drum,  65  Z.  zu  3-6  K,  gut;  Balkan,  PI.  b,  Herren- 
gasse, mit  Cafe),  Kreisstadt  mit  14800  Einwohnern  (die  Hälfte 
Moslems),  die  zweitgrößte  Bosniens,  am  1.  Ufer  des  Vrbas  in 
weitem,  von  Gebirgen  rings  umschlossenem  Tal  gelegen.  Viele 
moslemiscbe  Begräbnisplätze.  Von  den  46  Moscheen  stammt  die 
Ferhad-Pascha-Moschee  im  S.  der  Stadt  aus  dem  Ende  des  xvi.  Jahrh. 
Im  südl.  Teil  des  Carski  Drum^der  Basar  (Carsija;  Di.  Markttag). 
3/4  St.  flußaufwärts,  in  Oornji  Seher,  am  r.  Ufer  des  Vrbas  an  der 
Straße  nach  Jajce,  Reste  von  römischen  Bädern. 

Von  Banj  aluka  nach  Jaj  ce,  73km,  sehr  lohnende  Fahrt 
im  Tal  des  Vrbas  aufwärts  (Motorpost  und  Wagen  s.  S.  419;  Fuß- 
gänger brauchen  2  Tage,  Mundvorrat  mitzunehmen).  Durch  freund- 
liche Landschaft  und  über  den  Vrbas  nach  (12km)  Karanovac,  wo  ■ 


Geo&-J&nst.T.Wa^nßr&Debes  ,Lemzig 


JA  JOE.  75.  Route.    421 

der  Vrbas  nochmals  überschritten  wird.  Weiter  durch  die  3km 
lange  wildromantische  Tjesno- Schlucht,  in  der  die  Fahrstraße  in  den 
Fels  gesprengt  ist;  am  Ansgang  die  Rninen  von  Zvecaj  Grad.  — 
26km  Dorf  Krupa,  mit  den  Rninen  der  Burg  gl.  N.  auf  hohem  Fels ; 
dann  durch  ein  9  km  langes  Felsental  in  das  weite  Tal  Aginoselo.  — 
40km  Bocac  (Motorpost  */2  St.  Halt;  Whs.,  mit  2  Z.  zu  2  JT),  über- 
ragt von  mächtigen  Burgresten.  Weiter  durch  prächtige  Gebirgs- 
landschaft, durch  einen  Engpaß,  zwei  kurze  Tunnels  und  über  zwei 
eiserne  Brücken  nach 

73km  Jajce  (377m;  Grand-Hotel,  PI.  a,  10  Min.  ö.  vom  Bahnhof, 
33  Z.  zu  2-3.50,  F.  1,  M.  2.50,  Omn.  1 K,  gut ;  H.  Pliva,  PI.  b,  beim 
Bahnhof,  16  Z.  zu  2.50-3  K,  ordentlich),  einem  alten  Städtchen  mit 
4200  Einw.  (ein  Drittel  Moslems),  zwischen  dem  Vrbas  und  der 
Pliva  (Abfluß  d  er  Pliva-Seen)  malerisch  gelegen,  überragt  von  einem 
alten  Kastell.  Karte  für  den  Besuch  der  Katakomben,  des  Kastells 
(besonderer  Erlaubnisschein  des  Stationskommandos  nötig,  wird 
vom  Hotel  oder  Führer  besorgt),  des  Königsgrabes  und  der  Fran- 
ziskanerkirche  1  K,  im  Grand-Hotel  zu  haben;  außerdem  Führer 
80  h  die  Person,  Gesellschaft  billiger  (Preis  vorherausmachen).  — 
Im  S.  der  Stadt,  7  Min.  vom  Grand-Hotel,  der  *  Wasserfall  der  Pliva, 
die  sich  in  mehreren  Armen  in  prächtigem  30m  h.  Sturz  in  den  Vrbas 
ergießt  (elektr.  Beleuchtung  24  TT).  Überblick  vom  Pavillon  „Ru- 
dolfsblick"  auf  dem  l.Ufer  des  Vrbas  und  vom  Pavillon  am  r.  Ufer, 
wohin  eine  Brücke  führt.  Tom  Rudolfsblick  führen  Stufen  hinab  zu 
der  Tuff  steinhöhle  unter  dem  Fall  (Mantel  oder  Schirm  mitnehmen). 
Der  Weg  zum  Kastell  (12  Min.  vom  Grand-Hotel)  führt  am(l.)  Lukas- 
turm vorbei,  dem  freistehenden  romanischen  Glockenturm  der  durch 
Feuer  zerstörten  St.  Lukaskirche.  Unweit  die  Sockelreste  des  aus 
dem  xm.  Jahrh.  stammenden  Bärenturms  und  die  sog.  Katakomben, 
eine  unterirdische  Felsenkirche  mit  Grabnischen  und  Altären,  die 
ihre  jetzige  Gestalt  zu  Beginn  des  xv.  Jahrh.  erhielt.  Das  oft  um- 
strittene Kastell  (105m  über  dem  Vrbas),  1528  von  den  Türken  ge- 
nommen, gewährt  von  der  Bastei  Tabija  einen  schönen  Rundblick. 
Im  nordöstl.  Teil  der  Stadt  die  Franziskanerkirche  (12  Min.  vom 
Kastell),  in  deren  r.  Seitenschiff  ein  Glassarg  mit  den  Gebeinen 
des  Königs  Stephan  Tomaschewitsch  (S.  420;  das  ursprüngliche 
„Königsgrab"  war  am  Hum,  s.o.  von  der  Stadt).  Nahebei  ober- 
halb der  Kirche  der  Basar  (Mi.  Markttag).  —  Große  KaTbid-  und 
ChlorfabTik. 

Eine  gute  Fahrstraße  (Wagen  7  K  hin  und  zurück)  führt  westl.  von 
Jajce  am  Nordufer  der  beiden  Pliva-Seen  entlang  nach  dem  (10km)  mos- 
lemischen Dorf  Jezero (425m;  TonristenhausTbeahütte,  '2Z.  zu2K%  Forellen, 
Krebse).  Auf  den  aussichtsreichen  Bergrücken,  der  den  kleineren  Unteren 
See  von  dem  größeren  Oberen  See  trennt  und  der  die  Reste  der  Burg 
.    Zäslcoplje  trägt,  zweigt  etwa  halbwegs  ein  Weg  von  der  Straße  r.  ab. 

Von  Jajce  nach  Las  va.  Die  Eisenbahn  (s.  S.419;  1.  sitzen) 
überschreitet  die  Pliva-Katarakte  und  führt  im  malerischen  Vrbas- 
Tal  aufwärts;  zwei  Tunnels.    12km  Vinac  (339m),  DoTf  mit  alter 


422    Route  75.  TRAVNIK. 

Burg;  24km  Babino  Selo  (481  in).  —  34km  Dönji-Vakuf  (514m-,  Bahn- 
rest.'), freundliches  Städtchen  mit  2000  Einw.  nnd  acht  Moscheen. 

Zweigbahn  in  Vs  St.  nach  (11km)  Bugojno  (569m;  Grand- Hotel 
Gröf,  Bahnt ofstraße,  18  Z.  zu  2-2.60  K),  Bezirksstädtchen  mit  2050  Ein- 
wohnern. Von  hier  mit  Wagen  nach  Jaolanica  und  weiter  mit  der  Bahn 
nach  Mostar  s.  S.  414  n.  413. 

Von  Bugojno  nach  Spalato:  Posttägl.  in  9V'2St.  (12iT),  erst  durch 
Waldland,  dann  über  Karsteinöden  nach  (55km)  Livno  (808m ;  Gasth.  Kaiser 
von  Österreich),  Bezirksstädtchen  mit  4700  Einw.,  am  Rande  des  weiten 
Livanjsko  Polje  malerisch  gelegen.  Von  hier  Post  (8  K  48)  in  7!/2  St.  nach 
(53km)  Svnj  (S.  390),  von  wo  Eisenbahn  nach  Spalato  (S.  390). 

Die  Bahn  führt  weiter  n.  im  waldigen  Jablan-  Tal  hinan  nach 
(43km")  Oborci  (618m)  nnd  (streckenweise  Zahnstangenhahn)  nach 
(51km)  Komar  (750m).  Gleich  jenseit  des  Bahnhofs  in  einem  1360m 
langen  Tunnel  durch  die  Paßhöhe,  Wasserscheide  zwischen  Bosna 
und  Vrhas.  Dann  an  der  Lasva  hinab  über  Goles  (648m)  und  Turbe 
(572m).  —  70km  Travnik  (515m ;  Bahnrest, ;  Gasth. :  Vlasic,  10  Z. ; 
H.Travnik,  gegenüber  dem  Bahnhof,  mit  guter  Küche),  Kreisstadt 
mit  6600  Einw.,  1700-1852  Sitz  der  bosnischen  Yeziere,  nach 
wiederholten  Bränden  neu  aufgebaut.  Vom  Bahnhof  geradeaus  und 
nach  wenigen  Schritten  1.  durch  die  Hauptstraße,  vorbei  an  zwei 
moslemischen  Grabdenkmälern  (Turbe)  und  dem  (}/i  St.)  Basar ; 
weiterhin  unter  der  Bahn  her  und  hinauf  zu  dem  (7  Min.)  aus  der 
Zeit  Tvrtko's  II.  stammenden  Kastell,  das  noch  bewohnt  ist  (Aus- 
sicht).   4  St.  nördl.  die  Hochalpe  Vlasic  (1919m). 

Weiter  durch  das  Lasva-Tal  (Travanjsko  polje)  über  (74km) 
Dolac  (479m),  (80km)  Bila,  (87km)  Vitez  (404m)  und  (94km) 
Busovaca  nach  (101km)  Lasva  (359m),  von  hier  nach  Sarajevo 
s.  S.  408. 


423 

DIE  LÄNDER  DER  UNGARISCHEN  KRONE. 


IX.  Ungarn,  Kroatien  und  Slawonien. 
Belgrad. 


Route  Seite 

Geschichtliches.  Eisenbahnen.  Sprache 424 

76.  Von  Wien  nach  Budapest 427 

a.  Über  Marchegg  und  Preßburg 427 

Von  Theben-Neudorf  nach  Skalitz  428.  —  Von  Preßburg  nach 
Steinamanger ;  nach  Komorn  429.  —  Von  Galänta  nach. 
Leopoldstadt.  Von  lsTeuhäusel  nach  Komorn 5  nach  Nemet- 
pröna  430. 

b.  Über  Brück  und  Raab    . 431 

Von  Raab  nach  Ebenfurth;  nach  Üjdombövär.  Von  Komorn 
nach  Stuhlweißenburg  432. 

77.  Die  Donau  von  Wien  bis  Budapest 423 

Von  Gran  nach  Budapest  435. 

78.  Budapest 436 

79.  Yon  Budapest  nach  Buttek  (Oclerberg,  Breslau)  .    .    .  460 

Von  Hatvan  nach  Szolnok.  Von  Kisterenye  nach  Käl- 
Käpolna  460.  —  Von  Altsohl  nach  Zolyombre'zö.  Von  Gran- 
Bresnitz  nach  Schemnitz;  nach  Pärkäny-Näna  461. 

80.  Von  Budapest  nach  Kaschau 462 

Gyöngyös.  Erlau  462.  —  Diöagyör.  Von  Miskolcz  nach 
Torna  463.  —  Bankö.  Ränk-Herlein.  Von  Kaschau  nach 
Torna;  nach  Orlö.    Von  Eperjes  nach  Bartfeld  464/5. 

81.  Von  Preßburg  nach  Sillein.  Waagtal 465 

82.  Von  Oderberg  nach  Kaschau.    Die  Tatra 467 

Rajecz.  Von  Kralovän  nach  Szuchahora.  Bad  Korytnicza 
463.  —  Djumbir.  Demenfalver  Höhle.  Kozi  Kamen  469.  — 
Von  Popräd  nach  Pudlein.  Leutschau  470.  —  Kirchdrauf. 
Von  Margitfalva  nach  Schmöllnitzhütte  471. 

83.  Die  Hohe  Tatra 471 

a.  Elektr.  Bahn  vom  Csorber  See  nach  Tatra-Lomnitz  474. 
—  b,  Fahrstraße  vom  Csorber  See  nach  Tatra-Höhlenhain 
474.  —  c.  Die  drei  Schmeckse  und  Umgebung  475.  — 
d.  Csorber  See  und  Umgebung  479.  —  e.  Tatra-Lomnitz 
481.  —  f.  Tatra-Höhlenhain.  Beler  Tropfsteinhöhle  482.  — 
g.  Javorina  483.  —  h.  Zakopane  und  Umgebung  483. 

84.  Von  Fülek  über  Bänreve  nach  Dobschau  und  Miskolcz  485 

Von  Feled  nach  Theißholz.  Von  Pelsöcz  nach  Muränyalja 
485.  —  Krasznahorka  486. 

85.  Von  Budapest  nach  -Lawoczne  (Lemberg) 486 

Von  Sätoraljaujhely  nach  Kaschau?  nach  Neu-Zagörz. 
Von  Csap  nach  Sianki.     Von  Bätyii  nach  Kirälybäza  487. 

86.  Von  Budapest  über  Debreczen  nach  Maramarossziget .   488 

VonDebreczen  nachFüzesabony ;  nach  Szerencs  489.  —  Von 
Nagykäroly  nach  Zilah.  Von  Szatmär-Nemeti  nach  Bikszäd; 
nach  Nagybänya  490.  —  Von  Maramarossziget  nach  Korös- 
mezo.    Csorna-Hora.    Popp-Ivan  usw.  491/2. 


Baedekers  Österreich-Ungarn.    '29.  Aufl.  27 


424  UNGARN. 


Itoute  Seite 

87.  Von  Budapest  über  Großwardein  nach  Klausenburg    .  492 

Von  Großwardein  nach  Vasköh;  nach  Szegedin-Rökus  493. 

88.  Von  Budapest  nach  Arad  (Hermannstadt).    .....  494 

Von  Arad  nach  Bräd  494. 

89.  Die  Donau  von  Budapest  bis  Orsova.    Herkulesbad.    .  495 

90.  Von  Budapest  über  Temesvär  nach  Orsova-Verciorova 
(Bukarest)  und  nach  Bäziäs 500 

Von  Szegedin  nach  Arad;  nach  Maria-Theresiopel ;  nach 
Semlin.  Von  Harzfeld  nach  „  Nagybecskerek  502.  —  Buziäs 
503.  —  Von  Karänsebes  nach  Orväralja.  Von  Verciorova  nach 
Bukarest.  Von  Vejte  nach  Resiczabänya  501.  —  Von 
Karasjeszeno  nach  Anina  505. 

91.  Von  Budapest  nach  Belgrad  (Konstantinopel)  .    .    .    .   505 

Von  Maria-Therenopel  über  Zenta  nach  Neusatz  505.  — 
Von  India  nach  Vinkovcze  506. 

92.  Von  Budapest  nach  Bosnisch-Brod  (Sarajevo)     .    .    .   509 

a.  Über  Maria-Theresiopel 509 

b.  Über  Fünfkirchen 510 

Von  Särbogärd  nach  Bätaszek  510.  —  Mohäcs  511. 

c.  Über  Agram 512 

93.  Von  Wien  über  Nagykanizsa  nach  Fünf  kirchen  .    .    .   512 

Forchtenstein  512.  —  Neusiedler  See.  Von  ÖdenburgüberGüns 
nach  Steinamanger  513.  —  Von  Bares  nach  Banovajaruga  514. 

94.  Von  Budapest  über  Raab  nach  Fehring  (Graz)     .    .    .   514 

Von  Czelldömölk  nach  Csakathurn  514. 

95.  Von  Budapest  nach  Pragerhof  (Triest) 515 

Von  Stuhl  weißenburg  nach  Czelldömölk.  VonSzabadbattyan 
nach  Tapolcza  515.  —  Von  Csakathurn  nach  Agram  516. 

96.  Von  Budapest  über  Dombövär  und  Agram  nach  Fiume  5 17 

Plitvicer  Seen  520. 


Übei'  die  Geographie  des  Landes  s.  S.  xsuff.,  xxxviü'. 

Geschichtliches  (vgl.  S.  528).  —  Im  Altertum  wurde  der  südwestl.  Teil 
Ungarns  von  den  Pannoniern,  einem  illyrisch-keltischen  Volke,  Ostungarn  von 
den  Daciern  bewohnt.  Unter  Augustus  unterwarf  Tiberius  12-9  vor  Chr.  die 
Pannonier  der  röm.  Herrschaft  (Provinz  Pannonia),  Trajan  besiegte  101-107 
nach  Chr.  die  Dacier  und  machte  das  Land  zur  röm.  Provinz  Dacia.  Während 
der  Völkerwanderung  besetzten  Hunnen,  Ostgoten,  Gepiden  und  Langobarden 
Pannonien.  Die  nach  dem  Abzüge  der  Langobarden  (568)  eingedrungenen 
Avaren  unterlagen  Karl  d.  Gr.  In  den  J.  895-897  besetzten  die  Magyaren, 
ein  vom  mittleren  Ural  in  ,  die  Donauländer  ausgewanderter  Volkstamm, 
angeblich  unter  Führung  Ärpäds,  alles  Land  bis  zur  Leitha.  Ihren  Kriegs- 
zügen  in  das  Deutsche  Reich  machte  die  Schlacht  auf  dem  Lechfelde  im 
J.  955  ein  Ende.  Die  Einführung  des  Christentums  erfolgte  unter  Herzog  Oeisa 
(972-95)  und  seinem  Sohne  Stephan  I.,  dem  Hei'igen  (995-1038),  dem  Schutz- 
patron Ungarns,  der  10U1  vom  Papst  Sylvester  H.  die  Königskrone  (Stephans- 
krone, mit  der  seitdem  alle  Könige  Ungarns  gekrönt  werden)  erhielt  und 
durch  deutsche  Ansiedler  das  Land  zu  heben  suchte.  Neue  deutsche  Kolonien 
entstanden  in  der  Zips  und  in  Siebenbürgen  unter  Oesa  IL  (1141-62). 

Nach  dem  Tode  des  letzten  Arpaden,  Andreas  III.  (f  1301),  ward  1307 
Karl  Robert  von  Anjoti  (-{•  1342),  dessen  Mutter  von  den  Arpaden  abstammte, 
als   König  von   Ungarn    anerkannt:    sein  Sohn  Ludwig  I.   (1342-82)   dehnte 


UNGARN.  425 

seine  Herrschaft  über  einen  großen  Teil  der  Balkanländer  aus  und  wurde 
1370  auch  König  von  Polen.  Unablässige  Kämpfe  mit  aufständischen  Großen 
mit  den  Türken  und  Hussiten  füllten  die  Regierungszeit  Sigismunds  (+  1437), 
des  Schwiegersohns  Ludwigs  I.,  aus.  1438  wurde  der  erste  Habsburger,  der 
deutsche  König  Albrecht  IL  (f  1439),  der  mit  einer  Tochter  Sigismunds  ver- 
mählt war,  König  von  Ungarn.  Unter  seinem  Sohn  Ladislaus  Posthumus 
(+  1457)  verteidigte  Johann  Hunyadi  das  Land  tapfer  gegen  die  Türken. 
Glänzende  Tage  sah  Ungarn  unter  dem  zweiten  Sohn  Hunyadfs,  Matthias  I. 
Corvinus  (1458-90),  dem  um  Kunst  und  Wissenschaft  hochverdienten  ersten 
Renaissancefürsten  diesseit  der  Alpen,  der  nach  erfolgreichen  Kämpfen  gegen 
Türken,  Böhmen  und  Kaiser  Friedrich  IH.  seine  Residenz  nach  Wien  verlegte. 
Unter  seinen  schwächlichen  Nachfolgern,  dem  Böhmenkönig  Wladislaw  IL 
(i  1516)  und  Ludwig  IL,  welcher  1526  nach  der  Türkenschlacht  bei  Mohäcs 
auf  der  Flucht  ums  Leben  kam,  begann  Ungarns  Niedergang.  Die  Kämpfe 
zwischen  den  beiden  Gegenkönigen,  dem  von  der  deutschen  Partei  erwählten 
Habsburger  Ferdinand  /.,  und  Johann  Zäpolya,  dem  von  den  Türken  unter- 
stützten letzten  „nationalen"  Herrscher,  besiegelten  das  Geschick  des  Landes : 
.  1527  ward  Siebenbürgen  türkischer  Vasallenstaat,  1529  drangen  die  Türken 
bis  Wien  vor,  1541  brachten  sie  nach  dem  Fall  Ofens  die  Donauebene 
auf  fast  anderthalb  Jahrhunderte  in  ihren  Besitz,  während  die  Habsburger 
nur  den  Norden  und  Westen  des  Landes  behaupteten.  Unter  Maxi- 
milian IL  (1564-76)  war  der  Protestantismus  im  ganzen  Lande,  durch- 
gedrungen ;  die  bald  einsetzende  Gegenreformation  gab  nebst  dem  Übermut 
der  stets  zum  Aufruhr  geneigten  mächtigen  Adelsfamilien  immer  neuen 
Anlaß  zu  inneren  Kämpfen. 

Die  erfolglose  zweite  Türkenbelagerung  Wiens  (1683),  der  letzte  gewaltige 
Vorstoß  des  Islams,  führte  endlich  die  Befreiung  Ungarns  herbei,  zu  der  sich 
1684  Kaiser  Leopold  I.  mit  dem  Polenkönig  Johann  Sobieski,  dem  Papst 
Innocenz  XI.  und  der  Republik  Venedig  in  der  „heiligen  Liga"  verband. 
Die  Rückeroberung  Ofens  (1686),  die  glänzenden  Siege  der  Kaiserlichen 
unter  dem  Markgrafen  Ludwig  von  Baden  (1691-92)  und  unter  dem  Prinzen 
Eugen  von  Savoyen  (seit  1697)  sind  die  wichtigsten  Ereignisse.  Die  durch 
den  Frieden  von  Belgrad  (1739)  festgelegte  Grenze  gegen  die  Balkanstaaten 
wurde  erst  durch  die  Einverleibung  Bosniens  und  der  Herzegowina  in  die 
Gesamtmonarchie  (1908)  geändert. 

Nachdem  bereits  1687  der  Preßburger  Reichstag  den  Habsburgern  die 
Erblichkeit  der  Krone  in  der  männlichen  Linie  gesichert  hatte,  setzte 
Karl  VI.  (in  Ungarn  Karl  DJ.)  1723  durch  die  Pragmatische  Sanktion  die 
Thronfolge  seiner  Tochter  Maria  Theresia  (1740-80)  durch.  Die  Kaiserin 
belohnte  die  Ungarn  für  ihre  Treue  durch  segensreiche  Reformen,  nament- 
lich durch  Hebung  des  Bauernstandes  und  des  Unterrichts,  und  förderte 
Südungarn  durch  neue  deutsche  Bauernkolonien.  Der  Versuch  Josephs  II. 
(1780-90),  die  deutsche  Sprache  zur  Reichssprache  zu  machen  und  das 
Land  durch  deutsche  Beamte  zu  regieren,  scheiterte  ebenso,  wie  Franz''  IL 
(1792-1835)  absolutistisches  Regierungssystem.  Die  wachsende  nationale 
Opposition  erreichte  1848  ihren  Höhepunkt  in  dem  Aufstande  gegen  Öster- 
reich und  in  der  Unabhängigkeitserklärung  unter  Kossuth's  Führung;  nur 
mit  Hilfe  Rußlands  konnte  1849  die  „ungarische  Republik"  niedergeworfen 
werden.  In  die  Regierungszeit  Franz  Josephs  L.  (seit  1848)  fallen  die  für 
Österreich  unglücklichen  Kriege  von  1859  und  1866,  die  zu  einem  besseren 
Verhältnis  mit  Ungarn  hindrängten,  wo  auch  die  liberale  Partei  unter 
Führung  von  Deäk  eine  Aussöhnung  mit  Österreich  suchte ;  1867  kam  der 
„Ausgleich"  zustande. 

Das  Königreich  Ungarn  bildet  mit  dem  Kaiserreich  Österreich  die  öster- 
reichisch-ungarische Monarchie.  Gemeinsam  ist  beiden  die  Dynastie,  die 
Regelung  der  auswärtigen  Angelegenheiten,  das  Heer  (ausgenommen  die 
österr.  und  die  ungar.  Landwehr,  Honved)  und  die  Marine  und  die  hierauf 
bezüglichen  Finanzsachen,  sowie  die  Verwaltung  Bosniens  und  der  Herze- 
gowina. Zollgesetzgebung  und  Münzwesen  sind  nicht  gemeinsam,  sollen  aber 
nach  gleichen,  von  Zeit  zu  Zeit  zu  vereinbarenden  Grundsätzen  behandelt 
werden.  Im  übrigen  ist  Ungarn  staatsrechtlich  und  administrativ  selbständig 
und  hat  seine  Volksvertretung  im  ungarischen  Reichstag  zu  Budapest. 

27* 


426  UNGARN.  Sprache. 

Eisenbahnen  (vgl.  S.  xv).  Auf  den  Stationen  werden  die  Ortsnamen  mir 
magyarisch  ausgerufen,  vorherige  Verständigung  mit  dem  Schaffner  daher 
ratsam.  Die  Schnellzüge  fahren  langsamer  als  in  Deutschland  und  sind 
häufig  überfüllt.  Verspätung  der  Personenzüge,  besonders  auf  den  Neben- 
bahnen, nicht  selten. 

Der  Tarif  der  ungarischen  Staatsbahnen  wird  von  30km  an 
nach  Zonen  von  je  10km  berechnet;  der  1889  eingeführte  Zonentarif  mit 
einem  Einheitspreis  von  Strecken  über  400km  wurde  1912  aufgehoben. 
Es  kosten  50km  im  Schnellzug  5.80,  3.70,  2.70  if,  im  Personenzug  4.10, 
2.70,  1.70  Ei  100km  11.60,  7.50,  5.40  oder  8.20,  5.40,  3.40  Ki  200km  23.50, 
15.20,  11.00  oder  16.60,  11.00,  6.90  JT;  300km  34.00,  22.00,  16.00  oder  24.00, 
16.00,  10.00  K;  450km  38.40,  24.90,  18.10  oder  27.10,  18.10,  11.30  .BT;  600km 
40.80,  26.40,  19.20  oder  28.80,  19.20,  12.00  K.  Bei  Strecken  über  Budapest 
hinaus  wird  der  Fahrpreis  aus  der  Strecke  bis  Budapest  und  von  da  bis 
zum  Bestimmungsort  berechnet.  Der  Tarif  der  ungarischen  Linien  der 
Südbahn  ist  für  Schnellzüge  derselbe  wie  bei  der  Staatsbahn,  für  Personen- 
züge höher.  Gepäcktarif  fürl-50kg:  l-50km 50 h,  51-100km  1 K,  101-200km 
2  K,  201-300km  3  K,  301-450km  4  K,  45l-600km  5  K,  60ikm  u.  darüber  6  K. 
Kein  Freigepäck.  —  Juni,  Juli,  August  werden  Abonnementskar  te'n 
für  15  Tage  ausgestellt:  I.  Kl.  150,  II. Kl.  100,  III.  Kl .  50  K. 

Reiseplan  s.  S.  xiv. 

Gasthäuser  (vgl.  S.  xvi).  In  den  größeren  Städten  gibt  es  überall 
gute,  den  modernen  Anforderungen  entsprechende  Hotels.  In  den  großen 
Badeorten  und  Sommerfrischen  gibt  es  vielfach  nur  Logierhäuser,  gespeist 
wird  dann  in  einem  besonderen  Cafe-Restaurant.  Die  Zimmerpreise  sind 
überall  angeschlagen.  Man  speist  am  besten  in  den  Restaurants  der  Gast- 
höfe oder  in  den  Bahnrestaurants  größerer  Städte.  Eine  nicht  jedem 
Fremden  willkommene  Landeseigentümlichkeit  bildet  die  in  vielen  Gast- 
häusern übliche,  oft  bis  tief  in  die  Nacht  währende  allabendliche  Zigeuner- 
musik. 

„Paprikahuhn"  und  „Gulyäs"  sind  beliebte  ungarische  Gerichte  (s.  S.  xvn) ; 
ebenso  „Kukuruz",  ein  gesottener  Maiskolben,  der  stark  mit  Salz  bestreut 
und  dann  abgenagt  wird;  „Gefülltes  Paprika",  mit  Hackfleisch  gefüllte 
Paprika-Schoten;  „Pörkölt",  eine  Art  Gulyäs ;  „Tarhonya"  eine  Art  Nudel ; 
„Haläszle",  Fischsuppe. 

Sprache.  Die  magyarische  Sprache  gehört,  wie  die  finnische  und 
türkische,  zum  ural-altaischen  Sprachstamm  und  ist  mit  den  europäischen 
(arischen  oder  indo-germanischen)  Sprachen  nicht  verwandt.  Deutsch  wird 
in  den  Hotels  und  von  den  bessern  Ständen  fast  überall  verstanden.  — 
Zur  Aussprache  sei  bemerkt,  daß  es  wie  tsch,  ds  wie  dsch,  gy  wie  dj 
(nicht  dsch),  cz  wie  z,  ly  wie  lj,  ny  wie  nj,  s  wie  seh,  «und  ssz  wie 
scharfes  s,  ty  wie  tj,  z  wie  gelindes  s,  zs  wie  weiches  "seh  gesprochen 
wird;  ö  und  ü  sind  kurz,  o  und  «  lang.  Der  Akzent  bezeichnet  nur  die 
Länge  des  Vokals.  Betont  wird  die  erste  Silbe  des  Wortes. 

Die  für  den  Reisenden  wichtigsten  Wörter  sind  etwa:  szälloda  Ho  tel, 
vendöglö,  fogadö  Gasthaus,  sörhäz  Bierhaus,  czukräszda  Konditorei,  kävihäz 
Kaffeehaus,  szoba  Zimmer,  itterern  Speisesaal,  ägy  Bett,  lepedo  Bettlaken, 
liszta  sauber,  viz  Wasser,  szappan  Seife,  törülközö  Handtuch,  gyertya  Kerze, 
szobaleäny  Zimmermädchen,  pinezir  Kellner,  täny&r  Teller,  pohär  Glas, 
findzsa  Tasse,  palaczk  Flasche,  villa  Gabel,  k&s  Messer,  kanal  Löffel,  kävi 
Kaffee,  Ua  Tee,  tej  Milch,  kenyir  Brot,  vaj  Butter,  hus  Fleisch,  tojäs 
Ei,  bor  Wein  (fehir  weiß,  vörös  rot),  sör  Bier,  so  Salz,  szivar  Zigarre,  do- 
liäny  Tabak;  —  vaspälya  Eisenbahn,  gyorsvonat  Schnellzug,  szemily- 
vonat  Personenzug,  nöi  szakasz  Damenabteil,  nemdohänyzök  Nichtraucher- 
abteil, pälyaudvar  Bahnhof,  vdröterem  Wartesaal,  bejärat  Eingang,  kijärat 
Ausgang,  ällomäsfonök  Bahnhofsvorstand,  p&nztär  Fahrkartenausgabe, 
ruhatär  Aufbewahrungstelle  von  Handgepäck,  podgyäsz-veveny  Gepäck- 
schein, kapus  Portier,  hör  dar  Gepäckträger,  kalauz  Schaffner,  panaszkönyv 
Klagebuch,  firfiak  oder  uraknak  Abort  für  Männer,  nok  oder  noknek  Abort 
für  Frauen;  —  gozhajö  Dampfschiff,  csolnuk  Boot,  komp  Fähre,  evezo 
Ruder,  evezoleginy  Ruderknecht,  vitorla  Segel;  —  birkoesi  Fiaker,  16  Pferd, 
paripa  Reitpferd,  nyereg  Sattel,  vezeto  Führer,  koesis  Kutscher,  szekir  Wagen, 


MARCHEGG.  76.  Route.   427 

Leiterwagen ;  —  vdros  Stadt,  falu  Dorf,  vär  Burg,  sziget  Insel,  üt  Straße, 
körut  Ringstraße,  vicza  Gasse,  Ur  Platz,  kapu  Tor,  häz  Haus,  palota  Palast, 
templom,  egyhdz  Kirche,  sekvestye's  Kirchendiener,  zärda  Kloster,  pösta  Post, 
tävirö  Telegraph,  vdroshäz  Stadthaus,  szinhdz  Theater,  gyögyszertär  Apotheke, 
filrdo  Bad,  iskola  Schule,  (arides  Magistrat,  falusi  birö  Dorfschulze,  rendor 
Schutzmann,  orvos  Arzt-,  —  Md  Brücke,  kert  Garten,  fa  Baum,  erdo  Wald, 
liget  "Wäldchen,  rit  Wiese,  mezo  Feld,  hegy  Berg,  völgy  Tal,  esö  Regen,  hö 
Schnee,  köd  Nebel,  patak  Bach,  folyö  Fluß,  tö  der  See;  —  reggel  Morgen, 
est  Abend,  nap  Tag,  dilelott  Vormittag,  dil  Mittag,  dilutdn  Nachmittag,  6j 
Nacht,  naponkint  täglich,  öra  Stunde;  —  vasdrnap  Sonntag,  hitfo  Montag, 
kedd  Dienstag,  szerda  Mittwoch,  csütörtök  Donnerstag,  pintek  Freitag,  szombat 
Samstag;  —  rirHerr,  asszony,  nö  Frau,  gyermek  Kind; — nagy  groß,  üris  klein, 
magas  hoch,  alaesony  niedrig,  közel  nahe,  messze  weit,  kora  früh,  kiso  spät, 
lassü  langsam,  gyors  schnell,  jö  gut,  rossz  schlecht,  drdga  teuer,  6,  rigi  alt, 
alant  unten,  fenn  oben,  balra  links,  jobbra  rechts,  f&l  halb,  egisz  ganz,  szent 
heilig,  tilos  verboten,  van  ist,  kirem  ich  bitte,  hol  van  wo  ist,  igen  ja,  nem 
nein,  köszönöm  ich  danke,  ez  nagyon  drdga  das  ist  zu  teuer,  mennyibe  keriil 
a  vezeto  Xtöl  Y  ig  was  kostet  der  Führer  von  X  bis  Y,  beszdl  itt  valaki  ndmetül 
spricht  hier  jemand  deutsch,  kirem  vezessen  hozzd  führen  Sie  mich  bitte  zu 
ihm;  —  csikös  Pferdehirt,  esordds  Rinderhirt;  —  magyarül  magyarisch, 
nimet  deutsch,  oszträk  österreichisch,  lengyel  polnisch,  erdilyi  siebenbürgisch; 
—  egy  eins,  Mt,  ketto  zwei,  härom  drei,  nigy  vier,  bt  fünf,  hat  sechs,  hit 
sieben,  nyolez  acht,  kilencz  neun,  tiz  zehn,  tizenegy  elf,  tizenkit  zwölf,  tizenöt 
fünfzehn,  hüsz  zwanzig,  harmincz  dreißig,  negyven  vierzig,  ö'tven  fünfzig, 
szdz  hundert. 


76.  Von  Wien  nach  Budapest. 

a.  Über  Marchegg  und  Preßburg, 
278km.  Östekr.  Staatsbahn  bis  Marchegg,  von  da  ab  TJngae.  Staats- 
bahn. Schnellzug  (auch  Orientexpreß)  in  41/4-41/2  St.  für  33.00,  21.10  K; 
Personenzug  in  8V2  St.  für  23.50,  15.40,  9.70  K.  Korrespondierende  Züge 
vom  Nordbahnhof  über  Gänserndorf  nach  Marchegg  (s.  unten).  —  Nach 
Preßburg  hin  mit  dem  Dampf boot  (I.  Kl.),  zurück  mit  der  Bahn  (II.  Kl.) : 
6  K  40,  mit  dem  Schnellzag  8  K  90,  3  Tage  gültig. 

Von  Wien  nach  Preß  bürg,  68km,  elektr.  Bahn,  Schnellzug  in 
I1/4-I V2,  Personenzug  in  2-2i/2  St.  —  Wien  s.S.  2;  Abfahrt  bei  der  Zenlral- 
Markthalle  (I.  PI.  F  4).  —  12km  Groß-Schwechat  (S.  431).  —  23km  Fisch- 
amendmarkt  (S.433).  —  43km  Pelronell  (S.433).  —  48km  Deutsch-Altenburg 
(S.434).  —  51km  Hamburg  (S.434).  —  56km  Wolfstal(ß>.  429).  —  64km  Pozsony- 
ligetfalu  (S.  429).  Über  die  Donau  auf  der  König-Franz-Joseph-Brücke.  — 
63km  iY^öwy-Rosengasse  (PI.  C  3),  s.  S.  428. 

Wien  s.  S.  3 ;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  —  Bei  der  Ausfahrt 
links  das  k.  und  k.  Arsenal  (S.  94);  weiterhin  über  den  Donau- 
kanal, durch  den  Prater  und  über  die  Donau.  —  11km  Stadlau 
(Bahnrest.),  Knotenpunkt  der  Wien-Prager  Bahn  (S.  340).  Unsere 
Bahn  wendet  sich  r.  und  durchschneidet  in  n.ö.  Richtung  das 
Marchfeld  (S.  116).  —  46km  Marchegg  (141m;  Bahnrest.'),  Knoten- 
punkt der  Bahn  über  (32km)  Gänserndorf  (S.  340)  nach  (50km) 
Wien -Nordbahnhof.  R.  das  ehem.  kaiserliche  Schloß  Schloßhof, 
seit  1899  Reit-  und  Fahrlehrer-Institut  der  Feldartillerie;  dann 
über  die  March,  Grenze  zwischen  Österreich  und  Ungarn.  —  52km 
Theben -Neudorf,  magy.  Devinyüjfalu  (160m),  am  n.  Fuß  des 
Thebner  Kogels  (S.  429). 


428   Route  76.  PRESSBURG.      Von  Wien n.  Budapest. 

Von  Theben-Neudorf  nach  Skalitz,   77km,  Eisenbahn  in  2  St. 

—  18km  Detrekocsütörtök,  mit  Schloßruine.  —  51km  Kutti,  magy.  Jdkät. 
Zweigbahnen  n.w.  nach  (18km)  Lundenburg(S.340),  s.o.  nach  (68km)  Tyrnau 
(S.  465).  —  TOkm  Holics  (S.  354),  mit  einer  1743  gegründeten  Fayencefabrik. 

—  77km  (r.)  Skalitz,  magy.  Szakolcza  (Gasth.  Ungar.  Krone),  kleine,  z.  T. 
von  Mauern  umgebene  Stadt.     Zweigbahn  nach  Wessely  s.  S.  339. 

Bei  (60km)  Blumenau,  magy.  Lamacs,  erreicht  die  Bahn  die  hier 
an  die  Donau  herantretenden  Kleinen  Karpathen.    Tunnel. 

65km  (r.)  Preßburg,  magy.  Pozsony.  —  Bahnhöfe:  Staatsbahnhof, 
magy.  Ällamvasüti  indöhäz  (PI.  B  C 1 ;  Restaurant),  für  Wien,  Budapest 
und  Sillein;  Neustädter  Bahnhof,  magy.  Üjvärosi  indöhaz  (PI.  D  3),  für 
Steinamanger,  Ödenburg  und  Komorn.  —  Dampfboot  s.  R.  77. 

Gasthöfe :  'S a v o y  (PI.  b :  B  C  4),  Koss athplatz,  Z.  von  3  K an ;  D  e ä k 
(PI.  a:  B  2),  Stepbaniestr.  7,  gut;  König  v.  Ungarn  (PI.  c:  BC4),_am 
Landungsplatz,  25  Z.  zu  2-4  K;  Gold.  Hirsch  (PI.  f :  C  3),  am  Markt.  — 
Wein  und  abends  warme  Küche  beim  Schmidt-Hansl  (Zum  B,eichspalatin), 
König-Ludwig-Platz  12  (PL  B  3) ;  Bier  bei  Horväth,  Andrassygasse  9  (PL  C  3), 
beim  Theater,  mit  Garten.  —  Gafi  Zentral,  Hauptplatz  (PL  B  C  3);  C.  Stahl, 
Kossuthplatz  14  (PI.  B  3,  4).  —  Post  u.  Telegkaph  (Pl.B  3),  am  Marktplatz. 

—  Bad:  Pozsony  Fürdo  (PL  C  4),  mit  Schwimmhalle ;  im  Sommer  Donau- 
bäder. 

Einsp,  zum  Staatsbahnhof  1  K  40  (nachts,  11-6  Uhr,  2  K  10),  in  der 
Stadt  72  St.  U,  jede  weitere  x/\  St.  40  A;  Zweisp.  zum  Staatsbahnhof 
2  E  40  (nachts  3  K  60) ;  V*  St.  1  K  60,  jede  weitere  1/4  St.  60  h.  —  Elek- 
trische StkaBenbahn  :  vom  Staatsbahnhof  (PL  BC1)  durch  die  Stadt  zur 
Donau,  20  h;  vom  Marktplatz  und  vom  König-Ludwig-Platz  in  die  Neu- 
stadt 5  von  der  Baroßstraße  zum  Neustädter  Bahnhof. 

Preßburg  (130- 179m),  mit  78000  Einw.  (darunter  33000 
Deutsche),  Sitz  des  Korpskommandos  des  5.  Armeekorps,  die 
frühere  Haupt-  und  Krönungsstadt  der  ungar.  Könige  aus  dem 
Hause  Habsburg ,  liegt  hübsch  an  den  Ausläufern  der  Kleinen 
Karpathen  und  wird  w.  vom  Schloßberg  überragt.  Die  Stadt  zerfällt 
in  die  innere  Altstadt,  n.  Ferdinandstadt  und  Neustadt;  an  der 
Donau  ö.  die  Franz- Joseph-Stadt,  w.  die  Theresienstadt. 

Auf  dem  Hauptplatz  (PI.  B  C  3)  in  der  Altstadt  ein  Brunnen 
von  1573;  an  der  O. -Seite  des  Platzes  das  Rathaus,  mit  Torweg 
von  1325  und  Loggia  im  Hof  von  1558.  Im  ersten  Stock  in  drei 
Ratsstuben  (Stuckdecke  von  1697;  Holzdecke  von  1577)  das  städt. 
Museum  (geöffnet  9-12  Uhr;  Sonn-  u.  Festt.  sowie  Do.  frei,  Di. 
20  h,  sonst  1  K) ;  daneben  das  reichhaltige  Stadtarchiv.  Die 
Mariensäule  vor  der  anstoßenden  Jesuitenkirche  wurde  von  Leopold  I. 
1675  errichtet.  Hinter  dem  Rathaus  das  1787  erhaute  Primatial- 
gebäude.  —  Nördl.  vom  Rathause  die  Franziskanerkirche ,  1297 
geweiht,  später  umgebaut,  der  Turm  1897  erneut;  an  der  Nord- 
seite die  Johanneskapelle  (1361). 

Im  Landhaus,  1753  erbaut,  fanden  vom  J.  1802  bis  1848  die 
Sitzungen  des'  ungar.  Reichstags  statt;  jetzt  ist  es  k.  Ober- 
Gerichtshof.  —  Im  Propsthof  ein  Marmordenkmal  der  h.  Elisabeth 
von  Thüringen  (geb.  1207),  Tochter  des  Ungarkönigs  Andreas  II., 
von  Rigele  (1907). 

Der  Dom  St.  Martin  (PI.  B  3),  eine  gotische  Hallenkirche,  1221 
begonnen,   1271  abgebrannt,  im  xiv.  und  xv.  Jahvh.  neu  erbaut, 


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8.   S.  432.  —  130kiri  Porpücz  (S.  014).'—  146km  Bfeindmangei'  (S.  013). 

Von  Preßburg  nach  Komorn  (S.  435),   93km,   Eisenbahn  in  41/«  St.   — 
Nach  Tyrnau  und  Silkin  s.  R.  81;  —  nach  Parndorf  s.  S.  431. 


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Der  Dom  St.  Martin  (PL  B  3),  eine  gotische  Hallenkirche,  1221 
begonnen,   1271  abgebrannt,  im  xiv.  und  xv.  Jahrh.  neu  erbaut, 


I 


Von  Wien  n.  Budapest.     PRESSBURG.  76.  Route.    429 

1863-78  hergestellt,  war  1663-1830  KrönuDgskirohe  der  unga- 
rischen Könige;  am  n.  Seitenschiff  die  spätgot.  St.  Annakapelle 
(xv.  Jahrh.).  Im  südl.  Seitenschiff  ein  beachtenswertes  bleiernes 
Reiterbild  des  h.  Martin  in  nngar.  Tracht,  von  Raphael  Donner 
(1735") ;  im  nördl.  Seitenschiff  die  von  diesem  Künstler  erbaute  und 
ausgeschmückte  St.  Elemosinarius-Kapelle.  —  An  der  O.-Seite  des 
Domplatzes  seit  1911  eine  Erzbüste  Franz  Liszfs,  nach  einem 
Entwurf  von  Tilgner. 

Vom  Dom  w.  über  die  Schloßstiege  zum  Schloßberg  (PI.  A  B  3). 
Durch  ein  Renaissance-Quadersteintor  gelangt  man  auf  das  Plateau 
(83m  über  der  Donau),  auf  dem  sich  die  Reste  der  1811  durch 
Feuer  zerstörten  Königsburg  ausdehnen.  Yon  der  Terrasse  präch- 
tige Aussicht. 

Am  Ostende  des  baumbepfianzten  Kossuthplatzes  ein  Marmor- 
denkmal des  Dichters  A.  Petofi  (f  1849)  von  Radnai  (1911).  Östl. 
gegenüber  das  Theater  (PI.  C  3),  1886  von  Fellner  und  Helmer  er- 
baut ;  davor  der  Ganymed-Brunnen,  südl.  ein  Büstendenkmal  des 
in  Preßburg  1778  gebornen  Komponisten  Hummel,  beide  von  Tilgner 
(1888  bzw.  1887).  —  Südl.  am  Donauufer,  auf  dem  Krönungshügel- 
platz, ein  schönes  Marmordenkmal  der  Kaiserin  Maria  Theresia,  von 
Fadrusz  (1897):  die  Kaiserin  zu  Pferde,  1.  ein  ungarischer  Magnat, 
r.  ein  Kurutz;  am  Sockel  die  Inschrift  „vitam  et  sanguinem". 

Die  eiserne  König-Franz- Joseph-Brücke  (PI.  0  3;  zugleich  für 
die  Bahn  nach  Steinamanger,  s.  unten)  führt  zum  r.  Donau-Ufer 
in  den  Aupark  (Propeller  8  7i),  mit  Cafe,  deutschem  Sommertheater 
(Arena)  und  schönen  Anlagen,  an  Sommerabenden  sehr  besucht. 

Ein  beliebtes  Ausflugsziel  sind  auch  die  drei  V2  St.  n.w.  vom 
König-Ludwig-Platz  am  Rande  des  Oebirgsparks  (PI.  A  1),  einer 
schönen  ausgedehnten  Anlage,  gelegenen  Batzenhäusel  (magy.  Bim- 
bohäz;  PI.  A  2),  mit  Restaurants  (am  besten  im  3.  Batzenhäusel). 

Die  Umgebung  ist  reich  an  lohnenden  Ausflügen.  N.  auf  den  (V2  St.) 
Kalvarienberg  (260m),  mit  hübscher  Aussicht;  n.w.  hinab  ins  Weidritztal 
nach  dem  (1  St.)  Eisenbrünnl  (221m),  einem  Mineralbad  (Whs. ;  geleislose 
eleklr.  Bahn  von  Preßburg,  5,gkm);  s.o.  durch  schönen  Wald  auf  den 
(3/4  St.)  Gemsenberg,  dessen  höchste  Erhebung,  der  Szichenyi- Hügel  (439m ; 
Aussichtsturm),  eine  weite  Rundsicht  gewährt;  s.  durch  den  Gemsgraben 
in  1  St.  zur  Stadt  zurück.  —  Weitere  Ausflüge:  n.  nach  (4  St.)  Mariental, 
mit  altem  Kloster,  jetzt  Schloß,  und  C/*  St.)  Raine  Ballenstein  (464m); 
zurück  über  den  Kupferhammer  und  Ruine  Weißenstein  nach  (3  St.)  St.  Georgen, 
Stat.  der  Tyrnauer  Bahn  (S.  465).  —  Nach  Theben  (S.  434)  mit  Dampf boot, 
hinauf  zur  Burgruine  und  weiter  auf  den  (1  St.)  Thebner  Kogel  (514m),  mit 
prächtiger  Fernsicht.  —  Nach  Hamburg  (S.  434),  am  r.  Donauufer  in  male- 
rischer Lage:  oder  nach  letzterm  auch  von  Preßburg  am  r.  Ufer  über 
Wolfstal  (S.  427),  mit  der  Ruine  Mädchenburg,  usw. 

Von  Preßburg  nach  Steinamanger,  146km,  Eisenbahn  in 
5V2  St.  Bahnhof  s.  S.  428.  Die  Bahn  überschreitet  auf  der  König-Franz- 
Joseph-Brücke  (s.  oben)  die  Donau.  —  9km  Pozsonyligetfalu  (S.  427).  — 
36km  Hegyeshalom  (Bahnrest.),  s.  S.  431.  —  75km  Csorna  (Bahnrest.), 
s.  S.  432.  —  130km  Porpücz  (S.  514).  —  146km  Steinamanger  (S.  513). 

Von  Preßburg  nach  Komorn  (S.  435),  93km,  Eisenbahn  in  4V-2  St.  — 
Nach  Tyrnau  und  Sillein  s.  R.  81;  —  nach  Parndorf  s.  S.  431. 


430  Route  76.  WAITZEN.  Von  Wien 

Die  Bahn  zieht  sich  an  den  weinreichen  Abhängen  der  Kleinen 
Karpathen  entlang  und  senkt  sich  dann  in  die  Ebene  hinab.  — 
82km  Lanschütz,  magy.  Cseklesz,  mit  Esterhäzy'schem  Schloß  und 
Park. —  107km  Nemetdiöszey,  mit  Zuckerfabrik.  —  114km  Galanta 
(Bahnrest.),  mit  dem  fürstl.  Esterhäzy'schen  Stammschloß. 

Von  Galan ta  nach  Leopoldstadt,  30km,  Eisenbahn  in  3/i  St. 
—  13km  Szered  (132m),  Markt  an  der  Waag,  mit  Esterhäzy'schem  Schloß. 
Zweigbahn  nach  (15km)  Tyrnan  (S.  465).  —  30km  Leopoldstadi,  s.  S.  465. 

Diesseit  (130km)  Tornöcz  über  die  Waag,  magy.  Vag.  —  146km 
Tötmegyer,  mit  Schloß  des  Grafen  Kärolyi. 

156km  (r.)  Neuhäusel,  magy.  Erseküjvär  (119m;  Bahnrest.), 
Stadt  mit  16200  Einw.,  an  der  Neutra. 

Von  Neuhäusel  nach  Komorn,  46km,  Eisenbahn  in  1  St.  — 
14km  Ogyalla  Bogota,  mit  dem  kgl.  astrophysikalischen  Observatorium  und 
dem  kgl.  meteorologischen  Zentralobservatorium.  —  46km  (1.)  Komorn  (S.  435). 

VonNeuhäusel  nach  Nemetpr öna,  126km,  Eisenbahn  in  6  St. — 
36km  (r.)  Neutra,  magy.  Nyitra  (190m ;  Gasth. :  Gold.  Hirsch*  magy.  Arany 
szarvas),  mit  16400  Einw.  (darunter  5000  Slowaken  und  1600  Deutsche), 
am  südl.  Fuß  des  weinreichen  Neutragebirges.  Über  der  Stadt  die  ehem. 
Burg  mit  der  alten  Kathedrale.  Marmorobelisk  als  Millenniums denkmal 
(1896)  auf  dem  Berg  Zobor  (537m).  —  44km  Üzb&g.  Zweigbahn  nach  (29km) 
Leopoldstadt  (S.  465).  —  86km  Nagybüicz,  mit  warmen  Schwefelquellen.  — 
115km  Privigye;  unweit,  westl.  die  Ende  des  xix.  Jahrh.  neu  erbaute  Burg 
Bajmöcz  des  Grafen  Pälffy.  —  126km  N&mitpröna. 

169km  Beriete  (137m),  Eigentum  des  Graner  Domkapitels. 
Durch  freundliche  Hügellandschaft  nähert  sich  die  Bahn  der 
Donau,  die  von  Gran  bis  Waitzen  zwischen  den  Ausläufern  der 
Mdira  (1.)  und  des  Bakonyer  Waldes  (r.)  ein  malerisches  Tal  durch- 
fließt. ■ —  186km  KÖbölküt  (145m),  mit  ansehnlichem  "Weinbau.  — 
200km  Parkany - Nana  (Ulm;  Bahnrest.),  auch  Station  für  das 
1  St.  entfernte  Gran  (S.435;  Zweisp.  3 IT).  Zweigbahn  nach  Gran- 
Bresnitz  s.  S.  461.  —  Über  die  Gran  (magy.  Garant),  dann  an  der 
Donau  entlang  nach  (207km)  Garamkövesd.  —  208km  Esztergom, 
Haltestelle  für  Gran  (nur  Personenzüge;  Propeller  zu  jedem  Zuge, 
60  h).  —  Diesseit  (215km)  Szob  über  die  Eipel  (magy.  Ipoly).  — 
222km  Dömos.  3  St.  s.,  jenseit  der  Donau,  der  Dobogdkö  (700m; 
Schutzhans).  —  R.  gegenüber  von  (226km)  GVq/)-(magy.  Nagy-) 
Maros  (112m)  tritt  die  Ruine  Visegrad  (S.  436)  stattlich  hervor. 

245km  (r.)  Waitzen,  magy.  Vacz  (11  Im;  Gasth.:  Curie), Bischofs- 
sitz mit  19  000  magy.  Einw.  und  einer  1761-77  erbauten  Kathedrale. 
Im  städt.  Museum  römische  Votivtafeln.  In  der  obern  Stadt  ein 
Triumphbogen,  an  den  Einzug  Maria  Theresias  erinnernd;  an  der 
Donau  ein  Gefängnis.  —  Lokalbahn  nach  Budapest  (Westbahnhof). 

Die  Bahn  durchzieht  flache  fruchtbare  Gegend.  256km  Göd, 
mit  den  umliegenden  Dörfern  Besitz  des  Grafen  Kärolyi.  —  270km 
Bäkospalota-Üjpest  (113m),  mit  dem  Yolksgarten  (Restaur.). 

8A  St.  n.ö.  Fölh,  gräfl.  Kärolyi'sches  Gut  mit  großem  Park  und  schöner 
romanischer  Kirche,  1845-56  von  Ybl  erbaut. 

Vorüber  an  (r.)  Neu-Pest(S.  436)  und  (1.)  dem  Stadtwäldchen 
(S.  460)  zum  AVestbahnhof  von  (278km)  Budapest  (s.  S.  436). 


nach  Budapest.  RAAB.  76.  Route.   431 

b.    Über  Brück  und  Raab. 

263km.  Österr.  Staatsbahn  bis  Brück,  von  da  ab  Ungar.  Staats- 
bahn. Schnellzug  in  43/4,  Personenzug  in  872-9  St.  Fahrpreise  33.00,  21.10 
bzw.  23.50,  15.40,  9.70  K. 

Wien  s.  S.  3;  Abfahrt  vom  Staatsbalmhof.  L.  das  Arsenal, 
dann  jenseit  (3km)  Simmering  1.  der  Zentralfriedhof.  —  Über 
den  Neustädter  Kanal  nach  (8km)  Schwechat-Kledering ,  mit  der 
großen  Dreher'schen  Brauerei  in  Klein -Scb.wecb.at;  r.  fern  der 
Scbneeberg  (S.  117).  Elektr.  Babn  Wien-Preßburg  s.  S.  427.  — 
10  km  Lanzendorf- Ranner  sdor  f.  Die  Babn  überscbreitet  die 
Scbwecbat.  —  20km  Grammat-Neusiedl.  Zweigbabn  nach  (18km) 
Pottendorf-Landegg  (S.  HO).  L.  an  der  Fischa  Ebergassing,  mit 
Scbloß  und  Park  des  Grafen  Scblossing.  —  27km  Götzendorf. 
R.  das  Leithag ebirge.   Die  Babn  tritt  näher  an  die  Leitha. 

42km  Brück  an  der  Leitha  (157m;  Bahnrest.'),  mit  zwei  Bahn- 
höfen (Österreich,  und  ungar.),  5900  Einw.  und  Schloß  und  Park  des 
Grafen  Harrach.  In  der  Nähe  das  Brucker  Militärlager  (schon  in 
Ungarn).  Die  Leitha  bildet  bei  Brück  die  Grenze  zwischen  Öster- 
reich und  Ungarn  und  scheidet  die  Monarchie  in  Cis-  und  Trans - 
leithanien.  Zweigbahn  n.  über  (13km)  Petronell  (S.  433)  und 
(17km)  Deutsch- Altenburg  (S.  434)  nach  (20km)  Hainburg  (S.434). 

50km  Parndorf,  magy.  Bandorfalu  (Bahnrest.). 

Zweigbahnen  nördl.  über  (26km)  Pozsonyligetfalu  (S.429)  nach  (35km) 
Preßburg  (S.  428);  —  südl.  über  (7km)  Neusiedl,  magy.  Nezsider  (s.  unten), 
au  der  N.-Seite  des  gleichnam.  Sees  und  (58km)  Eszterhäza  (S.  432)  nach 
(110km)  Czelldömölk  (S.  514);  —  südl.  über  (7km)  Neusiedl  (s.  oben)  und 
(35km)  Eisenstadt  (S.  432;  das  Schloß  1km  nördl.  vom  Bahnhof)  nach  (59km) 
Ödenburg  (S.  512). 

74km  Hegyeshalom  (S.  429).  —  85km  Wieselburg,  magy.  Moson- 
Magyarövär,  an  der  Kleinen  Donau.  l/^  St.  nördl.  am  Einfluß  der 
Leitha  in  die  Kleine  Donau  Ungar. -Altenburg,  magy.  Magyar- Ovar, 
mit  einer  kgl.  landwirtschaftlichen  Akademie.  —  101km  Lebeny- 
Mosonszentmiklös,  mit  interessanter  romanischer  Kirche  einer  ehem. 
Benediktinerabtei,  um  1208  erbaut. 

120km  (1.)  Raab,  magy.  Györ.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  *Hot4 
Royal,  Väsärter,  unweit  vom  Bahnhof,  mit  Cafe,  80  Z.  zu  3-9  K;  Lamm 
(magy.  Bäräny),  Kirälyi- Straße;  Weißes  Schiff  (magy.  Feher  hajö), 
neben  Hot.  Royal,  Z.  von  2  K  an.  —  Cafe~  Eisfaludi,  Ecke  Vasär  te"r  und 
Deäk-Straße.  —  Droschken:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  einsp.  1  K,  zweisp. 
1.5:40  (nachts  1  Ä' 40  oder  1K);  erste  1/2  St.  einsp.  1  K,  zweisp.  l.K"50, 
jede  V*  St.  mehr  40  oder  60  h. 

Raab  (119m),  das  röm.  Arabona,  ist  eine  lebhafte  Handels- 
und Fabrikstadt  mit  44300  magyar.  Einw.,  am  Einfluß  der  Raab 
und  der  Räbcza  in  die  Kleine  Donau.  Yom  Bahnhof  folgt  man 
geradeaus  der  Deäk-Straße,  an  der  gleich  r.  das  Rathaus  (Haupt- 
front zum  Yäsär  ter)  mit  hohem  Turm,  kreuzt  den  Vasär  ter  (un- 
weit r.  das  Hot.  Royal)  und  gelangt,  vorbei  am  Karmeliterkloster 
(1.),  zum  (9  Min.)  Karmeliterplatz.  Von  hier  entweder  1.  in  wenigen 
Schritten  zu  einer  von  der  Raab  umflossenen  Insel,  mit  (r.)  schat- 


432   Route  76.      ST.  MARTINSBEßG.     Von  Wien  n.  Budapest. 

tiger  Promenade,  einem  Bronzestandbild  des  Dichters  Karl  Kis- 
faludy,  von  Mätrai  (1892),  und  einem  Cafe,  oder  geradeaus  zu  dem 
bischöflichen  Palais,  mit  der  Döczikapelle  (1487).  Unweit  r.  vom 
Palais,  an  der  Kleinen  Donau,  die  Domlärche,  im  xn.  Jahrh.  ge- 
gründet, 1639-45  umgebaut;  in  der  Hedervarykapelle,  r.  vom  Ein- 
gang, eine  silberne  Reliquienbüste  des  b.  Ladislaus  (Anf.  des 
xv.  Jahrb.).  —  Dampfboot  nach  Gönyu.  s.  S.  434. 

Von  Raab  nach  Ebenfurth,  117km,  Eisenbahn  in  4  St.  Über  die 
Raab  und  durch  die  Ebene,  die  nördlich  in  den  Hansäg  (s.  S.  513)  über- 
geht. —  31km  (r.)  Csorna  (Bahnrest.) ,  großer  Flecken,  mit  Prämonstra- 
tenser-Abtei.  Nach  Preßburg  oder  Stein anianger  s.  S.  429.  —  Bei  (46km) 
Kapuvär-Garta  über  die  Kleine  Raab.  —  60km  Eszterhäza  (125m),  mit  großem 
fürstl.  Esterhäzy'schem  Schloß,  1764-66  im  Stil  des  Versailles  Schlosses 
erbaut.  Im  Park  stand  früher  ein  Theater,  in  dem  die  Kompositionen 
Joseph  Haydn's  (1732-1809),  der  hier  1760-90  fürstlicher  Kapellmeister  war, 
zuerst  aufgeführt  wurden.  Nach  Parndorf  oder  Czelldömölk  s.  S.  431.  — 
Die  Bahn  umzieht  das  Südende  des  Neusiedler  Sees  (S.  513).  84km  (r.) 
ödenburg  (Bahnrest.),  s.  S.  512.  —  Weiter  durch  hügelige  Landschaft.  110km 
Müllendorf,  magy.  Szärazväm.  6km  östl.  (Omnibus  60  h;  Fiaker  5  K)  liegt 
Eisenstadt,  magy.  Kismarton  (180m ;  Gasth. :  Goldener  Adler,  magy.  Arany 
sas,  Deäk-Platz),  am  Fuß  des  Leithagebirges,  mit  fürstl.  Esterhäzy'schem 
Schloß,  1663-72  erbaut,  1805  vergrößert.  Von  dem  schönen  Park  nördl. 
am  Bergabhang  übersieht  man  den  Neusiedler  See.  5  Min.  westl.  vom 
Deäk-Platz  die  Kalvarienkirche,  in  der  Joseph  Haydn  (s.  oben)  begraben 
liegt.     Eisenbahn  nach  Parndorf  8.  S.  431.  —  117km  Ebenfurth,  s.  S.  118. 

Von  Raab  nach  Ujdombövär,  202km,  Eisenbahn  in  9  St.  — 
6km  Gyorszabadhegy  (S.  514).  —  22km  Fannonhalma.  L.,  25  Min.  ö.  vom 
Bahnhof,  liegt  auf  einem  Vorberge  des  Bakonyer  Waldes  die  Benediktiner- 
Abtei  St.  Martinsberg  (magy.  Pannonhalma;  280m),  eine  der  reichsten 
Ungarns,  im  x.  Jahrh.  von  Geisa,  dem  Vater  des  Königs  Stephan  d.  H.,  ge- 
gründet. Die  Kirche,  roman.  Pfeiler-Basilika  mit  drei  Schiffen  und  geradem 
Chorabschluß,  wurde  1221  geweiht;  in  der  Krypta  der  angebliche  Stuhl 
des  h.  Stephan  aus  rotem  Marmor.  Spätgot.  Kreuzgang  aus  dem  Ende  des 
xv.  Jahrhunderts.  Neben  dem  Kreuzgang,  in  den  Wohnräumen  des  Erz- 
abtes, die  Schatzkammer ;  darin  eine  wahrscheinlich  aus  dem  xni.  Jahrh. 
stammende  Wiederholung  des  Krönungsmantels  (3.  456),  aus  kreppartigem 
Stoff  mit  Handzeichnungen.  In  der  an  Dokumenten  aus  dem  xi.  Jahrh. 
usw.  reichen  Bibliothek  (184000  Bde.)  auch  eine  Sammlung  alter  Bilder 
aas  dem  Hederväry-  Viczay'schen  Besitz.  Vom  Turm  weite  Aussicht. 
5  Min.  s.w.  von  der  Abtei  eine  Kapelle,  1897  als  Millenniums denkmal 
errichtet,  mit  Fresken  von  K.  Lotz.  —  59km  (r.)  Zircz,  mit  Zisterzienser- 
abtei, im  Bakonyer  Wald.  —  80km  Jutas,  89km  HajmdsUr  (mit  Artillerie- 
Schießschule),  beide  auch  Stat.  der  Bahn  von  Stuhlweißenburg  nach  Czell- 
dömölk (S.  515).   —  119km  Lepstny  (S.  516).  -  202km  Ujdombövär  (S.  510). 

Von  Raab  nach  Graz  s.  R.  91. 

158km  Komorn,  magy.  Komärom  (112m ;  Bahnrest.),  mit  der 
Stadt  Komorn  (S.  435;  Omn.  60  h,  Einsp.  1  K  20)  durch  eine  432m 
lange  Eisenbrücke  über  die  Donau  verbunden. 

Von  Komorn  nach  Stuhlweißenburg,  82km,  Eisenbahn  in  2  St. 
Die  Bahn  läuft  in  südl.  Richtung  viel  durch  Wald.  —  35km  Kisbir,  mit 
großem  Staatsgestüt  englischer  Zucht;  unweit  Bübolna,  Staatsgestüt  mit 
arabischer  Zucht.  —  71km  Moha,  mit  Sauerbrunnen.  —  82km  Stuhlweißen- 
burg (S.  515). 

Die  Bahn  wendet  sich  allmählich  in  s.o.  Richtung  von  der 
Donau  ab  dem  Gebirge  zu.  —  163km  Szöny  (S.  435).  —  170km 
Almäsfüzito.  Zweigbahn  nach  (42km)  Gran  (S.  435).  —  179km 
(r.)  Tata-Tövaros  oder  Totis,  gewerbtätiger  Ort  an   einem  4,5km 


FISCHAMEND.  77.  Route.     433 

1.  See  (Nagy  tö),  in  den  sich  warme  Quellen  ergießen.  Esterhazy- 
sches  Schloß  mit  prächtigem  Park.  —  Bei  (189km)  Bdnhida  (Bahn- 
rest.) 1.  ohen  ein  Bronzeadler  als  Millenniumsdenkmal  (1897).  — 
196km  Felsogalla,  mit  Kohlengruhen.  —  215km  Bicske.  Zweig- 
hahn nach  (51km)  Stuhlweißenburg  (S.  515).  —  Bei  (245km) 
Budaörs  viel  Obst-  und  Weinhau.  —  250km  Budapest-Kelenföld 
(Bahnrest. ;  S.  510,  515),  dann  auf  400m  langer  eiserner  Gitter- 
brücke über  die  Donau  nach  (257km)  Budapest- Franzstadt ,  wo 
nur  Personenzüge  halten,  und  in  den  Ostbahnhof  von  (263km) 
Budapest  (S.  436). 


77.  Die  Donau  von  Wien  bis  Budapest, 

283km  auf  der  Donau.  Stromab  mit  dem  Dampfboot  nach  Pest  in 
12  St.,  zurück  nach  Wien  mit  der  Eisenbahn  (R.  76a  u.  b)  in  5-9  St.,  das  ist 
die  genußreichste  Art  (Rückfahrkarte  mit  14täg.  Gültigkeit  33  K10,  Schiff  I., 
Bahn  Schnellzug  II.  Kl.).  Der  Sommerfahrplan  der  Dampfboote  gilt  vom 
1.  Mai  bis  spätestens  Ende  September. 

Das  Dampf boot  fährt  täglich  8  Uhr  früh  vom  Praterkai  bei  der 
Kronprinz-Rudolf-Reichsbrücke  (I.  PL  G  H  2)  ab  und  hält  im  Hauptstrom 
der  Donau  am  Pratereck,  bis  ein  kleines  Dampfboot,  das  vom  Dampfschiff- 
fahrtsgebäude (I.  PI.  F  3,  4)  ebenfalls  um  8  Uhr  abfährt,  nach  ^stündiger 
Fahrt  bei  dem  großen  Boot  angelegt  und  letzteres  die  Fahrgäste  auf- 
genommen hat.  Die  Reisenden  können  schon  am  Abend  vorher  am  Prater- 
kai das  Schiff  besteigen  (Übernachten  unentgeltlich,  aber  bloß  an  warmen 
Tagen  ratsam;  Bett,  nur  für  Fahrgäste  I.  Kl.,  21;  Kabine  für  1-3  Pers. 
10  K).  Fahrpreis  abwärts  12  K,  7  KbO;  Freigepäck  25kg.  Mittagsmahl  12  Uhr 
3  K  Ol.  Kl.  2  E  30),  2-5  Uhr  5  K. 

Zwischen  Wien  und  Preßburg  verkehrt  auch  ein  Lokalboot  (ohne  Um- 
steigen), das  von  Wien,  Dampfschiffahrtsgebäude  (s.  oben)  abfährt.  Fahrt- 
dauer abwärts  3  St.,  aufwärts  53/4  St.;  Fahrpreis  abwärts  I.  KL  3  K,  IL  KL 
2  K  20.  —  Elektr.  Bahn  Wien-Preßburg  s.  S.  427. 

Die  schönsten  Strecken  sind  von  Deutsch- Altenburg  bis  Preßburg,  dann 
von  !Nesniühl  bis  Waitzen  und  die  Annäherung  an  Budapest.  Am  wenigsten 
bietet  die  Fahrt  von  Unterhalb  Preßburg  bis  unterhalb  Komorn. 

Die  Stationen  sind  in  der  nachstehenden  Beschreibung  wie  auf  der 
Karte  mit  •  bezeichnet.  Die  angegebenen  Abfahrtszeiten  werden  nicht 
immer  eingehalten. 

•Wien  s.  S.  2.  Das  kleine  Boot  (s.  oben)  passiert  gleich  nach 
der  Abfahrt  die  Franzensbrücke  und  die  Brücke  der  Verbindungs- 
bahn; 1.  der  Prater.  Weiterhin  die  Sophien-  und  Kaiser- Joseph- 
Brücke,  endlich  die  Brücke  der  Österr.  Staatsbahn  (S.  427).  Am 
(8  U.  50)  •  Pratereck,  wo  der  Donaukanal  in  den  Hauptstrom  der 
Donau  mündet,  besteigt  man  das  große  Dampfboot. 

L.  die  Lobau,  die  größte  (5km  lang,  4km  breit)  der  wald- 
bewachsenen Inseln,  die  das  eigentliche  Flußufer  hier  auf  weiter 
Strecke  dem  Auge  verbergen. 

R.  (9  U.  15)  •Fischamend,  mit  Luftschiffhalle;  elektr.  Bahn 
Wien- Preßburg  s.  S.  427.   L.  Schbnau. 

r.  Eilend,  dann  Haslau.  —  L.  (9  TJ.  30)  *Orth,  vom  Ufer  ent- 
fernt ;  weiterhin  r.  Regelsbrunn,  1.  Schloß  Eckartsau. 

ft.  Petronell  (Gasth,  zum  Heidentor;  Eisenbahn  nach  Bruck  s. 


434   Route  77.  HAINBÜRG. 

S.  431;  elektr.  Bahn  Wien -Preßburg  s.  S.  427).  In  dem  schönen 
Barockschloß  des  Grafen  Traun  eine  Sammlung  von  Fundstücken 
aus  Carnuntum  (s.  unten).  */4  St.  s.w.  das  Heidentor,  Rest  eines 
römischen  Grabmals. 

R.  (10  U.  05)  •Deutsch-Altenburg  (Gasth.:  Gold.  Lamm),  Dorf 
mit  Schloß,  Schwefeltherme  und  Kurhaus.  Unweit  der  Dampfboot- 
landestelle  das  sehenswerte  Museum  Carnuntinum  (9-12,  2-5  Uhr; 
Eintr.  40  7t),  mit  Fundstücken  aus  dem  unten  gen.  Carnuntum. 
Davor  ein  Bronzestandbild  des  Kaisers  Franz  Joseph,  von  E.  v.  Hof- 
mann (1906).  Auf  einem  Hügel  die  St.  Johanniskirche,  1213  als 
roman.  Pfeilerbasilika  erbaut,  mit  frühgot.  Chor  aus  dem  xrv.  Jahrh. 
und  spätgot.  Gewölben.  Daneben  eine  runde  roman.  Grabkapelle 
(„Karner"),  mit  reichem  Portal ;  gegenüber  ein  16m  hoher  kegel- 
förmiger Tumulus,  der  Hütelberg.  Eisenbahn  nach  Brück  s.  S.  431 ; 
elektr.  Bahn  Wien-Preßburg  s.  S.  427.  —  S.w.  von  Deutsch- Alten- 
burg durchschneidet  die  Landstraße  nach  (8/4  St.)  Petronell  (S.  433) 
das  um  das  Jahr  73  nach  Chr.  neu  erbaute,  um  das  Jahr  400  zerstörte 
Legionslager  Carnuntum;  r.  von  der  Straße,  1/4  St.  von  Deutsch- 
Altenburg,  die  Reste  eines  römischen  Amphitheaters  (98  X  75  m 
im  Durchmesser).    Die  römische  Zivilstadt  war  in  Petronell. 

R.  (10  ü.  15)  •  Hainburg  (Gasth.:  Weißes  Lamm),  Städtchen 
in  malerischer  Lage,  mit  7300  Einw.,  alten  Mauern  und  Türmen. 
An  der  Donau  eine  große  k.  k.  Tabaksfabrik;  im  Strom  Schiffs- 
mühlen. Am  Wiener  Tor  zwei  Steinbilder  in  Hochrelief,  von  denen 
das  linke  König  Etzel(?),  der  der  Sage  nach  hier  übernachtete 
(Nibelungenlied  Str.  1316),  darstellen  soll.  Auf  dem  Gipfel  des 
bewaldeten  Schloßberges  (290m;  */2  St.)  eine  ansehnliche  Ruine, 
am  n.  Abhang  eine  Pionier-Kadettenschule.  Unterhalb  Hainburg, 
auf  einem  aus  der  Donau  aufsteigenden  Kalkfelsen,  die  Ruinen 
der  Burg  Rottenstein.  Eisenbahn  nach  Brück  s.  S.  431;  elektr. 
Bahn  Wien-Preßburg  s.  S.  427.  —  Hainburg  und  das  etwas  weiter 
abwärts  gelegene 

L.  (10  U.  25)  »Theben,  magy.  Deveny  (119m),  bilden  das  un- 
garische Donautor :  1.  die  Kleinen  Karpathen,  r.  das  Leithagebirge. 
Auf  einem  Kalkfels  (212m)  die  1809  von  den  Franzosen  zerstörte 
Burg  und  eine  hohe  Säule  als  Millenniums -Denkmal  (1896);  am 
Fuß  des  Felsens  ergießt  sich  die  March  (Morva),  Grenzfluß  zwi- 
schen Ungarn  und  Österreich,  in  die  Donau. 

L.  (10  U.  55)  •  Preßburg,  magy.  Pozsony,  s.  S.  428. 

Das  Boot  fährt  unter  der  König-Franz-Joseph-Brücke  hindurch 
(S.  429).  Die  Ufer  der  Donau  werden  wieder  flach.  Einförmige 
Landschaft;  viele  Schiffsmühlen.  Der  Strom  teilt  sich  in  drei 
Arme,  die  zwei  Inseln,  1.  die  Große,  r.  die  Kleine  Schutt  bilden, 
deren  erste  90km  lang,  50km  breit  ist  und  an  200  Ortschaften  hat. 

L.   (11   U.  55)  •Revkörtvelyes  puszta.  —  L.  (12  U.  45)  •Bös. 

R.  (1  U.  50)  *Gönyü ;  oberhalb  r.  Einmündung  der  Raab.  15km 
von  Gönyü  (Lokalboot  in  2  St.)  die  Stadt  Raab  (S.  431). 


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-ZsSrnbek 


M^P 


GRAN.  77.  Route.   435 

L.  (2  U.  55)  •Koinorn,  magy.  Kom&rom  (112m;  Gasth. :  König 
v.  Ungarn,  magy.  Magyar  kiraly ;  Zentralhotel,  magy.  Központi),  starke 
Festung  mit  22  300  magyar.  Einw.,  an  der  O.-Spitze  der  Insel  Schutt 
und  auf  dem  r.  Ufer  der  Waag  (magy.  Vag),  die  hier  in  die  Donau 
mündet.  Während  der  Kämpfe  der  J.  1848-49  wurde  sie  his  zur 
Übergahe  im  Okt.  1849  durch  die  Ungarn  unter  Klapka  behauptet ; 
ein  Bronzestandbild  Klapka's,  von  Rona  (1896),  steht  vor  dem  Rat- 
haus. —  Eisenbahn  nach  Preßburg  s.  S.  429,  nach  Neuhäusel  s. 
S.  430,  nach  Stuhlweißenburg  s.  S.  432. 

R.  SzSny,  das  römische  Brigetio. 

L.  (3  U.  40)  *Dunaradväny ;  gegenüber  r.  Almas,  mit  Marmor- 
brüchen. Der  Strom  ist  von  ansehnlicher  Breite. 

R.  (4  U.  05)  *Piszke,  gleichfalls  mit  Marmorbrüchen. 

R.  (4  U.  55)  "Gran,  magy.  Esztergom.  —  Gasth.:  Badhotel 
(magy.  Fürdo  szälld),  westl.  unterhalb  der  Domkirche,  König  von  Un- 
garn (magy.  Magyar  kiraly),  Buda  utcza.  —  Der  Dampfbootlandeplatz 
ist  beim  Palast  des  Fürst-Primas,  der  Budapester  Bahnhof  (s.  unten)  im 
S.  der  Stadt,  z/\  St.  Gehens  vom  Dampfbootlandeplatz. 

Qran  (156m),  im  xi.-xm.  Jahrh.  Residenz  der  ungarischen 
Könige,  Stadt  mit  17900  Einw.,  unweit  des  Einflusses  der  Qran 
in  die  Donau,  ist  Sitz  des  Fürst-Primas  von  Ungarn.  Schon  aus 
weiter  Ferne  tritt  die  auf  dem  Schloßberg  66m  über  der  Donau 
gelegene  Basilika  oder  Domkirche  hervor,  ein  1822  nach  Kühnel's 
Plänen  begonnener ,  1874  vollendeter  Bau  im  ital.  Renaissance- 
stil. Das  Langhaus  ist  107m,  das  Querschiff  49m  lang;  über  der 
Vierung  eine  79m  hohe  Kuppel.  Das  Innere  ist  prächtig  aus- 
geschmückt. In  der  ersten  Kapelle  r.  vom  Eingang  das  Marmor- 
Grabmal  des  Erzherzogs  Karl  Ambrosius ,  Erzbischofs  von  Gran 
(f  1809),  von  Canova.  L.  die  Bakocs'sche  Kapelle,  im  Renaissance- 
stil, ursprünglich  1507  an  einer  andern  Stelle  der  Stadt  erbaut, 
1824  hier  neu  aufgeführt.  In  der  Schatzkammer  (Besichtigung,  am 
besten  vormittags,  nach  Anmeldung  einen  Tag  vorher  beim  Dom- 
kustos) der  Kalvarienberg,  Hausaltar  des  Königs  Matthias  Corvinus, 
florentinische  Arbeit,  seit  1494  hier;  ferner  Meßgewänder  u.  a. 

An  der  SW. -Seite  des  Schloßberges  die  roman.  St.  Stephans- 
kapelle.  —  Am  w.  Fuß  des  Hügels,  bei  der  Ankunft  sichtbar,  der 
1882  vollendete  Palast  des  Fürst-Primas  (im  Innern  ein  Museum  mit 
Altertümern,  Ölgemälden,  Kupferstichen,  Dürer-Sammlung  usw. ; 
Besichtigung  nach  Anmeldung  tags  zuvor  beim  Curator).  Unweit 
die  Erzdiözesanbibliothek  (115000  Bde.,  alte  Manuskripte,  In- 
kunabeln und  Kupferstiche) ;  Besichtigung  vorm.  nach  Anmeldung 
beim  Bibliothekar.  Am  nördl.  Fuß  des  Hügels  das  stattliche 
Priesterseminar  (nach  der  Abfahrt  sichtbar). 

Von,  Gran  nach  Budapest,  58km,  Eisenbahn  in  2l/t  St.  — Jenseit 
(45km)  O'Buda  (S.  458)  1.  das  Ampbitbeater ,  r.  die  Reste  von  Aquincum 
(S.  458).    Dann  über  die  Donau.  —  5Skm  Budapest-Wesib&hnliof:  (S.  436). 

Von  Gran  Zweigbahn  nach  (42km)  Älmäsfüzito  (S.  432). 

L.  Pärkdny,  durch  eine  Bogenbrücke  mit  Gran  verbunden.  Die 
Staatsbahn  (S.  430)  folgt  von  hier  dem  1.  Donauufer. 


436    Route  77.  VISEGRÄD. 

Porphyr-  und  Kalkfelsgebirge  geben  dem  jetzt  in  engerem  Bett 
fließenden  Strom  ein  malerisches  Ansehen. 

L.  (5  TL  55)  *Qroß  (magy.  Nagy)-Maros ,  mit  4700  deutschen 
und  magyar.  Einwohnern.  Eisenbahn  s.  S.  430.  —  Gegenüber  (Lokal- 
dampfer), auf  dem  r.  Donauufer, 

Visegräd  (slaw.  „Hohe  Feste";  108m;  Hot.  Gisela),  Marktflecken 
mit  1500  magyar.  und  deutschen  Einw.,  wie  Groß-Maros  als  Som- 
merfrische besucht.  Auf  schroffem  Fels  (328m),  1  St.  von  der  Halte- 
stelle des  Lokaldampfers,  die  Reste  einer  unter  Kaiser  Leopold  I. 
geschleiften  Königsburg;  die  alte  Ringmauer  zieht  sich  hinab  zum 
Strom;  unten  der  hohe  Salomonsturm.  Der  eigentliche  Palast,  im 
xiv.  und  xv.  Jahrh.  glänzender  Herrschersitz,  lag  am  Fuß  des  Burg- 
berges. —  Lokaldampfer  lmal  tägl.  von  Budapest  (Eötvös  ter)  in 
3  Y2  8t.  für  2  K  hin  und  zurück. 

Die  Hügel  treten  zurück,  die  Donau  teilt  sich  in  zwei  Arme, 
bildet  die  30km  lange  St.  Andreasinsel  und  wendet  sich  südlich. 

L.  (6  ü.  35)  «Waitzen,  magy.  Väcz  (S.  430). 

L.  Neu-Pest  (magy.  Uj-Pest),  mit  Winterhafen.  Dann  folgt  die 
eiserne  Brücke  der  Budapest-Graner  Eisenbahn. 

R.  Alt  -  Ofen  (magy.  Ö-Buda),  s.  S.  458.  W.  am  Abhang  des 
Gaisbergs  das  ehemal.  Kloster  Kleinzell,  jetzt  Invalidenhaus. 

Das  Boot  passiert  die  Margareten -Insel  (S.  454)  und  fährt  unter 
der  Margaretenbrücke  (S.  456)  hindurch.  Dann  zeigt  sich  plötzlich 
Budapest:  1.  das  langgestreckte  Pest,  mit  dem  Parlamentsgebäude 
und  der  Kettenbrücke,  während  r.  Ofen  sich  an  dem  Hügel  hinan- 
zieht, der  das  königl.  Schloß  trägt ,  im  Hintergrund  der  Blocks- 
berg, bei  Sonnenuntergang  ein  Anblick  von  besonderer  Schönheit. 
—  Das  Boot  setzt  am  Batthyanyplatz  in  Ofen  seine  Ofener  Fahr- 
gäste ab,  passiert  dann  die  Kettenbrücke  und  landet  unterhalb  zu 

L.  (8  ü.)  •Budapest,  am  Petöfl  ter  (PL  D  5). 


78.  Budapest. 

(Üt  =  Straße,  utcza  =  Gasse,  körüt  =  Bing,  te'r  =  Platz.) 
Bahnhöfe  (alle  mit  Restaurant):  1.  Ostbahnhof  der  Siaatsbafm 
(Keleti  pälyaudvar  ;  PL  1 4),  für  Wien  (über  Brück),  Graz  (über  Raab- 
Fehring),  Bosnien,  Kronstadt  (Siebenbürgen),  Bukarest  (über  Predeal), 
Fiume,  Lemberg,  Ruttka  (Tatra,  Oderberg).  —  2.  Westbahnhof  der 
Staatsbahn  (Nyugoti  pälyaudvar;  PL  E  F  2),  für  Wien  (über  Marchegg), 
den  Orientexpreß  nach  Konstantinopel  eni  weder  über  Belgrad  (die  anderen 
Züge  fahren  vom  Ostbahnhof  ab)  oder  über  Orsova-Bukarest-Konstantza; 
für  Sillein  (Tatra,  Oderberg),  Gran.  —  3.  Südbahnhof  der  Südbahn  (De'li 
vasuti  pälyaudvar;  PL  A  4,  5),  in  Ofen,  für  Pragerhof  (Graz,  Triest).  — 
Droschken  s.  S.  438;  dem  Träger  für  Handgepäck  40-60  h.  Straßenbahnen 
s.  S.  438. 

Dampfbootlandestelle  für  die  Dampfer  nach  Wien  und  Orsova,  am 
Franz-Joseph-Kai  (PL  D  5). 

Reisebureaus:  Fahrkarten-  Zentralbureau  der  tingarischen  Staatsbahnen, 
mit  FremdenverkehrFbureau,  Vigadö-  te'r  1  (PL  D  5);  Globetrotter  (Vilägjä- 
räs),  Fürdö  utcza  1  (PI    DE  4). 


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Garnison-      "^  %1?\ 


BUDAPEST.  78.  Route.   437 

Gasthöfe  (keine  Omnibus  an  den  Bahnhöfen;  Sperrgeld  nachts  10-20 h). 
—  In  den  Stadtteilen  am  linken  Ufer:  *Hot-  Ritz  (PJ.  R. :  D4),  Maria 
Vale"ria  utcza  14,  neu,  vornehm,  mit  Donauaussicht,  150  Z.  von  10  TT  an, 
F.  2,  G.  5,  M.  81;  *  Gr.-H.  Hungaria  (PI.  a:  D  5),  Ferencz  Jözsef 
rakpart,  mit  Donauaussicht,  300  Z.  von  4A50  an,  F  150,  G.  4.50,  M.  7  A; 
*  Gr.-H.  Royal  (PI.  u :  F  3,  4),  Erzsebet  körüt  43/49,  20  Min.  von  der 
Donau,  350  Z.  zu  4-15,  F.  1,  M.  4.50-6.50  A;  «Bristol  (PI.  t:  D  5),  Ferencz 
Jözsef  rakpart  35,  mit  Donau  aussieht,  200  Z.  zu  5-25.  F.  1.60,  M.  4.50.5"; 
"Königin  von  England  (PI.  b:  D  5),  Deäk  Ferencz  utcza  1;  *  Con- 
tinental (PI.  f:  D  4),  Nädor  utcza  22,  100  Z.  von  4  E  an,  M.  2.50-3.50  A; 
Gr.-H.  Savoy  (PI.  e:  G  5),  Jözsefkörüt  16;  Jägerhorn  (PL  g:  D  E  5), 
Türr  Istvän  utcza  5,  gelobt,  100  Z.  von  4  E  an,  F.  1,  M.  3.50  und  6  A;  in 
der  Raköczi  üt:  'Pannonia  (PI.  m:  F  5;  Nr.  5),  *Palace  Hot.  (PI.  O: 
G  4,  5;  Nr.  43),  140  Z.  zu  5-11,  F.  1,  M.  5-8  A,  Metropole  (PI.  c:  G  4; 
Nr.  58),  Excelsior  (PI.  v:  G  H  4;  Nr.  72),  100  Z.  zu  5-7  A,  mit  F., 
M.  3-51,  Hunnia  (PI.  x:  F  5;  Nr.  15),  78  Z.  zu  5-8,  M.  2  40  A,  Adria 
(PI.  d:  G  4,  5;  Nr.  41);  Meteor  (PI.  s:  G4),  Erzsebet  körüt  6;  Zentral 
(PI.  i:  H  4),  gelobt,  Erzherzog  Joseph  (PI.  r:  H  4),  beide  am  Baross 
ter,  unweit  des  Ostbahnhofs;  H.  Meran  (PI.  1:  E  4),  Väczi  körnt  82, 
beim  Westbahnhof.  —  Mehr  zweiten  Ranges:  Orient  (PI.  h  :  G  4),  Raköczi 
üt  42;  Stadt  Paris  (PI.  p  :  E  3),  Väczi  körüt  25,  8  Min.  vom  Westbahn- 
hof, 100  Z.  zu  3-8.20  A;  KönigvonUngarn  (PI.  n:  D  5),  Dorottya  utcza  1 ; 
Budapest  (PI.  w:  E  5),  Be"csi  utcza  2,  42  Z.  zu  2.40-4  A;  Königin 
Elisabeth  (PI.  k:-  E  5),  Egyetem  utcza  5,  100  Z.  zu  3-5.40  A. 

In  den  Stadtteilen  am  rechten  Ufer:  Gr.-H.  Esplanade  (PI.  y:  C  1), 
Zsigmond  utcza  38/40;  Fiume  (PI.  q:  C  D  5),  am  Donauufer,  unterhalb 
der  Kettenbrücke,  gut.  —  Mehr  für  längeren  Aufenthalt:  Artesisches 
Bad  (S.  450);  Lukasbad  (S.  458),  100  Z.  zu  5-12,  M.  3-5,  P.  10-17  A; 
Kais  erb  ad  (S.  458),  200  Z.  zu  3.30-11  E. 

Auf  der  Margareten- Insel:  "^'Margaret  enb  ad  (S.  455),  Z.  3.50-7.50, 
M.  4,  P.  von  10.50  E  an. 

Pensionen:  Budapest,  Nädor  utcza  50  (PI.  D  3).  12  Z.,  P.  8-14.2";  Gero, 
Lipöt.  körüt  10  (PI.  D  E  2),  23  Z. ,  P.  10-20  A;  Grimm,  Vi-adö  utcza  2, 
beimVigadö-Platz  (PI.  D  5).  30  Z.,  P.  8-12  A;  Opera,  Andrässy  üt  21  (PI.  E 
F3  4),  10  Z.,  P.  9-13  A;  Sacher,  Iränyi  utcza  2t  (PI  E  5,  6),  28  Z  ,  P.  von 
9  K  an.  —  Deutsches  Heim  für  Lehrerinnen  und  Erzieherinnen,  Thökölv  üt  77 
(PI.  H  I  3,  4). 

Restaurants  (vgl.  S.  xvii  u.  426 ;  M.  12-2  U.)  in  allen  Gasthöfen  ;  ferner 
*Wagner,  im  National-Kasino  (Nemzeti  K.),  Kossuth  utcza  5  (PI.  E  5), 
*Landes-Kasino  (Orszägos  K.),  Semmelweis  utcza  5,  bei  der  Kossuth 
utcza,  beide  vornehm,  französische  Küche;  Dreher,  Andrässy  üt  25, 
gegenüber  der  Oper  (PI.  E  4),  mit  Cafe;;  Pilsner  Bierhalle,  Thonet- 
hof,  am  Vigadö-Platz  (PI.  D  5);  Ehm,  im  National  theater  (PL  F  5);  im 
Redoutengebäude  (Vigadö ;  PI.  D  5);  Kittner,  Erzsebet  körüt  13 
(PI.  F  G  4),  Ecke  Dohäny  utcza;  Gambrinus,  Erzsebet  körüt  27,  Ecke 
Wessele'nyi  utcza  (PI.  G4);  Zum  Blumenstöckl  flommer),  Jözsef  te*r  1 
(PI.  D  E  4),  an  der  W.-Seite  des  Platzes,  mit  Hofgarten.  —  Beim  Stadt- 
wäldchen, unweit  nördl.  vom  Museum  der  bildenden  Künste  (PI.  H  1), 
Gundel  (Vampetics),  mit  Garten. 

Cafes  (vgl.  S.  xvm) :  in  den  Gasthöfen;  ferner  im  Vigadö-Park 
(PI.  D5);  Ulits,  Thonethof,  am  Vigadö-Platz  (PI.  D  5);  De  li,  Ferencz 
Jözsef  rakpart  40  (PI.  D  E  5,  6),  mit  Restaurant;  New  York,  Erzsebet 
körüt  9/11,  Ecke  Dohäny  utcza  (PL  G4);  Belvärosi  Kävehäz,  Kigyö 
ter,  unweit  des  SW. -Endes  der  Kossuth  utcza  (PL  E  5) ;  Kiosk.  Erzsebet 
ter  (PL  E  4);  C.  Japan  (Ecke  Gyär  utcza),  C.  Abbazia  (Ecke  Oktogon), 
beide  Andrässy  üt;  Üniö.  in  der  Börse  (PL  D  3);  C.  Balaton,  C.  Ott  hon, 
Raköczi  üt  17,  9  (PL  F  G  4,  5),  beide  am  W.-Ende  der  Straße;  C.  Zentral , 
Ferencziek  tere  (PL  E  5);  Berber,  Jözsef  ter  6  (PL  D  E  4),  S. -Seite  des 
Platzes;  Museum,  Muzeum  körüt  12  (PL  F  5),  Ecke  Foherczeg  Sändor 
utcza.  —  Konditorei:  "Gerbeaud  (vorm.  Kugler),  Gizella  t£r  8  (PL  D  E  5) 
und  im  Stadtwäldchen.—  Tea-Boom,  Haris-Bazarl  (Pl.E5),EckeVäcziutcza. 


438    Route  78.  BUDAPEST.  Praktische 

Taxameterdroschken.  Einspänner:  1  u.  2  Pers.  tags  1200m  i  K,  je 
600m  mehr  10  A;  3-5  Pers.  oder  nachts  (11-6  Uhr)  1  n.  2  Pers.  900m  1  K,  je 
450m  mehr  10  A;  von  den  Bahnhöfen  oder  nachts  3-5  Pers.  600m  II,  .je. 
300m  mehr  10  A.  —  Zweispänner:  1  und  2  Pers.  tags  1800m  1  K  60, 
je  900m  mehr  20  A;  3-5  Pers.  oder  nachts  1  u.  2  Pers.  1200m  1  K  60,  je 
600m  mehr  20  A;  von  den  Bahnhöfen  oder  nachts  3-5  Pers.  900m  1  K  60, 
je  450m  mehr  20  A.  —  Kraftdroschken:  tags  1200m  1  K  60,  je  600m  mehr 
30  A;  nachts  (s.  oben)  und  von  oder  zu  den  Bahnhöfen  900m  1X60,  je 
450m  mehr  30  h  (Droschken  mit  elektr.  Betrieb  2  K  statt  1  JT60).  —  Tunnel- 
taxe 10  oder  20  A ;  Brückentaxe  40  A  für  Hin-  und  Rückfahrt.  Gepäck  20  A 
das  Stück. 

Elektrische  Straßenbahnen:  vgl.  Plan  und  Karte.  Linien  zweier  Gesell- 
schaften (auch  Umsteigekarten):  braune  oder  graue  Wagen  mit  ungeraden 
Zahlen  und  gelbe  Wagen  (nur  auf  der  Pester  Seite)  mit  geraden  Zahlen. 
R.  bedeutet  im  nachstehenden  Rundlinie.  Es  berühren  Auioinkel  (Zugliget) 
Nr.  43  (R.),  45  (R.);  —  Boräros  Ur  (PI.  G  7)  Nr.  4  (R),  6,  12,  22;  —  Egyetem 
Ur  (PI.  E  F  5,  6)  Nr.  14,  16,  24;  —  Eskü  Ur  (PI.  E  5,  6)  Nr.  4  (R.),  8, 14,  16,  22, 
24,  53,  71;  —  Franz-Joseph-Brücke  (PI.  E  6)  Kr.  9.  15  (R.),  17  (R.),  19,  33  (R), 
35,  39  (R,),  41  (R.),  43  (R.),  45  (R.),  57,  61  (R.),  63  (R.);  —  Franz- Joseph-Kai 
(PI.  DE5,6)  Nr.  4  (R.),  8,  14,  16,  22;  —  GelUrt  rakpart  (PI.  D  E  6)  Nr.  3, 
9,  15  (R.),  17  (R.),  33  (R),  39  (R.),  41  (R.),  43  (R.),  45  (R.),  51,  61  (R.), 
63  (R.);  —  Jözsef  körüt  (PI.  G  5,  6)  Nr.  4  (R.),  6,  12,  18;  —  Kdrolv  körüt 
(PI.  E  F  5)  Nr.  1,  5,  11,  15  (R.),  17  (R.),  29  (R.),  31  (R.),  33  (R.),  39  (R.), 
41  (R.),  43  (R.),  45  (E.),  57,  61  (R.),  63  (R.),  65,  73;  —  Kühles  Tal  (Hüvösvölgy) 
Nr.  39  (R.),  41  (R.) ;  —  Länczhid  Ur  (PI.  C  4)  Nr.  3,  9,  33  (R.),  43  (R.),  45  (R.), 
77;  —  Margaretenbrücke  (PI.  C  D  1)  Nr.  3,  5,  7,  il,  14,  15  (R.),  16,  17  (R.), 
33  (R.),  39  (R.),  41  (R.),  43  (R.),  45  (R.),  51,  61  (R.),  63  (R.),  65,  75;  — 
Muzeum  körüt  (PI.  F  5)  Nr.  5,  11,  15  (R.),  17  (R.),  19,  21  (R.),  23  (R.),  27, 
29(R.),31(R.),  33  (R.),  35,  39  (R.),  41  (R.),  43  (R.),  45  (R.),  53,  57,  61  (R.), 
63  (R.);  —  O-Buda  (PL  jenseit  C  1)  Nr.  5,  7,  9,  11;  —  Ostbahnhof  (Keleti 
pälyaudvar;  PI.  I  4)  Nr.  1,  2,  15  (R.),  17  (R.),  19,  21  (R.),  23  (R.),  25,  27, 
35,  37,  53,  65,  73;  —  Parlament  (PI.  D  3)  Nr.  4  (R.),  8,  14,  16,  22;  — 
Rdköczi  M  (PI.  F  G  4,  5)  Nr.  1,  15  (R.),  17  (R.),  19,  21  (R.),  23  (R.),  27,  35, 
53,  65,  73;  —  Stadtwäldchen  (Värosliget:  PI.  H  I  2)  Nr.  8,  10,  12,  15  (R.), 
17  (R.),  21  (R.),  23  (R.),"25,  37,  73;  —  Südbahnhof  (Deli  vasüt;  PL  A  4,  5) 
Nr.  15  (R.),  17  (R.),  39  (R.),  41  (R.),  51,  6L  (R.),  63  (R.);  —  Szabadsäg  Ur 
(PL  D  E  3)  Nr.  2,  10,  18,  29  (R.),  31  (R.),  61  (R.),  63  (R.),  65;  —  TeHz  körüt 
(PL  E  F  2,  3),  Nr.  4  (R.),  6,  18,  20;  —  Ülloi  üt  (PL  F  G  6)  Nr.  5,  9, 
21  (R.),  23  (R.),  29  (R.),  31  (R.),  34,  71;  —  Väczi  körüt  (PL  E  3)  Nr.  1,  5, 
11,  15  (R.),  17  (R.),  29  (R.),  31  (R.),  33  (R.),  39  (R.),  41  (R.),  43  (R.), 
45  (R.),  57,  73;  —  Volknoäldchen  (Nepliget;  PL  jenseit  K  7)  Nr.  9,  16,  20. 
29  (R.),  31  (R.),  34;  —  Westbahnhof  (Nyugoti  pälyaudvar;  PL  E  F  2)  Nr.  1, 
3,  5,  6,  7,  11,  20,  29  (R.),  31  (R.),  33  (R,),  39  (R.),  41  (R.),  43  (R.),  45  (R.), 
51,  55,  57,  73,  75;  —  Zoologischer  Garten  (Allat  kert;  PL  G  H  1)  Nr.  17 
(R,),  27,  87. 

Elektrische  Untergrundbahn  vom  Gizella  Ur  (PL  DES)  unter  der 
Andrässystraße  her  in  1/t  St.  nach  dem  (3,7km)  Artesischen  Bad  im  Stadt- 
wäldchen (PL  H  1),  im  Sommer  alle  5-7  Min.  (letzter  Wagen  gegen  11  Uhr 
nachts),  12-20  A.  Stationen  :  Deäk  te'r,  Väczi  körüt,  Oper,  Oktogon,  Vörös- 
marty  utcza,  Körönd,  Bajza  utcza,  Arena  üt,  Zoolog.  Garten. 

Drahtseilbahn  auf  die  Ofener  Festung  s.  S.  455.  —  Zahnradbahn 
auf  den  Schwabenberg  s.  S.  459.  — Lokalbahn  nach  Aquincum  s.  S.  45S. 

Lokal -Dampfboote:  jede  V2  Stunde,  Stationen  auf  der  PeitfiV  Seite 
Boräros  te'r,  Zollamt  (Vamhäz),  Eskü  te'r,  Akademie,  Neupest  (Uj-Pest) ; 
Ofner  Seile  Tabän,  Batthyäny  ter,  Kaiserbad  (Csäszär  fürdö),  Margareten- 
insel (Margitsziget),  Altofen  (Ö-Buda).  1.  Kl.  wochent.  14-2S  A.  —  Kleine 
Schraubenboote  („Propeller")  zwischen  Pest  und  Ofen  alle  5-10  Min.  (vom 
obern  Ende  des  Rudolf-Kais,  Redoutengebäude,  Eskü  ter  u.  a.),  1.  Kl.  10  h. 

Hauptpost  und  Telegraph  (PL  E  5)  in  der  Koronaherczeg  utcza;  post- 
lagernde Briefe  im  Erdgeschoß ,  Eingang  von  der  Väroshäz  utcza.  Stadt- 
briefe 6  A  ;  Ungarn ,  Osterreich  und  Deutschland  10  A ;  Ausland  25  A.  — 
Polizei  (PL  D  4),  Ferencz  Jözsef  t<$r  7. 


Vorbemerkungen.  BUDAPEST.  78.  Route.   439 

Deutscher  Generalkonsul :  Graf  Fürstenberg-Btammheim,  Väczi  utcza  36, 
I.  Stock  (Sprechstunden  werktags  10-1  Uhr).  —  Verein  der  Reichsdeutschen, 
Andrassy  üt  25,  im  I.  Stock,  gegenüber  der  Oper,  Eing.  Dalszinhäz  utcza; 
Mi.  Vereinsabend. 

Banken:  Österreichisch-Ungar.  Bank  (PI.  E3),  Szabadsäg  te'r;  Ungar. 
Commercial-Bank,  Ecke  Fürdo  utcza  und  Ferencz  Jözsef  te'r ;  Ungar.  Escompte- 
und  Wechslerbank,  Dorottya  utcza  6  (Fl.  D  4);  Ungar,  allgem.  Kreditbank, 
Nädor  utcza  12  (PI.  D  3,  4). 

Kaufläden,  die  reichsten  in  der  Väczi  utcza  (PI.  E  5,  6),  Koronaherczcg 
utcza  (PI.  E  5),  Kossuth  utcza  (PI.  E  5)  und  im  südl.  Teil  der  Andrassy  üt 
(PI.  E  F  3,  4).  —  Hausindustrie -Verein  (Haziipariszövetse'g),  Eskü  üt  1 
(PI.  E  5);  Kunstgewerbeverein  (Iparmüve'szeti  tärsulat),  im  Kunstgewerbe- 
Museum  (S.  453).  —  Schmucksachen  nach  alten  Mustern  bei  Moritz  Wisinger, 
Kristöf  ter  2  (nördJ.  Verlängerung  der  Türr  Istvän  utcza;  PI.  D  E  5).  — 
Niederlage  der  Zsolnay  sehen  Majolikafabrik  (S.  511),  Väczi  utcza  39,  Ecke 
Duna  'utcza  (PI.  E  5). 

Bäder.  In  Pest:  Artesisches  Bad  (S.  450),  im  Stadtwäldchen; 
Hungariabad,  Nyär  utcza  (PI.  F  4);  Ringstraßenbad,  Erzse'bet 
körüt  51  (PI.  G  4);  Sommerschwimmbad  (PI.  E  6),  am  Franz- 
Joseph-Kai.  —  Auf  der  "Margareten-Insel  a.  S.  455;  die  gut  eingerichteten 
Bäder  in  Ofen  s.  S.  457  und  S.  458. 

Bedckfnisanstalten  (6  u.  10  A;  „Ferfiak"*  Männer,  „Nok"  Frauen): 
Deäk  te'r  (PI.  E  4,  5),  Ferencz-  Jözsef  ter  (PI.  D  4),  Erzsebet  te'r  (PI.  E  4)  u.  a. 

Theater  (Vorstellungen  überall  in  magy.  Sprache):  Königliches 
Opernhaus  (Magyar  kirälyi  operahäz  ;  PI.  E  4),  Andrassy  üt;  Fauteuil  im 
Parterre  5-101T.  Im  Sommer  geschlossen.  —  Nation  al-Theater  (Nemzeti 
szinhäz;  PI.  F5;  vgl.  S.  451,  453),  Räköczi  üt.  Dramen  und  Lustspiele. — 
Volks  theater  (Nepszinhäz ;  PI.  G  5;  S.  453),  Räköczi  üt.  —  Volksoper 
(Nepopera;  PI.  H  4,  5),  Tisza  Kälma'n  te'r.  —  Lüst  spieltheater  (Vigszin- 
häz;  PL  D  E  2),  Lipöt  körüt. 

Uraniatheater  (PL  F  5),  Räköczi  üt  21,  für  Natur-  und  Kultur- 
geschichte, Logen  6-16,  Fauteuil  im  Parterre  1-3  K. 

VASißxfi-THEATEK  (für  Herren):  J ardin  de  Paris,  Erzsebet  Kiralyne 
utcza  1  (PL  I  K  1),  im  Sommer;  Orpheum  (PLF3),  Isagy  mezo  utcza  17, 
im  Winter. 

Vergnügungsorte  und  Ausflüge:  'Margareten-Insel  (S.  454).  — 
'Stadtwäldchen  (S.  450).  —  St.  Lukas-  und  Kaiaerbad  in  Ofen 
(S.  458).  —  »Blocksberg  (S.  457).  —'Schwabenberg  (S.  458).  — *Au- 
winkel  (Zugliget;  S.  459).  —  *  Kühl  es  Tal  (Hüvösvölgy;  S.  460).  — 
Ferner  Gödöllo  (S.  460;  Eisenbahn  in  3/4-11/«  St.).  —  'Visegr  ad  (S.  436); 
Eisenbahn  nach  Groß-Maros  (S.  436)  in  '/^-lty*  St.,  dann  Dampffähre  in 
10  Min.,  zurück  mit  dem  Dampfboot.  —  Föth  (S.  430).  —  Gran  (S.  435); 
Eisenbahn  s.  S.  435. 

Besuchsordnung  der  Sammlungen  u.  dgl. 

Akademie  der  Wissenschaften  (S.  443):  Historische  Bildergalerie  So.  Di.  Fr. 
10-1 V2  Uhr  frei,  sonst  gegen  II.  -  Lesesaal  der  Bibliothek  tägl.  3-7  Uhr 
(Juli  u.  August  geschlossen).  —  Goethe- Zimmer  Mo.  Mi.  Fr.  10-12  Uhr 
frei,  sonst  gegen  1  K.  —  Sze'chenyi -Museum  Di.  Do.  Sa.  10-12  Uhr  frei, 
sonst  gegen  1  K.  —  Botanisches  Museum  wochentags  9-1  Uhr. 

Botanischer  Garten  (S.  454);  werktags  872-12  Uhr  und  von  2  Uhr  bis  Sonnen- 
untergang, So.  geschlossen;  frei. 

Burg,  königl.  (S.  456):  in  Abwesenheit  des  Hofa  tägl.  9-12,  3-5  Uhr  (So. 
nur  vorm.)  gegen  Karten  (60  A),  die  man  in  dem  Automat  in  der  Burg- 
hauptmannschaft löst. 

Ernst-Museum  (S.  445):  tägl.  9-5  ( Winter  4)  Uhr;  1  K. 

Ethnographisches  Museum  (S.  450):  April-Oktober  So.  9-12,  3-6  Uhr,  Di.  Fr. 
3-6  Uhr  frei,  sonst  9-1  Uhr  gegen  1  K. 

Geologische*  Museum  (S.  451):  So.  10-1  Uhr  frei,  Do.  10-1  Uhr  gegen  1  K. 

Kbnigin-E lisabeth- Gedenkmuseum  (S.456):  werktags  9- 12V2,  3-5  (4)  Uhr,  Sonn- 
und  Festt.  nur  vormittags;  frei. 

Baedekers  Österreich-Ungarn.     29.  Aufl.  28 


440    Route  78.  BUDAPEST.  Besuchsordnung. 

Kunstausstellungen :  im  Neuen  Künstlerhaus  (S.  446),  15.  Nov.-15.  Januar  (9-3  Uhr) , 
1.  April-15.  Mai  (9-5  Uhr);  Eintr.  1  K,  Sonn-  und  Festt.  nach  1  Uhr  40  h.  — 
Nemzeli  Szalon  (S.  443),  jährlich  8  Ausstellungen,  9-6  Uhr;  1  K.  —  Kunsl- 
haus   (Müveszhäz),  Szegfü  utcza  4  (PI.  G  3),  jährlich #8-10  Ausstellungen, 
9-4  oder  6  Uhr;  1  K.  —  Könpves  Kälmän,  Nagy  mezo  utcza  37  (PL  E  3), 
freier   Zutritt   werktags    9-7  Uhr.    —   Besichtigung    der    Sammlung    des 
Herrn  M.  v.  Nemes,  Andrässy  üt  31  (PI.  E  F  3,  4),  nur  nach  vorheriger 
Anmeldung. 
Kunstgewerbe-Museum  (S.  453):  außer  Mo.  und  Fr.  täglich  9-1  Uhr;  frei. 
Landwirtschaftliches  Museum  (S.  450):  tägl.  10-1  und  Sa.  3-7  Uhr;  frei. 
Museum  der  bildenden  Künste  (S.  446):  Galerie  alter  Meister  Sonn-  u.  Festt. 
Di.  Do.  lO-l'/'-äUhr  frei,  Moderne  Galerie,  Sonn-u.  Festt.  Mi.  Fr.  10-lV2Uhr 
frei;  an  Nachmittagen  und  den  anderen  Tagen  Eintritt  in  jede  Galerie 
gegen  1  K. 
National- Museum  (S.  452) :    So.  9-1  Uhr  alle  Sammlungen   frei  zugänglich. 
Altertümer    Di.  Fr.,   zoologische    Sammlung    Mo.  Do.,   mineralogische 
Sammlung  Mi.  Sa.  9-2  Uhr  frei,    sonst  10-1  Uhr   gegen  Eintrittskarte 
(1  K;   beim  Pförtner).    Bibliothek  wochentags  9-4  (Sa.  1)  Uhr. 
Parlament  (S.  444):  wochentags  9-1  und  2-6  Uhr  (an   den  Sitzungstagen 

nur  nachm.),  Sonn-  und  Festt.  9-1  Uhr ;  1  K. 
Petofi-Eaus  (S.  445):  tägl.  10-2  Uhr,  40  A,  Di.  unentgeltlich. 
Räth-Museum  (S.  451):  Di.  Do.  Sa.  10-4  Uhr  frei  zugänglich,   sonst  nach 

Anfrage  im  Kunstgewerbe-Museum. 
Stadtmuseum  (S.451):  1.  Mai-15.  Okt.  Sonn-  u.  Feslt.  9-1,  Di.  3-6  Uhr,  frei; 

sonst  9-1  Uhr  nach  Anfrage. 
Technologisches  Gewerbemuseum  (S.  453) :  werkt.  9-2  (Winter  1),  So.  9-12 Uhr; 

frei.     Geschlossen  Juli  und  August. 
Universitäts-Bibliothek  (S.  442):  werktags  9-6,  Sa.  nur  9-12  Uhr,  So.  9-11  Uhr 
(Lesesaal  9-8,   Sa.  9-2  Uhr,  So.  geschlossen),  1.  Juli -15.  Aug.  Di.  bis  Fr. 
9-1  Uhr  ;  geschlossen  16.  Aug. -1.  Sept. 
Verkehrsmuseum  (S.  451):  im  Sommer  Mo.  Mi.  Fr.  9-12,  2-6,  So.  9-12 Uhr;  frei. 
Zoologischer  Garten  (S.  450),  tägl.  8  Uhr  morgens  bis  Mitternacht;  1  K. 

Volksfest  am  20.  August  (St.  Stephanstag),  mit  Prozession  von  der 
Stephanskapelle  (S.  456);  viel  Landbewohner  in  ihrer  ^Nationaltracht. 

Bei  beschränkter  Zeit  (2  Tage):  1.  Tag.  Vorm.,  am  besten  zu 
Wagen  (Tarif  s.  S.  438),  am  Donauufer  entlang  zum  Parlamentsgebäude 
(PI.  D  3;  S.  444)  und  zur  Margaretenbrücke  (S.  455);  über  den  Leopoldring 
(Lipöt  körüt;  PI.  E  2)  und  den  Waitzner  Ring  (Väczikörüt;  PI.  E  2-4) 
zur  St.  Stephanskirche  (S.  445);  durch  die  Andrässystraße  (S.  445)  zum 
Stadtwäldchen  (S.  450)  mit  Besuch  des  landwirtschaftlichen  und  des  ethno- 
graphischen Museums  (S.  450) ;  weiter  durch  die  Stephaniettraße  (PL  I  K  2-3), 
die  Damjanich-  (PI.  H  3)  und  Bottenbillerstraße  zur  Räköczistraße  (S.  453); 
über  den  Museums-  und  den  Zollamtsring  zum  Hauptzollamt  (PI.  E  6;  S.  453) 
und  über  den  Franz-Joseph-Kai  (S.  441)  zurück.  Nachm.  Parlamentsgebäude 
(Inneres;  S.  444)  nnd  Ofener  Festung  (S.  455);  abends  Blocksberg  (S.  457).  — 
2.  Tag.  Vorm.  National  -  Museum  (S.  452),  Museum  der  bildenden  Künste 
(S.  446),  Zoologischer  Garten  (S.  450);  nachm.  Schwabenberg  (S.  458);  gegen 
Abend  Margareteninsel  (S.  454). 

Budapest  (spr.  büdapescht ;  100m)  oder  Ofen-Pest,  1872  durch 
Vereinigung  der  Städte  Pest,  Ofen  (magy.  Buda),  Alt- Ofen  (O-Buda) 
und  Steinbruch  (Köbänya)  zu  einem  Gemeinwesen  entstanden, 
ist  die  Haupt-  und  Residenzstadt  nnd  geistiger  Mittelpunkt  des 
Königreichs  Ungarn  sowie  nach  Wien  die  größte  Stadt  der  österr.- 
ungar.  Monarchie.  Es  ist  zugleich  der  wichtigste  Eisenbahnknoten- 
punkt und  die  bedeutendste  Fabrikstadt  [Dampfmühlen,  Bren- 
nereien, Bierbrauereien,  Maschinenfabriken,  Eisengießereien  usw.) 
und  Handelsstadt  [Hornvieh,  Mastschweine)  Ungarns.  Die  Lage 
der  Stadt  zu  beiden  Seiten  der  hier  300 -800m  breiten  Donau 


Lage.  Geschichte.  BUDAPEST.  78.  Route.   441 

ist  prächtig  (Brücken  s.  S.  455);  auf  dem  1.  niedrigen  Ufer  der 
Hauptteil  (Pest),  auf  dem  r.  hohen  Ufer  Ofen,  mit  der  königl. 
Burg.  Die  Zahl  der  Einwohner  beträgt  880000  (1851 :  156000), 
darunter  204000  Juden  und  eine  Besatzung  von  16  600  Mann 
(Budapest  ist  Sitz  des  Korpskommandos  des  4.  Armeekorps);  als 
Muttersprache  sprechen  756000  magyarisch,  79000  deutsch.  — 
Die  Stadt  ist  in  zehn  Bezirke  eingeteilt:    am  rechten  Ufer 

I.  Festung   (Vär),    Tabän   und    Christinenstadt  (Krisztinaväros), 

II.  Wasserstadt  (Viziväros),  III.  Alt-Ofen  (Ö-Bucla);  am  linken 
Ufer  IV.  Innere  Stadt  (Belväros),  V.  Leopoldstadt  (Lipötväros), 
VI.  Theresienstadt  (Terezväros),  VII.  EUsabethstadt (Erzsebetväros), 
VIII.  Josephstadt  (Jözsefväros) ,  IX.  Franzstadt  (Ferenczväros), 
X.  Steinbruch  (Köbänya). 

Ofen  war  eine  römische  Colonie  (Aquincum,  S.  458)  und  die  Hauptstadt 
der  Provinz  Unterpannonien  sowie  das  Standquartier  der  einzigen  in  dieser 
Provinz  stehenden  Legion,  der  „prima  adjutrix".  Pest  war  vor  dem  Ein- 
fall der  Mongolen  (124L)  eine  reiche  deutsche  Ortschaft.  König  Bela  IV. 
errichtete  1247  in  Ofen  die  königl.  Burg,  die  später  von  1351  bis  zur  ersten 
Eroberung  durch  die  Türken  nach  der  Schlacht  von  Mohäcs  1526  ständige 
Residenz  der  ungarischen  Könige  wurde.  Unter  Matthias  Corvinus  (145S-90; 
s.  S.  425)  sah  die  Stadt  glänzende  Tage.  Sultan  Soliman  eroberte  Ofen  1541, 
legte  120C0  Janitscharen  hinein  und  machte  es  zum  Sitz  eines  Veziers.  Es 
blieb  beinahe  150  Jahre  im  Besitz  der  Türken,  bis  1686  die  verbündeten 
Deutschen  (60  0C0  Mann)  unter  Karl  von  Lothringen  und  Ludwig  von  Baden, 
im  Verein  mit  150C0  Ungarn,  sie  wieder  vertrieben.  Ofen  wie  Pest  wurden 
1703  königl.  Freistädte.  Die  Tyrnauer  Universität  wurde  1777  von  Maria 
Theresia  nach  Ofen,  von  hier  1784  von  Joseph  II.  nach  Pest  verlegt.  Nach 
dem  „Ausgleich"  vom  J.  1867  entwickelte  sich  Pest  rasch,  während  Ofen 
zurückblieb.  Nach  der  Vereinigung  der  Städte  Ofen  und  Pest  (s.  oten) 
wurde  Budapest  1892  Residenzstadt  und  blüht  seitdem  noch  kräftiger  auf. 

a.  Die  Stadtteile  am  linken  Ufer  (Pest). 

Der  Glanzpunkt  der  linksufrigen  Stadtteileist  die  Donauseite, 
mit  dem  Parlamentsgebäude  und  der  Aussicht  auf  den  breiten  Strom 
und  Ofen.  Die  innere  Ringstraße  umzieht  die  innere  Stadt  in  dem 
Zollamts-,  Museums-  und  Karlsring  (Vämhäz-,  Muzeum-  und 
Karoly  körüt).  Ihre  nördl.  Fortsetzung,  der  Waitzner  Ring  (Väczi 
körüt),  mündet  auf  die  4,3km  1.  baumbepflanzte  große  Ringstraße, 
die  sich  als  Leopold-,  Theresien-,  Elisabeth-,'  Joseph-  u.  Franz- 
ring (Lipöt-,  Terez-,  Erzsebet-,  Jözsef-  u.  Ferencz-  körüt),  von 
der  Margaretenbrücke  (PL  D  2)  bis  zum  Boräros-Platz  (PL  G  7) 
erstreckt.  Eine  dritte  Kingstraße  (Hungäria  körüt ;  7?1km  lang)  ist 
im  Entstehen.  Von  den  Radialstraßen  sind  die  wichtigsten:  die 
Andrässy-Strqße,  die  die  Verbindung  zum  Stadtwäldchen  herstellt, 
die  Kossuth- Straße  und  ihre  Verlängerung,  die  zum  Ostbahnhof 
führende  Rdköczi- Straße,  und  die  vom  Calvinplatz  ausgehende 
ÜUöi- Straße. 

An  der  W. -Seite  der  Inneren  Stadt  (Belväros)  zieht  sich  der 
*Franz-  Joseph  -Kai  [Ferencz  Jözsef  rakpart ;  PL  D  E  5,  6)  längs 
der  Donau  hin.  Diese  prächtige  baumbepflanzte  Straße,  an  der 
vielbesuchte   Kaffeehäuser  liegen   und  die    für  den  Fahrverkehr 

28* 


442    Route  78.  BUDAPEST.  Franz- Joseph- Kai. 

gesperrt  ist,  bildet  die  beliebteste  Promenade,-  den  Korso  von  Pest; 
an  schönen  Sommerabenden  sind  die  hier  zu  Hunderten  auf- 
gestellten Bänke  und  Stühle  (Stuhl  6  h)  dicht  besetzt,  dazwischen 
drängt  sich  eine  bunte  lustwandelnde  Menge.  An  der  0. -Seite  des 
kleinen  Redoutenparks  (Vigadö  ter;  Cafe  s.  S.  437)  das  Redouten- 
gebäude  (Vigadö;  PI.  D  5),  1862-65  im  roman.-maur.  Mischstil 
von  Feßl  erbaut.  Weiter  unterhalb  der  Petöfi-Platz  (Petöfi  ter; 
PI.  DE5),  mit  der  Bronzestatue  des  Dichters  Alexander  Petöfi 
(1823-49),  von  Huszar  (1882),  und  der  zweitürmigen  griech.  Kirche. 
Wenige  Schritte  weiter  die  Treppe  hinauf  zum  Schwurplatz  (Eskü 
ter),  1867  Schauplatz  der  Eidesleistung  Franz  Josephs  bei  seiner 
Krönung;  1.  die  Stadtpfarrkirche  (PI.  1 ;  E  5),  die  älteste  Kirche 
von  Pest,  der  hintere  Teil  im  gotischen  Stil  um  1400  erbaut, 
die  barocke  Fassade  1726  hinzugefügt,  das  Innere  1890  restau- 
riert. (Elisabeth -Brücke  zum  r.  Donauufer  s.  S.  455 ;  Schlacht- 
haus s.  S.  454.) 

Die  nördl.  Hälfte  der  Waitzner  Gasse  (Väczi  utcza)  und  die 
Kossuth-Gasse  sind  die  belebtesten  Geschäftsstraßenfder  Inneren 
Stadt.  Waitzner  Gasse  62  ist  das  Neue  Rathaus  (Uj  värosbäz; 
PL  3:  E  6),  1869-75  von  Steindl  im  Frührenaissancestil  erbaut, 
mit  Fresken  von  Lotz  im  Sitzungssaal.  —  Am  Universitätsplatz 
(Egyetem  ter;  PI.  E  F  5,  6)  die  Universität  (PI.  5:  E  6;  7300  Hörer, 
davon  ein  Drittel  Juden),  deren  Barockfassade  1900  neu  aufgeführt 
wurde,  und  die  1715-76  erbaute  Universitätskirche.  Nordwestl.,  am 
Franziskaner-Platz  (Ferencziek  tere;  PI.  E  5),  der  Renaissancebau 
der  Universitätsbibliothek  (Egyetemikönyvtär;  PI.  4;  486  000  Bände 
und  35  Oorvinahandschriften;  Eintr.  s.  S.  440).  Nebenan,  Ecke 
der  Kossuth-Gasse,  die  Franziskanerkirche  (Ferencziek  temploma; 
PI.  2);  außen  an  der  Kossuth-Gasse  ein  bronzenes  Hochrelief  von 
Hollo  (1905),  Nik.  Wesselenyi  rettet  während  der  Überschwemmung 
im  Jahre  1838  Frauen  und  Kinder.  Auf  dem  Kigyö  te'r  (PI.  E  5) 
steht  ein  Marmorstandbild  Stephan  Werboczys  (f  1542),  Verfassers 
des  ersten  ungarischen  Gesetzbuches,  von  Jul.  Donath  (1908). 
Unweit  soll  ein  Sjtandbild  des  Kardinals  P.  Päzroäny  (f  1637), 
von  Bela  Radnay,  errichtet  werden.  —  An  der  Varoshäz-Gasse  das 
Zentral- Stadthaus  (Központi  väroshäz;  PI.  E  5),  die  ehem.  Karls- 
kaserne, ursprünglich  als  Invalidenpalais  unter  Kaiser  Karl  VI. 
1716-28  von  Martinelli  erbaut,  —  Ecke  der  Koronaherczeg-  und 
Pärizsi-Gasse  die  Hauptpost.  —  An  der  S. -Seite  des  Deäk-Platzes 
(Deäk  Ferencz  te'r;  Pl.E  4,  5)  die  evangel.  Kirche  (PI.  6).  Waitzner 
Ring  s.  S.  445. 

Nördl.  von  der  Inneren  Stadt  erstreckt  sich  an  der  Donau  die 
Leopoldstadt  (Lipotväros),  der  Hauptdtz  des  Handels.  Östl. 
von  dem  oben  gen.  Redoutengebäude  ist  der  Gisela-Platz  (Gizella 
ter;  PL  D  E  5),  wo  die  Untergrundbahn  zum  Stadtwäldchen  be- 
ginnt (vgl.  S.  438).  In  der  Mitte  ein  Marmordenkmal  des  Dichters 
Mich.  Vörösmarty  (f  1855),  von  Kallös  und  Telcs  (1908);  am  Sockel 


Franz- Joseph- Platz.       BUDAPEST.  78.  Route.   443 

24  Personen  in  Lebensgröße,  die  sein  Gedicht  Szözat  (Aufmf) 
singen.  Unweit  nordöstl.  der  Elisabethplatz  (Erzsebet  ter;  PI.  E  4), 
mit  Anlagen  und  dem  eigenartigen,  von  Vägö  1907  vollendeten 
Ausstellungsgebände  des  Kunstvereins  Nemzeti  Szalon  (Eintr. 
s.  S.  440;  im  Erdgeschoß  ein  Cafe');  in  der  SO. -Ecke  das  Marmor- 
standbild des  Gynäkologen  J.  Ph.  Semmelweis  (1818-65),  von  Strobl 
(1906),  und  unweit  die  sitzende  Marmorstatue  der  Frau  Veress 
(f  1895),  Stifterin  eines  Mädchengymnasiums,  von  G.  Eis  (1906). 
Von  da  westl.  über  die  Fürdö-Gasse,  vorbei  an  dem  (1.)  Josephjdatz 
(Jozsef  ter;  PI.  D  4),  mit  einem  Bronzestandbild  des  Erzherzogs 
Joseph,  1796-1847  Palatin  von  Ungarn,  von  Halbig  (1869),  zum 

Franz-Joseph-Platz  {Ferencz  Jözsef  ter;  PI.  D  4),  an  der  Donau 
(Kettenbrücke  s.  S.  455;  Franz- Joseph -Kai  s.  S.  441).  Den  Platz 
schmücken  mehrere  Denkmäler:  südl.  das  Bronzestandbild  des 
Schriftstellers  und  Staatsmannes  Joseph  Frhr.  von  Eötvös  (f  1871), 
von  Huszär  (1879);  nördl.  davon  die  sitzende  Bronzestatue  des 
Schöpfers  des  „Ausgleichs"  vom  J.  1867  Franz  Deäk  (f  1876),  gleich- 
falls von  Huszär  (1887);  noch  weiter  nördl.,  vor  der  Akademie,  das 
Bronzestandbild  des  Grafen  Stephan  Szechenyi  (f  1860;  vgl.  unten), 
von  Engel  (1880),  sowie  Büsten  des  Sprachforschers  Szarvas  und  des 
Historikers  Salamon,  beide  von  Jankovits  (1899  bzw.  1902).  An  der 
O. -Seite  des  Platzes  südl.  die  Pester  Kommerzialbank,  von  Quittner 
(1909),  weiter  nördl.  das  große  Gebäude  der  Londoner  Lebens- 
versicherungsgesellschaft  Gresham,  von  Quittner  (1906),  die  Stadt- 
hauptmannschaft (Polizei;  Fökapitänysäg)  und,  Akademia  utcza  3, 
östl.  gegenüber  der  Akademie,  das  sog.  Handelsmuseum  (Kereske- 
delmi  muzeum;  geöffnet  wochent.  9-2  und  3-6  Uhr),  das  unent- 
geltlich Auskunft  über  ungarische  Handelsverhältnisse  erteilt;  es 
enthält  auch  ein  kleines  historisches  Fachmuseum. 

An  der  N. -Seite  des  Franz-Joseph-Platzes  die 

Akademie  der  Wissenschaften  (Magyar  Tudomdnyos  Akademia), 
ein  geschmackvoller  Renaissancebau,  1862-64  nach  Plänen  des 
Berliner  Architekten  Stiller  aufgeführt;  an  der  O.-Seite  (Akademia 
utcza),  wo  der  Eingang,  eine  Bronzerelieftafel,  die  Stiftung  der 
Akademie  darstellend,  von  Hollö  (1893).  Die  Akademie  wurde 
von  Graf  Stephan  Szechenyi  im  J.  1825  gegründet;  ihr  Zweck  ist 
Pflege  der  magyarischen  Sprache  und  der  Wissenschaften  mit  Aus- 
nahme der  Theologie. 

ErdgeschoB.  L.  das  Goethe-Zimmer  (Eintr.  s.  S.  439),  die  Sammlung 
des  1895  verstorbenen  Rechtsanwalts  B.  Elischer  enthaltend  (1065  Bilder 
und  Stiche;  2500  Bücher;  178  Handschriften,  die  wertvollsten  in  einem 
Glasschrank  in  der  Mitte  des  Zimmers,  u.  a.),  und  die  Bibliothek  (160000 
Bände;  Eintr.  s.  S.  439). 

Im  I.  Stock  das  Bzichenyi- Museum  (Eintr.  s.  S.  439),  Erinnerungen  an 
den  Gründer  der  Akademie  enthaltend,  und  der  Prunksaal,  mit  einer  auf 
24  roten  Marmorsäulen  ruhenden  Galerie,  einer  von  Karyatiden  getragenen 
gewölbten  Decke  und  Wandgemälden  von  Karl  Lotz,  Szenen  aus  der 
ungarischen  Geschichte. 


444  Route  78.  BUDAPEST.  Parlament. 

II.  Stock.  L.  die  botanischen  Sammlungen  des  National-Museums  (Eintr. 
s.  S.  439).    R    der  Zugang  zum 

III.  Stock,  mit  der  Historischen  Bildergalerie  (Törtinelmi  Tcipcsamok; 
Eintr.  s.  S.  439),  hauptsächlich  Bildnisse  enthaltend.  1.  Zimmer:  Zeit 
Ärpäds  und  seiner  Nachfolger  bis  zum  J.  1528.  —  R.  2.  u.  3.  Zimmer: 
Haus  Habsburg.  —  4.  Zimmer:  Franz  II.  Räköczi  (lb76-1735).  —  5.  Zim- 
mer: Maria  Theresia  und  Joseph  IL  —  8.  Zimmer:  Künstler,  Schauspieler 
u.  a.  —  Zurück  durch  das  5.  Zimmer  und  r.  m  das  7.  Zimmer:  Bild- 
nisse aus  dem  xix.  Jahrh.  —  8.  Zimmer:  Franz  Joseph  1.  und  ungarische 
Staatsmänner.  —  D  arch  den  Eintrittsraum  r.  in  das  9.  Zimmer :  das  Jahr  1848. 

Nordöstl.  von  der  Akademie  ist  der  Freiheitsplatz  (Szabadsäg  ter ; 
PI.  D  E  3),  mit  hübschen  Anlagen  und  stattlichen  Bauten  :  an  der 
W.-Seite  die  Börse  (Tozsde;  Börsenstunde  12-1  Uhr),  an  der  O.- 
Seite die  Österr.-Üngar.  Bank,  beide  nach  Plänen  von  Alpär  1905 
bzw.  1904  errichtet.  Auf  dem  Platz  soll  ein  Freiheitsliampf-Denk- 
mal  (1848)  nach  Entwürfen  von  Szamovolszky  und  Gäch  aufgestellt 
werden.    Nordwestl.  vom  Freiheitsplatz  an  der  Donau  das 

*Parlamentsgebäude  {Orszäghäz;  PI.  D  S-  Zutritt  s.  S.  440),  ein 
gewaltiger,  eine  Fläche  von  17745qm  bedeckender  Kalksteinbau 
spätgotischen  Stils,  1883  nach  Plänen  von  E.  Steindl  begonnen, 
1902  vollendet  (Baukosten  32  Millionen  Kronen).  Es  ist  255m 
lang,  bis  123m  breit  und  besteht  aus  einem  Mittelbau,  mit  einer 
96m  hohen  Kuppel  und  zwei  78m  hohen  Türmen  an  der  Loggia 
(Donauseite),  und  aus  zwei  Seitenflügeln,  von  denen  der  südl.  für 
das  Abgeordnetenhaus,  der  nördl.  für  das  Magnatenhaus  bestimmt 
ist  (die  Sitzungssäle  sind  unter  den  von  vier  Türmchen  flankierten 
Dachbekrönungen).  An  den  Außenseiten  90  Steinbildnisse,  u.  a. 
westl.  die  Könige  Ungarns  von  Ärpäd  bis  zu  Ferdinand  V.,  östl. 
ungarische  Feldherrn  und  Staatsmänner,  sowie,  über  dem  Haupt- 
portal, Ludwig  I.  und  Matthias  Corvinus. 

Der  Haupteingang  ist  an  der  O. -Seite  (Pförtner  an  der  O.-Seite  des  Süd- 
flügels, Portal II).  Aus  dem  reich  verzierten  Treppenhause,  mit  Decken- 
gemälde (Gesetzgebung)  von  Lotz,  gelangt  man  in  das  erste  Stockwerk, 
in  dessen  Mitte  der  von  sechzehn  Pfeilern  getragene,  27m  hohe  runde 
Kuppel-  oder  Thronsaal.  An  den  Pfeilern  sechzehn  bemalte  Zinkstand- 
bilder ungarischer  Könige  und  siebenbürgischer  Fürsten.  —  Vom  Kuppel- 
saal tritt  man  1.  (südl.)  in  eine  Wandelhalle,  mit  Deckengemälden  aus  der 
ungarischen  Volkssage  von  Vajda  und  Statuetten  ungarischer  Volkstypen, 
an  die  sich  der  Sitzungssaal  der  Abgeordneten  anschließt.  Der 
Saal,  dessen  Wände  vergoldetes  Holzschnitzwerk  bedeckt,  ist  25,6  m  lang, 
23,4m  breit,  17m  hoch  und  hat  438  Sitze  (453  Abgeordnete);  hinter  dem 
hohen  Präsidentensitz  zwei  Gemälde  von  Vajda,  r.  der  Landtag  im  J.  1848, 
1.  die  Krönung  Franz  Josephs  1867.  Weiterhin  Empfangs-  u.  andere  Säle, 
Bureaus  der  Minister  usw.  —  E.  (nördl.)  vom  Kuppelsaal  gelangt  man  durch 
eine  Halle  mit  Gemälden  aus  Ungarns  Geschichte,  von  Vajda,  in  den  (bei 
der  Führung  nicht  gezeigten)  Sitzungsaal  der  Magnaten  (300  Sitze), 
von  gleicher  Größe  und  ähnlicher  Ausstattung  wie  der  der  Abgeordneten.  — 
Westl.  vom  Kuppelaaal  der  Büfettsaal,  mit  Gemälden:  fünf  ungarische 
Königsburgen  (von  Spänyi),  Jagd  auf  Auerochsen,  Fischfang  am  Plattensee, 
Abundantia.  Anstoßend  eine  Loggia  mit  Aussicht  auf  Ofen.  —  In  dem  östl. 
vorspringenden  Mittelbau  der  Delegation ssaal,  mit  einem  großen  Wand- 
gemälde von  Dudits,  König  Franz  Joseph  1867  auf  dem  Kettenbrückenplatz 
das  Schwert  nach  den  vier  Himmelsrichtungen  ausstreckend. 

Südlich  vom  Parlamentsgebäude  steht  ein  Bronzereiterbild  des 
Grafen  Julius  Andrdssy  (f  1890),    von  Zala  (1906);    am  Sockel 


Stephanskirche.  BUDAPEST.  78.  Route.   445 

zwei  Hochreliefs,  die  Krönung  Franz  Josephs  I.  und  der  Berliner 
Kongreß.  —  Ö.  gegenüber  dem  Parlamentsgebäude  der  Justizpalast 
(Igazsägügyi  palota),  1896  nach  Plänen  von  Hauszmann  im  Renais- 
sancestil vollendet  5  über  dem  sechssäuligen  Portikus  ein  in  Kupfer 
getriebenes  Dreigespann  mit  der  Gerechtigkeit,  von  Sennyei.  Im 
Innern  zu  beachten  das  schöne  Treppenhaus,  mit  einer  Justitia  von 
Strobl,  und  Deckengemälde  von  Lotz.  —  R.  vom  Justizpalast  das 
Ackerbau-  und  Justizministerium  (Földmrvelesügyi  und  Igazsägügyi 
ministerium).  —  In  der  auf  den  Waitzner  Ring  (s.  unten)  mün- 
denden Alkotmäny  utcza  (PL  E  3)  1.  das  1890  von  Hauszmann  er- 
baute Gerichtsgebäude  (Törvenyszeki  palota),  mit  einem  von  Feszty 
mit  Fresken  geschmückten  Schwurgerichtssaal. 

Am  N.-Ende  des  Waitzner  Ringes  (Väczi  körut;  PI.  E2-4)  der 
Westbahnhof  (PL  E  F  2;  S.  436).  Wir  folgen  dem  Ring  südl.  zu  der 
kathol.  St.  Stephanskirche  oder  Leopoldstädter  Basilika  (PL  E  4), 
einem  Renaissancebau  mit  94m  hoher  Kuppel,  1851  von  Eild  be- 
gonnen, 1868  eingestürzt,  1873  nach  Plänen  von  Ybl  (f  1891)  neu 
aufgeführt,  das  prächtige  Innere  1905  von  Kauser  vollendet  (offen 
6-12,  3-6  Uhr).  Am  Hauptaltar  die  Marmorstatue  des  h.  Stephan, 
des  ersten  christlichen  Ungarkönigs,  von  Strobl.  Die  Bilder  der 
Seitenaltäre  sind  von  Benczur,  Vastagh,  Feszty  und  Deäk-Ebner. 
Die  Mosaikbilder  sind  nach  Entwürfen  von  Lotz  in  Venedig  an- 
gefertigt worden. 

Östl.  von  der  Leopoldstadt  ist  die  Theresienstadt  (Terez- 
väros).  Die  unweit  der  oben  gen.  St.  Stephanskirche  ausgehende, 
2,3km  lange  Andrassy  -  Straße  (PL  E-H  4-2;  Untergrundbahn 
s.  S.  438)  durchschneidet  den  Stadtteil  vom  Waitzner  Ring  bis 
zum  Stadtwäldchen.  In  dieser  durchweg  mit  stattlichen  Gebäuden 
besetzten  Straße  1.  das  prächtige  Opernhaus  (PL  E  4;  S.  439),  im 
Italien.  Renaissancestil  1875-84  von  Ybl  erbaut;  im  Zuschauer- 
raum ein  Deckengemälde  (der  Olymp),  von  Lotz. 

In  der  von  der  Andrassy- Straße  r.  abzweigenden  ^Nagymezö  ntcza 
(PI.  E  F  3)  Nr.  8  das  Ernst-Museum,  mit  Entwürfen  zu  Historienbildern  von 
B.  v.  Szekely  und  M.  Thän,  Bildnissen  PetöfTs  u.  a.,  kulturgeschichtlichen 
Sammlungen,  Kunstausstellung  usw. ;  Eintr.  s.  S.  439.  —  Auf  dem  Liszt  ter 
(PI.  F  8)  die  Bronzebüste  des  Staatsmannes  Irdnyi  (f  1892),  von  Kailös  (1904). 
Ecke  Kiräly  utcza  die  kgl.  Landes -Musikakademie  (Orszagos  m.  kir.  Zene- 
a'xade'mia;  PI.  F  3),  von  Korb  und  Giergl  1907  vollendet,  mit  einer  sitzenden 
Bronzestatue  Franz  Liszt's  von  Strobl  an  der  Fassade. 

Beim  Oktogon  kreuzt  die  Andrassy- Straße  die  große  Ring- 
straße (S.  441)  und  verbreitert  sich  von  35  auf  45m.  Es  folgt 
das  Rondeau  (Körönd;  PL  G  2),  auf  dem  1.  Bronzestandbilder  der 
siebenbürgischen  Fürsten  Stephan  Bocskay  (-j-  1606),  von  Hollö 
(1902),  und  Bethlen  Gabor  (d.  i.  Gabriel  B.;  fl629),  von  Vastagh 
(1902);  r.  die  Bronzestandbilder  des  Banns  Grafen  Joh.  Päljfy 
(f  1751),  von  Sennyei  (1905),  und  des  Verteidigers  von  Szigeth 
Nik.  Zrinyi,  von  Röna  (1902).  —  An  der  weiterhin  1.  abzweigen- 
den Bajza  utcza  das  Petöfi-Haus  (Nr.  21 ;  PL  G  2 ;  Zutritt  s.  S.  440). 


446   Route  78. 


BUDAPEST. 


Museum  der 


mit  Erinnerungen  an  den  Dichter  (vgl.  S.  505).  —  Am  Ende  der 
Andrässy-Straße  ein  Millenniums- Denkmal  (PI.  H 1):  ans  der  Mitte 
eines  halbrunden  Säulenganges,  in  dem  vierzehn  Statuen  ungari- 
scher Könige,  steigt  eine  36m  hohe  Säule  empor,  mit  einem  Reiter- 
hild  Ärpäds  vorn  am  Sockel  und  dem  Erzengel  Gabriel  als  Krö- 
nung ;  die  Architektur  ist  von  Schickedanz,  die  Skulpturen  von 
Zala.  R.  vom  Denkmal  das  1894  von  Schickedanz  u.  Herzog  erbaute 
Neue  Künstlerhaus  (Uj  Mücsarnok;  Kunstausstellungen  s.  S.440). 
L.  vom  Millenniums- Denkmal  liegt  das 

*Museum  der  bildenden  Künste  (Szepmüveszeti  Muzeum ;  PI.  G 
H  1),  1900-06  von  Schickedanz  und  Herzog  im  griechischen  Renais- 
sancestil aufgeführt.  Es  enthält  im  Erdgeschoß  das  Kupferstich- 
kabinett (110000  Blätter;  Eintr.  in  den  Ausstellungssaal  So.  Mo. 
Sa.  10-1 Y2  Uhr;  Vorstand  Dr.  S.  Meiler),  antike  Skulpturen  und 
Gipsabgüsse,  im  ersten  Stock  r.  die  Galerie  alter  Meister,  1.  die 

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Sammlung  Pälffy  und  die  moderne  Galerie.  —  Direktor:  E.  v. 
Kammerer,  Stellvertreter  Dr.  G.  v.  Terey.  Eintritt  s.  S.  440.  Station 
der  Untergrundbahn  (S.  438):  Arena  üt. 

Galerie  alter  Meister.  — Die  Galerie  alter  Meister,  in  elf 
Oberlichtsälen  und  siebzehn  Kabinetten,  besteht  aus  940  Ge- 
mälden, von  denen  486  aus  der  im  J.  1871  vom  Staat  für  2600000 
Kronen  angekauften  Esterhäzy-Galerie  herstammen.  Französischer 
Katalog  von  Dr.  G.  v.  Te'rey,  mit  111  Abbild.,  1910,  3  K  (deutscher 
Katalog  in  Vorbereitung). 

I.  Saal  :  Gemälde  des  xv.  und  xvi.  Jahrh.  aus  ungarischen 
Kirchen.  L.  6.  Geißelung  Christi  (1514) ;  7.  Dornenkrönung  Christi ; 
—  16.  Heimsuchung  Maria. 

II.  Saal  :  Italiener  des  xiii.-xvi.  Jahrh.  R.  21.  Spinello  Aretino, 
Altarbild;  —  27,  28,  37,  38.  Schule  vonSiena,  Buchdeckel; 
dazwischen  35.  Oiov.  dal  Ponte,  Altarbild;  43.  Duccio  di  Buonin- 
segna,  Johannes  der  Täufer  predigend;  —  50.  Orcagna,  Madonna; 
52.  Filippino  Lippi,   Madonna  und  h.  Antonius  von  Padua;   *53. 


bildenden  Kumte.  BUDAPEST.  78.  Route.   447 

Raffael,  Madonna  Esterhäzy  (c.  1507);  darüber  54.  Granacci, 
Jonannes  der  Evangelist.  —  *58.  R.  Ghirlandajo ,  Anbetung  der 
Hirten  (1510) ;  59.  Werkstatt  des  A.  Verrocchio,  Madonna  mit  Hei- 
ligen. —  L.  in  den 

III.  Saal  :  Italiener  des  xv.  und  xu  Jahrh.  L.  69.  Grandi, 
Jobannes  der  Evangelist;  72.  Franc.  Francia,  Madonna  und  zwei 
Engel;  74.  Boccato,  Madonna  mit  Heiligen;  —  86.  Raffael (?), 
männl.  Bildnis ;  —  90.  Sodoma,  Geißelung  Christi;  98.  Crivelli, 
Madonna;  101.  Mich.  Pannonio ,  Ceres,  das  einzige  beglaubigte 
Bild  von  ihm ;  *117.  Gentile  Bellini,  Katharina  Cornaro;  106.  Ber- 
nardino  Luini,  Madonna  mit  Elisabeth  und  kleinem  Johannes; 
110.  B.  Luini,  Madonna  mit  den  H.  Katharina  und  Barbara;  — 
115.  Boltrafßo,  Madonna;    *121.  Correggio,  Madonna. 

IV.  Saal:  Italiener  des  xvi.  Jahrh.  L.  126.  Romanino,  männl. 
Bildnis;  —  136.  Lorenzo  Lotto,  männl.  Bildnis;  *138.  Seb.  del 
Piombo,  männl.  Bildnis;  140.  Giorgione(?),  männl.  Bildnis;  147. 
Jac.  Bassano,  h.  Hieronymus;  —  180a.  Palma  Vecchiof?),  Kopf 
des  h.  Georg  (?);  157.  Tintoretto,  männl.  Bildnis;  —  172.  Moretto 
da  Brescia  (?),  h.  Rochus.  —  R.  in  den 

V.  Saal  :  Italiener  des  xvr.-xvrn.  Jahrh.  Langwand  191.  Bron- 
zino,  Anbetung  der  Hirten;  204.  Feti,  schlafendes  Mädchen;  — 
207.  Vasari,  die  drei  Grazien. 

VI.  Saal  :  Italiener  des  xvi.-xvm.  Jahrh.  R.  220.  Caravaggio, 
Selbstbildnis;  —  *227.  G.B.  Tiepolo,  h.  Jakobus  von  Compostella; 
—  255,  256.  Beiotto,  Piazza  della  Signoria  in  Florenz,  Arnoufer  in 
Florenz;  266.  G.  B.  Tiepolo,  Maria,  h.  Joseph  und  fünf  andere 
Heilige. 

VII.  und  VIII.  Saal :  Spanier  des  xvi.-xrx.  Jahrh.  VII.  Saal: 
286.  Juan  de  Juanes,  der  Heiland;  287.  Ribera,  Martyrium  des  h. 
Andreas. 

VIII.  Saal:  1.  302.  Murillo,  Flucht  nach  Ägypten ;  303.  Villa- 
eis,  h.  Rosalia;  *304,  *306.  Murillo,  das  Christkind  Brot  verteilend, 
h.  Familie ;  —  328a.  Dom.  Theotocopuli  (el  Greco),  Maria  Verkün- 
digung; 313,  *328c,  316.  Goya,  junges  Mädchen  mit  Krug  und 
Korb,  Senora  Ce'an  Bermudez,  der  Schleifer;  —  298.  Goya,  Bildnis 
des  Marquis  de  Caballero ;  328 e.  Velazquez,  das  Frühstück  (um  1620). 

IX.  Saal  :  Holländer  des  xvii.  und  xvin.  Jahrh.  L.  334.  A.  Cuyp, 
holländ.  Familie;  —  341.  Jan  van  Goyen,  Bauern;  —  347.  J.  Steen, 
Katzenfamilie;  —  352.  8.  v.  Ruysdael,  Halt  am  Wirtshause. 

X.  Saal:  Schule  von  Amsterdam  (xvn.  u.  xvm.  Jahrh.).  R. 
407.  A.  de  Gelder,  Esther  und  MaTdochai;  —  401.  B.  van  der  Helst, 
holländisches  Ehepaar;  *393.  Th.  de  Keyser ,  weibl.  Bildnis;  — 
385.  W.  van  de  Velde,  Seebild.  —  In  der  Mitte  auf  einer  Staffelei: 
Frans  Hals,  männl.  Bildnis. 

XI.  Saal:  Flamen  des  xvi.  und  xvn.  Jahrh.  L.  412.  Jan  Fyt, 
Stilleben;  —  420.  Jordaens,  Bauer  und  Satyr;  —  438.  Jordaens, 
männl.  Bildnis;  *416.  A.  van  Dyck,  Doppelbildnis. 


448   Route  78.  BUDAPEST.  Museum  der 

Kabinett  A:  Delfter  Schule  (xvi.-xvni.  Jahrh.).  L.  *456.  Jan 
Vermeer  van  Delft,  weibliches  Bildnis. 

Kab.  B:  Haager  Schule  (xvn.-xix.  Jahrh.).  R.  475,  470a.  A. 
van  Beyeren,  Windmühle,  Stilleben;  —  477.  Netscher,  das  Medail- 
lon; 482.  Uytenbroeck,  Landschaft. 

Kab.  0  und  D:  llaarlemer  Schule  (xvn.  u.  xvm.  Jahrh.). 
Kab.C  :  r.  490. PA.  Wouwerman,  das  Bad;  492.  J.  v.  Ruisdael,  Teich 
im  Walde;  *501.  Frans  Hals  d.  Ä.,  männl.  Bildnis.  —  Kab.  D: 
r.  510.  Heda,  Stilleben;  *515.  8.  v.  Ruysdael,  Landschaft  (1631); 
531.  A.  v.  Ostade,  ein  Schreibmeister. 

Kab.  E  :  Amsterdamer  Schule  (xvii.  u.  xvm.  Jahrh.).  R.  551a. 
Hobbema,  Landschaft;  540,  *544.  Rembrandt,  alter  Rabbiner  (1642), 
der  Engel  fordert  Joseph  zur  Flucht  auf  (c.  1650). 

Kab.  F:  Leydener  und  Rotterdamer  Schule  (xvn.  u.  xvrn. 
Jahrh.).  R.  554.  Ter  Bor ch,  Soldaten  im  Wirtshaus;  553.  Art  des 
J.  van  Goyen,  Landschaft. 

Kab.  G  :  Utrechter  und  Gorkumer  Schule  (xvn.  u.  xviii.  Jahrh.). 
*582.  P.  Moreelse,  weibl.  Bildnis  ;  *587.  A.  Cuyp,  Kühe  am  Wasser. 

Kab.  H  und  I:  flämische  Schule  (xvr.-xvni.  Jahrh.).  Kab.  H: 
591.  Siberechts,  die  Furt;  593.  A.  Brouwer,  die  Raucher;  610. 
Rubens,  männl.  Bildnis.  —  Kab.  1 :  635.  D.  Teniers  d.J.,  der  Wund- 
arzt ;  642.  Gonzales  Coques,  die  Familie  des  Jakob  v.  Eyck. 

Kab.  K  und  L:  niederländische  Schule  (xv. -xvn.  Jahrh.). 
Kab.  K:  660,  666.  N.  Neufchatel,  Bildnisse;  667.  A.  Mor,  männl. 
Bildnis;  673.  P.  Aertsen,  auf  dem  Markt.  —Kab.  L:  680.  Mtm- 
ling,  Kreuzigung;  692.  Quinten  Matsys,  Lukretia;  686.  A.  Woen- 
sam,  Kreuzigung;  696.  G.  David,  Anbetung  der  Hirten;  697. 
Mabuse,  Karl  V.  (um  1515). 

Kab.  M :  Deutsche  des  xv.  und  xvi.  Jahrh.  *699.  A.  Dürer, 
männl.  Bildnis;  darüber  708.  H.  Schüchlin  u.  B.  Zeitblom,  die 
H.  Florian,  Johannes  d.  T.  und  Sebastian;  728.  L.  Cranach  d.  Ä., 
Vermählung  der  h.  Katharina;  H.  Schüchlin  u.  B.  Zeitblom:  707. 
die  H.  Gregor,  Johannes  und  Augustin,  706.  Tod  der  Maria. 

Kab.  N:  Deutsche  (xvn. -xix.  Jahrh.).  762.  M.  v.  d.  Meytens, 
Selbstbildnis ;   751.  Füger,  Bathseba. 

Kab.  O:  Engländer.  784.  Lawrence,  weibl.  Bildnis;  788a. 
Raeburn ,  Mrs.  Murchison ;  782.  Hoppner ,  weibl.  Bildnis;  777. 
Reynolds,  Admiral  Hughes;  785.  Constable,  Landschaft;  788b. 
Gainsborough,  Mr.  Ch.  Hotchkiss. 

Kab.  P  und  Q:  Franzosen  (xvr.-xix.  Jahrh.).  Kab.  P:  799. 
Greuze,  Bildnis  des  Randon  de  Boisset:  *811.  Claude  Lorrain, 
italienische  Till a  bei  Rom.  —  Kab.  Q:  816.  Vouet,  Apollo  und 
die  Musen;  829.  Desportes,  Stilleben. 

Im  W.-Flügel  in  sechs  Oberlichtsälen  die  SammlungPälffy, 
mit  177  alten  und  modernen  Bildern,  Vermächtnis  des  Grafen  Job. 
Palffy  (f  1908).    111.  Verzeichnis  (1913)  1  K  50.    Hervorzuheben: 


bildenden  KÜ7iste.  BUDAPEST.  78.  Route.    449 

2.  M.  Basaiti,  der  tute  Christus;  14.  Boltraffio,  Madonna  \on  Lodi; 
13.  B.  Boccaccino,  Maria,  Joseph  und  der  h.  Hieronymus  beten  das 
Christkind  an;  22.  L.  Cranach  d.  4„,  Madonna;  23.  Petrus  Cristus, 
Madonna;  37.  Franc.  Francia,  h.  Familie;  44,  46.  Jan  van  Goyen, 
Dordrecht,  Seestück;  50.  B.  van  der  Helst,  Bildnis  des  Kapitäns 
G.  de  Wildt;  67.  Ph.  de  Koninck,  Haarlem;  90.  Adr.  van  Ostade, 
Bauernstube;  97.  J.  van  Ruisdael,  Amsterdam ;  98.  S.  van  Ruysdael, 
Landschaft;  106.  Jan  Steen,  Kurtisane  mit  Weinglas;  109.  Tizian, 
Bildnis  des  Dogen  Trevisani;  116.  A.  Vivarini,  thronende  Madonna; 
130.  Th.  Co uture,  der  Vogelfänger;  131,  132.  Ch.  Fr.  Daubigny, 
Landschaften;  153.  Ltnbach,  Titusbogen  in  Rom  (1860);  156. 
Piloty,  Nero  auf  den  Trümmern  Roms. 

Moderne  Galerie.  —  Die  Sammlung  wird  neu  geordnet. 
Magyarischer  Katalog  60  h.  Hervorzuheben:  Ballö,  Bildnis  des 
F.  Szoldatics;  Barabäs,  Franz  Liszt;  Benczur,  Bacchantin,  Taufe 
des  h.  Stephan;  Böcklin,  DorfscLmiede;  K.  Brocky,  ruhende  Psyche, 
Amor  und  Psyche,  Frauenbildnis,  Mutter  und  Kind;  Courtens, 
Goldregen;  Diaz,  Landschaft;  Favretto,  Susanna  im  Bade;  Ferenczy, 
Maler  und  Modell;  Feszty,  Golgatha;  W.  Firle,  Sonntagsschule; 
Horovitz,  Bildnis  Franz  Pulszky's;  Ivänyi,  die  Tränke;  Kacziäny, 
der  einsame  Baum ;  Kardos,  Flitterwochen ;  Karlovszky,  Ritter  aus 
der  Zeit  Louis  XIII. ;  Katona,  Wintermorgen ;  Kaufmann,  Synagoge 
in  Kolomea;  Komlössy,  Landschaft;  Koszta,  Heimkehr;  Koväcs, 
WahlÄrpäds;  Läszlö,  Fürst  Chlodwig  Hohenlohe-Schillingsfürst, 
Papst  Leo  XIII. ;  Lefebvre,  Undine;  Leibl,  Bildnis  des  ungar.  Malers 
Paul  Merse  v.  Szinyei;  F.  Lenbach,  der  Meister  mit  seiner  Tochter; 
Ligeti,  Landschaften  (drei);  Karl  Lotz,  Muse ;  Madaräsz,  Ladislaus 
Hunyadi  auf  der  Totenbahre;  J.  Maris,  Kirche  in  Dordrecht; 
K.  Marko  d.  J.  und  K.  Marko  d.  Ä.,  Landschaften;  E.  R.  Menard, 
Landschaft;  Paul  Merse  v.  Szinyei,  Landpartie  (1873);  Mesdag, 
Wintertag  am  Meeresufer;  Meszöly,  Landschaft  u.  andere  Bilder; 
Mihdlik,  Wiese;  Munkäcsy,  alte  Frau,  die  Nachtschwärmer,  Rekruten 
im  J.  1848,  Abenddämmerung,  Maisfelder,  Kardinal  Haynald; 
Gräfin  Elise  Nemes,  Bildnis ;  Olgyay,  die  letzten  Sonnenstrahlen  im 
Herbst;  Paäl,  Landschaften;  C.Paczka,  Frühling^  Palmie,  Mond- 
schein; Pettenkofen,  Markt  in  Szolnok;  Reti,  alte  Weiber;  Segantini,  ' 
die  letzten  Anstrengungen  des  Tages;  L.  Simon,  Mutter  und  Kinder; 
S.  J.  Solomon,  Bildnis;  F.Stuck,  Sphinx;  Szdle,  Frauenbildnis; 
Szekely  ,  Auffindung  des  Leichnams  König  Ludwigs  IL;  Thän, 
Rekrutierung  im  J.  1848;  Thaulow,  Dieppe  bei  Nacht;  Tikos,  Selbst- 
bildnis; Ujväry,  die  Fähre ;  Valentiny,  junger  Zigeuner;  Veyrassat, 
Pferdemarkt;  Waldmüller,  Mann  mit  Guckkasten;  Wellmann, 
Mutter  und  Kind ;  Zemplenyi,  Ankunft  von  Wallfahrern ;  M .  Zichy, 
Orgie;  A.  Zorn,  Mutter  und  Kind;  H.  Zügel,  die  ersten  Sonnen- 
strahlen. 

Die  moderne   Galerie  findet  ihra  Fortsetzung  im  Zwischen- 
stock: sechs  Oberlichtsäle  mit  Bildern  des  xix.  Jahrhunderts.  — 


450   Route  78.  BUDAPEST.     Landwirtsch.  Museum. 

Im  Oberstock  noch  moderne  Bilder;  im  Hauptsaal  eine  japanische 
Kunstsammlung. 

Nördl.  vom  Museum  der  *Zoologische  Garten  (Ällat  kert;  Eintr. 
s.  S.  440;  magy.  Führer  mit  Plan  60  h;  elektr.  Straßenbahn  s. 
S.  438,  u.  a.  Nr.  17  vom  Karoly  körnt),  mit  Freiluftgehegen,  Pal- 
menhaus (Eintr.  9-9  Uhr  gegen  20  K)  und  Restaurant.  —  Nahebei 
eine  Anzahl  Schaubuden  in  der  Art  des  Wiener  Wurstelpraters. 

Das  Stadtwäldehen  (Varosliget;  PI.  H  I  2),  116  ha  groß,  1797 
angelegt,  -wird  namentlich  Sonntag  nachm.  viel  besucht  (städt. 
Cafe"-Restaurant ;  Militärmusik) ;  Untergrundbahu  s.  S.  438 ;  elektr. 
Bahn  (S.  438)  Nr.  8  vom  Eskü  ter  (PI.  E  5,  6)  in  29  Min.  für  16  h ; 
Nr.  15,  17  vom  Karoly  körüt  (PI.  E  F  5)  u.  a.  Im  nördl.  Teil  des 
Parks  ein  großer  Teich ;  am  O.-Ufer  das  Artesische  Bad  (Artezi 
fürdo  ;  Schwefelquelle,  73,8°  C).  —  Auf  der  Szechenyi-Insel  (Sztf- 
chenyi  sziget)  das 

*landwihtschaftliche  Museum  (Magyar  kirälyi  mezögazdasägi 
muzeum),  1902-4  nach  dem  Vorbilde  der  sog.  romanischen, 
gotischen  und  Renaissancegebäude  der  Millenniums  -  Ausstellung 
von  1896  von  Alpdr  erbaut;  es  gibt  ein  anschauliches  Bild  der 
Herstellung  und  Verwertung  der  landwirtschaftlichen  Erzeug- 
nisse in  Ungarn.  Direktor :  G.  v.  Radisics.  Eintr.  s.  S.  440.  Kurzer 
deutscher  Führer  unberechnet.  —  Vor  dem  gotischen  Gebäude 
ein  Sitzbild  des  Grafen  Alex.  Kärolyi  (f  1906),  von  Strobl  (1908); 
nördl.  vom  Renaissancegebäude  ein  bronzenes  Sitzbild  des  Anony- 
mus Belae  regis  notarius  (PI.  A.),  des  anonymen  Chronisten  aus  der 
Arpadenzeit,  von  N.  Ligeti  (1903). 

Renaissance-Gebäude.  Erdgeschoß.  Nordseite.  Von  der  Ein- 
gangshalle, von  der  geradeaus  eine  Treppe  in  den  ersten  Stock  fuhrt,  r. 
durch  einen  Gang  (Statistik,  Bodenkunde)  in  den  runden  Ecksaal,  der 
Weizenproben  enthält  (geradeaus  das  Gotische  Gebäude).  —  L.  Westseite. 
Großer  Saal :  Samen  von  Kulturpflanzen ;  Rüben-,  Mais-,  Hopfen-  und  Papri- 
kabau. —  Südseite.  Ecksaal:  Tabakbau.  In  dem  1.  anstoßenden  Saal: 
Obst-  und  Gartenbau.  L.  im  Gang:  Pflanzehkrankheiten,  schädliche  und 
nützliche  Tiere.  Im  mittleren  Saal :  Weinbau.  Dann  landwirtschaftliches 
Versuchswesen  und,  1.  im  Gang,  Milchwirtschaft.  Im  Ecksaal:  Stärke- 
und  Ölfabrikation.  —  L.  Ostseite.  Großer  Saal:  Mehl-,  Zucker-,  Bier- und 
Spiritusfabrikation;  Hausindustrie.  —  Nordseite.  Runder  Ecksaal:  Ge- 
schichte der  ungarischen  Landwirtschaft.  Im  Gang:  Meteorologie.  —  Im 
•östlichen  Lichthof:  Maschinen.  Weiterhin  Modelle  von  Bauernhäusern 
usw.    Im  westlichen  Lichthof:  staatliches  Gestütswesen  u.  a. 

Erster  Stock.  Südseite.  L.  vom  Königssaal:  Pferdezucht;  Pferdestatuet- 
ten von  G.  Vastagh.  Ecksaal:  Tierheilkunde.  —  L.  Ostseite:  Tierzucht.  — 
Nordseite.  Runder  Ecksaal:  Anfänge  des  Hirten- und  Fischerlebens.  Weiter- 
hin Unterrichtswesen.  —  Westseite:  Wasserbau.  —  Südseite:  Bienenzucht 
nnd  Seidenbau. 

Gotisches  Gebäude.  Erdgeschoß  :  Forstwesen,  Fischerei.  —  Erster 
Stock:  Jagd  (Raubzeug,  Edelwild,  Waffen). 

Romanisches  Gebäude:  Auditorium. 

*         Südlich  vom  landwirtschaftlichen  Museum  ein  Bronzestandbild 

O.  Washingtons  (PI.  W.),  von  J.  Bezeredy,  1906  von  in  Amerika 

lebenden  Ungarn  gestiftet.  —  Östl.  das  sog.  Industriepalais  mit  den 

ethnographischen   Sammlungen   des  Nationalmuseums  (Magyar  nemzeti 


Räth-Museum.  BUDAPEST.  78.  Route.   451 

muzeum  ne'prajzi  osztälya ;  Eintr.  s.  S.  439 ;  Direktor  Dr.W.  Semayer) 
und  zeitweiligen  Handelsausstellungen. 

R.  vom  Eingang  I.  Heimatskunde:  Folklore  (hinter  dem  Sze"kler 
Tor  Neuerwerbungen);  Fischerei 5  Jagd;  Hirtenleben;  Haasmodelle ;  1. 
magyarische  Bauernstuben  und  -küchen;  Landwirtschaft;  Hausgeräte;  1. 
nichtmagyarische  Bauernstuben;  Spinnerei,  Weberei;  gewerbliche  Erzeug- 
nisse für  Bauern;  an  der  Län^swand,  beginnend  bei  den  Hausmodellen, 
Kleidungsstücke,  Stickereien,  Webereien.  —  II.  Stammverwandte  der 
Magyaren:  turko-tatarische  Völker,  Amur-Völker,  flnno-ugrische  Völker. 
Graf  Zichy'sche  Sammlung.  Ferner  ägyptische  Sammlung.  —  III.  Über- 
seeische Völker.  —  Außerdem  50U0  Phonogramme  ungarischer  Volks- 
lieder (nur  für  Fachleute). 

Unweit  das  Vtrkehrsmuseum  (Közlekede'si  muzeum;  Zutritt 
s.  S.  440). 

Durch  den  südl.  Teil  des  Stadtwäldchens  führt  die  besonders 
Sonnt,  nachm.  belebte  Stephanie-Straße  (Stefänia  üt;  PI.  H  I  K  2). 
An  ihr  1.  ein  Bronzestandbild  des  Kronprinzen  Rudolf  als  Jäger, 
von  Ligeti  (PI.  R. ;  1903),  das  Stadtmuseum  (Szekesfövärosi  mu- 
zeum; Eintr.  s.  S.  440),  mit  vielen  älteren  Stadtansichten,  weiter- 
hin r.  Nr.  14  das  Geologische  Institut,  mit  Schausammlung  (Eintr. 
s.  S.  439),  dann  der  Rennplatz  (Löverseny  ter;  Rennen  im  Mai 
und  im  Herbst). 

In  der  Villa  Värosligeti  fasor  Nr.  10  das  Georg-Räth-Museum 
(PI.  G  2,  3),  Stiftung  der  Frau  G.  Rath  (f  1905),  mit  beachtens- 
werten Gemälden  und  kunstgewerblichen  Gegenständen.  Eintr. 
s.  S.  440.    Französischer  Katalog  50  h. 

I.  Vokzimmeb.  1.  Jordaens,  Köchin.  —  II.  Zimmer.  8.  Rembrandt  (?), 
Studienkopf;  10.  B.  v.  d.  Helst,  männl.  Bildnis.  —  Hl.  Zimmee.  22.  A.  van 
Dych,  weibl.  Bildnis,  Skizze;  83.  N.  Maes,  Kinderbildnis.  —  IV.  Kleineb 
Salon.  98.  S.  Koninck,  weibl.  Brustbild ;  104.  Dirck  Hals,  Gelage  im  Garten ; 
105.  J.  v.  Ruisdael,  Waldlandschaft.  —  V.  GboBeb  Salon.  123.  Meister  der 
weiblicfien  Halbfiguren,  h.  Magdalena;  122,  130.  8.  v.  Ruysdael,  Kühe  auf  der 
Weide,  Reitergefecht.  —  VI.  Bildergalerie.  Gegenüber  dem  Eingang:  155. 
Hobbema(f),  Landschaft;  157.  Oberitalienische  Schule,  Kalvarienberg,  Freske; 
159.  Rubens,  weibl.  Bildnis;  160.  Adr.  Brouwer,  Studienkopf;  166.  P.  Potter, 
Viehstück.  Eingangswand:  196.  Tizian,  die  Ehebrecherin  vor  Christus;  dar- 
unter *199.  Rembrandt,  Metzgerladen  ;  202.  Tinto)-etto(f),  Bildnis  des  A.  Nani ; 
208.  Seb.  delPiombo  (?),  weibl.  Bildnis.  —  Ferner :  antike  geschnittene  Steine, 
antike  Bronzen,  Schnitzereien  in  Buchs,  Porträtmedaillen  aus  Blei,  silberne 
Biechfläschchen,  orientalische  Teppiche,  Porzellan,  Möbel  u^w. 

In  der  Elisabethstadt  (Erzsebetväros)  sind  zu  nennen:  die 
Synagoge  (PI.  F  5),  Dohäny- Gasse,  Ziegelrohbau  im  maurischen 
Stil  von  Förster  (1861),  die  orthodoxe  Synagoge  (Vi.  E  F4),  Rombach- 
Gasse,  im  maurisch -byzantinischen  Stil  1872  von  Wagner  und 
Kaliina  erbaut,  und  die  kath.  St.  Elisabethkirche  (PI.  3a:  G  II  4), 
1900  im  got.  Stil  nach  E.  Steindl's  Plänen  vollendet. 

Die  Räköczi- Straße  (S.  453)  scheidet  die  Elisabethstadt  von 
der  Josephstadt  (Jozsefväros).  Am  W.-Ende  der  Straße,  Ecke 
Museumsring,  das  1837  erbaute  Nationaltheater  (Neubau  geplant). 
Weiter  siidl.  am  Museumsring  das  ehem.,  jetzt  von  der  Univer- 
sität benutzte  Polytechnikum  (Neubau  s.  S.  457),  in  dessen  Hof 


452   Route  78.  BUDAPEST.  National- Museum. 

eine  Statue  des  Unterrichtsministers  A.  Trefort  (f  1888),  von  Kis 
(1904),  nnd  das 

National-Mnseum  {Nemzeti  muzeum;  PI.  F  5,  6),  1802  durch 
die  Schenkung  einer  Bibliothek  und  Münzsammlung  von  Graf 
Franz  Szechenyi  gestiftet,  1836-44  von  M.  Pollak  erbaut;  an  der 
Hauptfassade  ein  Säulen-Portikus  im  korinth.  Stil  (hier  der  Ein- 
gang). Vor  der  Freitreppe  des  Museums  die  sitzende  Bronzestatue 
des  Dichters  Johann  Arany  (f  1882),  von  Strobl  (1893);  im  Park 
Bronzebüsten  anderer  ungarischer  Dichter  (Berzsenyi  und  Kazinczy, 
von  Vay,  K.  v.  Kisfaludy,  von  Ferenczy),  ein  Denkmal  des  Lyrikers 
Alex.  v.  Kisfaludy ,  von  Petrovics  (1848,  1903  auf0estellt),  sowie 
das  Standbild  des  Grafen  Fr.  Szechenyi,  von  Istök  (1902).  Das 
Museum  enthält  eine  Bibliothek,  eine  Altertümer-Sammlung,  eine 
zoologische  und  eine  mineralogische  Sammlung.  —  Eintritt  s. 
S.  440.    Direktor:  Frhr.  Emerich  von  Szalay. 

Im  EedgeschoB  das  Lapidarium. 

Im  Treppenhaus :  Gipsabgüsse  von  plastischen  Werken  in  Ungarn; 
in  der  Mitte  Marmor-Grabdenkmal  des  Fürsten  Georg  Apaffi  aus  Almakerek 
(Siebenbürgen),  xvu.  Jahrh. ;  zwei  Engel  aus  Blei,  von  Baphael  Donner. 

Erstee  Stock.  R.  die  Altertümer-Sammlung  (deutscher  Führer, 
mit  Abbild.,  2K,  1911).  Eingangskorridor:  1.  Waffen  vom  xi.  bis  zum 
xv.  Jahrh.,  r.  Waffen  und  1  ahnen  von  1848/49.  Holztäfelung  aus  der 
reform.  Kirche  von  Vilonya  (1720).  —  I.  und  II.  Saal.  Vorgeschichtliche  Alter- 
tümer. I.  Saal:  Einzelfunde;  Grab  aus  der  jüngeren  Steinzeit;  reiche 
Sammlung  aus  der  Bronzezeit  (Scbrank  M)  und  Hallstattperiode;  Bronze- 
räder keltischer  Streitwagen  aus  Arokalja.  II.  Saal:  Goldfunde  aus  der 
La  Tene-  und  Hallstatt -Epoche  (Schrank  9,  10);  skythische  Denkmäler 
(Schrank  12, 13,  Opferkessel).  —  III.  b'aal.  Römische  Altertümer  (in  Schrank  23, 
:=Helm  aus  dem  Anfang  des  iv.  Jahrh.  nach  Chr.,  bronzene  Ehrentafel  für 
Valerius  Dalmatius,  bronzene  Patera  mit  silbernen  und  goldenen  Einlagen 
aus  dem  in.  Jahrh.  vor  Chr.);  silberner  etruskischer  Dreifuß  (Vitrine  19); 
altchristliches  Glasgefäß  aus  Szegszärd  (Schrank  24,  Kr.  13);  Waffen, 
Schmuck  und  Werkzeuge  aus  der  Zeit  der  Völkerwanderung;  Schrank  31, 
■Goldlünd  aus  Szilägy-Somlyö.  —  IV.  Saal.  Waffensammlung.  Streitkolben 
siebenbürgischer  Fürsten;  Säbel  histor.  Personen,  u.  a.  Stephan  und  Gabriel 
Bäthory's,  Johann  Sobieski's ,  Johann  HunyadiV;  türkische  Waffen  und 
Sättel;  in  Schrank  9  drei  Sättel  mit  ausgezeichneten  Elfenbeinreliefs, 
burgundische  Arbeiten  des  xv.  Jahrh.;  Waffen  aus  der  Kurutzenzeit 
(xvn.  Jahrh.);  Tärogatö  (Blasinstrumente)  aus  Holz.  —  V.  Saal.  Mittelalter- 
licher Schmuck,  silberne  und  goldene  Trinkgefäße,  Reliefschüsseln  u.  a. 
Schrank  17,  18,  Anhänger  aas  dem  xvi.  und  xvn.  Jabrh. ;  Schrank  21, 
Teile  der  ''goldenen  Krone  des  Konstantin  Monomachos  (xi.  Jahrh.); 
Schrank  25,  28,  Emailschmuck  aus  Siebenbürgen  (xvi.  und  xvn.  Jahrh.).  — 
VI.  Zimmer:  Gräberfunde  aus  der  ungarischen  Landeseroberungszeit  (ix.  u. 
x.  Jahrh.);  Innungs -Zinkkannen;  Messingschüsseln,  Nürnberger  Arbeit; 
Gläser.  —  VII.  Zimmer:  Münzen  und  Medaillen  vom  xi.  Jahrh.  bis  zur 
Gegenwart  (nur  ein  kleiner  Teil  ist  ausgestellt),  Siegel,  Schnupftabakdosen, 
Pfeifenköpfe,  TJhren.  Ungar.  Banknoten  von  1848;  Kossuth-Noten  aus  Lon- 
don (1852);  Flügel  Beethovens,  von  Liszt  geschenkt.  —  VIII.  Zimmer: 
Schrank  1,  Erinnerungen  an  Liszt;  Schrank  3,  Harfe  mit  Malereien  von 
Boucher;  Schrank  7,  Nr.  18,  Nelson's  Sparzierstock.  —  Ausgangskorridor: 
Delhaes'sche  Sammlung  (besonders  antike  und  mittelalterliche  Helme); 
Musikinstrumente  vom  xvi.  Jahrh.  an.  Holztäfelung  aus  der  Kirche  von 
Magyarükerek  (1746). 

Die  Bibliothek  (Eintr.  s.  S.  440;  die  wichtigsten  Bücher,  Manu- 
skripte usw.  sind  in  einem  Schausaal  aufbewahrt)  besteht  aus  vier  Ab- 
teilungen.   I.  Abt.  Bücher  (Bibliotheca  Hungarica;  5COO0O  Bände):  magya- 


Kerepeser  Friedhof.  BUDAPEST.  78.  Route.    453 

rische  Inkunabeln  von  1531  an  ;  lateinische  Inkanabeln  (Chronicon  Budense, 
1473,  das  älteste  in  Ungarn  gedruckte  Buch).  —  II.  Abt.  Zeitungen  (20C00 
Bände):  älteste  in  magyarischer  Sprache  gedruckte  Zeitung,  Preßburg 
1780;  seltene  vollständige  Sammlung  aus  1848/49.  —  III.  Abt.  Manu- 
skripte (25000)-,  Leichenrede  in  magyarischer  Sprache,  das  älteste  Sprach- 
denkmal (Anf.  des  xm.  Jahrb.);  16  weitere  magyarische  Sprachdenkmäler 
bis  1527;  zwölf  Handschriften  aus  der  Bibliothek  des  Königs  Matthias  Cor- 
vinus  (1457-90);  450  Codices.  Über  16000  Handschriften  vom  xvi.  Jahrh. 
an.  —  IV.  Abt.  Archiv  (1CO0  000  Urkunden).  Die  älteste  Urkunde  ist  die  vom 
Könige  Koloman  (1109).  Adels- u.  Wappenbriefe.  Akten  zur  Geschichte 
von  1848  (Kossuth,  Görgey).  90  Archive  ungar.  adliger  Familien.  100000 
Traueranzeigen  vom  xviii.  Jahrh.  an. 

Zweitee  Stock.  Naturwissenschaftliche  Ab  teilung:  Zoologie 
(Vögel,  Wespen,  Käfer,  Schmetterlinge);  Mineralogie  (ud gar.  Gold,  Meteor- 
steine) und  Paläontologie. 

In  der  S.  451  gen.  Räköczi- Straße  (PL  F-H  5,  4;  früher  Kere- 
peser Straße  genannt)  weiter  aufwärts  das  1875  von  Fellner  und 
Helmer  erbaute  Volkstheater,  jetzt  als  National  theater  dienend 
(vgl.  S.  451;  davor  ein  Standbild  des  um  1559  verstorbenen  Dich- 
ters Seb.  Tinody,  von  Bezeredy,  1907).  Schräg  gegenüber,  Ecke 
Joseph-Ring  und  Nepszinhäz-Gasse,  die  Staats- Gewerbeschule  mit 
dem  technologischen  Gewerlemuseum  (Eintritt  s.  S.  440).  Vom 
Endpunkt  der  Straße  (20  Min.  vom  Museumsring),  wo  ein  Bronze- 
standbild des  Handelsministers  Baross  (f  1892,),  von  Szecsi  (1898), 
gelangt  man  geradeaus  zum  Ostbahnhof  (PI.  H  I  4;  S.  436),  rechts 
durch  die  Köztemeto  -  Straße  zu  dem  Kerepeser  Friedhof  (Kerepesi 
temeto ;  PI.  I  K  4,  5) ,  mit  Grabdenkmälern  des  Grafen  Ludwig 
Batthyäny  und  Franz  Deäk's  und  dem  Mausoleum  L.  Kossuth's, 
von  Strobl  (1909). 

Im  Süden  der  Inneren  Stadt  (S.441)  zieht  sich  die  Franz  ens- 
stadt  (Ferenczväros)  an  der  Donau  hin.  Am  Zollamtsring  das 
Hauptzollamt  (Fövämhäz;  PL  E  F  6),  1870-74  von  Ybl  im  Renais- 
sancestil erbaut;  daneben  die  Zentralmarkthalle  (Központi  väsär- 
csarnok).  Franz-Joseph-Brücke  s.  S.  455.  —  Auf  dem  Calvinplatz 
(Calvin  ter;  PL  F  6)  der  Danubiusbrunnen,  von  Feszler  (1883); 
an  der  S. -Seite  die  reform.  Kirche,  mit  viersäuligem  Portikus. 

Vom  Calvinplatz  läuft  die  Üllöer  Straße  (Ülloi  üt;  PL  F-I  6,  7) 
nach  Südost.  An  ihr  L,  Nr.  28,  die  TJniversitäts- Klinik.  —  Gegen- 
über r.,  Nr.  33-37,  das 

Kunstgewerbe-Museum  [Orszägos  magyar  iparmüveszeti  mu- 
zeum ;  PL  G  6),  1893-97  von  Lechner  und  Pärtos  mit  Anlehnung  an 
orientalische  Bauweisen  aufgeführt.  Über  der  Mitte  der  mit  buntem 
Pflanzenornament  aus  Majolika  geschmückten  Hauptfassade  eine 
47m  hohe  Kuppel.    Direktor:  E.  v.  Radisics.    Eintr.  s.  S.  440. 

ERDGESCHOß.  Vom  Eingang  geradeaus  in  den  Lichthof;  hier  zeitweise 
Ausstellungen  moderner  kunstgewerblicher  Erzeugnisse.  R.  altarabisches 
Interieur  mit  interessanter  Bemalung;  Apotheke  aus  Güns  (magy.  Koszeg; 
1631);  englische  Möbel  des  xvm.  und  xix.  Jahrh.;  Meißner  Porzellan. 

Erster  Stock.  In  der  Vorhalle  zwei  flämische  Wandteppiche  aus  dem 
xvi.  Jahrhundert.  Arkadengalerie:  1.  ungarische  Fayencen,  Steingutwaren 
und  Porzellan  aus  Holics  (1734-1832),  Totis  (magy.  Tata)  und  Herend.    An 


454    Roule  78.  BUDAPEST.  Margareten- Insel, 

der  Schmalseite  (1.  der  unten  gen.  Ungarische  Saal)  venezianische  und 
andere  Gläser,  sowie  moderne  Fayencen  der  Zsolnay'schen  Fabrik  in  Fünf- 
kirchen. Weiterhin  orientalische  (besonders  japanische  und  chinesische) 
Textil-,  Lack-,  Ton-,  Holz-  und  Metallarbeiten.  —  Ungarischer  Saal,  mit. 
kunstgewerblichen  Gegenständen  des  xv.-xvin.  Jahrh.  und  reich  bemaller 
Holzdecke  aus  Maksa  (17R6).  R.  am  Ende  des  Saals  Chor  ans  Soly  (1724), 
darunter  reichgesticktes  Kleid  der  Katharina  von  Brandenburg,  Gemahlin 
des  siebenbürgischen  Fürsten  Bethlen  Gabor;  Chorgestühl  mit  Intarsien 
aus  Körmöczbänya  (1622);  Kachelöfen;  Fayencen;  Zinngeschirr  (Zunft- 
krüge des  xvii.  und  xvin .  Jahrh.);  Lebkuchenformen,  Gold-  and  Silber- 
arbeiten (Fund  von  Küküllovär);  gestickte  Bettwäsche.  —  Daneben  der  Saal 
des  xvin.  Jahrhunderts:  geschniizte  französische  Wandverkleidung  und 
Tür  aus  Eichenholz  (1710) ;  schöne  Möbel  im  Stil  Louis  XV.  und  Louis  XVI. ; 
Porzellan  aus  Wien,  Berlin,  Sevres  usw.  —  Anstoßend  ein  Saal  mit 
griechischen  Vasen  und  Terrakotten.  Italienische  Fayencen  (u.  a.  Schüssel 
mit  Metallglanz,  bez.  Giorgio  Andreoli  1529);  italienische  Bronzen  (zwei 
prachtvolle  Feuerböcke  u.  a.).  —  Saal  mit  Möbeln  und  Hausgerät  des  xv.- 
xix.  Jahrhunderts.  Delfter  Fayencen;  an  der  Langwand  Christus  am  Kreuz, 
vergoldetes  italienisches  Bronzerelief;  großer  bemalter  und  geschnitzter 
Ikonostas  des  xvin.  Jahrh.,  aus  der  griech.-kath.  Kirche  zu  Visköcz  (Ober- 
ungarn). —  Saal  mit  Prunkschränken,  Gläsern,  Fayencen,  modernen  Me- 
daillen und  Plaketten,  Seiden-  und  Goldstickereien.  —  Im  Korridor  mittel- 
alterliche Kirchengewänder,  orientalische  Teppiche  und  ungarische  Ofen- 
kacheln. —  Im  rechten  Flügel  die  Bibliothek,  mit  Vorbildersammlung  usw. 
Im  zweiten  Stock  die  Kunstgewerbeschule. 

Weiterhin  1.  das  Stephanie- Kinder spital  (Nr.  72),  r.  die  Elisabeth- 
Gedenkkirche,  1907  von  Aigner  im  frühgot.  Stil  erbaut,  mit  einem 
Standbild  der  Königin  Elisabeth  von  H.  Klotz  in  der  Vorhalle,  1. 
das  städtische  Knabenwaisenhans  Josephinum  (P1.H7),  der  bota- 
nische Garten  (Egyetemi  füvesz-kert;  PI.  Hl  7;  Eintr.  s.  S.  439 ; 
Eingang  111  e's  ntcza  25;  geplant  Verlegung  auf  die  Margareteninsel), 
mit  einem  Victoria  regia-Haus  u.  a.,  und  das  Ludoviceum  (PI.  17), 
eine  Militärakademie  fürHonved-Offiziere.  Hinter  dem  Ludoviceum 
der  schöne  Orczy-Garten  (Eintrittskarten  vorm.  im  Hauptgebäude  r. ; 
nachm.  Eingang  durch  die  Ludoviceum  utcza).  Dann  r.,  35  Min. 
vom  Calvinplatz,  zwei  Stadtspitäler  (PL  I  8)  und,  noch  12  Min. 
weiter,  1.  die  Beamterilcolonie  (Tisztviselotelep)  und  das  Volks- 
u-äldchen  (Nepliget). 

S.o.  von  der  Markthalle,  am  Bakäts  ter  (PI.  F  G  7),  die  Franzstädter 
Kirche,  im  roman.  Stil  von  Ybl  1867-74  erbaut,  mit  Fresken  im  Querschifl 
und  Altarchor  von  Thän  und  Lotz.  —  An  der  Soroksäri  utcza  I.  (V2  St. 
vom  Zollamt)  das  ausgedehnte  Schlachthaus  (Közvägöhid;  PI.  H  9),  1870-72 
von  Hennicke  erbaut;  am  Portal  zwei  Stiergruppen  von  R.  Begas.  Besich- 
tigung, am  besten  vormittags,  auf  Anfrage  gestattet;  Do.  Viehmarkt.  Elektr. 
Straßenbahnen  Kr.  11  (20A  vom  Käroly  körüt),  22,  25,  27. 

Am  obern  Ende  der  Stadt  in  der  Donau  die  hübsche,  vom  Erz- 
herzog Joseph  (f  1905)  in  einen  Park  umgewandelte  *  Margareten- 
Insel  (Margit  sziget ;  PI.  C  D  1 ;  Eintr.  25,  So.  50  /t),  seit  1908  Eigen- 
tum der  Stadt.  Zugang  von  der  Margaretenbrücke  s.  S.  455  (elektr. 
Straßenbahnen  s.  S.  438,  u.  a.  vom  Karoly  körüt  Nr.  5,  11,  15,  39, 
43,  61,  65).  Die  Dampfboote  (S.  438;  20  Min.  von  der  Ketten- 
brücke bis  zum  oberen  Ende  der  Insel;  Rückfahrkarten  wochen- 
tags 48,  Sonn-  und  Festt.  80  h)  landen  am  untern  und  am  obern 
Ende  der  Insel.    In  der  Nähe  des  untern  Landeplatzes  ein  Re- 


Festung.  BUDAPEST.  75.  Route.    455 

staurant  (an  einigen  Nachm.  Militärmusik);  von  hier  an  der  West- 
seite der  Insel  entlang  in  30  Min.  Gehens  oder  mit  der  Pferdehahn 
in  10  Min.  (20  h~)  zum  artesischen  Brunnen  am  ohern  Ende,  Alt- 
Ofen  (S.  458)  gegenüher.  Die  Schwefelquelle  (43, 3°  C.)  wird  sowohl 
zu  Bädern  in  dem  1871  von  Yhl  erhauten  Margaretenbad,  wie  zum 
Trinken  verwendet  (Bad  von  1  K  20  an ;  Kurtaxe  bei  mehr  als 
8täg.  Aufenthalt  10  IT);  das  überflüssige  Wasser  fällt  von  einem 
künstlichen  Felsen  in  ein  Becken.  In  der  Nähe  des  Bades  ein 
Gasthof  (S.  437),  eine  Anzahl  Villen  für  Kurgäste  und  ein  Re- 
staurant (Zigeunermusik).  An  der  O.-Seite  der  Insel  die  Ruine 
eines  Klosters  (xm.  Jahrh.). 

b.  Die  Stadtteile  am  r.  Ufer  (Ofen,  Aquincum,  Schwabenberg). 

Die  beiden  Donauufer  von  Budapest  sind  durch  sechs  Bbücken 
(darunter  drei  Kettenbrücken  ;  Aussicht)  miteinander  verbunden. 
Zoll  für  Fußgänger  (nur  vom  1.  zum  r.  Ufer)  4  h ,  für  Wagen  s. 
S.  438.  —  Die  Kettenbrücke  (Länczhid;  PL  C  D  4)  wurde  von 
dem  engl.  Ingenieur  Clark  1840-49  erbaut.  Die  Spannketten 
ruhen  auf  zwei  etwa  50m  hohen  Pfeilern,  die  Länge  der  Brücke 
beträgt  375,  die  mittlere  Öffnung  193m.  Auf  den  Brückenköpfen 
vier  steinerne  Löwen.  —  Die  1903  vollendete  Elisabeth  -  Brücke 
(ErzseT>et  hid;  PL  D  5,  6),  eine  Kettenbrücke ,  hat  einen  290m 
langen  Bogen.  —  Die  Franz- Joseph- Kettenbrücke  (Ferencz  Jözsef 
hid;  PL  E  6)  wurde  1896  erbaut;  sie  hat  zwei  Strompfeiler  und 
ist  331m  lang.  —  Die  1872-76  erbaute  eiserne  Margaretenbrücke 
(Margithid ;  PL  C  D  1,  2)  ist  566m  lang;  sie  bildet  einen  stumpfen 
Winkel  mit  drei  Öffnungen  auf  jeder  Seite.  In  der  Mitte  zweigt 
ein  Arm  zur  Margareteninsel  (S.  454)  ab.  —  Im  N.  die  1200m 
lange  Eisenbahnbrücke  der  Bahn  nach  Gran.  —  Südl.  von  der  Franz- 
Joseph  -  Brücke  überspannt  die  394m  lange  Eisenbahnverbindungs- 
brücke (Összekötö  vasüti  hid ;  PL  F  G  9)  den  Strom  in  vier  Öffnungen. 

Der  Kettenbrücke  (s.  oben)  gegenüber  ist  das  Säulenportal  des 
von  Clark  1854  durch  den  Festungsberg  getriebenen  350m  1. 
Tunnels  (Fußgänger  Ah,  Wagen  s.  S.  438),  der  die  Christinen- 
stadt und  den  Südbahnhof  mit  dem  Donaukai  verbindet. 

Die  ehem.  Festung  {Vär;  70m  über  der  Donau),  mit  der  aus- 
gedehnten königl.  Burg  (S.  456),  krönt  den  Gipfel  eines  Hügels, 
auf  dem  und  um  den  herum  sich  die  Stadt  angesiedelt  hat.  L. 
neben  der  Tunnelmündung  die  Wartehalle  der  Drahtseilbahn,  die 
alle  5  Min.  die  Passagiere  in  einer  Minute  hinaufbefördert  (hin  u. 
zurück  1.  KL  16,  2.  Kl.  12  ä);  sie  mündet  oben  am  Georgsplatz 
(Szt.  György  ter;  PL  C  5;  neben  der  obern  Aussteigehalle  schöne 
Aussicht  auf  Pest). 

Der  Fahrweg  führt  von  der  Brücke  r.  die  Albrechtstrqße  in 
Windungen  hinan  zum  Georgsplatz  (20  Min.  Gehens  von  der 
Kettenbrücke) ;  weitere  Fahrwege  von  der  Attila  utcza  (PL  A  B  4) 


456    Route  78.  BUDAPEST.  Königl.  Burg. 

in  Kehren  hinan  oder  durch  die  Värfok  ntcza  (PL  A  B  3)  zum 
N.-Ende  der  Festung.    Südl.  vom  Georgsplatz  die 

*königl.  Burg  (Kirälyi  palota,  PL  C  5 ;  Zutritt  s.  S.  439 ;  die 
Führung  dauert  1/2  St.).  Sie  wurde  unter  Maria  Theresia  1749-71 
erbaut,  nach  1849  wiederhergestellt  und  1894-1906  von  Tbl  und 
Hauszmann  im  Barockstil  beträchtlich  erweitert  (im  ganzen  860 
Räume).  Die  Länge  der  Donaufront  beträgt  304m  ■  den  Mittelbau 
krönt  eine  62m  hohe  Kuppel.  L.  vor  dem  Eingang  zum  Burghof 
der  Matthias-  oder  Jagdbrunnen,  von  Strobl  (1905).  Im  Eingangstor 
r.  der  Aufgang  zum  Königin-Elisabeth-Gedenkmuseum,  das  in  drei 
Zimmern  zahlreiche  Erinnerungen  an  die  Königin  (f  1898)  enthält; 
Eintr.  s.  S.  439,  ausführliche  Beschreibung  50  h.  An  der  1.  Seite 
des  Burghofs  die  Stephan-  oder  Sigismundkapelle,  worin  als  Reliquie 
die  rechte  Hand  des  h.  Stephan  aufbewahrt  wird  (Zutritt  durch  den 
Kirchendiener),  und  die  Burghauptmannschaft.  Von  den  Sälen 
hervorzuheben :  im  N. -Flügel  der  große  Saal  und  die  angrenzenden 
Räume  (in  der  Büfettgalerie  zwei  wertvolle  Gobelins,  die  Belage- 
rung Ofens  darstellend)  sowie  der  Habsburg-Saal  unter  der  oben 
gen.  Kuppel;  im  S. -Flügel  das  reich  im  roman.  Stil  ausgestattete 
Stephanszimmer.  In  dem  unzugänglichen,  von  der  Kronwache  be- 
wachten sog.  Kronlokal  die  ungarischen  Reichsinsignien :  Krone  des 
h.  Stephan  oder  Krönungskrone  (xi.  Jahrh.;  S.  424),  Szepter  (um 
1030),  Reichsapfel (xiv.  Jahrh.),  Schwert(xvi.  Jahrh.)  undKrönungs- 
mantel  (ursprünglich  ein  Meßgewand).  Vor  der  Hofreitschule  eine 
Bronzegruppe  von  Vastagh,  Csikös  mit  Pferd.  Von  dem  Burggarten 
(Eintritt  bis  zur  Dunkelheit  gestattet),  dessen  schöne  Anlagen  sich 
in  Terrassen  steil  bis  zur  Donau  hinabsenken,  prächtige  Aussicht 
auf  Pest;  oben  vor  dem  Mittelbau  der  Burg  zur  Donau  hin  ein 
Bronzereiterbild  des  Prinzen  Eugen,  von  Röna  (1899). 

Nördl.  gelangt  man  vom  Georgsplatz  auf  den  Paradeplatz 
(Disz  ter ;  PL  O  4),  mit  dem  Honved-Denkmal  von  G.  Zala,  1893  zur 
Erinnerung  an  die  Kämpfe  von  1848-49  errichtet.  An  der  S.-Seite 
des  Platzes  das  mit  einer  Kuppel  geschmückte  Honved- Minister  tum, 
1896  erbaut  (PL  12).  —  Wenige  Min.  weiter  der  Haupt-  oder  Drei- 
faltigkeit splatz  (Szt.  Häromsäg  ter;  PL  B  4),  an  dem  1.  das  ehem. 
Ofener  Stadthaus.    Rechts  die 

*Krönungskirche  (Koronäzö  templom;  PL  14:  B  4;  Eingang 
durch  das  Haupttor  oder  durch  die  Tür  bei  der  Sakristei),  von 
König  Bela  IV.  im  xni.  Jahrh.  im  roman.  Stil  begonnen,  im  xv.  Jahrh. 
im  got.  Stil  vollendet.  Unter  der  Türkenherrschaft  war  die  Kirche 
150  Jahre  lang  Moschee  ;  eine  gründliche  Herstellung  nach  Schulek's 
Plänen  wurde  1896  beendet,  wobei  der  80m  hohe  Turm  eine  gänz- 
liche Erneuerung  erfahren  hat.  Im  J.  1867  fand  in  der  Kirche  die 
Krönung  des  Königs  Franz  Joseph  und  der  Königin  Elisabeth  statt. 
In  dem  bunt  ausgemalten  Innern  r.  vom  Haupteingang  die  Loreto- 
kapelle,  mit  einer  Madonna  aus  Marmor  (151 5),  und  das  restaurierte 
Wappen   des  Königs  Matthias  Corvinus  (xv.  Jahrh.).    L.  in  einer 


Bruckbad.  BUDAPEST.  78.  Route.    457 

Kapelle  das  Maxmorgrabmal  des  Königs  Be'la  III.  (f  1196)  und  seiner 
Gemahlin  Anna  von  Antiochien,  liegende  Figuren  (früher  in  Stuhl- 
weißenburg).   Altarbilder  und  Fresken  von  Lotz. 

Östl.  hinter  der  Kirche  die  1901  von  Schulek  im  romanischen 
Stil  erbaute  *Hischev'ba.stei  (Halüszbästya),  von  deren  Säulengängen 
und  Türmen  prächtige  Aussicht  auf  Stadt  und  Fluß.  Innerhalb 
der  Bastei,  östl.  neben  der  Kirche,  das  Bronzereiterbild  des  Königs 
Stephan  des  Heiligen  (PI.  18;  vgl.  S.  445),  von  Strobl  (1906).  Eine 
breite,  doppelarmige  Freitreppe,  die  Krönungsstiege,  führt  von  der 
Bastei  hinab  zur  Albrechtstraße,  vorbei  au  einem  kleinen  bronzenen 
Reiterbild  des  h.  Georg  (moderne  Wiederholung  des  Originals  auf 
dem  Prager  Hradschin  S.  299)  und  an  einem  Bronzestandbild  Johann 
Hunyadi's,  von  Töth  (1905).  —  Auf  dem  Corvinplatz  (PI.  C  3,  4) 
ein  Jagdbrunnen  von  Hollö  (1904). 

Nordwestl.  von  der  Krönungskirche  der  Ferdinandsplatz  (Nändor 
ter ;  PI.  B  3),  mit  der  einfachen  Garnisonkirche  (Helyörsegi  templom ; 
PI.  9),  im  xiii.  Jahrh.  gegründet.  Yon  hier  über  die  westl.  Bastei- 
promenade, mit  schöner  Aussicht  auf  die  Christinenstadt  und  das 
Ofener  Gebirge,  zum  Burgplatz  zurück. 

Unterhalb  der  S.  456  gen.  königl.  Burg  liegt  an  der  Donau  der 
sog.  Burg bazar  (Vär-bazär),  310m  lang;  davor  ein  Bronzestandbild 
des  Architekten  Ybl  (f  1891),  von  Mayer  (1896),  Anlagen  und  ein 
Kiosk  (Cafe). 

Am  Fuß  des  Blocksbergs  (s.  unten)  entspringen  aus  den  Dolomit- 
felsen starke  schwefelhaltige  Thermalquellen,  die  meist  zu  Bädern 
benutzt  werden.  Das  städt.  Bruckbad  {Rudas  fürdo ;  PI.  D  6 ;  45°  C), 
auch  Dampf-  und  Schwimmbad,  mit  einem  von  acht  Säulen  getra- 
genen Kuppelbau  aus  der  Türkenzeit,  in  dessen  Becken  sich  die 
Thermalquelle  ergießt,  wurde  1831  und  in  der  Folge  mehrmals 
erneut.  Unweit  davon,  Hadnagy  utcza  4,  das  Raitzenbad  [Räcz 
fürdo;  PI.  C  D  6;  44°  C),  1860  erbaut.  —  Bei  der  Franz-Joseph- 
Brücke  das  1913  vollendete  Blocksbad  (Säros  fürdo;  PI.  E  7)  und 
das  1905-9  nach  Plänen  von  Czigler,  Hauszmann  und  Petz  auf- 
geführte Josephs-Polytechnikum  (PI.  E  7).  Südl.  ist  ein  neuer 
Stadtteil  im  Entstehen.  —  Am  s.  Fuße  des  Blocksberges  entspringen 
Bitterwasserquellen  (Hunyadi-Jänos,  Franz- Joseph,  Räköczi  u.  a.) ; 
hier  liegt  auch  das  Elisabethsalzbad  (Erzsebet  sös  fürdo ;  PI.  C  9). 

Unweit  des  westl.  Endes  der  Franz- Joseph -Brücke  führt  ein 
Fahrweg  (Kelenhegyi  üt)  auf  den  nach  der  Donau  steil  abfallen- 
den, von  Dolomitfelsen  gebildeten  *Blocksberg  (magy.  Szt.  Geliert 
hegy;  PI.  C  D  6,  7;  235m,  120m  über  der  Donau).  Fußgänger 
(20  Min.)  steigen  vom  O.-Ende  der  Elisabethbrücke  die  Treppen 
hinauf,  vorbei  an  einem  Wasserfall  und  dem  Denkmal  des  Bischofs 
Gerhard  (Geliert),  einem  Halbrund,  mit  dem  erzenen  Standbild  des 
Bischofs  (von  Janko\its,  1902),  der  hier  im  J.  1046  den  Märtyrertod 
starb.  Auf  dem  Plateau  (Umwanderung  lohnend)  die  ehem.  Zita- 
delle.   Prächtige  Aussicht  auf  Stadt,   Ofener  Berge,  Donau  und 

Baedekers  Österreich-Ungarn.     29.  Aufl.  29 


458   Route  78.  BUDAPEST.  Aquincum. 

Ebene  (beste  Beleuchtung  gegen  Abend).  Unterhalb  des  Gipfels 
das  Rest.  Gellerthegyi  Kiosk,  ebenfalls  mit  Aussiebt. 

Auf  einem  Hügel,  6  Min.  von  der  S.  455  gen.  Margaretenbrücke 
(geradeaus  durch  die  Margit  uteza,  dann  jenseit  der  Török  uteza 
durch  die  erste  Seitenstraße  r. ;  an'  der  Pforte  klopfen),  innerhalb 
einer  großen  Villa  (Nr.  14),  die  sog.  Türkenkapelle  (Gül  Baba  me- 
esetje ;  PL  B  1),  ein  unbedeutender  Bau  über  dem  Grab  eines  tür- 
kischen Santon  (heil.  Mönchs),  des  Schechs  Gül-Baba  (Rosenvater). 
—  Durch  die  Zärda  uteza  (PI.  B  1),  dann  r.  auf  der  Szemlöhegy 
uteza  erreicht  man  in  20  Min.  ein  Reservoir  der  Wasserleitung : 
bei  der  Bank  umfassende  Aussicht  auf  Stadt  und  Umgebung. 

Nordöstl.  von  der  Türkenkapelle  das  1894  neu  erbaute  St.  Lukas- 
bad (Lukäcs  fürdö,  PL  C  1 ;  Hotel  s.  S.  437),  mit  Mineralwasser- 
Schwimmbassins,  Radium-Schlammbad,  Kaltwasserheilanstalt  und 
Konzertgarten.  Daneben  das  Kaiserbad  (Csäszär  fürdö ;  PI.  C 1),  mit 
zehn  Quellen  (Temperatur  28-61,2°  C),  einem  noch  aus  türkischer 
Zeit  stammenden  Dampfbade,  Schwimmbassins,  Hotel  (S.  437) 
und  Cafe-Restaur. ;  im  Sommer  öfter  Musik.  Dampfboot  s.  S.  438. 
Straßenbahn  Nr.  65  vom  Käroly  körüt  (PL  E  5). 

In  Alt-Ofen  (Ö-Buda,  S.  436;  elektr.  Bahn  u.  Dampfboote  s. 
S.  438;  Lokalbahn  nach  Aquincum  s.  unten)  liegen,  3/4  St.  Gehens 
von  der  Margaretenbrücke,  die  Schiffswerften  der  Donau -Dampf- 
schiffahrts-Gesellschaft (Zutritt  werktags  gegen  20  h~).  —  40  Min. 
n.  von  der  Werft  (staubige  Landstraße)  liegt  Aquincum. 

Aquincum.  —  Lokalbahn  vom  Päjffy  ter  (PI.  C  2;  Straßenbahn 
zur  Margaretenbrücke  s.  S.  438)  in  l/2  St.  für  40,  32  ft,  hin  u.  zurück  72, 
52  h;  man  erkundige  sich  nach  der  Abfahrt  der  Züge.  Die  Bahn  führt 
weiter  nach  (22km)  Szentendre. 

Die  Bahn  führt  am  r.  Ufer  der  Donau  entlang,  r.  die  Mar- 
gareten-Insel (S.  454),  und  folgt  jenseit  der  oben  gen.  Schiffs- 
werft (Haltestelle)  der  Szentendreer  Landstraße  bis  (7km)  Aquincum. 
Östl.  gegenüber  dem  Bahnhof  die  Reste  der  römischen  Kolonie 
Aquincum  (vgl.  S.  441);  erhalten  sind  u.  a.  die  Fundamente  von 
Bädern  und  eines  Mithrastempels.  Die  meisten  Fundstücke  werden 
in  dem  kleinen  Museum  aufbewahrt  (freier  Zutritt)  ;  davor  einige 
Sarkophage.  Südl.  von  hier  ein  Schuppen,  worin  ein  Mosaikfuß- 
boden, zwei  ringende  Gladiatoren  darstellend.  —  4  Min.  nördl.  vom 
Bahnhof,  hinter  dem  Bahndurcbgang  (r.  ein  Whs.  mit  Garten) 
links,  die  Grundmauern  eines  Amphitheaters  (86X75m  im  Durch- 
messer), umgeben  von  einem  mit  Gras  bewachsenen  Rundwall.  Von 
Mer  nördl.  auf  einem  Fußweg,  an  den  Resten  einer  röm.  Wasser- 
leitung vorbei,  zum  (20  Min.)  Römerbad  (Römai  fürdö;  Haltestelle 
der  Lokalbahn),  mit  gutem  Gastbaus  und  schattigem  Garten. 

Lohnend  ist  ein  Ausflug  nach  dem  *Schvr&benberg  (Sväb-hegy; 
471m),  w.  von  Ofen,  angeblich  so  genannt  nach  den  Reichstruppen, 
die  1685  bei  der  Vertreibung  der  Türken  hier  lagerten,  mit  zahl- 
reichen Villen. 


iyiA\FI§T 
UND    UMGEBUNG 

1  :  75.000 

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arök*Graben,hegy;h.ü}erg,  7t£(ffseg=Gebirge,Jxjarut=Jting- 
strasse,  raJipart=Kai,,  szent ,  szt  .=  Tieüzg,  sziget  =Jhsel , 
ter^Platz,  iU' Strasse,  utcza^,u.=  Gasse,  völgy=  Tal . 

rntergnmdbaTiTV,      ■   ■  ■  StrasseniaJtn. 

=——  GüterbaJuL 


Johannisberg.  BUDAPEST.  78.  Route.   459 

Zahnradbahn  (Fogaskereku.  vasut)  von  Varosmajor  (Bahnhof  1/t  St. 
westl.  vom  Szena  ter,  durch  die  Eetekutcza;  vgl.  PI.  A3)  in  20  Min.  bis 
zur  Stat.  Svabhegy  für  60  (hin  u.  zurück  86)  h,  bis  zur  Slat.  Szechenyi 
hegy  in  24  Min.  für  80  h  (hin  u.  zurück  1  K);  Abfahrt  im  Sommer  nachm. 
die  vollen  und  halben  Stunden.  Wer  über  Auwinkel  zurückkehren  will, 
was  zu  empfehlen  ist,  nehme  eine  einfache  Fahrkarte.  Elektr.  Bahnen  nach 
Varosmajor  vom  Käroly  körüt  beim  Zentral-Stadthaus  (PI.  E  5)  Nr.  39, 
41,  43,  45,  61,  63  in  1/2  St.  für  24  h  und  am  r.  Ufer  von  der  Franz-Joseph- 
Brücke  (PI.  E  6)  Nr.  61,  63  in  16  Min. 

Die  Bahn  (Aussicht  x.)  führt  an  dem  (r.)  St.  Johannis- Kranken- 
haus (Szt.  Jänos  körhäz)  vorbei,  zuletzt  durch  Eichwald.  An  der 
0. -Seite  des  Berges  die  Stat.  Svabhegy,  wo  man  aussteige  ;  daneben 
das  *Hot.-Rest.  Schwabenberg  (Terrasse  an  der  Langseite  des  Hauses, 
mit  Aussicht,  die  Stadt  nicht  sichtbar)  und  r.  davon  die  Bronze- 
büste des  Schriftstellers  M.  Jökai  (f  1904),  von  Jankovits  (1906). 
Von  der  Station  auf  dem  Fahrwege,  der  zunächst  nehen  der  Bahn 
herläuft,  aufwärts  und  nach  5  Min.  beim  Wegweiser  „Szechenyi 
emlek  feie"  zum  (5  Min.)  Szechenyi  -  Hügel  (an  der  Fahnenstange 
erkennbar) ;  von  der  steinernen  Plattform  prächtige  *Aussicht :  in 
der  Mitte  das  Häusermeer  von  Budapest,  Festungsberg  und  Blocks- 
berg so  niedrig,  daß  sie  sich  nur  wenig  abheben,  r.  die  Donau  weit 
abwärts,  im  SO.  die  Ebene ;  1.  aufwärts  die  Margareteninsel,  Neu- 
pest, die  Donau  bis  Waitzen,  näher  der  Johannisberg ;  im  Hinter- 
grund n.ö.  das  Mätragebirge.  Etwas  unterhalb  eine  Bronzebüste  des 
Grafen  Stephan  Sze'chenyi  (S.  443),  von  Strobl  (1891). 

Von  Station  Svabhegy  (s.  oben)  zum  Johannisberg,  1  St.  (Auto- 
mobil-Omnibus in  10  Min.  für  80  h)  :  nordwestl.  (r.  vom  Jökai- 
Denkmal)  auf  der  Normafa  üt;  nach  22  Min.  r.  ab  auf  einem  aus- 
sichtsreichen Fußwege  zum  (5  Min. ;  r.)  Normabaum  (Normafa), 
einer  uralten  Buche  (Aussicht).  In  der  bisherigen  Richtung  auf 
einem  Fußweg  am  Abhang  entlang  weiter;  nach  8  Min.  entweder 
r.  abwärts,  dann  einen  Fahrweg  gekreuzt  und  weiter  abwärts  zum 
(8  Min.)  Best.  Saukopf  in  Auwinkel  (s.  unten;  bis  zur  Straßenbahn 
noch  25  Min.),  oder,  unser  Weg,  geradeaus  weiter;  nach  8  Min. 
die  Straße  gekreuzt  und  r.  (nicht  geradeaus)  auf  Fußweg;  nach 
8  Min.  1.  einige  Schritte  auf  Fahrstraße,  vorbei  an  einem  (r.)  Re- 
staurant, und  in  9  Min.  hinauf  zu  dem  22m  hohen  Elisabethturm 
(122  bequeme  Stufen)  auf  dem  Johannisberg  {Pozsonyi-hegy  oder 
Jäncs-hegy ;  529m),  mit  umfassender  *Rund sieht.  Von  hier  hinab  zum 
(1  St.)  Whs.  Schöne  Schäferin  (Szep  Juhäszne)  und  über  den  Kleinen 
Lindenberg  (Eis  Härshegy)  nach  (*/2  St.)  Leopoldifeld  (S.  460). 

Vom  Käroly  körüt  (PI.  E  5)  führen  die  Straßenbahnen  Nr.  39, 
41,  43,  45,  vorbei  an  dem  Schwabenberg-Bahnhof  (s.  oben),  nach 
dem  Oasth.  Schöne  Helena  (Szep  Ilona),  wo  sie  sich  teilen,  gerade- 
aus (n.;  Nr.  41)  nach  dem  Kühlen  Tal  (S.  460),  links  (w. ;  Nr.  43, 
40  Min.  vom  Käroly  körüt  bis  Auwinkel ,  30  K)  nach  Auwinkel 
(Zugliget;  Gasth. :  Fasan,  Saukopf,  niagy.  Disznofo),  einem  be- 
waldeten Bergkessel  am  nördl.  Abhang  des  Schwabenbergs,  mit  vielen 

29* 


460  Route  79.  HAT  VAN.  Von  Budapest 

Villen.  —  Die  Bahn  nach  dem  villenreichen  Kühlen  Tal  (Hüvösvölgy ; 
Gasth. :  Holzspach,  Schulter)  führt  gleich  jenseit  der  Schönen  He- 
lena (S.  459)  vorbei  an  der  (r.)  Kadettenschule  (Hadapröd  iskola), 
in  deren  Hofe  das  Hentzi- Denkmal,  eine  20m  h.  gotische  Spitz- 
säule aus  Gußeisen,  in  der  Mitte  ein  sterbender  Held,  dem  ein 
Engel  die  Siegeskrone  reicht,  1852  zur  Erinnerung  an  den  1849  hei 
der  Verteidigung  der  Festung  Ofen  gegen  die  Ungarn  nebst  418  Sol- 
daten gefallenen  General  Hentzi  auf  dem  Georgsplatz  (S.  455)  nach 
einem  Entwurf  von  Sprenger  errichtet,  seit  1900  hier  aufgestellt. 
Weiterhin  durch  das  Tal  Leopoldifeld  (Lipötmezö);  1.  oberhalb  die 
Landes-Irrenanstalt  (Orszägos  tebolyda). 

Die  Berge  von  Ofen  erzeugen    den  vortrefflichen  Ofener  Wein,    Adler- 
lerger (irrig  Adelsberger;  magy.  Sashegy)  der  beste. 


79.  Von  Budapest  nach  Ruttek  (Oderberg,  Bn 

313km.  Staatsbahn.'  Schnellzug  in  6V2  St.  für  34.70,  22.40  K,  Per- 
sonenzug in   II1/2  St.  für  24.50,   16.30,    10.20  E.    Bis  Oderberg  in  10-17  St. 

Budapest  s.  S.  436  ;  Abfahrt  vom  Ostbahnhof.  Die  Bahn  führt  an 
dem  (r.)  Kerepeser  Friedhof  (S.  453)  und  Werkstätten  der  ungar. 
Staatsbahn  vorbei.  —  5km  Steinbruch  (129m;  magy.  Kobänya),  mit 
Bierbrauereien  (Dreher  u.  a.);  guter  Rotwein  in  der  Umgegend 
(elektr.  Straßenbahn  nach  Budapest).  —  8km  Räkos  (130m),  Kno- 
tenpunkt der  Bahn  nach  Märamarossziget  (S .  488).  —  22km  Peczel 
(168m),  mit  Schloß  des  Grafen  Räday  und  vielen  Villen.  —  30km 
Isaszeg  (201m),  wo  1849  Fürst  Windischgrätz  von  den  Ungarn  unter 
Görgey  und  Klapka  geschlagen  wurde.  —  37km  Gödöllö  (207m; 
Bahnrest.'),  mit  königlichem,  unter  Maria  Theresia  erbautem  Lust- 
schloß (Zutritt  gegen  40  K)  und  schönem  Park.  10  Min.  vom  Schloß 
ein  Bronzestandbild  der  Königin  Elisabeth  (f  1898),  von  Bona 
(1901).  Die  Gegend  wird  hügelig;  die  Bahn  steigt  in  großer 
Kehre,  überschreitet  die  Wasserscheide  zwischen  Donau  und  Theiß 
und  senkt  sich  dann.  L.  auf  einer  Anhöhe  das  Kloster  Besnyo.  — 
53km  Aszöd  (129m;  Bahnrest.).  —  69km  (r.)  Hatvan  (121m; 
BahnresW),  Städtchen  an  der  Zagyva,  Knotenpunkt  der  Bahn  nach 
Kaschau  (S.  462). 

Von  Hatvan  nach  Szolnok,  69km,  Eisenbahn  in  2  St.  26km  (1.) 
Jäszbere'ny,  Stadt  mit  29700  magyar.  Einw.,  an  der  Zagyva;  im  Museum 
das  elfenbeinerne  Schlachthorn  LeheFs,  eines  der  sieben  magyar.  Stamm- 
führer. —  53km  üjszäsz  (S.  488).  —  69km  Szolnok,  s.  S.  488. 

Die  Bahn  zieht  sich  nördl.  am  Westabhange  der  Mätra  (S.  462) 
entlang  durch  das  ungarische  Erzgebirge.  —  114km  Kisterenye. 

Von  Kisterenye  nach  Käl-Käpolna,  54km,  Eisenhahn  in 
2'/2  St.  Hübsche  Fahrt  um  die  NO. -Seite  des  Mätragebirges  herum. 
26km  Parüd  (200m;  Kurhaus),  Bad  mit  Schwefel-,  Eisen-  und  alaunhaltigen 
Quellen  im  Tarnatal.  —  54km  Käl-Käpolna  (Bahnrest.),  s.  S.  462. 

Die  Bahn  verläßt  das  Zagyva-Tal.  126km  Salgötarjän  (255m  ; 
Bahnrest.),  mit  Schloßruine,  Kohlengruben  und  Eisenwerken.  — 


nach  Ruttck.  ALTSOHL.  79.  Route.   461 

147km  (1.)  Fülek(198in;  Bahnrest.^),  mit  Burgruine  auf  einem 
Basaltfels  unweit  des  Bahnhofs.  Eisenbahn  nach  Dobschau  und 
Miskolcz  s.  R.  84. 

Über  die  Eipel  (magy.  Ipohj).  163km  (1.)  Losoncz  (189m; 
Bahnrestaur. ;  Stadthotel,  magy.  Yarosi),  gewerbtätiges  Städtchen 
an  der  Eipel.  Lokalbahn  nach  (8km)  Gäcs,  mit  Schloß  des  Grafen 
Forgäcs.  —  177km  Lönyabänya  (242m).  Die  Bahn  tritt  in  das 
enge  Szalatnatal.  Mehrere  Tunnels.  —  191km  Kriväny -Gyetva 
(402m);  gegenüber  r.  auf  dem  Plateau  das  Slowakendorf  Gyetva, 
1.  die  hochgelegene  Ruine  Diveny.  —  204km  Vegles-Nagyszalatna 
(345m),  mit  ehem.  Jagdschloß  des  Königs  Matthias  Corvinus. 

215km  (r.)  Altsohl,  magy.  Z61yom  (295m;  Bahnrest.;  Stadt- 
hotel, magy.  "Varosi;  Omn.  in  die  Stadt  60  ä),  altes  Städtchen  an 
der  Gran,  mit  8800  Einwohnern.  Das  Schloß,  am  r.  Ufer  der  Sza- 
latna,  war  häufig  Sitz  des  Königs  Matthias. 

Von  Altsohl  nach  Zölyombrezö,  57km,  Zweigbahn  in  3  St.  — 
6km  Szliäcsfürdö  (350m;  Z.  im  Badeetablissement),  Bad  mit  kohlensäure- 
haltigen Eisenthermen  (25°-33°  C).  —  22km  (1.)  Neusohl,  magy.  Eesztercze- 
bänya  (362m;  Gasth. :  Krebs,  magy.  Räk,  Hauptplatz,  28  Z.  zu  2-4.40  A', 
Omn.  60  Ä),  Bischofssitz  (108C0  Einw.)  und  Hauptort  des  Sohler  Komitats, 
hübsch  am  Zusammenfluß  der  Gran  und  Bistritz  gelegen.  ..  Am  Hauptplatz 
die  Marienkirche  (xnr.-xv.  Jahrh.),  mit  geschnitztem  Ölberg  aus  dem 
xv.  Jahrhundert.  —  57km  Zölyombrizö,  mit  Eisenwerken.  Zweigbahn  (z.  T. 
Zahnstangenbahn)  nach  (42km)  Theißholz  (S.  455). 

228km  Gran-Bresnitz,  magy.  Garamberzencze  (269m ;  Bahnrest.y 
Zweigbahn  (l3/4  St.;  starke  Steigungen)  über  (15km)  Dilln  fmagy 
Bilabänya),  mit  alter  gotischer  Kirche,  nach  (23km)  Schemnitz ,  magy 
Selmeczbänya  (593m;  Hot.  Hungaria;  Zweisp.  in  die  Stadt  2A,  Omnibus 
60  h),  einer  alten  Bergstadt  mit  15  200  Einw.  und  einer  kgl.  Hochschule  für 
Berg-  und  Forstwesen,  in  einem  engen  Tal  terrassenförmig  angebaut.  Am 
w.  Ende  der  Stadt  die  malerische  Schloßruine.  Südl.  das  neue  Schloß, 
jetzt  Feuerwache.  Die  Minenbevölkerung,  im  Mittelalter  fast  rein  deutsch 
(unter  Ferdinand  I.  waren  die  Fugger  Generalpächter  der  Schemnitzer  Sil- 
berminen), ist  jetzt  fast  vollständig  slowakisch.  Der  Besuch  der  Gruben 
interessant  und  ohne  .Schwierigkeit  ausführbar  (Erlaubnis  bei  der  Berg- 
direktion). —  Bester  Überblick  der  Gegend  von  der  Kirche  auf  dem  Kal- 
varienberge  (727m),  20  Min.  s.o.  von  der  Stadt.  Lohnender  Ausflug  (Wagen 
V*  Tag  4-6  A)  über  den  nahen  Vörbskut  und  von  da  in  steilen  Kehren 
durch  Wald  hinab  ins  Hodrustal;  ferner  auf  den  (2  St.  südl.)  Szitnya 
(1011m ;  Touristenhaus).  —  6km  südl.  von  Schemnitz  (am  Wege  eine  königl. 
Silberhütte)  liegt  Szt.  Antal,  mit  Schloß  des  Herzogs  von  Koburg. 

Von  Gran-Bresnitz  nach  Pärkäny-Näna,  67km,  Eisenbahn  in 
6  St.  —  19km  Geletnek-SzkUnöfiirdo,  Station  für  das  im  Teplatal  gelegene 
Bad  Szklenö  (360m;  Kurhaus),  mit  schwefelsauren  Kalkthermen  von  37-53°  C. 
—  22km  Szinäsfalu-Vihnyepeszere'ny,  Station  für  Vihnye  (310m;  Kurhaus), 
Bad  im  Eüenbacher  Tal,  mit  kohlensaurer  Kalkeisentherme  (35-38°  C).  — 
67km  Pärkäny-Näna  (S.  430). 

Die  Bahn  führt  über  einen  30m  h.  Damm  (weiterhin  1.  Aus- 
sicht), dann  noch  eine  Strecke  im  Grantal  abwärts  (1.  unten  die 
Ruine  Sachsenstein,  magy.  SaskS,  weiterhin  Schloß  Heiligenkreuz, 
magy.  Szt.  Kereszt,  Sommersitz  des  Bischofs  von  Neusohl)  und 
wendet  sich  dann  r.  in  großen  Kehren  über  (243km)  Bartos  (358m), 
mit  alter  Kirche,  und  durch  sieben  Tunnels  nach  Kremnitz  (S.  462). 


462    Roate  80.  MISKOLCZ. 

254km  (1.)  Kremnitz,  magy.  Körmöczbänya  (Bahnhof  640, 
Stadt  560m;  Gasth.:  Goldner  Hirsch,  magy.  Arany  szarvas;  Fiaker 
in  die  Stadt  3  K,  Omn.  60  K),  altes,  noch  mit  Mauern  nmgehenes 
Bergstädtchen  in  tiefem  Tal,  mit  4500  Einw.  (darunter  1500  Deut- 
sche), Gold-  und  Silberminen.  Am  Hauptplatz  das  Rathaus,  mit 
dem  städtischen  Archiv  und  Museum.  Besichtigung  der  Münze,  in 
der  Goldstücke  geprägt  werden  („Kremnitzer  Dukaten"),  werktags 
10-12  Uhr  gegen  2  K.  In  deT  alten  Burg  die  1886  restaurierte 
Katharinen- Schloßkirche,  mit  zum  Teil  erhaltenen  Fresken  aus  dem 
xv.  Jahrhundert. 

Die  Bahn  führt  noch  eine  Zeitlang  bergan  (zwei  Tunnels) ;  1. 
zweimal  Blick  auf  Kremnitz.  —  264km  Jdnoshegy  (769m).  —  283km 
(r.)  Stubnyafürdo  (518m  ;  Kurhaus),  Bad  an  der  Stubna  mit  indif- 
ferenten Thermen  (40-46°  C).  —  293km  Zniöväralja  (436m),  mit 
hochgelegener  Ruine.  —  Weiter  im  breiten  Tal  der  Turöcz.  298km 
Vagyräkö  -  Priböcz  (428m),  mit  altem  Schloß.  —  306  km  Turöcz- 
szentmärton,  mit  slowakischem  ethnographischem  Museum. 

313km  Ruttek,  magy.  Ruttka  (384m;  Bahnrest.).  Von  hier  nach 
(435km)  Oderberg  s.  R.  82. 


80.  Von  Budapest  nach  Kaschau. 

273km.    Staatsbahn,  in  5V2-7'/4  St. ;  Schnellzug  für  32.30,  20.90, 15.20.fi:. 

Von  Budapest  bis  Hatvan  (69km)  s.  S.  460.  —  90km  Vämos- 
gy'örk  (Bahnrest.). 

Zweigbahn  in  3/i  St.  nach  (13km)  Gyöngyös  (171m;  Gaath.  Brückner), 
Stadt  (18300  Einw.)  am  Fuß  des  trachytisehen  Mdlragebirges  (S.  460),  das 
eich  von  hier  bia  Erlau  hinzieht.  —  6km  n.  vom  Bahnhof  Bene  oder  Mätra- 
füred  (340m),  von  wo  der  Kikes  (1010m),  die  höchste  Kuppe  der  Mätra,  in 
3V2  St.  zu  ersteigen  ist  (weite  Aussicht  vom  Turm). 

116km  Käl-Käpolna  (119m;  Bahnrest.).  Zweigbahnen  südl. 
nach  (74km)  Kisüjszällas  (S.  488),  nördl.  nach  (54km)  Kisterenye 
(S.  460).  —  128km  Füzesabony  (116m;  Bahnrest.). 

Von  Füzesab  ony  nach  Erlau,  17km,  Eisenbahn  in  8/4  St.  —  Erlau, 
magy.  Eger  (170m ;  Gasth.:  Kasino,  Z.  3-6  J;  Nemzeti  oder  National ;  Fiaker 
in  die  Stadt  1  K  40),  alte  erzbischöfl.  Stadt  mit  28000  magyar.  Einwohnern. 
Die  Domkirche  wurde  1831-37  von  Hild  erbaut;  gegenüber  das  erzbischöf- 
liche Lyzeum,  mit  Bibliothek  und  Sternwarte.  Gegenüber  der  Kirche  der 
barmherzigen  Brüder  ein  schönes,  35m  h.  ehem.  Minarett  (Besteigung 
gestattet,  man  wende  sich  an  den  Pförtner  des  Klosters).  In  der  Nähe 
des  erzbischöfl.  Parks  zwei  gut  eingerichtete  Badehäuser,  mit  Thermal- 
quellen. An  der  NO. -Seite  der  Stadt  die  wohl  erhaltenen  Beste  der  ehem. 
Festung  (jetzt  Honvedkaserne),  mit  dem  Grab  des  tapfern  Kommandanten 
Dobö,  des  Verteidigers  von  Erlau  gegen  die  Türken  1552.  Erlauer  Rotwein 
hat  weiten  Ruf.    Zweigbahn  nach  (71km)  Putnok  (S.  486). 

Von  Füzesabony  nach  Debreczen  (Hortobägyer  Puszta)  s.  S.  489. 

185km  (1.)  Miskolcz  (122m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Grand-Hotel, 
Pannonia,  beide  Sze*chenyi  utcza,  3/4  St.  vom  Bahnhof;  elektr. 
Straßenbahn  vom  Bahnhof  in  die  Stadt),    lebhafte  Handelsstadt 


KASCHAU. 


80.  Route.   463 


(51500  magy.  Einw.)  und  Hanptort  des  Borsoder  Komitats,  am 
Ausgang  des  Szinvatals  freundlich  gelegen. 

Elektr.  Straßenbahn  von  der  Stadt  w.  nach  (8km)  Diösgyör  (183m), 
im  Szinvatal  am  Fuß  des  BiikJc,  eines  Tafel gebirges,  malerisch  gelegen, 
mit  Burgruine  (xiv.  Jahrh.)  und  staatlichem  Eisenwerk.  7«  St.  hinter  dem 
Ort  eine  wildromantische  Schlucht  (Hämorvölgy;  bis  zur  Kolonie  FelsS 
Edmor  1/2  St.). 

Von  Miskolcz  nach  Torna,  68km,  Eisenbahn  in  4  St.  10km 
Sajöecseg  (124m;  S.  486).  —  49km  Szin;  von  hier  in  iy2  St.  mit  Wagen 
(6  K)  zur  Aggteleker  Höhle  (S.  485).  —  68km  Torna  (S.  464). 

Von  Miskolcz  nach  Fülek  und  Rosenau  (Aggteleker  Höhle)  s.  E.  84. 

Über  den  Sajö,  einen  Nebenfluß  des  Hernäd.  —  190km  Zsolcza. 
Nach  <Lawoczne  s.  R.  85.  —  Weiter  durch  das  hübsche  Hernäd-Tal. 
225km  Forrö-Encs ;  r.  das  Hegyalja- Gebirge,  an  dessen  Ostseite  der 
Tokajer  Wein  wächst  (vgl.  S.  489),  auf  den  Vorsprüngen  die  Ruinen 
Bodökd  und  Regecz.  —  268km  Bärcza  (S.  464). 


273km  (1.)  Kaschau,  magy.  Kassa.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.: 
Schalkhäz  (PI.  a:  B  3),  Fo  utcza  5,  Z.  2-12 K,  Omn.  60 h,  gut;  H.  Eu- 
ropa (PL  b  :  B  2),  Kossuth  utcza  29.  —  Cafi Ändrdtsy,  Fo  utcza;  Restaur. 
Royal,  Fo  utcza,  gegenüber  dem  Theater.  —  Post  u.  Telegraph  (PI.  A  2), 
Sörhäz  utcza,  —  Fiakeb:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  oder  umgekehrt  2  K\ 


464  Route  80.  .KASCHAU. 

in  der  Stadt  V<  St.   60  h,   V*  St.  1  JC  20,   1  St.  2  £.   —  Die  Straßenbahn 
hat  z.  Z.  ihren  Betrieb  eingestellt. 

Kaschau  (211m),  Hauptstadt  des  Abauj-Tornaer  Komitats  und 
Sitz  des  Korpskommandos  des  6.  Armeekorps,  mit  44  200  Einw. 
(darunter  3200  Deutsche),  liegt  am  r.  Ufer  des  Hernäd.  —  Yom 
Bahnhof  (PI.  C  2)  gelangt  man  geradeaus  durch  die  Sze"chenyi- 
Promenade  (r.  ein  Cafe)  und  durch  die  Kossuth  utcza  zur  (10  Min.) 
Fo  utcza  (Hauptgasse),  wo  sich  geradeaus  die  röm.-kathol. 

*Domkib,che  (PL  B  2),  eine  der  schönsten  gotischen  Kirchen 
Ungarns,  erhebt.  Der  Dom,  eine  fünfschifflge  Basilika  mit  poly- 
gonem  Chor,  buntem  Dach  und  zwei  Westtürmen  (der  südl.  un- 
vollendet, der  nördl.  59m  hoch),  wurde  1382-1497  auf  Grund  eines 
älteren  Baues  aufgeführt  und  1877-96  von  E.  Steindl  (S.  444) 
völlig  erneut.  Schöne  Portale,  im  Bogenfeld  des  nördlichen  ist  das 
Jüngste  Gericht  dargestellt. 

Im  Innebn  zu  beachten  der  spätgotische  Hochaltar  mit  vier  Flügeln 
und  48  Bildern  auf  Goldgrund  (1474-77),  Legende  der  h.  Elisabeth;  an  der  1. 
Chorwand  ein  prachtvolles  16m  h.  Tabernakel  in  reichster  durchbrochener 
Arbeit,  1462-77  gefertigt;  die  Stephans -Kapelle,  1.  neben  der  Sakristei, 
und  r.  hinten  die  Johannes-Kapelle.  —  In  der  Gruft  unter  dem  N.-Portal 
(Schlüssel  in  der  Sakristei  beim  Kirchendiener)  ruhen  seit  1906  die  Gebeine 
des  Fürsten  Franz  II.  Bäköczi  (f  1735)  u.  a. 

Nördl.  neben  dem  Dom  der  freistehende  viereckige  Urbanturm 
(PI.  3  :  B  2),  1628  aufgeführt,  1909  hergestellt;  südl.  die  1260 
erbaute  Michaelskapelle  (PI.  2  :  B  3).  —  Nördl.  vom  Dom  führt  die  Fo 
utcza,  vorbei  an  dem  Theater,  zum  (10  Min.)  Franz-Joseph-Platz. 
Auf  dem  Platz  1.  das  Bäköczi- Museum  (PL  AI;  So.  Di.  Mi.  Sa.  9-12 
und  im  Sommer  3-5  Uhr  frei,  sonst  gegen  40  K) ;  es  enthält  im 
Erdgeschoß  r.  eine  Bibliothek  und  Möbel,  1.  die  Puky'sche  kunst- 
gewerbliche und  ethnographische  Sammlung;  im  ersten  Stock  vor- 
geschichtliche Altertümer,  Steingut  der  Kaschauer  Fabrik  (1805-40 ; 
Schrank  25,  2.  und  3.  Reihe),  Stickereien  (vom  xrv.  Jahrh.  an), 
Waffen,  Münzen  und  Medaillen,  Möbel,  Altäre,  Radierungen,  Stiche, 
Gemälde.  —  Guter  Überblick  über  die  Stadt  vom  Kalvarienberg 
O/4  St.  westl.  vom  Franz-Joseph-Platz). 

5km  u.w.  von  Kaschau  ist  im  Gebirge  Bad  Bankö  (Fiaker  5  2T,  im 
Sommer  Automobil  -  Omnibus  U;  auch  hübscher  Spaziergang  durch  das 
Csermelytal).  —  s/t  St.  n.ö.  das  Schwefelbad  Ludwigsquelle  (magy.  LaJos- 
forräs;  Fiaker  31,  Omn.  30  h).  —  20km  n.ö.  (Postautomobil  3  K\  Wagen 
in  3  St.,  10-12 K)  Rank- Herlein  (392m;  Logierhäuser),  mit  eisenhaltiger  perio- 
discher Springquelle. 

Von  Kaschau  nach  Torna,  41km,  Eisenbahn  in  2  St.  —  5km 
Bärcza  (S.  463).  —  32km  Szepsi.  Zweigbahn  nach  (16km)  Meczenztf  (deutsch 
Metzenseiferi),  über  (11km)  Jäszö,  Prämonstratenser-Abtei,  mit  beachtens- 
werter Barockk  ircbe.  8km  w.  von  Meczenzef  liegt  Stösz  (S.  471).  —  41km 
Torna  (175m),  mit  1700  Einw.,  malerisch  am  Fuße  des  Ruinenberges  ge- 
legen (die  Burg  aus  dem  xiv.  Jahrh.).  3/*  St.  n.w.  bei  Szädelö  das  wild- 
romantische Szädeloertal.     Zweigbahn  von  Torna  nach  Miskolcz  s.  S.  463. 

Von  Kaschau  nach  Orlö,  87km,  Eisenbahn  in  2'/4  St.  —  16km 
Abos  (Bahnrest.),  s.  S.  471.  Die  Bahn  überschreitet  die  Swinka  und  führt 
in  einem  tiefen  Einschnitt  durch  das  Dorf  Abos.  —  33km  Eperjes  (257m ; 
BahnretU;  Gaath. :  OelUrt,  10  Win.  vom  Bahnhof;  Berger,  mit  Cafe",  30  Z. 


TYRNAU.  81.  Route.   465 

zu  4-5.50  2T,  Omn.  60  ä),  an  der  Tarcza,  Hauptstadt  des  Komitats  Säros, 
mit  16  300  Einwohnern.  1/2  St.  s.  die  Salinen  von  Sövär.  Zweigbahn  nach 
Bartfeld  s.  unten.  —  85km  Lubotiny,  Station  für  (*/4  St.)  Bad  Lublö  (556m  5 
Kurhaus),  mit  kohlensäurereichem  Ei3enwasser.  —  87km  0rfd(494m;  Bahn- 
rest.).   Nach  Tarnöw  s.  S.  369. 

Von  Eperjes  nach  Bartfeld,  45km,  Eisenbahn  in  2  St.  —  12km 
Kapi;  1.  die  gleichnam.  Burgruine.  —  45km  Bartfeld,  magy.  Bärtfa  (277m; 
Gasth. :  Hungaria,  bescheiden,  5  Min.  vom  Bahnhof),  altes  Städtchen  mit 
6600  Einw.  (73  Juden).  Im  Rathaus  (xv.  Jahrh.)  das  Komitatsmuseum.  In 
der  got.  Ägidienkirche,  aus  dem  xm.  Jahrh.,  1897  wiederhergestellt,  gut 
geschnitzte  Chorstühle  und  Altäre  aus  dem  xv.  und  xvi.  Jahrh.  sowie  ein 
got.  Tabernakel.  —  6km  nördl.  (Wagen  hin  u.  zurück  3  K)  Bad  Bartfeld 
(318m ;  Gasth. :  Deäk,  Königin  Elisabeth ,  Sze'chenyi ,  P.  in  der  Haupt- 
saison 12  K\  Bestaur.  Royal;  Bad  1.20-3.40  K;  Kur-  u.  Musiktaxe  7-22  K), 
mit  starken  Eisensäuerlingen  und  Moor-  und  Fichtennadelbädern.  Vor 
dem  Hot.  Deäk  ein  Bronzesitzbild  der  Königin  Elisabeth  (t  1898),  von  Donath 
(1903).  —  1  St.  ö.  von  Bartfeld  (Wagen  hin  u.  zurück  6  K)  die  aussichts- 
reiche Ruine  Zborö  (Whs.). 

Von  Kaschau  nach  Sätoralj  aüjhely  s.  S.  487;  —  nach  Szerencs  s.  S.  486; 
—  nach  Oderberg  s.  R.  82. 


81.  Von  Preßburg  nach  Sillein.   Waagtal. 

203km.  Staatsbahn  in  4V*-7  St.,  Schnellzug  für  24.80,  16.10  K.  — 
Rundreisekarte  Wien- Sillein-Csorber  See-Budapest-Wien  I.  Kl.  69,  II.  Kl. 46  .ff. 

Preßburg  s.  S.  428.  —  14km  St.  Georgen,  magy.  Szentgyörgy 
(180m);  n.w.  Schloß  Feherkö.  L.  die  rebenreichen  Abhänge  der 
Kleinen  Karpathen.  —  20km  (1.)  Bösing,  magy.  Bazin  (152m), 
mauernumgebenes  Städtchen  mit  Bergwerken;  lÄ  St.  n.  das  Eisen  - 
had  Bösing  (Knrhans).  —  26km  Modor  (160m),  1.  die  gleichnam. 
Stadt.  —  38km  (r.)  Czifer  (153m),  mit  gräfl.  Zichy'schem  Schloß. 
47km  (1.) Tyrnau,  magy.  Nagyszombat  (146m ;  Bahnrest. ;  Gasth.: 
Pannonia;  Droschke  in  die  Stadt  1  -ST40),  Stadt  von  13200  Einw., 
an  der  Trnava,  1635-1777  Sitz  einer  Universität  (jetzt  in  Budapest). 
Sehenswert  die  Domkirche,  1389  gegründet,  1906  im  Innern  her- 
gestellt, mit  zwei  schwerfälligen  Türmen  aus  dem  xvni.  Jahrh.,  und 
die  barocke  Invaliden-Kirche,  ehem.Universitätskirche  (xvn.  Jahrh.). 

3  St.  n.w.  von  Tyrnau  die  Ruine  Szomoläny,  einst  im  Besitz  der  Fugger, 
jetzt  der  Familie  Palffy.  —  Zweigbahnen  nach  (6Skm)  Kutti  (S.  423)  und 
nach  (15km)  Szered  (S.  430). 

Durch  die  breite  fruchtbare  Niederung  der  Waag,  magy.  Vag.  — 
64km  Leopoldstadt,  magy.  Lipötvär  (146m ;  Bahnrest.),  am  r.  Ufer 
der  Waag,  Station  für  (V2  St.  s.w.)  Freistadtl,  magy.  Galgöcz,  am  1. 
Ufer  des  Flusses,  mit  7700  Einw.  und  hochgelegenem  Schloß  des 
Grafen  Erdödy.  Zweigbahnen  von  Leopoldstadt  nach  Üzbeg  (S.  430) 
und  nach  Galänta  (S.  430).  —  "Weiter  am  r.  Ufer  der  Waag  durch 
slowakisches  Sprachgebiet;  r.  die  bewaldeten  Abhänge  des  Neutra- 
gebirges, 1.  in  der  Ferne  auf  einem  Berge  Ruine  Jöko. 

82km  (r.)  Pistyan,  magy.  Pöstyen.  —  Gasthöfe:  *Thermia 
Palace  Hotel  (PI.  a),   auf  der  Badeinsel,  200  Z.  zu  5-20,   F.  2,  M.  6.50, 


466  Route  &1. 


PISTYAN. 


P.  15-28,  Omn.  2K,  auch  im  Winter  geöffnet,  *Gr.-H.  Royal  (PI.  b),  im 
Kurpark,  180  Z.  zu  4-18,  F.  1.50,  M.  5,  P.  12-24  K,  Omn.  60  h.  Kurhotel 
(PI.  c),  Franz-Joseph-Str.  33,  95  Z.  zu  3-10  K,  F.  70  Ä,  M.  4,  P.  8-14  K,  Omn. 
30  ä,  auch  im  Winter  geöffnet,  alle  drei  der  Badeverwaltung  gehörend,  mit 
Caf6-Eestaur. ;  Linde  (PI.  d),  Ecke  Franz-Joseph-  und  Franz-Deäk -Straße, 
mit  Cafe-Restaur. ;  Ku  r  s  al  o  n  (PL  e),  im  Kurpark,  25  Z.  zu  2-10  K,  F.  70  ä, 
M.4,  P.7-14Z,  Omn.  30 h,  mit  Cafe-Restaur.,  Grüner  Baum  (PI.  f),  Franz- 
Joseph-Str.  21,  50  Z.,  P.  6.75-10. "i 5  K,  beide  der  Badeverwaltung  gehörend-, 
Metropole  (PI.  g),  Franz-Deäk-Straße,  40  Z.  von  4  K  an,  P.  8-12  J5T.  — 
Fiakeb  vom  Bahnhof  in  den  Ort  1  K  60,  Gepäckstück  20  h.  —  Kurtaxe 
(3  Tage  frei),  10.  16  oder  26  K.  —  Lesesaal  im  Kursalon  (s.  oben). —Bade- 
verwaltung (PI.  1),  beim  Kurhotel. 

Pistyän  (162m),  Badeort  am  r.  Waagufer,  mit  radioaktiven 
Schwefelthermen  (67°  0.),  die  "besonders  gegen  Rheumatismus, 
Gicht,  Ischias  wirksam  sind,  wird  jährlich  von  18000  Kurgästen 
"besucht  (viel  Deutsche).    Vom  Bahnhof  geradeaus,  nach  8  Min.  r. 


.".'.  5raii|.+Ä-v:r;.>!-«V^^jji»aE  l :  15.000 

•     -    -Srcbfi    1     ;'i'-'-'V^»  .    '*S      o  loo  200-nr_.. 

-    -    -_^\"»e      '-'-'.PELr-fc-  U  .::Z  '      "       MgU 

'-" >     ,''  '.U.»  •••-•' tVi«..  ■••  0  IBadedu-ekäxm, 

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9  SchwimniscTmle 


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Wagner  S.Debes,Xeipzig~ 


(1.  nach  Dorf  Pistyan)  und  gleich  darauf  1.  durch  die  Elisabeth- 
straße, nach  13  Min.  halblinks  über  den  Marktplatz  in  2  Min.  zum 
Kurhotel  (s.  ohen),  hinter  dem  sich  der  schattige  Kurpark  erstreckt. 
Auf  der  8ha  großen  Badeinsel  das  Irmahad  (PI.  4),  verbunden  mit 
dem  Thermia  Palace  Hotel,  mit  Bassinbad  und  Einzelbauern,  und  das 
Franz-Joseph-Bad  (PI.  3),  "beide  für  Schlammbäder  (Bad  40  h-  8  K). 
Angenehmer  Spaziergang  nördl.  auf  dem  r.  Waagufer.  Auf  dem 
1.  Waagufer,  3/4  St.  südl.  von  der  Badeinsel,  die  Batnöczer  Wein- 
gärten (Gasth.  Bacchusvilla). 

Bei  der  Weiterfahrt  r.  Ruine  Temetveny,  1.  auf  einem  Felshügel 
die  Trümmer  der  Burg  Csejthe,  einst  Sitz  der  Elisabeth  Bäthory,  die 
angeblich  über  300  Jungfrauen  töten  ließ,  um  sich  mit  ihrem  Blut 
zu  verjüngen  (sie  starb  1614  im  Gefängnis).  —  100km  (r.)  Waag- 
Neustadtl,  magy.  Vägüjhely  (195m;  Bahnrestaur.),  Städtchen  mit 
einer  1423  gegründeten  got.  Kirche.  —  R.  auf  hohem  Fels  über 


HÖLAK-TRENCSßNTEPLICZ.     8L  Route.   467 

dem  gleichnam.  Städtchen  die  Reste  des  Schlosses  Beczkö.    Über 
die  Waag. 

124km  (r.)  Trencsen(213m ;  Gasth. :  Erzsebet,  47  Z.  zu  3.20-7 Ä"), 
Städtchen  am  1.  Waagufer,  Hauptort  des  gleichnam.  Komitats,  von 
den  ansehnlichen  Resten  eines  Schlosses  überragt;  darin  ein  176m 
tiefer,  von  türk.  Gefangenen  in  den  Felsen  gehauener  Brunnen 
(„Brunnen  der  Liebenden");  von  dem  33m  h.  Turm  prächtige 
Aussicht.  In  der  got.  Stadtpfarrkirche,  aus  dem  xiv.  Jahrh.  (1528 
umgebaut),  das  Denkmal  des  Grafen  Georg  Illeshäzy  (f  1648). 

132km  Hölak-Trencsenteplicz.  —  Bahnrestmirant.  —  LogieehÄdser 
der  Badeverwaltung:  *Gr.-H.  Teplicz,  mit  Restaur.,  130  Z.  zu  28-120  K 
wöch.;  Kastellgebäude,  Z.  60-100  K  wöch.-,  Sinahaus,  65  Z.  zu 
18-100  K  wöch. ;  Dreiherzen,  24  Z. ;  Quellenhof,  30  Z. ;  Bellevue, 
97  Z.  zu  24-50  K  wöch.  —  Restaur.  und  Cafe  im  Kurhaus.  —  Kurtaxe  (3  Tage 
frei)  5-16  K.  —  Elektrische  StkaCenbahn  vom  Bahnhof  in  25  Min.  zum  Bad. 

Trencsenteplicz  (268m),  Badeort  (jährlich  über  8000  Kurgäste) 
mit  1400  Einw.,  6km  ö.  vom  Bahnhof  (Straßenbahn  s.  oben),  liegt 
in  schöner  Gebirgsgegend  am  Fuß  des  Klepacs  (600m;  Gasth.; 
1^2  St.  südl.  vom  Gr.-H.  Teplicz)  und  des  Djedovecz  (n.).  Die 
sechs  radioaktiven  kalkhaltigen  Schwefelquellen  sind  36-40°  C. 
warm  (Bad  60  fi-4  TT)  und  werden  gegen  Gicht  usw.  gebraucht.  — 
Nach  Brunn  s.  S.  339. 

Im  Waagtal  folgt  (137km)  Märiatölgyes ,  mit  dem  Schloß  Dub- 
nitz ,  dann  (143km)  Illava,  mit  großem  Zuchthaus  (ehem.  Festung). 
Aussicht  auf  das  Waagtal ;  1.  Pruskau  (Pruszka),  mit  Franziskaner- 
kloster und  Schloß  des  Grafen  Königsegg,  'in  der  Ferne  auf  steilem 
Felskegel  die  Ruine  Oroszlänkö  (deutsch  Löwenstein).  —  Vor 
(171km)  Vägbesztercze  (deutsch  Waag-Bistritz')  1.  das  schön  gelegene 
Schloß  Zsigmondhdza;  weiterhin,  gleichfalls  1.,  die  Ruine  Podhrägy. 
—  176km  Vägheve-Vdgväralja ;  !/2  St.  östl.  die  Maninklamm.  — 
Bei  (186km)  Nagybicscse-Peredmer  öffnet  sich  r.  das  romantische 
Szulyöer  Tal,  mit  merkwürdigen  burgähnlichen  Felsbildungen.  — 
194km  Riesa;  dann  wendet  sich  bei  Marcsek  das  Tal  nach  SO. 
(r.  in  der  Feme  Ruine  Ljetava;  1.  Schloß  Budaiin). 

203km  (r.)  Sillein,  magy.  Zsolna,  s.  S.  468. 


82.  Von  Oderberg  nach  Kaschau.    Die  Tatra. 

351km.  Kaschau- Odekbeeger  Eisenbahn  in  71/2-15  St.,  Schnellzug 
für  39.60,  25.70,  17.80.fi:  (bis  Popräd  27.70,  18.00,  12.30  K).  Speisewagen  im 
Tages-Schnellzug.  —  Nach  dem  Csorher  See  und  Popräd  werden  in  Oder- 
berg und  Teschen  vom  1.  Mai-30.  Sept.  und  15.  Dez. -Ende  Februar  Rück- 
fahrkarten (40,  25,  18  iT;  von  Breslau  Jl  67.00,  42.70,  29.10)  mit.45tägiger 
Gültigkeit  ausgegeben;  Fahrtunterbrechung  in  Deutschland  und  Österreich 
je  einmal,  in  Ungarn  in  Sillein,  Varin,  Sztrecsnö,  Ruttek,  Kralovän, 
Fenyohäza,   Rosenberg  und  Csorba  gestattet.  —  Links  sitzen. 


468   Route  82.  SILLEIN.  Von  Oderberg 

Oderberg  (201m)  s.  S.  357.  Die  Bahn  wendet  sich  von  der 
Nordbahn  (R.  57)  in  s.o.  Richtung  ab  und  durchschneidet  die  nördl. 
Ausläufer  der  Beskiden.  —  17km  Karwin  (252m;  Bahnrest.),  mit 
Schloß  des  Grafen  Larisch  (r.  von  der  Bahn)  und  Kohlengruben. 
Zweigbahn  n.  nach  (11km)  Petrowitz  (S.  362).  —  20km  Darkau 
(Kurhaus),  Jod-  und  Solbad.  —  32km  (1.)  Teschen  (296m;  Bahn- 
rest.),  s.  S.  355.  —  39km  Trzynietz.    Auf  den  Jaworowy  s.  S.  355. 

51km  Jablunkau  (386m;  Bahnrest.).  —  Die  Bahn  steigt,  durch- 
dringt in  einem  Tunnel  den  Jablunka-Pqß  (550m)  und  senkt  sich, 
die  ungarische  Grenze  überschreitend,  ins  Cserna-Tal.  —  71km 
(r.)  Csäcza  (420m),  Städtchen  an  der  Vereinigung  der  Cserna  mit 
der  Kisucza.    Zweigbahn  ö.  nach  (61km)  Saybusch  (S.  376). 

102km  (r.)  Sillein,  magy.  Zsolna  (344m;  Bahnrest.;  Gasth. : 
Riesz),  Städtchen  mit  9200  Einw.,  am  1.  Ufer  der  Waag.  20  Min. 
n.w.  Ruine  Budatin  mit  Park  und  Turm  (Aussicht). 

Zweigbahn  (21km)  südl.  nach  dem  im  malerischen  Rajcsanka- Tal  ge- 
legenen Badeort  Rajecz  (455m),  mit  alaunhaltigen  Thermalquellen  (29-35°  C). 

Von  Sillein  nach  Tyrnau  und  Preßburg  s.  R.  81. 

Weiter  östl.  durch  das  hier  noch  breite  Waagtal.  L.  Teplicska, 
mit  zweitürmigen  Schloß.  —  Über  die  Waag  nach  (110km)  Varin, 
magy.  Värna ;  von  hier  3  St.  n.ö.  nach  Tyerchova,  am  Eingang  der 
Vratnaschlucht.  —  113km  Sztrecseny. 

Fußwanderer  lassen  sich  von  Sztrecse'ny  auf  das  r.  Waagufer  über- 
setzen und  folgen  nach  Besichtigung  der  Ruine  Sztrecsnö  dem  am  Ufer  hin- 
führenden Fahrweg  nach  (3  St.)  Ruttek. 

Das  Tal  verengt  sich.  R.  auf  schroffem  Fels  die  ansehnliche 
Burgruine  Sztrecsnö,  dann  1.  Ruine  Ovar.  Die  Bahn  überschreitet 
die  Waag,  durchdringt  gleich  darauf  einen  Tunnel,  tritt  in,  den 
romantischen,  5km  1.  Sztrecsnöer  Engpaß  (Durchbruch  der  Waag 
durch  die  Kleine  Fätra)  und  erreicht  (122km)  Ruttek,  magy.  Euttka 
(384m;  Bahnrest.'),  mit  Eisenbahnwerkstätten,  an  der  Mündung  der 
reißenden  Turöcz  in  die  Waag  (nach  Altsohl  und  Budapest  s.S.  462). 

Vor  und  hinter  (128km)  Szucsdny  über  die  Waag.  —  131km 
Turän ;  dann  mittels  eines  Tunnels  am  Beginn  des  Hradiskopasses 
nach  (141km)  Kralovän  (Bahnrest.),  an  der  Mündung  des  Ärvatals. 

Von  Kralovän  nach  Szuchahora  (Zakopane),  70km,  Eisenbahn 
in  3  St.  —  2Skm  Arvavdralja  (508m ;  Bahnrest.;  Unterkunft  im  herrschaft- 
lichen Gasthaus)^  Über  dem  Ort,  auf  steilem,  110m  h.  Fels  die  große,  gut 
erhaltene  Burg  Ana;  darin  das  Komitats-Museum.  —  70km  Szuchahora, 
von  wo  die  Österr.  Staatsbahn  nach  (24km)  Nowy-Targ  (S.  376)  und  Zako- 
pane (S.  483)  weiter  führt. 

Gleich  hinter  Kralovän  über  die  Waag.  146km  Fenyohdza  (446m), 
klimatischer  Kurort  mit  Wasserheilanstalt.  Weiterhin  eine  Textil- 
fabrik.  —  159km  (r.)  Rosenberg,  magy.  Rözsahegy  (496m;  Bahn- 
rest.), mit  12200  Einw.,  einer  großen  Baumwollspinnerei  und  einem 
Piaristengymnasium  auf  dem  Hügel  über  der  Stadt;  n.  am  Abhang 
des  Gebirges  die  Ruine  Likava  (657m)  und  die  Liszkovaer  Höhle. 

Zweigbahn  s.  nach  (24km)  Korytnicza  (847m;  Badehaus  mit  Z.),  mit 
bittersalzhalligen  erdigen  Eisensäuerlingen,  die  gegen  Magen-  und  Leber- 
leiden  gebraucht  werden. 


nach  Kaschau  POPRÄD.        K.S.472.  —  82.R.    469 

Bei  (168km)  Liptö-Tepla  öffnet  sich.  r.  die  Aussicht  auf  die 
Niedere  Tatra.  —  182km  (r.)  Liptti-Szt.  Miklös  (576m ;  Bahnrest. ; 
Gasth.  Krone),  Hauptort  des  Liptauer  Komitats,  mit  3300  Einw. ; 
r.  die  Poludnicza  (1550m)  und  weiter  zurück  der  Djumbir  (s.  unten). 
2  St.  südl.  die  Demenfalver  Höhle  (s.  unten). 

190km  Szent  Ivän-Pöttornya  (654m).  Auf  dem  1.  Ufer  der 
Waag  das  (V2  St.)  Dorf  Szent  Ivan. 

Lohnender  Tagesausflug  (Führer  4  K\  Mundvorrat  mitzunehmen)  südl. 
durch  das  Stjavnica-Tal,  daun  r.  zur  (2  St.)  Försterei  Bisztra  (900m) ;  von  hier 
Reitweg  in  3J/2  St.  auf  den  '"Djumbir,  magy.  Gyömber  (2045m  ;  Schutzhaus), 
den  höchsten  Gipfel  der  Niedern  Tatra,  mit  bestem  Überblick  der  gesamten 
Westkarpathen  •,  zurück  durch  das  wildromantische  Demanovatal  zum  (4  St.) 
Hegerhaus  bei  der  (20  Min.)  Demenfalver  Höhle  (815m  5  Eisbildungen  und 
Stalaktiten;  Eintrittskarte  iE;  der  Heger  dient  als  Führer;  die  Besich- 
tigung erfordert  1  St.) ;  weiter  nach  (2  St.)  Liptö-Szt.  Miklös  (s.  oben). 

193km  Liplö-Ujvär  (637m;  Bahnrest.),  an  der  Mündung  der 
Bela  in  die  Waag,  mit  Schloßruine ;  1.  die  Hohe  Tatra  mit  dem  Krivän 
(S.  480).  —  198km  Kiräly-Lehota,  am  Zusammenfluß  der  Weißen 
und  Schwarzen  Waag.  —  209km  Vychodna  (775m).  */2  8t.  n.w.  das 
gleichnam.  Dorf  (Gasth.  bei  A.  Stein). 

3  St.  n.  vom  Dorf  Vychodna  das  Forsthaus  Pod  Bansko  (972m;  gute 
Unterkunft):  von  hier  über  das  (IV4  St.)  Forsthaus  Drei  Quellen  (S.  480) 
nach  dem  (2l/t  St.)  Csorber  See  (S.  479) ;  nach  Zakopane  (S.  483)  entweder 
über  den  Kamenista-Paß  (S.  485)  8-9  St.  oder  durch  das  Tychatal  9-10  St.  mit 
Führer;  auf  den  Krivän  (S.  480)  5  St.  mit  Führer. 

L.  Aussicht  auf  die  Hohe  Tatra,  deren  wild  zerrissene  Kämme 
und  Spitzen  einen  äußerst  malerischen  Anblick  gewähren  (Pano- 
rama s.  S.  472).    215km  Vägfalva. 

221km  Csorba  (901m;  Whs.  unweit  des  Bahnhofs),  auf  der 
Wasserscheide  zwischen  Waag  und  Popper,  Schwarzem  Meer  und 
Ostsee.  Zahnstangenbahn  zum  Csorber  See  s.  S.  479.  —  Die  Bahn 
senkt  sich  ins  Popper-Tal.  228km  Menguszfalva,  Station  für  Bad 
Lucsivna,  magy.  Lucsivnafürdo  (795m),  mit  Wasserheilanstalt. 
25  Min.  östl.  vom  Bahnhof  der  Kienberg  (922m),  mit  Aussicht  auf 
die  Tatra. 

233km  Batizfalva,  8/4  St.  s.  von  dem  gleichnam.  Dorf.  Schöner 
Blick  auf  die  Koncysta  und  die  Franz-Joseph-Spitze  (S.  479). 

2  St.  s.w.  der  Kozi-  Kamen  (Gaisberg,  1261m;  Aussichtsturm),  mit 
prachtvoller  umfassender  Aussicht. 

240km  Popräd-Felka.  —  Gasth.  :  Royal ,  beim  Bahnhof,  mit  Cafe, 
neu,  30  Z.  zu  3.60-5  K;  National,  bei  Payer,  gegenüber  dem  Bahnhof, 
25  Z.  zu  2.50-6.80  JT,  gelobt;  H.  Tatra,  gegenüber  dem  Bahnhof,  mit 
Restaurant;  Husz-Park,  10  Min.  s.w.  vom  Bahnhof,  mit  Wasserheil- 
anstalt, 70  Z.  von  2  K  50  an.  —  Fremdenverkehrsbureau  im  Bahnhof. 

Poprdd  (675m),  mit  2200  Einw.,  ist  eine  der  ehem.  sechzehn 
freien  Zipser  Städte,  die,  im  xn.  Jahrh.  durch  eingewanderte 
„Sachsen"  gegründet,  bis  heute  z.  T.  deutsches  Wesen  und  Sprache 
bewahrt  haben,  aber  ihre  politische  Sonderstellung  1875  verloren. 
Sehenswertes  Karpathenvereins  -  Museum  (Magyarorszägi  kärpäte- 
gyesület  Muzeuma;  freier  Zutritt  im  Sommer  8-12,  2-6  Uhr).    Un- 


470    R.  82.  —  K.  S.  472.      LEUTSCFTAU. 

weit  ö.  die  kath.  Kirche,  mit  freistehendem  Glockenturm.  —  Elektr. 
Straßenhahn  nach  Sehmecks  s.  S.  475. 

Zum  *Belvedere:  Fahrweg  (Wagen  hin  und  zurück  6  K;  auch  Om- 
nibus vom  Bahnhof,  80  h)  südl.  nach  (5km)  Blumental,  magy.  Virägvölgy 
(750m;  mehrere  Logierhäuser),  Sommerfrische  in  hübscher  Lage ;  von  da 
8.Ö.  zu  Fuß  in  3/4  St.  durch  schönen  Wald  auf  das  Belvedere  oder  die 
Gloriette  des  ung.  Karpathenvereins  (922m),  mit  prachtvollem  Panorama 
der  Tatra  (Panorama  fl.  S.  472). 

Nach  der  D  ob  schauer  Eishöhle,  34km  s.  von  Popräd,  sehr  lohnen- 
der Tagesausflug:  Automobil -Omnibus  in  2  St.  für  12  K  hin  und  zurück, 
außerdem  gewöhnlicher  Omn.  2mal  tägl.  in  3]/2  St.  für  6,  hin  und  zurück 
8  K,  rechtzeitige  Anmeldung  ratsam;  Zweisp.  20  K  bin  und  zurück,  zur  Eis- 
höhle und  nach  Dobschau  32  K.  Die  Straße  führt  über  Blumental  (s.  oben), 
Grinicz  (613m)  und  Vernar  (778m;  Whs.)  auf  den  Popova-Sattel  (1056m),  dann 
hinab  zum  Hegerhaus  Pusztapole  (910m;  S.  485),  am  Fuß  des  Königsbergs 
(s.  unten;  Besteigung  in  4  St.)  und  1.  zum  Gasthaus  zur  Eishöhle,  V2  St.  vom 
Höhleneingang  (S.  486).  —  Von  Vernär  mit  Führer  in  4  St.  auf  den  Königs- 
berg (Kirälyhegy;  1943m),  mit  Aussicht  auf  die  Tatra;  hinab  nach  Pusz- 
tapole 23/4  St. 

Automobil-Omnibus  von  Popräd  nach  Szczawnica  s.  S.  476. 

Von  Popräd  nach  Pudlein,  31km,  Eisenbahn  in  1%  St.  —  Die 
Bahn  zweigt  von  der  Oderberg-Kaschauer  Linie  in  n.ö.  Richtung  ab  und 
führt  im  Poppertal  abwärts.  —  1km  Georgenberg,  magy.  Szepesszombat 
(683m ;  Gasth.  Greb  -  Park) ,  kleines  Städtchen  mit  got.  Kirche.  —  8km 
Tarpatak.  Zweigbahn  nach  (11km)  Tatra- Lomnitz  (S.  481).  —  14km  (r.) 
Kesmärk  (626m ;  Bahnrest. ;  Hot.  Kismärk),  an  der  Popper  hübsch  gelegenes 
Städtchen  mit  6300  Einwohnern,  eines  der  ältesten  Ungarns,  königl.  Frei- 
stadt seit  1380.  An  der  N.-Seite  der  Stadt  das  ehem.  gräfl.  Tököly^sche 
Schloß,  jetzt  von  einer  Kunststickerei  eingenommen.  In  der  löm.-kath. 
Pfarrkirche,  einer  gotischen  Hallenkirche  des  xv.  Jahrh.,  treffliche  Altar- 
schnitzereien. In  der  Neuen  Evangel.  Kirche  ruht  seit  1906  Graf  Emmerich 
Tököly  (t  1705).  Evangel.  Holzkirche  von  1713.  iy4  St.  n.  (Wagen  4  K) 
Tätrahäza  (S.  481).  —  20km  Elägazäs.  Zweigbahn  nach  (3km)  Bela,  magy. 
Szepesbela  (Gasth. :  Bela,  am  Marktplatz),  Städtchen  mit  2900  Einw. ;  nach 
Tatra -Höhlenhain  s.  S.  482;  nach  Szczawnica  s.  S.  482.  —  31km  Pudlein, 
magy.  Podolin,  Ort  mit  1500  Einwohnern. 

Die  Bahn  nach  Kaschau  üb  erschreitet  die  Popper  und  ver- 
läßt das  Tal  derselhen.  —  244km  Oänöczfürdö  (640m ;  Kurhaus, 
100  Z.  zu  1.20-6  K,  P.  0.  Z.  28  .ff  wöch.),  mit  24°  O.  warmen 
kohlensäurereichen  Kalkquellen.  —  Weiter  im  Tal  des  Hernäd 
ahwärts  nach  (267km)  Iglö  (458m;  Bahnrest.;  Grand- Hotel,  am 
Markt),  mit  10500  Einw.,  einer  der  sechzehn  Zipser  Städte 
(S.  469). 

Zweigbahn  nach  (13km)  Leutschau,  magy.  Locse  (573m;  Stadthotel, 
am  Ring,  Z.  1.20-2.80  K,  Omn.  60  h;  Restaur.  im  Kasino,  S. -Seite  des  Ring- 
platzes, auch  7i.),  Hauptort  der  Zips,  mauerumgebenes  Städtchen  mit 
7500  slow.,  magy.  und  deutschen  Einw.  und  großer  Garnison.  Vom  Bahn- 
hof 1.  und  nach  wenigen  Schritten  r.,  nach  6  Min.  r.  und  nach  weiteren 
7  Min.  1.  durch  das  Menharder  Tor  aufwärts  in  4  Min.  zum  Bingplatz, 
auf  dem  die  evangel.  Kirche,  das  Rathaus  (xvi.  Jahrh.)  mit  kleinem  Madt- 
museum  und  die  kathol.  Jakobskirche.  Die  schöne  got.  St.  Jakobskirche, 
eine  dreischiffige  Hallenkirche  mit  schlankem  Turm,  stammt  aus  dem 
xiv.  Jahrh.;  im  Innern  1.  im  Chor  ein  zierliches  Tabernakel,  der  spätgot. 
Hauptaltar,  mit  guten  Holzschnitzwerken  (1510),  und,  im  1.  Seitenschiff  über 
der  Tür  zur  Sakristei  sowie  im  Chor,  Wandgemälde  aus  dem  xrv.  und 
xv.  Jahrh.  (1870  restauriert);  ferner  Grabsteine  der  Familie  Thurzö.  An 
der  W. -Seite  des  Ringplatzes  haben  die  Häuser  Nr.  45  und  57  Höfe  im 
Renaissancestil.   —  4km   nördl.   von  Leutschau,   an    der  Fahrstraße   nach 


KIRCHDRAUF.  82.  Rouie.    471 

Kt;smark,  Bad  und  Sommerfrische  Locsefürdo  (610m),  mit  dem  Aussichts- 
pavillon Danihäza  (815m);  IV2  St.  n.w.  das  aussichtsreiche  Gehol  (1082m). 

—  In  Donner smark,  2J/2  St.  westl.  von  Leutschau,  eine  schöne  got.  Doppel- 
kapelle, mit  spätgot.  Altar  (Tod  und  Krönung  der  Maria). 

S.w.  führt  von  Iglö  eine  Fahrstraße  (Wagen  4  K)  nach  dem  (5km)  Bade- 
ort Iglöfüred  (570m)  und  von  hier  (Wagen  von  Iglö,  20km,  in  2  St.,  10  K) 
nach  Schwarzenberg,  magy.  Feketehegy  (680m),  Wasserheilanstalt,  inmitten 
schöner  Tannenwälder. 

Die  Aussicht  auf  die  Tatra  verschwindet  allmählich;  dieBahn  tritt 
in  das  Zipser  Erzgebirge.  —  290km  Wallendorf,  magy.  Szepesolaszi. 

Von  Wallendorf  nach  Kirchdrauf,  9km,  Zweighahn  über 
(4km)  Wellbach,  magy.  Agosthäza.  —  Kirchdrauf,  magy.  Szepesväralja  (435m  ; 
Slddt.  Gasih.),  Städtchen  mit  3100  Einw. ;  auf  einer  kahlen  Kalkstein- 
kuppe die  stattlichen,  gut  erhaltenen  Reste  des  Zipser  Schlosses,  das  dem 
Komitat  den  Namen  gab.  20  Min.  vom  Bahnhof  das  mit  einer  Mauer  um- 
schlossene Zipser  Kapitel,  die  bischöfl.  Residenz  5  in  der  sehenswerten  zwei- 
armigen Domkirche  St.  Martin,  Anf.  des  xiii.  Jahrh.  im  roman.  Stil  be- 
gonnen ,  im  xv.  Jahrh.  spätgot.  als  dreischiffige  Hallenkirche  umgebaut, 
befindet  sich  über  dem  nördl.  Eingang  ein  Wandgemälde  aus  dem  Anfang 
des  xiv.  Jahrhunderts.  1  St.  w.  von  der  Station  das  Bad  Baldöcz  (433m; 
Kurhaus),  mit  glaubersalzhaltigen  Quellen. 

Bei  (297km)  Korompa  (379m)  Eisenwerke.  —  302km  Stephans- 
hütte,  magy.  Istvänhuta,  mit  Quecksilber-,  Silber-  und  Kupferberg- 
bau. —  308km  Margitfalva  (Bahnrest.). 

Von  Margitfalva  nach  Schmöllnitzhütte,  33km,  Eisenbahn 
in  2  St.  durch  das  Göllnitztal ,  mit  seinen  teilweise  aus  dem  Mittelalter 
stammenden  Erzgruben.  —  6km  MäHahuta-Zakärfalva,  mit  der  Marienhütte. 

—  8km  Göllnitz ,  magy.  Gölniczbänya  (372m),  alte  Bergstadt  mit  Eisen- 
bergwerken. 2km  n.w.  (Wagen  31)  die  Sommerfrische  Thurzöfürdo  (572m), 
in  Tannenwald.  —  16km  Prakendorf,  magy.  Prakfalva,  mit  Eisenwerk.  — 
33km  Schmöllnitzhütte,  magy.  Szomolnokhuta,  mit  Schwefelkiesgruben;  10km 
ö.  Stösz  (670m;  S.  464),  mit  Wasserheilanstalt. 

Die  Bahn  führt  durch  das  enge  malerische  Hernäd-Tal.  Tunnel. 

—  335km  Abos  (Bahnrest.);  nach  Orlö  s.  S.  464.  Weiterhin  drei- 
mal über  den  Hernäd.  Jenseit  eines  Tunnels  yerbreitert  sich  das 
Tal;  wieder  über  den  Hernäd.  —  351km  Kaschau,  s.  S.  463. 


83.    Die  Hohe  Tatra. 

Die  höchste  Erhebung  des  ungarischen  Gebirgslandes  bilden 
die  sich  zwischen  den  Flüssen  Waag,  Ärva,  Dunajec  und  Popper 
erhebenden  Zentral- Karpathen.  Diese  76km  lange  und  15-35km 
breite,  aus  Granit,  Gneis,  Kalk  und  Sandstein  aufgebaute  Gebirgs- 
kette zerfällt  in  drei  Gruppen:  den  westl.  Teil  bis  zum  Lilijowe- 
Paß  oder  das  Arva-Liptauer  Gneis-  u.  Kalkgebirge  (mit  Spitzen  bis  zu 
2250m);  den  mittlem  Teil  bis  ö.  zum  Sattel  (Kopapaß)  oder  die 
Hohe  Tatra  (magy.  Magas  Tatra;  Gipfeibis  zu  2663m,  Gerlsdorfer 
oder  Franz-  Joseph,- Spitze),  26km  lang;  an  sie  lehnen  sich  quer- 
gelagert bis  zum  Zdjarer  Paß  die  Beler  Kalkalpen  (Spitzen  bis 
2154m).   Der  imposanteste  Teil  ist  die  an  der  Grenze  von  Zips, 


472   Route  83. 


HOHE  TATRA. 


Liptau  und  Galizien  auf- 
steigende Hohe  Tatra. 
Unvermittelt,  gleich  einer 
Riesenmauer  aus  dem 
Popper-  und  Waagtal  em- 
porragend, erscheint  sie 
als  formenreiches  Hoch- 
gebirge von  außerordent- 
licher Wildheit,  dem  aber 
Gletscher  fehlen ;  der 
Südfuß  weist  größere  Mo- 
ränendecken aus  der  Di- 
luvialzeit auf.  Die  cha- 
rakteristischen Merkmale 
sind :  kahle  zerrissene 
äußerst  schmale  Kämme, 
in  steilen  Wänden  jäh  ab- 
stürzende Gipfel,  öde,  mit 
riesigen  Trümmermassen 
erfüllte  Talkessel  (Oir- 
ken),  mit  einsamen  2-84m 
tiefen  Seen.  Die  höch- 
sten Gipfel  sind  im 
Hochsommer  schneefrei; 
in  den  Schluchten  na- 
mentlich der  Nordseite 
liegt  ewiger  Schnee 
(Schneegrenze  2600  m) . 
Die  Wälder  (Waldgrenze 
1450m)  bestehen  meist 
aus  Nadelholz;  im  Hoch- 
gebirge gibt  es  Gemsen, 
Bären,  Hirsche.  Murmel- 
tiere u.  a.  Auf  der  Süd- 
und  Westseite  wohnen 
Slowaken,  auf  der  Nord- 
seite Polen,  auf  der  Süd- 
ostseite in  der  Zips  (von 
Popräd  bis  Bela)  Deut- 
sche; das  Hochgebirge  ist 
menschenleer. 

Gasthöfe  und  Unter- 
kunftshäuser sind,  besonders 
an  der  Südseite,  in  genügen- 
der Anzahl  vorhanden,  doch 
ist  im  Juli  und  August  Vor- 
ausbestellung nötig.  Winter- 
saison haben  Alt-  und  Neu- 
Schniecks,    Tatra  -  Lomnitz, 


(ytatkie 


aczfci. 


OTt^-r  Tmna^Pass ~**$V*$$Ä ' 


\  /  JSagurat 


Roseüberg* 


Geograjh-Anst  v;"Wagaec  iDe"bes,Xeq)zi| , 


HOHE  TATKA.  83.  Route.   473 

Weszterheim,  Matlarenau  und  Zakopane.  Zwischen  750  und  1350m  liegen, 
meist  von  schönen  FichtenwaldungeD  umgeben  und  auch  als  klimatische 
Kurorte  für  längern  Aufenthalt  eingerichtet,  die  villenartigen  Logierhäuser 
am  Csorber  See,  von  AU -Schmeckt  und  Tatra-Lomnitz,  alle  vornehm  und 
nicht  billig  ;  weniger  anspruchsvoll  sind  Weszterheim,  Hoch- Hagi  (von 
Deutschen  besucht),  Kohlbach,  Matlarenau  und  Tatra  •  Höhlenhain.  Dann 
für  einfache  Unterkunft  die  Majläth- Hütte  am  Popper- See,  das  Schlesier- 
haus  am  Felker  See,  das  Qasth.  Qemse  und  das  Tiry-Schutzhaus  im  Kohl- 
bachtal, die  Kismärker  Tränke  am  Weißwasserbach,  das  Friedrich  -  Schutz- 
haus  am  Grünen  See.  Auf  der  hauptsächlich  von  Polen  besuchten  Nord- 
seite dienen  als  Stützpunkte  der  Badeort  Zakopane,  das  ehem.  Eisenwerk 
(Kusnice)  bei  Zakopane,  das  kleine  Bad  Jaszczuröwka  und  die  Schutzhäuser 
des  galiz.  Tatravereins  im  Rozlokatal  und  am  Fischsee. 

Führer  sind  bei  Spitzenbesteigungen  und  Jochübergängen  durchaus 
nötig,  da  die  Wegemarkierung  zumeist  nur  bis  zur  Hochregion  reicht.  — 
Man  nehme  an  der  S.-Seite  nur  die  vom  ungar.  Karpathenverein  geprüften 
und  deutsch  sprechenden  Führer  (am  besten  in  Alt-Schmecks  zu  be- 
kommen), die  ihr  Führerbuch  bei  sich  haben  müssen:  Tag  iE,  halber  Tag 
4  Ä'  (die  Preise  für  Bergbesteigungen  sind  bei  den  einzelnen  Bergen  an- 
gegeben). Sie  tragen  Gepäck  bis  zu  8  kg  unentgeltlich  und  haben  sich 
selbst  zu  beköstigen  (bei  Übernachten  in  einem  Schutzhause  oder  unter 
freiem  Himmel  erhalten  sie  1  E  mehr).  —  Die  vom  galizischen  Tatraverein 
geprüften  Führer  in  Zakopane  sprechen  fast  nur  polnisch  (einige  poln. 
Wörter  s.  S.  361) :  Tag  6-10  E,  außerdem  für  Beköstigung  2  E  und  bei 
schwierigen  Bergbesteigungen  1-4  E  mehr. 

Ausrüstung.  —  Bei  Bergbesteigungen  versehe  man  sich  mit  festem, 
benageltem  Schuhwerk,  Alpenstock  und  Mundvorrat ;  auch  im  übrigen  ist 
eine  Ausrüstung  wie  bei  Hochtouren  in  den  Alpen  erforderlich. 

Wagen:  jeder  Kutscher  der  zweisp.  Wagen  muß  den  amtlichen  Tarif 
(gültig  für  1-3  Pers.)  bei  sich  haben,  Tag  14,  i/2  Tag  8  E. 

Auskunft  stellen  des  ungarischen  Karpathenvereins  (Jahresbeitrag  iE) 
beim  Vorstand  in  Iglö,  beim  Vorstand  der  Sekt.  Schlesien  in  Breslau  (Mit- 
glieder der  Sektion  genießen  vielfach  Preisermäßigung),  bei  Gymnasial- 
direktor Denes  in  Leutschau  und  bei  den  Badeverwaltungen  der  Kurorte; 
des  galiz.  Tatravereins  (Jahresbeitrag  6  E)  im  Tatrahof  in  Zakopane.  — 
Empfehlenswert  die  Deiailkarte  der  Tatra  in  1:25  000  (1898)  und  die  Karte 
der  Hohen  Tatra,  mit  Wegemarkierung  von  Prof.  Denes,  in  1:75000  (1903), 
beide  vom  k.  u.  k.  militär-geogr.  Institut  in  Wien  herausgegeben. 

Reiseplan.  Beste  Reisezeit  Anfang  Juli  bis  Anfang  September,  doch 
sind  Regentage  nicht  selten;  billigere  Preise  und  weniger  Segen  im  Juni 
und  September.     Rundreisekarten  und  Rückfahrkarten  vgl.  R.  81,  82. 

Sechstägige  Wanderung  an  der  Südseite,  ohne  Führer.  1.  Tag:  Csorber 
See,  Popper  See  (S.  479).  —  2.  Tag:  Oszterva  und  über  Hoch-Hagi  nach 
Weszterheim  (S.  480,  477).  —  3.  Tag:  Schlesierhaus,  Polnischer  Kamm, 
Kleine  Visoka  (S.  478) ;  Nacht  im  Schlesierhaus  oder  hinab  nach  Alt- 
Schmecks.  —  4.  Tag :  mit  der  elektr.  Straßenbahn  von  Alt-Schmecks  nach 
Popräd  und  mit  Wagen  oder  Omnibus  (S.  475)  nach  der  Dobschauer  Eis- 
höhle und  zurück  (S.  486).  —  5.  Tag :  Kohlbachtal  (S.  477),  Tatra-Lomnitz 
(S.481).  —  6.  Tag:  Tatra-Höhlenhain,  Tropfsteinhöhle  (S.  482). 

Bei  einer  Rundtour  durch  die  Tatra  nimmt  man  zweckmäßig  für  die 
ganze  Dauer  des  Ausfluges  einen  Führer  I.  Kl.  (Preis  s.  oben ;  für  Berg- 
besteigungen kein  Zuschlag),  den  man  durch  die  Badedirektion  von  Alt- 
Schmecks  am  besten  nach  dem  Csorber  See,  im  W.  der  Tatra,  bestellt. 

Südseite  der  Tatra  (8  Tage).  1.  Tag:  Csorber  See,  Patria  und  zurück 
zum  Csorber  See  oder  nach  dem  Popper  See  (S.  479,  480).  —  2.  Tag:  Meer- 
augspitze (S.  480)  und  hinab  zum  Popper  See.  —  3.  Tag:  Oszterva  (S.  480) 
und  hinab  nach  Hoch-Hagi  (S.  480).  —  4.  Tag:  Botzdorfer  See  (S.  477), 
Schlesierhaus,  Polnischer  Kamm,  Kleine  Visoka  und  zurück  zum  Schlesier- 
haus (S.  478).  —  5.  Tag:  Schlagendorfer  Spitze  (S.  478)  und  hinab  nach  Alt- 
Schmecks  (S.  475).  —  6.  Tag:  Kohlbachfälle  (S.  477)  und  zu  den  Fünf  Seen 
(S.  477);  hinab  nach  Tatra-Lomnitz  (S.  481).  —  7.  Tag:  Grüner  See  (S.  480) 
und  über  die  Weidau  nach  Tatra -Höhlenhain   (S.  482).  —  8.  Tag:   Beler 


474   Boute83.  HOHE  TATRA. 

Tropfsteinhöhle  (S.  482).  —  Anschließend  entweder  Besuch  der  Nordseite 
der  Tatra  oder  zurück  nach  Poprad  und  Fahrt  zur  Dobschauer  Eishöhle 
(vgl.  S.  486). 

Nordseite  der  Tatra  (4  Tage) ;  Wege  nicht  überall  gut  gehalten  und  be- 
zeichnet. 1.  Tag:  Tatra-Höhlenhain  (S.  482),  Kopasattel,  Greiner  (S.  482), 
Javorina  (S.  483),  Roztokahütte  (S.  484).  —  2.  Tag:  Fischsee  (S.  484),  Pol- 
nische Fünf  Seen  (S.  484),  Zawratpaß,  Schwarzer  See  (S.  484),  Suchawoda- 
Schutzhaus  (S.  484).  —  3.  Tag :  Eisenwerk  (S.  483)  und  Zakopane  (S.  483).  — 
4.  Tag:  Koscielisker  Tal  (S.  484). 

a.  Elektrische  Bahn  vom  Csorber  See  nach  Tatra-Lomnitz. 

23km  in  iy4  St.  für  3,  hin  u.  zurück  4  K-,  bis  Hoch-Hagi  in  22  Min.  für 
1.10,  hin  u.  zurück  1.505";  bis  Weszterheim  in  40  Min.  für  1.90,  hin  u.  zurück 
2.80  K;  bis  Alt-Schmecks  in  3/4  St.  für  2.30,  hin  u.  zurück  3.40  K.  —  L.  sitzen. 

Csorber  See,  magy.  Csorbald  (1350m),  s.  S.  479.  Die  Bahn  führt 
östl.  in  der  Nähe  der  unten  gen.  Fahrstraße.  Stationen:  1km  Neu- 
Csorber  See,  mag.  Uj-Csorbatö;  2km  Popper  See,  magy.  Popräditö.  — 
3km  Stola.   Im  Bau  Abzweigung  zum  (4,5km)  Popper  See  (S.  479). 

—  7km  Hoch-Hagi,  magy.  Felso-Hägi  (1072m;  S.  477).  —  13km 
Weszterheim,  magy.  Tätra-Szeplak  (993m;  S.  476);  14km  Tatraheim, 
magy.  Tätra-Otthon,  mitHot.-Pension  (36  Z.  von  2  JTan,  P.  8-14  K). 

—  16km  Szikrahäz;  16, 5km  Neu- Schmecks,  magy.  Uj-Tätrafüred 
(992m ;  S.  476).  —  17km  Alt-Schmecks,  magy.  Tätrafüred  (1017m), 
s.  S.  475.  —  19km  Schöne  Aussicht,  magy.  Szepkilätäs ,-  21km  Felsö- 
Erdöfalva;  22km  Lomnitzer  Touristenhotel,  magy.  TuristaszäLlö 
(S.  481).  —  23km  Tatra-Lomnitz,  magy.  Tatra  -  Lomnic  (849m), 
s.  S.  481. 

b.  Fahrstraße  vom  Csorber  See  nach  Tatra-Höhlenhain. 

35km.  Wagen  nach  Alt-Schmecks  8  K,  von  hier  nach  Taträ-Höhlenhain 
gleichfalls  8  K.  Elektr.  Babn  s.  R.  83a.  Die  Straße  (auch  für  Radfahrer 
geeignet ;  Automobile  und  Motorräder  verboten),  die  alle  Hauptstationen 
an  der  S. -Seite  des  Gebirges  miteinander  verbindet,  heißt  bis  Alt-Schmecks 
Klotildenweg,  die  östl.  Fortsetzung  Maria  -  Theresia  -  Weg.  Das  Befahren  in 
der  Richtung  nach  Tatra-HÖhlenhain  ist  vorzuziehen,  da  sich  der  Weg  all- 
mählich senkt ;  1.  Aussicht  auf  die  Tatra. 

Csorber  See  (1350m)  s.  S.  479.  —  Die  Straße  führt  östl.,  über- 
schreitet nach  7  Min.  den  Bach  Mlinica,  biegt  dann  scharf  nach  N. 
aus  (ein  blau  bez.  Fußweg  führt  beim  Wegstein  11  1.  in  1  St.  zum 
Popper  See,  S.  479),  wendet  sich  weiterhin  nach  S.,  dann  bei  der 
Brücke  über  die  Popper  (1225m)  wieder  östl.  und  über  den  Bausch- 
bach (1108m ;  1.  Wegweiser  zur  Oszterva),  nach 

7,6km  Hoch-Hagi  (1072m;  S.  477).  -±  Weiter,  mehrfach  mit 
prächtigem  Blick  r.  auf  das  Popper-Tal,  nach 

13,3  km  Weszterheim  (1003m ;  S.  476).  —  Gleich  hinter  Weszter- 
heim (Wegweiser)  r.  auf  einem  schattigen  Fußweg,  der  neben  der 
Straße  herläuft,  vorbei  an  der  nahen  Hot.-Pens.  Tatraheim  (s.  oben), 
nach 

18,5 km  Neu-Schmecks  (992m;  S.  476)  und  weiter  nach  (19km) 
Alt-Schmecks  (1017m;  S.  475).  —  Der  Weg  nach  Tatra-Höhlen- 
hain zweigt  3  Min.  südl.  unterhalb  von  Alt-Schmecks  von  der  nach 


Höht  Tatra.  SCHMEOKS.  83.  Route.  475 

Poprad  führenden  Straße  1.  ab,  vereinigt  sich  nach  4/4  St.  mit 
dem  r.  von  Unter-Schmecks  heraufkommenden  Weg  nnd  durch- 
schneidet weiterhin  das  1.  von  diluvialen  Moränenwällen  umsäumte 
Kohlbach-Tal. 

Bei  (25km)  Tatra-Lomnitz  (849m;  S.  481)  1.  schöner  Blick  auf 
die  Lomnitzer  Spitze.  —  Nun  (die  r.  abzweigenden  Wege  führen 
nach  Groß-Lomnitz)  nach  (27km)  Matlarenau  (896m;  S.  481)  und 
über  den  aus  dem  Weißwasser-Tal  kommenden  Bach  zur  (30km) 
Kesmärker  Tränke  (908m;  S.  481).  Von  hier  senkt  sich  der  Weg 
allmählich  in  das  Kotliner  Tal  hinab ,  wo  er  etwas  unterhalb  von 

35km  Tatra-Höhlenhain  (767m ;  S.  482)  in  die  Belaer  Land- 
straße einmündet.    Nach  Javorina  s.  S.  483. 

c.  Die  drei  Schmeckse  und  Umgebung. 

Von  Popräd  nach  Alt-Schmecks  im  Sommer  9  mal  tägl.  elektrische 
Bahn,  14km,  in  3/4  St.  für  1^50,  hin  und  zurück  2  (im  Winter  3)  £"; 
Wagen  für  IE.  —  Vom  Csorber  See,  von  Tatra-Lomnitz  oder  Tatra-Höhlen- 
hain nach  Alt-Schmecks  s.  R.  83  a  und  b. 

Wohnungen  in  den  drei  Schmecksen  (im  Mai,  Juni  und  September 
bedeutend  billiger,  im  Juli,  August  und  Dez.  bis  Ende  März  Vorausbestel- 
lung nötig)  vermitteln  ausschließlich  die  Badeverwaltungen,  bei  denen 
auch  die  Zimmerrechnung  zu  bezahlen  und  die  Bademarken  zu  entnehmen 
sind;  auch  können  bei  der  Badeverwaltung  in  Alt-Schmecks  Führer,  Wagen, 
Reitpferde  u.  dgl.  bestellt  werden. 

Popräd  (675m)  s.  S.  469.  Abfahrtstelle  der  elektr.  Straßenbahn 
beim  Bahnhof  der  Kaschau-Oderberger  Bahn.  —  Die  Straßenbahn 
wendet  sich  westl.,  dann  nördl.  nach 

3km  Felka  (681m;  Touristenheim  der  Gebr.  Krompecher,  44  Z. 
zu  1.90-4.10,  M.  2-3  K,  gelobt),  Städtchen  mit  1100  Einw.  und 
einem  Tatra -Museum  (freier  Zutritt  jederzeit  außer  mittags 
12-2  Uhr).  Billige  Holzarbeiten  in  der  „Hausindustrie"  gegenüber 
dem  Touristenheim. 

6km  Groß- Schlagendorf,  magy.  Nagyszalök  (677m ;  Gasth.  Wesz- 
ter-Park,  18  Z.  zu  2-3,  P.  6-7  K). 

Die  Bahn  führt  ansteigend  nach  (12km)  Unter-Schmecks,  magy. 
Alsötatrafüred  (888m),  Eigentum  der  Ke'smarker  Bank,  mit  dem 
Sauerbrunnen  „Grützkocher".  Wasserheilanstalt,  Moor-  u.  a.  Bäder. 
240  Z.  zu  2.60-8,  M.  4,  P.  10-16  K. 

14km  Alt-Schmecks,  magy.  Tätrafüred.  —  *Grand-H6tel,  120  Z. 
von  4üT  an,  mit  Zentralheizung,  in  derVorsaison  (15.  Mai-30.Juni),  Nachsaison 
(I.  Sept.-l.  Okt.)  und  Wintersaison  (Mitte  Dez.-Ende  März)  20%  billiger, 
F.  1,  M.  5.50,  P.  14-20 E.  —  Außerdem  gute  Logierhäuser,  mit  zusam- 
men 300  Z.  zu  2-17  E  (Vor-  u.  Nachsaison  die  Hälfte),  im  Winter  geschlossen. 
Unterkunft  für  Touristen  im  Haus  Adria  und  in  dem  unten  genannten 
Kaffeehaus,  Z.  von  2  E  an.  Das  erste  Frühstück  wird  im  Eaffeehaus,  die 
anderen  Mahlzeiten  werden  im  Hauptrestaurant  eingenommen  (ein  billigeres 
Restaurant  nahebei).  —  Mehrmals  tägl.  Zigeunermusik. 

Elkktbische  Bahn  s.  E.  83a;  nach  Weszterheim  in  10  Min.  für  50, 
hin  u.  zurück  80  A,  im  Winter  Ü0h  bzw.  1  E  40;  nach  Hoch-Hagi  in  30  Min. 
für  1.30,  hin  u.  zurück  1.80  E\  nach  Csorber  See  in  1  St.  für  2.30,  hin  u. 
zurück  3.40  E,  im  Winter  3.40  bzw.  6  2l;  nach  Tatra-Lomnitz  in  18  Min. 
für  80 h,  hin  u  zurück  1^40,  im  Winter  1  E  20  bzw.  IE.  —  Wagen 
zur  Dobschauer  Eishöhle  und  zurück  25  #  (Omnibus  von  Popräd  s.  S.  470).  — 


476    Route  83.  WESZTERHEIM.  Hohe  Tatra. 

Automobil- Omnibus  von  Popräd-Felka  nach  Szczawnica,  mit  Floßfahrt  auf 
dem  Dunajec,  28  K,  ein  Tag  hin  und  zurück.  —  Drahtseilbahn  auf  das 
Kämmchen  s.  S.  477. 

Alt-Schmecks  (1017m),  Eigentum  der  Zipser  Kreditbank  in 
Leutschau,  ist  ein  inmitten  von  Nadelwald  am  Fuß  der  Schlagen» 
dorfer  Spitze  gelegener,  gegen  N.  geschützter  und  vortrefflich  ein- 
gerichteter, vornehmer  Badeort  (Sauerbrunnen,  "Wasserkur  usw.) 
und  Wintersportplatz.  Badehaus  an  der  Hauptstraße,  gegenüber 
dem  Grand-Hotel.  Beim  Kaffeehaus  zeigen  Wegweiser  nach  dem 
Felker  See  und  nach  Kohlbach. 

Unmittelbar  an  Alt-Schmecks  schließt  sich  westl.  Neu-Schmecks, 
magy.  TJj-T&trafüred  (992m),  mit  "Wasserheilanstalt,  Sanatorium 
für  Lungenkranke  und  mehreren  Villen.  —  25  Min.  unterhalb  Alt- 
Schmecks  ,  2  Min.  ö.  von  der  Straße  nach  Popräd,  liegt  Unter- 
Schmecks  (S.  475). 

Nähere  Ausflüge.  Von  Alt-Schmecks  ö.  in  12  Min.  oder 
von  Unter-Schmecks  n.  in  20  Min.  zum  Cafe-Restaur.  zur  Schönen 
Tatra- Aussicht  (999m ;  auch  ^ier  Z.),  mit  Blick  auf  die  Popperebene, 
im  Vordergrund  Neu- Walddorf.  ■ —  Von  Alt-Schmecks  n.w.  zu  den 
(3/4  St.)  Fünf  Quellen  (1189m)  mit  dem  Rainerdenkmal,  einem  Pa- 
villon mit  Blick  auf  das  Poppertal ;  30  Min.  oberhalb  die  Hilgermann- 
Gloriette  (1390m),  mit  Aussicht  auf  die  drei  Schmeckse  und  das 
Poppertal;  von  der  Max-Höhe  (magy.  Miksamagaslat;  1530m)  auf 
der  Grathöhe,  l/i  St.  höher,  Blick  in  das  Kohlbachtal.  —  Von  Neu- 
Schmecks  zum  Neu-Schmeckser  Wasserfall,  10  Min.  s.w.,  und  zum 
Vancsö-Teich,  10  Min.  s. ;  von  letzterem  s.o.  nach  (20  Min.)  Unter- 
Schmecks. 

Etwas  weitere  Spaziergänge :  von  Alt-Schmecks  auf  dem  "Wege 
nach  der  Schönen  Aussicht  (s.  oben),  dann  beim  Wegweiser  1.  ab  bis 
zu  einer  (3/4  St.)  Wegteilung :  r.  zum  (10  Min.)  Turmberg  (magy. 
Toronyhegy;  1118m);  1.  zum  (10  Min.)  Räuberstein  (magy.  Hara- 
mia-kö;  1167m),  mit  Blick  ins  Kohlbachtal  und  auf  die  Popper- 
ebene. Vom  Räubersteiu  westl.  weiter  auf  schlechtem,  aber  aus- 
sichtsreichem Fußpfad  zum  (}/.2  St.)  Kämmcheu  (S.  477). 

Auf  dem  Klotildenweg  (R.  83b)  von  Neu-Schmecks  nach  (1  St.) 
Weszterheim,  magy.  Tdtra-Szeplak  (1003m;  200  Z.  zu  2-12  JT,  M. 
von  2  K  40  an,  gut;  mit  Wasserheilanstalt),  einem  im  Walde  ge- 
legenen Höhenkurort  und  besuchten  Wintersportplatz.  Elektr.  Bahn 
s.  R.  83a.   Hot.-Pens.  Tatraheim  s.  S.  474. 

Von  Weszterheim  nach  dem  Schlesierhaus  (S.  478),  2  St.: 
nördl.  unweit  oberhalb  des  Kaffeehauses  zeigt  ein  Wegweiser  zum  Felker  Tal 
(rot-weiße  WM.) ;  nach  4  Min.  auf  dem  breiten  Wege  weiter  und  nach  wenigen 
Schritten  r.  (Wegweiser  „Fußweg  zum  Schlesierhaus");  nach  8  Min.  gerade- 
aus auf  dem  Fahrweg  weiter  und  nach  5  Min.  wieder  geradeaus  (r.  der 
kürzere,  aber  steilere  Weg  zum  Schlesierhaus);  nach  weiteren  2  Min.  beim 
Wegweiser  1.  ab  (rote  WM.)  am  1.  Ufer  des  Felker  Wassers  aufwärts; 
nach  18  Min.  geradeaus  (nicht  1.  über  den  Holzsteg),  nach  7  Min.  über 
die  Brücke  und  weiter  zum  (I1/4  St.)  Schlesierhaus.  Von  da  weisen  weiße 
Kreuze  (nach  1/2  St.  1.)  nach  Alt-Schmecks  (S.  475),  2  St. 


Hohe  Tatra.  KOHLBACHTAL.  83.  Route.    477 

Von  Weszterheim  nach  dem  Botzdorfer  See,  3  St.  :  auf  dem 
Wege  zum  Schlesierhaus  bis  zur  letzten  Kehre  (1520m),  dann  1.  aufwärts 
über  den  Riegel  (179lJm)  zum  Botzdorfer  See  (1898m),  in  großartiger  Um- 
gebung.    Abstieg  nach  Hoch-Hagi  in  21h  St. 

174 St.  w.  von  Weszterheim  liegt  Hoch-Hagi,  magy.  Felso-Hagi 
(1072m;  65  Z.  zu  2-5,  P.  7-10  K,  mit  Badehaus),  von  Deutschen 
besucht.  Auf  die  Oszterva  s.  S.  480;  zum  Botzdorfer  See  (s.  oben) 
21/2  St.    Elektr.  Bahn  s.  R.  83a. 

Auf  dem  Maria-Theresia-Weg  (R.  83b)  von  Alt-  oder  Unter- 
Schmecks  nach  (iy2  St.)  Tatra-Lomnitz  (S.  481 ;  elektr.  Bahn  s. 
R.  83a)  und  weiter  nach  (l/2  St.)  Matlarenau  (S.  481). 

Ins  *Kohlbachtal,  bis  zum  Hot.  Gemse  1  St.  20  Min.  (Draht- 
seilbahn, auch  im  Winter,  bis  zum  Kämmchen  in  15  Min.  für  1  K, 
hin  und  zurück  1  K  60,  Abfahrtsstelle  oberhalb  des  Grand-Hotel ; 
von  der  oberen  Station  3  Min.  r.  der  unten  gen.  Aussichtsturm, 
V4  St.  n.,  auf  dem  Järmay-Weg,  das  unten  gen.  Gasth.  Gemse). 
Vom  Kaffeehaus  in  Alt-Schmecks  nördl.  durch  Wald  aufwärts  (blau- 
rote WM.),  an  der  (5  Min. ;  1.)  eisenhaltigen  Doppelquelle  Kastor 
und  Pollux  vorbei,  auf  das  (40  Min.)  Kämmchen  (1269m),  einen 
Moränenwall,  mit  Cafe-Restaur.  und  dem  Szilägyi- Aussichtsturm 
(Blick  auf  den  Mittelgratturm  1. ,  die  Täler  des  Großen  und  des 
Kleinen  Kohlbachs  und  in  das  mit  Städten  und  Dörfern  übersäte 
Poppertal).  Dann  abwärts  zum  (3  Min.)  Wildbad  Kohlbach,  magy. 
Tarpatakfüred  (1244m;  34  Z.  zu  1.70-3,  M.  2.40,  P.  0.  Z.  40  K 
wöch.).  Weiter  durch  den  Torweg  des  Wildbades  (blau-rote  WM.) 
und  nach  12  Min.  geradeaus  (r.  abwärts  der  Wagner -Weg  zum 
Langen  Fall)  zur  (4Min.)  Brücke  über  den  Großen  Fall,  in  schönster 
Wald-  und  Felslandschaft. 

Von  der  Brücke  beschwerlicher  Fußweg  n.ö.  in  2  St.  zum  Steinbachsee; 
—  ö.  (zuerst  blau-rote  WM.)  in  2  St  nach  Tatra-Lomnitz  (S.  481):  halb- 
wegs Wegeteilung,  1.  nach  Matlarenau  (blaue  WM.),  r.  nach  Tatra-Lomnitz 
(rote  WM). 

Zurück  über  die  Brücke  und  oben  r.  weiter  aufwärts  (rote  WM. ; 
nach  5  Min.  r.  eine  zweite  Brücke)  zum  (8  Min.)  Gasth.  Gemse 
(1303m;  Z.  2  .BT 50);  hier  öffnet  sich  nordwestl.  das  Große,  nördl. 
das  Kleine  Kohlbachtal  (s.  unten). 

Zu  den  *Fünf  Seen  im  Kleinen  Kohlbachtal,  3l/2-4  St.  von 
Alt-Schmecks  (Führer  5  K,  entbehrlich),  21/2-3  St.  vom  Wildbad 
Kohlbach.  Vom  Gasth.  Gemse  (s.  oben)  nördl.  über  den  Großen 
Kohlbach  und  steil  hinauf,  nach  10  Min.  r.  der  10m  hohe  Riesen- 
sturz, über  eine  Brücke  zum  (20  Min.)  Treppchen  (1462m)  und  in 
weiteren  25  Min.  zum  Feuerstein  (1592m),  einem  überhängenden, 
vom  Hirtenfeuer  geschwärzten  Granitblock  (auf  die  Lomnitzer 
Spitze  s.  S.  478).  Weiterhin  1. ,  über  den  Bach  und  auf  einem 
Granitsteige  über  den  steilen  (3/4  St.)  Geröllkegel,  dann  nochmals 
über  einen  Bach  und  über  die  steile  Seewand  zu  den  (20  Min.) 
Fünf  Seen  im  obersten  Kessel  des  Kleinen  Kohlbachtals,  mit  dem 
Tery-Schutzhaus  (2016m;  Restaur.;  4  Z.,  Bett  3  K).  Großartige 
Felslandschaft  mit  Schneelagern,  umrahmt  von  den  Wänden  der 

Baedekers  Österreich-Ungarn.    29.  Aufl.  30 


478   Route  83.  FELKER  TAL.  Hohe  Tatra. 

Lomnitzer  Spitze,  des  Schwalbenturms,  der  Grünen  See-Spitze,  der 
Eistaler  Spitze  und  des  Mittelgratturms. 

Ins  Felker  Tal  und  anf  den  Polnischen  Kamm,  lohnend  (von 
Nen-Schmecks  4  St.)  ;  F.  6  K,  entbehrlich.  Von  der  Oberen  Prome- 
nade in  Neu-Schmecks  westl.  (Wegtafel ;  bis  znm  Schlesierhaus 
weiße  Krenze)  anf  einem  "Waldwege  (nach  3/4  St.  zweigt  r.  der  Pfad 
zu  den  drei  Schlagendorfer  Seen  ab,  s.  nnten)  über  den  (1^2  St.) 
Kreuzhübel  (1434m),  weiter  durch  das  Felker  Tal  zum  (3/4  St.) 
Schlesierhaus  der  Sektion  Schlesien  des  Karpathenvereins  (1680m  5 
10  Z.  'zu  4  K,  Bett  im  Schlafsaal  2  TT),  am  S.-Ende  des  kleinen 
Felker  Sees,  von  Weszterheim  in  2  St.  zu  erreichen  (vgl.  S.  476). 
Dann  (rote  WM.)  unter  den  Wänden  der  Granatenwand  her  (die 
„Pflöcke";  im  Glimmerschiefer  sind  kleine  weiche  Granatkristalle 
eingebettet)  und  unter  dem  „ewigen  Regen",  einem  tropfenden  Fels- 
überhang, hindurch  über  die  140m  h.  Seewand  zum  (!/2  St.)  Blumen- 
garten (1821m),  einer  schönen  Älpenwiese  auf  der  nächsten  Tal- 
stufe, und  zu  dem  (i/g  St.)  Langen  See  (1953m).  Von  hier  auf 
bequemem  Wege  in  1  St.  auf  den  Polnischen  Kamm  (2208m),  mit 
überraschendem  Blick  auf  die  Nordseite  des  Gebirges.  —  Sehr 
lohnend  die  Fernsicht  von  der  *Kleinen  Visoka  (2429m ;  vom  Polni- 
schen Kamm  1  St.  n.ö.,  nicht  schwierig,  rote  WM. ;  Führer  von 
Alt-Schmecks  7  K). 

Steiler  Abstieg  (Führer  vom  Schlesierhaus  zum  Fischsee  10  K)  vom 
Polnischen  Kamm  nördl.  zum  O/2  St.)  Gefrornen  See  (2047m);  von  hier 
nördl.  hinab  in  das  großartige  Poduplaski-Tal  zum  (2  St.)  Jagdhaus  des 
Fürsten  Hohenlohe  und  weiter  auf  einem  Fahrweg  nach  (4  St.)  Javorina 
(S.  483),  von  dem  nach  3/i  St.  1.  ein  Fußweg  an  der  Berglehne  am  r.  Ufer 
der  Biälka  zum  (2  St.)  Fischsee  (S.  484)  abzweigt. 

Zum  *Csorber  See  (41/2  St.),  s.  S.  479. 

*Schlagendorfer  Spitze  (Szalöki-cstics,  2453m),  unschwierig,  von  Neu- 
Schmecks  4  St. ,  F.8I:  vom  Wege  ins  Felker  Tal  (s.  oben)  nach  s/4  St. 
r.  ab  zu  den  (lx/4  St.)  drei  Schlagendorfer  Seen  (1693m);  dann  noch  2  St. 
über  die  Königsnase  (2283m;  Aussicht  auf  die  drei  Schmeckse)  zur  Spitze, 
mit  guter  Aussieht  (nach  W.  und  N.  durch  die  Gerlsdorfer  und  Lomnitzer 
Spitze  beschränkt).  —  Bequemer  ist  der  Dr.-Weisz-Weg,  i1^  St.:  von  Alt- 
Schmecks  über  die  Hilgermann  -  Gloriette  (S.  476)  und  die  Weisz-  Aussicht 
(1530m) ;  dann  w.  am  Schartigen  Kamm  in  20  Kehren  über  die  Königsnase 
(s.  oben)  hinauf. 

Lomnitzer  Spitze  (Lomniczi-csücs,  2634m),  6  St.  von  Alt-Schmecks,  für 
Geübte  nicht  schwierig  (F.  10  K).  Oberhalb  des  Feuersteins  (S.  477)  r. 
über  eine  Geröllhalde  zur  (1/2  St.)  „Probe"  (steile  Felswand,  mit  Kette  ver- 
sehen), weiter  zur  (20  Min.)  Kapelle  (hohe  Granitsäulen)  und  über  steile, 
aber  gut  gangbare  Rasenhänge  auf  den  (1  St.)  Lomnitzer  Kamm  (2200m; 
s.  S.  481).  Von  hier  an  der  (5  Min.)  Mosesquelle  (2260m)  vorbei,  meist  steil 
(30-40°)  über  „Matirko's  Umkehr"  nnd  „Emericzy,s  Greiner"  (2575m;  zwei 
schwierige  Stellen,  mit  Ketten  versehen,  Vorsicht  beim  Abstieg)  zum 
(IV2  St.)  Gipfel,  mit  lohnender  Nah-  u.  Fernsicht.  Abstieg  nach  Tatra- 
Lomnitz  s.  S.  481. 

Eistaler  Spitze  {Jigvblgyi-cstics,  2630m),  von  Alt-Schmecks  in  6V2-7  St. 
(F.  12  Z),  nur  für  Schwindelfreie.  Von  den  (31/2-4  St.)  Fünf  Seen  im 
Kleinen  Kohlbachtal  (S.  477)  über  Geröllhalden,  Schneefelder  und  steile 
Graslehnen  auf  den  Hauptkamm  und  diesen  entlang  über  das  22m  lange, 
aus  zackigen  Felsblöcken  bestehende  „Steinerne  Roß"  zum  (3  St.)  Gipfel, 
mit  herrlicher  Rundsicht  über  das  Gebirge  und  die  ungarischen  und  ga- 
lizischen  Niederungen. 


Hohe  Tatra.  CSORBER  SEE.  83.  Route.   4/y 

Gerlsdorfer  Spitze  (Oerlach/alvicsües,  2663m)  oder  Franz- Joseph-Spitze, 
die  höchste  der  Tatra,  für  Geübte  nicht  schwierig  (von  Schmecks  7l/2  St.; 
F.  12  K).  Man  übernachtet  am  besten  im  Schlesierhaus  (S.  478)  und  steigt 
vom  (V2  St. )  Blumengarten  (S.  478)  1.  hinauf  zur  (1/2  St.)  „Gerlsdorfer  Probe", 
einer  lOm  hohen  Wand  (Ketten  und  Klammern);  weiter  über  steile  Gras- 
lehnen zum  (H/2  St.)  Kamm  und  auf  Fels  zum  (1  St.)  Dromedarrücken 
(2550m),  von  wo  noch  1^2  St.  beschwerlichen  Kletterns  bis  zum  Gipfel; 
großartige  Aussicht  auf  die  ganze  Tatra. 

Warze  (2492m),  nur  für  geübte  Kletterer,  4  St.  vom  Schlesierhaus 
(F.  13  K  von  Alt-Schmecks). 

d.   Gsorber  See  und  Umgebung. 

Zum  Csorber  See  führt  von  Alt-Schmecks  (S.475)  der  Klotilden- 
weg in  41/2  St.  zu  Fuß  (R.  83b  ;  Wagen  in  2  St.,  9  K;  elektr.  Bahn 
s.  R.  83  a)  und  von  Station  Csorba  (S.  469)  eine  Zahnstangenbahn 
(5km)  in  l/2  St.  für  2  K  40  (zurück  1  K  80,  3täg.  Rückfahrkarte 
3  K  50). 

Csorber  See,  magy.  Szentivä-nyi-Csorbatö.  —  Gasthöfe  (im  Winter 
geschlossen):  *Grand-Hötel,  am  SO.-Ufer  des  Sees,  vom  Bahnhof  wenige 
Schritte  r.,  mit  Cafd-Restaurant  und  Wasserheilanstalt,  ferner  mehrere 
Logierhäuser,  zusammen  150 Z.  von  4  2T  an,  F.  1,  M.  4,  P.  9-12  K\  Unter- 
kunft für  Touristen  in  der  Villa  Laszkäry,  am  N.-Ufer  des  Sees,  Bett  1  K.  — 
Hot.  Möry,  auch  Haltestelle  der  Zahnstangenbahn  bzw.  12  Min.  Gehens 
von  der  Endstation,  von  Deutschen  besucht,  gelobt,  50  Z.  zu  3-6,  M.  3.20, 
P.  8-10  K,  Touristenbett  1-1.50  K.  —  Schwimmbad  am  O.  -  Ufer  (60  A).  — 
Kur-  und  Musiktaxe:  (2  Tage  frei):  3-7  Tage  3,  die  Woche  5  K,  Familien 
billiger.  —  Man  sichere  sich  rechtzeitig  einen  Führer,  von  denen  nur  wenige 
hier  stationiert  sind. 

Der  * Csorber  See  (1350m),  der  größte  der  südlichen  Tatra,  mit 
20,4ha  Flächenraum,  bis  20,7m  tief ,  liegt  auf  der  Wasserscheide 
zwischen  Waag  und  Popper  (vgl.  S.  469)  inmitten  ausgedehnter 
Waldungen  (Umwandernng  auf  ebenem  Wege  */2  St.).  Prächtige 
Aussicht  vom  See  n.  auf  die  Tatragipfel  vom  Krivän  bis  zur  Schlagen- 
dorfer  Spitze,  von  der  Bahnhofsseite  s.  auf  die  Täler  der  Waag, 
Popper  und  des  Hernäd  und  die  dahinterj*elegene  Gebirgskette  der 
Niederen  Tatra  mit  dem  Djumbir  und  dem  Königsberg.  Wegweiser 
(vom  Bahnhof  wenige  Schritte  halblinks)  zeigen  1.  nach  den  Kacz- 
vinszki  -  Quellen  (20  Min.,  schöner  Waldweg;  Schutzhütte  ohne 
Wirtsch.)  und  nach  Pod  Bansko  (ßl/2  St.  ;  S.  469),  geradeaus  nach 
dem  Krivän  und  ins  Furkotatal  (S.  480). 

Zum  Popper  See,  l1^  St.,  guter  Fußweg:  am  S. -Ufer  des 
Csorber  Sees  entlang  und  am  Grand-Hotel  vorbei ;  nach  8  Min.  vom 
O.-Ufer  r.  ab  (Wegweiser)  und  nach  3  Min.  1.  auf  einer  Brücke  über 
den  Mlinicabaeh,  dann  mäßig  aufwärts  bis  zu  einer  (35  Min.)  Bank 
auf  dem  Trigan-Plateau  (1508m;  Aussicht;  auf  die  Patria  s.  S.  480) ; 
nun  hinab  und  nach  25  Min.  auf  einer  Brücke  über  den  Hinzenbach 
und  wieder  hinan  zur  (74  St.)  Majläth- Hütte  (14  Z. ,  Bett  3  K; 
gute  Verpflegung)  am  N.-Üfer  des  *Popper  Sees  (1513m;  7ha  groß). 
Den  prächtig  gelegenen  See  umgeben  s.o.  Oszterva  (S.  480),  ö.  Tupa 
(S.  480),  w.  die  3km  lange  Bastei-Kette  (2432m). 

2»/4  St.  n.  vom  Popper  See  (rote  WM.)  der  Große  Hinzen-See  (S.  480); 
—  l3ASt.  n.ö.  (gelbe  WM.),  durch  das  Trümmertal,  der  Eissee  (1935m);  — 
ein  blau  bez.  Fußweg  führt  s.  in   1  St.   zum  Klotildenweg  (elektr.  Bahn 

30* 


480  Route  83.  MEERAUGSPITZE.  Hohe  Tatra. 

nach  Stöla  im  Bau,  s.  S.  474) ;  —  auf  die  Oszterva  s.  unten ;  auf  die  Meeraug- 
spitze s.  unten. 

Auf  die  *0szterva  (1984m),  3  St.,  lohnend  und  unschwierig ; 
F.  5  K,  unnötig.  Vom  Csorber  See  zum  (1 i/2  St.)  Popper  See  s.  S.  479 ; 
von  hier  (blaue  WM.)  auf  steinigem  Fußpfad  in  vielen  kurzen  Kehren 
in  I1/2  St.  an  der  östl.  Felswand  hinauf.  Schöne  Aussicht  auf  das 
Popper-  u.  Waagtal  und  den  Csorber  See;  n.w.  das  Mengsdorfer  Tal, 
n.  die  Tatraspitze. 

Lohnend  aher  anstrengend  ist  der  "Weiterweg  östl.  auf  die  (lx/4  St.) 
Tupa  f2290m),  hinab  auf  die  (V2  St.)  Luka-  Wiese  und  wieder  hinauf  auf  die 
(IV2  St.)  Koncysta  (2540m),  von  wo  man  in  2  St.  zum  Botzdorfer  See  (S.  477) 
hinabsteigt.  Von  hier  nach  Hoch-Hagi  2*/2  St.  —  Von  der  Oszterva  nach 
Hoch-Hagi,  23/«  St.:  s.w.  über  Rasen,  dann  abwärts  auf  Fußweg  durch 
Knieholz  und  Hochwald  (rote  WM.)  und  über  die  eingezäunte  Stadlo- 
Wiese,  weiter  auf  holprigem  Fahrweg  bis  zum  (21/*  St.)  Klotildenweg  und 
1.  auf  diesem  in  25  Min.  nach  Hoch-Hagi  (S.  477). 

*Meeraugspitze  (magy.  Tengerszem  csücs,  poln.  Rysy;  2503m), 
einer  der  lohnendsten  Aus  sich  tsberge  der  Tatra,  4^2  St.  (F.  9  K; 
rote  WM.),  unschwierig.  Der  Weg  führt  vom  (II/2  St.)  Popper  See 
(S.  479)  nördl.  um  das  (ll/2  St.)  O.-Ufer  des  Froschsees  (1920m) 
zum  (1  St.)  Hunfalvy-Joch  (2343m),  dann  zur  (i/2  St.)  Spitze,  mit 
prächtiger  Aussicht  über  die  Tatra  und  dreizehn  Hochgebirgsseen 
(n.  900  bzw.  1110m  tief,  das  Meerauge  und  der  Fischsee  s.  S.484). 
Rückweg:  vom  Froschsee  (s.  oben)  n.w.  hinüber  zum  Großen 
Hinzen-See  (1965m),  im  obersten  n.w.  Winkel  des  Mengsdorfer  Tals 
prächtig  gelegen ;  hinab  über  ausgedehnte,  von  Murmeltieren  be- 
völkerte Alpwiesen  ins  untere  Mengsdorfer  Tal  zum  Popper  See. 

Beschwerlicher  Abstieg  von  der  Meeraugspitze  (F.  14  K)  zum  (3  St.) 
Meerauge  (S.  484)  und  von  da  über  die  203m  h.  Seewand  zum  Fischsee  (bis 
zur  Schutzhütte  iy4  St.)  s.  S.  484. 

Auf  den  Krivän  (2496m),  51/2  St.  (F.  10  E),  nicht  schwierig.  Nord- 
westl.  über  den  (3/4St.)  Furkotabach  zum  (3/4  St.)  Bach  Zlomisko  (L562m),  wo 
1.  ein  Fußweg  von  Pod  Bansko  (S.  469)  und  vom  Dreiquellen -Forsthaus 
einmündet,  und  weiter  r.  (n.w.)  bis  zu  der  (1  St.)  Terrasse  unter  dem 
Grünen  See  (2026m);  hier  1.  empor  zum  (3  St.)  Gipfel,  der  30m  lang,  2m 
breit  ist.  Oben  prächtige  Aussicht:  nach  W.  stürzt  der  Berg  mit  kolossalen 
Wänden  in  das  Koprova-Tal  ab;  südl.  das  Waagtal,  s.o.  der  Csorber  See, 
ö.  der  Grüne  See,  n.  der  Teriansko- See  (1947m).  Abstieg  nach  Pod  Bansko 
(33/4  St. ;  weiße  WM.):  über  den  Südwest!.  Grat  hinab,  zunächst  über  steile 
Felsen  und  Geröll,  dann  auf  gutem  Zickzackwege  an  der  Westseite  der 
Kopa  zu  der  (2V2  St.)  Wiese  Polana  Krivänska  (1230m;  10  Min.  s.  das 
Dreiquellen -Forsthaus;  S.  469);  von  hier  w.  neben  dem  niedern  Wald- 
rücken Pod  Palenica  (1150m)  zum  (I1/2  St.)  Forsthaus  Pod  Bansko  (S.  469). 

Ins  Mlinica-Tal  (F.  bis  zum  Schleierwasserfall  2  K;  gelbe  WM.),  nördl. 
an  der  Mlinica  entlang  auf  breitem  Promenadenwege  zum  (l3/4  St.)  schönen, 
25m  hohen  Schleierwasserfall  (1691m),  n.  hinan  zum  (>/2  St.)  Skok-See  (1811m), 
(3A  St.)  untern  (1963m)  und  (1/2  St.)  obern  Gemsen-See  (2006m) ,  von  wo  man 
westl.  den  (3/4  St.)  Szentivänyi-See  (2069m)  erreicht ;  von  hier  w.  über  das 
Lorenzjoch  (2314m)  zu  den  (1  St.)  Wahlenberg- Seen  (2060-2154m)  und  durchs 
Furkota-Tal  zum  (2  St.)  Csorber  See  zurück. 

Auf  die  Patria  (2205m),  sehr  lohnend  und  unschwierig,  2f/4  St.  (F.  4  K). 
Auf  dem  Wege  zum  Poppersee  bis  zum  (3/4  St.)  Trigan  (1508m ;  S.  479) 
und  von  hier  nördl.  auf  den  Gipfel,  mit  großartigem  Einblick  in  das 
Mengsdorfer  Tal. 

Tatraapitze  (2565m),  H/zSt.  südl.  vom  Hunfalvy-Joch  (s.  oben),  schwierig, 
nur  für  tüchtige  Kletterer  (F.  12  2T);  Aussicht  ähnlich,  wie  von  der  Meer- 
augspitze. 


Hohe  Tatra.  TATRA-LOMNITZ.  83.  Route.   481 

e.   Tatra-Lomnitz. 
Am  Maria-Theresia-Weg  (R.  83  b),  l'/2  St.  n.ö.  von  Alt-  und 
Unter-Schmecks  (Wagen  4  K;  elektr.  Bahn  s.  R.  83a)  liegt 

Tatra-Lomnitz,  magy.  Tätra-Lomnic.  —  Gasth. :  *PalaceHotel 
(920m),  n.  vom  Bahnhof,  in  schöner  hoher  Lage,  mit  Zentralheizung,  ge- 
schlossen März,  April,  Mai  und  1.  Okt.-15.  Dez.,  106  Z.  zu  5-14,  F.  1.50, 
M.  von  5  AT  an.  P.  o.  Z.  10  E,  H.  Lomnitz,  unweit  1.  vom  Bahnhof,  mit 
Cate-Restaur.,  24  Z.  zu  4.50-10,  F.  1.20,  M.  4,  P.  10-19  K,  Bethlenhaus, 
gegenüber  dem  Bahnhof,  ohne  Cafe-Restaur.  (gespeist  wird  im  Hot.  Lom- 
nitz), 64  Z.  zu  3-12,  P.  10-19  E,  heide  nur  Juli  und  August  geöffnet,  alle  drei 
dem  Staat  gehörig;  Touristenhotel  (S.  474),  an  der  W.-Seite  des  Ortes, 
mit  Restaur.,  15  Z.  zu  2-4  E.  —  Kon-  und  Musiktaxe  (3  Tage  frei):  eine 
Woche  6,  Saison  16  E.  —  Wagen  nach  dem  Csorher  See  12  E,  nach  Tatra- 
Höhlenhain  6  AT.  —  Omnibus  nach  Matlarenau,  nach  Tatra -Höhlenhain, 
nach  dem  Fischsee  (S.  484;  14  E hin  und  zurück).  —  Elektr.  Bahn  (s.  R.  83a) : 
nach  Alt-Schmecks  in  18  Min.  für  80  h,  hin  und  zurück  1  E  40,  im  Winter 
1.20  bzw.  2  E;  nach  Weszterheim  für  1  E  40,  hin  und  zurück  2  AT,  im 
Winler  2  hzw.  3  AT;  nach  Csorber  See  für  3,  hin  und  zurück  4  AT,  im  Winter 
4.60  bzw.  8.50  E.  —  Eisenbahn  nach  Tarpatak  8.  S.  470. 

Tatra-Lomnitz  (849m)  ist  ein  vornehmer,  aussichtsreicher  Villen- 
ort, mit  ausgedehnten  Parkanlagen.  Unterhalb  des  Palace  Hotel 
eine  gut  eingerichtete  Wasserheilanstalt.    Wintersport. 

Von  Tatra-Lomnitz  zu  den  (2  St.)  Kohlbach  fällen  s.  S.  477. 

i/2  St.  n.ö.  die  auf  weitem  Wiesenplan  am  Steinbach  freund- 
lich gelegene  Sommerfrische  Matlarenau,  magy.  Matlärhdza  (896m ; 
125  Z.  zu  1.50-4,  M.  2.50,  P.  6-9^,  Omn.  von  Tatra-Lomnitz 
1  K;  Wintersport) ,  und  35  Min.  weiter  die  Kesmdrker  Tränke 
(magy.  Kesmdrki  Itatö ;  908m;  einfaches  aber  gutes  Restaur.,  auch 
Nachtquartier).  —  l1^  St.  s.o.  von  der  Kesmärker  Tränke,  l*/4  St. 
n.w.  von  Kesmärk  (S.  470),  liegt  im  Weißwassertal  das  Sanatorium 
Tätrahäza  (670m). 

Von  Matlarenau  oder  der  Kesmärker  Tränke  ins  Weißwassertal, 
lohnend  (F.  zum  Grünen  See  5  -fiTÖO).  Etwa  halbwegs  zwischen 
beiden  Orten  auf  dem  vom  Maria-Theresia- Weg  (R.  83b)  westl.  ab- 
zweigenden Fahrwege  im  Weißwassertal  aufwärts,  an  der  70m  hohen 
Weiden  Wand,  einem  Moränenüberrest  am  S. -Abhang  des  Stöß- 
chens (1530m),  vorbei  (hierhin  näher  von  Matlarenau  über  die 
Jänosquelle ;  WM.  zwei  rot-weiße  Dreiecke)  zum  (3/4  St.)  Kreß- 
brunnen  (1200m);  von  hier  über  eine  Brücke  auf  das  r.  Bachufer 
und  in  1^2  St.  zum  *Grünen  See  (1551m;  Erzherzog-Friedrich- 
Schutzhaus,  3  Z. ,  Bett  3  .fiT),  in  großartigem  Talabschluß  zwischen 
den  Steilwänden  des  Ratzenbergs  (2040m),  der  Kesmdrker  Spitze 
(2556m),  des  Schwalb enturms  (2625m),  der  Grünen  -  See  -  Spitze 
(2532m),  der  Roten- See- Spitze  (2425m)  und  des  sagenumwobenen 
zuckerhutförmigen  Karfunkelturms  (2139m). 

Ausflöge  (Führer  in  Tatra-Lomnitz).  Auf  rot  markiertem  Wege  über 
das  (2'A  St.)  Steinbachsee- Schutzhaus  (1670m)  zum  (»/*  St.)  Steinbachsee  (1752m) 
unter  den  900m  h.  Wänden  der  Lomnitzer  Spitze,  mit  alluvialen  Gletscher- 
moränen. Vom  Feuerstein  (S.  477),  '/«  St.  s.w.  vom  Steinbachsee,  1.  auf 
den  Lomnitzer  Kamm  (2200m)  und  weiter  auf  die  (3x/2  St.)  Lomnitzer  Spitze 
(vgl.  S.  478;  F.  10  E).  —  Vom  Grünen  See  (S.  480)  entweder  (mit  F.) 


482   Route  83.  TATRA-HÖHLENHAIN.  Hohe  Tatra. 

n.w.  zum  (1  St.)  Roten  See  (1813m)  und  dem  (i/4  St.)  Blauen  See  (1872m), 
weiter  über  den  ö.  Ausläufer  der  Weißen-See-Spitze,  mit  Blick  auf  den 
Gelben  See,  und  auf  Fußpfad  auf  die  Weiße  See-Spitze  C2231m),  dann  zurück 
zum  Grat  und  nordöstl.  zum  (3  St.)  Weißen  See  (1614m),  V4  St.  oberhalb 
der  Beler  Alphütte  (s.  unten);  oder  bei  dem  Wegweiser  unterhalb  des 
Grünen  Sees  1.  direkt  zum  (I1/4  St.)  Weißen  See.  Von  der  Beler  Alp- 
hütte kehrt  man  s.o.  am  1.  Ufer  des  Weißen  Wassers  durch  die  Vorderen 
Kupferschächte  (s.  unten)  und  über  die  (1  St.)  Kdsmärker  Alphütte  (1299m) 
nach  Matlarenau  zurück  oder  wendet  sich  ö.  über  die  Matten  der  Weidau 
(1460m)  auf  einem  breiten  Fußwege  oberhalb  der  sieben  Quellen  im  Drechsler- 
häuschen  (1269m)  nach  (2  St.)  Tatra-Höhlenhain  (s.  unten).  —  Nach  (6  St.) 
Javorina  durch  das  Weißwasser- Tal  (F.8I):  von  der  Wegteilung  oberhalb 
der  Kesmärker  Alphütte  (s.  oben)  r.  durch  die  Vorderen  Kupfer  schachte  und 
an  der  Beler  Alphütte  vorbei  zum  (i3/4  St.)  Kopa-Paß  oder  Sattel  (1756m; 
auf  den  Greiner,  s.  unten,  in  13/4  St.),  7*  St.  unterhalb  des  Durlsbergs 
(1838m;  hübsche  Aussicht);  hinab  durch  die  Hinteren  Kupferschächte  und 
das  Javorinka-Tal  nach  (3  St.)  Javorina  (S.  483). 

f.    Tatra-Höhlenhain.    Beler  Tropfsteinhöhle. 

Tatra-Höhlenhain,  magy.  Tatra-Barlangliget  (767m),  im  Kot- 
liner  Tal,  10km  n.w.  von  Station  Bela  (S.  470;  Omnibus  1  K, 
Wagen  5  K)  inmitten  prächtigen  Hochwaldes  gelegen,  dnrch  den 
Maria-Theresia- Weg  (R.  83  b)  mit  (IV2  St.)  Matlarenan  nnd  (2  St.) 
Tatra-Lomnitz  (S.  481)  verbunden,  der  Stadt  Bela  gehörig,  wird 
als  klimatischer  Kurort  (Wasserheilanstalt)  nnd  Sommerfrische  be- 
sucht (175  Z.  zu  1.60-6  K).  —  In  der  Badekanzlei  erhält  man 
Eintrittskarten  zu  der  *Beler  Tropfsteinhöhle  (Eintritt  während 
der  Saison  täglich  um  11,  1  und  3  Uhr  gegen  3  -ST  80;  elektr.  Be- 
leuchtung). Die  Höhle  (Eingang  883m  ü.  M.,  20  Min.  westl.  von 
Höhlenhain;  Luftwärme  8°  C.)  ist  in  einer  Länge  von  1200m  zu- 
gänglich ;  die  Durchwanderung  (zahlreiche  Stufen)  dauert  2-2^2  St. 

Ausflüge.  Auf  die  (2  St.  n.)  Tokamya  (1220m),  mit  prächtiger  Aussicht 
und  reicher  Flora.  —  Sehr  lohnend  ist  die  Besteigung  des  *Greiner  (2148m), 
572  St.,  F.  8K,  angenehm:  vom  Eingang  der  Tropfsteinhöhle  aufwärts  über 
die  (V2  St.)  Hohe  Ebene  (1109m),  die  (1  St.)  Faixblöße  (1490m),  das  Eiserne 
Tor  (1620m),  den  (1V4  St.)  Stirnberg  (1950m)  und  die  Fleischbänke  zum  (I1/4  St.) 
Törichten  Gern  (2062m),  dann  hinab  zum  (V2  St.)  Sattel  des  Breiten  Feldes 
(1832m)  und  von  hier  über  die  O.-  u.  N. -Lehne  auf  den  (1  St.)  Gipfel  des 
Greiner,  mit  großartiger  Aussicht  auf  die  ganze  N.-Seite  der  Tatra,  be- 
sonders auf  die  Lomnitzer  und  Eistaler  Spitze  mit  ihren  steil  abstürzenden 
Wänden,  Schneehalden  und  über  100m  hohen  Wasserfällen.  —  Durch  das 
Drechslerhäuschen  (s.  oben)  zum  (372  St.)  Weiften  See  und  zum  (33/4  St.) 
Grünen  See  (S.  480). 

Ein  empfehlenswerter  Ausflug  (mit  Wagen  172-2  Tage,  32  2T;  Auto- 
mobil-Omnibus von  Popräd  nach  Szczawnica  s.  S.  476)  ist  von  Höhlenhain 
über  Bela  (S.  470;  die  Straße  über  Landök  ist  4km  kürzer)  und  Wünschen- 
dorf auf  die  Höhe  der  Zipser  Magura  (956m;  Whs.),  hinab  über  Alten- 
dorf  (Mittagsstation,  Gasth.  Mangel,  5  Z.  zu  2.40,  M.  1.80  K)  zum  ehem. 
Roten  Kloster  am  Dunajec  (74  St.  ö.  das  kleine  Schwefelbad  Smerdzsonka, 
magy.  Korona  hegy  fürdo,  mit  Badhotel)  und  von  hier  zu  Fuß  in  274  St. 
durch  Wald  längs  dem  Dunajec  oder  lohnender  auf  dem  Dunajec  in  Ein- 
bäumen (2  K)  in  I72  St.  nach  Bad  Szczawnica  (S.  376;  vom  Landeplatz  bis 
zum  Bad  72  St.). 


ZAKOPANE.  83.  Route.   483 

g.  Javorina. 

Von  Tatra  -  Höhlenhain  nach  Javorina  an  der  Nordseite  des 
Gebirges  führen  zwei  Wege  :  der  Fußweg  über  den  Kopa-Pqß  (vgl. 
S.  482)  und  der  18km  lange  Fahrweg  (Wagen  ilK)  durch  das  Kot- 
liner  Tal  nach  dem  (7km)  Slowakendorf  Zdjdr  (Kirche  904m, 
20  Min.  unterhalb  ein  Whs.)  und  über  den  Zdjärer  Paß  (1081m; 
1.  prächtiger  Blick  auf  die  Steilwände  der  Beler  Kalkalpen) ;  hinab 
über  Podspädy  (919m;  Whs.,  auch  Nachtlaser)  nach  dem  am  Fuß 
des  Muran  (1882m)  gelegenen  Javorina  (1000m,  keine  Unterkunft), 
mit  Jagdschloß  und  Holzstofffabriken  des  Fürsten  von  Hohenlohe, 
Herzogs  von  Ujest,  dem  der  größte  Teil  der  nördl.  Tatra  gehört 
(viel  Wild:  Rehe,  Gemsen,  Steinböcke,  Wisente,  Bären  usw.). 

Von  Javorina  führt  eine  Fahrstraße  über  das  fürstliche  Jagdschloß 
ins  Bialkatal  und  zur  (3/4  St.)  Brettsäge  tysa  (s.  unten),  wo  die  Fahrstraße 
von  Zakopane  (s.  unten)  einmündet.  Weiter  zum  Fischsee  S.  483/4.  —  Die 
*Siroka  (2221m),  von  Podspädy  über  Javorina  mit  Führer  (6  K)  in  5  St. 
zu  ersteigen,  bietet  einen  großartigen  Überblick  der  ganzen  Nord -Tatra 
von  der  Swinnica  bis  zum  Kopa-Paß. 

h.  Zakopane  und  Umgebung. 

Eisenbahn  von  Chaböwka  (Krakau)  s.  S.  376;  von  Kralovän  s.  S.  468. 

—  Zweisp.  Wagen  von  Zakopane  nach  (41km)  Tatra- Höhlenhain  28  K, 
nach  Schmecke  35  K. 

Zakopane.  —  Gasth.  :  Gr.-  H.  St  am  ary,  unweit  des  Bahnhofs,  60  Z. 
zu  3-8,  F.  1.20,  M.  3,  P.  von  9  K  &n;  Morskie  Oko,  mit  Cafe'-Restaur.; 
Warschau,  Z.  von  2  -fi"  an;  Karpowicz;  H.  Turystöw,  Z.  3-5.50  K ; 
Giewont;  Staszeczköwka.  —  Kurtaxe  (2  Tage  frei) :  die  Pera.  wöch. 
3  K,  für  die  ganze  Saison  12  K.  —  Auskunftstelle  des  Galiz.  Tatravereins 
im  Tatrahof  (im  Sommer  9-12,  5-7  Uhr). 

Zakopane  (837m) ,  großes  galizisches  Dorf  von  8000  Einw.,  be- 
liebte Sommerfrische  der  Polen,  auch  als  Winterkurort  von  Brust- 
kranken besucht,  mit  Wasserheilanstalt,  liegt  in  weitem  sonnigem 
Hochtal  an  den  Quellbächen  des  Weißen  Dunajec,  mit  Aussicht 
auf  SVinnica,  Giewont  u.  a.  Gipfel  der  galizischen  Tatra.  Eigen- 
artige Volkstrachten;  sehenswerte  Fachschule  für  Holzschnitzerei; 
Spitzenklöppeleischule;   Tatra-Museum  (10-12,   2-3  Uhr;  20  h). 

—  Eine  Fahrstraße  (Einsp.  1  K  50)  verbindet  Zakopane  mit  dem 
(4km  s.o.)  ehem.  Eisenwerk,  poln.  Kwinice  (988m;  Gasth.  mit  gutem 
Restaur.),  mit  Papierfabriken  und  Haushaltungsschule.  —  Aussicht 
von  der  (1  St.  n.w.)  Qubaiowka  (1123m). 

Der  lohnendste  Ausflug  von  Zakopane  und  einer  der  schönsten 
in  der  Tatra  ist  der  zum  (31,5km)  Fischsee :  mit  Wagen  in  4  St. 
(auch  Automobil -Omn.);  Zweispänner  hin  und  zurück  20,  Ein- 
spänner 14  K.  Yon  Zakopane  östl.  Fahrstraße  über  das  (4km) 
kleine  Bad  Jaazczuröwka,  mit  neutraler  Therme  (20°  C. ;  Schwimm- 
becken), zur  (20,5km)  Brettsäge  Zysa  (967m),  3/4  St.  s.w.  von 
Javorina  (s.  oben).  Die  Straße  führt  weiter  südl.  über  eine  Granit- 
brüoke  (3,5km  voniysa),  die  einen  der  Mickiewicz- Wasserfälle 


484   Route  83.  MEERAUGE. 

überspannt,  und  durch  Wald  in  großen  Kehren  zum  *Fisclisee  (poln. 
MorsMe  Oko,  Meerauge;  magy.  Halastö;  1393m),  33  ha  groß,  bis 
53,5m  tief,  in  wildromantischer  Umgebung,  mit  einem  Gasthause 
und  einem  Logierhause  des  galiz.  Tatravereins  (Betten  zu  2  ÜT40). 
Der  alte  Fahrweg  führt  von  Lysa  (S.  483)  am  1.  Ufer  des  Bialawoda- 
baches  aufwärts  über  die  (l1/*  St.)  Roztokahütte  (1032m  ;  23  Betten  zu  1  #60; 
V4  St.  n.  die  Mickiewicz-Wasserfälle)  zum  (2  St.)  Fischsee. 

Fährt  man  mit  Boot  (20  Min.,  40  h  die  Person)  zum  S.-Ufer 
des  Sees  (Fußwanderung  am  O.-Ufer  in  */2  St.)  und  ersteigt  den 
200m  hohen  Felsriegel  1.  oberhalb,  so  erreicht  man  in  weiteren 
50  Min.  das  *Meerauge  (poln.  Czamy  Staw;  1584m),  einen  maleri- 
schen See,  zu  dem  die  Meeraugspitze  (S.  480)  steil  abstürzt. 

Vom  Meerauge  zum  Hinzen-See  (S.  480),  für  Geübte  nicht  schwierig, 
südwestl.  hinauf  zum  (372  St.)  Wilderer-Joch  (2304m)  und  von  hier  hinab 
zum  (1  St.)  Hinzen-See.  Vom  Fischsee  nordwestl.  über  den  Ausläufer  der 
Swislöwka  ins  Roztoka-Tal  zu  den  Polnischen  Fünf  Seen  (s.  unten)  2ty2  St., 
lohnend.  —  In  das  Fünfseen-  oder  Roztoka-Tal:  vom  Fischsee  (s.  oben) 
3  Min.  talabwärts,  dann  links  auf  bequemem  Fußweg  bergan  zum  (2V2  St.) 
44m  hohen  ~Siklawa-Fall  unterhalb  des  Wielki  staw  (1669m),  des  größten 
der  in  einem  öden  Felsental  übereinander  liegenden  Polnischen  Fünf  Seen 
(bewirtschaftete  Schutzhütte  am  Kleinen  See),  zugleich  des  größten  Tatra- 
sees überhaupt  (35ha).  Von  hier  talabwärts  zur  (272  St.)  Roztokahütte 
(s.  oben)  oder  talaufwärts  über  den  (2  St.)  Zawrat-Paß  (2158m ;  ermüdend) 
nach  (5-6  St.)  Zakopane  s.  unten. 

Ebenfalls  lohnend  ist  von  Zakopane  der  Ausflug  westl.  in  das 
*Koscielisker  Tal  (Zweisp.  hin  und  zurück  10  TT),  ein  enges  wild- 
romantisches Felsental ,  aus  dem  der  Schwarze  (Czamy)  Dunajec 
hervorströmt.  Zu  Fuß  auf  der  Fahrstraße  über  das  (2  St.)  Whs.  bei 
der  Eisquelle  (978m)  und  die  (V2  St.)  Wiese  Pisana  zum  (3/4  St.) 
Smreciner  See  (1226m),  im  oberen  Talkessel. 

Andere  Ausflüge.  3  St.  südl.  von  Zakopane  der  Qiewont  (1900m).  — 
Auf  die  Magöra  (Kopa  Magöry,  1704m),  eine  kahle  Felskuppe  s.o.  vom 
Eisenwerk,  in  2  St. ;  lohnende  Aussicht  auf  die  N.-  und  NO.-Seite  der  Tatra. 
In  dem  von  der  Magöra  w.  auslaufenden  Rücken  eine  große  Höhle  (2  St. 
von  Zakopane-,  Führer  und  Fackeln  nötig).  —  S.o.  auf  der  Fahrstraße  in 
1  St.  O/2  St.  mit  Wagen)  nach  dem  ehem.  Eisenwerk  (S.  483)  und  auf 
einem  Fußweg  weiter  in  IV4  St.  zum  Paß  (1550m)  zwischen  der  Kopa  Krölowa 
(1670m)  und  der  Mala  Kopa  Krölowa  (1630m).  Dann  in  x\i  St.  zum  Schutz- 
haus des  galiz.  Tatravereins  (7  Betten  zu  1  IT 60)  im  Tal  der  Suchawoda  und 
von  hier  in  1  St.  zum  *Schwarzen  See  {Czamy  staw,  1620m;  Schutzhaus),  am 
Fuß  der  schroffen  Kos cielec- Spitze  (2159m).  Geübte  können  vom  Schwarzen 
See  in  272  St.  zum  aussichtsreichen  Zawrat-Paß  (Swinnica- Scharte,  2158m) 
und  von  da  in  1  St.  zu  den  Polnischen  Fünf  Seen  (s.  oben)  gelangen..  — 
Von  der  Schutzhütte  im  Suchawodatal  (s.  oben)  in  1  St.  zum  Zielony  staw 
(1780m),  mit  einer  kleinen  Schutzhütte  in  der  Einsattelung  zwischen  Swinnica 
und  Posrednia  Turnia,  und  in  weiteren  I74  St.  auf  die  Spitze  der  'Swinnica 
(2306m  ;  großartige  Aussicht),  hinab  über  die  Südlehne  in  13/4  St.  zu  den 
Polnischen  Fünf  Seen  (s.  oben).  —  Von  der  Schutzhütte  im  Suchawodatal 
erreicht  man  in  H/2  St.  den  Lilijowe-Paß  (1952m).  —  Auf  den  *Krzyzne 
(2110m ;  Schutzhaus) :  von  der  Hala  Oqsienicowa  unterhalb  der  Zolta  Turnia 
bis  zum  (2  St.)  Panszczyca-Tal  und  von  hier  zum  (2V2  St.)  Joch,  mit  Aus- 
sicht auf  die  Polnischen  Fünf  Seen  und  die  Tatra-Kette;  hinab  durch  das 
Joch  zum  (2J/2  St.)  Wielki  staw  (s.  oben).  —  Unschwierig,  am  besten  mit 
dem  Ausfluge  in  das  Koscielisker  Tal  zu  verbinden,  ist  die  Besteigung  der 
Roten  Berge  (Gzerwony  wierch;  2099-2128m);  10  Min.  unterhalb  des  Wirts- 
hauses bei  der  Eisquelle  (s.  oben)  durch  das  Mietusia-Tal  auf  den  Oladkie 
üptazianskie  (1811m)  und  den  (3  St.)  Ciemniak  oder  Czerwony  wierch  üptaziantki 


BÄNREVE.  8i.  Route.   485 

(2099m),  den  SW.-Gipfel  der  Roten  Berge;  weiter  ö.  in  »/<  St.  auf  die 
Krzesanica  (2128m)  und  den  O/2  St.)  Czerwony  wierch  Malolqczniak  (2101m), 
beide  mit  Aussicht  auf  die  Beskiden  und  die  Tatra-Kette;  hinab  über 
das  Joch  zwischen  (1.)  Kopa  Kondraczka  (2000m)  und  (r.)  Goryczkowa  in 
das  Kondratowa-Tal  nacb  (H/2  St.)  Kalatöwki  (1175m),  mit  den  Quellen  des 
Bystre- Baches,  und  dem  (3/<  St.)  Eisenwerk.  —  Vom  Smrefoner  See  (S.  484) 
über  den  Kamenista-Paß  (1789m)  nach  Pod  Bansko  (S.  469),  5-6  St. 


84.  Von  Fülek  über  Banreve  nach  Dobschau 

und  Miskolcz. 

Staatsbahn,  nach  Dobschau,  119km  in  6  St. ;  nach  Miskolcz,  95km  in  3  St. 

Fülek  s.  S.  461.  Die  Bahn  zieht  sich  ö.  in  weitem  Bogen  durch 
ein  enges  Tal.  11km  Ajnäcsko  (232m),  mit  Eisensäuerling  5  r.  die 
Ruinen  der  gleichnam.  Burg.  —  27km  Feled  (189m). 

Von  Feled  nach  Theißholz,  50km,  Eisenbahn  in  3  St.  Die  Bahn 
führt  im  Tal  der  Rima  aufwärts.  —  12km  Rimaszombat  (208m;  Gasth. 
Hangaria,  Hauptplatz),  schön  gelegene  Komitatsstadt,  mit  6900  magyar. 
Einw.,  kgl.  Ackerbauschule  und,  vor  dem  Komitatshaus,  einem  Denkmal 
des  Dichters  M.  Tompa  (t  1868),  von  B.  Hollö  (1902).  —  Weiter  in  engem 
Tal ;  mehrere  Schlösser  und  Ruinen.  Dicht  vor  (36km)  Nyustya  das  Likirer 
Eisenwerk.  —  50km  Theißholz,  magy.  Tiszolcz  (4ilm),  mit  Eisengruben 
und  Sauerbrunnen.    Eisenbahn  nach  (42km)  Zölyombrezö  (S.  461). 

Weiter  an  der  Rima  nach  (39km)  Rimaszecs  (177m)  mit  Schloß 
des  Barons  Vay.  —  49km  Bänreve  (157m ;  Bahnrest.').  Nach  Miskolcz 
s.  S.  486. 

Die  Bahn  nachDohschau,  die  das  Oömörer  Höhlengebiet 
erschließt,  hiegt  n.  in  das  Sajötal  ein.  —  Von  (64km)  Tornalja 
(183m;  Gasth.  Tiger;  Wagen  zur  Höhle  hin  und  zurück  einschl. 
Wartezeit  10-12  K)  führt  eine  Straße  n.ö.  durch  Eichenwald  in 
I1/2  St.  zur  Aggteleker  Höhle,  magy.  Baradla  (dampfender  Ort) 
genannt,  einer  der  größten  Tropfsteinhöhlen  Europas,  mit  den 
Seitenästen  9km  lang  (beste  Zeit  zur  Besichtigung  Juli  Ms  Sep- 
temher). 

Zwei  Eingänge  führen  in  die  Höhle:  der  alte  (mit  dem  Touristenhaus 
des  ungar.  Karpathenvereins,  Bett  1K),  westl.  vom  Dorf  Aggtelek  (Whs.), 
und  der  neue,  30  Min.  ösil.  vom  Dorf.  Eintr.  1  K.  Führer  für  1-5  Pers.  4  K, 
1  Kerze  20,  1  Stück  Magnesiumdraht  20  h.  Vom  neuen  Eingang  (man  sei 
frühzeitig  da)  gehe  man  zum  astronomischen  Turm,  dann  durch  die  Höhle 
(Beinhaus,  nach  prähistor.  Funden  so  genannt,  Fledermaushöhle,  Paradies, 
Rettighöhle)  in  6  St.  zum  alten  Eingang.  Bei  beschränkter  Zeit  gehe  man 
vom  neuen  Eingang  zum  astron.  Turm  (s.  oben)  und  zurück,  dann  vom 
alten  Eingang  bis  zum  Paradies  und  zurück  (im  ganzen  3  St.).  Von  der 
Höhle  nach  Szin  s.  S.  463. 

81km  Pelsöcz  (Bahnrestaur. ;  Bahnhofhot.  oder  Vasuti) ,  mit 
Blei-  und  Zinngruben.  Wagen  zur  Aggteleker  Höhle  10  K  hin 
und  zurück. 

Von  Pelsöcz  nach  Muränyalja,  41km,  Zweigbahn  in  3  St.  — 
41km  Muränyalja,  mit  den  Besten  einer  alten  Burg.  Von  hier  n.ö.  über 
Pusztapole  (S.  470)  nach  (50km)  Popräd  (S.  469) ;   Wagen  in  6  St.  für  24  JE, 


486   Route  84.  DOBSCHAU. 

L.  werden  die  Gipfel  der  Mittel-Karpathen  sichtbar ;  das  Tal 
des  Sajö  wird  enger,  die  Kalkfelsen  schroffer.  Bei  (85km)  Qom- 
baszög  (237m),  mit  Eisenwerk,  r.  das  Sziliczer  Plateau,  mit  der 
Sziliczer  Eishöhle;   nahe  dem  Bahnhof  die  kleinere  Leontinenhöhle. 

—  95km  Rosenau,  magy.Eozsny6(314m;  Gasth. :  Schwarzer  Adler, 
mag.  Fekete  sas,  Hanptplatz),  altes  Städtchen  und  Bischofssitz. 
10  Min.  von  der  Stadt  (Fiaker  1  K20,  Omnibus  40  Ä),  im  Csu- 
csomertal,  das  Rosenauer  Eisenbad. 

1V4  St.  ö.  von  Rosenau  die  Ortschaft  Kraszndhorka,  n.  überragt  von 
der  gut   erhaltenen  Burg  Krasznahorka,   Eigentum   des  Grafen  Andrässy. 

—  Auf  den  Pozsdlö  („Ochsenberg",  1290m),  n.  von  Bosenau,  zu  Fuß  4  St., 
mit  Ochsenwagen  5  St. ;  Aussicht  auf  die  Tatra. 

102km  Betler  (321m),  mit  Schloß  des  Grafen  Andrässy. 

119km  Dobschau,  magy.  Dobsina  (468m;  Gasth.:  Stadt.  Hotel, 
9  Z.  von  2  K  &n;  Fiaker  zur  Eishöhle,  15km,  12-14  K,  zur  Eis- 
höhle und  nach  Popräd  28-30  -BT),  schön  gelegenes  Städtchen  mit 
5000  Einwohnern  (^3  deutsch).  Der  Bergbau  (Eisen,  Kupfer)  ist 
uralt.  —  10km  n.  das  enge  Straczenaer  Tal  (vgl.  Karte  S.  472),  mit 
wildromantischen  Felspartien,  vom  Q'öllnitzbach  durchflössen.  Vom 
Straczenaer  Felsentor  gelangt  man  auf  kunstvoller  Straße  zum  (1  St.) 
Gasth.  zur  Eishöhle  (19  Z.  zu  2. 70,  M.  3.20  JT);  von  da  auf  hübschem 
Waldweg  aufwärts  zum  (y2  St.)  Eingang  der  *Dobschauer  Eishöhle 
(magy.  Dobsinai  jegbarlang ;  969m). 

Elektrische  Beleuchtung  vom  15.  Mai  bis  Ende  Sept.  täglich  1072-3  Uhr, 
Eintritt  die  Person  4  E;  die  Besichtigung  erfordert  1  St.  Abkühlung  vor 
dem  Betreten  der  Höhle  nötig  (Temperatur  -f-  2°  bis  —  3°  C. ;  warme 
Kleidung  angenehm).  Die  Gesamtausdehnung  der  Höhle  beträgt  8874qm, 
wovon  7171qm  Eisfläche;  die  z.  T.  sehr  merkwürdigen  Gebilde  bestehen 
aus  reinstem  Kristalleis.  —  Von  der  Eishöhle  nach  Popräd  s.  S.  470. 


Die  Bahn  von  Bänreve  nach  Miskolcz  bleibt  im  Sajö- 
tal.  55km  (1.)  Putnok  (153m),  mit  Schloß  des  Grafen  Serenyi. 
Zweigbahn  nach  (71km)  Erlau  (S.  462).  —  84km  Sajdecseg  (S.  463). 
—  95km  Miskolcz  (S.  462). 


85.  Von  Budapest  nach  Eawoczne  (Lerriberg). 

435km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  103/4  St.,  Personenzug  in  19  St. 
Schnellzug  nach  Lemberg  in  17  St.  für  53.10,  33.80  JT. 

Von  Budapest  bis  Zsolcza  (190km)  s.  K.  80.  Die  Bahn  wendet 
sich  von  der  nach  Kaschau  führenden  östl.  und  überschreitet  bei 
(200km)  Eemädnemeti  den  Eernäd.  —  224km  Szerencs  (106m; 
ßahnrest.),  mit  großer  Zuckerfabrik.  Zweigbahn  über  Mäd  und 
Tällya  (vgl.  S.  490)  nach  (78km)  Kaschau  (S.  463).  Nach  Debreczen 
s.  S.  490/89.  —  "Weiter  durch  das  Bodrogtal  an  der  0. -Seite  des 
reben reichen  Hegyalja-Gebirges  (S.  489)  entlang.  —  260km  Säros- 
patak  (119m),  mit  einem  reform.  Collegium,  an  dem  Oomenius 
1650-54  lehrte.  —  270km  (1.)  S&toraljaujhely  (117m;  Bahnrest., - 


UNGVÄR.  85.  Route.   487 

Gasth. :  König  von  Ungarn,  magy.  Magyar  kiräly),  Hauptort  des 
Zempliner  Komitats,  mit  19  900  meist  magyar.  Einwohnern. 

Von  S  ätoraljaüj  hely  nach  Kaschau,  65km,  Eisenbahn  in  2  St. 
— 16km  Legenye-Alsömihälyi  (165m ;  Bahnrest.).  Nach  Neu-Zagörz  s.  nnten.  — 
Über  die  Ronyva  auf  26m  h.  Viadukt.  35km  Nagyszaläncz  (280m) ;  1.  auf  hohem 
Bergkegel  die  Burgruine  Szaläncz.  —  Weiter  über  die  Höhe  des  Eperjes- 
Toka.jer  Trachytrückens  (3L5m),  dann  abwärts  nach  (50km)  Alsömislye  (197m) 
und  über  die  Tärcza  und  den  Hernäd  nach  (65km)  Kaschau  (S.  463). 

Von  Satoralj  aüjhely  nach  Neu-Zagörz,  190km,  Eisenbahn  in 
7x/2  St.  —  16km  Legenye-Alsömihälyi  (s.  oben).  —  37km  Toketerebes.  3km 
s.o.  ein  Schloß  der  Grafen  Andrässy;  im  Schloßpark  das  Mausoleum  des 
Grafen  Julius  Andrässy  (t  1890).  —  57km  Nagymihäly,  mit  Schloß  des  Grafen 
Sztäray  •,  n.ö.  (Wagen  in  1  St.,  4  K)  auf  isoliertem  Bergkegel  die  Burgruine 
Vinna  (151m),  mit  Aussicht.  Lohnender  Aasflug  von  Nagymihäly:  zu 
Wagen  (6  K)  in  W/2  St.  nach  Bad  Jözsa,  dann  Reitweg  zum  (2x/2  St.)  Gipfel 
des  Vihorlat  (1074m),  mit  Aussicht;  weiter  auf  gutem  Wege  zum  Szinnaer 
Stein  (1007m),  zwei  Trachytfelsen ;  1  St.  von  hier  das  Beskiden-Meerauge 
(Morskie  Oko.  618m),  ein  schöner  Gebirgssee.  Vom  Beskiden-Meerauge  ent- 
weder über  das  Eisenwerk  FelsS-Remete  und  Szobrdncz  nach  (5  St.)  Ungvär 
(s.  unten)  oder  nach  (4  St.)  Nagymihäly  zurück,  oder  auch  durch  das  Cziro- 
katal  nach  (3'/2  St.)  Homonna  (s.  unten).  —  Die  Bahn  führt  weiter  an  den 
Ruinen  (1.)  Barkö  und  (r.)  Jeszeno  vorüber  nach  (81km)  Homonna  (156m),  mit 
Schloß  der  Grafen  Andrässy.  Dann  in  engem  Tal  an  der  Labor cz  aufwärts 
nach  (122km)  Mezolaborcz  (322m  •,  Bahnrest.),  wo  die  scharfe  Steigung  über 
den  galizischen  Grenzrücken  beginnt.  —  126km  Vidräny,  letzte  ung.  Station ; 
bei  (140km)  kupkow  ein  416m  1.  Tunnel.  Dann  abwärts  ins  Otlawa-Tal 
über  Szczawne  nach  (190km)  Neu-Zagörz  (S.  375). 

Die  Bahn  tritt  in  die  Niederungen  des  Bodrog  und  über- 
schreitet den  Fluß  vor  (281km)  Szomotor  (r.  Ruine  Nagy-Kövesd). 
—  296km  Perbenyik,  mit  gräfl.  Majläth'schem  Schloß  und  Park.  — 
Bei  (300km)  Bely  1.  die  Prämonstratenserabtei  Lelesz.  —  312km 
Csap  (108m;  Bahnrest.'),  Knotenpunkt  der  Bahnen  nach  Nyiregy- 
häza  (S.  489)  und  nach  (93km)  Nagykäroly  (S.  490). 

Von  Csap  nach  Sianki,  125km,  Eisenbahn  in  5  St.  —  2lkm 
(1.)  Ungvär  (132m :  Gasth. :  Bercsinyi- Nagyszälloda ;  Fiaker  zur  Stadt  1  iT20), 
alte  Stadt  mit  16900  meist  magyar.  Einw.  und  bedeutender  Tonwarenin- 
dustrie, an  beiden  Ufern  der  Ung.  Von  dem  hochgelegenen  Schloß,  jetzt 
griech.-kath.  Seminar,  schöne  Aussicht  auf  das  Gebirge  und  nach  S.  in 
die  Ebene.  15km  n.w.  (Wagen  in  2  St.,  8  K)  das  Schwefelbad  Szobrdncz 
(130m).  —  42km  Perecsiny.  Schöne  Fernsicht  von  der  (2  St.)  Szokolova 
Szkala  (776m).  Von  Perecseny  dreitägige  Wanderung  über  Turja-Remete 
durch  das  Sipöt-  oder  das  Lyuttatal  auf  das  Plateau  der  Polonina-Runa 
(1482m).  —  64km  Nagyberezna.  —  Die  Bahn  führt  durch  das  Ungtal  nach 
(102km)  Hajasd,  von  wo  über  Tycha  und  die  (3  St.)  Wiese  Preluka  (Schutz- 
haus) die  Otztra  (1408m)  erstiegen  wird.  —  Weiter  in  Krümmungen  und 
durch  sechs  Tunnels  über  (117km)  Csorbadomb  (719m)  nach  (123km)  Uzsok 
(857m),  Station  fiir  das  P/2  St.)  gleichnam.  Bad  (563m),  mit  Eisensäuer- 
ling. —  125km  Sianki.  Von  hier  Österr.  Staatsbahn  nach  (103km)  Sambor 
(S.  375). 

Südl.  die  ausgedehnten  Niederungen  der  Theiß.  —  328km 
Bätyü  (108m;  Bahnrestaur.). 

Von  Bätyü  nach  Kirälyhäza,  69km,  Eisenbahn  in  2  St.  — 
26km  Beregszätz  (115m),  Hauptort  des  Bereger  Komitats,  an  der  Borta,  am 
Fuß  rebenbepflanzter  Hügel.  —  46km  Tiszaüjlak  (117m),  Marktflecken  an 
der  Tbeiß.  —  6ükm  Nagyszollos  (136m),  mit  Burgruinen  und  Schloß  des 
Barons  Perenyi.  —  Im  N.  treten  die  Gebirge  näher  heran.  Über  die  420m 
breite  Theiß.  —  69km  Kirälyhäza  (149m),  s.  S.  490. 


488   Route  86.  SZOLNOK. 

354km  Munk&cs  (128m ;  Bahnrest.;  Gasth. :  Gold.  Stern,  magy. 
Arany  csillag;  Fiaker  zur  Stadt  1  K  60),  Stadt  mit  17  300  Einw. 
(die  Hälfte  Juden),  an  der  Latorcza,  Geburtsort  des  Malers  M.  Mun- 
käcsy  (eigentlich  Lieb ,  1844-1900).  2km  s.w.  auf  60m  hohem 
Trachytfelsen  die  alte  Feste  Munkäcs  (Vär  -  Palänka)  aus  dem 
xiv.  Jahrh.,  mit  einer  Säule  als  Millenniums-Denkmal  (1896),  zur 
Erinnerung  an  die  Besitznahme  des  Landes  durch  die  Magyaren, 
die  hier  zuerst  in  Ungarn  ihr  Lager  aufgeschlagen  hatten. 

Von  Munkäcs  aus  führt  die  Bahn  durch  die  schön  bewaldeten  Ost- 
Beskiden.  Bei  (360km)  Frigyesfalva  (136m),  mit  Eisenwerk,  über 
die  Latorcza;  dann  an  (r.)  Bereg-Szt.  Miklös  (159m),  mit  Räköczi- 
Schloß  aus  dem  xvi.  Jahrh.,  und  1.  dem  Jagdschloß  Beregvär  vorbei 
nach  (374km)  Kishidveg  (175m),  wo  die  Bahn  in  das  Szolyvaer  Becken 
eintritt.  —  Weiter  an  der  Latorcza  nach  (381km)  Szolyva-Härsfalva 
(203m),  Bad  mit  Eisensäuerling;  dann  n.  durch  das  wildromantische 
Tal  der  Vicsa,  die  zwölfmal  überschritten  wird.  —  391km  Vocsitelep 
(300m),  mit  Jagdschloß  des  Grafen  Schönborn  (viel  Hochwild). 
R.  der  Sztoj  (1679m),  der  höchste  Berg  der  Ost-Beskiden :  der 
„Kais ersteig"  führt  in  6  St.  (Führer  8-10  K)  zum  Gipfel.  —  Von 
hier  steigend  über  Viadukte  und  durch  Tunnels  bis  (424km)  Beskid 
(801m),  wo  in  dem  1749m  1.  Beskidtunnel  die  galizische  Grenze 
überschritten  wird.  —  435km  Lawoczne  (665m;  Bahnrest.),  erste 
galizische  Station.    Weiter  nach  Lemberg  s.  S.  372. 


86.  Von  Budapest  über  Debreczen  nach 

Märamarossziget. 

443km.     Staatsbahn,  Schnellzug  in  9  St.  für  38.40,  24.90  K. 

Von  Budapest  bis  Bäkos  (8km)  s.  S.  460.  —  84km  üjszäsz  (Bahn- 
rest.), mit  Schloß  und  Park  des  Barons  Orczy.  Zweigbahnen  nach 
Hatvan  (S.  460)  und  nach  (32km)  Jdszapäti  mit  großem  Gestüt.  — 
101km  Szolnok  (91m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Nemzeti  szalloda,  40  Z. 
zu  3-5  K,  Omn.  60  fe),  Stadt  mit  28800  magyar.  Einw.,  am  Zu- 
sammenfluß der  Theiß  und  der  Zagyva. 

Eisenbahnen:  nach  CzegUd  (S.  500),  29km,  in  ISt.;  nach  Kishun- 
füegyhäza  (S.  500),  66km,  in  3  St.;  nach  Hödmezo - Väsärhely  (S.  493), 
114km,  in  7  St.;  nach  Hatvan  s.  S.  460;  nach  Arad  s.  R.  88.  —  Dampf- 
schiff auf  der  Theiß  nach  Szegedin  (S.  500). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Theiß.  —  112km  Szajol  (91m).  Nach 
Arad  s.  S.  494.  —  147km  Kisüjszälläs,  Knotenpunkt  der  Bahn  nach 
(74km)  Käl-Käpolna  (S.  462). 

179km  Püspöklad&ny  (90m ;  Bahnrest.'),  Knotenpunkt  der  Bahn 
nach  Klausenburg  (R.  87).  —  Weiter  durch  fruchtbare  Ebenen,  das 
Komitat  Hajdu,  das  ehem.  Land  der  Heiducken. 

223km  (1.)  Debreczen.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Goldener 
Stier  (magy.  Arany  bika),  Piacz  uteza  15,  Neubau  im  Werk;  *Gr. -H. 
Royal,  Hunyadi  uteza,  beim  Bahnhof;  Königin  von  England  (magy. 


DEBRECZEN.  86.  Route.   489 

Angolkirälyno),  Kossuth  utcza21,  30  Z.  von  3  .ff  an,  Omn.40Ä;  Pannonia, 
Piacz  utcza  42.  —  Ca/4  Hungaria,  Piacz  utcza  53.  —  Post  u.  Telegkaph, 
Piacz  utcza.  —  "Wagen:  Einsp.  vom  und  zum  Bahnhof  1  ff  (nachts  1  ff  60), 
Zweisp.  1  ff  60  (nachts  2  ff  40);  »/«  St.  Einsp.  80  h,  Zweisp.  1  ff  20,  jede 
weitere  V2  St.  30  oder  40  h.  —  Elektk.  StkaBenbahn:  vom  Bahnhof  über 
den  Kirchplatz  zum  Großen  Wald  und  nach  Sämson. 

Debreczen  (121m),  mit  93  000  meist  reformierten  magyarischen 
Einwohnern,  liegt  in  einer  sandigen,  doch  fruchtharen  Ebene  und 
ist  die  bedeutendste  Handelsstadt  des  nordöstl.  Ungarn.  Yom  Bahn- 
hof gelangt  man  geradeaus  durch  die  Hunyadi  utcza,  dann  durch  die 
Piacz  utcza,  die  Hauptstraße  der  Stadt,  zum  (20  Min.)  Kirchplatz 
(Egyhäz  ter).  In  der  Mitte  des  Platzes  eine  große,  1803-22  erbaute 
reform.  Kirche,  von  deren  Kanzel  Kossuth  am  14.  April  1849  die 
Absetzung  der  habsburgischen  Dynastie  verkündete.  An  der  N.- 
Seite des  Platzes  das  1549  gegründete  reform.  Collegium  mit 
theologischer,  juristischer  und  philosophischer  Fakultät.  Zwischen 
Kirche  und  Collegium  ein  Bronzestandbild  des  siebenbürgischen 
Fürsten  Stephan  Bocskay  (f  1606),  von  Hollö  (1908).  Westl.  von 
der  reform.  Kirche,  Hatvan  utcza  23,  das  städtische  Museum  (Sa.  3-5, 
So.  9-12  Uhr;  frei).  Unweit  östl.  vom  Collegium  das  Erzstandbild 
des  ung.  Volksdichters  Csokonai  (f  1805),  von  Izso  (1871).  Die 
viermal  jährl.  stattfindenden  Jahrmärkte  werden  von  weither  be- 
sucht (bedeutender  Pferdemarkt).  —  Im  Norden  (2km  von  der 
reform.  Kirche;  Einsp.  80  h,  Zweisp.  1  K20;  Straßenbahn  s.  oben) 
stößt  an  die  Stadt  der  sog.  Große  Wald  (magy.  Nagy  erdo;  Sommer- 
rest.), mit  dem  Margaretenbad. 

Von  Debreczen  nach  Füz  esabony,  102km,  Eisenbahn  in  4J/2  St. 

—  41km  Nagyhortdbägy  (Gasthaus  unweit  der  Station),  Ausgangspunkt  zum 
Besuch  der  245qkm  großen  Hortobägyer  Puszta  (50000  Stück  Vieh),  die 
Eigentum  der  Stadt  Debreczen  ist  (ein  Drittel  der  Fläche  ist  neuerdings 
iür  Ackerbau  bestimmt).  Erlaubnis  zur  Besichtigung  ist  beim  städt.  Kom- 
missar in  der  Puszta  Mäta  zu  erbitten.  Die  Eigenart  der  Puszta  ist  hier 
besonders  gut  ausgeprägt :  eine  unübersehbare,  baumlose  Grasfläche,  von 
der  sich  nur  hier  und  da  Häuser  der  Hirten,  umgeben  von  kleinen  Akazien- 
hainen, abheben.  Prächtiger  Sonnenaufgang;  im  Juli  und  August  sieht  man 
oft  mittags  die  Dilibäb,  die  Fata  Morgana  der  Puszta.  —  102km  Füzesabony 
(S.  462). 

Von  Debreczen  nach  Szerencs,  99km,  Eisenbahn  in  272-3  St. 
Die  Babn  führt  in  nördl.  Richtung  durch  die  Ebene  des  Heiduckenlandes. 

—  49km  (r.)  Nyiregyhäza  (115m;  Bahnrest.  $  Gasth.  Korona),  Stadt  und 
Komitatssitz  mit  38200  meist  magyar.  Einw.,  Knotenpunkt  der  Bahn  nach 
(71km)  Csap  (S.  487).  V2  St.  ö.  im  Walde  an  einem  salzigen  Teich  das  Bad 
Söstö,  gegen  rheumat.  Leiden  wirksam.  —  Bei  (59km)  Görögtzälläs  (Ulm) 
werden  im  NW.  die  Hegyalja-Berge  sichtbar,  im  S.  der  isolierle  Tokajer 
Berg.  —  Jenseit  (75km)  Rakamaz  (102m)  über  die  Theiß.  —  81km  Tokaj 
(113m ;  Gasth. :  Goldener  Adler,  magy.  Arany  sas),  weinberühmtes  Städtchen 
(5100  Einw.)  an  der  Mündung  des  Bodrog  in  die  Theiß.  Das  Tokaj-Hegyalja- 
Gebirge,  das  den  eigentlichen  Tokajer  erzeugt,  ist  42qkm  groß  und  gehört 
32  Gemeinden.  Der  Tokajer  verdankt  seinen  Weltruf  außer  dem  vorzüg- 
lichen Boden  (der  besle,  verwitterter  Trachyt,  heißt  „Nyirok")  und  der 
Güte  der  Trauben  („Furmint"  die  edelsten)  besonders  der  äußerst  sorg- 
fältigen Behandlung  der  Reben  und  des  Weins,  die  bereits  seit  Jahrhun- 
derten dort  stattfindet.  Die  feinste  Sorte,  die  nicht  in  den  allgemeinen 
Handel  kommt,  heißt  „Ausbruch"  (Aszübor,  Lese  der  in  Edelfäule  über- 
gegangenen Trauben  Ende  Oktober),  dann  folgen  „Szamorodni"  und  „Ordi- 


490  Route  86.  SZATMÄR-NEMETI. 

nari"  (ein  säuerlicher  Tischwein).  Die  Orte  Tarczal,  mit  Weinbauschule, 
Mäd  (S.  486),  Tolcsva  und  Tällya  (S.  486)  n.  und  w.  von  Tokaj ,  erzeugen 
den  Hegyaljaer  Wein.  —  Die  Bahn  führt  um  die  Südseite  des  mit  Reben 
bedeckten  Tokajer  Bergs  herum.  87km  Tarczal  (98m)  5  96km  Mäd-Mezo- 
zorribor,  —  99km  Szerencs,  s.  S.  486. 

262km  Ermihälyfalva  (135m).  Zweigbahn  nach  (66km)  Groß- 
wardein  (S.  492).  —  293km  (r.)  Nagykäroly  (130m;  Bahnrest.; 
Gasth. :  König  von  Ungarn,  magy.  Magyar  kiräly),  Stadt  von  16100 
magyar.  Einw.,  Sitz  der  Behörden  des  Szatmärer  Komitats,  mit 
Schloß  des  Grafen  Kärolyi  nnd  Bronzestandbild  des  nngar.  Dichters 
F.  Kölcsey,  von  Kallas  (1897).  Zweigbahn  nach  (93km)  Csap  (S.  487). 

Von  Nagykäroly  nach  Zilah,  92km,  Eisenbahn  in  5  St.  — 
Zilah  (267m;  Gasth.:  Tigris),  Städtchen  mit  8100  Einwohnern.  Auf  dem 
Marktplatz  ein  Standbild  des  Patrioten  Nik.  Wesselenyi,  von  Fadrusz. 
Zweigbahn  nach  (26km)  Zsibö  (S.  526). 

Bei  (303km)  Domahida  erinnert  ein  Obelisk  an  den  sog.  Szat- 
märer Frieden  zwischen  Joseph  I.  nnd  den  Bäköczi'schen  Führern 
(1711).  —  310km  Oilväcs  (Bahnrest.). 

329km  Szatmär-Nemeti  (127m ;  Bahnrest. ;  Gasth. :  Pannonia, 
Z.  von  2 .ff  80  an,  Omn.  40  h;  elektr.  Straßenbahn  vom  Bahnhof  in 
die  Stadt),  königl.  Freistadt  mit  35  000  magyar.  Einw.,  anf  beiden 
Ufern  des  Szamos. 

Von  Szatmär-Ne'metinachBikszäd,  50km,  Eisenbahn  in  4 St.  — 
19km  Särközüjlak ,  mit  Schloß  des  Barons  Ve*csey.  —  40km  Vämfalu, 
Station  für  Märiavölgyfürdo ',  mit  alkalisch -muriatischem  Säuerling.  — 
50km  Bikszäd  (204m),  Bad  mit  alkalisch-muriatischem  Säuerling. 

Von  Szatmär-Ne'meti  nach  Nagybänya,  61km,  Eisenbahn  in 
3  St.  —  22km  Aranyosmeggyes,  mit  Schloß  aus  dem  xiii.  Jahrhundert.  — 
35km  Szinirväralja.  —  Weiter  am  Südabhange  des  Aväsgebirges  nach  (61km) 
Nagybänya  (228m;  Gasth.:  Központi;  Zweisp.  vom  Bahnhof!  .5"  20),  königl. 
Freistadt  mit  12  900  Einwohnern.  Alter  Bergwerksbetrieb,  Weinbau  usw. 
Hübsche  Anlagen  im  Sze"chenyiwäldchen  (Restaur.).  Von  Nagybänya  nach 
Dis  s.  S.  526. 

Ausflüge  von  Nagybanta.  —  10km  östl.  von  Nagybänya  (Eisenbahn 
in  J/2  St.)  Felsobänya  (362m ;  Gasth. :  Arany  korona),  altes  Bergstädtchen 
mit  4400  Einw. ;  gut  gelegenes  Standquartier  für  das  Rozsäly-Guttin-Gebirge 
(Auskunftstelle  des  ung.  Karpathenvereins).  Der  Feketehegy  (1243m ;  Schutz- 
haus) ist  in  4  St.  zu  ersteigen.  —  Nordöstl.  von  Felsobänya  (Wagen  in 
2V2  St.,  8  K),  über  das  Schwefelbad  Bajfalu,  liegt  Kapnikbänya,  alte  Berg- 
stadt, am  Fuß  des  Chittin  (1447m),  dessen  höchste  Spitze  von  hier  in  3  St. 
zu  ersteigen  ist  (bis  zum  Schutzhause  IV2  St.  mit  Wagen).  Der  Guttin 
bildet  einen  2x/2  St.  langen,  von  O.  nach  W.  sich  hinziehenden  Bergrücken, 
der  gegen  Norden  steil  abfällt;  wildromantisch  sind  die  Felswände  der 
Seccatura  (1430m),  am  W.-Ende  des  Rückens.  Abstieg  entweder  vom  O.- 
Ende über  das  (2V2  St.)  Schwefelbad  Breib  (748m) ,  von  wo  */*  st.  Fahrt 
nach  Aknasugatag  (S.  491),  oder  von  der  Seccatura  in  2V2  St.  nach  Kapnik- 
bänya. —  Von  Kapnikbänya  5  St.  Fahrt  (10  K)  über  die  Rotunda  (1062m) 
und  durch  das  Sztrimbulytal  nach  Tokes  (S.  492).  Von  Tokes  auf  den  Czibles 
(S.  492):  1  St.  Fahrt,  dann  noch  6  St.  zu  Fuß  oder  zu  Pferde  (3  K  tägl.) 
bis  zum  Gipfel. 

Die  Bahn  durchschneidet  eine  sumpfige  Ebene  und  nähert 
sich  den  Ausläufern  der  Karpathen.  —  373km  Kirälyh&za  (149m ; 
Bahnrest.') ,  mit  Burgruine ;  Knotenpunkt  der  Bahn  nach  Bätyü 
(S.  487).  —  [Dann  über  die  Theiß  und*im  Tal  derselben  s.o.  in 


MÄRAMAROSSZIGET.  86.  Route.   491 

das  von  der  Hauptkette  der  Karpathen  umschlossene  Becken  des 
Komitats  Märamaros,  das  Quell engebiet  der  Theiß.  Bei  (390km) 
Huszt  (169m")  auf  einer  Bergkuppe  eine  Burgruine.  —  409km 
Bustyahäza  (200m),  Station  für  das  r.  auf  dem  jenseitigen  Theiß- 
ufer gelegene  Bad  Visk,  mit  alkalisch-muriatischem  Eisensäuerling. 

443km  M&ramarossziget  (274m ;  Gasth. :  Krone,  magy.  Korona ; 
Droschke  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  1  K  60),  Hauptort  des  Komi- 
tats Märamaros,  mit  21 400  Einw.  (darunter  8000  Juden),  ist  am 
Einfluß  der  Iza  in  die  Theiß  schön  gelegen ;  ö.  die  meist  schnee- 
bedeckten Gipfel  der  Waldkarpathen.  Interessant  das  Treiben  der 
buntgemischten  Bevölkerung  des  Komitats  (überwiegend  Ruthe- 
nen,  daneben  Rumänen,  Magyaren,  Zigeuner,  Slowaken  usw.)  auf 
den  Jahrmärkten.  —  Auskunft  über  Ausflüge  in  die  Umgebung 
gibt  die  Sektion  Ostkarpathen  des  Ungarischen  Karpathenvereins 
(Sitz  in  Budapest). 

Interessant  der  Besuch  der  nahen,  seit  Jahrhunderten  betriebenen 
Salzwerke.  Nach  (7km)  Aknaszlatina  (Zweighahn  in  25  Min. ;  Wagen  2  Ky 
hin  und  zurück  5-6  K),  mit  der  Franziskus-Grube  (Besichtigung  werktags 
8-11  Uhr  vorm.,  1  K\  Erlaubnis  in  der  Ober-Bergamts-Kanzlei  zu  erbitten; 
elektr.  Beleuchtung).  —  Nach  (22km)  Rönaszik  (mit  der  Salzbahn  in  IV4  St.  ; 
zu  Wagen  V2  Tag),  mit  unterirdischem  89m  tiefem  Salzsee  in  der  Apaffy- 
Grube  (Besichtigung  werktags  8-11  Uhr  vorm.  gegen  60  h ;  im  Sommer 
besser  an  Sonn-  u.  Feiertagen  nachm.  mit  Vergnügungszug  von  Märamaros- 
sziget).  —  Nach  (22km)  Aknasugatag  (mit  der  öalzbahn  in  l3/4  St.)  und 
weiter  im  Märatal  nach  dem  Bad  Breib  und  auf  den  Guttin  (S.  490). 

Von  Märamarossziget  nach  Korösmezo,  73km,  Eisenbahn  in 
3a/4  St.  Interessante  Gebirgsbahn  der  Theiß  entlang  und  durch  die  Wald- 
karpathen. —  11km  Bocskö,  von  wo  Zweigbahn  nach  dem  Badeort  Gyer- 
tyanliget  oder  Kabolapolyana,  mit  Eisensäuerling;  von  hier  in  41/2  St.  zu 
Pferde  auf  die  Opressa  (1484m),  mit  Aussicht  auf  die  Märamaroser  Gebirge. 
—  Weiter  an  der  Theiß  über  Visövölgy  fs.  unten)  nach  (29km)  Terebes/ej4r- 
patak,  mit  Glashütte  (von  hier  auf  den  Popp-Ivan  s.  unten,  auf  die  Hoverla 
s.  unten).  —  49km  Tiszaköz  (s.  unten).  —  60km  TiszaborMt,  kleines  Bad.  — 
73km  Korösmezo  (Bahnrest.;  Eisenbahn  nach  Stanislau  s.  S.  473).  Auf  die 
Csorna-Hora  s.  unten.  Von  Korösmezo  (P/2  St.,  Reitweg;  bis  zur  Absinecz- 
Talsperre  auch  zu  Wagen)  durch  das  Tal  der  Schwarzen  Theiß  (Schutz- 
haus) und  zu  den  Quellen  der  Theiß.  Lohnend  die  Besteigung  der  Bliznica 
(1883m),  572  St.  w.  von  Korösmezo  (Pferd  u.  Führer  je  5  K\  Proviant  mit- 
nehmen); Abstieg  zu  Fuß  in  31/2  St.  nach  Tiszaborküt  (s.  oben). 

Csorna-Hora  (vgl.  S.  373),  lohnender  Ausflug  von  Korösmezo  (s.  oben). 
Nachm.  in  2  St.  mit  Wagen  (4  K)  zum  Forsthaus  Kozmiecsek  und  zu  Fuß 
weiter  nach  dem  (2  St.)  Schutzhaus  des  Ungar.  Karpathenvereins  (1390m; 
Führer,  Packpferde  und  Schlüssel  zum  Schutzhaus  im  Forsthause),  wo 
man  übernachtet.  Am  nächsten  Morgen  in  22/2  St.  zum  Gipfel  der  Hoverla 
(2058m),  der  höchsten  Spitze  der  Csorna-Hora.  Abstieg  entweder  in  3  St. 
zum  Forsthaus  Kozmiecsek  oder  auf  dem  Bergrücken  weiter  bis  zum 
Turkul  (1955m)  und  hinab  ins  Tal  der  Weißen  Theiß  zur  (41/2  St.)  Hoverla- 
klause  (758m),  von  hier  in  3st.  Wagenfahrt  nach  Tiszaköz  (s.  oben). 

VonTerebesfeje'rpatak  (s.  oben)  auf  den  dreispitzigen  Popp-Ivan  (1940m), 
l!/2  Tage;  am  1.  zu  Pferde  in  6  St.  bis  zum  Schutzhaus  (übernachten),  von 
wo  man  in  P/2  St.  Steigens  den  Gipfel  erreicht;  oben  weite  Aussicht. 
Abstieg  über  die  Berlebacska  zur  Talsperre  im  Kvasznital  und  nach  (5-6  St.) 
Bogdäny  oder  Luhi  (Unterkunft  beim  Forstwart).  Von  hier  Reitweg  (6  St.) 
fast  bis  zum  Gipfel  der  Hoverla  (s.  oben). 

Bei  Visövölgy  (s.  oben)  mündet  ö.  das  Vissotal.  Bei  (5  St.  zu  Wagen) 
Felso-  Vissö  zweigt  1.  das  romantische  Wassertal  ab,  in  dem  man  über  Fajna 


492    Route  87.  GROSSWARDEIN. 

(Forathaus)  nach  (3V2  St.  Fahrt)  Suliguli,  mit  kohlensaurer  Stahlquelle, 
gelangt.  Von  hier  Tagesausflug  (9-10  St.,  nur  mit  Führer)  üher  den  Torojaga 
(1939m)  oder  durch  das  Kataramatal  und  Czislatal  nach  Borsabänya.  — 
1  St.  Fahrt  hinter  Felso-Vissö  folgt  Moisciu  (magy.  Majszin),  Ausgangspunkt 
für  die  Besteigung  (6  St.)  der  Buhajeska  (2066m)  und  des  Pietrosz  (2305m  •, 
3  St.  von  der  Buhajeska),  der  höchsten  Spitze  der  Märamaroser  Gebirge  (nur 
füi  Geübte;  Übernachten  im  Freien).  Abstieg  durch  das  Vale-Repede  nach 
Bona  (5  St.  vom  Pietrosz,  4  St.  von  der  Buhajeska).  von  wo  eine  gute  Straße 
über  den  Priszlop  (1418m)  ins  Tal  der  Goldenen  Bistritz  führt.  Etwa  18km 
jenseit  des  Passes  zweigt  r.  die  Straße  nach  Rodna  ab.  Durch  das  Bistritztal 
nach  dem  Kuhhorn  s.  S.  526.  Über  Kirlibaba  gelangt  man  an  der  Bistritz 
abwärts  bei  Jacobeni  auf  die  Straße  von  Bistritz  nach  Suczawa. 

Nach  S.  führt  von  Märamarossziget  eine  Straße  durch  das  Izatal  (zu 
Wagen  7  St.)  nacb  Dragomirfalva.  Von  hier  zu  Pferd  (3  K  der  Tag) 
oder  zu  Fuß  in  3  St.  zum  Karlsschutzhaus  und  weiter  zu  Fuß  auf  den 
(4  St.)  Czibles  (1842m),  mit  weiter  Aussicht;  Abstieg  nach  (6  St.)  Dragomer- 
falva  oder  nach  (6  St.)  Tokis  (S.  490)  und  Kapnikbänya  (S.  490),  bzw.  nach 
Oläh-Läpos  (s.  S.  526). 


87.  Von  Budapest  über  Großwardein  nach 
Klausenburg. 

400km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  8V2  St.  für  37.40,  24.20  K,  Per- 
sonenzug in  13  St.  für  26.60,  17.80,  11.10  K.  —  Bis  Großwardein  durch 
Flachland. 

Von  Budapest  bis  Püspökladäny  (179km)  s.  S.  488.  —  Weiter 
einförmige  Ebene.  229km  Biharkeresztes  (103m).  In  der  Ferne  er- 
scheinen die  Berge  von  Großwardein. 

247km  (r.)  Großwardein,  magy.  Nagyvarad.  —  Bahnrestaurant.  — 
Gasth. :  *Rimanöczi,  B^mer-Platz,  mit  elektr.  Beleuchtung  und  Bade- 
anstalt; Schwarzer  Adler  (Fekete  sas),  St.  Ladislaus-Platz ;  Pannonia, 
Be"mer-Platz,  Z.  von  31  an,  Omn.  40  7»;  Szechenyi,  Räkoczi  üt.  — 
Dkosohken:  einsp.  zum  Bahnhof  II,  nachts  2  2T,  in  der  Stadt  V4  St.  40, 
1/2  St.  60  7»,  1  St.  I  K  20;  zweisp.  zum  Bahnhof  2  K,  nachts  4  K\  nach  Felix- 
und  Bischofs-  Bad  Einsp.  3,  Zweisp.  51.  —  Elektr.  STRAßENBAHN  vom 
Bahnhof  durch  die  Eäköczi  üt  in  die  Stadt.  —  Post  u.  Telegraph,  Uri  utcza. 

Großwardein  (126m),  freundliche  Stadt  (64200  magyar.  Einw.) 
an  beiden  Ufern  der  Koros,  besteht  aus  vier  Stadtteilen:  Olaszt, 
mit  dem  Bahnhof,  am  rechten  Ufer,  Ujväros,  Väralja  (die  alte 
Festung)  und  Velencze  am  linken  Ufer.  Die  Stadt,  eine  der  ältesten 
Ungarns,  1241  von  den  Tataren  zerstört,  1660-92  unter  türkischer 
Herrschaft,  ist  Sitz  eines  röm.-kathol.  und  eines  griech.-kathol. 
Bischofs.  —  Vom  Bahnhof  1.  durch  die  Räkoczi  tit  und  nach  we- 
nigen Schritten  r.  in  die  Muzeum  utoza,  an  der  1.  das  archäolog.- 
histor.  Museum  (Sonn-  und  Festtags  10-12y2,  3-5  Uhr,  20  A;  Do. 
3-5  Uhr,  40  fc;  sonst  gegen  1  K),  mit  der  Sammlung  des  Bischofs 
A.  Ipolyi  (f  1886),  die  beachtenswerte  Gegenstände  aus  dem  kirch- 
lichen Kunstgewerbe  enthält;  weiterhin  r.  die  zwei  türmige  röm.- 
kathol.  Kathedrale  (1752-80;  davor  ein  Bronzesitzbild  des  Bischofs 
Szaniszlo)  und  die  bischöfliche  Residenz.  Zurück  zur  Räkoczi  üt, 
der  Hauptstraße  der  Stadt,  und  dieser  r.  folgend,  gelangt  man,  vor- 


GROSSWARDEIN.  87.  Route.   493 

bei  an  dem  (7  Min. ;  1.)  Gebände  der  FinanzdireHion  (Penzügyigaz- 
gatosäg),  zum  Bemer-Platz,  mit  dem  Theater  und  einem  Bronze- 
standbild des  Dichters  Szigligeti  (f  1878),  von  Marge  (1912),  und 
über  die  Koros  zum  (8  Min.)  St.  Ladislaus-Platz  (Szt.  Lä&zlö  te"r), 
mit  dem  Rathaus,  drei  Kirchen  und  einem  Bronzestandbild  des  h. 
Ladislaus  (f  1095),  von  Toth  (1896).  Östl.  vom  Theater,  an  der 
Koros,  der  Mülenniumsplatz  (magy.  EzredeM  ter),  mit  dem  Bronze- 
standbild des  1849  erschossenen  Politikers  E.  Szacsvay,  von  Marge 
(1907).  Von  der  Finanzdirektion  (s.  oben)  gelangt  man  durch  die 
Sztaroveszky  utcza,  dann  1.  durch  die  Kälvaria  utoza  und  kurz  jen- 
seit  der  Eisenbahnüberführung  r.  durch  ein  Holztor  den  Hohlweg 
hinan  zu  der  (^  St.)  Kalvarienkirche,  einem  Kuppelbau  mit  halb- 
kreisförmigen Kolonnaden  und  Aussicht  auf  Stadt  und  Ebene.  — 
An  den  Abhängen  der  Berge  im  0.  und  N.  wächst  guter  Wein. 

10km  südl.  (Eisenbahn  in  %  St.,  s.  unten)  die  Felixbäder  (magy.  Filix- 
Fiirdö),  mit  indifferenten  34-49°  C.  warmen  Quellen,  schon  den  Römern 
bekannt. 

Von  Großwardein  nach  Vasköh-Kör  ösbaraf alva,  110km, 
Eisenbahn  in  6V2  St.  —  11km  Ftlix-Fürdo,  s.  oben.  —  Bei  (58km)  Gyanta 
tritt  die  Bahn  an  die  Schwarze  (Fekete)  Koros  und  folgt  ihr  bis  Vasköh- 
Körösbarafalva  (296m),  Dorf  am  Fuß  des  waldreichen  Bihargebirges  (1850m). 

Von  Großwardein  nach  8  zegedin- Rökus,  179km,  Eisenbahn 
in  43/4-6  St.  —  40km  (1.)  Nagysza'onta  (98m) ,  großes  Dorf.  —  73km  (1.) 
Qyula  (92m 5  Gasth.  Komlö),  Stadt  mit  24300 Einw.  und  den  Resten  eines 
Schlosses  aus  dem  xv.  Jahrhundert  Im  Museum  vorgeschichtliche  Funde 
und  ethnographische  Gegenstände.  Hinter  der  kati  ol.  Kirche  eine  Büste 
des  hier  geborenen  K  mponisten  Franz  Erkel  (1810-93),  1897  errichtet.  — 
89km  (r.)  Bikiscsaba  (91m;  Pahnrest.).  Nach  Sz<'ln<>k  oder  Arad  s.  S.  494.  — 
124km  (1.)  Oroshäza  (93m;  Ga-th.  Alföld),  mit  22300  magyar.  Einw.,  be- 
deutender Gefl"üelzucht  und  einem  Bronzestandbild  L  Kossuth's  von  Hor- 
vay  (1904).  —  154km  (r)  Hödmezo-Väsärhely  (85m-,  Gasth. :  Aational,  magy. 
Nemzeti;  Hirsch,  majjy.  Szarvaa),  Stadt  mit  62500  magyar.  Einwohnern. 
Zweigbahn  n.  nach  (114kn.)  Szolnok  (S.  488).  —  Diesseit  (169km)  Algyö 
(85m)  über  die  Theiß.  —  179km  Szeyedin  (Station  Szeged  Rökus),  s.  S.  500. 

Von  Großwardein  Zweigbahn  nach  (66km)  Ermihälyfalva  (S.  490). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Koros ,  in  deren  Tal  sie  von  hier 
bis  Bänffy-Hunyad  bleibt.  Die  Gegend  wird  hübscher,  die  Berge 
treten  näher  zusammen.  —  294km  Riv  (274m).  Tunnels,  Brücken 
und  Einschnitte  folgen  im  engen  Felsental  in  raschem  Wechsel.  — 
298km  Zichybnrlang.  mit  der  gleichnam.  Tropfsteinhöhle  (Hotel- 
Restaur.  am  Eingang).  —  307km  Barätka  (331m).  In  der  Nähe 
bei  Bänlakn  eine  Tropfsteinhöhle.  —  328km  Csucsa  (443m;  Bahn- 
rest.). —  350km  Bänffyhunyad  (544m);  r.  schöner  Blick  auf  den 
Vlegyäsza  (1844m;  Aufstieg  über  Vi  säg ,  14km,  wo  Führer  zu 
haben  sind).  Die  Bahn  steigt  in  großen  Kehren  mit  hübschen 
Aussichten,  durchdringt  einen  kurzen  Tunnel,  dem  ein  hoher 
Damm  folgt,  und  senkt  sich  in  das  Nädaser  Tal.  —  369km  Egeres 
(443m).  mit  altem  Schloß. 

400km  (r.).  Klausenburg,  magy.  Kolozsvär,  s.  S.  525. 


Bsedekers  Ö«terreich-TJngarn.     29.  Aufl.  31 


494 


88.  Von  Budapest  nach  Arad  (Hermcmnstadt), 

255km.     Staatsbahn,  Schnellzug  in  5  St.,  Personenzug  in  8  St. 

Von  Budapest  bis  Szolnok  (101km)  s.  S.  488.  —  Die  Bahn  über- 
schreitet die  Theiß  und  folgt  bis  (112km)  Szajol  (S.  488)  der  Linie 
nach  Püspökladäny.  —  142km  (r.)  Mezötür  (88m),  mit  25800 
magyar.  Einwohnern.  —  187km  Bekes-Földvär.  Zweigbahn  nach 
(8km)  Bekes,  mit  26900  magyar.  Einwohnern.  —  197km  (1.) 
Bekescsaba  (90m ;  Bahnrest.'),  bedeutender  Markt  mit  42600  Ein- 
wohnern (3/4  Slowaken),  Kreuzungspunkt  /  der  Bahn  von  Groß  war- 
dein nach  Szegedin  (S.  493).  —  205km  Ujkigyös,  mit  Schloß  des 
Grafen  Wenkheim,  von  Ybl  erbaut. 

255km  (r.)  Arad.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  Weißes  Kreuz 
(magy.  Feher  kereszt),  gegenüber  dem  Theater,  70  Z.  zu  3-8  IT,  Zentral 
(magy.  Központi),  Pannonia,  alle  drei  Andrässy -Platz.  —  Theaterrestau- 
rant,  mit  Cafe.  —  Post  u.  Telegraph,  Templom  utcza.  —  Automobil-Om- 
nibus und  Pferdebahn  vom  Bahnhof  durch  die  Stadt.  —  Droschken: 
Einspänner  vom  Bahnhof  zur  Stadt  1  K,  in  der  Stadt  1/4  St.  40  Ä,  1  St. 
1  K  40;  Zweispänner  zur  Stadt  2  K,  in  der  Stadt  V*  St.  1  Z,  1  St.  21, 
zur  Festung  3  K  20. 

Arad  (Ulm),  Handelsstadt  mit  63200  meist  magyar.  Einw., 
am  r.  Ufer  der  Maros,  ist  Hauptstadt  des  Arader  Komitats.  Vom 
Bahnhof  gelangt  man  südl.  durch  die  Miksa  utcza,  weiterhin  dem 
breiten  Straßenzug  folgend,  der  die  Stadt  von  N.  nach  S.  durch- 
schneidet, vorbei  an  einem  Bronzestandbild  L.  Kossuth's,  von 
Margö  und  Pongräcz  (1909),  dem  Rathaus  (r.)  und  dem  Theater  (im 
Innern  das  Museum  für  1848-49;  Zutritt  8-1272,  iy2-6Uhr, 
werkt.  40,  So.  20  h),  am  Andrässy-Platz,  zum  (1/2  St.)  Freiheits- 
platz (Szabadsäg  ter).  In  der  Mitte  des  Platzes  steht  ein  Denkmal 
zum  Gedächtnis  der  im  J.  1849  in  Arad  hingerichteten  dreizehn 
ungarischen  Generale,  nach  Plänen  von  Huszär  und  G.  Zala  1890 
errichtet :  auf  einem  Granitsockel,  an  dem  vier  allegorische  Grup- 
pen und  die  Medaillonbildnisse  der  Generale,  eine  Bronzefigur 
der  Hungaria.  Die  ehem.  Festung,  am  1.  Marosufer,  */4  St.  vom 
Theater,  wurde  1849  von  den  Österreichern  unter  General  Berger 
lange  gegen  die  Ungarn  verteidigt. 

VonAradnachBräd,  167km,  Eisenbahn  in  6  St.  —  35km  Vilägos,  am 
Fuß  des  weinreichen  Aradhegyaljaer  Gebirges.  —  41km  Pankota  (Bahnrest.). 
N.w.  das  Szölloser  Feld,  wo  am  13.  Aug.  1849  die  Ungarn  unter  Görgey  vor 
den  Bussen  die  Waffen  streckten;  die  Kapitulation  wurde  in  dem  12km 
südl.  gelegenen  Vilägos  (s.  oben)  unterzeichnet.  —  90km  Borossebes.  Zweig- 
bahn nach  dem  (21km)  Bad  Menyhäza.  —  167km  Bräd,  mit  ergiebigem 
Goldbergwerk. 

Von  Arad  Zweigbahn  nach  (58km)  Temesvär-Josephstadt  (S.  502),  gleich 
hinter  Arad  über  die  Maros ;  —  nach  Karlsburg  und  Hermannstadt  s. 
B.  100;  —  nach  Szegedin  s.  S.  502. 


495 


89.  Donaufahrt  von  Budapest  über  Belgrad  nach 
Orsova.   Herkulesbad. 

Auf  der  Donau  von  Budapest  bis  Semlin  473km,  von  da  bia  Orsova 
222km.  Der  Sommerfahrplan  der  Dampfboote  gilt  vom  1.  Mai  bis  spätestens 
Ende  September.  Dampfboot  der  Donau-D  ampfschif  fahrts-Ge- 
sellschaft  von  Budapest  lmal  täglich  nacb  Belgrad  in  24  St.,  für  11  K, 
7  K  50  (Verspätung  nicht  selten);  4mal  wöchentlich  nach  Orsova  (in 
Belgrad  Nachtstation)  in  4H/4  St.  für  20  K  40,  13  K  60.  Dampfboot  der 
Ungarischen  Fluß-  und  Seeschif  fahrts-Akt.  -  Gesellschaft 
3mal  wöchentlich  von  (Semlin)  Belgrad  nach  Orsova  in  8V4  St.  für  11  fr.  55, 
7fr.  60.  —  Schlafkabinen  (Bett  2 K,  nur  für  Fahrgäste  I.  Kl.);  auch  Separat- 
kabinen (für  1-3  Pers.  von  Budapest  bis  Belgrad  22,  "bis  Orsova  26,  von 
Semlin  bis  Orsova  10  K).  Vgl.  auch  S.  433.  —  Fahrt  stromaufwärts  erheb- 
lich länger,  Rückfahrt  nach  Budapest  daher  besser  mit  der  Bahn.  —  Bei 
beschränkter  Zeit,  und  wenn  man  Belgrad  nicht  besuchen  will,  ist  die  Bahn- 
fahrt von  Budapest  über  Temesvär  nach  Bäziäs  vorzuziehen  (vgl.  R.  90), 
weiter  mit  dem  Dampfer  (S.  497). 

Die  Donau  durchströmt  unterhalb  Budapest  die  weite  niederungarische 
Ebene-,  Landschaft  einförmig,  niedrige  spärlich  bevölkerte  Ufer.  Erst 
unterhalb  der  Draumündung  wird  die  Gegend  hübscher  und  in  der  110km 
langen  Stromenge  von  Bäziäs  bis  unterhalb  des  Eisernen  Tors  zum  Teil 
großartig.  —  Für  die  Angabe  der  Ankunftszeit  ist  die  Abfahrt  von  Pest 
10  U.  abends  angenommen  und  guter  Wasserstand  vorausgesetzt.  —  Die 
Stationen  sind  mit  •  bezeichnet. 

•Budapest  s.  S.  436.  Nach  der  Abfahrt  vom  Franz-Joseph-Kai 
legt  das  Boot  in  Ofen  an.  Dann  stromab  nnter  der  Königin- 
Elisabeth-,  Franz  -  Joseph-  nnd  Eisenbahn-  Verbindungsbrücke 
hindurch.  Der  Strom  teilt  sich  und  bildet  die  45km  lange  Insel 
Csepel ;  der  Hauptarm  fließt  an  der  Westseite,  an  der  Ostseite  der 
durch  eine  Schleuse  abgesperrte  Soroksärer  Arm. 

R.  Sachsenfeld  (magy.  Albertfalva),  mit  königl.  Schloß  auf  dem 
Vorland  an  der  Donau,  einst  Eigentum  des  Prinzen  Eugen. 

R.  Promontor  (magy.  Budafok;  Stat.  der  Südbahn,  S.515),  mit 
bedeutendem  Weinhandel.  —  R.  *Nagyteteny ,  mit  verfallenem 
Schloß.^ 

R.  Erd,  oder  Eamsabeg,  mit  Turm  aus  türkischer  Zeit  und  gräfl. 
Wimpffen'schem  Schloß. 

R.  (11  U.)  Szmhalombatta.  —  R.  (11  U.  30)  'Ercsi  (S.  510). 

R.  (12  ü.  15)  •Adony.   L.  XoVe,  auf  der  Insel  Csepel. 

L.  Tass ;  hier  vereinigt  sich  der  Soroksärer  Donauarm  wieder 
mit  dem  Hauptstrom.  —  R.  (1  ü.)  *Dunapentele.  —  L.  (1  U.  30) 
•Dunavecse  und  Apostag. 

R.  (2  U.  05)  •Dunaföldvär  (Zentral-Hot.,  magy.  Központi,  16  Z. 
zu  2.40-5  ET),  Stadt  mit  12000  Einw.,  auf  einer  Anhöhe  gelegen. 
Eisenbahn  nach  (85km)  Stuhlweißenburg  (S.  5151. 

L.  (2  U.  45)  •Harta  und  *  Ordas ;  dann  r.  (3  U.  30)  'Paks  (S.  515), 
großer  Marktflecken.  Zu  beiden  Seiten  ausgedehnte  Sümpfe.  Viele 
Schiffsmühlen. 

L.  (3  U.  55)  *Kalocsa,  beim  Dorfe  üszöd,  Station  für  die  8km 
s.o.  gelegene,  dorf ähnliche  Stadt  Kalocsa  (Gasth.  König  v.  Ungarn, 

31  * 


496   Route  89.  VUKOVÄR.     Donau:  Budapest- Orsova. 

magy.  Magyar  kiraly),  erzbisch.  Residenz  mit  11  700  magyar.  Einw. 
und  zweitürmiger  Kathedrale.   Eisenbahn  nach  Kiskörös  s.  S.  505. 

R.  (4  U.  45)  *Tolna,  Station  für  das  westi.  gelegene  Städtchen 
(S.  510).  Weiter  abwärts  beginnen  die  Windungen  der  Donau, 
deren  größte  durch  einen  Schiffahrtskanal  abgeschnitten  wird.  R. 
in  der  Ferne  das  Cserhäter  Gebirge. 

L.  (5  U.  55)  #Baja  (Gasth. :  Nemzeii,  an  der  Donau,  22  Z.  zu 
2.40-3.40,  M.  von  2  #40  an,  Omn.  60  h),  Stadt  mit  21  000  magyar. 
Einw.  und  bedeutendem  Fruchthandel,  Hafen  der  Bäcska  (S.  505). 
Donaubrücke.  —  Eisenbahnen  westl.  über  die  Donau  nach  (49km) 
Bätaszek  (S.  510)  und  Üjdombovär  (S.  510),  östl.  nach  Maria-The- 
resiopel  s.  S.  505,  südl.  nach  Zombor  s.  S.  509. 

R.  Bäta,  wo  röm.  Altertümer  gefunden  wurden,  und  (6  U.  45) 
*Dunaszekcs5.    L.  die  an  40km  lange  Margareteninsel  (gute  Jagd). 

R,  (7  U.  20)  »Monacs  (S.  511);  Kohlenstation,  1%  St.  Aufent- 
halt. —  Kurz  vor 

1.  (9  U.  35)  •Bezdän  mündet  der  119km  lange  Franzens-  oder 
Bäcser  Kanal,  der  die  Donau  mit  der  Theiß  verbindet.  Gegenüber, 
am  r.  Ufer,  Kisköszeg  oder  Batina,  mit  Marmor-  und  Alabaster- 
Brüchen  und  Resten  aus  römischer  Zeit. 

L.  (10  ü.  40)  *Apatin,  mit  13100  Einwohnern.  Ein  vom 
Dampfer  nicht  sichtbarer  Erdwall  aus  röm.  Zeit,  die  Römerschanze, 
4m  h.,  6m  br.,  zieht  sich  von  hier  bis  zur  Theiß.   Bei 

r.  (11  U.  50)  *Draueck,  magy.  Drävatorok,  mündet  die  Drau, 
an  der  3  St.  aufwärts  (Lokalboot)  Essegg  (S.  511)  liegt. 

Das  1.  Ufer  bleibt  unterhalb  der  Draumündung  noch  flach ;  auf 
dem  rechten  (zu  Slawonien  gehörig)  beginnen  niedere  Hügel.  — 
R.  Erdöd  (S.  509).  L.  (12  U.  25)  •Gombos.  Unter  der  Brücke  der 
Bahn  Budapest-Dalja  her  (S.  509). 

R.  (1  U.  55)  •Vukovar  (Grand  -  Hotel ,  32  Z.  zu  2.50-6  K), 
Hauptort  von  Syrmien,  mit  10400  kroatischen  und  deutschen  Einw. 
und  einem  schönen  Schloß  der  Gräfin  Eltz.  Viel  Obst-  und  Weinbau. 
Zweigbahn  nach  Borovo  s.  S.  509. 

Die  Donau  wendet  sich  östl.  Die  Gebirgskette,  die  sich  an  der 
Südseite  des  Stromes  von  hier  bis  Slankamen  hinzieht,  heißt  Fruska 
Gora  (der  röm.  Mons  Almus).  An  den  untern  Abhängen  wächst  der 
gute  Karlowitzer  Rotwein  (S.  506) ;  die  Höhen  sind  mit  dichtem 
Wald  bedeckt. 

L.  Novoszello ;  r.  Sarengrad,  mit  Ruine. 

R.  (3  U.  25)  *Ilok,  mit  einem  dreistöckigen  Schloß  des  Fürsten 
Odescalchi,  und,  abwärts,  einem  burgartig:en  Franziskanerkloster. 
—  L.  gegenüber  (3  U.  35)  Talänka  (S.  506). 

Kurz  vor  r.  (4  U.  40)  *6sereviö  das  Dorf  Banoster. 

L.  Futak.  Die  Gegend  wird  anmutig;  1.  in  der  Ferne  wird  für 
kurze  Zeit  die  Festung  Peterwardein  sichtbar. 

R.  (5  U.  20)  #Kamenitz,  in  Bäumen  versteckt,  mit  Schloß  und 
Park  des  Grafen  Karäcsonyi  unweit  der  Landestelle.    Das  große 


Donau:  Budapest- Orsova.     PANCSOVA.  89.  Route.   497 

Gebäude  oben,  lange  vor  der  Ankunft  schon  sichtbar,  ist  eine  Ka- 
dettenschule. —  Peterwardein  und  seine  Eisenbahnbrücke  -werden 
sichtbar;  r.  Weinberge  und  hübsche  Landhäuser. 

R.  Peterwardein  (S.  506)  und  unter  der  Eisenbahnbrücke  hin- 
durch ,  gleich  darauf  durch  eine  Schiffbrücke.  Bei  Peterwardein 
begann  die  ehem.  Militärgrenze,  ein  langer  schmaler  Landstrich, 
der  längs  der  türkischen  Grenze  lief. 

L.  (5  U.  35)  'Neusatz  (S.  506) ;  Droschken  und  Hotelomnibus 
an  der  Landestelle.   Die  Stadt  ist  durch  Bäume  verdeckt. 

R.  (6  U.  15  abends)  'Karlowitz  (S.  506);  vom  Landeplatz  führt 
geradeaus  eine  Allee  zur  (Y4  St.)  Stadt.  —  In  der  Donau  zahlreiche 
Inseln. 

R.  (7  Uhr  55)  'Slankamen;  ein  16m  h.  Obelisk  erinnert  an  den 
Sieg  des  Markgrafen  Ludwig  von  Baden  über  die  Türken  1691. 
Lokalboot  in  50  Min.  nach  Titel  (S.  506 ;  Dampfboot  nach  Szegedin 
s.  S.  502). 

L. .  gegenüber  von  Slankamen,  Theißeck,  an  der  Mündung  der 
Theiß  (magy.  Tiszd). 

In  der  Ferne  erscheint  Belgrad.  Dann  folgt,  bis  zuletzt  von 
einem  vorspringenden  Hügel  verdeckt,  auf  dem  das  turmartige 
Millenniums-Denkmal, 

r.  (9  U.  45)  'Semlin,  s.  S.  506.  Unterhalb  mündet  r.  die  Save 
oder  Sau,  der  Grenzfluß  Ungarns  gegen  Serbien  und  Bosnien.  Vor 
der  Mündung  die  große,  durch  die  Anschwemmungen  des  Stromes 
seit  dem  Anfang  des  xvn.  Jahrh.  entstandene  Kriegs-Insel. 

R.  (10  U.  10  abends)  »Belgrad,  s.  S.  507. 

Das  Dampfboot  nach  Orsova  fährt  um  5  morg.  von  Belgrad  ab 
(vorherige  Erkundigung  ratsam)  ;  hübscher  Rückblick  auf  die  Stadt. 
Das  r.  Donauufer  gehört  zu  Serbien,  das  1.  ungarische  Ufer  ist 
bis  Bäzias  flach.    Im  Strom  zahlreiche  Inseln. 

L.  (6  U.)  an  der  Mündung  der  Temes  Station  *Pancsova,  für  die 
5km  aufwärts  gelegene  Stadt  gl.  N.  (20800  serbische  und  deutsche 
Einw.).  Eisenbahn  nach  Sändorudvar  (S.  502)  und  nach  Petre 
(S.  505).   Die  Donau  ist  hier  an  2km  breit. 

R.  (7  U.  35)  • Semendria,  mit  7400  Einw.,  die  ehem.  Festung 
von  turmbekrönten  Mauern  umgeben.    Weinbau,  Getreideausfuhr. 

L.  Kubin.  Dann  mündet  r.  die  serbische  Morawa.  —  R.  (8  U.  30) 
'Dubrovitz.   In  der  Donau  die  18km  lange  Insel  Ostrova. 

R.  Rama,  verfallenes  serb.  Fort  (in  der  Nähe  Reste  röm.  Be- 
festigungen) ;  gegenüber  1.  Ö-Palänka,  österr.-ung.  Grenzposten. 

L.  (9  U.  45)  *Bazias  {Bahnrestaur.,  mit  8  Z.),  Endpunkt  der 
Bahn  Temesvär-  Bäzias  (S.  504/6;  Bahnhof  beim  Landeplatz).  — 
Die  Donau  tritt  in  das  Bergland  der  Südkarpathen.  Bei  Bäzias 
beginnt  die  von  Väsärhelyi  gebaute  Szichenyi-Strqße,  die  1834-37 
bis  Orsova  geführt  wurde. 

R.  (10  U.  50)  bei  der  Mündung  des  Pek  •Oradüte. 


498   Route  89.  KAZÄN.     Donau:  Budapest-Orsova. 

L.  (11  U.  20)  •  Ömoldova.  2  St.  nördl.  die  Kupf ergruben  von 
Üj-Moldova. 

Die  Ufer  werden  höher.  Unterhalb  Ömoldova  ragt  mitten  aus 
dem  Wasser  ein  6m  hoher  Felsen  (Babakäj)  empor;  am  1.  Ufer  die 
Ruine  Läszlövdr,  gegenüber  am  r.  Ufer  auf  einer  Felsnadel  die 
malerischen  Trümmer  der  Feste  Golubäcs  (Galambosvär).  In  den 
Felsen  viele  Höhlen;  aus  der  wassergefüllten  Höhle  von  Golu- 
bäcs (1.)  kommen  nach  dem  Bauernglauben  die  Schwärme  bös- 
artiger Stechfliegen,  die  im  April  und  Mai  dem  Vieh  häufig  ver- 
derblich werden.  Unterhalb  Golubäcs  1.  eine  Gedenktafel  für  die 
Donau-Regulierungsarbeiten  (1893).  —  Bei 

1.  (12  U.  45)  *Drenkova  beginnen  die  Stromschnellen  der  Do- 
nau, die  von  hier  bis  Skela-Gladova  über  sechs  Felsriffe  hinab- 
rauscht. 

Die  Landschaft  ist  ernst  und  großartig.  Das  Schiff  passiert  r. 
den  1891  z.  T.  abgesprengten  Felsen  Greben  (191m)  und  tritt  in 
ein  breites,  von  bewaldeten  Höhen  umschlossenes  Becken. 

L.  das  Dorf  Svinica.  —  R.  das  serbische  Städtchen  Milanovac, 
Verladepiatz  für  die  Bergwerke  von  Majdanpek  (Drahtseilbahn). 
L.  drei  alte  Türme,  Trikule,  angebl.  röm.  Ursprungs. 

Dann  beginnt  die  großartigste  Strecke  der  ganzen  Fahrt,  der 
*Engpaß  von  Kazän.  Die  Donau,  auf  eine  Breite  von  150-170m 
zusammengedrängt  (über  70m  tief),  strömt  zwischen  hohen,  steil 
abfallenden,  bewaldeten  Felswänden  hin  (bedeutender  Hausenfang). 
Bis  zur  Erbauung  der  Szechenyi-Straße,  die  am  1.  Ufer  in  den  Fels 
gesprengt  ist,  war  der  Engpaß  zu  Lande  nicht  passierbar.  Am  r.  Ufer 
sind  die  Spuren  der  von  Trajan  103  nach  Chr.  vollendeten  Römer- 
strqße  deutlich  zu  verfolgen,  die  von  Orsova  bis  Golubäcs  an  der 
Donau  hinführte.  Sie  bestand  aus  einem  l,5-2m  br.,  über  dem 
höchsten  Wasserstand  der  Donau  ausgehauenen  Leinpfad ;  wo  die 
senkrecht  abfallenden  Felsen  die  Arbeit  zu  sehr  erschwerten,  war 
längs  derselben  ein  hölzerner  bedeckter  Weg  angebracht.  Die 
Löcher,  in  denen  die  Tragbalken  befestigt  waren,  sind  besonders 
in  diesem  Engpaß  mehrfach  sichtbar. 

Weiterhin  am  1.  Ufer  über  der  Straße  an  der  Felswand  des 
Berges  Sukaru  die  Veterani-Höhle,  1692  von  dem  österr.  General 
Veterani  mit  400  Mann  gegen  eine  große  türk.  Übermacht  längere 
Zeit  tapfer  verteidigt.   Die  Donau  ist  hier  260m  breit.    Unterhalb 

1.  Dubova  treten  die  Berge  aufs  neue  eng  zusammen.  Am  Ende 
des  Engpasses,  Ö-Gradina  gegenüber,  an  der  senkrechten  Felswand 
des  r.  Ufers  die  berühmte  Trajans-Tafel  („Tabula  Traiana"),  durch 
Mauerwerk  geschützt,  mit  der  Inschrift :  imp.  caesab,  divi.  nervae 

F.  NERVA  TEAIANUS.    AVG.    GERM.    PONT.  MAXIMUS.  .   .    .     Sie    Wurde 

vermutlich  zur  Erinnerung  an  den  ersten  dazischen  Feldzug  Tra- 
jans  und  die  Vollendung  der  oben  gen.  Straße  im  J.  103  nach 
Ohr.  errichtet. 


ORSOVA.  89.  Route.  499 

L.  (3U.  10)  •OrSOVa  (Plan  s.  S.  499).  —  Gasth.:  Oianic  (PI.  a), 
mit  Garten,  16  Z.  zu  3.60-7,  F.  1,  M.  31,  Omn.  80 A,  König  von  Ungarn 
(PI.  b),  22  Z.  zu  3ÜT40,  beide  an  der  Donau«,  Ungarische  Krone 
(PI.  cj,  am  Bahnhof,  bescheiden,  Z.  1.60-4  K.  Der  ungesalzene  Kaviar  von 
Orsova  hat  Ruf.  —  Fiaker  :  zum  Bahnhof  2  K,  nach  Herkulesbad  8-10  K,  über 
die  Kronenkapelle  nach  Verciorova  (Ada-Kaleh),  3-4  St.  hin  und  zurück, 
6  K.  —  Nachen  (bei  der  Zollwache  unweit  des  Gasth.  Onanie  zu  haben) 
über  Ada-Kaleh  bis  zum  Eisernen  Tor  und  zurück,  4  St.,  4  K\  von  Ver- 
ciorova nach  Ada-Kaleh  und  zurück  2  K. 

Orsova  (spr.  örschowa;  54m),  hübsch  gelegener  Flecken  an  der 
Mündung  der  Cserna.  Österr.-ung.  Zollrevision.  Oberhalb  (n.)  die 
Schießstätte  (Erfr.);  5  Min.  höher  umfassende  Aussicht.  8/4  St.  n.ö. 
vom  Dampfbootlandeplatz  liegt  inmitten  eines  Parks  die  Kronen- 
kapelle,  an  der  Stelle,  wo  1849-53  die  ungarische  Königskrone 
(S.  424,  456)  vergraben  lag.  5  Min.  weiter  der  Bahnhof  der  Temes- 
vär-Bukarester  Bahn  (S.  504).  In  der  Umgegend  wohnen  meist 
Rumänen. 

5km  unterhalb  Orsova  (abwärts  im  Nachen  25  3Iin. ;  Preis  s.  oben) 
die  kleine  Insel  *Ada»Kaleh,  mit  1000  mohammedanischen  Bewohnern 
und  Basar  (türk.  Kaffee  10  h  die  Tasse),  verfallenen  Festungswerken,  Fried- 
hof usw.  L.  mündet  die  Bachna  in  die  Donau  und  bildet  die  Grenze  zwischen 
Ungarn  und  Rumänien.  Am  1.  Ufer  das  rumän.  Dorf  Verciorova  (Wagen 
s.  oben),  Station  der  Bahn  nach  Bukarest  (S.  ,504)  und  Sitz  der  rumän.  Zoll- 
behörde. —  V2  St.  weiter  abwärt3  (8km  von  Orsova)  beginnt  das  Eiserne 
Tor,  türk.  Demir  Kaptt,  die  letzte  große,  etwa  3km  lange  Stromschnelle 
der  Donau  (Besuch  wenig  lohnend,  wenn  man  vorher  den  Engpaß  von 
Kazän  gesehen  hat).  Die  1890-98  ausgeführten  Regulierungsarbeiten,  durch 
die  eine  Anzahl  Klippen  beseitigt  und  ein  1700m  langer  Kanal  geschaffen 
wurde,  liegen  auf  der  r.  (serbischen)  Seite.  Am  1.  Ufer  die  Bahn  nach  Bu- 
karest, daneben  die  Straße  nach  Turn-Severin. 

Von  Orsova  über  Burgas  nach  Konstantinopel  s.  Bcedekers  Konttantinopel. 


Von  Orsova  nach  Herkulesbad,  19km  Eisenbahn  in 
30-40  Min.  (die  Bahn  führt  weiter  nach  Temesvar-Szegedin-Buda- 
pest,  vgl.  ß.  90).  Wagen  s.  oben.  —  Orsova  s.  oben.  Die  Bahn 
führt  durch  das  von  hohen  Bergen  eingeschlossene  Csernatal  über 
(12km)  Csernaheviz  (in  der  Nähe  ein  türkischer  Aquädukt,  von  dem 
viele  Bogen  noch  stehen)  nach  (19km)  Stat.  Herkulesbad ,  magy* 
Herhulesfürdö  (128m  ;  Bahnrestaur.),  an  der  Mündung  der  Bela  in 
die  Cserna.  5km  nordöstl.  das  gleichnam.  Bad:  Fiaker  in  20  Min. 
für  2  K,  mit  Gepäck  für  2  -ST  80;  Automobil-Omnibus  für  1  K  50 ; 
Fußgänger  folgen  der  Fahrstraße,  die  unweit  südl.  des  Bahnhofs 
die  Bela  überschreitet,  weiterhin  auf  eiserner  Bogenbrücke  über 
die  Cserna. 

Herkulesbad,  magy.  Herknlesfürdö  (Plan  s.  S.  499).  —  Gasth.: 
*Rezso-udvar  (Rudolfshof;  PI.  a),  110  Z.  zu  2.80-11  JT;  *Ferencz 
Jözsef-udvar  (Franz- Joseph-Hof ;  PI.  b),  107  Z.  zu  3-8  K,  mit  Depen- 
dance  ErzseT>et-nyaralö  (Villa  Elisabeth;  PI.  c),  15  Z.  zu  3-16  K\  Ferencz- 
udvar  (Franzenshof ;  PI.  d),  Z.  2.80-10  K\  Stefänia- szällö  (H. 
Stephanie;  PI.  e),  52  Z.  zu  2-6  K\  Jözsef-f öherczeg-szällö  (H. 
Erzherzog  Joseph;  PI.  f),  Z.  2.20-10 .£,  mit  gutem  Restaurant;  Nändor- 
udvar  (Ferdinandshof;  PI.  g) ;  H.  Göth  (PI.  h),  40  Z.  zu  3-5  K.  — 
Restaur.  im  Kurhaus.  —  Wagen  V2  St.  iE.  —  Küß-  dnd  Müsiktaxe  (5  Tage 
frei):  24,  14  oder  8  K. 


500   Route  90.  SZEGEDIN. 

Herkulesbad  (168m),  das  römische  Thermae  Heroulis,  in  dem 
engen,  von  hohen  "bewaldeten  Bergen  eingeschlossenen  Csernatal, 
ist  besonders  gegen  chronisch-rheumatische  Leiden  wirksam.  Die 
wichtigsten  Quellen  sind:  Herkulesquelle  (Kochsalz,  56°  C).  Lud- 
wigsquelle (Schwefel,  47°  C.),  Elisabethquelle  (Schwefel,  54°  0.), 
Szäpäryquelle  (Schwefel,  48°  C).  Bäder  (80  Ä-2  K)  u.  a.  im  Szä- 
pärybad,  Ludwigsbad,  Karolinenbad.  Wasserheilanstalt.  Kurbaus, 
mit  Konzert- und  Konversationssälen;  zu  beiden  Seiten  unter  Bogen- 
gängen der  Basar.  —  Dem  Kurhaus  w.  gegenüber  die  (20  Min.) 
Schnellerhöhe ,  mit  Pavillon;  Aussicht  auf  das  Bad.  Am  rechten 
Csernaufer  (am  besten  nachm.)  von  der  röm.-kath.  Kirche  auf  be- 
quemen Kehren  an  der  bewaldeten  Berglehne  aufwärts  über  die 
(20  Min.)  Marienanlage  (magy.  Maria  Ligetbe)  zur  (3/4  St.)  Csorich- 
Höhe  (Aussichtstempel);  7  Min.  unterhalb  die  Schwitzhöhle  (magy. 
Izzasztö  Barlang;  413m),  in  der  Dämpfe  aus  den  Felsspalten  aus- 
strömen. Von  der  Osorich-Höhe  westl.  steil  aufwärts  zur  (1/4  St.) 
Elisabethhöhe  (magy.  Erzse"bet  magaslat;  629m ;  Aussicht  ins  Cserna- 
tal).  Am  1.  Csernaufer  (am  besten  vorm.)  über  die  (^2  St.)  Wasser- 
fallbrücke zu  den  (4/2  St.)  Sieben  Heißen  Quellen.  —  S.o.  auf  den 
(31/2  St.)  Domogled  (1106m),  mit  Führer  (4  K). 


90.  Von  Budapest  über  Temesvär  nach  Orsova- 
Verciorova  (Bukarest)  und  nach  Bazias. 

497km  bis  Orsova.  Schnellzug  nach  Verciorova  in  11  St.  für  39.10, 
25.30  K,  Personenzug  in  191,2  St.  für  27.60,  18.40,  11.50  JT.  Schnellzug 
nach  Bukarest  in  21  Sr.  für  59.20,  39.50  K.  Orient-Expreß  Ustende-Bukarest- 
Constantza  -  Konstantinopel :  von  Budapest  nach  Bukarest  in  19  St.  — 
Dampfboot  s.  R.  69-  —  Paß  für  Rumänien  nötig. 

Budapest  s.  S.436.  Nach  der  Ausfahrt  aus  dem  Westbahnhof  läßt 
die  Bahn  das  Stadtwäldchen  r.  (1.  die  Bahn  nach  Gödöllo.  S.  460) 
und  wendet  sich  südöstl.  Gegend  bis  jenseit  Temesvär  flach.  — 
8km  Steinbruch,  magy.  Kdbänya  (S.  4t. 0).  —  73km  (r.)  Czegled 
(105m;  Bahnrest.;  Zentralhotel,  magy.  Központi),  Stadt  mit  34000 
magyar.  Einwohnern.    Zweigbahn  nach  (29km)  Szolnok  (S.  488). 

105km  (r.)  Kecskemet  (122m;  Hot.  Beretväs,  Z.  von  1  TT  60  an), 
Stadt  mit  67  000  magyar.  Einw.,  bedeutenden  Vieh-  u.  Getreide- 
märkten und  starkem  Obst-  und  Weinbau.  Zweigbahn  w.  nach 
(43  km)  Fülöpszallas  (S.  505).  —  130km  (1.)  Kiskunfelegyhdza 
(101m;  Gasth.  Kneffel.  30  Z.  zu  2.40-5  K.  Omn.  40  h),  Stadt  von 
34900  magyar.  Einw.  Obst-,  Tabak-  u.  Weinbau.  Zweigbahn  nach 
(66km)  Szolnok  (S.  488). 

190km  (1.)  Szegedin,  magy.  Szeged.  —  Zwei  miteinander  verbun- 
dene Bahnhöfe  (beide  mit  Restaur.):  Szeged  (P1.C6,  6)  und  Szeged-Rökus 
(PI.  A  1;  für  Großwardein  usw  ).  —  Gasth  .  *H.  Tisza  (PI  a:  D  3), 
Sze"chenyi-  Platz,  6*  Z.  zu  2.80-5.P0  #;  H.  Royal  (PI.  c:  C4>,  Ecke 
Kölcsey-  und  Kelemen  utczai  H.  Europa  (11.  b:  D  3.  4),  unweit  des 
Szechenyi- Platzes,  Z.  3.20-4.80  iT;    Zum  Propheten  (PI.  e:   C  4),   mit 


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Von  Budapest  n.  Bäziäs.     SZEGEDIN.  90.  Route.    501 

Restaurant.  Paprikafisch  beliebtes  Gericht.  —  Ca/6  Otthon,  Stephanie- 
Promenade,  unweit  n.  vom  Theater  (PI.  D  3).  —  Post  u.  Telkgeaph 
PI.  C  D  3),  Sze'chenyi-Platz. 

Fiaker  von  den  Bahnhöfen  in  die  Stadt  und  umgekehrt  2  K;  von 
einem  Bahnhof  zum  andern  bei  Tatre  3  K,  nachts  4  K;  lfa  St.  1  K,  3/<  St. 
1  K  60.  1  St.  2  K,  jede  weitere  V«  St.  4<>  h.  —  Elektb.  StbaBenbahn:  vom 
Bahnhof  Szeged  über  den  Szechenyi  ter  zum  Bahnhof  Kökus  (vom  Bhf. 
Röku-;  bis  zum  Szechenyi  ter,  12  Min.,  18 A);  an  der  Theiß  entlang  zur 
Spiritusfabrik,  usw. 

Bei  beschränkter  Zeit  (3-4  St.):  Szechenyi-Platz 5  Rudolfs-Platz, 
mit  Museum;  über  die  Brücke  in  den  Volksgarten. 

Szegedin  (84m),  Mittelpunkt  Niederungarns  und  nach  Budapest 
die  größte  Stadt  des  Landes,  lebhafte  Handelsstadt  mit  118000 
magyar.  Eiuw.,  am  r.  Ufer  der  Theiß,  über  die  zwei  Eisenbrücken 
nach  Neu -Szegedin  am  1.  Ufer  führen,  wurde  nach  der  Über- 
schwemmung vom  März  1879  mit  breiten  Radial-  und  Ringstraßen 
neu  erbaut.  Im  Mittelpunkt  der  Stadt  der  große  Sz£chenyi-Platz 
(Szechenyi  ter,  PI.  C  D  3 ;  Straßenbahn  s.  oben),  mit  Anlagen  und 
Denkmälern:  südl.  ein  Maimorstandbild  des  Grafen  Stephan  Sze- 
chenyi (PI.  S. ;  S.443),  von  Strobl  (1913);  weiter  nördl.  ein  Bronze- 
standbild des  Ingenieurs  P.  Väs'irhelyi  (PI.  V.),  Verfassers  des  Planes 
zur  Theißregulierung,  von  Szecsi  und  Mätrai  (1905);  ein  Bronze- 
standbild des  Grafen  L.  Tisza  (PI.  T.),  der  den  Wiederaufbau  der 
Stadt  nach  1879  leitete,  von  Fadrusz  (1904);  ein  Bronzestandbild 
Deäk's  (PL  D.;  S.  4L3),  von  Zala  (1913);  an  der  NW. -Seite  ein 
Bronzereiterb  ld  Rdknczis  (PI.  R. ;  S.  464),  von  Vastagh  (1912).  An 
der  W.-Seite  das  Rathaus,  1883  im  Barockstil  erbaut  (vom  Turm  Aus- 
sicht auf  die  Stadt).  Unweit  südl.  ein  Bronzestandbild  L.  Kossuth's, 
von  Rona  (1902).  Auf  dem  Dugonicsplatz  (PI.  C  4)  die  1876  nach 
einem  Entwurf  von  Izsö  errichtete  Erzstatue  des  Schriftstellers 
Dugonics  (1740-1818),  der  zuerst  die  Volkssprache  in  die  ungarische 
Literatur  einführte.  N.w.  eine  von  Baumhorn  1903  erbaute  Synagoge 
(PI.  C  3).  —  Von  der  SO.-Ecke  des  Szechen>i-Platzes,  bei  der 
Post,  führt  die  Källay  utcza  zum  Rudolfsplatz  (PL  D  3).  An  der 
N.-Seite  des  Platzes  das  Museum  (Kultur-Palota ;  freier  Zutritt  tägl. 
10-1  Uhr) :  im  Hauptgeschoß  moderne  ungarische  Gemälde,  Münzen, 
vorgeschichtliche  Altertümer;  im  ersten  Stock  die  Bibliothek  mit 
80000  Bänden;  im  Kellergeschoß  eine  ethnographische  Sammlung. 
W.  vor  dem  Museum  das  Büstendenkmal  des  Handelsministers 
O.  Klauzät,  von  Vastagh  (1906).  Hinter  dem  Museum  die  Stephanie- 
Promenade,  an  Sommerabenden  Sammelpunkt  der  eleganten  Welt, 
mit  dem  Maria-Theresia-  Tor  (Sommerrestaur.),  einem  Überrest  der 
ehem.  Befestigungen,  einem  Marmorstandbild  des  Zigeunerkom- 
ponisten Dankö  (-J- 1904),  von  Marko  (1912),  einem  Marmorsitzbild 
der  Kaiserin  Elizabeth,  von  Ligeti  (lH0i ;  PI.  E.),  und  einem  Granit- 
obeli<k  mit  dem  Keli<  fbild  des  Staatssekretärs  Hapaics,  von  Markup 
(1912).  —  10  Min.  w.  vom  Bahnhof  ein  FranziskanerkU-ster  (PL  B  5; 
die  Kirche  unteT  König  Matthias  erbaut),  mit  wertvoller  Bibliothek, 
Kirchengeräten  usw.  —  Viel  besucht  werden  der  Neuszegediner 


502   Route  90.  TEMESVÄR.      Von  Budapest  n.  Bäzia». 

Volksgarten,  magy*.  Nepkert  (PI.  E  4),  und  ö.  davon  das  Kallay- 
Wäldchen,  beide  mit  Restaurant.  —  Bei  Szegedin  bedeutender 
Paprikabau. 

Von  Szegedin  nachArad,  119km,  Eisenbahn  in  3-5  St.  —  31km  (1.) 
Makö  (Bahnrest.),  betriebsame  Stadt  mit  34900  magyar.  Einw.,  an  der  Maros. 
—  68km  Mezohegyes  (Bahnrest.),  mit  staatlicher  Musterfarm,  großem  Gestüt, 
Spiritus-  und  anderen  Fabriken.  —  119km  Arad  (S.  494). 

"Von  Szegedin  nach  Maria-Theresiopel,  42km,  Eisenbahn  in 
l'/4  St.  —  _18km  Horgos.  Zweigbahn  nach  (39km)  Zenta  (S.  505).  —  35km 
Palicsfürdo  (Badehotel),  Solbad  am  künstlichen  Palicser  See.  —  42km  Maria- 
Theresiopel  (S.  505). 

Von  Szegedin  nach  Semlin,  Theiß  -  Dampfschiffahrt  2mal 
wöchentlich  in  13  St.  Abfahrt  unweit  des  Rudolfsplatzes.  Stat. :  Magyar- 
kanizsa;  Zenta  (S.  505);  Ada;  Obecse  (S.  505);  Törökbecse.  R.  mündet  der 
Franzenskanal  (S.  496).  Es  folgt  Titel  (S.  497;  iy2  St.  Aufenthalt).  Bei 
Theißeck  biegt  das  Schiff  in  die  Donau  ein.    Semlin  s.  S.  506. 

Von  Szegedin  nach  Großwardein  s.  S.  493. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Theiß  und  tritt  in  die  fruchtbaren 
Ebenen  des  Banats.  —  196km  Szöreg  (86m).  —  2&5km  Valkäny 
(83m;  Bahnrest.).  —  245km  (r.)  Nagykikinda  (83m ;  Bahnrest.), 
mit  26  800  serbischen,  magyarischen  und  deutschen  Einwohnern.  — 
264km  Hatzfeld  (Bahnrest.),  magy.  Zsombolya,  mit  Schloß  des 
Grafen  Csekonics. 

Von  Hatzfeld  nach  Nagybecskerek,  zwei  Linien :  eine  direkte 
(68km)  und  eine  andere  (96km)  über  (53km)  Mödos,  von  wo  Zweigbahn 
nach  (53km)  Temesvär- Josephstadt  (s.  unten).  —  Weiter  (63km)  Torontäl- 
szicsäny  (Bahnrest.).  —  87km  Sändorudvar.  Zweigbahn  nach  (65km)  Pan- 
csova  (S.  497).  —  95km  Nagybecskerek  (Bahnrest.),  an  der  Bega,  mit  26000 
magyar.,  serb.  und  deutschen  Einwohnern. 

12km  nördl.  von  Hatzfeld  (Wagen  5  ff)  liegt  Csatäd,  der  Geburtsort  des 
Dichters  Nik.  Lenau  (Niembsch  von  Strehlenau,  1802-50),  dem  1905  ein 
Denkmal,  von  Radnay,  errichtet  wurde. 

294km  Szakälhäza  (88m). 

303km  (l.~)Temesvkr- Josephstadt,  magy.  Temesvär-Jdzsefväros.  — 
Bahnrestaurant  im  Zentralbahnhof  (PI.  A  4).  —  Gasth.:  *  Kronprinz 
(magy.  Korona  Herczeg  Szälloda),  im  Theatergebäude  (PI.  C  3),  Z.  von  3  K 
an,  M.  3  K\  Krone  (magy.  Korona;  PI.  e:  A4),  gegenüber  dem  Zentral- 
bahnhof, Z.  von  3^60  an;  Hungaria  (PI.  a:  B  2),  66  Z.  zu  3.60-5.60 -ff; 
Goldner  Hirsch  (PI.  c:  B  2;  magy.  Arany  szarvas).  —  Cafe" - Restaur. 
Militär-Kasino  (PI.  A  2),  Prinz-Eugen-Platz  (Jeno  herczeg  te*r);  Cafe"  Lloyd 
(PI.  A  3),  unweit  südwestl.  vom  Theater. 

Dkoschken  :  einsp.  vom  Zentralbahnhof  zur  innern  Stadt  1  .ff  20  (nachts 
2  K),  zur  Fabrik  2  K  (nachts  3  -ff). 

Elektb.  StbaBenban:  vom  Zentralbahnhof  (PL  A4)  am  Theater  vorbei 
in  die  innere  Stadt;  zum  Stadtgarten  und  zur  Vorstadt  Fabrik. 

Hauptpost  (PL  D  3),  südöstl.  von  der  inneren  Stadt. 

Bei  beschränkter  Zeit  genügen  3-4  St.  zur  flüchtigen  Besichtigung 
der  Stadt. 

Temesvär  (91m;  spr.  te*meschwar) ,  kgl.  Freistadt,  Hauptstadt 
des  Temeser  Komitats,  Sitz  des  Korpskommandos  des  7.  Armee- 
korps, sowie  eines  röm.-kathol.  und  eines  griech.-oriental.  (serb.) 
Bischofs,  Handels-  und  Fabrikstadt  mit  72  500  Einw.  (darunter 
31600  Deutsche),  liegt  in  einer  Ebene  am  Begakanal.  Aus  der 
inneren  Stadt  führen  Alleen  in  die  Vorstädte  Fabrik  (ö.),  Franz- 
stadt  (n.w.),  Elisabethstadt  (s.),  Josephstadt  (s.w.);  in  letzterer  der 


"Wagner  <feDe"bes,  Leipzig 


Von  Budapest  n.  Bdziäs.     LUGOS.  90.  Boute.   503 

Zentralbahnhof.  —  Vom  Zentralbahnhof  (PI.  A  4;  Straßenbahn  s. 
S.  502)  gelangt  man  durch  den  Scudier-Park(Pl.  C  3, 4 ;  s.  unten),  vor- 
bei an  dem  (1.)  Dauerbach- Haus  und  dem  Lloydgebäude  (PI.  C  3), 
beide  mit  großen  Kaffeehäusern,  zu  dem  yon  Fellner  &  Helmer  er- 
bauten Franz- Joseph-Theater  (PI.  C  3).  Hier  geradeaus  durch  die 
Rudolfstraße  auf  den  Pbjnz  -  Eugen-  oder  Pabadeplatz  (Jeno 
herczeg  ter;  PI.  C  D  3),  an  dem  s.  das  Haus  des  Korpskomman- 
danten ,  w.  das  Korpskommando ,  n.  das  Stadthaus  (daneben  die 
Piaristenkirche),  ö.  die  Temeser  Agrar-Sparkasse ;  in  der  Mitte  eine 
18m  h.  got.  Spitzsäule,  nach  dem  Entwurf  von  Max,  1852  den 
Verteidigern  von  Temesvär  im  Jahre  1849  errichtet.  Weiter  n. 
durch  die  Hunyadigasse  zum  Losonczt-  oder  Dom-Platz  (PL  D 

2,  3),  mit  dem  Komitatsgebäude,  dem  Haus  des  serbischen  Bischofs 
und  der  1736-57  erbauten  kath.  Domkirche.  In  der  vom  Domplatz 
südl.  ausgehenden  Lonovicsgasse  das  Museum  (Eintr.  So.  10-12, 
20  h-,  wochent.  9-12,  2-5  Uhr,  60  K),  mit  Gemälden  (viele  Kopien), 
Altertümern,  naturhistorischen  Gegenständen  usw.  Am  O.-Ende 
der  Prinz-Eugen-Gasse  (Jeno  herczeg  utcza)  das  ausgedehnte  Dika- 
sterialgebäude.  Von  hier  südl.  durch  die  Griselini-Gasse  zur  483m 
langen  Siebenbürger  Kaserne  (PI.  D  3),  1717-29  erbaut.  An  der 
Kaserne  r.  entlang  gehend  erreicht  man  das  anstoßende  Artillerie- 
Zeughaus,  das  1856  an  der  Stelle  des  von  Hunyadi  1442  erbauten, 
bei  der  Belagerung  vom  J.  1849  zerstörten  Schlosses  aufgeführt 
wurde.  —  DiesBeit  der  Vorstadt  Fabrik  (Straßenbahn  s.  S.  502) 
der  schattige  Stadtpark  (PI.  C  3;  SommerrestauT.  bei  der  Liget  üt). 
Nach  dem  Zentralbahnhof  zurück  durch  den  Scudier-Park  (PI.  C 

3,  4),  mit  einem  Bronzestandbild  des  Feldzeugmeisters  Baron  Scu- 
dier,  von  R.  Kauffungen  (1881). 

Zweigbahn  von  Temesvär  über  (6km)  Tesöld  (S.  504)  nach  (37km) 
Buziäs  (Gasth. :  Grand-Hotel,  Post),  einem  besonders  von  Frauen  besuchten 
Stahlbad  (auch  Wasserheilanstalt  und  Schlammbäder).  Von  hier  Zweig- 
bahn nach  (28km)  Lugos  (s.  unten);  nach  Versecz  s.  S.  505/4. 

Von  Temesvär  Zweigbahnen  nach  (58km)  Arad  s.  S.  494;  —  nach  Bdziäs 
s.  S.  504/5;  —  nach  Mödos  s.  S.  502. 

308km  Temesv är- Fabrik ,  magy.  Temesvdr-Gyärväros.  —  Die 
Bahn  überschreitet  jenseit  (350km)  Belencze  die  Bega  und  tritt  in 
das  fruchtbare  Temes-Tal. 

363km  (1.)  Lugos  (125m;  Bahnrest. ;  Gasth.:  König  von  Ungarn, 
magy.  Magyar  Kiraly,  Z.  von  2  ÜT40  an),  Stadt  (Deutsch-Lugos  am 
1.  und  Roman.-Lugos  am  r.  Ufer  der  Temes)  von  19800  Ein w., 
mit  bedeutendem  "Weinbau,  Hauptort  des  Krassö-Szörenyer  Komi- 
tats.  —  Zweigbahnen  nach  (83km)  Marosillye  (S.  536)  und  nach 
(28km)  Buzias  (s.  oben). 

Die  Gegend  wird  gebirgig.  402km  (1.)  Karänsebes  (211m ;  Bahn- 
rest.; Gasth.:  Grüner  Baum,  magy.  Zöldfa,  46  Z.  zu  2.40-5.40  K, 
Omn.  60  h;  Fiakei  zur  Stadt  2  K),  mit  8000  rumän.  und  deutschen 
Einw.,  am  Einfluß  der  Sebes  in  die  Temes.  Im  Stadtpark  ein 
Bronzestandbild  Franz  Josephs  I.,  von  Fadrusz  und  Rollinger  (1906). 


504  Route  90.  WERSCHETZ.     Von  Budapest  n.  Bdziäs. 

Von  Karänsebes  nach  ürväralja,  77km,  Eisenbahn  in  6  St.  — 
21km  Ferdinandsberg,  magy.  Nandorhegy,  mit  Bergwerk.  —  38km  Bauczär. 

—  Die  Bahn  steigt  in  sich  verengendem  Tal  durch  Wald  übeT  |46km) 
Buköva  zum  Eisernen  Torpaß  (656m)  und  senkt  sich  über  (52km)  Zajkäny, 
wo  sich  die  Aussicht  auf  das  weite  Hätszegtal  Öffnet,  nach  (57km)  Värhely, 
dem  dazischen  Sarmizegetusa  (röm.  Ulpia  Traiana),  mit  Resten  eines 
römischen  Amphitheaters.  —  73km  HäUzeg  m  (316m;  Gasth.  Lamm,  magy. 
Bärany,  am  Hauptplatz),  von  wo  das  Schloß  Orväralja-Boldogfalva,  mit  Aus- 
sicht auf  „das  Hätszeger  Gebirge,  besucht  wird  (Wagen  4  iThin  und  zurück). 

—  77km  Orväralja  (S.  539). 

Das  Temestal  verengt  sich.  423km  Temesszlatina.  Tunnel.  — 
Jenseit  (429km)  Örmenyes  (3,57m)  Tunnel.  Die  Bahn  steigt  stärker, 
verläßt  bei  (435km)  Teregova  (394m)  die  Temes  und  erreicht  hei 
(441km)  Porta  Orientalis  (462m)  ihren  höchsten  Punkt  (gleich 
darauf  ein  1km  1.  Tunnel).  Hinab  über  (447km)  Domasnia-Somfa 
(355m)  ins  Mehadia-Tal  nach  (462km)  Bäajabläncz  (234m;  zwei 
Tunnels) ;  dann  ins  Beta-Tal  nach  (469km)  Mehädia  (164m),  einem 
ansehnlichen  Marktflecken,  dem  römischen  Ad  Mediam,  mit  ein- 
zelnen römischen  Überresten. 

473km  Station  Herkulesbad  (128m ;  Bahnrest.').  5km  nordöstl. 
das  gleichnam.  Bad,  s.  S.  499.  —  Weiter  durch  das  Csernatal  über 
(480km)  Csemaheviz  (S.  49y)  nach  (492km)  Orsova  (56m;  Bahn- 
restaur. ;  Zoll-  u.  Paßrevision  für  die  aus  Rumänien  Kommenden) ; 
der  Bahnhof  ist  3/4  St.  vom  Dampfbootlandeplatz  (Droschke  2  JE), 
vgl.  S.  499.  Nun  über  die  rumänische  Grenze.  — 497km  Verciorova 
[Bahnrest.;  rumänische  Zoll- und  Paßrevision  für  die  nach  Rumänien 
Reisenden),  letzte  Station  der  ungar.  Staatsbahn. 

Von  Verciorova  nach  Bukarest,  382km,  Eisenbahn  in  9-13  St. 
(ausführlichere  Angaben  in  Baedekers  Konstantinopel).  Die  Bahn  führt  am 
1.  Ufer  der  Donau  am  Eisernen  Tor  (S.  499)  vorbei  nach  (18km)  Turn-Severin 
(Gasth.:  Traian;  Europa,  am  Hauptplatz),  lebhafte  rumän.  Stadt,  mit 
Überresten  der  Brücke  Trajans  und  andern  Resten  aus  röm.  Zeit.  Weiter 
über  Filiasi  (Zweigbahn  nördl.  nach  Tirgu  Jiu,  S.  540),  Craiova,  Piatra 
(nach  Olthid  und  Hermannatadt  s.  S.  544),  Slatina,  Pitesci  und  Titit  nach 
Bukarest  (S.  547). 

VonTemesvärnachBäziäs.  —  12ikm,  Eisenbahn  in  3V2  St. 
(man  erkundige  sich  in  Budapest  wegen  des  Anschlusses  der  Dampfer  in 
Bäziäs). 

Die  Bahn  wendet  sich  südl.  nach  (6km)  Tesöld  (S.  503)  und 
überschreitet  die  Temes  bei  (24km)  Szephely.  —  34km  Vejte. 

Von  Vejte  nach  Resiczab  änya,  81km,  Eisenbahn  in  4  St.  — 
47km  Boksdnbänya  (189m),  mit  Eisen-  und  Hüttenwerken.  —  81km  Reschitza, 
magy.  Resiczabänya,  Marktflecken  mit  17400  Einw.  (9400  Deutsche)  und 
Kohlen-  und  Brauneisensteingruhen.  Lohnender  Weg  durch  die  Berge 
über  Franzdorf  nach  Anina  (S.  505). 

Jenseit  (42km)  Detta  über  den  Berzava-Kanal.  —  75km  (1.) 
Werschetz,  magy.  Versecz  (92m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Baross,  23  Z. 
zu  2.40-3.20  K,  Omn.  60  Ä;  Hungaria,  Rathausplatz,  42  Z.  zu  2.60- 
5  JE),  Stadt  in  schöner  Lage  am  Theresienkanal,  mit  27400  Ein- 
wohnern (13600  Deutsche).  In  der  Nähe  sog.  Bömerschanzen  (s. 
S.  496),  Graben  und  Wall,  die  sich  über  20  St.  lang  nach  N.  hin- 
ziehen.  Bedeutender  Weinbau. 


MARIA-THERESIOPEL.        91.  Route.    505 

Zweigbahnen  a.w.  über  (37km)  Petre  (Abzweigung  nach  Pancsova,  32km, 
S.  497)  nach  (79km)  Kevevära;  —  n.ö.  nach  (77km)  Buziät  (S.  503). 

95km  Karasjeszend  (93m;  Bahnrest.). 

Von  Karasj  eszeno  nach  Anina,  72km,  Eisenbahn  in  4  St.  Die 
Bahn  steigt  in  vielen  Kehren  nach  (38km)  Oraviezabanya  (261m;  Bahn- 
rest.; Gasth.:  Korona),  Marktflecken  mit  Silber-  und  Kupferbergbau  (IV2  St. 
ö.,  Wagen  5  K,  der  Luftkurort  MaHllavölyy,  704m).  —  Weiter  durch  Berg- 
landschaft über  Lissava  nach  (64km)  Krassövdr  wo  die  Bahn  ihren  höch- 
sten Punkt  erreicht  —  72km  Anina,  magy.  Stäjerlakanina  (588m;  Babn- 
rest.);  hier  und  in  dem  4km  s.  gelegenen  Steierdorf  (653m)  große  Kohlen- 
und  Erzgruben  sowie  Hüttenwerke. 

107km  (1.)  Weißkirchen,  magy.  Fehertemplom  (Gasth.  Haller), 
hübsch  gelegenes  Städtchen  mit  11 500Ein wohnern  (6000  Deutsche). 
121km  Bäziäs  (74m;  Bahnrest.;  Zollamt),  s.  S.  497. 


91.  Von  Budapest  nach  Belgrad  (Konstantinopel). 

359km.  Orient-Expreß  (Abfahrt  vom  Westbahnhof)  in  61/2  St.  für  59  fr. 
35;  Schnellzug  (Abfahrt  vom  Ostbahnhof)  in  7V2  St.  für  38  fr.  20,  24  fr.  75 
(Schlafwagen  6  fr.,  4  fr.  5ü) ;  Personenzug  in  12-14  St.  Die  Bahn  durch- 
schneidet die  Bäcska  (s.  unten).  —  Donaufahrt  s.  R.  89. 

Budapest  s.  S.  436.  —  7km  Budapest- Franzstadt.  —  12km  Erzse- 
betfalva,  Sommerfrische  der  Budapester.  —  17km  Soroksär,  am 
Soroksärer  Donauarm  (S.495),  dem  die  Bahn  eine  Zeitlang  folgt.  — 
51km  Dömsöd.  Weiterhin  große  Sümpfe.  —  86km  Fülöpszälläs. 
Zweigbahn  ö.  nach  (43km)  Kecskemet  (S.  500). 

108km  (r.)  Kiskorös  (Bahnrest.),  mit  11500  Einw.;  im  Ge- 
burtshause des  Dichters  Alex.  Petofl  (1823-49 )  Erinnerungen  an 
ihn,  auf  dem  Hauptplatz  seine  Büste.  Zweigbahn  s.w.  nach  (31km) 
Kalocsa  (S.  495).  —  135km  Kiskunhalas,  Stadt  von  24400  Einw., 
zwischen  Sandhügeln. 

175km  (r.)  Maria-Theresiopel,  magy.  Szabadka  (114m;  Bahn- 
rest. ;  Gasth. :  Qold.  Lamm,  magy.  Arany  bäräny ;  Rot.  National, 
magy.  Nemzeti;  Pest;  Fiaker  in  die  Stadt  2  K),  weitläufig  gebaute 
Stadt  in  der  Bäcska,  der  reichsten  Getreidegegend  Ungarns,  mit 
95  000  magyar.  und  serb.  Einw.  und  bedeutendem  Obsthandel. 

Von  Maria-Theresiopel  über  Zenta  nach  Neusate,  143km, 
Eisenbahn  in  8V2  St.  —  39km  (1.)  Zenta  (83m ;  Bahnrest. ;  Gasth. :  König  von 
Ungarn,  magy.  Magyar  kiräly),  Atadt  von  34000  Einw.,  bekannt  durch  den 
Sieg  des  Prinzen  Eugen  über  die  Türken  1697  (ein  1897  errichtetes  Denkmal 
erinnert  daran).  Zweigbahn  n.  nach  (39km)  Horgns  (S.  5U2).  —  77km  (1.) 
Obecse,  Stadt  mit  1940J  Einw.  an  der  Theiß  fDampfboot  a.  S.  502).  — 
131km  Vaskapu.  Zweigbahn  ö.  nach  (38km)  Titel  (S.  497).  —  143km  Neu- 
satz (S.  5  6). 

Von  Maria-Theresiopel  Zweigbahn  westl.  nach  (59km)  Baja  (S.  496)  5  — 
nach  Szegedin  s.  S.  502;  —  nach  Bosnisch-Brod  b.  S.  5b9/10. 

207km  Topolya,  Marktflecken,  mit  Weinbau.  —  Diesseit  (234km) 
Ujverbäsz  über  den  Franzenskanal  (S.  496).  —  260km  Kiszäcs.  Die 
Bahn  nähert  sich  der  Donau  und  erreicht  sie  bei  Neusatz. 


506   Route  91.  KARLOWITZ. 

276km  (1.)  Neusatz,  magy.  Ujvidek  {Bahnrest.;  Gasth. :  Orand- 
Hötel;  Hot.  Elisabeth,  Z.  2.60-4.60  K,  Omn.  60  K),  Stadt  mit  33  600 
Einw.  (darunter  5900  Deutsche).  Bedeutender  Getreidehandel, 
Obst-  und  Gartenbau.  Dampfbootlandestelle  (vgl.  S.  497)  i/4  St. 
vom  Bahnhof. 

Zweigbahnen  von  Neusatz  öatl.  über  (12km)  Vaskapu  (S.  505)  nach 
(50km)  Titel  an  der  Theiß  (S.  497);  —  nordwestl.  über  (34km)  Szepliget  (Ab- 
zweigung nach  Palänka ,  12km ,  S.  496)  nach  (91km)  Zombor  (S.  509) ;  — 
nach  Zenta  s.  S.  505. 

Nun  auf  432m  langer  Eisenbrücke  über  den  Strom  und  durch 
einen  Tunnel  nach 

281km  Peterwardein,  magy.  Petervärad  (84m ;  Hot.  National), 
Städtchen  mit  5700  Einw.  auf  einer  von  der  Donau  umflossenen 
Halbinsel,  am  Fuß  des  119m  hohen  Felsens,  der  die  Festung  trägt 
(Aussicht).  Im  Arsenal  türk.  Waffen ;  in  der  Franziskanerkirche 
das  Grab  des  Kreuzzugspredigers  Johannes  Capistranus  (f  1465). 
Am  5.  Aug.  1716  schlug  hier  Prinz  Eugen  die  Türken.  —  Tunnel. 

286km  (r.)  Karlowitz,  magy.  Karlöcza  (80m),  Städtchen  mit 
6300  serb.  und  kroat.  Einw.,  8  Min.  von  der  Donau,  bekannt  durch 
den  Frieden  vom  26.  Jan.  1699,  durch  den  Österreich  fast  ganz 
Ungarn  und  Siebenbürgen  erhielt.  Über  der  Stadt  die  Kapelle 
Mariafried  (202m),  an  der  Stelle  des  Gebäudes,  in  dem  der  Frie- 
densschluß stattfand.  Der  hier  wachsende  rote  Wein  hat  Ruf, 
ebenso  der  Pflaumenbranntwein  (Sliwowitz). 

Die  Bahn  steigt;  1.  die  Donau.  Tunnel.  —  310km  (r.)  India 
(113m;  Bahnrest.),  mit  7400  Einwohnern. 

Von  India  nach  Vinkovcze,  116km,  Eisenbahn  in  2-4  St.  — 42km 
(1.)  Mitrovicza  (87m;  Bahnrest.;  Qr.-Höt.  Merkur),  das  röm.  Sirmium,  leb- 
hafte Stadt  mit  12900  Einwohnern.  —  116km  Vinkovcze  (S.  509). 

347km  (1.)  Semlin,  magy.  Zimony,  kroat.  Zemun  (79m;  Bahn- 
rest.; Hot.  Streicher,  Z.  von  3  K  60  an,  Omn.  60  h,  Grand-Hotel, 
Z.  3-7  K,  Omn.  60  h,  beide  mit  Garten  und  in  der  Hauptstraße), 
die  letzte  ungar.  Stadt  am  r.  Donauufer,  mit  17 100  deutschen  und 
serbischen  Einwohnern.  Von  dem  außerhalb  der  Stadt  gelegenen 
Bahnhof  1.  durch  eine  Allee  in  die  Hauptstraße  und  nach  */2  St. 
r.  die  Steinstufen  hinauf  zum  (5  Min.)  Zigeunerberg,  auf  dem  das 
1896  nach  Berczik's  Plänen  aufgeführte  turmartige  Millenniums- 
Denkmal  (100  Stufen ;  lohnende  Aussicht  auf  Donau,  Semlin  und 
Belgrad)  und  die  spärlichen  Reste  des  Schlosses  Joh.  Hunyadi's, 
der  1456  zu  Semlin  starb.  An  der  Donau  die  Graf  Khuen  He'der- 
vary-Promenade,  mit  Cafe-Kiosk  an  der  Abfahrtsstelle  des  Belgrader 
Lokalboots  (s.  S.  507).  —  Dampf  boot  nach  Szegedin  s.  S.  502. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Save  auf  eiserner  Brücke  (1.  Blic~ 
auf  Belgrad)  und  erreicht  den  Bahnhof  (Kopfstation)  von  (359km) 
Belgrad  (Bahnrestaur.). 


BELGRAD.  91.  Route.   507 


Belgrad. 

Ankunft.  Der  Bahnhof  (PI.  B  C  5;  gutes  Restaur. ;  Wechselstube)  liegt 
im  Süden  der  Stadt,  V*  St.  vom  Dampfbootlandeplatz.  Droschken  und 
Straßenbahn  s.  unten.  —  Der  Dampfbootlandeplatz  (PI.  A3;ß.  89)  ist  im  W. 
an  der  Save,  unterhalb  des  Parks  Kalemegdan,  wohin  140  Stufen  (Weliki 
stepeni)  hinaufführen.  Lokalboot  nach  Semlin  (S.  506)  stündlich  in  i/2  St. 
für  70  Para  oder  60  h.  —  Gepäckträger  vom  Bahnhof  zur  Droschke  50  c; 
vom  Boot  zur  Bahn  1  fr.,  nach  Dunkelwerden  1  fr.  50  c.  (akkordieren). 

Gasthöfe:  Moskau  (PI.  g:  C  4),  Balkanska  1,  40  Z.  zu  4-10  fr.,  mit 
Cafe-,  gut;  Grand- Hotel  (PI.  c:  B  3),  Tschika  Ljuba  18,  mit  Cafe",  Z. 
3-12,  F.  1.50,  M.  (12-2  Uhr)  3  fr.  50-4.50,  gut;  Bristol  (PI.  a:  B  4),  nord- 
westl.  vom  Bahnhof,  neu,  60  Z.  zu  3-4  fr.-,  Serbische  Krone  (PI.  e: 
B  2,  3),  Serbischer  König  (PI.  d:  B  2),  beide  am  Park  Kalemegdan; 
Hot.  deParis  (PI.  b  :  C  4),  Kralj  Milanowa  Uliza  27,  Z.  2-5,  M.  2-3,  Omn.  1  fr. 

Restaurants:  in  den  Gasthöfen,  ferner  Russischer  Zar  (Pilsner  und 
Münchner  Bier),  O.-Ende  der  Knes  Michailowa  Uliza  (Nr.  7;  PI.  B  3)  ;  Kasino 
(PI.  f:  C4),  Kralj  Milanowa  Uliza  25  (serbische  Weine);  /.  Belgrader  Bier- 
halle (Kolaratz),  gegenüber  dem  Theater  (PI.  C  3),  mit  Garten. 

Hauptpost  und  Telegraph  (PI.  C  3),  Theaterplatz.  Briefe  ins  Ausland 
25  (Österreich-Ungarn  und  Bulgarien  10)  Para,  Postkarten  10  Para. 

Droschken:  1/2  St.  1fr.,  nachts  das  Doppelte;  vom  oder  zum  Bahnhof 
2  fr.,  nachts  4  fr.,  Gepäck  50  c. ;  nach  Toptschider  und  zurück  6  fr. 

Elektr.  Straßenbahn  (5-25  c):  Hauptstation  beim  Hot.  Moskau  (PI.  g: 
C  4) ;  andere  Stationen  am  Bahnhof  (PI.  B  C  5),  Dampfbootlandeplatz  (PI.  A  3), 
Park  Kalemegdan  (PI.  B  2),  Markt  (Kralj ew  Trg  ;  PI.  B  3).  Vom  Hot.  Moskau 
nach  Toptschider  in  25  Min.  für  25  c. 

Bäder:  in  der  Zar  Duschanowa  Ul.  42  (PI.  C2)  und  in  der  Bossanska  UL36 
(PI.  B  C  4),  in  beiden  Bad  172-2  fr. ;  gute  Flußbäder  in  der  Save  (20-25  c). 

Konsulate :  Deutschland  (PI.  C  D  4),  Kralj  Milanowa  Uliza  59 ;  Österreich- 
Ungarn  (PI.  B  3),  am  Park  Kalemegdan. 

Deutsche  evangelische  Kirche  (P1.B3),  Wuka  Karadschidseha  Uliza ; 
kathol.  Kapelle  in  der  österreich.-ungar.  Gesandtschaft. 

In  den  Läden  an  der  Knes  Michailowa  Uliza  (PI.  B  3)  und  am  Marktplatz 
(PI.  B  2,  3)  Waffen,  Decken,  Teppiche  (diese  im  Bazar  de  Tassociation  des 
Dames,  Knes  Michailowa  Uliza  19),  nicht  billig.  —  Zigaretten  (Staatsmono- 
pol) 20  Stück  1  fr.,  1  fr.  20  und  1  fr.  40. 

Geld.  Man  rechnet  nach  Dinars  (Franken)  zu  100  Para  (Centimes)  oder 
5  Piaster  (5,  10,  20  Para  in  Nickel ;  x/2>  1>..2  u.  5  Dinars  in  Silber;  Kupfer- 
münzen sind  außer  Verkehr  gesetzt).  Österreichisches  Geld  wird  nicht 
gern  angenommen  (2  K=  2  fr.  10  c.  bis  2  fr.  25  c). 

Die  serbo-kroatische  Spracht  gehört  zur  slawischen  Sprachfamilie  und 
wird  von  den  zur  griech.-kathol.  Kirche  gehörenden  Serben  mit  den  Buch- 
staben des  Kyrillischen  Alphabets  (dem  russischen  ähnlich)  geschrieben. 
—  Serbisches  und  kroatisches  Alphabet  (vgl.  S.  406) :  a,  a;  B  6,b;  b,v  (wie  w); 
r,  g;  a,  d;  TS  l),  gj  (wie  dsch) ;  e,  e;  s,  z  (wie  franz.  j) ;  8,  z  (weiches  s); 
h,  »';  hJ;  K?  *»'  a,  l;  Jb,  Ij  (mouilliert);  m,  m;  h,  n;  H>,  nj  (mouilliert);  0,  0; 
n,  Pf  V,  r;  c,  *  (wie  ss);  t,  t;  Ti  h,  c  (wie  tch);  y,  u;  »,  /;  x,  h  (wie  ch);  n,, 
c  (wie  z,  tz);  ?,  c  (wietsch);  n,  dz  (d  mit  franz.  j);  in,  *  (wie  seh).  — 
Fast  überall  wird  Deutsch  verstanden. 

Bei  beschränkter  Zeit  (V2  Tag):  Park  Kalemegdan,  Fürst-Michael- 
Straße,  Marktplatz,  ethnographisches  Museum;  mit  der  Straßenbahn  nach 
Toptschider. 

Belgrad  (122m),  serb.  Beograd,  die  Haupt-  und  Residenzstadt 
des  Königreichs  Serbien,  mit  92000  Einw.  (viel  Militär),  liegt 
malerisch  anf  einer  von  der  (hier  750m  breiten)  Donau  und  der 
(400m  breiten)  Save  gebildeten  Landzunge  um  den  Kalkstein- 
felsen, der  die  jetzt  verfallene  Festung  trägt.    Die  Stadt  hat  gerade 


508   Route  91.  BELGRAD. 

Straßen,  mit  Häusern  europäischer  Bauart ;  an  die  Türkenzeit  er- 
innert noch  die  von  Soliman  IL  erbaute  Barjaktar-  Moschee  (PI.  B  2). 
Belgrad,  das  röm.  Singidunum,  von  jeher  starke  Festung,  war  nament- 
lich während  der  Türkenkrieae  von  größter  Wichtigkeit.  1456  von  Hunyadi 
gegen  Mohammed  II.  erfolgreich  verteidigt,  wurde  es  1521  von  Soiiman  II. 
erobert,  l6b8  von  Max  Emanuel  von  Bayern,  1717  von  Prinz  Eugen  (un- 
bedeutender Rest  seines  Palastes  in  der  Zar  Duschanowa  Uliza  14  PI.  P. 
E.  P. :  B  2),  178  •  von  Laudon  genommen;  d<>ch  erhielt  die  Pforte  in  den  den 
Feldzügen  folgenden  Friedensschlüssen  die  Stadt  stets  zurück.  Die  Festung 
wurde  erst  1867  von  den  Türken  geräumt.  1882  wurde  Serbien  Königreich; 
der  erste  König  Milan  Obrenowitsch  (+190!)  dankte  1889  ah.  Sein  Sohn 
und  Nachfolger  Alexander  wurde  mit  der  Königin  Draga  1903  ermordet 
(ihre  Gräber,  oane  Denkmal,  in  der  kleinen  Sv.  Marko-Kirche,  PI.  D4,  r. 
vom  Eingang  d  r  Langseite).  Seitdem  regiert,  von  der  Nationalversamm- 
lung auf  den  Thron  berufen,  Peter  I.  Karageorge  witsch. 

Im  NW.,  an  der  Kinmündung  der  Save  in  die  Donau,  die  jetzt 
verfallene  Festung  (PL  A  1,  2;  P holographieren  verboten).  Im 
oberen  Teil  ein  tiefer  Brunnen  mit  doppeltem  Zugang,  das  kleine 
Armeemuseum  (Eintr.  Di.  Mi.  Do.  Fr.  9-1  l^'und  31/2~51/2»  Sonn- 
u.  Festt.  ß-ll1^  und  3-6  Uhr;  Wächter  r.  nebenan),  Gefängnisse 
und  die  Kommandantur;  im  unteren  Teil  Kasernen,  Magazine  und, 
hart  an  der  Donau,  der  Turm  Nebojscha,  sowie  das  unter  Prinz 
Eugen  um  1719  aufgeführte  Kaiser -Karl -Tor.  —  Siidl.  von  der 
Festung  der  Park  Kalemegdan  (PI.  B  2;  So.  Militärmusik),  gegen 
Abend  der  Hauptspaziergang  der  Belgrader,  mit  Bronzebüsten 
serbischer  Dichter  und  Gelehrten  im  östl.  Teil;  prächtige  Aussicht 
von  der  Süd-Promenade  auf  das  Savetal  und  Semlin,  1.  in  der  Ferne 
die  Avala  (S.  509).  Eine  große  Treppe  (Weliki  stepeni;  S.  507) 
führt  zur  Save  hinab. 

S.o.  vom  Kalemegdan  (s.  oben)  führt  die  Usun  Mirkowa  Uliza 
(PI.  B  2,  3)  —  am  Ende  der  r  abgehenden  Kraljew  Petar- Straße 
die  1845  erbaute  griech.-kath.  Kathedrale  (PI.  B  3),  dem  Erzengel 
Michael  geweiht,  mit  den  Gräbern  der  Fürsten  Milosch  (f  1860) 
und  Michael  (f  1868)  Obrenowitsch  r.  vom  Haupteingang  an  der 
Wand  —  zum  Marktplatz  (PL  B  3;  vorm.  sieht  man  hierdie  hüb- 
schen Trachten  der  Landbevölkerung),  auch  Kraljew  Trg  (Königs- 
platz) genannt.  An  ihm  die  Universität  (juristische,  technische 
und  philosophische  Fakultät),  mit  der  A ationalbihliothek  |  150  000 
Bände).  Daneben  (Nr.  3)  das  Museum  (Zutritt  tägl.  9-12,  2-5  Uhr, 
frei;  Kustos:  Prof.  Dr.  Miloje  Vasic)  :  r.  vom  Eingangstor  im  Erd- 
geschoß zwei  Zimmer  mit  römischen  Altertümern  (u.  a.  Bronzekopf 
Konstantins  im  zweiten  Zimmer  an  der  Tür  1.),  im  oberen  Stock 
unbedeutende  Gemälde;  1.  vom  Tor  vorgeschichtliche  Funde,  im 
ersten  Stock  Waffen  und  Bildnisse.  An  der  NW. -Seite  des  Platzes 
das  Bronzestandbild  des  serb.  Naturforschers  J,  P.  Pantschitch  (PI. 
P.-D. ;  1814-88),  von  Jowanowitsch  (1897).  Südöstl.  der  T  h  e  a  t e  r- 
platz,  mit  dem  Nationaltheater  (PI.  C  3).  der  Hypothekenbank 
(Uprawa  fondowa)  und  dem  Bronze-  Reiterdenkmal  des  Fürsten 
Michael  (S.  509),  von  Pazzi  ( 1882).  S.  vom  Thearerplatz  beginnt  die 
König- Milan-Straße  (Kralj  Milanowa  Uliza);  an  ihr  der  Neue 


BROD.  92.  Route.    509 

Konak  (PL  C  D  4),  die  Residenz  des  Königs,  mehrere  Ministerien 
und  das  Offizier- Kasino.  Yon  der  Milanstraße  zweigt  r.  die  Knesa 
Miloscha  TJliza  ab,  an  der  (r.)  die  Sküpschtina  (PI.  CD5),  das 
schlichte  Haus  der  Nationalversammlung  (Neuhau  nördl.  vom  Park 
des  Konak  im  Werk ;  PI.  D  4),  und,  L,  das  ethnographische  Museum 
(PI.  C  5;  Eintr.  Do.  9-12  und  3-5,  So.  9-12  Uhr,  sonst  Eingang 
Birtschaninowa,  erste  Tür  in  der  Hofmauer),  mit  Trachten,  Sticke- 
reien, Schmuck,  Kostümfiguren,  Bauerngerät  usw. 

5km  w.  von  Belgrad.  Töptschider  (elektr.  Bann  und  Droschke  s.  S.  507), 
mit  ehem.  königlichem  Landhaus  und  Park  (zwei  Sommerrestaurants, 
Musik).  Vz  St.  weiter,  bei  der  Station  Töptschider  (an  der  Bahn  nach 
Nisch),  der  Wildpark  Koschutnjak  (zugänglich),  wo  Fürst  Michael  Obreno- 
witsch  am  10.  Juni  1868  ermordet  wurde.  —  Südl.  von  Belgrad  die  Avala 
(565m),  mit  weiter  Rnndsicht:  entweder  mit  Wagen  in  2-21/2  St.  (20  fr. 
hin  und  zurück)  oder  zu  Fuß  von  den  Stationen  der  Bahn  nach  Nisch 
(14km)  Resnik  in  IV2  St.  bzw.  (21km)  Ripanj  in  2  St. 

Von  Belgrad  nach  Konstantinopel  s.  Baedekers  Konstantinopel. 


92.    Von  Budapest  nach  Bosnisch-Brod  (Sarajevo). 

a.   Üher  Maria-Theresiopel. 

380km.  lmal  tägl.  Schnellzug  in  8  St.  für  26.70,  23.80,  17.30  ^.  Per- 
sonenzug in  15  St. 

Von  Budapest  bis  Maria-Theresiopel  (175km)  s.  S.  505.  Unsere 
Bahn  wendet  sich  westl.  —  234km  (1.)  Zomhor  (90m;  Bahnrest. ; 
Gasth. :  Jägerhorn,  magy.  Vadäszkürt),  Hauptort  der  Bäcska  (S.  505), 
mit  30600  serh.  und  magyar.  Einwohnern  und  einem  Standbild 
des  Fürsten  Franz  II.  Räkoczi  (S.  464),  von  Jankovits  (1912). 
Zweighahnen  n.  nach  (54km)  Baja  (S.  496),  s.o.  nach  (91km)  Neu- 
satz (S.  506).  —  Über  den  Franzenskanal  (S.  496).  Jenseit  (264km) 
Ujgombos  auf  1911  vollendeter  Brücke  über  die  breite  Donau  nach 
(269km)  Erdöd  (S.  496),  mit  Festungsraine,  erste  Station  in  Sla- 
wonien (getrocknete  Pflaumen  und  Sliwowitz  Haupterzeugnisse  der 
Gegend). 

276km  Dälja  (Bahnrest.).  Nach  Essegg  und  Fünfkirchen  s. 
R.  92b.  —  292km  Borovo.  Zweigbahn  nach  (3km)  Vukovär  (S. 496). 
—  307km  Vinkovcze  (90m;  Bahnrest.;  Gasth.  Lehrner,  41  Z.  zu 
2-2.80  K),  mit  9200  Einwohnern. 

Zweigbahnen  s.  nach  (67km)  Brcka  (97m  $  Gasth.  Posavina,  Z.  von 
2  JT20  an),  bosnisches  Städtchen  am  r.  Saveufer,  mit  fcÖOO  Einw._,  Mittel- 
punkt des  bosnischen  Pflaumenhandels ;    —  ö.  nach  India,  s.  S.  506. 

340km  Strizivojna-Vrpolje ;  Zweigbahn  nach  (48km)  Essegg 
(S.  511)  über  (10km;  1.)  Djakovo,  Sitz  des  Bischofs  von  Syrmien, 
mit  einem  1866-82  von  Bösner  erbauten  Dom.  R.  erscheint  das 
Djel-Oebirge.  —  373km  (1.)  Brod  (96m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Gelbes 
Haus,  !/4  St.  vom  Bahnhof,  Z.  2-4  K,  Omn.  60  h;  Rotes  Haus),  das 
alte  Marsonia,  Handelsstadt  und  Festung  mit  10200  Einw.,  am  1. 
Ufer  der  Save,  Station  der  Save-Dampfer.  Eisenbahn  nach  Agram 
s.  B.  92c. 

Bsedekers  Österreich-Ungarn.     29.  Aufl.  32 


510   Route  92.  FÜNFEIRCHEN. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Save  und  erreicht  (380km)  Bosnisch- 
oder  Bosna-Brod  (Bahnrest.;  Gasth.  KaiseT  von  Österreich),  am 
r.  Saveufer,  mit  3400  Einwohnern.    Weiter  nach  Sarajevo  s.  R.  72. 

b.    Über  Fünfkirchen. 

455km.  Personenzug  in  17  St.  (Schnellzug  bis  Essegg  in  6V2  St.  für 
35.40,  22.90  E). 

Budapest  s.  S.  436;  Abfahrt  vom  Ostbahnhof.  7km  Budapest- 
Franzstadt,  dann  über  die  Donau  nach  (20km)  Budapest-Kelenföld 
(S.  433).  —  Bei  (25km)  Promontor,  magy.  Budafok,  zweigt  1.  ab 
die  Bahn  nach  Stuhlweißenburg  (S.  515),  die  unsere  Bahn  bald 
darauf  vor  (39km)  Erd  (131m ;  1.  an  der  Donau  der  Ort,  S.  495)  über- 
schreitet. —  54km  Ercsi  (121m;  S.  495),  mit  sog.  Römerschanze; 
dann  verläßt  die  Bahn  die  Donau  und  führt  südwestl.  durch  weite 
Ebenen.  —  69km  Adony-Pusztaszabolcs  (S.  515).  —  99km  Särbo- 
gärd  (108m;  Bahnrest.). 

Von  Särbogärd  nach  Bätaszek,  85km,  Eisenbahn  in  4  St.  — 
57km  Tolna-Mözs  (101m).  3km  ö.  die  Stadt  Tolna  an  der  Alten  Donau 
(S.  496).  —  65km  (r.)  Szekszärd  (96m),  Stadt  (14900  Einw.)  am  ö.  Fuß 
des  Cserhät-Gebirges,  mit  bedeutendem  Weinbau  und  Weinhandel.  Stand- 
bild des  ung.  Dichters  Joh.  Garay  (1812-53),  von  Szärnovszky  (1898).  — 
85km  Bätaszik  (s.  unten  und  S.  496). 

Bei  (117km)  Simontornya  über  den  Si6- Kanal;  weiter  am 
Kapos-Kanal  entlang  nach  (140km)  Keszöhidegkid-  Gy'önk.  —  180km 
Ujdomböv&r  (Bahnrest.).  Zweigbahn  ö.  über  (68km)  Bätaszek  (s. 
oben)  nach  (108km)  Baja  (S.  496).  Nach  Raab  s.  S.  432 ,  nach 
Agram  und  Fiume  s.  R.  96.  —  227km  Szentlörincz  (122m).  Zweig- 
bahn über  (51km)  Slatina,  mit  Eisenthermen,  nach  (93km)  Nasic 
(S.  511).  L.  das  Mecsek- Gebirge,  an  dessen  Abhängen  trefflicher 
Wein  wächst. 

246km  (1.)  Fünfkirchen,  magy.  Pecs.  —  Bahnrestauranl.  —  Gasth.  : 
Nädor,  Szechenyi  ter;  Wilder  Mann,  magy.  Vadember,  Räköczi  üt; 
Goldenes  Schiff,  magy.  Arany  hajö,  Kiräly  utcza.  —  Ca/6  Royal, 
Szechenyi  ter;  ein  anderes  Kaffeehaus  in  den  Domanlagen.  —  Fiaker: 
yom  Bahnhof  in  die  Stadt  1  E  60;  V*  st-  1  £  20,  1  St.  2  K20. 

Fünßirchen  (160m),  1543-1686  in  türkischem  Besitz,  Stadt 
mit  50000  magyar.  Einw.,  in  hübscher  Lage,  ist  Hauptort  des 
Baranyaer  Komitats  und  Bischofssitz.  Vom  Bahnhof  geradeaus 
durch  die  Indöhäz  utcza  in  9  Min.  bis  zur  Räkoezi  üt;  an  der  Kreu- 
zung beider  Straßen  ein  Bronzestandbild  W.  Zsolnays  (f  1900;  s. 
S.  511),  von  Strobl  (1907).  Weiter  durch  die  Raköczi  üt,  entweder 
1.  in  5  Min.  zur  Krankenhauskapelle,  mit  27m  hohem  Minarett  aus 
türkischer  Zeit,  oder  r.,  dann  nach  5  Min.  1.  durch  die  Irgalmasok 
utcza,  vorbei  an  dem  (r.)  Majlath  ter  (Platz)  mit  einem  Bronze- 
standbild Kossuttis,  von  Horvay  (1907),  zum  (5  Min.)  Sze'chenyi 
te'r,  an  dem  geradeaus  die  Pfarrkirche  (xvi.  Jahrh.),  mit  hoher 
Kuppel.  Hinter  der  Pfarrkirche  1.  durch  die  Kardos  Kaiman  utcza 
in  5  Min.  zum  Born,  einer  roman.  Pfeilerbasilika  mit  vier  Türmen, 


.  ESSEGG.  92.  Route.  511 

im  xi.  Jahrli.  begonnen,  1881-91  durch  den  Wiener  Dombaumeister 
Fr.  Schmidt  neu  erbaut;  vor  dem  erhöhten  Chor,  r.  an  der  Treppe 
zur  fünfschifflgen  Krypta,  bemalte  Reliefs.  Auf  dem  Domplatz  ein 
Bronzestandbild  des  Bischofs  Szepessy,  von  Kis  (1893) ;  an  der  r. 
Seite  des  Platzes,  unter  einem  Gebäude,  ein  Sacellum,  ein  kleiner 
unterirdischer  Ziegelbau  mit  Tonnengewölbe,  wahrscheinlich  Grab- 
kapelle aus  dem  iv.  Jahrh.,  mit  beachtenswerten  Wandmalereien 
(ein  Kirchendiener  öffnet).  —  An  der  O.-Seite  der  Stadt  die  große 
Majolikafabrik  von  Zsolnay. 

20  Min.  ii. ö.  vom  Sze'chenyi  ter  (Fiaker  2  K)  die  Burgruine  Tettye,  mit 
Aussicht.  1  St.  weiter  der  Mi  sinai- Aussichtsturm  (Erfrisch.),  von  wo  noch 
35  Min.  westl.  bis  zum  Aussichtsturm  auf  dem  Tubesz  (612m).  — Nordost], 
von  Fünfkirchen  bedeutende  Steinkohlengruben.  —  23km  südl.  (Fiaker  12  K) 
Bad  Harläny,  mit  Schwefelthermen. 

Von  Fünfkirchen  über  Szigetvär  nach  Nagykanizsa  s.  S.  514/13. 

Die  Bahn  wendet  sich  nach  Süden.  282km  Villdny  (101m;  Bahn- 
rest.), mit  Weinbau. 

Zweigbahn  nach  (25km)  Mcha.cs  (Zeniralhotel,  magy.  Központi ;  Fiaker 
vom  Bahnhof  in  die  Stadt  1  K  40),  Stadt  mit  17000  Einw.,  bekannt  durch 
die  Schlacht  vom  29.  Aug.  1526,  die  Ungarn  für  150  Jahre  unter  türkische 
Herrschaft  brachte.  Das  Schlachtfeld  liegt  5-6km  s.w.  (Fiaker  hin  und 
zurück  5  J);  König  Ludwig  II.  kam  auf  der  Flucht  um  (eine  steinerne 
Pyramide  mit  liegendem  Löwen  erinnert  an  den  Kampf).  Fast  an  der- 
selben Stelle  lieferte  Karl  v.  Lothringen  am  12.  Aug.  1687  die  Entschei- 
dungsschlacht, die  der  Türkenherrschaft  in  Ungarn  ein  Ziel  setzte.  —  Auf 
der  Donau  nach  Budapest  oder  Belgrad  s.  R.  89;  die  Dampf  bootlande- 
stelle  der  Donau-  Dampfschiffahrts-G.  liegt  beim  Bahnhof,  die  der  Ung. 
Fluß-  u.  Seeschiffahrts-G.  172km  vom  Bahnhof. 

Die  Bahn  überschreitet  kurz  vor  Essegg  die  Drau. 

327km  (1.)  Essegg.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  Gr.-H.  W ein- 
gruber, Zupaujiska  ulica,  Z.  von  2  iT  40  an,  Onm.  60ä;  Zentralhotel, 
Marktplatz;  Schneller,  gegenüber  dem  Bahnhof,  Hotel  garni,  16  Z.  zu 
2-2.40  K.  —  StbaBenbahn  vom  Bahnhof  und  Dampfbootlandeplatz  in  die 
Stadt. 

Essegg,  magy.  Eszek,  kroat.  Osijek  (94m),  Hauptstadt  von  Sla- 
wonien, das  röm.  Mursa  maior,  am  r.  Ufer  der  Drau,  Handelsstadt 
mit. 31  400  Einw.  (11300  Deutsche),  zerfällt  in  vier  Teile:  n.w. 
die  Oberstadt,  Sitz  des  Handels,  mit  dem  Bahnhof,  s.o.  die  ehem. 
Festung  und  die  Unterstadt,  s.w.  jenseit  der  Bahn  die  Neustadt, 
alle  vier  durch  Alleen  miteinander  verbunden.  Yom  Bahnhof 
geradeaus  durch  die  Kolodvorska  ulica,  nach  8  Min.  1.  durch  die 
Deszathyna  ul.,  dann  r.  durch  die  Zupanjiska  ul.,  vorbei  an  dem 
(1.)  Komitatshaus,  zum  (9  Min.)  Marktplatz.  Weiter  r.  (s.o.)  durch 
die  Kapucinska  ul.,  vorbei  an  dem  (r.)  Grerichtsgebäude  und  (1.) 
Kriegerdenkmal,  zum  (20  Min.)  Hauptplatz  der  Festung. 

Zweigbahnen  westl.  über  (48km)  Nasic  (S.  510)  nach  (108km)  tljkapela- 
Batrina  (S.  512);  —  südl.  nach  (48km)  Strizivojna-Vrpolje  (S.  509). 

351km  Bälja.  Von  hier  nach  (455km)  Bosnisch- Brods.  S.  509/10. 


39* 


512   Route  93.  ÖDENBÜRG. 

c.    Über  Agram. 

598km.     Schnellzug  in  lV/2  St. 

Von  Budapest  bis  Agram  (387km)  s.  R.  96.  —  437km  (r.)  Sissek, 
magy.  Sziszek,  kroat.  Sisak  (99m;  Bahnrest.;  Gasth.  Groß-Kapitel , 
Hauptplatz  13),  Stadt  mit  7900  Einw.,  an  der  Mündung  der  Kulpa 
in  die  Save,  mit  lebhaftem  Handel  in  Getreide  und  Holz.  An  die 
röm.  Kolonie  Siscia  erinnern  mehrere  Überreste.  —  Die  Bahn  über- 
schreitet die  Kulpa  (1.  die  ehem.  Feste  Alt-Sissek)  und  führt  durch 
das  breite  Tal  der  Save.  464km  Sunja  (Bahnrest.);  Zweigbahn 
südl.  nach  (26km)  Doberlin  (S.  419).  —  Vor  (497km)  Jassenovac 
über  die  Save.  —  505km  Novska.  f  Zweigbahn  nach  (17km)  Bano- 
vajaruga  (S.  517).  —  539km  Ujgradiska  (Bahnrest.).  —  562km 
Ujkapela-Batrina  (Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  Essegg  s.S.  511.  — 
591km  Brod  (S.  509) ;  598km  Bosnisch-Brod,  s.  S.  510. 


93.   Von  Wien  über  Nagykanizsa  nach  Fünfkirchen 

(Bosnisch-Brod) . 

395km.  Österk.  Südbahn  bis  Bares,  weiter  Ungak.  Staatsbahn.  Fahr- 
zeit 121/2  St. 

Von  Wien  bis  Wiener  -  Neustadt  (49km)  s.  R.  3  b.  Die  Bahn 
zweigt  ö.  von  der  Semmeringbahn  ab  und  überschreitet  vor  (56km) 
Neudörfl,  magy.  Lajtaszentmiklös  (290m),  der  ersten  ung.  Station, 
die  Leitha.  Weiter  durch  fruchtbares  Hügelland,  1.  die  Ausläufer 
des  Leithagebirges.  —  63km  Wiesen,  magy.  Retfalu-Siklösd;  r.  oben 
die  Rosalienkapelle,  tiefer  unten  Schloß  Forchtenstein  (s.  unten). 
—  Vor  (67km)  Mattersdorf,  magy.  Nagymarton  (244m),  ein  tiefer 
Erdeinschnitt  und  Viadukt.  Wagen  nach  Forchtenstein  4,  zur 
Rosalienkapelle  10  K. 

Von  Maltersdorf  südwestl.  mit  Omnibus  O/2  St.,  70  h)  nacb  (4km) 
Forchtenau  (357m)  und  weiter  zu  Fuß  hinan  nach  dem  (20  Min.)  fürst! . 
Esterhäzy'schen  Schloß  Forchtenstein,  magy.  Fraknö  (503m),  auf  steilem 
Kalkfels  weithin  sichtbar.  Sehenswert  die  alte  Rüstkammer  und  (nur  mit 
Erlaubnis  des  Esterhäzy,schen  Domänendireklors  in  Eisenstadt)  die  Schatz- 
kammer; 142m  tiefer  Brunnen.  Gegenüber  dem  Eingang  zum  Schloß  ein 
Gastbaus.  —  Vom  Schloß  grün  bez.  Weg  s.w.  in  3/t  St.  zu  der  *Rosalien- 
kapelle  (746m),  einer  1695  erbauten  Wallfahrtskirche  mit  weiter  Aussicht. 
Ein  schöner,  blau  und  weiß  bezeichneter  Weg  führt  von  hier  durch  den 
Kaiserwald  hinab  in  den  Ofenbach- Graben  und  nach  (2  St.)  Klein- Wolkers- 
äorf  (S.  120). 

78km  Agendorf,  magy.  Agfalva. 

82km  (1.)  Ödenburg,  magy.  Sopron.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.: 
Pannonia,  Z.  2.40-8  K,  König  von  Ungarn,  Weiße  Rose,  alle  drei 
Grabenrunde.  —  Fiaker:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  2K;  l/2  St.  1  ÜT  40, 
1  St.  2  K,  jede  V4  St.  mehr  60  h.  —  Elektb.  StraBenbahn:  vom  Südbahn- 
hof durch  die  Neustiftgasse  über  die  Grabenrunde,  den  Szechenyi-Platz 
zum  Raaber  Bahnhof,  l/i  St.,  20  h.  —  Post  und  Telegraph,  Sze'chenyi-Platz. 

Ödenburg (212in),  das  röm.  Scarbantia,  hat  34  000  Einw.  (darunter 
17300  Deutsche).  Vom  Südbahnhof  wendet  man  sich  r.,  dann  1. 
durch  die  Kossuthstraße,  biegt  r.  in  die  II.  Rakoczi-FeTenc-Gasse 


STE1NAM ANGER.  93.  Route.   513 

ein,  die  zum  (^St.)  Sz^chenyi-Platz  führt.  (Vom  Raaber  Bahn- 
hof 1.,  dann  r.  durch  die  Erzsebet  üt,  den  Deäk  ter  kreuzend,  zum 
Szechenyi-Platz ;  10  Min.).  An  der  W. -Seite  des  Deäk  ter  der  Kul- 
turpalast, mit  dem  städt.  Museum.  An  der  S. -Seite  des  Szechenyi- 
Platzes  die  zweitürmige  Dominikanerkirche ,  1773  erbaut;  westl. 
auf  dem  Platz  das  Bronzestandbild  des  Grafen  Stephan  Szechenyi, 
von  L.  Mätrai  (1896).  N.w.  angrenzend  der  Theaterplatz,  mit  dem 
Theater;  davor  eine  Bronzebüste  Franz  Lisztfs  (s.  unten),  von  Tilg- 
ner  (1893).  Vom  Szechenyi-Platz  n.ö.  über  die  belebte  „Graben- 
runde"  (Värkerület)  und  unweit  der  Mariensäule  (1745)  1.  unter 
dem  Stadtturm  hindurch  zum  Rathausplatz,  auf  dem  eine  Drei- 
faltigkeitssäule von  1701.  Der  untere,  runde  Teil  des  61m  hohen 
Stadtturmes  stammt  aus  der  Äxpädenzeit,  darüber  eine  Galerie  im 
Renaissancestil  (1681 ;  Aussicht  über  die  Stadt).  Am  Rathausplatz 
das  1895  vollendete  Rathaus  und  die  frühgot.  Benediktinerkirche, 
um  1290  erbaut,  Ende  des  xv.  Jahrb.  umgestaltet.  Im  NO.  der 
Stadt,  auf  einer  Anhöhe,  die  got.  St.  Michaeiskirche  und  die  Jakobs- 
kapelle (roman.  Karner) ,  beide  aus  dem  Ende  des  xrn.  Jahrh., 
doch  In  der  Folge  umgebaut. 

7km  ö.  liegt  der  salzige  Neusiedler  See  (magy.  Ferio-tö;  116m),  36km 
lang,  7-15km  breit,  in  der  Mitte  4m  tief,  nach  den  Ufern  zu  aber  so  seicht, 
daß  nur  die  kleinsten  Boote  ihn  befahren  können.  Südöstl.  endet  er  in 
einen  teilweise  bewaldeten,  wildreichen  Sumpf  (Hansäg  oder  schwimmender 
Rasen),  der  neuerdings  z.  T.  ausgetrocknet  und  urbar  gemacht  worden  ist. 

Von  Ödenburg  überGüns  nach  Steinamanger,  75km,  Eisen- 
bahn in  4  St.  —  19km  Doborjän.  J/2  St.  s.  Raiding,  magy.  Doborjän;  im 
Geburtshause  Franz  Liszt's  (1811-86)  Erinnerungen  an  ihn.  —  58km  (r.) 
Güns,  magy.  Koszeg  (Gasth. :  Goldener  Strauß,  magy.  Arany  struc),  Städt- 
chen mit  8400  Einw.  (3000  Deutsche),  am  Koszeg.  Lohnende  Ausflüge 
westl.  nach  (2V4  St. ;  rote  WM.)  Lockenhaus,  magy.  Lika  (333m),  mit  fürstl. 
Esterhäzy'schem  Schloß;  ,  südwestl.  (rote  WM.)  durch  das  Königstal  nach 
(l]/4  St.)  .4HenÄaw*  (magy.  Ohäz;  609m),  mit  schöner  Aussicht.  —  75km 
Steinamanger  (s.  unten). 

Von  Ödenburg  nach  Ebenfurth  oder  nach  Raab  s.  S.  432  5  —  nach  Parn- 
dorf  s.  S.  431. 

90km  Wolfs,  magy.  Köphäza-Balf,  Bad  mit  Schwefel-  u.  Eisen- 
quellen. —  95km  Grqß-Zinkendorf  magy.  Nagyczenk,  mit  Schloß 
des  Grafen  Szechenyi. 

145km  (r.)  Steinamanger,  magy.  Szombathely  (213m;  Bahn- 
rest.; Gasth.  :  Sabaria,  Koväcs;  Fiaker  zum  Bahnhof  2,  nachts  3  K; 
elektr.  Straßenbahn  vom  Bahnhof  durch  die  Stadt),  das  röm.  Sava- 
ria,  Stadt  und  Bischofssitz  mit  31  000  magyar.  Einw.  und  einem 
Komitatsmuseum  (Vasvärmegyei  Muzeum). 

Nach  Güns  und  ödenburg  s.  oben;  —  nach  Raab  und  Graz  s.  R.  94;  — 
nach  Preßburg  s.  S.  429. 

Bei  (165km)  Rabamolndri  über  die  Raab.  —  194km  Zalaszent- 
ioän.  —  247km  Nagykanizsa  (Bahnrest.).  Nach  Budapest  s.  S.  516. 

—  261km  Murakeresztür  (S.  516),  an  der  Mur,  die  1  St.  weiter  ab- 
wärts in  die  Drau  mündet,  an  deren  1.  Ufer  die  Bahn  weiterführt. 

—  275km  Zdkdny  (Bahnrest.).   —   284km   Gyekenyes  (S.   517). 


514   Route  94.  CZELLDÖMÖLK. 

Weiter  durch  die  Niederungen  der  Drau.  318  km  Baböcsa,  mit 
Ruinen  einer  ehem.  Festung.  —  331km  Bares  (110m;  Bahnrest.). 
Von  Bares  nach  Banovaj  aruga,  126km,  Eisenbahn  in  6  St. 
Die  Bahn  wendet  sich  südl.  und  überschreitet  die  Drau.  —  17km  Verocze- 
Virovitica.  Zweigbahn  nach  (91km)  Kreaz  (S.  517).  —  71km  Daruvär  (Hot. 
Slavonija),  hübsch  gelegenes  Bad  mit  Eisen-  und  Schlammquellen.  — 
101km  Lipik  (154m;  Kurhotel),  mit  kohlensäurehaltiger  Jodtherme  (64°  C). 
—  126  km  Banovaj  aruga  (S.  517). 

Die  Bahn  verläßt  die  Drau.  —  361km  (1.)  Szigetvar  (113m), 
dorfähnliches  Städtchen  mitten  in  der  Ebene,  mit  6100  Einwoh- 
nern. Am  Hauptplatz  (vom  Bahnhof  1.,  9  Min.)  erinnert  seit  1878 
ein  Bronzelöwe  an  die  Verteidigung  Nikolaus  Zrinyi's  gegen  die 
Türken  im  J.  1566.  5  Min.  weiter,  durch  die  Vär  uteza,  die  ehem. 
Festung,  jetzt  verwahrlost;  auf  der  Mauer  steht  1.  an  der  Stelle, 
wo  Zrinyi  und  seine  Getreuen  den  Heldentod  fanden,  eine  Art 
Tempel.  Zweigbahn  nach  (54km)  Kaposvär  (S.  517).  —  376km 
Szentlorincz  (122m),  395km  Fünfkirchen,  s.  S.  510. 


94.  Von  Budapest  über  Raab  nach  Fehring  (Graz). 

334km.  Ung.  Staatsbahn  bis  Fehring,  von  da  an  Östeek.  Staatsbahn. 
Schnellzug  bis  Graz  in  8  St.,  Personenzug  in  10J/2  St. 

Von  Budapest  bis  Raab  (143km)  s.  S.  433/31.  —  149km  Gyor- 
szabadhegy  (S.  432).  —  190km  (1.)  Papa  (152m;  Gasth.  Hungaria), 
Stadt  von  14800  magyar.  Einw.,  mit  gräfl.  Esterhäzy'schem  Schloß. 
—  215km  (1.)  Czelldömölk  (136m ;  Bahnrest.'),  Wallfahrtsort  mit 
4600  Einwohnern.  Nach  Stuhlweißenburg  s.  S.  515 ;  nach  Parn- 
dorf  s.  S.  431. 

Von  Czelldömölk  nach  Csakathurn,  148km,  Eisenbahn  in 
8  St.  10km  Boba  (S.  515).  —  28km  Ukk.  Zweigbahn  nach  (63km)  Balaton- 
szentgyörgy  (S.  516).  —  39km  Türje  (S.  516).  —  Vor  (61km)  Zalaszenüvän- 
Kisfaludpuszta  Kreuzung  der  Bahn  Steinamanger-Kanizsa  (S.  513).  —  Vor 
(131km)  Muraszerdahely  über  die  Mur.  —  148km  Csakathurn,  s.  S.  516. 

Über  die  Raab.  236km  Sdrvdr,  mit  altem  Kastell.  —  246km 
Porpäcz  (S.  429).  —  261km  Steinamanger,  s.  S.  513. 

269km  Kisunyom.  3/4  St.  w.  in  Jak  eine  1256  geweihte  Bene- 
diktinerkirche, mit  einfachem  Inneren  und  prächtigem  Portal,  so- 
wie Skulpturen  an  der  Außenseite  des  Chors.  —  287km  Körmend, 
an  der  Raab,  Hauptort  der  fürstl.  Batthyäny'schen  Herrschaft  gl.  N. 
Zweigbahn  nach  (24km)  Oüssing,  magy.  Nemetujvär,  mit  einem 
Schloß  (der  Unterbau  angeblich  römisch)  des  Fürsten  Batthyäny. 

Weiter  im  Raabtal.  296km  Nagycsdkäny,  mit  Batthyäny'schem 
Schloß.  —  314km  St.  Gotthard,  mit  großer  Zisterzienserabtei,  be- 
kannt durch  Montecuccoli's  Sieg  über  die  Türken  im  J.  1664.  — 
324km  Jennersdorf,  magy.  Gyanafalva,  letzte  ungar.  Station  ;  1.  auf 
der  Höhe  das  gräfl.  Batthyäny'sche  Schloß  Neumarkt.  —  330km 
Hohenbrugg,  in  der  Steiermark,  mit  Schloß  des  Baron  Mersay.  — 
334km  Fehring  (Bahnrestaur.),  s.  S.  249.    Weiter  nach  Graz  s.  R.35. 


515 


95.  Von  Budapest  nach  Pragerhof  (Triest). 


330km.  Osterr.  Südbahn.  Schnellzug  in  61/4  St.  (bis  Triest  13  St.), 
Personenzug  in  13  St.  Fahrpreis  bis  Triest  oder  Fiume  Schnellzug  68. 00, 
47.70,  32.70  K  (nach  Fiume  billiger  über  Agram,  R.  96).  Im  Sommer 
Rückfahrkarten  zu  ermäßigtem  Preise  nach  allen  Orten  am  Plattensee 
(nur  für  Personenzüge). 

Budapest  s.  S.  436.  Die  Bahn  fühlt  vom  Südbahnhof  durch 
einen  Tunnel  nach  (8km)  Kelenföld  (S.  433);  weiter  Promontor 
(S.  495,  510),  Nagyteteny,  beide  an  der  Donau.  —  48km  Velencze; 
r.  der  11km  1.  Velenczer  See  (101m). 

67km  (r.)  Stuhlweißenburg,  magy.  Szekesfeherv&r  (Bahnrest. ; 
Gasth. :  König  von  Ungarn,  magy.  Magyar  kiräly,  zweiten  Ranges ; 
Schwarzer  Adler,  magy.  Fekete  sas;  Einsp.  zur  Stadt  1,  nachts  2  K, 
Zweisp.  2  u.  3  K~),  das  röm.  Alba  regalis,  die  alte  Krönungsstadt 
der  ungar.  Könige  (bis  auf  Ferdinand  I.),  jetzt  Bischofssitz  und 
Hauptort  des  gleichn.  Komitats,  mit  36600  magyar.  Einwohnern. 

Von  Stuhlweißenburg  nach  Czelldömölk,  124km,  Eisenbahn 
in  4  St.  —  9km  Fejir-Zichyfalva,  mit  Schloß  des  Grafen  Zichy.  —  23km 
Vdrpalola,  mit  alter  Burg-,  1  St.  n.w.  Puszta-Palota,  Ruine  eines  Jagd- 
schlosses des  Königs  Matthias  Corvinus.  —  37km  Hajmdskir  (S.  432),  mit 
Artillerieschießplatz.  —  46km  Jutas  (S.  432).  Zweigbahn  nach  (5km;  r.) 
Veszprem  (260m;  Gasth.:  Korona),  Bischofssitz  mit  14800  magyar.  Einw., 
auf  fünf  Hügeln  an  der  S4d  gelegen,  früher  starke  Festung  und  lange  im 
Besitz  der  Türken,  an  die  noch  ein  Minarett  erinnert.  Neben  der  bischöfl. 
Residenz  die  Giselakapelle,  angeblich  im  xi.  Jahrh.  von  der  Königin  Gisela 
erbaut,  1772  erneut.  Der  Dom,  im  Übergangsstil  des  xiv.  Jahrh.,  hat  eine 
spätgotische  Krypta  mit  schlanken  achteckigen  Pfeilern.  Zweigbahn  nach 
(20km)  Alsöörs  (a.  unten).  —  60km  Herend  (341m),  mit  Porzellanfabrik. 
Die  Bahn  durchzieht  in  großen  Kehren  den  Bakonyer  Wald,  erreicht  bei 
(65km)  Szentgäl  ihren  höchsten  Punkt  (373m)  und  senkt  sich  dann  über 
(75km)  rdroslöd-Kislöd  (295m),  mit  Steingutfabrik,  und  (81km)  Ajka  (239m), 
mit  Braunkohlengruben,  ins  Tomdtal  nach  (93km)  Devecser,  mit  altem 
Esterhäzy,schem  Schloß.  —  Bei  (99km)  Somlövdsdrhely  r.  die  bewaldete 
Basaltkuppe  des  Schomlauer  Bergs  (Somlyö,  425m),  mit  der  Ruine  Somlövär 
und  Weinbau.  -  114km  Boba  (S.  514).  —  124km  Czelldömölk  (S.  514). 

Von  Stuhlweißenburg  Zweigbahn  über  (9km)  Börgönd  (s.  unten)  und 
(30km)  Adony-Pusztaszabolcs  (S.  510)  nach  (104km)  Paks  (S.  495);  —  nach 
Komorn  s.  S.  432;  —  nach  Bicske  s.  S.  433. 

77km  Szabadbattyän,  Knotenpunkt  für  die  Linie  Budapest  (Ost- 
bahnhof)-Adony  (S.  510)-Börgönd  (s.  oben)-Szabadbattyän-Tapolcza 
(208km,  direkter  Schnellzug  im  Sommer  in  5^2  St.). 

Von  Szabadbattyän  nach  Tapolcza,  107km,  Staatsbahn  in  3l/z- 
474  St.  —  Die  Bahn  erreicht  bei  (28km)  Balatonkenese  den  Plattensee  (S.  516), 
an  dessen  W.-Ufer  sie  jenseit  (35km)  Fuzfö  entlang  führt.  —  40km  Bala- 
tonalmddi,  als  Bad  und  Sommerfrische  besucht.  —  46km  Alsöörs.  Zweig- 
bahn nach  (20km)  Veszpre'm  (s.  oben).  — ,55km  Balatonfüred  (150m;  Gasth. : 
Ipolyhof,  Elisabethhof,  Grand-Hötel,  mit  Cafe'-Restaur.,  Klotildenhof,  zusam- 
men 200  Z.  von  2  K  50  an,  P.  o.  Z.  von  4  K  an;  Bad  80  7i-2^:40;  Kur-  u. 
Musiktaxe  4-24  K;  Wagen  nach  Tihany  6  K  hin  und  zurück),  besuchtes 
Bad  mit  kohlensauren  Quellen,  die  bei  Frauenkrankheiten  wirksam'sind 
Dampfboot  nach  Siöfok  s.  S.  516.  —  60km  Aszöfo- Tihany.  IV4  St.  südl.  au. 
einer  weit  in  den  See  vorspringenden  Halbinsel  die  1055  von  König  Andreas  I 
gestiftete  Benediktinerabtei  Tihany;  in  der  aus  dem  xvm.  Jahrh.  stam 
menden  zweitürmigen  Kirche  eine  dreischiffige  Krypta  aus  dem  xr.  Jahrh. 
und  das  Grabmal  des  Gründers.  —  Die  Bahn  verläßt  jenseit  (91km)  Badacso- 
nytomaj  den  See  und  wendet  sich  nördl.  nach  (107km)  Tapolcza  (S.  516). 


516    Route  95.  SIOFOR. 

95km  Lepseny  (S.  432).  Weiter  i.  der  Plattensee,  magy.  Balaton 
(106m  ü.  M.),  der  größte  See  Ungarns  und  Mitteleuropas,  75km 
1.,  2-1 3km  br.,  das  südl.  Ufer  flach,  das  nördl.  mit  Hügeln  und  vul- 
kanischen Kegeln  (im  See  kommt  der  Fogasch  vor,  eine  Art  Schill). 
Bedeutender  Weinhau. 

115km  Siöfok.  —  Logieehäüser :  Siö,  Hulläm,  beide  am  See, 
Zentral,  magy.  Központi,  im  Park,  zusammen  137  Z.  von  61  an,  F.  1, 
P.  von  löiTan,  Omn.  50  Ä;  Fogas,  mit  Gartenrestaurant,  38  Z.  zu  5.50-8, 
M.  4,  P.  9-11  K,  gelobt.  —  Bad  60  h ;  Kur-  u.  Musiktaxe  (2  Tage  frei)  6A' 
wöch.  oder  18  .ff  die  Saison.  —  Dampfboot  4mal  tägl.  in  1  St.  nacb  Balaton- 
füred  (S.  515)  für  3  ff  (Rückfahrkarten  zu  ermäßigtem  Preise). 

Siöfok  (109m),  am  Ausfluß  des  Flüßchens  Siö  aus  dem  Platten- 
see, mit  2700  Einw.,  wird  im  Sommer  wie  die  benachbarten  Ort- 
schaften wegen  der  milden  Seebäder  (22,5  °C)  besucht.  Vom 
Bahnhof  wendet  man  sich  r.,  vorbei  an  dem  oben  gen.  Hot.  Fogas, 
dann  r.  über  die  Bahn ;  gleich  jenseits  entweder  1.  zur  Landestelle 
des  Dampf  boots  nachBalatonfüred  oder  geradeaus  zum  (10  Min.)  See. 

Von  Siöfok  Zweigbahn  nacb  (101km)  Kaposvär  (S.  517). 

Weiter  dicht  am  s.  Seeufer  entlang.  —  128km  Szäntöd.  Gegen- 
über die  Benediktinerabtei  Tihany  (S.  515).  —  130km  Balaton- 
földvär  (Kurhaus),  von  der  ungarischen  Aristokratie  bevorzugter 
Badeort.  —  149km  Balatoriboglär ;  am  n.  Ufer  die  malerische  Ruine 
Szigliget.  —  157km  Fonyöd.  Zweigbahn  nach  (55km)  Kaposvär 
(S.  517).  —  180km  Balatonszentgyörgy ,  am  S.-Ende  des  Sees. 

Zweigbahnen  nördl.  nach  (35km)  Tapolcza  (S.  515)  und  (63km)  Ukk 
(S.  514)  über  (10km)  Keszthely  (Gastb. :  Hulläm,  Balaton,  beide  am  See; 
Hungaria,  l/4  St.  vom  See,  gelobt),  Städteben  am  Nordufer  des  Sees  (Bäder), 
mit  fürstl.  Festetics'schein  Schloß  und  einer  landwirtschaftlichen  Hoch- 
scbule;  1  St.  von  Keszthely  das  Moorbad  Hiviz  (Grand -Hotel,  magy.  Nagy 
SzällöX;  —  ferner  nördl.  nach  (48km)  Tür  je  (S.  514)  und  südl.  nach  (60km) 
Somogyszobb  (S.  517). 

221km  (r.)  Nagykanizsa  (160m;  BahnresL;  Gasth. :  Gold. 
Hirsch,  magy.  Arany  szarvas),  Stadt  mit  26  500  Einw.,  Knoten- 
punkt der  Bahn  nach  Steinamanger  (S.  513). 

234km  Murakeresztür  (S.  513).  Die  Bahn  überschreitet  die  Mur; 
weiter  in  w.  Richtung  durch  die  Murinsel ,  magy.  Muraköz,  die 
fruchtbare  Ebene  zwischen  Mur  und  Drau.  —  269km  (r.)  Csaka- 
thurn,  magy.  Csaktornya  (Bahnrest.),  mit  altem  ehem.  Zrinyi- 
schem  Schloß,  jetzt  dem  Grafen  Festetics  gehörig.  Nach  Czelldö- 
mölk  s.  S.  514. 

Von  Csakathurn  nach  Agram,  116km,  Zagorianer  Bahn  in  6  St. 
—  11km  (r.)  Warasdin,  kroat.  Varazdin  (173m ;  Gasth. :  Gold.  Lamm,  24  Z. 
zu  2.40-6  A",  Omn.  40/*;  Grand-Hötel;  Fiaker  vom  Bahnhof  in  die  Stadt 
1  ff  20),  Komitatsbauptstadt  in  Kroatien  am  r.  Ufer  der  Drau,  mit  13400 
Einw.  und  altem  gräfl.  Erdödy'schem  Schloß.  —  Von  (17km)  Warasdin- 
Teplitz  Post  2mal  tägl.  in  l>/2  St.  nach  dem  (10km)  gleichnam.  Schwefelbad 
(199m;  Gasth.:  Josephibad,  54  Z.  zu  3-10  ff,  Konstantinsbad;  Bad  1-5  ff ; 
Kurtaxe  7-14  K),  als  Aquae  Jasae  schon  den  Römern  bekannt.  —  Von 
(76km)  Zabok  (Bahnrest.)  Zweigbahn  (17km)  n.w.  nach  dem  Städtchen 
Krapina  und  2mal  tägl.  Omnilus  in  l3/4  St.  für  2  K  nach  dem  Kurort  Krapina- 
Teplitz  (166m;  Kurhaus,  125  Z.  zu  2-6  K;  Kur-  u.  Musiktaxe  10  .ff;  Auto- 
mobil-Omnibus nach  Rohitsch,   S.  242,  Off),   mit  37-43''  warmen  Quellen, 


KAPOSVÄR.  96.  Route.  517 

gegen  rheumat.  Leiden,  Gicht  usw.  wirksam.  —  100km  Zapresic  (S.  243).  — 
116km  Agram  (s.  unten). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Grenze  zwischen  Ungarn  und  Steier- 
mark. 281km  Polstrau;  290km  Friedau  (194m),  Städtchen  an  der 
Drau.  —  312km  (r.)  Pettau  (224m;  Gasth.:  Osterberger,  24  Z.  zu 
1.60-2  K),  altes  Städtchen  mit  Schloß  des  Grafen  Herherstein  (Aus- 
sicht) und  der  Pfarrkirche  St.  Georg  aus  dem  xiv.  Jahrh.  (im  Innern 
gute  Holz-  und  Stein-Skulpturen).  Auf  dem  Hauptplatz  das  „Or- 
pheusmonument", wahrscheinlich  das  Grabdenkmal  eines  römischen 
Dekurionen.  Stadt.  Ferk- Museum  mit  römischen  Altertümern 
(Eintr.  40  A).  —  Dann  über  die  Drau  und  durch  das  weite  Pettauer 
Feld  nach  (330km)  Pragerhof  (Bahnrest.).  Weiter  nach  Triest  s. 
S.  242-248. 


96.  Von  Budapest  über  Dombövar  und  Agram 
nach  Fiume. 

615km.  Ungar.  Staatsbahn,  Schnellzug  in  12-13  St.  für  41.10,  26.60  E, 
Personenzug  in  I8V2  St.  —  Von  Agram  an  schöne  Gebirgslandschaft. 

Von  Budapest  bis  Vjdombövär  (180km)  s.  R.  92h.  —  211km  (r.) 
Kaposv&r  (141m ;  Bahnrest.;  Gasth.:  Korona,  Erzsebet),  Stadt  mit 
20000  Einw.  und  Dedeutendem  Getreidehandel.  Zweigbahnen 
nach  Siofok  (S.  516),  nach  (56km)  Fonyod  (S.  516)  und  nach 
(54km)  Szigetvär  (S.  514).  —  Von  (252km)  Somogyszobb  Zweig- 
bahn n.  nach  (60km)  Balatonszentgyörgy  (S.  516).  —  283km  Gye- 
kenyes,  an  der  Brau,  s.  S.  513. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Drau,  die  Grenze  zwischen  Ungarn 
und  Kroatien-Slawonien,  und  tritt  in  waldreiches  Hügelland.  298km 
(1.)  Kopreinitz  (magy,  Kaproncza;  149m),  mit  alter  Burg.  —  328km 
(r.)  Kreuz  (magy.  Koros;  Bahnrest.),  Städtchen  mit  3600  Einwoh- 
nern. Zweighahn  ö.  nach  (91km)  Veröeze-Virovitica  (S.  514).  — 
364km  Bugoselo  (104m).  Zweigbahn  s.o.  nach  (68km)  Banovaja- 
rwc7a(S.512,514). 

387km  (r.)  Agram.  —  Zwei  durch  einen  Schienenstrang  verbundene 
Bahnhöfe  (Restaur.):  Staatsbahnhof  (PI.  D  3),  für  Budapest,  Fiume,  Ban- 
jaluka  (R.  75),  Sarajevo  (R.  72)  und  Belgrad;  Südbahnhof  (PL  A2),  für 
Steinbrück  (Wien,  Triest). 

Gasth.:  Kaiser  von  Österreich  (PI.  a:  C  D  2),  llica  4,  Palace- 
Hotel  Croatia  (PI.  h:  D  3),  Akademijski  trg,  H.  Royal  (PL  b:  C  2), 
llica  44,  62  Z.  zu  2-4  Z,  Omn.  60  h,  alle  drei  gut;  Grand-Hotel  (PI.  e: 
C2),  llica  6,  50  Z.  zu  3-6  K,  Omn.  60  h;  Imperial  (PI.  f :  C  2),  Franko- 
panska  ulica8;  D  r ei  Raben  (Tri  gavrana;  PI.  c:  D  2),  Jurisiceva  ulica  6; 
Jiigerhorn  (Lovacki  reg;  PI.  d:  C  2),  llica  14;  Weißes  Lamm  (Bielo 
janje;  PI.  g:  D  2),  Nikolic'eva  ulica  5,  50  Z.  zu  2-3.20  .ST,  Omn.  60  h.  — 
Restaüb.  :  Budweiser  Bierhalle,  Preradovic'ev  trg  2  (PL  C2);  Jägerhovn,  s. 
oben.  —  Cafes:  C.  Corso,  Ecke  llica  25  und  Gunduliceva  ulica  (PL  C  2); 
Bauer,  Ecke  llica  und  Frankopanska  ulica  (PL  C  2) ;  Grand  Cafi  (Velika  Ka- 
vana),  Jelacicplatz,  S.-Seite  (PL  D  2) ;  Zagreb,  Zrinjski  trg,  W. -Seite  (PL  D  2). 

Fiaker  von  den  Bahnhöfen  in  die  Stadt  mit  Gepäck  2  K;  in  der  Stadt 
Fahrt  bis  zu  1/4  St.  80  h,   1/2  St.  1  K  20,   1  St.  2  K,  jede  V«  St.  mehr  60  h. 


518   Route  96.  AGRAM.      Von  Budapest  nach  Fiume. 

Elektk.  SteaBenbahn:  vom  Staatsbahnhof  (PI.  D  3)  zum  Südbahnhof 
(PL  A  2),  3km,  Signal  rot;  —  von  der  Artilleriekaaerne  zum  Maximirpark 
(PI.  jenseit  E  2),  Sig.  blau  (vom  Jelacicplatz  zum  Park  in  13  Min.  für  15  h) ; 
—  vom  Jelacicplatz  zum  Zentralfriedhof  (PI.  jenseit  D  1),  Sig.  braun;  — 
Einglinie  vom  Südbahnhof,  Sig.  grün;  —  von  der  Ecke  der  Ilica  und  Franko- 
panska  (PI.  C  2)  bis  zur  Savebrücke  (PI.  jenseit  B  3),  3km,  Sig.  weiß. 

Post  u.  Telegraph  (PI.  D  2),  Jurisiceva  ulica.  —  BäDEK:  Dianabad, 
Ilica  8 ;  Save-Flußbäder,  1.  von  der  Eisenbahnbrücke  über  die  Save  (Fiaker 
1  K  20;  Straßenbahn  8.  oben),  8-li  Uhr  vorm.  nur  für  Damen. 

Fremdenverkehrsbureau,  Franje  Josipa  trg  15  (PL  D  3). 

Bei  beschränkter  Zeit  (3-4  St.):  Jelacicplatz,  Kapitelstadt,  Obere 
Stadt  (Stroßmayer-Promenade),  Kunstgewerbemuseum  und  Zrinyiplatz. 

Agram  (120-163m),  kroat.  Zagreb,  magy.  Zägräb,  Hauptstadt  von 
Kroatien  und  Sitz  des  Korpskommandos  des  13.  Armeekorps,  mit 
79000  Einw.  (darunter  4450  Deutsche  und  4000  Magyaren),  liegt 
y2  St.  nördl.  von  der  Save,  am  Abhang  und  Fuß  des  Sljeme  (S.  519). 
Die  Stadt,  nach  dem  Erdbeben  vom  9.  Nov.  1880  z.  T.  neu  aufgebaut, 
besteht  aus  der  Oberen  Stadt  (163m)  nordwe3tl.,  der  Kapitelstadt 
nordöstl.,  mit  dem  Dom,  und  der  Unteren  Stadt  südlich.  Zwischen 
der  Oberen  und  der  Unteren  Stadt  läuft  die  belehte  Iuca  (PL  B  C  2), 
die  Hauptverkehrsader  Agrams;  sie  mündet  östl.  auf  den  Jelaciöplatz 
(s.  unten).  Von  der  Ilica  führen  eine  Drahtseilbahn  (Rampe,  PI.  02; 
10  h  hin  und  zurück)  und,  daneben,  160  bequeme  Stufen  in  die 
Obere  Stadt. 

In  der  Oheren  Stadt  der  Palast  des  Banus  von  Kroatien  (PI. 9: 
C  1),  das  Naturhistor.  Museum  (PI.  Ol;  Do.  So.  10-1  Uhr),  die 
gotische  St.  Markuskirche  (PI.  1:0  1),  aus  der  Mitte  des  xm.  Jahrh., 
init  figurenreichem  Südportal  und  buntem  Ziegeldach  (1.  das  Wappen 
Kroatiens,  r.  das  der  Stadt),  das  Landtags-  und  Regierungsgebäude 
(PI.  8)  und  die  Stroßmayer-Promenade  (PL  O  2),  mit  weiter  Aus- 
sieht. —  In  der  Ka-pitelstadt  (Aufgang  durch  die  Bakaceva 
ulica)  die  an  drei  Seiten  von  Mauern  und  Türmen  umschlossene 
erzbischöfliche  Residenz  (PI.  16:  D  2)  und  der  Dom  (PI.  D  2),  ein 
schöner  spätgotischer  Bau  des  xv.  Jahrh.,  mit  zwei  Türmen,  1890- 
1902  hergestellt.  Davor  auf  dem  Kapitelplatz  eine  Mariensäule 
(PL  M.-S.)  von  Fernkorn  und  Pönninger  (1880). 

Untere  Stadt.  Auf  dem  Jelacicplatz  (PL  D  2;  vorm.  Markt) 
das  Bronzereiterbild  des  aus  den  Kämpfen  von  1848/49  bekann- 
ten Banus  Jelacic  (f  1859),  von  Fernkorn  (1866).  Yon  hier  südl. 
durch  die  Marija  Yalerija  ulica,  an  der  Synagoge  (PL  D  2)  vorbei, 
zu  dem  großen,  mit  Anlagen  geschmückten  Zrinyiplatz  (PL  D  2; 
nachm.  häufig  Militärmusik).  An  der  O.-Seite  der  Justizpalast 
(PL  10),  im  Renaissancestil.  An  der  S. -Seite  die  südslawische  Aka- 
demie der  Wissenschaften  (PL  12:  D  3),  nach  Plänen  des  Wiener 
Dombaumeisters  Schmidt  1880  erbaut,  mit  ansehnlichen  Samm- 
lungen: im  Erdgeschoß  das  archäolog.  Museum  und  kunstgewerb- 
liche Gegenstände  (Do.  So.  10-1  Uhr,  für  Fremde  tägl.  nach 
Anmeldung),  im  ersten  Stock  die  Bibliothek,  im  zweiten  Stock  die 
Stroßmayer-Bildergalerie  (Do.  So.  10-12  Uhr,  für  Fremde  tägl.  12- 


^v  m Ulis  äfi^ii 


Von  Budapest  nach  Fiume.     AGRAM.  96.  Route.   519 

1  Uhr),  mit  älteren  italienischen  und  niederländischen  Bildern  u.  a. 
Nördl.  von  der  Akademie  die  von  Rendid  ausgeführten  Marmor- 
büsten der  in  Kroatien  geborenen  Maler  Clovio  (f  1578)  und  Meduliö 
(Andrea  Schiavone;  f  1582)  und  der  Generale  Frankopan  (Frangi- 
pani;  f  1527)  und  N.  Jurisiö.  Weiter  südl.  das  chemische  Labora- 
torium der  Universität  (PI.  17) ;  dahinter  das  Bronzestandbild  des 
Dichters  Preradoviö  (f  1872),  von  Rendiö  (1895),  und  der  Kunst- 
pavillon (PI.  14).  —  W.  führt  von  der  Akademie  die  Kukoviceva 
ulica  an  der  von  Bolle  1884  erbauten  Protestant.  Kirche  (PI.  7 :  C2,3) 
vorüber  zum  Universitäts-Platz  (Sveucilistni  trg;  PI.  C  2),  auf  dem 
das  Theater  (PI.  13),  der  „Brunnen  des  Lebens",  Bronze  von  Mestro- 
vic  (1912),  und  ein  Bronzereiterstandbild  des  h.  Georg,  von  Fernkorn 
(1862).  An  der  N.-Seite  des  Platzes  die  1874  gestiftete  Franz-Jo- 
seph-üniversität.  An  der  W.-Seite  das  Gewerbemuseum  mit  Schule 
und  sehenswerten  Sammlungen  (geöffnet  Do.  So.  9-12  Uhr,  für 
Fremde  jederzeit);  in  der  Eingangshalle  des  Erdgeschosses  ein 
schmiedeeisernes  Brunnenhaus  aus  T^mote  (um  1730);  im  ersten 
Stock  Volkstrachten,  Stickereien,  Bauerntöpferei;  im  zweiten  Stock 
Möbel.  In  der  SW.-Ecke  das  Handelsmuseum,  mit  Volkstrachten 
und  Handelsprodukten  (Eingang  an  der  0.- Seite;  Di.  Mi.  Do.  Sa. 
10-1,  Sonn-  u.  Festt.  9-1  Uhr,  für  Fremde  jederzeit).  Südl.  die  Uni- 
versitätsbibliothek (PL  0  3),  mit  dem  Landesarchiv,  von  Lubinsky 
(1912).  Westl.  von  der  Universität  die  Kuppelkirche  St.  Biasius 
(PL  B  2),  von  Kovacic  (1912).  Von  der  Universität  durch  die  Franko- 
panska  ulica  und  die  Uica  (S.  518)  zum  Jelacicplatz  zurück;  an 
der  Kreuzung  der  beiden  genannten  Straßen  ein  Bronzestandbild 
des  Dichters  Kaciö  (f  1760),  von  Rendic  (1891). 

Umgebung.  —  s/4  St.  östl.  vom  Jelacicplatz  der  Park  Maximir  mit 
Restaur.  beim  Eingang  (Straßenbahn  s.  S.  518).  —  Lohnend  eine  etwa 
2stündige  Fahrt  über  die  reben-  und  villenbedeckten  Hügel  der  nächsten 
"Umgebung  (Fiaker  vom  Jelacicplatz  10  K,  Preis  vorher  ausmachen):  durch 
die  Ilica,  Mesnicka  ulica,  am  Schützenhaus  (PI.  C  1)  vorbei,  zum  Tuskanec- 
Plateau  (Restaur.),  nach  Gmrok  und  Prekrizje  (überall  reizende  Aussicht), 
zurück  über  Pantovcak,  oder  über  Sestine  und  durch  das  Tal  des  Medvescak- 
Bachs  über  St.  Xaver.  —  1/2  St.  n.ö.  oberhalb  der  Vorstadt  Novaves  bei 
Mirogoi  der  hoch  gelegene  Zentral- Friedhof  (Straßenbahn  s.  S.  518).  Von 
hier  in  Kehren  hinab  nach  dem  malerischen  Dorf  Remete  (25  Min.);  über 
Bukovec  und  Maximir  (Straßenbahn  s.  S.  518)  in  lJ/2  St.  zur  Stadt  zurück.  — 
Eine  Lokalbahn  führt  in  1  St.  nach  (20km)  Samobor  (Gasth. :  Stadt  Triest), 
als  Luft-  und  Traubenkurort  besucht,  mit  Burgruine  und  schöner  Aus- 
sicht. —  Lohnende  Tagestour  (Wagen  20  K)  auf  deu  Sljeme  (1035m):  ent- 
weder zu  Wagen  in  2*/2  St.  bis  zum  Touristenhaus  oder  zu  Fuß  bis  zum 
(1  St.)  Dorf  Gracan,  am  Fuß  des  Gebirges,  dann  (WM.  weiß)  durch  Wald 
in  2  St.  zur  kahlen  Kuppe,  mit  Aussichtswarte  und  Touristenhaus.  Oben 
weite  Rundsicht. 

Von  Agram  nach  Steinbrück  s.  S.  243;  —  nach  Csakattoirn  s.  S.  517/6;  — 
nach  Bosnisch-Brod  s.  R.  92  c. 

Über  die  Save.  —  439km  (1.)  Karlstadt,  kroat.  Karlovac,  magy. 
Kärolyväros  (112m;  Bahnrest.;  Gasth. :  Zentral,  Stadt  Fiume; 
Fiaker  vom  Bahnhof  2  K~),  Handelsstädtchen  mit  7400  Einw.,  an 
der  Kulpa;  r.  Ruine  Dubovac. 


520   Route  96.  OGUL1N.      Von  Budapest  nach  Fiume. 

Von  Karlstadt  nach  den  Plitvicer  Seen,  110km,  im  Sommer 
Motorpost  über  Slujn  (Frühstücksstation)  in  6V2  St,  für  15  E;  Abfahrt  von 
der  Post,  V4  St.  vom  Bahnhof.  Auskunft  erteilt  der  „Verein  für  die  Ver- 
schönerung der  Plitvicer  Seen",  Agram,  Akademieplatz  14  (Chemisches  La- 
boratorium; PI.  17).  —  Die  "Plitvicer  Seen  (Plitvicka  jezera,  506-625m), 
dreizehn  größere  Seen  mit  verschiedenfarbigem  Wasser,  sind  von  be- 
waldeten, bis  1280m  hohen  Bergen  eingeschlossen  und  durch  3-40m  hohe 
Wasserfälle  oder  Stromschnellen  miteinander  verbunden;  die  Länge  der 
Seen  von  S.  nach  N.  beträgt  12km.  Ziemlich  in  der  Mitte  liegt  der  Kozjaksee 
(536m);  an  seinem  O.-Ufer  das  Hotel  des  Vereins  zur  Verschönerung  der 
Plitvicer  Seen  (24  Z.  von  2  K  60  an,  P.  o.  Z.  4-5  K).  1/2  St.  nördl.  vom  Hotel 
führt  diesseit  der  Kozjakbrücke  der  „Maria-Dorothea- Weg"  r.  ab,  vorüber 
an  den  wild  romantischen  unteren  Seen  (Milanovac,  527m;  Osredak,  518m; 
Kaludjerovac,  509oa;  Novakoviecv  brod,  506m)  zum  78m  hohen  Wasserfall  der 
Plitvica  (2  St.  hin  u.  zurück).  Der  „Stephanieweg"  führt  s.w.  vom  Hotel 
(mit  Kahn  übersetzen;  10  h)  zu  den  lieblichen  oberen  Seen:  Jezerce  (557m), 
Milino  jezerce  (581m),  Galovac  (585m),  Veliko  jezero  (597m),  Vir  (600m), 
Batinovac  (600m),  Okrugljak  gornjl  (604m),  Ciginovac  (614m)  und  Proscansko 
jezero  (625m;  am  NO.-TJfer  das  Gut  Labudovac,  mit  Gasth.,  P.  6-8  K,  Park, 
Wasserfällen  und  Grotten ,  50  h) ;  zurück  über  die  Anhöhe  Slubica  (Aus- 
sicht auf  neun  Seen;  am  besten  gegen  Abend). 

Von  den  Plitvicer  Seen  ^«-h  Novi  s.  S.  420/19  (Wagen  aus  Bihac  be- 
stellen, 16-20  K);  —  nach  ($51-.)  Zengg  (S.  380)  Fahrstraße  über  (41km) 
Otocac  (Gasth.  bei  Müller,  einfach). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Kulpa,  beginnt  vor  (468km)  Gene- 
ralski stol  (195m)  zu  steigen  nnd  tritt  allmählich  in  das  Kapela- 
Gebirge.  Gleich  jenseit  (478km)  Tounj  (248m)  1.  die  Schlucht  der 
Tuinschiza.  —  495km  (1.)  Ogulin  (323m;  H.  Frankopan,  H.  Plit- 
vice),  ummauertes  Städtchen  an  der  Dobra,  die  hier  in  einem  38m 
tiefen  Felsschlund  verschwindet  und  1  St.  ö.  wieder  zum  Vorschein 
kommt.  Auf  den  Kiek  (1183m)  4  St.  m.  Führer  (AK hin  u.  zurück), 
lohnend.  Eisenbahn  nach  Knin  (S.  390)  im  Bau  (Stat.  Rudopolje 
c.  10km  von  den  Plitvicer  Seen). 

Die  Bahn  steigt  stärker;  1.  die  Abhänge  des  Kiek.  Vor  (510km) 
Gomirje  (354m)  ein  Tunnel;  vier  weitere  kurze  Tunnels  vor  (516km) 
Vrbovsko  (381m);  dannnochmals  drei  kurze  Tunnels. — Bei(525km) 
Cameralmoravicza  (420m;  Bahnrest.)  verläßt  die  Bahn  das  Dobratal 
und  erreicht  (542km)  Skrad  (648m),  in  hübscher  Lage.  —  Die  Bahn 
führt  in  einer  großen  Windung  und  durch  drei  Tunnels  (der  erste 
1223m  lang)  nach  (554km)  Delnice  (730m),  einem  großen  Markt 
zwischen  tannenbestandenen  Bergen.  —  Jenseit  (563km)  Lokve 
(804m)  erreicht  die  Bahn  im  Sljeme-Tunnel  ihren  höchsten  Punkt 
(836m);  durch  einen  zweiten  Tunnel. —  Abwärts  über  den  Licanka- 
Viadukt  nach  (572km)  Fuzine  und  in  Windungen  und  durch  einen 
Tunnel  zur  (580km)  Stat.  Lic  (572m).  Weiter  durch  Karstgegend 
(S.  245).  —  589km  Plase  (551m).  Die  Bahn  senkt  sich  in  einer 
großen  Schleife,  stets  mit  schöner  Aussicht  auf  das  Adriatische  Meer 
(1.),  nach  (595km)  Meja  und  durch  zwei  Tunnels  nach  (603km) 
Buccari  (1.  unten  das  Städtchen,  s.  S.  522).  Dann  durch  den  Kal- 
varienberg-Tunnel  und  über  die  Fiumara  (Recina). 

615km  (1.)  Fiume.  —Gasth.:  Gr.-Höt.  de  TEurope  (PI.  a:  D  2), 
Piazza  Dante  2,  am  Hafen,  Z.  3.50-7.50  ÜT,  Omn.  II;  H.  Deäk  (Pl.b:  C2), 
Viale  Franc.  Deäk  40,  unweit  des  Bahnhofs,   mit  Vorgarten,  40  Z.  von 


1  t  j;aiu  005t  Tuypsctan  TROijqq*  j  '  idcloy 


Von  Budapest  nach  Fiume.     FIÜME.  9 6.  Route.   521 

3  AT  an,  Omn.  60  h;  Bristol  (PI.  f:  C  2),  Viale  Franc.  Deäk  12,  80  Z.  zu 
3-4.50  K,  Omn.  60  h;  Royal  (PI.  d:  D  2),  Via  Lodovico  Kossuth,  Z.  3-6, 
F.  1,  Omn.  II;  Bonavia  (PI.  g:  D  2),  Via  Edmondo  de  Amicis,  Z. 
2-8  K,  Omn.  80  h;  Imperial  (PI.  h:  B  C  1),  Viale  Franc.  Deäk  18;  H. 
Lloyd  (El.  c:  D  2),  Piazza  Dante;  Hot.  de  la  Ville  (PI.  e:  C  1), 
zweiten  Ranges. 

Restadk. :  in  den  oben  genannten  Gasth.  —  Cafes:  im  Gr.-Eöt.  de 
VEurope  (S.  520);  Gaffe  Grande,  Piazza  Andrässy  (PI.  D  2).  —  Confiserie 
franqai&e  (Gerbeaud),  Piazza  Dante  (PI.  D  2). 

Post  u.  Telegkaph  (PI.  9 :  D  2),  am  Corso.  —  Deutsches  Konsulat. 

Zweispänner:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  liTöO  (nachts  2ÜT30),  die  St. 
ZK.  —  Elektk.  STRAßENBAHN  von  Pioppi  (PI.  jenseit  AI),  vorbei  am  Bahn- 
hof (PL  B  1),  zur  Fiumara-B rücke  (PL  E  2).  —  Bädek:  Ilona  (PL  E  2),  am 
Scoglietto,  Dampf-  und  warme  Seebäder;  Seebad  in  Cantrida  (Restaur.), 
westl.  von  Pioppi  (Straßenbahn  s.  oben),  von  wo  Omn.  in  10  Min. 

Ein  Gang  durch  die  Stadt  und  der  Besuch  der  Wallfahrtskirche  und 
des  Schlosses  Tersatto  (S.  522)  erfordert  3-4  St.  (nach  Abbazia  s.  S.  522). 

Fiume  (kroat.  Riekd),  das  römische  Tarsatica,  im  Mittelalter 
St.  Veit  am  Flaum,  der  einzige  Seehafen  Ungarns,  mit  50  000  Einw. 
(Italiener,  Kroaten),  liegt  malerisch  am  n.ö.  Ende  des  Quarnero.  Es 
"bildet  mit  seinem  19,7qkm  großen  Bezirk  einen  Teil  der  Länder  der 
ungarischen  Krone  und  steht  hinsichtlich  der  Verwaltung  unter 
einem  vom  König  ernannten  Gouverneur.  Die  Altstadt  ist  ganz 
italienisch,  mit  engen  Gassen.  Am  Quarnero  zieht  sich  der  Hafen 
hin,  der  durch  den  Molo  Maria  Teresa  geschützt  ist,  im  W.  ein 
Freihafen  und  der  Petroleumhafen,  im  O.  der  Porto  Baross  (Holz- 
hafen). Bedeutender  Auswandererverkehr  nach  Nordamerika.  Von 
industriellen  Etablissements  ist  besonders  die  große  Torpedofabrik 
von  Whitehead  (im  W.  der  Stadt)  hervorzuheben. 

Im  Mittelpunkt  der  Stadt  ist  die  Piazza  Dante  (PI.  D  2) ; 
abends  Corso  und  mehrmals  wöchentlich  Musik.  Östl.  führen  die  Via 
del  Lido  und  die  Via  del  Porto  (r.  die  Markthalle')  zur  Piazza  Ürmeny 
(PI.  D  3),  an  deren  O. -Seite  das  Theater  (PI.  12)  liegt.  Nördl.  vom 
Theater  die  Piazza  Scabpa  (PI.  D  E  2;  s.  unten),  von  wo  man  1. 
(n.w.)  in  die  Via  S.  Bernardino  einbiegend  in  die  Altstadt  zum  Dom 
(PI.  E  2),  der  ältesten  Kirche  Fiumes,  gelangt.  Unweit  n.w.  die 
nach  dem  Muster  von  S.  Maria  della  Salute  in  Venedig  1631  erbaute 
St.  Veitskirche  (PI.  11).  Östl.  davon  durch  einen  Torbogen  in  die  Via 
Calvario  und  auf  230  Stufen  aufwärts  in  10  Min.  zum  Kalvarien- 
berg  (PI.  E  1;  Aussicht  auf  die  Stadt  und  das  Meer).  Zurück  zur 
Piazza  Scarpa(s.  oben),  von  der  westl.  der  Corso,  die  Hauptstraße, 
ausläuft;  an  diesem  r.  der  Stadtturm  (PI.  13;  unter  dem  Turm  her, 
über  die  Piazza  G.  Kobler  in  die  Calle  dell'  arco  romano,  wo  ein 
anbedeutender  röm.  Triumphbogen,  angeblich  zu  Ehren  des  Kaisers 
Claudius  II.  Gothicus).  —  N.  vom  Bahnhof  eine  große  Tabaksfabrik 
(PI.  B  1),  mit  3000  Arbeiterinnen.  N.w.  vom  Bahnhof  das  Gebäude 
der  1856  gegründeten  k.  u.  k.  Marine- Akademie  (PI.  A 1),  noch  weiter 
n.w.  der  schöne  Qiardino  Pubblico.  —  Hübscher  Spaziergang 
(Wagen  2  K)  im  Recinatal  zur  (1  St.)  Zakaljmühle. 

Ein  Stationenweg  von  421  Stufen  (Aufgang  durch  den  kleinen 
Torbogen   mit  Madonnenbild   n.ö.   gegenüber   der  Recinabrücke, 


522   Route  96.  FIUME. 

PL  E  2;  20  Min.)  oder  der  in  Windungen  ansteigende  und  präch- 
tige Blicke  auf  den  Golf  bietende  Fahrweg  (35  Min.  Gehens ;  Wagen 
6  K  hin  u.  zurück)  führt  zu  der  Wallfahrtskirche  {Madonna  del 
Mare;  PI.  Fl;  etwas  unterhalb  ein  Kaffeehaus  mit  Aussichtsterrasse), 
im  xv.  Jahrh.  auf  der  Stelle  erbaut,  wo  1291-94  die  Casa  Santa  di 
Loreto  gestanden  haben  soll;  am  Hauptaltar  ein  kleines  Bild  der 
Madonna  von  Loreto,  nach  der  Legende  vom  h.  Lukas  gemalt;  an 
den  Wänden  der  Kirche  zahlreiche  Dankbilder  geretteter  Schiffer. 
5  Min.  oberhalb  der  Kirche  (durch  den  Vorgarten  zurück  und  1.  den 
steinigen  Pfad  hinauf)  prächtige  Aussicht,  ähnlich  wie  die  von 
Tersatto  (s.  unten).  —  Ulica  Petra  Zrinskoga  Nr.  56  (r.),  2  Min. 
n.w.  von  der  Kirche,  Schloß  Tersatto  (120m;  Zutritt  gegen  1  JT), 
früher  Eigentum  der  Frangipani.  Yor  der  Totenkapelle  eine  Säule, 
mit  Adler  und  Marmortafel,  einst  von  Italien  dem  Konsul  Bona- 
parte auf  dem  Schlachtfeld  von  Marengo  errichtet.  *  Aussicht  vom 
Turm  auf  den  Quarnero-Golf  mit  seinen  Inseln,  auf  Fiume,  die 
großartige  Karstschlucht  der  Recina  und  auf  Abbazia  und  die  be- 
nachbarten Orte. 

Lohnender  Ausflug  nach  Buccari,  kroat.  Bakar  (Gasth.  Jadran,  an  der 
Riva,  12  Z.  zu  3-5  K),  hübsch  gelegenes  Städtchen  mit  1600  Einw.  und 
altem  Schloß  :  hin  zu  Wagen  in  IV2  St.  (8  K\  hin  u.  zurück  12  K)  oder  mit 
der  Bahn  nach  der  S.  520  gen.  Station  und  von  da  zu  Fuß  hinab  zum 
(1  St.)  Städtchen.  Zurück  mit  dem  Dampf  boot  (I1/2  St.  $  80  h)  über  Portori, 
kroat.  Eraljevica  (Gasth.  Zagreb),  Städtchen  mit  1100  Einw.,  Seebad,  Sana- 
torium und  altem  Schloß.     Von  Portore  zu  Fuß  nach  Buccari  l3/4  St. 

Nach  der  Recinaquelle,  lohnend,  zu  Wagen  1/2  Tag  (20  K;  Mundvorrat 
mitnehmen) :  hin  nördl.  über  Drenova  und  Lopaca,  zurück  über  Gavle  oder 
zu  Fuß  durch  das  Recinatal. 

Sehr  lohnender  Ausflug  nach  Abbazia  (S.  281):  Dampfboot  stündlich  in 
35  Min.,  80  Ä,  hin  und  zurück  1  JT20  (Karten  an  Bord  20  h  mehr).  — Häufig 
Vergnügungsdampfer  der  ung. -kroat.  Seedampfschiffahrts-G.  nach  den 
Inseln  Veglia,  Cherso  u.  a. ;  Näheres  s.  in  den  Zeitungen. 

Nach  Pola  und  Triest  s.  R.  42 ;  —  nach  Girkvenica  und  Zara  s.  R.  64.  — 
Tagesausflag  nach  Adelsberg  (S.  246)  und  St.  Ganzian  (S.  247).  —  Dampf- 
boot werktags  nach  Venedig  in  10  St.  für  14,  10  E. 


523 
X.  Siebenbürgen.   Bukarest. 


Route  Seite 

Geschichtliches.  Bewohner.   Reiseplan  usw.    .    .  523-525 

97.  Von  Klausenburg  nach  Bistritz 525 

Von  Des  nach  Nagyba'nya.  Von  Bethlen  nach  Alt-Rodna 
526.  —  Von  Sajömagyaros  nach  Marosludas  527. 

98.  Von  Klausenhurg  nach  Hermannstadt  und  Kronstadt  528 

Von  Torda  nach  Topänfalva.  Von  Szekelykocsärd  nach 
Gyergyöszentmiklös  528.  —  Von  Kükülloszög  nach  Parajd 
529.  —  Von  Schäßburg  nach  Szekelyudvarhely  530.  —  Von 
Homoröd  nach  Reps  531. 

99.  Kronstadt  und  Umgehung 531 

Von  Kronstadt  nach  Hosszüfalu  ;  nach  Zernest:  Bergtouren 
f34/5.  —  Von  Kronstadt  nach  Bereczk.  Von  Sepsiszent- 
györgy  nach  Gyergyöszentmiklös  535/6. 

100.  Von  Arad  nach  Hermannstadt.    Vajdahunyad    .    .    .   536 

Vajdahunyad  53T.  —  Von  Orlät  auf  die  Hohe  Rinne.  Von 
Karlsburg  nach  Abrudbänya  538/9. 

101.  Von  Piski  über  Petrozse'ny  nach  Lupe'ny 539 

Von  Petrozse'ny  nach  Hermannstadt  539/40. 

102.  Hermannstadt  und  Umgehung 540 

Hohe  Einne  5't2. 

103.  Von  Hermannstadt  über  Altbrücke  (Bukarest)  nach 
Kronstadt .    .   543 

Heitau.  Michelsberg.  Rotenturmpaß  543.  —  Von  Altbrücke 
nach  Piatra.    Surul.  Negoi  544.  —  Bulleatal.  Podragu  545. 
10  i.  Von  Kronstadt  über  Sinaia  nach  Bukarest 545 


Über  die  Geographie  des  Landes  s.  S.  xxxviii. 

Geschichtliches  (vgl.  S.  424).  —  Siebenbürgen  bildete  am  Anfang 
unsrer  Zeitrechnung  einen  Teil  des  dazischen  Reiches,  dann  105-271  einen 
Teil  der  römischen  Provinz  Dada.  In  der  folgenden  Zeit  bis  zum  Anfang 
des  xii.  Jahrh.  ist  es  Tummelplatz  der  verschiedensten  nach  Westeuropa 
vorbrechenden  Völker,  der  Ostgoten,  Hunnen,  Gepiden,  Langobarden,  Avaren, 
Bulgaren,  Magyaren,  Petschenegen  und  Kumanen.  Erst  der  Sieg  des  Ungar- 
königs Ladislam  I.  (1077-95)  über  die  Kumanen  festigte  die  von  Stephan  I. 
angebahnte  Vereinigung  Siebenbürgens  mit  Ungarn.  Geisa  II.  (1141-61) 
berief,  um  das  entvölkerte  Land  neu  zu  besiedeln,  Deutsche  (Mittelfranken 
von  der  Mosel),  die,  seit  1206  Saxones  („Sachsen")  genannt,  sich  im  Lauf 
der  Zeit  im  „Nösner  Lande"  (um  Bistritz)  und  im  „Lande  unter  dem  Walde" 
(Broos,  Mühlbach  und  Reußmarkt),  im  „alten  Lande"  (Hermannstadt,  Lesch- 
kircb,  Groß-Schenk),  dann  in  Schäßburg,  Reps  und  in  dem  „Weinlande" 
(Mediasch  und  Schelk)  niederließen.  Andreas  II.  (1204-35)  schenkte  dem  1191 
gestifteten  Orden  der  Deutschen  Ritter  unter  ihrem  Großmeister  Hermann 
von  Salza  das  Burzenland.  Er  mußte  zwar  den  Deutschen  Orden  1225 
wieder  vertreiben,  weil  dieser  das  eroberte  Land  dem  Papst  Honorius  III. 
als  Eigentum  des  apostol.  Stuhls  zu  Füßen  legen  wollte,  aber  er  stellte  den 
andern  deutschen  Ansiedlern  1224  den  sog.  „goldnen  Freibrief"  aus,  auf  dem 
die  Rechte  und  Privilegien  der  Deutschen  Siebenbürgens  bis  1867  beruht 
haben.  Mongolen  (1241)  nnd  Türken  seit  1420  zogen  verheerend  durch  das 
Land,    erweckten    aber    auch    den    Heldenmut    seiner   Bewohner   {Johann 

Baedekers  Österreich-Ungarn     29.  Aufl.  33 


524  SIEBENBÜRGEN. 

Hunyadi,  i  1456)  und  nötigten  die  drei  bevorrechteten  „Nationen"  (s.  unten) 
sich  zu  einer  brüderlichen  „Einigung"  1437  zusammenzuschließen.  Nach 
der  Türkenschlacht  bei  Mohäcs  (1526)  wurde  Siebenbürgen  ein  selbstän- 
diger Staat  unter  türkischer  Seh utzherrlichkeit;  unter  den  selbstgewählten, 
vom  Sultan  bestätigten  Fürsten  (sog.  Nationalfürsten),  war  der  hervor- 
ragendste Bethlen  Gabor  (Gabriel  Bethlen,  1613-29).  Kaiser  Leopold  I.  be- 
setzte im  J.  1688  das  Land  und  gewährleistete  ihm  in  dem  Leopoldinischen 
Diplom  vom  4.  Dez.  1691  das  gesamte  öffentliche  und  Privatrecht,  einge- 
schlossen die  Gleichberechtigung  der  vier  „recipierten"  Konfessionen  (die 
Deutschen  waren  Lutheraner  seit  1547;  die  Ungarn  und  Szekler  teils  Kal- 
vinisten  seit  1557,  teils  Sozinianer  oder  Unitarier  seit  1568,  teils  römische 
Katholiken).  Vr.n  da  an  teilte  Siebenbürgen,  nachdem  der  Aufstand  des 
Franz  Räköczi  II.  1703-11  (Kurutzen krieg)  niedergeschlagen  worden  war, 
die  Geschicke  Österreich-Ungarns.  1765  wurde  es  von  Maria  Theresia  zum 
Großfürstentum  erhoben.  Der  Aufstand  des  Nikolaus  Urss  {Hör ja)  1784  und 
die  Kämpfe  der  Jahre  1848  u.  1849  brachten  viel  Unglück  über  das  Land. 
Seit  1867  ist  Siebenbürgen  mit  Ungarn  wieder  vereinigt. 

Bewohner.  —  In  die  Herrschaft  des  Landes  teilten  sich  früher  die 
drei  allein  berechtigten  politischen  Nationen:  Magyaren,  namentlich  im 
Nordwesten  des  Landes;  Szekler  (magy.  Szikely ;  mit  den  ihnen  nahe  stehen- 
den Magyaren  jetzt  918000  Seelen),  die  ehemaligen  Grenzwächter  im  Osten 
Siebenbürgens,  die  sich  reibst  früher  für  Nachkommen  der  Hunnen  hiel- 
ten; Sachsen  (im  ganzen  jetzt  225000),  die  unter  Geisa  II.  eingewanderten 
Deutschen  (vgl.  S.  523).  Die  Mehrzahl  der  Bevölkerung  bilden  jetzt  die 
Rumänen  (1472000),  die  um  1186  von  ihren  Sitzen  am  Balkan  durch  den 
griech.  Kaiser  Isaak  Angelus  vertrieben,  auf  das  linke  Donauufer  herüber 
und  dann  über  das  Gebirge  nach  Siebenbürgen  gekommen  sein  sollen.  Dazu 
kommen  noch  die  Zigeuner  (97000),  die  zuerst  1417  unter  einem  eigenen 
Woiwoden  in  Siebenbürgen  erschienen,  und  die  seit  1672  eingewanderten 
Armenier.  Außerdem  Juden  und  vereinzelt  Slowaken,  Ruthenen,  Bulgaren, 
Serben,  Griechen. 

Re-iseplan.  —  Der  sehenswerteste  Teil  des  Landes  ist  der  südliche, 
die  Gegend  zwischen  Petrozse'ny,  Hermannstadt  und  Kronstadt,  die  man  in 
2-2T/2  Wochen  kennen  lernen  kann.  Man  rechne  etwa  1  Tag  für  Hermann- 
stadt (S.  540;  für  längeren  Aufenthalt  ist  das  Kurhaus  auf  der  Hohen  Rinne 
zu  empfehlen,  vgl.  S.  543);  2  Tage  von  Hermannstadt  auf  den  Negoi  (S.  514) 
und  zurück;  1  Tag  von  Hermannstadt  mit  der  Bahn  über  Fogarasch  (R.  103) 
nach  Kronstadt  (S.  531);  4-5  Tage  auf  Kronstadt  und  dessen  lohnende  Um- 
gebung (R.  99;  Rosenau,  Schuler,  Bucsecs,  Tusmid;  Sinaia  in  Rumänien); 
1  Tag  von  Kronstadt  nach  Schäßburg.  Weitere  Tage  mögen  zum  Besuch 
von  Petro7seny  und  Liväze'ny  (R.  101)  im  Süden,  von  Vajdahunyad  (S.  537) 
im  Westen  und  von  Bistritz  (Besteigung  des  Kuhhorns,  S.  526)  im  Norden 
verwandt  werden.  In  den  Gegenden,  die  weder  Bahn  noch  Post  erreicht, 
sind  meist  gute  und  nicht  teure  Wagen  (12-16  K  der  Tag)  oder  Reitpferde 
zu  haben.  Den  Sätteln  muß  oft  durch  Auflegen  von  Decken  nachgeholfen 
werden.  —  Für  Bergbesteigungen  sind  Führer  durchaus  notwendig;  man 
wende  sich  an  die  Fremdenverkehrskanzleien  in  Hermannstadt  und  Kron- 
stadt oder  an  den  1880  gegründeten  Siebenbürg.  Earpalhenverein  (S.  K.  V.), 
Sitz  in  Hermannstadt,  und  seine  Sektionen  in  Kronstadt,  Bistritz,  Mediasch, 
Schäßburg,  Fogarasch,  Broos,  Mühlbach,  Schieltal,  Sächsisch-Regen.  Für 
Führer  und  Pferd  zahlt  man  den  Tag  je  2.50-4  E;  der  Rückweg  wird  in 
der  Regel  voll  vergütet,  falls  Führer  und  Pferd  nicht  am  Ausgangspunkt 
der  Tour  wieder  entlassen  werden.  Der  Erdüyriszi  Eärpät-Egyesülel  (siebenb. 
Karpathenverein),  mit  Sitz  in  Klausenburg,  besteht  seit  1891. 

Bergschuhe  sind  von  Hause  mitzubringen.  Gute  Bergstöcke  und  Ruck- 
säcke erhält  man  in  Kronstadt  (Gebr.  Zeidner)  und  Hermannstadt  (Karl 
Jauernig) ;  wollene  Decken  (16-24  K)  gleichfalls  in  beiden  Städten  (in  Kron- 
stadt u.  a.  bei  Alfred  Kamner;  in  Hermannstadt  bei  K.  Jauernig. 

Gasthäuser.  Die  Gasthäuser  in  den  Städten  sind  im  ganzen  gut 
und  nicht  teuer.  In  den  Zimmern  hängt  gewöhnlich  ein  von  der  Orts- 
behörde genehmigtes  Preisverzeichnis  aus.  Für  Reisen  auf  dem  lande  und 
im  Gebirge  tut   man  gut,   sich  mit  Mundvorrat  zu  versehen.     Im  Gebirge 


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KLAUSENBÜRG.  97.  Route.   525 

findet  man  Unterkunft  in  den  Scbutzhütten  der  Karpathenvereine,  in  den 
königl.  Forsthäusern  oder  auch  in  einer  rumänischen  Sennhütte  (stina). 

Ein  von  einem  rumänischen  Konsul  visierter  Paß  ist  für  Rumänien 
unbedingt  nötig,  eine  Paßkarte  genügt  nicht. 

Sprache.  Die  Staatssprache  ist  die  magyarische;  der  Reisende  wird 
aber  auch  außer  dem  Sacbsenland  mit  der  deutschen  Sprache  meist  durch- 
kommen. Bei  Gebirgswanderungen  ist  die  Kenntnis  einiger  rumänischen 
Ausdrücke  von  Nutzen  (vgl.  Rudinescu,  romanisch-deutsches  Konversations- 
buch; Hermannstadt). 

Ausführlichere  Angaben  enthalten:  Bielz-Sigerus,  Siebenbürgen,  Hermann- 
stadt 1913,  und  Kolbe,  Radfahrer-Tourenbuch  für  Siebenbürgen,  Hermann- 
stadt 1802.  —  Touristenkarte  des  Cibin- Gebirges  und  des  Frgarascher 
Gebirges  (1  :  75000),  herausgegeben  von  der  Sektion  r Hermannstadt"  des 
S.  K.  V.,  und  des  Kronstadter  Gebirges,  herausgegeben  von  der  Sektion 
„Kronstadt"  des  S.  K.  V. 


97.  Von  Klausenburg  nach  Bistritz. 

119km.    Szasiostaler  Bahn  in  5x/2  St. 

Klausenburg,  magy.  Kolozsvär.  —  Bahnrestaurant.  -*  Gasth.: 
*H.  New  York  (PI.  a:  C  4),  Ma'tyas  kiräly  ter,  Z.  2.40-6  iT,  Omn.  60  h ; 
Hot.  Zentral  (magy.  Központi  sza'lloda;  PI.  b:  D  3),  Mätyäs  kiräly  te'r, 
Z.  2.60-5  K,  Omn.  60 h;  PannonialPl.  d:  C  3),  Wcsselenyi  Miklös  ntcza.  — 
CafiSs  :  Kikaker,  Europa,  beide  am  Mätyäs  kiräly  te'r  (PI.  CDS).  —  Wagen  : 
Zweisp.  vom  Bahnhof  2Ä",  Einsp.  1X20,  Omn.  20  h . 

Klausenburg  (372m) ,  am  Szamos,  mit  60800  meist  magyar. 
Einw. ,  von  den  Sachsen  1272  gegründet,  ist  Sitz  der  Kolozser 
Komitatsbehörden,  eines  reformierten  und  unitarischen  Bischofs, 
einer  Universität  (seit  1872)  und  einer  kgl.  Gerichtstafel.  —  Vom 
Bahnhof  (PI.  O  1)  gelangt  man  südl.  durch  die  Ferencz  Jozsef  ut 
zur  Brücke  über  den  Kleinen  Szamos.  Diesseits  bleibt  r.  die  ehem. 
Zitadelle  (Fellegvär,  411m  ;  PI.  B  C  2),  1715  von  General  Steinville 
erbaut;  Aussicht  auf  Stadt  und  Gebirge.  Jenseits  beginnt  die  Innen- 
stadt (Belvaros).  Auf  dem  Hauptplatz  (Mätyäs  kiräly  ter ;  PI.  C  D  3) 
die  kathol.  Pfarrkirche  St.  Michael  (PI.  11),  eine  dreischiffige  got. 
Hallenkirche,  1396-1442  von  den  Sachsen  erbaut,  der  80m  hohe 
Turm  über  der  nördl.  Vorhalle  1837-62  aufgeführt.  Südl.  vor  der 
Kirche  ein  13,2m  hohes  Denkmal  des  Königs  Matthias  Corvinus, 
von  Fadrusz  (1902):  auf  einem  kastellartigen  Sockel,  an  dessen 
Fuß  vier  Krieger,  das  bronzene  Reiterbild  des  Königs.  In  der 
Universität  (PI.  20:  D  4)  ein  archäologisches  Museum.  Mätyäs 
kiräly  utcza  Nr.  3  ist  das  1900  hergestellte  Geburtshaus  des  Matth. 
Corvinus  (geb.  1443;  PI.  5);  im  Innern  ein  ethnographisches 
Museum  (Zutritt  durch  den  Hausmeister).  Am  Ufer  des  Szamos 
ziehen  sich  Promenadenanlagen  hin,  in  denen  häufig  Militär-  und 
Zigeunerkonzerte  stattfinden.  Im  SO.  der  Stadt  die  unter  Matth. 
Corvinus  1486  erbaute,  1622  von  Bethlen  Gabor  den  Kalvinisten 
eingeräumte  reformierte  Kirche  (PI.  10).  In  der  Westvorstadt  der 
botanische  Garten  (PI.  B  4),  mit  Museum. 

Von  Klausenburg  nach  Budapest  s.  E.  87 5  —  nach  Kronstadt  s.  B./98. 

Die  Bahn  folgt  dem  Lauf  des  Kleinen  Szamos,  anfangs  auf  den 
Geleisen  der  Klausenburg-Kronstädter  Bahn  (R.  93).  — 12km  Stat. 


526   Route  97.  DJfiS.  Von  Klausenburg 

Apah,ida-Sta.a,t&ba,\m  (S.  528).  Letztere  Bahn  wendet  sich  hier  nach 
S.,  während  die  unsere  nach  N.  im  Tal  des  Szamos  weitergeht.  — 
29km  Välaszütbonczhida,  mit  Schloß  nnd  Park  des  Barons  Bänffy 
am  1.  Ufer  des  Szamos.  —  Weiter  über  den  Szamos. 

45km  (1.)  Szamosujv&r  (257m ;  Gasth. :  Korona,  Hanptplatz, 
Z.  2.20-2.60  K),  königl.  Freistadt  nnd  Sitz  eines  griech.  - kath. 
Bischofs,  mit  6800  Einwohnern.  Am  nördl.  Ende  der  Stadt  eine 
1540  erbaute  Burg,  jetzt  Staatsgefängnis.  —  1/4  Sfc-  von  ^eT  Stadt 
Reste  eines  römischen  Kastells.  —  l/2  St.  n.w.  (Omn.  20  ä,  Fiaker 
2  -TT),  am  1.  Ufer  des  Szamos,  Bad  Kero,  mit  Bittersalzquellen. 

Die  Bahn  überschreitet  wiederum  den  Szamos.  Das  Tal  wird 
enger.  Weiterhin  mündet  1.  die  Industriebahn  nach  den  Salzwerken 
von  Desakna  (s.  unten).  R.  Szt.  Benedek,  mit  Wallfahrtskirche 
und  Schloß  aus  dem  xv.  Jahrhundert.  —  Weiter  am  Fuß  des  be- 
waldeten Rosenbergs  (308m)  hin. 

59km  (1.)  Des (251m  ;  Bahnrest.;  Gasth.:  Hungaria,  am  Haupt- 
platz, 20  Z.  zu  2-4 TT,  Omn.  40  fc;  Europa;  Wagen  zur  Stadt  1  K  60), 
königl.  Freistadt  und  Sitz  der  Szolnok-Dobokaer  Komitatsbehör- 
den, mit  11  500  magyar.  Einw.,  unweit  des  Zusammenflusses  des 
Kleinen  und  Großen  Szamos.  Am  Hauptplatz  die  reform.  Kirche 
aus  dem  xv.  Jahrhundert.  Nahebei,  auf  der  obern  Stadtpromenade, 
ein  Turm  aus  dem  xvi.  Jahrhundert.  Jenseit  des  Szamos  der  Bela- 
Berg  (322m),  mit  Schießstätte,  Restaur.  und  Aussicht.  —  3km 
s.w.  (Wagen  mit  1  St.  Wartezeit  4  K)  das  große  Salzbergwerk 
Desakna  (auch  Salzbäder). 

Von  De*s  nach  Nagybänya,  135km,  Eisenbahn  in  5l/2  St.  Die 
Bahn  fuhrt  n.w.  am  r.  Ufer  des  Szamos  abwärts.  —  24km  Oalgö.  Eine 
Fahrstraße  führt  nördl.  nach  (31km)  Magyar-Läpos,  Flecken  mit  27C0  Ein- 
wohnern. 7km  nördl.  von  hier  der  Badeort  SztojJcafalva,  mit  Natronsäuer- 
ling. Nach  NO.  geht  die  Straße  von  Magyar-Läpos  im  Läpos-Tal  weiter 
aufwärts  über  die  Hüttenwerke  Oldh-Läpos  (von  hier  mit  Wagen  in  2  St. 
nach  Tokds,  S.  492)  und  Sztrimbuly,  dann  über  die  Rotunda  (S.  4f0)  nach 
(35km)  Kapnikbänya  (S.  4C0).  —  30km  Szamossösmezö,  in  anmutiger  Gegend. 
—  40km  Nagyilonda.  Schroffe  Felsen.  —  Vor  (70km)  Szurduk  über  den 
Szamos;  weiter  am  1.  Ufer,  in  breiterem  Tal.  —  77km  Zsibö  (Bahnrest.), 
mit  Schloß  und  Park. des  Barons  Wesselenyi.  Zweigbahn  nach  (26km)  Zilah 
(S.  490).  —  135km  Nagybänya  (S.  490). 

Die  Bahn  überschreitet  den  Großen  Szamos,  wendet  sich  dann 
östl.  und  führt  am  r.  Ufer  über  (68km)  Bacza,  mit  Schloß  des  Grafen 
Zichy,  nach  (71km)  Retleg.  —  Bei  Csicsölcereszlür  1.  auf  einem 
Bergkegel  die  Reste  der  1544  zerstörten  Felsenfeste  Csicsö.  —  Dann 
über  den  Szamos  nach  (84km)  Bethlen,  einem  langgedehnten  Ort, 
mit  dem  Stammschloß  der  dem  gleichnam.  siebenbürg.  Fürsten- 
geschlecht entstammenden  gräfl.  Familie  Bethlen. 

Von  Bethlen  nach  Alt-Rodna,  69km,  Zweigbahn  in  21/t  St.  Die 
Bahn  führt  im  Szamostal  aufwärts.  —  28km  Naszöd  (Gasth.  Grivitza), 
Marktflecken  mit  3500  meist  rumän.  Einwohnern.  Weiter  über  (4Skm) 
Ki&ilva  und  den  Badeort  (57km)  Olähtzenlgyörgy  (430m ;  Badehotel),  mit  der 
Sauerquelle  Borkut,  nach  (69km)  Alt-Rodna,  magy.  Öradna  (530m;  Karä- 
csonyVs  Gasth.) ,  Marktflecken  mit  4700  meist  rumän.  Einwohnern.  2  St. 
oberhalb  liegen  Bleibergwerke,  von  denen  aus  man  das  2281m  h.  Ktihhom, 


nach  Bistritz.  BISTKITZ.  97.  Route.   527 

mm.  Ineu,  magy.  Ünöko,  in  5  St.  besteigt  (F.  von  Alt-Rodna  2-3  iT;  1  SL 
unterhalb  des  Gipfels  unbewirtsebaftete  Scbutzhütte  mit  16  Betten).  Am  Fuß 
des  Kubborns  liegt  in  einer  Talschlucht  das  Bergwerksdorf  Valea-Vinulvi, 
magy.  Radna- Borberek  (Gasthaus),  mit  einem  Natronsäuerling;  von  hier  (F. 
im  Orf,  '2-3  K)  Aufstieg  auf  den  an  Edelweiß  reichen  Koronjis  (1986m). 

Jenseit  Bethlen  biegt  die  Bahn  in  das  Tal  des  hier  in  den 
Szamos  mündenden  Sajö  ein.  L.  der  Czibles  und  das  Kuhhorn.  — 
Bei  (91km)  Somkerelc  wendet  sich  die  Bahn  südl.  und  tritt  auf  das 
r.  Ufer  des  Sajö.  11.  in  der  Ferne  Kyrieleis,  magy.  Kerles,  mit 
Schloß  und  Park  des  Grafen  Bethlen.  —  103km  Sajömagyaros. 

Von  Sajömagyaros  nach  Marosludas,  94km,  Eisenbahn  in 
bl/-i  St.  Die  Bahn  überschreitet  den  Szamos  und  führt  zwischen  mäßig 
hohen  Hügeln  hin.  5km  Kerl&s  (s.  oben)-,  49km  Kissärmas,  Dorf  mit  Erd- 
gasquellen (40  Min.  vom  Bahnhof);  66km  Mezo- Mihes;  dann  über  die 
Mezostg  (S.  528)  und  durch  das  Rittal  nach  (94km)  Mavotludas  (S.  528). 

Die  Bahn  überschreitet  den  Sajö.  109km  Szeretfalva.  Gleich 
darauf  wieder  auf  das  r.  Ufer  des  Sajö ;  dann  n.ö.  in  das  Bistritztal, 
in  dem  bald  1.  das  sächsische  Dorf  Heidendorf,  magy.  Bessenyo,  mit 
Weinbergen  (Steiniger  Wein),  sichtbar  wird. 

120km  (r.)  Bistritz,  magy.  Besztercze.  —  Bahnrestaurant.— Gasth.  : 

Hotel  Sah ling,  7^  St.  vom  Bahnhof,  mit  gutem  Rest,  und  Cafe,  Z. 
2.80-4.40  iT,  Omn.  6(JA;  König  von  Ungarn.  —  Restaur.  im  Oewerbe- 
verein,  an  der  Promenade,  mit  Garten.  —  Droschke  vom  Bahnhof  in  die 
Stadt  1  K  20.  —  Bäder:  in  der  Schwimmschule,  in  der  Oberen  Vorstadt 
(Bad  mit  Wäsche  20  h). 

Bistritz  (362m),  früher  Nösen  und  daher  die  Umgebung  auch 
NösnerLand  genannt,  königl.Freistadt  und  Sitz  der  Bistritz-Naszoder 
Komitatsbehörden,  mit  13200  meist  sächs.  Einw.,  liegt  hübsch  an 
der  Bistritz.  Auf  dem  Markte  (vom  Bahnhof  durch  die  Bahngasse, 
dann  1.  durch  die  Spitalgasse;  74  St.)  die  1563  hergestellte  got. 
evang.  Kirche,  im  Innern  orientalische  Teppiche  aus  dem  xvi.- 
xvin.  Jahrh.  und  geschnitztes  Chorgestühl  aus  dem  Anf.  des  xvi. 
Jahrhunderts;  der  76m  h.  Turm  1.  vom  Hauptportal  wurde  1519 
vollendet.  Nördl.  von  der  Kirche,  Beutlergasse  5,  ein  Wohnhaus 
aus  dem  Anfang  des  xvi.  Jahrb. ;  am  N.-Ende  der  Gasse,  die  ehem. 
Minoritenkirche  (xni.  Jahrh.),  jetzt  griech.-kathol.  Kirche,  mit  alten 
Fresken.  Im  SO.,  am  Fuße  des  bewaldeten  Schieferberges  (500m), 
eine  Promenade.  —  l*/4  St.  n.w.  (Wagen  in  3/4  St.,  3  k)  der  Burg- 
berg (683m;  Aussichtswarte),  auf  dem  die  im  J.  1453  erbaute  und 
1465  zerstörte  Zwingburg  Joh.  Hunyadi's  stand.  —  1^2  St.  n.w.  die 
Ciuha  (620m). 

Von  Bistritz  führt  eine  Zweigbahn  nach  (24km)  Borgöprund.  Von  hier 
Fahrstraße  über  den  Borgö-Paß  (1227m)  nach  (67km)  Dorna-Watra  (S.  374; 
Wagen  dorthin  von  Bistritz  24-30  K). 


bZti 


98.  Von  Klausenburg  nach  Hermannstadt  und 
Kronstadt  (Bukarest). 

Staatsbahn,  nach  Hermannstadt  (197km)  in  5-772  St. ;  nach  Kronstadt 
(331km)  in  772-1272  St.  —  Von  Hermannstadt  über  Kis-Kaput  nach  Kron- 
stadt, 223km,  in  6  St.,  über  Fogarasch,  156km,  in  8  St. 

Klausenburg  s.  S.  525.  —  Die  Bahn  führt  Ms  (12km)  Apahida 
(312m)  durch  das  breite  Szamostal  (nach  Bistritz  s.  S.  526)  und 
wendet  sich  dann  r.  ab.  17km  Kolozs-Kolojskara  (324m);  weiter 
in  großen  Kehren  (vier  Tunnels)  am  Westrande  eines  sich  östl.  bis 
Sachs. -Regen  (s.  unten)  erstreckenden  waldlosen,  aber  fruchtbaren 
Hügellandes,  Mezöseg  genannt,  hin.  —  Diesseit  (51km)  Aranyos- 
gyeres  (307m)  über  den  Aranyos.  R.  Blick  nach  der  Tordaer  Schlucht. 

Zweigeahn  nach  (9km)  Torda,  deutsch  Torenburg  (343m;  Hot.  Elisa- 
beth, Hauptplatz,  12  Z.  zu  2.70-3.20  E,  Omn.  60  A),  Hauptort  des  Torda- 
Aranyoser  Komitats,  mit  13500  meist  magyar.  Einw.  Am  Aranyos  Park- 
anlagen. 72  St.  n.ö.  vom  Markt  ein  Solbad  und  Salzbergwerke  (Eintritts- 
karte 60  A),  die  schon  den  Römern  bekannt  waren  (in  einem  Schacht  ein 
sechzehnfaches  Echo).  —  Etwa  12km  w.  die  Tordaer  Schlucht,  magy.  Tordai- 
hasade/c  (Wagen  hin  und  zurück  10  K) ,  8-20m  breit,  16km  lang,  vom 
Peterder  Bach  durchströmt,  mit  zwei  Höhlen  (8km  vom  Eingang)  an  den 
schroffen  Seitenwänden.  Am  Eingang  zwei  Mühlen  (man  nehme  einen 
Jungen  als  Führer  mit,  1  K). 

Von  Torda  nach  Topänfalva  (85km;  Wagen  in  10  St.  für  25  K) 
oder  nach  Toroezkö  (28km;  Wagen  in  4  St.  für  10  K).  Im  Aranyos tal 
aufwärts  über  (20km)  Boriv  (377m),  dann  durch  z.  T.  interessante  Gegend 
nach  (61km)  Offeribänya  (472m ;  Gasth.  am  Hauptplatz)  und  (85km)  Topänfalva 
(550m-,  Gasth.  Csiky),  einem  großen  Dorfe  mit  8000  ramän.  Einw.,  von  wo 
aus  man  den  Wasserfall  von  Unter-  Vidra  (2V2  St.  w.)  und  über  Ober-Girda 
die  Eishöhle  (rum.  Ghiätar)  von  Skerisora  (1127m;  9  St.  n.w.)  besucht.  13km 
südl.  von  Topänfalva  liegt  Abradbänya  (S.  539).  —  "Von  Borev  (s.  oben) 
geht  eine  Straße  durch  malerische  Talschluchten  nach  Süden.  7,Gkm  To- 
roezkö (deutsch  Eisenmarkt),  Marktflecken  mit  Eisenwerken.  Dann  an  der 
Eurgruine  von  Toroezkö  - Szent-György  vorbei  (9km  w.  die  Tropfsteinhöhle 
von  Bedelo)  nach  (25,6km)  Nagyenyed  (S.  529). 

68km  Szekelykocsärd  (264m  ;  Bahnrest.'),  unweit  der  Mündung 
des  Aranyos  in  die  Maros. 

Von  Szekelykocsärd  Zweigbahn  nach  (4km)  Marosujvär,  mit  dem  größ- 
ten Salzbergwerk  Siebenbürgens,  wahrscheinlich  schon  den  Römern  be- 
kannt (Salinse?),  1791  neu  angelegt  (elektrische  Beleuchtung);  der  Besuch 
ist  an  Wochentagen  vorm.  gestattet,  1  K. 

Von  Szekelykocsärd  nach  Gyergyöszentmiklös,  193km, 
Eisenbahn  in  8  St.  durch  das  fruchtbare  Marostal.  —  20km  Marosludas. 
Zweigbahn  nach  Sajömagyaros  s.  S.  527.  —  60km  (r.)  Maros- Väsärhely, 
deutsch  Neumarkt  (332m;  Bahnrest.;  Gasth. :  Transsylvania,  Domolcos;  Fiaker 
zur  Stadt  1  K  20,  nachts  1  K  60;  Omnibus  40  h),  Sitz  der  Torda-Maroser 
Komitatsbehörden,  mit  25500  szeklerischen ,  meist  reform.  Einwohnern. 
In  der  Telekf sehen  Bibliothek  (wochentags  8-12,  3-5  Uhr;  61000  Bände)  der 
Telekische  Codex  (Sammlung  alter  magyarischer  Reimdichtungen)  und  ein 
Corvinischer  Codex  (Tacitus- Manuskript).  Auf  dem  Sze'chenyi-  Platz  die 
Bronzestandbilder  L.  Kossuth's,  von  Köllö  (1900),  und  des  Honve"d-Generals 
Bern,  bekannt  aus  den  Kämpfen  1848  u.  49,  von  Huszär  (1890).  —  79km 
Gernyeszeg,  mit  gräfl.  Teleki'schem  Schloß  und  Park.  —  93km  (1.)  Säch- 
sisoh- Regen,  magy.  Szäszregen  (394m;  Stadt.  Gasthof,  Pächter  Kapusy, 
Hauptplatz,  24  Z.  zu  2.50-5  Ä;  Droschke  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  1  JT20), 


BORSZEK.  98.  Roule.   529 

Stadt  mit  750O  zur  Hälfte  sächs.  Einw. ,  in  anmutiger  Lage.  Auf  einer 
Insel  in  der  Maros  der  Stadtpark.  Fernsicht  von  der  Aussichtswarte  auf 
dem  Lotzenberg  (512m ;  ^  St.).  6km  ö.,  im  schönen  Görgenytal,  das  Solbad 
Zsabenicza,  ma^y.  Qörgtny-Söakna,  am  Fuß  der  (3/4  St.)  Sattelburg  (,756m; 
Schutzhütte).  5km  weiter  der  Marktflecken  Görge'ny-Szt.-Imre,  auf  dessen 
Schloßberg  eine  von  den  Fürsten  Siebenbürgens  viel  besuchte,  1708  von 
den  Kaiserlichen  zerstörte  Burg  stand;  jetzt  erhebt  sich  hier  eine  weit- 
hin sichtbare  Kapelle  (Wagen  von  Sächs. -Begen  über  Zsabenicza  nach 
Görge'ny-Szt.-Imre  in  2  St.  für  6-8  K).  —  119km  DMa  (475m).  —  124km 
Ratosnya  (550m).  Im  N.  die  Gebirge  des  Pietrosz  und  Kelemenhavas ;  im  S. 
die  Gyergyoer  Hochebene.  —  159km  MaroshMz ,  von  wo  Fahrstraße  nach 
(22km)  Borszek  (880m;  Kurhaus;  viele  Villen),  Bad  mit  1900  szeklerischen 
Einw. ,  in  einem  von  bewaldeten  Bergen  umschlossenen  Kesseltal.  Die 
Hauptquelle  Fokut  liefert  den  Borszeker  Sauerbrunn.  Interessant  sind 
auch  die  kohlensäurereichen  Bade -Bassins.  —  193km  Gyergyöszentmiklös 
(816m ;  Gasth.  bei  Laurenczi),  mit  8900  Einwohnern.  Eisenbahn  nach  Sepsi- 
szentgyörgy  s.  S.  536/5. 

75km  Felvincz  (258rn);  weiter  r.  am  Fuß  des  Ge"birges  Miriszlö, 
mit  Weinbau.  —  89km  (r.)  Nagyenyed  (259m;  Gasth.  Zwei 
Schwäne,  magy.  Ket  hattyu;  Omnibus  vom  Bahnhof  in  die  Stadt 
40  Ä),  deutsch  Straßburg,  Hauptort  des  Komitats  Unter- Weiß enburg 
(Alsö-Feher),  mit  8700  meist  magyar.  Einw.,  einem  reformierten 
theolog.  Seminar,  großer  Strafanstalt  und  kgl.  Weinhauschule. 

101km  Tövis  (240m;  Bahnrestaur.'),  Knotenpunkt  der  Bahn  von 
Arad  (S.  539).  —  Die  Bahn  wendet  sich  östl.  und  überschreitet  die 
Maros  unweit  der  Mündung  des  Großen  Kokelflusses,  in  dessen  Tal 
sie  sich  hinzieht.    122km  Kükülloszög. 

Von  Kükülloszög  nach  Parajd,  114km,  Eisenbahn  in  5  St.  Die 
Bahn  führt  im  Tal  der  Kiemen  Kokel  aufwärts.  —  24km  Küküllovär  {Kokel- 
burg; 302m),  von  Rumänen  bewohnt,  mit  Schloß.  —  38km  Dicsoszentmärton 
(Bahnrest.),  mit  4403  magy.  Einw.  —  107km  Szoväta  (436m;  Badehotel),  mit 
kalten  und  warmen  Salzteichen.  —  114km  Parajd,  mit  einem  Salzberg. 
10km  südl.  Korond  (592m ;  Badehotel),  mit  Eisensäuerling. 

125km  Baläzsfalva  {Blasendorf;  257m),  an  der  Vereinigung  der 
Großen  und  Kleinen  Kokel,  Sitz  eines  griech.-kathol.  Erzbischofs, 
mit  2200  rumän.  Einwohnern. 

152km  Kis-Kapus,  deutsch  Klein- Kopisch  (295m;  Bahnrest.'). 

Die  Bahn  nach  Hermannstadt  zweigt  von  hier  s.  in  das  Tal 
des  Weiß  (Viza)-Bachs  ab.  —  164km  Nagyselyk  ( Markt -Schelken). 
—  177km  Ladamos.  Östl.  die  Reußener  Schlammvulkane  und  weiter 
das  sächs.  Dorf  Stolzenburg,  15km  n.  von  Hermannstadt  (Wagen 
10-12  ÜT),  mit  den  schönen  Ruinen  einer  Bauemburg.  —  186km 
(r.)  Bad  Salzburg,  magy.  Vizaknafürdo  (424m;  Badehotel,  65  Z. 
zu  3-7  K-  Kur-  u.  Musiktaxe,  drei  Tage  frei,  5-20  TT;  Solbad  60  h, 
Warmbad  1-3  JT),  Solbad  mit  zwölf  Salzseen.  8  Min.  westl.  vom 
Bahnhof  das  Badehotel,  mit  anschließendem  Kurhaus  und  Warm- 
bad. Davor  der  Rote  See  und  der  Grüne  See,  beide  zum  Baden 
benutzt.  Südöstl.  der  Warme  See;  unweit  ein  Steinobelisk  zur 
Erinnerung  an  300  im  Gefecht  bei  Salzburg  1849  gefallene  und  in 
den  „Großen  Schacht",  eine  eingestürzte  194m  tiefe  Salzgrube, 
versenkte  Honveds.    Weiter  südl.  der  Thököly-See,   mit  Salz  so 


530   Route  98.  SCUÄSSBURG.  Von  Klausenburg 

gesättigt  (26%),  daß  der  Mensch  nicht  untersinkt.  —  187km  Salz- 
burg, magy.  Vizakna  (Gasth. :  Bressler,  Schuller),  Städtchen  mit 
4000  rumän.  nnd  magyar.  Einwohnern.  —  197km  (r.)  Hermann- 
stadt, s.  S.  540.  

Die  Hauptlinie  nach  Kronstadt  bleibt  von  Kis-Kapus(S.529) 
im  Tal  der  Großen  Kokel.  163km  (1.)  Mediasch,  magy.  Medgyes 
(300m;  Gasth.:  Traube,  am  Markt;  Schütze,  15  Z.  von  2  K  80  an), 
im  „Weinlande" ,  mit  8600  meist  sächs.  Einw. ,  einer  von  einer 
doppelten  Ringmauer  umgebenen  Kirche  und  einer  landwirtschaft- 
lichen Lehranstalt. 

13km  n.w.  (Wagen  6  A)  Bad  Baasxen,  magy.  Felso-Bajom  (591m;  Kur- 
haus), mit  jodhaltigen  Quellen  uad  Erdgasquällen.  —  Nordöstl.  von  Me- 
dias;h  (Wagen  in  3  St  ,  10  A')  das  sächs.  Dorf  Bogeschdorf;  in  der  Kirche 
ein  schöner  got.  Altar. 

181km  (1.)  Etisabethstadt,  magy.  Erzsebetväros  (320m),  königl. 
Freistadt,  mit  4400  Einw.  und  altem  Schloß  des  Fürsten  Apaü, 
jetzt  Sitz  von  Behörden.  —  2  St.  s.w.  der  Weinort  Birthälm,  magy. 
Berelhalom,  1572-1867  Sitz  des  evang.  Landesbischofs,  mit  statt- 
lichem Kirchenkastell  aus  dem  xvi.  Jahrhundert. 

202km  (r.)  Schäßburg,  magy.  Segesvar  (350m;  Bahnrest.; 
Gasth.:   Gold.  Stern,  Baiergasse  12/14,  40  Z.   von  2üT40  an,  M. 

I  K  40,  Omn.  40  h,  gelobt;  Transsylvanid),  von  den  Sachsen  ge- 
gründet, königl.  Freistadt,  Vorort  des  Groß-Kokler  Komitats,   mit 

II  500  sächs.,  ruinän.  und  magyar.  Einw.  Die  Stadt  liegt  malerisch 
am  Eingang  des  Schaaser  Tals  am  Fuß  der  Burg,  deren  Ringmauer 
noch  z.  T.  erhalten  ist.  Vom  Bahnhof  r.,  nach  2  Min.  1.  durch  die 
B  j,hngasse,  nach  weiteren  4  Min.  1.  und  nach  5  Min.  über  die  über- 
deckte Brücke;  gleich  jenseits  r.  durch  die  Baiergasse  zum  (8  Min.) 
Marktplatz  und  beim  (r.)  Gewerbeverein  in  5  Min.  hinauf  in  die 
Burg  zum  Stundenturm  (im  Innern  das  städt.  Museum  Alt-Schäß- 
burg,  mit  vorgeschichtlichen  Funden,  Waffen,  Hausrat  und  kunst- 
gewerblichen Gegenständen;  Eintr.  tagsüber  gegen  60  h,  So.  lO1^- 
12^2  Uhr  frei).  Nördl.  vom  Turm  die  evang.  Klosterkirche  und 
das  Komitatsgebäude,  davor  ein  Bronzestandbild  Petöll's  (S.  531), 
von  N.  Köllö  (1897).  Südwestl.  vom  Turm  das  Bischof-  Teutsch- 
Gymnasium,  mit  einer  ansehnlichen  Sammlung  von  Altertümern 
und  Aussicht  vom  Dachtürmchen,  und,  auf  dem  höchsten  Teil  der 
Burg  (s.),  die  im  xv.  Jahrh.  erbaute  Bergkirche,  mit  steinernem 
got.  Sakramentshäuschen  aus  dem  xv.  Jahrh.  und  schönem  Chor- 
gestühl aus  dem  xvi.  Jahrhundert.  —  Aussicht  ö.  von  der  Warte 
auf  dem  Gelben  Berg  (25  Min.)  und  n.,  jenseit  der  Bahn,  vom  Siech- 
hofberge mit  der  Wirtschaft  „Villa  franca"  der  Sektion  Schäßburg 
des  S.K.V.  (i/2  St.  vom  Markt). 

Von  Schäßburg  nach  S  z  e  kely  udv  arh  ely ,  48km,  Eisenbahn 
in  3  St.,  über  Teufelsdorf  (S.  531),  dann  im  Tal  der  Or.  Kokel  weiter.  — 
Szekelyudvarhely  (504m ;  Hot.  Eözponü),  gewerbreiches  Städtchen  mit 
10200  Einw.,  meist  Szeklern,  ist  Vorort  des  gleichnamigenlvomitats.  Hier 
soll  Attila  Hof  gehalten  haben  (Udvarhely  =  Hofstätte). 


nach  Kronstadt.  REPS.  98.  Route.    531 

Eine  gute  Straße  führt  von  Szekelyudvarhely  nördl.  im  Tal  der  Großen 
Kokel  nach  (6km)  Fenyid  und  wendet  sich  hier  östl.  über  (19km)  Homoröd 
(712m),  Bad  mit  zwei  Sauerbrunnen,  nach  (25km)  Szentegyhäzas-Olähfalu 
(859m),  einem  ausgedehnten  Marktflecken  am  Fuß  des  Hargitagebirges 
(1801m) ;  weiter  durch  schönen  Wald  über  den  (38km)  Sattel  Tolvajos  (977m). 
zwischen  Hargitagebirge  (n.)  und  Baroter  Gebirge  (s.),  hinab  nach  (54km) 
Csikszereda  im  Alttal  (S.  536). 

Eine  Dampfstraßenbahn  führt  von  Schäßburg  südwestl.  über  (48km) 
Agnetheln,  magy.  Szentägota,  einen  sächs.  Marktflecken  mit  3900  Einwohnern 
und  Kirchenkastell,  und  (108km)  Schellenberg  (S.  543)  nach  (113km)  Her- 
mannstadt  (S.  510). 

Die  Bahn  geht  üher  die  Stätte  des  Kampfes  zwischen  den 
Ungarn  und  den  Russen  am  31.  Juli  1849,  in  dem  der  russ.  General 
Scariatin  (r.  von  der  Straße  erinnert  ein  steinerner  Löwe  an  ihn) 
und  wahrscheinlich  auch  der  ungar.  Dichter  Petöfi  fielen.  L.  Weiß- 
kirch; ö.  gegenüber,  auf  einer  Anhöhe,  ein  Steinobelisk  mit  Adler 
für  die  hier  1849  gefallenen  Honveds.  —  Bei  (212km)  Teufelsdorf, 
magy.  Hejjasfalva  (373m),  verläßt  die  Bahn  das  Kokeltal.  10km 
westl.  Keisd,  mit  gut  erhaltener  Bauernburg  und  Kirchenkastell.  — 
Im  Erkedtal  s.o.  nach  (228km)  Arkeden,  magy.  Erked  (471m).  Tun- 
nel. —  247km  Katzendorf,  magy.  Kacza  (465m);  weiter  im  Homo- 
röd-Tal.  R.  Hamruden,  magy.  Homoröd,  mit  schönem  Kirchen- 
kastell; kurzer  Blick  nach  Reps.  —  256km  Homoröd-  KShalom 
(455m). 

6km  westl.  von  Homoröd  (Fiaker  2  K)  Reps,  magy.  Köhalom  (461m ; 
Gasth. :  Schlosser),  sächs.  Marktflecken  (2900  Einw.)  im  Kosdbachtal,  mit 
malerischer  Burgruine  auf  einem  Basaltkegel,  an  dessen  Fuß  ein  kleines 
Bad  mit  Schwefelquelle. 

S.w.  geht  von  Homoröd-Kohalom  eine  Straße  über  (5km)  Mdviz,  wo  die 
Römer  eine  befestigte  Brücke  und  ein  Lager  hatten,  dann  im  breiten  Alt- 
tal abwärts  über  (16km)  Also  -  Kotnäna  nach  (28km)  ScMrkanyen,  magy. 
Särkäny  (S.  545). 

Die  Bahn  wendet  sich  ö.  in  das  enge  malerische  Alttal  und  um- 
zieht bis  Marienburg  (s.  unten)  die  nördlichsten  Ausläufer  des 
Geister- Waldes  (S.  545).    270km  Alsöräkos  (465m). 

Bei  (283km)  Köpecz,  mit  Braunkohlenlager,  biegt  die  Bahn  mit 
dem  Alt  nach  Süden  um.  —  309km  Marienburg ,  magy.  Földvär 
(514m),  sächs.  Marktflecken  auf  einem  Hügelrücken,  auf  dessen 
östl.  Ende  die  Ruinen  einer  Ordensburg  der  Deutschen  Ritter. 

8km  n.ö.  das  Bad  Elopatak  (610m),  mit  Eisenquellen.  11km  ö.  von 
hier  Sepsiszentgyörgy  (S.  535). 

Durch  die  Burzenebene  über  (318km)  Brenndorf,  magy.  Botfalu 
(510m;  1.  große  Zuckerfabrik),  nach  (331km)  Kronstadt  (s. unten). 


99.    Kronstadt  and  Umgebung. 

Der  HAüPTBAHNHoy  (530m;  PI.  E  1;  Restaur.)  liegt  »/a  St.  ö.,  der  Lokal- 
bahnhof Bertalan  {Bartholomae ;  PI.  jenaeit  B  1 ;  für  Fogarasch-Hermannstadt 
und  Zernest),  VsSt.  n.  von  der  innern  Stadt.  Dampfstraßenbahn  und  Fiaker 
s.  S.  532. 

Gasthäuser:  *Krone  (PI.  e:  C  2,  3),  Purzengasse  70,  100  Z.  zu  4.50-8, 
M.  3,  P.  12.50-15  Z,  Omn.  60  ä;  —  Europa  (PI.  a:  B  2),  Klostergasse  9,  Z. 


532   Route  99.  KRONSTADT. 

von  3  K  an,  Omn.  60  A;  Continental  (PI.  c:  B  8),  Hotel  garni,  Burg- 
gasse 48;  Grand- Hotel  (PI.  b:  C  3),  Schwarzgasse  64,  mit  Garten,  Z.  von 
2  Kan,  Omn.  60  A;  Weißes  Eoß  (PI.  f:  E  1),  am  Hauptbahnhof,  einfach. 

Restaurants :  Krone,  s.  S.  531 ;  Transsylvania,  Rudolfsring  (PI.  BC2) 
Gewerbevereinshaus  (PI.  B  C2);  Konzerthaut  (PI.  3:  B  3),  Hirschergasse 
Schwarzburg.  Zwirngasse  (PL  B  3),  Ecke  Spitalsgasse.  —  Weinstuben 
Esterhäzy-Keller,  Hirschergasse  (PI.  B  3);  Bathauskeller,  im  Rathaus  (PI.  6 
B  3),  Eingang  Flachszeile;  Weifler  Hahn,  Parzengasse  20  (PI.  B  C  2,  3).  — 
Cafes :  Transsylvania,  s.  oben  ;  Drechsler,  Kornzeile  (PI.  B  3) ;  C.  Elite.  Flachs- 
zeile (PI.  B  3). 

Post  und  Telegraph  (PI.  C"2),  Promenade. 

Bäder :  kalte  Bäder  im  Bad  am  Roßmarkt  17  (PI.  B  3) ;  Dampf-  u.  Wannen- 
bäder in  der  Badeanstalt  Angergasse  4  (PI.  A  3). 

Fiaker:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  1Z20,  nachts  (9-5,  im  Winter 
6-7  Uhr)  1K  60,  Gepäck  50  h ;  in  der  Stadt  i/4  St.  60  h,  nachts  ±  Kt  V*  St. 
1.20  oder  1.60  K,  s/4  St.  1.50  oder  2  K;  1  St.  2  oder  2.40  K;  '/z  Tag  6-7, 
1  Tag  10-12  iL  —  Dampfstraßen-  u.  Lokalbahn:  vom  Franz  -  Joseph  -  Platz 
(PI.  B  3)  zum  Komitatsgebäude  (PI.  B  2)  und  weiter  einerseits  zum  Bahnhof 
Bertalan,  anderseits,  unweit  des  Hauptbahnhofs  vorbei,  nach  Hosszüfalu 
(S.  534).    Fahrpreise  20-50  h. 

Fremdenverkehrsbureau,  Ecke  Klostergasse  (PI.  B  2)  und  Promenade, 
geöffnet  8-12  u.  2-6  Uhr,  im  Sommer  Sonn-  u.  Feiert,  nur  vorm.  —  Leinen- 
stickereien, Michael-Weiß-Gasse  17  (PI.  B  2,  8). 

Bei  beschränkter  Zeit  (1  Tag):  früh  auf  die  Zinne;  vorm.  Gang 
durch  die  Stadt;  nachm.  mit  der  Bahn  nach  Rosenau.  —  Bergbesteigungen 
s.  S.  534;  lohnender  Ausflug  nach  Sinaia  (S.  546;  Paß  nötig). 

Kronstadt  (585m),  magy.  Brassö,  rum.  Braqov,  mit  41 000  Einw., 
worunter  9500  Sachsen,  von  den  Deutschordensrittern  gegründet 
(S.  523),  Hauptort  des  gleichnam.  Komitats,  die  bedeutendste 
Handels-  u.  Industriestadt  Siebenbürgens,  liegt  anmutig  in  berg- 
umschlossenem Tal,  das  sich  nur  gegen  die  Burzenebene  ein  wenig 
öffnet.  Die  Stadt  zerfällt  in  vier  Teile :  innere  Stadt,  der  Haupt- 
sitz des  Handels  und  Verkehrs  ;  Altstadt,  der  älteste  Teil  der  Stadt, 
aber  mit  neuen  Gebäuden ;  Blumenau  (magy.  Bolonya},  gegen  den 
Bahnhof  zu  gelegen,  von  Gewerbtreibenden  bewohnt;  Obere  oder 
rumän,  Vorstadt,  dorfähnlich  gebaut. 

Der  inneren  Stadt  ist  im  N.  der  Schloßberg  (PI.  0  1)  vorgelagert. 
Oben  die  1553  erbaute  Zitadelle  (hübsche  Aussicht).  —  Von  der 
Befestigung  der  inneren  Stadt  selbst  ist  außer  Resten  der  Mauer 
noch  erhalten  im  N.  der  Schwarze  Turm  (PL  8:  B  3)  und  der  Weiße 
Turm  (PI.  10:  B  2),  unterhalb  des  ersteren  die  sog.  Graft;  in  der 
SW.-Ecke  die  Weberbastei  (PL  B  4).  Rings  herum  zieht  sich  eine 
Promenade,  besonders  schön  im  S.  am  Abhang  der  Zinne  (S.  533) 
die  Obere  oder  Burgpromenade ,  mit  dem  Restaur.  Schützenhaus 
(PL  B  4). 

Auf  der  Mitte  des  Franz- Joseph -Platzes  (Fr.  Wochenmarkt) 
das  Rathaus  (PL  6 :  B  3),  1420  an  den  58m  hohen  Turm  angebaut, 
1777  im  Barockstil  erneuert,  1909  umgebaut.  Auf  demselben  Platze 
(südl.)  die  Warenhalle  (PL  9),  „Kaufhaus"  genannt,  1545  von  der 
Stadtrichterswitwe  Hirscher  gebaut,  und  (östl.)  eine  griech.- 
orient.  Kirche  mit  zwei  Kuppeln.  Nahebei,  in  der  Hirschergasse, 
das  Konzerthaus  (PL  3)  und,   Roßmarkt  Nr.  4,  das  kleine  Burzen- 


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KRONSTADT.  99.  Route.   533 

länder  Sächsische  Museum,  mit  vorgeschichtlichen,  ethnographischen 
u.  a.  Sammlungen  (freier  Eintritt  im  Sommer  So.  10-12,  Do.  3-5  Uhr, 
sonst  Schlüssel  im  Likörladen  von  Teutsch,  1.  vom  Torweg). 

Anf  dem  Honterus  -  Platz  die  Evang.  Pfarrkirche  (PI.  B  3), 
wegen  ihrer  seit  dem  Brande  von  1689  geschwärzten  Mauern 
„Schwarze Kirche"  genannt,  1385-1425  erbaut,  gotischer,  aher  noch 
unter  der  Nachwirkung  des  Romanismus  stehender  Bau.  Außen 
an  der  Chorwand  Standbilder  der  zwölf  Apostel,  ehemals  vergol- 
det. Im  Innern  (Eintrittskarten  Mai- Sept.  im  Kirchenkassen amt, 
gegenüber  dem  W.-Eingang  der  Kirche,  2-3  Uhr  50  h,  sonst  1  K) 
geschnitzte  Stühle  für  den  Magistrat  und  den  Lehrkörper  und  mit 
schönen  alten  orientalischen  Teppichen  behangene  Zunftherren- 
sitze. Im  Kirchenkassenamt  kostbare  Meßgewänder  und  Kelche. 
Hier  predigte  Johannes  Honterus  (geb.  1498,  f  1549),  der  Refor- 
mator Siebenbürgens.  Große  Orgel.  —  Südl.  gegenüber  der  Kirche 
das  Museumsgebäude  (PI.  5 :  B  3),  das  eine  Naturalien-  und  Alter- 
tums-Sammlung enthält  (wegen  Besichtigung  wende  man  sich  an 
den  im  Gebäude  wohnenden  Bibliothekar).  Zwischen  Kirche  und 
Gymnasium  ein  Bronzestandbild  Honterus',  von  H.  Magnussen 
(1898). 

Von  der  Pfarrkirche  gelangt  man  über  den  Roßmarkt  zur  evang. - 
sächsischen  Mädchenschule  (PL  4:  B  3);  nördl.  das  Honterus- Gym- 
nasium (PI.  2 :  B  3),  mit  der  wertvollen,  von  Honterus  1544  gegrün- 
deten Bibliothek,  südl.  das  Katharinentor  und  die  Turnhalle.  Westl. 
am  Schulplatz,  der  die  innere  Stadt  von  der  oberen  Vorstadt  scheidet, 
das  rumänische  Gymnasium  (PL  A3);  1.  davon  die  kleine  Obervor- 
städter evang.  Kirche.  Höher  im  Tal  hinauf  die  griechisch-orien- 
talische NikolausMrche  (PL  A  3),  1392  erbaut,  1751  mit  Unter- 
stützung der  russischen  Kaiserin  Elisabeth  erneut. 

Die  römisch  -  katholische  Kirche  (PL  B  2) ,  in  der  Klostergasse, 
steht  auf  der  Stelle  eines  alten  Dominikanerklosters.  Die  kreuz- 
förmige St.  Bartholomäuskirche  (PL  jenseit  B  1),  am  Ende  der  Alt- 
stadt, ist  die  älteste  Kirche  der  Stadt. 

An  der  NO. -Seite  der  inneren  Stadt  mehrere  größere  öffent- 
liche Gebäude :  das  Komitatsgebäude  (Pl.B  2),  am  Ende  der  Kloster- 
gasse, weiter  östl.  die  reform.  Kirche ,  die  Ober  -  Realschule ,  der 
Qewerbeverein,  die  Handelsschule  und  der  1898  erbaute  Finanz- 
palast; noch  weiter  östl.  der  Justizpalast  (PL  C  2;  1901). 

Die  Umgebung  der  Stadt  ist  reich  an  lohnenden  Ausflügen. 
Aus  der  inneren  Stadt  durch  den  Durchbruch  der  Burggasse  (PL  B  3) 
zum  Wasserwerk  (PL  B  C  3)  und  von  hier  auf  25  Kehren  durch 
Buchenwald  in  1  St.  auf  die  *Zinne  (957m).  Oben  Wegeteilung:  r. 
zu  der  nahen  Bethlengrotte  (Wirtsch. ;  Aussicht);  1.  zu  dem  1896 
nach  Entwürfen  Berczik's  in  Sandstein  errichteten  20m  hohen 
Millenniumdenkmal  (auf  einem  runden  ß1^01  hohen  Sockel  eine 
10m  hohe  dorische  Säule,  die  von  einer  31/2m  h.  Eigur  eines  Krie- 
gers aus  A^päds  Zeit  gekrönt  wird).    Herrliche  Aussicht  über  die 

QA  * 


534   Route  99.  KRONSTADT.  Rosenau.  Schuler. 

Stadt,  Burzenebene,  s.  Bucsecs,  s.w.  Königstein,  n.w.  Geister- 
wald,  n.  Alttal,  Marienburg,  n.ö.  Häromszeker  Ebene ,  Käszon- 
gebirge, s.o.  Siebendörfer,  Peatra  maTe,  Csukäs.  —  Von  der 
Postwiese,  oberhalb  des  Weißen  Turms  (PI.  10:  B  2)  zum  Lor- 
beergäßchen  (aus  Fliederhecken  gebildet)  und  zur  (35  Min.)  Warte 
(PI.  A  1 ;  Whs.;  Blick  auf  die  Ebene,  Schuler  und  Bucsecs),  dann 
durch  Eichwald  zum  (*/2  St.)  Wirtshaus  unterhalb  des  Kl.  Hange- 
steins (785m;  5  Min.  weiter  von  der  Höhe  Blick  nach  Zeiden  und 
auf  den  Königstein).  5  Min.  vor  dem  Wirtshaus  zweigt  1.  ein  Weg 
ab  zum  Gr.  Hangestein  (1  St. ;  909m);  blaue  WM.  72  St.  vom  Gr. 
Hangestein  die  aussichtsreiche  Rabenspitze  (1005m),  von  wo  man 
über  die  Teufelsspitze  und  -Schlucht  oder  über  den  in  die  Obere 
Vorstadt  hineinragenden  Kreuzberg  in  iy2  St.  zur  Stadt  zurück- 
kehren kann. 

Von  Kronstadt  nach  Hosszüfalu,  14km,  Lokalbahn  (s.  S.  532). 
6km  Honterus.  15  Min.  w.  der  Honterusplatz  (Whs.),  in  schönem  Buchen- 
walde, wo  alljährlich  Ende  Jnni  das  Honterusfest,  ein  sächsisches  Schul- 
und  Volksfest,  gefeiert  wird;  10  Min.  weiter  aufwärts  die  Honterus  quelle. 
35  Min.  weiter  südl.  Noa.  —  7km  Noa  (Rest.  Elysium),  mit  Villenkolonie ; 
in  der  Nähe  die  Tannenau  und  der  Räuberbrunnen.  —  9km  Dirste,  magy. 
Derestye  (Restaur.  in  der  „Bierhalle"  der  Brauerei),  Sommerfrische  der  Kron- 
städter, von  wo  man  s.o.  den  lohnenden  Ausflug  nach  dem  Tömösch-Paß 
(S.  546)  unternimmt.  —  14km  Hosszüfalu  (662m),  Dorf  mit  6000  Einw.,  eins 
der  nebeneinander  am  Fuß  des  HegyesMgy  und  des  Komlos  liegenden  Sieben- 
dörfer (magy.  HÜfalu),  die  von  Magyaren  (Csangos)  und  Rumänen  bewohnt 
werden.  Das  östlichste  dei'selben  ist  Zaizon,  mit  jod-  und  eisenhaltigen 
Quellen. 

Von  Kronstadt  nach  Zernest,  29km,  Eisenbahn  in  l1/*  St.  Vom 
Hauptbahnhof  über  (4km)  Bartholomce,  magy.  Brassöbertalan  (S.  532),  nach 
(14km)  Neustadt,  magy.  Eeresztinyfalva  (592m  5  Gasth.  z.  Grünen  Baum), 
einem  wohlhabenden  sächs.  Dorf,  mit  befestigter  alter  Kirche.  —  18km 
Rosenau,  magy.  Barczarozsnyö  (676m;  Gemeindegasthaus,  ordentlich),  sächs. 
Marktflecken  mit  4900  rumän.  und  sächs.  Einw.,  in  hübscher  Lage  am 
Fuß  des  Burgberges  (733m;  l\i  St.;  oben  die  ansehnlichen  Reste  einer 
sehenswerten  Bauernburg).  272  St.  s.w.  von  Rosenau  (Wagen  in  IV2  St., 
doch  nicht  immer  zu  bekommen;  besser  daher  von  Kronstadt  über  Rosen- 
au mit  Wagen  nach  Törzburg,  16-20  K\  wenn  man  auch  Ober-Törzburg 
besuchen  will,  5-8  K  mehr,  doch  fahre  man  dann  von  Kronstadt  um  4  Uhr 
morg.  ab)  liegt  Törzburg,  magy \Törcsvär  (unten  ein  Whs.,  die  sog.  Curie), 
mit  stattlichem  Schloß  (an  Stelle  der  von  den  Deutschen  Rittern  1212 
erbauten  Feste  Dietrichstein)  am  Anfang  des  Törzburger  Passes ;  nahebei 
zahlreiche  verstreut  liegende  Ansiedelungen  rumän.  Bauern  (Kalibaschen). 
Lohnend  ist  eine  Fortsetzung  dei  Fahrt  in  weiteren  2l/z  St.  bis  Ober-Törz- 
burg (rum.  La  Crucea),  an  der  rumän.  Grenze  (Bauernwagen  von  Törzburg 
81).  —  Die  Bahn  führt  weiter  am  Burzenbach  nach  (29km)  Zernest  (714m), 
Flecken  mit  4300  rumän.  Einw.  und  Papierfabrik.  Auf  den  Königstein 
s.  S.  535. 

Bergbesteigungen.  Führer  3-4  K  der  Tag,  am  besten  vorher  bei 
der  Sektion  Kronstadt  des  S.K.V.  zu  erfragen;  Träger  2  K,  Pferd  3-5  K 
täglich.  Das  Haus  auf  dem  Scbuler  wird  das  ganze  Jahr,  die  Malaiester 
Schutzhütte  am  Bucsecs  und  die  Schutzhütte  am  Großen  Königstein  werden 
vom  15.  Juli-15.  Sept.  bewirtschaftet.    Paß  s.  S.  525. 

»Schuler  (1804m;  41/2  St.).  Vom  Ende  der  Oberen  Vorstadt  in  Kron- 
stadt (man  lasse  sich  den  Weg  zur  „Poiana"  zeigen)  auf  rot  markiertem 
Wege  zur  Baumstumpfquelle  in  der  Poiana  oder  Schulerau  (2  St. ;  bis 
hierher  Fahrweg),  dann  entweder  auf  dem  Kanonenweg  (rote  WM.)  in 
l3/«  St.  oder   auf  dem   schattigen  Julius-Römer-Weg   (rot-weiße  WM.)  in 


Bucsecs.  KRONSTADT.     Karte S.  532.-99.  Route.   535 

2  St.  zum  Schulerhaus  des  Siebenbürg.  Karpathenvereins  (oberhalb  der 
Schulerpavillon  für  Erholungsbedürftige)  und  zum  (8/4  St.)  Gipfel,  mit  sehr 
lohnender  Aussicht.  Abstieg  vom  Schulerhaus  am  schönsten  auf  blau  mar- 
kiertem Wege  in  4  St.  über  Ruja  und  Rittersteig  zum  Schützenhaus. 

Peatra  mare  (Hohenstein,  1844m;  41/2  St.).  Von  Dirste  (S.  534)  im 
Tömöschtal  zum  (V2  St.)  Forsthaus,  dann  durch  das  Georginental  (rote  WM.) 
in  sanfter  Steigung  zu  der  (3  St.)  Csürkömezeje  gen.  Hochwiese  (Schutzhütte 
des  magyar.  Karpathenvereins)  und  schärfer  bergan  zum  (1  St.)  Gipfel. 
Abstieg  (schattenlos,  aber  aussichtsreich;  gelbe  WM.)  am  Huttenfels  vorbei 
und  durch  die  Taminaschlueht  in  2  St.  nach  Stat.  Tömösch  (S.  546). 

Csukäa  (1958m;  7  St.).  Von  Hosszüfalu  (S.  534)  zu  Wagen  in  I1/2  St. 
durch  das  Tatrangtal  zum  Zollamt  Altschanz,  weiter  zu  Fuß  am  Tiszlabach 
hinan  auf  den  TUzlasaltel  (3  St. ;  143üoi)  und  auf  den  (27z  St.)  Gipfel. 

•Bucsecs  (2506m;  6^4  bzw.  81/4  St.).  Von  Rosenau  (S.  534)  mit  Wagen 
(4  K)  H/2  St.  im  Tal  des  Gr.  Weidenbachs  aufwärts.  Dann  Anstieg  (blau- 
weiße WM.)  durch  Wald  in  der  Malaiester  Schlucht  zur  (2*/4  St.)  Schutz- 
hütte (1600m),  von  hier  entweder  (guter  Anstieg)  durch  die  obere  Malaiester 
Schlucht  (blaue  WM.)  in  mehreren  Kehren  zum  (3  St.)  Om  oder  (besser 
für  den  Abstieg)  in  schärferer  Steigung  auf  dem  Friedrich-Deubel-Weg 
(rote  WM.)  über  den  Buksoi  (2471m)  zur  (4y2  St.)  Steinhütte  am  Om  (d.  i. 
Mensch,  weil  der  größte  der  hier  stehenden  Felsen  von  der  Ebene  aus  wie 
ein  auf  dem  Gipfel  stehender  Mensch  erscheint) ,  dem  höchsten  der  zahl- 
reichen Gipfel,  die  alle  am  Rande  des  gewaltigen  edelweißreichen  Bucsecs- 
gebirges  liegen,  hart  an  der  rum.  Grenze  (hier  auch  eine  Holzhütte  mit 
Wächter).  Zu  empfehlen  ist  die  Weiterwanderung  nach  SO.  auf  dem 
Kamm  am  Caraiman  (2495m)  und  an  der  Peatra  arse  (2334m)  vorüber  zur 
Furnica  (3^/4  St.;  2288m),  dann  bergab,  später  durch  Wald,  in  die  Nähe 
des  Schlosses  Pelesch  (2  St. ;  S.  546).  Mit  einem  Mehraufwand  von  H/2  St. 
kann  man  vom  Om,  r.  von  der  Obersia  südlich,  das  unterhalb  im  Tal  der 
Jalomicza  romantisch  gelegene  kleine  Felsenkloster  Skit  la  Jalomicza  be- 
suchen; es  steht  in  der  Öffnung  einer  großen  Tropfsteinhöhle  (unterhalb 
eine  nicht  bewirtschaftete  Schutzhütte).  Vom  Kloster  führt  ein  Reitweg 
über  die  Furnica  (s.  oben)  in  4x/2-5  St.  nach  Schloß  Pelesch  (S.  546). 

Königstein  (2240m ;  7-8  St.).  Von  Zernest  (S.  534)  im  Riutal  östl.  vom 
Kl.  Königstein  (1814m)  H/sSt.  hinan;  weiter  mäßig  bergan  an  Pestere(l.  ab- 
seits) vorüber  und  durch  die  Joe-Schlucht  zur  (2*/4  St.)  Schutzhütte,  endlich 
steiler  zur  (3  St.)  Hirtenspitze,  mit  Blick  auf  die  großartig  zerklüftete  West- 
seite (hier  17silbiges  Echo).  Zwischen  Königstein  und  Kl.  Königstein  die 
Schlucht  Crepatura  (bis  hierhin  auch  von  Zernest  Leiterwagen,  4  K). 


Von  Kronstadt  nach  Bereczk,  99km,  Eisenbahn  in  5x/2  St.  In 
n.ö.  Richtung  durch  die  Burzenebene  nach  (8km)  Honigberg.  magy.  Szäsz- 
hermdny,  und  (17km;  r.)  Tartlau,  magy.  Prdzsmdr  (519m),  sächs.  Markt- 
flecken (3300  Einw.),  mit  sehenswertem  Kirchenkastell  in  der  Mitte  des 
Ortes.  —  Weiter  durch  die  Ebene  der  Häromtzik  über  den  Fekete-Ügy  nach 
(33km;  1.)  Sepsiszentgyörgy  (52lm;  Bahnrest.;  Stadt.  Hotel,  ma»y.  Värosi), 
am  r.  Ufer  des  Alt,  Vorort  des  Hamms /.e'ker  Komitats  und  einer  der  be- 
deutendsten Orte  des  Szeklerlandes  überhaupt  (8700  szeklerische  refor- 
mierte Einw.).  Eisenbahn  nach  Gyergyöszentmiklös  s.  unten.  —  Die  Bahn 
wendet  sich  nach  Osten.  61km  Koväszna  (5<  0m),  mit  kohlensäurehaltigem 
Bad  (Pokolsär,  Höllenmorast),  Gasbad  (Gozlo)  und  Sauerquellen.  2  St.  ö. 
der  Pitts  (1361m),  mit  schöner  Aussicht  über  die  Häromszek.  —  Die  Bahn 
biegt  scharf  nach  N.  um.  —  77km  (1.)  K&zdivdsdrhely  (570m-,  Gasth.  Värosi 
vigadö),  königl.  Freistadt  (fil00.szekler  Einw.),  oberhalb  des  Einflusses  des 
Kdszoner  Baches  in  den  Ffkete-Ü^y  (8  oben),  mit  lebhaftem  Handel  nach  der 
Moldau.  —  99km  Bereczk,  großer  Marktflecken. 

Von  Sepsiszentgyörgy  nach  Gyergyöszentmiklös,  ll^km, 
Eisenbahn  in  4V2  St.  —  Sepsiszentgyörgy  s.  oben.  —  21km  Mdlnds-fürdo 
(572m),  mit  Mineralbad.  —  29km  Sepsibäkszdd-Bdlvdnyos/ilred,  mit  Glas- 
hütte,  von  wo  man  n.ö.   durch  Buchenwald  in  11/2  St.  zum  St.  Annensee 


536  Route  99.  CSIKSZEREDA. 

(s.  unten)  gelangt.  Von  Sepsibükszäd-Bälvänyosfüred  Omnibus  in  1  St. 
nach  Fidelisbad,  mit  Mineralquellen  (Kurhotel)  und  einer  Höhle,  die  l-2m 
vom  Fußboden  mit  Schwefel-  und  kohlensauren  Gasen  gefüllt  ist  (Vor- 
sicht!). —  35km  Tusnädfürdo  {Hot.  Drei  Husaren),  Kurort  in  prächtigem 
Tannenwalde,  mit  Mineralbädern  (muriatischer  Kohlensäuerling)  und  Trink- 
quellen. Lohnender  Ausflug  ö.  über  den  bewaldeten  Rücken  des  Gsomäl 
zum  schönen  St.  Annensee  (2  St.  5  951m).  2  St.  n.ö.  vom  See  der  Berg  Büdös 
(1100m).  —  Im  Alttal  weiter.  63km  (r.)  Csikszereda  (665m;  Bahnrest.; 
Gasth.  bei  Hutter),  Hauptort  des  Csiker  Komitats  (3700  Einw.),  am  Fuß  des 
Hargitagebirges.  In  der  Nähe  das  Franziskanerkloster  Csik-Somlyö.  Nach 
Szekelyudvarhely  s.  S.  531.  —  72km  Madefalva,  Knotenpunkt  für  die  Bahn 
nach  (47km)  Palanca  (Galatz).  —  90km  Gsikszentdomokos.  10km  n.,  in  der 
Nähe  der  Altquelle,  das  Kupferbergwerk  Balänbänya.  —  Die  Bahn  verläßt 
das  Alttal  und  steigt  über  den  nördlichen  Ausläufer  des  Hargitagebirges, 
Wasserscheide  zwischen  Alt  und  Maros,  auf  die  Gyergyoer  Hochebene,  über 
Vasläb  und  Tekeropatak  nach  (119km)  Gyergyöszentmiklös  (S.  529).  Eisen- 
bahn nach  Szekelykocsärd  s.  S.  529/28. 


100.    Von  Arad  nach  Hermannstadt.    Vajdahunyad. 

Staatsbahn.  Von  Arad  über  Alvincz  nach  Hermannstadt,  285km,  in  8- 
14  St;  über  Tövis  und  Kis-Kapus,  327km,  in  9-12  St. 

Arad  s.  S.  494.  Bei  der  Ausfahrt  zweigt  die  Bahn  nach  Temes- 
vär  r.  ab.  Die  Siebenbürger  Bahn  hält  sich  im  Tal  der  Maros,  an 
deren  Ufern  guter  Wein  wächst,  besonders  Meneser  nnd  Magya- 
räder;  1.  das  weinreiche  Arader  Gebirge  mit  Vilägos  (S.  494). 

35km  (1.)  Märiaradna  (132m) ,  mit  zweitürmiger  Wallfahrts- 
kirche (wundertätiges  Marienbild);  gegenüber  am  1.  Maros -Ufer 
Lippa,  mit  7900  Einwohnern.  —  L.  Ruine  Solymos.  Weiter  stets 
am  r.  Ufer  der  Maros.  51km  Konop  (140m),  mit  Konopy'schem 
Schloß.  —  85km  Soborsin  (157m),  mit  gräfl.  Nädasdy'schem  Schloß 
und  Park.  —  103km  Zäm  (167m).  Hier  über  die  ehem.  siebenbür- 
gische  Grenze.  —  Bei  (120km;  1.)  Ouraszäda  (174m),  mit  alter 
Kirche,  r.  in  der  Ferne  Dobra,  mit  Schloßruine.  —  125km  Maro- 
sillye  (185m),  Geburtsort  des  siebenbürg.  Fürsten  Bethlen  Gabor 
(1580,  f  1629).  Zweigbahn  nach  (83km)  Lugos  (S.  503).  —  Bei 
(135km)  Branyicska  (187m)  tritt  die  Bahn  auf  das  1.  Ufer  der  Maros  ; 
r.  Vecel  (Veczel),  mit  den  Ruinen  des  römischen  Kastells  Micia. 

149km  (r.)  D6va  (196m ;  Hot .  Orient),  Städtchen  mit  8700  Einw,, 
Sitz  der  Hunyader  Komitatsbehörden.  Vom  Schloßberg  (371m; 
3A  St-")»  einem  von  einer  Burgruine  gekrönten  Trachytkegel,  präch- 
tiger Blick  auf  die  Täler  der  Oserna,  des  Strell  und  der  Maros  und 
das  Hatszeger  Gebirge.  —  Nördl.  von  Deva  die  Ooldbergwerke  von 
Nagyäg  (Wagen  in  3V2  St.,  8-10  K  hin  u.  zurück). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Cserna  (1.  Aussicht  auf  das  sieben- 
bürg. Erzgebirge).  158km  Piski  (201m;  Bahnrest.),  mit  Eisenbahn- 
Werkstätten,  an  der  Mündung  des  Streit  in  die  Maros.  Nach  Petro- 
zseny  und  Lupeny  s.  R.  101. 


BROOS.  100.  Route.  537 

Von  Piski  nach  Vajdahunyad,  16km,  Eisenbahn  in  3/4  St.  — 
Vajdahunyad  (220m;  Gasth.:  Merkur,  unweit  des  Marktplatzes), 
Städtchen  mit  4500  rumän.  und  magyar.  Einwohnern  und  großem 
staatlichem  Hüttenwerk,  liegt  hübsch  am  Einfluß  des  Zalasdbaches 
in  die  Cserna.  An  der  W.-Seite  der  Stadt  die  *Burg  des  berühm- 
ten Türkenbesiegers  Joh.  Hunyadi  (f  1456),  der  schönste  Burgbau 
Ungarns :  vom  Bahnhof  r.,  nach  1/4  St.  1.  über  die  Cserna,  nach  2  Min. 
r.  zum  Marktplatz  und  nach  7  Min.  bei  der  zweiten  Csernabrücke  r. 
hinüber  und  geradeaus  in  10  Min.  zur  Burg  (kurz  davor  r.).  Hunyadi 
erbaute  den  gotischen  Teil,  r.  vom  Eingang,  mit  dem  Rittersaal, 
dessen  Gewölbe  auf  fünf  achteckigen  Pfeilern  ruht,  die  anderen 
Teile  wurden  unter  Matthias  Corvinus  (1486)  und  Bethlen  Gabor 
(1619-24)  aufgeführt.  Nach  einem  Brande  im  J.  1854  wird  die  Burg 
seit  1870  hergestellt. 

Bei  der  Weiterfahrt  nach  Hermannstadt  folgt  zunächst 
(165km)  Tordos. 

174km  Broos ,  magy.  Szaszväros  (213m).  ^  St.  vom  Bahnhof 
die  gleichnam.  Stadt  (238m;  Gasth.:  Ungar.  Krone,  Zentral,  beide 
Marktgasse),  mit  7700  Einw.  (y6  Sachsen),  auf  sächs.  „Königs- 
boden", im  „Lande  unter  dem  Walde"  gelegen.  Die  beiden  neben- 
einander stehenden  protest.  Kirchen  sind  von  einer  Ringmauer 
umgeben.  Yom  Holumb  (340m;  ^  St.  südwestl.)  schöne  Fernsicht. 

16km  n.  von  Broos  im  Gyögytal  das  Warmbad  Algyögy,  am  r.  Marosufer. 

Schöne  Fahrt  von  Broos  (3l/2  St.,  Wagen  10-12  E;  wer  anf  den  Muncsel 
will,  lasse  den  Wagen  für  die  Rückfahrt  in  G-redistye  warten,  2  Tage,  20  E) 
südl.  ins  Gebirge  nach  (29km)  Gredistye  (531m;  Unterkunft  im  Forst- 
haus); von  da  zu  Pferd  in  3  St.  auf  den  Bergrücken  Muncsel,  mit  den 
Trümmern  einer  dazischen  Befestigung  im  Buchenwald. 

187km  Alkenyer,  in  der  fruchtbaren,  Brotfeld  (Kenyermezo) 
genannten  Ebene,  bekannt  durch  den  Sieg  Stephan  Bäthori's  über 
die  Türken  im  J.  1479,  wobei  die  Sachsen  unter  Georg  Hecht  in 
erster  Reihe  kämpften  (Denkmal  r.  am  Bahnhof).  Zweigbahn  nach 
(13km)  Kudsir,  mit  Eisenwerk. — 202km  (1.)  Alvincz  (deutsch  Win- 
zendorf;  218m),  mit  den  Resten  eines  Schlosses,  in  dem  Kardinal 
Martinuzzi  1551  ermordet  wurde;  gegenüber  am  r.  Ufer  der  Maros 
der  Weinort  BorbereTc.  Nach  Hermannstadt  über  Tövis  s.  S.  538. 

211km  (r.)  Mühlbach,  magy.  Szäszsebes  (253m;  Gasth.:  Gold. 
Löwe,  Z.  2  #70,  Omn.  60  h),  kgl.  Freistadt  mit  8500  Einw.  (i/3 
Sachsen,  2/3  Rumänen).  20  Min.  vom  Bahnhof  die  beachtenswerte 
evang.  Pfarrkirche,  ursprünglich  roman.  Anlage,  im  xv.  Jahrh.  im 
got.  Stil  vollendet;  Flügelaltar  vom  J.  1418,  in  der  Folge  verändert; 
an  den  Strebepfeilern  mancherlei  Skulpturen.  Reste  der  mittel- 
alterlichen Befestigung  haben  sich  erhalten.  Eine  in  den  J.  1743 
und  1770  angesiedelte  Kolonie  aus  dem  Breisgau  (Baden)  bewohnt 
einen  Teil  der  äußeren  Stadt.  Die  Rebenhügel  der  Umgegend  er- 
zeugen einen  angenehmen  Tischwein.  1  St.  n.  von  der  Stadt  der 
Rote  Berg. 


538   Route  100.  KARLSBURG. 

Mühlbach  ist  guter  Stützpunkt  für  Ausflüge  in  das  Mühlbacher  Gebirge, 
wo  man  in  den  kgl.  Forsthäusern  gute  Unterkunft  findet;  die  Sektion 
„Mühlbach"  des  S.K.V.  und  das  kgl.  Forstamt  in  Mühlbach  erteilen  bereit- 
willig Auskunft.  —  5km  südl.  Petersdorf,  mit  großer  Papierfabrik-,  9km 
weiter  Szäszcsor,  mit  schöner  mittelalterlicher  Burgruine. 

Die  Bahn  steigt  langsam.  242km  Großpold,  magy.  Nagyapold 
(380m),  anf  den  Resten  einer  römischen  Ansiedlung  erbaut,  mit 
bedeutendem  Weinhau.  Die  Bahn  (Aussicht  1.)  führt  weiter  stark  an- 
steigend durch  einen  Tunnel  und  über  30-60m  hohe  Eisenviadukte 
nach  (249km).  Szebengälos  Oberhalb  der  Gemeinde  Tetschein  (magy. 
Ecsellö)  über  die  Wasserscheide  (580m)  zwischen  der  Maros  und 
dem  Altfluß.  —  255km  Szelistye  (542m),  20  Min.  von  der  ansehn- 
lichen rumän.  Ortschaft  gl.  N.  entfernt.  Nun  hinab  über  (259km) 
Szeesel  in  die  Schlucht  des  Schwarzbaches  nach  (262km)  Szeben- 
käkova.  —  265km  Orldt  (S.  540),  von  Rumänen  bewohnt.  R.  (ö.)  die 
Kette  der  Südkarpathen,  auf  der  selbst  im  Hochsommer  Schnee  liegt. 

Von  Orlät  auf  die  Hohe  Rinne,  5'/2  St.  Fahrstraße  südl.  über 
Ourarö  (Whs.  an  der  Hauptstraße),  dann  westl.  nach  (2*/2  St.)  La  Pisc. 
Weiter  Fußweg  durch  die  romantische,  5km  lange  Zibinsklamm  und  durch 
Wald  nach  dem  Kurhaus  Hohe  Rinne  (S.  543). 

270km  Großau,  magy.  Keresztenysziget,  mit  Kirchenkastell.  Von 
hier  mit  Wagen  (12  K)  in  4  St.  auf  die  Hohe  Rinne  (S.  543).  — 
281km  Neppendorf  (magy.  Kistorony),  mit  alter  Kirche.  —  285km 
Hermannstadt  (S.  540). 

Die  Bahn  nach  Tövis  überschreitet  jenseit  Alvincz  (S.  537) 
die  Maros. 

211km  (1.)  Karlsburg,  magy.  Gyulafehervär  (220m  ;  Bahnrest.; 
Gasth. :  Europa,  unweit  des  Hunyadi  ter,  Z.  2-5,  M.  2 K,  Omn.  40  h; 
Hungaria,  Hunyadi  ter;  Droschke  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  1  K\ 
das  römische  Apulum,  ehemals  Residenz  der  siebenb.  Fürsten,  mit 
11 600  Einwohnern.  Yom  Bahnhof  geradeaus;  nach  2  Min.  r.  in 
die  Szechenyi  utcza,  vorbei  an  dem  (r.)  Museum  mit  römischen 
Fundstücken,  zum  (25  Min.)  Hunyadi  ter;  beim  Hot.  Hungaria  1. 
über  den  Felsö  Värter  und  nach  3  Min.  halblinks  Promenaden- 
weg. Nach  weiteren  3  Min.  r.  durch  das  Untere  Karlstor  und  hinauf 
durch  das  Obere  Karlstor  in  die  ehem.,  von  Kaiser  Karl  VI.  1716-35 
erbaute  Festung  zur  (10  Min.)  Michaelskathedrale.  Die  Kathedrale, 
mit  viereckigem  Turm,  ursprünglich  im  spätromanischen  Stil  erbaut, 
wurde  unter  Joh.  Hunyadi  1444  erweitert  und  gotisch  umgebaut; 
r.  vom  Hauptportal  die  Sarkophage  Joh.  Hunyadi's  ( S.  537),  seines 
Sohnes  Ladislaus  (zu  Ofen  enthauptet  1457),  1.  vom  Hauptportal  die 
Marmorsarkophage  der  Königin  Isabella  (f  1559)  und  ihres  Sohnes 
Johann  Sigismund  (f  1571).  Im  n.  Teil  der  Festung  das  1794  von 
Bischof  Graf  Batthyänyi  gestiftete  sog.  Batthyaneum,  mit  Bibliothek, 
geolog.  und  anderen  Sammlungen.  Von  der  Flaggenbastion  Aus- 
sicht über  die  Umgebung  der  Stadt. 

Von  Karlsburg  über  Zalatna  nach  Abrudbänya.  Bis  Za- 
latna,  38km,  schmalspurige  Eisenbahn  in  8  St.    Die  Bahn  führt  im  Ompoly- 


PETROZSENY.  101.  Route,   539 

tal  über  (16km)  Töt/alud,  mit  den  Resten  des  von  Bela  IV.  1268  auf  einem 
hohen  Fels  erbauten  Schlosses  Szent  Mihälyko,  und  (31km)  Ompolygalacz- 
Fenes  (Ausflug  in  das  romantische  Fenes-Tal  bis  Peaira  Capri,  s.  unten,  in 
IV2  St.).  —  38km  Zalatna  (420m;  Gasth. :  Moskovits,  am  Hauptplatz),  deutsch 
Schlatt,  das  röm.  Ampelum,  Sitz  der  Berghauptmannschaft  für  Siebenbürgen, 
mit  4300  Einw.  und  Goldbergwerken.  —  Von  Zalatna  weiter  mit  Wagen 
(14  Ä",  hin  und  zurück  22  K)  über  den  Berg  Petricsa  (921m)  und  im  Vale  Cser- 
bului  an  (20km)  Bucsum  vorbei;  8km  n.ö.  von  Bucsum  die  Detunata  goala 
(Donnersberg),  ein  auf  einem  Bergrücken  stehender  110m  h.  Basaltfelsen, 
von  dessen  orgelartig  in  mehreren  Lagen  nebeneinander  aufstrebenden  Säu- 
len viele  durch  den  Blitz  zu  Boden  geschleudert  sind.  — 27km  Abrudbänya, 
deutsch  Groß-Schlatten  (610m;  Gasth.:  Detunata),  die  röm.  Auraria  major, 
mit  2900  Einwohnern.  3  St.  s.w.  das  Vulcangebirge  (1264m),  mit  schöner 
Aussicht;  llkm  n.ö.  Verespatak,  das  Alburnus  maior  der  Römer,  mit  Gold- 
bergwerk; 13km  n.  Topanfalva  (S.  523). 

Hinter  Karlsburg  durchschneidet  die  Bahn  eine  kleine  Ebene, 
bekannt  durch  die  Schlacht  hei  Maros-Szt.-Imre,  in  der  1442  Joh. 
Hunyadi  von  den  Türken  unter  Mezet  Beg  geschlagen  wurde.  Die 
turmartige  Felsspitze  1.  ist  der  in  der  ungar.  Yolkssage  berühmte 
Kecskekd  (walach.  Peatra  Capri;  1220m). 

231km  Tövis  (240m) ;  von  da  nach  (327km)  Hermannstadt  s.  S.  529. 


101.  Von  Piski  über  Petrozseny  nach  Lupeny. 

99km.    Eisenbahn  in  53/4  St.     Sehr  lohnende  Fahrt. 

Piski  s.  S.  536.  —  Die  Bahn  führt  durch,,  das  Strelltal.  13km 
Kalanfürdö ,  mit  Thermalbad.  —  30km  Orväralja.  Zweighahn 
nach  Karänsebes  s.  S.  504.  —  Jenseit  (44km)  Puj  (416m)  ver- 
läßt die  Bahn  das  Strelltal  und  steigt  in  großen  Kehren.  —  57km 
Krivädia  (553m),  mit  röm.  "Wachtturm  ;  hei  (62km)  Merisor  (657m) 
auf  hoher  Brücke  über  das  Bäniczatal.  —  Durch  sieben  Tunnels 
und  über  den  Berg  Dealu  Bäbi  (750m)  zur  (68km)  Stat.  Bdnicza. 
—  74km  Bolibarlang,  mit  der  hesuchenswerten  Höhle  Csetate-Boli 
(der  Bahnwärter  dient  als  Führer,  50  K). 

80km  Petrozseny.  —  Gasth.:  Emke,  Wagner.  — Bierhalle  Berg  er; 
Wein  bei  Grausam,  unweit  des  Bahnhofs.  —  Wegen  Bergtouren  in  der 
Umgegend  wende  man  sich  an  die  dortige  Sektion  Schieltal  de3  S.K.V. 
(Führer  6  K  tägl.,  Pferd  2  K5Q;  Mundvorrat  mitnehmen;  Paß  s.  S.  525). 

Petrozseny  (610m),  mit  12200  Einw.,  liegt  in  dem  schönen  Ge- 
birgstal des  ungar.  Schiel.  Zu  beiden  Seiten  der  Bahn  Kohlenlager 
(Gesamtausdehnung  900qkm,  mit  einer  Mächtigkeit  von  l-35m). 

Bergbesteigungen  (s.  oben).  S.o.  erhebt  sich  das  malerische  Paring- 
gebirge.  Über  das  Dorf  Zsiecz,  weiter  z.  T.  durch  Buchenwald,  auf  den 
Szlima  (1487m)  und  zur  (3V2  St.)  Paringschutzhütte  (15  Betten  zu  1  K\  nicht 
bewirtschaftet)  unterhalb  des  Paring  (2076m),  dann  über  die  (3J/2  St.)  Cärjia 
(2407m)  zur  (2y2  St.)  Mundra  (2520m),  mit  weiter  Aussicht.  Bei  der  Cärjia 
zweigt  n.ö.  ein  Weg  über  den  Yer/u-Capre  (1929m)  nach  der  (4V2  St.)  Foxana 
MueH  (S.  540)  ab. 

Von  Petrozseny  nach  Hermannstadt,  Stägige  lohnende  Gebirgs- 
wanderung (Unterkunft  in  den  kgl.  Forsthäusern).  N.ö.  im  Schieltal  auf- 
wärts nach  (1V2  St.)  Lonyai  (bis  hierhin  auch  Bergwerksbahn),    dann  auf 


540  Route  102.  HERMANNSTADT. 

dem  Geleise  der  Bergwerksbahn  und  auf  Fußweg  durch  die  Schlucht  des 
Riu  Taia  zum  (4  St.)  Forsthaus  Auschel  (1200m);  weiter  an  der  (4  St.)  Hir- 
tenhütte unterhalb  des  Surian  (2061m)  am  Surianse«  vorbei  zum  (2  St.)  Forsth. 
Brigona.  Nun  auf  schönem  Wege  am  Riu  Brigona,  später  am  Mühlbach  (Riu 
Sebes)  über  das  (3»/a  St.)  Forsth.  Ten  (739m)  zur  (31/2  St.)  Kolonie  Bistra 
(1321m  ;  20  Min.  unterhalb  ein  Forsthaus).  Von  hier  zum  (372  St.)  Zollamt 
La  Diij  (1445m;  Whs.),  dann  entweder  im  Zibintal  abwärts  über  (6  St.) 
Guraro  nach  Orlät  (S.  538)  oder  über  den  n.ö.  verlaufenden  Bergrücken,  das 
Hegerhaua  Poenitia  berührend,  direkt  nach  Orlät  (S.  538)  und  von  da  mit 
Bahn  nach  Hevmannsiadt.  —  Oder:  von  Lonyai  (S.  539)  im  Schieltal  weiter, 
nach  2  St.  scharf  bergan,  längere  Zeit  durch  Buchenwald,  zur  (374  St.)  Hütte 
unterhalb  der  Poiana  Mueri  (1765m;  s.  S.  539);  dann  mehrmals  bergab  und 
bergauf  zum  (372  St.)  rumän.  Grenzposten  Timpa  (Unterkunft  hier  oder  in 
einer  25  Min.  entfernten  Stina)  und  abwärts  zum  (ls/4  St.)  ung.  Grenzposten 
Peatra  Alba  (1542m;  Whs.).  Über  das  Mühlbachtal  hinweg  (jenseits  beginnt 
das  Zibingebirge)  auf  die  Frumosa  mit  dem  (374  St.)  Gindrei  (2248m),  an 
dessen  Nordabhang  aus  dem  Zibinsee  der  Zibin  abfließt ;  weiter  (weiße  WM.) 
bis  zur  (3  St.)  Wegeteilung  zwischen  Besineu  (1963m)  und  Batrina  (1840m), 
dann  1.  den  roten  WM.  nach  zum.  (I74  St.)  Kurhaus  Hohe  Rinne.  Weiter 
s.  S.  543/2. 

Die  Bahn  führt  südlich  weiter.  86km  Liväzeny. 

Von  Liväzeny  sehr  lohnender  Ausflug  auf  der  durchweg  in  den  Fels 
gesprengten  Kunststraße  (Diligence  5  K  40)  durch  den  *Szurdukpaß,  entlang 
dem  vereinigten  Schielfluß  nach  Tirgu  Jiu  (S.  504;  Hot.  Piök),  in  Rumä- 
nien, von  wo  man  mit  der  Bahn  nach  Orsova  fahren  kann  (s.  S.504). 

99km  Lupeny,  mit  den  Kohlengruben  einer  franz.  Gesellschaft. 

Von  Lupe'ny  auf  den  Retyezät  (F.  6  K  tägl.),  beschwerlich :  Fahrweg 
westl.  nach  (472  St.;  2  St.  mit  Wagen)  Kimpuluj-Nyag  (Nachtquartier  in 
der  Gendarmeriekaserne);  weiter  zur  (472  St.)  Papula  (1800m;  Hirtenhütte), 
dann  hinab  zum  Lepusnikbach  und  hinauf  über  den  Bucura-See  (2041m)  auf 
die  (5  St.)  Bucura  (2427m)  und  den  (3  St.)  Retyezät  (2477m). 


102.  Hermannstadt  und  Umgebung. 

Gasth.:  »Römischer  Kaiser  (PI.  a:  B  3) ,  Heltauer  Gasse  2,  72  Z. 
zu  2.60-7  K,  mit  Dependance  Hot.  Neurihrer  (PI.  b:  C  3),  Heltauer 
Gasse  11,  28  Z.  zu  2.40-4  K;  Bonfert  (PI.  c:  B  3),  Fleischergasse  11. 

Restaur.  :  Römischer  Kaiser,  s.  oben;  im  Stadtpark  (PI.  B  3).  — Wein 
im  Mönchhofkeller  (Filiale ;  auch  Bier),  Gr.  Ring  8  (PI.  C  2,  3),  beim  Bruken- 
tharschen  Palais.  —  Cafes:  Römischer  Kaiser,  s.  oben;  Habermann,  Her- 
mannsplatz 8  (PI.  B  3,  4),  im  Sommer  gegen  Abend  viel  besucht;  Ca/6- 
Restaur.  Kirscher 's  Unikum,  Quergasse  6  (PI.  B  3);  Frenz,  mit  Konditorei, 
Heltauer  Gasse  (PL  B  3). 

Droschke  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  oder  umgekehrt  einsp.  1  K  10, 
zweisp.  1  K  50  (nachts,  9-6  bzw.  7-7  Uhr,  1  K  50  oder  2  K),  Gepäck  40  h, 
Handgepäck  im  Wagen  frei ;  tags  72  St.  80  h  oder  1  K,  jede  74  St.  mehr 
30  oder  50  h. 

Elektr.  STRAßENBAHN  vom  Bahnhof  über  den  Ring  und  die  Heltauer 
Gasse  zum  Erlenpark  (10  h)  und  zum  Jungen  Wald  (20  h). 

Post  u.  Telegraph  (PI.  B  3),  Fleischergasse  16.  —  Bäder:  Volksbad 
(PI.  B  3),  Mühlgasse  4,  mit  Schwimmbad  und  Sanatorium  (P.  7.40-9  K),  gut 
eingerichtet;  Militärschwimmschule  (PI.  A  5),  Bad  mit  Wäsche  30  h. 

Fremdenverkehrskanzlei,  Gr.  Ring  14  (PI.  C  2,  3),  wochent.  8-12  und  2-4 
bzw.  5  Uhr,  Sonn-  u.  Festt.  nur  7-12  Uhr.  —  Stickereien  und  Webereien 
bei  Baumann,  Heltauer  Gasse  (PI.  B  3). 

Hermannstadt  (430m),  magy.  Nagyszeben,  rum.  Sibiiu,  früher  oft 
Hauptstadt  Siebenbürgens,  eine  der  ältesten  sächsischen  Kolonien, 


.Elektr.  Slra.vsenla/vi 


I  XBrukertthal  -Palais        B3 
ZErangel. Gymnasium    B2 

3  »         Jrarrfcir-che    B2 

4  Gewerbexrerein.  B  C  2 
hSorpskommanda  B2 
6  Orient.XathedraZe  B2 
ISatturm.  C2 
SJtesid.d.erangMsdiors  C3 
SBörmTcaihJVarrkirdie  C2 

V0Jtum.jratio7i.-2Tuseii77t  B3 
lXStaatsgrmnasiian        C3 


Geo^raph^tastalt'v^WaeneriDebes.Leipziä 


Brukenthal'echeaPal.     HERMANNSTADT.      102.  Route.    541 

jetzt  Vorort  des  gleichn.  Komitats,  Sitz  des  Korpskommandos  des 
12.  Armeekorps,  des  evang.-sächs.  Bischofs  und  eines  griech.-orien- 
tal.  Erzbischofs,  mit  33500  Einw.  (16800  Deutsche;  3900  Mann 
Garnison),  liegt  z.  T.  auf  einem  Hügel  über  dem  Zibinfluß.  Als 
Reste  der  ehem.  sehr  starken  Befestigung  sind  noch  Teile  der  Mauer 
und  einige  Türme  (in  der  Harteneckgasse)  heim  Stadttheater  (PI. 
O  3)  bemerkenswert. 

Die  Mitte  der  Oberstadt  nimmt  derGroßeRing  ein  (PI.  C  2,  3) ; 
die  von  ihm  südwestl.  laufende  Heltauer  Gasse  ist  die  Hauptver- 
kehrsstraße. An  der  S. -Seite  des  Platzes  das  Haus  der  sächs.  Nation; 
an  der  N.-Seite  die  röm.-kath.  Stadtpfarrkirche  (PI.  9:0  2)  und  der 
1588  erbaute  Rat  -  Turm  (PI.  7),  zwischen  dem  Großen  und  dem 
Kleinen  Ring;  an  der  W.-Seite  das 

Brukenthal'sche  Palais  (PI.  1 :  B  3),  von  Baron  Sam.  Bruken- 
thal,  1777-87  Gouverneur  von  Siebenbürgen,  erbaut,  jetzt  Eigen 
tum  des  Hermannstädter  evang.  Gymnasiums.    Es  enthält  mehrere 
Sammlungen. 

Im  zweiten  Stock  die  beachtenswerte  Gemäldegalerie,  mit  1290 
Bildern,  darunter  gute  niederländische  (Zutritt  im  Sommer  So.  Do.  11-1  Uhr 
unentgeltlich,  sonst  durch  den  Museumsdiener,  im  Mittelhau,  gegen  1  E, 
mehrere  Personen  je  50  7»;  ill.  Katalog  1  K).  —  IL -VI.  Zimmer:  Deutsche. 
In  III:  1.  vom  Eingang  376.  J.  P.  Feuerlein,  Selbstbildnis;  an  der  r.  Lang- 
wand 1144.  L.  Strauch,  weihl.  Bildnis.  In  IV:  an  der  Ausgangswand  657. 
Kupetzky,  Bildnis  des  Malers  N.  Bück.  In  VI:  1.  347.  O.  Eiliger  d.  Ä.,  Frucht- 
stück; 1285.  /.  H.  F.  Zimmermann,  Architekturstück;  an  der  Langwand 
1153,  1154.  F.W.  Tamm,  Stilleben.  —  VII. -XIII.  Zimmer:  Niederländer.  In 
VII:  1.  158.  J.  van  Bylert,  alte  Frau  mit  Brille.  In  VIII:  1.  431,  432.  H.  Goo- 
vaerts,  die  Diagnose,  der  Aderlaß;  an  der  Ausgangswand  1.  435,  436.  /.  B. 
Govaerts,  Stilleben.  In  IX:  1.  1192.  F.  van  Valckenborch,  Überfall  durch 
Räuber;  598.  Jordaens,  der  Sommer;  335.  J.  C.  Drooch-Sloot,  Kirchweih;  r. 
139.  Bronkhorst,  Dirne  und  Kupplerin.  —  X.  Zimmer,  die  wichtigsten  Bilder 
enthaltend.  L.,  in  einem  eisernen  Kasten  in  der  Mauer,  *354.  Jan  v.  Eyck, 
kleines  Brustbild  eines  Unbekannten.  An  der  Zwischenwand  1014.  J.  Sa- 
very  d.  /.,  Kirchweihfest;  756.  F.  v.  Mieris,  der  Raucher;  '729,  *728.  E.  Mem- 
ling,  betende  Frau,  lesender  Mann;  464,  465.  Frans  Hals  d.  J.,  eine  alte 
Frau  Mädchen  unterrichtend,  Dorfschulmeister  eine  Schreibfeder  zuschnei- 
dend; 1269.  Ph.  Wouwerman,  Le  petit  pont  de  bois.  An  der  Ausgangswand: 
1016.  R.  Savery,  Löwe  vor  seiner  Höhle;  148.  P.  Brueghel  d.  Ä.,  der  bethle- 
hemitische  Kindermord.  L.  Schmal  wand:  1003.  C.  Saftleven,  Jakob  auf 
der  Rückkehr  aus  Mesopotamien.  —  XL  Zimmer :  r.  342.  Nach  A.  v.  Dyck, 
Karl  I.  von  England  und  seine  Gemahlin ;  am  ersten  Fenster  1179.  J.  Tooren- 
vliet,  der  Kürassier;  am  dritten  Fenster  1163.  D.  Teniers  d.  J.,  Johannes 
d.  T.  —  XII.  Zimmer:  r.  63.  Ol.  P.  Berchem,  Winterlandschaft.  —  XIII.  Zim- 
mer: r.  1213.  Jacomo  Victors,  Hühner  und  Kaninchen.  —  XIV.-XVI.  Zimmer  : 
Italiener.  In  XVI:  r.  697.  L.  Lotto,  h.  Hieronymus.  —  XVII.  Zimmer: 
Franzosen,  Spanier,  Engländer.  —  XVIII.  Zimmer:  BrukenthaPsche  Fami- 
lienbildnisse. 

Das  Bruk entharsche  Palais  enthält  außerdem  eine  Bibliothek,  mit 
mehr  als  120000  Bänden,  vielen  Handschriften  und  500  Inkunabeln  (Codex 
Altenberger  von  1481  und  ein  Gebetbuch  mit  schönen  Miniaturen  aus 
der  1.  Hälfte  des  xvi.  Jahrh.),  Kupferstiche,  Mineralien  (namentlich 
Gold-  und  Tellurstufen)  und  eine  archäologische  Sammlung;  ferner 
Münzen,  Metall  arbeiten  (Kelche,  Ziborien,  sächsischer  Schmuck)  und  Meß- 
gewänder aus  der  evangel.  Pfarrkirche. 

Die  Evangelische  Pfarrkirche  (PI.  3:  B2;  Küster  Huetplatz  1) 
in  den  ältesten  Teilen  ins  xiv.  Jahrh.  zurückgehend,  wurde  in  drei 


542   Route  102.  HERMANNSTADT.  Bathaus. 

Perioden  bis  zum  Anf.  des  xvi.  Jahrh.  erbaut.  Der  74m  höbe  Turm, 
dessen  Dacb  mit  bunten  Fliesen  belegt  ist,  wird  von  vier  Eck- 
türmcben  flankiert  (schöne  Rundsicht).  Im  Innern  der  Kirche  vor 
dem  Chor  ein  1438  von  Meister  Leonhardus  gegossenes  Taufbecken 
in  Kelchform  und  an  der  1.  Chorwand  ein  großes  flgurenreiches 
Wandgemälde  (Kreuzigung  Christi)  von  Johann  von  Rosenau  (1445), 
eines  der  besten  Erzeugnisse  sieb enbürgis eher  Malerei.  An  den 
Wänden  der  neuen  Kirche,  einem  Anbau  des  xv.  Jahrh.  (Eingang 
außen  an  der  S.-Seite),  Grabsteine  alter  Sachsengrafen,  Bürger- 
meister usw.  —  Südl.  vor  der  Kirche,  auf  dem  Huetplatz,  ein 
Bronzestandbild  des  evang.  Bischofs  6.  D.  Teutsch  (-j-  1893),  von 
Donndorf  (1899). 

Die  kleine  Kapelle  am  Elisabethtor  (unweit  n.w.  vom  Bahnhof) 
besitzt  ein  kolossales  Monolithkruziflx,  ein  Werk  des  Bildhauers 
Lantregen  (1417). 

Das  städtische  Rathaus  (PI.  B  2),  ursprünglich  ein  befestigtes 
Patrizierhaus ,  1545  für  seinen  jetzigen  Zweck  angekauft ,  hat 
manche  interessante  Bauteile.  Es  enthält  das  gemeinschaftliche 
Archiv  der  sächs.  Nation  und  der  Stadt  und  eine  Rüstkammer  (Mo. 
Mi.  Sa,  11-12  Uhr);  im  ersten  Stock  an  der  NW.- Ecke  des  Um- 
ganges eine  schöne  Türeinrahmung  aus  dem  Anfang  des  xvi.  Jahr- 
hunderts. —  In  der  Fleischergasse  die  1906  erbaute  griech.-orient. 
Kathedralkirche  (PI.  6:  B  3).  —  An  der  W.- Seite  des  Stadtparks 
das  Rumänische  Nationalmuseum  (Muzeul  Asociatiunii;  PI.  10:  B  3), 
für  rumän.  Volkskunde;  hervorzuheben  die  Kostümpuppen  (Zutritt 
tägl.  nach  Anmeldung  beim  Kustos). 

Im  Museum  (PI.  C  3;  Harteneckgasse  3)  die  Naturaliensammlung 
des  Siebenbürg.  Vereins  für  Naturwissenschaften  (Do.  So.  11-1  Uhr 
frei,  sonst  gegen  60  K),  mit  der  vollständigen  siebenbürgischen 
Fauna  und  Flora  und  einer  geognost.-geolog.  Sammlung;  ferner  die 
Sammlungen  des  S leb enb.Karpathenver eins,  mit  sehenswerten  ethno- 
graphischen Gegenständen  aus  Siebenbürgen  (So.  und  im  Sommer 
Do.  11-1  Uhr  gegen  20  h,  sonst  nach  Anmeldung  8-5  Uhr  gegen  1  K). 

Ausflüge.  Durch  den  Erlenpark  (PI.  A  5)  in  8/*  St.  zum  Wha.  im 
Jungen  Wald,  einem  beliebten  Vergnügungsort  (Straßenbahn  s.  S.  540).  — 
Von  der  Elisabeth-Vorstadt  (PI.  D  1,  2).nordöstl.  nach  dem  (1/2  St.)  sächs. 
Dorf  Hammersdorf,  magy.  Szt.  Erzsdbet  (Whs.),  und  zur  (25  Min.)  Origori- 
warte  (nicht  bewirtschaftet),  am  S. -Abhang  des  Origoribergs  (601m);  10  Min. 
oberhalb  der  Warte  bester  Blick  auf  Stadt  und  Gebirge. 

Nach  dem  Kurhaus  Hohe  Rinne:  32km,  mit  Wagen  in  41/2  St. 
für  18-20  K  (ein  Platz  in  dem  im  Sommer  tägl.  fahrenden  Omnibus  4  K, 
Freigepäck  7  kg;  Fahrkartenausgabe  in  der  Fremdenverkehrskanzlei); 
nach  Resinar  (s.  unten)  Wagen  für  5-6  K  (Post  60  h).  Fußgäriger  gehen 
besser  von  Orlät  durch  die  Zibinsklamm;  vgl.  S.  538.  Mit  Wagen  von 
Hermannstadt  südl.  durch  den  ausgedehnten  Jungen  Wald  (s.  oben;  unweit 
des  Kilometersteins  6  geradeaus,  1.  geht  es  nach  Michelsberg)  in  1  St.  nach 
(13km)  Resinar  (533m;  einfaches  Whs.;  nach  Michelsberg  s.  S.  543),  einem 
großen  Dorf  (5400  rumän.  Einw.)  am  Fuß  des  Gebirges.  Bei  der  oberen 
Kirche  die  Grabkapelle  des  um  die  Sache  der  Rumänen  hochverdienten 
griech.-orient.  Metropoliten  Schaguna  (f  1873);  davor  seine  1909  gesetzte 
Marmorbüste.     Weiter  entweder  mit  Wagen   auf  dem  Fahrweg,   der  bei 


HELTAU.  103.  Route.   543 


der  Curmatura  mit  dem  von  Großau  kommenden  zusammentrifft,  oder  zu 
Fuß  im  freundlichen  Tal  des  Riu  Stezi  aufwärts  bis  zu  den  (2^2  St.)  acht 
Resinarer  Sagemühlen  (824m).  Vs  St.  oberhalb  der  Mühlen  (Karrenweg) 
das  untere  Hermannstädter  Hegerhaus  (935m);  von  hier  w.  auf  dem  Jäger- 
steig (rote  WM.),  der  bei  (1^2  St.)  Gradina  (1325m)  in  den  Fabrweg  mündet, 
und  auf  diesem  in  35  Min.  zur  'Hohen  Rinne  (1403m;  gutes  Kurhaus,  Eigen- 
tum der  Sekt.  Hermannstadt  des  S.K.V.,  in  geschützter  Lage,  35  Z.  zu  14-30  ff 
weich.,  Verpflegung  32  ff,  Vermietung  der  Zimmer  nur  durch  die  Direktion 
in  Hermannstadt,  frühzeitige  Anmeldung  ratsam;  außerdem  ein  Touristen- 
haus, Bett  2  ff).  Rundsicht  von  der  Conradtwarte  auf  dem  Oncescii  (1714m), 
1  St.  südÖJtl.  Andere  Spaziergänge  und  Ausflüge  s.  in  „Touren-Verzeichnis 
und  Umgebungskarte",  herausgegeben  vom  S.K.V.  —  Weiter  über  das  Zibin- 
gebirge  nach  Petrozsiny  s.  S.  540. 

Über  Bergtouren  in  der  Umgebung  von  Hermannstadt  gibt  die  Sektion 
Hermannstadt  des  S.K.V.  oder  die  Fremdenverkehrskanzlei  Auskunft  (vgl. 
S.  524).  Ausrüstung  mit  Lebensmitteln  sowie  Vorausbestellung  von  Führern 
bzw.  Pferden  (Tarif)  und  Wagen  (zweisp.  12-16  K  der  Tag)  ratsam. 

9,7km  südl.  von  Hermannstadt  (gute  Fahrstraße)  liegt  Heitau  (s.  unten). 

—  15km  nördl.  Stolzenburg  (S.  529).  —  Nach  dem  Rotenturmpaß  und  Rimnicu- 
Valcea  (lohnende  Fahrt)   s.  unten  u.  S.  544.  —  Nach  Salzburg  s.  S.  530/29. 

—  Nach  Schäßburg  s.  S.  531.  —  Nach  Alvincz  s.  S.  539/8. 


103.  Von  Hermannstadt  über  Altbrücke  (Bukarest) 
nach  Kronstadt. 

156km.    Eisenbahn  in  8-9  St.  —  Aussicht  rechts. 

Hermannstadt  s.  S.  540.  —  Die  Bahn  berührt  im  Zibintal  (5km) 
Schellenberg,  magy.  Sellemberk.  Vor  dem  sächs.  Dürfe  erinnert  r.  der 
Tiirkenhügel  an  den  Sieg  des  walach.  WoiwodenMichael  über  Andreas 
Bäthori  im  J.  1599.    Nach  Schäßburg  s.  S.  531. 

Zweigbahn  nach  (7km)  Heitau,  magy.  Nagydisznöd  (450m;  Gasth.: 
Zentral,  Zum  Siebenbürg.  Karpathenvereiri),  einem  stattlichen  sächs.  Dorf, 
in  hübscher  Lage  in  einem  Talkessel  am  Kaltbach.  Die  befestigte  Kirche, 
ursprünglich  roman.  Stils,  wurde  im  xvi.  Jahrh.  umgebaut;  im  Pfarrhaus 
ein  Kreuz,  Meisterstück  sächsischer  Goldschmiedekunst  des  xv.  Jahrhunderts. 
Obstbau,  besonders  Kirschen.  —  5km  s.  von  Heitau  (Wagen  3 -ff,  von 
Hermannstadt  8  K)  liegt  Zoodt  (1km  s.w.  das  Hermannstädter  Elektrizitäts- 
werk), von  wo  aus  man  (Träger  2  .ff  40,  Pferd  mit  Begleiter  3-4  ff  der  Tag) 
auf  dem  „Robert-Gutt-Weg"  die  lohnende  Besteigung  der  Presba  (1745m; 
Schutzhütte,  Eintr.  1,  Bett  2  K )  in  4  St.  ausführt.  —  »/*  St.  w.  von  Heitau 
Blicheisberg  (584m;  gutes  Gasth.),  magy.  Kisdisznöd,  das  einzige  sächs. 
Bergdorf,  als  Sommerfrische  besucht;  im  Ort  ein  Bergkegel,  mit  einer  von 
einer  Ringmauer  umschlossenen  roman.  Kirche  (jetzt  Speicher).  Ausflug 
auf  den  bewaldeten  Götzenberg  (1305m)  über  den  (1  St.  südl.)  Mällseifen 
(857m;  Aussichtswarte;  von  hier  rote  WM.)  in  2x/2  St.  oder  über  den  Rosen- 
garten in  4  St.  (von  Heitau  in  2l/2  St.).  Von  Michelsberg  führt  ein  Fuß- 
weg in  1  St.  nach  Resinar  (S.  542),  ein  Fahrweg  in  1  St.  zum  Wirtshaus  im 
Jungen  Wald  (S.  542). 

18km  Talmesch,  magy.  Nagytalmdcs  (406m),  an  der  Vereinigung 
des  Zoodtbaches  mit  dem  Zibin.  3/4  St.  s.o.  die  Reste  der  Burg 
Landskrone,  1370  erbaut,  1453  abgetragen  (schöner  Rundblick) ; 
1  St.  w.  liegt  Zoodt  (s.  oben). 

1  St.  südl.  von  Talmesch  liegt  am  N.-Ende  des  Rotenturmpasses  (365m) 
das  Dorf  Boicza  (die  S.  544  gen.  Eisenbahnstation  ist  gegenüber  auf  dem 
1.  Ufer  des  Alt);  an  der  S.-Seite  der  1533  erbaute  viereckige  „Rote  Turm", 


544   Route  103.  FRECK.  Von  Hermannstadt 

der  dem  Paß  den  Namen  gegeben  hat.  Von  hier  durch  den  Paß  (lohnend) 
auf  der  Fahrstraße  am  r.  Altufer  (die  Eisenhahn  läuft  auf  dem  1.  Ufer), 
vorbei  an  dem  (I74  St.)  „Zerbrochenen  Turm",  zum  (IV4  St.)  Gebirgsbach 
Riu  Vadului,  der  Grenze  zwischen  Ungarn  und  Rumänien.  Auf  rumän. 
Seite  (Passierschein  nötig,  in  Hermannstadt  zu  besorgen)  ein  Kaffeehaus. 

Über  den  Zibin.  —  23km  Altbrücke,  magy.  Olthid. 

Von  Altbrücke  nach  Piatra  (Bukarest),  165km,  Eisenbahn  in 
8  St.  —  3km  Rotenturm  (magy.  Verestorony;  Bahnrest.  5  Paßrevision),  ungar. 
Grenzbahnhof.  —  7km  Boicza  (S.  513).  Die  Bahn  führt  durch  den  Roten- 
turmpaß.  —  16km  HS.  Rotenturm,  auf  der  ungar.-rumän.  Grenze.  —  Die 
Bahn  tritt  auf  das  r.  Ufer  des  Alt.  25km  Cäineni,  rumänische  Grenzstation ; 
Paß-  und  Zollrevision.  —  Durch  das  Tal  Loviste,  mit  vielen  Ortschaften. 
37km  Gornet,  mit  Kloster.  Zwei  Tunnels.  —  Vor  (46km)  Lotru  wieder  auf 
das  1.  Altufer.  Durch  den  steilen  Coziapaß ,  mehrere  Tunnels.  —  61km 
Jiblea  (Bahnrest.),  Station  für  das  Schwefelbad  Calimanesti  (staatliches 
Hotel;  Wagen  2  fr.,  Omn.  50  c).  Die  Bahn  verläßt  das  Gebirge  und  tritt 
in  die  rumänische  Ebene.  —  78km  Rimnicu-Valcea  (Hot.  Boulevard), 
Bischofsstadt.  —  84km  Riureni.  —  131km  Dragasani  (Bahnrest.),  Weinort. 
—  165km  Piatra,  an  der  Bahn  Vereiorova-Bukarest  (S.  504). 

25km  Ober-Sebes  (380m),  magy.  Felsösebes;  3km  südöstl.  das 
gleichnam.  Dorf  (Führer  3  K,  Pferd  2  K  50  tägl.). 

Vom  Dorf  Ober-Sebes  südöstl.  über  (41/2  St.)  Fruntea  Moasi  auf  den 
(2*/2  St.)  Surul  (2281m 5  Aussicht  auf  die  Ebene  und  das  Gebirge).  Abstieg 
östl.  über  den  (2  St.)  Frecher  See  (2011m),  von  Felswänden  umschlossen; 
weiter  nördl.  am  1.  Ufer  des  Baches  Riu  Mare  entlang  zur  (1%  St.)  Freöker 
Sennhütte  (stina  intre  trei  izvore;  1411m«,  von  hier  direkt  zum  Hirtenfels 
IV2  St.),  dann  über  den  Bercaciu  nach  dem  (2l/4  St.)  Finanzposten  in  der 
Poiana  Neamtului  (706m ;  nahebei  ein  Sägewerk),  von  wo  noch  3  St.  (13km) 
bis  Freck  (s.  unten).  —  Von  der  Poiana  Neamtului  gelangt  man  steil 
bergan  zum  (U/4  St.)  Marlenbrunnen  (1497m),  dann  südl.  auf  dem  Kamm 
zum  (U/4  St.)  Hirten/eis  (1670m);  hier  bergab,  dann  ansteigend  zu  der  (2  St.) 
Robert- Gutt-Schutzhütte  (früher  Negoihütte;  1546m;  s.  unten;  bequemer  die 
Besteigung  des  Negoi  auf  dem  Dr.-Karl-Wolff-Weg,  s.  unten). 

33km  Freck,  magy.  Felek  (390m;  Gasth. ;  Führer  Joh.  Roth,  3  K 
tägl. ;  Pferd  2  K  50),  Dorf  mit  3500  meist  rumän.  Einwohnern  und 
einem  von  Baron  Sam.  Brukenthal  (S.  541)  erbauten  Schloß  (jetzt 
Erholungsheim),  mit  Park. 

Von  Freck  über  den  (37z  St.)  Finanzposten  auf  der  Poiana  Neamtului 
(s.  oben;  bis  hierhin  Wagen  4A')  und  die  (4  St.)  Frecker  Sennhütte  zum  (2  St.) 
Frecher  See  (s.  oben),  von  wo  noch  3  St.  auf  die  Ciorta  {Hohe  Scharte;  2426m). 

42km  unter- Porumb  ach,  magy.  Alsoporumbak  (396m). 

Auf  den  Negoi  (2544m),  den  höchsten  Berg  Siebenbürgens:  2-3  Tage  hin 
und  zurück;  Führer  Joh.  Roth  in  Freck,  s.  oben,  4-5  K  «ägl.  Mit  Wagen 
(4  K)  südl.  über  Ober-Porumbach  (466m)  in  2  St.  zu  der  (13km)  aufgelassenen 
Ober-Porumbacher  Glashütte  (597m).  10  Min.  von  hier  beginnt  der  12,7  km 
lange  Dr.-Karl-Wolff-Weg  (WM.  rot;  auch  Reitweg),  der  in  Windungen, 
vorbei  an  dem  (3l/2  St.)  Serbota -Wasserfall  (150m  Loch),  zu  der  ('Aj  St.) 
Robert -Gutt-Schutzhütte  des  S.K.V.  (154Um;  29  Betten  zu  2  JT;  nach  der 
Poiana  Neamtului  s.  oben)  hinanateigt.  Weiter  auf  dem  Drachensteig  bis 
zum  Gemsstein,  von  wo  ein  steiler  und  steiniger  Pfad  zur  (3l/4  St.)  Michaelis- 
ruhe führt,  endlich  am  Abhang  des  Kleinen  Negoi  hin  und  nochmals  steil 
zum  (3/4  St.)  Gipfel.  Schöner  Blick  über  das  Gebirge,  die  Ebene  bis  Her- 
mannstadt und  Fogarasch  und  das  rumänische  Tiefland.  Lohnender  aber 
schwieriger  Abstieg  in  10  St.  zum  Bulleasee  (S.  545). 

52km  Kerz,  magy.  Kercz  (406m;  Führer  A.  Mack  und  Stephan 
Roth,  Preise  wie  hei  Freck,  s.  oben),  sächs.  Dorf,  mit  den  Ruinen 
einer  1474  von  Matthias  Corvimis  aufgehobenen  Zisterzienserabtei. 


nach  Kronstadt.  FOGARASCHI.  103.  Route.   040 

Ins  Bulleatal.  Von  Kerz  ?.u  Wagen  (4  1)  in  2  St.  zur  ehem.  Kerzer 
Glashütte  (Unterkunft),  weiter  zu  Fuß  meist  durch  Wald  zur  (2  St.)  Schutz- 
hütte des  S.K.V.  (1234m;  21  Betten  zu  2  K)  unter  dem  Bull ea-Wasser /all, 
dann  zum  (3  St.)  Bullea-See  (2202m;  Steinhütte,  keine  Wirtschaft,  Bett  2  E, 
Schlüssel  nur  bei  den  Führern)  unterhalb  der  Paltina  (2405m;  1  St.)  und 
der  Venatorea  lui  Buteanu  (2508m ;  2  St.).  Vom  See  durch  das  Valeu  Domna- 
Tal  und  über  die  Mieria  (1597m;  Aussicht)  in  6  St.  nach  Kerz  zurück. 

55km  Unter- Arpasch,  magy.  Alsöarpäs  (424m). 

Auf  den  Podragu  (2456m ;  prachtige  Rundsicht)  :  von  Unter-Arpasch  mit 
Wagen  (5  K)  in  2x/4  St.  über  Ober-Arpasch  (Whs.  bei  David  Klein)  nach 
der  ehem.  Felso  (Ober-)  Arpäser  Glashütte,  wo  man  beim  Jagdrevierheger 
Rati  Unterkunft  findet  (Führerlohn  3  K  tägl.).  Von  hier  zu  Fuß  oder  zu 
Pferde  in  3  St.  zu  der  B  er  wer  Ih- Schutzhütte  (1540m,  keine  Wirtschaft)  und 
weiter  zu  Fuß  s.  auf  dem  „Abrahamssteig"  aufwärts  zum  (4  St.)  Podragu-See 
(2100m),  von  wo  man  in  IV4  St.  (rote  WM.)  die  Podraguspitze  erreicht.  Zum 
Abstieg  folgt  man  dem  Kamm  östl.  bis  zur  Vistea  mare  (s.  unten),  dann 
hinab  in  das  Tal  des  Vistea  mare-Baches  (Schutzhütte)  und  weiter  zur 
(10  St.)  Eisenbahnstation  Alsövist  (s.  unten). 

63km  Alsövist.  —  73km  Alsdszombatfalva,  mit  ärarischem  Gestüt. 

85km  (1.)  Fogarasch,  magy.  Fogaras  (429m;  Gasth.:  Merkur, 
Paris),  Vorort  des  gleichnamigen  Komitats  am  Alt,  mit  6600  Einw. 
und  einem  festen  Schloß  (jetzt  Kaserne),  das  1310  angelegt  wurde 
und  den  Türken  wiederholt  erfolgreichen  Widerstand  leistete. 

Ausflüge  (nur  für  Geübte;  Auskunft  erteilt  Kaufmann  Järos):  auf 
die  Peatra  rosie  (Rotenfels;  2443m;  3  Tage),  mit  großartiger  Aussicht  nach 
Rumänien  und  Siebenbürgen;  auf  die  Vistea  mare  (2526m;  nicht  bewirt- 
schaftete Schutzhütte  des  S.K.V.) ;  zum  Podragu-See  (s.  oben),  über  den 
Kamm  der  Täritia,  3  Tage. 

98km  Schirkanyen,  magy.  Sarkany,  großes  sächsv Dorf ,  wo  die 
Straße  nachReps  1.  ahzweigt  (vgl.  S.531).  —  113km  Ujsinka.  Tunnel. 
—  122km  Homorödvölgy.  Tunnel.  —  127km  Vledeny.  L.  der  Per- 
schaner  Höhenzug,  dessen  nördl.  Teil  Geister -Wald  genannt  wird. 
Dann  öffnet  sich  die  Aussicht  auf  das  schöne  Burzenland  mit  König- 
stein, Bucsecs  usw.  —  140km  (r.)  Zeiden,  magy.  Feketehalom  (589m ; 
Gemeindegasthaus  am  Marktplatz),  großer  sächs.  Marktflecken  am 
Fuß  des  1294m  h.  Zeidner  Berges  (Besteigung  in  2^2  St.,  lohnend; 
unter  dem  Gipfel  eine  Grotte).  Dann  über  den  Burzenbach  (r.  Blick 
nach  dem  Königstein  und  dem  malerisch  gelegenen  Bosenau)  und 
durch  das  Dorf  (146km ;  r.)  Weidenbach,  magy.  Vidombäk.  Beim  Bahn- 
hof (151km)  Brassöbertalan  in  die  Altstadt  des  rings  von  Bergen 
umgebenen,  vorher  nicht  sichtbaren  (156km)  Kronstadt  (S.  531). 


104.  Von  Kronstadt  über  Sinaia  nach  Bukarest. 

185km.  Eisenbahn  bis  Predeal  (30km)  in  V-U  St.  für  3.60,  2.40  oder 
2.40,  1.60,  1.00  A;  bis  Sinaia  in  3  St.  für  5.80,  4.00  oder  4.25,  2.90,  1.95  A; 
bis  Bukarest  in  61/*  St.  für  19.30,  13.70,  oder  15.45,  11.00,  7.60  E.  Wagen- 
wechsel in  Predeal.  —  Paß  s.  S.  525.  In  Rumänien  gilt  die  osteuropäische 
Zeit,  die  gegen  die  mitteleuropäische  1  St.  vorgeht.  —  Orientexpreß  über 
Verciorova  s.  S.  500. 

Kronstadt  s.  S.  531 .  Die  Bahn  wendet  sich  in  großem  Bogen  nach 
SO. ;  1.  am  Fußo  des  Gebirges  vier  der  magyar.  Siebendörfer  (Bäcs- 


546  Route  101.  SINAIA. 

falu,  Csemätfalu,  Türkös,  Hosszüfaln,  s.  S.  534).  Jenseit  (6km) 
Deresztye-Hetfalu  (640m)  tritt  die  Bahn  in  das  Tömöschtal;  1.  die 
Peatra  mare  (S.  535).  An  Unter-  Tömösch  (722m)  vorbei  nach  (17km) 
Stat.  Tömösch  (806m);  r.  Rückblick  auf  den  Schuler  (S.  534). 

Von  Ober-  Tömösch  steigt  die  Bahn  sich  I.  wend  end  zum  Tömösch  - 
Passe  und  durchdringt  die  Paßhöhe  (1015m)  in  einem  937m  1. 
Tunnel.  Weiterhin  ein  kleinerer  Tunnel;  r.  schöne  Aussicht  auf 
Schuler  und  Bucsecs.  —  30km  Predeal  (1000m ;  Bahnrest. ;  Gasth. : 
Predeal,  nur  im  Sommer ;  Tucek,  gegenüber  dem  Bahnhof),  Sommer- 
frische der  Bukarester,  rumän.  Grenzstation  und  Zollabfertigung ; 
Paßrevision  von  ungarischen,  dann  von  rumänischen  Beamten. 

Lohnende  Wanderung  (6  St.)  an  der  rumänisch-ungarischen  Grenze 
entlang  üher  den  Fetifoi,  dann  nördl.  über  den  Gähstuhß  und  über  die 
Rosenauer  Wiesen  nach  Rosenaii  (S.  534). 

Die  Bahn  senkt  sich  ins  Prahovatal;  1.  Kloster  Predeal.  —  38km 
Azuga  (gutes  Restaur.  in  der  Kantine  der  Tuchfabrik),  aufblühen^ 
der  Fabrikort,  an  der  Prahova,  die  von  der  Bahn  oft  überschritten 
wird.  Tunnel.  —  42km  Busteni  (Hot.  Busteni,  Hot.  Sporul),  als 
Sommerfrische  besucht,  mit  Papierfabrik  und  Holzschleifereien ;  r. 
der  Bucsecs  (S.  535). 

50km  Sinaia  (Plan  s.  S.  532).  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  (in 
allen  wird  deutsch  oder  französisch  gesprochen)  :  'PalaceHotel  (PI.  P.); 
""Carainian  (PI.  a),  Boul.  Ghika,  oberhalb  des  Bahnhofs,  mit  dem  Restaur. 
Capsa,  Z.  von  6  fr.  an,  F.  1.50,  M.  6,  P.  von  16  fr.  an-,  Regal  (PI.  c), 
Strada  Postei;  Boulevard,  Boul.  Ghika,  P.  10-12  fr.  —  Kasino  (PI.  K.), 
mit  Spielsälen.  —  Wagen  vom  Bahnhof  in  den  Ort  2  fr. 

Sinaia  (Bahnhof  796m),  vornehmer,  im  Hochsommer  oft  über- 
fiillter  Villenort,  liegt  in  einem  prächtigen  Tal  zwischen  hohen  be- 
waldeten Bergen,  an  deren  Abhängen  sich  Villen  hinziehen.  — 
Hauptsehenswürdigkeit  ist  das  im  Peleschtal  am  Fuß  des  Bucsecs 
gelegene  *  Schloß  Pelesch,  die  1875-83  vonDoderer  erbaute  Sommer- 
residenz des  Königs  von  Rumänien  (Inneres  in  Abwesenheit  des 
Hofes  zugänglich):  vom  Bahnhof  die  Stufen  hinauf  zum  (2  Min.) 
Hot.  Caraiman;  weiter  r.  über  den  Boulevard  Ghika,  vorbei  am 
(1.)  Stadtpark  (Militärkonzerte),  und  nach  3  Min.  geradeaus  (nicht 
r.  hinab) ;  nach  4  Min.  über  den  Peleschbach  und  gleich  darauf 
1.  durch  Wald  auf  der  Strada  Palatului  zum  (11  Min.)  Schloß. 
Westl.  oberhalb  das  1903  vollendete  Schloß  Principllor  oder  Peleschor, 
Sommersitz  des  Thronfolgers.  Von  Schloß  Pelesch  zurück  auf  der 
Strada  Carmen  Sylva  in  8  Min.  zu  dem  1695  gegründeten  Kloster 
(Monastirea ;  860m) ;  von  der  r.  Ecke  der  Terrasse  hinter  der  Kirche 
Gesamtansicht  von  Sinaia.  —  Über  den  Bucsecs  nach  Rosenau  s. 
S.  535. 

79km  Campina,  mit  Petroleumfeldern.  Hier  beginnt  die  frucht- 
bare walachische  Tiefebene. 

115km  Ploesci  (Bahnrest.;  Gasth.:  Grand -Hotel,  Moldavia), 
Knotenpunkt  einer    von  Czernowitz   kommenden  Bahn  (S.  374), 


\.2örse D.3 

Z.DeulschesTereaisTuaxs  D.3. 

3.  EtarisisBaä/ D.3. 

4.  IHnxznz -Ministerium,   .  D.2 

5.  Lazar-Zyceum C.D.3, 

G.£iedertafel D.3. 

7.  Mbnisterüwv  für  öffentLArbtns.  D.  3 . 

8.  Sparkasse  D.4 

9.  Polizei. D.3 

lO-Staatsarueket^i D.3 


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\       "?\-i    %  C                     ^     «£  ^■•BratumiL  E.3.    C.-Caturyiu  .  D.2. 
Jfe-     f  <b r "^ V.-PacheTrolopopescu F.3.  R.Äafeü  E3 

e  ^  r  ^ 


B.Xrätianu  E.3.    C-Gziurgiu     D.2. 
V.-PacheTrvlopopescu F.3.  IbÄos-eti  E3, 

6eogr  Anst.v;Wägner  ADebes  .Leipzig. 


BUKAREST.  104.  Route.   547 

Kreisstadt  und  Mittelpunkt  der  rumänischen  Petroleumindustrie, 
mit  56500  Einw.,  an  dem  Flüßchen  Teleajna. 

Weiter  durch  einförmige  Gegend.       165km  Chitila  (Bahnrest.) 

—  185km  Bukarest  (Gara  de  Nord). 

Bukarest. 

Bahnhufe:  Gara  de  Nord  (PI.  B  1;  gutes  Bahnrest.),  im  NW.  der  Stadt, 
für  alle  Züge;  Gara  de  Sud  (Filaret:  PI.  C  5),  im  SW.,  für  Giurgevo.  Dem 
Gepäckträger  (hamäl)  30  c.  für  jedes  größere  Gepäckstück.  —  Internationale 
Schlaf  Wagengesellschaft,  Strada  Vienei  1  (PI.  D  3). 

Gasthöfe:  *Gr.-H.  du  Boulevard  (PI.  a:  D  3),  Bulev.  Elisabeta, 
Z.  6-25,  F.  150,  Omn.  2fr.;  H.  Capsa  (PI.  g:  D  3),  Calea  Victoriei  48, 
mit  Eestaur. ,  Z.  von  5  fr.  an,  F.  2,  Omn.  2  fr. ;  Continental  (PI.  b :  D  3), 
Calea  Victoriei,  gegenüber  dem  Nationaltheater,  mit  Garten,  63  Z.  zu  5-12, 
F.  1.50  fr.;  Gr.-H.  Bristol  (PI.  c:  D  3),  Strada  Academiei,  mit  Cafe'  aber 
ohne  Restaur.,  Z.  3-12  fr.;  Palace  Hot.  (PI.  m:  D  3) ,  Bulev.  Elisabeta, 
neu;  Hot.  Splendid  (PI.  f:  D  2),  Calea  Victoriei  67,  viel  Rumänen; 
Frascati  (PI.  d:  D  3),  Calea  Victoriei  46,  60  Z.  zu  5-7.50,  F.  1.50,  M. 
3.50  fr.;  Imperial  (PI.  h:  D  3),  Calea  Victoriei  59,  beim  Schloß,  30  Z. 
zu  4-7,  F.  1  fr.,  kein  Restaurant;  Metropole  (PI.  i:D  3),  Calea  Victoriei  94, 
beim  Schloß,  viel  Rumänen;  Hot.  de  France  (PI.  e:  D  3),  Calea  Vic- 
toriei 17;  H.  Carol  (PL  k:  D  3,  4),  Strada  Lipscani  2,  Z.  21/2-6,  F.  1,  G.  3, 
M.  4,  P.  9-12  fr.,  mit  Restaurant,  gelobt;  H.  Princiar  (PL  1 :  D  3),  Bule- 
vard  Elisabeta,  70  Z.  zu  3.50-7  fr. 

Restaurants :  Jordache  Jonescu  <&  Co.,  Strada  Covaci  3  (PL  D  E  4),  abends 
Zigeunermusik ;  Enescu  &  Andreescu,  Strada  Sf.  Jonicä  17,  unweit  s.  vom 
Schloß  (PI.  D  3);  im  Hot.  Continental  (s.  oben);  Dimitrescu,  Strada  Regalä  3 
(PL  D  3),  gegenüber  von  H.  Continental,  mit  Garten;  La  Carpaii,  Ecke 
Bulev.  Academiei  und  Strada  Academiei  (PI.  D  3),  mit  Vorgarten,  M.  (IIV2- 

2  Uhr)  1  fr.  60.  Von  Deutschen  besucht:  Tomek,  im  H.  Frascati  (s.  oben), 
mit  Terrasse;   Fisch,  Strada  Cämpineanu  8,  n.  vom  Nationaltheater  (PL  D  3). 

—  Beliebte  Nationalgerichte  sind  u.  a. :  Fleicä,  am  Rost  gebratenes  Rind- 
fleisch; Cärnati,  am  Rost  gebratene  Würstchen  aus  Rindfleisch;  Ciorba, 
saure  Suppe,  mit  Lamm-  oder  Hühnerfleisch  ;  Ardei  umpluti,  mit  Reis  und 
gehacktem  Fleisch  gefüllte  Paprikafrüchte. 

Bier:  Caru  cu  lere,  Strada  Stavropoleos  5,  n.  bei  der  Post  (PL  D  4); 
Burieu,  Str.  Caragheorghevici  5,  unweit  der  Nationalbank  (PL  D  3,  4),  auch 
Weinstube,  viel  Deutsche. 

Cafes:  in  den  Gasth.  Boulevard,  Imperial,  Bristol,  France;  ferner  C.  i?o- 
yal,  Calea  Victoriei  41,  Ecke  Strada  Sarindar  (PL  D3);  C.  High-Life,  Calea 
Victoriei  104,  beim  Schloß  (PL  D  3);  Einschenk.  Str.  Lipscani  3  (PL  D  E  4; 
Eaufleute).  —  Konditorei  Riegler,  Calea  Victoriei  66  (PL  D  3);  Capsa,  im 
gleichnam.  Gasth    (s.  oben). 

Vergnügungslokale:  Parcul  Oleteleseanu,  beim  Nationaltheater  (PL  D  3); 
Oppler^s  Kolosseum  (PL  B  4),  vom  Garten  hübsche  Aussicht  auf  die  Stadt. 

Zweispänner  (Birja,  spr.  birscha;  die  besten  die  sog.  „Russen",  mit 
Hauptbaltestelle  vor  dem  Theater,  die  St.  3-4  fr.  in  der  Stadt,  5  fr.  auf 
der  Chaussee  Kisselew):  die  Fahrt  1  fr.,  nachts  (10-5  Uhr)  1  fr.  50;  vom  oder 
zum  Bahnhof,  2  fr. ;    auf  der  Chaussee  Kisselew  und  außerhalb  der  Stadt 

3  fr.  die  Stunde.  Man  mache  den  Fahrpreis  vorher  aus;  häufig  wissen  die 
Kutscher  in  der  Stadt  nicht  genau  Bescheid.  —  Taxameter  ( Taximelri) : 
in  der  Stadt  (Tarif  A,  blau)  1500m  1  fr.,  je  500m  mehr  20  c. ;  außerhalb 
der  Stadt  jede  286m  20  c.  Größere  Gepäckstücke  je  25  c.  —  Autotaxameter : 
lkm  1  fr.  20  c,  jeder  weitere  km  60  c. 

Elektr.  Bahn  auf  dem  Bulev.  Elisabeta  und  seiner  östl.  Verlängerung ; 
vom  Nordbahnhof  zum  Schloß  und  zum  Bulev.  Maria  u.  a.  —  Daneben 
zahlreiche  Pferdebahnen  (s.  den  Plan). 


548    Route  104.  BUKAREST.  Schloß. 

Gesandtschaften.  Deutschland:  Dr.  v.  Waldthausen;  Generalkonsul, 
Tjaben.  —  Österreich- Ungarn:  Prinz  zu  Fürstenberg;  Generalkonsul,  Frhr. 
v.  Bornemisza. 

Vereinigung  der  Reichsdeutschen  Do.  Sa.  So.  Aber  d  im  Deutschen  Vereins- 
haus (PI.  2:  D  3),  Strada  Brezoianu  17.  Detitsche  Liedertafel  (Societatea 
germana  „Liedertafel";  PI.  6),  .ctr.  Academiei  20  (Di.  Fr.  Sängerabend).  — 
Österr. -ungar.  Klub  (PI.  D  3),  Bulev.  Elisabeta  17,  mit  Handelsmuseum.  — 
Deutsche  Zeitungen:  Bukarester  Tageblatt,  Rumänischer  Lloyd. 

Post  u.  Telegraph  (PI.  D  4),  Ecke  Cal.  Victoriei  und  Str.  Carol  I.  Post 
mittags  12-2  Uhr  geschlossen.  Briefe  Inland  15,  Ausland  25  Bani,  Pcst- 
karten  5  und  10  Bani.  Briefmarken  in  den  Tabakstrafiken  (Tutungerie) 
zu  haben. 

Bäder:  Eforiei  (Regula) -Bad  (PI.  3),  im  Sommer  Schwimmbad,  im 
Winter  zu  Konzerten  usw.  benutzt;  Zentralbad  (PI.  11),  Str.  Enei. 

Theater:  Nationaltheater  (PI.  D  3),  Schauspiele  und  Opern  in  rumän. 
Sprache  (auch  italienische  Oper);  Theater  Popescu  (PI.  D  3).  Beide  im 
Sommer  geschlossen.  —  Im  Winter  Konzerte  im  Athenäum  (PI.  D  2). 

Geld:  durchlochte  Kickelmünzen  zu  5,  10  und  20  Bani  (Centimes;  Ein- 
zahl Ban);  Silbermünzen  zu  i/g,  1?  2  und  5  Lei  (Frank;  Einz.  Leu);  Gold- 
münzen (nicbt  im  Verkehr)  zu  5,  10  und  20  Lei;  Banknoten  zu  20,  100 
und  1000  Lei. 

Sprache.  Von  den  Konsonanten  entsprechen  c  vor  i  und  e  dem  deutseben 
tsch;  g  vor  e  und  i  =  dsch  (weich,  wie  französisch  dj);  ch  vor  e  und 
i  =  k;gh  =  g;j=  seh  (weich,  wie  französisch  j);  s  =  ss;  sc  vor  e 
und  i  =  seht  (dafür  wird  neuerdings  amtlich  auch  st  geschrieben);  s  =  fch; 
t  =  z;  z  =  s.  Von  den  Vokalen  sind  ä,  i  gleich  einem  dumpfen  y;  ä 
gleich  einem  tonlosen  e;  in  ea  und  oa  sind  e  und  o  nur  ein  leichter  Vor- 
laut. —  In  den  größeren  Gasthöfen,  Kaufläden  usw.  wird  Deutsch  und 
Französisch  verstanden. 

Bei  beschränkter  Zeit  (1  Tag):  vorm.  (mit  Wagen)  königl.  Schluß 
(PI.  D  3),  Athenäum  (PI.  D  2),  Kirche  Stavropuleos  (PI.  13:  D  4),  Markt- 
halle (PI.  D  4),  Doamna  Balascha-  und  Metropolitan-Kirche,  dann  über  die 
Boulevards  und  durch  die  Oalea  Victoriei.  Nachm.  archäolog.  Museum 
(S.  549)  und  Fahrt  auf  der  Chaussee  Kisselew  (S.  £50). 

Die  besten  Monate  für  einen  Besuch  Bukarests  sind  April  und  Mai 
sowie  Sept.  und  Oktober. 

Bukarest  (Bucuresci,  spr.  bukurescht ;  88m),  Haupt-  nnd  Resi- 
denzstadt des  Königreichs  Rumänien,  mit  338000  Einw.  (darunter 
2500  Reichsdeutsche,  35000  Österreicher  u.  Ungarn,  43 000  Isra- 
eliten), in  einförmiger  Ebene  gelegen,  wird  von  der  Dhnbovita  in 
zwei  Teile  geteilt.  Achtzehn  vorgeschobene  Forts  verteidigen  die 
Stadt.  Abgesehen  von  den  äußeren  Vorstädten,  macht  die  Stadt  mit 
ihren  zahlreichen  Neuhauten  einen  modernen  Eindruck.  Beachtens- 
wert sind  die  hübschen,  bunt  ausgenähten  Volkstrachten.  Zahl- 
reiche Straßenverkäufer.  Die  wichtigsten  Verkehrsstraßen  sind  die 
von  N.  nach  S.  die  Stadt  durchschneidende  Calea  Victoriei  (PI.  D  3), 
die  Boulevards  (elektr.  Beleuchtung)  und  die  Sirada  Lipscani 
(PI.  D  E  4). 

An  der  Calea  Victoriei  das  1852  erbaute  Nationaltheater  { Teatru 
national ;  PI.  D  3).  Nördl.  das  königl.  Schloß  (Palatul  regal ;  PL  D  3 ; 
Zutritt  in  Abwesenheit  des  Hofes  durch  den  Kastellan),  das  ehem. 
Palais  Golescu,  1882-85  umgebaut;  im  1.  Flügel  die  Wohnzimmer 
des  Königs,  mit  einigen  älteren  Bildern  (Rembrandt,  Mardochai 
vor  Esther  und  Ahasver,   um  1665;  Theotocopuli,  Anbetung  der 


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Universität. 


BUKAREST.  101.  Route.    549 


Hirten,  Vermählung  Manä,  der  h.  Martin)  und  Holzschnitzereien; 
im  Mittelbau  im  Treppenhause  eine  Apotheose  Rumäniens,  Decken- 
gemälde von  Veith,  und  der  Thronsaal.  Dem  Schloß  östl.  gegenüber 
die  Fundatiunea  Universitara  Carol  /.,  von  Gottereau  (1913),  eine 
Stiftung  des  König?,  mit  Bibliothek,  Lese-  und  Vortrags sälen.  Un- 
weit nördl.  das  Athenäum  (PI.  D2);  im  oberen  Stock  ein  großer 
Konzertsaal  und  eine  unbedeutende  Gemäldegalerie.  Galea  Vic- 
toriei  135  die  kgl.  Akademie  (PI.  D  2),  mit  großer  Bibliothek.  — 
Östl.  Tom  Schloß,  Strada  0.  A.  Roseti  3  (PI.  D  E  2,  3),  das  Museum 
Aman,  mit  Werken  dieses  Malers  (-f- 1891 ;  geöffnet  So.  Di.  Do.  9-12, 
3-5  Uhr).  Nordost!,  vom  Athenäum,  in  der  Strada  Mercur,  das  Mu- 
seum Simu  (PI.  D  2),  mit  modernen  Gemälden  und  Skulpturen  (freier 
Eintr.  Do.  So.  11-3  Uhr). 

An  dem  Akademie-Boulevard  die  1864  gegründete  Universität 
(PI.  D  3 ;  3100  Hörer) ,  mit  einem  sechssäuligen  Portikus ;  das 
sehenswerte  archäolog.  Museum  (Muzeul  national  de  Antichitati; 
Zutritt  Do.  So.  11-3  Uhr,  sonst  durch  den  "Wächter,  Trkg.)  im 
1.  Flügel  enthält  u.  a.  in  einem  Saal  an  der  Straßenseite  den 
*Goldschatz  von  Pietroasa  (Kanne,  flache  Schüssel,  Schale,  Becher 
usw.),  westgotische  Arbeit  des  rv.  Jahrh.;  ferner  kirchliche  und 
vorgeschichtliche  Altertümer.  In  den  Anlagen  gegenüber  das 
Bronzereiterbild  des  Wohcoden  Michael  des  Tapfem  (1592-1601), 
von  A.  E.  Carrier-Belleuse  (1871),  und  die  Marmorstandbilder  der 
Begründer  des  rumänischen  Untemchtswesens ,  Lazar  (f  1823), 
von  Georgescu  (1886),  und  Radulescu  (f  1872),  von  Ferrari  (1879). 
—  Einige  Schritte  östl.  das  Denkmal  des  Staatsmannes  Joan  Bra- 
tianu  (PI.  B. :  E  3;  1822-91),  von  Dubois  (1903),  und  das  alte 
Hospital  Coltei  (PI.  E  3);  im  Vorgarten  das  Marmorstandbild 
des  1716  in  Konstantinopel  hingerichteten  Fürsten  Michael  Kan- 
takuzino,  des  Gründers  des  Hospitals,  von  Storck  (1870). 

In  der  Strada  Lipscani  die  Nationalbank  (Banca  Nationala; 
PI.  D  3,  4).  S.  davon  das  1899  vollendete  Pestgebäude,  die  Spar- 
kasse (PI.  8:  D  4)  und  der  Justkpalast  (1895). 

Östl.  vom  Hospital  Coltei  die  Denkmäler  des  Staatsmannes 
C.  A.  Roseti  (f  1885;  PI.  R.),  von  Hegel  (1903),  und  des  Bürger- 
meisters Bache  Brotopopescu,  von  Georgescu  (1899;  PI.  P.).  —  In 
der  Strada  Matei  Voevod  die  von  der  Königin  Elisabeth  (Carmen 
Sylva)  gegründete  Blindenstadt  Asilul  Orbilcr  Elisabeta  (PL  jenseit 
G  3).  —  Auf  der  Piata  romanä  (PI.  D  2)  ein  Bronzestandbild  des 
Staatsmannes  Lascar  Catargiu  (•}•  1899;  PI.  C),  von  Mercier  (1907). 

Von  den  zahlreichen,  meist  niedrigen,  in  Kreuzform  gebauten 
griech.- orthodoxen  Kirchen  bieten  nur  wenige  ein  Interesse.  In 
der  Strada  Stavropoleos,  hinter  dem  Postgebäude,  die  kleine  griech. 
Kirche  Stavropcleos  (PI.  12;  1724).  Unweit  die  Zlatarkirche  und 
die  Kirche  Curtea  Veche  (PI.  13),  1393  gegründet,  nach  dem  Brande 
von  1847  neu  aufgebaut.  Am  r.  Ufer  der  Dimbovita  die  schöne 
Kirche  Dcamna  Balascha  (PI.  D  4;  1884).    Südl.  davon  auf  einem 


550   Route  104.  BUKAREST.  Chaussee  Kisselew. 

Hügel,  von  dem  man  einen  Überblick  über  einen  großen  Teil  der 
Stadt  hat,  die  MetropolitanMrche  (PL  D  4),  die  Krönungskirebe 
des  Königs,  1656  gebaut,  1839  restauriert;  dabei  die  Wohnung 
des  Metropoliten  und  der  Sitzungssaal  der  Deputiertenkammer. 
Südöstl.  St.  Spiridion  (PI.  D  E  5) ,  1767  erbaut,  mit  zwei  Glocken- 
türmen. Nach  der  Dimbovita  zu  die  Kirche  und  das  Kloster  Radu 
Foda(Pl.EÖ),  1572  erbaut,  1859  restauriert;  nahebei  die  kleine 
Bukurkirche  (xv.  Jahrh.),  nach  dem  angebl.  Gründer  der  Stadt 
so  genannt.  —  Die  turmlose  röm.-kathol.  St.  Josephs  -  Kathedrale 
(Catedrala  catolica ;  PI.  D  2),  1884  nach  Plänen  des  Wiener  Dom- 
baumeisters Schmidt  aufgeführt,  liegt  in  der  Strada  Dr.  Lueger.  — 
Außerdem  gibt  es  in  Bukarest  eine  lutherische  Kirche  (Biserica 
luterana;  PI.  D  2),  von  der  Königin  Elisabeth  eigenartig  ausge- 
stattet, und,  nahebei,  eine  reformierte  Kirche  (Biserica  un- 
guroasca). 

Westl.  vom  Theater  der  schöne  öffentliche  Cismigiu  -  Garten 
(Grädina  Gismigiu;  PI.  C  D  3),  mit  Restaur.  auf  einer  Insel.  — 
Im  W.  der  Stadt  Schloß  und  Park  Cotroceni  (PI.  A  3),  die  Residenz 
des  Thronfolgers.  —  Im  N.  der  Stadt,  am  Ende  der  Calea  Victoriei, 
die  Chaussee  Kisselew  (Sosea;  PI.  C  D  1 ;  Cafe-Rest.  Huyer  und 
das  sog.  Büfett),  im  Frühjahr  und  Herbst  besuchter  Korso  der 
Bukarester  (besonders  6-8  Uhr  nachm.);  zu  beiden  Seiten  Villen 
und  Anlagen.  Am  Anfang  der  Chaussee  1.  das  naturgeschichtliche 
Museum  (Muzeul  de  Istorie  naturala ;  PI.  5 ;  Direktor  Dr.  Antipa ; 
Eintr.  So.  10-4,  Do.  11-3  Uhr,  frei;  15.  Juli  bis  15.  Aug.  ge- 
schlossen); hervorzuheben  die  Fische  aus  der  unteren  Donau  und 
dem  Schwarzen  Meer  im  Erdgeschoß  1.  vom  Eingang,  das  Okapi 
im  Glashof,  und  die  Vögel  des  Donaudeltas  (vielfach  in  lebens- 
wahren Gruppen)  im  ersten  Stock.  Unweit  n.  das  im  Bau  befind- 
liche Museum  für  Ethnographie  und  nationale  Kunst  (Muzeul  de 
Etnografie  si  Artä  nationalä ;  Direktor  Prof.  Dr.  Tzigara-Samurcas). 
R.  das  geologische  Institut  (PL  D  1),  mit  Museum.  —  Im  NO.  der 
Stadt,  am  Ende  der  3km  langen  Calea  Mosilor,  der  sog.  Obor  (PI.  G  2; 
Di.  Fr.  Wochenmarkt;  Volksleben),  auf  dem  in  der  Woche  vor 
Pfingsten  der  Mosch,  ein  großes  Volksfest,  gefeiert  wird.  —  Im 
Parcul  Regele  Carol  I.  (PL  jenseit  C  D  5)  r.  und  1.  vom  Teich  ein 
kleiner  zoologischer  Garten  einheimischer  Tiere. 

Von  Bukarest  nach  Verciorova  (Orsova)  s.  S.  504 5  —  nach  Czernowitz 
s.  S.  374-,  —  über  Constantza  nach  Konstantinopel  s  Bcedekers  Konttantinopel. 


REGISTER, 


551 


Abbazia  281. 
Aberg,  der  322. 
Aber-See  154. 
Abertham  325. 
Abos  471. 
Abrudbänya  539. 
Absam  190. 
Absdorf  334. 
Absinecz-Talsperre  491. 
Abtei  222. 
Abtenau  161. 
Acbe,  die  Bregenzer  195. 
— ,  Brixentaler  183. 
— ,  Dornbirner  195. 
— ,  Fuscber  171. 
— ,  Gasteiner  176. 
— ,  Großarier  170. 
— ,  Gurgler  202. 
— ,  Krimmler  174. 
— ,  Niedertaler  201. 
— ,  Ötztaler  199.  200. 
— ,  Rauriser  171. 
— ,  Urslauer  180. 
— ,  Venter  201. 
Acben,  Paß  182. 
Acbenkirchen  182. 
Acbensee  182. 
Acbenwald  182. 
Acherkogel  200. 
Ada-Kaleh  499. 
Adamstal  336. 
Adamtal  127. 
Adelsberg  246. 
Adelsberger  Grotte  246. 
Adersbacher  Felsen  353. 
Adlerkosteletz  352. 
Adlersruhe  226. 
Adlitzgraben  123. 
Admont  169. 
Adolfstal  333. 
Adony  495.  510. 
Aferer  Tal  205. 
Agendorf  oder 
Ägfalva  512. 
Aggsbach  138.  ISO. 
Aggstein  138. 
Aggtelek  485. 
Aggteleker  Höhle  485. 
Bsedekers  Österreich 


Agnetheln  531. 
Agonitz  129. 
Agosthäza  471. 
Agram  517. 
Ahornspitze  193. 
Ahrntal  223. 
Aich  323. 
Aicha  222. 
Aichberg  213. 
Aigen  bei  Linz  134. 

.  Schloß,  bei  Salzburg 

153. 

—  -Voglhub  156. 
Ainet  224. 
Ajka  515. 
Ajnäcsko  485. 
Aknasugatag  491. 
Aknaszlatina  491. 
Ala  220. 

Alba  229. 
Albeins  205. 
Albertfalva  495. 
Albin  g  130. 
Albrechtsberg,  Schloß 

127. 
Alessio  400. 
Algyo  493. 
Algyögy  537. 
Alkenye>  537. 
Alland  116. 
Almas  435. 

-Füzito  432. 
Almbach-Klamm  165. 
Almissa  390. 
Almsee  145. 
Almtal  145. 
Alpeiner  Ferner  202. 
Alpengipfel  118. 
Alpenrosenhütte  216. 
Alsö-Arpäs  545. 

—  -Komäna  531. 
Mislye  487. 

—  -Öps  515. 

Porumbak  544. 

—  -Räkos  531. 

—  -Szombatfalva  545. 

—  -Tätrafüred  475. 

—  -Vist  545. 
Ungarn.    29.  Aufl. 


Alt-Aussee  162. 

Ausseer  See  163. 

Altbrücke  544. 
Alt-Bunzlau  343. 
Altenberg  122. 
— ,  Schloß  334... 
Altenburg  in  Österreich 

333. 
Altendorf  482. 
Altenhaus  513. 
Altenmarkt  an  der  Enns 

170. 

—  im  Mißlingtal  255. 

—  an  der  Triesting  127. 
Alt-Finstermünz  198. 
Altmannsdorf  110. 
Altmünster  158. 
Alt-Nagelberg  333. 

—  -Ofen  436. 

Paka  353. 

Pernstein  144. 

Ratteis  202. 

Rodna  526. 

Altschanz  535. 
Alt-Scharnstein,  Ruine 

145. 

Schmecks  475.  474. 

Sisaek  512. 

Altsohl  461. 
Alt-Tal,  das  531. 
Alttitschein  356. 
Altura  279. 
Altvater,  der  360. 
Alvincz  537. 
Ambras,  Schloß  190. 
Ampaß  191. 
Ampezzotal  228. 
Amraa,  Schloß  190. 
Amstetten  128. 
Amthorspitze  204. 
Andelsbuch  195. 
Andersdorf  359 
St.  Andrä    im   Lavanttal 

255. 
St.  Andrä -Wördern  334. 
Andraz  229. 
S.  Andrea,  Insel  391. 
— ,  Scoglio  393. 

37 


552 


REGISTER. 


St.  Andreasinsel  436. 
Andric  399. 
Andritz-Ursprung  239. 
Angelo,  Col  Sant1  228, 
Anger  249. 
Angern  340. 
Angertal  176. 
Anif,  Schloß  153. 
Anina  505. 

St.  Anna   am  Aigen  249. 
Annaberg  (Niederöster- 

reich)  127. 
— ,  Ruine  214. 
Annatal-Rothau  313. 
Annenheim  257. 
St.  Annensee  536. 
Anninger,  der  112. 
Szt.  Antal  461. 
Antholzer  Tal  223. 
Antivari  400. 
St.  Anton  am  Arlberg 

197. 

—  bei  Bozen  209. 

—  (Mendelbahn)  209. 
Antonienhöhe  316. 

S.  Antonio,  Canale  di  383. 

—  di  Mavignola  219. 
Anzenau  160. 
Apahida  528. 
Apatin  496. 

Aperes  Verwalljoch  202. 
Apostag  495. 
Apriea,  Passo  d'  217. 
Aquileja  273. 
Aquincum  458. 
Arabba  229. 
Arad  494. 

Arader  Gebirge,  das  536. 
Aranyosgyeres  528. 
Aranyosmeggyes  490. 
Arbe  380. 
Arco  220. 
Ardagger  136. 
Ardning  144. 
Arkeden  531. 
Arlbergbahn  194. 
Arlberger  Höhe  ,196. 
Arlbergtunnel  196. 
Arnau  354. 
Arnoldstein  257. 
Arnsdorf  139. 
Artstetten,  Schloß  127 
Arva,  Burg  463. 
Arvatal,  das  468. 
Ärvaväralja  468. 
Arza,  Punta  d1  399. 
Arzl  199. 
Asch  316. 
Aschach  135. 
Aschau  156. 
Aspang  12^. 
Aapern  116. 
Aßling  261.  245. 


Asten  bei  Gastein  178. 

—  bei  Linz  130. 
Aszöd  460. 
Aszöfo-Tihany  515. 
Attersee  146. 
Attnang-Puchheim  146. 
Atzgersdorf-Mauer  110. 
Atzwang  206. 

Au  bei  Berchtesgaden 
165.    .. 

—  im  Otztal  200. 

—  in  Vorarlberg  195. 
Auer  217. 
Auerbachtal  123. 
A.uerklamm  200. 
Auersperg,  Ruine  245. 
Aujezd  339. 
Auperschin  310. 
Aurach,  die  156. 
Auscha  342. 
Auschel  540. 
Au-Seewiesen  232. 
Aussee  162. 
Außer-Bartholomäberg 

196. 
Außerhof  214. 
Außer-Schmirn  193. 
Aussig  304. 
Austerlitz  339. 
Austriahütte  170. 
Auzza  262. 
Avala,  die  509. 
AväsgeMrge  490. 
Avio  220. 
Avtovac  415. 
Azuga  546. 


530. 

Babakaj,  der  498. 
Babiagöra  376. 
Babin  331. 
Babino  Selo  422. 
Baböcsa  514. 
Bäbolna  432. 
Babylom  339. 
Bacher-Gebirge,  das  242. 
Bacherwarte,  die  242. 
Bäcser  Kanal  496. 
Bäcska,  die  505.  496. 
Bacza  526. 
Badacsonytomaj  515. 
Badbruck  176. 
Badelwand,  die  233. 
Baden  bei  Wien  114. 
Badgastein  176. 
Badia  222. 

Baeckmannhütte  215. 
Baja  496. 
Bajce  403. 
Bajfalu  490. 
Bajmöcz,  Burg  430. 
Bakar  522. 
Bakonyer  Wald  430.  615. 


Bakov  347. 
Balänbänya  536. 
Balaton  (Plattensee)  516. 

—  Almädi  515. 

—  Boglär  516. 

—  Földvär  516. 

—  Füred  515. 

—  Kenese  515. 

—  Szt.  Györgv  516. 
Baläzsfalva  529. 
Baldo,  Monte  220. 
Baldöcz  471. 
Ballenstein,  Ruine  429. 
Bamberger    Haus     auf 

Fedaja  230. 
Banat,  das  502. 
Bänffyhunvad  493. 
Bänhida  433. 
Bänicza  539. 
Banjaluka  420. 
Bankö  464. 
Banlaka  493. 
Banoster  496. 
Banovajaruga  512. 
Bänre*ve  485. 
Baradla  (Aggteleker 

Höhle)  485. 
Barätka  493. 
Barcola  271. 
Bares  514. 
Bärcza  463. 

—  Rozsnyö  (Rosenau)  534 
Bärenfall  178. 
Bärenseülucht  171. 
Bärental  261. 

Barice,  der  412. 

Barkö,  Ruine  487. 

Bärn-Andersdorf  359. 

Baroter  Gebirge  531. 

Bärringen  325. 

Bärtfa  oder 

Bartfeld  465. 

St.  Bartholomä  166. 

Bartholomae  (Sieben- 
bürgen) 534. 

Bartos  461. 

Baskavoda  390. 

Bassano  219. 

Bastei  306. 

Bäta  496. 

Bätaszek  510. 

Batina  496. 

Batizfalva  469.      . 

Batrina  540. 

Batschatal  262. 

Bätyu  487. 

Bauczär  504. 

Bauernkohlern  208. 

Baumgarten   bei   Gmun- 
den  157. 
bei  Wien  126. 

Baumgartenberg  130. 

Baumgartner  117. 


REGISTER. 


5b3 


Baumgartnerhaus  120. 

Bauschowitz  303. 

Bayereck,  Ruine  327. 

Bäziäs  497.  505. 

Bazin  465. 

Becher  204. 

Beczkö  467. 

Bedelo  528. 

Bedole  219. 

Begov  Han  407. 

Beidewasser  215. 

Bekes-Csaba  494. 

—  Földvar  494. 

Bela  470. 

Be"labänya  461. 

Bela-Berg  526. 

Belajabläncz  504. 

Belencze  503. 

Beler  Höhle  4S2. 

Belgrad  507. 

Beikotka,  Teich  375. 

B&owes,  Bad  352. 

Be-ly  487. 

Bene  462. 

Szt.  Benedek  (Sieben- 
bürgen) 526. 

Beneschau  341. 

Benking  139. 

Bensen  306. 

Beraun  326. 

Berauntal  312. 

Berchtesgaden  165. 

Bereczk  535. 

Beregszäsz  487. 

Bereg-Szt.  Miklös  488. 

Beregvar,  Schloß  488. 

Berethalom  530. 

Berg-Maria-Plain  146. 

Berger  Törl,  das  226. 

Berlebacska  491. 

Berliner  Hütte  194. 

Berndl-Alp  174. 

Berndorf  127. 

Berner  Klause  220. 

Bernkogel,  der  175. 

Bertholdstein,  Schloß 
249. 

Berzava-Kanal  504. 

Beseno,  Ruine  219. 

Besineu  540. 

Beskid  488. 

Beskiden,  die  376.  468. 

Besnyo  460. 

Bessenyo  527. 

Bestrewer  Teich  332. 

Besztercze  (Bistritz)  527. 

Beszterczebänya  (Neu- 
sohl) 461. 

Bethlen  526. 

Better  486. 

Bezau  195. 

Bezdän  49ö. 

Biacesa  221. 


S.  Biagio,  Kapelle  396. 
Biala  356. 
Bicske  433. 
Biedermannsdorf  117. 
Bielany  368. 
Bielerhöhe  196. 
Bielitz  356. 
Bierbaum  249. 
Bierzanöw  369. 
Bigontina-Tal  228. 
Bihac  420. 
Bihargebirge  493. 
Biharkeresztes  492. 
Bikszäd  490. 
Bila  422. 

Bildstöckl-Joch  203. 
Bilek  416. 
Bilin  305. 
Billroth  154. 
Bilowitz  336. 
Binder-Mühle,  die  168. 
Biökovo-Gebirge  390. 
Birchabruck  209. 
Birkenberg  326. 
Birkenstein,  Schloß  249. 
Birkfeld  249. 
Birnbaum  245.  261. 
Birnlücke  175. 
Birthälm  530. 
Bisamberg  141. 
Bischoflack  245. 
Bischofshofen  170. 
Bischofswiesen  164. 


Bisevo  392. 
Bistra  540. 
Bistrik  417. 

Bistritz  (Siebenb.)  527. 
Bisztra  469. 
Bitovnja,  die  413. 
Bjelasnica  412. 
Bjelo  brdo  419. 
Blagaj,  bei  Mostar  415. 
— ,  bei  Prijedor  420. 
Blansko  336. 
Blasendorf  529. 
Blatna  326. 
Blauda  359. 
Blaue  Grotte,  die  392. 
Blaue  See,  der  482. 
Blauer  Tumpf  250. 
Blazuj  412. 
Bleiberg  252. 
Bleiburg  254. 
Bleistadt  313. 
Bleiswedel  303. 
Blindsee,  der  199. 
Bliznica  491. 
Bludenz  196. 
Blühnbachtal,  das  173. 
Blumau  206. 
Blumenau  428. 
Blumengarten,  der  478. 


Blumental  470. 
Blüntautal,  das  173. 
Boba  514. 
Bobara  399. 
Bobojach  225. 
Bobovac  403. 
Bocca  di  Brenta  218. 
BoSac  421. 
Bochnia  369. 
Bocina  Planina  413. 
Bockkarscharte  227. 
Böckstein  bei  Gastein  178. 
Bocskö  491. 
Bodenbach  305. 
Bodokö,  Ruine  463. 
Bodrogtal  486.  487.   489. 
Bogdany  491. 
Bogeschdorf  530. 
Bogetici  404. 
Bohdanec  335. 
Böhmer  Wald,  der  328. 
Böhmisch-Brod  334. 

-Kamnitz  306. 

-Kubitzen  328. 

Leipa  347. 

Skalitz  353. 

Trübau  335. 

Boicza  543. 
Boimont,  Ruine  210. 
Boksänbänya  504. 
Bolechöw  375. 
Bol?cin  376. 
Bolehoscht  352. 
Bolibarlang  539. 
Bonarka  362. 
Borak,  der  385. 
Borberek  537. 
Borek  348. 
Boreslau  310. 
Borev  528. 
Borgo  Erizzo  383. 
—  di  Valsugana  219. 
Börgönd  515. 
Borgo-Paß  527. 
Borgöprund  527. 
Borke-See  413. 
Bormio,  Bad  216. 
Borossebes  494. 
Borovo  509. 
Borowa  355. 
Borowitz  353. 
Borsa  492. 
Borsabänya  492. 
Borschen,  der  305. 
Borst  275. 
Borsz^k  529. 
Borystaw  375. 
Boa  434. 
Bosansko  -  Petrovoselo 

407. 
Bösig  347. 
Bösing  465. 
Boskowitz,  Ruine  336. 

37* 


554 


REGISTER. 


Bosnaquelle  411. 
Bosnien  405. 
Bosnisch-Brod  510. 

—  -Novi  419. 
Bosruektunnel  144. 
Botfalu  531. 
Botzdorfer  See  47 1. 
Bozen  206. 

Bozener  Leite,  die  206. 

Brac  (Brazza)  390. 

Bräd  494. 

Bradina  413. 

Brana,  die  376. 

Brand  196. 

Brandeis  bei  Chotzen  335. 

—  an  der  Elbe  350. 
Brandenberger  Joch  181. 
Brandlhöhe  240. 
Brandner  Tal  196. 
Brandriedel,  der  1T0. 
Brandstatt  an  der  Donau 

136. 
— ,  im  Maltatal  250. 
Branizatal  265. 
Brankowitz  339. 
Brannenburg  183. 
Branowitz  339. 
Branyicska  536. 
Branzoll  bei  Bjzen  217. 
— ,  Ruine  205. 
Brasov  oder 
Brassö  (Kronstadt)  532. 
Brassöbertalan  534.  515. 
Bratz  196. 
Braulio,  Monte  216. 
Braunau  in  Böhmen  353. 

—  am  Inn  145. 
Braunschweiger  Hütte 

199. 
Brazza,  Canal  von  390. 
— ,  Insel  390. 
Brcka  509. 
Breöb  490. 
Bregenz  194. 
Breite  Feld,  das  482. 
Breitenbach  325. 
Breitenberg,  der  146. 
Breitenstein  124. 
Brendlhütte,  die  240. 
Brenndorf  531. 
Brenner  203. 
Brennerbad  203. 
Brennersattel  202. 
Breaotal  397. 
Brenta,  Canale  di  219. 
Breslauer  Hütte  201. 
Brevilacqua  383. 
Breznitz  326. 
Brgat  416. 
Brgjani  413. 
Brigona  540. 
Brioni  279. 
Brionische  Inseln  279. 


Briiciki  271. 

Brixen  am  Eisak  205. 

Brixentaler  Klause  181. 

Brixlegg  181. 

Brod  509. 

Brodek  353. 

Brody  372. 

Broos  537. 

Brotfeld,  das  537. 

Brotnice  398. 

Brück -Fuseh  171. 

— ,  Kloster  346. 

—  an  der  Leitha  431. 

—  an  der  Mur  233. 
— ,  Schloß  221. 
Bruckberg  173. 
Bruckstein  169. 
Bruderndorf  333. 
Bruggen  bei  Landeck  197. 
B.übl,  die  111. 
Bründlheide  360. 
Bruneck  223. 
Brunn-Maria-Enzersdorf 

111. 
Brunn  336. 

Brunnenburg,  die  212. 
Brunnenkogel,  der  200. 
Brunnwinkel  154. 
Brüsau-Brünnlitz  335. 
Brüx  310. 
Bua  385. 
Bubentsch  303. 
Buccari  522. 
Buch  240. 
Buchberg,  der,  am  Atter- 

see  146. 
— ,  der,  bei  Neulengbach 

126. 
Bacbenau,  Schloß  136. 
Buchenstein  229. 
Buchkogel,  der  240. 
Buchlau,  Burg  355. 
Buchlowitz  355. 
Büchsenhausen  190. 
Buchstein,  der  169. 
Bucsecs  53). 
Buczacz  372. 
Bucsum  539. 
Bucura,  die  540. 

—  -See  540. 
Budafok  495. 
Budaors  433. 

Budapest  436. 
Ackerbau- u.  Justizmi- 
nisterium 445. 
Akademie  der  Wissen- 
schaften 443. 
Albrechtstraße  455. 
Alt-Ofen  458. 
Andrässy-Straße  445. 
Aquincum  458. 
Auwinkel  459. 


Budapest : 
Bäder  439.  450  etc. 
Bahnhöfe  436.  445.  453. 
Banken  439.  443.  444. 
Basteipromenade  457. 
Bildergalerie,  hist.  444. 
Bitterwasser-Quellen 

457. 
Blocksbad  457. 
Blocksberg  457. 
Börse  444. 

BotanischerGarten454. 
Bruckbad  457. 
Brücken  455. 
Burg,  kgl.  456. 
Burgbazar  457. 
Cafes  437. 
Dampfboote  438. 
Danubiusbrunnen  453. 
Denkmäler : 

Andrässy  444. 

Anonymus  Belae  reg. 
not.  450. 

Arany  452. 

Baross  453. 

Berzsenyi  452. 

Bethlen  Gabor  445. 

Bocskay  445. 

Deäk  443. 

Eötvös  443. 

Erzherzog  Joseph 
443. 

h.  Georg  457. 

Gerhard,  Bischof  457. 

Hentzi  460. 

Honve"d  456. 

Hunyadi  457. 

Iränyi  445. 

Jökai  459. 

Kazinczy  452. 

Kisfaludy  452. 

Kronprinz  Rudolf 
451. 

Millenniam  446. 

Pälffy  445. 

Petofi  442. 

Prinz  Eugen  456. 

Salamon  443. 

Semmelweis  443. 

Stephan   der  Heilige 
457. 

Szarvas  443. 

Sze"chenyi  443.  452. 

Veress  443. 

Vörösmarty  442. 

Washington  450. 

Werböczy  442. 

Ybl  457. 

Zrinyi  445. 
Donauseite  441. 
Drahtseilbahn  455. 
Dreifaltigkeitsplatz 

456. 


REGISTER. 


555 


Budapest: 
Droschken  438. 
Eisenbahnverbin- 
dungsbrücke 455. 
Elisabethbrücke  455. 
Elisabethplatz  443. 
Elisabethsalzbad  457. 
Elisabethstadt  451. 
Festung  455. 
Fischerbastei  457. 
Franzensstadt  453. 
Franz-Joseph-Brücke 

455. 

Kai  441. 

Platz  443. 

Freiheilsplatz  444. 
Friedhof  453. 
Gasthöfe  437. 
Geolog.  Institut  451. 
Georgsplatz  455. 
Gerichtsgebäude  445. 
Geschichte  441. 
Gewerbeschule  453. 
Gisela-Platz  442. 
Handelsmuseum  443. 
Hauptplatz  456. 
Hauptzollamt  453. 
Honved-Ministerium 

456. 
Johannisberg  459. 
Josephinum  454. 
Josephstadt  451. 
Justizpalast  455. 
Kadettenschule  460. 
Kaiserbad  453. 
Kaufläden  439. 
Kettenbrücke  455. 
Kinderspital  454. 
Kirchen : 

Elisabeth-  451. 

—  -Gedenk-  454. 

Evangelische  442. 

Franziskaner  442. 

Franzstädter  451. 

Garnison-  457. 

Griechische  442. 

Krönungs-  456. 

Leopoldstädter  Basi- 
lika 445. 

Reformierte  453. 

Stadtpfarr-  442. 

Stephans-  445. 

Universitäts-  442. 
Krankenhaus  459. 
Kühles  Tal  460. 
Künstlerhaus  446. 
Landes-Irrenanstalt 

460. 
Leopoldifeld  460. 
Leopoldstadt  442. 
Lindenberg  459. 
Ludoviceum  454. 
St.  Lukasbad  458. 


Budapest: 
Margaretenbrücke  455. 
Margareteninsel  454. 
Markthalle  453. 
Museen  : 

der  bildenden  Künste 
446. 

botanisches  444. 

Ernst-  445. 

ethnograph.  450. 

geologisches  451. 

Georg  Räth-  451. 

Kunstgewerbe-  453. 

landwirtschaftl.  450. 

National-  452. 

Stadt-  451. 

technologisches  453. 

Verkehrs-  451. 
Musikakademie  445. 
National- Theater  451. 
Nemzeti  Szalon  443. 
Normabaum  459. 
Ofen  455. 
Opernhaus  445. 
Orczy-Garten  454. 
Parlament  444. 
Pensionen  437. 
Pest  441. 
Petofi-Haus  445. 
Polizei  438. 
Polytechnikum451.457. 
Post  43S.  442. 
Raitzenbad  457. 
Räköczi-Straße  453. 
Rathaus,  neues  442. 
Redoutengebäude  442. 
Reisebureaus  436. 
Rennplatz  451. 
Restaurants  437. 
Ringstraße  441. 
Römerbad  458. 
Rondeau,  das  445. 
Schlachthaus  454. 
Schwabenberg  453. 
Schwurplatz  442. 
Stadthauptmannschaft 

443. 
Stadthaus,  Zentral- 442. 
Stadtspitäler  454. 
Stadtwäldchen  450. 
Stephanie-Straße  451. 
Straßenbahnen  438. 
Synagogen  451. 
Szechenyi-Hügel  459. 

Insel  450. 

Museum  443. 

Telegraph  438. 
Theater  439. 
Theresienstadt  445. 
Tunnel  455. 
Türkenkapelle  458. 
Üllöer  Straße  453. 
Universität  442. 


Budapest : 

Universitätsbibliothek 
442. 

Universitätsklinik  453. 

Untergrundbahn  438. 

Volkstheater  453. 

Volkswäldchen  454. 

Zoolog.  Garten  450. 
BudatiD,  Schloß  467. 
Buduan  325. 
Büdösberg,  der  536. 
Budua  400. 
Budweis  332. 
Bugojno  422. 
Buhajeska,  die  492. 
Buje  275. 
Bukarest  547. 
Bükkgebirge,  das  463. 
Buköva  504. 
Bukovec  519. 
Buksoi  535. 
Bullea-See  545. 
Buna  415. 
Bunaquelle  415. 
Burdujeni  374. 
Burgberg  359. 
— ,  der,  bei  Bistritz  527. 
— ,  — >,  bei  Rosenau  534. 
Burgeck  182. 
Burgeis  198. 
Bürgerstein,  der  359. 
Burgstall,  Hoher  192. 
-,  Schloß  240. 
Bürgstein,  Burg  347. 
Burgstock,  der  139. 
Burgwies  173. 
Burone  del  Sasso  210. 
Bürs  196. 
Bürserberg  196. 
Bursztyn  372. 
Burzenebene,  die  531. 
Busau,  Schloß  335. 
Busi,  Insel  392. 
Busovaca  422. 
Busteni  546. 
Bustyahäza  491. 
Bnteanu,   Venatorea   lui 

545. 
Buziäs  503. 

Caban,  der  388. 
Cabulja  planina  413. 
Cadine  219. 
Cadini  228. 
Cäineni  544. 
Cajnice  418. 
Calamotta  393. 
Calceranica  219. 
Caldes  217. 
Caldonazzo  219. 
Calimanesti  544. 
Calis,  Monte  218- 
Calliano  219. 


556 


REGISTER. 


Cameralmoravicza  520. 
Camerlengo,  Fort  385. 
Camonica,  Val  217. 
Campiglio  217. 
Campina  546. 
Campione  221. 
Campitello  230. 
Campolungo  223. 
Canale  262. 
Canalital  398. 
Canazei  229. 
Canfanaro  275. 
Canidole  379. 
Cannosa  398. 
Cantoniera  del  Bosco  216. 

—  Bruciato  216. 

—  di  Piatta  Martina  216 

—  Santa  Maria  216. 
St.  Canzian  217. 
Capljina  416. 
Capodistria  272. 
Caprile  230. 
Caraiman,  der  535. 
Cärjia,  die  539. 
Carlomagno,    Campo  di 

217. 
Carnuntum  434. 
Carober  391. 
Caslau  344. 
St.  Cassian  223. 
Casson,  der  399. 
Castelli,  Canale  384. 
— ,  Sette  390. 
Castello  Dante  219. 
Castelnuovo  399. 
Qastelvecchio  384. 
Castolowitz  352. 
Castua  281. 
Catene,  Le  399. 
§.  Caterina  214. 
Catici  408. 
Cattaro  400. 
— ,  Bocche  di  399. 
Cavalese  230. 
Cavle  522. 
Cavtat  398. 
Cazza  392. 
Celakowitz  350. 
Cemerno-Sattel  418. 
Ceraino  220. 
Cercan  341. 
Cervignano  273. 
Cetina-Wasserfälle  390. 
Cetinje  403. 
Cevedale,  Monte  215. 
Gevljanovici  408. 
Chaböwka  376. 
Clierso,  Insel  279. 
Chiemsee  183. 
Chitila  547. 
Chinsaforte  258. 


Chlum  351. 
Chlumetz  351. 
Chodau  313. 
Chodoröw  372. 
Chotieschau  328. 
Chotnsitz  344. 
Chotzen  335. 
Chrast  326. 
St.  Christina  205. 
Christlieger,  Insel  166. 
Christofsgrund  334. 
St.Christoph,  Hospiz  196 
Chrudim  344. 
Chryplin  372. 
ChrzanöV  362. 
Churburg,  die  198. 
Chwatörub  303. 
Chyröw  375. 
Ciampedie  230. 
Cicenboden,  der  275. 
Ciemniak,  der  484. 
Cigale  379. 
Cilipi  398. 
Cilli  242. 
Cindrel,  der  540. 
Ciorta  544. 
Cirkvenica  380. 
Cistoves  351. 
Cittanuova  276. 
Cittavecchia  392. 
Ciuha  527. 
Cles  217. 
Clissa  389. 
Cmrok  519. 
Colfoseo  223. 
Cologna  221. 
Comano  219. 
Comisa  392. 
Compare,  Capo  277. 
Concordiahütte  173. 
Cordevole,  Val  229. 
Cormons  274. 
Cornet  544. 
St.  Corona  127. 
Coraia,  Canale  della  380. 
Cortina  d'Ampezzo  228. 
Corvara  223. 
Costalnnga-Tal  230. 
Covolo,  Ruine  219. 
Coziapaß,  der  544. 
Craiova  504. 
Cranzahl  312. 
Crepa  229. 

Crepatura  (Schlucht)  535. 
Cristallin.  der  228. 
Cristallo,  Monte  228. 
Cristo,  Punta  del  277. 
Croda  dell'Ancona  228. 
Croda  Rossa  228. 
Csäcza  463. 
Csakathurn  oder 
Csäktornya  516. 


Csap  487. 
Csatäd  502. 
Csejthe,  Burg  466. 
Csektesz  430. 
Csepel,  Insel  495. 
Cserevic  496. 
Cserhater  Gebirge  496. 
Csermelytal,  das  464. 
Csernaheviz  499. 
Csetate-Boli  539. 
Csicsö  526. 

—  Keresztür  526. 
Csik-Somlyo  536. 

—  Szt.  Domokos  536. 

—  Szereda  536. 
Csomalberg,  der  536. 
Csorba  469. 
Csorbadomb  487. 
Csorber  See  479.  474. 
Csorna  432. 

—  -Hora  373.  491. 
Csucsa  493. 
Csukäs  535. 
Curzola  392. 

— ,  Canale  di  391. 
Cvrsnica,  die  413. 
Czalositz  303. 
Czarny  Staw  484. 
Czegled  500. 
Czelldömölk  514. 
Czemosek  342. 
Czernowitz  373. 
Cziblea,  der  492. 
Czifer  465. 
Czirokatal,  das  487. 
Czislatal,  daa  492. 
Czortköw  372. 
Czyzyny  369. 

Dachstein  161. 

-Eishöhle,  die  162. 
Daila,  Schloß  276. 
Dalaas  196. 
Dälja  509. 
Daliwitz  323. 
Dalmatien  377. 
Damberg,  der  129. 
Damböckhaus  121. 
St.  Daniel-Kobdil  265. 
Danilovgrad  404. 
Danöfen  196. 
Darkau  46S. 
Daruvär  514. 
Daßnitz  314. 
Da2a,  Scoglio  393. 
Dealu  Bäbi,  Berg  539. 
Debica  369. 
Debreczen  488. 
Decani  275. 
Deda  529. 

Defereggental,  das  225. 
Defreggerhaus  225. 
Delatyn  373. 


REGISTER. 


557 


Dellach  250. 
Delnice  520. 
Demanovatal,  das  469. 
Dem^nfalver  Höhle  46 ' 
Demianöw  372. 
Demir  Kapu  499. 
Deresztye  534.  546. 
Dermulo  210. 
Dervenla  407. 
Des  526. 
De"sakna  526. 
Deschmannhaus  262 
Desenzano  222. 
Detrekocsütörtök  428. 
Detta  501. 
Detunata  goala  539. 
Deutach-Altenburg  434, 

—  -Brod  344. 
Feistritz  233. 

—  -Gabel  303. 

—  -Kubitzen  328. 

Landsberg  240. 

Malrei  203. 

—  -Wagrani  340. 
Deutschental  243. 
De"va  536. 
Devecser  515. 
DeVeny  (Theben)  434. 

—  -Ujfalu  427. 
Dicso-Szt.  Märton  529. 
Diesbacher  Hohlwege 

180. 
Dignano  275 
Dilln  461. 
Dimaro  217. 
Dimnica  (Höhle)  275. 
Dinara,  die    bei  Almissa 

390. 
Diösgyör  463. 
Dirnbach-Stoder  144. 
Dirste  534. 
Dittersdorf  359. 
Divaca  247. 
Diveny  461. 
Djakovo  509. 
Djedovecz  467. 
Djel-Gebirge,  das  509. 
Djumbir,  der  469. 
Dob  erlin  512. 
Dobogöko,  der  430. 
Doboj  407. 
Doborjän  513. 
Dobra  536. 
Dobratsch,  der  252. 
Dobrawa  261. 
Dobritschan  312. 
Dobrota  4C0. 
Dobrskoselo  404. 
Dobrun  419. 
Dobschau  486. 
Dobschauer  Eishöhle  486. 
Dobflina  (Dobschau)  486. 
Docastelli  275. 


Dogna  258. 

Dolac  in  Bosnien  422. 

—  in  Dalmatien  384. 

Dolina  374. 

Doljankaschlucht  413. 

Döllach  226. 

Dolomiten  227. 

Dölsach  226.  250. 

Domahida  4?0. 

Doniasnia-Somfa  504. 

S.  Domenica  399. 

Domina-Schönlind  312. 

Domini  kushütte  194. 

Domogled,  der  £00. 

Dömös  430. 

Dömsöd  505. 

Domstadtl  358. 

Donatiberg,  der  242. 

Donau,  die  20.  134  etc. 

Donaudorf  13 1. 

Donji-Stlivoo  399. 

Dönji-Vakuf  422. 

Donnersberg     (Mille- 
schauer)  310. 

Donnersmark  471. 

Doppelreiterkogel  124. 

Dorf  200. 

Dorfer  Alp  225. 

Dorfgastein  175. 

Dormitor,  der  401. 

Dorna-Watra  374. 

Dornach  136.  130. 

Dornaubergklamm  193. 

Dornbach  108. 

Dornbirn  195. 

Dornegg-Feistritz  281. 

Dorner-Alp  155. 

Dornsberg,  Burg  214. 

Doss  Trento  219. 

Dostberg  243. 

Douglaßhütte  196. 

Drachenloch,  das  165. 

Draga  275. 

Dragasani  544. 

Dragatal,  das  275. 

Dragocaj  420. 

Dragomerfalva  492. 

Drahowitz  323. 

Drau,   die  241.  496  etc. 

Draueck  496. 

Drechslerhäuschen,  das 
482. 

Dreibrüdergrotte,  die  245, 

Drei  Brunnen,  H.  215. 

Dreikreuzberg,  der  321. 

Dreisesselstein  333. 

Dreisprachen«pitze  216. 

Dreisteine  359. 

Drei  Zinnen  228. 

Drenkova  498. 

Drenova  522. 

Drenovo-Paß  420. 

Dresdner  Hütte  203. 


Dretelj  416. 
Drezanka  414. 
Dreznica  414. 
Drohobycz  375. 
Drosendorf  346. 
Drösing  340. 
Duare  390. 

Dubitzer  Kirchlein  304. 
Dublany-Kranzberg  375. 
Dubnitz,  Schloß  467. 
Dubova  498. 
Dubovac  519. 
Dubravica  393.  416. 
Dubrovitz  497. 
Dubro^nik  (Ragusa)  394. 
Dugoselo  517. 
Duino-Sistiana  273. 
Duklja  404. 
Dulcigno  400. 
Dullwitz-Alm  232. 
Dunaföldvär  495. 
Dunapentele  495. 
Dunaradväny  4^5. 
Dunaszekcsö  496. 
Dunavecse  495. 
Durazzo  401. 
Durcheckalpe  171. 
Durlasboden  193. 
Durlsberg,  der  482. 
Dürnberg,  der  172. 
Dürnbolz  in  Mähren  340. 
Dürnkrut  340. 
Dürnstein  an  der  Donau 
139.  130. 

—  in  Kärnten  256. 
Durontal  230. 
Dürrensee.der(Ampezzo) 

228. 
Dürrenstein,  der  228. 
Dus,  La  540. 
Dusnik  311. 

Düsseldorfer  Hütte   215. 
Dntovlje-Skopo  265. 
Dux  3i0. 
Du2i  416. 
Dzieditz  362. 

Eben  im  Pongau  170. 

—  in  Tirol  182. 
Ebene  200. 
Ebenfurth  118. 
Ebensee  158. 
Ebenwand,  die  215. 
Ebenzweier  157. 
Ebergassing  431. 
Ebersdorf  137.  130. 
Echerntal  161. 
Eckartsau,  Schloß  433. 
Ed-Alm  161. 
Edelhütte,  die  193. 
Edelweißhütte  216. 
Ederbauer  146. 
Edlach  122. 


558 


REGISTER. 


Edlitz  120. 
Edolo  217. 
Eferding  145. 
Eger  314. 

—  (Erlau)  462. 
Egerberg  313. 
Egerbrücken  324. 
Egerdach,  Bad  191. 
Egeres  493. 
Egertal,  das  313. 
Egg  195. 

Eggenberg,  Schloß  239. 
Eggenburg  334. 
Eggental,   das  209. 
Eggerhof  213. 
Ehrenburg  222. 
Ehrenhausen  241. 
Eibenbergtunnel  154. 
Eibenstein,  Ruine  333. 
Eiberg  183. 
Eibiswald  240. 
Eichberg  (Seminering) 

123. 
Eichenhain  110. 
Eichenhof  324. 
Eichgraben  126. 
Eichwald  309. 
Einöd  256. 
Einaiedel  350. 
Einsiedl-Pauten  325. 
Eisaktal,  das  204.  222  etc. 
Eisberg,  der  342. 
Eisen  auer- Alpe  146. 
Eisenbacher  Tal  461. 
Eisenberg  an  der  Marcb 

359. 
Eisenbrod  353. 
Eisenbriinnl,  das  429. 
Eisenerz  260. 
Eisenerzer  Höhe  143. 
Eisenkappel  254. 
Eisenmarkt  528. 
Eisenspitze,  die  197. 
Eisenstadt  432. 
Eisenstein  327. 
Eisenstraß  327. 
Eisernes  Tor  (bei  Baden) 

116. 

—  (Donau)  499. 

—  (Tatra)  482. 
Eiserner  Torpaß  504. 
Eisfernerbachfall  201. 
Eisgrub  340. 

Eiasee  (Tatra)  479. 
Eisseepaß  215. 
Eistaler  Spitze,  die  478. 
Elägazäs  470. 
Elbe,  die  303  etc. 
Elbeteinitz  335. 
Elbogen  323. 
Eleonorenhain  331. 
Elisabethstadt  530. 
Eilend  433. 


Ellmau  183. 
Elopatak  531. 
Elsbethen  172. 
Emmerberg,  Ruine  117 
Emmersdorf  138.  130. 
Engelhartszell  135. 
Engelhaus  321. 
Engelszell  135. 
Enn,  Schloß  230. 
Enneberger  Tal  222. 
Enns  129. 

— ,  die  128.  129  etc. 
Ennsegg,  Schloß  129. 
Ennsleithe,  die  129. 
Enzersberg  154. 
Eperjes  464. 
Eppan -Girlan  209. 
Erbersdorf  359. 
Erceg-novi  (Castelnuovo) 

399. 
Ercsi  510. 
Erd  495.  510. 
Erdod  509. 
Erked  531. 

—  -Tal  531. 
Erlafsee,  der  143. 
Erlakogel  158. 

Erlau  an  der  Donau  135 

—  in  Ungarn  462. 
Ermihälyfalva  490. 
Ernsthofen  128. 
Erpfendorf  181. 
Ersekujvär  (Neuhäusel) 

430. 

Erzberg,  der,  bei  Eisen- 
erz 260. 

— , — ,bei  Hüttenberg  257. 

Erzherzog  -  Eugen  -  Hütte 
200. 
-Johann-Hütte  226. 
-Karl -Ludwig- Haus 
122. 

Otto- Schutzhaus  122, 

Szt.  Erzsebet  542. 

Erzsöbetfalva  505. 

Erzsebetväros  530. 

Eschenau  171. 

Eschenkogel,  der  112. 

Essegg  511. 

Essener  Hütte  202.  214. 

Esze"k  (Essegg)  511. 

Esztergom  (Gran)  435. 

Eszterhäza  432. 

Etsch,  die  217  etc. 

Eugen  dorf-Kalh  am  154. 

Eulenberg  359. 

Eulenburg,  die  359. 

Faak  266. 

Faaker  See,  der  252. 
Faal  255. 

Faixblöße,  die  482. 
Fajna  491. 


Falgendorf  353. 
Falkenau  313. 
Falkengebirge,  das  353. 
Falkenstein ,     der ,     am 
Königssee  166. 

Ried  155. 

Falkensteinwand  154. 
Fallbach  250. 
Fallertümpfe  250. 
Falzarego-Paß  229. 
Falzköpfl  167. 
Farasina,  Canale  di  279. 
Fasana  277. 
Fassa  206. 
Fassa-Tal  230. 
Fätragebirge  468. 
Fedaja-Paß  230. 
Feherko  465. 
Fehertemplom  505. 
Fehring  249. 
Fehringleiten  249. 
Feistritz  bei  Marburg  255. 

—  -Pulst  257. 

—  im  Rosental  261. 

—  am  Wechsel  120. 

—  am  Wocheiner  See  262. 
Feje'r-Zichyfalva  515. 
Feketehalom  (Zeiden) 

545. 
Feketehegy  471. 
— ,  der  480. 
Felber  Tauern  225. 
Feldbach  249. 
Feldkirch  185. 
Feldkirchen  257. 
Feldsberg  340. 
Feled  485. 
Felek  544. 
Felixbäder  493. 
Felixdorf  118. 
Felix-Fürdo  493. 
Felka  475. 
Felker  See  478. 

Tal  478. 
Fellatal  258. 
Felsö-Bajom  520. 

Bänya  490. 

Erdofalva  474. 

—  Galla  433. 
Hägi  477.  474. 
Hämor  463. 
Remete  487. 
Sebes  544. 
Vissö  491. 

Feltre  230. 
Felvincz  529. 
Fenes-Tal  539. 
Fenyed  531. 
Fenyohäza  468. 
Ferdinandsberg  504. 
Ferdinandshöhe  bei 
Aussig  304. 
(Stilfser  Joch)  216. 


REGISTER. 


559 


Ferlach  261. 
Ferleiten  171. 
Fernau,  die  203. 
Fernpaß  199. 
Fernstein,  Schloß  199 
Ferto-tö  (Neusiedler  See) 

513. 
Ferwalltal.  das  197. 
Feuchten  197. 
Feuerstein,  der  477. 
Fichtelberg,  der  312. 
Fidelisbad  536. 
Fieberbrunn  181. 
Fiecht,  Stift  182. 
Fiera  di  Primiero  230. 
Filiasi  504. 
Filzstein-Alp  193. 
Finailspitze  201. 
Finkenberg  193. 
Finkenstein  266. 
Finsterbachtal  209. 
Fischamend  433. 
Fischau  117. 
Fischeleinboden,  der  224. 
Fischerndorf  162. 
Fischhorn,  Schloß  171. 
Fischsee,  der  484. 
Fiume  520. 
Fleimsertal,  das  230. 
Flexensattel,  der  195. 
Flirsch  197. 
Flitsch  258. 
Floitental,  das  193. 
St.  Florian,   Kloster  130. 
Floridsdorf  340. 
Fluh  194. 
Foca  417. 
Fogarasch  545. 
Fohnsdorf  255. 
Föhrenberg  111. 
Foibatal  275. 
Fojnica  415. 
Földvär  531. 
Fondo  210. 
Fontane  Fredde  230. 
Fonyöd  516. 
Fonzaso  230. 
Forbes-Schweinitz  333. 
Forchtenau  512. 
Forchtenstein,  Schloß 

512. 
Forrö-Encs  463. 
Forst,  Schloß  213. 
Forstbad  354. 
Förthof  140. 
Föth  430. 
Fraele,  Val  216. 
Fragenstein,  Ruine  199. 
Fragsburg  213. 
Frain  345. 
Fraknö,  Schloß  512. 
Frankenmarkt  146. 
Franzdorf  245. 


Franzensbad  315. 
Franzensfeste  204. 
Franzenshöhe  216. 
Franzens-Kanal  496. 
Franz-Joseph-Spitze  479 
Josephs-Höhe  227. 

—  -Karl- Aussicht  109. 

—  -Senn-Hütte  202. 
Frassenhütte  196. 
Frastanz  195. 
Frauenberg,  bei  Admont 

169. 
— ,  in  Böhmen  332. 
Frauenburg,  Ruine  256. 
Frauendorf  256. 
Frauenstein,  Schloß  257. 
Freck  544. 
Frecker  See  544. 
Freiberg  in  Mähren  356. 
— ,  Schloß  im  Raabtal  249. 
Freienfeld  204. 
Freienthum,  Schloß  254. 
Freiheit  354. 
Freiland  127. 
Freilassing  183. 
Freistadt  332. 
Freistadtl  465. 
Freiung  331. 
Freiwaldau  360. 
Freudental  359. 
Freundsberg,  Burg  182. 
Freyenstein  137. 
Friedau  517. 
Friedberg  250. 
Fpiedek-Mistek  355. 
Friedland  in  Böhmen  350. 

—  bei  Teschen  355. 
Friedrichs berg  335. 
Friedrichsteiner  Eishöhle 

245. 
Friedrichswald  350. 
Friedstein,  Ruine  bei 

Turnau  353. 
— ,   Schloß  bei  Stainach 

169. 
Friesach  256. 
Frigyesfalva  488. 
Fritztal,  das  170. 
Frohnleiten  233. 
Fröschnitztal  232. 
Froschsee.  der  480. 
Fruntea  Moasi  544. 
Fruska  Gora  496. 
Fucine  217. 
Fügen  192. 
Fülek  461. 
Fülöpszällas  505. 
Fulpmes  192. 
Fünfkirchen  510. 
Fünf  Quellen,  die  476. 

—  Seen,  die  Kohlbacher 
477. 

— ,  die  Polnischen  484. 


Fünfseen-Tal,  das  484. 
Funtensee-Tauern  166. 
Fürberg  154. 
Furkota-Tal,  das  480. 
Furnica,  die  535. 
Fürstenbrunn,  der  153. 
F'ürstenburg,   Ruine  188. 
Fürstenfeld  249. 
Fürstenstand  239. 
Fürth-Kaprun  173. 
Furth-Göltweig  127. 
Further  Tal  127. 
Furtschagelhaus  194. 
Fusch  171. 
Fuscher  Karkopf  227. 

—  Tal  171. 

—  Törl  227. 

—  Wegscheide  171. 
Fuschl  154. 
Futak  496. 
Füzesabony  462. 
Füzfö  515. 
Fuzine  520. 

Gaaden  112. 
Gabela  416. 
Gabelhofen,  Burg  256. 
Gablenzhöhe  354. 
Gablonz  350. 
Gacko  415. 
Gäcs  461. 
Gader-Tal  222. 
Gaienhofen,  Schloß   1S6. 
Gailberg- Sattel  257. 
Gailtal,  das  257. 
Gainfarn  118. 
Gairach  243. 
Gais  223. 

Gaisbach-Wartberg  332. 
Gaisberg,  der  152. 
Gaishorn  255. 
Galambosvär,  Ruine 

498. 
Galant  a  430. 
Galesnik,  Scoglio  392. 
Galgö  526. 
Galgöcz  465. 
Galizien  361. 
Galizynberg  109. 
Gall,  die  210. 
St.  Gallen  168. 
St.  Gallenkirch  196. 
Gallenstein,  Ruine  168. 
Galtür  196. 
Gaming  128. 
Gamperdonatal  196. 
Garns  bei  Hieflau  143. 

bei  Marburg  255. 
Gamskarkogel,    der  175. 
Gamsspitzl,  das  175. 
Gand  214. 
Gänöczfürdo  470. 
Gänserndorf  340. 


560 


REGISTER. 


Garamberzencze     (Gran- 

Bresnitz)  461. 
Garamkövesd  430. 
Garda  222. 
Gardasee.  der  22  L. 
Gardone-Riviera  221. 
Gargnano  221. 
Gars-Thunau  334. 
Garsten  129. 
Gartenau,  Schloß  165. 
Gaschurn  196. 
Gastein,  Bad-  176. 
— ,  Dorf-  und  Hof-  175. 
Gauertal,  das  196. 
Gebhardsberg,  der  194. 
Gefrorne  See,  der  478. 
Gebol,  das  471. 
Geiereck  153. 
Geiersbachtal  323. 
Geiersberg  352. 
— ,  Ruine  256. 
Geiersburg,  die  310. 
Geislerspitzen  205. 
Geisterwald  545. 
Gelbe  See,  der  482. 
Geletnek-Szklenöfürdo 

461. 
Gelsa  392. 
Geltscbberg  342. 
Gemärk,  das  228. 
Gemersdorf  240. 
Gemona-Ospedaletto  25S. 
Gemsenberg,  der  429. 
Gemsensee,  der  480. 
Gemsgraben,  der  429. 
Generalski  stol  520. 
Genova,  Val  di  219. 
St.  Georgen  bei  Rohitsch 

242. 

—  im  Tauferer  Tal  223. 

—  in  Ungarn  465.  429. 
Georgenberg  470. 

St.  Georgenberg  182. 
Georginental,  das  535. 
Georgsberg,  der  303. 
Georgswalde  -  Ebersbach 

347: 

Gepatschferner  197. 
Gepatsehhaus  197. 
Gepatschjoch  197.  201. 
Gerichtsberg  127. 
Gerlos  193. 
Gerlospaß  193. 
Gerlsdorfer  Spitze  479. 
Gernyeszeg  528. 
Geroldseck  183. 
St.  Gertrand  (Sulden)  215. 

—  (Ultental)  214. 
Gesäuse,  Engpaß  169. 
Gewerkenegg,  Schloß 

246. 
S.  Giacomo,  Kloster  396. 
Giebau  358. 


Gießhübl-  Sauerb  run  n 

324. 
Giewont  4S4. 
Gilfenklamm  204. 
St.  Gilgen  154. 
Gilväcs  490. 
Ginzling  193. 
8.  Giorgio,  Porto  392. 
8.  Giovanni  in  Fassa  230, 
—  bei  Triest  273. 
Giselawarte  133. 
Gitscbin  343. 
Gitschtal,  das  257. 
Giuliana  393. 
Giuppana  393. 
GjenovitS  399. 
Gtadkie  Uplazianskie484. 
Glanegg  257. 
Glasenbach  172. 
Glaserberg  360. 
Glashütten  240. 
Glasinac  417. 
Glatzen  330. 
Glaubendorf  334. 
Glavska  398. 
Gleichenberg  249. 
Gleisdorf  249. 
Glemmtal,  das  ISO. 
Glockner  haus,  das  226. 
Gloggnitz  123. 
GlogoSnica  413. 
Glopper,  der  lf'5. 
Glorerhütte  226. 
Gluchaczki  376. 
Glurns  198. 
Gmain  164. 
Gmünd  209. 
Gmünd  in  Kärnten  250. 
— in  Niederösterreich  333 
Gmundbrücke  164. 
Gmunden  156. 
Gmundner  Berg,  der  157. 
Göd  430. 
Göding  354. 
Gödöllö  460. 
Godowitz  246. 
Going  183. 
Goisern  160. 
Gojau  333. 
Gola  Jahorina  412. 
Goldberg  (Rauris)  171. 
Goldenkron  333. 
Goldenstein  359. 
Goldkoppe  360. 
Goldrain  214. 
Goles  422. 

Göll  (Hohe  Göll)  173. 
Göllersdorf  346. 
Golleschau  356. 
Golling  173. 
Göllnitz  oder 
Gölniczbanya  471. 
Golubäcs  498. 


Golubinje  (Bosnien)  407. 
Gomagoi  215. 
Gombaszög  436. 
Gombos  496. 
Gomilica  390. 
Gomirje  520. 
Gömörer  Höhlengebiet, 

das  485. 
Gonobitz  242. 
Gönyu  434. 
Göpfritz  333. 
Gora  bianca  416. 
Gorazda,  Fort  402. 
Gorazda  417. 
Görgeny-Söakna  529. 

Szt.-Imre  529. 

Gorica,  der  411. 
Görkau  311. 
Görki,  der  375. 
Gorlice  v  375. 
Gornji  Seher  420. 

—  -Vakuf  414. 
Görögszalläs  489. 
Görtschitztal,  das  257. 
Goryczkowa  485. 
Görz  263. 

Gosau  161. 
Gösing  142. 
Goß,  Schloß  260. 
Gossensaß  203. 
Gößl  163. 
Gösting  233. 
Göstinger  Hütte  240. 
Göstling  128. 
Göstritz  124. 
Gotschakogel  123. 
Gottesgab  312. 
St.  Gotthard  514. 
Gottschee  245. 
Göttweig,  Abtei  140. 
Gotzenalm  167. 
Götzenberg,  der  543. 
Götzendorf  431. 
Götzis  195. 
Grab  416. 

Grabensee,  der  146. 
Graber  303. 
Grabovica  414. 
Gracan  519. 
Graeanica  407. 
Gradina  543. 
Gradisca-Sdraussina  274. 
Gradiste  497. 
Gradlitz  351. 
Grado  272. 
Gräfenberg  360. 
Grafenegg  bei  Liezen  169. 

—  bei  Wagram  130. 
Grafenstein  254. 
Grahovo  262. 
Grammartboden  190. 
Grammat  431. 
Gran  435. 


REGISTER. 


561 


Granaten  wand,  die  478. 
Gran-Bresnitz  461. 
Graschnitztal  213. 
Graslitz  313. 
Grasstein  204. 
Gratwein  233. 
Grätz  357. 
Gratzen  333. 
Graun  198. 
Graupen  309. 
Gravosa  393. 
Graz  234. 
Grebaksattel  415. 
Greben  498. 
Gredistye  537. 
Greifen,  Schloß  212. 
Greifendorf  335. 
Greifenstein,  a.  d.  Donan 

141. 
— ,  Ruine  210. 
Grein  137.  130. 
Greinburg,  Schloß  137. 
Greiner,  der  482. 
Greith  143. 
Grenicz  470. 
Gries  bei  Bozen  208. 

—  am  Brenner  203. 

—  im  Fassatal  230. 

—  im  Pinzgau  171. 
Griesen  199. 
Grießensee  181. 
Grignano  271. 
Grigoriberg  542. 
Grillitschhütte,  die   240. 
Grimmenstein  120. 
Grimming,  der  169. 
Grimming-Tal  162. 
Grimsing  130. 

Grins  197. 
Grintouz  243. 
Grinzing  107. 
Grobelno  242. 
Gröbming  169. 
Grödek  Jagiellönski  370 
Groder  226. 
Grödig  164.  153. 
Grödner  Joch  223. 

—  Tal  205. 
Grohmannhütte  204. 
Groppenstein  265. 
Grossa  383. 
Großau  538. 
Groß-Gerungs  333. 
Großglockner  226. 
Großgmain  164. 
Großlupp  245. 
Groß-Maros  430.  436. 
Großpold  538. 
Groß-Priesen  342. 
Raming  129. 

—  -Reifling  168. 
Sirning  127. 

Schlagendorf  475. 


Groß-Schlatten  539. 

—  -Skal  348. 

Venediger  225.  174. 

Vernagtferner  201. 

Großwardein  492. 
Großwasser  358. 
Groß-Weikersdorf  334. 
Wisternitz  358. 

—  -Wosek  343. 
-Zinkendorf  513. 

Grottau  350. 
Grubberg,  der  128. 
Gruda  398. 
Grulich  352. 
Grün  327. 
Grünau  145. 
-,  die  143. 
Grünbach  117. 
Grünberg,  Schloß  331. 
Grundlsee  163. 
Grüne  See,  der  481.  480. 
Grünschacher  122.  121. 
Grünsee-Tauern  166. 
Grüntal  350. 
Grußbach  340. 
Gruz  (Gravosa)  393. 
Gryböw  375. 
Gsängerhütte  HO. 
Gschnitz  202. 
Gschöder  143. 
Gschütt,  Paß  161. 
Gschwandt  155. 
Gsieser  Tal,  das  223. 
Gstadt  128. 
Gstatterboden  169. 
Gsteig,  das  200. 
Guardiella  265. 
Gubalowka  483. 
Guggental  154. 
Gugging  141. 
Gulin  334. 

Gumpoldskirchen  114. 
Güns  513. 
Guntramsdorf  114. 
Gurarö  538. 
Guraszäda  536. 
Gurgl  202. 

Gurgler  Tal  (Ötztal)  199. 
Gurk  256. 

Güssing,  Schloß  514. 
Gußwerk  232. 
Gutenbrunn  333. 
Gutenstein  118. 
Gütle,  das  195. 
Guttin,  der  490. 
Gutty  355. 
Gyanafalva  514. 
Gyänta  493. 
Gy^kenyes  513. 
GyergyoerHochebene529. 
Gyergyöszentmiklös  529. 
Gyertyanliget  491. 
Gyetva  461. 


Gyömber  469. 
Gyöngyös  462. 
Gyor  (Raab)  431. 
Gyorszabadhegy  432. 
Gyula  493. 
Gyulafehervär  538. 

Haag  am  Hausruck   145. 

—  (Nieder  -  Österreich) 
128. 

Habachkopf  174. 
Habachtal  174. 
Habakladrau  325. 
Habichen  200. 
Habicht  203. 
Habsburgwarte  108. 
Haderburg  217. 
Hadersdorf  bei  Krems 
130. 

—  bei  Wien  126. 
Hadersfeld  141. 
Hadikfalva  374. 
Hadzici  412. 
Hagenberg,  Schloß  332. 
Hagener  Hütte  178. 
Hagengebirge  173. 
Hagi  477. 

Haichenbach,  Ruine  135. 
Haida  347. 
Haidenschaft  264. 
Haiding  145. 
Haidmühle  332. 
Hainbach  126. 
Hainberg  316. 
Hainburg  434. 
Haindlmauer  169. 
Haindorf  350. 
Hainfeld  127. 

— ,  Schloß  249. 
Hainzenberg,  der  193. 
Hajasd  487. 
Hajma'ske'r  432. 
Halbstadt  353. 
Halicz  372. 
HaU,  Bad  143. 

in  Tirol  182. 
Hallein  172. 
Hallerhaus,  das  120. 
Hallesche  Hütte  215. 
Hallstatt  160. 
Hallstätter  See  160. 
Hallthurm  164. 
Hallwang-Elixhausen 

146. 
Halterhütte  122. 
Hameau  109. 
Hammern  327. 
Hammersdorf  542. 
Hamruden  531. 
Hamsabeg  495. 
Han  Zapardi  407. 
(Hangender  Stein  165. 
'Hangestein,  Gr.u.Kl.  534. 


562 


REGISTER. 


Hanna,  die  358. 
Hannsdorf  359. 
Hansäg  513. 
Hardegg  345. 
— ,  Ruine  257. 
Hargitagebirge  531.  536. 
Harkäny  511. 
Härsfalva  488. 
Harta  495. 
Hartberg  250. 
Hartenberg  313. 
Hartenstein,  Ruine  139. 
Hartlesgraben,  der  169. 
Harzdorfer  Tal  350. 
Haselburg  208. 
Haslach  208. 
Haslau  433. 

Hassenstein,  Ruine  312. 
Hatna  374. 
Hätszeg  504. 
Hatvan  460. 
Hatzendorf  249. 
Hatzfeld  502. 
Hauenstein- Warta  313. 
Hauslitzsattel  117. 
Hausruck  146. 
Hauzenberg  135. 
Hegyalia-Gebirge  463. 

489. 
Hegyesbalom  431. 
Hegyeshegy,  der  534. 
Heidendorf  527. 
Heidenreichstein  333. 
Heiligen  331. 
Heiligenberg  358. 
Heiligenblut  226. 
Heiligenkreuz,  Abtei  112. 
— ,  bei  Kremnitz  461. 
Heiligkreuz    im  Ötztal 

201. 
Heiligkreuz-Kofel  223. 
Heimatstal  349. 
Heimfels,  Burg  224. 
Heinersdorf  350. 
Heinricbshöbe  123. 
Hejcmanka  351. 
H^jjasfalva  531. 
Heldenberg,  der  334. 
Helenenscbacbt,  der  313. 
Helenental,  bei  Baden  115. 
Helfenburg,  Ruine  342. 
Helfenstein,  Ruine  356. 
Hellbrunn,  Scbloß  153. 
Helm,  der  224. 
Heitau  543. 
Hengsttal,  das  117. 
Herberstein,  Schloß  249. 
Herend  515. 
Herkulesbad  499. 
Hermagor  257. 
Hermannhöhle  120. 
Hermannskogel  108. 
Hermannstadt  540. 


Hermanns  tal  348. 
Hermannstein  322. 
Hernäd-Tal  463.  471  usw. 
Hernädn^meti  486. 
Herpelje-Kozina  275. 
Herrenchiemsee  183. 
Herrenkohlern  208. 
Herrnskretschen  306. 
Herzegowina  403. 
Herzogenburg  127. 
Herzogsstuhl,  der  261. 
Hetfalu  534. 
Hetzendorf  110. 
Heukuppe,  die  122.  121. 
HeViz  bei  Keszthely  516. 
—  bei  Reps  531. 
Hieburg,  Ruine  174. 
Hieflau  168. 
Hietzing  126. 
Hilmteich,  der  239. 
Himbeerstein  169. 
Himmelspforte,  Kl.  339. 
Hinterbrühl  112. 
Hintereisferner  201. 
Hinter-Hainbach  126. 
Hinterhaus,  Ruine  139. 
Hinterleiten  121. 
Hintermoos  194. 
Hintersee,  der  167. 
Hinterstoder  144. 
Hinter-Treban  325. 
Hintertux  193. 
Hinzen-See  480. 
Hipfelhütten,  die  240. 
Hippersdorf  334. 
Hirnsdorf  249. 
Hirschbergen  333. 
Hirschbühel  168. 
Hirschensprung  322. 
Hirschwang  121. 
Hirt  256. 

Hirtenfels,  der  544. 
Hirtenspitze  535. 
Hliboka  374. 
Hochälpele  195. 
Hochalpenfall  2&0. 
Hoch-Aujezd  352. 
Hocheck  127. 
Hocheppan,  Ruine  210. 
Hochfilzen  181. 
Hoch-Finstermünz  198. 
Hochgründeck  170. 
Hochgschirr  157. 
Hoch-Hagi  477.  474. 
Hochjoch  201. 
Hochkalter  168. 
Hochkar  128. 
Hochkogel  157.  158. 
Hochkönig  170. 
Hochlantsch  233.  249. 
Hochobir,  der  254. 
Hochofen  325. 
Hoch-Osterwitz  257. 


Hochpetsch  311. 

Hochschar,  die  359. 

Hochschneeberg  117. 

Hochschwab  232. 

Höchst  adl  143. 

Hochstaufen,  der  164. 

Hochsteg,  der  193. 

Hochstraß  126. 

Hochstuhl  245. 

Hochtenn,  der  171. 

Hochthron ,    Berchtesga- 
dener u.    Salzburger 
153. 

Hochtor,  das  169. 

—  Heiligenbluter  171. 
Hochwald,  Ruine  356. 
Hochwieden  204. 
Hochzirlf192. 
Hödmezo-Väsärhely  493. 
Hodrustal,  das  461. 
Hof  bei  Fuschl  154. 
Hoferkapelle,  die  213. 
Hofgastein  175. 
Höflein  141. 
Hofmannshütte  227. 
Hohe  Brücke,  die  250. 

—  Ebene,  die  482. 

—  Frassen,  der  196. 

—  Freschen,  der  165. 

—  Fürlegg,  der  174. 

—  Gaisl,  die  228. 

—  Göll,  der  173. 
Hohenau  340. 
Hohenbruck  351. 
Hohenbrugg  514. 
Hohendorfer  Höhe  330. 
Hohenegg,  bei  Cilli  243. 
— ,  Ruine  127. 
Hohenelbe  354. 
Hohenems  195. 
Hohenfurt  332. 
Höhen-Salzburg   150. 
Hohenstadt  335. 
Hohenstein  305. 

— ,  Ruine  139. 
— ,  Schloß  257. 
— ,  der  (Siebenbürgen) 

535. 
Hoheiiwang  232. 
Hohenwerfen,  Schloß 

173. 
Hohe  Riffler,  der  197. 
Hohe  Rinne  543. 
Hoher  Lindkogel  116. 
Hohe  Salve  181. 

—  Scharte  544. 

—  Wand  117. 

—  Wostrey  305. 
Höhlenstein-Tal  228. 
Hölak  467. 
Holawald  351. 
Holics  428. 
Holländerdörfl  109. 


REGISTER. 


563 


Hollenburg  141. 
— ,  Schloß  261. 
Hollenegg,  Schloß  240. 
Höllenstein  111. 
Höllental  121. 
Hollersbach  174. 
Holoubkau  326. 
Holumb  537. 
Holzleithen  146. 
Hombok  358. 
Homonna  487. 
Homoröd,  Bad  531. 

—  bei  Reps  531. 
Homorödvölgy  545. 
Honigberg  535. 
Hönigtal  239. 
Honterus  534. 
Hopfgarten  181. 
Hopfreben  195 
Horaädovic  331. 
Horgos  502. 
Hofitz  351. 
Höritz  333. 

Hörn  333. 
Hofowitz  326. 
Hortobägy  489. 
Hosszüfalu  534. 
Hoste,  Scoglio  392. 
Hostivar  341. 
Hotederschitz  246. 
Hötting  189. 
Hotzendorf  355. 
Houschka  343. 
Ho  verla  491. 
Hradek  339. 
-,  der  304. 
Hradek,  Schloß  351. 
Hradisch  335. 
Hradiskopaß  468. 
Hrasno  416. 
Hronow  352. 
Hüben  (Iseltal)  225. 

-  (Ötztal)  200. 
Hucisko  376. 
Hudajuzna  262. 
Huda-Lukna  255. 
Hühnerspiel  204. 
Hübnerstützen  240. 
Hullein  355. 
Harn  416. 

— ,  Berg  414.  415. 
Humberg  243. 
Humboldtfelsen,  der  304. 
Hundskogel  159. 
Hunfalvy-Joch  480. 
Hungerburg  190. 
Husarentempel  112 
Husiatyn  372. 
Husinetz  331. 
Huszt  491. 
Hütelberg,  der  43i. 
Hutovo  416. 
Hüttau  170. 


Hütteldorf-Hacking  126. 
Hüttenberg  257. 
Hütteneckalm  160. 
Hüttenstein  154. 
Hüttwinkeltal  171. 
Hutzke  342. 
Hvar  (Lesina)  391. 

Ifoci  282. 

Idahütte  413. 

Idria  246. 

Igalo  398. 

Iglau  344. 

Iglawatal  340. 

lglö  470. 

Iglöfüred  471. 

Igls  192. 

Igman,  Berg  411. 

Ihlawka  341. 

Ika  282. 

Ilidze  411. 

Illava  467. 

II  ok  496. 

Ilsank  167. 

Ilstern  222. 

Imst  199. 

India  506. 

Ineu  527. 

Ingent,  der  193. 

Inn,  der  134.  181.  197. 

Innerkees-Alpe  175. 

Inner-Gsehlöß  225. 

Schmirn  193. 

—  -Walgau  196. 
Innichen  224. 
Innsbruck  184. 
Innsbrucker  Hütte  203. 
Isaszeg  460. 
Ischgl  196. 
Ischl  158. 
Isel,  Berg,  bei  Bregenz 

194. 
— ,  — ,   bei   Innsbruck 

189. 
Iselsberg,  der  226. 
Isera  219. 
Isergebirge  304. 
Isertal  353. 
Isola  272. 
Isonzotal  258.  262. 
Isperdorf  137.  130. 
Istrien  274. 
Istvänhuta  471. 
Itter,  Schloß  181. 
Itzkany  374. 
Itzling  154. 
Ivan  413. 
Ivanjska  420. 
Ivan  Planina  413. 
Szt.  Ivän-Pöttornya  469 
Ivanjska  420. 
Iwonicz  375. 
Izatal,  das  492. 


Jablanica  413. 

Jablunka-Paß,  der  468. 

Jablunkau  468. 

Jacoben!  492. 

Jaderquelle  388. 

Jägerndorf  359. 

Jägerwiese  108. 

Jainzental,  das  159. 

Jajce  421. 

Jak  514. 

Jaklan  393. 

St.  Jakob  in  Putsch  194. 
am   Thurn,   Schloß 
153. 

Jakobskogel  122. 

Jalovecer  Klause  376. 

Janjinatal  418. 

Jänoshegy  462. 

Janowitz  327. 

Jaromeritz  345. 

Jaromör  353. 

Jaroslau  370. 

Jasenica-Lug  416. 

Jassenovac  512. 

Jaslo  875. 

Jäszapäti  488. 

Jäszbere'ny  460. 

Jaszczuröwka  483. 

Jäszö  464. 

Jauerburg  245. 

Jauerling,  der  139. 

Jauernig  360. 

Jaufen,  der  214. 

Jaufenburg  213. 

Javorina  483. 

Jaworowy,  der  355. 

Jedlesee  346. 

Jedlicze  375. 

Jelesnia  376. 

Jenbach  182. 

Jennersdorf  514. 

Jeschken,  der  349.  304. 

Jeszeno,  Ruine  487. 

Jetetitz  331. 

Jettenberg  180. 

Jezero  421. 

Jezupol  372. 

Jiblea  544. 

Jicin  343. 

St.  Joachimstal  313. 

Jochberg  181. 

Jochenstein,  der  135. 

Jochgrabenberg  126. 

Jocschlucht,  die  535. 

St.  Jodok  203. 

St.  Johann   im  Buchen- 
steintal 229. 

—  im  Feistritz-Tal  249. 

—  im  Pongau  170. 

—  in  Tirol  181. 

—  im  Wald  224. 

—  u.  Paul,  Kirche  240. 
Johanneskofel  209. 


564 


REGISTER. 


St.  Johannes-Strom- 
schnellen 302. 

Johanngeorgenstadt  325 

Johannisbad  354. 

Johanniskapelle  342. 

Johannishütte  225. 

Johnsdorf,  Schloß  249. 

Jöko  465. 

Jordanöw  376. 

Josefihütte  331. 

Josefsberg  142. 

Josefstal  336. 

Josephsberg,  der  356. 

Josephstadt  353. 

Josephswarte  111. 

Josica  399. 

Jözsa,  Bad  487. 

Judenberg-Alp  152. 

Judenburg  256. 

Judendorf  233. 

Jufahl,  Kuine  214. 

Jungbunzlau  346. 

Jungfern-Bründl  108. 

Jungfernsprung  bei  Graz 
239. 

—  bei    Heiligenblut 
228. 

Jurdani  281. 
Jutas  432. 

Kaaden  312. 

Brunnersdorf  312. 

Kaarlesköpfe  199. 
Kabolapolyana  491. 
Kacza  531. 

Kahlenberg  bei  Böh- 
misch-Leipa  347. 

—  bei  Wien  107. 
Kahlenbergerdorf  108. 

142. 
Kainisch  162. 
Kaiserbrunn  121. 
Kaiser-Franz-Joseph-Bad 

243. 
Kaisergebirge  181. 
Kaiserin  -  Elisabeth-Haus 

204. 
Kaiserschild  260. 
Kaiserstein  118. 
Kakanj  408. 
Käl-Käpolna  462. 
Kalänfürdö  539. 
Kalatöwki  485. 
Kalbn-Alp  181. 
Kalenderberg  111. 
Kalesia  407. 
Kalocsa  495. 
Kais  225. 

Kaiser  Tauern  226. 
Kals-Matreier  Törl   225 
Kaltenbach,   bei  Ischl 

156. 

—  -Stumm  192. 


Kaltenbrunn  bei  Bozen 
230. 

—  im  Kaunser  Tal   197 

Kalteneck  196. 

Kaltenleutgeben  111. 

Kaltem  209. 

Kaltwasser- Sattel  117. 

Kalusz  374. 

Kalwarya  376. 

Kamaik,  Ruine  342. 

Kambelovac  '390. 

Kamenista-Paß  485. 

Kamenitz  496. 

Kamionka  Wielka  375. 

Kamitzer  Platte  356. 

Kämmchen,  das  477. 

Kammer  146. 

Kammerbühl,  der  316. 

Kammerlinghorn  168. 

Kammersee  bei  Aussee 
163. 

im  Salzkammergut 
146. 
Kamptal,  das  334. 
Kanaltal,  das  257. 
Kanitz  -  Eibenschitz  340. 
Kanizsa  516. 
Kapa,  die  411. 
Kapela-Gebirge  520. 
Kapellen  an  der  Mur  241. 
—  an  der  Mürz  232. 
Kapfenberg  232. 
Kapfenstein  249. 
Kapi  465. 
Kapnikbänya  490. 
Kapos-Kanal,  der  510. 
Kaposvär  517. 
Kappl  196. 
Kaproncza  517. 
Kaprun  172. 
Kapruner  Törl  172. 
Kapuvär-Garta  432. 
Kapuzinerberg  152. 
Karanovac  an  der  Spreca 
407. 

■  am  Vrbas  420. 
Karänsebes  503. 
Karasjeszenö  505. 
Karawanken,  die  245. 
256.  261. 
-Tunnel  261. 
Karbitz  307. 
Kardaun  206. 
Karersee  209. 
Karfreit  258. 
Karfunkelturm,  der  481. 
Karlinger  Kees  172. 
Karlöcza  oder 
Karlowitz  506.  497. 
Karlsbad  317. 
Karlsbrunn  360. 
Karls  bürg  538. 
Karlstadt  519. 


Karlsteg  193. 
Karlstein,   Burg  325. 
Karlswald  304. 
Karneid,  Burg  209. 
Kärolyväroa  (Karlstadt) 

519. 
Karpathen,  die  471  usw. 
— ,  Kleine  340.  428. 
Karst,  der  245. 
Karthaus  202. 
Kartnerkogel  124. 
Karwin  468. 
Kaschau  463. 
Kaschitz  327. 
Kaser-Alpe  214. 
Käsern  174. 
Kassa  (Kaschau)  463. 
Kasteibell  214. 
Kastelruth  206. 
Kastenreith  129. 
Kataramatal,  das  492. 
St.  Katharinabad  341. 
Katharinberg  350. 
Katharinenhöhle,  die336. 
Katschberg,  der  250. 
Katzendorf  531. 
Kaumberg  127. 
Kauns  197. 
Kaunser  Tal  197. 
Kazän,  Paß  von  498. 
Kecskekö  539. 
Kecskemät  500. 
Kefermarkt  332. 
Keilberg,  der  312. 
Keisd  531. 
Ke"kes,  der  462. 
Kelemenhavas  529. 
Kelenföld  433.  510.  515. 
Kellerjoch  182. 
Kematen   200. 
Kemmelbach  128. 
Kenye"rmezo  537. 
Kepernikstein  360. 
Kercz  544. 
Szt.  Kereszt  461. 
Keresztenyfalva  534. 
Kereszte*nysziget  538. 
Kerkafälle,  die  334. 
Kerles  527. 
Kernhof  127. 
Koro  526. 
Kerschbaumer  Schloß 

135. 
Kerz  544. 
Ke"smärk  470. 
Kesmarker  Alphütte 

482. 
Spitze  481. 
Tränke  481. 
Kessel  (Königssee)  166. 
Kesselfall  bei  Gastein 

178. 
—  -Alpenhaus  172. 


REGISTER. 


565 


Kesselkopf  225. 
Kesselwand-Ferner  201. 
Keszohidegküt-Gyönk 

510. 
Keszthely  516. 
Kevevära  505. 
Kezdiväsärhely  535. 
Kiefersfelden  183. 
Kienberg  128. 
— ,  der  (Ungarn)  469. 
Kienburg  225. 
Kierling  110.  141. 
Killenberg  281. 
Kimpolung  374. 
Kimpuluj-Nyag  540. 
Kindberg  232. 
Kinsberg,  Scbloß  315. 
Kiräly-Lehota  469. 
Kirälybäza  490.  487. 
Kirchberg  im   Brixental 

181. 

—  -Joch  214. 

—  an  der  Pielacb  142. 

—  bei  Reichenhall  164 
— ,  Schloß  249. 

—  am  Wechsel  120. 
Kirchdorf  144. 
Kirchdrauf  471. 
Kirchschlag  133. 
Kiritein  336. 
Kirlibaba  492. 
Kisber  432. 
Kis-Disznöd  543. 
Kiseljak  408. 
Kisfaladpuszta  514. 
Kishidve'g  488. 
Kis-Kapus  529. 

—  Koros  505. 

—  Koszeg  496. 

—  Kunfelegyhäza  500. 
Halas  505. 

—  Torony  538. 

—  üjszälläs  488. 

—  Unyom  514. 
Kisilva  526. 
Kismarton  432. 
Kissärmas  527. 
Kisterenye  460. 
Kiszäcs  505. 
Kitzbühel  181. 
Kitzbühler  Hörn  181. 
Kitzlochklamm  171. 
Klachau  162. 
Kladno  311. 
Kladrau  331. 
Klagenfurt  252. 
Klamm  123. 
— ,  Burg  130. 
Klammstein  175. 
Klarahütte  225. 
Klattau  327. 
Klaunz  225. 
Klaus  144. 


Klausbrücke  228. 
Klause  bei  Kufstein  183 
Klausen  im  Eisaktal  205 

—  bei  Blödling  112. 
Klausenburg  525. 
Kledering  431. 
Kleinboden  216. 
Klein-Eicha  347. 
Kleinglockner,  der  226. 
Klein-Glödnitz  256. 
Kleingniain  164. 
Kleinkahn  305. 
Klein-Kopisch  529. 
München  130. 

—  -Pöchlarn  137.  130. 

Reifling  168. 

Kleinskai  353. 

Klein -Wolkersdorf   120 

Klein-Zell  im  Hallbach 

tal  127. 

—  bei  Ofen  436. 
Kiek,  der  520. 
Klementinenhütte  356. 
Klepacs,  der  467. 
Klingenberg  326. 
Klingental  314. 
Klinje,  415. 
Klis  (Clissa)  389. 
Kljuö  420. 
Kloben,  der  121. 
Klobenstein  209. 
Klopf  eistau  dach  193. 
Klostergrab  311. 
Klösterle  in  Böhmen  312. 

—  in  Vorarlberg  196. 
Klosterneuburg  109.  142. 
Klostertal  196. 
Klosterwappen  118. 
Klotzhütte  201. 
Knappendorf  122. 
Kniepaß,  der  167. 
Knin  390. 
Knittelfeld  255. 
Kobänya  460.  500. 
Kobenzl,  Schloß  108. 
Kobila,  Punta  399. 
Köbölküt  430. 
Kocmyrzöw  369. 
Ködnitztal,  das  226. 
Kofel,  Ruine  219. 
Köflach  240. 
Kohalom  531. 
Kohlbach,  Wildbad  477. 

—  -Tal,  das  477. 
Kohlern  208. 
Kohlreitberg  126. 
Kojetein  339. 
Kojetitz  345. 
Kokelburg  529. 
Kolbnitz  266. 
Kolin  335. 

Kollmitzberg,  der  137. 
iKollnitzer  Alpe  240. 


Kolm-Saigurn  171. 
Kolomea  373. 
Kolowratshöhle  153. 
Kolozs-Kara  528. 
Kolozsvär  (Klausenburg) 

525. 
Komadinaquelle  414. 
Koinar  422. 

Komärom  (Komorn)  435. 
Komlos,  der  534. 
Komorn  435.  432. 
Komotau  312. 
Koncysta  480. 
König-Otto-Höhe  321. 
Königgrätz  351. 
Königinhof  353. 
Königsaal  302. 
Königsberg,  der,beiDob- 

schau  470. 
Königsfeld  bei  Brunn  339. 
Königshan  354. 
Königsnase  478. 
Königssee,  der  166. 
Königsspitze,  die  215. 
Königstein  (Sachsen)  306. 
— ,   der  (Siebenbürgen) 

535. 
Königswald  305. 
Königswart  328. 
Konjic  413. 
Konop  536. 

Konopischt,   Schloß  341. 
Kopa  Kondraczka  485. 
—  Magöry  484- 
Kopa-Sattel  482. 
Kopainberg  353. 
Köpecz  531. 
Köphäza-Balf  513. 
Koppen  tal,  das  162. 
Kopreinitz  517. 
Koprova-Tal,  das  480. 
Kopyczynce  372. 
Koralpe  240. 
Korcula  (Curzola)  392. 
Könnend  514. 
Körmöczbänya  (Krem- 

nitz)  462. 
Korneuburg  141. 
Korompa  471. 
Korona   hegyfürdo  482. 
Korond  529. 
Koronjis  527. 
Koros  517. 
Korösmezo  491.  373. 
Korszöw  373. 
Korytnicza  468. 
Koscielec-Spitze  481. 
Koscielisker  Tal  484. 
Kosciuszkohügel  368. 
Kosdbachtal  531. 
Kosman  418. 
Kössen  183. 
Kostel  339. 


566 


REGISTER, 


Kosteletz  335. 
Kosten  305. 

Kostenblatt,  Ruine  310. 
Köstendorf  146. 
Kostial  304. 
Koszeg  513. 
Kotliner  Tal  482. 
Kotnov  341. 
Kotor  (Cattaro)  400. 
Kotorsko  407. 
Kotouc  355. 
Kötschach  im  Gailtal  257. 

—  bei  Gastein  176. 
Kottingbrunn  118. 
Koväszna  535. 
Kozara-Sattel  418. 
Kozi-Kamen  469. 
Kozjak,  der  384.  388. 
Kozjaksee  520. 
Kozlau  356. 
Krainburg  245. 
Krainerhütten   116. 
Krakau  362. 
Kraljevica  522. 
Kralovän  468. 
Kralup  303. 
Krammel  305. 
Kranebitten  192. 
Kranebitter  Klamm  190. 
Kranichberg  120. 
Krapfenwaldl  107. 
Krapina-Teplitz  516. 
Krappfeld  256. 
Krasna  355. 

Krasne  372. 
Krassövär  505. 
Krasznahorka  486. 
Krechor  335. 
Krechowice  374. 
Kreibitz-Teichstatt  347. 
Kreit  192. 

Kremesnik,  der  341. 
Kremnitz  462. 
Krems  an  der  Donau  140. 
130. 

—  im  Kainachtal  240. 
Kremsier  355. 
Kremsmünster  144. 
Kremstal,  das  139. 
Kreßbrunnen,  der  431. 
Kreuger-Schlösser,  die 

257? 
Kreuth  127. 
Kreuz  517. 
Kreuzberg,  der  (bei  Frei- 

waldau)  360. 
Kreuzen  137. 
Kreuzenstein,  Burg   141. 
Kreuzhübel,  der  478. 
Kreuzköpfl  202. 
Kreuzsattel  111. 
Kreozspitze,  die  201. 
Kreuzstein  154. 


Krieglach  232. 
Kriegsdorf  359. 
Kriegsinsel,  die  497. 
Kriesdorf  304. 
Krimml  174. 
Krimmler  Tauern  174. 
Kritzendorf  334. 
Krivädia  539. 
Krivän,  der  480. 
Kriväny-Gyetva  461. 
Krnin  planina  407. 
Kroatenhöhle  173. 
Kromau  340. 
Kronau  245. 
Kronburg,  Ruine  198. 
Krondorf  313. 
Kronplatz  223. 
Kronprinz -Rudolf- Grotte 

248. 
Kronstadt  531. 
Kronsegg,  Ruine  334. 
Kropfsberg,  Ruine  181. 
Kroscienko  375. 
Krottendorf  240. 
Krottenmühl  183. 
Krottensee,  der  154. 
Krstac  413. 
Krumau  333. 
Krummbachsattel  120. 
Krumnußbaum  128. 
Krumpendorf  252. 
Krumpental  260. 
Krupa  in  Böhmen  312. 

—  an  der  Uua  420. 

—  am  Vrbas  421. 
Krynica  369. 
Krzesanica,  die  485. 
Krzeszowice  362. 
Krzyzne  484. 

Küb  123. 
Kubani,  der  331. 
Kubin  497. 
Kubohütten  331. 
Kuchelbad  325. 
Küchelberg  211.  212. 
Kuchl  173. 
Kuchler  Loch  166 
Kucice  390. 
Kuäkikom  401. 
Kudsir  537. 
Kufstein  183. 
Kühbach,  Burg  208. 
Kuhhornberg  526. 
Kühtreien  201. 
Kukovica  420. 
Kükülloszög  529. 
Küküllovär  529. 
Kulm  305. 
Kulm,  der  249. 
Kumberg  243. 
Kumbur,   Canale  di  399. 
Kummenberg,  der  195. 
Kundratitz  342. 


KunStitz  335. 
Kunowitz  339. 
Kupferberg  312. 
Kupferschächte,  die  482. 
Kürsinger  Hütte  174. 
Kurtatsch  217. 
Kurzlehn  201. 
Kurzras  201. 
Kuttenberg  343. 
Kuttenplan  330. 
Kuttental  346. 
Kutti  428. 
Kuznice  483. 
Kyrieleis  527. 

Laa  340. 
Laas  215. 
Labin  384. 
Labudovac  520. 
Lackenhof  128. 
Lackenhoferhütte  122. 
Lacroma  397. 
Lad,  Bad  214. 
Ladamos  529. 
Ladis  197. 
Lagarina,  Val  219. 
Lago  di  Ledro  221. 
Lagosta  393. 
Laibach  244. 
Laibacher  Moor  245. 
Laisberg,  der  243. 
Lajosforräs  464. 
Lajtaszentmiklös  512. 
Lakaboden  120. 
Lamacs  428. 
Lambach  145. 
Lämberg  303. 
St.  Lambrecht  256. 
Lamprechtsburg,  die  223. 
Lamprechts-Ofenloch 

180. 
Lana  210. 
— ,  Col  di  229. 
Lancut  369. 
Landeck  197. 
Landl  168. 
Landök  482. 
Landro  228. 
Landshag  135. 
Landskron  bei  Brück  233. 
—  bei  Villach  257. 
Landskrone,  Ruine  543. 
Lanersbach  193. 
Langbath-Seen  158. 
Lange  See,  der  478. 
Langegg,  Kloster  138. 
— ,  Ruine  209. 
Langen  196. 
Langenbruck  348. 
Längenfeld  200. 
Langenfernerjoch  214. 
iLangenhof  351. 
Xangenlois  334. 


REGISTER. 


567 


Langenwang  232. 
Langenzersdorf  346- 
Langkampfen  183. 
Langkofel,  der  230. 
Langtauferer  Tal  197. 
Lans  191. 
Lanschütz  430. 
Lanser  Köpfe  192. 
Lanzendorf-  Rannersdorf 

431. 
Lapad  336. 

Lassingfall,  der  142.  128. 
Laßnitzhöhe  239. 
—  -Tal  241. 
Lastua,  Castel  400. 
Lastva  416. 
Lasva  408.  422. 
Läszlövär  498. 
Laternser  Tal  195. 
Latisberg,  der  108. 
Latsch  214. 

Laubenbachmülile  142. 
Landachsee,  der  157. 
Laudeck,  Ruine  197. 
Lauffen  160. 
Laugenspitze  214. 
Laun  311. 
Launsdorf  257. 
Lauterach  195. 
Lavamünd  255. 
Lavant,  Ruine  256. 
Lavanttal  255. 
Lavis  218. 
Lawoczne  372.  4S8. 
Laxenburg  112. 
Lebenberg,    Schloß  213. 
Löbeny-Mosonszentmi- 

klös  431. 
Lebring  241. 
Lech  195. 
Ledenitzen  266. 
Ledrotal  221. 
Lees  245. 

Legenye-Alsömihälvi487. 
Legos  221. 
Lehen  1Ü0. 
Leibnitz  241. 
Leibnitzer  Feld  241. 
Leipnik  356. 
Leitertal  226. 
Leithagebirge    118.     431. 

512. 
Leitmeritz  342. 
Leitner-Alp  193. 
Leka  513. 
Lelesz,  Abtei  437. 
Lembach  255. 
Lemberg  370. 
Lerne,  Canal  di  276. 
Lend  bei  Gastein  171. 
—  bei  Klagenfurt  252. 
Lendkanal  253. 
Lendorf  250. 


!  Lengenfeld  245. 
Lenkjöchlhütte  225. 
i Leoben  259. 
JLeobersdorf  118. 
| Leogang  180. 
Leoganger  Steinberge 
I     163. 

St.  Leonhard  i.  Enneberg 
222. 

—  im  Lavanttal  255. 

—  im  Passeir  213. 

—  im  Pitztal  199. 

—  bei  Salzburg  164. 

Leonstein  129. 

— ,  Ruine  252. 

Leontinenhöhle  486. 

Leopoldsberg,  der  108. 

Leopoldskron,Schloßl53. 

Leopoldstadt  465. 
JLeopoldsteiner   See  260.' 
iLepetane  399. 
JLepseny  516. 
jLermoos  199. 
1  Lesina  391. 

Letten  129. 

Leukental  181. 

Leutschau  470- 

Levico  219. 

Lewin  342. 

Lefcece  247. 

Lhota-Mirotitz  326. 

Libin,  der  332. 

Libnowes  351. 

Liboc  311. 

Liboch  in  Böhmen  343 

Lic  520. 

Licanka- Viadukt  520. 

Lichtenau  352. 

Lichtenberg,  der  133. 

-,  Ruine  198. 

Lichten  egg,  Ruine  232. 

Lichtwer,  Burg  181. 

Liebau  354. 

Lieben  350. 

Liebenstein  316. 

Liebeachitz  303. 

Lieboch  240. 

Liebwerda  350. 

Liechtenstein,  Burg,  bei 
Mödling  111. 

— ,  Ruine,  bei  Juden- 
burg 256. 

Liechtensteinklamm  170. 

Lienz  224. 

Lienzer  Klause  224. 

Liesertal,  das  250. 

Liesing  110. 

Liesing-Tal,  das  255. 

Liezen  169. 

Likava,  Ruine  468. 

Like"rer  Eisenwerk  485. 

Lilienfeld  127. 

Lilienstein  306. 


Baedekers  Österreich-Ungarn,    29.  Aufl. 


Lilijowe-Paß,  der  434. 
Limberg-Alpe  172. 
Limljani  401. 
Limone  221. 
Lindewiese  360. 
Lindkogel,  Hoher 

(Eisernes  Tor)  116. 
Lingenau-Hittisau  195. 
Linz  131.  136. 
Lipa  404. 
Lipik  514. 
Lipizza  248. 
Lipötvär  465. 
Lippa  536. 
Liptö-Szt.  Miklös  469. 

—  -Tepla  469. 

—  -Ujvär  469. 
Lisko-Lukawica  375. 
Lissa  (Böhmen)  343. 

—  (Dalmatien)  392. 

—  Hora  355. 
Lissava  505. 
Liazkovaer  Höhle  468. 
Litawatal  326. 
Litschau  333. 

Littai  243. 

Livanjsko  Polje  422. 
Liväzeny  540. 
Livinallongo-Tal  229. 
Livno  422. 
Lizzana  219. 
Ljetava,  Ruine  467. 
Ljubac,  Stretto  di  383. 
Ljupoc  412. 
Ljuta  400. 
Lobau,  die  433. 
Lobenstein  359. 
Lobositz  303. 
Lochau  194. 
Lochowitz  326. 
Lockenhaus  513. 
Lockstein,  der  166. 
Locse  (Leutschau)  470. 
Locsefürdö  471. 
Lofer  180. 
Loiben  140. 
Loiblpaß,  der  245. 
Loich  142. 
Loifarn  175. 
Loitsch  245. 
Lokve  520. 
Lomnitzer  Kamm  481. 

—  Spitze  478. 
Lönyabänya  461. 
Lonyai  539. 
Loosdorf  127. 
Lopaca  522. 
Loppio  220. 
Lore  495. 

St.  Lorenz  bei  Enns  130. 

—  (Salzkammergut)  154. 
St.  Lorenzen    in  Tirol 

i     222. 

33 


568 


REGISTER. 


Lorenzjoch  480. 
Losbühel  121. 
L,osenstein  129. 
Losoncz  461. 
Loswand  121. 
Lotru  544. 

Lotzenberg,  der  529. 
Lötzer  Wasserfall  197. 
Lovcen,  der  404. 
Lovrana  282. 
Löwenatein,  Ruine  467. 
Lubereck,  Schloß  138. 
Lübien  370. 
Lublö  465. 
Luboteny  465. 
S.  Lucia-Tolmein  262.258. 
Luckenurwald,  der  331. 
Lucsivna  469. 
Ludwigsquelle  46L 
Lueg  155. 
— ,  Paß  173. 
S.  Lugano  230. 
Lugos  503. 
Luhatschowitz  339. 
Luhi  491. 
Lukas3chlucht  413. 
Lukawetz  335. 
Luksic  390. 
Lundenburg  339. 
Lünersee  196. 
Lunga  383. 
Lunz  128. 
Lupe'ny  540. 
Lupkow  487. 
Lnpljanica  407. 
Lupoglava  275. 
Lurgrotte  233. 
Lurnfeld,  das  250. 
Luscbariberg,  der  258. 
Lussin,  Insel  379. 
Lussingrande  379. 
Lussinpiccolo  379. 
Lußnitz  258. 
Lustbühel,  Schloß  239. 
Luttach  223. 
Luttenberg  241. 
£u|an  373. 
Luzna-Lischan  311. 
Lysa  483. 
Lyutta-Tal,  das  487. 

Mackner  Kessel  209. 
Mäd  486. 

Madatschgletscher  216. 
Mädchenbure.  Ruine  429. 
Made^alva  536. 
Maderno  221. 
Madienerbaus  196. 
Madonna    di    Campiglio 

Madritschjoch  214. 
Maffersdorf-Sauerbrunn 

350. 


St.  Magdalena  133. 
Maggiore,  Mte.,   bei  Ab- 

bazia  282. 
Maglaj  407. 
Magöra,  die  484. 
Magyar-Kanizsa  502. 

—  -Läpos  526. 

—  -Ovar  431. 
Mahlknechtjoch  230. 
Mahrenberg  240. 
Mährisch-Altstadt  359. 
Aussee  335. 

—  -Neustadt  359. 

Ostrau  357. 

Schönberg  359. 

—  -Weißkirchen  356. 
Mährischer  Karst  336. 
Maiern  201. 
Mainzer  Hütte  227. 
Maishofen  180. 
Maistatt,  Bad  223. 
Majenwand,  die  197. 
Majläthhütte,  die  479. 
Majszin  492. 
Makarska  390. 
Makljen-Sattel  414. 
Mako  502. 

Malaiester  Schlucht  535. 
Malborgetb  258. 
Malcesine  222. 

Male  2L7. 

Main  398. 

Mallnitz  265. 

Mallnitzer  Tauern  178. 

Mällseifen,  der  543. 

Mälnäsfürdo  535. 

Malquoira,  Alp  229. 

Mals  198. 

Maiser  Haide  198. 

Maltatal  250. 

Maltempo,  Canale  di  380. 

Mamula,  Fort  399. 

Mandling  170. 

Mandronhütte  219. 

Manhart,  der  245. 

Maninklamm,  die  467. 

Mannharthütte  178. 

Manning-Wolfsegg  146. 

Mannsberg,  Burg  257. 

Maon,  Insel  380. 

Märamarossziget  491. 

Marbach  137.  130. 

Marburg  241. 

Marchegg  427. 

Marchfeld  116. 

Marchtal  335.  339.  434. 

Marcinkowice  376. 
I  Marco  220. 

— ,  Kloster  397. 
|Marcsek  467. 
!Mare  xuorto  397. 

Mare  di  Novegradi  383. 
Weit  204. 


Maretsch.  Burg  208. 
Margaretenbad  332. 
Margaretenkapf  195. 
Margitfalva  471. 
Margreid  217. 
St.  Maria   im   Laßnitztal 
240. 

—  im  Münstertal  19S. 

S.  Maria  dei  Paludi  388. 

—  dello  Scalpello  399. 
Mariabrunn  bei  Wien 

126. 
Maria-Elend  261. 

—  -Fieberbründl  249. 
Mariafried  506. 
Maria-Grün  239. 
Mariahilf  189. 
Mariahilf  er  Berg  118. 
Mari  ahuta-Z  akär  fal  va 

471. 
Maria  im  See  262. 

Knlm,  Böhmen  314. 

Kumnitz  162. 

—  -Laach  139. 
Marian,  Monte  388. 
Maria-Piain  153. 

—  -Radna  536. 

Rain  261. 

Rast  255. 

Saal  261. 

Mariaschein  307. 
Maria-Schmelz  214. 
Schutz  124. 

—  -Stern,  Kloster  420. 
Straßengel  233. 

—  -Taferl  137.  130. 
Theresia  -  Schutzhaus 

262. 

Theresiopel  505. 

Märiatölgyes  467. 
Maria-Trost  239. 
Märiavölgyfürdo  490. 
Maria-Waldrast  192. 

—  -Wörth  252. 
Mariazell  142. 
St.  Marien  143. 
Marienbad  328. 
Marienberg,  Abtei  19S. 
-,  der  352. 
Marienburg  531. 
Mariental  429. 
Marillavölgy  505. 
Marinkovici  418. 

JMarkersdorf  303. 
Markovsina  275. 
Markt-Schelken  529. 

—  Tu  ff  er  243. 
Marling  214. 
Marmolata,  die  230. 
Marosheviz  529. 
Marosillye  536 
Maros-Ludas  523. 

—  -Szt.-Iinre  539. 


REGISTER. 


569 


Maros-Uivär  528. 

—  -Väaarhely  528. 
Marabach  135. 
Marsbach  zell  135. 
Martelltal,  das  214. 

St.  Martin,  an  der  Enns 
169. 

—  bei  Graz  240. 

—  im  Paaaeir  213. 

—  im  Saalachtal  180. 

—  am  Schneeberg  204. 

—  am  Vorberg  214. 

—  bei  Weitra  333. 

S.  Martino   di  Castrozza 

230. 
Martinsberg  333. 
St.  Martinsberg,  Abtei 

432. 
Martinsbucht,  die  397. 
Martinswand,  die  200. 
Marzellfemer  201. 
Masloved  351. 
Mastig  353. 
Matavun  247. 
Matlarenau  oder 
Matlärhäza  481. 
Mätrafüred  462. 
Mätragebirge  430.  462. 
Matrei  203. 
— ,  Windisch-  225. 
Matreier  Tauernhaus  225. 
Mattersdorf  512. 
Mattsee  146. 
Mattnglie  281. 
Matzen,  Burg  181. 
Matzendorf  118. 
Mauerbach,  Kloster  126. 
Mauls  204. 

Maultasch,  Ruine  210. 
Maurach  182. 
— ,  die  200. 
Mautern  an  der  Donau 

140. 
Mauterndorf  256. 
Mauth  in  Böhmen  326. 
Mauthausen  136.  131. 
Maximir  519. 
Mayerling  116. 
Mayrhofen  193. 
Mazocha,  die  336. 
Mecsek-Gebirge,  das  510, 
Meczenze'f  464. 
Medgyes  530.! 
Mediasch  530. 
Medua  400. 
Meerauge,  das  484. 
— ,  — ,  Beskiden  487^ 
Meeraugspitze  480. 
Megjegje  418. 
Mehädia  504. 
Meidling  110. 
Meja  520. 
Melada  980. 


Meleda,  Insel  393. 
Meledriotal  217. 
Melk  138.  127.  130. 
Mellau  195. 
Melleck  180. 
Melnik  343. 
Melnikfall  250. 
Mendelpaß,  der  209. 
Mengsdorfer  Tal  480. 
Mengaszfalva  469. 
Menyhäza  494. 
Meran  210. 
Merisor  539. 
Merkan  399. 
Merkelsgrün  313. 
Merkenstein  118. 
Mesici-Rogatica  417. 
Metalkasattel  418. 
Metkovic  390. 
Metz^enseifen  464. 
Mezo-Hegyes  502. 

—  -Laborcz  487. 

—  -Me"hes  527. 

—  -Tür  494. 
Mezöseg,  die  528. 
Mezo'zombor  490. 
Mezzana  217. 
Mezzo,  Canale  di  380. 
— ,  Insel  393. 
Mezzolago  221. 
Mezzolombardo  217. 

St.  Michael  a.  d.  Donau 
139. 

—  in  Eppan  209. 

—  im  Liesingtal  255.  260. 

—  im  Lungau  250. 
Micheldorf  144. 

S.  Michele  217. 
— ,  Kastell  383. 
Michelsberg  543. 
Michelsburg,  die  222. 
Mieders  192. 
Mieria  545. 
Mies  331. 
Mießtal,  das  254. 
Mikolajöw  372. 
Milanovac  498. 
Mildera  202. 
Miljevici  412. 
Milleschauer,  der  310. 
Milleschau-Kottomirsch 

310. 
Millatatt  250. 
Milnä  391. 

Milostin-Kounowa  312. 
Mirabello  390. 
Mirafälle,  die  127. 
Miramar,  Schloß  271. 
Mirinovo  397. 
Miriszlö,  Gebirge  529. 
Mirogoi  519. 
Miskolcz  462. 
Mißlingtal,  das  255, 


Misurina-See  228. 
Mitrovicza  506. 
Mittelberg  im  Pitztal  199. 

Ferner  199. 

Mitteldorf  225. 
Mittelgebirge,  böhm.  303. 
Mittelgrund  342. 
Mittelsteine  353. 
Mittelwalde  352. 
Mitterbad  (Ulten)  214. 
Mitterburg  (Pisino)  275. 
Mitterdorf  232. 
Mitterkopf  174. 
Mitterndorf-Zauchen  162. 
Mitterplatten-Alp  193. 
Mittersill  173. 
Mitterweißenbach  158. 
Mittewald   am  Brenner 
204. 

—  bei  Lienz  224. 

—  bei  Villach  252. 
Mixnitz  233. 
Mjesaici  418. 
Mlatz  327. 
Mlinicatal,  das  480. 
Mljet  (Meleda)  393. 
Mödling  111.  112. 
Modor  465. 
Mödoa  502. 
Moena  230. 
Moggio  258. 
Mogila  368. 
Mogorjelo  416. 
Moha  432. 
Mohäcs  511.  496. 
Mohelkatal  348. 
Moisciu  492. 
Mojstrana  245. 
Mokosica  397. 
Mokropetz  325. 
Moldau  311. 

— ,  die  289.  303  usw. 

Molina  221. 

Möllbrücke  -Sachsenburg 

250. 
Mölln  129. 

Mölltal,  das  226.  265. 
Mönchsberg,  der  151. 
Mondsee  154. 
Monfalcone  273. 
Mönichkirchen  120. 
Montafoner  Tal  196. 
Montan  beiNeumarkt230. 
Montasch,  der  258. 
Monte  Croce  230. 

—  S.  Giovanni  379. 
Montenegro  401. 
Monte  Santo  263. 
Moos,  Bad  (Sexten)  224. 

—  im  Passeir  214. 
Mooswacht  168. 
Morchenstern  350. 
Morganhof  146. 

38* 


570 


REGISTER. 


Mori  219. 
St.  Moritzen  223. 
Morlacca,  Canal  della  380. 
Morszyn  375. 
Morter,  Insel  383. 
— ,  im  Martelltal  214. 
Mörtschach  226. 
Morzg  164. 
Moscanicaquelle  412. 
Moscenice  282. 
Moschkogel,  der  240. 
Moserboden  172. 
Mosesquelle  478. 
Moson  431. 
Mosor,  der  389. 
Mostar  414. 
Mravince  390. 
Mszana-Dolna  376. 
Muckendorf  118. 
Mückentürmchen  310. 
Mügeln  306. 
Muggia  275. 
Müglitz  335. 
Mugonispitzen  230. 
Mühlau  190. 

Mühlbach    im   Pustertal 
222. 

—  in  Siebenbürgen  537. 
Miihlbacher  Gebirge  538. 
Mühldorf  266. 
Mühlhausen  an  der  Mol- 
dau 303. 

—  bei  Tabor  331. 
Mühllacken  136. 
Mulla  400. 
Mällendorf  432. 
Mullwitz-Aderl  225. 
Münchengrätz  347. 
Mundra,  die  539. 
Munkäcs  488. 
Münster  198. 

Mur,  die  233.  235  etc. 
Mura  Keresztur  513. 

—  Szerdahely  514. 
Muran  (Tatra)  483. 
Muranyalja  485. 
Muranzatal,  das  216. 
Morau  256. 
Mürau,  Schloß  335. 
Murinsel,  die  516. 
Mürzsteg  232. 
Mürzzuschlag  232. 
Muszyna  369. 
Mutterberger  Alp  203. 
Mutters  192. 

Nabresina  248. 
Nachod  352. 
Nädaser  Tal  493. 
Nadbrzezie  369. 
Nago  220. 
Nagumanac  398. 
Nagyäg  536. 


Nagy-Apold  538. 
Bänya  490. 

—  -Becskerek  502. 

—  -Belicz  430. 
-Berezna  487. 
-Bicscse  -  Peredmer 

467. 
-Csäkäny  514. 
-Czenk  513. 
-Disznöd  543. 
-Enyed  529. 
-Hortobägy  489. 
-Honda  526. 
-Kanizsa  516.  513. 
-Käroly  490. 

—  -Kikinda  502. 
Kövesd  487. 

—  -Maros  430.  436. 
Märton  512. 

—  -Mihäly  487. 

—  -Selyk  529. 
Szaläncz  487. 

—  -Szalök  475. 

Szalonta  493. 

Szeben  540. 

—  -Szöllos  487. 
Szombat  465. 

—  -Talmäcs  543. 
-T&eny  495.  515. 
-Värad  (Großwardein) 

492 
Nakri-Netolitz  332. 
Nals  210. 
Nana  430. 
Nändorhegy  (Ferdinands 

berg)  504. 
Napajedl  355. 
Narenta-Tal  413. 
Narona  390. 
Naäic  510. 
Nassereit  199. 
Naßfeld  (Gastein)  178. 
Naßkamm  122. 
Naßtal,  das  122. 
Naßwald  122. 
Naszod  526. 
Natters  192. 
Nattersbachtal  142. 
Naturns  214. 
Nauders  198. 
Naudersberg  193. 
Nazareth,  Kloster  420. 
Nebelstein,  der  333. 
Nedwieditz  344. 
Negoi  544. 
NemSlkau  331. 
Nemetdiöszeg  430. 
Nemetpröna  430. 
Nemetujvär  514. 
Nenzigast-Tal  106. 
Nenzing  196. 
Nepolokoutz  373. 
Nepomuk  331. 


Neppendorf  538.     . 
Neratovic  346. 
Neresine  379. 
Nesactium  279. 
Nesselgraben  180. 
Nesselkoppe  360. 
Nestersitz-Pömmerle  305. 
Nettingsdorf  143. 
Neu-Aigen  33  i. 
Neuberg  232. 
Neu-Bilek  416. 
Neu-Breitlahner  191. 
Neudau  249. 
Neudek  325. 

Neudörfel  bei  Aussig  305. 
Neudörfl.  beiWiener-Neu- 

stadt  512. 
Neuern  327. 
Neufelden  133 
Neugarten  303. 
Neu-Hambarg  353. 
Neuhammer  325. 
Neuhaus  in  Böhmen  341. 

—  bei  Cilli  243. 

—  an  der  Donau  135. 
bei  Salzburg  172. 

Neuhäusel  430. 
Neukirchen  174. 
Neuland  304. 
Neulengbach  126. 
Neumarkt-Kallham  145. 

-Köstendorf  146. 
— ,  Schloß  514. 

in  Siebenbürgen^  528. 

in  Steiermark  256. 

-Tramin  217. 
Neumarktl  245. 
Neuming  262. 
Neu-Montfort  195. 
Neunkirchen  123. 
Neu-Pest  436. 

—  -Pfannberg,  Schloß 
233. 

—  -Eatteis  202. 

—  -Rohlau  325. 
Neu-Sandec  375.  369. 
Neusattl  313 
Neusatz  506.  497. 
Neu-Schmecks  476.   474. 
Neusiedl  in  Mähren  340. 

—  in  Niederösterreich 
431. 

Neusiedler  See  513. 
Neusohl  461. 
Neuspondinig  215.  198. 
Neustadt  an   der  Mettau 
352. 

—  bei  Moldau  311. 

—  in  Siebenbürgen  534. 
Neustadt,  Wiener  118. 
Neustadtl  344. 
Neustift  bei  Brixen  204. 

I—  im  Safental  250. 


REGISTER. 


571 


Neustift  im   Stubaital 

202. 
Neutitschein  356. 
Neutra  430. 

Neutragebirge  430.  465. 
Neu-Ullersdorf  359. 
Neuwaldegg  108. 
Neuweg  111. 
Neu-Zagörz  375. 
Nevesinje  415. 
Nezamialitz  339. 
Nezsider  431. 
S.  Nicolö  bei  Lesina  391. 

—  bei  Zara  383. 
Niederalpel-Sattel  232. 
Niederdorf  223. 
Niederer  Tauern  178. 
Nieder-Fladnitz  345. 
Niedergrund  306. 
Niedernofen  169. 
Niederjoch,  das  201. 
Nieder-Lindewiese  360. 
Nieder-Nixdorf  347. 
Niedernaill  173. 
Niederranna  135. 
Niedersedlitz  306. 
Niedervintl  222. 
Niemes  303 
Niklasberg  311. 
Niklasdorf  (Mähren)  360. 

—  (Steiermark)  259. 
St,  Nikola  137.  130. 

St.  Nikolaus  bei  Golling 
173. 

—  bei  Innsbruck  189. 

—  im  Ultental  214. 
Nikolsburg  340. 
Nikolsdorf  250. 
Nikäic  404. 
Nimburg  343. 
NjeguS  403. 

Noa  534. 

Nockstein,  der  15i. 
Nollendorf  305. 
Nonn  164. 
Nonsberg  217. 
Norino,  Torre  di  390. 
Nösner  Land  527. 
Nöstelbach  143. 
Not,  die  123. 
Novaglia  380. 
Novi  (Bosnien)  419. 

—  (Dalmatien)  380. 
Novoszello  496. 
Novska  512. 
Nowosielitza  373. 
Nowy-Targ  376. 
Nufels  197. 

Nürnberger  Hütte  203. 
Nürschan  328. 
Nußdorf  am  Attersee  146. 

—  (Wien)  106.  142.* 
NuTolau  229. 


Nyiregybäza  489. 
Nvitra  (Neutra)  430. 
Nyustya  485. 

Obbrovazzo  383. 
Obdach  255. 
öbecse  50ö. 
Obelisco  270. 
Oberarl  170. 
Ober-Arpasch  545. 
Oberau  20i. 
Oberbergtal  202. 
Oberbozen  209. 
Oberbret  258. 
Ober-Cerekve  341. 

—  -Cilli  243. 
Oberdrauburg  250. 
Obergeorgental  305. 
Ober-Girda  528. 

—  -Grafendorf  142. 
Obergraupen  310. 
Obergrund  305. 
Ober-Gurgl  202. 
Oberhof  122. 
Oberhollabrunn  346. 
Oberlaibach  245. 
Oberlana  213. 
Oberland  168. 
Oberloiben  130. 
Obermais  212.  211. 
Obermauer  225. 
Ober-Mayerhofen  250. 
Obermeisling  139. 
Obermieming  199. 
Obermühl  135. 
Obernbergtal  203. 
Oberndorf  139. 
Obernitz  311. 
Obernzell  135. 
Oberplan  333. 
Ober-Porumbach  544. 
Ober-Radkersburg  241. 
Oberrain,  Bad  180. 
Ober-Sebes  544. 

Sedlitz  305. 

Obersee,  der  167. 
Ober-St.  Veit  126. 
Obersulzbachtal  174. 
Obertauern  170. 
Obertömösch  546. 
Ober-Tor zbnrg  534. 
Obertraun  162. 
Ober-Vellach  266. 
Ober-Yernagt  201. 
Oberweißbach  168. 
Oberwiesental  312. 
Oberzalimhütte  186. 
Obladis  197. 
Öblarn  169. 
Oblik,  der  412. 
Oborci  422. 
Oboti  401. 
Obrowitz  339. 


Obsteig  199. 
Odenburg  512. 
Oderberg  357. 
Oderquelle  366. 
Ofen  s.  Budapest. 
Ofenauer  Berg,    der  173. 
Offenbanya  528. 
Offensee,  der  158. 
Ogulin  520. 
Ögyalla-Bagota  430. 
Öhäz  513. 
Okrischko  345. 
Oläh-Läpoa  526. 
Oläh-Szt.  György  526. 
Olang  223. 

Ölgrubenjoch  197.  199. 
Ölgrübenspitze  199. 
Olmütz  358. 
Olszanica  375. 
Olthid  544. 
Oltre  883. 
Oltresarca  220. 
Om,  der  535. 
Omarska  420. 
Omaraka-Ebene  420. 
Ombla,  die  897. 
Omeshorn  195. 
OmiS  390. 
Ömoldova  498. 
Ompolygalacz  -  Fenes 

539. 
Ompolytal,  das  538. 
Ö-Palänka  497. 
Opcina  265.  271. 
Opocno  352. 
Opor,  der  384. 
Opreasa,  die  491. 
Opus,  Fort  390. 
Öradna  (Alt-Rodna)  526. 
Orahovac  400. 
Orasac  398. 
Oraviczabänva  505. 
Ordas  495. 
Orebic  393. 
Orglerhütte  172. 
Orjen,  Berg  416. 
Orlät  538. 
Orlö  465.  369. 
Örme'nyea  504. 
Oroshaza  493. 
Oroszlänk<5  467. 
Orsera  276. 
Orsova  499.  504. 
Ort  157. 

Ortenburg,  Ruine  250. 
Orth  433. 
Qrtler  215. 
Orväralj  a  -  Boldogfalva 

504. 
Osnabrücker  Hütte  250. 
Ospedaletto  219. 
Ospitale  228. 
Ossegg  311. 


572 


REGISTER. 


Osser,  der  327. 
Ossero,  der  379. 
Ossiach  257. 
Osterburg,  Ruine  127. 
Ostro,  Punta  d'  399. 
Ostrog  404. 
Ostrova,  Insel  497. 
St.  Oswald  240. 
Oswie.cim  862. 
Oszterva  480. 
Osztra,  die  437. 
Oto£ac  520. 
Otoka  420. 
Ototsche  245. 
Otranto ,    Straße  von 
.  401. 

Otscher  128. 
Ötschergraben  142. 
Ottensheim  136. 
Ottohütte  252. 
Qtz  200. 
Otztal  199.  200. 
Ovar,  Ruine  468. 
Ozren,  Kloster  407. 

Packtal  255. 
Pago  380. 
Paks  495. 
Palanca  536. 
Palänka  497. 
Pale  417. 
Palfau  143. 
Palicsfürdo  502. 
Pallaus,  Schloß  205. 
Pallik,  der  226. 
Paltental  255. 
Paltina  545. 
Palu  de  Caldes  214. 
Panchia  230. 
Pancsova  497. 
Pändorfalu  431. 
Paneveggio  230. 
Pankota  494. 
St.  Pankraz  214. 
Pannonhalma  432. 
Pantovcak  519. 
Papa  514. 
Papusa  540. 
Paräd  460. 
Parajd  529. 
Parapluieberg  111. 
Pardubitz  335. 
Parenzo  276. 
Paringgebirge  539. 
Pärkäny435.  430. 
Parndorf  431. 
Parona  220. 
Parsch  152.  172. 
Parschallen  146. 
Parschnitz  354. 
Parseierapitze  197. 
Partschinser  Wasserfall 
213. 


Pascani  374. 
Pasman,  Insel  383. 
Pasaail  249. 
Passau  134. 
Passeiertal  213. 
Pasterzen-Kees  227. 
Patenen  196. 
Patria  (Tatra)  480. 
Patsch  203. 
Patscher  Kofel  192. 
St.  Paul  in  Kärnten  255. 
Pavlovac,  Ruine  417. 
Payerbach  123.  121. 
Payerhütte,  die  215. 
Pazarid  412. 
Paznauntal  196. 
Peatra  Alba  540. 

arse  535. 

Capri  539. 

—  mare  535. 

—  rosie  545. 
Pecka  353. 

Peca  (Fiinfkirchen)  510. 
Peczel  460. 
Pedratsches  222. 
Peggau  233. 
Peindlberg,  der  325. 
Peitlerkofel,  der  222. 
Pejo,  Bad  2L7. 
Pellegrino,  Cap  391 
Pelsdorf  354. 
Pelsöcz  485. 
Pemmern  209. 
Penede,  Ruine  220. 
Penegal  210. 
Penia  229. 
Penk  266. 
Penzing  100.  126. 
Peraria  258. 
Perarolo  229. 
Perasto  399. 
Perbenyik  487. 
Perbete  430. 
Percha  223. 
Perchtoldsdorf  111. 
Perecseny  487. 
Perfuchs  197. 
Pergern  129. 
Pergine  219. 
Peri  220. 

Peritschnik-Fall  245. 
Perjen  197. 
Perkovic  384. 
Perneck  bei  Ischl  160. 
Pernegg  233. 
Pernitz  118. 
Pernstein,  Burg  344. 
Perra  230. 

Perschaner  Hohen  545. 
Pdrsen,  Burg  219. 
Persenbeug  137.  130. 
Pertisau  182. 
Perzagno  400. 


Peschiera  222. 

Pestere  535. 

St.  Peter  an  der  111  196. 

—  in  Krain  247. 

in  Niederösterreich 

128. 
Petersberg,  Ruine  256. 

,  Schloß  199. 
Petersburg  327. 
Petersdorf  538. 

—  (Perchtoldsiorf)  111. 
Peterstein,  der  360. 
Petervärad  oder 
Peterwardein  506.  497. 
Petka,  Monte  397. 
Petre  505. 

Petricevac,  Kloster  420. 
Petriesa,  Berg  539. 
Petronell  433. 
Petrovoselo  420. 
Petrowitz  362. 
Petrozseny  539. 
Petschau  325. 

Pettau  517. 

Pettauer  Feld,  das  242. 
Pettini.  die  399. 
Pettneü  197. 
Pettorina-Tal  230. 
Petzen,  die  254. 
Peutelatein  228. 
Pfaffenstein,  der  260. 
Pfalzgauhütte  229. 
Pfänder  194. 
Pfandl  156. 
Pfandlhütte  213. 
Pf andla Charte,    Untere 

227. 
Pfannberg,  Ruine  233. 
Pfannhorn  224. 
Pfarr-Werfen  173. 
Pfennigbach  117. 
Pfenningberg  133. 
Pfitacher  Joch  194. 
Pflerschtal,  daa  203. 
Pflüglhof  250. 
Pfunderstal,  daa  222. 
Pfunds  198. 
Pfusserlahn  209. 
Pian,  Monte  228. 
Pians  197. 
Piatra  514. 
Piccolein  222. 
Pichl  154. 
— ,  Schloß  232. 
Piding  163. 
Pießling  144. 
Piesting  118. 
S.  Pietro   di  Brazza  390 
Pietrosz,  der  492. 
(Pieve  di  Cadore  229. 
|—  di  Ledro  221. 
,—  di  Livinallongo  229. 
Pilgram  341. 


REGISTER. 


573 


Pilis,  der  (Siebenbürgen) 

635. 
Pilkau  310. 

Pillersee-Acbental  181. 
Pilsen  326. 
Pilsenetz  331. 
Pine,  Val  di  219. 
Pinguente  275. 
Pinkenkogel  121. 
Pinniaer  Joch  202. 
Pinzgan,  der  180. 
Pinzgauer  Höhe  193. 

—  Platte  193. 
Pinzolo  219. 
Pirano  276. 
Pirkenhammer  320. 
Pirna  306. 

Pisc,  La  538. 
Piachelsdorf  249. 
Pischenza-Tal  245 
Pisek  326. 
PiSely  341. 
Piaino  275. 
Piaki  536. 
Pistyän  465 
Piszke  435. 
Pites  ci  504. 
Pitten  120. 
Pitztal,  das  199. 
Pitztaler  Jöchl  199. 
Pizzocolo,  Monte  221. 
Plabutsch  239. 
Pladen  327. 
Piain,  Ruine  164. 
Plan  in  Böhmen  330. 

—  im  Grödner  Tal  205. 
Plangeroa  199. 
Planka,  Punta  385. 
Plankenau  170. 
Plankenwart,  Schloß  240. 
Planta,  Schloß  212. 
Plase  520. 

Plaß  327. 
Plassagebirge  413. 
Plassen,  der  161. 
Plaszöw  362. 
Platte,  die  239. 
Platten  325. 
Plattenkogel  193. 
Plattensee  516. 
Plattkofel  230 
Plätzwiese  223. 
Plava  262. 
Plavnica  404. 
Plevlje  418. 
Plitvicer  Seen  520. 
Plivafall  421. 
Pliva-Seen  421. 
Pljesivica  420. 
Ploesci  546.  374. 
Plomberg  154. 
Plose,  die  205. 
Pochhardscharte  178. 


Pochhardsee  17S. 
Pöchlarn  137.  127. 
Pocitelj  416. 
Pockhorn  226. 
Pöckstein,  Schloß  256. 
Pocol  229. 
Podbaba  303. 
Pod  Bansko  469. 
Podbrdo  262. 
Podebrad  343. 
Podgorica  4U4. 
Podgörze  369.  362 
Podhorn,  Berg  Ö2ö. 
Podhrägy,  Ruine  467. 
Podlugovi  408. 
Podmelec  262. 
Podolin  47U 
Podorosac  413. 
Pod  Palenica  480. 
Podragu  545. 
Podspädy  483. 
Poduplaski-Tal  478. 
Podvelez  414. 
Podwotoczyska  372. 
Poganek,  Schloß  243. 
Pohl  356. 
Poiana,  die  534. 

—  Mueri  539. 

—  Neamtului  544. 
Pola  277/ 

Polana  Krivänska  480. 
Polauer  Gebirge  339. 
Polepp  343. 
Pölfing-Brunn  240. 
Politz  bei  Wekelsdorf 

352. 
Poljica,  die  390. 
Poljice  416. 
Pölling  257. 
Polna-Stecken  344. 
Polnische  Kamm,   der 

478. 
Polonina-Runa  487. 
Polstran  517. 
St.  Polten  126. 
Pöltenberg  346. 
Pöltschach  242. 
Polndnicza  469. 
Pomo,  Scoglio  391. 
Ponalestraße,  die  221. 
Pongan  170. 
Pontafel  258. 
Ponte  delle  Arche  219. 

—  di  Legno  217. 

—  di  Muro  258. 

—  deir  Orco  219. 
Pontebba  258. 
Pontlatzer  Brücke  197. 
Popena,  Piz  228. 

—  bassa,  Val  228. 
Popova-Sattel  470. 
Popovopolje  416. 
Popp-Ivan  491. 


Popper  See  479. 
Popräd-Felka  469. 
Pordoipaß  229. 
Pofican  334. 
Porim  413. 
Porpäcz  514. 
Porta  Orientalis  504 
Portore"  522. 
Portorose  276.  275. 
Pörtschach  252. 
Porumbak  544. 
Pößnitz  241. 
Post-Alp  174. 
Postelberg  327. 
Pöstlingberg  133. 
Postyen  465. 
Potscherad  327. 
Pottenbrunn  126. 
Pottenstein  352. 
Pottschach  123. 
Pötzleinsdorf  108. 
Pötzscha  306. 
Povo  219. 
Pozsälö,  der  486. 
Pozaony  (Preßburg)  428. 
Pozsonvligetfalu  429. 
Pozza  230. 
Praca  417. 
Prachatitz  332. 
Prad  215. 

Prag  286. 
Altneuschule  294. 
Altstadt  290. 
Altstädter  Mühlen  292. 

—  Turm  296. 
Bäder  237. 
Bahnhöfe  286.  296. 
Baumgarten  301. 
Belvedere  301. 

—  Anlagen  301. 
Bierhäuser  286. 
Blindeninstitut  301. 
Böhm.  Museum  294. 
Cafes  286. 
Carolinum  290. 
Choteks- Anlagen  301. 
Clementinum  291. 
Daliborka-Turm  300. 
Denkmäler: 

Franz  I.,  Kaiser  292. 

St.  Georg  299. 

Jungmann  296. 

Karl  IV.  292. 

Krieger  296. 

Macha  302. 

Palacky  295. 

Prager  Student  292. 

Radetzky  297. 

h.  Wenzel  294. 
Deutsches   Haus   287, 
Dom  299. 
Droschken  287. 


574 


REGISTER. 


Prag : 
Emaus-Kloster  29o. 
Erz  bisch.  Palast  298. 
Ferdinandstraße  296. 
Franzenskai  292. 
Franz-Jos.-Brücke  296 
Gasthöfe  286. 
Geschichte  289. 
Graben  290. 
Hasenburg  302. 
Hofburg  298. 
Hradschin  298. 
Hus'  Wohnhaus  292. 
Josephstadt  293. 
Judenfriedhof  294. 
Kadettenschule  301. 
Kaiser-Franz-Brücke 

296. 
Kapuzinerkloster  300. 
Karlsbrücke  296. 
Karlsplatz  295. 
Karmeliterinnen- 

kloster  298. 
Kinsky-Garten  302. 
Kirchen : 

Allerheiligen  300. 

St.  Georg  300. 

St.  Jakob  291. 

Job.  von  Nepomuk 
295 

Karlshofer  295. 

H.  Kreuzkap.  292. 

Loretokircbe  300. 

Maria  Himmelfahrt 
300. 

Maria-Schnee  296. 

Marien  295. 

Martinskapelle  295. 

Nikolaus  297. 

St.  Peter  und  Paul 
295. 

Salvator  291. 

St.  Stephan  296. 

Teyn  290. 

Thomas  297. 

St.  Veit  299. 
Korpskommando  297. 
Krankenhäuser  296. 
Kreuzherrenstift  292. 
Kronprinz-Rudolf- 
Anlagen  301. 

Kai  292. 

Kunstgewerbe- 
Museum  293. 
Landtagsgebäude  297. 
Laurentiusberg  302. 
Loretoplatz  300. 
Moderne  Galerie  des 

Königreichs  Böhmen 

301. 
Museum,  städt.  296 
— ,  böhm.  294. 
— .  jüdisches  294. 


Prag: 

Museum,  technisches 
298. 

— ,  tschech.  -  slaw. 
ethnogr.  302. 

Naprstek's  Böhm.  Ge- 
werbemuseum 292. 

Neustadt  294. 

Palais    Clam  -  G alias 
291. 

—  Czernin  300. 

—  Fürstenberg  297. 

—  Kinsky  291. 

—  Lobkowitz  300. 

—  Morzin  298. 

—  Nostitz  297. 

—  Schwarzenberg  298. 

—  Sylva-Tarouca  290. 

—  Thun  298. 

—  Toscana  298. 

—  Waldstein  297. 
Panthecn  294. 
Poritscher  Park  296. 
Post  287. 
Pulverturm  290. 
Rathaus,  Altstadt.  291. 
— ,  jüdisches  294. 

—  Neustädter  296. 
Repräsentationshaus 

280. 

Ring,  Großer  290. 

— ,  Kleinseitner  297. 

Rudolphinum  292. 

Schwarzer  Turm  300. 

Sparkasse,  böhm.  296. 

Speisehäuser  286. 

Stadtpark  295. 

Statthalterei  297. 

Sternschloß  302. 

Strahow  300. 

Straßenbahnen  etc.  287, 

Technische  Hoch- 
schule, tschech.  296. 

Teynhof  291. 

Theater,  deutsche  290 
295. 

— ,  tschech.  296. 

Theresianisches  Adlig 
Damenstift  300. 

Tschech.  -  slaw.  ethno 
graph.  Museum    302 

Universitäts  -  Biblio- 
thek 292. 

Wasserturm  292. 

Weinstuben  286. 

Weißer  Berg  302. 

Wenzelsplatz  294. 

Wyschehrad  295. 

Prägarten  332.^ 
Pragerhof  242.  517. 
Prager  Hütte  225. 
Prägraten  225. 


Prags,  Alt-  u.  Neu-  223. 
Pragser  Wildsee  223. 
Pragstein,  Schloß  186. 
Prakendorf  471. 
Prakfalva  471. 
Praporacquelle  414. 
Praskoles-Zebräk  326. 
Pratereck  433. 
Präzsmär  535. 
Prebichl  260. 
Predazzo  230. 
Predeal  546. 
.Predigstuhl,  der  160. 
Predil,  der  258. 
Preding- Wieselsdorf  240. 
Prein  122. 
Preiner  Wand  121. 
Prekrizje  519. 
Premstätten  240.  241. 
Prenj  414. 
Prenj  planina  413. 
Prerau  356. 
Pregba,  die  543. 
Preschen  310. 
Preßbaum  126. 
Preßburg  428. 
Preßnitz  -  Reischdorf 

312. 
Pribenic  341. 
Priboj  419.  420. 
Pfibram  326. 
Prielau,  Schloß  180. 
Prien  183. 
Prießnitztal  111. 
Prijedor  4'iO. 
Pfim  351. 

Primiero  230. 

Primolano  219. 

Primorje  390. 

Prinzersdorf  127. 

Priszlop  492. 

Pritschitz  252. 

Privigye  430. 

Probluz  351. 

Prochenberg  128. 

Promina-Gebirge  39C. 

Promontor  495.  510. 

Promontore,  Cap  279. 

Prosau  325. 

Prosecco  248. 

Prößls,  Burg  206, 

Proßnitz  335. 

ProteDJak  412. 

Protiwin  331. 

Prozor  414. 

Pruskau  467. 

Prutz  197. 

Prva&na  264. 

Przemysl  370. 

Przeworsk  369. 

Przyboröw  376. 

Ptaszköwa  375. 

Puchberg  117. 


REGISTER. 


575 


Puchenstnben  142. 
Puchheim,  Schloß  146. 
Pudlein  470. 
Puflatsch  206. 
Puj  539. 
Püllna  311. 
Punkwa-Tal,  das  336. 
Puntigam  241. 
Pupping  145. 
PuraSic  407. 
Pürglitz  312. 
Purgstall  127. 
Purkersdorf  126. 
Pürnstein  134. 
Püspökladäny  488. 
Pustertal,  das  222. 
Pustomyty  372. 
Puszta-Palota  515. 
Pusztapole  470. 
Pusztaszabolca  510. 
Putnok  486. 
Pyhrntal  169. 
Pyrawang  135. 

Quaderberg,  der  306. 
Quadrathöfe  213. 
Quarnero  279.  379. 
Quarnerolo  380. 

Raab  431. 

Tal  249  etc. 

Raabs  333. 
Itaach  123. 
Rabamolnäri  513. 
Rabbi-Bad  217. 

—  -Joch  214. 
Rabenschwand  -  Ober- 

hofen  146. 
Rabenspitze  53i. 
Rabenstein,  Burg  an  der 

Mnr  233. 

—  im  Passeir  214. 

—  an  der  Pielach  142. 
— ,  Ruine  225. 
Rabka  376. 

Raby,  Ruine  331. 
Raccolanatal  258. 
Radegund  240. 
Radein  241. 
Radina  331. 
Radkersburg  241. 
Radiberg,  der  240. 
Radmannsdorf  245. 
Radna-Borberek  527. 
Radnitz  326. 
Radoboljequelle  415. 
Radonaschlucht  196. 
Radostak  39S. 
Radotin  325. 
Radstadt  170. 
Radstädter  Tauern  170, 
Radurscheltal  198. 
Radziwilöw  372. 


Rafenstein,  Ruine  209 
Ragusa  394. 
Ragusavecchia  398. 
Raibl  258. 
Raibler  See  258. 
Raiding  513. 
Raigern  339. 
Rainerhütte  172. 
Rainerkogel  239. 
Raistenberg,  der  340. 
Raitz  336. 

Rajcaanka-Tal,    das  468. 
Rajecz  468. 
Rakamaz  489. 
Rakek  246. 
Rakonitz  311. 
Räkos  460. 

Räkospalota-Ujpest  430 
Rama  (Bosnien)  413. 
— ,  Fort  497. 
Ramoljoch,  das  202.  201 
Ramsau  bei  Berchtes- 
gaden  167. 

—  im  Ennstal  169. 
— ,  die  Kleine  157. 

—  in  Mähren  359. 

—  in  Niederösterr.  127. 
Ranalt  203. 
Ränk-Herlein  464. 
Rankweil  195. 

Rann  243. 
Rannariedl  135. 
Rappenlochschlucht  195 
Rappottenstein,  Schloß 

333. 
Rareu,  die  374. 
Raschenberg,  Ruine  183 
Raska  gora  414. 
Raspenau  350. 
Rastelica  413. 
Rathen  306. 
Ratosnva  529. 
Ratsch  310. 
Ratschach  bei  Römerbad 

243. 

Weißenfels  245. 

Ratteis  202. 
Rattenberg  181. 
Ratzenberg  (Tatra)  481. 
Ratzes,  Bad  206. 
Räuberstein  476. 
Raudnitz  303. 
Rauheneck,  Ruine   115. 
Rauhenstein  bei  Baden 

115. 
Rauris  171. 

Kitzloch  171. 

Rauriser  Tauernhaus  171 
Ravno  416. 
Raxalpe,  die  121. 
Razic  331. 
Recinaquelle  522. 
Reckhütte  178. 


Redl-Zipf  146. 

Regecz,  Ruine  463. 

Regelsbrunn  433. 

Reichenau  bei  Gablonz 
348. 

—  an  der  KneSna  352. 

— ,  am  Semmering  121. 

Reichenberg  348. 

Reichenhall  163. 

Reichenstein  169. 

Reichstadt  303. 

Reifenberg  265. 

Reifenstein,  Burg  204. 

Reindlmühle  157. 

Reintal  223. 

Reisalpe  127. 

Reischach  223. 

Reißkofel  250. 

Reiteralpe  168. 

Reiterdorf  160. 

Reithof  122. 

Reitzenhain  312. 

Rekawinkl  126. 

Remete  519. 

Rena  311. 

Rendena,  Val  219. 

Rennweg  250. 

Reps  531. 

Reschen-  Scheideck  198. 

Reschensee  198. 

Reschitza  504. 

Resiatal  258. 

Resiczabänya  504. 

Resinar  542. 

Resiutta  258. 

Resnik  509. 

Retfalu-Siklösd  512. 

Retteg  526. 

Rettenbach-Mühle  159. 

Retyezät,  der  540. 

Retz  346. 

Reußener     Schlammvul- 
kane 529. 

Reutenhau  359. 

Reutte  199. 

Rev  493. 

Revkörtvelyes  puszta 
434. 

Rheintal,  das  195. 

Richardshof  111. 

Ricsö  467. 

Ridnauntal,  das  204. 

Ried  im  Innkreis  145. 
im  Sarntal  209. 
in  Tirol  197. 

Riegel,  der  477. 

Riegersburg  249. 

Rieka  (Fiume)  521. 

Ries,  die  239. 

Riesenburg,  Ruine  311. 

Riesengrotte  271. 

Rieserferner  223. 

Rietzdorf  255. 


576 


REGISTER. 


Riffelsattel  142.  128. 
Riffian  213. 
Riffltor,  das  172. 
Rijeka  404. 

Ombla  397.  417. 

Rimasze'cs  485. 
Rimaszombat  485. 
Rimnicu-Valcea  544. 
Ringkogel  250. 
Ripac  420. 
Ripanj  509. 
ftipberg,  der  303. 
Ripkawarte  339. 
Risano  400. 
Ritten,  der  209. 
Rittersteig  535. 
Rittnerhorn,  das  209. 
Riureni  544. 
Riva  220. 
Rivoli  220. 
Rocca  Pietore  230. 
Rocchetta  217. 
S.  Roeco,  Punta  398. 
Rochlitz  354. 
Rodella,  Col  208. 
Rodeneck,  Burg  222. 
Rodna  492. 
Rofenhöfe  201. 
Rogatica  417. 
Rohitsch  242. 
Rohr  148. 
Rohrerhütte  109. 
Röhrsdorf  347. 
Rokitzan  326. 
Roll  303. 

Rollberg,  der  350. 
Rollepaß  230. 
Römerbad  243. 
Römerstadt  359. 
Ronach  193. 
Rönaszök  491. 
Ronberg,  der  303. 
Roncegno-Marter  219. 
Ronchi  274. 
Roncogno  219. 
Rondoni,  Scoglio  399. 
Ropa-Tal,  das  375. 
Roppen  199. 
Rosalienkapelle  512. 
Rosanna-Tal  197. 
Rosegg  252. 

Rosenau  in  Siebenbürgen 
534. 

—  in  Ungarn  486. 
Rosenbach(Karawanken) 

261. 

—  bei  Laibach  245. 
Rosenberg,  der,  bei  Des 

526. 
— ,  der,  bei  Graz  239. 

—  in  Liptau  468. 

—  an  der  Moldau  332. 


Rosenburg,  die,  bei  Grau- 
pen 309. 

—  im  Kamptal  333. 
Rosengarten,  der  543. 
Rosengartengruppe  230. 
Rosenheim  183. 
Rosental-Groß  venediger 

174. 
Rosittenalp  153. 
Rossatz  140. 
Roßhag  194. 
Roßkopf  204. 
Roßzähne  230. 
Rostok  303. 
Rötelstein,  der  233. 
— ,  Schloß  169. 
Roten   Berge,  die  484. 

360. 
Rotenhaus,  Schloß  311. 
Rotenthurn  250. 
Rotenturm  544. 
Rotenturmpaß  543. 
Rotholz  192. 
Rotwein,  Schloß  255. 
Röttal  225. 
Rötwand,  die  167. 
Rote  Kloster,  das  482. 

—  See,  der  482. 
Rottenmann  255. 
Rottenstein,  bei  Hain- 
burg 434. 

—  Schloß  bei  Meran  212. 
Rottenturm,  Schloß  255. 
Rotunda,  die  490. 
Rotweinklamm  262. 
Rovereto  219. 
Rovigno  277. 

Rozat  397. 
Roznau  355. 
Rozniatöw  -Krechowice 

374. 
Rözsahegy  (Rosenberg) 

468. 
Rozsnyö  (Rosenau)  486. 
Roztoka-Hütte  484. 

Tal,  das  484. 

Rubein,  Schloß  212. 
Ruckerlberg  239. 
Rudelsdorf  335. 
Rudo  419. 
Rudolfahütte  226. 
Rudolfstal  350. 
Rudolf  Sturm  161. 
Rughi  Bianchi  253. 
Ruja  535. 
Rumburg  347. 
Runkelstein,  Burg  209. 
St.    Rupert    am    Kulm 

169. 
Ruppersdorf  350. 
St.  Ruprecht  249. 
Ruttek  oder 
Ruttka  468.  462. 


Rymanöw  375. 
Rysy  480. 
Rzeszöw  369. 

Saalach,  die  163. 180  usw. 

Saalfelden  180. 

Saar  344. 

Saaz  312. 

Sabbioncello,   Canale  di 

392. 
— ,  Halbinsel  390. 
Sähen,  Kloster  205. 
Sacco  219. 

Sachsendankhütte  229. 
Sachsenfeld  495. 
Sachsenklemme,  die  204. 
Sachsenstein,  Ruine  461. 
Sächsisch-Regen  528. 
Sadagöra  374. 
Sadek  345. 
Sadova  351. 
Sadowa-Wisznia  370. 
Safental,  das  249. 
Sagor  243. 
Saidschitz  311. 
Saifenhäusl  325. 
Saifnitz  258. 
Saitz  339. 
Sajöecseg  463. 
Sajömagyaros  527. 
Salaberg  128. 
Salamandertal,  das  346. 
Salatal  246. 
Salesel  304. 
Salgötarjän  460. 
Sallet-Alp  167. 
Salloch  243. 
Salnau  333. 
Salö  221. 
Salona  388. 
Salt  214. 
Saltaus  213 
Saluga  280. 
Salurn  217. 
Salvatore,  Monte  390. 
Salvore  276. 
Salzach,  „die  146. 173  usw. 
Salzach-Öfen,  die  173. 
Salzberg,  der,  bei  Berch- 

tesgaden  165. 
— ,  bei  Hall  182. 
— ,  bei  Hallstatt  161. 
— ,  bei  Ischl  160. 
Salzburg  147. 
—  (Siebenbürgen)  529. 

530. 
Salzerbad  127. 
Sambor  375. 
Sammoarhütte  201. 
Samobor  519. 
Sand  223. 
Sandau  328. 
Sandhof,  der  213. 


REGISTER. 


577 


Sandhübel  360. 
Sandomierz  369. 
Sändorudvar  502. 
Sangerberg  330. 
Sanntal,  das  242. 
Sanok  375. 
Sansego  379. 
Sanskimost  420. 
Santi  Quaranta  401. 
Sanvincenti  275. 
Sanzeno  210. 
Sapiane  281. 
Sarajevo  403. 
Sarajevsko  polje  408. 
Särbogärd  510. 
Sarche  219. 
Särengräd  496. 
Särkäny  545. 
Särközüjlak  490. 
Sarling  137. 
Sarmingstein  137.  130. 
Sarntal,  das  209.  207. 
Sarntbein  209. 
Sarospatak  486. 
Sarstein,  der  161. 
Särvär  514. 
Sasko,  Ruine  461. 
Sasso  di  Stria  229. 
Sätoraljaujhely  486. 
Sattelbacb  116. 
Sattelbachtal  116. 
Sattelburg  529. 
Satteies  324. 
Sattendorf  257. 
Sattledt  145. 
Sau  a.  Save. 
Saualpe,  die  255. 
Saubernitz-Tünseht   342. 
Sauerbrunn  (Bilin)  327. 

Rohitsch  242. 

Sausalgebirge  241. 
Säusenstein  137. 
Sava  243. 

Save,   die  243.  245.  497. 
Savina,  Kloster  399. 
Saviza-Fall  262. 
Saxen  130. 
Saybuscb  376. 
Sazawatal  335. 
Scardona  384. 
Scesaplana  196. 
Schaan  195. 
Schabs  222. 
Schafberg  155. 
—  bei  Wien  108. 
Schäferhütte  201. 
Schäferwand,  die  305. 
Schaf halssattel,  der  143. 
Schalderer  Tal  204. 
Schalfferner  201. 
Schallaburg  127. 
Schallegg,  Ruine  255. 
Schambach  352. 


Schandau  306. 

Schärding  145. 

Scharfeneck,  Ruine  116. 

Scharfling  154. 

Scharkatal  303. 

Scharnitz  192. 

Seharnstein-Mühldorf 
145. 

Schäßburg  530. 

Scbattawa  331. 

Schattenburg,  die  195. 

Schatten-Lagant,Alp  186. 

Schaubachhütte  215- 

Sehauf  elferner,   der  203. 

Schaumburg,  Ruine  136. 
145. 

Scheibbs  127. 

Scheiblingkircben  120. 

Scheibmühl  127. 

Scheibwaldhöhe  121. 

Scheifling  256. 

Schelleberg  203. 

Schellenberg  bei  Her- 
mannstadt 543. 

—  bei  Salzburg  165. 
Schellenburg,  Ruine  359. 
Schemnitz  461. 
Schenna,  Schloß  213. 
Schichowitz  331. 
Schieferberg,  der  527. 
Schiestlhaus  232. 
Schipkahöhle  355. 
Schirkanyen  545.  531. 
Schlackenwerth  313. 
Schladming  169. 
Schlagendorfer  Spitze 

478. 
Schlägl  134. 
Schlan  311. 
Schlandernauntal  215. 
Schlanders  215. 
Schlangenburg,  Ruine 

243. 
Schlatt  539. 
Schlegeistal  194. 
Schleierfall  bei   Gastein 

178. 
— ,  bei  Hallstatt  161. 

—  (Tatra)  480. 
Schiern  206. 
Schlesierhaus  478. 
Schlitters  192. 
Schlitzatal  258. 
Schlöglmühl  123. 
Schloßberg,  der,  bei  Graz 

238. 
— ,  bei  Teplitz  309. 
Schluderbach  228. 
Schluderns  198. 
Schmecks  475. 
Schmeil  358. 
Schmelz,  die  215. 
Schmiedeberg  312. 


Schmirner  Joch  193. 

Schmirner  Tal  193.  203. 

Schmittenhöhe  172. 

Schmittenstein,   der  164. 

Schmöllnitzhütte  471. 

Schnalser  Tal  201. 

Schnalstal  214.  202. 

Schnann  197. 

Schneealpe  232. 

Schneeberg,  der,  bei  Bo- 
denbach 305. 

— ,  Glatzer  359. 

-,  bei  Wien  116. 

Schneebergdörfel  117. 

Schneedörll  120. 

Schneekoppe  350. 

Schneizelreut  180. 

Schnepfau  195. 

Schoberpaß,  der  255. 

Schöckel,  der  240. 

Scholastika  182. 

Schömitzstein,  der  322. 

Schomlauer  Berg  515. 

Schönau  bei  Berchtes- 
gaden  167. 

—  an  der  Donau  433. 

—  im  Passeir  214. 
Schönberg-Alp  162. 
Schönberg  bei  Franzens- 
bad 316. 

Scbönbrunn  in  Mähren 
356. 

—  bei  Wien  98. 
Schönbichel,  Schloß  138. 
Schöndorf  146. 
Schönfeldspitze  166. 
Schöngrabern  346. 
Schöninger,  der  333. 
Schönlinde  347. 
Schönstein  255. 
Schöntaufspitze  214. 
Schönwald  345. 
Schönwehr  325. 
Schönwies  198. 
Schöpft  127. 
Schoppernau  195. 
Schößwend,   Tauernhaus 

225. 
Schottwien  123. 
Schraml  163. 
Schrattenberg,  Schloß 

256. 
Schreckenstein  304.  342. 
Schröcken,  der  195. 
Schroffenstein,  Ruine  198. 
Schruns  196. 
Schuler,  der  534. 
Schutt,  Insel  434. 
Schüttachgraben  180. 
Schüttbach,   Schloß  250. 
Schüttenhofen  331. 
Schwalbenturm  481. 
Schwallenbach  139.  130 


578 


REGISTER. 


Schwanberg  240. 
Schwanberger  Alpen  240 
Schwarzach-St.  Veit  171 

—  in  Vorarlberg  195. 
Schwarzau  121. 
Schwarzbachfall  173. 
Schwarzbach  -  Stuben 

333. 
Schwarzbachwacht  167. 
Schwarzbrunnknppe  350. 
Schwarzenau  333. 
Schwarzenbach  142. 
Schwarzenberg  in  der 

Tatra  471. 

—  in  Vorarlberg  195. 
Schwarzensteingrundl94 
Schwarzer  Turm  111. 
Schwarze  See,  der  484. 
Schwarzes  Kreuz  333. 
Schwarzsee  181. 
Schwaz  in  Tirol  182. 
Schwechat  431. 
Schweißjäger  309. 
Schwertberg  131. 
Scorcola  270. 
Sebenico  383. 
Sebersdorf  250. 
Sebusein  342. 
Seccatura  490. 
Seckau,  Stift  255. 
Sedletz  343. 

See  am  Mondsee  154. 
Seeau-Alp  167. 
Seebach-Tal  265. 
Seebenstein  120. 
Seeberg,  Schloß  316. 
Seeberger  Tal  163. 
Seeberjoch,  das  202. 
Seefeld  192. 
Seehof,  Schloß  128. 
Seekirchen  146. 
Seekofel,  der  223. 
Seemauer,  die  260. 
Seetaler  Alpen  256. 
Seewiesen  232. 
Segengottes  345. 
Segesvär  530. 
Seggau,  Schloß  241. 
Seidenberg  350. 
Seidlwinkeltal  171. 
Seis  206. 

Seisenbergklamm  168. 
Seiser  Alp  206.  230. 
Seisera-Tal  258. 
Seitenstetten  128. 
Sellajoch  206. 
Sellemberk  543. 
Sellraintal  200. 
Selmeczbänya  (Schem- 

nitz)  461. 
Selve,  Insel  380. 
Selztal  169.  144. 
Semendria  497. 


Semil  3E3. 
Semizovac  408. 
Semlin  506.  497. 
Semmering  124.  122.  232 
—  -Bahn  122. 
Semriach  233. 
Semriacher  Alpenhütte 

240. 
Senftenberg  (BÖ.)  352. 

im  Kremstal  139. 
Sepsibükszäd-Bälvänyos- 

füred  535. 
Sepsiszentgyörgy  535. 
Serbota-Wasserfall  544. 
Sergio,  Monte  396. 
Serravalle  bei  Ala  220. 
Sessana  238. 
Sestine  5L9. 
Settenz  310. 
Sexegertenferner  199. 
Sexten  224. 
Sianki  487. 

Sibenik  (Sebenico)  383. 
Sibiiu  (Hermannstadt) 

540. 
Sicciole  276. 
Sichrow  348. 
Siebenbrunngraben  122. 
Siebenbürgen  523. 
Siebendörfer  534. 
Sieberroith  157. 
Siegenfeld  112. 
Sierndorf  346. 
Siersza-Wodna  376. 
Sievering  108. 
Siglitztal  178. 
St.  Sigmund  222. 
Sigmundsburg  199. 
Sigmundsherberg    333. 
Sigmundskron  209. 
Sigmundsried  197. 
Sigm.-Thun-Klamm  172 
Sijekovac  407. 
Siklawafall,  der  484. 
Silbersberg  123. 
Silltal  192.  202. 
Sillein  468. 
Sillian  224. 
Simbach  145. 
Similaun  201. 
Simin  Han  407. 
Simmering  431. 
Simontornya  510. 
Simsee,  der  183. 
Sinaia  546. 
Sinj  390. 
Siöfok  516. 
Sipöttal,  das  487. 
Siriuskogel  159. 
Sirmione  222. 
Siroka,  Javoriner  483. 
Sissek  512. 
Sistiana  273. 


Sistrans  191. 
Sittendorf  111. 
Siveric  390. 
Sjetlina  417. 
Skakavac-Wa?serfall412. 
Skalitz  in  Böbmen  352. 
—  in  Mähren  336. 

in  Ungarn  428. 
Skaljari  402. 
Skawa-Tal,  das  376. 
Skawce  376. 
Skawina  362. 
Skerisora  528. 
Skit  la  Jalomicza  535. 
Skok-See  480. 
Skole  372. 
Skrad  520. 
Skutari  401. 
Skutsch  344. 
Slankamen  497. 
Slatina  in  Rumänien  504. 

in  Ungarn  510. 
Slavnik,  der  275. 
Slivno  384. 
Sljeme,  der  519. 
Sloup  336. 
Slujn  520. 
Smerdzsonka  482. 
Smergo  330. 
Smichow  311. 
Smreciner  See  484. 
Sniatyn-Zatucze  373. 
Sobieslau  341. 
Soborsin  536. 
Sokolac  420. 
Solagna  219. 
Sölden  200. 
Söldenköpfl,  das  167. 
Sole,  Val  di  217. 
Sölktal,  das  169. 
Sollenau  117.  118. 
Solnitz  352. 
Solta  391. 

Canale  di  383. 
Solymos  536. 
Somkerek  527. 
Somlövär,  Ruine  515. 
Somlöväsärhely  515. 
Somogyszobb  517. 
Sonnberg  141. 
Sonnblick,  der  171. 
Sonnenberg  312. 
Sonnenburg,  Kloster  222. 
Sonnstein-Tunnel  158. 
Sonntagberg-Böhlerwerk 

168. 
Sonnwendstein  124. 
Sophienalpe  109. 
Sopron  (Ödenburg)  512. 
Soput,  Höhle  400. 
Soraga  230. 
Sorapißkar  229. 
Soricia-Alp  230. 


REGISTER. 


579 


Soroksär  505. 
Söstö  489. 
Sottoguda  230. 
Sövär  465. 
Spagnuolo,  Fort,  bei 

Castelnuovo  399. 
— ,  — ,  bei  Lesina  391. 
Spalato  385. 
Spalmadori,  Isole  di  391 
Speikkogel,  der  240. 
Speising  100. 
Spelonca  di  Ballon  392. 
Spertental,  das  181. 
Spiegelkogel  202. 
Spielberg,  Ruine  133. 
— ,  Schloß  255. 
Spielfeld  241. 
Spinale,  Monte  217. 
Spindelmühl  354. 
Spital  am  Pyhrn  144. 

—  am  Semmering  232. 

—  (Tauernhaus)  225. 
Spittal  250. 

Spitz  139.  130. 
Spitzberg  327. 
Spizza  400. 
Split  (Spalato)  385. 
Spreebenstein,  Burg  204. 
Spu2  404. 
Spytkowice  362. 
Srebrenica  407. 
Stäben  214. 
Stadelhof,  Schloß  261. 
Stadl,  Schloß  249. 
Stadlau  340.  427. 
Stafflach  203. 
Stafileo  390. 

Stainach-Irdning  169. 162. 
Stainz  240. 
Stäjerlakanina  505. 
Stambulcic  417. 
Stams  199. 
Stange  204. 
Stanislau  372. 
Stankau  328. 
Stanzer  Tal  197. 
Staresiolo  372. 
Starhemberg,  Ruine  118. 

—  -Warte  140. 
Starigrad  419. 
Starkenbach-  Martinitz 

354. 
Starkoc  353. 
Stauding  356. 
Staufengebirge  164. 
Stauffeneck,  Burg  163. 
Stazione  per  la  Carnia 

258. 
StSchovic  302. 
Steeg  160. 
Stefanau  335. 
S.  Stefano  bei  Cattaro  400. 

—  bei  Spalato  388. 


Stefanöwka  372. 
Steierdorf  505. 
Stein  an  der  Donau  140. 
130. 

—  an  der  Enns  169. 

—  bei  Franzensbad  316. 

—  im  Pfitscher  Tal  194. 
— ,  Schloß  250. 
Steinabrückl  117. 
Steinach  am  Brenner  203. 
Steinamanger  513. 
Steinbach  am  Attersee 

146. 

—  bei  Mauerbach  126. 
Steinbachsee,  der  481. 
Steinbachtal,  das  128. 
Steinberg,  der  356. 
Steinbruch  460.  500. 
Steinbrück  243. 
Steindorf  in  Kärnten  257 

—  in  Salzburg  146. 
Steinerhof  232. 
Steinfeld,  das  118.  127. 
Steinhaus  (Semm.)  232. 

—  (Taufers)  223. 
Steinbof,  Bad  198. 
Steinkogl  158. 
Steinschönau  347. 
Steinwandklamm  127. 
Stelvio  (Stilfs)  215. 
Stepbanie-Schutzbaus 

282. 
Stephaniewarte,  die,  bei 

Karlsbad  321. 
— ,  — ,  bei  "Wien  107. 
Stephanshütte  471. 
Stephanskirchen  183. 
§terbohol  302. 
Stern  223. 

Sternberg  in  Mähren  359 
Sternstein  243. 
Sterzing  204. 
Steyr  128. 
Steyrdorf  129. 
Steyregg  332. 
Steyrermühl  156. 
Steyrling  144. 
Steyrtal,  das  129.  144. 
Stiege  262. 
Stilfs  215. 

Stilfser  Joch  216.  198. 
Stillupklamm  193. 
Stirnberg,  der  482. 
Stjepangrad  415. 
Stlivoo  399. 
Stobrec  390. 
Stock  183. 
Stockerau  346. 
Stockwinkel  146. 
Stoderzinken  169. 
Stola  474. 
Stolzenburg  529. 
Stoncica,  Punta  392. 


Stößeben,  das  481. 
Stösz  471. 
Stou,  der  245. 
Straczenaer  Tal  486. 
Strakonitz  331. 
Stramberg  355. 
Strancic  341. 
Strascba-Töplitz  245. 
Straß  192. 

Straßberg,  Ruine  204. 
Straßburger  Hütte  196. 
Strechau,  Burg  255. 
Stfelitz  340. 
Strengen  197. 
Stfilek  339. 

Strifivojna-Vrpolje  509. 
Strobl  156. 
Ströze  369.  375. 
Strub,  Paß  181. 
Strudel,  der  Donau-  137. 
Struden  137.  130. 
Struga,  Punta  393. 
Strugnano  275. 
Stryj  375.   372. 
Stubachtal,  das  173. 
Stubaital,  das  202. 
Stuben   am  Arlberg  196. 

—  am  Inn  198. 
Stubenberghaus  240. 
Stübing  233. 
Stubnyafürd<5  462. 
Studenzen-Fladnitz  249. 
Stüdlhütte  226. 
Stuhlweißenburg  515. 
Stuibenfall  (Ötztal)  200. 

—  (bei  Reutte)  199. 
Stupna  353. 
Suben  146. 

Sucha  376. 
Sucurac  384. 
Sudeten  335.  359. 
Sugana,  Val  219. 
Suha  418. 
Sukaru.  der  498. 
Sulden  215. 
Suliguli  492. 
Sulzbachtal,  das  174. 
Sulzberg  217. 
Sulzfluh,  die  196. 
Sulztal,  das  200. 
Sumet-Gionchetto  417. 
Sunja  512. 
Surian,  der  540. 
Surul  544. 
SuSicatal  411. 
Sutjeska,  Kloster  408. 

-Schlucht  418. 
Sutorina  398. 
Sutorman-Paß  401. 
Sväbhegv  (Schwaben- 
berg) 458.  459. 
Sveti  Juro  390. 
Svinica  498. 


580 


REGISTER. 


Sviniac'e  390. 
Swatobor  331. 
Swetla  344. 
Swi&n,  der  353. 
Swiepwald  351. 
Swinnica  484. 
Swinnica-Scharte  484. 
Swistöwka,  die  484. 
Szabadbattyän  515. 
Szabadka  (Maria  -  There- 

siopel)  505. 
Szadelo  464. 
Szädeloer-Tal  46  L 
Szajol  488. 
Szakälhäza  502. 
Szakolcza  428. 
Szaläncz,  Ruine  487. 
Szalatnatal,  das  461. 
Szamossösmezö  526. 
Szamosujvär  526. 
Szäntöd  516. 
Szärazväm  432. 
Szäszcsor  533. 
Szäsz-Hermäny  535. 
Bögen  528. 

—  -Sebes  537. 
Szäszväros  (Broos)  537. 
Szatmär-Nemeti  490. 
Szäzhalombatta  495. 
Szczawne  487. 
Szczawnica  376. 
Szczerzec  372. 
Szebengälos  538. 
Szebenkäkova  538. 
Szechenyi-Hügel  429. 
Szecsel  533. 
Szegedin  500. 
Szekely-Kocsärd  528. 

—  Udvarhely  530. 
Szekesfehervär      (Stuhl- 
weißenburg:) 515. 

Szekszärd  510. 
Szelistye  538. 
Szenasfalu  461. 
Szentägota^  531. 
Szentegyhäzas-Olähfalu 

531. 
Szentgäl  515. 
Szentgyörgy  465. 
Szentiväuyi-Csorbatö479 
Szentlörincz  510.  514. 
Szepes-Böla  (Bela)  470. 
Olaszi  471. 

—  -Szombat  470. 

Väralja  471. 

Szephely  504. 
Szepkilätäs  474. 
Szepliget  506. 
Szepsi  464. 
Szered  430. 
Szerencs  486. 
Szeretfalva  527. 
Szigetvar  514. 


Szigliget  516. 
Szikrahäz  474. 
Sziliczer  Eishöhle  486. 
Szin  463. 

Szinerväralja  490. 
Szinnaer  Stein,   der  487. 
Sziszek  (Sissek)  512. 
Szitnya  461. 
Szklenö  461. 
Szliäcsfürdo  461. 
Szlima,  der  539. 
Szob  430. 
Szobräncz  487. 
Szokolova  Szkala,  die 

487. 
Szölloser  Feld  494. 
Szolnok  488. 
Szolyva  488. 
Szomhathely  (Stein- 

amanger)  513. 
Szomoläny  465. 
Szomolnokhuta  471. 
Szomotor  487. 
Szony  435. 
Szoreg  502. 
Szoväta  529. 
Sztojkafalva  526. 
Sztoj,  der  488. 
Sztrecseny  468. 
Sztrecsno,  Ruine  468. 
Sztrimbuly  526. 
Szuchahora  468. 
Szucsany  468. 
Szulyöer  Tal,  das  467. 
Szurduk  526. 
Szurdukpaß  540. 

Tabaretta-Ferner  215. 
Tahor  341. 
Tachau  330. 
Tafelfichte  350. 
Tagliamento,  der  25S. 
Tajo  217. 
Talleitspitze  201. 
Tällya  490. 
Talmesch  543. 
Tamischbachturm  169. 
Tannberg,  der  146. 
Tannenberg  306.  347. 
Tannwald-Schumburg 

350. 
Tanzenberg ,  Schloß  261 
Tapolcza  515. 
Tarcin  413. 
Tarczal  490. 
Täritia,  die  545. 
Tarnobrzeg  369. 
Tarnopol  372. 
Tarnöw  369. 
Tarpatak  470. 
Tarpatakfüred  477. 
Tarrenz  199. 
Tartaro,  Monte  384. 


Tartlau  535. 
Tarvis  257.  245. 
Taschach-Ferner  199. 
Tass  495. 

Tata-Töväros  432. 
Tatra,  die  Hohe  471. 
•Barlangliget  482. 
Tatrafüred  475.  474. 
Tätrahäza  481. 
Tatraheim  474. 
Tatra-Höhlenhain  482. 

—  -Lomnitz  481.  474. 
Otthon  474. 

—  -Szeplak  476.  474. 
Tatraspitze  480. 
Tauernhaus,  Krimmler 

174. 
Tauerntal  225. 
Tauerntunnel  265. 
Tauferer  Tal  223. 
Taufers  bei  Bruneck  223. 

—  im  Vinachgau  198. 
Tauf karj  och  199.  201. 
Taus  328. 
Taxenbach  171. 
T§czyn  362. 
Teichalpe  249. 
Teisendorf  183. 
Tekeröpatak  536. 
Telfes  192. 

Telfs  199. 
Tellerer,  der  325. 
Teltsch  333. 
Temesszlatina  504. 
Temes-Tal  503  etc. 
Temesvär  502. 
Temetveny  466. 
Tengerszem  csücs  480. 
Tennengebirge  173. 
Tenno  221. 
Teodo,  Bai  von  399. 
Tepl,  Stift  325. 
Teplicska  46». 
Teplitz  in  Böhmen  307. 

—  (Warasdin-)  516. 
Teplitzer  Hütte  204. 
Terebe8fejerpatak  491. 
Teregova  504. 
Teriansko-Öee  480.     - 
Terlan  210. 

Ternitz  123. 
Tersatto,  Schloß  522. 
Tery-Schutzhaus  477. 
Teschen  355.  468. 
Tesöld  503. 
Teszlasattel  535. 
Tetschein  538. 
Tetschen  306. 
Tettye,  Ruine  511. 
Teufelsdorf  531. 
Teufelshörner,  die  167. 
Teufelsmauer  139. 
Tezze  219. 


REGISTER. 


581 


Thal  bei  Graz  239. 

—  im  Martelltal  214. 
Thalgau  154. 
Thaurer  Schloßruine  190. 
Thayatal  340.  346. 
Theben  434. 

—  -Neudorf  427. 
Thebner  Kogel  429. 
Theiß,  die  487.  489  etc. 
Theißeck  497. 
Theißholz  485. 
Theisquelle  491. 
Thenneberg  127. 
Theresienkanal,  der  504. 
Theresienstadt  303. 
Thernberg,  Schloß  120. 
Thomasberg,  Ruine  120. 
Thomasroith  146. 
Thörl-Maglern  257. 
Thumsee,  der  164.  180. 
Thurn,  Paß  181. 

— ,  Ruine  223. 
Thurzöfürdo  471. 
Tierberg  183. 
Tierser  Tal  206. 
Tihany,  Abtei  515. 
Tilisunahütte  196. 
Timmeljoch  202. 
Timmeltal  202. 
Timpa  540. 
Tinischt  352. 
Tione  219. 
Tirgu  Jiu  540. 
Tirol,  Schloß  213. 
Tirschnitz  314. 
Tischnowitz  339. 
Tisenhof  201. 
Tisens  210. 
Tiszaborkut  491. 
Tiszaköz  491. 
Tiszaüjlak  487. 
Tiszolcz  (Theißholz)  485, 
Titel  497.  502. 
Titu  504. 

Tivoli,  Schloß  244. 
Tjesno-Schlucht  421. 
Tkon,  Kloster  333. 
Tlutzen  342. 
Tobelbad  240. 
Toblach  224. 
Toblacher  Feld  223. 

—  See  228. 
Toblino,  Burg  219. 
Tocnik,  Ruine  326. 
Toifl,  der  110. 
Tokaj  489. 
Tokarnya  482. 
Toketerebes  487. 
Toke's  492. 
Tolcsva  490. 

Toll  214. 

Tollenstein,  Ruine  306. 

Tolmein  258. 


Tolna  510.  496. 
Töltschach,   Schloß  261. 
Toi vaj os-Sattel  531. 
S.  Tomaso  220. 
Tömösch-Paß  546. 
Tonale-Paß  217. 
Topänfalva  528. 
Töplitz  245. 
Toplitz-See  163. 
Topoljefall,  der  390. 
Topolschitz,  Bad  255. 
Topolya  505. 
Toptschider  509. 
Torbole  220. 
Torcola,  Canale  di  391. 
Törcsvär  534. 
Torda  528. 

Tordaer  Schlucht  528. 
Tordos  537. 
Torenburg  528. 
Törichte  Gern,  der  482. 
Törl  (Raxalpe)  122. 
Torna  464. 
Tornalja  485. 
Tornöcz  430. 
Toroczkö  528. 
Torojaga,  der  492. 
Törökbecse  502. 
Torontälszecsäny  502. 
Toronyhegy  476. 
Torri  del  Benaco  222. 
Törzburg  534. 
Tösens  198. 

Totes  Gebirge  144.  163. 
Tötfalud  539. 
Totis  432.    . 
Tötmegyer  430. 
Tounj  520. 
Tövis  529.  539. 
Trafoi  215. 
Trahütten  240. 
Traiskirchen  117. 
Traismauer  141. 
Trajanstafel,  die  498. 
Tramin  217. 
Tratzberg,  Schloß  182. 
Trau  385. 
Traun  143. 
Trauneralpe  227. 
Traunfall  157. 
Traunkirchen  158. 
Traunkirchensee  158. 
Traunsee  15S. 
Traunstein  183. 
— ,  der  157. 
Trautenau  354. 
Trautenfels  169. 
Trautson,  Schloß  203. 
Travanjsko  polie  422. 
Travnik  422. 
Trebinje  416. 
Trebitsch  345. 
Trebnitz  304. 


Trebevid  412. 
Tre  Croci,  Passo  223. 
Treibach-Althofen  256. 
Trencsdn  467. 
Trencse"nteplicz  467. 
Trenkelbach  159. 
Trento  (Trient)  21S. 
Trescanicatal  413. 
Treskavica  412. 
Tressen-Sattel,  der  163. 
Triebitz  335. 
Trient  218. 
Triest  266. 
Trifail  243. 
Trigan  479. 
Triglav,  der  262. 
Trikule  498. 
Trinita,  Fort  402. 
Tristner,  der  193. 
Tristramschlacht  164. 
Tmobrand  303. 
Trnovo  412. 
Trnowan  312. 
Trocnow  333. 
Trofaiach  260. 
Trogalp  226. 
Trogir  385. 
Troppau  357. 
Troppberg  126. 
Trosky,  Ruine  348. 
Trostburg,  Schloß  205. 
Trstenik  393. 
Trsteno  398. 
Trumer  See  146. 
Truskawiec  375. 
Trzebinia  362. 
Trzynietz  355.  468. 
Tschernowitz  312. 
Tschirgant  199. 
Tschischkowitz  304. 
Tubesz,  der  511. 
Tüffer,  Markt  243. 
Tuinschiza  520. 
Tulbing  126. 
Tulbinger  Kogel  126. 
Tulln  141.  334. 
Tullnerbach  126. 
Tumpen  200. 
Tupa  (Tatra)  480. 
Tuppelburg  309. 
Turän  468. 
Turbe  422. 
Turja-Remete  487. 
Türje  514. 
Türkenloch  127. 
Turkovici  416. 
Turkul  491. 
Turmberg,  der  476. 
Türmitz  305. 
Turnau  347. 
Türnitz  127. 
Turn-Severin  50J. 
JTuröczszentmärton  462. 


582 


REGISTER. 


Tusnädfürdo  536. 
Tux  193. 
Tuxer  Joch  193. 
Tuzla  407. 
Tweng  170. 

Twimberger  Graben  255. 
Tvcha  487. 
Tyerchova  463. 
Tyniec  368. 
Tyrnau  465. 
Tyssa  305. 

Übeltalferner  204. 
Überetsch  209. 
Udine  258. 
Udwitz- Görkau  311. 
Uggowitz  258. 
Ugljan  383. 
Üj-Dombövär  510. 

Gombos  509. 

Gradiska  512. 

Kapela-Batrina  512. 

Kigyös  494. 

Moldova  498. 

Sinka  545. 

—  -Szäsz  488. 
Ujtätrafüred  (Neu- 

,  Schmecks)  476.  474. 
Üjverbäsz  505. 
Üjvide'k  (Neusatz)  506. 
Ukk  514. 
Ulbo,  Insel  380. 
St.  Ulrich  205. 
Ultental,  das  214. 
Umago  276. 
Umbal-Tal  225. 
Umbrail,  Piz  216. 
Umhausen  200. 
ünatal,  das  420. 
Und  140. 
Ungarisch-  Altenburg  431. 

Hradisch  354. 

Ungvär  487. 
Unie  379. 
Unken  180. 
Unlaß-Alpe  174. 
Unnütz,  der  182. 
Ünoko  527. 

Unsere  liebe  Frau  201. 
Unterach  146. 
Unter-Arpasch  545. 
Unterberg    (Nieder- 
österreich)  127. 

—  (Stubaital)  202. 
Unter-Befkowitz  303. 
Unterbret  258. 
Unter-Burgau  146. 
Unter-Drauburg  254. 
Unter-Kainisch  162. 
Untermais  210.  211. 
Unter- Montan,  Ruine  214. 
Unter-Porumbach  544. 
Untersberg,  der  153. 


Unter-Schmecks  475. 
Unterstein  166. 
jUntertauern  170. 
lUntertömösch  546. 
jünter-Vidra  528. 
Unzmarkt  256. 
St.  Urban  242. 
Urfahr  131. 
Ursulaberg  255. 
jUrtelstein  116. 
(Uskoplje  416.  398. 
iUslava-Tal  331. 
jUsora  407. 
Ustikolina  417. 
Ustipraca-Gorazda  417. 
Ustron  356. 
Uszöd  495. 
Uttendorf  173. 
Uttenheim  223. 
Uvac  419. 
Üzbe'g  430. 
Uzsok  487. 

Väcz  (Waitzen)  430. 
Vaduz  195. 
Vägbesztercze  467. 
Vägfalva  469. 
VägheVe-Vägväralj  a  4  67. 
Vägujhely  466. 
Vagyräkö-Priböcz  462. 
Vahrn  204. 
Vajdahunyad  537. 
Välaszütbonczhida  526. 
Val  Bandon  277. 
Valdinoce  398. 
Valea-Vinului  527. 
St.  Valentin  128.  131. 
—  auf  der  Haide  198. 
Valerie-Haus  178. 
Valkäny  502. 
Valona  401. 
Valser  Tal,  das  203. 
Vämfalu  490. 
Vämosgyörk  462. 
Vanitscharte,  die  226. 
Varaidin  516. 
VardiSte  419. 
Vareä  408. 
Värhely  504. 
Varignano  221. 
Varin  oder 
Värna  468. 
Varone  221. 
Väroslöd-Kislöd  515. 
Värpalota  515. 
Vaskapu  505. 
Vasköh-Kö'rösbarafalva 

493. 
Vasläb  536. 
Vaterberg,  der  359. 
Vecel  536. 

Ve"gles-Nagyszalatna  461. 
Veglia  380. 


St.  Veit  an  der  Glan  257. 

—  im  Sextental  224. 
Veitsberg  322. 
Veitschtal,  das  232. 
Vejte  504. 

Velden  252. 
Veldes  262. 
Velebit-Gebirge  380. 
Velencze  515. 
Velenczer  See  515. 
Velez  414. 
Velika  407. 

—  glava  391. 
Veliki  Prenj  413. 
Veliko  Sljeme  413. 
Velthurns  205. 
Vent  201. 
Venzone  258. 
Veprinac  282. 
Verbenico  380. 
Verboaca  392. 
Verciorova  504.  499. 
Vereflpatak  539. 
Verestorony  544. 
Verfu-Capre,  der  539. 
Vernar  470. 
Vernel,  großer  229. 
Verocze  514. 
Versecz  504. 
Veszprem  515. 
Veteranihöhle  498. 
Vetriolo  219. 
Vezzano  219. 

Vid  390. 
Vidombäk  545. 
Vidräny  487. 
Viechtenstein  135. 
St.  Vigil  222. 
S.  Vigilio,  Vorgebirge 

222. 
Vigiljoch  213. 
Vigo  di  Fassa  230. 
Vihnye  461. 
Vihorlat  487. 
Viktring  261. 
Vilägos  494. 
Villach  250. 
Villacher  Alpe  252. 
Viir  Agnedo-Strigno  219. 
Villa  Vicentina  273. 
Villäny  511. 
Villazzano  219. 
Villgratental,    das  22i. 
Villnös  205. 
Vilovac  413. 
Vilpian  210. 
Vinac  421. 
Vinkovcze  509. 
Vinna,  Ruine  487. 
Vinschgau,  der  198.  214. 
Vintl  222. 
Vipera,  Mte.  393. 
Virägvölgy  470. 


REGISTER. 


583 


Virgen  225. 

Virgilienberg  256. 

Virgl  208 

Virovitica  514. 

Virpazar  401. 

Vis  (Lissa)  392. 

Visäg  493. 

Visec  390. 

Visegrad  (Bosnien)  419. 

Visegräd  (Ungarn)  436. 

Visk  491. 

Visoka,  Kleine  478. 

Visoko  408. 

Visövölgy  491. 

Vissötal  491. 

Vistea  mare,  die  545. 

Vitez  422. 

Vizakna  (Salzburg)  529. 

530. 
Vizmarje  245. 
Vlaho,  Kapelle  396. 
Vlärapaß  339. 
Vlasenica  417. 
VlaSic  422. 
Vledeny  545. 
Vlegyäsza,  der  493. 
Vöcklabruck  146. 
Vöcklamarkt  146. 
Vocsitelep  488. 
Vogeltennwiese  109. 
VogoSca  408. 
Voistalerhütte  232. 
Voitsberg  240. 
Vojno  414. 
Volcjadraga  264. 
Völkermarkt-Kühnsdorf 

254. 
Volosca  282. 
Völs  bei  Innsbruck  200. 
—  am  Schiern  206. 
Vorchdorf  145. 
Vorderbrühl  112. 
Vorder-Hainbach  126. 
Vorderkaserklamm  180. 
Vordernberg-Mai-kt  26). 
Vöslau  118. 
Vranduk  407. 
Vranjica  334.  390. 
Vratatal  245. 
Vratnaschlucht,  die  468 
Vratloscharte,  die  412. 
Vrbanje  416. 
Vrbica  398. 
Vrbovsko  520. 
Vrhovi  407. 
Vrhpolje  420. 
Vrsovic-Nusle  341. 
Vukovär  496. 
Vulcangebirge  539. 
Vychodna  469. 

Waag-Bistritz  467. 
Neustadtl  466. 


Waagtal  465. 
Wachau,  die  13S. 
Wachseneck,  Ruine  249. 
Wacht  156. 
Wadowice  376. 
Wagram  340. 

Grafenegg   130 
Wahlenberg-Seen  480. 
Waidbruck  205. 
Waidhofen  a.  d.Ybbs  168 
Waidring  181. 
Waitzen  430. 
Walchsee  1?3. 
Wald  im  Pinzgau  174. 
Waldbachstrub  161. 
Waldbrunn,  Bad  223. 
Waldkirchen  135. 
Waldraster  Spitze  192. 
Waldsassen,  Kloster  315. 
Waldstein,  Ruine  348. 
St.  Wallburg  214. 
Wallendorf  471. 
Wallern  33  L. 
Wallersee  146. 
Wallsee  136. 
Wannow  304. 
Warasdin  516. 

Warnsdorf  306. 
Warnsdorfer  Hütte  175. 
Wartberg-Mürztal  232. 

Warteck  167. 

Wartenberg  348. 

Wartenstein.  Burg  123 
Warth,  Burg  209. 

Wartholz  121. 
Warze,  die  479. 
Wassertal,  das  491. 

Watzmann,  der  167. 

Waxriegel,  der  117. 

Wechsel,  der  120. 

Wegscheid  232. 

Wegstädtl  843. 

Wehlen  3)6.  - 

Weichsel,  die  362. 

Weichselboden  143. 

Weichselstein  243. 

Weichseltal  116. 

Weichtal  121. 

Weidau  (Tatra)  482. 

Weidenbach  545. 

Weidling  110. 

Weidlingau  126. 

Weidlingbach  110. 

Weiherbad  223. 

Weiherburg,  Schloß  190, 

Weilburg,  die  115. 

Weinberg,  Schloß  332. 

Weineben-Sattel  240. 

Weins  130. 

Weinzettelwand  124, 

Weinzierl  139. 

Weipert  312. 

Weißbach  350. 


Weißenbach  am  Ätterses 
146. 
am  Semmering  123. 
in  Steiermark  168. 

—  an  der  Triesting  127. 
Weißenbachtal,  das  223. 
Weißenberg,  Schloß  143. 
Weißenburg  142. 
Weißenegg,  Schloß  241. 
Weißenfelser  Seen  245. 
Weißenkirchen  139.  130. 
Weißenreute  194. 
Weißensee,  der  199. 
Weißenstein,  Schloß  im 

Iseltal  225. 

—  bei  Preßburg  429. 
Weißer  Berg  302. 

—  Knott  216. 
Weiße  See,  der  482. 

—  Wand,  die  481. 
Weißkirch  531. 
Weißkirchen(Mähr .)  356. 

—  in  Ungarn  505. 
Weißkugel  201. 
Weißsee,  der  226. 
Weißseejoch  197. 
Weißwassertal,  das  481. 
Weitenegg  138.    130. 
Weitlahnbrunn  224. 
Weitra  333. 
Weixelburg  245. 

Weiz  249. 
Weizelsdorf  261. 
Weizklamm,  die  249. 
Wekelsdorf  353. 
Welfenstein,  Burg  204. 
Welhartitz  331. 
Wellbach  471. 
Wellemin  310. 
Wels  144. 
Welsberg  223. 
Welschnofen  209. 
Weltrus  303. 
Welzelach  225. 
Wendelstein,  der  183. 
Weng  146. 
Wenns  199. 
Wenzelsberg  352. 
Werfen  173. 
Werfenstein,  Barg  137. 
Werndorf  241. 
Wernsdorf  355. 
Werschetz  504. 
Weseli-Mezimosti  341. 
Wesenufer  135. 
Wessely  a.  d.  March  339. 
Westendorf  181. 
Weszterheim  476.  474. 
Wetterkreuz,  Kirche  141. 
Wetzdorf  334. 
Wetzeisdorf  240. 
Weyer  168. 
Weyerburg,  Raine  174. 


584 


REGISTER. 


Weyerhof  174. 
Weyregg  146. 
Wichstadtl  352. 
Wickwitz  313. 
Widach  353. 
Wieden  194- 
Wiekosch  351. 
Wieliczka  368. 
Wielki  staw  484. 

Wien  3. 

Akad.der  Künste  81. 50, 

—  für  Musik  u.  dar- 
stellende Kunst  52. 

—  d.  Wissenach.  42. 
Albertina  36. 
Albrechtsplatz  36. 
Aisergrund  100. 
Amalienhof  31. 

Am  Hof,  Platz  39. 
Anatom.  Institut  101. 
Aquarium  49. 
Archiv,  k.  u.  k.  Haus-, 
Hof-  und  Staats-  38. 

—  d. D.Ritterordens  41 
Arenbergpark  93. 
Artillerie-Arsenal  94. 
Aspernbrücke  50.  42. 
Augarten  89. 
Augartenbrücke  42. 
Augustinerkloster  37. 
Aziendahof  29. 
Bäder  6. 
Bahnhöfe  3.  52.  94.  97 

105. 
Ballhausplatz  37. 
Banken  14.  38.  39.  43 
Beethovenplatz  52. 
Beethoven's  Wohnhaus 

106. 
Belvedere  92. 
Bibliothek,  städt.  45. 
Böhm.  Hofkanzlei  41. 
Börse  43. 
Botan.  Garten  63. 

—  Institut  93. 
Botschaften  92.  93. 
Breitensee  100. 
Brigittenau  90. 
Brunnen  s.  Denkmäler. 
Burg  29. 

Burghauptwache  32. 
Burgplatz  35. 
Burgring  47. 
Burgtor  35. 

Cafes  8. 

Chem.  Institut  100. 
Cottage-Anlagen  105. 
Czernin'sche  Gal.  45. 
Denkmäler  u.Brunnen: 

Albrechts-Br.  36. 

Alt  38. 

Amerling  50. 


Wien: 
Denkmäler  u.Brunnen 
Anzengruber  47. 
Augustin-Br.  97. 
Austria-Br.  39. 
Beethoven  52. 
Brahms  51. 
Brückner  50. 
Canon  49. 
Deutschmeister  43. 
Donauweibchen  49. 
Donner  49. 

—  -Br.  36. 
Engel-Br.  94. 
Erzh.  Albrecht  36. 

—  Karl  35. 

—  Karl-Ludwig-Br. 
106. 

—  Rainer-Br.  94. 
Gänsemädchen  97. 
Goethe  48. 
Grillparzer  46. 
Grün,  Anast.  50. 
Gutenberg  42. 
Haanen  49. 
Haydn  97. 
Hesser  97. 
Hochstrahl-Br.  92. 
Kainz  105. 
Kaiser  Franz  I.  30. 

—  Josef  II.  37. 

—  Maximilian  v. 
Mexiko  99. 

KaiserinElisabeth46 

—  Maria  Theresia  47, 
Karl-Borromäus-Br. 

91. 
Kneipp  50. 
Lanner-Strauß  44. 
Lenau  50. 
Liebenberg  44. 
Makart  50. 
Moses-Br.  42. 
Mozart  36. 

—  -Br.  94. 
Müglitz  106. 
Pallas- Athene-Br.  47. 
Prießnitz  105. 
Prinz  Eugen  35. 
Radetzky  50. 
Raimund  97. 
Ressel  51. 
Rossauer-Br.  100. 
Schiller  50. 
Schindler  49. 
Schmidt  45. 
Schubert  50. 
Schwarzenberg  49. 
Schwind  48. 

,  Siebenbrunnen  94. 
Tegetthoff  90. 
Tilgner-Br.  46.  51. 
Velazquez  51. 


Wien: 

Denkmäler  u.Brunnen  r 
Votivdenkmal  40. 
Wessely  106. 
Zelinka  50. 

Deutschordenshaus  41. 

Dienstmänner  14. 

Döbling,  Bez.  106. 

Dominikanerkloster42. 

Donaustadt  91. 

Dorotheum  37. 

Dreifaltigkeitssäule  29. 

Droschken  8. 

Eisenbahn-Minist.  50. 

Eislaufverein  52. 

Esterhazypark  98. 

Evang.  Schule  51. 

Exportakademie  101. 

Favoriten,  Bezirk  94. 

Ferdinandsbrücke  42. 

Finanzministerium  41, 

Franzensplatz  30. 

Franzensring  43. 

Franz-Josefs-Kai  42. 

Freudenau,  die  91. 

Freiung  39. 

Friedhöfe  93.   96.    99. 
105. 

Fünfhaus,  Bez.  98. 

Gartenbau-Ges.  49. 

Gasthöfe  3. 

Gemäldegalerie,  K.  K. 
66. 

Geol.  Reichsanstalt  91. 

Gerngroß,  A.,  Waren- 
haus 97. 

Gersthof,  Bezirk  106. 

Geschichte  22. 

Gewerbeverein  51. 

Graben  29. 

Grabenhof  29. 

Gumpendorfer  Straße 
98. 

Gymnasium,  akad.  52. 

Haas  &  Söhne  26. 

Handelsakademie  51. 

Handelskammer  50. 

Handelsminist.  42. 

Harrach'sche  Gemälde- 
galerie 39. 

Hauptfeuerwache  39, 

Hauptwache  32. 

Hauptzollamt  3.  52. 

Heilanstalt  der  Wiener 
Kaufmannschaft  106. 

Heiligenstadt  106. 

Heinrichshof  49. 

Heldenplatz  85. 

Heumarkt  52. 

Hietzing,  Bez.  98. 

Hochschule  für  Boden- 
kultur 106. 

Hofbibliothek  33. 


W-~ 


— ,  nc.p  g^ 
liofgartt.  ds 
Hofmuseen-« 
Hofstall  48.   " 
Hof-  u.  Staatsdru, 

93.  "°rei 

Hohe  Markt,  der  40. 
Hohe  Warte  106. 
Hotels  garnis  6. 
Industriepalast  49. 
Infanterie-Kadetten- 
schule 100. 
Ingenieur-   und  Archi 

tektenverein  51. 
Invalidenhaus  99. 
Josefinum  101. 
Josefsplatz  37. 
Josefstadt  46. 
Justizministerium  50. 
Justizpalast  47. 
Kaiser  -  Franz  -  Josef- 
Brücke  90. 

Spital  96. 

Kaiser- Wilhelm-Ring 

49. 
Kaisergarten  35. 
Kaisergruft  36. 
Kaiserstöckl  98. 
Karlsplatz  51. 
Kärntner  Bing  49. 
—  Straße  28 
Kaufläden  14. 
Kaufmannschaft,  Haus 

der  49. 
Kirchen: 

Ägidien-  98. 

Altlerchenfelder  97. 

Am  Hof  39. 

St,  Anna  41. 

St.  Anton  96. 

Augustiner  37. 

Barbara  42. 

Begräbnis-  94. 

St.  Brigitta  90. 

Burgkapelle  32. 

Elisabeth  41. 

—  (Wieden)  94. 

Evangelische  93. 

Evang.-luth.  37. 

Griechische  42. 

Heilands-  43. 

Hofpfarr-  37. 

St.  Johannes  d.  T.  28. 

Johannes  von  Nepo- 
muk  90. 

Kaiser-Franz- Josef- 
Jubil.  91. 

Kapuziner-  36. 

Karls-  51.  ^ 

Lazaristen-  97. 

Malteser  28. 


REGISTER. 

Wien : 
Kirchen  : 
Mariahilfer  97. 
Maria-Stiegen  41. 

—  Treu  46. 

—  vom  Siege  97. 
Michaeler  29. 
Minoriten-  37 
St.  Othmar  91. 
si-  Peter  29. 

R&auskap.  41. 
St.  Ruerte  37. 
Russiscfrtfit  41. 
Salvatorkap. 
Schotten-  40.  - 
St.  Stephan  26. 
Universitäts-  42. 
Votiv-  43. 
Waisenhaus-  101. 
Weißgärber-  91. 

Kirchenmusik  16. 

Kolowratring  49. 

Kommandantur  94. 

Konditoreien  8. 

Konsular-Akademie 
101. 

Konsulate  14. 

Konzerte  16. 

Konzerthaus  52. 

Korpskommando  44. 

Kreditanstalt  39. 

Krieau,  die  91. 

Kriegsministerium  50. 

Kr  onprin  z-Rudolf- 
Reichsbrücke  91. 

Straße.  91. 

Kuchelauer  Hafen  103. 

Kultus-  und  Unter- 
richtsministerium 38. 

Kunstausstellungen  17. 

Kunstgewerbeschule 
50. 

Künstlerhaus  51. 

Kursalon  49. 

Lainz  100. 

Landes-Irrenanst  alt  97. 

Landes-Zentral-Kin- 
derheim  106. 

Landhaus,   nieder- 
österr.  38. 

Landstraße,  Bezirk  91. 

Landwirtschafts-Ge- 
sellschaft 37. 

Leopoldstadt  89. 

Leuchtobelisk  97. 

Liechtenstein,sche   Ge- 
mälde-Galerie 102. 

—  Majoratshaus  38. 

Linke  Wienzeile  98. 

Lobkowitzplatz  37. 

Magistratsgebäude  41. 

Margareten,  Bez.  94. 


585 

Wien  : 
Mariahilf,  Bezirk  97 

Mariahilfer   Zentral-' 
palast  97. 

Maria-Josefa-Park  94. 

Maria-Theresien- 
brücke  42. 

Platz  47. 

Marienbrücke  42. 

Mariensäule  39 

Markthalle  52. 

Maximiliansplatz  43 

Maxingpark  99. 

Meidling,  Bez.  98. 

Meridianpark   105. 

Meteorolog.  Zentral- 
anstalt 106. 
'fhaeler  Platz  29. 
^ykasino  49. 
Minoritef  *»f  •  37. 
Moderne  ÖL41- 


Mölkerhof  40 


87. 


°2. 


Münzamt  52. 
Museum,  anatom.  lt.- 
— ,  botan.  81. 

—  der  österr.  Eisen- 
bahnen 97. 

— ,  Ephesos-  93. 
— ,  ethnograph.  79. 
— ,  geologisches  77. 
— ,  gewerbe-hygie- 
nisches  91. 

—  der  Gipsabgüsse  82. 
— ,  Goethe-  90. 

— ,  Haydn-  98. 

— ,  Heeres-  94. 

— ,  histor.  der  Stadt  86. 

— ,  Hof-  52. 

— ,  jüdisches  90. 

—  für  Kunst  u.  Indu- 
strie 84.  50. 

— ,  kunsthistor.  52.  47. 

—  für  Land-  u.  Forst- 
wirtschaft 106. 

— ,  Lanner-  97. 

— ,  mineralog.  76. 

— ,  natur histor.  76.  48. 

— ,  niederösterr.  Lan- 
des- 38. 

— ,  Post-  91. 

— ,  prähistor.  78. 

— ,  Schubert-  101. 

— ,  Schul-  93. 

— ,  technisches  100. 

— ,  technolog.  Ge- 
werbe- 101. 

—  für   österr.   Volks- 
kunde 88. 

—  Vindobonense  94. 
— ,  zoologisches  80. 
Musikvereinsgeb.  51. 


586 


Wien: 
Naschmarkt  51. 
Neubau,  Bezirk  96. 
Neue  Markt,  der  36. 
Nußdorf  106. 
Omnibus  12. 
Opernring  48. 
Österr.  Staatsgalerie 

92. 
Ottakring,  Bez.  97. 
Paläste : 

Auersperg  96. 

Augarten-  89. 

Belvedere  92. 

Breuner  42. 

Chotek  101. 

Camberland  100. 

Czernin  45. 

des  DeutschenRitter- 
Ordens  49. 

Equitable  28. 

Erzbiscböfl.  26. 

Erzb.  Friedrich  36. 

—  Karl  Ludwig  94. 

—  Rainer  94. 
Harrach  39. 
Hoyos  92. 
Einsky  40. 
Lanckoronski  93. 
Larisch  52. 
Liechtenstein  101. 
Lobkowitz  37. 
Metternich  93. 
Miller  v.Aichholz  94. 
Montenuovo  38. 
Pallavicini  37. 
Prinz  Eugen  v.  Sa- 

voyen  41. 

Rothschild  94. 

Schönborn  40. 

Schwarzenberg  92. 

Sina  40. 

Starhemberg  38. 

d.  Ung.  Leibgarde  96 

Zichy  100. 
Pensionen  6. 
Penzing  100. 
Pferderennen  17. 
Philipphof  36. 
Pbysikal.  Institut  44. 

101. 
Polizeidirektion  3.  43. 
Post  13.  42. 
Postsparkassen- 
gebäude 42. 
Prater  90. 
Praterstern  90. 
Praterstraße  90. 
Prinz-Eugen-Straße  94. 
Produktenbörse  89. 
Radium-Institut  101. 
Rathaus,  altes  41. 
— ,  neues  44. 


REGISTER. 

Wien: 
Bathauspark  44. 
Reichsratsgebäude   47 
Reisebureaus  8. 
Rennweg  92. 
Restaurants  7. 
Rettungsgesellschaft, 

freiwillige  52. 
Ringstraße  43. 
Rosenhügel  100. 
Rothschild-Park  106. 
Rotunde  91. 
Rudolfsheim,  Bez.  93 
Ruhmeshalle  95. 
S  alesianerinnen- 

Kloster  93. 
Schatzkammern  82. 
Schillerplatz  50. 
Schmerlingplatz  47. 
Schönborn'sche  Ge- 
mälde-Galerie 40. 
Schönbrunn  98. 
Schottenhof  40. 
Schottenring  43. 
Schuberts  Geburtshaus 

101. 
S  chwar  zenbergplatz  49. 
Schweizerhof  32. 
Sezessions-Geb.  51. 
S  immering  93. 
Speising  100. 
Spinnerin  am  Kreuz  96. 
Stadtbahn  etc.  12.    13. 
Stadtpark  49. 
Stallburg  30. 
Statthalterei  38. 
Stephaniebrücke  42. 
Stephansplatz  26. 
Sternwarte  105. 
Stiftungshaus  43. 
Stock  im  Eisen  28. 
Straßenbahnen  9. 
Stubenring  50. 
Sühnhaus  43. 
Tabakhauptfabrik,k.k. 

97. 
Taborstraße  89. 
Taubstummen-Inst.  94. 
Techn.  Hochschule  51. 
Telegraphenamt  13. 
Tempel,  israelit.  90. 
—  der  türk.  Juden  99. 
Theater  (vgl.  S.  15): 

An  der  Wien  98. 

Bürger-  52. 

Carl-  90. 

Hofburg-  46. 

Hofoper  48. 

Johann-Strauß-  94. 

Josefstädter  46. 

Kaiser-Jubiläums- 
Stadt-  101. 

Volks-,  Deutsches  97. 


y 


Wien: 

Theresianische   Fdtter- 
Akademie  94. 

Theseustempel  46. 

Thonet'sches  Haus  26. 

Tierärztl.   Hochschule 
91. 

Tiergarten  100. 

Tilgner-Brunnen  46.51. 

Trabrennplatz  91. 

Türkenschanzpark 
105. 

Universität  44. 

Universit.-Bibliothek 
44. 

Universitätskliniken 
101. 

Urania  50. 

Varietes  16. 

Venedig  in  Wien  90. 

Verkehrsvereine  3. 

Versorgungsheim  1C0. 

Versteigerungsamt    37. 

Volksgarten  46. 

Volkssänger  16. 

Waffen-Sammlung  des 
Kaiserhauses  63. 

— ,  Arsenal  95. 

Währing,  Bez.  105. 

Währinger  Straße  100. 

Waisenhaus  101. 

Wasserturm  96. 

Weinstuben  7. 

Wieden  94. 

Wiedner  Hauptstraße 
94. 

Wiener  Berg  98. 

Winterreitschule  30. 

Wollzeile  42. 

Zeughaus,  bürgerl.  39. 
Wienerbruck  142.  127. 
Wiener-Neustadt  118. 
Wiener  Wald,  der  106. 
Wies  240. 
Wiesa  -  Oberleutensdorf 

311. 
Wiesberg  197. 
Wiese  345. 

Wieselburg(Ungarn)  431. 
Wiesen  512. 
Wiesmathaus  260. 
Wildalpen  143. 
Wildenschwert  335. 
Wilderer-Joch  484. 
Wildgrube,  die  107. 
Wildon  241. 
Wildspitze  201. 
Wildstein  316. 
Wilhelminenbere,  der 

109. 
Wilhelmshöhe,  die  3ö9. 
Wilhelmswarte  112. 
Wilhering  136. 


^y.lkowitz  32.5. 

}}  *j  eMorf  261. 
Willomiu  QiQ 

Wüten,  ABu  om 

Wi  mbach  klanEu7c 

Windautal,  das  *?'• 

Windegg  332. 

Windischen  Büheln,  a 

241. 

Windisch-Feistritz  242. 

Windischgarsten  144. 

Windischgrätzhöhe   177 

Windischgraz  255. 

Windischhütten  110. 

Windisch-Matrei  225. 

Windtalgletscher  225. 

Winkel,  Schloß  212. 

Winklern  226. 

Winterberg  331. 

Winzendorf  117. 

—  (Alvincz)  537. 
Wipptal,  das  202. 
Wischan  339. 
Wischberg,  der  258. 
Witkowitz  357. 
Wittingau  311. 
Wittmannsdorf  118. 
Wocheiner-Feistritz  262 

—  See  262. 

—  Tnnnel  262. 

—  -Vellach  262. 
Wodfian-Öicenic  331. 
Wolajustowska  368. 
Wola  Lnzanska  375. 

St.  Wolfgang  am  Bacher 
242. 

—  im  Reintal  223. 

—  (Salzkammergut)  155. 

—  im  Weichselbachtal 
171. 

St.  Wolfgang- See  154 
Wolframs-Cejl  341. 
Wolfs  513. 
Wolfsbach  258. 
Wolfsberg  255. 
Wolfsbergkogel  124. 
Wolfsegg  146. 
Wolfsgruben  209. 
Wolfstal  429. 
Wolfstein  330. 
Wolkenstein  im  GrödneT 
Tal  205. 

—  in  Steiermark  169. 
Wolkersdorf  340. 
Wöllan  255. 
Wöllersdorf  118. 
Wollsdorf  249. 
Wotoczysk  372. 
Wolschan  331. 
Wörgl  181.  183. 
Workotsch,  der  304. 


REGISTER. 

Wormser  Loch  216 

Worochta  373. 

Wörschach  169. 
Wörth,  Donauinsel  137 
—  m  der  Raaris  171 
Wörther  See  252 
Wösendorf  139. 
Wostromä?  354. 

Yotic-Weselka  341 

Wftch,  der  242 

WsehB  339. 

WucheriPfiwor  343 
254.  240.  ^hrenberg 

Wünschendort 

Würbental  359. 

Wurzensattel,  der  2*. 

Wur/mes  311. 

Wüstelau  172. 

Wütender  Stein  321. 

Wygnanka  372. 

Wysocan  350. 

St.  Xaver  519. 


Tbbs  137. 

— ,  die  128.  137. 

Ybbsitz  128. 


168. 


Zaba-Gebirze  416. 
Zabiotöw  3?3. 
Zabok  516. 
Zagörzany  375. 
Zagreb  (Agram)  518. 
Zaizon  534. 
Zajkäny  504. 
Zäkäny  513. 
Zakopane  483. 
Zala  -Szt.  Ivan  513. 
Zalatna  539. 
Zäm  536. 
Zams  198. 
Zanzenberg  195. 
Zapresic  243. 
Zara  381. 
— ,  Canale  di  380. 
Zaravecchia  333. 
Zaskoplje,  Burg  421. 
Zaton  398. 
Zanchtel  356. 
Zavala  416. 
Zavalje  420. 
Zawrat-Paß  484. 
Zaytal  215. 
Zborö,  Ruine  465. 
Zdär-Zdirec  331. 
Zditz  326. 
Zdjar  483. 
Zdiärer  Paß  483. 
Zdrilo,  Kanal  383. 
Zegar  420. 
Zegiestöw  369. 


587 

Zehuner  Teich  351 

Zeiden  545. 

Zeinisjoch,  das  196 
Zelenika  398. 
Zell  am  See  171 
—  am  Ziller  193 
Zeller  See  172. 
Zellerndorf  346 
Zeltweg  255. 
Zemmgrund,  der  194 
Zengg  380. 
Zenica  407. 
St.  Zeno  164. 
Zenoburg,  Ruine  212 
Zenta  505. 

Zepce,  Engpaß  von  407 
kernest  534. 

jf/a.  Donja  408. 

Zibim.  -„„     ~lr. 

Zichvb1^«5^- 

Ziegenberg>VJ°- 

Ziegenbrücke0'  i.'^  _ 

Ziegenhals  360.   *" 

Zielony  staw  484. 

Zieltal,  das  213. 

Zigeunerwald  355. 

Zilah  490. 

Zillertal,  das  192. 

Zimony  (Semlin)  506. 

Zinkenbach  155. 

Zinkendorf  513. 

Zinkenstein,  der  342. 

Zinne,  die  533. 

Zinsendorf  339. 

Zipser  Magura,    die  482. 

Zipser  Schloß  471. 

Zircz  432. 

Zirknitzer  See  246. 

Zirl  199. 

Zirona,  Canale  di  383. 

Zistel-Alp,  die  152. 

Zitomislic'i  415. 

Zittelhaus  171. 

Zizkaberg,  der  302. 

Zlonitz  311. 

Znaim  345. 

Zniöväralja  462. 

Zollfeld,  das  261. 

Zölyom  (Altsohl)  461. 

Bre'zö  461. 

Zombor  509. 

Zoodt  543. 

Zruc  344. 

Zsabenicza  529 

Zsibö  523. 

Zsiecz  539. 

Zsigmondhaza  467. 

Zsolcza  463. 
IZsolna  468. 
(Zsombolya  502. 


588 


REGISTER. 


Zubci  401. 
Zuckmantel  360. 
Zuczka  373. 
Zufall-Ferner,  der  214. 
Zufritthaus  214. 
Zürs  195. 


Zvecaj  Grad,  Ruine  421.  Zwieselstein  201. 


Zwentendorf  141. 
Zwettl  333. 

Zwickau  in  Böhmen  347. 
Zwiesel,  der  164. 
Zwieselalp  161. 
Zwieselbad  161. 


Zwischenwasser  222. 
Zwischenwässern    bei 

Hirt  256. 
—  bei  Laihacn  245. 
Zwittau  335. 
Zwornik  407. 
Zwota  3L4. 


Druck  von  Breitkopf  <fc  Härte)  iu  Leipzig. 


Nebenwege,  u*  Übergänge        X> 


Geogr.  Anst  van. 


ME  ©STALPEi 

Übersicht  der 
Spezialkarten.  des  Handbuchs 

Maßstab    1:2.750.000 


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ÖSTERREICH-UNGARNVi^J  <P  ^w«,  £ 


zur  Übersicht  der 
WICHTIGEREN    EISENBAHNEN 

1 :  7.000.000 

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1|6      Östlich  v.  Greg 


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