BAEDEKERS REISEHANDBÜCHER.
Deutschland in einem Bande. Mit 19 Karten and 68 Plänen. 3. Aufl.
1913 . Ji 9.—
Berlin u. Umgebung. 5 Karten, 9 Pläne, 16Grundr. 17. Aufl. 1912 Ji 3.—
Nordost-Deutschland und Dänemark (von der Elbe und der West-
grenze Sachsens an nebst Hamburg und der Westküste von Schleswig- ,
Holstein). Mit 43 Karten und 84 Plänen. 30. Aufl. 1911 . Ji 6.—
Nordwest- Deutschland (von der Elbe und der Westgrenze Sachsens an,
nebst Hamburg und der Westküste von Schleswig-Holstein). Mit
48 Karten und 80 Plänen. 30. Aufl. 1911 Ji 6.—
Süd- Deutschland (Oberrhein, Baden, Württemberg, Bayern und die
angrenzenden Teile von Österreich). Mit 59 Karten, 50 Plänen und
13 Grundrissen 31. Aufl. 1913 , Ji 6.—
Rheinlande, Schwarzwald, Vogesen. Mit 70 Karten, 66 Plänen und
Grundrissen. 32. Aufl. 1912 Ji 6.—
Südbayern, Tirol und Salzburg, Ober- undNieder-österreich, Steier-
mark, Kärnten und Krain. Mit 74 Karten, 16 Plänen und 11 Pan-
oramen. 35. Aufl. 1912 JC 8.—
Nordseebäder, Harz und Thüringen siehe Nordwest-Deutschland.
Ostseebäder, Sachs. Schweiz u. Biesengebirge s. Nordost- Deutschland.
Elsaß-Lothringen und Vogesen s. Rheinlande.
Schwarzwald s. Rheinlande oder Süd-Deutschland.
Ägypten. Unter- und Oberägypten, Unter- und Ober-Nubien und der
Sudan. Mit 21 Karten, 84 Plänen und Grundrissen und 55 Abbil-
dungen. 7. Aufl. 1913 Ji 15.—
Algerien s. Mittelmeer.
Alpenländer s. Südbayern und Schweiz.
Balkanstaaten s. Konstantinopel und Kleinasien.
Belgien und Holland nebst dem Großherzogtum Luxemburg. Mit
19 Karten, 36 Plänen und 8 Grundrissen. 24. Aufl. 1910 . Ji 6.—
Dänemark s. Nordost-Deutschland.
England s. Großbritannien.
Frankreich :
Paris und Umgebung nebst einigen Routen durch Nordfrankreich.
Mit 16 Karten, 40 Plänen und Grundrissen. 18. Aufl. 1912 Ji 6.—
Südost- Frankreich s. Riviera.
In französischer Sprache:
Le Nord-Est de la France, de Paris aux Ardennes, aux Vosges et
au Rhone. Avec 12 cartes et 30 plans de villes. 8e ed. 1908 Ji 6.—
Le Nord-Ouest de la France, de la frontiere beige ä la Loire, excepte
Paris. Avec 12 cartes et 38 plans de villes. 9e ed. 1913 Ji 6. —
Le Sud-Est de la France, du Jura ä la Mediterranee, y compris laCorse.
Avec 23 cartes, 28 plans de villes et 2 panoramas. 9e ed. 1910 Ji 6. —
Le Sud-Ouest de la France, de la Loire ä la frontiere d'Espagne.
Avec 15 cartes et 34 plans de villes. 9e ed. 1912 . . . . Ji 6. —
Griechenland, die griechischen Inseln und ein Ausflug nach Kreta.
Mit einem Panorama von Athen, 15 Karten, 25 Plänen, 5 Grund
rissen und 2 Tafeln. 5. Aufl. 1908 Ji 8.—
ff >f '■
i, Wales, Schotth
Großbritannien: England (außer London) ,Wales,Schottlandu. Irland.
Mit 24 Karten, 58 Plänen und 1 Panorama. 4. Aufl. 1906 «^10.—
London u.Umgebung. Mit 4Kartenu. 34 Plänen. 17. Aufl. 1912 Ji 6.—
Holland s. Belgien.
Italien: I. Ober-Italien mit Ravenna, Florenz und Livorno. Mit
36 Karten 45 Plänen und 1 Panorama. 18. Aufl. 1911 . Ji 8.—
IL Mittel- Italien und Born. Mit 19 Karten und 55 Plänen und Grund-
rissen. 14. Aufl. 1908 ' Ji 7.50
III. Unter- Italien, Sizilien, Sardinien, Malta und Corfü. Mit
30 Karten und 34 Plänen. 15. Aufl. 1911 Ji 6.—
Italien von den Alpen bis Neapel. Mit 25 Karten, 29 Plänen und
23 Grundrissen. 6. Aufl. 1908 Ji 8.—
Konstantinopel und Kleinasien, Balkanstaaten, Archipel,
Cypern. Mit 18 Karten, 50 Plänenu. 15 Grundr. 2. Aufl. 1914 Ji 8.—
Mittelmeer, nebst Madeira, den Kanarischen Inseln, der Küste Ma-
rokkos, Algerien, Tunesien. Mit 37 Karten u. 49 Plänen. 1909 Ji9.—
Norwegen s. Schweden.
Österreich-Ungarn nebst Bukarest, Belgrad und Cetinje. Mit75Kar-
i# ten, 76 Plänen und 7 Grundrissen. 29. Aufl. 1913 . . . . Ji 9.—
Österreich (ohne Galizien, Dalmatien, Ungarn und Bosnien). Mit
51 Karten, 41 Plänen und 7 Grundrissen. 29. Aufl. 1913 Ji 6.—
Tirol, Salzburg, Steiermark, Kärnten s. Südbayern.
Palästina und Syrien, Mesopotamien und Babylonien, Cypern.
Mit 21 Karten, 56 Plänen und 1 Panorama. 7. Aufl. 1910 Ji 10.—
Portugal s. Spanien.
Riviera, Südost- Frankreich und Korsika. Die Kurorte in Stidtirol,
am Genfer See und an den Oberitalienischen Seen. Mit 37 Karten,
41 Plänen und 6 Grundrissen. 5. Aufl. 1913 Ji 6. —
Rußland. Europ. Rußland, Eisenbahnen in Russ. -Asien, Teheran, Pe-
king. Mit 40 Karten, 67 Plan en u.ll Grundr. 7. Aufl. 1912 Ji 15.—
St. Petersburg und Umgebung. Mit 5 Karten, 11 Plänen und 4 Grund-
rissen. 2. Aufl. 1913 Ji 4.—
Bussischer Sprachführer. 5. Aufl. 1912 Ji 1. —
Schweden und Norwegen, Dänemark, Island und Spitzbergen.
Mit 62 Karten, 42 Plänen und 3 Panoramen. 12. Aufl. 1911 ^7.50
Schweiz nebst den angrenzenden Teilen von Ober-Italien, Savoyen und
Tirol. Mit77Karten, 21 Plänenu. 14 Panoramen. 35.Aufl. 1913 Ji 8.—
Spanien undPortugal nebst Ausflügen nach Tangeru.denBalearen.
Mit 19 Karten, 44 Plänen und 1 5 Grundrissen. 4. Aufl. 1912 Ji 12.—
Türkei s. Konstantinopel und Kleinasien.
Nordamerika: Die Vereinigten Staaten nebst Mexiko. Mit 25 Kar-
ten, 32 Plänen und 4 Grundrissen. 2. Aufl. 1904 .... ^12.—
The Dominion of Canada with Newfoundland and Alaska. With
13 Maps and 12 Plans. 3d ed. 1907 (nur in engl. Sprache) Ji 6.—
Indien. Ceylon, Vorderindien, Birma, die malayische Halbinsel,
Siam, Java. Mit 22 Karten, 33 Plänen u. 8 Grundr. 1914 Ji 20.— .
BOSTON PUBLIC LIBRARY
3 9999 06717 104 9
BOSTON
PUBLIC
LIBRARY
ÖSTERREICH-UNGARN
Vergleichende Geldtabelle
nach dem Goldwert ohne Berücksichtigung der unbedeutenden Kurs-
schwankungen.
Österreich-
. .11
Österreich-
Ungarn
Deutsches Reich
Deutsches Reich
Ungarn
Kronen
Heller
Mark
Pfennig
Mark
Pfennig
Kronen
Heller
m
00
(JO
(Pf.)
OSO
(Pf.)
HO
00
5
4,25
—
5
—
5,88
—
10
—
8,5
—
10
—
11,8
20
—
17
—
20
—
23,5
30
—
25,5
—
30
—
35,3
—
40
—
34
—
40
—
47
50
42,5
—
50
—
58,8
—
60
—
51
—
60
—
70,5
70
59,5
—
70
—
82,3
80
—
68,i
—
80
—
94
—
90
—
76,6
—
90
l
05,8
i
—
—
85,1
l
—
l
17,6
2
—
1
70,i
2
—
2
35,1
3
—
2
55,2
3
—
3
52,7
4
—
3
40,2
4
—
4
70,2
5
—
4
25,3
5
—
5
87,8
6
—
5
10,4
6
—
7
05,3
7
—
5
95,4
7
—
8
22,9
8
—
6
80,5
8
—
9
40,4
9
7
65,6
9
—
10
58
10
—
8
50,6
10
—
11
75,i
11
—
9
35,7
11
—
12
93,i
12
—
10
20,7
12
—
14
10,6
13
. —
11
05,8
13
—
15
28,2
14
—
11
90,9
14
—
16
45,7
15
—
12
76
15
—
17
63,3
16
13
61
16
—
18
80,8
17
—
14
46
17
—
19
98,4
18
15
31,i
18
—
21
15,9
19
16
16,2
19
—
22
33,5
20
—
17
01,2
20
—
23
51
60
—
42
53,i
50
—
1 58
77,6
100
—
85
06,i
100
—
117
65,i
ü
Vi
25«
JfeW
ÖSTERREICH-UNGARN
NEBST
CETDME, BELGRAD, BÜKAßEST
HANDBUCH FÜR REISENDE
VON
KARL B/EDEKER
Mit 75 Karten, 76 Plänen, 7 Grundrissen nnd 2 Panoramen
NEUNUNDZWANZIGSTE AUFLAGE
LEIPZIG
VERLAG VON KARL BAEDEKER
1913
Alle Rechte vorbehalten.
J)ß/4
,6 z?
im
Wer reisen will,
Der schweig fein still,
Geh steten Schritt,
Nehm nicht viel mit,
Tret an am frühen Morgen,
Und lasse heim die Sorgen.
Philander von Sittewald. 1650.
Das Reisehandbuch für Österreich-Ungarn, das hiermit
zum 29. Mal erscheint, will den Reisenden in den Stand setzen,
die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten beider Länder mit
möglichst geringem Zeit- und Geldaufwand kennen zu lernen.
Dieser praktische Zweck verlangt Beschränkung in der Aus-
wahl des Stoffes. Viel bereiste Städte und Gegenden sind
ausführlicher beschrieben, als abseits gelegene, seltener be-
suchte, für die die wesentlichen Angaben ausreichen müssen.
Eine Ausnahme macht hierin nur das Alpengebiet, dessen
eingehende Behandlung die Grenzen dieses Bandes weit über-
schreiten würde.*) Der Inhalt beruht auf eigener Anschauung
des Herausgebers und seiner Mitarbeiter, sowie auf sorgfältig
eingezogenen Erkundigungen unter Berücksichtigung der
einschlägigen Literatur. Zahlreiche Mitteilungen sind auch
diesmal wieder von wohlwollenden Lesern eingelaufen. Für
alle ihm gewordene Unterstützung sei an dieser Stelle noch-
mals besonders gedankt.
Buchstäbliche Genauigkeit wird niemand von einem
Reisebuche, das über zahlreiche, stetem Wechsel unter-
worfene Dinge Auskunft geben muß, verlangen. Der Heraus-
geber wiederholt vielmehr seine Bitte, ihn auf Fehler und
Mängel in den Angaben aufmerksam machen zu wollen.
Jede neue Auflage wird zeigen, wie schätzenswert ihm solche
Mitteilungen sind. Einseitig beschriebene Briefbogen bieten
den Vorteil, daß die einzelnen Berichtigungen ausgeschnitten
und für die nächste Neubearbeitung mit entsprechenden
anderweitigen Mitteilungen im Original zusammengestellt
und verglichen werden können, während sonst Abschriften
notwendig und damit leicht neue Fehler zu gewärtigen sind.
Die Ausstattung mit Karten und Plänen ist weiter vervoll-
ständigt worden.
Das Buch ist in zehn Abteilungen geteilt: I. Wien und
Umgebung; IL Nieder- und Ober-Österreich, Salzkammergut
und Salzburg; III. Tirol und Vorarlberg; IV. Steiermark,
Kärnten, Krain, Istrien; V. Böhmen, Mähren und Schlesien;
VI. Galizien und die Bukowina ; VII. Dalmatien ; VIII. Bosnien
und die Herzegowina; IX. Ungarn; X. Siebenbürgen und
Bukarest. Wer diese einzeln benutzen will, breche am Be-
ginn und am Schluß der loszulösenden Abteilung die Seiten
*) Ausführliche Angaben über das gesamte deutsch - österreichische
Alpengebiet enthält Bcedekers Südbayern, Tirol, Salzburg, Ober- und Nieder-
österreich, Steiermark, Kärnten und Krain. Mit 74 Karten, 16 Plänen und
11 Panoramen. 35. Aufl. 1912 (neue Auflagen in der Regel jeden zweiten
Sommer).
VI
stark auf und durchschneide die Gaze, auf welche die Bogen
geheftet sind, vorsichtig mit einem Messer. Leinwanddecken
zum Hineinlegen der Hefte sind durch alle Buchhandlungen
zu beziehen.
Empfehlenswerte Gasthäuser, d.h. solche, bei denen
Zimmer und Bett, Verpflegung und Bedienung zu loben und
die Preise angemessen erscheinen, sind, soweit des Verfassers
eigene Kenntnis, sowie freundliche Berichte von Reisenden
reichen, mit kurzen Worten hervorgehoben oder durch ein
Sternchen (*) ausgezeichnet. So wenig damit aber ausge-
schlossen ist, daß es unter den nicht auf diese Weise hervor-
gehobenen ebenfalls gute Gasthäuser gibt, ebenso wenig wolle
man in den Gasthofsternchen mehr als den Ausdruck eines
Durchschnittsurteils sehen oder bei abweichender Erfahrung
dem Herausgeber die Verantwortlichkeit zumuten. Allerorten
sind auch einfache, billige Gasthäuser angegeben, so daß
auch der Reisende, der mit seinen Mitteln haushalten muß,
sich unseres Handbuchs mit Vorteil bedienen wird.
Für Gasthofsbesitzer, Restaurateure usw. folge hier noch
die Bemerkung, daß Empfehlungen in den Baedekerschen
Reisehandbüchern auf keine Weise zu erkaufen sind, auch
nicht unter der Form von Inseraten. Jeder, der den Baedeker-
schen Namen zur Erlangung irgend welcher Vorteile miß-
braucht, ist ohne weiteres als Schwindler anzusehen und
danach zu behandeln.
Abkürzungen.
Z. = Zimmer, mit Licht und Be-
St. = Stunde.
dienung.
m = Meter.
F. = Frühstück, auch wohl Führer.
km = Kilometer.
Gr. = Gabelfrühstück.
S.M. = Seemeile.
M. = Mittagsmahl.
qkm = Quadratkilometer.
A. = Abendessen.
ha = Hektar.
P. = Pension mit Zimmer.
Min. = Minute.
P. o. Z. = Pension ohne Zimmer.
HS. = Eisenbahn-Haltestelle.
K = Krone.
magy. = magyarisch.
h = Heller.
Szt. = Szent (magyar.) = heilig
n., ö., s., w. = nördlich, östlich,
WM. = Wegemarkierung.
südlich, westlich.
MW. = markierter Weg.
r. = rechts.
A. = Alpe.
1. = links.
K. = Karte.
Vorzugsweise Beachtenswertes is
t durch Sternchen (*) hersrorgehobe
VII
Inhalts-Verzeiclmis.
Seite
Einleitung .' xiii-xl
Die österreichischen Länder.
Route I. Wien und Umgebung.
1. Wien 3
2. Umgebung Wiens 106
3. Der Schneeberg 116
4. Das Höllen tal. Die Kaxalpe 121
5. Der Semmering 122
II. Nieder- und Ober-Österreich, Salzkammergut und Salzburg.
6. Von Wien nach Linz (Salzburg) 126
7. Linz 131
8. Die Donau von Passau bis Wien 134
9. Von Wien nach Mariazeil 142
10. Von Linz nach Selztal. Pyhrnbahn 143
11. Von Linz nach Salzburg • . . . 144
12. Salzburg und Umgebung 147
13. Von Salzburg nach Ischl. Abersee. Schafberg .... 153
14. Gmunden. Ischl. Hallstatt. Aussee 156
15. Von Salzburg nach Berchtesgaden. Königssee .... 163
16. Von Wien nach Zell am See (Innsbruck) 168
17. Von Zell am See nach Krimml. Ober-Pinzgau .... 173
18. Von Salzburg nach Gastein (Villach, Triest). Tauernbahn 175
III. Tirol und Vorarlberg.
19. Von Wien über Zell am See und Wörgl nach Innsbruck 180
20. Von Salzburg über Rosenbeim (München) und Wörgl
nach Innsbruck . 182
21. Innsbruck und Umgebung 184
22. Das Zillertal 192
23. Von Bregenz nach Innsbruck. ArlbeTgbahn 194
24. Das Ötztal 200
25. Von Innsbruck mit der Brenneibahn über Franzensfeste
nach Bozen 202
26. Von Bozen über Meran nach Neuspondinig. Das Stilfser
Joch 210
27. Von Bozen nach Verona. Der Gardasee 217
28. Von Franzensfeste durch das Pustertal nach Lienz (Vil-
lach, Marburg) 222
29. Von Lienz nach Windisch-Matrei (Prägraten) und Kais 224
30. Von Lienz nach Heiligenblut 226
31. Von Toblach über Cortina nach Neumarkt. Die Dolo-
mitenstraße 227
VIII INHALTS-VERZEICHNIS.
Route IV. Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien. Seite
32. Von Wien nach Graz (Triest). Semnieringbahn. . . . 232
33. Graz 234
34. Von (Wien) Graz über Marburg nach Triest 241
35 Von Graz nach Fehring (Budapest) 249
36. Von Franzensfeste über Lienz und Villach (Triest) nach
Marburg 250
37. Von Wien über Villach nach Udine (Venedig) .... 255
38. Von Linz oder Wien nach Triest 261
39. Von Salzburg über Gastein und Villach nach Triest.
Tauernbahn 265
40. Triest und Umgebung 266
41. Von Triest mit der Eisenbahn nach Venedig. Aquileja. 273
42. Von Triest nach Pola. Brioni . 274
43. Von Wien nach Abbazia und Fiume 280
V. Böhmen, Mähren und Schlesien.
44. Prag 286
45. Von Prag nach Dresden 302
46. Von Aussig über Teplitz nach Komotau 307
47. Von Prag über Karlsbad nach Eger und Franzensbad . 311
48. Karlsbad und Umgebung 317
49. Von Prag nach Fürth (München, Nürnberg) 325
50. Von Eger über Marienbad nach Wien 328
51. Von Prag über Brunn nach Wien 334
52. Von Prag über Gmünd nach Wien 341
53. Von Dresden über Tetschen und Znaim nach Wien . . 342
54. Von Prag nach Georgswaide-Ebersbach (Zittau, Görlitz). 346
55. Von Prag nach Reichenberg (Zittau) 347
56. Von Prag nach Breslau 350
57. Von Wien über Oderberg nach Breslau 354
58. Von Prerau nach Olmütz 358
59. Von Olmütz über Sternberg nach Jägerndorf 359
VI. Galizien und die Bukowina.
60. Von Wien nach Krakau 362
61. Von Krakau nach Lemberg 369
62. Von Lemberg nach Czernowitz (Bukarest) 372
63. Von Stanislau über Stryj und Saybusch nach Dzieditz . 374
VII. Dalmatien.
64. Von Triest oder Fiume nach Zara 378
65. Zara 381
66. Von Zara nach Spalato 383
67. Spalato und Umgebung 385
68. Von Spalato nach Ragusa. Die süddalmatisehen Inseln 391
69. Ragusa und Umgebung 393
70. Die Bocche di Cattaro 399
71. Ausflug nach Montenegro 401
INHALTS-VERZEICHNIS. IX
Route vni. Bosnien und die Herzegowina. seit«
72. Von Bosnisch-Brod nach Sarajevo 407
73. Von Sarajevo über Mostar nach Gravosa (Ragusa) . . 412
74. Von Sarajevo nach Vardiste oder nach Uvac .... 417
75. Von (Agram) Doberlin über Novi nach Banjaluka und
über Travnik nach Sarajevo 419
Die Länder der ungarischen Krone.
IX. Ungarn, Kroatien und Slawonien. Belgrad.
76. Von Wien nach Budapest ' 427
77. Die Donau von Wien bis Budapest 433
78. Budapest 436
79. Von Budapest nach Ruttek (Oderberg, Breslau) . . . 460
80. Von Budapest nach Kaschau 462
81. Von Preßburg nach Sillein. Waagtal 465
82. Von Oderberg nach Kaschau. Die Tatra 467
83. Die Hohe Tatra 471
84. Von Fülek über Banreve nach Dobschau und Miskolcz 485
85. Von Budapest nach Lawoczne (Lemberg) 486
86. Von Budapest über Debreczen nach Märamarossziget . 488
87. Von Budapest über Großwardein nach Klausenburg . 492
88. Von Budapest nach Arad (Hermannstadt) .. 494
89. Donaufahrt von Budapest über Belgrad nach Orsova.
Herkulesbad 495
90. Von Budapest über Temesvär nach Orsova-Verciorova
(Bukarest) und nach Bäzias 500
91. Von Budapest nach Belgrad (Konstantinopel) .... 505
92. Von Budapest nach Bosnisch-Brod (Sarajevo) .... 509
93. Von Wien über Nagykanizsa nach Fünfkirchen (Bos-
nisch-Brod) 512
94. Von Budapest über Raab nach Fehring (Graz) .... 514
95. Von Budapest nach Pragerhof (Triest) 515
96. Von Budapest über Dombövär und Agram nach Fiume. 517
X. Siebenbürgen. Bukarest.
97. Von Klansenbnrg nach Bistritz 525
98. Von Klausenburg nach Hermannstadt und Kronstadt
(Bukarest). . . '. 528
99. Kronstadt und Umgebung 531
100. Von Arad nach Hermannstadt. Vajdahunyad .... 536
101. Von Piski über Petrozseny nach Lupeny 539
102. Hermannstadt und Umgebung 540
103. Von Hermannstadt über Altbrücke (Bukarest) nach
Kronstadt 543
104. Von Kronstadt über Sinaia nach Bukarest 545
Register 551
Karten, Pläne und Grundrisse.
a. Karten.
1. Österreich-Ungarn, in 1 : 2750000, vor dem Titel.
2. Umgebung von Wien, in 1 : 180000, S. 107.
3. Umgebung von Nußdorf und Klosterneuburg, in 1 : 75 000, S. 108.
4. Umgebung von Mödling und Baden, in 1 : 75000, S. 111.
5. Schneeberg, Raxalpe, Semmering, in 1 : 1*25000, S. 117.
6. Semmering, in 1 : 50000, S. 119.
7. Pöstlingberg, in 1 : 40000, S. 131.
8. Die Donau von Passau bis zum Strudel, in 1 : 300000, S. 134.
9. Vom Strudel bis Wien, in 1 : 300000, S. 136.
10. Steirische und Osterreichische Alpen von Aussee bis zum Hoch-
schwab, in 1 : 500000, S. 144.
11. Südl. Umgebung von Salzburg, in 1 : 250000, S. 152.
12. Nördl. Salzkammergut, in 1 : 250000, S. 154.
13. Umgebung von Ischl, in 1 : 60000, S. 158.
14. Südl. Salzkammergut, in 1 : 250000, S. 160.
15. Salzach- und Saalachtal, in 1 : 250000, S. 170.
16. Lungauund Niedere Tauern, in 1 : 500000, S. 175.
17. Kitzbühler Alpen und Hohe Tauern, in 1 : 500000, S. 180.
18. Umgebung von Innsbruck, in 1 : 75 000, S. 190.
19. Zittertal und westl. Pustertal, in 1 : 500000, S. 192.
20. Umgebung von Bregenz, in 1 : 125000, S. 194.
21. Vorarlberg und Bregenzer Wald, in 1 : 500000, S. 196.
22. Ötztaler, Stubaier und Ortler Alpen, in 1 : 500000, S. 201.
23. Umgebung von Brixen, in 1 : 125 000, S. 205.
24. Umgebung von Bozen, in 1 : 125 000, S. 206.
25. Umgebung von Meran, in 1 : 50000, S. 210.
26. Adamello-, Presanella- und Brenta-Alpen, Nons- und Sulzberg,
in 1:500 000, S. 216.
27. Umgebung von Arco und Riva, in 1 : 75 000, S. 220.
28. Gardasee, in 1 : 500 000, S. 221.
29. Dolomit-Alpen von Franzensfeste bis Belluno, in 1 : 500000,
S. 227.
30. Schneeberg, Semmering, Mürztal, in 1 : 500000, S. 232.
31. Umgebung von Graz, in 1 : 100000, S. 238.
32. Karawanken und Bacher-Gebirge, in 1 : 500000, S. 242.
33. Küstenland, in 1 : 500 000, S. 244.
34. Umgebung von Divaca und St. Canzian, in 1 : 100000, S. 246.
35. Kärntner Alpen von Lienz bis zum Wörther See, in 1 : 500 000,
S. 250.
36. Umgebung von Klagenfurt, in 1 : 75000, S. 253.
37. Steirische und Kärntner Alpen von Murau bis Gleisdorf, in
1:500000, S. 255.
38. Umgebung von Triest, in 1 : 100 000, S. 271.
KARTEN UND PLANE. XI
39. Umgebung von Grado und Aquileja, in 1 : 250000, S. 272.
40. Umgebung von Pola, in 1 : 170000, S. 277.
41. Brioni gründe, in 1 : 75000, S. 280.
42. Umgebung von Abbazia, in 1 : 120000, S. 281.
43. Böhmen, Mähren und Schlesien, in 1 : 1000000, S. 283.
44. Umgebung von Aussig, in 1 : 40000, S. 304.
45. Umgebung von Bodenbach und Tetschen, in 1 : 55000, S. 304.
46. Umgebung von Eger und Franzensbad, in 1 : 200000, S. 314.
47. Umgebung von Karlsbad, in 1 : 50 000, S. 320.
48. Umgebung von Blansko, in 1 : 250000, S. 336.
49. Der Jeschken, in 1 : 100000, S. 348.
50. Dalmatien, Bosnien und die Herzegowina, in 1 : 2 750 000, S. 377.
51. Istrienund die dalmatische Küste bis Bossoglina, in 1 : 1 000000,
S. 378.
52. Umgebung von Sebenico, in 1 : 250000, S. 378.
53. Umgebung von Lussinpiccolo, in 1 : 100 000, S. 381.
54. Umgebung von Spalato, in 1 :150000, S. 386.
55. Dalmatische Küste von Bossoglina bis Antivari, in 1 : 1000000,
S. 390.
56. Umgebung von Ragusa, in 1 : 150000, S. 394.
57. Die Bocche di Cattaro, in 1 : 250000, S. 399.
58. Das Bosnische Hochland von Sarajevo bis Mostar, in 1 : 500 000,
S. 412.
59. Umgebung von Sarajevo, in 1 : 200000, S. 412.
60. Umgebung von Mostar, in 1 : 200000, S. 414.
61. Umgebung von Banjaluka, in 1 : 200000, S. 421.
62. Umgebung von Jajce, in 1 : 200000, S. 421.
63. Vrbastal von Jajce bis Banjaluka, in 1 : 750000, S. 421.
64. Die Donau von Wien bis Budapest, in 1 : 600000, S. 434.
65. Umgebung von Budapest, in 1 : 75000, S. 459.
66. Hohe Tatra, in 1 : 150000, S. 472.
67. Die Donau von Bäziäs bis Ostrov, in 1 : 600000, S. 499.
68. Umgebung von Orsova, in 1 : 200 000, S. 499.
69. Umgebung von Belgrad, in 1 : 225 000, S. 507.
70. Umgebung von Agram, in 1 : 350000, S. 518.
71. Umgebung von Fiume, in 1 : 375000, S. 521.
72. Umgebung von Kronstadt, in 1 : 400000, S. 532.
73. Umgebung von Hermannstadt, in 1 : 350000, S. 540.
74. Ubersichtsblatt der Spezialkarten der Ost- Alpen ] , . ,
75. Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn, in > „ . ,
1:7000000 I ßeSlster-
b. Pläne.
1. Abbazia, S. 281.
2. Adelsberg, 3. Adelsb erger
Grotte, S. 246.
4. Agram, S. 518.
5. Aquileja, S. 272.
6. Baden bei Wien, S. 115.
XII
PLANE UND GRUNDRISSE.
7. Banjaluka, S. 421.
42.
Linz, S. 131.
8. Belgrad, S. 507.
43.
Lussinpiccolo, S. 381.
9. Bozen, S. 206.
44.
Marienbad, S. 328.
10. Bregenz, S. 194.
45.
Meran, S. 210.
11. Brixen, S. 205.
46.
Mostar, S. 414.
12. Brunn, S. 336.
47.
Orsova, S. 499.
13. Budapest, S. 436.
48.
Passau, S. 134.
14. Bukarest, S. 547; 15. innere
49.
Pistyän, S. 466.
Stadt, S. 549.
50.
Pola, S. 277.
16. St. Canzianer Höhlen und
51.
52. Prag, deutsch und
Grotten, S. 246.
tschechisch, S. 290, 286.
17. Cetinje, S. 399.
53.
Preßburg, 54. innere Stadt,
18. Eger, S. 314.
S. 428.
19. Elbogen, S. 324.
55.
Ragusa, S. 394.
20. Fiume, S. 521.
56.
Beichenberg, S. 348.
21. Franzenslad, S. 315.
57.
Salzburg, S. 147.
22. Gastein, S. 176.
58.
Sarajevo, 59. innere Stadt,
23. Gmunden, S. 156.
S. 408.
24. Gor«, S. 263.
60.
Sebenico, S. 378.
25. Grado, S. 272.
61.
Sinaia, S. 532.
26. Graz, S. 234.
62.
Spalato, S. 386.
27. Herkulesbad, S. 499.
63.
Szegedin, S. 500.
28. Hermannstadt, S. 540.
64.
Temesvär, 65. innere Stadt,
29. llidze, S. 411.
S. 502.
30. Innsbruck, S. 184.
66.
Teplitz, S. 307.
31. Ischl. S. 158.
67.
Trau, S. 390.
32. Jajce, S. 421.
68.
Trient, S. 218.
33. Karlsbad, S. 317.
69.
Triest, S. 266.
34. Kaschau, S. 463.
70.
FtfZacTi, S. 251.
35. Klagenfurt, S. 253.
71.
Visegrad, S. 418.
36. Klausenburg, S. 525.
72.
Wien /, S. 1 ; 73. Wien II,
37. JTrafcau, S. 362.
innere Stadt, S. 27; 74.
38. Kronstadt, S. 532.
Wien - Stadtbahnplan , auf
39. Laxenburg, S. 113.
der Karte vor dem Titel.
40. Lemberg, S. 370.
75.
Wiener-Neustadt, S. 119.
41. Leo&en, S. 259.
76.
Zara, S. 381.
Grundrisse.
Wien: 1. Stephanskirche; 2. Hofburg; 3. Kunsthistorisches
Hofmuseum, Hochparterre ; 4. Kunsthistorisches Hofmuseum, erster
Stock; 5. Naturhistorisches Hofmuseum, Hochparterre; 6. Österr.
Museum für Kunst und Industrie. — Budapest: 7. Museum der
Bildenden Künste, erster Stock.
Panorama vom Schafberg, S. 155. — Panorama der Tatra, S. 472.
XIII
EINLEITUNG.
I. Praktische Vorbemerkungen.
A. Paß. Zoll. Sprache.
Ein Paß zwang besteht in Österreich-Ungarn nicht, doch ist
ein Paß oder eine Paßkarte stets angenehm. Für Montenegro und
Skutari vgl. S. 402,für Rumänien vgl. S. 525. Geldsendungen oder
eingeschriebene Briefe werden in Österreich-Ungarn auch gegen
Vorweisung einer in Deutschland ausgestellten Postausweiskarte
(V2 «^) ausgehändigt.
Zolldurchsuchung. Man wohne der Zollabfertigung an der
Grenze persönlich bei oder bediene sich der Vermittlung eines Spe-
diteurs. Tabak und Zigarren können bis zu 3 kg gegen Erlegung des
Zolles eingeführt werden. 35 Gramm Tabak oder 10 Zigarren bzw.
25 Zigaretten sind frei, darüber hinaus sind, einschl. Lizenzgebühr,
für 1 kg Tabak 31 K 25 h, 1 kg Zigarren 36 K 25 h, 1 kg Zigaretten
61 K2bh zu bezahlen. Zollscheine hebe man auf, da die städtischen
Zollbeamten (S. 3) danach zu fragen berechtigt sind. — Verzollung
der Fahrräder s. S. xix.
Sprache. In Österreich ist die Kenntnis der deutschen Sprache
in den slawischen und italienischen Gebieten genügend verbreitet,
um dem Reisenden Verlegenheiten zu ersparen. Bahn- und Zoll-
beamte, Gendarmen, Schutzleute, wie auch die Bediensteten der
Hotels und Bahnrestaurants sprechen fast durchweg deutsch. Da-
gegen darf man in Ungarn außerhalb der Haupt- und der Garnison-
städte, besuchterer Fremdenorte und der wenigen deutschen Sprach-
gebiete (S. xxm) nur auf den großen Eisenbahnen, den Donau-
dampfern und in besseren Gasthäusern Verständnis des Deutschen
erwarten. — Für Böhmen vgl. S. 285 , für Galizien S. 361 , für
Bosnien S. 406, für Ungarn S. 426.
B. Geld. Reisekosten.
Geld. Österreich -Ungarn hat 1892 an Stelle der Gulden-
rechnung Goldwährung eingeführt, mit der Krone (magy. korona)
zu 100 Heller (magy. filier) als Münzeinheit: vgl. die Geldtabelle
vor dem Titel. Im mündlichen Verkehr sind aber Preisbestimmungen
in Gulden (= 2 Kronen) und Kreuzer (= 2 Heller) noch vielfach
üblich, worauf man bei Vereinbarungen mit Kutschern, Führern usw.
achte. Geprägt werden: in Bronze 1 und 2 Hellerstücke, in Nickel
10 und 20 Hellerstücke; in Silber 1, 2 (neue Kronenstücke oder
alte Guldenstücke) und 5 Kronenstücke; in Gold 10, 20 und
100 Kronenstücke. An Papiergeld sind in Umlauf: Banknoten zu
10, 20, 50, 100 und 1000 Kronen; die roten 20-Krouen-Banknoten
vom 31. März 1900 haben noch bis 31. Dez. 1916 Gültigkeit.
Deutsches oder anderes ausländisches Geld wechselt man am vorteil-
haftesten in den Bank- und Wechselgeschäften der größeren Städte. Die
XIV REISEZIELE.
Wechsler an den Grenzstationen der Eisenbahnen geben nicht den vollen
Kurs. — Erwähnt sei hier noch die alte Vorsichtsmaßregel, daß man die
größere Reisekasse an sicherer Stelle, etwa in einer innern Westentasche,
verwahre und das Portemonnaie nur mit dem Tagesbedarf fülle.
Die Reisekosten sind in Wien, Budapest und den großen Kur-
orten etwa um ein Drittel höher als in deutschen Großstädten. Viel
Trinkgelder; man versorge sich reichlich mit2und 10 Hellerstücken.
Auf dem Lande reist man im allgemeinen wohlfeil, so daß der be-
scheidene Fremde, der auf die Benutzung von Fuhrwerk verzichtet,
seine Ausgaben hier meist mit 8-10 K täglich bestreiten wird.
C. Reiseziele. Reisezeit.
An Mannigfaltigkeit der Landschaft wie au Reichtum geschicht-
lich und kunstgeschichtlich bemerkenswerter Städte ist die öster-
reichische Reichshälfte bei weitem die bedeutendere. Als besonders
lohnend sind etwa folgende Reiseziele hervorzuheben :
In Nieder- und. Ober-Österreich, Salzburg und Salzkammer gut Wien
und Umgebung (R. 1-5) ; die Semmesingbahn (R. 5, 32) ; die Donau
von Passau bis Wien (R. 8); Gmunden, Traunsee, Ischl (R. 14),
Schafberg (S. 155) ; Salzburg und Umgebung (R. 12) ; Liechtenstein-
klamm, Golling (S. 170, 173); Zell am See (S. 171); Krimml
(R. 17) ; Gastein (R. 18). — In Tirol Innsbruck und Umgebung
(R. 21), Achensee (S. 182); Kufstein (S. 183); Zillertal (R. 22);
Kitzbühler Hörn (S. 181); Hohe Salve (S. 181); Franz - Josephs-
Höhe (S. 227); Arlbergbahn (R. 23); Brennerbahn (R. 25); Bozen
(S. 206); Meran (S. 210); Stilfser Jochstraße (S. 215); Gardasee
(S. 221); Dolomitenstraße (R. 31). — In Steiermark, Kärnten,
Krain und Istrien Aussee (S. 162); Mariazell (S. 142); Eisenerz
(S. 260); Gesäuse (S. 169 j; Graz (R. 33); Dobratsch (S. 252);
Adelsberger Grotte (S. 246); St. Ganzian (S.247); Karawankenbahn
(R. 38) ; Triest (R. 40) ; Pola (S. 277) ; Brioni (S. 279) ; Abbazia (S. 281).
— In Böhmen, Mähren und Galizien Prag (R. 44); Schreckenstein
bei Aussig (S. 304); Bodenbach (S. 305) und Tetschen (S. 306);
Teplitz (S. 307); Eger (S. 314); Karlsbad (R. 48); Marienbad
(S. 328); Brunn (S. 336); Reichenberg (S. 348); Krakau (S.362). —
Für Dalmatien ist S. 378 ein Reiseplan gegeben.
Die ehem. türkischen Provinzen Bosnien und Herzegowina (vgl.
S. 405) lohnen nicht nur in landschaftlicher Beziehung, sondern
gewähren auch einen Einblick in orientalisches Wesen und werden
neuerdings viel besucht.
In Ungarn beschränken sich die landschaftlichen Reize haupt-
sächlich auf die Karpathen (Hohe Tatra, R. 83), den Donaudurch-
bruch zwischen Baziäs und Orsova (S. 498) und auf Siebenbürgen
(R. 97-103). Die große fruchtbare ungarische Tiefebene ist ganz
einförmig und im Hochsommer oft drückend heiß. Ein herrliches
Stadtbild bietet Budapest (R. 78), das auch an Kunstschätzen
manches Sehenswerte enthält. Infolge der Zerstörungen während
EISENBAHNEN. XV
der Türkenkriege entbehren die ungarischen Städte des geschicht-
lichen Gepräges. Die Dome von Kaschau (S. 464) und Fünfkirchen
(S. 510), die alte Hauptstadt Kroatiens, Agram (S. 617), gehören
zu den Ausnahmen. Interessant ist das Volkslehen auf den Wochen-
und Jahrmärkten. Mit der Bereisung Ungarns wird man gern den
Besuch der Hauptstädte der Nachbarländer, Belgrad (S. 507) und
Bukarest (S. 547), verbinden.
Die beste Reisezeit für Wien und Budapest ist von Mitte April
bis Mitte Juni, sowie der Herbst. Während der hier sehr heißen Som-
mermonate verläßt der größte Teil der wohlhabenden Bevölkerung
die Stadt; Theater und Vergnügungslokale werden meist geschlossen.
Die Kurorte beleben sich bereits im Frühling und sind im Hoch-
sommer gewöhnlich überfüllt und entsprechend teuer. In den
deutschen Alpenländern, der Hohen Tatra und den siebenbürgischen
Karpathen besucht man das Hochgebirge am besten zwischen Mitte
Juli und Anfang September, im Mittelgebirge, sowie in den Südalpen
sind zu Fußwanderungen Mai, Juni und September weit vorzuziehen.
D. Eisenbahnen. Droschken. Dampfschiffe.
Die Eisenbahnen, Straßenbahnen und Droschken fahren auf dem Ge-
leise bzw. Fahrdamm zur Linken (in Deutschland rechts).
Die Eisenbahnen*) haben ähnliche Einrichtungen wie in
Deutschland, doch wird die Fahrgeschwindigkeit und der Komfort
deutscher D-Züge in Osterreich nur von den internationalen Luxus-
zügen erreicht. Die Schnellzüge sind oft überfüllt. Die Staats-
bahnen führen auf den meisten Hauptlinien Durchgangszüge und
vielfach Schlaf- und Speisewagen (Mittagessen 3.60-4 üQ, in den
Alpen auch sogenannte kanadische Aussichtswagen (5 K) ; an Nicht-
raucherabteilen ist gewöhnlich empfindlicher Mangel. Überall ist
Bahnsteigsperre. Fahrkarten und zusammenstellbare Fahrschein-
hefte bekommt man in den größeren Städten auch in den Stadt-
agenturen. Zuschlagkarten werden mit 40 h Aufzahlung auch in
den Zügen während der Fahrt ausgegeben. Für einige Schnellzüge
gibt es Platzkarten (2 oder 3 K~). Aufgabe des Gepäcks ist teuer
(Tarif s. S. xvr); man nehme möglichst viel Handgepäck mit in
den "Wagen. Gepäckträger erhalten 30-60 h. Gepäckstücke werden
vier "Wochen in den „Bahnhofsgarderoben" gegen eine Gebühr von
10-12 h tägl. aufbewahrt. Die Bahnrestaurants der größeren Sta-
tionen sind meist recht gut; bei kurzem Aufenthalt zahle man dem
Zahlkellner (S. xvir) sofort nach Erhalt des Bestellten. In Österreich-
Ungarn und Serbien gilt die mitteleuropäische Zeit, in Rumänien
die osteuropäische, die gegen die mitteleuropäische 1 St. vorgeht. —
Für Ungarn vgl. S. 426.
*) Fahrpläne der Eisenbahnen, Dampfschiffe und Posten in Österreich-
Ungarn enthält das 8 mal jährlich erscheinende österreichische Kurtbuch
(2 K). Genügend ausreichend sind Waldheini s Kondukteur (1 K) und, für
das Alpengebiet, Wimmer" 's Fahrplan (50/»), beide 4mal jährlich erscheinend.
XVI GASTHOFE.
Der Tarif der Österreich. Staatsb ahnen ist für die Person
nnd den Kilometer bei Entfernungen von 1 bis 400km 8.5 Heller für die
III., 5.5 für die II., 9 für die I. Klasse; 401 bis 600km 3, 5, 8.5 h-, über
600km 2, 4, 7.5 h. Die Berechnung der Fahrpreise erfolgt bei mehr als
50km nach Zonen zu 10km ; angefangene 10km werden für voll gerechnet.
Die Schnellzugspreise ergeben sich durch Zuschlag von 1 h 12, 1 h 76, 2 h 88
für den Kilometer zu den Personenzugsfahrpreisen. Keine Rückfahrkarten.
— Gepäckaufgabe : je 10 kg bei 100km 40 h, bei 200km 80 A, bei 400km 1 K50,
bei 600km 2K 10, bei 800km 2K 70, bei 1000km 3 K 30 usw.
Die Droschken, "besonders die Zweispänner (Fiaker), fahren
schnell, sind aber nicht hillig. Gegen Übervorteilung schütze man
sich von vornherein durch genaue Yereinharung, wodurch man sich
auch in den nicht deutschen Teilen der Monarchie überzeugt, ob
der Kutscher des Deutschen mächtig ist. Bei kürzeren Fahrten
20-40 h Trkg., hei längeren entsprechend mehr. — Bei den Fahrten
vom Bahnhof in das Hotel ist der Hotelomnibus (keine in Wien, Buda-
pest, Prag u. a. 0.) für einzelne Reisende hilliger als eine Droschke.
Dampfschiffahrten sind während der schönen Jahreszeit
namentlich auf den Alpenseen und auf dem Adriatischen Meere von
großem Reiz, aber hei ausreichender Zeit auch auf der Elbe zwischen
(Leitmeritz) Aussig und Dresden, sowie auf der Donau zwischen
Passau und Wien, zwischen Wien und Pest, zwischen Belgrad (oder
Bäziäs) und Orsova der Bahnfahrt vorzuziehen. Rückfahrkarten (hei
den Flußdampfern auch die einfache Fahrt stromaufwärts) sind be-
deutend hilliger.
E. Gasthöfe.
In den großen Städten, sowie in den größeren Kurorten und
Sommerfrischen sind die Gasthöfe ersten Ranges im all-
gemeinen recht gut. Die Zimmerpreise sind, namentlich in den
modernen Luxushotels, verhältnismäßig hoch : 5-10 K die Person
und mehr. Wer unangenehmen Überraschungen vorbeugen will,
erkundige sich sofort danach und beachte die Anschläge in den
Zimmern. Bei zweibettigen Zimmern tritt im Fall der Benutzung
durch eine Person meist nur dann eine Ermäßigung ein , wenn
diese vorweg vereinhart wird. Man nimmt das erste Frühstück
im Cafe und speist im Restaurant, die beide in der Regel mit
dem Gasthof verbunden sind. — In Häusern zweiten Ranges
sind die Zimmerpreise etwa ein Drittel niedriger, auf dem Lande
häufig noch recht wohlfeil. Außer den deutschen Alpenländern
läßt hier die Reinlichkeit manchmal zu wünschen übrig. — Hotel-
omnibus s. oben.
Trinkgelder sind in den großen Gasthöfen in folgender Art
üblich: Zimmermädchen tägl. 40 h} für 3-5 Tage 1 K, für 8 Tage
l*/2-!2 K; Zimmerkellner wöchentlich 1 ÜT; Tagportier und Nacht-
portier für 8 Tage je 1-2 2T; Lohndiener für das Reinigen der Kleider
und Stiefel, sowie für den Transport des Gepäcks 50 h täglich, für
8 Tage 2 K.
SPEISEHAUSER. XVII
F. Speisehäuser. Kaffeehäuser. Konditoreien. Zigarren.
Die Speisehäuser haben in der ganzen Monarchie die gleiche
Einrichtung. Die Küche ist, namentlich in den größeren Städten, fast
durchgängig gut, Suppe, Rindfleisch und Mehlspeise, das übliche
bürgerliche Mittagsmahl, meist vortrefflich. Überall, auch in den
vornehmsten Restaurants, erhält man zu mäßigen Preisen Wein und
Bier vom Faß. Das Mittagessen nimmt man gewöhnlich 12-2 Uhr,
das Abendessen von 7 Uhr an. Man speist fast nur nach der Karte,
selten zu festem Preise („Couvert" von 2 K an). Kartoffeln, Ge-
müse und Brot werden stets besonders bezahlt. Außer dem Speise-
saal haben viele Restaurants an der Straße noch ein bescheideneres
Gastzimmer oder Schwemme mit niedrigeren Preisen. — Die Be-
dienung geschieht in den Städten durch den Speiseträger und den
Getränkkellner („Piccolo"), nur in den deutschen Alpenländern hat
man weibliche Angestellte. Man zahlt an einen besonderen Zähl-
kellner, dessen schriftliche Abrechnung man prüfe. Vom Trinkgeld
(10% der Zeche) erhalten der Zahlkellner die Hälfte (mindestens
10 h), der Speiseträger und der Getränkkellner zwei Viertel, die
man in getrennten Häufchen auf dem Tische liegen läßt.
Die Speisekarte (vgl. S. 426) ist reich an Dialektausdrücken.
„Garniertes Rindfleisch" oder „feines Rindfleisch" ist gekochtes Rindfleisch
mit verschiedenen Gemüsen ; „Gulyäs" (Gulasch), gedünstete Fleischstücke
in Paprikasance, „Paprikahuhn" ähnlich zubereitetes Huhn 5 „Jungfernbra-
ten", gebratene Schweinslende mit Kümmel; „Matrosenbraten, gedämpfter
Spitz, Ofener Braten, Lungenbraten (Rindslende), Husarenbraten", ver-
schiedene Arten Einderbraten; „Ungarisches Rebhuhn", gesalztes Kalb-
fleisch; „Fisolen" Bohnen; „heurige Erdäpfel" neue Kartoffeln; „Carfiol"
Blumenkohl; „Paradeisäpfel" Tomaten; „Kren" Meerrettich; „Aspic" Sülze;
„Eierspeise" Rührei; „Häuptlsalat" Kopfsalat; „Risibisi" Reis mit Erbsen-,
„Beuschel" sauer zubereitete Kalbslunge; „Junges Wild" Ragout oder Ein-
geweide von Wild oder Geflügel; „Kaiserfleisch" Jungschweinefleisch ge-
räuchert (geselcbt); „Krenfleisch" gesottenes frisches Schweinefleisch mit
Meerrettich ; „Frankfurter" ein Paar kleine geräucherte Würstchen, ein ein-
zelnes heißt „Einspänner". Die kalte Küche und die Vorspeisen findet
man unter „Hors d'oeuvres" oder „Assietten". Beliebte Mehlspeisen sind:
„Palatschinken", Eierkuchen; „Strudel mit Röster", dünner Teig mit Grieß
oder Quark gefüllt und mit Röster (Obstmus) angerichtet; „Schmarrn",
gebackener in Brocken zerrissener Teig ; „Böhmische Dalken", gebackener
Hefenteig mit Pflaumenmus (Powidl) ; „Haluschka" gekochte und dann ab-
geschmalzte kleine Vierecke aus Nadelteig (Fleckerln), mit Topfen (Quark)
bestreut, usw. Das „Koch" ist ein Auflauf.
Das Bier trinkt man in V2 Liter-Gläsern („großes Glas" oder „Krügel")
oder 3 Deziliter- Gläsern („kleines Glas" oder „Seidel"). Für Münchener
Bier gibt es auch „Steinkrügel". Das Bier wird fast überall sehr kalt,
direkt vom Eise verzapft.
Den Tisch wein erhält man in offenen Flaschen (1/4 und l/2 Liter) oder
in Gläsern. Beliebt sind Mischungen mit Sodawasser (Siphon) oder einem
Sauerwasser ; man bestellt dann „ein Achtel gespritzt" O/s Liter Wein mit
1/% Liter Sodawasser) oder „ein Viertel gespritzt". „Doppelt" oder „voll"
gespritzt heißt Beimengung der doppelten Menge Sodawasser zum Wein.
In Wien sind die besseren Weine der Umgebung (weiße) Weidlinger, Gum-
poldskirchener, Nußberger, Setzer, Mailberger u. a., rot Vöslauer. Auch die
niederösterreichischen Weine vom Manhartsberg haben Ruf. In Tirol
(meist Rotwein) heißen die besseren Sorten „Spezial". — Böhmische Weine :
Melniker, Czemoteker. — Weiße Ungarweine : Rüster, Neszmelyer, Szegszar-
der, Schomlauer, Tokayer; rote: Erlauer, Ofenei', Karlowitzer.
Bsedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. b
XVIII POST UND TELEGRAPH.
Kaffeehäuser gibt es in den Städten und Kurorten überall.
Morgens 8-10 Uhr pflegt man hier das erste Frühstück zu nehmen
(„Kipfel" ist Hörnchen). Die Hauptbesuchszeit ist nachmittags und
in den späten Abendstunden. Zeitungen, namentlich die "Wiener
Blätter, sind überall in großer Auswahl vorhanden, daneben findet
man in geringer Zahl „reichsdeutsche" Blätter. "Wenn man seinen
Kaffee ausgetrunken hat, so werden einem gewöhnlich zwei Glas
Wasser vorgesetzt, wobei man ruhig noch längere Zeit beim Lesen
von Zeitungen verweilen kann.
Der Kaffee ist meist ausgezeichnet. Nach dem Mittagessen wird ge-
wöhnlich eine kleine Tasse schwarzer Kaffee (ganz kleine Tasse „Nuß-
schwarzer") oder eine kleine Tasse mit Milch („Kapuziner", kleinste Tasse
„Nußkapuziner") verabreicht. Den Frühstücks- und den Nachmittags-
(„Jausen"-) Kaffee erhält man gewöhnlich in größeren Tassen oder in
Gläsern mit Rahm („Melange")-, Rahm oder Sahne heißt „Obers". Eine
Portion Kaffee („großer Kaffee") zu fordern ist weniger üblich; man erhält
dann Kaffee und Milch getrennt, zahlt aber für den Inhalt von 0/2 Gläsern
den Preis von zweien. — Dem „Zahlmarqueur" gibt ein einzelner 6-10 h
Trinkgeld, dem bedienenden Kellner mindestens ih.
Die Konditoreien („Zuckerbäcker") führen neben guten Bon-
bons und Torten (berühmt in Wien die Linzer, Sacher- und Pi-
schinger-Torte) eine große Auswahl von Eis (40-60 K). „Ribisel" ist
Johannisbeer, „Weinscharl" Berberitzen, „Dirndln" Kornelkirschen,
„Marillen" Aprikosen.
Der Verkauf von Tabak, Zigarren und Zigaretten ist in
Österreich-Ungarn Staatsmonopol und findet nur in den sog. Tabak-
Trafiken (auch in Bahnhöfen) statt. Beliebte Sorten sind Virginia
(11 A; sehr stark), Britannica (16 h\ Trabuco (18 K), Regalita (20 K).
— Für Havanna- Zigarren gibt es in den größeren Städten Speziali-
tätenläden.
G. Post und Telegraph.
Post. Österreich, Ungarn und Bosnien -Herzegowina haben
ihre eigenen Marken, deren Geltungsbereich sich auf das Land der
Ausgabe beschränkt. Das Porto beträgt für Briefe innerhalb Öster-
reich-Ungarns sowie nach Deutschland bis 20 g 10, bis 250 g 20 h,
im Weltpostverein bis 20 g 25 h (weitere je 20 g 15 /*); — Ein-
schreibgebühr 25 h] — Postkarten („Korrespondenzkarte") Ö und
10 h, mit Rückantwort 10 und 20 A; — Drucksachen 50 g 3 h:
100 5 ä, 250 10 ä, 500 20 ä, 1000 30 h, im Weltpostverein je 50 g
5ft, Höchstgewicht 2kg; — Warenproben bis 250gl0ft, 350g
20 ä, im Weltpostverein 50 g 10 h, je 50 g mehr (bis 350 g) 5ä; —
Postpakete bis 5 kg 30 oder 60 h. Briefmarken und Postkarten er-
hält man auch in den Tabak-Trafiken. Bei Sendungen nach Ungarn
empfiehlt es sich, auf der Adresse dem deutschen den magyarischen
Ortsnamen beizufügen.
Telegramme (Blankett 2 h~) : innerhalb Österreich- Ungarns und
nach Deutschland und Serbien das Wort 6 h, mindestens 60 A; nach
Montenegro das Wort 10 h, mindestens II. — Im Verkehr mit
BEMERKUNGEN FÜR RADFAHRER. XIX
andern Ländern: anßer einer Grundtaxe von 60 h für jedes Wort
nach Belgien, Frankreich, Holland 16 ä; — Bulgarien 13 h (keine
Grundtaxe, mindestens 1 K); — Dänemark 18 h; — Griechenland
19-27 h; — Großbritannien 23 h; — Italien 8-14 h; — Norwegen
28 A; — Rumänien 5-7 h; — ■ Rußland 24 h; — Schweden 21 Ä; —
Schweiz 5-8 h ; — Türkei 28-39 h.
H. Bemerkungen für Rad- und Automobil fahr er,
Mitglieder des Deutschen Radfahrerbundes (Geschäftsstelle in
Essen a. Ruhr), der Allgemeinen Radfahrer - Union (Deutscher
Touren -Club; Geschäftsstelle in Straßburg), des Österreichischen
Touring-Clubs (Geschäftsstelle "Wien VII. Breitegasse 7; Jahresbei-
trag 8 K~) und anderer Vereine können ihr Rad (auch Motorrad) bei
Vorweis der mit einem Vermerk versehenen Mitgliedskarte zollfrei
in Österreich-Ungarn für drei Monate einführen. Sonst haben Rad-
fahrer beim Überschreiten der Grenze 60 K zu hinterlegen , die
beim Austritt zurückerstattet werden (man erkundige sich vorher,
welche Förmlichkeiten dabei zu beachten sind). Kein Nummern-
zwang. Bei Beförderung eines Zweirades mit der Bahn wird die
Fracht für 20 kg berechnet.
Außerhalb der Ortschaften dürfen Straßenbankette befahren
werden; wo besondere Radfahrwege vorhanden sind, müssen sie be-
nutzt werden. Bei Dunkelheit ist die Laterne anzuzünden , auch
wenn das Rad nur geschoben wird oder im Freien steht.
Die Ausweich- und Vorfahrbestimmungen sind in den einzelnen
Ländern der Monarchie verschieden. Links gefahren, links aus-
gewichen und rechts vorgefahren wird: in Böhmen, Nieder- und
Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Krain, Mähren, Galizien,
Österr. -Schlesien, Ungarn und in der Bukowina. Rechts gefahren,
rechts ausgewichen und links vorgefahren (also wie in Deutschland) :
in Tirol, Kärnten, Istrien (Küstenland) und Dalmatien. — Über
Führer und Karten vgl. die Jahrbücher der größeren Verbände.
Lohnende Fahrten (die Entfernungen sind von Ort zu Ort ange-
geben) für Radfahrer sind :
Wien-Graz (199km ; gute Straße): Wien (170m) - 43km Wiener-Neustadt
(280m)-17km Eeuukirchen (368m)- 13km Gloggnitz (439m)-16km Sem-
meringpaß (980m) -13,5 km Mürzzuschlag (G81m)-44,5km Brück anderMur
(487m) -52km Graz (366m).
Rundfahrt durch Steiermark (714km): Salzburg (420m) -28km Golling
(476m)- 17km Werfen (524m) - 27,5 km Radstatt (826m)-21,5km Hoher Tauern
(1738m) -19km Mauterndorf (ll40m)-llkm Tamsweg (1021m) -35km Murau
(809m) -17km Teufenbach (759m) -13km Unzmarkt (732m)- 18,5 km Juden-
burg (734m)- 6,5 km Weißkirchen (668m) -18km Obdacher Sattel (945m)-29km
Wolfsberg (462m) - 9km St. Andrä (433m)-9,5km St.^ Paul (31 9m) -9,5 km
Lavamünd (353m; Vorsicht) - 9km TJnterdrauburg (347m) -19km Mahren-
berg (371m) -42,5 km Marburg an der Drau (270m)-66,5km Graz (366m)-
54km Brück an der Mur (487m)-i5,5km Leoben (541m)-9km St. Michael
(561m) -34 km Wald (849m) - 27,5km Eottenmann (674m) -12 km Liezen
(643m)-ll,5 Stainach (643m)-30,5km Aussee (641m) - 28,5 km Ischl (466m)-
24km St. Gilgen (550m) -7km Fuschl (669m)-24,5km Salzburg (420m).
h*
XX BEMERKUNGEN FÜR AUTOMOBILFAHRER.
Graz- Triest (307,6km): Graz (366m) - 128,5 km Cilli (239m)-74.5km
Laibach (287m) - 54,2 km Adelsberg (578m) -13km Präwald (580m) - 37,4km
Trieat (6m).
Kufstein- Verona (346,5 km): Kufstein (484m) - 75,5 km Innsbruck (574m)-
33,5km Brenner (1371m)- 14km Sterzins (949m) -30km Brixen (561m)-41km
Bozen (265m)-60,5km Trient. (193m)-42km Ala (147m)-45km Verona (65m).
Villach- Franzensfeste (216,5km): Villacb (501m) -37km Spittal an der
Drau (545m) - 51,5 km Oberdrauburg (622m) - 20,5 km Lienz (675m) -49,5 km
Toblacherkreuz (1218m) -27km Bruneck (S-^mJ-Slkm Franzensfeste (747m).
Tarvis- Triest (147,5km): Tarvis (728m) - 12km Predilpaß (1156m)-
35,5 km Karfreit (235m) -30,s km Canale (112m) -22km Görz (90m)-47.5km
Triest (6m).
Toolach-Bozen, Dolomitenstraße (133km): Toblach (1210m)-10km Schlu-
derbach (1441m)-17,Tkm Cortina (1224m)-12km Falzaregopaß (2lC6m)-23km
Arabba (1603m) -10km Pordoijoch (2250m) -12km Canazei ( 1463m) -10,5km
Pozza (1312m)-9km Costalunga oder Karerpaß (1742m)-13krn Birchabruck
(863m)-16km Bozen (265m).
Antom obilfahr er bedürfen in Österreich einer Fahrerlaub-
nis, die auf Grund einer Prüfung durch die zuständigen Behörden
erteilt wird. Ausländer, die aus den der Pariser Konvention vom
11. Okt. 1909 beigetretenen Staaten nach Österreich kommen (u. a.
Deutschland, Frankreich, Italien, Eagland, Schweiz), müssen mit
einem ordnungsmäßig ausgefertigten internationalen Fahrausweis,
der ein für Österreich gültiges Einlageblatt enthalten muß, sowie
mit ihrem heimatlichen Erkennungszeichen, an der Rückseite des
"Wagens angebracht, versehen sein. Der Eintritt in Österreich mnß,
wie der Austritt, durch das betr. k.k. Grenzzollamt im Fahrausweis
bestätigt werden; der Vermerk berechtigt zu ljähr. Aufenthalt im
Lande, vom Ausstellungstage an gerechnet. Außerdem müssen die
Automobilinhaber behufs zollfreien Eintritts nach Österreich einen
Grenzpassierschein (Triptyque) für ihr Fahrzeug besitzen (auch von
dem S. xix gen. Österr. Touring-Club ausgestellt). — Auskunft
über Automobilverkehr erteilen das Sekretariat des k.k. Österr. Auto-
mobil-Klubs, Wien I Kärntnerring 10 (Amtsstunden 10-6 Uhr; Ein-
trittsgeld 100 K, Jahresbeitrag 150 K), des Automobilklubs für Tirol
und Vorarlberg, Innsbruck, Maiia-Theresienstr. 10 (Amtsstunden
4l/2-7U. nachm.), und das Verkehrsbureau des Landesverkehrsrates
in Innsbruck, Meinhartstr. 14. — Zulässige Maximalgeschwindig-
keit 45km, in Ortschaften 15km die Stunde, an Kreuzungen 6km.
Für Automobilverkehr verbotene oder ungeeignete Stra-
ßen: Lechtaler Straße, ..Achentaler Straße (Jenbach-Achensee), Walchsee-
straße, Zillertalstraße, Ötztaler Straße, Passeirer Slraße, Stubaitalstraße,
Paznauner Straße, Kannsertalstraße, Grödner Straße, Enneberger Straße
(St. Lorenzen-Corvara), Sextener Straße, Tauferer Straße, Samtaler Straße
(Bozen-Sarnthein), Eggentaler Straße (Kardaun-Karerseehotel), Kasteiruther
Straße, Saldenstraße, Cembralalstraße, Lavarone-Straße, Ultener Straße.
XX
II. Zur Laudeskunde von Österreich-Ungarn.
Von Dr. Norbert Krebs.
Österreich-Ungarn, der zentralst gelegene Staat Europas, besteht
aus einer Reihe verschiedenartiger Landschaften mit verschiedenen
Klimaten und Volksstämmen. Im Südwesten große Teile der Alpen
einschließend, greift er gegen Nordosten weit ins sarmatische Tief-
land vor, besitzt im Nordwesten ein allerdings besonders selbstän-
diges Glied der deutschen Mittelgebirge, das böhmische Massiv
(S. xx-vi), und reicht im Süden und Südosten an das warme Gestade
der Adria und ein gutes Stück weit in die Balkanhalbinsel. Der
Zusammenschluß so un gl eich artiger Gebiete mit ganz anderen wirt-
schaftlichen Grundlagen erscheint auf den erstenBlick überraschend,
ist aber doch in den Lagebeziehungen der einzelnen Teile gut be-
gründet. Diese scharen sich um ihren natürlichen Mittelpunkt Wien,
von dem das Wachstum des Staates ausging und das dank seiner gün-
stigen Lage am Schnittpunkt der Donau und Ostseestraße interna-
tionale Bedeutung erlangen konnte. Hierher weisen die Längstäler
und Längspässe der nordöstlichen Alpen und der Westkarpathen,
hier trifft das Alpenvorland und das Flachland an der March mit
den Ebenen Ungarns zusammen, und das auf drei Seiten durch
waldige Höhen umschlossene Böhmen ist von dieser Seite am leich-
testen erreichbar. Die Ostalpen, die böhmischen und die unga-
rischen Länder bilden die Kernlandschaften der österreichisch-
ungarischen Monarchie.
Mit Recht bezeichnet man Österreich-Ungarn als den Donau-
staat. Drei Viertel seines Areals gehören diesem Flußgebiet an,
dessen Hauptader zur Verbindung der Landschaften wesentlich
beiträgt. Ganz schmal ist im Süden das Einzugsgebiet der Adria,
breiter im Norden das der Nord- und Ostsee. Im äußersten Nord-
osten gibt es noch selbständige Zuflüsse ins Schwarze Meer. Der
Staat umfaßt, vom 42° bis zum 51° nördl. Breite und von 9° 31' bis
26° östl. Länge von Greenwich reichend, 676062 qkm mit 51,4
Millionen Einwohnern (Volksdichte 76). Davon entfallen auf
Österreich 300 005 qkm mit 28,6 Mill. (Volksdichte 95), auf Ungarn
324857 qkm mit 20,9 Mill. (Volksdichte 64), auf die den beiden
Reichshälften gemeinsam gehörigen Gebiete Bosnien und die Herze-
gowina 51 200 qkm mit l,g Mill. Einwohnern (Volksdichte 38).
Elf orographische Einheiten sind zu unterscheiden (vgl.
S. xxviff.): drei Kettengebirge, die Alpen, die Karpathen und der
Karst (Dinarisches Gebirge), zwei diesen vorgelagerte Flachland-
streifen, das Alpenvorland und das Karpathenvorland, zwei Rumpf-
landschaften, das böhmische Massiv und die podolische Tafel, und
drei größere Einbruchsbecken, die Donautief landschaften (Wiener
Becken, Ober- und Niederungarisches Tiefland). Ein viertes, die
Poebene, reicht nur ganz wenig noch nach Österreich herein. Diese
XXII LANDESKUNDE. Klima.
Gliederung läßt auch die verschiedene Entwicklungsgeschichte der
einzelnen Landschaften erkennen. Die Schichten der podolischen
Platte (S. xxxv), eines Teiles der russischen Tafel, sind nie gefaltet,
wohl aber schräg gestellt und teilweise abgetragen worden. Im böh-
mischen Massiv hat, wie in den deutschen Mittelgebirgen, nur das
ältere Paläozoikum noch eine Ealtung mitgemacht. Alle jün-
geren Schichten, vornehmlich die Ablagerungen der Kreidezeit
Nordböhmens, liegen flach. Spätere Krustenbewegungen beschränk-
ten sich auf Hebungen, Senkungen und Sehrägestellungen. Die
drei Kettengebirge haben eine viel verwickeitere Geschichte und
erfuhren die letzte große Krustenbewegung erst im mittleren Tertiär.
In den Alpen und Karpathen war die Richtung der Faltung gegen
Norden, im Karst gegen Südwest gerichtet. Vor dem sich erheben-
den Gebirge entstanden die Geosynklinalen, die noch in jung-
tertiärer Zeit von Meeresarmen erfüllt waren, wie dies heute noch
mit der dem Karst vorgelagerten Mulde, der Adria,der Fall ist. Die
Innenseite der Alpen und KaTpathen aber brach noch etwas später
ein und hier entstanden die Senkungsfelder an der Donau und am
Po, die noch bis ans Ende der Tertiärzeit von Meeren und Seen
erfüllt waren. Andere Becken entstanden auch in den Gebirgen
selbst.
In Klima und Vegetation empfiehlt sich eine Dreigliederung :
mitteleuropäisches, pannonisch-sarmatisches oder osteuropäisches
und mediterranes Gebiet. Dem mitteleuropäischen Gebiet gehören
die Sudetenländer (Böhmen, Mähren, Schlesien), das Alpenvorland
(Österreich ob und unter der Enns) und der größte Teil der Alpen
an. Die Temperaturunterschiede sind nicht allzu groß, die Januar-
mittel in den tiefer gelegenen Gebieten mit 0°«3° Kälte, die Juli-
mittel mit 17° -20° Wärme gekennzeichnet; Hochsommerregen
herrschen vor. Dementsprechend hat neben dem Ackerbau der
"Wiesenbau große Bedeutung und Wald ist reichlich vorhanden. Er
umfaßt in den Gebirgen weitaus den größten Raum. Weil die Sommer
kühler sind, erlangt der Roggenbau mehr Bedeutung als die Weizen-
kultur und die Pflege von Mais und Wein bleibt auf besonders be-
günstigte Striche (Innerböhmen, Südmähren, das östliche Nieder-
österreich, Ostsaum der Alpen und einige Föhntäler) beschränkt. —
Nach Osten schließt sich iaspannonisch-sarmatische Qebiet an, dessen
Klima kontinentaler ist. Die Januartemperaturen sinken unter — 3°,
die Julitemperaturen steigen über -}- 20°. Ungarn kennzeichnen
die heißen Sommer ; manche Jahre bringen schon lang andauernde
Dürreperioden. Die Niederschlagsmengen sind geringer, ihr Maxi-
mum verschiebt sich in den Frühsommer. Weizen- und Maisbau
herrscht vor, Ungarn baut viel Wein und edles Obst. Nadelwald
tritt zurück und auf der podolischen Platte wie zu beiden Seiten
der Theiß gibt es große Strecken, die ursprünglich baumlose Steppen
gewesen sind. Doch wird das Gebiet urwüchsiger Puszta von Jahr
zu Jahr kleiner. — Südtirol, die friaulische Ebene und die Küsten-
Vegetation. LANDESKUNDE. XXIII
striche von Istrien und Dalmatien gehören dem mediterranen Gebiet
an. Milde Winter mit Jannartemperaturen von 3-8° "Wärme nnd
heißen trockenen Sommern (22°- 26° Julitemperatur) kennzeichnen
dieses Gehiet. Die Niederschläge genügen trotz ihrer bedeutenden
Menge nicht, da sie ganz ungleich verteilt sind. Frühjahr und
Herbst sind regenreich, die "Winter unter dem Einfluß der Land-
winde (Bora) etwas trockener, die Sommer dürr. Die Pflanzen
müssen sich vor der sommerlichen Trockenheit schützen : haarige
und Hartlaubgewächse setzen den Buschwald (Macchia) der dalma-
tinischen Inseln zusammen ; hochstämmiger Wald beschränkt sich
meist auf die Gebirge. Dagegen ermöglichen die hohen Tempera-
turen außer der Kultur von Mais und Reis die Pflege des Ölbaumes
(in Südtirol nur am Gardasee) und von allerlei Südfrüchten wie
Mandel, Feige, Granatapfel und Johannisbrotbaum. Auch Agrumen
kommen bei Ragusa vor, aber doch nur unter besonderer Pflege der
Gärtner. — Eine eigenartige Entwicklung nimmt das Klima der
höheren Gebirge. Es ist niederschlagsreicher und zu allen Jahres-
zeiten kühler. Abgeschlossene Becken sind im Winter kalt (Klagen-
furt — 6.4°, Laibach —2.5°, Klausenburg —5.4°), die Höhen
ausgeglichener. In 1000- 1500m hört der Ackerbau und mit ihm
die Dauersiedlung auf, in 1500-2000m ist die Grenze des Waldes,
in 2500-3000m die Schneegrenze erreicht. Zwischen Wald- und
Schneegrenze ist der Gürtel des Krummholzes und der Almweiden.
Höher liegen die Kulturgrenzen im Inneren der Alpen, niedriger
an deren Rändern und in den isolierten Erhebungen der böhmischen
Randgebirge und der Karpathen.
Sehr bunt ist das Bild der Nationalitätenverteilung. Eine breite
Mittelzone, die durch das Alpenvorland und die nördlichen und nord-
östlichen Alpen in das ungarische Tiefland und nach Siebenbürgen
reicht, beherbergt drei verschiedene Yolksstämme, Deutsche, Ma-
gyaren und Rumänen, denen die Aufgabe zufällt, Nord- und Süd-
slawen auseinander zu halten. Ersteren gehören Tschechen, Slo-
waken, Polen und Ruthenen, letzteren Slowenen, Kroaten, Serben
und Bulgaren an. Außerdem bewohnen noch Italiener und Ladiner
Südtirol, Friaul und das westliche Istrien.
Die Deutschen besitzen den größeren Teil der Alpen, das Alpen-
vorland, die Ränder Böhmens, Nordmähren und Nordschlesien und
verfügen über zahlreiche Sprachinseln in Ungarn (Westungarn,
Ofener und Fünfkirchner Gebirge, Zips, Siebenbürgen, Bacska
und Banat), in den Sudetenländern, Galizien und der Bukowina. Sie
gehören überwiegend dem bajuvarischen, im Norden der Monarchie
und in den Sprachinseln dem fränkischen Stamme an. Auch die
sogenannten Siebenbürger Sachsen sind Rheinfranken. Nur in
Oberösterreich und einigen Alpentälern siedelten Deutsche schon
vor dem vni. Jahrhundert ; die Besetzung des übrigen geschlossenen
Sprachgebietes erfolgte im Kolonisationswerk des rx.-xi. Jahrhun-
derts. Ackerbaukolonien in Ungarn und in ausgedehnten Waldge-
XXIV LANDESKUNDE. Bevölkerung.
bieten entstanden auch erst im xn. und xm. Jahrhundert, Städte
und Berghauorte im xm. und xiv. Jahrhundert. Neukolonisationen
fanden dann noch im xvm. Jahrhundert statt. In Österreich
wohnen 10, in Ungarn 2,i Mill. Deutsche. Sie bilden in Öster-
reich die relative , aber bei weitem nicht die absolute Mehrheit
(36o/0).
Die Magyaren (9,9Mül.; 48% der ungarischen Bevölkerung)
bewohnen die Tieflandschaften Ungarns und einige Becken Sieben-
bürgens. Der größere Teil von ihnen hat sich Ende des ix. Jahrh.
angesiedelt. Die Seßhaftigkeit und den Ackerbau erlernten sie von
den Slawen; die politische Organisation übernahmen sie von den
Deutschen, deren Kolonisten zur Rodung waldigerer Landstriche
und zur Entwicklung des Bergbaus den Grund gelegt haben.
Ähnlich segensreich wirkten die Deutschen auch bei den Nord-
slawen, in deren Gebiet sie zahlreiche Städte und Bergbauorte be-
gründeten. Von ihnen bewohnen die Tschechen (6 Mill.) das Innere
Böhmens, Mittel- und Südmähren, sowie kleine Teile Schlesiens,
die ihnen sprachlich nahestehenden Slowaken (2,5 Mill.) die ganzen
Westkarpathen bis zum Rand der ungarischen Tiefebene und ost-
wärts bis zur Hegyalja. Die Polen (5 Mill.) bewohnen Ostschlesien
und das westliche Galizien, sind aber als die kulturell Höherstehen-
den auch die Städtesiedler in Ostgalizien, dessen Landbevölke-
rung, die Euthenen (4 Mill.), ein russischer Volksstamm sind. Die
Ruthenen bewohnen außerdem auch die ungarische Seite der Wald-
karpathen und die nördliche Bukowina.
Den südlichen Teil der Bukowina bewohnen die Rumänen, deren
engere Heimat und einstige Zufluchtsstätte das siebenbürgische
Bochland ist. Von hier sind sie nach allen Seiten hinabgestiegen
und bevölkern außer dem eigentlichen Rumänien auch den Ostsaum
des ungarischen Tieflandes bei Großwardein, Arad und Temesvär.
Wie die Ruthenen in den Karpathen, sind sie zum größten Teil ein
armes Hirten- undWaldbauernvolk, das in Siebenbürgen selbst den
besseren Boden an die Magyaren und Deutschen abgeben mußte.
In Österreich beträgt ihre Volkszahl nur 0,3 Mill., in Ungarn woh-
nen ihrer über 3 Millionen.
Sprachlich ziemlich geschlossen ist der Südosten der Monarchie,
das Gebiet der Kroaten und Serien. Samt der ihnen zugehörigen
Bevölkerung in Bosnien und der Herzegowina sind es 5,g Millionen
(0,8 in Österreich, 2,9 in Ungarn, 1,9 in Bosnien), doch sind sie
religiös so sehr geschieden, daß sie sich nicht als Einheit fühlen.
Außer Bosnien und Kroatien bewohnen sie ganz Dalmatien, das
östliche Istrien und größere Teile Südungarns (der Bacska und des
Banates), in dem infolge später Kolonisation überhaupt die größte
Völkermischung stattgefunden hat. Die großen Ackerdörfer, die
hier nach der Türkenzeit im xvni. Jahrhundert neu oder wieder
entstanden sind, sind in bunter Folge von Deutschen, Magyaren,
Rumänen, Slowaken, Serben, Kroaten und selbst von einigen Bul-
Religion. LANDESKUNDE. XXV
garen bewohnt. Übrigens ist anch die serbokroatische Bevölkerung
südlich von der DTan nnd Donan ethnisch nicht vollkommen ein-
heitlich. Größere Reste halb oder ganz romanisierter Illyrer sind in
ihnen aufgegangen nnd an der Küste der Adria haben sich Vene-
zianer, Albanesen, Griechen nnd Cyprioten angesiedelt, die sich
anch erst mit der Zeit dem slawischen Idiom anpaßten.
Sprachlich sehr nahe stehen den Kroaten die Slowenen (1 ,3 Mill.)
in Südsteiermark, Südostkärnten, Krain (bis anf die deutsche Sprach-
insel Gottschee"), demGörzer und nordistrischenBeTgland. Im Verein
mit den Kroaten haben sie die Romanen von der Ostküste der Adria
fast ganz verdrängt, so daß es gegenwärtig nur in Triest und West-
istrien noch Italiener gibt. In der friaulischen Tiefebene hat sich
bei der Landbevölkerung1 ein altromanischer Dialekt, das „Fnriano"
erhalten, das dem „Ladinischen" einiger Südtiroler Täler (Fassa,
Enneberg, Grödenlund Graubündens sehr nahe steht. Noch im An-
fang des xix. Jahrhunderts war das Ladinische in Tirol viel weiter
verbreitet, unterliegt aber gegenwärtig einer starken Italianisierung,
wie sie auch die deutschen Holzknechtansiedlungen auf den Höben
östlich von Trient gefährdet oder bereits vernichtet hat. Dagegen
hat die Sprachgrenze zwischen Deutschen und Italienern im Etsch-
tal selbst in den letzten Jahrhunderten keine Veränderungen er-
fahren. Die Völkergrenzen sind überhaupt im großen und ganzen
seit 700 Jahren ziemlich dieselben geblieben.
Religion. In religiöser Hinsicht bestehen geringere Unter-
schiede. In Österreich bekennen sich 90,90/0 zur katholischen
Lehre; Protestanten (2,i<V0*) gibt es hauptsächlich in den Städten
und in Nordböhmen ; Galizien und die Bukowina haben sehr viele
Israeliten (A.qO/0\ In Ungarn ist die herrschende magyarische Na-
tion katholisch ("61.9%! oder kalvinistisch (18-9%"). Die Rumänen,
Bulgaren und Serben sind griechisch-orthodox fÖsterreich 2.30/0,
Ungarn l^O/o"). die Ruthenen griechisch-katholisch. — In Bosnien
bekennen sich 23.3 0/0 zur römisch-katholischen, 43,5°/0 zur grie-
chisch-orthodoxen, 32,3% zur mohammedanischen Lehre. Eine
Scheidung nach Landstrichen läßt sich aber nicht durchführen, weil
die türkischen Gesetze über die Handhabung des Grundbesitzes
den Islam begünstigt haben.
Wie S. xxiv erwähnt, hat die deutsche Kultur mit ihrem Vor-
dringen gegen Osten (viii.-xn. Jahrb.") einen wesentlichen Einfloß
auf die der Slawen und Maevaren gewonnen ; das zeigt sich im Hans-
bau, in der Wohn- und Wirtschaftsweise. Dieser Einfluß i«t bis
Krain und Ungarn und auch noch um und in Krakau deutlich zu
erkennen, läßt sich aber seit 1775 auch in der Bukowina nach-
weisen, während Ostgalizien davon im ganzen etwas weniger berührt
ist. Schon am Religionsbekenntnis sieht man , daß der Osten in
einer gewissen — allerdings losen — kulturellen Abhängigkeit von
Byzanz und Rußland stand. Dagegen hat im Süden der Alpen und
an der Ostseite der Adria das Italienische als Kulturfaktox gewirkt,
XXVI LANDESKUNDE. Böhmisches
ist aber nicht weit ins Innere vorgedrungen. Auf der Balkanhalb-
insel haben sich, -wie in den Ostkarpathen, die patriarchalischen
Zustände und Familien Ordnungen (ZadTuga) am reinsten erhalten.
Hier allein haben sich die z. T. recht malerischen Trachten behaup-
tet und auch die eigenartigen Sitten und Gebräuche haben hier am
wenigsten Veränderungen erfahren, j
Urographie, a. Das böhmische Massiv bildet den Nord-
westen der Monarchie. Es ist ein von Gebirgen umrahmtes Hoch-
land, das sich in der böhmisch -mährischen Höhe am höchsten
erhebt und von da sowohl ins Innere Böhmens wie auch gegen Süd-
osten sanft abfällt. Die Südostgrenze verläuft von Krems über
Znaim, Brunn, Prerau und die Pforte von "Weißkirchen (280m")
gegen Oderberg in der Richtung eines Bruches. Die Südgrenze ist
in Österreich weniger glatt, die alten Gesteine tauchen allmählich
unter die jüngeren Ablagerungen des Alpenvorlands, und die Donau
fließt bald in enger Schlucht innerhalb des Massivs (Passau-Linz,
Grein-Ybbs, Melk-Krems"), bald in "Weitungen des Vorlandes, folgt
also nicht genau der Grenze.
Im Süden und Westen herrschen weithin Gneise und Granite
mit einem im ganzen mageren Boden. Sie bilden auch die Haupt-
masse der drei Randgebirge, des Böhmerwaldes im S*W. , des Erz-
gebirges im NW. und der Sudeten im NO. Von Prag bis Pil«en er-
streckt sich zu beiden Seiten der Beraun altpaläozoisches Gestein
(Silarmulde), dem die Eisenerzlager angehören. Darüber greifen
oberkarbonische und permische Schichten, von denen die ersteren
wiederum wegen der Steinkohlenlager (Pilsen, Kladno, Schlan) von
"Wichtigkeit sind. Paläozoische Schichten erfüllen dann auch den
östlichen Teil der Sudeten zu beiden Seiten von Olmütz und bis
Mährisch-Ostrau, wo das preußische oberschlesische Steinkohlen-
revier auf österreichischen Boden übertritt. Nordhöhmen bedecken
von einer Steilstufe an (Zbanwald, "Weißer Berg bei Prag) Sand-
steine und MeTgel einer oberkretazischen Meeresüberflutung. Sie
bilden den Untergrund der niedrigen, aber recht fruchtbaren Ter-
rassenlandschaften zu beiden Seiten der Elbe, sind aber in ihren
nördlichen Teilen von den Schollenbewegungen der Sudeten mit
erfaßt worden und stellenweise zu bedeutenderer Höhe empor-
gehoben. Zu ihnen gehört am Nordrand Böhmens das von Tälern
stark zerfurchte und durch malerische Felsformen ausgezeichnete
Eibsandsteingebirge und weiter im Osten das Heuscheuergebirge mit
den Felsen von Adersbach und "Wekelsdorf.
Die Krustenverschiebungen, die für die heutige Verteilung von
Hoch und Nieder maßgebend sind, erfolgten im mittleren Tertiär
nach zwei verschiedenen Richtungen. Parallel dem südöstlichen
Bruchrand läuft der Steilabfall des Erzgebirges, das pultförmig auf-
gerichtet wurde, so daß es nach Sachsen sehr sanft, nach Böhmen
jäh abfällt. Es erreicht im Keilberg eine Höhe von 1244m. Seine
Massiv. LANDESKUNDE. XXYII
südliche Fortsetzung ist abgesunken und nur teilweise im Kaiser-
wald (J)37m) bei Eger und Karlsbad erhalten. Es entstand ein lang-
gestrecktes Senkungsfeld (Eger- Graben), ähnlich der mittelrhei-
nischen Tiefebene, auf dessen Grund sich im Jungtertiär Seen
und Sümpfe ausdehnten. Sie lieferten die Braunkohlenlager von
Falkeiiau, Briii, Dux und Teplitz. Wie am Mittelrhein war der
Einbruch von vulkanischen Vorgängen begleitet. Tafel- und Kegel-
berge aus Basalt und Phonolith setzen das anziehende Leitmeritzer
und das ernstere Duppauer Gebirge zusammen. Die letzten Nach-
klänge dieser Erscheinungen sind die zahlreichen nordböhmischen
Thermal- und Mineralquellen (Karlsbad, Marienbad, Franzensbad,
Gießbübl, Krondorf, Bilin, Saidschitz, Teplitz u. a.).
Senkrecht auf den erzgebirgischen Bruch verlaufen die Bräche
im Böhmerwald und in den Sudeten. Beide Gebirge bestehen aus
einer Reihe von NW. nach SO. streichender Schollen, die stets
gegen SW. steiler abfallen als gegen NO. Im Böhmerwald ist daher
die bayerische Seite die steilere und die höchsten Erhebungen
(Axber 1457, Rachel 1452m) liegen ganz am Südwestrand der ein-
zelnen, im Yergleich zum Erzgebirge doch kleinen Pulte. Gegen
NO. gehen die Pultflächen unmerklich in die innerb ob mische Hoch-
fläche über. In den Sudeten ist die orographische Gestaltung ver-
wickelter, weil die Schollen rostförmig hintereinander liegen. Die
westlichste, das Lausitzer Gebirge (Jetchken lOiOm), ist zugleich
die südlichste 5 die mittlere (Iser- und Riesengebirge) gipfelt in der
Schneekoppe (1603m); dieletzte, am weitesten gegen das schlesische
Tiefland vorgeschobene Scholle erreicht im Altvater noch 1490m
Höhe. Alle diese Gebirge sind sehr waldreich und ihre Bewohner
finden in der Holzverarbeitung, der Papier-, Zünd- und Glaswaren-
erzeugung bodenständige Erwerbsquellen. Im Erzgebirge hat die
Hausindustrie den einst bedeutenden Bergbau abgelöst, in den
Sudeten und in bescheidenerem Maße auch auf der böhmisch-
mährischen Höhe die Textilindustrie neue Lebensbedingungen
geschaffen.
Das Innere Süd-Böhmens ist, wie Südwestmähren und das öster-
reichische Mühl- und Waldviertel, eine einförmige Hochfläche von
600 bis 700m Höhe, die vom einstigen Faltenwurf nichts erkennen
läßt. Nur die härtesten Gesteine ragen als einzelnstehende Hügel
empor. Bloß im innerböhmischen Waldgebirge (Brdy-Wald 857m),
zwischen Moldau und Beraun, und im Eisengebirge südöstlich von
Kolin, finden sich länger fortstreicbende Höhenzüge. Dagegen liegen
um Budweis und Wittingau große, von zahlreichen Teichen erfüllte
Niederungen. Die Flüsse, die in breiten Quellmulden ihren An-
fang nehmen, schneiden sich bald tief ein und bilden in ihren
mittleren Teilen ungangbare Engen. Gegen SO. geht die Entwässe-
rung tehr regelmäßig zur Donau, Thaya und March; im Inneren
Böhmens entsteht ein auffallend symmetrisches Flußnetz, dessen
Mittellinie von der unteren Elbe gebildet wird.
XXVIII LANDESKUNDE. Mähr. Flachland.
Im ganzen ist die südböhmische Hochfläche, bis auf das Eisen-
nnd Kohlenrevier an der Beraun, ein ärmeres und nicht sehr dicht
bewohntes Gebiet. Dagegen sind die nur 150-250m hohen Niede-
rungen an der Elbe und Eger in dem Streiten zwischen Prag und
Leitmeritz und von Saaz bis Königgrätz außerordentlich fruchtbar.
Hier liegen die Mittelpunkte landwirtschaftlicher Industrien (Zucker,
Spiritus, MehlJ, abgesehen von der in Südböhnien bedeutenderen
Biererzeugung, und die wichtigsten Orte des tschechischen Volks-
tums. Prag, an der Grenze von Hoch- und Flachland, ist der na-
türliche Mittelpunkt des wohlhabenden und dicht besiedeltenKönig-
reichs Böhmen. Dennoch liegen die wirtschaftlichen Zentren der
Sudeteniänder nicht hier, sondern in den von Deutschen bewohn-
ten hochindustriellen Gebieten Nordböhmens, üem die Elbe eine
wichtige und billige Schiffahrtstraße zum Meere weist, und weiter
zu beiden Seiten der Sudeten in Nordmähren und Schlesien.
b. Das mährische Flachland, das sich im Südosten an
das böhmische Massiv anschließt, bildet einen im Mittel 70km brei-
ten, gegen NO. schmäler werdenden Streifen zwischen diesem und
denKarpathen. Es besteht z.T. aus den jungtertiären Ablagerungen
des Karpathenvorlands, das sich bei Austeriitz auf 15km einengt
und in der Senke von Weißkirchen noch viel schmäler ist. Teil-
weise umfaßt es aber auch einzelnstehende Erhebungen des zwi-
schen Wien undKremsier stark aufgelockerten äußersten Karpathtn-
bogens und drittens gehören ihm große Ebenen an der March und
ihren Zuflüssen an. Von ihnen liegt die Niederung an der oberen
March und Becwa (Olmützer Becken, rund 220mJ und an der Thaya
und Iglawa [Brünner Becken, rund 20l)m) außerhalb des Karpathen-
zuges, vor dessen erstem Bogen sich die Gewässer bei Kremsier und
nördlich von Nikolsburg sammeln. Eine dritte, viel größere Ebene
begleitet die March von Üngarisch-Hradisch (178m J an bis zu ihrer
Mündung in die Donau (133m). Diese untere Marchebene greift auf
ungarischem Boden bis an die Kleinen Karpathen heran und erstreckt
sich im Marchfeld westwärts bis Wien. Sie liegt schon innerhalb
des Karpathensystems und ihre südliche Fortsetzung ist das Wiener
Becken. Dem Gebirgsbogen gehören im Flachland der die Donau
überragende Bisamberg und die Leiser Berge in Niederösterreich,
die Pollauer Berge (550m), der Steinitzer Wald und das Marsgebirge
(Ö87m) an. Die einzelnstehenden Erhebungen bestehen, wie ihre
Fortsetzung östlich der March (Weiße Karpathen und Beskiden),
aus alttertiären und kretazischen Sandsteinen, deren breite Rücken
von steileren Kuppen aus Jurakalk überragt werden. Nur in diesen
Inselbergen herrscht etwas mehr Wald, sonst überwiegt der Acker-
bau, dem sich an den lößbedejkten Rändern der südlicheren Becken
und im niederösterreichischen Tertiärhügelland viel Weinbau zu-
gesellt. Industrie tritt, von den Randstädten Brunn, Sternberg, 01-
niütz u. a. abgesehen, zurück. Die hohe Volksdichte zeugt für die
Fruchtbarkeit des Bodens.
Alpenvorland. LANDESKUNDE* XXIX
c. Das österreichische Alpenvorland. Im Nordosten
hängt das mährische Flachland mittels der Senke von Weißkirchen
mit dem ostschlesisch-galizischen Flachland (_S. xxxv) zusammen.
Im Südwesten schließt sich das Alpenvorland au, das sich jen-
seit der Donau nur noch 15km weit nach SW. erstreckt und dann
nach Westen umbiegt. Der Alpenrand ist glatt und bildet eine
scharf ausgesprochene Südgrenze, dagegen ist hier, wie oben er-
wähnt, der Rand des Massivs gebuchtet. Außer dem jungtertiären
Hügelland, das besonders zwischen Inn und Traun größere Aus-
dehnung erlangt und im Hausruck bis zu 800m, sonst nur zu 300-
400m ansteigt, nehmen die Ablagerungen großer eiszeitlicher-Alpen-
ströme, bei Salzburg und bei Kremsmünster auch noch Moränen der
alpinen Vereisung größere Flächen in Anspruch. Zwischen Traun
und Enns, aber auch noch östlicher an der Ybbs, Erlauf und Traisen
gibt es terrassenförmig übereinander gelagerte Schotterfiächen,
deren unterste wohl den Verkehrswegen am günstigsten ist, aber
infolge der Wasserdurchlässigkeit nur schlechten, oft bewaldeten
Boden trägt. Dagegen sind die höheren löß bedeckten Terrassen so-
wie das Tertiärhügelland sehr fruchtbar und gut besiedelt. Zahl-
lose Einzelhöfe und kleine Weiler liegen inmitten ausgedehnter
Obstgärten und reiche Ackerfluren gehen hügelauf hügeiab übers
Gelände. Der Weinbau fehlt infolge der etwas größeren Höhe. Die
Verkehrssiedlungen liegen an der Donau und ihren Zuflüssen, deren
Wasserkraft auch der Entwicklung einer modernen Großindustrie
günstig ist. Die Hauptorte Oberösterreichs (Linz, Wels, Steyr) und
des westlichen Niederösterreich (Amstetten, St. Polten , Krems)
liegen in dieser Zone oder an ihrem Rand.
d. Die Ostalpen. Südlich vom Alpenvorland erheben sich
die Alpen, zunächst noch mit bescheidenen, sanft gerundeten
Rücken von 800-1 000m Höhe, bald aber mit schrofferen Formen za
größeren Erhebungen ansteigend. Die Alpen sind ein ausgespro-
chenes Kettengebirge mit im ganzen ziemlich regelmäßiger zonaler
Gliederung. Im Meridian von Salzburg folgen von Norden gegen
Süden die allenthalben schmale Sandsteinzone (Fortsetzung der
S. xxvin erwähnten isolierten Erhebungen Südmährens), dann die
nördliche Kalkalpenzone, die mehrfach unterbrochene Schiefer-
zone, die Zentralalpenzone, in der Gneise und kristalline Schiefer
überwiegen, die man aber nach allem, was wir heute wissen, doch
nicht mehr als Uralpenzone bezeichnen darf, dann südlich der Drau
wieder eine Schieferzone, die aber beiderseits schmale Kalkstreifen
begleiten („Drauzug"), endlich die südlichen Kalkalpen. Äqui-
valente des nordalpinen Sandsteins sind auch im Süden vorhanden,
aber überwiegend in kalkiger Entwicklung. — Gegen Osten treten
die Zonen auseinander. Die nördlichen überschreiten zwischen
Wien und Preßburg die Donau und setzen sich in den Karpathen
fort, die südlichste schwenkt zwischen Görz und Laibach nach Süd-
ost zum Karst hinüber. Die mittleren Glieder stoßen gegen das
XXX LANDESKUNDE. Alpen,
ungarische Tiefland vor, sind aber von dessen Randbiüchen be-
troffen. Einzelne Sporne (Rosaliengebirge, Günser Bergland, Bacher-
gebirge, Kroatische Inselgebirge) treten weiter vor, dazwischen
greifen Buchten des Tieflandes (Wiener Becken, Grazer Hügelland)
ins Gebirge ein, dessen östlichster Teil im ganzen niedriger und
durch zahlreiche isolierte Einbrüche (Judenburger Becken, Klagen-
furter Becken, Laibacher Becken u. a.) aufgelockert ist. In den letz-
teren rinden -wir, wie in Nordböhmen, Braunkohlenlager.
Drei Faltungen haben die Alpen betroffen, eine im Karbon (wie
in Böhmen), eine in der mittleren Kreidezeit, eine dritte im älteren
Tertiär. Diese letzte war für die heutige Verteilung der Gesteine
entscheidend. Es haben bedeutende Überschiebungen stattge-
funden; im Norden läßt sich ein schuppen! örmiges Übereinander-
lageru ganzer Schichtpakete, im Süden ein Zerbrechen und Rüek-
sinken gegen die Poebene nachweisen. Besonders verwickelt sind
die Vorgänge im "Westen Tirols , wo von Süden her neue Glieder
ins Gebirge eintreten, im Norden aber solche, die noch in der
Schweiz große Verbreitung haben, völlig hinausgedrängt oder auf
den äußersten Streifen beschräukt werden. Seit dem mittleren Ter-
tiär sind die Alpen landfest, haben aber im ganzen eine Hebung,
in einzelnen Teilen auch Einbrüche erfahren. Ihre Ketten ent-
sprechen nicht den Faltensätteln, sondern den am meisten geho-
benen oder widerstandsfähigsten Teilen.
Entscheidend für das Aussehen des Gebirges ist darum in erster
Linie der petrographische Charakter uud die relative Er hebuug der
Kämme über den benachbarten Tälern, in zweiter Linie der Ein-
fluß der eiszeitlichen Gletscher, die alle höheren Teile verhüllten
und — vom Osten abgesehen — in alle großen Täler hinabstiegen.
Sie schufen aus den breiten Rücken der „Mittelgebirgslandschaft",
wie sie heute noch in der östlichen Steiermaik herrscht, die scharfen
Grate mit den Karen, Felsästen und Rundbuckeln sowie die tief
eingefurchten übersteilen Täler mit Seebecken, Stufen, Klammen
und Wasserfällen. Soweit heute diese „Hochgebirgsformen" reichen,
reichte einst die diluviale Vergletscherung. An der Enns ist sie
bis ins Gesäuse, an der Mur bis Judenburg, an der Drau in den
größten Teil des Klagenfurter Beckens, an der Save bis Radmanns-
dorf zu verfolgen. Tirol und Salzburg waren ganz vergletschert;
nur Firnkämme überragten die Eisströme, die untereinander zu-
sammenhingen, sich vereinigten und wieder verzweigteu. Ihre
Enden lagen im Norden nahe bei München, im Süden bei Udine
und südlich des Gardasees.
Die Sandsteinzone hat nur in Vorarlberg Hochgebirgsformen.
Sonst kennzeichnen sie breite Rücken, die teils mit Wald, teils
noch mit Kulturen bedeckt sind. Wie im Alpenvorland gibt es auf
ihren Hängen zahlreiche Einzelhöfe, doch sind der Wiesen mehr
als der Felder. Im Kalkgebirge sind die Gehänge steiler und die
Täler enger. Die Kalkvoralpen erreichen nur Höhen von 1500-
" Alpen. LANDESKUNDE. XXXI
2000m nnd sind selten felsig, dafür aber oft weit und breit mit
Wald bedeckt. Hier liegen, wie in den angrenzenden Kalkhorh-
alpen, weite Jagdreviere. Die Hocbalpen , die überall 2000m
übersteigen und in einigen Gipfeln nabe nnd über 3000m kommen
(Parseier Spitze in den Lechtaler Alpen 3040m, Zugspitze 2963m,
Hocbkönig 2938m, Dacbstein 2992m), sind -viel unwirtlicher. In
Nordtirol besteben sie aus langgezogenen, mauerartigen Ketten, die
wenig geschartet sind, zwischen denen wasserarme, schutterfüllte
und oft nur dünn bewaldete Täler liegen. Von den Behausungen
der Holzknechte und Jäger abgesehen, gibt es nur an den wenigen
Querstraßen (Fernpaß. Scharnitz, Achental, Inntal, Kitzbüheler
Ache") Ansied lungen. Weiter gegen Osten machen die Ketten aus-
gedehnten verkarsteten Hochflächen Platz, deren nackte Öde Namen
wie Steinernes Meer und Totes Gebirge bekunden. Sie sind meist
flach geneigte Pulte, die auf allen Seiten steil abfallen. Ihre letzten
Vertreter, Raxalpe (2008m") und Schneeberg (2075m"), treten hart
ans Wiener Becken heran. Das Wasser, das der durstige Kalkboden
aufschluckt, kommt erst tief unten in den Haupttälern wieder zum
Vorschein. Wenige Flüsse durchbrechen die Zone in langen groß-
artigen Talschluchten (Paß Lueg, Koppental. Gesäuse").
Freundlicher ist die anschließende Schieffrzone mit ihren hoch
hinauf begrünten Rücken, von denen nur die höchsten etwas schär-
fere Grate aufweisen. Von unten streben Siedlungen und Felder
empor, die Höhen tragen Almen, so daß dem Waldgürtel oft wenig
Platz bleibt. Die Täler sind hier wieder breit und wegsam, be-
sonders die Längstäler des Inn, der Salzach und Enns reich an
größeren Orten. Ähnlich freundlich, nur etwas waldreicher, ist
auch der östlichste, niedrige Teil der Zentralalpen in Mittelsteier-
maik und Ostkärnten, wo die breiten Täler und Becken im Verein
mit den Bodenschätzen (Eisen und Braunkohle") eine dichtere Be-
siedlung ermöglichten. Das obere Mnr- und Mürztal widerhallt
von dem Pochen zahlreicher Eisenhämmer und die freundlichen
Hügelländer Innerkärntens und der Oststeiermark sind reich an
Feldern und Obstgärten; zwischen Mnr und Drau reift am Rand
des Tieflandes auch schon guter Wein.
Aber schon in den Niederen Tauern herrschen die Hochgebirgs-
forinen und in den Hohen Tauern gesellt sich zum Fels das Eis,
um die unfruchtbare Fläche oft auf ein Drittel des Areales an-
steigen zulassen. Waldige, menschenarme Täler, almbedeckte Ge-
hänge und wirr zerrissene, schuttreiche Grate voll kühner Gipfel-
bauten und schneeerfüllter Mulden kennzeichnen das Hochgebirge
der Zentral alpen. Östlich des für den Verkehr so wichtigen Brenner-
passes C1370m") herrscht eine fiederförmige Anordnung der Ketten.
In den Zillertaler Alpen erreicht deT Hochfeiler 3523m, in den Hohen
Tauern der G^oßvenediger 3660, der Großglockner 3798, der An-
kogel noch 3262m. Zahlreiche kurze Paralleltäler gehen nordwärts
zur Ziller und Salzach, längere wasserreiche Flüsse, wie Isel und
XXXII LANDESKUNDE. Alpen.
Moll, nach Süden zum Pustertal und zur oberen Drau. Noch, massiger
ist das Gebirge westlich des Brenners in den Stöcken der Stnbaier
Alpen (ZurkeTbütl 3511m), der ÖtztaleT Alpen (Wildspitze 3774m),
des Ortlers (3902m) und des Adamello (3548m). Die Ketten gehen
von einem kurzen Hauptkamm strahlenförmig auseinander und die
Täler dazwischen liegen recht hoch. Hier erreicht auch die heutige
Vergletscherung ihr Maximum.
In den Südalpen ist das Bild insofern mannigfaltiger, als das
Kalkgebirge einen reichen Wechsel widerstandsfähiger und minder
widerstandsfähiger Schichten aufweist, obendrein in Südtirol auch
andere Gesteine, Porphyr und alte Schiefer größere Ausdehnung er-
langen und die Höhenunterschiede bedeutender sind. In den Etsch-
taler Alpen zu beiden Seiten und nördlich des Gardasees herrschen
noch plumpe Kalkketten, die immer gegen Osten in steilen Fels-
bastionen abbrechen. Sie überragen das reich gesegnete, klimatisch
sehr begünstigte Etschtal, von dessen Wohlhabenheit die großen Orte
und die zahlreichen Burgen und Schlösser Zeugnis ablegen. Weit
abwechslungsreicher ist aber das Dolomitenhochland Südosttirols.
Gut zwei Dutzend isolierter Kalkstöcke, bald breit plateauaTtig
entwickelt, bald nur in ruinenhaften Zinnen und Türmen erb alten,
überragen den Porphyrsockel und ermöglichen ein bequemes Um-
wandern der herrlichen Berge, von denen eine eranze Reihe 3000m
übersteigt. Daß nur auf der Marmolata (3344m) ein größerer
Gletscher zu haften vermag, erklärt sich aus der Steilheit der
anderen Felsbauten. Die Fortsetzung der Plateaulandschaft liegt
in den Venezianer Alpen zunächst auf italienischem Boden und
erreicht erst in den wasserarmen, aber fels- und schuttreichen
Hochflächen der Julischen Alpen und in den Steiner Alpen wieder
österreichisches Gebiet. Rings um den Triglav (2863m) dehnen sich
weite Karrenfelder, die an Öde jene des Steinernen Meeres noch
übertreffen. Gegen Süden liegen niedrigere Plateaus vor, die in
dichten Wald gehüllt sind (Ternovaner und Birnbaumer Wald), im
Norden aber begleiten die Plateaus langgezogene Ketten, die von
den Gailquellen an durch die Karnischen Alpen und die Karawanken
mehr als 200km lang geradlinig fortstreichen und in niedrigeren
Gliedern noch weit nach Kroatien hinausziehen. Nur im Südosten
ist hier besser besiedeltes Land und die Becken von Cilli und Lai-
bach sind fruchtbar; sonst herrscht Wald und Fels vor. Die Schlucht
des oberen Isonzotales verrät kaum die Nähe des Südens.
Die Alpen sind keineswegs so verkehrsfeindlich wie andere Hoch-
gebirge. Eine Reihe wichtiger Bahnen durchquert sie und der
Fremdenverkehr hat mitgeholfen, auch entlegenere Winkel des Ge-
birges zu erschließen. Damit sind der Bevölkerung, deren Haupt-
erwerbszweige Viehzucht und Waldwirtschaft sind, nene Quellen
erschlossen worden. Allerdings schwindet damit viel von den alten
Sitten und Gebräuchen, wenn auch die Sonntagstrachten sich sogar
im Interesse des Verkehrs erhalten.
Karst. LANDESKUNDE. XXXIII
e. Der Karst. Das Gebirge, das sich zwischen Görz und
Laibach südöstl. an die Alpen anschließt, ist einfacher gebaut. Nur
selten, an der oberen Kulpa und in Westbosnien, dann im bos-
nischen Erzgebirge und an der oberen Drina sind jungpaläozoische
Schiefer und Sandsteine erschlossen. Im ganzen übrigen Gebiet
herrschen mesozoische und alttertiäre Kalke, denen am Südwestrand
Streifen jüngerer Sandsteine eingelagert, im Nordosten ein brei-
terer Gürtel derselben vorgelagert ist. Nur nahe der Save nimmt
auch noch Jungtertiär am Aufbau der vordersten niedrigen Ketten
Anteil. Hier herrscht in wasserundurchlässigem Gestein ein sanft-
welliges Hügel- und Bergland von weniger als 800m Höhe mit zahl-
reichen Tälern. Felder und Obstkulturen (Pflaumen), weiterhin
Eichenwälder bedecken das liebliche Gelände. Ähnlich freund-
liches, aber höheres Land findet sich auch in den Schiefergebieten
des Inneren. Dagegen sind die Kalkreviere durchaus verkarstet.
In Mittel- und Ostbosnien erinnern sie an die niedrigeren bewaldeten
Plateaus der Voralpen. Sie sind hier oft stockförmig isoliert und
übersteigen 1500m nicht wesentlich. An der bosnisch-herzegowi-
nischen Grenze, zu beiden Seiten der oberen Narenta, sind sie
höher, aber auch noch v isoliert. Hier erinnern sie an die Klötze der
Kalkhochalpen ; die Cvrsnica westlich der Narenta erreicht 2228m,
die Prenj planina im Narentaknie 2123m, der Maglid an der mon-
tenegrinischen Grenze 2387m. Das Narentadefile' zwischen Jabla-
nica und Mostar ist ein Seitenstück zum Paß Lueg.
Im ganzen westlichen Teil aber sind die Kalkplateaus, wenn
auch oft in sehr verschiedener Höhenlage, doch nicht ausgiebig ge-
gliedert, da es an Tälern fehlt. Von Innerkrain durch Hochkroatien
und Westbosnien bis zur Narenta und von da wieder bis nach Mon-
tenegro läuft ein mindestens 40km, stellenweise 80km breiter Strei-
fen, der auf unterirdische Entwässerung angewiesen ist und von
dem man nur annähernd sagen kann, welchem Flußgebiet er zu-
gehört. Nur die Narenta durchbricht diese Zone und ermöglicht
im Ivansattel (967m) einen Übergang zur Bosna. Sonst führen alle
Wege, wenn sie den steilen Anstieg zum Plateau erklommen haben,
eine Weile über dessen rauhe Hochfläche, umgehen die sie über-
ragenden plumpen Berggruppen und meiden so viel wie möglich
die tief eingesenkten Becken, deren Gewässer aus mächtigen Quellen
gespeist werden und in Höhlen oder Schächten wieder verschwin-
den. In Innerkrain, Hochkroatien und Westbosnien bedecken weite
Forste die menschenarmen Hochflächen, über die der Krainer Schnee-
berg (1796m), der Velebit (1798m), das Pl.jesevica-Gebirge (1649m),
die DinaTa (1831m) und der Troglav (1913m) mehr als 1000m hoch
aufragen. Die Lika Hochkroatiens liegt nur 5-600m hoch, so wie
der Innerkrainer Karst bei Adelsberg; die mächtigen westbosni-
schen Poljen haben eine Höhe von 700-1 000m. Die Poljen ent-
behren zur Winterzeit häufig der Abfluß möglichkeit und ihre Sohlen
verwandeln sich dann in periodische Seen.
XXXIV LANDESKUNDE. Karst
In der Herzegowina sind wie inlstrien nndDalmatien die Wälder
vernichtet; hier liegt die Hochfläche fast nackt da. Alles fruchtbare
Erdreich ist teils in die Höhlen und Trichter hineingeschwemmt,
teils vom Wind verweht. Kaum, daß sich an denE ändern der Dolinen
(kreisförmige Trichter von 10-100m Tiefe) Buschwerk und auf ihrem
Boden etwas Ackerhan findet. So erscheint der größere Teil des
Tschitschenhodens zwischen Triest und Fiume, dessen Hochfläche
von 500 auf 800m ansteigt und der im Monte Maggiore, 1396m
hoch, über dem Qaarnero endet. Ebenso nackt und kahl sind die
meisten der quarnerischen Inseln und die niedrige norddalmati-
nische Platte. Von Spalato an liegt dieses verkarstete Land, das
sich quer über die Narenta gegen Montenegro erstreckt, hinter einer
nicht minder rauhen, aber höheren Küstenkette, die im Biokovo
1762m, im Orjen an der Grenze Dalmatiens, der Herzegowina und
Montenegros 1895m Höhe erreicht. Sie sperrt das warme Gestade
vom rauhen Hinterland ebenso ab, wie im Norden der Velebit.
Daß West- und Südistrien sowie die süddalmatinischen Inseln
fruchtbarer und dichter bewohnt sind, erklärt sich einerseits aus
dem Auftreten breiter Sandsteinstreifen (Wippachtal, Inneristrien,
Spalato in Dalmatien), anderseits aus der Bedeckung des Kalkes
mit einer Schicht unlöslicher Tonerde, der „Terra rossa", die als
Rückstand bei der chemischen Verwitterung übrig geblieben ist.
Sie bildet eine zähe, schwere Ackererde ; auf ihr reifen die schwarzen,
herben Weine Istriens und Dalmatiens, gedeihen Ölbäume und Süd-
früchte. Auch schöne Strandkiefernwälder gibt es auf dem Kalk-
boden, doch hat sie die Unvernunft der Bewohner vielfach ver-
nichtet; neues Wachstum aber erschwerte die sommerliche Dürre
wie der kalte Landwind, und so sieht man auch an der Küste recht
häufig kahle Hänge mit dürftiger Heidevegetation.
Die Küste ist, obwohl sie auf lange Strecken dem Streichen der
Ketten parallel verläuft, gut gegliedert. Es ist dies die Folge einer
jungen, wahrscheinlich noch andauernden Senkung, die die Täler
unter Wasser setzte und einzelne höhere BeTgzüge als Inseln und
Halbinseln heraustreten ließ. Nur am Gestade der friaulischen
Tiefebene herrscht Flachküste mit Lagunen und Dünenwällen.
Östlich von Grado schiebt sich das Delta des Isonzo vor. Von
Monfalcone ab herrscht immer Steilküste mit zahlreichen Vorge-
birgen, Kliffen und Brandungshöhlen. In Westistrien und Nord-
dalmatien ist es eine niedrige Steilküste, am Quarnero und in Süd-
dalmatien eine hohe. Einzelne Buchten in ertrunkenen Flußtälern,
wie die von Pola und Sebenico oder die vielverzweigten Bocche di
Cattaro, sind ausgezeichnete Häfen, viel besser als die offenen Reeden
von Triest und Fiume. Doch ist die Adria infolge des Auftretens
heftiger Land- und Seewinde (Bora undScirocco) stürmisch und die
Schiffahrt erfordertauch wegen der zahlreichen Klippen und Untiefen
ein so tüchtiges seekundiges Volk, wie es an seinen Ufern wohnt.
Aber die in mächtigen Stufen zum Meer abfallenden Karst-
Ostschles.-galh. Flachland. LANDESKUNDE. XXXV
plateaus beschränken den Verkehr mit dem Hinterland nnd be-
wirken, daß in jeder Hinsicht wesentliche Unterschiede zwischen
dem schmalen, gesegneten Küstenstreifen nnd diesem Hinterland
bestehen. Nur an der Küste herrscht das S. xxm geschilderte milde
Klima und die subtropische Vegetation; nur hier hat die Bevöl-
kerung für maritime Erwerbszweige, Schiffahrt und Seehandel Ver-
ständnis. Oben auf den Karsthochfiächen herrscht entweder die
Stille kaum erschlossener Urwälder oder die Öde ausgedehnter,
dürftiger Weidefiächen. Hier leben Hirten, in höchst einfachen
Hütten zusammengedrängt, in der Kleidung, den Sitten und Ge-
bräuchen oft noch stark an homerische Zeiten erinnernd. In Krain
und Kroatien hat sich wohl der Ackerbau seit Jahrhunderten aus-
gebreitet und den Nomadismus verdrängt, in Bosnien hingegen hat
die frühere türkische Herrschaft die alten Zustände erhalten, ja
den Städten sogar manche orientalische Züge verliehen, die noch
gegenwärtig erkennbar sind. Mostar zeigt das mohammedanische
Leben reiner als Sarajevo, auf dem Lande aber sind die patriarcha-
lischen Verhältnisse der Südslawen die herrschenden geblieben.
Hier gibt es weite Gebiete, die noch der Rodung und einer inten-
siveren Wirtschaftsweise unterzogen werden können, obwohl seit
der österreichischen Herrschaft ein bedeutendes Stück kolonisato-
rischer Arbeit geleistet wurde.
f. Das ostschlesisch-galizis che Flachland. Das
Karpathenvorland, das bei Weißkirchen zwischen Beskiden und Ge-
senke nur Talbreite besitzt, erweitert sich wohl in Ostschlesien etwas,
wird aber wieder unweit Krakau eingeschnürt, wo die 3Q0-500m
hohe polnische Tafel herantritt. Unter den Ablagerungen der jung-
tertiären Meere, teilweise sogar unter den Karpathen liegen hier die
reichen Kohlenlager Oberschlesiens in einem landschaftlich nicht
sehr anmutenden, aber im Wirtschaftsleben wichtigen Gebiet. Die
Oberflächenformen werden hier wie auch in der breiteren Weichsel-
niederung östlich von Krakau (bis zum San) durch die Ablagerungen
der nordischen Vereisung geschaffen. Eine mächtige Moränendecke
verhüllt die Steinsalzlager von Wieliczka und Bochnia, das Land
ist flach hügelig, im südlichen Teil fruchtbarer als im Norden, wo
Sümpfe und Flugsanddüaen ausgedehnte Strecken ausfüllen. Am
unteren San und in der Bugniederung nördlich von Lemberg erinnert
der dürre Boden mit den großen Kiefernwäldern und den mangel-
haft entwässerten Mulden an die märkischen Heiden Norddeutsch-
lands. Erst wo Löß auftritt, bessern sich die Verhältnisse.
Die Bugniederung ist für Österreich, dessen Grenzlinie hier ganz
unnatürlich verläuft, ein isoliertes Stück des Flachlands der rus-
sischen „Polesie". Sie wird gegen Süden durch den Steilabfall der
podolischen Platte begrenzt, der mit 150-200m relativer Höhe von
Tomaszow über Zolkiew und Lemberg nach Brody verläuft. Die
podolische Platte hat die Gestalt eines weiten Pultes, das sich von
400m Höhe sanft gegen Süden abdacht. Es ist eine wellige, löß-
XXXVI LANDESKUNDE. Karpathen.
bedeckte Hochfläche, teils sehr fruchtbares Ackerland, teils Steppe,
in die die untereinander auffällig parallelen Zuflüsse des Dnjestr
enge Täler eingeschnitten haben. Nur in diesen Tälern kommen
die alten Gesteine der Platte zum Vorschein. Granit, wie er weiter-
hin im südrussischen Landrücken erscheint, fehlt hier noch. Auch
der Dnjestr betritt unterhalb von Halics, dessen Burg dem Lande den
Namen gegeben hat, die Platte und bildet, nachdem er kurz vorher
weite Sümpfe durchmessen hat, ein stark gewundenes Engtal, dem
Siedlungen und Verkehrswege ausweichen.
Recht fruchtbar ist im ganzen auch das östliche Karpathenvorland
(südlich de? Dnjestr und in der Bukowina), dem die nordischen
Moränen und erratische Blöcke fehlen, das aber dafür eine reich-
liche Lößbedeckung zeigt. Es ist ein 40km breiter Streifen eines
300-500m hohen Hügellandes und erscheint zumeist von den ans
den Karpathen kommenden Gewässern terrassiert, bietet aber dem
Verkehr gegen Osten günstigere Bedingungen als die stark zer-
schnittene podolische Platte. Nur die in ihrer Wasserführung unzu-
verlässigen Gebirgsflüsse, an denen eine Kette von Brückenstädten
entstand, können Hemmnisse werden. Die Bevölkerung treibt —
von den Juden in den Städten abgesehen — nur Landwirtschaft; im
polnischen Sprachgebiet herrschen größere, wenn auch oft lockere
Dörfer 5 die Ruthenen leben meist in kleineren Dorfschaften; bei den
Rumänen der südlichen Bukowina gibt es große Haufen Siedlungen.
Es bestehen scharfe soziale Unterschiede zwischen dem polnischen
Adel, dem große Gatsherrschaften gehören, und der armen, ge-
drückten und ungebildeten Bauernschaft: daher starke Auswande-
rung nach überseeischen Ländern.
g. Die Karpathen, die sich im westlichen Teil ganz allmählich
aus dem Vorland erheben, im östlichen aber ziemlich unvermittelt
dahin abbrechen, bestehen wie die Alpen aus mehreren Gebirgs-
zonen und haben einen ähnlich verwickelten Bau erfahren. Fast
die Hälfte des Gebirges, die ganze österreichische Seite, bildet die
breite Sandsteinzone, die östlich der March mit den Weißen Karpathen
und Beskiden ihren Anfang nimmt und aus bescheidenen Anfängen
bis zu 1725m Höhe in der Babiagora anschwillt. Die Randketten
sind in Mähren und Westgalizien noch reichlich mit Kulturen,
Dörfern und Einzelhöfen bedeckt, die zentraleren Teile dicht be-
waldet. Aber es gibt keine langen, fortlaufenden Kämme: die Weißen
Karpathen quert der Vlarapaß, die Beskiden der nur 550m hohe Ja-
blunka-Sattel, der Ungarn mit den schlesischen Kohlenfeldern ver-
bindet. Gelegentlich erscheinen im Sandstein (wie schon im mäh-
rischen Hügelland) Kalkklippen, die sich mit ihren steileren Kuppen
von der breiten Rückenlandschaft abheben und Burgruinen tragen.
Ein solcher Kalkzug begleitet die Sandsteinzone auch an ihrem Süd-
rand und schafft malerische Engen an den Flußdurchbrüchen des
Dunajec und Poprad.
Östlich -von diesen beiden Flüssen ist aber das ganze Gebirge
Karpathen. LANDESKUNDE. XXXVII
schmal und niedrig. Zahlreiche Pässe führen in 500m Höhe darüber
und auch die Gipfel bleiben unter 900m. Erst weiter im Osten er-
reicht das „Waldgebirge" durch Angliederang neuer Ketten im Norden
eine größere Breite und bedeutendere Höhen. Nahe seiner Südost-
grenze gewinnt es in der Csorna-Hora 2058m und damit Ansätze zu
Hocbgebirgsformen. "Weite Waldwildnisse umrahmen die wenigen
darüber aufragenden, trümmerreichen Gipfel und machen das ganze
Gebiet zu einem recht dünn bewohnten Land. Nur am Nordrand
gibt es zwischen Dnjestr und Stryj reges Leben; zahllose Bohr-
türme beherrschen das Landschaftsbild im Bereich der Petroleum-
und Erdwachslager von Boryslaw und Schodnica. Auch in manchen
Teilen des Bukowinaer Waldgürtels entstehen industrielle Anlagen.
Die Sandsteinzone, die sich noch weit in die Moldau hinein
fortsetzt, wo überall Salz und Petroleum an ihrem Außenrand er-
schlossen ist, hält zwei Berglandschaften zusammen, die aus anderen
Gesteinen bestehen. Die eine ist da3 oberungarische Bergland, die
andere das Siebenbürger Hochland. Beide liegen bereits auf un-
garischem Boden. Nur in der Tatra und im Quellgebiet der Goldenen
Bistrica greift der österreichische Anteil noch in die Zentralzone
zurück.
Im oberungarischen Bergland herrscht eine schalenförmige An-
ordnung der Erhebungen, die sich auch in dem regelmäßigen Fluß-
netz äußert. Der Zentralzone gehören die Kleinen Karpathen, das
Inovecgebirge, die Kleine Tatra und die Hohe Tatra als erster Bogen,
das Tribecgebirge , die Große Fatra und die Liptauer Alpen als
zweiter Bogen an. Zum größeren Teil handelt es sich auch hier um
bewaldete Mittelgebirgszüge, aber in der Tatra und den Liptauer
Alpen (Djumbir 2045m) werden auch Hochgebirgsformen erreicht.
Der mittlere Teil der Tatra ist ein wilder, zackiger Grat mit vielen
Gipfeln über 2000m (Gerlsdorf er oder Franz- Joseph-Spitze 2663m),
schroffen Wänden und tiefen Karen mit Hochseen („Meeraugen").
Aber sie erhebt sich fast isoliert aus Hügelländern von nur 800-
1000m Höhe. Im Norden und Süden ist ein breites Becken und
auch sonst ist das ganze Gebirge durch viele Senkungsfelder auf-
gelöst. Auch das Urgestein tritt nur in einzelnen Inseln auf, da-
zwischen gibt es immer noch Kalk und Sandstein und noch mannig-
faltiger ist der Bau in dem südlich der oberen Gran gelegenen
ungarischen Erzgebirge, wo auch schon jungvulkanische Massen
(bei Kremnitz und Schemnitz) auftreten. Das ungarische Erzgebirge
hat Höhen von 1000-1300m und bildet ein weites Hochland mit
ausgedehnten Wäldern, mannigfachen Bergbaubetrieben, aber einer
nicht allzu dichten, slowakischen Bevölkerung, die im Hausier-
handel und außer Landes in Feldarbeit einigen Verdienst suchen
muß. Verkehrshindernisse gibt es wenig, weil sich überall wieder
breite Lücken finden. Im Osten liegt am oberen Sajo eine ausge-
dehnte Kalklandschaft, der „slowakische Karst". Breite Flachländer
am unteren Sajo und der Eipel sowie um Kaschau scheiden vom
XXXVIH LANDESKUNDE. Karpathen.
Erzgebirge noch einen losen Kranz vulkanischer Gebirge, der die
Grenze gegen das Tiefland bildet. Das ist das Neograder, Matra-
undBükkgebirge sowie die weinreiche Hegyalja nördlich vonTokaj.
Dieser Kranz vulkanischer Höhen entstand beim Einbruch des Tief-
lands, das östlich davon im Gebiet der oberen Theiß und des Bodrog
so weit zurückgriff, daß es bis an die Sandsteinzone der Waldkar -
pathen heranreicht. Während die Karpathen im Meridian vonKrakau
eine Breite von 230km haben, besitzen sie zwischen Stryj und Mun-
kacs nur 100km Breite. Ein schmales Band trachytischer Gesteine
(Yihorlat-Gutingebirge) begleitet aber auch dieses Glied.
Mächtig schwillt hingegen das Gebirge wieder im Hochland von
Siebenbürgen an. Aber von einer Symmetrie ist wenig zu sehen.
Den Ostsaum bildet noch die Sandsteinzone, darauf folgt ein lang-
gestreckter Urgesteinszug, der in den Rodnaer Alpen (Pietrosz)
2305m Höhe erreicht. An seinem Südwestrand liegen drei abge-
schlossene Senkungsfelder, die Becken von Gyergyo, Csik und Ha-
romszek, die von dem weiten inneren Becken Siebenbürgens durch
ein dicht bewaldetes vulkanisches Gebirge, dieHargita, geschieden
sind. Das innere Hochland ist flachwelliges Hügelland von 500-
600m Höhe und besteht aus jungtertiären Ablagerungen, die Salz
und Braunkohle führen. Im Norden wird es von der Szamoa, in der
Mitte von der Maros, im Süden von der Aluta entwässert, die alle
drei durch höheres Land hinausziehen. Zwischen Szamos und Maros
liegt das Bihar-Gebirge (1849m), das in seinem Bau und seinem
Beichtum an Edelmetallen an das ungarische Erzgebirge erinnert
und wie alle Randgebirge Siebenbürgens sehr waldreich und nur
dünn bewohnt ist. Den Südrand aber bildet eine hohe, mächtige
Mauer kristallinischer Gesteine, die transsylvanischen Alpen, die auf
längere Strecken ein arges Verkehrshindernis bilden und in ihren
höchsten Erhebungen, dem Negoi (2544m) östlich und demRetyezät-
Gebirge (2506m) westlich des Altdurchbruches, wieder Hochgebirgs-
formen mit kleinen Karseen tragen.
Die transsylvanischen Alpen fallen nach Norden steil zu den
Einbrachsbecken von Fogaras und Kronstadt ab, während sie gegen
Süden nur langsam an Höhe abnehmen. "Westlich vom Vulkanpaß,
der neben der unwegsamen Enge des Schyl das Gebirge durchbricht,
wendet sich dieses gegen SW. und gegen Süden. Hier gesellen
sich erzreiche Kalk- undSrhieferzüge dazu und dieses ganze 110km
breite Banaler Gebirge stößt zwischen Bäziäs und Turn-Severin auf
die Don an, die es in einem langen, an ernsten Landschaften reichen
Durchbruch quert. Die engste Stelle ist der „Kazänpaß", eine gra-
nitische Schwelle. Den unteren Ausgang bildet das ,;eiserne Tor";
in seinem Gewirr von Klippen mußte für die Schiffahrt ein 2l/2km
langer Kanal ausgesprengt werden.
h. Das ungarische Tiefland. Von dem mächtigen Bogen
der Karpathen auf der einen Seite, von den Ausläufern der Alpen
und den nördlichsten Karstketten auf der anderen Seite umrahmt,
Ungarisches Tiefland. LANDESKUNDE. XXXIX
dehnt sich das weite ungarische Tiefland. Es ist ein Senkungsfeld
mit einigen übrig gebliebenen Inselbergen, an seinen Rändern um-
säumt von den Ablagerungen der jungtertiären Meere, im Innern
aber erfüllt von den diluvialen und alluvialen Bildungen der Flüsse,
die weite Ebenen aufschütteten. Eine große Rolle spielen äolische
Ablagerungen, der fruchtbare Löß und der erst neuerdings in Kultur
genommene Flugsand.
Eine von SW. nach NO. ziehende Reihe nicht zusammenhängen-
der Iuselberge, das ungarische Mittelgebirge, scheidet das Tiefland
in das kleinere oberungarische und das größere niederungarische.
Die bedeutendsten Erhebungen dieses größtenteils aus Kalk auf-
gebauten Gebirges sind der Bakonywald(713m) nördlich des Platten-
sees und das Vertes- und Ofnergebirge bei Budapest. Der Südost-
rand entspricht einer Bruchlinie, an die die erloschenen Yulkane
des Plateaus und die Thermen längs des ganzen Verlaufes (Ofen,
Balatonfüred) erinnern. Der Nordwestrand taucht allmählich unter
einer mächtigen Lößdecke unter.
Die oberungarUche Ebene ist erfüllt von den flachen Schutt-
kegeln der Raab, "Waag und Donau, welche sich bei ihrem Eintritt
in die Ebene verzweigt. Die Ablagerungen der Flüsse haben den
einst vorhandenen See verschüttet, so daß nur in den ausgesparten
Wannen zwischen den Schuttkegeln sumpfige Niederungen übrig
blieben. Sowohl der Schwemmboden der Flüsse (abseit des Auen-
gürtels) als auch die Lößlandschaft der Umrahmung ist ausgezeich-
neter Ackerboden. Im westlichen Teil der Ebene wohnen noch
deutsche Kolonisten („Heanzen"), im übrigen dichter besiedelten
Gebiet gibt es große magyarische Dörfer.
Das niederungarische Tiefland zerfällt selbst wieder in einige
verschieden gestaltete Teile. Das Flachland zwischen Donau und
Drau ist ein weites, aber nicht so dicht bewohntes Lößplateau, in
das sich die Flüsse auffällig parallele Talfurchen geschnitten haben.
Das Land senkt sich gegen den Bruchrand am Mittelgebirge, den
der langgestreckte, aber auch nur seichte Plattensee (591qkm) be-
gleitet. Die Entwässerung zur Donau ist darum sehr erschwert und
nur durch Kanalisation geregelt. Im Süden erhebt sich aus der Löß-
landsohaft das Mecsekgebirge bei Fünfkirchen zu 682m Höhe. Drau
und Donau begleiten weite Auengürtel mit ausgedehnten Sümpfen.
Eine ähnlich fruchtbare Lößlandschaft ist auch das kroatische
Zwischenstromland, dem aber zahlreiche Inselberge entragen. Der
Sljeme bei AgTam (1035m) erhebt sich isoliert aus einem Hügel-
land von 2-300m Höhe, östlich folgt das Pozeganer Inselgebirge
(953m). dann ganz niedriges Gelände südlich von Essegg, endlich
die Fruska Gora, ein waldiger Bergrücken von 539m Höhe, an den
die Donau bei Peterwardein hart herantritt. Syrmien, der östlichste
Teil von Slawonien, ist reich an Getreide, Obst und, an den Ufern
der Save, Eichenwäldern.
Das Land zwischen der Donau und der Theiß und östlich der
XL LANDESKUNDE. Ungarisches Tiefland.
Theiß ist das eigentliche Alföld. "Wenige Meter über den Flüssen
gelegen, ist es zum größten Teil nicht mehr von Löß, sondern von
Flugsand bedeckt, der lange, vonNW. nach SO. verlaufend eDünen-
rücken bildet, zwischen denen Salzsümpfe und Natronseen liegen.
Die größten Flugsandstrecken sind zwischen Czegled und Maria-
Theresiopel und rings um Debreczea. Ursprünglich Paszta, d. i.
"Weideland, ist es in jüngster Zeit stark in Kultur genommen
worden. Obst- und Rebenpflanzungen entstanden im weiten Kreis
um die riesigen Dorfstädte, neue Siedlungen entwickelten sich und
die Poesie des Nomadenlebens wird immer weiter in die Dünen
hinausgedrängt, die man wieder durch Akazien-Anpflanzung vor
dem "Wandern zu schützen sucht.
Nur im Süden, in der Bacska (S. xxiv) und im Banat sowie am
Rand des Bihargebirges kommt wieder der Löß zur Geltung und
schafft ein sehr fruchtbares Ackerland mit teilweise jungen Kolo-
nistendörfern. Längs der „blonden" Theiß, Ungarns National ström,
fehlt der Auenwald; Schilf umsäumt den träge dahinfließenden
Strom, den eine Unsumme von Altwassern und Sümpfen begleitet,
seitdem man hie und da zur Gewinnung etwas größerer Geschwin-
digkeit den Lauf gekürzt hat. Immer noch bedrohen arge Über-
schwemmungen die Anwohner, besonders dort, wo zwei mächtige
Ströme zusammentreffen, wie an der Mündung der Maros in die
Theiß bei Szegedin und an der Vereinigung von Theiß und Donau
gegenüber von Slankamen. Östlich der Temesmündung liegt noch
ein kleines Flugsandgebiet, dessen Nacktheit der Name „Bjelo brdo"
(weiße Höhen) bezeugt.
So zeigt auch das ungarische Tiefland trotz geringer Höhen-
unterschiede mancherlei Verschiedenheiten und grundlegend ist
immer noch der Unterschied zwischen dem verschiedenen Nationen
(wenn auch überwiegend der magyarischen) angehörigen Ackerbauer
und dem stets magyarischen Viehzüchter, der selbst wieder sozial
geschieden ist in den Rinder-, Pferde- und Schweinehirten. Andere
Erwerbsquellen spielen nur eine geringe Rolle. Die riesigen Dorf-
städte, die nur in ihrem Kern städtischen Charakter tragen, sonst
sich mit ihren stroh- oder rohrgedeckten Lehmhäusern und den
un gepflasterten Straßen als echt ländliche Siedlungen entpuppen,
fangen an, Zentren einer landwirtschaftlichen Industrie zu werden.
Holz ist nur in Kroatien ein Export- und Industrieartikel; Salpeter-
und Sodagewinnung beschäftigt wenige Leute. Auch hier liegt die
Hauptstadt Budapest an der Grenze verschiedener Landschaften,
deren Verkehrswege in diesem einen großen Mittelpunkt zusammen-
treffen.
Zu den Plänen von Wien.
Verzeichnis der Straßen, Plätze, öffentlichen Gebäude,
Brücken usw.
Plan I bezeichnet den Übersichtsplan von Wien im Maßstab 1 : 3OC0O,
Plan II den der inneren Stadt im Maßstab 1 : 11500. — Die römische Zahl
nach den Straßennamen gibt den Stadtbezirk an (21 Bezirke, vgl. S. 20/21).
II
II
Abelegasse XVI . .
BC3,4
Andreasgasse VII. .
D5
Absberggasse X . .
F7
Angeligasse X . . .
DE7
Adalbert-Stifter-
Anglo-österreich.
Straße XX ....
El
Bank
B2, 3
Adamsgasse III . . .
F2, 3
Annagasse I . . . .
C4
Adlergasse I . . . .
D2
Anschützgasse XHI,
Afrikanergasse II. .
Fl
XIV
B5;6
Ägidigasse VI . . .
C5
Anton-Frank-Gasse
Aichholzgasse XII .
B6
XVIII
CD2
Akademie d. Künste
B5
Antonigasse XVII,
— der Wissensch. .
D3
XVHI
C2,3
Akademiestraße I .
C5, 4
Antonsplatz X . . .
F7
Akadem.Gymnasium
D5
Anzengrubergasse V
E6
Albertgasse VIII . .
D4, 3
Anzengruberplatz
Albertplatz VIEL . .
D3
XVI
A3
Albrechtgasse I . .
B4
Apollogasse VII . .
CD5
Albrechtsberger
Apostelgasse III . .
G5
Gasse XII ....
C6
Arbeitergasse V
D6
Albrechtskreith-
Arbesbachgasse XIX
Cl
gasse XVI ....
B3
Areubergpark . . .
FG5
F5
Albrechtsplatz I . .
C4
Arenbergring IH . .
FG5
F5
Alleegasse IV . . .
E5
C5
Arltgasse XVI . . .
B4
Allerheiligenpl. XX
Fl
Arndtstraße XH . .
C6
Alliiertenstr. II . . .
F2
Arnethgasse XVI. .
AB3
Aloisgasse II ... .
EF1
Arnsteingasse XIV .
C5, 6
Alpengasse X . . .
F7
Arsenal, k. u. k. . .
FG6
Alsegger Str. XVIII
B2
Arsenalstraße X . .
F6
Alserbachstraße IX .
DE2
Arthaberplatz X . .
E7
Aiser Str. VIII, IX .
D3
A2
Aspangstraße III . .
FG5
Aiszeile XVII . . .
AB2
Aspernallee II . . .
15
Altgasse XIII . . .
A6
Aspernbrücke . . .
F3,4
E2
Althanplatz IX . . .
E2
Aspernbrücken-
Altmannsdorfer
Gasse H
F3
E2
Straße XII ... .
B7
Aspemplatz I . . .
E2
Alxinger Gasse X .
E7, 6
Assmayergasse XII .
C6
Amalienhof ....
B3
Auerspergstr aß e VHI
D4
A3
Ameisgasse XIII . .
A5
Atigarten
EF 2, 3
Am erlin gstraße VI .
D5
Augartenstr.,ObereH
EF 2, 3
Am Fasan garten XII
A7
— , Untere H . . .
E3
Am Gestade I . . .
C2
Augasse IX ... .
D2
Am Henmarkt III .
F5,4
DE5,4
Augustengasse I . .
C2
Am Hof I
E,4
BC2
Augustiner -Bastei I
BC4
Am Kaisermühlen-
Augustiner-Straße I
E4
C4
damm II
HI 2, 3
Auhofstraße XIII. .
A6
Am Kanal XI . . .
G6
Ausstellungsstr. H .
G3
Fl
Am Tabor II. . . .
F2
Auwinkel I . . . .
D3
Amtshausgasse,
Avedikstraße XIV .
BC5
Obere V
D6
Anastasius-Grün-
Babenberger Straße I
E4
B4
Gasse XVIII . . .
CD2
Bachergasse V . . .
D6, 5
D6
Anatom. Institut . .
D3
AI
Bacherplatz V . . .
Bsedeker's Öster
reich-TTn{
;arn. 2$
). Aufl.
*
STRASSENVERZEICI1NIS VON WIEN.
I
II
I
II
Bachgasse XVI . . .
BC4
Blutgasse I
CD3
Bäckerstraße I . . .
D3
Boden -Kreditanstalt
B2
Badgasse IX ... .
DE2
Boerhavegasse III .
F5
Badhausgasse VII .
CD4
Bognergasse I . . .
C3
Bahngasse, linke III
F4, 5
E4, 5
Boltzmanngasse IX .
D3, 2
— , obere III
F5
Bonygasse XU . . .
BC6
— , rechte III
F4, 5
E4, 5
Borschkegasse IX .
D3
Bahnhöfe s. S. 2.
Börse
E3
ni,2
Baidiagasse XVI . .
B3
Börsegasse I . . . .
E3
BCl,
BC2
Ballgasse I
04
Börseplatz I . . . .
Ballhausplatz I. . .
B3
Botanischer Garten .
A6, F5
Bandgasse VII . . .
D4
Brahmsplatz IV . .
E5
Bankgasse I . . . .
B3
Brandmayergasse V.
D6
BarawitzkagasseXIX
DE1
Brand.' tätte I . . . .
03
Barbaragasse I . . .
D3
Bräuhausgasse V . .
D6
Barichgasse III . . .
FG5
Bräunerstraße I . .
03
Bartensteingasse I .
A3
Braungasse XVII . .
A2
Bastiengasse XVIII .
Bl,2
Braunhirschengass e
Bäuerlegasse XX . .
E2
XIV
B5, 6
BauernfeldgasseXIX
D 1
Braunhubergasse XI
H7
Bauernmarkt I . . .
03
Braunspergengasse X
D7
Baumgasse III .. .
GH5
Breite Gasse VII . .
D4
A4
Beatrixgasse III . .
F4
E5, 4
Breitenfelder Gasse
Beckardgasse III . .
F3
VIII
CD3
Beckmanngasse XIII,
BreitenfurterStr.XII
BC7
XIV
B5
Breitenseer Str. XIII
A4, B5
Beethovengasse IX .
AI
Brigittagasse XX . .
E2
Beheimgasse XVII .
C3
Brigittaplatz XX . .
E2
Beingasse XV . . .
C4, 5
Brigittenauer Lände
Bellariastraße I. . .
D4
A4
II, XX
E2, 1
Beilegardegasse II .
H2
Brigittenbrücke. . .
E2
Belvedere
F5
Brunnengasse XVI .
0 4,3
Belvedereallee II . .
15
Brüsslgasse XVI . .
B4
Belvederegasse IV .
EF5
Buchengasse X. . .
D-G7
Bendlgasse XII . . .
C6
Buchfeldgasse VIII.
D4
Benedikt- Sckel-
Bürgergasse X . . .
F7
linger-Gasse XIV .
C5
Bürgerplatz X . . .
F7
Bennogasse VIII . .
C3
Bürgerspitalgasse VI
05
Bennoplatz VIII . .
C3
Bürgertneater . . .
E3
Berchtoldgasse II. .
HI 3, 2
Burggasse VU . . .
CD4
A4
Berggasse IX ... .
E3
ABl
Burghardtgasse XX
E2, 1
Bergsteiggasse XVII
C3
Burgplatz, Äußerer,I
B4
Bernardgasse VII , .
CD4
Burgring I
E4
AB4
Bernhardstalgasse X
DE7
Burgtheater . . . .
E4
B3
Bezirksgeücht . . .
D3
Burgtor
B4
Biberstraße I . . . .
DE 3,2
Bienengasse VI . . .
A5
Calvarienberggasse
Billrothstraße XIX .
D 1, 2
XVII
03
Bischofgasse XII . .
B6
Canisiusgasse IX . .
D2
Blaasstraße XIX . .
Cl
Canovagasse I . . .
C5
Blattgasse III . . .
F3
Cantacuzinostr. XII
B7
Blechturmgasse IV,
Capistrangasse VI .
A5
V
E6
Carl-Theater ....
F3
E 1,2
Bleichergasse IX . .
D2
Castellezgasse II . .
F3
Blindengasse VIII .
0 4, 3
Castelligasse V . . .
D5
Blindeninstitut . . .
G4
Chemisches Institut
DE3
ABl
Blumauer Gasse II
F3
El
Chimanistraße XIX.
Dl
Blumengasse XVII,
Christinengasse I . .
D5
xvin
03
Clementinengasse
Blumenstockgasse I
0 3,4
XV
05
Blütengasse III . . .
F3
Clusiusgasse IX . .
E2
STRASSEN VERZEICHNIS YON WIEN.
I
II
I
II
Cobdengasse I . . .
D4, 3
Draskovichgasse XIH
B4
Colloredogasse XIX
CD2
Dreihausgasse XIV .
BÖ, 6
Colosseum
D3
Dreihufeisengasse VI
B5
Columbusgasse X. .
E7. 6
Dresdner Str. II, XX
Fl, 2
Columbusplatz X . .
E6
Drorygasse HI . . .
G5
Cottagegasse XVIII,
Dumbastraße I . . .
C5
XIX
C2, Dl
Dunklergasse XII .
C6
Cumberlandstr. XIII
ABS
Dürergasse VI . . .
D5
Custozzagasse III. .
F3
Dürnkrutplatz II . .
G2
Czapkagasse III . .
F4
Czartoryskigasse
Ebendorfer Straße I
A2
xvih, xvn . . .
BC2
Eberlgasse II ... .
F2
Czermakgasse XVIII
C3
Eckertgasse X . . .
E7, 6
Czemingasse II. . .
F3
EF2,1
Edelhofgasse XVHI
Eduardgasse XVIII .
D2
C3
DafGngergasse III. .
D5
Etfinger Gasse XVI
B3
Dammstraße XX . .
E2
Ehamgasse XI . . .
H7
Dampfgasse X . . .
E6
Ehrenfelsgasse XII .
B6
Dampfscbiffstraßelll
F4, 3
EF2
Eichenstraße XH . .
C7
Dapontegasse ni . .
F5
Einsiedlergasse V. .
D6
Darwingasse n . . .
F3
Einsiedlerplatz V . .
D6
Davidgasse X . . .
DE7
Einwanggasse XIH .
A5
Degengasse XVI . .
AB3
Eisengasse IX . . .
D3,2
Deinhardsteingasse
Eislaufverein. . . .
D5
XVI
C4, 3
Eisnergasse XVI . .
B3,4
Dempschergasse
Elektrizitätswerke .
G3,I6
xvni
C3
Elisabethprom. IX .
E2, 3
Deutschmeisterpl. I .
Cl
Elisabethstraße I . .
E4
BC4,5
Dianagasse DI . . .
F3,2
Eiterleinplatz XVH
C3
Diefenbachgasse XIV
C6
Enenkelstraße XVI .
A4, 3
DieMgasse V. . . .
D6
Engelgasse VI . . .
E5
B5
DiesterweggasseXni
A5
Engelsberggasse HI
F5
Dietmayrgasse XX .
El
Engerthstraße H, XX
FG 1, 2
Dietrichgasse HI . .
G4, ö
Enkplatz XI ... .
H7
Dingelstedtgasse XV
C5
Ennsgasse H . . . .
G3
Disslergasse HI . .
F2
Epidemiespital . . .
C7, D7
Ditsch einer Gasse III
E4
Erdberger Lände HI
G4, 5
Dittesgasse XVHI,
Erdbergstraße HI . .
GH 4, 5
F4
XIX
C2
Erlachgasse X . . .
EF 6,7
Döblerliofstraße XI .
GH6
Eriachplatz X . . .
E6
Doblhoflgasse I. . .
A3
Erlgasse XH ....
C6
Döblinger Haupt-
Erndtgasse XVIII .
B2, 1
straße XIX ....
Dl
Erzherzog-Karl-Pl. H
G2
Domgasse I . . . .
D3
Er zb. -Karl- Str. XXI
11,2
Dominikanerbastei I
D3
Eschenbachgasse I .
E4
BÖ, 4
DommayergasseXIH
A6
Escomptebank . . .
B2
Dommesgasse XI. .
H7
Esslinggasse I . . .
Cl
Donaueschinger
Esterhazygasse VI .
D5
Straße XX ... .
Fl
Ettenreichgasse X .
EF7
D onaustraße, Obere II
EF 2, 3
CD1,2
Eugengasse X . . .
EF7
— , Untere II
F3
EF2
Eugenplatz X . . .
EF7
Donauuferbabnstr. H
G2
Evangel. Schule . .
E5
C5 J
Donnergasse I . . .
C4
Exerzierplatz. . . .
B4
Dörfelstraße XH . .
C7
Exportakademie . .
Bl
Dorfgasse XI ... .
H7, 6
Dornbach er Str.XVII
A2
Fabriksgasse XH . .
B6
Dorner Platz XVII .
C3
Fahnengasse I . . .
B3
Dorotbeergasse I . .
E4
C4.3
Falkestraße I . . .
DE3
Drachengasse I . . .
DB
Färbergasse I . . .
&C2
Drahtgasse I . . . .
C2
Fasangasse HI . . .
F5
Draschepark ....
E6
Favoritenplatz IV .
E6
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
II
II
Favoritenstr. IV, X .
Fechtergasse IX . .
Feistmantelstr.XVIII
Felberstr. XV, XIV
Felbigergasse XIII .
Felderstraße I . . .
Feldgasse VHI . . .
Felix-Mottl-Str. XIX
Fendigasse V. . . .
Fenzlgasse XHI, XIV
Ferchergasse XVII .
Ferdinandsbrücke .
Ferdinandsstraße II
Fernkorngasse X . .
Ferrogasse XVIII. .
Feßtgasse XVI . . .
Feuchtersieb eng. X.
Feuerwehr - Zentrale
Fichtegasse I . . . .
Fillgrader Gasse VI
Fisch ergasse II . . .
Fischerstiege I . . .
Fischhof I
Flachgasse XIII, XIV
Fleischmarkt I . .
Flcragasse IV . .
Florianigasse VUI
Floßgasse II . . .
Flotowgasse XIX . .
Flötzer Steig XIII,
XVI
Flurschützstraße XII
Fockygasse XII . .
Förstergasse II . . .
Forsthausgasse XX.
Frankenberggasse IV
Frankgasse IX . . .
Frau zensbrii cke . .
Franzensbrücken-
straße II
Franzensgasse V . .
Franzensplatz I . .
Franzensring I . . .
Franziskanerplatz I
Franz-.Josef-Bahn-
straße IX ....
Franz-Josefs-
Jubiläums - Brücke
Franz-Josefs-Kai I
Frauengasse XVII
Freihaus
Freilagergasse II .
Freisinger Gasse I
Freiung I . . . .
Freud enau
Friedigasse XIX . .
Friedmanngasse XVI
Friedrich-Kaiser-
Gasse XVI ....
Friedrich-Schmidt-
Platz I, VIII . . .
EF 5,8.7
DE2
Cl
B C5
A5
D3
CDl, 2
D6
B5
B2, 3
F3,4
F3
E7, 6
B2
B4, 3
F7
BO
E5
0D3
Ci
A4
CD6
C6
E3
El
E5
F3
F3
DE5
E4, 3
DE2
El
EF 3, 4
C3
A2
D2
E2
02
D4
A5
E2
C2
C2
D2, 3
A2
Dl
15,6
Cl
C3
B C 3, 4
AI
F2
Fl, 2
B3
AB3,2
CD3,4
CDl,2
B5
F2
C3
B2
A2, 3
Friedrich straße I . .
Friesenplatz X . . .
Fröbelgasse XVI . .
Fröhlichplatz XII .
Fruchtgasse II . . .
Fuchsröhrenstr. XI .
Fugbachgasse II . .
Führichgasse I . . .
FuhrmannsgasseVIII
Fünfhausgasse XV .
Fünkhgasse XIII . .
Fiirstengasse IX . .
Fütterergasse I . . .
Gablenzgasse XV,
XVI
Galizinstraße XVI .
GanglbauergasseXVI
Gänsbachergasse X
XI
Gardegasse VII. .
Gareiligasse IX . . .
Garnisongasse IX .
Gar nis ons - Schieß-
stätte
G arnisons-Spital Nr.l
Gartenbau-Gesell-
schaft
Garten gasse V . . .
Gärtnergasse III . .
Gassergasse V . . .
Gaßmannstr. XII. .
Gatterburggasse XIX
Gatterholzgasse XII
Gaudenzdorfer
Gürtel XII . . . .
Gauermanngasse I .
Gaullachergasse XVI
Geblergasse XVI,
XVII
GeibelgasseXIV, XV
Geiselbergstraße XT
GeUertgasse X . ,
Gellertplatz X . .
Gemeindehaus . ,
Gentzgasse XVIII
Geolog.Beichsanstalt
Georg-Coch-Str. II .
Gerhardusgasse XX
Gerlgasse III ... .
Gersthofer Str. XVIII
Gertrudplatz XVIII.
Gesandtschaften
s. S. 14.
Gestettengasse III .
Getreide markt I, VI
Geusaugasse III . .
Gewerbe Museum .
Geyschlägergasse XV
Geystraße XI . . .
Ghegaplatz X . . .
E7
C4
C6
H6
F3
D4
C5
A5
DE3
BC4
A3
B4
G7
Hl
Do, 6
E6
AB7
Dl
B7, 6
CD6
C3, 4
BC3
C5, 6
G7
F7
F7
CD2
FG4
E 2
F5
BC 1, 2
CD2
Go
E4
G4
D2, 3
C4
GHü
F6
B4, 5
F3, 4
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Gierstergasse XII . .
C6
Hafnergasse II . . .
El
Gigergasse III .. .
E3
Hafnersteig I. . . .
D2
Gilgegasse IX . . .
D3
Hagenmüllergasse HI
G5
Gilmgasse XVII . .
B2
Hahngasse IX . . .
E3
Giselastraße I . . .
E4
C5
Haidgasse H . . . .
F3
Dl
Glasergasse IX. . .
E2
Haidinger Gasse III
G5,4
Glatzgasse XIX . .
D2
Hainburger StraßeIH
G4,5
Glockengasse II . <.
F3
El
Haizinger Gasse
Gloriettgasse XIII .
A6
XVIII
CD2
Gluckgasse I . . . .
C4
Hakelgasse XI . . .
H7
Goethegasse X . . .
F6
Halbgasse VH . . .
C4
Goldegggasse IV . .
EF5
Halirschgasse XVII .
B2,3
Goldschlagstraße
Hamburger Str. V .
D5
xni, xiv, xv .
ABC5
Hamerlingplatz VHI
D4
Goldschmiedgasse I
C3
Hammer - Purgstall-
Göllnergasse III . .
G5
gasse II .... .
D2
Gonzagagasse I . . .
CD1,2
Handelsakademie. .
C5
Götzgasse X . . . .
E6
Handelskai H, XX .
F-H 1-3
Graben I
E4
C3
Handels- u. Gewerbe-
Grabnergasse VI . .
D5
Kammer
E3
Grailicbgasse III . .
E3
Hannovergasse XX .
E2, 1
Grashofgasse I . . .
D3
Hansalgasse HI. . .
F3
Gredlerstraße II . .
D2
Hansenstraße I . . .
A4
Greifgasse XI . . .
H7
Hardtgasse XIX . .
Dl
Greisen eckergas s e
Hardtmuthgasse X .
DE7
XX
E2
Harrachgasse II . .
13
Grenzgasse XIV, XV
C5
Hartäckerstraße XIX
BC1
Griechengasse I . .
D2
Hartmanngasse V. .
E5, 6
Grillgasse XI ... .
H7
Haschkagasse XH .
BC6
Grillparzerstraße I .
A2
Hasenauer Straße
Grimmgasse XIV .
Bö, 6
XVT.H, XIX . . .
CD2
Grüllemeiergasse
Hasengasse X . . .
E6
XVI
B3
Haslinger Gasse XVI.
Grünangergasse I . .
D3
XVH
BC3
Griinbergstraße Xu
B6, 7
Hasnerstraße XVI .
ABC3,4
GrnndsteingasseXVI
C4
Hauffgasse XI . . .
GH7
Grüne-Torgasse IX .
E3
Hauptallee H. . . .
G-1 3-5
F 1
Grüngasse V . . . .
DES
Hauptzollamt. . . .
F4
E3
Gschwandnergasse
Hausergasse X . . .
F7
xvn
B3
Haydngasse VI . . .
D5
Gudrunstraße X . .
EF6 7
Haymerlegasse XVI
B4
Gumpendorfer Str. VI
CD5
ABS
Hechtengasse IV . .
E5
Guneschgasse XIX .
Dl
Hedwiggasse H. . .
Fl
Gunoldstraße XIX .
El
Hegelgasse I . . . .
D4
Günthergasse IX . .
AI
Hegergasse HI . . .
F5
Gurkgasse XIII . .
AB5
Heigerleinstraße
Gußhaasstraße IV .
E5
XVI, XVII. . . .
ABS
Gutenberggasse VII
A4
Heilanstalt der Kauf-
Gymnasiumstraße
mannschaft . . .
Cl
XVHI, XIX . . .
CD2
Heiligenstädter
Gyrowetzgasse XHI
A6,5
Lände IX, XIX .
Heiligenstädter
E2, 1
Haarhof I
B3
Straße IX, XIX .
DE 2,1
Haberlgasse XVI . .
C4
Heilig-Kreuzerhof I.
D3
Habichergasse XVI.
BC4
Heindlgasse XVI . .
B4
Habsburger Gasse I
C3
Heinrich-Collin-
Habsburger Platz
Straße XHI . . .
A5
XVI
B4
Heinrichsgasse I . .
C2
Hackengasse XV . .
C4, 5
Heinrichshof ....
C4,5
Hadikgasse XIII . .
A5,6
Helenengasse H . .
Fl
Hafengasse III . . .
G5
Helferstorfer Straße I
B2
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
ii
Hellwagstraße XX .
Herbeckstraße XVIH
Herbortgasse XI - .
Herbststr. XIII, XVI
Herklotzgasse XIV,
XV
Hermaimgasse VII .
Hennin engasse II. .
Hernalser Gürtel
VHI, IX, XVII .
— Hauptstr. XVH .
Herndlgasse X . . .
Herreagasse I . . .
Herthergasse XII . .
Herzgasse X . . . •
Hessgasse I . . . .
Hettenkofergasse
XVI
Hetzendorf (Schloß)
Hetzendorfer Str. XH
Hetzgasse HI. . . .
Heumühlgasse IV .
Hickelgasse XIII . .
Hietzmger Haupt-
straße XHI. . . .
Hildebrandgasse
XVH, XVIII . • .
Hillerstraße II . • ■
Himmelpfortgasse I.
Hintzerstraße HI . .
Hippgasse XVI. . ,
Hirsebengasse VI. .
Hochschule f. Boden
kultur
Hochschulgasse
XVIH, XIX . .
Hochstädtplatz XX
Hockegasse XVIH
Hofallee XIII . .
Hofbibliothek . .
Hofburg, k. k. . .
Hofenedergasse II
Hofergasse XX . .
Hofgarten ....
Hofgartengasse I . .
Hoiherrgasse X . .
Hofmühlgasse VI. .
Hofstall-Gebäude . .
Hofstallstraße VII ,
Hofstattgasse XVIII
Hofzeile XIX. . . .
Hohenbergstraße XII
Hohenstaufengasse I
Hob er Markt I . . .
Hohlweggasse III. .
Höbnegasse XVHI. .
Holbeingasse X. . .
Hollergasse XHI,XIV
Hörigasse IX. . . .
Hormayrgasse XVII
Hörnesgasse III . .
Fl
BC2
H7
ABC4
C5
D4
E3
0 4, 3
BC2.3
FT'
E4
CD 6
ET, 6
B4, 3
AT
ABT
FG4
E5
A5
A6
03
G3
E4
F5, 4
04
D5
Ci
0 2. 1
EF1
Bl
B5
E4
El
E4
FT
D5
D4
DE4
02
Dl
BT
E3
E4
F5
Bl
DET
B5,6
E3
0 3,2
G4
CD
B2,3
B2
F3
CD4
B4
B3
Fl
B4
BC4
A4
A4
B2
0 2,3
Bl
Hospital der Barm-
herzigen Brüder .
Hubergasse XVI . .
Huglgasse XIV . . .
Hugogasse XI . . .
Humboldtplatz X. .
Hütteldorfer Straße
XHI, XIV, XV. .
Hüttenbrennerg. X .
HattengasseXIHjXVI
Hutweidengasse XIX
Hyrtlgasse XVI . .
Ignazgasse XII . . .
Iheringgasse XIII. .
Illekgasse XIV . . .
Im Werd II ... .
Indnstriepalast . . _.
Ingenieur- u. Archi-
tekten-Verein . .
Innstraße II, XX. .
Intimes Theater . .
Invalidenhaus . . .
Invalidenstraße HI .
Inzersdorf er Straß e X
Irrenanstalt, Privat-
Israelitisches Spital.
Jacquingasse HI . .
Jagdgasse X . . . ■
Jägerstraße XX . .
Jägerzeile II ... .
Jahngasse V . . . •
Jakobergasse I . . .
Jasomirgottgasse I .
Jenullgasse XIII . .
Jesuitengasse I. . .
Johannagasse V . .
Jobannesgasse I . .
Jobann-Hoffmann-
Platz XII ... .
Johann-Nepomuk-
B erger-Platz XVI .
Johann-Strauß-G.IV
Theater . . .
Jobnstraße XIV, XIII
Jordangasse I . .
Jörgerstraße XVII,
XVHI
Josefinengasse H .
Josefinum ....
Josefsgasse VHI .
Josefsplatz I . . .
Josefstädter Str. VIII
Josefstadt-Theater
Judengasse I . . .
Judenplatz I . . .
Jungferngasse I .
Jungmaisstraße II
Jungstraße II . .
Justizpalast . . .
03
B5
HT
F6
ABC5,4
G(
AB 4, 3
Cl
B4
06
B5, 6
B5
FG2
AT
F4
DEFT
Dl
D2
F5
ET, 6
E2, 1
16.5
DE6
A5
D6
EF4
CT
B3
E5, 6
E5
B5
DEl,2
03
F3
D3
D4
CD4
D4
H2
G3
D4
Di
D5
E2
E4,3
D3
C3
D3
CD4
02
AI
B3,4
CD2
02
03
A3,4
STRASSEN VERZEICHNIS VON WIEN.
II
Kadettenschule . . .
FG 6
Kasernen :
Kadettenschule (In-
Kadetzky- . . . .
B4
fanterie)
Ao
Reiter-
A4
Kainzgasse XVII . .
A2
Rossaner-(Rudolfs-
Kaiser-Ebersdorfer
Kas.)
E3
BC1
Straße XI ... .
HI7
Stifts-
AD
Kaiser-Ferdinand-
Kasernengasse VT. .
Do
Platz I
D2
Kastnergasse XVII .
C3
Kaiser-Franz-Josef-
Kaufmannschaft,
Brücke
Fl
Haus der
D5
-Spital . .
D7
Kaunitzgasse VT . .
D5
Kaisergarten . . . .
G3
Fl
Kegel gasse IIT*. . .
FG4
F3
Kaiserin-Elisabeth-
Keinergasse HI. . .
G5
Spital
B5
Kellermanngasse VII
D4
Kaiser-Josefs-Brücke
GH5
Kellinggasse XIV. .
C6
Brückenalleell
H5, 4
Kendlerstraße XHI,
Kaiser- Josef-Straßell
F3
Fl
XVI
A5, 4
Kaiser-Jübiläum-
Kenyongasse VH . .
C4.fi
Theater
D2
Kcplergasse X . . .
EF6
Kaiserplatz XX. . .
Fl
Keplerplatz X . . .
EF6
Kaiserstraße VII . .
C4,5
Kernstraße XII. . .
A7
Kaiserwasserstr. XX
Fl
Kettenbrückengasse
Kaiser -Wilhelm-
IV, V
DE5
Ring I
F4
D4, 3
Khunngasse IH. . .
Fo
Kalvarienberggasse
Kienmayergasse XHI
B4, 5
A4
XVII
C3
Kinderspital . . . .
Kampstraße XX . .
Fl
Kirchberggasse VII.
D4
A4
Kandlgasse VII. . .
CD4
Kirchen :
Kantgasse I . . . .
D5, 4
Aegidien- ....
D5
Karajangasse XX. .
EF2
Altlerchenfelder-
C4
Kardinal-Rauscher-
Anna-
C4
Platz XIV ....
B5
Anton-
F7
Karl-Bauer- G-. XIII .
A5
Augustiner- . . .
BC4
Karl-Beck-G. XVm .
C2
Elisabeth- ....
C3
Karl-Borromäus-
Evangelische . . .
C3, C 5
Platz III
F5
Evang. Garnison-
AI
Karl-Ludwig- Straß e
Franziskaner- . .
D4
xvin, xix . . .
CD2
Georgs-
D2
Karl-Schwei ghofer-
Griechische . . .
D2, 3
Gasse VII ....
A4, 5
Herz-Jesu- ....
H2
Karlsgasse IV . . .
E5
C5
Hof-
C2, 3
Karlsplatz I, IV . .
Eo
C5
Jägerhaus-Kapelle
El
Karl- Walther- G.XIV
C5, 6
Johannes-Kapelle.
C 1
Karmarschgasse X .
ET, 6
Johannes-Kirche .
F3
El
Karmelitergasse II .
Dl
Johannes-d.-T.-. .
DE2
Karmeliter-Platz II .
D 1
Josefs-
A5,D1
Kärntner Hof . . .
C4
Kaiser-Franz- Jo-
Kärntner Ring I . .
E4
C4, 5
sefs -Jübiläums-
G2
Kärntner Straße I .
E4
C5-3
Kapuziner- ....
C4
Karolinenbrücke . .
D4
Karls-
E5
C5
Karolinen gasse IV .
EF5
Laurentius- . . .
A4
Karolinenplatz IV .
E5
Lazaristen- ....
C5
Kasernen J
D3, D6
G5
Lazarus-
Leopold-
C2
Dl
Artillerie- ....
G5
Luther-
C3, 4
Erzh. Albrecht- .
H3
Malteser-
C4
Erzh. Wilhelm- .
GH3
Mariahilf- ....
D5
Fuhrwesen- . . .
B7
Maria-Stiegen- . .
C2
Gensdarmerie- . .
F5
Maria-Treu- . . .
D4
Heumarkt- ....
D5
Maria-vom-Siege- .
C5
Neumarkt- ....
F5 1
Michael- .....
BC3
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Kirchen :
Kreitnergasse XVI .
B4
Minoriten- . . . .
B3
Kreuzgasse XVIII .
C2, 3
Peters-
C3
KriechbaumgasseXII
C6
Ruprechts- . . . .
D2
Krieglergasse III . .
F3
Russische . . . .
F5
Kriegsschule . . . .
B5
Salvator-
C2
Kriehubergasse V .
E6
Schotten-
B2
Krongasse V . . . .
E5
Stephans- . . . .
E4
C3
Kronprinzessin-
Universitäts- . . .
D3
Stefanie-Spital . .
C4
TJrsuliner- . . . .
C4
Kronprinz-Rudolf-
Votiv-
D3
AI
Kinder-Spital. . .
G5
Weißgärher- . . .
F4
F3
Reichs-Brücke
GH2
Kirchengasse VII . .
D4,5
Straße II .
G3,2
Fl
Kirchstettemgasse
Krottenbachstr. XIX
CD1
XVI
C4
Krugerstraße I . . .
C4
Kirchtaggasse XX .
El
Krummbaumgasse H
Dl
Klagbaumgasse IV .
E5
Krummgasse in . .
E5
Klausgasse XVI . .
B4
Kudlichgasse X . .
FG7
Kleeblattgasse I . .
C3
Kuefsteingasse XIII
AB 4,5
Kleistgasse III .. .
F5
Kulmgasse XVI,
Klementinengasse
XVII
B3
XV
C5
Kumpfgasse I . . .
D3
Kliebergasse V . . .
E6
Kundratstraße X . .
D7
Klimschgasse III . .
FG5
Kunstgewerbeschule
E3
Klopstockgasse XVI,
Kunsthistor.Museum
AB4
XVII
B3
Künstlerhaus. . . .
C5
Klostergasse XVIH .
C2
Kunst- u. Industrie-
Klosterneuburg er-
Museum
E3
Straße XX . . . .
El, 2
Kurhausgasse I. . .
C3
Kloster-Spital . . .
DO
Kurrentgasse I . . .
C3,2
Knöllgasse X. . . .
D7
Kursalon
D4
Kochgasse VIII. . .
D3
Kutschkergasse
Kohlgasse V . . . .
D6
XVIII
D3, 2
Kohlmarkt I . . . .
E4
BC3
Kohlmessergasse I .
D2
laaerberggasse XI .
G7
Kölblgasse III .. .
F5
Laaerstraße X . . .
F7
Kolingasse IX . . .
E3
Bl
Lackierergasse IX .
AI
Kollergasse III .. .
F3
Lacknergasse XVU,
Köllnerhofgasse I .
D3
XVIII
C3,2
Kolonitzgasse III. .
EF3
Ladenburggasse
Kolonitzplatz III . .
F3
XVIII
B2
Kolowratring I . . .
EF4
D5, 4
Lagergasse III .. .
F4
D5
Kolschitzkygasse IV
E6
Lagerhaus
H3
Komödiengasse II .
El, 2
Laimäcker-Gasse X.
F7
Königsklosterg. VI .
DE4
A5
Laimgrubengasse VI
DE5
A5
Konkordiaplatz I . .
C2
Lainzer Straße XIII
A6
Konstantinhügel . .
G4
Lambrechigasse IV.
E5
Konsul-Akademie .
D3
Lammgasse VIII . .
D3
Konzerthaus . . . .
D5
Landesgericht . . .
D3
A2
Kopalgasse XI . . .
H6
Landesgerichtsstraße
Koppstraße XVI . .
ABC4
I, VIII
D4, 3
A3,2
Körnergasse II . . .
Fl, 2
Landgutgasse X . .
EF6
II. Korps-Kommando
A2
Landhaus
B3
Köstlergasse VI . .
A5
Landhausgasse I . .
B3
Krafftgasse II . . .
E3
Landskrongasse I. .
C3, 2
Kramergasse I . . .
C3
Landstraße Haupt-
Krankenhaus, Allg.
D3
AI
straße III ... .
FG 4, 5
EF4,5
Kranzgasse XV. . .
C5, 6
Landstraßer Gürtel
Krausegasse XI. . .
H7
III
F6
Kreditanstalt ....
B2
Landwehr-Kadetten-
Kreindlgasse XIX .
Dl
schule
G5
STRASSENVERZEICHNIS YON WIEN.
I
II
I
II
Lange Gasse VIII .
D3, 4
Loquaiplatz VI . . .
D5
Lannerstraße XIX .
CD1
Lorbeergasse III . .
F3
Laubeplatz X . . .
E7
Lorenz-Mandl - Gasse
Laudongasse VIII .
CD3
XIII, XVI . . . .
A4, 3
Laufberger Gasse II
G3
D3,
Lory straße XI . . .
GH7
Laurenzerberg I . .
Lothringer Straße I,
Laurenzgasse V . .
E6
III, IV
EF 5, 4
CD5
Laxenburger Str. X
E7, 6
Löwelstraße I . . .
B2, 3
Lazarettgasse IX . .
D3
Löwengasse III. . .
FG4
F2, 3
Lazaristeng. XVIII .
C2
Löwenherz gasse III.
6 5,4
Leberstraße III, XI
G6
Lueger, Dr. Karl-,
Lederergasse VIII .
D3,4
Platz I
A2, 3
D3
Leebgasse X . . . .
E7, 6
Lugeck I
Lebmgasse X. . . .
F7
Luisen gasse IV. . .
F5
Leibnitzgasse X . .
EF7
Lusthaus
15
Leipziger Straße XX
E2
Lusthausstraßen-
Leitermayergasse
Allee
H I 4, 5
XVII, XVIII . . .
C3
Lustkandl gasse IX .
D2
Leitgebgasse V . . .
D6
Lustspieltheater . .
G3
Lenaugasse VIII . .
D4
A3
Lützowgasse XIII .
A5
Leonhardgasse III .
G5
Leopold-Ernst-Gasse
Maderstraße IV. . .
C5
XVII, XVIII . . .
C2,3
Magdalenenbrücke .
D5
Leopoldsbrücke . .
E5
Magdalenenstraße VI
D5
Leopoldsgasse II . .
EF3
Dl
Slakartgasse I . . .
B5
LercheDfelder Gürtel
Malfattigasse XII . .
C6
VII, VIII, XVI . .
C4
Malzgasse LI ... .
F3
— Straße VII, VIII .
CD4
A3
Mandlgasse XII. . .
C6
Lerchen gasse VIII .
D4
Marc-Aurel-Straße I
C2
Lessinggasse II . . .
F2,3
Marchettigasse VI .
D5
Leystraße II, XX. .
Fl, 2
Marchfeldstraße XX
Fl
Licbtenauer Gasse II
F3
F2
Margaretengürtel V.
D E6
Lichtenfelsgasse I .
A3
Margaretenplatz V .
D5
Lichtensteg I . . . . .
C3
Margaretenstr. IV .
DE 6, 5
Liebenberggasse I .
D4
Mariahilfer Gürtel
Liebhardtgasse XVI
C4
VI, XV
C5
Liebiggasse I . . . .
A2
Mariahilfer Str. VI,
Liecbtenstein-
VH,XHI,XIV,XV
B-D 4, 5
A5
Hajoratshaua . . .
B3
Maria-Josefa-Park .
F6
Sommerpalais
Mariannengasse IX .
D3
(Galerie)
DE 2, 3
Maria- Theresia-
Liecbtensteinstr. IX
D2,3,E3
D2
Bl
Brücke (Schön-
Liechtentaler G. IX
brunn) ......
B6
Lienfeldergasse XVI
B3
Maria-Tneresien-
Lilienbrunngasse II.
F3
D2, 1
(Augarten-) Brück e
E3
Cl
Liliengasse I . . . .
C3
Platz ....
AB4
Lindauer Gasse XVI
C4,3
-Straße I, IX .
E3
BC1
Lindengasse VII . .
D5,4
A5
Marienbrücke . . .
D2
Liniengasse VI . . .
CD5
Marien gasse XVII .
B3
Linke Wienzeile IV,
Marienstiege I . . .
C2
VI, XIII
DE5
B5
Marktgasse IX . . .
D2
Linne'gasse II ... .
H2
Markthallen ....
F4
E4,3
Linneplatz IX . . .
Cl
Marktplatz
Dl
Linzer Straße XHI .
AB5
Marokkanergasse III
F5
D5
Lisztstraße I . . . .
E3
MaToltinger Gasse
Littrowgasse XVIII.
C2
XIII, XVI ....
A4, 3
Lobenhauer G. XVII
B3
Martinstraße XVUI
C3,2
Lobkowitzbrücke. .
C6
Marxer Brücke. . .
E3
Lobkowitzplatz I. .
C4
Marxer Gasse III. .
FG4
EF3,4
Löhrgasse XV . . .
C4,5
Marx-Meidlinger
Loidoldgasse VIII .
A3
Straße X
D6
STRASSENYERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Märzstraße XIII,
Molitorgasse XI . .
GH6
XIV, XV. . . . .
AB C5
Mölkerbastei I . . .
B2
MathildenplatzH XX
E2
Mölkerhof
B2
Matthäusgasse HI .
F3,2
Mölkersteig I. . . .
B2
Matzleinsdorfer PI. V
DE 6
Mollardgasse VI . .
CD5
Matznergasse XIII .
A5
Mollgasse XVIH . .
D2
Maximilianplatz IX
Al,2
Montecuccoliplatz
Maximilianstraße I .
C4
XIII
A7
Maxingpark XIII. .
A6, 7
A6
Montleartstraße XVI
A4, 3
Maxingstraße XIII .
Möringgasse XV . .
C4
Mayergasse II . . .
Fl
Morzinplatz I . . .
E 3
D2
Mayerhofgasse IV .
E5
Mühlfeldgasse H . .
F3
Mayseder Gasse I .
C4
Jlühigasse IV . . .
E5
B5
Mayssengasse XVII .
B3
Muhren gasse X. . .
E7
Mechelgasse III . .
F5
Müllnergasse IX . .
E3
Mechitaristengasse
Münzamt
F4
E4
vn
D4
Münzgasse HI . . .
E4
Meidlinger Haupt-
Murlingengasse XII.
C7
straße XII ....
C6, 7
Museumstraße I, VH
DE4
A3, 4
Meierei (Krieau) . .
H4
Musikverein ....
C5
Meiselstraße XIII,
Muthsamgasse XHI.
A4
XIV
B5
Myrtengasse VII . .
D4
Mendelssohngasse II
HI2
Menzelgasse XVI . .
C4
Naglergasse I. . . .
BC3
Messerschmidtgasse
Naschmarkt (Obst-
xvm
B2, 1
markt) IV ... .
BC5
Metastasiogasse I. .
B3
Nattergasse XVII. .
B3
Metternichgasse III.
F5
Naturhistorisches
Michaelerplatz I . .
B3
Museam
A4
Michaelerstr. XVIII
D2
Nauseagasse XVI. .
A3
Miesbachgasse II. .
EF3
Neger! egasse II. . .
D2
Milch gasse I . . . .
C3
Neilreichgasse X . .
E7, 6
Militär-Aeron. Anst.
G6
Nepomukgasse n. .
El
Militär-Geograph. -
Nessel gasse XVH . .
B3
Institut
D3, 4
A3
Neubadgasse I . . .
BC3
Militärkasino ....
D5
Neubaugasse VH . .
D5,4
Militärs chwimm-
Neubaugürtel VII,
schule
14
XV
C4,5
Militärtechn .Komitee
B5
Neuer Markt I . . .
E4
C4, 3
Millergasse VI . . .
CD5
Neue Wiener Bühne
DE3
Millöckergasse VI .
B5
Neugasse, Große IV
E5
Ministerien :
— , Kleine IV, V . .
E5
Ackerhau- ....
A2
Neulerchenfelder
M. des Äußeren .
B3
Straße XVI . . .
C3, 4
Cultus-
B3
Neulinggasse HI . .
F5
EF5
Eisenhahn-. . . .
B5
Neumayrgasse XVI.
C4
Finanz-
C4
Neustiftgasse VH. .
CD4
A4
Handels-
D3
Neutorgasse I . . .
Cl, 2
M. des Inneren. .
C2
Neuwall gasse XII .
C7, 6
Justiz-
B4
Nevillebrücke . . .
D5
Kriegs-
E3
Nibelungengasse I .
E4
B4, 5
Marine-
E3
Nickel gasse II . . .
D 1
Minoritenplatz I . .
B3
Niederhofstraße XII
C6
Missindorfstr. XHI .
A5
Niederösterr.Landes-
Mittelgasse VI . . .
Co
Museum
B3
Mitterherggasse
Nikolsdorfer Gasse V
E6
xvni
C2
Nisselgasse XHI . .
A6, 5
Mittersteig IV, V. .
E 5
Nobi]egasseXIII,XIV
B5
Mohrengasse, Gr. II
F3
E2, 1
Nordbahnbriicke . .
FG1
— , Kl. II
El
Nordbahnstr. II, XX
F2, 3
Fl
Mohsgasse III .. .
F5
Nordportalslr. II . .
,G3
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Nordwestbahnstraße
Panikengasse XVI .
B4
U, XX
F2
Pantzergasse XIX. .
D2, 1
NottendorfevG asselll
H5
Papagenogasse VI .
B5
ISbvaragasse II . . .
F3
EFl
Pappenheim gasseXX
E2
ISTußdorfer Straße IX
D3, 2
Parham er Platz XVII
BC3
Uußwaldgasse XIX .
D 1
Pariser Gasse I. . .
Parkgasse DX . . .
G4
C2
Obermüllnerstraße II
G3
Pasettistraße XX . .
EF 1,2
Oberzellergasse III .
G5
Paulinengasse XVDJ
C2
ObkircherGasseXlX
Cl
Paul uspl atz III. . .
G5
Obstmarkt
BC5
Payergasse XVI . .
C3
Odeongasse II . . .
E 1
Pazmanitengasse II .
F3,2
Odoakergasse XVI .
A3
Pelikangasse IX . .
D3
Offizier-Töchter-
Pelzgasse XV . . .
C5
Institut .....
C3
Pensionsgasse XI . .
G7
Olympion
D5
PenzingerStraßeXHI
AB5
Operngasse I . ...
BC5.4
Peregringasse IX . .
Bl
Opernring I . . . .
E4
BC4
Pereiragasae XIV .
BC5
Operntheater ....
E4
C4
Perspektivstraße II .
G3
Oppelgasse XII. . .
C6
Pestalozzigasse I . .
D5
Oppolzer Gasse I. .
B2
Peter -Jordan- Str.
Ortliebgasse XVII .
C3
XVIII, XIX . . .
CD1
Osterleitengasse XIX
Dl
Petersplatz I . . . .
C3
Österreich. Länder-
Petrarcagasse I. . .
B3
.. bank
B2
Petra sgasse HI . . .
G5
Österreich-Unga-
Pezzlgasse XVH . .
BC2,3
rische Bank . . .
B2, 3
Pfadenhauerg. XHI.
A5
— , Neubau ....
AI
Pfarrgasse, Große II
F3
Dl
Oswaldgasse XII . .
BC7
Pfarrgasse, Kleine H
F3
Othmargasse XX . .
E2
Pfarrhofgasse III . .
F5
Ottakringer Straße
Pfarrschule ....
F5,E1
..XVI, XVII. . . .
ABC3
Pfauengasse VI . .
A5
Ötzeltgasse III .. .
D5
Pfefferhofgasse HI .
Pfeifergasse XIV . .
C6
F2
Palais :
Pfeilgasse VIII . . .
CD4
Auersperg ....
D4
A3
Pferdemarkt ....
D6
Augarten
EF 2, 3
Philadelphia -Brücke
BC7
Chotek
AI
Phorusgasse IV. . .
E5
Coburg
D4
Phorusplatz IV. V .
E5
Cumberland . . .
B5
Piaristengasse VHI .
D4
Czernin
A2
Pilgrambrücke . . .
D5
Erzbischöflicher .
C3
Pilgramgasse V . .
D5
Erzherzog Eugen .
D3,4
Pillergasse XTV . .
C6
Erzh. Friedrich. .
C4
Plankengasse I. . .
C3,4
Erzherzog Bainer.
E5
Plenergasse XVIII .
C2
Harrach
B2
Plösslgasse IV . . .
EF5
Kinsky
B2
Pohlgasse XH . . .
BC6
Lanckoronski . .
F5
Pokornygasse XIX .
DE1
Larisch
D4
Poliklinik, Allgem. .
D3
Liechtenstein. . .
DE 2, 3
Polizei
E3
Dl
Lobkowitz ....
C4
Polizeidirektion . .
Bl
Pallavicini ....
C3
Porzellangasse IX .
E2, 3
L. Rothschild . .
EF5
Possingergasse XVI.
B4
Schönborn ....
B2
1
A1,A5,
Schwarzenberg . .
EF5
D5
B3,C3,
Sina
Todesco
C2
C4
Postämter . . . . <
F4
C4,C5,
D1.D3,
Zichy
B5
E1,'F1,
Paletzgasse XVI . .
B3
l
F3
Palffygasse XVII . .
C3
Postgasse I
D2,3
Paniglgasse IV . . .
E5
C5
Posthorngasse HI. .
E5
STRASSENYERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Postsparkasse . . .
DE3
KeichsapfelgasseXIV
B5, 6
Pötzleinsdorfer
Reichsratsgebäude .
D4
A3
Straße XVIII. . .
ABl
Reichsratsstraße I .
D4, 3
A3, 2
Pouthongasse XIV,
Reindorfgasse XIV .
C5, 6
XV .......
Co
Reinharlgasse XVI .
C3
Pramergasse IX . .
ES
Reinigasse XHI . .
B5
Prater
G-I 3-5
Reinprechtsbrücke .
D5
Praterstern II . . .
F3
Fl
Reinprechtsdorfer
Praterstraße II . . .
F3
D-F2,l
Straße V
D5, 6
Predigergasse I . . .
D3
Reischachstraße I .
E2, 3
Preßgasse IV. . . .
E5
Reisingergasse X . .
EF6
Preysinggasse XIV .
BÖ
Reisnerstraße III . .
F4, 5
E4,5
Prinzen-Allee II . .
GH4
Eeithoffer-Platz XV
C5
Prinz - Eugen - Straße
Reitlehrinstitut . . .
F5
in, iv
EF5
Reitschule
B3
Prinz-Karl-G. XIV .
BC5
Rembrandtstraße II
E3
Prochstraße XIII . .
A5
Renngasse I . . . .
E3
BC2
Produktenbörse . .
DE2
Eennweg IH . . . .
FG5
D5
Puchsbaumgasse X .
FG7
Rescbgasse XII. . .
C6
Puchsbaumplatz X .
F7
Resselgasse IV . . .
C5
Pulverturmgasse IX
D2
Rettungsgesellschaft
E2
Pyrkergasse XIX . .
Dl
Bichardgasse III . .
Eichard- Wagner-
F5
Qellenplatz X . . .
E7
Platz XVI ....
BC4
Quellenstraße X . .
EFG7
Eicbtergasse VII . .
Riemergasse I . . .
D5
D3
Raaberbahngasse X.
EF6
Riesgasse ÜI . . . .
F5
Rabengasse III .. .
G5
Rinnböckstraße XI .
GH6
Rabensteig I . . . .
D2
Robertgasse II . . .
F2
Radelmayerg. XIX .
Dl
Rob er t-Ham erling-
Radetzky brücke . .
E2
Gasse XV ....
C5
Eadetzkyplatz III .
F4
F2, 3
Rochusgasse ÜI . .
F4
F5
Radetzkystraße III .
F4, 3
EF2
Rochusplatz III . .
F5
Raffaelgasse XX . .
El, 2
Rockhgasse I. . . .
B2
Rahlgasse VI. . . .
E4
B5
Rögergasse IX . . .
E2,3
Raimund-Theater .
C5
Rokitanskygasse
Rainergasse IV, V .
E6, 5
XVH
C3, 2
Eampengasse XIX .
Ei
Rollingergasse XII .
BC7
Ramperstorflergasse
Römergasse XVI,
V
DE 5, 6
XVH
B3
Randbar tingerg. X .
FG7
Römerstalgasse XI .
H7
Ranftlgasse XVII,
Rondeau (Prater). .
H4, 15
XVIH
C3
Rosaliagasse XII . .
C6
Rappachgasse XI. .
H7, 6
Rosasgasse XII . . .
B6
Rasumofskygasse III
FG4
F4
Roseggergasse XVI .
A4, 3
Ratbaus
D4
A3, 2
Rosenbursenstraße I
DE3
— , Altes
C2
Rosengasse I . . . .
B2
Ratbauspark ....
A3, 2
Rosenhügel str. XII .
A7
Ratbausstraße I . .
D4, 3
A3, 2
Rosenst eingas se
Ratsch kygasse XII .
B6, C 7
XVI, XVH. . . .
BC3,2
Rauchfangkehrer-
Rosinagasse XV . .
C5
gasse XIII, XIV .
BC6
Eossauer Gasse IX.
Bl
Rauchgasse XII . .
C6
Eote-Kreuzgasse II .
D 1
Bauhensteingasse I .
C4, 3
Rote-Mühlgasse XII.
B6
Rauscberstr. II, XX
F2
Rotenhausgasse IX .
AI
Ravelinstraße XI. .
HI7
Rolenhofgasse X . .
DE7
Rechte Wien zeile IV.
Rotenlövrengasse IX
E2
V
DE5
B5
Rotensterngass e II .
F3
El
Eedtenbacher Gasse
Rotenturmstraße I .
E4
CD 3,2
XVI, XVII ....
B3
Rotgasse I
CD3,2
Regiernngsgasse I .
B3
Rottinayrgasse XII .
C6
STRASSEN VERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Rottstraße X1H . .
A 5
SchindlergasseXVIII
BC2
Rotunde
H3, 4
Schlachthausgasselll
G5
Rötzergasse XVII .
BC3
Schleiergasse X . .
F7
Ruckergasse Xu . .
B7, 6
Schleifmühlgasse IV
Eö
B5
Riickertgasse XVI .
B3
Schlickgasse IX . .
Bl
Rüdengasse III .. .
Go
Schlickplatz IX . .
E3
Bl
Rüdigergasse V . .
D5
Schlöglgasse XIT,
Rudolfinergasse XIX
Dl
XIII
AB7
Rudolfinum ....
D 1
Schlösselgasse VIII.
D3
Rudolfsbrücke . . .
D5
Schloßgasse V . . .
D E5
Rudolfsgasse III . .
FG5
Schmalzhofgasse VI
D5
Rudolfspital ....
F5
Schmelzer Brücke .
C5
Rudolfsplatz I . . .
E3
G2
Schmelzgasse II . .
F3
El
Rueppgasse II . . .
F3
Schmerlingplatz I .
A3
Rufgasse IX ... .
D2
Schmidgasse VLH. .
D4
A3
Ruprechtsstiege I. .
D2
Schmöllerlgasse IV.
E5
Ruthgasse XIX. . .
Di
Schnirchgasse III .
Schöffelgasse XVHI
H5
B2
Sachsenplatz XX . .
EF2
Schöllerhofgasse II .
D2
Sachsgasse XVIII. .
D2
Scholzgasse II . . .
E2
SaileräckergasseXIX
Cl
Schönbrunn (Schloß)
AB6
Salesianergasse HI .
F4, 5
Eö
Schönorunner Allee
Salesianerkloster . .
FÖ
XH
AB7
Salierigasse XVIII .
BC2
— Brücke
B6
Salmgasse III .. .
F4
F4
— Schloßstraße XII,
Salvatorgasse I. . .
C2
xin
AB6
Salzergasse IX . . .
Salzgasse I
Salzgries I
D2
C2
— Straße IV, V,Xnj
B CDE
5,6
E3
C2
Schönburgstraße IV .
E5, 6
Salztorgasse I . . .
C2
Schönlaterngasse I .
D3
Sampogasse XTTT . .
A4
S ch op enhauerstraß e
SandleitengasseXVI,
xvm
CD2
XVII
A2, 3
Schottenaustr. XX .
EF1
Sandwirtgas:: e VI. .
D5
Schottenbastei I . .
B2
Santa-Luciaplatz II .
H3
Scbottenfeldgasse
Säulengasse IX. . .
D2
VH
Co, 4
Sautergasse XVI,
Schottengasse I . .
E3
B2
XVII
B3
Schott enbof . . . .
A3
B2
Schafberg-G. XVIII
ABl
Schottenring I . . .
E3
B C 2, l
Schäffergasse IV . .
E5
Schrankenberggasse
Schallautzerstraße I
E3
X ....... .
F7
Schallergasse XII. .
CD6
Schrankgasse VII .
A4
Schanzstraße XIII,
Schreigasse II . . .
E3
XVI
AB 4, 5
Schreyvogelgasse I .
B2
Schauflergasse I . .
B3
Schröttergasse X . .
EF7
Schaumburger G. IV
E5
Schrottgießergasse II
El
Schegargasse XIX .
D2
Schubertgasse IX. .
D2
Scheibenbergstraße
Schulerstraße I. . .
D3
XVIII
Bl, 2
Schulgasse XVIII. .
CD2
Scheidlstraße XVHI
BC2
Schulhof I
C2
Schelleingasse IV. .
E 6
Schultergasse I. , .
C2
Schellhammergasse
Schumanngasse
XVI, XVII. . . .
C3
xvn, xvni . . .
C2, 3
Schellinggasse I . .
CD4
Schüttauplatz H . .
12
Schenkenstraße I. .
B3, 2
Schüttaustraße II. .
HI2
Scherzergasse II . .
F2
Schüttelstraße II . .
G3,4
F2
Schiffamtsgasse II .
EF3
CD1
Schützengasse III. .
F5
Schiffgasse, Große II
EF3
Dl
Schwangasse I . . .
C4
Schiffgasse, Kleine II
E3
CD1
Schwarzenbergplatz
Schiffmühlenstr. II .
HI 2, 3
I, III, IV . . . .
D5
Schillerplatz I . . .
E4
B4,5
Schwarzenbergstr. I
E4
C4,5
STRASSEN VERZEICHNIS VON AV1EN.
II
Schwarzspanier-
Spengergasse V . .
D5, 6
straße IX ... .
D3
AI
Sperlgasse, Große II
D i
Schwedenga9se XX .
El
Sperlgasse, Kleine II
F3
Dl
Schweglerstraße XIV
BC5
Sperrgasse XV . . .
C5
Schweizerhof. . . .
B3
Spiegelgasse I . . .
E4
C4, 3
Schwemmgasse II .
F2
Spinnerin am Kreuz
D7
Schwenkgasse XII .
B7, 6
Spinngasse XI . . .
G7
Scliwertgasse I . . .
C2
Spitalgasse IX . . .
D3
Schwimmschule . .
B6
Spittelauer Lände IX
E2
Seb.- Kelch-Gasse
Spittelberggasse VII
A4
XIII
A5
Spittelbreitengasse
Seb.-Kneipp-Gasse II
G3
XH
BC7
Sebastianplatz III .
F5
Spöttelgasse XVHI .
C2
Sechshauser Straße
Springergasse II . .
F3
XIII, XIV ....
BC5.6
Staatsarchiv . . . .
B3
Secbskrügelgasse III
F4
F5,4
Staatsdruckerei. . .
F5
Sechsschimmelgasse
Staatsgewerbesch. .
CD4
IX
D2
Staatsgymnasium . .
Bi
Sedlitzkygasse XI .
H6, 7
Staatsschuldenkasse
D3
Seeböckgasse XVI .
AB3
Stadiongasse I . . .
A3
Seegasse IX ... .
E3
Stadlauer Brücke. .
15
Seidengasse VII . .
CD4
Stadtgutgasse, Gr. II
F3
Seidigasse III. . . .
F4
F4, 3
— , KI. II
F3
Fl
Seilergasse I . . . .
C3
Stadtpark
F4
DE4,3
Seilerstätte I . . . .
E4
CD4
Stallburggasse I . .
C3
Seisgasse IV ... .
E6
Stammgasse HI . .
F4, 3
SeitenberggasseXVT,
StarhemberggasselV
E5,6
XVII
B3
Stättermayergasse
Seitenstettengasse I .
D2
XIV
BC5
Seitzergasse I . . .
C3
Statthalterei ....
B3
Semperstraße XVIII.
D2
Standgasse XVHI .
C2,3
Senefeldergasse X .
E7, 6
Standingergasse XX
E2
Sensengasse IX . . .
D3
Stefaniebrücke . . .
E3
D2
Serravagasse XIII .
A5
Stefanieplatz XVI .
B3
Servitengasse IX . .
E3
Stefaniestraße H . .
F3
D2,l
Severingasse IX . .
D3
Steinackergasse XH
C6,7
Seyfriedstraße X . .
F6
Steinbauergasse XH
CD6
Sezession (Pavillon)
B5
Steindlgasse I . . .
C3
Siccardsburggasse X
E7, 6
Steinergasse XVII .
C3
Siebenbrunnenfeld V
D6
Steingasse HI . . .
G5
Dli
Steinhofstr. XVI . .
A3, 4
Siebeneicheng. XIII
B5
Stemmer-Allee H .
15
Siebensterngasse VII
D4
A4
Stephansplatz I . .
C3
Siebertgasse XII . .
CDG
Sterneckplatz II . .
G3
Siegelgasse III .. .
F4
Sterngasse I . . . .
C2
Sigmundsgasse VII .
D4
Sternwarte
C2
Silbergasse XIX . .
Dl
Sternwartestr.XVIH
CD2
Simmeringer Haupt-
Steudelgasse X . . .
F7
straße XI ... .
GH 6, 7
Stiegengasse VI . .
D5
A5
Sinagasse II ... .
H2
Stiegergasse XIV. .
C6
Singerstraße I . . .
E4
CD3
Stiftgasse VH . . .
D4
A4,5
Singriener Ga«se XII
B7.6
D3
Stiftungshaus . . .
Bl,2
Skodagasse VHI . .
Stockim Eisenplatz I
C3
Sobieskigasse IX . .
D2
Stolberggasse V . .
D6
Sofienbrücke ....
G4
Stollgasse VII . . .
05
Sofienbrückenalleell
G4
Stolzenthalergasse
Sofienb rückeng. III .
G4
F5,4
VHI
C4
Sonnenfelsgasse I. .
D3
Storchengasse XII,
Sonnwendgasse X .
F6
XIV
CG
Spallartgasse XIII .
A4
Storckgasse V . . .
D6
Speckbacherg. XVI.
B3 |
Stoß im Himmel I .
C2
STRASSENVERZEICIIN1S VON WIEN.
II
Strauchgasse I . .
Straußengasse V .
Strobachgasse V .
Strobelgasse I . .
Strohgasse III . .
Stromstraße XX .
Strozzigasse VIII .
Stubenbastei I . .
Stubenbrücke . .
Stubenring I . . .
Stuckgasse VII. .
Stumpergasse VI .
Sturzgasse XIH, XIV
Stuwerstraße II . .
Südbahnstr., Hint. X
Suessgasse XIV . .
Synagoge
Syringgasse XVII. .
Tabakfabrik . . . .
Taborstraße II, XX
Talgasse XV . .
Tandelmarkt. .
Tandelmarktgasse II
Tannen gas se XV . .
Taubergasse XVII .
Taubstummengasse
IV
Taubstummen -Inst.
Technikerstraße IV
Technische Hoch-
schule
Tegetthoffstraße I .
Teichgasse XVII . .
Teinfaltstraße I . .
Telegraphenämter j
Tempel d.türk. Juden
Tempelgasse II. . .
Thalhaimergasse
XVI
Thaliastraße XVI
Thavonatgaase X . .
Theater an der Wien
Theobaldgasse VI
Theresian. Ritter-
Akademie . . . .
TheresianumgasselV
Theresieng. XVTTT
Thurngasse IX . ■
Tichtelgasse XH .
Tiefer Graben I .
Tierärztliche Hoch
schule
Tigergasse VHI .
Tiroier Gasse XIH
Tivoligasse XH .
Tongasse HI . . .
Töpfelgasse XIH .
Tossgasse XTV . .
Trabrennbahn . .
E5
D5
EF1
D4
F4
F4
D4
CD5
Bö
G3
F6
B5
C3
B3
F3,2
C5
C5
B3
E5
E5
E5
B C3
B4
ABC 3, 4
G7
E5
E5
EF5
C3, 2
DE3
C6
F4
D4
A6
BC6
A5
C5
H4
B3, 2
D3
DE5
D4,3
E3
DE3
CD2
DE 2,1
Bl
Dl
CD5
C5
C4
B2
B2,C4,
D1,D3
El
E2
B5
AB5
AI
BC2
E5
E5
Traisengasse XX. .
Trappelgasse IV . .
Traungasse HI . . .
Trautsongasse VIII .
Trauttmansdorff-
gasse XHI . . . .
Treustraße XX. . .
Triester Straße X .
Troststraße X . . .
Trunnerstraße H . .
Tuchlauben I . . .
Tulpengasse VHI. .
Türkens chanz-Park
XVHI
Straße XVIII. .
Türkenstraße IX . .
Turnergasse XV . .
Uchatiusgasse HI. .
Ulimannstraße XIV.
St. Ulrichsplatz VII.
Ungar-Brücke . . .
Ungargasse HI . . .
Ungar. Leibwache .
— Schifffahrts-Ges..
Union-Bank . . . .
Universität
Universitätsplatz I.
Universitätsstraße I
UniversumstraßeXX
Urbangasse XVH. .
Urschenb ö ckgasse XI
Valeriestraße H . .
Van der Nüllgasse X
Van SwietengasseIX
Vegagasse XIX. . .
Veithgasse HI . . .
Vereinsgasse II . .
Veronikagaase XVI,
XVH
Verpflegungs-Mag. .
Versatzamt
Viaduktgasse, Ob. HI
— , Unt. HI ... (
Viehmarktgasae HI
Viktorgasse IV. .
Viktoriagasse XV .
Vinzenzgasse XVHI
Viriotgasse IX. .
Vivarium ....
Vivenotgasse XH.
Vogelsanggasse V
Volkertplatz H. .
Volkertstraße H .
Volksgarten . . .
Volksgartengasse I
Volkstheater ....
Vorgartenstr. H, XX
Vorlaufstraße I . .
F2, 1
E5, 6
E2
D7
DE7
F2
Cl, 2
C2
E3
C5
C6, 5
D4
F4, 5
14
DE3
DE3
EF1,2
A2
H6
G3,4
E7, 6
D2, 1
F3,2
C3
E2
F4
F4
G5, 6
E5
C5
C2
D2
G3
C6, 7
DE6
F3
F3
E4
D4
FG1,2,3
STRASSENVERZEICHNIS YON WIEN.
I
II
I
II
■Waaggasse IV . . .
E5
R tf'.i
Wi en erb er gstr. X,XH
CD7
Wächtergasse I . .
BC2
Wieninger Platz XIV
B5
WackenroderBrücke
CD 6, 5
Wiesengasse IX . .
D2
Wagnergasse IX . .
D2
Wiesinger Straße I.
DE3,2
Wagram er Str. XXI
HI 2,1
Wildpretmarkt I . .
C3
Währinger Gürtel
Wilhelminenstraße
ix, xvni ....
CD 3,2
xvi, xvn ....
AB3
— str. ix, xvni .
CD E 2,3
AB1,2
Wilhelmstraße XH.
0 7, 6
Waisenhaus . . . .
D3
Wimbergergasse VII
04
Waldgasse X. . . .
F7
Wimmergasse V . .
D6
Wallensteinplatz XX
E2
Winckelmannstraße
Wallensteinstr. XX
EF2
xni
B5,6
Wallfischgasse I . .
C4
Windmühlgasse VI .
D5
A5
Wallgasse VI . . .
C5
Wintergasse XX . .
El, 2
Wallnerstraße I . .
BC3
Wipplinger Straße I
E3,4
G4
BC1,2
Wallriesstr. XVHI .
BC2
Witteisbachstraße H
Waltergasse IV . .
E5
Witthanerg. XVHI .
B2
Wasagasse IX . . .
DE3
ABl
Wohllebengasse IV.
Eo
Waschhansgasse n .
F2
Wolfengasse I . . .
D3
Wasnergasse XX . .
EF2
Wolfganggasse XU .
06
Wassergasse in . .
G5, 4
Wollzeile I . . . .
EF4
D3
Wattgasse XVI,XVII
B3
Wurlitzergasse XVI,
Wattmann gasse XIII
A6
XVII
B3
Wehergasse XX . .
E2
Wurmsergasse XIV .
B5
Webgasse VI . . .
D5
Würthgasse XIX . .
Dl
Wehlistraße II, XX
FG 1, 2
DE5
Wurzbachgasse XV
0 4
Wehrgasse V . . .
Weidm anngasse
Ybbsstraße II . . .
G3
XVII
C3, 2
Yppenplatz XVI . .
03
Weiglgasse XIII . .
B6
Weihburggasse I . .
EF4
CD3,4
Zedlitzgasse I . . .
D3
Weinberggasse XIX.
Cl
Zeillergasse XVI,
Weintraubengasse II
F3
EF1
XVII
AB2
Weißgärberlände III
G4
Zelinkagasse I . . .
Cl
Weißgärberstraße,
Zeltgasse VIII . . .
D4
Obere in ... .
F2
Zenogasse XII . . .
B6
— , Untere ni . . .
G4
F2,3
Zentagasse V. . . .
DE 5, 6
Weißgasse XVn . .
C3
Z entral-Kinderh ei m
Bl
Weitlofgas3e XVUI.
D2
Zentral- Viehmarkt .
GH6
Wenzelgasse XX . .
E2
Ziegelofengasse IV,V
E5, 6
Werdertorgasse I. .
C2, 1
Zieglergasse VTI . .
D5,4
Wernhardtstr. XVI.
A4
Zinkgasse XV . . .
0 4, 5
Wertheimstein-Park
Dl
Zipperergasse XI . .
H6
Westbahnstraße VH
CD 4
Zirkus
0 4, G 3
Fl
Wexstraße XX. . .
El
Zirkusgasse H . . .
F3
El, 2
Weyprechtgasse XVI
C3
Zollamtsbrücke . .
E 3
Weyringer Gasse IV
EF 6,5
Zollamtsstr.,Hint.IlI
F4
E3
Wichtelgasse XVI.
— , Vordere HI . .
E3
XVII
B3
Zollergasse VH. . .
D4, 5
Wickenburgeasse
Zollgasse HI ... .
E3
VIII
D3
Zufahrtsstraße, Gr. II
G3
Wiedner Gürtel IV.
EF6
— , Kl. II
G3
— Hauptstraße IV, V
DE 6, 5
BC5
Zur Spinnerin X . .
D7
Wielandgasse X . .
F7
Zwerggasse H . . .
E3
Wielandplatz X . .
F7
Zwinzstraße XIII .
A4
Wiener Bankverein
B2
Zwölfergasse XV. .
05
l*** ^u*-K? <*'
SL:Ä- Ä ■ 1
ETaT y*^\ ! SSOppj}'sreS ~
3 2 * i ~ Jl"L'" i | ill I " i £-äs> -&
6v
fc/ü^?"^
S«
rar : - '^i^
, Wv jg
Tis^JUO;
(FI *tr ' l
4
32S
}%Uäßv U3fjT 'S? &
~ c*
?!9
'^>^r^ >i . /vor, T-VOo ■• ^^r. .***«*
ikr >d>? ,i^ .>, 'Tö,£'rw ■vp&s^sfss ^r~^^%
x"3'
sÖW-**
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Anfl
^^
$W
^S*ä«äg*
£~-
Si ':
:/ i S
I. Wien und Umgebung.
Route Seite
1. Wien. — Praktische Vorbemerkungen 3
a. Bahnhöfe. Ankunft. Abfahrt 3
b. Gasthöfe. Hotels garnis. Pensionen. Bäder .... 3
c. Restaurants. Weinstuben. Cafös. Konditoreien . . 7
d. Droschken 8
e. Elektrische Straßenbahnen 9
f. Omnibus 12
g. Stadtbahn, Verbindungs-, Donauuferbahn. Kleinbahnen. 12
h. Post, Telegraph, Telephon. Dienstmänner ..... 13
i. Gesandtschaften, Konsulate. Banken. Kaufläden . . 14
k. Theater. Konzerte. Kirchenmusik. Volksfeste ... 15
I. Kunstausstellungen 17
m. Besuchsordnung der Museen, wichtigeren Samm-
lungen usw 18
I. Die Innebe Stadt.
1. Stephanskirche, Kärntner Straße, Graben, Michaeler
Platz 26
2. Die Kaiserliche Hofburg 29
Zeremoniell Appartement 32
Schatzkammer 32
Hofbibliothek 33
3. Südwestlicher Teil der Inneren Stadt 36
Kapuzinerkirche 36
Albertina 36
Augustinerkirche (Hofpfarrkirche) 37
Mederösterreichisches Landesmuseum 38
4. Nordwestlicher Teil der Inneren Stadt 39
Harrach'sche Galerie 39
..Schönborn'sche Galerie ' , 40
5. Ostlicher Teil der Inneren Stadt 41
6. Die Ringstraße und ihre nächste Umgebung .... 42
Börse 43
Vötivkirche 43
Universität . . 44
Rathaus 44
Czernin'sche Galerie 45
Hofburgtheater 46
Hofmuseen 47, 48
Hofoperntheater 48
Stadtpark 49
Scbillerplatz 50
Karlsplatz 51
II. Die GROßEN Sammlungen an des. Ringstraße.
7. Kunsthistorisches Hofmuseum 52
Heroon von Gjölbaschi 53
Sammlung ägyptischer Altertümer 54
Antikensammlung 55
Sammlung der kunstindustriellen Gegenstände. ... 59
Waffensammlung 63
Gemäldegalerie 66
Sammlung der Münzen und Medaillen ....... 76
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 1
WIEN UND UMGEBUNG.
Route Seite
8. Naturhistorisches Hofmuseum 76
9. Akademie der bildenden Künste 81
10. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie . . 84
11. Historisches Museum der Stadt Wien 86
12. Museum für österreichische Volkskunde 88
III. Die Stadtbezirke jenseit dbb, RingstbaJJe.
13. Der Nordosten : Leopoldstadt und Prater 89
14. Der Südosten: Landstraße, Wieden, Favoriten. . . 91
Lustschloß Belvedere, Österreich. Staatsgalerie ... 92
K. und k. Heeresmuseum 94
15. Der Südwesten: Neubau, Mariahilf, Fun f haus, Hietzing.
Schloß Schönbrunn 96
16. Der Nordwesten: Aisergrund, Währing, Döbling . . 100
Liechtensteingalerie 102
Türkenschanzpark 105
Nußdorf 106
2. Umgebung Wiens 106
a. Kahlenberg, Leopoldsberg, Hermannskogel, Schloß
Kobenzl 107
b. Dombach. Neuwaldegg * . . 108
c. Klosterneuburg 109
d. Mödling. Laxenburg. Baden 110
3. Der Sohneeberg 116
a. Aspang-Bahn von Wien über Sollenau ( Wiener-Neu-
stadt, Aspang) 117
b. Südbahn von Wien über Wiener-Neustadt . . . .118
c. Zu Fuß von Payerbach 120
4. Das Höllental. Die ßaxalpe 121
5. Der Semmering 122
Literatur über Wien: die Berichte der Gemeindeverwaltung der k. h.
Haupt- und Residenzstadt Wien (seit 1889; Jahrgang 1911. Wien 1912, 61);
Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien für das Jahr 1910. 28. Jahrgang
(Wien 1912, 10 K) ; Österreichisches Städtebuch (XIII. Jahrgang, Wien 1911,
12 K)\ Die Österreichisch- ungarische Monarchie in Wort und Bild, 1. Band
(Wien 1886); E. Guglia, Geschichte der Stadt Wien (Wien 1892; 2iT50);
Geschichte der Stadt Wien, -herausgegeben vom Wiener Altertumsverein (bis
jetzt erschienen Band MV, 1897-1911, jeder Band 140 K); Wien 1848-88,
Denkschrift zum 2. Dez. 1838, herausgegeben vom Gemeinderat, 2 Bände
(Wien 1888, 8 Ä') ; Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts, herausgegeben
vom Österreich. Ingenieur- und Architektenverein (Wien 1905, 1906, 72 K) ;
L. Hevesi, Acht Jahre Sezession, März 1897 bis Juni 1905 (Wien 1906, 14 K
40); L. Hevesi, Altkunst- Neukunst, Wien 1894-1908 (Wien 1909, 14 £"40);
Petermann, Wien im Zeitalter Kaiser Franz Josephs I., mit 800 Abbildungen
(Wien 1908, 26 K); E. Guglia, Wien. Ein Führer durch Stadt und Umgebung
(Wien 1908, 8 K) ; Franz Servaes, Wien (Stätten der Kultur, Band 8; Leipzig
1908, 4 Jl); Kr alik- Schlüter, Wien. Geschichte der Kaiserstadt und ihrer
Kultur (Wien 1912, 18 K).
1. Wien.
Bei den Verweisungen auf die Stadtpläne im Text ist der Über-
sichtsplan mit I. PI., der Plan der innern Stadt (S. 26) mit II. PI. bezeichnet.
a. Bahnhöfe. Ankunft. Abfahrt.
Bahnhöfe. Westbahnhof (I. PI. C 5), für St. Polten (Mariazell)-
Amstetten (Selztal, St. Michael, Triest), Linz (Passau) - Salzburg
(München)- Bischof shofen (Innsbruck), Pontafel (Venedig). — Franz-
Josefs-Bahnhof {l. PI. E 2), für Tulln (Krems, St. Valentin), Gmünd
(Eger, Marienbad, Karlsbad) -Prag. — Nordwestbahnhof (I. PI. F 2),
für Znaim-Lissa (Prag)-Tetschen (Dresden, Berlin). — Nordbahn-
hof (I. PI. F G 3), für Oderberg (Berlin, Warschan) - Krakau,
Marchegg- Budapest, Lundenburg- Brunn -Prag. — Staatsbahnhof
(I. PI. F 6), für Brunn- Prag- Aussig-Bodenbach (Dresden, Berlin),
Marchegg- Budapest, Brück -Budapest. — Südbahnhof (I. PL F 6),
für Baden-Semmering-Graz-Triest, Franzensfeste- Ala. — Aspang-
Bahnhof (I. PI. F G 5), für den Schneeberg.
Bahnhöfe der Stadtbahn s. S. 12/13. — Dampfboot nach Passau s.
ß. 8, nach Budapest s. B.. 77. Bureau der Donau- Dampf schiffahrts- Gesell-
schaft (IL PL E F 2), III. Hintere Zollamtsstr. 1.
Ankunft. Gepäckträger erhalten vom Zuge zur Droschke für
kleinere Stücke je 20, für größere je 40 h. Am Ausgang der Bahn-
höfe Revision wegen der städtischen Verzehrsteuer. Wenig Hotel-
omnibus. Droschkentarif (gewöhnlicher Zuschlag) s. S. 8. — Ge-
päckbeförderung in die Stadt vom West-, Franz - Josefs-, Nord-,
Nordwest- und Staatsbahnhof durch die Internationale Transport-
Gesellschaft: bis 10kg 50 h, 10 -20kg 70 ä, je 20kg mehr 30 A.
Zentralstelle I. Walluschgasse 15 (II. PI. C 4). — Hauptzollamt
(II. PI. E 3), III. Vordere Zollamtsstr. 3, werkt. 8-3, So. 9-12 Uhr.
Abfahrt, Fahrkarten auch in den Stadtbureaus der Österr. Staats-
bahn, I. Kärntner Ring 7 (im Hot. Bristol, H. PI. s : C 4 ; 8-6, So.
9-12 Uhr). Agentur des Österreichischen Lloyd, I. Kärntner Ring 6. —
Reisebubeaus: Internationale Schlaf wag engesellschaft, I, Kärntner
Ring 11 (im Grand-Hotel, II. PI. b : C 4, 5); TA. Cook $ Son, I.
Stepbansplatz 2 (II. PI. O 3); Schenker fy Co., I. Schottenring 18a
(II. PL B 1, 2); Eussell & Co., I. Franz - Josef s - Kai 19 (II. PI.
D 2); Courier (Nagel & Wortmann), I. Operngasse 6 (H. PI. C 4);
Hamburg -Amerika- Linie, Kärtner Str. 38 (H. PI. C 4).
Verkehrsvereine: Landesverband für Fremdenverkehr, I. Stock-ini-Eisen-
Platz 3 (IL PI. C 3), werktags 9-7, So. 9-12 Uhr. — Verein für Stadt-
interessen und Fremdenverkehr, I. Bräunerstr. 2 (II. PI. C 3), im Sommer
werkt. 9-4, im Winter 9-12 und 2-6 Uhr. — Österreich. Touristen -Klub,
I. Bäckerstr. 3 (II. PI. D 3), werktags 9-1, 3-7 Uhr.
Polizeidirektion (II. PI. B 1), Schottenring 11 ; Fundbureau im Polizei-
gebäude, IX. Elisabethpromenade 7 (I. PI. E 3; 8-1 bzw. 2 Uhr).
b. Gasthöfe. Hotels garnis. Pensionen. Bäder.
Gasthöfe (vgl. S. xvi). Modern internationalen Komfort findet
man nur in den allerersten Hänsern, auch in diesen nicht überall
1*
4 Route 1. WIEN. Gasthöfe.
Zentralheizung. Einige Hänser erhöhen den Zimmerpreis nm 10%,
wenn nicht mindestens eine Mahlzeit im Hanse eingenommen wird.
Ahends 11 Uhr wird geschlossen; dem Nachtportier 20 h Sperrgeld.
I. Innere Stadt, für Vergnügungsreisende am geeignetsten :
*ff. Bristol (II. PL s: C 4), Kärntner Eing 5-7, 200 Z. zu 7-20,
F. 2, M. 6 (12-21/2 Uhr) oder 8 AT (6-8 Uhr), P. von 24 K an, Omn.
3 K; * Grand-Hotel (II. PI. h: 0 4, 5), Kärntner Ring 9, 350 Z. (100
mit Bad) zu 6-13, F. 2, M. 5 oder 8 K; *H. Astoria (IL PL r : C 4),
Kärntner Str. 32, Eingang Führichgasse, 150 Z. von 6, mit Bad
von 14 IT an, F. 1.70, G. 4.50, M. 6 K, neu ; *H. Imperial (IL PL a:
C 5). Kärntner Ring 16; *H. Sacher (II. PL x: 0 4), Augustiner-
str. 4, mit Weinrestaur. (S. 7), 120 Z. zu 7-16, F. 1 K 60, diese
vornehm. — *H. Meißl & Schadn (IL PL g: G 4), Neuer Markt 2,
mit Zentralheizung und Öfen, 110 Z. zu 6-12, F. 1.40, M. 4 u. 6,
P. von 16 K an; ff. Kraniz (II. PL e: C 4), Neuer Markt 5 , mit
Zentralheizung, Wein- und Bierrestaurant (S. 7), 102 Z. von 7 K an,
F. 1.80, M. 5, P. o. Z. 12 JST; *H. Erzherzog Karl (IL PL f: C 4),
Kärntner Str. 31 , 175 Z. — Etwas weniger anspruchsvoll: *H.
Kaiserin Elisaleth (IL PL k; C 3), Weihburggasse 3, mit gutem
Restaur., 100 Z. zu 5-12, G. 4, M. 5 ÜT; *H. Metropole (H. PL c:
C D 2L Morzinplatz 4, mit Zentralheizung, 300 Z. (30 mit Bad) zu
4-9, F. 1.50, M. im Restaur. 4.50-6.50, P. 15.20-20, Omn. 2^;
*ff. de France (IL PL d: B 2), Schottenring 3, 95 Z. zu 5-10, F. 1.20,
M. 3-6, P.O.Z.8Z; H. Royal (IL PI. y : C 3), Singerstr. 3, 80 Z. zu
3.60-9, F. 1.20, M. 5, P. 10-14 tf; Matschakerhof (IL PL i: C 3),
Seilergasse 6, 70 Z. zu 4-15, F. 1.50, M. 3.50-10, P. 12-21 K,
gelobt; *Residenzhotel (IL PL u: B 2), Teinfaltstr. 6, mit Zentral-
heizung, 90 Z. von 5 üTan ; * Österreichischer Hof (II. PL m: D 2, 3),
Rotenturmstr. 18, mit Zentralheizung, 120 Z. zu 4.50-10, F. 1, M.
von 3.50, P. von 12 iTan; König von Ungarn (IL PL w: D 3),
Schulerstr. 10, 30 Z. zu 4.50-10, F. 1, M. 3.50, P. von 12 tfan,
ff. Müller (IL PL 1: C 3), Graben 19, beide gelobt. — Klomser (IL
PL p : B 2), Herrengasse 19, 40 Z. von 3.60 iTan; Wandl (II. PL n:
C 3), Petersplatz 9, 120 Z. zu 3-12, F. 1.30, P. von 10£"an, gelobt;
Bungl (II. PL D : C 4), Gluckgasse 1, mit Zentralheizung und Öfen,
52 Z. zu 5-10, F. 1.50, M. im Restaur. von 3.60, P. von 14 Z an,
Goldene Ente (IL PI. t: D 3), Riemergasse 4, mit Zentralheizung,
45 Z. zu 3.20-7.60 K, F. 90 h, M. im Restaur. 4, P. von 12 K an,
gut; Post (II. PL o: D 3), Fleischmarkt 16, mit Zentralheizung,
140 Z. zu 4-5.50, F. 1 K. — Germania (IL PL q: D 2), Kaiser-
Ferdinand-Platz 4, 47 Z. zu 3-6 K, Weißer Wolf (II. PL r: D 3),
Wolfengasse 3, 60 Z. zu 3-4.20 K, beide bescheiden.
Innere Vorstädte, zwischen Ringstraße und Gürtelstraße (S. 21),
mehr in der Nähe der S. 3 genannten Bahnhöfe. — IL Leopold -
stadt(S.89), mit dem Nordbahnhof: ff. Continental (IL PL a: 1)2),
Praterstr.7, mit Garten, 200 Z. zu 3.60-10, F. 1.40, G. 3.50, M. 7,
P. von 14 K an, Omn. 1.50 K ; H. New Yorlc (IL PI. y : L> 1), Kl. Sperl-
Gasthöfe. WIEN. 1. Route. 5
gasse 5, mit Zentralheizung nnd Restaur. , 100 Z. zu 4-8, F. 1 K, neu 5
Kronprinz (IL PL b: E 2), Asperngasse4, mit Zentralheizung, 65 Z.
von 4 K an; H. de VEurope (II. PI. c: E 2), Asperngasse 2, viel Is-
raeliten; Gr.-Höt. National (II. PI. s: D E 1), Tahorstr. 18, mit
Zentralheizung, 300 Z. zu 3-6 K, F. 60 h, M. 3-5 JT; H. Stephanie
(II. PI. «: D 2), Tahorstr. 12; Bayrischer Hof (I. PI. a : F 3), Tahor-
str. 39 ; H. Austria(II. PI. v : F 1), Praterstr. 52, mit Zentralheizung,
75 Z. zu 4-9, F. 1 K; H. Nordbahn (II. PI. d: F 1), Praterstr. 72,
mit Zentralheizung, 80 Z. zu 3.10-6 JT, F. 74 ä; H. du Nord (I.
PI. h: F 3), Kaiser- Josef- Str. 15, H. de Russie (II. PI. h: D 1),
Gr. Sperlgasse 7, 40 Z. zu 2.40-3 K, F. 40 h, Kaiserkrone (II. PI. g:
E 2), Zirkusgasse 3, 50 Z. zu 2.40-3 K, F. 44 h, alle drei israeli-
tisch. — HI. Landstraße (S. 91], mit dem Aspang -Bahnhof:
Beatrix (IL Pl.i:EF4), Hauptstr. 10, 60 Z. zu 3-5.50 K, F. 40 h,
M. 1.90 Ä-; H. Belvedere (I. PL c: F 5, 6), Landstraßer Gürtel 27,
unweit des Arsenals; Hungaria (IL PL l: F 2), Radetzky-Platz 5,
70 Z. zu 3-8 K, F. 40 h\ Hot. Nagler (I. PL d: F 5), Rennweg 59 ;
Gold. Adler (IL PL o:F2), Radetzkystr. 5. — IV. Wieden (S. 94),
nördl. vom Staats- und Südhahnhof: Viktoria (I. PL g: E 5), Fa-
voritenstr. 11, mit Konzertgarten; Kirchmaxjr 's Hot. Südbahn (I.
PL h: E 6), Favoritenstr. 66, 100 Z. zu 3-6.50, F. 1 K, mit Gar-
ten; Parkhotel (I. PL u: F 6), Wiedner Gürtel 14, 74 Z. zu 3.50-6,
M. 4-6 K, geloht; H. Erzherzog Rainer (I. PL z: E 5), Wiedner
Hauptstraße 27, mit Zentralheizung, Cafe, Restaurant, 110 Z. zu
4-8, mit Bad his 12 K, neu ; Goldenes Lamm (II. PL i: C 5), Wied-
ner Hauptstr. 7, 104 Z. zu 2.60-6.60 JT, F. 88 h; Stadt Triest (I.
PL e: E 5), Wiedner Hauptstr. 12; H. Riva (I. PL v: E 6), Wied-
ner Gürtel 36. — VI. Mariahilf (S. 97) , östl. vom Westhahnhof:
H. Kummer (I. PL i: D 5), Mariahilfer Str. 71a, 120 Z. zu 4-8,
F. 1, M. 3 #, geloht; Palace-Hot. (I. PL k: D 5), Mariahüfer Str. 99,
mit Zentralheizung, 120 Z. zu 4-8, F. 1 TT, mit großem Bierrestaur. ;
Monopol (I. PL 1 : D 5), Mariahilfer Str. 81 ; Weißes Kreuz (IL PL k:
B 5), Millöckergasse 6. — VII. Neuhau (S. 96): H. Höller (IL
PL q: A 4), Burggasse 2, 125 Z. zu 2.60-6 K, F. 80 h; H. Wim-
berger (I. PL s: O 4), Neuhaugürtel 34, mit Zentralheizung, 100 Z.
zu 2.60-5 K, F. 50 h. — VIII. Josef Stadt (S. 46): H. Hammerand
(I. PL n: D 3), Florianigasse 8, 130 Z. zu 4-10, F. 1.50, G. 3,
M. 5 K, geloht; H. Huberthof (Weißer Hahn; I. Pl.x:D 4), Josef-
städter Str. 22 , mit Zentralheizung und hesuchtem Bierrestaur.,
55 Z. zu 3.50-7, F. 1, M.3J5T, geloht. — IX. Aisergrund (S. 100),
mit dem Franz- Josefs-Bahnhof: *H. Regina (IL PL p: A 1), Maxi-
milianplatz 16, nahe der Ringstraße, 84 Z. zu 4-14, F. 1.50, M.
3-6, P. 0. Z. von 8Zan;5. Bellevue (I. PL t : D E 2), Franz- Josefs-
Bahnstraße 5, heim Bahnhof, 100 Z. zu 3-9 K, F. 88 7i; H. Union
(I. PL 0: D 2), Nußdorfer Str. 23.
Äußere Stadthezirke. — X. Favoriten (S. 94): Kolbeck zur
Linde (I. PL p : E 6), Laxenhurger Str. 19, 48 Z. zu 2-3.20 K. —
6 Route 1. WIEN, Pensionen.
XIII. Hietzing (S. 98): *Parkhotel Schönbrunn (I. PL w: A 6),
Hauptstr. 12, mit Restaur. und Konzertgarten, 55 Z. zu 5-8, F.
1.50 K; Hietzinger Hof (I. PL q: A 6), Hauptstr. 22, mit Konzert-
saal, 50 Z. zu 4-7, F. 1, M. 3l/2-6, P. 9-12 K, gut. — XV. Fünf-
haus (S. §B): H. Holzwarth (I. PL r: C 5), Mariahilfer Str. 156.
Hotels garnis. I. Innere Stadt: ^-Ungarische Krone (II. PL u:
0 D 4), Seilerätätte 18-20, 75 Z. zu 4-8, F. 1.10-1.40 K; *H.
Tegetthoff (II. PL m: D 4), Johannesgasse 23, 84 Z. zu 3.50-10, F.
1-1.25 K- *H. Habsburg (IL PL z: D 2), Rotenturmstr. 24, mit
Zentralheizung, 82 Z. zu 4-7, F. 1.40 Jf. — II. Leopoldstadt :
Sächsischer Hof (I. PL s : F 3), Ta"borstraße 46a, mit Zentralheizung
und Cafe', 80 Z. zu 3.60-7, F. 1 TT; H. Weintraube (II. PI. f: E 1),
Weintrauhengasse 14, mit Zentralheizung. — IV.Wieden : H. Kaiser-
hof (I. PL f: E 5), Frankenberggasse 10, mit Zentralheizung, Z.
von 4 K an. — VI. Mariahilf: H. Windsor (II. PL h: A 5), Maria-
hilfer Str. 15, mit Zentralheizung, 48 Z. zu 3.60-6.50 K, F. 70 R,
geloht; H. Apollo (I. PL m: D 5), Kaunitzgasse 4.
Pensionen. I. Innere Stadt: Exquisite (Ziffer), Stock-im-Eisen-
Platz 3; Zentral (L. de la Renotiere), Kärntner Str. 33, mit Zen-
tralheizung, 32 Z., P. 10-16 K; Kockert, Ebendorfer Str. 3 , P.
7-14 K; Pohl (Röhrich), Rathausstr. 20, 20 Z., P. 7-UK. —
VIII. Josefstadt (S. 46): Columbia (Galitzen stein), Kochgasse 9,
14 Z., P. 7 - 12 K. — IX. Aisergrund (S. 100) : Atlanta (Brand),
Währinger Str. 33, 30 Z., P. von 7.50 Ä" an ; Anna (Rosenberg),
Berggasse 17, 24 Z., P. von 9 K an; Auslria (Baumann) , Höfer-
gasse 5, 20 Z., P. 6 K 50; Banfort, Universitätsstr. 6, 20 Z., P.
9-14 TT; Franz, Währinger Str. 12, mit Zentralheizung, 22 Z., P.
10-16 K; Internationale (Büller), Aiser Str. 26, 10 Z., P. 7-10 K-
Monopole (Spieß), Gareiligasse 3, P. 7-11 K; Szdmvald (Prinegg),
HÖTlgasse 4 , 15 Z., P. 6-'ll K\ Vienna (Haeslin) , Frankgasse 6,
16 Z., P. 6.50-10 K. — XIX. Döbling (S. 106): Cottage (Kramer),
Hasenauerstr. 12. mit Zentralheizung, 30 Z., P. 10-14 K; Meixner
(Nachod), Eichendorffgasse 3, 8 Z., P. 10-16 K.
Deutsches Erzieherinnen-Heim, IX. Wasagasse 31 (IL PL AB 1).
Bäder (Trkg. 20-30 h) : I.Innere Stadt: Zentralbad (IL PL OD 4),
Weihburggasse 20. — II. Bez. Dianabad (II. PI. D2), Obere Donau-
str. 93, mit Schwimmhalle (80 h). — III. Bez. Beatrixbad(II. PL E 4),
L. Bahngasse 9, mit Schwimmhalle (9-12 U. nur für Frauen). —
V. Bez. Margaretenbad, Strobachgasse 9. — VI. Bez. Esterhazybad,
Gumpendorferstr. 59. — IX. Bez. Brünnlbad, Borschkegasse 4, mit
Schwimmhalle (70 h; Mo. 5-8 Uhr nur für Frauen). — Strom-
b ä d e r : Städtisches Bad (I. PI. G 2), am r. Donau-Ufer, mit Schwimm-
halle (60 oder 30 h ; 10-12 U. nur für Frauen) ; Oänsehäufel (I. PI. 12),
mit Restaur., Sonnen- und Familienbad (I. Kl. 80 h, mit Wäsche
1-1.70 K\ Straßenbahn Nr. 24, S. 11; Omnibus, 50 h, von der
S.-Seite der Hofoper, IL PL O 4).
Restaurants. WIEN. 1. Route. 7
c. Restaurants. Weinstuben. Cafes. Konditoreien.
Restaurants (vgl. S.xvii). In der Inneren Stadt, außer den
S. 4 gen. Gasthofrestaurants: *Sacher, Augustinerstr. 4 (II. PI. C 4),
M. 7-10 K; *Hartmann, Kärntner Ring 10 (II. PI. C 4, 5); *Hopf-
ner, Kärntner Str. 61 (II. PI. C 4, 5) ; * Graben-Restaurant, Graben 29
(II. PI. C 3) ; * Opern-Restaurant, Operngasse 8 (II. PI. 0 4), westl.
gegenüber dem Hofoperntheater; * Zur großen Tabakspfeife, Jaso-
mirgottgasse 6 (II. PI. C 3); * Rathauskeller (S. 45), Eingang Felder-
straße 1 (vom Rathauspark kommend erstes Tor) und unter den
Arkaden (oft überfüllt, im Sommer Sitze im Freien im Hof);
* Deutsches Haus, Stephansplatz 4 (II. PI. C 3); * Stephanskeller,
Rotenturmstr. 11 (II. PI. C D 3) ; * Spatenbräu, Neuer Markt 5, im
Hot. Krantz (S. 4), M. 2 K 30; * Volksgarten -Restaur. (S. 16), mit
angenehmen Sitzen im Freien; * Lehner (zur Linde), Rotenturm-
str. 12 (II. PI. C D 3), mit Garten, Münch. Bier; Kärntner Hof,
Maysedergasse (II. PI. 0 4) ; Löwenbräu, Franzensring, Ecke Tein-
faltstraße 12 (II. PI. B 2); Deierl (vorm. J. Leber), Babenberger
Str. 5 (H. PI. B 4) , beim Kunsthistorischen Museum; Bellaria,
Bellariastr. 12 (IL PL A 4), beim Naturhistorischen Museum ; Roter
Igel, Maysedergasse 5 (IL PL C 4) ; Stadtpark, Kolowratring 1 (IL
PL D 4, 5); Ruppert's Restaur. Johanneshof, Johann esgasse 2 (II.
PL D 4); Pohl, Johannesgasse 12 (II. PL D 4), gegenüber dem Hot.
Tegetthoff ; Goldene Kugel, Am Hof 11 (IL Pl.B C 2); Dominikaner-
keller, Wollzeile 37 (IL PL D 3), gut; Niederösterr. Landesmuster-
keller (Diglas), Singerstr. 6 (IL PL C3); Zum alten Schottentor
(Mitzko), Schottengasse 7 (IL PL B 2), Münch. Bier; Michaeler
Bierhaus, Michaeler Platz 6 (IL PL B 3), gut, nicht teuer. — Auto-
matische Restaurants in der Rotenturmstr., Kärntner Str. usw. — Ve-
getarisches Speisehaus Thalysia, Oppolzer Gasse 4 (IL PL B 2).
In den äußern Bezirken: Hessenberger (Kugel). Hauswirih,
IL Leopoldstadt, Praterstraße 47 bzw. 62 (I. Pl.F 3);'— Dreher* s
Bierhalle, HL Landstraße, Hauptstr. 97 (I. PL F G 4, 5); — Rotes
Rössel, IV. Wieden, Favoritenstraße 1 (I. PI. E 5); — Wein-
gartl, VI. Mariahilf, Getreidemarkt 5 (H. PL BÖ); — Kirnberger,
VII. Neubau, Burggasse 2 (IL PL A4);— Riedhof, VIII. Josef-
stadt, Wickenburggasse 15 (I. PL D 3) ; — Altpilsen etzer Bierhalle,
IX. Aisergrund, Währinger Str. 1 (im Hot. Regina, IL PL p: A 1),
gute Küche; Zum silbernen Brunnen (Gilly), IX. Berggasse 5 (I.
PL E 3), mit Garten, gut, nicht teuer; Jubiläums - Restaurant,
IX. Währinger Str. 67 (neben dem Jubiläümstheater ; I. PL D 2);
— Südbahnhof-Restaur . (I. PL F 6), X. Favoriten, gute Küche.
Weinstuben (vgl. S. xvn): NiederösterreicJdsches Winzerhaus, I.
Rotenturmstr. 17 und imPrater (S. 90) ; Tommasoni, I. Wollzeile 12,
südtiroler Weine (Frühstückszimmer, So. nur 8-11 Uhr vorm. ge-
öffnet); Altdeutsche Weinstube (Berta Kunz), I. Führichgasse 10;
Stiebitz $ Co. (Zum schwarzen Kamel) , I. Bognergasse 5 , Früh-
8 Route 1. WIEN. Cafes.
stückszimmer; Tiroler Weinstube, I. Wallfischgasse 7 ; Göttweiger
Stiftskeller, I. Spiegelgasse 9 ; Heilig enkreuzer Kellerei, Schönlatem-
gasse 5, im Heiligenkreuzer Hof; Schottenstiftskeller, Freiung 6, im
Schottenhof; Melker Stiftskeller, I. Schottengasse 3; St. Urbani-
keller, I. Am Hof. — Ungarwein im Esterhäzy- Keller, I. Haarhof,
11-1 und 5-7 Uhr, So. nur 10-12 Uhr vorm. geöffnet, von allen
Klassen besucht, keine Tische, nur Holzbänke. — Continental-
Bodega, I. Kärtner Str. 23 und Kolowratring 14.
Cafes (vgl. S. xvin), sehr zahlreich, im Sommer vielfach mit
Sitzen im Freien; wir nennen nur einige der größeren. In der
Inneren Stadt: Carlton, Maysedergasse 2; Europe, Stephans-
platz 8; Graben- Cafe, Graben 29; Scheidl, Kärntner Str. 49;
Splendid, Jasomirgottgasse 3; Habsburg (S. 6), Rotenturmstr. 24;
Dom-Cafe, Singerstr. 10; Zentral, Strauchgasse 4, in der Österr.-
Ung. Bank (II. PI. B 2, 3); Silier, Kaiser-Ferdinand-Platz ; Bristol,
Kremser, Imperial, Kärntner Ring 2, 8, 16 ; Heinrichshof (II. PI.
C 4, 5) , Opernring ; Kursalon (II. PI. D 4), im Stadtpark, im Sommer
vielbesucht; Atlashof Aspernplatz; Prückel, Stubenring 24; Volks-
garten (S. 7 ; II. PI. AB 3), im Sommer viel besucht; Landtmann,
Bonacher, Franzensring 14, 24; Bellaria, Bellariastr. 6; Arkaden-
Cafe, Universitätsstr. 3. — In den äußernBezirken. II. Leopold-
stadt : Ortner, Dogenhof, Praterstr. 33, 70 ; Niebauer, Taborstr. 37.
— HI. Landstraße : Bürgertheater (IL PI. E 3), Vordere Zollamtsstr. ;
Batz, Landstraße Hauptstr. 19. — Y. Margareten: Terrassen- Cafe,
Margaretenplatz 4. — YI. Mariahilf: Dobner, L. Wienzeile 4;
Wienzeile, L. Wienzeile 36; Casapiccola, Bitter, Mariahilfer Str.la,
73. — YHI. Josefstadt : Eiles, Greilinger, Josefstädter Str. 2, 13. —
IX. Alsergrund : Grand- Cafe, Alserstr. 16; Bahn-Hof, Bauernfeld-
platz, unweit der Liechtenstein-Galerie.
Konditoreien (vgl. S. xvin) : Demel, I. Kohlmarkt 18; Gerst-
ner, I. Kärntner Str. 6; Sluka, I. Reichsratsstr. 13; Scheidl, I.
Brandstätte 6.
Kaffee- und Milchwirtschaften : Guntramsdorf, I. Ecke Weih-
burg- und Schellinggasse ; Wiener Molkerei, I. Schottenring 14 n. a. 0. ;
Tiroler Hof, I. Führichgasse 8. — Teestube : Seilergasse 14.
d. Droschken.
Seitdem im Jahre 1910 durch Einführung des Taxameters die Tarife
neu geregelt worden sind, nehmen die Kraftdroschken („Autotaxis")
an Zahl rasch zu und beginnen bereits die eleganten, zweispännigen
Fiaker („Zweisitzer" und „Viersitzer1*) und besonders die Einspänner
(„Komfortabel", für 1-3 Personen) mehr und mehr zu verdrängen.
Tarif (Nachtzeit 11-7 Uhr). A. Einspänner: bis 500m
(nachts bis 333m) 60 h, je 500m (nachts 333m) mehr 20 h. —
B. Fiaker: bis 500m (nachts bis 333m) 1 #20, je 500m (nachts
333m) mehr 30 h. — C. Maximaltarif für Kraftdroschken:
Droschken. WIEN. 1. Route. 9.
1-3 Pers. bis 1000m (4 Pers. oder nachts bis 660m) 2 K, je 500m
(nachts 333m) mehr 50 h ; die meisten Kraftdroschken fahren für
gewöhnlich unter diesem Tarif und zwar von 85 h - 1 K 50 an und
weiter je 30-40 h. — Zuschläge für Gepäck über 10kg oder für
Fahrten von den Bahnhöfen oder Dampferlandeplätzen für Ein-
spänner, Fiaker und Kraftdroschken : 60 h, 90 h, 1 K. Besondere
Zuschläge für Fahrten außerhalb der Stadt: 1 K 20, 1 K 80, 2 K.
Hohe Trinkgelder sind üblich.
"Wagen» und Automobilrundfahrten (vgl. auch unten) durch die Stadt
(vorm.) wie in die Umgebung (nachm.) veranstalten im Sommer einzelne
der auf S. 8 gen. Reisebureaus (z. B. Cook, Fahrtdauer 2-3 St., 6 K).
e. Elektrische Straßenbahnen.
Städtische Direktion: IV. Favoritenstr. 9 (I. PI. E 5); Fund-
bureau: VI. Rahlgasse 3 (I. PI. E 4). Die Signalbuchstaben oder
Nummern der einzelnen Linien sind dieselben wie in nachstehender
Liste und auf unserm großen Stadtplan (S. 1). Außerdem gibt es
besondere Sonntags-Linien, worüber man Näheres in der „Fahr-
ordnung" findet (6 h). Fahrpreise 14-30 h, vor 7i/2 Uhr früh 12,
nachts nach 11 Uhr 20-40 h, So. 20-30 h. Übliches Trinkgeld 2 h.
Salonwagen-Rundfahrten zur Besichtigung der Stadt : im Sommer
werkt. Tagesausflug, Abfahrt 10 Uhr vorm. vom Neuen Markt (II. PI. C 3, 4),
3 K\ außerdem tägl., im Sommer wie im Winter, Nachmittagsausflug vom
Liebenberg-Denkmal (II. PL A B 2), Abfahrt 3 (Winter 2) Uhr, 3 St., 1 K.
Fahrkarten : Rahlgasse 3 (s. oben) und in den Reisebureaus.
Durchgangslinien (Buchstabensignale). — A und AX(ai), bzw.
B und B K(ai). Bing- und Kailinie. Von Prater-Reichsbrücke
(I. PI. G 2) über PrateTstem (IL PI. F 1 ; nahe beim Nordbahn-
hof), Ferdinandsbrücke, Ringstraße vom Stubenring (IL PL E 3) bis
zum Schottenring (IL PI. B O 1), Franz- Josefs- Kai (IL PI. C D 1, 2)
zur Prater-Austellungsstrqße (I. PL G 3) und umgekehrt.
C. Ost-West. Vom Volksprater (I. PL G 3) über Praterstern
(IL PL F 1 ; nahe dem Nordbahnhof), Kaiser-Josef-Straße, Maria-
Theresien- (Augarten-) Brücke (IL PL G 1), Schottenring (II. PL O
B 1, 2), Alserstraße zur Kochgasse (I. PL D 3).
D. Nord-Süd. Von Viriotgasse (I. PL D 2) über Franz- Josefs-
Bahnhof, Porzellangasse (Liechtensteingalerie), Ringstraße vom
Schottenring bis zum Kärntner King (II. PL B 2-4, O 4-5), Prinz-
Eugen-Straße zum Südbahnhof (L PL F 6).
E und EK(ai). West-Ost. Von Gersthof (I. PL C 2) über
Währinger Straße, Ringstraße vom Franzensring bis zum Stubenring
(IL PL B A 2-4, E 3) Franz- Josefs- Kai (IL PL D C 2, 1), Wäh-
ringer Straße zurück nach Gersthof.
F. Nordwest-Südost. Von Währ mg (Kreuzgasse ; I. PL C 2)
über Ringstraße vom Franzensring bis zum Kaiser- Wilhelm-Ring
(IL PL B A 2-4, D 4-3), Landstraße Hauptstraße nach St. Marx
(I. PL G 6).
10 Route 1. WIEN. Straßenbahnen.
G. Von Hernais (Teichgasse ; I. PI. B 3) über Herbststraße, Burg-
gasse, Franzensring (IL PI. B A 2-4), Alserstraße, Ottakringer Straße
zurück nach Hernais.
H,H2. Ost- West. Ton Prater - Hauptallee (I. PL G 4) über
Soüenbrücke (I. PI. G 4), Löwengasse, Ringstraße vom Stubenring
(II. PL E 3) bis zum Franzensring (II. PL A B 2, 3), bzw. sog.
Lastenstraße (die dem Ring parallel führenden äußeren Straßen,
Invaliden straße, Lothringer Str., Museumsstr., Landesgerichtsstr.
IL PL E 3, 4, A2, 3), Alserstr., Jörgerstr., Hernais (I. PL B 3)
und weiter über Dornbach (I. PL A 2) nach Neuwaldegg (H2).
J,J2- West- Ost. Von Ottakring (I. PL A 3) über Josefstädter
Straße, Ringstraße vom Opernring (IL PL B 0 4) bis zum Kaiser-
Wilhelm-Ring (IL PL D 4), bzw. sog. Lastenstraße (s. oben, H2), zur
Erdbergstraße (J.; I. PL G 5) oder zur Rettungsgesellschaft (J<>. ;
IL PL E 2).
K. W e s t - 0 s t. Von Felberstraße (I. PL B 5) über Westbahnhof,
Mariahilfer Straße, Opernring (II. PL B C 4), Kaiser- Wilhelm-Ring
(II. PL D 4), Marxer Gasse zur Schüttelstraße (I. PL G 4).
L. Ost-West. Von Prater- Hauptallee (I. PL G 4) über So-
üenbrücke (I. PL G 4), Löwengasse, Franz-Josefs-Kai, Ringstraße
vom Schottenring bis zum Burgring (IL PL B A2-4), Mariahilfer Str.
(Westbhf.), nach Schönbrunn (Dreherpark; I. PL B 6).
N. Süd-Nord. Von Laxenburger Straße (I. PL E 7) über
Favoritenstraße (Süd- und Staatsbahnhof), Ringstraße vom Opernring
bis zum Schottenring (IL PL B 4-1), AugaTtenstraße zur Kloster*
neuburger Straße (I. PL E 1, 2).
0. S ü d-N 0 r d. Von Gudrunstraße (I. PL E 6) über Favoriten-
straße (Süd- und Staatsbhf.), Fasangasse, Stubenring (IL PL E 3), Ta-
borstraße (IL PL D 2), Nordwestbhf. zur Dresdner Straße (I. PL F 1 , 2) ;
vom Südbahnhof zum Nordwestbahnhof ^2 St.
V. Ost -West. Von Innstraße (I. PL F G 2) über Taborstr.,
Franz-Josefs-Kai, Alserstr., zur Hormayrgasse (I. PL C 2, 3).
Rundlinien (Nummernsignale). — 2. Vom Prater stern(l. PL F3 ;
nahe dem Nordbahnhof) über Franzensbrücke, Karlsplatz (I. PL E 5),
Deutsches Volkstheater zur Währinger Straße (I. PL D 3). — 3. Vom
Margaretenplatz (I. PL D 5) über Neubaugasse, Spitalgasse (I. PL
D 3), Franz-Josefs-Bahnhof zum Nordwestbahnhof (I. PL F 2). —
4. Von Prater-Hauptallee (I. PL G4) über Ungar- u. Fasangasse zum
Staats- und Südbahnhof (I. PL F 6). — 5. Vom Volksprater (I. PL
G 3) über Nord-, Nordwest-, Franz- Josefs -Bahnhof, Spitalgasse,
Kaiserstraße zur Mariahilfer Straße (I. PL C 5; Westbahnhof). —
6. Mariahilfer Straße (I. PI. C 5 ; Westbhf^ über Gumpendorfer
Str., Reinprechtsdorfer Str., Gudrunstr. zum Gellertplatz (I. PL F 7).
— 7. Von Simmering (I. PL H 7) zum Gellertplatz (I. PI. F 7). —
8. Von Meidling- Südbahnhof (I. PL 0 7) über Gürtelstraße zur
Heiligenstädter Straße (I. PI. D 1, 2). — 10. Von Schönbrunn- Hof-
allee (I. PL B 5) über Breitensee zur Maroltingergasse (I. PL A 4). —
Straßenbahnen. WIEN. 1. Route. 11
13. Tom Südbahnhof (I. PL F 6) über Margaretenplatz (I.P1. D 5),
Neubaugasse zur Alserstraße (I. PL D 3). — 15. Von Brigitten-
brücke (I. PL E 2) über Alserbachstraße, Lazarettgasse (I. PL D 3),
Kaiserstraße zum Mariahilf er Gürtel (I. PL C 5). — 16. Von der
Wagramer Straße nacb Stadlau (I. PL I 1, 2). — 17. Von Kagran
nach Floridsdorf (I. PL jenseit I 1). — 18. Von JosefstädterStraße
(I. PL C 4) über die Gürtelstraße zum Südbahnhof (I. PL F 6).
Pendellinien (Nummernsignale). — Nach Osten. 24. Von
Wagramer Straße (I. PL H 2) nach Kaisermühlen (I. PI. I 2). — 25.
Vom Praterstern (II. PI. F 1 ; I. PL F 3) über Reichsbrücke, Wag-
ramer Straße, Alte Donau nach Kagran (I. PI. jenseit I 1).
NachNorden. 31. Von Zelinkagasse (II. PL C 1) über Maria-
Theresien-(Augarten-)Brücke (I. PL E 3), Jägerstraße, Floridsdorf
(I. PL jenseit F 1) abwechselnd nach Groß -J edler sdorf oder Stam-
mersdorf. — 32. Von Jedlesee nach Floridsdorf (I. PL jenseit F 1).
— 34. Von Stromstraße (I. PL E 1) über Brigittenauer Lände,
Barawitzkagasse nach Döbling (I. PI. D 1). — 36. Vom Börsen-
platz (I. PL E 3) über Liechtensteinstr. , Heiligenstädter Str. nach
Nußdorf- Zahnradbahnhof (I. PL jenseit El); 25 Min. — 37. Von
Schottengasse (I. PL E 3) über Nußdorfer Str., Döblinger Hauptstr.
zur Hohen Warte (I. PL jenseit D 1); 23 Min. — 38. Von Schotten-
gasse (I. PL E 3) über Nußdorfer Str. , Billrothstr. nach Grinzing
(I. PL jenseit C D 1) ; 28 Min. — 39. Von Schottengasse (I. PL E 3) über
Nußdorfer Str., Billrothstr. nach Sievering (I. PL jenseit C 1); V2 St.
Nach Westen. 40. Vom Börsenplatz (I. PI. E 3) über Liech-
tensteinstr. (Liechtensteingalerie) zum Türkenschanzpark (I. PL C 1);
22 MiD. — 41. Von Schottengasse (I. PL E 3) über Währinger Str.
nach Pötzleinsdorf (I. PL AI); 24 Min. — 41A. Vom Schottenring
(I. PL E 3) über Währinger Straße zur Herbeckstraße (I. PL B C 2).
— 43. Von Schottengasse (I. PL E 3) über Alserstr., Hernais, Dorn-
bach nach Neuxvaldegg (I. PL jenseit A 2). — 46. Von Bellariastraße
(I. PL D 4) über Lerchenfelder Str., Thaliastr. zur Maroltingergasse
([. PL A4). — 47. Von Maroltingergasse (I. PL A 4) über Flötzer
Steig nach Steinhof (I. PL jenseit A 4). — 49. Von Bellariastraße
(I. PL D 4) über Siebensterngasse , Westbahnstr., Märzstr. nach
Baumgartner Spitz oder Hütteldorf (I. PL jenseit A 5). — 50. Von
Babenberger Straße (I. PL E 4) über Mariahilfer Str., Westbahnhof,
Hütteid orfer Str. nach Breitensee (I. PL A 4). — 52. Von Baben-
berger Straße (I. PL E 4) über Mariahilfer Str., Westbahnhof, Linzer
Str. nach Lützowgasse oder Hütteldorf (I. PL jenseit A 5). — 57.
Von Eschenbachgasse (I. PL E 4) über Gumpend orfer Str., Sechshauser
Str. nach Hietzing (Hadikgasse ; I. PL A 5, 6). — 58. Von Hietzing
über Hietzinger Hauptstraße (I. PL A 6) nach Ober-St. Veit. — 59.
Vom Neuen Markt (I. PL E 4) über Getreidemarkt, Mariahilfer Straße
nach Hietzing (I. PL A 6) bzw. weiter nach Lainz.
Nach Süden. 60. Vom Schwarzenb ergplatz (H. PL D 5) über
Getreidemarkt (I. PL E 4), Mariahilfer Straße, Hadikgasse, Hiet-
12 Route 1. WIEN. Stadtbahn.
zinger Hauptstraße (I. PI. A 6), Lainzer Straße nach Mauer. — 61.
Yom Neuen Markt (I. PL E 4) über Magdalenenstr. nach Meidling-
Südbahnhof (I. PI. 0 7). — 62. Yon Phüadelphiabrücke (I. PI. C 7)
über Altmannsdorf nach Hetzendorf (I. PI. A 7). — 63. Von Opern-
schleife (I. PI. E 4) über Margaretenstr. nach Schönbrunn (Dreherpark;
1. PI. B 6) ; 25 Min. — 64. Von Opernschleife (I. PI. E 4} über Wied-
ner Hauptstr. zur Gudrunstrqße (I. PI. E 6). — 65. Von Kärntner
Straße (I. PI. E 4) über Wiedner Hauptstraße, Triester Straße zur
Trostgasse (I. PI. D 7). — 67. Von Opernschleife (I. PL E 4) über
Staatsbahnhof, Favoritenstraße zum Alten Landgut (I. PL jenseit
F 7). — 68. Von Kärntner Straße (I. PI. E 4) über Favoritenstr. zum
Südbahnhof (I. PI. F 6) ; 1/4 St. — 71. Von Wallfischgasse (H. PI. C 4)
über Rennweg (Aspangbahnhof), Simmering zum Zentralfriedhof
(I. PL jenseit H 7); 36 Min. — 72. Vom Zentralfriedhof (I. PI. jen-
seit H 7} nach Schwechat. — 73. Von Simmeringer Hauptstraße
(I. PL H 7) nach Kaiser-Ebersdorf. — 74. Von Wollzeile (I. PL E
F 4) über Landstraße Hauptstraße vorm. nach Simmering (I. PI. H7),
nachm. weiter zum Zentralfriedhof (I. PI. jenseit H 7). — 75. Von
Wollzeile (I. PI. E F 4) über Erdbergstraße zum Prater - Erdberg
(Kaiser-Josefs-Brücke, I. PI. H 5). — 80. Von Sofienbrücke (I. PI.
G 4) über Schüttelstraße zum Lusthaus (I. PI. I 5).
f. Omnibus.
Pferde-Omnibus verkehren alle 5-10 Min. auf nachstehen-
den Linien : 1. Westbahnhof (I. PL C 6)-Nordbahnhof (I. PI. F G 3);
2. Staatsbahnhof (I. PI. F 6)- Franz- Josefs-Bahnho f (I. PL E 2); 3.
Südbahnhof (I. PI. F Q)-Nordwestbahnhof (I. PI. F 2) ; 4. Hernalser
Gürtel (I. PI. C ^-Landstraße (Rochusgasse, I. Pl.F 4); 5. Stephans-
platz (H. PL C 3) -Margaretenplatz (I. PL D 5). Die Linien sind
durch Schilder, die Ziel und Weg angeben, bezeichnet. Alle Wagen
berühren den Stephansplatz. Fahrpreis 12-20 h (nachts 20-40 h);
Gepäck 20 h. Die Einführung des Automobilbetriebs steht bevor.
Autobus-Linien: 1. Stephansplatz - Jubiläumstheater (I. PL
D 2; 16 h) j. 2. Stephansplatz- Ottakring (Thaliastr., I. PL A B 3, 4;
20 h). — Vom Stock-im-Eisen-Platz nach Kobenzl s. S. 107.
g. Stadtbahn, Verbindungs-, Donauuferbahn. Kleinbahnen.
Die Stadtbahn (vgl. die Nebenkarte auf der Karte von Österreich-
Ungarn vor dem Titel und denl. Stadtplan, S. 1"), 1893-1902 erbaut,
mit Bahnhöfen und Viadukten von O.Wagner (S.25), hat ähnlichen Be-
trieb wie die Stadtbahnen anderer Großstädte : nur II. und HI. Klasse ;
Fahrpreis bis 3km 15 und 10 ä, über 3km 30 und 20 h (So. stets 30,
20 fi,); Gepäckbeförderung nur auf bestimmten Stationen, So. nur
vorm.; die Stationen werden nicht abgerufen; die Fahrtrichtung ist
auf Signalarmen und vorn auf der Lokomotive angegeben ; verkehrs-
reiche Stationen haben besondere Bahnhöfe für die verschiedenen
Kleinbahnen. WIEN. 1. Route. 13
Fahrtrichtungen ; die Haltestelle der Wagen II. Kl. ist "bezeichnet. —
Vgl. das Österr. Kursbuch (I. Abt.) oder den Taschenfahrplan (8 h~).
1. Hauptlinie (Wiental-, Donaukanal- und Gürtel-
linie), 28km. Hauptstationen: Hütteldorf - Hacking (S. 126)-
Hietzing (I. PI. A 6) - Schönbrunn (I. PI. B6)-Meidling Haupt-
straße (I. PI. C 6) - Karlsplatz (I. PI. E 4, 5) - Stadtpark (I. PI.
F 4) - Hauptzollamt (S. 12) -Ferdinandsbrücke (I. PI. F 3, 4)-
Schottenring (I. PI. E 3) - Heiligenstadt (I. PI. E 1) -Währinger Straße
(I. PI. D 2)- Westbahnhof (I. PI. C 5) - Meidling Hauptstraße (S. 11)-
Sch'önbrmm-IIietzmg- Hütteldorf - Hacking. Abfahrt von 5 Uhr
früh bis Mitternacht alle 3-18 Minuten.
2. Vorortlinie, 13km. Hauptstationen: Hütteldorf-Hacking
(S. 126)-Penzing (I. PI. A 5) -Breitensee (I. PI. A 5)-Ottakring
(I. PI. B 3, 4)- Hernais (I. PI. B 2)- Gersthof (I. PI. C 2)-Ober-
und Unterdöbling (I. PI. D 1)- Heiligenstadt (I. PI. E 1; s. oben).
Die 17km lange Verbindungsbahn durchzieht die östlichen und
südlichen Stadtteile. Hauptstationen: Praterstern (I. PL F G 3)-
Hauptzollamt (I. PI. F 4; S. 11) -Rennweg (I. PI. F 5) -Arsenal
(I. PI. F 6) -Meidling (I. PI. C 7) -Ober-Hetzendorf (I. PI. A7)-
Hütteldorf- Hacking (s. oben). Auf der Teilstrecke Praterstern-
Hauptzollamt verkehren von 5 Uhr früh bis Mitternacht 128, auf
der Strecke Praterstern-Meidling 24, vom Praterstern bis Hüttel-
dorf-Hacking 13 Züge. Fahrpreise wie bei der Stadtbahn.
Donau-TJferbahn, 38km, vom Westlahnhof über Penzing, Ober-
Hetzendorf (s. oben) - Inzersdorf -Kleinschwechat-Praterspitz- Aus-
stellungsstraße (I. PI. H 3) -Stadt. Bad -Kronprinz-Rudolf-Reichs-
brücke (I. PI. GH 2) nach Heiligenstadt (I. PI. E 1; s. oben).
Kleinbahnen: 1. Dampf Straßenbahn von Kagran (bis hierher
Straßenbahnen Nr. 17, 25) über Aspern und Eßling (S. 116) nach
(48 Min.) Groß-Enzersdorf. — 2. Dampfstraßenbahn von Mauer (bis
hierher Straßenbahn Nr. 60) über Perchtoldsdorf nach (26 Min.)
Mödling. — 3. Dampfstraßenbahn von Stammersdorf (bis hierher
Straßenbahn Nr. 31) nach (li/4 St.) Grqß-Schweinlarth. — Ferner
elektrische Bahn von der Giselastr. (I. PI. E 4) über Wiener-Neudorf
(Autobus nach Mödling, 28 /i), Guntramsdorf und Traiskirchen nach
(29,6 km) Baden (Josefsplatz; S. 114), I1/4 St., 1K30, hin u. zurück
2 K 20. — Elektrische Bahn von Wien nach Preßburg s. S. 427.
h. Post. Telegraph. Telephon. Dienstmänner.
Hauptpostamt (H. PI. D 3) , Postgasse 10 : geöffnet von 7 Uhr
morgens bis 10 Uhr abends, Sonn- und Festtags 8-12 und 4-6 Uhr.
Ausgabe postlagernder Briefe: Fleischmarkt 19, 7 Uhr morgens bis
8 Uhr abends, Sonnt. 8-11 Uhr vorm., Feiert. 8-12 und 4-6 Uhr. —
Haupttelegraphenamt (II. PI. B 2), Börsenplatz 1. — Nebenpost-
ämter der inneren Stadt, die meisten mit Telegrammannahme und
Telephonstationen, geöffnet wochentags 8 Uhr morg. bis 7 Uhr
14 Route f. WIEN. Gesandtschaften.
abends, So. 8-10 Uhr morg., Festt. 8-12 Uhr mitt.: Seilerstätte 22,
Stoß im Himmel 2, Hohenstaufengasse 8, Schottenring 16, Maxi-
milianstr. 4 (mit Rohrpost), Minoritenplatz 7, Bräunerstr. 12 (mit
Rohrpost), Nibelungengasse 6, Lichtenfelsgasse 2 (mit Rohrpost),
sowie im Reich sratsgebäude (mit Rohrpost). Die Postbriefkasten
sind gelb, die Rohrpostkasten rot. Rohrpostbriefe („pneumatisch")
45 h, Kartenbriefe 35 h, Karten 25 h, Antwortkarten 50 h.
Dienstmänner : für einen Gang (einschl. Gepäck bis 5 kg) inner-
halb eines der Bezirke I-IX 40, in einen anstoßenden Bezirk 70 h,
in jeden anderen Bezirk 1 K. Nach den Bahnhöfen: gleichen Be-
zirks, mit Gepäck bis 10 kg, 50 h; angrenzender Bezirke 1 K, jeden
weiteren Bezirks mehr 40 h. Nachts das Doppelte.
i. Gesandtschaften, Konsulate. Banken. Kaufläden.
Botschaften, Gesandtschaften und Konsulate : Deutsches Reich
(II.P1. E 5), III. Mettemichgasse 3 (Amtsstunden 1 1-1 Uhr), General-
Konsulat I. Graben 12 (10-1 Uhr) ; Bayern, I. Herrengasse 9 ; Sachsen,
III. Veithgasse 11. — Amerika (Verein. Staaten), IV. Wohlleben-
gasse 9; G.-K. I. Stock-im-Eisen-Platz 3. — Belgien, I. Weih-
burggasse 30 ; G.-K. I. Kantgasse 3. — Dänemark, I. Franzens-
ring 16; G.-K. ebenda. — Frankreich, IV. Technikerstr. 2; G.-K.
ebenda. — Großbritannien,!!!. Mettemichgasse 6 ; G.-K. I. Wildbret-
markt 10. — Italien, I. Josefsplatz 6; G.-K. IV. Belvederegasse 7.
— Niederlande, I. Burgring 1 ; G.-K. IV. Wiedener GüTtel 12. — Nor-
wegen, G.-K. I. Wildpretmarkt 10. — Päpstliche Nuntiatur, IV. Prinz-
Eugen-Str. 30. — Rumänien, IV. Prinz-Eugen-Str. 36; G.-K. I. Wall-
fischgasse 8. — Rußland, HI. Reisnerstr. 47; G.-K. Reisnerstr. 45.
— Schweden, I. Stadiongasse 6; G.-K. ebenda. — Schweiz, IV. Wohl-
lebengasse 9. — Serbien, IV. Schwindgasse 7. G.-K. I. Opern-
gasse 8. — Spanien, I. Annagasse 20 ; G.-K. IV. Starhemberggasse 6.
Banken: Österr.-Vng arische Bank (II. PI. B 3), I. Herrengasse 14
(Neubau an der Alserstraße im Werk, II. PI. A 1) ; Österreichische
Länderbank (H. PL B 2) , I. Hohenstaufengasse 3; Kreditanstalt für
Handel u. Gewerbe (H. PI. B 2), I. Am Hof 6; ünionbank, (II. PI.
B 2), I. Renngasse 1 ; Escompte-Gesellschaft (II. PI. B 2), I. Freiung 8
und Kärntner Str. 7; Anglo-bsterreichische Bank (II. PI. B 2, 3),
I. Strauchgasse 1 ; WienYr Bank-Verein (H. PI. B 2), Schottenring 2;
Schelhammer fy Schattera, I. Stephansplatz 11.
Kaufläden, die reichsten am Kohlmarkt, Graben, Kärntner Straße,
Stephansplatz und Ringstraße.
Tabak und Zigarren (vgl. S. xviii): Spezialitätenladen (Havanna-
Zigarren usw.) I. Kohlmarkt 6 und VII. Mariahilfer Str. IB. — General-
stabskarten: R. Lechner'' sehe Buchhandlung, Graben 31. — Kunstband-
lungen: Gemälde u. dgl. bei Artaria dt Co., Kohlmarkt 9; Miethke, Doro-
theergasse 11; E. Hirschler & Co., Plankengasse 7; L. T. Neumann, Kohl-
markt 11 ; Pisko, Lothriuger Str. 14 ; Artin, Stephansplatz & ; Arnot, Kärntner
Hing 15 (1 E, Mi. Sa. 60 h). Altertümer bei Fürst, Lobkowitzplatz 1 ; Fischer,
Theater. WIEN. l.Boute. 15
Führichgasse 2. — Photograph. Bedarf: Kodak, I. Kärntner Str. 16,
R. Lechner, Graben 30; Langer & Co., I. Graben 7, III. Landstraße Haupt-
straße 95 usw. — Hausindustrie (Spitzen, Stickereien usw.): Osterreich,
I. Kohlmarkt 22; Ungarn, I. Krugerstr. 3; Spitzen auch I. Seilergasse 14.
k. Theater. Konzerte. Kirchenmusik. Volksfeste.
Theater. K. k. Hoftheater (Anfang 7 Uhr; Juni, Juli, August
abwechselnd geschlossen): Hofoperntheater (LT. PI. C 4; S. 48) ;
Logensitz im Parterre und 1. Rang 14, im 2. Rang 10, im 3. Rang 8,
Parkett 9-15, Parterre 8-9, 3. Galerie 2-7, Stehparterre (nur für
Herren) 2 K. — Hoßurgtheater (H. PL B 3; S. 46), klassische und
moderne Schauspiele; Logensitz im Parterre und l.Rang 12, 2. Rang
10, 3. Rang 8, Parkett 8-13, Parterre 7-8, 3. Galerie 2.50-6.50,
Stehparterre (nur für Herren) 2 K.
Privat-Theater (Anfang 7l/2 Uhr; So. sind die Preise viel-
fach erhöht; die meisten im Sommer geschlossen): Deutsches Volks-'
theater (H. PL A 4; S. 97), I. Musenmstraße, für Trauer-, Schau-
und Lustspiele und Volksstücke; Logensitz 4.80-12, Cerclesitz 10,
Orchestersitz 8, Parkett 3.50-5.60, Parterre 2.30, 1. Rang 1.60-5.60 K;
Tageskasse 9-5 Uhr. — Kaiser- Jubiläumstheater (Volksoper ;I. PI. D2 ;
S. 101), IX. Währinger Str. 78, für Oper; Orchesterfauteuil 7.10,
Parkett 5.10-6.10, Balkonsitz im 1. Rang 3.50-5.10, im 2. Rang
2.40-3.10 #.— Wiener Bürgertheater (R. PL E 3; S.52), HI. Vordere
Zollamtsstraße, für Operetten, Lustspiele; Parkett 4.40-9, l.Rang
1.70-5.50, 2. Rang 1.10-3.30 K. — Theater an der Wien (H.P1. B5;
S. 98), VI. Linke Wienzeile 8, für Operetten; Logensitz 11.60-
12.70, Orchestersitz 7.80-9.70, Balkonsitz 6.40, Parkett 4.70-7.40,
1. Galerie 3.50-5.10, 2. Galerie 2.70-3.80, 3. Galerie 2.10-3 K.—
Johann-Strauß- Theater (I. PL E 5), IV. Favoritenstr. 8, für Operetten ;
Orchestersitz 8.40-10.40, Parkett 4.60-6.60, I. Rangbalkon 4.60-
7.60, IL Rang 1.80-4.20 K. — Carl-Theater (11. PL E 1, 2; S. 90),
H. Praterstr. 31, für Operetten; Fremdenlogen sitz 7-12, Orchester-
sitz 7.60-9.20, Parkett 3.50-6.60, Balkonsitz 6, 1. Rang 3.50-4.50,
2. Rang 2.40-3.50, 3. Rang 1.30-2.40 K. — Neue Wiener Bühne
(I. PL DE 3), IX.Wasagasse33, für Lustspiele; Cercle 6-8, Parkett
2.50-5, Balkon 1-2.50 K. — Besidenzbühne, I. Rotenturmstraße 20,
Ecke Fleischmarkt (H PL D2, 3), für Lustspiele; Cercle 5.10-7.10,
Parkett 3.60-4.60, Balken 2.10-5.10, Parterre 1.10-3.10 K. —
Baimund -Theater (I. PL C 5), VI. Wallgasse 18, für Schauspiele,
Operetten; Cerclesitz 8.80, Orchesterfauteuil 6.70-7.80, Parkett
3.60-6.20, Parterre 2.50-3, i. Rang 2.30-5.40 K. — Theater in der
Josef Stadt (I. PL D 4; S. 46), VLU. Josefstädter Str. 26, für Lust-
spiele; Balkonsitz 2.50-5.10, Parkett 4.10-5.10. — Lustspieltheater
(I. PL G3), im Prater, für Possen, Operetten; Orchestersitz 5,
Parkett 4 K. — Intimes Theater (H. PL E 2) , IL Praterstr. 34,
für Singspiele, Schwanke; Cercle 5.20, Orchestersitz 4.30, Parkett
3.60 K.
16 Route 1. WIEN. Konzerte.
Vorverkauf und Tageskasse für die Hoftheater: I. Bräunerstr. 14
(c auf dem Grundriß der Hofburg S. 31; offen 81/2-5 Uhr), für die Privat-
theater mit Ausnahme des Volkstheaters, der Neuen "Wiener Bühne, de3
Lustspieltheaters und des Intimen Theaters im Bazar, I. Rotenturmstr. 16
(H. Pl. D 3; 9-5 Uhr). Vorverkauf mit erhöhten Preisen (im Winter auch
wohl Abonnentenplätze) in den Agenturen von Kehlendorf er, I. Krugerstr. 3,
Förstl, I. Bellariastr. 4, Spitzer, I. Morzinplatz 5, u. a.
In den Theatergarderoben zahlt man für jedes einzelne Garderoben-
stück 20 ä; Herren nehmen Stock und Hut meist mit in den Zuschauerraum.
Variete - Theater : Bonacher's Etablissement (IL PI. D 4 ; im
Sommer geschlossen), I. Himmelpfortgasse 25, Orchestersitz 4.20-
8.20, Parkett 3.20 K; Apollotheater (I. PI. m: D 5), VI. Gumpen-
dorfer Str. 63, Fremdenlogensitz 8.20-12.20, Orchestersitz 4.20-8.20,
Parkett 2.20-3.20 K; Colosseum (I. PI. D 3), IX. Nußdorfer Str. 4;
Gartenbau -Variete (S. 49; II. PI. D 4), Weihburggasse 29, im
Sommer im Freien, Eintritt 1 JST40 ; Sommertheater im Kaisergarten
(S. 90; Eintritt 60 /*).
Kabarette : die Hölle, YI. Linke "Wien zeile 8 (im Gebäude des
Theaters an der Wien, S. 15 ; Sitzplatz 3-10 K) ; die Fledermaus, Ecke
Kärntner Straße und Johannesgasse (IL PI. O 4; 3 K 10- 10 K 10);
Max und Moritz, I. Annagasse 3 (II. PI. C 4).
Volkssänger (für Herren) : Budapester Orpheumsgesellschaft, im
Sommer im 3. Kaffeehaus im Prater (I. PI. G 4; S. 91), im Winter
VH. Neubaugasse; D' Grinzinger, im Sommer in Grinzing(S. 107),
im Winter im Grinzinger Wintergarten, I. Tegetthoffstr. 1 ; Prater-
spatzen, im Sommer im Prater, Hauptallee (I. PI. G 3), im Winter
I. Neuer Markt 3, u. a.
Konzerte, im Winter: Abonnementskonzerte der Philharmoni-
schen Vereinigung (Mitglieder des k. k. Hofopernorchesters), im
Musikvereinsgebäude (S. 51), des Tonkünstler- Orchesters, des Kon-
zertvereins, im Konzerthaus (S. 52); im Beethovensaal (S. 39),
I. Strauchgasse 4, im Saal von Ehrbar, IV. Mühlgasse 28, usw.
Vorverkauf für Konzerte in der Agentur von A. Gutmann, I. Opern-
gasse (im Hofoperntheater).
Volkskonzerte (meist gute Militärmusik): im Volksgarten-
Restaurant (S. 46), im Sommer werktags 8 Uhr abends (60 K), So.
5 Uhr nachm. (1 K), im Winter nur Sonn- u. Festtags. Im Sommer :
in den Prater-Kaffeehäusern (S. 91), jeden Nachm. (Eintr. frei); im
Kaistrgarten (Eintritt 60 h; S. 90); Augarten (S. 89), So.; in Weigl's
Katharinenhalle, im Dreherpark (I. PI. B 6); im Türkenschampark
(S. 105), im Sommer tägl. 5-11 Uhr abends; im Stadtpark (S. 49);
im Parkhotel Schönbrunn (S. 6). Im Winter: Kursalon, im Stadtpark
(S. 49), So. nachm., 1 K.
Kirchenmusik: Sonnt. 10 U. vorm. in der Votivkirche(ßA3~), der
Kirche Am Hof(ß. 39) und der Karlskirche (S. 51) ; 11 U. vorm. in der
Hofburgkapelle (S. 32), Augustinerkirche (S. 37), Stephanskirche
(S. 26) und Peterskirche (S. 29).
Volksfeste u. dgl. Während des Karnevals öffentliche Masken-
bälle in den Sophiensälen, III. Marxer Gasse 13 u. a. O. ; Ball der
Zeiteinteilung. WIEN. 1. Route. 17
Stadt Wien (Karte 20 K) im Rathaussaale (S. 45) ; Künstler fest der
Wiener Künstler (Eintr. 20 Ä", nur im Kostüm) im Künstlerhause
(S. 51). — Am Leopoldstage (15. Nov.) wird Klosterneuburg (S. 109)
viel besucht (Zutritt zur Leopoldskapelle dann allgemein gestattet);
am Annatage (26. Juli) ist Fest auf dem Kahlenberg (S. 107). —
Heiteres Volksleben herrscht an Sonn- und Festtagen im Prater
(S. 90), sowie in Nußdorf (S. 106), Grinzing (S. 107) und andern
Vororten, wo „heuriger" Wein zum Ausschank kommt.
Pferderennen in der Freud enau (S. 91); an den Renntagen
verkehren u. a. die gewöhnlichen Straßenbahnlinien J und Nr. 75
(vgl. S. 10 und 12), sowie die eingeschobenen Linien Nr. 11, 81
und 82 bis zur Freudenau ; Dampf boot vom Franz-Josefs-Kai 60 h.
Österreichisches Derby am 1. Sonntag im Juni. — Trab fahren auf
dem Trabrennplatz (I. PI. H 4; S. 91).
1. Kunstausstellungen.
Kunstausstellungen. Gemäldeausstellungen im Künstlerhause
(S. 51), 9-7, 6 oder 5 Uhr, 60 ft-1 K (alle vier Jahre internationale
Kunstausstellung); zeitweilig in dem Gebäude der 1897 gegründeten
Sezession (S. 51), Nov. bis Juli tägl. 9-6 Uhr, 1 K; ständige Aus-
stellung bei Miethke (S. 14; 1 K). — Kunstgewerbliche Ausstel-
lung im Kunstgewerbeverein, I. Bräunerstraße 11 (II. PI. C 3 j auch
Verkauf), werktags 10-6 Uhr, frei.
Bei beschränkter Zeit genügt eine Woche zum oberflächlichen
Überblick der Sehenswürdigkeiten. Orientierungs-Rundfahrten zu
Wagen oder mit der Straßenbahn s. S. 9.
1. Tag: Stephanskirche (S.27), Kärntner Straße (S. 28), Graben
(S. 29), Am Hof (S. 39), Freiung (S. 39), Hofburg (S. 29 ; Prunk-
saal der Hofbibliothek, S. 33). Nachm. Ringstraße (S. 43).
2. Tag: Hofmuseen (S. 52, 76). Nachm., womöglich So., Prater
(S. 90).
3. Tag: Karlsplatz (S. 51), Stadtpark (S. 49), Österr. Museum
für Kunst und Industrie (S. 84). Nachm. Schönbrunn (S. 98).
4. Tag: Liechtenstein - Galerie (S. 102; nur im Sommer). Bei
klarem Wetter nachm. Leopoldsberg (S. 108), Kahlenberg (S. 107),
und Hermannskogel (S. 108), 5 St.
5. Tag: Kunsthistorisches Hofmuseum (S. 52). Nachm. Möd-
ling (S. 111) oder Laxenburg (S. 112).
6. Tag: Österreichische Staatsgalerie (S. 92), Belvedere-Garten
(S. 92), Heeresmuseum (S. 94). Nachm. Ausflug nach Baden (S. 114).
7. Tag: Rathaus mit dem Historischen Museum der Stadt Wien
(S. 44, 86). Nachm. Türkenschanzpark (Aussichtsturm, S. 105).
Von andern Sammlungen seien die Czernin'sche Galerie (S. 45),
die Albertina (S. 36), die Akademie der Künste (S. 81), die Hof-
bibliothek (S. 33) und die Schatzkammern (S. 32) hervorgehoben.
Die Abende widme man den Theatern (S. 15). — Zu Tagesausflügen
empfehlen sich Schneeberg (R. 3) und Semmering (R. 5).
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 2
18 Route 1.
WIEN.
Beauchsordnung
fl <u
fl ^N
g f- I
3 «-£1
■SS'8-
O^ fl
P Vi O
i « S"
■ > « >
<2 ?•*-< 5
•2 ® -
5 s® s5
sia*
fco *ö St!
s .s-s g
2 «'S«
'S OflM
Vi CO SM
« «fc, .
§ isfs
co Sä
SgC5
0 «:
r- °> J
<U U
lS
w $
.SS
PS
« 11
»fl j
§«§
»■SS
CO °
fl:5UJ
«^
■°Ss
«•äs
P. >
d ?9 oa
5"S 2
co 5 "3 .fl
• 5h S
vT 3.2 et?
v,^'dwfs]
«tu«
CG 0,0
o •
a «s*
« ,o"
•° *; m
W> « fl
fl o o
. fl ^ m
Vi -ö
^ « " g
5 1.1*
2 .8 • ©
,£! « w ooP
N '£ v, «.■*?
S P«oU;os
S 05 0>'rt
~- M,
fl O
<t>«
COw
•H 9) P
jp'
P oÖdc
fl>5 S
-0,0
ip
««
3
asjä«-
CO « e» fl 7s
©•2«? M,2
i !• a s
« « 611 oo fl
P ** 2 ö ä
«M «Ö fl «
fl^tf c8<2
bß i „« *>
flCOxf W>g
,Ö:_g .„ffl a
p * £ v. 2.
»^h g oo "Ö bX
CO
fl bC
s
1
OS
1
1
▼M «
^4
1
S.3
IQ
CO
'33 =*
iu et!
CR
CO
CO
1
1
1 1
2
1
•^ -*
2 •
o
CO
§2
OS
o
OS
03
CO
CO
os
CO
1 1
OS
CO
O OS
o<
SS
S
s
CD
CO
1
1
11
«
1
CO
s
ö
OS
1
1
1 1
OS
CO
os
s
fl M
O Cä
1
CD
CO
CO
OS
CO
6
i 3
cft
1
2 <»
CO
so
öS
1
1
1
1
1
9 i
os
os
OS
1 1
o
cö
d oQ >«
»o
C35
«CO
. 00
v >
• JS
X*
P1
« «0
•e o
•s
S .2
Sa
Ja s>
cS<S t§
OS Ö .
m* . ..
. <a • CO
rü'Xi CO
i 'H .§ §
N co
M ^Ä S
^ n ß <»
•Sät»
der Sammlungen.
WIEN.
1. Route. 19
.28
et;
•"§
. ,o 3 .
p. 2 SP
ö .2 o«o
a Sil
- I**
Im .ö
1 s^s
a **
3o?£
•So«
«" S
go si ** ii •**
■§* als
»,4 S «H -O
*%l S *
tri-0 u
O
a 5
a
V o
«Sj . 2
2*4-3 a
co co CO O«
•a* «*» -Ö
Ol . co -"
"da .-f 'S
"^" I
• cd 3 ' *■"
a " o p
a co a
M ?3| I
2 SP ■§ <J
2 SS^s
° i * s ^
» « o "
5 > -0 >
- aS-2^
a o ba te • .
■s all «2
cL«:0
» r* ®
o .,
fl*H ^M
,• g^flg-4
S •*$*%%
5 <o ** c3 <» 2
. «« £ tUD M-rt
iO *» es rr;
t-I co •**a «a 3
« Scd.S«3 •
3 M -«ja 2
CO . O co
ö a s
(Sa.)
12-3
10-12
co
cd
1
CR
di
CO
<35
1
10-5
2-5
9-4
Ö
6
1 **
1 CD
CD
(Fr.)
12-3
10-12
eo
CD
1
CD
Oi
CD
1
1
1 ^ *f
1 Ol CD
1
1
CO .
O 1
s
(Do.)
12-3
10-12
\
CD
C5
CN
cö
3
1 1C3 «*
1 « CD
*H
*H
1 "^
1 CD
CD
(Mi.)
12-3
10-12
co
CD
CO
et
s
3
3 O» CD
1
1
co -*
6 CD
CD
Pi.)
12-3
10-12
eo
cd
-*
cö
t
1
CO
1 OJ CO
6
*-i
ö
1 "?
1 CD
s
(Mo.)
12-3
10-12
1
CD
1
2
1
' O» CD
1
1
6 *?
S CD
cS
I ' '
CN
CD
-*
cn
■r-i
di
cö
CD
CN"
CD
1 ^3
1 «CD
1
1
l z
1
s
s •
i- a
• "8
CN *.
o s
CO
.CO
^«5
— s
V SS
reo
•|:o .x
Ifl
s
CO
s
:t
.tu
:S '2
s» 00 « J£
|oo S ^
g -CT
8 .05
«S GO co
. /— sCO
•«* s -
41 §
co Ö Ö
i
feÜ
ODCTi
?=o
so Q
0Q Cfj
20 Route 1. WIEN. Lage.
Wien, die alte Haupt- und Residenzstadt des Österreichischen
Kaiserstaats, jetzt Hauptstadt der cisleithanischen Hälfte der öster-
reichisch-ungarischen Monarchie, Sitz der obersten Reichsbehörden
und der Landesbehörden des Erzherzogtums Nieder Österreich (Öster-
reich unter der Enns), eines römisch-katholischen Fürsterzbischofs
und des Korpskommandos des 2. Armeekorps, liegt unter 48° 12'
nördl. Breite und 16° 22' östl. Länge in einer mittleren Höhe von
170m am Ostfuß des Wiener Waldes fast ganz auf dem rechten, nur
mit dem Bezirk Floridsdorf am linken Ufer der in mehrere Arme
geteilten Donau, 5km unterhalb der Stelle, wo der Strom in süd-
östlichem Durchbruch durch das Wiener Sandsteingebirge in die
Ebene des Wiener Beckens getreten ist. Der Hauptstrom hat bei
der 1870-77 mit einem Kostenaufwande von 64 Mill. K durchge-
führten Donauregulierung auf einer Strecke von 13km ein 284m
breites Bett erhalten. Der südwestliche Arm, der 1869-73 regu-
lierte Donaukanal, der innerhalb der Stadt das großenteils über-
wölbte Flüßchen Wien aufnimmt, ist durch Schleusen gegen Hoch-
wasser und Eisgang geschützt (oberhalb und unterhalb die S. 91
und 106 erwähnten Winterhäfen). Das Stadtgebiet umfaßt 275qkm
(London 305qkm) und reicht im N. und NW. bis zum Kamm des
Kahlenbergs (438m; S. 107) und zum Hermannskogel (543m;
S.108), im W. bis über den Satzberg (433m), im S. bis zum Süd-
fuß des Wiener Bergs (S. 96) und zur Donau-Uferbahn. Das be-
baute Gelände ist namentlich im NW. und W. von einem breiten
Wald- und Wiesengürtel umgeben, der bei den vorherrschend west-
lichen Winden die Zufuhr reiner Luft sichert und vor stärkerer
Bebauung bewahrt bleiben soll. Mit (1910) 2031 500 Einw. nimmt
Wien unter den Großstädten Europas die vierte Stelle ein. Die
Mutter- und Umgangssprache von mehr als 4/5 der Bewohner ist
deutsch. Der Rest verteilt sich zur Hälfte auf eingewanderte Slawen,
namentlich Tschechen (98400), zur Hälfte auf Angehörige der un-
garischen Länder und andere Nationalitäten. Nicht zur römisch-
katholischen Religion bekennen sich nur 1/3 der Bewohner, darunter
73400 Protestanten und 174500 Juden. Die Garnison besteht aus
4 Infanterie- und je 2 Kavallerie- und Artilleriebrigaden, im ganzen
26560 Mann.
Die Stadt ist in 21 Bezirke geteilt (Verwaltung s. S. 45). Den
Kern bildet der I. Bezirk, Innere Stadt (S. 26), die aus der Altstadt
und der seit 1857 an Stelle der Festungswerke (S. 22) angelegten
Ringstraße besteht. Sie enthält die meisten Sehenswürdigkeiten.
In der Mitte der Altstadt ragt die Stephanskirche auf, den W. -Rand
nimmt die kaiserl. Hofburg ein, deren neuer Flügel sich bis an die
Ringstraße erstreckt. In der Altstadt haben mehrere Ministerien, der
Hochadel und die großen Bankhäuser ihren Sitz. Hauptverkehrsadern
sind der Graben, mit Bognergasse und Kohlmarkt, die Kärntner-
und die Rotenturmstraße. An der Ringstraße liegen gegenüber der
Hofburg die beiden großen Hof museen und nördl. weiter das Reichs-
Stadtbezirke. WIEN. 1. Route. 21
ratsgebäude, Hofburgtheater, Rathaus, die Universität 5 östl. das Hof-
operntheater. — Der II. Bezirk, Leopoldstadt (S. 89), auf der Insel
zwischen dem Donaukanal und dem Hauptarm, wurde 1622 den Juden
überwiesen und wird noch jetzt vorwiegend von jüdischen Händlern
bewohnt ; östl. schließt sich der Prater an (S. 90). — Um die innere
Stadt legt sich ein Kranz innerer Vorstädte (III.-IX. Bezirk), die zwar
schon durch den Linienwall von 1704 (S. 23) zur Stadt gezogen, aber
bis 1857 durch einen 500m breiten fortinkatorischen Rayon von ihr ge-
trennt und in der Entwicklung gehemmt waren. Im 0. der IH. Be-
zirk, Landstraße (S. 91), mit der Zentralmarkthalle imnördl. Teile,
in seinem westlichen Teile, wo das k. k. Lustschloß Belvedere, das
Schwarzenbergpalais und mehrere Botschafterpaläste liegen, nebst
dem anstoßenden IV. Bezirk, Wieden (S. 94), Wohnsitz der vorneh-
men Welt. Im V. Bezirk, Margareten (S. 94), wie in den äußeren
Bezirken XII, XIV, XV (s. unten), herrscht das Kleingewerbe vor;
in den Bezirken VI. Mariahilf und VII. Neubau, zwischen denen die
belebte Mariahilfer Straße hinläuft, mehr Fabrikindustrie und Klein-
handel. Der VIII. Bezirk, Josefstadt (S. 45, 46), kann als Beamten-
viertel bezeichnet werden. Dem IX. Bezirk, Aisergrund (S. 100),
geben die großen Uni versitäts -Institute und Krankenhäuser das
Gepräge. — Die Stelle des diese Vorstädte von den ehem. Vor-
orten trennenden Linienwalles (S. 23) nimmt seit 1893 eine 76m
breite Gürtelstraße ein, der auch die Stadtbahn folgt (S. 12/13), mit
Gartenanlagen und freien Plätzen, z. T. hoch über dem Donau-
spiegel. Die äußeren Stadtbezirke sind: im Süden X. Favoriten
(S. 94), mit z. T. tschechischer Fabrikbevölkerung; im Südosten XI.
Simmering (S. 93), mit den städtischen Gas- und Elektrizitätswer-
ken, vielen Fabriken, dem Zentralfriedhof und, weit draußen,
großen Küchen gärtnereien. Die an den fünften Bezirk anschließen-
den Bezirke XII. Meidling, XIV. Rudolfsheim, XV. Fünfhaus haben
ähnlichen Charakter wie der fünfte Bezirk. Im W. liegen die Fabrik-
und Arbeiterbezirke XVI. Ottakring (S. 97) und XVII. Hernais.
Die Bezirke XIII. Eietzing, mit Schloß Schönbrunn (S. 98), im SW.,
und XVIII. Währing (S. 105) und XIX. Döbling (S. 106) im NW.,
sind die Villenviertel Wiens; in Döbling wird noch ziemlich viel
Weinbau betrieben. Der XX. Bezirk Brigittenau (S. 90), auf der
Donauinsel im NW. der Leopoldstadt, enthält, ebenso wie der am
1. Donauufer gelegene 1904 einverleibte XXI. Bezirk Floridsdorf,
zahlreiche Fabriken und Arbeiterwohnungen. Floridsdorf nebst
den zugehörigen Gemeinden Leopoidau, Hirschstetten, Kagran und
Aspern (S. 116) hat auch noch viel ackerbautreibende Bevölkerung.
Als Handelsplatz verdankt Wien seine alte Bedeutung der
Lage an der Kreuzung der aus den Ostseeländern durch Schlesien
und Böhmen nach der Adria laufenden Verkehrsstraße mit der Donau-
straße, die den Warenaustausch zwischen dem gewerbreichen Westen
und dem landwirtschaftlichen Osten vermittelt. Wien ist Mittelpunkt
des österreichischen Getreide- und Viehhandels und Sitz einer der
22 Route 1. WIEN. Geschichte.
bedeutendsten Börsen Europas. Auch in der Industrie behauptet
es die erste Stelle. Besonders hervorragend sind : die Eisenindustrie
(Maschinen, Werkzeuge, feine Instrumente); die Herstellung von
Bronze-, Zinn-, Gold- und Silberwaren; die Seiden-, Leinen-,
Woll- und Baumwollindustrie (Modestoffe, Kleider, Möbelstoffe,
Teppiche); die Fabrikation von Lederwaren und Möbeln; die
chemische Industrie. Bekannt ist das Wiener Bier (Dreher'sche
Brauerei in Klein-Schwechat, S. 431).
Geschichte. In römischer Zeit war Vindobona Grenzfestung zur
Abwehr der germanischen Markomannen und Quaden (S. 116); Kaiser
Mark Aurel starb hier im J. 180. Ende des vi. Jahrb. setzten sich
die Avaren im Lande fest. Karl beb, GroBe zerstörte deren Reich
und gründete die Ostmark, die 907 dem Ansturm der Ungarn erlag.
Nach Kaiser Ottos I. Sieg auf dem Lechfelde (955) verlieh Otto IL
die Markgrafschaft 976 seinem treuen Anhänger Leopold I. aus dem
fränkischen Hause Babenberg, dessen Nachkommen, seit Fried-
rich I. Barbarossa (1156) als Herzöge, bis 1246 herrschten. Hein-
eich Jasomirgott (1141-77) verlegte seine Residenz vom Leopolds-
berg (S. 108) nach Wien, das 1030 als Viennis, 1137 als Viennensis
locus urkundlich erwähnt wird. Leopold VI. der Glorreiche (1194-
1230 ; S. 29) verlieh dem Ort, vielleicht in Bestätigung vorhandener
Privilegien, im J. 1221 Stadtrecht, nächst Enns (1212; S. 129) das
älteste in österreichischen Landen. Die Kreuzzüge, die den Verkehr
mit dem Orient begünstigten, wirkten mächtig auf die Entwicklung
der Stadt ein, die 1237 für kurze Zeit sogar Reichsunmittelbarkeit
erlangte. 1251 nahm Ottokar von Böhmen das Land in Besitz und
gab Wien 1274 jene Befestigung, die bis 1857 um die innere Stadt
erhalten blieb.
Nachdem Rudolf von Habsburg (1273-91) 1278 Ottokar be-
siegt hatte (S. 116), wurde Wien Sitz der habsburgischen Dynastie.
Herzog Rudolf IV. „der Stifter" gründete um 1365 die Universität.
Nach langwierigen Kämpfen im xrv. und xv. Jahrh. setzten die
Handwerker gegen die Altbürger das Recht der Teilnahme am Stadt-
regiment durch. 1453 erhob Kaiser Friedrich III. Österreich zum
Erzherzogtum. 1468 wurde Wien Bischofssitz (1722 Erzbistum).
In den J. 1484-90 hielt der Ungarnkönig Matthias Corvtnus im
Kampfe gegen Kaiser Friedrich III. die Stadt besetzt. 1515 be-
wirtete hier Kaiser Maximilian I. den König von Böhmen und
Ungarn, WladislawH., und schloß die Doppelehen seiner Enkel-
kinder, die später Böhmen, Mähren und Ungarn an das Haus Öster-
reich brachten (daher der Spruch: Bella gerant alii, tu felix Austria
nube ; Nam quae Mars aliis , dat tibi regna Venus). Unter dem
kaiserl. Feldhauptmann Grafen Niklas Salm widerstand Wien vom
22. Sept. bis 15. Okt. 1529 dem Angriff der türkischen Scharen
Solimans IL, worauf die Befestigung verstärkt wurde. Die Re-
gierung Ferdinands I. (1521-64) brachte^der Stadt den Verlust
Geschichte. WIEN. 1 . Route. 23
ihrer Freiheiten ; das Stadtregiment sank zu einer landesfürstlichen
Behörde herab. Im dreißigjährigen Kriege sah Wien 1619 die
höhmischen Protestanten unter dem Grafen Matthias Thnrn (S. 285),
1645 den Schwedengeneral Torstenson vor seinen Manern. In die
lange, von Kriegen gegen Ludwig XIV. von Frankreich erfüllte Re-
gierung Leopolds I. (1657-1705) fällt die heldenmütige Vertei-
digung Wiens unter dem Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg
gegen das 200 000 Mann starke Türkenheer Mohammeds IV. unter
dem Großvezier Kara Mustapha, vom 14. Juli bis 12. Sept. 1683,
bis das kaiserliche, von Herzog Karl von Lothringen und Markgraf
Ludwig von Baden befehligte Heer und die polnischen Truppen
Johann Sobieskis vom Kahlenberg aus die Stadt befreiten. Zum
Schutz gegen die unter Räköczi vordringenden ungarischen Kurutzen
wurde 1704 in aller Eile der sog. Linienwall aufgeworfen, der
mehrfach verstärkt bis 1893 die Vorstädte umschloß (S. 21).
Unter der glanzvollen Regierung Karls VI. (1711-40) und der
Kaiserin Maria Theresia (1740-80) entwickelte sich Wien zum
gesellschaftlichen und politischen Mittelpunkte der Monarchie. Die
Zahl der Bewohner, die zu Beginn des Jahrhunderts auf 80000 ge-
schätzt wurde, belief sich 1754 einschl. der Vororte auf 195400.
Auch die Reformtätigkeit Josephs IL (1780-90) und seine zentrali-
sierende Verwaltung kamen der Hauptstadt zu Gute. Die fast leiden-
schaftliche Vorliebe der Wiener für Musik und Theater fesselte nach-
einander Gluck, Jos. Haydn, Mozart und Beethoven an die Kaiserstadt.
Im Burgtheater entstand 1776 eine deutsche Musterbühne.
Unter Franz I. (1792-1835 ; bis 1806 als deutscher Kaiser
Franz IL) wurde Wien 1804 Hauptstadt des Kaiserreichs Österreich.
Nach den unglücklichen Schlachten von 1805 (Austerlitz) und 1809
(Wagram) wurde die Stadt kurze Zeit von den Franzosen besetzt.
Vom 16. Sept. 1814 bis 19. Juni 1815 tagte hier der Wiener Kongreß.
Die Stadt hatte damals 239 300 Einwohner. Die folgende Zeit der
politischen Reaktion hemmte ihre wirtschaftliche Entwicklung. Der
Aufstand im J. 1848 wurde zwar durch die Generale Windischgrätz
und Jelacic blutig unterdrückt, führte aber den Sturz des Metter-
nichschen Systems und mit dem Regierungsantritt des Kaisers Franz
Joseph I. (2. Dez. 1848) bessere Zustände herbei. Wien erhielt
das Recht der Selbstverwaltung durch eine frei gewählte Stadtver-
tretung. Mit der Beseitigung der Stadtbefestigung 1857 begann eine
lebhafte Bautätigkeit, die auch durch die Weltausstellung 1873
weiter begünstigt wurde. Doch wurde der schwere Schlag, den Wien
1867 durch den „Ausgleich" mit Ungarn und die Erhebung Buda-
pests zur Hauptstadt der östlichen, „transleithanischen" Reichs-
hälfte erlitt, nur langsam überwunden. Den Aufschwung in neuester
Zeit, besonders unter dem tatkräftigen Bürgermeister Dr. Karl Lueger
(1897-1910), bekunden der Bau der Stadtbahn (S. 12), das weit-
verzweigte Netz der Straßenbahnen, die beiden Hochquellenwasser-
leitungen und andere der Allgemeinheit dienende Unternehmungen.
24 Route 1. WIEN. Kunstgeschichte.
Die Zahl der Einwohner hat sich seit 1857 (587235) fast vervier-
facht; 1869 hetrug sie 632127, 1889 817 300, 1890 nach Ein Ver-
leihung der Vororte 1341900, 1900 1648335, 1910 2031500.
In der bildenden Kunst hat Wien erst zu Ende des xvn. Jahr-
hunderts Bedeutung gewonnen. Während es außer der Stephans-
kirche (S. 26) und Maria Stiegen (S. 41) keine hervorragenden
mittelalterlichen Gebäude besitzt und auch an Baudenkmälern der
Renaissance arm ist, entwickelte es sich unter Leopold I. und Karl VI.
durch Johann Bernhard Fischer v. Erlach (1656-1723) und Lukas
v. Hildebrand (1666-1745) neben Prag zum Schauplatz einer glän-
zenden Barockarchitektur, die in ihrer Eigenart für das Stadtbild
bis zur Gegenwart bestimmend wurde. Außer den Bauten des
Hofes (Schloß Schönbrunn, S. 98; Winterreitschule und Hofbiblio-
thek, S. 30 u. 33; böhmische Hofkanzlei, S. 41) und des Prinzen
Eugen von Savoyen (Belvedere- und Winterpalast, S. 92, 41) ent-
standen stattliche Adelspaläste : Starhemberg (S. 38), Liechtenstein-
sches Majoratshaus und Sommerpalais (S. 38, 101), Schwarzenberg
(S. 92), Kinsky (S. 40), Trautson (S. 96), Breuner (S. 42) usw.
Den Ruhm der Wiener Plastik begründete Raphael Donner (1693-
1741), welchem sich im Laufe des Jahrhunderts Joh. Wilh. Beyer
(1725-1806), Joh. Bapt. Hagenauer (1732-1810), Joh. Martin
Fischer (1740-1820) und als Meister des Porträts Franz Xaver
Messerschmidt (1732-83) anschließen. Die tonangebenden Künstler
der Empirezeit waren der Architekt Peter v. Nobile (1774-1854) und
der BUdhauer Franz Zauner (1746-1822).
Die Bedeutung der neueren Wiener Malerei liegt nicht in der
historischen und Monumentalkunst. Friedr. Heinr. Füger (1751-
1818) lebt heute nur noch als Bildnismaler, besonders in Miniaturen.
Ebensowenig hatten Jos. v. Führich' 's (1800-76), des einstigen Ge-
nossen Overbeck's, und Karl Rahl's (1812-65) Bemühungen, die
monumentale Wandmalerei einzubürgern , dauernden Erfolg, und
noch später blieb die strenge und hohe Kunst eines Anselm Feuer-
bach (1829-80), der 1873-76 an der Akademie wirkte, gänzlich un-
verstanden. Manche junge Talente, wie Moritz v. Schwind, Eduard
Steinte, wandelten aus und suchten anderweit ein Feld für ihr Schaffen.
Vortreffliches wurde dagegen auf den Gebieten des Bildnisses, der
Landschaft und der Sittenmalerei geleistet. Im Bildnis zeichnete
sich nach Füger und den beiden Joh, Bapt. v. Lampi (Vater und
Sohn; 1751-1830, 1775-1837) besonders der an den Engländern
und Franzosen gebildete Friedr. Amerling (1803-87) aus; er war
neben dem Miniaturmaler Moritz Dafßnger (1790-1849) der Lieb-
ling der Wiener Aristokratie. Die Landschaftsmalerei, in der Jakob
und Rudolf Alt (Vater und Sohn; 1789-1872, 1812-1905) voraus-
gingen, erreichte ihre Höhe in Em. Jak. Schindler (1842-92), dem
besten deutschen Meister der intimen Landschaft. Unter den
Genremalern ragen hervor: Ferd. Qeorg Waldmüller (1793-1865),
Peter Fendi (1796-1842), Jos. Danhauser (1805-45), später Ed. Kurz-
Kunstgeschichte. WIEN. 1. Route. 25
lauer (gel). 1840, f in München 1879). Tonschöne kleine Bilder ans
dem Volksleben und Interieurs schnf A. v. Pettenlcofen (1821-89),
farbenglühende Orientbilder Karl Leop. Müller (1834-92). Ihrer aller
Ruhm stellte Hans Makart (1840-84) mit seinen Farbenorgien in
Schatten. Mit ihm teilte nnr Hans Canon (1829-85) die-Gnnst des
vornehmen Publikums. Aus der neuesten Zeit seien genannt: die
Bildnismaler Heinr. v. Angeli (geb. 1840), Leop. Horovitz (geb. 1839),
Cas. Pochwalski (geb. 1855); die Landschafter Theod. v. Hörmann
(1840-95), Hugo Darnaut (geb. 1850), Karl Moll (geb. 1861); der
Bauernmaler Ferd. Andri (geb. 1871); deT auf allen Gebieten sich
versuchende Farbenvirtuos Oust. Klimt (geb. 1862).
Glückliche äußere Umstände kamen der Wiener Baukunst zu
Hilfe. Seit 1848 entstanden ansprechende neue Kirchenbauten (Alt-
lerchenfelder und Yotivkirche, S. 97 u. 43). Der Bau des Arsenals
(S. 94) setzte ebenfalls viele Künstlerkräfte in Bewegung. Der
große Aufschwung knüpft aber an die Schleifung der die innere
Stadt einschließenden Basteien an ; die Monumentalbauten an der
Ringstraße geben ein Bild des eklektischen Kunstschaffens dieser
Zeit. Unter den Architekten gewann der Dombaumeister Friedr. v.
Schmidt (1825-91), ein Meister ersten Ranges in der gotischen Bau-
kunst, durch seine Kirchenbauten (Maria vom Siege , S. 97 ; St.
Othmar, S. 91; St. Brigitta, S. 90) und durch das neue Rathaus
(S. 44) einen großen Namen. Aug. v. Siccardsburg (1813-68) und
Ed. van der Null (1812-68) folgten den Spuren der französischen
Renaissance (Hofoperntheater, S. 48 ; Larisch-Palast, S. 52). Heinr.
v. Ferstel (1828-83) , der Erbauer des Österreichischen Museums
für Kunst und Industrie (S. 50) und der Universität (S. 44), Qottfr.
Semper (1803-79) und Karl v. Hasenauer (1833-94) erhoben in
den Hofmuseen (S. 47, 48), dem Burgtheater (S. 46) und dem neuen
Hofburgflügel (S. 35) die italienische Hochrenaissance auf den
Schild. Der Däne Theophil Hansen (1813-91) schuf das Reichsrats-
gebäude (S. 47) im Geiste des Griechentums. Den größten Ruf
genießt neuerdings Siccardsburg's Schüler Otto Wagner (geb. 1841),
dessen Stadtbahnbauten und Miethäuser , mit ihren Fassaden in
glattem Putzbau und der farbenfrohen Dekoration, die Ausbildung
eines modernen Stils anstreben.
Auf dem Gebiete der Plastik, wo sich zunächst zugewanderte
Meister (Fernkorn, Zumbusch) auszeichneten, hat sich eine im ein-
heimischen Leben wurzelnde, fröhliche und naturfrische Richtung
herausgebildet und namentlich in der Porträtskulptur (Kundmann,
Tilgner, Weyr, Hellmer) trefflichen Ausdruck gefunden.
26 Route 1. WIEN. i. Sto/w
I. Die Innere Stadt.
1. Stephanskirche. Kärntner Straße. Graben. Michaeler Platz.
Der Stephansplatz (II. PI. C 3) ist der Mittelpunkt des
städtischen Lebens. An ihm treffen die wichtigsten Verkehrsstraßen,
Graben (S. 29), Kärntner Straße (S. 28) und Rotenturmstraße zu-
sammen. Ihn umgeben: im N., Ecke der Rotenturmstraße, das
Erzbischöfl. Palais, seit dem xv. Jahrh. Bischofshof, im xvii. und
xvm. Jahrh. ganz umgebaut; im NW. Nr. 1, Ecke Brandstätte, das
1883 erbaute Thonet' sehe Haus; Nr. 6, Ecke des Grabens, das Kauf-
haus Phil. Haas §r Söhne, mit Barockfassade von Ed. van der Null
und A. v. Siccardsburg (1867), und andere Geschäftshäuser.
Die *St. Stephanskirche (II. PI. C 3), als erzbischöfliche Me-
tropolitankirche auch Stephansdom genannt, ist das bedeutendste
gotische Gebäude in den österreichischen Ländern. Ursprünglich
als kleine romanische Kirche 1147 geweiht, 1193 durch Brand zer-
stört, stammt sie in ihrer jetzigen Gestalt aus drei verschiedenen
Bauperioden. Der erste Neubau, im spätromanischen (Übergangs-)
Stil, fand um 1230 an der Fassade mit dem Riesentor seinen Ab-
schluß. Unter Ottokar von Böhmen erfolgte der Anbau des Qner-
schiffes und eines polygonalen Chors; gleichzeitig erhöhte man das
Mittelschiff und die Fassade, deren 64m h. „Heidentürme" noch
einzelne spätromanische Formen zeigen. Den polygonalen Chor
verdrängte seit c. 1304 ein nach „deutschem" Grundriß errichteter
gotischer Chor mit besonderen Apsiden für jedes der drei Lang-
schiffe, der 1340 geweiht wurde. Unter Rudolf IV., „dem Stifter"
(1356-65), begann die Erneuerung des erst 1446-54 durch Hans
von Puchsbaum eingewölbten Langhauses und der Anbau der beiden
gotischen Kapellen neben der Fassade. Aus den J. 1359-1433
stammt der 136, 70m h. *Südturm, den Hans von Prachatitz voll-
endete. Der nur 65m h. Nordturm wurde 1450 begonnen und
1579 im Renaissancestil durch Hans Saphoy abgeschlossen. — Seit
1852 wurde der Dom, der im xvn. Jahrh. fast alle alten Glas-
gemälde eingebüßt hatte, durch die Dombaumeister Leop. Ernst
(f 1862), Fr. Schmidt (f 1891) und Jul. Hermann (f 1908) gründ-
lich restauriert. Das mit glasierten Ziegeln gedeckte hohe Dach
erhielt dabei 1852-55 nach dem Vorbilde eines alten Südgiebels
sieben weitere Ziergiebel, der obere Teil des Südturms wurde
1862-64 erneut, die Fassade 1901-2 hergestellt.
Im W. das Riesentor (Grundr. 14), das nur bei großen Feierlich-
keiten geöffnet ist, mit spätromanischen Skulpturen. — An der
Südseite das ebenfalls selten geöffnete Singertor (Gr. 16), dessen
skulpturenreiches gotisches Portal durch einen späteren Vorbau ver-
deckt ist; 1. davon das angebliche Grabmal des Schwankdichters
Neithart Fuchs (Gr. 17), aus dem xrv. Jahrhundert. Weiter die
Turmhalle, mit dem stets offenen Primtor (Gr. 13). — Am Chor
Stadt.
#1
SO,], ,vÄ u • -r J> 3 , PUijsui £ v.
P__
„>nn3p__ftr
'JMH-ja s °r- zvre jj
IE^Id- N3IM
oos <x» ooe
oot os o
__>. TF[gj-S-iyT[_ejgoa9
rST1W j#^5
>VS^
Sl?
-.___L
totiri& \;
fe a
3. J\r
J$&d \ ■- ^ _^*_ -
.>;v
•ftf, ""*<k-3&msi /
nnter der Treppe der Meister selbst, aus einem Fenster blickend. —
/. Innere
ital d
d^|h^'--|
^ -iL ff71 <*--* \^s^ ;^_ P^.„.
^
Aspejna
^z-i5Tfr-fr--^
%
T^"Z-0 7ZM
^ x&-
arber«;. V»\ ><r-o;
idiisbfc ÄÄf/// f^
^V'
/ Zeniral-
.IMarMhall
■<- ^
j g .
v -\
cJ'Gefllogisc'h.
V
V
^-/Nrf
c^^sfe
^r
Tierärztl.
44-
y
^ #—
bAw Hochschule ^ -:^ A V Y- Vi •-
neiuiar i r ucus^ut." x t ) , aus u.öiBr^rv. «j auiuuuucii. ?t on-o
Turmhalle, mit dem stets offenen Primtor (Gr. 13). — Am Chor
kirche.
WIEN.
1. Route. 27
viele Grabsteine und Reliefs vom ehem. Kirchhof, u. a. \ier große
Passionsdarstellungen. Am Chorabschluß ein Fresko von Danhauser
(1827, die Seelen im Fegefeuer). An der NO. -Seite die gotische
Kanzel, auf welcher 1451 der Franziskanermönch Capistranus pre-
digte (Gr. 4; vgl. S. 506); daneben der Eingang in die wenig sehens-
werten Grabgewölbe, die sog. Katakomben. — Der Eingang in die
nördl. Turmhalle heißt Adlertor (Gr. 1). Der zweite, gewöhnlich ge-
schlossene Nordeingang ist das Bischofstor (Gr. 3) , mit ähnlichem
plastischem Schmuck und Vorbau wie das Singertor (S. 26).
1. Adlertor, 2. Barbarakapelle, 3. Bischofstor , 4. Capistranus - Kanzel,
5. Eingang in den Turm, 6. Eligiuskapelle , 7. Hochaltar, 8. Kaiser
Friedrichs III. Grabmal, 9. Kanzel, 10. Katharinenkapelle, 11. Kreuzkapelle,
12. Gotische Orgelbühne, 13. Primtor, 14. Biesentor, 15. Rudolfs IV. Grab-
mal, 16. Singertor, 17. Neithart-Fuchs-Denkmal.
Das Innere (Eintritt durch die südl. oder die nördl. Turmhalle;
Chöre 1-4, die Kapellen 1-7 Uhr nachm. geschlossen, der Kirchen-
diener öffnet) ist 108m lang, 35m breit und 22,5, im Mittelschiff
des Langhauses 28m hoch. Da das Mittelschiff trotz seiner Über-
höhung besonderer Fenster entbehrt, so erfüllt ein weihevolles Halb-
dunkel den Raum. Die Glasgemälde sind modern, nach Zeichnungen
von Führich u. a. Die reichen Netzgewölbe werden von achtzehn
mit mehr als hundert Statuen geschmückten, sehr starken Pfeilern
getragen. Die zahlreichen Barockaltäre aus dem xvn. Jahrhundert
steigern den malerischen Eindruck.
Langhaus. Im Mittelschiff 1. die spätgotische *Kanzel (Gr. 9) aus
Sandstein , angeblich von Ant. Pilgram aus Brunn (c. 1512), mit
Halbflguren der vier Kirchenväter und zierlichem Schalldeckel;
unter der Treppe der Meister selbst, aus einem Fenster blickend. —
28 RouU,. WIEN. LmwtaÄÄS!
Die große Orgel, auf der Empore über dem W. -Eingang, ist von
1720; das Werk wurde 1886 erneut. Daneben 1. (südl.) die Eligius-
oder Herzogenkapelle (Gr. 6), r. (nördl.) die Kreuzkapelle (Gr. 11),
mit Barockgitter und (1. neben dem Altar) dem Grabe des Prinzen
Eugen v. Savoyen (S. 4 1) . — Im nördl. Seitenschiff, 1. von der Turm-
halle, eine gotische Orgelbühne von 1509 (Gr. 12), mit dem Steinbild
des Meisters Ant. Pilgram unten. — Über der Kreuzkapelle die Reli-
quienschatzkammer (Eintr., nur im Sommer, werkt. 10-11 Uhr; 40 h).
Chorbau. Nördl. der Frauenchor mit vielen Grabdenkmälern,
u. a. an der Wand r. dem angeblichen Grab des Herzogs Rudolf IV.
(Gr. 15) und seiner Gemahlin Katharina. — Im Hauptchor der mar-
morne Hochaltar (Gr. 7), von Hans Bock (1640; das Altarbild,
Steinigung des h. Stephanus, von Tobias Bock); gotisches Stuhl-
werk (xv. Jahrh.) und ein Kreuzigungsrelief (1517). Von den
Fenstern haben zwei noch alte Glasmalereien aus dem xiv. u. xv.
Jahrhundert. Vor den Stufen zum Priesterraum der Schließstein
der alten Fürstengruft, in welcher jetzt nur die Eingeweide der Mit-
glieder des Herrscherhauses beigesetzt werden (vgl. S. 36). — Im
Apostel- oder Theklachor (s. Seitenchor) das marmorne *Grabmal
des 1493 verst. Kaisers Friedrich III. (Gr. 8), von Niklas von Leyen
1467 für die Neuklosterkirche in Wiener-Neustadt begonnen, 1513
von Mich. Dichter vollendet ; die Tumba ist mit symbolischen Tier-
figuren, Statuen der Kurfürsten und acht Reliefs geschmückt; an
der Steinbrüstung Apostelstatuen u. a. Daneben r. an der Wand ein
schöner spätgotischer Schnitzaltar, aus Wiener-Neustadt.
Im südl. Querschiff (Turmhalle) das marmorne Türkendenkmal,
von Edm. Hellmer (1894), zum Andenken an die zweite Türken-
belagerung (S. 23) : in der Mitte, unter dem Triumphbogen, Graf
Starhemberg und seine Kampfgenossen, ganz oben Kaiser und Papst
im Gebet vor der h. Jungfrau. — Nebenan die Kaiharinenkapelle
(Gr. 10), von 1395, mit reizvollem gotischem Rippengewölbe, schönem
Holzkruzifix (xrv. Jahrh.) und spätgotischem Taufstein (1481).
Die Besteigung des Stephansturmes (Gr. 5) ist werktags, außer Sa.,
8-5 Uhr gestattet: Karlen (40 h) nebenan beim Mesner. Im zweiten Ge-
schoß eine 1711 aus türkischen Kanonen gegossene, 402 Zentner schwere
Glocke, im Volksmunde Pummerin genannt, die aber nicht mehr geläutet
wird. Aus den Fenstern der Wachtstube weite Aussicht.
Der Stock-im-Eisen-Platz (H. PL C 3), die sw. Fort-
setzung des Stephansplatzes , bezeichnet die Stätte des ehem.
Prangers. An der Ecke der Kärntner Straße, seit 1890 am Equitable-
Palast, steht der Stock im Eisen, das uralte Wahrzeichen Wiens, ein
mit Nägeln beschlagener umgekehrter Fichtenstumpf; der Eisen-
ring trägt die Zahl 1575 und die Buchstaben HB.
Die Kärntner Straße (II. PI. C 3-5), die seit 1865 von 9
auf 19m Breite erweitert worden ist, jetzt vornehmste Geschäfts-
straße der Stadt, dient nebst Graben, Kärntner- und Kolowrat-
Ring (S. 49) nachmittags und abends als Korso der feinen Welt.
L. die Malteserkirche (II. PI. C 4 ; Kirche St. Johannes des Täufers),
£'flHofburg. WIEN- 1.*™*- 29
die ungarische Nationalkirche, mit klassizistischer Fassade (1806) ;
im Innern 1. ein Denkmal (die Festung Malta) zu Ehren des Groß-
meisters Lavalette. — Die Straße mündet auf den Karlsplatz (S. 51)
und auf die Wiedner Hauptstraße (S. 94).
Der an den Stock -im- Eisen-Platz angrenzende Graben (II. PI.
C 3) war bis zum xin. Jahrb. die südwestl. Grenze der Stadt. An
der N.-Seite der Aziendahof (Passage; Nr. 31), im italienischen
Renaissancestil, von Hasenauer (1867) ; an der S.-Seite der Grabenhof
(Nr. 14), von Wagner und Thienemann (1876). In der Mitte des
Grabens die 21m hohe Dreifaltigkeitssäule, 1693 nach einem Ent-
wurf von Burnacini errichtet, mit reichem Skulpturenscbmuck, der
an die Pest von 1679 erinnert. Neben der Säule zwei Brunnen, mit
Bleiflguren des h. Joseph und des h. Leopold, von J. M. Fischer
(1804). — Platz Am Hof s. S. 39, Hoher Markt s. S. 40.
Unweit nördl. vom Graben die St. Peterskirche (II. PI. C 3),
neben St. Ruprecht (S. 41) die älteste Kirche Wiens, durch Bischof
Arno von Salzburg (790-803) gegründet, 1702-13 von Fischer von
Erlach neu erbaut, der Portalvorbau 1753 von Altomonte hinzuge-
fügt. Außen an der O.-Wand ein großes marmornes Reliefdenkmal
Kaiser Karls des Großen, von B. Weyr (1906). Im Innern Decken-
gemälde von Bottmayr (1714).
Vom W.-Ende des Grabens führt der Kohlmarkt (IL PI. B C 3),
gleichfalls eine Hauptgeschäftsstraße, gerade auf die Hofburgfassade
am MichaelerPlatz (IL PL B 3) zu. Die Michael er Kirche,
an der Ostseite des Platzes, 1221 zuerst erwähnt, 1288 neu her-
gestellt, ist eine kreuzförmige Pfeilerbasilika im Übergangsstil, Chor
und Turm gotisch (1340), im xvn. und xttii. Jahrh. sehr verändert.
An der südl. Außenwand des Langhauses ein großes spätgot. Ölberg-
relief von Meister Hueber (1498). Im Innern: im Chor Grabmäler
der Grafen Trautson (xvi.-xviii. Jahrh.) ; hinter dem Hochaltar ein
großes Alabasterrelief, Höllensturz der Verdammten, von C. Merville
(1781). — Ballhausplatz s. S. 37 ; Herrengasse und Landhaus s. S. 38.
2. Die kaiserliche Hofburg.
Die k. k. Hofburg („die Burg" ; IL PI. B C 3, 4), an Stelle der
Burg am Hof (S. 39) von Herzog Leopold VI., dem vorletzten
Babenberger (S. 22), vor 1221 gegründet, seit 1278 Sitz des habs-
burgischen Herrscherhauses, ist eine umfangreiche Gebäudegruppe,
die mehrere Höfe umschließt. Während verschiedener Bauperioden
entstanden, namentlich unter Ferdinand I. Mitte des xvi. Jahrh.,
unter Leopold I. Mitte des xvn. Jahrh., unter Karl VI. in der ersten
Hälfte des xviii. Jahrh. und unter Kaiser Franz Joseph I. seit 1889,
entbehrt sie des einheitlichen Grundplans. Am bedeutendsten sind
die Bauten Karls VI., der den in Rom gebildeten Baumeister Joh.
Beruh. Fischer v. Erlach (S. 24) mit der Erweiterung der kaiserlichen
Residenz betraute. Zwar sind von Fischer's Entwürfen, in denen
30 Jtart.1. WIEN. ,.**£
sich italienische und französische Spätrenaissance zu originell vor-
nehmer Wirkung vereinen, durch den Meister selbst (f 1723) und
seinen Sohn Jos. Em. v. Fischer (f 1742) nur die Hofbibliothek
(S. 33), die Hoffront der Reichskanzlei (s. unten) und die Winterreit-
schule (s. unten) ausgeführt worden. Indem man aber in neuester
Zeit auf sie zurückgriff, sind sie jetzt für den architektonischen
Gesamteindruck der Burg immerhin bestimmend geworden.
Die *Hauptfassadeam Michaeler Platz (S. 29), nach einem
alten Kupferstich 1889-93 von Ferd. Kirschner aufgeführt, hat dem
Reichskanzleigebäude den von Fischer geplanten Abschluß auf der
Stadtseite gegeben. Zwischen kuppelgekrönten Eckpavillons tritt
sie in flacher Rundung nach der Mitte zurück, wo der von einer
hohen Kuppel überwölbte Portalbau die Einfahrt nach dem Burghof
enthält. Ein reicher Skulpturenschmuck erhöht die glänzende Wir-
kung. Zu beiden Seiten des Hauptportals vier Herkulesgruppen von
E. v. Hofmann, Joh. Scherpe, Jos. Lax und A. P. Wagner, Gegen-
stücke zu den alten Bildwerken der Hofseite (S. 31). Hoch oben
als Mittelgruppe Weisheit, Gerechtigkeit, Stärke von Jos. Benk.
Die Brunnengruppen unten an den Eckpavillons , r. die Macht zu
Lande, 1. die Macht zur See, sind von Edm. Hellmer und von
Rud. Weyr. — Der linke Eckpavillon, der einzige alte Teil der
Fassade, gehört zu der anstoßenden Winterreitschule, die nach Joh.
Bernh. v. Fischer's Plänen 1729-35 von Jos. Em. v. Fischer erbaut
wurde und durch eine überwölbte Durchfahrt nach dem Josefs-
platz (S. 37) mit der 1556 erbauten Stallburg verbunden ist.
Die Stallburg enthält im Erdgeschoß die Stallungen für die spanischen
Pferde (Zutritt Mo. Do. 9-UV4 üor)5 in den Obergeschossen das Oberst-
kämmereramt, die Generalintendanz der k. k. Hoftheater (Grundr. c) und
andere Hofkanzleien. — Der *B,eitsaal der Winterreitschule (Zutritt Mo.
Do. 9-1 174 Uhr, von der Durchfahrt her: vgl. Grundr. d; Kartenautoaat 60 h)
bildet ein Rechteck von 57m Länge, 19m Breite, mit einer von 46 Säulen
getragenen Galerie •, die Hofloge ist unter der Eckkuppel.
Vom Michaeler Platz tritt man durch das Hauptportal, an dem
die schmiedeeisernen Torflügel zu beachten sind, zunächst in eine
Eingangshalle, die mit schönen Reliefs, Auszug zum Kampf von Otto
König und Heimkehr des Siegers von Stephan Schwarz, geschmückt
ist, und weiter in eine großartige *Rotunde von 24m Durchmesser
und 34m Höhe, mit den Aufgängen zum Obersthofmeisteramt und
den Gemächern des kaiserlichen Gefolges, sowie 1. zur Schatz-
kammer (Grundr. e; S. 32). Die Bildwerke in der anschließenden
Durchgangshalle verkörpern in Doppelgruppen die Wahlsprüche der
vier am Ausbau der Burg besonders beteiligten Herrscher.
In der Mitte des innern Burghofs oder Franzensplatzes
steht ein Bronzestandbild von Pompeo Marchesi, Kaiser Franz" I.
als röm. Imperator (1846); n.ö. der sog. Reichskanzleitrakt, von
J. B. Fischer erbaut, 1728 vollendet, im xviii. Jahrh. Sitz des
Reichshofrats , jetzt Residenz des Kaisers, zu dessen Wohn- und
Audienzräumen von dem mittleren Tor die Haupttreppe hinauf-
Älmrg. WIEN- 1. Route. 31
fährt. Oben das Wappen Karls VI., von allegorischen Frauenge-
stalten nmgehen. Der Durchfahrt vom Michaeler Platz entspricht
n. eine kleinere Durchfahrt. Beide sind von Herkulesgruppen von
Lor. Mattielli eingefaßt. — An der nordwestl. Schmalseite des Platzes
steht der Anfang des xvn. Jahrh. umgebaute Amalienhof, nach dem
Tode Josephs I. Witwensitz seiner Gemahlin Wilhelmine Amalie
AmaliexL-HoT £ ^ K.K.H0FBUR9
Anfang dJXVlLJh., & £? P
.'? "<£> O 2j" 0 10 20 30 ■«) SO 100
^^ W\
Äusserer V>' ^ ' J&> -- <?,^>r'e-
^,^.„ ^Ss^'* «- .C^T W°
'4%^
V»
Palais
Bur§- |V kapelte ^' *■ PallaviciM
S \% ^T Joseplts-
^O JosepHII.
(Helden-) % Platz
'^, 1 „
Platz \b * l -je*
Prinz EuseTt.
HOFBURG ' 1
Eingänge: a Burghauptmannschaft, 6 Hofbibliothek, c Kassen der Hof-
theater, d Reitschule, e Schatzkammer, / geistliche Schatzkammer, g Zere-
moniell-Appartements
v. Braunschweig; im Erdgeschoß das Oberststallmeisteramt. — Der
Leopoldinische Trakt, auf der südwestl. Langseite, wurde unter
Leopold I. 1660-62 und nach einem Brande 1668-70 neu erbaut.
Im xvni. Jahrh. bewohnten ihn die Kaiserin Maria Theresia, die
das Innere umbauen ließ, und Joseph IL Jetzt enthält das erste
Stockwerk vorn das Zeremoniell - Appartement (S. 32) und nach
dem äußeren Burgplatz zu die Fremdenappartements. Im Zwischen-
32 Baute 1. WIEN. 2. Htfft£
geschoß die Militärkanzlei. Im Erdgeschoß r. die Offlze des Hof-
weinkellers, dessen Lagerräume in den Kellern darunter sind, 1. die
Burghauptwache („Burgmusik" werkt. 1 Uhr). — Die Durchfahrt 1.
neben der Wache führt zum äußeren Burgplatz, s. S. 35.
Die SO.-Seite des Franzensplatzes nimmt der sog. Schweizer hof
mit seiner 1536-52 unter Ferdinand I. umgebauten Front ein. Über
die Grabenbrücke, an der steinerne Löwen 1. das Habsburger Wappen,
r. das fünf Adler zeigende Wappen des Erzherzogtums Niederöster-
reich halten, und durch das schöne Renaissanceportal (r. der Ein-
gang zur geistlichen Schatzkammer, Gr. /, s. unten) gelangt man
in den Hof, der im wesentlichen noch dem um 1278 erneuten
Babenberger Bau entspricht. Darin r. das Wachtlokal der Leib-
garde-Kompagnie und die Aufgänge zum Zeremoniellappartement:
die doppelarmige Botschafterstiege und eine schmale Freitreppe, auf
der man zur Besichtigung hinansteigt (Gr. g~). Anstoßend die geist-
liche Schatzkammer (s. unten) und Burgkapelle, von 1449, mit Aus-
nahme des Chorschlusses modernisiert, zugänglich werkt. 7-9 ^ Uhr
früh ; darin u. a. ein Kruzifix von Raph. Donner (f 1741) ; Kirchen-
musik s. S. 16. — Der östl. Durchgang des Schweizerhofs, an den
sich die nach 1744 erbauten Redoutensäle anschließen, mündet auf
die W.-Ecke des Josefsplatzes (S. 37).
Das *Zeremoniell-Appartement (Zutritt s. S. 18, unter Hofburg) umfaßt
eine Reihe prächtiger Säle und Gemächer. Durch einen Vorraum und über
die innere Botschafterstiege (mit Marmorgruppe des Jason und der Medea,
von Käßmann) gelangt man zunächst in zwei Säle mit vortrefflich erhal-
tenen Gobelins aus der Fabrik von La Malgrange bei Nancy nach Ent-
würfen Ch. HerbeFs (t 1703), die die Siege des Herzogs Karl V. von Loth-
ringen und Joh. Sobieski's über die Türken verherrlichen. Der folgende
Galeriesaal und der Neue Saal sind 1898 von E. v. Förster neu her-
gestellt worden. Der Rittersaal, 30m lang, 19,6om breit, ist 1803 für
Franz I. von dem niederländ. Baumeister Montoyer im klassizistischen Ge-
schmack ausgeführt und 1898 durch einen Anbau erweitert worden. Durch
den Marmorsaal gelangt man weiter in acht ehemals von Maria Theresia
und Joseph II. bewohnte Gemächer, mit Gobelins, Bildnissen von Winter-
halter, einer prächtigen Uhr von 1671, schönen Boulle-Möbeln, Miniaturen
und Florentiner Mosaikbildern (Pietradura-Zimmer).
Die k. k. 'geistliche Schatzkammer (Eingang im Durchgang zwischen
Franzensplatz und Schweizerhof, Gr. /, s. oben; Zutritt s. S. 19) enthält
liturgische Geräte, Reliquien, Meßgewänder. „Führer" 50 h. — Im Vor-
saal sieben Brüsseler Bildteppiche aus dem xv.-xvn. Jahrhundert. — Im
Hauptsaal: prächtige Pontifikal-Ornate. z. T. von Maria Theresia ge-
stiftet (hervorzuheben Nr. 28-30, 56, 82, 83, 168, 181); Monstranzen (Nr. 32,
36, 107); Reliquienaltärchen (Nr. 102, 109); 38. Gebetbuch Kaiser Karls VI.,
deutsche Arbeit, Ende xvi. Jahrh.; 242. Reliquienkapsel Kaiser Karls V.;
215. Schweißtuch der h. Veronika in kostbarem Rahmen u. a.
Die k.k. »Schatzkammer (Aufgang in der Rotunde zwischen Michaeler und
Franzensplatz, Gr. e; Einlaß s. S. 19) enthält den habsburgisch-lothringischen
Hausschatz an Krönungsinsignien, Hoheitszeichen, Juwelen usw. in fünf
1747 mit prächtigen Wandkasten und Vertäfelung aus Nußbaumholz ge-
schmückten Räumen. „Führer" 60 h. Schatzmeister: Franz v. Lumbe.
I. Zimmer (Vorraum) : Lederbehälter für die seit 1357 in der Burg Karl-
stein (S. 325), 1424-1796 größtenteils in Nürnberg und Aachen verwahrten,
seitdem nach Wien gebrachten Kleinodien und Reliquien des römisch-
deutschen Reiches aus dem xv. und xvi. Jahrhundert.
II. Zimmer. Im Mittelschrank I die * Kleinodien des römisch-deutschen
Reiches: die »Kaiserkrone (xi.-xii. Jahrh.), Reichsapfel (xn. Jahrh.) und
ÄbMottet. ™EN- !•*■* 33
zwei Zepter (xiii. und xiv. Jahrh.); sog. Säbel Karls d. Gr., aus Aachen
(vermutlich sizilische Arbeit-, xii. Jahrh.); das angeblich aus der Gruft
Karls d. Gr. stammende Evangelienbuch, auf welches der Kaiser vor der
Krönung den Eid leistete (Einband aus dem xv. Jahrh.) ; das sog. Schwert
des h. Mauritius (xii. Jahrh.), das bei der Krönung vorangetragen wurde;
das kaiserl. Zereroonienschwert (wahrscheinlich für Heinrich VI. in Sizilien
gefertigt). — Wandkasten II : * Krönungsgewänder der normannischen Könige,
sarazenische Arbeiten aus Palermo, seit Heinrich VI. (f 1197) Insignien der
deutschen Kaiser, darunter ein kostbarer Mantel, wie die Dalmatika 1133
für Roger II. verfertigt, eine Alba (Nr. 10), 1181 für Wilhelm II. hergestellt,
ein Gürtel mit kunstvollen Goldfiligranblättchen. — Mittelkasten IH : Reli'
quien des römisch-deutschen Reiches: Reichskreuz aus der Zeit Konrads HI.
(1137-52), ehemals Reliquienbehälter für die sog. Lanze des h. Mauritius mit
dem Nagel vom Kreuze Christi und für das Stück vom h. Kreuz; Reliquiar
des h. Stephan, angeblich aus der Zeit Karls d. Gr., aber z. T. erneut. —
Wandkasten IV: Wappenröcke für Herolde. — Schrank V: Schale aus
orientalischem Achat (75cm Durchmesser). — Mittelkasten VI: * Kleinodien
aus dem Schatze des Ordens vom Goldenen Vliese (Toison d1Or), der 1430 durch
Philipp den Guten von Burgcind gestiftet wurde. — Wandschrank VII :
Bundhut des Wappenkönigs und Mantel eines Toison-Ordensritters.
III. Zimmer. Im Wandkasten VIII u. a. 13. der Reichskammerrichter-
stab, den Maximilian I. 1495 zu Frankfurt seinem Rat und Oberhofmeister
Eitel Friedrich Grafen von Zollern verlieh. — Wandkasten X: burgundische
und österreichische Krönungs- und Lehenschwerter. — Im Mittelschrank XII
die österreichischen Kroninsignien und Ordenszeichen: die österr. *Kaiser-
krone, ehemals als erzherzoglich österreichische und böhmisch-ungarische
Königskrone von den habsburgischen Fürsten beim Einzüge in Frankfurt
vor der Kaiserkrönung getragen, Reichsapfel, beide aus der Zeit Rudolfs H. ;
Zepter, für Kaiser Matthias 1612 gefertigt ; Toison-Orden aus 150 Brillanten,
in der Mitte ein rosenroter Brillant (264/32 Karat). — R. das
IV. Zimmer. Im Mittelschrank XIII der * Privatschmuck des österr.
Kaiserhauses: 23. die ganz mit Diamanten geschmückte Krone der Kaiserin
Elisabeth, 1867 aus altem Hausschmuck neu gefaßt ; 28-31. Smaragdgarnitur
und 40. das sog. Rosenkollier der Kaiserin Maria Theresia ; 39. Brillant-
diadem mit dem „Frankfurter" Solitär (445/8 Karat) ; 45. der berühmte
„Florentiner" Diamant, 1331/3 Karat schwer, einst im Besitze Karls des
Kühnen, später im toskanischen Schatz, jetzt in einer brillantenen Hut-
agraffe befestigt. — Im Wandkasten XIV das kaiserliche Tauf zeug, darunter
ein goldenes Gießkännchen (deutsche Arbeit, um 1550). — Wandkasten XV:
Krone des Königs Wladislaw II. von Ungarn. — Wandkasten XVI : Insignien
Napoleons I. als Königs von Italien, von seiner Krönung zu Mailand (1805).
V. Zimmer: silberne vergoldete Wiege des Herzogs von Reichstadt,
Sohnes Napoleons I. und der Maria von Österreich.
Den s.o. Flügel der Burg bildet die von J. B. Fischer v. Erlach
erbaute, 1726 vollendete *Hofbibliotliek (II. PI. B 4), deren Haupt-
front dem Josefsplatz (S. 37) zugewendet ist, mit kuppelgekröntem
Mittelbau, den oben eine Minerva auf dem Viergespann schmückt;
über den Seitengebäuden Atlas mit dem Himmels- und Gäa mit dem
Erdglobus. Vom Haupteingang führen breite Treppen in den die ganze
Länge des Gebäudes einnehmenden * Prunksaal (Eintr. s. S. 18),
der wohl als die herrlichste Bücherhalle der Welt "bezeichnet werden
darf, mit elliptischem Kuppelraum in der Mitte, gegen den sich die
Seitenräume zwischen Säulenstellungen öffnen. Die allegorischen
Fresken, von Daniel Gran (1730), verherrlichen in der Kuppel die
Gründer und Förderer der Bibliothek, im übrigen die verschiedenen
Wissenschaften und Künste. Die Marmorstatuen Karls VI. und an-
derer Habsburger werden dem Bildhauer Peter Strudel zugeschrieben.
34 Boulel. WIEN. 2. H.fMb'Ä
Reich ornamentierte Bücherschränke und eine Galerie ans Nußbaum-
holz, zu der steinerne Wendeltreppen hinaufführen, vervollstän-
digen die architektonische Dekoration. Bei Besuchen auswärtiger
Herrscher wird der Saal gelegentlich als Cercle-Appartement benutzt.
Die Hofbibliothek (Direktor Hofrat Prof. Dr. Jos. v. Karabacek) um-
faßt 1000000 Druckbände, darunter 8000 Wiegendrucke, sowie 50000 Musi-
kalien, 27000 Handschriften, 30000 Autographen, 350000 Kupferstiche,
100000 Papyri usw. Während der Sommermonate finden im Prunksaal
wecbselnde Ausstellungen statt. — Der Lesesaal (Eintr. s. S. 18) ist in dem
ehem. Büchersaal des Augustinerklosters (S. 37).
Von Handschriften seien genannt: die *Genesis, griechische
Silber- und Goldschrift auf Purpurpergament, mit farbigen Illustrationen
(v. Jahrh.) ; das *Pflanzenbuch des Dioskurides, Abschrift für die byzanti-
nische Prinzessin Juliana Anicia (Anf. des vi. Jahrh.) ; griechische Evangelien
(x. u. xi. Jahrh.) 5 die 5. Dekade von Livius1 römischer Geschichte (v. Jahrh. ;
Unikum); Psalterium, Geschenk Karls d. Gr. an Papst Hadrian I. (-j-795);
Otfrieds Evangelien - Harmonie (um 865 verfaßt), hervorragende gleich-
zeitige Handschrift; Tristan und Isolt Gottfrieds von Straßburg (um 1210
verfaßt), Abschrift aus dem xiv. Jahrh. ; die Wenzelsbibel (deutsche Bibel-
übersetzung in sechs Foliobänden), ursprünglich im Besitz des Königs
Wenzel; "Evangeliar von Johann von Troppau (1368); das Rationale
des Durandus, Abschrift mit Miniaturen der Wiener Schule (c. 1395-1403);
Kaiser Karls IV. goldene Bulle, Abschrift für König Wenzel„(1400); der
Roman von den Taten des Gerard de Roussillon, französische Übersetzung
für Herzog Philipp den Guten von Burgund (1447); * Auszug aus der Chronik
von Jerusalem, Brügger Handschrift für Herzog Philipp den Guten (c. 1450),
gleichfalls mit Miniaturen der altflandrischen Schule; das Gebetbuch Kaiser
Maximilians I., mit Vollbildern von PaulBening; das vielgebrauchte Gebet-
buch Kaiser Karls V., mit Namensschrift seiner Verwandten; Seb. Brant's
„Seelengärtlein", mit 66 Bildern von Gerard Horebout u. a.; französ.
Gebetbuch in der Art der Livres d'heures des Herzogs Jean de Berry
(xv. Jahrb.); der Roman „vom liebebefangenen Herzen", von Herzog
Rene I. von Anjou, älteste bekannte Handschrift, mit herrlichen *Minia-
turen; französ. Übersetzung der Teseide Boccaccio's, ebenfalls mit Minia-
turen in der Art des Jean Foucquet (c. 1470); mehrere Handschriften aus
der Bibliothek des Königs Matthias Corvinus von Ungarn, mit schönen
Miniaturen von dem Florentiner Attavante ; Eurialo d'Ascoli's Gedicht „vom
Siege des Adlers", mit Miniaturen von Giulio Clovio ; Torquato Tasso's
Gerusalemme conquistata, vom Dichter selbst geschrieben. Unter den orien-
talischen Handschriften Koranfragmente in kufischer Schrift, mit den
ältesten arabischen Miniaturen (ix. u. x. Jahrh.); die arabische Bilderhand-
schrift von Hariri's Makämen (1334); arabische Bearbeitung des Galenus
über die Latwergen, ebenfalls mit Menschen- und Tierbildern (xm. Jahrh.);
Prinz Schähi's Diwan, persische Handschrift mit köstlichen Miniaturen
(Anf. des xvi. Jahrh.) ; das „Königsalbum", mit 48 persischen Kalligraphien
(xv.u. xvi. Jahrh.), 1572 dem Sultan Murädlll. geschenkt. — ZurHandschriften-
abteilung gehört auch die Autographensammlung: Autographen der
Habsbarger (seit Maximilian I.) und berühmter Persönlichkeiten.
Hervorragende Wieg endrucke (Inkunabeln) sind: das einzige voll-
ständige Exemplar des Psalteriums von Fust und Schöffer (1457); die
42 zeilige Gutenberg-Bibel ; die 36zeilige Bibel; unter den spanischen Früh-
drucken namentlich Diego de Valera's Cronica de Espana (Salamanca 1493)
und das Missale Mozarabicum ; Drucke von Caxton und Wynkyn de Worde.
In der Mu sikalienabteilun g: das mit herrlichen Miniaturen ver-
zierte Kuttenberger Cantionale, seltene Drucke von 1503-32, sowie musi-
kalische Autographen von Orlando di Lasso, Jos. Haydn, Mozart und
Beethoven. — Das Hauptstück der geographischen Abteilung ist
die „Peutinger'sche Tafel" (xm. Jahrh.), die einzige erhaltene Kopie einer
römischen Reichs-Straßenkarte des in. Jahrh. nach Chr.
Die Kupferstichsammlung, deren Kern die Sammlung des Prinzen
Eugen von Savoyen bildet, umfaßt graphische Kunstblätter aller Schulen.
Ho&Miolhek. ™*N- '•*>«*■ 35
Hervorragend besonders der detitsche Holzschnitt und Kupferstich (xv. Jahrh.),
die Dürerschule, Rembrandt, das englische Schabkunstblatt (xvm. Jahrb.),
die österr. Graphik (xix. Jahrh.) und die moderne Kunst. — Unterab-
teilungen sind eine große Porträtsammlung (100000 Blätter, darunter die
Wlassack'flche und die Hyrtl-Friedlowsky'sche Sammlung), die Sammlung
von Darstellungen geschichtlicher Ereignisse, Veduten und architektonische
Aufnahmen, Tafgjwerke und Photographien.
Im IH. Stockwerk (Eingang an der SO. -Seite des Josefsplatzes, mittlere
Tür) der 'Papyrus des Erzherzogs Rainer, eine große, 1877-78 im
ägyptischen Fayüm entdeckte und durch andere Funde ergänzte "Urkunden-
Sammlung in zehn Sprachen. Großer wissenschaftlicher Katalog von 1894.
— I. Saal (hieroglyphische, hieratische, demotische und koptische Texte) :
Nr 102a. Papyrus Reinisch, ein Totenbuch aus der Zeit Thutmosis'1 III.
(c. 1600 vor Chr.) ; 103. hieratisches Totenbuch (fast 9m lang) mit der Dar-
stellung des Totengerichts 5 1426-29. demotische Rechtsurkunden. In den
Schaupulten Schreibstoffe (Papyrus, Holz, Ton, Wachstafel, Leinwand,
Leder) und Schriftproben. — IL Saal (griechisch, lateinisch, Pehlevi): 225.
Bekenntnis aus der Volkszählung im J. 175 nach Chr. ; 467. tachygraphi-
scher (stenographischer) Papyrus aus byzantinischer Zeit ; 445-463. persische
Schriftstücke aus der Zeit der Sassanidenherrschaft (Anf. des vn. Jahrh.) ;
52. Fragmente aus der Hekale des Dichters Kallimachus (ni. Jahrh. vor
Chr.); 525-529. Zauberpapyrus und Amulette; *53i. Chorgesang aus der
Tragödie Orestes von Euripides (Text und Noten ; Niederschrift aus der
Zeit der Geburt Christi) ; 536. Brachstück aus der Septuaginta (Esaias ;
m. Jahrh.); 537. Fragmente eines Stückes des Komikers Epicharmos
(v. Jahrh. vor Chr.); 541. Bruchstück eines vorkanonischen Evangeliums
(n. Jahrh.). An den Wänden Mumienbildnisse aus Rubajjat; zwischen den
Fenstern eine Papyruastaude. — III. Saal (arabisch, hebräisch, syrisch) :
Urkunden der ersten Nachfolger des Propheten aus der Zeit der Eroberung
Ägyptens (556. Kontributionsbefehl des Oberfeldherrn Amru, aus dem J. 643) ;
917 fg. älteste Proben von Schriften auf Hadernpapier; 929 fg. älteste
Drucke auf Papier (x. Jahrh.).
Die Durchfahrt in der S.-Ecke des Franzensplatzes (S. 30), 1.
neben der Hauptwache, mündet anf den äußeren Burg- oder
Heldenplatz (II. PI. B 3, 4), den im SW. das 1821-24 von
P. v. Nobile im klassischen Stil erbaute Burgtor gegen die Ring-
straße abschließt. Ihn schmücken zwei Reiterstandbilder : 1. Prinz
Eugen v. Savoyen, der „edle Ritter" und Führer der kaiserlichen
Heere gegen Türken und Franzosen (f 1736) , r. Erzherzog Karl,
der Sieger von Aspern (f 1847), beide in Bronze von A. D. Fern-
korn auf hohen Marmorsockeln, 1865 und 1860 errichtet.
Der Heldenplatz ist nach Gottfr. Sempera und Karl v. Hasenauers
großartigen Plänen von 1870-75 als forumartiger Mittelhof einer
neuen Hofburg gedacht, die mit den beiden Hofmuseen jenseit
des Burgrings und dem Hofstallgebäude im Hintergrund (vgl. S. 48)
ein Ganzes bilden würde. Zur Ausführung ist nur der die SO.-
Seite des Platzes einnehmende Flügel gelangt, ein glänzender Palast
im Spätrenaissancestil, dessen Außenbau beim Tode Hasenauer's
(1894) größtenteils vollendet war. Den innern Ausbau leitete
1897-1907 Oberbaurat Friedr. Ohmann , jetzt Oberbaurat Ludw.
Baumann. Hier sollen auch die Sammlungen des Erzherzogs Franz
Ferdinand und die Aquarelle und Handzeichnungen aus dem kunst-
historischen Hofmuseum aufgestellt werden. — Die Rückseite ist
dem Hof- oder Kaisergarten zugewendet, in dem ein Reiterbild
Franz' I. (1745-65) von Balth. Moll steht (unzugänglich).
36 BouUl. WIEN. a.-M*£SS2
3. Südwestlicher Teil der Inneren Stadt.
Den NeuenMarkt (II. PI. C 3, 4), im W. der Kärntner Straße
(S. 28), schmückt ein 1793 von B. Bonner (S. 24) in Bleiguß aus-
geführter, 1873 in Bronze erneuter *Brunnen, mit einer weihlichen
Figur, die ein Medaillonbild des Äskulap hält, Putten und wasser-
speienden Fischen in der Mitte und den Figuren der vier Haupt-
flüsse des Erzherzogtums Österreich, Enns, Ybbs, Traun undMarch.
An der Westseite des Platzes liegt die Kapuzinerkirche (II. PI.
C 4), 1622-32 im Barockstil erbaut, mit der Kaisergruft. Eintritt
s. S. 19 ; Eingang 1. von der Kirche (Tür Nr. 2).
Die Kaisergruft birgt zur Zeit 133 Särge. R. in der 1701 erweiterten
alten Gruft, in die der Kapuziner zuletzt führt, die z. T. reich ver-
zierten Särge des alten habsburgischen Hauses : r. die Kaiser von Matthias
(f 1619) bis zu Karl VI. (t 1740; Sarkophag von Joh. Nik. Moll), außer
Ferdinand II. (f 1637), der in Graz beigesetzt ist (vgl. S.236); 1. ihre
Gemahlinnen von der Kaiserin Anna (+ 1618), der Stifterin der Kirche, an.
— L. die 1748 angelegte, mehrfach vergrößerte neue Gruft, mit den
Särgen der Habsburg-Lothringer : im ersten Raum Maria Theresia (t 1780)
und ihr Gemahl Franz I. (t 1765), in prunkvollem Doppelsarkophage von
Balth. Moll, umgeben von ihren Kindern, am Fußende der schlichte Kupfer-
sarg Josephs II. (t 1790) 5 im zweiten Baum ebenfalls in einfachen Kupfer-
särgen Franz II. (t 1835), umgeben von seinen vier Gemahlinnen, daneben
r. Marie Luise, die Gemahlin Napoleons I. (f 1847), und 1. ihr Sohn, der
Herzog von Reichstadt (+ 1832); im dritten Raum neben einer Marien-
statue 1. die Kaiserin Elisabeth (f 1898), r. Kronprinz Rudolph (+ 1889);
im vierten Raum Kaiser Maximilian von Mexiko (t 1867) und Särge des
Hauses Toscana, dann Erzh. Karl (+ 1847) und Erzh. Albrecht (t 1895). —
„Historisch-chronologisches Verzeichnis1* 20 h.
Den Albrechtsplatz (n. PI. 0 4), den verkehrreichen Platz
an der Rückseite des Hofoperntheaters (S. 48), schmückt das Marmor-
standbild Mozarfs, von V. Tilgner (1896), mit reizenden Putten am
Sockel. Gegenüber, an der Augustinerbastei, der Albrechtsbrunnen,
von Joh. Meixner (1869), mit Marmorstatuen der Donau und ihrer
Nebenflüsse ; oben auf der Bastei ein bronzenes Reiterbild des Erz-
herzogs Albrecht (1817-95), des Siegers von Custoza im J. 1866,
von K. Zumbusch (1898). — An der N.-Seite des Platzes, Ecke
Augustinerstraße, der Philipphof, 1884 von K. König im Barockstil
erbaut, jetzt Sitz des Jockeiklubs.
An der W.-Seite des Albrechtsplatzes erhebt sich das lang-
gestrekte Palais des Erzherzogs Friedrich (II. PI. C 4), 1801-4
von Montoyer erbaut, 1867 umgestaltet, mit der unter dem Namen
Albertina berühmten Sammlung von Handzeichnungen und Kupfer-
stichen (Eintritt s. S. 18). Direktor: Dr. Jos. Meder.
Die *Albertina (Eingang im Hintergebäude, 1. Stock), von Herzog
-Albert von Sachsen-Teschen (+ 1822) angelegt, von Erzherzog Karl (f 1847)
und Erzherzog Albrecht (s. oben) fortgeführt, ist an Handzeichnungen eine
der reichsten in Europa: 21400 Blätter, u. a. vonRaffael einige Madonnen-
studien, 145 Zeichnungen von Dürer, 52 meist echte Zeichnungen von
Rubens, 150 Zeichnungen von Reinbrandt und seinen Schülern (die
größte Sammlung ihrer Art). Des beschränkten Raumes wegen ist nur
ein kleiner Teil der Schätze ausgestellt. Die Dürer'schen Zeichnungen,
von denen der Feldhase (1502), das große Rasenstück (1503), die sog. „grüne
Passion" (1504) und das Bildnis Kaiser Maximilians I. (1518) hervorgehoben
gjf WIEN. 1. Route. 37
seien, werden an den Besuchstagen in Faksimiles gezeigt (die Originale
nur zu Studienzwecken an den übrigen Wochentagen 9-12 TJhr, nach Mel-
dung bei der Direktion). — Die Kupferstichs ammlung enthält über 220000
Blätter, darunter die Werke von A. Dürer, Marc Anton Raimondi und
L. v. Leyden in Prachtdrucken. — Die Bibliothek (52 000 Bände) ist reich
an älteren Prachtwerken, an historischen, militärwissenschaftlichen und
besonders an kunstgeschichtlichen Werken und seltenen alten Drucken.
— Die Kartensammlung umfaßt 24000 Landkarten und Pläne.
An der W. -Seite desLobkowitzplatzes das Lobkowüzsche
Palais (II. PI. C 4), 1685-90 von C. A. Cannevale erbaut.
Die Augustinerkirche {Hofpfarrkirche; II. PI. B C 4), 1349 voll-
endet , ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche mit auffallend
langem Chor. Das Langhaus ist 18,6m, der Chor 22,8m hoch. Der
unschöne Turm hat 1849/60 einen Aufbau erhalten.
Das Innere ist stark modernisiert. Im r. Seitenschiff, dem Eingang
gegenüber, das "Grabmal der Maria Christina (t 1793), Tochter der Kaiserin
Maria Theresia, das ihr Gemahl, Herzog Albert von Sachsen-Teschen, 1805
von Canova errichten ließ: eine 5m h. Marmorpyramide mit allegor.
Figuren. — Vor dem Chor r. die 1627 erbaute Loretokapelle, in der die
Urnen mit den Herzen der Kaiser und Kaiserinnen aufbewahrt werden
(vgl. S. 28). — Nebenan im Durchgang die verschlossene, aber durch das
Fenster sichtbare zweischiffige gotische St. Georgskapelle, in deren Mitte
das Grabmal des Kaisers Leopold II. (1790-92), von Franz Zauner. Daneben
bezeichnet eine einfache Grabplatte im Fußboden die Buhestätte van
Swieten's (+ 1772) , des Leibarztes der Kaiserin Maria Theresia. An der
Eingangswand das Grabmal des Feldmarschalls Grafen Daun (1705-66), von
A. K. Moll, durch Maria Theresia „patriae liberatori" errichtet. — Pater
Abraham a Santa Clara (+ 1709) war Prediger an dieser Kirche.
In der von der Kirche zum Graben führenden Dorotheergasse,
r. Nr. 17, der 1901 vollendete Neubau des fc. fe. Versatz- und Ver-
steigerungsamtes oder Dorotheums (II. PI. C 3, 4; werktags 3-5 Uhr),
1. Nr. 18 die evang. -lutherische und Nr. 16 die reformierte Kirche.
Den Josefs platz (II. PI. B 3, 4) , auf dem ein bronzenes
Rtiterbild Josefs II. (1780-90) in Imperatorentracht von Fr. Zauner
steht (1807), begrenzen : n.w. die Redoutensäle (S. 32), s.w. die
Hofbibliothek (S. 33 ; der Torweg in der W.- Ecke führt in den
Schweizerbof, s. S. 32); s.o. das ehem. Augustinerkloster (Lesesaal
der Hof bibliothek s. S. 34) ; ö. Nr. 5 der gräfl. Pallavicini' sehe Palastt
1783-84 für den Grafen v. Fries durch J. F. v. Hohenberg im klassi-
zistischen Stil erbaut, mit Karyatidenportal von Zauner.
In der N.-Ecke des Josefsplatzes führt, zwischen dem Redouten-
saalbau und der Stallburg, die S. 30 erwähnte überwölbte Durch-
fahrt zur Reitschulgasse und dem Michaeler Platz.
Vom Michaeler Platz (S. 29) führt die Schauflergasse westl., an
dem Gebäude der k. k. Landwirtschaf ts-Qesellschaft (Nr. 6) vorüber,
zum Ballhausplatz (II. PI. B 3), an dessen W. -Seite das Mini-
sterium des Äußern und des kaiserl. Hauses, 1716-21 erbaut, 1881-82
bedeutend erweitert. — Volksgarten s. S. 46.
Nordl. vom Ballhausplatz ist der Minoritenplatz (H. PI.
B 3). Die Minoritenkirche, eine dreischiffige gotische Hallen-
kirche, 1404 vollendet, mit skulpturenreichem Portal (um 1395),
seit der Aufhebung des Minoritenklosters (1786) Kirche der Ita-
38 Ä«**. WH»- 3.SMwe(Ä
liener, enthält seit 1846 im 1. Seitenschiff eine Mosaikkopie des
Leonardo'schen Abendmahls 5 im r. Seitenschiff das Denkmal des
Dichters Metastasio (f 1782 in Wien), von Lnccardi (1854). —
Nor dl. vor der Kirche ein Marmor sitzhild des Malers Rud. von Alt,
von Scherpe (1912). An der S. -Seite des Platzes das 1902 von
Hofer nnd Holzeland erbaute k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv
(H. PI. B 3), mit 100000 Urkunden (znm Studium werkt. 9i/2-2V2,
So. 10-1 Uhr geöffnet; die Schausammlung Mi. 10-1 Uhr gegen
Karten, die tags vorher in der Direktion ausgegeben werden, Katalog
1 K). Nordwestl. Nr. 5 das Kultus- u. Unterrichtsministerium,
1683 im Barockstil als Starhemberg-Palais erbaut. — In der N W.-
Ecke des Platzes liegt, nach der Bankgasse und der Löwelstraße
zugewendet, das fürstl. Lieehtenstein'sche Majoratshaus (II.
PI. B 3), 1699-1711 von Gabrielli und Martinelli errichtet, mit
prachtvollem Treppenhaus. — Hofburgtheater s. S. 46.
Östl. von der Minoritenkirche, Herrengasse Nr. 11, die Statt-
halterei (II. PI. B 3), 1847 von P. Sprenger erbaut. — Dieser gegen-
über, Herrengasse Nr. 8 , in einem Barockbau vom Ende des
xvii. Jahrb., das niederösterreichische Landesmuseum (IL PL
B 3), eine Sammlung von natur- und kulturgescbichtlichen Gegen-
ständen aus Niederösterreich: Einlaß s. S. 19. „Führer" 60 h.
I. Saal: Münzen und Medaillen, u. a. sog. Raitpfennige ; Urkunden,
u. a. eine solche Kaiser Friedrichs I. Barbarossa von 1162; Marmorbüste
Kaiser Franz1 I. von P. Marchese. — II. Saal: naturwissenschaftliche Ab-
teilung. — III. Saal: Wiener Empiresalon um 1800. — IV. Saal, histo-
rische und volkskundliche Abteilung: Funde aus der Stein-, Bronze- und
Eisenzeit; volkstümliche Keramik; bäuerliche Arbeiten in Holz und un-
edlem Metall; Volkstrachten. — V. Saal: niederösterreichische Bauern-
stube aus St. Peter in der Au (1783). — Im Erdgeschoß das Lapidarium,
mit Altar- und Votivsteinen aus römischer und späterer Zeit.
Herrengasse Nr. 13 das niederösterreichische Landhaus (II. PI.
B 3), 1513-18 am Minoritenplatz errichtet, 1560-1600 bis zur
Herrengasse ausgebaut, 1837-44 von Pichl z. T. neu aufgeführt.
Eintritt 1. Juni-30. Sept. 9-1 Uhr durch den Hauswart.
Eingangshalle und Hof waren am 13. März 1848 ein Hauptschauplatz
der Revolution. — L. im I. Stock die niederösterreich. Landesbibliothek
(22 000 Bände; Bibliothekar: Dr. Vancsa); der Hauptsaal, ehemals Sitzungs-
zimmer der Abgeordneten, hat eine schöne Renaissance -Holzdecke von
Gr. Haas (1572); dahinter das Manuskriptenzimmer, mit prächtiger Decke
(Malereien von 1571, 1846 restaurierl), und zwei schöne Marmorportale.
Das Rückgebäude enthält im Erdgeschoß eine Kapelle, mit gotischem
Gewölbe. Im I. Stock mehrere aus dem J. 1571 stammende, im xvm.
und xix. Jahrh. modernisierte Räume: der Rittersaal, die Herrenstube,
der Sitzungssaal, mit Deckengemälde von Antonio Beduzzi (1710) und die
Prälatenstube.
Strauchgasse 1, unweit n.ö. vom Landhause, steht im Kassen-
raum der 1852 als Palais Montenuovo erbauten Anglo - österreichi-
schen Bank eine schöne bronzene Brunnengruppe von Fernkorn,
St. Georg mit dem Drachen (1853).
Die Herrengasse mündet nördl. auf die Freiung (S. 39), südl.
auf den Michael er Platz (S. 29).
ÄrdweS,l.Teil. WIEN. i. Eoule. 39
4. Nordwestlicher Teil der Inneren Stadt.
Der Platz Am Hof (II. PI. B 0 2), der größte der Altstadt,
n.w. vom Graten (S. 29), bezeichnet die Stelle der ältesten Burg
der Babenberger (S. 22). In der Mitte eine Mariensäule (1668). —
Die Pfarrkirche am Hof (zu den neun Chören der Engel), an der
0.- Seite, ursprünglich ein gotischer Ban (xv. Jahrh.), ist im
xvi. Jahrh. und 1662 umgebaut worden. — An der W.-Seite, Nr. 6,
die Österr. Kreditanstalt (IL PI. B 2), 1858 von Fröhlich erbaut. —
An der N.-Seite, Ecke der Färbergasse, Nr. 10 das ehem. bürger-
liche Zeughaus, jetzt Hauptfeuerwache, 1542 erbaut, mit Fassade
von 1732.
In der Mitte der Fr eiung(II. PI. B2), des westl. anstoßenden
Platzes, der seinen Namen dem Asylrecht der Schottenkirche ver-
dankt, der Austriabrunnen von Ludw. v. Schwanthaler (1846).
Links Nr. 2 die Österr. -Ungarische Bank, 1860 im italienischen
Rundbogenstil von Ferstel eTbaut; im ersten Stock der Beethoven-
saal (Eingang Strauchgasse 4 ; s. S. 16). Im Durchgang zur Herren-
gasse, dem sog. Bank-Basar, ein hübscher Brunnen von Fernkorn.
R. nebenan Nr. 3 das gräfl. Harrach'sche Palais (H. PI. B 2),
1689 erbaut, mit wertvoller Gemäldegalerie : Einlaß s. S. 18; Ein-
gang Tür 1. vom Hauptportal, zwei Treppen hinauf. Die Samm-
lung zählt über 400 Bilder, namentlich Italiener und Franzosen
des xvn. -xvin. Jahrh., sowie Niederländer und Spanier des
xvn. Jahrh., unter diesen einige Meister, die man außerhalb Spa-
niens selten findet. Verzeichnis 50 h. Direktor: Dr. Dernjac.
I. Saal. Niederländer und Deutsche. An der Ausgangswand: 17.
Paul Potter (?), Landschaft mit Kühen; 1. Jan Fyt und Com. Schut(?),
Früchtekranz. — 51. Antwerpener Schule (xv. Jahrh.), großer (stark restau-
rierter) Flügelaltar aus Bohrau, in der Mitte Christus am Kreuz, 1. die
h. Anna selbdritt, r. die h. Helena; 32. E. Bosch, Christus in der Vor-
hölle; *44. Meister der weibliehen Halbfiguren, drei musizierende Mädchen;
315. Jac. van Ruysdael(?), Landschaft (1649). — 39. Jac Jordaens, der h.
Christoph (Farbenskizze) ; 4. W. Cl. Heda, Stillehen (1635). — 387. G. Pencz,
Kimon und Pero (1546). — Das I. Kabinett dient als Arbeitsraum.
II. Saal. Meist Franzosen und Italiener. An der Eingangswand: 208,
121. Jos. Vernet, Seestücke (121 beschädigt). — 195, 187. Raph. Mengs, h.
Christoph, Geburt Christi; 331. H. Rigaud, Graf Ferdinand Harrach (1698);
*188. Pompeo Batoni, Susanna im Bade (1751) ; 176. Domenichino, h. Hierony-
mus. — 171. Gasp. Dughet (Poussin), römische Landschaft mit Tempel-
ruine; 118. Claude Lorrain, Sonnenuntergang.
III. Saal. Bilder von und nach Ribera (*282. h. Bartholomäus, 253),
Luca Giordano (228, 250, 280), Caravaggio, Solimena (242, 243, 246, 249, 252).
IL Kabinett (Tribuna), mit den besten Bildern der Galerie. Vor allem
Spanier: *333. Velazquez , Bildnis eines jungen Mannes; *592, 318. Juan
Carreno, Karl IL von Spanien, Maria Anna, Witwe Philipps IV.; *306. J. B.
del Mazo (?, nicht Velazquez), spanischer Infant als Kardinal ; Bilder von
Coello, Greco u. a. Außerdem : 218. Rembrandt, betender Greis (1661) ; 46.
Amberger, männl. Bildnis; 296. Art des B. van Orley, Anbetung der Könige;
298. P. Brueghel d. J, die sieben Werke der Barmherzigkeit; 325. Jakob
van Amsterdam, männl. Bildnis; 303. Com. de Vos, weibl. Bildnis; 330.
Tizian (Werkstattbild), h. Sebastian. Am Eingang 289. Canaletto, Ansicht
der Freiung mit dem Harrach'schen Palais.
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 3
40 Route 1. WIEN. 4. tfordw'esSr
K. vom Harrach'schen Palais, Freiung Nr. 4, am Ende der
Herrengasse (S. 38), liegt das *Palais des Fürsten Kinsky (II. PI.
B 2), mit reicher Fassade und stattlicher Eingangshalle, im Barock-
stil 1709-13 von Hildebrand für den Grafen Dann erbant.
Die NW.-Seite der Freinng nimmt die Schottenkirche (II. PI.
B 2) ein, die ihre hentige Gestalt hei einem Umhan 1638-42 erhielt,
im xix. Jahrh. mehrfach restanriert. Im Innern zwei Altarbilder
von Sandrart, Hochaltar von Ferstel; neben dem südl. Seitenein-
gang ein Denkmal des Grafen Starhemberg (f 1701 ; S. 23), der in
einer Nische nnter dem Hochaltar rnht; daneben, in der unzu-
gänglichen Stiftergrnft , das 1901 ernente Grabmal des Herzogs
Heinrich Jasomirgott, an den anch an der westl. Anßenseite der
Kirche ein Denkmal von J. Breitner (1893) erinnert. — Die Kirche
gehörte zu der nördl. anstoßenden ehem. Benediktiner abtei, dem
sog. Schottbnhof (II. PI. B 2), der 1158 von schottisch-irischen
Mönchen gegründet, aber mehrfach nmgebant wurde (im östl. Flügel
einige Räume mit Gemälden, u. a. bibl. Szenen mit Wiener An-
sichten im Hintergrund, xv. Jahrh.). Auch der 1773 erneute, der
Abtei Melk (S. 138) gehörige Mölkerhof, auf der andern Seite der
Schottengasse (Nr. 3), ist eine jener geistlichen Stiften gehörigen
Gebäudegruppen, die einen großen Teil der Stadt einnahmen. Die
Schottengasse mündet nördl. auf den Schottenring, s. S. 43.
An der Nordostecke der Freiung, Renngasse 4, ist das gräfl.
Sehönborn'sche Palais (IL PI. B 2), um 1700 von Fischer v. Erlach (?)
im Barockstil aufgeführt, mit schöner Yorhalle und einer kleinen
Gemäldegalerie (120 Bilder, meist Niederländer), die in den präch-
tigen Rokokoräumen des I. Stocks aufgestellt ist. Eintritt s. S. 19 ;
Eingang in der Vorhalle (r.). Katalog (1910) 40 h.
I.Saal: 15. Jan Wynants, Flußtal (1673); 17. Rubens (?), Faun und
Bacchantin mit Fruchtkorb; 18. F. Bol, Hagar in der Wüste; *23. Jac.
Jordaens, Meergötter. Außerdem Möbel, Porzellan, Gläser n. a. — II. S a a 1 :
2'4. Ganaletto, das Brunnenhaus auf der Festung Königstein in Sachsen;
25, 28. Jan Weenix, totes Wild; 27. D. Teniers d. J.(f), ein Gelehrter;
48. Carlo Cignani, Venus und Amor; 32. J. van Goyen, Ansicht von Dord-
recht ; 35, 37. Jac. Gerrüsz Cvyp, männl. Bildnisse (1633 und 1634) ; *41.
Hans Holbein d. J., männl. Bildnis (1532) ; 43. Gäbr. Metsu, die belauschte
Brief schreiberin. — III. Saal: 86. Rubens, Studienkopf zur Löwenjagd
(München); 76. Jac. van Ruysdael, Schloß Bentheim; 90. Ä. van Dyck, die h.
Familie; 62. P. Neeffs d.Ä., das Innere der Kathedrale zu Antwerpen;
96. J. van Goyen, Landschaft; 52. Adr. van Ostade, Bauernunterhaltung ;
114. /. D. de Heem, Stillehen. — Im IV. Zimmer (neben dem II. Saal):
Antiquitäten. In einem Nebenraum eine zierliche Rokoko- Sänfte.
Vom NW.-Ende des Grabens (S. 29) führen r. die Tuchlauben
durch den ältesten Stadtteil zum Hohen Markt (II. PI. C 2, 3). Das
ehem. SiNA'sche Palais (Nr. 8), von Hansen 1860 umgebaut, nimmt
angeblich die Stelle des römischen Prätoriums ein (Denktafel). In der
Mitte des Platzes ein Votivdenkmal mit der Vermählung Maria, nach
Fischer v. Erlach's Entwurf 1732 errichtet, die Figuren von Corradini.
Zwischen dem Hohen Markt und dem Donaukanal befand sich
bis 1622 das Judenviertel (vgl. S. 21). — An der Ruprechtsstiege,
WIEN. 1. Route. 41
unweit des Franz-Josef-Kais (S. 42), r. die St. Ruprechtskirche
(II. PI. D 2), der Überlieferung nach die älteste Kirche Wiens, mit
romanischen Resten aus dem Anfang des xm. Jahrh., im xix. Jahrh.
gotisch verändert.
Zwischen der Wipplinger Straße und dem Judenplatz erhebt
sich das Ministerium des Innern (II. PI. C 2), 1714 für die böh-
mische Hoflcanzlei von Fischer v. Erlach erbaut. — Gegenüber,
Wipplinger Str. 8, das alte Rathaus (II. PI. C 2) oder Magistrats-
Gebäude, ursprünglich 1316 von Herzog Friedrich dem Schönen der
Stadt geschenkt, die barocke Fassade aus dem Anf. des xvm. Jahrh.
Im Hof ein Brunnen mit prächtigem Bleigußrelief, Perseus und
Andromeda, von R. Donner (1741).
R. neben dem Rathaushof die Salvator- oder Rathauskapelle
(II. PI. C 2 ; nur So. 10-12 Uhr geöffnet), seit 1871 den Altkatho-
liken gehörig ; es sind eigentlich zwei Kapellen : ein zierlicher
frühgotischer Bau (1361) und, an der Salvatorgasse , eine spät-
gotische Kapelle (1540), mit Portal im Stil der venezianischen
Frührenaissance, einem der ältesten Renaissance-Denkmäler auf
deutschem Boden (2. Hälfte des xvi. Jahrh.).
*Maria-Stiegen (H. PI. C 2 ; Maria am Gestade), am NW.-Ende
der Salvatorgasse, jetzt Nationalkirche der Tschechen, hat ein ein-
schiffiges, 1394-1427 erneutes spätgotisches Langhaus, das sich an
den großen 1369 vollendeten Chor in etwas verschobener Richtung
anlegt. Sehr merkwürdig ist der 57m h. siebeneckige Turm, 1536
aufgeführt, mit reich durchbrochenem steinernem Kuppelhelm.
5. Östlicher Teil der Inneren Stadt.
Die stillen Gassen im 0. der Kärntner und Rotenturm-Straße
enthalten eine Anzahl sehenswerter Bauten.
Himmelpfortgasse Nr. 8 das *Finanzministerium (H. PI. C 4),
der ehem. Winterpalast des Prinzen Eugen von Savoyen (f hier am
21. April 1736), in reichem Barockstil 1703-11 von J. B. Fischer
v. Erlach und L. Hildebrand erbaut , mit malerischem Treppen-
hause und prächtigen Innenräumen. Auch der südl. Teil des Ge-
bäudes, nach der Johannesgasse zu, ein nach 1690 für den Grafen
A. v. Questenberg erbauter Palast, ist ein bemerkenswertes Beispiel
des Wiener Barockstils, mit schöner Treppenanlage. — Die kleine
St. Ankakibche (H. PI. C 4), 1320 gegründet, 1627-1773 zu dem
angebauten Jesuiten -Noviziat gehörig, 1632 im Barockstil umge-
baut, nach einem Brande 1747 von Daniel Gran neu mit Decken-
fresken ausgeschmückt, ist jetzt Nationalkirche der Franzosen (So.
französ. Predigt).
Beim Stephansplatz , Singerstraße 7, liegt das 1730 erneute
Deutschordenshaus, mit dem Zentralarchiv des Deutschen Ritter-
ordens im ersten Stock (geöffnet werktags 9-2 Uhr). Die zuge-
hörige Elisabethkirche (II. PI. 0 3 ,• geöffnet 8l/2-10 Uhr vorm.), 1326
3*
42 Beutel. WIEN. 5. Östuie/S
geweiht, 1747 modernisiert, 1864 hergestellt, enthält viele Wappen-
schilder, Fahnen nnd Grabmäler; der Hochaltar, niederländische
Arheit aus dem Anf . des xv. Jahrh. , stammt ans der Hochmeister-
kapelle der Marienburg in Pr. ; neben dem Eingang das Renaissance-
Grabmal des Komturs Jobst v. Wetzhausen, von Hering (1524). —
Weiter, Nr. 16, das Palais des Grafen Breuner, um 1730 vielleicht
von dem damaligen Besitzer Stadthauptmann Neupauer erbaut, mit
bemerkenswerter Barockfassade. — Nahebei, auf dem Franziskaner-
platz (II. PI. OD3, 4), der Mosesbrunnen, Zinkguß von J. M, Fischer
(1798).
Die Hauptverkehrsader zwischen der Rotenturmstraße und
dem Stubenring (S. 50) ist die Wo 11z eile (II. PL D 3).
Wenige Schritte n., Universitätsplatz 2, die alte Universität,
jetzt Sitz der 1847 gegründeten Akademie der Wissenschaften
(II. PI. D 3), 1753-55 von dem franz. Architekten J. N. Jadot de
Tille Issey erbaut, mit prächtigem, 381 qm großem *Festsaal, der im
J. 1848 viel genannten „Aula". Die ehem. Univebsitätskirche,
als Jesuitenkirche 1631 aufgeführt, ist im Innern 1705 von A. Pozzo
in üppigem Barockstil umgebaut und mit Gewölbefresken ge-
schmückt worden. — N.w. das Lugeck (II. PL D 3) , mit einem
Bronzestandbilde Gutenberg's, von H. Bitterlich (1900).
Östl. vom Universitätsplatz, in der Postgasse, liegen das 1225
gestiftete Dominikanerkloster. (II. PL D 3; die Kirche 1631 er-
neut), die 1572 erbaute, 1772 hergestellte Barbarakirche (jetzt
griechisch-unierte Kirche), das Handelsministerium (Nr. 8) und das
Hauptpostamt (Nr. 10/12 ; S. 13). Östl. von der Post, an der Biber-
straße, das 1906 von 0. Wagner erbaute Postsparkassengebäude
(IL PL D E 3; über 2000 Beamte). — Am Fleischmarkt die Grie-
chische Kirche (II. PL D 2, 3; Kirche der nicht-unierten Griechen),
1787 errichtet, 1858 von Hansen im byzantinischen Stil umgebaut.
— Seitenstettengasse 2 (IL PL D 2) ein Haus mit fünfstöckigem,
mittelalterlichem Turm (Aussicht).
An der Nordseite der Inneren Stadt zieht sich am Donaukanal
(S. 20) der Franz- Josef s-Kai (IL PL C-E 1, 2) entlang, der
zwischen der Maria- Theresien-, früher Augarten- Brücke (unweit des
Schottenrings, s. S. 43) und der Stephaniebrücke über der Unter-
grundstrecke der Stadtbahn (S. 12) mit Anlagen geschmückt ist
und bei der Marienbrücke (auf der W.-Seite eine bronzene Marien-
statue von Schwathe, 1909) und der 1911 erneuerten Ferdinands-
brücke vorüber bis zur Aspernbrücke am Stubenring (S. 50) reicht.
Am jenseitigen Ufer die Leopoldstadt, s. S. 89.
6. Die Ringstraße nnd ihre nächste Umgebung.
Straßenbahnen (S. 9). Die mit Buchstabensignalen versehenen
Dukchgangslinien (S. 9/10; ausgenommen H2 und J21 durchfahren die Ring-
straße ganz oder teilweise. — Von der Ringstraße gehen folgende Pendel-
ÄgstraßeundUmgebung. WIEN. i. Baute. 43
Linien aus: vom Börsenplatz Nr. 36, 40 (beide an der Liechtensteingalerie
vorüber) ; vom Schottenring Nr. 41A ; von der Schottengasse Nr. 37-39, 41, 43 ;
von der Bellariastraße Nr. 46, 49; von der Babenberger Straße Nr. 50, 52; von
der Eschenbachgasse Nr. 07 ; von der Opernschleife Nr. 63 (Schönbrunn), 64, 67.
Die **Ringstrqße , wie die alten Boulevards in Paris auf ehe-
maligem Festungsgebiet entstanden (S. 20) , umzieht mit dem
Franz- Josefs -Kai die ganze Altstadt in einer Länge von 5,5km
bei 57m Breite. Mit ihren großartigen Monumentalbauten, vor-
nehmen Wohnhäusern, Denkmälern, Garten- und Parkanlagen ist
sie der Stolz des modernen Wien. Der große Verkehr beschränkt
sich auf die SW.-Strecke.
Am Franz -Josefs -Kai, unweit der Maria -Theresien- Brücke
(S. 42), beginnt im NW. der Schottenring (II. PI. B C 1, 2),
dessen Name an ehem. Grundbesitz des Schottenklosters (S. 40)
erinnert. Gleich rechts auf einem kleinen Platze, dessen Hinter-
grund die Rudolfskaserne bildet, das von den „Wienern ihrem
Hausregiment" zum 200jähr. Jubiläum gewidmete, 1906 errichtete
Deutschmeister-Denkmal, mit Bronzebildwerken von Joh. Benk : auf
hohem Granitsockel ein Soldat mit der Fahne; darunter vorn die
Figur der Vindobona, an den Seiten in zwei Gruppen Tapferkeit
(1.) und Kameradschaft (r.); auf den Reliefs Ruhmestaten des Re-
giments, vorn Prinz Eugens Sieg über die Türken bei Zenta (1697),
hinten Dauns Sieg über die Preußen bei Kolin (1757).
L. die Börse (II. PI. B 1, 2), 1872-77 nach Plänen von Th. v.
Hansen erbaut, mit schöner Vorhalle und 58m langem, 26m breitem,
23m hohem Hauptsaal (Eintr. zur Galerie, 12i/2-2i/2 Uhr, 60 ä). Im
oberen Stock das Museum für Österreich. Volkskunde (S. 88).
Rechts Nr. 11 die Polizeidirektion; — Nr. 7, Ecke der Heßgasse,
das an der Stelle des 1881 niedergebrannten Ringtheaters 1885 von
Fr. Schmidt im gotischen Stil erbaute kaiserl. Stiftung s-oier Sühn*
haus (H. PL B 1, 2), mit Votivkapelle, den Wiener Wohltätigkeits-
anstalten gewidmet. L. das Haus des Wiener Bankvereins, 1910-12
nach Plänen von Gotthilf und Neumann erbaut.
Auf dem mit Anlagen geschmückten Maximiliansplatz,
zwischen der Währinger Straße (S. 100) und der Universitätsstraße,
erhebt sich die *Votivkirche (H. PI. A 1 ; Heilandskirche) , zum
Andenken an die Rettung des Kaisers aus Mörderhand (1853)
von Ferstel 1856-79 im got. Stil errichtet, der erste hervorragende
neuere Kirchenbau Wiens , dreischiffig mit Querschiff, Chorum-
gang und Kapellenkranz. Schöne Fassade mit zwei durchbroche-
nen 96m h. Türmen und reichem Statuenschmuck. Das in Gold
und Farben prangende Innere, mit 78 Glasgemälden, ist 6-11 und
4-6 Uhr zugänglich. In der Salmkapelle , neben dem s. Quer-
schiff, das marmorne Renaissance-Grabmal des Grafen Niklas Salm
(f 1530; S. 22), 1878 von Raitz bei Brunn hierher übertragen.
Bei der Schottengasse (S. 40) beginnt der *Franzensring
(IL PL AB 2, 3), der großartigste Teil der Ringstraße.
44 Route 1. WIEN. 6.EÄÄ
R. die *Universität (II. PI. A 2) , ein 21 412 qm umfassendes
Viereck, im Stil der ital. Hochrenaissance von Heinr. v. Ferstel
1873-84 erbaut. Eine Rampe und Freitreppe führen zu dem mit
einer Giehelgruppe von Jos. Tautenhayn d. Ä. (Geburt der Athene)
geschmückten Portikus und in das durch zwei Stockwerke gehende
Vestibül („Aula"). Im ersten Stock des r. Flügels ist der große
Festsaal (gegen Trkg. zugänglich); über der Haupttreppe des 1.
Flügels ein Marmorstandbild Franz Josephs I., von K. Zumbusch.
Im Arkadenhof der marmorne Kastalia - Brunnen , von Hellmer
(1910) ; in den Bogengängen Büsten verstorbener Universitäts-
lehrer.— Die Mitte der Westfassade nimmt die Universitäts-Biblio-
thek ein, mit über 831 000 Bänden und einem Lesesaal (werkt. 9-8,
im Sommer 9-5 Uhr, vom 22. Aug. -16. Sept. nur Di. und Fr. ; 15.-
22. Aug. geschlossen; Direktor: Regierungsrat I. Himmelbaur).
Die Universität, nach der 1348 gestifteten Prager die älteste deutsche,
1365 gegründet, unter Maria Theresia seit 1752 durch van Swieten reorgani-
siert, 1755-1857 in der jetzigen Akademie der "Wissenschaften (S. 42), zählt
über 530 Professoren und Privatdozenten, 8500 Studenten und 18C0 Hörer.
— Zur Universität gehören u. a. auch die Sternwarte (S. 105), das physikal.
Institut (S. 101), der botanische Garten (S. 93), das chemische Institut (S. 100),
das anatom.-patholog. Museum (S. 101), das anatom. Institut (S. 101), die
evangel. -theolog. Fakultät (IX. Türkenstr. 4).
In der Nähe, Universitätsstr. 7, das Korpskommando (II. PI. A 2; S. 20),
ein Renaissancebau von Doderer (1874); am Portal Atlanten von V. Pilz.
Gegenüber der Universität steht der Liebenberg - Obelisk, zur
Erinnerung an den tapfern Bürgermeister von Wien während der
zweiten Türkenbelagerung (1683), von Joh. Silbernagl (1890).
Von der Südseite der Universität bis zum Reichsratsgebäude
(S. 47) erstreckt sich der hübsche Rathauspark (IL PI. A 2, 3).
In der Mitte acht Marmor Standbilder von Förderern Wiens. Im
südl. Teil das Lanner - Strauß -Denkmal, von Seifert (1906): vor
einer Marmorwand mit Tänzerpaaren in Relief die Bronzestand-
bilder der Walzerkomponisten Jos. Lanner(f 1843) und Joh. Strauß
d. Ä. (f 1849). — Im Sommer Mo. Do. nachm. Militärmusik.
Das *Rathaus (II. PI. A 2, 3), in der Massenwirkung das am
meisten hervortretende Gebäude der Stadt nach der Stephanskirche,
wurde 1872 82 nach Plänen Friedr. v. Schmidts im gotischen Stil
mit Verwendung von Renaissanceformen erbaut. Es bedeckt eine
Fläche von 19 592qm, von denen 5525qm auf den großen Arkadenhof
in der Mitte und sechs kleinere Höfe entfallen. Die Höhe beträgt
bis zu dem durchlaufenden First 36,3 m- Am Mittelbau oben Stand-
bilder von Bürgermeistern und anderen namhaften Personen der
Stadtgeschichte. Den mächtigen 97,gm h. Turm krönt ein in Kupfer
getriebener Bannerträger („der Eiserne Mann"). Im Innern (Ein-
tritt s. S. 19; Meldung unter dem Portal an der Lichtenfelsgasse,
Trkg. ; Beschreibung 2 K) sind namentlich sehenswert die Sitzungs-
säle des Magistrats, der prächtige Gemeinderatssaal, mit Fresken
aus der Geschichte Wiens von Ludw. Mayer, die sog. Volkshalle
im Erdgeschoß unter dem Turm an der Hauptfassade, die beiden
SSVgobung. WIEN. l.BouU. 45
Feststiegen, mit Marmorsäulen und vergoldetem Gitter, und die
durch zwei Stockwerke gehende Festhalle. Von den Baikonen
schöner Blick auf den Franzensring. — Anch der Rathauskeller (S. 7)
weist künstlerischen Schmuck auf: Wandbilder aus der Geschichte
und Sage der Stadt, von H. Lefier u. a. ; Ansichten niederösterreichi-
scher Weinorte, von H. Darnaut. — Im I. Stock die 1856 gegründete
Städtische Bibliothek (Eintritt s. S. 19), mit reicher Sammlung auf
Wien hezüglicher Literatur (über 56 000 Werke) , und das Histo-
rische Museum der Stadt Wien (S. 86).
In die Stadtverwaltung teilen sich der Gemeinderat als beratende und
der Magistrat als ausführende Behörde. Der Gemeinderat zählt 165 Mit-
glieder und wählt aus seiner Mitte den Bürgermeister, der der kaiserlichen
Bestätigung bedarf, und die drei Vizebürgermeister, sowie einen engeren
Ausschuß von 27 Mitgliedern , den Stadtrat. Über die besonderen An-
gelegenheiten der einzelnen Bezirke beraten die Bezirksvertretungen, mit
je 18 Mitgliedern. Der Magistrat, mit dem Bürgermeister und einem
Magistratsdirektor an der Spitze, umfaßt die Gesamtheit der rechtskun-
digen, technischen und Sanitäts-Beamten der Stadt und steht als politische
Behörde erster Instanz unter dem Statthalter von Niederösterreich. Die
Ausgaben der Stadt beliefen sich 1911 auf ca. 220000000 Kronen.
In den Anlagen hinter dem Rathaus wurde seinem Erbauer
Friedr. v. Schmidt (S. 25) 1896 ein Bronzestandbild errichtet, von
Ed. v. Hofmann. — Gegenüber an der schon zur Josefstadt (S. 46)
gehörigen Landesgerichtsstraße Nr. 4 das
gräfl. Czernin'sche Palais (II. PL A 2), dessen 343 Nummern
zählende, an guten Niederländern reiche * Gemäldegalerie von Juni
his Okt. zweimal wöch. zugänglich ist (S. 18). Katalog 40 h.
Man beginne, der Numerierung gemäß, mit dem hintersten, dem I. Zim-
mer. Außer den Gemälden enthalten die Räume einige Antiken.
I. Zimmer, vorwiegend Italiener, Spanier, Franzosen. Links: 4. Nie.
Poussin, die Pest in Marseille ; 5. Sassoferrato, h. Familie ; 10. Paolo Veronese,
eine Vermählung-, 17. Ad. Elsheimer. Anbetung der Hirten, Frühwerk unter
dem Einfluß Correggio's; 18. Com. Schut, h. Familie ; *19. Paris Bordone(?),
Herzog Alfons von Ferrara vor dem Kruzifixe kniend; 22. Altflorentiner
Schule, Altarblatt, Krönung Maria und Szenen aus dem Leben Christi (1344) 5
*27. Altflandrische Schule (hier: Jan van Eyck), Darstellung im Tempel 5 38.
Tizian, der Doge Andr. Gritti (1540); 45. M. Zerego, büßende Magdalena;
*48. Murillo (f), Christus am Kreuz; 54. Jac. Tintoretto (?), ein Doge von
Venedig; 58. P. de Moya, männl. Bildnis; 65. A. van Dyck, Ecce homo ; 66.
Ribera, Isaak segnet Jakob; 72. Fr. Primaticcio, die drei Grazien.
II. (und HI.) Zimmer: meist Niederländer. An der Schmalwand 1.:
95. 96. Rachel Ruysch, Blumen und Früchte ; 100. Adr. van Ostade, Dorfschenke
(1653); 101. A. Brouwer, männl Kopf; 106. N. Berchem, Landschaft; 110.
Gasp. Dughet (Poussin), Landschaft; *117. J. Vermeer, der Künstlerin seiner
Werkstatt, eins der schönsten Interieurs der gesamten holländischen Kunst;
119. A. Guyp, ruhende Kinder. An der r. Wand und weiterhin: Land-
schaften von Everdingen, S. van Ruysdael, Jac. van Ruysdael, J. Vermeer,
Wynants, Pynacker u. a. ; 128. van Dyck(t), Amor; 160, 161. /. Callot, komi-
sche Volksszenen; 164. A. Dürer, männl. Bildnis (1516); 168. Rubens, die
drei Frauen am Grabe Christi; 162. F. Baroccio , Selbstbildnis; 171. Jan
Weenix, totes Wild; 172. M. d'Hondecoeter, Geflügel; 173. Fr. Snyders,
Fuchsjagd. Auf Gestellen: "175, 176. G. Dou, Spielgesellschaft, Selbst-
bildnis ; *184. Adr. van de Velde, Weidevieh ; 186. D. Teniers d. J., Soldaten in
der Schenke; *187. P. Potter, Kühe aus dem Stalle kommend (1647); 188.
A. van der Neer, nächtliche Feuersbrunst ; 189. Saftleven, Landschaft.
III. Zimmer. An der Eingangawand : 196. Em. de Witte, Inneres der
Neuen Kirche zu Delft (1664); 197. Fr. de Herrera d. Ä., blinder Leiermann
46 Soutel. WIEN. e.RingÄ
mit Führer; 206, 205. JB. van der LTelst, Mann und Frau; 231. Ruhens,
männl. Bildnis (1621). Auf dem Gestell: =73. D. Teniers d. J., der Dudelsack-
pfeifer; 74. Gabr. Afetsu, der Raucher; *75. Rembrandt (?), Bildnis seiner
Mutter; 76, 77. Adr. Brouwer , Geizhals, Dorfbader; 78. Adr. van Ostade,
die Schenke; 80, 81. D. Teniers d. Ä., Wahrsagerinnen, ein Gefangenwärter.
In der Mitte eine Reiterstatuette des Erzherzogs Karl, von Fernkorn.
IV. (Eingangs-)Zimmer: 257. A. Cuyp, Landschaft mit Kühen; 261.
J. van Goyen, Landschaft. — In Abwesenheit der gräfl. Familie zeigt der
Aufseher die Wohnzimmer: Bildnisse von Reynolds, Rigaud, Vige'e Lebrun;
283. Ter.Borch, Herr und Dame im Garten; 288. Rubens, weibl. Bildnis ; 291.
Casp. Netscher, Familie des Künstlers; Bilder von Danhauser, Gauermann,
Roltmann und anderen Malern des xix. Jahrhunderts.
In der Josefstadt (S. 21) sind ferner zu erwähnen: westl. das 178S
gegründete Josefstädter Theater und nahebei die 16981713 erbaute Kuppel-
kirche Maria Treu (I. PI. D 4), mit Fresken von Ant. Fr. Maulpertsch
(f 1796); — südl. vom Czernin'schen Palais das Palais Auersperg, b. S. 93.
Auf der 0.- Seite des Franzensrings, gegenüber dem Rathaus,
erhebt sich das *Hofburgtheater (II. PI. B 3 ; S. 15), 1880-86 nach
Plänen von Semper und Hasenauer in reicher Spätrenaissance auf-
geführt. Der hohe Mittelbau enthält Foyer, Zuschauerraum und
Bühnenhaus ; an den Seiten langgestreckte Flügel mit den beiden
Treppenhäusern. An der mit drei allegorischen Statuen von
K. Kundmann geschmückten Attika des geradlinigen Risalits ein
Relieffries von Rud. Weyr, Triumphzug des Bacchus. Die übrigen
Skulpturen sind von V. Tilgner, Joh. Benk u. a.
Inneres (Besichtigung werktags 9-12, 2-5, Sonn- u. Festt. 9-12 Uhr;
Eintrittskarten zu 60 h im Automat beim Bühneneingang gegenüber dem
Volksgarten). In den Treppenhäusern Deckengemälde von Fr. Matsch und
Gust. und Ernst Klimt, die Entwicklung der Schauspielkunst darstellend,
sowie Standbilder und Büsten von Schauspielern; in den Logenvestibülen
Deckengemälde von iL Karger. — In den beiden Büffettsälen Lünettenbilder
von Roh. Ruß; dazwischen das prächtige Foyer, mit drei Deckengemälden
von Ed. Charlemont und der 1786 gegründeten Galerie von Bildnissen be-
rühmter Schauspieler des Burgtheaters (3. 23), das bis 1883 am Michaeler
Platz neben der Winterreitschule stand. In den zu den kaiserl. Logen
führenden Prachträumen u. a. ein Rundfries von Aug. Eisenmenger und eine
Klytia-Statue von Renk. — Der Zuschauerraum (für 1532 Personen) ist
im Louis xvi.-Stil gehalten; an den Logenbrüstungen Marmorbüsten von
Schauspielern des alten Burgtheaters von Tilgner, und reizvolle Camai'eu-
malereien von Ad. Hynais.
Vom Hofburgtheater bis zum Burgring erstreckt sich der k. k.
*Volksgarten (LI. PI. AB 3), 1823 von Franz II. angelegt, im
Sommer sehr besucht (Stuhl 4 K). Beim Südeingang, am äußeren
Burgplatz (S. 35), steht der Tilgnerbrunnen, mit lebhaft bewegter
Bronzegruppe eines Fauns, der eine Nymphe trägt, von V. Tilgner
(1875). — Westl. von hier, nahe der durch P. v. Nobile erbauten
Säulenhalle des Cafe -Restaurants (Konzerte s. S. 16), das 1889
errichtete Grillparzer- Denkmal, ein Halbrund mit der sitzenden
Figur des Dichters (f 1872), von K. Kundmann, und Reliefdar-
stellungen aus seinen Werken, von R. Weyr. — Weiter nördl. der
Theseustempel , 1823 von P. v. Nobile für Canova's Theseusgruppe
erbaut; bis 1910 enthielt er einen Teil des Ephesos-Museums (vgl.
S. 56). Unweit der Nordspitze des Parkes steht seit 1907 ein Denk-
mal der Kaiserin Elisabeth (f 1898), Architektnr von Ohmann, das
Sitzbild der Kaiserin von Bitterlich.
Auf der W.-Seite des Franzensrings erhebt sich dem Volksgarten
gegenüber das *Reichsrats- oder Parlamentsgebäude (II. PI. A 3),
Sitz des Abgeordneten- nnd des Herrenhauses, ein mächtiger 1874-
83 von Hansen im griechischen Stil aufgeführter Bau. Eine breite
Rampe, mit vier bronzenen Pferdebändigern von Jos. Lax und acht
Marmorsitzbildern griechischer und römischer Geschichtschreiber
von R, Kauffungen, W. Seib u. a., führt zu dem achtsäuligen
Portikus, in dessen Giebelfeld ein Marmorrelief, Verleihung der
Verfassung, von Edm. Hellmer. Auf der mit Statuen geschmückten
Attika der beiden Flügel acht bronzene Viergespanne, von V. Pilz.
Durch den Portikus und das Atrium (Eintr. s. S. 19 ; Pförtner
unter der Rampe) gelangt man in das Peristyl, mit 24 Monolith-
säulen und Gemälden historischen Inhalts. R. der Sitzungssaal der
Abgeordneten (516 Sitze), 1. der des Herrenhauses (261 Sitze).
Vor dem Reichsratsgebäude steht seit 1902 der 15m hohe
Pallas- Athene-Brunnen : auf einer gedrungenen Marmorsäule das
Kolossalbild der Pallas von K. Kundmann ; am Sockel gesetzgebende
und ausübende Gewalt von Tautenhayn d. J., Inn und Donau von
H. Härdtl, Elbe und Moldau von Kundmann.
S. vom Reichsratsgebäude ist der Schmerling-Platz, mit dem
Anzengruber-Denkmal von Scherpe (1905): auf einem Felsblock das
Bronzestandbild des Dichters (f 1889), unten der Steinklopferhans.
An der S.- Seite des Platzes der Justizpalast (II. PI. A 3, 4), in
deutscher Renaissance von A. v. Wielemans 1874-81 erbaut. — W.
dahinter im Stadtbezirk Neubau der Palast der ungarischen Leib-
garde und das Deutsche Volkstheater, s. S. 96/97.
An den Burg ring (H. PI. AB 4) schließt sich s.w., zwischen
den beiden Prachtbauten der Hofmuseen, der Maria-Theresien-
P 1 a t z , in dessen Mitte das Maria-Theresia-Denkmal (II. PI. A B 4)
aufragt, im architektonischen Aufbau von Hasenauer, die Bronze-
bildwerke von K. Zumbusch, das Ganze 19,4m hoch. Die Kaiserin,
die auf hohem, von vier Doppelsäulen eingefaßten Granitsockel
thront, ist als 35jährige Frau dargestellt, mit der zeptertragenden
Linken die pragmatische Sanktion umfassend. Am Sockel Reiter-
gestalten der Feldherrn : r. Laudon, 1. Dann, hinten r. Traun, 1.
Khevenhüller ; zwischen ihnen vier Standbilder : vorn der Reichs-
kanzler Fürst Kaunitz, hinten der Artilleriegeneral Fürst Liechten-
stein, dann 1. der Rechtskundige Graf Haugwitz, r. der Arzt van
Swieten. In den Nischen oben am Sockel Porträtgruppen bedeuten-
der Zeitgenossen, u. a. über van Swieten Gluck und Jos. Haydn
mit dem Knaben Mozart. — Außerdem schmücken den Platz vier
Brunnen mit Marmorgruppen von Schmidgruber, Ed. v. Hofmann
und H. Härdtl, sowie am Aufgang zur Museumstraße zwei Kolossal-
gruppen von Pferdebändigern, von Th. Friedl.
Das *Kunsthistoriscrie Hofmuseum (II. PL B 4), das die SO.-
Seite des Maria -Theresien-Platzes begrenzt, wurde 1872-81 von
48 BouUl. WIEN. 1^
K. v. Hasenauer mit Benutzung der Entwürfe Oottfr. Semper's
im ital. Hockrenaissancestil erbaut. Es bedeckt eine Fläche von
169X74m und umschließt zwei große Höfe. Die Hauptfassade
wird durch einen mächtigen Mittelbau, der mit seiner Attika 31, 60m
hoch ist, und zwei mäßig vorspringende Eckrisalite gegliedert.
Über dem Mittelbau wölbt sich, zwischen vier Türmchen, eine acht-
eckige Kuppel mit Laterne, die bis zur Spitze der sie krönenden
Kolossalflgur der Pallas Athene von Joh. Benk 64,32m über dem
Platz aufragt. Die allegorischen Figuren in den Türmchen sind von
Fr. Qastell, die Viktorien oben am Mittelbau von H. Härdtl und
Benk. Auf der Balustrade Statuen von Künstlern und Kunstfreunden.
Am zweiten Stockwerk über den Fenstern Porträtköpfe von Künst-
lern, in den Bogenzwickeln der großen Fenster und in den Nischen
der Risalite allegorische Darstellungen. Zwischen den Säulen der
Mittelrisalite im Erdgeschoß vorn die Figuren der Malerei von Edm.
Hellmer und der Bildhauerei von Benk, hinten Architektur und
Kunstgewerbe von K. Kundmann. Hinter dem Museum, Ecke
Burgring und Babenberger Straße, ein Marmorsitzbild des aus Wien
gebürtigen Malers M.v. Schwind (1804-71), von Schimkowitz, 1909.
— Beschreibung der Kunstsammlungen s. S. 52.
Das Naturhistorisehe Hofmuseum (II. PI. A 4), auf der NW.-
Seite des Platzes, ebenfalls 1872-81 mit Benutzung Semper'scher
Entwürfe von K. v. Hasenauer erbaut, stimmt im Äußern wie in
den Yerhältnissen, abgesehen von etwas geringerer Tiefe (70 m),
mit dem kunsthistorischen Museum überein. Auf der Kuppel eine
Kolossalflgur des Helios von Joh. Benk; in den Türmchen He-
phästos, Poseidon, Gäa und Urania von Joh. Silbernagl. An der
Attika des Mittelbaues Yiktorien von H. Härdtl und K. Kundmann.
Auf der Balustrade Porträtstatuen der für die Naturwissenschaften
bahnbrechenden Männer. Am zweiten Stockwerk über den Fenstern
Porträtköpfe von Naturforschern ; in den Bogenzwickeln der großen
Fenster und in den Nischen der Risalite allegorische Figuren.
Zwischen den Säulenstellungen der Mittelrisalite im Erdgeschoß
plastische Gruppen der Erdteile von Kundmann und P. Wagner. —
Beschreibung der Sammlungen s. S. 76.
Den Hintergrund des Platzes bildet das k. k. Hofstall gebäude
(H. PI. A 4; Eintritt s. S. 19), 1725 z. T. nach Plänen Fischers
v. Erlach aufgeführt, 1850 umgebaut, mit sehenswerter Sammlung
von Krönungs- und Staatskarossen, Prachtsätteln, sowie Gemälden
von Hamilton. — Auf der SO.-Seite die Mariahilfer Straße, s. S. 97.
Ö. stößt an den Burgring der Opernring (II. PL B C 4), an
dem gleich 1., neben dem Hofgarten (S. 35) und am Anfang der
zum Albrechtsplatz (S. 36) führenden Albrechtsgasse, ein Bronze-
sitzbild Qoethe's, von E. Hellmer (1900). — Südl. gegenüber am
Schillerplatz die Akademie der Künste, s. S. 60.
Am Ende des Opernrings 1. das k. k. *Hofoperntheater (II. PL
staf- . WIEN. 1. Route. 49
und Umgebung.
04; S. 15), im Stil der französ. Frührenaissance von Ed. van der
Null und A. v. Siccardsburg 1861-69 erbaut.
Die ebenso reicbe wie geschmackvolle Ausschmückung des Innern
(zugängl. gegen Karten tägl. 9-12, 2-5, Sonn- u. Festt. nur 9-12 Uhr ; 60 h) ist
von Mor. v. Schwind, Ed. Engerth, Karl Rahl u. a. Im Treppenhaus Medaillon-
bildnisse der Erbauer von Jot. Cesar; auf der Brüstung Marmorstatuen
der sieben freien Künste von H. Qasser. Das Foyer, mit Opernszenen
von Schwind und Büsten berühmter Tondichter, hat nach der Straße hin
eine offene Loggia, gleichfalls mit Fresken (Szenen aus der Zauberflöte)
von Schwind und mit fünf Bronzefiguren (Heroismus, Drama, Phantasie,
Komik und Liebe) von E. Eähnel. Im Zuschauerraum (für 2263 Personen)
Deckengemälde von Rahl; an den Logenbrüstungen dreißig Medaillon-
bildnisse hervorragender Mitglieder der Wiener Oper seit hundert Jahren.
Vor dem Opernhaus der Siegfried- und der Don Juan-Kande-
laber, von Zerritsch (1905); vor der 0.- und W. -Seite je ein
Brunnen mit Figuren von Hans Gasser (1866). Dem Opernhaus
südl. gegenüber der Heinrichshof, von Hansen 1861-63 im Re-
naissancestil erbaut, mit Fresken von Rahl.
Jenseit der Kärntner Straße (S.28) folgt der Kärntner Ring
(II. PI. C 4, 5), mit stattlichen Miethäusern, eleganten Läden, Reise-
bureaus, großen Gasthöfen, von der vornehmen Welt bevorzugt.
Auf dem Schwarzenbergplatz(II. PI. DÖ), r. am Ende des
Kärntner Rings, steht ein bronzenes Reiterbild des Feldmarschalls
Fürsten Karl Schwarzenberg (f 1820), von Hähnel (1867). Östi. Nr. 1
das Militärkasino, früher Palais des Erzherzogs Ludwig Viktor,
1864-69 Ton Ferstel im ital. Renaissancestil erbaut; w. Nr. 16 das
Haus der Kaufmannschaft, von E.v. Gotthilf (1903); unweit davon
ein Bronzestandbild des Bildhauers Raphael Donner (f 1741), von
Kauffungen (1906). An der O.-Seite (Nr. 4) der Industriepalast, von
König 1909-11 erbaut. — Schwarzenberg'sches Palais und Hoch-
strahlbrunnen s. S. 92.
Die nordöstl. Fortsetzung des Kärntner Rings bilden der kurze
Kolowratring(II. P1.D5, 4) und der Kais er -Wilhelm -Ring
(II. PI. D 4). An letzterem, 1. Nr. 12, die Gebäude der Gartenbau-
Gesellschaft, von A.Weber (1864), mit Varie'te'-Bühne (S. 16). Darin
ein kleines Aquarium (Eingang Liebenberggasse 6; tägl. 9-7 Uhr,
40 h~). — Weiter, 1. Nr. 8, das 1864-68 von Hansen im ital. Renais-
sancestil errichtete Palais des Deutschen Ritterordens (S. 41), jetzt
Residenz des Hoch- und Deutschmeisters Erzherzogs Eugen.
Der 1863 angelegte *Stadtpark (H. PI. D 4), an der Ostseite
des Kaiser- Wilhelm-Rings, ist an schönen Sommertagen sehr belebt.
In der NW.-Ecke ein Bronzestandbild des Malers Canon (f 1885).
von Weyr (1905). Der Kursalon wurde 1867 im ital. Renaissance-
stil von J. Garben erbaut (Konzerte s. S. 16). An der SO.-Seite
des Parks eine Bronzebüste des Malers van Haanen (f 1894), von
Tilgner (1901) , und der volkstümliche Donauweibchen - Brunnen,
mit Marmorügur von Hans Gasser (1865). Wenige Schritte von hier,
am Anfang des Schwanenteiches, das Marmorsitzbild des Malers
Emil Jak. Schindler (fl892), von Edm. Hellmer (1896); weiter
50 BouUl. WIEN. 6.EingÄe
nördlicli die Befreiung der Quelle, Marmorgruppe von Jos. Heu
(1903), und die Bronzebüste des Tondichters Anton Brückner
Ct 1896), von V.Tilgner, mit Idealfigur von Zerritsch (1899). An
der W.- Seite des Teiches, nahe der Ringstraße, vier weitere
Denkmäler: Bronzebüste des Bürgermeisters Zelinka (f 1868), von
Fr. Pönninger (1877), Marmorsitzbild des Tondichters Franz
Schubert (S. 101), von K. Kundmann (1872), Marmorbüste des
Malers Friedr. Amerling (f 1887), von Joh. Benk (1902), und
Marmorstandbild des Malers Hans Mdkart (f 1884), von Tilgner
(1898). — In den Anlagen am anderen Ufer des Wienflusses wurde
1912 von Anhängern der Naturheilkunde eine Kolossalbronzebüste
des Pfarrers Seb. Kneipp, von Wollek, errichtet. — Auf der O.-Seite
die Straße Am Heumarkt, s. S. 52.
Am St üben ring (II. PI. E 3, 2) rechts Nr. 5 das k. k. Öster-
reichische Museum für Kunst und Industrie, 1868-71 von Heinr.
v. Ferstel errichtet, 1909 durch einen südl. Anbau von L. Baumann
erweitert. Die beiden Sgraffltofriese, 1888 nach K. Karger's Ent-
würfen erneut, und die Majolikamedaillons mit Künstlerbildnissen
waren das erste Beispiel derartigen Fassadenschmucks in Wien.
Außer den hervorragenden kunstgewerblichen Sammlungen (S. 84)
enthält das Museum eine Bibliothek, Vorlese- und Sitzungssäle.
Ein Gang, dessen Außenseite ein Zierbrunnen und ein großes Mosaik
nach Ferd. Laufberger's Zeichnung schmückt, verbindet es mit der
1875-77 gleichfalls von Ferstel erbauten Kunstgewerbeschule (II. PL
E 3). Weiterhin das Kriegsministerium, 1909-12 nach Plänen
Ludwig Baumann's erbaut; davor das schöne Reiterbild des Feld-
marschalls Radetzky (1766-1858), von K. Zumbusch (1892), auf
hohem Granitsockel, den Bronzereliefs aus dem Leben des Feldherrn
schmücken.
Auf der W.- Seite des Stubenrings, Nr. 12, die Handels- und
Gewerbekammer, 1905-7 von Baumann erbaut, mit Exportabteilung
(Auskunftei 9-6 Uhr). — Postsparkasse s. S. 42.
Die Ringstraße endet an der 1864 erbauten Aspernbrücke (IL PL
E 2), die einen Zugang zur Praterstraße bildet (S. 90); auf den
Pfeilern allegorische Statuen von Fr. Melnitzky. R. der 1910 von
Max Fabiani errichtete Neubau der Urania (IL PL E 2), eines populär-
wissenschaftlichen Instituts, mit Sälen für Vorträge, Konzerte usw.
Vom Opernring (S. 48) gelangt man südl. auf den Schiller-
platz (IL PL B 4, 5), mit einem Bronzestandbild Schillers, von
Joh. Schilling (1876), und Marmorhermen der Dichter Nik. Lenau
(f 1850) und Anast. Grün (f 1876) , von K. Schwerzek (1891).
Den Platz begrenzen: w. das Justizministerium, 1872 erbaut, ö.
das Eisenbahnministerium, s. die Akademie der bildenden Künste,
1872-76 von Th. v. Hansenim ital. Renaissancestil erbaut, mit Teichem
Terrakottaschmuck. Auf der Freitreppe zwei Bronzekentauren, von
und Umgebung. *™- l.Route. 51
Ed. v. Hofmann. Die Akademie wurde 1692 von Leopold I. ge-
gründet und 1872 als Hochschule der Kunst reorganisiert (Aula mit
A. Feuerbach's Deckengemälde und die Sammlungen s. S. 81).
Unweit westlich von der Akademie, Eschenbachgasse 9 und 11,
das Gebäude des Ingenieur- und Architektenvereins und des Ge-
werbevereins, ein Renaissancebau von Thienemann (1872).
Südlich hinter der Akademie das Ausstellungsgebäude der
Sezession (II. PL B 5 ; Eintritt s. S. 17), ein eigenartiger, 1898
von J. Af. Olbrich in Anlehnung an assyrisch - ägyptische Motive
errichteter Bau, mit vergoldeter Eisenkuppel in Gestalt eines
Lorbeerbaumes. An der NO. -Ecke eine wirkungsvolle Bronzegruppe,
Triumphzug des Triumvirs M. Antonius, von A. Strasser (1899).
An den Naschmarkt (II. PL B C 5) schließt sich östl. der große
Karlsplatz (IL PL C5), mit zwei zierlichen Stationsgebäuden
der Stadtbahn, von Otto Wagner. Die Anlagen an der Südseite
schmücken ein Marmorsitzbild des Komponisten Joh. Brahms (1833-
97), von Weyr (1908), und der kleine Tilgner-Brunnen aus rotem
Porphyr mit humorvoller Kindergruppe in Bronze (1903).
Die Evangelische Schule, an der Ecke der Wiedner Hauptstraße
(S. 94), ist ein Ziegelrohbau im Renaissancestil, von Hansen (1861).
Daneben die 1818 von Schemerl erbaute k. k. Technische Hochschule
(IL PL C 5 ; Aufseher im 1. Hof r., linke Ecke), mit umfangreichen
Fachsammlungen (das technologische Kabinett Oktober bis Juli So.
9-12 Uhr frei zngän glich). Davor acht Büsten verdienter Professoren
und ein Bronzestandbild Jos. ResseVs, des Erfinders der Schiffs-
schraube (f 1857), von Fernkorn (1862).
Die *Karlskirche (IL PL C 5), ein reich gegliederter Zentralbau
mit mächtiger Kuppel, das Hauptwerk J. B. Fischer' s v. Erlach,
wurde nach dem Aufhören der Pest 1715 begonnen und 1737
geweiht; 1910 wurde die Kirche restauriert. Die Mitte der barocken
Fassade nimmt eine antiken Tempelfronten nachgebildete Giebel-
halle mit sechs korinthischen Säulen ein (das Giebelrelief von
Stanetti deutet auf die Verheerungen der Pest hin); r. und 1. je ein
schlanker 33m h. Glockenturm, in Form der Trajanssäule, mit Re-
liefs aus dem Leben des h. Karl Borromäus von Chr. Mader und
Jac. Schletter, und zwei niedrige Ecktürme. In dem prächtigen
Innern Kuppelfresken von J. M. Rothmayer und ein Altarbild, h. Eli-
sabeth, von D. Gran; 1. das Grabmal des Dichters Oollin (f 1811),
von Fr. Zauner (1813).
An die N. -Seite des Karlsplatzes grenzen die Handelsakademie
(IL PL C 5), von Hansen (1862), und, Nr. 5, das Künstlerhaus
(IL PL 0 5; Eintr. s. S. 17), 1868 von A.Weber im italien. Renais-
sancestil aufgeführt. Ecke Akademie- u. Giselastraße ein Marmor-
standbild des Velazquez, von Brenek (1909).
Weiterhin , zwischen der Dumba- und Canovagasse , das statt-
liche Musikvereinsgebäude (II. PL C 5), für die k. k. Gesellschaft
52 Baute 1. WIEN. MS* ÄJ5£
der Musikfreunde im ital. Renaissancestil von Hansen 1869 erbaut,
1911 umgebaut. Im Innern prächtige Konzertsäle (im Hauptsaal
ein Deckengemälde von Aug. Eisenmenger, Apollo und die Musen).
Die 1812 gegründete Gesellschaft besitzt eine reiche Sammlung von
alten Instrumenten, Bildnissen von Tondichtern, Handschriften,
seltenen Drucken, Medaillen, Büsten u. a. (freier Eintritt 1. Okt.-
15. Juli Di. Do. Sa. 11-1 Uhr; Eingang Giselastraße 12).
Am Heumarkt, jenseit des Schwarzenb ergplatz es (S. 49),
ist das große Grandstück des Eislauf Vereins (II. PI. D 5). Ecke Daf-
flnger und Lothringer Straße ein nach Plänen L. Baumann's, Ferd.
Fellner's uud H. Helmer's 1913 vollendeter Doppelbau: das der
Konzerthausgesellschaft gehörende Konzerthaus (H. PI. D 5; Kon-
zerte s. S. 16), mit drei Konzertsälen, deren größter 2100 Personen
faßt, und großem Restaurant (Eröffnung im Herbst 1913), und die
k. k. Akademie für Musik und darstellende Kunst.
An der Westseite der Lothringer Straße der Beethovenplatz
(IL PI. D 5), mit K. Zumbusch's Beethoven- Denkmal (1880), einem
Bronzesitzbild des Tondichters; am Sockel der gefesselte Prome-
theus, eine Siegesgöttin und Kindergenien. — An der Christinen-
gasse das Akademische Gymnasium (IL PI. D 5), 1863-66 von Fr.
v. Schmidt erbaut. Das Gebäude. Johannesgasse 26, Ecke der Loth-
ringer Straße, ist das Palais Larisch (II. PL D 4), von Ed. van der
Null (1868). — Gegenüber der Stadtpark, s. S.49.
"Weiterhin folgen, am Rande des Bezirks Landstraße (S. 91),
das k. k. Münzamt (1838), die Zentral- Markthalle (IL PI. E 4), das
Bürgertheater, 1905 von Frhr. v. Kraus und Tölk erbaut, der nach
dem nahen Hauptzollamt (vgl. S. 3) benannte gemeinsame Bahnhof
der Stadt- und der Verbindungsbahn (IL PI. E 3; S. 12), und, jenseit
des Hauptzollamts, das Gebäude der 1881 gegründeten Freiwilligen
Bettungsgesellschaft (H. PL E 2). — L. die Urania, s. S. 50.
II. Die grossen öffentlichen Sammlungen an
der Ringstrasse.
7. Das kunsthistorische Hofmuseum.
Das k. k. **kunsthistorische Hofmuseum(ll. PL B 4; S. 47), eine
der ersten Kunstsammlungen der Welt , geht in seinen Anfängen
auf den reichen Kunstbesitz Ferdinands I. (1556-64), des Bruders
und Nachfolgers Karls V., zurück. Beim Tode des Kaisers fiel ein
Teil an Maximilian IL, der die Schätze weiter vermehrte, zwei
andere Teile an den Erzherzog Karl von Steiermark (f 1597) und
den Erzherzog Ferdinand von Tirol (f 1595). Letztere beide Samm-
lungen kamen aus Graz 1765 und aus Schloß Araras bei Innsbruck
"«&5MHft«m«. WEN. LRoutc. 53
1806 nach Wien zurück. 1889 wurden sämtliche Kunstgegenstände
des kaiserlichen Hauses zu dem jetzigen Museum vereinigt.
Der Eingang (Besuchsordnung s. S. 19) ist im Mittelbau, dem
Maria-Theresien -Denkmal s.o. gegenüber. Das Tiefparterre enthält
antike Skulpturen, Inschriftsteine und die Museumsbibliothek; das
Hochparterre die ägyptische Sammlung (S. 54), die Antikensamm-
lung (S. 55), die kunstgewerbliche Sammlung (S. 59) und die
Waffensammlung (S. 63) ; das I. Stockwerk die Gemäldegalerie
(S. 66); das IL Stockwerk die Münzen und Medaillen (S. 76).
Aus der Eingangshalle, wo die gute amtliche „Übersicht
der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses"
(1912; 1 K 20 Ä) und mehrere Einzelkataloge (S. 63, 66, 76) verkauft
werden, führen r. und 1. Nebentreppen in das Hochparterre (S. 54).
Geradeausgelangt man in das mit farbigem echtem und Stuckmarmor
fast überreich ausgeschmückte Treppenhaus. Am mittleren
Treppenabsatz Canovas kolossaler Theseus den Min otaur bezwingend
(1819 in Marmor ausgeführt). An der Decke ein großes Gemälde
von Munkäcsy, Apotheose der Kunst; in den Lünetten unter der
Decke die großen Meister der Kunst, von Hans Mdkart; in den
Zwickelfeldern und unter dem Hauptgesims Bilder von Fr: Matsch
und den Brüdern Oust. und Ernst Klimt, Entwicklung der Kunst
und des Kunstgewerbes seit dem Altertum. In dem schönen Kuppel-
raum reicher plastischer Schmuck von Benk, Kundmann, V. TUgner
und JR. Wet/r, Yerherrlichung der Habsburger als Förderer der Kunst,
darunter gegenüber dem Treppenhaus ein Relief von Weyr, Franz
Joseph I. als Schöpfer Neuwiens.
TlEFPABTEKBE
(für gewöhnlich geschlossen; man wende sich an einen der Diener).
In dem großen SW.-Hof und dem anstoßenden Saal hat das 1882-83
von Prof. O. Benndorf nach "Wien gebrachte Heroon von G-jölhaschi in
Kleinasien eine leider ziemlich ungünstige Aufbewahrungsstätte gefunden.
Das Denkmal, ein lykisches Fiirstengrab aus der Mitte des v. Jahrh.
vor Chr., bestand aus einem friedhof artigen Räume, der den Sarkophag
des Verstorbenen und seiner Angehörigen umschloß und mit (jetzt arg
verwitterten) Reliefs in Kalkstein ausgeschmückt war. Die Bildwerke der
Außenseite sind im Hof vor dem Eingang zum Saal aufgestellt: vier ge-
flügelte Stiere, zwei tanzende Jünglinge und sieben zwerghafte Gestalten.
Der ebenfalls im Hof befindliche Sarkophag des Dereimis und Aischylos
aus Gjölbaschi gehört nicht zu dem Heroon. — Der Saal enthält im Mittel-
raum eine Rekonstruktion des Heroons, die einen Begriff von der Anlage
des Ganzen gibt, und in den Nebenräumen den Relieffries aus dem Innern,
der Szenen aus der griechischen Heldensage zeigt: im Nebenraum zur Rechten
r. I, 1 (oben). Kampf der Sieben gegen Theben ; I, 2 (unten). Landung der
Griechen vor Troja; II, 3 (oben). Kampf der Amazonen und Griechen;
II, 4 (unten). Kampf der Lapithen und Kentauren bei der Hochzeit des
Peirithoos ; im Nebenraum zur Linken r. V, 9 (oben). Odysseus tötet die
Freier ; V, 10 (unten), kalydonische Eberjagd ; 1. VI A. Feldschlacht zwischen
Griechen und Trojanern; beim Eingang zum Mittelraum 1. VI B. Sturm auf
Troja, r. VI, C. Amazonenschlacht; im Mittelraum r. VII, 12. Raub der
Leukippiden ; 1. IV, 8. Gelage und Tanz. — Außerdem in der Halle 1. vom
Heroonsaal Baubruchstücke von den griechischen Heiligtümern auf Samothrake,
in der Halle r. Kultbüder und Votivtteine des Mithras.
54- Pnnt* 1 WTTTN IL Sammlungen a.d. Ringstraße.
u<± KOUte 1. WlJiH. ?> Kunsthist. Hofmuseum.
R. von der Tordurchfahrt das Lapidarium. Pfeiler I, 6. Stele aus
Erythrae in Kleinasien, mit Kopie eines Volksbeschlusses der Mytilenäer
(n. Jahrh. vor Chr.) ; 10. Bruchstück eines Zollvertrages des Königs Amyntas
von Makedonien (390-374 vor Chr.) mit den Städten Chalkis und Olynth ;
Pfeiler II, 28. Bauinschrift einer Basilika zu Ehren des Kaisers Antoninus
Pius, aus Assuan (Syene) in Ägypten; 38. Votivtafel zu Ehren des kelti-
schen Kriegsgottes Marmogius, aus Perwart in Niederösterreich ; Pfeiler III,
53-55. Namentäfelchen aus römischen Kolumbarien. — An der r. Schmal-
wand (Nr. 91-96), sowie an der Rückwand (Nr. 97-107, 109-116) die größeren
Grabsteine. — An der 1. Schmal wand (181-185) altchristliche Grabsteine; eben-
dort und an der Fensterwand römische Meilensteine. — An der r. Schmal-
wand (144-164, 166-163, 178) Inschriften aus Karthago. —I. Schautisch: Am-
phorenhenkel mit Fabrikmarken; II. Tisch: Bruchstücke sog. Terra sigillala-
Ge/äße; III. Tisch: Okulistensteine, Schleuderbleie u. a.
HOCHPAETKEEE.
Die Nebentreppe in der Eingangshalle r. führt zunächst in die
Sammlung der ägyptischen Altertümer, 1821 begründet, 1878
durch die Sammlung von Miramar vergrößert, meist kleinere
plastische, sowie kunstgewerbliche Gegenstände von der ältesten Zeit
bis zur Römerherrschaft enthaltend.
I. Saal. In der Mitte zwei Bündelsäulen aus rotem Granit von Syene
(Basis und Knauf modern). An den oberen Wandteilen Kopien der Wand-
gemälde eines Felsengrabes von Benihassan (c. 2400 vor Chr.); darunter
Grabstelen und Inschriften von den Zeiten des Alten Reiches bis zum
Neuen Reich. Unter den Sarkophagen und Skulpturen hervorzuheben:
Nr. V. Granitsarkophag (26. Dynastie) ; XIII. kniende Statue eines Hohen-
priesters, Kalkstein (19. Dynastie); XIV. Altar aus Quarzit (19. Dynastie);
XIX. Granitsarkophag aus der Ptolemäerzeit (daneben der Deckel); XXI.
männl. Porträtstatue aus Granit (13. Dynastie); XXXIX. Kolossalbüste
des jungen Horus, aus Granit (griechisch-römische Zeit). — L. in den
II. Saal, ebenfalls mit Kopien der Wandgemälde von Benihassan. Darunter:
Inschriften, Grabstelen u. a. von der Zeit des Neuen Reiches bis zur
griechischen und römischen Herrschaft. An den Fenstern Nr. XVHI. kleine
Pyramide ; Bruchstücke von Skulpturen, meist aus der saitischen Periode
(vii.-iv. Jahrh. vor Chr.); 172. Grabstein der Ta-Thot, aus der Ptolemäer-
zeit. In der Mitte Mumien von Katzen, Vögeln, Krokodilen, Krokodileier,
u. a. — III. Saal. An den Wänden Sargdeckel und Sargbretter aus dem
Neuen Reich und aus späterer Zeit. I. Schrank : Totenstatuetten aus dem
Neuen Reich. II. Schrank : Götter- und Tierstatuetten u. a. In der Mitte
ein hölzerner Sarg in Mumienform (26. Dynastie). — IV. Saal. In den
Schränken Särge, Mumien, Kanopen (Gesichtsurnen); 1. im VII. Schrank
Totenstatuetten aus der saitischen Epoche. Im VI. Pult Bruchstücke be-
malter und vergoldeter Pappe; Nr. 16. bemalte Gesichtsmaske einer Mu-
mienhülle. Im IV. Pult Farbenerde, Früchte, Scarabäen und Amulette aus
altägyptischen Gräbern. — R. in den V. Saal. In der Mitte, neben der
großen Tempelsäule (xvi. Jahrh. vor Chr.), Nr. I, III. Kolossalköpfe eines
Königs, aus Kalkstein, wahrscheinlich aus der saitischen Periode ; II, IV,
VI. Sphinxe. I. Schrank: Porträtköpfe, Büsten und Statuetten. II.-
IV. Schrank, V. u. VI. Pult: Götterstatuetten. 1II.-1V. Pult: Scarabäen.
Pult Vb und VI b, am Fenster: Amulette. VII. Schrank: Bronzegefäße u.a.
VIII. u. IX. Schrank : Statuetten von Tieren. X. Schrank: Holzskulpturen
und hölzerne Grabstelen. — Durch den VII. 1. in den VI. Saal. I. Schrank :
Toilettengegenstände (8-11. Sandalen aus Papyrusschilf). II. Pult: Schmuck-
sachen u. a VH. Schrank: Kanopen und andere Gefäße. X. Pult: figür-
liche Reliefbruchstücke (6-12. Köpfe, Typen asiatischer und afrikanischer
Kriegsgefangenen). XI. Schrank: Gefäße. XH. Schrank: Geräte und In-
strumente. In der Mitte sechs bemalte Mumiensärge vornehmer Persön-
lichkeiten der 21. Dynastie. — Anschließend der Saal VI a. In den Wand-
schränken Tongefäße. Im Glaskasten beim Eingang ein mit Bein belegtes
S.
2
o
w
• • • •
II. Sammlungen a.d. Ringstraße. •«rrP'Nr 1 r?™,*. ^\
7. Kunsthist. Hofmuseum. WIüiH. 1. UOUte. OO
Kästchen, aus dem Mittleren Reich. Am Fenster Doppelstatuette eines
Ehepaares, aus der Zeit der 1. Dynastie. Im Schautisch in der Mitte:
Schmucksachen aus späterer Zeit.
Das westl. Hochparterre enthält die
*Antikensamralung, die großenteils schon in dem 1765 gegrün-
deten Münz- nnd Antikenkabinett vereinigt war. Direktor : Prof.
Dr. H. Schrader.
VII. (nnd VIII.) S a a 1 : Vasen. I. Schrank. Vasen YonCypern. —
II. Schrank: älteste griechische Vasen (rhodische nnd Dipylon-
Vasen, korinthische Gefäße). — in. Schrank : schwarze Tongefäße aus
etruskischen Gräbern, sog. Buccherogefäße. — IV. nnd V. Schrank:
schwarzflgurige Vasen ans attischen Töpfereien. — VI. Schrank:
attische rotfigurige Vasen. — VH. Schrank: Mischkrüge (Keleben).
An den Fenstern zwei etrusk. Aschenurnen mit den Figuren der
Verstorbenen ; in der Mitte ein Tonsarg aus Klazomenae in Klein-
asien, mit Jagddarstellungen n. a. im Stil der rhodischen Gefäße.
VHI. Saal. Bei den Fenstern Weinbehälter (Pithoi). —
VHI. u. IX. Schrank: Mischkrüge (Kratere). — X. Schrank: Salb-
ölflaschen(Lekythen). — XI.-XV. Schrank: nnteritalische Vasen. —
XVI. Schrank (1. vom Ausgang): Vasen aus der römischen Kaiser-
zeit, meist Nachahmungen der roten Terrasigillata - Gefäße von
Arezzo ; maurische Gefäße. — DuTch den X. Saal r. in den
IX. Saal: Terrakotten und kleinere Steinskulpturen. I. Schrank:
älteste Schöpfungen der griechischen Tonplastik, besonders ans
Idalion auf Gypern. — II. Schrank: Tonflgürchen aus Tanagra,
Athen, Theben, Rhodos und Cypern. -— DJ. und IV. Schrank :
Tonflguren aus Athen, Kleinasien und Ägypten. — V. Schrank:
sizilische und römische Tonflguren. — VI. Pult: Tonhenkel, Am-
pullen u. a. aus Sizilien und Ägypten. — VII. und VIII. Pult:
griechische, römische und altchristliche Tonlampen; darüber an
der Wand Tonreliefs, z. T. mit baechischen Darstellungen. —
IX. Schrank: Steinskulptnren. Nr. 1. Relief aus Khorsabad (Assy-
rien), männl. Kopf; 2. desgl., aus Persepolis ; 40. vornehme Frau
im Wagen, mit Wagenlenker und Dienerin, aus Cypern; 44.
Apollo; 45, 46. Aphrodite; 47. jugendlicher Pan im Stil Poly-
klet's; 48, 49. Köpfe jugendlicher Satyrn; 68. sog. Genius des
Schlafes. — X. Schrank: Steinskulpturen. *88. Knabenbüste;
89. Antinous; 92. Gladiator (Kelte); 122. Zeus Sarapis; 130. Teles-
phoros, der Gott der Genesung ; 136. Hängelampe aus Marmor. An
der Türwand: 9-11. Teile eines röm. Sarkophages (n. Jahrh. n.Chr.);
13. weibl. Idealkopf. — Tonfigur der Athena, ans Calabrien.
X. Saal: Steinskulpturen. An den Wänden Nr. 20. Bacchus-
statue aus Karthago ; *29. Athena, Kolossalkopf aus der Villa
Hadrians bei Tivoli, in der Art der Parthenos des Phidias; 27,
Schntzgeist des Kaisers Caracalla, ans Carnuntum; 38. Kaiser
Geta, Büste ; 34. römische Porträtbüste eines alten Mannes ; 39.
Mithrasopfer, aus Aquileja (n. Jahrh. nach Chr.); 40. sog. Ger-
Bsedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 4
5ß Vnntfi i wi triff H- Öffentliche Sammlungen
UV UOUteJ. YYlJiJN. ? Kunsthist. Hofmuseum,
manikus; 23. große Marmor vase (Krater) mit bacchischen Szenen;
47. Julia Mammaea; 45. Julia Domna (?), Büste mit abnehmbarer
Perücke; oben: *4 3. Maske des Jupiter Ammon; in der Mitte:
62. Mark Aurel; 64. Julia Domna (abnehmbare Perücke); 65.
Yitellius; 51,52. Augustus; 53. Isisstatue; 55.Hadrian; 57.Trajan.
XI. Saal: *Steinskulpturen. Nr. 73-81. Skulpturen aus Kalk-
stein, aus Cypern (73. Priester; 80, 81. Astarte); *82. sterbende
Amazone, Bruchstück einer Statuengruppe (Penthesileia und Achil-
les), gute Kopie eines griechischen Werkes aus dem Anfang des
v. Jahrh. vot Chr.; 83. Diskuswerfer, Kopie nachMyron; 92. Dory-
phoros, Kopie nach Polyklet (Torso); *97. Hera, in der Auf-
fassung des v. Jahrh.; 98. Aphrodite, wahrscheinlich ein Werk der
jüngeren attischen Schule (rv. Jahrh. vor Chr.); 107, 110. jugend-
licher Satyr; *108 (drehbar). Hekataion aus Athen, mit tanzenden
Chariten (rv. Jahrh. vor Chr.); 115. Kora, Statue, als Euterpe er-
gänzt, nach einem Original aus der Schule des Praxiteles. — *121.
sog. Fugger'scher Sarkophag, mit der Darstellung einer Schlacht
zwischen Griechen und Amazonen, aus spartanischem Marmor
(c. 300 vor Chr.). — In der Mitte ein römischer Mosaikboden mit
Darstellungen aus der Sage von Theseus und Ariadne, 1815 bei
Salzburg gefunden. — An der Straßenseite: *146. Bronzestatue
eines Athleten, attisches Originalwerk (Mitte des rv. Jahrh. v. Chr.),
aus 234 Stücken neu zusammengesetzt und z. T. ergänzt, aus
Ephesos (s. unten); *150, *151. Marmorreliefs mit Tiergruppen in
landschaftlicher Umgebung, römisch (Ende des i. Jahrh. vor Chr.) ;
152 (drehbar). Artemis, Statuette aus der attischen Schule (Wie-
derholung eines Frühwerkes des Praxiteles ?), mit Resten von Be-
malung; 153. Grabstele eines Jünglings, schönes attisches Werk
des rv. Jahrh. vor Chr.; 159-167. Funde aus Samothrake, Giebel-
figaren, Baureste u. a. ; 168. Unterteil einer Statue der Aphrodite,
im Golf von Smyrna gefunden; *200. Bronzestatue eines Siegers
in den griechischen Kampfspielen , Originalwerk aus der Schule
des Polyklet (v. Jahrh. v. Chr.), 1502 in Virunum in Kärnten
gefunden; 172. Torso eines Kentauren (antike Kopie, das Ori-
ginal im Louvre); 206. Knabe mit der Keule des Herakles, Grab-
figur; 176. männl. Porträtkopf, von schwarzem Granit, aus der
Ptolemäerzeit ; *179. Porträt eines griechischen Philosophen (Ari-
stoteles?); 184-188. weibl. Bildnisbüsten; *193. Porträt eines
Barbaren, römische Arbeit.
XII. (und XIII.) Saal: Marmorwerke aus Ephesos, ein Teil der
Ergebnisse der 1895-97 von Karl Humann (f 1896) und Prof.
O. Benndorf (f 1907), seit 1898 vom Österreich, archäologischen
Institut auf der Stätte der griechischen Hafenstadt Ephesos in
Kleinasien veranstalteten Ausgrabungen. Die Fundstücke stammen
jedoch nicht aus dem berühmten Artemistempel, sondern aus der
durch den Diadoehenkönig Lysimachos (f 281 v. Chr.) wegen Ver-
sandung des Hafens neu angelegten Stadt, die noch von den Römern
£&*?£&-. wnäN- '•B°»(e- 57
mit großen Gebäuden ausgeschmückt wurde. *1. sterbende Ama-
zone, Relief, Kopie nach der Eizstatue des Polyklet im Artemis-
tempel; 8. Büste eines Oberpriesters, für den Kult des römischen
Kaiserhauses (z. T. ergänzt); 9, 11. Eroten mit Jagdbeute und auf
der Löwenjagd, Reliefbrucbstück vom Friese des Bühnengebäudes
im Theater, aus der Zeit Kaiser Domitians (81-96 n. Chr.), mit
Resten der alten Bemalung ; 7. Porträtkopf eines Römers (i. Jahrh.
v. Chr.); *6. Knabe mit einer Ente, Statue in der Art des Boethos,
aus hellenistischer Zeit.
XIII. Saal: 15. bärtige Doppelherme; 14. Statue eines Löwen;
*16. Kopf einer Göttin, im Haar ein mit Ranken verziertes Diadem ;
19. weiblicher Kopf, vielleicht nach einem Originalwerke der sikyo-
nischen Schule (Mitte des v. Jahrh. v. Chr.); 12. Torso einer
kolossalen Panzerstatue; *18. Kopf des Hermes; 31. Torso einer
Statuette der Aphrodite. — Weiter in den
XIV. Saal: Gold und Silber, geschnittene Steine. In der Mitte,
auf einer Säule aus Ephesos (S. 56): *Kopf der Artemis, aus Tralles,
ein vortreffliches Original der jüngeren praxitelischen Schule. —
In den Schränken I-IV Arbeiten in Gold und Silber : (r.) I. Pult
Ringe mit Gemmen in antiker Fassung ; H. Pult Geräte aus Silber
(Nr. 1. Votivteller aus Aquileja, mit Relief, ein römischer Kaiser als
Triptolemos der Ceres opfernd), Goldschmuck, griechischer, unter-
italischer und Österreich- ungarischer Herkunft, u. a. ; IH. Schrank
Gold- und Silbergegenstände (Nr. 4 Vorderteil eines Kentauren);
IV. Schrank *Goldschatz von Groß-St. Miklos in Ungarn, vielleicht
aus der Zeit der Völkerwanderung (23 Gefäße ; am Halse des Kruges
Nr. 2 Wasserpflanzen und Störche mit Fröschen in den Schnäbeln).
— In den Schränken V-XIX die *geschnittenen Steine aus dem
Altertum und aus neuerer Zeit. In den Schränken V-X: erhaben
geschnittene Steine (Kameen). Im V. Schrank vorn (nach der
Mitte des Saales zu): *24. Ptolemäus H. und seine Gemahlin Ar-
sinoe, Onyx; 31. griechischer Porträtkopf ; hinten meist Kameen
aus der späteren Kaiserzeit; an der Schmalseite 44, 53. Ketten aus
Herculaneum. VI. Schrank, mit den Hauptwerken: vorn 1. Tibe-
rius; 3. Augustus (Tiberius?); 5. Adler; 9. Livia; 10. Augustus
und die Göttin Roma; *14. sog. Apotheose des Augustus (vielmehr
der pannonische Triumph des Tiberius), Onyx, wahrscheinlich von
Dioskorides : oben Augustus und Roma, daneben Tiberius , Ger-
manikus und allegorische Gestalten, unten Errichtung eines Sieges-
zeichens; 18. Claudius; 22. Claudius und Agrippina d. J., Livia
und Tiberius; hinten schöne Renaissance -Kameen. VII. Schrank
vorn: Bildnisse von Habsburgern, darunter 1. KarlV., aus Ala-
baster (c. 1530) ; 22. Muschelkameen mit 48 Bildnissen ; 23. die-
selben als Glieder einer Toison- Ordenskette , wahrscheinlich für
Leopold I. (f 1705) gefertigt; hinten Renaissance - Kameen.
VHI. Schrank: Renaissance-Kameen, 24. Leda mit dem Schwan,
wahrscheinlich von Benvenuto Cellini 1524 als Hutschmuck ge-
4*
58 Route 1. WIEN. MSfÄX;
fertigt (der Leda-Torso antik). X. Schrank: 3. goldene Kanne, mit
Rubinen, Diamanten und 127 Kameen besetzt, nnd 6. Schüssel mit
350 geschnittenen Steinen, in der Mitte Kleopatra (Ende des
xvi. Jahih.). XL -XVII. Pult: meist vertieft geschnittene Steine
(Intaglien), darunter im XII. Palt 85. Brustbild der Athena aus
augusteischer Zeit, Nachbildung der Parthenos des Phidias.
XIX. Pult, 1. und 7. Abteilung: Arbeiten von L. Siries (f c. 1760);
2.-6. Abt. : Timoni'sche Sammlung. — XX. Schrank : antike Gläser.
— XXI. Schrank: Arbeiten in Elfenbein, Halbedelsteinen und
Bernstein.
XY. Saal: Bronzen. In dem Rahmen r. vom Eingang Masken,
Köpfe und Halbflguren (Beschlägstücke): *1. Maske eines bac-
chischen Dämons, 1883 bei Cilli gefunden; 2, 4, 5, 7. Theater-
masken; 10. Maske einer Mänade; ll.Sokrates; *12. zweiWidder-
köpfe aus Dodona; *14. schlafender Neger (v. Jahrh. vor Chr.);
30. Apollo als Sonnengott. L. vom Eingang ^Statuette eines Stra-
tegen (sog. Menelaos). "Weiterhin, ebenfalls freistehend, *Herakles
im Kampfe mit einem Kentauren, und, vermutlich dazu gehörend,
*Oberteil eines Lampenträgers (Lychnuohos), aus der hellenisti-
schen Zeit (über der Doppelbüste des Herakles und der Omphale
ein ionisches Kapital mit dem ausruhenden Herakles und Eroten),
beide aus Ephesos (s. S. 56). — I. Schrank: etruskische Geräte
und Gefäße, sowie prähistorische Funde aus Hallstatt (vgl. S. 78)
und Siebenbürgen (Nr. 43. eisernes Schwert aus Hallstatt, auf der
Bronzescheide Kriegerfiguren in feiner Gravierung). — II. Tisch
(zwischen den Fenstern): Kandelaber, Dreifüße; in der Mitte: *50.
Bronzetischchen mit Halbfiguren barbarischer Kriegsgefangener. —
III. Schrank: römische Gefäße und Geräte, darunter *105. Gefäß in
Form einer Feldflasche, mit Grübenemaii, aus Istrien. — IV. Palt
(beim Ausgang) : Löffel, Griffel, Nadeln u. a. ; darüber ein Mosaik,
Darstellung des Schiffskarnpfes aus der Ilias. — Y. Pult (beim Ein-
gang): Schlüssel, Schlösser, darüber Mosaiken aus Karthago (Kopf
des Okeanos) und aus Italien (Genreszene). — YI. Schrank:
Schwerter, Helme (281, 282. griechische Helme korinthischer Form ;
283. samnitische Helmhaube ; 284-295. Sturmhauben, aus Rad-
üersburg ; 360. römischer Helm) ; ferner Lampen, Glocken u. a. —
YH. Pult (an der Mittelsäule): Gefäßhenkel; oben ein sitzender
Panther. — VIII. Pult: 515-664. Gewandnadeln (fibulae) ; 665-
701. Fingerringe; 702. Ohrringe; 705-707. Gürtelschnallen. —
IX. Pult: 710-724. etruskische Spiegel; 727-729. Spiegelkapseln;
750, 753-755. Bronzebleche, ebenfalls mit getriebenen Reliefs;
771. Bronzestempel für Ziegelinschriften, aus Siebenbürgen; dar-
über ein Mosaik aus Karthago. — Neben der Ausgangstür 1.:
*Figur eines Greifen, von einer Apollostatue, aus Kärnten; r. ein
bronzener Zeuskopf; am Fenster eine Bronzetafel, das Senatus
Oonsultum de Bacchanalibus, vom J. 186 vor Chr., die älteste er-
haltene römische Staatsurkunde. — In den übrigen Schränken
an der Ringstraße. WTEN 1 Baute 59
Hochpart. : Kunstgewerbe. wlJiJ>l- 1. uouie. uo
figürliche Bronzen, großenteils griechischer Herkunft. Hervorzu-
heben: X. Schrank 816. thronender Zeus ; 817, 818. Athena; *819.
Zeus; *838. Herakles, Kopie eines attischen Werkes (iv. Jahrh.
vor Chr.); 839. Hypnos, der Gott des Schlafes ; *841. Apollo, nach
einem berühmten attischen Original (v. Jahrh. vor Chr.); 849-
851. ausruhender Hermes; XI. Schrank etruskische Figuren;
XII. Schrank 928-930, 934, 936. Aphrodite; *935. jugendlicher
Bacchus; 942. Silen; 944. lachender Satyr; 968. Dionysos; XIII.
und XIV. Schrank Figuren aus den römischen Hausaltären (Lara-
rien) ; XV. Schrank römische Porträtköpfe, Götter- und Tierflguren.
Die **Sammlung der kunstindustriellen Gegenstände, eine der
hervorragendsten Sammlungen ihrer Art, umfaßt die Erzeugnisse des
Kunsthandwerks des Mittelalters und der neueren Zeit. Neben
einer Anzahl wertvoller Stücke aus der burgundischen Erbschaft,
die durch die Ehe Maximilians mit Maria von Burgund (1477) den
Habsburgern zufiel, enthält sie u. a. die Überreste der berühmten
Rudolflnischen „Kunst- und Wunderkammer" in Prag. Direktor:
Prof. Dr. Jul. Ritter v. Schlosser.
XVI. Saal: Werke der Mechanik, Op/ifeund Uhrmacherkunst. Am
Fenster : 7. Automatenuhr in Form eines Prachtmöbels von Ebenholz,
Augsburger Arbeit (xvn. Jahrh.). — Pult V: Taschenuhren (xvi.-
xviii. Jabrh.). — 6. Planetarium, 1753 in Bamberg angefertigt.
XVH. Saal: meist mittelalterliche Werke. An den Wänden:
4. und 10, 6. und 9. Stammbäume der Habsburger, im Auftrage
Maximilians I. gemalt. Unter den frei aufgestellten Gegenstän-
den: 28. silbernes Vortragekreuz , aus Venedig (gegen 1500; der
Bronzedreifuß, im Renaissancestil, eine Zutat von 1567); 8. spät-
gotisches kirchenartiges Gehäuse zur Aufbewahrung des Corpus
Domini in der Karwoche (nach 1500); 3. sog. Fangstuhl, aus
Schloß Amras ; an der Decke 34. Leuchterweibchen aus Eger
(xvi. Jahrh.). — I. Wandschrank: mittelalterliche Holzschnitze-
reien u. a. — H. Tisch : Pokale. — HI. Schrank, IV. Pult: Arbei-
ten in Elfenbein, Buchsbaum (IH, 7. Kästchen des xv. Jahrh., mit
Schnitzerei, Leben der wilden Waldleute), Bronze, Email, u. a. —
V. Schrank: byzantinische Passionstafel (xv. Jahrh.) u. a. — Pult F :
eiserne Schlösser, Schlüssel usw. — Pult G : Elfenbein- und Bronze-
geräte. — Vitrine H: Kabinett aus Ebenholz mit silbernen Reliefs
und Figuren, Augsburger Arbeit (Ende xvi. Jahrh.).
XVHI. Saal: *burgundische Meßgewänder des Ordens vom
Goldenen Vliese, aus der altflandrischen Schule (xv. Jahrh.).
Der XIX. Saal, dessen Deckengemälde, von Berger, Rudolf H.
als Förderer der Kunst verherrlicht, enthält die kostbarsten Er-
zeugnisse der Goldschmiedekunst des XVI. -XV III. Jahrhunderts. Frei-
stehend: D. Kabinett von Eisen, mit reicher Goldtauschierung,
Wiener Arbeit (1567); *E. das berühmte „Salzfaß" (saliera) des
Benvenuto Cellini, von seinen noch vorhandenen Goldschmiede-
60 Route 1 WTKN n- Entliehe Sammlungen
v\J liOUtei. W1ÜJN. 7. K^gthiBt. Hofmnseum,
arbeiten die einzige ganz sicher beglaubigte, 1539-43 für König
Franz I. von Frankreich gefertigt, 1570 von Karl IX. bei seiner
Vermählung mit der Erzherzogin Elisabeth dem Erzherzog Fer-
dinand, dem Begründer der Amraser Sammlung, geschenkt, tech-
nisch bewundernswert, in Form und Gedanken manieriert, die bar-
kenförmige Schale mit der Figur des salzspendenden Meeresgottes
für das Salz, das triumphbogenartige Gefäß mit der Erdgöttin für
den Pfeffer bestimmt, die Relieffiguren am Fußgestell in direkter
Anlehnung an Michelangelo ; *M. spätgotischer Hofbecher Herzog
Philipps des Guten von Burgund (f 1467), von Bergkristall; G.
Nachbildung der Mariensäule, Am Hof (S. 39; xvn. Jahrh.); A.
Hausapotheke von vergoldeter Bronze (xvm. Jahrh.); an der Aus-
gangswand: I. silberner Altarvorsatz aus St. Blasien (1687). —
I. Schrank: 12. Straußenei als Deckelpokal, Augsburger Arbeit
(xvi. Jahrh.); 33. silbervergoldeter Pokal, oben ein Pelikan, seine
Jungen nährend, Ulmer Arbeit (1583) ; 50. kleines goldenes Ruf-
horn, nebst Hundeleine (Ende des xvi. Jahrh.); 64. Schüssel aus
24 Platten Lapislazuli , in der Mitte ein Sardonyx mit einem Re-
lief, Leda (xvi. Jahrh.); 90, 95, 94. zwei Körbchen und Schatulle,
mit vergoldetem Silberflligran (xvm. Jahrh.); 167, *193. silber-
vergoldete Prunkschüssel mit dem Triumph Amors und Kanne, von
dem Nürnberger Christoph Jamnitzer (f 1618); 170. silbervergol-
detes Lesepult, von dem Nürnberger Elias Lenker (f 1591); *175.
Prunkschüssel, von Chr. Lenker (f 1613); 185. goldener Deckel-
pokal, oben der h. Michael, französische Arbeit (?) ; *159. Kanne
von Onyx, die Fassung von Gold mit Email und Edelsteinen, fran-
zösische Arbeit (xvi. Jahrh.); dahinter: 183, 187, 191, 195. vier
vergoldete Bronzefiguren Flora, Ceres, Bacchus, Vulcan, einander
ihre Gaben reichend, zu einem im xvm. Jahrh. eingeschmolzenen
Tafelaufsatz gehörig, von dem Nürnberger Wenzel Jamnitzer (f 1585) ;
286. Tafelaufsatz von vergoldetem Silber, für Kaiser Franz I. (f 1765)
in Wien gefertigt ; 262 fg. sog. Nachtzeug der Kaiserin Maria There-
sia (Toiletten gegenstände , Frühstücksgerät u.a. im Rokokostil),
von dem Wiener A. Domanek (dazu 287. seidene Tischdecke mit
Goldspitzen, von der Kaiserin Elisabeth Christine gestickt). —
IL Schrank: zahlreiche Gegenstände aus Rauchtopas und *Berg-
kristall (xvi.-xvm. Jahrh.), darunter 133. Deckelpokal in der Art
des Valerio Belli (f 1546); außerdem 204. Tableau von Mosaik,
Christus und die Samariterin, aus Halbedelsteinen und Edelsteinen,
am Rahmen *Karyatiden, Emailfestons u. a. in Goldguß, italienische
Arbeit (xvi. Jahrh.). — HI. Pult: Schmuck, Miniaturbildnisse. —
IV. u. V. Schrank: Gefäße und kleine Bildwerke aus Halbedelsteinen
und anderen Mineralien, darunter im V. Sehr. *12. Schüssel aus
Sardonyxplatten, in der Mitte eine Kamee mit Diana (xvi. Jahrb.).
— VI. Pult: Schmuck, aus Monstreperlen gefertigt (Nr. 5. geigen-
spielende Sirene). — VII. Schrank: *Gegenstände aus Bergkristall:
139. Kännchen mit reicher Goldschtniedearbeit (xvi. Jahrh.).
^TaftÄUerte. ™ !■***■ 61
XX. Saal: Glas und. Porzellan. I. Schrank (r.): Glasspiegel in
silbernem Rahmen (xvi. Jahrh.) ; 7. venezianisches Kästchen mit
Glasperlen inkrustiert (xvm. Jahrh.). — II. Schrank: Altargeräte
aus Meißner Porzellan, von Kandier (1740). — III. u. IV. Schrank:
italienische Majoliken des xvi. Jahrhunderts. — V. Schrank: spa-
nisch-maurische Fayencen; arabische Tonwaren; Arbeiten der
Wiener Porzellan-Manufaktur; ostasiatisches Porzellan; 7. arabische
Glasflasche mit Schmelzfarben (xiv. Jahrh.). — VI. Schrank:
I. Schüssel von „gestricktem" venezianischem Glas (xvi. Jahrh.);
3-5. Figürchen aus buntem Glas (xvi. Jahrh.). — VII. u. IX. Pult :
Glasarbeiten aus Murano. — VIII. Schrank: deutsche Steinkrüge
und Tonarbeiten (xvi. Jahrh.). — X. Schrank: Bossierungen in
Wachs; hervorzuheben 12. Leda mit dem Schwan, Relief, venezia-
nisch (xvi. Jahrh.) ; 23. Neptun und andere Seegötter (xvii. Jahrh.) ;
19-22. Vier Jahreszeiten (xvn. Jahrh.). — XI. Schrank: italienische
Majoliken. 4. Teller mit der Geschichte der Ino und des Athamas,
von Giorgio von Gubbio (1528). — XII. Schrank: Fayencen aus
Holics (xvrn. u. xix. Jahrh.). — XIII. Schrank : Glaspokale. —
XIV. Schrank: venezianische Gläser (10, 12. Trinkschiffchen für
Frauen), böhmische Pokale im Barock- und Rokokostil, Schmelz-
gläser der deutschen Renaissance. — Schrank o. Nr. : Tafelaufsatz
aus Wiener Porzellan, Triumph der Religion über die Laster
(xvin. Jahrh.). — L. der
XXI. Saal : Prunkmöbel der italienischen und deutschen Hoch-
renaissance und Barockzeit, Arbeiten in Pietra dura, fiorentinische
und römische Mosaiken u. a.
XXII. Saal, verschiedenen Inhalts. Am Mittelfenster: *D.
Spielbrett aus Buchsbaumholz, von Hans Kels inKaufbeuren (1537);
II. h. Familie mit Engeln, Relief aus Kelheimer Stein, von dem
Augsburger Hans Daucher (1518). — I. Schrank: Arbeiten in Bern-
stein. — II. und 1H. Schrank: Arbeiten in Elfenbein (II, 9. Kruzifix
im Rubensstil) , Rhinozeroshorn u. a. ; vor III. : *25. Allegorie der
Vergänglichkeit, Gruppe dreier bemalter Holzflguren, österreichi-
sche Arbeit(?) aus St. Florian (Ende des xv. Jahrh.). — IV. Schrank:
figürliche Holzplastik, Intarsia und holzgeschnitzte Geräte: 22. Adam,
Statuette aus Birnbaumholz, von dem Nürnberger Peter Flötner
(f 1546); 27, 29, 31. Amazonenschlacht, Raub der Sabinerinnen
und Reitertreffen, Reliefs aus Zedernholz, wahrscheinlich von dem
Wiener Ignaz Elhafen (c. 1685); vor IV.: 26. Raub der Sabine-
rinnen, Buchsholz, deutsch (Mitte xvi. Jahrh.). — V. Schrank:
Musikinstrumente. — VI. Schrank: Arbeiten in Silberglaserz
(„Handsteine") u. a. — VII. Pult: Elfenbeinreliefs (2. Diana und
Kallisto, von I. Elhafen). — VIII. Pult: Holzschnitzereien und
Kleinarbeiten in Elfenbein. — Im IX. Schrank: 32. Parisurteil, von
Hans Daucher (1522), 34, 42. Mutterliebe und Gerechtigkeit, von
P. Flötner, alle drei Reliefs aus Kelheimer Stein. - — XI. Schrank:
Prachtgefäße von Elfenbein. — XII. Schrank: Bildwerke in Elfen-
62 Umifp 7 WTRN IL ^ ff «täten* Sammlungen
bein. 35. Satyr die Nymphe Corisca verfolgend, deutsche Arbeit
(1679): 52-70. kleine Arbeiten in der Art des Dresdener Juweliers
Krüger (xviii. Jahrh.). — XIII. Schrank : Kunstdrechslerarbeiten
in Elfenbein (xvn. nnd xvm. Jahrh.). — L. in den
XXIII. Saal: Handschriften des Mittelalters nnd der Renais-
sance ans der ehem. Bibliothek des Schlosses Amras, alte Drucke,
Holzschnitte, Kupferstiche nnd Handzeichnungen, Textilarbeiten n. a.
— i I. Pnlt: 4. der h. Willehalm von Orange, Epos, nm 1210 von
Wolfram von Eschenbach gedichtet , Abschrift für König Wenzel
(1387); 59. Chormissale, nach 1494 für Maximilian I. gefertigt; 8.
Horarium (Livre d'henres), ans dem xrv. Jahrh.; 17. Legende des h.
Adrian, Handschrift, für König Ludwig XI. von Frankreich ausge-
führt (xv. Jahrh.); 38 und 44. Spielkarten (xv. Jahrh.). — Vor dem
Mittelfenster: 17. Glasglockenklavier des Erzherzogs Ferdinand von
Tirol.
XXIV. Saal: Skulpturen, namentlich hervorragende Bronzen.
An den Wänden : *8. Madonnenrelief, von dem Florentiner Antonio
Rossellino (f c. 1478; der Rahmen aus dem xvri. Jahrh.); 23.
Broazebüste des Veroneser Humanisten Fracastoro (?), italienisch
(xvi. Jahrh.); 22. Christus und die Samariterin am Brunnen, Mar-
morrelief von R. Donner (1739), daneben 22a. Wachsskizze dazu.
*25 Kaiser Rudolf IL, bronzene Halbflgur von Adriaen de Vries
(1603) ; *32. Karl V., Bronzehalbfigur von Leone Leoni; 35. Kaiser
Joseph IL, Büste von Fr. X. Messerschmidt; 36. Hagar in der
Wüste, Marmorrelief von R. Donner (1739); 50, 51. Parisurteil,
Venus in der Schmiede Vulkans, Bronzereliefs von R. Donner; am
letzten Fenster 55. Kinderkopf, von Franc. Fiammingo (xvn. Jahrh.).
— In der Mitte freistehend: 79. Bronzestatuette eines schreitenden
Jünglings, von dem Nürnberger Hans Vischer; 80. Nessus raubt
die Dejanira, von Giov. da Bologna; 81. Herkules und Dejanira,
Werkstatt des Adr. de Vries ; 84. Raub der Sabinerinnen , Werk-
statt des Giov. da Bologna. — I. Schrank, italienische Bronzen des
xv. und xvi. Jahrhunderts: 12. der Morgen, nach Michelangelo; 36,
Venus ohne Arme; 34. Venus, wahrscheinlich von Antico (1534);
31. sitzende Bacchantin; 98. Herkules und Antäus, von Antico. —
IL Schrank: Nachbildungen antiker Bildwerke. — IH. Schrank:
4, 6. Venus, 57. Raub der Dejanira, 53. Merkur, 54. Herkules
und Antäus, sämtlich Bronzen von Giovanni da Bologna (f 1608)
oder seiner Schule; 18. Mars und Venus in Umarmung, von Ger-
hard Hubert (c. 1590), kleine abweichende Wiederholung der Gruppe
im Bayrischen Nationalmuseum. — IV. Schrank: 24. Bronzebüste
der h. Susanne, von Franc. Duquesnoy ; 14. Papst Alexander VII. —
V. Schrank: 1-3. Warhsabgüsse nach Modellen Raph. Donner's für
die Bleigüsse im St. Martinsdom zu Preßburg. — VI. Schrank und
Pult: 1. segnender Christus, Halbflgur, venezianisch (nach 1500);
2. Madonna zwischen Heiligen, 3. Geißelung Christi, Silberreliefs
vonModerno (c. 1500) ; 4. Grablegung Christi, Bronzerelief von Dona-
an der X^**aße. WIEN 2> Bowee# 63
Hochpart. : Waffen.
tello. Im Pult deutsche Plaketten aus dem xvi. und xvn. Jahrh. :
4-9. MedaillonMldnisse des Erasmus von Rotterdam, Luthers, Me-
lanchthons, Dürers und Kaiser Maximilians I., vielleicht von dem
Nürnherger G. Schweigger (f 1690); 21-26, 29-34. die zwölf ersten
deutschen Könige, Silberreliefs. — VII. Pult, italienische Plaketten :
51-68. Arbeiten des Valerio Belli; 35. Apotheose eines Helden, 36.
Judith , 37. antike Opferszene, alle drei von Andrea Briosco, gen.
Riccio (f 1632). — Am Mittelfenster 69. und 71. zwei Türklopfer
aus Yenedig (xvi. Jahrh.). — Im VIII. Schrank und Pult: moderne
Plaketten und kleine Bronzen. — IX. Schrank: Bronzeornamente
des xvi. Jahrhunderts. — Beim Eingang r., Schrank o. Nr.: 1, 2.
Merkur, Venus, Bleifiguren von R. Donner; 3-6. gefesselter Pro-
metheus, Magdalena, Beweinung Christi, h. Petrus, Bleigüsse von
J. B. Hagenauer (1759).
Die übrigen Säle enthalten die **Waffensaxnmlung, die an
Reichtum mit der Armeria in Madrid wetteifert. Sie stammt größten-
teils aus dem Kunstbesitz Kaiser Ferdinands I. und seines Sohnes,
des Erzherzogs Ferdinand von Tirol (Amraser Sammlung), vgl.
S. 52. In den Kriegsstürmen der J. 1805 und 1809 und bei der
Plünderung des Zeughauses im J. 1848 wurde die Sammlung sehr
geschädigt. Katalog 80 h. Kustos : Dr. Camillo List.
XXV. Saal (Waffen des Mittelalters, bis zur Zeit Kaiser Maxi-
milians L). 2. Feldharnisch Friedrichs des Siegreichen, Pfalzgrafen
bei Rhein (f 1476), von dem Mailänder Tommaso Missaglia; 5.
desgl. König Ferdinands des Kathol. von Aragonien (f 1516); 43.
Reiterharnisch Maximilians I. (f 1519); *45. desgl. Erzherzog Sieg-
munds von Tirol (f 1496), eine der schönsten Plattnerarbeiten der
Zeit; 52. schweres Roßzeug Maximilians I.; 62. Reiterharnisch
Maximilians L; 9. Knabenharnisch König Philipps /., des Schönen,
von Kastilien Qf 1506); 66. desselben Rüstung als Erwachsenen; 69.
Harnisch König Ludwigs II. von Ungarn (f 1526) ; 126. Harnisch
Kaiser Karls V., unvollendet. — In den Mittel s c hränk en : 12. sog.
normannischer Helm (c. 1100); 17. Schwertklinge (xni. Jahrh.);
24. zweihändiges Schwert mit schöner Passauer Klinge (Anfang des
xv. Jahrh.) ; 47, 56. Elfenbeinsättel, der zweite vermutlich aus dem
Besitze Kaiser Karls IV. (f 1378) ; 71. Helm Georg Kastriota's, Für-
sten von Albanien (Skanderbeg, f 1468); *104. Rundschild Kaiser
Maximilians I., mit Verzierungen in prächtiger Hochätzung (eines
der frühesten Beispiele dieser Technik).
XXVI. Saal (Zeit Maximilians L). 139. Harnisch Herzog
Christophs v. Württemberg (f 1568); 141. Feldharnisch Otto Hein-
richs, Pfalzgrafen bei Rhein (f 1559); 142. desgl. des Grafen
Eitel Friedrich v. Zollern (f 1512); 146. desgl. des Salzburger Erz-
bischofs Matthäus Lang (f 1540); 175. Prachtharnisch des Grafen
Andreas v. Sonnenberg (f 1511).
XXVII. Saal (Karl V.). An den Wänden: 196. schön ver-
zierter Harnisch des Kurfürsten Johann Friedrich v. Sachsen (f 1554) ;
64 Tfntit/> l WTCTTST U- öffentliche Sammlungen
* K0UU 1' W1U.JN. 7. KunstMst. Hofmuseum,
198. desgl. Ruprechts v. d. Pfalz (f 1504); 199. Teüe eines Prunk-
harnisches des Feldherrn Alessandro Vitelli (f 1556); 231. halber
"blanker Feldharnisch des Herzogs Ulrich v. Württemberg (f 1550),
von ungewöhnlich starken Dimensionen, aus des Herzogs letzten
Lehensjahren; *297. große Harnischgarnitur Kaiser Ferdinands I.
(f 1564; „Garnitur mit den Rosenblättern"), Wormser Arbeit ; 341.
halber Prunkharnisch des Feldherrn Cornelio Bentivoglio, ital. Ar-
beit (um 1540). — An den Mittelpfeilern: 342. Trabharnisch Karls V.,
mit geätzten und vergoldeten Zügen und flguralen Darstellungen ;
226. halber blanker Feldharnisch des Landsknechtführers Konrad
v. Bemelberg (f 1567); 207. desgl. des Feldhauptmanns Georg
v. Frundsberg (f 1528); 243. halber blanker geschobener Harnisch
des Herzogs von Alba (um 1560); 395. Feldharnisch König Philipps II.
von Spanien (f 1598), deutsche Arbeit (um 1546). — Unter Glas:
*368. Feldharnisch Karls V., mit prächtigen Arabesken und flguralen
Darstellungen. — In den Schränken : 253. Degen Karls V. (1530) ;
260. Faustrohr und Puffer Erzh. Ferdinands v. Tirol (1555) ; *267.
deutscher Dolch, mit „Giftzügen" an der Klinge (um 1560); 274.
Schwert Georg v. Frundsberg' s ; 345. S6hwert SkanderbegJs (S. 63) ;
*351. deutsche Sturmhaube Karls F., mit Szenen aus der Äneide;
*354. Prunkschild Karls V., in den Kartuschen Szenen aus dem Leben
eines Helden, römische Arbeit; 363. Prunkdegen mit geschnittenen
ornamentalen Reliefs, aus Toledo ; 364. Degen, der eiserne Griff mit
zarten Reliefs aus der biblischen Geschichte; *379. Prunkdegen
Karls F., von dem Mailänder Antonio Piccinino, „eine der herr-
lichsten Waffen und eines der schönsten Werke der Goldschmiede-
kunst des xvi. Jahrh. überhaupt"; *380. Hirschfänger (Coutelas),
geschmackvolle ital. Arbeit (um 1565).
XXVIH. Saal (Erzh. Ferdinand von Tirol). 473, 474. vollstän-
dige Ausrüstung auf Mann und Roß des Erzh. Ferdinand im römisch-
antikisierenden Stil (c. 1580). Unter Glas: *475. „Mailändische
Rüstung" desselben, von antikisierender Form, reich ornamentiert
(1560). Unter Glas: *426. deutscher Prunkschild von Eisen, mit
mythologischen Darstellungen in schöner Treibarbeit. Unter Glas :
*417. halber Prunkharnisch des Erzh. Ferdinand, von meisterhafter
getriebener Arbeit (Helm und Prunkschild von dem Mailänder Lucio
Piccinino , 1552) ; 407. vollständige Garnitur eines Harnisches des
Erzh. Ferdinand, von dem Innsbrucker Jörg Seusenhofer (1547);
*403. Landsknechtharnisch Giovanni Bona's, Leibtrabanten des Erzh.
Ferdinand, eines Mannes von riesiger Leibesgröße (9 Werkschuh).
XXIX. Saal (Maximilian IL). An den Wänden : 480. Harnisch-
garnitur des Augsburgers Joh. Jak. Fugger (f 1575) ; 482. halber
Harnisch des Andrea Doria (f 1560); 490. Harnischgarnitur Maxi-
milians II. (f 1576). — In den Schränken: 491. Sturmhaube und
Rundschild des Erzh. Karl v. Steiermark (f 1590), mit schönen Orna-
menten und figürlichen Darstellungen, ital. (um 1570); 529, 530.
zwei geweihte Schwerter und Hüte, wie sie im xii.-xvm. Jahrh.
an der Ringstraße. W1T7N 7 R,Wp 65
Hochparterre: Waffen. WIJLJN. l.üoute. UJ
von den Päpsten an Fürsten für Ruhmestaten im Kampfe gegen die
Ungläubigen verliehen wurden: 529 von Pius V., 530 von Cle-
mens XIII. an Erzh. Ferdinand gesandt.
XXX. Saal (Maximilian IL). 572. Teile einer ital. Garnitur des
Don Juan de Austria (+ 1577). Unter Glas : 635. Prunkharnisch des
Herzogs Alessandro Farnese (f 1592); *627. Kommandostab Ferdi-
nands IL (f 1637), in Elfenbein, oben der Kopf des Kaisers in Email ;
644. Landsknechtharnisch des Erzh. Karl von Steiermark.
XXXII. Saal (Rudolf IL). 667. halber Harnisch Rudolfs IL
(f 1612); 698, 699. die sog. „rote'' und „seh warze" Rüstung auf Roß
und Mann des Erzh. Ferdinand; 703, 704. die „gelbe" und „blaue"
Rüstung desselben; *706. Prunkharnisch Rudolfs IL, hervorragende
deutsche Arbeit (um 1590); *712. halber Prunkharnisch mit Rund-
schild, ital. Arbeit, einMeisterwerk der Tauschierkunst; 743. Schützen-
haube, Kragen und Brust des Marschalls Cristobal Mondragone, in
seltener Technik: gebläut, mit figürlichen, aus dem blauen Grunde
herausgeschabten Darstellungen; 745. Harnisch, ganz mit äußerst
zarten, in Gold und Silber tauschierten Laubzügen bedeckt.
XXXTV. Saal (Neuzeit). 761. Knabenharnisch des Erzh. Sieg-
mund Franz von Tirol (f 1665), ital. Arbeit (um 1636); 765. halber
Prunkharnisch, wahrscheinlich spanische Arbeit (um 1610); *805.
Prunkdegen, der Griff eines der bedeutendsten Kunstwerke der
Eisenschneidekunst (um 1650); *811, *812. Flinte und zwei Pistolen
von meisterhafter Eisenschneidearbeit (Geschenk Kaiser Josephs I.
an Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, dessen Bildnis an Läufen
und Kolben) ; 822 (beim 1. Fenster). Reiterschwert, hölzerne Keule
und Fahne des Bauernanführers Stephan Fadinger (fl626); 835.
zwei Pistolen von trefflicher Ausführung (Marseiller Arbeit) ; 838.
Marschallstab Kaiser Franz1 I. (f 1765); 846. Prunkharnisch des
Kaisers Matthias (f 1619), effektvolle Arbeit. — An der Rückwand:
890. ungarische Rüstung Kaiser Josephs I. (f 1711).
XXXVI. Saal (Turnierwaffen und Tnrniergeräte). 897. italieni-
sches Stechzeug des mailändischen Gesandten Gasparo Fracasso
(c. 1482); *902. deutsches Stechzeug Kaiser Maximilians I., mit
durchbrochenen spätgotischen Bordüren von vortrefflicher Treibar-
beit; 910. Stechsack aus roher Leinwand, mit Stroh gefüllt, Unikum;
solche Polster wurden an der Brust der Turnierhengste befestigt,
damit sich die geblendeten Tiere beim Anprall aneinander nicht
verwundeten. — An der Ausgangswand: 996. Rennzeug des Erzh.
Ferdinand von Tirol; 998. Wechselstücke eines Harnisches Franz' L,
Königs von Frankreich (f 1547), von Jörg Seusenhofer (1542).
Man schreitet nun zurück und betritt, vom XXXIV. Saal aus, den
kleineren XXXV. Saal (orientalische Waffen und Ausrüstungen).
84, 85. ungarische Schwerter mit türkischer Klinge, ferner Streit-
kolben des Fürsten Michael Apafi IL (f 1713 ; bildeten nebst der
Fahne über Schrank II die Würdezeichen Siebenbürgens unter
türkischer Schutzherrschaft, 1701 dem Kaiser überreicht). — Im
66 rouu i. wibn. 7/LferÄSr;
Mittelschrank III : 94-106. türkische Feldausrüstung, von Lazarus
Schwendi dem Erzh. Ferdinand geschenkt. — Oberhalb der Wand
zwischen den Fenstern: große türkische Fahne, nebst dem Roß-
schweif 109 , den Köchern 22 (Wandkasten I) und den Stücken
126-130 (Kasten IV) bei der Befreiung Wiens 1683 erbeutet.
XXXHI. Saal (Jagdwaffen und Jagdgeräte). Im Mittelschrank :
18. Jagdschwert Maximilians /., in prächtiger Ausführung (c. 1490).
— Im Wandschrank 1 : 56. Pürschbüchse, mit Elfenbeinschäften,
Einlagen aus schwarzem Bein und schöner Eisenschneidearbeit;
126. zwei Flinten Karls VI. (f 1740), mit meisterhaft gradierten
und geschnittenen Schlössern, aus Wolfenbüttel. — Im Wandschrank
II: *155. großes Jagdbesteck von kunstvoller Arbeit; *157, 158.
Büchse und Pulverflasche Rudolfs IL, von dem Augsburger Dav.
Attemstetter (kunstvolle Eisenschneidearbeit, der Schaft mit Silber-
platten belegt, die mit phantasievollen Ornamenten in durchleuch-
tendem Email geziert sind).
Der XXXI. Saal enthält außer Armbrüsten und Jagdgeräten
eine Sammlung von Jagd- und Scheibengewehren.
I. Stockwerk.
Das ganze erste Stockwerk ist der Gemäldegalerie eingeräumt,
und zwar tritt man aus dem Treppenhaus: 1. (Westseite) in die Ab-
teilung der italienischen, spanischen and anderen ausländischen
Schulen, an die sich die Abteilung der Deutschen und Österreicher
anreiht; — r. (Ostseite) in die Abteilung der niederländischen und
modernen Schulen.
Die **Gemäldegalerie, die 1776-1891 im oberen Belvedere
(S. 92) ausgestellt war, hatte ihren gegenwärtigen Bestand an alten
Bildern bereits im xvm. Jahrhundert. Manche Bilder stammen aus
Rudolfs IL „Kunst- und Wunderkammer" in Prag (S. 289), darunter
die Oorreggio's, Rrueghel's und Dürer's; aus der Sammlung des
eigentlichen Begründers der kaiserl. Galerie, des Erzherzogs Leopold
Wilhelm, Sohnes Ferdinands II., niederländischen Statthalters 1646-
56, stammen die meisten Niederländer und Venezianer; vielleicht
aus der Kunstkammer des Erzherzogs Ferdinand von Tirol Raffael's
Madonna im Grünen und Moretto's h. Justina. Die Gesamtzahl der
alten Bilder beläuft sich auf über 1700. Die moderne Abteilung
zählt über 400 Bilder. Großer Katalog der Alten Meister mit 200
Abbildungen, 2. Aufl. 1907, 10 K. Kleine Kataloge: zwei Hefte
Alte Meister (I. 1908, IL 1906) zu 1 K und 1 K 20 ft; ein Heft
Moderne Meister (1907) zu 1 K 20. Die Namen der Maler sind auf
allen Bildern angegeben. Leiter: Dr. G. Glück.
Die Wiener Galerie darf sich nicht nur großer Vielseitigkeit
rühmen, sondern auch des Besitzes von Meisterwerken, die dem
Laien äuge köstlichen Genuß bieten Ihre Hauptstarke liegt in den
Venezianern, in Dürer, Rubens, Brueghel und Holbein. In dieser
Hinsicht wetteifert sie mit dem Pradomuseum in Madrid. Unter
den Mittelitalienein fesseln vorzugsweise die "beiden Perw-
pinos (III. n. IV. Kab., 27, 32) ; Fra Bartolomeo'9 Darstellung im
Tempel (IV. Kab., 41) wirkt durch die edle und einfache Anord-
nung und durch die milde Würde überaus wohltuend ; Andrea del
Sarto's Beweinung Christi (III. Kab., 39) imponiert durch die
gewaltige Kraft des Ausdrucks. RaffaeVa Madonna im Grünen
(III. Kab., 29), aus seiner Florentiner Periode, erreicht nicht ganz
die anmutige Lebendigkeit der Komposition und des Ausdrucks,
welche die ähnlich komponierten Madonnen im Louvre und in
Florenz (Belle Jardiniere und Madonna mit dem Stieglitz) be-
sitzen, ist aber durch den sichtlichen Einfluß Leonardo's für das
Studium des Meisters wichtig. Von den oberitalienischen
Meistern nimmt uns zunächst Correggio und der ihm nahestehende
Francesco Mazzola oder Parmigianino in Anspruch. Correggio zeigt
sich besonders als lockender Erzähler anmutiger Mythen (V. Kab.,
64, 59). Von Parmigianino ist außer dem bogenschnitzenden Amor
(III. Kab., 62) das angebliche Porträt des Malatesta Baglione
(III. Kab., 67) beachtenswert. Die Masse trefflicher venezianischer
"Werke macht eine Auswahl des Trefflichsten schwer. Tizian's weit-
umfassende Phantasie, die ihn für die verschiedenartigsten Auf-
gaben die rechten Formen finden ließ, lernt man nächst dem
Pradomuseum hier am besten kennen. Welch' eine reiche Scala
von Empfindungen durchläuft man vomEcce homo (I. S., 178) bis
zur Kallisto (I. S., 169) oder Danae (I. S., 174), von der Grablegung
Christi (I. S., 179) bis zu der geheimnisvollen Liebesallegorie
(I. S., 173), von den mild anmutigen Madonnenbildern (I. Kab.,
176, 180) zu den in unnahbaren Ernst gehüllten Bildnissen italie-
nischer Gelehrten (I. S. 182, 1. Kab., 177). Überhaupt ist die Galerie
an Porträten ungemein reich und die Vergleichung der venezia-
nischen Bildnisse mit jenen des größten spanischen Porträtmalers
Velazquez oder jenen van Dyck's in Bezug auf die formellen Eigen-
heiten der Meister von hohem Interesse. Von den Giorgione zu-
geschriebenen Werken sind nur die sog. drei Weisen aus dem
Morgenlande (I. Kab., 16) genügend beglaubigt. Außerdem sind
hervorzuheben : Palma Vecchio, Madonna (I. S., 140), Lorenzo Lotto,
Krönung Maria (II. Kab., 214) und das Meisterwerk des Brescianers
Alessandro Bonvicino, gen. Moretto, die h. Justina (II. S., 218). —
Von spanischen Meistern ist Velazquez reicher als in irgend
einer andern Galerie diesseit der Pyrenäen vertreten (VII. und
VIII. Kab.), wenn auch die seinen Namen tragenden Bilder nicht
durchweg eigenhändig sind.
Wir .wenden uns zu den nordischen Schulen. Jan van
Eyck's Porträt des Kardinals della Croce (XVIII. Kab., 624) überragt
weit die andern Proben altniederländischer Malerei, von denen
noch Hugo van der Goes' Doppelbild (XVIII. K., 629, 631), Boger
van der Weyden's Kreuzigung und Madonna (XVIII. K., 634,
632), Hans Memlings Marienaltar (XVIII. K., 635-638), sowie
f)8 TfMit* i WTT7TC H- Sammlungen a. d. Ringstraße.
KOUie 1. WllUX. 7. Kunsthistor. Hofmuseum.
Pieter BruegheVs d. Ä. Bauernbilder und Landschaften (XV. S.)
erwähnt seien. — Dürer s Meisterwerk, die vollendetste Kom-
position, die er gemalt, ist die Dreifaltigkeit (X. K., 1445). Unter
den Bildnissen des jungem Holbein ragen jene der Königin Jane
Seymour und des Londoner Kaufmanns Dirck Tybis (X. K., 1481,
1485) hervor. Trotz des wenig ansprechenden Inhalts fesseln in
dem großartigen Rubens-Saale (XIV. S.) die beiden Wunder-
szenen des Ignatius und Xaver (865 , 860) durch die dramatische
Gewalt des Ausdrucks und die Künste des Kolorits. In demselben
Räume treten noch der h. Ambrosius (850), die Allegorie der vier
Weltteile (857), das Yenusfest (830), der große Ildefons-Altar
(834) und das Selbstbildnis (859) besonders hervor. Nicht unan-
genehm wirkt neben der Vehemenz des Meisters die vornehme,
zuweilen freilich fast kühle Ruhe van Dyck's, der durch die beiden
Madonnenbilder (XIII. S., 1039, 1040), dieDelila (1043) und das
Bildnis des Francesco de Moncada (1046) vortrefflich vertreten ist.
Den Wandel in Rcmbrandt's Kunst zeigen die Porträte , die aus
verschiedenen Jahrzehnten stammen: das Frauenbildnis (XIII. K.,
1272) mit dem Gegenstück (1271), helleuchtend und fleißig ge-
malt, das Bildnis seiner Mutter (1273), dann das Selbstbildnis
(1274) aus späterer Zeit, und endlich das in tiefem Goldton ge-
haltene Selbstbildnis (1268) in rundem Hut, das er in seinen
letzten Lebensjahren gemalt hat.
I. Saal: Venezianer des xv. und xvi. Jahrhunderts. An der r.
Langwand: 7. Vittore Carpaccio, Christus von Engeln angebetet
(1496) ; *19. Cima da Conegliano, die Madonna unter dem Orangen-
baum ; 5. Antonello de Saliba, der Leichnam Christi von Engeln ge-
halten; 154, 150. Tizian, männliche Bildnisse; *140. Palma Vecchio,
Madonna mit Heiligen; 187. Tizian, Allegorie (Werkstattbild). —
145. Bonifazio Veronese, die Tochter der Herodias; Palma Vecchio,
*207. „der Bravo", 139. Heimsuchung Maria (verdorben), *136. Lu-
cretia (Wiederholung oder Kopie des Bildes in der Borghesegalerie
in Rom) ; 157. Bonifazio Veronese, weibl. Bildnis. — Tizian, 186.
Nymphe und Schäfer (Spätwerk, verdorben), 169. Diana verurteilt
Kallisto (veränderte Wiederholung des Bildes bei Lord Ellesmere),
•178. Ecce homo (1543), «182. der Antiquar Jacopo de Strada (1568),
179. Grablegung Christi, 174. Danae (Werkstattbild), 173. Allegorie
(Werkstattbild), 166. Madonna mit drei Heiligen (eine veränderte
Wiederholung im Louvre), 161. die Ehebrecherin vor Christus (un-
vollendet; wahrscheinlich von Aless. Varotari). — Tizian, *191.
Kurfürst Johann Friedrich von^Sachsen, 164. Christus mit der Welt-
kugel; 10. Bart. Vivarini, der h. Ambrosius mit den H. Petrus,
Ludwig, Paulus und Sebastian, Altarbild. — R. das
I. Kabinett: Venezianer des xv. und xvr. Jahrhunderts. 1. Ab-
teilung: *13. Giov. Bellini, junge Frau ihr Haar ordnend; *1.
Marco Basaiti, Berufung der Söhne des Zebedäus (kleine Wieder-
holung des Bildes in der Akademie zu Venedig; 1615); 12. Alvise
II. Sammlungen a. d. Ringstraße. Wllfv 7 pn,.i, QQ
7. Kunsthistor. Hofmuseum. «iüh. j.^uutc.
Vivarini, Madonna mit musizierenden Engeln (1489); Giorgione,
*16. „die drei Weisen ans dem Morgenlande" (Äneas, Enandros und
Pallas?), 63. der h. Sebastian, 21. David mit dem Haupte Goliaths
(verdorbenes Original oder Kopie?). — 2. Abt. : *137. Palma Vecchio
Mädchenbildnis, sog. Violante; *22, 22 a. Lorenzo Lotto , männl.
Bildnisse; 133, 142. Palma Vecchio, weibl. Bildnisse; 162, 165.
Tizian, Bildnisse eines älteren Mannes (sog. h. Jakobus) und eines
jungen Geistlichen, ursprünglich zusammengehörig. — 3. Abt.:
Tizian, *163. Isabella d'Este, Markgräfin von Mantua, *176. „die
Zigeuner-Madonna" (Jugendwerk), *197. das Mädchen im Pelz,
**180. „die Kirschen-Madonna" (Jugendwerk), *177. der Dichter
und Geschichtschreiber Benedetto Yarchi, 181. der Tamburin-
schläger, *167. der Arzt Parma (?).
II. Saal: Venezianer des xvi. Jahrhunderts. An der r. Lang-
wand : 227. Domenico Tintoretto , ein ProcuratOT von San Marco ;
246. und weiter 233. Paris Bordone, Allegorien; 393. Battista Ze-
lotti, Salbung Davids; 402, 391. Paolo Veronese, die Anbetung der
Könige (Werkstattbild), Judith; 231. Paris Bordone, Frauenbildnis;
399. P. Veronese, Madonna mit zwei Heiligen. — 397. und weiter 395.
Antonio Badile (Lehrer des P. Yeronese), weibl. Bildnisse; 404.
P. Veronese, Maria Verkündigung. — 389. ders., die Anbetung der
Weisen aus dem Morgenlande ; 248. Paris Bordone, junge Prau am
Putztisch ; Jacopo Tintoretto, 224. der Patrizier Marcantonio Barbaro,
*239. die keusche Susanna, 244. männl. Bildnis, 236. Sebastiano
Veniero, der Sieger von Lepanto, 239a. lesender Prophet, 417. der
h. Hieronymus. — 203. G. G. Savoldo, Beweinung Christi; **218.
Moretto, h. Justina; 216, 217. G. B. Moroni, männl. Bildnisse.
Das an den II. Saal anstoßende II. Kabinett enthält ebenfalls
Venezianer des xvi. Jahrhunderts. 1. Abt. : Lor. Lotto, 220. männl.
Bildnis in drei Ansichten, *215. der Mann mit der Tierpranke, *214.
Madonna, von einem Engel gekrönt, zwischen den H. Katharina und
Jakobus d. Ä. ; 219. Girol. Romanino , weibl. Bildnis. — 2. Abt. :
Jac. Tintoretto, 234. Lucretia, 230, 250. männliche Bildnisse, 235.
Greis mit einem Knaben ; 396. P. Veronese, Christus vor dem Hause
des Jai'rus; 272. Dem. Theotoköpuli, gen. el Greco, die Anbetung der
Könige. — 3. Abt. : kleinere venezianische Bilder.
HI. Kabinett. Mittelitalienische Schulen des xvi. Jahrhun-
derts. 1. Abt. : 88. Lodovico Mazzolino, Darstellung im Tempel
(1526); 46. FranciaMgiof?), die h. Familie (1516); **29. Raffael,
die Madonna im Grünen (1505) ; Pietro Perugino, 24. Taufe Christi,
25. h. Hieronymus, *32. Madonna mit zwei h. Frauen. — 2. Abt. :
**39. Andrea del Sarto, Beweinung Christi ; Parmigianino, *67. Bild-
nis des Malatesta Baglione(?), 58. Selbstbildnis, 57. h. Katharina,
*62. Amor als Bogenschnitzer (unten Amor und Psyche) ; 51. So-
doma, h. Familie.
IV. Kabinett (Eckraum) : mittelitalienische Schulen des
xvi. Jahrhunderts. Fra Bartolomeo, 34. Madonna (Werkstattbild),
70 Tt™,** i WTT7N H- öffentliche Sammlungen
<U Koute 1. WliLJN. 7. KunstMstor. Hofmnseum,
*41. Darstellung im Tempel (1516) 5 31. Giulio Romano, h. Mar-
gareta; *47. Francesco Francia, thronende Madonna; *27. Perugino,
Madonna mit vier Heiligen (1493).
V. Kabinett: oberitalienische Schulen des xv. nnd xvi. Jahr-
hunderts. 1. Abt.: 69. Ambrogio de Predis, Kaiser Maximilian I.;
*26. Benozzo Gozzoli, Madonna mit zwei Heiligen; A. Mantegna,
*81. h. Sebastian, 81a. nnd b. Abraham und Isaak, David und Saul,
72-80. Triumphzug Cäsars (die Originale in Hampton Court) ; 90.
Cosirno Tura, der Leichnam Christi von Engeln gehalten. — 2. Abt. :
Correggio, *64. Jupiter und Io, 59. Entführung des Ganymed; Ber-
nardino Luini, 87. h. Hieronymus, 82. kreuztragender Christus, 86.
die Tochter der. Herodias ; 91. Cesare da Sesto, die Tochter der
Herodias; 68, 68a. Dosso Dossi, h. Hieronymus, Pauli Bekehrung;
82a. Andrea Solario, die Tochter der Herodias.
HI. Saal: Schulen von Bologna, Rom und Mailand, Naturalisten
und einzelne Franzosen aus der ersten Hälfte des xvn. Jahrhunderts.
Caravaggio, 485. David mit dem Haupte Goliaths, *496. die Madonna
vom Rosenkranz ; 543. Guercino, der reuige Sohn ; Dom. Feti, 123.
die Vermählung der h; Katharina, 118. Moses vor dem Dornbusch;
589. Le Valentin (Jean de Boulongne), Moses ; 357a. Pietro da Cor-
tona, das Wunder des h. Martin; *551. Guido Reni, Taufe Christi;
483. Lod. Caracci, der h. Franziskus; 335. Giov. Batt. Crespi (il
Cerano), Christus erscheint den Aposteln Petrus und Paulus ; *583.
Nie. Poussin, die Zerstörung Jerusalems ; 105. Fed. Baroccio, Bildnis
eines Geistlichen; 502. C. Saraceno, Judith.
IV. Saal: Schulen von Neapel, Rom, Genua usw. aus der zwei-
ten Hälfte des xvn. Jahrhunderts. *528. Salv. Rosa, die Gerechtig-
keit entflieht zu den Landleuten; Ribera (lo Spagnoletto), 507.
Christus unter den Schriftgelehrten, 501. Kreuztragung Christi (ver-
dorben); Luca Giordano, 491. der Engelsturz, 490-495. sechs Dar-
stellungen aus dem Marienleben; Salv. Rosa, 516. ein Krieger, 523.
Römerschlacht; G. M. Crespi, 337. Achilles und der Centaur Chiron,
338. Äneas, die Sibylle und Charon; Carlo Maratta, Tod des h.
Joseph (1676) ; Bern. Strozzi, 426. Johannes d. T., 429. die Witwe
von Sarepta, 428. ein Lauten Spieler ; 132. G. Brandt, der Einsiedler
mit dem Raben ;° 368. Franc. Trevisani, der Leichnam Christi, von
Engeln gehalten; 529. Franc. Solimena, Kreuzabnahme.
VI. Kabinett: verschiedene Italiener aus der ersten Hälfte
des xvii. Jahrhunderts. 1. Abt. : Cavaliere d'Arpino, 112. Andromeda,
113. Kampf der Giganten; Annibale Caracci, 482. Beweinung Christi,
*475. Christus und die Samariterin, 473. h. Franz von Assisi; 369.
Franc. Furini, reuige Magdalena. — 2. Abt.: Domenico Feti, *116.
ein Marktplatz, 121. der Traum des Jakob, 122. Artemisia, 119.
Flucht nach Ägypten, 120. der tote Leander, 115. Triumph der
Galatea; 427. Bern. Strozzi, männl. Bildnis; über der Tür: 581a.
S, Vouet, die Tochter der Herodias.
V. Saal: höfische Malerei des xvm. Jahrh., meist Italiener.
*454-466. B. Beiotto (Canaletto) , dreizehn Ansichten aus Wien ;
1592. J. Zoffani, Großherzog Leopold von Toskana und seine Fa-
milie (1778); 1715. Fr. Solimena und J. G. Auerbach, dem Kaiser
Karl VI. wird das Galerie-Inventar überreicht; Angelika Kaufmann,
1610. Hermanns Rückkehr ans der Schlacht im Teutoburger Wald,
1611. Bestattung des Heldenjünglings Pallas (1786); 1600. Ant.
Raph. Mengs, Infantin Maria Ludovica. — Durch das VIII. in das
VII. Kabinett (Eckraum): Spanier des xvn. Jahrhunderts.
*603. J. B. del Mazo ( Schwiegersohn des Velazquez), die Familie des
Malers; Velazquez, 609, 621. Infantin Marg. Theresia, 612. Phi-
lipp IV., 622. Königin Isabella ; 614. Murillo (?), der kl. Johannes d. T.
VIII. Kabinett: Spanier, Italiener und Franzosen des xvn.
und xviii. Jahrhunderts. l.Abt. : Velazquez, **611. Infant Philipp
Prosper, *615, 619. Infantin Margareta Theresia, *607. Philipp IV.
(Brustbild), *616. Infant Don Balthasar Carlos, *617. Infantin
Maria Theresia. — 2. Abt. : 518. Franc. Solimena, Raub der Orei-
thyia; 525. Salv. Rosa, der h. Wilhelm; 506a. Luca Oiordano, der
Tanz vor der Bundeslade; 570a. A. Magnasco, Mönche im Freien. —
3. Abt. : *446. G. P. Tiepolo, die h. Katharina von Siena ; 466a, 466b.
Franc. Guardi, Ansichten aus Venedig; *588. Jos. S. Duplessis, der
Tondichter Gluck (1775); 577. Ant. Watteau, der Gitarrespieler
(Wiederholung des Bildes in Chantilly); 592. Jean Francois Mittet,
Waldlandschaft; *587. Nie. de Largilliere, männl. Bildnis; 585.
Gaspard Dughet, gen. Poussin, das Grabmal der Cäcilia Metella.
IX. Kabinett: Engländer, Deutsche, Österreicher des xviii.
Jahrhunderts. 1. Abt. : Bildnisse von Hogarth (? ; Nr. 1719), Raeburn
fNr.1720), Reynolds (Nr. 1722, Studie). — 2. u. 3. Abt. : 1582, 1583.
B. Benner, alte Frau, alter Mann; 1612,1612c. Maulpertsch, thronende
Madonna (Skizze), der ungläubige Thomas; 1579. Kupetzlcy, Selbst-
bildnis (1709).
VI. Saal: Deutsche und Österreicher des xvn. und xviii. Jahr-
hunderts. Stilleben und Tierbilder von Franz Werner Tamm und
J. G. und Ph.F. von Hamilton; 1612b. A. F. Maulpertsch, der h.
Nepomuk wird zum Tode geführt; 1688a. J. M. Schmidt (Kremser-
Schmidt), der h. Martin im Bischofsornat.
VII. Saal: Deutsche des xv. und xvi. Jahrhunderts. 1403a,
1 403b. Kreis Mich. Pachers, M&üonndi mit den H. Margareta und Barbara,
Dreieinigkeit; 1396. D' Pfenning, Kreuzigung (Salzburger Schule,
1449); *1425. Kaiser Maximilian I. mit seiner ersten Gemahlin,
Maria von Burgund (-j- 1482), seinem Sohne Philipp dem Schönen,
seinen Enkeln Karl V. und Ferdinand I. , und mit Ludwig IL von
Ungarn (auf der Rückseite dieh. Sippe) ; Chr. Amberger, 1412, 1411.
Mann und Frau (1525), 1409. der Nürnberger Patrizier Chr. Baum-
gartner (1543); H. Burglcmair, 1405. der Maler mit seiner Frau
(1529), 1431. h. Georg; 1462. L. Cranach d. £, 'Paradies (1530);
1397-1400. R. Frueauf, vier Szenen aus der Passionsgeschichte.
Baedekers Österreich- Ungarn. 29. Aufl. 5
72 Rniifp 7 WTFN IL ^ndiche Sammlungen
ia UOUte 1. WlttlX, ?_ Kunsthi8tor- Hofmnseum,
X. Kabinett: Deutsche des xvi. Jahrhunderts. Hans Holbein
d.J.: *1479. männl. Bildnis (1541), 1480. John Chambers, Leib-
arzt Heinrichs VIII., im Alter von 88 Jahren, **1481. Jane Seymour,
dritte Gemahlin Heinrichs VIII. von England, 1482, 1484. Mann
und Frau (1534), 1483. weibl. Büdnis , *1485. Bildnis des Dirck
Tybis (1533); Albrecht Altdorfer: *1421. Christi Geburt, 1422. die h.
Familie (1515); Hans Baidung Grien: 1423. die Eitelkeit, 1424.
Bildnis eines jungen Mannes (1515); 1439. 0. Pencz, junger Mann
(1543); Albrecht purer: 1442. Maria mit dem Kinde (1503), *1443.
Maximilian I. (1519; nach der Zeichnung in der Albertina, S. 36),
1444. männl. Bildnis (1501 ; auf der Rückseite die allegorische Figur
des Geizes), *1445. die Anbetung der h. Dreifaltigkeit (1511; der
Originalrahmen im German. Museum zu Nürnberg), 1446. Martertod
der 10000 Christen unter König Sapor in Persien, in der Mitte
Dürer und Pirkheimer (1508), *1447. Maria mit dem Kinde (1512),
1448. Bildnis des Joh. Kleberger (1526); 1428. Bernh. Strigel,
König Ludwig II. von Ungarn als Kind.
Durch das Treppenhaus zurück zum Kuppelraum und r. in die
niederländischen und deutschen Säee. Die Neuordnung dieses
Teiles der Sammlung steht bevor.
XV. Saal: Niederländer (xvi. Jahrh.). L. vom Eingang: 692.
Jan Matsys, h. Hieronymus; 687. Meister des Todes der Maria,
Lucretia ; r. Meister des Todes der Maria: 682. Maria mit dem Kinde
(das Dürer - Monogramm gefälscht), 683. Flügelaltar, thronende
Madonna mit Stiftern, 684. Maria mit dem Kinde; 693. Jan Matsys,
Lot und seine Töchter (1563), — 694. ders. , lustige Gesellschaft
(1564); *708-721. Bieter Brueghel d. Ä., u. a. 709. Herbstland-
schaft, 711. Vorfrühling, 712. Auszug zur Kreuzigung (1564), *713.
Winterlandschaft, 716. Streit des Faschings mit den Fasten (1559), —
717. Bauernhochzeit, *719. Kirmes, 720 (?). Schafhirt, u. a. *722.
Bieter Brueghel d. J, Winterlandschaft (1601). — 729-739. Land-
schaften von * Lucas van Valckenborch , u. a. 733. Sommerland-
schaft, 738. Gebirgslandschaft, 736. Schneetreiben.
XIV. S aal: Rubens und seine Schule. R. vom Eingang : Rubens,
846. Kopf der Medusa (die Tiere wahrscheinlich von Brueghet);
853. Mann im Pelzrock; *850. der h. Ambrosius verweigert dem
Kaiser Theodosius den Eintritt in die Kirche; 855. alter Mann. —
**857. die vier Weltteile, durch die Flußgötter des Maranhon (Ama-
zonas), Nil, der Donau und des Ganges dargestellt; *859. Selbst-
bildnis; 858. Jagd des kalydonischen Ebers (Werkstattbild, Land-
schaft und Tiere von Jan Wildens') ; 860. der h. Franz Xaver in Indien
predigend und Wunder wirkend (dazu *863. eigenhändige Skizze);
*864. Beweinung Christi; 861. Himmelfahrt Maria (1620) ; 865. der
h. Ignatius von Loyola heilt Besessene (dazu *862. eigenhändige
Skizze) ; *869. Landschaft mit Jupiter, Merkur, Philemon und Baucis
878a. h. Familie, Wiederholung des Bildes in Sanssouci (1630;
Werk stattbild); 866. König Ferdinand von Ungarn vereinigt sich
an der Ringstraße. WIEN / Ttmiie 78
I.Stock: Gemälde. WM&JN. 1. KOUte. IO
bei Nördlingen 4634 mit dem Infanten Ferdinand. — *871. die
h. Familie nnter dem Apfelbaum, ursprünglich znm Ildefons-Altar
gehörig; 875. Kopf eines Greises. — *868. der Eremit nnd die
schlafende Angelika (nach Ariost); **830. Yenusfest; 832. Kaiser
Maximilian I. ; 835. ein Held; 838, 836. männl. Bildnisse; 837.
Schloßpark mit Liebespaaren; *839. Beweinnng Christi (1614);
**834. Ildefons-Altar, in der Mitte Maria mit vier h. Frauen und dem
h. Ildefons, 1. Erzherzog Albrecht, Statthalter der Niederlande, r.
seine Gemahlin Klara Isabella Eugenia, mit ihren Schutzpatronen ;
840. Christus als Knabe mit dem kleinen Johannes und zwei anderen
Kindern spielend; 841. Karl der Kühne; 843. Cimon und Eflgenia,
nach einer Erzählung in Boccaccio's Dekameron ; 844. Kopie nach
Tizian's Bildnis einer Yenezianerin in Dresden; 867. der h. Pipin
mit seiner Tochter (1615); 876. h. Andreas.
XYIII. Kabinett: altflandrische und altholländische Schulen
(xv. und xvi. Jahrh.). 1. Abt. : **624. Jan van Eyck, der Kardinal della
Croce; *632. Roger van der Weyden, Maria mit dem Kinde; *631,
629. Hugo van der Goes, Sündenfall, Beweinung Christi; 626. Gerard
David, h. Michael; 625. Jan van Eyck, Bildnis des Jan van der Leeuw
(1436); Roger van der Weyden: 633. h. Katharina, *634. Flügelaltar,
Christus am Kreuz mit den H. Yeronika und Magdalena ; Hans Mem-
ling: *635-638. Flügelaltar, auf dem Mittelbilde die thronende
Maria mit dem Kinde, einem anbetenden Engel und Stifter, auf
den (jetzt abgetrennten) Flügeln die beiden Johannes, Adam und
Eva, 639. Kreuztragung und Auferstehung Christi (das Mittelbild,
Kreuzigung, in Budapest). Auf einer Staffelei : 627a. Gerard David (?),
Anbetung des Kindes. — 2. Abt.: *Geertgen tot Sint Jans oder
van Haarlem, 644. Julianus Apostata läßt die Gebeine des h. Johan-
nes d. T. verbrennen, 645. Kreuzabnahme (Flügel eines verlorenen
Johannesaltars); 646. Jacob Cornelissen, Altar des h. Hierony-
mus (1511); H. Bosch: *653. Martertod der h. Julia, Flügelaltar,
*651. h. Hieronymus im Gebet, auf den Flügeln die Yersuchung des
h. Antonius und der h. Ägidius. — 3. Abt. : *666. Joachim Patinier,
Taufe Christi; 670-672. Herri de Bles, Landschaften.
XYII. Kabinett: Niederländer (1500-1650). 1. Abt.: 754.
Jan Mabuse, der h. Lukas malt die Madonna; 755a. Jan van Scorel,
Darstellung im Tempel ; 763, 764. Meister der weibl. Halbfiguren,
männl. und weibl. Bildnis; B. van Orley: 765. Legende der H. Mat-
thias und Thomas, 766. Ruhe auf der Flucht. — 3. Abt.: A. Mor,
*786. Kardinal Granvella (?; 1549), 787. Bildnis einer vornehmen
Dame (1575), 789. männl, Bildnis; 807-812. P. Pourbus, Bildnisse;
816. Fr. Pourbus d. Ä., Kaiserin Maria, Gemahlin Maximilians PI. —
4. Abt. : **829. Rubens, Helene Fourment, die zweite Frau des
Künstlers, zum Bade schreitend („das Pelzchen").
XVI. (-XI V.) Kabinett: vlämische Schule. 1. Abt.: 913. Jan
Brueghel d. Ä., Versuchung des h. Antonius; 899,^900. Paul Bril,
Flnßlandschaften ; Jan Brueghel d. Ä.: 911. Berggegend mit der Ver-
5*
74- n,M,ie 1 WTFTIM n- Öffentliche Sammlungen
f± lioutel. W1UIN. 7. Kunsthiator. Hofmuseum,
suchung Christi, 904. Blumenstrauß, 906. die Gaben der Erde und
des Wassers (die Figuren von B. de Clerck~) ; 919. Jan Brueghel d. J.,
Madonna im Blumengarten. — 2. Abt. : RoelandSavery, 922. das Para-
dies, 924. Landschaft mit Holzschlägern (1610), 925. Blumenstrauß,
926. Berglandschaft; 940. Hendrik van Steenwyck d. Ä., Kirchen -
inneres; 946. Peeter Neeffs d. Ä., desgl.
XV. Kabinett: *984. P. Brueghel d, Ä., Seestück; 986. J. de
Momper, Landschaft.
XIV. Kabine tt : 995. Lucas Achtschellinck vndiGonzales Coques,
Landschaft mit Rudolf von Habsburg und dem Priester; 1005a.
G. Tilborgh, Bauernstube.
XIII. Saal: Zeitgenossen, Schüler und Nachahmer des Rubens.
Beim Eingang r. : Anton van Dyck, 1028. Gräfin Amalie Solms, Prin-
zessin von Oranien; — 1032. Fürst Rhodokanakis ; 1033. Christus
am Kreuz; *1034. ein junger Feldherr; 1036. h. Franciscus Sera-
phicus; 1037. männl. Bildnis ; *1038. Prinz Karl Ludwig von der
Pfalz ; *1039. der sei. Hermann Joseph vor der h. Jungfrau kniend
(1630); 1040. die h. Rosalia empfängt vom Jesuskinde den Kranz
(1629); *1042. Prinz Ruprecht von der Pfalz; *1043. Simson und
Delila; 1045. Erzherzogin Klara Isabella Eugenia als "Witwe; *1048.
Joh. von Montfort; 1047. h. Familie; *1046. Francesco de Moncada;
1. vom Eingang: 1050. männl. Bildnis; 1051. Beweinung Christi;
1052. weibl. Bildnis (1634). —Außerdem : 1061, 1063. Cornelia Schut,
der Triumph der Zeit, Hero und Leander; 1070. Frans Leux, der
Kardinal-Infant Ferdinand; 1082, 1083. Frans Snyders, Fischmarkt
(die Figuren von C. de Vos und van Dyck) ; 1093, 1094. P. Lely, Bild-
nisse einer jungen Dame ; *1087. Jac. Jordaens, Bohnenkönigsfest.
XH. Saal: vlämische Schule (xvn. Jahrh.). Beim Eintritt 1.
F. Wouters : 1101. Diana im Walde, 1102. h. Familie.— 1141-1144.
D. Teniers d. Ä., Landschaften; 1124. G. de Crayer, die h. Therese
empfängt von der Madonna eine Halskette; 1127. D. Ryckaert HL,
Kirmes. — 1135. Adr. Brouwer, trinkender Bauer (eine Wieder-
holung in Berlin); D. Teniers d. J.: 1164. der Zeitungsleser, 1165.
Wirtshausszene, — 1162. Kirmes, 1161. ein Saal der Brüsseler Ge-
mäldesammlung des Erzh. Leopold Wilhelm (S. 66), im J. 1656 ge-
malt, als Teniers Aufseher dieser Galerie war, 1160. Bauernhochzeit
(1648), *1159. Bogenschießen, *1 158. Vogelschießen in Brüssel
(1652), 1157. Plünderung (1648), *1155. Abrahams Dankopfer
(1653), 1153. Alter und Küchenmagd, 1150. Ziegenstall; J. van
Craesbeeck : 1147. Soldaten und Weiber, 1146. Bauern wir tschaft.
XI. Saal: vlämische und holländische Schule (xvn. Jahrh.).
R. : 1166. Alex. Adriaenssen, tote Rebhühner und kleine Vögel; 1167,
1168,1169. Jacques d'Arthois, Landschaften ; 1176. Com. Huysmans,
Waldlandschaft; 1170. Phil, de Champaigne, der Tod Abels (1656);
Jan Fyt: 1171. Tiere und Früchte, 1174. Früchte und Geflügel
(1652). — Gegenüber: 1221. M. d'Hondecoeter, Geflügel. — 1245,
1246. L. Bramer, Allegorie der Eitelkeit und der Vergänglichkeit.
XUL (und XII. ) Kabinett: HoUänder (xvii. Jahrh.). 1. Abt.:
*1274. Rembrandt, Selbstbildnis (c.1657); 1261. Aert van der Neer,
Dorf im Mondlicht; auf einer Staffelei **1337. Jac. van Ruysdael,
der große Wald. — 2. Abt., mit Meisterwerken Rembrandt's: *1269.
„der singende Jüngling" (Rembrandt's Sohn Titus in einem Buche
lesend; c. 1658), 1270. der Apostel Paulus (um 1630), *1268. Selbst-
bildnis (als alter Mann ; c. 1666), 1271, 1272. Mann und Frau (c. 1633),
*1273. Rembrandt's Mutter (1639). Außerdem: 1279. G. Flinck, alter
Mann (1651). — 3. Abt. : Chr. Paudiß, 1286. der Marodeur (1665),
1285. Bauer in einer Hütte, 1284. h. Hieronymus; 1282. Sam. van
Eoogstraten, Mann am Fenster (1653); 1297. Frans Hals, männl.
Bildnis; 1302. Adr. van Ostade, der Zahnbrecher.
XII. Kabinett, 1. Abt. : 1307. D. van Delen, Gartenpalast
(1640); JanSteen: 1304. Bauernhochzeit, *1305. liederliches Leben;
1303 a. P. Codde, Rückkehr von der Jagd ; 1312. A. van Everdingen,
die Sägemühle ; 1313. J. van Goyen, Landschaft. — 2. Abt. : Nie.
Berchem: 1319. Hirten mit Herde (1680), 1322. Herde; 1324.
Hobbema(?), Landschaft; 1330. A. van de Velde, Landschaft; 1306.
P. Palamedesz, Reiterangriff (1638); J. van Ruysdael: *1336. Wald-
landschaft, 1335. Landschaft mit Wasserfall. — 3. Abt. : *1338.
J. van de Cappelle, ruhige See ; *1339. 8. de Vlieger, ruhige See (1649) ;
1342. L. Bakhuysen, Amsterdam (1674); Ph. Wouwerman: 1349.
Überfall, 1348. Reitschule und Pferdeschwemme.
XI. Kabinett, 1. (und 2.) Abt. : Holländer (xvii. Jahrh.). 1352.
Phil. Wouwerman , Landschaft ; 1362. Com. de Heem , Stilleben ;
1366. Ger. Ter Borch, die Apfelschälerin ; 1370a, 1370. Gabr.Metsu,
Erscheinung Christi, die Spitzenklöpplerin ; 1355. Maria van Ooster-
wyck, Stilleben. — 2. Abt.: 1372. Jur. van Streek, Früchte; Ger.
Dou: 1376. alte Frau am Fenster, 1377. der Arzt (1653), 1378.
Mädchen mit Laterne; 1387. J. D. de Heem, Stilleben; Frans van
Mieris : *1382. der Kavalier im Kaufladen (1660), 1381. Dame mit
ihrem Arzt (1651). — 3. Abt. : deutsche Meister (1550-1700).
Die anschließenden Säle VHI, IX u. X sollen die Bilder des
xix. Jahrhunderts aufnehmen und sind gegenwärtig geschlossen.
II. Stockwerk.
Von dem die Säle IX und YII verbindenden Gang gelaugt man
auf die südliche Nebentreppe, die zum II. Stockwerk hinaufführt.
Der Mittelsaal und der r. anstoßende I. S a a 1 enthalten zehn
große Kartone von dem Holländer Jan Com. Vermeyen, Darstellungen
aus dem Kriegszuge Karls V. nach Tunis, 1535 (Vorlagen für die
Brüsseler Teppiche im Schloß zu Madrid). — R. der H. Saal mit
modernen Bildern. — HI. Saal: 380. H. Darnaut, alter Park; 375.
Olga Wiesinger-Florian, Herbstlaub ; o. Nr. L. Koch, Regiment Prinz
Eugen; 294a. Defregger, Kraftprobe. — IV. Saal: Bildnisse aus
der ehem. Sammlung des Fürsten Clemens-Metternich-Winneburg
(Th. Lawrence, Reynolds, F. Gerard, E. Vigee-Lebrun u. a.).
76 Route 1. WIEN. IL öff«M'*< Sammlungen
o. Naturnistoriscaes
Auf der Nordseite dieses Stockwerks befindet sich die Sammlung
der Münzen und Medaillen. Direktoren : Dr. Domanig und Prof.
Dr. Kubitschek.
XXXV. Saal: I. Tisch: Medaillen. — HI. Tisch: Münzen des
Mittelalters und der neueren Zeit aus verschiedenen Ländern. —
IV. Tisch: zeitgenössische Medailleure. — VI. Tisch: italienische
französische und spanische Medailleure. — VII. Tisch: moderne
Wiener Medailleure.
XXXVI. Saal. I. Tisch: österreichische Münzen; darüber mo-
derne Wiener Plaketten. — II. Tisch : Modelle , Medaillen in Fas-
sungen, Typare (Siegelstempel), Bullen. — Iü. Tisch: deutsche
Medaillen des xvi.-xvni. Jahrhunderts. — IV. Tisch : Münzen des
römisch -deutschen Reiches. — V. und VH. Tisch: österreichisch-
ungarische Münzen und Medaillen bis zur neusten Zeit. — IX. Tisch :
Medaillen der Stadt Wien ; darüber moderne Wiener Plaketten.
An den Wänden dieser beiden Säle Bildnisse habsburgischer
Fürsten, namentlich von Förderern der kaiserl. Sammlungen, sowie
die von Erzherzog Ferdinand von Tirol 1580-90 angelegte Porträt-
sammlung: kleine Bildnisse berühmter Persönlichkeiten vom
xi. Jahrh. an (Katalog 40 h).
8. Naturhistorisches Hofmuseum.
Das k. k. * Naturhistorische Hofmuseum (II. PL A4; S. 48) ent-
hält in den beiden mittleren Stockwerken den Hauptteil der umfang-
reichen Sammlungen, deren Kern die durch Kaiser Franz I. 1748
angekaufte Naturaliensammlung des J. v. Baillou in Florenz bildet.
Intendant ist der Zoologe Hofrat Dr. Franz Steindachner.
Der Eingang (Besuchsordnung s. S. 19) ist dem Maria-Theresia-
Denkmal n.w. gegenüber. Amtlicher „ Führer durch das k. k. Natur-
historische Hofmuseum" in der Garderobe zu haben, 1 K 20 h.
Aus der Eingangshalle, deren Kuppelfelder acht Medaillon-
porträte früherer Museumsdirektoren von Jos. Lax zeigen, führt eine
niedere Treppe r, ins Hochparterre, geradeaus die imposante Haupt-
treppe zum Foyer des I. Stocks (S. 80). Das große Deckengemälde
des Treppenhauses (der Kreislauf des Lebens) und die zwölf
allegorischen Figuren in den Lünetten sind von Hans Canon, acht
Porträtstatuen an den Wandpfeilern von Vikt. Tilgner u. a.
Das Hochparterre umfaßt 19 Hauptsäle, deren Wände mit 112
auf die Sammlungen bezüglichen *Landachaftsbildern geschmückt
sind (Tafeln darüber erläutern sie und nennen die Maler).
I.-V. Saal: mineralogisch-petrographische Sammlung. Direk-
tor: Reg. Rat Dr. Fr. Berwerth.
I. Saal. Große Einzelkristalle und Kristallstufen am 1. Fenster-
pfeiler und auf dem Mitteltisch. Beim mittleren Fenster eine Tropf-
steingruppe aus der Adelsberger Grotte. — IL Saal. Große Schau-
stücke in den Kästen der Ausgangswand (101 und 102. Diamant und
an der Ringstraße.
Hofmuseum.
WIEN.
Route. 77
Edelmetalle). An der Fensterwand große Steinsalzkristalle und eine
Schwefeldruse. — III. Saal. Am mittleren Pultkasten (60) das
berühmte *Edelsteinbukett in einem Bergkristallgefäß , Geschenk
Maria Theresias an ihren Gemahl Franz I. Danehen der *Edelopal
von Czerwenitza in Ungarn, 594 g schwer, vollkommen rein, ein 82
Karat schwerer Diamant und ein großer Smaragd in Kalkspat.
Gegenüber in den Tischen des Mittelfensters (118-120) rohe, ge-
schliffene und in Ringe gefaßte Edelsteine, besonders verschieden-
farbige Diamanten. — IV. Saal. Unter den Baumaterialien in den
Wandschränken: Nr. 121-131. Bauten Wiens. 176-177. Deutsches
Reich, 178. Italien, 179-182. Bausteine des alten Rom usw. An der
NATURHISTORISCHES HOFMUSEUM (Hochparterre)
i Meter
Fensterwand 141. große Amethystdruse aus Brasilien; 147. Stein-
salzkristallstock aus Wieliczka in Galizien. -*- V. Saal. In den
Mittelkasten die *Meteoritensammlung, die reichste und wertvollste
Europas, aus 516 Orten. Im 1. Kasten (47) u. a. der große 293 kg
schwere Meteorstein von Knyahinya in Ungarn (Darstellung des
Meteorfalles auf dem mittleren Wandgemälde); in den Pultkasten
kleinere Meteoriten und Durchschnitte von solchen, welche die eigen-
artige Struktur erkennen lassen; im letzten Mittelkasten (116-121)
große Stücke Meteoreisen und weitere Durchschnitte ; am Mittel-
fenster (34) das 909 kg schwere Meteoreisen von Youndegin in
Australien.
VI.-X. Saal: geologisch-paläontologische Sammlung.
VI. Saal: fossile Floren (Wandschrank 1-19 paläozoisches, 20-
35 mesozoisches, Mittelschrank 37-85 känozoisches Zeitalter); 137,
132, 113, 114. verkieselte Baumstämme. 127. geologisches Relief
des Säntis von Prof. A. Heim. — VII. Saal: Schrank 1-12. dyna-
misch-geologische Sammlung (dazu an der Eingangswand Nr. 118.
78 i>n..*a 7 XÜTI7V H> Öffentliche Sammlungen
rö Boute I. WIEN. \ Naturhistorisclie»
Kalksteinplatten mit Erosionserscheinungen aus Divaca nnd Nabre-
sina im Karst); Schrank 19-60. Fauna des paläozoischen Zeitalters
(an der Ausgangswand Nr. 106. Sandsteinplatte von Dura Den in
Fifeshire, mit Fischen; am Mittelfenster Nr. 112. Gipsmodell des
Pariasaurus, in London); am ersten Fenster Nr. 115. Skelett des
Eryops megacephalus, aus Texas. — VIDI. Saal: Sedimentgesteine
(Schrank 1-6) und Fauna (7-60) des mesozoischen Zeitalters ; dazu
in Rahmen an den Wänden Seelilien, aus der Gattung Pentacrinus
(besonders Nr. 103), Fischechsen (Ichtyosaurier; Nr. 103-111. 114,
115, 117) und Krokodile (Mystriosaurus ; Nr. 124, 128) aus dem
schwäbischen Lias; 131. Flugsaurier (Dorygnathus) aus dem Lias-
schiefer von Württemberg; andere Flugechsen (Pterodactylus und
Ramphorhynchus ; Nr. 134, 135) und Gipsabguß des reptilartigen
Vogels (Archaeopteryx, in Berlin; Nr. 141) aus dem Schiefer von
Solnhofen; in der Mitte des Saales, Nr. 171. Gipsabguß eines Igua-
nodonskelettes, aus Belgien. — IX. Saal: Sedimentgesteine und
Fauna des känozoischen Zeitalters; dazu an der Eingangswand
Nr. 101. fossile Fische vom Monte Bolca bei Verona, aus der Tertiär-
formation; im Rahmen 103 neben der Ausgangstür ein diluviales
Steinbockskelett; am Mittelfenster 114. Skelett von Dinotherium
bavaricum aus dem Diluvium von Franzensbad; am letzten Fenster
109. Mammutschädel. — X. Saal: Säugetiere und Vögel aus dem
Känozoikum, darunter Skelette von Höhlenbären (Ursus spelaeus) ;
Höhenlöwen (Felis spelaea) und Riesenhirsch (Cervus giganteus);
im großen Mittelschrank Skelette von Moas (Dinornis und Pala-
pteryx), der erst im xvm. Jahrh. ausgestorbenen Riesenvögel von
Neuseeland; in Schrank 104, 105. Fauna aus dem Ton der Pampas
Südamerikas, u. a. Gürteltiere (Glyptodon) und Faultiere (Mylodon);
an der Rückseite (Nr. 11-18) pliozäne Säugetierreste von Maragha
in Persien.
XI. -XIII. Saal: prähistorische Sammlung.
XI. Saal. Schrank 1-10. paläolithische Periode oder ältere
Steinzeit (5. Abguß einer kleinen weiblichen Kalksteinflgur, der
sog. „Venus von Willendorf ", in Niederösterreich; 8. menschlicher
Schädel der sog. Cro-Magnon-Rasse aus der Fürst-Johann-Höhle bei
Lautsch in Mähren); Schrank 11-31, 61-64, 79-90. neolithische Pe-
riode oder jüngere Steinzeit (17-18. Funde aus dänischen Küchenab-
fallhaufen, sog. Kökkenmöddinger ; 20-31. Pfahlbaufunde) ; Schrank
32-60, 65, 66, 71, 72, 77, 78. Bronzezeit (32-34. Pfahlbaufunde).—
XQ. Saal. Schrank 1-12. Bronzezeit bis zu den frühgeschicht-
lichen Metallperioden; Schrank 13-90. Hallstatt-Periode oder erste
Eisenzeit (*19-54. Gräber- und Bergbaufunde von Hallstatt in Ober-
österreich; 56-60. Grabfund aus der Byciskala-Höhle in Mähren-
61-73, 78-90. Gräberfunde aus verschiedenen Orten, bemerkenswert
die großen Graburnen). — XIII. Saal. Schrank 1-34 und 61-74,
79-86. Hallstatt -Periode (1-12. Funde aus dem Gräberfeld von
Waatsch in Krain) ; 35-48. La Tene-Periode oder zweite Eisenzeit
(keltische Kultur, seit dem v. Jahrh. vor Chr.) ; 55-57 und 87-92.
römische Funde; 68-60. Funde aus dem nachrömischen Perioden
(Völkerwanderungs- und Merowinger-Zeit, altslawische Funde).
XIV. -XIX. Saal: *ethnographische Sammlung. Direktor:
Reg. Rat Fr. Heger.
XIV. Saal: Vorder-, Nord- und Ostasien. Schrank 1-26, 83,
117, 119-121. China (7, 8. Gefäße aus Porzellan, Steingut, Bronze,
Cloisonne und Silberfiligran) ; 39-60, 90-103, 113, 118. Japan
(*44. Bronze - Tier riguren; 47, 48. Schauspielermasken; 49, 50.
Kakemonos, d. h. Hängebilder; 54-56. Toiletten- und Schmuck-
stücke; 57-60, 97-99. Waffen; 90-96. Kultgegenstände; 113.
bronzenes Räuchergefäß) ; 122. zwei Glasampeln aus der Sultan-
Hasan-Moschee in Kairo (xiv. Jahrh.). — XV. Saal: Indien und
malaiischer Archipel. Sehr. 1-21, 81, 107-109. Vorderindien (3-4.
Malereien auf Papier; 7-10. Kultgegenstäude, Schmuck; 19-22.
Trachtenstücke und Gewebe ; 108, 109. Musikinstrumente) ; 49-72,
96-98, 104. Java (51-60. Waffen; neben 104. Figuren für Schatten-
spiele ; 105, 106. Holzfiguren von Tänzern und mythologischen
Gestalten von Bali); 73-77, HO. Hinterindien (74, 76, 77. Buddha-
flguren aus Birma und Siam; 75. Theatermasken aus Siaml; 83-85.
Ceylon ; 43-48, 89-95. Sumatra (89, 90. Zauberstäbe der Priester).
— XVI. Saal: malaiischer Archipel, Neuguinea, Melanesien.
Sehr. 1-12, 124-127. Borneo (7-10. Schwerter und Schädeltro-
phäen derDayaks); 31-72, 98-101, 10'J, 112-120. Neuguinea (35,
36. Schilde; 98-101. Tanzmasken); 85-92. Philippinen (87. alte
Gefäße aus Seladonporzellan , wahrscheinlich chinesischen Ur-
sprungs) ; 73-78, 101-108, 121. Neubritannia- Archipel (101. Tanz-
masken aus Menschenschädeln; 121. Maske eines Dukduktänzers).
— XVII. Saal: Neukaledonien , Australien, Neuseeland, Poly-
nesien, Mikronesien. Sehr. 1, 2, 67, 96. Neue Hebriden (1, 2.
Figuren aus Baumrinde und Schädeltrophäen) ; 3-6, 64-K6. Salo-
mon-Inseln (64-66. Waffen, z. T. kunstvoll verziert) ; 10-12, 69-75.
Neukaledonien (70-73. Waffen; 74, 75. Maskenai.züge); 37-40,
43-52, 76-81, 93. Neuseeland (43-48. Mäntel, Steinbeile, z. T.
aus Nephrit; 77. Keulen, z. T aus Nephrit; 80. sog. Tikis, Amu-
lette aus Nephrit, und eine Mumie in Hockerstellung; 93. ge-
schnitzte Vorder- und Hinterteile eines Kriegskanus); 55-60, 85.
Karolinen (55. Beile aus einer Riesenmuschel, Tridacna gigas) ;
49-54. Sandwich -Inseln (52, 53. Federhelme und Mäntel von
Hawai); 82 84 Marshall -Inseln (82. Stäbchenkarte aus Jaluit,
nach der sich die Eingeborenen auf ihren Seefahrten orientierenj ;
86-88. Gilbert- Inseln (86. Figur eines Kriegers in voller Aus-
rüstung). — XVIII. Saal; Amerika. Sehr. 1-60, 73-80, 103, 104,
106, 107. Indianerstämme Brasiliens und der Nachbarländer (4-6.
Speere ; 13-18 *Federschmuck und Schädeltrophäe der Mundru-
cüs; 19-22. Kopfschmuck aus Federn; 23 und 24. Maskenanzüge
der Tikunas; 25. Holzpflöcke, von den Botokuden als Mund- und
80 Rnufp 1 WTTCN U' Öffentliche Sammlungen
OU UOUttl. VYlüfl. 8. Naturhirtorisches
Ohrenzierat benutzt; 40. Festanzug der Jivaros; 43-52. Musikin-
strumente); 87-92. Geräte der Eskimos ; 93-97. Indianer Nord-
amerikas (94. Anzug eines Blackfoot-Indianers). — Durch die Tür
1. in fünf Nebenräume mit den amerikanischen Altertümern.
Zimmer XVII A: 7 u. 8, 10 u. 11. Tongefäße und Steingeräte
aus den Mounds, künstlichen Hügeln in den Vereinigten Staaten;
3 u. 4. mexikanische Graburnen aus Ton. Zimmer XVIII B (und
A) : Altertümer aus Mexiko und Mittelamerika. Sehr. 7-9. mexi-
kanische Steinfiguren (darunter eine menschliche Figur aus grünem
Jadeit) und Steinmasken; 11. Holzschild mit feinem Türkismo-
saik (Kriegerfiguren) ; 23-28. Tongefäße aus Costarica. Zimmer
XVIII A : in Rahmen 6 ein *Schild mit Federmosaik und Gold-
streifen (Wappentier), in Rahmen 7 ein Federfächer; *10. (oben
an der Wand) Federschmuck des Kaisers Montezuma von Mexiko.
Zimmer XIX B : Mittel- und Südamerika. Sehr. 10-15. alt-
peruanische Tongefäße. Zimmer XIX A: Peru und Bolivien.
Rahmen 5. altperuanisches Kleidungsstück mit aufgenähten Stoff-
stücken in Gobelintechnik ; 6 u. 7. zwei altperuanische Mumien
mit Beigaben. — R. in den XIX. Saal: Afrika. Sehr. 1-12, 73-80.
Negervölker am obem weißen Nil ; *37-48. Bronze- und Messing-
figuren, geschnitzte Elefantenstoßzähne u. a. aus dem ehem. König-
reich Benin; 49-66. äquatoriales Westafrika; 103-112. Busch-
mannzeichnungen in Stein.
Zurück in die Eingangshalle, in der ein großes bronzenes
Räuchergefäß aus Peking (1661) und die Nachbildung einer Stele
aus Guatemala stehen, und 1. über die Haupttreppe in den
Ersten Stock, der im XXI.-XXXIX. Saal die zoologischen
Sammlungen enthält. Direktor: Prof. Dr. L. v. Liburnau.
In der Vorhalle mehrere größere Tiergruppen und ein Gipsabguß
des Skeletts des riesigen Diplodocus aus Wyoming. — Links der
XXI. Saal: niedere Tiere (Nr. 219-223. Edelkorallen; 333-708.
Steinkorallen). — XXII. Saal: Insekten. Schrank 1-52. biolo-
gische Sammlung (24-26. Nester von Termiten); 53-91. systema-
tische Sammlung : 55, 56. Fang- und Gespenst-Heuschrecken, u. a.
das sog. wandelnde Blatt (Phyllium crurifolium); in Nr. 63 der
heilige Pillendreher (Ateuchus sacer ; Urbild der ägyptischen Scara-
bäen); 65. tropische Riesenkäfer; 66. Prachtkäfer und 69. Rüssel-
käfer von besonderer Farbenpracht ; 71, 72. riesige Bockkäfer (u. a.
der Macropus longimanus); 74-84. Schmetterlinge (78. blaume-
tallische Morphiden aus Brasilien; 82. große Saturniden); 92-122.
Insektenfauna von Wien und Umgebung. — Nebensaal XXII c:
Krebse, Spinnen. Sehr. 1-8. große Krebse, in Nr. 6 die Macro-
cheira Kaempferi aus Japan. — XXIII. Saal: Weichtiere, Mol-
luskoiden, Manteltiere. Am Mittelfenster eine Riesenmuschel
(Tridacna gigas). — XXIV. -XXVI. Saal: Fischsammlung (im
XXIV. am Mittelfenster ein Mondfisch, mit Skelett, Orthagoriscus
mola). — XXVII. (und XXVIII.) Saal: am ersten Fenster ein
*£££"*■ WIEN- '-Bmle- 81
riesiger Hausen (Acipenser huso), aus der Donau ; ferner Lurclie,
Reptilien; beim Mittelfenster eine indische Tigerschlange (Python
molurus; Skelett an der Eingangswand) ; Sehr. 75-116. Eidechsen.
— XXVIII. Saal. Sehr. 1-5, 16-20. Schildkröten; 21-23. Kro-
kodile, Alligatoren u. a. — XXIX. Saal: die Vogelfauna Österreich-
Ungarns ; am Mittelfenster ein Seeadlerhorst. — XXX. (-XXXIII.)
Saal: systematische Vogelsammlung. Sehr. 1-20, 27-34. Schwimm-
vögel (1-4. Pelikane, 5-8. Scharben, 9, 10. Seeschwalben ; 18. der
ausgestorbene Brillenalk, Alca impennis; 30, 31. Flemingos) ; 35,
42. südamerikanische Wehrvögel (Palarnede'idae), mit Sporen am
Flügelbug; 51-58. Rennvögel (51. Schnepfenstrauße oder Kiwis,
Apterygidae; 51-58. Strauße). — XXXI. Saal. Beim Eingang r.:
Kiwi-Gruppe, aus Neuseeland. Sehr. 14. Perlhühner; 15-19. Trut-
hühner, Plauen; 28-35. Hühner und Fasane; 48-51. Pfefferfresser
(Tukane); 52-59. Papageien. Vor dem Mittelfenster Reste der
ausgestorbenen Dronte (Didus ineptus) von Mauritius. Beim Aus-
gang: Gruppe von Erdpapageien (Stringops), aus Neuseeland. —
XXXII. Saal. Sehr. 1-5. Hornvögel; 15. Weberfinken; 28. Koli-
bris ; 32 u. 33. Paradiesvögel ; 56, 57. australischer Leierschwanz.
— Im Nebensaal XXXHc sind die vom verst. Kronprinzen
Rudolf auf seinen Jagdreisen erlegten Tiere aufgestellt. — XXXIH.
Saal. Sehr. 26-29. Falken; 30-49. Milane, Adler, Bussarde,
Habichte; 50-57. Geier (53, 54. Kondor, Königsgeier). — XXXIV.
(-XXXIX.) Saal: Säugetiere: Elefanten, Somali-Giraffe, Skelette
von Walen, u. a. von dem ausgestorbenen Borkentier (Rhytina Stel-
len). — XXXV. Saaal. Sehr. 1-4. Kloaken- und Beuteltiere;
Sehr. 2. Dickhäuter (u. a. das sog. Stumpfnashorn) ; Sehr. 8. Delphine
(u. a. ein Narwalschädel mit zwei Stoßzähnen). — XXXVI. Saal.
Beim Eingang r. zwei Okapis ; ferner Schafe, Antilopen, Rinder usw.
— XXXVH. Saal. Nagetiere, Gazellen, Hirsche; in Sehr. 8 eine
helle Varietät der Gemse. — XXX VHI. Saal. Raubtiere, Robben
(Sehr. 5. Walroß, Seelöwe). — XXXIX. Saal: kleinere Raubtiere
(Marder, Fledermäuse usw.), Affen (Sehr. 6. Menschenaffen, u. a.
der seltene Berggorilla).
Die Doppeltreppe beim XXX. Saal führt zum
Zweiten Stock, wo die botanischen Sammlungen unter-
gebracht sind (unzugänglich). Kustos : Dr. Alex. Zahlbruckner.
9. Akademie der bildenden Künste.
Die k. k. Akademie der bildenden Künste (II. PL B 5 ; S. 50) ent-
hält die Schulen für Malerei, Plastik, Architektur usw., sowie meh-
rere Kunstsammlungen. Besuchsordnung s. S. 18.
Man steigt die Freitreppe hinan und gelangt durch das Säulen-
vestibül, dann quer durch einen Korridor, an dessen Enden die
Haupttreppen zu den oberen Stockwerken führen, in die 30m lange
Aula, deren Decke seit 1879 Anselm Feuerbach's gewaltiger *Tita-
$9 pn,j//3 7 WLtfN H- öffentliche Sammlungen
oa lioutel. W-LBH. 9. Akademie d. bild. Künste.
nensturz schmückt (auch vom Korridor aus sichtbar). Die Aula
ist zugleich Hauptsaal des Museums der Gipsabgüsse (1700 Num-
mern ; Eintritt s. S. 16 ), in dem sich außerdem einige Originale be-
finden, vor allem der *Torso einer Hera, griechische Arbeit der besten
Zeit, das Bleimodell von J. M. Fischer's Anatomie (der sog. Muskel-
maun), Skulpturen von R. Donner, J. W. Beyer, F. Zauner u. a.
Im Mezzanin, r. am Südende des w. Korridors, die Bibliothek
und die Kupferstich- und Handzeichnungensammlung, die 22000
Handzeichnungen (von Jos. A. Koch, Führich, Genelli, Schnorr,
Schwind, Rottmann) und Aquarelle, 52000 Kupferstiche und Holz-
schnitte (die Hüsgen'sche Dürersammlung), an 11 400 Photogra-
phien usw. enthält.
Im ersten Stock, am Südende des westlichen Korridors (Tür
Nr. 152), die *Gemäldegalerie. Ihren wertvollsten Besitz bilden
die 1821 vom Grafen Lamberg vermachten, meist niederländischen
Bilder, sowie eine Anzahl Venezianer, die 1838 Kaiser Ferdinand
der Akademie schenkte. Die unzureichenden Räume und die große
Zahl geringerer Bilder erschweren die Betrachtung. Der Eingang
ist im V. Saal, an den sich r. die italienischen, 1. die niederländischen
und andern Schulen anschließen. Saal V und Korridor IX enthalten
die Hauptstücke. Die Numerierung beginnt im letzten Saal r. mit
den Alt- Italienern. Kein Katalog.
I.-IV. Saal. — Italienische Maler vom xiv.-xvi. Jahrb., vor-
wiegend Venezianer, wenig hervorragende, viel zweifelhafte nnd verdorbene
Stücke. Etwa zu nennen: im I. Saal 1133. Sandro BoUicelli Madonna mit
zwei Engeln, 51. Lorenzo Veneziano, Altärchen (in altem Rahmen); — im
II. Saal 505. Franc Francia, thronende Madonna mit den H. Lukas und
Petronius; — im III. Saal 43, 49. (am Mittel fenster) Vitt. Carpaccio, Maria
Verkündigung und Tod (beide verdorben), 471. Dom. Theotoköpuli, gen. el
Greco, Verkündigung, außerdem hier und im IV 8 aal eine Anzahl mehr
oder weniger beschädigter D ckengemälde von Paolo Veronese, sowie in letz-
terem Saal 466. Kopie nach Tizian, Amor auf einer Stein trüstung .sitzend, eine
Anzahl Bildnisse venezianischer Dogen und Prokuratoren von Tintoretto,
u. a. 13. Alessandro Contarini..
V. Saal. — 1. Abt. : nichts von Bedeutung. — 2. Abt. : 517. Tiepolo,
der h. Bruno-, 527, 528. Canaletto , Ansichten von Venedig; 450, 451, 455.
502, 503, 504, 603, 604. acht * Ansichten von Venedig von Franc. Guardi. —
3. Abt.: Spanier des xvn Jahrh. : 511. Juan Carre.no, Gründung des
Trinitarierordens; 615. Murillo(f), würfelnde Knaben.
4. (und 5.) Abteilung, Niederländer: *626- Rubens, Boreas entführt
die Oreithyia (c 1620); außerdem von Rubens Farbenskizzen: 634. Christi
Himmelfahrt (wie 636, 635, 638 und 652 Skizzen für die 1718 verbrannten
Deckengemälde in der Antwerpener Jesuitenkirche); 636. h. Hieronymus ;
635. h. Cäcilie; *628. Apotheose König Jakobs I. (Original in Whitehall);
633. die Verkündigung ; 638. Anbetung der Hirten ; 652. Esther vor Ahas-
verus; gegenüber Rubens: 646. die drei Grazien (Wiederholung eines Bildes
in Stockholm, die Landschaft von Jan Brueghel), 6U6. säugende Tigerin;
661. Com. de Vos, Bildnis eines Knaben.
5. Abteilung: Jac. Jordaens: 640. weibl. Bildnis, 663. Paulus und Bar-
nabas in Lystra; 617. Jac. Gerr. Cuyp, weibl. Bildnis (1647); gegenüber
A. van Dyck(f), 683. jugendliches Bildnis, 651. der Graf von Feria.
6. u. 7. Abteilung : holländische Tierstücke, Stilleben, Blumenstücke,
u. a. in der 6. Abt. *632. Jan Weenix, totes Geflügel (1693); 801, 839. Jan
Fyt, Frachtstücke; 612. J. D. de Heem, Stilleben; 757. Bieter Boel, Stilleben;
an der Ringstraße. WTT^TVT 7 Tlnnt* 83
9. Akademie d. bild. Künste. w^^- 1- "oute OD
— in der 7. Abt. 722. Jan van der Heyde, Stilleben; 631. Jan Weenix, Stil-
leben; 783, 620, 781, 758. Hondecoeter, Geflügelhofszenen.
8. und 9- Abteilung: Franzosen des xvii. und xviii. Jahrb., u. a.
in der 8. Abt. £45. Nie, Poussin(f), Landschaft m;t Diana und Aktäon; 846.
Claude Lorrain, Waldweg; 91b, 919. /. Courtois, gen. le ßourguiynon, Reiter-
kämpfe; in der 9. Abt. Bildnisse von Qreuze (viele Kopien) und Jos. Du-
creux, Landschaften von Jos. Vernet.
10.-13. Abteilung : österreichische Maler vom Ende des xviii. und
Anfang des xix. Jahrh., u. a. in der 12. Abt. 356. A. F. Maulpertsch, der h.
Nicasius, in der 13. Abt. Bildnisse von Hemr. Füger (1020. Selbstbildnis)
und den beiden Lampi (293. Canova, 108. Joseph II.).
14.-17. Abteilung, deutsche Maler des xix. Jahrh. — 14. Abt.:
1141. /. Danhauser, männl. Bildnis; 1094. F. Amerling, Lautenspielerin ; 1169.
Ludw. Knaus, Hausierer; 1076. Fr. Gauermann, Schafe. — io. Abt.: 1146.
K. Kahl, Selbstbildnis. — 16. Abt. : 1111. Defregger, die Maler auf der Alm ;
1202. Andr. Schelfhout, Herbstlandschaft (1852). — 17. Abt.: 1162, 1153.
H. Canon, Votivbild (Zeichnung), Klio ; 1129. Lenbach, der AquarellistPassini ;
954. Amerling, Selbstbildnis.
YI. Saal. — 1. Abt.: 952. Em. Jak. Schindler, Waldfräuleins Geburt;
976. Jos. Brandt, Episode aus dem Schwedenkriege im J. 1658 (1870); 992.
Ad. Tidemand, Rückkehr von der Bärenjagd (1859); 951. Jos. Hoff mann,
Reste des Venusheiligtums bei Eleusis; 174. Fr. Voltz, Abend auf der Vieh-
weide (1858). — 2. Abt.: 991. H. Gude, nächtlicher Fischfang in Norwegen
(1859); 1224. G. Courbet, Felslandscuaft. — 3. Abt.: 1123. Rob. Ruß, Vor-
frühling in der Penzinger Au (1887); 179. Osw. Achenbach, Kirchenfest in
Italien; 962. H Gude, der Chiemsee (1868); 1246. Skarbina, Christus.
VII. Saal (Kopiersaal). — Wilhelm Leibl, Brustbild eines Jägers. —
Zurück und aus dem V. Saal in den
IX. Korridor, mit einigen Bildern der altdeutschen und alt-
niederländischen Schulen und den Kabinettstücken hollän-
discher Malerei. Links am westl. Ende beginnend: 579-581. H. Bosch,
Flügelaltar, Erschaffung, Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradiese,
Jüngstes Gericht, Hölle; L. Cranach d. Ä.: 1148. Herkules und Antäus,
549- ein h. Bischof mit einem Besessenen (Jugendwerk, nicht Nürnberger
Schule); 35. Schule A. Dürers,^ Grablegung Christi; 545. Hans Baidung Grien,
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten (Wiederholung eines Bildes in Nürn-
berg) ; 572. Hans Funk (nicht Ambr. Holbein) , Bildnis eines Mannes mit
einem Totengerippe (1524) ; 568. Altholländische Schule (nicht Luc. van Leyden),
die tiburtinische Sibylle; 548. H. de Bles , Landschaft mit Szenen aus der
Passion; 558. Dierick Bouts(f), Krönung Maria ; *715. P. de Hooch, Familie
im Hof ihres Hauses; 817. Arent de Gelder, Juda und Thamar; *611. Rem-
brandt, junge Frau (1632); 1096. P. Codde, Tanz- und Musikgesellschaft
(1633) ; 670. Nie. Maes, Knabe als Bogenschütze (Spätwerk) ; 584. /. de Mom-
per (nicht Jan Br eng hei). Landschaft; Dirck Hals: 734. das Solo, 684. vor-
nehme Gesellschaft (1628); *705. Adr. Brouwer, Dünenlandschaft; 865.
D. Teniers d. J., Hexensabbat; 726. Ehheimer, Venus; b89. Easp. Netscher,
junge Dame; 639. Bernaert Fabrilius, junger Schäfer; 730. P. Molyn, Reiter
vor einer Schenke ; 724. Adr. van Ostade , zechende Bauern ; 1127. Ant.
Mor, männl. Bildnis (1554); Phil. Woutoerman: 691. Lagerszene, *835. Reiter-
kampf; 834. P. van Laer, italienische Landschaft ; 827. Nie Berchem, Land-
schaft; 836, 879, 810, 869. Jan Atselyn, Landschaften; 818. K. Dujardin,
Tierstudien; 874. Adr. van de Velde (?) , Viehmarkt in Haarlem; *893.
Gerrit van Hees (nicht S. van Ruysdael), die Landschaft mit den Planken ;
Jac. van Ruysdael , 881. Waldlandschaft mit Teich , *889. Landschaft mit
einem Bach, -877. Eichenwald; 873. Jan Both, Flußlandschaft; 828. Ad.
Pynacker, Flußlandschaft; *814. Jan van Goyen, Ansicht von Dordrecht
(1648); 868. W. van de Velde d. /., Seehafen; *876. S. de Vlieger, Reede;
761. J. B. Weenix, Kriegshafen (die Landschaft von Jan Atselyn) ; 736. Jan
van Goyen, Seehafen; 716,717, 685, 687. H. van Vliet, Kircheninneres; 719.
P. Neeffs d. Ä., desgl. — In einer Vitrine am Fenster Miniaturen von
Heinrich Filger.
84 Route 1.
WIEN.
10.
..77. öffentliche Sammlungen
Österr. Museum f. Industrie.
10. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie.
Das k. k. österreichische Museum für Kunst und Industrie (IL PI.
E 3 ; S. 50) wurde nach, dem Vorbild des South-Kensington Museums
in London als erste kunstgewerbliche Sammlung auf dem Kontinent
1863 gegründet und umfaßt jetzt an 40 000 Gegenstände. Direktor :
Hofrat Dr. E. Leisching. Besuchsordnung s. S. 19.
Im Erdgeschoß tritt man durch die Vorhalle in den quadratischen
Säulenhof, der den ganzen Mittelhau einnimmt, mit Arkaden unten
Österreichisches Museum für Kunst und Industrie
(Erdgeschoß).
Neuer Anbau (im. Obergeschoß: keramische Sammlung).
1 Altäre \ \ lu>f « t
IV
Arbeiten, aus
imedlemMetall
(Eingang am Stubenring.)
wie im ersten Stock. Darin einige Gipsabgüsse ; ferner finden hier
wechselnde Ausstellungen statt. — Rechts in den
I. Saal. Schmuck und Email.
1 : mittelalterliche Emailarbeiten. — 2 : Emailarbeiten der Renaissance.
— 3: *Eenaissanceschmuck von dem Münchner Hans Mielich (t 1573j u. a.;
Kelch mit Schmuck von demselben. — 4: *Kreuz mit Silberemail von dem
Florentiner Maso Finiguerra (f c. 1465); Limousiner Emailarbeiten. — 5:
goldtauschierte u. a. Arbeiten aus dem xvn. und xviu. Jahrb. — 6: Email-
arbeiten des xviu. Jahrh. — In den Wandvitrinen: antiker Schmuck in Ori-
ginalen und Nachbildungen; Schmuck aus der Zeit der Völkerwanderung;
Fingerringe; Bestecke; volkskundliche Goldschmiedearbeiten; orientalische
und ostasiatische Emailarbeiten; japanische Schwertstichblätter.
IL Saal (hinterer Quersaal) : Ooldschmiedekunst.
1-22: Goldschmiedearbeiten vom Mittelalter bis zum xix. Jahrh. —
Schrank A: galvanoplastische Nachbildungen hervorragender Werke. —
Schrank B: galvanoplastische Nachbildung des Reliquienschreina in der
Simeonskirche zu Zara (S. 382). — Schrank C: Zinn, besonders aus dem
xvi. Jahrhundert.
III. Saal: Möbel.
Eingelegte Schränke und Intarsien des xviu. und xix. Jahrhunderts.
IV. Saal (Oberlichtsaal) : Arbeiten aus unedlem Metall.
1: antike griechische, römische und ägyptische Bronzen. — 2: figurale
Bronzen des xvi. und xvu. Jahrh. — la: italien. Plaketten der Renais-
sance; figurale Bronzen des xvu. und xviii. Jahrh. — 2a: deutsche Pla-
ketten des xvi. Jahrh. — 2b: Plaketten des xvi.-xviii. Jahrh. — 2c: Bron-
zen im Stil Louis XVI. und Empire. — 3: Bronzemörser; Prachtschüssel
des Nicolo da Corfu, 1568; Kupferarbeiten; Tiroler Messingschüsseln. —
3a: Alt-Wiener Möbelbeschläge. — 4-6: japanische und chinesische Bron-
zen; indische Arbeiten. — 7: Bleimodell eines Denkmals für die Kaiserin
Katharina II. von Bußland. — 8: Bleiarbeiten von R. Donner und Hage-
nauer. — An der Wand: Bleireliefs (Pygmalion und Galatea), aus dem
Kreise R. Donner's ; zwei klassizistische Bleireliefs (Orestes und Pylades).
Im übrigen Teil des Saales Kunstschmiedearbeiten: Gitter und Kreuze
von der Renaissance bis zum Empire; an der Wand Türklopfer, Leuchter
und Schlösser des xv.-xviii. Jahrhunderts. — 8: eiserne Kästchen und
Kassetten. — 9: deutsche Vorhängeschlösser des xvi. Jahrhunderts. —
10 und 11 : Schlüssel. — Oben an den Wänden orientalische Teppiche.
Durch den Säulenhof gelangt man gegenüber in die Säle V- VIII.
V. Saal: Möbel.
Deutsche und italienische Truhen und Schränke des xv.-xviii. Jahr-
hunderts ; deutsche und niederländische Wandteppiche des xvi. Jahrhunderts.
Der VI. Saal (hinterer Quersaal) enthält die umfangreiche und
wertvolle Geivebesammlung , der VII. Saal die Spitzensammlung ;
beide werden in wechselnden Ausstellungen gezeigt.
VIII. Saal (Oberlichtsaal) : Skulpturen, Altäre.
Im vorderen Teil des Saales r. : Marmor-Grabmal des Bischofs Lorenzo
Gabriello (i 1512), von Lor. Bregno (venezianisch); Doppelporträt (lom-
bardisch, xvi. Jahrh.); Madonnenrelief, von Mino da Fiesole (?; xv. Jahrh.);
— links: dreiteiliger Altar (oberitalienisch, um 1500); der h. Franziskus,
Terrakottabüste (Qorentinisch, Mitte des xv. Jahrh.); — freistehend: drei
Terrakottabüsten von Alessandro Vittoria (fl608); Adam mit Apfel, be-
malte Holzfigar (niederländisch, xv. Jahrh.). — Im hinteren Teil des Saales
drei süddeutsche bzw. tiroler Altäre (um 1500) und deutsche Holzskulp-
turen (xv. und xvi. Jahrh.), u. a. eine Madonnenstatue aus der Werkstatt
Tilman Riemenschneider's. — An den Wänden flandrische und deutsche
Bildteppiche (xv.-xviii. Jahrh.).
Nun in das Obergeschoß hinauf und aus dem Umgang des
Säulenhofes r. in den
IX. Saal: kleinere Skulpturen, Leder arbeiten, Bucheinbände.
In den VitriDen beim Eingang Schnitzereien in Ho^, Elfenbein usw.,
in der r. Adam und Eva, Figuren aus Buchsbaumholz, von Konrad Meit,
Worms (Anfang des xvi. Jahrh. ; Eva eine Kopie) ; Christus vor der Geißelung
(deutsch, Mitte des xvu. Jahrh.). In den übrigen Schränken Arbeiten in
Holz, Leder, Elfenbein, Wachs; in der 3. Vitrine 1. Wachsmodelle (Be-
weinung Christi, Maria mit dem Kinde) von Anton Grassi für die Wiener
Porzellanfabrik (s. S. 86). — Im hinteren Teil des Saales Bucheinbände;
am letzten Fensterpfeiler Erinnerungen an Canova.
Die übrigen Säle des nördl. Flügels enthalten Nachbildungen
historischer Innenräume. — Vom Umgang des Säulenhofes führt
ein Gang, in dem Gipsabgüsse und einige ostasiatische Keramiken
untergebracht sind, zu den in dem neuen Anbau gelegenen Sälen
mit der keramischen und Glas- Abteilung, die um einen mittleren
Lichthof herumliegen; vor dem Eingang 1. ein mit Porzellan-
schmuck ausgestattetes *Prunkgemach aus dem Brünner Palais des
Grafen Dubsky (Wiener Porzellan aus der Zeit vor 1730).
Qf\ r>™.** i OTnnsj H- Öffentliche Sammlungen
OV Kautel. W1ÜJN. 11. Historisches Museum
Die Aufstellung der keramischen Sammlung Deginnt an der ent-
gegengesetzten Seite in der südl. Ecke des Ostsaales. 1. Abt. (Altertum):
griechische, etruskische und römische Vasen; Lekythen; große Schalen der
Blütezeit, Terrakottafiguren, z. T. aus Tanagra; heim Einsang r. zwei
schöne Hydrien. — Der hintere Seitengang enthält persische Fayencen und
Fliesen (xni.-xvii. Jabrh.) und vorderasiatische Halbfayencen (xvi.-xviii.
Jahrh.). — 2. Abt. (Fayencen des xvi.-xviii. Jahrb.): maurisch-spanische
Fayencen; italienische Majoliken; französische Fayencen, u.a. von B.Palissy;
rheinisches Steinzeug; österreichische und deutsche bunte Hafnerkeramik;
schwedische, deutsche, österreichische, ungarische und Delfter Fayencen.
Im Seitengang Ofenkacheln und Öfen.
Der Nordsaal mit der 3.-5. Abteilung enthält das Porzellan. 3. Abt. :
Porzellan aus Ostasien, Meißen (u. a. sog. Böttger-Steinzeug), Schweden,
Schweiz, Frankenthal, Nymphenburg, Berlin usw. — 4. Abt : ^Porzellan
aus der 1718 gegründeten, 1864 aufgelösten Wiener Fabrik, darunter präch-
tige Biskuitgruppen im Empirestil, von Ant. Grassi ; im Seitengang Gemälde
auf Porzellanplatten. — 5. Abt. Sevres-Porzellan (Ende des xvin. und An-
fang des xix. Jahrh.), u. a. ein prächtiges Tafelservice, ans Metternich'-
schem Besitz; italienisches Porzellan aus der Fabrik von Capodimonte in
Neapel; spanisches Porzellan aus der Fabrik von Buen Retiro in Madrid;
Wedgwoodware. — 6. Abt.: modernes Porzellan, Steingut und Fayencen
der Wiener Kunstgewerbeschule, aus Sevres, Kopenhagen, Stockholm usw.
— Im SeiteDgang der anschließenden Glassammlung nationale Töpfereien.
Der Westsaal enthält die Glassammlung; die Aufstellung beginnt
am Südende. In den Wandschränken: ägyptische, römische und andere
Gläser und Glasbruchstücke des Altertums; altarabische Moscheenampel
(xvi. Jahrh.). In den freistehenden "Vitrinen: venezianische, böhmische,
spanische und deutsche Gläser verschiedener Techniken, aus dem xvi.-
xvni. Jahrh., u. a. geschnittene, geschliffene und gerissene Gläser, deutsche
Gläser mit Schwarzlotmalerei (Schapergläser) und Emailmalerei, Doppel-
gläser mit Zwischenvergoldung, Faden-, Rubin- und Milchgläser; an den
Fenstern eine große Glasschüssel mit eingeritztem, bischöflichem Wappen
(venezianisch, xvn. Jahrh.) und ein Doppelpokal mit geschnittenen Orna-
menten (xvin. Jahrh.); Gläser aus der Biedermeierzeit (1820-40); moderne
Nachbildungen alter Gläser; moderne Wiener und ausländische Gläser.
Der südl. Flügel des oberen Stockwerks enthält den Vortragssaal,
die Bibliothek, die 39000 Bände nnd 73000 Kunstblätter umfaßt,
darunter Ornamentstiche vom xv. bis zum xvm. Jahrh., den großen
Lesesaal und den Zeitschriftensaal : zum Studium geöffnet außer Mo.
tägl. im Sommer 9-2, So. 9-1 Uhr, im Winter 9-1, 6-8V2 Uhr.
11. Historisches Museum der Stadt Wien.
Das Historische Museum der Stadt Wien, das im I. und II. Stock-
werk des Rathauses (S. 44) ausgestellt ist, bietet eine Übersicht der
Geschichte der Stadt von der römischen Zeit an, durch das Mittel-
alter, nach der Türkenbelagerung bis zur Gegenwart, in Plänen,
Ansichten, Bildwerken, kulturhistorischen Gegenständen und andern
Erinnerungen, alles durch Beischriften erläutert. Zugang von der
Felderstraße durch den ersten Hof, dann 1. die Feststiege Nr. 2
hinan. Direktor: Dr. E. Probst. Besuchsordnung 8. S. 18.
I. Stockwerk. — I. Abteilung. Denkmäler aus der Stephanskirche:
Statuen Österreich. Herzöge und von Heiligen (xiv. u. xv. Jahrh.); 3. Nische
r. Sonne und Mond von der ältesten Turmkrone (xv. Jahrh.); Glasgemälde
(xv. Jahrh.); Überreste von Wandmalereien (xin. Jahrh.). Außerdem alte
Ansichten der Kirche"und ein Grundriß ihrer Grabgewölbe („Katakomben").
an der ■ Ringstraße. WIEN U Route. 87
der Stadt W len.
II. Abteilung. Römische Altertümer (Überreste eines Bades, Münzen
n. a.). Vorgeschichtliche und römische Gegenstände aus Wiens Umgebung ;
Gräberfunde aus der Langobarden zeit (vor 568) vom Mariahilfer Gürtel;
Bildwerke von der Spinnerin am Kreuz (S. 96), von alten Privathäusern
u. a. O.; die alte Inschrifttafel vom Grabe Gluck's (r. unter Plan 21). —
Stadtpläne. Studien über die Anlage des römischen Wien und über die
mittelalterlichen Stadterweiterungen (Nr. 1-3, 4-13); Originalplan von
1438-55 fNr. 14); runder Tisch mit dem Originalplan des Nürnbergers
A. Eirtchvogel von 1547(15); Pläne von Bonifaz Wolmuet von 1547 (17),
von Suttinger 1684 (19), von Anguistola und Marinoni 1706 (20), von Nagel
1770 (21; die beiden ersteren Kopien) und neuere Pläne. — 37-454. Gesamt-
und Einzelansichten: älteste Ansicht vom J. 1483 (37; Kopie), von 1493
(38; aus der Schederschen Chronik), dann von Eirtchvogel 1547 (39, 40),
von Lautentack 1558 (41), von J. N. Vitcher und Hufnagel 1640 (43), von
M. Vitcher 1675 (44-46), von Suttinger 1676 (47, 48), von Folbert van Allen
1680-82 (49), von Delsenbach 1719 (54-57), eine große Ansicht der Stadt
und Vorstädte aus der Vogelschau, von J. D. tj. Buber 1774 (69). Einzel-
ansichten aus dem xviii. und xix. Jahrh. in Ölbildern und Aquarellen:
u. a. von Fr. Matsch und Qutt. Klimt (das Innere des alten Burgtheaters),
von Jakob und hud.Alt (das alte Rathaus ; 331. Makart' s Atelier), Varrone u. a.
Kupferstiche mit Stadtansichten. Übersicht der Befestigung vom xvi. Jahrh.
bis zum Abbruch der Basteien (1857). — Medaillen (xvi.-xix. Jahrh.). —
455-623. Darstellungen geschichtlicher Ereignisse : Meldemann' s Rundansicht
der Stadt mit der Aufstellung der Türken im J. 1529 (640); türkische
Heerführer und Soldaten von 1529 (463-474); Darstellungen aus der Türken-
belagerung von 1683, darunter ein Ölgemälde von Wyck, aus dem J. 1698
(485-529) ; Einzüge der Kaiser, Huldigungen, Vermählungen, Gedenkblätter
auf Maria Theresia und Joseph II.. französische Invasionen von 1805 und
1809, Revolution von 1848. — 624-788. Volksfiguren und -szenen, Trachten
aus dem xviii. u. xix. Jahrhundert. — 789-841. Volksfeste, Bälle, Konzerte.
— 842-1085. Porträte und Büsten bedeutender Wiener vom xvi. Jahrh. an.
III. Abteilung. Im Korridor 1. Embleme der einstigen richter-
lichen Gewalt der Stadt, Folter- und Hinrichtungswerkzeuge; Zunft-
gegenstände; Abbildungen der Wiener Bürgerwehr (vom xvi. Jahrh. bis
1848); Wiener Originalmaße und Gewichte; r. Münzen und Medaillen
Wiens und der österr. Länder. — I.Zimmer: Gesichts- und Totenmasken
Beethovens, Jos. Haydns, Lenaus, Napoleons I. und des Erzherzogs Karl;
Erinnerungen an Beethoven u. a. An den Wänden Bildnisse von Dichtern,
Musikern und Schauspielern; Büste Beethovens, von A. Dietrich (1821);
Erinnerungen an Ferd. Raimund und Joh. Strauß ; Totenmaske Hebbels. —
Nebenan 1. das Grillparzer-Zimmer: im Vorraum Bildnisse des
Dichters, seiner Mutter und der Familie Fröhlich (u. a. Miniaturbildnisse
von M. Daffinger) ; im Hauptraum und Kabinett seine Wohnungseinrichtung
und Bibliothek. — Die Räume II-VI enthalten die Gemäldesammlung,
hauptsächlich Werke älterer Wiener Maler. Im II. Zimmer Fr. Lenbach,
Gottfr. 8emper; E. Makart, Ch;rl. Wolter als Messalina; A. Jebens, Pauline
Lucca; Amerling, Grillparzer ; A. Elaväcek, Wien vom Kahlenberg aus,
Kolossal gern aide; Skizzen und Aquarelle von R. von Alt. In der Mitte ein
großes Modell der inneren Stadt (18P8). — Im IH. Zimmer: E. Makart,
sieben Gruppen aus dem Festzuge 1879; Amerling, Selbstbildnis; Schindler,
Waldinneres-, ferner Bilder und Skizzen von M. v. Schwind. — Die 1. an-
stoßenden kleinen Kabinette enthalten Erinnerungen an den Dichter Ludw.
Anzengrnber (1839-89) und den Komponisten F. v. Suppe (1820-95). — Im
IV. und V. (LiechteDstein-)Zimm er Gemälde von * Waldmüller , Danhauser.
Gauermann, Fendi, F. v. Amerling u. a. ; ferner Handzeichnungen von
M. v. Schwind. — V. Schubert-Zimmer: J. Schmid, Beethoven ; darunter
Beethovens Handschrift „Zur Weihe des Häuf es" ; J. Schmid, ein Schubert-
abend in einem Wiener Bürgerhaus ; darunter Handschriften von Schubert;
V. Tilgner, Büsten von Job. und Jos. Strauß; Erinnerungen an Joh. Strauß;
E. Kaulbach, Mozarts Tod; Mozarts Spinett; Erinnerungen an Haydn.
Zweiter Stock. IV. Abteilung: Waffen.
I. Vorsaal: Reiterharnische (xv. Jahrh.);* Wappenschilde von der
88 Route 1. WIEN. 1L Weniliche g^JJg
Leichenfeier Herzog Albrechts VI. (1463) und Kaiser Friedrichs IV. (1493);
Schwerter (xv. n. xvi. Jahrh.), Hand-Hakenbüchsen (xv. Jahrh.), kunstvoll
bemalte Tartschen (Reiterschilde, xv. Jahrb.). In der Mitte die Wiener
Bürgerfahne (xv. Jahrb.), bei beiden Türkenbelagerungen in Gebrauch. —
E. der n. Saal: ethnographische Sammlung des Afrikaforschers Oskar
Baumann (i 1899). — L. der HI. Saal: Spanische Harnische (xvi. Jahrh.);
Stangenwaffen, Bürgerharnische, schön geätzte ganze Harnische. In Schau-
kästen Armbrüste, Radschloßbüchsen und Revolver, Jagdgewehre, Baiester
(xvi. u. xvri. Jahrh.). An den Wänden Gruppen von Ahlspießen (xv. Jahrh. ;
eine seltene Spezialität der Sammlung), Rüststücken, Tartschen und Reiß-
spießen. — IV. Saal: Reiter- und Landsknechtharnische; Trophäen von
der zweiten Türkenbelagerung, Ölbildnisse und Büsten Herzog Karls von
Lothringen und Starhemberg's. Der angebliche Schädel Kara Mustapha'e
mit der seidenen Schnur, mit welcher der Großvezier 1683 zu Belgrad
erdrosselt worden sein soll; die Blutfahne, 1684 von Karl v. Lothringen
bei Hamzabeg erbeutet; andere türk. Fahnen, Roßschweife, Schnapphahn-
musketen, Bogen, Pfeile, Schilde u. a. Lunten- und Radschloßgewehre;
an der Decke die schöne Fahne des Maltesers Grafen Herberstein (1686).
Am Säalende : F. Metsch. die Gratulation der deutschen Fürsten bei Kaiser
Franz Joseph, 1910. — V. Saal: türkische Waffen aus den Kriegen
des Prinzen Eugen und Laudon's, französische Waffen von 1805-9, um die
Büste Franz' II. gruppiert. Waffen und Fahnen der Wiener Bürgerwehr
(xviii. Jahrh.); Trombons (Streubüchsen); Hakenbüchsen größten Kalibers.
In den Schaukästen und an den Wänden prächtige Degen, Dolche, Hand-
schars. Modell der Stephanskirche in 1 : 25. In der Mitte ein großes Modell
der inneren Stadt mit den Basteien und Glacis (c. 1852-54). — VI. Kor-
ridor: Bergstock Andreas Hofer"s: Funde vom Schlachtfeld von Aspern
(1809); Gewehre der Wiener IsTationalgarde von 1848; Waffen und Fahnen
der Bürgerwehr; Uniform Franz' II. — VII. Zimmer: Waffen der Wiener
National garde; Fahne des akadem. Korps von 1848 und der Tiroler Frei-
schützen von 1848 und 1859; Modell figuren der Wiener Freiwilligen (1859
und 1866).
12. Museum für österreichische Volkskunde.
Das k. k. Museum für österreichische Volkskunde gewährt einen
Einblick in die häuslichen Einrichtungen, Trachten und Gebräuche
der häuerlichen Bevölkerung Österreichs. Es umfaßt etwa 35000
Gegenstände aus allen Teilen des Landes. Die wenig günstig auf-
gestellte Sammlung ist in einem Saal des oberen Stockwerks der Börse
(S. 43) untergebracht : Eingang Wipplingerstr. 34; „Fühler" 50 Ä;
Besuchsordnung s. S. 19. Kustos: Dr. A. Haberlandt.
In der Mitte vorn eine ^Krippe aus Vill bei Innsbruck (xviii. Jahrh.),
mit Figuren aus Holz und Wachs. Dahinter 'Bauernstuben: 1. 1. Vorarl-
berger und Südtiroler Möbel, 2. obeTÖsterr. Schlafkammer, 3. steirische
Wohnstube, 4. goralische Weberstube in Schlesien, r. 5. Tiroler Stube,
6. slawische Wohnstube in Mähren, 7. istrische (italienische) Küche, 8. Mo-
delle und Geräte der Hausindustrie in der Bukowina ; Gipsabgüsse nach
Reliefs von Bogumilen-Gräbern (vgl. S. 405) des xiii. und xv. Jahrhunderts.
Linker Seitengang. Gegenstände aus den deutschen Alpenländern :
1. Ofenkacheln ; 6-7. Bauerngeschirr; 8-15. älteres Bauerngeschirr (xvn. und
xviii. Jahrh.) aus Nieder- und Oberösterreich, im Pult davor Eßbestecke;
16-18. Zinn- und Kupfergeschirr, Gläser; in den Schaupulten davor Tabaks-
dosen , Pfeifen; 20,-24. Holzkrüge, Schachteln usw.; in den Schaupulten
davor Sonnenuhren, Musikinstrumente, Handwerkszeug; 26-30. Holzmasken
zu Volksschauspielen; Liebesbriefe, Gratulationskarten, Spielwaren; 31.
bemalte Stirnbretter für Bienenstöcke; bemalte Ostereier aus den Alpen;
32-37. Heiligenfiguren und Kultgegenstände.
Rückwand: 41. Volksschauspieltrachten aus Tirol; 42,43. Volks-
ZtJSSBf W1EN- *•*■*• 89
trachten aus Salzburg, Steiermark, Tirol 5 Schauspieltrachtcn aus Salzburg
und Tirol ; 46, 47, 49, 50. Trachten ans Tirol und Vorarlberg.
Nebenzimmer: 53-55. Bauchranzen, Gürtel (xvii.-xix. Jahrh.);
56-60. Trachten, Hauben, Stickereien aus Kärnten und Krain; 62-66. Gold-
und Spitzenhauben; davor Bauernschmuck.
Rechter Seitengang: 72. Tongeschirr aus Böhmen; 73. Tracht einer
Wischauerin (Mähren); 74-77. Trachten aus Deutschböhmen und Mähren;
78. Gold- und Silberhauben aus Mähren und Schlesien; 79-83. tschechisch-
slawische Trachten, gestickte Kopftücher, Schürzen, Hauben; 84, 140-142.
Bukowinische Volkstrachten und Perlenarbeiten; 143. dalmatinische und
herzegowinische Trachten. — Fenstergalerie: 86-90. Keramik aus
Mähren ; 93, 94. Glas- und Zinngeschirr aus Deutsch-Böhmen und Mähren;
106. Hausmodell aus dem Böhmerwald; 96. Hochzeitsbilder, Halsketten,
Ärmelbesätze aus Eger; 97-100. Gold- und Silberhauben, Krippenfiguren aus
Deutschböhmen; 109, 110. Kleinzierat; tschechisch-slawische Trachten; 111.
Brautkrönchen und Hauben aus Böhmen ; 112, 113. slowakische Stickereien;
114-117. Trachten der Walachen in Mähren und der Goralen in Schlesien ;
127. Modell eines strohgedeckten galizischen Hauses; ISO -123. Trachten
aus Ostschlesien und Galizien; 133. Hochzeits- und Festhüte aus der Buko-
wina; 135, 136. Schmuck und Holzarbeiten der Huzulen (Bukowina); 138.
galizische Keramik; 139. rumänische Trachten aus der Bukowina; 145.
Hirteninstrumente aus Dalmatien; 148-151. Trachten und Stickereien aus
Dalmatien; davor: Stickereien, Frauenschmuck, Messer; 153,154. Trachten
aus Istrien; 159. Tongeschirr aus Istrien; davor Modell eines bosnischen
Wohnhauses.
III. Die Stadtbezirke jenseit der Ringstrasse
(ehemal. Vorstädte und Vororte).
13. Der Nordosten: Leopoldstadt und Prater.
Von Straßenbahnen (S. 9) befahren die Linien O und V die Tabor-
straße. Zum Prater führen u. a. die Linien A, B, C, H, H2, 2, 5, 25, 80; zum
Nordbahnhof A, B, C, 2, 5; zum Nordwestbahnhof O, V, 3, 5. — Ver-
bindungsbahn (S. 13) vom Hauptzollamt zum Praterstern.
Die Leopoldstadt, das Wiener Judenviertel (S. 21), wird von
zwei wichtigen Verkehr sstraßen durchschnitten, der zum Nordwest-
hahnhof führenden Taborstraße und der zum Prater und zum Nord-
hahnhof führenden Praterstraße.
Die Taborstraße (I. PL F 3, 2) beginnt an der Ferdinands-
brücke (S. 42). In ihr, r. Nr. 10, das Gebäude der Produktenbörse
(II. PI. D 2), in französischer Renaissance, von K. König (1890).
In der Mitte der Taborstraße führt 1. die Obere AugaTtenstraße
zu dem 1655 angelegten Angarten (I. PI. E F2; Cafe; Konzerte
s. S.16), einem an 50 ha großen PaTkim französischen Geschmack,
1775 von Kaiser Joseph II. dem Publikum geöffnet; über dem
Eingangstor (Nr. 1) die Inschrift : „Allen Menschen gewidmeter
Erlustigungs-Ort von ihrem Schätzer". Das große Augartenpalais,
1655 erbaut, in seiner jetzigen Gestalt von Maria Theresia her-
gestellt, dient z. Z. der Erzherzogin Maria Josepha als Witwensitz.
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 6
90 Route 1 WIEN IIL Sia^hezirke jenaeit
<J\J liOUtej. YYi^iX. 13. Der Nordosten :
In der von der Augartenstraße südl. abgehenden Malzgasse 1., Nr. 16, das
Jüdische Museum, eine Sammlung von kulturhistorischen Denkmälern des
Judentums (Eintritt Sa. So. 11-1 Uhr, frei). — N. stößt an den Augarten der
Bezirk Brigiüenau (I. PI. E 1, 2; S. 21). Die Pfarrkirche *St. Brigitta (I. PI.
E 2), dreischifilg, mit zwei Türmen, wurde 1867-73 von Friedr. Schmidt im
frühgotischen Stil erbaut ; Inneres farbig ausgemalt, mit Fresken von K.
und Fr. Jobst. — Die Kais er- Franz- Josef- Jubiläums- Brücke (I. PI. Fl), 1876
von Hornbostel erbaut, führt von der Brigittenau über die Donau nach
Floridsdorf (S. 340).
Die Praterstraße (II. PI. EF2, 1) beginnt ebenfalls unweit
der Ferdinandsbrücke (S. 42), erhält aber ihren Verkehr z. T. über
die Aspernhrücke (S. 50) und durch die Aspernbrückengasse. In der
Praterstraße 1. Nr. 31 das 1847 von Ed. van der Null und A. v. Sic-
cardsbnrg nen aufgeführte Garltheater (II. PI. E 1, 2; S. 15) und die
Johannes von Nepomtjk-Kibche (II. PI. E 1), 1845 von K. Römer
erbaut, mit Fresken von Jos. v. Führich u. a. (Besichtigung nur an
hellen Tagen zu empfehlen). — In der Nähe der Praterstraße liegen :
der Israelitische Tempel (II. PI. E 2), Tempelgasse 6, Ziegelroh-
bau maurischen Stils von Ludw. Förster (1858), und der Tempel
dbb tüekischen Juden, Zirkusgasse 22, von Wiedenfeld (1887),
mit Vorhalle, schönem Kuppelraum und prächtiger Innenausstat-
tung. — Zirkusgasse 48 das Sophiengymnasium, mit einem kleinen
Goethemuseum (Eintr. Do. 4-6 Uhr, frei, sonst 60 h).
Die Praterstraße mündet am Praterstern (II. PI. Fl), auf
dem weit sichtbar das 1886 errichtete Tegettho ff- Denkmal aufragt,
eine mächtige 19,5m h., mit bronzenen Schiffschnäbeln geschmückte
Granitsäule, die das 3,5m h. Bronzestandbild des Siegers in der
Seeschlacht bei Lissa 1866 (f 1871) trägt, unten Kampf und Sieg
auf Seepferdgespannen, im architektonischen Teil von Hasenauer,
die Bronzefiguren von K. Kundmann.
Der k. k. *Prater (I. PI. GH I 3-5), seit 1570 Eigentum des
kaiserl. Hofes und lange Zeit als Tierpark benutzt, wurde von
Joseph II. 1776 dem Publikum geöffnet. Der jetzt durch Straßen-
anlagen sehr geschmälerte vordere Teil des Praters, zwischen dem
Praterstern, derAusstellungsstraße (Feuerwerksallee) und der Haupt-
allee, ist der Volks- oder Wurst elp rat er (I. PI. G 3), mit vielen
Wein- und Bierschenken. Hier erfreut sich namentlich Sonn- und
Feiertags der Wiener Bürger an den Volkssängern, Damenkapellen,
Karussells, Schaubuden und Puppentheatern („Wurstel" = Hans-
wurst). Nahe dem Eingang das gute Gartenrestaur. Eisvogel, im
Sommer abends überfüllt, von allen Kreisen besucht. Ein Ver-
gnügungslokal großen Stils ist der Kaiserg arten (S. 16), vorm. Venedig
in Wien, mit einem 64m h. Riesenrad, das einen guten Überblick
über Wien und das Marchfeld (S. 116) gewährt (Auffahrt, von 2 Uhr
an, werktags 60 A, So. 40 h; im Winter 1 K).
Die vornehme Welt besucht nur die bereits 1537 angelegte, mit
vier Reihen schöner Kastanienbäume bepflanzte Hauptallee, die
sich 4km lang bis zu dem unten gen. Lusthaus erstreckt. Die Allee
ist im Mai und Juni Schauplatz der durch glänzende Toiletten,
der Ringstraße. WIEN / Route 91
Lcopoldstadt und Prater. VVl^IN. 1. UOUle. v±
schöne Pferde und Wagen berühmten Korsofahrten. Das lebhafteste
Treiben entwickelt sich im vorderen Teil der Straße, in der Nähe der
Restaurants, von denen 1. die drei Kaffeehäuser und der Braune Hirsch
(Konzerte s. S. 16), r. der Konstantinhügel erwähnt seien. Die Spazier-
fahrten erstrecken sich meist bis zum {}/% St.) Rondeau und (1 St.)
fe. k. Lusthaus (Restaur.), in deren Umgebung der Park prächtige
alte Baumgruppen und malerische Wasserpartien aufweist.
Die für die Weltausstellung 1873 erbaute Rotunde (I. PI. H 3)
enthält im westl. Flügel das sehenswerte fe. k. Postmuseum und das
Gewerbe-hygienische Museum (Erfindungen zum Schutze der Arbeiter
in gewerblichen Betrieben; Eintritt s. S. 18 u. 19; vgl. auch'S. 100);
vom Dach (10-5, im Winter 10-4 Uhr, Aufstieg 40, Auffahrt bis zur
inneren Galerie 20 K) weite Aussicht, ähnlich der vom Riesenrad
(s. S. 90). Dabei der Trabrennplatz. Weiter die Meierei in der
Krieau (I. PL H 4), mit nachm. besuchter feiner Kaffeewirtschaft.
Am Ende des Praters jenseit des Lusthauses die Freudenau,
mit dem großen Rennplatz (S. 17) und dem 1899-1903 erbauten
Freudenauer Winterhafen.
Die Kronprinz-Rudolf-Straße (I. PI. G 3, 2), die Fortsetzung der
Praterstraße, durchschneidet die Donaustadt, die z. T. auf früherem Prater-
gelände, z. T. auf den durch die Stromregulierung (S. 20) wasserfrei ge-
wordenen Sandbänken am r. Donau-TJfer neu entsteht. — Auf dem Erz-
herzog-Karl-Platz (I. PI. G-2) die Kaiser- Franz- Josef - Jubiläumskir che, 1900-
1913 von V. Luntz und A. Kirstein im romanischen Stil erbaut. Die zum
1. Ufer des Flusses hinüberführende Kronprinz - Rudolf - Reichsbrücke (I. PI.
GH 2) bietet auf beiden Seiten eine schöne Aussicht.
14. Südöstliche Stadtbezirke: Landstraße, Wieden, Favoriten.
Straßenbahnen (S. 9). Durch die Landstraße Hauptstraße : F, 75;
durch die Ungar- und Fasangasse: O, 4; durch den Rennweg und die
Simmeringer Hauptstraße (Endstation am Haupteingang des Zentralfried-
hofs): 71, 72, 74. — Durch die Wiedner Hauptstraße: 64, 65; durch die
Favoritenstraße : N, 67, 68; zum Süd- und Staatsbahnhof: D, O, 4, 13, 18, 68.
— Verbindungsbahn (S. 13) vom Praterstern zum Hauptzollamt und
Arsenal.
Der Bezirk Landstraße (S. 21), am r. Ufer der Wien und des
Donaukanals, erstreckt sich westl. bis zur Prinz -Eugen- Straße
(S. 94). — Im nördl. Teil der Kolonitzplatz, auf dem die St. Oth-
mak- oder WeiBgäbbebkibche (DI. PL F 3), 1866-73 von Fr. Schmidt
im frühgotischen Stil erbaut, mit 76 m hohem Turm.
SüdÖstl. von der Kirche, Rasumofskygasse 23, ist in dem ehem.
fürstl. Rasumofsky'schen Palast die Geologische Beiehsanstalt
(n. PL F 4), mit ansehnlichen Sammlungen (Zutritt, nur 1. Mai-
1. Nov., Mo. Di. Do. Fr. 2-4 Uhr).
In der Linken Bahngasse (Nr. 7) liegt die 1777 gegründete Je. u. Tc.
Tierärztliche Hochschule (IL PL E 5). — Auf dem Karl-Borromäus-
Platz (DI. PL F 6) der hübsche Karl-Borromäus-Brunnen, von
Engelhart, 1909 zu Ehren des Bürgermeisters Dr. Kari Lueger
(f 1910) errichtet.
6*
92 Knute l WlfTN I1L Stadtbezirke jenseil
Vü Koutel. W1EJN. 14. Der Südosten:
Hauptverkehrsader des Bezirks Landstraße ist neben der Land-
straße Hauptstraße der Renn weg (I. PI. F G 5), der sich an den
Schwarz enbergplatz (S. 49) anschließt. — Gleich r., hinter dem
Hochstrahlbrunnen, einem 30m h. Leuchtbrunnen (im Sommer Di. Do.
Sa. So. abends ; auch Konzert), liegt das fürstl. Sehwarzenberg'sche
Palais (I. PI. F5), von J. B. Fischer v. Erlach nm 1697 begonnen,
1725 durch Jos. Em. Fischer vollendet ; die Hauptfassade, an der Rück-
seite, ist dem im Sommer allgemein zugänglichen Garten zugekehrt.
— Am Schwarzenbergplatz die Französische Botschaft.
Am Rennweg 3 das Palais der Gräfin Hoyos, von 0. Wagner (1897).
— R. Nr. 6 ist der untere Eingang zum Garten des Belvedere.
Das k. k. ""Lustschloß Belvedere (I. PI. F 5), sowohl in der Ge-
samtanlage auf ansteigendem Gelände, mit oberem und unterem
Wohngebäude und dem ganz im strengen französischen Stil erhal-
tenen Garten, wie in der architektonischen Durchführung eins der
hervorragendsten Beispiele der Barockkunst und wohl das schönste
der kaiserlichen Schlösser in Wien, wurde für den Prinzen Eugen
von Savoyen von Joh. Luk. v. Hildebrand um 1713 begonnen. Das
untere Belvedere mit dem Stallgebäude wurde um 1716 vollendet
und vom Prinzen bewohnt. Das obere Belvedere, mit stattlicher Frei-
treppe und ursprünglich offenen Hallen nach dem Garten, vier acht-
eckigen Eckpavillons, einem dreiseitigen Yorbau in der Mitte der
Rückfront und glänzender Innendekoration nach Angaben von Clau-
dius le Fort du Plessy, wurde zu großen Empfängen und Festen be-
nutzt, In der geringen Höhe der Gebäude, der belebten Silhouette,
dem reichen Ornament spricht sich, im Gegensatz zu den mehr-
stöckigen ernsten Stadtpal ästen, der Charakter der fürstlichen Yor-
stadtvilla aus. Seit dem Tode des Prinzen Eugen (1736) vernach-
lässigt, wurde das Schloß später von Franz I. angekauft. Das obere
Belvedere wurde 1776 zur Aufnahme der kaiserlichen Gemälde-
sammlung bestimmt und nach deren Übertragung in das Hofmuseum
(S. 66) 1904 als Residenz für den Erzherzog Franz Ferdinand neu
eingerichtet (unzugänglich). Das untere Belvedere, in dem bis 1889
die Amraser Waffen- und die Antiken Sammlung untergebracht war,
enthält die 1903 gegründete Österreichische Staatsgalerie und seit
1905 einen Teil der Marmorwerke aus Ephesos (vgl. S. 56).
Der *Oarten (stets zugänglich, sowohl vom Rennweg aus, wie
von der Prinz-Eugen- Str. beim oberen Belvedere) wurde 1717 von
dem bayrischen Garteninspektor Girard angelegt, mit Terrassen,
Zierbrunnen, Rasenplätzen, Blumenbeeten. Im oberen Teile, ober-
halb der von H. Gasser mit Kindergruppen (die zwölf Monate) ge-
schmückten Treppen, hübscher Blick auf Wien. Der südl. Park, hinter
dem oberen Belvedere, ist unzugänglich.
Die "Österreichische Staatsgalerie (früher Moderne Galerie; Besuchs-
ordnung s. S. 19), im unteren Belvedere, ist vom Garten aus zugänglich.
Man achte auch auf die alte Ausstattung der Säle. Direktor: Dr. Dörnhöft*er.
Die Sammlung enthält vornehml'ch Werke österreichischer Künstler des
xix. und xx. Jahrhunderte, aber auch eine Anzahl Gemälde aus dem xv.-
8388^ »™- '•*»*• 93
xviii. Jahrhundert. Infolge des beschränkten Platzes kann stets nur ein
Teil der Kunstwerke ausgestellt werden •, die Anordnung wechselt etwa halb-
jährlich. Von älteren österreichischen Malern sind vertreten: Alt , Amer-
ling, Canon, Danhauser, Eybl, Fendi, Führich, Hoermann, Jettel, Makart, Manes,
Matejko, K. L. Müller, v. Pettenkofen, Ribarz, Romako, K. und /. E. Schindler-,
Schuch, Schwind, Waldmüller u. a. ; von neueren Österreichern : Andri, Angeli,
Bacher, Barwig, Bernatzik, Eggev-Lienz, Geller, Graf, Jettmar, v. Hoffmann,
Klimt, Krämer, Mediz, Mehoffer, Moll, ßrlik, Pochwalski, Preisler, Sichulski,
Slavicek, Stanislawski, Soabinsky, Weiß u. a. ; von deutschen Malern : Böcklin
(Spiel der Wellen, Venus genetrix, Bildnis Lenbach's), Klinger (Urteil des
Paris, Christus im Olymp), Leibl, Liebermann , Maries, Thoma, ühde u. a. ;
von sonstigen Ausländern: Alma-Tadema, Anglada, Cottet, Courbet, Daumier,
van Gogh, Monet, Pissaro, Renoir, Segantini, Zuloaga u. a. — An Skulpturen
besitzt die Galerie Werke von Bariholomi, Hahn, Klinger, Kühnelt, Lederer,
Metzner, Meunier, Müllner, Rodin, Stursa, Tilgner u. a.
Die letzten Säle r. vom Eingang enthalten die zweite Abteilung des zu
denselben Stunden geöffneten Ephesos - Museums (vgl. S. 56). Illustrierter
Katalog von 1905 1 K. — I. Saal: 2. Standbild des Polemseanus, Prokonsuls
von Asien; 3. Porträtkopf eines jungen Römers ; 4. Kaiser Hadrian, Büste;
5-8. Kolossalreliefs von einem Ehrendenkmal, wahrscheinlich auf den par-
thischen Feldzug Kaiser Marc Aureis (165 nach Chr.) bezüglich ; 22. Stand-
bild der Arete, hellenistisch. — II. Saal (1.): 31. Kopf eines Philosophen;
32. Altar; 35. Ganymedes vom Adler des Zeus entführt. — in. Saal: 9-14.
weitere Reliefs von dem oben gen. Ehrendenkmal ; 18. Büste eines älteren
Mannes; 16. Marmorkopf eines Kentauren.
Das Salesianerinnen-Kloster(I.l?l.J? 5), Rennweg 10, mit *kuppel-
bekrönter Kirche im italienischen Barockstil, ist wahrscheinlich
nach Plänen Fischer's von Erlach erbant worden (1717-30).
L., Nr. 27, folgt der 1845-49 von J. J. Romano erbante fürstl.
MetternicKsche Palast. Auf den Gründen des einstigen Metter -
nich'schen Parks ist das „Diplomatenviertel" entstanden. In der
Metternichgasse (I. PI. F 5) : Nr. 3 das Palais der Deutschen Botschaft,
1877-79 erbant, nnd Nr. 6 das Palais der Oroßlritannischen Bot-
schaft, 1875 erbant, beide nach V. Rumpelmeier' s Plänen; Reis-
nerstr. 47 das Palais der Russischen Botschaft, 1872-73 für den
Herzog von Nassau nach AI. Wurm's Plänen erbaut, mit der 1899
von Kotow und Giacomelli erbauten Russischen Kirche, im Garten
an der Richardgasse.
Rennweg 14 ist der Eingang in den zur Universität gehörigen
Botanischen Garten (I. PL F 5 ; nur April-Okt. geöffnet), mit dem
1904 erbauten Botanischen Institut. Dann, Nr. 16, die Hof- und
Staatsdrückerei (I. PI. F 5; Besichtigung Fr. 3 Uhr nachm., nach
Anmeldung im Direktionsbureau, Fr. vorm. bis 9 Uhr).
Am Südende der Jacquingasse liegt r. (Nr. 18) das Palais des
Grafen Lanckoronski (I. PI. F Ö), von Fellner und Helmer 1895 im
Barockstil erbaut, mit großartigen, jedoch nicht öffentlichen Kunst-
sammlungen. — Jenseit der Verbindungsbahn führt 1. die Boerhave-
gasse zum städtischen Arenbergpark (I. PI. F G 5).
In dem XI. Bezirk Simmering (S. 21) führt die Simmeringer Haupt-
straße (Straßenbahn s. S. 91) zum
Zentralfriedhof (I. PI. jenseit H I 7), 1873 von Bluntschli und Mylius
angelegt, in der Folge mehrmals vergrößert (198 ha). Durch das mit Statuen
und Reliefs geschmückte Haupttor erreicht man geradeaus mit wenigen
Schritten die Arkaden; nahebei 1. (s.o.) das Denkmal der Opfer des Ring-
theaterbrandes (S. 43). Hinter den Arkaden, zwischen Zypressen und Taxus-
Q4. T>n..*a i wn?w HI' Stadtbezirke jenseit
V<± Route 1. WIEN. 14. Der Südosten:
hecken, die * Ehrengräber berühmter Männer, deren Gebeine z. T. von
älteren Friedhöfen hierher übertragen worden sind: 1. u. a. Bauernfeld,
Millöcker, Hasenauer, Suppe, Beethoven, Gluck, H.Wolf, Mozart (nur
Denkmal), Schubert, Joh. Strauß, Lanner, Brahms, Ghega ; r. Anzengruber,
Makart, R. von Eitelberger, Amerling, Dombaumeister Schmidt, Tilgner,
Ed. Herbst und Hansen. Andere Ehrengräber an der Friedhofsmauer, östl.
vom Haupttor. — Die nach Plänen von Max Hegele 1910 vollendete Be-
gräbniskirche, in der Mitte des Friedhofs, enthält die Grabstätte des Bürger-
meisters Dr. K. Lueger (1844-1910).
An den Bezirk Landstraße schließt sich westl. der Bezirk
Wieden (S. 21). Die Grenze bildet die Prinz-Eugen- Straße
(I. PJ. E F 5), mit dem (Nr. 22) Palais des Frhrn. Louis v. Roth-
schild, von dem Pariser Destailleur (1884), nnd dem (Nr. 28)
Miller v. Aichholz' sehen Palais, von Streit (1880). — Stattliche Pa-
läste hat auch die Alleegasse (I. PI. E 5) und die Theresianumgasse
(I. PI. E F 5), in der (Nr. 14) das Palais des Frhrn. Alfons v. Roth-
schild, von dem Pariser J. Girette (1878). — Auf dem Karolinen-
platz (1. PI. E 5) ist die Elisabethkirche, ein gotischer Backsteinbau
von Bergmann (1866).
Die belebtesten Straßen des Bezirks sind die vom Karlsplatz
(S. 51) ausgehende Wiedner Hauptstraße und die von ihr 1. ab-
zweigende Favoritenstraße. In der lädenreiohen Wiedner Haupt-
straße (I. PI. E 5, 6) der Erzherzog-Rainer-Brunnen, von Kauf-
fungen (1904), der Engelbrunnen, von Ant. Wagner (1893), und
das (Nr. 63, Ecke Schönburg-Straße) Palais des Erzherzogs Rainer
(f 1913). In der Favoritenstraße (I. PI. E 5) r. das 1908 er-
haute Johann-Strauß-Theater (I. PI. E 5; S. 14); dahinter, auf dem
Mozartplatz, der Mozartbrunnen, mit den Bronzefiguren Tamino's
und Pamina's (Zauberflöte), von Wollek (1905). In der Favoriten-
straße, 1. Nr. 7, das Palais des Erzherzogs Karl Ludwig (f 1896),
Nr. 13 das fc. k. Taub stummen- Institut, Nr. 15 die 1746 gestiftete
Theresianische Ritter-Akademie, eine Erziehungsanstalt mit großem
Garten (früher kaiserl. Lustschloß Favorita, woher der Name des
jetzigen X. Bezirks, s. unten). — Das Yolksschulgehäude Rainer-
gasse 13 (I. PI. E 5, 6) enthält das kleine Museum Vindobonense,
mit römischen Fundstiicken aus Wien (frei zugänglich Mi. 2-5 Uhr).
Im Bezirk Margareten (S. 21), an der Siebenbrunnengasse (I. PL D 6),
der 1904 errichtete hübsche Siebenbrunnen, mit Medaillonbildnis des Bürger-
meisters Lueger (s. oben) und eiaer sitzenden Vindobona, von R. Kauflfungen.
Die Hauptsehenswürdigkeit in dem südl. an den Bezirk Wieden
anstoßenden Bezirk Favoriten (S. 21) ist das in der Nähe des Süd-
und des Staatsbahnhofs und des Maria- Jose fa- Parks gelegene
K. und k. Artillerie-Arsenal (I. PI. F 6), 1849-55 erbaut,
ein 689m 1., 480m br. Rechteck, mit acht vorspringenden Kasernen-
blöcken ; Eingang durch das schöne, von A. v. Siccardsburg und
Ed. van der Null erbaute Kommandantur- Gebäude an der NW.-
Seite ; über dem Eingangstor Sandsteinstatuen von Hans Gasser.
Im Innenhof, gegenüber dem Kommandantur- Gebäude, das
K. und k. Heeresmuseum, in einem romanisch-byzantinischen
Mischstil von Ludw. Förster und Hansen für die Sammlungen des
der Ringstraße. WIEN 1. Route. 95
Favoriten.
ehem. kaiserl. Zeughauses errichtet, mit reichem künstlerischem
Schmuck am Mittelbau. Eintritt s. S. 18. Katalog (1903) 1 K 50.
Konservator : Dr. W. John.
Vor dem Museumsgebäude _im Freien 320 Geschützrohre , 1. öster-
reichische Geschütze vom xv. Jahrh. an, r. fremde, meist eroberte Geschütze.
Zu beachten u. a. der eiserne Riesenmörser (Anfang des xv. Jahrh.), ferner
die künstlerisch geschmückten Rohre von M. Hilger , H. Christ. Löfßer,
Wolfg. Neidhart, Balth. Heroldt, A. Benningk und anderen hervorragenden
Geschützgießern des xvi. und xvn. Jahrhunderts. — Neben dem Eingang
des Museums r. und 1. die 533 m 1. Kette, mit welcher die Türken 1643-
1602 die Donau zwischen Ofen und Pest gesperrt hielten.
Erdgeschoß. — Die prächtige, von zwölf Säulehgruppen getragene
Eingangshalle schmücken 56 Marmorstandbilder österreichischer Hel-
den, von K. Kundmann, K. Costenoble, Jos. Gasser u. a. — Nebenan 1. die
Bibliothek, mit einer Sammlung von Stichen zur Geschichte des
österr. Heeres. — R. der Gewehr s aal (über 500 Gewehre, vom Ende des
xvin. Jahrh. an) und der Artilleriesaal, mit 200 Gescbützmodellen,
Munitionssammlung, Schlachtenbildern (u. a. W. Sochor, Kavalleriekampf
bei Strezetic in der Schlacht bei Königgrätz) und plastischen Darstellungen,
sowie alten Geschützen, darunter : 1. Steinbüchse (I. Hälfte des xv. Jahrh.);
2. Hinterladekanone (Ende des xv. Jahrh.) ; 4, 5. japanische Hinterlade-
kanonenrohre (xvi. Jahrh.) ; 8. Prunkgeschütz, sog. goldene Kanone (1640) ;
12. Orgelgeschütz, sog. Totenorgel, von dem Wiener Daniel Kollman (1678).
Zurück und durch das von vier Säulenbündeln getragene Treppen-
haus, mit allegorischen Fresken von K. Rahl, Marmorstandbildern der
Heerführer Radetzky, Haynau, Windischgrätz und Jellaöic , und einer
Marmorgruppe, Austria ihre Kinder schirmend, von Joh. Benk, in den
I. Stock. — In der Mitte die Ruhmeshalle , ein 26,6m h. Kuppelsaal
und zwei kleinere Nebensäle, mit Gedenktafeln für die seit 1618 vor dem
Feinde gebliebenen österr. Generale und Obersten und mit Fresken von
Karl Blaas (1859-71): in dem mittleren Saal, in dem ein 1683 erbeutetes
türkisches Zelt aufgestellt ist, 1. Schlacht bei Nördlingen 1634, St. Gotthard
1664, Zenta 1697, Turin 1706; in der Kuppel Darstellungen aus der frühern
Geschichte Österreichs. Saal 1. Mittelbild: Stiftung des Maria-Theresien-
Ordens (1758); 1. Piacenza 1746, Kolin 1757, Hochkirch 1758, Belgrad 1789;
Saal r., Mittelbild: Einzug Franz' II. in Wien 1814; 1. Caldiero 1805, Aspern
1809, Leipzig 1813, Novara 1849. — Nebenan 1. der
I. Waffensaal: Zeit von 1618-1788. An der Eingangswand (X, r.
Hälfte) und 1. in den Fensterbogen I-IV Waffen und Rüstungen des xvn.
Jahrhunderts. — Kasten 52: Trophäen aus dem dreißigjährigen Kriege. —
Pult 75: das Schwert Tilly's (?); der eigenhändige Befehl Wallenstein's an
Pappenheim, der nach der Schlacht bei Lützen blutgetränkt auf der Brust
des gefallenen Reitergenerals gefunden wurde ; alte Skizze der Aufstellung
des kaiserl. Heeres bei Lützen; das Koller, das Gustav Adolf an seinem
Todestage bei Lützen trug. — Pult 119 : Degen Kaiser Ferdinands HI. (?) ;
türkische Taschenuhr. 1664 bei St. Gotthard erbeutet. — Kasten 170: Erinne-
rungen an den Fürsten Montecuccoli. — In den Schränken 203, 204 : türkische
Trophäen (Roßschweife, Pfeil- und Bogenköcher, Handschars u. a.); an
der Rückwand ein angeblich 1716 bei Peterwardein erbeutetes türkisches
Zelt. — An den Fensterbogen Vl-IX und an der Eingangswand (X, 1. Hälfte)
Waffen des xvhi. Jahrh. (VII, VIII. Stangenwaffen aus der Zeit Maria
Theresias, Trophäen aus dem österr. Erb folgekrieg und aus dem sieben-
jährigen Kriege) ; zwischen VII und VIII die Büste des Fürsten Wenzel
Liechtenstein, des Begründers der Sammlung, von Fr. X. Messerschmidt
(c 1762). — Kasten 240: Erinnerungen an den Prinzen Eugen von Savoyen. —
Kasten 267, 268 : Feldzeichen, meist aus der Zeit Leopolds I. und Karls VI.
— Pult 298: Degen des Grafen Rüdiger v. Starhemberg. — Pult 363: Er-
innerungen an Laudon. — Jenseit der Ruhmeshalle in den
H. Waffensaal: Zeit von 1789 bis zur Gegenwart. An der Ein-
gangswand (X, r. Hälfte) Trophäen aus dem letzten Türkenkriege (1788-
Qfi p.,.1. 7 wn?Ttf !H- Stadtbezirke jenseit
»O Route 1. WIEN. 14. Der Südwesten:
90). — In den Fensterbogen I-III (1.) und IX (r.) Waffen aus der Zeit
von 1789 bis 1848 (II, III. Trophäen aus den Kriegen gegen Frankreich
1792-1815, darunter der bei Würzburg 1796 genommene Montgolfier'sche
Luftballon). — Pult 70 : Oberstenküraß Leopolds II. ; zwei türkische Ge-
wehre aus Belgrad (1789); Degen der Feldmarschälle Clerfayt und
Wurmser. — Pult 111 : Kriegsdenkmünzen aus der Zeit von 1789-1848. —
Kasten 132, 134, 136 : Erinnerungsstücke an die patriotische Opferwilligkeit
Österreichs in den Kriegsjahren 1792-94. — Kasten 158: Erinnerungen an
den Erzh. Karl; 1. die Fahne des Kegiments Zach, mit welcher bei Aspern
der Erzherzog im entscheidenden Augenblick die Österreicher zum Siege
führte. — Pult 160: Erinnerungen an Franz II. und den Fürsten Schwarzen-
berg. — Fensterbogen IV, VI, Rückwand (V) : Waffen aus der Zeit von 1848-60
(V. Trophäen aus den Feldzügen gegen Italien 1848-49). — Kasten 282:
Erinnerungen an Radetzky. — Pult 861 : Erinnerungen an Hentzi und den
Fürsten Windischgrätz. — Kasten 362 : Uniformen aus der Mitte des xix. Jahr-
hunderts. — Pult 383: Kriegsdenkmünzen seit 1848. — Fensterbogen VII,
VIII: Waffen aus der Zeit von 1860 bis zur Gegenwart (VII. Trophäen
aus den Feldzügen 1859, 1864, 1866); zwischen VII und VIII die Büste des
Erzh. Wilhelm, des Neubegründers des Heeres museums, von Haag. —
Pult 385: Erinnerungen an Tegetthoff u. a. — Kasten 408: Uniformen des
Erzh. Albrecht, Uniformen seit Mitte des xix. Jahrhunderts.
Im südl. Teil von Favoriten erhebt sich die St. Antonskibche
(I. PI. F 7), auf dem gleichnam. Platz 1896-1901 \on Fr. v. Neumann
im Stil lomhardisch- venezianischer Kirchen des Mittelalters erbaut.
Vom Margaretengürtel führt die Triester Straße an dem (1.) ehem.
Protestantischen Friedhof (I. PI. D E 6), mit dem Grab Friedr. Hebbel's
(1813-63), und (r.) dem Kaiser-Franz- Josef -Spital (I. PI. D 7) vorüber zum
Wiener Berg (236 m), mit der Spinnerin am Kreuz, einer 1451 errichteten
und 1892 erneuten 16 mh. Bet- oder Denksäule gotischen Stils. — Unweit ein
zu der Wiener Hochquellenleitung gehöriger aussichtsreicher Wasserturm
(I. PI. D 7; Zulaßkarten im Alten Rathause, II. PL C 2).
15. Südwestliche Stadtbezirke: Neubau, Mariahilf, Fünfhaus,
Hietzing. Schloß Schönbrunn.
Straßenbahnen (S. 9) vom Opernriug durch die Mariahilfer Straße
(Linien K, L, 50, 52, 59) oder die Gumpendorfer Straße (Linie 57) oder die
Schönbrunner Straße (Linie 63) an der Wien entlang nach Schönbrunn und
Hietzing. — Stadtbahn s. S. 12.
An den innern Stadtbezirk schließt sich im W. des Justizpalastes
(S. 47) und der Hofmuseen (S. 48) der Bezirk Neubau (S. 21), mit
der Lerchenfelder Straße als nördlicher Grenze. Ecke der Lerchen-
felder Straße, im Bezirk Josefstadt (S. 46), mit Hauptfront Auers-
pergstraße Nr. 1, das Palais des Fürsten Auersperg (IL PL Ä 3),
1722 für den Marchese di Roffrano von Fischer v. Erlach erbaut,
seit 1778 im Auersperg'schen Besitz , in neuerer Zeit mit einem
polygonalen Vorbau versehen.
Der *Palast der ungarischen Leibgarde (IL PI. A 4), Hofstall-
str. 7, Ecke der Neustiftstraße, wurde für den Obersthofmeister
Fürsten Joh. Leop. Trautson 1720-30 nach Plänen Fischer's v. Erlach
erbaut und 1760 der ungarischen Nobelgarde eingeräumt. Die
Hauptfassade, mit dem Giebelabschluß über dem Mittelbau, zeigt
den Einfluß des Amsterdamer Stadthauses; das Portal und die
Masken und Helme in den Schlußsteinen der großen Mittelfenster
erinnern an ScMüter's Berliner Bauten; prächtiges Treppenbaus. —
LS"* WIEN. 1. Route. 97
Nahebei westl., Mechitaristengasse 5, das Geburtshaus Larmers',
mit dem Lanner- Museum (vgl. S. 44; freier Zutritt Mi. 2-4 Uhr).
Noch weiter w., Ecke Neustift- und Kellermanngasse, ein Brunnen
mit der Bronzefigur des Dudelsackpfeifers Augustin, eines Volks-
sängers aus der Zeit der zweiten Türkenbelagerung („O du lieber
Augustin"), von Scherpe, 1908. — Südl. vom Justizpalast das
Deutsche Volkstheater (II. PL A 4; S. 14), 1889 von Fellner und
Helmer im ital. Spätrenaissancestil erbaut. Davor ein Marmor-
denkmal des Dichters Ferd. Raimund (f 1836), von Fr. Vogl (1898).
Die *Altlerchenf eider Kirche (I. PL C 4 ; Pfarrkirche zu den
sieben Zufluchten), in der Lerchenfelder Straße, nach Plänen von
J. G. Müller 1848-61 neu aufgeführt, ist ein Ziegelrohbau im italien.
Rundbogenstil, mit zwei Türmen und achteckiger Vierungskuppel.
Die harmonische Ausschmückung des Innern leitete Ed. van der Null.
In der Vorhalle ein Fresko, Jüngstes Gericht, von Jos. v. Führich.
Im westl. anschließenden Bezirk Ottakring (S. 21) in der Thaliastraße
(Straßenbahn Nr. 46) die k. k. Tabakhauptfabrik (I. PI. B 3), die über
1200 größtenteils weibliche Arbeiter beschäftigt (Zutritt Mo. Mi. 2-4 Ubr,
60 Ä). Weiter westl. (.Straßenbahn Nr. 47) die große Landes-Irrenanstalt
„Am Steinhof, s. S. 103.
Die Grenze zwischen den Bezirken Neubau und Mariahilf (S. 21)
bildet die beim Hofstallgebäude (S. 48) beginnende Mariahilf er
Straße (IL PL A 5; I. PL C D 5), die Hauptverkehrsader der süd-
westl. Stadtteile, mit vielen Läden. Gleich vorn 1. der hübsche Gänse-
mädchenbrunnen (IL PL A B 5), mit Bronzefigur von Ant. Wagner
(1866). Weiterhin r. (Nr. 42) das von Fellner 1903 erbaute Waren-
haus A. Gerngroß; 1., vor der 1686-1713 erbauten Mariahilf er Kirche
(I. PL D 5), ein Marmorstandbild Jos. Haydris (S. 98), von H. Natter,
1887. Ecke der Kaiserstraße (I. PL C 5) der von J. Wohlschläger
1911 erbaute Mariahilfer Zentralpalast, ein Warenmusterlager und
Kollektivkaufhaus von etwa hundert Spezialgeschäften.
R. von der Mariahilfer Straße, am Neubaugürtel, die 1860-62 von
Fr. Schmidt erbaute Lazaristenkirche (I. PL C 5), eine got. Hallen-
kirche mit 68m h. Vierungsturm. Gegenüber das Hesser- Denkmal,
von Tuch und Badstieber, 1909 errichtet zur Erinnerung an die
Waffentaten des Infanterieregiments Nr. 49 (Hess) im J. 1809. Die
Eingangshalle des Westbahnhofes (I. PL C 5; S.2) ziert ein Marmor-
standbild der Kaiserin Elisabeth, von Gasser. Das Verwaltungs-
gebäude enthält das k. k. Historische Museum der österreichischen Eisen-
bahnen (Eingang Mariahilfer Str. 132; frei zugänglich Sa. 12-4 und
am 1. und 3. So. im Monat 9-12 Uhr; geschlossen 15. Juli-15. Sept. ;
vgl. auch S. 100).
R. von der Mariahilfer Straße, an der Kreuzung mit dem Neu-
bau-Gürtel, erinnert ein Leuchtobelisk an die Anlage der Gürtel-
straße (S. 21). — Weiter am Mariahilfer Gürtel die Fünfhauser
Pfarrkirche Maria vom Siege (I. PL 0 5), 1867-75 von Fr. Schmidt
erbaut, in dem oktogonalen Grundriß dem beschränkten Platze
angepaßt, mit zwei Türmen und hoher Kuppel.
98 Route 1. WIEN. 'VÄÄI
Die Mariahilfer Straße durchzieht im Bogen die Stadtbezirke
Fünf haus und Rudolfsheim (S. 21) und endet beim Schönbrunner
Vorpark an der Hofallee, s. unten.
Die beiden andern Hauptstraßen des Bezirks Mariahilf sind:
die vom Karlsplatz (S. 51) aus an der Wien hinführende Linke
Wienzeile (IL PL B 5; I. PL DE 5; am r. Ufer die Stadtbahn,
s. S. 12), mit dem 1797-1801 von Em. Schikaneder erbauten, zu-
letzt 1900 umgebauten Theater an der Wien (S. 15) , und die den
Stadtteil der Länge nach im Bogen durchschneidende Gumpen-
dorfer Straße (IL PL B A 5; I. PL CD 5), mit dem (Nr. 58)
städtischen Esterhazypark, der 1770 erbauten Ägidienkirche (I. PL
D 5) und einer 1849 von Förster und Hansen im romanischen Stil
erbauten Evangelischen Kirche (I. PL C 5).
Zwischen der Mariahilfer und der Gumpendorfer Straße, Haydngasse 19
(I. PL D 5), das Sterbehaus des Tondichters Jos. Haydn (1732 1809), mit dem
Haydn-Museum und dem Österreichischen Schulmuseum (in beiden freier Ein-
tritt werktags 9-12 und 2-6, vom 15. Okt. bis 15. April nur bis 4 Uhr,
So. 9-12 Uhr).
Schloß Schönbrunn mit seinem herrlichen Park, fast 4km
s.w. von der Ringstraße an der Grenze der Stadtbezirke Meidling
und Hietzing (S. 21) gelegen, eignet sich zu einem 3-4 stündigen
Nachmittagsausfiug : Straßenbahnen s. S. 96, Stadtbahn s. S. 13. Der
Park ist täglich von früh bis abend geöffnet. Der Haupteingang ist
im SW. des Schönbrunner Vorparks bei der Schönbrunner Brücke
(I. PL B 6; Haltestelle der Straßenbahn 57). Beim Nordwest-Ein-
gang des Parks liegt das Kaiserst'öckl (Straßenbahn Nr. 59), gegen-
über das S. 6 gen. Parkhotel $ Restaur. Schönbrunn (I. PL w: A 6).
Das kaiserl. *Lustschloß Schönbrunn (I.P1. AB 6), die gewöhn-
liche Residenz des Kaisers, wurde an Stelle eines 1683 durch die
Türken zerstörten kaiserl. Jagdschlosses 1695 für den nachmaligen
Kaiser Joseph I. von J. B. Fischer v. Erlach nach einem überaus
großartigen Plane begonnen, blieb aber beim Tode des Kaisers
(1705) unvollendet, bis die Kaiserin Maria Theresia, die sich mit
Vorliebe in Schönbrunn aufhielt, 1744 nach neuen Plänen von Nie.
Pacassi den Bau wieder aufnahm. Ihr und ihrem Sohne Joseph H.
verdankt das Schloß seine jetzige Gestalt. In der Gesamtausdehnung
wetteifert es mit dem Vorbilde aller damaligen Fürstenschlösser
Versailles, doch beschränkt sich das eigentliche Schloß, dessen
Mittelbau unter Maria Theresia um ein Stockwerk erhöht wurde, auf
eine Länge von 200m.
Von der Schönbrunner Brücke gelangt man über die Wien in
den 150qm großen Vorhof, den zwei Brunnengruppen, von J. B.
Hagenauer (1.) und von Fr. Zauner (r.), schmücken. Das Schloß
enthält mit seinen Nebengebäuden 1441 Gemächer und 139 Küchen.
Gezeigt werden (nur in Abwesenheit des Kaisers; 2-6 Uhr nachm.,
gegen Karten, die in der Schloßhauptmannschaft, NW. -Ecke des
Vorhofs, ausgegeben werden, 60 h) die Zimmer der Kaiserin Maria
der Ringstrajk. WIEN. 1. Route. 99
Hietzing.
Theresia, die Räume, in denen 1805 und 1809 Napoleon I. sein
Hauptquartier hatte und sein Sohn, der Herzog von Reichstadt,
1832 starb, die große Galerie, mit Deckenfresken von Guglielmi
(1761), das sog. Rösselzimmer, mit Pferdebildern von J. G. de Ha-
milton (Anf. des xvin. Jahrh.), der Zeremoniensaal, mit historischen
Bildern, die Schloßkapelle und das 1763 angebaute Theater.
Der von Steckhoven und von J. F. v. Hohenberg 1753-75 an-
gelegte 197ha große Park, mit geradlinigen Wegen, geschnittenen
Hecken, regelmäßigen Wasserbecken, Skulpturenschmuck, Grotten-
werk, ist eins der besterhaltenen Beispiele altfranzösischer Schloß-
gärten, die als Vermittlung zwischen den starren Gebäudemassen
und der freien Landschaft gedacht waren. Gegen die Regel liegt
das Schloß hier tief, während der Park sich am Hügel hinanzieht,
wo seine Mittelachse in dem luftigen Dekorationsbau des Glorietts
ihren Abschluß rindet. Die Statuen aus Tiroler Marmor beim Blu-
menparterre sind meist von W. Beyer (f 1806). Der große Neptun-
brunnen schließt die Terrasse am Abhang des Glorietts. L. von der
Hauptallee der Kaiserbrunnen („Schöner Brunnen"), mit Brunnen-
nymphe von Beyer, und die künstliche Ruine eines tempelartigen
Baues, weiter ein Obelisk. R., an der Westseite , die Menagerie,
ein zoologischer Garten (freier Eintritt von 10 Uhr bis zur Dunkel-
heit, Zutritt in die Tierhäuser gegen zwei Eintrittskarten, jede
40 li) ; daneben der 1752 gegründete Botanische Garten, mit einer
Bronzebüste des Kaisers Franz I., von Balt. Moll, einem kleinen
Probeguß zu Zauner's Denkmal Josefs II. (S. 37) und mehreren
an exotischen Pflanzen reichen Gewächshäusern (Zutritt in das
Palmenhaus außer Fr. tägl. von 9 Uhr an , im Sommer bis 5 , im
Winter bis 4 Uhr, 40 h, Sa. nachm. frei). Zum Schluß steige man
den Hügel hinan zum Gloriett (237 m), einer 1775 erbauten, 95m
1., 19m h. Säulenhalle, deren Plattform (Aufgang in der Halle r. :
9-12, 1-6, Okt. -Ende Mai 1-4 Uhr gegen 10 h~) einen herrlichen
*Blick über den regelmäßigen Garten auf die tiefer liegende Stadt
mit dem Kahlenberg im Hintergrund bietet. Der Fasangarten,
hinter dem Gloriett, ist unzugänglich.
Vor dem östl. Parktor, 7-8 Min. vom Gloriett, der Kaffeegarten
Tivoli, mit weiter Aussicht. Die hier vorüberlaufende Zenogasse
endet südl. in die Schönbrunner Allee, die nach Schloß Hetzendorf
führtest.; S. 110).
Im NW. des Parks (Kaiser stockt, S. 98; I. PI. A 6) gelangt man
zu den Landhäusern und Vergnügungslokalen von Hietzing. Gleich
vorn, „Am Platz", eine Bronzestatue des Kaisers Maximilian von
Mexiko (f 1867), von Joh. Meixner (1871). Südl. von hier der von
Maximilian angelegte Maxingpark (I. PI. A 6, 7) und der Hietdnger
Friedhof, mit dem Grab Grülparzer's (1791-1872).
Noch weiter südl. das k. u. k. Militär - Invalidenhaus (I. PI. A 7; Ein-
gang Fasangarten gasse 85), das zwei große Schlachtenbilder (Aspern und
Leipzig) von P. Krafft enthält (Zutritt nach Anmeldung heim Kommando).
100 RouU 1. WIEN. '»■ ÄÄSt
Am 1. Wienufer, Sehönbrunn gegenüber, liegt der zum Stadt-
bezirk Hietzing gehörige ehem. Vorort Penzing (I. PI. AB 5). In
dem Palais des Herzogs von Cumberland wird auch der *Reliquien-
schatz des Hauses Braunschweig-Lüneburg, der sog. Weifenschatz,
aufbewahrt: prachtvolle, meist romanische Kirchengeräte, darunter
ein großer Reliquienschrein in Form einer kuppelbedeckten byzan-
tinischen Kirche (rheinische Arbeit, um 1200), ein Schrein-Trag-
altar von dem Kölner Eilbertus (xn. Jahrh.), der Tragaltar der
Markgräfin Gertrudis (sächsische Arbeit, nach 1100) , ein Stand-
kreuz aus vergoldetem Kupfer (xn. Jahrh.), das sog. Weifenkreuz
(xi. oder xn. Jahrh.), das Ostensorium mit der Patene des h. Bern-
ward von Hildesheim (um 1000).
Östl. vom Palais Zichy (früher Sina; I. PI. B 5) geht das nach
Plänen von Hans Schneider 1910-13 errichtete Technische Museum
für Industrie und Gewerbe seiner Vollendung entgegen (Eröffnung
im Herbst 1914). Das Museum umfaßt eine Sammlung von Ori-
ginalen und Modellen zur Entwicklungsgeschichte der Technik in
Industrie und Gewerbe und wird u. a. auch das Postmuseum, das
Gewerbehygienische Museum (S. 91), sowie das Eisenbahn-Museum
(S. 97) aufnehmen; durch periodische Fachausstellungen will es die
moderne Technik fördern.
In dem nördlich an Penzing anstoßenden ehem. Vorort Breitensee
(I. PI. A 5, 4; Stat. der Vorortbahn) steht vor der Infanterie-Kadettenschule
ein Marmorstandbild des Kaisers Franz Joseph I., von J. Benk, 1904. Die
Hiitteldorfer Straße führt von da westl. weiter über (2km) Baumgarten
(S. 126) nach Hütteldorf (S. 126). Den letzteren beiden Orten gegenüber
am r. Wienufer der ebenfalls zu Hietzing gehörige Vorort St. Veit (S. 126).
Weiter s. die Vororte Lainz und Speising (Station der Verbindungsbahn,
S. 13); unweit, auf dem Rosenhügel (245m), ein Reservoir der Wiener Hoch-
quellenleitung. — Von Speising führt die Hermesstraße w. in den schönen,
von Karl VI. und Joseph II. angelegten k. k. Lainzer Tiergarten (Zutritt,
außer an Jagdtagen, nach Anmeldung in der S. 18 gen. Burghauptmann-
schaft). Das kleine kaiserl. Jagdschloß (unzugänglich) ist nach Hasenauer's
Plänen für die Kaiserin Elisabeth erbaut worden. — Am Abhang längs der
Tier gar tenmauer das städtische Versorgungsheim, das mit seinen 32 Häusern
eine Fläche von 353 000 qm bedeckt, 1902-4 erbaut.
16. Nordwestliche Stadtbezirke: Aisergrund, Währing,
und Döbling.
Straßenbahn (S. 9) durch die Alserstraße (Linie G, H, H2, V, 43),
durch die Währinger Straße (E, F, 37-39, 41, 41 A), Liechtensteinstraße (36, 40)
und Porzellangasse (D), über den Währinger Gürtel (8), nach Pötzleins-
dorf (41), nach Döbling (34, 37) und nach Nußdorf (36). — Stadtbahn (S. 12)
über den Gürtel und vom (Hauptzollamt) Schottenring nach Heiligenstadt
(Nußdorf). — Staats bahn (S. 334) über Heiligenstadt nach Nußdorf.
Der Bezirk Aisergrund (S. 21) reicht von der Aiser Straße, der
Fortsetzung der Universitätsstraße (S. 44), bis zum Donaukanal.
Im nördl. Teil der Elisabethpromenade (I. PI. E 2, 3) der Rossauer-
Brunnen, von Khuen (1908), mit einer Bronzefigur der Danubia.
An der am Schottenring (S. 43) beginnenden Währinger
Straß e (II. PI. B 2, 1, AI; I. PL CD 2, 3) 1. die Votivkirche
(S. 43), r. Nr. 10 das Chemische Institut (II. PI. A P. 1), 1872 von
t£o"Ä Stadtbezirke. WIEN. I. Beute. 101
Ferstel erbaut (Neubau weiter n., Nr. 40, im Werk); 1. (Nr. 11/13)
das Anatomische Institut (II. PI. A 1), 1886 im Frührenaissancestil
von Avanzo und Lange erbaut, mit dem Anatomischen Museum (nur
auf Anfrage zugänglich). — Weiter r. Nr. 28 das Palais des Grafen
Chotek, 1874 von Abel aufgeführt; 1. Nr. 25 das Josefinum (II. PI.
A 1), die ehem. medizinisch -Chirurg. Josefsakademie, 1785 von
Joseph II. gestiftet, mit dem 1812 gegründeten Anatomisch-patho-
logischen Museum (Eintritt Sa. 9-1 Uhr; 40 ft) ; im Hof eine Hygieia,
Bleiguß von J. M. Fischer, als Brunnenfigur.
Das 1879 gegründete Technologische Gewerbemuseum (I. PI.
D 2, 3), Währinger Str. 59, enthält im Hauptgebäude sehenswerte
technologische Sammlungen (So. 9-12, Di. Do. 10-4 Uhr; Ein-
gang Eisengasse 7) und in dem Neubau, Severingasse 9, eine große
Maschinenhalle (So. 9-12, Mo. bis Fr. 10-4 Uhr; im Betrieb nur
So. 9-12, Di. Do. 2-4 Uhr). — Währinger Str. 78, beim Währinger
Gürtel, das Kaiser-Jubiläums-Stadttheater (Volksoper; I. PI. D 2;
S. 15), ein stattlicher Bau von Fr. v. Krauß und A. Graf (1898).
In den Querstraßen der Währinger Straße: südwestl. die 1904-11
erbauten Universitätskliniken (I. PI. D 3); — nordöstl. Berggasse 16
die Exportakademie (II. PI. B 1), eine 1898 gegründete Handels-
hochschule; in der Boltzmanngasse 1. (Nr. 1) das für Erforschung
radioaktiver Erscheinungen bestimmte Radium - Institut und das
1912 vollendete Physikalische Institut; weiterhin r. (Nr. 14a) die
1904 von L. Baumann erbaute k. k. Konsular- Akademie (I. PI. D 3),
im Barockstil der Gründungszeit dieser Anstalt (1754); gegenüber
das Waisenhaus und die Waisenhauskirche, 1722 unter Karl VI. als
Nationalkirche für die italienischen, spanischen und niederlän-
dischen Untertanen des Kaisers erbaut, mit reichem Hochaltar. Nuß-
dorfer Str. 54 (I. PI. D 2, 3) das Geburtshaus des Komponisten Franz
Schubert (1797-1828) ; im ersten Stock das Schubert- Museum (Ein-
tritt Mi. Fr. 9-2, So. 9-1 Uhr, frei; sonst 1 K), mit Erinnerungen,
den „Schubertiaden" von Schwind, usw. ; im Garten ein Zierbrun-
nen (die Forelle), von Joseph Müllner (1912).
In der Liechtensteinstraße (II. PI. B 1, I. PI. DE 3, 2;
Straßenbahn s. S. 100), die am Schottenring unweit der Börse beginnt
(S. 43), erreicht man in 10 Min. das durch das Gartenportal an der
r. abzweigenden kurzen Fürstengasse zugängliche
Alte Sommerpalais des Fürsten Liechtenstein (I. PI. D E 2, 3),
1701-12 für den Fürsten Hans Adam Andreas von Dom. Martinelli
erbaut, mit fünfteiliger, reich geschmückter Durch gangshalle zwi-
schen dem Vorgarten und dem Hauptgarten, der sich hinter dem
Palais ausdehnt und in dein an Stelle eines früheren Lusthauses
1876 von H. v. Ferstel im Renaissancestil erbauten Oartenpalais
seinen nördlichen Abschluß findet. Der hübsche Garten, der, ur-
sprünglich in französischer Art angelegt, von dem Feldmarschall
Fürsten Johann von Liechtenstein (f 1836) im englischen Stil um-
gewandelt wurde, ist im Sommer den ganzen Tag geöffnet.
\02RouUl. WIEN. u^ÄÄSWEff
Das alte Palais enthält in den beiden oberen Stockwerken, zu
denen man ans der Durchgangshalle (läuten !) anf einer prächtigen,
von Rottmayr mit Plafondmalereien ausgeschmückten Treppe hinan-
steigt, die **Lieehtensteingalerie (Besuchsordnung s. S. 19), eine der
wertvollsten Privatsammlnngen der Welt. Sie wurde im xvn. Jahrh.
von dem Fristen Karl Eusebius begründet nnd im xvni. Jahrh.
dnrch den Fürsten Wenzel zn ihrer heutigen Bedeutung erhoben
(über 800 Bilder). Ihre Hauptstärke liegt in den zahlreichen Wer-
ken von Rubens und van DycTc. Die sechs Deciusbilder von Rubens
gehören, obschon in der Ausführung nicht ganz eigenhändig, zu dem
Besten, was wir von dem Meister besitzen. Kaum minder bemer-
kenswert sind von ihm die Töchter des Kekrops, die Bildnisse
der Söhne des Malers und andere Porträte, sowie eine Anzahl
geistvoller Skizzen. Van Dyck's Bildnis der Maria Louisa de Tassis
gehört zu den schönsten Frauenbildern des xvn. Jahrhunderts. Auch
die übrigen Niederländer, die altdeutschen und die italienischen
Bilder verdienen aufmerksame Beachtung. Der jetzige Fürst,
Johann II. (geb. 1840), hat die Sammlung durch vortreffliche
Florentiner Renaissanceskulpturen und kunstgewerbliche Gegen-
stände vermehrt. Die Aufstellung in den durch reiche Stuck-
dekoration und Deckenmalereien von A. Pozzo, A. Beluzzi und
W. A. Franceschini ausgeschmückten vornehmen Räumen ist höchst
geschmackvoll. Kein Katalog.
Im Treppenhaus ein Brüsseler Wandteppich nach RubensJ De-
ciusbildern, vier weitere im I. Saal.
I. Saal. Skulpturen und kunstgewerbliche Arbeiten: Luca und
Andrea della Robbia, Tonreliefs ; Art des Donatello, Tonbüste des h.
Laurentius 5 * Antonio Rossellino, Madonnenrelief und männl. Ton-
büste ; *Mino da Fiesole, Madonna. Außerdem treffliche Majoliken,
Gläser und schöne Limosiner Emails: P. Courteys, Tafeln mit Dar-
stellungen aus dem trojanischen Kriege; Jean Courtois, Schüssel
mit der Anbetung der ehernen Schlange.
II. Saal. Italienische Bilder des xv . u. xvr. Jahrhunderts. R. vom
Eingang: *36. Francesco Francia (oder Frühwerk RaffaeVs), männl.
Bildnis; ohne Nr. Franciabigio, männl. Bildnis (1517); Bern. Luini,
h. Familie ; *32. Unbekannter Meister (Leonardo da Vinci ?), Bildnis
der Ginevra dei Benci (c. 1472); ohne Nr. *Botticelli, Madonna,
männl. Bildnis; Bast. Mainardi, h. Familie. — 93. Paris Bordone,
männl. Bildnis; 13. Moretto, Madonna mit dem h. Antonius; *12.
Andrea del Sarto, Johannes d. T.; 20. Pietro Perugino, Madonna
(das Original in der Pittigalerie zu Florenz) ; *734. Ant. de Salibe,
Mann und Frau, Miniaturbildnisse; oben Bronzino, männl. Bild-
nis; Franciabigio , Madonna mit Johannes; ohne Nr. Moretto, h.
Hieronymus; O. B. Moroni, männl. Bildnis; 228. Girol. Savoldo,
desgl.; 24. Oirol. da Cotignola (?), h. Familie; 7. Tizian (?),, Ma-
donna mit den H. Johannes d. T. und Katharina; 22. Raffael, h.
Johannes in der Wüste (gute alte Kopie). — Ohne Nr. Filippino
SÄÄerie. «■* 1. ICoute. 103
Lippi, zwei Truhenbilder, Geschichte der Esther; Marco Zoppo,
Ecce homo ; C. Crivelli, Madonna; Cosimo Turaf?), h. Klara, in
altem Rahmen. — L. in den
III. Saal. Italiener des xvi. u. xvn. Jahrhunderts. R. : 45. Guido
Reni, h. Johannes d. Ev. ; 230. Tintoretto, Vater und Sohn; 23. Sasso-
ferrato, Maria im Gebet. — 43. Domenichino, Sibylle; 41. Ribera,
Kreuzigung des h. Petrus; *40. Guido Reni, Anbetung der Hirten,
ein Hauptwerk des Malers; 229. Paolo Veronese, Verlobung der
h. Katharina (Werkstattbild). — Caravaggio: *31. die Lauten-
spielerin, Frühwerk, 231. Lucretia. Im Schrank kunstgewerbliche
Arbeiten. — Aus dem H. geradeaus in den
IV. Saal. **47-52. Rubens, Geschichte des römischen Kon-
suls Decius Mus, der im Kampfe mit den Latinern auf Grund
eines Traumes den Tod suchte , sechs große figurenreiche Bilder,
die von eingehendem Studium der Antike zeugen, in trefflichen
alten Rahmen, 1618 unter Mitwirkung A. van Dyck's als Vorlagen
für die Brüsseler Teppichfabrik ausgeführt: 47. Verkündigung
des Traumes; 48. die Opferschau; 49. die Todesweihe; ÖO.Heim-
sendung der Liktoren; 51. Schlachtgetümmel und Tod des Kon-
suls; 52. das Leichenbegängnis. — Außerdem auf schönen Barock-
tischen Bronzebildwerke, u. a. : Lodovico Lombardi, große Bronze-
büste ; Riccio^ Reiterstatuette ; A. de Vries, Christusstatue.
V. Saal. R.: Rubens, 64. Grablegung Christi (nach Caravaggio),
62. Grablegung (hiervon Dyck zugeschrieben), — 60. der h. Franzis-
kus am Fuße des Kreuzes, 59. Allegorie, Skizze; A. van Dyck:
*61. Bildnis des L. Odescalchi, früher fälschlich Wallenstein ge-
nannt (1624), **58. Marie Luise von Tassis aus Antwerpen; 152.
der Maler Frans Snyders. — **75. Frans Hals, der Haarlemer
Patrizier W. van Heythuysen (c. 1630). A. van Dyck: 76. junge
Dame, 68. Dame in spanischer Tracht, 67. Maria mit dem Kinde
(Original in Dulwich), 66. männl. Bildnis, 73. ein Geistlicher, 74.
alter Mann, 70. männl. Bildnis, 71. alte Frau (letztere beiden auch
Rubens zugeschrieben). — Geradeaus der
VI. Saal. Niederländer des xvn. Jahrhunderts. R. : 109. Rubens,
Apollo auf dem Sonnenwagen (Skizze); 107. Sam. van Hoogstraten,
junger Mann (1645); 91. Jan Bockhorst, die fünf törichten Jung-
frauen; *Rubens: 105. Knabenporträt (sein Sohn Albert?), 87.
Bildnis des Jean Vermoelen (1616), 95. (van DyckV) alter Mann;
A. van Dyck: 102. Christus am Kreuz (grau in grau); 96. Th. de
Keyser, männl. Bildnis. — 89. A. de Gelder, junger Mann; ohne Nr.
*Rembrandt, Bildnis seiner Schwester Lysbeth, dieselbe bei der
Toilette (1632) ; *80. Rubens, Maria Himmelfahrt ; Rembrandt: *84.
Selbstbildnis (1635), ohne Nr. Mann und *Frau (16361; 83. Gov.
Flinck (nicht Rembrandt), Diana und Endymion. — 120. Rubens,
Toilette der Venus (frei nach Tizian); 118. Jac. Jordaens, Mann bei
Tische; Rubens: 117. Vermählung von Amor und Psyche (Skizze),
115. Tiberius und Agrippina (nach einer antiken Kamee), **114.
104 kni,te 1 WTFN III. Stadtbezirke jenseit
±U<± ttoute I. WlÄiM. lß Nordwestl# Stadtbezirke.
die beiden Söhne des Malers (Schulwiederholung in Dresden),
*111. die Töchter des Kekrops nnd das Kind Erichthonios, 113. der
Maler Rombouts, 116. h. Anna nnd Maria. Außerdem von Rubens
wie von van Dyck noch eine Reihe anderer vortrefflicher Skizzen. —
L. neben dem Y. Saal der
YII. Saal. Minder bedeutende Bilder verschiedener Schalen.
R. : 137. B. van der Helst, junger Mann; 156, 157. Fr. Pourbus d. Ä.,
alter Mann und alte Frau. — 159. Er. Quellinus, alter Mann. —
127. Ch. Lebrun, ein Feldherr-, 153. A. van Dyck, G. de Cray er,
Fr. Snyders und andere Maler; 122. Rubens, Ajax und Kassandra ;
ohne Nr. M. Miereveit, männl. Bildnis.
Das zweite Stockwerk enthält kleinere Bilder, meist Nieder-
länder des xvn., auch einige Franzosen des xvm. Jahrhunderts.
I. Zimmer: Wandteppiche. Unter den Gemälden : 270. Tiepolo,
Gethsemane; 21. Nie. Poussin, h. Familie nachRaffael ; Bern. Beiotto
(Canäletto): 215. Ansicht von Pirna, 218. der Königstein in
Sachsen; 226. Paolo Veronese, Yerlobung der h. Katharina (Werk-
stattbild). — Geradeaus das
II. Zimmer: Wiener Porzellan, Delfter und japanische Fayencen.
Zahlreiche *Ansichten aus Venedig von Ant. Canale (Canäletto),
Bern. Beiotto (Canäletto) und Francesco Quardi (S. Maria della Salute).
— Das III., IV. und V. Zimmer sind zur Zeit geschlossen.
YI. Zimmer. R. : Seestücke und Landschaften von Jos. Vernet,
G. Dughet (Poussin) und Fr. Millet; außerdem Chardin: 371. Er-
mahnung (1735), 379, 376, 369. Köchinnen; ohne Nr. Gainsborough,
männl. Bildnis. — 415. 0. Honthorst, der Zahnarzt. — 414. Sim.
de Vlieger, Waldlandschaft (1640); 434. Brekelenkam, die Austern-
verkäuferin; ohne Nr. *M. Hobbema, Waldlandschaft; *Nic. Maes,
Spitzenklöpplerin; 410. R. de Vries, Landschaft. — Landschaften
von A. van der Neer und «7. van der Meer van Haarlem.
YII. Zimmer: Landschaften von Jan Wynants, A. Cuyp,
(*Flußlandschaft), Berchem, Sal. van Ruysdael, Jac. van Ruysdael
(513. Landschaft mit hohen Bäumen), Jan van Goyen; Interieurs,
Bauernszenen, Familienbilder, von Dav. Teniers d. J., Jan Steen
(*ohne Nr. das Billett), Molenaer, Gonzales Coques, Fr. van Mieris,
Dusart, Adr. Brouwer (*470, *469. alter Bauer, beide an der Aus-
gangswand); außerdem 510. G. Ter Bor ch, männl. Bildnis; 465.
J.B. Lampi d. J., Feldmarschall Fürst Johann Liechtenstein.
VIII. Zimmer: Landschaften von Balchuyzen, Wynants, Jac.
van Ruysdael (*ohne Nr. Waldlandschaft), Elsheimer (548. Flucht
nach Ägypten), S. de Vlieger; Genrebilder von A. Palamedes, Dav.
Teniers d. J. (553. Pferdestall), D. Ryckaert(öbL musikalische Unter-
haltung), Ph. Wouwerman, Adr. Brouwer (539. der Zahnarzt),
Molenaer; Blumenstücke von J. van Huysum und 7?. Ruysch.
IX. Zimmer: Bilder derselben und ähnlicher Maler; hervor-
zuheben : ohne Nr. «7. van der Meer van Haarlem, Landschaft; 645. G.
van den Eeckhout, Königsmahl ; 596. Adr. van Ostade, Bauerntanz. —
der Ringstraße WIEN 1. Route. 105
Liecntensteingalerie.
Ohne Nr. J. van de Cappelle, ruhige See ; 696. S. de Vlieger (nicht Rem-
brandt), stille See; ohne Nr. Jan van der Hey de, Kirchenruine ;*J. van
der Heyde und Adr. van de Velde, ein Schloß ; *689. Adr. van de Velde,
Argus undlo. — 670. H. Rigaud, Fürst Wenzel Liechtenstein; 669.
Pieter Codde, musizierende Gesellschaft (Frühwerk).
X. Zimmer: Schulen des xv. und xvi. Jahrh., meist Deutsche
und Niederländer, R. : Meister der weibl. Halbfiguren, 713. Dame
mit Papagei, ohne Nr. h. Magdalena ; Bildnisse von J. van Scorel
(704, 707), B. Bekam, Quinten Matsys (*ohne Nr. ein Geistlicher),
J. J. von Calcar (?), H. Aldegrever ; ohne Nr. B. Strigel, B. Zeitbloem,
h. Nikolaus; 710. Luc. van Leyden (? ) , Einsiedler in der Wüste;
Memling, *726. Madonna mit Stifter, 733. Madonna. — Eingangs-
wand: *718. M. Wolgemut, männl. Bildnis; *735-737. H. van der
Ooes, Triptychon, Anbetung der Könige; 724, 726. B. van Orley,
Altarflügel, Stifter und Stifterin, mit Heiligen ; ohne Nr. L. Cranach
d. Ä., h. Magdalena und h. Katharina; *729. unbekannter Meister
von 1456 (früher J. Fouquet zugeschrieben), männl. Bildnis; *730.
Quinten Matsys (nicht J. Patinir), Christus am Kreuz; oben: 720.
P. Brueghel d. Ä., Winterlandschaft.
XI. und XII. Zimmer : Tierbilder, Blumen- und Frucbtstücke
von *J. D. de Heem, Frans Snyders, Jan Fyt, M. d' Hondeco eter,
Jan Weenix, Jur. van Streck, Fr. W. Tamm, *W. Claesz Heda;
Landschaften von Jan Both, S. de Vlieger, Bakhuyzen.
In der Seegasse 9 (I. PI. E 3), unweit östl. von der Liechten-
steingalerie, ein aus dem xvi. Jahrh. stammender, jetzt nicht mehr
benutzter Judenfriedhof, mit alten Grabsteinen. Nördl., am Althan-
platz, der Franz- Josefs- Bahnhof (I. PL E 2; S. 3).
An den Bezirk Aisergrund schließt sich, jenseit der Gürtel-
straße (S. 21; Währinger Gürtel), der Bezirk Währing (S. 21),
dessen nördlichen Teil das seit 1870 entstandene Villenviertel der
Cottage- Anlagen (I. PL 0 D 2) einnimmt. Westl. von diesen,
Türkenschanzstr. 17, inmitten von Parkanlagen, die 1878 von Fell-
ner und Helmer erbaute Sternwarte (9-12 Uhr vorm. zugänglich).
Nördl. schließt sich der kleine Meridianpark an, in dem 1911 von
Freunden des Schauspielers Jos. Kainz sein Bronzestandbild als
Hamlet, von S. Jaray, aufgestellt worden ist. Weiter der hügelige
Türkenschanzpark (I. PL C 1); hier hatten sich 1683 die Türken
gegen das heranrückende Entsatzheer stark verschanzt (vgl. S. 23).
Im östl. Teil das Restaurant (Konzerte s. S. 16) und ein Aussichts-
turm, der einen prächtigen *Blick auf Wien, Wiener Wald und
Schneeberg gewährt (Zutritt werktags 4 - 8 , im Winter 2-4 Uhr
nachm., So. jederzeit; 10 Ä); an der Nordspitze des Teiches ein
Brunnendenkmal für Prießnitz (S. 360), von Fernkorn und Schwerdt-
ner (1911), unweit davon eine Marmorbank mit Reliefbildnis des
Klavierspielers T/t. Leschetizky, von Taglang (1911).
An der N. - Seite des Parkes liegt die 1872 gegründete k. k.
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 8
106 Route 1. WIEN.
Hochschule für. Bodenkultur (I. PI. G 1 ; über 60 Professoren
und Dozenten und c. 1100 Hörer), mit einem kleinen Museum für
Land- und Forstwirtschaft (nur nach vorheriger Anmeldung heim
Rektorat der Hochschule zugänglich) ; davor die Marmor Standbild er
der Forstgelehrten Müglitz und Wessely, von Weyr (1908). Unweit
(Lei Erzherzog -Karl -Ludwig -Brunnen, von Hofmann v. Aspern-
burg (1906). Nordwestl. von der Hochschule, in dem nördl. an
Währing anstoßenden Bezirk D'öbling (S. 21), die 1910 erbaute
Heilanstalt der Wiener Kaufmannschaft. Weiter w., in der Gemeinde
Gersthof, wurde 1910 ein Landes-Zentral-Kinderheim eröffnet, in
dessen Hof ein Kaiser-Franz-Joseph-Denkmal, von P. Leiseck, steht.
Die nördl. Fortsetzung der Döblinger Hauptstraße (I. PL D 2, 1 ;
Straßenbahn Nr. 37), die villenreiche Hohe Warte, mit Kaffee-
garten und Restaurant, der Meteorologischen Zentralanstalt und dem
*Park des Frhrn. v. Rothschild (Zutritt zum Garten und zu den Ge-
wächshäusern Mitte April bis Mitte Juni Mi. Fr. 2-6 Uhr nachm.,
1 -8T), führt nach Heiligenstadt (vgl. I. PI. E 1 und die Karte bei
S. 108). Hier, Pfarrplatz Nr. 2, das ehem. Wohnhaus Beethoven' s;
im Park, nördl. von der Zahnstangenbahn, sein Marmorstandbild,
von R. Weigl (1910).
Nordöstl. von Heiligenstadt der beliebte Yergnügungsort Nuß-
dorf, Endpunkt der Straßenbahn Nr. 36 und Station der Stadt -
und der Staatsbahn (s. S. 107), mit dem Bockkeller zur Rose und dem
Brauhaus-Restaur., beim Bahnhof. Auf den Kahlenberg s. S. 107.
Bei Nußdorf ist die obere Einfahrt des Donaukanals (S. 20), den
ein mächtiges Sperrwerk von 10m Höhe über der Kanalsohle, mit
Löwenfiguren von Weyr auf den Pfeilern und einer eisernen Fahr-
brücke, gegen Hochwasser und oberhalb desselben ein Schwimmtor
gegen Eisgang schützen. Weiterhin, bei der Station Kahlenberger-
dorf, der Kuchelauer Winterhafen, 1899-1903 angelegt.
2. Umgebung Wiens.
DerWienerWald (Gipfel bis zu 893m : Schöpf!, S. 127), ein
mit Laubwald bestandenes Alpenvorland zwischen dem Wiener
Becken ö. und der Traisen w., besteht aus Sandstein, nur im SO.
aus Kalkstein. Seine Höhen im N. und NW. der Stadt, der Kahlen-
berg (S. 107), der Leopoldsberg (S. 108), die Sophienalpe (S. 109),
der Hermannskogel (S. 108), mit ihren Aussichten auf die gewaltige
Stadt und die weite Ebene im NO., über die Voralpen hin bis zu den
Steirischen Alpen im S., bieten eine Fülle landschaftlicher Reize, die
durch die Kahlenberger Zahnstangenbahn und mehrere Straßen-
bahnen leicht erreichbar sind. Der 1905 auf Anregung des Bürger-
meisters Dr. K. Lueger (fl910) vom Gemeinderat genehmigte Aus-
bau einer 29km langen Höhenstraße, vom Kahlenberg in großem
Bogen an den Abhängen hin südl. bis zur Fortsetzung der Maria-
hilfer Straße, harrt noch der Ausführung. Im SW. sind das roman-
KAHLENBERG. 2. Route. 107
tische Tal der Brühl (S. 111), Laxenburg mit seinem prachtvollen
Park (S. 112), Baden mit dem Helenental (S. 114) durch die Eisen-
bahn der Stadt nahe gerückt. Die Fußwege sind farbig markiert.
Vgl. auch S. 17.
Ausflüge mit der Staatsbahn s. S. 126 ff., in die Wachau s. S. 136, nach
Greifenstein nnd Kreuzenstein s. S. 141, auf den Semmering s. R. 5, auf den
Schneeberg s. R. 3. -
a. Kahlenberg, Leopoldsberg, Hermannskogel und Schloß
Kobenzl, im Norden {Karte s. S. 108).
Fach Nußdorf Stadtbahn (S. 12; vom Schottenring in 16 Min., tägl.
30 Züge, für 30, 20 /»), Staatsbahn (S. 334; vom Franz-Josefs-Bahnhof in
10 Min., für 50, 30, 20 h) oder Straßenbahn (S. 11, Linie 36, von der Börse
in 20 Min., für 20 h). Von Nußdorf auf den Kahlenberg mit Zahn st an gen-
bahn (auch im Winter) in 30 Min. für 1.50 oder II, hin u. zurück 2K
oder 1 .ZT 20 (Sonn- u. Festt. 1 iT 40) ; Familienkarten für 5 Pers. hin u. zurück
5.50 (Sonn- u. Festt. 6)2T-, Züge im Sommer stündlich, nachm. halbstündlich.
— Außerdem Automobil-Omnibus vom Stock-im-Eisen-Platz stündl.
nach Schloß Kobenzl, 1 K.
Nußdorf (173m) s. S. 106 und 334. Von der Eisenbahnstation
folgt man westl. aufwärts dem Geleise der Straßenbahn, deren
(4 Min.) Endstation unmittelbar am Bahnhof der Zahnstangen*
bahn ist.
Die Zahnstangenbahn führt zunächst durch ausgedehnte
Weingärten. — 2km Orinzing (286m; Cafe Rudolf shof, mit Garten;
Bergers' Gartenrestaur.), oberhalb des reizend gelegenen villen-
reichen Dorfes. Straßenbahn von Wien Nr. 38 (S. 11; anschließend
Automobil- Omnibus nach Schloß Kobenzl, S. 108, in 6 Min., für
50 K). — 3km Krapfenwaldl (334m ; großes Volksrestaurant, mit
Garten). Aussicht r. auf deji Kahlenberg, an den sich r. der Leo-
poldsberg anschließt, 1. auf Schloß Kobenzl (vgl. S. 108). — Die
Bahn umzieht die Wildgrube und erreicht die (5,2km) obere End-
station auf dem
Kahlenberg (485m). Unmittelbar hinter dem Stationsgebäude
der Rundschauturm Stephaniewarte (Aufstieg 20 h, „ Panorama"
10 K), mit herrlichem Blick über Wien und das Marchfeld bis zu
den Kleinen Karpathen, südl. über den Wiener Wald und die Vor-
alpen bis zu den Steirischen Alpen; nördl. ist Burg Kreuzenstein
sichtbar. Von hier südöstl., vorbei an der (1.) Elisabethruhe (Rund-
bank mit Reliefbild der Kaiserin), zum (6 Min.) Hotel Kahlenberg
(Z. von 3 K an, M. 5, P. 12-15 K; So. Mi. Sa. nachm. Militär-
konzert). Weiter auf den Hermannskogel s. S. 108.
Fußweg von Nußdorf auf den Kahlenberg (1 St.) : oberhalb des Bahnhofs
der Zahnstangenbahn über diese und am Schreiberbach hinan ; nach hundert
Schritten 1. über den Bach (oder direkt auf dem weiß-rot bez. Weg), dann
in den schattigen Beethovengang, mit einer Büste Beethoven's, der gern
hier weilte. Weiterhin r. die Kahlenberger Straße aufwärts, am Cafe'-
Restaup. zur Beethoven-Aussicht (Nr. 111) vorbei. Jenseit des Wha. zur
eisernen Hand (3/4 St. ; r.) entweder r. steiler Fußweg in 1/4 St. zum Hotel
Kahlenberg oder auf der Fahrstraße weiter. — Vom Kahlenberg nach (1 St.)
Bahnhof Klosterneuburg -Weidling (S. 110) entweder über den Propst-Ubald-
Steig (WM. rot) oder über den Josephsteig (WM. grün).
108 R.2. — K.S.107. LEOPOLDSBERG. Umgebung Wiens.
Ein markierter Waldweg führt vom Hot. Kahlenberg in l/2 St.
anf den Leopoldsberg (423m ü. M.), den östlichsten Vorsprung des
Wiener Waldes, der 266m hoch fast nnmittelbar über der Donan
anfsteigt. Auf den Grundmauern der alten Burg, die an Stelle
von Melk 1101-47 Sitz der Babenberger (S. 22) war, steht ein
Schloß (jetzt Hofbauer's Restaur.), mit kleiner Kirche (1694);
*Aussicht vom Schloßaltan noch malerischer als vom Kahlenberg :
n.w. Klosterneuburg, gegenüber am 1. Donauufer der Bisamberg
und Floridsdorf (S. 21), n. das Hügelland vom Manhartsberg bis
zu den Polauer Bergen; ö. die Kleinen Karpathen, s.o. das Leitha-
gebirge, s. der Wiener Wald, in der Ferne die Alpen ; im Mittel-
punkt die Kaiserstadt; trefflicher Überblick über die Donau-
regulierung (S. 20; vorn der Kuchelauer Hafen, s. S. 106).
Vom Leopoldsberg kehrt man entweder auf den Kahlenberg
zurück oder steigt südöstl. in 1/2 St. auf steilem Zickzackweg
(„Nasen weg") nach Kahlenberg er dorf (Staatsbahnstation s. S. 334)
hinab (südl. vom Tor des Whses. an der Mauer entlang, bei der
Wegtafel bergab). Ein anderer Fußweg (gelbe WM.) führt hundert
Schritt vor dem Wirtshause nördl. über den Kollersteig nach (1 St.)
Bahnhof Klosterneuburg-Weidling (S. 109) hinab.
Vom Kahlenberg führt ein rot bez. Weg über die Jägerwiese
(unweit das Agnes- oder Jungfern- Bründl) in l1^ St. auf den
Hermannskogel (542m), mit der Habsburg warte (10 h; 87 Stufen;
weite Aussicht). Etwas unterhalb das Silberhub erhaus (Restaur.).
Abstieg über die Jäger wiese, dann r. auf gelb bez. Weg zum Gasth.
Am Himmel (Aussicht von der nahen Elisabethkapelle~) ; weiter durch
den G spöttgraben, der in Ober-Sievering in die Landstraße mündet,
und auf dieser nach (1 St.) Unter- Sieveftng (Gasth. : Zur heil. Agnes,
Wildschütz; Straßenbahn von Wien Nr. 39, S. 11).
20-25 Min. westl. von der HS. Krapfenwaldl (S. 107), nördl.
vom Gasth. Am Himmel (s. oben), 3/4-l St. von Grinzing (S. 107;
Automobil- Omnibus) liegt am Abhang des Latisberges (492m) in
einem großen Park *Hotel Schloß Kobenzl (450m; 36 Z. von 5 K
an, F. 2, M. 6, A. 6. P. 13-20 K; Automobil-Omnibus vom Stock-
im-Eisen-Platz in Wien s. S. 107), Eigentum der Stadt Wien, mit
viel besuchtem aussichtsreichem Cafe-Restaurant.
b. Dornbach, Neuwaldegg, im Westen.
Straßenbahn (S. 9 ; Linie H2, 43) über Dornbach nach Neuwaldegg.
Dornbach (Restaur. : Waldschnepfe, Kaiserin v. Österreich) und
Neuwaldegg (Gasth. zum Hirsch), zum XVII. Bezirk Hernais (S. 21)
gehörig, in einem Tal des Wiener Waldes, werden häufig besucht.
Von der Aiszeile in Dornbach (vgl. I. PI. A 2; Haltepunkt der
Straßenbahn) Straße in i/2 St. auf den Schaf berg (388m ; I. PL A 1),
mit gutem Blick auf Wien ; von da in l/2 St. nach Pötzleinsdorf,
Eadpunkt der Straßenbahn Nr. 41 (S. 11). — In Neuwaldegg der
fürstl. Schwarzenberg' sehe Park, durch den ein Fahrweg stets im
■"-;>>
\4 f
Ü
Umgebung Wiens. KLOSTERNEUBURG K.S.W7.-2.R. 109
Walde mäßig bergan führt; aus dem Park nördl. Fahrweg oder blau
bez. Fußweg zum Hameau oder Holländer dörfl (462m ; Restaur.),
IV4 St. von der Endstation der Straßenbahn (Einsp. 3-4 K). In der
Nähe Aussicht, ö. über einen Teil von "Wien, das Marchfeld und
die Kleinen Karpathen, südl. das Gebirge bis zum Schneeberg.
Ein angenehmer Waldweg (WM. bis „Rotes Kreuz" rot, dann blau)
führt vom Hameau südwestl. in 3/4 St. auf die Sophienalpe (486m ;
Gasth.), wohin man auch von Neuwaldegg auf aussichtsreichem
direktem Wege über die Bohrerhütte (Restaur.) in l!/4 St. gelangt.
10 Min. s.w. von der Sophienalpe die Franz- Karl -Aus sieht, mit
prächtigem *Blick auf den Wiener Wald bis zum Schneeberg. Hin-
ab (blaue WM.) am Whs. „zur Knödelhütte" vorbei nach (l1^ St.)
Hütteldorf (8. 126).
Man kann auch von der Sophienalpe auf schöner Bergstraße nach
Hinter-Hainbach (S. 126) oder vom Hameau auf steilem Fußweg
(gelbe WM.) nach (*/2 St.) Weidlingbach (S. 110) hinabgelangen.
Vom Wilhelminen- oder Galizinberg (3S8m; Restaur.), 3/4 St. s.w. von
Dornbach, gleichfalls lohnende Aussicht; auch von Ottakring (S. 97) auf
der Galizinstraße (I. PI. A 3) und durch die Villenkolonie im Liebhartstal
in 3/4 St. zu erreichen. — Noch schönere Aussicht von der */2 St. westl.
vom Wilhelminenberg (zuerst Straße, dann schwarz-gelb bez. Waldweg)
auf der Vogeltennwiege f430m) gelegenen Jubiläumswarte (10 h ; Restaur.).
Von da nach Hütteldorf-Hacking (S. 126) in 1 St. (grüne WM.). — Am Abhang
des Wilhelminenberges liegt die Niederöslerr. Landes-Heil- und Pflegeanstalt
Sieinhof, mit 34 Pavillons, Kirche (von Otto Wagner erbaut) und Neben-
gebäuden.
c. Klosterneuburg, im Norden.
S tadtbahn (S. 12; vom Schottenring in 27-31 Min.) und Staatsbahn
(S. 334; vom Franz- Josefs-Bahnhof in 18-24 Min.), für 80, 50, 30 h. Außer
dem Hauptbahnhof Klosterneüburg-Weidling gibt es eine Haltestelle Kloster-
neuburg-Kierling, die dem Stift näher ist.
Klosterneuburg (170m; Plan s. S. 108; Gasth.: Gold. Schiff,
PI. a, 8 Z. zu 2-3 K, Restaur. Herzogshut, PI. b, beide am ßathaus-
platz), Städtchen mit 14800 Einw., liegt 5km oberhalb Nußdorf
(S. 106), am r. Donauufer. Das 1106 gegründete Aügtjstiner-
Choeherrenstift, 20 Min. nördl. vom Bahnhof, ist eines der be-
deutendsten in Österreich. Die 1136 geweihte Stiftskirche, ur-
sprünglich eine romanische Pfeilerbasilika , mit zwei gotischen
Türmen (xiv. und xvii. Jahrh.), wurde im xvn. Jahrh. im Innern
im Barockstil umgebaut. In der Leopoldskapelle (aus dem 1. Quer-
schiff der Kirche die Stufen hinab) der berühmte Altar von Verdun,
1181 von Nikolaus von Yerdun gefertigt, aus 51 vergoldeten Bronze-
platten zusammengesetzt, mit biblischen Darstellungen in Gruben-
email ; in den Fenstern Glasmalereien aus dem xin. und xv. Jahr-
hundert. Der schöne gotische Kreuzgang stammt zum Teil noch aus
dem Ende des xin. Jahrhunderts. Die palastartigen Abteigebäude
sind 1730-50 von Feiice Donato d'Allio aufgeführt worden; auf der
westl. Kuppel die alte deutsche Kaiserkrone, auf der östl. der
Erzherzogshut, von getriebenem Kupfer. In den Kaiserzimmern
110 B.2. — K.S.107. WEIDLING. Umgebung Wiens.
schöne "Wandteppiche. Sehenswert auch die Sammlungen (Besich-
tigung, nur werktags, 11-12 und 3-4 Uhr): in der reichen Schatz-
kammer der wirkliche Erzherzogshut von Nieder-Österreich, der
zuletzt 1835 hei der Erhhuldigung gehraucht wurde; im Museum
Gemälde österreichischer Meister des xv. und xvi. Jahrhunderts.
Im Stiftskeller (PI. c), Alhrechtshergergasse 3, treffliche "Weine,
gute, nicht teure Speisen und hühsche Aussicht von der Terrasse.
In der ehem. Stiftshinderei (PI. d), gleich 1. nehen der Kirche, das
große Faß („Fasselrutschen" am Leopoldstage, s. S. 17). — Am
Stiftsplatz eine Lichtsäule von 1381.
Von Klosterneuburg auf den (iy8 St.) Kahleriberg s. S. 107, auf den
(H/s St.) Leopoldslerg (gelbe WM.) s. S. 108.
3/t St. s.w. von Klosterneuburg, 25 Min. von der Station Klosterneuburg-
Weidling (von wo geleislose Straßenbahn, 30 h), liegt im Weidlinger Tal
das freundliche Dorf Weidling (Gastb. : Zum goldenen Strauß, mit Garten ;
Zum Tiroler), auf dessen Friedhof der Dichter Lenau (f 1850) ruht. Weiter
talaufwärts die Dörfer Unter-Weidlingbach (Gasth. zur Schießstätte) und
(IV2 St.) Ober -Weidlingbach (Wallner's Restaur.). Von Weidling auf den
Kahlenberg (grüne WM.) oder auf den Hermanntkogel (S. 103) l1/« St. ; von
Unter-Weidlingbach über den Klosterberg nach Neuwäldegg (S. 108) 1 St.,
nach dem Eameau (S. 109) 3/4St., steil; von Ober-Weidlingbach über den
Toifl zur Sophienalpe (S. 109) 3/a Stunden.
Von Kierling (Gasth.: Zum Grünen Baum; Fuchs), 1 St. w. von der
Haltestelle Klosterneuburg-Kierling (Automobil-Omnibus 40 h) führen hüb-
sche Waldwege (2 St.) südl. nach dem Eichenhain (410m; Erfrisch.) und
weiter entweder über die Windischhütten nach Unter -Weidlingbach oder über
die Gsängerhütte nach Weidling (8. oben).
d. Mödling, Laxenburg, Baden, im Südwesten.
Südbahn (vgl. R. 3b, 5) bis Mödling (16km) in 20-35 Min. für 1 #60,
1 K 20 oder 80 h; bis Laxenburg in V* St. für 2 K, 1 K 20 oder 80 h; bis
Baden (27km) in 3/4-l St. für 2 K 40, 1^40 oder II.- Elektrische
Bahn nach Baden s. S. 13. — Nach Laxenburg auch mit der Aspang-
bahn (S. 117) bis Stat. Biedermannsdorf (18km, vom Hauptzollamt 20km);
von da nach Laxenburg 20 Minuten zu Fuß.
Die Südhahn führt an der Gürtelstraße (S. 21 ; Margareten-
gürtel) entlang "bis (4km) Meidling (I. PL C7; S. 98), wo eine
Nehenhahn nach Wiener-Neustadt abzweigt (51km; Zwischen-
stationen: 13km Achau ; 34km Pötten dorf-Landegg, Knotenpunkt
für eine Zweigbahn nach Grammat- Neusie dl, S. 431 ; 38km Eben-
furth, S. 118) und kreuzt die Verhindungshahn. R. auf der Höhe
das Gloriett im Schönhrunner Park (S. 99). — 6km Hetzendorf
il. PI. B 7), zwischen den noch zum XII. Stadtbezirk gehörigen
Vororten Altmannsdorf und Hetzendorf, unweit des gleichnamigen,
1744 von Nie. Pacassi erhauten kaiserl. Lustschlosses.
L. Aussicht über die weite Ebene bis zum Leithagehirge, r.
auf das malerische Gebirge, mit zahllosen Landhäusern und volk-
reichen Ortschaften. — 9km Atzgersdorf-Mauer. — 10km Liesing
(227m; Gasth.: Pihitz, heim Bahnhof), Städtchen mit 8800 Einw.,
Dampftischlereien, chemischen Fabriken und Bierbrauerei.
Von Liesing nach Kalte nleutgeb en, 7km, Zweigbahn in 22 Min.
(Fahrkarte von Wien 1 £"50, 1 K 10 oder 80 A). Einzige Station von Be-
deutung, zugleich Haltestelle der Dampfstraßenbahn nach Mödling (S. 13), ist
G«o°r. Anst .v. Wagner & Debes .Leipzi
Elektrische Hahnen , □ Juanen
Iw&j
«9^CT ElcTibei
B. ^göi^^r sUe|'-"-u
Pactuxer-
V_ WetssenbacJv
\ SchweizerBg. Vgg^T" ^^areruen^ä. B? -
f Gtps-M.
f vorder- Bren*m-B. ^^ÄS
Mttter- <*««' 5 \
Otter £ ^=^ ~
V
(rvps-MJ ^?<. Xra/isteliricLe
-Annznyerfbrst- Hinter- ®. ^
-^jo-icoht-'G). Otter '
; . Möbriindl
Jhgenieurtaßel
Eich-ji
£f.9- Ar.rrhLgerSs.
~E s cHenkog eV.
WxselbT.
Szchardshöf'
"VierjodvKg
\ * ATmiixg e r
'Oj-,
rurmen^ Barstem / ^raZIen
_- ' (Hunpo>dsliircKeix
Tazibertbfiiadi
%£ i&3 Eicfien
XeluvstuRl
SuTmer-B
UrteUstein
Tic«/'.-/-.,
Umgebung Wiens. MÖDLING. K.S.107. — 2.R. 111
(2km) Perchtoldsdorf oder Petersdorf (246m; Gasth.: Schwarzer Adler, 18 Z.
zu 2.40-3 K, guter Wein), alter Markt mit gotischer, 1683 von den Türken
zerstörter, jetzt neu hergestellter Kirche und got. Wohnturm, einem Rest
der Herzogsburg. — 7km Kaltenleutgeben (322m ; Gasth. : GiJl, mit Cafe-
Restaur.), im Tal der Dürren Liesing reizend gelegenes Dorf, mit vielen
Villen und zwei Wasserheilanstalten. Sehr lohnender Ausflug südwestl.
(grüne WM.) über die O/2 St.) Qaisbergwiese (Wintersport) auf den (1 St.)
Höllenstein (645m), mit prächtiger Aussicht vom Julienturm (im Sommer
Erfr.). Schöne Aussicht auch von der Josephswarte (575m) auf dem Föhren-
berg (12 Min. n.ö. auf dem Parapluieberg das Erzherzog-Franz-Ferdinand-
Schutzhaus), IV4 St. von Kaltenleutgeben oder von Perchtoldsdorf (vom
Föhrenberg zum Julienturm hübsche Wanderung, IV2 St.). Von Kalten-
leutgeben nach (3 St.) Heiligenkreuz (S. 112): bei der Kirche aufwärts
(grüne WM.) zum Kreuzsattel , dann links (blaue WM.) über Neuweg und
Sittendorf.
13km Brunn- Maria Enzersdorf (221m). Weiterhin 1. die große
Missionsanstalt St. Gabriel.
16km MÖdling. — Gasth.: H. Kursalon (PI. a), Brühler Straße,
Z. von 3 iT an; H. Deisenhofer zum Lamm (PI. b), Klostergasse 22,
bei der Station der Dampfstraßenbahn, Z. von 2 E an, P. 6-12 K, guter Wein ;
H. Stadt Mödling (PI. c), Schrannenplatz, Z. von 21 an, P. 6-12 K;
Brunner Brauereihof (PI. d), beim Südbahnhof; Kaiser v. Öster-
reich (PI. g), Hauptstraße, Z. von 2K an. — Cafi Weißkirchner, Elisabeth-
str. 19. — Goldener Hirsch CNitsch), im Sommer Konzerte.
Kuktaxe (5 Tage frei) IK. — Post- u. Telegbaphenamt, Schrannenplatz.
Elektrische Bahn im Anschluß an die Züge der Südbahn über Klausen
und Vorderbrühl (20 h) bis Hinterbrühl (4,skm; 30 h). Man fahre bis zur
Klause und gehe bis Vorderbrühl, von da hinauf zum Husarentempel, hinab
nach Hinterbrühl (2 St.) oder umgekehrt. — Droschke nach Laxenburg
einsp. 5, zweisp. 7 K.
STRAßENBAHN nach Wien s. S. 13 ; Abfahrt nördl. vom Franz-Joseph-Platz.
Mödling (215m), alte Stadt mit 18100 Einw., liegt am Eingang
des Brühler Tals, eines beliebten Wiener Ausflugsziels. Vom Süd-
bahnhof r., dann 1. durch die Hauptstraße und geradeaus weiter
über den Franz-Joseph-Platz und den Schrannenplatz (1., Elisa-
bethstr. 10, Biegler's Alpengarten) in 20-25 Min. zur St. Othmars-
kirche, seit 1454 im gotischen Stil ertaut, 1690 hergestellt, mit
Krypta; daneben eine romanische, aber ganz modernisierte Grab-
kapelle („Karner"), aus dem xii. Jahrhundert. Südl. von der Kirche
der StadtparTc, mit Kursalon und Sommertheater.
35 Min. südlich vom Stadtpark liegt die Wasserheilanstalt Prießnitztal ;
V2St. weiter aufwärts die vielbesuchte Meierei Richardshof (369m ; von hier
V2 St. nach Gumpoldskirchen, S. 114).
Außer den unten beschriebenen sind folgende Fußwege in die Brühl
zu empfehlen: hinter der St. Othmarskirche (Wegweiser) in 10 Min. zum
Schwarzen Turm (350m), dann über den Kalenderberg in 50 Min. nach
Vorderbrühl; — oder auf der Höhe r. an einigen künstlichen Ruinen
vorbei zu der (V2 St.) hergestellten Burg und dem 1827 erbauten Schloß
Liechtenstein, dann beim Hot. Radetzky (S. 112) den Fahrweg 1. hinab nach
O/2 St.) Vorderbrühl.
Die Brühl ist ein von bewaldeten Bergen umschlossenes Tal, im
Besitz des Fürsten Liechtenstein. Elektrische Bahn s. oben. Die
Fahrstraße führt vom Kursalon unter der Wiener Hochquellen-
leitung hindurch. Lohnender ist der Fußweg am r. Ufer, vor der
Wasserleitung 1. hinüber. Besonders schön ist der vordere, tief ein-
geschnittene Teil des Tals, die Klause, mit kiefernbewachsenen
112 B.2. — K.S.107,111. BRÜHL. Umgebung
schroffen Kalkfelsen, Anlagen und künstlichen Ruinen. Die
Häuserreihe an der Straße heißt Klausen. Am Ende 1. oben Ruine
M'ödling. Dann öffnet sich, 26 Min. von Mödling, der Wiesen-
grund der Vorderbrühl (Gasth. : *Hot. Hajek, PI. e, 100 Z. von 4 K
an; *Zwei Rahen, PI. f, 25 Z. zu 3-6 ÜT; Steinstorfer's Gasth. z.
Gold. Stern, einfacher; fürstl. Meierei mit Kaffeehaus). — N.ö.,
15 Min. oberhalb der Vorderbrühl, das hübsch gelegene Hot.-Best.
Radetzky.
Von der Vorderbrühl zum Husarentempel % St. : entweder jen-
seit des Gold. Stern 1. von der Fahrstraße ab (Husarentempelgasse),
Fahrweg bis zur Kiesgrube, dann Fußweg in derselben Richtung
weiter, oder von der fürstl. Meierei (s. oben) r. durch Wald. Der
Husarentempel (494m), 1813 vom Fürsten Johann Liechtenstein
errichtet, der hier einige bei Aspern gefallene Offiziere seines
Husarenregiments beerdigen ließ, krönt den Gipfel des Kleinen
Anninger. Weite Aussicht über die bewaldeten Berge östl. bis zum
Leithagebirge.
Endstation der elektr. Bahn ist Hinterbrühl (H. Paulinenhof, 70 Z.
zu 3-5 Ä"; H.-Rest. Helmstreitmühle ; H. zur Weintraube), von wo
man den Husarentempel in 1 St. erreicht : 1. hinauf zur Gaadner
Straße und den blauen Wegemarken nach (eine Abzweigung 1.
führt nach dem Hexensitz).
Lohnend ist eine Wagenfahrt (Zweisp. 15 K in l'A St.; zu Faß in
23/4 St.) von Hinterbrühl über Qaaden (322m) nach der Zisterzienser -Abtei
*Heiligenkreuz, mit 1150-87 erbauter, Anfang des xm. Jahrh. z. T. erneuter
Pfeilerbasilika (der großartige dreischiffige Chor aus dem xiv. Jahrh.) und
schönem Kreuzgang; im Kapitelsaal u. a. das sehr zerstörte Grabmal Fried-
richs des Streitbaren (•{• 1246), des letzten Babenbergers (S. 22). Restaur.
im Klosterhofe. Post von Heiligenkreuz nach Baden s. S. 116 ; Fußgänger
(3 St.) folgen den gelben Wegemarken über Siegenfeld (353m) und durch
aas Helenental. — Von Heiligenkreuz nach Kaltenleutgeben s. S. 111.
Auf den Anninger (674m), von Mödling 2!/4 St. (rote WM.), sehr lohnend :
von der HS. Klausen (s. oben) über die „Goldene Stiege", an der „Breiten
Föhre" (378m) und einem Restaurant vorbei zum (l3/4 St.) Anninger haut
(Reslaur. ; Bett 3 K)\ weiter entweder in V2 St. zur Wilhelmswarte, auf der
höchsten Erhebung des Anninger-Plateaus, mit prächtiger Aussicht, oder
(WM. gelb) in l/i St. zur Jubiläumswarte auf dem Eschenkogel (649m). Der
Anninger ist auch von Gumpoldskirchen (S. 114) in 1^2 St. zu ersteigen
(lohnender hinab, 1 St.).
Von Mödling Zweigbahn in 10 Min. (für 80, 60 h hin u. zu-
rück) nach
Laxenburg. — Gasth., alle mit Gartenwirtschaft: Gold. Kreuz
(PI. a), Z. 3-6 K, Stadt Wien (PI. b), 6 Z. zu 3-51, beide Bahnhofstraße-,
H.-Rest. Hartmann (PI. c), Parkstraße, beim Bahnhof; Gold. Stern
(PI. d), am Johannesplatz. — Im Sommer Erfrischungen im Parkkaffeehaus
südl. vom Turnierplatz, jenseit des Kanals.
Der Besuch des Parks einschl. der Franzensburg erfordert 172-2 St.:
vom Bahnhof durch die Bahnhofstraße, dann r. durch die Hofstraße zum
Schloßplatz. Besichtigung des Neuen Schlosses und der Franzensburg
9 Uhr früh bis eine Stunde vor Eintritt der Dämmerung ; zum Eintritt
löst man in den bei beiden aufgestellten Automaten Karten (40 h). Der
Park ist frei zugänglich. Kahnfahrten auf dem Großen Teich 1-2 K die
Stunde, mit Fährmann 1 K mehr.
Wiens.
LAXENBURG. K.S.107. — 2.R.
113
Das k. k. Lustschloß Laxenburg (174m), an das sich ein un-
bedeutender Ort anschließt, liegt auf einem alten Jagdgrund der
Herzöge von Österreich. Nach der Zerstörung durch die Türken
wurde seit 1693 das heutige Alte Schloß erbaut, das aber nur bei
Jagden benutzt wurde. Das Neue Schloß („Blauer Hof"), ein schlichter
zweigeschossiger Bau mit weitläufigen Nebengebäuden, stammt aus
" 1 Dianatempel'
2. FiscJierdörfel
3 Forstmeisterbrückt
4 Franzi. - Büste
5 Gotische Brücke.
6 Grotte, und. SophientaL
1 Sofkircne.
8 Jtarpfenteidi^SchwecLIiLslj-
9 Easkadenbrücke, 7laur
10 ZöwenJbrücke.
li-ZusthaMS im. Eichenhain
12 Marianneninsel'
13 XM&rgruft
14 Bittersäule
15 Stapelplatz, Schiffsbrücke,
16 Theater
17 ÜTüefeldhaiLS
IS WasserfaZL
Geogr. Anst.T. Wagner *DÄes ^Leipzi^
der Zeit Maria Theresias und Josephs II. (um 1752 begonnen). Der
Haupteingang ist am Schloßplatz gegenüber der Hof- oder Pfarr-
kirche (PI. 7). Nur wenige Säle werden gezeigt.
Prachtvoll ist der 1782 und 1798 neu angelegte *Park, der
mit seinen mannigfachen Gehölzgruppen, Einzelbäumen und frisch-
grünen Rasenflächen, seinem inselreichen See und den verschiedenen
Durchblicken in die weite Umgebung als eine der gelungensten
Schöpfungen der von England ausgegangenen Landschaftsgärtnerei
gelten darf. Bei dem ehem. gräfl. Uhlefeld'schen Hause (PI. 17) I.
114 R.2.-K.S.107,111. BADEN. Umgebung Wiens.
vorüber gelangt man über das Schwechatflüßchen zu einem Büsten-
denkmal Franz' I. (PI. 4), dann 1. an den Großen Teich und 1. weiter
an die Fähre (läuten !), mit der man zu der auf einer Insel gelegenen
Franzensburg übersetzt. Der im neugotiscben Stil 1801-36 auf-
geführte Bau ist reich mit Holzplafonds, Vertäfelungen, Leder-
tapeten , Schränken , Tischen des xvi. und xvn. Jahrh. aus älteren
Schlössern und Klöstern, mit fürstlichen Bildnissen und Zeremonien-
bildern von Joh. Bapt. und Joh. Nep. Hoechle und andern Malern
aus demAnfang des xix. Jahrh. ausgestattet. — Von der Franzens-
burg geht man weiter über die Brücken zum Turnierplatz, dann
am Kanal hin (jenseit der Kaskadenbrücke das Park- Kaffeehaus)
bis zum Wasserfall (PI. 18) und über die Löwenbrücke (PI. 10)
beim Alten Schloß vorbei zum Eingang zurück.
Die Südbahn berührt jenseit Mödling (20km) Ountramsdorf
(217m), dann das weinberühmte (21km) Oumpoldskirchen (221m;
Gasth. Bayrischer Hof; Ratskeller; Weinhaus Rasser); dahinter ein
kurzer Tunnel.
27km Baden. — Gasth. : •Sacher's Hotel (PL i: A 2), im Helenen-
tal (S. 115), mit Garten, 140 Z. zu 5-12, F. 1.50, M. 4-7, P. 12-20 K; *Suk-
füll's H. Grüner Baum (PI. a: E 2), Renngasse, Ecke Theresiengasse,
250 Z. von 5Ä"an, F. 1.50, M. 5 K; Es plan ade, Helenenstraße, Ecke
Rainerstraße (PL C 3), l'-iO Z. von 6 K an, F. 1 P. von 14 K an, neu;
Bristol (PI. b: E 3), Josefsplatz, 85 Z. zu 5-8, F. 1, P. 12-16 ÜT; Goldner
Löwe (PL c: E 3), Weilburggasse 1, mit Garten, 60 Z. von 3 K 50 an, ge-
lobt; Stadt Wien (PL d: E 3j, Hauptplatz; Goldner Hirsch (PL e:
E 2, 3), Hauptplatz 12; Schwarzer Bock (PL f: D 3), Pergerstraße ;
Schäferin (Pl.g:E3), Wassergasse 26; Brusatti (PL h : E 3j, Kaiser-
Franz-Josef-Ring 15, 40 Z. zu 3.40-6, F. 1. P 10 K; Kolbe (PL 1: E 3),
Wassergasse 31, 60 Z. zu 3-51, F 70A, M. 2.50, P. von 9K an; Stadt
Baden (PL k: E 2), Erzherzog-Rainer-Ring.
Pensionen: Julienhof, Franzensring 15 (PI E F 2), mit Garten, 47 Z.,
P. von UK 60 an; Quisisana, Elisabethstr. 63 (PL D E 4), 40 Z., P. von
11150 an. — Stadt. Badehotels: * Herzoghof (PL 6), 130 Z. zu 40-1401
wöch. ; Mozarthof; Theresienhof ; Elisenhof. — Heilanstalten: Städtische
Bade- und Kuranstalt (PL 1 : E 2), im Stadtpark ; Kuranstalt Gutenbrunn (PL 5),
Schloßgasse; Sacher's Wasserheilanstalt Helenental (s. oben).
Restadbants in den Gasthöfen; im Kurhaus (S. 115); Sauerhof (Fl. D 3),
Weilburggasse 11; Bahnhof s-Caf 6 und Restaur., Ecke Bahngasse und Palffy-
gasse (PL F 3). — Wein im Batzenhäusel, beim Theater (PL E 2).
Cafes: Kurhaus (PL D E 2); Schopf, Weilburggasse Ö (PL C D 3);
O. Francais, Hauptplatz (P1.E3); Fischer, Kaiser-Franz- Josef- Ring, am
Josefsplatz (PL E 3), mit Garten; Bristol (s. oben); Doblhoff-Meierei, im
Doblhoffpark (s. unten).
Post und Telegraph (PL E 3), Kaiser-Franz-Josef-Ring. 35.
Bädee (entweder Einzelbäder oder Gesellschaftsbäder für Männer und
Frauen gemeinsam; Bad 1.20-4 K): Karolinen- Frauenbad (PL 9), Herzogs-
und Antonsbad (PL 6), auch im Winter geöffnet; Josefsbad (PJ. 8) ; Theresien-
bad (PL 13) u. a. — Mineralschwimmbad (PL 12), Bergstr. 13 (Wasserwärme
22,6° C, Bad 80 h); Boblhoff -Parle, Schwimm- und Badeanstalt (PL D 2, 3)
mit schwefelfreiem Flußwasser (Bad 70 A), u. a. — Kurkommission, im Rat-
haus (PJ. E 3; werkt. 8-12, 2-3 Uhr).
Küe- und Musiktaxe (2 Tage frei): bis 3 Wochen 9 K wöch., Saison
32 K. — Kurkonzerte (1. Mai-15. Okt.) 3mal tägl. im Stadtpark oder im
Kurhaus. — Stadttheater (PL E 2), im Sommer auch in der S. 115 gen.
Arena. — Trabrennen (PL jenseit F 1, 2) im Juli und August.
Umgebung Wiens. BADEN. 2. Route. 115
Dboschken : vom Bahnhof in die Stadt Einsp. 1 K, Zweisp. („Fiaker")
2 K; Gepäck 40 bzw. 60 h. Nachts die Hälfte mehr. Für Fahrten in die
Umgegend vgl. den Tarif. Außerdem Taxameterdroschken.
Elektrische Bahnen: 1. Südbahnhof (PI. F 3j- Kaiser -Franz -Josef-
Ring (PI. E 3) -Relenenstr&ße- Rauhenstein (PI. A 1 ; 3km in 20 Min. ; 24 h). —
2. Südbahnhof- Franzensring (PI. FE 2; Kurhaus)- Erzherzog-Rainer-Ring-
SMbahnhof. — 3. Pelzgasse (PI. D 2, 3)-Soos (20 h)-Vöslau (S. 118; 5km, 30 h).
— 4. Josefsplatz (PI. E %)-Wien (Giselastraße) s. S. 13.
Stellwagen nach der Krainerhütte von Station Bauhenstein (l/z St. ; 60 h).
Baden (233m), die Aquae Pannonicae der Römer, Stadt mit
22000 Einw., an der Schivechat zwischen den Vorhöhen des "Wiener
Waldes hübsch gelegen, wird jährlich von 32000 Badegästen be-
sucht. Von den 13 radioaktiven Schwefelthermen (22-46° C.) ent-
springt die Hauptquelle (Römerquelle oder Ursprung; PI. 14) am
Fuß des Kalvarienbergs aus dolomitischem Alpenkalk ; ein 30ml.
Gang führt in eine geräumige Höhle, wo das heiße Wasser in einem
6m tiefen Kessel gefaßt wird (täglich 7600 hl 5 dem Aufseher Trkg.).
In dem schattigen Stadtpark (PI. D E 2; Eingang gegenüber dem
Theater) hervorzuheben das städtische Badehaus, das Kurhaus, die
Trinkhalle, die S. 114 gen. Arena, das Bronzedenkmal der Kompo-
nisten Lanner (stehend) und Strauß d. Ä. (sitzend ; vgl. S. 44), von
Mauer (1912), und der ündinenbrunnen, von J. Kassin (1903). Das
Kaiser -Jubiläums -Stadttheater (PI. E 2) wurde 1909 von Fellner
und Helmer erbaut. Das Rollett- Museum (PI. 16: F 2) enthält u. a.
die Gall'sche Schädelsammlung (im Sommer Do. So. 3-6 Uhr, 20 h;
Katalog 20 h). Auf dem Hauptplatz (PI. E 3) eine Dreifaltigkeits-
säule, von Stanetti (1718).
Ein Kreuzweg führt in l/A St. auf den Kalvarienberg (326m),
mit mehreren Aussichtspunkten (Moritzruhe, Annahöhe, Raimund-
höhe ; PI. D 2). Hübsche Aussicht auch von der (4/2 St.) Theresien-
warte (416m; PI. DEl; unterhalb das Restaur. Rudolfshof). —
Am Gaminger Berg, durch die Andre as-Hofer- Zeile, das Kaiser-
Franz- Joseph -Museum der Niederösterreichischen Landesfreunde
(PI. C D 1 ; Zutritt jederzeit gegen 40 h; „Führer" 1 K) ; beachtens-
wert in Saal IV die Tauf- und Firmungsmünzen.
Das Helenental, ein an Naturschönheiten reiches Waldtal, ist
der besuchteste Spaziergang. Den Zugang bilden vom Südbahnhof
der Kaiser-Franz-Josef-Ring und die Helenenstraße (Straßenbahn
Nr. 1, s. oben), vom Kurhaus die Marchetstraße (PI. CD 2), mit
Villen r. am Hügelabhang, und die Karlsgasse (PI. B C 2). Über die
Talmündung führt der Aquädukt der Wiener Hochquellenleitung.
Weiterhin, am 1. Schwechatufer, die große Ruine Rauhenstein
(Wirtsch.; lohnender Ausflug, Höhen weg durch die Alexandro-
witsch'schen Anlagen, von der Marchetstraße ^ St.). — Gegen-
über St. Helena, auf dem r. Ufer am Fuß des Berges, den die
große Ruine .Rauheneck mit dreieckigem Bergfried und Wirtschaft
krönt, liegt die 1820-25 durch Jos. Kornhäusel erbaute Weilburg,
Schloß des Erzherzogs Friedrich, von dem ersten Besitzer, Erzh.
Karl, dem Stammschloß seineT Gemahlin, Prinzessin Henriette von
116 R.2. — K.S.107,111. BADEN.
Nassau-Weilburg, nachgebildet. Oberhalb der Weilburg hübsche
Anlagen, die sich an der Villa des Erzh. Eugen vorbei bis znr Haus-
wiese (Cafe") nnd znr kleinen Ruine Scharfeneck hinziehen.
Jenseit Rauhenstein schloß früher ein Felsen , der Vrtelstein
(72 St. von Baden), das Tal ; seit 1827 führt ein Tunnel hindurch ;
von beiden Seiten führen Pfade hinauf, oben hübscher Blick in das
dichtbewaldete Tal (Cafe Jammer-Pepi). Weiter die Cholerakapelle,
dann (1 St. vom Ende der Straßenbahn) die Alte nnd die Neue
Krainerhütte (Stellwagen s. S. 115), alle drei mit guten Restaurants.
Von Baden nach Heiligenkreuz, 12,8km, Post 2mal tägl. in
IV2 St. für 1 K 20; Abfahrt heim Hotel Schwarzer Bock (S. 114). — Die Straße
führt durch das Schwechattal: 3,6km Rauhenstein, 6,2km Cholerakapelle, 8,2km
Neue Krainerhütte, s. oben; 9,8 km Sattelbach (nach Klausen -Leopoldsdorf
s. unten). Weiter nördl. durch das Sattelbachtal nach (12,8km) Heiligenkreuz
(S. 112).
Von Baden nach Alland, 16,ikm, Post 2mal tägl. in 2 St. für
1 K 40 (Automobil- Omnibus für 2 K 50). Bis (9,8km) Sattelbach s. oben.
14,9km Mayerling, ein jetzt in ein Karmeliterinnenkloster umgewandeltes
Jagdschloß, in dem am 30. Jan. 1889 Kronprinz Rudolf starb. — 16,ikm
Alland (350m ; Gasth. : Lamm), Dorf mit 1700 Einw. V2 St. südwestl. eine
Volksheilstätte für Lungenkranke. 1 St. östl. Heiligenkreuz (S. 112).
Auf das "'Eiserne Tor (Hoher Lindkogel, 847m), den höchsten Berg
der Umgebung, von Baden in 3 St., sehr lohnend: vom Bahnhof (blaue
WM.) s.w. zum Jägerhaus im Weichseltal Vf* St. , dann in l*/« St. zum
Gipfel, mit Touristenhaus (Restaur.) und Aussichtsturm. — Auch von der
Krainerhütte (8. oben) und von Merkenstein (S. 118) führen markierte Wege
in IV2 St. auf den Hohen Lindkogel.
272 St. n. von Baden (rote WM.) der Anninger (S. 112).
Die fruchtbare Ebene des Marchfel d s im O. von Wien, zwischen dem
1. Ufer der Donau und dem r. Ufer der March, war mehrmals Schauplatz
bedeutungsvoller Schlachten. Schon die Römer kämpften hier gegen die
Markomannen und Quaden (S. 22). 1260 schlug König Ottokar II. von
Böhmen bei Kroissenbrunn den König Bela IV. von Ungarn, verlor aber am
26. August 1278 gegen Rudolf von Habsburg bei Dürnkrut Schlacht und
Leben (S. 22). Am 21./22. Mai 1809 erlitt Napoleon I. , der nach der
Kapitulation Wiens über die Insel Lobau zum 1. Donauufer übergegangen
war, bei Aspern und Eßling seine erste Niederlage durch den Erzherzog
Karl. Nach wechselreichen mörderischen Kämpfen gelang es am zweiten
Tage dem Erzherzog mit der Fahne in der Hand Aspern nochmals zu er-
stürmen und durch Artillerie-Massenfeuer die Franzosen zum Rückzug
über die Donau zu zwingen. Die Österreicher verloren mit 23340 Toten
und Verwundeten fast ein Drittel, die Franzosen mit 44373, einschl. der
Gefangenen, fast die Hälfte ihrer am Kampf beteiligten Mannschaften.
Man besucht das Schlachtfeld mit der S. 13 gen. Dampfstraßenbahn. Ein
steinerner Löwe von Fernkorn, vor der St. Martinskirche in Aspern, er-
innert an die Schlacht.
Schlachtfeld von Wagram (19 km n.ö. von Wien) s. S. 340.
3. Der Schneeberg.
Der "Schneeberg (2075m), ein nach allen Seiten schroff abfallender
Kalkbergstock, mit tief einschneidenden Gräben, liegt 60km südwestl. von
Wien und wird südl. durch das Höllental (S. 121) von der Raxalpe (S. 122)
geschieden. Er ist der höchste Berg Nieder-Österreichs und der letzte
Hochgipfel der österreichischen Alpen vor ihrem Einbruch am Wiener
Becken. — Mit der Aspang-Eisenbahn ist der Schneeberg von Wien be-
quem in einem Tage zu besuchen.
^Tais.iosrex'
SOLLENAU. 3. Route. 117
a. Aspang - Bahn von Wien über Sollenau ( Wiener - Neustadt,
Aspang).
93km. Reibungsbahn bis Puchberg, von da Zahnstangenbabn (nur Mitte
Mai bis Anfang Oktober) bis zum Hotel Hochschneeberg. Fahrzeit 4 St.
Fahrpreis 11 K (II. Kl.), 6 K 90 (III. Kl.); hin und zurück (8 Tage gültig)
18 K, 11 K 80; werktags Rückfahrkarten (6 Tage gültig) mit Mittagsmahl
im Hot. Hochschneeberg 16 K 50, 12 K 30.
Wien s. S. 3. Abfahrt vom Aspangbahnhof (I. PI. F G 5) oder
vom Hauptzollamt (I. PI. F 4; Anschluß an die Stadtbahn, S. 12). —
Die Bahn führt durch den XI. Bezirk Simmering nach (8km) HS.
Zentralfriedhof (ß. 93). — 18km Biedermannsdorf, 20 Min. nördl
von Laxenburg (S. 112). — 25km Traiskirchen , mit Artillerie-
Kadettenschule, auch Station der elektr. Kleinbabn von Wien nach
Baden (S. 13). Über die Schwechat.
41km Sollenau (265m 5 Gasth.: Schwarzer Adler), Dorf mit
2300 Einw., Knotenpunkt der Lokalbahn Ebenfurth -Wittmanns-
dorf (S. 118), 20 Min. östl. von dem gleichnam. Bahnhof der Süd-
bahn (S. 118). Unsere Bahn teilt sich: s.w. nach Puchberg, s. über
(2km) Felixdorf (S. 118) nach (11km) Wiener- Neustadt (S. 118).
An der Puchberger Strecke folgt (48km) Steinabrückl (304m;
S. 118). — 54km Fischau (281m 5 Gasth.:' Zur Schneebergbahn,
Habeier), mit Thermalbad, Schloß und Militär - Unterrealschule ;
Knotenpunkt der Bahn von Wiener-Neustadt nach Puchberg (S. 120).
Zweigbahn nach (6km) Wöllersdorf (S. 118). — 59km Winzendorf
(331m). 20 Min. w. das Whs. Teichmüble, 1/4 St. weiter auf einer
Anhöhe die große Burgruine Emmerberg. — 65km Willendorf {384m) ;
Zweigbahn nach (12km) Neunkirchen (S. 123). — Die Babn tritt in
das Gebirge und führt ansteigend unter den Südabstürzen der Hohen
Wand (1002m) nach (73km) Grünbach (557m; Bahnrest.). — Jen-
seit der (77km) HS. Grünbach- Klaus (678m) hinab über Pfennig-
bach (599m) nach
83km Puchberg (587m; Bahnrest.; Gasth.: H. Schneebergbahn,
am Bahnhof, Z. 4-5 K, gut; Puchberger Hof '; Schwarzer Adler), einem
hübsch gelegenen Markt mit Burgruine, w. vom Schneeberg über-
ragt.—Hier beginnt die Zahnstangenbahn (1 1/4 St., größte Steigung
200/0; 1. sitzen). — 84km HS. Schneebergdörfel (612m); 20 Min.
w. das Dorf. Nun ansteigend durch das Hengsttal zur (86km) HS.
Hauslitzsattel (827m), mit schönem Rückblick auf Puchberg. —
Weiter am Kaltwassersattel (1329m) vorbei zur (91km) HS. Baum-
gartner (1400m), 20 Min. n.ö. vom Baumgartnerhaus (S. 120); dann
stark ansteigend und durch zwei Tunnels zur Endstation
93km Hochschneeberg (1795m), mit dem *Hot. Hochschnee-
berg (15. Mai-30. Sept.; 60 Z. zu 3.60-12, M. 4-6, P. von 12 # an).
Schöne Aussicht von der Terrasse; etwas oberhalb das 1901 erbaute
Elisabethkirchlein. Von hier r. um den Waxriegel (1884m) herum
(Besteigung vom Hotel in 20 Min.) auf der *Kaiser-Franz-Joseph-
Promenade zum Damböckhaus (S. 121) und entweder r. zum (1 74 St.)
118 R.3.— K.S.117,232. VÖSLAU. Der Schneeberg.
Kaiserstein (2061m), mit der Fischerhütte (im Sommer So. Erfr.)
oder 1. zum (l1/* St.) Klosterwappen oder Alpengipfel (2075m; vom
einen zum andern Gipfel 20 Min.). Herrliche *Aussicht, einerseits
auf die Yor- und Hochalpen, andererseits in das weite Wiener Becken.
b. Südbahn von Wien über Wiener-Neustadt.
93km. Südbalm bis Wiener -Neustadt, weiter Aspang- und Schnee-
bergbahn. Fahrzeit. 4 St. Fahrpreise: Wien-Wiener-Neustadt Schnellzug
5 K 10, ZK 80, 2 K 95. Personenzug 3K 90, 3Z, 1 K 90; von Wiener-Neu-
stadt auf den Schneeberg 8Z20 (II. Kl.), 5 iL 40 (III. Kl.), hin und zurück
1SKS0, 8 K 80. Wagenwechsel in Wiener -Neustadt; von Wien keine
direkten Fahrkarten.
Von Wien bis Baden (27km) s.S. 110-114. R. die Ruinen Rauhen-
stein und Rauheneck (S. 115); l. die weite, mit Dörfern übersäte
Ebene, vom Leithagebirge begrenzt. — 31km Voslau- Gainfarn
(247m ; Gasth. : *Bellevue, 1/4 St. vom Bahnhof, Z. von 4 K an ; *Eall-
mayer; Jägerhorn; Vbslauer Hof ; elektr. Bahn nach Baden s. S. 115),
besuchter Badeort mit 4700 Einw. und bedeutendem Weinbau. Der
große Teich, durch eine Thermalquelle (24° C.) gespeist, hat ein
großes und ein kleines Wasserbecken zum Schwimmen, die in einem
Wasserfall (mit Duschen) ablaufen.
10 Min. w. von Voslau das hübsch gelegene Dorf Gainfarn (285m;
Gasth. : Weintraube), mit zwei Wasserheilanstalten. — H/4 St. n.w. Schloß
und Ruine Merkenstein (453m), mit Wirtsch aft. Von hier n. auf das Eiserne
Tor lVzSt., s. S. 116
33km Kottingbrunn (259m), mit Hindernis-Rennbahn. — Bei
(34km) Leobersdorf (261m; Bahnrest.; Gasth.: Fuchs) zeigt sich 1.
der Schneeberg (S. 117). Nach der Steinwandklamm und St. Polten
s. S. 127.
Von Leobersdorf nach Gutenstein, 37km , Eisenbahn in
l3/4 St. Die Bahn zweigt jenseit (3km) Wittmanntdorf (S. 127) von der
St. Pöltener 1. ab und wendet sich über (8km) Matzendorf in das freund-
liche Piesting - Tal. — 11km Steinabrückl (S. 117). — 13km Wbllersdorf
(327m). Zweigbahn nach (6km) Fischau (S. 117). — 20km Ober-Piesting
(353m ; Gasth. bei Reisinger). 25 Min. s. die ansehnliche Burgruine Starhem-
berg (519m), einst Sitz Friedrichs des Streitbaren. — 32km Pernitz (430m ;
Gasth : Schwarzer Adler). 7« St. n.w. Muckendorf (zur Steinwandklamm
e. S. 127). — 37km Gutenstein (467m; Gasth.: Gold. Löwe, 70 Z. zu 2-5 K;
Bär), hübsch gelegener Markt (482m; 25 Min. w. vom Bahnhof); schöne
Aussichten von der Ruine Gutenstein (580m), sowie vom gräfl. Hoyos1schen
Park und vom (3/4 St. w.) Mariahilfer Berge (705m; Whs.). Zum Gasth.
zur Singerin s. S. 121.
Von Wittmannsdorf führt eine Bahn über (3km) Sollenau (Station
der Aspang -Bahn, S. 117) nach (15km) Ebenfurth (Gasth.: Gold. Hirsch),
einem gewerbreichen Städtchen mit altem Schloß, Kreuzungspunkt der
Lokalbahn Wien-Pottendorf-Wiener-Neustadt (S. 110). — Von hier nach
Ödenburg und Raab s. S. 432.
39km Sollenau- Südbahn (275m). Station der Aspang -Bahn
s. S. 117. — 40km Felixdorf (279m), am Beginn des Steinfeldes,
mit Artillerie-Schießplatz und (r.) Flugfeld (S. 120).
49km (1.) Wiener-Neustadt. — Südbahnhof {PI. A 4; gutes Restau-
rant), auch für Aspang, an der W.-Seite der Stadt; westl. nahebei der
; »W[ Xeust&dl- 1 Srihottwoen
< gg.
11
Der Schneeberg. WIENER-NEUSTADT. K.S. 117,232. — 3. B. 119
Schneebergbahnhof nach Fischau-Puchberg. — Gasth. : Gold. Hirsch (PJ.
a: B 4), Neunkircbnerstr.; H. Zentral (PI. c: C 3, 4) , Hauptplatz 27,
60 Z. von 3iT an; Stadler (PI. d: A4), gegenüber dem Südbahnhof,
mit Cafe, 16 Z. zu 3.20-6.20 K; Gold. Kreuz (PL b: C 3). Wiener Str. 12.—
Cafi Lehn, Wiener Str. 10 (PI. B C 3), unweit des Hauptplatzes.
Post und Telegbaph (PI. 3: B 3), Pfarrgasse.
Dboschken : vom Bahnhof in die Stadt einsp. 1 K, zweisp. 1 K 50,
nachts 1 K 50 oder 2 K 25.
Wiener-Neustadt (270m), Stadt mit 33 000 Einw., 1194 gegrün-
det, Geburtsort Kaisex Maximilians I. (1459; f 1519), nach dem
Brande von 1834 neu aufgebaut, ist als Fabrikstadt für Lokomo-
tivenbau, Eisen- und Lederwaren usw. von Bedeutung.
Vom Südbabnhof (PI. A 4) gelangt man geradeaus durch die
Bahn- und Burggasse zu der (10 Min.) ehem. herzogl. Btjbg der
Babenberger, Ende des xn. Jahrh. gegründet, 1457-75 von Kaiser
Friedrich III. umgestaltet, seit 1752 Sitz der von Maria Theresia
gestifteten k. u.k. Theresianischen Militär akademie (PI. 04; 450 Zög-
linge). In der spätgot. Schloßkapelle (Zutritt nach Anmeldung im
Akademie-Kommando, im Hof geradeaus die Freitreppe hinauf) drei
prachtvolle gemalte Fenster von 1479, das mittlere mit Bildnissen
Kaiser Maximilians I. , seiner beiden Gemahlinnen und seines
Sohnes Philipp, oben Taufe Christi; am Hochaltar eine treffliche
Erzstatue des h. Georg aus dem xv. Jahrh. (unter dem Hochaltar
ist die Gruft des Kaisers, vgl. S. 186); an der N.-Wand ein Ton-
relief, Erzherzog Maximilian III. die Jungfrau anbetend, aus dem
xvi. Jahrhundert. Im Hofe über dem Eingangs-Toxweg die Wap-
pentafel Kaiser Friedrichs III. mit 107 z. T. erfundenen Wappen
und seinem Wahlspruch: A. E. I. O. U. („Austria erit in orbe ulti-
ma" oder „ Austriae est imperaxe oxbi univexso"): unten sein Stand-
bild von 1453. In dem gxoßen öffentlichen Paxk an dex 0. -Seite
dex Akademie schattige Baumgänge, ein 4m h. Exzstandbild dex
Kaisexin Maria Thexesia (PI. 2 : C 4) , von Gasser (1862) , ein
Standbild des Kaiseis Fxanz Joseph I. (PI. 1), von Weghaupt (19 12),
ein Denkmal für die vor dem Feinde gebliebenen Zöglinge dex
Akademie, u. a.
Im Süden dex Stadt dex schattenxeiche Stadtpark (PI. AB 4), mit
einem Bxonzestandbild des Kaiseis Fianz Joseph I., von Tuch (1910).
In der spätgot. Neuklosterkirche (PI. C 4) hinter dem Hochaltar
das Denkmal der Gemahlin Friedrichs III., Eleonore von Portugal
(f 1467), von Nie. v. Leyden. Die Stiftsbibliothek, mit alten
Miniaturen, und die Kunstsammlung mit altdeutschen Bildern,
Elfenbeinschnitzereien, Majoliken und andern Merkwürdigkeiten
sind beachtenswert (Anmeldung beim Kustos).
Die Liebfrauenkirche (PI. B 3), mit spätroman. Schiff aus dem
xni., Chor u. Querschiff (spätgot.) aus dem xv. Jahrh., und zwei
1899 neu aufgeführten Türmen, enthält interessante Skulpturen
(u. a. an den Pfeilern des Mittelschiffs zwölf bemalte Apostelsta-
tuen aus dem xv. Jahih. in der Art des Yeit Stoß: an dem Pfeiler
120 R.3.—K.S.117,232. PAYERBACH. Der Schneeberg.
gegenüber der Kanzel h. Sebastian, xv. Jahrb.) und Grabsteine,
im Chor r. das Kenotaph des Kardinals Khlesl (f 1630), Ministers
des Kaisers Matthias. — Am N.-Ende der Wiener Straße das Stadt-
museum (PI. 0 2 5 Klingel an der W.-Seite), mit dem Stadtarchiv
(Urkunden vom an. Jahrh. an), dem sog. Corvinusbecher (aus ver-
goldetem Silber mit Email, deutsche Arbeit von 1462, 0,g2m hoch),
alten Codices (Evangelienbuch von 1325), Waffen, vorgeschicht-
lichen und römischen Altertümern, Zunftladen usw. — In dem
noch recht schattenlosen Kaiser-Franz- Joseph- Volkspark die Spin-
nerin am Kreuz (PI. jenseit C 1), eine aus dem Ende des xiv. Jahrh.
stammende, 1892 stark erneute gotische Steindenksäule. 20 Min.
nördl. das S. 118 gen. Flugfeld.
Von Wiener -Neustadt nach Friedberg, 62km, Eisenbahn in
2 St. (Wien-Aspang, 87km, in 3 St. für 7 .E"10, 51, 31 20). — 8km Klein-
Wolkersdorf (S. 512). — 13km (].) Piüen (328m), mit Schloß. — 17km (1.)
Seebenstein (348m ; Gasth. : Fuchs), überragt von der großen fiirstl. Liechten-
stein'schen Barg d. N. (480m; V2 St.). — 22km Scheiblingkirchen (3?2m).
1 St. ö. Ruine und Schloß Therriberg. — 27km Edlilz-Grimmenstein (405m).
IV2 St. s.o. Burgruine Thomasberg ; 50 Min. s.w. das Sanatorium Grimmen-
stein (700m; 61 Z., P. 17-24 K). — 35km Aspang (475m; Bahnrest.). V* St.
südl. der freundliche Ort Ober- Aspang (506m; Gasth.: Gold. Löwe, Gold.
Hirsch). Von hier auf den Wechsel (s. unten) 5-6 St. W. führt von Aspang
eine Poststraße über Feistritz nach (13km) Kirchberg am Wechsel (577m;
Gasth. zur Linde), mit der Hermannhöhle, einer großartigen Tropfstein-
höhle (Besichtigung 172-2 St., Eintr. 1 K). Von Kirchberg Straße über
das alte Schloß Kranichberg nach (2V2 St.) Gloggnitz (S. 123). — Die Bahn
umzieht den Markt Aspang (1.) und steigt durch drei Tunnels nach (49km)
Mönichkirchen (665m). Auf den Wechsel 41/2 St.: Fahrstraße (Post 1 K20)
s.w. hinauf nach dem (1 St.) schön gelegenen Dorf Mönichkirchen (980ni ;
Gasth.: Windbichler); weiter n.w. (WM. rot) über das (I1/2 St.) bewirt-
schaftete Hallerhaus (1308m) und den Nieäern Wechsel (1668m) in 2 St. auf
den Wechsel (1938m; Wetterkoglerhütte mit Wirtsch.), mit weiter Rund-
sicht. — Die Bahn führt durch den 2459m langen Hartbergtunnel (674m)
und senkt sich dann nach (62km) Friedberg (S. 250).
Von Wiener-Neustadt nach Meidling s. S. 110; — nach Schloß Forchlen-
stein und Ödenburg s. S. 512.
Die Schneebergbahn führt von Wiener-Neustadt (beson-
derer Bahnhof , vgl. S. 119) westl. durch das Steinfeld (S. 118) nach
(55km) Fischau, wo sie sich mit der von Sollenau kommenden ver-
einigt; weiter s. S. 117.
c. Zu Fuß von Payerbach.
Für Fußgänger führt der kürzeste und lohnendste Weg von
Payerbach (Station der Semmeringbahn, S. 123) in ö1/^ St. auf den
Schneeberg (F. 10 K). Vom Bahnhof r. unter der Bahnüberführung
her, dann r. steil aufwärts zum (Y4 St.) Schneedörfl , durch Wald
(rote WM.) in die (^2 St.) Eng, zwischen Schnalzwand und Sau-
rüssel, auf dem Mariensteig und dem Zitaweg hinan zum (IV4 8t.)
Lakaboden (1131m; Sommer- Whs.). Nun 1. über die Alpelleiten
und den (1 St.) Krummbachsattel (1310m) zum (20 Min.) Baum-
gartnerhaus (1438m ; gutes Gasth., auch im Winter offen, 70 Betten
zu 4 K), auf steiler Halde an der S. -Abdachung des Schneebergs.
HÖLLENTAL. K.S. 117,232.— 3. R. 121
Von hier auf dem Fischersteig (grüne WM.) über die Kühplacke,
um die Kuppe des Waxriegels 1. herum (Schneeberghotel bleibt r.)
in 11/4-11/2 St. zum Damböckhaus am Ochsenboden (1806m ; im
Sommer Erfr.) ; dann entweder r. (grüne WM.) zum (1 St.) Kaiser-
stein, oder 1. (gelbe WM.) zum (1 St.) Klosterwappen (S. 118).
4. Das Höllental. Die Eaxalpe.
Das von der Schwärzet durchflossene *Höllental scheidet den Schnee-
berg (S. 116) n.ö. von der Raxalpe s.w. Die *B,axalpe (2008m), nach dem
Schneeberg der höchste Berg in Nieder -Österreich, ist ein nach allen
Seiten schroff abfallendes Kalksteinplateau, mit zahlreichen Kuppen und
Kesseln und interessanter Flora. Die höchste Erhebung ist die schon in
Steiermark gelegene Heukuppe (2008m), an der SW.-Seite •, in der Mitte des
Plateaus die Scheibwaldhöhe (L944m); östl. gegen das Höllental der Grün-
schacher mit der Preiner Wand und dem Jakobskogel.
a. Das Höllental.
Post von Payerbach-Bahnhof über (2km) Reichenau, (6km) Hirschwang,
(17km) Singerin nach (23km) Schwarzau, 2mal tägl. in 4 St. für 2 £"40; bis
zur Singerin in 3l/2 St. für 2 K. — Von Payerbach nach Reichenau Einsp. 2,
Zweisp. 3 K, Omn. 60 h; Zweisp. bis zur Singerin und zurück 14 K.
Payerbach (494m), Station der Semmeringbahn, s. S. 123. —
Die Straße in das Höllental führt westl. durch das Tal der Schwarza
nach (2km) Reichenau (485m) , einer beliebten Sommerfrische in
geschützter Lage, mit 4400 Einw., vielen Villen, Logierhäusern und
hübschem Park. Gasth. : *H. Fischer, mit Garten, Z. 3-6, M. 4, P.
von 10 K an; *H. Talhof, 20 Min. höher nördl., Z. 2-5 K, halbwegs
die Kuranstalt Rudolfsbad, P. von 18 K an ; Anker ; Kraft. Auf den
Grünschacher s. S. 122.
Die Straße führt weiter an dem Park des kaiserl. Schlosses Wart-
holz und dem Schloß Hinterleiten, einer Stiftung des Frhrn. v. Roth-
schild für invalide Offiziere, vorbei. L. mündet das Preiner Tal (nach
Edlach-Prein s. R. 4b). — 6km Hirschwang (494m; Gasth.: Fink).
Gleich oberhalb treten die Felswände dicht zusammen; das *Höllen-
tal beginnt. Die Straße überschreitet viermal die Schwarza. — 10km
Kaiserbrunn (537m; Gasth.), mit dem Wasserbehälter des Kaiser-
brunnens , der stärksten Quelle der älteren Wiener Hochquellen-
leitung. Die nun folgende Strecke des Tals ist besonders malerisch.
Zweimal über die Schwarza zum (12km) Touristenheim Weichtal
(542m). — 1/4 St. weiter zeigt 1. ein Handweiser in das *Große
Höllental, ein großartiges Kesseltal, von den Felsmauern der Los-
wand (1.) und des Kloben (r.) eingeschlossen, im Hintergrund 1. der
Losbühel (häufig Gemsen zu sehen). Guter Überblick bei dem großen
Stein auf der Wiese, 10 Min. vom Eingang.
Die Straße führt weiter zum (17km) Gasthaus zur Singerin (576m ;
30 Z. von 1 -RT60 an), an der Mündung des Naßbachs in die Schwarza
malerisch gelegen.
Von der Singerin Poststraße über die Voismaut, an der Mündung des
Voisbaches, nach (6km) Schwarzau im Gebirge (618m 5 Gasth.: Singer). —
Von der Voismaut Poststraße n.ö. nach (20km) Gutenstein (S. 118).
122 R.4. — KS. 117,232. RAXALPE.
Von der Singerin nach Kapellen, 5V2 St., lohnend. Fahrstraße
w. durch das malerische Naßtal zum (V2 St.) Reithof (613m ;* Whs.) und
(V4 St.) Oberhof (618m ; Gasth.: Oberhuf); dann in engem Tal nach (50 Min.)
Naßwald (710m; Gasth.: Wallner), einer weit zerstreuten, evangelischen
Holzknechtsiedelung. % St. weiter südl. im Reißtal das Binder-Whs.
(854m), in prächtiger Lage. Durch schönen Wald steil hinan in 1 St. zum
Naßkanim (1206m), Sattel zwischen Raxalpe und Schneealpe, und hinab
über Altenberg nach (2 St.) Kapellen (S. 232).
b. Die Raxalpe.
Post von Payerbach über (2km) Reichenau und (5km) Edlach nach
(10km) Prein, 3mal tägl. in li/2 St. für 1 K20. Einsp. 6, Zweisp. 8 K, Hotel-
omnibus 1 K 40. — Ausführliche Angaben über die Raxalpe s. Baedekers
Südbayern etc.
Von Payerbach auf die Heukuppe, 53/4 St. — Von
Payerbach , Station der Semmeringbahn (S. 123) , Fahrstraße durch
das Schwarzatal bis Wartholz s. S. 121. Unsere Straße zweigt hier
s.w. ab ins Preiner Tal nach (5km) Edlach (580m ; Gasth. : *Ed-
lacher Hof, Z. 3- 5, P. 9-11 K; H. Rax), Sommerfrische mit 700 Einw.
Fahrstraße südl. nach dem (3 St.) Semmeringhotel (S. 124). — Weiter
nach (10km) Prein (669m; Gasth.: Kaiserhof; H. Preinerwand,
am oberen Ende des Orts ; Eggt), Sommerfrische in waldiger Um-
gebung, am Fuß der Raxalpe. — Nun nach dem (I1/4 St.) Preiner
Oscheid (1070m; 5 Min. vorher Gasth.) ; hier r. auf fahrbarem Wege
(WM. rot) in den Siebenbrunngrdben bis zur (1 St.) Halterhütte
(1317m), dann den bequemen Schlangenweg hinan zum (1 St.) Erz-
herzog-Karl-Ludwig-Haus (1803m; gutes Gasth.), mit schöner
Aussicht. Weiter über Grasboden an der Lackenhof 'erhütte (1935m)
vorbei auf die (3/j St.) Heukuppe (2008m), den höchsten Gipfel der
Raxalpe, mit weiter herrlicher Aussicht.
Von Reichenauaufden Grünschacher, 5 St. — Reichenau
s. S. 121. Im Schwarzatal bis zur (20 Min.) Abzweigung der Straße
ins Preiner Tal (S. 121) , jenseit der Brücke r. bergan (rote WM.)
zum (1 St.) Knappendorf (823m ; Gasth.: Knappenhof), dann auf
dem rot bez. „Törlweg" in Windungen hinan durch das Törl zum
(2^2 S*0 schön gelegenen Erzherzog-Otto-Schutzhaus (1715m; gutes
Gasth.), auf dem Grünschacher. 5 Min. unterhalb eine Aussichts-
warte mit hübschem Talblick. Vom Ottohaus gelangt man in ^4 St.
auf den Jdkobskogel (1738m), mit trigonometrischem Signal.
5. Der Semmering.
Der *Semmering (980m), ein Bergsattel auf der Grenze zwischen tfieder-
üsterreich und Steiermark, 80km südwestl. von Wien, scheidet das Tal
der Mürz westl. von dem der Schwarza (Höllental) östlich. Seit dem
xm. Jahrh. führte über ihn ein Saumweg, der unter Kaiser Karl VI. durch
eine 1728 vollendete Fahrstraße ersetzt wurde, bis Anfang des xix. Jahrh.
neben der Brennerstraße und der Straße über den Radtstädter Tauern die ein-
zige Paßstraße in den östlichen Alpen. Eine neue Semmeringstraße wurde
1841 vollendet, hat aber ihre frühere Bedeutung durch die Bahn verloren.
Die Semmeringbahn, ein Teil der Südbahn von Wien nach Triest,
ist die erste große Gebirgsbahn und wurde 1848-54 von Ghega erbaut.
GLOGGNITZ. K.S.117,232. — Ö.B. 123
Wenn auch neuere Alpenbahnen der Semmeringlinie in technischer Be-
ziehung überlegen sind, so ist die Anlage doch in ihrer Art bahnbrechend
gewesen und die Kühnheit der Bauten und die prächtigen landschaftlichen
Bilder erregen noch immer Bewunderung. Ihre Länge beträgt von Gloggnitz
bis Mürzzuschlag 55km; 15 Tunnels und 16 Viadukte; Maximalsteigung
1 : 40. Oer höchste Punkt der Linie (8u7m) liegt in dem 1430m langen
Semmering-Tunnel. — Fahrzeit Wien-Semmering 2V4-33 \ St. ; Schnellzug
für 12 K 30, 2K 20, 6 K, Personenzug für 9 K 40, 1 K 10, 4 K 60. Nach
Payerbach 9.20, 6.90, 4.50 oder 7.10, 5.30, 3.50 K. — Aussicht bis Gloggnitz^
r., dann meist 1.
Südbahn von Wien bis Wiener - Neustadt (49km) s. R. 3 b. —
Jenseit Wiener-Neustadt r. der Schneeberg (S. 116), vom Scheitel
bis fast zum Fuß siebtbar; 1. das Leithagebirge. — 63km (1.) A7ewn-
kirchen (370m; Gasth.: Gold. Birne), Fabrikort mit 11900 Einw.
Zweigbahn nach (12km) Willendorf (S. 117). — 68km Ternitz
(395m), mit Eisenwerk; 70km (r.) Pottschach (406m), mit Schloß.
75km (1.) Gloggnitz (439m; Gasth.: Baumgartner, Z. von 3 K
an; Schwarzer Adler, Z. 2-3 K; Grüner Baum), hübscher Markt
mit 6200 Einw., an der Schwarza. Auf einem Hügel Schloß Glogg-
nitz, bis 1803 Benediktiner-Abtei, jetzt Pension.
Vom Bahnhof nördl. steiler Aufstieg (rote WM.) zur (3/4 St.) Heinrichs-
höhe auf dem Silbersberg (718m), mit Gasth. und .«chöner Aussicht. —
S.w. Fahrstraße (Omnibus bis Schlagl 1 K; Zweisp. 10 K) an der (13/4 St.)
z. T. neu erbauten Burg Wartenstein (759m) des Fürsten Liechtenstein vor-
bei zum (10 Min.) Hot. Schlagl (gut), mit herrlicher Rundschau; von hier
w. in l1/« St. nach Maria- Schutz (S. 124), oder ö. zum (10 Min.) Dorf
Raach (804m) und auf blau bez. Wege nach (l1/« St.) Gloggnitz zurück. —
Auf der Semmeringstraße von Gloggnitz s.w. nach (1 St.) Weißenbach
(490m; Gasth.: Pohl, Z. 3-4 .ff, gut), Sommerfrische im freundlichen Äuer-
bachtal, und weiter nach (1 St.) Scholtwien (s. unten; Post von Gloggnitz
in Vi St. für 1 E).
Bei Gloggnitz beginnt die Semmering-Bahn (s. oben). Die
Berglokomotive wird vorgespannt, die Bahn beginnt zu steigen.
Im Schwarzatal 1. die große Papierfabrik Schlöglmühl ; 1, der
Sonnwendstein, im w. Hintergrund die Raxalpe (S. 122).
82km Payerbach - Reichenau (494m; Bahnrestaur. §■ Villen
Kampitsch, Z. 2-4 K; Payerbacher Hof, Z. 3-4 K; Hüttl, Z. 2-3 K),
Sommerfrische mit vielen Villen. Tfach Reichenau und dem Höllen-
tal s, R. 4a; auf den Schneeberg s. R. 3c; auf die Raxalpe s. R. 4b.
Die Bahn überschreitet auf einem 227m 1., 25m h. Viadukt in
dreizehn Bogen die Schwarza und führt in starker Steigung (1 : 40)
an der südl. Talwand aufwärts. 86km HS. Küb (560m ; *H. Kastell
Küb, 70 Z. zu 3-5JT). Zwei Tunnels und drei Viadukte. — 91km
HS. Eichberg (610m). L. weiter Blick über die Ebene ; unten, 171m
tiefer, Gloggnitz. Nun um den Gotschakogel, durch drei Tunnels
nach (97km) Stat. Klamm- Schottwien (700m; Gasth. Deininger).
Nahebei auf hoher Felswand die Halbruine Klamm.
Fußweg vom Bahnhof s.w. hinab nach (15 Min.) Schottwien (546m;
Gasth. : Zum Tovritten, Z. 2-3 K; Drei Lerchen; Post), Sommerfrische am
Fuß des Semmering (nach Maria-Schutz s. S. 124).
Hinter dem nächsten Tunnel 1. Rückblick auf Burg Klamm;
weiterhin hübscher Blick in den tief eingeschnittenen Adlitz-
124 R.5. — K.S.117. SEMMERING.
graben; dann durch drei, mit Lichtöffnnngen* versehene nnd durch
Galerien verbundene Tunnels (zusammen 688m lang") an der senk-
rechten Weinzettelwand entlang. — 104km Breitenstein (792m).
Wieder zwei Tunnels; dann auf einem 184m 1., 46m h. Viadukt
über die Kalte Rinne. Die Bahn steigt in großer Kehre (hübscher
Rückblick, 1. die Raxalpe) und erreicht den letzten großem Via-
dukt (151m 1., 24m h.) über den Untern Adlitzgraben. Nochmals
zwei Tunnels. 111km HS. Wolfsbergkogel (883m). Tunnel.
112km Semmering (Karte s. S. 119). — Gasthöfe (Zimmervoraus-
bestellang ratsam : alle auch im Winter geöffnet) : *Sü dbahnh otel Sem-
mering (994m), 300 Z. zu 5-10. F. 1.20, M. 4-6, P. 13-1<* K, 20 Min. nördl.
vom Bahnhof (Omn. 80 A), in aussichtsreicher Lage am Abhang des Kartner-
kogels; etwas tiefer die zum Hotel gehörigen Best. Wolfsbergko'tel und P*nt.
Alpenheim; °Hot. Panh ans (1025m), 400 Z. zu 5-12, F. 1, M. 5-6 K, 20 Min.
westl. vom Bahnhof, an der Hochstraße in schöner Lage, mit Bädern und
Cafe (Konzerte); *Hot. Erzherzog Johann (Dependance des H. Pan-
hans), 130 Z. zu 5-10, M. 5-6, P. 13-18 iT auf der Paßhöhe (980m); Palace-
Hotel, bei der Emm<höhe, neu, 70 Z. von 6 K an, F. 1.50. M. 5. A. 4,
P. von ii K an; Hot Wallner, "üdbabnlmtelstraße. neu. 52 Z. zu 3-7,
M 3, P. von 9JT8ii; H. Stefanie, direkt beim Bahnhof, "0 Z. zu 3-6,
M. 4, P. 9-12iT. gut 5 H.-P. Einsiedelei, nördl. vom Hot. Erzherzog Johann,
mit Cafe"-Restaur. — "Kurhaus Semmering, 3 Min. von der HS. Wolfsberg-
kogel, 120 Z., P. von 22 K an; Dr. VöcseVs Sanatorium, östl. vom Bahnhof,
40 Z., P. von 16 K 50 an.
Der Semmering (895-980m), mit zahlreichen Villen, rings von
fichtenbestandenen Bergen umgeben, ist ein beliebtes Ausflugs-
gebiet der Wiener und wird auch als Sommerfrische und Winter-
sportplatz viel besucht. Beim Bahnhof r. ein Reliefbildnis des Er-
bauers der Bahn, Karl v. Ghe?a (S. 122). Hübsche Spaziergänge
(überall WM.): zur Meierei (auch Z. ; vom Südbahnhotel direkt
25 Min. auf grün MW., auf dem schattigen Wasserleitungsweg
40 Min.); auf den Doppelreiterlcogel (V4 St. vom Südbahnhotel; rote
WM.), mit Aussicht auf die Semmeringbahn bis Payerbach; vom
Hot. Panhans auf grün. MW. (55 Min.) oder vom Südbahnhotel auf
rot MW. (li/9 St ) ü^er den Kartnerkogel (1 183m) auf den Pivken-
fcopeZ(129im),mit offener Hütte und lohnender Aussicht; zur (2^ Min.
vom Bahnhof) Paßhöhe (980m), beim Hot. Erzherzog Johann, mit
Denkmal für Kaiser Karl VI. (S. 122), 10 Min. östl. (WM. rot) die
Emmahöhe, mit schöner Aussicht.
Der "Sonnwendstein oder Göstritz (1523m), P/i St. ö. vom Hot. Erz-
herzog Johann, bietet eine weite, malerische Rundsicht, im Vordergründe
tief unten die ganze Semmeringbahn. 6 Min. südl. unter dem Gipfel das
Friedr.-Shüler- Alpenhaus (1453m; Gasth., gut). Der grün bez. ..Fischer-
steig" führt vom ^onnwendstein n. steil hin b nach (lJ/4 St.) Maria-Schutz
(75m; Gasth.: H. Btllevue, Z. 2-3, P. 7-10 K\ Auerhah\ Wallfahrtsort in
reizender Lage, wohin auoh Post vom Bahnhof Semmering in 3/i St. für 1 K
(Einsp. 5, Zweisp. 8 £)• Von Maria-Schutz nördl. (WM grün) nach (1/2 St.)
Schottwien (S. 123) und von da ö. auf der Semmeringstraße nach (1> 2 St.)
Gloggnitz (S. 123).
Vom Semmering Fahrstraße nach Edlach (S. 122). — Südbahn nach
Graz (Triest) s. R. 32.
125
II. Nieder- und Ober-Österreich.
Das Salzkammergut. Salzburg.
NB. Ausführlichere Angaben enthält Baedeker* Südbayern, Tirol und
Salzburg, Ober- u. Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und Krain.
Route Seite
6. Von Wien nach Linz (Salzburg) 126
a. Über St. Polten 126
Von St. Polten nach Leobersdorf ; nach Tulln. Von Pöch-
larn nach Waidhofen 127. — Von St. Valentin nach Klein-
Reifling 128. — Von Garsten nach Klaus 129.
b. Über Krems 130
7. Linz 131
Von Urfahr nach Aigen-Schlägl 133.
8. Die Donau von Passau bis Wien 134
a. Von Passau nach LiDz 134
b. Von Linz nach Wien. Die Wachau . . . . . . .136
9. Von Wien nach Mariazell 142
Von Mariazeil nach Groß-Reifling oder Hieflau 143.
10. Von Linz nach Selztal. Pyhrnbahn 143
Bad Hall 143.
11. Von Linz nach Salzburg 144
Von Wels nach Passau •, nach Simbach; nach Aschach-,
nach Grünau 145. — Von Attnang nach Schärding. Von
Vöcklabruck nach Unterach. Tannberg. Mattsee 146.
12. Salzburg und Umgebung 147
Aigen. St. Jakob. Hellbrunn. Leopoldskron. Maria-Piain.
Untersberg 153.
13. Von Salzburg nach Ischl. Abersee. Schafberg . . .153
Von St. Lorenz nach See am Mondsee. Von St. Gilgen auf
den Schafberg; nach Salzburg 154.
14. Gmunden. Ischl. Hallstatt. Aussee 156
Von Hallstatt nach den Gosauseen. Von Gosau über die
Zwieselalp nach Abtenau 161.
15. Von Salzburg nach Berchtesgaden. Königssee . . . 163
a. Von Salzburg über Reichenhall nach Berchtesgaden 163
b. Von Salzburg über St. Leonbard nach Berchtesgaden 164
Watzmann. Von BercLtesgaden nach Saalfelden 167/8.
16. Von Wien nach Zell am See (Innsbruck) 1G8
a. Über Amstetten und Selztal 168
Von Radstadt nach Mauterndorf. Liechtenstein - Klamm
170. — Kitzlochklamm. Rauris. Fuscher Tal 171. — Zeller
See. Schmittenhöhe. Kapruner Tal 172.
b. Über Linz und Salzburg 172
Gollinger Wasserfall. Salzach-Öfen 173.
17. Von Zell am See nach Krimml. Ober-Pinzgau . . . 173
Ober-Sulzbachtal. Von Krimml nach Käsern 174.
18. Von Salzburg nach Gastein (Villach, Triest) .... 175
Ba?dekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 9
126
6. Von Wien nach Linz (Salzburg).
a. Über St. Polten.
189km. Staatsbahn. Schnellzug in 3V4-33/4 St. für 22.60, 13.80, 8.80 Z;
Personenzug in 5V2-7 St. für 17.20, 10.50, 6.70 5"; außerdem Orient-Expreß
in 3 St. (Wien-Salzburg in 51/2 St. für 45 .fi" 50, Wien -Paris in 21 St. für
192 fr. 90) und Ostende-Expreß (Wien-Brüssel in 20 St. für 163 fr. 65, Wien-
London über Ostende in 29 St. für 212 fr.). Kanadischer Aussichtawagen
Wien -Linz (Innsbruck) für 5 K. — Für die Talfahrt (Linz -Wien) ist
das Dampf boot vorzuziehen; vgl. B,. 8b.
Wien s. S. 3 ; Abfahrt vom "Westbahnhof . Bald nach der Aus-
fahrt 1. Schönbrunn (S. 98). — 3km Penzing (S. 100); südl. Hietzing.
Die Bahn tritt in den "Wiener Wald (S. 106) — 5km Baumgarten.
R. die Niederösterr. Landes-Heil- nnd Pflegeanstalt Steinhof (S. 109) ;
1. die erzbischöfl. Sommerresidenz Ober-St. Veit, mit Altarwerk aus
A. Dürer's Werkstatt. — Jenseit (6km) Hütteldorf-Hacking (214m)
1. der Lainz er Tiergarten (S. 100; auf die Sophien-Alpe s. S. 109).
L. bleibt Mariabrunn, mit Wallfahrtskirehe. — 10km Hadersdorf-
Weidlingau (230m).
Nahebei nördl. (grüne WM.) Hadersdorf, mit Schloß des Frhrn. von
Laudon ; im Park liegt Feldmarschall Laudon begraben (+ 1790; Sarkophag
mit trauerndem Krieger, von Fr. Zauner). Weiter im schönen Mauerbach-
tal nach (3/4 St.) Vorder- Hainbach, von wo man r. durch ein enges Waldtal
nach (20 Min.) Hinter-Hainbach (Gasth.) gelangt (Aufstieg zur Sophien- Alpe,
3/« St., s. S. 109). l/i St. jenseit Vorder-Hainbach zweigt r. ein andres
Seitental ab (grüne WM.), in dem das reizende Dörfchen Steinbach liegt.
Im Haupttal folgt V2 St. weiter das ehem. Kartäuserkloster Mauerbach,
1313 von Friedrich dem Schönen gestiftet, im xviii. Jahrh. umgestaltet,
jetzt Filiale des Wiener Versorgungshauses. Von hier auf gutem Wege
(gelbe WM.) in ll/2 St. auf den 'Tulbinger Kogel (495m), mit Aussichts-
warte und Whs. ; von da Abstieg über Tulbing nach (2l/4 St.) Tulln (S. 141).
12km Purkersdorf (243m; Gasth.: Gold. Hirsch bei Senefelder).
Lohnender Ausflug n.w. (grüne WM.) auf den (2 St.) Troppberg
(540m) ; weite Aussicht vom Aussichtsturm. — Bei (20km) Tullner-
bach- Preßbaum (317m) 1. das große Staubecken der Wien talwasser-
leitung. — 25km Rekawinkl (361m; Bahnhofshot.), Sommerfrische.
Vom Bahnhof südl. (blaue WM.) zur (li/4 St.) Wienerwaldwarte
auf dem Jochgrabenberg (646m), mit weiter Rundsicht (von hier s.w.
über Hochstraß auf den Schöpft 31/2-4 St., s. S. 127). — Die Bahn
senkt sich durch zwei Tunnels und über einen 25m h. Viadukt
nach (31km) Eichgraben. l3/4 St. w. der Kohlreitberg (514m), mit
lohnender Aussicht (V2 St. s.w. unterhalb des Gipfels das Gasth. am
Haardt). — 38km Neulengbach - Markt (261m; Gasth. Drei Huf-
eisen), mit 1800 Einw., auf einer Anhöhe hübsch gelegen, darüber
ein Liechtenstein'sches Schloß (jetzt Pens., von 8 K an). 1 St. n.ö.
der Buchberg (464m), mit Whs. und Aussichtswarte; n.w. der lange
Rücken des Haspelwaldes. — 39km Neulengbach (244m). — Hinter
(55km) Pottenbrunn über die Traisen.
61km (I.) St. Polten (273m; Bahnrestaur., gut; Gasth.: *Gr.-H.
Pittner zum roten Krebs, 170 Z. zu 2-5 K, Hot. Bahnhof, beide am
Bahnhof), Bischofssitz mit 22000 Einw. und einer 1030 gegrün-
deten, Anf. des xviii. Jahrh. im Barockstil umgebauten Domkirche.
HAINFELD. Karte S.283.— 6. Route. 127
Von St. Polten nach Leobersdor f. 76km, Staatsbahn in 3-3V2 St.
— Die Bahn führt durch das Steinfeld am 1. Ufer der Traisen nach (19km)
Scheibmühl. Zweigbahn über (7km) Lilienfeld, mit alter Zisterzienserabtei,
und (13km) Freiland (s. unten) nach (38km) Kernhof (688m; Gasth.), von
wo Fahrstraße (Post im Sommer, 4 K; Zweisp 18-20 K) nach (29km)
Mariazell (S. I42j. Von Freiland Nebenbahn nach (10km) Türnüz (461m),
Markt und Sommerfrische, von wo ebenfalls Fahrstraße über (15km) Anna-
berg (969m; bis hierher Post) und (23km) Wienerbruck (S. 142) nach (40km)
Mariazell (S. 142). — Die Bahn wendet sich ö. in das Tal der Gölsen nach
(32km) Hainfeld (461m; Gasth.: Weintraube, 25 Z zu 2-6 Z; Kohaut, am
Bahnhof). Markt mit 4100 Einwohnern. Hübscher Ausflug südl. über (1 St.)
Ramsau (Gasth. z. Touristen) nach (1 St.) Adamtal (648m; gutes Gasth.),
von wo der Unterberg (1341m) in 2l/2-3 St. leicht zu ersteigen ist; ferner
Fahrstraße (13km, Post in I1/2 St.) über (11km) Salzerbad nach Kleinzeil
(470m; Gasth.: z. Touristen, Weintraube), am nordöstl. Fuß der Reis-
alpe (1398m ; blau MW. in 3V2 St. ; lohnende Aussicht). — Die Bahn senkt
sich jenseit (39km) Gerichtsberg (567m) durch einen kurzen Tunnel in das
Tal der Triesting. — 44km Kaumberg (492m; Gasth. : Kreuz, Hirsch), Markt
und Sommerfrische. — 49km Altenmarkt- Thenneberg (Gasth. z. Staatsbahn).
— 51km Altenmarkt an der Triesting (406m; Gasth. Lamm). Lohnende
Ausflüge s.o. (rot MW.) auf das (2'<2 St.) Hocheck (1036m), mit der Franziska-
Warte und Schutzhaus; n.w. über (2J/2 St.) St. Corona (579m; Gasth.
Heiliger Brunnen) auf den (1 St.) Schöpft (893m), den höchsten Punkt des
Wiener Waldes, mit Aussichtswarte und Schutzhaus. — 57km Weißenbach-
Neuhaus, Station für den Markt Weißenbach an der Triesting (356m; Gasth.:
Weintraube, Maurer, Linde), am Ausgang des Further Tals. lJ/4 St. s.w.
das Gasth. Hönigsberger (Farthnerwirt), am Eingang des Steinwandgrabens,
in dem (blaue WM.) l'/iSt. aufwärts (Omn. von Weißenbach im Sommer
tägl.) die -Steinuandklamm; am Eingang KohPs Gasth. Vom (20 Min.) oberen
Ende durch das Türkenloch, einen natürlichen Felstunnel, zu den (20 Min.)
Häusern am Kreuth und hinab in 1 St. über die hübschen Mirafälle nach
Muckendorf (S. 118). — 61kmPö«e»s<cm(328m), Markt mit2700 Einwohnern.—
64km Berndorf (314m), Stadt mit 700ü Einw. ; 66km Berndorf -Fabrik, Station
für die große Metallwarenfabrik von Arthur Krupp. — 73km Wittmannsdorf
(S. 118). — 76km Leobersdorf (S. 118).
Von St. Polten nach Tulln, 47km, Eisenbahn in 2 St. Die Bahn
führt im Traisental abwärts nach (10km) Herzogenburg (227m), einem
schönen, 1112 gegründeten Augustiner- Chorherrenstift mit Sammlungen
und reicher Bibliothek, wo sie sich teilt: w. über (25km) Furth-GöUweig
(S. 140) nach (31km) Krems (S. 140) ; ö. über (19km) Traismauer (S. 141)
nach (47km) Tulln (S. 141).
Von St. Polten nach Mariazell s. S. 142.
69km Prinzer sdorf(2Q0m), amder Pielach ; 1 8/4 St. t. am Dunkel-
steiner Wald Ruine Hohenegg. — 74km HS. Groß-Sirning. 3/4 St.
n. die Halbruine Osterburg mit altem Palas. — 79km Loosdorf;
1 St. s.w. Schloß Schallaburg, mit prächtigem Renaissancehof aus
dem Ende des xvi. Jahrh. (die Arkadengäuge mit Terrakottareliefs
und -Skulpturen) ; ^ St. n. Schloß Albrechtsberg. Die Bahn steigt
bis zu dem 292m 1. Wachberg-Tunnel ; jenseits der schönste Punkt
der ganzen Fahrt: 85km Melk (210m; S. 138), überragt von dem
großartigen Benediktinerstift (r.). Die Bahn überschreitet die Melk
und tritt an die Donau; jenseits Ruine Weitenegg (S. 138), weiter
das viertürmige Schloß Artstetten des Erzherzogs Franz Ferdinand.
94km Pöchlarn (215m; Bahnrest.; S.137).
Von- Pöchlarn nach Waidhofen, 117km, Eisenbahn in 56 St.
Die Bahn tritt bei (5km) Erlauf auf das 1. Ufer der Erlauf. 21km Purg-
stall (294m), mit Schloß des Grafen Schaffgotsch. — 27km Scheibbs (332m 5
9»
128 R.6. — K.S.283. AMSTETTEN. Von Wien
Gasth. : Gold. Kreuz, Adler, Rose), schöngelegener Markt. — 38km Kienberg-
Qaming (389m), wo die schmalspurige Ybbstalbahn beginnt.
43km Gaming (430m; Gasth. : Post, Z. 2-4 .ff; Lechner), mit Resten
eines Kartäuserklosters. Lohnende Wanderung durch das wildromantische
Erlauftal zum (6V4 St.) Lassingfall |S. 142). — Auf den Ötscher, unschwierig
und sehr lohnend (Post bis Lackenhof tägl. in 374 St., bis hierher zu Fuß
besser auf der Fahrstraße von Lunz in 2J/2 St.). Auf der Lunzer Straße
bis zur (1 St.) Straßenteilung am Grubberg (753m ; Whs. Jagersberger), hier
1. ab nach (2V4 St.) Lackenhof (807m ; Gasth. Lei Fallmanu). Von hier rot
MW. (F. unnötig) über den (iy4 St.) Riffelsattel (1284m) zum (1/2 St.) ötscher-
haus .(1420m; Wirtsch.), dann östl. über den Kamm zum (l'/4 St.) Gipfel
des *Ötscher (1892m), mit prachtvoller umfassender Bundsicht.
64km Lunz (586m; Gasth.: Qrubmayr, 50 Z. zu 1.60-3 ÜT), in reizender
Lage an der Ybbs, Sommerfrische. 20 Min. ö. der 2km lange Lunzer See.
(C08m) ; unweit von seinem O.-Ende Schloß Seehof, mit biologischer Station.
— 73km Göstling (524m ; Gasth. : Gold. Hirsch, Bahnhofshotel), schön ge-
legene Summerfrische. Lohnender Spaziergang ins Steinbachtal: durch die
Not (Klamm) zum (IV2 St.) Meisterhaus (Whs.). 9km südl. von Göstling
(Fahrstraße) liegt 1 assing, von wo in 33'4 St. das Hochkar (1809m) erstiegen
wird. — 112km Gstadt; Zweigbahn nach (6km) Ybbsitz (404m ; Gasth. : Hirsch,
Lamm), von wo man den (2l/2 St.) Prochenberg (1123m), mit Schutzhütte
und Aussichtswarte, besteigt. — 117km Waidhofen (S. 168).
Über die Erlauf; r. Marbach (S. 137), darüber Maria-Taferl. —
99km Krumnußbaum ; fern am Donauufer Persenbeug (S. 13?) und
Ybbs (S. 137). — Vor (108km) Ybbs-Kemmelbach tritt die Babn in
das Tal der Ybbs. Straßenbahn nach Ybbs s. S. 137.
125km Amstetten (275m; Gasth.: Hofmanris Bahnhofshotel u.
Restaur., Qold. Adler, in beiden Z. 2-3 K; Lamm). Nach Selztal
s. ß. 16 a.
Die Bahn verläßt die Ybbs. 145km St.Peter (324m). % St. s.o. das
Benediktinerstift Seitenstetten. — 151km Haag; 1. Schloß Salaberg.
165km St. Valentin (269m; Bahnhofhot. fy Restaur.), Knoten-
punkt für Budweis (S. 332) und Krems-Wien (R. 6 b).
Von St. Valentin nach Klein-Reifling, 67km, Eisenbahn in
2 St. — St. Valentin s. oben. Die Bahn wendet sich südl. und tritt
bei (7km) Ernsthofen in das Tal der Enns.
20km (r.) Steyr. — Bahnreslaurant. — Ga^th. : Stey rer Hof, Stadt-
platz 3, 32 Z. zu 1.E0 4 1, gut; Goldenes Schiff. Grünmarkt; Roter
Krebs, Stadtplaf z. — Cafe" Landsiedl, Stadtplatz 22. — Rest ade. : Schwechater
Pierhalle, bei der Pfarrkirche; Ziffer Bierhaus, bei der unteren Ennsbrücke.
— Postamt, Stadtplatz.
Steyr [306m), Stadt mit 17500 Einw., in hübscher Umgebung
an der Einmündung der Steyr in die Enns, ist Mittelpunkt der ober-
österreichischen Eisen- und Stahlindustrie. Die eigentliche Stadt,
mit alten malerischen Häusern und winkeligen Gassen, liegt auf
einer Landzunge zwischen den beiden Flüssen. Vom Bahnhof r.,
dann 1. durch die Bahnhofstraße und über die untere Ennsbrü< ke
zu dem (5 Min.) Platz „Zwischen den Brücken" auf der Spitze der
Landzunge (oberhalb auf einem Felshügel das unten gen. Schloß),
dann 1. durch die Enge Gasse (Nr. 31 mit sehenswertem Hot) in
2 Min. zum geräumigen Stadtplatz. L., an der O. -Seite des Platzes,
nach Linz. STETR. Karte S. 283. — 6. Route. 129
das 1765-78 von Hayberger im Rokokostil erbaute Rathaus, mit
schlankem Turm. Beachtenswert sind die Höfe der Häuser Nr. 9,
12, 14, 29 (Altes Rathaus), 32 (Gold. Löwe), 39. Vom Südende
des Platzes (geradeaus der Grünmarkt mit dem Innerberger Stadel
von 1612) r. hinauf durch die kurze Pfarrgasse zu der Pfarrkirche,
einer dreischiff igen got. Hallenkirche (1442-1628), mit Glas-
malereien aus dem xvi. Jahrh. und, in einer Kapelle des nördl.
Seitenschiffs, einem Erztauf becken von 1569 ; Aussicht von dem
86m hohen, 1889 von Fr. Schmidt (S. 26) erneuten Turm. Vor der
Kirche eine Bronzebüste des Komponisten Ant. Brückner (1824-96),
von Tilgner (1898). Westl. führt die Redtenbacher-Gasse zur In-
dustriehalle, mit dem städt. Museum (Sonn- u. Festt. 9-12 Uhr 20 h,
sonst gegen 40 h) und einer Gewerbeausstellung (Sonn- u. Festt.
9-12 Uhr frei). Unweit nördl. von der Pfarrkirche der Franz- Joseph-
Platz, mit einem Bronzestandbild Josep/i WerndVs(j 1889; s. unten),
von Tilgner (1894). "Weiter nördl. über die Promenade zu dem gräfl.
Lamberg'schen Schloß (6 Min. von der Pfarrkirche), als Styraburg
schon Ende des x. Jahrh. erwähnt, die jetzigen Gebäude aus dem
Anf. des xvtii. Jahrhunderts. — Von dem oben gen. Platz „Zwischen
den Brücken" führt nördl. die Steyrbrücke zu der 1679 von den
Jesuiten erbauten Michaelskirche : 1. die Vorstadt Steyrdorf mit den
großen, vonWerndl gegründeten Werken der /. Österr. Waffenfabriks-
Gesellschaft (auch Herstellung von Fahrrädern und Setzmaschinen) ;
r. die Schlüsselhofgasse, an der aufwärts das (1.) 1908 von M.Blümel-
huber gegründete Meister atelier für Stahlschnitt.
Hübsche Aussicht auf Stadt und Umgebung vom Tabor (V4 St. nördl.
vom Stadtplatz), vom Bachsberg (1/2 St. n.w.) und von der Hohen Ennsleithe
P/2 St. s.). — l3/4 St. s.o. der Damberg (811m), mit prächtiger Rundschau
von der Warte O/2 St. unterhalb das Schoiber-Whs.j.
Die Bahn überschreitet die Enns. 23km (1.) Garsten, mit Straf-
anstalt in der ehem. Benediktinerabtei, die Kirche 1685 erbaut.
Von Garsten nach Klaus 40km, Eisenbahn in 2x/2 St. durch das
hübsche gewerbreiche Steyrtal. — 3km Steyrdorf (s. oben). — 7km Pergern.
Zweigbahn in 1 St. nach (16km) Bad Hall (S. 143). — 11km Letten. Die
Bahn tritt in das Gebirge. — 29km Leonstein (403m •, Gasth. Linde), Sommer-
frische mit gräfl. Sallburg'schem Schloß und Park. — 31km Mölln. V2 St. ö.
das reizend gelegene Dorf d. N., an der Mündung der Krummen Steyrling. —
32km Sensenwerk Agonitz (422m). — 40km Klaus (S. 144).
Weiter stets dicht am 1. Ufer der Enns. — 42km Losenstein, mit
Burgruine. — Jenseit (55km) Großraming durch einen Tunnel. —
64km Kastenreith, an der Mündung des Gaflenzbachs in die Enns. —
67km Klein-Reißng (S. 168).
Die Bah n nach Linz überschreitet die 7?nns,Grenzfluß zwischen
Nieder- und Ober-Österreich. — 171km (1.) Enns (252m ; Gasth.:
Gold. Ochs, Z. 2-3 K, gut; Krone), altes (Stadtrecht seit 1212),
malerisch gelegenes Städtchen mit 4450 Einw. und dem gräfl.
Fürstenberg'schen Schloß Ennsegg. Am Stadtplatz ein Museum
130 R.6.— K.S.283. HADERSDORF.
mit römischen Altertümern (tägl. 8-12, 2-5 Uhr, 20/f); in der
Mitte des Platzes der 65m h. Stadtturm (Aussicht), von 1565.
Unweit s. des Bahnhofs liegt 8t. Lorenz, das röm. Laureacum, mit alter
got. Kirche. 5km ö. von Enns Albing, auf der Stelle eines röm. Legionslagers.
177km Asten-St. Florian (250m).
1 St. s.w. das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, eines der ältesten
Österreichs, das jetzige große Gebäude aus dem Anfang de» xviii. Jahrh.
nach Plänen Garlone's und Prandauer's, die niedrige Krypta aus dem
xiii. Jahrh.; Bibliothek (über 100000 Bände) mit vielen Handschriften
und Inkunabeln. Großer Marmorsaal; im zweiten Stock die Kaiserzimmer
mit prunkvoller Barockausstattung.
Yor (183km) Kleinmünchen über die Traun. — 189km (r.)
Linz (Bahnrest.), s. S. 131.
b. Über Krems.
216km. Personenzug in 8l/2 St. für 20.40, 13.10, 8.50 K (bis Krems
Schnellzug in H/2 St. für 9.50, 5.80, 3.70 K). L. sitzen. Vgl. die Karten
bei B. 8. — Dampfboot s. R. 8.
Wien s. S. 3; Abfahrt vom Franz-Josefs-Bahnhof (S. 3). Bis
(44km) Absdorf-Hippersdorf s. S. 334. Unsere Bahn wendet sich
westlich. — 61km Wagram- Grafenegg. V2 St. w. das Mitte des
xix. Jahrh. in englischer Gotik umgebaute Schloß Grafenegg, Fidei
kommiß der Grafen Breuner, mit wertvollen Sammlungen und
schönem Park. — 67km Hadersdorf. Zweigbahn n. nach (45km)
Sigmundsherberg (S. 333).
76km (r.) Krems (Bahnrest.), s. S. 140. Die Bahn tritt in die
Wachau (S. 138) und folgt dem 1. Donauufer bis jenseit Grein (s.
unten) ; 1. der Strom. Zwei Tunnels. — 80km Stein- Mautern, Station
für Mautern auf dem r. Donauufer (S. 140). — 83km Dürnstein-
Oberloiben (S. 139; Bahnhof an der S. -Seite von Dürnstein). R.
das Denkmal für 1805 und die Burgruine. — Tunnel. Schöner Rück-
blick auf Dürnstein. 89km (r.) Weißenkirchen (S. 139). — 95km
Spitz (S. 139). Blick auf Ruine Hinterhaus. — Jenseit (97km)
Schwallenbach (S. 139) 1. Aussicht auf Ruine Aggstein (S. 138). —
103km (1.) Aggsbach (S. 138). — 108km Grimsing ; 1. Schloß Schön-
bichel (S. 138). — 111km Emmersdorf (S. 138). — 112km Melk,
Station für Melk am r. Donauufer (S. 138).
Die Bahn verläßt die Wachau. — Tunnel. 115km Weitenegg
(S. 138). — 117km Lehen-Ebersdorf (S. 137). — 120km (1.) Klein-
Pöchlarn (S. 137), Station für Pöchlam am r. Donauufer (S. 137,
127). — 125km Marbach-Maria-Taferl (S. 137). — 131km Fersen-
beug (S. 137). Gegenüber, am r. Donauufer, Ybbs (S. 137).— 137km
Weins-Isperdorf{ß. 137). — 145km Sarmingstein (S. 137). — 147km
St. Nikola-Struden (S. 137). — L. im Fluß das Wörth (S. 137). —
154km (1.) Grein, s. S. 137. — 159km Dornach.
Die Bahn verläßt die Donau und wendet sich westlich. — 161km
Saxen. V2 St. n. die Klammer-Schlucht-, V2 St. weiter die wieder-
hergestellte Burg Klamm des Grafen Clam- Martinitz (xii.-xvi.
Jahrh.). — 164km (1.) Baumgartenberg, mit einem 1141 gegrün-
Spart
>$ I
.n1
p
^
*W:
ÄS»
Freinbere * ^j »,^
g Sc
TTit-
-S~£ä
fli
Schw^clLe.
Kreuz
*>
Exoatendorfl
'^Märzen-
^
«
tierq-ScKLöß! "'?.
1:19.200
Meter
J)2
Z.JtaßimLS . . B.3
Z.Iandhaus D.3
k.TostriLTelegraphenamt D.T5 . 3
5. Statthalter et D-3
Bircluen.:
6. Ehem.Domkirche
7 . Stadt-Pfarrkirche
&.Mscho fliehe Residenz .
9. Domherrerihof . . . .
l&.JLmdelsakadame,. .
ILZandesoericht,
12 . Bürger-it. Gewerbeschule
t^"H 13.<^m7wzsüun.
Ä£^\ üSlr^>k«<§ori4. OberJteaZschide
15. Stifterdenkmal
-5p1 s !>litiseuni~ ^
.EKsatefhiiL-S'
Kloster ^
S*Ä
TKeol: ^r
Seminar ,& ffi
s^fe*
D.3.
D.3.
D.4-.
3>.4.
DE .4.
E.3.
E.5.
JD.3.
D.4.
D.3.|
. -E.3.
eZektr. Strassenbahn.
.0»
Eierzie r
Platz
Geograph, Anst.v/Wagner &Debes .lerpzig
LINZ. 7. Route. 131
deten Kloster, jetzt geistl. Erzieh ungsanstalt; die ursprünglich
roman. Kirche, mit spätgot. Yorhalle, wurde 1684 im Barockstil
teilweise verändert. — 180km (r.) Schu-ertberg, Markt mit großer
Wasserburg (xiit.-xvii. Jahrh.). — 184km Mauthausen (S. 136). —
Die Bahn überschreitet die Donau. 191km St. Valentin (S. 128),
Weiter nach (216km) Lim s. S. 129/130.
7. Linz.
Bahkhöpe: Staatsbahn (PI. E 6), im Süden der Stadt-, Mühlkreisbahn,
für Aigen-Schläg], in TJrfahr (PI. 0 1); Eferdinger Lokalbahn (VI. E 6), un-
weit nördl. vom Staatsbahnhof. — Dampfbootlandeplatz (PI. D 2), unter-
halb der Brücke.
Gasthäuser: »Erzherzog Karl (PI. a: D 2), Zollamtsstr. 1, beim
Landeplatz der Dampfboote, 1912 ganz erneut, ersten Ranges, 114 Z. zu
3-8, F. 1.20, M. 4, Omn. 1 1; — EnglischerHof (PI. i: E 5), Feldstr. 23,
75 Z. zu 2-4 E; Gold. Schiff (PI. g: E 4), Landstr. 36, 38 Z. zu 2-3 Ä"; Gold.
Kanone (PI. c : D 3), Landstr. 18, Z. 1.E0-4 Z; Stadt Wien (Pl.h:E5),
Volksgartenstr. 34, unweit vom Bahnhof; Gold. Löwe (Bes. Wolfinger;
Pl.e: D3), Franz-Joseph-Platz 26-, Gol d. Adl er (PI. f : D 2), Adlergasse 3.
— In ürfahr (elektr. Straßenbahn vom Bahnhof, s. unten): Achleitner
(PI. k: Dl), Hauptstraße 20, mit Garten, 62 Z. zu 1.80-4 K.
Cafes: C. Zentral, Landstr. 38 (PI. D E 3, 4); Traxlmayr, Prome-
nade 16 (P1.D3); Schönberger, Landstr. 58 (PI. D E 3, 4). — Linzer
Torte in der Konditorei Gröbl, Klosferstr. 4 (PI. D 3).
Restaurants in den Gasthöfen; ferner Volksgarten (PI. E 5; So.
Konzert); Kaufmännisches Vereinshans (PI. E 4), Landstr. 49,
mit Garten; Eurich, Domgasse 5 (PI. D3); Schwarzer Bär, Herren-
atr. 9 (PI. D3, 4), mit Garten; Märzenkeller der Linzer Aktienbrauerei
(PI. D 6), Kellergasse 16. — Wein bei Fiorioli, Domgasse 8 (PI. D 3).
Droschken: vom Bahnhof in die Stadt Einsp. 1 2T40, Zweisp. 2 E,
vom Dampfbootlandeplatz 1 E 20 oder 2 E% Zeitfahrten die erste lfa St.
1 E oder 1 E 60, jede weitere 1/2 St. 60 h oder 1 E.
Elektr. Straßenbahn: vom Bahnhof am Volksgarten vorbei, über die
Landstraße, den Franz-Joseph-Platz nnd die Donaubrücke bis TJrfahr
(s. unten); Abfahrt alle 5 Min. (10 und 20 h). — Von TJrfahr führt eine
elektb. Bahn in 20 Min. auf den Pöstlingberg (S. 133): hinauf 50, hinab
30 7», mit Benutzung der Straßenbahn 1 E hin und zurück.
Post u. Telegraph (PI. 4 : DE 3), Domgasse. — Landestheater (PI. D 3),
nur im Winter. — Donaübäder an der oberen und unteren Donaulände.
Bei beschränkter Zeit (i/2Tag) : Museum, Franz- Joseph-Platz, Land-
haus, Franz -Joseph -Warte. — Lohnend ist der Besuch des Pöstlingbergs
(S. 133; elektr. Bahn bis oben) und der Stadt Steyr (S. 128).
Linz (264m), Hauptstadt des Erzherzogtums Ober-Österreich
(Österreich ob der Enns), mit 68 000 Einw. einschl. einer 3700 Mann
starken Garnison, liegt malerisch am r. Ufer der Donau, über die
eine 280m lange eiserne Brücke (hübsche Aussicht) nach der Stadt
ürfahr (15400 Einw.) führt (Straßenbahn s. oben).
Linz, das römische Levtia, erhielt 1324 S»adtrecht und wurde 1490 unter
Kaiser Friedrich III., der hier 1493 in der Kaiserburg starb, Landeshaupt-
stadt. Während des Bauernkrieges im J. 1626 wurde es von den auf-
ständischen Bauern vergeblich belagert. Erzherzog Maximilian von Este
befestigte 1820 die Stadt durch einen Gürtel von 32 z. T. noch bestehenden
und verschiedenen Zwecken dienenden Türmen.
132 Boute 7. LINZ. Museum.
Auf dem von der Donau ansteigenden Franz - Joseph - Platz
(PI. D 2, 3) eine 26m h. Dreifaltigkeitssäule (1723). S. führt von
hier die Schmiedtorstraße auf die Landstraße, die Hauptstraße der
Stadt. L. in der Domgasse die ehem. Domkirche (PI. 6 : D 3) , als
Jesuitenkirche 1669-82 im Barockstil erbaut. — Weiter, am Pfarr-
platz, die Stadtpfarrkirche (PI. 7) ; an der Außenseite des Chors
ein Marmorstandbild des h. Johannes von Nepomuk, von B. Donner.
Im Innern r. vom Hochaltar eine Marmorgrabplatte für Kaiser
Friedrich III. (S.133), dessen Eingeweide hier beigesetzt sind.
In der nahen Museumstraße das sehenswerte Museum Francisco-
Carolinum (PL E 3), 1892 nach Plänen von Bruno Schmitz im Spät-
renaissancestil erbaut. Oben ein Kolossalfries in weißem Sandstein,
von Prof. zur Straßen, die Kulturentwicklung Oberösterreichs von
der Urzeit bis zur Besitznahme durch das Haus Habsburg darstel-
lend. Das Eingangstor, das frühere Portal des Landhauses, hat
kunstvolle Schmiedearbeit (Ende des xvn. Jahrh.). — Zutritt im
Sommer werktags 9-12, 2-5 Uhr, 40 ä, Sonn- u. Festtags 9-12 Uhr,
10 fc; im Winter So. Di. Mi. Fr. Sa. 10-12, 2-4 Uhr. Führer 1 K.
Direktor: Dr. H. üb eil.
Erdgeschoß. R. Saal XXV: Münzen, Siegel, über 3000 nach Schnlen
geordnete Medaillen. In den folgenden Sälen botanische und zoologische
Sammlungen; beachtenswert in Saal XIX eine Grappe neuseeländischer
Vögel (Kiwi, Erdpapagei), in Saal XX Gruppenbilder der einheimischen
Fauna. — I. Stock. R. Saall: vorgeschichtliche, besonders Hallstätter
(S. 161), und römische Landesfunde. Saal II: Waffen und Rüstungen.
Saal III : kunstgewerbliche Gegenstände. Im Treppenhaus Volkstrachten,
Kostümbilder und historische Bildnisse. In Saal IV: Musikinstrumente,
u. a. 1. am Fenster ein Flügel Beethovens (von Erard in Paris, 1803).
Saal V: altdeutsche Tafelbilder, got. Möbel, Zunfttruhen, Kleinplastiken.
Zimmer VI, mit gotischen Einrichtungsstücken. Zurück in Saal V und 1. in
Saal VII: got. Holzskulpturen (Statuen, Gruppen und Reliefs, viele in der
alten Fassung und Vergoldung). Durch einen Gang (VHI) in Saal IX:
Renaissance-Kassetten-Decke, aus Mitterndorf (1593), Möbel aus dem xvi.
und xvn. Jahrh., Wappenscheiben. Saal X : Sensenschmiedezimmer aus
Micheldorf von 18L7. Durch das Treppenhaus 1. in den Festsaal (XI), mit
zwei großen Landschaften, von A.Obermüllner (Gräberfeld bei Hallstatt, Aus-
sicht von Kreuzen bei Grein). — II. Stock. Rechts die Oberösterreichische
Landesgalerie, zwei Säle vorwiegend moderne Bilder (Wiener, Münchener
Schule u. a.), einige altdeutsche und holländische Bilder. Links Saal XVII :
Ludolf'sche Sammlung kleinerer Kunstwerke und Bilder, Moser'sche Schen-
kung und der sog. Schwanenstädter Fund, bürgerlicher Hausrat des
xvn. Jahrb., 1907 in einer seit 1671 versteckten Kiste entdeckt. Säle XII-
XVI : mineralogisch-geognostiache Sammlungen ; in Saal XII Reliefkarten
von Ober-Österreich (1 : 75000) und des Salzkammergutes (1 : 50000). —
Untergeschoß. Waffen aus dem Bauernkriege, Kanonen; ländliche
Wirts- und Wohnstube, mit Gebrauchsstücken. Ferner Eisenarbeiten,
Grabsteine u. a.
An der Promenade (Pl.D 3 ; vorm. Markt) ein Denkmal Adalbert
Stifters (PL 15; 1805-68), von Rathausky (1902): auf Felsblöcken
die sitzende Bronzefigur des Dichters. Ferner das 1662 erbaute, 1800
•wiederhergestellte Landhaus (PI. 3), mit Arkadenhof; von dem
alten Bau stammen noch das schöne Marmorportal, an der Altstadt-
Seite , und der Ständesaal; neben dem Portal, an der Promenade,
Pöstlingberg. LINZ. 7. Route. 133
eine Marmorbüste der Kaiserin Elisabeth (f 1898), von Rathausky
(1903). — In der Klosterstraße die Minoritenkirche (PL D 3), mit
Altarbildern von Kremser Schmidt (S. 140). — Nordwestl. auf einer
Anhöhe an der Donau die langgestreckte Schloßkaserne (PL C 3), an
der Stelle der Kaiserburg, in der Kaiser Friedrich III, starb (S. 132).
Südl. von der Promenade der Marien-Dom (PL D 4), 1862 von
Vinc. Statz im Stil der Frühgotik begonnen, aber noch unvollendet;
der 135m hohe Turm beherrscht das Stadtbild. — Im S. der Stadt
der schattige Yolksgabten (Pl.E 5), mit dem städt. Saalbau, einem
Bronzestandbild des Dialektdichters Stelzhamer (PL St. ; f 1874),
von Metzner (1908), und dem Hellctzgruber-Brunnen (PL H.-B.),
von Hanak (1908).
Vom N.-Ende der Promenade (S. 132) führt die Römerstraße
(PL B C 3) in 25 Min. in den Stadtwald (PL A4; Restaur. Jäger-
mayr, mit Aussichtsterrasse), mit zahlreichen Aussichtspunkten.
Schönste Randsicht von der 20m h. Tranz- Joseph-Warte (PL A3 ;
Eintr. 10 A; 127 Stufen) am N.-Rande des Plateaus; unterhalb ein
"Wirtshaus mit Aussichtsterrasse.
Vom Mariendom (s. oben) führt die Stifterstraße (PL D 4) in
*/4 St. zum Bauernberg (PL C 5); von hier in 1/i St. auf der in
Windungen ansteigenden Straße (Fußwege kürzen etwas) auf den
Freinberg (336m; PL A 4), mit ehem. Jesuitenkloster und einem
festen Turm, der ursprünglich zur Maximilian'schen Befestigung
gehörte (S. 131). Ein Fahrweg führt von da nördl. in 10 Min. zum
Restaur. Jägermayr (s. oben).
Die Aussicht von dem früher befestigten *Pöstlingberg (537m),
am 1. Ufer, 1 St. n.w. von ürfahr (elektr. Bahn s. S. 131), ist be-
sonders bei Abendbeleuchtung schön. Die Bergbahri (vgl. die Bei-
karte auf dem Stadtplan ; 1. rückwärts sitzen) führt an Schloß Hagen
(jetzt Brauerei) vorbei; r. das Petrinum, ein bischöfi. Knaben-
seminar. Von der Endstation (519m), vorbei an einer (1.) Aus-
sichtsterrasse in einem ehemaligen Festungsturm (S. 131) nnd an
der (r.) oberhalb gelegenen zweitürmigen "Wallfahrtskirche , in
3 Min. zu dem guten Hot.-Rest. Bergbahn, mit Aussichtsterrasse.
Nahebei das sehenswerte österr. Museum für Höhlenforschung (20 h).
— Zu Fuß südwestl. (WM. rot) durch Wald nach (i/2 St.) Buchenau
(S. 136) hinab und an der Donau in 3/4 St. bis zur Brücke in Urfahr.
Vom Pöstlingberg auf MW. in IV2 St. zur "Giselawarte (Whs.) auf dem
Lichtenberg (926m), mit umfassender Aussiebt (von Linz direkt mehrere
markierte Wege, 3 St.). 1 St. weiter Bad und Luftkurort Kirchtchlag
(894m). — St. Magdalena (311m), Wallfahrtskirche mit Gasthaus und Aus-
sicht, 3/< St. n. von Urfahr, wird gleichfalls viel besucht (auch mit dem
Pöstlingberg zu vereinigen); Einsp. hin und zurück mit 2 St. Wartezeit
7, Zweisp. 10 E. — Auf den Pfenningberg, MW. in H/2 St. von Windegg
(S. 332) aus. — IV2 St. donauaufwärts das Zisterzienserstift Wilhering (S. 136),
entweder auf der Landstraße oder durch den nürnberger Forst.
Von Urfahr nach Aigen -Schlägl, 70km, Mühlkreisbahn in
3 St. Die Bahn geht am 1. Donauufer aufwärts bis (11km) Ottentheim (263m ;
S. 136) und wendet sich hier n.w. nach (41km) Neufelden im Tal der Großen
134 Route 8. PASSAU.
Mühl, in dem sie dann aufwärts führt. — 44km Pümstein; r. oben die statt-
liche Euine Pümstein. — 70km Aigen (544m; Gasth. : Almesberger, 16 Z. zu
1.30-2 K) , freundlicher Markt, von schön bewaldeten Bergen umgeben. V« St.
südl. die alte Prämonstratenserabtei Schlägt, mit sehenswerter got. Kirche.
Elektr. Lokalbahn von Linz (Bahnhof s. PI. E 6) nach (24km) Eferding
(S. 145).
Von Linz nach Salzburg s. R. 11 ; — auf der Donau nach Wien s. R. 8 ; — •
nach Selztal s. R. 10; — nach Triest s. R. 38: — nach Budweis s. S. 332.
8. Die Donau von Passau bis Wien.
Die Donau durchzieht von Passau bis Linz, dann wieder von Grein
bis Krems die südlichen Abfälle des böhmischen Massivs und entfaltet
ähnliche Reize wie der Rhein zwischen Mainz und Köln. Mehr als der
verkehr- und industriereiche westdeutsche Strom hat sie die ernste Schön-
heit der unberührten Natur bewahrt.
a. Von Pas sau nach Linz.
92km. Dampfboot vom 1. Mai bis spätestens Ende September 2mal
tägl. in 3V2-4 St. für 5..60, 3.40 ^(stromaufwärts in 8-9 St. für 3.60, 2.70 K).
Freigepäck 25kg. — Österreichische Zolldurchsuchung am Landungsplatz
in Passau.
Die Dampf bootstationen sind in der nachstehenden Beschreibung wie
auf den Karten mit • bezeichnet. E. hinter OrtSDamen bedeutet Eisen-
bahnstation.
•Passau. — Gasth.: Bayrischer Hof (PI. a: C 3), Ludwigstraße,
Z. von 2 Ja? an, F. 1, M. 2y2J(; PassauerWolf (PI. h: B 3), 46 Z. zu
2.20-3.50 Jf, F. 80 Pf., Eisenbahn (PI. d: A3), Z. 2-3 Jl , Deutscher
Kaiser (PI. e: A 3), alle drei Bahnhofstraße. — Restaurants. Rathaus-
keller, gut, Niederleuthner, Schrottgasse (PI. D 3), in beiden Wein; Bier:
Theaterrestaurant, Bismarckstraße (PI. C 3); Stadt Wien, Ca/4 Witteisbach,
beide Ludwigsplatz (PI. B 3)-, Stockbauergarten (PI. E 2, 3), unweit des
Dampfbootlandeplatzes. — Ausführliche Beschreibung s. in Baedekers Süd-
deutschland.
Passau (304m), bayrische Stadt mit 21 000 Einw., liegt reizend
anf der schmalen Landzunge, die durch den Einfluß des an seiner
Mündung 290m breiten Irin in die hier nur 240m breite Donau
gebildet wird. An der Ostseite des mit einem Bronzestandbild
Maximilians I. geschmückten Domplatzes erhebt sich der Stephans-
dom (PI. D 3), vielleicht schon im v. Jahrh. gegründet, im xv. Jahrh.
im spätgotischen Stil erneut, nach dem Brande von 1662 von C. Lu-
ragho (S. 292) in reichem Barockstil umgebaut, eines der bedeutend-
sten Werke der deutschen Kirchenbaukunst des xvn. Jahrhunderts.
An der Donau das stattliche Rathaus (PL E 3), mit 68m h. Turm;
in den Sitzungssälen Gemälde aus der Geschichte Passaus von
F. Wagner. — Am r. Ufer des Inn, über den die Ludwigsbrücke
führt, liegt die Wallfahrtskirche Mariahilf (PI. E 4; 1/4 St. vom
S.-Ende der Brücke); unterwegs und oberhalb reizende Aussichten
auf die Stadt. — Yom untern Ende der Stadt gelangt man über die
Prinzregent-Luitpold-Brückezu der ehem. Feste Niederhaus und durch
einen kurzen Tunnel an die Uz; weiter Fahrweg an der Salvatorkirche
vorbei, dann 1. hinan zur (1/2 St.) Feste Oberhaus (408m ; PI. E 2),
pOTliaiä' TIOJCKCb-lX V ■
«'^««i^'V^ WlM^-^n^^^orlpaUm
^iappetf.
. DampFboo
DI]
ronPASSA
Butzlar
^ Gotisdorf
t^To \ Pßxrrkiravett
SabeHkg Metfpiaiäi.
-t -- .7.55»' .X^"\^*^WC>, ". 7/,e
<^fSbe^g
,ar''a's\ t *~°^cL^ -Kr-- -.-Pi /fV. 7 7 -
-> %Ob.-
1 t*j. ;
ofcrapK. Anstalt Ton
■Schlag!. i Aisen ___
LSeibeivdafi
üJ ' miihl V J)ra
\ (rraterutuo \ ^ylt&Wvm
^ _ lUissiprihe/i \ ^
Je»o7w& ,,J>k-\ «,,,,
ebach,
Siro7iami
^Estkai
' Jhach »•"N^ Vt^^i' G^ägugrdli^^^ ' j.ubptm
STATT
Inmt STRUDEL.
{\B£chbß^"\
=^5
St^hirnias/ ,
fVvuIhäoa' 4. ■',.
Kreuzen^ =^.^3^
*— - ■ ..6KEEt. . J><^ • ITacliierq. \
Donau v. Passau bis Wien. OBERNZELL. 8. Route. 135
auf steiler Höhe 1219 erbaut, jetzt Militärstrafanstalt. Schöne Aus-
sicht (besonders bei Abendbeleuchtung) vom Aussichtsturm (427m)
des Passauer Waldvereins (50, So. 20 Pf.). — Am 1. Ufer der Hz der
Klosterberg (PI. F 2), Schlößchen mit gleichfalls lohnender Aussicht.
Eisenbahn von Passau nach Wels (Linz) s. S. 145.
Bei der Abfahrt von Passau prächtiger Rückblick auf Stadt und
Umgebung. Die Gewässer des grauen Inn und der dunkelbraunen
Hz vermischen sich erst allmählich mit dem gelbgrünen Donau-
wasser. Das r. Ufer ist von unterhalb Passau an österreichisch,
das 1. Ufer bis gegenüber Engelhartszell bayrisch. Die Bahn nach
Hauzenberg überschreitet auf einer Eisenbrücke die Donau, führt
bis Erlau (s. unten) mit ihr parallel und wendet sich dann nach N.
Zu beiden Seiten steigen bald steile "Waldgebirge auf; am Ufer sieht
man nur hin und wieder einzelne Häuschen oder Häusergruppen,
Der Strom ist wenig belebt, die Landschaft ernst.
L. das Dorf Erlau (E,), r. die kleine Burg Krämpelstein auf
schroffer Felswand.
R. *Pyrawang. — L. #Obernzell (296m; Gasth.: Post), mit Gra-
phitbrüchen (Herstellung von Schmelztiegeln) und altertümlichem
Schloß; letzter bayrischer Ort. Eisenbahn nach (5km) Erlau.
R. auf der Höhe der kleine Ort Viechtenstein mit großem altem
Schloß des Grafen Pachta. "Weiter ragt im Strom l.# der Jochenstein
hervor, die alte Flußgrenze zwischen Bayern und Österreich, Die
"Waldschlucht unterhalb am 1. Ufer bildet die Grenze.
R. •Engelhartszell (295m; Gasth.: Post, Fuchs), hübsch ge-
legener Markt; österr. Grenzzollamt. V2 St. unterhalb liegt Engels-*
zell, ehem. Zisterzienserstift, jetzt Eigentum des Grafen Pachta.
L. in malerischer Lage die wohlerhaltene Burg Rannariedl, schon
1168 erwähnt, jetzt Besitz der Frau v. Urban. Weiter unterhalb, am
Fuß des Berges, das Dörfchen •Niederranna.
R. • Wesenufer, alter Markt. — L, Marsbachzell, überragt von
Schloß Marsbach. — R. Waldkirchen, an steiler Berglehne.
R. Ruine Haichenbach ( Kerschbaumer Schloß), auf steiler Höhe
(467m), von Kaiser Maximilian I. zerstört; sie erscheint nach einer
Wendung nochmals.
Das Strombett ist fast um die Hälfte enger geworden, von steilen,
200-300m h. bewaldeten Bergwänden eingeschlossen; viele Krüm-
mungen. Die Landschaft gehört zu den großartigsten des Flusses.
L. *Obermühl. — L. *Neuhaus, stattliches Schloß mit fünf-
eckigem Bergfried, Hrn. v. Plank gehörig.
R. •Aschach. (267m; Gasth.: Niklas, Sonne), hübscher Markt
mit Schloß und Park des Grafen Harrach. Gegenüber Landshag, mit
Jagdschloß. Die Donau tritt wieder in die Ebene. In der Ferne der
Pöstlingberg (S. 133). Bei klarem Wetter bilden die steirischen und
österreichischen Alpen den südl. Hintergrund, r. der Traunstein ;
doch bald verschwindet alles hinter den buschigen Auen, in die
sich die Donau wieder ausfasert, — Eisenbahn nach Wels s. S. 145.
136 Route 8. MAUTHAUSEN. Donau v. Passau bis Wien.
Va St. östl., auf dem 1. Donauufer, dar, Eisenbad Mühllacken (Karhaas),
in waldreicher Umgebung; dabei die Raine Ober -Wallsee.
Von Aschach an bezeichnen rote Bojen den Schiffahrtsweg. R. in
der Ferne auf bewaldetem Bergrücken zwei Turmspitzen der Schaum-
burg, des Stammsitzes eines 1559 ausgestorbenen Geschlechts, das
einst das Donautal beherrschte.
R. •Brandstatt, 3/4 St. nördl. von Eferding (S. 145). L. in der
Ferne erscheint wieder der Pöstlingberg (S. 133).
L. Qttensheim, mit Schloß des Herrn v. Weißenegg, schon von
weitem sichtbar. Eisenhahn n.w. nach Aigen oder ö. am Donauufer
nach Urfahr (Linz) s. S. 133. — Das Donautal verengt sich wieder.
R. •Wilhering, Zisterzienserabtei, 1146 gegründet; Kirche,
mit einem roman. Portal vom alten Bau, und Stiftsgebäude im
xvni. Jahrh. neu erbaut.
L. Schloß Buchenau (E.), Hrn. Hardtmuth gehörig. Oben auf
dem Pöstlingberg die zweitürmige Wallfahrtskirche. R. der Kalva-
rienberg. Das Boot fährt unter der Brücke hindurch und landet in
R. »Linz (E.), s. S. 131.
b. Von Linz nach Wien. Die Wachau.
206km. Dampfboot: Anf. Juni bis Mitte September lmal tä'gl. Eil-
schiff in 71/2 St. für 10.50, 6.70 K (stromaufwärts in 18 St. für 6.70, 5.20 K)
und 1. Mai bis spätestens Ende September lmal tä'gl. Postschiff in 9x/4 St.
für 9.40, 5.20 K (stromaufwärts in I8V2 St. für 4.70, 3.40 K). Außerdem
Lokalschiffe zwischen Melk und Krems. Kabine für 1-3 Pers. Oberdeck 16,
Unterdeck 6 K\ Bett, nur für I. Kl., 2 K. Mittagsmahl Eilschiff 5JT(II. Kl.
3 K), Postschiff 3 JT (II. Kl. 2 K 30). Freigepäck 25 kg. E. und • vgl. S. 134.
— Eisenbahn s. R. 6. Abwärts ist die Donaufahrt weit vorzuziehen.
Linz, s. S. 131. — Das Boot fährt unter der Gitterbrücke der
Verbindungsbahn zum Mühlkreisbahnhof hindurch. Schöner Rück-
blick; der Pöstlingberg bleibt lange sichtbar. Der Strom durchzieht
das weite Linzer Becken mit seinen vielen wald- und buschbewach-
senen Auen. Dann unter der Gitterbrücke der Linz - Budweiser
Bahn (S. 332) hindurch.
L. abseits Schloß Steyregg (E. ; S. 332). Weiterhin 1. auf einer
Au die ansehnliche Ruine Spielberg.
L. #Jffanthansen (E. ; Gasth.: Zur Post, beim Landesteg), Markt-
flecken. Eisenbahn nach Krems s. S. 131. Das alte Schloß Pragstein
ragt in den Strom hinein. Gegenüber fließt r. die grüne Enns in
die Donau und gibt ihr auf weiter Strecke noch ihre Farbe. Unter-
halb überschreitet die Brücke der Staatsbahn (St. Valentin-Bud-
weis) den Strom. Das 1. Ufer des Flusses flacht ab.
R. #Wallsee (275m), Markt mit dem stattlichen, von einem
hohen Turm überragten Schloß Nieder- Wallsee, Eigentum des Erz-
herzogs Franz Salvator.
L., 4km n. vom Ufer, Burg Klamm (S. 130).
Vor (r.) Ardagger 1. das neue Schloß Dornach, im Besitz des
Barons Offermann, mit Turm. Die Donau wendet sich nach N. j hoch
f3, 1 T V P/SÄ
.Attöpmarkt c
\T,y el iffjjt Z?a '-X^- m /t>"l \ / TC? — -». » ~~-v . *; i , rtWt
qttiUrbtfg , ^ ygm Artetetfen
Cr- . xy' M/fria[TvJe,
'H-iiTttbq. > ^fen£stberg ■ • \V) W- ff *£>>-'- — ^
srlf. •-■
,\k>ttsä(
& &i>orqcn
miirlarjlL- Karlkaefc Äo^ ^\ *aS£2^
^7 "*"°r 55f'^WlÄiaAt ,JU!W^BW?St2ä
7 l \J-— £o KöohÜng /SstrnbWz • EoüirwiS
trobelslw
fStrass .^^»^^X
/? ^ \ TJntjdmajrtnsbr
| WohWjrtsbrium,- , ,^ gg,aj
— W#ö.-
{qäblinqsbtj.Jy — v ,'vjrn
— ' — I ^Cr j &raicJl£gi
Gt&efrsdcrf.
Dil
von KR]
Fsdörf"
ratizerß- \ Grj
r . Gru/nddf. ' 'o -''l-'
?\ ' Jfachawfot^air^'
in
k KREMS . IV0^1^! (MfblünrtiOv, jiuvtuck
/jfe
8cliart«l\bq
^/ TWbajiräf
Päxntinq
jPauffirf
' V «5 m» ' > X~ > ."""-r 'v^o«« ' psoas;
' '■ '622 - -:. y<ö; ■ '"'--, \ ' ' 69- lUqqxnq* 11 VYirx&io
ILadshetiig bW JX
Donau v. Passau bis Wien. YBBS. 8. Rouie. 137
oben auf dem Kollmitzberg (469m) die Wallfahrtskirche St. Ottilia.
Das Flußbett wird eng, zu den Seiten hohe Waldberge.
L. »Grein (218m; Gasth. : Gold. Kreuz; Gold. Ente, 10 Z. zu
1.60-3 K), Städtchen mit dem Schloß Greinburg des Herzogs von
Koburg-Gotha. — Eisenbahn LiDz-Krems s. S. 130.
H/4 St. n.w. vcn Grein (Wagen 6 K, Stellwagen 60 h) die Wasserheil-
anstalt Kreuzen (430m; 200 Z., P. 7-12.50 K; im Winter geschlossen), mit
schönen Anlagen und Burgresten, in aussichtsreicher freier Lage.
Eine Insel, das Wörth, legt sich in den Fluß, dessen Haupt-
wassermasse an der Nordseite in starkem Fall hinabströmt (der
breitere Stromarm auf der r. Seite der Insel ist fast ganz versandet).
Dies ist der früher der Schiffahrt sehr gefährliche *Strudel, 500m
lang, 9-13m breit. Das Boot fährt dicht an dem Ufer des Wörth ent-
lang ; auf der Nordspitze der Insel ein steinernes Kreuz, daneben
geringe Trümmer einer Burg. Gegenüber am 1. Ufer auf einem
Felsvorsprung Burg Werfenstein; gleich darauf der Markt Struden.
L. mSt. Nikola (E.; Gasth. bei Fannenböck, 10 Z. zu 1-3, M.
1.20 K), in hübscher Lage am Ende des Engpasses.
L. *Sarming stein (E.), mit altem Turm.
R. *Freyenstein, mit großer Burgruine. — Bei (1.) •Isperdorf
(E.) mündet der Isperbach in die Donau, Grenze von Ober- und
Nieder-Österreich. — R. Donaudorf, mit Schlößchen.
L. Markt *Persenbeug (E.); auf einem in die Donau hinein-
ragenden Felsen erhebt sich das gleichnam. kaiserl. Schloß.
R. »rbbs (Gasth.: Weißes Lamm, 12 Z. zu 1.60-4.40 K), einst
röm. Kastell Ad ponttm Jses. Schöne Aussicht vom (10 Min.) Kirl.
Von den beiden großen Gebäuden diesseit des Orts ist das erste
eine Landes-Irrenanstalt, das andere eine Filiale des Versorgungs-
hauses in Wien. Elektr. Straßenbahn nach (2km) Ybbs-Kemmel-
bach (S. 128), 12 &.
Der Strom beschreibt einen großen Bogen um die 1. vortretende
Halbinsel; fern im S. die österr. Alpen mit dem Ötscher. R. die
Mündung der Ybbs. — Bei (r.) Sarling tritt die Eisenbahn (R. 6 a)
dicht an die Donau und verläßt sie bei Melk (S. 138).
R. Säusenstein (E.), an einem Felsvorsprung, mit Burgruine.
L. #]£arbach (E. ; Gasth. : Schwarzer Adler), ansehnlicher Markt.
Darüber auf der Höhe (443m ; 3/4 St.) die vielbesuchte Wallfahrts-
kirche Maria- Taferl; oben (Whs.) überblickt man das Donautal
und die steirischen und österreichischen Alpen vom Schneeberg
bis an die bayrische Grenze. — Marbach schräg gegenüber die E.-
St. Krumnußbaum (S. 128); weiter die Mündung der Erlauf.
R. •Pöchlarn(E.; S. 127; Gasth.: Gold.Hinch, Bahnhofshot.),
das römische Arlape, das Bechelaren des Nibelungenliedes, Sitz
des sagenhaften „vielgetreuen" Markgrafen Rüdiger. Gegenüber
am 1. Ufer Elein-Pöchlarn (E.); darüber auf der Höhe Schloß Art-
stetten (S. 127). Weiter 1. auf der Uferhöhe die Kirche von Ebers-
dorf (E.).
138 Route 8. MELK. Die Donau von
L. • Weitenegg (E.). Darüber die ansehnlichen Reste einer Burg.
— L. unten das Schlößchen Lubereck.
R. #Melk (E.). — Gasth. : Melker Hof, 26 Z. zu 1.50-3 K, F. 80 A,
M. 1K\ Bahnhofshotel; Gold. Ochse, 15 Z. zu 1 K 60. — Cafi
Schraml. — Der Bahnhof (S. 127) ist 20 Min. von dem unterhalb des Orts
gelegenen Landeplatz der großen Donaudampfer entfernt, 7 Min. von dem
der Lokalboote nach Grein und Krems, 12 Min. vom Stift. — Rottfähre
zum 1. Ufer (14 Ä).
Melk (220m), das röm. Namara, später Sitz der Babenberger,
jetzt Städtchen mit 2600 Einw., liegt am Fuß eines Felsens, auf dem
sich, 60m über dem Strom, die berühmte Benediktinerabtei Melk erhebt
(Zutritt 9-11, 2-5 Uhr). Die 1089 gegründete Abtei wurde 1702-49
von Feiice Donato d'Allio (S. 109) und Prandauer im Barockstil
großartig neu aufgeführt. Die Kirche, mit zwei Türmen und Kuppel,
ist im Innern nach Entwürfen von Beduzzi prachtvoll mit Gold und
Marmor ausgestattet. Die Bibliothek, in einem stattlichen Saal,
umfaßt 70 000 Bände. Die Gemäldesammlung, in derPrälatur, ist
sehenswert. Im Archiv (nur auf Anfrage zugänglich) das „Melker
Kreuz", in Gold getrieben, 0,6m hoch (um 1360); Rückseite mit
Perlen und Edelsteinen geschmückt, der Fuß Silber (um 1420), in
trefflicher Arbeit. Nach der Donau zu öffnet sich eine schöne Halle
mit Aussicht. — Auch Melk („Medelicke'1) sowie das weiter fluß-
abwärts gelegene Mautern („Mutaren") erwähnt das Nibelungenlied.
Von Melk bis Krems strömt die Donau mit 15m Fall durch ein
33km langes zerklüftetes Felsental, die *Wachau, reich an Sagen
wie an stillen malerischen Städtchen, Burgruinen, Weingärten und
Wäldern.
Eeiaeplan für einen zweitägigen Ausflug in die Wachau. 1. Tag : vorm.
Melk ; mittags Postdampfer nach Aggsbach-Dorf ; zu Fuß über das (l/i St.)
Dorf Aggsbach und (H/4 St.) Kloster Maria-Langegg nach (1 St.) Ruine Agg-
stein; hinab nach (f/i St.) Dorf Aggstein und mit Lokalschiff nach Spitz.
2. Tag : morgens Lokalschiff nach Weißenkirchen ; mittags Eisenbahn (R. 6b ;
r. sitzen) nach Dürnstein; nachm. Eisenbahn nach Stein und Spaziergang
durch Krems oder von Dürnstein zu Fuß über die Burgruine zur (1 St.)
Starbembergwarte, Abstieg in l'/4 St. nach Förthof und an der Donau in
V4 St. nach Stein. — Gasthäuser und Landstraßen der Wachau lassen zu
wünschen, Weine gut.
Bei der Dampfbootfahrt folgt jenseit Melk 1. Emmersdorf (E.),
der Mündung der Pielach gegenüber. — R. *Schönbichet, mit einem
Schloß des Grafen Vetter und einem Servitenkloster.
R. »Aggsbach -Dorf (Gasth.: Staffenberger). — L. 'Aggsbach-
Markt (E.; Gasth. Kilian). — *R. Aggstein- Dorf, HS. der Lokal-
dampfer. Oberhalb die große Burgruine Aggstein (s. unten).
Von Aggsbach-Dorf zur Ruine Aggstein entweder nördl. Fahrstraße
(WM. rot) an der Donau entlang und nach V2 St., vor dem Dorf Aggstein,
r. in 3/4 St. hinauf zur Ruine oder nordöstl. Fahrstraße (WM. gelb) in
IV4 St. nach dem auf waldreicher Höbe gelegenen Kloster Langegg (546m;
die Barockkirche von 1773) und durcb WaJd weiter (WM. rot) über Oberhof
in 1 St. nach der Ruine * Aggstein (520m; 32öm über der Donau), bis um die
Mitte des xiv. Jahrh. Sitz der mächtigen Kuenringe, Anf. des xv. Jahrh.
von Georg Scheck von Wald (sein Wappen über dem dritten Tor) neu
erbaut, seit dem xvni. Jahrh. verfallen. Zutritt von der NO. -Seite (Ein-
Passau bis Wien. DIE WACHAU. 8. Route. 139
trittskarte 20 h). Durch drei Tore in den dritten Schloßhof; 1. Reliefbild
des Dichters Viktor v. Scheffel und Zugarg (Leiter) zum Bergfried. Weiter
der vierte Schloßhof und die Hochburg; vom sog. Rosengärtlein, einer
schmalen Felsterrasse, schöne Aussicht ins Donautal.
L. Schwallenbach (E.). Unterhalb zieht sich vom Fluß bis znm
Berggipfel ein mauerähnliches Felsriff empor, die Teufelsmauer.
L. • Spitz (E.; Gasth.: Wachauer Hof, UZ. zu 1.60-2.40 K,
Gold. Löwe"), Markt mit 1800 Einw., um einen bis zur Spitze mit
Reben bepflanzten Hügel gebaut. An der W.-Seite des Ortes die
spätgot. Pfarrkirche, mit schief gestelltem Chor; weiter bergan das
Rote Tor, ein schmaler Rundbogen, von wo Aussicht auf Spitz und
UmgebuDg. Südl. über Spitz, am Ausgang des Mühldorfer Tals,
Ruine Hinterhaus; vom Osttor Blick auf Arnsdorf (s. unten).
Der Jauerling (959m), ein Hochplateau mit vier Gipfeln, 3 St. s.w. von
Spitz (grüne WM.), über Benking, Oberndorf (Whs.) und den Burgstock
(957m), mit der 21m hohen Kaiser-Franz-Joseph-Jübiläumswarte (Alpen-
aussicht); unterhalb die bewirtschaftete Stauferhütte. Unweit nördl. der
Jauerling«, Aussicht verwachsen. Abstieg von der Stauferhütte nach
(2V2 St.; rote WM.) Schwallenbach (s. oben) oder (blaue WM.) über (IV4 St.)
Maria-Laach, mit beachtenswerter Kirche aus dem s.v. Jahrh., nach (IV2 S^t.)
Aggsbach-Markt (S. 138).
R. • Arnsdorf. — L. St. Michael, spätgotische, in der ersten Hälfte
des xvi. Jahrh. erbaute Pfeilerbasilika, mit zinnenbekröntem West-
turm; auf dem Dachfirst des Chors sieben kleine Tierfiguren aus
Ton, angeblich Hasen, an die sich verschiedene Sagen knüpfen.
Hinter dem Chor ein Karner (Ende des xiv. Jahrh.) und ein runder
Befestigungsturm. — L. Wösendorf (E.).
L. •Weifienkirchen(E.; Gasth. : Gold. Löwe), Markt mit 1300
Einw. und malerischen Hofanlagen des xvi. Jahrh., überragt von
der befestigten Pfarrkirche (xv. Jahrh.). Unterhalb der Kirche
der Teisenhoferhof (1542), mit Arkadengalerie im Hof.
Lohnender Ausflug n.w. (WM. blau) über (IV2 St.) Weinzierl zur P/« St.)
Ruine * Bartenstein, in einer Schlucht auf hohem Fels prächtig gelegen;
die Vorburg ist zu einer Wasserheilanstalt ausgebaut (bis Hartenstein auch
Post in 2V2 St. für 1 JT40). Weiter n.ö. (WM. rot) durch das Kremstal an
Ruine Höllenstein vorbei nach (2 St.) Obermeisling (Whs.), dann Fahrstraße
durch die Schluchten der Krems über (2 St.) Sen/tehberg, mit Schloßruine,
nach (2 St.) Krems (S. 140).
L. •Dürnstein (E. ; Gasth.: Schwarzer Adler, Richard Löwen-
herz), schöngelegenes Städtchen mit 600 Einw., überragt von der
gleichnam. Burgruine, zu der die Stadtmauern von N. und S. empor-
steigen. An der Donau das ehem. Augustiner-Chorherrenstift, 1410
gegründet, in der ersten Hälfte des xvin. Jahrh. nach Plänen von
Steinl umgebaut, 1788 aufgehoben; beachtenswert der Hof und
die Kirche mit schönem Turm. L. nahebei das fürstl. Starhem-
berg'sche Schloß, aus der ersten Hälfte des xvn. Jahrh. ; r. die Reste
der im xiv. Jahrh. erbauten Klar issinnen- Kirche. Ein steiler Weg
führt in ^ St. hinauf zu den mächtigen Trümmern der Feste Dürn-
stein; hier hielt 1192-93 Herzog Leopold VI. von Österreich seinen
Feind Richard Löwenherz, König von England, gefangen und hier
soll ihn der Sage nach der Sänger Blondel entdeckt haben.
140 Route 8. KREMS Die Donau von
V2 St. oberhalb der Feste (WM. grün) die Starhembergwarte (546m),
mit malerischer Aussiebt. Von da s.o. (WM. grün) durch den bewaldeten
Förthofgräben in 1 St. nach Förthof (Whs.) und an der Donau abwärts in
3/t St. über Stein nach Krems (s. unten).
L. Loiben. Oberhalb ein 1905 errichteter Gedächtnisturm für
den Sieg der Österreicher über die Franzosen am 11. Nov. 1805.
R. •Bossatz, Marktflecken; die Kirche im xiv. Jahrh. aufgeführt,
im xvni. Jahrh. umgebaut. — R. Mautern (195m), durch eine
Brücke (Aussicht) mit Stein (s. unten) verbunden.
R. weithin sichtbar auf einem 261m hohen Berg (449m ü. M.)
das stattliche Benediktinerstift Göttweig, 8/4 St. südl. (WM. gelb)
von HS. Furth-Göttweig (S. 127), l*/2 St. südöstl. von Mautern.
Es wurde 1072 gegründet und 1718-83 nach Plänen von J. L.
v. Hildebrand umgebaut. Die Hauptfront liegt nach N. ; Eingang
an der W.-Seite. Im östl. Teil die Stiftskirche, mit Fassade von
1750-55 und gotischem Chor. Beachtenswert im N. -Flügel die
Kaiserstiege (1739) und die Gemäldesammlung; im O.- Flügel
die Bibliothek mit zahlreichen Inkunabeln und Handschriften ;
im SO. -Eckturm das Kupferstichkabinett und die Kunstkammer.
Kloster Wirtschaft mit Aussicht vom Garten.
L. •Stein (E.; Gasth. : Gold. Elefant, beim Landeplatz), Städt-
chen mit 4500 Einw., östl. an Krems (s. unten) anschließend. Un-
weit des Landeplatzes die spätgot. Pfarrkirche (xv. Jahrh.); am
Ende des r. Seitenschiffs der h. Nikolaus als Patron der Schiff-
brüchigen, Hauptbild des Joh. Martin Schmidt, gen. Kremser
Schmidt (1751). Oberhalb die Frauenbergkirche (zweite Hälfte des
xiv. Jahrh.), mit hohem Turm. Die Landstraße gen. Hauptstraße
des Orts, mit beachtenswerten alten Wohnhäusern, führt von der
Pfarrkirche westl. zum Bahnhof Stein-Mautern (S. 130), östl. in
^2 St. zum Bahnhof in Krems (s. unten).
L. •Krems (E.). — Gasth.: Bahnhofhotel; Weiße Rose, un-
weit des Landeplatzes; Gold. Hirsch, Dreifaltigkeitsplatz. — Wein:
Stadt Wien, Untere Landstraße. — Cafe" Fichtner, Obere Landstraße. —
Bahnhof (Restaur.), an der S.-Seite der Stadt, 10 Min. n.ö. vom Lande-
platz. — Äußer dem Eil- und Postschiff nach Melk auch Lokalboote.
Krerrs, schon 995 als Stadt genannt, am östl. Eingang der Wachau
(vgl. S. 138), hat 14400 Einw. Westl. ist es durch die Vorstadt
Und mit Stein (s. oben) verbunden. Vom Bahnhof geradeaus durch
die Dinstlstraße, dann 1. durch die Göglstraße zum Dreifaltigkeits-
platz und r. durch den „Täglichen Markt" (Nr. 2 das Göglhaus,
xvi. Jahrh.) in 6 Min. zur Landstraße, der Hauptstraße der Stadt :
1. die Obere Landstraße, mit dem Steiner Tor (1480, Turm barock),
r. die Untere Landstraße, beide mit beachtenswerten alten Wohn-
häusern. An der Oberen Landstraße gleich r. Nr. 4 das Bathaus
(xv.-xvin. Jahrh.), mit Renaissanceerker; 1. die Bürger spita'skirche
(1470). Nördl. gegenüber vom Rathaus die frühbarocke Pfarrkirche
(xvii. Jahrh.), mit Deckengemälden von Kremser Schmidt (1787;
s. oben); westl. gegenüber der Passauer Hof, mit Arkadenhof.
Passau bis Wien. TULLN. 8. Route. 141
Unweitwestl.das ehem. Dominikanerkloster (Ende des xiii. Jahrh.),
jetzt Stadtmuseum (im Sommer So. Mo. Mi. Fr. 9-12 Uhr frei, sonst
nach Anmeldung im Rathaus). Nördl. oberhalb der Pfarrkirche die
Piaristenkirche. Blick auf die Stadt nördl. vom Kreuz (Q5 Min, von
der Pfarrkirche).
Eisenbahn von Krems nach Wien oder nach Grein-Linz s. R. 6b; —
nach St. Polten s. S. 127.
Bei Krems überschreitet die Bahn nach St. Polten die Donau.
Das 1. Ufer des Flusses dehnt sich zu weiter Ebene aus (Tullner
Feld) ; der Strom bildet hier wieder mehrere Inseln. R. auf dem
Kamm des Gebirges die einsame Kirche Wetterkreuz (351m).
R. •Hollenburg (205m), mit Schloß des Frhrn. v. Geymüller;
im Schloßpark eine viereckige Burgruine. Auch das r. Ufer ver-
flacht sich nun.
R. Traismauer, vom Fluß nicht sichtbar, uralter Markt, in
dessen Nähe die Traisen in die Donau fällt. — R. • Zwentendorf.
R. •Tulln (Gasth. : Gold. Hirsch, Stern), mit 4300 Einw., eine
der ältesten Städte an der Donau, der Römer Comayena. „Tulne"
wird im Nibelungenlied (Str. 1301) erwähnt. Alte Kirche, daneben
romanischer Karner. Die Staatsbahn (S. 334) überschreitet hier
den Strom auf einer Gitterbrücke. Tulbiuger Kogel s. S. 126.
Eisenbahn von Tulln über Herzogenburg nach St. Polten s. S. 127; —
nach Wien s. S. 334; — über Absdorf nach Krems und Linz s. S. 130.
Unterhalb Tulln wird die Umgebung wieder anziehender, je
mehr man sich dem Wiener Wald (r.) nähert.
R. •Greifenstein (E. ; Gasth. : Schwarzer Bär, Brauner Hirsch),
mit hochgelegener, z. T. hergestellter Burg des Fürsten Liechten-
stein, Station der Staatsbahn (S. 334), die von hier ab dicht am
Ufer hinführt. Auf der Höhe Hadersfeld (439m ; Whs. ; 3/4 St.
vom Bahnhof), mit weiter Aussicht vom (i/4 St.) Obelisk; von
dort über den (1 St.) Sonnberg (441m), Qugging und Kierling nach
(iy2 St.) Klosterneuburg (S. 109).
L. Burg Kreuzenstein (s. unten).
R. Höflein. Unterhalb wendet sich der Strom nach Süden
und durchbricht den nördlichsten Ausläufer des Wiener Waldes
(S. 106); in der Ferne der Leopoldsberg und der Kahlenberg
(S. 107/08).
L. •Korneuburg (167m; E., S. 346; Gasth.: Wtißes E'ößl), mit
9000 Einw., früher Festung, schon weit in der Ebene. In sanfter
Abdachung zieht sich der weinreiche Bisamberg (360m) hin.
1 St. nordwestl. von Korneuburg (Wagen hin und zurück 12 K) liegt
•Burg Kreuzenstein (262m; 105m über der Donau), im xn. Jahrhundert
erbaut, von den Schweden 1645 zerstört, 1874-1906 von Hans Graf Wilczek
neu aufgeführt. Im Innern zahlreiche Kunstschätze. Zutritt außer Mo. Fr.
tägl. zu den vollen Stunden gegen Eintrittskarten (1 K), die bei Förster
Schwarz in Leobendorf bei Korneuburg oder beim Portier des gräfl. Wilczek-
schen Hauses, Wien, I. Herrengasse 5, zu lösen sind.
Schon aus der Ferne glänzen die Kuppeln des großen Augustiner-
ChorherTnstifts
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 10
142 Route 9. GÖSING.
(r.) Klosterneuburg (S. 109); dahinter die Habsburgwarte (S. 108).
Unterhalb tritt der Leopoldsberg (8. 108j dicht an den Strom, kaum
für die Eisenbahn und die Straße Raum lassend. Rechts oben auf
vorspringender Höhe die Kirche auf dem Leopoldsberg ; am Fuß
inmitten von Weinbergen Kahlenbergerdorf (E.).
R. »Nußdorf (S. 106); t. zweigt hier der Wiener Donaukanal ab.
Weiterhin hübsche Rückblicke auf den Wiener Wald.
•Wien, s. S. 3. Das Dampfboot fährt unter der Kaiser-Franz-
Jose f-Brücke, der Nordbahn- Brücke und der Kronprinz-Rudolf-
Briicke hindurch und erreicht den Landeplatz (1. PL H 3).
9. Von Wien nach Mariazeil.
Vergl. Karte S. 232.
167km. Staatsbahs bis St Polten, von da bis Mariazell Niederöstek-
keichische Landesbahn (Pielachtalbahn, elektr. Betrieb). Im Sommer
lmal tagl. Schnellzug in 5 St. für 11 K 50 (II. Kl.) und 1 K 60 (III. Kl.).
Personenzug in 6-7 St. für 10.30, 6.80 K. — Über Scbeibmühl s. S. 127.
Von Wien nach St. Polten (61km) s. S. 126. Die Pielachtalbahn
wendet sioh von der Staatsbahn südl. und führt über (73km) Ober-
Grafendorf (213m), Markt am 1. Ufer der Pielach, und (87km) Raben-
stein339m), mit Burgruine, nach (93km .; r.) Kirchberg an der Pielach
(372m). mit altem Schloß. — Jenseit (97km) Lolch verengt sich
das Pielachtal. — 100km Weißenburg, mit großer Burgruine. —
102km Schwarzenbach (430m). Die Bahn überschreitet die Pielach
zwischen zwei kurzen Tunneln und wendet sich s.w. in das enge
Naltersbachtal nach (113km) Laub enb ach mühle (534m ; Bahnrest.). —
Die Bahnstrecke von hier bis Mariazell ist eine der interessantesten
österreichischen Gebirgsbahnen und steht streckenweise der Sem-
meringbahn kaum nach. Die Bahn steigt in Kehren und über Via-
dukte zu dem Plateau von (132km) Pachenstuben (302m), dann durch
den 2368m langen Gosingtunnel nach (139km) Gösing (890m; Hot.
Gösing, Z. 3-6 K, gut), Sommerfrische mit herrlicher Aussicht (r.)
auf den Ötscher. — Nun scharf abwärts über Yiadukte und durch
Tunnels ins Lassingtal nacb (147km) Wienerbruck- Josefsberg (795m ;
Burger's Hot. Lassingfall, 50 Z. zu 1.40-3 K, gut).
25 Min. westl. (weiße WM.) der SOm hohe 'Lassingfall, in großartiger
Felslandschaft (für 4 K wird die Fallblause geöffne! ; Karten bei Burger). —
E n lohnender Weg führt vom Fall durch den wildromantischen Ötscher-
graben zur (2J/2 St.) Klause (371m) und über den (2 St.) Riffelsaüel auf den
(13/4 St.) Ötscher, s. S. 128. — Über Türnitz nach Freiland s. S. 127.
Die Bahn führt weiter im Erlaftal mittels einer Reihe von
Tunneln und Viadukten nach
162km Mariazell (862m; Gasth.: Schwarzer Adler, 102 Z. zu
2-6 K, Gold. Kreuz, 48 Z. zu 1.40-4 K, beide gut; Gold. Greif;
Sict; Krone, Z. 1.60-3 #; Weintraube; Goldner Löwe, Z. 1.60-4 K),
der besuchteste Wallfahrtsort Österreichs (jährlich 230 000 Fremde),
in einem weiten, von schönen Waldbergen umgebenen Bergkessel
MARIAZELL. 9. Route. 143
malerisch gelegen. Der Markt (2000 Einw.) tat zahlreiche Gast-
und Logierhäuser, doch ist im Sommer, wenn die großen Prozessionen
eintreffen (die Wiener am 1. Juli, die Grazer am 14. Aug.), schwer
Unterkunft zu erlangen.
i/4 St. 8.ö.vom Bahnhof der Hauptplatz, mit demOtker-Brunnen,
von Weghaupt (1912), und die 1644-99 erbaute Gnadenkirche
oder Basilika, mit drei Türmen (der schöne got. 82m hohe Mittel-
turm aus dem xiv. Jahrh.); das Innere ist 63m lang, 21m breit.
Die Gnadenkapelle im Mittelschiff enthält das Gnadenbild, eine
0,52m hohe, aus Lindenholz geschnitzte sitzende Statue der Madonna.
Auf dem Hochaltar eine große silberne Erdkugel, aus der ein Krenz
aus Ebenholz mit dem Heiland und Gottvater emporstrebt (beide
aus Silber), ein Geschenk Kaiser Karls VI.; zu Seiten der Welt-
kugel die versilberten Holzstatuen der h. Jungfrau, des h. Johannes
und zweier Engel. Im südwestl. Turm das Kripplein, eine pla-
stische Darstellung der Geburt Christi. Reiche Schatzkammer; auf
dem Altar das Schatzkammerbild (Madonna von einem frühitalie-
nischen Meister).
Hübscher Ausflug von Maria zell westl. durch die Grünau (Mafien-
Wasserfall) zum (7km) Erlafsee (835 m ; Seewirt am W.-Ende, Seebäder,
Boote zu haben); zurück am S.-Ufer (Herrenhaus, am O.-Ende) auf direkter
Fahrstraße in 1 St.
Von Mariazell nach Groß-Keifling oder Hie flau, 77 bzw.
83km: bis Gußwerk Bahn (9km; s. unten), von da Post bis Wildalpen
in 4»/2 St. (41km, 6 E), weiter bis Groß-Reifling in 4 St. (27km, 41 40);
Auto-Omnibus von Mariazell nach Hieflau im Sommer tägl. in 4 St. —
Die Straße nach Groß-Reifling iübrt durch das malerische Tal der Sälza,
die .cie nur zwischen (18km) Greith und (dOkm) Weichselboden (677m; auf den
H ch.=chwab 51/2 St., m. F., ««. 8. 232) zeitweilig verläßt. — 40km Gschöder
(625m) ; auf den Hochstadl (1920m), über den Bärenbachsattel, 4 St. — 50km
Wildalpen (609m; Gasth. z. Steirischen Alpenjäger), Sommerfrische mit
1000 Einw.', nach Eisenerz (8. 260) über die Eisenerzer Höhe (1543m; besser
mit F.) oder über den Schafhalssattel (1554m) 7 bzw. 7V2 St. — Beim (fiökm)
Whs. Zur Wacht teilt sich die Straße: r. über Pal/au nach Groß-Reifling
(S. 168), 1. über Garns nach Hieflau (S. 168).
Von Mariazell über Oußwerk (bis hierher Bahn, s. oben) nach Neuberg
und Mürzzuschlag s. S. 232; — nach Au-Seewiesen und Eapfenberg s. S. 232.
10. Von Linz nach Selztal. Pyhrnbahn.
lllkm. Staatsbahn. Schnellzug in 2V2 St.
Linz s. S. 131. — Die Bahn überschreitet hinter (9km) Traun
die Traun und tritt bei (13km) Nettingsdorf in das Kremstal; im
Hintergrund s. die Prielgruppe. — 16km Nöstelbach-St. Marien ;
r. auf der Höhe Schloß Weißenberg. — 29km Rohr (330m ; Bahn-
rest.). Zweigbahn nach (17km) Sattledt (S. 145).
Zweigbahn von Rohr in 10 Min. nacb (8km) Bad HaU (333m; Gasth.:
Eaiserin Elisabeth, 80 Z., P. 10-23 E; Budapest, 42 Z. zu 3-10 E, P von IE
an; Erzherzog Karl; Post, 23 Z. zu 2-8, P. 7-12.?; Stadt Wien; Annenhof;
Kurtaxe 10 oder 20 K; Bad 1.50-2.80 K), mit jodhrombaltigen Salzquellen,
Kur- u. Badehaus, Theater und schönen Parkanlagen. Lokalbahn nach
Pergern 8. S. 129.
10*
144 Route 10. SPITAL.
33km (r.) Kremsmünster (345m; Bahnrest.; Gasth. : Sonne),
hübsch gelegener Markt mit 1200 Einwohnern. Die umfangreichen
G-ebäude der berühmten, im J. 777 von Herzog Tassilo von Bayern
gegründeten Benediktinerabtei stammen meist ans dem Anfang des
xvni. Jahrh. (Zutritt im Sommer werktags 11 und 4 Uhr, Sonn-
u. Festt. 11, 3 und 4 Uhr; 40 K). In der Schatzkammer der kupferne
*Tassilokelch oder Stifterbecher, mit Niello Verzierungen (777). Die
Sternwarte enthält in den unteren Stockwerken naturgeschichtliche
Sammlungen. Ansehnliche Bibliothek.
ölkm Kirchdorf (<i33m), alter Markt. —54km Micheldorf {449m).
1 St. östl. das alte Schloß Alt-Pernstein (Wirtsch.). — Die Bahn
verläßt das Kremstal und führt durch einen 523m langen Tunnel
nach (62km) Klaus (477m), der ersten Station der Pyhrnbahn, mit
hergestelltem Schloß und Burgruine, im Steyrtal hübsch gelegen.
Nach Garsten s. S. 129. — Drei Tunnels. 66km Steyrling (493m).
Über die Steyr. — 70km Dirnbach- Stoder (505m; Gasth. Post).
Fahrstraße s. nach (3 St.) Hinterstoder (601 m; Gasth. : Schachinger ;
Jaidhaus, 25 Z. zu 1-2 K\ Buchschachermayr), in schönem Tal,
w. überragt von den dunkeln Wänden des Toten Gebirges. — 78km
Pießling (574m).
85km Windischgarsten (613m). 10 Min. n. der schön gelegene
Markt (Gasth. : Gold. Sense, Z. 1.60-2 K; Erzherzog Albrecht),
Sommerfrische. — Tunnel. 92km Spital am Pyhrn (658m ; Gasth. :
Post, Z. 1.30-2.50 K), Markt i/4St. s. vom Bahnhof, mit 1250 Einw.
und ehem. Stiftskirche im Barockstil; Wintersport. — Weiter durch
den 4770m langen Bosrucktunnel (höchster Punkt 726m ü. M.),
auf der Grenze zwischen Oberösterreich und Steiermark, nach
(103km) Ardning (674m).
111km Selztal (634m; Bahnrest.; Bahnhof hotel, 40 Z. von 2 K
an). Nach Amstetten -Wien und nach Zell am See-Innsbruck s. R. 1 6 a ;
nach Udine -Venedig s. R. 37 a; nach Klagenfurt-Triest s. R. 38.
11. Von Linz nach Salzburg.
125km. Staatsbahn. Orient-Expreß in 2*/4 St. (vgl. R. 6). Schnellzug in
21/2 St. für 15.60, 9.50, 6.10 K. Personenzug in SVs-A1/« St. für 11.80, 7.20,
4.60 2T. Außerdem Kanadischer Aussichtswagen (Wien) Linz-Salzburg (Inns-
bruck) für b K.
Linz s. S. 131. — Die Bahn wendet sich südwestlich.
24km (1.) Wels. — Bdhnrestaurant. — Gasth. : Greif, Kaiser-Joseph-
Platz, 90Z. zu 2.50-4 K, mit Restaur. und großem Cafe, Bahnhofshotel,
Dr.-Joh.-Schauer-Str.32, 24 Z. zu 1.80-2.40 K, ohne Restaur., beide gut; Post,
Bäckergasse 7; Kaiserin von Österreich, Kaiserkrone, beide
gegenüber dem Bahnhof. — Caf& Haslinger, Theatergasse 3. — Droschke
vom Bahnhof in die Stadt einsp. 1 K, zweisp. 1 K 60 (nachts, 9-6 Uhr, die
Hälfte mehr). — Post u. Telegraph, Obere Ringstraße 9.
Wels (319m), das römische Ovilava, Stadt mit 16000 Einw.,
liegt am 1. Ufer der Traun. Vom Bahnhof geradeaus (südl.) durch
?'
Rohr \ SVValen
'ehranqP ^
Grüi
ach,
^cfiHeriracftTL-.
■RrujckinjfcTcttel
Wker-Sgl. o-x^l' _■ E^yMW . ) Schoba-stem ^^gfc*
\ ^ j o Y^^fTca-scHc tfU.:
3.1 9' SrttwaTbenmT y .5ferrit>7;^»Sp«TtnjB
Steinberg \ ^ ". |T ^ p ^Bochsengsen . (
TtmttUchfc. KLft-ieX J e>y^#f^^%ChgUf Steil
*«*a- ^ ^^T^ÄU, ^
^ ,.-- MM*' >• V
lalmqmiqS. E*«W|>-
-£ [WjetUztasser '""^''-.Sf fTtu'»m*iM5tK- / * ' i/\ 22J.4*
I Eibenberg
ichjttrcrSgX, >-
Offen.- S
Cr.Augrt*.. -' mij
Sutberg
Gr.Zäpp*
»5 ä£^ nimtlcr*, Spita. .
f VarsehefecU )™?ße%±
) -2386 . i'
SzleqntucrttJI .:\GT.Pynrga«
^™M md^l *«%! ^*Slf*
B-SchnesÜti." " •">. ■ _&nyerl\»Tie ' -/^ BosriäifeS _ PU*cKbg .
lajternste1"
er ./ lahngwtoS. El^< .*. Treu*«r«rte. '
itwre TrwirtwonÄ ,. -Gössel J
a~*~^0 TV,riHte-S. Gr.lö-axear ', * -23a
Schrämt
~— --/ fchoTUnddf1- Femdorf'fA- ~J-
xcrtsberg {
^fi^
S?Lcanhard
FeUJvsenf VI
Jtittevberq 1'Öllul,
suüLeffj*
1 Koiwadshcim
■ Bluimni'0.,
) S-pocUriiby. X^
^i XiniUrubu. l
W&uViaq*'
cTprariabg.;
"Gaflenz
Stoclqjrund-2
IT" w
Ytiulactv \
% .Jb.tmpeigrab,
MMeiftini
- -LumcrS
Betätig.
Gosäatgr'
&geeatä!&\...
*| ScHeibtfh.grf!
mssertwjpf^Äffisu-tem
■ ^J ff ^ i StumpfmT £ j&Bramjni J ~ j*"
ScHeibenbg. ^Zassöfff
ÜherurtfUi. MaaxkuarJEüun,
au. **J ? j t •' '
■fenh^r-^- X
Jlrufiqpenfhd
1 -'rJÖtoisbachy/^ ? *Wölfbauer_ €r&&enM
S¥
< ^Oberart-
Blasscneck
'*\ i Eicgerecfe
nbere
■■ (ifeuibg.
1
'**ifejg|
WELS. K.S.283.— U.R. 145
die Dr.-Joh.-Schauer-Straße, dann beim Altersheim r. und beim
Denkmal Kaiser Josephs II. auf dem Kais er- Joseph-Platz 1. durch
die Theatergasse zur (}/^ St.) Ringstraße. Am W.-Ende dieser
Straße Nr. 40 die Sparkasse, mit dem Stadtmuseum im Erdgeschoß
(werkt. 8-12 u. 2-5, So. 8-12 Uhr, 40 h, „Wegweiser" 30 h) kunst-
gewerbliche Gegenstände, Waffen, römische Altertümer u. a.). Die
südl. Verlängerung der Theatergasse führt in wenigen Schritten zur
got. Stadtpfarrkirche am Stadtplatz 5 im Chor Glasmalereien aus dem
Anf. des xrv. Jahrhunderts. Am W.-Ende des Stadtplatzes der 1376
erbaute Ledererturm. Unweit südl . von der Kirche (durch die Burg-
gasse) die ehem., jetzt völlig verbaute kaiserl. Burg, in der Kaiser
Maximilian I. 1519 starb. — Auf dem r. Traunufer, 10 Min. von der
Brücke, der Beinberg (390m), mit Anlagen und der Marienwarte
(10 h; Alpenaussicht). — N. jenseit der Bahn die Neustadt, in der
viele Häuser mit Erdgas geheizt und beleuchtet werden, das aus
200-300m tiefen Bohrlöchern gewonnen wird. 7 Min. weiter nördl.
die große Herz-Jesu-Kirche.
Von Wels nach Passau, 82km, Staatsbahn in l^/i-23/* St. — 8km
Haiding (s. unten). — 30km Netmarkt-Kallham (385m ; Bahnrest.), Knotenpunkt
für die Bahn nach Simbach-München. — 68km (1.) Schärding (313m-, Gasth.
Gold. Kreuz), altes Städtchen am r. Ufer des Inn. Zweigbahn nach Attnang-
Puchheiin s. S. 146. — 82km Passau (S. 134). Nach Nürnberg - Frankfurt
s. Baedekers Süddeutschland.
Von Wels nach Simbach, 91km, Eisenbahn in 3V2 St. — Bis
(30km) Neumarkt-Kallham s. oben. — 5ikm (r.) Ried (429m; Bahnreit.;
Gasth. : Gold. Hirsch, 22 Z. zu 1.50-3 K), Hauptort des Österreich. Inn-
kreises, mit 5900 Einw. und einem Bronzestandbild des Dichters Stelz-
hamer (S. 133), von Gerhart (1911). Nach Attnang-Puchheim oder Schärding
8. S. 146. — 89km (1.) Braunau am Inn (352m; Gasth.: Post, Fink), altes
Städtchen mit 4100 Einwohnern. Spätgot. Pfarrkirche (Mitte des xv. Jahrh.),
mit 80m hohem Turm; Orgelgehäuse aus dem xvi. Jahrh. Got. Spital-
kirche mit Tonnengewölbe. Ortsmuseum. Auf der Promenade ein Bronze-
Standbild des auf Befehl Napoleons I. 1806 in Braunau erschossenen Nürn-
berger Buchhändlers Job.. Palm, von Knoll (1866). Zweigbahn nach (38km)
Steindorf (S. 146). — Die Bahn überschreitet den Inn und erreicht die
bayr. Grenzstation Simbach (Bahnrest.). Von Simbach bis München, 123km,
Eisenbahn in 2i/2-4V2 St., s. Bcedekers Süddeutschland.
Von Wels nach Aschach, 29km, Eisenbahn in IV2 St. — 8km
Haiding (s. oben). — 20km (r.) Eferding (271m), schon im Nibelungenlied
genannt, mit spätgot. Kirche und Schloß des Fürsten Starhemberg. Lokal-
bahn nach Linz s. S. 134. — 25km HS. Pupping, mit der (V2 St) großen
Ruine Schaumburg. — 29km Aschach, s. S. 135.
Von Wels nach Grünau, 47km, Lokalbahn in 2 St. durch das
hübsche Almtal. — 15km Sattledt (399m). Zweigbahn nach (17km) Rohr
(S. 143). — 41km Schamstein - Mühldorf , mit der malerischen Ruine Alt-
Schamstein. — 47km Grünau. 3 St. südl. (Zweisp. 14-16 K) der * Almsee (589m).
38km (1.) Lambaeh(366m ; Bahnrestaur.; Gasth. : Rößl, Z. 1.60-
4 TT), altes Städtchen von 2000 Einw., mit einer stattlichen, 1032
gegründeten Benediktinerabtei.
Zweigbahnen nach (28km) Gmunden (s. R. 14a); — nach (32km) Haag
am Hausruck (504m), Markt mit dem Stammschloß der Fürsten v. Starhem-
berg; — nach (15km) Vorchdorf, von wo elektr. Lokalbahn über Baum-
garten (S. 157) nach (15km) Gmunden-Seebahnhof (S. 156).
Die Bahn verläßt die Traun und tritt in das Tal der Ager ;
1. Prielgruppe, Traunstein und Höllengebirge, Dachstein. — 55km
146 Roule 77 VÖCKLABRUCK.
Attnang-Pucriheim(415m ; Bahnhof -Hot. ^Restaur.'), Knotenpunkt
der Bahn nach Gmunden, Ischl und Aussee (R. 14).
Vun Attnang nach Schärding (Passau), 67km, Eisenbahn in
2V2 St. — 11km Maiming-Wolfsegg. 40 Min. n.ö. der Markt Wolfsegg (034m;
Gasth.: Post), am Abhang des Hausruck reizend gelegen (Aussieht vum
Schloßpark und von der „Schanze"). — 17km Holzleithen. Zweigbahn nach
(6km) Thomasroüh, mit Kohlenbergbau. — Die Bahn durchdringt den Baus-
ruck mittels eines 706m 1. Tunnels, senkt sich nach (34km) Ried (S. 145)
und tritt bei (59km) Suben an den Inn. — 67km Schärdmg (S. 145).
L. Schloß Puchheim, im Hintergrund das Höllengebirge. —
59km Vöcklabruck(435m; Bahnrest.; Gasth.: Post), Städtchen mit
2500 Einw. ; 1. auf einer Anhöhe die alte Kirche von Schöndorf.
Von Vöcklabruck nach Unterach: Lokalbahn nach Kammer
in Vz St. für 1 K 40, ÜO, 50 Ä, von da Dampf boot nach Unterach in 2 St.
für 3.40, 2.30 iL — Die Bahn führt s. nach (12km) Kammer (Gasth.:
Seehof, 80 Z. zu 1.50-4 K, gut; Hofwirt, Z. 2-2.50 K; Traube), einem hübsch
gelegenen Dörfchen mit Schloß, am N.-Ende des Altersees. — Der Atter-
oder Kammersee (465m), 20km lang, 2-3km breit, ist der größte ober-
usterreichische See (46,7 qkm). Nach N. flachen sich die Ufer allmählich
ab; im S. steigt r. der schöngeformte Schaf uerg auf; s.o. zieht sich der
breite Rücken des Holleugebirges zum Traunsee hinüber. Das Dampf-
boot (Landebrücke beim Bahnhof) fährt am ö. Ufer entlang nach Weyregg,
und wendet sich dann quer über den See nach Attersee (*H.-P. Attersee,
100 Z. zu 2-5 K), am w. Seeufer am Fuß des bewaldeten Buchbergs (807m)
a.imutig gelegen. Nach Vöcklamarkt s. unten. Weiter Slat. Morganhof,
JSußdorf, Parschallen und Stockwinkel am w., Steinbach und Forstami am
ö. Ufer. Das Boot nähert sich nun den bewaldeten Bergwänden, die das
obere Ende des Sees umschließen. Weißenbach (Gasth. : -Post, 100 Z. zu
2-8 2T), an der SO. -Ecke des Sees hübsch gelegen. Dann an dem Breitenberg
entlang nach Unter-Burgau, in reizender Lage, und nach Unterach (Gasth. :
il ot. am See, Post, mit Seebad, beide gut; Anker, am Ländeplatz), am Einfluß
der aus dem Moudsee kommenden See-Ache schön gelegen, Sommerfrische.
Über die Eisenauer-Alpe (l022ni; Erfr.) auf den Schafberg (S. 155) 4-4*/2 St.,
fast durchweg schattig; Führer für nicht Schwindelfreie angenehm, 6Ä". Von
Unterach nach See am Mondsee (S. 154), 3,2 km, elektr. Lokalbahn in l/4 St.
Weiter zweimal über die Vöckla. — 71km Redl-Zipf, mit
Brauerei. — 75km Vöcklamarkt. Elektr. Lokalbahn nach (14km)
Attersee (s. oben). — 80km Frankenmarkt (51 Im). — Die Bahn
verläßt die Vöckla, durchzieht in großen Kehren waldiges Hügel-
land und erreicht vor (90km) Ederbauer ihren höchsten Punkt
(60im). — Bei (94km) Rabenschwand-Oberhofen zeigt sich 1. der
Schafberg (S. 155). — 99km Steindorf (E&hr\Test.). Zweigbahn nach
(38km) Braunau (S. 145). — 101km Neumarkt- Köstendorf (544m).
Prächtige Aussicht vom Tannberg (784m), von O/t St.) Neumarkt über
Köstendorf in l'/2 St. bequem zu erreichen (mark. Weg); oben Rest, und
Aussichtsturm; Abstieg westl. nach (H/z St.) Mattsee (s. unten).
Jenseit (106km) Weng tritt die Bahn an den Wallersee. —
111km Seekirchen- Mattsee (514m; Hot. Bahnhof), alter Markt.
Post 2mal tägl. in 13/4 St. nach (13km) Mattsee (503m; Gasth.: Post),
auf einer Landzunge zwischen den Mattseen (Ober- und Nieder-Trumer See)
reizend gelegen; 2km n.w. der kleinere Grabensee. Vom Sculoßberg (566m;
V4 St. von Mattsee) guter Umblick.
Weiter durch waldige Gegend, mehrfach über die tief ein-
geschnittene Fischach. 118km Hallwang-Elixhausen. Die Bahn
wendet sich nach S. in das Salzachtal. — 122km Berg- Maria-Piain
(S. 153). — 125km Salzburg.
SALIBURt
1 : 17,550
200 300 -fr00
Xetei.
.Lokalbahn,
-Strassenoafov
1 .Botanischer Garten . D4
2 Bürgerschule D.3
3 .Sofdrwmen E.4
4 .Xapüelschwemnie. . . E.4
Exrcken iL Klöster :
Jitgiistiner-Xloster und
5 Jugusttner-Mrcht . C2
£enedikttner^btei und
6 JEreuzgang E.4,
7 Jtia'gerspüaZkirche . . D.4
8 .Z^eu°aMgkeitsTcirche
und Seminar D.3
9 .Franziskaner -Xloster
imdlGrche, D.4.
W.LCa/etaner-JBTrche . E.F.4.
Vi.Iapitztner-Zloster
xcndJSrche E.3.
UJnyUegienkzrche .... DA.
y<oretto -Mosterio.MrcheTf.lE
lkJ^otestcmtischeMrcheCZS .
lS.StErTuzrdsspkaZkirche F.4.5.
l%.S?Mxrgare&imkape2le . E4.
17. ^MchaelsJdrclte . . E.4.
lS.S^PeterstifYsJtirche . DE.4.
19 .£ ■ SebasäansMrcke E.23.
20 . TJrsulmer -JtZostfr
imdM^che. C.3,
21.TTrsidznerüvie7b-Mcster
undLfirchefFonnberg ) EI '.4.
22 JbUegiianrGeöchuU . . . D.4.
23 .Landtags - Gehäu de
(Cliiemseekof) E.4.
Leichenhof StTeter. . . E.4.
25. " " S? Sebastian E.2.
26 .Marienscaüe E.4.
27. Mozarts Gebwtshs.dMuLS. D4
28 Mozarts Standbild. . . E.4
29. " « Wohnhaus D.3
^.Mutterhaus C.2.
Zl.Pferdeschyremnte ... D.4
%Z. Post u. Telegraph . . . 1.4.
m.Rathhaus D.3,
M.EegiejTaig E.4.
35.Sonanrr-Jteitschnle . D.4,
3"6.JÄ^ö67- D.3.
Durchgänge
jf.LaniprechtshaTsen
"E Friedhof, \'IBdrchtesgaden. J1
147
12. Salzburg und Umgebung.
Staatsbahnhof (PI. D 1; Restaur.), an der N. -Seite der Stadt, i/4 St.
von der Staatsbiücke. — Stadtbureau der k. k. Staatsbahnen Schwarzstr. 7
(PI. C D 2, 3).— Salzkammergct- Bahnhof (Falzburg-Ischl, S. 153) und Lokal-
bahnhof (Salzburg Berchtesgaden, S. 164) dem Staatsbahnhof gegei.über.
Gasthöfe (im Sommer VoTausbestellung ratsam): !Gr. -H.de l'Enrope
(PI. a: D 1). am Bahnhof, mit großem Garten, 3S0 Z. zu 4-12, F. 1>0,
G. 4-5, M. 6-7 K; ^Bristol (PL e: D 3). Makartplatz, 120 Z zu 3.50-10,
F..1.50, -HAK; *ParkhotelNelbÖck(PLb: D 1), 50 Z. zu 3-7, F.l.öO.B';
»Österreichischer Hof (PI. c: D 3), Schwarzstr. 5, 130 Z. zu 4-7,
F. 1.40, M. 5.50 K; Pitt er (PI. 1: D 2), 1(0 Z. zu 4-8 K; »Kaiserin
Elisabeth (PI. el: D 1), Elisabethstr. 11, mit Garten, 32 Z. zu 2.50-7,
F. 1.30 K; «H. Mir ab eil (PI. m: D 3), mit Garten und Konzertsaal
(s. unten), Schwarzstr. 22, 30 Z. zu 4 6 K; *H. Habsburg (PI. g: D 2),
Faberstr. 10, 50 Z. zu 2.40-4.50, F. 1 K. — In der Stadt, am 1. Ufer:
*GoldenesSchitf (PI. d : E 4), Residenzplatz, 60 Z. zu 2.50-6 K-, Gold.
Krone (PI. f: D 3), Gold. Hörn (PI. o : D 4), Z. 2-4 £, Gold. Hirsch
(PI. j: D4), 42 Z. zu 120-2 K, Mödlhammer (PI. n: D 4), Sternbräu
(PI. p: D 4), 18 Z. zu 1.2C-2.50 K, Blaue Gans (PI. q: D 4), 50 Z. zu
1.20-3 K, diese sechs in der Getreidegrasse; Höllbräu (PI. r: E 4), mit
Terrasse, ge'obt; Goldene Birne (PI. bi: E 3, 4), Judengasse 1, 20 Z. zu
1.450-2.50 JT; Mohren, Judengasse 9 (PJ. E 4). — Am r. Ufer: H. zum
Stein (PI. h: D E 3), Gisela-Kai 3, 70 Z. zu 3-5 üT, F. 90 Ä; Traube (PI. k:
D 3), Linzer Gasse 4, (0 Z. zu 2.50-3.50 K, gut •, R oter Krebs (PI x : D 2),
Mirabellplatz, 80 Z. zu 2.60-4 JT, gut; Wolf-Dietrich (PI. y: E2),Wolf-
Dietrich-Str. 16, 40 Z. zu 3-5 K; G a b 1 e r b r ä u (PI. i : D 3), Linzer Gasse 9,
62.Z. zu 2-3.50.fi:; RömischerKaiser (PL s: D3; viel Geistliche), 45 Z.
zu 2-4 K; Goldene Kanone, Paris-Lodron-Str. 21 (PL D E 2), 26 Z. zu
2.20 3.60 K; Tiger (PI t:DE3); S chl an. brau (11. u: D 3), 30 Z. zu
1 60-3 K, Schranne, Schrannengasse 10, gelobt; MünchnerHof, Drei-
faltigkeitsgasse, ein f gut; H. Moz art (PI. mo: D2). Auerspergstr. 2ü, ~0 Z.
zu 2.405 Ä', F. 90 A; Zur Neuen Stadt (PL tt: D 2), Hay^ngasse 4,
30 Z., gut und nicht teuer; Gol dn er En gel , Gi?ela-Kai 11 (PL E 3), 30 Z.
zu 1.60-2 K; Hof wirt (PI. ho : E 2), Franz- Joseph-Ftr. 43, 30 Z. zu 1.60-
2.50 K\ GoldnerLöwe (PL lo: E 2), Schallmooser Haupt tr. 13, 24 Z. zu
1.60-3 K; H. Bahnhof, Z. 2 K, einf. gut.
Cafes: Tomaselli, Ludwig-Viktor-Platz (PL D 4). Am r. Lfer:
Theater-Cafe, Makartplatz (PL D 3); C. Basar. C. Central, beide bei
der Franz-Jofe(ih-Brücke (PL D 3); Koller, Dreifaltigkeitsgasse (PL D 3;
auch Z.); C. Corso, Gifela-Kai; Krimmel, Westbahnstiaße (PL D 2).
Restaurants: Kurhaus, im Stadtpark (S. 152), Abendkonzerte;
Mirabell (S. 151), .Abendkonserte; Zipfer Bier haus, Univemtätsplatz.
— Wein: Ti roler Weinstube, Rudolfskai 12 (1 1. D E 3); St. Peters-
S tiftsk eller (S. 149), von allen Ständen besucht-, Wachauer Winzer-
keller, RudolL-kai (PL D E 3); R. öchider, Linzer Gasse 15 (PL D E 3).
— Bier: Stieglkeller (PL E4), Fe.'tungsgasselO; Sternbräu garten,
Getreidegasse (P1.D4); Schanzlk eller, vor dem Kajetaner Tor (PL F4),
Mödlhammerkeller, vor dem Klausentor (PL C 3), beide mit schöner
Aussicht; Augustiner-Bräustübl, im Augustinerkloster in Mülln
(PL C 2), originelles Lokal, von 3 Ubr nachm. ab geöffnet, sehr besucht.
Fiaker: vom Bahnhof in die Stadt mit Gepäck Einsp. 1 KiO, Zweisp.
2 K\ bei Nacht 2 oder 3 K. Zeitfahrten »/« St- 80 A oder 1 K 20, jede
weitere Vi St. 40 oder 60 A, V2 Tag 8.40 oder 12 K, ganzer Tag 16.80 oder
24 K. — Nach Berchtesgaden 10 oder 16 IT; Königssee und zurück 17 oder
26 K (Fahrzeit einschl. 1 St. Warens am Bergwerks St.). Hin und zurück:
Aigen 2.60 oder 4 K, Hellbrunn 3 oder 4.40 K; Wartezeit jede l/i St 40
eder 60 A.
Salzburger Eisenhahn und Tramway vom Bahnhof (PL D 1) durch die
Stadt nach St. Leonhard und Berchtesgaden im Sommer stündlich in l'/2 St.
148 Route 12. SALZBURG. Residenzplatz.
Haltestellen in der Stadt: Fünfhaus. Kurhaut, Basar, Mozartsteg, Äußerer
Stein (Abzweigung nach Parsch, S. 152), dann über die Karolinenbrücke
nach (2,8 km) Künsilerhaus- Nonntal. Die weitern Stationen s. S. 164/5. Fahr-
karten an den Stationen vor Antritt der Fahrt lösen; im Wa gen 20 h mehr.
— Elektrische StraBenbahn vom Bahnhof durch die Westbahnstraße und
über die Franz-Joseph-Brücke zum Ludwig -Viktor-Platz, alle 6 Min. (20 h).
Post und Telegraph (PI. 32: E 4) im Neugebäude auf dem Residenz-
platz. — Stadttheater (PI. 36: D 3), Mat artplatz.
Kunstausstellung im Sommer im Künstlerhause (1 K, Sonn- u. Festt.
40 h); Kunstsalon Suatschek, Ludwig-Viktor-Platz 5 (tägl. 8-7, So. 9-11 Uhr,
Eintr. frei). — Kunstgewerbliche Ausstellung im Mirabelltchloß (S. 151).
Bäder: Kurhaus (PI. D 2), mit Schwimmhalle ; Stadt. Vollbad, beim
Franz-Joseph-Park (PL G 4). — Moor-, Fichtennadel- u. Schlammbäder im
Ludwigs- und Marienbad (S. 153; Omnibus vom Hotel Krone, 20 h).
Verkehrsvereine : Fremdenverkehrsbureau, Schwarzstr. 7 (PI. CD2,3);
Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs, Ludwig-Viktor-Platz 7. — Sahburger
Kollektivkarte (vorteilhaft) für den freien oder ermäßigten Eintritt zu den
meisten Sehenswürdigkeiten 3 K.
Bei beschränkter Zeit (1 Tag): früh Residenzplatz, St. Peters-
friedhof, Festung Hohen - Salzburg, Mozartmuseum, Mönchsberg, Museum
Carolino-Augusteum, Kapuzinerberg. — Nachm. Fahrt auf den Gaisberg.
Salzburg (420m), das Juvavum der Römer, Hauptstadt des frühern
Erzbistums Salzburg, des mächtigsten Hochstifts Süddeutschlands,
das 1802 verweltlicht wurde, 1816 als Herzogtum an Österreich kam
und seit 1850 ein selbständiges Kronland bildet, ist Sitz der
Landesregierung, des Landesgerichts und eines Erzbischofs und hat
36 000 Einwohner. Die Stadt, mit der sich an Schönheit der Lage
wenige deutsche Städte messen können, liegt auf beiden Ufern
der Salzach, deren grauweißes Gletscherwasser in breitem Kiesbett
dem Inn zueilt, am 1. Ufer von dem steilen Festung s- und Mönchs-
berg eingeschlossen, während der Stadtteil am r. Ufer sich an den
Kapuzinerberg anlehnt. Häufige Feuersbrünste und die Baulust
der Fürsten, namentlich des Erzbischofs Wolf Dietrich (1587-1611),
haben von mittelalterlichen Gebäuden wenig übrig gelassen ; die
Kuppelkirchen und andere stattliche Gebäude italienischen Stils
geben der Stadt das charakteristische Gepräge eines glänzenden
geistlichen Fürstensitzes des xvn. u. xvm. Jahrhunderts. Seit der
Flußregelung der oft reißenden Salzach sind beide Ufer des Flusses
von breiten baumbepflanzten Kais eingefaßt, die sich von der Ludwig-
Viktor-Brücke bis zur Karolinenbrücke hinziehen.
Auf dem linken Ufer liegt der ältere Stadtteil. Seinen Mittel-
punkt bildet der Residenzplatz (PI. E4), mit dem 1664-80
von Ant. Dario ausgeführten Residenz- oder Hof brunnen (PI. 3), aus
Untersb erger Marmor, 14m h., in drei Absätzen sich aufbauend;
unten vier Poseidonsrosse und Atlanten ; oben spritzt ein Triton
den "Wasserstrahl aus einem Hörn 3m hoch. An der "Westseite des
Platzes die k. k. Residenz (PI. D E 4), 1592-1724 erbaut, jetzt
z. T. von der Großherzogin von Toskana bewohnt (Eintr. tägl. 11-
1 und 2-672 Uhr, 40 h; Deckengemälde, Gobelins und Möbel aus
erzbischöflicher Zeit). Gegenüber das Neugebäude (PI. E 4), 1588
begonnen, jetzt Sitz der Regierung (PI. 34) und des Landesgerichts,
St. Peter. SALZBURG. 12. Route. 149
sowie des Post- und Telegraphenamts (PI. 32); vom Turm ertönt
tägl. nm 7, 11 u. 6 Uhr, Fr. nur um 6 Uhr, ein Glockenspiel je 3m al
(Programm an der Ecke der Residenz), woran sich auf der Festung
ein Hornwerk schließt. An der Südseite der *Dom (PL E 4), auf
der Stelle eines 774 geweihten Baues 1614-28 von Solari im frühen
Barockstil aufgeführt, mit Marmorfassade-, vorn im 1. Seitenschiff ein
bronzenes Taufbecken von 1321 mit modernem Deckel; Hochaltar-
bild von Mascagni. Sehenswerter Domschatz (Erlaubnis zur Be-
sichtigung in der Sakristei, im Querschiff r.). — Auf dem Domplatz
eine Mariensäule (PI. 26), Bleiguß von Hagenauer (1771).
Auf dem an den Residenzplatz ö. angrenzenden Mozartplatz
ein Standbild Mozarts (PL 28: E 4) von Schwanthaler, 1842. Des
Meisters (geb. 27. Jan. 1756, f 5. Dez. 1791) Geburtshaus (PL 27:
D 4) ist Getreidegasse 9 ; im dritten Stock das Mozart-Museum, mit
vielen Erinnerungen, Handschriften, Porträten, Mozarts Konzert-
flügel, auch Mozarts Schädel (Eintr. tägl. 8-7 Uhr, 1 K).
Auf dem Kapitelplatz (PI. E 4) eine Pferdeschwemme, die
Kapitelschwemme (PL 4), aus Marmor (1732). An der Ostseite des
Platzes das Erzbischößiche Palais (PI. E 4).
In der SW.-Ecke des Kapitelplatzes ist der Eingang zum
alten St. Petersfriedhof (PL E 4), der sich an die steile Nagelfluh-
wand zwischen dem Mönchsberg und dem Festungsberg anlehnt.
Er ist auf drei Seiten von Familiengrabstätten umgeben. In der
Mitte die spätgotische Margaretenkapelle (PI. 16), 1483 erbaut, 1864
erneut, mit Grabsteinen aus dem xv. Jahrh. In den Arkaden der
N. -Seite L, neben dem Chor der Stiftskirche, die St. Veitskapelle;
in der SW.-Ecke die Kreuzkapelle (xii. Jahrh.); etwas höher die
St. Egidiuskapelle, von wo Felsstufen nach der St. Gertraudenkapelle
und der Maximus-Einsiedelei hinanführen, deren katakombenähnliche
Anlage in das in. Jahrh. hinaufreicht. Der Aufseher, der die ver-
schlossenen Kapellen öffnet (Trkg. 20 h), wohnt im ersten Häuschen
hinter den Grüften. — Ein Durchgang führt in den Hof der Bene-
diktinerabtei St. Peter (PI. D E 4), im vir. Jahrh. vom h. Rupertus
gegründet, die jetzigen Gebäude aus dem xvn. u. xvin. Jahr-
hundert. L. der Eingang zum St. Peters-Stiftskeller (S. 147). R. die
Stiftskirche St. Peter (PI. 18), 1131 im roman. Stil erbaut, 1754 im
Barockstil hergestellt; das romanische Portal mit Skulpturen aus
demxin. Jahrh. ist innerhalb des Turmvorbaus erhalten; im Innern
viele Grabmäler, u. a. im r. Seitenschiff das des h. Rupertus aus dem
xv. Jahrh. und das des Tonsetzers Mich. Haydn (f 1806). L. neben
der Kirche ist der Zugang zu dem alten Kreuzgang, mit vielen Grab-
steinen. Ebenda erhält man, gewöhnlich um 1 Uhr, die Erlaubnis
zur Besichtigung der Stiftsbibliothek (70 000 Bände), der Schatz-
kammer und des Archivs.
Westl. die Franziskaner - Kirche (PL 9 : D 4), aus dem xm.
Jahrh., mit roman. SW.-Portal und got. sechseckigem, von Säulen
getragenen Chor mit Netzgewölbe und Kapellenkranz (xv, Jahrh,);
150 Route 12. SALZBURG. Hohensalsburg .
am Hochaltar eine Madonna, Spätwerk von Mich. Pacher (f 1498;
das Jesuskind modern). — Gegenüber im Franziskaner - Kloster
wird tägl. vorm. 10y2 Uhr ein von dem Pater Peter Singer (f 1882)
erfnndenes „Pansymphonicum" gespielt.
In der Nähe der ehem. fürstbischöfl. Marstall, jetzt Artillerie-
Kaserne (PI. D 4; Eintr. 20 h), mit Sommerreitschule (PL 35),
deren Galerien in den Fels des Mönchsbergs eingehalten sind (1693),
■and Winterreitschule (Deckengemälde ein Karussell, von 1690).
N. von der Kaserne auf dem Sigmund platz eine römischen
Barockbrunnen nachgebildete Pferde schwemme (PL 31 : D 4) mit
Pferdebändiger -Gruppe von Mandl (1695). W. führt hier ein
131m L, 1765-67 durch die Nagelfluh des Mönchsbergs gebrochener
Tunnel, das Neutor (PL D 4), nach der Vorstadt Riedenburg; über
dem Eingange das Medaillonbild des Erbauers, Erzb. Sigmund III.,
mit der Überschrift „Te saxa loquuntur"; am Ausgang ein 5m h.
Standbild des h. Sigismund, von Hagenauer (2 Min. 1. eine kleine
Tropfsteingrotte, elektrisch beleuchtet; Eintritt 20 h). — Auf dem
Universitätsplatz die Kollegienkirche (PL 12: D 4), im Barockstil
mit hoher Kuppel, von Fischer v. Erlach 1696-1707 erbaut.
Am Franz- Joseph-Kai das Museum Caroline- Augusteuni (PL
D 3; Eintr. Juni-Sept. tägl. 9-5, Mai und Okt. nur ML, im Winter
nur Sonn- u. Festt. 1-4 Uhr; 1 K, So. 60 K), eine der reichhaltigsten
Provinzialsammlungen. Direktor: Prof. Eberhard Fugger. In den
Anlagen vor dem Museum die Büste des ehem. Museumsdirektors
Dr. A. Petter, von Aicher.
Erdgeschoß. In der Vorhalle schöner Bronzebrunnen aus dem xvn.
Jahrh. nud zahlreiche Steinwappen der Erzbischöfe. Antikenhalle: römische
Mosaikfußböden, Meilensteine, Grabdenkmäler usw. — I. Stock. Kunst-
und Kunstgewerbehalle; Zunftstube mit Meicterarbeiten. Musikhalle mit
einer reichen Sammlung musikal. Instrumente der drei fetzten Jahr-
hunderte. Mathematische und physikalische Apparate und Instrumente. Wagen-
halle mit Waffen aus dem xv. -xix. Jahrhundert. Ahnenhalle. Mittelalterliche
Küche; Studierstube; Prunkzimmer aus der Zeit des 30 jähr. Krieges; Jagdstube;
Familienstube, mit Erker und alten Glasbildern; Speisesaal; Burgkapelle
mit Sakristei im roman. Stil mit got. Einrichtung; gotische Halle; Rokoko-
stübchen ; Renaissancehalle. — II. Stock. Historisch-topographische Abteilung ,
mit Urkunden-, Siegel- und Münzsammlung, Werken Salzburger Maler, der
Keil sehen Reliefkarte von oalzlmrg und Salzkammergut (von Major v. Pelikan
vollendet) und den Pelikan1 sehen Dachstein- und Glockner-Reliefs in 1 : 25000-,
Emigrantenstube mit Erinnerungen an die evang. Auswanderungen 1731 ;
Wolf- Dietrich-Zimmer ; Salzburger Keramik; zwei Salzburger Kostümsäle; die
volkskundliche Abteilung, mit Bauernhausrat und Waffen ; Antikenkabinett (u. a.
Bronzehelm vom Paß Lueg) ; Baron Schwarz sehe Mineraliensammlung ; Haus-
rat um 1800 aus Salzburger bürgerlichem Besitz; die Ooldegger Oewerken-
stube von 1606; volkstümliche Kirchenkunst ; Öfen und Ofenkeramik; viele Re-
naissancetüren aus Salzburger Schlössern.
Über der Stadt auf dem SO. -Gipfel des Mönchsbergs die Festung
*Hohensalzburg (542m), zu der eine Drahtseilbahn hinaufführt;
Abfahrt in der Festungsgasse neben dem St. Petersfriedhof (PLE4);
Fahrpreis 60 h, hin u. zurück 80 h; Eintrittskarte 40 h, einschl. Füh-
rung. Halbwegs die Haltestelle Mönchsberg, beim Restaurant Katz
(Zugang zum Mönchsberg, S. 151). Durch einen kurzen Tunnel
Mönchsberg. SALZBÜRG. 12. Route. 151
unter der Festungsmauer erreicht man die Endstation im sog. Hasen -
graben (Restaur. Festungskeller, schöne Aussicht). Die Festung,
jetzt Kaserne, wurde 1077 unter Erzbischof Gebhard erbaut; der
größte Teil der jetzigen stattlichen Gebäude und Türme ist aus den
J. 1496-1519. Die St. Georgskirche auf dem Schloßhof, 1502 er-
baut, enthält zwölf Apostelreliefs in rotem Marmor; an der Außen-
seite ein Reliefdenkmal des Erbauers Erzb. Leonhard (-{- 1519).
Im Schloß die Fürstenzimmer, 1851 hergestellt; in der Goldenen
Stube ein schöner Kachelofen von 1501. Von dem 25m h. Aussichts-
turm prachtvolle Rund sieht.
Der *Mönchsberg (502m), dessen über l/2 St. langer bewaldeter
Rücken die Westseite der Stadt umschließt, ist sowohl von der
Haltestelle Mönchsberg (S. 150) erreichbar, wie auch mit dem
elektrischen Aufzug Gstättengasse 13 (PI. C 3; Fahrpreis 40, hin und
zurück 50 K). Bei der oberen Station ein Restaurant (häufig Kon
zert) und ein auf 157 Stufen bequem zu ersteigender Aussichtsturm
(20 Ä), 110m über der Salzach. Die Rundsicht ist weniger umfang-
reich, aber malerischer als von der Festung, namentlich der Blick
auf die von dieser überragte Stadt. — Waldwege führen von hier s.
zum Bürgerwehrsöller (PI. CD 4; Rest.) und weiter zur Franz- ■ Jo-
sephs-Höhe (PI. D 5) und zur Richterhöhe (502m), mit Denkmal des
Geographen Eduard Richter (f 1905) und herrlicher Aussicht.
Der östl. unter der Festung gelegene Ausläufer des Berges heißt
der Nonnberg (PI. E F 4), nach dem dortigen Benediktinerinnen-
kloster. In der got. Klosterkirche (1009 gegründet, im xv. Jahrh.
erneut) ein schöner Flügelaltar, dahinter ein Glasgemälde aus dem
xv. Jahrh.; Krypta mit interessanten Säulen; im Turm alte Wand-
gemälde, angeblich aus der Zeit Heinrichs des Heiligen. Reizende
Aussicht von der Brustwehr. — Oberhalb der Karolinenbrücke an
der Salzach das Künstlerhaus (PI. F 4; Kunstausstellung s. S. 148).
S.w. von der Vorstadt Nonntal bei der gleichn. Haltestelle der Lokal-
bahn (S. 164) der schöngelegene Kommunal- Friedhof mit einem Obelisken
zur Erinnerung an die seit 200 Jahren gefallenen Krieger des Regiments
Erzh. Rainer und vielen schönen Grabdenkmälern.
Über die Salzach führt vomRudolfskai die eiserne Franz-Joseph-
oder Staatsbrücke (PI. D 3). Am rechten Ufer das „Platzl", wo
am Hause Nr. 3 ein kaum noch erkennbares Bildnis an den Arzt und
Naturforscher Theophrastus Paracelsus (f 1 541) erinnert (sein Grab
in der Kirche St. Sebastian, W.-Seite ; PI. 19: E 2). An dem nahen
Makartplatz (PJ. D 3) r. das Haus, das Mozarts Vater 1769-77
bewohnte (PI. 29).
Das Mirabell schloß (PI. D 2), 1606 von Erzb. Wolf Dietrich
begonnen, von Erzb. Marcus Sitticus vollendet, nach einem Brande
1818 erneut, ist jetzt städt. Eigentum. R. vom Haupteingang die
Salzburger Gewerbe- und Kunstgewerbe - Ausstellung (frei). Im
Treppenhaus Skulpturen von Raph. Donner, 1726; r. der Eingang
zu den naturhistor. Abteilungen des Museums (S. 150; So. 10-1,
152 Route 12. SALZBURG. Kapuzinerberg
Mi. 1-4 Uhr, 40 k). Der anstoßende Mirabellgarten bietet mit seinen
Terrassen, geschnittenen Hecken und Marmorstatuen ein gutes Bei-
spiel der Gartenkunst vom Anfang des xvra. Jahrhunderts. — Ö.
dem Mirabellschloß gegenüber die doppeltürmige St. Andräkirche
(1898) , mit schönen Glasgemälden. — N. schließt sich an den
Mirabellgarten der Stadtpabk (PI. CD 2) mit dem Kur- u. Badhaus
(Restaur. ; Konzerte). In einem Kiosk Panorama von Salzburg im
J. 1826 (Eintr. 40 h). — Vor dem Bahnhof ein Marmorbild der Kai-
serin Elisabeth (f 1898; PI. D 1), von E. Hellmer (1900).
Am r. Ufer der Salzach zieht sich unterhalb der Staatsbrücke
(S. 151) der Elisabeth- Kai (PI. C D 3, 2) entlang, mit Villen,
der 1865 erbauten Protestant. Kirche (PI. 14) und schöner Aussicht
auf Stadt, Hohensalzburg und Mönchsberg. Oberhalb der Staats-
brücke der Gisela-Kai (PI. E F 3, 4), mit einem Denkmal des Statt-
halters Grafen Sigmund Thun (1872-97) ; er endet am Franz-Joseph-
Park (PI. F G 4), dem Prater Salzburgs (Badeanstalt s. S. 148).
In der Linzer Gasse, etwa 200 Schritt von der Staatsbrücke,
bildet ein gewölbter Torweg unter dem Hause Nr. 14 (PI. D 3) r.
den Hauptzugang zum *Zapuzinerberg (650m). Ein Stationenweg
führt in 8 Min. zum Kloster (PI. 11 : E 3), wohin man auch aus der
malerischen Steingasse (Nr. 7/9) über die steile Kapuzinerstiege
hinansteigen kann. Oberhalb des Klosters führt ein Tor (schellen,
2 h) in die Parkanlagen. Vorn das 1874 aus Wien hierher versetzte
Mozarthäuschen (PI. E 3; Eintr. 20 A), in dem Mozart 1791 die
Zaubernöte vollendete; davor eine Bronzebüste Mozarts von
E. Hellmer. Dann r. auf c. 500 Stufen im Walde hinan; nach
15 Min. 1. Handweiser „zur Aussicht nach Bayern": im Vordergrund
die Neustadt am r. Ufer und der Bahnhof, r. Maria-Piain, 1. Mülln,
in der Mitte die Salzach bis weit hinab in die bayr. Ebene. 2 Min.
weiter zeigt r. ein Handweiser (der direkte Weg führt in 7 Min,
zum Francis eis chlößl) zur (5 Min.) * Obern Stadt- Aussicht (606m),
mit Pavillon und prächtigem Blick auf Stadt und Festung, Hoch-
staufen, Lattengebirge, Untersberg, Schönfeldspitze, Hohen Göll,
Paß Lueg und Tennengebirge. 5 Min. weiter das Francisco schlößl
(PI. F 2; Wirtsch.). Durch eine Hinterpforte, die man sich auf-
schließen läßt, kann man n.ö. in 20 Min. zur Schallmooser Haupt-
straße hinabsteigen (PI. G 1).
Der *Gaisberg (1286m) ist der lohnendste Aussichtspunkt in
der nähern Umgebung Salzburgs (zu Fuß 3 St.). Die Zahnbad-
bahn (nur im Sommer) beginnt bei Station Parsch (430m; H.-P.
Post), vom Bahnhof Salzburg mit der Staatsbahn (S. 172) in 7-
8 Min., mit der Lokalbahn (S. 147) in 20 Min. zu erreichen. Die
Bahn (r. sitzen) hat eine Maximalsteigung von 250/0; Fahrzeit
44 Min., Fahrpreis 3 K 50, hin und zurück 6 K. Sie steigt auf
der Südseite des Berges an der HS. Judenberg-Alp (737m ; Gasth.)
vorbei zur (3,7km) HS. Zistel-Alp (996m; Whs.), dann in großer
( "1 ,§' " ivHebirmäer
7y §m Ih^?"
■JinJdm-/'
^iMeröety jlJS^^mf nL^^^WT
Wm<
. \ T e \k e .ab e^g-w
1325 . fSTaisserA,
Zirail-opf "&l
refwtfi. ^77^
naiäorf Af°T'P °
Je/
"Bicim'i-
"27,
jSais
^ischlmSt^
EmiscJibg
JßLemliergk..
J
31/ Zwiesel HochstaufTe^ 7^^
chornk. ttrxiwra<u£r '. P.v7Ü!y-Jv<p,OJtfl
$(söffi5i,
lATTV
i£ BEICJ
■Ä:
Itweigtyina.-
*£2ingenA.<~
Kesxclg reiben. . ^,
^nältätf^i ' ^istfcicliäm-lMIHnerhi», /^PrediqtstiüiS ^VdtmTt >Ser
V / *' VoäniramJCyT äffe.. „<' ** / >< J*4 „ * ^vl-«£«?<
UallcnsU'h
73f J-TOStejjirsanfri
WurtsteoL / ' V*
4"^ 1, i%f j^^äfmjyu. BißcTipL
im. <
vj&^ ^aBriuler ^ § ^^ -
-JCfjit/ri(M gfe
Bcrliori'i\ \ /22s ^s^«=?SV ; \ *^/'r.
/Süiälhori
^""fl xffi-Jftmfr>Itft. { ffl-ngvn>t Kaa,i "' ■'">•'
Reoirnpix-Aiisl ,-vnn "Wage
'rf \ S*EWoinaim.
Kehl s Lern / '* ^„*j,„ ^ ^— i^r\*r''» >
Durreck { '-^=--' „ . afmlavH
jEriglish.MO.es
Umgebung. SALZBURG. 12. Route. 153
Kehre zur (5,3km) Endstation (1277m ; Gaisberghotel, 1. Mai-1. Okt.,
22 Z. zu 1.60-4 K, mit Aussichtsturm, 20 h). Vom Gipfel (5 Min.)
prächtige * Aussicht (am besten früh oder abends) auf die Salz-
burger Alpen und die Ebene mit sieben Seen.
Aigen, Schloß und Park des Fürsten Schwarzenberg, am Fuß des
Gaisbergs, liegt 6km s.o. von Salzburg (Eisenbahn -Station s. S. 172).
Am Eingang ein gutes Hotel-Restaurant (Z. 1.20-2 K). Führer durch die
Anlagen bei beschränkter Zeit ratsam (60 h) ; schönster Punkt die „Kanzel".
l»/4 St. oberhalb Aigen, V* St. von Stat. Elsbethen (S. 172), liegt das
dem Grafen Platz gehörige Schloß St. Jakob am Thurn (620m; Restaur.).
Von der „Aussicht", 5 Min. vom Schloß, übersieht man das Gebirge und
die Salzachebene in herrlichster Gruppierung.
Das kais. Schloß Hellbrunn liegt ökm s. von Salzburg (Lokalbahn s.
S. 164; Fiaker s. S. 147). Das Schloß (Eintritt 20 ä, einschl. der Wasser-
künste), 1613-15 erbaut, hat Fresken von Mascagni u. a. Dahinter ein Zier-
garten (gutes Restaur.) , mit "Wasserkünsten (mechanisches Theater und
Neptungrotte •, man hüte sich vor den Vexierwassern), und ein großer Park.
Man steigt r. den bewaldeten Hügel hinan am Monatsschlößchen vorbei zur
(15 Min.) Stadt -Aussicht, mit Blick auf Salzburg; von hier zur (10 Min.)
Watzmann -Aussicht , mit Blick auf den Watzmann und Hohen Göll. Auf
dem Rückwege nach 5 Min. r. hinab zum Steintheater, in den Felsen ge-
hauen; dann die Treppen hinab in die Allee und zum Schloß zurück.
Bei der HS- der Lokalbahn (Restaur.) das Pörnbacher,sche Relief des Kron-
landes Sahburg, 3000qm groß, im Maßstab von 1 : 3000, die Berge aus natür-
lichem Gestein (40 h). — Von Hellbrunn nach HS. Hellbrunn -Qlasenbach
(S. 172) V2 St., nach Aigen (s. oben) 50 Min.
V2 St. s. von Hellbrunn (Lokalbahn s. S. 164) das der Gräfin Moy ge-
hörige Schloß Anif, mit schönem Park (nicht zugänglich).
V2 St. s. von Salzburg ist Schloß Leopoldskron (vgl. PI. D 5), mit Weiher
und Schwimmbad (Restaur.). S. das große Leopoldskroner Moos, durch das
die „Moosstraße" bis Schloß Glanegg führt; an ihr die „Moosbäder" (Omni-
bus s. S. 148) : 20 Min. das Ludwigsbad, l/? St. das Marienbad.
Von Orödig (Lokalbahn von Salzburg in 40 Min., s. S. 164) MW. zum
(V2 St.) Rosittemdrt (s. unten) und zum (l/2 St.) Whs. Kugelmühle ; von hier
an den Wasserfällen der Olan hinan bis zu ihrem Ursprung, dem 0/4 St.)
Filrstenbrunn (595m). In der Nähe (Treppenweg, V2 St.) Marmorbrüche, in
denen der Untersberger Marmor gebrochen wird (Zutritt nur mit Erlaubnis
der Direktion in Parsch, S. 152); dabei Gasth. zum Fürstenbrunn.
IV4 St. n. von Salzburg (vgl. PI. C D 1) weithin sichtbar die 1674 er-
baute Wallfahrtskirche Maria-Plain (562m); unterhalb Gasth. Fallenegger,
von der Terrasse herrliche Aussicht auf Salzburg und das Gebirgsrund.
Fußweg ö. zur O/2 St.) HS. Berg-Maria- Piain (S. 146).
Der in der Umgebung von Salzburg am meisten hervortretende TJnters-
berg ist ein ansehnlicher Gebirgsstock mit den drei Gipfeln Geiereck (18C6m),
Salzburger Hochthron (1858m), Berchtesgadener Hochthron (1973m). - Grödig
(s. oben) ist der gewöhnliche Ausgangspunkt für Besteigungen (Führer
nötig): zum (l/2 St.) Rosittenwirt (s. oben) und über die (2x/2 St.) Obere
Rosittenalp (1287m) zum (IV4 St). Untersberg-Haus (1663m; Wirts eh.) ; von
hier auf das Geiereck y2 St. ; vom Geiereck auf den Salzburger Hochthron
(prächtige Aussicht) 25 Min. Sehr lohnend der Besuch der Kolowratshöhle
(von der Obern Rosittenalp 40 Min.), mit schönen Eisbildungen.
13. Von Salzbarg nach Ischl. Abersee. Schafberg.
67km. Salzkammebgdt-Lokalbahn in 2y2-3 St. (1. Kl. 8 K 50, 3. Kl.
4 K 30). Hübsche Fahrt, mit der sich mit 4-5 St. Zeitaufwand der sehr
zu empfehlende Besuch des Schafbergs bequem verbinden läßt (von Stat.
Lueg ab das Dampfboot vorzuziehen ; s. S. 155).
154 Route 13. MONDSEE. Von Salzburg n. Ischl.
Salzburg (433m ; Lokalbahnhof gegenüber dem Staatsbahnhof)
s. S. 147. Die Bahn führt neben der Linzer Bahn, dann nnter ihr
hindurch nach (2km) Itzling (r. Untersberg, Hoher Göll, Gaisberg mit
dem Nockstein). Weiter allmählich bergan nach (10km) Eugendorf-
Kalham (557m; 1. das große Dorf Eugendorf). — Über die wiesen-
reiche Hochebene bis zur Wasserscheide bei (17km) Enzersberg
(632m), dann in Windungen hinab und über den Fischback. — 21km
Thalgau (545 m), Markt an der Fuschler Ache; ö. Schober, Drachen-
stein nnd Schafberg. — 28km St. Lorenz (488m ; Bahnrest.).
Von St. Lorenz nach See am Mondsee: Lokalbahn nach Mond-
see, 4km in 11 Min., von da nach See Dampfboot in I1/4 St. für 1.80,
1.20 K. — Die Bahn wendet sich von der Iscbler Bahn 1. ab und führt
nördl. naA (4km) Mondsee (481m; Gasth.: Krone, Post, Z. 2V2-4 K, Königs-
bad, Z. 2-3 K, alle drei gut; Traube), einem freundlichen Markt, mit Schloß
(ehem. Benediktinerabtei) und großer Kirche, am NW. -Ende des 11km
langen, iy2-2km breiten Mondsees. — Das Dampfboot von Mondsee nach
See fährt quer über den See, mit schönem Rundblick: ö. der mächtig
aufsteigende Schaf berg, im Hintergrund das Höllengebirge; s. der Drachen-
stein, durch dessen Wand oben ein Loch geht, dann der zweispitzige
Schober. Erste Station ist Plomberg, am S. -Ufer, auch Haltestelle der
Ischler Bahn (s. unten). Weiter über Pichl, Scharfling (Hot. Wesenaner),
10 Min. unterhalb der gleichnam. Bahnstation (s. unten), und Waldhotel
Kreuzstein nach See, am O.-Ende des Sees. Nach dem Attersee s. S. 146.
Vor (31km) HS. Plomberg tritt die Bahn an den Mondsee (Dampf-
boot s. oben), in den r. der Schafberg steil abstürzt, steigt allmählich
(Tunnel) an offener Halde, dann durch Wald und wendet sich r. ab
durch einen kurzen Tunnel zur (33km) HS. Scharfling (540m); 1.
nnten der Gasthof (s. oben). Weiter hoch am Abhang, durch einen
kurzen nnd den 422m 1. Eibenberg- Tunnel (580m), am waldum-
kränzten Krottensee vorbei znr (35km) HS. Hüttenstein (auf den
Schaf berg s. unten). Hinab durch Wiesen und Wald, dann an steiler
Bergwand (24°/00 Gefäll), mit Blick auf den Abersee, zur (38km)
HS. Billroth und in großem Bogen nach
39km St. Gilgen (550m; Bahnrest.; Gasth. : *Seehotel, am See,
50 Z. zu 2.50-6 Jf ; Post), Dorf am NW.-Ende des Abersees.
Ausflüge. Falkensteinwand, I-IV2 St., lohnend. Mit Dampfboot in
10 Min., oder zu Fuß über Brunnwinkel um die N.-Spitze des Sees herum in
40 Min. nach Fürberg ; von hier am (15 Min.) Scheffeldenkmal (4m h. Stein-
pyramide) vorbei hinan zum O/2 St.) Wallfahrtskirchlein und der. Ein-
siedelei des h. Wolfgang (der Weg führt weiter zur Dampfboot-Haltestelle
Falkenstein-Ried und nach St. Wolfgang, H/2 St.). — Bei der Felswand 12 Min.
vom Beginn des Anstiegs MW. r. zum (1/4 St.) Abersee - Panorama und
(2 Min.) Scheffelblick auf der Höhe der Falkensteinwand.
Von St. Gilgen auf den Schafberg (S. 155), 31/2 St. Mit Bahn in
10 Min. nach Eiiltenst ein, (s. oben) ; weiter zu Fuß (rote WM.) über das (5 Min)
Wl,s. Kaspeter und die (1^4 St.) Kcbafberg-A. (S. 155) zum (l»/4 St.) Gipfel.
Von St. Gilgen nach Salzburg, 28km, Fahrstraße über (7km)
Fuschl (669m ; Gasth. : Mohr, Sandwirt), am O.-Ende des 4km 1. Fuschl-Sees,
bergan bis (15km) Hof (737m; Gasth. Post); dann bergab, am Nockstein vor-
bei, über Quggenlal (609m; Gasth. Hatschek) nach (2£km) Salzburg (S. 147).
Der *Aber- oder St. Wolfgang-See (539m), 11km lang, bis 2km
breit und 114m tief, wird n. vom Schafberg überragt; s. über den
bewaldeten Uferhöhen eine Reihe schön geformter Berggipfel. —
/Varchcloif
utr \
Ivronbq.
.i^ntm-r — -
" Dicltüi
{SdiernJbdJ eek
.J? mi.-s06.cib.~
Bäckeiü>g .
userer.
«ftytfi
"ElqVSg-.
ViecW'i
öjrünbg.;.
s/Atz ^^S^&^fea^Bi^fe
^H^S?0*?- ^Stpmeck ÄB«*4f Wähiigju>gl-
^5e<N>S^Pv^"GsÖltbB. Kauern-,
stiege.
^ukzrclien , „ VSö-eM-
iUnuinsbg
S6S ?,
Tinger .»---—
Habms-teOv .
: gupf jf %^' ^^^^ortc^rntfii
Layujjaxier
V3
wgr&r 6^,7
gfosDkgf.
:aiaüiirdieii
VaiuUiogl,^ Awutcngsh
iacJierm
r.~y°- SehjertprwiMl;
'^üfanitfX ,rEaFra«ux-
fi^Tüb- 7 '/ 'Hod^bg.
SpTuuvartsJigl. ■- (
<f,20 Gsoll?229
fjul
äM*1^ ;X t^^^'im kjl^^ --"I
iuerliflchr '
VerlmcJtr
¥$JBlau.w • f i /».y- :*
Ä
NHodt-TeTUi ZwlesI
/'pasbg
- -.zwerdlieck0 yäa&ereck / y^M^r \ ^SSSÖlopfj
„■t7rJSJ3s\Brqvm -zsss / ? .^ ■ 6,s> 7-!hP -Jom-
Verbrich.- \, -«( 1ßl4 /_ '-37«
22j'Rv>öeL PH
h Seeberqqiifef
BßWstemErJr:
ji^-bg-
|i\ JsSionl - -: ¥\ Sosöchopf , .«^sene£^j;
^^•|5«r . ^ Vff! , / /) SnrnraWer^ / Gr.- ^^3
'^(/;T2^ loser higfr -' ' nS,-- "-AtumimrwA,/ J3'f3 Kbgl ^
iidli^
.ISSC 2M9 '
Lerchkugl \fd
T.\a2n.er t DeTDes . Xeijzig.
od t es Getir^e
Priel YVeisseWand
>t+ 2189
j Spitzmauer
VonSalzburyn.Ischl. SCHAFBERG. 13. Route. 155
Das Dampf boot (der Eisenbahn vorzuziehen; von St. Gilgen nach
Strobl 174 St.) hält am O.-Ufer in Fürberg (S. 154) und fährt
dann über den See nach Lueg (gutes Hot.), bei der gleichnam. Bahn-
Haltestelle (s. unten); das Boot berührt weiter die HS. Falkenstein-
Ried, durchfährt die 240m breite See-Enge vor St. Wolfgang und
legt bei der Station der Schafbergbahn, gleich darauf beim Markt
St. Wolfgang (s. unten) an. Von hier am Pürglstein vorbei nach der
Endstation Strobl, 10 Min. w. vom Bahnhof (S. 156).
Die Eisenbahn führt von St. Gilgen am SW.-Ufer des Sees
über (41km) HS. Lueg (Dampfbootstation, s. oben) zur (43km)
US. Gschwandt, dann bei (45km) HS. Zinkenbach über den Zinken-
bach, zur (46km) HS. St. Wolfgang, Station für St. Wolfgang und
die Schaf bergbahn (Dampfbootüberfahrt bis zum Markt in 5 Min.,
zum Zahnradbahnhof in 10 Min., 40 h).
St. Wolfgang. — Gasth.: *H.-P. Peter, hoch gelegen, Z. 2-4,
M. 3 K; "Weißes Rößl, mit Ve.anda am See, Z. von 1 K 50 an 5 H.-P.
zum Cortisen, am W. -Ende des Orts, mit Garten; Zimmerbräu,
20 Z. zu 2-3 JBT, zum Touristen, Z. 1.60-3 TT, beide gelobt-, Weißer
Hirsch, am See, Z. 1.20-3.50 K; Hot. Peter z. Schaf bergbahn s. unten.
St. Wolfgang (549m), alter Markt, auf schmalem Ufer^aum am
Fuß des Schafbergs malerisch gelegen, wird als Sommerfrische
besucht. In der got. Kirche ein *Sohnitzaltar, mit Bildern des
Brunecker Meisters M. Pacher (1481); im Vorhof ein Brunnen mit
guten Reliefs (1515).
Der *Schafberg (1780m), ein aus Muschelkalkstein bestehen-
der Gebirgsstock zwischen Aber-, Mond- und Attersee, bietet eine
der schönsten und malerischsten Aussichten in den deutsch-öster-
reichischen Alpen. — Zahnradbahn von St. Wolf gang, 6km in
1 St. (6 K 30, bergab 4 K 20, hin und zurück 9 K 40 ). Der Bahnhof
(*Hot. Peter zur Schafbergbahn, Z. 2.50-4.50, M. 3.50#) ist 10 Min.
w. vom Markt St. Wolfgang. Die Bahn überschreitet den Dietlbach
und führt durch Wald (Durchschnittssteigung 25%) bis zur (2,6km)
Wasserstation. Der See sinkt immer tiefer; 1. unten bleibt die
Dorner-A. (955m); im SW. tauchen Übergossene Alp, Watzmann,
Hoher Göll usw. empor. Vor der (4km) HS. Schafberg-A. (1361m ;
Gasth. Ratz), mit prächtiger Aussicht, verläßt die Bahn den Wald
und steigt am kahlen Schafberggipfel hinan, zuletzt durch einen
100m 1. Tunnel zur (5,8km) Endstation Schaßergspitze (1730m),
5 Min. unter dem Gipfel (*Hotel, Z. 3-4 K; ratsam Z. vorauszube-
stellen). Die *Aussicht (vgl. das Panorama) umfaßt die Gebirge
und Seen des Salzkammerguts, die steirischen und salzburgischen
Alpen, Ober-Österreich bis zum Böhmer Wald, die bayrische Ebene
bis zum Chiemsee und Waginger See. Besonders großartig erscheint
die im S. aufragende Dachsteingruppe.
Auf den Schafberg von St. Gilgen oder Hütlmstein s. S. 154.
Die Bahn nach Ischl führt von der Station St. Wolf gang
(s. oben) am Abersee entlang (im Hintergrund das Tote Gebirge)
156 Route 14. GMUNDEN.
nach (51km) Strobl; 10 Min. n. am O.-Ende des Sees das gleichn.
Dorf (Gasth. : *Hotel am See, mit Garten und Seebädern, Z. 3-6 JE";
Brandauer; Aigner), mit Dampfbootstation (S. 155; Dampfboot bis
St. Wolfgang in i/4 St.). — Weiter nacb (54km) Aigen - Voglhub
(521m) und zur (56km) HS. Wacht, dann über die aus dem Abersee
abfließende Ischl zur (57km) HS. Aschau und (59km) HS. Pfandl.
— Die Babn überschreitet nochmals die Ischl , wendet sich nach
S. und durchdringt den Ischler Kalvarienberg mittels eines 670m
1. Tunnels. — 64km HS. Kalienbach, am SW.-Ende von Ischl ; dann
zweimal über die Traun nach (67km) Ischl (S. 158).
14. Gmunden. Ischl. Hallstatt. Aussee.
a. Gmunden.
Von Attnang-Puchheim nach Gmunden, 13km, Staats-
bahn in ^U-^lz St. (von Wien nach Gmunden Schnellzug in 5 St.
für 30.90, 18.90, 12 K). — Attnang-Puchheim, Station der Bahn
Wien-Linz-Salzburg, s. S. 146. Die Bahn überschreitet die Ager
(r. Schloß Puchheim), dann die Aurach und führt durch das freund-
liche Aurachtal nach (13km) Gmunden (Staatsbahnhof, 481m;
20 Min. vom See, elektr. Bahn s. S. 157).
Von Lambach nach Gmunden, 28km, Lokalbahn durch
das Trauntal in 1^4 St. — Lambach, Station der Linz -Salzburger
Bahn, s. S. 145 (über Vorchdorf nach Gmunden s. S. 145). — 15km
Traunfall. Ein Fußweg führt neben der Station r. durch Wald in
20 Min. hinab zum Traunfall (vgl. S. 157). — 17km Steyrermiihl,
mit großer Papierfabrik. — 28km Gmunden- Seebahnhof, ^2 8t. vom
Staatsbahnhof (s. oben).
Gmunden. — Gasth. (die bessern z. T. im Winter geschlossen):
»Austria (PI. a), Mai -Okt., 80 Z. zu 3.50-6 50, 'ßellevue (PL b), Mai-
Okt., 80 Z. zu 3-8 JT, beide ersten Ranges, am See; "Goldnes Schiff
(PI. c), mit Dependance am See, 75 Z. zu 2-6 K; *Hot. Mucha (PI. d),
mit Gartenrestaur. am See, 45 Z. zu 2.40-4 2T; "Krone (PI. e), Z. von
2.50 K an; Post (PI. p), Z. 2-4 iT; Gold. Brunnen (PI. f), 26 Z. zu
1.60-4 JT, gut; Gold. Sonne (PL g), 22 Z. zu 2-3 K, gelobt; Schwan
(PI. k), Rathausplatz, gut; Gold. Hirsch (PI. i); Stadt Gmunden
(PI. n); Gold. Löwe (PL r), 20 Z. zu 2-41. — Hot. Garni, Rathaus-
platz 7, Z. von 3^ an. — Bahnhof-Hotel (PL m), 25 Z. zu 1.60-3.50 K.
*Kurhotel & Sanatorium (PL h), Satoristr. 18, am Hochkogel,
mit großem Park, 60 Z. zu 3-8, P. 11-16 K.
Cafes : Kursaal, am See, mit Restaurant, Terrasse, Lesesaal usw. (Ein-
tritt frei); Kaffeepavillon, Ca/6 Cor so , Esplanade; Brandt, Gold. Schiff
(s. oben), beide Rathausplatz.
Bäder im Kurhotel und in den Hol. Bellevue und Äustria; Theresienbad,
Elisabethstr. 76; JSeebadeanstalt an der Esplanade (Bad mit Wäsche 10 h).
Theater "(PL 2) Juni bis Mitte Sept. — Kurtaxe vom dritten Tage an
lägl. 50 h; nach 40tägigem Aufenthalt Saisontaxe, für jede großjährige
oder einzelnstehende Person 20 K, minderjährige Personen, sowie Gouver-
nanten usw. 10 K.
Fiaker: Fahrt in der Stadt einsp. 1, zweisp. 1.40 iT; zum Staatsbahn-
hof 2 oder 3, nachts 3 oder 4 K; Satori-Anlagen 2 u. 3, Altmünster 3.20 u. 5,
Geo^Anst-vWagnfir<tDebes .Leipzig
?Traunfa3L-
GMUNDEN. . 14. Route. 157
Baumgarten 4 u. 6, Ebenzweier 4 u. 6, desgl. über Satori 5u. 7, Traunfall
9 u. 14, Kammer am Attersee 12 u. 20, Almsee 19 u. 30, Langbatbseen 16 u.
24 K; Rückfahrt einbegriffen, 1 St. Wartezeit, darüber 40 u. 60 h Warte-
geld die V4 St. — Außerdem Auto-Taxameter.
Elektrische StraBenbahn zum Staatsbahnhof in 17 Min., 40 h 5 Abfahrt
vom Rathausplatz V2 St. vor Abgang der Züge.
Boote mit 1 Ruderer nach Ort oder Weyer 60 h, Steinhaus 1 K 30,
Altmünster, Kleine Ramsau 2, Ebenzweier 2.20, Hoisen 2.40, Staininger
3.20, Lainaustiege 4 K\ Rückfahrt einbegriffen, mit zwei Schiffern die
Hälfte mehr; Wartegeld V« St. 25 A. Zeitfahrten die Stunde i K 60.
Gmunden (425m), freundliche Stadt mit 8000 Einw., am Aus-
fluß der Traun aus dem Traunsee (S. 158) reizend gelegen, wird
als Kurort und Sommerfrische besucht. In der Pfarrkirche ein Holz-
schnitzaltar von 1626. Neue evang. Kirche (1876). Am Franz- Joseph-
Platz das sehenswerte Salzkammergut -Museum (Eintr. tägl. 9-11
u. 2-5 TL, 50 K). Am See die schattige *Esplanade (Musik werktags
8-9, 1172-121/2 u. 5-61/2 oder 7 Uhr, So. lli/2-l U.), mit schöner
Aussicht (Orientierungstisch der AVS. Gmunden) : 1. der bewaldete
Grünberg, dann der fast senkrecht aufsteigende Traunstein, der
Erlakogel, weiter r. im Hintergrund der Schönberg, den See an-
scheinend schließend der Kleine Sonnstein, r. die Sonnstein-Höhe,
die Fahrnau, der Alberfeldkogel und das Höllengebirge.
Spaziergänge (Wege überall bez.): n. (1/4 St.) der Kalvarien-
herg (480m), mit Überblick über Stadt und Umgebung; n.w.
(10 Min.) der Hochkogel (540m); w. (10 Min.) der Stadtpark, und,
vom oberen Ausgang 5 Min. weiter, die Satori- Anlagen, Park der
Familie v. Miller zu Aichholz; s.w. Ort (!/2 St.), mit zwei Schlössern,
von denen das Seeschloß durch eine 130m lange Brücke mit dem
Landschloß verbunden ist. Am r. Ufer der Traun die Kronprinz-
Rudolf- Anlagen mit Restaur. (i/2 St.). N.ö. auf der Höhe (1/2 St.)
das Schloß des Herzogs von Oumberland , mit Mausoleum und Park
(unzugänglich). Ö. Baumgarten (3/4 St.; S. 145), s.o. Sieberroith
(3A St.), beide mit Wirtschaft. — Am ö. Seeufer die Restaurants :
15 Min. Alpensteig, 20 Min. Echo, 40 Min. Steinhaus, 1 St. Kleine
Ramsau, 70 Min. Hoisen (zur „Überraschung", mit schöner Aussicht,
1 St.), II/2 St. Staininger (die vier letzten Dampfbootstationen).
Ausflüge : durch die Satori- Anlagen auf den Omundner Berg (822m ;
IV2 St.; Whs.), mit schöner Aussicht, hinab zur (1 St.) Reindlmühle im
Aurachtal, zurück über Ebenzweier nach (2 St.) Gmunden. — *Traunfall,
zu Fuß am 1. Ufer (rote WM.) meist durch Wald in 372 St. 5 besser mit der
Bahn (S. 156) oder einem der Salzschiffe, die 3mal wöch. von Gmunden
auf der Traun in V-fa St. zum Fall hinab, auf dem Schiffahrtskanal (dem
„guten Fall") daran vorbeifahren und 74 St. unterhalb landen (gefahrlose
Fahrt, 3 K). — Über die (172 St.) Himtnelreichwiese (rot-gelbe WM.) und
das (1 St.) Hoehgschirr (957m), mit Pavillon und Blick auf den Dachstein,
zum (»/4 St.) Laudachsee (881m) 5 zurück über (2 St.) Franzi im Holz (blaue
WM.), oder über die (±1/2 St.) Kleine Ramsau (rot-gelbe WM.) und mit
Dampfboot nach Gmunden. — Besteigung des Traunsteina (1691m), 5 St.,
nicht schwierig (F. ratsam , 8 K ) : mit Dampfboot (35 Min.) zum Staininger
(s. oben) und auf dem „Miesweg" in 3/4 St. zur Lainaustiege (Ruderboot,
174 St., 8. oben), über eine 40m bohe Felsenstiege hinan ins Lainautal,
beim (1 St.) Kaisersitz 1. steil hinauf in 2»/2 St. zum westl. Gipfel oder Fahnen-
kogel (1661m), mit. offener Hütte und prächtiger Aussicht, und zum (20 Min.)
Pyramiderikogel (1691m).
Baedekers Österreich Ungarn. 29. Aufl. H
158 R.ld.— K. S. 154. ISCHL.
b. Ischl.
Von Attnang-Puchheim nach Ischl, 45km, Staatsbahn
in l-l3/4 St. (von Wien nach Ischl Schnellzug in 6 St. für 34.50,
21.10, 13.40 K). — Von Attnang-Puchheim nach Gmunden (13km)
s. K. 14a. Von Gmnnden bis Ebensee ist die Dampfbootfahrt über
den Traunsee vorzuziehen, 1 St. ; es werden kombinierte Billette
ausgegeben, die zur Bahn- und Dampfbootfahrt berechtigen. Die
Bahn (1. sitzen) führt hinter dem Schloß des Herzogs von Württem-
berg vorbei und nähert sich bei (17km) Ebenzweier- Altmünster
dem 12km langen *Traunsee (422m). — Die Landschaft wird, wie
man sich dem Südende des Sees nähert, großartiger; hinter dem
Traunstein erscheint der Hochkogel (1483m), weiter der schone
Erlakogel (1570m). — 22km Traunkirchensee. — 24km Traun-
kirchen (Gasth. : Post, Z. von 2 K an), Dorf in reizender Lage auf
einer Landzunge; in der Kirche eine holzgeschnitzte Kanzel, Petri
Fischzug darstellend.
Zwei kurze Tunnels, dann der 1428m 1. Sonnstein- Tunnel.
28km HS. Ebensee-Landungsplatz (Gasth. Post). — Über die Traun.
29km Ebensee (426m ; Gasth. zum Auerhahn\ ansehnlicher Ort, am
S.-Ende des Sees, mit Sudwerk.
Hübscher Spaziergang am 1. Traunufer längs der Solenleitung zum
(3/4 St.) Gasth. Steintogl, in schöner Lage, 10 Min. von der gleichn. Halte-
stelle (a. unten). — Nach den *Langbathseen, 23/t St. (Omnibus von
Ebensee-Landungsplatz zum Vordem See 3 mal tägl. in IV2 St., 2 5, von
der Kreh zurück in 3/< St., II 40, hin und zurück 3 5); Fahrweg durch
das Langbathtal zum (IV2 St.) Was. in der Kreh (651m) und dem (25 Min.)
Vordem Langbathsee (675m) ; von da MW. zum (50 Min.) Hintern See
(727m), in großartiger Lage.
Weiter durch das Trauntal. — 32 km HS. Steinkogl (Gasth. s.
oben); 21/* St. östl. der malerische Offensee. — 40km Mitterweißen-
lach. Über die Traun nach (45km) Bad Ischl (s. unten).
Von Salzburg nach Ischl s. B. 13.
Bad Ischl. — Bahnhof (Restaur.) auf der Ostseite des Ortes. Für Aus-
flüge nach St. Wolfgang usw. wird die HS. Kaltenbach (S. 156) viel benutzt.
Gasth.: ""Kai serin Elisabeth (PI. a), 70 Z. zu 5-15, F. 1.20, Omn.
II, mit Rathauskeller - Restaur. (M. 3 5), *vormals Bauer (PI. b), am
Abhang des Kalvarienbergs , 100 Z. zu 6-20 5", beide ersten Ranges, nur
im Sommer; *Post (PI. c), 120 Z. zu 3-10 5; *Goldnes Kreuz (PI. d),
Mai-Okt., 65 Z. zu 3-15, F. 1.20, M. 5 5 (zwei Häuser, die besseren Z. im
neuen), Austria (PI. e), Esplanade, Z. 3-45, Viktoria (PI. f), 44 Z. zu
3-4, M. 45, Erzherzog Franz Karl (PI. g\ Z. 2-6 5, Kaiserkrone
(PI. h), 1. Mai-31. Okt., 70 Z. zu 3.50-7, F. 1.30, M. 5 5, die letzten fünf
mit Garten-Restaur. — Gold. Stern (PI. i), 3U Z. zu 2-3.50 5, bürgerlich
gut; Gold. Hufeisen (Pl-k:), Pfarrgasse 13, 28 Z. zu 2 4 5, mit Wein-
restaurant; Bayrischer Hof (PI. 1); Schwarzer Adler (PI. m), Grazer
Str. 10, Z. 1.80-3 5, gut, Drei Mohren (PI. n), Gold. Ochs (PI. o), alle
drei in Gries ; Neue Welt, Eglmoosgasse, 32 Z. zu 2.50-4 5; — "H.-P.
Rudolfs höhe (PI. v und s), in Kaltenbach (s. oben), 200 Z. von 3 5,
P. von 12 5 an.
Caf£s: Walter , Austria, Esplanade; Kurhaut (S. 159) ; Ramsauer, Post-
Btr. 8; Rudolfshöhe (s. oben). — Nürnberger Bratwurst- Glbcklein, Herrengasse,
gutes Bier.
(■if>i:gra.ph.Ansl
Engl.M.
i V Saiuäüng
Wagner SeDebes, Leipzig
ISCHL. K. 8.154.— U.R. 159
Kur- und Mübiktaxb bei mehr al8 ltägigem Aufenthalt für jede Person
tägl. 80 oder 50 A; bei mehr als 3 wöchigem Aufenthalt Saisontaxe: 86
oder 24 K, Gattin 21 oder 14, KiDder 15 oder 10, unter 15 Jahren 9 oder
6 K. Kurmusik im Rudolfspark, Kurpark oder auf der Esplanade 2-3mal
täglich.
Post und Telegraph (PI. 2), Bahnhofstraße. — Theater (im Sommer)
am Kreuzplatz.
Wasserheilanstalt Dr. Hertzka & Dr. Winternitz, 10 Min. vom Ende der
Esplanade, nur im Sommer. — Schicimmtchule am 1. Ufer der Ischl (40 h).
Fiaker vom Bahnhof in die Stadt oder umgekehrt einsp. 1.20, zweisp.
2 K, nachts 1.60 u. 2.80 K. Tourfahrten innerhalb des Kurortes 80 h u. 1.60 ÜT,
nachts 1.40 u. 2.40 K. Nach HaUstaU in 2Vz St., 13.20 u. 22 K-, Gosauschmied
in 4 St., 18.30 und 30.30 K; Rückfahrt und Trinkgeld einbegriffen. — Auto-
Taxameter: der 1. km 1.40 JT, jeder weitere km 40 h.
Bad Ischl (466m), besuchter Kurort mit 10200Einw., liegt
reizend anf einer von der Traun nnd der Ischl umflossenen Halb-
insel. Vom Bahnhof führt die Bahnhofstraße am (r.) Rudolfsbad
und Rudolfspark mit Büste des Erzherzogs Rudolf (weil. Erzbischof
von Olmütz) vorbei zum Kaiser-Ferdinand-Platz. Hier die Trink-
halle (PI. 5), mit Wandelbahn, dahinter r. das Giselabad (PI. 1), 1.
das Salzsudwerk (PI. 4) mit dem Salinen -Dampfbad (PI. 3). Über
dem Ferdinandsplatz die Pfarrkirche, 1755 erbaut, 1877-80 her-
gestellt, mit Fresken von Mader und Altarbildern von Kupelwieser.
Vom Kaiser-Ferdinand-Platz durch die Pfarrgasse zum Franz-
Karl-Platz, mit hübschem Brunnen zu Ehren der Eltern des Kaisers
Franz Joseph, und zur Traunbrücke. Am 1. Ufer der Traun be-
ginnt hier die Sophien-Esplanade, mit Cafe. — An der vom Franz-
Karl-Platz n. auslaufenden Wirerstraße , mit Büste des Dr. Wirer
von Rettenbach (f 1844), der Kurpark mit dem Kurhaus. — 8 Min.
n. vom Bahnhof neben der Schwimmschule (s. oben) das kleine
Natur geschichtliche Museum (Di. Do. Sa. 9-12 Uhr, 40 A).
Spaziergänge. Die Kaiserl. Villa, mit schönem Park (bei An-
wesenheit des Kaisers, gewöhnlich Juli bis Sept., unzugänglich).
— Die (l/2 St. n.ö.) Große Schmalnau, Kaffeewirtschaft 1. über
der Straße nach Ebensee, mit hübschem Blick auf Ischl und Dach-
stein. — N. zum (Y2 St.) * Sophien-D oppelblick (Cafe; Aussicht auf
Ischl, Dachstein und St. Wolfgangs-Tal), weiter n. zur (20 Min.)
Dachstein- Aussicht und dem meist unbedeutenden Hohenzollern-
Wasserfall; zurück entweder r. über Trenkelbach (3/4 St.) oder 1.
durchs Jainzental über das Gstätten- Whs. (1 St. bis Ischl). — W.
zum (1/2 St.) Kalvarienberg (606m), von hier 1. Waldpfad zum (l/4 St.)
Ahornbühl (Cafe); r. vor der Kapelle auf der hübschen Elisabeth-
Promenade nach (Y2 St.) Pfandl (S. 156). — Von der Esplanade
durch die Franzens- Allee an der Haltestelle Kaltenbach (S. 156)
vorbei zum Kaiser-Franz- Joseph-Platz (1/2 St.). — Auf der Fahr-
straße nach Lindau, beim Handweiser 1. ab zum Nussensee (l1^ St.).
— S. nach (li/4 St.) Laufen (S. 160). — Am r. Traunufer: auf den
*Sirius- oder Hundskogel (598m), 1/2 St. ; oben die Kaiser-Franz-
Joseph-Warte, mit schönem Rundblick (kl. Restaur.). — Über die
Steinfeldbrücke zur (i/2 St.) Rettenbach-Mühle (CafeJ und (l/4 St.)
11*
160 Koutel4. HALLSTATT.
Bettenb ach- Wildnis; zurück über (10 Min.) Sterzens Abendsitz in
3/4 St. Von Sterzens Abendsitz 1. auf dem aussichtsreichen *Kaiser-
Franz- Joseph- Jubiläumsweg am Hubkogel vorbei nach (40 Min.)
Perneck (s. unten) und über Reiterdorf nach Ischl zurück (s. unten).
Zum Ischler Salzberg (966m), D/2 St. : Fahrweg (Einsp. 6 K) s. über
Reiterdorf (Bachwirt, Bärenwirt) nach (1 St.) Perneck (Cafe zum Salzberg)
nnd zu den O/4 St.) Berghäusern, wo man sich meldet (3 Pers. 6 K SO mit,
AK 80 ohne Wageneinfahrt); dann noch 15 Min. bis zum Ludovikastollen.
Besuchsdauer 1 St. Das Bergwerk besteht aus 12 Stollen oder Galerien,
die horizontal übereinander liegen. Zur Gewinnung der Sole wird Süß-
wasser in die Kammern geleitet, das 4-6 Wochen stehen bleibt, die Salz-
adern auslaugt und dann als gesättigte Sole nach Ischl und Ebensee
geleitet und dort versotten wird. — Vom Salzberg rot MW. (bei der kl.
Kapelle r. halten), der bald im Walde in ca. 1000 Stufen übergebt, über
die Rtinfalz-A. (1020m) zur (D,2 St.) *Hütteneckalm (L240m; Wirtsch.),
mit prächtiser Aussicht auf Dachstein, DonnerkÖgel und Hallstättpr See. —
Von der Hütteneckalm w. über die Roßmoos-A. zum Predigstuhl (1276m)
I74 St. (vom Salzberg direkt in D^St.); Abstieg über die Lichteneck -A.
nach (D/2 St.) Goisern (s. unten).
Von Ischl nach St. Wolf gang und auf den " Schafberg (Halbtagstour,
nicht zu versäumen!) s. S. 156/55 (Ausflugskarte 7.50, Schaf bergbahn IE).
c. Hallstatt.
Von Attnang-Puchheim nach Hallstatt, 66km, Staats-
bahn in 2-2l/2 St. — Von Attnang-Puchheim nach Ischl (45km)
s. R. 14b. Die Bahn (r. sitzen) tritt auf das r. Ufer der Traun und
umzieht den Fuß des Siriuskogels (S. 159); dann wieder auf das
1. Ufer. — 50km HS. Lauffen, 5 Min. n. von dem am r. Ufer male-
risch gelegenen Markt (479m ; Gasth. : Weißes Rößl, mit Garten , gut ;
Traube). Die Traun hat hier Stromschnellen („Wilder Lauffen").
— Wieder über die Traun nach (52km) Anzenau (488m ; "Whs. zum
Gamsfeld). — 54km Goisern (497m; Gasth.: Petter zur Post; Goi-
serermühle, Z. 2-4 K; Ramsauer), Sommerfrische mit 1300 Einw.
20 Min. n. das Erzherzogin- Marie -Valerie -Bad (Jod- Schwefel-
quelle). Von Goisern auf den SaTStein s. S. 161. — 58km Steeg
(514m; Gasth.: Gold. Schiff, gut), am N.-Ende des Hallstätter
Sees (s. unten). Die Bahn umzieht das O.-Ufer des Sees, an dem
steilen Absturz des Sarsteins (S. 161) streckenweise in den Fels
gesprengt. — 63km HS. Gosaumühle (S. 161). — 66km HS. Hall-
statt. Der *Hallstätter See (494m), 8km lang , l-2km breit, von
ernstem und großartigem Charakter, ist auf drei Seiten von gewal-
tigen Bergen umschlossen: ö. Sarstein, s. Krippenstein, Zwölfer-
kogel, Hirlatz, w. Plassen, Gosauhals, Ramsauer Gebirge. Gegenüber
am westl. Seeufer (Dampfboot in 10 Min., 50 h)
Hallstatt (Gasth. : Hot. Kainz, mit Terrasse am See, nur im
Sommer, Z. 2-6.60, M. 4 K, gut; Grüner Baum, Z. 1.20-4 K, Si-
monyhütte, Z. 1.60-2 AT, beide gelobt; Sonne), Markt mit 800 Einw.,
sehr malerisch am SW.-Ende des Sees gelegen. Mitten im Ort
ergießt sich von der Höhe der Mühlbach über die Felsen und
bildet einen Wasserfall. In der hocbgelegenen Pfarrkirche ein
Promeh-^. 'p V
.1719_Alp\ \ V-
. ,-_
SonTitcuikaar
,aiif^__^
Zabe
I JS40
;en'
\—£räun\ Binnliogl
'Saitenbach V_^
ObJfi.
St&nacb
'Plaieck/^ ....
Läckerlcgl. ^\ *,
(\ ■" — . finin-rtTiSf "Brand- J~ *iy,'\ zwang
ft.ctt* 0 Bibefcck
,U-V «Zrenai^Eaideck,
TöShof '
Egl.?
y%~* - ^3/kiaztJ' '^m-^%:' s ^^aidmch-st^^czk^
i.S?„* Stfia^rmrieTy. / K§\:20S(t 0r/isenwies-o-~^yi
Aochsmwt
'Cwech
S&jj&AQ -y^r •20samse&- 252*. ^°'XCA} Sg^S"
ÄmsJÖ , I
ngöta,
.^^keHY%^S(7mmerer *A
t ^SrJneazffJwf
IßUu
Gerzköpf
näling-
. ZynesSryf^-^ ■ X. Schaft^ V__--^S-1
^Vblfsgitubea
sl
Q.JSriapp
x>
'eichbrtmn
.Sag
'Ina
larwirt
£. St Eben?
Ildksbrajul
EbV^!^^er- lailf^°W^y^et^ vfoi fau'Pid Ittofi^SMi^*? •i35ff
s7JSchwuihbq.-
iatieL! *
JTöUbg.
is sä ao
Watdl
birg rf r.
q*Reilcirrrf'_.
'Steinbacher \ T
JBjrrnjSL]
Va.
Jffe
Oni Moos ^^—-^-^T- \jnPrtzinpg<i\JL i
T»r;;r" Gleritringei-ny» 0 /j r ^
»Tarstau. BD: J2
Tiefenbartun- iXWindleitner
hinarki
'Kackl,
°*JZranabeE.
/ Breüwigst*
sJfUpds,
c e 7«»T JifoseKleogl.
\7FiX.S7Z*
;£*"-'• Jrfdferin
MaWwf Grasbg. \ JSL»*&~£&&ü,
ta\. Äo"herZlqmv- ^ SctoreckeH. j-^ S*""~T^
fc-^_-— -^i — -— ,TiirkmkflL!J' H. OderenThörl
^ SdmötneKtz-; ^ SämriawkgL V ,OTa-
fehl- 1
* 1
Eamp \ \J2ieserv ^JJLapenfaJm,
•serEainisdv ™ J i^\|^^^ 7&eT) . * *
Tauplitz
iandherv
oliterbi:
msfc SPÄg. .JW/^ ^h«*«*- __ fe^ ä*»^ ^p^-^ie Stierkar
SftZÄ* „„„., 22&?
ms
tone __ ^ , , \ — ^ m
^^^apfenkgL =5f>^ )
f Zellin
^ . leim "P-
"ifiihlecfc
rcäsei
2002t
fe Grirarnßrtritl
yStMirtin
V^EarknHrBbdicdt sy~' {
firscaarxe -900z 20*7 .ieosc"~ c-nhrr,
cPfl2>erkcixa\ * - / " <tfvä
■zmoserd
'■abel-
■eiraistetn-
Xraru.
^-Sdnipfetfljg.
\&jS
Jürribg
'7zr%
\ Solläthpr 1"
aJajb
vGösse
\Bg. ^>^«^tl Eochofdlt Sotk&* ^ o"V
r. »\ -n-<7^ «... «/,'■ \^. . I 1 "traZri I. nc js^3 ^ 'iV
> »jV. BaT^a?- = T{^>-5'V^ ^ssmtz-/N _^ , J^ X Odiserila)qX 1p
npr- 1 ^SS^'. '-' ?fere/ BodöiS . . zm hSdaragerstubat ju>^ J A <s
«" \Eaiblaig-\ / s^ x^mken. /^.c" V/ :°Taschefiboxhsr
Mtterfiah?/' &« fi^^ipilik»r-T?<«^ Schlndminqpi»4 «s Zehner
Käibltnn °<> \ -_^-*5 }■'
Joch-Lälieäc
Cv. oLe/mer \ lerfiner
f Strick
■Wasner A-Debes.Xerpziö
GOSAU. 14. Route, 161
Holzschnitzaltar ans dem xv. Jahrhundert. Kleines Museum (8-12
und 1-6 Uhr; 40 K), mit zwei Keltengräbern.
Zum Rudolfsturm (853m) . der Wohnung des Bergverwalters , führt
vom Marktplatz, anfangs auf Stiegen, ein schattiger Weg in vielen Win-
dungen in 1 St. Von der Aassiehtsbank vorn hübscher Blick auf den
See. In der Kähe wurde seit 1846 ein reichhaltiges Gräberfeld der frühen
Eisenzeit, wahrscheinlich keltischer Salzarbeiter, ausgegraben, mit vielen
Schmucksachen (um 700-400 vor Chr.; Hallstatt-Periode). — 3A St. höher
das Berghaus und der Eingangsstollen zum Hallstätter Salzberg (1120m;
Karten zum Einfahren im Berghause, 3 2T 30, 2 Pers. 4 K20 usw. 5 Besuchs-
dauer 1 St.).
Der Waldbach-Strub (629m), lJ/4 St. s.w. von Hallstatt im Echernlal,
stürzt in drei Absätzen 93m hoch durch einen Felsspalt hinab. Fahrstraße
süd). in die (15 Min.) Lahn, ein vom Waldbach angeschwemmtes Vorland,
mit dem k k. Sudweik, von wo r. Fahrweg zum (1 St.) Aassichtfpunkt
dem Fall gegenüter. In dieselbe Tiefe stürzt r. über eine Felswand der
Schleier fall.
Vom *Plassen (1952m), 5 St. von Hallstatt (b!an MW. ; F. 8 K), präch-
tige Aussiebt. — Herrliche Ausgeht auch vom *Sar stein (1973m), von
(ISt) Obertraun (S. 162) steiler rot MW. in 5 St. (F. 10 K). Besteigung
auch von Äufsee (S. 162; F. 6 K) oder von Goisern (S. 16'J; bester Weg),
je 41/2 St. (rote WM.).
Der * Dachstein (2992m), mit großartiger Aussicht, ist von Hallstatt in
8Vr9V2 St. über die (5V2-6 St.) Simonyhütte (2210m ; Wirtsch.) zu ersteigen:
anstrengend, nur für Geübte; F. 20 K. Der Aufstieg bis zu der am Rande
des Karls-Eisfeldes gelegenen Simonyhütte ist auch minder Geübten zu
empfehlen.
Von Hallstatt nach den Gosauseen: Omnibus im Sommer
nach (19km) Gosauschmied in 2^2 St. für 3, hin und zurück 4 K\ Einsp.
16, Zweisp. 24 K einschl. Trkg., hin und zurück. Entweder Straße am
See entlang bis zum (1km) Gosauzwang (s. unten), 10 Min. w. von Gosau-
mühle (gutes Gasth. ; Überfahrt zur Bahnstation, S. 160, 20 h), oder, 1/4 St.
weiter, über den Solenleitungsweg oben am Berge entlang und beim
Gosauzwang hinab auf die Straße. Weiter w. ansteigend unter dem
Gosauzwang hindurch, einer 133m 1., von sieben Pfeilern getragenen Brücke
für die Solenleitung, in das enge bewaldete Gosautal. Erst vor dem lang sich
hinziehenden (14km) Dorf Gosau (729m ; Brandwirt, 22 Z. zu 1.50-3 K) wird
dus Tal breiter. Von Gosau auf fast ebener Fahrstraße nach (19km)
Hinter- Gosau oder Gosauschmied (767m; gutes Gasth.). Weiter Fahrweg
durch Wald bergan zum waldumschlossenen (S/4 St.) *Vordern Gosau-See
(908m), 1,7km lang, 400m breit (an der See-Klause Wirtsch.) ; s.o. im Hinter-
grund der gewaltige Dachstein mit den beiden Gosaugletschern, r. Torstein
und Donnerkögel. 2 St. weiter tal auf (Überfahrt zum SO. -Ende des Vor-
dem Sees , hin u. zurück 1 K 20) liegt der kleine weißgrüne *Eintere
Gosau-See (1156m).
Von Gosau über die Zwieselalp nach Abtenau, 6 St., F. bis
zur Zwieselalp 4, bis Abtenau 8 K, entbehrlich (auch direkte Poststraße
über den Paß Gschütt, 18km). Vom Brandwirt (s. oben) MW. über den
Kalvarienberg meist durch Wald hinan; oben am Fuß der Kuppe durch
das Gatter und r. zur (2a/2 St.) Edalm (Unterkunftshaus zur Zwieselalpe),
20 Min. unter dem Gipfel der Zwieselalp (1534m). Oben prächtige *Aus-
sicht auf den Dach- und Torstein, tief unten der Hintere Gosau-See, s. die
Tauern von der Hochalmspitze bis zum Großglockner, s.w. Übergossene
Alp, Tennengebirge, Hoher Göll, Untersberg. — Hinab (weißrote WM.) von
der Edalm zur (lVz St.) Lammerbrücke, dann entweder über diese direkt
nach (IV2 St.) Abtenau; oder vor der Brücke r. den Fahrweg zum (V2 St.)
Bad Abtenau oder Zwieselbad , dann in 10 Min. auf die Gosauer Straße und
nach (I1/4 St.) Abtenau (712m; Gasth. : Roter Ochs, Post), Markt mit 750 Ein-
wohnern. Von Abtenau Straße (Post 2 K 60) w. nach (19km) Golling (S. 173).
162 Route 14. AÜSSEE.
d. Aussee.
Von Attnang-Puchheim nach Aussee, 78km, Staats-
bahn in W/t-S St. (von "Wien nach Aussee Schnellzug in 7-8 St. für
37, 22.60, 14.40 K). — Von Attnang - Puchheim nach Hallstatt
(66km) s. R. 14c. Die Bahn führt weiter nach (67km) Obertraun
(513m), am SO. -Ende des Hallstätter Sees (S. 160). Wfe St. s.o.
bei der Schönberg-Alp (1500m) die großartige Dachstein-Eishöhle
(Eintritt 6 K und Trkg. dem Führer; Besuch erfordert 2 St.). Von
Obertraun auf den Sarstein s. S. 161. — Weiter durch das wilde
Koppental am Fuß des Sarsteins, durch einen Tunnel und dreimal
über die Traun. Die Schlucht öffnet sich vor (78km) Stat. Bad
Aussee (638m ; Bahnrestaur. ; Eidlhubers Gasth.), in unter- Kainisch
(k. k. Salzsudwerk), 20 Min. s. von Bad Aussee.
Von Stainach-Irdning nach Aussee, 30km, Staats-
bahn in 1 St. (von Wien nach Aussee Schnellzug in 672 St. für
35.70, 21.80, 13.90 K). — Stainach-Irdning, Station der Bahn
Wien-Amstetten-Selztal-Innsbruck, s. S. 169. Unsere Bahn wen-
det sich von der Innsbrucker r. ab, tritt jenseit zweier Tunnels in
das enge Grimmingtal und zieht sich in Windungen hinan nach
(9km) Klachau (836m), am N. -Fuß des Grimming schön ge-
legen. — Jenseit (15km) Mitterndorf-Zauchen (820m), Sommer-
frische mit Mineralbad, r. die Wallfahrtskirche Maria- Kumnitz. —
23km Kainisch. Weiter im Trauntal nach (30km) Aussee.
Bad Aussee. — Gasth.: *Kaiser v. Österreich, 60 Z. von 41 an,
F. 1K; "Erzherzog Franz Karl oder Post, 70 Z. zu 3-6, F. 1, M.
4JT; Erzherzog Johann, Z. 2 .504.50 K, gut; Sonne, 25 Z. zu 1.60-
3^; Wilder Mann, Ischler Str., 22 Z. zu 1.60-3 K; H. Huemer, lach-
ler Str. 81; Zum Touristen, Gruadlseer Str., Z. 1.60-3 A, einf. put;
Blaue Traube, Kirchengasse 165, einf.; Rößl, Hauptplatz 156, 16 Z.
zu 1.40-2 Z. — *Badehot. Elisabeth, 20 Min. vom Markt, an der Alt-
ausseer Straße, Z. 3-10ÜT.
Kurhaus, mit Lesezimmer usw. — Kurtheater, Bahnhofstraße. — Ca/4
Vesco, Kurhausplatz.
Bäder jeder Art im Kaiser-Franz- Joseph-Bad; hei Vitzthum, Hauptstr. 145.
— Schwimmschule an der Altausseer Traun.
Automobil vom Bahnhof zum Bad Aussee (1 K) und vom Bad Aussee
nach Alt-Aussee (l A"20) und zum Grundlsee (1 A20). — Fiaker vom Bahn-
hof zum Bad Aussee einsp. 1.60, zweisp. 2.40 K; vom Bad nach Grundlsee
oder Alt-Aussee 3.60 oder 6 K, hin und zurück einschl. 1 St. Wartezeit
6 oder 9.20, bis nach Gößl und zurück 8.40 oder 13 Ä"; Trinkg. einbegriffen.
Kürtaxe tägl. 20 h, über 3 Tage bis zu 3 Wochen wöchentl. 3 K;
Saison 14 K.
Bad Aussee (641m), Markt mit 1500 Einw. im engen Tal^der
Traun, umgeben von schönen Bergen, wird als Solbad und Sommer-
frische viel besucht. In der kleinen Spitalkirche ein got. Flügel-
altar von 1449. — Auf den Sarstein s. S. 161.
Nach Alt-Aussee (4km): Automobil und Fiaker s. oben. Die Straße
(Fußgänger gehen besser über die Elisabeth- und Payer-Promenade; l1/* St.)
führt durch das waldige Tal der All-Aussetr Traun nach Alt-Aussee (720m ;
Gasth. : Kitzerhof, mit Gartenrestaur.; Brunthaller, mit Badeanstalt, 15 Z.
von 2 I an, einf. gut; Grüner Bauin) und (12 Min. weiter) Fischerndorf
REICHENHALL. 15. Route. 163
(717m; *Hotel am See oder Seewirt, Z. 4-12 K\ Parkhotel Seehaus, gleiche
Preise), beides Sommerfrischen am *Alt-Ausseer See (709m), ö. überragt von
der Trisselwand, s. Treasenstein, n. Loser und w. Sandling. — Von Alt-
Aussee zum Grundlsee direkt über den Tressen-Sattel (957m) 21/» St. (Führer
2 K 40, für Schwindelfreie unnötig).
Zum Grundlsee, 5km von Aussee bis zur Seeklause; Automobil und
Fiaker s. S. 162. Fahrstraße meist durch Wald an der Grundlsee-Traun
zur (1 St.) Seeklause (Gasth. Lindlbauer); für Fußgänger angenehmer die
schattige Rebenburgpromenade an der Traun entlang, I1/4 St. 1/4 St. vor
der Klause r. über dem See Hot. Bellevue mit Aussichtsterrasse (35 Z. zu
3.60-6.80 K). Der * Grundlsee (709m), 6km 1., 1km br., sehr fischreich, ist
von bewaldeten Bergen umschlossen; n.ö. im Hintergrunde die kahlen
Gipfel des Toten Gebirges. Dampf boot von der Klause 6mal lägl. über
Schraml nach Gößl (90 h). Die Fahrstraße führt vun der Klause am N.-
"üfer entlang zum (J5 Min.) Hot Schraml (20 Z. von 1 K 60 an), weiter am
(2 Min.) Badehaus R. Schraml (au*-h Z.) und am (3/4 St.) Gasth. Ladner
und der Ranftlmühle mit dem Zimitzfall vorbei nach (V2 St.) Gößl (Gasth. :
Gaßner, Veit), 8 Min. vom Landeplatz. Von hier Karrenweg zum dunkeln
waldumschlossenen (20 Min.) "Toplitz-See (716 m) ; Überfahrt in 30 Min.
bis zum obern Ende; 5 Min. weiter der kleine Kammersee, in wilder
Einsamkeit am Fuß des Toten Gebirges (sehr lohnende Partie, die „Drei-
Seen-Tour"; Fahrpreis von der Klause und zurück einschl. Bootfahrt über
den Toplitzsee 2.40 -£").
15. Von Salzburg nach Berchtesgaden. Königssee.
Von Berchtesgaden nach Saalfelden.
a. Von Salzburg über Keicbenball nach Berchtes-
gaden.
40km. Bayr. Staatsbahn in 2 St. für Jf 4.00, 2.60, 1.35.
Salzburg s. S. 147; Abfahrt vom Staatsbahnhof. Über die Salzach ;
dann über die Saalach (bayr. Grenze). 7km Freilassing (S. 183),
Knotenpunkt der Bahn nach (146km) München. — Die Bahn
führt am 1. Saalachufer hinan; 1. Gaisberg u. Untersberg (S. 152/3),
r. Burg Stauffeneck. 17,5km Piding (454m). Über die Saalach.
21, ßkm Beichenhall. — Gasth.: *Kurhaus Axelmannstein,
1. Mai-30. Okt., 200 Z. zu 4-10, F. 1.50, M. 4 Jl; *Gr.-H. Burkert, am
Kurpark, 150 Z. zu 4-10. F. IV2, M. 4 J; *Gr.-H. Panorama, 150 Z. zu
3.50-10, F. 1.50, M. kjl\ *H. Zentral, Luitpoldstr. ; Marienburg (P.
Bristol); *Deutscher Kais er, Kaiserplatz, 200 Z. zu 2-5 Jl , mit Garten-
rest, und Dependance Gold. Löwe, Z. 2-3 .#; "Luisenbad, 80 Z. zu 3-8,
F. 1.20, M. 2-3V2 Jt\ Mirabell, Mozartstr. ; Tivoli, über dem Kurgarten,
mit Cafe"-Restaur. und Garten; Lilienbad, in St. Zeno; Post-Krone,
Z.1V2-5JJ; Habsburg, beim Bahnhof, Z. 272-5 .Ä; Deutsches Haus,
60 Z. von ilhJt an; Hot. Bahnhof; Russischer Hof. — Bestade.:
Kurhaus; Luisenbad (s. oben), M. 1.70 u. 2.20 M\ Thalfried, Bahnhofstr.;
Tivoli (s. oben). — Kurtaxe (7 Tage frei) 5-15 Jl. — Kurmusik im Kurpark,
im Kurgarten Axelmannstein und in Kirchberg; Theater im Kurhaus.
Reichenhall (470m), mit 6400 Einw., besuchter Bade- u. Luft-
kurort (jährl. 16000 Kurgäste), liegt sehr malerisch im weiten
Saalachtal, von einem Kranz schöner Berge umgeben. Vom Bahn-
hof südl. zum hgl. Kurgarten, mit dem Kurhau», dem Gradierwerk
164 B.15 — K. S. 152. REICHENHALL.
und der "Wandelbalm mit Trinkhalle. S.w. Tom Kurhaus die Pro-
testantische Kirche und derBismarckhrunnen. S.o. vom Kurgarten
das Kurhaus Axelmannstein (S. 163), mit Park und Kolonnaden.
In der Turnerstr. das kl. Museum (werkt. 9-12 u. 2-5, So. 10-12 u.
3-5 Uhr, 30 Pf.) mit prähist. und mittelalterl. Gegenständen und
naturwissenschaftl. Sammlung. Dahinter die spätgot. Ägidienkirche.
Am Witteisbacher Platz das Rathaus, davor der "Wittelsbacher Brun-
nen. In der Salinenstraße die großen Salinengebäude: in der Mitte
Hauptbrunnhaus und Quellenbau, r. und 1. vier Sudhäuser.
Im Quellenbad (tägl. 9-12 u. 3-6 Uhr alle halbe Stunden Führung, die
Person 80 Pf.) entspringen drei Süßwasser- und 16 Solquellen, von denen
die beiden stärksten, mit einem Salzgebalt von 23T/2 %, zur Salzgewinnung
verwendet werden; 72 Stufen führen hinab. Die Sole der übrigen Quellen
wird auf das Gradierhaus geleitet und für Inhalationen zerstäubt.
Die Pfarrkirche St. Nikolaus, unweit s.w., imroman. Stil, ent-
hält Fresken von M. v. Schwind.
8 Min. ö. vom Bahnhof liegt St. Zeno (Hofwirt), uraltes Augustinerkloster,
1803 aufgehoben, seit 1853 Erziehungsanstalt der Englischen Fräulein.
Hinter dem Kloster führt der Königsweg zum (Vz St.) Klosterhof (529m ;
Wirtsch.). — 20 Min. ö. von Keichenhall die Villa Schöne Aussicht (Cafe ;
Drahtseilbahn von der Rinckstraße, 30, abwärts 20 Pf.). — y2 St. n.w.
Nonn (485m-, Hot. Fuchs-, Rest. Hohenstaufen), Dorf mit alter Kirche. —
40 Min. östl. das österr. Dörfchen Großgmain (522m; Station s. unten;
Gasth. z. Untersberg); 25 Min. weiter die Burgruine Piain, mit Aussichts-
warte. — 272 St. westl., am Thumsee (528m) vorbei, das *Mauthäusl (632m ;
Whs.)i über der tiefen Schlucht des Weißbachs malerisch gelegen. — 4 St.
n.w. der *Zwiesel (1781m), der höchste Gipfel des Slaufengebirges, sehr
lohnend. — Nach Lofer 8. S. 180.
Die Bahn berührt (23,3km) Reichenhall-Kirchberg (476m; Kur-
hotel Bad Kirchberg) und wendet sich 1. ansteigend ins Tal des
Weißbachs. — 25km Gmain (538m), auch Station für Großgmain
(s. oben). — Weiter über die Schlucht des Weißbachs nach (29km)
Hallthurm (693m). — Hinab durch Wiesen nach (35,2km) Bischofs-
u?iesm(614m). — Dnrch die Tristramschlucht (Tunnel) über (39, 3km)
Gmundbrücke (550m) nach (40,4km) Berchtesgaden (540m ; S. 165).
b. Von Salzburg über St. Leonhard nach Berchtes-
gaden.
27,6km. Salzburger Lokalbahn und Bayrische Staatsbahn in I-IV2 St.
(2. Kl. 2 M SO, 3. Kl. 1 Jl 25). — Wagen nach Berchtesgaden und zum
Königssee s. S. 147. — Man versehe sich mit deutschem Kleingeld.
Salzburg s. S. 147. — Die Lokalbahn (vgl. S. 147/8) führt durch
die Vorstadt Nonntal, an den HS. Kommunalfriedhof (S. 151),
Kleingmain und Morzg (Gasth. Einödhof, mit schöner Aussicht)
vorbei zur (8km) HS. Bellbrunn (S. 153). — 9km HS. Anif (S. 153) ;
der spitze Kegel des (r.) Eochstaufen (1771m) verschwindet. — -
12km Gr'ödig (Brauerei), am Fuß des Untersbergs (S. 153). Der
Watzmann tritt hervor; 1. der Schmittenstein (1693m) mit dem
festungsartigen Gipfel. Nun am Almkanal entlang. — 13km
St. Leonhard- Gartenau (453m; BahnrestJ). L. am Abhang Schloß
BERCHTESGADEN. JT.fi. 2 52.— 15. B. 165
Qartenau, mit Zementfabrik. — Weiter an der Ache aufwärts. Bei
der (14km) HS. Drachenloch (Restaur.) r. hoch oben in der Fels-
wand des Untersbergs eine durchgehende Öffnung, das Drachen-
loch; dann, durch einen Engpaß. — 15km HS. Hangendtr Stein
(455m); österr. Zollamt. Die Bahn durchbohrt den Hangenden
Stein, eine vorspringende Felswand, mittels eines Tunnels und
überschreitet die Ache. 17,8km Schellenberg (479m ; Gasth. : Forelle,
Z. 1-2 t£; Untersberg'), alter Markt; bayr. Zollamt. — Zweimal über
die Ache. 21,3km Almbachklamm (gutes Restaur. ; westl. die * Alm-
bachklamm: l1^ St. bis zur Theresienklause, Ein tr. 30 Pf.). 23km
Au. R. die schroff abstürzende Oraue Wand. Das Tal öffnet sich
und der Watzmann tritt hervor. Über die Ache. — 2Ö,6km Berg-
werk, Station für das Salzbergwerk (527m).
Das Befahren des Salzbergs erfordert 1-1 74 St. Allgemeine Einfahrt
tägl. 8V2-HV2 u. 21/2-51/2 Uhr, die Person 2 Jl 5 Sondereinfahrt von 7 bis 6 U.
außer der Taxe 3 Jl Gesamtzuschlag. Das Bergwerk ist elektrisch be-
leuchtet. Die Temperatur ist kühl (10° R.), warme Kleidung anzuraten.
Interessant die Fahrt über den „Salzsee"; Rutschpartie in das verlassene
Sinkwerk Kaiser Franz; zum Schluß Apotheose des Salzbergbanes.
Vom Bergwerk auf der Bergwerksstraße nach Berchtesgadea 20 Min. —
Die Salzburger Straße führt von der Gollenb achbrücke (nördl. vom Berg-
werk) über den Qerribach (1. der Malerhügel, Felsblock mit Aussicht), dann
ansteigend durch den Vorort Nonntal nach (20 Min.) Berehtesgaden.
26,ekm HS. Breitwiesenbrücke.
27, gkm Berehtesgaden. — Gasth.: *Gr.-Hotel & Kurhaus,
82 Z. zu 3.50-10, F. 1.25, M. 4 Jl; 'Bellevue, 90 Z. zu 2-8, F. 1.50,
M. 3.50 Jl;* Witteisbach, 65 Z. zu 2-8, F. 1.20 J/; * Prinz regen t , 30 Z.
zu 2.25-5 Jl; Tost zum Leuthaus, Z. 2-5, F. 1 Jl; *Vier Jahres-
zeiten, Z. 1.50 5, F. 1.20 Jl; 'Deutsches Haus , Z. 3-6 Jl ; H.Bahn-
hof, Z. 1.50-2.50 Jl, gut; Schwabenwirt, 100 Z. zu 1.50 3 Jl ; Watz-
mann; Stiftskeller, Z. 2 20-5 Jl, gut, Kr one, Z. 2-3 Jl, gelobt, Bayr.
Hof, Bavaria, 30 Z. zu 2-5 Jl, alle vier Bahnhofstr. ; Neuhaus, Nonn-
thal, Bär, Hirsch, Triembacher, alle fünf bescheiden. — Cafes:
Forstner; Graßl, Maximilianstr., mit Aussicht; Wenig, beim Rathaus. —
Münchner Bier bei Forstner, in der Krone und in den Vier Jahreszeiten.
Kurtaxe: tägl. 25, Familie 50, über 4 Pers. 75 Pf. (Höchstsatz 5, 10,
15 Jl). — Bäder: Wilhelmsbad , Giselabad, beide Maximilianstr.; Bade-
anstalt im Aschaver Weiher, 40 Min. n.w.
Berchtesgadener Schnitzwaren, seit Jahrhunderten berühmt, bei
Stefan und Paul Zechmeister, Ä. Käser er u. a.
Wagen: innerhalb des Marktbezirks V* St. Einsp. 70 Pf., Zweisp.
1 Jl 20, jede weitere 1/4 St. V2 und 1 Jl- Nach dem Königssee hin u. zurück
(3 St. Aufenthalt) Einsp. 8, Zweisp. 12 Jl Qede weitere St. 1 u. 1.70 Jl
mehr); Ramsau hin u. zurück 13 u. 20 Jl; Hintersee 10 u. 16, hin u. zurück
13 u. 22Jl\ Reichenhall über Schwarzbach wacht 15 u. 23^?, zurück über
Hallthurm 18 u. 27 Jl; Trkg. einbegriffen, Wege- u. Brückengeld extra.
Elektrische Bahn zum Königssee s. S. 166. — Motorpost zum (14km)
Hintersee (H. Post) im Sommer 13mal tägl. in 40-65 Min. (1.50 bzw. 2.20 Jl,
bis Ilsank 50, Wimbachklamm 80, Ramsau 80 Pf.).
Berehtesgaden (568m), anmutig gelegener bayrischer Markt mit
2900 Einw., wird als Sommerfrische und Wintersportplatz viel
besucht. Das stattliche ehem. Chorstift ist jetzt königl. Schloß.
Stiftskirche mit roman.W.-Teil und Kreuzgang und got. Chor. Mitten
im Ort der Postpark mit Wetterhäuschen und Lesehalle (Relief des
166 B. 15. — K. 8,170. KÖNIGSSEE.
Berchtesgadener Landes von Franz Keil). Südl. bei der königl.
Villa der Luitpold-Hain, mit Bronzestandbild des Prinzregenten
Lnitpold (f 1912J im Jagdanzng, von F. v. Miller (1893 J; schöne
Aussicht : 1. Schwarzort, Hoher Groll, Hohes Brett, Jenner, im Hinter-
grund Stuhlgebirge nnd Schönfeldspitze, r. Kl. und Gr. Watzmann,
Hochkalter. Beim Bahnhof die legi. Saline. Schni'tzernmseum (8-1,
2i/2-7 Uhr; 30 Pf.) nnd Sammlung des histor. Vereins (30 Pf.).
Schöner Überblick (besonders abends) vom (V2 St.) *Lockstein (682m 5
Wirtschaft,): bei der Stiftskirche r. den Doktorberg hinan, nach 10 Min.
vor dem ehem. Krankenhaus Fahrweg r., hinter dem Weinfeldlehen noch-
mals rechts.
Nach dem Königssee elektr. Bahn 20mal tägl. in 16 Min.
für 50 oder 30 Pf. Abfahrt 2 Min. vom Staatsbahnhof. Die Bahn
führt anfangs am 1., dann am r. Ufer der Königsseer Ache über
(3km) Unterstein (s. unten) nach (5km) Königssee.
Die Fahrstraße (IV4 St. ; Wagen s. S. 165) führt vom Bahnhof auf der
Adelgwndenbrücke über die Ache, dann am Wemholz hin, und teilt sich nach
20 Min. : 1. Staatsstraße in gleicher Höhe weiter, r. über die Schwöbbrücke
Distriktstraße, über Unterstem (Whs.), mit grafl. Arco'schem Landsiiz;
8 Min. vor dem See vereinigen sich beide Straßen. — Vom Bahnhof auch
lohnender Fußweg an der Ache aufwärts, ebenfalls l1/* St.
Der ** Königssee {St. Bartholomäussee; 6Ü2mj, tiefgrün und
klar, 8km lang, l-2km breit, bis 192m tief (Seefläche 526ha), von
gewaltigen, bis 2000m hohen Felswänden eingeschlossen, ist der
Glanzpunkt des Berchtesgadener Gebiets und einer der schönsten
Alpenseen überhaupt. Am N.-Ende das Dorf Königssee ^Gasth. :
Grand-Hotel, früher Schiff meister, Z. 2y2_Ö Ji\ Größwang; Altes
Seewirtshaus, einf.).
Motoeboot 13mal tägl., bis zur Sallet-A. in 50 Min. (hin und zurück
2 Jf 60). — Rüderboote (zu empfehlen; bis Sallet-A. IV2 St.) erhält man
vom Schiffmeister angewiesen: offenes Boot für 1-4 Pers. mit 2 Rud. bis
Bartholomä 4V2, bis zur Sallet-A. V-\i M ; 5-7 Pers. mit 3 Ruderern Vfa bzw.
12 Jt u. Trkg. Beste Beleuchtung früh morgens und am späten Nachmittag.
Bei der Abfahrt auf dem Felsvorsprung 1. die Villa Beust, im See
die kleine Insel Christlieger mit Standbild des h. Johann v. Nepomuk.
Erst wenn das Boot am Falkenstein vorbei ist, einer r. vortreten-
den Felswand mit einem Kreuz zur Erinnerung an ein 1742 hier
gestrandetes Wallfahrerschiff, erscheint der See in seiner ganzen
Ausdehnung, im Hintergrund die Sagereckwand, der Orünsee- und
Funtensee- Tauern (2578m), r. daneben die Schön f 'eidspitze (2651m).
Am ö. Ufer stürzt der im Hochsommer unansehnliche Königsbach an
der roten, 800m h. Felswand in den See. Etwas weiter, an der tief-
sten Stelle des Sees, wecken zwei Schüsse (72 *^0> w- gegen die
Brentenwand abgefeuert, ein zweimal nachhallendes Echo. In der
Nähe am ö. Ufer kurz vor dem Kessel am Wasserspiegel eine Höhle,
das Kuchler Loch, aus dem ein Zufluß in den See kommt. Vom
Kessel (S. 167), bei einer Landzunge ö. , führt ein Weg bergan
zum (10 Min.) Kesselfall. Weiter s.w. nach St. Bartholomä, einem
weit in den See vortretenden grünen Vorland, mit Kapelle und
RAMSAU. K.8. 170,152.— 15. ß. 167
Jagdschloß (Wirtsch. ; Saiblinge). Am s.w. Ufer stürzt der Schrain-
bach aus einer Felsschlucht in den Königssee. Das Boot landet an
der Sallet-Alp (unweit ein Landhans des Herzogs von Meiningen)
auf einer durch einen Bergsturz entstandenen Landenge, die den
Königssee vom (10 Min.) Obersee (s. unten) trennt.
Vom Kessel (.S. 156) mark. Reitweg in Windungen bergan zur (3V4 St.)
*Gotzenalm (1685mj. Bis zur Gotzental-A. (1108m) V/2 St. ; hier r. hinan
zur (1 St.) Seeau-A. (1461m) und (beim Bildstöckel geradeaus) zur (3/4 St.)
Gutzenalm (Erfr. im Springelkaser). Prächtige Aussicht, besonders vom
Warteck (174üm), 10 .Min. n.w. Rückkehr in 2 St. zum Kessel, wohin der
Schitier für die Rückfahrt (6-7 St. später) zu bestellen ist.
Nach Ilsank (s. unten) Fahrweg von Königssee über Schönav, ll/z St.
Der 2km 1. einsame *Obersee (612m; Befahren nicht gestattet)
ist auf drei Seiten von hohen Felswänden umschlossen. L. die
schroff abstürzende Talwand; jenseits ragen die Teufelshörner
(2361m) empor, von denen an der Bötwand ein Bach in silbernen
Fäden 500m hoch herabrinnt. — Auf dem Rückweg zum Lande-
platz prächtiger Blick auf den Watzmann.
Nächst dem Königssee wird von Berchtesgaden die * Ramsau
am meisten besucht (bis zur Straßenteilung in der obern Ramsau
10km; von da nach Beichenhall 17, nach Oberweißbach 19km).
Die Straße führt vom Bahnhof auf dem 1. Ufer der Ache bis zur
(l,lkm) HS. Omundbrücke (S. 164), wo r. die vom Grand-Hotel
herabkommende Straße einmündet; hier über die Bischofswieser
Ache und im engen Tal der Ramsauer Ache durch Wald hinan.
4km Ilsank (583m; Gasth. zum Watzmann, Z. I-IV2 Jt, gut)>
5 Min. weiter das Brunnhaus Ilsank, wo eine Wassersäulenmaschine
die Sole 370m bis zum Söldenköpfl (950m) hebt und in 30km 1.
Röhrenleitung nach Reichenhall treibt. Weiter am 1. Ufer der
schäumenden Ache durch die Schlucht des Kniepasses (kurzer
Tunnel); 1. prächtiger Blick auf den Watzmann, vorn der breite
Steinberg. — 7,3km Handweiser „Wimbachklamm, Jagdschloß".
Fußpfad 1. über die Brücke (Restaur.), bei der Trinkhalle r. hinan
in die (V« St.) * Wimbachklamm. Das bläulich-weiße "Wasser bildet die
schönsten Fälle in der engen, 6 Min. 1. Felsschlucht, in die von allen Seiten
die Quellen hinabrieseln. 10 Min. vom obern Ende der Klamm öffnet
sich der Blick in das Wimbachtal, dessen oberer wilder Teil einen Besuch
lohnt (2l/2 St. bis zur Griesälp).
*"W atzmann (271dm) : vun Ilsank bis zum Hocheck 6 St., nicht schwierig
(Führer 10 Jf). Bis zum Walzmannhans, der AV. -Sektion München auf dem
Falzkbpft (1930m; Wirtsch.) 4 St.-, von bier zum Hocheck (2653m) 2 St.
Weiter zur Mittelspitze (2713m) 1/2 St., nur für Schwindelfreie; von hier
Gratwanderung (nur lür Geübte mit Führer) zur Süd- oder Schönfeldspilze
(2713m) HA St.
An der Straße folgt das (12 Min.) Gasth. Wimbachklamm;
8 Min. Oasth. zum Hochkalter (Z. 1-1 »/2 Jf) 5 l/i St. (9km) Bamsau
(668m; Oberes Gasth.). 1km weiter teilt sich die Straße: r. über
die Schwarzbachwacht (_886m) nach (17km) Beichenhall (S. 163);
1. (nach Oberweißbach, 19km) über die Ache und bei der
(3/4 St.) Hinterseeklause an den 1km 1. Hinteraee (790m; Überfahrt
10 Pf. ; läuten !). 1/4 St. weiter das Forsthaus Hintersee (794m)
168 R.16. — K.8.144. WAIDHOFEN. Von Wien
und das bayr. Zollamt ; gegenüber Auzingers Gasthaus, R. am See
(5 Min.) die Gasthäuser H. Post fy P. Wartstein und H.-P. Gemsbock
(Z. l1^-^ *$)' — Weiter in schön bewaldetem Tal zwischen 1. Hoch-
kalter, r. Reiteralpe, zuletzt steil hinan zum (2 St.) Hirschbühel
(1153m; Whs.), mit dem österr. Zollamt Mooswacht.
*Kammerlinghorn (2483m), vom Hirschbühel 3l/2-4 St. mit Führer (5 J(),
rot MW., nicht besonders schwierig, aber steil und schattenlos. Prächtige
Aussicht auf Leoganger Steinberge, Zeller See usw.
Die Straße steigt noch wenige Minuten bis zur Paßhöhe (1176m)
und senkt sich dann steil hinab ins Saalachtal; vorn die gewaltigen
Leoganger Steinberge(26Mm). Nach 1 St., vor der Säge, r. (Hand-
weiser) Fußweg in die *Seisenbergklamm, wo der Weißbach über
mächtige Felsstufen hinabstürzt. Bei der (45 Min.) Binder-Mühle
erreicht man das Saalachtal und die Loferer Straße; 8 Min. Ober-
weißbach (653m; Gasth.: Auvogl, gut), wo 1. die Straße vom
Hirschbühel herabkommt. Nach (4 St.) Saalfelden s. S. 180.
16. Von Wien nach Zell am See (Innsbruck).
a. Über Amstetten und Selztal.
390km. Staatsbahn. Schnellzug in 8 St. für 46.50, 28.40, 18.10 K;
Personenzug in 15 St. für 35.20, 21.50, 13.70 K. Außerdem Kanadischer
Aussichtswagen Wien-Zeil am See (Bachs) für 5 K.
Von Wien nach Amstetten (125km) s. R. 6a. — Unsere Bahn
führt im Tal der Ybbs aufwärts und überschreitet den Fluß bei
(146km) HS. Sonntagberg- Böhlerwerk. — 149km Waidhofen an der
Ybbs (358m; Gasth. : Gold. Löwe, 40 Z. zu 2-3.50 K, Inführ, 50 Z.
zu 2-4-fiT, beide gut; Gold. Pflug), alte Stadt und Sommerfrische mit
4450 Einw. , in freundlichem Talkessel. Dr. Werner' s Kuranstalt
(50 Z., P. 7-11 K). Nach Pöchlarn s. S. 128/27. — Die Bahn tritt
in das Seeberger Tal, überschreitet bei (158km) Oberland (502m)
die Wasserscheide zwischen Ybbs und Enns, Grenze von Nieder-
und Ober -Österreich, und senkt sich über (166km) Weyer (401m)
nach
172km Klein-Reifling (388m; Bahnrest.'), Knotenpunkt für
St. Valentin (S. 129/28). — L. sitzen! Zwei Tunnels. 187km
Weißenbach -St. Gallen (410m; Gasth. Gruber, beim Bahnhof).
3/4 St. s. der Markt St. Gallen mit der großen Ruine Gallenstein. —
Bei (198km) Groß-Reifling (428m ; Hot. Bahnhof, Z. 1.60-3 K)
fließt die Salza in die Enns. Nach Mariazell s. S. 143. — Zwei
Tunnels ; die Bahn tritt auf das r. Ennsufer. Hinter (202km) Landl
wieder zwei Tunnels.
208km Hieflau (489m; Bahnrestaur. ; Gasth.: Post, Z. von 2 K
an ; zum Touristin, Z. 2-3 K), mit Hüttenwerken, an der Mündung
des Erzbachs in die Enns. Nach Mariazell s. S. 143. Bahn nach
Leoben s. S. 260.
nach Zell am See. ADMONT. K. S. 144, 160. — 16.R. 169
Das Ennstal wendet sich nach W. ; es "beginnt das *Gesäuse
(Fußwanderung bis Gstatterboden zn empfehlen), ein tiefer, 4 St.
langer Einschnitt zwischen den Gebirgsmassen des Tamischbach-
turms und Gr. Buchsteins nördl. and des Hochtors und Reichensteins
südl., durch den die Enns in einer Reihe von Stromschnellen hinab-
stürzt (von Admont bis Hieflau 149m Fall). Die Bahn (bis Gstatter-
boden r., dann 1. sitzen) führt am r. Ufer der Enns (1. der Hartles-
graben) und tritt dann auf das 1. Ufer. — 217km Gstatterboden
(576m; Hot. Gesäuse, Z. 2-3 2T, gut), in großartiger Umgebung. —
Die Bahn umzieht den Bruchstein (1380m) und führt zwischen r.
Himbeerstein, 1. Haindlmauer wieder zum r. Ufer der Enns und
durch einen Tunnel zur (225km) HS. Gesäuse-Eingang.
231km Admont (643m; Gasth.: Post, 40 Z. zu 2-10 K; Sulzer,
Z. 1.80-2.40 2T; Kröswang; Ladentrog'), in weitem Talboden schön
gelegener Markt, Sommerfrische. Das berühmte Benediktinerstift,
1074 gegründet , wurde nach dem Brande von 1865 zum Teil neu
aufgebaut, namentlich die stattliche Kirche (St. Blasien- Münster),
mit zwei got. Türmen. Die Bibliothek (über 85000 Bände und
1100 Handschriften), in einem prächtigen Saal, ist tägl. 10-11 u. 4-
5 Uhr geöffnet (80 h). Im Stiftskeller guter Wein. Guter Überblick
der Umgebung von der Ennsbrücke (20Min. vom Bahnhof). — 3/4 St.
südl. das dem Stift gehörige Schloß Rötelstein (817m), mit Aussicht.
Weiter am r. Ufer der Enns; bei (238km) HS. Frauenberg
(634m) r. der Kulm- oder Frauenberg (766m), mit Wallfahrtskirche.
Beim Einfluß des Paltenbachs in die Enns wendet sich die Bahn
nach S. — 245km Selztal (S. 144), Knotenpunkt der Bahnen nach
Linz (R. 10), nachüdine (R. 37a) und nach Klagenfurt- Triest (R. 38).
Die Bahn überschreitet den Faltenbach und führt w. durch das
breite Ennstal über die Enns und den Pyhrnbach nach (251km)
Liezen (643m; Gasth.: Post, Fuchs), einem großen Dorf an der
Mündung des Pyhrntals. — Weiter am Fuß der n. Berglehne; r.
Schloß Qrafenegg. 259km Wörschach; 25 Min. n.ö. das Schwefel-
bad Wolkenstein, mit Burgrnine (Aussichtspavillon). — R. Nieder-
hof en, mit Schloß Friedstein ; dann (263km) Stainach-Irdning
(643m; Bahnrestaur.; Bahnhof- Hotel, 50 Z. zu 2-3 K), wo sich die
Bahn teilt: r. nach Aussee (s. R. 14d), 1. nach Bischofshofen.
Die Bahn nach Bischofshofen führt über den Qrimmingbach
zur (266km) HS. Trautenfels (642m), mit Schloß des Grafen Lam-
berg. — Weiter am Fuß des Grimming (2351m) entlang, bei (271km)
HS. St. Martin über die Enns, nach (275km) Öblarn (679m; Gasth.:
Fischer, Hot. Bahnhof), Sommerfrische (w. der spitze Stoderzinken,
2047m). — 280km HS. Stein an der Enns (674m), an der Mündung
des Sölktals. — 283km Gröbming (675m) ; 3/4 St. n. auf der Höhe
des 1. Ennsufers der ansehnliche Markt.
302km Schladming (737m; Gasth.: Alte Post, Z. 1.60-3 K,
Neue. Post, beide gut ; Angerer), freundlich gelegener Markt.
In die Ramsau, die frachtbare Hochebene auf der N. -Seite dea
Ennstals, lohnender Anaflug: bia St. Rupert am Kulm (1073m ; Gasth.)
170 Route 16. BISCHOFSHOFEN. Wien- Zell am See.
IV2 St.; von hier in 2i/4 St. zur Austriahütte (1630m; Wirtsch.), 20 Min.
unter dem Gipfel des Brandriedels (1724m), mit prächtiger Aussicht. Auf
den Dachstein (S. 161) von der Austriahütte in 5-6 St., nur für Geübte und
Schwindelfreie (F. von Schladming 20 K).
Das Ennstal verengt sich.. Tor (311km) Mandling (805m)
durch den Mandlingpaß und über die Mandling, Grenze zwischen
Steiermark und Salzburg. — 319km Eadstadt (826m; Gasth.:
Post, 20 Z. zu 1.20-2.50 K; Obergloner), altes, von Mauern um-
gebenes Städtchen auf einem Felshügel (856m). Wintersport.
Von Radstadt nach Mauterndorf, 41km, Post im Sommer
2mal tägl. in 6V2 St. für 6 .ff 56. Die Straße führt im Tal der Taurach nach
(12km) Untertauern (1004m) und steigt dann, an hübschen Wasserfällen
vorbei, nach (22km) Obertauem (1649m ; Alpenhotel Wisenegg, Z. 2-4 K, gut)
und zu der (20 Min.) Höhe des Radstädter Tauern (1738m). Hinab über
(31km) Tweng (1235m; Gasth.: Post) nach (4lkm) Mauterndorf, Endpunkt
der Murtalbahn von Unzmarkt (S. 256); Post nach Spittal s. S. 250.
Die Bahn verläßt hei (322km) HS. Altenmarkt die Enns nnd
wendet sich n.w. nach (326km) Eben im Pongau (851m), auf der
"Wasserscheide zwischen Enns und Salzach. Folgt ein tiefer Ein-
schnitt; die Bahn führt auf kühner Brücke über den Fritzbach
(r. Blick auf den Dachstein), dann durch das enge Fritztal nach
(333km) Hüttau (720m; Gasth. Post). Zwei Tunnels; die Bahn
überschreitet mehrmals den Fritzbach und führt durch den 700m
1. Kreuzbergtunnel 1. an der Bergwand hinab, über die Salzach nach
(343km) Bischof shofen (544m ; Bahnrest. & H. Bahnhof, Z. 2-4 K;
Neue Post, gelobt), einem alten Markt mit drei Kirchen, Knoten-
punkt der Bahn von Salzburg (R. 16b). 74 Sit. w. der 51m h. Wasser-
fall des Gainfeldbachs. W. der Hochkönig (2938m; 9-10 St., F. 18 AT).
"Weiter in breitem Tal am 1. Ufer der Salzach ; schöner Rück-
blick. — 352km St. Johann im Pongau (567m ; Gasth. : Pongauer
Hof, 28 Z. zu 1.80-4 #, gut, Adler, beide am Bahnhof; Post, 30 Z.
zu 1.50-3 K; Neue Post), großer Markt, 1/4 St. vom Bahnhof am r.
Ufer der Salzach, Sommerfrische.
ZurLiechtenstein- Klamm (1 1/4 St., Einsp. hin und zurück einschl.
IV2 St. Wartezeit 4 JT 40, Zweisp. 7 JE" 20) folgt man der 5 Min. von der Brücke
r. abzweigenden Fahrstraße, über den Wagreiner Bach am Gebirge hin.
3/4 St. Dorf PlanJcenau (einf. Gasth.). Hier Wegeteilung: entweder r. Fahr-
straße in dem bewaldeten Tal der Oroßarler Achs aufwärts über das ehem.
Hüttenwerk Oberarl (Gasth. Glückauf), dann Privatstraße bis zu Schiffers
Restaur., 4 Min. vor dem Klammeingang; oder 1. hinan Waldweg am
Gasth. zur Schönen Aussicht vorbei zum (1/2 St.) Eingang der Klamm, wo
im Restaurant die Eintrittskarten zu lösen sind (60 h; im Winter ge-
Fchlossen-, Mantel ratsam ; beste Beleuchtung morgens). Die *Liechtenstein»
klamm, durch die die Großarier Ache schäumend und brausend in zahl-
reichen Fällen hinabstürzt, ist eine der großartigsten Felsschluchten der
Alpen. Die Begehung erfordert hin u. zurück 3/t St. Der Weg ist viel-
fach in den Felsen gesprengt und überall mit Geländer versehen. Am
Ende der ersten Klamm ein von 100m hohen Felswänden umschlossener
Kessel. Der Weg windet sich um einen vortretenden Felsen und tritt in
die nur 2-4m breite *zweite Klamm ; hier über die Ache und am r. Ufer
durch einen 60m 1. Tunnel zu dem 5Um h. Wasserfall am Ende der Klamm
(890m vom Eingang).
Von St. Johann auf das * Hochgriindeck (1827m) 3-3»/» St. ; 10 Min.
unter dem Gipfel Wirtsch. (18 Betten, 6Matr.); oben prächtige Aussicht.
vGolliiiö
frriiÄ- ~ — — '7? ^'^iatzsp. A
* • Torren*>p'Kflr ^
^gSSki ry ^ ZloJUfocfitor <
Srheibtingl; . a£T~l
A^es eist ein
ttUtcae/iberiM,. i\§S\.
n «». c iKe ii n. e n ^ ir e
EocKkcrpfN
r
..„ConcordiaA. ß*2^) ' M i EisV.ogl --«^bat»-^?"
uTchecfck. ,J
i\v^
v^
üA^r Gte^'
.^ FlosskgT. I Hl
li7S S3
1848^
rf « | Diedüi
Sedcrc ^
" hnTbevgloH
l!rräiit>-'' kc- ViBtter-- •' •L^K
H******?? • ^oao Vxvj.7/7 \Aehme&?'
\Srdistebi ■f^rrt^J^^trien^ /'.- mos '' 1;
Asten,
StnUe^seita
Hell
?tAlt7i4us
QU
MritlrZ* Tfpäss Ppti EaUdärff?'} j'^^K T
■um 4»^, ?T „5
FaZsdieba%\ MUestiftein^r
Wien-Zeil am See. ZELL AM SEE. 16. Route. 171
357km Schwarzach-St. Veit (590m ; Bahnrest.), Knotenpunkt
der Tauernbahn nach Gastein (S. 175). Die Bahn tritt aufs r. Ufer;
Tunnel ; dann wieder aufs 1. Ufer nach (366km) Lend (636m).
Oberhalb (370km) Eschenau zweimal über die Salzach ; Tunnel.
374km HS. Rauris-Kitzloch, an der Mündung des Rauris-Tals.
'Kitzlochklamm (IV4 St. hin u. zurück). Über die Salzach zum Restaur.
Lackner, dann über die Rauriser Ache (Eintr. 40 h) und am r. Ufer aufwärts,
beim ÖA St.) Beginn der Klamm auf das 1. Ufer zum (8 .Min.) Kessel, in
den die Ache 100m hoch in vier Absätzen hinabstürzt. Über die Brücke
und im Zickzack auf Treppen hinan; oben r. durch zwei kurze und einen
53m 1. Tunnel: von der Brücke hinter dem letztern (^4 St. vom Bahnhof)
prächtiger Blick in die Tiefe. Zurück vom obern Ende des Treppenwegs
r. etwas bergan durch zwei kurze Tunnels, dann hinab zur P/2 St.) Station.
In das Rauris-Tal führt der nächste Weg durch die Kitzlochklamm.
2 St. Rauris (942m ; Gasth.: Altes Bräu, Z. 1 2 K), alter Markt. 1 St. weiter
bei Wörth (942m) teilt sich das Tal in r. Seidlwinkel-Tal und 1. Hüttwinkel-
Tal. Im Seidlwinkel-Tal führt der Tauernweg (bis Heiligenblut 8 St.,
F. 20 K) zum (3 St.) Rauriser Tauemhaus (1514m 5 einf. Unterkunft); von hier
r. über die (2 St.) Fuscher Wegscheide (2420m) zum (3/4 St.) Heiligenbluter
Hochtor (2572m) -, dann hinab nach (2 St.) Heiligenblut (S. 226). — Im Hütt-
winkel-Tal folgt (I1/4 St. von Wörth) das Frohn-Whs. (1060m); 3 St. Kolm-
Baigurn (1597m; Gasth.: Hoher Tauemhof, 25 Z. zu 1.60-4 K, gut), auf-
gelassenes Goldbergwerk in großartiger Lage; von hier in 21/t St. zum
Knappenhaus am Hohen Goldberg (2341m; keine Unterkunft), auf der Moräne
des Goldberggletschers, der einen Teil der alten Gruben bedeckt hat. Von
Kolm - Saigurn auf den * Sonnblick (3103m) 4V2-5 St. mit F. (14 K), nicht
schwierig; oben das Zittelhaus (Wirtsch.) und eine meteorolog. Station.
Abstieg nach Heüigenblut (S. 226) in 4 St. — Von Kolm -Saigurn ins
Gasteiner Naßfeld über die Pochhardscharte s. S. 178.
Tunnel. 375km Taxenbach (715m); der Markt (Gasth. Post)
20 Min. höher östl. — Das Tal erweitert sich; bei (380km) HS.
Qries im Pinzgau r. die "Wallfahrtskirche St. Georgen; 1. der Hoch-
tenn (3371m). Über die Salzach und die Fuscher Ache nach
384km Bruck-Fusch (759m ; Gasth. : Kronprinz von Österreich,
am Bahnhof; Lukashansl; Gmacht), gegenüber der Mündung des
Fuscher Tals. V4 St. n.w. das Liechtenstein'sche Schloß Fischhorn.
Durch das schöne *Fuscher Tal führt von Norden her ein lohnender
Weg nach Heiligenblut (S. 226). Fahrstraße (Post bis Ferleiten) von Brück
zum (7km) Dorf Fusch (807m; Gasth. Imbachhorn, Z.80A-2JT); dann an
der O.-Seite des Tals bergan zum (12km) Bad Fusch oder St. Wolfgang im
WeichselbacMal (1231m; Gasth.: Grand-Hotel, 90 Z. zu 2-61; Post); von
hier nach Ferleiten angenehmer Fußweg in iy2 St. — Von Dorf Fusch
weiter bis zum (11km) Bärentcirt (821m), dann auf der O.-Seite des Tals
oberhalb der Bärenschlucht nach (17km) Ferleiten (1151m; Gasth.: Lukas-
hansl, 40 Z. zu 1.40-4 AT, Tauerngasthof, beide gut). Schöne Aussicht von der
(2 St.) Oberen Durcheckalpe (1827m ; Erfr.), an der ö. Talwand, oder vom (2 St.)
Gasth. Trauner-Alp (S. 227), am Wege zur Pfandlscharte. Über das Fuscher
Tö'rl, die Pfandlscharte oder die Bockkarscharte nach Heiligenblut s. S. 227.
Die Bahn überschreitet die Salzach und tritt an den Zeller See.
390km Zell am See. — Gasth. 'Böhm1 s Grand-Hotel am See,
Juni-Mitte Sept., Z.3-7I; Kaiserin Elisabeth, am See und Bahnhof,
Juni-Sept., Z. 3.50-6 K; Lebzelter, Z. 1.80-2 K, gelobt; H.-P. Austria,
Z. 2-4 K; Pinzgauer Hof; Krone <fc H. Zentral, am See, Z. 2.50-7 K\
Neue u. Alte Post; Metzger Schwaiger, Z. 1.60-3 K; H. <fe Cafe-
Rest. Seehof, am See; Bodingbaur; Elektra, 50 Z. zu 1.60-3Z;
H.-P. Seespitz^ am SW.-Ende des Sees, Z. 2-3V2.ST. — Saisontaxe tägl.
20 h. — Zimmerkarten für Haschke's Hot. auf der Schmittenhöhe (S. 172)
bei Kaufmann Fritz Prodinger.
172 B. /£.— K.S. 1 70, 152. HALLEIN Von Wien
Zell am See (758m), am w. Seeufer reizend gelegen, wird als
Sommerfrische nnd Wintersportplatz viel besucht. Im Pfarrhof ein
Eelief der Umgehung von Zell (1 : 25000; 8-6 Uhr, 40 Ä).
Der *Zeller See (750m), 4km lang, 172km breit, 69m tief, bietet Ge-
legenheit zum Baden (angenehmes mildes Wasser, 20-24° C.) und zu Kahn-
fahrten. Zwei Motorboote befahren den See (Rundfahrt in 1 St., 1 K 20).
Erst auf der Mitte des Sees entfaltet sich die volle *Rundsicht.
Auf die * Schmittenhöhe (1968m) sehr lohnender Ausflug: 3V2 St.,
Pferd 12 K, einsitziges „Bergwagerl" 12, hin u. zurück 16 K. Fahrweg w.
im Schmittental zu den Häusern von (V4 St.) Schmitten (836m) ; hier 1. ab
Reitweg meist durch Wald an dem (IV2 St.) Gasth. Schweizerhaus oder Mittel-
station (136Sm; Bett 1 K 60) und (3/4 St.) Gasth. zum Großglockner (1590m)
vorbei zum (ii/4 St.) Gipfel (Haschke's Hot., 40 Z. zu 2.50-5 K, gut, Zimmer-
karten S. 171). Großartige Rundsicht, im S. über die ganze Tauernkette,
im N. über die Kalkalpen vom Kaisergebirge bis zum Dachstein.
Ins *Kapruner Tal (Automobil-Omnibus vom Marktplatz in Zell zum
Kesself allhaus im Sommer 4-6mal tägl. in 1 St., zurück in 3/4 St., 4f).
Die Straße führt über die Salzach zum (9km) Dorf Kaprun (763m; Gasth.:
Kitzsteinhorn, Neuwirt Orgler), am Talausgang, mit großem altem Schloß.
Von hier zur Qfe St.) * Sigmund- Thun- Klamm (r.), in der die Ache hinab-
stürzt: die Fahrgäste steigen aus, gehen in 1/4 St. durch die Klamm (60 h,
für Thunklamm u. Kesselfall IK) und gelangen am obern Ende wieder
auf die Straße, die auf der (10,skm) Bilinskibrücke die Klamm überschreitet.
Weiter durch das Hochtal der (15km) Wüstelau (874m; r. Fall des Grub-
bachs), am Gasth. zum Kaprunertörl vorbei, und im Ebenwald hinan zum
(18km) ''Kesselfall -Alpenhaus (1056m; 75 Z. zu 1.60-7 K), wo die breite
Fahrstraße aufhört (r. in der Schlucht der *Kesselfall, 60 Ä, abends elek-
trisch beleuchtet). Nun auf schmalem Fahrweg (Sesselwagen zum Moser-
boden 20 K) über die Ache und in steilen Windungen zur (l3/4 St.) Limberg-
alpe (1568m; Erfr.), dann fast eben fort zur (25 Min.) Orglerhütte und zur
(6 Min.) Rainerhütte (1621m), beide mit Betten; weiter in großer Kehre
zum (l'/4 St.) Hot. Moserboden (Z. 1.80-8 K), am Eingang der obersten Tal-
stufe, des * Moserbodens (1968m), mit schönem Blick auf das Karlinger
Kees, von mächtigen Bergen umgeben. — Vom Hot. Moserboden : über das
Kapruner Tori (2635m) ins Stubachtal (5*/2 St. bis zur Rudolfshütte, S. 226),
lohnend und nicht schwierig; — oder über das Riffltor (3115m) nach Hei-
ligenblut (S. 226; 8 St. bis zum Glocknerhaus), für Geübte nicht schwierig.
Von Zell nach Krimml s. R. 17; — nach Innsbruck s. R. 19.
b. Über Linz und Salzburg.
414km. Staatsbahn. Schnellzug in 9 St. für 46.50, 28.40, 18.10 K;
Personenzug in 16 St. für 35.20, 21.50, 13.70 K.
Von Wien über Linz nach Salzburg (314km) s. R. 6 a und 11. —
Die Bahn nach Bischofshofen umzieht den Kapuzinerberg ; 1. das
stattliche Schloß Neuhaus. — 319km HS. Parsch (Gaisbergbahn s.
S. 152); 320km Aigen (S. 153). Die Bahn nähert sich der Salzach,
der schroffe üntersberg (S. 153) tritt immer mächtiger hervor. —
322km HS. Hellbrunn- Glasenbach (S. 153). — 325km HS. Elsbethen.
L. St. Jakob am Thurn (S. 153).
332km Hallein (450m ; Gasth.: Solbad Stern, beim Bahnhof,
34 Z. zu 1.60-4 K, gut; Alte Post; Stampflbräu; Auböck), alte Stadt
von 8000 Einw., auf beiden Ufern der Salzach, mit Salzwerken.
Museum mit keltischen und römischen Altertümern.
Die Sole wird am (3/4 St.) Dürnberg (770m-, Gasth.) gewonnen (vgl.
S. 160). Befahrung (l St.) tägl. : 1-2 Pers. 6, 3 und mehr Pers. je 3 JT; im
Sommer tägl. 3-4 U. nachm. die Person 2 K.
nach Zell am See. PASS LTJEG. K.S.170. — 16. R. 173
340km Kuchl. W. der Hohe Gull (2522m) ; s. das Tennengebirge.
343km Golling (476m; Gasth. : Alte Post, 40 Z. zn 1.80-4 K,
H.-P. Bahnhof, Z. 1.20-3 K, beide gut; QoUinger Hof, Z. 1.50-
3 K; Neue Post, Adler, Traube), alter Markt. Auf einem Fels die
großenteils nachmittelalterliche Burg (jetzt Bezirksgericht).
1 kleine St. w. der *Gollinger Wasserfall oder Schwarzbachfall (Einsp.
3 2T). Vom Bahnhof r., beim Gollinger Hof über die Bahn und die Salzacb,
jenseits r. auf die auf einem Felshügel liegende Kirche St. Nikolaus (485m)
los ; am Fuß (35 Min.) das gute Qasth. Torren ; 1 Min. weiter Oasth. zum
Amerikaner, 6 Min. Whs. zum Wasserfall, bei der Mühle. Ein guter Pfad
führt am bewaldeten Abhang des Kleinen Göll bergan zu der Stelle (579m;
20 Min.), wo der Schwarzbach in starkem Strom aus dem Felsen hervor-
bricht und durch ein Felsloch über eine 62m h. Wand hinabstürzt.
Die eSalzach-Öfen , 3/4 St. s. von Golling an der Straße nach Werfen
(Einsp. 3-4 K), sind Schluchten mit wild durcheinander liegenden Fels-
blöcken, von der Salzach durchströmt. Am n. und s. Eingang stehen an
der Straße Handweiser, kaum 5 Min. voneinander, während der Weg durch
die Klamm (Wirtsch.) V2 St. erfordert. Ein Weg. führt am 1. Salzachufer
j&u „der Öfen Ende", mit bestem Überblick der Öfen, und zur (16 Min.)
Kroatenhöhle.
Von Golling nach Äbtenau und über die Zwieselalp nach Oosau s. S. 161.
Die Bahn führt durch den weiten Talboden, in den r. das Blünt-
autal, 1. das Lammertal münden, und überschreitet die Lammer
und die Salzach; 928m 1. Tunnel durch den Ofenauer Berg. Jen-
seits aufs x. Ufer der Salzach und durch den *Paß Lueg, eine
großartige, von der Salzach durchströmte Schlucht, zwischen ö.
Tennen-, w. Hagengebirge. — 357km HS. Concordiahütte (520m),
an der Mündung des Blühnbachtals. R. erscheint auf bewaldetem
Felsen die Feste Hohenwerfen (633m), 1076 erbaut, im xvi. Jahrh.
erneut, jüngst von Erzherzog Eugen hergestellt.
360km Werfen (524m) ; gegenüber am 1. Ufer der stattliche
Markt (Gasth. : Post, gut; Löwe), am Fuß des Hochkönigs (S. 170).
— 362km HS. Pfarr -Werfen. Das Tal erweitert sich; die Bahn
überschreitet den Fritzbach (S. 170), dann die Salzach.
367km Bischofshofen. Weiter nach (414km) Zell s. S. 170/1.
17. Von Zell am See nach Krimml. Ober-Pinzgau.
53km. Pinzgauek Lokalbahn in 2'/4-3 St. (3^30 oder 2 .ff 10).
Zell am See (753m) s. S. 171. Die Bahn führt am See entlang;
1. öffnet sich das Fuscher Tal (S. 171), r. davon Hochtenn und Im-
bachhorn. — 3km HS. Bruckberg; dann w. ins Salzachtal; 1. mündet
das Kapruner Tal (S. 172). 7km Fürth-Kaprun. — 15km Niedernsill;
am r. Ufer das Dorf (Gasth. Oberwirt). — Bei (21km) üttendorf
(776m ; Gasth. : Mederbichler, Post) öffnet sich s. das Stubachtal
(nach Kais s. S. 226). — 26km Burgwies, Schwefelbad.
28km Mittersill (788m; Gasth. : Post, am Bahnhof; Bräurupp, am
r.Ufer), Hauptort des Pinzgaus; Aussicht vom (72 St.) Schloß (943m).
Nach Kitzbühel s. S. 181; — nach Windisch-Matrei s. S. 225.
174 i?. 77. — K. 8. 180. KRIMML.
33km Hollersbach; am r. Ufer das Dorf, an der Mündung des
Hollersbachtals. — 42km HS. Habachtal. R. derTFet/eWio/^Whs., mit
alter Holzvertäfelung), darüber Ruine Weyerburg. L. öffnet sich
das Habachtal; im Hintergrund das Habachkees mit Hoher Fürlegg,
Habachkopf und Kratzenberg. — Jenseit (44km) Neukirchen im
Pinzgau (835m; Gasth.: Post, 20 Z. zu 1.60-3 K) tritt die Bahn
in das Rosental. — 48km Bosental-Orqßvenediger (854m; Huber's
Gasth.). L. münden das unter- und Ober-Sulzbachtal, durch den
Mitterkopf getrennt ; im erstem der Untersulzbachfall (% St.).
Im Ober-Sulzbachtal, anfangs Reitweg, über die (2V2 St.) Berndl-Alp
(Wirtsch.) zur (t St.) Post-Alp (1678m), dann noch 2'/a St. zur Kürsinger
Hütte (2558m; Wirtsch., 14 Betten), mit Blick auf das mächtige Obersulz-
bachiees, von Groß -Venediger, Gr. Geiger und Schlieferspitze überragt. Von
hier auf den Groß- Venediger (S. 225) 4V2-5 St., beschwerlich (Führer 22 K).
Von der Hütte über das Qamsspitzl zur Warnsdor/er Hütte, lohnend, s. S. 175.
R. Ruine Hieburg. 49km Wald (867m ; Gasth. Straßer) ; nach
(41/2 St.) Gerlos s. S. 193. — Dann über die Salza, die hier in die
Krimmler Ache (die von hier an Salzach heißt) mündet, zur (53km)
Station Krimml (912m; Hot. Bahnhof), 40 Min. (Omn. 1 K) von
Krimml (1067m; Gasth. : * Krimmierhof ; *Waltl zur Post, 80 Z.
zu 1-3.50 K; H.-P. Krimmler falle, Z. 1.50-3 K, gut; Gasth. zu den
Wasserfällen, Z. 1-2 K), Dorf in geschützter Lage, Sommerfrische.
Den Hauptanziehungspunkt bilden die **Krimmler Wasserfälle,
die schönsteh und großartigsten der deutschen Alpen. Die Krimmler
Ache, der Abfluß des großen Krimmler Gletschers, stürzt in drei
Fällen an 380m hoch hinab ins Tal. Die verschiedenen Aussichts-
punkte sind durch einen 4,5km langen Promenadenweg bequem zu-
gänglich gemacht (bis zur Schettbrücke 3 St. hin u. zurück; Wege-
zoll 40 K). Gleich hinter dem Gasth. zu den Wasserfällen (s. oben)
den Fahrweg r. , mit prächtigem Blick auf die Fälle, dann durch
Wald. Nach 25 Min. 1. hinab zur *2. Ansicht des untersten Falls.
Zurück auf den Promenadenweg und in 10 Min. zur 2. Ansicht, stets
von Wasserstaub überschüttet, dann über die (5 Min.) *3. Ansicht
und die (6 Min.) 4. Ansicht zur (4 Min.) 5. Ansicht (Riemannkanzel).
Weiter zum mittlem Fall, an der 6. und 7. Ansicht vorbei; 15 Min.
Hofers Gasth. am zweiten Wasserfall (1306m; abends elektr. Be-
leuchtung), mit prächtigem Blick auf den ^obersten Fall, der in
140m h. Sturz über eine Gneiswand hinabdonnert. Von hier in
10 Min. zum Fuß des letzteren und durch Wald zur Felsenkanzel
Berger-Blick, mit der schönsten *Ansicht des Falls; dann in 20 Min.
zur Höhe des obersten Falls. Oben führt ein Fußweg über die
Schettbrücke (1463m) zum Talblick und Tauernweg.
Von Krimml über den Krimmler Tauern nach Käsern
9 St., Führer für Geübte entbehrlich (16 K). Von der (H/2 St.) Schettbrücke
(s. oben) im Krimmler Achental zum (13/4 St.) Krimmler Tauernhaus (1631m;
Gasth.). Von hier zur (25 Min.) Unlaß-A. (S. 175). Dann r. im Windbach-
tal hinan zum (31/4 St.) Krimmler Tauern (2634m); jenseits einige Min. ö.
vom Wege die Neu-Gersdorfer Hütte (2600m; Wirtsch.), in aussichtsreicher
Lage. Bergab nach (2>/4 St.) Käsern (1566m; Gasth. Leimegger), im obersten
Ahrntal (S. 223). — Lohnender ist der Weg über die Birnlücke nach
HOFGASTEIN.
18. Route. 175
174 R.17.— K.S.180.
"i
KRIMML.
HOFGASTEIN. 18. Route. 175
Käsern, IO1/2 St. (über die Warnsdorfer Hütte 12 St.), Führer ebenfalls
für Geübte entbehrlich (16 bzw. 18 K). Von der Ünlaß-A. (S. 174) 1. bez.
Reitweg zur (lx/4 St.) Innerkees-A., nacb 20 Min. (s. unten) r. rot MW. zur
(272 St.) Birnlücke (2671m); hinab zur (25 Min.) Birnlückenhütle (2480m;
Wirtsch.) und nach (2V2 St.) Käsern. — Von der Innerkees-A. nach 2U Min.
(s. oben) 1. zur (H/2 St.) Warnsdorfer Hütte (2430m; Wirtsch.), in herrlicher
Lage angesichts des Krimmler Gletschers; weiter zur Birnlücke (s. oben)
2'/2 St. Von der Warnsdorfer Hütte Übergänge über das Gamsspitzl (2895m)
zur (3»/2 St.) Kürsinger Hütte (S. 174) oder nach (7V2 St.) Prägraten (S. 225).
Von Krimml nach Gerlos über die Platte (5 St.) s. S. 193;
F. unnötig; Pferd nach Gerlos 12, nach Zell 24 K.
18. Von Salzburg nach Gastein (Vülach, Triest).
Taue rnb ahn.
107km. Staatsbahn. Schnellzug in 21/2 St. für 13.10, 8.00, 5.10 K;
Personenzug in 41/2 St. für 10.00, 6.10, 3.90 K. Außerdem Kanadischer
Aussichtswagen Salzburg- Gastein (Triest) für 5 K. Die Tauernbabn bildet
den nördlichsten Teil der großen, 1901-1909 erbauten Alpenbahn, durch
die Salzburg bzw. Süddeutschland direkt mit Triest verbunden wird (vgl.
Karawanken- und Wocheiner Bahn ; R. 38 a) : Schnellzug Müncben-Gastein
in 5V2 St. für Jl 25.60, 16.20, 10.10 (Berlin-Gastein Schnellzug in 16-18 St.
für M 76.30, 46.20, 29.80).
Von Salzburg nach Bischofshofen (53km) s. R. 16b, von da weiter
nach (67km) Schwarzach-St. Veit s. S. 170/1. — Die Tanernbahn
zweigt von der Bahn nach Zell am See 1. ab und zieht sich, mit
26%o Steigung,, an dem steilen Gehänge über der Salzach entlang,
bald mit Blick ins Tal und n. auf den mächtigen Hochkönig.
Tunnels und Viadukte folgen in raschem Wechsel. Jenseit (76km)
HS. Loifarn (722m) tritt die Bahn durch den Untern Klammtunnel
in die großartige Gasteiner Klamm. Dann über die Gasteiner Ache
und durch den Obern Klammtunnel hinan zur (81km) HS. Klamm-
stein (797m), auf der großen untern Stufe des Gasteiner Tals. R. der
doppelgipfelige Bernkogel (2321m). — 86km Dorfgastein (823m).
91km Hofgastein. — Bahnhof (Restaur. Maier, auch Z.) 3km n. vom
Ort; Hotelomnibus lüT. — Gasth. : Moser zum Goldenen Adler, Z.
3-5 K; H. Zentral, Z. 3-61; Turri; Post. — Bäder u. a. im Zentral-
bad. — Kurtaxe (5 Tage frei) 3-24 K.
Hofgastein (869m), Hauptort des Tals (1000 Einw.), war im
xvi. Jahrh., als der Goldbergbau am Radhausberg in Blüte stand,
nächst Salzburg der reichste Ort des Landes und wird jetzt als
ruhiger Kurort besucht, dem das Thermalwasser aus Badgastein
durch einen Rohrkanal mit geringem Wärmeverlust zugeführt wird.
Östl. (20 Min.) der Wasserfall des Rastetzenbachs.
Auf den 'Gamskarkogel (2465m), lohnend, von Hofgastein oder dem
Bad 4»/z St. (F. 10 K). Oben offne Hütte. Prächtige Aussicht : s. der An-
kogel undder Gebirgskranz des Naßfeldes, w. Großglockner und Wiesbach-
horn, n. Übergossene Alm, n.ö. Dachstein und Hochgolling.
Die Bahn führt ansteigend zur (96km) HS. Hofgastein (911m),
20 Min. oberhalb des Orts (Promenadenwege). Blick 1. auf den
Gamskarkogel, s.o. ins Kötschachtal mit Ankogel und Tischler-
176 Route 18. BADGASTEIN.
karkees. Mehrere Viadukte, darunter die 110m 1. eiserne Angertal-
brücke, 83m über dem brausenden Lafennbacb. 100km HS. Anger-
tal (976m). L. unten am Ausgang des Kötscbachtals die Dörfer
Kötschach und Badbruck.
107km Badgasteill. — Bahnhof (1086m; PI. B 4; DeisLs Bestaur.,
auch Z.), auf der oberen Talstufe (S. 177), 1/4 St. vom Straubingerplatz;
Hotelomnibus bei Ankunft der Züge, falls Z. frei; Wagen einsp. 2.40-3. 50,
zweisp. 3.60 5.20 K.
Gasthöfe (alle mit Thermalbädern und Restaurant, einige aucb mit
etwas billigeren Wein- und Bierstuben im Unterstock; Saison Mai-Sept. ;
Vorausbestellung ratsam; in der Hochsaison bedeutend erhöhte Zimmer-
preise): "Kaiserhof (PI. B 3), am östl. Talabhang, Kaiserpromenade, mit
freier Aussicht talabwärts, allerersten Ranges, 105 Z. zu 7-25, F. 2, M. 7 K,
mit Dependance Habsburger Eof (PL C 2, 3; s. unten; 30Z.)u.a.; *Strau-
binger (PI. B 4), Straubingerplatz, 100 Z. zu 4-13, F. 1.40, M. 5 K, mit
Dependance *Austria (PI. a: B 4), 200 Z. zu 6-15 K; "Weißmayr (PI. f : B 4),
65 Z. zu 3-10 K; *Gr.-H. de l'Rurope (PI. B 4), am westl. Talabhang,
mit Dependance Villa Solilude, 180 Z. zu 10-25, F. 2, M. 6 K. Am östl. Tal-
abhang jenseit der kafh. Pfarrkirche: *Gasteinerhof (PI. B 4; s. unten),
100 Z. zu 5-10 K, mit Dependancen und Terrasse; 'Hirsch (PL B 3), 55 Z.
zu 4-12 K, * Germ ani a (PL g : B 3), 75 Z. zu 5-11 E, beide Kaiserpromenade.
— Nahe dem Bahnhof: Salzburger Hof (PL c: B 4), 50 Z. zu 3-6 E;
Bellevue (PL d: B 4), 34 Z. zu 3-5 K. — Für Touristen: Krone (PL B 5),
beim Bahnhof, 70 Z. zu 1.60-5 JT, und Touristenheim (PL B 5), 1/4 St-
vom Bahnhof, einfach. — Zahlreiche Miet- und Badehadseb.
Kaffeehädsee und Konditobeien : * Sportfelder, bei der Achenbrücke
neben dem Kurkasino, mit Terrasse; Gasteinerhof, s. oben; Habsburger
Hof (s. oben), an der Kaiserpromenade, V2 St. vom (straubingerplatz ; Erz-
herzog Johann, s. S. 177.
Post und Telegeaph am Straubingerplatz. — Bank fce Obeböstee-
eeich cnd Salzbueg (Agentur für Schlafwagen), gegenüber dem Kurkasino.
Kdetaxe bei mehr als 5 tag. Aufenthalt 14-52 K. — Bademusik: tägl.
12-1 und 6-8 Uhr auf dem Straubingerplatz oder in der Wandelhalle,
bei gutem Wetter auch vorm. oder nachm. an den Promenaden. —
Elekte. Beleuchtung dee Wasseefälle: Di. Do. Sa. 9-10, vom 1. Aug.
an 8V2-91/2 Uhr abends.
Wagen nach Böckstein einsp. 6, zweisp. 9 E, Hofgastein oder Grüner
Baum (S. 177) 8, 12 E, einschl. Rückfahrt.
Badgastein (991-1046m), mit 800 Einw., liegt malerisch am
obern Ende des Gasteiner Tals zu beiden Seiten der Ache, die
mitten im Ort in zwei großartigen, 63 und 85m hoben Fällen durch
die Talschlucht berabbraust, der größere Teil ö. amFuße des Grau-
kogels, der kleinere, neuerdings anwachsende Teil w. am Fuße des
Stubner Kogels. Die 45-49° C. warmen Heilquellen sind seit dem
Mittelalter bekannt; ihre Wirksamkeit bei Nervenleiden, Gicht,
Rheumatismus, Altersschwäche wird dem Radiumgehalt des Ther-
malwassers zugeschrieben. 12700 Kurgäste.
Mittelpunkt des Badeveikehrs sind der kleine Straubingerplatz
(PI. B 4) östl. und die Wandelbahn mit dem Kurkasino westl. von
der Brücke am oberen Wasserfall. Am östl. Talhang die kath. Pfarr-
kirche, hinter der man unten von einem Ausbau den unteren Fall
gut sieht, und weiterhin die St. Nikolauskirche (PL B 3), aus dem
Ende des xiv. Jahrhunderts. Am westl. Talhang, wo die kleine
BADGASTEIN. 18. Roule. 177
evang. Kirche steht (PL B 4), münden die von Hofgastein kommende
Reichsstraße und die Bahnhof (Franz-Joseph)-Straße. An dem be-
waldeten Abhang oberhalb des Elisabethhofs (PI. e: B 4) steigt die
Fahrstraße nach Böckstein weiter (S. 178), von der 1. über die Hohe
Brücke (PI. B 4) der Fahrweg ins Kötschachtal abzweigt (s. unten).
An der Bahnhof Straße wie bei der Böcksteiner Straße mehrere alte
Gletschermühlen, deren Lage unser Plan andeutet.
Promenadenwege mit vielen Bänken umgeben den Kurort. Am
westl. Talhang: r. unterhalb der Reichsstraße die Schwarzenberg-
Anlagen (PL B 3, 4) und weiterhin 1. oberhalb der Straße, bei dem
Miet- u. Kaffeehaus Erzh. Johann beginnend, die Erzherzog-Johann-
Promenade, die am Cafe Oswald endet (PL A 1 ; L/2 St.). — Am
östl. Talhang zieht sich die Kaiser -Wilhelm- Promenade (PL B C
3, 2) vom Hirschen bis in das Kötschachtal; jenseit des Kaiserhofs
ein Kaiser- Wilhelm-Denkmal (PL D : B C 3). Die abzweigenden
Wege führen: r. bergan zum Cafe-Rest. Schwarze Liesel (PL C 3;
72 St. vom Straubin gerplatz), hinter dem der oben erwähnte Fahr-
weg von der Hohen Brücke her vorbeiführt ; 1. bergab zur König-
Carol-Promenade (PL C 2), an den Kötschachf allen hin (über die
Brücke zum Cafe Gamskar s. unten). Im Kötschachtal, 3/4-l St. vom
Straubingerplatz, das besuchte Garten-Caferestaurant Grüner Baum,
mit Aussicht talaufwärts. Beim zweiten Zugang zur König-Carol-
Promenade zeigt der Wegweiser des Cafe Gamskar hinab nach der
Brücke am Hauptfall der Kötschach; auf dem andern Ufer bergan
1. in 1/4 St- zu KnolVs Cafe-Rest. Gamskar (PL B C 1 ; 1027m ;
auch Z.), mit schönstem Blick auf Badgastein.
Auf der oberen Talstufe (80m über Gastein) erstreckt sich
die Kaiserin-Elisabeth-Promenade (PL A 5; r. vom Bahnhof unter
der Bahn durch), bei einem im Fels angebrachten Bronzemedaillon
der Kaiserin vorüber, am 1. Ufer der Ache hin bis nach Böckstein
(IV4 St., S. 178). — Die Landstraße (s. oben) führt jenseit der Ab-
zweigung zur Hohen Brücke und des Gasth. z. Echo an einer (r.)
überhängenden Felswand vorbei, von der das Rauschen des Wasser-
falls wiedertönt, R, Fußpfad zur Pyrkershöhe (PL B 4; 1131m; Aus-
sicht; Abstieg zum Bahnhof). Die Landstraße teilt sich : r. zum
Bahnhof (1. Abzweigung unter der Bahn durch nach der Elisabeth-
promenade), I. über die Ache. dann unter der Eisenbahn durch, bei
den Gasthäusern Touristenheim (S. 176; 1086m) und Hirschkar vor-
über nach Böckstein (S. 178; 1 St.).
Zwischen dem Straubingerplatz und der Villa Schwaigerhaus
(PL h) steigen Fußpfade am Abhang aufwärts zum Fahrweg Hohe
Brücke-Kötschachtal (s. oben) und von diesem, kurz vor der Hohen
Brücke, 1. steil zur (40 Min.) Windischgrätzhohe (PL B C 5; 1255m),
mit schöner Aussicht. Bequemer, aber weiter der Aufstieg von
der Böcksteiner Landstraße aus, zwischen der Palfner-Brücke und
dem Eisenbahn-Durchgang links.
178 Route 18. BÖCKSTEIN.
Die Tauernbahn überschreitet die Ache und steigt am östl.
Taihang aufwärts nach
Böckstein: 110km Personenhaltestelle (1149m; Gasth. Böckstein),
zunächst dem Ort, zu dem ein Fußweg hinabführt; 112km Haupt-
station (1171m; Bahnrestaur.) , unmittelbar beim Tauerntunnel
(S. 265), für den Wagenverkehr und für Ausflüge ins Anlauftal.
Böckstein besteht aus dem seit dem Bahnbau entstandenen östl. Ort
(Scholz' Hot. Tauernbahn, Z. 2-4 K), den auch die Landstraße von
Gastein zuerst berührt, und dem 15 Min. westl. gelegenen alten
Dorf (1127m; Gasth. : KuThaus, mit Garten-Rest,, Z.3-4, P.9-10 K,
gut; Edlinger, P. 5-8 ÜT, gelobt), am Fuß des Radhausbergs, der das
Böcksteiner Talbecken s. abschließt, am Eingang des Naßfeldtals.
In dem von der Ache durchflossenen Naßfeldtal führt ein schmaler
Fahrweg aufwärts (2 St.; Bergwagen 1 Pers. 11, 2 Pers. 13 K hin u. zu-
rück). Am (IV4 St.) Eingang der Felsschlucht Asten bildet die Ache den
schönen Keeselfall. R. an der Felswand der zierliche O/2 St.) Schleierfall,
der Ausfluß des Pochhardsees. Am (5 Min.) Ausgang der Schlucht, wo
die Ache den Bärenfall bildet, öffnet sich das Naßfeld, ein 3k St. langes
Hochtal, umgeben von zum Teil schneebedeckten Bergen. 8 Min. weiter
das Erzherzogin-Marie-Valerie-Haus (1605m; Wirtsch.).
Nach Mallnitz über den Mallnitzer Tauern, vom Valeriehaus 6-6V2 St.
(F. bei gutem Wetter entbehrlich, 11 K). Vom Valeriehaus in 3/4 St._ zur
Reckhütte am S.-Ende des Naßfeldes; dann in vielen Windungen hinan
(Weg durch Stangen bezeichnet) zum (2V2-3 St.) Mallnitzer oder Niedern
Tauern (2421m); wenige Schritte ö. auf einer Anhöhe die Hagener Hütte
(2450m ; Wirtschaft). Hinab an der (1 St.) Mannhart-Hütte (1840m ; gute
Unterkunft) vorbei nach (l3/4 St.) Mallnitz (S. 265).
Nach Kolm-Saigurn über die Pochhardscharte (2238m), 4l/2 St.,
lohnend (F. angenehm, 9 E). Vom Valeriehaus r. ins Siglüztal, auf rot
bez. Wege hinan am Untern und Obern Pochhardsee vorbei zur (2% St.)
Paßhöhe, mit schöner Aussicht; hinab nach (H/2 St.) Kolm-Saigurn (S. 171).
Von Gastein nach Triest s. R. 39.
179
III. Tirol und Vorarlberg.*)
Route Seite
19. Von Wien über Zell am See und Wörgl nach Innsbruck 180
Von Saalfelden nach Lofer (Reicbenhall) 180. — Von St.
Johann nach Lofer. Kitzbühter Hörn. Hohe Salve 181. —
Von Jenbach nach dem Achensee. Kellerjoch 182.
20. Von Salzburg über Rosenheim (München) und Wörgl
nach Innsbruck 182
Chiemsee 183.
21. Innsbruck und Umgebung 184
Weiherburg. Mühlau. Hungerburg. Kranebitter Klamm.
Schloß Amras 190/1. — Von Innsbruck nach Igls; nach
Fulpmes ; nach Mittenwald 191/2.
22. DasZillertal 192
Gerlostal. Über die Pinzgauer Platte nach Krimml. Ahorn-
spitze. Von Mayrhofen über das Tuxer Joch nach St.
Jodok 193. Von Ginzling über das Pfitscher Joch nach
Sterzing 194.
23. Von Bregenz nach Innsbruck. Arlbergbahn . . . .194
Gebhardsberg. Pfänder 194. Bregenzer Wald. Hoher
Freschen. Margaretenkapf. Von Feldkirch nach Buchs
195. — Lüner See. Scesaplana. Montafoner Tal 196. —
Von Landeck nach Mals und Neuspondinig 197. — Von
Imst nach Reutte über den Fernpaß. Pitztal 199.
24. DasÖtztal 200
Stuibenfall 200. — Bergtouren von Vent 201. — Von
Ober-Gurgl nach Vent. Von Zwieselstein ins Passeier 202.
25. Von Innsbruck mit der Brennerbahn über Franzens-
feste nach Bozen 202
Stubaital 202. — Ridnauntal 204. — Grödner Tal. Schiern
205/6. — Ritten. Sarntal. Eggental. Mendel 209.
26. Von Bozen über Meran nach Neuspondinig. Das
StilfserJoch 210
Tirol. Schenna. Lebenberg. Vigiljoch. Passeiertal 213. —
Ultental. Martelltal 214. — Suldental. Ortler 215.
27. Von Bozen nach Verona. Der Grardasee 217
Eons- und Sulzberg. Von S. Michele nach Madonna di
Campiglio 217. — Von Trient nach Bassano; nach Ma-
donna di Campiglio 219. — Ponalestraße. Ledrotal 221.
28. Von Franzensfeste durch das Pustertal nach Lienz . . 222
Enneberger oder Gadertal 222. — Tauferer Tal. Pragser
Tal 223. — Sextental 224.
*) Eine ausführliche Besehreibung der österreichischen Alpenländer,
besonders der höheren Bergtouren, übersteigt die Grenzen dieses Buches ;
eine solche ist enthalten in: Baedekers Südbayern, Tirol und Salzburg,
Ober- u. ffleder-ötterreich, Steiermark, Kärnten und Krain.
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 12
180 Route 19. SAALFELDEN.
Route Seite
29. "Von Lienz nach Windisch-Matrei (Prägraten) nnd
Kais 224
Von Windisch-Matrei über den Felber Tauern nach Mitter-
sill. Von Prägraten auf den Groß- Venediger. Von Prä-
graten über das Umbaltörl ins Ahrntal 225. — Von Kais
auf den Großglockner; nach. Uttendorf-, nach Heiligen-
blut 226
30. Von Lienz nach Heiligenblut 226
Franz- Josephs-Höhe. Von Heiligenblut auf den Groß-
glockner. Vom Glocknerhaus über die Pfandlscharte nach
Ferleiten 227.
31. Yon Toblach über Cortina nach Neumarkt. Die Dolo-
mitenstraße 227
Monte Pian. Misurina-See 228. — Nuvolau. Pfalzgauhütte.
Von Canazei über den Fedajapaß nach Caprile 229/30. —
Seiser Alpe. Ciampedie. Von Predazzo nach Primiero 230.
19. Von Wien über Zell am See und Wörgl nach
Innsbruck.
Staatsbahn. Schnellzug über Selztal und Eischofshofen, 543km, in
11 St., oder über Linz, Salzburg und Bischofs!) ofen, 567km, in 12 St. : 58.00,
37.00, 2320 K (Personenzug 46.30, 29.40, 18.20 Z). Außerdem Kanadischer
Aussichtswagen Wien-Innsbruck (Buchs) für 52T.
Von Wien nach Zell am See s. R. 16. — Die Bahn verläßt den See
hei dem alten Schloß Prielau. — 5km (von Zell am See) Maishofen
(765m), an der Mündung des Olemmtals, ans dem die Saalach her-
vorströmt. Weiter durch das breite "Wiesental des Mitter- Pinzg aus.
13km Saalfelden (728m; Bahnrestaur., Z. 2 .BT); 2km ö. der
Markt (Gasth. : Neue Post, Z. 1.20-2 JT; Post, gelobt), in weitem
Talboden an der ürslauer Acht hübsch gelegen.
Von Saalfelden nach Lofer (Beichenhall), 26km, Motorpost, im
Sommer 5mal tägl. in IV2 St. (3 JT20); Einsp. 12, Zweisp. 20 K. Die Straße
führt am r. Ufer der Saalach durch einen 2 St. 1. Eugpaß, die Diesbacher
Hohlwege, nach (16km) Oberweißbach (S. 168), wo r. die Straße von Berchtes-
gaden über den Hirschbühel herabkommt (35 Min. n. die *Seisenbergklamm,
S. 168). Dann über die Saalach am (1.) Lamprechts-Ofenloch, einer großen
Höhle, weiter an der Mündung des Schüttachgrabens, in dem V* St. auf-
wärts die "Vorderkaserklamm (40 h), vorbei über (23km) Sl. Martin nach
(26km) Lofer (639m; Gasth.: Post, Z. 2 3 K; Brau; Schweizer), Sommer-
frische in großartiger Umgebung (s.w. Loferer Steinberge, n.ö. die Keiter-
alpe). Nach St. Johann s. S. 181. — Nach Reichenhall (S. 165), 25km,
Straße (Motorpost im Sommer lOnial tägl. in l-l1/* St., 4.80 oder 3 K) über
das (7km) Bad Oberrain, (9km) Unken (552m; Gasth. : Post, Z. 1.60-2 K;
Krämerwirt), Sommerfrische, (12km) Melleck (615m), Schneizelreut, Jetten-
berg und an dem 272km 1. Saalach -Stausee vorbei, oder (für Fußgänger
lohnender, 2km weiter) von Schneizelreut über den Nesselgraben und am
Thumsee vorbei.
Die Bahn wendet sich n.w. über die Saalach nnd führt an-
steigend am Fuß der Leoganger Steinberge nach (21km) Leogang
tBischofshofen.,
VonWien nach Innsbruck. KITZBÜHEL. 19. Route. 181
(840m 5 y4 St. n. das einf. Bad d. N.). — Weiter am sumpfigen
Grießensee vorbei über die tiroler Grenze nacb (31km) Hochfilzen
(966m). — Hinab anf der N. -Seite des Piller see- Achentais nach
(40km) Fieberbrunn (783m; Gasth.: Wieshofer; Obermeier; Ham-
merwirt ; Sieberer), Sommerfrische in hübscher Lage.
48km St. Johann in Tirol (658m; Gasth.: Hoher Kaiser, am
Bahnhof, Z. 1.20-2 K; Post,- Bär), im breiten Leukental gelegen,
w. vom Kaisergebirge überragt. Nach Kufstein s. S. 183.
Von St. Johann nach Lofer, 25km, Motorpost 5mal tägl. in 1 St.
20 Min. (3 E). Die Straße führt w. durch das breite Tal der Großen Ache
über (8km) Erpfendorf nach (15km) "Waidring (780m; Gasth.: Post; Waid-
ringer Hof), auf der Wasserscheide zwischen Achen und Saalach (Fahr-
straße s. durch die Waidringer Öfen, eine Felsklamm, in 1 St. zum Piller-
see); weiter durch den Paß Strub nach (25km) Lofer (S. 180).
58km Kitzbühel (770m; Gasth. : *Gr.-H. Kitzbühel, s. von der
Stadt, 150 Z. zu 3-10 K-, Garten- u. Sporthot. $ Hinterbräu, Z. 3-
4.50 K; Tiefenbrunner; Goldner Greif; Kaiser; Schwarzer Adler ;
Amberger; Haas, am Bahnhof), hübsch gelegenes altes Städtchen
mit 3600 Einw., Sommerfrische und Wintersportplatz. — */* St. s>
das Kitzbühler Bad, mit erdig-salinischer Quelle.
Auf das ^Kitzbühler Hörn (1998m), 3Vsr4 St., leicht (Führer unnötig,
IE, Pferd 10, hin und zurück 14 E, Sesselwagen 12 bzw. 16 E). Guter
Fahrweg über das (1 St.) Whs. Obholz (1076m) und das (11/2-2 St.) Alpenhaus
(1669m) zum (1 St.) Gipfelhaus (1970m; Bett 2.50-3.50 E), 3 Min. ö. unter-
halb des Gipfels; oben prächtige Aussicht.
Von Kitzbühel führt s. eine Fahrstraße über (9km) Jochberg (924m)
und den (19km) Paß Thum (1273m) nach (31km) Mittersill (S. 173).
Die Bahn führt ansteigend an der (63km) HS. Schwarzsee vor-
bei nach (67km) Kirchberg im Brixental (823m ; Bahnrest.), einem
großen Dorf an der Mündung des Spertentals. — Hinab am S.-Fuß
der Hohen Salve (s. unten) nach (74km) Westendorf (762m ; Gasth.
Hohe Salve). Tunnel; dann 1. ins Windautal und in großsr Kehre
(330m 1. Tunnel) ins Brixental zurück.
84km Hopfgarten (600m ; Gasth. z. Bahnhof); 20 Min. s.o. der
Markt mit 1300 Einw. (Gasth. : Post, Z. 80Ä-1.40 K, gut; Böse).
Die *Hohe Salve (1829m), ein altberühmter Aussichtsberg, wird meist
von Hopfgarten bestiegen (4 St., MW.; F. unnötig, Reittier 10 iT). Vom
Bahnhof r. zum (20 Min.) Dorf, in der Hauptstraße gerade fort, beim
(5 Min.) Handweiser 1. hinan zum (lJ/2 St.) Thennwirt (1165m; einf. gut;
Reittier zum Gipfel 5 E); hier 1. hinan, dann r.; 1 St. Ealbn-A. (1505m);
nun ö. hinan zum (1 St.) Gipfel (Gasth., Bett 1.20-2 .ff).
Weiter durch die Brixentaler Klause ; r. oben Schloß Itter.
93km Wörgl(506m; Bahnrestaur.;Hot. Bahnhof), Knotenpunkt
für die Bahn nach Rosenheim (München) und Salzburg (S. 183).
Weiter in dem breiten Inntal. R. der lange Rücken des Branden-
berger Jochs (1510m). — 108km Rattenberg (520m; Bahnrestaur. ;
Gasth. : Post, Kramerbräu), altertümliches Städtchen mit750Einw.
und den Resten einer Feste. — Tunnel. — 109km Brixlegg (524m;
Gasth.: Brixlegger Hof, Z. 2-3 K; Herrenhaus; Hirsch), Sommer-
frische in hübscher Lage. — Nun aufs 1. Innufer. L. die Burgen
Matzen und Lichtwer, die Ruine Kropfsberg und Blick ins ZilleTtal.
12*
182 R.19. — K.S.192. AOHENSEE. Wien-Innsbruck.
119km Jenbach (531m; Gasth.: Toleranz, am Bahnhof, Z.2-3K,
gut; Alte Toleranz, 3 Min. vom Bahnhof; Bräuhaus; Post), mit
Hüttenwerk, Station für das Zillertal (R. 22). Am Bergabhang
3/4 St. w. das Schloß Tratzberg des Grafen Enzenberg, mit wertvoller
alter Einrichtung (1 üf); ldU St. weiter die Wallfahrtskirche St.
Georgenberg (895m), über wilder Schlncht hübsch gelegen.
Nach dem Achensee, 6,4km, schmalspurige Lokalbahn (bis Eben
Zahnstangenbahn), nur im Sommer, 9mal tägl. in 36 Min.; aufwärts 3,
abwärts 2, hin u. zurück 4 K. Die Bahn steigt an der HS. Burgeck (612m)
vorbei bis zur (3,6km) Stat. Eben (963m ; Kirchenwirt), Wallfahrtsort mit
dem Grabe der h. Notburga, dann ehen fort zur (5km) HS. Maurach (960m)
und hinab zur (6,4km) Endstation (933m) beim Gasth. Seespitz, am S.-Ende
des 9km 1., 1km br. *Achensees (920m). Ein Dampfboot befährt den See
(tägl. 9mal von Seespitz bis Scholastika, 50 Min., 1.80 oder 1.30 K) Am s.w.
Ufer ein grünes Vorland, die PerUsau (Gasth.: * Alpenhof, Z. 2-6, F. 1.40 K,
Stefanie, gut, Fürstenhaus, Post, alle vier am See), als Sommerfrische
besucht. Weiter am ö. Ufer das Eotel Ächenseehof. Die Fahrt endet am
Hot. Scholastika (Z. 2-4.50 K). Am N.-Ende des Sees Maicr's Gasth. (auf
den Unnütz, 2077m, 3 St., unschwierig, prächtige Aussicht). — Von Scho-
lastika Fahrstraße (Motorpost) an dem langgestreckten Dorfe Achenkirchen
(Gasth. : Post, Kern, Adler) vorbei, jenseit (10km) Ächenwald in dem einst
befestigten Paß Achen über die bayrische Grenze nach Kreuth und Tegern-
see, s. Baedekers Südbayern.
126km Schwaz(539m; Gasth. : Post, Zur Brücke, Zum Freunds-
berg), altes Städtchen von 7200 Einw., am r. Innufer, von der Burg
Freundsberg überragt. R. am Berge das Benediktinerstift Fiecht.
*Kellerjoch (2344m), 5 St., unschwierig (F. 8 K, entbehrlich). Bot
MW. über Burg Freundsberg zum (4V2 St.) Kellerjochhaus (2237m) und zum
Gipfel, mit weiter Aussicht. Abstieg in 3V2-4 St. nach Fügen (S. 192).
144km Hall (562m; Gasth.: Bär, Z. 1.40-3 .S; gut: Krone;
Bahnhof-Hot.; Engel; Stern; H.-P. Volderwaldhof, in schöner Lage
am r. Innufer), altertümliche Stadt mit 6600 Einw., die ihre Be-
deutung dem seit dem xiii. Jahrh. betriebenen Salzbergwerk ver-
dankt. An der Lokalbahn nach Innsbruck (S. 184) die Sudhäuser,
mit Solbädern. Altes Rathaus.
3 St. n. (Fahrweg) der Haller Salzberg ; Besichtigung der Stollen, Fahrt
über den Salzsee usw. (nur Mo.-Do. ; Dauer IV2 St. \ 1 Pers. 4, jede mehr 2 K).
Die Bahn überschreitet weiterhin den Inn (1. Schloß Amras,
S. 190) und führt dann auf 2 km 1. Viadukt in den Bahnhof von
153km Innsbruck (S. 184).
20. Von Salzburg über Kosenhöim (München) und
Wörgl nach Innsbruck.
198km. Bis Kufstein Batrischb Staatsbahn, weiter bis Innsbruck
Österreichische Südbahn. Schnellzug Salzburg-Rosenheim in 2 St., Rosen-
heim-Innsbruck in 272 St. Kanadischer Aussichtswagen Salzburg-Innsbruck
für 5 K. Zollrevision in Salzburg und Kufstein. — Schnellzug München-
Rosenheim-Innsbruck in 3l/2 St. für Jl 15.80, 10.90, 7.00.
Salzburg s. S. 147. — Die Bahn überschreitet die Salzach,
dann die Saalach, Grenzfluß zwischen Salzburg und Bayern. 7km
Salzburg-Innsbruck. KUFSTEIN. 20. Route. 183
Freilassing (421m), Knotenpunkt der Bahn nachReichenhall(S. 163).
— Jenseit (19km) Teisendorf 1. Ruine Baschenberg.
35km Traunstein (591m; Gasth. : Traunsteiner Hof, Bahnhof-
Hot. $ Krone, Wispauer, Post), Stadt mit 7600 Einw., an der Traun,
Sommerfrische. Liendlbrunnen vom J. 1526. Die Salinen gehände
liegen an der Traun ; die Sole wird 36km weit von Reichenhall
hergeleitet. Bäder in der Kuranstalt Traunstein u. im Marienbad.
Die Bahn umzieht weiterhin den Chiemsee an der S. -Seite. —
63km Prien (Gasth. : Chiemsee, Z. 2-4 Jl ; Kampenwand ; Bayr. Hof),
Markt und Sommerfrische im freundlichen Briental. Lokalbahn
nach (2km) Stock (Strandhotel) , Landeplatz für das Dampfboot,
das auf dem Chiemsee lOmal tägl. in J/4 St. zur Herreninsel (Rück-
fahrkarte von Prien 2 Jl 40 oder 1 Jt 80) , 8mal in 25 Min. zur
Fraueninsel fährt.
Der Chiemsee (519m), 11km lang, 12km breit, hat drei Inseln, die
Herreninsel (205 ha) , die Fraueninsel (9 ha) und die Krautinsel. Auf der
Fraueninsel ein ßenediktinerinnen- Kloster, ein Fischerdörfchen und ein
gutes Gasthaus. Auf der Herreninsel das große ^Schloß Herrenehiem-
see, von König Ludwig II. von Bayern nach dem Vorbilde des Versailler
Schlosses erbaut, unvollendet (Eintr. 10. Mai-18. Okt. tägl. 9-5 Uhr, 3 Jf,
So. Vfedf; 13. Juni geschlossen). Unweit das Schloßhotel.
Die Bahn tritt bei (77km) Krottenmühl an den 6km 1. Simsee
(470m) und überschreitet jenseit (82km) Stephanskirchen den Inn.
88km Rosenheim (450m; Bahnrestaur. ; Gasth.: Deutscher
Kaiser, Z. 2V2-5 Jl, Kaiserbad, Deutsches Haus, Wendelstein, alle
vier gut; König Otto), Stadt mit 16 000Einw. , am 1. Innufer,
Knotenpunkt der Bahn nach München. Königl. Saline.
Die Bahn führt s. am 1. Innufer aufwärts. — 102km Brannen-
burg. Elektr. Bahn auf den Wendelstein (1837m; prächtige Rund-
sicht). — Jenseit (119km) Kiefersfelden über die tiroler Grenze in
dem Klause gen. Engpaß.
123km Kufstein (484m; Bahnrestaur.; Gasth. : *Egger, Z. 2.50-
6 K; *Auracher; Drei Könige; Post, am Inn; Gisela, am Bahnhof),
Stadt und Sommerfrische mit 6500 Einw., überragt von der ehem.
Festung Oeroldseck (Eintr. 20 h). Nördl. am Hoerfaiter -Weg ein
Denkmal des Nationalökonomen Fr. List (f 1846 in Kufstein), von
Pfretzschner (1906). Schöne Aussicht vom Kalvarienberg (20 Min.
vom Bahnhof) und vom Tierberg (748m), 1 St. nördl.
Von Kufstein nach St. Johann i. T. (S. 181), 27km, Fahrstraße
im Bau (Automobilverkehr geplant), über Kibei'g. (17km) Ellmau und (19km)
Going. — Von Kufstein nach Kössen, 27km, Post in 4V4 St. (SK);
Lokalbahn geplant. 19km Walchsee (668m; Gasth.: Post, Kramerwirt),
Sommerfrische am gleichnam. See. Kössen (591m; Gasth. Post) ist Sommer-
frische und Wintersportplatz.
Die Bahn tritt jenseit (130km) Langkampfen auf das r. Ufer
des Inn und überschreitet weiterhin die Brizentaler Ache.
137km Wörgl (506m), Knotenpunkt der Bahn von Zell am See,
s. S. 181. Nach (196km) Innsbruck s. S. 181/2.
184
21. Innsbruck und Umgebung.
Bahnhöfe: Hauptbahnhof (Restaur.) , im 0. der Stadt; Westbahnhof
(PL B 7), erster Halt für die Karwendelbann und für die Personenzüge nach
Landeck 5 Stubaital-Bahnhof (PI. C 7), im S. der Stadt.
Gasthöfe (im Hochsommer Vorausbestellung ratsam): *Tiröl (PI. a:
D 4), 205 Z. zu 5-12, F. 1.50, G. 4, M. 5-6 K, *Europe (PI. b: D 4), 120 Z.
zu 3-15, F. 1.50, M. 4.50 .ST, *Goldne Sonne (PI. c: D 4), 125 Z. zu 3-12,
F. 1.40 K, diese drei beim Bahnhof; *Maria Theresia (PI. t: C 4), Maria-
Theresien-Str. 31, Z. 3-6JT; *Kreid (PI. m: D 4), Margaretenplatz, 80 Z.
zu 3-7 iT; — -'Habsburger Hof (PI. k: D 3), Museumstr. 21, mit Garten-
restaur., 60 Z. zu S-7.fi:; Stadt München (PI. e: C 4), Landhausstr. 5,
Z. 3-5 E, gelobt; Viktoria (PI. n: D 4), am Bahnhof, 50 Z. von 3.40 E an;
H. Zentral fPl. f: C 4), Erlerstr. 11, Z. von2Zan; Union (PI. un: D 5),
Adamgasse 22, Z. 2-3.50 E, gelobt; GrauerBär (PI. B : C 3) , Universitäts-
str. 7, 170 Z. zu 1.60-3.50 E; May erhoff er (Akademikerhaus; PI. s: C4),
Gilmstr. 1, 70 Z. zu 1.80-3.50 E, gelobt; Alte Post (PI. r: C4), Maria-
Theresien-Str., mit Gartenrestaur., gelobt; Delevo (PI. x: C 3), Erler-
str. 6, mit Gartenrestaur., Z. 1.60-2 E; Goldene Krone (PL g: C 4, 5),
an der Triumphpforte, Z. 1.20-3 E. — In der Altstadt: Goldner Adler
(PI. d: B C 3; S. 186), unweit der Innbrücke, mit Goethestübchen, 48 Z.
zu 1.60-3 iT; Gold. Hirsch, Gold. Löwe, Roter Adler, alle drei
Seilergasse (PI. B C 3); Gold. Rose (PI. R: C 3), Herzog-Friedrich-Str. 39,
Z. 1.20-2 K — Am linken Innufer : *H.-P. Kays er (PI. Cl; S. 190), schön
gelegen, mit Cafe-Restaurant, Z. 2.50-5 iT; Kaiserhof (PI. o: B 3), Inn-
str. 7, 50 Z. zu 1.60-4.40 iT; Mondschein (PI. i: B 3), 30 Z. zu 1.40-2 JT.
Cafes u. Restaurants : Stadts äle (PL 19: C 3), mit Terrasse, abends
Konzert; C. Maria Theresia (s. oben); Alt-Innsprugg , Maria-
Theresien-Str. 16 (PI. C 4); Hierhammer, Museumstr. 5 (PI. C D 3);
Deutsches Cafe, Museumstr. 20, abends Konzert. — Biergäbten :
Bürgerl. Brauhaus, Viaduktgasse 5 (PL D 3) ; Bier was tl (PI. w: B 3),
InnrainlO; Breinößl (PL j : C 4), Maria-Theresien-Str. 12; Biers tindl,
am Berg Isel (S. 189). — Wein im Hot. Kreid (s. oben) und im Grauen
Bär (s. oben); Graue Katz, Universitätsstr. 28 (P1.CD3); Weißer
Hahn, Sillgasse 3 (PL D 3).
Wagen (Trkg. 40-80 h) vom oder zum Bahnhof Einsp. 1, Zweisp. 2 E,
größeres Gepäck je 20 h. Zum Berg Isel und zurück mit 1 St. Aufenthalt
Einsp. 3, Zweisp. 5 E; Weiherburg 4.60 u. 7 E, Amras u. zurück 4.80 u.
7.20 E, Stefansbrücke 6 u. 10 E, Iftls über Vill 7.60 u. 12 E.
Elektrische Stadtbahn (alle 7T/2 Min. ; Fabrpreis 14 h) : 1. vom Berg
Isel (PL D 8) beim Stubaitalbahnhof und Westbahnhof vorbei durch die
Andreas -Hofer- Str., Bürgerstr. , Anichstr., Maria-Theresien-Str. (PL C 4, 3),
Museumstr., Viaduktgasse u. Claudiastr. (PL E 1) bis zur Hungerburgbahn
(S. 190). — 2. Andreas-Hof er-Str. (PL B 6), Fischergasse, Maria-Theresien-
Str., Marktgraben, Innbrücke (PL B 3), Chotek- Allee, Saggenstr. (PL D 1),
Ferdinands -Allee, Hungerburgbahn, Mühlau. — 3. Bürgerstr. (PL B 5),
Maximilianstr., Hauptbahnhof, Gaswerkbrücke (PL E 4), Pradl.
Lokalbahn vom Berg Isel nach Hall, alle St.; Haltestellen: Berg Isel
(PL D 7, 8; Mittelgebirgsbahn s. S. 191), Wüten, Triumphpforte, Maria-
Theresien-Str. (PL C 4), Innbrücke, Innsteg, Saggenstr., Handelsakademie,
Hungerburgbahn (S. 190), Dollinger, Mühlau, Rum, Thaur, Hall (S. 182).
Fahrzeit Berg Isel- Maria- Theresienstr. 11 Min., Theresienstr.-Hall 38 Min. ;
Fahrpreise (6 Zonen) 14-36 h.
Bäder : Schwimm- u. Badeanstalt (PL D 4), Adamgasse ; Städtisches Schwimm'
bad (PL D 4), Museumstr. (jenseit des Viadukts).
Theater (PL C 3) , Vorstellungen nur im Winter. Bauerntheater im
Löwenhaus (PL 1) 1) und (So.) in Pradl (PL F 3). — Konzerte im Hofgarten.
Panorama (PI. jenseit D 1), an der Kettenbrücke, Schlacht am Berge
Isel , von Diemer und Burger (1 E). — Relief von Tirol und Vorarlberg,
im Garten des Pädagogiums (PL B C4), QOqin groß, im Maßstab von 1:7500,
Maria-Theresien-Straße. INNSBRUCK. 21. Route. 185
von Schulrat /. Schuler aus dem natürlichen Gestein der Gebirge zusam-
mengesetzt: tägl. 7 Uhr früh bis 8 Uhr abends; 60 h. — Glasmalerei- und
Mosaikanstalt (PI. 24: B 5), werkt. 11-12, 5-6 Uhr zugänglich. — Permanente
Kunstgewerbe- Ausstellung, Meinhartsstr. 14 (PJ. D 3, 4); Eintr. frei. — Tiroler
Trachten- Sammlung, Pfarrplatz 3 (9-12 n. 2-5 Uhr ; 50 h).
Post u. Telegraph (PI. C 4, 5), Ecke Maximilians- und Fallmerayerstr.
Nebenamt Bahnhofstr. 5.
Verkehr sbure au des Landesveriehrsrates in Tirol, Meinhartsstr. 14 (PI.
D 3, 4) ; im I. Stock Relief von Tirol von E,. Czelechowsky in 1 : 50000 (25qm
groß; werkt. 81/2-12, 2-6 Ohr, unentgeltlich).
Bei beschränkter Zeit (ITag): Maria-Theresien-Str., GoldnesDachl,
Hofkirche, Museum; nachm. Schloß Amras, gegen Abend Berg Isel oder
Hungerburg. — Lohnend ein Ausfing nach den Lanser Köpfen (S. 192).
Innsbruck (574m), 1151 zuerst erwähnt, seit 1420 Hauptstadt der
geforsteten Grafschaft Tirol, Sitz des Korpskommandos des 14. Ar-
meekorps und einer Universität, in neuerer Zeit in kräftigem Auf-
schwung und jetzt (mit den Vororten) 63800 Einw. zählend (einschl.
2600 Mann Besatzung), liegt prächtig am r. Ufer des Inn unweit
der Mündung der SM, da wo die Brennerstraße auf das Inntal stößt.
Überall öffnen sich Durchblicke auf den Gebirgskranz, der im N.
dicht an den Inn herantritt und in einer Reihe zackiger Kalkgipfel
(Brandjoch, Frau Ritt, Sattelspitzen, Seegrubenspitzen, Hafelekar,
Rumerspitze) das bis hoch hinauf behaute Mittelgebirge überragt,
während im S., über dem bewaldeten Rücken des Berges Isel, die
schönen Formen der Waldraster Spitze und Saite (r.) das Auge
fesseln; mehr im Vordergrund 1. über den Lanser Köpfen die
runde Kuppe des Patscherkofels. — Innsbruck ist wegen seiner
gegen Nordwinde geschützten Lage als Winteraufenthalt zu emp-
fehlen.
Auf dem Bahnhofplatz der Vereinigungsbrunnen zur Erinnerung
an die Vereinigung der Gemeinden Wüten und Pradl mit Innsbruck,
von Baumgartner (1906). Die Rudolfstraße führt r. auf den Mar-
garetenplatz (PI. C D 4), wo der Rudolfsbrunnen (1877; PI. 2) an
die 500 jährige Vereinigung Tirols mit Österreich erinnert.
Weiter durch die Landhausstraße zur Maria-Theresien-
Straße (PI. C 3, 4), der Hauptstraße der Stadt, mit ansehnlichen
Gebäuden aus dem xvn. und xvni. Jahrh. : 1. an der Ecke das Land-
haus (1719-28), mit stuckverziertem Treppenhaus im ersten Stock;
weiter das ehem. Palais Thurn und Taxis, jetzt zum Landhause
gehörend (im ersten Stock der Parissaal mit Deckengemälde von
M. Knoller, das Urteil des Paris); südl. die Triumphpforte (S. 189).
— Im nördl. Teil der Straße die Annasäule (PI. C 4), zur Erinne-
rung an den Abzug der während des span. Erbfolgekrieges in Tirol
eingedrungenen Bayern am St. Annatage 1703 im J. 1706 errichtet.
Im Hof des Rathauses (PI. 17) Fassadenmalereien von Ferd. Wagner.
N. schließt sich an die Maria - Theresien - Straße die einst von
Gräben umschlossene Altstadt und deren Hauptverkehrsader, die
von Bogengängen („Lauben") eingefaßte Herzog-Friedrich-Straße
(PI. C 3), die in gerader Richtung auf das Goldene Dachl zuführt.
186 Route 21. INNSBRUCK. Goldnes Dachl.
Das Goldne Dachl (PL 4:0 3), ein reicher spätgot. Erker mit
vergoldetem Kupferdach, ist der Hauptschmuck der von Herzog
Friedrieh „mit der leeren Tasche" (f 1439) bei der Verlegung des
Hofhalts nach Innsbruck erbauten Fürstenburg, jetzt städtisches
Eigentum. Der Erker ist laut daran angebrachter Jahreszahl erst
von 1Ö00. Die Reliefs an der oberen Brüstung zeigen Maximilian I.
mit seiner Gemahlin den Aufführungen von Tänzern und Gauklern
zuschauend. Auch die Malereien und die marmornen Wappen-
schilder an der unteren Brüstung beziehen sich auf den Kaiser.
Gegenüber der 56m h. Stadt- oder Feuerturm (PI. 22; oben gute
Rundsicht, Trkg.). — Das Eckhaus (Katholisches Kasino) auf der
andern Seite der Herzog-Friedrich-Straße ist reich im Rokokostil
verziert. Nebenan, in dem nach der Innbrücke (S. 189) führenden
breiten Teile der Straße, der Goldene Adler (PI. d; S. 184), der
älteste Gasthof der Stadt, wo u. a. 1786 Goethe einkehrte und am
15. Aug. 1809 Andreas Hof er aus dem Fenster zum Volke sprach.
Beim Goldnen Dachl und dem Stadtturm führt ö. die Hofgasse
auf den Renn weg (PI. C 2), den südl. die Hofkirche, westl. die
Hofburg (S. 187), östl. die Stadtsäle (PI. 19; s. S. 184) und das
1835 erbaute Stadttheater begrenzen. In der Mitte der zierliche
Leopoldsbrunnen (PL 1), 1893 errichtet unter Verwendung eines
kleinen Reiterbildes des Erzherzogs Leopold V. (1609-32 Graf von
Tirol) und zehn anderer Bronzeflguren von Caspar Gras (1626).
— Nördl. vom Theater der Hofgarten (S. 184).
Die *Hof- oder Franziskanerkirche (PL C 3) wurde nach den
letztwilligen Bestimmungen Kaiser Maximilians I. (f 1519) zur
Aufnahme seines Grabdenkmals 1553-63 von A. Crivelli erbaut.
Dem Grundplan nach ist sie eine dreischifflge Hallenkirche, in der
Ausführung ein Renaissancebau italienischen Stils. Zu beachten
die schöne Vorhalle und das Portal.
Das Innere (zu besichtigen werktags von 9 Uhr vorm. an, Sa. und vor
Festen nur bis 4 Uhr nachm. 5 Sonn- und Festt. sowie 3. Mai, 13. Juni,
14. Sept. und 4. Okt. 11-5 und nach 6V2 Uhr) erscheint infolge der weiten
Stellung der schlanken Run dp feiler, die zur Sicherung verankert sind, wie
ein einheitlicher Raum. Die gotischen Netzgewölbe sind durch reichen
Stukkoschmuck verdeckt. — L. vom Eingang ein 1834 errichtetes Denkmal
für Andreas Hof er (S. 213; erschossen in Mantna 20. Febr. 1810; die Gebeine
1823 hierher übertragen); zu Seiten ruhen seine Kampfgenossen Jos. Speck-
bacher (S. 188) und der Kapuziner Joachim Haspinger (S. 188). Gegenüber
ein Denkmal für alle in den Befreiungskämpfen gefallenen Tiroler (1838).
Das "Grabdenkmal des Kaisers Maximilian I. (sein Körper ruht in
Wiener -Neustadt, S. 119) erhebt sich im Hauptschiff: in der Mitte ein
Marmorsarkophag, an den Seiten, zwischen den Rundpfeilern, 28Bronze-
standbilder von wirklichen und angeblichen Vorfahren und von Zeit-
genossen des Kaisers. Der Entwurf rührt von dem Hofmaler Qilg Sessel-
schreiber her, der seit 1508 die Ausführung betrieb und 1518 in Stephan Oodl
»einen Nachfolger erhielt. Die Standbilder, die als Leidtragende gedacht
sind und bei Totenfeiern Fackeln halten sollten, sind von sehr verschiede-
nem Wert. Die Namen sind unten auf den Standplatten zu lesen. Hervor-
zuheben: r. 3. Kaiser Rudolf von Habsburg; *5. der Ostgotenkönig
Theodorich, *8. König Arthur von England, diese beiden von P. Vischer,
König Arthur unbestritten das schönste Ritterbild der deutschen Renaissance
(1513; der Schild moderne Zutat); die beiden 10. Figuren stellen die beiden
Hofkirche. INNSBRUCK. 21. Route. 187
Gemahlinnen Maximilians dar, 1. Maria von Burgund, r. Bianca Maria
Sforza von Mailand; 1550 wurde die letzte Figur (König Chlodwig von
Frankreich ; 1. rechts) von Gregor Löffler (S. 18yj gegossen.
Den schwarzen Marmorsarkophag, den ein prächtiges Eisengitter
umschließt, schmücken Reliefs aus karrarischem Marmor, nach Zeich-
nungen Florian AbeVt (-j- 1565) 1561-66 größtenteils von Alex. Colin (1526-1612),
dem Schöpfer der Bildwerke am Otto-Heinrichs-Bau zu Heidelberg, ausge-
führt. Sie schildern in malerisch belebten Darstellungen die Haupt-
begebenheiten aus dem Leben das Kaisers, dessen Ähnlichkeit in den ver-
schiedenen Altersstufen unverkennbar ist (an der vorderen Schmalseite oben
1. beginnend, Nr. 1-12 obere Reihe, 13-24 untere Reihe) : 1. Vermählung mit
Maria von Burgund 1477-, 2, 3. Kämpfe in den Niederlanden gegen die
Franzosen; 4. Krönung in Aachen 1486; 7, 9. Kämpfe gegen die Türken;
10. Bündnis mit Papst Alexander VI., Venedig und Mailand gegen Karl VIII.
von Frankreich; 11, 17, 18, 21, 22, 24. Ereignisse und Kämpfe in Italien;
12. Vermählung seines Sohnes Philipp des Schönen mit Johanna von Ära-
gonien; 13. Belagerung von Kufstein 1504; 15, 16, 19, 20. Ereignisse und
Kämpfe in den Niederlanden (16. Liga von Cambrail518; 20. Zusammen-
kunft mit Heinrich VIII. von England bei der Belagerung von Tournai
1513). — Die kniende Figur des Kaisers im Krönungsornat auf dem Sar-
kophag und die vier Kardinaltugenden oben an den Ecken sind von Lodo-
vico del Duca (1584 vollendet).
Auch das 1568-71 ausgeführte Gestühl im Chor der Kirche ist zu be-
achten. Am 3. Nov. 1654 trat hier die Königin Christine von Schweden,
Gustav Adolfs Tochter, öffentlich zur katholischen Kirche über.
Vorn im r. Seitenschiff führt eine Treppe zur Silbernen Kapelle, so
genannt wegen einer silbernen Muttergottes und der aus Silber getriebenen
Darstellungen der Lauretanischen Litanei am Altar (Zutritt an Werk-
tagen 9-12, 2-5, Sa. nur bis 4 Uhr, Führung jede 1/4 St.; Eintritt einschl.
Hofburg 40 /*, Eintrittskarten in der Hofburg-Kanzlei, im Haupttorweg der
Hofburg 1.). An der Wand 1. 23 Statuetten von Heiligen aus Erz, wahr-
scheinlich Gießversuche für das Maximiliandenkmal. Grabmal des Erz-
herzogs Ferdinand II. (+ 1595), mit Marmorbild von Colin und vier Reliefs,
Taten des Erzherzogs. Vorn 1. Grabmal der Philippine Welser (S. 191),
mit zwei Reliefs von Colin. Alte Orgel in Zedernholz, angeblich von
Papst Julius II. geschenkt.
Die k. k. Hofburg (PI. C 3), 1766-70 erbaut, enthält im zweiten
Stockwerk einige Prunkgemächer aus der Zeit nach der Erbauung,
namentlich den Riesensaal mit Gemälden von Ant. Frz. Maulbertsch.
Zutritt von der Hofkirche aus durch die Silberne Kapelle (s. oben).
N. w. hinter der Hofburg die Pfarrkirche zu St. Jakob (PI. C 3),
1717-24 erbaut; am Hochaltar ein berühmtes Marienbild von
L. Cranach d. A., als Mittelstück in einem Schöpf' scheu Gemälde;
ebenfalls im Chor das nach Oasp. Gras' Modell gegossene Grabmal
Erzherzog Maximilians des Deutschmeisters (f 1618).
Neben der Hofkirche die Universität (PI. C D 3), 1677 von Kaiser
Leopold I. gegrüadet (1200 Stud.). Nebenan die üniversitäts- oder
Jesuitenkirche f PI. 9), 1620-40 im Barockstil erbaut, mit 60m h. Kup-
pel und zwei 1901 erbauten Türmen, und die Universitäts-Bibliothek
(PI. 25), mit 250000 Bänden (8 oder 9-1 und 2 oder 3-5 Uhr).
Im N. der Universitätsbibliothek das Kapuzinerkloster (PI. D 2, 3),
1592 begonnen, das erste dieses Ordens in Deutschland; der Pfört-
ner zeigt die Einsiedelei Erzherzog Maximilians des Deutschmeisters
(s. oben), der hier jährlich eine Zeitlang wohnte.
In der Museumstraße erhebt sich der stattliche Renaissance-
bau des *Museum Ferdinandeum (PL C D 3), 1884-86 erbaut, mit
188 Route n. INNSBRUCK. Museum.
22 Künstler- und Gelehrtenbüsten an der Fassade. Eintr. "werkt. 9-5,
So. 9-12 Uhr (1 K; Kleiner Führer 20 K).
EedgeschoB. Korridor links: römische Grab-, Meilen- und Altar-
steine ; rechts : mittelalterl. und neuere Stein- u. Bronzedenkmäler, u. a.
Wappenstein des Herzogs Sigmund (1482) ; Grabplatte des Erzgießers Gregor
Löifler (f 1565) und seiner Frau. — In der Mitte der zugleich zu Aus-
stellungen benutzte Sitzungssaal. — L. die zoologische Sammlung
(unter den Vögeln mehrere sog. Rackelhähne, eine Kreuzung zwischen
Auerhahn u. Birkhuhn). R. die geognostisch-paläontologische
und die mineralogische Sammlung.
Im Treppenhaus Kartone von M. Stadler, G. Flatz, K. Blaas u. a.
Erster Stock. Im Korridor Originalmodelle von Werken tiroler
Bildhauer. — R. I. Waffen-Kabinett. Glasgemälde des xvi. u. xvn.
Jahrh., Waffen. — II. Archäolog. Saal: rhätische, römische und ger-
manische Altertümer (Funde aus demlangobard.Fürstengrab von Civezzano,
von Matrei, Moritzing, Brisen usw.). — III. Ethnograph. Kabinett (u. a.
alte Orient. Waffen ; indische Aquarelle). — IV. Kartograph. Saal: tiroler
Karten vom xv.-xix. Jahrb., darunter die des Peter Anich u. Blasius Hueber
von 1774; Reliefkarten u. a. — V. Kulturhistor. Saal: Zunftzeichen;
tiroler Maße u. Gewichte; Trachtenbilder; Musikinstrumente.
VI. Runds aal. Erinnerungen an die Kämpfe des J. 1809, nament-
lich an Andreas Hofer (S. 186, 213) und seine Waffengefährten, den Landes-
schützenmaj or Jos. Speckbacher (1767-1820) und den Kapuziner Joachim Bas-
pinger (1776-1858), sowie auch an die Kriege von 1848 und 1866. Radetzky-
Album mit über 1000 Autographen aus der Mitte des xix. Jahrhunderts.
VII. S a al. Plastische Bildwerke aus Tirol seit dem Mittelalter : 137, 138.
Terpsichore und Venus, Bronzen von Dom. Mahlknecht (1793-1876); 75, 76.
Reliefs von A. Colin (S. 187) ; Holzreliefs von Jos. Hell (1793-1832) ; Kruzifixe
des xiii. -xviii. Jahrh. ; 139. Votivbild aus Wachs des Grafen Leonhard v.
Görz (t 1500). — VIII. Saal: Emaillen, venezian. und deutsche Gläser,
Steinkrüge, Meßgewänder, Spitzen, Uhren (Taschen-Sonnenuhren mit Ma-
gnetnadel), Porzellan usw. — IX. Saal. Möbel seit dem xv. Jahrh., Glas-
gemälde ; an der Wand 1. vom Eingang : Emailaltar aus Limoges (um 1588).
— X. Saal. Metallarbeiten: im Glasschrank 1. am Fenster u. a. 1. sog.
Schmuckkästchen der Philippine Welser; Bestecke, kirchl. Geräte, Zinn-
sachen, Schmiedearbeiten u. a. — XI. Saal. Münz- und heraldische Sammlung.
Zweiter Stock. Gemälde-Galerie, in sieben Sälen und zehn Kabi-
netten. Von der Treppe r. I.-V. Kab. : tiroler, altdeutsche u. niederländ.
Maler vom xiv. bis xvi. Jahrh.; hervorzuheben, im II. Kab.: 25. Mich.
Pacher (f 1498), Flügelaltar aus dem Besitz der Familie v. Anreiter in Brixen ;
im IV. Kab.: 898, 116. L. Cranach d. Ä., Madonna, h. Hieronymus ; 899,
900. H. Baidung Grien, Beweinung Christi, Madonna mit Engeln; 122. Un-
bekannter Meister (Schule Holbeins), Bildnis des Brixener Domherrn Ange-
rer, 1519; im V. 130. Beb. Scheel (1479-1554), h. Sippe, Altarbild von 1517,
im alten Rahmen. — I.-I1I. Saal: tiroler Maler des xvn.-xix. Jahrh. (im
HI. Saal: 872. K. Blaas, Gefangennahme Andreas Hofers, s. S. 213; Land-
schaften von Jos. Ant. Koch, 1768-1839). — IV. Defregger-Saal. Defregger,
*3. Speckbacher und sein Sohn Anderl, 9. Selbstaufopferung des Tharer-
wirts, 11. tiroler Helden; dann sechs Kopien der Hauptbilder Defreggers,
z. T. von ihm selbst vollendet. — V. Saal. Moderne Tiroler und Öster-
reicher: 943. K. Jordan, 1809; 457. A. Egger-Lienz, Ave Maria nach dem
Kampfe am Berge Isel 1809. — VI. Saal. Italiener, Spanier, Franzosen des
xvn. u. xviii. Jahrhunderts. —VII. Saal. Niederländer, z. T. vortrefflich:
r. 659. P. Potter, Tierstudie; 712. A. Brouwer, lachender Mann mit Zinn-
krug; 611, 612. A..van Ostade, Weib mit Bierkrug, Mann mit Tonpfeife;
624. G. Dou, flöteblasender Knabe; 717. D. Teniers d. J., Küche; 613. A. van
Ostade, alter Mann mit einem Zeitungsblatt; gegenüber 653, 654, 652. A. van
der Neer , zwei Nachtlandschaften und eine Tageslandschaft ; 697. Rubens,
ein Feldhauptmann; 599. Rembrandt, des Malers Vater (1630); 625. G. Dou,
männl. Bildnis; 635. Alb. Cuyp, Kircheninneres; 703. A. van Dyck (?), Dame
mit Spitzenkragen ; 59S. B. van der Helst, Brustbild ; 608. Ter Borch, Bildnis
Berg Isel INNSBRUCK. 2i. Route. 189
in ganzer Figur 5 *606. Frans Hals, Familienbild. — Kab. "VI. Kleine Nieder-
länder. — Kab. VII. - X. Aquarelle und Zeichnungen von tiroler Malern ;
im VII. Edgar Meyer, Schwarzensteingrund.
Den s. Abschluß der Maria-Theresien-Straße "bildet die Triumph-
pforte (PI. C 5), bei der Vermählung des spätem Kaisers Leopoldll.
mit der Infantin Maria Ludovica 1765 zum Einzug der Kaiserin
Maria Theresia und ihres Gemahls Franzi, errichtet (letztererstarb
während der Festlichkeiten, daher die Trauerzeichen im Ornament
der Nordseite). — Auf dem Karl-Ludwig-Platz (PI. B4) das Adolf-
Pichler-Denkmal von Edm. Klotz (1909).
Im S. der Triumphpforte beginnt der Stadtteil Wüten, der sich
bis zum Fuße des Berges Isel erstreckt (Lokalbahn u. Stadtbahn s.
S. 184). Nahe dem S.-Ende r. die Pfarrkirche (PI. D 7), 1751-56
erbaut, mit Gemälden von Math. Günther (1764) und Stuckdeko-
ration im Eokokostil. Schräg gegenüber der kräftige Barockbau der
Prämonstratenser - Stiftskirche (PL D 7) , aus dem Ende des xvii.
Jahrh. Die Gründung des Stifts, das früher das Tal beherrschte,
wird auf das J. 1128 angesetzt. Zur Römerzeit lag hier Veldidena,
das in der Völkerwanderung zerstört wurde. — Stubaital - Bahnhof
s. S. 192.
Der *Berg Isel (PI. D 8 ; 750 m ü. M.) , von der Lokalbahn-
station auf Promenadenwegen inlOMin. zu ersteigen (derFahrweg
zweigt weiter westl. von der Brennerstraße ab, vgl. PI. C 8), ver-
dankt seinen berühmten Namen den Kämpfen des J. 1809, in deren
Verlauf die tapfern tiroler Bauern unter Andreas Hofer dreimal
(12. April, 29. Mai, 13. August) von hier aus die von Bayern und
Franzosen besetzte Hauptstadt nahmen. DieKaiserjäger haben hier
ihre Schießstätte (Militärkonzert Sa. nachm.). Vorn das Regiments-
Museum, mit vielen Erinnerungen (Eintr. nur im Sommer, 40 h,
gedruckter Führer 40 A), und n.ö. von diesem ein Pavillon mit
Orientierungstafel und reizender Aussicht auf Inntal, Stadt und
Gebirge. Dabei eine Gartenwirtschaft. In der Nähe der Schieß-
stände, wo derFahrweg endet, ein Bronzestandbild Andreas Hofer s,
die Fahne in der linken Hand, mit der rechten Hand nach Inns-
bruck weisend, von H. Natter (1893) ; dahinter t. eine Kreuzkapelle
(1912) zur Erinnerung an die Jahrhundertfeier von 1909 und drei
Kriegerdenkmäler.
Den schönen Blick von der entgegengesetzten Seite auf Innsbruck
mit dem Hochgebirge im Hintergrund hat man im N. der Stadt.
Man überschreitet die Innbrücke (PI. B 3), die nach den Vor-
orten Mariahilf, Hötting (mit alter hochgelegener Kirche und dem
neuen botan. Garten und bo tan. Institut der Universität) und St.
Nikolaus führt, und geht durch die Anlagen des Innparks (PI. B 3,
2, O 2); oder man benutzt die Lokalbahn bis zur Chotek- Allee (PI.
C 2, 1), wo ein Laufsteg zum 1. Ufer hinüberführt.
190 Route 21. INNSBRUCK. Hungerburg.
Bei der got. St. Nikolauskirche (PL 12: C 1) wendet man sich
nördl. in die Weiherburggasse und erreicht, am Schloß Büchsen-
hausen (Bräuhaus und Badeanstalt) und dem H.-P. Kayser (S. 184)
vorbei, in ^St. das Schloß Weiherburg (673m); von der Aussichts-
terrasse (Orientierangstai'el) schöner Blick auf daslnntal, die Stadt
Innsbruck, den Glungezer, Patscherkofel usw.
Von der Weiherburg auf dem „Richardweg", dann 1. anf dem „Schiller-
weg" zum (20 Min.) Eingang der Mühlauer Klamm (Gasth. Schillerhof, gut) ;
von der (3 Min.) Höllenkanzel Blick auf den die Klamm durchtosenden Bach.
Zurück nach (15 Min.) Miihlau (618m-, Gasth.: P. Edelweiß; P. Villa Andechs;
Stern, mit Gartenre-taur.; Badhaus), einem hübsch gelegenen Dorf, und mit
der Lokalbahn (12 Min.) oder zu Fuß (J/2 St.) nach Innsbruck.
Eine 850m 1. Drahtseilbahn, am r. Innufer oberhalb der Ketten-
brücke neben der Haltestelle der Lokalbahn beginnend (Abfahrt
alle 15 Min. , Fahrzeit 9 Miu. ; Fahrpreis 90 h, hin und zurück 1 Ä"20),
führt auf schräger 150m 1. Brücke über den Inn, dann hinan
(Steigung 19-55%) über einen 170m 1. Yiadukt zum Plateau der
*Hungerburg (858m; H.-Rest. Mariabrunn, Z. 3-5 -ff), mit präch-
tiger Aussicht (am besten nachm.). Daneben Bahnhofrestdur. und
Bestaur. Karwendelhof. 10 Min. von der Station am kleinen Hunger-
burgsee Gasth. Seehof, mit Aussichtsturm.
Von der Hungerburg auf dem 20km 1. Promenadenweg : westl. zum
(V2 St.) Alpengasth. auf dem Grammartboden (874m), weiter in 20 Min. zu der
Waldkapelle Höttinger Bild (906m) und in IV4 St. über den Stangensteig zum
Kerschbuchhof (s. unten); — östl. in 4U Min. zur Mühlauer Klamm (vgl. oben);
weiter über den Bach zum Purerihof und über den (40 Min.) Rechenhof (gutes
Gasth.) zur (3/4 St.) Thaurer Schloßruine, dann nach (3/4 St.) Äbsam und
(V2 St.) Ball (S. 182).
Kranebitter Klamm, 2-2V2 St., lohnend. Von der Innbrücke (S. 189)
dieiHöttinger Gasse hinauf, dann am Bache r. aufwärts, beim Wegweiser
1. zum (% St.) Planötzenhof (783m ; Wirtsch.); hier auf dem mittleren Weg
(1 St. zum Kerschbuchhof) oder r., nach 1/4 St. 1. auf dem Stangensteig
durch Wald zum (l1/* St.) Kerschbuchhof (797m; Wirtsch.), mit Aussicht auf
Saile, Kalkkögel, Tuxerfemer; dann durch Wald in 1/4 St. hinab in die
Klamm. Durch diese (Drahtseile) zur Hundskirche, der engsten Stelle,
V2 St. — Vom Kerschbuchhof 1. hinab zur (5 Min.) HS. Kranebitten (S.192)
und mit der Bahn zurück.
Nach Amkas, entweder mit der Mittelgebirgsbahn (S. 191) bis
Stat. Ambras, dann zu Fuß 5 Min. ; oder mit Lokalbahn oder
Straßenbahn bis Berg Isel, von hier 1. unter der Brennerbahn hin-
durch, über die Sill, dann „Fürstenweg-' bis zum Schloß, 3/4 St.
Für Fußgänger schönster Weg: jenseit der Sillbrücke r. auf dem
Vill-Iglser Fahrweg beim Bretterkeller vorüber, bei der Straßen-
biegung geradeaus (vgl. PL E F 8) in 3/4 St. zum Tummelplatz, der
ehem. Turnierbahn; von da, zuletzt auf dem Fürstenweg an der
Parkmauer entlang, in 10 Min. am Bestaur. Schloßkeller vorbei
zum Eingang des Schlosses.
*Schlofi Amras oder Ambras (630m), seit Anfang des xi. Jahrh.
Burg der Grafen von Andechs, kam 1563 durch Kaiser Ferdinand I.
an seinen zum Statthalter von Tirol ernannten Sohn Ferdinand, den
PfR.sui.mTrc^ fMrz,
Schloß Amras. INNSBRUCK. 21. Route. 191
Gemahl der Augsburger Patriziertochter Philippine "Weiser (seit
1557). Der Erzherzog erweiterte den "bis dahin unansehnlichen
Bau und füllte ihn nach dem Tode seiner Frau mit Knnstschätzen,
die, seit 1806 in Wien, noch heute den wertvollsten Teil der "Waff en-
sammlnng des k. k. Hofmuseums bilden. In den Kriegszeiten Ende
des xviii. und Anfang des xix. Jahrh. diente das Schloß mehrfach
als Kaserne und als Spital. Bewohnt wurde es nur noch 1855-61
von Erzh. Karl Ludwig, Statthalter von Tirol, der es herstellen
ließ. Die von ihm neu gesammelten Kunstgegenstände wurden
1880-82 aus den "Wiener Sammlungen zu einem Museum ergänzt.
Einlaß: außer am Montag und den Tagen nach Feiertagen, tägl.
9-12, 2-5, Okt.-Mai 10-12 n. 2-4 Uhr, 40 h; Sonn- u. Feiertags frei. — Be-
schreibung von Dr. Ä. Ilg, 60 h.
In dem großen Hofe, den man zunächst betritt, hat man r. das von
Erzh. Ferdinand erbaute ÜNTEBSCHLOß, in dessen offener Säulenhalle acht
römische Meilensteine von der Brennerstraße aus der Zeit des Kaisers
Septimius Severus (193-211 n. Chr.) aufgestellt sind. An die Säulenhalle
schließt sich in zwei großen Sälen die reichhaltige Waffensammlung, in
chronolog. Ordnung vom xv. Jahrh. bis zur Neuzeit.
Hinten im Hof 1. das HochschloB, der älteste Teil des Gebäudes,
unter Erzh. Ferdinand mit einem zweiten Stockwerk versehen und be-
deutend erweitert, namentlich durch den 1510-71 angebauten sog. *Spa-
nischen Saal, den man zuerst betritt. Der Saal, 1856-77 restauriert, 43m 1.,
10m Dr., 5,5m h., ist mit seinem Marmorfußboden, der kräftigen Holzdecke,
den kunstvollen Intarsiatüren, den in Wasserfarben ausgeführten Bildern
von Grafen und Herzögen von Tirol von 1229-1600 und den Stuckschilden
und Geweihen ein charakteristisches Werk deutscher Renaissance. An-
stoßend das Kaiser zimmer, mit der Fortsetzung der Fürstenbilder. Ferner
im Erdgeschoß zu erwähnen : die neu hergestellte got. Kapelle aus dem
xv. Jahrh., mit Wandgemälden von Wörndle, und das angebl. Bade-
zimmer der Philippine Welser. — Im I. Stock, Nordseite, sechs Säle mit
Möbeln und anderen Einrichtungsstücken des xvi.-xviii. Jahrh. ; im V. S.
Täfelung von 1691 aus Meran, im VI. S. kirchliche Gegenstände. Die acht
Säle der Südseite enthalten Modelle und Werke der Kleinkunst. — Im
II. Stock (N.-Seite) die historische Porträt- Galerie in neun Sälen; dar-
unter im III. u. IV. Saal Porträte des Erzh. Ferdinand (f 1595), das an-
gebl. Porträt der Philippine Welser (1527-80), ihrer Söhne Andreas (f 1600
als Kardinal) und Karl (f 1618) u. v. a. ; im V. Saal schöne Holzdecke von
1566-70. Weiter vier Säle mit Bildern ohne Wert.
Der ausgedehnte Park (Eingang beim Hochschloß r.), mit malerischen
Wasserfällen, bietet schöne Aussichten.
25 Min. ö. von Dorf Amras liegt Bad Egerdach (597m; Gasth.), mit
erdig-alkalischen Quellen, in waldreicher Umgebung. Schöne Aussicht von
dem Kirchhügel von Ampaß (718m), 35 Min. weiter östlich.
Von Innsbruck nach Igls. — Innsbrucker Mittelgebirgs-
bahn (Fortsetzung der Lokalbahn, S. 184) von der Station Berg Isel im
Sommer 15mal tägl. in 56 Min. für 1 K 40 (Talfahrt 80 h). — Wagen
s. S. 184.
Lokalbahn bis zur Station Berg Isel s. S. 184. Die Bahn über-
schreitet die SM, dann den Fürstenweg (S. 190) und führt durch
Wald bergan in 7Min. zur Stat. Ambras (zum Schloß 5 Min., s. S.190).
— Stat. Lans-Sistrans, 10 Min. westl. von dem Dorf Lans (864m;
Gasth.: Traube, Wilder Mann). Vom Bahnhof gleich r. durch das
192 Route 21. INNSBRUCK. Umgebung.
Holzgatter erreicht man in nordwestl. Richtung in 20-25 Min. die
Kuppe der *Lanser Köpfe (931m), mit schöner Aussicht anf Inns-
bruck, über das Inntal von der Martinswand bis znm Kaisergebirge,
im SW. Stnbaier Ferner, Waldraster Spitze, Habicht, Saile. — HS.
Lanser See, bei dem moorhaltigen kleinen See d.N. (842m).
8,5km Igls (870-884m; Gasth. : * Maximilian, Z. 2-10 K; Gr.-H.
Iglerhof; Tirolerhof, Z. 2-6 K, Altwirt, beide gut), Kirchdorf am
Fuße des Patscher Kofels (2*2 48m ; prächtige Aussicht; Schwebebahn
geplant), als Luftkurort und Wintersportplatz besucht.
Von Innsbruck nach Fulpmes. — Stubaitalbahn (elektr.
Schmalspurbahn), 18km in 1 St., für 3.30 oder 2.20 K. Abfahrt vom
Stubaitalbahnhof (PI. C7; Straßenbahn vom Hauptbahnhof s. S. 184). Aus-
sicht links.
Die Bahn zieht sich unterhalb der Brennerstraße bergan; schöner
Blick ins Inntal. Tunnel. 2,3km HS. Sonnenburgerhof (680m; gutes
Hotel, mit großem Garten und Aussicht). Weiter ansteigend, mit
stets wechselnden Blicken auf das Silltal, über (4,5km) HS. Natters
nach (6km) Mittlers (837m), am Fuß der Saile. Tunnel. Jenseit
(10,7km) Kreit (980m) überschreitet die Bahn den Kreiter Graben
und wendet sich s.w. ins Stubaital. — 16km Telfes (987m). In
Windungen scharf hinab.
18km Fulpmes (935m; Gasth.: *Gr.-H. Stubai, am Bahnhof,
Z. 2-10, F. 1.50 K; Lutz, Z. 1.40-2.20 K; Pfurtscheller, Z. 1.20-
1.60 K), Dorf von 1400 Einw., als Sommerfrische besucht. —
51/2 8t. s.w. der Hohe Burgstall (2613m), mit großartiger Aussicht.
Von Fulpmes Fahrstraße (Postomnibus vom Bahnhof 2 mal tägl. in
I1/4 St.) n.ö. nach (4,5km) Mieders (982m; H.-P. Lerdienhof, 50 Z. von 1 K50
an, Alte Post, beide gut), Sommerfrische in hübscher Lage. Von hier
auf die Waldraster Spitze (2719m) über Mar ia - Waldrast 5-6 St. m. F., nicht
schwierig.
Von Fulpmes weiter im Stubaital s. S. 202.
Von Innsbruck nach Bfittenwald, 53km, Eisenbahn in l3/4 St.
Abfahrt vom Hauptbahnhof (PL D 4). 9km HS. Kranebitten (S. 190). Die
Bahn durchdringt die S. 200 gen. Martinswand in einem 1800m 1. Tunnel
und führt über (19km) S tat. Hochzirl (922m), 300m über Zirl (S. 199), (33km)
Seefeld (1180m; Gasth. Post) und (47km) Schamitz (963m-, Gasth. Adler),
wo Wagenwechsel und Zollrevision, nach (53km) Mittenwald. Vgl. Baedekers
Südbayem,
22. Das Zillertal.
Von Jenbach bis Mayrhofen, 32km, Eisenbahn in l'/2-2 St. für 3.80,
2.40 K.
Jenbach (531m) s. S. 182. — Die Bahn führt über den Inn
nach (2km) Rotholz und (3km) Straß, am Eingang des Zillertals. —
6km Schlüters, mit Mineralbad. — 10km Fügen (544m; Bahn-
restaur.; Gasth.: Post, Stern, Aigner), Sommerfrische. — 17km
Kaltenb ach- Stumm.
Zillertal. MAYRHOFEN. 22. Route. 193
_24km Zell am Ziller (575m ; Gasth.: Bräu, 30 Z. zu 1.20-3 K,
Zum Welsehen, Schneeberger, am r. Ufer ; Post bei Strasser, am 1.
Ufer), Dorf mit 1250 Einw. und Sommerfrische. S.o. der Eainzen-
berg, mit der Maria- Rast- Kapelle, und die Gerloswand (2166m),
südl. der Tristner (2763m) und die Schneefelder des Ingent (29 18m).
— MW. von der Post w. hinan nach (3/4 St.) Klöpfelstaudach (760m),
Bauernhof mit trefflicher Aussicht.
Östl. von Zell öffnet sich das Gerlostal, durch das ein viel begangener
Satmweg (Straße geplant) in den Pinzgau führt (Ms Gerlos 4V2, von da über
den Paß nach Wald abermals 4J/2 St.). Von Zell s.o. zum (7< St.) Fuß des
Hainzenbergs und über Dorf Hainzenberg zum (IVz St.) Ötschen-Whs. (1081m).
Weiterhin meist durch Wald zum./28/4 St.) Dorf Gerloa (1241m; Gasth.:
Alpenrose, Stockt, Kammerl ander). Über den Krummbach zum (1 St.) Durlas-
boden (1403m) und zum (20 Min.) Wegweiser zur Zittauer Hütte. Das
Gerlostal wendet sich hier nach S. (Wildgerlostal), während unser Weg
östl. weiter zur (10 Min.) Brücke über den Hollenzer Bach (Grenze von Tirol
und Salzburg) führt. 7 Min. Wegteilung (geradeaus zur Platte, s. unten)*,
der direkte Weg in den Pinzgau folgt dem Bach hinan, überschreitet den
flachen (3/4 St.) Gerlospaß oder die Pinzgauer Höhe (1486m) und senkt sich
über (V2 St.) Ronach (1380m) nach (IV2 St.) Wald (S. 174).
Vorzuziehen ist der Reitweg über die Pinzgauer Platte nach Krimml
(von Gerlos 4 St., MW. ; F. entbehrlich, 14 K von Zell). Bei der (37 Min. von
Duvlasboden) Wegteilung (vgl. oben) am NW.-Abhang des Plattenkogels
hinan, dann 1. zu (3/4 St.) WaltVs Gasth. auf der Mitter -platten- Alp (1695m)
und zur O/2 St.) Leitner-Alp (1698m); 10 Min. die Filzstein-Alp (1641m;
Wirtsch.); gleich darauf öffnet sich der "Blick ins Krimmler Tal. Nun
r. durch Wald im Zickzack hinab nach (1 St.) Krimml (S. 174). — Noch
lohnender ist bei gutem Wetter der 1 St. weitere Weg (rote WM.) über
den Plattenkogel (2040m), mit herrlichem Blick (Führer entbehrlich).
32km Mayrhofen (629m; Gasth.: Neuhaus, 60 Z. zu 1.20-
2.50 K; Stern oder Neue Post, gut), Dorf mit 1300 Einwohnern.
Das Tal teilt sich hier in vier Äste („Gründe"): ö. Zillergrund, s.o.
Stillup, s.w. Zemmtal, w. Tuxertal.
* Ahornspitze (2971m), mit großartiger Aussicht, 7-7V2 St. (F. 16 K),
nicht schwierig ; rot MW. über die (5 St.) Edelhütts (2238m ; Wirtsch.).
Von Mayrhofen über das Tuxer Joch nach St. Jodok,
I2ya St. (Fahrstraße bis Lanersbach). Auf dem (7z St.) untern Steg über
den Zemmbach ins Tuxertal nach (3/4 St.) Finkenberg (839m ; Gasth. : Eberl,
Neuwirt) ; 2 St. Vorder- Lanersbach (1256m ; Kapellenwirt) ; V2 St. Lanersbach
oder Vordertux (1290m ; Stockwirt). 2 St. Hinterlux (1494m ; Gasth. Kirchler,
Z. von 1 K an, im Hochsommer oft überfüllt), mit indifferenter Therme
(22° C). Von hier auf rot MW. zum (2x/2 St.) Tuxer Jochhaus (2308m ;
Gasth.), mit herrlicher Aussicht. Nun scharf 1. zum (10 Min.) Tuxer oder
Schmirner Joch (2340m) ; hinab in das Schmirner Tal nach (H/2 St.) Käsern
(1628m) und über Inner- und Außer-Schmim nach (2l/2 St.) St. Jodok (S. 203).
Das Zemmtal ist sehr besuchenswert (F. unnötig). 10 Min.
hinter Mayrhofen über den Ziller, 10 Min. weiter über den Stillup-
bach (in der Stillupklamm schöne Wasserfälle) ; 1 Min. den Saum-
weg 1. zum (15 Min.) Hochsteg (660m), 15m über dem aus wilder
Schlucht hervorstürzenden Zemmbach. Dann am 1. Ufer bergan,
am (15 Min.) Whs. zur Linde vorbei in die *Dornaubergklamm, mit
zahllosen "Wasserfällen, bis zum (3/4 St.) Karlsteg (860m); hier aufs
r. Ufer ; 55 Min. Gasth. Schliffstein ; 20 Min. Ginzling oder Dornau-
berg(999m; Gasth. : Kr'öll, Z. 1.20 K; Neuginzling~), an der Mündung
des Floitentals hübsch gelegen.
194 Route 23 BREGENZ. Arlbergbahn.
Von Ginzling über das Pfuscher Joch nach Sterzing,
1372 (von Mayrhofen I6V2) St. F. bei gutem Wetter entbehrlich, von'
Breitlahner bis St. Jakob 13, von hier bis Sterzing 8 K. Der Weg führt
durch das Zemmtal nach (1 St.) Roßhag (1096m ; Gasth. Fankhauser) und
(1 St.) Neu-Breitlahner (1249m; Eder's Gasth.). S.o. öfihet sich hier der
Zemm- oder Schwarz ensteingrund : 3l/t St. bis zur Berliner Hütte (2057m;
Wirtsch.) auf der Schwarzenstein-Alp, in prächtiger Lage (s. Badekers
Südbayern). — In dem s.w. Talzweig, dem Zamser Tal, folgt von Neu-
Breitlahner die (2V2 St.) Dominikushütte (1684m; Wirtsch.), gegenüber der
Mündung des prächtigen Schlegeistals (2V2-3 St. zum Furtschagelhaus ;
2337m; Wirtsch.). Weiter in 2V2 St. zum Pfitscher Joch (2248m; Rainers
Was.), mit trefflicher Aussicht ; hinab über Stein nach (2 St.) St. Jakob
in Pfitsch (Rainer's Gasth.); l«/4 St. Wieden, 2»/« St. Sterzing (S. 204).
23. Von Bregenz nach Innsbruck. Arlbergbahn.
Von Landeck nach Mals und Neuspondinig.
220km. Staatsbahn, Schnellzug in 4V2-5 St. für 26.20, 16.00, 10.20 A;
Personenzug in 7 St. Kanadischer Aussichtswagen (Buchs) Feldkirch-
Innsbruck (Wien) für 5 1.- Die «Arlbergbahn, 1880-84 erbaut, gehört
zu den interessantesten Gebirgsbahnen; Maximalsteigung auf der Westseite
(Bludenz-Langen) 3io/oo, Ostseite (Landeck-St. Anton) 26%o. Aussicht von
Bludenz bis Langen meist rechts, von St. Anton bis Innsbruck links.
Bregenz. — Bahnrestaurant. — Gasth.: *H. Montfort (PI. a: B2),
50 Z. zu 3-6, F. 1.50, M. 3.50 K, *H. de LEurope (PL b: B 2), Z. 2-4 .ff,
beide am Bahnhof; Österreichischer Hof (PI. c: B 2), am Hafen;
Weißes Kreuz (PI. d: B 3), Römerstr., 34 Z. zu 2-3.50, F. 1.20 A, Post
(PI. e: C2), am Hafen, mit Garten, 50 Z, zu 2-4 K, beide gut; Krone (PI. f:
B 3), Z. 2-2.50 K; H. Bahnhof (PI. q: B 2, 3), Z. 1.50-2 K; Austria
(PI. g: B2), Z. 2-3 AT; Bregenzer Hof (PI. i: A3), 24 Z. zu 1.60-2.50 K;
Heidelberger Faß (PI. k: B 3), mit Garten, Z. 1.60-2.50 A"; Löwe
(PL n: B 2). — Restauk. : Sporthaus (PI. A 2), in den Seeanlagen; Zentral
(Pilsner Bier); Seiners Bierhalle Helvetia; Austria (s. oben). — Wein bei
F. Kim, Kirchstraße (PL B 3). — Schwimm- und Badeanstalten an der
Reichsstraße.
Bregenz (396m), Hauptstadt von Vorarlberg, mit 10000 Einw.,
liegt reizend am Fuß des Pfänders am O.-Ende des Bodensees.
Im Landesmuseum (PI. B 2 ; 60 h) naturgeschichtliche Gegenstände,
Gemälde, Münzen und röm. Altertümer. Die AU- oder Oberstadt
(PI. C 3) , ein unregelmäßiges Viereck auf einer Anhöhe, nimmt
die Stelle des röm. Oastrums Brigantium ein. Auf einem Hügel
südl. die stattliche Pfarrkirche (PI. B 4) , mit altem Quaderturm.
Von den Seeanlagen (PL A B 2 ; häufig Konzert) herrlicher Blick auf
den See und die Säntisgruppe. — 8/4 St. nördl. Lochau, mit dem
schön gelegenen Kaiser-Strand-Hotel.
Vom *Gebhardsberg (600m), s/i St. (Fahrweg bei der Pfarrkirche vor-
über), mit Trümmern der Burg Hohenbregenz, Kirchlein und Whs., schöne
Aussicht über den Bodensee, das Rheintal und die Appenzeller und Glarner
Alpen (Orientierungstafel).
Ausgedehnter ist die Aussicht vom *Pfänder (1064m), ö. von Bregenz
(Schwebebahn wird gebaut). Fußweg (2 St.) über den Berg Isel (Schießstand)
und am (1.) Hof Weißenreute vorüber, dann r. (weiße WM.) durch Wald
bergan über Hintermoos, am Hot. Pfänderdohle vorbei zum H.-P. Pfänder,
5 Min. unter dem Gipfel. Der Fahrweg (2*/2 St.) führt über das Dorf Fluh
hinauf (Zweisp. hin und zurück 20 A).
1:125.000 2 *-■
? TTi] rnn Pt pt-
WR/«
P^rsrf
»i=r^
2Tx «S ^ 0"
%K*
Vvl'^a.j:
Arlbergbahn. FELDKIRCH. K.S.196. — 23.R. 195
Von Bregenz nach Bezau, 40km, Bregenzerwald -Bahn in 2 St.
für 2 K 60 (II. Kl.), 1 K 70 (III. Kl.). Die Bahn führt durch das Tal der
Bregenzer Ach. 22km Ungenau -Hütisau (505m); 25km Egg (565m); 30km
Andelsbuch (639m). 34km Schwarzenberg (635m; Bahnrest.); 4km n. das
gleichnam. Dorf (Gasth. : Hirsch, Adler), Sommerfrische am Fuß des Eoch-
älpele (1467m; 2V4SL ; lohnende Aussicht). 40km Bezau (651m ; Bahnrest..;
Gasth. Post). — Von hier Fahrstraße (Post bis Schoppernau in 3 St. für
2 K 40) über (6km) Mellau (690m ; Gasth. Bär, mit Stahlbad) und (12km)
Schnepfau (753m; Gasth. Krone) nach (16km) Au (796m; Gasth.: Krone,
Rößle) und (20km) Schoppernau (840m; Gasth. Krone). Die Straße führt
weiter nach dem (1 St.) Schwefelbad Hopfreben (1021m). Nun Karrenweg
bergan zum (3/4 St.; 32km) *Schröcken (1260m; Peter' & Gasth.), Dörfchen
inmitten eines gewaltigen, von steilen Bergen umschlossenen Trichters.
Vom Schröcken nach Stuben (Arlberg), 6 St., blau MW. (Führer
unnötig) über die Kbrber-A. nach (3 St.) Lech (1447m ; Gasth. : Krone, Post),
am Fuß des Omeshorns (2568m) hübsch gelegen ; von hier Fahrstraße über
Zürs und den Flexensattel (1784m) nach (3 St.) Stuben (S. 196).
Die Bahn überschreitet die Bregenzer Ach (1. der Gebhardsberg,
S. 194) nnd tritt bei (4km) Lauterach in das breite Rheintal. — ■
9km Schwarzach (422m ; Bahnrest. ; Gasth. Bregenzerwälderhof).
12km Dornbirn (430m ; Gasth. : Rhomberg, Z. von 2 K an, Weiß,
am Bahnhof, Z. 1.40-2.50 .?, beide gut; Weißes Kreuz; Mohr), fast
5km lange Stadt mit 16 000 Einw., an der Dornbirner Ach. Den
s.w. Horizont begrenzen die Appenzeller Berge , der Kamor nnd
Hohe Kasten, der schneebedeckte Säntis, die vielgezackten Cur-
flrsten nnd der Alvier.
1 St. a.ö. das Oütle (519m; Gasth.), mit Baumwollspinnerei und 57m h.
Springbrunnen; 10 Min. weiter die * Rappenlochschlucht. Zurück über den
Zanzenberg (585m), mit hübscher Aussicht (IV2 St. bis Dornbirn).
20km Eohenems (433m; Gasth.: Bahnhof, Einfürst, Post), Städt-
chen mit 5800 Einw. nnd Schloß des Grafen Waldburg-Zeil. Znr
Rnine Alt-Hohenems (713m) 40 Min. Auf dem (3/4 St. n.) Qlopper
(688m) Bnrg Neu-Hohenems.
Ans der Rheinebene ragt w. der Kummenberg (668m) auf. — 25km
Götzis (426m; Hot. Montfort), mit Schwefelbad und (V4 St.) Ruine
Neu-Montfort. — 33km Rankweil (462m; Gasth.: Hecht, Z. 1.20-
1.60 K-, Schützen, Z. 1-2 K), an der Mündung des Laternser Tals.
Auf den*Hohen Preschen (2006m) 5-6 St.. F. 10 K, für Geübte entbehr-
lich (VzSt. unterm Gipfel dasFreschenhaus,Wirtsch.); treffliche Bundsicht.
37km Feldkirch (456m; Bahnrestaur. ; Gasth.: Bär, Z. 2-5 K,
mit Garten; Englischer Hof oder Post; Vorarlberger Hof, am Bahn-
hof, Z. 2-3 K\ Lowe, Z. 2-3 K; Schäfle, Z. 1.20-2 K), alte Stadt
von 5000 Einw., an der III, mit Pfarrkirche aus dem xv.-xvi. Jahrh.,
überragt von der großen Schattenburg.
Am 1. Ufer der 111 (jenseit der untern Brücke r. hinan) der Margareten-
kapf, Besitztum der Familie v. Tschavoll (zugänglich So. 9-12, 4-6, werkt.
8-11, 3-7 Uhr); im Park Aussichtswarte. — Ober- und unterhalb von Feld-
kirch durchbricht die 111 die Kalkfelsen (obere und unlere lllschlucht) .
Von Feldkirch nach Buchs, 19km, Eisenbahn in 1/2 St. — 15km
Schaan (4km südl. Vaduz, Hauptort des Fürstentums Liechtenstein); vor
Buchs über den Rhein. Vgl. Bcedekers Schweiz.
Die Bahn tritt durch einen Tunnel in die obere lllschlucht und
überschreitet den Fluß vor (41km) Frastanz (472m). Das Tal er-
Bsedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 13
196 Route 23. BLUDENZ. Arlberglahn.
weitert sich, bis Bludenz Inner -Walgau genannt. — 48km Nenzing
(508m), an der Mündung des Oamperdonatals. Über die 111.
59km Bludenz (581m ; Gasth. : Bludenzer Hof, Z. von 2 K an,
gut, Arlberg, beide am Bahnhof; Scesaplana, gut; Eisernes Kreuz%
Z. 1.40-2.50 K), Stadt mit 6000 Einw. in schöner Lage, überragt
von dem Schloß Gaienhofen (jetzt Bezirkshauptmannschaft). S. die
malerische Schlucht des Brandner Tals.
Auf den * Hohen Frassen (188Lm) 4-4Va St. (Führer 9 K, entbehrlich)-,
*/« St. unter dem Gipfel die Frassenhütte mit Wirtsch.; prächtige Aussicht.
Von Bludenz zum Lüner See und auf die Scesaplana,
Behr lohnend. Fahrstraße bis Brand (10km 5 Stellwagen vom Bludenzer
Hof 4mal tägl. in 2 St., 3 K 50). Über die 111 nach (20 Min ) Bürs und über
(l'/4 St.) Bürserberg (870m) durch das schöne Brandner Tal nach (IV2 St.)
Brand (1047m; Gasth.: Beck, Z. 1-3 K, Scesaplana, Z. 1.60-2.50 J5T, beide
gut). Weiter Fußweg über (H/2 St.) Alp Schatten -Lagmnt zum *Lünersee
(1943m); an der W.- Seite (2 St.) die Douglaßkütte (Wirtsch.). Von hier auf
die *Scesaplana (2967m), den höchsten Gipfel der Rätikonkette, 3-3V2 St.
(Führer von Brand 14 K), etwas mühsam ; großartige Rundsicht. Näher
ist der Weg (blaue WM.) von Brand über die (2*/2 St.) Oberzalimhütte (1930m;
Wirtsch.) und die (21/* St.) Straßbui-ger Hütte (2700m: Wirtsch.) zum
(li/4 St.) Gipfel.
S.o. öffnet sich oberhalb Bludenz das freundliche, von der 111 durch-
strömte Montafoner Tal. Elektr. Bahn (13km in 3/4 St. ; 1 K 50 oder 80 h)
nach dem Hauptort Schruna (660m; Gasth.: Taube, Z. 1.60-2, M. 2.50 K,
Löwe, beide gut; Adler, Z. 1.80-2 K), als Sommerfrische und Wintersport-
platz besucht. Mittelpunkt lohnender Ausflüge: n. nach (IV4 St.) Außer-
Bartholomäberg (1074m), mit schöner Aussiebt; s.w. durch das Gauerlal zum
Lünersee (s. oben), 7-8 St. (F. 18 K) ; auf die Sulzfluh (2824m), mit prächtiger
Rundsicht, über die Tilisunahütte (Wirtsch.) in 71/2-8 St. m. Führer (18 K),
usw. — Fahrstraße (Post bis Gaschurn 2 mal tägl. in 2Vz St. für 2 K 40)
von Schruns über (9km) St. Gallenkirch (817m ; Gasth. : Rößle, Adler) und
(15km) Gaschurn (964m; Gasth.: Rößle oder Post, Z, 2-3 5"; Krone) nach
(20km) Patenen (1027m; Gasth. Sonne). Lohnende Übergänge von hier
über das Zeinisjoch (1852m) in 4-4V2 St., oder die Bielerhöhe (2021m; dies-
seits das Madienerhaus, mit Wirtsch.) in 7 St. nach Galtür (1583m ; Alpen-
haas Fluchthorn, Z. 1.50-2.50 K) im Paznauntal, von wo Fahrstraße (Post
in 41/4 St. für 3 K 50) talabwärts über (9km) Ischgl (1377m; Gnsth.: Post,
Wälsch wirt) und (19km) Kapp l (1258m; Gasth. Hirsch) nach (34km) Plans
(S. 197).
Die Bahn verläßt bei dem Nonnenkloster St. Peter die 111 und
wendet sich 1. in das von der Alfenz durchflossene Klostertal. —
69km Bratz (705m). Viadukte und Tunnels folgen sich rasch. —
81km Dalaas (932m; Gasth. Paradies); unten im Tal das Dorf
(836m; Gasth. Post). — Weiter meist hoch an der Bergwand über
die Radonaschlucht nach (88km) Danöfen (1074m); dann über den
Streubach zur (93km) HS. Klösterle (1157m); r. unten das Dorf, an
der Mündung des Nenzigast-Tals. Weiter über die Wäldlitobel-
ftrücfee, dann in einem Tunnel unter dem Bergsturz von 1892 hin-
durch nach (96km) Langen (1217m; Bahnrestaur. § Gasth. Post).
Von Langen nach St. Anton über den Arlberg, 3'/2-4 St.,
lohnende aber schattenlose Wanderung auf der Arlbergstraße über (40 Min.)
Stuben (1409 m; Gasth. Alte Post) in Windungen hinan zur (IV2 St.)
Arlberger Höhe (1802m) ; 5 Min. weiter das Hospiz St. Christoph ; hinab über
(20 Min.) Kalteneck (1693m) nach (1 St.) St. Anton (S. 197).
Die Bahn überschreitet die Alfenz und tritt in den Arlberg-
tunnel, 10216m lang, bis zur Mitte (1311m) stark ansteigend.
.< Reutte , Lennoos
Weissenbaclu
WH-
-il 1
".2
-a '&■£ '-
/>*
*/*■
1 §
«5 *
4 *
V.
k 4*-"& %%J3*^-1 4te*,s 1*141 «n«2 :
I Mii k w IX y ^^ %-< il& > ■ I * i T
I ilS-V^T %* W s X\e" 1 ff * ;;<l * I "
2% ,
Arlbergbahn. LANDECK. K.S.200.— 23.R. 197
Die Durchfahrt dauert 15 Min. Am Ostportal 1. ein Obelisk mit
dem Reliefbild des Erbauers der Bahn, Julius Lott (f 1883).
111km St. Anton (1303m; Bahnrest.; Gasth.: Post, 66 Z. zu 2-6,
F. 1.30, M. 4 K; Schwarzer Adler), oberstes Dorf im Rosanna-Tal,
das oberhalb St. Anton Perwäll-, unterhalb Stanzer Tal heißt, als
Sommerfrische und Wintersportplatz besucht.
Bergab nach (119km) Fettneu (1196m); r. der Hohe Riffler
(3160m). Die Bahn tritt auf das r. Ufer der Eosanna. 122km
HS. Schnann (1166m), am Ausgang der Schnanner Klamm. Zweimal
über die Eosanna.
125km Flirsch (1122m; Gasth.: Post, gut; Löwe), am Fuß der
Eisenspitze (2845m) malerisch gelegen. Das Tal verengt sich.
131km Strengen (1023m) ; 1. das Dorf (980m). Zwei Tunnels,
dann auf 232m 1., 86m h. Viadukt über die aus dem Paznauntal
(S. 196) kommende Trisanna, die mit der Eosanna die Sanna
bildet. — 136km HS. Wiesberg (960m), bei dem Schloß d. N. Dann
Tunnel durch die Majenwand.
139km Pians (913m); 1. unten das Dorf (842m ; Gasth.: Alte
Post, Z. 1-2 K, gut) ; ins Paznauntal s. S. 196. Darüber auf grünem
Mittelgebirge das Dorf Grins, am Fuß der mächtigen Parseierspitze
(3040m). — Weiter am r. Ufer der Sanna (1. unten bleibt Bruggen)
zur (144km) HS. Landeck- Per fuchs. Über den Inn.
147km Landeck (Bahnrestaur., Z. 2 ^40); der Markt (816m;
Gasth*. : *Post, 80 Z. zu 3-6, F. 1.20 K; Goldner Adler, 30 Z. zu
1.60-3.50 JT; Schwarzer Adler), mit 3600 Ein w., liegt 20 Min. w.
beiderseits des Inn. von dem alten Schloß überragt. Spaziergang über
Perjen zum Lötzer Wasserfall (Schlüssel in der Mühle, 20 h), 1 St.
Von Landeck nach Mals und Neuspondinig (Meran, Stilfser
Joch), 78km.
Motorpost bis (91km) Trafoi im Sommer 3mal tägl. in 6-7 St. für 22Z70,
bis St. Valentin auf der Haide in 4 St. für 13 K, bis Mala 2mal tägl. in
4Vz St. für 13 K 50 (außerdem 2mal tägl. Pferdepost bis Mals in 9 St.).
Die Straße steigt am r. Ufer des Inn (Stromschnellen) zur
(9,2km) Pontlatzer Brücke (860m). — 12km Prutz (866m; Gasth.
Post oder Eose, Z. 1-1.80 K), am Eingang des Kaunser Tals.
3/i St. westl. Ladis (1190m), mit Schwefelbad (Kurhaus) und Ruine
Laudeck. 1/2 St. höher Obladis (1384m), mit Sauerbrunnen, in schöner Lage.
Das Kaunser Tal zieht sich bis Kaltenbrunn in östl., dann in südl.
Richtung parallel dem Pitztal (S. 199) zum Ötztaler Zentralstock hinan.
Straße (für Fußgänger der Saumweg über Kauns und den Wallfahrtsort
Kaltenbrunn nach Nufels vorzuziehen) am Faggenbaeh entlang über (9,5km)
Nufel» (1267m) bis (13km) Feuchten (1273m ; Gasth. Hirsch) ; dann Saumweg
zum (3l/2-4 St.) Gepatschhaus (1928m; Wirtsch.), angesichts des mächtigen
Gepatschferners. Übergänge : über das ölgrubenjoch (3013m) nach Mittelberg
im Pitztal (S. 199) 7-8 St. (F. 15 K) ; über das Gepatschjoch (3243m) nach Vent
(S. 201) 9-10 St., schwierig (2 F. zu 23 K) ; über das Weißseejoch (2970m) ins
Langtauf erer Tal, 6y4 St., lohnend (FA2K), weiter bis Gi-aun (S. 198) 2y2 St.
16km Kied (877m ; Gasth. : Post), Dorf mit dem Schloß Sig-
mundsried. — Weiter über einen breiten Schuttkegel nach (22km)
13*
198 R.23.— K. 8.200. MALS. Arlbergbahn von
Tösens (931m); 10 Min. weiter über den Inn und am (5 Min.)
Oasth. Tschupbach vorbei nach
30km Pfunds (970m) , aus zwei Dörfern bestehend, durch den
Inn getrennt, am 1. Ufer an der Straße Stuben (Gasth. Post), am r.
Ufer Pfunds, an der Mündung des Radurschel-Tals.
Die Straße überschreitet die (}/% St.) Cajetanbrücke, vor der r.
eine neue Straße ins Engadin abzweigt (s. Baedekers Schweiz), und
zieht sich am r. Ufer allmählich aufwärts, zum Teil in den Fels
gesprengt, zum Teil auf gemauerten Dämmen, hoch über der engen
Innschlucht, nach (36km) Hoeh-Finstermünz (1137m; *Hot.-Pens.,
Z. 2.20-6, F. 1.20, M. 5 K), in malerischer Umgebung. Fußpfad
hinab in die Schlucht von Alt-Finstermünz (995m), Grenzscheide
zwischen Tirol und der Schweiz.
Die Straße wendet sich 1. an dem Fort Nauders vorbei in das
Tal des Stillen Bachs. Dann in großer Kehre hinan nach
43km Nauders (1365m; Gasth.: Post, Löwe), Dorf von 1100 Einw.,
an der Einmüdung der Straße aus dem Engadin (s. Baedekers
Schweiz), mit dem alten Schloß Naudersberg.
Die Straße steigt langsam am r. Ufer des Stillen Bachs zur
(50km) Besehen -Scheideck (1510m), Wasserscheide zwischen
Inn und Etsch. Hier öffnet sich jenseit des Dorfes (51km) Reschen
(1494m; Gasth. Stern) am grünen Reschen-See eine prächtige
«Aussicht auf die Ortlerkette (S. 215). — 53km Graun (1488m;
Gasth.: Wenter, 35 Z. zu 2.40-6 K, gut; Ortler, Z. 1.20-2.50 JT),
an der Mündung des Langtauf er er Tals (S. 197).
59km St. Valentin auf der Eaide (1452m; Gasth. Post), zwi-
schen Mitter- und Haidersee. Der einförmige Talboden heißt die
Maiser Eaide. R. auf einem Bergvorsprung die Benediktinerabtei
Marienberg; unten die Ruine Fürstenburg und das Dorf Burgeis.
68km Mals (1045m; Gasth. : Post oder Adler, 35 Z. zu 1.80-4 K;
Bär, Z. 1-1.50 K\ Marktflecken im Obern Vinschgau, Ausgangspunkt
der Bahn nach Meran (Bahnhof, 997m, 1km unterhalb des Orts).
Wer zwei Tage sehr lohnend verwenden will, wandere von Mals über
(10km) Taufers und (13km) Münster nach dem (17km) Schweiz. Dorf St.
Maria (138Sm; Gasth.: Schweizerhof, Stelvio), weiter über den ümbrailpaß
(S. 216) auf da3 (34km) SUlfser Joch, folgenden Tags über Trafoi in das
Etschtal zurück (s. S. 216/5).
Die Vinschgau-Bahn führt an dem alten Städtchen Glurns
vorbei nach (5km) Schluderns (919m; Gasth. Schweizerhof, Z.
1-2 K), mit der Churburg des Grafen Trapp. E. Ruine Lichtenberg.
10km Neuspondinig(885m), wo die Stilfser Straße (S. 215)
s.w. abzweigt. Weiter nach Meran und Bozen s. R. 26.
Die Bahn von Landeck nach Innsbruck bleibt auf dem
r. Ufer des Inn. L. an der Felswand Ruine Schroffenstein. 150km
Zams, mit Kloster der barmherzigen Schwestern. Weiter an der
(r.) Ruine Kronburg vorbei über (158km) Schönwies (727m) nach
Breyenz nach Innsbruck. TELFS. K. S. WO. — 23.R. 199
166km Stat. Imst (716m; Bahnrest.). 3/4 St. n. (Auto 50 h)
das gleichn. Städtchen (825m; Gasth.: Post, Z. 1.20-4 K, Sonne,
Z. 1-2 K, Eggerbräu, alle drei gut), an der W. -Seite des Qurgler
Tals freundlich gelegen; ö. der Tschirgant (2372m).
Von Imst nach Reutte, 58km, Motorpost 4 mal tägl. bis Lermoos
in 2'/2 St., weiter mit der Bahn. Fahrstraße n.ö. durch das schattenlose
Gurgler Tal über Tarrenz nach (13km) Nasaereit (843m; Gasth. : Post, SO Z.
zu 1.60-2 K, gut), wo r. die Straße von (28km) Telfs mündet (s. unten).
Die Straße überschreitet weiterhin den Abfluß des dunkelgrünen Fernstein-
Sees, an dem die Ruine Sigmundsburg; 17km Gasth. Fernstein (1007m),
unterhalb des malerischen Schlosses Fernstein; an der westL Talseite hin-
auf zum (22km) Fernpaß (1210m; Gasth.), dem schönsten Übergang von
Tirol nach Bayern; hinab am Blind- un& Weißensee vorüber, mit prächtigen
Blicken auf das Wettersteingebirge, nach (32km) Lermoos (995m; Gasth.:
Post, Z. 1.E0-5 K, Drei Mohren, Z. 2.50-6 K, beide gut), in weitem Talkessel
schön gelegen, Knotenpunkt der Straße über Griesen nach Partenkirchen
(vgl. Baedekers Südbayern). Weiter mit der Bahn nach (58km) Eeutte
(854m; Gasth.: Hirsch, 50 Z. zu 1.50-5 £, gut; Post; Tiroler Hof , am Bahn-
hof;, einem großen Markt am Lech; 1 St. östl. die "Stuibenfälle. — Von
Reutte ins obere Lechtal, nach Hohenschwangau, Füssen nsw. s. Baedekers
Südbayern.
Das Pitztal, in seinem untern Teil ein enges, schluchtenreiches Tal
mit zahlreichen Wasserfällen, verdient wegen des großartigen Talschlusses
einen Besuch (Post bis Mittelberg in IL St ; Fußwanderung vorzuziehen).
Fahrweg vom Bahnhof Imst s.o. nach (l/2 St.) Arzl (883m); weiter an dem
(1 St.; r. oben) Bad Steinhof (1103m), mit Schwefelquelle, vorbei, über
(V2 St.) Wenns (979m; Gasth.: Roter Ochs, Z. 1-2.40 Ä"; Post) und das
(1 St.) Whs. auf der Schön nach (3 St.) St. Leonhard (1377m; Gasth. Sonne)
und (23/4 St.) Plangeros (1616m; Kirschners Gasth.), dem letzten Dorf.
1 St. aufwärts Mittelberg (1734m; Gasth.), in schöner Lage angesichts des
prächtigen * Mittelberg-Ferners, der sich 40 Min. aufwärts in großartigem
Absturz bis auf die Talsohle herabsenkt. — Von Mittelberg "Übergang nach
Salden (S. 200) über das Pitztaler Jöchl (2995m), 7 St. (F. 14 K); vorzuziehen
ist der Übergang nach Vent über das * Taufkarjoch (3209m), 8-9 St., s. S.201.
— 3 St. s.o. von Mittelberg (F. 5 K), an den Kaai'lesköpfen , die Braun-
schweiger Hütte (2759m ; Wirtsch.), mit herrlichem Blick über das Firnmeer
bis zur Wildspitze. — 2l/2-3 St. s.w. von Mittelberg im Taschachtal das
Taschachhaus (2435m ; Wirtsch.), an dem großen Gletscherbruch des Taschach-
ferners. Von hier zum Gepatschhaus (S. 197), 4Vz St., nicht schwierig
(F. 15 K) : über den Sexeg ertenferner und das (2l/2 St.) ölgrubenjoch (3013m),
von wo die Hintere Ölgrubenspitze (3265m), mit sehr lohnender Aussicht,
von Geübten in 1 St. zu ersteigen ist. ^Näheres in Baedekers Südbayern.
Die Bahn überschreitet den Pitzhach und führt längs der jähen
Abstürze des r. Innufers nach (171km) Roppen (706m; Gasth.
Klocker); dann über die Ötztaler Ache (schöner Blick r. ins Ötztal
mit dem Acherkogel) nach (175km) Ötztal (688m ; Gasth.: Ötztaler
Hof), Station für das Ötztal (S. 200).
R. Schloß Petersberg. — 186km Stams, mit Zisterzienserstift.
194km Telfs (623m; Gasth. : Seiser, am Bahnhof, Z. 1.20-1.60 JT;
Post, Traube, im Ort), Markt mit 2900 Einwohnern. Von hier schöne
Straße (Post in 4'/2 St.) über Obermieming (869m; Gasth. Post)
und Obsteig (995m) nach (28km) Nassereit (s. oben).
206km Zirl (598m; Bahnreslaur.)-, 20 Min. n. am 1. Innufer
das Dorf (622m; Gasth.: Post, Z. 1.20-3 K; Löwe), von der Ruine
'Fragenstein überragt. Vom (i/2 St. vom Bahnhof) Kalvarienberg
schöne Aussicht. Stat. Hochzirl s. S. 192.
200 Route 2L SÖLDEN. Ötztal.
L. der fast senkrechte Absturz der Martinswand (1113m); hoch
oben, 260m über dem Inn, die Höhle, wo Kaiser Max nach der
Sage Zuflucht fand, und der Tunnel der Mittenwaldbahn (S. 192).
210km Keniaten (593m), an der Mündung des Sellraintals ; weiter
über (214km) Völs (585m), zwischen Obstbäumen freundlich ge-
legen, nach (220km) Innsbruck (S. 184).
24. Das Otztal.
Von Stat. Ötztal Post im Sommer 8mal täglich bis Sölden (39km) in
6-7 St., für 6 K. Wagen: Einsp. von Stat. Ötztal bis Ötz 4 K 60,
Zweisp. 8J5T20; bis Umhausen 10.60 u. 18.20, Längenfeld 15.80 u. 27.60,
Sölden 22.40 n. 42.80 K; 10">/0 Trkg.
Stat. Ötztal (688m) s. S. 199. Die Straße steigt in Windungen,
senkt sich zur Ötztaler Acht und führt über (3km) Ebene, an der
Mündung des Stuibenbachs, der hier aus der Auerklamm hervorbricht,
nach (6,5km) Ötz (820m; Gasth.: *Kaßl, 90 Z. zu 1.60-3.50 iT;
Drei Mohren), Sommerfrische am Fuß des Acherkogels (3010m).
Bei (8,5km) Eabichen (844m) über die Ache, in Windungen am
Osteig hinan ; gegenüber am r. Ufer die gewaltige Acherwand. —
10,5km Tumpen (936m; Gasth. Acherkogel, Z. 1-1.40 TT, gut).
Weiter am 1. Ufer (am r. die schroffe Engelswand') nach (15km) Um-
hausen (1036m; Gasth. : Krone, Z. 1.40-2.40 TT), in hübscher Lage.
Zum (3/4 St.) *Stuibenfall: vor der Kirche am r. Ufer des Horlachbachs
hinan; nach lfa St. auf das 1. Ufer und durch Lärchenwald V< St. bergan ;
der Bach stürzt unter einer natürlichen Felsenbrücke in zwei Sätzen 140m
hoch hinab. — Wer nach Längenfeld will, geht bei der Brücke unter dem
Fall am Wassergraben 1. hinab (blau-weiße WM.) zu dem an der Ache
hinführenden Fahrweg.
Nun in die 8/4 St. lange Talenge Maurach, eine alte Moräne ;
zweimal über die Ache. Nach kurzer Steigung in spärlichem
Nadelgehölz tritt die Straße in eine grüne Talfläche, mit den
Weilern Au (1152m ; Gasth. Lamm) und Dorf; s.w. der Hauer-
kogel, weiter zurück Hallkogel, Perlerkogel, 1. Gamskogel.
24km Längenfeld (1179m; Gasth.: Hirsch, Z. 1.40-3 K, gut;
Stern), an der Mündung des Sulztals, aus dem der Fischbach hervor-
strömt (5 Min. vom Hirsch das Kurbad Längenfeld, mit Schwefel-
quelle). — Vor und hinter (28,5km) Hüben (1182m) über die Ache.
Das Tal verengt sich. — Beim (33,5km) Gasth. Aschbach (1253m)
auf das 1. Ufer, im Wald bergan ; dann eben fort. Zwei Tunnels.
39km (9 St. von Ötztal) Sölden (1333m; Gasth.: Post, Z. 1-
1.60 IT; Orüner zum Alpenverein, bei der Kirche, 56 Z. zu 1.20-
2.20, M. 2.30 Z; Sonne), schön gelegenes Dorf und Sommerfrische.
Lohnend die Besteigung des Brunnenkogels (2900m), 4x/2 St., rote WM.
(F. 8 K): steil aufwärts zum (172-2 St.) Whs. Falkner (1974m), dann über
Viehtriften, Geröll und Fels zur (2 St.) Erzherzog - Eugen- EüUe (2743m?
Wirtsch.) und zum (3A St.) Gipfel. — Ins Stubaital über das Bildttbckl-
Joch s. S. 203. — Ins Pitztal über das Pitttaler Jbchl s. S. 199.
BmgfarugjgKej ,
t^Mi wiMm * tMM rtyj 4pm ,
PK all Vafrft^'HSL
Ötxtal. VENT. 24. Route. 201
Weiter am 1. Ufer der Ache längs der Bergwand durch die
Kühtreitn, eine wilde Schlucht. Die Fahrstraße endet in
1 St. Zwieselstein (1475m; Gasth.: Zwieselstein, Traube), wo
sich das Tal gabelt: 1. das Gurgler Tal (S. 202), r. das Venter Tal.
Im Venter Tal führt ein guter Saumpfad am 1. Ufer der Venter
Ache nach (iy2 St.) Kurzlehn oder Heiligkreuz (1712m; Gasth. im
Widum); oberhalb auf das r., dann bald wieder auf das 1. Ufer nach
(2 St.) Vent (1893m; Gasth.: Vent, 66 Z. zu 1.40-3 K, Wildspitze,
Kurat, alle drei gut), Dorf am Fuß der Talleitspitze (3407m), die
das Tal teilt: r. (w.) das Rofental (zum Hochjoch), 1. (ö.) das
Niedertal (zum Niederjoch).
Bergtodren von Vent : * Kreuzspitze (3455m), ö1^ St., bei wenig Schnee
nicht schwierig (F. 12 K), vom Niederjochwege bei der (23/< St.) Sammoar-
hütte (s. unten) r. hinan ; prächtige Rundsicht. — *Similaun (3607m), von der
Sammoarhütte 4*/2 St., für Geübte nicht schwierig (F. 12 K). — Wildspitze
(3774m), höchster Gipfel der Ötztaler Alpen, 6-7 St., für Geübte nicht sehr
schwierig; der Weg führt über die (272-3 St.) schön gelegene Breslauer
EütU (2848m; Wirt seh. ; F. von hier 15-16 K). — Weißkugel (3746m), 8l/r-
9 St., über das Hochioch-Hospiz (s. unten; F. von hier 18 .ZT), schwierig;
Aussicht großartig. — Übergänge: über das * Taufkarjoch (3209m) nach
Mittelberg im Pitztal (S. 199) 9 St. (F. 17 K), unschwierig und sehr lohnend.
— Über das "Ramoljoch nach Ourgly 7-8 St., 8. S. 202. — Über das Ge-
patschjoch ins Kaunser Tal, 10-11 St. bis zum Gepatschhans, s. S. 197.
Der Weg von Vent nach Unsere liebe Frau über das Nieder-
joch (8 St., mit F., 13 TT) überschreitet die Niedertaler Ache und
steigt zur (13/4 St.) Schäfer- oder Klotzhütte (2246m), dann steiler
oberhalb der Zunge des Marzellferners zur (1 St.) Sammoarhütte
(2527m; Wirtsch.), in herrlicher Lage angesichts des Schalfferners,
und über den Nieder j och ferner in 2 St. zum Niederjoch (3017m),
zwischen Finailspitze und Similaun (s. oben). Jenseit des Jochs die
Similaunhütte (Whs.), mit Aussicht auf die Ortlerkette. Steil hinab
zum (2 St.) Tisenhof (1814m) und über (1/2 St.) Ober -Vernagt
(1624m; Gasth. Edelweiß) nach (i/2 St.) Unsere liebe Frau (s. unten).
Von Vent nach Unsere liebe Frau überdasHochjoch(9 St.
bis UnseTe liebe Frau, F. bis Kurzras 13 K\ Von Vent zu den (V2 St.)
Rofenhöfen (2014m) über Matten. 8 Min. über die Ache; 15 Min. 1.
hübscher Fall des Eisfernerbachs; */2 St. die alte Moräne des Groß-
Vernagtfemers, die man auf dem Fußpfad r. in 20 Min. überschreitet.
1 St. Hochjoch-Hospiz (2468m; Whs., 54 Betten zu 4 K), unweit des
steil abstürzenden Hochjochferners ; r. Hintereis- und Kesselwand-
ferner mit großen Moränen. Vom Hospiz 25 Min. über die Moräne,
dann über den gut gangbaren Hoch j och ferner zum (1 */2 St.) Hoch-
joch (2885m); Rückblick auf das Rofental, Wildspitze, s.w. das
Schnalser Tal mit der Salurnspitze, n.ö. die Stubaier Ferner. — Nach
V4 St. verläßt man den Gletscher; nun wieder Saumweg an Felsen
hinab zum (^4 St.) Whs. zur Schönen Aussicht (2728m), dann auf
steinigem Pfad nach (H/2 St.) Kurzras (2009m ; Gasth.), der obersten
Häusergruppe im Schnalser Tal. Von hier Karrenweg am Schnalser
Bach bergab, an (1^2 St. ; 1. oben") Ober -Vernagt (s. oben) vorbei,
nach (i/2 St.) Unsere liebe Frau (1449m ; Gastb. : Adler, Kreuz, Hirsch).
202 B.25.—K.8.192. STUBAITAL. Brennerbahn von
Das Tal verengt sich •, der Weg tritt nach 1 St. auf das r. Ufer nnd
führt nach (10 Min.) Karthaus (1323m; Gasth. Rose), ehem. Kloster.
Hinah nach (1 St.) Neu-Batteis (941m; Gasth. Neuratteis), wo die
Fahrstraße beginnt (Stellwagen nach Schnalstal in 1 St., 1 K 80).
Sie tritt unterhalb (20 Min.) Alt-Batteis (837m ; Whs.) auf das
1. Ufer und führt durch die wilde malerische Schlucht hinaus in
den Vinschgau, zum (li/4 St.) Hot. Schnalstal und über die Etsch
zur (10 Min.) Station Schnalstal (S. 214; 4 St. von Unsere liehe
Frau). Von hier nach (25km) Meran, Eisenhahn in */2 St., s. S. 214.
Im Gurgler Tal (S. 201) gelangt man von Zwieselstein am
1. Ufer der Gurgler Ache aufwärts in 3 St. nach Ober-Gurgl (1927m ;
Scheiber' s Gasth.~), dem höchstgelegenen Kirchdorf Tirols, in groß-
artiger Umgebung.
Von Ober-Gurgl nach Vent über das Ramoljoch, 7-7y2 St.,
«ehr lohnend und nicht schwierig (F. 12 K). Saumpfad bis zum (3V2 St.)
Ramolhaus auf dem Kreuzköpß (3002m; Whs.), dann über den kleinen Ramol-
ferner zum ('/4 St.) "Ramoljoch (3194m), zwischen Ramol- und Spiegelkögel,
mit prächtiger Aussicht auf die Ötztaler Ferner. Hinab nach Vent 3 St.
Ins Passeier (Meran) führt von Zwieselstein ein wenig lohnender
Pfad anfangs im Gurgler, dann 1. im Timmel-Tal aufwärts über das Timmel-
joch (2509m): 5. St. bis Schönem (S. 214; F. 10 K). Vorzuziehen, aber 5 St.
weiter ist der Übergang über Ober-Gurgl, das Apere Verwalljoch und die
Essener Hütte, von da nach Schönau oder über das Seebsrjoch (2681m) nach
Moos (S- 214; F. ratsam, von Ober-Gurgl nach Schönau 10, über das Seeber-
joch nach Moos 15 K).
25. Von Innsbruck mit der Brennerbahn über
Franzensfeste nach Bozen.
134km. Südbahn. Luxuszug in 3J/2 St. für 19 K; Schnellzug in 33A St.
für 15.30, 11.50, 7.50 K; Personenzug in 5-6 St. für 11.80, 8.80, 5.80 K.
Aussicht bis zur Brennerhöhe rechts, nachher links.
Der Brennersattel (1370m) ist der niedrigste Übergang über die Haupt-
kette der Alpen, schon von den Römern benutzt, von allen Alpenstraßen
zuerst (1772) fahrbar gemacht. Die Brennerbahn wurde 1863-67 erbaut
(bis Bozen 21 Tunnels, 60 größere und viele kleinere Brücken). Größte
Steigung von Innsbruck bis zur Paßhöhe 1 : 40, vom Brenner bis Sterzing
1 : 44. — Für einen flüchtigen Blick genügt es, bis Stat. Gossensaß zu fahren
{Hochwieden besteigen), abends zurück.
Innsbruck (574m) s. S. 184. Die Bahn führt an (r.) der Abtei
Wüten vorbei, in einem Tunnel unter dem Berg Isel hindurch,
dann durch einen zweiten Tunnel und über die SM, an der sie im
Wipptal aufwärts führt; am 1. Ufer die Brennerstraße. Zwei Tun-
nels, dann (7km) HS. ünterberg (716km); gegenüber die Stephans-
brücke, an der Mündung des Stubaitals.
Das *Stubaital zieht sich s. von Innsbruck zur Ötztaler Zentralgruppe
hinan. Stubaitalbabn von Innsbruck nach Fulpmes s. S. 192. Weiter
Fahrstraße nach (6,5km) Neustift (993m ; Gasth. : Salzburger, Z. 1-2 K; Hofer).
Bei (25 Min.) Milders scheidet sich das Tal in r. Oberberg, 1. ünterberg.
In den Oberberg lohnender Ausflug von Milders zur (4-4y2 St.) Franz-Senn-
Hütte (2173m), 9/t St. vom Ende des großen Alpeiner Ferners schön gelegen.
— Von Neustift südl. über das Pinniser Joch (2369m) nach Gschnitz, 6>/2 St.
Innsbruck nach Bozen. GOSSENSASS. K.S.192. — 25.R. 203
(F. 13 K), nicht schwierig; auf der Paßhöhe die Innsbrucker Hütte (Wirtsch.)i
von wo der aussichtsreiche Habicht (3280m) für Geübte mit F. (14 K) in
3-3V2 5t. zu besteigen ist. — In dem Haupttal, dem Unterberg, liegt 3 St.
oberhalb Milders der Weiler Ranalt (1260m •, Gasth.) ; von hier zur Nürnberger
Hütte (2297m) 3-3V4 St. (Bergtouren u. Pässe 8. Baedekers Südbayern). Von
Ranalt über die (2 St.) Mutterberger Alpe (1728m ; Unterkunft) zur (1^4 St.)
Dresdner Hütte in der Ob em Fernau (2308m; Wirtsch.); von hier über den
Schaufelferner und das (3 St.) "Bildstöckl-Joch (3138m) nach (4 St.) Salden
(S. 200), sehr lohnend (F. von Neustift 22 K) ; von der Jochhöhe prächtige
Aussicht auf Stubaier und Ötztaler Alpen.
Drei Tunnels. 10km Patsch (784m). Abermals drei Tunnels,
dann dnrch den Matreier Schloßberg nnd über die Sill. — 20km
Matrei oder Deuisch-Matrei (993m; Gasth.: Krone, Lamm), schön
gelegener Markt mit dem fürstl. Anersperg'schen Schloß Trautson.
— Weiter am 1. Ufer der Sill nnd über diese naoh (25km) Steinach
(1048m; Gasth.: Steinbock, 60 Z. zu 1.20-3 K, SteinacherHof,
Post, Z. 1.40-2.20 K, Weißes Rößl, sämtlich gnt), Sommerfrische
an der Mündnng des Oschnitztals.
Die Bahn biegt bei dem Dorfe Stafflach (1100m) 1. in das
Schmirner Tal ein. — 30km HS. St. Jodok (S. 193); r. das Dorf
(1153m; Gasth. Geraer Hof), an der Mündung des Valser Tals.
Die Bahn überschreitet den Schmirner Bach, durchdringt den
Scheiderücken zwischen Schmirn und Vals in einem halbkreis-
förmigen Tunnel und überschreitet den Valser Bach. Nun an der
südl. Talwand ansteigend (r. 70m tiefer die eben zurückgelegte
Bahnstrecke), dann durch einen gekrümmten Tunnel wieder in
das Silltal. — 35km Gries (1255m); unten das Dorf (1163m ; Gasth. :
Grieser Hof, Weiße Rose, Rößl), an der Mündung des Obernbergtals.
Weiter hoch über dem Silltal, am Brenner-See (1309m) vorbei,
über den Vennabach, dann zum letztenmal über die Sill zur (40km)
Stat. Brenner (1371m ; Bahnrest.'), auf der Wasserscheide zwischen
dem Schwarzen und dem Adriatischen Meer; daneben Büsten-
denkmal des Erbauers der Brennerbahn Karl v. Etzel (f 1865).
Gegenüber an der Brennerstraße das gute H.-P. Post, Sommer-
frische (Z. 1.60-3.40, F. 1.10, M. 3.40 K).
Rechts kommt in kleinen Fällen der Eisak herab. — 44km
HS. Brennerbad (1309 m; * Gr.- Hot. Brennerbad $ Sterzingerhof,
15. Juni-15. Sept., Z. 3.50-11, F. 1.50, M. 5 K; Geizkoflerhaus,
Z. 1.70-3.40 K), mit indifferenter Therme (22° 0.). — Weiter in
scharfer Senkung durch zwei Tunnels bis (49 km) Schelleberg
(1241m). Die Bahn wendet sich w. in das Pflerschtal, senkt sich
an der n. Berglehne und wendet sich dann in dem Aster Kehr-
tunnel zurück (r. Blick auf die Gletscher des Pflerschtals).
58km Gossensaß. — Gasth.: *Gr.-H. Gröbner, 140 Z. zu 3-10,
F. 1.75, M.5I; *Wielandhof, Z. 2-10, F. 1.50, M. 5 K; *H.-P. Auken-
t h al e r , 40 Z. zu 2-3, F. 1, M. 3 J; Lamm, Z. 1-2 E, gut ; Rose.— Kur-
taxe in der Saison 2 K wöchentlich.
Gossensaß (1065m), schön gelegener Markt mit 720 Einw., ist
besuchter Luftkurort und Wintersportplatz. Gedecktes Schwimm-
204 R.25.—K.S.192. STERZING. Innabruck-Bozen.
bad. Schöne Aussicht von (V2 St. ö.) Eochwieden (1250m; Wirt-
schaft.). 41/2-5 St. ö. die Amthorspitze {Huhnerspiel ; 2751m).
Die Bahn überschreitet den Eisak und führt eine Strecke durch
das frühere Flußbett ; weiter in engem Tal (1. Ruine Straßberg).
64km Sterzing (949m; Gasth.: Stötter, am Bahnhof, Z. 1.40-3,
F. 1 K, Rose oder Sterzinger Hof, Alte Post, Z. 2-5 K, Neue Post,
Mondschein, sämtlich gut). Das Städtchen, durch frühern Bergbau
wohlhabend, mit zierlichen alten Häusern und Bogengängen, liegt
7 Min. vom Bahnhof am r. Eisakufer in weitem Talbecken. Sehens-
wert das spätgot. Rathaus und die Pfarrkirche.
Lohnender Ansflng von Sterzing (F. unnötig) oder Gossensaß (F. an-
genehm, 8 ,5") auf MW. zum (3Vz St.) *Roßkopf (2191m) , mit prächtiger
Kundsicht (s/4 St. unter dem Gipfel die Roßkopfhütte mit Wirtsch.).
In dem w. mündenden Ridnauntal führt eine Fahrstraße (Stellwagen
bis Ilareit 3mal tägl. in H/4 St. ; 1 K20) an (5,5km) Stange (Gasth. z. Gilfen-
klamm, Z. 1.60-2, F. 1.50 iT) vorbei (V2 St. südl. die sehenswerte Gilfen-
klamm; 50 h) nach (8,5km) Mareit (1039m 5 Gasth. z. Stern). Weiter auf bez.
Saumweg nach (lJ/4 St.) Ridnaun (1347m; Gasth. Sonklarhof, gut). Von
hier zum Übeltalferner, sehr lohnend, mit Führer (big zum Kaiserin-
Elisabeth-Haus 10 K): nach (3/4 St.) Maiern (1391m; Gasth.); beim (Vi St.)
Pochwerk (s. unten) r. hinan zur (2V2 St.) Grohmannhütte (2261m; Proviant-
Depot), in prächtiger Lage gegenüber dem Absturz des * Übeltalferners ; i1/* St.
weiter die gleichfalls herrlich gelegene Teplitzer Hütte (2642m; Wirtsch.);
von hier noch 3 St. zum Kaiserin- Elisabeth- Haus auf dem Becher (3203m;
Wirtsch.) , Ausgangspunkt für lohnende Bergtouren (s. Baedekers Süd-
bayern). — Vom Pochwerk (s. oben) im Lazzachir Tal und über die Schnee-
bergscharte (23£0ni) nach (4Vz St.) St. Martin am Schneeberg (2356m; Unter-
kunft), einem alten Bergwerk (Zinkblende, Bleiglanz) in großartiger Um-
gebung (Besuch auf Anfrage gestattet ; F. von Bidnaun 8 K) ; hinab nach
Rabenstein (S. 214) 2 St.
Von Sterzing über den Javfen ins Passeier 8. S. 214/3; — über das
Pßtscher Joch ins Zillertal s. S. 194.
Die Bahn überschreitet den Pfttscher Bach und führt zwischen
Fels und Fluß dicht an der (1.) Halbruine Sprechenst ein vorbei; r.
die Burg Reifenstein an der Mündung des Ridnauntals (s. oben), in
dessen Hintergrund sich hohe Schneeberge zeigen. 69km Freien-
feld (935m). — Über den Eisak und an der Burg Weifenstein (1.)
vorbei zur (72km) HS. Mauls (899m). — Die Bahn tritt in einen
Engpaß, in dem (76km) Grasstein (844m) und (80km) HS. Mittewald
(805m) liegen, bekannt durch die Niederlage der Franzosen im
J. 1809. Bei Oberau wurden 550 Sachsen aus Lefebvre's Korps ge-
fangen ; die Talenge heißt heute noch die Sachsenklemme.
Den Ausgang der Schlucht, die Brixener Klause (765m), schließt
die 1833-38 erbaute Franzensfeste, die den Übergang über den
Brenner und den Eingang ins Pustertal beherrscht. Die Station
(84km) Franzensfeste (747m ; Bahnrestaur., gut) liegt 2km n.w.
vor der Festung. Eisenbahn in das Pustertal und nach Vülach
s. R. 28.
Links unten im Tal das 1141 gegründete Kloster Neustift. Bei
(91km) HS. Vahrn (590m; Gasth. : Salern, P.Villa Mayr), mit Ruine,
öffnet sich r. das Schalderer Tal. Kastanien und Reben erscheinen.
Geofrajli. Anstalt
T.Vagner*X>ebea,Ledpä'l
Innsbruck-Bozen. KLAUSEN. K.S.227. — 25. R. 205
95km Brixen. — Gasth. : H. Tirol (PL p: Cl, 2), Laubengasse 4,
mit Cafe, CO Z. von 2 fi" an, neu; Elefant (PL a: B i), altbekanntes Hans,
mit Garten, 40 Z. zu 2 4 JT; H.Bahnhof (PL b: A4), 45 Z. zu 1.50-3.50Ä'-,
Ös terr eich. H of , am r. Rienzufer; H.-P. Burgfrieden (Pl.k: A4);
H. & Caf e Zentral (PL c: A3); Goldnes Kreuz (PL d: B2); Sonne
(PI. e: B2); Strasser (PL i: D 2), am L Eisakufer, mit Garten, Z. 1.20-
2.50 K. — Weinstule Finstertcirt, mit Künstlerstübchen.
Brixen (561m), alte Stadt von 6500 Einw., mit mildem Klima,
seit 992 Sitz von Fürstbischöfen, die bis 1803 ihre Reichsunmittel-
baTkeit behaupteten, liegt am t. Ufer des Eisak, in den die ans
dem Pnstertal kommende Rienz mündet. Die für stbischö fliehe Burg
(PI. B C 2), an der S.- Seite der inneren Stadt, stammt aus dem
xvi. nnd xvn. Jahrh. ; schöner Hof mit Arkaden in drei Stock-
werken nnd bronzierten Tonstatuen deutscher Kaiser und Brixener
Fürstbischöfe. Auf dem Burgplatze Denkmal zur Erinnerung an
das 1000jährige Bestehen der Stadt (PL 5: C 2), von Pfretzschner
(1909). Unweit der Dom (PL C 2), 1745-54 erbaut, 1897 hergestellt;
an der S.- Seite das alte Johanniskirchlein und der wohlerhaltene
Krenzgang (PL 6), aus dem xn. Jahrh., beide mit Wandmalereien
des xrv.-xvr. Jahrhunderts. In der Kreuzgangecke hinauf zum
Diözesanmuseum (Apr. -Nov. werkt. 11-12 Uhr, 1 K, Di. 50 h).
N. vom Dom der alte Friedhof (PI. 1), mit Gedenkstein des Minne-
singers Oswald v. Wolkenstein (f 1445) an der östl. Mauer, und die
St. Michaels-Pfarrkirche. Am Pfarrplatz mündet die Laubengasse,
von Laubengängen eingefaßt, mit vielen Erkern. — Am 1. Ufer des
Eisak die Rappanlage (PI. D 2), mit Aussicht.
2'/4 St s.w. Vellhurns (823m), mit ehem. Schloß der Brixener Fürst-
bischöfe, dessen Inneres reich im tiroler Renaissancestil ausgestattet ist
(60 h). — Prächtige Alpenaussicht von der Plose (2505m), 5V2-6 St. ö. ;
20 Min. unter dem Gipfel die Plosehütte ( Wirtsch.).
L. Schloß Pallaus. Über den Eisak. 98km HS. Albeins (542m);
1. oben das Dorf, an der Mündung des Aferer Tals, aus dem die
zackigen Q eisler spitzen hervorblicken. — 103km HS. Villnös (539m),
wo sich 1. das 5 St. lange Villnöstal öffnet.
105km Klausen (523m; Gasth.: Alte Post, 45 Z. zu 1.40-3 K,
Walter von der Vogelweide, beide gut ; Krone, am Bahnhof ; Lamm),
malerisch am r. Eisakufer gelegenes Städtchen; darüber Halbruine
Branzoll und hoch oben das Kloster Säben (717m), einst feste Burg,
seit 1685 Nonnenkloster.
111km Waidbruck (471m; Gasth.: Krone, Sonne, Lamm), an
der Mündung des Grödner Tals. L. oben die Trostburg (621m).
Das 24km lange Grödner Tal ist ein enges, vom Ch'ödner Bach dnreh-
strömtes Tal; im Hintergrund gewaltige Dolomitberge. Talsprache ist
bis St. Ulrich deutsch, sonst ladinisch. Viel Holzschnitzerei. Post von
Waidbruck 2-5mal tägl. in 3*/4 St. nach (13km) St. Ulrich (1236m ; Gasth.:
*Rößl, Z. 2-5 K; Adler; Marienhof \ Z. L20-4.fi"; Dolomitenhot. Madonna,
Z. 1.60-3 K\ Mondschein), Hauptort des Tals, in malerischer Lage (s.o. Lang-
kofel u. Sella). Dann Fahrstraße (Post im Sommer bis Plan in 2V2 St.)
über (5km) St. Christina (H.-P. Wolkenstein) und (9km) Wolkenstein (1539m;
Hot. Oswald von Wolkenstein), an der Mündung des Langentais, nach
(11km) Plan (1613m; Gasth.), am Talende. Nach Enneberg über das Grödner
206 R.25. — K.S.227. SC H LERN.
Joch s. S. 223. Nach Fassa über das Sellajoch fbia Campitello 4 St.), lohnend :
Saumweg bei Plan r. hinan zum (2 St.) Sellajoch (2218m; Sellajochhaus,
etwas unterhalb; Jochhospiz, 1 Min.südl. vom Joch), mit prächtigem Blick
auf Marmolata usw. (schöner noch vom *Col Rodella, 2486m, vom Sellajoch
B.w. in V*-l St. leicht zu erreichen); hinab nach (2 St.) Campitello (S. 230).
Auf den Schiern, einen der lohnendsten Aussichtspunkte Südtirols:
Post 3mal tägl. von Waidbrnck nach (8km) Kastelruth in 2>/4 St. für 2 K 60,
weiter 3mal täglich nach (8km) Ratzes in l3/t St. für 1 K 50. Die Straße
steigt von Waidbrack, am (4,5km) Gasth. zum Zoll vorbei, dann in Win-
dangen nach (8km) Kastelruth (1095m; Gasth.: Lamm, gut; Rößl), Luft-
kurort in aussichtsreicher Lage, und weiter über (13km) Seit (1002m; H.-P.
Seiserhof, Z. 2-3 K, H.-P. Dolomitenhof, Z. 2-4 K, beide gut; H.-P. Laurin),
Sommerfrische in schöner Lage (20 Min. s. *H.-P. Salegg, 1050m, nur Mai-
Stpt., mit Bädern), nach (16km) Bad Ratzes (1200m; Proßliner's Gasth.,
Z. l.c'0-3 K) , in wilder Waldschlucht am Frötschbach , mit Schwefel- und
eisenhaltigen Quellen. OsH. erstreckt sich die Seiser Alpe, eine wellige
Hochebene, mit c. 100 Sennhütten („Schwaigen") und 400 Heustadeln. I1/4 St.
ö. von Batzes das H.-P. Frommerhaus (1680m ; Z. 2-3.50 K), in waldreicher
Umgebung; von hier n. in IV2 St. auf den aussieb tsreichen Puftatsch (2174m).
— Von Ratzes auf den Schiern 4 St. (F. 8 K, entbehrlich): auf dem „Tou-
ristensteig" (Reitweg) durch die Schlucht des Frötschbachs, r. über den
Bach, nach ty2 St. bei der Blechtafel r. zu den (3 St.) Schiernhäusern (2451m),
von wo bequemer Fußweg in 20 Min. auf den Gipfel des massigen Dolo-
mitstocks des *Schlern (2564m); großartige Rundsicht.
Über den Grödner Bach und über den Eisak. Von (120km)
Atzwartg (374m; Gasth.) führt r. ein steiler Weg nach (24/2 St.)
Klobenstein am Bitten (S. 209). — Nnn wieder anf das 1. Ufer des
Eisak nnd durch vier Tunnels, hinter der (123km) HS. Völs am
Schiern (343m) über den Schiernbach ; 1. hoch oben Bnrg Prößls,
im Hintergründe der Schlera. — 126km Blumau (316m; Gasth.
Tierser Hof), an der Mündnng des Tierser Tals. Tnnnel ; am r. Ufer
beginnen die rebenreichen Abhänge der Bozener Leite.
131km HS. Kardaun (289m ; Gasth. Post), an der Mündnng des
Eggentals (S. 209); 1. hoch oben Burg Karneid. Die Bahn tritt anf
das r. Ufer des Eisak und in den weiten Talkessel von (134km)
Bozen, mit seinen Beben- und Obstgärten.
Bozen.
Gasthöfe (Vorausbestellung ratsam): *Bristol (PL a), Kaiaer-Franz-
Joseph-Straße 1, 75 Z. zu 4-10 (mit Bad 12 K), F. 1.75, M. 4 50 K-, *H.
König Laurin (PL kl), Z. 4 10 K\ * Vikt 0 ria (PL b), am Bahnhof, 70 Z.
zu 3-6, F. 1.50, M. 4.50 #; *Park-Hot. (PL pa), ScMernstr. u. Kapu-
zinerstr., mit Park, Z. 2 6, F. 1.20, M. 4 K; «Greif (PL d), Waltherplntz 9,
130 Z. zu 2.50-6 K; "Kaiserkrone (PL c), Erzherzog-Rainer-Straße, 56 Z.
zu 2.50-5, F. 1.20 K; *Schgraffer (PL n), mit Garten, 110 Z. zu 2-4 50 K,
•Europa (PL e), 40 Z. zu 1.60-5.50 K, Walther von der Vogel-
weide (PL f), Z. 2-4, F. 1.20 iT, gelobt, Stadt Botzen, neu, diese vier
Waltberplatz; Erzherzog Heinrich (PL k), Goetbestr. 14, 80 Z. zu
2.50-4 K, Zentral (PL z), Goethestr. 6, Z. 3.50-5 Z, beide gut; Stiegl
(PL h), Brennerstr. 119, in Zwölfmalgreien, 110 Z. zu 1.60-3 50 K; Gasser
(Pl.p), Z.2-3I; Riesen (PL i); Tirol (PL g), Obstmarkt, Z. 1.60-2 K;
Mondschein (PL 1), Bindergasse 25, Z. 1.60-3.50 K; Roter Adler
(PL q), Goetbestr. 3; Rosengarten (PL m), Mühlgasse, Z. 1.80-3 50 K.
Restaub. : Bristol, gegenüber dem Hotel (s. oben); Greif, Europa,
Walther von der Vogelweide, Schgraffer, alle vier Waltherplatz (s. oben);
Bayrischer Hof, Laubengasse 10 ; Bürgersaal, Eisakstr. 17; Schönblick, Wasser-
mauerpromenade. — Wein: Bathauskeller, neu; Balzenhävsl (PL s), Kirch-
Geograph. Anst.v"Wa^ner &■ Debps in Leipzig
iö seizure
L . 18.000
BOZEN. 25. Eoute. 207
ebnerstraße; Post- Weinstube, im Hot. Erzherzog Heinrich (S. 206); Pircher,
Laubengasse 29; Velthurnser Weinstube, Erzh.-Rainer-Str. 19; Löwengrube
(PI. c), Kirchebnerstr. 1; Torgglhaus (PI. t), Obstmarkt. — Cafes: Kusteth,
Erzh.-Rainer-Str. 7; Rizzi, Laubengasse.
Wagen: die erste V4 St. Einsp. IE, jede weitere 1/4 St. 50 h, Zweisp.
1 2T60 u. 80 h. Nach Gries Einsp. 2, Zweisp. 3 K. — Elektk. STRAßENBAHN
vom Bahnhof über den "Waltherplatz zum H.-P. Habsburg in Griea.
Post und Telegkaph, Poststr. 1. — Fremdenverkehrsbureau., Walther-
platz 7, werkt. 9-12, 2-5 Uhr.
Bozen (265m), ital. Bolzino, mit 24300 deutschen Einw., im
Mittelalter Hauptstapelplatz des Handels zwischen Venedig nnd
dem Norden, ist hente noch die bedeutendste Handelsstadt Tirols.
Seine Lage am Einfluß der n. aus dem Samtal kommenden Tal f er
in den Eisäk ist reizend; überraschend treten namentlich ö., im
Hintergrunde des Eisaktais, die phantastischen Dolomitgestalten
des Schiern und Rosengartens hervor, während w. der Porphyrrücken
der Mendel vom Mte. Roen bis zum Gantkofel den Blick begrenzt.
Im Stadtpark beim Bahnhof die Marmorbüste des Schriftstellers
Heinrich Noe (-J- 1896). Die schattige Parkstraße führt auf den
Waltherplatz, mit Denkmal Walthers von der Vogelweide (viel-
leicht um 1160 auf dem Yogelweidhof bei Lajen geboren; vgl.
S. 310), von Heinr. Natter (1839); abends häufig Musik. —Die
got. Pfarrkirche, aus dem xiv. u. xv. Jahrh., hat ein lombardisches
Portal mit zwei säulentragenden Löwen aus rotem Marmor (1498)
und einen zierlichen 65m h. Turm mit durchbrochenem Steinhelm
(1501-19). Spätgot. Kanzel mit Reliefs (1513-14); Marmoraltar von
1716, Altarbild (Himmelfahrt Maria) von Lazzarini, einem Schüler
Tizians. Südl. von der Kirche ein Denkmal für Peter Mayr, Wirt
an der Mahr, der 1810 von den Franzosen an der Talferbrücke er-
schossen wurde.
Mittelpunkt des Geschäftslebens sind die Laubengasse, mit
ihren Bogengängen, und der anstoßende malerische Obstmarkt.
Am Dreifaltigkeitsplatz das hübsche Bathaus, von Hocheder (1906).
— Das Museum, Kaiserin-Elisabeth- Str. 2 (tägl. 9-12 u. 2-5, So.
9-12 Uhr; 1 K) enthält im Erdgeschoß r. tiroler Zimmereinrich-
tungen, Möbel undGeräte, 1. vorgeschichtliche und andere Funde
aus der Bozner Gegend, Münzen, sowie zwei Reliefs der Umgebung
von Bozen; im I. Stock (Saal 14) Trachten, Erinnerungen an 1809
(Bildnis Andreas Hofer's, von Jak. Altmutter); im IL Stock Ge-
mälde. — Die Kirche und der n. anstoßende spätroman. Kreuz gang
des Franziskanerklosters, in der Franziskanergasse, sind aus dem
xiv. Jahrh.; in deT Marienkapelle 1. neben dem Chor ein spätgot.
Schnitzaltar von 1500. — Besuchenswert sind, besonders im Früh-
jahr, die Gärten des Fürsten Campofranco und des Dr. Streiter am
Oberbozener Berge, sowie der Garten des Grafen Toggenburg,
Franziskanergasse 2. — Am Anfang der St. Heinrichstraße das
Deutsch- Ordenshaus Weggenstein, mit spätgot. Kapelle.
Am 1. Ufer der Talfer (Zugang vor der Talferbrücke r.) bietet die
1300m 1. * Wassermauer-Promenade eine herrliche Aussicht auf den
208 Route 25. GRIES.
Schiern und Rosengarten (nach Sonnenuntergang Alpenglühen);
r. die fiinftürmige Burg Maretsch (Zeughaus), unweit davon der
Laurinsbrunnen (Dietrich von Bern bezwingt den König Laurin),
weiterhin r. Restaur. Schönblick. Die Promenade endet bei St.
Anton (S. 209), von wo man auf der aussichtsreichen *St. Oswald-
Promenade, die bei der Schlößlmühle von der Runkelsteiner Straße
1. abzweigt, c. 100m in Windungen ansteigt und am Abhang des
Hörtenbergs entlang führt, über St. Oswald und Zwölfmalgreien in
die Stadt zurückkehren kann (Rundgang von 1^2 St. Dauer).
Eine der schönsten Aussichten auf Bozen, Eisak-, Talfer- und
Etschtal hat man vom *Virgl, am 1. Ufer des Eisak. Virglbahn
(elektr. Drahtseilbahn, 344m lang, mit 66-70 0/0 Steigung), alle
15-30 Min. in 4 Min. (60, hin und zurück 80 h); Bahnhof 3 Min.
von der Eisakbrücke, unter der Südbahn. Fußgänger brauchen auf
dem gewundenen Promenadenwege */2 St. An der obern Endstation
(461m) das ^Restaurant Virglwarte mit Aussichtsterrasse. Wenige
Schritte weiter die Pens. Hof Weinegg; etwas höher die Wirtschaften
Wendlandhof und Kohlerhof. — Der Fahrweg zweigt jenseit des
Bozner Hofs (Biergarten) von der Reichsstraße 1. ab und führt
bei den Passionskapellen vorüber zur (15 Min.) Kapelle auf dem
Kalvarienberg (290m; ebenfalls schöne Aussicht), dann in Win-
dungen bergan (1/2 St.). — Vom Virgl nach Köhlern MW. in 2 St.
Elektrische Schwebebahn von der „Kohlstatt", am 1. Eisakufer,
18 Min. von der Eisakbrücke, in 14 Min. für 1 Ä"50 (hin und zurück
2 K 50) nach Kohlern. 5 Min. oberhalb der Endstation liegt Bauem-
kohlern (1140m ; Staffler'sGasth., mit Aussichtsterrasse). Weiter Pro-
menadenweg (WM. rot), an der Berglehne entlang, über die (20 Min.)
Sommerfrische Herrenkohlem, zur (10 Min.) *Dolomitenaussicht.
Von der Trienter Straße zweigt jenseit der Eisenbahnkreuzung
(10 Min. von der Eisakbrücke) 1. ein Fahrweg ab, auf dem man über
Haslach, durch Wald allmählich ansteigend, zur (i/2 St.) *Haselburg
oderBurg Kühbach (417m ; Wirtsch.) gelangt, dem Grafen Toggenburg
gehörig und zum Teil erhalten (interessante Fresken im oberen Stock),
am Rande eines Abgrunds malerisch gelegen. Schöne Aussicht vom
Ferdinandshügel, einem Felsvorsprung 3 Min. südl. von der Burg.
Westl. von Bozen (Straßenbahn s. S. 207) liegt jenseit der Talfer
Gries. — Gasthöfe (im Sommer meist geschlossen): *Au Stria, mit
prächtigen Anlagen, 100 Z. zu 3-7, F. 1.50 K, 'Sonnenhof, Z. 2-Q K,
"Bellevue, Z. 2-10 K, H.-P. Habs bürg, diese vier ersten Ranges-,
H.-P. Badl, Z. 2-3 -ST; Gold. Kreuz. — Cafe- Rest. Villa Klara. — Kur-
haus, mit Cafe-Restaur., Lesesaal und Park. — Kurtaxe tägl. 30-60 h.
Gries (273m), mit 6000 Einw., in geschützter Lage am Fuß des
Guntschnabergs, wird als Winteraufenthalt viel besucht (zahlreiche
Pensionen). Reizender Spaziergang auf der am Guntschnaberg c. 1 St.
sich hinanziehenden * Erzherzog- Heinrich- Promenade (Drahtseilbahn
in 4 Min. für 60 h zum Streckerhof, 5 Min. w. vom H.-P. Reichs-
rieglerhof, mit Cafe'-Restaur. und Aussicht).
KARERPASS. K.S.227. — 25.R. 209
Der Ritten, das hügelige Plateau n.ö. von Bozen zwischen Talfer und
Eisak, wird wegen seiner prächtigen Aussichten viel besucht. Kittnebbahn
vom Waltherplatz in Bozen nach Klobenstein, 11,8km, IV2 St., 4.80, hin
u. zurück 6.30 K. Die elektr. Bahn führt am Südbahnhof vorbei und
steigt dann vom Rittnerbahnhof, wo die Zahnstange beginnt (Maximal-
steigung 26,5 °/o), zur (5km) HS. Maria- Himmelfahrt. Weiter Adhäsionsbahn
über (6.2km) Oberbozen (1220m; Hot. Oberbozen, Z. 2-8 K, H.-P. Hofer)
und (8,1km) Wolfsgruben nach (ll,8km) Klobenstein (1149m; "H. Pott, Z. 2-
8ä), mit prächtiger Aussicht. 3/4 st. n. im Tal des Finsterbachs *Erdpyra-
miden: vom Regenwasser ausgespülte Schuttpfeiler, vielfach oben durch
einen Stein vor weiterer Zerstörung geschützt. — Großartige Rundsicht vom
*Rittnerhorn (2260m; Wirtsch.), von Klobenstein über Pemmern (Whs.) in
4 St. (F. 3 K, unnötig).
Nördl. von Bozen mündet das von der Talfer durchströmte Sarntal;
Straße bis Sarnthein (20km; Omn. 3 K). Vom Franziskanerkloster (S. 207)
n. zur (20 Min.) Baumwollspinnerei St. Anton ; weiter unterhalb der (15 Min.)
Burg- *Runkelstein (421m; Weinwirtsch.), mit Fresken aus dem xiv. Jahrh.,
vorbei. Über die Talfer an Schloß Ried und den Ruinen (1.) Rafenstein und
(r.) Langegg vorbei zum Macknerkessel, einem Chaos wilder Felstrümmer
am Fuß des senkrecht aufsteigenden Johanneskofels, und zum (2J/2 St. von
Bozen) Oasth. zur Post Halbwegs (bis hierher lohnendste Strecke); dann
am Gasth. zum Touristen vorbei nach (2 St.) Sarnthein (965m; Gasth.:
Schweizei'hof ; Post, Z. 1-3 üT), Sommerfrische in reizender Lage.
Eggental. Post von Bozen zum Karersee-Hotel, 33km, im Sommer 3mal
tägl. in 6lA St. für 6 K 40, außerdem mehrmals tägl. Omnibus ; zweisp.
Landauer 36 K; Luxus-Automobil vom H. Karersee über Vigo (S. 230) und
den Pordoipaß nach Cortina (S. 228) 2mal tägl. in 5!/2 St. für 27 K. Auf
der Brennerstraße ö. und über den Eisak nach (3/4 St.) Kardaun (S. 203);
hier über die Bahn und r. durch ein Tor und unterhalb der malerischen
Burg Karneid in die vom Karneider Bach durchströmte Porphyrschlucht
des Eggentals. Nach V2 St. vor einem Tunnel unter der Brücke der Eggen-
taler Wasserfäll. Das Tal wird breiter (35 Min. Gasth. zum Wasserfall)
und verengt sich dann nochmals. 2 St. (19km) Birchabruck (863m; Gasth.
Post), mit schönem Blick auf r. Latemar, 1. Rotwand und Rosengarten. Die.
Straße verläßt das Tal und steigt nach (21km) Welschnofen (1178m ; Gasth.:
Weißes Rößl, Kreuz, Krone), weiter durch Wald am malerischen Karersee
vorbei zum (33,5km) *Karersee-Hotel (1607m), einem großen Haus ersten
Ranges, in schöner Lage (300 Z. zu 3-15, F. 1.50, M. 4.50 K; gutes Touristen -
Restaur.); 8 Min. weiter Touristenhaus Alpenrose (Bett 2 K). Von hier
am *H. Latemar (1700m; Z. 3-7, F. 1.50, M. 5 K) vorbei zum (36,skm) Karer-
pafi (1742m; Hot. Karerpaß, Z. 2-3, F. 1.20 iT), zwischen 1. Rotwand, r.
Latemar, und hinab nach (44km) Vigo di Fassa (S. 230).
Mendel. Überetscher Bahn von Bozen nach Kaltem, 19km in 44 Min.
(I. Kl. 2 tf 48, III. Kl. 1 K 24); Mendelbahn von Kaltem zur Mendel, 4,5km
in 37-46 Min. für 3 K 50 und 2 KbO, hin und zurück 5 und 4 K. — Die Über-
etscher Bahn folgt zuerst der Meraner Bahn und überschreitet dann die
Etsch. 5km HS. Überetsch (240m). L. auf vorspringendem Fels (20 Min.)
Ruine Sigmundskron , der untere Teil jetzt Munitionsmagazin, der obere
zugänglich. Durch Tunnels und an der Burg Warth vorbei bergan nach
(14km) Stat. Eppan-Girlan (400m; Bahnrest.); 5 Min. westl. St. Michael in
Eppan (416m; Gasth.: Eppaner Hof, Sonne, Rößl), stattliches Dorf. 19km
Kaltem (424m; Bahnrest.; Gasth.: Rößl), Hauptort von Überetsch. Von
hier Fahrweg an der Ostseite des Kälterer Sees über Gmünd zur (2V2 St.)
Stat. Auer (S. 217). — Die Mendelbahn (elektr. Betrieb) führt von Kaltem
weiter bis (2,2km) St. Anton (520m); hier umsteigen in die Drahtseilbahn
(2,3km lang, Maximalsteigung 64%), die über einen Viadukt und durch drei
kurze Tunnels durch die Waldschlucht der Pfusserlahn steil hinaufführt.
4,6km Endstation Mendel (1360m); herrliche Aussicht von der Bahnhofs-
terrasse. Der Mendelpaß (1360m), in waldreicher Umgebung, ist besuchter
Sommeraufenthalt; Gasth.: r. *Gr.-H. Pe«eyaJ (April-Okt. ; 200 Z. von &K
an, F. 1.50, M. 5 K), 1. *Spreter's Mendelhof (210 Z. zu 2-10, F. 1.50, M.
4.50 K), beide mit Touristenhäusern und billigerem Restaurant. V-fa St. n.
210 Route 26. MERAN.
vom Paß der *Penegal (1738m), mit Gasth. und herrlicher Aussicht vom
Turm (nach Fondo MW. in 2 St.). — Von der Mendel führt eine elektr.
Schmalspurbahn über (8,3km) Fondo (987m-, Bahnrest.; Gasth. Post), mit
40m tiefer Klamm (Burone del Sasso; 40 h) und (20km) Sanzeno (641m),
malerisch gelegenes Dorf, nach (24km) B&rmulo (549m), wo sich die Mendel-
bahn mit der Bahn San Michele-Male vereinigt : 50km Male (S. 217). Weiter
Straße nach Madonna di Campiglio s. S. 217.
Von Bozen nach Meran s. R. 26; — nach Verona s. R. 27. — Dolomiten-
straße s. R. 31.
26. Von Bozen über Meran nach Neuspondinig.
Das Stilfser Joch.
Von Bozen nach Meran, 32km, Staatsbahn in 1 St. für 3^40(1. KL)
oder 2 K 10 (III. Kl.), Rückfahrkarten (3 Tage gültig) 5.60 oder 3.50 K. —
Von Meran nach Nensp ondinig, 62km, Vinschgaubahn in 2^4 St.
für bK 90 (I. Kl.) oder 2 AT 60 (III. KL). — Von Neuspondinig nach
Trafoi, 14,4km, Postautomobil 7-8mal tägl. in IV4 St., für 3.50 E. Von
Neuspondinig nach Salden s. S. 215. — Von Trafoi zum Stilfser Joch,
15,6km, Post 2mal tägl. in 4V*-6 St., für 8 bzw. 6.40 .ff. —Vom Stilfser
Joch nach Bad Bormio, 19km, Post 2mal tägl. in 21/2 St., für 6 E.
Bozen s. S.206. Die Balm überschreitet die Talfer und gelangt
"bei (5km) Stat. Sigmundskron (S. 209) in das Etschgebiet. L. die
Ruinen Boimont und Hocheppan, r. auf steilem Fels Ruine Greifen-
stein und weiterhin Ruine Maultasch. 13km Terlan (249m; Gasth. :
Steindlhof, Z. 1 . 50-2.50 K, gut), weinberühmtes Dorf, mit got. Kirche
(xiv. Jahrh.; der Turm neu). — 16km Vilpian (254m) ; 1. Nals,
dann das Mittelgebirge von Tisens, darüber die bewaldete Oaü
(1631m) und die Laugenspitze (S. 214). — Hinter (23km) Lana-
Burgstall (elektr. Bahn s. S. 211) die Meraner Berge. — L. Schloß
Lebenberg (S. 213). 30km Untermais (291m). Über die Passer nach
32km Meran. — Bahnrestaurant. — Gasthöfe (z. T. im Sommer ge-
schlossen): *Grand-H6tel & Meraner H o f (PI. a), Franz - Ferdinand-
Kai 2, mit schönem Garten, 275 Z. (52 mit Bad) von 6 E an, F. 2, M. 6 E;
* Palasthotel (PI. p a), Karl-Theodor-Str. 8, ganzjährig, 150 Z. (30 mit
Bad) zu 6-16, F. 1.80, M. 4.50-6 E\ 'Erzherzog Johann (PI. b), Sand-
platz, 180 Z. zu 5-12, F. 2, M. bE\ *Gr.-H. Bristol (PI. B), Habsburger
Str. 54, 130 Z. zu 5-10, F. 1.50, M. 5 E; *Sa voy Hot. (PI. g), Stefanie-
promenade 15, gleiche Preise j'Habsburger Hof (PI. d), Z. 4-10, F. 1.50,
M.5-6I, «Kaiserhof (PI. c), 125 Z. zu 6-14, F. 1.50, M. bK, 'Tiroler-
hof (PI. e), 90 Z. zu 3-6, F. 1.60, M. 4.80 K, diese drei nahe dem Bahnhof;
•H.-P. Finstermünz (PI. h), Burggrafenstr. 2, Z. 4-10, F. 1.50, M. 5 £;
"Frau Emma (PI. E), Habsburger Platz, 160 Z. von 3 Zan, F. 1.50,
M. 4.50 JT; H.-P. Keßler, Meinhardstr. 12, Z. 3-7 .E"; Gral von Meran
(PI. i), Rennweg 28 (Variete); Haßfurther (PI. 1), Steinachplatz, Z. 4-4.50,
F. 1.50, M. 4A'S Stadt München (PI. m), Barggrafenstr. 15, Z. 2.50-5,
F. 1.50, M. IE; Europa (PI. n), Habsburger Str. 50, Z. 2-3 E, mit Cafe
und Weinrestaurant. — Sonne (PI. z), Stern (PI. a), 26 Z. zu 1.60 3 E,
Mondschein, alle drei in der inneren Stadt, von Touristen besucht. —
*H.-P. Orten stein (PI. y), oberhalb der Gilfpromenade (S.212), Z. 3-6 E. —
*H.-P. Minerva (PI. M) , *Parkhotel (PI. s), Erzherzog Rainer
(PI. t), Z. 3.50-8, F. 1.50, M. 4 Z, Austria (PI. u), Msendlhof (PI. vi. alle
in Obermais. — *H.-P. Plankenstein, Karl-Theodor-Str. 7, Z. 3-8JT,
•Maiserhof (PI. x), Z. 2-3 JT, beide in Untermais. — Zahlreiche Pen-
sionen, besonders in Ober- und Untermais.
Geograph An.st von
BozmS-mi^m^ Bozen«
<2*EngL.)£
Wagner A liebes leapzl».
MERAN. 26. Route. 211
Bier-Eestauk. im Kurhaus (s. unten), im Forsterbräu (PI. p), Habs-
burger Str. 18, mit Garten, u. a. — Cafes: Kurhaus (s. unten); Oilf, Gilfr
promenade; Ortenstein (S. 210), mit Aussicht; Paris, Wieser, mit Garten,
Berglauben 44 bzw. 92. — Wein: Batzenhäusl, Berglauben 32; Marchetti,
Berglauben 84, mit Garten.
Kurhaut (s. oben), Giaelapromenade , Zutritt gegen 1 K wöchentlich,
4 K monatlich. — Kurtaxe (5 Tage frei) 35-70 h täglich.
Post und Telegraph am Sandplatz.
Droschken die einfache Fahrt im Stadtgebiet, in Untermais oder Ober-
mais bis zum Naifbach innerhalb einer Zone Einsp. 1, Zweisp. 2 K, für
jede weitere Zone Einsp. 50 h, Zweisp. 1 K Zuschlag; Zeitfahrten die erste
1/a St. 2 und 4 K, jede weitere 74 St. 50 h und 1 K (nachts die Hälfte mehr).
Elektr. STRAßENBAHN vom Bahnhof zum Karl- Ludwig-Platz in Obermais
(30 h); — vom Rennweg nach Forst (20 Ä); — vom Rufinplatz über Marling,
Tschevms und (7,6km) Oberlana (S. 213; SO h) nach Lana- Burgstall (S. 210).
Meran (320m), mit 14000 deutschen Einw., die alte Hauptstadt
von Tirol, in herrlicher, durch üppige Obst- und Weinpflanzungen
ausgezeichneter , hurgenreicher Umgebung , liegt am Fuß des
Küchelbergs ungefähr 1km ö. der Etsch am Ausgang des Passeier-
tals (S.213), von den Gemeinden Obermais (4000 Einw.) und Unter-
mais (6500 Einw.) durch die Passer geschieden. Es wird wegen seines
sonnigen trockenen Klimas als Winterkurort (mittlere Wintertempe-
ratnr 1,8° C.) und auch im Herbst zur Traubenkur viel besucht.
Der neue Stadtteil beim Bahnhof hat als wichtigste Verkehrs-
straße die Habsburger Straße, die sich im S. der Altstadt bis
zum Sandplatz (s. unten) fortsetzt. Der dem Stadttheater gegenüber
nördl. abzweigende Rennweg bildet die westl. Grenze der Alt-
stadt. An ihm erinnert r. am Gasthof Graf von Meran (PI. i) eine
Gedenktafel an das Verhör des gefangenen Andreas Hofer vor seiner
Abführung nach Mantua am 28. Jan. 1810 (vgl. S. 186). — Das
gewerbliche Leben drängt sich in der Laubengasse zusammen,
die von Bogengängen eingefaßt ist, südl. „Wasserlauben", nördl.
„Berglauben" genannt. In letzteren, Nr. 74, führt ein Durchgang-
in den Hof des Rathauses zu der ehem. Landes fürstlichen Burg, von
Herzog Siegmund um 1450 erbaut; das wiederhergestellte Innere
(Eintr. 60 A), mit altem Hausrat, Bildnissen, Wandmalereien, bietet
ein treffliches Beispiel der Einfachheit fürstlicher Wohnungen
jener Zeit. Hinter der Burg die Kunstausstellung (91/2~12l/2 u- 3-
572» So. 10-12 Uhr; 40 h) und der westl. Aufgang zum Tappeiner
Weg (S. 212). L. in der Jahngasse das kleine städtische Museum
(10-12, 2-5 Uhr, So. nur vorm. ; 50 Ä). — Die Laubengasse mündet
östl. auf den Pfarrplatz. Die gotische Pfarrkirche, 1367 geweiht,
1495 vollendet, wurde neuerdings gründlich restauriert; an der
Außenseite bemerkenswerte Grabtafeln. — Durch die Postgasse
gelangt man südl. auf den Sandplatz, wo eine Mariensäule an
die Kriegsdrangsale von 1797-99 erinnert.
Die auf dem breiten Damm der Passer angelegten Kurprome-
naden, mit schönen alten Pappeln und Aussicht auf die Berge
des Etschtals, stehen unter der vollen Einwirkung der Südsonne.
Mittelpunkt des Kurlebens ist die Gisela -Promenade, mit dem
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. \A
212
Route 26 OBERMAIS.
Kurhaus (S. 211); westl. schließt sich die Stefanie-Promenade an,
mit der Evang. Christuskirche, östl. die geschützte Winter -Anlage,
mit Wandelhalle. Dein Sandplatz gegenüber führt die Reichsbrücke
(schöne Aussicht) nach Untermais zu der spätgot. Spitalkirche und
der mit einem Marmordenkmal der Kaiserin Elisabeth (-}• 1898)
geschmückten Marie -Valerie- Anlage, die in der Sommer- Anlage,
am Abbang der Höhe von Obermais, ihre Fortsetzung rindet und
durch den Tappeiner Steg mit der Winter- Anlage verbunden ist. Die
Promenaden erstrecken sich auf beiden Ufern bis zum Steinernen
Steg, der in hohem Bogen die Passer überbrückt, und am r. Ufer
weiter in der durch üppigen Pfianzenwuchs ausgezeichneten Gilf-
promenade, mit Büste des tiroler Dichters Beda Weber (f 1858),
bis an die Passerschlucht unter der Zenoburg (s. unten).
Eine prachtvolle Aussicht auf Meran und das Etschtal gewährt
der am Abhang des Küchelbergs entlangführende *Tappeiner
Weg, zu dem man vom Steinernen Steg auf Treppen, von der
Gilfpromenade auf Promenaden wegen hinansteigt. Der Tappeiner
Weg beginnt beim Hot. Ortenstein (S. 210). Schönster Blick von
der Terrasse bei dem mittelalterlichen sog. Pulverturm. Weiterhin
ein Büstendenkmal für den Stifter des Weges, Dr. Franz Tappeiner,
jenseit dessen r. der Tiroler Steig (s. unten) abzweigt; dann ent-
weder 1. in Windungen hinab zum Burghof (S. 211), oder auf dem
Tappeiner Weg weiter und auf der Unterm Berg gen. Straße zurück.
Obermais, auf dem Bergabhang am I. Ufer der Passer, besteht
fast ganz aus gartenumgebenen Villen und Schlössern. Auf der ober-
halb der Sommer- Anlage herlaufenden Elisabethstraße gelangt man
zum Elisabethgarten, mit Wandelhalle und Marmorbüste des Dich-
ters Oskar v. Redwitz (f 1891). Südl. , zwischen der bei der alten
St. Georgskirche beginnenden Dr.-Christomannos-Str. und der Win-
kelstraße, Schloß Winkel; weiter an der Winkelstraße die Franz-
Josephs - Anlage (Kurmusik). Nördl. vom Karl-Ludwig-Platz das
Schloß Rottenstein und Schloß Greifen oder Planta (412m), mit
prächtiger Efeu - Umrankung. Im s.ö Teile von Obermais Schloß
Rubeln, mit alten Zypressen und malerischem Hof.
Der Ausflug nach Schloß Tirol erfordert hin und zurück
mit Aufenthalt 3^2 St. (Einsp. 12, Zweisp. 15 K hin u. zurück).
Der Fahrweg verläßt Meran n.ö. durch das Passeirer Tor und steigt,
bei der Ruine Zenoburg (roman. Portal, xm. Jahrh.) vorüber, als
„Kaiserstraße" den Rücken des Küchelbergs hinan, wo er in dem
steinigen alten Tiroler Fahrweg seine Fortsetzung findet. Fuß-
gänger folgen vom Tappeiner Weg dem Tiroler Steig (s. oben) und
weiter dem Tiroler Fahrweg bis (I-IV4 St.) Dorf Tirol (596m;
Gasth.: Rimmele, Schloß Tirol, beide mit Aussichtsterrasse; Sonne).
Weiter am Abhang hin, oberhalb der neu ausgebauten Brunnenburg,
nach 1/4 St. durch einen 62m langen Tunnel, das „Knappenloch",
und über einen kurzen Viadukt (r. oben Erdpyramiden) in 5 Min.
zum Schloßeingang.
VIGILJOCH K.S.200.— 26. R. 213
*Schloß Tirol (639in ; Eintr. 50 ä), der alte Sitz der Grafen von
Tirol, die 1253 im Mannesstamm ausstarben, entstand um 1200
aus einem Kloster, geriet später in Verfall, wird aber jetzt instand
gehalten. Aus den Fenstern des Kaisersaals schöne Aussicht auf
das Etschtal und das Gebirge. Neben dem Schloß Weinwirtschaft.
1 St. n.ö. von Meran thront über dem Eingang ins Passeiertal
das alte Schloß *Schenna (596m). Der Fahrweg (Einsp. 11, Zweisp.
15Ä" hin u. zurück) führt durch Obermais, dann n. unterhalb der
Höhe des Schlosses Goyen bergan. Im Dorf Schenna die ordentlichen
Gasth. Schennaer Hof, Brunner und Schloßwirf. Das Schloß (xn.-
xvi. Jahrb.), 1844 von Erzherzog Johann hergestellt, enthält einen
Waffensaal, Bildnisse u. a. ; im Mausoleum das Grab des Erzher-
zogs (f 1859). Die Aussicht gehört zu den schönsten Um Meran.
1^2 St. s. von Obermais (Omnibus 2mal tägl.; Einsp. 14,
Zweisp. 18 K), über das Restaur. Steger und den Weißplatter
(Wirtsch.), die Fragsburg (734m), mit prächtiger Aussicht auf
Tal und Berge. Daneben ein Hotel-Restaurant.
Auf den Höhen im W. des Etschtals bietet, besonders nachm.,
das Schloß *Lebenberg (511m), H/2 St. s. von Meran, die schönste
Aussicht (ein f. Wirtsch. ; Zimmer mit lustigen Malereien und Sprü-
chen). Elektr. Bahn über Untermais in 10 Min. bis zur HS. Marling
Kellerei; von hier in 1 Min. hinauf zum Riehlerhof und 1. auf dem
Tschermser Fahrweg bis über den (20 Min.) Lebenberger Graben,
dann gleich r. den Wiesenpfad hinan, der bald in den holperigen
Schloßweg mündet (bis oben 8/4 St.).
Von Oberlana (elektr. Bahn s. S. 211) auf das *Vigiljoch:
Schwebebahn (2100m lang") in 26 Min. für (auf- oder abwärts) 2 K.
Auf der Mittelstation Aichberg (900m) steigt man um. Von der
Endstation Vigiljoch (1468m; Touristenhaus; Hotel im Bau), auf
aussichtsreicher Alpenmatte, Fahrstraße zum (V2 St.) Oamplhof
(Wirtsch.); oberhalb die St. Vigilkapelle (1790m), mit prächtiger
Aussicht auf die Ötztaler und Ortler- Gletscher, die Dolomiten usw.
N.w. von Meran führt die Vinschgauer Straße (Straßenbahn s. S. 211)
zur (40 Min.) Etschbrücke, weiter an (r.) Schloß Forst (344m), seit 1880
hergestellt, und der Forster Brauerei vorbei zur (40 Min.) Römerbrücke, hoch
über der Etsch. Auf dem 1. Ufer, bei dem Dorfe Toll, entweder Fahrweg
1. über die Quadrathöfe (836m) zur Sommerfrische (2Vz St.) *H.-P. Eggerhof
(1272m), oder r. im Zieltal hinan zum (l3/4 St.) Partschinser Wasserfall.
Passeiertal. Post von Meran nach St. Leonbard 3mal tägl. in 3V2 St.
für 2 K 60; außerdem 2mal tägl. Motorpost ia 3'/2-4 St. über den Jaufenpaß
nacb Sterzing. Fahrweg von Meran an der Zenoburg (S. 212) vorbei über
(5,2 km) Riffian (499m) und (9,skm) Saltaus (493m) nach (16. 5 km) St. Martin
(588m; Unterwirt); r. hoch oben im Walde die Pf andlhütte (1132m), Hofer's
Zufluchtsort, wo er am 27. Jan. 1810 gefangen genommen wnrde. Weiter
der (18,5km) Sandhof (638m; Whs.), Geburtshaus Hofer's (22. Okt. 1767;
vgl. S 186), des „Sandwirts von Passeier", mit Erinnerungen an ihn ; da-
neben die alte Eoferkapelle und die 1896 erbaute roman. Herz-Jtsu-KapelU
(Eintr. 20 h). — 20,6km St.Leonhard (680m; Tirolerhof, Theiswirt, Stroblwirt),
Haupt ort des Tals, mit der Ruine Jaufenburg (810m). Von hier nach
Sterzing (S. 2)41 neue Straße (39km) durch das Waltental und über den
14*
214 R.26.— K.S.200. VINSCHGAU.
Jaufen (2109m; Jaufenhaus) in 8-8V2 St. — Von St. Leonhard ins Ötztal:
Saumweg (Straße bis Moos im Bau) von St. Leonhard am 1. Ufer der Passer
nach (272 St.) Moos (1020m; Oberwirf Auer; ins Gurgler Tal s. S. 202),
oberhalb anfs r. Ufer zum (1 St.) Gasth. am See (1198m) und über (3/4 St.)
Rabenstein (nach St. Martin am Schneeberg s. S. 204) nach (1 St.) Schönau
(1682m). Von hier über die Essener Hütte oder über das Timmeljoch nach
Zwieselstein im Ötztal s. S. 202.
Von Meran zum Rabbibad durch das TJltental 15-16 St., lohnend.
Fahrstraße von Oberlana (elektr. Bahn s. S. 211) über (1 St.) Außerhof,
den Hof Elans, dann abwärts nnd wieder hinan nach (H/2 St.) St. Pankraz
(377m; Innerwirt). Weiter neue Straße an (V2 St.) Bad Lad vorbei;
V4 St. weiter zweigt 1. ab ein Fahrweg durchs Marauntal zum (40 Min.)
Mitterbad (1000m), mit Arsen-Eisenquelle; von hier auf die * Laugenspitze
(2433m), mit prachtvoller Fernsicht, 4V2-5 St. — Im TJltental weiter nach
(IV2 St.) St. Wallburg (1192m); dann Saumweg: 2 St. St. Nikolaus (1264m) ;
IV2 St. St. Gertraud (1512m), mit schönem Blick auf den Talschlaß. Von hier
s.w. über die (IV2 St.) Kaser-A. (1925m) zum (I1/2 St.) Kirchberg- oder Rabbi-
Joch (2451m); hinab auf steinigem Pfade über die (3A St.) Malga Palü de
Caldes nach dem (IV* St.) Rabbibad (S. 217).
Bebgtouben von Meran s. Baedekers Südbayern, Tirol etc.
Die Vinschgaubahn führt von Meran im Bogen nach S. zur
(5km) Stat. Marling (370m) , dann in starker Kehre dnrch einen
Tunnel und am Abhang hin, mit Blick auf die untere Bahnstrecke
und ins Meraner Tal, und durch zwei weitere Tunnels nach (15km)
Toll (511m), der Ort am 1. Etschufer. — Weiter durch den Talboden
des Ünter-Vinschgaus, vorbei an (1.) Burg Dornsberg , nach (22km)
Naturns (534m) 5 1km n. das Dorf (Gasth. Post), mit der Burg Hoch-
Naturns. — 25km Schnalstal (554m 5 H. Schnalstal), an der Mün-
dung des Schnalser Tals (S.201). — Weiterhin r. über Stäben Ruine
Jufahl (913m). — Jenseit (31km) HS. Kastelbell (597m), mit male-
rischer Burgruine, durch eine Talenge, die Latschander, nach (35km)
Latsch (632m; Bahnrest. 5 Gasth. Hirsch), Markt mit 1150 Ein-
wohnern. Hoch am n. Bergabhang Ruine Annaberg (1056m), darüber
die Wallfahrtskirche St. Martin am Vorberg (1736m). — über die
Plima nach (39km) Goldrain (622m ; Gasth. Goldrainer Hof), Station
für das sich 1. öffnende Martelltal.
Von Goldrain nach Sulden durch das Martelltal, leichter und
lohnender Übergang über das Madritschjoch: 1272, von Gand 10 St. (F.
18 R; man übernachtet am besten im Zufritthaus oder in der Zufallhütte,
4'/2 bzw. 6V2 St. von Goldrain). Am (20km) Eingang des Tals das Dorf
Morter mit der Burgruine Unter-Montan. H/2 St. weiter Bad Salt (1148m) ;
r. am Abhang bleibt das verstreut liegende Kirchdorf Martell oder Thal.
Von Salt führt der Weg nach (35 Min.) Gand (1257m; Gasth. Eberhöfer,
gut). Weiter an der (iy4 St.) Kapelle Maria- Schmelz (1555m) vorbei zum
(1 St.) Zufritthaus (1828m; Gasth.), mit herrlichem Blick auf den Talschluß,
und zur (2 St.) Zufallhütte (2273m; Wirtsch.), in schöner Lage angesichts
des Zufallferners; auf den* Cevedale (S.215) 6 St., mit F. (19 K), unschwie-
rig, über die (3y2 St.) Hallesche Hütte (S. 215). — Von der Zufallhütte nach
Sulden (S. 215): entweder (6 St.) n.w. über das (3V4 St.) Madritschjoch
(3119m), mit überwältigendem Blick auf die Suldener Berge (über den Grat
in 3/4 gt. auf ,jie "Hintere Schöntauf spitze, 3324 m, mit großartiger Rund-
sicht), und die (1 St.) Schaubachhütte (S. 215), oder (6V2 St.) w. über die
(3V2 St.) Hallesche Hütte (S. 215) und die (iy2 St.) Schaubacbhütte. —
Von der Zufallhütte über den Cevedalepaß ( Lang enfernerj och; 3267m) nach
Santa Caterina im Val Furva, 8 St., großartige Gletscherwanderung, 8.
Baedekers Südbayern etc.
SULDENTAL. K.S.W0. — 26.R. 215
46krn Schlünden (745m ; Bahnrestaur. ; Gasth. Post), Markt an
der Mündung des Schlandernauntals. — 66km Laas (867m; Gasth.
Hirsch), mit großen Marmorwerken, an der Mündung des Laaser
Tals. Das Etschtal erweitert sich, der Talgrund wird sumpfig. —
62km Neuspondinig (885m; Bahn-Posthotel Hirsch, Z. von 2 K
an, M. 3.50 K, gut). Die Bahn führt weiter nach (72km) Mals
(S. 198). Post nach Landeck s. S. 198/97.
Bei Neuspondinig zweigt 1. die *Stilfserjochstraße ab,
1820-24 erbaut, die höchste Fahrstraße Europas. Sie überschreitet
die Etsch, dann auf einem Damm die vom Trafoier Bach mit Geröll
bedeckte Talsohle. — 2,7km Prad (900m ; Gasth. : Post, Prader Hof).
Bei der Schmelz (930m; Gasth.: Schmelz, Adler) beginnt die
Straße zu steigen; das Tal verengt sich, zur Seite der ungestüme
Trafoier Bach in einer Reihe von Fällen. R. an steiler Bergwand
das Dorf Stilfs (1311m); die Straße tritt auf das 1. Ufer des Bachs.
— Bei (9,3km) Gomagoi, deutsch Beidewasser (1273m ; Gasth. :
Weißkugel, Post), mit kleinem Sperrfort, öffnet sich 1. das Suldental.
Das 3 St. lange* Suldental zieht sich in das Herz der Ortlergrappe hinein.
Post und Omnibus von Neuspondinig zum Suldenhotel mehrmals tägl.
in 4-4V2 St. für 6 K, Zweisp. 37 K 40. Fahrstraße von Gomagoi nach (8,2km)
Sulden oder St. Gertraud (1845m; H. Eller, 50 Z. zu 1.60-3.50 K, gut; Posthotel
Ortler, Z. 1.80-3.50, F. 1.20 K). 10km das »Suldenhotel (1906m ; ersten Ranges,
170 Z. zu 3-9, F. 1.50, M. 3.50,8:), mit vollem Überblick des großartigen
Bergkranzes, der den vom Tal aus nur wenig sichtbaren Suldenfemer um-
gibt. Lohnend der Besuch der (2-272 St. n.ö.) Düsseldorfer Bütte (2700m;
Wirtsch.) im Zaytal, mit schönem Blick auf den Ortler, und der (2J/2 St.
8. ; F. 8 K) Baeckmannhülte (2661m) am Suldenfemer. — Guter Überblick
über den Ferner von der Schaubachhütte auf der Ebenwand (2691m ; Wirtsch.),
2 St. s. von Sulden, Ausgangspunkt für Königsspitze (3857m; 5-6 St., nur
für Schwindelfreie, F..26Z), * Hintere Schöntaufspitze (S. 214; 2V4 St.,
F. 11 K) und für den Übergang über das Madritscbjoch zur Zufallhütte
(S. 214). — Am Eisseepaß (3133m), 21/2 St. von der Schaubachhütte, die
Hallesche Hütte (Wirtsch.); von hier auf den ~Cevedale (Zufallspitze ; 3774m),
mit dem besten Überblick über die Ortlergruppe, 21/2-3 St. (F. 17 K). Von
der Halle3chen Hütte zur Zufallhütte s. S. 214, zum Cevedalepaß (S. 214)
V2 St. — Der *Ortler (3902m), der höchste Berg der Ostalpen, wird sowohl
von Trafoi (s. unten) aus in 8-8V2 St. wie von Sulden aus in 772-8 St.
bestiegen (anstrengend, aber für Geübte bei gutem Schnee nicht schwierig ;
F. 20 K). Der Weg führt von Sulden über die (2V2 St.) Täbarettähütte
(2534m; Wirtsch.) zur (IV* St.) Payerhütte (3020m; Wirtsch.), 20 Min.
jenseit des Tabarettajochs, wo der Weg von Trafoi mündet (S. 216); von
hier über den Täbai'etta- und Obern Or Her ferner zur (3V2-4 St.) Spitze, mit
großartiger Rundsicht. — Näheres s. in Baedekers Südbayern, Tirol etc.
Die Straße steigt rascher nnd überschreitet viermal den Trafoier
Bach; vorn immer großartiger die gewaltige Ortlergrappe.
13km Trafoi (1541m; Gasth. : *Posthotel, 80 Z. zu 2-6, F. 1.20 £;
Schöne Aussicht; Waldhaus; Edelweiß), 2km 1. Dorf mit 200 Einw.,
in großartiger Lage. — 14,4km *Trafoihotel (1570m), ersten Ranges,
nur Juni-Sept. (170 Z. zu 3-12, F. 1.50, M. 5 JT), heim obern Ende
des Dorfs, zweite Poststation.
Lohnender Spaziergang vom Trafoihotel an der Wirtschaft Wäldheim
und einer Kaserne vorbei in V2 St. zu den Heil, drei Brunnen (1598m),
mitWhs. und Wallfahrtskapelle. In einem Schuppen drei Heiligenfiguren,
aus deren Brust das heil. Wasser läuft. — Ein Fußweg führt vom (20 Min.
216 R.26 —K.S.200. FRANZENSHÖHE. Stilfserjochstrafie.
Waldheim (S. 215) in 1 St. hinauf zum Weißen Knott (s. unten). —
Schöne Aussicht auf das Ortlergebiet vom (2 St n.) * Kleinboden (2100m). —
Auf den 'Ortler (S. 215) 8-8V2 St. (F. 20 K): über die (H/a St.) Alpenrosen-
hütte (2CO0m) und die (IV2 St.) Edelweifihütte (2500m), beide mit Wirtsch.,
zur (l>/2St.) Payerhütte, s. S. 215.
Die Straße steigt in kühnen Windungen auf der 1. Talseite
hinan ; Aussichten am besten von den Straßenkehren, daher ab-
kürzende Fußwege vermeiden. Schönster Punkt am (17,4km)
* Weißen Knott (1863m ; Restaur.), einem Felsvorsprung : vorn der
schwarze Madatsch, r. der Madatschferner , 1. der Trafoier und
Untere Ortlerfemer und, im Vordergrund, das Pleißhorn ; tief unten
die Heil, drei Brunnen (S. 215). 25 Min. Cantoniera del Bosco,
gegenüber dem schönen Madatschgletscher. Der Baumwuchs hört
auf, nur dürftige Zwergkiefern kommen noch fort. Vor (40 Min.)
22km Franzenshöhe (2188m ; Poat-Alpenhotel), an einer kurzen
Abzweigung der Straße, wird der Gipfel des Ortler frei. — Die
Straße steigt in langen Kehren, an dem (24,gkm) Touristenheim
Franz- Josefshöhe (Restaur., auch Z. zu 2 K) vorbei, zum (l3/4 St.)
28,ßkm Stilfser Joch (Oiogo di Stelvio ; 2758m), mit dem *Hot.
Ferdinandshöhe (Z. von 3 üTan) und Österreich. Zollamt. Gegenüber
dem Grenzstein Aufstieg zur (15 Min.) * Dreisprachenspitze (2843m;
gutes Gasth.), mit prächtiger Aussicht. — In Windungen hinab nach
31,6km Cantoniera Santa Maria (2487m; Whs. , dürftig), mit
dem ital. Zollamt und großer Alpenjägerkaserne.
Eine Straße (Post vom Stilfser Joch lmal tägl. in 2, aufwärts in 3x/2 St.)
führt von Santa Maria r. über den Umbrailpaß (2505m) und durch das
einförmige Muranza-Tal nach (13,6km) S. Maria im Münstertal (S. 198).
*Piz ümbrail (3034m), l3/4-2 St. (F. 5-6 fr.): auf der Umbrailstraße nach
500m 1. hinan, oben im Zickzack über Geröll; prachtvolle Aussicht.
Folgt (25 Min.) die Terza Cantoniera „al Piano del Braulio"
(2318m; Whs.) mit Kapelle; dann das Casino dei rotteri di Spon-
dalunga (2165m), Straßenarbeiter-Haus. Weiter in zahlreichen
Kehren , die der Fußgänger abschneidet (r. in der Schlucht die
über Felsterrassen abstürzenden Fälle des Braulio), auf dem Ponte
alto über den Vitelli-Bach zu der verfallenen II<* Cantoniera Bruciato
(1980m). R. die Abstürze des Mte. Braulio (2980m). In langen
Kehren an der Bergwand abwärts, unter Schutz galerien durch die
wilde Schlucht des Wormser Lochs. Folgt die Ia Cantoniera di
Piatta Martina (1702m ; Wirtsch.). R. stürzt aus dem wilden Val
Fraele die Adda und nimmt den Braulio auf. Hinter der vorletzten
Galerie wendet sich das Tal nach S. ; *prächtige Aussicht über den
Talboden von Bormio bis Ceppina, s.w. Corno di S. Colombano
(3022m), Cima di Piazzi (3439m) und Cima Redasco (3139m), s.o.
Monte Sobretta (3296m) und die Eispyramide des Pizzo Trese'ro
(3602m). Dann erscheint gleich unterhalb der Straße wie an den
Felsen angeklebt das Alte Bad Bormio {Bagni Vecchi , 1410m; Z.
2-4, F. 1.25 fr.); ein Fahrweg führt kurz vor dem letzten Tunnel
hinab. 10 Min. weiter das
47,6km Neue Bad Bormio {Bagni Nuovi; 1340m), ein stattliches
ofr.J&BaLv'Wa&ieraJeoes.Xeipzig.
Stilfser Joch.
;_,.. p,.T»o«U rß,ra;; . .ÄAtOT&^J
mc-£l ; «.■' : Sp! Viola. S #-Kto
"~ e r. \%.-.---.-.. -i \Xeprese- Av ' '^'E^t.4farzeTimüJ -Jo^fe^i. "J./5
iCS«
tmume-
3LSobretta
ForcpÜ^'Snuja,
J?ortSiriTW^_,
, QLäcuro .
.\Do6SoTorridT /3*%> «1C?<iiJ'orrfna ty?^"''^
'v„„TJ w '« * j£3ÜBCiu!roii.^HD / • ja -u^a-
,' JCffiXares f
at5^ ^, TT: JÄToUetto «^s,,
T?M^eBa-o
^&«^^^-6y~^7>^.^*^^^r<^53
Ä ^S-^^^C'3tE^ i#CT.^; ^^4« ArC^püB-gv-zo
■L.JLi.-rnn
Jarr'e\
3002 K^ M£ingl«aiB.
Tioriö
^4
3? ^^r^#:^^^^^''"" \ N <-«*—
Xßiugxa a } , &•'
yXardaro
3QW
r'-o^'V
fcr
•itrcchiß
bistc-
ubdu^o 't
fßarfb
ätti
,.-•' XColwiVbW -^ NJ;'
"1<?fS
. . .. Trtrrmvarr
tiBSSfii
^[ßerfrcüu^-,
^Itmeksp.
P / 5__ ^_ P<nu>yal
iroriaiiasß
VXXol-no ^.J7e?b
D^calo i
'ff*' * i
.Kombine Sn^-me jj^y'& ^ .-"•*"'
»*3?*»> J 4& 7m?i,
irrtsie diJ^tfxontt , ? ^\
tn%6U :i c'VTmh V?» .<=' -wo'2*
ttfcraÄ?
%-• i
K.
. -,0 XJiito VI *J
1
l^- ^TeHago
'CottdeCostum.
Jlarina\ '
iUmc "(*■
Ornnicello i /
-•jj— <»-ß
''. J.OOO
"Verra
Bozen-Verona. S. MICHELE. 27. Route. 217
Gebäude, mit Blick über den Talboden nnd das Gebirge (Z. 3-8,
F. 1^2 » M. 5 fr.). Die Bäder erhalten ihr Wasser (indifferente,
schwach gipshaltige radioaktive Thermen, 38-41° C.) von den
Quellen beim Alten Bad.
27. Von Bozen nach Verona. Der Gardasee.
15ikm. Südbahn, Luxuszug in 3 St. für 22ül45 (von Innsbruck nach
Verona 41 K 45); Schnellzug in 3V2 St. (I. Kl. 17.20, II Kl. 12.80 .ff), Per-
sonenzug in 5'A St. (14.80, 10.12, 7.20 K).
Bozen (265m) s. S. 206. Die Bahn überschreitet den Eisak,
den 1 St. weiter abwärts die Etsch (Adige) aufnimmt, die bei
(10km) Branzoll (228m) schiffbar wird. — Jenseit (16km) Auer
(225m; Gasth. Post), bei Gmünd, über die Etsch; r. anf der
Höhe Kaltem (S. 209). — 21km Neumarkt-Tramin (218m); der
Marktflecken Neumarkt (Gasth.: Post, Krone) liegt am 1. Ufer. Von
Auer oder Neumarkt ins Fleimstal s. S. 230.
Am Abhang des Gebirges r. die Orte Tramin, Kurtatsch, Marg-
reid. — 31km Salurn (212m ; Gasth. Sonne), das letzte vorwiegend
deutsche Dorf, mit der Ruine üaderburg auf steilem Fels.
38km S.Michele oder St. Michael (210m; Gasth.: Adler).
In den Nons- und Sulzberg (Val di Non und Val di Sole), das 50km
lange Tal des Noce, führt von S. Micbele nach (52km) Male die (von
Trient ausgehende) elektr. Nonstalbahn (2x/4-3V4 St.). — 4km Mezzolombardo
(229m ; H. Commercio). Dann durch die (8km) Rocchelta. einen Engpaß, über
(23km) Tajo (517m) und (26km) Dtrmulo (549m ; elektr. Bahn auf die Mendel
m S. 210) nach (33km) Cles (656m ; Bahnrest.; Grand-Hotel), Hauptort des
Nonsbergs, mit altem Schloß. Auf eiserner Brücke, dicht neben der alten
Mostizzolhrücke, über die tiefe Schlucht des Noce und durch die Talsohle
des Sulzbergs über (48km) Caldes (697m) nach (52km) Male (771m; Bahn-
rest.; ff. Male), Hauptort des Sulzbergs (nach Madonna di Campiglio s.
unten); 13km n.w. das besuchte Rabbibad (1220m) mit Eisensäuerling (ins
Ultental s. S. 214). — Weiter Fahrstraße (Post 2mal tägl. in 2V4 St.) an
(67km) Mezzana (941m) vorbei nach (72km) Fucine (956m; Gasth.: Posta,
deutsch; Zanella), am Eingang des Val di Pejo, in dem 2x/2 St. aufwärts
(Post) das Bad Pejo (1380m ; Gr.-H. Pejo), mit Eisensäuerling, liegt. Von
Fucine Post in 5 St. über den (87km) Tonale -Paß (1884m) nach (98km)
Ponte di Legno (1261m; Grand-Hot., H. Tonale), in dem vom Oglio durch-
flossenen Val Camonica. Von hier nach (118km) Edolo (699m) und mit
Bahn durch das Val Camonica nach Iseo und Brescia, oder Fahrstraße
über den Passo d'Aprica (1181m) nach Tirano, s. Baedekers Südbayern.
Von S. Michel e nach Madonna di Campiglio, 75km, Kbnstal-
bahn bis Male (52km) s. oben, von da nach Campiglio (23km) Motorpost
2mal tägl. in 13/4 St. (8 tf), Stellwagen in 3i/a St. (3.50 K). — Die Straße
führt oberhalb (52km) Male (s. oben) 1. ab über den Noce nach (56km) Di-
maro (766m; Gasth. Corona, Z. 1 KW), ^un in Kehren in dtm bewaldeten
Meledriotal aufwärts, zur Höhe des (72km) Campo di Carlomagno (1683m)
und zum. (72,5km) *ffot. Campo Carlo Magno <1652m; Juni-Sept., Z. 8 18,
F. 2, M. 6 ÜÖ und in Windungen hinab nach (75km) Madonna ui Campiglio
(1515m; Gasth;: *Gr.-H. des Alpes, Juni-Sept., Z. 4-16, F. 1.75, M. 6 K\
*ff:-P. Reinalte/', Z. von 3 Kän ■ *H.-P. Neumann, Z. 3.40-5.40 K\ ff.-P. Brenta,
Z. 4-5 K; P. Villa Hedwig), auf grünem Wiesenplan gelegene vielbesuchte
Sommerfrische (Voraasbestellung der Z. ratsam), mit zahlreichen Spazier-
gängen. Auf den aussichtsreichen * Monte Spinale (2163m), den breiten
Bergrücken östl. von Campiglio: 2 St. bis zur W.-Spitze (2103m), mit groß-
218 Route 27. TRIENT. Bozen -Verona.
artiger Rundschau. Ausflüge und Pässe s. Bcedekers Südbayern, Tirol etc. ;
am lohnendsten die Bocea di Brenta (25i9m; von Campiglio bis Molveno
9 St., F. 20 K). Von Campiglio nach Trient s. S. 219.
Die Bahn tritt wieder anf das 1. Ufer der Etsch. 45km Lavis
(206m). Über den Avisio. — L. der Monte Calis (1906m).
55km Trient. — Bahnrestaurant, gut. — Gasth.: am Bahnhof •Im-
perial Hotel Trento (PI. a: B 1), mit Terrassen-Restaur., Z. 3.50-10,
F. 1.50, M. bK; Bahnhofhot. Mayer (PI. d: B 1), Z. 2.50-4, F. l^-
in der Stadt Bristol, Via Torre Verde (PI. C 2), Z. 2.50 JT; IsolaNuova
(PI. e: B 1, 2), Via Romana, deutsch, gut; H. garni Europa (PI. b : C 2),
ViaLunga4l, Z. 2-5 I; Stella d'Oro, Piazza S. Pietro (PI. C 2), deutsch.
— Bier: Forsterbräu, Kräutner, beide Via Oss-Mazzurana (PI. C 2, 3). —
Post u. Telegraph (PI. C 3), Piazza della Posta.
Trient (193m), ital. Trento, das Tridentum der Römer, am 1.
Ufer der Etsch, mit 27100 meist ital. Einw., bis 1796 Hauptstadt
eines deutschen Fürstbistnms, jetzt Sitz der Statthaltereiabteilung
für Welschtirol (ital. il Trentino), gleicht in der Bauweise den
oberital. Städten und ist die größte und schönste Stadt Welsch tirols.
In den Anlagen der Piazza Dante vor dem Bahnhof ein großes Dante-
denkmal, von Zocchi (1896). Die Via Romana (PI. B 2) führt hier
südl. über den Ganale di Scolo nach den breiten Hauptstraßen Via
Lunga und Via Rodolfo Belenzani, beide mit beachtenswerten Pa-
lästen, z. T. mit bemalten Fassaden nach venezianischer Art. In
der Via Rodolfo Belenzani 1. der Pal. Municipale (PI. 2: B C 2, 3),
mit dem Museo Comunale (werktags 9-12, 3-6 Uhr frei, 15. Juli^-
31. August geschlossen), einer Sammlung naturhist. Gegenstände,
römischer u. a. Altertümer usw. — Ein Durchgang führt r. nach
der Kirche 8. Maria Maggiore (PI. B 3), einem einschiffigen Bau
im ital. Frührenaissancestil, 1545-63 Sitz des Konzils von Trient;
im Chor 1., hinter der *Orgelbrüstung von Vinc. Vicentino (1534),
ein Gemälde von 1563 mit den Bildnissen der Mitglieder.
Auf dem malerischen Domplatz (PI. B C 3) der hübsche Neptun-
brunnen (1768) und der Pal. Pretorio (jetzt Platzkommando) mit
dem Uhrturm (Torre grande, PI. 11). — Der *Dom (PL B O 3), zu
Anfang des xi. Jahrh. gegründet, unter Bischof Friedrich von Wangen
durch Adam d'Arogno (f 1212) erneut, aber erst im xvi. Jahrh.
vollendet, ist eine lombardisch-roman. Pfeilerbasilika mit moderner
Vierungskuppel; am nördl. Portal ein Löwenpaar. — Auf dem
nahen Postplatz der Fürstbischof,. Palast (PJ. 3 : C 3) und ein Stand-
bild des Bildhauers AI. Vittoria (f 1608), von Rubino (1909).
Ö. über der Stadt das mächtige Castello del Buon Consiglio
(PL D 1, 2), 1474-84 als Sitz der Fürstbischöfe errichtet, seit 1525
umgebaut, jetzt Kaserne (zugänglich 9-11, 2-4 Uhr); beachtens-
wert der Brunnenhof und der ältere Hof, sowie die Fresken von
Romanino, Dossö Dossi u. a. ; der runde Augustusturm kein „Römer-
turm". — Guter Überblick über die Stadt von der Terrasse des
Kapuzinerklosters (PL Dl).
Im S. der Altstadt ein Stück der auf Theoderich d. Gr. zurück-
geführten Ringmauer (Mura antiche; PL C 4) und das Museo Dio-
-m Male (IST
3 tf'.'if 111 134* k a J
* jijmlltäi«**! ^S:
llila ■ ■ ■
* i § « fc « .
'3 vi 3 =2
t- oe « © - y m
■ 8s
ia*
n
| 5 §^
* 3^ä*
I rlF 7*
s z ***
«2»
"f
«) «
I fc
© ?-
rSb-ÜZEC
»•40»^'
&}!&■•??#-
6,t-
i htm **£$ßt
V. Oss'-MiuziLrana, * $* -^ ^W
Bozen- Verona. ROVERETO. 27. Route. 219
cesano (50 h), mit sieben prachtvollen flämischen Wandteppichen
(xvi. Jahrh.).
Von Trient nach Bassano, 109km, Eisenbahn in Sl/o-i St. — Die
Bahn durchquert auf einem li/2km langen Viadukt das Etschtal, steigt am
Bergabhang mittels einer großen Schleife (Kehrtunnel) zur (9km) Stat. Villaz-
zano (280m) und tritt bei (13km) Povo (3d0m) in das Fersental. Drei Tunnels.
— 21km Roncogno (421m), gegenüber der Mündung des Val di Pine. —
25km Pergine (469m ; Hahnrest.: H.Pergine), Markt mit 4600 Einw., überragt
von der schönen großen Burg Persern (676m; herrliche Aussicht). — Weiter
an dem 4km 1. See von Caldonazzo (449m) entlang nach (32km) Calceranica
(451m) und (35km) Caldonazzo (461m: Bahnrest.)-, dann über die aus dem
See ausfließende Brenta nach (39km) Levico (455m; Bahnrest ; Gasth.: "Grand-
Hötel des Bains, 90 Z., zu 3-8, F. 1.50 M. 5 K; Gr.-H. Neues Kurhaus, Z. 4-7,
M. 5 K; Eden Hot. Caliari; Bellevue & de Russie ; Voltolini; Germania), einem
besuchten Bad mit Ei-en-Arsen Quellen, die bei dem 3 St. höher am Berg-
abhang herrlich gelegenen Bad Vetriolo entspringen. Hier beginnt das Su-
ganertal, ein fruchtbares Tal mit Wein- und Maulbeerpflanzungen. — 48km
Roncegno- Marter (416m). lfe St. nördl Roncegno (Gasth.: "Palace & Grand
Hotel Z. 4-12, F. 1.50, M. 5 K-, Stella & Moro, deutsch, Z. 2-3 K), mit Arsen-
Eisenquelle. — 53km Borgo di Valsugana (390m; H. Valsugana, Z. 1.50-
3 K), mit 4£00 Einwohnern. — 59km VHP Agn? dcr-Strigno (34öm). — Jenseit
(63km) Ost edaletto 1. hoch oben die merkwürdige Naturbrücke Ponte delV
Orco. — Jenseit (76km) Tezze (226m) über die ital. Grenze. — 80km Primo-
tawof217m; B4hnrest.); italien. und Österreich. Zollamt. Weiter durch den
'C anale di Brenta, das tiefe Durchbruchstal der Brenta in den venezia-
nischen Kalkalpen. L. in einer Felsgrotte die ehem. Feste Covolo oder
Kofel (unzugänglich). — Bei (103km) Solagna erweitert sich das Tal. —
109km Bassano (129m; Gasth.: S. Antonio, Mondo), schön gelegene Stadt
mit 7600 Einwohnern. Im Museum Bilder der Künstlerfamilie da Ponte
(„Bassano"). Die Promenaden bieten schöne Aussichten auf die Alpen.
Eisenbahn nach Venedig und Padua, s. Baedekers Oberitalien.
Von Trient nach Campiglio, 77km. Post-Automobil im Sommer
3mal tägl. nach Pinzolo in 5 St für 13.80, 8 30 K; von da nach Campiglio
2mal tägl. in 1 St. für 6 K\ zweisp. Landauer von Trient nach Campiglio
in 10-11 St. für 6'> K u. Trkg. (von S. Michele nach Campiglio s. S. 217).
Die Straße überschreitet die Stsch, umzieht den befestigten Felshügel Doss
Trento und fuhrt durch eine wilde Schlucht nach (7km) Cädine. Weiter
über die Paßhöhe (492m) und hinab über (15km) Vezzano (386m), an der
malerischen Burg Toblino (guter „Vino santo") im gleichn. See vorbei, nach
(22km) Sarc.he (254m ; Whs.; Post-Automobil 2mal tägl. über Arco nach
Riva, S. 220). Hier über die Sarca, dann an deren r. I fer durch die *Sarca~
Schlucht in Windungen hinan zum (31km) Bad Comano (365m) und über
(33km) Ponte delle Arche (401m) und durch einen wilden Engpaß naoh (47km)
Tione (565m; Gasth.: Cavallo bianco, Posta). mit 2300 Kinw., am Einfluß
des Arno in die Sarca. Das Sarcatal wendet sich nach N. (Val Rendena).
Die Straße führt durch zahlreiche Dörfer nach (64km) Pinzölo (770m;
Gasth.: Pinzolo-Krone, Z. 1.60-4 K), Ausgangspunkt für den sehr lohnenden
Besuch des obersten Sarcatals oder *Val di Genova (bis Bddole 5 St., von
da zur Mandronhütte 2*/2 St.), und steigt dann bergan über S. Antonio di
Mavignola (1128m) nach (77km) Madonna di Campiglio (S. 217).
Bei (71km) Calliano (183m) 1. die Ruine Beseno. Das nntere
Etschtal, reich an Rehen, Mais nnd Maulbeerbäumen, heißt bis
zur Berner Klause Val Lagarina. — 79km Eovereto (188m; Bahn-
restaur.; E. Central), Stadt von 11600 Einw., mit hochgelegener
Burg (jetzt Kaserne). 20 Min. w. Sacco, mit großer Tabakfabrik.
R. Isera, mit Weinbau; 1. bei Lizzana das Castello Dante, an-
geblich um 1303 Aufenthalt des aus Florenz verbannten Dante. —
83km Mori (174m; Bahnrest; Hot. Stazione). Nach Riva S. 220.
220 Route 27. ARCO.
Bei (85km) Marco durchschneidet die Bahn die Slavini di Marco,
Schuttmassen des alten Etschgletschers, nach Dante (Inf. xii, 4-9]
Trümmer eines Bergsturzes vom J. 883. — Bei (89km) Serravalle,
der alten Klausenfeste, wird das Tal enger.
95km Ala (147m ; Bahnrestaur.), Stadt mit 3200 Einw. (Öster-
reich. Zollrevision). — 100km Avio, mit Schloß des Grafen Castel-
harco. — 110km Peri (126m). erste ital. Station (Zollrevision),
am Fuß des Monte Baldo (2218m), der das Etschtal vom Gardasee
trennt. — Kurz vor (121km) Ceraino r. auf der Höhe Rivoli, 1797
von den Franzosen unter Massena erstürmt. Die Bahn tritt in den
stark befestigten Engpaß der Berner Klause (Chiusa di Verona), —
139km Parona. Über die Etsch.
151km Verona, s. Baedekers Oleritalien.
Von Mori nach Riva. Der Gardasee.
25km. Schmalspurbahn in H/4 St. für (I. Kl.) 3 K 20 oder (III. KL),
1 JT60. — Dampf boot auf dem Gardasee s. S. 221.
Mori s. S. 219. — Die Bahn führt über die Etsch nach (3km)
Mori-Borgata (194m), Station für den Markt Mori (Alb. Mori); weiter
in grünem Tal nach (7km) Loppio (224m) und an dem hübschen
Loppio-See vorbei in Windungen hinan zur Paßhöhe (279m); dann
hinab nach (13km) Nago-Torbole; das Dorf Nago (217m) liegt am
Rande einer Schlucht, mit der Burgruine Penede 1. auf steilem Fels.
L. führt von hier die alte Straße über (20 Min.) Törbole (*Gr.-H.
Torbole, 90 Z. zu 3-6, F. 1.50 K, 15. Nov.-15. Febr. geschlossen;
H. Gardasee bei Schwingshackl, Z. 3-4 K) nach (3/4 St.) Riva.
Die Bahn senkt sich n. an der Bergwand, 1. mit herrlichem Blick
auf den Gardasee und das Sarcatal, nach (18km) Oltresarca; dann
über die Sarca nach
20km Arco. — Gasth. (Mai bis Okt. z.T. geschlossen): *Gr.-H.
des Palmes, an der alten Kurpromenade, mit Wandelbahn und Zentral-
heizung, 100 Z. zu 3-6, F. 1, M. 4 K; 'H.-P. Bellevue, beim Bahnhof,
Z. 1.50-5 K-, *H.-P Victoria, 10 Min. vom Knrplatz, Z. 3-10, F. 1.50 K;
H. des Boulevards, im Karkasino, mit Cafe-Restaur. ; *H.-P. Strasser,
mit Cafe", Z. 3-4.50 ^ H.-P. de TEurope, Z. 2-4 K; *H.-P. Rainalter,
am Karpark; H.-P. Oliven he im, hoch gelegen, Z. 3-4, F. 1.20 JT; Park-
hot., am Kurpark, Z. 2.50-3.50, F. 1 K; Kaiserkrone, in derAllsfadt,
Austria, am Kurpark, Riviera, beim Bahnhof, alle drei das ganze
Jahr geöffnet und für Durchreisende. — Viele Pensionen.
Arco (91m), Städtchen mit 4500 Einw., am r. Ufer der -Sarca,
überragt von der im spanischen Erbfolgekrieg von den Franzosen
zerstörten Burg Arco (284m ; vom Kurplatz i/2 St.; 20 /i), wird wegen
seiner geschützten Lage viel als Winteraufenthalt besucht, ist
jedoch im Sommer fast ohne Fremdenverkehr. Beim Kurpark das
Bronzestandbild des in Arco geb. Malers Giov. Segantini (f 1899),
von Bistolft (1909).
Weiter durch die Sarca-Niederung über (22km) S. Tomaso nach
25km Riva. — Der Bahnhof (Restaur.) liegt 7-8 Min. östl. vom Hafen.
— Gastu. : Lido-Palace-Hotel, östl. vom Bhf., 15. Nov.- 15. Febr.
"3« IFfBiaLna 5
Sarche« Treplo'Tr-oiii)—
Tovo
Manärea. ' &
lt*° S.Pietro? >
fr' S.Pietrv
m
V -
Cäivollcc 9 _A *
^ 0 „" ^S ". \^^ ]s^ '■^CUVUT^ |
iCr' *___ — — " r *« 4'/ ■ '
Jlan/fione-
En|l.lVQle
1391 V-t.
(Pamß
BÖTCHETC
C^Casette,
s^S ■' -' ~*'*W JSTartom'art
Sana-,
2L$ari08 i _J**
12
!Ca*teD>erto
m* if
ijh'f/itvi
fs -nifö
Tofrik
', / /{ 3C?c1pV\ FazzotiA i
Zästwrüfr
'^CmißnrTL
(astT&uaao '
■ß)4'
Scmd^,
I I CONTORNI DlTlVA
^Y^ä$.
Ocograph- -tectalt ^tm.
Scala di 1: 500/
* Knglish liüen
Wagner #Itel)es,Lä|)ii^
"' Elom£t«t
Gardasee.
RITA. 27. Route. 221
geschlossen, mit Seebädern, Z. 3-12, F. 1.50, M. 5K; *See -Villa, 1/4 St.
östl. vom Bhf., mit Park und Strandbädern, Z. 3-4, F. IE; H. du Lac,
12 Min. ö. vom Bbf., mit Garten und Badeanstalt, Z. 2-3, F. 1, M. 3.50 K\
Lungolago Quai H., an der Ponalestraße («. unten), Z. 2-4 K. — Im Ort:
Hot. Imperial zur Sonne (S. auf der Karte), mit Terrasse am See,
Z. 2.50-5, F. 1.20, M. 3.50 X. gut; H.P.Riva, 110 Z. zu 2.20-5, F. 1.20,
M. 3.50 IT; Bayr. Hof, mit Cafe-Restaur. (abends Konzert), Z. 1.60-4.£0:
F. 1.20 #, Zentral, beide am Hafen; Bucher, Z. 1.60 3 K; Böhm,
Z. 1.60-3.50, F. 1 K. — Seebäder auch an der Ponalestraße.
Riva (70m), lebhafter Hafenoit mit 8400 Einw., liegt an der
NW.- Ecke des Gardasees, w. überragt von der steilen Rocchetta
(1527m), an deren Abhang ein verfallener Wartturm an die vene-
zianische Herrschaft erinnert. Mittelpunkt des Verkehrs ist der
Hafenplatz, mit Bogengängen und einem mächtigen alten Uhr-
turm. Nachm. liegt die Stadt im Bergesschatten.
Zum Ponalefall, mit Motorboot (3mal tägl. in 20 Min., 50 h) oder
Ruderboot (% St., 3-4 K), die bei dem schönen unteren Fall anlegen.
Durchgang durch das Restaur. 20 h. Man steigt von hier an der oberen
elektr. Kraftstation und an drei kleineren künstlichen Fällen vorüber in
25-30 Min. hinauf zu der dicht über dem See in den Felsen gesprengten
'Ponalestraße, auf der man r. an dem kleinen Restaurant Belvedere (unter-
halb eine Terrasse mit Blick auf die Ponalefälle ; 20 h) vorüber und durch
drei Tunnels in 3/t St. nach Riva zurückwandert.
1 St. n. (Straßenbahn geplant) Varone (123m), mit sehenswertem Wasser-
fall in dunkler Klamm (Eintr. 50 A; elektr. Beleuchtung 60 h) ; weiter nach
(3/4 St.) Tenno (435m), mit alter Burg (schöne Aussicht), dann über Cologna
und Varignano hinab nach (1 St.) Arco (S. 220).
Ins Ledrotal ("Wagen nach Pieve u. zurück einsp. 8, zweisp. 16 K\
Post in 2V2 St.). Gegenüber den Ponalefällen (s. oben) steigt die Straße
in Kehren, wendet sich w. und erreicht über Biacesa und Molina-Legos den
hübschen Lago di Ledro (655m), an dessen Nordseite Mezzolago und unweit
des NW.-Endes (13km) Pieve di Ledro (660m; Gasth. Alpino). Weiter nach
Storo und Conditio s. Baedekers Südbayem etc.
Der *Gardasee, Lago di Oarda (65m), der Lacus Benacus der
Römer, ist 55km lang, 5-18km breit und bis 346m tief. Er gehört
fast ganz zu Italien, nur die Nordspitze mit Riva zu Tirol. Die
Uferberge, am obern Ende steil und hoch, verflachen sich nach S.
allmählich zu dem ausgedehnten Moränenzirkus des ehem. Etsch-
gletschers. Das Wasser erscheint meist dunkelblau. — Dampf boote
befahren den See 3-4mal tägl. am Westufer (Riva-Desenzano,
4-5V4 St.; 4 fr. 45, 2 fr. 50c), l-2mal tägl. am Ostufer (Riva-
Peschiera, 4l/4 St. ; 4 fr. 60, 2 fr. 60 c).
We stuf er. — Die wichtigsten Landestellen sind: Limone,
der erste ital. Ort, zwischen Zitronen- und Olivenpflanzungen. —
Campione, mit Baumwollspinnerei. — Oargnano (Gasth. Cervo),
der nördlichste Ort der „Riviera", der wärmsten Uferstrecke. —
Maderno, am Fuß des Monte Pizzocolo (1583m). — Qardone Riviera
(Gasth.: *Grand-H6tel,Z. 3-8 fr., Juni-Sept. geschlossen; H.Benaco,
Bayrischer Hof, Z 2-4 fr., beide für Durchreisende), eine Gruppe
von acht Dörfern, wird besonders im Frühjahr und Herbst von Ver-
gnügungsreisenden, im Winter als Kurort von Lungen- u. Nerven-
kranken besucht. — Salb (Gasth. : Gr.-H. Salö, 90 Z. zu 3-9 fr.;
Bayr. Hof, Z. 2-3 fr.), Stadt mit 3000 Einw., der südlichste Ort
222 R. 28. — K. 8. 192 u. 227. MÜHLBACH.
der Riviera, in einer engen Bucht. — Vor Desenzano (H. Royal
Mayer, H. Splendide) berührt das Dampfboot noch Sirmione (Gasth.:
H. Regie Terme, Sirmione), unweit der N.-Spitze einer 4km 1.
Landzunge, mit Schwefeltherme, Wasserburg der Scaliger und spät-
römischen Ruinen, den sog. Grotte di Catullo.
Ostufer.' — Die wichtigsten Landestellen sind: Tor5oZe(S.220);
Malcesine, mit alter Burg; Torri del Benaco, mit Burgruine; dann
um das Vorgebirge 8. Vigilio herum nach Gar da; Peschiera (H.
Montresor, Z. 2-3 fr.), Festung am s.o. Ende des Sees.
Näheres s. in Bcedekers Riviera und in Baedekers Oberitalien.
28. Von Eranzensfeste durch das Pustertal nach Lienz
(Villach, Marburg).
107km. Südbahn, Schnellzug in 23A St., Personenzug in 33/4 St.
Das Pustertal, eines der längsten und durch seine Seitentäler (Am-
pezzotal, Iseltal usw.) touristisch wichtigsten Täler Tirols, besteht aus den
durch den Toblacher Sattel geschiedenen Tälern der Rienz und der obern
Drau. Es bietet eine Reihe freundlicher, aber nur selten großartiger
Bilder; von Niederdorf bis Lienz erscheinen südl. über den grünen Vor-
bergen von Zeit zu Zeit die kühnen Formen der Dolomiten.
Franzensfeste (747m) S: S. 204. Die Bahn führt durch die
Festung und überschreitet den Eisdk, 80m über dem in tiefer
Klamm schäumenden Fluß. Hinter Aicha der 260m 1. Mühlbacher
Tunnel. Die Bahn durchbricht bei (5km) Schahs den Höhenzug
zwischen Eisak und Rienz und wendet sich 1. ins Pustertal, auf
hohem Damm an der Bergwand hingeführt; r. abseits Burg Roden-
eck. — Hinter (9km) Mühlbach (749m; Gasth. : Sonne, gut, Linde),
Sommerfrische an der Mündung des Valser Tals, verengt sich das
Tal auf kurzer Strecke. — 14km Vintl (744m), beim Dorf Niedervintl
(Gasth. Post), an der Mündung des Pfunderstais.
Über die Rienz; r. das kleine Schwefelbad Ilstern. 20km St.
Sigmund. — 24km Ehrenburg (787m), mit Schloß des Grafen
Künigl. Weiter mehrfach tiefe Felseinschnitte; dann vor (30km)
St. Lorenzen (802m; Gasth.: Rose, Mondschein) über die aus dem
Enneberger Tal kommende Oader; 1. das verfallene Kloster Sonnen-
bürg, r. auf einem Felsen die Halbruine Michelsburg.
Von St. Lorenzen nach Pieve di Livinallongo durch das
Enneberger oder Gader-Tal: Post bis (33km) Corvara 2-3mal tägl. in
6V«St. für IK, von da nach (17km) Pieve l-2maltägl. in 3 St. für 2.40 K.
Talsprache ist ladinisch, doch wird Deutsch fast allgemein verstanden.
Die Straße führt durch die enge Gaderschhicht nach (9km) Zwischenwasser
(1015m; Gasth.), an der Mündung des Vigü-Tals. In diesem liegt 4km auf-
wärts (Po*t von Bruneck in 3 St.) St. Vigil (1215m; Gasth.: Monte Sella,
Z. 2-3 K, Post oder Stern-, beide eut), Sommerfrische am Fuß des Kronplatt
(Besteigung in 3-3'/2 St., s. S. 223); Ansflüge und Übergänge nach Ampezzo
und frags s. Baedekers Südbayern etc. — Die Straße nach Corvara über-
schreitet, den Vigilhach (s.w. der Peitlerko/el, 2877m) und führt über (14km)
Piccolein nach (<!4km) Pedratsches (1325m; Gasth. Nagler), gegenüber dem
höher am r. "Ufer gelegenen St. Leonhard oder Abtei, ladin. Badia (1376m;
Gasth. Kreuz), Hauptort des Tals (von hier Äbteital genannt), am Fuß
BRUNECK. K. 8.227. — 28. R. 223
de8 Heiligkreuzkofels (2911m). Bei dem (27km) Weiler Alling führt ein
Fahrweg 1. nach (U/4 St. von Pedratsches) St. Gassian (1542m; Gasth.
Alpenrose), durch seine Versteinerungen bekannt. Unsre Fahrstraße führt
weiter über (28km) Stern nach (33km) Corvara (1558m ; Po3tgasth. Zirm),
einem schön gelegenen Dorf. N.w. 35 Min. aufwärts liegt Colfuschg oder
Colfosco (1645m; Kapellenwirt), der malerischste Punkt in dieser charak-
teristischen Dolomitgegend. Über das Orödner Joch (2125m; Hospiz) nach
Plan (S. 205) 2»/* St. ; nach Fasset über das Grödner und Sella-Joch (S. 206),
6 St. bis Campitello (S. 230). — Von CorvaTa fuhrt die Fahrstraße in
Windungen über den (39km) Sattel von Campolungo (1867m ; Gasth. Dander)
nach (43um) Arabba (S. 229) und (50km) Pieve di Livinallongo (S. 229).
33km Bruneck (828m ; Bahnrestaur.; Gasth.: Post, Z. 1.60-3 JT;
Bruneck, Z. 1.20-5 iT; Tirol, Z. 1.40-3.50 K; Niederbacher), Stadt
mit 2600 Einw. und altem Schloß, in reizender Lage an der Mün-
dung des Tauferet Tals, besuchte Sommerfrische. Schöne Aussicht
von der Kaiserwarte (1005m; i/2 St.).
Nach Taufers lohnender Tagesausflug (elektr. Lokalbahn in 50 Min.
für IK 80 oder iK 20; Abfahrt vom Südbahnhof). Die Lokalbahn führt
durch daß Tauferer Tal über St. Georgen, Oais und Uttenheim nach (17km)
Sand in Taufers, meist Täufers genannt (855m; Gasth.: Post, Z. 1.50-3 K;
Elefant), Hauptort des Tals mit 1000 Einw., aus den Dörfern Sand am r.,
St. Moritzen am 1. Bachufer bestehend, von dem alten Schloß Taufen
überragt. — Die Straße führt von Taufers über (5km) Luttach (969m;
Gasth. Schwarzenstein), an der Mündung des Weißenbachtals, und (das Tal
heißt weiterhin Ahrntäl) über (12,7km) Steinhaus (1052m ; Gasth. Leimegger)
bis (28km) Käsern (S. 174). — Lohnender Ausflug von Täufers in das
"Reintal, durch das der Reinbach in schönen Wasserfällen hinabstürzt ;
3V4 St. bis Rein oder St. Wolf gang (1600m; Klammlwirt), in herrlicher
Lage angesichts der Rieserferner.
Von Bruneck auf den *Kronplatz (2272m) 4V2 St., rot MW. über
Reisehach. Oben das Kronplatzhaus (Wirtsch.); prächtige Bundsicht.
Die Bahn überschreitet die Rienz, umzieht Bruneck in großem
Bogen , durchdringt einen Tunnel gegenüber der Lamprechtsburg
und tritt bei Percha wieder auf das 1. Ufer der Rienz. Zwei
Tunnels. — 44km Olang (1032m); n. öffnet sich das Antholzer Tal.
— Weiter hoch am 1. Ufer der Rienz und durch einen Tunnel nach
(51km) Welsberg -Waldbrunn (1090m; Gasth.: Löwe, Lamm), in
schöner Lage an der Mündung des Qsieser Tals. N. Burg Welsberg
und Ruine Thurn; s. Wildbad Waldbrunn. — Über den Pragser Bach.
56km Niederdorf (1153m ; Gasth. : Hot. Bahnhof, Z. 2-6 K, gut ;
Post; Emma, Z. 2. 40-4 X; Qold. Adler), großes Dorf in breitem,
schattenlosem Tal, Sommerfrische. 10 Min. ö. das Weiherbad
(Gasth. Grasser). 35 Min. s.o. Bad Maistatt (Eisenquelle).
lJi St. w. von Niederdorf und ebensoweit ö. von Welsberg (s. oben) öffnet
sich das Tragser Tal, mit den Bädern Alt- und Neu-Prags (Post bis Alt-
Prags 2mal tägl.in lx/4 St. für 1 2T20; Omn. von Niederdorf zum Pragser
See öaoal tägl. in 2 St. für 2 KW). Von (2 St.) Neu-Prags (1325m; Gasth.),
im westl. Talarm, erreicht man in 3/i St. den dunkelgrünen "Pragser
Wildsee (1496m; *Pragser Wildsee-Hot.), in dem sich der gewaltige Seekofel
(2810m) spiegelt. — Alt-Prags (1383m ; Gasth.), IV2 St. von Niederdorf, liegt
reizend im ö. Talzweig, s. überragt von der Hohen Gaisl (S. 228). Ein
leichter und lohnender Weg führt von hier über die Plätzwiese (1993m ;
*H. Dürrenstein), zwischen 1. Dürrenstein, r. Hoher Gaisl, nach (472 St.)
Schluderbach (S. 228).
Die Bahn überschreitet zum letzten Mal die Rienz und erreicht
ihren höchsten Punkt auf dem Töblacher Feld (1210m).
224 R.28. — K.S.227,180. INNICHEN.
61km Toblach. — Gasth.: *Südbahn-Hotel, 250 Z. zu 3-10,
F. 1.50, Mi iE, Germania, 120 Z. zu 2.50-6, F. 1.40, M.4I, *Union,
40 Z. zu 3-6, M. 4 E, *Bellevue, Z. von 2 lau, F. 1 K, alle vier unweit
des Bahnhofs; Mutschlechner , Z. 1.60-2.50 E, Schwarzer Adl er,
Z. von 1 E 20 an, beide im Dorf.
Toblach (1210m), als Sommerfrische viel besucht, besteht ans
den Gasthöfen beim Bahnhof und dem Dorf Toblach, 1km n.
Schöne Aussicht vom (4l/4 St.) Toblacher Pfannhorn (2663m"). —
Ins Ampezzotal s. R. 31.
Nun bergab nach (65km) Innichen (1177m ; Gasth. : P. Saxonia,
Z. 3-5 K, Mayr's H. Bahnhof, Z. 1.20-3 K, Bär, Z. 1.50-5 K, alle
drei gut; Stern; Adler), besuchte Sommerfrische an der Mündung
des Sextentals. Die erste Kapelle 1. beim Eingang in den Ort, von
1653, ist eine Nachahmung der h. Grab kapeile in Jerusalem und
das Vorbild für das Mausoleum Kaiser Friedrichs III. in Potsdam.
Roman. Stiftskirche (xm. Jahrh.) mit interessantem Südportal.
Im Sextental Fahrweg (Post bis Sexten, von da Omnibus zum Fische-
leinboden) am Sextner Bach entlang (r. oben, 35 Min. von Innichen, das
Wildlad Innichen) nach (9km) Sexten oder St. Veit (1310m; Gasth. Post) und
(lfo St.) Moos, wo sich das Tal teilt ; im w. Talarm das (74 St.) Bad Moos oder
Sextner Bad (1358m ; Kastlunger's Gasth.), von wo lohnender Spaziergang
zum (25 Min.) Fischet einboden (i450m ; zwei gute Gasth.), mit schönem Blick
auf den Talschluß (Dreischusterspitze, Oberbacherspitze, Zwölfer, Elferu. a.).
75 km Bad Weitlahnbrunn (1120m). — Bei (77km) Sillian
(1081m ; Gasth.: Adler) ö. an der Mündung des Villgratentals Burg
Heimfels. Lohnend die Besteigung des Helm (2434m), schattiger
Fuß- und Reitweg in 4-4i/2 St. ; oben die Helmhütte (Wirtsch.)
und weite Aussicht. — Hinter (92km) Mittewald (883m) tritt die
Bahn (Fall 1 : 40) in die 3 St. lange Lienzer Klause, 1809 von den
Tirolern mit Erfolg verteidigt.
107km Lienz (675m ; Bahnrest., auchZ.; Gasth. : *Lienzer Hof,
60 Z. zu 2.50-6, F. 1.30, M. 3.50 K; Post, Z. 1.60-3 K- Traube;
Rose; Weißes Lamm; Adler; Sonne), die östlichste Stadt in Tirol
(5200 Einw.), unweit der Vereinigung der dreimal stärkeren Isel
mit der Drau. y4 St. n.w. Schloß Brück, jetzt Gasthaus. Schöne
Aussicht vom Schießstand, 20 Minuten.
Von Lienz ins Iseltal (Windisch-Matrei) s. R. 59; — ins Mölltal (Hei-
ligenblut, Pinzgau) s. R, 30; — nach Villach (Triest) und Marburg s. R. 36.
29. Von Lienz nach Windisch-Matrei (Prägraten)
und Kais.
Die Südtäler der Hohen Tauern, Virgen-, Kaiser- und oberes Mölltal
(S. 226), sind am bequemsten von der Pustertalbahn ttus zu erreichen.
Post von Lienz nach Windisch-Matrei 2-3mal tägl. in 4-5l/4 St. (4 K) ;
Einsp. 15, Zweisp. 26 5". Auch Stellwagen.
Lienz (675m) s. oben. Die Straße führt an Schloß Bruch vor-
bei über die Isel und am 1. Ufer über (8km) Ainet nach (13km)
St. Johann im Wald (732m; Vereiner's Whs.), wo sie auf das
PRÄGRATEN. K. S. 180. — R.29. 225
r. Ufer zurücktritt. — */2 St. Rnine Kienburg ; weiter 1. Hand-
weiser zur (10 Min.) *Glockner - Ansicht. — 19km Hüben (832m;
Gasth. zur Hube, gut), an der Mündung des Defereggentals. Durch
das Kaiser Tal nach Kais (s. nuten) 3^2 St. ; Fahrstraße im Bau. —
ll/4 St. weiter über die lsel.
29,5km Windisch-Matrei (975m ; Gasth. : Zum Rautter), Haupt-
ort des Iseltals, am Bretterwandbach. ^St. n. Schloß Weißenstein (P. ).
Von Windisch-Matrei über denFelberTauernnach Mitte r-
sill, ll»/2-12 St. (F. 24 K). Der Weg führt durch das n. mündende
Tauemtal hinan zum (4 St.) Matreier Tauernhaus (1501m; einf. Whs.J.
Sehr lohnender Ausflug von hier über (1 St.) Inner - 0 schloß (1685m;
Venedigerhaus) zur (3'/2 4 St.) neuen Prager Hütte (2S05m; Wirtsch.), in
großartiger Lage am Hintern Kesselkopf (2904m) , von wo der Groß- Venedig er
(s. unten) in 3-i St. mit Führer (32 K von Windisch-Matrei) zu ersteigen
ist. — Weiter vom Matreier Tauernhaus zum (3 St..) Felber Tauern
(2545m); hinab zum (2>/2 St.) Tauernhaus Spital (1174m) und am (1/4 St.)
Tauemhaus Schößwend (1003m) vorbei nach (l3/4 St.) Mittersill (S. 173).
Das Iseltal wendet sich w. und heißt nun Virgental. Der schlechte
Fahrweg überschreitet den Tauernbach und steigt über Mitteldorf
nach (13/4 St.) Virgen (1191m ; Gasth. zum Panzl); r. oben Ruine
Rabenstein (1410m). Der Karrenweg von hier nach (l3/4 St.)
Prägraten führt im Talgrund über Welzelach. Lohnender der Fuß-
weg (rote WM.) von Virgen über (20 Min.) Obermauer, dann hoch
an der n. Talseite über (50 Min.) Bobojach nach (40 Min.) Prägraten
(1312m; Gasth.: Steiner), einem schön gelegenen Dorf.
*Groß-Venediger (3660m), von Prägraten 8-9 St. (F. 22 K) ; Saumweg
zur (3»/4 St.) Johannishütte auf der Dörfer -Ä. (2089m; Wirtsch.), dann
Reitsteig zum (2y2 St.) Defreggerhaus (2960m; Wirtsch.) am Mullwitz-
Aderl; von hier in 272 St. zum Gipfel, mit prachtvoller Aussicht.
VonPrägraten üb er das Umbaltörl insAhrntal, bis Käsern
11 St. (F. 21 K). Saumweg durch das oberste lsel- oder Umbaltal an
schönen Wasserfällen vorbei zur (4 St.) Klarahütte (2103m; Wirtsch.),
V2 St. vom Ende des prächtigen Umbalglet scher s; über diesen, dann auf
der W.-Seite steil über Geröll und Fels hinan zum (3V2 St.) Vordem
Umbaltörl (2928m), mit prächtiger Aussicht. Hinab über Geröll und den
Windtalgletscher zur (l1/« St.) Lenkjöchlhütte (2603m; Wirtsch.) und durch
das Röttal nach (2 St.) Käsern (S. 175).
Von Prägraten über das Gamsspitzl zur Warnsdorfer Hütte s. S. 175.
"Der Reitweg von Windisch-Matrei nach Kais (5-
572 St., F. 10 K, unnötig) steigt an der Post vorbei den Kapellen-
berg hinan; hinter der (20 Min.) Kapelle geradeaus, an einem
Kreuz vorbei, bei den (i/4 St.) Häusern von Klaunz 1. bergan;
40 Min. Handweiser, durch Wald; 40 Min. über den Goldriedbach;
25 Min. weiter tritt man aus dem Walde ; r. halten. Vom (H/4 St.,
31/2 St. von W.-Matrei)*Kals-Matreier Törl (2206m ; WÄs.) pracht-
volle Aussicht auf Venediger-, Glöckner- und Schober grüppe.
Hinab 1., später durch Wald, im Tal r. (nicht 1.) nach
I8/4 St. Kais (1322m; Gasth.: Glocknerwirt Jok Groder; Berger-
weiß „zum AI pen verein "), in breitem Tal freundlich gelegenes
Dorf, Standquartier für Bergbesteigungen in der Glocknergruppe,
226 R. 30. — K. 8. 180. HEILIGENBLUT.
Besteigung des *Grofiglockner (3798m) von Kais aus kürzer und leichter
als von Heiligenblut (s. S.227), doch nur geübten Bergsteigern anzuraten (7»/2-
8V2 St., F. 25 K). Der Weg führt durchs Ködnitztal zur (4-41/2 St.) Stüdlhütte
auf der Vanitscharle (2803m; Wirtach.); von hier zur (21/i St.) Erzherzog-
Johann-Hütte auf der Adlersruhe (3464m ; Wirtsch.), mit herrlicher Aussicht,
dann zum (l-l1/* St.) Kleinglockner (3764m) und über die 9m lange, 40cm
breite Scharte (Drahtseil) zum (25 Min.) Gipfel. Großartige **Aussicht.
Von Kais nach Uttendorf (S;> 173) über den Kaiser Tauern
(2512m), 12 St. (Führer 22 K), lohnender Übergang; jenseit des Passes, am
Weißsee, 6 St. von Kais, die schön gelegene Rudolfshütte (2242m; Wirtsch.).
Von Kais über das Berger Tori nach Heiligenblut, 7J/2 St.,
MW. (F. 14 K, für Geübte entbehrlich). Saumpfad durchs Ködnitztal
(s. oben) zu den Höfen von (1 St. 10 Min.) Groder (1719m) ; 25 Min. ober-
halb vom Wege zur Stüdlhütte r. ab und steil hinan zum (2J/2 St.) Berger
Törl (2650m) mit der Glorerhütte (Wirtsch.) und Aussicht. Beim Hinab-
steigen öffnet sich bald der Blick 1. auf Leiterkees, Adlersruhe und Glockner.
Der Weg führt steil hinab ins Leitertal zur (11/a St.) Obern und (8 Min.)
Untern Leiterhütte (2016m) ; 25 Min. weiter r. über den Bach, am r. Ufer
hinan zur Trogalp (1866m) und weiter nach (IV2 St.) Beiligenblut (s. unten).
30. Von Lienz nach Heiligenblut.
45km. Von Dölsach bis (40km) Heiligenblut Automobil (geplant) in
3 St. für 15 K (bis zum Glocknerhaus in 4 St. für 22 5"); Post 4mal tägl.
in 8 St. (6 K). Einsp. hin und zurück mit Übernachten 28 K, Zweisp. 48 K.
Von Lienz bis (5km, Eisenbahn in 8 Min.) Dölsach s. S. 250;
das Dorf (Gasth. Tiroler Hof, Z. 1.20-2 JT) liegt 2km n. vom
Bahnhof ; in der Kirche eine h. Familie von Franz Defregger (1835
auf dem Ederhof bei Dölsach geboren). — Die Straße steigt in
großen Kehren (rot bez. Abkürzungswege), mit prächtigen Blicken
auf das Drautal und die Lienzer „Unholden", zum (6km) Dörfchen
Iselsberg (1111m); weiter am (8km) Gasth. zur Wacht vorbei über
die kärntner Grenze zur (9km) Höhe des Iselsbergs (1204m ; M.
Defreggerhoß. Hinab zum (9,5km) PL. Bad Iselsberg (Z. 1.80-3 K),
dann durch Wald nach (13km) Winklern (952m ; Gasth. : Post ;
Geiler, Z. 1.20-3 K), am Bergabhang. — Weiter im Mölltal über
(20,5km) Mörtschach (930m) nach (28km) Döllach (1024m ; Gasth.
Ortner), an der Mündung des Zirknitzbachs (Y2 St. der schöne
ZirknitzfaÜ), und, vorbei an dem 130m h. Wasserfall Jungfern-
sprung, über (37km) Pockhorn nach
40km Heiligenblut (1301m; Gasth.: *Rupertihaus, Z. 1.20-6, F.
1.20, M. 3.20 JT, H.-P. Post, Z. 1.60-4 K, gut, beide mit schöner
Aussicht; Glockner-Gasth. Schober, Z. 1.20-2 K), höchstgelegenes
Kirchdorf in Kärnten, nach einem Fläschchen des Blutes Christi
benannt, das, vom sei. Briccius aus Konstantinopel gebracht, in
der 1483 erbauten Kirche aufbewahrt wird.
Man versäume keinesfalls den Besuch der Franz-Josephs-Höhe
(4^2 St. ; F. 8 K, unnötig). Die aussichtsreiche Kaiserin-Elisabeth-
Hochstraße (ll,2km lang) steigt in großen Kehren zur (2y2 St. ;
8,5km) Höhe des Pallik (1950m; Schober's Gasth.), mit schöner
Aussicht, dann ins Mölltal wieder einbiegend zum (1 St.) Glock-
Innsbruck!
3»*^^^- Skr- ßPmr^sssw
^StPeter
— sJTamrz
Mi
Wecllself l\
%Blummi
J^stmÄltif^%JWj^K ^^i*. vrJ?f* y\*»f n VO? -
k '.. ^H 1^1, tßiokt ^^ont^ek^r- /^ Ji'kAünello ¥;4 ,* f-Kut^ns»
• ^T1: ßMxaä&äiFrf 1632 Ä^W«:. M:A-
uetmv, i j>Jj(UI0.-j \^-^ \J?jiJp\<$^nUittzzo .^L ^ ! / STsfr' 2711 '
K«»' &FU< %. \ SleOed'f-SSüte.jJ- '„ ,: <■
' * f f % .' w ""Jt-tt-«-*-* S .„ ; »: ; Camia. \ ^ !
/ Mun^gei"1/ - '-■ ,-- "•■- t#> ...... ^«
•■Midiila \^w
CoiaiCrocr
Geo|rapli..An3LaJt. vor.
GROSSGLOOKNER. K.S. 180.— 30. Route. 227
nerhaus auf der Elisabethruhe (2138m ; Wirtsch.), mit trefflichem
Blick auf den Absturz des Pasterzengletschers und den Großglock-
ner. Der Weg führt weiter über den Pfandlbach, dannl. hinan zum
(1 St.) Kaiser-Franz- Joseph-Haus (gutes Gasth. desP. Haritzer, Z.
4 K) und zur (5 Min.) **Franz- Josephs-Höhe (2418m), mit vollem
Überblick des mächtigen Pasterzen-Keeses, des größten Gletschers
der Ostalpen (10km lang, bis 1650m breit). Geradeaus fast senk-
recht aufragend der Großglockner, mit seinen beiden Spitzen, 1.
davon Adlersruhe, Hohenwartkopf, Kellersberg und die drei Leiter-
köpfe ; r. vom Glockner Hofmann spitze, Glocknerwand, Romaris-
wandkopf, Schneewinkelkopf, Johannisberg, HoheRiffl; die drei
Felsköpfe im obern Pasterzenboden sind der Kleine, Mittlere und
Große Burgstall.
Um den Pasterzengletscher selbst zu betreten (F. vom Glocknerhaus
5 K hin u. zurück) geht man von der Franz-Josephs-Höhe über die Moräne
hinab, dann über den Gletscher eben, zuletzt bergan zur (H/4 St.) Hof manns-
Hütte (243Sm) in der Gamsgrube, am Faß des Fuscher karkop/s.
Besteigung des *Grofiglockner (S. 226) anstrengend, nur geübten Steigern
bei gutem Schnee anzuraten (572-6 St. vom Franz-Joseph-Haus, F. vom
Glocknerhaus 22 K). "Vom Franz-Joseph-Haus (s. oben) zum Pasterzen-
gletscher hinab und schräg hinüber zum Hofmannsweg, der durch das
Äußere Glocknerkar zur (3l/2-4 St.) Erzherzog- Johann-Eütte (S. 226) und zum
(l3/4 St.) Gipfel führt. Näheres s. in Baedekers Südbayern, Tirol etc.
Vom Glocknerhaus über die Pfandlscharte nach Fer-
leiten 5V2-6 St. (F. 14 E), lohnend (kürzester Weg von Heiligenblut
nach N.). Vom Glocknerhaus in l3/4 St. zur unteren Pfandlscharte (2665m),
zwischen r. Spielmann, 1. Bärenkopf. Hinab über das nördl. Pfandl-
schartenkees zur (21/* St.) Trauner-Alp (1541m; Gasth.), mit prächtigem
Blick auf die Fuscher Eisberge, und nach (IV2 St.).. Ferleiten (S. 171). —
Etwas beschwerlicher, aber weit lohnender ist der Übergang vom Glock-
nerhaus über die Bockkarscharte (3046m) und den Hohen Gang zur (7-8 St.)
Mainzer Hütte (2388m; Wirtsch.) und nach (2 St.) Ferleiten.
Von Heiligenblut nach Rauris über das Rauriser Tauernhaus s. S. 171 ;
über das Heiligenbluter Hochtor (2572m) und das Fuscher Törl (2405m) nach
Ferleiten (S. 171), 8-9 St., lohnend (beim Hinabsteigen prächtige Aussicht).
31. Von Toblach über Gortina nach Nenmarkt. Die
Dolomitenstraße.
157km. Von Toblach nach Cortina, 34km: Automobil-Post im
Sommer 3-4mal tägl. in 2 St. für 6E 50; Stellwagen Sinai tägl. in 4 St.
für 4 K; Omnibus (Dolomiten-Rundfahrt) vom Hot. Germania über Schlu-
derbach, Misurina nach Cortina, zurück über Ospitale 2mal tägl. in 12 St.
für 12 K. — Automobil-Post von Cortina nach Buchenstein, 31km,
3mal tägl. in 2 St. für 7 2T50; über Buchenstein, Canazei und Vigo zum
Karersee-Hotel (S. 209), 84km, Luxus- Auto in 5V2 St. für 21 K; über
Vigo und Auer (Neumarkt) nach Bozen, 144km, in 11 St. für 32 K.
Die südtiroler Kalkalpen zwischen Drau, Bienz, Eisak, Etsch, Brenta
und Piave werden meist unter der Bezeichnung Dolomiten (nach dem
französischen Geologen Dolomieu, gest. 1801) zusammengefaßt. Sie um-
fassen die Fassaner, Grödner, Sextener, Ampezzaner und Agordiner Berge ;
der höchste Gipfel ist die Marmolata (3344m). Ihr eigentümlicher Charakter
besteht in der scharfen Individualisierung der Massen: kable, steil ab-
stürzende Wände neben breiten Tälern und Hochplateaus, phantastische,
wild zerklüftete Gipfelbildungen mit Zinnen und Türmen, eine reiche
228 R.31. — K.S.227. CORTINA. Dolomiten
Fülle wechselvoller Bilder auf engem Räume. — Die 1909 vollendete *Dolo-
mitenstraße führt von Cortina über den Falzarego- und den Pordoipaß
nach Canazei.
Toblach, s. S.224. Die Ampezzostraße führt s. in das von der
Rienz durchfiossene Hbhlenstein-Tal, am Toblacher See (1259m;
Seehotel, gut) vorbei. Das Tal verengt sich ; r. die zackigen Aus-
läufer des Dürrenstein (2840m), s. der breite Mte. Pian (s. unten).
Oberhalb der (7km) Klausbrücke (1314m) tritt die Rienz zu Tage;
vor Landro ein Fort. Bei
11km Landro oder Höhlenstein (1407m; Gasth. : *Baur, Z.
2.20-7.20, F. 1.40 K) , Sommerfrische, öffnet sich 1. das Tal der
Schwarzen Rienz, mit den Drei Zinnen (3003m) im Hintergrund.
Weiter der hellgrüne Dürrensee , im Hintergrund der gewaltige
*Monte Cristallo (3199m), mit seinem Gletscher, daneben 1. der Piz
Popena (3143m) und der Cristallin (2786m) : ein großartiges Bild.
14km Schluderbaeh (1441m; Gasth.: * Schluderbach, Z. 2-6, F.
1.20, M. 4 K; * Sigmundsbrunn), in schöner Lage am Eingang des
Val Popena. R. die gewaltige rote Kalkpyramide der Hohen Qaisl
{Croda Rossa, 3148m), 1. im Hintergrund die Cadini.
Auf den * Monte Pian (2325m), 272-3 St. (F. entbehrlich). Von der
Straße nach Misurina nach 6 Min. bei Telegraphenstange 19 1. in den
Wald, 8 Min. weiter über den Bach und steil bergan zum Gipfelplateau
10 Min. n. der Schutzhütte (Wirtsch.). Prächtige Rundsicht.
Von Schluderbach über Misurina nach Cortina, 5 St., sehr
lohnend (Omnibus zum Hot. Misurina 2mal tägl. in V/2 St., 3A", von da
nach Cortina 2mal tägl. in I1/2 St., 41). Von Schluderbach s.o. (beim
H. Sigmundsbrunn 1. ab) auf der „Erzstraße" über die ital. Grenze, durch
das waldige Val Popena bassa hinan (1. der Mte. Pian) zum Col SanC Angelo
(1800m) und dem hellgrünen (l3/4 St.) Misurina-See (1756m: H. Misurina,
gut), in schöner Umgebung. Am W.-Ufer des Sees entlang zum S.-Ende
(8 Min. 5 1. das "Qi'.-H. Misurina, 100 Z. zu 6-12, F. 1.76, M. 4.50 fr.);
dann beim Zollposten (25 Min.) r. in den Wald zur österr. Grenze und
allmählich bergan. Nach 3/4 St. mündet 1. der aus Valbona kommende
Karrenweg. 20 Min. Passo Tre Croci (1808m; Hot. Tre Croä, Z. 2-3 K);
österr. Zollamt; zur Pfalzgauhütte s. S. 229. Der Blick öffnet sich nach
W.: gegenüber die mächtige Tofana, in der Ferne 1. Marmolata, r. Cristallo.
Hinab Fahrweg im Bigontina-Tal nach (IV2 St.) Cortina (s. unten).
Von Schluderbach über die Plätzwiese nach Prags s. S. 223.
Die Straße erreicht auf dem (17km) Gemärk (1544m) die
Wasserscheide zwischen Rienz und Boite. Nun allmählich hergab
nach (22km) Ospitale (1474m ; Gasth.), in malerischer Lage am Fuß
der Croda delV Ancona (2363m). */2 St. weiter der jäh abstürzende
Felsen Peutelstein (1508m). Die Straße führt scharf r. und in
großen Kehren hinab in das vom Boite durchströmte Ampezzotal.
34km Cortina. — Gasth. (im Winter z. T. geschlossen): *Mira-
monti, 25 Min. s. am Walde, 150 Z. von 4.50 K an, F. 1/0, M. 6A";
*Parkhot. Faloria, 25 Min. s.o. am Walde hoch gelegen, Z. von 3 K
an; *Pal ace H. Cristallo , 100 Z. zu 3 5Ü-6, F. 1.50, M. 5 AT; *Con-
cordia, 56 Z. zu 2.50 4.50, F. 1.50, M. 4.50 K, mitCafe; 'Weißes Kreuz,
60 Z. von 2Aan; H. desAlpes, 20 Min. n.; H.-P. Bellevue; Aquila
Nera, Z. 2.50-5, M. 4 A; Cortina, Z. 2-3 A"; Viktoria; Post, Z. 2 5 K;
Hot. garni Zentral, Z. 2-3 K, mit Cafe*.
Cortina d' Ampezzo (1224m), mit lOOOEinw., in prächtiger Lage,
ist gutes Standquartier für Ausflüge. Neben der Kirche (Altar-
Dolomiten. BUCHENSTEIN. K. S. 227. — 31. R. 229
schätz, Holzschnitzwerk von Brustolon) ein 76m h. Campanile
(*Rundsicht von der Galerie). Kleines Museo Elisabettino (30 h).
Schöne Aussicht vom *Belvedere auf der Crepa (1543m), einem vor-
springenden Hügel an der w. Talseite: auf der alten Falzarego-Straße bis
zum (1 St.) Alb. To/ana, hier 1. in 5 Min. zum Restaur. am Felsrande.
Auf den *Nuvolau (2578m), 41/2-5 St., leicht (MW.; F. 10 K, entbehr-
lich). Auf der Falzarego-Straße (s. unten) über Pocol bis zum (2 St.) Hand-
weiser; hier Reitweg 1. hinan zum (2 St.) Nuvolausattel (2400m) und 1.
zur O/2 St.) Sachsendankhiltte (2578m ; Wirtsch.), mit *Rundsicht.
Zur Pfalzgauhütte (1928m), 4 5 St.-, F. unnötig. Von (2 St.) Tre Croci
(S. 228) AV.-Weg über Alp Malquoira, um den Fuß des Cadin del Halquoira
(2406m) herum und am Abhang zur Hütte im wilden Sorapißkar.
Von Cortina nach (39k;m) Perarolo 2mal tägl. Automobil über (32km)
Pieve di Cadore, Geburlsort Tiziah's (1487-1576). Weiter Eisenbahn nach
Belluno und Venedig. Näheres s. in Baedekers Südbayern.
Von Cortina über Misurina nach Schluderbach (5 St.) s. S. 228.
Die Dolomitenstraße (kürzer die alte Straße, "bis Pocol 1 St.)
überschreitet in Cortina den Boite nnd steigt in großer Kehre, dann
um die O.-Seite der Crepa (s. oben) herum nach (40km) Pocol (1535m ;
Alb.Tofana). "Weiter auf der N. -Seite des bewaldeten Falzarego-
Tals zum (49km) Hot. Falzarego-Hospiz (1985m), 25 Min. vor dem
Falzarego-Paß (2106m), einer breiten, trümmerreichen Einsenkung
am ö. Fuß des Sasso di Stria (2477m). Die Straße führt durch einen
50m 1. Tunnel hinab zum Pian di Falzarego (1930m; Gasth.) und
senkt sich in großen Kehren, die der rot bez. alte Weg abschneidet,
durch "Wald, an der (r.) Burgruine Buchenstein (1747m) vorbei, nach
(61 km) Andraz (1421m ; Gasth. : Andraz, Alpenrose), wo ein Karren-
weg s. nach (2 St.) Caprile (S. 230) abzweigt.
65km Buchenstein oder Pieve di Livinallongo (1475m ; Gasth.:
Tirol, gut; Buchenrtein; Alpino, Z. 1.20-3 K, gelobt), mit 400
Einw., in schöner Lage hoch über der tiefen Schlucht des Cordeoole.
Prächtige Aussicht vom Col di Lana (2464m), 3 St.
"Weiter an der N.-Seite des Buchenstein- oder Livinallongo-Tals
über (68km) St. Johann (Gasth. Grünwald) nach (72km) Arabba
(1603m ; Gasth. : Pordoi, Arabba), am Fuß der Sella. Nach Corvara
s. S. 223. — Die Straße steigt am 1., späterhin am r. Ufer des Cor-
devole in zahlreichen Kehren (der alte Saumpfad kürzt nm 1 St.)
zum (82km) Pordoipaß (2250m; Chrutomannos- Haus , Bett von
2.50 K an , gut) , mit Aussicht auf Marmolata und Ampezzaner
Dolomiten. Zum Bamberger Haus (S. 230) auf dem Bindelweg
3 St. — Die Straße senkt sich zum (84km) Hot. Pordoi (2120m ;
ital. Haus ersten Ranges, Z. 3-7 K, F. 1.50, M. 4.50 K), mit herr-
lichem Blick auf Rosengarten, Langkofel und Sellagruppe, dann in
großen Kehren durch "Wald (der alte Saumweg kürzt) nach
94km Canazei (1463m; Gasth. : * Dolomitenhaus Canazei, Z. 2-8,
F. 1.50 X", mit Touristenhaus; Belvedere).
Von Canazei über den Fedajapaß nach Caprile, 7-7l/2 St.,
leicht und lohnend (F. von Campitello 12 K, entbehrlich). Fahrweg über
(20 Min.) Alba nach (20 Min.) Penia (1542m 5 Gasth. Verra), dem letzten Dorf
des Fassalals. Der rot bez. Saumweg steigt am r. Ufer des Avisio in anfangs
breitem Tal, dann steiler am Rande einer Schlucht (r. der Große Vernel,
230 R.31. — K.S.227. PREDAZZO. Dolomiten.
3205m) zum (2 St.) Bamberger Haut auf Fedaja (20A2m; Wirtsch.), mit
großartiger Aussicht (von hier auf die 3344m h. Marmolata 5 St., F. 14 .ff,
nur für Geübte, aber höchst lohnend). 3/4 St. weiter der Fedaja-Pafi (2047m).
Hinab ins Pettorina-Tal und durch die -Schlucht (Serraj) von Sottoguda
nach Rocca Piäore und (3V2 St.) Caprile (1023m; Gasth. Posta, Z. l»/2-2 fr.),
in schönem Talkessel. Von hier nach Andraz s. S. 229.
Weiter durch das vom Avisio durchflossene Fassatal über (95km)
Qries (1445m; H. Marmolata) nach (96km) Campitello (1442m;
Gasth. : Muüno, 30 Z. zu 1.20-3 K)^ am Einfluß des Duronbachs
in den Avisio.
Auf die Seiser Alpe (F. ratsam, bis Ratzes 9 K) Saumweg n.w. im
Durontal hinan, an dem (H/2 St.) Gasth. Durontal (19ü0m) vorbei zur (8/4 St.)
Soricia-Alp (1934m), oberhalb r. bergan, gegen die zackigen Roßzähne los,
über das Mahlknecht-Joch (2168m) zum (1 St.) Seiser Alpenhavs, dann über
die Seiser Alpe nach (3 St.) Ratzes oder (4V2 St.) Kastelruth, s. S. 2C6.
Nach Qröden über das Sella-Joch s. S. 206.
Weiter über Petra (1310m; Gasth. hei Silvio Rizzi) und Pozza
(1312m) nach (104km) S. Giovanni (1320m), Pfarrkirche für das r.
10 Min. höher gelegene Vigo di Fassa (1391m; Gasth.: Corona fy
Posta, Z.2K, ital. gut; H.Vigo, Z. 1.40-2#), Hauptort des Fassatals,
mit 1550 Einw. Nach Bozen über den Karerpaß, 44km, s. S. 209.
Auf die *Ciampedie (2009m 5 Gasth.), den ö. Ausläufer der Mugoni-
spitzen, 2 St. (F. entbehrlich); prächtiger Blick auf den Rosengarten usw.
107km Soraga (1202m). R. die Dolomitwände der Rotwand und
der Rosengartengruppe, im N. der Langkofel (3178m) und der
Plattkofel (2970m). — 110km Moena (1199m; Gasth. Krone, Z.
1.60-2 JT), mit 1600 Einw., an der Mündung des Costalunga-Tals.
Weiterhin nimmt das Tal den Namen Fleimser Tal an.
120km Fredazzo (1018m; Gasth.: *Predazzo , deutsch; Nave
ä"Oro\ bekannt als Fundort von Mineralien.
VonPredazzo nachPrimiero (43km) Fahrstraße (Post-Automobil
im Sommer 2mal tägl. in 5 St.) über (13km) Paneveggio (1540m; Hot. Pane-
veggio, Z. 2.50-4 K, gut) und den (20km) Rolle- Paß (1984m; Gasth.) nach
(29km) S. Martino di Castrozza (1444m; Gasth. : "Panzer"1* Dolomiten-Hotel, Z.
von 3 K an; ' Alpenrose, Z. von 3 -ff an, F. 1.50, M. 4.50 .ff; Bemelman, u. a.),
einer besuchten Sommerfrische in herrlicher Lage; weiter an der W.-Seite
des Tals nach (43km) Fiera di Primiero (715m; Gasth.: Orsingher, Z. 2.50-
3.50 K; Aquila Nera). — Eine Straße führt von hier 8. durch die präch-
tige Felsschlucht des Cismone über das Zollamt Monte Groce nach (22km)
Fonzaso, wo sie sich teilt: 1. nach (9km) Feltre. an der Bahn von Belluno
nach Venedig; r. nach (14km) Primolano (S. 219).
Die Straße führt in Windungen auf der N.-Seite des Tals über
Ziano (953m) und Panchih (982m) nach (133km) Cavalese (1006m;
Gasth.: Anker, Z. 1.40-3 K; Agnello d'Oro), Hauptort des Fleimser
Tals, mit 2400 Einw. ; der ehem. Palast der Bischöfe von Trient,
mit bemalter Fassade, ist jetzt Gemeindehaus. — Die Straße ver-
läßt das Tal, steigt zum (141km) Sattel von San Lugano (1100m;
Whs.) und senkt sich in Windungen über (144km) Kaltenbrunn, ital.
Fontane fredde (950m ; Gasth. mit Brauerei), vorbei an Schloß Enn,
nach (153km) Montan (425m). Weiterhin mündet r. die von Bozen-
Auer kommende Straße. — 157km Neumarkt, s. S. 217.
231
IV. Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien.
Route Seite
32. Von Wien nach Graz (Triest). Sernmeringbahn . . . 232
Neuberg. Mürzsteg. Hochschwab 232. — Lurgrotte 233.
33. Graz 233
Buchkogel. Schöckel. Tobelbad. Von Graz nach Köflaeh.
Von Graz nach Wies und Wuchern. Schwanberger Al-
pen 240.
34. Von (Wien) Graz über Marburg nach Triest . . . .241
Von Spielfeld nach Luttenberg 241. — St. Urban. Bacher-
warie. Gonobitz. Von Grobelno nach Rohitsch 242. — Neu-
haus. Von Steinbrück nach Agram 243. — Von Laibach
nach Villach, Strascha-Töplitz, Gottschee 245. — Queck-
silbergruben von Idria. Adelsberger Grotte. Die Höhlen
von St. Canzian 246, 247. — Kronprinz-Rudolf-Grotte 248.
35. Von Graz nach Fehring (Budapest) 249
Von Gleisdorf nach Birkfeld. Gleiehenberg. Riegersburg 249.
36. Von Franzensfeste über Lienz und Villach (Triest)
nach Marburg 250
Von Spittal nach Mauterndorf 250. — Dobratsch 252. —
Eisenkappel 254.
37. Von Wien über Villach nach Udine (Venedig) ... 255
a. Über Selztal 255
Von Zeltweg nach Cilli 255. — Von Unzmarkt nach
Mauterndorf. Von Treibach-Althofen nach Klein-Glöd-
nitz 256. — Von Launsdorf nach Hüttenberg. Von Arnold-
stein nach Hermagor 357. — Von Tarvis nach S. Lucia-
Tolmein. Luschariberg 258.
b. Über Brück 258
Von Leoben nach Hieflau 260.
38. Von Linz oder Wien nach Triest 261
a. Von Linz nach Triest. Karawankenbahn .... 261
Wocheiner See. Triglav 262.
h. Von Wien nach Triest 265
39. Von Salzburg über Gastein und Villach nach Triest.
Tauernbahn 265
40. Triest ,. ,', 266
Aussichtswarte und Riesengrotte bei Opcina. Miramar
271. — Grado. Capodistria 272.
41. Von Triest mit der Eisenbahn nach Venedig. Aquüeja 273
42. Von Triest nach Pola (Eisenbahn- und Seefahrt) . . 274
43. Von Wien nach Abbazia und Fiume 280
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. j 5
232
32. Von Wien nach Graz (Triest). Semmeringbahn.
224km. Südbahn, Schnellzug in 4 St. für 23.00, 17.20, 11.20 K; Per-
sonenzug in 672-8 St. für 17.70, 13.20, 8.60 K. Aussicht bis Gloggnitz
rechts, dann meist links. — Für einen flüchtigen Überblick der * Semmering-
bahn genügt die Fahrt nach Semmering und zurück (1 Tag), 8. R. 5.
Südbahn von Wien nach Semmering (894m), 112km, s. R. 5. —
Die Bahn durchbohrt gleich jenseit der Station den Semmering
(980m ; vgl. S. 124) mittels eines 1430m 1. Tnnnels und senkt sich
über (118km) HS. Steinhaus (839m) hoch an der N. -Seite äesFrösch-
nitztals nach (122km) Spital am Semmering (790m ; Gasth. Hirschen-
hof, Z. 2.50-4 K).
130km (1.) Mürzznschlag (681m; Gasth. : Kurhaus, Post, 50 Z.
zn 2-4 K, beide gut; H. Bahnhof; Schwarzer Adler, Z. 1.60-2 #),
Markt mit 6200 Einw. , an der Mündung der Fröschnitz in die Mürz,
als Sommerfrische und Wintersportplatz viel besucht. Auf dem
Ölberg die evang. Heilandskirche, mit Altarbild von Defregger.
Im Gemeindepark ein Scheffel-Denkmal; Denkmäler Brahms' im
Burggarten und Hamerling's in der Au.
Zweigbahn über (7km) Kapellen (S. 122) nach (12km) Neuberg (714m ;
G-asth. : Post, Gold. Hirsch), Sommerfrische mit 3000 Einw., in schöner
Lage am Fuß der Schneealpe (1904m ; 3J/2 St.). Die große ehem. Zisterzienser-
abtei dient jetzt z. T. als kaiserl. Jagdschloß; die schöne got. Stiftskirche
wurde 1471 geweiht. — 13km westl. von Neuberg (2 mal tägl. Post) liegt das
Dorf Mürzsteg (783m 5 Gasth.: Gold. Adler), mit kaiserl. Jagdschlößchen.
Von hier Poststraße westl. über den Niederalpel-Sattel (1220m) nach (19km)
Wegscheid (s. unten) und weiter nördl. nach (34km) Mariazell (S. 142).
Die Bahn folgt der Mürz in einem anmutigen flchtenbewach-
senen Tal. 137 km Langenwang (683m); darüber (40 Min.) Ruine
Hohenwang. — 141km Krieglach (600m ; Gasth. : Maurer), mit Land-
haus Peter Rosegger's (1843 in Alpl, 3 St. s.o., geboren). — 146km
Mitterdorf (59 Im; Gasth. Post, Z. 1.60-2 K); r. an der Mündung
des Veitschtals das viertürmige Schloß Pichl. — 148km Wartberg-
Mürztal (583m) ; t. Ruine Lichtenegg. Die Bahn umzieht den Wart-
bergkogel (707m). — 153km Kindberg (507m; Gasth. Wolfbauer),
mit Schloß des Grafen Attems ; dreimal über die Mürz. — 167km
Kapfenberg (508m; Bahnrest.; Gasth.: Ramsauer, Grüner Baum),
an der Mündung des Törlbachs. 10 Min. w. vom Bahnhof Bad
Steinerhof (495m ; Fichtennadelbäder).
Von Kapfenberg führt die schmalspurige Steiermärkische Landesbahn
nach (23km) Au- Seewiesen (767m), von wo Poststraße über (9km) Seewiesen
(968m; Gasth. Post) und (22km) Wegscheid (s. oben) nach (32km) Gußwerk;
von hier Bahn nach (9km) Mariazell (S. 142). — Von Seewiesen wird der
■»Hochschwab (2278m) häufig bestiegen (6 St., blau MW.-, F., für Geübte
entbehrlich, bis Weichselboden 10 K). Im Seetal hinan zur (IVa St.)
Untern und (I1/4 St.) Obern Dullwitz - Alm , mit der Voistalerhütte (1670m;
Proviant-Depot); von hier im Tal noch 1/2 St. aufwärts, dann r. hinan (rot
MW.) zum (2y4 St.) Schiestlhaus (2160m; Wirtsch.) und zum (20 Min.)
Gipfel, mit weiter Aussicht n. bis zur Donau und über die ganzen Ost-
Alpen vom Schneeberg bis zum Dachstein. Abstieg nach Weichselboden
(S. 143) 3 St.
Scheibbs!
PiciaB. 832
'M2 9*8 -*/
SUxX&B. TafTern,
Bo\v
tfxsensteit
&t Freue
wotte
&7S \-<ytZsmieser
ZStäesefcB. 7* ^eUer^am
UBUhCCUS
2>urradmerWechsZf:ri
Hochstaäl
■ISenberg TkttrnKgl}
Urmannsau, Ü26 ,
---'-,. JjvJ.tc9-:b.i
GfSUercOpe-
Thtp
aberg
'.fcSdmiplz
'Vienerbruci
Sulz-B
£■ . ^Jn,d.WöLgter ~2ö5?e'v$\
9
%,
Tiaterecfz
" PJ '«2762.---'
3§6f 7/ J357 • bmi .« \ Gr.\G«ller -
Mut/ ^M^^^^Z^ l^V ^ ^
/p \PÖTUXjs-Kg.| ~-^',Mine^ä&!e$' M '■, a
*S&*
riiföat^f-«^*^
Klet'schach.-K*l. ^
läberö
VXutlu*
Ffsef^ac
-rZArutq.
— SU
'e^aBEäm, \7ia
?M. Jfi
'erfrier ^^Sk^Weil ..
«tfJrAKwk Fos-fa
Unze.
Ad«W
XclircüMOr\ -^
nliTersattel jfclitpTl^tp'i'n feld,-0=&l^
^fdfuäiß(mns^^^dl(Ul
5^%\.Xrf
JoSnitz
^r..
Zobern
iy ^^äiä^fJ. toi«-
}Sclwnau Wß&. jäc ( '(®jÄ .
itz
V"//;
6 8 lO
Hai^tberg i
Ooer.Anst-i- 'Wagner «-Debes .leip^ii
FROHNLEITEN. K.S.255.— 32. B. 233
171km (r.) Brück an der Mur (487m ; Bahnrestaur.; Gasth. : Qold.
Strauß, Hauptplatz, 40 Z. zu 1.60-7 K; Schwarzer Adler, Minoriten-
platz ; Post, am Bahnhof, Z. von 2 K an ; Gold. Löwe), Städtchen von
8500 Einw., am Einfluß derMürz in die Mur. Vom Bahnhof gerade-
aus durch die Kastanienallee; jenseit der Mürzhrücke 1. über den
Minoritenplatz, dann r. durch die Mittergasse zum (12 Min.) Haupt-
platz, mit schönem schmiedeeisernem Brunnen von 1626 und, an der
O.-Seite, dem spätgot. Kornmesserhaus, früher Herzogshof, mit
Arkaden und Loggia, aus dem Ende des xv. Jahrh. Unweit nord-
westl. oberhalb des Platzes die got. Pfarrkirche (xv. Jahrh.). Vom
Kornmesseihaus nordöstl. durch die Wiener Straße und nach 4 Min.
1. durch einen kleinen Torweg hinauf zu den (6 Min.) geringen
Besten der Burg Landskron, mit Uhrturm und dem Schloßberg-
restaurant; hübscher Rundblick. Vom Oloriett, lj% St. östl. oberhalb
des Bahnhofs, und vom (20 Min.) Kalvarienberg , am r. Murufer,
schöne Aussicht. — Nach St. Michael (Udine , Triest) s. R. 37b.
Die Bahn tritt in das enge Tal der Mur. Bei (181km) Bernegg
(460m) 1. ein 1578 erbautes Schloß. — 184km Mixnitz (449m), am
Fuß des Bötelsteins (1234m). 4i/2"5St.n.ö. der Hochlantsch (1722m;
vgl. S. 249), mit schöner Aussicht auf die steirischen Alpen.
196km Frohnleiten (427m ; Gasth. : Stadt Straßburg, gut; Krone),
mit Wasserheilanstalt. R.an der Bahn Schloß Neu- Pfannberg, 1. oben
die Ruine Pfannberg. "Weiter r. malerisch auf einem Felsen die
hergestellte Burg Babenstein. — Das Tal verbreitert sich auf kurzer
Strecke und bildet weiterhin einen Engpaß, den die Bahn an der
Badelwand mittels einer 364m 1. Galerie von 35 Bogen durchbricht.
Bei (204km; 1.) Peggau (403m; Gasth. Hochhuber), mit Burg-
ruine, 1. der Schöckel (S. 240); r. an der Mündung des Übelbachs
der Markt Deutsch- Feistritz (471m), mit Hüttenwerken.
Östl. führt von Peggau ein Weg nach (l3/4 St.) Semriach (707m ; Gasth. :
Linde, Post). 1/i St. n.w. von da die *Lurgrotte, eine große Tropfsteinhöhle
(im Sommer elektrisch beleuchtet ; Eintr. werkt. 11 und 4, So. 10-6 Uhr,
3 K, So. 1 K). Von Semriach auf den Schöckel s. S. 240.
Die Bahn tritt auf das r. Ufer der Mur. Bei (208km) Stübing
(396m) r. ein Schloß des Grafen Pälffy-Daun. — 213km Gratwein
(382m), mit Papierfabrik. — Das Tal wird weiter. Bei (216km)
Judendorf (378m; Gasth. : Styria, 54 Z. zu 2-3 K, gut; Dr. Feilers
Kuranstalt), einer Sommerfrische mit Waldungen, r. oben die
schöne got. Wallfahrtskirche Maria-Straßengel (1355). — 220km
Gösting (370m), mit Schloß des Grafen Attems und Burgruine
(S. 239). Die Bahn tritt in einen weiten fruchtbaren Talkessel;
1. der Grazer Schloßberg.
224km Graz, s. S. 234.
15 '
234
33. Graz.
Bahnhöfe: 1. Südbahnhof (PL A4, 5; gutes Restaur., mit Veranda am
Bahnhofsplatz), für alle Züge; bei der Ankunft warten Hotelomnibus-,
2. Eöflacher Bahnhof (PI. jenaeit A 5), Nebenbahnhof für Köflach und Wies;
3. Staatsbahnhof (PL D E 8), Nebenbahnhof für Gleisdorf-Fehring (Raab,
Budapest) -Aspan^ (Wien).
Gasthöfe. Am rechten Murufer: *Gr. -H. Wiesler (PI. g: C5), Gries-
kai 4, 100 Z. zu 2.8 »-8, F. 1, M. 3-6, Omn. 1 E>, 'Hot. Daniel (PI. h:
A 5), Bahnhofsplatz 5, beim Südbahnhof, 60 Z. zu 3-5, F. 1, M. 2.50 Ki
*Gr.-H. Elefant (PI. a: CO), Murplatz 9, mit Garten, 100 Z. zu 3-7, F.l,
M. 4-fi, Omn. 80Ä-1 E; Florian (PI. d: C5), Grieskail2; Drei Raben
(PI. c: B 5), Annenstr. 43, mit Garten; Deutinger (PI. k: B 5), Elisa-
bethiner-Gasse 12, Z. 1.60 2.2U.S'; Drei Hacken (PI. 1: B 5). Schalgasse 13,
60 Z. zu 1-2 E\ Schwan (PI. n: C 5), Annenstr. 3; Goldene Sonne,
Mariahilfer Str. 12 (PI. C 4), bescheiden. — Am Unken Ufer (innere Stadt :
15-20 Min. vom Südbahnhot') : 'Erzherzog Johann (PI. t> : C 5), Sack-
str. 3, 100 Z. zu 2.50-8, F. iE; *Gr.-H. Steirer Hof (PI. f: D 5), Jako-
miniplatz 12, 63Z.zu2.40-7.fi:; Goldne Birn (PI. i : E5), Leonhardstr. 8,
58 Z. zu 3 40-6 E; Kaiserkrone (PI. e: D 5), Färbergasse 6. — Pens.
Plentl. Goethestr. 3 (PI. E 3), 24 Z., P. 7-9.50 E.
Cafes: Thonethof, Herrenjasse 28 (PI. D 5), beim Bismarckplatz ;
Kaiserhof, Ecke Kaiserfeldgasse und Bismarckplatz (PI. D 5); Stadt-
park (PJ.D 4; S.238); Elefant (.s. oben); Stadttheater, Karl-Ludwig-
Ring 20 (PL D 5), beim Stadtpark ;. C. Promenade, Burgring (PL D E 5),
im Stadtpark. — Am r. Murufer : Österreichischer Hof, Annenstr. 10
(PL AB 5); Helm, Annenstraße, Ecke Murplatz.
Konditokeien : Stuchlik, Hofgasse 5 (PL D 4); Strehly, Sporgasse 14
(PL D 4). — „Grazer Zwieback" u. a. bei Spreng, Bürgergasse 7 (PL D 5);
Sorger, Murplatz 14 (PL C 5).
Bierhäuser: Schwechater Bierhalle, Herrengasse 13 (PI. D 5);
Theater-Restaurant, Karl-Ludwig- Rinsi 1 (PL D 5), neben dem Stadt-
theater; Wilder Mann, Jakominigasseö (P1.D6); Neugraz. Hamerling-
gasse 4 (PL D 5); Nußdorfer Hof brau, Kaiserfeldgasse 3 (PL C D 5).
— Die Steiermark ist berühmt für Kapaune und Truthähne.
Automat. Restaurant, Murgasse 12 (PL C 5).
Weinstuben: Kleinoscheg, Herrengasse 13 (PL D 5), im Hof L;
Landhauskeller, Schmiedgasse 9 (PL D 5) ; TirolerWeinstube, Pro-
kopigasse 1 (PL D 5). Die besten steir Weine sind Luttenberger (stärkster),
Pickerer, Eerschbacher, Sandberger, Nachtigaller, Jerusalemer. Schilcher ist
ein blaßroter säuerlicher Landwein (Srainzer bester).
Schwimm- und Bade-Anstalten : Militär - Schwimmschule, oberhalb der
Ferdinandbrücke (PL C 3) ; Jungborn, Brandhofgasse 19 (PL E 4) ; Zur Sonne,
Tegetthoffgasse 15 (PL C 5).
Theater: Opernhaus (PL D E 5), Karl -Ludwig- Ring: Schauspielhaus
(PL 11: D 4), Franzensplatz. — Orpheum, Jacobigasse 8 (PI. B 4), Varie*te\
Militär - Konzerte im Sommer im Stadtpark (S. 238), am Hilmteich
(S. 239), am Schloßberg (S. 238), im Volksgarten (PL B 4) und in der In-
dustriehalle (PL D E 7), mit großem Park und Rennbahn.
Hauptpost und Telegraph (PL C 5), Neutorgasse 46.
Droschken. Einspänner die erste l/t St. 1 E, erste V2 St. 1 E 40, jede
weitere l/t St. 50 A; Zweispänner die erste V2 St. 2 E, jede weitere y2 St.
1 E. Vom und tum Südbahnhof: I. (innere Stadl), IV. und V. Bezirk Einsp.
1 E 40. Zweisp. 2 E (bei den Nachtschnellzügen 2 £"20 bzw. 3 E); H., III.
und VI. Bezirk 1 Ä"80 bzw. 2 E 60. Handgepäck im Wagen frei, größeres
Gepäck 40 h. Nachts (9 Uhr abends bis 6 ü. früh) die Hälfte mehr. 1/2 Tag
vorm. 5 E oder 8 E. nachm. 6 oder 10 E; ganzer Tag 10 oder 16 E; in die
Umgebung 1-2 E mehr.
Elektr. Straßenbahnen: 1. Südbahnhof (PL A 4, 5)- Annenstraße-Haupt-
platz -Jakomini platz (PL D 5) - Leonhardstr. - Hilmteich (PL F 2), 4,9km,
26 Min.; — 2. Südbahnhof- Jakominiplatz-Geidorfplatz (PL D 3)-Keplerstr.
f^Tnpos joitp9TJ £--pjgqTioyp.^t
ppi^^p i ^° 4
3F \
"Tili — . *aMm^vF$&S
CO TC0C5'J313JjS/ ^
\':Sft:/
"Eggoib^g ii "Ritzels dort'
Hauptplatz. GRAZ. 33. Route. 235
(PI. AB 4)- Südbahnhof; — <?. Schillerplatz (PI. F 5)-Jakominiplatz-Gries-
platz (PI. C 5. 6)-Lendplatz (PI. B C 4)-Gösting (PI. jenseit A 2); — 4. Staats-
bahnhof (PI. D E 8) -Hauptplatz (PI. C D 5)- Sackstr.-Andritz (PI. jenseit
B 1); — 5. Leonhardstr. (PI. E F 4, 5)- St. Leonhard (PI. jenseit F 4); —
6. Schillerplatz (PI F 5) - Puntigam (PI. jenseit C 8)5 — 7. St. Peter (PL
jenseit F 7)- Annenstraße (PI. A B 5)- Kurhans Eggenberg (PI. jenseit A 5);
— 8. Annenstraße (PI. A B 5)-WeTzelsdorf (PI. jenseit A 5) ; — Zinzen-
dorfgasse (PI. E 41 - Hilmteich-Mariatrost (S. 239) in 25 Min.
Landetverband für Fremdenverkehr, Haupi platz 12 (PI. CD5).
Bei beschränkterZeit(l Tag) : vormittags Herrengasse mit Landes-
zeughaus, kulturhistorisches Museum, Stadtpark. Schloßberg; nachmittags
Hilmteich und der S. 239 angedeutete Ausflug.
Graz (366m), die alte Hauptstadt des Herzogtums Steiermark,
das seit 1192 mit Österreich vereint ist, Sitz des Statthalters, des
Korpskommandos des 3. Armeekorps, einer Universität und einer
technischen Hochschule, an beiden Ufern der Mur, über die sieben
Brücken führen, mit 152000 deutschen Ein -wohnern und 5200 Mann
Besatzung, ist die bedeutendste Stadt der Ostalpen und eine der
angenehmsten, daher von pensionierten Beamten und Offizieren
bevorzugten österreichischen Provinzialstädte. Auch die nicht
unbedeutende Industrie, Maschinenbau, Papier-, Loden-, Leder-
waren- , Schaumwein- und andere Fabriken, Mühlenwerke, Bier-
brauereien usw., tritt in der grünen malerischen Umgebung durchaus
zurück. Am 1. Ufer liegt die eigentliche innere Stadt (I. Bezirk),
an die sich südl. die frühere Jdkomini- Vorstadt (VI. Bez.), ö. St.
Leonhard (II. Bez.), n. Geidorf (III. Bez.) schließen. Am r. Ufer n.
Lend (IV. Bez.) und s. Gries (V. Bez.).
Die wichtigste Verkehrsstraße am rechten Murufer ist die
Annenstraße (PI. AB 5), die vom Südbahnhof ausgeht. An ihrem
Ostende 1. die große Kirche der Barmherzigen Brüder (PL 3 : C 5),
aus dem xvii. und xvni. Jahrh., mit Fresken von Joh. Mayer (S.236)
und, an der r. Langwand bei der Kanzel, geschnitztem Kruzifix
des Nürnbergers G-. Schweigger (1633). — Außerdem in diesem
Stadtteil zu erwähnen: die St. Andräkirche (PI. 4: B 5), ein Barock-
bau von 1627, und die gotische Marienkirche (PL A 4), vom Wiener
Dombaumeister Schmidt (1865).
Den Hauptverkehr nach der Innern Stadt vermittelt die 1891
erbaute Franz-Karl-Brücke (PI. C5), mit Bronzeflguren der Austria
und Styria von Brandstetter und Aussicht auf den Schloßberg. —
Die Murgasse führt weiter nach dem
Hauptplatz (PL C D 5), an dem die belebtesten Straßen der
innern Stadt zusammentreffen. Geradeaus, Ecke Sporgasse, das Haus
am Luegg, mit Stuckfassade aus der zweiten Hälfte des xvn. Jahr-
hunderts. In der Mitte des Platzes ein Brunnendenkmal des Erz-
herzogs Johann (f 1859), Erzguß nach PönningeT's Entwurf (1878).
Südl. das Rathaus (PL 10), im deutschen Renaissancestil, von
Wielemans und Reuter (1887-92). Im dritten Stock des Treppen-
hauses (Eingang Landhausgasse) eine Fieske (Graz im J. 1635),
von Paul Scholz (1890).
236 Route 33. GRAZ. Landhaus.
Die Sporgasse, dann rechts die Hofgasse führen nach dem
Franzensplatz (PI. D 4), mit Bronzestandbild des Kaisers
Franz /., im Gewand des Goldenen Vlieses, von Marchesi (1841),
und dem Schauspielhaus (PI. 11), 1825 erbant. Östl. dahinter die
k. 1c. Burg, aus dem xv. Jahrh., später erneut, jetzt Statthalterei;
bemerkenswert die Wendeltreppe am Ende des ersten Hofs von
1500. — Südl. der
Dom (PI. 5: D 4, 5), ein dreischifflger spätgotischer Bau von
1438-62, mit bemerkenswertem Westportal, im Innern seit 1577
von den Jesuiten teilweise erneut; das kupferne Tnrmdach von
1663. Außen an der Südseite eine große Freske von 1480, Türken-
einfälle, Heuschreckenplage und Pest darstellend. Im Chor am Hoch-
altar Wunder des h. Ägidius von Jos. Flurer (f 1742); r. ein Votiv-
bild, die Familie des Erzherzogs Karl II. vor dem Kruzifix und der
Madonna von Jakob de Monte (f um 1594); an der 1. Chorwand das
frühere Hochaltarbild, Kreuzigung Christi (1457). Am Aufgang
zum Chor r. und 1. auf marmornen Fußgestellen zwei Reliquien-
schreine mit je drei zierlichen ital. Elfenbeinreliefs des xvi. Jahrh.,
die Triumphe der Liebe, Unschuld, des Todes und des Ruhmes, der
Zeit, der Ewigkeit (nach Petrarca's „Trionfi").
Hinter dem Dom das Mausoleum (PI. 8), ein prunkvoller Barock-
bau, von Pietro de Pomis 1615 für Kaiser Ferdinand II. (f 1637)
erbaut, der mit seiner Gemahlin Maria Anna hier beigesetzt ist
(Glocke für den Mesner an der 0. -Seite). — Unweit westl. , am
Glockenspielplatz (PI. D 5), das Maurersche Glockenspiel (tägl. 11 Uhr
vorm. und 6 Uhr abends).
Die vom Hauptplatz s.o. auslaufende Herrengasse (PI. D 5)
ist die verkehrreichste Straße der Stadt. In ihr 1. Nr. 3 das Gemalte
Haus, mit verblaßten Fresken von Joh. Mayer (1742). — R. Nr. 16
das Landhaus (PI. D 5), das Versammlungshaus der steir. Land-
stände, 1556-63 im Renaissancestil erbaut. Das beachtenswerte
Portal mit überdachtem Balkon führt in den schönen Arkadenhof.
Den streitbaren Sinn der alten Landstände bekundet r. neben dem
Portal die Warnung auf der Tafel von 1588, daß „niemand sich unter-
stehe, in diesem hochbefreiten Landhaus zu rumohren, die Wöhr, Tolch
oder Brodmesser zu zücken, zu balgen und zu schlagen, gleichfalls mit
andern Wöhren Ungebühr zu üben, oder Maulstreiche auszugeben."
Beachtenswert in dem Arkadenhof der originelle * Renaissancebrunnen
von 1589, laut Inschrift ein Werk der Bronzegießer Thom. Auer und Max
Wening, mit durchbrochenem, von fünf schlanken Säulchen getragenem
Baldachin, den ein Bannerträger krönt. An der Mauer darüber ist eine
Gedenktafel für den Astronomen Joh. Kepler, der 1594-1600 in Graz Mathe-
matik lehrte. — Der Arkadenzwischenbau, der die Höfe des Landhauses
und des Zeughauses trennt, ist modern (1890).
R. von dem Brunnen führt eine Treppe nach dem Rittersaal und
der Landstube (Sitzungssaal des Landtages), ersterer mit Stuckdecke aus
dem xvi. Jahrh., sonst modern, letztere großenteils noch mit der Aus-
stattung aus dem Anfang des xvm. Jahrh. (Schlüssel beim Torwart).
An das Landhaus stößt das Landeszeughaus, 1642-44 erbaut.
Zu beiden Seiten des ehem. Hauptportals Mars und Bellona. Einzig-
Joanneum. GRAZ. 33. Route. 237
artig ist die innere *Einrichtung und Ausstattung, die unverändert
aus dem xvn. Jahrh. erhalten ist, mit 30000 Angriffs- und Schutz-
waffen für steirische Söldner, die bei Einfällen der Türken oder
andern Kriegsnöten aufgeboten wurden.
Eintritt tägl. 10-1 Uhr gegen Karten, die der Torwart des Landhauses,
Herrengasse 16, ausgibt, 60 ä, Mai bis Sept. So. 9-12 Uhr frei. Im ersten
Stock Geschütze, Doppelhaken, Musketen, Fußknechtharnische. Im zweiten
Stock Reiterrüstungen und -pistolen. Im dritten Stock Harnische und leichte
Feuerwaffen. Im vierten Stock Stangenwaffen, Seitenwehre und Schilde.
L. die Stadtpfarrkirche (PL D 5), spätgot. Hallenkirche aus dem
xv. Jahrb., Fassade und Turm von 1781 , das Innere 1875 hergestellt ;
an der 1. Chorwand die Himmelfahrt Maria, von Tintoretto(?).
Die Herrengasse mündet auf den Bismarc k platz (PL D 5),
den der zierliche Auerspergbrunnen schmückt. — ÖstL, Hamerling-
gasse3, das Landesarchiv, mit mehr als 80000 Urkunden von 810 an
(geöffnet werkt. 10-12 Uhr). — Südl. vom Bismarckplatz der große
Jakominiplatz (PL D 5), ein Kreuzungspunkt für mehrere
Straßenbahnen (S. 234 5). In der Mitte eine 1 6m höh e eherne Marien-
säule, zu Ehren von Montecuccoli's 1664 bei St. Gotthard in Ungarn
erfochtenem Siege über die Türken auf dem Karmeliterplatz errich-
tet, 1796 hierher übertragen.
Das Joanneum (PL C D 5), von Erzherzog Johann 18.11 gegrün-
det, enthält verschiedene Sammlungen, die in zwei durch einen
Garten verbundenen Gebäuden untergebracht sind.
Im Alten Joanneum, Raubergasse 10, die Altertümer und die
naturwissenschaftlichen Sammlungen: Eintritt werkt, außer Mo. 9-
1 Uhr, 40 ft; So. 9i/2-12y2 Uhr frei.
I. Stock. Rechts vorgeschichtliche , besonders keltische und römische
Altertümer aus der Steiermark (in Saal IV der sog. „Strettweger oder
Judenburger Wagen", ein kleines keltisches Opfergerät aus Bronze, aus
der älteren Hallstätter Zeit), sowie griechische, römische, mittelalterliche
und neuere Münzen. Links die geologisch-mineralogischen Sammlungen. — Im
II. Stock 1. Botanik, r. Mineralogie (in Saal XIII die Kienzle'sche Reliefkarte
der Steiermark in 1 : 37500) und Zoologie. — In einem Anbau die Landes-
Bibliothek (Eingang Kalchberggasse 2), mit 186 000 Bänden; im Hochparterre
Lesesäle und Ausstellung bemerkenswerter Drucke. Eintritt werkt. 10-1,
4-8 (1. Mai-15. Juli 7) Uhr, 16. Juli-15. Sept. nur vorm. ; Sonn.- u. Festt.
außer 1. Mai-16. Sept. 10-1 Uhr.
Das Neue Musetjmsgebäude in der Neutorgasse 45, ein Monu-
mentalbau im Barockstil nach Gunolt's Plänen, enthält das *Steier-
märkische Kulturhistor. u. Kunstgew erbe- Museum (Katalog 50 A, für
die volkskundlichen Sammlungen 40 A), die Landesbildergalerie
(Katalog 40 K) und die Kupferstich -Sammlung: Eintr. So. 9^2-
121/2 Ukr frei, werkt, außer Mo. 9-1 Uhr 50 h.
EedgeschoB. L.,von der Eintrittshalle 2. und 3. Saal: Renaissance-,
Rokoko- und Empire-Öfen. — 7. Zimmer : Rechtsdenkmäler, Richtschwerter,
Folterwerkzeuge 5 Jagdgeräte. — 8. Prunksaal aus dem Schloß Radmanns-
dorf in Weiz vom J. 1563. — 9. Saal: Reiftonnenwagen Kaiser Friedrichs III.,
ohne Untergestell; Doppelsänfte Sigismund Bäthory's und seiner Gemahlin,
Erzherzogin Maria Christine; Bildnisse. — R. von der Eingangshalle
Räume für Ausstellungen.
238 Route 33. GRAZ. Stadtpark.
I. Stock. B. vom Aufgang 11. Saal: Truhen, Schränke, Bettstellen
und andere Möbel aus dem xvr. und xvn. Jahrh., Empirezimmer, Rokoko-
zimmer. — 12. Stube aus Neumarkt vom J. 1607. — 13. Wirtsstube aus Mösna
vom J. 1577. — Zimmer 14 (hier Aufgang zum zweiten Stock) und 15 : Zunft-
wesen. — 16. Zimmer: bürgerliches Wohnen. — 17. Saal: kirchliche
Altertümer, z. T. aus lutherischer Zeit. — 18. Galerie: steiriscbe Schmiede-
kunst xvi. -xviii. Jahrhundert. — 19. Kuppelsaal : Arbeiten in Edelmetall •,
in der Mitte in einem Glaskasten der l,osm hohe * Landschadenbundbecher, in
Silber getrieben, vergoldet und emailliert, ein Meisterwerk der Augsburger
Goldschmiedekunst (um 15F0>. — 20. Galerie: steirische Schmiedekunst,
xv. -xviii. Jahrhundert. — 22.-25. Saal: kunstgewerbliche Mustersammlung,
zumeist auswärtiger Herkunft, Holzschnitzereien, Majoliken, Fayencen,
Steinzeug, Porzellan, Gläser, Webereien, Stickereien, Spitzen, Bucheinbände.
II. Stock l Aufgang vom 14. Z., s. oben). 27. Verbindungsgang: Leder-
gürtel, Frauenschmuck. — 28. Zimmer: Kostüme. — 29. Stube aus Schön-
berg (1568). — 30. Stube aus dem Geisttal (1596). — 32. Saal: neue Erwer-
bungen — 33. Saal: bäuerliche Gegenstände. — Zurück in den Verbin-
dungsgang 27 und geradeaus zu den Sälen der Landesgalerie (über
500 Bilder). Sie enthält u. a. aus der altdeutschen Schule : 3. B. Sirigel,
Kaiser Maximilian I ; 25. L. Granach d. Ä., der Ritter am Scheidewege;
30. Nuchahmtr des Ä. Dürer, Madonna (1519; übermalt). Niederländer:
69. P. Brueghel, der Triumph des Todes. Italiener: 176. L. Giordano, An-
betung der h. drei Könige; 182. Vasari, Michelangelo; 264. P. de Pomis, Tod
des h. Dominikus. 37. und 38. Saal : Bilder aus der älteren und neuern
Wiener Schule. — 39. Saal: Ausstellung der Kupferstichsammlung.
Am Stadt- Kai der Justizpalast (PI. 9 : C 5), 1895 von Wielemans
und Reuter erbaut. Unweit südl. ein Bronzestandbild des Feldzeug-
meisters Herzog Wilh. von Württemberg (f 1896), von Winkler (1907).
Zwischen der innern Stadt und den östlichen Stadtteilen er-
streckt sich seit 1869 an Stelle des ehem. Festlingsgeländes der 12ha
große *Stadtpark (PI. D E 4), mit reizenden Anlagen und Denk-
mälern des Gründers, Bürgermeister Franck (PI. F.-St.), von Hellmer
(1900), der in Graz gest. Dichter Graf AI. v. Auersperg (Anastasius
Grün, f 1876), von Kundmann (1887), und Bob. Hamerling (f 1889),
von Kundmann (1904), und andern Bildwerken {Waldlilie, nach
Rosegger's Waldschulmeister, Bronzefigur von Brandstetter, 1885).
Bei dem Franz-Josephsbrunnen (von Durenne in Paris, 1873) und
dem Kaffeehaus 3mal wöch. nachm. Militärkonzert. — Am S.-Ende
das 1899 von Fellner & Helmer erbaute Opernhaus (PI. D E 5); da-
hinter die kleine Protestantische Kirche (1824). An der Glacisstraße
die Leechkirche (PL E 4), einschiffiger früh gotischer Bau des
Deutschritterordens (xm. Jahrh.), mit altkölnischem Flügelaltar
(die H. MaTgareta in der Mitte, 1. Katharina, r. Barbara), zierlichem
Sakramentshäuschen von 1499 und alten Glasgemälden.
Zum *Sch!ofiberg (PI. C D 3, 4 ; 475m) führen vom Karmeliter-
platz (PI. D 4; Dreifaltigkeitssäule von 1680) und von der NW.-
Ecke des Stadtparks Promenadenwege in 20 Min., vom Franz-Jo-
sephs-Kai Nr .40 eine Drahtseilbahn in 3 Min. (40, bzw. 20 h) hinauf.
Er war einst Sitz der „Markgrafen von Steier", wurde im xv. Jahrh.
zum Schutz gegen die Türken neu befestigt und 1809 von dem
kaiserl. Major Hackher gegen die Franzosen unter Macdonald er-
folgreich verteidigt (ein Bronzelöwe auf dem oberen Plateau erin-
nert seit 1909 daTan). Die Festungswerke wurden 1809 infolge des
Kilometer 1:100'
Anschluss an. die Nebenkarte
Engl.AIiles
Umgebung. ÖBAZ. 33. Route. 239
Wiener Friedens gesprengt: seit 1839 ist der Berg mit Parkanlagen
ledeckt. An der Ostseite, auf halber Höhe, vor dem Schweizer-
haus (Erfrisch.) ein Bronzestandbild des Fei dzengmeistersv. Weiden
(f 1853), des Schöpfers der Anlagen, von Hans Gasser (1859). Am
Südabhang ein altertümlicher, weithin auffallender TJhrturm, Q8m
hoch, mitriesigem Zifferblatt, und der94m tiefe sog. Türkenbrunnen.
Auf dem obern Plateau neben der Endstation der Drahtseilbahn
eine besuchte Gartenwirtschaft (nachm. häufig Konzert). Der 1574
aufgeführte 35m hohe Glockenturm enthält eine 4150kg schwere
Glocke („Schloßbergliesel"). Vier Rampen, mit Orientierungstafeln,
bieten herrliche Aussichten auf das fruchtbare, dichtbebaute Murtal
und die schöngeformten Berge ringsum: nördl. der Schöckel, n.w.
die obersteirischen Alpen, s.w. die Koralpe, südl. der Poßruck und,
bei klarer Luft, das Bachergebirge.
In den östl. Stadtteilen zu erwähnen: die aus einem 1573
von Erzh. Karl gegründeten Jesuitenkollegium hervorgegangene,
18*27 unter Franz I. neu organisierte Karl-Franz-Universität
(PI. E 3), deren neue Gebäude 1891-94 von Rezori und Köchlin
aufgeführt wurden (2100 Studenten; Bibliothek, an der Universi-
tätsstraße, 265 000 Bände). — Südöstl. vom Stadtpark die 1812 ge-
gründete, 1874 vom Staat übernommene Technische Hochschule
(PI. E 5); das Gebäude, an der Rechbauerstraße, von Wist, 1884-88
(650 Studenten^. Noch weiter ö., Naglergasse, die Herz- Jesu- Kirche
(PI. F 5), 1891 im frühgot. Stil nach Hauberrisser's Plänen voll-
endet, mit Unteikirche und 109m h. Turm.
Umgebung. 25 Min. vom Stadtpark (elektr. Bahn s. S. 235) der *Hilm-
teich (PI. F 2), besuchter Vergnüeungsort mit Restaur., Anlagen und Teich
(Kahnfahrten). Von der (10 Min~) 30m hohen Hümvarie (183 Stufen; 20 h)
reizende Aussicht. — Die elektr. Bahn führt weiter nach dem Wallfahrts-
ort Mariatrost (469m), mit zweitürmieer Kuppelkinhe (1746). Von der
Hilmwarte auch schöner Waldweg über das Häuserl im Wald, il/t St.
Hübscher Nachmittagsausflug (vom Geidorfplatz . PI. D 3, über die
Körbler-, Rosenberg- u. Panoramagasse) auf den Rosenberg (479m) zum Whs.
zur Rose und zum (1 St.) Stoßbauer (Whs.); von da 3/4 St. auf die Platte
(651m; Whs.), mit prächtiger Aussicht von der Stephanie- Warte ; hinab nach
der im Walde gelegenen (1/2 St.) Kirche Maria-Grün (445m; Gasth.) und an
dem schön gelegenen Sanatorium Maria-Grün und dem Restaur. Kaltenbrunn
vorbei zum (35 Min.) Hilmteich (s- oben) zurück. — Vielbesuchte Punkte sind
außerdem am 1. Murufer: Rainerkogel (50im), mit Aussichtswarte und Whs.,
von der Straßentahn-HS. Bäckergasse (PI. B 1) 1/2 St. (rote WM.); Ruckerl-
berg'(443m; Restaur.) bis Schloß Lustbühel (l1^ St.) und weiter bis zur
(IV2 St.) "Lafinitzhöhe (557m; Heilanstalt, 70 Z. zu 4.70-8.70 K; P. Annen-
heim ; P. Dr. Ehler), Luftkurort mit prachtvoller Aussicht, zurück über
Hönigtal und die Ries (3l/2 St.) oder "mit der Bahn (S. 249); von Dorf Ändritz
(elektr. Bahn Nr. 4, s. S. 235) in 1 St zum * Ändritz- Ursprung, mit Fisch-
zuchtanstalt (auf den Schöckel s. S. 240).
Am r. Murufer : vom Bahnhof w. nach (V2 St.) Eggenberg (elektr. Bahn
Kr. 7, s. S. 235), Schloß (Zutritt Mi. nach Meldung beim Pförtner) und Park
und Kuranstalt (10 Min. höher P. Waldfrieden mit Aussicht); nach (1 St.)
Gösting (S. 233; elektr. Bahn Nr. 3, s. S. 235; MW. in 20 Min. an dem nach
der Mur steil abfallenden Jungfern Sprung vorbei zur Ruine Gösting), von
wo Fahrweg nach (1 St.) Thal (461m ; Geslh.), mit Burgruine; Plabutsch, mit
trefflicher Aussicht vom Fürstenstande (764m), von Eggenberg (s. oben) auf
240 Route 33. SCHÖCKEL.
dem „Roseggersteig" in P/2 St.; St. Oswald (555m; Gasth.: Fleischhauer),
in reizender Lage, von Judendorf (S. 233) über Schloß Plankenwart in 2 St.
Auf den *Buchkogel (659m), 2V* St. s.w. : elektr. Bahn Nr. 8 (S. 235)
bis Wetzeisdorf ; von da rot MW. zur (3/4 St.) Kirche St. Johann und Paul
(564m) und durch "Wald zum (3/4 St.) Gipfel mit der lim h. Rudolfs- Warte
und reizender Aussicht. Abstieg ö. (rote WM.) nach (V2 St.) Kirche und
Schloß St. Martin und über Krottendorf nach (% St.) WetzeJsdorf zurück.
*Schöckel (1446m). lohnend: am bequemsten von Bad Radegund (714m ;
Wasserheilanstalt), 19km n.ö. von Graz am SO. -Fuß des Berges (Post in
3V2 St., 3 K\ auch Automobil-Omnibus). Von hier n. auf gutem MW. am
(1 St.) Schöckelbartl (1050m; Whs.) vorbei zum (IV2 St.) Stubenberghaus
(1410m; gute Unterkunft), 10 Min. unter dem Gipfel; oder Fahrweg n.ö.
zum (IV4 St.) Schöckelkreuz (1126m), dann 1. zur (3/4 St.) Semriacher Alpen-
hütte (1350m) und zum (i/4 StJ Gipfel. Weite herrliche Aussicht. — Vom
(2 St.) Ändritz- Ursprung (S. 239) führt ein direkter Weg n. über Buch und
die Göstinger Hütte (1078m ; Erfr.) in 2V2 St. zum Gipfel (Zahnradbahn
geplant). Abstieg n.w. nach (2 St.) Semriach (Lurgrotte; S. 233).
Nach Tobelbad, auf der Köflacher Bahn (s. unten) in 20 Min. bis
(12km) Premstätten, dann Fahrweg w. in V2 St. zu dem Bad (350m; Kur-
haus), mit indifferenten Thermalquellen.
Von Graz nach Kö flach, 41km, Eisenbahn in IV2 St., in dem
breiten Murtal abwärts bis (12km) Premslätten-Tobelbad (359m; s. oben),
dann im Tal der Kainach aufwärts über (16km) Lieboch (339m; Bahnrest. ;
nach Wies s. unten) und (32km) Krems, mit Burgruine, nach (34km) VoiU-
berg (395m), mit Ruine Obervoitsberg, und (41km) Köflach (450m; Gasth.:
Bräuhaus), beide mit bedeutenden Braunkohlengruben.
Von Graz nach Wies, 67km, Eisenbahn in 2 St. Bis 16km Lieboch
s. oben; von da über (31km) Preding-Wieselsdorf (Zweigbahn, 11km, nach
Stainz, mit bedeutendem Weinbau) nach (47km) Deutsch-Landsberg (36Sm;
Gasth. : Strohmeier, Stelzer), Sommerfrische mit Burgruine, Ausgangspunkt
zum Besuch der Schwanberger Alpen (s. unten). Weiter an dem stattlichen
Schloß Hollenegg vorbei nach (55km) Schwanberg (371m), 5km ö. vom
Ort (431m ; Gasth. : Mollak), an der Schwarzen Sulm, (64km) Pölfing-Brunn
(Sulmtalbahn nach Leibnitz, S. 241, 25km) und (67km) Wies (341m ; Gasth.
Kurz), an der Weißen Sulm freundlich gelegen, mit dem alten Schloß
Burgstall, Kohlengruben und Hochöfen.
Von Deutsch-Landsberg Fahrweg über die Laßnitz , dann r. hinan
über (2V2 St.) Trahütten (995m; Alpen-Gasth.) und das Parfuß-Whs. (987m),
mit sehöner Aussicht, nach (2 St.) St. Maria oder Glashütten (1275m;
Gasth.) ; von hier r. zum (1V4 St.) Weineben- Sattel (1666m), Grenze zwischen
Steiermark und Kärnten, dann Fußweg 1. am Gatter und am O. -Abhang
der Brandlhöhe (1859m) und des Moschkogels (1915m) entlang zur (1 St.)
Einsattelung (1745m) zwischen Hühnerstützen und Moschkogel, in der r.
etwas abwärts die Grillitschhütte (1745m; Whs.). Von hier über die
Hühnerstützen auf die (IV2 St.) -Koralpe (Großer Speikkogel; 2141m), den
höchsten Gipfel der Schwanberger Alpen; 20 Min. w. unterhalb das Kor-
alpenhaus (1962m; Wirtsch.). Vom Gipfel umfassende Aussicht. — Ab-
stieg östl. über die Brendlhütte nach (6 St.) Schwanberg (s. oben) ; n.w.
über die Hipfelhütten nach (4 St.) Wolfsberg (S. 255), oder w. über die
Kollnitzer Alpe und Gemersdorf nach (4 St.) St. Andrä (S. 255).
Von Wies (s. oben) Fahrstraße nach Wuchern, 20km. Post
3mal tägl. in 50 Min. bis (4km) Eibiswald (362m). Weiter über den Radi-
berg (670m), mit weiter Aussicht, ins Drautal nach (18km) Mahrenberg
(371m; Gasth. Lukas), Markt mit Klosterruine; dann über die Drau nach
(20km) Stat. Wuchern- Mahrenberg (S. 254).
Von Graz nach Triest s. R. 34; — nach Fehring (Friedberg, Budapest)
s. R. 35.
241
34. Von (Wien) Graz über Marburg nach Triest.
Adelsberger Grotte. Höhlen von St. Canzian.
Vergl. Karten S. 255, 242, 244.
365km. Östekb. Südbahn. Schnellzug in 7-7»/2 St. für 40.80, 30.60,
20.00 ff; Personenzug in 12-13 St. für 31.40, 23.50, 15.30 K. — Von Wien
nach Triest s. R. 38b.
Graz s. S. 234. — 6km Puntigam (348m), mit großer Brauerei;
am Gebirge r. Schloß Premstätten. — Jenseit (19km) Wemdorf
(312m) 1. auf der Höhe über der Mur Schloß Weißenegg. — Vor
(24km) Wildon (296m), mit Ruine, über die Kainach. — Bei
(28km) Lebring (292m) öffnet sich r. das Laßnitz-Tal, weiter bei
(36km) Leibnitz (272m) das Tal der Sulm (Zweigbahn nachPölflng-
Brunn s. S. 240). Zwischen beiden Tälern das rebenreiche Sausal-
gebirge. Auf dem Leibnitzer Feld, zwischen Sulm und Mur, wurden
zahlreiche röm. Altertümer gefunden ; hier stand das röm. Flavium
Solvense (in dem bischöfl. Schloß Seggau, V2 St. w. von Leibnitz,
eine Sammlung römischer Inschriften). — Die Bahn überschreitet
die Sulm und tritt an die Mur. 43km Ehrenhausen (261m), mit
Schloß und Gruftkirche der Fürsten von Eggenberg.
47km Spielfeld (264m ; Bahnrest.), mit Schloß des Frhrn. v. Brück.
Von Spielfeld nach Luttenberg, 57km, Zweigbahn in 2*/4 St.
durch das fruchtbare Murtal. — 31km Radkersburg (210m ; Gasth. : Kaiser
von Österreich, Sonne), freundliches Städtchen (2700 Einw.) am 1. Murufer,
mit spätgot. Pfarrkirche aus dem xv. Jahrh. — 34km Ober-Radkersburg,
mit Schloß des Grafen Wurmbrand (265m; schöne Aussicht). — 39km
Radein (205m ; Kurhaus, Z. 1.40-3.20 ff), Bad mit lithionhaltigem Sauer-
brunnen. Lohnender Spaziergang (bequeme Waldwege) nach (V2 St.) Ka-
pellen (309m ; Whs.), mit weiter Aussicht besonders gegen Ungarn. — 57km
Luttenberg (177m; Gasth. Stadt Graz), am Stainzbach, mit Weinbau.
Die Bahn verläßt die Mur und wendet sich s. in das Gebirge,
die Windischen Büheln; auf der "Wasserscheide (297m) der Egydi-
Tunnel (HS.). Weiter bei (59km) P'ößnitz auf langem Damm über
das Pößnitztal und durch einen Tunnel nach
66km Marburg. — Zwei Bahnhöfe: Hauptbahnhof (Restaur.), im O.
der Stadt; Kärntner Bahnhof (S. 255), auf dem r. Ufer der Drau. — Gasth. :
Erzherzog Johann, Burggasse 13, Ecke Herrengasse, Z. 1.40-6 K;
Meran, Tegetthoffstr. 37, beim Hauptbahnhof, mit Garten, Z. 1.60-3 .ff;
Mohr, Herrengasse 30, Z. von 1 ff 40 an; Schwarzer Adler, Bargplatz.
— Wein in der Steir. Weinstube, Tegetthoffstr. 18. — Cafes : Zentral, Ecke
Herren- u. Schulgasse; Meran, Tegetthoffstr. 15. — Bierbrauerei Götz, Tegett-
hoffstr. 3, mit Gartenrestaurant. — Dboschken: vom Hauptbahnhof in die
Stadt einsp. 80 h, zweisp. 1 ff 20; nachts (9-6 Uhr) die Hälfte mehr. —
Post u. Telegeaph, S. -Seite des Domplatzes.
Marburg (270m), Stadt von 28 000 deutschen Einw., die zweite
der Steiermark, Hauptsitz des steirischen Wein- und Gefiügel-
handels, liegt beim Eintritt der Drau in das kroatisch-slawonische
Tiefland, die eigentliche Stadt am linken, die Vorstadt St. Mag-
dalena mit großen Eisenbahnwerkstätten am rechten Ufer. Vom
Hauptbahnhof führt 1. die Tegetthoffstraße, an der neuen zwei-
türmigen Franziskanerkirche vorbei, in 10 Min. zum Sophien-
242 Route 34. MARBURG. Von Graz nach Triest.
platz, dessen W.-Seite eine 1717 von Graf Brandis erbaute, jetzt
ganz vernachlässigte Burg begrenzt, mit Arkaden im obern Stock.
Die Fortsetzung der Tegetthoffstraße beißt Burggasse; von ihr
führth, beim Hot. Erzherzog Johann, die Herrengasse nach dem
Hauptmarkt, mit Rathaus aus dem xvii. Jahrh., und weiter zut
Draubrücke. Unweit nördl. vom Markt der Domplatz: in der
Mitte diegot. DomMrche ; an der N. -Seite die Residenz des Fürst-
bischofs von Lavant; an der W.-Seite die Sparkasse, vor der ein
Marmorstandbild ihres Begründers, Bürgermeister Tappeiner, von
Kassin (1904). — Vom Sophienplatz gelangt man, an dem Büsten-
denkmal des in Marburg geborenen Admirals Tegetthoff (1827-71;
vgl. S. 279) vorüber, nach dem Stadtpark, der sich an der N.-Seite
der Stadt nach "W. erstreckt, mit einigen Denkmälern. Im W. (Wein-
baugasse) die steir. Landes- Obst- und Weinbauschule, am Fuß des
rebenbepflanzten Kalvarienbergs (378m), zu dem in der NW.-Ecke
des Parks ein Promenadenweg hinanfühit (20 Min.) : Aussichtspunkt
Sieben Eichen, mit Kriegerdenkstein.
Ausflüge: nach (2x/2 St. n.w.) St. TJrban am Schober (595m), Wallfahrts-
kirche u. Whs., mit weiter Aussicht (bis zum Fuß des Berges kann man
fahren, dann noch 3A St. Steigens ; Zweisp. hin u. zurück 8 1); — nach
(3 St. s.w.) St. Wolfgang am Bacher (ir37m; TJnteikunft beim Förster) und
zur O/2 St.) Bacherwarte (1246m), mit sehr lohnender Aussicht.
Von Marburg nach Villach und Franzensfeste s. E. 36 u. 28.
Die Bahn überschreitet die Drau auf langer Brücke (r. Blick auf
Stadt und Drautal) und führt durch das Pettauer Feld. R. die Ab-
hänge des rebenreichen Bacher-Gebirges. — 84km Pragerhof (251m ;
Bahnrest.'). Nach Nagy-Kanizsa und Budapest s. R. 95.
Die Bahn tritt in Hügelland ; Tunnel. 91km Windisch-Feistritz
[256m); die Stadt (284m; Gasth. Neuhold) 4km n. (Lokalbahn).—
Tunnel. 98km Pöltschach (263m; Gasth. HartDer), am Fuß des
Wotsch (980m).
Eisenbahn w. nach (15km) Gonobitz (319m; Gasth.: Hirsch), Städteben
mit Weinbau, sowie Schloß und Paik des Fürsten Windischgrätz.
118km Grobelno (265m).
Von Grobelno nach Rohitsch, 29km, Lokalbabn in IV4 St. —
22km Rohitsch-Sauerbrunn (228m; Landeskur 'anstatt , 600 Z. zu 2.50-12 K;
Gasth.: Erzherzog Johann, Post, Sonne; Kurtaxe 14 K) , besuchter Kurort
mit kohlensäurehaltigen Glaubersalzquellen (Bäder im Kaiser- und im
Styriabad, 2- 31/2 K). — 29km Rohitsch (223m; Gasth. Post), am Fuß des
(über St. Georgen in 2l/2 St.) aussichtsreichen Donatiberges (883m; 3 Min.
unter dem Gipfel die offne Frölichhütte).
Die deutsche Zunge beginnt der slowenischen oder windischen
zu weichen. Vor Cilli weite Aussicht über das Sanntal.
133km (r.) Cilli. — Bahnres'aurant. — Gasth.: Stadt Wien, 35 Z.
zu 2.70-3 Ä", Deutsches Haus, beide Bismarckplat/.; Erzherzog
Johann, Herrengasse 7, 15 Z. zu 1.C0-2.80 K. — Cafe" Merkur, Bahnhof-
gasse. — Pnft u. Telegraph, unweit n. vom Bahnhof.
Cilli (239m), unter Kaiser Claudius als Colonia Claudia Celeia
Hauptstadt von Noricum, liegt am 1. Ufer der Sann und zählt 7000
meist deutsche Einwohner. Vom Bahnhof geradeaus über den
m^^ST- Muggenai
lim
ileinstültrn ij
n^Leibnitz
tandscha
s-sdÄ
St
(213m). Nun in weiter Ebene; r. der Orintouz (SöDUm).
uic^ua f
meist deutsche Einwohner. Vom Bahnhof geradeaus über den
Von Graz nach Triest. STEINBRÜCK. 34. Route. 243
Bismarckplatz und die Bahnhofgasse (1. der Hauptplatz, s. uoten)
in die Rathausgasse, an der 1. (4 Min.) das Rathaus, r. die roman.
Deutsche Kirche (Aussicht vom Turm). An den Hauptplatz schließt
sich ßüdl. der Kircbplatz, mit der got. Pfarrkirche und, r. Nr. 9, dem
Lokalmaseum (römische Altertümer; im Sommer tägl. 10-12 Uhr,
20 h~). Südl. vom Kirchplatz über die Sannbrücke auf das r. Ufer des
Flusses, mit dem (r.) Stadtpark, Bädern (Wasserwärme im Sommer
22-27° C.) und dem Restaurant Waldhaus (10 Min. von der Brücke).
Vom Waldhaus (s. oben) weisen blau gelbe WM. auf den (40 Min.)
Laisberg (47 Im), mit Aussicbtswarte und dem Wbs. Annensitz. — 40 Min.
s.o. von der Sannbrücke (WM. blau-weiß), über die Wogleina, der Schloß -
berg (41 Im), mit der großen z. T. hergestellten Ruine Ober-Cilli (Aussicht
vom Friedrichsturm, 20 hi.
Nördl. über Hohenegg und Schloß Sternstein nach (4 St.) Gonobitz
(S. 242); — im Sanntal nach (2 St.) Deutschental, mit großer Steingut- und
Majolika-Fabrik; — südl. auf den (2*/2 St.) Dostberg (838m), mit Aussicht.
17km n. von Cilli (Post 2mal tägl. in 2 St.) liegt das Frauenbad
Neuhaus (353m; Kurhaus, Z. von 2 I an; Kurtaxe 7, Masiktaxe Ö K),
mit indifferenter Therme (37° C). Hübsche Spaziergänge, namentlich zur
O/2 St.) Rnine Schlangenburg (516m), mit malerischer Fernsicht.
Von Cilli nach Zeltweg s. S. 256/5. — Ausflüge in die Sanntaler oder
Steiner Alpen s. Baedekers Südbayern.
Die Bahn überschreitet zweimal die Sann und tritt in ein
malerisches Felsental. — 143km Markt Tüffer (224m), auf dem 1.
Ufer, am Fuß des dolomitischen Humberges (585m; 1 1/4 St., Aus-
sicht). Am r. Ufer der Bahnhof und das Kaiser-Franz- Joseph-Bad,
mit indifferenten Quellen (38,5° C); Gasth.: Kurhaus (170 Z. zu
2-7.50 K), mit Park; Herrenhaus, zum Flößer, zur Brücke u. a.
150km Römerbad (212m; Gasth.: Post, am Bahnhof, Z.2-3Z).
Gegenüber am r. Ufer der Sann das besuchte Bad gl. N., schon
den Römern bekannt, mit indifferenten Thermen (37° C.) und
*Kurhaus (150 Z. zu 1-8 JT; Kurtaxe 7, Musiktaxe 5 K).
Beliebter Ausflug nach dem durch seltene Koniferen ausgezeichneten
Park des über der Save gelegenen Schlößchens Weichselstein, 3/< St. talab
von Steinbrück, jenseit des Marktes Ratschach (Wagen von Kömerbad in
IV4 St., 10 K). — Ferner durchs Oraschnitztal (mit Dolomitfelsen) nach
Oairach, mit Schloß und Wasserfall (4 St. von Römerbad, Wagen 14 K).
158km Steinbrück (203m; Bahnrestaur., auch Z.), an der Save
oder Sau, die hier die Sann aufnimmt. Westl. der lange Rücken
des Kumbergs (1219m); oben (3^2 St.) ausgedehnte Fernsicht.
Von Steinbrück nach Agram, 76km, Eisenbahn in 2V4 St. Die
Bahn führt abwärts durch das Savetal und überschreitet jenseit (44km)
Rann (165m) die ungar. Grenze. — 63km Zapresit. Zweigbahn nach Csaka-
thurn s. S. 517. — 76km Agram (Südbahnhof), s. S. 517.
Weiter aufwärts in dem engen, von hohen steilen Kalkfelswän-
den eingeschlossenen Savetal. — 170km Trifail (214m), mit einer
der bedeutendsten Kohlengruben Österreichs. — 175km Sagor
(223m), erster Ort in Krain. Bei (183km) Sava erweitert sich das
Tal. Hinter (190km) Littai (240m) über die Save, dann ein kleiner
Tunnel; r. Schloß Poganelc. — Die Bahn verläßt die Save beim
Einfluß der Laibach und überschreitet diese bei (213km) Salloch
(213m). Nun in weiter Ebene; r. der Orintouz (2559m).
244 Route 34. LAIBACH. Von Graz nach Triest.
221km (1.) Laibach.. — Der Südbahnhof (gutes Restaur.) liegt im N.
der Stadt, 12 Min. n.w. von ihm der Staatsbahnhof (für Stein). — Gasth. :
-Union, Miklosicgasse 2, Z. 2-5 E, Omn. 60 A, mit Gartenrestaurant:
Elefant, Wiener Str. 2, Z. 2.40-5 JT, Omn. 60 h; Hot. -Rest. Tivoli,
westl. außerhalb der Stadt; Lloy d, Miklosicgasse 8, bescheiden. — Cafes:
G.-Rest. Deutsches Kasino (s. unten), mit Gartenwirtschaft; G. Europa,
Wiener Str. 17. — Post und Telegraph, Schellenburggasse. — Dboschken
(einsp.): vom oder zum Bahnhof 1 2T (nachts 1 E 30); in der Stadt die erste
74 St. 70, jede weitere 1/4 St. 50 h. — Elektk. SteaBenbahn vom Süd-
bahnhof durch die Stadt zum Unterkrainer Bahnhof (Haitestelle der Bahn
Strascha-Töplitz, S. 245). — Landesverband für Fremdenverkehr, Miklosic-
gasse 6.
Laibach (287m), slow. Ljubljana, das röm. Emona, die Haupt-
stadt des Herzogtums Krain, mit 42 000 meist slowenischen Einw.,
liegt in einer weiten Ebene zu beiden Seiten der Laibach, die vom
Schloßberg überragte Altstadt am r., die neueren Stadtteile mit dem
Südbahnhof am 1. Ufer. Nach dem Erdbeben vom J. 1895 wurde die
Stadt z. T. neu erbaut. Straßenschilder nur slowenisch.
Vom Südbahnhof fühlt r. die Südhahnstraße, dann 1. die Wie-
ner Straße (Dunajska cesta) in 12 Min. zur Post: geradeaus die
Schellenburggasse (Selenburgova ulica), r. die Franz-Joseph-Straße
(Franca Jozefa cesta), 1. diePreserngasse. An der Schellenburggasse
das Deutsche Kasino (s. oben), gegenüber der Kongreßplatz (Stern-
allee), mit einer Bronzebüste des Feldmarschails Radetzky, von
Fernkorn (1860). Unweit s. die Oberrealschule mit Erdbebenwarte
und das 1911 erbaute deutsehe Kaiser- Franz- Joseph- Jubiläums-
theater. — An der Franz- Joseph-Straße 1. das slowenische Theater,
r. das Slowenische Volkshaus (Narodni Dom). Südlich gegenüber dem
slow. Theater das Landes- Museum Rudolphinum (Zutritt So. 10-12
Uhr frei, sonst außer So. nachm. 60 A; Eingang an der Bleiweiß-
straße), mit archäologischen (Pfahlbaufunde aus Krain, römische
Altertümer aus Laibach), naturgeschichtlichen, kunstgewerblichen
Sammlungen und Bauerntrachten und -schmuck. Vor dem Museum
ein Bronzestandbild des krainischen Geschichtschreibers J. W. v.Val-
vasor (f 1641), von G-angl (1903). — Durch die Preserngasse ge-
langt man über den Marienplatz, mit einem Bronzestandbüd des
Dichters Freiem (f 1849), von Zajc (1905), und über die Franz-
Karl-Brücke auf das rechte Ufer der Laibach, wo weiterhin gerade-
aus der Bathausplatz mit Marmorbrunnen von Robba (1751). Nord-
östl. der im Anf. des xvtii. Jahrh. erbaute Dom, mit Fresken von
Quaglio. Unweit östl. der Vodnikplatz (Vodnikov trg) mit einem
Bronzestandbild des Dichters Vodnik (f 1819), von Gangl (1886).
Von der S. -Seite des Platzes führt die Studentengasse in 10 Min.
hinauf zu dem die Stadt überragenden ehem. Schloß der Landes-
hauptleute (364m) ; bei einer Umwanderung prächtige Aussichten,
besonders nördl. auf die Steiner Alpen.
Lohnend ein Spaziergang vom slowenischen Theater (s. oben) westl.
durch die Lattermannsallee, mit alten Kastanien, nach (8 Min.) Tivoli, Park
und Schloß, einst im Besitz Radetzky's, mit dem Restaur. Schweizerhaus
und, oberhalb des Schlosses, Hot.-Rest. Tivoli. Vor dem Schloß r. und
nach 2 Min. 1. aufwärts, dann am Hügelabhang entlang durch Wald (WM.
yVUZanovü
MlcÄoff&ie
«so Kra&rvrrh.
v— > 16S^ fterfurflP
rgsserucco-J ■%£* J2afflgp&as<&i. '\\>.^-M?Kh0 ■ *< ■'
IJuaaes iP"*?12 zaLMent&r J: O ZtkrtSm, <»>&" < <-
v .— -' fdrcettxL J p] Jß^ GrutULc/o oObl0ietto^
wT I Hj ß"
'22« Krn
%2*7S
VjäSSel
Buk
T&^k-1 ^r'--'--^
\M?f
imi
ßfupzM
rzcmoj
.st rzf iZ TlMoLko '' ßäZ *° \
"Cerine-
8i6 %*J «£* .-
iFuuio -II ^£scm ; - /jj& Je^öZa.
Flava Bdflpfy
Stl^orenz % y^
o ToLnü
. C«SC
rBritof
kr.Saboti
Tefcot
hazißtm^
-SoT§f4aJio
Peter
&
■>äel
■ScJionpc
Raccogtiano ),
lol
J?07
Wü
Ddkerdb Zb.
o Jt
Je
Eefi
ypacchiasella>^ ^O"
'(oßcica Qßfrgto StJ)ari£
Sobilaglca
© Samotoricdrr^
m, w^o-Lfiöranzo*,
Tun«*
jn^M
Morosem- ^ r . AtS ^
(ffsy^ tS.GiuUa.no » \ «? S fr"0
's'o
.?r/,Z^\fi»177;' ell^WP':-
GOT!
1 —
Geograph . Anstalt.
TRIEST -^^ffe^
Ifiloinet er :
Kbttic /Aa9 Q
ipaJitsc
irM HaiscM \ Sittieh c
S e
Porezen
StXeördmrd ©
St&abrtel
TüZben
iieten.a ro n-aft o
v El <• q u s
m
li'outsc!l<r£h^
fr
ffit<te+i
°Pev\tär ^ \^4\ Seebach J*C
ZderK,
\St.Oarraid. StaneAchi&^x
drnouJ ""
^■•vTrattä^omi ^ ^f^i^m^^Z ^Äf|
,>;o'
^ , „ \5l, Scfiwarzenbgi
rach-ß. pocriw
100.0 \Dobratec/ion'a
Dobro war&\^£osen
inomla J"f ,
•.■^^-^ ^Todlipa,
\Otliea. J ~"'r t°£?
l V^j Xreützber.
witscfi
£ ögen
TTCesia7i
arzen- *%a ■ QSibersh
Zotedlfepchitz . MVnter-
Scliezn- Vi ^ [„-^M^s.
%£/ iL ßfSlmi
LjiibljaiuskLvrnL wBreg
c' Sabol
x?^«Wfi_ \ftferMi Franzdorf
Gozd
Podkraxy^
iWippach. ^ W ^ S-fcLorei-
LTZrcp^^lfeC
)Grisc7ie
'Meäerdorf
1-lall Sinadole
favir %=(rGabeßtseTie-
Vrenisica W^wte
' GBründi jS<Qltendof
tenzk
bscTfd^f
m&im.
Tmme '
IVagnerÄDebf
Von Graz nach Triest. KRAINBURG. K.8.2d2u.2ö0.-34.B. 245
schwarz-rot) in 16 Min. zum Cafe" Bellevue, mit Aussicht auf die Stadt. —
Vom Schweizerhaus westl. weiter nach (20 Min.) Unter-Rosenbach (Wirtsch.) ;
von hier durch Wald nach (}J2 St.) Ober-Rosenbach (391m) , mit Gastwirt-
schaft und Aussicht.
Von Laibach nach Villach, 131km, Staatsbahn in 4V2-5'/4 St. Ab-
fahrt vom Südbahnhof. Aussicht meist links. 1km Laibach-Staatsbahn-
hof. Die Bahn durchschneidet das weite Tal der Save oder Sau und tritt
hinter (7km) Vizmarje (313m) näher an den Fluß. — Jenseit (13km)
Zwischenwässern (311m) über dieZeier; dann öffnet sich der weite Talkessel
von Krainburg, r. die Steiner Alpen, 1. der dreigipfelige Triglav. — 21km
Bischof lack (358m) ; V2 St. westl. die Stadt, mit 2500 Einw. und altem Schloß.
— 30km (r.) Krainburg (354m; Gasth.: Neue Post, Alte Post, Z. 8ÜA-1.60.B:),
kleine Stadt auf einer Anhöhe an der Mündung der Kanker in die Save.
Zweigbahn nach (18km) Neumarktl (515m), mit 3000 Einw. und viel Indu-
strie; von hier über den Loiblpaß (1366m) nach Weizelsdorf (S. 261) 10 St.
— Das Tal verengt sich 5 die Bahn tritt hinter (43km) Ototsche auf das 1.
Ufer der Save; Tunnel, vor- und nachher 1. großartiger Blick auf die
Julischen Alpen. — 51km Radmannsdorf (491m) , am Zusammenfluß der
Wurzener und Wocheiner Save. — 52km Lees (491m); 5km westl. Veldes
(S. 262). — Die Bahn nähert sich dem südl. Fuß der Karawanken, aus
denen der Eochstuhl oder Stou (2236m) mächtig hervortritt, den man von
(62km) Jauerburg (556m) in 5 St. besteigt. — 65km Aßling (570m ; Bahnrest.),
Knotenpunkt der Karawankenbahn (S. 261). — • Bei (68km) Birnbaum (593m)
mündet r. der Karawanken tunnel (S. 261). — 75km Lengenfeld (ö56m).
Gegenüber am r. Ufer der Save Mojstrana (Gasth. Schmerz), an der Mün-
dung des Vrata-Tals, in dem 11/4 St aufwärts der 40m h. Peritschnik-Fall,
in malerischer Umgebung. Auf den Triglav s. S. 262 — 87km Kronau (801m ;
Gasth. Koschir), an der Mündung des Pischenza-Tals. Fahrstraße über den
aussichtsreichen Wurzensattel (1071m) nach Villach (S. 250), 6 St. — 95km
Ratschach- Weißenfels (846m ; H. Mangart, am Bahnhof). 1 St. s.w. die Weißen-
felser Seen (926 und 936m; am Unteren See Restaur.); vom Rudolffelsen
(967m), zwischen den beiden Seen, großartiger Blick auf den gewaltigen
Manhart (2678m). — Die Bahn überschreitet den Weißenbach* dann das
Felsental der Gailüz auf 70m h. Brücke und erreicht (103km) Tarvis. Von
hier nach (131km) Villach s. S. 257.
Von Laibach nach Strascha-T öplitz, 84km, Eisenbahn in
3V2St. Abfahrt vom Südbahnhof. — 22km Oroßlupp (Bahnrestaur.); nach
Gottschee s. unten. — 32km Weixelburg, mit Ruine Auersperg. — 84km
Strascha-Töplitz (172m). Post 2 mal tägl. nach (5km) Töplitz (179m; Kur- u.
Badehaus, Z. 1-3.80 K) , Badeort mit drei indifferenten Thermen (37° C.).
Von Laibach nach Gottschee, 77km, Eisenbahn in 3 St. — Bis
(22km) Großlupp s. oben. — 77km Gottschee (460m; Gasth.: Stadt Triest),
deutsche Sprachinsel (2300 Einw.), mit Auersperg'schem Schloß. 2 St. westl.
die Friedrichsteiner Eishöhle und die Breibrüdergrotte (Tropfsteinhöhle).
Die Bahn durchzieht das z. T. entsumpfte Laibacher Moor anf
einem 2300m 1. Damm nnd überschreitet die Laibach. — Vor
(243km) Franzdorf (334m) führt die Bahn über zwei hohe Viadukte
und steigt dann an dem Städtchen Oberlaib ach (r.) vorbei zum Karst
(slow. Kras, ital.Carso; vgl. S. xxxuiff.), einem 100-150km breiten
Kalkgebirge, das sich südl. bis zum istrischen Küstenland erstreckt,
mit langgezogenen Hügelrücken, vielen Schluchten und Dolinen
(S. xxxiv), im Innern von Höhlen durchklüftet, in denen die fließen-
den Wasser streckenweise ganz verschwinden. Im nördl. Teil sind
noch prächtige Wälder erhalten ; weiterhin sind sie abgeholzt, doch
beginnt man mit der Aufforstung.
259km Loitsch (481m; Gasth.:. Virant; Kramar, einfach gut).
246 Route 34, ADELSBERG. Von Gras nach Triest.
Quecksilber-Gruben von Idria, 34km n.w. von Loitsch. Post
2mal tägl. in 41/« St., 2 K\ auch Automobil in IV4 St.; Wagen 12-15 K,
Fahrzeit hin u. zurück 6-8 St.; Dauer der Besichtigung 3 St. Die Straße
führt über Hotederschitz , Godowitz und durch das malerische Salatal
nach Idria (331m; Gasth.: Schwarzer Adler), Städtchen mit 6000 Einw.,
an der Idriza. Die Quecksilbergruben, Ü97 entdeckt, sind seit 15S0 in
staatlichem Betrieb ( Erlaubnis zur Einfahrt bei der k. k. Bergdirektion,
nur werktags, 2.40 oder 3 K). Das Erz, mit durchschnittlich 0,7% Queck-
silbergehalt, kommt meist als Zinnober vor. Es wird in den Hütten-
werken (10 Min. n.ö. von Idria am r. Idriza-TJfer) geröstet und die erzeugten
Quecksilberdämpfe werden dann in Kuhlapparaten niedergeschlagen; aus
der in den Kondensationsräumen gewonnenen Stupp (Gremengd von fein
zerteiltem Quecksilber, Flugstaub, Teer, Wasser usw.) wird der letzte Rest
von Quecksilber in Stupppre-sen ausgepreßt. Das flüssige Metall wird in
eiserne Flaschen gefüllt oder in Schafieder verpackt. Jährliche Erzeugung
7600 Meterzentner Quecksilber, wovon an Ort und Stelle 500 Meterzentner
zu Zinnober umgearbeitet werden. Zahl der Bergarbeiter 1200 (Neben-
verdienst Spitzenindustrie). Bemerkenswert sind das alte Schloß Qewerkenegg
(1527 erbaut, jetzt Bergdirektion), das Werkstheater usw.
273km Stat. Rakek (555m); H/4 St. s.o. der periodische Zirk-
nitzer See.
285km Adelsberg. — Zum Besuch der Grotte genügt ein 23/4-3stün-
diger Aufenthalt. Führungen: 1. März - 31. Okt. 10J/4 und 3l/2 Uhr; im
Winter nur 103/4 Uhr. Am Bahnhof (583m ; einfaches Restaur.) warten die
Hotel-Omnibus, die auch Nichtgästen zur Verfugung stehen : Fahrt bis zur
Grotte 20 Min. , l£ Eintrittskarten beim Grotteneingang: die Pers. 5,
Sonn- und Festt. 3 Ä"; bei den nrottenfesten am Pfingstmontag und 15. Aug.
2 K. Sonderführungen 1 Pers. 30, 2 Pers. je 20, 3 und mehr Pers. je 12 K.
Die Wanderung durch die Grotte erfordert D/2-2 St.
Gasthäoseb (im Simmer Vorausbestellung ratsam): Adelsberger
Hof (PI. a), 65 Z. zu 4-6, F. 1.50, M. 3-5 K, mit Park (im Winter geschlos-
sen), gut; Krone (PI. b), 40 Z. zu 2-4, M. 241, mit Garten; National
(PI. c), 20 Z. zu 2.20-3 K, auch im Winter geöffnet; Grotte (PL d)-
Adelsberg (578m), slow. Postojna, Stadt mit 2000 Einw., ist der
berühmten Grotte wegen das Ziel zahlreicher Reisenden. Vom Bahn-
hof (583m) folgt man r. der Straße abwärts ; nach 10 Min. beim
Hotel National (PI. c) 1. ; 5 Min. weiter (1.) die Krone (PI. b) ;
5 Min. (r.) der Adelsberger Hof (Pl.a). — Der Weg nach der Grotte
zweigt bei der Krone r. ab und teilt sich nach wenigen Schritten:
geradeaus weiter abwärts zur Grotte (18 Min.; 35 Min. vom Bahn-
hof), r. hinauf, zwischen Häusern her (weiß -rote WM.), zur
(25 Min.) Burgruine Adelsberg (676m; Aussicht).
Die *Adelsberger Grotte, die bekannteste und leichtest zu-
gängliche der Höhlen des Karstgebietes, die der Erosionskraft des
durchfließenden Wassers und der Leichtlöslichkeit des Gesteins
ihre Entstehung verdanken, gehört sowohl ihres gewaltigen Um-
fangs wie der wunderbaren Tropfsteingebilde wegen zu den merk-
würdigsten Naturerscheinungen der Erde. Der Eingang (53im) ist
durch ein Gittertor verschlossen; links unten fließt diePoiifc (Pivka;
S. 247) ein. Die Wege (über 4km) sind bequem und gut gehalten.
Elektr. Beleuchtung. Temperatur 13° C. Man gelangt zunächst in
den Großen Dom (45m lang, 28m hoch, 30m breit), aus dem die
Poik unterirdisch weiter strömt. Von hier eine Stein treppe von
84 Stufen hinab zur eisernen Brücke über die Poik, dann wieder
1 Bruchei* Grotte,
2 Gutteriberg-EaUe,
"ZMahorciä- Grotte
±2IhjiTa±scfy Gr.
ä2Carirutschwccrte.
^Miller-Dom.
TVoi-Eorst
8 Oblasser-JVarte,
^Rudolf-Dom,
10 Sctxmidl -Grotte.
TlSchrx>der-Grott&
12 Svettma-Som.
13 Tonvrrutsirzi-Tirücke-
ÜTominn- Grotte,
'ttephamewiuit
StCanziafi
^
&
p^o1 ZEiebarakt
Glis.Gornbcic^
TTaiSh A.Tantp
Wagner .feDebes .leipzis
Von Graz nach Tritsi. DIVACA. 34. Route. 247
8'2 Stufen hinauf in die 1818 erschlossene Kaiser-Ferdinand- Grotte,
mit dem „Tanzsaal" (J>1. 13; 47m lang, 28m breit, 14m hoch; Post-
amt), wo die Grottenfeste stattfinden. Bei dem „Grab" (PI. 8) gabelt
sich der Weg. Geradeaus in die Kaiser-Franz- Joseph- und Elisabeth-
Grotte, die früher aus zwei getrennten Galerien bestand, die 1856
durch einen Durchschlag verbunden wurden. Am Ende das „Belve-
dere". Weiter in die Maria- Anna- Grotte, mit dem „Brillant" (PI. 2),
und hinauf zu dem aus Trümmern riesiger Tropfsteinsäulen ge-
bildeten Großen Kalvarienb er g, in einem großen 50m hohen Raum.
Der Weg führt an einem Wasserbecken vorüber, in dem einige
Exemplare des in den unterirdischen Karstgewässern -vorkommenden
Grottenolms (Proteus anguineus) schwimmen. Zurück zur Kaiser-
Ferdinand-Grotte und, oberhalb des Tanzsaals, wieder zum Eingang.
Weiter durch das Poik-Tal nach (298km) St. Peter in Krain
(579m; Bahnrest.; Gasth.: Zur Südbahn, 10 Z. zu 1.60-2.80 K),
Knotenpunkt für die Bahn nach Abbazia und Fiume, s. R. 43.
Die Landschaft nimmt das charakteristische Karstgepräge an.
Vier Tunnels. — 310km Ober-Lezece (504m). Zwei Tunnels.
322km Divaca (Karte bei S. 246). — Bahnrestaurant, 5 Z. zu 2^80;
Hot. Zentral, unweit dea Bahnhofs ; Unterkunft auch im Restaur. Olersnel,
gegenüber dem Bahnhof. — Der Wirt vom Eestaur. Obersnel oder der
Bahnhofswirt besorgen Wagen nach Matavun (Vorausbestellung ratsam):
Fahrzeit 20 Min., 2 K; hin und zurück 5 E, einschl. 27z St. Wartens.
Divaca (spr. diwätscha ; 432m), Knotenpunkt für die istrische
Bahn (S. 275), ist Station für den Ausflug nach den *Höhlen und
Katarakten von St. Canzian, einem der großartigsten Gebilde des
Karsts, wo die Reha zwei mächtige Felswände durchbricht und unter-
irdisch verschwindet (sie mündet als Timavo in das Meer, s. S. 273).
— Die schattenlose Landstraße nach (4km) Matavun führt vom
Bahnhof r., läuft sü dl. auf der Höhe hin und wendet sich nach 2.5km
1. ab. Fußgänger folgen vom Bahnhof (WM. rot) r. dem Fahrweg;
nach 3 Min. Straßenkreuzung und geradeaus; nach 2 Miu. Über-
führung über die Bahn; nach weiteren 2 Min. Fahrweg 1. ; nach
11 Min. an dem (1.) Kirchlein von Unter-Lezece vorbei und nach
wenigen Schritten J. Fußweg zur (22 Min.) Stephaniewarte (435m),
einer Plattform mit steinerner Brustwehr, dem schönsten, von der
Landstraße nicht berührten Aussichtspunkt, mit Blick auf die be-
grünten, von der Reka durchströmten Felsenkessel (Große und
Kleine Doline), auf den Wasserfall, mit dem sie in den See stürzt
(160m unter der Warte), auf das Dorf St. Canzian, das die 100m
hohe oberste, vom Fluß durchbrochene Felswand krönt, auf den
Krainer Schneeberg, Gaberk, Nanos usw. Von der Warte hinab in
5 Min. zur Landstraße und hier 1. in wenigen Schritten nach
Matavun (Gasth. „zu den St. Canzian grotten" des Joh. Gombac,
Z. 1 K 40; Gasth. Mahorcic), südl. an St. Canzian anschließend,
Standquartier der AVS. Küstenland, die die Grotten mit Wegen
und Brücken zugänglich gemacht hat.
B&dekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 16
248 R.34.—K.S.244. ST. CANZIAN.
Die kleine Tour durch die Grotten erfordert 2, die große~'3-4 St.:
Eintr. 1 K; Führer: 1-4 Pers. die erste St. 80 h, jede folgende St. (eine an-
gefangene wird voll berechnet) 2 Pers. 40, 3 Pers. 60, 4 Pers. 80 h, halbe
Fackel 1, ganze 2 K; Kerzen je 20 ä; Magnesium draht 20 h der m (für die
kl. Tour genügen 5m); Hagnesiumlampe (Lutterothgrotte ; große Tour) 3 K
die Stunde. Schlechte Kleider und feste Schuhe ratsam, Stock hinderlich.
Man folgt dem Alpenvereinsweg abwärts zur Mar initschw arte
(PL 5), mit Blick in die Kleine Doline. Auf gutem Treppenweg
hinab und durch eine Tür zum Lugeck, mit Blick in die 7Üm hohe
Riesentorklamm. die die Reka in fünf Fällen durchbraust. "Weiter
zur Tommasinibrücke (PI. 13) über der Riesentorklamm, mit Blick
in die Tiefe (40m). Durch einen niedrigen Naturstollen zur Ob-
lasserwarte (PI. 8; Aussiebt auf die Wasserfälle) und weiter an
der Felswand auf dem schmalen Miklaucicweg, von dem man hoch
oben die Stephaniewarte (S. 247), unten einen Wasserfall der Reka
erblickt, zur Tominzgrotte (PI. 14; Inneres schlüpfrig; Fundstätte
vorgeschichtlicher Gegenstände). Nun auf dem Plenkersteig (Lunten
die Große Doline) und durch einen Stollen zur Schmidlgrotte (PI. 10),
mit hohen Wölbungen und Stalaktiten, "unterirdisch auf dem Königs-
weg zum Rudolfdom (PI. 9), dureb den die Reka in die Felsen tritt
(bester Blick Yom Belvedere) ; dann vorbei am Cilikap zur Brunnen-
grotte (Lutterotbgrotte s. unten) und zur Schmidlgrotte zurück. Auf
dem Hankesteig zur Guttenb erghatte (PI. 2), gegenüber dem Lugeck,
und durch die Schrödergrotte (PL 11) zum Gasth. zurück. — Bei
der „großen Tour" werden von der Brunnengrotte aus noch besucht:
der Svettinadom (PL 12), dann an der Valvasorwand hinauf in den
85m hohen Müller dorn (PL 6), mit einem See (von hier kann man
noch bis zum Alpenvereinsdom und Rinaldinidom vordringen"), und
über die Swidabrücke zur Lutterothgrotte, einer 647m langen Tropf-
steinhöhle, die nur mit Magnesiumlampen begangen werden darf,
zurück über den Hohen Gang (45m über dem Fluß) zur Brunnengrotte.
25 Min. s.w. vom Bahnhof Divaöa die *Kronprinz-R.udolf-Grotte (Ein-
trittskarten beim Bahnhofswirt 1 K, Führer und Beleuchtung für 1-10 Pers.
3 K; die Besichtigung erfordert H/2 St.), mit prächtigen Tropfsteinen in
mannigfachster Form. Ein tiefer Schlund führt zum Eingang.
Die Triester Bahn führt weiter abwärts, bald mit prächtiger
Aussiebt auf das blaue Meer. — 331km Sessana (369m). 1 St. südl.
das 1580 gegründete Hofgestüt Lipizza. — 338km Opcma- Süd-
bahnhof (303m), 25 Min. nördl. vom gleichnam. Ort (S. 271).
Staatsbabnbof s. S. 265. — 342km Prosecco (258m), durch seinen
Wein bekannt (S.267). — 350km Nabresina (167m; Bahnrest. ;
Hot. garni Andre, 26 Z. zu 2.80ÜT), wo die Bahn nach Venedig ab-
zweigt (R. 41). — Die Bahn beschreibt eine große Schleife nach
S. und tritt näher an das Meer. — 358km Grignano (82m; S.271).
R. am Meer Schloß Miramar (S.271). — 359km HS. Miramar ;
15 Min. südl. das gleichnam. Schloß (S.271).
365km Triest, s. S. 266.
249
35. Von Graz nach Fehring (Budapest).
64km. Staatsbahn in 1V4-2 St.
Graz (Südbahnhof) s. S.234. Die Bahn führt über die Mur zum
(5km) Staatsbahnhof. Kurz vor (20km) Laßnitzhöhe (S.239) Tunnel
(Wasserscheide zwischen Raab und Mur). — 31km Gleisdorf '(339m).
Von Gleisdorf nach Birkfeld, 45km, Zweigbahn in 272-3 St.
durch das fruchtbare Raabtal. 5km Wo llsdorf ; 1. oben Schloß Freiberg. 7km
St. Ruprecht an der Raab (378m), Sommerfrische an der Mündung des Weiz-
bachs in die Raab. An letzterer 3km n.w. das Schloß Stadl. — - 16km Wetz
(456m-, Gasth. : Bahnhof hot. , Stadt Graz), hübsches Städtchen, mit der
alten Thomaskirche und dem Schloß Ratmannsdorf (jetzt Gericht). Fahr-
straße n.w. durch die romantische Weizklamm nach (15km) Passail (655m),
von wo man über die Teich- Alpe in 4-472 St. den Hochlantsch (1722m; vgl.
S. 233) ersteigen kann. — 32km Anger, mit Ruine Wachseneck. — 45km Birk-
feld (623m; Gasth. Post), mit Schloß Birkenstein der Gräfin Tacoli.
N.ö. führt von Gleisdorf eine Straße (Post in 172 Sf.) über Pischels-
dorfuni Hirnsdorf nach (19km) St. Johann; gegenüber (V4 St.), jenseit der
Feistritz auf steilem Felsen, Schloß Herberstein, eine der schönsten Burgen
der Steiermark. 25 Md. s.w. die vielbesuchte Wallfahrtskirche Maria-
Fieberbründl (532m). Von hier in 17« St. auf den Kulm (976m), mit Kirche,
Gasth. und weiter Aussicht.
Weiterhin durch das Eaabtal. Jenseit (44km) Studenzen-Flad-
niiz (302m) r. das Liechtenstein'sche Schloß Kirchberg. — 54km
Feldbach (275m; Bahnrestaur. ; Gasth. Schaar), Städtchen mitResten
einer alten Befestigung, Tabor genannt.
Vom Kalvarienberg (375m ; 20 Min.) schöne Aussicht. — 16km südl.
(Post in I72 St., 1K 60) Bad Gleichenfcerg (311m; Gasth.: Styria, Mai-
land, Ungarische Krone; Kurhaus-Reslaur.), bereits den Römern bekannt, in
einem parkartig angelegten Tal (Kurtaxe 20 A", bei 2-5täg. Aufenthalt 2A).
Die Konstantinsquelle, ein alkalisch- muriatischer Säuerling (17,3° C), ist
Brustkranken besonders zuträglich. Ähnlich, nur weniger kohlensäure-
haltig die Emmaquelle. Der Klausen- und der Johannisbrunnen (3/4 bzw.
2 St. vom Kurort entfernt) sind eisenhaltig. Auf einem von drei Seiten
unzugänglichen Felsen (426m; 3/i St.) liegt das alte Schloß Gleichenberg
des Grafen Trautmannsdorff. Ausflüge: nach der Klause (Cafe-), 50 Min.,
WM. weiß; zum Bauernhansl, 3/t St., WM. weiß-blau; nach Kapfenstein (s.
unten) 2 St. (Wagenfahrt 10 K); nach St. Anna am Aigen 272 St. (Wagenfahrt
13 K); nach Riegersburg (s. unten) 272 St. (Wagenfahrt 15 IT).
Weiter an dem am r. Raabufer gelegenen (r.) Schloß Hainfeld,
dann an (1.) Schloß Johnsdorf vorbei nach (64km) Fehring (254m;
Bahnrestaur. ; Gasth. Pichler) , mit Resten eines Tabors (s. oben).
Von hier nach Budapest s. R. 94.
2 St. südl. Dorf Kapfenstein (282m; Lutz1 Gasth.), am Fuße des Kapfen-
sleinbergs (471m), mit Schloß und Kirche. — 4km westl. von Fehring
(Wagen 5 K) Schloß Bertholdstein aus dem xi. Jahrh., vom türk. General
Sefer Pascha restauriert und reich ausgestattet, jetzt ausgeräumt. Von hier
schöner Fußweg über Fehringleiten in 2 St. nach Bad Gleichenberg (s. oben).
Von Fehring nach Friedberg, 82km, Österr. Staatsbahn in 33/4 St.
— 5km Hatzendorf (261m), Station für (4km, Wagen 2-3 K, Fußweg in
40 Min.) Riegersburg (376m; Gasth. Laßl). Schloß Riegersburg, auf steilem
vulkan. Felsen (482m ; 25 Min.), trotzte allen Angriffen der Türken. Ein
in den Felsen gehauener Schlängelweg führt durch sieben Tore hinauf.
Weite Aussicht. — 24km Fürstenfeld (266m; Bahnrest. ; Gasth. : Bräuhaus),
Städtchen an der Feistritz, mit großer k. k. Tabaksfabrik und Johanniter-
ordenskommende In der Umgegend viel Hopfenbau. — Weiter im Safen-
tal hinan über (.31km) Bi(.rbaum (Zweigbahn n.ö. nach Neudau an der
16*
250 Route 36. SPITTAL. Franzens feste- Marburg.
Lafnitz, 10km) nach (43km) Sebersdorf (1. Neustift mit Schloß Ober-Mayer-
hof en). — 54km Havtberg (329m; Gasth. zur Post), hübsch gelegenes
Städtchen am Fuß des Ringkogels (795in). — 82km Friedberg (552m ; Gasth.:
Adler, Friedberger Hof), Sommerfrische am Fuß der s.o. Ausläufer des
Wechsel (S. 120). Nach Wiener-Neustadt s. S. 120.
36. Von Franzensfeste über Lienz und Villach (Trust)
nach Marburg.
377km. i Südbahn, Schnellzug in 8 St. für 40.80, 30.60, 20 E; Personen-
zug in 13 St. — Zwischen Velden und Militär-Schwimmschule lohnt die
Dampf bootfahrt auf dem Wörther See (größeres Gepäck lasse man wegen
der Entfernung der Bahnhöfe und Landebrücken auf der Bahn).
Von Franzensfeste durch das Pustertal bis Lienz (675m), 107km,
s. R. 28. Die Bahn führt ö. im Tal der Drau weiter. 112km Dblsach
(654m; Bahnrest.; Putzenbacher's Gasth.}; das Dorf (2km n.) und
von hier nach Heiligenblut s. S. 226. — 119km Nikolsdorf (638m);
dann über die kärntner Grenze und die Drau vor (126km) Ober-
Drauburg (622m; Gasth.: Stern, Z. 1-3 K- Post). Ins Gailtal s. S. 257.
R. Schloß Stein. — Wieder aufs 1. Ufer der Drau. — 134km Dellach
(r. der Reißkofel, 2369m). — 165km Möllbrücke-Sachsenburg (558m ;
Gasth. Post, am Bahnhof) , an der Mündung des Mölltals (S. 265).
Über die Moll und durch das fruchtbare Lumfeld. — 170km Len-
dorf; r. Ruine Ortenburg.
176km Spittal- Millstätter See (545m; Bahnrest.; Gasth.: Alte
Post, im Ort, Z. 1.80-3 K- Goldeck; Ertl, am Bahnhof, Z. 1.50-2 K),
Markt an der Drau, Knotenpunkt der Tauernbahn (R. 39). Schönes
Renaissanceschloß des Fürsten Porcia.
Hübscher Ausflug (Post 4mal tagt, in 13/4 St. ; 1 E SO) nach (13km)
Millstatt (580m; Gasth. : * Lindenhof, Z. 3-6 I; Burgstaller & Seevilla; Post),
an dem von einem Dampfboot befahrenen 12km 1. hübschen Millstätter See .
Von Spittal nach Mauterndorf, 53km, Post in 972 St. für 9 E.
Die Straße führt durch das hübsche Liesertal nach (15km) Gmünd in Eärnten
(732m ; Gasth. : Feldner, Z. 1.20-2 E; Eohlmayr; Lax), altertümlichem Städt-
chen an der Mündung des wasserfallreichen Maltatals, dessen Besuch sehr
lohnend ist (im Sommer Post bis zum Pflüglhof, 15km, 2 E; Zweisp. 12 E):
IV2 St. Malta (838m~), mit Burgruinen ; 1 St. Fallbach ; 20 Min. Brandstatt (r.)
oder Pflüglhof (1. ; 854m; gutes Gasth.); 40 Min. (von Brandstatt) Faller-
tümpfe (893m); 20 Min. Hochsteg mit (r.) Melnikfall; 3/t St. Hohe Brücke
(1162m); 20 Min. Gmünder Hütte (1185m-, Wirtsch.); 15 Min. Hochalpenfall
und Blauer Tumpf; 5 Min. Schülerruhe; 1/2 St. * Elammfall ; 2i/4 St. Samer-
Ochsenhütte (1735m); lV2St. Osnabrücker Hütte (2040m; Wirtsch.), in schöner
Lage (Bergtouren s. Baedekers Südbayern, Tirol etc.). — 32km Rennweg
(1130m; Gasth. Post). Über den Eatschberg (1641m), Grenze zwischen
Kärnten und Salzburg, nach (47km) St. Michael im Luugau (Gasth. Post)
und (56km) Mauterndorf (S. 256).
Die Bahn überschreitet die Lieser; 1. Schloß Schüttbach. —
185km Rotenthurn (580m), mit Schloß.
212km Villach. — Zwei Bahnhöfe: Hauptbahnhof (PL B 1; gutes
Restaur.), an der lsT.-Seite der Stadt, für alle Züge; Staatsbahnhof (V\. A3),
an der W. -Seite der Stadt, nur für Personenzüge der Staatsbahn. — Gasth. :
•Parkhotel (Pl.e:B2), Sehn Ist r. 15, mit Gartenterrasse, 200 Z. zu 3-10 E
(36 mit Bad zu 10-15 E), F. 1.20, M. 4, Omn. 1 E; *Mos s er (PI. a: B 1),
JVagiie^^Debe^^eijjz
Mi-HI,,,*!*,,* ■: "iviT» ~jg$
Kisenhui 1- — -^ ^ o
/■.V..V.-/P- <c^ i ' reut ~X
üihl
*swj Scltlxichlsgl^ ^ ( ':F';:I
K,,"dja«i>- .«*<
~ll '. ' ' PriMlröf ^-~-=^--
■>it:.r;;;j,\
JJirtibmuVi j^Xiilzcl
3pd :
v ((SUXV~\_ ?•> EoclU'Ck
^ihdseiv Teuchai \_Jfi/i&/idfr^
'T^J>aiü;-Jiach S. ' Tr/jiUl
2>i etilen t
.taftCT-gi^A.^ i GerlüzeitAb) <■
AÄ> yN;, \ar,. . , . 2i g.iii-Tr.frejt mtMssUttiA - „
?Mkc
ZuüjeXsag. ^
arfivec/\
' '"""*/SlS»^^^^^^ «Bsp
Tajnt.schcuje:
<rfhiü
$t0-nlit!nj
!^5&i==r '" - " ^J '" Plnscluschen
"Kattiiit
^*JlL
m.'.tritz-,
Afitta^slaJL.;^'
ss/rai
3Hl"M
P 1 « $
- .1 O M. O
g
Franzensfeste-Marburg. VILLACH.
36. Route. 251
Südbahnstraße, mit Aussichtsterrasse über der Dran, Z. 3-8 K; Post (PI. b:
B2), Hauptplatz, 80 Z. zu 2.40-5 -ff, Omn. 50 h, gelobt; Bahnhof shotel
(PI. c: B 1), 40 Z. zu 2-4 K; Fischer (PI. d : B 1), Südbahnstraße, 40 Z.
zu 2 3.40 K; Zentralhotel (PI. f: B 2), Hans-Gusser-Platz, mit Restaur.
Pihner Hof. — Cafes : C. Brau, bei der Draubrücke, mit Aussichtsterrasse ;
Schachner, W.-Seite des Hanptplatzes (Nr. 25; PI. B 2). — Droschken vom
oder zum Hauptbahnhof einsp. 1, zweisp. 2 K, nachts (9-6 Uhr) die Hälfte
mehr. — Post u. Telegraph (PI. B 2), Hans-Gasser-Platz.
Villach (601m), gewerbreiche Stadt und Hauptstapelplatz des
Holzhandels nach Italien, 1007-1759 zum Bamberger Bistum ge-
hörend und dann durch Kauf an Österreich gekommen, mit 20000
9 ^C. * : ViLLAC
J i iTfelVl 1:20.000
9
l: 20.00O
200 300 iL°'Kn
A'Iriest >' Waz-nä) iimLadi
"Wadiver & Debes, Leipzig.
deutschen Einw. die zweitgrößte Stadt Kärntens, liegt malerisch an
der Brau, in einem weiten Talkessel, den im S. die Felszacken der
Julischen Alpen überragen. Yom Südhahnhof (PL B 1) geradeaus
über die Südbahnstraße und die Draubrücke (Alpenaussicht) zum
langgestreckten Hauptplatz (PL B 2), an dessen S. -Ende (8 Min.)
die got. Pfarrkirche St. Jakob (xv. Jahrh.); im Innern zahlreiche
Grabsteine der Khevenhüller, Dietrichstein u. a., sowie eine Mar-
morkanzel vom J. 1555; von dem freistehenden, 94m h. Turm
schöne Aussicht. Westl. vom Hauptplatz, auf dem Kaiser-Joseph-
Platz (PL B 1, 2), ein Sandsteinstandbild Kaiser Josephs IL, von
Meßner und Kundmann (1888). In der Schulstraße das Rathaus
(PL B 2), mit dem städt. archäologischen Museum. Weiterhin führt
r. die Postgasse zum Hans-Gasser-Platz (PI. A B 2), auf dem ein
252 B.36.— K.S.242. WÖRTHER SEE. Franzens feste- Marburg.
Sandsteinstandbild des Bildhauers Hans Gasser (-{• 1868), von Meßner
(1869). Ecke Schul- und Peraustraße das Staatsgymnasium (PL B 3),
in dessen Garten ein Relief von Kärnten in 1 : 10000 aufgestellt ist
(Zutritt durch den Schuldiener im Hause nebenan).
4km s. von Villach (Einsp. 2 K; Eisenbahn s. S. 266 und S. 257) das
Warmbad Villach (Kuranstalt, 110 Z. von 3 K 20 an, F. 1.20, M. 3.50, P.
von 8 K 20 an), mit indifferenten Thermen (30° C).
Der *Dobratsch oder die Villacher Alpe (2167m), ein berühmter Aus-
sichtsberg, wird am besten von Bleibera (892m ; Gasth.: Mohr, Stern), 16km
w. von Villach (Post in 2V2 St. für 2 E 40; Einsp. 8, Zweisp. 12 K) be-
stiegen, von wo ein höher oben steiniger Fahrweg in 3Vv:-4 St. hinaaf-
führt (halbwegs die Ottohütte, mit Unterkunft). Oben die Villacher Alpen-
häuser; prächtige Rundsicht. — 8km w. von Villach an der Straße nach
Bleiberg der Luftkurort Mittewald (697m) mit Wasserheilanstalt. — l3ASt.
s.o. von Villach (Eisenbahn bis Faak, S. 266) der schöne Faaker See (55im ;
Hotel-Rest, auf einer Insel).
Von Villach nach Triest s. E. 39; — nach Laibach s. S. 245; — nach
Udine oder Brück s. R. 37.
Die Bahn durchzieht waldiges Hügelland, überschreitet zwei-
mal die Drau, die sie nun verläßt, und tritt an den (r.) anmutigen
17km langen *Wörther See (439m"), an dessen N.-Seite sie entlang
führt. Dampfboot im Sommer mehrmals täglich von Velden nach
der Militär-Schwimmschule, IV2 St., 1 K 50 ; hübsche Fahrt. —
228km Velden (469m) , besuchte Sommerfrische am W.-Ende des
Sees, in anmutiger Umgebung. Gasth.: * Schloß -Etablissement,
*ülbing, 60 Z. zu 5-7 K, beide mit Park; Wrann, 30 Z. zu 2-5 A'.
1 St. s.w. Rosegg, mit fürstl. Liechtenstein'schem Schloß und Hirsch-
park. — 236km Pörtschach am See, besuchter Kur- und Sommer-
frischort, in schöner Lage. Gasth.: *Parkhotel, mitRestaur. und Park,
300 Z. zu 3-8 K; *Werzer, mit Park, Restaurant und Cafe, 200 Z.
zu 3-5 K; H.-P. Bellevue, 28 Z. zu 5-7 A; Seehotel; H. Bahnhof,
Z. 2.50-4 K. Kurtaxe 6 K. Unweit n.w. Ruine Leonstein. — 239km
HS. Pritschitz; gegenüber am S.-Ufer auf felsigem Vorsprung
Maria- Wörth, mit alter Kirche. — 243km Krumpendorf, mit vielen
Villen. — 245km HS. Militär-Schwimmschule (442m; Hot. Wörther
See, 50 Z. zu 2.50-3.50 K), am O.-Ende des Sees.
Die Bahn überschreitet bei (248km) HS. Klagenfurt- Lend den
Lendkanal.
250km (1.) Klagenfurt. — Bahnrestaurant. — Gasth. : »Kaiser von
Österreich (PI. a: B 2), Wiener Gasse 11, Ecke Heuplatz, 120 Z. zu
2.50-6 K, F. 60 A, M. 2.50, P. 8 K, Omn. 50 h , mit der hübschen Wein-
stube Koschatslüberl, Heuplatz 2; *H. Verdino- M 0 ser (PI. c : B 3), Bur<x-
gasse9, 85 Z. zu 3-12 K; — Sandwirt (Pl.b: A3. 4), Pernbartgasse 9, mit
Konzertsaal und Garten, Z. von 3 K an; Lamm (PI. f : B 3), Bahnhofstr. 2,
20Z. zu 1.60-5 K; Götz (PI. e : D6), beim Bahnhof, Z. 2-2.40 K; Grömmer
(PI. d: C4), Adlergasse 1, 45Z. zu 1.60-2.20 K, gelobt; Janach (PI. i : C3),
Bahnbofstr. 5; Goldner Bär (PI. g: A3). Sternallee, bescheiden.
Restaurants: Sonne, Bahnhofstr. 9 (PI. C 3); Roth, Pfarrhof^asse 6
(PI. A B 3), mit Garten, auch Wein; Glockenbräu, Paulitachgasse 20 (PI.
B 4), Ecke Bahnhofstraße.
Cafes: Lerch, Wiener Gasse 10, Ecke Heuplatz (PI. B 2), mit schat-
tigem Garten; Dovrer, Neuer Platz 13 (PI. B 3); Schiberth, Bahnhofstr. 16
(PI. C 3), viel Zeitungen; Zentral, Heilig-Geist-Platz 1 (PI. A 3). —Konditorei
u. Frühstückstube Joos, Neuer Platz 2, NW.-Ecke (PI. B 3).
3 \
SS
• S*Veiter£ Vorstadt
KLAtiNirüüiT
&
T^
lAckerbccuscfwleCA.S 1
2 JäanäelsKa/iimerC.G
3 Musü-cvereni CA-.5
Eiivjillerie-c^
{asorne •
■??<
IXaades- /
! , seriell! $r
Kg
»Fürstbischöfl. |
? Residenz-'
I Ä » Waisen.-"?.1 \pfccrrftpT- Kirche ro
\-afrrrLgcsse aaus
4
;;=s
•■ff Kloster ,, T ,,, „
„Florian Kapuziner-'^ aaS
Pfarr-% &,?A?se, ^ fr I ^ i
<• Sparkasse V5 * -f 3
pgaSefttg
. ÄTeleejc^Bin
< C,^ ö ' , „-
ß 'S Volks- Beiiedact
~ g| Saude PI ata
I fg.
"B-u-t -g^cfttis s e Sa
~ ^ v iL, K £ iscfuiit
I ^l-ix-Menf.- 'LZ i L3 wTÖ. « .y Ä r! y:'« 5T3! 'e '
^BeriedictiK.- ^ T,^SitoT,Doi?4: 'Büröer^pÄ
sSiechair^
Tiaits
' Str
"^Fu nd e r . St
, 11 'Gymnasiiinr
Stiulisi- ;j Kaserne
^%mwm
Laitd-
Kasenu
5 >^|f' Äaty-
7lit' Fabrik
Jeps e, rjiigrfsi r,
5? FacJusrif. ^
fll "\ SiRioreyJit'
bahTihhr
.5
C^o^ratnh.AistsU
Franzens feste- Marburg. KLAGENFURT. 3fr. Route. 253
Bäder: Römerlad (PL A 3; Dampf- und Wannenbäder), Villacher Str. 2,
mit Wasserheilanstalt des Dr. R. Puschnig.
Fiakeb vom oder zum Bahnhof einsp. 1, zweisp. 2, bei Nacht 2 und
3 K\ Vs St. 1.40 u. 2, 1 St. 2.50 u. 3 K. Automobil-Fiaker des M. Kappitsch,
Stand Neuer Platz.
Elektr. StkaBenbahn vom Hauptbahnhof durch die Stadt zum Kreuz-
bergl (12 Min.; 14 h), zum Wörther See (20 Min.; 24 h) usw.
Post und Telegraph (PI. A 4), Pernhartgasse 7.
Auskunftei des Landesverbandes für Fremdenverkehr, Bahnhofstr. 36.
Klagenfurt (446rn), mit 28000 Einw., Hauptstadt des ehem.
Herzogtums Kärnten, das um 880 dem späteren Kaiser Arnulf ver-
liehen wurde und 1335 an Österreich, kam, liegt an der Glan in
einer fruchtbaren Ebene, umgeben von bewaldeten Hügeln, über
denen im S. die zackige Karawankenkette emporragt. Die Stadt,
mit regelmäßigen breiten Straßen und geräumigen Plätzen, ist an
Stelle der ehem. Festungswerke von einer Ringstraße umgeben, an
die sich die Vorstädte anschließen. Der 4km lange Lendkanal
sowie die Südbahn und eine elektr. Straßenbahn verbinden sie mit
dem Wörther See (S. 252).
Vom Hauptbahnhof (PI. C6) führt die von der Straßenbahn be-
fahrene Bahnhofstraße in die Stadt. L. Nr. 36 im Kellergeschoß
der Handelskammer (PI. 2: C 6) das Alpine Museum, mit Gebirgs-
reliefs, darunter das 24,5 l111 große GHocknerrelief in 1 : 2000 von
Oberlercher (Eintr. 8-6 Uhr, 30 K). Zwischen dem Viktringer Ring
und der Rudolfstraße (PI. O 4, 5), 8 Min. vom Bahnhof, das Landes-
regierungsgebäude, das Landesmuseum, die Ackerbau- und Berg-
schule (PI. 1) und das Musikvereinsgebäude (PI. 3).
Das Landesmuseum Rudolfinum (PI. C 4, 5) enthält naturge-
schichtliche und die sehenswerten Sammlungen des Geschichtsvereins
für Kärnten, geöffnet werktags 9-12, 2-5 Uhr, 40 und 60 h ; So.
10-12, Mi. 2-4 Uhr frei ; feiertags geschlossen. Im Vorgarten an
der Rudolfstraße römische Grab-, Votiv- und Meilensteine, mittel-
alterliche Wappensteine ; in der Mitte eine große Kaiserstatue aus
dem xvi. Jahrhundert und eine Kanone aus dem xiv. Jahrhundert.
Der Eingang zum Museum ist in der Museumsgasse. — Erdgeschoß.
In der Eingangshalle vorn r. der uralte Fürstenstein, auf dem bis 1414
die Einsetzung der Herzöge von Kärnten durch einen Vertreter der Bauern-
schaft stattfand (früher in Karnburg bei Maria-Saal, S. 261). — Durch den
Lichthof, der römische Grabsteine und dgl. enthält, und hinauf in den —
Ersten Stock zum Naturhistorischen Museum (gedr. Führer 40 A), in
welchem die Abteilung „Kärntens Gebirgsf&rmation" hervorgehoben sei. —
Im Zweiten Stock die geschichtlichen Sammlungen (gedr. Führer 60 h).
Eintrittsgang, mit großem Glocknerpanorama des Malers Pernhart (f 1871).
R. Zimmer mit einem nahe dem Zollfeld (S. 261) gefundenen wohlerhaltenen
römischen Mosaikboden. — L. vom Eintrittsgang I. Saal : Bibliothek, Münzen,
Urkunden (von Kaiser Arnulf an, 898). — II. Saal: Waffen. — III. Saal:
vorgeschichtliche und römische Fundstücke aus dem Zollfeld und anderen
kärntner Gräberstätten; im 1. Pult, Abt. 2, merkwürdige kleine Bleifiguren
(u. a. ein Wagen mit zwölf Zugtieren, vermutlich Opfergaben); im 2. Pult,
Abt. 3, keltische Münzen-, kleine Bronzen, Terr&kotten. — IV. Saal: mittel-
alterl. Truhen, Schränke; an der Fensterwand gegenüber dem Eingang
zwei Truhenwände mit bemalten Stuckreliefs nach Entwürfen von Andr.
Mantegna-, Bronze- und Eisengeräte. — V. Saal: vorwiegend kirchliche
Altertümer. — VI. Saal: Maria -Theresia- Saal, Bildnisse, Landschaften,
254 B. 36. — K. 8.242. KLAGENFÜRT. Franzensfeste-Marburg.
Trachten. — "VII. Saal: Gipsabgüsse nach Bildwerken von Hans Gasser
(1817-68). — Darch zwei Gänge (im zweiten Felsinschriften der westgallischen
Veneter des v. oder iv. Jahrh. vor Chr., aus dem Gailtal, 1857 von Th.
Mommsen entdeckt) zum Eingang zurück.
W. vor dem Gymnasium (PL D 4) ein Bronzesitzbüd des ehern
kärntner Landespräsidenten Frhr. v. Schmidt- Z abier ow, von Weg-
lianpt (1912).
Die DofnMrche (PL B 4; Eing. Lidmanskygasse) wurde 1582-93
von den protestantischen Ständen erbaut, 1603 den Jesuiten über-
wiesen und 1787 zur Kathedrale des in Klagenfurt residierenden
Fürstbischofs von Gurk erhoben.
Die Mitte der Stadt nimmt der ausgedehnte Neue Platz (PL B 3)
ein, mit dem kolossalen Lindwurmbrunnen aus Chloritschiefer von
1590, einer Mariensäule von 1686 und einem Bronzestandbild der
Kaiserin Maria Theresia von Pönninger (1873). Die verkehrsreiche
Kramergasse und die jenseit des Alten Platzes anschließende Wiener
Gasse führen nach dem Heuplatz. Das Landhaus (PL A 3), aus dem
xvi. Jahrh., enthält im Hauptsaal die "Wappen der kärntner Stände.
Die Stadtpfarrkirche (PI. B 2, 3), die älteste der Stadt, wurde Ende
des xvn. Jahrh. neu aufgeführt, mit 91m hohem Kuppelturm, den
oben eine Galerie umgibt. Auf dem Fürstenplatz (PI. C 3) ein 20m
h. Obelisk zum Gedächtnis des Preßburger Friedens (1805).
Vom Theaterplatz führt dieRadetzkystraße (PL A2) in 20 Min.
(Straßenbahn in 5 Min.) zum Fuß des Kreuzbergls (588m); von da
in 10 Min. durch die Franz-Josephs-Anlagen aufwärts, vorbei an
dem (r.) Restaurant Schweizerhaus, zum Aussichtsturm (149 Stu-
fen ; 20 ä), der einen prächtigen ^Überblick über die Stadt und die
Ebene bis zu den Karawanken gewährt (Orientierungstafel).
Vom Kreuzbergl schöner Waldweg (blaue WM.) am Schloß Freien-
thurn vorbei zum (H/4 St.) H. Wörthersee und von dort (gelbe WM.) nach
(ISt.) Krumpendorf und weiter (rote WM.) nach (1^2 St.) Pörtschach (S.252).
Karawankenbahn s. R. 38a.
Die Bahn überschreitet die Glan und die Gurk. — 261km Grafen-
stein (420m). R. schöner Blick auf die Koschuta und den Hochobir.
Über die Drau. — 276km Völkermarkt- Kühnsdorf (443m; Bahn-
restaur.); vom Bahnhof schöner Rundblick : s. die Karawanken vom
Ursulaberg bis zum Mittagskogel, n. die Sau- und Kor-Alpe.
Zweigbahn in 1 St. nach (18km) Eisenkappel (558m; Gasth. : Gregorhof,
Mitte Juni-Sept., Z. 2V2-5 K, gut; Mederdorfer, Z. 1.20-1.60.2"), einem
großen Markt an der Mündung der Ebriach in die Vellach •, gutes Stand-
quartier für Wanderungen in den Karawanken und Steiner Alpen (s.
Baedekers Südbayern etc.). Sehr lohnend, namentlich auch für Mineralogen
und Botaniker, ist die Besteigung des Hochobir (2141m), 4J/2 St.
290km Bleiburg (486m; Bahnrestaur.); 2km n. das Städtchen
(Gasth. Gold. Ochse), mit Schloß des Grafen Thurn. R. die einzeln
aufragenden Petzen (2114m). — Zwei Tunnels, dann durch das be-
waldete Mießtal nach (313km) Unter-Drauburg (347m; Bahnrest.),
an der Mündung des Mießbachs in die Drau, Knotenpunkt für die
Bahn von Zeltweg nach Cilli (S. 255). — "Weiter durch das be-
waldete Drautal; 1. der Fluß. 332km Wuchem-Mahrenberg (322m).
■ -.2338 I \
jiniascr ~^IKneist ~^<^
t7.' rF Vj JJes'seLedfc j fcgnrmgS
tfj §f iiEtzm^ Y Sekka
Hxibci'cr
Götzendf. /HölzTbg
somnbg. ( Sdwi
Poi
alkenbg
i StPeter^^
'lalJun.
Beiflm*
Teistnitz _ ^^äZSt£?^>, JScJiönbg. '
Tk • -wu \ ^^s^js Schwarz-!
)rA ) 1797 i, ~sji
^cUto^ \KinotlBoM
J}örf7er\Zu£tyT SfWfcsEck j^j^d
!fcT~
Wien-Üdine. ZELTWEG. 37. Route. 255
Nach Wies s. S. 240. — Jenseit (358km) Faal (295m) durch einen
Tunnel nach (364km) Maria-Rast (295m). — 368km Feistritz (288m).
L. an Rebenhügeln das Dorf Garns; r. am Fuß des Bachergebirges
Schloß Rotwein. — 370km HS. Lernbach. — 374km Marburg-K'ixntnex
Bahnhof, bei der Vorstadt St. Magdalena. Über die Drau ; 1. die
Stadt. — 377km Jlfar&Mrp-Hauptbahnliof, s. S. 241.
37. Von Wien über Villach nach Udine (Venedig).
a. Über Selztal.
615km. Staatsbahn bis Pontebba, weiter Italienische Staatsbahn,
Schnellzug in 14 St. — Von Wien bis Venedig, 7ölkm, Schnellzug in
17 St. für 79 fr. 25, 53 fr. 85. Schlafwagen im Nachtschnellzug.
Von Wien nach Selztal, 245km, s. R. 16a. Unsere Bahn wendet
sich von der Innsbrucker 1. ab und biegt ins Paltental ein; r. Burg
Strechau. — 252km Stadt Rottenmann (674m ; Gasth. Tiroler Hof,
12 Z. zu 1.60-2.50 K), Städtchen mit Eisenwerken. — 268km Gais-
horn; r. der kleine Gaishornsee. — Die Bahn steigt zur Höhe des
Schoberpasses (849m) und senkt sich dann im Liesing-Tal nach
309km St. Michael (Kopfstation; 561m; Bahnrest.'), wo die
Brucker Linie mündet (R. 37 b). Die Bahn tritt ins Murtal (r. sitzen).
331km (r.) Knittelfeld (645m; Gasth.: Alte Post; Eck, Z. 1.40-
3 jKT), Industriestadt in hübscher Lage, mit 10000 Einw. und Werk-
stätten der Staatsbahn. 8/4 St. w. das v. Arbesser'sche Schloß Spielberg
(702m; Aussicht). Post von Knittelfeld n.w. nach (11km) Seckau
(842m), mit großem Benediktinerstift.
Das Murtal erreicht nun seine größte Breite. — 339km Zeltweg
(676m; Bahnrest.; Gasth.: Steirerhof), mit großen Eisenwerken der
Alpinen Montangesellschaft (Kohlenbahn nach Fohnsdorf, 8km).
Von Zeltweg nach Cilli, 185km, Eisenbahn in 7J/2-9 St. — Die
Bahn wendet sich südl. und führt jenseit (20km) Obdach (874m) über den
Obdacher Sattel (945m), dann heim (30km) Taxwirt (Gasth.) über die kärnt-
ner Grenze. — Durch das breite obere Lavanttal nach (41km; 1.) St. Leon-
hard (721m), Städtchen mit alter got. Kirche. Das Tal verengt sich
weiterhin zu malerischer Schlucht (Twimberger Graben). Tunnel. — 64km
"Wolfsberg (462m; Bahnrest.; Gasth.: Schellander, Z. 2-6 K, Omn. 50 h;
Pfundner ; KienzT), Hauptort des Lavanttals, mit 5000 Einw. und prächtigem
Schloß des Grafen Henckel v. Donnersmarck. Auf die Koralpe (S. 240)
5-6 St. (F. angenehm); auf die Saualpe (2081m) 6-7 St. — 74km St. Ändrä
(433m); auf die Koralpe s. S. 240. — 81km St. Paul (379m; Hot. Bahnhof),
überragt von einer ansehnlichen, 1091 gegründeten Benediktinerabtei, mit
roman. Kirche. — 93km Lavamünd (353m), an der Mündung der Lavant in
die Drau. — 103km Unter -Drauburg, s. S. 254. — Weiter durch das Miß-
lingtal. 115km Windischgraz (417m; Gasth. Post), Städtchen mit Eisen-
werken und Schloß Rotlenturm; 10 Min. s.w. Altenmarkt, mit dem verfallenen
Stammsitz der Fürsten von Windischgrätz, von wo der Ursulaberg (1696m),
mit Wallfahrtskirche und weiter Aussicht, mit Führer in 4-472 St. bestiegen
wird. — Die Bahn tritt bei (136km) Huda-Lukna in das enge Packtal. —
147km Wöllan (386m), mit altem Schloß und Kohlengruben. E,. Ruine"
Schallegg. — 151km Schönstein, hübsch gelegen-, 1 St. n.w. Bad Topolschitz,
mit kohlensäurehaltiger Therme. — Bei (161km) Rietzdorf an der Pack (315m)
256 R. 37. —Karte S. 255. FRIESACH. Von Wien
öffnet sich, das breite fruchtbare Sanntal, durch das die Bahn nach (185km)
Cilli (S. 242) führt.
346km (l.) Judenburg (734m; Bahnreit.; Gasth.: Post, am
Hauptplatz), sehr alte Stadt mit 6000 Einw., 20 Min. vom Bahnhof
auf einer Anhöhe am r. Murufer am Fuße der Seetaler Alpen. Auf
dem Hauptplatz der 1449-1509 erbaute Römerturm, 72m hoch (Aus-
sieht, 20 h). Vor der ehem. Jesuitenkirche eine Pestsäule von 1719.
Am Erker der „Post" ein über 500 J. alter steinerner Judenkopf,
das Wahrzeichen der Stadt. ^4 St. ö. Ruine Liechtenstein, einst Sitz
Ulrichs von Liechtenstein (s. unten). 3/4 St. n. die Wasserburg
Gabelhofen.
365km Vnzmarkt (732m; Bahnrest.; Gasth. Post). Am 1. Ufer
Frauendorf; darüber auf steilem Fels Ruine Frauenburg, einst Sitz
des Minnesängers Ulrich von Liechtenstein (s. oben); sein angeb-
licher Grabstein in der Kirche von Frauendorf.
Von Unzmarkt nach Mauterndorf , 7Tkm, Murtalbahn in 4V2 St.
— 27km (r.) Murau (£0Dm; Bahnrest.; Gasth.: Post, Sonne), Städtchen mit
1850 Eiuw., überragt von der frühgot. Pfarrkirche und dem 1628 erbauten
Schloß Obermurau des Fürsten v. Schwarzenberg. — 77km Mauterndorf
(1140m; Gasth.: Post, 44 Z. zu 1.60-5 K; Wallner, mit Mineralbad), Markt
mit großer hergestellter Burg. Nach Radstadt s. S. 170, nach Spittal S. 250.
Jenseit (372km) Scheifling (786m) verläßt die Bahn das Murtal. —
376km HS. Schrattenberg, Sommerfrische mit gleichnam. Schloß
(Hot.-Pens., Z. 2 50-3.50 K). — 380km St. Lambrecht (892m;
Bahnrest.), auf der Wasserscheide zwischen Mur und Drau. Der
Markt (L036m), mit berühmtem Benediktinerstift, liegt 9km s.w.
(Post in IY2 St.). — 385km Neumirlet in Steiermark (Bahnrest.) ;
20 Min. ö. der Markt (835m; Gasth.: Hinker, gut; Steirerhof; Rei-
terer), mit 1400 Einw., Luftkurort. Weiter in engem Tal, durch
das der Olsabach in kleinen Fällen hinabstürzt. — Vor (393km)
HS. Einöd (747m) r. Hotel und Mineralbad Einöd. L. Ruine Dürn-
stein, an der Grenze zwischen Steiermark und Kärnten.
402km (r.) Friesach (637m; Bahnrest.; Gasth.: Petersberg, gut;
Bahnhofhotel; Kaistrhof), altes Städtchen mit 2500 Einw., Mauern
und Wassergraben, als Sommerfrische besucht, malerisch umjeben
von den Halbruinen Petersberg (Wehrturm, mit Kapelle) und Lavant
und den Ruinen Geiersberg und Virgilienberg. Dominikanerkirche
von 1251 und Pfarrkirche im Übergangsstil. Brunnen -von 1563.
407km Hirt (613m; Kuranstalt Agatenhof, 20 Min. vom Bahn-
hof). 20 Min. s. an der Mündung des Gurktals (s. unten) liegt
Zwischenwässern mit dem bischöfl. Schloß Pöckstein. L. die Sau-
alpe; südl. die Karawanken. — 4i2km Treib ach- Althof en (613m;
Bahnrest.), mit Schloß des Dr. v. Auer, Erfinders des Gasglühlichts.
Von Treibach-Althofen nach Klein-Glödnitz, 31km, Lokal-
bahn in l'/2-2 St. — 3km HS. Pöckslein-Zw'schenwässem (s.oben); dann im
Qurklal aufwärts. — 18km Gurk (l>63m-, Gasth. Erian, Z. 1-1.40 K), mit
sehenswerter romau. Domkirche (xi. Jahrh.). — 81km Klein-Glödnitz C?24m).
Die Bahn tritt in das Krappfdd, eine fruchtbare Talebene.
Jenseit (419km) HS. Krappfeld wieder in engem Tal. 423km
nach Vdine. ST. VEIT. K. S.242 u.250. — 37 . R. 257
HS. Pölling; 3/4 St. n. ö. Burg Mannsberg. — 426km Launsdorf (524m ;
Bahnrest.). L. (% St.) auf 180m h. Felsen die um 1600 neuerbaute
Bxirg *Hoch-Osterwitz (6Slm), den Khevenhüller gehörig; der Weg
führt, z. T. in den Felsen gehauen, durch 14 Torgebäude hinauf
(vor dem ersten Tor Wirtsch.); oben schöne Aussicht; Abstieg auf
dem „Narrensteig".
Von Launsdorf nach Hüttenberg, 33km, Staatsbahn in ll/2 St.
durch das freundliche Görtschit.ztal. — 33km Hüttenberg (770m ; Gasth. :
Post)* Hauptort des Tals, mit 1200 Einw., am Fuß des Erzbergt, der schon
den Römern Eisen lieferte (die Gruben jetzt außer Betrieb).
436km St. Veit an der Glan (470m; Bahnrest.; Gasth.: Post;
Dörrer, am Bahnhof), alte Stadt mit 6000 Einw., bis 1518 Haupt-
stadt von Kärnten. Auf dem Hauptplatz eine 9m weite antike
Marmorschale, im Zollfeld (S. 261) ausgegraben. Sehenswertes
Lokalmuseum (Do. So. 10-12 Uhr). 1 St. n.w. das turmreiche Schloß
Frauenstein (x\i. Jahrh.) ; i/g St weiter die Reste der zwei Ereuger-
schlösser. — Nach Klagen furt-Triest s. R. 38.
Vor (443km) Feistritz-Pulst r. Schloß Hohenstein (xvi. Jahrh.).
L. Ruine Hardegg. — 449km Qlanegg, mit Ruine. — Weiter
durch ein enges Waldtal. 459km Feldkirchen (544m), Markt mit
2700 Einwohnern. Die Bahn führt an einer weiten Moosfläche
entlang und tritt bei (468km) Steindorf an den (1.) 11km langen
Ossiacher See (501m). — 470km Stat. Ossiach, gegenüber (Fähre)
das Dorf mit ehem. Benediktinerabtei. — 477km Sattendorf (Gasth.:
Görlitzenhaus, Z. 1.80-4 K; Brand; Nindler), Sommerfrische. —
478km Annenheim (505m), Haltestelle für das am SW.-Ende des
Sees (Dampfschiff) gelegene *Kurhotel Annenheim (Z. von 3 üTan,
P. o. Z. 5.50 K); darüber die stattliche Ruine Landskron (677m;
xvi. Jahrh.).
484km (1.) Villach- Hauptbahnhof, s. S. 250.
Über die Drau nach (485km) Villach-Staatsbahnhof (S. 250). —
489km Warmbad-Villach (S. 252), Knotenpunkt für die Bahn nach
Triest (R. 39). Über die Gail. — 501km Arnoldstein (564m ; Bahn-
hot. & Restaur.), mit Klosterruine.
Von Arnoldstein nach Hermagor, 31km, Eisenbahn in l1/« St.
durch das Qailtal. — Hermagor (590m ; Gasth.: Gcu*er, Z. 1.60-2 K; Post),
Markt mit 1200 Einw., liegt reizend an der Mändung des Gitschtals. —
Von Hermagor tägl. Post (in 474 St.) durch da3 obere (jailtal nach (32km)
Kötschach (708m; Gasth.: Post), hübsch gelegenem Markt mit 1100 Einw.
K. führt von hier eine Straße (Post in 2 St.) über den Gailberg-Sattel (970m)
nach (14km) Ober-Drauburg (S 250).
506km Thörl- Maglern (643m). Weiter hoch an der 1. Seite des
tief eingeschnittenen Kanaltals durch zwei Tunnels.
512km Bahnhof Tarvis (731m), wo die Bahn nach Laibach ab-
zweigt (S. 245). 515km HS. Stadt Tarvis (728m; Bahnrest.;
H. Mörtl, beim Bahnhof, Z. 2.20-3.20 K), als Sommerfrische be-
sucht, besteht aus Unter - Tarvis (Gasth. Teppan), 15 Min. vom
Bahnhof in der Talsohle, und Ober- Tarvis (743m; Gasth. : Gelbfuß,,
Schnablegger), 15 Min. weiter am Bergabhang.
Baedekers Österreich-Ungarn, 29. Aufl. 17
258 R. 37. — Karte S. 260. PONTAFEL. Von Wien
Von Tarvig nach S. Luci a-Tol mein , 76km, Fahrstraße: Post
von Tarvis nach Flitsch tägl. in 7 St. für 4 K, von Flitsch nach S. Lucia-
Tolmein Post-Automobil 2mal täjd. in 2!/2 St. für 4 K 92 (Imal tägl. von
Raibl bis Flitsch in lVa St.). — Die Straße führt s. durch das freundliche
Schlitzatal nach (9km) Raibl (900m; Gasth. Post), einem schöngelegenen
Dorf, und steigt dann, mit hübschen Blicken auf den Raibler See (r.), zum
(12km) Predilpaß (1106m; Gasth.: Mühlstetter, deutsch). Hinab über Fort
Predil, Oherbret (983m), in großartiger Lage, mit Aussicht auf den gewal-
tigen Af anhart (2618m), Unterbrei und durch die Flitscher Klause (532m), einen
befestigten Engpaß, nach (31km) Flitsch (483m ; Gasth. Post), im Isonzotal.
Weiter über (52km ) Karfreit (235m; Gasth. Devetak) nach (70km) Tolmein
(201m), in dessen Burg (428m) angeblich Dante einige Gesänge seiner Gött-
lichen Komödie schrieb. JTun über das (74km) Dorf S. Lucia (179m), in
malerischer Lage, nach (76km) 8. Lucia-Tolmein (S. 262).
520km Saifnitz-Luschariberg [806m; Gasth.: Kranner, Wedam),
mit 1100 Einwohnern.
Der *Lusehariberg (1792m), besuchtester Wallfahrtsort Kärntens, wird
meist von hier bestiegen (272-3 St., Pferd 8 K). Oben neben der Kirche
zwei Gasthäuser. Malerische Aussicht.
Weiter an (524km) HS. Wolfsbach, bei der geröllbedeckten
Mündung des Seisera- Tals (im Hintergrund der zackige Wischberg,
2666m), vorbei nach (526km) Uggowitz (787m); dann bei dem male-
rischen Fort Malborgeih über die Fella nach (530km) Malborgeth
(721m); der Ort (Gasth. : Schnablegger) am r. Ufer.
536km Lußnitz (632m), Schwefelbad. Über die Fella.
545km Poatafel (569m; Bahnrest.; Gasth.: Post, Lamprecht),
österr. Grenzstation. Dann über die reißende Fontebbana.
546km Pontebba (567m; Bahnrest.; ital. Zollrevision), mit 2400
Einwohnern. In der Pfarrkirche ein schöner Schnitzaltar (1520).
Die nun folgende Strecke der *Pontebbabahn bis Chiusaforte
durch das enge wilde Felsental der Fella erforderte eine fast un-
unterbrochene Reihe von Felssprengungen, Tunnels und Brücken.
Die Bahn zieht sich am r. Ufer scharf abwärts und tritt auf dem
40m h. Ponte di Muro aufs 1. Ufer. 552km Dogna (464m), an der
Mündung des Dognatals, ö. im Hintergrund der Montasch (2752m).
559km Chiusaforte (392m; Alb. Pesamosca alla Stazione). L.
mündet das enge Raccolanatal. Bei Peraria über die Fella; Tunnels.
567km Besiuita (315m), an der Mündung des Resiatals. —
Jenseit (569km) Moggio erweitert sich das Tal. — 575km Stazione
per la Carnia (257m). Die Fella mündet in den Tagliamento.
580km Venzone (230m), altertümliches Städtchen. Die Bahn
überschreitet die sumpfigen Rughi Bianchi auf 783 in 1. Yiadukt. —
586km Gemona-Ospedaletto. — 615km Udine (Bahnrest.; Gasth.:
Italia, Croce di Malta), altertümliche Stadt von 23 300 Einw., mit
lebhaftem Handel. Von hier nach Venedig s. Badekers Ober-Italien.
b. Über Brück.
506km. Südbahn bis Leoben, weiter bis Pontebba Österr. Staats-
bahn, dann Italienische Staatsbahn. Schnellzug in 12*/4 St. Von Wien
bis Venedig, 642km, Schnellzug in 15 St. für 78 fr. 25, 53 fr. 85.
nach TJdint.
LEOBEN. K.S.255. — 37.R.
259
Von Wien nach Brück, 171km, s. R. 32. Unsere Bahn zweigt
von der Grazer Bahn r. ab, überschreitet die Mur auf langer Brücke
nnd wendet sich w. in das Mnrtal. — 182km Niklasdorf, dann
abermals über die Mnr.
188km (1.*) Leoben. — Gasth.: *Gr.-H. Gärner (PI. a: B 2), Kaiser-
Franz- Joseph-Str. 10, 60 Z. zu 3-6, F. IE, Omn. 40 ä; Post (PI. b: B 2),
Hauptplatz 15, 28 Z. zu 1.60-3 E, Omn. 50 Ä; SteyrerHof (PL c: B 2),
Kaiser-Franz- Joseph-Straße, mit Cafe, 30 Z. zq 2-4 E, Oma. 40 h; Hot.
Südbahnhof (PL d: A 1), gegenüber dem Südbahnhof; Mohr (PL e:
"Wagner &Det>es, Leipzig
B3), Kindler (PL f: B 3), beide Straußgasse. — Ca/4 Erzherzog Johann,
Ecke Erzh.-Joh.-Str. nnd Peter -Turner- Str. (PL A B 2). — Post und
Telegraph (PL 3: B 2), Kaiser-Franz- Joseph-Straße.
Leo6en(541m), Stadt mit 12 000 Einw., in einem von bewaldeten
Bergen umgebenen Talkessel auf einer von der Mnr umflossenen
Halbinsel, ist Mittelpunkt des obersteirischen Braunkohlenberg-
baues und Sitz einer montanistischen Hochschule (früher Berg-
akademie ; PI. B 2). Vom Südbahnhof (PI. A 1) gelangt man durch
260 B.37. — K.S.144u.255. EISENERZ.
die Kaiser-Franz- Joseph-Straße zur (10 Min.) Erzherzog- Johann-
Straße (PL AB2), die die Nenstadt (n.) von der Altstadt (s.)
scheidet: r. eine Bronzebüste des ersten Direktors der Bergakade-
mie, Peter Tunner (f 1897; PL 8), von Hackstock (1904), 1. ein
Marmordenkmal des Dr. Homann (PI. 1), von Almeroder. Unweit
südl. in der Altstadt der Hanptplatz (PL B 2, 3), wo eine Drei-
faltigkeitssäule (1716) und zwei Brunnen, der südl. mit Berg-
mannsfigur; an der W.-Seite das sog. Hackelhaus (PL B 3) mit
Barockverziernngen. Westl. vom Hauptplatz das Staatsgymnasium
(PL 5), mit dem städt. Museum, der 1790 erneute Mautturm (PL 2)
und, am 1. Murufer (Aussicht von der Brücke), die Vor Stadt W aas en ;
in der alten Waasenkirche (PL A B 3) zwei Glasgemälde im Chor
(xrv. Jahrh.). Südl. von der Altstadt die spärlichen Reste der Burg
Massenberg (PL jenseit B 3), mit schöner Aussicht. An der NO.-
Seite der Stadt auf einer Murinsel der Stadtpark (PL B 1), mit
Sommer wir tschaft .
Von Leoben nach Hie flau, 55km, Eisenbahn in 3J/2 St. R. sitzen.
— Die Bahn führt ansteigend nach (iikm) Trofaiach (648m; Gasth. Fuchs,
18 Z. zu 2-3 K), einer beliebten Sommerfrische. — 22km Vordernberg-li&T'k.t
(763m; Gasth. : Krone, Adler), mit 3100 Einw. und Hochöfen. Hier beginnt
die *Erzbergbahn , die sich durch kühne Anlage und großartige Land-
schaftsbilder auszeichnet; Zahnstangenbetrieb zwischen Vordernberg und
Krumpental; größte Steigung 71 %o. — 28km Prebichl (1204m; Gasth.
Reichenstein), in schöner Lage (zum Erzberg s. unten). — Die Bahn senkt
sich durch zwei (590 u. 1393m lange) Tunnels nach (33km) Erzberg (1070m),
mit Aussicht auf den Etagenbau des Erzbergs (s. unten), und führt auf
hohen Viadukten und durch zwei Tunnels nach (39km) Krumpental (721m).
Tunnel. — 40km (r.) Eisenerz (692m ; Bahnrest. ; Gasth.: König von Sachsen ;
Heil. Geist, 18 Z. zu 1.20-2 K; Rudolfsbahn, 3 Min. vom Bahnhof), alte Berg-
stadt mit 7000 Einw., n.ö. überragt von dem schroffen Pfaffenstein (1871m),
w. vom Kaiserschild (2083m). Die befestigte gotische Pfarrkirche St. Os-
wald wurde 1279 gegründet und 1471-92 umgebaut. Am Aufgang zur Kirche
das sehenswerte kulturhistor. Museum (Eintr. 40 h). Von der Terrasse vor
dem Schichtturm treffliche Aussicht (Orientierungstafel). S.o. schließt der
rote Erzberg (1534m) das Tal, buchstäblich ein Eisenberg, da der größere
Teil seiner Masse so reich an Spateisenstein ist, daß er im Sommer wie
in einem Steinbruch gebrochen wird. Der Eisenerzer Bergbau, seit ur-
alter Zeit in Betrieb, liefert jährlich c. 15000000 Meterzentner Eisen.
Man fährt am besten mit der Erzbergbahn bis zur Stat. Prebichl (s. oben),
dann mit der Werkbahn (nur werktags) bis zum Wiesmathaus (1714m; */i St.)
und geht von da zum Vordemberger Berghaus (Restaur.) und die Etagen
des Erzbergs abwärts bis zur (3/4St.; F. nötig, II) Barbarakap eile (95üm;
Re3taur. Barbarahaus) und nach (3/4 St.) Eisenerz. Von Eisenerz nach
Wildalpen s. S. 143. — 42km Leopoldsteiner See; r. auf einer Anhöhe Schloß
Leopoldstein. 20 Min. n.ö. (von der Bann nicht sichtbar) der tiefgriine
Leopoldsteiner See, 40ha groß, von den Felswänden der Seemauer (1493m)
überragt. — 55km Hieflau (S. 168).
190km Leo&en-Staatsbahnhof, in der Vorstadt Waasen (s. ohen).
— Weiter am 1. Ufer der Mur(l. Schloß Goß, jetzt Bräuhaus) nach
(200km) St. Michael (Kopfstation), wo die von Selztal kommende
Bahn einmündet. Von hier nach (506km) TJdine s. R. 37a.
261
38. Von Linz oder Wien nach Triest.
a. Von Linz nach Triest. Karawankenbahn.
Karte 8. 242 u. 250.
533km. Staatsbahn. Schnellzug in 11 St. für 63.40, 38.E0, 24.20 K.
Außerdem Kanadischer Aussichtswagen (Salzburg) Rosenbach-Triest für 5 K.
Die 1901-06 erbaute Karawanken- und Wocheiner Bahn (Klagenfurt-Triest)
bildet die nächste Verbindung von Böhmen, Sachsen usw. nach Triest.
Großartiger Bahnbau, 47 Tunnels, 49 große und 678 kleine Brücken. Sehr
lohnende Fahrt. — Durchlaufende Wagen .BeWtra-Dresden-Prag-Budweis-
Linz-Selztal-Klagenfurt-rWes*.- Schnellzug in 28V4 St. für Jl 107.50,65.20,
41.40. 1 St. kürzer ist die Strecke über Salzburg, vgl. R. 39.
Von Linz nach Selztal (111km) s. R. 10; weiter nach (299km)
St. Veit an der Olan, s. R. 37 a. — Unsere Bahn wendet sich von der
Villacher 1. ab und führt dnrch das Zollfeld, eine weite Ebene, in
der man viele römische Altertümer u.a. gefanden hat. — Vor
(304km) Willersdorf 1. Schloß Stadelhof des Barons Yivenot. — Bei
(306km) HS. Zollfeld (459m) 1. das Schlößchen Tölischach; r. Schloß
Tanzenberg. — 308km Maria-Saal (455m), mit Wallfahrtskirche.
R. der von einem Eisengitter umgebene uralte Herzogsstuhl, wo bis
1414 die Herzöge von Kärnten die Lehen erteilten (vgl. S. 253).
317km (r.) Klagenfurt, s. S. 252.
Die Karawan kenbahn wendet sich s. nach (320km) Viktring
(440m), überschreitet die Olanfurt (Abfluß des Wörther Sees, S. 252)
und steigt zum Plateau der Sattnitz hinan. — 326km Maria-Rain
(521m; Bahnrest.), auf der Wasserscheide gegen dasDrautal; 1. auf
bewaldeter Höhe die zweitürmige Wallfabrtskirche. Die Bahn senkt
sich, mit prächtigem Blick über das Drautal („Rosental") und auf
die Karawanken, an der Berglehne unterhalb des (r.) malerischen
alten Schlosses Hollenburg (559m) hinab und überschreitet die Drau.
■ — 333km Stat. Weizelsdorf(A32m). Zweigbahn nach(6km) Ferlach,
mit Gewehrfabriken. Nach Krainburg s. S. 245. — R. Rückblick
auf die Hollenburg. Nun wieder ansteigend nach (339km) Feistritz
im Rosental (464m); 10 Min. s.w. das Dorf, am Eingang des Bären-
tals. Über den Bärentaler Bach nach (347km) Maria-Elend (525m),
mit Wallfahrtskirche (1. oben). — Weiter auf 239m 1., 52m h.
Viadukt über die Schlucht des Rosenbachs und südl. (Tunnel) nach
(354km) Rosenbach (601m; Bahnrest.), Knotenpunkt für Villach
.JR. 39). Schöne Aussicht auf Drautal und Karawanken.
Die Karawankenbahn steigt in dem engen Rosenbachtal bergan,
überschreitet den Oradschenizagrdben und tritt gleich darauf in den
7972m 1. Karawankentunnel (N. -Eingang 626m, S.-Ende 614m),
der bei Birnbaum ins Savetal mündet. Die Bahn wendet sich s.o.
(1. vorn die Karawanken mit dem Hochstuhl), kreuzt die Staatsbahn
Tarvis-Laibach und führt parallel mit ihr an der Save abwärts nach
368km Aßling (570m; Bahnrest.; H. Bahnhof H.Triglav), dem
ersten Ort in Krain (4200 Einw.) ; nach Laibach oder Tarvis s. S. 245.
Bei Aßling beginnt die Woch einer Bahn. Über die Save. An
der Berglehne entlang nach (373km) Dobrawa (577m): dann über die
262 R. 38. — K. S. 250 u. 244. TRIGLAV. Von Linz
Rotweinklamm und durch den 1178m 1. Rotweintunnel. — 379km
Stat. Veldes (523m; Gasth.: Europa; Triglav, Z. 3-4 K), mit (1.)
Aussicht auf den malerischen Veldeser See (478m), an dessen O.-Ufer
(i/2 St.; Post 60 ä, Fähre 40 h) der Bade- und Sommerfrischort
Veldes (Gasth. : Parkhotel Imperial, 40 Z. zu 4-20 K; *Louisenbad,
58 Z. von 4.50 K an; Steidl, Z. 2.20-4.20 K) reizend liegt. Auf
einer Insel die "Wallfahrtskirche St. Maria im See. An der N.-Seite
auf steilem Fels Schloß Veldes (614m).
Durch drei Tunnels nach (384km) Wocheiner -Vellach (468m).
Dann in dem engen Tal der Wocheiner Save durch den 1300m
1. Ohme-Tunnel und aufs r. Ufer nach (388km) Stiege (481m). —
Wieder über die Save nach (393km) Neuming (505m), dann aber-
mals aufs r.TJfer zur (399km) Stat. Feistritz- Wocheiner See (521m ;
Gasth.: Post; Triglav, 50 Z. zu 2-4 JT; Markesch; Feistritz, Z. 1.40-
2-fiT; Rodica, am Bahnhof); 10 Min. w. das Dorf Wocheiner- Feistritz,
mit Eisenhämmern, an der Mündung des Feistritzbachs in die Save.
7km w. der *Wocheiner See (523m), aus dem die Wocheiner Save
fließt. Bootfahrt vom Hotel St. Johann, am O.-Ufer, in 1 St. zum W.-Ufer
(ff. Zlatorog), von wo Waldweg (weiße WM.) zur Savizabrücke (*/* St.)
und weiter (rot-weiße WM.) zum *Saviza-Fall (837m ; */% St.), dem Ursprung
der Wocheiner Save, die in engem Talkessel 60m hoch aus einem Loch
im Felsen in ein tiefgrünes Wasserbecken stürzt (Wagen von Feistritz
bis zur Brücke in 4-5 St. hin und zurück, 9 K).
Der *TTiglav (2863m), der stolze südöstl. Eckpfeiler und höchste Gipfel
der Julischen Alpen, mit einer der großartigsten Alpenaussichten bis weit
über das Adriatische Meer, ist vom Hot. St. Johann in 9-10 St. zu erstei-
gen, anstrengend, aber für Geübte nicht schwierig (F. 14 iT); Übernachten
im Maria- Theresia- Schutzhavs (2408m, 8 St. vom Hotel); von da über den
Kleinen Triglav (2725m) und den Ostgrat auf den Großen Triglav l'/z St.
— Ebenfalls mühsam ist die jetzt mehr übliche Besteigung von Mojttrana,
an der N.-Seite (S. 245; F. 14 K): zum Desehmannhans (2332m) 6 St., von
da über den Kleinen zum Großen Triglav 2 St.
Die Bahn tritt in den 6339m 1, Wocheiner Tunnel (525m), der
die südlichste Kette der Julischen Alpen durchbohrt. Am Südans-
gang liegt (406km) Podbrdo (507m), die erste Station des Küsten-
landes; 10 Min. n. das DoTf. — Weiter stets abwärts hoch auf der
1. Seite des Batschatals nach (413km) Hudajuzna (397m); dann
durch vier Tunnels und zweimal über die Batscha nach (422km)
Stat. Grahovo (298m), 20 Min. .jenseit des Ortes. Weiter dnrch drei
Tunnels und über mehrere Viadukte nach (427km) Podmelec (21 6m ;
r. oben der Ort) und durch zwei Tunnels nach (433km) S. Lucia-
Tolmein (179m), an der Vereinigung der Batscha mit der Idria,
die 2km unterhalb in den Isonzo mündet. Schöner Blick n.w. auf
die Berge des obern Isonzotals. Nach Tarvis s. S. 258.
Die Bahn führt durch den S. Lucia-Tunnel und tritt in die
Schlucht des Isonzo, an dessen steil abfallendem 1. Ufer sie in sieben
Tunneln hinabführt. — 442km Auzza (131m); weiter über zwei
lange Viadukte, dann über den Isonzo und durch einen Tunnel nach
(447km) Canale (112m); 1. das Dorf, mit stattlicher Kirche. Die
Vegetation zeigt südlichen Charakter. — Hinter (453km) Plava
(100m) zwei Tunnels; dann durch einen 7km 1. waldigen Engpaß.
nach Triest.
GÖRZ. Karte S.2dd. — 38. R. 263
L. hoch oben der Wallfahrtsort Monte Santo (684m; 272 St. nördl.
von Görz, Wagen hin n. zurück 15-20 Ä"; weite Aussicht). Am
Ausgang der Schlucht überschreitet die Bahn den Isonzo auf 220m
1., 36m h. Betonbrücke (Spannweite des mittleren Bogens 85m) und
tritt in die weite, fruchtbare Görzer Ebene.
466km (t.) GÖTZ- Staatsbahnhof.— Zwei Bahnhöfe (in beiden Restaur.),
3/4 St. voneinander entfernt (Straßenhahn s. S. 264): Staatsbahnhof (PI. C 1),
im NO., und Südbahnhof (PI. A3), für Monfalcone-Nabresina-Triest nnd
^£wV"p .Erzbisch. . , s_
Gra£ent>er£, <$ Jf^^ \ - " ^^°Y'
Acc[ued
"Wagnei.- <5cDebes,Leipzig-
Cormons-Udine (S. 274), sowie für Haidenschaft (S. 264), im SW. der Stadt.
— Gasth.: "Südbahnhotel (PI. a: B 2), Piazza della Ginnastica 9, mit
Garten, Z. von 3 K an, P. 10-15 K; Post (PI. b : B 2), Via del Teatro 7,
mit Garten, 50 Z. zu 2-3 K, gut; Ho t. -Pen s. Wi ener Heim (PI. c : B 2),
Corso Francesco Giuseppe 16, 17 Z. von 1 K 50 an, P. 550-10Ä"; Drei
Kronen (PI. d : B C2), Via G. Carducci 12, 34 Z. zu 1.20-2.40 Kt Union
(PI. e: B 2), Via del Teatro 10. gelobt,
Restaurants : ff. Post (s. oben); Eistor. al Corso, Corso Francesco Giu-
seppe 22 (PI. A B 2, 3), mit schattigem Garten. — Cafes: C. al Corso, Corso
Francesco Giuseppe 13 (PI. A B 2, 3) ; C. del Teatro, Via del Teatro 2 (PI. B2):
C. Zentral, Piazza Grande 2 (PI. B 2). — Post u. Telegeaph (PL 2: B 2),
Ecke Corso G. Verdi und Via del Teatro.
264 Route 38.— K. S. 244. GÖRZ. Von Lins
Droschken (einsp.) : von den Bahnhöfen in die Stadt tags 80 Ä, nachts
1 K, vom Staatsbahnhof zum Südbahnhof oder umgekehrt 1 K 20 bzw.
1Ä"40; '/zSt. IK, 1 St. 21, jede 1/4 St. mehr 40 h. — Elektb. SteaJJen-
bahn vom Staatsbahnhof durch die Siadt zum Südbahnhof, 3,8km,
20 Min., 20 h.
Görz (90m), mit 30900 meist italienischen Einwohnern, Haupt-
stadt der seit 1500 zu Österreich gehörenden geforsteten Grafschaft
Görz und Gradisca nnd Sitz eines Erzbischofs, als Winterkurort be-
sucht, liegt in einer fruchtbaren, auf drei Seiten von Bergen um-
schlossenen Ebene unweit des 1. Ufers des Isonzo, die Altstadt an
und um den 148m hohen Schloßberg gelagert.
Vom Staatsbahnhof (PI. C 1) gelangt man geradeaus durch die
Via G. Caprin, dann nach 4 Min. 1. durch die Via Salcano, weiter-
hin über die Piazza Catterini, zur (11 Min.) Piazza Edmondo de
Amicis (PI. P. A.: C 1, 2). an deren W.- Seite, Nr. 2, das Landes-
museum (PI. 1 ; naturgeschichtliche Sammlungen, Altertümer usw. ;
Klingel 1. im Torweg ; Trkg.). Weiter südl. durch die Via G. Carducci
in 8 Min. zur Piazza Grande (PI. B 2) : in der Mitte der steinerne
Neptunbrunnen, an der W.- Seite die St. Ignatiuskirche aus dem
xvii. Jahrh. 4 Min. weiter südl., durch die ViaRastello, die Piazza
del Duomo; westl. der im xiv. Jahrh. erbaute, im xvn. Jahrh. ver-
änderte Dom (PI. B 2), mit romanischen Arbeiten aus Aquileja im
Kirchenschatz. Die vom Domplatz östl. ansteigende Riva del Ca-
stello führt in 8 Min. zum Kastell der alten Grafen von Görz auf dem
Schloßberg (jetzt Kaserne; PI. C 1); Zutritt zum Aussichtspunkt
nur mit Erlaubnis des Platzkommandos, Via Tre Res 7 (PJ. B 2, 3).
Vom Dom westl. durch die kurze Via del Duomo, dannl. durch
die Via Municipio, vorbei an dem (1.) Rathaus, mit wertvoller Biblio-
thek, und r. durch die Via del Teatro, an deren Ende beim Theater
(5 Min.) 1. der mit Platanen bestandene Corso Francesco Giuseppe
(PI. A B 2, 3), r. der Corso G.Verdi (PI. B 2) abzweigen. An letzterem
1. der schattige Qiardino Pubblico (PL B 2), mit reichem südlichen
Pflanzenwuchs und dem Marmordenkmal des Dichters P. Zorutti
(f 1867), von Piccine (1912).
13 Min. östl. von der Piazza Edmondo de Amicis (s. oben; durch
Via Formica, nach 3 Min. 1. durch Via della Cappella und nach
weiteren 3 Min. r.) auf einem Hügel das Franziskanerkloster Casta-
gnavizza (PI. C 1), in dem Karl X. von Frankreich (-j- 1836) und der
Graf von Chambord (| 1883) ruhen; Aussicht von der Terrasse an
der N.-Seite.
Lohnender Ausflug auf den Monte Santo (S. 263). — Eisenbahn nach
Udine oder Monfalcone (Triest) s. R. 41b.
Die Bahn (r. sitzen) führt in einem Tunnel unter dem Kloster
Castagnavizza (1.; s. oben) hindurch, umzieht die Stadt an der
O. -Seite und erreicht bei (474km) Volcjadraga (55m) die Wippach-
talbahn (von Görz- Südbahnhof nach Haidenschaft, 28km in ll/2 St.),
deren Geleise sie bis (478km) Prvacina (57m) folgt. — Über die
Wippach (1. Abzweigung der Bahn nach Haidenschaft), dann durch
nach Trust. REIFENBERG. K. S. 244.— 38. Route. 265
einen kurzen Tunnel und noch zweimal über die Wippach. Die Bahn
verläßt das Wippachtal und führt im Branizatal hinan. Tunnel. —
485km Reifenberg (H3m), mit wohlerhaltener Burg (1.); dann hoch
an der Berglehne mittels Dämmen, Viadukten und vier Tunnels auf-
wärts nach (495km) St. Daniel-Kobdil (27 '5m), auf dem Karstplateau
(S. 245). — 501km Dutovlje-Skopo (278m). Weiter durch Felsein-
schnitte und zwei Tunnels, über die Südbahn (S. 248) hinweg, nach
(511km) Opcina (317m; Hot. Opcina, beim Bahnhof), bei dem
S. 271 gen. Ort (elektr. Bergbahn nach Triest). Die Bahn durch-
bricht den Südrand des Karstplateaus in einem 1053m 1. Tunnel und
senkt sich, mit schönen Blicken auf Triest und das Meer, in weitem
Bogen um die Stadt herum, auf Yiadukten und durch drei Tunnels
zur (523km) HS. Ouardiella (146m); dann durch den Revoltella-
tunnel zum (533km) Staatsbahnhof in Triest (S. 266).
b. Von Wien nach Tuest.
Über Graz (Südbahn), 589km, Schnellzug in 11-12 St. für
61.20, 42.90, 27.60 K. — Von Wien nach Graz, 224km, s. R. 32,
von da nach Triest, 365km, s. R. 34.
Über Amstetten (Staatsbahn), 667km, Schnellzug in 14 St.
für 61.20, 42.90, 27.60 K. — Von Wien nach Selztal, 245km, s.
R. 16 a, von da weiter nach St. Veit an der Glan, 188km, s. R. 37 a,
von da nach Triest, 234km, s. R. 38 a.
Über Leoben (bis Leoben Südbahn, dann Staatsbahn), 558knij
Schnellzug in 12 St. für 61.20, 42.90, 27.60 K. — Von Wien nach
Brück, 171km, s. R. 32, von da nach St. Michael, 29km, s. R. 37b,
von da nach St. Veit an der Glan, 124km, s. R. 37a, von da nach
Triest, 234km, s. R. 38 a.
39. Von Salzburg über Gastein und Villach nach Triest.
Tauernbahn*
414km. Staatsbahn. Schnellzug in 81/« St. für 49.80, 30.40, 19.80 E.
Kanadischer Aussichtswagen bK mehr. Die 1909 eröffnete Täuernbahn
(vgl. R. 18) zwischen Schwarzach-St. Veit und Spittal bildet mit der Kara-
wankenbahn (R. 38aj die nächste Verbindung von Salzburg, Tirol und Süd-
deutschland nach Triest. — Auf dieser Strecke wird auch die schnellste
Verbindung zwischen Berlin und Triest geführt: Schnellzug (durchlaufende
Wagen) über Halle-Nürnberg- München-Mühldorf-Salzburg-Villach-fiosen-
bach in 22 St. für Jl 107.50, 65.20, 41.40.
Von Salzburg über Gastein nach Backstein, 112km, s. R. 18. —
Die Bahn nach Spittal durchdringt im Tauerntunnel (8505m lang)
die Hohen Tauern, den von keiner Straße überquerten südl. Grenz-
wall Salzburgs, und erreicht im Seebachtal (Tunnelmündung 1219m)
das Kronland Kärnten. — 125km Mallnitz (ll&Om; Alber's Alpen-
hotel), als Sommerfrische besucht. Durch den Dössentunnel, dann
hoch oben an dem bewaldeten Abhang des Mölltals ^abwärts, vorbei
17*
266 Route 40. TRIEST. Prakt. Vorbemerkungen.
an (r.) Burg Groppenstein. 134km Obervellach (1050m). Im gleich-
nam. Markt (686 ni) eine got. Kirche mit Flügelaltar von Jan van
Scorel (1520). — Zahlreiche Tunnels und Viadukte. Jenseit (143km)
Penk (898m) über den Rickengraben nach (153km) Kolbnitz (757m).
— Jenseit (159km) Mühldorf-MUlbrücke (623m) erreicht die Bahn
den Talboden und bald darauf die Drau, an deren 1. Ufer sie neben
der Südbahn (R. 36) entlang läuft.
172km Spittal, 181km Rotenthurn, 208km Villach, s. S. 250.
Die Bahn benutzt bis jenseit (2i3km) Warmbad-Villach die Ge-
leise der Bahn nach Pontebba (S. 257) und wendet sich dann 1. über
die Grail nach (216km) Finkenstein (510m). — 222km Faak (565m),
unweit des (1.) Faaker Sees (S. 252) ; 1 St. s. die Ruine Finkenstein,
mit schöner Aussicht. — Nun ansteigend zur (228km) Stat. Lede-
nitzen (604m) und am Abhang der nördl. Vorberge der Karawanken
nach (235km) Rosenbach (S. 261). Weiter über Aßling und Qörz
nach (414km) Triest, s. R. 38 a.
40. Triest und Umgebung,
Bahnhöfe. Der Südbahnhof (Stazione Meridionale; PL B C2), für Graz
(Wien), Fiume, Pragerhof (Budapest) und Venedig, im N. der Stadt, 10 Min.
von der Piazza della Borsa (PI. C 4) ; Staatsbahnhof {Stazione dello Stato; PI.
A 6) für Klagenfurt (Linz), Villach (Salzburg), Pola und Parenzo, im S. der
Stadt, V4 St. von der Piazza della Borsa. Omnibus der Gasthöfe 1 K. Einsp.
Droschke von den Bahnhöfen oder vom Hafen zum Gasthaus 1 2T30, nachts
(9-6 Uhr) 1 2T 80; vom Südbahnhof zum Staatsbahnhof oder umgekehrt
1 K 60, nachts 2 K. Handgepäck 20 h das Stuck, größeres Gepäck 50 h. —
Die Verbindungsbahn zwischen Südbahnhof und Staatsbahnhof dient nur
dem Güterverkehr.
Dampfekanlegeplätze : Österreichischer Lloyd, Eildampfer nach Pola
und Dalmatien (R. 42c) und nach Venedig (R. 41) am Molo S. Carlo; Post-
dampfer nach Pola und Dalmatien am Molo della Sanitä; nnch Konstan-
tinopel u. a. O. im Porto Uaovo; Austvo-Americana im Porto Nuovo; Dal-
matiadampfer am Molo della Sanitä und am Molo Giuseppino; Ragusea-
dampfer am Molo della Sanitä; Istria- Trieste- Dampfer nach Parenzo, Rovigno
und Pola, ferner n Lieh Grad o am Molo Pescatori; Tripcovich (nach Venedig)
am Molo S. Carlo; nach Miramar, Sistia»a, Monfalcone am Molo S. Carlo;
nach Capodistria (40 h), Muggia an der Riva del Mandracchio.
Gasthöfe (im Sommer Vorausbestellung ratsam) "Excelsior Palace-
Hotel (PL E.: B 5), Riva del Mandracchio, 220 Z. von 4 K an (70 mit Bad
von 12 £"an), F. 1.50, G. 5, M. 7 K\ — H. de la Ville (Pl.a: C4), Riva
Carciotti 7, 120 Z. zu 3-9, F. 1.40, M. 4 K\ Volpich all' Aquila Nera
(PL d: C 4), Via S. Spiridione 2, gut. mit Cafe-Restaur., 100 Z. zu 3-5,
F. 1.20, M. 31"; Balkan (PL c: C 3), Piazza della Caserma, 61 Z. zu
3-4 JT, viel Slowenen; Vanoli (PL k: B 4, 5), Piazza Grande 2; Union
(PL i: C 4), Piazza della Borsa 15; Europa (PL b: C 3), Piazza della
Caserma; Zentral {Haberleitner ; PL f: C 3), Via delle Poste 4, Z. 3-5,
F. 1.40 Z; Metropole (früher Buon Pastore ; PL e: C4), Via S. Nicolö 20,
70 Z. zu 2.40-4 K; Moncenisio (PL g : D 4), Via G. Gallina 1, 60 Z. zu
2-3.50 K, F. 80 h. — Christliches Hospiz, Via Tor San Piero 14 (PL B 1),
12 Z. zu 2-3 K.
Cafes: ExcelsiorPalace-Hotel, s. oben; Caffe alMunicipio
(im Rathaus), degli Specchi, Orientale (im Lloydpalast), alle drei
an der Piazza Grande (PL B C 4). Andere an der Piazza della Stazione
(PI. C 2, 3) usw.
M JBoscbjetbo
■*j id vi vi vi m •* \i o
„ «. s=^%
H
ls<
*äl%2
_< <^t
3."
-eixtsaaa^K
H 1 ,#DilfS^O^.^
k&
/ fi?^w«*»i>3*#r
b!
Porto ilulo^vo
Frakt. Vorbemerkungen. TRIEST. 40. Route. 267
Restaurants außer den Gasth. : Dreher, Via della Cassa di risparmio
(PL C 4), neben der Alten Börse, mit Dachgarten (Aufzog; Aussicht auf
Golf und Stadt); Pilsen, Via della Caserma 5 (PL C D 3), auch Spaten-
bräu; — italienische Küche (Fische): Bona via, Via Procureria 1, gleich
hinter dem Municipio (PL C 4); Panada, Via G. Rossini 14 (PL C 3, 4). —
Prosecco (s. S. 248), ein halb schäumender Landwein-, Refosco, gleichfalls
schäumend, süß, fast schwarz. Die gewöhnlichen Rotweine sind Terrano
und Istriano.
Droschken: zum Bahnhof s. S. 266; in der innern Stadt die einfache
Fahrt einsp. II, nachts 1120; im weitern Bezirk 1 K 40 oder 1160;
Zeitfahrt in der inneren Stadt die 1/2 St. 1 120, nachts 1 160, 3/4 St. i Z 60,
2 K '20. 1 St. 21,21 bO, jede y4 St. mehr 60 oder 60 h. — Motordroschken:
333m 1 K, je 333m mehr 25 h.
Elektr. Straßenbahnen: Boschetto (PL jenseit E 2)- Staatsbahnhof- Servola
(PL jenseit E 7), 7,ikm, 32 7», Schild grün (von Piazza della Borsa bis
Boschetto 15, bis Servola 30 Min. Fahrt); — Via Kandier (PL jenseit E 2)-
Staatsbahnhof-tf. Andrea, 3,gkm, 12 h, Schild rot u. grün; — Piazza Bar-
riera- Teatro Goldoni, 2,9km, 12 h, Schild weiß; — Rojano (PL B lySette
Fontane (PL E 5), 3,5km, 12 h. Schild gelb; — Südbahnhof (Stazione; PL
G 2)- Barcola, 3,gkm, 22 h, Schild weiß u. grün; — Piazza Carlo Goldoni
(PL D 4) -Friedhof S. Anna-Ä. Saba, 4,5km.
Post u. Telegraph (PL 12: C 3): Piazza delle Poste. — Deutscher
Turnverein Eintracht, Via Coroneo 15 (PL D 2, 3), mit Restaurant.
Seebäder: Bagno Excelsior in Barcola (S. 271), gut (Straßenbahn s.
oben) ; Bagno Militare, beim Staatsbahnhof (PL A 6) ; Bagno alla diga (PL A 3),
mit Restaurant. Warmbad: Bagno Romano, Via Pondares (PL DE 4).
Bootfahrten (Preis vorher ausmachen) : im Hafen 2 K die erste Stunde
(per ora), 1 £"20 jede weitere Stunde; nach Miramar (S. 271) 6 K hin und
zurück. — Motorboote am Molo S. Carlo.
Theater (im Sommer geschlossen) : Teatro Comunale Gius. Verdi (PL B C 4) ;
Teatro Politeama Rossetti (PL E 3); Fenice (PL D 3). — Teatro Eden (PL E 3),
Variete, mit Cafe-Restaurant.
Landesverband für Fremdenverkehr, Via della Borsa 2 (PL C4). — Reise-
bureau: M. Christoßdis, im Excelsior Palace-Hotel (S. 266j. — Seekarten
usw. in der Buchhandlung F. H. Schimpff, Piazza della Borsa 12 (PL C 4).
Bei beschränkter Zeit (1 Tag): vorm. Civico Museo Revoltella,
Museo lapidario, Basilica S. Giusto und Spaziergang am Hafen; nachm. mit
Dampfer nach *Miramar (S. 271); zurück mit der Bahn; gegen Abend nach
*Obelisco (S. 270). Wer auch die Grotta Gigante (S. 271) besuchen will,
rechne für Obelisco und die Riesengrotte ljz Tag.
Triest, das Tergeste der Römer, seit 1382 zu Österreich gehörig,
die Hauptstadt des Küstenlandes und der einzige große Seehandels-
platz Österreichs, mit 230000 Einw. (75% ital., 190/0 slowen.,
5% deutsch), liegt am Golf von Triest am NO. -Ende des Adria-
tischen Meeres an den Abhängen des Karst und ist eine vorwiegend
moderne Stadt. Ohne die Gunst eines Naturhafens, verdankt es
seine erste Bedeutung der Fürsorge Kaiser Karls VI., der die Stadt
1719 zum Freihafen machte, und seinen Aufschwung in der zwei-
ten Hälfte des xrx. Jahrh. dem Bau der Semmeringbahn , die sein
Handelsgebiet auch auf SO.-Deutschland erweiterte. Dem erfolg-
reichen Wettbewerb des deutschen Seeverkehrs nach dem Mittel-
meer, der Genua bevorzugt, hofft man durch die 1909 eröffnete
Tauernbahn (R. 39) zu begegnen. Der Hafenverkehr belief sich
1912 auf 12B14 einlaufende Schiffe, mit einem Tonnengehalt
von 4591000 Tonnen; der Wert der Einfuhr zur See betrug 1911
744 Mill. K, der der Ausfuhr 712 Mill. K (eingeführt werden Kaffee,
268 Route 40. TRIEST. Hafen.
Reis, Baumwolle, Gewürze, Erz, Kohlen und aus der Levante Süd-
früchte, Olivenöl; ausgeführt Zucker, Bier und Industrieartikel).
Der Hafen besteht aus drei Teilen: nördl. der 1867-83 erbaute
Neue Hafen [Porto Nuovo; PI. A 1-3), mit vier Molen und den
Landeplätzen der Dampfer der Ausiro-Americana, gegen das Meer
durch einen 1100m langen Wellenbrecher geschützt: der Alte
Hafen [Porto Vecchio ; PI. A B 4), dessen südl. Abschluß der Molo
S. Teresa mit 33m h. Leuchtturm (Fanale marittimo ; PI. A 5) bildet;
der z. T. noch unvollendete Franz- Joseph- Hafen [Porto nuovo di
Francesco Giuseppe P.; PI. A B 7 ) , mit drei großen Molen und
Wellenbrechern. Der Porto Nuovo und der Franz-Joseph-Hafen
bilden das Freihafengebiet. — Zwischen dem Neuen und dem Alten
Hafen mündet der 1756 vollendete Canal Grande (PI. C 4), für
kleinere Segelschiffe, an dessen O.-Ende hinten die 1827-49 er-
baute Kirche 8. Antonio Nuovo (PI. 4), r. die serbisch-orientalische
Kirche S. Spiridione aufragen. Auf den Kaistraßen, die am Alten
Hafen entlang laufen, herrseht reges Leben; der Molo S. Carlo ist
gegen Abend von Spaziergängern belebt. An der Riva Carciotti
(PI. C 4), die am Canal Grande beginnt, die Griech. Kirche [S. Nicolb
dei Greci; PI. 6: C 4), südl. weiter das Teatro Comunale Gius.
Verdi, wo der Kai den Namen Riva del Mandracchio annimmt,
und die Schmalseite der 1904 erbauten k. lt. Statthalter ei (Luogo-
tenenza; PL 7), deren Hauptfront sich der Piazza Grande zuwen-
det. Die Südseite des Platzes nimmt der 1883 aufgeführte Palast
des Österreichischen Lloyd ein, der bekannten, 1833 gegründeten
Dampf Schiffahrtsgesellschaft, die in Triest ihren Sitz hat. Rathaus
s. unten. Beim Molo Giuseppino die Fischhalle (Pescheria; PL 11 :
B 5; frühmorgens Hanptverkehr). Auf der Piazza Giuseppina
(PL B 5) ein Bronzedenkmal des eifrigen Förderers der österreichi-
schen Kriegsmarine Erzherzog Maximilian (S. 271), von Schilling,
1875. Museo Revoltella s. S. 270.
Die zwischen der Statthalterei und dem Lloydpalast sich öffnende
Piazza Grande (PL B C 4; s. oben) ist einer der Brennpunkte
des Yerkehrs zwischen Hafen und Stadt; im Sommer häufig abends
Konzert. Die O.-Seite begrenzt das Rathaus (Municipio), 1874 er-
baut. Davor der Maria-Theresia-Brunnen von 1751 und eine Säule
mit dem Marmorstandbild Karls VI. (S. 267), von 1729. — Unweit
nördl., hinter dem oben gen. Theater, das 1852 erbaute Tergesteo
(PL 13: C 4), dessen kreuzförmige, glasüberdeckte Innenhalle als
Börse dient (Börsenstunde i1!^1!^ Uhr. Die Alte Börse (Borsa;
1802), an der Piazza della Borsa (PL C 4), mit viersäuligem
Portikus, ist der Handels- und Gewerbekammer und einem Post-
amt eingeräumt. Auf dem Platz eine Säule mit Bronzestandbild
Leopolds /., von 1660.
Die Via del Corso(Pl. CD4), östl. vom Börsenplatz, zwischen
der Neustadt und den alten Stadtteilen am Kastellberg, ist die
Hauptverkehrsstraße der Stadt. Sie mündet auf det Piazza Carlo
Basilica S. Giusto. TRUST. 40. Route. 269
Goldoiii, von der die Galleria di Montuzza (PI. L> 4, 5), ein 347m
langer Tunnel unter dem Kastellberg, in die siidl. Stadtteile führt.
— Auf der Piazza S. Giovanni (PI. D 3,4) ein Marmorsitzbild des
Komponisten G. Verdi (f 1901), von Laforet, 1906.
In den Anlagen vor dem Südbabnhof (Staz. Meridionale; PI.
BC2)ein Denkmal der Kaiserin Elisabeth (f 1898; PI. E.), von
Seifeit (1912). Weiter südl. das 1894 erbaute Post- und Tele-
graphenamt (PI. 12 ; in der großen Halle Gemälde von LefLer) und
die evangel. Kirche (1874). Südwestl. das Gebäude der Assicurazioni
Generali (PI. 2), der größten österreichischen Versicherungsanstalt.
Von der Piazza Grande (S. 268) führen hinter dem Stadthaus
die steilen Straßen der Altstadt zum Kastellberg hinauf (bis
zur Basilica 10 Min.). Am Wege 1. die 1627-82 aufgeführte Jesu-
itenkirche S. Maria'Maggiore (PI. 5: C5); gegenüber die kleine
evang. Erlöserkirche, der Überlieferung nach die älteste christliche
Kultstätte in Triest. Einige Schritte w. höher die Piazzetta di
Biccardo, mit einem römischen Tor, Arco di Biccardo (PI. la: 0 5).
Weiter bergan folgt man der Via della Cattedrale. Etwas unterhalb
der Kirche r. Nr. 17 der Eingang zum
Museo lapidario (PI. 9: C 5; werkt. 10-2, im Sommer Sonn-
undFestt. 10-12Uhr zugänglich; Kustos gegenüber, Nr. 18; Trkg.
40 K), auf einem ehemaligen Begräbnisplatz im Freien aufgestellt.
Direktor : Dr. A. Puschi.
R. vom Eingang die sog. Glyptothek, mit zwei Bruchstücken von Ama-
zonensarkophagen und einer Inschrift von der Basis eines Reiterdenkmal3
des Triestiner Dekurionen L. Fabius Severus, sowie Köpfen und anderen
Statuenfragmenten. L. vom Eingang über die untere Terrasse (Fundstücke
aus Aquileja) zur oberen Terrasse mit Fundstücken aus Triest; am Ende 1.
ein 1833 zu Ehren Winckelmantis errichtetes Kenotaph, mit allerer. Relief,
darüber ein Genius mit Medaillonbild. Winckelmann, der 1717 in Stendal
geborene Begründer der Kunstgeschichte des Altertums, wurde in der
ehemal. Locanda grande 1768 von einem Italiener ermordet.
Die hochgelegene Basilica S. G-iusto oder Kathedrale (PL 3 :
D 5 ; 12-3 Uhr geschlossen) erhebt sich an der Stelle eines alt-
römischen Tempels. Der jetzige Bau wurde im xiv. Jahrh. durch
die Vereinigung dreier aneinanderstoßenden Gebäude aus dem
vi. Jahrh. hergestellt, einer altchristl. Basilika, eines Baptisteriums
und einer byzant. Kuppelkirche. Am Sockel der Fassade sind Grab-
steine eingemauert; die Portalpfosten sind Teile eines römischer!
Grabmals der Familie Barbius, mit sechs Brustbildern, darüber
drei Bronzebüsten (1. Papst Pius II., r. die Kaiser Friedrich III.
und Karl VI.) und eine große Fensterrose. An dem 1337 erbauten
Glockenturm korinthische Säulen des römischen Tempels und ein
Standbild des h. Justus. Von der Terrasse vor der Kirche Aussicht
auf das Meer.
Das fünfschifnge Innere ist großenteils übertüncht, doch sind einige
Mosaiken sehenswert: in der Apsis des r. Seitenschiffs hinter dem Justusaltar
Christus zwischen den Stadtheiligen Justus und Servulus, in der des 1. Seiten-
schiffs die Madonna zwischen den Engeln Gabriel und Michael (xii. Jahrh.),
«larunter die 12 Apostel (vit. Jahrh.). Die Kapitale sind teils antik, teils
270 Route 40. TRIEST. Museo Revoltella.
romanisch. In der Kap. S. Carlo (die letzte im zweiten r. Seitenschiff) sind
sämtliche Mitglieder der altern Linie der spanischen Bourbons beigesetzt.
Den Berg krönt das alte Kastell (PL D 5), jetzt Kaserne.
Im südlichen Stadtteil sind einige Sammlungen zu er-
wähnen. Die Handels- und Nautische Akademie (PI. 1 : B 5), an
der Piazza Lipsia, enthält im 3. Stock das städt. naturhistorische
Museum (Mi. Sa. So. 10-1 Uhr, für Fremde jederzeit gegen 40 7i),
mit der vollständigen Fauna des Adriatischen Meeres und vorge-
schichtlichen Funden aus dem Küstenland ; Direktor Dr. K. Mar-
chesetti. Im Hof geradeaus, 1. u. 2. Stock, das städt. kunsthistorische
Museum (werktags 10-2 Uhr; Trkg. 40 K) : kleinere Altertümer,
Terrakotten, Vasen, Bronzen, meist aus Tarent, Apulien, Aquileja
und Istrien; römische Mosaiken aus Barcola (Museo lapidario s.
S. 269); Münzen, Medaillen, Waffen und auf Triest bezügl. kunst-
gewerbliche Gegenstände. — Via della Sanita 17 (PI. B 5), im
I. Stock, die Ausstellung für Meereshunde (Esposizione marittima;
außer Mo. tag]. 10-1 Uhr gegen 20 h) ; hervorzuheben u. a. Fischerei,
Schiffsmodelle. — Ecke Via della Sanitä (Nr. 27) und Piazza Giu-
seppina das Civico Museo Eevoltella (PL 10 : B 5), eine Stiftung
des Barons Revoltella, in einem 1859 von Hitzing erbauten Palast,
mit guten modernen Gemälden von Triestiner und andern Künst-
lern und einigen Skulpturen (tägl. 9-2 Uhr frei zugänglich; italien,
Katalog 20 h). Maximilian-Denkmal s. S. 263.
Mit der Straßenbahn gelangt man von Piazza della Borsa (S.268)
über Via del Corso und Largo del Giardino (PI. E 3), auf dem ein
Bronzestandbild des Triester Patrioten Dom. Rossetti (f 1842)
steht, nach dem schattigen Giardino Pubblico (PL E 2) und weiter
nach dem Boschetto (Restaur.). Von hier steigt man auf schattigen
Wegen in 35 Min. zu der auf 225m h. Bergplateau gelegenen Schieß-
stätte Zum Jäger (Bersaglio) und zum Hot. -Rest. Ferdinandeo (mit
Garten) hinan. Unweit ö. die städtische Villa Revoltella, mit Park
und Grabkapelle, und eine künstliche Ruine, mit Aussichtsturm.
Im S. der Stadt erstreckt, sich die Allee Passegg >o di S. Andrea (PI. A-
E 7) eine Stande lang am Ufer hin, hei der k. k. zoologis hen Station mit
Seewasseraquarium (PI. A 6s Zutritt nach Anmeldung) vorbei, bis Sirvola
(Straßenbahn s. S 267). — Die'Straße führt von Servola weiter, an den schönen
Friedhöfen vorüber, nach Zaule und nach Maggia (S. 275 u. 276).
Umgebung von Triest.
Höchst lohnend ist die Auffahrt mit der elektr. Bergbahn nach
Obelisco und der Besuch der Grotta Gigante, Nachmittagsausflug.
Abfahrt an der Piazza della Caserma (PI. CD 3), 1. rückwärts sitzen:
Fahrzeit bis Obelisco 28 Min., 90 h (So. i V), hinab 60 ä; bis Dorf Opöina
32 Min., 90 h (So. 1 K), hinab 60 ä; bis Staatsbabnhof Opöina 33 Min.,
1 K (So. i K 10), hinab 70 h; von Obelisco bis Dorf Opöina 20 7».
Die Bahn führt zunächst durch die ViaCommerciale und steigt
dann an der Berglehne über (l,3km) Scorcola (178m) nach (4,2km)
Obelisco (343m ; Gr.-H. Obelisco, 40 Z., M. 3.50, A. 3, P.8-10JT,
<?tr< /v/n7u->7i»i
o,;^a., EnftlMües
Umgebung von Triest. MIRAMAR. 40. Route. 271
mit Aussichtsterrasse), am Rande des Karstplateaus, mit einem
1830 zur Erinnerung an den Besuch des Kaisers Franz I. errich-
teten Obelisken. 8 Min. nordwestl. von hier (wenige Schritte jen-
seit des Obelisken 1. die Stufen hinauf, dann am Karstrande ent-
lang) eine * Aussichtswarte (397m), mit großartigem Rundblick (am
schönsten gegen Abend). — Die Bahn senkt sich nun etwas nach
dem Dorf (5,2km) Opcina (spr. öptschina; 320m; Restaur. Union;
Wagen zur Riesengrotte in VAjSt. für 2ä", hin und zurück 4 K) und
führt weiter zum (6,9km) Staatshahnhof Opcina (S. 265), 20 Min.
vom gleicbnam. Südbahnhof (S. 248).
Vom Dorf Opcina (s. oben; schwarz-rote WM.) besucht man in
3/4 St. die dem Club Touristi Triestini gehörende Tropfsteinhöhle
*Riesengrotte (Grotta Gigante) bei Brisciki, wo im einfachen Gasth.
Miliö Grottenführer besorgt werden. Eintritt in die Höhle einschl.
Führer u. Beleuchtung 1 Pers. 2 K 20, 2 Pers. 3 JT40, jede Pers.
mehr 1 K. Die Besichtigung erfordert 1 St. Mantel angenehm.
Der größte Raum ist der „Große Dom", 240m lang, 138m hoch;
schöne Tropfsteingebilde. 1/2 St. westl. von Brisciki das Dorf Pro-
secco (S. 248), von wo noch 40 Min. hinab nach Barcola (s. unten).
1 St. nordwestl. von Obelisco , an der Napoleonsstraße (Via
Vicentina), seit 1908 die Hm hohe Kaiser - Franz - Joseph - Jubi-
läumswarte, mit Aussicht auf Triest. Von hier nach Station Pro-
secco (S. 248) % St.
Der*Ausflug nachMiramar ist besonders nachm. zu empfehlen;
das Schloß ist meist bewohnt und unzugänglich, ein Teil des Parkes
tagsüber dem Publikum geöffnet. Die Landstraße führt an der
Küste entlang (7km vom Südbahnhof): Einsp. 4 K, 6 K hin und
zurück, einschl. 1 St. Wartens ; Straßenbahn bis Barcola (Hot. garni
Excelsior, Z. von 3 K 30 an), mit Seebädern, von da zu Fuß noch
1 St. (auch Automobil-Omnibus, 60 h). Lohnender ist die Fahrt mit
dem Dampfboot (S. 266), 2mal täglich in 3/4 St. für 80 ä, 1 K 20
hin und zurück. Die Landestelle ist beim Schloß. Das Boot fährt
weiter nach Grignano (Hot. Grignano, 30 Z., P. von 8 K 50 an).
Eisenbahn (S. 248; ^om Südbahnhof 80, 60, 40 7i) in 1/4 St. bis
HS. Miramar (Hot. -Rest. Bellevue, Z. von 4 TT an; P. Miramar
P. 7-8 K\ 1/4 St. östl. vom Schloß, oder in 20 Min. bis Grignano
(s. oben), ^2 St. nördl. vom Schloß. Das kaiserl. Schloß Miramar,
in herrlicher Lage auf einem Felsvorsprung über dem Meer, wurde
1854-56 von Erzh. Maximilian erbaut, der damals als Kontreadmiral
in die Österreich. Kriegsmarine eintrat und hier auch am 10. April
1864 die Kaiserkrone von Mexiko annahm (j* 1867). Lohnende
Aussichten bei einer ümwanderung des Schlosses. Schöner Park.
Das besuchteste Seebad in der weiteren Umgebung von Triest
ist Grado: Dampfboot (S. 266; r. sitzen) Imal tägl. in l3/4 St. für
3 K, oder Eisenbahn über Cervignano und Aquileja, vgl. S. 273.
Das Dampfboot steuert westl. über den Golf von Triest (n. die
272 R.40. — K.S.244,378. GRADO.
Julischen Alpen), läuft in den Hafenkanal von Grado ein (westl.
vom Ort) und hält im Hafen an der Nord- oder Landseite.
Gra&O. — Gasth.: Gr.-H. Fonzari (PI. a: B 3), Piazza della Corte,
Esplanade (PI. g: C 3) , Via Spiaggia, 40 Z. zu 5-7, M. 4, P. 12-14Z,
L ido (PI. b: B 3) , Largo S. Grisogono, alle drei am Meer; Warner (PI. c:
B 3), Viale Gradenigo, 65 Z. zu 2-4, P. 7-9 K; Metropole (PI. d: B 2),
Khuner (PI. e: B 2), beide am Hafen; Lacroma (PI. m: B 3), Viale
Gradenigo; Grignaacbi (PI. f: B 2), mit guter Küche, am Hafen; Gold-
berg er (PI. b: C 3), Viale Danie Alighieri; Fabris (PL i: B 3), Via
Francesco Giuseppe. — Pensionen: Fortino (PL k: B 3), Piazza'della Corte,
Vienna (P. 8-14 K), beide am Meer; Wiener Heim (PL 1 : C 3), Via Giuseppe
Verdi, P. 10-12 K. — Cafes: Cafi-Restaur. Seesteg (s. unten); Sezession,
gegenüber H. Fonzari; Bellevue, neben H. Esplanade; Riviera, am Hafen. —
Post und Telegraph (PL A 3). — Kdetaxe (2 Tage frei): 8 Tage 3, über
16 Tage 6 K\ Musiktaxe die Woche II. - Seebad 50 h. — Im Sommer
evang. Gottesdienst.
Grado, Fischerstädtchen auf einer Nehrung, mit 4000 Einw.,
wird aus Österreich als Seebad viel besucht. Vortrefflicher Sand-
strand; große Badeanstalt mit Oafe'-Restaurant und Seesteg. Kur-
salon, am Strande, mit Lesesaal. Seehospiz (Ospizio Marino^) für
Kinder. In dem aus dem Ende des vi. Jahrh. stammenden Dom
(S. Eufemia; PI. B 3), einer dreischifögen Säulenbasilika ohne
Querschiff, Mosaikfußboden aus der Erbauungszeit, roman. Kanzel
und Fresken in der Apsis aus dem im. Jahrb. ; in der Sakristei
altchristliche Kleinodien und mittelalterliche Kunstwerke; Aus-
sicht vom Glockenturm. Ausführliche Angaben in Bcedeicers Oier-
üalien. — Nach HS. Grado und Aquileja s. S. 273.
Dampfboot 2mal tägl. in l1^ St. für 80 h durch die Lagune nach Aquileja
(S. 273); Ruderboot für 1 Pers. 6 £"80 hin und zurück.
Von Triest nach Capodistria, lohnend: früh mit dem tägl. nach
Pola fahrenden Postdampfer in IV4 St. nach Pirano (S. 276). Von hier ö'stl.
zu Fuß über (2'/2-3 St.) Isola (Gasth. Porto Apollo; Eisenbahnstation s.
S. 275) und weiter stets am Meer nach (IV2 St.) Capodistria (Caffe auf dem
Hauptplatz; Trattoria Sartori, Via Tantoria), einer alten Stadt auf einer
ehem. Insel im Meer. Am Domplatz der Dom mit Campanile, die got.
Loggia Pubblica (1463) und der Palazzo Comunale. Die Fassade des Doms
ist unten gotisch, oben im Renaissancestil; im Innern eine übermalte Ma-
donna von V. Carpaccio (1516). Im Palazzo Comunale, dessen Fassade mit
Büsten geschmückt ist, drei Bilder von B. Carpaccio (1538) und ein schöner
Türklopfer (ital. picchiotto) aus dem Palazzo Tocca (xvi. Jahrh.). In S.
Anna ein Gemälde von B. Carpaccio (1541), der lSTame Jesus von Engeln
umgeben und von vier Heiligen angebetet; ferner ein zehnteiliges Altar-
werk von Cima da Conegliano (1513). Auf der Piazza del Ponte ein be-
achtenswerter Brunnen. Von Capodistria zurück nach Triest mit dem
Dampf boot in 3/i St. oder mit der Eisenbahn (S. 275).
Adelsberg und St. Canzian lassen sich von Triest im Sommer in
1 Tage besuchen: früh mit dem Südbahnschnellzug in 2 St. nach Adelsberg
(S. 246; 9.20, 6.90, 4.50 K), wo man nach Besichtigung der Grotte noch
Zeit zum Mittagessen hat. Nachm. Personenzug nach Divaca (S. 247); mit
Wagen (auf der Hinfahrt oder vorher brieflich zu bestellen) nach den
Höhlen von St. Canzian (S. 247). Abends mit dem Schnellzug zurück.
Von Triest nach Abbazia (Fiume). 116km, Südbahn, Schnellzug in
3V4 St. für 12.30, 9.20, 6 K. Von Triest nach St. Peter (67km) s. S. 248/7,
von da nach Abbazia- 3 fattuglie (49km) s. R. 43. — Motokpost 8. S. 282.
Von Triest nach Aquileja s. S. 273; — nach Pola s. R. 42.
w
f-
p^
V.
cteTlaCärte % "aonjo
:a^,
1 : 15.000
- 1 Battistero .
2 BeataVergine delle, Grazie
'Wagner <4 Debes, leipzig
273
41. Von Triest mit der Eisenbahn nach Venedig.
Aquileja.
Außer der Eisenbahn auch Dampfboote der Reederei Tripcovich
(Tagesdienst) und des Österreichischen Lloyd (Nachtdienst). Abfahrt vom
Molo S. Carlo: Fahrpreis 14.10 AT.
a. Über Cervignano und Portogruaro.
161km. Südbahn. Schnellzug in 4 St. für 20 fr. 20, 14.10, 9.20. Nach
Daino-SiMianafür 1 £"60, 1 A20, 80 A; nach HS. Grado für 6.80, 4.60, 2.90 K.
— Dampfboot von Triest (S. 266) nach Sistiana in 1 St. für 1 K 20.
Von Triest bis Nabresina (17km) s. S. 248; 1. das Meer.
25km Duino-Sistiana. — Gasth. : Parkhotel, Berghotel,
Strandhotel, in Sistiana, alle drei gut, zusammen mit 90 Z. zu 3-6,
F. 1, M. 4, P. von 9-10 K an, 1. Nov.-l. März geschlossen; H. Pleß, in
Duino, bescheiden, 16 Z. von 1 K an.
Duino-Sistiana (87m) ist Station für das an einer kleinen Bucht
gelegene Seebad Sistiana und für Dorf und Schloß Duino. Vom Bahn-
hof führt eine Straße südwestl. abwärts; nach 8 Min. Straßengabe-
lung: geradeaus in weiteren 8 Min. nach Duino, 1. in i/2 St. nach
Sistiana. — Duino, wie Sistiana früher Eigentum der Fürsten Hohen-
lohe, j etzt des Prinzen Alex, von Thurn un d Taxis , besitzt ein sehens-
wertes altes Schloß (Zutritt nur Do., 1 K) und eine Burgruine, beide
am Meer (1. von der Bahn). */2 St. nordwestl. vom Dorf, an der Straße
nach Monfalcone, liegt S. Giovanni, wo der Timavo (Rcka, vgl.
S. 247) aus einem Felsen hervordringt und sich nach 1km langem
Lauf ins Meer ergießt.
Zwei kurze Tunnels. — 33km Monfalcone (24m; Gasth. Post),
Städtchen mit 8200 Einwohnern (nach Udine s. B, 41 b). 1/4 St-
nordöstl Burgruine Falkenberg (87m) ; Aussicht. 50 Min. südöstl.
vom Ort die Schwefelthermen Monfalcone (Kurhaus ; auch Fango-
bäder). — • 46km Villa Vicentina. Schattenlose Landstraße nach
(5km) Aquileja (s. unten); Einsp. 2 iT40. — 50km Cervignano
(Bahnrestaur.)) italienische Zollabfertigung. Die Weiterfahrt über
Portogruaro und Mestre nach Yenedig s. in Baedekers Oberitalien.
Yon Cervignano nach Grado; 13km, Eisenbahn in 40 Min.
nach HS. Grado, weiter mit Motorboot nach dem Seebad Grado in
Y2 St. für 50 h. — Die Bahn wendet sich südlich.
7km (r.) Aquileja (Plan s. S. 272; Gasth. : Post, PL a : B 4, mit
Cafe'-Restaur., 15 Z. von 3 K an, F. 40 ä, M. 1.50-2.50 K, Cittä di
Qrado, PL b: B 4, beide mit Garten; Aquila Nera, PL c: B 4), von
den Römern als Bollwerk gegen Istrer und Kelten gegründet, 452
von Attila zerstört, bis 1752 Sitz eines Patriarchen, jetzt ein ärm-
licher österreichischer Ort mit 2000 Einwohnern. Das wichtigste
mittelalterliche Denkmal des Ortes ist der Dom (PL C 3), eine
dreischifflge nachgedeckte Säulenbasilika mit Querschiff, Anf. des
274 E.il. — K. 8.244. AQUILEJA.
xi. Jahrh. auf älterer Grundlage aufgeführt, Ende des xiv. Jahrli.
im got. Stil umgebaut. Unter dem Fußboden Mosaiken aus dem Anf.
des iv. Jahrli. ; im Chor ein Altarbild von Pellegrino da S. Daniele
in altem Rahmen, in der Krypta hinter Gittern ein jetzt leerer Reli-
quienschrein. Das Baptisterium wurde im iv. Jahrh. auf römischen
Grundmauern errichtet. Schöne Aussicht von dem 73m h. Glocken-
turm (144 Stufen). — Von dem römischen Aquileja sind nur Überreste
einer Straße und die NW.- Ecke der Stadtmauer wieder aufgedeckt
worden. Ausgrabungsfunde enthält das sehenswerte archäologische
Staatsmuseum (PI. C4): Eintr. tägl. 8-5 (im Sommer 7) Uhr, 50 h;
deutscher Führer (1910) 1 K\ Direktor Prof. H. Maionica. Hervor-
zuheben der reizende Garten mit Bildwerken und die antiken Glas-
gefäße im VIII. Saal des oberen Stockwerks. Ausführliche Angaben
s. Baedekers Oberitalien. — Dampf boot nach Grado s. S. 272.
12km Belvedere, 13km HS. Grado (Wartehäuschen; s. 273).
b. Über Udine und Treviso.
225km. Südbahn. Schnellzug in 53/4 St. für 27 fr. 35, 19.50, 12.65.
Von Triest Ms Monfalcone (33km) s. S. 273. — 37km Ronchi
(12m). Die Bahn tritt an den Isonzo und umzieht die n.w. Aus-
läufer des Karst. — 45km Gradisca-Sdraussina (40m). L. gegen-
über am r. Isonzoufer Gradisca, mit altem Kastell, jetzt Strafanstalt.
— 55km Görz- Südbahnhof (Bahnrestaur.), s.S. 263. Karawanken-
bahn vom Staatsbahnhof (3/4 St. vom Südbahnhof) s. R. 38a. —
Über den Isonzo. 67km Cormons (55m), Sitz der österreichischen
Maut. — 88km TJdine (S. 258); italienische Zollabfertigung. Die
Weiterfahrt über Treviso nach Venedig s. in Baedekers Oberitalien.
42. Von Triest nach Pola. Brioni.
Die Halbinsel Istrien (4956qkm; vgl. S xxm, xxxniff.), zwischen dem
Adriatischen Meer und dem tief einschneidenden, inselreichen Meerbusen
von Quarnero, ist eine südl. Fortsetzung, des Karstgebiets, von dem sie
durch die breite Mulde des Tschitschen - (Cicen-)bodens (S. 275) im SO. von
Triest getrennt wird. Von den 350000 Einwohnern sind rund 42% serbo-
kroatischer, 39% italienischer, 14% slowenischer. 2% deutscher Nationalität.
Die Romer unterwarfen die Halbinsel, deren illyrische Bewohner sich durch
Seeräuberei lästig machten, im J. 177 vor Chr. Im Mittelalter bemächtigte
sich Venedig des westl. Küstengebiets, während das Innere und der Osten
an die Grafen von Grörz und von diesen 1374 an die Habsburger gelangte.
Durch den Frieden von Campo-Formio 1797 (S. 377) kam ganz Istrien an
Österreich.
a. Eisenbahn von Triest nach Pola.
138km. Staatsbahn in 3i/2 St. Schnellzug für 16.70, 10.20, 6.50 ÜT, Per-
sonenzug für 12.60, 7.70, 4.90 .ff.
Triest, s. S.266; Abfahrt vom Staatsbahnhof (PI. A 6). Die Bahn
trennt sich von der Klagenfurter Linie und steigt in zahlreichen
MITTERBURG. Karte S. 378.^42. Route. 275
Kehren, mit schönen Rückblicken r., und einem Tunnelnach (13kni)
Borst (218m), dann durch vier Tunnels nach (21km) Draga (363m).
27km Herpelje-Kozina (491m; Bahnrestaur.), Knotenpunkt für
die Eisenbahn von Divaca (S. 247; 13km). 10km s.o. yon Herpelje
bei Markovsina die Tropfsteinhöhle Dimnica.
Weiter durch die Steinwüste des Cicenbodens, dessen arme Be-
wohner, die kroatischen Cicen, sich meist durch Kohlenbrennen
und Schafzucht ernähren. L. der Slavnik (1029m). — 51km Pin-
guente (391m); r. tief unten im Tal des Quieto der schon lange
vorher sichtbare gleichn. Ort auf mauerumgebenem Felshügel
(153m), mit roman. Kirche. — "Weiter an steiler Berglehne nach
(65km) Lupoglava (396m). L. schöner Blick auf den Monte Maggiore
(S. 282). — Die Bahn senkt sich in Kehren und durch einen Tunnel
ins Foibatal nach (86km; r.) Mitterburg oder Pislno (296m). Das
gleichn. Städtchen (20 Min. vom Bahnhof; Gasth. Langhammer),
mit dem alten Schloß Mitterburg, liegt prächtig an der Foiba, die
hier in der Tiefe verschwindet. Motorpost Imal tägl. in 2 St. für
4 K 70 nach (34km) Parenzo (S. 276). — Weiter auf der Höhe (r.
das Draga- Tal) bis (107km) Canfanaro (270m; Bahnrest.; 3/4 st.
w. die Stadtruine DocastelU). Zweigbahn in 8/4 St. nach Bovigno
(S. 277). Dann hinab an (1.) Sanvincenti vorbei über (125km)
Dignano (144m) nach (138km) Pola (2m; S. 277).
b. Eisenbahn von Triest nach Parenzo.
153km. Nebenbahn in 63/4 St. für 8.10, 4.90 K (IL u. III. Kl.); bis
Portorose in 2l/4 St. für 2.50, 1.50 K. — ß. siizen.
Triest s. S. 266 ; Abfahrt vom Staatsbahnhof (PI. A 6). Die Bahn
wendet sich südl. und umzieht die Bai von Muggia. — 14km HS.
Muggia, 20 Min. s.o. vom gleichnam. Ort. — Weiter südl. landein-
wärts, dann jenseit (22km) Decani am Golf von Triest entlang. —
28km Capodistria, i/4 St- südl- von der Stadt d. N. (S. 272). —
35km Isola (S. 272). — R. der Dom von Pirano (S. 276). Tunnel.
42km Strugnano. — Tunnel. 45km HS. Pcrtorose, unweit östl.
vom Bad. — 47km Portorose-S. Lucia, Station für das (20 Min.
n.w.) gleichnam. Seebad (S. 276; elektr. Straßenbahn für 16 h). —
R. die Salinen von Sicciole (S. 276). Die Bahn verläßt das Meer.
— 72km (r.) Buje (Bahnrest.), Städtchen auf einem Bergkegel. —
Weiter durch Berglaudsehaft, dann hinab nach (153km) Parenzo
(S. 276).
c. Dampfboot von Triest nach Pola.
Gesellschaft Istria- Triesle. 2mal tägl. (I. n. III. Kl.) : Postlinie in 8 St.,
für 3 £"40, 2A', Eillinie in 5 St., für 5 K, 2JT60, Abfahrt am Molo Pesca-
tpri (außerdem mehrere andere Linien nach Portorose, TJmago usw.). —
Österreich. Lloyd, 4mal wöch. in 33/4-6 St., für 6 Ä", 4 K (Fahrten nach
Dalmatien). — Außerdem Dampfer der Dalmatia und Ragusea. — Vergl.
«las Österr. Kursbach 839, 864. — Entfernungsangaben in Seemeilen (S.M.).
— Die Fahrt ist besonders bei Nachmittags- Beleuchtung schön. Wegen
Photographierens vgl. Anschläge auf den Dampfern.
276 R.42. — K. 8.378. PARENZO.
Triest, s. S. 266. Bald nach der Abfahrt öffnet sich 1. die Bucht
von Muggia (Vallone di Muggia), dann die Bucht von Capodistria
(S. 272). Nach l1^ St. landen die Postdampfer Istria -Trieste bei
12 S.M. Pirano (Grasth. : Citta di Triesie), mittelalterliche Stadt
mit lOOOOEinw. , malerisch an einem Vorsprung des Kalkplateaus
ansteigend, von den Resten der ehem. Festung beherrscht. Am Nord-
strand erhebt sich auf mächtigen Unterbauten die Kathedrale ; auf
dem Glockenturm ein Bronzestandbild des h. Georg als Windfahne.
Unweit des Hafens ein Standbild des Komponisten Giuseppe Tar-
tini (f 1770). In der Kirche S. Francesco eine thronende Madonna
mit sechs Heiligen von V. Carpaccio (1518). Im Civico Ospitale
eine bemalte Holzbüste Christi (1411). — Nach Portoiose s. unten.
Portorose. — Am besten mit dem Dampf boot von Triest direkt oder
nach Pirano und von da mit. der elektr. Straßenbahn (3km, 20 7»; anch
Gepäckbeförderung). Eisenbahn s. R. 42b. — Gasth. : *Palace-Kur-
hotel, 200 Z. von 4 K an (mit Bad von 15 K an), P. o. Z, 9-10 K\ Fre-
diani; Riviera, Z. von 2 K 50 an; Villa Verde (Wiener Heim), Z.
von 2 K an, P. o. Z. von 4 iT 50 an; Virginia; Pirano; Zentral. —
Kurkasino, bei der Landebrücke, mit Cafe. — Einsp. nach Pirano 1 K 60. —
Seebad 90 h, Solbad von 2 J5T80 an. — Kurtaxe (3 Tage frei) 8 K, Musiktaxe 3 K.
Portorose, See- und Solbad in geschützter Lage am N.-Ufer der
Bai von Pirano, mit 950 Einw., wird jährlich von 6000 Badegästen
besucht. Sandstrand. 20 Min. w. das verfallene Kloster S. Bernar-
dino. S., an der O.-Seite der Bai, die Salzgärten von Sicciole.
Bei der Weiterfahrt an der mit Olivenpflanzungen bedeckten
Küste hin folgen der Leuchtturm von Salvore; (21 S.M.) Umago ;
Schloß Daila. — 29 S.M. Cittanuova, mit 2000 Einwohnern. —
Erste Station des istrischen Eildampfers, nach 2^2 stündiger (Post-
dampfer Bestund.) Fahrt, ist
35 S.M. Parenzo (*Palace-Hotel Riviera, beim Landeplatz der
Eildampfer, 20 Min. vom Bahnhof, mit Cafe-Restaur., 70 Z. von
4 K an, F. 1.20, M. von 2.50 an, P. 9-12 K), Stadt mit 3500 Ein-
wohnern. Der Dom (5 Min. n.ö. vom Hot. Riviera), auf der Stelle
zweier älteren Bauten, ist eine wohlerhaltene dreischifflge Säulen-
basilika des vi. Jahrb.; an das von Säulenhallen umgebene Atrium
stößt westl. das Baptisterium und der im xv. Jahrh. aufgeführte
Campanile. Beachtenswert die Mosaiken aus der Erbauungszeit in
der mittleren Apsis (Madonna und Heilige) und am Triumphbogen
(Christus und die Apostel) und der Altarbaldachin von 1277; Teile
der alten Mosaikfußböden zeigt der Sakristan. An der Piazza Mara-
for das Museum der Societä Istriana di archeologia e storia patria,
mit vorgeschichtlichen und römischen Altertümern'. — Eisenbahn
nach Triest s. R. 42b. Motorpost nach Mitterburg (S. 275).
Jenseit der Burg Orsera fährt das Schiff an der Mündung des
Canal di Lerne, einer schmalen, 12km langen Bucht, vorbei.
Während der ganzen Fahrt bietet, am Abhang wie auf der Höhe der
Küste, die zwischen dem grünen Pflanzenwuchs durchleuchtende
Wagner tDebe
POLA. K.8.378.— 42.R. 277
rote Ackererde einen charakteristischen Anblick („Istria rossa").
Die zweite Station des Eildampfers, % St. (Postdampfer II/4 St.)
jenseit Parenzo, ist
44 S.M. Rovigno (Alb. Adriatico), das alte Revignum, mit 12300
Einw. Die hochgelegene Domkirche ist der heil. Eufemia geweiht
und enthält ihren Steinsarg. Zwischen Bahnhof und Stadt eine bio-
logische Anstalt der Berliner Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft zur För-
derung der Wissenschaften. — Eisenbahn nach Canfanaro s. S. 275.
Eine Reihe kleiner Inseln begleitet die Küste, einzelne mit
schloßartigen Landsitzen. R. (iy4 St. von Rovigno) die bewaldeten
Brionischen Inseln (S. 279). L. am Festland die kleine (57 S.M.)
Hafenstadt Fasana, die letzte Zwischenstation der istrischen Post-
dampfer. */2 St. südl. das kleine Seebad Val Bandon (Erholungs-
heim, 75 Z. zu 2-4, M. 3, P. 9-11 K). — Bei der Einfahrt in die
Bucht von Pola, zwischen den befestigten Vorsprüngen (1.) Punta
del Cristo und (r.) Capo Compare tritt die helle hohe Umfassungs-
mauer des Amphitheaters mächtig hervor. R. die ehem. Oliveninsel
(Scoglio Olivi), mit den Werften und Docks der k. u. k. Kriegs-
marine. — 62 S.M. Pola.
Pola.
Gasth. : Riviera-Palasthotel (PI. r : Bl), großer Neubau am Parco
Municipale, mit Terrasse; H. Zentral (PI. a: C 4), Via Arsenale, 50 Z.
zu 3.50-6 .fi", Omn. II, mit Hofgarten und gutem, von Offizieren viel
besuchtem Restaurant und Cafe; Imperial (PI. c: C 3), Via Kandier 74;
Miramare (PI. b: B 4), Ecke Riva del Mercato und Piazza Comizio,
40 Z. von 2üT50 an. — Cafi-Restaur. Miramare, Corsia Francesco Giuseppe7,
neben dem Uff. del Genio (PI. B 3, 4); Caffe Specchi, Corsia Francesco Giu-
seppe 2 (PI. B 3, 4).
Dkoschken : vom Bahnhof in die Stadt Einsp. 1 K 70, Zweisp. 2 K,
zum Bahnhof 1 K oder 1 JT20; in der Stadt Einsp. 1/4 St. 70 Ä, Zweisp. 1 K;
1/2 St. 1 K 30 oder 1 K 70; 1 St. 2 K oder 2 K 70; jede folgende »A St.
50 oder 60 h mehr. Zum Kaiserwald 1 E 40 oder 2 K; hin und zurück
2 K 60 oder 3 K 60. — Nachtfahrten 9 Uhr abends - 6 Uhr früh (im
Winter 8-7) 30 u. 40 h mehr; Gepäck 20 h das Stück.
Elekte. SteaBenbahnen : vom Bahnhof (PI. A 1) durch die Stadt bis
zur Marine-Schwimmschule (s. unten) westl., 18 Min., 22 h; — vom Casino
di Marina (PI. C D 4) nach dem Kaiserwald.
Seebädee: Bagno Polese (PI. A3; i. Juni- 1. Okt.), Überfahrt hin 6 h,
Bad mit Wäsche 40 h\ Marine-SchwimmschuU (auf der Beikarte mit S. an-
gedeutet; Straßenbahn s. oben), 11-1, 5-7 Uhr für Herren, 9-11, 3V'2-5Uhr
für Damen ; 40 h.
Post u. Telegeaph (PI. C4), Via Arsenale. — Auskünfte in der Schrinner-
schen Buchhandlung (C. Mahler), Riva del Mercato 14.
Die Wärter des Augustustempels und des Amphitheaters sind bei gutem
Wetter stets anwesend, sonst im Municipio zu erfragen. — Photographische
Aufnahmen innerhalb des ganzen Festungsgebiets untersagt.
Pola, seit 1866 der Hauptkriegshafen Österreich-Ungarns, mit
36200 Einw. und starker Garnison, war schon zur Römerzeit eine
der wichtigsten Flottenstationen am Adri arischen Meer. Seine Blüte
im i.-iii. Jahrh. nach Chr. bekunden zahlreiche Baudenkmäler. 1148
von den Venezianern besetzt, hatte Pola in deren Kämpfen mit den
Genuesen viel zu leiden und wurde 1379 völlig zerstört. Seit 1815
gehört es zu Österreich.
278 Route 42. POLA.
Am Handelshafen (Porto di Commtrcio) erstreckt sich der Kai
Riva oder Corsia Francesco Giuseppe entlang, mit der k. u. k. Genie-
Direktion (Uffizio del Genio Militare), dem Dom, dem Zollamt
(Dogana) und einer großen Infanteriekaserne (Pl.B 4, 3). Der Dorn,
eine dreischiffige Basilika des s.v. Jahrb., enthält einige antike
Sänlen. Der Glockenturm davor ist aus dem xvrn. Jahrhundert. —
Südwest!, an den Handelshafen schließt sich der große Kriegshafen
(Porto Militare), nördl. begrenzt von der S. 277 gen. Oliveninsel, zu
der eine Brücke hinüberführt, so. von dem ausgedehnten Marine-
arsenal (PI. C 5, 6). An der Via Arsenale das Marinemuseum, mit
Schiffsmodellen, Trophäen, Waffen usw., zu dem man im Arsenal-
Kommando, schräg gegenüber der Via Abbazia, Eintrittskarten er-
hält, zugleich für die Besichtigung eines Kriegsschiffes (morg.
10-12, nachm. von 2 Uhr an; Ausweispapiere nötig).
Seitenstraßen führen vom südl. Ende der CorsiaFranc. Giuseppe
nach der Piazza Foro (PI. B4), dem Hauptplatz der Stadt, dessen
nördl. Schmalseite das Stadthaus (Municipio) einnimmt, mit vier-
bogiger Loggia an der Front. Das um 1300 erbaute, 1651 erneute
Gebäude nimmt die Stelle eines Tempels der Diana, wahrschein-
licher der Roma ein, dessen Rückwand erhalten ist. — In der
schmalen Seitenstraße 1. der wohlerhaltene *Tempel des Augustus
(PI. B 4), zwischen 2 vor Chr. und 14 nach Chr. erbaut, 14m h.,
8m br., mit Portikus von sechs 7m h. unkannelierten korinth.
Säulen (vier in der Front) und fein geschlungenem Rankenwerk am
umlaufenden Fries. Die Inschrift ist aus den Löchern der Nägel,
die die Metallbuchstaben hielten, noch zu erkennen: Romae et
Augusto Caesari Divi F(ilio) Patri Patriae. Im Vorraum und im
Innern eine kleine Sammlung römischer Altertümer (Trkg.).
Von der Piazza Foro führt die Via Sergia östl. zur Porta Aurea
(PI. D 4), dem Triumphbogen der 8er gier, einem zierlichen, 8,5m h.
Bau im korinth. Stil, um 30 vor Chr. errichtet (Inschrift an der
Rückseite : Salvia Posthuma Sergii F. Sua Pecunia). — Unweit
nördl., Clivo S. Stefano 5, im Erdgeschoß 1., das kleine städt.
Museum (Museo cMco; Eintr. werktags 10-12, 2-4, Sonn- n. Festt.
10-12 Uhr frei, sonst gegen Trkg.; deutscher Führer in Vorberei-
tung), mit Funden aus Pola und Nesactiuni (S. 279), Vasen, kleinen
Bronzen, Münzen; im Hof Architekturreste, Grabsteine usw.
Von der alten Stadtmauer, die den Burghügel umzieht, sind
zwei Tore freigelegt: das Herkules-Tor ( Porta Erculea), wie neben
dem Schlußstein Kopf und Keule andeuten, und das Doppeltor
(Porta Oemina). Das den Hügel krönende Kastell stammt aus der
Mitte des xyit. Jahrb., im xix. Jahrh. z. T. erneut (unzugänglich).
Das großartigste Römerdenkmal ist das im Außenbau fast un-
versehrt erhaltene *Amphitheater (Arena; PI. C2), das am Abhang
eines Felsenhügels in drei Stockwerken, mit je 72 rundbogigen, im
oberen viereckigen Öffnungen, 24-29,40m h. aufsteigt (Eingang an
der SW.-Seite; guter Blick in das Innere von der Treppe außen an
POLA. 42. Route. 279
der N.-Seite). Große Achse 132,6om, kleine 105, 10m. Das Material
ist weißer istrischer Kalkstein. Als Zeit der Erbauung nimmt man
das Ende des n. Jahrb.. nach Chr. an. Zwei Haupteingänge in
der Richtung der Längsachse und vier Eingänge mit turmartigen
Treppen vorbauten, deren Fenster noch zum Teil von durchbrochenen
Marmorplatten geschlossen sind, führen in das Innere. Die Arena
hatte 70 : 45m im Durchmesser. Die Sitzreihen boten Raum für
20-25 000 Zuschauer und ruhten im östl. Teile auf dem natürlichen
Boden, im westl. auf mächtigen Unterbauten, sind aber von den Vene-
zianern, die die Blöcke zu ihren heimischen Bauten entführten, völlig
zerstört worden. Schlingpflanzen, Disteln und duftige Kräuter be-
decken den verwitterten Boden. An der Außenseite des obersten
Stockwerks sind noch Standsteine für die Mäste erhalten, an denen
Segeltücher zum Schutz gegen die Sonne aufgezogen wurden. — West! .
unterhalb des Amphitheaters der kleine Parco Valeria ; darin ein
Bronzestandbild der Kaiserin Elisabeth (f 1898), von Canciani(1904).
Im südl. Stadtteil (Borgo Zaro; PI. D 5) erhebt sich ein mit
Anlagen bedeckter Hügel; oben das hydrographische Amt und die
Sternwarte (Osservatorio). Vorn ein Bronzestandbild des Siegers
in der Seeschlacht bei Lissa 1866, Admiral W.v. Tegetthoff (f 1871),
von Kundmann (1877). — Weiter südl., in der Vorstadt 8. Policarpo,
der Maximilian-Park (PI. C D 6) mit dem 1876 enthüllten Maximilian-
Denkmal, einer Säule mit Schiffsschnäbeln und einer Viktoria (vgl.
S. 271). — An der Via Lissa, 5 Min. westl. vom Maximilian-Park,
die Marinekirche Madonna del Mare, eine dreischifflge Basilika,
1898 nach Plänen von Schmidt und Luntz vollendet; in einer
Kapelle (r. vom südl. Eingang hinab) der Marmorsaikophag des
Admirals Frhr. v. Sterneck (f 1897), der bei Lissa das Admiral-
schiff Tegetthoff's befehligte.
Viel besucht wird der Kaiserwald (Bosco Siana; Straßenbahn s. S. 277;
Restaur. zum Jäger oder al Cacciatore), ein Eichwald 40 Min. östl. von der
Stadt an der Straße nach AUura. — Nördl. von Altura lag das röm. Nesactiwn,
die Fundstätte vieler Altertümer (vgl. S. 278), von Pola 1 St. Wagenfahrt.
VonPolanachFiume, 75S.M., Dampfer der ungarisch-kroatischen
Gesellschaft, mehrmals wöchentlich in 5-9 St. für 4 iT 40 (Eildampfer 8 K).
Der Dampfer umfährt die Südspitze der Istrischen Halbinsel (Cap Pro-
montore) und steuert durch den Quamero, die Insel Cherso r. lassend. Jen-
seit des Canale di Farasina 1. Abbazia und der Monte Maggiore (S. 282);
ö. am Horizont die kroatischen Gebirge. — 75 S.M. Fiume, s. S. 520.
"Von Pola nach Zara s. R. 64.
Brioni. — Von Pola mit Motorboot mehrmals tägl. vom Molo Elisa-
betta (PI. B 2) in 3/t St. für 1 K; die Postdampfer der Istria-Trieste (Triest-
Pola) legen in Brioni an, die Eildampfer halten im Kanal von Fasana. —
*Hot. Brioni, am Hafen, mit vier Dependancen und Cafe -Restaur.,
320Z. zu 4-10, F. 1.53, M. 4.50, P. o. Z.BÄ"; Zimmervorausbestellung ratsam.
Die Brionischen Inseln (röm. Pullariae) liegen westl. vor der
Einfahrt in die Bucht von Pola (S. 277) und sind vom Festlande
durch den 2- 3 km breiten Kanal von Fasana getrennt. *Erioni
Grande, die größte der Inseln (690ha), ist mit immergrünen Park-
280
Route 42. BRIONI.
anlagen, bewaldeten Hügeln, Wiesen und Weingärten bedeckt.
An der 0. -Seite Brioni, mit Hafen und den Gasthäusern, im Früh-
ling und Herbst wegen des milden Klimas, im Sommer als Seebad
besucht. i/2 St. südl. vom Landeplatz (1. an der Bucht entlang),
vorbei an dem (10 Min.) Seebad Saluga (Bad 70h), die Catenabucht,
jBrioni r^io^^^^e™
O
':-
C anale Sti-etto <%. '^> Fasans
Madonna <§" JPP1$ c, ^ catena *
^L^° M,J| *; % S-Girolamo ^ J
PuntcxGrosscL gP^t ^7ÖW ^-CW ■- # 11
* i V ^ ^^ PtpCristo -?". ;
<.c?> •iöl ^ i:"75.000
.:. I>tp-Puntu, TT* TaZ
Wagner i- De"bes.JLeipzig
an deren W. -Seite die Reste einer großen 10m. Villa aus dem Anf.
des 1. Jahrh. nach Ohr. 25 Min. s.w. vom Landeplatz, vorbei an
einer Straußenfarm, das Val Madonna (prächtiger Sonnenuntergang),
mit der Ruine einer frühchristlichen Kirche. Subtropischer Pflanzen-
wuchs im Val Maria. Schöne Promenadenwege ferner zu den Aus-
sichtstürmchen auf den Hügeln Monte Carmen, Monte Saluga und
Monte Cypro. In der Mitte der Insel das unzugängliche Fort Tegetthoff.
43. Von Wien nach Abbazia nnd Fiume.
585km. Südbahn. Schnellzug in lSVa-lS»/« St. für 61.40, 46, 30 K, nach
Abbazia-Mattuglie für 61.20, 45.90, 29.90 K. Direkte Wagen, im Schnell-
zuge Schlafwagen.
Von Wien nach Graz (224km) s. R. 32, von da nach St. Peter
(522km) s. R. 34. Unsere Bahn wendet sich von der nach Triest
StPeter-J^gg
<fc D el>es, Leipzig
ABBAZIA. 43. Route. 281
1. ab und durchzieht welliges, zumeist gut bewaldetes Karstgebiet.
Drei Tunnels. 533km Killenberg (471m), mit Aussicht. — Bei
(539km) Dornegg- Feistritz (406m), mit Schloßtrümmern, bricht die
Feistritz (Bystrica) in starkem Strom aus dem Gebirge hervor. —
Vor (550km) Sapiane (427m) in einem Tannel durch die Wasser-
scheide zwischen dem Adriatischen Meer und dem Quarnero. —
Weiterhin senkt sich die Bahn nach (562km) Jurdani (342m), mit
großer Höhle. Jenseit eines Tunnels r. Aussicht auf den Golf von
Fiume und die Insel Cherso.
571km Abbazia- Afattuglie (212m; auch Z. zu 3 K 60 im Bahn-
hof), mit prächtigem Blick auf das Meer (3/4 St. n.ö. das Städtchen
Castua, 337m, mit einer Kirchenruine). — Die Station ist Halte-
stelle für das 6km südl. gelegene Abbazia: elektr. Straßenbahn
in 1/2 St. für 1 K 20 (nach Lovrana in 1 St. für 1 K 60) ; Wagen
8 K. Fußgänger folgen der neuen Kaiser- Franz- Joseph- Jubiläums-
Reichsstraße.
Abbazia. — Gasthöfe (Zimmervorausbestellung ratsam): H. Ste-
phanie (PI. a), H. Quarnero (PI. b), mit mehreren Villen, Z. von 12 .ff
an, P. o. Z. 10 K; Grüsser (Palace-Hot. ; Bellevue, PI. i; Excelsior),
220 Z., P. 12 K; Grand-Hotel (Zehentner ; PI. r), oberhalb des Hafens,
52 Z. von 3, M. von 3, P. von 10 K an; Savoy (PI. f), 42 Z. von 3 K 60
an, F. 1.20, M. 4, P. von 9 K an; Lackner (PI. 1); Residenzhot, (PI. h) ;
Herkules (PI. d), 32 Z. von 3 K an, F. 1, M. 3, P. 8.40-10.40 JT: Kolb
(PI. t); Slatina (PI. m), 20 Z. zu 3.50-4.50, P. 8-9 #; Posthorn (PI. n),
10 Z. zu 2-3 K. — Pensionen: Quisisana (PI. c); Speranza (PI. u), 10 Z.,
P. 9-14 K; Vier Jahreszeiten (PI. g), 28 Z., P. von 9 K an ; Wiener Heim
(PL e), 60 Z., P. von 8lan; Quitta (PI. k), am südl. Strandweg, 70 Z.,
P. 8-10 K; Hausner (PI. 0), 35 Z., P. von 9 K 50 an; Westphal, südl. neben
Pens. Sperauza, 20 Z., P. von 8 .ff 50 an.
Restaurants : Kursaal; H. Stephanie (s. oben); Wiener Hofbräu, un-
weit westl. vom Angioünapark. — C. Quarnero; G.Lokey; außerdem ein
einfacheres Cafe am Landeplatz der Dampfboote.
Post, Telegbaph u. Telephon im Basar. — Kurkommission, im An-
gioünapark.
Bädeb. Seebäder (für Damen und Herren gemeinsam), 1. Mai- Ende
Okt. : gegenüber der Villa Angiolina, Quitta, in der Slatina u. a. ; Bad
80-90 h. — Warme Seebäder im Erzherzog-Ludwig- Viktor-Bad (auch Wasser-
heilanstalt), neben dem Hot. Stephanie. — Dr. Schalk'» Neues Kurhaus,
Wasserheilanstalt des Dr. K. Szego, beide am Nordstrand.
Elektb. StbaBenbahn: nach Volosca 24 h, nach Mattuglie s. oben;
nach Icici 40, nach Ika oder Lovrana 50 h.
Wagen (Tarif): nach Castua und zurück 12 K für 1-3 Pers., 14 K für
4 Pers., 2 St. Wartezeit; Fiume 12 oder 14 K, 2 St. Wartezeit; Ika 5 oder 6 K,
1 St. Wartezeit; Lovrana 6 oder 8 K, 1 St. Wartezeit; Moscenice 14 oder 16 K,
2 St. Wartezeit; Veprinac 14 oder 16 K, 2 St. Wartezeit; die Preise sind für
Hin- und Rückfahrt, jede l/\ St. Wartezeit mehr 50 h; nach dem Stephanie-
Schutzhaus am Monte Maggiore, mit 5 St. Wartezeit, 26 oder 32 K.
Dampfschiffe (Fahrkarten an Bord teurer): jede volle Stunde nach
Fiume (35 Min.; 80 h, hin und zurück II 20); ferner nach Ika, Lovrana
(40 h) u. a. O. Auskunft über Ausflüge bei Nagel & Wortmann, im Hot.
Stephanie. — Basken mit einem Ruderer 1/2 St. 1 120, 1 St. 2 K, jede 1/2 St.
mehr 80 A, 1/2 Tag 6 K; mit zwei Ruderern die Hälfte mehr.
Kur- und Musiktaxe 5 K wöchentlich (2 Tage frei). — Kathol. Gottes-
dienst in der St. Jakobskirche, evangelischer in der Christuskirche.
Abbazia, Seebad und Winterkurort, in geschützter Lage an der
W.-Küste der Quarnero und am Fuß des Monte Maggiore (S. 282),
282 Route 43. LOVRANA.
mit stattlichen Häusern, schönen Parkanlagen und großen Lorbeer-
hainen, wird jährlich von über 42000 Kurgästen besucht. Die
mittlere Jahrestemperatur beträgt 13,2° C, die mittlere Temperatur
im Januar -}- 4,s°, im Juli 22,3° C. Östl. vom Angiolina-Park der
neue Kursaal mit Theater (im Bau). Unweit des Hot. Quarnero
ein Büstendenkmal des Direktors der Südbahn und Gründers des
Badeortes Fr. Schüler (f 1894), von Rathausky (1896). Der Haupt-
spaziergang ist der l,5-2m breite *Strandweg, der sich von Volosca
(n.) bis Lovrana (s.) 10km lang am klippenreichen Meeresstrand
entlang zieht. Ein anderer lohnender Spazierweg führt vom Slatina-
bad über die Kaiser-Franz- Joseph- Anlagen, den Königin-Elisabeth-
Fels, die Aurorahöhe (180m ; Aussicht) und den König- Carol-Fels zur
Beichsstraße, 5 Min. nördl. vom Wiener Heim: im ganzen ll/2 St.
Ausflüge (Wagen, Straßenbahn u. Dampfboot s. S.281). N. am
Strande entlang nach (^/g St.) Volosca (Hot. Liburnia); Mattuglie
(S.281), 1 St.; Castua (S.281), li/2 St. — W. über die Vruthiquelle
hinauf nach (IV2 8t.) Veprinac (519m), mit weithin siebtbarer
Kirche. — S. (3l/4 St.; lohnend) dem Strandweg folgend über Icici
(Cafe-Restaur. Tivoli), weiter über (1 St.) Ika (Hot. Krone") und
(V2 St.) Lovrana (s. unten) nach (l3/4 St.) Moscenice. — Fiume (S.520)
kann mit Dampf boot (8/4 St.) oder Wagen (l1/^ St.) besucht werden.
Lovrana. — Gasth. : *H. Lovrana, am Meer, 120 Z. von 5 K an,
F. 1.50, M. 5, P. von 13 2T an; Miramar, direkt am Meer, unweit des
Hafens, mit Aussichtsterrasse; Königsvilla, am Hafen, 15 Z. zu 3-5,
F. 1, M. 3, P. 8-12 JT. — Pensionen: Atlanta, 12 Z., P. 8-12 K; Marienhof,
14 Z., P. 9-11 K\ Riviera. — Gafi Adria, oberhalb des Hafens, mit Terrasse.
— Wagen : nach Abbazia 4, nach Abbazia-Mattuglie 10, nach dem Stephanie-
Schutzhaus und zurück S2 K. — Dampfboot nach Fiume 80 7». — Kurtaxe
(1 Tag frei) 20 7» täglich. — Seebad 80 7».
Lovrana, in reizender Lage, l*/2 St. s. von Abbazia, wird wie
dieses als Sommer- und Winterkurort besucht (9000 Kurgäste jähr-
lich). Angenehme Spazierwege im Loqua-Park. Strandweg nach
Abbazia s. oben.
Von Abbazia auf den Monte Maggiore (Vela Ucka, 1396m), sehr lohnen-
der Ausflug in 472 St. zu Fuß oder mit Wagen (s. S. 281). Die Wagen
fahren über Volosca, Mattuglie und Veprinac in 3V2 St. zum bewirtschafteten
Stephanie- Schutzhaus (922m; 9 Z., Bett ZK, das ganze Jahr offen). Fuß-
gänger steigen w. nach (IV2 St.) Veprinac (s. oben) hinauf, folgen hier s.w.
der aussichtsreichen Fahrstraße durch Eichen- und Buchenwald bis zum
(IV2 St.) Schutzhaus und steigen s.w. auf blau bez. Wege hinauf zum
(IV2 St.) Gipfel (Windhütte), mit weiter Aussicht. Vom Stephanie-Schutz -
haus auf steinigem Pfad hinab nach Lovrana (s. oben), 2l/i St.
Eisenbahn von Abbazia nach Triest s. S. 272; außerdem Motorpost mit
11 Plätzen in 3 St. für 15 K (Handkoffer 3JT50); Abfahrt beim Erzherzog-
Ludwig- Viktor-Bad, Ankunft in Triest beim Excelsior Palace-Hotel.
Die Bahn nach Fiume senkt sich von Abbazia-Mattuglie
hinab zum Meer, mit schönem Blick auf die Quarnero-Bucht, mit
den Inseln Veglia und Cherso. Über die ungarische Grenze. —
585km Fiume, s. S. 520.
i
283
V. Böhmen, Mähren und Schlesien,
Route Seite
44. Prag 286
45. Ton Prag nach Dresden 302
Von Lobositz nach Reichenberg ; nach Laun 303/4. — Von
Aussig nach Bilin. Schneeberg. Von Bodenbach nach Ko-
motau 305. — Von Tetschen nach Warnsdorf 306.
46. Von Aussig über Teplitz nach Komotan 307
Von Teplitz nach Lobositz 310. — Von Brüx nach Moldau ;
nach Prag 311.
47. Von Prag über Karlsbad nachEger und Franzensbad 311
Von Luzna-Lischan nach Beraun 311. — Von Komotau nach
Chemnitz. Von Kaaden nach Willomitz 312. — St. Joachims-
tal. Von Falkenau nach Klingental 313.
Von Eger nach Franzensbad 315
Von Franzensbad nach Hof 316.
48. Karlsbad nnd Umgebung 317
Elbogen 323. — Gießhübl-Sauerbrunn. Von Karlsbad nach
Marienbad; nach Johanngeorgenstadt 324/5.
49. Von Prag nach Fnrth (München, Nürnberg) .... 325
Burg Karlstein 325. — Von Zditz nach Protiwin 326. —
Von Pilsen nach Dux; nach Eisenstein 327.
50. Von Eger über Marienbad nach Wien 328
Von Horazdovic nach Klattau. Von Strakonitz nach
Wallern. Von Razic nach Iglau. Von Wodnan-Ciöenic
nach Haidmühle 331. — Von Budweis nach Linz ; nach
Schwarzes Kreuz. Von Gmünd nach Groß-Gerungs ; nach
Litschau. Von Sigmundsherberg nach Hadersdorf 332/3.
51. Von Prag über Brunn nach Wien 334
a. Über Lnndenbnrg 334
Von Böhmisch-Trübau nach Olmütz 335. — Der Mährische
Karst 336. — Von Brunn nach Tischnowitz; nach Olmütz
und Prerau; nach Hölak-Trencsenteplicz 339. — Eisgrub.
Von Lundenburg nach Zellemdorf 340.
b. Über Grnßbach 340
52. Von Prag über Gmünd nach Wien 341
Von Weseli nach Iglau 341.
53. Von Dresden über Tetschen und Znaim nach Wien. 342
Von Groß-Priesen nach Auscha 342. — Jicin. Kuttenberg
343. — Von Deutschbrod nach Tischnowitz ; nach Pardu-
bitz 3i4. — Von Okrischko nach Brunn 345. — Von Znaim
nach Grußbach 346.
54. Von Prag nach Georgswalde - Ebersbach (Zittau,
Görlitz) 346
55. Von Prag nach Reichenberg (Zittau) 347
Von Turnau nach Jicin 348. — Der Jesehken 349. — Von
Reichenberg nach Seidenberg ; nach Grüntal ; nach Zittau 350.
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 13
284 BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN.
Route Seite
56. Von Prag nach Breslau 350
a. Über Mittelwalde 350
Von Wichstadtl-Lichtenau nach Hannsdorf 352.
b. Über Halbstadt 352
Wekelsdorf. Von Halbstadt nach Mittelsteine 353.
e. Über Josepbstadt nnd Liebau 353
Von Josephstadt nach Turnau 353.
d. Über Chlumetz nnd Liebau 354
Rochlitz. Hohenelbe. Johannisbad 354.
57. Von Wien über Oderberg nach Breslau 354
Von Hullein nach Kojetein; nach Bielitz 353. — VonZauchtel
nach Neutitschein 356. — Von Schönbrunn nach Troppau 357.
58. Von Prerau nacb Olmütz 358
Von Olmütz über Jägerndorf nach Troppau 358.
59. Von Olmütz über Sternberg nacb Jägerndorf . . . 359
Von Ramsau nach "Wurbental 359.
Über die Geographie des Landes vgl. S. xxvi ff.
Über die älteste Geschichte Böhmens, dessen ursprünglicher Name
Boihaemum („Heim der Bojer") auf die Besiedelung durch die keltischen
Bojer (v. Jahrh. vor Chr. ?) hinweist, ist wenig bekannt. Etwa seit der Zeit
des Augustus finden wir Böhmen und Mähren im Besitz germanischer Stämme,
der Markomannen und Quaden, welche die Donau als Südgrenze gegen die
Römer behaupten. Als die Markomannen im Anfang des vi. Jahrhunderts nach
Bayern übergesiedelt waren, wurden slawische Stämme Herren des Landes
unterlagen jedoch rasch den Awaren. Ein eingewanderter Franke, Samo
(-J- 658), gründete 630 das erste böhmische Reich, das aber bei seinem Tode
sofort zerfiel. Nachdem seit Karl dem Großen das Christentum allmählich
von Regensburg und Passau aus in Böhmen Eingang gefunden hatte, be-
gannen die Slawenapostel Gyrillus und Methodius 864 unter dem von Ludwig
dem Deutschen ernannten Herzog Rastislaw die Bekehrung Mährens, wurden
aber von Swatopluk (870-894), dem Begründer des auch Böhmen umfassenden
großmährischen B,eiches, des Landes verwiesen.
"Während der Einfälle der Magyaren, die das Mährenreich vernichteten,
rissen die Premysliden 912. seit 929 unter deutscher Oberherrschaft, Böhmen
an sich und unterwarfen 1029 Mähren. Der Versuch Ottokars II. (1253-78),
die Herrschaft über Österreich, Steiermark, Kärnten undKrain zu behaupten,
scheiterte mit seiner Besiegung durch Rudolf von Habsburg auf dem March-
felde. Auf die Premysliden folgten kraft Erbrechts 1310-1437 Könige aus
dem deutschen Hause Luxemburg. König Johann, der 1327 Schlesien mit
Böhmen und Mähren vereinigte, und sein Sohn Karl IV. (1346-78), unter
dem Prag als Hauptstadt des deutschen Reiches seine größte Blüte erlebte,
besetzten nach dem Vorgange der Premysliden die Grenzgebirge Böhmens
mit deutschen Bauern und siedelten zahlreiche deutsche Kaufleute in den
Städten an. Unter Wenzel IV. (1378-1419 ; bis 1400 deutscher König) begann,
durch das Auftreten des Joh. Hus mächtig gefördert, die tschechisch-natio-
nale Reaktion, die unter Sigismund (1419-37; 1411-37 deutscher Kaiser)
durch die Hussitenkriege der tschechischen Sprache und Literatur die
Oberhand verschaffte. Nach einer kurzen Zwischenherrschaft der Habs-
burger Allrecht V. und Ladislaus Posthumus und des hussi tisch gesinnten
Böhmen Georg von Podiebrad (1458-71) bestieg Wladislaw IL (1471-1516), aus
dem polnischen Hause der Jagelionen, den böhmischen Königsthron und
verlegte, nach seiner Königswahl in Ungarn (1490), die Residenz nach
Ofen. Die Türkenschlacht bei Mohäcs (1526), in der Wladislaws Sohn
BÖHMEN, MÄHBEN UND SCHLESIEN. 285
Ludwig II. fiel, verhalf den Habsburgem zum dauernden Besitze Böhmens.
Auf Ferdinand I. (1556-64 deutscher Kaiser) , der bereits 1547 auf dem
„Blutigen Landtage" die Vorrechte der protestantisch gesinnten böhmischen
Stände und Städte eingeschränkt hatte, folgte die für Böhmen segens-
reiche Regierung der Kaiser Maximilian II. (1564-76) und Rudolf II.
(1576-1611), dem sein Bruder Matthias (1611-19) mit Hilfe des protestantischen
Adels bereits 1608 Mähren entrissen hatte. Der Aufruhr der böhmischeu
und mährischen Protestanten unter dem Grafen Matthias von Thurn
und die Königswahl des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1619), an
Stelle des streng katholischen Ferdinand II., führten zu der Schlacht am
Weißen Berge (1620), die den Kaiser wieder in den Besitz des Landes
brachte, und zur Vertreibung fast aller Protestanten, sowie zur Verlegung der
Residenz nach Wien. Das auch von den in Böhmen und Mähren bald all-
mächtigen Jesuiten geförderte Bestreben der Habsburger, die tschechischen
Landesteile für die deutsche Kultur und Sprache zurückzugewinnen, er-
reichte seinen Höhepunkt in der Einführung der deutschen Volksschule
unter Joseph H. Demgegenüber hat seit dem Ende des xvm. Jahrhunderts all-
mählich eine neutschechische Bewegung eingesetzt und, seit 1861 unter hef-
tigen parlamentarischen Kämpfen, zur Zurückdrängung der deutschen Sprache
und zu scharfen Fehden zwischen Deutschböhmen und Tschechen geführt.
Tschechische Spbache. Zur Aussprache sei bemerkt: c = z, £ = tsch,
d' = dj , e = je, n = nj, f = räch, s = ss, s = seh (scharf), t' = tj,
v = w , z = s (in sagen) , z = j (in Journal). Der Akzent über den
Vokalen ist ein Dehnungszeichen, ü wird ebenfalls lang gesprochen ;
ie = ije.
Die für den Reisenden wichtigsten Wörter sind etwa: hoslinec Gast-
haus, restaurace Restaurant, pokoj Zimmer, postel Bett, svicka Kerze, oheh
Feuer, jidelna Speisesaal, vidlicka Gabel, ntiz Messer, sklenice Glas, lähev
Flasche, voda Wasser, vino Wein, pivo Bier, käva Kaffee, mUko Milch, chUb
Brot, mäslo Butter, maso Fleisch, sunka Schinken, vejce Eier, «yrKäse; —
zeleznice Eisenbahn, nddrazi Bahnhof, zavazadlo Gepäck, vchod Ein-
gang, vychod Ausgang-, — mesto Stadt, vesnice Dorf, tfida Straße, ulice
Gasse, nämesti Platz, dum Haus, paläc Palast, kostet Kirche, kostelnik Kirchen-
diener, klästcr Kloster, postovni tifad Postamt, telegrafni ufad Telegraphen-
amt, divadlo Theater, kavärna Kaffeehans, cukräfstvl Konditorei; — vuz
Wagen, kun Pferd, prüvodce doved^te mne do X Führer, führen Sie mich
nach X, nosic Träger; — cesta Weg , silnice Landstraße, most Brücke, zahrada
Garten, ström Baum, les Wald, louka Wiese, hora, vrch Berg, üdoli Tal,
potok Bach, feka Fluß, jezero der See; — jitro Morgen,^» Tag, poledne
Mittag, vecer Abend, nocNacht; — j>änHerr,^>anf Frau, muz Mann, diti Kind;
— nemecky deutsch, polsky polnisch, uhersky ungarisch; — veliky groß,
maly klein, vysoky hoch, nizky niedrig, olizky nahe, daleky weit, casne früh,
pozdeapät, volny (adv. pomalu) langsam, rychly (adv. rychle) schnell, dobry
gut, spatny schlecht, pfilis drdhy zu teuer, dole unten, nahore oben, v levo
links, vpravo rechts, pwZhalb, cely ganz, cerveny rot, modry blau, Uly weiß,
cerny schwarz, zeleny grün, svaty heilig, zapovezeny verboten, je ist, mä hat,
dekuji danke, prosim bitte; — jeden eins, dva zwei, tri drei, etyri vier,
pet fünf, sest sechs, sedm sieben, osm acht, devet neun, deset zehn, jedenüct
elf, dvanäet zwölf, painäet fünfzehn, dvacet zwanzig, padesät fünfzig, sto
hundert, tisie tausend ; — nedele Sonntag, pondeli Montag, iltery Dienstag,
slreda Mittwoch, ctvrtek Donnerstag, pälek Freitag, solota Samstag.
18*
286
44. Prag.*)
Die Straßennamen usw. sind seit 1894 nur in tschechischer Sprache
(s. S. 285) angebracht. Unser Übersichtsplan gibt die tschechischen Straßen-
namen (nämesti = Platz, trh = Marktplatz, trfda, silnice = Straße, ulice =
Gasse, näbrezi = Kai), der zweite Plan, die Altstadt, die Kleinseite und
den Hradschin umfassend, die altbekannten deutschen Namen.
Bahnhöfe (Droschken s. S. 287; Gepäckträger 20 h für das Stück):
1. Staatsbahnhof (PI. GH 4; Eingang Hyberner-, Ausgang Havlicekgasse),
für Dresden über Bodenbach (R. 45), für Wien über Brunn (R. 51), für
Eger über Karlsbad (R. 47). — 2. Franz- Josephs -Bahnhof (PI. H 5), für
Wien über Gmünd (R. 52), für Linz über Budweis, für Pilsen und
Fürth (R. 49), für Brüx und Moldau, für Reichenberg (R. 55) und Georgs-
waide-Ebersbach (R. 54), für Dresden über Vietat-Pfivor. — 3. Nordwest-
bahnhof (PI. H 3), für Lissa und von da über Znaim nach Wien (R. 53),
iür Breslau über Mittelwalde (R. 56 a).
Gasthöfe (keine Omnibus an den Bahnhöfen), alle mit Restaurant:
*H6t. de Saxe (PI. a: G 4), Hybernergasse 2, 80 Z. von 3 E an, F. 1,
M. 6 K; ^Blauer Stern (PI. e: G 4) , Ecke Graben (Na Pffkope) und
Hybernergasse, 110 Z. von 4 K an, F. 1 K, von Deutschen bevorzugt;
"-Schwarzes Roß (PI. b: G 4), Graben 28, Z. 3-6, M. 4 (im Straßen-
restaur. 1.50) JT; ^'Erzherzog Stephan (PI. g: G5), Wenzelsplatz (Vä-
clavske nämesti), 130 Z. zu 3.50-10, F. 1, M. ZK; *Palace Hotel (PI. 1 :
G 5), Herrengasse (Panskä ulice), 120 Z. von 3 K 50 an; Hot. de Paris
(PI. i: G 4), Pariser Gasse (Pafi'Sskä ulice), 95 Z. von 4 K an, M. 41;
Goldene Gans (PI. m : F 5), Wenzelsplatz 13; Hot. Zentral (PI. c: G 4),
Hybernergasse, 60 Z. zu 3-6, F. 1, M. 1.50-3 AT; Goldner Engel (PI. h:
F 4), Zeltnergasse 31 (Celetnä ulice), 103 Z. zu 3.60-6, F. 1.20, M. von 1 iT 40
an; Parkhotel Terminus (PI. n: G 6), Parkstr. 5n (Sadovä silnice),
beim Franz- Josephs-Bahnhof, Hotel garni, 56 Z. zu 3-7 K; Hot. Viktoria
(PI. f : F 6), Ecke Jungmannstr. und Palackygasse, Z. 2.50-10 K, von Deutschen
besucht; Englischer Hof (PL d: G4), Pofitscher Str. 9; Kaiser von
Österreich, Poritscher Str. 5; Hot. Monopol (PI. k: G 4), gegenüber
dem Staatsbahnhof, Z. von 3 K an. — Pension Finger, Stadtpark 1, Ecke
des Wenzelsplatzes (PI. G 6), 12 Z., P. 8.50-10 K; Pension Karl IV., Karl-
str. 10 (PI. C 6, 7), 12 Z., P. 8.60-10 K.
Bier- und Speisehäuser (M. 12-3 Uhr): Piskacek, Graben 17 (Na Pff-
kope; PI. F 5); Stadt. Repräsentationshaus (PI. G 4); Deutsches
Haus (S. 287), M. 1 K 20 u. 2 IT, Deutscher Theatergarten, beim
Neuen Deutschen Theater (PI. G 6), nur im Sommer, Gold. Kreuzel,
Nekazankagasse 7 (PI. G 5), mit Garten, M. 1 K 20, Schlaraffia (PI. F
G 6), Stephansgasse 36 (Stepänskä ulice), M. 1 K, alle vier von Deutschen
bevorzugt; Platteis, Kohlenmarkt 11 (Uhelnf trh; PI. F 5); Petzold,
Kleinseite, Radetzkyplatz 24 (PI. C D 4). — Deutsches Studentenheim
(PI. H 4, 5), Mariengasse 34 (Marianskä ulice), M. 1 K 20.
Weinstuben: Lippert, Graben 89 (Na Pffkope), Maader, Eisen-
gasse 11 (Zeleznä ulice; PI. F 4,5), beim Deutschen Landestheater, beide
auch Delikatessenhandlung ; Binder, Großer Ring 29 (Velke nämesti ; PI.
F 4); B odega, Nekazankagasse (PI. G 5), beim Graben.
Cafes: Kontinental, Graben 17 (Na Pffkope; PI. F G 5), I. Stock;
Korso, Graben 37, 1. Stock; Zentral, Graben 15, I. Stock; Francais,
Graben 39; Stadt. Repräsentationshaus (PI. G 4); Metropole,
Ecke Wenzelsplatz und Wasserga9se (Vodiökova ulice), I. Stock; Edison,
Ecke Graben und Brückel (Na Mustku; PI. F5); Erzher.zog Stephan
(s. oben). — Konditorei: Köpf & Jäger, Wenzelsplatz 20 (Väclavske" nä-
mesti; PI. F G5, 6).
Vergnügungs gärten (im Sommer häufig Konzerte): *Baumgarten,
8. S. 301; Bei vedere-Anlagen, s. S. 301; Schützeninsel (Stfeleck^
ostrov; PI. D 5, 6); Hasenburg, am 1. Moldauufer. s. S. 302.
*) Man vermeide das Trinken von ungekochtem Wasser; neue Wasserleitung
soll 1914 ferlig werden.
fo
m
ipsiuaqng
n&mpoqiassTxzts — '
0O6 008 00L 009 005 oo* ooe oos oox
00S0S : X
0 V U d
tioa ixbisit^ -ndHJ^oao
'rio*X'n' a~ /~x'c'ivi cuioil . ^cn;reuiuu irnjfä ; ri. jb r ^j-rfäm-JÖsepÜS-JrfruClce
(PI. G 3)- Graben -Wenzelsplatz -Jungmannstraße (Jungmannova trida; PI
I K $)-Strasc?mitz. — 12. KoscHrsch (PI. A B 7>Kleinseitner Ring (Malostranske
awlPTOwSj*^
OäEi
ö j
^^^^^^m^^y^^ix^^^^i z — ~"^»T^Öf
? •Ä^ =" i ' - ^Gasanstalt
<*wlT- ■ 'S
w/
r*v,
4 ^;V.r ?ark
%§fc
* 5 i .--- '^^Sf^1
sdT"
i3T<z
IWossStäm
"Stöl'Z,
yr^ frr
»llO^
r örar-sWA'-d ^ u 7.
S(H1 l»i.41 It
B^A-f^^T^ XTJvV;
'*h.USJiä<tr^
Frakt. Vorbemerkungen. PRAG.
dd. Route. 287
1. 20
— 40
- 10
Zweisp.
K h
1. 20
2. —
1. —
- 20
außer dein Tarif
wie oben noch ein
Zuschlag von
— 40 | — 60
Tarif wie oben
and Zuschlag von
Deutsches Haus (S. 286), Graben 26, mit großem Garten (im Sommer
häufig Militärkonzert), Treffpunkt der deutschböhmischen Gesellschaft,
Einführung durch ein Mitglied (Eintritt in das Restaurant frei).
Bäder. Elisdbethbad (PI. G 3), Elisabethstr. 30 (Elisfona tfida); Königs-
bad, Karolina Svetlä-Gasse 43 (PL E 5), unweit der Karlsbrücke; auf der
Sophieninsel (PI. DE6) Warmbad und Schwimmschule; Zivil- und Militär-
Schwimmschule (PI. E 3, 4). »w,
Hauptpost u. Telegraph (PI. G 5), Heinrichs gasse (JindriSskä ulice). —
Rohrpost (rote Briefkästen; 7 Uhr morg. bis 9 Uhr abends): Brief 35, Karte 25 h.
Gesellige Zusammenkünfte des Hilfsvereins deutscher Reichsangehöriger
jeden Mi., Sa. und So. 8 Uhr abends im Vereinshaus, Nekazankagasse 7
(PI. G 5). — Deutsch -pbotest. Kibche (PL E 6), in der Gärbergasse
(V jirchäfich).
Dro»chkentarif, von 6 Uhr früh bis 10 abends (nachts die Hälfte mehr),
für Einspänner bis 3 Pers., für Zweispänner („Fiaker") bis 4 Personen
Innerhalb der Alt-, Neu- und Josephstadt, der unteren Einsp.
Kleinseite, der Vororte Karolinental, Smichow, kgl. K h
Weinberge usw.: lj\ Stunde
x/2 Stunde
jede folgende 1/4 bzw. bei Zweispännern 1/z Stunde
Brückengeld .
Nach der oberen Kleinseite, auf den Hradschin, nach 1
Bubna - Holeschowitz und Zizkow und nach der V
Zitadelle Wyschehrad • J
Von und nach den Bahnhöfen (Handgepäck frei, I
Koffer das Stück im Einsp. und Zweisp. 40 h) . I qq 1 f_
Von der Alt-, Neu- und Josephstadt nach: Baumgarten,
Belvedere , Bubentsch , Kaisermühle , Koschif bis
Clamscher Garten, Nusle, Wolsan, Wrschowitz . . 2. — 3. —
Sterntiergarten 4. —
Bückfahrt und Wartezeit bei Einsp. jede V* Stunde . — 40
Rückfahrt und Wartezeit bei Zweisp. jede V2 Stunde . 1.
Automobildroschken: 1-2 Pers. 600m II, je 300m mehr 20 Ä; nachis
(10-6 Uhr) 300m 1 K, je 150m mehr 20 h. Koffer je 40 h. Zuschlag von
den Bahnhöfen, Theatern usw. 40 h.
Elektr. Straßenbahnen (14-30 A; übliches Trinkgeld 2 h). Die Wagen
sind, wie in dem nachstehenden Verzeichnis, mit Nummern bezeichnet.
Den Graben berühren die Linien 1, 3, 5 und 11. 1. Podol (PL jenseitE 9)-
Riegerkai (PL E 6, 7)- Graben (Na Pfikope; PL F G 5)- Staatsbahnhof (PL
G H 4)-Franz-Josephs-Bahnhof (PL H 5, 6) -Wrschowitz (PI. K 8). — 2. Tsche-
chisches Theater (Närodni divadlo; PL E 6) - Brennte Gasse (Spälenä ulice;
PL E F 6)-Kronenstraße (Korunnf tfida; PL K 7)-Karlsstraße (Karlova tfida ;
PL 15) -Staatsbahnhof (PL G H &)- Pulverturm (PL G 4). — 3. Baumgarten
(Krälovskä Obora; PL E 1)- Franz -Josephs -Brücke (PL G 3) -Graben (Na
PfikopS; PL F G5)-Böhm. Museum (PL G 6)-Havlicekstr. (Havlickova trida;
PL G 1)-ES. königl. Weinberge (PL H 8). — 4. Baumgarten (Krälovskä Obora;
PL E l)- Großer Ring (Velke nämesti; PL F 4)- Franzenskai (Frantiskovo
näbfezi; PL E 5) -Karlsplatz (Karlovo nämesti; PL F 6, 7) -Wyschehrader
Bahnhof (PL E F 8)- Nusle (Jaromirgasse; PL F G9). — 5. Vysocan (PL jenseit
K 3) - Nordwestbahnhof (PL H 3) -Graben (Na Pfikope; PL F G 5) -Kaiser-
Franz-Brücke (PL D 5, 6)-Kleinseitner Ring (Malostranske nämesti; PL C 4)-
Pohcfelec (PL A 4). — 6. Belskystraße (Belske'ho tfida; PL G 1, 2)-Nordwest-
bahnhof (PL H 3) -Staatsbahnhof (PL G H 4) -Wassergasse (Vodickova ulice;
PL F 6) -Palackf -Brücke (PL D E 7) -Bahnhof Smichowv(Pl. D Q)-Cervenä
zahrada (PL jenseit D 9). — 7. Josephsplatz (Josefske nämesti; PL G 4)-Nord-
westbahnhof (PL H 3)-Karolinental-£ie&era. — 9. Zizkow (PL I K 5)-Franz-Jo-
sephs-Bahnhof (PL H 5, 6)-Wenzelsplatz (PL F G 5, 6)-Ferdinandstraße-Kaiser-
Franz-Brücke (PL D 5, 6)- Bahnhof Smichow (PL D 9). — 11. Streschowitz (PL
jenseit A 2)-Belcredistr. (Belcrediho tfida; PL E F 2)-Franz- Josephs-Brücke
(PL G 3)-Graben-Wenzelsplatz-Jungmannstraße (Jungmannova tfida; PL
I K fy-Straschnitz. — 12. Koschirsch (PL A B 7)-Kleinseitner Ring (Malostranske
288
Route 44. PRAG. Prakt. Vorbemerkungen.
nämesti; PI. C 4) - Cechbrüeke (PI. E 3) -Staatsbahnhof (PI. GH §- Franz-
Josephs-Bahnhof (PI. H5, 6). — 14. Smichow (PI. C 6-8)-Palackybrücke (PI.
D E 7)-Staatsbahnhof (PL G H i)-Lieben.
StraBenbahs-Ründfahet (1. Juni bis 80. Sept.) vom Josephsplatz (PI.
G 4) 2i/2 Uhr in 4 St., mit Besichtigung der Burg, des Rathauses und des
ethnographischen Mnseums; 31.
Drahtseilbahnen: im Sommer vom Aujezd (Kleinseite) zur Hasenburg
(S. 302) alle 10 Min., hinauf 20, hinab 12, hin und zurück 24 A; — von der
Franz- Josephs-Brücke auf das Belvedere (S. 301), 6 h.
Theater : Deutsches Landesiheater (PI. F5), am Obstmarkt; Neues Deutsches
Theater (PI. G 6), beim Stadtpark. — Tschechisches Nationaltheater (PI. E 8),
am Franzenskai.
Kunstaussteilungen : zeitweilig im Rudolphinum (S. 292) und im Manes-
Verein (PI. C 8).
Auskunft in der Deutschen Auskunftstella, im Deutschen Haus (S. 287).
Besuchsordnung der Sammlungen u. dgl.
Altneuschule (S. 294): außer Sa. und an hohen jüdischen Feiertagen tägl.
8-12 und 1-7 Uhr gegen Eintrittskarten (40 h).
Belvedere, Lustschloß (S. 301), s. Hofburg.
Böhmisches Museum (S. 294): So. 9-1 Uhr gegen 20 h, werktags 10-4 Uhr,
Mi. Sa. frei; sonst gegen IE. •
Dom (S. 299), geöffnet zur Besichtigung wochent. 9V2-7l/2 (Winter 4) Uhr,
So. 12-3, I-71/2 Uhr. Dem herumführenden Kirchendiener 30 h (in
den Stunden, wo der Dom geschlossen ist, 60 A), wobei man einen
guten gedruckten Führer erhält/ '
Hofburg (S. 298): im Sommer tägl. 11-1, 4-8 (Okt. bis Ende Mai 5) Uhr
gegen Karten (40 h, zugleich für das Lustschloß Belvedere), die in der
Kanzlei der Schloßhauptmannschaft ausgegeben werden. 16. Mai und
28. Sept. freier Eintritt.
Judenfriedhof (S. 294): außer Sa. und an hohen jüdischen Feiertagen tägl.
8-6 Uhr gegen Eintrittskarten (40 h).
Kunstgewerbe-Museum (S. 293): außer Mo. tägl. 10-3 Uhr; frei. Bibliothek
geöffnet Di. bis Sa. 10-12, Mi. Sa. auch 5-8 Uhr.
Loretolirche (S. 300), Schatzkammer im Sommer tägl. 8-4 Uhr; im
Winter nach Anmeldung tags zuvor im angrenzenden Kapuzinerkloster.
Moderne Galerie des Königreichs Böhmen (8. 301): außer Mo. werktags 10-3
bzw. 5 ühr, Sonn- u. Festt. 9-2 Uhr; unentgeltlich.
Ndprsteh's Böhmisches Gewerbemuseum (S. 292) : im Sommer Sonn- u. Festt.
9-12 Uhr gegen 20 h, Di. Fr. 9-12 Uhr nach Anmeldung 1 Pers. gegen
2 iT, mehrere je 1 K.
Nostitz" scher Palast (S. 297) : Gemälde, nurim Sommer nach Anmeldung ; Trkg.
Rathaus, Altstädter (S. 291): werktags 9-4, Sonn- u. Festt. 9-1 Uhr; 40 h.
Rudolphinum (S. 292), Gemäldegalerie und Kupf erstichkabinett : außer Mo.
tägl. 9-1 Uhr; frei.
Stadt. Museum (S. 296): So. 9-12, Di. Mi. Fr. Sa. 2-6 (Winter 4) Uhr ; frei.
Strahow (S. 300), Gemäldegalerie werkt. IOV2-HV2 Uhr, Bibliothek nur im
Sommer werkt. 10-ll3/4 Uhr.
Technisches Museum (S. 298) : Mi. Sa. 12-5, Sonn- u. Festt. 9-12, 2-5 Uhr; 40 h.
Tschechisch-slawisches ethnographisches Museum (S. 302): tägl. 8-12 Uhr gegen
1 K und, außer Mo., 2-6 Uhr frei.
Universitäts-Biblioihek (S. 292): werkt. 9-1, 3-8, Besichtigung ll-l Uhr.
Waldstein' scher Palast (S. 297): nach Anmeldung beim Kastellan (im
I. Hofe r.); Trkg.
Bei beschränkter Zeit (D/2 -2 Tage). I. Tag: vorm. Pulverturm
(S. 290), Altstädter Ring (S. 290), Rudolphinum (S.292), Judenfriedhof (S. 294)
und Altneuschule (S. 294) ; nachm. Hasenburg (S. 302) oder Baumgarten (S. 301).
— II. Tag: vorm. Karlsbrücke (S. 296), Strahow (S. 300; am besten zu Wa-
gen), Hradschin (S. 298), Lustschloß Belvedere (S. 301), Waldslein' scher Palast
(S. 297). Ausflug nach Karlstein s. S. 325.
Prag (187m), tschechisch Praha, die Hauptstadt des österr.
Kronlandes und Königreichs Böhmen, Sitz des Korpskommandos
Geschichte. PRAG. 44. Eouie. 289
des 8. Armeekorps, eines Fürsterzbischofs, einer deutschen (1800
Stud.) und seit 1882 einer tschechischen (4200 Stud.) Universität,
einer deutschen (seit 1806) und einer tschech. technischen Hoch-
schule usw., liegt auf "beiden Seiten der Moldau (Vltava) in einem
weiten Talkessel, dessen Grund und Anhänge das mächtige Häusei-
meer ausfüllt. Zahlreiche Türme und Barockpaläste, der von statt-
lichen Brücken überspannte Strom, am linken Ufer die vom Hrad-
schin gekrönten Höhen "bilden zusammen ein äußerst malerisches
Städtebild, dem die geschichtlichen Erinnerungen noch einen eigen-
tümlichen Zauber verleihen. Die Einwohnerzahl beträgt 225 000,
mit den Vororten Karolinental (Karlin), Zizkow, Weinberge (Vino-
hiady) und Smichcw 600000 (8o/0 Deutsche, zumeist Kaufleute,
Beamte und Mittelstand), dazu 8500 Mann Garnison. Die Stadt
zerfällt in acht Bezirke: am r. Ufer der Moldau die Altstadt (Stare*
Mesto; I. Bez.), die Josephstadt (Josefov; Y.), die Neustadt (Nov6
Mesto; IT.) rings um die Altstadt, der Wyschehrad (VI.) und Lieben
(VIII.); am 1. Ufer die Kleinseite (Mala Strana; III.) im Tal und
an den Abhängen des Hradschin und Laurenziberges, der hoch-
gelegene Eradschin (Hradcany; IV.) mit der k. Burg, Holeschowitz-
Bubna (Holesovice - Bubny ; VII.). Die Industrie (Brauereien,
Mühlen, Eisengießereien, Textilwaren, Maschinenfabriken u. a.)
hat sich hauptsächlich in Holeschowitz-Bubna, Lieben, Smichow
und Karolinental angesiedelt.
Die Gründung Prags wird auf Libussa, die sagenhafte erste Herzogin
von Böhmen (vin. Jahrh.), zurückgeführt. Gegen das Ende des xi. Jahrh.
entstand in der jetzigen unteren Neustadt eine deutsehe Kolonie, die
namentlich von Ottokar II. (1253-78) gefördert wurde. Kaiser Karl IV.
(1346-78), auf den die meisten mittelalterlichen Bauten der Stadt zurück-
gehen, setzte 1344 die Erhebung Pragg zum Erzbistum durch und gründete
1348 die Neustadt, sowie die Universität, die älteste Hochschule im deut-
schen Reich. Der in Frankreich erzogene Fürst berief französische, deutsche
(Peter Parier, Baumeister und Bildhauer-, die Maler Meister Dietrich
oder Theodorich, Nik. Wurmser) und italienische Künstler; die 1348 ge-
stiftete Prager „Malerzeche" ist die älteste Malerschule Deutschlands. Karls
Nachfolger, Wenzel IV. (1378-1419), beschränkte auf Betreiben des Magisters
Johannes Hus die Rechte der Deutschen an der Universität zu Gunsten der
Tscbechen, weshalb im J. 1409 viele Professoren und an 2000 deutsche Stu-
denten auswanderten und u. a. die Universität Leipzig gründeten. Der Aus-
bruch der Hussitenkriege, die der Stadt viel Schaden brachten, fällt in das
J. 1419 : eine von Zilka geführte Volksmenge stürmte das Neustädter Rat-
haus, befreite die gefangenen Hussiten und warf die Ratsherren zum
Fenster hinaus. Wladislaw II. (1471-1516) erhob den Hradschin zum all-
einigen Herrschersitz in Prag. Ferdinand I. (seit 1526 König von Böhmen)
schuf das Lustschloß Belvedere, eine der schönsten Renaissancebauten
italienischen Stils dies3eit der Alpen. Sein Enkel, Rudolf II. (1576-1611),
lebte auf dem Hradschin nur seinen Kunstsammlungen (vgl. S; 59, 66) und
naturwissenschaftlich -astrologischen Studien, zu denen er die Gelehrten
Tycho Brahe (S. 291) und Joh. Kepler an seinen Hof berief. Über die
Auslegung des den Protestanten 1609 freie Religionsübung zusichernden
„Majestätsbrief s" kam es unter seinem. Bruder und Nachfolger Matthias
(1612-19) zu Streitigkeiten, die zum Ausbruch des 30 jährigen Krieges führten
(vgl. S. 298). Die Schlacht auf dem Weißen Berge (S. 302) entschied das
Schicksal der böhmisch-protestantischen Erbebung. Die 1631 eingedrungenen
Sachsen wies Wallenstein rasch zurück. 1648 nahmen die Schweden die
Klein seite und wollten eben die Altstadt angreifen, als die Nachricht vom
290 Eoute U. PRAG. Pulverturm.
Abschluß des Friedens kam. Dank den reichen Geldmitteln der Geistlichkeit
und des Adels trat Prag nun als Schauplatz der Barockkunst in die
vorderste Reihe. Im Kirchenbau hatten die Jesuiten die Führung. Auf
weltlichem Gebiet kann "Wallensteins glänzender Palast (S. 297) als ein
Vorläufer der neuen Richtung bezeichnet werden. Gegen Ende des xvn.
und im xvin. Jahrh. traten neben den italienischen Baumeistern vor-
wiegend Deutsche auf, so der S. 24 gen. Joh. Beruh. Fischer v. Erlach (S. 291)
und die aus Franken eingewanderte Architektenfamilie Dientzenhofer, von
der Fischers Schüler Eilian Ignaz Dientzenhofer (1690-1752) der bedeutendste
ist (S. 295, 297). Im österr. Erbfolgekrieg nahmen 1741 die Bayern, Sachsen
und Franzosen, 1744 die Preußen die Stadt ein. Im siebenjährigen Krieg
wurde es 1757 über zwei Wochen lang von den Preußen beschossen, aber
durch die Niederlage Friedrichs d. Gr. bei Kolin befreit. Unter Joseph II.
wurden 1784 die Magistrate der einzelnen Stadtteile zu einem einzigen
vereinigt. Der Prager Friede vom 23. Aug. 1866 beendete den Krieg zwi-
schen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft in Deutschland. —
Vgl. Jos. Keuwirth, Prag (Berühmte Kunststätten, Leipzig, 2. Aufl. 1912).
a. Die Stadtteile auf dem rechten Moldauufer.
Der Gr ab en (Na Pffkope ; PI. FG 4, Ö), ehemals Stadtgraben
am SO.-Rande der Altstadt, ist die belebteste Straße Prags, mit
reichen Läden, Großbanken und besuchten Kaffeehäusern. An der
O.-Seite Nr. 12 der seit 1738 von K. I. Dientzenhofer (?) ursprüng-
lich für den Grafen 0. Piccolomini aufgeführte Palast Sylva-
Tarouca (jetzt Eigentum der Stadt). Am NO. -Ende der Straße
erhebt sich der spätgotische Pulverturm (PI. G 4), ein seit 1475
nach dem Vorbilde des Altstädter Brückenturmes (S. 296) erbauter,
1883 hergestellter Torturm. Nördl. gegenüber das Städtische Re-
präsentationshaus , von Polivka (1911), mit Eestsaal und Cafe'-
Restaurant.
Wir wenden uns durch die Zeltnergasse (Celetnä ulice) in die
Altstadt. Auf dem 1. abzweigenden Obstmarkt (Ovoeny trh) das
1783 erbaute Deutsche Landestheater (PI. F 5 ; S. 288). Nördl. gegen-
über, in der Eisengasse (Zeleznä ulice; Nr. 11), das Carolinum
(PI. F 4, 5), seit 1383 Universität, jetzt nur noch für juristische
und philosophische Vorlesungen benutzt (deutsch und tschechisch),
mit schönem gotischem Erker auf der Obstmarktseite; im Promo-
tionssaal hielt einst Hus (S. 289) seine Disputationen.
Die Zeltnergasse mündet auf den Altstädter oder Großen
Ring (Velke nämesti; PI. F4), den altertümlichen Verkehrs -
mittelpunkt dieses Stadtteils, mit Laubengängen an der Süd- und
Ostseite. Die Mariensäule in der Mitte, von Joh. G. Pendel (1650),
erinnert an die Befreiung Prags von den Schweden im J. 1648.
Geplant Hus-Denkmal, von Sacharda.
Die Teynkirche (Zugang unter den Lauben Nr. 18, wo auch 1.
die Kirchendienerwohnung), an der O.-Seite des Ringplatzes, ehe-
mals die utraquistische Hauptkirche der Stadt, ist eine got. Basilika
ohne Querschiff. Der Chor wurde um 1380 vollendet, die halb ver-
deckte *Fassade mit dem hohen Giebeldach und den beiden 80m
h. spitzen Türmen, deren Helm vier zierliche Ecktürmchen um-
geben, seit 1460 unter Georg v. Podiebrad ausgeführt. Den goldenen
Geograph-Aas trwm
al#tr^
ÖBUBJ
5»
^.CtoOi: .-??
■Äal!
,«;i)eM^^___^^^
^aüxe
&tm^
&
.f # £ plagen. ¥ l^j
-• ÄdhJBth.s
2i Handelsa
St-StephanA/,
■£-3»*
Ernaus-
^iaHSife«L-I ri*^ ****** l^W^^'S^ ^^T 7
■•*■«
.&
^'-1 1&% m<^
hactts
ö_4,y a,
BanxLels- ^
Spital ^_
W
Ü*
"Wagner iDebes .Leipzig
BaViaus. PRAG. 44. Route. 291
Kelch, den der König nebst seinem Standbild zum Andenken an
seine Krönung im Giebel aufstellen ließ, ersetzte nacb der Schlacht
am Weißen Berge (S. 289) ein Marienbild. Schönes rundbogiges
Nordportal, mit Szenen aus der Leidensgeschichte im Bogenfeld
(Auf. des xv. Jahrh.). Im Innern am vierten Pfeiler r. vom Haupt-
eingang der rotmarmorne Grabstein des dänischen Astronomen Tycho
Brake (f 1601). Am Hochaltar eine Himmelfahrt Maria von Karl
Skreta. In der Kapelle 1. vom Chor eine gotische Kreuzigungsgruppe
vom Triumphbogen (xv. Jahrh.) ; in der Marienkapelle, r. vom
Hochaltar, ein gotischer Taufkessel von Zinn aus dem J. 1414.
N. zunächst der Teynkirche der fürstl. Kinsky'sche Palast, im
Barockstil für den Grafen Golz wahrscheinlich von Anselm Luragho
erbaut. Er enthält u. a. das deutsche Altstädter Realgymnasium.
An der Westseite des Platzes das Altstädter Eathaus (Zutritt
e. S. 288), 1838-48 von Jos. Bergmann im neugotischen Stil an
der Stelle des alten Rathauses erbaut, von dem nur die 1381 voll-
endete malerische Erkerkapelle, der große Turm von 1474, die
Südseite mit reichem Portal (hier der Eingang) und die Ratsstube
(s. unten) erhalten blieben. Unten an der S.-Seite des Turms ein
Uhrwerk aus dem J. 1490, an dem sich nach jeder Stunde des astro-
nomischen Tages die Apostelflguren bewegen, worauf ein Hahn
kräht ; r. daneben zeigt eine Tafel an, wann die Uhr schlägt. Die
Standbilder am Balkon des zweiten Stocks, von Jos. Max, stellen
vier um Prag besonders verdiente Landesherren dar. Im südl. Teil
des Rathauses der neue Sitzungssaal (darin zwei Kolossalgemälde
von W. Brozik, 1. Hus vor dem Konzil zu Konstanz , r. Wahl
Georgs von Podiebrad), die alte Ratsstube, mit schönen Holz-
schnitzereien, und die Kapelle; im nördl. Teil das städt. Archiv.
Östl. gegenüber der Teynkirche der Teynhof (Eingang von der
Teyngasse), mit Renaissance-Fassade und -Hof (1560). Noch wei-
ter östl. die St. Jakob skir che (PI. F 4), in deren 1. Seitenschiff das
von J. B. Fischer von Erlach entworfene, von Brokoff 1716 aus-
geführte Grabmal des Kanzlers Wratislaw v. Mitrowitz.
Unweit westl. vom Rathaus, am Kleinen Ring, ein Brunnen mit
Eisengitter aus dem J. 1560, ferner, Ecke Husstraße (Husova trfda)
und Marienplatz, der gräfl. *Clam-Gallas'sche Palast (PI. E 4, 5),
1715-22 von J. B. Fischer v. Erlach erbaut, das Portal und der Her-
kulesbrunnen im ersten Hof von M. Braun,- im Innern z. Z. die
theolog. Fakultät der tschechischen Universität. — Weiter in der
Karlsgasse (Karlova ulice) r. das von den Jesuiten 1653-1726 im
Barockstil errichtete Clementinum (PI. E 4, 5), eine ganze Häuser-
insel, mit mehreren Kirchen und Kapellen, drei Toren und vier
Türmen. Das Gebäude enthält jetzt die theolog. Fakultät der deut-
schen Universität, die philosoph. Fakultät der deutschen und der
tschechischen Universität, die Universitäts - Bibliothek (S. 292),
das archäologische Institut (Gipsabgüsse), das erzbischöfl. Seminar,
die Sternwarte u. a. Die Salvatorkirche, an der W.-Seite, wurde
292 Route 44. PRAG. Budolphinum.
1578-1602 von den Jesuiten erbaut, der Portalvorbau 1649 von
C. Luragbo hinzugefügt. Im ersten Hof (von der Karlsbrücke), I.
zwischen Bäumen, das Standbild eines Prager Studenten in der Tracht
des xvii. Jahrh., zum Andenken an die Teilnahme der Studenten
bei der Abwehr der Schweden im J. 1648, von Em. Max (1864).
Die Universums- Bibliothek (Eintritt s. S. 288) besitzt 400000 gedruckte
Bände und 3921 Handschriften. Von Manuskripten seien genannt: das
Wyschehrader Evangeliar (xi. Jahrh.); das Passionale des Dominikaners
Colda, nach 1312 von dem Kanonikus Benessius gefertigt; Thomas' von
Stitny's christliches Lehrbuch (um 1374; tschechisch).
Zwischen dem Glementinum und der Moldau liegt das Kreuz-
herrensiift (PI. E 4), die Kirche 1679-87 von Carlo Luragho erbaut.
Davor, bei der Karlsbrücke (S. 296), das 1848 bei der 500jähr.
Jubelfeier der Universität errichtete Bronzestandbild Karls IV.,
nach E. Hähnel's Modell.
Jenseit der Altsiädter Mühlen (PI. E 5) und des angeblich aus
der Zeit Wladislaws II. stammenden alten Wasserturms führt der
Franzenskai (Frantiskovo näbfezf; PI. E 5) nach der Kaiser-
Franz-Brücke (S. 296). In der Mitte des Kais steht seit 1845 das
Franzensmonument , ein 23m h. gotischer Brunnen nach Jos. Kran-
ner's Entwurf, mit dem Bronzereiterbilde Kaiser Franz' I. und
allegorischen Sandsteinstatuen von Jos. Max. Unweit östl., an
der Bethlehemgasse, die H. KreuzTcapelle, ein kleiner romanischer
Rundbau, 1865 hergestellt.
Östl. vom Franzensmonument, am Bethlehemsplatz (Betlemske nä-
mesti; PI. E 5), stand einst Hus1 Wohnhaus (jetzt Nr. 7) und die Kapelle,
in der er predigte. — In dem Hause Kr. 1 ist NäprtteJc's Böhmisches Ge-
werbemuseum (Eintritt 6. S. 288); beachtenswert die böhmischen Stickereien.
Stromabwärts gelangt man von der Karlsbrücke durch die
Kreuzherrengasse zu dem Kronprinz-Rudolf- Kai (Näbfezi
korun. prince Rudolf a; PI. E 4), mit dem Rudolphinum. Eine neue
Brücke führt hier zur Kleinseite (s. S. 296).
Das Künstlerhaus Rudolphinum (PI. E 4), 1884 von Jos. Zitek
und Jos. Schulz erbaut, enthält außer dem Konservatorium der
Musik und zwei Konzertsälen die Ausstellungen des Kunstvereins
und (im I. Stock) die Bildergalerie der 1796 gegründeten Gesell-
schaft patriotischer Kunstfreunde. Eintritt s. S. 288; Zugang von
der Moldauseite. Inspektor: Paul Bergner. Katalog (1913) 3 K.
I. Saal (Vorraum der Gemäldegalerie): Skulpturen; r. Andrea della
Robbia, Madonnenrelief. — B.. der
II. Saal: ältere deutsche und niederländische Schulen. Rechts: 687.
Schule des Meisters Theodorich, Votivbild des Erzbischofs Oöko von Wlaschim.
— 222-224. Geertgen tot Sint Jans, dreiteiliger Flügelaltar; *230. Jan Gos-
taert gen. Mabuse, Flügelaltar, das sog. Prager Dombild (aus Mecheln):
in der Mitte der h. Lukas die Madonna malend, auf den Flügeln (von M.
Coxie) r. Johannes auf Patmos, 1. Martertod Johannes des Ev. ; 462. Meister
vom Tode der Maria (?), Anbetung der Könige, auf den Flügeln die Familie
des Stifters. — 379. Hans Eolbein d. /., Lady Vaux (das Original in Hampton
Court) ; *27. Hans Baidung Grien, Martertod der h. Dorothea (1516).
III. Eckzimmer: böhmische Schule (xrv.-xvi. Jahrh.).
IV. Saal (r. von SaalH): Italiener, spätere Niederländer und Deutsche.
Linke Langwand: 486. Paolo Morando (gen. Cavazsola), männl. Bildnis.
Kunstgewerbe-Museum. PRAG. 44 Route, ovo
— Ohne Nr. *Frans Hals, Bildnis des Jasper Schade van Westrum; G. Dou,
Mädchen am Balkon; Gerard Ter Boreh, Mann und Frau. — 452. Frans
Luycx, Octavio Piccolomini; o. Kr. Rubens, Vision des h. Augustin (aus
der Thomaskirche, 1639); o. Nr. 9Rubens, Martertod des h. Thomas (aus
der Thomaskirche, 1639); Jac. Gerr. Cuyp, Bildnis einer Dame (1636).
V. S aal (folgt auf Saal III). Kabinett a: 70. Diericl Boutt, Grablegung
Christi; 120-123. P.Bruegheld. Ä., Landschaften; 118, 119. P. Brueghel d. J.,
Anbetung dei Könige, Winterbelustigungen; Rubens: 585. Verkündigung
Maria (kleines Bild), 586. Skizze der Austreibung aus dem Paradiese für
die Jesuitenkirche in Antwerpen. — Kab. b: 559. Pieter Potter, die Waeht-
stube (1631); 594. D. Ryckaert III., der Labetrunk (1638). — Kab. d: 227.
Luca Giordano, Lucretia ; 721. Watteau, bei Fackellicht heimkehrende Ge-
sellschaft (Skizze). — Kab. e: 203. A. van Everdingen, norwegische Land-
schaft; o. Nr. Sal. van Ruysdael(f), Landschaft; 358, 359. Com. de Heem,
Früchte; 660. Frans Snyders(?), Stilleben. — Kab./: 233. A. Goubau,
Lagerszene; 375. Jan van den Hoecke, Philemon und Baucis; 493, 494.
A. van der Neer, Kegelbahn, Mondscheinlandschaft; 463. Gabr. ifetsu, die
Fischhändlerin ; *225. A. de Gelder, Vertumnus und Pomona; 706. W. van
de Velde d. J., leicht bewegte See. — Kab. g: 737. Phil. Wouwerman, Pferde
auf der Weide ; *668. Jan Steen, die Katzenmusik; 169. A. Cuyp, Landschaft
mit Vieh; 199. G. van den Eeckhout, Rebekka und Elieser am Brunnen. —
Kab. h: r. *200. Ad. Elsheimer, Tempel am See.
VI.. Eckzimmer: Maler des xvm. und vom Anfang des xix. Jahrh.,
meist Österreicher (r. 95. Joh. Chr. Brand, Donaulandschaft bei Theben).
— VII. Saal: böhmische Maler des xvn. und xvm. Jahrh. (Karl Skrela,
Peter Brandt, W. L. Reiner). — VIII. S a a 1 : 1. 236. /. B. Grenze, junges Mädchen ;
o. Nr. Karl Würbs, das Altstädter Bathaus.
IX. -XVI. Saal: neuere deutsche, französische u. a. Bilder (Courbet,
Defregger , Dupri, Lenbach, Gabriel Max, JSegantini, Thoma, Troyon); im
XU. Saal (schöner Blick auf den Hradschin) solche von deutschen und
tschechischen Künstlern des xvin. Jahrhunderts.
Beim Kabinett a des V. Saales gelangt man über eine Treppe zu dem
Kupfebstichkabinbtt und zu dem z. Z. geschlossenen Hollabeum, mit
457 Blättern von Wenzel Eollar (geb. 1607 zu Prag, t 1677).
Das Kunstgewerbe-Museum (PI. E 4), ö. hinter dem Rudolphi-
nnm, von Jos. Schulz 1899 erbaut, enthält im Halbgeschoß eine
Bibliothek (1.) und Räume für -wechselnde Ausstellungen, in den
beiden oberen Stockwerken die kunstgewerblichen Sammlungen.
Eintritt -s. S. 288; Direktor: Dr. K. Chytil. „Führer" 1 K (1909).
EbdgeschoB. Am Fuß der Treppe Sandsteinstatuen (Venus mit Amor
und Merkur) von Matth. Braun (t 1738).
I. Stock. — Geradeaus I. Saal (Votivsaal): ein kleines Bronzepferd
von Adr. de Vries (1610) und eine Bronze-Brunnengruppe, Venus und Amor,
von B. Wurzelbauer (1599). — II. Saal (1.): Keramik. Majoliken, deutsches
Steingut, Delfter Fayencen, Porzellan. Außerdem drei schöne Kachelöfen.
— III. Saal: antikes, persisches und spanisches Glas; Reste von antikem
und mittelalterlichem Glas; schöne venezianische und böhmische Gläser.
— IV. Saal: Goldschmiedearbeiten, Email, Siegel, Bleireliefs, Uhren und
Medaillen. — V. Saal (r. vom I. Saal): Arbeiten aus Schmiedeeisen (Gitter,
Truhenbeschläge, Prachtschlösser, Schlüssel u. a.) und Bronze (ital. Re-
naissance-Türklopfer), ferner Arbeiten in Zinn, Messing, Kupfer und Blei,
eine Gewehrsammlung u. a. — VI. Saal: kirchliche Holzskulpturen, kleinere
Arbeiten in Elfenbein, Holz, Stein und Perlmutter. — VII. Saal: Schränke,
Truhen, holzgeschnitzte Füllungen.
H. Stock. — R. Vm. Saal: Drucke, alte Buchdeckel , Ledereinbände.
— Nebenan der IX. Saal: Stickereien, Fächer. — Die übrigen Säle ent-
halten die reichhaltige Lanna'sche Sammlung: Gläser, hervorragend die vene-
zianischen und böhmischen ; Keramik, kleine Skulpturen, Metallarbeiten.
Östl. vom Rudolphinum liegt die Josephstadt, die ehem.
Judenstadt, jetzt zumeist von stattlichen Neubauten eingenommen,
294 Route 44. PRAG. Judenfriedhof.
Südl. vom Kunstgewerbemuseum gelangt mau durch die Joseph-
städter Gasse, dann 1., in die Meiselgasse (Majslova uliee). An
ihrer r. Seite steht n. gegenüber dem 1765 im Barockstil erneuten
alten jüdischen Rathaus die älteste Synagoge Prags, die Altneu-
schule (PI. E 4; Eintr. s. S. 288), ein nach dem Brande der Juden-
stadt (1338) im frühgotischen Stil neu aufgeführter unscheinbarer
Bau. In dem zweischiffigen Innern hängt am Gewölbe eine große
Fahne, ein Geschenk Kaiser Ferdinands III. für die Tapferkeit
der Juden bei der Schwedenbelagerung von 1648.
"Wenige Schritte westl. der Eingang des stimmungsvollen alten
*Ju&eniiiedliQfsiBeth-Chajim, d. i. Haus des Lebens ; P1.E4). Ein-
trittskarten (s. S. 288) unweit Josephstädter Gasse 36 in der Kanzlei
der 1564 gegründeten israelitischen Beerdigungsbrüderschaft.
Dicht gedrängt, da die Toten wegen des beschränkten Raumes über-
einander beerdigt wurden, stehen hier unter Holunderbäumen über 12000
bemooste, mit hebräischen Inschriften bedeckte Leichensteine; der nach-
weisbar älteste ist der des Eabbiners Abigdor Karo (f 1439), der jüngste
von 1787. Manche haben das Zeichen des Stammes : zwei segnende Hände
bedeuten das Geschlecht Aaron, eine Kanne den Stamm Levi, eine Traube
den Stamm Israel usw. Ein Sarkophag mit eingemeißeltem Löwen be-
zeichnet das Grab des gelehrten und wundertätigen Eabbi Jehuda ben Be-
zalel Low (f 1609). Auch Familiennamen sind symbolisch dargestellt :
Low (Löwe), Hahn, Hirsch, Karpeles (Karpfen), Fischl (gekreuzte Fische).
Die auf den Grabmälern aufgehäuften Steinchen sind von Verwandten oder
Freunden der Verstorbenen als Zeichen der Achtung niedergelegt worden.
Josephstädter Gasse 37 (PL E F 4) das jüdische Museum: Zu-
tritt tägl. außer 121/2~21/2 Uhr, Eintrittskarten zu 40 h in der oben
gen. Kanzlei der Beerdigungsbrüderschaft.
Rings um die Altstadt erstreckt sich nach Osten und Süden die
Neustadt. Südwestl. vom Graben (S. 290) der Wenzelsplatz (Vä-
clavske nämestf ; PI. F G 5, 6), 680m lang, 60m breit ; auf dem
gegen Südosten ansteigenden Teil ein Bronzereiteriild des h. Wenzel
(S. 299) auf hohem Sockel, von Myslbek (1912).
Den oberen Abschluß des Platzes bildet das Böhmische Museum
(PI. G 6), 1885-90 von Jos. Schulz erbaut, im Innern reich aus-
gestattet. Eintritt s. S. 288; „Führer" 1 #20.
Vom Eingang gelangt man geradeaus durch das Treppenhaus (von hier
hinab in das Kupferstichkabinett) in den
I. Stock. In der Mitte das Pantheon, ein durch zwei Stockwerke
reichender Festraum , mit acht Bronzestatuen verdienter Böhmen , von
Ludw. v. Schwanthaler (1840), Bronzebüsten und Wandgemälden. — Rechts
1. Saal: Urkunden, alte Handschriften und Wiegendrucke. Im 7. Pult die
Mater verborum (xm. Jahrh.), eine Abschrift des Universallexikons des Abtes
Salomo von St. Gallen, mit berühmten Miniaturen ; im 15. P. das Orationale
des Ernst (Arnestus) von Pardubitz, ersten Erzbischofs von Prag (•{• 1364),
sowie die Königinhofer Handschrift (Fälschung, s. S. 353); im 25. P. Hus1
Schriften-, im 27. P. ein Brief ifczka's (1422); im 50. P. ein Stammbuch mit
dem Autograph Tycho Brahe's (S. 291); im 53. P. die Hauptwerke des
Comenius, Urkunden Wallensteins , Gustav Adolfs und Tillys. An den
Wänden alte Ansichten Prags. — 2. Ecksaal: böhmische Münzen bis 1858,
Medaillen, Krönungsmünzen, Siegelstöcke. — Zurück und 1. durch den
1. Saal in Saal 4-6: Vorgeschichte. — 7.-10. Saal: historisch-archäologische
Wyschehrad. PRAG. 44. Route. 295
und ethnographische Sammlungen. Im 7. Ecksaal zwei altböhmische Apo-
theken (xvn. und xviii. Jahrh.). Im 8. Saal hussitische Dreschflegel, Tartschen
und Wagenbüchse (r. von Saal 7); in den Schränken böhmische geschliffene
Gläser (xvii. und xviii. Jahrh.), Musikinstrumente, böhmisch -mährische
Majoliken, Elfenbeinschnitzereien und Goldschmiedearbeiten (Mitra des h.
Eligius, Geschenk Karls IV. an die Goldschmiedezunft, 1378 5 am dritten
Fenster vom Eingang). Im 9. Saal („böhmische Bauernstube") Sammlungen zur
böhmischen Volkskunde. Im 10. Saal („mährisch-schlesische Bauernstube")
Trachten und Stickereien der mährischen und ungarischen Slowaken, der
Hannaken, Walachen und Schlesier. — 11.-17. Saal: naturwissenschaftliche
Sammlungen. Im 11. Saal (nur für Fachleute) Herbarien. 12. Saal: botanische
Schausammlung. 13.-17. Saal : mineralogisch-petrographische Abteilung.
H. Stock. Fortsetzung der naturwissenschaftlichen Sammlungen. —
1.-8. Saal: paläontologische und geologische Sammlungen. Im 1. Saal
(„Barrandeum" ; 1. vom Eintritt der letzte): 1.-3., 64.-66. Sehr. Typen der
Gesteine des böhmischen Urgebirges-, 4.-63. Sehr. Silurformation. Im 2. Saal
(„Sternbergeum") Pflanzen und Gliedertiere der Steinkohlenformation. —
9.-17. Saal: zoologische Sammlungen (9. Fauna Böhmens).
N.ö. unterhalb des Franz-Josephs-Bahnhofs der Stadtpark; an
der O.-Seite, in der Parkstraße (Sadovä silnice), das Neue Deutsehe
Theater (PI. G 6), von Fellner und Helmer (1887).
i/i St. südl. vom SO. -Ende des Wenzelsplatzes die gotische
*Karlshofer Kirche (PI. G8), in Form eines Achtecks 1351-77 von
Peter Parier erbaut, das Innere seit 1720 von Kilian Dientzen-
hofer modernisiert; die Kuppel (22,75m Durchmesser) mit dem
prachtvollen Sterngewölbe gilt als eine der glänzendsten konstruk-
tiven Leistungen des Mittelalters.
Die Südspitze von Prag bildet der Wyschehrad (PI. E F 9 ,
Straßenbahn Nr. 1, 4), nach der Überlieferung die Burg Libussa's
(S. 289). Die Höhe des Berges nehmen Festungswerke ein (hübsche
Aussicht von der nördl. Bastei). Aus alter Zeit sind hier die runde
romanische Martinskapelle (Mitte des xn. Jahrh.) und die Kollegiat-
kirche St. Peter und Paul erhalten, ursprünglich eine romanische
Anlage (um 1070), im xv. Jahrh. zu einer dreischiffigen spät-
gotischen Basilika umgebaut.
Nördl. vom Wyschehrad, in der Wyschehrader Straße (Vyseh-
radskä trf da), das Ematjsklosteb, (PI. E 7), ein Benediktinerkloster
aus der Zeit Karls IV., mit der seit 1880 durch die Beuroner
Benediktiner restaurierten und neu ausgemalten Marienkirche,
einem gotischen Hallenbau (1348-72); in den 26 Wandfeldern des
Kreuzganges eine große Freskenfolge (alt- und neutestamentliche
Szenen in Parallele, nach Art der sog. Armenbibeln), das durch
wiederholte Übermalung sehr verdorbene Hauptdenkmal der alten
Prager Malerschule. — Dem Kloster östlich gegenüber die von K. I.
Dientzenhofer vor 1749 vollendete Kirche des H. Johann von Nepc-
muk am Felsen, ein Zentralbau mit doppelarmiger Freitreppe. —
Östl. vor der Palacky-Brücke (PL D E 7) ein stattliches Denkmal
des Historikers Fr. Palacky (f 1876), von Sucharda (1912).
Die Wyschehrader Straße mündet auf den Karlsplatz (Kar-
lovo namesti; PI. F6, 7), den 530m 1., 150m br. größten Platz
der Stadt, mit hübschen Anlagen und drei Denkmälern. An der
296 Route 44. PRAG." Karlsbrücke.
"Westseite die Tschechische Technische Hochschule. In der n.ö. Ecke
das S. 289 gen. ehem. Neustädter Rathaus (PI. F 6; jetzt Straf-
gerichtsgebäude), von welchem hei dem Neubau (1806) nur ein
1451 begonnener schlichter Turm übrig geblieben ist ; die Süd-
fassade wurde in den letzten Jahren in alter Gestalt hergestellt.
Im 0. des Karlsplatzes liegen die Hörsäle und Institute der medizini-
schen Fakultät der beiden Universitäten, Krankenhäuser u. a. — In der
Stephansgasse (Stepänskä ulice) die in der zweiten Hälfte des xiv. Jahrb..
erbaute gotiscbe St. Stephanskikche (PI. F 6, 7); in dem modernisierten
Innern ein spätgotisches Taufbecken (1462).
Nördl. vom Karlsplatz die seit 1347 erbaute Maria-Schneekirche
(PI. F 5), mit großem Hochaltar (1625). Davor eine sitzende
Bronzestatue des tschechischen Sprachforschers Jos. Jungmann
(1773-1847), von L. Simek (1878).
Die Ferdinandstraße (Ferdinandova trf da), die Fortsetzung
der vom Graben (S. 290) kommenden Obstgasse (Ovocnä ulice),
zieht sich von hier westl. zur Moldau. Am Ende der Straße r. (Nr. 7)
die Böhmische Sparkasse, von Ullmann (1861); 1. das Tschechische
Nationaltheater, nach Zitek's Plänen im Renaissancestil erbaut,
nach dem Brande von 1881 von Jos. Schulz umgebaut. — Die 1900
neu erbaute Kaiser -Franz -Brücke (PI. D 5, 6; 2 h Brückengeld)
führt weiter über die Schützeninsel (S. 286) nach der Kleinseite
(s. unten). — Franzenskai s. S. 292.
Von dem an den Graben (S. 290) n.ö. angrenzenden Josephs-
platz (Josefske nämestl'; PI. G 4) gelangt man : nördl. durch die Elisa-
bethstraße (Eliscina trida) zu der Franz-Josephs-Brücke (PI. G 3 ;
2 h Brückengeld), — östl. durch die Pofitscher Straße (Poricskä
trida) zum Nordwestlahnhof (S. 286) und zu dem kleinen Poritscher
Park (PI. H 4), mit einem Kriegerdenkmal für 1848-49, von Jos.
Max. An der S.-Seite des Parks das beachtenswerte städt. Museum
(PI. H4; Eintr. s. S. 288). Es enthält im ersten Stock Kunst-
gewerbe, kirchliche Altertümer, Hausrat, im oberen Stock Stadt-
ansichten, alte Drucke, Waffen, Rüstungen und Innungsstücke.
b. Die Stadtteile auf dem linken Moldauufer (Kleinseite).
Den Hauptverkehr zur Kleinseite vermittelt die sechzehnbogige
*Karlsbrücke (PL ED 4, 5), die 505m lange, 10m breite älteste
Moldaubrücke, 1357 unter KarllV. durch Peter Parier (S. 299) be-
gonnen, aber erst unter Wenzel IV. vollendet (Denkmal Karls IV.
s. S. 292). Den Aufgang beherrschen stattliche, 1874-79 herge-
stellte Verteidigungstürme gotischen Stils: am r. Ufer der *Alt-
städter Turm, der schönste Turm der Stadt; am 1. Ufer (Kleinseite)
ein Turm aus Karls IV. Zeit und ein kleinerer, ein Überrest der
alten Judithbrücke.
Den AltstädterTurm schmücken auf der O.-Seite zehn Wappen der
Länder, die einst mit Böhmen verbunden waren; über dem Torbogen,
r. und 1. neben dem Standbild des h. Sigismund, die sitzenden Statuen
Karls IV. und Wenzels IV. ; oben St. Wenzel und St. Adalbert.
Waldsteinscher Palast. PRAG. U. Route. 297
Ihren malerischen Eindruck verdankt die Brücke vornehmlich dem
reichen Statuenschmuck: Bronzekruzifix von Joh. Hilger (1606) und
28 Standbilder und Gruppen von Heiligen, meist Barock arbeiten aus dem
Anfange des xviii. Jahrh. (einige neuere von Jos. und Em. Max). R. in der
Mitte das nach dem Modell Joh. Brokoffs 1683 in ^Nürnberg gegossene
Bronzefltandbild Johanns von Nepomuk (S. 331), des erst 1729 heilig ge-
sprochenen böhmischen Landespatrons, zu welchem alljährlich, besonders
am 16. Mai, viele Tausende wallfahrten. Eine kleine Marmortafel mit
einem Kreuz r. auf der Brückenmauer, zwischen dem 6. und 7. Pfeiler,
bezeichnet die Stelle, wo der Legende nach der fromme Priester 1383 auf
Befehl Wenzels IV. hinabgestürzt wurde. — Am 1. Ufer, auf der Kampa-
Insel, seit 1884 eine moderne Nachbildung der spätgotischen Rolandsäule.
Yom W.-Ende der Karlsbrücke führt die Brückengasse (Ulice
k mostu) zum Kl einseitner Ring (Malostranske nämestf; PI.
C 4), mit dem bronzenen Radetzky - Denkmal (der Feldmarschall
auf einem Schild stehend, den acht Soldaten tragen), von Em.
und Jos. Max (1858).
In der Mitte des Platzes die von Christoph Dientzenhofer be-
gonnene, 1752 von K. Dientzenhofer vollendete *St. Nikolauskirche
(PI. 0 4), eine ehem. Jesuitenkirche, mit prachtvoller Kuppel; im
Innern Gewölbefresken von Oraker und Kuppelfresken von Falko. —
Gegenüber an der N. -Seite des Platzes, Ecke der Landtagsgasse
(Snemovni ulice), das Statthaltereigebäude (unweit nördl. das Land-
tagsgebäudej) an der W. -Seite das Korpskommando des 8. Armee-
korps.
"Von der NO. -Ecke des Kleinseitner Rings führt die Thomas-
gasse (Tomässka ulice) an der gotischen Thomaskirche (siv. Jahrh. ,
von Kil. I. Dientzenhofer umgebaut) vorüber auf den Waldstein-
platz (Valdstynske nämestf), an dem r. der große gräfl.
Waldstein'sche Palast (PI. D4; Zutritt s. S. 288), 1623-30
nach Plänen von A. Spezza von dem Mailänder G. Marini für
Albrecht v. Wallenstein, Herzog v. Eriedland, erbaut, heute noch
Eigentum der Familie und ziemlich unverändert erhalten. An der
Rückseite eine in drei Bogenstellungen zum Garten sich öffnende
*Halle (Sala terrena), mit Stukkaturen von B. Bianco(?) undFresken,
eine ehem. Badegrotte und ein Spielsaal (worin der ausgestopfte
Balg des Pferdes, das Wallenstein bei Lützen ritt, und ein altes
Bildnis), sowie der große Garten. Im I. Stock werden der schöne
Audienzsaal und die Kapelle mit einigen Bildern gezeigt.
In der zur Bruskagasse (S. 301) führenden Waldsteingasse
(Valdstynskä ulice) ist 1. (Nr. 12) das fürstl. Fürstenberg' sehe Falais
(Pl.D 3,4), mit schönem, terrassenförmig ansteigendem Garten.
Unweit der Brückengasse (s. oben), am Malteserplatz (Mal-
tezske nämesti), liegt der gräfl. Nostitz'sche Palast (PI. D 5),
mit Gemäldesammlung (an 300 Bilder). Zutritt s. S. 288; illustr.
Verzeichnis von P. Bergner (1905; 25" 40).
Hervorzuheben: * Rembrandt , ein Rabbiner (1634); * Rubens, General
Spinola in voller Rüstung ; 163. Jan van Ravesteyn, Mann und Frau (Pourbus
genannt) ; 48. O. Mostaert, der Markt ; 53. 2f. Knüpf er, Bad der Diana ; 278. Nie.
Ntuehatel, junges Mädchen ;*lG0.Jac.v. Rmjsdael, Waldlandschaft (Frühwerk);
298 Route 44. PRAG. HradscHn.
275. 0. Dou, der Gelehrte; 171. A. van Byck, h. Bruno (Jugendwerk); 215.
Vertpronck, Bildnis ; Neuchatel, Frau und Band; 212. B. Temers, Bauernkneipe.
Zwei Wege führen vom Kleinseitner Ring (S. 297) zum Hrad-
scMn : der kürzere nördl. gegenüber dem Korpskommando durch
das Schloßgäßchen (Zämeckä nlice), dann 1. anf der Neuen Schloß-
stiege (Schody zämecke; 205 Stufen); der längere bequemere
(10 Min.) westl. durch die Nerudagasse (Nerudova ulice), mit dem
(1.) gräfl. Morzin* sehen Palast (von 1670 ; die Atlanten an der Fassade
von F. M. Brokoff, 1714) und mit dem (r.) fürstl. Thurt sehen Palast
(PI. C 4 ; das Barockportal mit zwei Adlern von Matth. Braun), dann
rechts die Auffahrt hinauf.
Den Mittelpunkt des Hr&dschin (Hradcany; PI. B C 3, 4) bildet
der Hradschiner Platz (Hradcanske nämestf), ein längliches
Yiereck mit einer Mariensäule von F. M. Brokoff (1725). An der
N.-Seite der 1765 umgebaute ErzMschöfl. Palast; an der S. -Seite
der um 1550 aufgeführte fürstl. Schwarzenberg'sche Palast, mit
Sgraffitodekoration an der Fassade (im Innern das Technische Mu-
seum; Eintr. s. S. 288), und das Karmeliterinnenkloster; an der
W.- Seite der ehem. Toscana'sche Palast, jetzt dem Kaiser gehörig.
An die Ostseite des Hradschiner Platzes grenzen die ausge-
dehnten Gebäude der Hofburg (PI. C 4). Der älteste, 1303 durch
Brand verwüstete Bau wurde seit 1333 für den nachmal. Kaiser
Karl IV. durch Matthias von Arras aus Avignon (f 1352) erneuert.
Weitere Umbauten erfolgten unter Wladislaw II. (durch Benedikt
Rieth), unter Ludwig von Ungarn und unter Ferdinand I., der nach
dem Brande von 1541 die Wiederherstellung der Burg dem Bonifaz
Wohlmuet übertrug. Der Portalbau stammt von dem Vicentiner
Vincenzo Scamozzi (1614). Die letzte Vergrößerung der Burg, die
seitdem 711 Gemächer umfaßt, fand nach Plänen Nie. PacassVs
durch Anselm Luragho u. a. 1756-74 unter Maria Theresia statt.
Vom Vorhof wendet man sich geradeaus durch den Torweg,
aus dem r. eine Treppe zu den kaiserlichen Gemächern führt, in
den ersten Burghof (1. die S. 288 gen. Schloßhauptmannschaft, wo
die Eintrittskarten ausgegeben werden) ; weiter, r. von der Schloß-
kapelle, wieder durch einen überdeckten Durchgang in den zweiten
Burghof, wo 1. der Dom, r. der Eingang zu dem südl. Burgflügel
(läuten !).
Der Glanzpunkt der Burg ist der durch sein reiches spätgotisches Ge-
wölbe ausgezeichnete *Wladislawsche oder Huldigungssaal, 68m lang, 19m
breit, 13m hoch, 1484-1502 von B. Rieth erbaut; dahinter die 1563 von
B. Wohlmuet vollendete, ebenfalls gotische Landrechtsstube, bis 1847 Sitz des
böhmischen Landtags. Die ehem. Statthalterei war am 23. Mai 1618 Schau-
platz des hitzigen Wortwechsels zwischen dem Grafen Thurn an der Spitze
der protestantischen Stände und den kaiserlichen Statthaltern, deren ver-
haßteste, Martinitz und Slawata, nebst dem Sekretär Fabricius dabei aus
dem Fenster gestürzt wurden (unten ein Erinnerungskreuz). — Der nördl.
Teil der Burg, neben dem ersten Hof, enthält zwei prächtige Säle: den
deutschen Saal, ehemals Rudolfs U. Kunstkammer, und den 1601 von Eoratio
Fontana de Brussato hergestellten spanischen Saal (48m lang, 24m breit,
12m hoch).
Dom. PRAG. 44. Route. 299
Das beachtenswerte kleine Reiterbild des h. Georg auf dem
Brunnen im zweiten Burghof wurde 1373 von Martin und Georg von
Klausenburg in Bronze gegossen (das Pferd 1562 ausgebessert). —
In der nördl. Hofecke verbindet eine Galerie die Burg mit dem Dom.
Der *Dom (PI. C 4; Zutritt s. S. 288), die Metropolitankirche
zu St. Veit, nimmt die Stätte eines um 935 von Herzog Wenzel,
dem Heiligen, begonnenen kleinen Rundbaues ein. Den östl.
Teil des jetzigen Bans begann 1344 Matthias von Arras (S. 298)
in Anlehnung an die Kathedrale von Narbonne ; der bei seinem
Tode erst in den unteren Teilen fertig gestellte, 74m lange und
39m hohe Chor wurde 1356-85 durch Peter Parier aus Schwäbisch-
Gmünd in reichen deutsch - gotischen Formen vollendet. Der
Weiterbau (Langhaus seit 1392) ward seit den Hussitenkriegen
eingestellt. Nach dem Hradschinbrande von 1541 restaurierte
Bonifaz Wohlmuet den Chor und vollendete 1563 den Renaissance-
helm des südl. Hauptturmes (an 100m hoch). Erst 1867 wurde,
unter den Dombaumeistern J. Kranner (t 1871), J. Mocker (f 1899)
und K. Eilbert, der Ausbau der Kirche in Angriff genommen, der
im Äußern, mit den beiden schlanken Westtürmen, fast fertig ist.
Der *Chor, den man durch das unten gen. königliche Oratorium
(Südseite) betritt, ist dreischiffig, mit Umgang und zwei Kapellenreihen.
Seine Triforiengalerie schmücken 21 arg zerstörte Büsten von Haupt-
förderern des Dombaues aus dem xrv. Jahrhundert. — In der Mitte steht,
von dem schönen Renaissancegitter Jörg Schmidthammer'' s umgeben, das
große marmorne *Kaisergrabmal, von Alex. Colin 1570-73 in Innsbruck als
Denkmal Ferdinands I. (1556-64) und seiner Gemahlin, der Königin Anna
(+ 1547), begonnen, unter Rudolf H. 1585-89 zugleich zum Denkmal Maxi-
milians II. (1564-76) umgestaltet; oben die liegenden Figuren der drei
Fürstlichkeiten (in der Mitte Ferdinand I., r. Anna, 1. Maximilian IL);
an den Seiten die Medaillonbildnisse Karls IV. (+ 1378) und seiner vier Ge-
mahlinnen, Wenzels IV. (+ 1419), des Ladislaus Posthumus (t 1458) und
Georg von Podiebrad (+ 1471), die ebenfalls hier ruhen.
Chorkapellen. Die 1347-67 erbaute *Wenzelskapelle (die erste r., von
W. beginnend), mit dem Reliquienschrein des 935 in Alt-Bunzlau von seinem
Bruder ermordeten Herzogs Wenzel, des Schutzpatrons Böhmens, ist mit
böhmischen Halbedelsteinen ausgelegt und mit verblichenen Wandgemäl-
den verziert, deren untere Reihe, Darstellungen aus der Leidensgeschichte,
von dem Prager Meister Oswald (1373) herrührt; die mittelmäßigen oberen
Fresken aus dem xvi. Jahrh. schildern die Legende des h. Wenzel. Der
Bronzeleuchter mit dem Standbild des h. Wenzel ist von Hans Vischer in
Nürnberg (1532). — Die (unzugängliche) Kronkammer, über der Wenzels-
kapelle, enthält seit 1625 die böhmischen Kroninsignien (vgl. S. 326). — Am
ersten Pfeiler, gegenüber der Kapelle, das Barockgrabmal des Feldmarschalls
Grafen Schlick (f 1723), von M. Braun.
In der folgenden St. Andreas- oder Martinitzkapelle 1. unter dem
Fenster der Grabstein des kaiserl. Statthalters Jaroslaw von Martinitz (f 1649 ;
s. S. 298). — In der (nächsten) Kreuzkapelle 1. ein Gemälde von 1369 : das
Schweißtuch der h. Veronika; auf dem Rahmen die sechs böhmischen Lan-
desheiligen. — Weiter das königliche Oratorium, ein reicher spätgotischer
Einbau von Benedikt Rieth (1493), mit tief herabreichendem Schlußstein.
Im Chorumgang ist 1. das silberne Grabmal des h. Johann von
Nepomuk (S. 297), 1736 in Wien nach Jos. Em. Fischers Entwurf aus-
geführt. — Gegenüber auf dem Altar der St. Adalbert- oder Johann-
Nepomuk-Kapelle die silbernen Büsten der H. Adalbert, Wenzel, Veit und
Cyrillus (169ü). — Die Reliquien- oder sächsische Kapelle enthält die
gotischen Grabmäler der Könige Ottokar I. (1197-1230; r.) und Ottokar IL
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 19
300 Route 44. PRAG. Strahow.
(1253-78; 1.), von Peter Parier. — Nebenan in der Marienkapelle r. u.
1. die Grabmäler der Herzöge Bretislaw I. (+ 1055) und Spitihniew II.
(f 1061), wahrscheinlich ebenfalls aus der Werkstatt des Peter Parier. —
Gegenüber, an der Rückseite des Hochaltars, das Grab des h. Veit, mit
Standbild von Jos. Max (1840). — In der Kapelle Johannes des Täufers 1.
und r. die Grabmäler der Herzöge Bretislaw II. (f 1100) und Bofiwoj II.
(f 1124), sowie ein Bronzeleuchter, dessen romanischer Fuß aus der Mai-
länder Kriegsbeute Friedrich Barbarossas stammt (der obere Teil von
1641). — Unter der erzbischöflichen Kapelle die Gruft der Erzbischöfe von
Prag. — Gegenüber die kniende Bronzestatue des Fürsterzbischofs Friedrich
von Schwarzenberg (| 1885), von MyslbeTc (1904). Dabinter und gegenüber
der St. Anna-Kapelle ein zweiteiliges Holzrelief von O. Bendel (um 1630):
die Flacht Friedrichs V. durch Prag im J. 1620 (s. S. 302).
Die Schatzkammer, über der Sakristei, enthält ein Evangeliar des
ix. Jahrh. und kostbare Kirchengeräte (Reliquientafel von 1266, aus St.
Maximin in Trier; ital. Reliquienkreuz, Geschenk Papst Urbans V. an
Karl IV., u. a.). Eintrittskarten (II) in der Sakristei.
Hinter dem Dom, auf dem Georgsplatz (U sv. Jifi), ist gerade-
aus die romanische St. Georgsexrche, 912 gegründet, nach einem
Brande 1142-50 erneut, seit 1906 in Restauration und unzugäng-
lich, mit einem Seitenportal im Renaissancestil. Im Innern be-
achtenswerte Wandgemälde (xni. und xrv. Jahrh.) und das im
xv. Jahrh. erneute Grabmal der h. Ludmilla (f 927). — R. das
Theresianische Adlige - Damenstift (Eingang in dem tempelartigen
Vorhau), das an die 1541 z. T. abgebrannte gotische Allerheilig en-
kirche angebaut ist ; vom Balkon prächtige Aussicht über die Stadt
und die umgebenden Höhen (40 h Trkg.).
Am Ende des Georgsgäßchens (Jifskä ulice) gelangt man durch
das Tor neben dem Schwarzen Turm und dem Daliborka-Turm
(drei Verliese übereinander; Zugang 1. vor dem Tor, 40 h~) r. auf
die aussichtsreiche Bastei neben dem Lobkowitz sehen Palais. Die
Alte Schloßstiege (Stare zämecke schody; 98 Stufen) führt von
hier in die Bruskagasse (S. 301) hinab.
Vom Hradschiner Platz führt s.w. die Loretogasse auf den
Loretoplatz (Loretänske nämesti), mit dem gewaltigen, seit
1670 von Francesco Oaratti erbauten gräfl. Czernin' sehen Palast
(jetzt Franz- Joseph-Kaserne ; PI. A4). Gegenüber die Loretokirche
(1631), der Oasa Santa in Loreto nachgebildet. Die Schatzkammer
(Zutritt s. S. 288) hat einige Monstranzen aus dem xvn. Jahrh.,
darunter eine strahlenförmige, mit 6222 Edelsteinen. Im Turm
des Kapuzinerklosters (PI. A B 4) ein Glockenspiel von 1694.
Von dem s.w. angrenzenden Pohofelecplatz gelangt man 1. über
die Treppe in Nr. 8 auf den Strahower Platz (Strahovske
nädvori). R. , auf dem höchsten Punkt der Stadt, das Prämon-
stratenserstift
Strahow (PI. A4, 5; Zutritt s. S.288), 1140 gegründet, in
seiner jetzigen Gestalt zumeist aus dem xvn. und xviii. Jahrhundert.
Eintritt durch das Portal Nr. 1 gegenüber der oben gen. Treppe.
In der MakiI Himmelfahbt-Kibche r. das Grab des kaiserl. Generals
Grafen Pappenheim, der 1632 bei Lützen fiel. — In der Gemäldesammlung
(für Damen nicht zugänglich) das sog. *Rosenkranzfest, von Albrecht Dürer
Strahow. PRAG. 44. Route. 301
1506 im Auftrage der deutschen Kaufleute in Venedig gemalt (1841 über-
malt) : die h. Jungfrau mit dem Kinde, von Engeln gekrönt, mit Bildnissen des
Malers selbst, eines seiner deutschen Freunde in Venedig, des Kaisers Maxi-
milian L, des Papstes Julias II. und mehrerer Venezianer. — Die Bibliothek
(Eingang r. vor der Front der Maria Himmelfahrt- Kirche, eine Treppe
hinauf, klingeln) enthält über 100 COO gedruckte Bücher (darunter über
1200 "Wiegendrucke), 2000 Handschriften, alte Landkarten, Aulographen
Tycho Brahe's (S. 291) u. a. Im Hauptsaal ein großes Deckengemälde von
A. Fr. Maulpertsch (1794) und schöne Schränke aus dem ehem. Stift Brück bei
Znaim. — Vom Klostergarten prächtige Aussicht auf Prag und Umgebung.
"Wir kehren zur Hofburg zurück und begeben uns aus dem
ersten Burghof n. über den Hirschgraben und durch die Staub-
brückengasse (U prasneTio mostu) ins Freie , dann r. zwischen dem
unzugänglichen Kaisergarten (darin der „Singende Brunnen", 1568
von Jarosch in Bronze gegossen) und der Kadettenschule hin zum
*B«lvedere (PI. C 3; Eintr. s. S. 288), einem großartigen Lust-
haus, das Ferdinand I. 1536-52 durch Paolo della Stella, einen
Schüler Jacopo Sansovino's, in edlem ital. Renaissancestil erbauen
ließ (das Obergeschoß von Bonifaz Wohlmuet u. a. erst 1558 voll-
endet). Die Säulenhalle im Erdgeschoß ist mit einem Ranken-
fries und mythologischen Reliefs geschmückt ; an die Stelle der
alten Dekoration des großen Saals, der unter Rudolf II. als Mine-
ralienkabinett diente, sind mäßige Fresken aus der böhm. Ge-
schichte, von Chr. Rüben (f 1875), getreten. Vom Altan *Aus-
sicht auf den Hradschin und. die Stadt.
Yom Belvedere durch die Choteks- Anlagen (PI. D 3) und auf
der Chotekstraße (Ghotkova silnice) bergab zur Bruskagasse (Pod
Bruskou), wo in der Raphaelskapelle des Blindeninsütuts (PI. D 3)
schöne Fresken nach Entwürfen von Jos. v. Führich.
Östlich an dem steilen Moldauufer die * 'Kronprinz-Rudolf- oder
Belvedere- Anlagen, mit schönen Aussichtspunkten und Restaurant
(Drahtseilbahn in l*/4 Min. zur Franz- Josephs-Brücke s. S. 288).
Im N. der Kronprinz-Rudolf- Anlagen liegt der *Baumgarten
(Stromovka oder Krälovskä OboTa ; PL E 1) , ein prächtiger, dem
Lande gehöriger Park, mit einem Schloß (Sommerresidenz des
Statthalters) und Restaurant (Militärkonzerte). Straßenbahn Nr. 3
(S. 287) vom "Wenzelsplatz über den Graben in 18 Minuten ; außer-
dem Nr. 4.
Im Baumgarten ist auch auf dem Aus Stellungsplatz die Mo-
derne Galerie des Königreichs Böhmen untergebracht (PI. G 1 ;
Eingang an der W.- Seite; Eintr. s. S. 288). Sie enthält Werke
deutscher und tschechischer Künstler, die aus Böhmen stammen
oder in Böhmen wohnen. III. Katalog (1907) 60 h; die Bilder sind
außerdem bezeichnet.
Deutsche Abteilung: E. Ämeseder, Mondnacht; E. Hegenbart,
Treiber; Fr. Jäger, nordböhmische Landschaften; K. Kr atiner, Judas;
Oabr. Max, Judas; Fr. Metzner, die Erde; Fr. Rumpier, Nymphe; Fr. Thiele,
Dame im Grünen. Ferner graphische Arbeiten von E. Brömse, Fr. Hegen-
hart, R. Jettmar, E. Orlik u.a. — TschechischeAbteilung: V. Brozik,
Damenbildnis; A.Chiltvsi, Landschaften; F. Jenewein, die Pest, Judas;
Jos. Manet, das Leben auf einem Herrensitz (Zyklus); L. Märold, schlechte
19*
302 Route 44. PRAG. Hasenburg.
Ausrede; /. Preisler, Ein Bild; H. Schwaiger, Straße in Brügge; St. Suchavda,
Prag ; M. Svabinsky, Kamelien ; /. Üprka, Marienlied ; F. Zenisek, Haustiere
und Räuber.
Nordwestl. oberhalb des Aujezd (Ujezd) die Hasenburg (Petrin;
PL C 5). Eine 400m 1. Drahtseilbahn (S. 288) führt in 3 Min. zur
oberen Station (300m, 102m über der nntern). 3 Min. oberhalb auf
dem Laurentiusberg der 60m h. eiserne Aussichtsturm (Petrinwarte),
geöffnet bis 8 Uhr abends : Besteigung (300 Stufen) 40 A, Aufzug
1 K. Von der obern Galerie (384m ü. M.) weite *Aussicht. 3 Min.
unterhalb der oberen Station das Restaur. Hasenburg mit Aussichts-
terrasse. In den Anlagen der Hasenburg ein Bronzestandbild des
tschechischen Dichters K.E.Mächa (f 1836), von Myslbek (1912).
Schöne Anlagen enthält der jetzt städtische, ehem. gräfl. Kins-
kysche Garten (PL C 6 ; Restaur."), gleichfalls oberhalb des Aujezd.
In der Yilla ist das Tschechisch-slawische ethnographische Mu-
seum untergebracht (Eintr. s. S. 288); es enthält im Erdgeschoß
im Eingangsraum Modelle von Bauernhäusern, 1. Bauernstuben,
r. Möbel; im ersten Stock Kostüme, Stickereien und Keramik.
Auf dem Weißen Berge (379m), lx/4 St. westl. vom Strahower Platz
(PI. A4; Ausflug wenig lohnend), erinnert die Maria-Viktoria- Kirche an
die Schlacht vom 8. Nov. 1620 (s. S. 285). Die Böhmen hatten sich unter
ihrem „Winterkönig" Friedrich V. von der Pfalz auf dem Weißen Berge
verschanzt, aber Maximilian von Bayern, das Haupt der kathol. Liga,
griff mit seinen Bayern und den kaiserl. Truppen so heftig an, daß in
kaum einer Stunde der entscheidende Sieg erfochten war. — In der Nähe,
auf dem n.w. Abhang des Berges, liegt der ehem. Sterntiergarten, jetzt ein
Belustigungsort der Prager (10 Min. von Stat. Liboc, S. 311), mit einem
Inschriftstein zum Andenken an die preuß. Einnahme von Prag im J. 1744.
Das Sternschloß, am Ende des Parkes, ursprünglich ein stattliches kaiserl.
Lustschloß im ital. Renaissancestil, seit 1555 in der Form eines sechs-
strahligen Sternes nach Plänen des Erzherzogs Ferdinand aufgeführt, später
Pulvermagazin, 1875 restauriert, hat von der alten Dekoration noch reiz-
volle Stuckreliefs bewahrt. Eintritt tägl. 11-1 und 4-6 Uhr; 20 h (Eintritts-
karten im Forsthaus). r
Nahe dem Dorf Sterbohol, IV2 St. ö. von Prag (35 Min. von Stat.
Bostivaf, S. 341), erinnern zwei Denkmäler an den Feldmarschall Grafen
Schwerin, der hier am 6. Mai 1757 in der Schlacht bei Prag fiel.
Dampfer nach Ötechovic, 4 St. hin, 2*/4 St. zurück; Abfahrtstelle
unterhalb der Palackybrücke (PI. D E 7). Königsaal, am 1. Ufer der
Moldau, ehem. 1283-1305 von König Wenzel H. errichtetes, 1420 von den
Hussiten zerstörtes reiches Zisterzienserkloster, jetzt Schloß des Fürsten
Öttingen, hat einen schönen Park. Siidl. von Stechovic die St. Johannes-
Stromschnellen.
Lohnend der Ausflug nach Burg Karlstein (S. 325).
45. Von Prag nach Dresden.
192km. Staatsbahn. Schnellzug in 4 St. für 22.60, 14.15, 8.90 K;
Personenzug in 6V2 St. (Aussicht r.). — Dampfboot von Aussig nach
Dresden im Sommer ömal tägl. in 5-7 St. für 4.85, 3.30 K (Schnelldampfer
6 K 70), der Eisenbahn vorzuziehen. Das Boot fährt von Leitmeritz. (S.342)
ab; Fahrzeit Leitmeritz-Lobositz l/g St., Lobositz-Auseig 2V2 St.
Prag s. S. 286; Abfahrt vom Staatsbahnhof. Bald nach der
Ausfahrt r. der Zizkaberg. Die Bahn führt über den 1327ml. Via-
Prag- Dresden. LOBOSITZ. 45. Route. 303
dukt, der in 87 Bogen Karolinental, die Jerusalems- und Hetzinsel,
einige Arme der Moldan nnd den Hauptstrom überbrückt.
5km Bubentsch, mit vielen Villen. Die Babn tritt in das enge
gewundene Felsental der Moldau. — 7km Podbaba, an deT Mündung
des Scharkatals. — 12km Rostok, Dorf in einem Obstwald. Über
die Moldanberge ragt der einzeln stebende Georgs- oder Rip-Berg
(459m) mit weißer Kapelle bervor.
Am r. Ufer Ruine Chwaterub. — 27km Kralup (180m; Bahn-
rest.), mit Fabriken und Bahnwerkstätten. Zweigbahnen nach
(28km) Kladno (S. 311) und nach (17km) Neratovic (S. 346). —
Die Bahn führt dicht an der Moldau durch einen Tunnel und
Galerien nach (30km) Mühlhausen, mit fürstl. Lobkowitz'schem
Schloß. Unterhalb eine weite Ebene, wo die Bahn die Moldau
verläßt. — 33km Weltrus, mit gräfl. Chotek'schem Schloß und
Park. Der Georgsberg zeigt sich nun 1., geradeaus der Geltsch-
berg (S. 342)-, r. in der Ferne Melnik (S. 343).
48km TJnter-Befkowitz. Die Bahn nähert sich der Elbe, die
5km oberhalb die Moldau aufgenommen hat. — 67km Raudnitz
(175m ; Gasth. : Krone), Städtchen mit 9200 Einw. in hübscher
Lage am 1. Ufer der Elbe, über die hier eine Brücke führt. Am
Marktplatz das 1652-84 erbaute Schloß der Fürsten von Lobkowitz,
Herzöge -von Raudnitz. Zweigbahn nach (36km) Zlonitz (S. 311).
Vor (78km) Stat. Theresienstadt -Bauschowitz (Bahnrest.) über
die Eger; es beginnt das deutsche Sprachgebiet. 72 St. n. die
ehem. Festung Theresienstadt (Gasth. Erzherzog Karl ; Bestaur.
Deutsches Haus) an der Eger, die unterhalb in die Elbe mündet. —
Jenseits Aussicht auf die malerischen Basaltkegel des Mittel"
gebirges. B. an der Elbe Leitmeritz (S. 342).
85km Lobositz (153m; Bahnrestaur. ; Gasth.: Germania, beim
Bahnhof, 9 Z. zu 2-4, M. 1.50 K; Dampfschiff -Restaur., an der
Elbe), betriebsames Städtchen am 1. Eibufer, mit 4600 deutschen
Einw. und fürstl. Schwarzenberg'schem Schloß, bekannt durch den
Sieg Friedrichs d. Gr. (1. Okt. 1756).
Von Lobositz nach Reichenberg, 109km, Eisenbahn in 3-4 St.
Die Bahn überschreitet die Elbe auf einer 335m langen Eisenbriicke. 4km
Czalositz (170m). — 8km Leitmeritz (182m; Bahnrest.), s. S. 342. — 21km
Liebeschitz (280m; Gasth. Goldene Sechs). V« St. nördl. Trnobrand, von
wo n.w. (blau-gelb MW.) durch Wald auf den (1 St.) Geltschberg (S. 342). —
25km Auscha (240m-, Bahnrest.). Lokalbahn nach (19km) Groß-Priesen s.
S. 342. — Die Bahn steigt nach (33km) Bleiswedel (368m) und senkt sich
dann nach (35km) Gräber (285m ; Gasth. Eatbaus). R. der Ronberg (551m),
mit Burgruine. — 43km Neugarten (278m; Bahnrest.) R. das gräfl. Kaunitz1-
sche Schloß Neuschloß. Jenseits über den 24m hohen Karba- Viadukt; 1.
der Höllengrund (S. 347). — 49km Böhmisch- Leipa (249m), s. S. 347. — 57km
(1.) Reichstadt (268m; Gasth. Rathaus), mit großem kaiserl. Schloß, nach
dem der Sohn Napoleons I. den Titel eines Herzogs von Reichstadt führte
(er war jedoch nie hier). — 64km (r.) Niemes (286m; Bahnrest.; Gasth.
Schwarzes Roß), mit Schloß des Grafen Hartig. P/a St. n.ö. der Roll (694m) ,
mit Burgtrümmern. — 78km (r.) Deutsch -Gabel (319m; Bahnrest.; Gasih.
Habsburg, beim Bahnhof), Städtchen mit 2450 Einw. und der Kuppelkirche
St. Laurentins. Zweigbahn nach (21km) Röhrsdorf (S. 347). — 81km Bam-
berg-Mar kersdor/. R. das Schloß Lämberg des Grafen Clam-Gallas. L. Aus?
304 Route 45. AUSSIG Von Prag nach Dresden.
sieht auf das Lausitzer Gebirge. Die Bahn steigt das Jeschkengebirge hinan,
das sie hinter (93km) Kriesdorf (499m) in einem Tunnel durchbricht; gleich
darauf über einen 29m hohen Viadukt. — 95km Neuland. Zwei Tunnels. —
Jenseit (97km) Christof sgrund wieder durch zwei Tunnels. — Bei (100km)
Karlswald öffnet sich der Blick auf das Isergebirge. — 109km Reichenberg,
s. S. 348.
Von Lobositz nach Läun, 35km, Eisenbahn in 2l/t St. — 5km
Tschischkowiiz. Zweigbahn nach (44km) Obemitz (S. 311) über (5km) Trebnitz
(Gasth. Deutsches Haus), von wo ein braun-gelb bezeichneter Weg zu der
(3/4 St.) kleinen Burgruine Kostial (488m) führt. — 35km Laun (S. 311).
Kach Teplitz über Boreslau (Milleschauer) s. S. 310.
BeiLohositz beginnt das von bewaldeten Bergen eingeschlossene,
an malerischen Stellen reiche Tal der Elbe ; am i. Ufer das Dorf
Czernosek (S. 342) nnd der Hradek (268m), mit Kapelle. — 97km
Salesel (Gasth. Imperial), am Fuß einer hohen Berglehne hübsch
gelegen (gegenüber stromabwärts Sebusein, S. 342); 8/4St. westl.,
auf der Höhe, das Dübitzer Kirchlein (Aussicht). — 103km Wannow.
10 Min. nördl., 1. von der Bahn, der Workotsch oder Humboldt-
felsen, mit strahlenförmig gelagerten Basaltsäulen. Dann r. male-
risch der Schreckenstein (s. unten).
107km Aussig. — Bahnrestaurant, gut. — Gasth.: Goldenes Schi ff,
40 Z. von 3Z"an, F. 1, M. 3 JT, Englischer Hof, 40 Z. zu 2.60-4 JT, F.
70 h, M. 22T, Dampfschiffshotel, alle drei, sowie die Dampf boot-
landestelle, unweit des Staatsbahnhofs (PI. 1). — Cafe" Wien, Marktplatz. —
Post u. Telegkaph (PI. 6), Teplitzer Straße. — Elektr. STRAßENBAHN vom
Marktplatz östl. nach Schönpriesen, westl. nach Prödlitz nnd Türmitz (S.305),
nördl, nach Pokau. — Fremdenverkehrs-Bureau im Stadthause (PI. 7).
Aussig (132m) ist eine lebhafte Stadt (39300 deutsche Einw.)
an der Mündung der Bitla in die Elbe, mit großen chemischen
Fabriken und bedeutendem Kohlenhandel (in der Nähe w. die
ausgedehnten nordböhmischen Braunkohlenlager). Vom Bahn-
hof gelangt man nördl. durch die Gerbergasse, dann 1. durch die
Töpfergasse auf den (3 Min.) -Marktplatz, an dessen N.-Seite das
Stadthaus (PL 7), mit dem Stadtmuseum (naturwissenschaftliche
Sammlungen und vorgeschichtliche Altertümer; Sonn- u. Festt.
10-12, werkt, außer Mi. Sa. 9-12, 2-4 Uhr). W. vom Marktplatz
ein Bronzestandbild Kaiser Josephs II. Von der SW. - Ecke des
Marktplatzes führt die Bielagasse südl. zur nahegelegenen Stadt-
Mrche (PI. 8), 1426 von den Hussiten zerstört, in der Folge mehr-
mals hergestellt. Durch die südl. Verlängerung der Bielagasse
erreicht man die Eisenbahnbrücke über die Elbe (auch für Fuß-
gänger) nach der Station Schreckenstein am r. Eibufer (S. 342).
2 Min. vor der Brücke führt r. der Gerichtssteig in 4/4 St. hinauf zur
Ferdinandshöhe (208m ; PI. 5 ; Hot.-Restaur. mit hübscher Aussicht).
Stromaufwärts am r. Eibufer (vom O.-Ende der oben gen.
Brücke r., nach */4 St. unter der Bahn her und 1. den blauen WM.
nach in 20 Min.), auf einem 85m hoch am Fluß aufsteigenden
Klingsteinfels die ansehnlichen Reste der erst im xviii. Jahrh.
verfallenen Burg *Schreckenstein (246m; Restaur.), mit treff-
licher Aussicht. — Von Aussig auf die Hohe Wostrey, l1^ St.:
Von Prag nach Dresden. BODENBACH. 45. Route. 305
vom O.-Ende der Eibbrücke 1. hinab und anf der Landstraße über
Krammel und Ober-Sedlitz; bei Neudörfel r. ab auf einem Feld-
wege (blaue WM.), dann durch Wald zur Hohen Wostrey (585m),
mit schöner Fernsicht. Von Neudörfel führt w. ein grün-gelb bez.
Weg zum (3/4 St.) Schreckenstein (S. 304).
Von Aussig nach Bilin, 32km, Eisenbahn in ll/z St. — 5km
Tiirmitz (158m), mit gräfl. Nbstitz'achem Schloß und Kohlengruben. — 19km
Auperschin (S. 310). — 32km Bilin (199m; Gasth.: Hohes Haus, 9 Z. zu
1.20-4 K, Weifler Löwe, beide Kingplatz), gewerbreiches Städtchen (9500
Einw.), mit fürstl. Lobkowitz'schem öchloß an der Biela. lfe St. s.w. der
Biliner Sauerbrunnen (Kurhaus ; Bahnstat. s. S.327). 3/4 St. südl. vom Sauer-
brunnen (rote WM.) der Borschen (538m), ein großer Klingsteinfels (Pho-
nolith), mit seltener Flora und lohnender Aussicht. Von Bilin nach Lux
und Pilsen s. S. 327.
Von Aussig nach Teplitz und Komoiau s. R. 46. — Dampfboot nach
Dresden s. S. 302.
116km Nesters itz-Pömmerle, von wo der Ziegenberg (379m) in
50 Min. bestiegen wird.
130km Bodenbach. — Vom Bahnhof (Restaur.) zur Dampfbootlande-
stelle 10 Min. Gehens. — Gasth.: Post (PL a), 3 Min. r. vom Bahnhof;
Forstner (vorm. Umlauft; PI. c), 41 Z. zu 2-3, F. II, unweit w. vom
Bahnhof; Wettiner Ho f (PI. d), Kaiser -Franz -Josef- Straße, 20 Z. zu
1.60-3 K; Töpfer (vorm. Frieser; PI. b), unweit w. vom Bahnhof, 40 Z.
zu 2-4, F. 1, M. 3K. — EmspÄimEB 1/2 Tag 5, 1 Tag 10 K.
Bodenbach (131m), am l.TJfer der Elbe, Sitz der österreichischen
und sächsischen Zollbehörden, ist eine gewerbtätige Stadt mit
13400 deutschen Einwohnern. Nördl. über der Stadt erhebt sich
die bewaldete *Schäferwand (282m ; Hot.-Restaur., mit Aassichts-
terrasse, 6 Z. zu 2-4 IT), mit schönem Blick auf Tetschen und das
Elbtal: vom Bahnhof r. , dann vor der Bahnüberführung 1. auf
einem Zickzackwege hinauf (25 Min.).
Elbabwärts, 20 Min. vom Bodenbacher Bahnhof, Obergrund, Sommer-
frische, mit dem Josephsbad.
Von Bodenbach auf den Schneeberg, 2y2 St. (Zweisp. hin u.
zurück 14-16 K) : gegenüber der Eibbrücke auf dem „Kammweg" aufwärts
(WM. blauer vierzackiger Kamm in einem weißen Felde) über Bösegründl
und Biela zum (8,5km) Gipfel (721m); vom 30m h. Aussichtsturm (30/*)
großartige "Rundsicht.
VonBodenbach nachKomotau, 90km, Staatsbahn in 3 St. Die
Bahn führt durch das enge malerische Tal des Eulauer Bachs ; r. der Schnee-
berg (s. oben). — 20km Tyssa-Königswald. */i St. n. das Dorf Tyssa mit den
Tyssaer Wänden, gewaltigen seltsam zerklüfteten Sandsteinfelsen. — Bei
(24km) Kleinkahn (396m) r. auf der Höhe Nollendorf, wo am 30. Aug. 1813
durch die Preußen unter Kleist die Schlachtbei Kulm mit der Gefangennahme
von 10000 Franzosen unter Vandamme entschieden wurde. — 34km Kulm;
36km Hohenstein (r. Ruine Geiersburg); 3Skm (1.) Mariaschein (S. 307) ;
40km Rosental- Graupen (S. 209; r. die Wilhelmshöhe und Rosenburg). —
44km Teplitz-Waldtor (S. 307 ; der Bahnhof ist 20 Min. vom Marktplatz ent-
fernt). — 48km Kosten. 272km w. das Städtchen Klostergrab (S. 311). —
55km (r.) Ossegg (S. 311). Weiter stets dicht am s. Fuß des Erzgebirges
über Wiesa- Oberleutensdorf (S. 311), Obergeorgental und Görkau (S. 311)
nach (90km) Komotau (S. 312).
Von Bodenbach nach Tetschen wendet man sich vom Bahnhof
r. und nach */4 St. r. über die Kettenbrücke (4 h Brückengeld);
jenseits 1. zum (10 Min.) Marktplatz,
306 R.45.-K. 8.304. TETSGHEN.
Tet sehen. — Die beiden Bahnhöfe (Restaur.) V* St. s.o. vom Markt-
platz, die Dampfbootlandestelle bei der Kettenbrücke. — Gasth.: Silber-
ner Stern, 24 Z. zu 2-4, F. 1, M. 31, Krone, Z. 2-4 K, Grüner Baum,
mit Cafe', alle drei am Markt.
Tetschen (132m), Stadt von 10600 deutschen Einwohnern, am
r. Erbufer, mit großem schlichtem Schloß (unzugänglich) des
Fürsten Thun auf einer Anhöhe s. oberhalb der Kettenbrücke,
ist einer der anmutigsten Punkte des ganzen Elbtals. Ö. vom
Markt (von der NO.-Ecke durch die Bräuhausgasse) der Schulplatz,
jnit einem Bronzestandbild des Kaisers Joseph II., von Rassau. Im
Polzental die landwirtschaftliche Akademie Liebwerd. — Yon
Tetschen nach Iglau s. B. 53.
Ein bübseber Spaziergang von l3/* St. ist folgender: vom Schul-
platz nördl. dureb die Gartenstraße, nach 7 Min., vor dem Scbützenbaus,
r. die Bahn gekreuzt und geradeaus aufwärts auf breitem Wege, nacb
5 Min. r. im Zickzack hinan zur (20 Min.) *Kaiseraussicht auf dem Quader-
berg (282m; Erfrischungen), mit prächtigem Blick auf Tetschen, Boden-
bach und Elbtal. Weiter (stets 1. halten!) in V< St. zur Leopoldshöhe und
Eibwarte, mit Blick elbabwärts; hinab im Zickzack und nach 20 Min. 1.
auf Waldstraße in lfe St. zum Schulplatz zurück.
Von Tetschen nach Wärnsdorf, 57km, Eisenbahn in 2V2 St. —
8km Bensen (215m; Gästh. Krone), Städtchen mit 3700 Einw. Zweigbahn
nach (20km) Böhmisch-Leipa (S. 347). — Die Bahn wendet sich nördl.
nach (21km) Böhmisch -Kamnitz (317m; Gasth. Deutsches Haus), Städtchen
mit 5000 Einw. 1 St. s. der Scbloßberg mit Ruine und Aussichtsturm.
Zweigbahn nach (35km) Böhmisch -Leipa s. S. 347. — 36km Tannenberg
(542m; Bahnrest.); 3/4 St. n.ö. Ruine Tollenstein, mit Gasthaus. Nach Prag
oder Georgswaide-Ebersbach s. S. 347. — 46km Kreibitz-TeichstaU (S. 347). —
57km Wärnsdorf (336m ; Bahnrest.), von wo die Bahn nach Zittau weiter
führt, s. Baedekers Nordost-Deutschland.
Die Bodenbach-Dresdener Bahn (ausführliche Angaben
s. in Baedekers Nordost -Deutschland) führt durch zwei kleine
Tunnels unter der vorspringenden Schäferwand (S. 305) hindurch
und folgt dem 1. Ufer der Elbe. — 140km Niedergrund (S. 342),
letzter Österreich. Ort am 1. Ufer. Stromabwärts Eerrnskretschen^
das letzte österreichische Dorf am r. Ufer. — 153km Schändern,
besuchter Sommerfrischort am r. Ufer. — 157km König stein,
Städtchen mit der Bergfeste gl. Namens (360m ü. M., 246m über
der Elbe). Gegenüber erhebt sich der Lilienstein (416m). — Bei
Raihen die *Bastei, eine am r. Ufer von der Elbe 197m (317m ü. M.)
steil aufsteigende Felsmasse, der Glanzpunkt der Sachs. Schweiz,
mit schöner Aussicht. — Pötzscha, Stat. für das gegenüber gelegene
Städtchen Wehlen.
174km Pirna, mit Schloß Sonnenstein, jetzt Irrenanstalt. —
Die Bahn hat das enge Elbtal verlassen. Mügeln und Nieder-
sedlitz letzte Stationen ; r. der Große Garten, dann
192km Dresden, s. Baedekers Nordost-Deutschland.
307
46. Von Aussig über Teplitz nach Komotau.
66km. Aüssig-Teplitzek Eisenbahn in l1/^1/^ St.
Aussig s. S. 304; Abfahrt vom Staatsbahnhof. — 5km Türmitz
(S. 305). — Jenseit (9km) Karbitz (187m; Barmrest.) 1. das klippen-
reiche Mittelgebirge. — 13km Stat. Mariaschein (216m; Bahrtrest.);
der Ort seihst (Gasth. Gold. Brunnen), mit Jesuitenkloster und
Wallfahrtskirche, liegt 20 Min. r. (auch Stat. der Bodenbach-
Komotauer Bahn, S. 305). — B. Graupen (S. 309), dann Eichwald
(S. 309). — 19km (1.) Teplitz (Bahnrest.).
Teplitz und Umgebung.
Ankunft. Der Aussig-Teplüzer oder Eaupi-Bahnhof (PI. D 1) ist im N.,
10 Min. vom Marktplatz (Wagen und eiektr. Bahn s. nnten u. S. 308). —
Bahnhof Waldtor der Komotau-Bodenbacher Bahn liegt im NW., 20 Min. vom
Marktplatz (Wagen s. unten). — Bahnhof Schloßgarten (PI. A 4) der Bahn
nach Lobositz (Reichenberg) ist im SW., 20 Min. vom Marktplatz (eiektr.
Bahn s. S. 308), doch kann man auch vom Aussiger Bahnhof abfahren.
Gasthöfe: «Zentralhotel (PI. h: D 2), Bahnhofstraße, 60 Z. zu 2.60-6,
F. 1.20, M. 2.40, P. 8-14 E, Omn. 50ä; Gr.-H. zum alten Rathaus
(PI. a: C 3), Marktplatz 9, 96 Z. zu 2.60-8, M. 2.60-4, P. von BE an, Omn.
50 h; Hot. zur Post (PI. b: C 3), Langegasse 24, 50 Z. von 2 E an, F. 1,
M. 2-3, P. von 8.E:an, Omn. 50 A; Kronprinz Rudolf (PI. d: D 2, 3),
Bahnhofstr. 1; H. de TEurope (PI. c: D 2), Bahnhofstr. 38; H. de Saxe
(PI. e: D 2), Ecke Bahnhof- und Nordstraße, 22 Z. zu 2-3.50, M. 2 E. —
Nur während der Saison: Fischer's Pension Hermannsburg (PI. f:
F 3), Schlangenbadstraße ; H ot. Habflburg (PL g : F 3), Neubadallee, 10 Z.
von 2 K an, F. 70 h, M. 1 E 40.
Restaurants in den Gasthöfen; ferner im Kaiserbad (PL 3: D 3),
mit den Lesesälen (8-8 Uhr geöffnet); fürstl. Clary'scher Gartensalon
(PL C 4); Seumepark (PI. D 3), Stephansplatz 1, M. 2 E; Goldnes
Schiff, Seumestr.7(PLD3); Lindenhof, M.1.50Z, Weilburg, beide
am O.-Ende der Lindenstr. (PL DE 3); Zur S chiefen Ecke, Schulplatz,
Ecke Waisenhausgasse (PL C 2); Drei Rosen, Mühlstr. 2 (PL D E 3);
Franz-Joseph-Warte s. S. 309.
Cafes: Theater-Cafe", im Theater (PL D3), mit Terrasse; C. Stern,
im Zentralhot. (s. oben); C. Zentral, Ecke Langegasse u. Fleischbank-
gasse (PL C 3), I. Stock; C. Bauer, Graupner Gasse 20 (PL C 3), I. Stock.
Wohnungen: am besten in den städtischen Badehäusern Kaiserin-
Elisabeth-Bad (Z. 30-100 £- wöch.), Kaiserbad (Z. 25-100 -ff wöch.),
Stadtbad (Z. 18-40 .STwöch.) und Schlangenbad; in den vereinigten
Herrenhaus-Fürstenbädern, sowie im Neubad (alle drei Eigen-
tum des Fürsten Clary), außerdem zahlreiche Logierhäuser im östl. Stadt-
teil, meist mit Garten. Z. 12-70 E die Woche. Einsichtnahme der „Miet-
ordnung" nötig.
Kur- und Musiktaxe bei mehr als 8tägigem Aufenthalt : I. KL 24 E,
jedes Familienglied 18 E; IL Kl. 18 u. 12, III. Kl. 12 u. 8, IV. Kl. je 8 E.
Bei 3-8täg. Aufenthalt 2 E Musiktaxe. — Kurkonzerte: im Eurgarten tägl.
7-8 Uhr morgens und Di. Fr. 4V2-6V2 Uhr nachm. ; im Schloßgarten außer
Di. Fr. tägl. ll-12V2Uhr; in Schönau Mo. Do. Sa. 472-6V2 Uhr nachm. —
Stadttheater (PL D 3) im Kurgarten. — Post u. Telegraph (PL 24), Stephans-
platz. — Hallenschwimmbad (PL 7: E 3), im Kaiserpark, mit Dampfbad.
Wagen : die Fahrt oder vom und zum Aussig-Teplitzer Bahnhof mit
Handgepäck einsp. 1 2T20, zweisp. 1 EB0, mit Koffer einsp. 1 A60, zweisp.
2 E 40 ; Bahnhof Waldtor mit oder ohne Gepäck 2 und 3 E\ in der Stadt
V2 St. einsp. 1 E 40, zweisp. 2 E 10, jede folgende '/* St. 50 oder 10 h.
Nachts (10-5 oder 9-7 Uhr) das Doppelte.
308 BouU.46, TEPLITZ. Kurgarten.
Elektrische Bahn : alle 20 Min. bis 9 Uhr abends vom Bahnhof Schloß-
garten (PI. A4) über den Schulplatz, am Aussig-Teplitzer Bahnhof (PI. D 1)
vorbei, in 50 Min. nach (10km) Eichwald (S. 309), für (vom Schnlplatz) 50,
hin und zurück 70 h (vom Aussiger Bahnhof zur Stadt 10 7i).
Fußgängern ist das vom Teplüzer Gebirgsverein zusammengestellte
Wegeverzeichnis (50 h) zu empfehlen.
Bei beschränkter Zeit. 1. Tag: vorm. Kurgarten, Schloßgarten
(Musik s. S. 307), Königshöhe und Franz- Joseph-Warte; nachm. Eichwald
(elektr. Bahn s. oben). 2. Tag: Milleschauer (S. 810).
Teplitz- Schonau (230m), Bade- und aufblühende Industrie-
stadt mit 27000 deutschen Einw., liegt zwischen dem Erzgebirge
im N. und dem böhmischen Mittelgebirge im S. u. O., in einer
weiten hügeligen Talsenkung, deren Hauptgewässer die 1 St. südl.
von Teplitz vorüberfließende Biela ist. Die 28-46° C. warmen,
alkalisch-salinischen radiumhaltigen Quellen, die schon denBojern
und Markomannen bekannt waren, sind hauptsächlich wirksam
gegen Gicht, Rheumatismus, Lähmungen usw. (jährlich über
7500 Kurgäste).
Die Hauptquelle ist die Stadtquelle, im Stadtlad (PI. 5), deren
Wasser durch ein Pumpwerk gehoben wird. Sie versorgt noch das
Kaiserin-Elisabeth-Bad (PI. 6), das Kaiserbad (PI. 3), das Schlangen-
bad (Pl.F 3) und das Sophienbad (PI. 4); Bad 1-5 K. Das Herren-
haus-Fürstenbad (PI. 1 u. 2) und das Neubad (PI. F 3) haben eigene
Quellen. Bad 1.70-10 K.
Den hübschen Kurgarten (PI. D 3) umgeben das Herrenhaus,
das Kaiserbad und das Stadttheater.
Etwas höher, an der Lindenstraße, der kleine Seume-Park,
mit einer 1895 aufgestellten Marmorbüste (PI. 17) und, bei der
Kapelle, dem Grab (PI. 18) des 1810 in Teplitz gestorb. Dichters
Joh. Qottfr. Seume. — An der Nordseite der Lindenstraße das
sächsische und das preußische Militär-Badehaus, das Bürger-Spital
u. a. Am Ende der Straße das 1911 erbaute Kaiserin-Elisabeth-Bad
(PI. 6) und das Badium-Quell-Emanatorium (PI. 15). Weiterhin
1. das k. k. Militär-Badehaus (PI. F 3), r. das Schlangenbad, gerade-
aus das Neubad.
Yom Neubad durch die Elisabethstraße zurück. An dieser r.
die kath. Elisabethkirche, von Ferstel (1877) und der Kaiserpark ,-
dann 1. die Synagoge (PI. E 3), mit hoher Kuppel, und die evang.
Kirche, mit schlankem Turm. — In der Schulgasse 8 (PL C 2) das
Museum (freier Eintr. Sonn- u. Festt. 10-12 Uhr, ferner im Sommer
werkt., im Winter Mo. Mi. Sa. 10-12, 2-4 Uhr), mit vorgeschicht-
lichen Funden, naturhistorischen und stadtgeschichtlichen Samm-
lungen und Porzellan.
Au der 'N.- Seite des Marktplatzes (PI. C 3) ein stattliches
Denkmal Kaiser Josephs II. (PI. 14), von Metzner (1913) ; dahinter
die städt. Sparkasse (PI. 19), mit den Stadtbehörden. Südl. vom
Markt der Schloßplatz (PI. C 4), auf dem eine barocke Dreifaltig-
keitssäule von M. Braun (1718). An der 0. -Seite des Platzes die
Königshöhe. TE PLITZ. 46. Route. 309
katholische Dekanalkirche (PI. CD4); an der S.-Seite das dem
Fürsten Clary-Aldringen gehörige Schloß, 1751 umgebaut. Hinter
dem Schloß der Schloßgarten (PI. B C 4; Eingänge durch das
Hanptportal des Schlosses, sowie neben dem S. 307 gen. Garten-
salon), mit alten Bäumen und zwei großen Teichen; anf der O.-
Seite die Meierei (PI. C 4), mit Milch- n. Kaffeewirtschaft.
Im SO. die *Königsnöhe (264m; PI. D 4), zn der man von
der S.-Seite des Stephansplatzes zuerst auf einem Treppenwege
(230 Stufen), dann den ersten "Weg r. in 5 Min. hinansteigt. Oben
ein 1841 errichtetes Denkmal für König Friedrich Wilhelm III., der
Teplitz häufig besuchte. Etwas zurück liegen die Franz-Joseph-
Warte (Restaur. ; vom Turm, 90 Stufen, 20 h, prächtige Rundsicht
über die Stadt) und das burgartige Restaur. Schlackenburg. — 3/4 St.
südl. erhebt sich der Wachholderberg (382m), mit trefflicher
Aussicht ; Aufgang auf der Wolfram-Straße hinter dem Schloß-
garten vorüber, dann r. durch den „Galgenbusch"; in halber Höhe
das Restaur. Bergschlößchen.
Den Anblick von O. über die Stadt bietet die Stephanshöhe
(255m; PI. F 3): Aufgang vom Wege nach dem Schloßberg rechts
(PI. F 3). — Den n.ö. Abhang der Stephanshöhe hinuntergehend,
dann r. in die Lindenallee, später abermals r. und in bequemen Win-
dungen durch Wald hinauf, gelangt man in 3/4 St. zum Schloßberg
(392m ; vergl. PI. F 3 ; Einsp. 4. 50, Zweisp. 6. 70 K) ; oben Festungs-
ruine, z. T. ausgebaut, mit Restaur. u. Aussichtsturm (20 K).
l3/4 St. n.w. von Teplitz — staubige Landstraße (elektrische
Bahn, vorzuziehen, s. S. 308; Einsp. 4.50, Zweisp. 6.70 K) —
liegt Eiehwald (358m), am Abhang und in einer Talschlucht des
Erzgebirges, als Sommerfrische viel besucht, auch Wintersport
(Eisenbahn nach Brüx oder Moldau s. S. 311). Zahlreiche Logier-
häuser. In Ober-Eichwald (429m) eine 1906 geweihte Backstein-
kirche (Nachbildung der Kirche Madonna delT Orto in Yenedig),
die * Wasserheilanstalt Theresienbad, mit Restaur. (70 Z. zu 16-28,
P. o. Z. 36 K wöch.); daneben das Hot.-Rest. Waldesruhe und das
Rest. Bellevue. — Ein Fahrweg und Fußwege (gegenüber der
Wartehalle der elektr. Bahn) führen in 20 Min. aufwärts zum
Forsthaus Schweißjäger (480m; Restaur.), mit malerischem Blick
über die Ebene zum Schloßberg und Milleschauer und auf Teplitz.
Von hier Fahrweg durch Wald zum (II/2 St.) Mückentürmchen
(S. 310). — Auf einem Waldwege, der beim Theresienbad ab-
geht (1. von Teplitz kommend), dann auf dem Fahrwege r. weiter,
kommt man in 25 Min. zu dem vielbesuchten Forsthaus Tuppel-
burg (Erfr.), mit Hirschgehege.
ltyi St. n.ö. von Teplitz am Fuß des Erzgebirges die alte Berg-
stadt Graupen (340m; Eisenbahn s. S. 305), in deren Nähe die
Wilhelmshöhe (352m; Gasth.) und die Ruine Rosenburg (421m;
Wirtsch.) schöne Aussichten bieten. Y2 8t. ö.
310 Route 46. DUX. Von Aussig
(S. 305), die Ruine Geiersburg (481m). • — Die Graupener Straße
fühlt weiter bergan über Obergraupen (kürzer aber steiler der alte
"Weg im Grunde) zum (IV2 St.) Mückentürmchen (806m ; Whs.),
einem weitbin siebtbaren Aussichtspunkt auf dem Kamme des Erz-
gebirges (Einsp. hin u. zurück von Teplitz 12, Zweisp. 18 K).
Von Teplitz nach L ob 0 sitz, 40km, Eisenbahn in 1-2 St. Abfahrt
vom Aussig-Teplitzer Bahnhof (PI. D 1); Aussicht meist 1., von Ratsch bis
Boreslau ist der Milleschauer r. sichtbar. — 3km Settern (s. unten). — 6km
Teplitz- Schloßgarten (254m ; PI. A 4) ; r. der Wachholderberg (S. 3U9). — 13km
AuperscMn (178m), Knotenpunkt der Bahn von Aussig nach Bilin (S. 305).
— Tunnel ; 15km Ratsch. — 20km Boreslau (308m ; Gasth. zum Donnersberg,
Z. 1-2 K), Ausgangspunkt für die Besteigung des *Milleschauer oder Bonners-
berg (835m; 13/4 St. 5 weiß-blaue WM.): vom Bahnhof auf dem Fahrweg
südl. und durch das Dorf Boreslau ; nach 20 Min. auf der Landstraße
weiter (der hier r. abgehende Weg ist 10 Min. kürzer, aber nach Regen
zu meiden); nach weiteren 20 Min. r. (Wegweiser) nach (10 Min.) Pilkau
(588m ; Gasth. zum Milleschauer, 16 Z. zu 1-2, M. 1.20 K; Reitpferd auf
den Gipfel und zurück 8 K, mit 2 stündigem Aufenthalt). Von hier steil
durch Wald in einer kleinen Stunde zum Gipfel des Millescbauer, mit
Wetterwarte, Aussichtsturm (20 h) und Gasthaus. Keine andere Höhe in
Böhmen bietet eine so malerische und ausgedehnte Aussicht. Abstieg
nach (2V2 St.) Lobositz (S. 303); über die hübsche Burgruine Kostenblau
(Wirtsch.) nach Bilin (S. 305) 3V2 St. — 30km Milleschau-Koüomirsch (3U2m) ;
der Milleschauer ist von hier über Wellemin und Milleschau in 2-2l/2 St.
za ersteigen. — 40km Lobositz (156m; S. 303).
Bei der Weiterfahrt viele Grubenhäuser. — 21km Settenz
(235m; s. oben).
29km (r.) Bux (217m; Bahnrest. ; Gasth. : Stadthotel, am Markt-
platz ; Krone , Schloßgasse) , Stadt von 12 300 deutschen und
tschechischen Einw., mit Braunkohlengruben, Zuckerfabrik, Glas-
hütte usw. Yom Bahnhof r., nach 2 Min. 1. in die Bahnhofstraße,
nach 3 Min. r. durch die Museumsgasse, vorbei an dem (1.) Mu-
seum, und nach 1 Min., bei einem Böhrbrunnen, 1. durch die Elisa-
bethstraße, den „Stadtgraben" gekreuzt (r. der nahe Barbarateich)
in 4 Min. zum Marktplatz. An der W. -Seite des Platzes die barocke
Stadtkirche und das grau. Waldstein' sehe Schloß, mit Erinnerungen
an den Friedländer, Gewehrsammlung, Bibliothek u. a. (Samm-
lungen 1913 in Neuordnung). An der W.-Seite des Barbarateichs
ein Bronzesitzbild Walthers von der Vogelweide (vielleicht in der
Nähe geboren; vgl. aber S. 207), von Scholz (1911). — Eisenbahn
nach Pilsen s.-S. 327.
33km Preschen (232m; Bahnrest.). Vor Biüx 1. einige Basalt-
kuppen, in der Ferne der Biliner Borschen (S. 305) ; r. am Fuß des
Erzgebirges das Stift Ossegg, dahinter die Riesenburg (S. 311).
44km (1.) Brüx (239m; Bahnrest. ; Gasth. : Roß, 34 Z. zu 1.80-5,
M. 1.80 K, Adler, beide am Markt; elektr. Straßenbahn vom Bahn-
hof nach Oberleutensdorf und Johnsdorf), Stadt von 25 800 deut-
schen Einw., südwestl. überragt vom Schloßberg (411m ; Bestaur.
Landeswart, mit Aussichtsturm, 40 Min. vom Marktplatz). Vom
Bahnhof r. durch die Bahnhofstraße, vorbei an dem Stadttheater
(r. ; 1911), in 11 Min. zum Marktplatz : unweit ö. (1.), Fleisch-
nach Komotau. BRÜX. 46. Route. 311
baukgasse, das Stadtmuseum (werkt. 9-12, 1-4, Sonn- und Festt.
9-12 Uhr; 40 h); unweit s. die nach Plänen des Annaberger Bau-
meisters Jakob v. Schweinfurt 1517-32 im spätgot. Stil aufgeführte
Stadtkirche. — 2 St. s. die Bitterwasserquellen von Püllna.
Von Brüx nach Moldau, 39km, Staatsbahn in 2 St. Die Bahn
kreuzt bei (7km) Wiesa - Oberleutensdorf (305m) die Bodenbach -Komotauer
Bahn (S. 805). —13km (r.) Ossegg-Riesenberg (342m; Gasth. : Kaiser v. Öster-
reich), Marktflecken mit berühmtem, im xn. Jahrh. gegründetem Zister-
zienserstift (aus den Fenstern des Refektoriums schöne Aussicht in die
fruchtbare industriereiche Landschaft) ; dahinter in der Schlucht 3/4 St. auf-
wärts die Trümmer der Riesenburg (561m). — 18km (r.) Klostergrab (356m;
Gasth. Rathaus), altes Bergstädtchen am Fuß des Erzgebirges ; Aussicht vom
(10 Min.) Königshügel (442m). — Weiter über (27km) Eichwald (570m; 2km
s. das Theresienbad, S. 309) bergan nach (33km) Niklasberg und über Neu-
stadt bei Moldau (777m) nach (39km) Moldau (79im; Bahnrest.), österr.
Grenzstation (Zollrevision). Von hier nach Freiberg in Sachsen 41km.
Von Brüx nach Prag, 131km, Eisenbahn in 3-4 St. — 7km Ober-
nitz (212m), s. S. 327. Zweigbahn nach (44km) Tschischkowitz (S. 304). —
14km Hochpetsch (235m); V* St. n. Saidschitz mit Bitterwasserquelle. —
30km Laun (20im ; Bahnrest.; Gasth. Union, 30 Z. zu 2-3^, Omn. 40 h),
altertümliches Städtchen mit 11 500 tschechischen Einw., an der JSger.
Zweigbahnen nach (50km) Rakonitz (s. unten), nach (35km) Lobositz (S. 304)
und nach (13km) Postelberg (S. 327). — 6ikm Zlonitz (243m). Zweig-
bahn nach (36km) Raudnitz (S. 303). — 71km Schlan (299m ; Bahnrest.), altes
Städtchen mit 9700 Einw., am Roten Bach. — 110km Dusnik (391m). Zweig-
bahn nach (23km) Beraun (S. 326). — 126km Smichoto (Bahnrest.). — 131km
Prag (Franz-Josephs-Bahnhof), s. S. 286.
56km Wurzmes (296m); Zweigbahn nach (18km) Potscherad
(S. 327). B. am Gebirge das vielfensterige Schloß Rotenhaus. —
60km Udwitz-Oörkau (324m), letzteres (Gasth. Weißes Roß), mit
bedeutenden Baumwollspinnereien, auch Station der Bodenbach -
Komotauer Bahn (S. 305). — 66km Komotau, s. S. 312.
47. Von Prag über Karlsbad nach Eger
nnd Franzensbad.
239km. Buschtieheadee Eisenbahn, Schnellzug in 5V2 St., für 27.40,
16.70, 10.70 K (bis Karlsbad 23.40, 14.30, 9.10); Personenzug in 8V2 St.
Prag (187m) s. S. 286 ; Abfahrt vom Staatsbahnhof. Die Bahn
führt über die Moldau zum (2km) Bubnaer Bahnhof und umzieht
die Stadt (Kleinseite) in großem Bogen; 4km Sandtor-Bahnhof,
nahe dem Belvedere (S. 301); weiterhin 1. der Dom (S. 299). —
11km Liboc (323m); 1. der Weiße Berg (S. 302), am n.w. Abhang
der Stern (S. 302). — 30km (r.) Kladno (384m; Bahnrest.; Gasth.
zur Stadt Kladno), Bergstadt mit 19 400 tschechischen Einw. Zweig-
bahn durch den Kladnoer Kohlenbezirk nach (28km) Kralup (S. 303).
— Bei (55km) Rene (442m) r. der Höhenzug des Zbanwaldes. —
63km Luzna-Lischan (381m; Bahnrest.).
Von Luina-Lischan nach Beraun, 54km, Eisenbahn in 21/^ St.
— 10km Rakonitz (325m ; Bahnrestaur. ; Gasth. Krone) , Städtchen von
8400 Einw., mit zwei alten Tortürmen und der got. Barbarakirche. Zweig-
bahnen nach (50km) Laun (s. oben), nach (48km) Mlatz (S. 827), sowie über
(31km) Pladen (S. 327) nach (102km) Petschau (S. 325). — 2ökm Burg Pürglitz,
312 Route 47. KOMOTAU. Von Prag
großes, im xiv. Jahrh. umgebautes Schloß des Fürsten von Fürstenberg, jetzt
z. T. Ruine ; 27km Pürglitz, Hauptort einer 70qkm umfassenden Fürsten-
berg'schen Herrschaft. — Weiter im Berauntal. 54km Beraun, s. S. 326.
68km Krupa (353m 5 Bahntest.). — 74km Milostin- Kounowa.
Die Bahn überschreitet einen waldigen Bergrücken und tritt in
das Tal der Trnowa. — 100km Trnowan (198m); r. Schloß Dobrit-
schan mit Mineralbad. Über die Eger. — 104km (1.) Saaz (233m ;
Bahnrest. ; Gasth. : Engel, Eanslick, 40 Z. von 2 K 50 an, Omn.
1 K, beide Ringplatz ; Cafe Imperial, im Rathans), Stadt auf einem
Hügelrücken am r. Ufer der Eger, Mittelpunkt des böhmischen
Hopfenhandels, mit 17100 deutschen Einwohnern. Vom Bahnhof
geradeaus, über die Eger und nach 8 Min., gleich jenseit des Mühl-
bachs, r. hinauf und oben geradeaus zum (7 Min.) Ringplatz.
Weiter r., vorbei an dem 1559 aufgeführten Rathaus (1.), in 3 Min.
zur Stadtkirche, 1383 nach einem Brande neu erbaut. Nach Pilsen
und nach Dux s. S. 327. — Die Bahn tritt in das Tal des Saubachs.
127km (r.) Komotau (330m; Bahnrest.; Gasth.: Scherber, 34 Z.
von 3Zan; Reiter, am Marktplatz, 35 Z. zu 2.50-4.505'), alte
Stadt mit 19500 deutschen Einw., am Fuß des Erzgebirges. An
dem von Lauben umgebenen Marktplatz (vom Bahnhof 1., 25 Min.)
das 1520 erbaute Schloß, jetzt Rathaus, mit dem Stadtmuseum, und
die aus dem xvi. Jahrh. stammende Dekanatskirche. Unweit nördl.
der Stadtpark mit den Parksälen.
Von Komotau nach Chemnitz zwei Bahnen: entweder über
Reitzenhain (117km, in 43/4-6 St.), oder über Weipert und Annaberg (147km,
in 73/4 St.). Stationen der letztern Bahn: Tschemowitz, Domina-Schönlind,
38km Sonnenberg (797m), V2 St. 8.0. das Städtchen; 45km Prefinitz-Reisch-
dorf (823m), ersteres (3700 Einw.) Heimat vieler umherziehenden böhm.
Musikanten. — Jenseit (49km) Kupferberg (829m) erreicht die Bahn ihren
höchsten Punkt (863m) und senkt sich dann über (59km) Schmiedeberg
(850m) längs der sächs. Grenze nach (72km) Weipert (7i3m), Stadt mit 14000
Einw. ; Zollabfertigung. 83km Cranzahl (655m; Bahnrest.). Weiter über
Annaberg bis Chemnitz s. Boedekers Nordost-Deutschland. — Von Cranzahl
führt eine Nebenbahn nach (17km) Ober -Wiesental (Bahnhof 893m. Stadt
918m; Gasth.: *Sporthotel, Stadt Karlsbad), von wo der *Fichtelberg (1213m)t
der höchste Berg Sachsens, in 50 Min. zu ersteigen ist (oben gutes Gasth.
und Aussichtsturm mit prächtiger Aussicht, besonders auf Sachsen; von
hier direkt auf den Keilberg IV2 St.). 4km westl. von Ober -Wiesental liegt
Gottesgab (1028m; Gasth.: Stadt Wien), die höchste Stadt Böhmens. Von
hier auf den * Keilberg {Sonnenuirbel, 1244m), den höchsten Punkt des Erz-
gebirges, 1 St.; oben gutes Gasth. und der Kaiser-Franz -Joseph -Tarm
(20 h\ schöne Aussicht nach Böhmen). Von Gottesgab lmal tägl. Post
nach (6km) St. Joachimital (S. 313).
Von Komotau nach Aussig s. R. 46; — nach Bodenbach s. S. 305.
140km Kaaden-Brunnersdorf (325m ; Bahnrest.), l1^ St. n.
(blaue WM.) die Burgruine Hassenstein (Gasth.).
Von Kaaden-Brunnersdorf nach Willomitz, 24km, Eisen-
bahn in 11/4 St. — 4km (r.) Kaaden (297m; Gasth. : Austria, am King, Z. 2 K),
alte Stadt an der Eger, mit 86C0 Einw., bemerkenswertem Stadttor (Hei-
ligentor) und Eathaus aus dem xv. Jahrh. Vor der Stadt ein Franziskaner-
kloster mit spätgot. Kirche. — 24km Willomitz, von wo Zweigbahn nach
(13km) Kaschitz (S. 327).
146km KlösterU (315m; Gasth. Rathaus), Städtchen (25 Min.
vom Bahnhof) mit Sauerbrunnen und Poizellanfabrik. li/2 St. s.
nach Eger. ST. JOACHIMSTAL. 47. Route. 313
vom Bahnhof die stattliche Ruine Egerberg; l3/^ St. ö. Ruine Schön-
burg. Die Bahn überschreitet die Eger und folgt deren engem
malerischem Tal aufwärts (Aussicht r.). — 160km Hauenstein-
Warta (327m); 20 Min. n.ö. vom Bahnhof Krondorf (Rest. Pano-
rama), mit alkalischem Sauerbrunnen. — 165km Wickwitz (335m).
Zweigbahn nach (9km) Gießhübl-Sauerbrunn (S. 324). — Über die
Eger. Die Bahn wendet sich r. am Wistritzbach aufwärts nach
(172km) Schlackenwerth (400m; Gasth. Renthaus, 22 Z. zu 1-3 K),
Städtchen mit Schloß und Park.
Von ScHLACKENWEnTH nach St. Joachimstal, 12km, Eisen-
bahn in 40 Min. Kurz vor der Ankunft 1. das Kurhaus.
St. Joachimstal. — Gasth.: Dependance des Radium-Kur-
hauses, unweit des Bahnhofs, mit Cafe-Restaurant, 46 Z. von 4 K an,
gut-, Stadt Dresden, Kaiser von Österreich, beide am Markt;
Bahnhofhotel, bescheiden. — Radium -Kurhaus (s. unten), 226 Z.
zu 12-15, F. 2, M. 7, P. von 25 K an, Omn. 2 K. — Post nach Gottesgab
s. S. 312; Automobil-Omnibus nach Karlsbad s. S. 318.
St. Joachimstal (Bahnhof 605, Markt 780m), langgestrecktes
Städtchen mit 6000 Einw., Uranpecherzbergwerk, hoch radium-
haltigen Quellen und, 10 Min. nördl. vom Bahnhof im Zeileißen-
grund, k. k. Tabaksfabrik, liegt in einem engen, vom Weseritzbach
durchflossenen Tal. Der im xvi. Jahrh. ergiebige Bergbau auf
Silber ist seit 1900 eingestellt; Graf Schlick schlug hier 1520 die
ersten Joachims-„Taler". Vom Bahnhof geradeaus abwärts; nach
2 Min. über den Bach und 1. ; gleich darauf, unterhalb der Kur-
haus-Dependance, Straßenteilung : entweder r. durch die Gabeis-
berger Straße in 25 Min. zum Rathaus am Markt oder 1. durch die
Schlacken werther Landstraße, vorbei an der Kuranstalt für Radium-
therapie (1.; Bad 4 K 50) und dem Radium- Laboratorium (1.), zu
dem (7 Min.; r.) großen, 1911 erbauten Radium- Kurhaus.
Auf den Keilberg (S. 312; Fahrweg bis hinauf) zu Fuß in 13/4 St.
über das Forsthaus Eibecken, den Unruhstollen und die SonnentcirbelMvier.
184km Ballwitz (S. 323). Zweigbahn nach (13km) Merkelsgrün.
187km Karlsbad (S. 317); der Buschtiehrader Bahnhof (Rest.)
ist 30 Min. vom Marktplatz. — Nach Marienbad und Johann-
georgenstadt s. S. 324/5.
198km Chodau (434m"), mit Kohlengruben. Zweigbahn nach
(7km) Neu- Rohlau (S. 325). — 204km Neusattl (451m). Zweig-
bahn über (2km) Helenenschacht, mit großer Glashütte, nach (6km)
Elbogen (S. 323). — Die Bahn tritt wieder an die Eger vor (210km ;
1.) Faücenau (401m; Bahnrestaur. ; Gasth. Kaiser von Österreich),
Städtchen mit Schloß des Grafen Nostitz.
Von Falkenau nach Klingental, 30km, Eissnbahn in IV4 St.
Die Bahn führt im Zwodautal über Hartenberg (434m), mit fürstl. Auersperg-
schem Schloß, nach (13km) Bleistadt (455m), einem alten Bergstädtchen;
weiter durch einen Tunnel nach (18km) Annatal-Rothau (484m). — 25km
Graslitz (510m; Bahnrest.; Gasth. Weißer Schwan), gewerbreiche Stadt
314 Route 47. EGER.
mit 13800 Einw. Dann über die sächs. Grenze nach (30km) Klingental,
von wo Nebenbahn nach Zwola, an der Chemnitz -Aue -Adorf er Bahn; s.
Bcedekers Nordost-Deutschland.
219km Daßnitz. */2 St. nördl. die alte Propstei Maria-Kulm, mit
Wallfahrtskirche. — 234km Tirschnitz (429m ; Bahnrest.). Zweig-
bahn nach (5km) Franzenshad (S. 315). — Über die Eger nach
239km (1.) Eger. — Bahnrestaurant. — Gasth. : Hot. Welzel zum
Kaiser Wilhelm (PI. a: D 4), gegenüber dem Bahnhof, 70 Z. zu 2.50-7,
F. 1.10 .KT; Zwei Erzherzoge (PI. e: C 2), Markt 26, 18 Z. zu 2.50-3 K;
H. Neuberger (PI. b: D 4), Bahnhofstr. 49; Goldener Stern (PI. d:
C2), Markt 21, mit Cafe-Restaur. ; H. Kronprinz Rudolf (PI. c: C 3),
Bahnhofstr. 32, 28 Z. zu 2.50-3.50 K. — Restaub. : Cafi Ott, Bahnhofstraße
(PI. C D 3, 4); Cafi-Restaur. Pistorius, Markt 30, I. Stock (P1.BC2); Rats-
keller, Markt, in der Sparkasse. — Post u. Telegeaph (PI. B 2), am Markt.
Zur Besichtigung der Stadt genügen 2-3 Stunden.
Eger (448m), ge werbreiche Stadt mit 28000 deutschen Einw.,
auf einer Anhöhe am r. Ufer der Eger, 1061 zuerst urkundlich ge-
nannt, ehemals freie Reichsstadt, ist der Hauptort des Egerlandes,
das 1322 von Ludwig dem Bayern an Böhmen verpfändet wurde.
Yom Bahnhof (PI. E 4) führt die Bahnhofstraße n.w. in 15 Min.
zu dem altertümlichen Marktplatz (PI. B C 2), mit einem
Bronzestandbilde Josephs II., vonWilfert (1887), und einem Rolands-
brunnen (1584). R., Nr. 17, das Schillerhaus, 1791 Wohnung des
Dichters hei seinen Studien für die Wallenstein-Trilogie ; Nr. 16
das 1711-28 erhaute ehem. Rathaus. — Am unteren Ende des
Marktes das Stöckl (ehemal. Kaufhaus); dahinter das aus dem An-
fang des xvn. Jahrh. stammende
Stadthaus (PI. B C2), das ehem. Wohnhaus des Bürgermeisters
Pachelbel, worin am 25. Febr. 1634 Wallenstein durch den Ir-
länder Deveroux ermordet wurde. Im Innern 1. das städtische Mu-
seum (Besichtigung im Sommer von 7 Uhr morg. an ; Eintritts-
karten zu 60 h unten r. ; Katalog, 20 h).
Aus dem Vorzimmer entweder r. in das /. Zimmer, mit Stadtansichten
und -planen, oder 1. in das Wallensteinzimmer (II.), das Sterbezimmer des
Friedländers. An der r. Langwand die Partisane, mit der er erstochen
worden sein soll (Nr. 381), ein Bildnis Wallensteins (Nr. 301), eine Dar-
stellung seiner Ermordung, aus dem J. 1736 (Nr. 298) ; neben dem Ausgang
das Bildnis Wallensteins als sechsjähriger Knabe (Nr. 3480). — III. Zunft-
stube. An der Fensterwand Stadtsiegel. — IV. Egerländer Bürgerstube,
mit Möbeln. — V. Zimmer: Stadtansichten, kirchliche Konst, Waffen. Im
Wandschrank der 1. Wand : Nr. 1786. Altarvorsatz mit Glasperlenstickerei
(xiv. Jahrh.). — VI. und VII. Zimmer: kirchliche Kunst. — VIII. Zim-
mer: naturwissenschaftliche Sammlungen. — Aus dem VIII. Zimmer hinab
in drei Egerländer Bauernstuben.
Im Hof Grabsteine und eine alte Holzgalerie.
Von der NW. -Ecke des Marktes erreicht man in 5 Min. durch
die Juden-, Bruder-, Rosen- und Staufengasse die auf einem Felsen
über der Eger gelegene, jetzt städtische
Kaisebburg (PI. ABl; Eintrittskarte 40 ä), von Kaiser Fried-
rich I., nach seiner Ehe mit Adelheid von Vohhurg (1 149), an Stelle
der Burg der Vohburger Markgrafen erhaut, seit 1634 unbewohnt
und seit 1742 Ruine.
Ge o gr aph-Änstalt
FRANZENSBAD. 47. Route. 315
Der viereckige 21m hohe Bergfried („schwarze Turm"), 1. vom Eingange,
ein Überrest der Burg der Vohburger, aus Lavablöcken erbaut, mit Ziegel-
aufbau für Geschütz (xvn. Jahrb.), wird von der ehem. Stadtbefestigung
umschlossen. — Halbrechts vom Eingangstor die aus dem xm. Jahrh.
stammende ' ■ Doppelkapelle , äußerlich ein schmuckloser, rechteckiger Bau.
Vier massige Granitsäulen tragen das von einer achteckigen Öffnung durch-
brochene rundbogige Gewölbe der unteren Kapelle. Das spitzbogige Ge-
wölbe der oberen Kapelle ruht auf vier schlanken Marmorsäulen. — Hinter
der Kapelle der Ende des xn. Jahrh. von Friedrich I. erbaute Palas, wo
wenige Stunden vor Wallensteins Ermordung Feldmarschall llow, Graf
Terzka, Kinsky und Rittmeister Neumann unter den Streichen ihrer Gegner
fielen. Zwei Außenmauern sind wohl erhalten ; an der Längswand des
Bankettsaals drei romanische, durch vier Säulchen geteilte Fensterbogen.
— Von der Terrasse, 25m über der Eger, hübsche Aussicht.
Unweit nördl. vom Stadthause (S. 314) die Erzdekanalkirche
St. Nikolaus (PI. B 0 1), eine schöne dreischifflge gotische Hallen-
kirche; das Westportal und der untere Teil der Osttürme Reste des
um 1230 im Übergangsstil aufgeführten ältesten Banes, der Chor
frühgotisch, nach 1*270. — Im Stadtpark (PI. B 4) ein Kriegerdenk-
mal, von Mayerl (19 12). Angenehme Spazierwege auf beiden Ufern
der Eger flußaufwärts (auch lohnende Dampferfahrt vom Schützen-
haus nach dem Mühlerl, S. 316).
Ausflüge: Kammerbühl (S. 316), l1/* St. n.w. über Stein-, Schloß Kins-
berg, IV2 St. s., mit hübscher Aussicht ; Kloster Waldsassen, 1128 gegründet,
ehem. freies Reichsstift, 1803 säkularisiert (Station der Bahn nach Wiesau) ;
Alexandersbad, Marienbad (S. 328) u. a
Von Eger nach Wien s. B. 50.
Von Eger nach Franzensb ad, 7km, Eisenhahn in 11 Mi-
nuten (1. Blick auf Eger).
Franzensbad. — Bahnrestaurant. — Gasthöfe (fast alle im Winter
geschlossen; bei längerem Aufenthalt Einsichtnahme der „Mietordnung"
nötig): *Königsvilla (PI. a: D 4), 80 Z. zu 5-20, F. 1.50, M. 6. A. 4,
P. von 12 K an, *Grand-Hötel (PI. b: D 4), 60 Z. von 4 JT an, F. 1.50,
M. 3.20, P. von 10-2T an, beide Salzquellstraße; *Post (PI. c: B 3),
Kaiserstr., mit großem Cafe-Restaur. und der Dependance Villa Imperiale
(PI. C 4), 50 Z. zu 3 10, F. 1.20, M. 3.60-4.60, P. von 12 K an; «Bristol
(PL e: B2), Parkstr. 83, 40 Z. von 6 K an, F. 1.50, M. 3.60, P. 0. Z. 9-10 A;
*Hübner(Pl. n: B 4), Kaiserstr., Z. 4-6, M. 3-5, P. 8-11 A; *Belvedere-
Bellevue (PI. m: C 4), Morgenzeile, Z. 5-10, F. 150, M. 3.50-4.50, P. von
12 E an ; P a 1 a c e H 0 t e 1 (PI. 1 : B 4), Kaiserstraße, Z. von 5 E an, M. 3.50-5,
P. von 12 Aan; Park-Hotel (PI. d: C 2), Bahnhofstr., Ecke Parkstr.;
Erzherzogin Gisela (Pl.„f: C 1), dem Bahnhof gegenüber, das ganze
Jahr geöffnet; Kaiser von Ost erreich (PI. g: B 3), Luisenstr.: Holzer
(Pl.h: C3), 40 Z. von 3 AT an, F. 1.20, M. 31, Kreuz (PI. i: C 3), Stadt
Leipzig (PL k : B 3), alle drei Kulmer Str.; Adler, Kirchengasse (israeli-
tisch). — Zahlreiche Logieehädseb. — Rkstaüb. (im Winter geschlossen) :
"Kurhaus (M. 3-6 A); Hübner (s. oben) u. v. a. — Cafe und Konditorei:
Gold. Engel, Kaiserstraße (PL B 3, 4).
Wagentarif: vom und zum Bahnhof Einsp. 1 K 70, Zweisp. 2 K 50
(nachts, 10-6 Uhr, 2.60 oder 4 A); die Fahrt in der Stadt 1 K 70 oder
2 K 50; ein Tag 16 oder 26 K. mit Trkg.
Bädeb: Moorbad 5, Stahlbad 3 A40 (1-4 Uhr billiger).
Kob- u. Musiktaxe (bei mehr als 7 tag. Aufenthalt): I. Klasse 32,
II. Kl. 21, III. Kl. 14 K. — Kübmtjsik: früh 6-7 oder 61/2-71/2 U. an der
Salzquelle; 7-8 oder V/o-&/2 U. an der Franzens quelle; im Kurpark So. Mi.
Fr. Sa. 4-6, Mo. Do. 4-5 U. ; bei der Franzensquelle Mo. Do. 5y2-6V2 Uhr. —
Stadttheateb (PL C 3), für Operette und Lustspiel.
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 20
316 Route 47, FEANZENSBAD.
Post und Telegeaph (PI. C 4), Neuquellstraße.
Zur Besichtigung des Badeortes genügen 2-3 St. •, Fußwanderern ist der
Weg nach Eger über den Kammerbühl (s. unten) zu empfehlen (2x/4 St.).
Franzensbad (450m), Badeort mit 2500 deutschen Einw., wie
Eger auf der Hochebene zwischen den Ausläufern des Böhmer-
waldes, des Fichtel- und des Erzgebirges gelegen, hat vierzehn,
zum Trinken und Baden gehrauchte Mineralquellen (alkalische
Glaubersalzsänerlinge, alkalische glaubersalzige Eisensäuerlinge,
Stahlquellen; 10,i-12,5° C), Eisenmineralmoorbäder und radio-
aktive Gasbäder. Jährlich über 16000 Kurgäste. Saison 1. Mai-
1. Okt.
Vom Bahnhof (PI. C D 1) gelangt man durch die Bahnhofstraße
in 3 Min. zum schattigen Kurpark (PL B C 2), mit einem Denk-
mal des Liederdichters W. Müller (f 1827), von Mayerl (1910), einem
Bronzestandbild des Kaisers Franz I., des Gründers des Bades (1793),
von Schwanthaler(1853), und dem Park-Cafe. N.w., an der Hönnl-
straße, die evangel. Kirche (PL A 2) und die Synagoge. Südl. vom
Kurpark läuft die Hauptstraße der Stadt, die Kaiserstraße. An
dieser r. das Kurhaus (PL B 4; Rest. s. S. 315 ; Reunion jeden Sa.
8 Uhr; Lesezimmer 8 U. morg. bis 9 U. abends geöffnet) und,
anschließend, die mit Läden besetzte Wandelbahn. W. von hier^die
Luisenquelle (PL 2) und der kalte Sprudel (PL 3), sowie das Zentral-
bad (PL B4); s.o. die Franzensquelle (PI. 1), die Haupttrinkquelle,
in einer Rotunde, das städt. Badehaus und das Gasbad, mit Radium-
Emanatorium. Weiter östl. die Salz- (PL 5) und die Wiesenquelle
(PL 6), mit r. dem Franz- Joseph- Bad und 1. dem Kaiserbad (PI. D 5).
Im Morgenzeilepark eine sitzende Marmorstatue der Kaiserin Elisa-
beth, von Wilfert (1905), der Goethebrunnen, gleichfalls von Wilfert
(1906), und das Theater (PL C 3).
Ausflüge (vergl. den Karton auf dem Plan von Eger): s. zum (74 St.)
Cafe" Miramonti, mit Camera obscura; weiter der Abornallee folgend, dann
beim Rest. Kammerbühl r. ab auf den O/i St.) Kammerbühl (500m), einen
30m hohen Lavakegel, von Goethe beschrieben. Auf schattenloser Land-
straße südl. weiter durch den Ort Stein und über die Eger zu dem reizend
gelegenen Rest. Mühlerl O/zSt. ; Einsp. von Franzensbad 8 K); von hier auf
demselben Ufer (bei dem Steg über die Eger r. durch Wald hinauf) in
l/t St. zum Siechenhaus (Rest.), hübscb im Walde liegend (V2 St. s.w.
St. Anna, ein Kirchlein mit guter Rundsicht). Von hier abwärts durch
das anmutige Egertal nach Eger (40 Min. bis zum Marktplatz). — Ferner
w. zum (3/4 St.) Stadtwald (Cafe-Restaur. Amerika; Aussicht vom Turm);
n.w. zur (3/4 St.) Antonienhöhe (495m; Whs. in der Stöckermühle •, auch
Eisenbahn), nach den Schlössern Seelerg (IV4 St.) und Liebenstein (21/i St.),
alle mit schöner Aussicht; n. nach Schönberg und Wildstein (je 2 St.).
Von Franzensbad nach Hof, 51km, Eisenbahn in 2 St. — 21km
Asch (640m; Gasth. : Geyer, 30 Z. zu 2-4 K; Post), böhmische Stadt mit
22000 meist protestantischen Einwohnern, 2km nördl. vom Bahnhof (Zweig-
bahn nach Adorf über Asch-Stadtbahnhof). Zollabfertigung. 72 St. nördl.
der Hainberg (749m), mit 35m hohem Turm (Rundsicht über Fichtelgebirge
und Böhmerwald). — Über die bayrische Grenze. 54km Hof, s. Bccdekers
Süddeutschland.
•.-.e--.-aijtfc-
3 PIPiP
-3,'fei,:\"ia*---s1^.-i-
iti ^PW A°V?Z'
gg^SPtf
*s 3^- p ja<(yJ-ptT ff ■«
317
48. Karlsbad und Umgebung.
Bahnhöfe (30 bzw. 25 Min. Gehens vom Marktplatz): Bahnhof der
Buschtiehrader Bahn (PL A 1; 413m; Restaur.), für Prag, Eger und Johann-
georgenstadt ; der kleine Zentralbahnhof (PI. A 2), für Marienbad und
Jobanngeorgenstadt. Droschke und Omnibus s. S. 318. — Eisenbahn- Stadt-
bureau, Neue Wiese, neben dem Theater (Gepäckaufgabe 7 Uhr morg. bis
6 Uhr ab.) ; hier auch zollamtliche Gepäckbesichtigung für Deutschland
(8-12 Uhr vorm.).
Gasthöfe (die meisten im Winter geschlossen; Omnibus am Bahnhof;
Vorausbestellung ratsam; bei längerem Aufenthalt Einsichtnahme der
„Mietordnung" nötig): * Gr.-H. Pupp (PI. C 5) , Alte Wiese, im Mittel-
punkt des Verkehrs: "Imperial (PI. D E 5), in freier hoher Lage (zwei
Drahtseilbahnen, s. S. 318), neu, 300 Z. (ICO mit Bad) zu 20-50 (vor 1. Juli und
nachl. Sept. 10-30), F. 2^.5-7.87 und nach der Karte;* Sa voy- Westend-
Hotel (PL a: C4), Westendstraße, in ruhiger Lage, Z. von BK an, M. 5-7 JT;
-Bristol (PL d: C 4), Westendstraße, 180 Z. von 6 E an, F. 1.50, M. 4 E;
»Königsvilla (PLq: C 4), Westend, 100 Z. zu 8-14, F. 1.20, M. 4-5 E;
Anger (PL c: D 5), Neue Wiese, 74 Z. von 8 E an, ganzjährig geöffnet
aber Eestaur. im Winter geschlossen; Kr oh (PL h: CS), Parkstraße;
Gold. Schild (PI. b : D 5), neu; British Hotel (PL n: C 4), Westend-
straße; Continental (PL k: D 4), Markt, Ecke Alte Wiese; Kaiserbad
(PL z: D5), Marienbader Straße, 45 Z. von 8 E an, M. 5 JT; Post (PL m:
C 3), Egerstraße, 160 Z. zu 4-8, F. 1, M. 3.50 E, im Winter geöffnet;
National (PL g: C 3), Gartenzeile, Z. 5.50-15, M. I K; Russie (PL e:
D 3), Paradies (PL f: D 3), beide Kaiserstraße; Österreichischer
Hof (PL y: C 5), Neue Wiese; Residenzhotel (PL i: D 4,5), Kirchen-
gasse; Glattauer (PL t : C3); Nürnberger Hof (PL o: D 5), Kirchen-
gasse, 61 Z. zu 4-12, M. 3.50 iT, gelobt, im Winter geöffnet; Württem-
berg er Hof (PL p: D 4), Marktplatz, 60 Z. von 4 E an, M. 3 E, gelobt
im Winter geöffnet; Morgenstern (PL v: C D 3), Kaiserstraße; Zen
tralhotelLoib (PL x: D 5), Theatergasse; Hopf en stock (PL w: D 5)
Theatergasse; Gr.-H. Schützenhaus (PL s: B 2), Kaiser-Franz-Joseph
Straße, Z. SSE, gut, mit Varietetheater ; Hannover (PL u: D 4), Markt
Z. 3-12 K, gelobt; Bayr. Hof (PL r: C 3), Egerstraße; Wiener Hof
60 Z. zu 2-5 K, Zentralbahnhof, Z. 2-10 E, beide Ecke Zentralbahnhof-
und Dr. W. Payer-Straße (PI. A 2, 3), für Durchreisende. — Evangelisches
Hospiz (PL B 4), Westend, 48 Z. von 2 JT50 an. — Die bestgelegenen und
teuersten möblierten Zimmer sind an der Alten und Neuen Wiese, an der
Parkstraße, im Westend, an der Gartenzeile und am Schloßberg. Jedes
Haus hat außer der Nr. einen besondern Namen.
Restaurants: *Pupp's Restaurant (P1.C5, 6), Alte Wiese; *Weis-
haupt, Alte Wiese 335, M.5J; *Stadtpark (PL C 3), M. 12-3 Uhr 3 E,
*Kurhaus(PL C 3), M. 3E; Charwat, Kreuzstraße (PL D 3,4), M. 3,8:50
Künzel, Mühlbrunnstr. (PL D 4), M. 3 2T50, beide mit Delikatessenhand
lung; Hopfenstock (s. oben); Morgenstern (s. oben); Cafe"-Rest
Hanika, Kaiserstraße (P1.CD3), neben Hot. de Russie; Sanssouci
(PL D 6); Schützenhaus (s. oben); Schwedisches Haus, Sprudel-
gasse (PL D 4).
Cafes (wo man meist auch das erste Frühstück einnimmt): *Pupp's
Cafe-Salon (PL C 5, 6; mehrmals wöchentl. Garten konzert) ; *Stadt-
park, s. oben; Elefant. Alte Wiese (PL CD5); Grand-Cafe Steiner,
Kreuzstraße (PL D 3, 4) ; Helenenhof (PL D 5), in hoher Lage, Drahtseil-
bahn s. S. 318; ferner die S. 320 ff. gen. Cafes.
Wein: Friedl, Sprudelstraße (P1.D4), Dittrich, Alte Wiese (PI.
C D 5), beide mit Delikatessenhandlung; Waclfauer Weins tub e, Kreuz-
straße (PL D 3, 4), M. 3 u. 4 E.
Kurmusik im Sommer: täglich 6V2-8 Uhr früh am Sprudel und am
Mühlbrunnen; im Stadtpark (S. 319) So. 4-6 Uhr nachm., Mo. Fr. 7»/2-9 Uhr
abends; bei Pupp Di. Do. 4-6 Uhr nachm., Mi. 7*/a-9 Uhr abends; im Posthof
(S. 320) Mo. Mi. Fr. 4-6 Uhr nachm. Sinfonie-Konzert (1 E). Außerdem
Sa. So. Militärmusik bei Pupp u. a. — Stadttheater (PL D 5), Neue Wiese.
VarUUlheater ', im Gr.-H.' Schützenhaus (s. oben).
20*
318 Route 48 KARLSBAD. Prahl. Vorbem
Kurtaxe bei mehr als 8täg. Aufenthalt I. Kl. die Person 20 A, II. Kl.
12 A, III. Kl. 8 A; Kinder und Dienstboten je 2 A. — Musiktaxe für Familien
je nach der Anzahl der Personen I. Kl. 10-34 A, II. Kl. 8-24 A, III. Kl. 4-12 A.
Post u. Telegraph (PI. B 3), Ecke Gartenzeile und Kaiser-Franzt
Joseph -Straße (geöffnet wochentags 7-7, So. 8-11, 3-4 Uhr); Nebenam-
(Pl. D 4) am Markt.
Lesezimmer im Kurhaus (mit Damenzimmer), 30 h tägl., 1 A40 wöch.,
4 A monatlich.
Droschken. Gewöhnliche: vom Buschtiehrader Bahnhof in die
untere Stadt (bis zum Kurhaussteg) einsp. 2 A50, zweisp. 3 .ff 75, in die
obere Stadt und Westend einsp. 31, zweisp. 4 A 50; vom Zentralbahnhof
in die untere Stadt einsp. 2, zweisp. 3 A, in die obere Stadt und Westend
einsp. 2 .£"50, zweisp. 3A75; von einem Bahnhof zum andern einsp. 2,
zweisp. 3 A. Pei der Ankunft werden Dro'chkenmarken abgegeben. Ge-
päck je 25kg 50 h. — Die Fabrt in der inneren Stadt (v. n Sanssouci bis
zur Eger) einsp. 1 A, zweisp. 1 A 50; in der äußeren Stadt und Westend
einsp. 1 isTöO, zweisp. 2 K 25. — Nachts 9-12 Uhr überall die Hälfte mehr,
12-6 Uhr das Doppelte.
Autodroschken: 1-3 Pers. 5G0m 80ä, i"e 500m mehr 40 h; nachts
oder bei Tage mehr als 3 Pers. 333m 80 h, je 333m mehr 40 h. Je 6 Min.
Wartezeit 40 h. Gepäck je 25kg 40 h.
Omnibus: in die Stadt, vom Buschtiehrader Bahnhof 1 A, vom Zentral-
bahnhof 60 h. — Von der Egerbrücke (PI. A 2) zum Kaiserpark, alle
5-10 Min.. 65 h, Teilstrecke 13 h. — Nach Pirkenhammer (S. 320) vom Neu-
bau und Vom Dr. -Becher-Platz 80 h. — Nach Gießhiibl (S. 324) tägl. 11 und
1 Uhr in H/2 St., hin u. zurück für 3 A 20. Abfahrt vom Theaterplatz
(PI D 5). — Nach Dallwitz (S. 323) 2mal tägl.' vom Dr.-Becher-Platz, 80 h.
Automobil-Omnibus: vom Kaiser-Franz-Joseph-Kai (PI. B 2) nach Hans
Heilina (S. 323), 2 A; nach Elbogen (S. 323), 3 A; nach Gießhiibl (S. 324),
31;- vom Hanptzollamt (PI. B C 2, 3) nach Pirkenhammer (S. 320), II;-
vom Dr. -Becher- Plats (PI. D 4, 5) nach Fischern, 80 h', nach Meierhöfen,
80h; — vom Theater (PI. D 5) nach S'„ Joachimstal (S. 313) 4, hin u. zurück
7 A; — 3mal tägl. in V-Jz St. nach Marienbad (Kaiserstraße) für 10 A, hin
u. zurück 17 A; Abfahrt bei der evangel. Kirche (PI. 2: D 6).
Drahtseilbahnen (PI. D 5): vom Dr.-Becher-Platz (PI. D 4, 5) und von der
Marienbader Straße (PI. D 5, 6) zum Helenenhof (3. 317) und zum Hot. Im-
perial (S. 317), 14 A, hin u. zurück 20 A; — von der Alten Wiese (unweit
nördl. vom Goetheplatz; PI. C 5) zur Freundschaffshöhe (S. 322), in 6 Min. ;
Bergfahrt 50, Talfahrt HO, hin u. zurück 70 h: halbwegs die HS. Hirschen-
sprung, Bergfahrt 30, Talfahrt 20 h.
Bäder im Kaiserbad (S.320; Sprudelbad 2 A80-3 A) und in den anderen
städtischen Badehäusern (Sprudelbad 2-2.50 A). — Schwimmbad in der Ee;er
(PI. A 2).
Sprudelstein und Sprudelsteinfabrikate sowie Mosaikarbeiten auf der
Alten Wiese. — Karlsbader Inkrustate (Versinterungen) bei Tschamerhöll,
Durchgang der Sprudel-Kolonnade (beim Sprudel).
Karlsbader Oblaten, ein in Eisen gebackener dünner, blätteriger Teig,
u. a. bei Karl Bayer, Mühlbrunnstr., städt. Laden 9. Der die Kur erleich-
ternde „Brunnenkuchen" ist ein Honigkuchen (Lebkuchen) ohne Gewürz.
Landesverband für Fremdenverkehr in Deutsehböhmen , Mühlbrunnstraße
(PI. D 4).
Bei beschränkter Zeit (2 Tage): 1. Tag f cüh Mühlbrunnen, Sprudel,
auf dem 1. Teplufer nach Pirkenhammer, zurück auf dem r. Ufer über
Bergwirtshaus. Stephaniewarte, Dreikreuzberg. — 2. Tag : Hirschensprung,
Jägerhaus, Bild, Aberg, St. Leonhard, Aich, Hans Heiling-Felsen, Elbogen.
Karlsbad (374m),' mit 17500\leutschen Einw., berühmte Bade-
stadt (jährlich über 71 000 Kurgäste), liegt in einem engen, von
deT Tepl kurz vor ihrer Mündimg in die Eger durchflössen en Tal,
dessen bewaldete Bergwände durch schöne wohlgepflegte Wege be-
quem zugänglich gemacht sind. Der Sage nach wurden die Quellen
Quellen. KARLSBAD. 48. Route. 319
1347 von Kaiser Kail IV. bei einer Hirschjagd entdeckt, doch
sind sie nachweislich schon früher benutzt worden.
Die Thermen kommen im Tepltal ans dem granitnen Urgestein, die
Sprudelquellen überdies aus einer Sinterdecke (Sprudelschale oder Sprudel-
stein), in welche mehrere Bohrlöcher, die alljährlich wegen der inkrustieren-
den Eigenschaft des Wassers nachgebohrt werden müssen, auf wenige Meter
Tiefe hinabreichen. Tief unter der Stadt, die z. T. auf dieser Sinterdecke
steht, ist ein großer gemeinschaftlicher Behälter heißen Mineralwassers,
der „Sprudelkessel", der von der in unbekannte Tiefe hinabsetzenden
Hanptspalte gespeist wird.
Die Karlsbader Quellen, alkalische Glaubersalzquellen,
unterscheiden sich nur durch den "Wärmegrad und den davon ab-
hängenden größeren oder geringeren Gehalt an freier Kohlensäure.
Sie werden sowohl getrunken wie zum Baden verwendet und sind
hauptsächlich wirksam bei Krankheiten des Magens, des Darmes,
der Leber usw. Die älteste und reichste Quelle (über 2000 Liter
in der Minute) ist der Sprudel (PI. 19 ; 73° C.J, der am r. Ufer der
Tepl entspringt. Am 1. Ufer entspringen die kühleren Thermen
(30-60° C): die Kaiser-Karl- Quelle (PI. 11), der Marktbrunnen
(PL 13), der Schloßbrunnen (PL 17), der Mühlbrunnen (PL 14), der
Neubrunnen (PL 15), der Bernhardsbrunnen (PL 7), die Elisabeth-
quelle (PL 8), die Felsenquelle (PL 9), die Spitalquelle (PL 18), die
Franz- Joseph -Quelle (PL 12), der Kaiserbrunnen (PL 10), die
IJochberger Quelle und die Parkquelle. Außer diesen warmen be-
sitzt Karlsbad noch drei kalte Quellen. Morgens um 5 oder 6 Uhr
beginnt die Trinkzeit; beim Mühlbrunnen und Sprudel herrscht
meist solcher Andrang, daß man im Gänsemarsch erst nach länger
als Vi St. wieder an die Reihe kommt. — Saison vom 15. April
bis 1. Oktober, doch ist die Kur auch im Winter möglich.
Die Stadt dehnt sich im N. bis zur Eger hin, doch bewegt sich
der Yerkehr meist in dem Stadtteil, der n. durch den Franz- Joseph-
Park (PL B 2), s. durch das Pupp'sche Etablissement (PL C 5, 6)
begrenzt ist. — Im Franz-Joseph-Park das 1906 erbaute Elisabeth-
bad (PL B 2). In dem hübschen Stadtpark (PL C 3), am 1. Ufer der
Tepl, das S. 317 gen. Restaurant, mit anschließender Kolonnade,
worin die Parkquelle. Nördl. gegenüber, am andern Ufer, das
Neubad (PL C 3), mit Moorbädern. — Nach SW. geht vom Stadt-
park die Parkstraße ab, in der weiter oben r. das Militär-Kurhaus
(PL B 4), das evangel. Hospiz und die russische Peter-Pauls-Kirche,
von Wiedemann (1897); im Aufgang zur rassischen Kirche eine
1912 angebrachte Gedenktafel für Peter d. Gr. (S. 322).
An den Stadtpark stößt s.o. das Militärbadehaus (PL C 3), mit
dem Kaiserbrunnen und der Hochberger Quelle. Südl. das Kurhaus
und die Mühlbrunnen-Kolonnade (PL C D 4), eine Säulenhalle im
korinth. Stil, 1871-78 von Zitek erbaut, mit der Elisabeth quelle,
dem Theresien-, dem Bernhards-, dem Neu- und dem Mühlbrunnen.
Oberhalb der Kolonnade die anglikanische Kirche (PL C 4).
Von der Mühlbrunnen-Kolonnade durch die Mühlbrunnstraße
auf den Markt (PL D 4), wo unter der hölzernen, vom Stadtturm
320 Route 48. KARLSBAD. Sprudel.
überragten Marktbrunnkolonnade die Kaiser-Karl-Quelle (PI. 11)
und der Marktbrunnen (PI. 13) entspringen. Oberhalb die Kolon-
naden des Schloßbrunnens (PL 17; Aufzug, 10 K).
Vom untern Ende des Markts führt die Sprudelbrücke über
die Tepl zur Sprudelkolonnade (PI. D 4 ; 1879). Darin entspringen
1. die Hygiea - Quelle und r. der *Sprudel (S. 319), dessen arm-
dicker Wasserstrahl in 40-60 schwächern und stärkern Stößen in
der Minute 2-3m hoch emporgeschleudert wird. — Jenseit der
Kolonnade auf dem Kirchplatz die kath. Magdalenenkirche (PI. 4),
mit terrassiertem Vorbau, 1732-36 erbaut; oberhalb (Aufgang
durch die Schulgasse, dann 1.) der Stadtgarten (PI. D E 4; 428m),
mit einer Säule, auf der ein Standbild Kaiser Karls IV. (s. S. 318/9)
von Jos. Max (1868), und die Anlagen des Panoramas (PI. D 4;
Cafe-Restaur.; 431m), mit reizender Aussicht auf die Stadt. —
Slidl. vom Stadtgarten an der Helenenstraße die erste Volksschule
(PL E 5), mit dem kleinen Stadt-Museum (Eintr. 15. März-15. Okt.
Mi. Sa. 3-5 Uhr). Helenenhof s. S. 317.
An den Markt schließt sich südl., an der Tepl sich hinziehend,
der belebteste Promenadenplatz Karlsbads, die baumbepflanzte
Alte Wiese (PL C D 5), mit reichen Läden; Abendkorso 9-10 ühr.
Sie endet an dem Ooethe-Platz und den Putschen Anlagen.
Gegenüber, am r. Ufer der Tepl, die Heue Wiese (PI. C D 5),
mit dem von Fellner & Helmer 1886 erbauten Stadttheater. An
der Marienbader Straße das Kaiserbad (PI. C D 5), gleichfalls von
Fellner & Helmer (1895). Die Straße führt weiter an der 1856 er-
bauten evang. Kirche (PL 2) vorbei zur Karlsbrücke (s. unten).
Von den vielen anmutigen Spaziergängen (überall Weg-
weiser) ist der durch das Tepltal nach (1 St.) Pirkenhammer der
beliebteste (Omnibus und Automobil-Omnibus s. S. 318; Droschke
zur Porzellanfabrik einsp. 4 K 50, zweisp. 6 K 75 ; Eisenbahn s.
S. 324). Vom Hotel Pupp südl. auf dem Goethe - Weg (PL C 5, 6),
mit einer Goethebüste von Donndorf (1883), über *Cafe Sanssouci
(PI. D 6), zu der (8 Min.) Kunst- und Gewerbehalle (PL E6; Kauf-
läden) und zum Schiller- Denkmal von Hiller (1909). Weiter, die
Karlsbrücke 1. lassend, durch die Posthof-Promenade; r. das Kör-
ner-Denkmal, 1. abseits das 1911 von den reichsdeutschen Kur-
gästen errichtete Bronzestandbild des Kaisers Franz Joseph, von
Börmel; jenseit der Tepl die Cafes Schönbrunn (von hier nach
Pirkenhammer s. S. 322) und Schweizerhof. Weiterhin das *Cafe
Posthof (PL E 7; 10 Min.), mit schönen Gartenanlagen, das Cafe
Freundschaftssaal (PL D 7; 12 Min.) und der romantisch gelegene
* Kaiserpark (PL B C 7; 8 Min. ; Cafe'). Von da noch 20 Min. (nach
10 Min. Wegeteilung: 1. unser Weg über die Tepl; r. führt die
Straße nach Marienbad weiter) nach Dorf Pirkenhammer, gewöhn-
lich Hammer genannt (392m; Cafe-Restaur. Linderhof; Restaur.
Schützenmühle, mit Schießständen). Am oberen Ende des Dorfes
die große Porzellanfabrik Fischer & Mieg. Gleich 1. hinter der Fabrik
Schi a rkPTcwgrfh.
Licht o-nslaat.j
r\r\r\ o
er £-"Debes X.eipz
Stephaniewarte. KARLSBAD. 48 Route. 321
durch Wald hinauf in 40 Min. zur Mecsery-Höhe (Schloßberg, 616m 5
etwas unterhalb eine Wirtschaft), mit schöner Rundsicht.
Von der S. 320 gen. Porzellanfabrik führt ein Fußweg am r. Ufer des
Lammitzbaches, vorbei an der Massamühle und der Donawitzer Mühle (Whg.),
zum (1 St.) Wütenden Stein, einer romantischen Schlucht.
Von Pirkenhammer über die Stephaniewarte nach Karls-
bad zurück, 3 St. — 5 Min. n. vom Linderhof r. ab von der Land-
straße auf dem Nikolaus -Dumba- Weg aufwärts; 9 Min. Wegeteilung und
geradeaus aufwärts weiter; 12 Min. r. aufwärts (Bismarckweg) ; 20 Min.
Pavillon Herolds Ruhe. 2 Min. geradeaus weiter (r. gelangt man in 10 Min.
auf den Veitsberg oder Bismarckhöhe, s. S. 322); der Weg senkt sich, 18 Min.
Taxisbank; 3 Min. Kreuzung mehrerer Wege und geradeaus weiter (Weg-
weiser „Zur Stadt") ; 7 Min. r. (Wegweiser „Prager Straße, Kronprinzessin-
Stephanie-Warte"). Der Weg steigt; 10 Min. die Prager Straße gekreuzt und
geradeaus aufwärts (r. führt die Straße in langsamer Steigung ebenfalls
zum Bergwirtshaus) ; 2 Min. 1. auf einem Promenadenweg, bald darauf bei
der Wegeteilung r. und dann wieder r. ; 9 Min. Bergwirtshaus. Nach wenigen
Schritten von der Prager Straße 1. ab (Wegweiser); 18 Min. Stephaniewarte
(s. unten). Wir folgen dem Wegweiser „Zur Stadt" unweit der Rückseite
der Warte; der Weg senkt sich, 8 Min, r. (Wegweiser „König-Otto-Höhe,
Drei Kreuzberg, Stadt"); 4 Min 1. auf einem breiten Wege (Wegweiser);
4 Min. r. hinauf (Wegweiser); 5 Min. geradeaus weiter (1. in 2 Min. zur
König-Otto-Höhe, s. unten); 10 Min. Dreikreuzberg (s. unten); 3 Min. Cafe-
Rest. Dreikreuzberg; etwas unterhalb 1. abwärts (Wegweiser „Hubertus-
burg, Stadt"), dann auf einem Zickzackwege, zuletzt auf Stufen in 25 Min.
zum Kirchplatz (PL D 4).
Spaziergänge am rechten Teplufer. — Dbeikreuzberg,
Stephaniewabte, Beegwibtshaus, zusammen l3/4 St. (Droschke
zur Stephaniewarte einsp. 7, zweisp. 10.50 TT). Zum Cafe-Restaur.
Dreikreuzberg (PI. D E 3; V2 St.), mit herrlicher Aussicht auf
Karlsbad und Umgebung, geht man von der Sprudelstraße (PI. D 4)
n.w. die Andreasgasse hinan, überschreitet die Panoramastraße,
wendet sich r. zum Cafe Egerländer und jenseits wiederum rechts.
Ein anderer Weg führt von der Magdalenenkirche (PI. 4 : D 4) durch
iie Schulgasse und bei der Turnhalle 1., am Stadtgarten (S. 320)
vorbei, zum Cafe Panorama (PI. D 4; S. 320); jenseit des Armen-
hauses r. in Windungen aufwärts über die Hubertusburg. Vom
Cafe-Restaur. Dreikreuzberg in 5 Min. zum Gipfel des Dreikreuz-
bergs (551m ; Aussicht) und in 12 Min. zur König- Otto-Höhe (Pl.E 3 ;
597m ; Aussicht beschränkt). 4/2 St. weiter die 30m hohe *Stephanie-
warte (636m; Cafe-Restaur.), mit prächtiger Rundsicht.
Die Stephaniewarte erreicht man auch entweder von der Magdalenen-
kirche über die Prager Gasse, dann 1. etwa 150m auf der Panoramastraße
uDd r. zu dem vom Dreikreuzberg kommenden Weg (s/4 St.) oder man
geht jenseit des Cafes Egerländer (s. oben) geradeaus und schlägt nach
einigen Minuten r. den bequemen Fürst-Franz-Thun-Weg ein, zuletzt an
einem Aussichtstempel vorüber (l'/4 St.).
Von der Stephaniewarte gelangt man s.o. in 15-20 Min. (Fuß-
und Fahrweg) zum Bergwirtshaus an der Prager Landstraße, das
auch von der Magdalenenkirche direkt in 3/4-l St. zu erreichen ist.
Vom Bergwirtshaus nach Pirkenhammer über die Bismarckhöhe
(S. 322) schlägt man den Fußweg ein, der die Straßenkehre kürzt (10 Min.);
unten über die Straße und in 8 Min. auf den Bismarckweg (S. 322).
— Fußwege führen vom Bergwirtshaus östl. in 1 St. nach dem Städtchen
Engelhaus (635m; Gasth. Stadt Karlsbad), am Fuß eines Klingsteinfelsens,
322 Route 48. KARLSBAD. Hirschensprung.
den die gleichnam. Ruine (713m ; auch Engelsburg genannt) krönt (l/i St.
von der Kirche ; Zutritt 60 A). Kurz vor dem Städtchen bei einer ebem.
Brauerei nördl. Fahrweg in den Wald, nach 45 Min. (Wegweiser) 1. in
25 Min. auf den Hermann- oder ScMmitzstein (641m; Erfrisch, unterhalb im
Hegerhaus), südl. oberhalb von Schömitz (S. 324), mit schöner Aussicht.
Vom Cape Schönbrunn nach Pibkenhammeb,, 1 bzw. ll/2 St.
Vom Cafe Schönbrunn (PI. E 6) entweder am Bergabhang übenden
Nikolaus-Dnmba-Weg in 1 St. bis zu der vom Kaiserpark kommen-
den Straße (vgl. S. 320) und auf dieser 1. in 5 'Min. bis zum
Linderhof (S. 320); — oder höher am Bergabhang auf dem viel-
gewundenen Bismarckweg über die (^ St.) Taxisbank bis zu einer
Stelle, von der man 1. in 12 Min. auf den Veitsberg (Bismarckhöhe ;
638m; Aussichtsgerüst) gelangt; dann bergab, an dem Pavillon
Herolds-Ruhe vorüber (der Bismarckweg biegt weiterhin r. ab), zum
(V2 St.) Nikolaus-Dumba-Weg und auf ihm in 10 Min. zu der vom
Kaiserpark kommenden Straße (vgl. oben).
Spaziergänge am linken Teplufer. — Die Freund-
schaftshöhe (525m; Cafe' und Aussichtsturm geplant) ist am be-
quemsten mit der S. 318 gen. Drahtseilbahn zu erreichen; halb-
wegs, unweit des „Jägerhaus Karls IV." (s. unten), die HS. Hir-
schensprung, von wo noch 8 Min. Gehens bis zum Hirschensprung
(s. unten). Von der oberen Station (3 Min. unterhalb das 1912 er-
richtete Bronzestandbild eines Wanderers) geradeaus, dann abwärts
und 1., zu einer (r.) Schutzhütte und von da geradeaus weiter in
17 Min. zum Bild (s. unten).
Vom N.-Ende der Alten Wiese westl. , anfangs auf Stufen,
weiter oben entweder r. auf einem Zickzackweg durch die Felsen
oder 1. auf einem bequemeren Weg in 25 Min. zum Kreuz auf dem
*Hirschensprung (PI. C 4; 494m; Cafe), mit prachtvoller Aussicht
auf Stadt und Egertal. Unmittelbar dabei eine Büste Peters d. Gr.,
der 1711 und 1712 hier war. Über den Jubiläumsweg, am „Himmel
auf Erden" vorbei, zum Schloßberg zurück oder in 25 Min., an Find-
later3s Obelisk (484m) vorbei, zur Franz-Joseph-Höhe (s. unten).
Vom Goetheplatz durch die Mariengasse zur Marienkapelle (PI.
C 5), von hier r. auf dem Für3tin-Schaumburg-Lippe-Weg unter-
halb des Friedrich -Wilhelm- Platzes (461m) vorüber zur (20 Min.)
Ecce-homo- Kapelle (460m; nach Pirkenhammer s. S. 323) und auf
die (8 Min.) Franz- Joseph -Höhe (PL C D 6; 507m), mit Aus-
sichtsturm.
Über den Schloßberg oder durch die Parkstraße zum Cafe* Jäger-
haus Karls IV. (PI. Bö; 466m; 25 Min.) ; etwas oberhalb r. auf dem
Königin-Carola- Weg, unterhalb der Freundschaftshöhe (1. ; s. oben)
vorüber, zu einer Schutzhütte am Bildwege und r. zum (35 Min.)
Bild (544m; Schutzpavillon), einem Waldplatz mit Marienbild
(nach Pirkenhammer s. S. 323). Von hier geradeaus Fahrweg und
nach wenigen Schritten entweder geradeaus in */4 St. nach dem
Restaur. St. Leonhard (S. 323) oder 1. in 25 Min. auf den »Aberg
.(603m), mit Cafe'-Restaur. und 19m hohem Aussichtsturm. — Vom
Elbogen. KARLSBAD. 48. Route. 323
Cafe Jägerhans (S. 322) auf der Aicher Straße , weiterhin 1. auf
dem Russelweg, am Russelsitz (PI. A 6 ; 517m; keine Aussicht) vor-
bei, zum (V2 St.) Echo (520m) und, an der St. Leonhard- Kapelle
(501m) vorüber, in 20 Min. nach dem Restaur. St.Leonhard (505m).
Yon hier auf den Aberg 15-20 Min., nach Aich (s. unten) i/2 St.
Nach Pirkenhammeb, : entweder von der Ecce-homo-Kapelle
(S. 322) abwärts auf dem Faulenzerweg zur (25 Min.) Straße im
Tepltal, V4 St. vor dem Anfang von Pirkenhammer (S. 320); —
oder vom Bild (S. 322) 1. auf dem Esterhäzyweg zur (25 Min.)
Marienbader Straße und gegenüber in 5 Min. zur Mitte des Dorfes.
Ausflüge. — 50 Min. n.ö. von Karlsbad (über die Egerbrücke
bei Drahowitz, dann Fußpfad am 1. Ufer abwärts) liegt Dallwitz
(Restaur. zu den Drei Eichen; Omn. S. 318; Eisenbahn S. 313),
Dorf mit Porzellanfabrik, schönen, von Körner besungenen Eichen,
stattlichem Schloß und einem Standbild Kaiser Josephs II. (1881).
Nach Elbogen: Einsp. 16, Zweisp. 24 K, hin u. zurück mit 2 St.
Wartezeit; Automohil-Omnibus s. S. 318; Eisenbahn s. S. 313 und
325. Fußwanderer (3 St.) folgen vom Cafe Jägerhaus Karls IV.
(S. 322) r. dem Fahrwege über den (20 Min.) Holzplatz (501m) nach
(35 Min.) Aich (385m; Schloßrestaur. , mit Aussicht; Eisenbahn
s. S. 324; auch Kahnfahrt nach Hans Heiling), mit hergestelltem
Schloß. Weiter auf der Landstraße aufwärts, dann Fahrweg am
r. Egerufer abwärts zum (35 Min.) guten Rest. Hans Heiling (388m ;
Automobil - Omnibus s. S. 318). Gegenüber erinnert der Hans
Helling-Felsen an die von Marschner 1833 zu einer Oper benutzte
Sage von dem Berggeist, der eine Sterbliche heiratete und sie und
ihre Verwandtschaft aus Eifersucht in Felsen verwandelte. Von
hier Fahrweg erst auf dem r., dann auf dem 1. Ufer der Eger (der
Fußweg bleibt auf dem r.) in 1^2 St- nach Elbogen. Der Weg
mündet beim Bronzestandbild Kaiser Josephs IL: geradeaus in die
Stadt, r. abwärts zu der Kettenbrücke und dem Bahnhof.
Elbogen (Plan S. 324; Bahnhof 394m, Schloß 443m; Gasth.:
Weißes Roß, PL a, mit Aussichtsveranda, 15 Z. zu 2.50-4, M. 4 K,
gut), Städtchen mit 41 00 Einw., auf einem von derber umflossenen
Granitfelsen malerisch gelegen. Das große Schloß (xi.-xviii. Jahrh.)
ist jetzt z. T. Gefängnis (Besichtigung gestattet; von den Fenstern
der Kapelle schöne Aussicht); im Markgrafenhaus das Stadtmuseum
(Eintritt 40 K), mit der Ratsuhr (Augsburger Silberarbeit, 1510),
Urkunden, Mineralien und einem 17kg schweren Meteorstein („der
verwunschene Burggraf"). Die Porzellanfabrik am r. Egerufer wurde
1814 von Goethes Freunden, den Gebrüdern Haidinger, gegründet.
— Hübscher Spaziergang (l3/4 St.) von der Kettenbrücke auf der
Landstraße aufwärts, nach 8 Min. 1. ab und durch das bewaldete
Geiersbachtal zum (20 Min.) Restaur. Schießhaus. Von hier 1. hin-
auf in 25 Min. zum Hohen Kreuz, einer Kapelle. Hinunter über
den „Walenda-Steig" (Aussicht auf die Stadt) ; nach 1/4 St. geradeaus
324 Route
GIESSHUBL.
(nicht 1.), weiterhin die Landstraße 1. einschlagend (ein Fußpfad an
der Eger führt durch die sog. Kolowrats-Höhle) zur Kettenbrücke
zurück (3/4 St. vom Hohen Kreuz). — Im NO. der Stadt eine selt-
same Felsgruppe, der Spitzige Stein.
~~-^ — — -?1
j4iv3f' ^-pao-eti*'
ELBOGEN
m i*?s£po.
Sta
Nach GiEßHüBL - Sauerbrunn (zu Fuß dl/ 4 St. ; zu Wagen
1^2 St., Einsp. 14, Zweisp. 21 K hin u. zurück mit 2 St. Wartezeit;
Omnibus und Automobil-Omnibus s. S. 318). Durch die Andreas-
gasse (PI. D 3, 4), am Cafe' Egerländer (S. 321) und an den Fried-
höfen vorbei; kurz hinter einem Forsthause (40 Min.) auf die alte
Gießhübler Landstraße und auf dieser durch Wald weiter; am Ende
des Waldes (1 St.) entweder r. über Satteies und Schömitz (S. 322)
oder besser 1. nahe der Eger über Egerbrücken nach (1 St.) Eichenhof
und (V2 St.) Gießhübl. Ein anderer Fahrweg führt von Drahowitz
(S. 323) an der Eger entlang und mündet unterhalb des Cafes
St. Hubertus in die oben gen. alte Gießhübler Landstraße. Gieß-
hübl-Sauerbrunn (340m; Kur- u. Wasserheilanstalt, Z. von 11 K
wöch. an, im Winter geschlossen; Hot. Kronprinz; Kurtaxe 4Z;
Eisenbahn nach Wickwitz s. S. 313) ist ein anmutig an der Eger
gelegener Kurort und Ursprungsort von Mattoni's Gießhübler Sauer-
brunn.
Lohnender Tagesausflug auf den Keilberg: mit der Eisenbahn nach
St. Joachimstal und von da hinauf, vgl. S. 313.
Von Karlsbad über Petschau nach Marienbad, 61km, Eisen-
bahn in 1V-2-3 St. Abfahrt vom Zentralbahnhof (PL A 2). Die Bahn führt
ansteigend nach (4km) Aich, unweit östl. von dem S. 323 gen. Ort. Kurzer
Tunnel. — 6km Aich- Pirkenhammer (456m), 2V2km westl. von dem S. 320
KARLSTEIN. 49. Route. 325
gen. Ort Pirkenhammer. L. der Aberg (S. 322). Weiter in dem vielfach
gewundenen Tepltal. Zweimal über die Tepl. — 17km Schönte ehr ; Zweig-
bahn nach (22km) Elbogen (S. 323). Zweimal über die Tepl und durch
einen Tunnel. — 22km Petschau (492m; Bahnrest.), mit 2250 Einw. und
einem Schloß 1. von der Bahn. Zweigbahn nach (102km) Rakonitz (S. 311). —
Das Tepltal wird zwischen Petschau und (32km) Einsiedl-Pauten (621m)
enger; achtmal über den Fluß und durch vier Tunnels. — 38km Tepl
(657m), mit 2800 Einw. 2km s.o. vom Bahnhof das Prämonstratenserstift
Tepl (Eintr. Mo. Mi. 2-6 Uhr, nur für Männer; Erfrisch, im Gasth.), mit
einer zweitürmigen, schon vor der Station sichtbaren roman. Pfeilerbasilika
(1193 gegründet; das Innere stark modernisiert) und einer Bibliothek von
70000 Bänden. — Das Tepltal wird breiter. 42km Prosau; dann am (r.)
S.-Ende des Podhorn-Teiches entlang. — Jenseit (46km) Eäbakladrau (706m)
r. der Podhorn (843m; MW. 40 Min. von der Station), ein Basaltberg mit
ausgedehnter Fernsicht über Erzgebirge, Fichtelgebirge und Böhmerwald.
Die Bahn senkt sich nach (52km) Wilkotcitz (653m); 1. Aussicht. Dann durch
einen Tunnel und über die Auscha nach (61km) Marienbad (S. 328).
Von Karlsbad nach Johanngeorgenstadt, 63km, Eisenbahn
in 21/2 St.; Abfahrt vom Zentralbahnhof. — 4km Karlsbad - Buschliehrader
Bahnhof. — 15km Neu- Rohlau (432m). Zweigbahn nach (7km) Chodau
(S. 313). Die Bahn tritt in das anmutige Tal des Rohlaubachs und steigt
stark. — 25km Neudek (559m; Gasth. : Post, Herrenhaus), hübsches Städt-
chen mit großer Spinnerei und Eisenwalzwerk. — Zwei Tunnels. 30km
Hochofen. — Durch einen Kehrtunnel nach (34km) Neuhammer (712m) und
weiter scharf ansteigend (r. hübscher Rückblick) nach (41km) Saifenhäusl
(829m), von wo Aufstieg zum 0/2 St.) Peindlberg (970m), mit Aussichts-
turm. — In Windungen zur Wasserscheide 'beim Teuerer (915m) und zur
(48km) Stat. Bärringen-Äbertham (902m), hoch über dem Städtchen Bärringen
(831m ; Gasth. Rathaus) gelegen ; r. das Erzgebirge. Nun hinah über (51km)
Platten (868m) und (62km) Breitenbach (696m) nach (63km) Johanngeorgen-
stadt (676m; Hot. de Saxe), Städtchen mit 6200 Einwohnern. Von hier
nach Zwickau s. Baedekers Nordost-Deutschland.
49. Von Prag nach Fürth (München, Nürnberg).
198km. Staatsbahn, Schnellzug in 33/4 St. für 23.70, 14.50, 9.20 K;
Personenzug in 6 St. (bis Nürnberg 774-11 St., bis München 9-14 St.).
Prag s. S. 286 ; Abfahrt vom Franz-Josephs-Bahnhof. Die Bahn
wendet sich nach Durchfahren eines 1141m langen Tnnnels südl.
ins Tal der Moldau und überschreitet jenseit (4km) Wyschehrad
(S. 295) den Fluß. — 10km Kuchelbad, mit Bennhahn. — 15km
Badotin (202m). Die Bahn verläßt die Moldan und tritt an die
Beraun, die sie hei Mokropetz überschreitet. — 32km Einter-
Treban. Zweighahn nach (34km) Lochowitz (S. 326). — 35km
Karlstein (216m; Gasth. Kaiser Karl IV., am Fuß deT Burg, 8 Z.
zu 2 IC). Die in einem Seitental der Beraun auf steilem Kalk-
steinfelsen gelegene Burg ist kurz vor der Station r. sichtbar.
Vom Bahnhof r., dann 1. über die Beraun und durch das Dorf Budnan,
mit der 1356 erbauten Palmatiuskirche ; am oberen Ende des Ortes 1. hinauf
zur (35 Min.) *Burg Karlstein (tschech. Karluv Tyn; 319m; Whs. am Ein-
gang), 1348-65 von Kaiser Karl IV. als Schatzhaus für die Kleinodien des
deutschen Reiches und für zahlreiche Reliquien errichtet. Die im xv. und
xvi. Jahrh. z. T. umgebaute Burg ist 1888-97 durch Fr. Schmidt und Jos.
Mocker mit mancherlei Änderungen hergestellt worden. Die Besichtigung
erfordert 3/4 St. (dem Kastellan 1 K).
Durch zwei Torgebäude (neben dem inneren die Kastellanswohnung)
gelangt man in die ünte rb ur g, mit 90m tiefem Brunnen. Das außen
326 Route 49. PILSEN. Von Prag
vierstöckige Burggrafenhaus ist in den unteren Teilen ein Bau des xv. Jahrh.
— Ein Tor führt von hier in den schmalen zweiten Burghof, in der Über-
burg. R. der Palas Karls IV., mit der Nikolauskapelle und z. T. alter
Täfelung. Anstoßend das Domherrenhaus. Ein geschlossener Holzgang auf
Mauerbögen führt zum Frauenturm, in dem die Marienkirche, mit restau-
rierten Wandgemälden aus der Apokalypse von Tommaso da Modena(?),
und die Katharinenkapelle , mit über 1000 in die Wände eingelassenen
Halbedelsteinen. Auf der obersten Felsstufe der mächtige, 37m hohe Wohn-
turm („Zitadelle"). Im dritten Stockwerk die prächtige, 1365 geweihte
Kreuzkapelle, die durch ein vergoldetes Eisengitter in zwei Teile geschieden
ist ; an den Wänden sind über dem Kerzengeländer (für 1330 Wachskerzen)
2267 in vergoldetem Gips eingelegte Halbedelsteine und 132 Gemälde von
Meister Theodorich, Halbfiguren von Aposteln, Heiligen u. a., angebracht;
in einer Nische hinter dem Altar wurden die deutschen Reichskleinodien
und später die böhmischen Kroninsignien aufbewahrt.
Hinter Karlstein wird das Beranntal durch Kalksteinfelsen ein-
geengt und erweitert sich erst wieder dicht vor (44km ; r.) Beraun
(222m ; Bahnrest. ; Grasth. : Böhm. Sof\ einem alten Städtchen mit
11 500 Einw. (nach Rakonitz und Luzna-Lischan s. S. 312/11 ; nach
Dusnik b. S. 311). Die Bahn tritt in das Litawa-Tal. — 53km
Zditz (260m ; Bahnrest.).
Von Zditz nach Protiwin, 103km, Staatsbahn in 2V4-3 St. Die
Bahn führt durch das anmutige Litawa - Tal. — 8km Lochowitz (319m).
Zweigbahn nach (34km) Hinter - Tfeban (S. 325). — 28km (1.) Pfibram
f 509m ; Gasth. : Buchar zum Kaiser von Österreich, Erzherzog Franz Ferdinand,
beide Ringplatz), Stadt mit 13300 tschech. Einw. und einer montanisti-
schen Hochschule, östl. überragt vom Heiligen Berg (580m) mit Wallfahrts-
kirche. Westl. von Pfibram die ßergstadt Birkenberg, mit 55U0 Einw. und
Silber- und Bleigruben. — 47km Breznitz (483m). Zweigbahn südl. über
(25km) Blatna (Abzweigung nach Nepomuk, S. 331) nach (56km) Strakonitz
(S. 331). — 67km HS. Lhota-Mirotitz. 2 St. ö. (15km n. von Pisek), am Ein-
fluß der Wottawa in die Moldau, die große Ruine Klingenberg (tschech.
Zvikov), die sehenswerteste Böhmens, z. T. vom Fürsten v. Schwarzenberg
hergestellt (Bergfriede, Arkadenhof, Kapelle, Wandmalereien). — 89km (l.j
Pisek (378m; Gasth. Erzherzog Franz Ferdinand), ansehnliche Stadt mit
16500 tschechischen Einw., von der Wottawa umflossen. Nach Iglau
s. S. 331. — 103km Protiwin (S. 331).
60km Praskoles-Zebräk; 1 St. n.w. die Buine Tocnik, mit er-
haltenem Palas. — 63km Hofowitz (360m), mit Schloß des Fürsten
v. Hanau und Eisenwerken. — 80km Mauth, mit 2300 Einwoh-
nern. — 83km Eoloubkau (426m), mit Waggonfabrik. — Die
Gegend wird offner bei (92km) Bokitzan (362m), Städtchen mit
6500 Einwohnern. — Weiter an der Klabawa, an Eisenwerken
vorbei. 104km Chrast (346m; Bahnrest.); Zweigbahn nach Rad-
nitz, mit Kohlengruben. — Die Bahn tritt nun wieder ins Tal der
Beraun und erreicht, nach Überschreitung der Uslavabrücke,
115km (r.) Pilsen. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Waldek's Hotel
zum Kaiser v. Österreich, Smetana-Promenade, 140 Z. zu 2.20-8 K,
Omn. 50 h, Pilsner Hof, Zeughausgasse, beide gelobt; Goldener
Adler, Ringplatz 33. — Biek: in den Gasthöfen; ferner im Deutschen Haus,
Ecke Kopecky-Promenade und Goethegasse; Salzmann, Prager Str. 8. —
Cafes: in den beidea zuerst gen. Gasth. — Dboschken: vom Bahnhof in
die Stadt Einsp. 1, Zweisp. 2 K (nachts ll/2 u. 3 K). — Elektb. StbaBen-
bahn: vom Bahnhof zum Ringplatz; von hier mehrere Linien in die Vor-
städte. — Post u. Telegraph, Stephanspromenade. — Zur flüchtigen Be-
sichtigung genügen 3 Stunden. Hie Straßenschilder sind tschechisch (vgl.
auch S. 2dü ; Promenade = sady)-
nach Fürth. PILSEN. 49. Route. 327
Pilsen (322m), gewerbreiche und bierberühmte Stadt von
82 OOO Einw. (darunter 9000 Deutsche), liegt am Zusammenfluß
der Mies und Radbusa. Wallensteins Verschwörung spielte zum
Teil in Pilsen. — Vom Bahnhof (Straßenbahn s. S. 326) geradeaus,
dann r. unter der Bahnüberführung her, weiter durch die Bahnhofs-
straße (Nadraznf trida), die Podiebradstraße, dann 1. über den Platz
U zvonu und durch die Zeughausgasse (Zbrojnickd ul.) zum (*/4 St.)
Ringplatz (Velke namesti). In der Mitte die im Anfange des
xv. Jahrh. vollendete got. Bartholomäuskirche, mit 102m hohem
Turm; auf dem Hauptaltar eine Madonnenstatue aus dem Ende
des xrv. Jahrhunderts. An der N.-Seite das 1558 erbaute Rathaus.
An der von der SO. -Ecke des Ringplatzes südl. laufenden Franzis-
kanergasse 1. das Franziskanerkloster,- in der Barbarakapelle (ver-
schlossen; Eingang im östl. Kreuzgang) Fresken aus dem Ende des
xv. Jahrhunderts. Die Franziskanergasse mündet auf die Ring-
promenade, die unter verschiedenen Namen die Altstadt umzieht.
L., Ecke Kopecky- und Safarikpromenade, das Westböhmische
Kunstgewerbemuseum (freier Eintritt Sonn- u. Festt. 9-12, Mi. Sa.
2-5, Winter 4 Uhr, sonst werkt. 9-12, 2-4 Uhr nach Anmeldung
in der Kanzlei ; Direktor Jos. Skorpil).
Im ersten Stock: Historisches Museum. R. Feuerwaffen (über 300;
xv.-xvn. Jahrh.), Urkunden, alte Pilsner Drucke, Vorgeschichte (hervor-
zuheben Bronzeschild aus der Hallstatt-Periode), Stadtansichten. — Im
zweiten Stock: Kunstgetoerbe - Museum. Eingangssaal: Gläser. Weiter 1.
Schmiedearbeiten, Buchkunst. R. vom Eingang: Keramik, Stickereien.
Nördl. vom Bahnhof das 1842 gegründete Bürgerl. Bräuhaus
(Zutritt werktags 9-11 und 2-4 Uhr), mit Felsenkellern; unweit
östl. die Erste Pilsner Aktien Brauerei. Auf der "W.-Seite der Stadt
(Straßenbahn) die Skodawerke (Maschinen, Stahl, Geschütze).
Von Pilsen nach Dux, 150km, Eisenbahn in 3V2-5 St. — 32km
Plaß (35im), mit Schloß des Fürsten Mettemich. — 39km Mlatz (374m).
Zweigbahn nach (48km) Rakonitz (S. 311). — 59km Pladen (408m), s. S. 311.
— 66km Petersburg in Böhmen, mit Schloß und Park des Grafen Czernin. —
QQkmKaschitz (283m). Zweigbahn nach (13km) Willomitz (S. 312). — 107km
Saaz (Bahnrest.), s. S. 312. — 118km Postelberg (209m; Bahnrest.). Zweig-
bahn nach (13km) Laun (S. 311). Die Bahn verläßt die Eger. — 124km
Potseherad. Zweigbahn nach (18km) Wurzmes (S. 311). — 136km Obernitz
(210m), s. S. 311. — 143km Bilin- Sauerbrunn, HS. für den Biliner Sauer-
brunnen (S. 305). — 146km Bilin (S. 305). — 150km Dux (S. 310).
Von Pilsen nach Eisenstein, 112km, Eisenbahn in ci1/* St. —
48km (1.) Klattau (409m; Bahnrest.; Gasth. Weiße Rose, Ringplatz, V« St.
vom Bahnhof), ansehnliche Stadt mit 14400 tschech. Einw., Knotenpunkt
der Bahn nach Horazdovic (S. 331). — 56km Janowitz (414m). Zweigbahn
nach (32km) Taus (S. 328). — 64km Neuem (465m; Gasth. zur Angel),
hübsch gelegener Markt am Fuß des Böhmerwald-Gebirges; 1 St. südl.
die Ruine Bayereck. Die Bahn steigt in langen Kehren zur (79km) Stat.
Grün (628m), weiter durch Felseinschnitte und über hohe Dämme. — 89km
Hammem-Eisenstraß (736m; r., in 3 St. zu besteigen, der Osser, 1293m, mit
Schutzhaus); dann durch den Spitzberg- Tunnel zur (101km) Stat. Spitzberg
(835m), dem höchsten Punkt der Bahn, Wasserscheide zwischen Elbe und
Donau (in der Nähe auf dem Spitzbergsattel, 1000m, H.-P. ßixy, mit schöner
Aussicht). Hinab am Markt Eisenstein (Haltestelle) vorbei zum (112km)
böhm.-bayr. Grenzbahnhof Eisenstein, s. Baedekers Süddeutschland.
Von Pilsen nach Eger, Budweis u. Wien s. R. 50.
328 Route 50. KÖNIGS WART.
128km Nürschan (340m), mit Glashütte; in der Umgegend
Kohlengruben. Weiter 1. von der Bahn Chotieschau, mit Schloß des
Fürsten Thurn und Taxis. — 154km Stankau (370m; Bahnrest.).
— 173km Taus (428m; Bahnrest.), Stadt mit 8200 Einwohnern.
Nach Janowitz s.S. 327; Zweigbahn nach (87km) Taehau (S. 330).
Hinter Taus beginnt das Böhmerwald-Gebirge, das die Bahn an
der niedrigsten Stelle mittels Einschnitte und Tunnels durch-
dringt. Die Wasser-, zugleich Sprachscheide (512m) ist zwischen
Böhmisch- und Deutsch- Kubitzen, unweit der Grenze zwischen
Böhmen und Bayern. Die Bahn senkt sich in großer Kehre, führt
durch einen Tunnel und überschreitet die Pastritz.
198km Fürth. Nach Nürnberg s. Badekers Süddeutschland.
50. Von Eger über Marienbad nach Wien.
456km. Staatsbahn, Schnellzug in 8 St., für 54.40, 33.10, 21 E, Per-
sonenzug in 15-17 St. für 41.10, 25, 15.80 K.
Eger s. S. 314. Die Bahn z weigt von der Regensburger Linie 1. ab
und überschreitet den Wondreb-Fluß. — 17km Sandau (556m).
23km (1.) Königswart (602m ; Omnibus zum Bad 80 K). 20 Min.
n.w. vom Bahnhof das von hübschen Anlagen umgebene Schloß
Königswart, Eigentum des Fürsten Metternich. Im r. Schloßnügel
das Museum (jederzeit zugänglich), mit Bibliothek, Mineralien-
sammlung, Kuriositäten u. a. — y2 St. höher liegt an der Berg-
lehne das Bad Königswart (723m; Gasth. : Buberl, 32 Z. von 3 K
an, F. 1, M. 2, P. von 8 K an; Kurhaus; H.-P. Waldheim, 22 Z.
von 3 K an, P. 8-10 K-, Kurtaxe 10 K), als Stahlbad (auch Moor-
bäder) und Sommerfrische besucht. Eine Waldstraße führt in
IV2 St. nach Marienbad (Omn. 1 iT40). — 31km (1.) Marienbad.
Marienbad. — Bahnhof (PI. A 5; Restaur.) l/2 St. südl. von der
Stadt. Wagen s. S. 329; Omnibus der Gasthöfe 60, Gepäck bis zu 50kg
20 A; eleklr. Straßenbahn vom Bahnhof in die Stadt, 10 Min., 40 h. — Im
Sommer Zollabfertigung von Gepäck nach Deutschland über Eger bei
E. Lucker, Kaiserstr. 42 (71/2-IOV4 Uhr vorm.).
Gasthöfe (bei längerem Aufenthalt Einsichtnahme der „Mietordnung"
nötig; im Winter die meisten geschlossen). Innerhalb der Stadt: *Gr. -H.
Ott (PI. a: A 2), N.-Seite des Franz-Joseph-Platzes-, «Weimar (PI. b:
B 2), Kirchenplatz 9, 100 Z. von 8 K an, F. 1.50, M. 4Ä"; 'Kling er
(PI. c: A B 2), Stephansstraße, 250 Z. von 4 K an, F. 1.50, M. 4.60-6 JT;
"Carl ton (PI. h: A 2), Schillerstraße, am Waldesrand, 80 Z. zu 6-20,
M. 4-6 K\ 'Egerländer (Bes. Ott; PI. d: A2), W.-Seite des Franz-
Joseph-Platzes ; 'Imperial (PI. e: A 2), Schillerstraße; 'Palasthotel
Fürstenhof (PI. f: A 3), Kaiserstraße, 140 Z. zu 3-9, F. 1.50, M. 3.50,
P. 10-16 K; * Stern (PI. k : B 3), Kirchenplatz, 150 Z. von SK an, F. 1,
M. 3 K; Royal (PI. y: B 2), oberhalb des Kirchen platzes; Kaiserhof
(PI. v: A3), Kaiserstraße; Gas in 0 (PI. i: A3), am Casinopark; New
York (PI. g: A 3), Kaiserstraße, 90 Z. von 3 K an, F. 1.50, M. 3.50, P. 9-12 #;
— Tepler Haus (PI. 1: A 2), Stephansstraße; Hot. Leipzig (PI. 0 : B 2),
Untere Kreuzbrannstraße, 70 Z. zu 5-10, F. 1, M. 2.60 iT; Delphin (PI. m:
A2), Waldbrunnstraße, CO Z. zu 3-12 K, F. 90 A, M. 3.60 K; Nep t u n (PI. n:
A 2), Kaiserstraße ; Marienbader Mühle (PI. p: Ai)), Kaiserstraße;
4 Talaparre l,3imi.,Cafe-Kmn:od 1.9 tan
Seogr.AnstvT«agnar<tl>ebes,Leipzifi
Von Fger nach Wien. MARIENBAD. 50. Route. 329
Wagner (PI. q: A3), 45 Z. von 5 K an, M. 3.50 K, Habermann's Hot.
Annaberg (PI. w: A 3), beide Jägerstraße; Englischer Hof (PL r:
A 3), Kaiserstraße; K on tinental (PI. s : A 4), Bahnhof3traße, mit Varidte'-
thealer; Hot. Eisenbahn, gegenüber dem Bahnhof, bescheiden ; — Wal-
halla (PI. t : A 2), israelitisch, 40 Z. von 4 K an. — Zahlreiche Logierhäuser.
Außerhalb der Stadt: *Esplanade (PL x: B 2), 100 Z. von 10 K an,
F. 2, G. 4, M. QKi »Rübezahl (PL C 3), 20 Min. östl. oberhalb des Neu-
bades, 40 Z. zu 10-15, F. 1.20, M. 51; "Höhenhotel Egerländer
(PL A 4), b.w. oberhalb der Stadt, mit weiter Aussicht; *Waldmühle
(PL A 2); "Hiramonte (PL u: B 4)
Restaurants in den Gasthöfen; ferner im Kursaal (PL B 3; M. 31).
Weinrestaurant im Haus „Glocke", N.-Ende der Kaiserstraße (PL A 3).
Cafes (außerhalb des Orts): ^Hbhenholel Egerländer, s. oben; * Rübezahl,
s. oben; Waldmühle, s. oben; Miramonte (PL B 4); Panorama (PL B 3);
Maxtal (PL A 1) ; Forsiwarte (PL C 2) ; Alm (PL C 1) ; Schweizerhof (PL B 4) ;
Hochwald (PL C 4); Kieselmühle, mit Schwimmbad (50 A), eine gute V2 St.
westl. vom Höhenhotel Egerländer; Nimrod (PL jenseit A 1).
Droschken: vom oder zum Bahnhof Einsp. 2 K, Zweisp. 3 K 60, Ge-
päck 50kg 50 oder 40 A; im Stadtbezirk 20 Min. 90 h oder 1 K 50, jede
1/4 St. mehr 50 oder 80 h.
Kubtaxe bei mehr als 8 tag. Aufenthalt (3-8 Tage, 1-3 K) : I. Klasse 20,
II. Klasse 12, III. Klasse 8 £"; Kinder unter 14 Jahren und Dienstboten 2 K.
— Musiktaxe : I. KL 1 Pers. 10 K, Familie von 2 Pers. 16 K, 3 Pers. 22 K
usw.; IL KL 8, 10, 12 K; III. Kl. 4, 6, 8 K. Kurkonzert vorm. 61/2-7V2 u.
nachm. 6-7 U. beim Kreuzbrunnen, 7V2-8V2 U. vorm. beim Ferdinands-
brunnen, mittags 1172-1272 U. an der Waldquelle (bei Regenwetter in der
Kolonnade, PL 6).
Bäder : Moorbad im Zentralbad 4-5.50 K, Mineralbad im Neubad 3 Ä"50.
Post- u. Telegraphenamt (PL 8: A 3), Ostseite der Kaiserstraße. —
Theater (PL 18: A 2), Waldbrunnstraße.
Marienbad (628m), berühmter Badeort mit 6300 deutschen
Einw., liegt in einem anmutigen, nach S. geöffneten Talkessel, nach
O. , N. und V. von fichtenbewachsenen Bergen umschlossen. Es
wird jährlich von 35000 Kurgästen besucht (Kursaison 1. Mai bis
30. Sept.). Die zehn Quellen, Eigentum des Stiftes Tepl (S. 325),
sind den Karlsbader Quellen ähnlich (Glaubersalzwasser), jedoch
kalt. Kreuzbrunnen (PI. 12: B 2), Ferdinandsbrunnen (PI. B 5;
1/2 St. südl., aber bis zum Promenadenplatz geleitet) und die 12 Min.
n.w. vom Kreuzbrunnen gelegene Waldquelle (PI. A 2) sind die
wichtigsten Trinkquellen. Die Marienquelle (PI. 13: B 3), ein
Säuerling, dient hauptsächlich zum Baden ; außerdem Stahlbäder
aus dem Ambrosius- (PI. 10: B 3) und Karolinenbrunnen (PI. 11 :
B 3), sowie Ferdinandsbrunnenbäder (kräftigste Stahl- und Salz-
bäder) und Moorbäder.
Die Hauptstraße von Marienbad ist die langgestreckte Kaiser-
straße (PI. A3), ö. von Anlagen begrenzt, die sich zu einem hübschen
Park erweitern. Von der Kaiserstraße zweigt w. die Jägerstraße ab ;
an dieser das Stadthaus (PI. 16: A 3), in dem sich auch ein Lese-
saal (Zutritt frei) befindet. Südl. vom Stadthaus die englische Kirche
(PI. 2: A3) und die russische Wladimir- Kirche (PI. 15 : A 3). Die
Kaiserstraße mündet auf den Franz- Joseph-Platz (PI. 4: A 2),
mit dem Kaiser- Franz -Joseph -Jubiläumsbrunnen, von Dietrich
(1913); an der N.-Seite die evangelische Kirche (PI. 3) und das Haus
der Friedrich -Wilhelm -Stiftung. Die Waldbrunnstr. führt von
330 Route 50. MARIENBAD. VonEger
hier d.w., am Theater (PL 18 : A 2) vorbei, zur Waldquelle (PL A 2 ;
Rest., Promenaden-Konzert s. S. 329).
Der S. 329 erwähnte Park wird nördl. begrenzt von der Stephans-
straße. Am Ende der Untern Kreuzbrunnstraße der Kreuzbrunnen
(PI. 12 : B 2), mit säulengetragener Rotnnde und einer Bronzehüste
des „ärztlichen Gründers Marienbads", Dr. Jos. Nehr (f 1820).
Anschließend ein langes Gebäude, das die Brunnenhalle, die bei
ungünstigem "Wetter als Wandelbahn dient, und die sog. Kolonnade
(PL 6: B 2), mit Verkaufsläden, in sich vereinigt. W. vor der
Kolonnade die Bronzestatue des um Marienbad verdienten Tepler
Abtes Reitenberger (f 1860), von Kundmann (1879). Gegenüber
dem S.-Ende der "Wandelbahn unter einem Säulengang der Fer-
dinandsbrunnen (S. 329) und der Karolinenbrunnen ; oberhalb 1.
die 1844-48 erbaute kathol. Kirche (PL 5 : B 3). Nach 0. und S.
begrenzen den Platz das Moorbad (PL B 3), der Ambrosius-
brunnen (PL 10 : B 3), in einer gotischen Kuppelhalle, der Kur-
saal, mit Lesesaal (30 h tägl., 4 K für vier Wochen) und Cafe-
Restaur., das Zentralbad (PL B 3) und das Neubad (PL A B 3).
Beliebte Spaziergänge sind: imN., jenseit der "Waldquelle,
die Waldmühle (S. 329 ; 10 Min. vom Franz- Joseph-Platz), r. von
hier der Dianahof (Erfr.) und, 20 Min. weiter, das Maxtal (S. 329);
zurück auf der Fahrstraße am "Walde entlang. S.w. von der Wald-
mühle über die König in- Carola-Höhe (PL A 2; 665m) zum (^ St.)
Jägerhaus (PL A 2; Rest.). Ö. vom Dianahof zur (4/4 St.) Amalien-
ruhe (PL B 2), weiter über den Schwarzenberg-Weg in 12 Min. zur
Friedrich-Wilhelm-Höhe (PL A B 2; 735m), mit Blick vom Pavillon
auf Marienbad ; hinunter und beim Wegweiser „Rojauer Förster-
haus" den Weg r. einschlagend in */2 St. zum Kreuzbrunnen. — Vom
Kreuzbrunnen östl. gelangt man in 20 Min. zum Cafe-Restaur.
Forstwarte (PL C 2); weiter südlich das Hot-Rest. Rübezahl (S. 329).
Schöne Fernblicke bieten auch der auf dem Hamelikaberg (PL B 3;
25 Min. vom Zentralbad) errichtete Aussichtsturm (716m ; 100
Stufen; Aussicht auf Marienbad) und die 20 Min. weiter gelegene
Hohendorfer Höhe (776m; Cafe; auf den Podhorn, S. 325, 1 St.).
Lohnende Ausflüge n.ö. durch Wald zum (H/2 St. ; Zweisp. 14 K hin
und zurück) Rojauer Forsthaus (PI. jenseit C 1; Erfr.) und weiter n. in
IV4 St. auf den Wolfstein (880m); Rückweg über die Talsperre; — durch
das Maxtal, weiter durch "Wald nach Königswart (S. 328), l8/4 St. n.w.
(Zweisp. 16 iThin und zurück); — zum Jagdschloß Glatzen (814m; Restaur.
zum balzenden Auerhahn), 13/4 St. n. (Zweisp. 10 K); — auf den Podhorn
(s. oben) und nach Tepl s. S. 325 ; Zweisp. 20 K hin und zurück. — 10km
nördl. (Post in IV2 St.) das Moorbad Sangerlerg (723m; Kurhaus).
Eisenbahn über Tepl nach Karlsbad s. S. 325/4. — Automobil- Omnibus
nach Karlsbad s. S. 318.
38km Kuttenplan (533m ; Bahnhofshotel), mit Schloß und hüb-
schen Anlagen auf dem Kellerberg (unzugänglich). — 43km (1.)
Plan (510m; Gasth. : Schwarzer Bär), Städtchen mit Schloß.
Zweigbahn durch das obere Miestal nach (13km) Tachau (438m ; Gasih.
Schwarzer Bär), Städtchen mit 6600 Einwohnern. Hübseber Spaziergang
nach Wien. NEPOMÜK. 50. Route. 331
nach (20 Min.) Heiligen, mit Resten eines Paulanerklosters. Die Bahn führt
weiter nach (87km) Taus (S. 328).
Die Bahn tritt vor (51km) Josefthütte (451m) in das hübsche Tal
der Mies (Aussicht 1.). Drei kurze Tunnels. — 73km Mies-Kladrau.
2km n. Mies (395m ; Gasth. Stadt Prag, 20 Z. zu 1 K 60), Städtchen
von 3900 Einw., mit Rathaus im Renaissancestil (modernisiert)
und dem sehenswerten Prager Tor (xvi. Jahrh.). 4km südl. die
ehem. Benediktinerabtei Kladrau, mit schöner Kirche.
Kurz vor Pilsen 1. die Skodawerke (S. 327); dann über die Rad-
busa. 106km (1.) Pilsen (Bahnrest.), s. S. 326. —Weiter durch das
waldige Üslava-Tal; r. auf der Höhe Ruine Radinay (565m). —
116km Pilsenets (358m), mit Brauerei. — 135km Zdär-Zdirec.
Weiter r. auf bewaldetem Berge Schloß Orünberg (533m), dem
Grafen Colloredo gehörig. — 142km Nepomuk (439m). »/4 St.
westl. das gleichnam. Städtchen, Geburtsort des heil. Johann
v. Nepomuk (1320; s. S. 297). An der Stelle seines Elternhauses
steht die 1686 geweihte Johanneskirche; ein Altar bezeichnet die
Geburtsstätte des Heiligen. Zweigbahn nach (32km) Blatna (S. 326).
Die Bahn verläßt das Üslava-Tal. — 154km Woüchan (528m),
mit großen Teichen. — 166km Horazdovic-Babin (432m ; Bahnrest.).
Von Horazdovic nach Klattau, 59km, Eisenhahn in 2 St. —
13km ScMchowitz. R. die mächtige Ruine Baby. — 20km Schüttenhofen.
3km südl. das gleichnam. Städtchen (469m; Gasth. Krone), mit 7300 Einw.
und Fischzuchtanstalt, am Fuße des Swatdbor (796m; 1 St.) — 40km Nemel-
kau. 3/4 St. s. der Markt Welhartitz, mit Halhruine. — 59km Elattau (S. 327).
Weiter im hübschen Tal der Wottawa. — 183km (1.) Strakonitz
(397m; Bahnrest.), Städtchen mit 5400 Einw. und großem altem
Schloß des Johanniterordens. Eisenbahn nach Bfeznitz s. S. 326.
"Von Strakonitz nach Wallern, S9km. Eisenbahn in 5 St. —
38km (r.) "Winterherg (896m; Gasth.: Hdbsburg, 12 Z. zu 2-4 K, gut), Städt-
chen (20 Min. s.w. vom Bahnhof) mit 5200 deutschen Einw., an der Wolinka,
überragt von einem Schloß des Fürsten Schwarzenberg. Bedeutender Holz-
handel, große Kristallglasfabrik. — Die Bahn (Aussicht bis Freiung r.,
dann 1.) steigt stark über (53km) Freiung (S0t)m) nach (61km) Kubohütten
(993m; Gasth.). — 69km Schattawa (s. unten). — 78km Eleonorenhain (726m;
Touristenhaus), Dorf mit großer Glasfabrik. Lohnender Ausflug (33/i St.):
Fahrstraße n. nach (1/2 St.) Schattawa (s. oben; Führer im Forsthaus, an-
genehm); weiter durch den 86ha großen Luckenurwald zur (IV2 St.) Kreuz-
fichte, einer Granit säule. und n.w. hinauf in 3/< St. auf den Kubani (1362m ;
Aussicht verwachsen); Abstieg w. nach (1 St.) Kubohütten (s. oben). —
89km (1.) Wallern (Bahnhofshotel), Städtchen mit 3500 deutschen Ein-
wohnern. Eisenbahn nach Wodnan s. unten.
197km Razic (374m ; Bahnrest.).
Von Razic nach Iglan, 168km, Eisenbahn in 5V2 St. — 8km Pisek,
Kreuzungspunkt der Bahn Zditz-Protiwin (S. 326). — Bei (28km) Jetetitz
über d<e Moldau nach (41km) Mühlhavsen (458m), Städtchen (V2 St. vom
Bahnhof) von 2800 Einw., mit lebhafter Industrie und der roman. Kirche
eines ehem. Prämonstratenserklosters. — 67km (1.) Tabor (S. 341). Von hier
über Pilgram und Ober-Cerekve nach (168km; r.) Iglau a. S. 341.
Die Bahn verläßt die Wottawa und tritt in das Tal der Blanitz.
— 206km Protiwin (384m ; Bahnrest,), Knotenpunkt der Bahn nach
Zditz (S. 326). — 312km Wodhan-Cicenic (391m).
Von Wo dnan-Ciöenic nach Haidmühle, 85km, Eisenbahn in
5»/4' St. — 25km Hutinetz, Geburtsort von Jon. Hus (geb. 6. Juli 1369, + 1415).
332 Route 50. BUDWEIS. Von Eger
— 31km (r.) Prachatitz (569m; Gasth.: Kronprinz Rudolf), altertümliches
Städtchen mit 5000 deutschen Einw., in einem von bewaldeten Bergen um-
gebenen Talkessel. Beachtenswert die Dechanteikirche (xiv. u. xv. Jahrh.),
das Al'e Rathaus, im deutschen Renaissancestil (1571), mit dem städt.
Museum, das Piseker Tor (1527), alte Bürgerhäuser mit Sgraffitomalereien.
20 Min. südl. der klimat. Kurort Margaretenbad (619m), mit Wasserheil-
anstalt, von wo der Libin (1091m ; Aussichtsturm) in lJ/2-2 St. erstiegen
wird. — 69km (r.) Wallern (S. 331). — 75km Schwarzes Kreuz (S. 333). —
85km Haidmiihle. Nach Passau s. Baedekers Süddeutschland.
221km Nakri-Netolitz (397m). — R. der große Bestrewer Teich.
233km Frauenberg (381m); 3km n. (r.) auf einem Hügel das 1847
erbaute prächtige gleichn. Schloß des Fürsten Schwarzenberg.
242km (r.) Budweis. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Gr.-H. Benes,
gegenüber dem Bahnhof, 62 Z. zu 2-6 K, gut-, Silberne Glocke, am
Ringplatz, O. -Seite, gut; Kaiser von Österreich, 1. vom Bahnhof, 50 Z.
von 1KQ0 an. — Reataur. im. DeutschenVereinshaus, mit Garten. — Cafi Zentral,
Wiener Gasse, beim Ringplatz, im ersten Stock. — Droschke vom Bahnhof
in die innere Stadt einsp. 80 A, zweisp. 1 iT20. — Elekte. StraBenbahn vom
Babnhof zum Ringplatz und weiter entweder nordl. in die Prager Vorstadt
oder südl. in die Linzer Vorstadt. — Post u. Telegraph, Ringplatz, S. -Seite.
Budweis (390m), Stadt mit 45000 Einw. (mehr als die Hälfte
Tschechen), ansehnlicher Industrie (Bleistift-, Tabakfabrik) und
bedeutendem Holzhandel, liegt am Zusammenfluß der Maltsch und
der Moldau. Vom Bahnhof 1., dann beim Gr.-H. Benes r. durch die
Radetzkystraße, an deren Ende 1. quer über den Radetzkyplatz und
r. durch die Schmerlingstraße zum (12 Min.) Eingang der Altstadt,
die an der O.-Seite von Anlagen umgeben ist: geradeaus führt die
kurze Wiener Gasse zum Ringplatz, r. (2 Min.) in den Anlagen das
Bronzestandbild des hochverdienten Industriellen Adalbert Lanna
(f 1866), von Pönninger (1879); 1. in der Yereinshausgasse das
städt. Museum und das Deutsche Vereinshaus. Das städt. Museum
(Eintr. außer Mo. täglich 9-12 u. 2-5 Uhr; Sonn- u. Festt. und Sa.
nachm. frei, sonst gegen 1 IC) enthält im ersten Stock kunstgewerb-
liche Sammlungen, im zweiten Stock natur- und kulturgeschicht-
liche Sammlungen, Waffen und ein Relief des Böhmer Waldes
(1:25000). An der W. -Seite des von Laubengängen eingefaßten
Ringplatzes das Rathaus (1730), mit drei Türmen. Unweit n.ö.
vom Ring die 1649 erbaute Domkirche, mit freistehendem, 72m h.
Glockenturm; n.w. vom Ring die got. Marienkirche des ehem., von
Ottokar II. gestifteten Dominikanerklosters, mit einem z. T. wieder-
hergestellten Kreuzgang.— Zweigbahn nach (38km) Weseli(S. 341).
Von Budweis nach Linz, 127km, Eisenbahn in 2l/2-& St. Die Bahn
läuft in südl. Richtung. 55km Hohenfurt- Rosenberg. 1 St. n.w. im engen
Moldautal das Städtchen Rosenberg (Gasth. Gold. Kreuz)5 mit altem Buquoy-
schen Schloß. 9km w. vom Bahnhof das Städtchen Eohenfurt, mit Zister-
zienserstift. — 73km Freistadt in Ober-Österreich. *\\ St. n. (Einsp. 2 K) das
gleichnam. Städtchen (564m; Gasth. Gold. Adler, 12 Z. zu 2-3 K), mit wohl-
erhaltener mittelalterlicher Stadtbefestigung. — L. auf der Höhe das alte
Schloß Weinberg. 83km (1.) Kefermarkt. In der got. Pfarrkirche ein 13m
hoher got. *Schnitzaltar, von Tilman Riemenschneider (? ; um 1505). —
94km Prägarten. Weiter r. Schloß Hagenberg. — 100km Gaisbach -Wartberg
(Bahnrest.). Zweigbahn nach (20km) St. Valentin (S. 128). - 120km (r.)
Steyregg, mit altem und neuem Schloß des Grafen Weißenwolf. — 122km
Windegg (S. 133). Über die Donau nach (127km) Linz (S. 131).
nach Wien. GMÜND. 50. Route. 333
Von Budweis nach Schwarzes Kreuz, 88km, Staatsbahn in
4 St. Über die Moldau und in starker Steigung nach (20km) Adolfstal
(502m), von wo der Schöninger (1084m; Aussichtsturm) in 2 St. erstiegen
wird. — 26km Ooldenkron (540m), mit ehem. Zisterzienserkloster aus dem
xni. Jahrhundert. — 31km (1.) Krumau (509m ; Gasth. : Stadt Wien, 12 Z. zu
2.20-3.20 K, Omn. 50 Ä; Goldener Engel, Ringplatz, 20 Min. vom Bahnhof,
14 Z. zu 1.60-1.80 K, Omn. 50 h; Wagen nach Höritz, li/2 St., 12 .ff hin
u. zurück), Stadt von 8700 Einw., mit großem fürstl. Schwarzenberg'schem
Schloß, auf einem Felsen über der Moldau malerisch gelegen. — Weiter an
dem Wallfahrtsort Gojau vorüber nach (46km • 1.) Höritz (679m ; Bahnrest.;
Gasth. : Zum Teufel, Schwarzer Adler), dem „Oberammergau des Böhmer-
waldes", Markt mit 1300 Einwohnern. Die Passionsspiele bestehen seit 1816,
sind aber seit 1894 durch den deutschen Böhmerwaldbund nach Propst Land-
steiner's Text neu eingerichtet worden (Auskunft über Spielzeit u. a. beim
Bürgermeisteramt). — 62km Schwarzbach- Stuben (729m), mit Graphitwerken.
— Weiter über (68km 5 r.) Oberplan (724m), Geburtsort Adalbert Stifter' s
(1805-68; sein Bronzestandbild im Stifterpark ist von Wilfert, 1906), am
Westabhang des hier breiten Moldautals malerisch gelegen, nach (7ökm)
Salnau (739m; Hot. Muhr), einem guten Ausgangspunkt für Ausflüge in
den Böhmerwald: über Hirschbergen (Gasth.) auf den Breisesselstein (1312m ;
Unterkunftshaus) ; über Wallern (S. 331) nach Eleonorenhain (S. 331), s.
Bsedekers Süddeutschland. — 88km Schwarzes Kreuz (S. 332).
262km Forbes-Schweinitz (476m), mit ehem. Angnstinerchor-
herrn-Kloster ans dem xv. Jahrh. (3km w. Trocnow , Geburtsort
des Hnssitenführers £izka, 1360-1424). — 278km Oratzen; 6km
südl. das gleichn. Städtchen, mit Schloß des Grafen Bnqnoy. Über
die niederösterr. Grenze. — 292km Gmünd (489m; Bahnrest.;
Bahnhof shotel), Knotenpunkt für Wien-Prag (R. 52).
Von Gmünd nach Groß- Gerungs, 44km, Waldviertelbahn in
2 St. — 15km (r.) Weitra (599m; Gasth. Petter), altes, noch teilweise von
Mauern umschlossenes Städtchen. — 22km St. Martin bei Weitra (629m), von
wo der Nebelstein bestiegen wird. — Vor und hinter (30km) Bruderndorf
(747m) ein Tunnel. —44km Groß-Gerungs (670m), Markt mit 760 Einwohnern.
Von Gmünd nach Litschau, 26km, Waldviertelbahn in IV2 St.
— 12km Alt-Nagelberg, mit Glasindustrie. Zweigbahn nach (13km) Heiden-
reichstein (560m), Markt mit Wasserburg des Fürsten Pälffy. — 26km Litschau,
mit einer z. T. ausgebauten Burg des Grafen v. Seilern.
317km Schwarzenau (504m).
Zweigbahnen n. über (70km) Tellsch, altes Städtchen, nach (96km)
Wolframs -Cejl (S. 341); — s. nach (72km) Martinsberg - Gutenbrunn , über
(29km) Zwetll (620m ; Gasth. Gold. Löwe), Zisterzienserkloster mit pracht-
vollem rom. Kapitelhause und Kreuzgang einer 1343 begonnenen Stifts-
kirche, Bibliothek (über 420 Handschriften) und sehenswertem Kirchen-
schatz. 16km s. von Zwettl (Post) Schloß Rappottenstein (xv.-xvi. Jahrb.).
334km Oöpfritz (576m).
Zweigbahn nach (22km) Raabs (Gasth. Eder), Markt an der Thaya,
mit großem Schloß des Grafen Boos-Waldeck auf steilem Felsrücken
(xvi. Jahrh.). H/2 St. ö., an der Thaya, Ruine Eibenstein.
367km Sigmundsherberg (435m; Bahnrest.).
Von Sigmundsherberg nach Hadersdorf, 45km, Staatsbabn
in 2 St. — 10km (r.) Hörn (309m; Gasth. : Schwarzer Adler, 8 Z. zu 1.20-2 K;
Gold. Stern, beim Bahnhof), Städtchen mit Schloß des Grafen Hoyos. 5km
w. die 1144 gegründete, im xvn. und xviii. Jahrb. umgebaute Benedik-
tinerabtei Altenburg; beachtenswert die Bibliothek und die Krypta dar-
unter, sowie die Stuckdekorationen. — 17km (r.) Rosenburg (263m; Hot.
Rosenburg, am Bahnhof), Sommerfrische in schöner Lage am Kamp. 20 Min.
vom Bahnhof auf bewaldeter Höhe ein prächtiges Schloß des Grafen Hoyos
aus dem xvi. Jahrh. ; der einzigartige „Turnierplatz" ist seit 1615 von
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 21
334 Route 50. EGGENBURG. Eger-Wien.
Galerien umgeben. Weiter im hübschen ruinenreichen Kampial. — 22km
Gars-Thunau (251m), besuchte Sommerfrische. R. oben eine große Schloß-
ruine und ein befestigter Kirchhof — 40km Langenlois. 1 St. w. die schöne
Ruine Kronsegg. — 45km Hadersdorf (S. 130).
Von Sigmundsherberg nach Zellerndorf (S. 3i6), 20km, Verbindungs-
bahn in 1 St.
377km Eggenburg (325m; Bahnrest.; Gasth.: Sonne, Z. 1.60-
2 Ä"), altes, teilweise noch von Mauern umgebenes Städtchen, mit
3900 Einw. Unweit nordöstl. vom Bahnhof das Krahuletz-Museum
(Eintr. 40 h~), mit geologisch-paläontologi sehen u. a. Sammlungen.
Von hier nördl. durch die Kremser Straße, an deren Ende das
„Bemalte Haus" aus dem J. 1547, zum Hauptplatz, auf dem eine
Prangersäule (xvi. Jahrh.), und 1, weiter zur St. Stephanskirche
(xv. Jahrh.). Lohnend ein Rundgang um die Stadtmaner (8/4 St.).
398km HS. Glaubendorf- Wetzdorf. 403km Groß -Weikersdorf
(209m).
Bei Schloß Wetzdorf der Heldenberg, mit 142 Büsten österr. Heer-
führer und Herrscher sowie den Standbildern des Kaisers Franz Joseph I.
und der Feldmarschälle Radetzky (+ 1858) und Baron Wimpffen (f 1854);
das Grab der beiden letzteren ist unter einem 23m hohen Obelisk.
412km Absdorf- Hippersdorf (183m; Bahnrest.'). Nach Krems
(Wachau) und Linz s. R. 6h; Zweigbahn nach (18km) Stockerau
(S. 346). Unsere Bahn tritt in das breite Donautal und über-
schreitet den Strom hinter (415km) Stat. Neu-Aigen. — 422km
Tulln(181m; S. 141; Bahnrest.). Weiter am r. Ufer der Donau,
r. die Höhen des Wiener Waldes. — 432km St. Andrä-Wördem
(174m): weiter t. Schloß Alienberg. — Bei (437km) Greif tnstein-
Altenberg (S. 141) tritt die Bahn dicht an den Strom. L. jenseit
der Donau Burg Krenzenstein (S. 141). — 442km Kritzendorf
(171m); 1. am I. Donauufer Korneuburg und der Bisamberg (S. 141).
— 445km (r.) Klosterneuburg - Kierling (S. 109), HS. für Stadt
und Stift; 447km Klosterneuburg -Weidling. Weiter unter den
steilen Abhängen des Kahlenbergs hin. — 450km Kahlenbergerdorf
(S. 108). — 451km Nußdorf (S. 106), 453km Heiligenstadt (S. 106),
dann (456km) Wien, Franz- Josef s-Bahnhof (S. 3).
51. Von Prag über Brunn nach Wien.
a. Über Lundenburg.
398km. Staatsbahn. Bis Brunn 4V«-8 St. (Schnellzug 30.90, 18.90,
12.00 tf; Pers.-Zug 23.40, 14.30, 9.10 Z); bis Wien 7-12»/s St. (Schnellzug
47. 50, 29.00, 18.50 K; Pers.-Zug 36.00, 22.00, 14.00 K). Kürzer und billiger
ist die Fahrt über Gmünd (vgl. B. 52). Von Dresden nach Wien über Brunn
Schnellzug in 10»/4 St. (Fahrpreis Ulf 54.50, 33.40, 21.10); vgl. R. 52 u. 53.
Bei Lösung der Fahrkarte hat man zii erklären, ob man im Kordbahnhof
oder Staatsbahnhof aussteigen will (Fahrpreise gleich).
Prag s. S. 286 ; Abfahrt vom Staatsbahnhof. Bei der Ausfahrt
1. die Vorstadt Karolinental, r. der Zizkaberg (S. 302). — 5km
Lieben (209m ; S. 350). — 33km (r.) Böhmiseh-Brod (222m). —
38km Pofican. Zweigbahn nach (14km) Nimbnrg (S. 343).
Prag- Wien. KOLIN. 51. Baute. 335
Vor Kolin r. auf dem Friedrichsberg (278m ; von Kolin zu Fuß V/2 St.,
Wagen hin und zurück 5-6 üT), Standpunkt des Königs von Preußen während
der Schlacht, eine 1842 errichtete Spitzsäule zum Andenken an Daun\s
Sieg über Friedrich II., 18. Juni 1757. Südl. vom Friedrichsberg, bei
Krechof, ein anderes, 1899 errichtetes österreichisches Siegesdenkmal.
62km (r.) Kolin (202m; Bahnrest.; Gasth. : Grand-Hotel, Blauer
Stern, beide Ringplatz), Stadt an der Elbe, mit 16 400 tschech. Ein-
wohnern nnd vielen Fabriken, Knotenpunkt der Bahn Tetschen-
Znaim-Wien (S. 343). Vom Bahnhof geradeaus, nach 9 Min. 1.
über die Bahn nnd r. hinauf in 5 Min. zu der die Stadt beherrschen-
den St. Bartholomäuskirche, einer Hallenkirche im Übergangsstil
(xin. Jahrh.), mit zwei Westtürmen und einem im reichsten got.
Stil von Peter Parier (S. 299) 1360-78 erbauten Chor. Neben der
Kirche ein freistehender Glockenturm (Mitte des xvr. Jahrh.). Un-
weit s.w. der Ringplatz, an dessen N. -Seite das Rathaus, mit Mu-
seum. — Zweigbahn nach (77km) Gercan-Pisely (S. 341).
73km Elbeteinitz (206m), an einem Hügel gelegen. L. die Elbe.
— 105km (1.) Pardubitz (218m; Bahnrestaur. ; Gasth. : Veselka,
12 Min. vom Bahnhof, Z. 3-6 K, Omn. 40 K), Stadt mit 20400 meist
tschechischen Einw. Auf einem einzelnen Hügel n. die ansehn-
liche Ruine Kunetitz (305m). 11km n.w. von Pardubitz (Post in
I1/2 St.) Bohdanec (246m; Kurhaus), mit Eisen- u. Moorbädern.
Eisenbahn von Pardubitz nach Deutschbrod s. S. 344. Zweigbahn
nach (23km) Königgrätz (S. 351).
Jenseit (139km ; 1.) Chotzen (287m ; Bahnrest.), mit Schloß und
Park des Fürsten Kinsky, Knotenpunkt für die Bahn nach Tinischt
(S. 352), tritt die Bahn durch einen Tunnel in das hübsche enge
Tal der Stillen Adler. — 143km (1.) Brandeis (304m), von Schloß-
trümmern überragtes Städtchen, einst Hauptsitz der „Böhmischen
Brüder". — 154km (1.) Wildenschwert (330m), ansehnliches Städt-
chen mit Fabriken. Zweigbahn nach (14km) Geiersberg (S. 352).
— 164km Böhmi8ch-Trübau (385m; Bahnrest.).
Von B öhmisch-Trübau nach Olmütz, 87km, Eisenbahn in
272 St. — 7km Triebitz (421m). Zweigbahn über (77km) Eotteletz (Bahn-
rest. 5 Abzweigung nach Olmütz, 37km) nach (83km) Proßnitz (S. 339). —
15km Rudelsdorf (377m). "Weiter durch das enge waldige Tal der Sazawa. —
42km (1.) Höhenstadt (298m ; Bahnrest.), Städtchen in hübscher Lage am
8.0. Fuß der Sudeten. Zweigbahn nach (8km) Blauda (S. 359). Die Bahn
tritt an die March. — Jenseit (48km) Lukawetz (265m) r. auf der Höhe
Schloß Miirau, jetzt Strafanstalt. — 54km Müglitz (277m? Gasth. Schwar-
zer Adler), Städtchen mit 4500 Einw. l3/4 St. südl. ("Wagen hin und zurück
8 K) das seit 1896 hergestellte Deutschordensschloß Busau. 6km ö. von
Müglitz Mährisch- Aussee (285m); im fürstl. Liechtenstein'schen Schloß ein
Forst- und Jagdmuseum (im Sommer jederzeit zugänglich). — 77km Stefanau
(222m); im Hintergrund n.ö. Stadt Sternberg (S. 359). Bei Olmütz in der
Ferne r. das ehem. Kloster Hradisch. jetzt Militärspital. — 87km Olmütz,
s. S. 358.
180km (r.) Zwittau (434m; Gasth. Stadthof, 16 Z. zu 1.80-
3.80 K, Omn. 40 K), Fabrikstadt mit 9 700 Einw. Zweigbahn nach
(67km) Skutsch (S. 344). — 187km Greifendorf (427m). Die Bahn
führt durch einen kurzen Tunnel und tritt bei dem Fabrikort
(196km) Brüsau-Brünnlitz (378m) an die schmale Zwitta oder
21*
336 Route 51, BRUNN. Von Prag nach Wien.
Zwittawa, der sie zwischen bewaldeten Bergen bis Brunn folgt. —
Jenseit (215km) Skalitz-Boslcowitz (308m) 1. fern Stadt nnd Burg-
ruine Boskowitz. — 224km Raitz (290m ; Gastb. Hudek, beim Bahn-
hof), mit (1.) fürstl. Salm'schem Schloß. —231km Blansko (282m;
Bahnrest.; Werkrestaur. Klepatschow, mit Z., beim Bahnhof,
zweisp. Wagen zu den unten gen. Höhlen und zum Fuß dexMazocba
16 IT hin und zurück), mit großen Eisenhütten des Fürsten Salm.
Von Blansko lohnender Tagesausflug in den Mährischen Karst.
Vom Bahnhof (WM. rot in weißem Feld) sä dl., dann östl. durch das
Punkwa-Tal (Ernsttal) zur (IV2 St.) Stein- oder Felsenmühle (Gasth.), an
der Mündung des Dürren Tals (6.) in das Öde Tal (n.). 5 Min. n.ö. (WM.
grün in weißem Feld) die Eatharinenhöhle (Karte K. ; Eintr. IE, mit der
Pankwahöhle i IT 60; der Besuch jeder Höhle erfordert V2 St.), mit schönen
Tropfsteinen in drei großen Hallen. Weiter n. (WM. rot-gelb) zur (sk St.)
Mazocha (488m), einem 142m tiefen Einsturzkessel (Schutzhans des tsche-
chischen Touristenklubs; bester. Überblick vom oberen Gloriett). Westl.
hinab (WM. gelb-weiß) in das Öde Tal und 1. (r. in H/2 St. nach Sloup,
s. unten) zum Punkwa- Ausfluß und zur (40 Min.) Punkwahöhle (Karte P. :
Eintr. 1 E, vgl. oben), mit schönen Tropfsteinen. Von da s.w. (WM. rot
in weißem Feld) in 1/2 St. zur Steinmühle (s. oben). — Sloup (Gasth.
Vesely, bei der Wallfahrtskirche), Dorf mit 640 Einw. und Museum
(Höhlenfunde), liegt 2 St. nördl. von der oben gen. Steinmühle (WM. rot
in weißem Feld) und 2!/4 St. östl. von Raitz (s. oben ; WM. rot in weißem
Feld). Nahebei mehrere Tropfsteinhöhlen (Eintr. je 80 h).
Das Tal der Zwittawa wird enger. Vier Tunnels. — 238km
Adamstal (244m; Bahnrest., auch Z.; vgl. S. 339), mit Eisenwer-
ken. Vier Tunnels.
Lohnende Wanderung über die (IV4 St. ; rot-blaue WM.) Alexander-
warte (491m) in das O/2 St.; gelb-rote WM.) * Josefstal, mit der Schweizer-
hütte (Wns.) und mehreren Höhlen. Weiter ö. (blau-gelbe WM.) in H/2 St.
nach Kirüein (422m; Gasth. über), mit Wallfahrtskirche, und s.w. (weiß-
rote WM.) nach (2 St.) Bilowitz (s. unten).
245km Bilowitz. Zwei Tunnels. — 254km (r.) Brunn.
Brunn. — Bahnrestaurant. — Gasth.: *Grand-H6tel (PI. a: F 4),
Bahnring 18/20, mit Aufzug und Garten, 130 Z. zu 3.30-7 E; Hot. Pado-
wetz (PI. b: F 4), Ecke Ferdinands- und Rohrergasse. 90 Z. zu 3-7 E,
gelobt; Pilsner Hof (PL c: F 3), Jakobsplatz 6; H. de TEurope
(PL d: F 3), Großer Platz 17/18, 60 Z. zu 3-6, F. 1 E.
Restaurants : Deutsches Haus (PL E F 2), Eingang an der O. -Seite, M. 2
oder 3,5:; Pilsner Bierhalle, Salzamtsgasse 3a (PL E 3) ; Schwechater Bierhalle,
S. -Seite des Lazanskyplatzes (PL E F3), mit Garten; Hannak, Ferdinands-
gasse 16 (PL F 3, 4).
Cafks: Margaretenhof, Rennergasse 12/14 (PL F3); Thonethof, Renner-
gasse 9 (P1.F3); C. de VEurope, im I. Stock des gleichnam. Hotels (s.oben);
Biber, Neuga?se 1 (PL E F 1, 2).
Dboschken : von und zu den Bahnhöfen zweisp. 2 E, einsp. 1 E 40,
nachts (9-6 oder 8-7 Uhr) %E oder 2X10, Gepäck 60 oder 40 h. Zeit-
fahrten: zweisp. erste 1/2 St. 2 E (nachts 31), jede folgende 1/2 St. iE
(nachts 1 E 50); einsp. erste V« St. 80 h (nachts 1 JT20), jede folgende 1/4 St.
40 h (nachts 60 h). — Außerdem Kraftdroschken.
Elektr. STRAßENBAHNEN: Schreibwald (S. 339)-Bahnhof (PL F4; Vi St.
Fahrt, 16/0-Königsfeld (S. 339); ferner vom Großen Platz (PI. E F 3) nach
Obrowitzer Brücke, Kumrowitz, Zentralfriedhof usw.
Post u. Telegraph (PL F 3), Postgasse. — Deutsches Stadttheater
(PL F 3), Juni -August geschlossen.
Bäder: Zentralbad (PL 22: F 3), Liechlentteingasse 12; Charlottenbad
(PL F 2), Josephstadt 10; Schwimmbad (PL D 4), Schreibwaldstr. 7.
rf-7
*
/'^sf^fep1«^
0 c
■m
A"K- ', ! 00 $»
... ^A-W^*^
s
TraTM^-a-B-^ji
1^
^^■r
&v
^co^r
5i fe^A
vi ;ar? ..$« ^K-^rrr>^§'/ ;
*° Sflir
Von Prag nach Wien. BRUNN. 51. Route. 337
Verein deutscher Touristen, Adlergasse ö (PI. F 3; werkt. 6-8 Uhr
nachm.).
Bei beschränkter Zeit (^2 Tag): Franzensberg, Spielberg, Erz-
herzog-Rainer-Museum für Kunst und Gewerbe und über den Laäansky- u.
Großen Platz zum ehem. Landhaus und zum Franzensmuseum.
Brunn (Großer Platz 219m), Hauptstadt von Mähren und Sitz
einer deutschen (seit 1850) und einer tschechischen (seit 1900)
technischen Hochschule, mit 125000 Einw. (% Deutsche), liegt
am Fuß des Spielbergs, zwischen der Schwarzawa und Zwittawa,
in schöner fruchtbarer Umgebung. Die innere Stadt ist an Stelle
der 1860 niedergelegten Festungswerke mit Anlagen und Ring-
straßen umgeben, um die sich ansehnliche Vorstädte angebaut
haben. Brunn ist eine der bedeutendsten österreichischen In-
dustriestädte (Tuch, Maschinen, Leder); die Fabriken liegen in
den südl. und östl. Vorstädten.
Vom Bahnhof gleich 1. hinauf gelangt man in die hübschen
Anlagen des Eranzensbergs (PI. E F4), mit 20m h. Marmorobelisk,
1818 zum Andenken an die Befreiungskriege errichtet. Nahebei
östl. die Domkirche St. Peter u. Paul (PI. E F 4), im xv. Jahrh. im
got. Stil erbaut, 1645 bei der Belagerung der Stadt durch die
Schweden zerstört, zuletzt 1906 im Äußern hergestellt und mit
zwei Türmen versehen.
Der *Spielberg (PI. DE3; Aufgang Elisabethstraße, PI. E 3)
ist ein 56m (288m ü. M.) hoher Bergkegel mit der gleichnam.
Zitadelle (jetzt Kaserne), 1621-1855 Staatsgefängnis, in dem u. a.
1746-49 der Pandurenführer Franz Frhr. von der Trenck (sein
Grab s. S. 338) und 1822-30 der ital. Dichter Graf Silvio Pellico
gefangen saßen ; letzterer beschrieb seine Haft in „Le mie pri-
gioni". In den Kasematten Bildnisse interessanter Gefangener, die
Kaiser-Josephs-Zelle mit der Figur eines Sträflings, Marterzelle,
ein 114m tiefer Brunnen u. a. (Zutritt im Sommer 7-12, 1-7, im
Winter 8-12, 1-5 Uhr, Führung alle l/2 St. ; Eintrittskarten, 40 h,
beim Profoß; die Besichtigung erfordert V2"3/4 S*0* Caftf-Restaur.
Zur hohen Warte. Lohnend ein Rundgang etwas unterhalb der
Zitadelle, der hübsche Aussichten bietet.
Die Elisabethstraße wird 1. größtenteils von Parkanlagen be-
grenzt, die sich bis zum Spielberg hinaufziehen. Auf der r. Seite,
Nr. 14, das Erzherzog-Rainer-Museum für Kunst und Crewerbe (PI.
E 3). Eintritt werkt. 10-12, 2-4 (Juli und August nur 10-12) Uhr,
Sonn- undFestt. 9-1 Uhr. Direktor J. Leisching. Erdgeschoß : kirch-
liche Altertümer (Brünner Domschatz) und wechselnde Ausstel-
lungen. Erster Stock: italienische und holländische Renaissance-
möbel, Barock- und Empire-Möbel j Stube von 1659 mit Täfelung ;
mährische Decke des xvin. Jahrh.; Porzellan, Glas u. a. Zweiter
Stock: volkskundliche Sammlung mit Bauernstuben ; kunstgewerb-
liche SpezialSammlungen.
Die Elisabethstraße mündet auf den mit Anlagen geschmückten
Elisabeth platz (PI. E 3), mit einer Reihe stattlicher Bauten, u.a.
338 Route 51. BRUNN. Von Prag
w. die 1860 erbaute deutsche technische Hochschule (PI. 15), n. die
Protestant. Christuskirche, 1867 im got. Stil nach Ferstel's Plänen
aufgeführt. R. in der Jodokstraße das Landhaus(Vl. E 2,3), 1876-81
erbaut, mit dem Sitzungssaal des mährischen Landtags. Am Ende
der Jodokstraße, auf dem Lazanskyplatz, die -St. Thomaskirche
(PI. F 2 ; xiv. Jahrh.) ; r. daneben das Statthaltereigebäude (PI. 14), bis
1783 Augustinerkloster, am Portal die Standbilder der Markgrafen
Johann (1350-75) und Jobst (1376-1411), letzterer mit der Kaiser-
krone. N. von der Kirche das Deutsche Haus (PI. E F 2), mit Cafe,
Restaurant usw.; davor in den Anlagen ein Bronzestandbild Kaiser
Josephs II., von Brenek (1892).
Südl. vom Lazanskyplatz die got. St. Jakobskirche (PL E F 3),
eine im xvi. Jahrh. neu erbaute Hallenkirche mit drei Schiffen,
1874-79 von Ferstel erneut. Der Turm ist 92 m hoch. Hinter
dem Hochaltar das 1722 von Kerker gegossene Grabdenkmal des
Feldmarschalls Radwit Grafen von Souches (f 1683), der 1645
Brunn gegen die Schweden verteidigte. — Unweit die Jesuiten-,
jetzt Garnisonkirche (PL 23: F 3), 1589-1602 erbaut.
Auf dem GroßenPlatz (PI. F 3), eine Mariensäule (1680). —
Am Dominikanerplatz das ehem. Landhaus (PI. 6), 1582 begonnen,
1676 vollendet; im I. Stock das Stadtmuseum und die städt. Heinr.
Gomperz'sche Gemälde - Sammlung , mit Bildern österreichischer
Meister des xix. Jahrh. (So. 10-1, Mi. Sa. 2-4 Uhr ; frei). — In der
Rathausgasse Nr. 8 das Rathaus (PI. F 3), 1311 erbaut, aber fast
ganz modernisiert, mit reichem spätgot. Portal (angeblich von
Meister Pilgram) und einer Renaissance-Loggia im Hof r. aus dem
Anf. des xvi. Jahrh. ; im hintern Durchgang hängt ein sog. Lind-
wurm, eine Krokodilhaut.
Auf dem nahen Krautmarkt (P1.F4) ein Brunnen vom J. 1694
(der sog. „Parnaß"), von J. B. Fischer von Erlach, und eine Drei-
faltigkeitssäule (1733). Daneben 1. das Franzensmuseum (PL 7;
Mi. Do. Sa. 10-12 u. 2-4, So. 10-12 Uhr; sonst nach Anmeldung im
Bureau , im Hof halblinks) , Altertümer, naturwissenschaftliche
Gegenstände, mährische Volkstrachten, eine slowakische und eine
hannakische Bauernstube, Kunstgewerbe, Waffen, Gemälde u. dgl.
enthaltend; hübscher Arkadenhof mit Brunnengruppe aus dem
Ende des xvn. Jahrh. und Grabsteinen. — Am Kapuzinerplatz die
Kapuzinerkirche (PI. F 4 ; zugänglich nach Meldung beim Pförtner,
r. vom Haupteingang; schellen), in deren Gruft Oberst Trenck
(f 1749; S. 337) in einem Glassarge beigesetzt ist. — Weiter n.,
am Kaiserring, das von Fellner & Helmer 1882 erbaute Stadttheater
(PL F 3), das erste elektrisch beleuchtete Theater in Europa. Östl.
gegenüber das 1911 vollendete Kaiser - Fran% - Joseph - Jubüäums-
Künstlerhaus des Mährischen Kunstvereins (PI. 10 : F 3). In den
Glacisanlagen mehrere Denkmäler.
Der Augarten (PL E F 1), an der Nordseite der Stadt, ein
schöner Park mit alten Bäumen, wird viel besucht; darin das
nach Wien. BRUNN. 51. Raule. 339
Augartengebäude (Cafe -Restaur.) und ein Büstendenknial Kaiser
Josephs, von Tilgner. Im Sommer Mi. u. Sa. nachm. Militärmusik.
Am s.w. Fuß des Spielbergs das Königinkloster in Altbriinn
(PI. D 4), mit der beachtenswerten got. Angustinerkirche (xi v. Jahrh. ;
1740 neu erbaut). Sudl. gegenüber ein Marmorstandbild des Prä-
laten G. Mendel (f 1884; PI. 11: D 4), Forschers auf dem Gebiet
der Vererbungsgesetze, von Charlemont (1910). l/2 St. weiter w.
jenseit der Schwarzawa der Schreibwald (PI. jenseit A 4; elektr.
Straßenbahn s. S. 336), beliebter Ausflugsort. Ton der Endstation
der Straßenbahn entweder geradeaus dem Fahrweg nach zur (5 Min.)
bürgerl. Schießstätte (Restaur.), oder rechts in 10 Min. zum Restaur.
Steinmühle (etwas weiter Überfahrt zum Restaur. „Neue Welt").
Von Brunn nach Tischnowitz, 29km, Eisenbahn in I1/2 St.,
lohnender Ausflug. — 3km Obrowitz (206m), unmittelbar bei dem Brünner
Fabriksviertel. — 7km Königsfeld (217m 5 Bräuhaus 5 elektr. Straßenbahn
von Brunn), mit Kadettenschule und schönem Park. — 15km Zinsendorf.
Von hier lohnende Wanderung (WM. weiß-rot) über die (IV'4 St.) Ripkawarte
(528m) und die (3/i St.) Rohrerwarte (583m) auf dem Babylom, mit Fernsicht,
nach (3A St.) Wranau (455m ; Hot.-Rest Skrivanek), mit Wallfahrtskirche,
und weiter durch Hochwald hinab nach (II/4 St.) Stat. Adamstal (S. 336).
— 29km (r ) Tischnowitz (253m 5 Bahnhot.), hübsch gelegene Stadt am 1.
Ufer der Schwarzawa. Gegenüber am r. Ufer Tischnowitz-Vorkloster, mit
schöner Kirche der Zisterzienser-Nonnenabtei Himmelspforte im Übergangs-
Btil; das W. -Portal, mit reichstem Skulpturenschmuck, und der nördl.
Kreuzgang sind beachtenswert. Eisenbahn nach (106km) Deutschbrod s. S. 344.
Von Brunn nach Olm ütz und nach Prerau. Eisenbahn nach
Olmütz, 103km, in 3 St. ; nach Prerau, 91km, in 2l/4 St. Gleich nach der
Ausfahrt aus dem Bahnhof r. die Domkirche, dann der Spielberg (S. 337).
— 48km Wischau (254m-, Bahnrest.), am Beginn der fruchtbaren Hanna-
Ebene (S. 358). — Bei (63km) Nezamislitz (Bahnrest.) zweigt 1. ab die
Bahn über Proßnitz (S. 335) nach (103km) Olmütz (S. 358). — An der
Prerauer Bahn folgen noch Kojetein (Zweigbahn nach Hullein s. S. 355)
und (91km) Prerau (S. 356).
Von Brunn nach Hölak-Trencsenteplicz, 178km, Eisenbahn
in 8 St. —24km Austerlitz (206m), Städtchen mit Schloß des Grafen Kaunitz,
bekannt durch die „Drei-Kaiser-Schlacht" am 2. Dez. 1805 (Deukmal). —
45km Brankowitz (260m). 5 St. ö. (weiß-rote WM.), über Stfilek (371m),
mit Schloß des Grafen Herberstein, die Burg Buchlau (S. 355). — 78km
Bisenz (184m; Bahnrest.), mit Schloß des Grafen Reichenbach. — Vor
(88km 1 Wessely (Bahnrest.) über die March. Zweigbahn nach (18km) Skalitz
(S. 428). — Weiter am 1. Ufer der Mareh. 102km Kunowitz (18im; Bahn-
rest.), an der Olsawa. — 12ikm Aujezd-Luhatschowitz (Bahnrest.). Zweig-
bahn nach (10km) Luhatschowitz, mit jod- u. bromhaltigen Kochsalz-Natron-
quellen. — 145km Hradek (371m). Dann durch den (164km) Vlärapaß (280m ;
ungar. Grenze) ins Waagtal nach (178km) Eölak-Trencsinteplicz (S. 467).
Von Brunn nach Okfischko s. S. 345.
Die Bahn über Lundenburg (über Grußbach s. S. 340) führt
über (266km) Raigern (193m), mit 1048 gegründetem Benedik-
tinerstift. — Jenseit (280km) Branowitz (172m) über die Schwar-
zawa; r. das Polauer Gebirge, mit Burgruinen. — 298km Saitz
(176m) ; r. der orientalische Turm in dem Liechtenstein' sehen
Park (S. 340). — 303km Kostet (159m), mit der unterirdischen
Cyrillkapelle. — 314km Lundenburg (159m; Bahnrest.; Gasth.:
Fiala), Knotenpunkt der Bahn von Wien nach Oderberg (S. 354).
340 Route 51. GANSERNDORE.
Eisenbahn nach (13km) *Eisgrub , einer fürstl. Liechtenstein' sehen
Herrschaft, mit großem, 1846-57 im englisch-gotischen Stil erhauten Schloß.
Die Parkanlagen umfassen über 270qkm, schöne Seen, Lustbauten, so die
Grenzhalle, wo sich Nieder-Österreich und Mähren scheiden, den pracht-
voll dekorierten orientalischen Turm (68m hoch; oben weite Rundschau),
das chines. Luathaus, die Hansenburg im "Wildgehege u. a. Unterkunft
im Gemeinde-Gasthaus.
Von Lundenburg nach Zellerndorf, 84km, Eisenbahn in 4 St.
— 13km Feldsberg (183m), mit Schloß und Park des Fürsten Liechten-
stein. — 24km (r.) Nikolsburg (200m), mit hochgelegenem stattlichem altem
Schloß des Fürsten Dietrichstein- Mens dorff, bekannt durch den Präli-
minarfrieden vom 26. Juli 1866. — 3ökm Neusiedl-Dürnholz (170m). Zweig-
bahn nach (9km) Grußbach (s. unten). — 51km Laa (s. unten). — 84km
Zellerndorf (S. 346).
Von Lundenburg nach (18km) Kutti (S. 428) Zweigbahn in 1 St.
Die Bahn durchschneidet einen Teil des Eisgraber Parks und
führt über die Thaya, Grenzfluß zwischen Mähren und Nieder-
österreich. Fruchtbare Gegend, viel Maisbau. R. einzeln der Rai-
stenberg (291m), am Fuß die Stadt Feldsberg. — Jenseit (333km)
Hohenau (149m) erreicht die Bahn das Marchfeld (S. 116). — 339km
Drösing. — 347km Dürnkrut (144m; Bahnrest.; S. 116). Ö. die
Kleinen Karpathen. — Die Bahn berührt mehrmals die March,
deren jenseitiges Ufer zu Ungarn gehört. 358km Angern (147m).
Bei (366km) G-änserndorf (153m ; Bahnrest.') zweigt ö. die Bahn
nach Preßburg ab. — 379km Deutsch -Wagram (156m), bekannt
durch den Sieg Napoleons I. über die Österreicher unteT Erzherzog
Karl am 5. und 6. Juli 1809. — Weit vor (392km) Floridsdorf
tritt r. der Leopoldsberg mit dem Schloß hervor, dann der Kahlen-
berg (S. 107). Der Zug fährt auf 780m 1. eiserner Bogenbrücke
über die Donau und hält im Nordbahnhof zu (398km) Wien (S. 3).
b. Über Grußbach.
410km. Staatsbahn. Schnellzug in V-fc St. Fahrpreise die gleichen
wie über Lundenburg, s. S. 334.
Von Prag bis Brunn (254km) s. S. 334/36. — Die Bahn über-
schreitet die Schwarzawa, dann bei (267km) Strelitz (295m) die
Obrawa (nach Okrischko s. S. 345). Zwei Tunnels. — Jenseit (278km)
Kanitz- Eibenschitz auf 23m h. Viadukt über das Iglawa-Tal. —
287km Kromau (311m), mit großem fürstl. Liechtenstein'schem
Schloß und Park auf einer von der Rokitna umflossenen Anhöhe.
317km GcTXi&ba.c'h.-Schönau (193m; BahnrestJ)', Verbindungsbah-
nen w. nach (26km) Znaim (S. 346) und Zellerndorf (S. 346), ö. nach
Lundenburg (S. 339). — Vor (327km ; r.) Laa (183m), einem noch
ummauerten Städtchen mit 4400 Einw. und altem Schloß, über die
Thaya. Zweigbahn nach Lundenburg (s. oben). — Jenseit (381km)
Wolkersdorf (180m) durch das Marchfeld (S. 116) nach (399km)
Stadlau (S. 427). — Die Bahn überschreitet die Donau und durch-
schneidet den Wiener Prater ; weiter über den Donaukanal und den
NenstäcUer Kanal zum Staatsbahnhof von (410km) Wien (S. 2).
341
52. Von Prag über Gmünd nach Wien.
350km. Staatsbahn (schnellste und billigste Verbindung). Schnellzug
inöVzSt. für 41.70, 25.50, 16.20 K, Personenzug in 11 St. für 31.60, 19.30,
12.30 K. — Über Brunn s. R. 51.
Prag s. S. 286 ; Abfahrt vom Franz-Josephs-Bahnhof. Die Bahn
tritt mittels eines Tunnels in das Botitsch-Tal. — 3km Vrsovic-
Nusle (204m). — 10km Hosüvaf (258m); in der alten Kirche
eine Madonna, angeblich von 1374. — 29km Strancic (410m), in
waldreicher Gegend. — Weiterhin durch das Tal der Sazawa. 43km
Öercan-Pisely (279m). Zweigbahn nach (77km) Kolin (S. 335).
52km (1.) Beneschau (373m ; Bahnrest.) , Städtchen mit got.
Dekanatskirche aus dem xin. u. xiv. Jahrh. Y2 St. w. das alte
Schloß Konopiseht des Erzherzogs Franz Ferdinand, mit großem
Park. — 67km Wotic-Weselka, mit Schloß und Franziskanerkloster.
105km (r.) Tabor (442m; Bahnrest.; Gasth.: Novy, Husovo nä-
mestf, mit Cafe), die alte Hussitenfeste (11 900 tschechische Einw.),
auf einer Anhöhe zwischen der Luschnüz südl. und dem Jordanteich
nördl. Vom Bahnhof geradeaus durch den Novomestskypark, die
Nädrazni trida, den Husovo nämesti, die Palackeho trida und die
PKrazskä ulice zum (20 Min.) Ringplatz, auf dem ein ErzstandMld
Zizkd's, von Strachovski (1877). An der W.- Seite des Platzes das
dreigiebelige Rathaus (1521); das städt. Museum (Eintritt 40 ti),
im ersten und zweiten Stock, enthält u. a. einen zinnernen Tauf-
kessel (1472; aus der Dekanatskirche) und ein kunstvolles städti-
sches Wappen aus Tuffstein, dessen Rahmen die Statuetten von
Zizka, Prokop, Hus und Hieronymus sowie eine Adamitengruppe
einschließt (1515). An der N. -Seite die Dekanatskirche, 1516 er-
baut, und, vor dem Ctibor-Haus (Nr. 6), ein schlichter Steintisch,
an dem die Taboriten unter freiem Himmel das Abendmahl unter
beiderlei Gestalt nahmen. An der SW.-Ecke der Altstadt der
mächtige Turm der ehem. Burg Kotnov. IV2 St. s.w. die male-
rischen Ruinen von Pfibenic. — Nach Razic und Iglau s. S. 331.
Weiter am r. Ufer der Luschnitz. — 124km (r.) Sobieslau
(403m), Städtchen mit spätgot. Dechaneikirche (xv. Jahrh.).
131km Weseli- Mezimosti (417m; Bahnrest.). Zweigbahn nach
(38km) Budweis (S. 332) und weiter nach Linz.
Von Weseli nach iglau, 94km, Eisenbahn in 3-4 St. — 27km
(r.) Neuhavs (478m ; Zentralbotel, Ringplatz, 25 Z. zu 2-5 K), betriebsame
Stadt von 10100 tschech. Einwohnern. 20 Min. südl. vnm Bahnhof ein
großes, 1773 z. T. ausgebranntes gräfl. Czernin'sches Schloß (xn.-xvi. Jahrh ).
— 56km Ihlawka (658m), Station für St. Katharinabad, mit alkal. mineral.
Heilquelle. —64km Ober-Cerekve (587m; Bahnrest.). Zweigbahn über Pil-
gram (509m), Städtehen mit 5700 Einw. (2 St. ö. der 767m h. Kremesnik
mit besuchter Wallfahrtskirche), nach (70km) Tabor (s. oben). — 79km
Wolframs- Cejl (519m; Bahnrest.). Zweigbahn nach (96km) Schwarz enau
(S. 333). — 94km Iglau (S. 344).
Die Bahn führt zwischen großen Fischteichen hin. 152km (r.)
Wittingau (433m), Städtchen (5300 Einw.) mit fürstl. Schwarzen-
berg'schem Schloß aus dem xv. u. xvi. Jahrh. — 186km Gmünd.
Von hier bis Wien s. S. 333/334.
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 22
342
53. Von Dresden über Tetschen und Znaim nach Wien.
520km. Bis Tetschen Sachs. Staatsbahn; von Tetschen his Wien
Österreich. Staatsbahn. Schnellzug in 10 St. für Jl 54.50, 33.40, 21.10.
Zollabfertigung in Tetschen. — Von Dresden nach Wien über Prag und
Brunn s. R. 45, 51, 52 (durchgehende Wagen). — Von Tetschen bis Leit-
meritz auch Dampfschiff (vgl. S. 302).
Von Dresden bis Niedergrund (52km) s. S. 306. "Weiter am
1. Eibufer bis Mittelgrund, hier über die Elbe und durch einen
Tunnel unter dem Quaderberg nach (62km) Tetschen (S. 306).
Die Bahn (r. sitzen) führt von Tetschen ab meist dicht am r.
Eibufer entlang und tritt in das böhmische Mittelgebirge ; hübsche
Landschaft. — 80km Qroß-Priesen (142m; Bahnhofshotel).
Von Groß-Priesen nach Auscha, 19km, Lokalbahn in IV2 St.
7km Saubernitz-Tünschl (294m). H/4 St. nördl. der Zinkenstein (684m; Aus-
sicht). — 13km Lewin- Gelischberg (397m); 10 Min. von hier das Bad Gellsch-
berg (380m ; Kurhaus, 54 Z. zu 1.60-4 K, P.100-120 K monatl.), mit salinischer
Eisenquelle und schönen Waldspaziergängen. Vom Bade südl. (WM. blau-
weiß) über (V4 St.) Eutzke zum (IJ/2 St.) Gipfel des ^Geltschberges (725m;
vgl. Liebeschitz S. 303), mit schöner Aussicht über das nördl. Böhmen. —
19km Auscha (240m ; Gasth. Herrenhaus), Städtchen mit 2400 Einw. ; Hopfen-
bau. 1 St. s. Ruine Helferiburg. Nach Lobositz oder Reichenberg s. S. 303.
88km Schreekenstein (144m; Bahnrestaur.). Nach Aussig s.
S. 304. 20 Min. elbaufwärts die S. 304 gen. Ruine Schreckenstein.
Das Eibtal verengt sich aufs neue; von hier bis Czernosek
schönste Strecke. — 97km Sebusein (156m ; G-asth. Stephanssaal,
7 Z. zu 1.20-3 K), in reizender Umgebung.
3/i St. ö. von Sebusein die Sommerfrische Kundratitz (Villa Henrietten-
ruhe, 15 Z., P. 6 K). 1 St. n.w. der Aussichtspunkt die Mache. — Ausflug
von Sebusein s.o. auf der Leitmeritzer Straße im Mühlental hinan nach
(V2 St.) Tlutzen, dann (WM. grün-gelb) auf Waldwegen über den Eisberg
(55lm) zur (s/t St.) Johanniskapelle , mit Aussicht über das Eibtal und
Mittelgebirge, im Vordergrund (Vi St.) die Burgruine Karnail: (382m).
Hinab nach Leitmeritz (s. unten) IV2 St.
107km Czernosek, hübsch gelegenes "Weindorf.
111km Leitmerits - Stadtbahnhof (171m ; Bahnrest.; Gasth.:
Schwan, Stradalgasse; Roter Krebs, Ringplatz, 22Z. von 1K&Q an),
freundliche Stadt (15400 deutsche Einw.) und Sitz des Korps-
kommaudos des 9. Armeekorps sowie eines Bischofs. Vom Stadt-
bahnhof 1. um das Gebäude herum und 1. durch die Rudolfsgasse,
dann r. über den Gebhardtsteig hinauf zum (5 Min.) Ringplatz: r.
an der O. -Seite das 1539 umgebaute Bathaus, mit Laubengang (oben
zum Platz hin ein kleiner steinerner Roland); 1. an der S. -Seite das
Gemeindehaus (Sparkasse), mit einem Kantionale (Gesangbuch) aus
dem Ende des xv. Jahrh. mit trefflichen Miniaturen, daneben, das
Kelchhaus, ursprünglich von einem utraquistischen Bürger 1584
erbaut, mit kelchförmigem Turm, dem "Wahrzeichen der Stadt (im
Erdgeschoß das Qewerbemusevm). In der Mitte des Platzes eine
Marienstatue aus dem J. 1681. Die Kaiser-Franz -Joseph- Brücke
führt s. über die Elbe nach (i/2 St.) Theresienstadt (S. 303). —
Eisenbahn nach Lobositz oder über Liebeschitz (Geltschberg)nach
Reichenberg s. S. 303; Bahnhof 20 Min. nördlich vom Stadtbahnhof.
NIMBURG. 53. Route. 343
■
Die Bahn verläßt die Elbe, die hier eine große Krümmung nach
S. macht. Viel Hopfenbau. — 120km Polepp (160m). — 132km
Wegstädtl (182m), wo die Elbe wieder erreicht wird. Jenseit der
Station prächtiger Rückblick auf das böhmische Mittelgebirge.
138km Liboch (163m), am Eingang der romantischen Libocher
Gründe. Jenseits beginnt das tschechische Sprachgebiet. — 147km
(r.) Melnik (222m ; Hot. Vykysal , 16 Z. zu 2-4 K), Städtchen mit
5400 Einw., am r. Ufer der Elbe gegenüber der Einmündung der
Moldau, überragt von einem Schloß des Fürsten Lobkowitz (im
Innern Weinstube und Weinbaumuseum). Auf den Höhen des r.
Eibufers wächst guter Wein. Zweigbahn nach (69km) Kuttental
(S. 346). — 158km Wschetat - Priwor (171m; Bahnrestaur.), s.
S. 346. — 171km Alt-Bunzlau (176m; Bahnrest.). l/2 St. entfernt
Bad Houschka, mit der eisenhaltigen Mariahilf-Quelle ; gegenüber
am 1. Eibufer Brandeis (S. 350). — 182km Lissa (178m ; Bahnrest.'},
Knotenpunkt der Bahn von Prag nach Mittelwalde (S. 350). —
196km (T.)JXimbuTg(18Qm-,Bahnrestaur. ; Bahnhofshotel)^3t'&d.tcheK
(10200 Einw.) an der Elbe, mit Eisenbahnwerkstätten und interes-
santer got. Dechaneikirche, nach dem Brande von 1343 neu errichtet.
Eisenbahn nach Jungbunzlau s. S. 346; nach Porican s. S. 334.
Eisenbahn nach (46km) Jiöin, deutsch Gitschin (276m : Hot. Hamburg,
20 Z. zu 2.40-4 K), Stadt mit 10000 tschech. Einw. und einem von Wallen-
stein 1623-30 am Ringplatz erbauten Schloß, jetzt Eigentum des Fürsten
Trauttmannsdorff. Zweigbahnen nach (18km) Wostromef (S. 354) und nach
(33km) Tnrnau (8. 347). Bei Gitschin besiegten am 28. Juni 1868 zwei
Divisionen der ersten preuß. Armee unter v. Tümpling und v. Werder die
Österreicher unter Graf Clam - Grallas und ermöglichten so die Vereinigung
mit der zweiten preuß. Armee und den Sieg bei Königgrätz (S. 851).
204km (r.) Podebrad (187m), Städtchen (5700 Einw.) und
Schloß, mit einer Kettenbrücke über die Elbe, Geburtsort Georgs
von Podiebrad, Königs von Böhmen (f 1471). Stadt. Mineralbad.
— 212km Groß-Wosek (189m; Bahnrest.); nach Chlumetz s.
S. 350/51. — Vor (221km; r.) Kolin (200m; Bahnrestaur.; s.
S. 335) über die Elbe. Über Brunn nach Wien s. S. 335.
231km Stat. Sedlet2-Kuttenberg(208m). K. Stadt Kuttenberg.
Von Sedletz nach Zrtjc , 45km , Zweigbahn in 2x/4 St. —
1km (r.) Sedletz. Beim Bahnhof die zu einem ehem. ZisteTzienser-
kloster gehörige Marienkirche, ein fünfschiffiger got. Bau, mit Um-
gang und Kapellenkranz, 1290-1304 aufgeführt. In den KLoster-
gebäuden eine große k. k. Tabaksfabrik; auf dem Friedhof die im
xn. Jahrh. gegründete Beinhauskapelle, eine Doppelkapelle, deren
unterer Teil mit Menschenknochen behängt ist.
4km (r.) Kuttenberg (253m; Gastb.: Moravec zum Schwarzen
Roß, unweit nördl. vom Palackeho nämesti, Z. von 2 üTan), hübsch
gelegene Stadt mit 15700 tschech. Einw. , früher reich durch Silber-
bergbau. Vom Bahnhof 1., nach 3 Min. r. in die Sokolskä ulice und
geradeaus in 5 Min. zum Palacke'ho nämesti. Hier 1. durch die
9,2*
344 Route 53. XGLAU. Von Dresden
•
Krälovskä ulice, dann r. in wenigen Schritten znm Welschen Hof,
der ehem. Münze, 1897 zum Stadthaus umgebaut; im Hof r. der
got. Erker der Wenzelskapelle. "W. gegenüber die eintürmige St.
Jakobskirche,' im Innern ein geschnitztes Relief mit der Legende
des Zebedäus und der Stadt Kuttenberg als Hintergrund (2. Hälfte
des xvn. Jakrh.). Weiter w., dann 1. durch die Sv. Baiborskä ulice,
vorbei an dem (r.) ehem. Jesuitenkolleg, jetzt Kaserne, zur (5 Min.)
hochgelegenen * Barbarakirche, fünfschiffig, mit Chorumgang, Ka-
pellenkranz, reichen Strebepfeilern und drei Türmen über dem
Langhaus, 1388 von Peter Parier (S. 299) begonnen, lf>85 vollendet,
1884-1904 hergestellt und erweitert; im Innern (Kirchendiener
nördl. gegenüber) am Gewölbe des Mittelschiffs viele Wappen, im
nördl. Seitenschiff schöne got. Chorstühle, in den Chorkapellen
freigelegte Fresken. 4 Min. westl. vom Palacke*ho nämesti (durch
Husova tf fda) ein zwölfeckiger got. Sandsteinbrunnen aus d. J. 1497.
Unweit nordöstl., am Sv. Väclavske nämesti, das sog. Steinerne
Haus (Ende des xv. JahTh.), mit Erker und reichem Skulpturen-
schmuck; im Innern das städt. Museum (Zutritt jederzeit; 40 /i).
45km Zruc. Zweigbahnen n.w. nach (59km) Ceröan-Pisely
(S. 341), s.o. nach (35km) Swetla (s. unten).
241km (r.) Caslau(263m; G asth. : Krone, beim Bahnhof), Städt-
chen mit 10200 tschechischen Einw. und der Peter-Pauls-Kirche,
in der Zizka (f 1424) begraben lag, bis seine Gebeine 1623 auf
Befehl Kaiser Ferdinands II. entfernt und das Grab zerstört wurde.
In der Nähe bei Chotusitz schlug Friedrich II. 1742 die Öster-
reicher. — 280km Swetla. Nach Zruc s. oben. — 295km (1.)
Deutschbrod (422m; Bahnrest.; Gasth. : Weißes Roß), betrieb-
samesv Städtchen (8500 Einw.) an der Sazawa, bekannt durch den
Sieg Zizka's über Kaiser Sigismund 1422.
Von Deutschbrod nach Tischnowitz, 106km, Staatsbahn in
5 St. Die Bahn führt im Sazawatal aufwärts nach (34km; 1.) Saar in Mähren
(572m; Gasth. Velis), Städtchen mit 3500 Einwohnern. — 51km (r.) Neu-
stadtl in Mähren (598m), mit 2600 Einwohnern. — 90km Nedtoieditz. l/z St.
westl. die große Burg Pernstein des Grafen Hittrowsky (xiii.-xvi. Jahrh.),
mit 32 Erkern (Zutritt durch den Kastellan). — 106km Tischnowitz (S. 339).
Von Deutschbrod nach Pardubitz, 95km, Eisenbahn in 3-4 St.
— 55km Skutsch, Städtchen mit 4300 Einw. und alter got. Pfarrkirche.
Zweigbahn nach (57km") Zwittau (S. 335). — 81km (r.) Chrudim (Bahnrest. ;
Gasth. Bida), Stadt mit 14400 tschech. Einw., got. Maria Hiinmelfahrts-
kirche und beachtenswertem Gewerbemuseum (auch Volkskunde). — 95km
Pardubitz (S. 335).
Die Bahn überschreitet jenseit (312km) Polna-Stecken (472m)
die mährische Grenze.
321km (r.) Iglau. — Zwei Bahnhöfe: Staatsbahnhof (früher Nord-
westbahnhof-, auch für Weseli-Mezimosti und Tabor), mit Restaur., 35 Min.
nördl. vom Hauptplatz, und Sladtbahnhof, HS. der Bahn nach Weseli-
Mezimosti und Tabor, 1/4 St. vom Hauptplatz. — Gasth.: Grand-Hotel;
Goldener Löwe, Hauplplatz, 35 Z. zu 3-5 K. — Einsp. vom Staatsbahnhof
in die Stadt 2 K, vom Stadtbahnhof 70 h. — Elektr. StkaBenbahn vom
Staatsbabnhof zum Hauptplatz.
nach Wien. ZNAIM. 53. Sowie. 345
Iglau (516m), an der Igel (Iglawa), ist eine alte Stadt, mit
25 900 meist deutschen Einw. In der got. Pfarrkirche St. Jakoh
ein gutes Altarblatt von Jos. Steiner. Im Rathaus (an der 0. -Seite
des Hauptplatzes) ein städt. Rechtsbuch von 1389 mit Miniaturen.
— Eisenbahn nach 'Weseli-Mezimosti und Tabor s. S. 341.
Weiter im Tal der Iglawa. 334km Wiese (440m), mit Schloß
des Grafen Sedlnitzky. — 349km Okrischko (479m; Bahnrest.).
Von Okrischko nach Brunn, 76km, Eisenbahn in 372 St. —
12km (1.) Trebitsch (406m ; Hot. Habsburg, 10 Z. zu 1.80-3 E), Städtchen von
11700 meist tschechischen Einw. , an der Iglawa, mit einer um 1230-45 er-
bauten Benediktinerkirche, dreischiffig mit einem weit ins Langhaus vor-
springenden Chor, worunter eine von Säulen getragene Krypta; am N. -Ein-
gang ein schönes romanisches Portal. — 52km Seqengotles (324m; Bahnrest.),
mit Kohlenbergwerken. — 62km Stfelitz (S. 340). — 76km Brunn (S. 336).
Bei (365km) Kojetitz (489m) r. Schloß Sadek des Grafen Oho-
rinsky. — 373km Jaromeritz (433m), mit Schloß des Grafen Karolyi.
— 400km Schönwald- Frain (432m).
7km s.w. (Post) das Städtchen Frain (Gasth. Thaya) mit altem, um
1709 umgebautem Schloß der Gräfin fetadnicka. llh St. s.o. weiter das
Städtchen Hardegg (Gasih. zur Kose), wie Frain besuchte Sommerfrische,
im Wahltal der Thaya, mit mächtiger, teilweise hergestellter Burg des
Fürsten Khevenhüller-Metsch. Von Hardegg Post in 1% St. nach (10km)
Nieder-Fladnitz (S. 346).
419km (r.) Znaim. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Drei Kronen,
Oberer Platz 15, Z. 2-5.20 Z, Omn. 40 Ä; Nesweda, Ottokarplatz; Lorber,
gegenüber dem Bahnhof, Z. 2-2.40 K. — Reataur. im Deutschen Bürg erver eins-
haus, beim Stadtpark. — Gafi Corso. — Fiaker vom Bahnhof in die Stadt
2 K 40, nachts B K. — Post u. Telegbaph, Oberer Platz.
Znaim (289m), von Ottokar I. 1226 zur Stadt erhoben, auf der
Höhe des 1. Thaya-Ufers 75 -95m über dem Fluß schön gelegen,
hat 18800 deutsche Einw. und bedeutende Tonwarenindustrie. Die
früheren Festungswerke sind in Anlagen umgewandelt. — Vom
Bahnhof 1. ; nach 2 Min. r. durch die Bahnhof straße ; an deren Ende
r., vorbei an dem (1.) Stadtpark und dem BürgerveTeinshaus (s. oben),
zum Marienplatz; weiter 1. durch die Brantsgasse und geradeaus;
am Ende der Schlossergasse r. in die Füttergasse, die Hauptgeschäfts-
straße der Stadt. An ihr 1. Nr. 14 das Kreisgericht, an der Steile des
ehem. Rathauses, von einem 80m hohen got. Turm (1448) überragt,
und Nr. 10 das mit einem Renaissanceportal geschmückte Goltz'sche
Haus, mit dem Bürgermeisteramt und dem städt. Archiv (Kodex
des Znaimer Stadtrechts, mit Miniaturen, 1525). Die Füttergasse
mündet auf den Oberen Platz (Y4 St. vom Bahnhof). Unweit westl.
(über den Ottokar-Platz, die Schul- und Burggasse) die ehem. Burg
der Markgrafen von Mähren, jetzt Truppenspital und Stadtmuseum
(Sonn- u. Festt. 10-12, 2-4 Uhr frei, sonst gegen 1 K; Führer 20 h),
and eine Brauerei (vom Hof Aussicht ins Thayatal). In der Burg-
kapelle (Heidentempel genannt), einem roman. Rundbau des
xii. Jahrh., alte, 1893 wiederhergestellte Wandmalereien. Nahe-
bei östl. die Pfarrkirche St. Nikolaus, eine schlanke got. Hallen-
kirche des xiv. Jahrh., die 1848 einen wenig passenden Turin
erhielt. Südl. gegenüber die Wenzelskapelle, eine Doppelkirche.
346 Route 54. JUNGBUNZLATJ.
Die Umgegend ist sehr fruchtbar (bedeutender Gemüsebau, bes. Gurken)
und reich an hübschen Spaziergängen. — 2km s.o. die ansehnlichen Gebäude
der ehem. Prämonstratenserabtei Brück, jetzt Kaserne. — Vom Burgberg
hübscher Spaziergang am 1. Thaya-Ufer aufwärts (Wegetafel) und, nach
1 St. Gehens, r. durch das Salamandertal zur Teufelsmühle (35 Min.).
Zurück dtirch Wald über Pöltenberg nach Znaim.
VonZnaim nachGrußbach, 26km, Staatsbahn in 1 St. $ bei Znaim
auf 90m 1., 27m h. Viadukt über den Leska-Oräben. Grußbach s. S. 340.
Die Bahn überschreitet das tiefeingeschnittene Thayatal anf
einem 220m langen, 51m hohen Viadukt; r. Znaim, 1. das ehem.
Kloster Brnck (s. oben). — 438km Retz (239m"), mit "Weinbau.
Nebenbahn über (14km) Nieder- Fladnitz (S. 345) nach (51km)
Drosendorf. — 447km Zellerndorf (218m ; Bahnrestaur.'). Zweigbahn
nach Sigmundsherberg s. S. 334; nach Grußbach und Lundenburg,
S. 340. — 469km Oberhollabrunn (218m). 4km n. die Kirche von
Schöngrabern, s^'itiom. Quaderbau(1210-30);inden Blenden an der
Außenseite der Apsis merkwürdige alte Reliefs (Sündenfall usw.).
479km (r.) Göllersdorf(l 97m), mit wohlerhaltenem mittelalter-
lichem Schloß, an der Götter, in deren Tal die Bahn weiterführt,
vorüber an dem Stammschloß der Grafen Schönborn, mit großem
Park. — 487km Sierndorf (184m), mit Schloß und Park des Fürsten
Colloredo-Mansfeld. — 494km Stockerau (175m; Gasth. : Frotzler),
gewerbreicher Markt, mit Kavallerie -Kaserne. Zweigbahn nach
(18km) AbsdoTf-Hippersdorf (S. 334). Die Bahn tritt in das breite
wald- und auenreiche Donautal; r. die Höhen des Wiener Waldes.
— 504km Korneuburg (S. 141) ; 509kin Langenzersdorf (162m),
am w. Fuße des Bisambergs (S. 141) ; gegenüber am r. Donauufer
die stattliche Abtei Klosterneuburg (S. 109).
Von (514km) Florldsdorf- Jedlesee führt eine Zweigbahn nach
Station Floridsdorf (S. 340). Dann überschreitet die Bahn die
Donau auf langer Brücke (r. schöner Blick stromauf bis zum
Kahlenberg) und mündet im Nordwestbahnhof zu
520km Wien (S. 3).
54. Von Prag nach Georgswaide-Ebersbach
(Zittau, Görlitz).
181km. Staatsbahn. Schnellzug in 41/4 St. für 22.60, 13.80, 8.80^
Personenzug in 7V2 St.
Prag s. S.286; Abfahrt vom Franz-Josephs-Bahnhof. — Tunnel.
7km Wysocan (S. 350). — 35km Neratovic (Bahnrest.). Zweig-
bahnen nach (17km) Kralup (S. 303) und nach (24km) Celakowitz
(S. 350). — Über die Eibenach (41km) Wschetat-Priwor (Bahn-
rest.), Knotenpunkt der Bahn von Tetschen nach Iglau (S. 343).
— 62km Kuttental. Zweigbahn nach (69km) Melnik (S. 343).
73km (r.) Jungbunzlau (206m; Bahnrest, im Hauptbahnhof;
Gasth. : Lamm, Gold. Kranz, Z. 2-4, M. 2 K, beide am Altstädter
Platz), gewerbtätige Stadt mit 16 300 tschechischen Einw., am 1.
TURN AU. 55. Route. 347
Ufer der Iser, auf einer felsigen Anhöhe. Yom Hauptbahnhof 1.,
nach 4 Min. r. und jenseit der Iserbrücke L, nach 1/i St. 1. die
Stufen hinauf und oben 1., nach 5 Min. entweder 1. zu dem zwei-
türmigen Alten Schloß, jetzt Kaserne, oder r. zum Altstädter Platz,
an dessen N.-Seite das 1559 vollendete Rathaus, jetzt Kreisgericht.
4 Min. nördl. vom Kreisgericht der 1554 aufgeführte Tempel der
Böhmischen Brüder, seit 1898 Stadtmuseum. S.o. von der Altstadt
der Stephaniepark. — Zweigbahnen nach (31km) Nimburg (S. 343)
und nach (69km) Alt-Paka (S. 354).
83km Bakov (Bahnrest.); nach Reichenberg, s. unten. — 101km
Bösig (321m); 1 St. n. die gleichnam. große Burgruine (605m).
Weiter durch hübsche Gegend. — 128km (r.) Böhmisch -Leipa
(263m; Bahnrest.; Gasth.: Lamm, am Markt, 15 Z. zu 1.50-3,
M. 2 K; Alte Post), alte gewerbtätige Stadt mit 12300 deutschen
Einw., in anmutiger Umgebung an der Pölzen. Vom Kdhlenberg
(294m ; Restaur.), einem mit Anlagen bedeckten Basalthügel 25 Min.
w., hübsche Aussicht, umfassender vom Spitzberg (445m), ^St. n.,
mit Aussichtsturm (Restaur.). Vom Kahlenberg südl. über Klein-
Eicha und durch den Höllengrund nach Neugarten (S. 303) 2 St.
Zweigbahnen nach (20km) Bensen (S. 306); — nach (35km) Böhmisch-
Kamnitz (S. 306) über (30km) Steinschönau (480m-, Hot. Mercantile), Städt-
chen mit 5300 Einw. und bedeutender Glasindustrie. — Nach Lobositz
oder Reichenberg s. S. 303.
140km Haida (Gasth. Gold. Adler), Städtchen mit 3300 Einw.
und ansehnlicher Glasindustrie. 1 St. s.o. die Reste der teilweise
aus dem Sandsteinfels gehauenen Burg Bürgstein, auch Einsiedler-
stein genannt . — 145km Röhrsdorf. Zweigbahn über (5km) Zwickau
in Böhmen (Gasth. Gold. Löwe), gewerbreiches Städtchen, nach
(21km) Deutsch -Gabel (S. 303). — 153km Tannenberg. Nach
Tetschen s. S. 306. — 163km Kreibitz-Teichstatt (Bahnrest.); nach
Tetschen oder Warnsdorf s. S. 306. — Von (168km) Schönlinde und
(174km) Rumburg (Bahnrest.) führen Zweigbahnen über Nieder-
Nixdorf nach Schandau. — 181km Georgswaide-Ebersbach. Von hier
nach Löbau (Görlitz) oder Zittau s. Bcedekers Nordost-Deutschland
55. Von Prag nach Reichenberg (Zittau).
141km. Staatsbahn in 31/4-6 St. Schnellzug für 17.90, 10.90, 7.00 K;
Personenzug für 13.60, 8.30, 5.30 K.
Von Prag (Abfahrt vom Franz- Joseph-Bahnhof) bis Bakov (83km)
s. R. 54. — 90km (1.) Münchengrätz (244m ; Bahnhofshotel), Städt-
chen mit 4000 Einw., an der Iser, bekannt durch das Treffen vom
28. Juni 1866. In der Schloßkapelle liegt Wallenstein begraben.
105km (r.) Turnau (263m; Bahnrest.; Gasth.: Grand-Hotel,
am Markt; Bahnhofshot.'), Städtchen mit 6900 meist tschechischen
Einw., auf einer Anhöhe an der Iser (vom Bahnhof r., bei der
Wegeteilung geradeaus abwärts zum Markt, 25 Min.). Über der
348 Route 55. REICHENBERG.
Stadt die 1853 im got. Stil erbaute Marienkirche, mit unvollen-
detem Turm. Bedeutende Granatindustrie. — Zweigbahn nach
Nimburg (S. 343). Nach Josephstadt s. S. 353.
Von Turnau nach Jicin, 33km, Eisenbahn in IV2 St. — 6km
Wartenberg. V« St. südl. die gleichkam. Wasserheilanstalt (s. unten). —
9km Borek- Trosky. 3/4 St. südl. Ruine Trosky (s. unten). — 33km Jicin (8. 343).
Von Tdbnaü nach Tboskt, lohnende Fußwanderung. Vom Rat-
haus am Marktplatz folgt man s.o. der Ji&inska Straße und weiterhin der
Landstraße (hübscher Rückblick). Nach x/4 St. jenseit der Maut r. Feldweg
(Wegweiser; WM. weiß-rot); nach x/4 St. wiederum r. und hinauf durch
Wald, in 20 Min. zur schlecht hergestellten Ruine Waldslein (389m ; Gasth. ;
Aussieht), der auf und in die Felsen gebauten Stammburg des Friedländers.
Weiter auf guter Waldstraße (1. hübsche Ausblicke) in */* St. nach Qrofi-
Skal (364m), Schloß des Frhrn. v. Aehrenthal; gegenüber das gute Hot.-
Rest. Stekl. — Von hier mag man (3 St. hiu und zurück; WM. weiß-rot,
doch Führer angenehm, I-IV2 K) die sehenswerte Ruine Trosky besuchen,
zwischen und auf zwei hohen und schroffen Melaphyrfelsen („Panna" und
„Baba") gelegen. Dabei Gasthaus. Eisenbahn s. oben. — Von Groß-Skal
(s. oben) durch das enge Mausloeh (116 Stufen) hinab und sich r. halten
(Spazierwege führen in die sehenswerte „Felsenstadt", mit mannigfachen
Felsgebilden); jenseit eines Teiches 1. und dann der Waldstraße folgend
in 25 Min. nach der Wasserheilanstalt Wartenberg (Eisenbahn s. oben).
Weiter der Straße nach in 1/t St. zur Turnauer Chaussee und auf dieser
1. in lx/4 St. nach Turnau zurück.
Vor (113km) Sichrow (334m), mit Schloß und Park des Fürsten
Rohan, durch einen Tunnel. Viadukt über das Mohelka-Tal. —
125km Reichenau bei Oablonz (440m), mit Glasindustrie (über den
Kopainberg nach Kleinskal s. S. 353). Zweigbahn nach (9km)
Gablonz (S. 350). — Die Bahn steigt in, einer Kehrenach (131km)
Lang enbruck- Hermannstal (495m), Wasserscheide zwischen her
und Neiße, und senkt sich (1. der Jeschken) nach Reichenberg.
141km (r.) Reichenberg. — Bahnrestaurant. — Gasth. : "Goldener
Löwe (PI. a: C 3), Gutenbergstr. 3, 100 Z. zu 3-10, F. 1, M. 3-5 K, Omn.
60Ä-1 K; *Schienhof (PI. b : C 3) , Altstädter Platz 20, Z. 3-4 Ä"; Zen-
tralhotel (PI. c : C 2), Altstädter Platz 23, Z. 2Vz-3, M. 1.50 E, Omn. 50 h ;
Eiche (PI. d: C 3), Wiener Str. 14. — Cafes : Schienhof, im ersten Stock
des gleichn. Hotels (s. oben) ; C. Post, Altstädter Platz 24 (PI. C2, 3). — Biee-
hädseb: Rathauskeller, im Rathaus (PI. 13: C3). Eingangan der Ü.-Seite, auch
Wein, M. 2Z20; Urstoff 'halle, Altstädter Platz 6 (PI C 2, 3). — Automal-
Restaurant, im Hot. Schienhof (s. oben), Eingang an der N. -Seite.
Dboschken: vom oder zum Bahnhof einsp. 80 h, ztveisp. 1 E 20,
nachts (10-6 Uhr) 1 E 20 oder 1 K 80 , Gepäck im Wagen frei , auf dem
Bock 40 h; in der Stadt y4 St. 80 h oder 1 E2Q, jede 1/4 St. mehr 35 oder
50A, nachts die Hälfte mehr; zum(ll,5km; in 1V2 St.) Ausgespann, '/« St.
unterhalb des Jeschkeugipfels, 6 K 35 oder 7 K 70 (hin und zurück, mit
V2 St. Aufenthalt). — Elekte. StkaBenbahn : vom Bahnhof über den Alt-
städter Platz zum Volksgarten, 3,3km, 20 Min., 12 h; von Röchlitz nach
Rosental; nach Heimatstal (Jeschken) s. S. 349.
Post u. Telegbaph (PI. 5: C2), Altstädter Platz. — Stadttheatee(P1. 18 :
C 2), im Sommer geschlossen.
Reichenberg (340-413m), an (LeiNeiße, gewerbreiche Stadt (Tuch-
fabriken, Spinnerei von Jon. Liebieg & Co.), hat 70000 deutsche
Einwohner. — Vom Bahnhof (PI. AB4; Straßenbahn s. oben)
durch die Bahnhof Straße, dann halbrechts über den Tuchplatz
durch die Wiener Straße, an der 1., Nr. 18 II. Stock, das Museum
des Vereins der Naturfreunde (Sonn- u. Festt. 9-11 Uhr vorm. frei
REICHENBERG. 55. Route. 349
zugänglich), zum (20 Min.) Altstädter Platz (PI. C 2, 3), auf dem
das Rathaus (PI. 13), 1888-93 von Neumann im deutschen Re-
naissancestil erbaut; schöne Aussicht von dem 56m hohen Mittel-
tuTm (40 /i). Im zweiten Stock des Rathauses -wird die Liebieg' sehe
Gemäldesammlung aufbewahrt (Eintr. So. 10-12 Uhr; geplante
städt. Gemälde-Galerie vgl. PI. E 2) ; sie enthält treffliche moderne
Bilder deutscher (Leibl, Defregger, Harburger, Klaus Meyer), öster-
reichischer (Pettenkofen, Alt) und französischer (Meissonier, Diaz,
Daubigny, Rousseau) Meister. Hinter dem Rathaus das Stadttheater
(PI. 18), von Fellner u. Helmer (1883). S.o., in der Schloßgasse, das
gräfl. Clam-Gallas'sche Schloß (PL 0 3); die 1606 erbaute Schloß-
kapelle enthält einen geschnitzten Hochaltar im Stil der Spätrenais-
sance. — N.ö. (r.) vom Rathaus beginnt die Schützenstraße : ent-
weder geradeaus und. weiterhin über die Kaiser-Joseph-Straße zum
(20 Min.) Stadtwäldchen (PI. F 1), oder r. durch die Gebirgsstraße
zu der Harzdorfer Talsperre (PI. D E 2, 3). An der Kaiser-Joseph-
Straße 1. das 1898 nach Plänen von Ohmann & Grisebach aufgeführte
*Nob.dböhmische Gewebjbemuseum (PI. 3: Dl, 2; Direktor
Dr. Schwedeier- Meyer). Zutritt Sonn- u. Festt. 10-2 Uhr frei
werktags 10-3 Uhr, Mi. Fr. 1 K, sonst 40 h.
Im Vestibül modernes Kunstgewerbe. In der Galerie um den Lieht-
hof Gläser (scböne böhmische) die reichhaltige Eisensammlung, Buchkunst,
Keramik, Zinn. — Im Treppenhaus ein niederländischer Wandteppich
(xvi. Jahrh.). — Im ersten Geschoß 1. in die Galerie mit der großen Textil-
sammlung; am Ende ein Saal mit Gegenständen ans Beichenberg. Zurück
durch die Galerie und 1., am Kapellenraum mit vier Führich1 sehen Kartonen
vorbei, zur Porzellansammlung. Weiter Sammlung Liebieg: im I. Saal
Möbel des xviii. Jahrh., Arbeiten in Gold und Silber; im IL Saal Arbeiten
in Zinn, Kupfer und Messing, Fayencen, Majoliken, Porzellan, Bronzen
(im Glasschrank an der Fensterseite kleine Büste des Papstes Gregor XIV.,
von B. Torrigani), Schlüssel (besonders französische) , Eßbestecke, rheini-
sche Möbel des xvn. Jahrh. — Die Stufen hinab in die Möbelsammlung;
im Hauptsaal 1. eine eingelegte süddeutsche Truhe (xvn. Jahrh.). B. im
Korridor Waffen.
Nahebei der Kaiser- Joseph- Park (PI. E 1), mit einem Bronze-
standbild des Turnvaters Jahn, von Gerhart (1902), einer Bronze-
büste Kaiser Josephs IL, von Brenek (1882), und dem Restaur.
Volksgarten (elektr. Straßenbahn s. S. 348); unweit das Tiergehege
(20 A). Vom Volksgarten gelangt man in 20 Min. ö. hinauf zur
Aussichtswarte Hohenhabsburg (Restaur. ; Turm 20 K). — Zurück
zum Altstädter Platz (s. oben) und westl. über den Bismarckplatz
und die Wallensteinstraße zu der 1696 erbauten Kreuzkirche (PI. 11) ;
im Innern am ersten 1. Seitenaltar unten ein kleines Gemälde aus
dem xvi. Jahrh., h. Anna selbdritt.
Auf den Jeschken (Fiaker s. S. 3iS): entweder zu Fuß (21/* St.) vom
Bahnhof r. und nach wenigen Schritten r. auf dem eisernen Gehsteg
über die Bahngeleise; gleich jenseits r. , zunächst abwärts (WM. blauer
vierzackiger Kamm im weißen Felde) über Johannestal zum (1 St.) Gasth.
zur Schönen Aufsicht und durch Wald znm Gipfel; oder mit der elektr.
Straßenbahn vom Tuchplatz (PI. B C 3) in 28 Min. für 40 h (hin und zurück
60 h) nach Eeimatstal und von hier südwestl. zu Faß in 1 St. Der *Jeschken
(1010m; Gasth., 26 Z. zu 2-3 Ä"; Aussichtsturm) bietet prächtige Aussicht
nach Böhmen und Sachsen. Wintersport; Bodelbahn.
350 Route 56. LISSA. Von Prag
Hübscher Nachmittagsausflug von Reiohenberg n. nach (^St.) Ruppers-
dorf, weiter über das sog. Bild nach (3/4 St.) Kaiharinberg und auf der
Landstraße aufwärts nach (V2 St.) Rudolfstal (586m). Am Ende des Dorfes
1. hinan nach (3/4 St.) Friedrichswald und nach Reichenberg in 2 St. über den
Rollberg und durch das Harzdorf er Tal zurück.
Der „Kammweg" (WM. blaner vierzackiger Kamm im weißen Felde)
führt von Reichenberg östl. zur (66km) Schneekoppe (1603m); — westl. vom
Jeschken (S. 349) zum (70km) Rosenberg (620m). Ausführlichere Angaben
s. Baedekers Nordost-Deutschland.
Von Reichenberg nach Seidenberg, 42km, Eisenbahn in
IV2 St. — 11km Einsiedel (394m). mit Tiergarten des Grafen Clam-Gallas. —
17km Raspenau (350m). Zweigbahn über (5km) Haindorf, Station für das 2km
n. am Fuß der Tafelfichte (1122m) hübsch gelegene Bad Liebwerda (Gasth. :
Kurhaus, Adler), vach (7km) Weißbach. — 26km (r.) Friedland (290m; Gasth. :
Schwarzer Adler, 11 Z. zu 2 K), altes Städtchen (6900 Kinw.), mit hochgele-
genem Schloß des Grafen Clam-Gallas (20 Min. vom Bahnhof), einst Besitz
Wallensteins, Herzogs von Friedland, mit allerlei Merkwürdigkeiten aus
der Zeit des SQjähr. Krieges. In der gotischen Stadtkirche Renaissance-
Grabdenkmäler der Bieberstein und Rädern. Zweigbahnen nach (27km)
Zittau und nach (24km) Heinersdorf. — 42km Seidenberg (211m), preuß.
Grenzstation (Zolldurchsuchung); Anschluß nach Görlitz - Cottbus - Berlin
(s. Baedekers Nordost- Deutschland).
Von Reichenberg nach Grüntal, 37km, Eisenbahn in 21/« St. —
6km Maß 'ersdorf- Sauerbrunn (Kurhaus). — 13km (1.) Gablonz (509m ; Gasth. :
Krone; Stadt Karlsbad, Z. 2-3 K; Geling; elektr. Straßenbahn), Stadt an
der Neiße, mit 29600 deutschen Einw., die bedeutenden Glashandel treiben.
An derK-Seite der Stadt die Gablonz-Giünwalder Talsperre. IV2 St. östl.
die Schwarzbrunnkoppe (373m), mit Warte. Zweigbahn nacn (9km) Reichenau
(S. 348). — Tunnel. — 21km Morchenstem (593m). — 28km Tannwald- Schum-
burg (461m; Bahnrest.). Zweigbahn nach (19km) Eisenbrod (S. 353) —
37km Grüntal. Weiter nach Schreiberhau s. Baedekers Nordost- Deutschland.
Von Reichenberg nach Zittau, 27km, Eisenbahn in 1 St. —
Nach der Abfahrt ist 1. der Jeschken (S. 349) sichtbar. — Bei (20km)
Grottau über die deutsehe Grenze. Viele Viadukte, zuletzt der große
Neiße-Viadukt. — 27km Zittau, s. Baedekers Nordost- Deutschland.
Von Reichenberg nach Lobositz s. S. 304/3.
56. Von Prag nach Breslau,
a. Über Mittelwalde.
339km. Bis Mittelwalde Östeke. Staatsbahn, von Mitte) walde bis
Breslau PsEüß. Staatsbahn. Fahrzeit 101/* St.; Fahrpreis 30.70, 19.05,
12.15 K.
Prag s. S. 286; Abfahrt vom Nordwestbahnhof. Die Bahn
überschreitet einen Moldau- Arm und durchschneidet die Jerusa-
lems-Insel. L. die Moldau und die Hetzinsel, r. die Vorstadt
Karolinental und der Zizkaberg (S. 302). — 3km Alt-Lieben (S. 334),
Vorstadt von Prag, mit vielen Fabriken. Dann unter der Prag-
Georgswalder Bahn (S. 346) hindurch. — 5km Wysocan (209m ;
S. 346), von Pragern viel besucht. — 26km Celakow itz (188m).
Zweigbahn über (8km) Brandeis, Städtchen am 1. Eibufer mit altertüm-
lichem Schloß, nach (24km) Neratovic (S. 346).
Über die Elbe. — 34km Lissa (Bahnrest.), Knotenpunkt der von
Tetschen kommenden Bahn nach Iglau und Wien (S.343), auf deren
Geleise unsere Bahn über (49km) Nimburg bis (65km) Oroß-Wosek
nach Breslau. KÖNIGGRÄTZ. 56. Route. 351
(Bahnrest. ; S. 343) läuft, um dann in östl. Richtung weiterzugehn.
— Jenseit (72km) Libnowes (198m) an dem (r.) periodischen Zehwier
Teich (6km lang) vorhei. — 88km (r.) Chlumetz (216m ; Bahnrest.),
Städtchen von 4300 Einw. an der Cidlina, mit gräfl. Kinsky'schem
Schloß. Nach Trautenau-Parschnitz-Liebau s. R. 56 d. — Weiter
durch eine fruchtbare, von niedrigen Höhen umsäumte Ebene.
118km (r.) Königgrätz. — Bahnrestaurant. — Gasth. : Grand-
Hotel, Georgsgasse, Z. 3-10, F. 1, M. 2 K, Omn. 40 h: gut; Merkur;
Schwarzes Roß, Z.2-3I.
Königgrätz (244m), gewerbreiche Stadt (11 000 meist tschechi-
sche Einw.), bis 1893 Festung, liegt 1/2 St- ö- vom Bahnhof, am
Zusammenfluß von Elbe und Adler. An der "W.- Seite des Ringplatzes
die 1312 gegründete got. Kathedrale (h. Geistkirche), mit schönem
Tabernakel von 1492. Nördl. gegenüber die Klemenskirche , mit
68m hohem Turm (Aussicht). An der Elbe das städt. Museum. —
Nach Liebau s. R. 56c. Zweigbahnen n.w. über (15km) Sadova-
Dohalic (s. unten) nach (35km) Wostromef (S. 354), s. nach (23km)
Pardubitz (S. 335).
In dem hügeligen Gelände n.w. von. Königgrätz zwischen der Bistritz
und der Elbe wurde am 3. Juli 1866 die Schlacht von. Königgrätz ge-
schlagen. Die österreichische Armee (Gesamtstärke 178000 Osterreicherund
20800 Sachsen; 770 Geschütze) unter Feldzeugmeister Benedek hatte auf
dem von der Bistritz allmählich ansteigenden Hügellande eine sehr starke
Defensivaufstellung genommen, die sich im Halbkreise von nördl. Racice,
Hofenoves und Benatek über Sadova südl. bis Probluz und Pfim (säch-
sisches Korps) erstreckte. Der rechte Flügel der Preußen, die Eibarmee
unter Herwarth von Bittenfeld, stand bei Smidar; die Erste Armee, unter
Prinz Friedrich Karl, bei Hof Uz; die Zweite Armee, unter dem Kronprinzen,
bei Königinhof und Gradlitz, 22km entfernt (Gesamtstärke der Preußen
220984 Mann). Um 8 Uhr morg. begann die Schlacht. Die Preußen drangen
gegen Sadova und Benatek vor, hielten unter bedeutenden Verlusten das
gewonnene Gelände, waren aber gegenüber der feindlichen Artillerie zu
weiterem Vordringen nicht im stände, so daß mittags die Schlacht zum Stehen
kam. Gegen 2 Uhr griff die Zweite Armee in die Schlacht ein. Zielpunkt
des Vormarsches waren die zwei weithin sichtbaren Linden auf dem
„Tummelplatz" bei Horenoves; Chlum, der Schlüssel der österreichischen
Stellung, wurde um 3 Uhr von der I. Garde-Division erstürmt und hiermit
die Schlacht entschieden. Der Verlust der Österreicher betrug einschl. der
Gefangenen 1313 Offiziere und 41499 Mann, der der Sachsen 55 Offiziere
und 1446 Mann ; die Preußen verloren 360 Offiziere und 8812 Mann. Denk-
mäler erinnern an die Gefallenen.
Der Besuch des Schlachtfeldes erfordert zu Wagen 10-11 St. einschl.
Mittag^rast in Sadova, aber ohne Besuch von Hradek, und ist vorzugsweise
für Militärs von Interesse (Zweisp. 13 K, Eisenbahn nach Sadova s. oben ;
Mundvorrat angenehm). Mit dem Kutscher (man überzeuge sich, daß er
deutsch spricht) mache man vorher aus, die Ortschaften in nachstehender
Reihenfolge zu besuchen : x/2St. (Fahrt) Ober -Pf im (6km w. das gräfl. Harrach-
sche Schloß Er adele); lf2 St. Nieder-Pfim; V2 St. Probluz; 1/2 St. Stfesetice;
weiter über Langenhof und Hejcmanka nach (1 St.) Holawald; 1/t St. Sadova
(25km n.w. von Königgrätz ; einfaches Gasthaus .znm Schlachtfeld"). Vz St.
Cisloves. V* st- Swiepwald; 1 St. Masloved; 1 St. Chlum (beste Übersicht des
Schlachtfeldes); von hier nach Königgrätz noch l3/4 St. Fahrt.
Die Bahn umzieht Königgrätz in großem Bogen, geht bei Wie-
Jcosch über die Elbe und erreicht die Adler, in deren Tal sie bis
Senftenberg (S. 352) bleibt. — 129km Hohenbruck (237m), am
Fuß des Weinbergs, den eine zweitürmige Friedhofskirche krönt.
352 Route 56. NACHOD, Von Prag
135km Tinischt [250m; Bahnrest.), Knotenpunkt für Halbstadt-
Breslau (R. 56 b). Zweigbahn nach (24km) Chotzen (S. 335).
"Weiter am r. Ufer der Wilden Adler. — 145km Öastolowitz
(263m). Lokalbahn über (9km ; r.) Reichenau an der Knezna (321m ;
Gasth. Puchwein, 20 Z. zu 1.60-2 K), schön gelegenes Städtchen
mit Schloß des Grafen Kolovrat, nach (16km) Solnitz. — 149km (1.)
Adlerhosteletz (272m), mit Schloß und Park des Grafen Kinsky. —
157km (r.) Pottenstein (321m), an der Adler, überragt von einer
Burgruine. — Tunnel, — 171km (1.) Senftenberg (415m), Städtchen
(2km n. von der Bahn) mit 3600 Einw. und großem Schloß. — 178km
Geiersberg (358m; Bahnrest.); Zweigbahn nach (14km) "Wilden-
schwert (S. 335). 1 St. w. Ruine Schambach, mit schöner Aussicht. —
Weiter durch das felsige Tal der Stillen Adler. 199km Wiehstadtl-
Lichtenau (528m), letzter österreichischer Ort.
Von Wichstadtl-Lichtenau nach Hannsdorf, 31km, Eisen-
bahn in 1 St. — 5km Grulich (546m); auf dem östl. davon gelegenen aus-
sichtsreichen Marienberg (760m) ein Servitenkloster mit besuchter Wall-
fahrtskirche. — 31km Hannsdorf (S. 359).
Die Bahn durchschneidet die "Wasserscheide zwischen Elbe und
Oder und senkt sich nach (208km) Mittelwalde (440m; Bahnrest.;
Gasth.: Gold. Stern, 10 Z. zu 2 K, Omn. 60 A); Zolldurchsuchung.
— "Weiter nach (339km) Breslau s. Badekers Nordost-Deutschland.
b. Über Halbstadt.
306km. Bis Hallstadt Östesk. Staatsbahn, weiter bis Breslau PkedB.
Staatsbahn. Fahrzeit 9 St. ; Fahrpreise 34.20, 20.80, 13-50 K.
Von Prag bis Tinischt (135km) s. R. 56a (Tinischt ist auch
über Ohotzen zu erreichen, vgl. S. 335). — 147km Bolehoscht
(258m); 1. auf einem Berge das Dorf Hoch-Aujezd mit Kirche
aus dem xn. Jahrh. — 155km (r.) Opocno (312m; Gasth. Holub),
Städtchen von 2600 Einw., mit Schloß und Park des Grafen Col-
loredo. — 165km (r.) Neustadt an der Mettau (324m), altertümliches
Städtchen mit 3500 meist tschechischen Einw., 20 Min. ö. von
der Bahn auf einem von der Mettau umflossenen Bergvorsprung
malerisch gelegen. — Bei der "Weiterfahrt 1. die Ebene von Skalitz,
aus dem Kriege von 1866 bekannt. — 170km Wenzelsberg (369m ;
Bahnrest.). Zweigbahn nach Starkoc (S. 353).
176km (1.) Nachod (351m ; Bahnrest. ; Gasth. : Sonne, am Haupt-
platz), Stadt von 11 800 tschechischen Einw. In dem hochgelegenen
Schloß des Fürsten v. Schaumburg-Lippe eine Sammlung historischer
Gemälde. Von der Anhöhe oberhalb des Bahnhofs Überblick über
die Schlachtfelder vom 27. und 28. Juni 1866; die Besichtigung
erfordert im zweisp. "Wagen (8-10 K) 2-3 St.
Weiter im freundlichen Mettautal; r. das Bad Belowes, mit
eisenhaltigen Säuerlingen. — 183km (r.) Hronow (379m; Gasth.
Rathaus), altertümliches Städtchen mit eisenhaltigem Sauerbrunnen.
— 188km Politz (399m), 1 St. w. von dem gleichn., am Fuß des
nach Breslau. HALBSTADT. 56. Route. 353
Falkeng ebirg es malerisch gelegenen Städtchen. — 198km Wekels-
dorf (468m ; gutes Bahnrest. ; Q-asth. : Bayr. Hof).
3/4 St. n.w. (Zweigbahn) die "Wekelsdorf er Felsen (Gasth. : Zum Eisen-
hammer; Zur Felsenstadt), ein großartiges Chaos merkwürdig gebildeter
zerklüfteter Quadersandstein felsen ; Eintrittskarte 1 K. Ganz ähnliche Fels-
bildungen bieten die w. angrenzenden * Adersbacher Felsen (Gasth. Zur
Felsenstadt, 18 Z. zu 1.60-3 K). Näheres s. in Baedekers Nordost-Deutsehland.
206km Halbstadt (435m ; gutes Bahnrest.'), letzte österr. Station ;
Zollabfertigung.
Von Halbstadt nach Mittelsteine, 24km, Eisenbahn in 1 St.
— 9km Braunau (406m ; Gasth. : Birke, 18 Z. zu 2 K, Omn. 40 h, Jarosch,
beide am Markt und gut), Städtchen von 8000 deutschen Einw. , mit statt-
licher Benediktinerabtei. — 24km Mittelsleine, von wo die Bahn nach Glatz
weiter führt. Näheres s. in Bcedekers Nordost-Deutschland.
Jenseit Halbstadt über die preuß. Grenze. Weiter nach (306km)
Breslau s. Bcedekers Nordost-Deutschland.
c. Über Josephstadt und Liebau.
316km. Österk. Staatsbahn bis Liebau, von da PredD. Staatsbahn.
Fahrsteit 10-12 St.
Von Prag bis Königgrätz (118km) s. K. 56 a. Unsere Bahn wen-
det sich nördl. — 135km Josephstadt-Jaromer (Bahnrest.). Die
Stadt Josephstadt (266m; Hot. Vesely, Z. 1.60-2 K, Omn. 40 h),
am 1. Ufer der Elbe, 1/2 St. vom Bahnhof, mit 5400 Einw., war bis
1888 Festung.
Von Josephstadt nach Turnau, 85km, Eisenbahn in 23/4 St.
Bald nach der Abfahrt ist r. das Städtchen Jaromef sichtbar. Die Bahn
tritt an die Elbe, in deren grünem Wiesental sie bis Königinhof fortläuft;
ost- und nordwärts in der Ferne der Kamm des Glatzer und Biesen-
Gebirges. — 15km (r.) Königinhof (340m) , V2 St. von der am 1. Eibufer
gelegenen Stadt (Gasth.: Deutsches Haus, 10 Z. zu2-2.50.fi', Omn. 40 h),
mit 15000 tschechischen Einw., entfernt. Der Name ist bekannt durch
die 1817 durch W. Hanka aufgefundene KÖniginhofer Handschrift (Bruch-
stücke alter tschechischer Volkslieder), die aber eine Fälschung ist (sie
wird im Böhm. Museum zu Prag aufbewahrt). Weiter durch waldige Gegend.
— 28km Mastig (443m), mit kleinem Bad; 1 St. südl. der Swicin (680m), mit
Aussicht auf Riesengebirge usw. — Zwischen Mastig und (38km) Falgendorf-
Widach (492m ; Bahnrest. ; r. das Riesengebirge) überschreitet die Bahn ihren
höchsten Punkt, das Plateau von Borowitz (520m). IV2 St. südl. von Falgendorf
das Städtchen Pecka, mit Burgruine; auf dem Wege dahin, bei dem Dorfe
Stupna, ein versteinerter Wald. — 46km Alt-Paka (415m; Bahnrest.). Nach
Chlumetz oder Trautenau s. R. 56 d. Die Bahn tritt in das Woleschkatal. —
Mehrere Viadukte. — 63km Semil (330m) ; unweit das Fabrikdorf Isertal. —
Die Bahn tritt in das romantische Tal der Iser (Aussicht r.); vier Tunnels.
— 70km Eisenbrod (282m; Bahnrest.). Zweigbahn nach (19km) Tannwald-
Schumburg (S.350). — Jenseits r. die große Fabrik Neu-Eamburg , dann durch
den Lischneier Tunnel. Die Strecke von hier bis Turnau bietet eine Beihen-
folge prächtiger Wald- und Felslandschaften. — 76km Kleinskal (268m).
Von der Station in V2 St. zum gleichnamigen Dorf und von hier (mit
Führer) in einer weiteren 1/2 St. zum „Felsen-Pantheon", am r. Iserufer,
mit einer Ruhmeshalle zur Erinnerung an die Befreiungskriege; weiter
über Ruine Friedstein und den Kopainberg (655m, Aussicht) direkt nach
(2 St.) Reichenau (S. 348). — 85km Turnau, s. S. 347.
Die Bahn führt weiter durch die in der Kriegsgeschichte des
Jahres 1866 berühmt gewordenen Gebirgstäler. — 1 48km Böhmisch-
Skalitz (281m). — 154km Starkoc. Zweigbahn nach (3km) Wenzels-
354 Route 56. TR AUTEN Aü. Prag-Breslau.
berg (S. 352). — 183km Par schnitz (406m), s. unten. — 196km
Königshan (518m). — 201km Lie&aM(Bahnrest.); Zolidurchsuchung.
Weiter nach Breslau s. Baedekers Nordost-Deutschland.
d. Über Chlumetz und Lieban.
337km. Bis Lieban Östekr. Staatsbahn, weiter bis Breslau PßEuß.
Staatsbahn.
Von Prag bis Chlumetz (88km) s. R. 56 a. Unsere Bahn wendet
sich nördl., anfangs im Cidlinatal aufwärts. — 106km Wostromer
(Bahnrest.). Zweigbahnen w. nach (18km) Jicin (S. 343), ö. nach
(35km) Königgrätz (S. 351). — 145km AU-Paka, Knotenpunkt der
Bahn von Josephstadt nach Turnau (S. 353) ; Zweigbahn nach (69km)
Jungb unzlau (S. 346 ). — 164km Starkenbach- Martinitz (464m;
Bahnrest.), gewerbtätiges Städtchen (1 St. n. vom Bahnhof) mit 3800
tschechischen Einw. und altem, ehem.Wallenstein'schem Schloß.
Zweigbahn nach (24km) Rochlitz (Gasth. zum Bergschloß, in Nieder-
rochlitz), in schöner Lage, mit 6500 deutschen Einwohner*.
172km Pelsdorf (Bahnrest.).
Zweigbahn nach (5km) Eohenelbe (484m 5 Gasth.: Schwan, am Markt;
Mohr, 14 Z. zu 2-2.50, M. 1.60 K, Omn. 40 7*), Städtchen an der Elbe, mit
7000 deutschen Einwohnern. Automobil-Omnibus (1 iT80) 4 mal tägl. in 1 St.
nach (14,5km) Spindelmühl (760m; Gasth. Deutscher Kaiser), von wo in
4^4 St. die Schneekoppe (1603m) erstiegen wird. Ausführliche Angaben s.
Baedekers Nordost-Deutschland .
182km Amau. 672km nördl. (Post in 3/4 St.) Forstbad (423m ;
Kuretablissement), mit Schwefelbädern.
199km (r.) Trautenau(418m ; Bahnrest. ; Gasth.: Union, am Bahn-
hof, Z. 2-3 K, gut; Weißes Roß, am Markt, 24 Z. zu 1.80-3 K; Restaur.
in der Deutschen Turnhalle), Stadt mit 16 100 deutschen Einw., an
der Aupa, Mittelpunkt der böhmischen Leinenindustrie, bekannt
durch die Gefechte vom 27. und 28. Juni 1866, an die Denkmäler auf
dem Kapellenberg und der aussichtsreichen Gablenzhöhe erinnern.
Zweigbahn im Tal der Aupa aufwärts nach (11km) Freiheit, von wo
Automobil- Omnibus nach (2,skm) Johannisbad (576m 5 Gasth. : Kaiser v. Öster-
reich; Kurhaus & Preuß. Hof, Deutsches Haus), Kurort mit 29° C. warmer
Quelle. Ausführliche Angaben in Baedekers Nordost-Deutschland.
204km Parschnitz. Weiter über hiebau nach Breslau s. R. 56 c.
57. Von Wien über Oderberg nach Breslau.
457km. Eisenbahn (Österr. und Preuß. S'aatsbahn), Schnellzug in 9 St.
für 52.65, 32.95, 20.95 K, Personenzug in 14 St.
Von Wien bis Lundenburg (84km) s. S. 340/39. Unsere Bahn
zweigt von der Brünner Bahn r. ab. — 105km (r.) Oöding (162m;
Bahnrest.; Hot. Fischer), betriebsame Stadt von 12200 Einw., am
r. Ufer der March, mit kais. Schloß. Zweigbahn s.o. nach (6km)
Holics (S. 428). —125km Bisenz-Pisek (175m; Bahnrest.). — 138km
(r.) Üngaritch-Hradisch (188m 5 Bahnrest.), Städtchen an der March.
Wien-Breslau. TKSCHEN. 57. Route. 355
Von Bahnhof Ungarisch-Hradisch 2mal tägl. Motorpost nach (7km) Buch-
lowitz (265m), Städtchen mit 2300 Einw., von wo noch 3/* St. Gehens bis zur
weithin sichtbaren großen Burg Buchlau, Eigentum des Grafen Berchtold.
Hinter (150km) Napajedl (201m; Bahnrest.) über die March. —
169km (1.) Hullein. (196m; Bahnrest.), Städtchen mit 3600 Ein-
wohnern.
Von Hullein nach Kojetein, 17km, Eisenbahn in zj\ St. —
7km Kremsier (190m ; Babnrest. ; Gasth. Simon), Stadt von 16500 meist
tschechischen Einw. , mit Schloß des Fürsterzbischofs von Olmütz. —
17km Kojetein (S. 339).
Von Hullein nach Bielitz : 163km, Staatsbahn in 7 St. — 46km
Krasna (Bahnrest.). Zweigbahnen ö. nach (14km) Boznau (373m),
einem hübsch gelegenen Markt , und n.w. nach (25km) Mährisch-
Weißkirchen (S. 356). — 53km Hotzendorf (386m). Zweigbahn
nach (11km) Nentitschein (S. 356). — 66km Wernsdorf (450m).
Zweigbahn nach (7km) Stramberg (418m; Gasth. : Bad Siramberg, V* St.
vom Ort), malerisches Städtchen von 3400 Einw., mit Burgruine und der
petrefaktenreichen Schipkahöhle im Kotouc („Ölberg* ; 539m ; 3/i St.). Von
Stramberg Lokalbahn nach (19km) Stauding (S. 356).
85km Friedland (356m; Werkgasthans), mit Hüttenwerk.
3V2 St. ö. (gelbe WM.), über Dorf Borowa, die IAssa Bora (1325m;
Erzherzog-Albrecht-Schutzhaus), mit weiter Aussicht.
95km Friedek-Mistek. Zweigbahn nach (23km) Mährisch-
Ostrau (S. 357).
122km (r.) Teschen. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Au Stria, Kron-
prinzessin-Stephanie-Straße, mit Cafe, 38Z. zu 2-5 Z"; Zentralbahnhof,
gegenüber dem Bahnhof, 36 Z. zu 2-6 IT; Brauner Hirsch, Demelplatz.
— Cafe" Zentral, Demelplatz. — Deoschke vom und zum Bahnhof einsp.
1 K, zweisp. 1 2l50. — Elbkte. SteaBenbahn vom Bahnhof über die Olsa-
brücke und den Demelplatz zum Krankenhaus. — Auskunft gibt die Sektion
Teschen des Beskiden- Vereins.
Teschen (296m), gewerbreiche Stadt mit 22 500 meist deutschen
Einw., anf einer Anhöhe am r. Ufer der Olsa schön gelegen, ehem.
Hauptstadt des gleichn. Herzogtums, ist Hauptort von Ostschlesien.
Vom Bahnhof 1., dann r. über die „ Sachsenberg ■ gen. Straße zur
(10 Min.) Olsabrücke. Unmittelbar diesseit der Brücke 1. abwärts
die Erzherzog- Albrecht- Allee, an der 1. (3 Min.) ein Schillerdenkmal,
Marmor von Schwathe (1906). Jenseit der Brücke führt r. die
Kronprinzessin -Stephanie -Straße aufwärts zum (7 Min.) Ring-
oder Demelplatz. L. von der Brücke liegt das schlichte Schloß des
Erzherzogs Friedrich, durch dessen Torbogen man zu einem vier-
eckigen Turm gelangt, einem Rest des Piastenschlosses (xm. Jahrh.);
unweit s.w. vom Turm eine Plattform, mit Aussicht auf die Stadt.
— Von Teschen nach Oderberg oder Kaschau s. R. 82.
Auf den Jaworowy: mit der Oderberg -Kaschauer Bahn (S. 467) nach
(7km) Trzynietz (300m; Gasth. Schanzer, bei der evang. Kirche), mit großem
Eisenwerk; weiter zu Fuß s.w. (gelbe, dann blaue WM.) über Gutty in
3 St. zum Erzherzog- Friedrich -Schutzhaus auf dem Kleinen Jaworowy
(947m), mit schöner Aussicht, von wo noch V2 St (rote WM.) bis zum
Gipfel des Jaworowy (1032ua).
356 Route 57. BIELITZ. Von Wien
134km Golleschau (349m ; Bahnrest.).
Zweigbahn nach dem (6km) Moorbad Ustron (356m 5 Kurbaus), von
wo noch 6 St. Gebens bis zu den Weichselquellen.
163km Bielitz. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Kaiserhof, Franz-
Joseph-Str. 6, 41 Z. zu 2.50-10, M. 3.50 X, Omn. 40 ä; Grand-Hotel Bauer,
40 Z. zu 2.4Ü-8JT; Hot. zur Post, neben der Hauptpost; Schwarzer
A dl er , in Biala (s. unten). — Restaur. Bichterle, Ringplatz ; Cafi de VEurope,
in der Sparkasse. — Posx u. Telegraph, Ecke Sehloßgraben und Pastornak.
— Elektk. SteaBenbahn vom Bahnhof südl. durch die Stadt zum (5km)
Zigeunerwald, 30 h. — Auskunft gibt die Sektion Bielitz-Biala des Beskiden-
Vereins.
Bielitz (312m), am 1. Ufer der Biala in Österr. -Schlesien, ist
eine ansehnliche Fabrikstadt (Tuch, Maschinen) mit 18600 meist
deutschen Einw. Zweighahn nach (59km) Kalwarya (S. 376). —
Gegenüber am r. Ufer der Biala die galizische Stadt Biala , mit
8700 Einwohnern.
Von Bielitz lohnender Ausflug auf die (2l/2 St.) Kamitzer Platte (1001m) :
von der Endstation der elektr. Straßenbahn im Zigeunerwald (Kurhaus)
geradeaus durch Wald, dann sich etwas 1. halten; nach 5 Min. I. über die
Brücke und nach wenigen Schritten r. den schwarzen WM. nach (Tele-
phonweg) zur Kamitzer Platte (gutes Touristenhaus mit Restaur., Eintr. 20 ä,
Bett 2 K), mit schöner Rundsicht. 3/t St. südl. von hier (blaue WM.) die
Klementinenhütte (1073m), mit Aussicht und Sommerwirtschaft. — 3 St. s.o.
von Biala (WM. blau) der Josephsberg (913m; Schutzhaus); Wintersport.
An der Bahn n a chO der berg folgt (184km; r.) Prerau (212m ;
gutes Bahnrestaur . ; Hot. Prerau, gegenüber dem Bahnhof, 30 Z. zu
1.80-2.70 K), Stadt von 20 300 tschechischen Einw., an der Beczwa,
mit got. Rathaus und alter Burg. — Nach Olmütz s. R. 58; über
Nezamislitz nach Brunn s. S. 339.
Über die Beczwa. — 199km (r.) Leipnik (246m; Bahnrest.;
Gasth. Gold. Kreuz), Fabrikort (6000 Einw.) mit alten Warttürmen.
5km s.o. Ruine Helfenstein (406m). 3 St. n. Kozlau, von wo noch
20 Min. bis zur Oderquelle. — Jenseit (212km; r.) Mährisch-Weiß-
kirchen (255m; Bahnrest.; Gasth. Post), Städtchen mit 8700 Einw.,
durchschneidet die Bahn eine Bodenschwelle, die die Sudeten mit
den Karpathen verbindet. Zweigbahn nach (25km)Krasna (S. 355).
222km Pohl (273m ; Bahnrest.). — Die Bahn tritt vor (233km)
Zauchtel (250m ; Bahnrest.) in das Gebiet der Oder; im Hinter-
grund ö. die Kleinen Karpathen.
Von Zauchtel nach Neutitschein, 10km, Lokalbahn in 25 Min.
— Neutitschein (285m; Gasth.: Heinrichshof, 30 Z. zu 2.50-5 iST; Schuster;
Restaur. im Deutschen Vereinshaus), gewerbreiche Stadt mit 13800 deutschen
Einw. und einem Bronzestandbild Kaiser Josephs H. , von Brenek (1902).
Vom Steinberg (374m; 1/2 St. s.) prächtiger Rundblick. 1 St. w. das Städt-
chen Alttitschein, mit hochgelegener Burgruine (486m; 1/2 St.). Von Neutit-
schein Zweigbahn nach (11km) Hotzendorf (S. 355).
245km Stauding (230m; Bahnrest.), mit Waggonfabrik.
Lokalbahn über (12km) Freiberg (297m; Gasth. Hirsch), Städtchen mit
4400 Einw. (6km ö. die 330m lange Burgruine Hochwald), nach (19km)
Stramberg (S. 355).
262km Schönbrunn -Witkowitz (209m; Bahnrest.). Witkowitz
s. S. 357.
nach Breslau. TROPPAU, 57. Route. 357
Von Schönbrunn nach Teoppau, 29km, Eisenbahn in 3/4-l St.
durch, das Tal der Oppa.
29km Troppau. — Zwei Bahnhöfe (Restaur.): Nordbahnhof im SO.,
Staatsbahnhof im W. der Stadt. — Gasth. : Schlesischer Hof, Herren-
gasse 11, 50 Z. zu 3-6 2T, Omn. 40 ä, Römischer Kaiser , Herrengasse 13,
beide gut; Gold. Birne, Z. 2.20-3.50 E, Gold. Krone, 32 Z. zu 2.60-3 K,
beide Oberring. — Cafe1 Niedermeyer, im Schmetterhaus. — Post und Tele-
graph, Herrengasse. — Fiaker von den Bahnhöfen in die Stadt 1 E, nachts
1 K 50. — Elektr. StraBenbahn vom N ordbahnhof durch die Stadt, unweit
vom Staatsbahnhof vorbei.
Troppau (260m), die gew erb reiche Hauptstadt von Österr.-
Schlesien, mit 30800 deutschen Einwohnern, liegt am r. Ufer der
Oppa. Mittelpunkt des Yerkehrs ist der Oberring in der von Pro-
menaden umgebenen Altstadt: vom Nordbahnhof r. durch die Bahn-
hofstraße, dann r. einige Schritte auf dem Bahnring und I. durch
die Johannes- und Töpfergasse, 8 Min.; vom Staatsbahnhof r., dann
1. durch die Olmützer Straße und an deren Ende r. über den Franz-
Joseph-Platz und durch die Rudolfsgasse, 12 Min. An der O.-Seite
des Oberrings das 1903 erneute Schmetterhaus, mit dem städt. Mu-
seum im zweiten und dritten Stock (werktags 1-3 Uhr gegen 40 h,
Sonn- und Festt. 10-12, 1-4 Uhr gegen 20 h) ; der Turm stammt
aus dem J. 1618 (Aussicht). Südl. vom Oberring die got. Propstei-
Mrche aus der zweiten Hälfte des xv. Jahrhunderts. Vom Schmetter-
haus führt die „Zwischen Mächten" gen. kurze Straße zum Niederring,
an dessen O.-Seite das Landhaus, ehem. Jesuitenkolleg, mit dem
Gymnasial-Museum (zumeist Naturgeschichtliches; So. 10-12 Uhr,
frei). Nahebei s.o., durGh die Landhausgasse, Liechtensteingasse 10
das Kaiser-Franz-Joseph-Museum, für Kunst und Gewerbe (Eintr.
außer Mo. tägl. 10-1, 2-5 Uhr; Mi. Fr. Sa. gegen 40 h, sonst frei).
20 Min. n.w. vom Oberring, durch die Jaktar- und Karlsaue-Straße,
der Stadtpark (Restaur. Jägerhaus).
Zweigbahn vom Nordbahnhof nach (8km) Grätz (327m), mit Schloß und
Park des Fürsten Lichnowsky. — INach Jägerndorf-Olmütz s. S. 359/8.
Die Bahn nach Oderberg überschreitet, die Oder. 268km
(r.) Mährisch.- Ostrau (217m; Balnresi.; Gasth.: Imperial, 100 Z.
zu 3-7 K, National; Restaur. Deutsches Baus; elektr. Straßenbahn
vom Bahnhof in die Stadt), industriereiche Stadt mit 36800 Einw.
(über die Hälfte Tschechen). Südl. das Eisenwerk Witlcowitz, das
größte Österreichs. Rund um die Stadt ergiebige Kohlengruben.
Zweigbahn nach (23km) Friedek-Mistek (S. 355).
276km Oderberg (201m), österr. Grenzstation (gutes Bahnrest.;
Zolldurchsuchung), Knotenpunkt der Bahnen nach Krakau (R. 60)
und Kaschau (R. 82). — Weiter nach (457km) Breslau s. Bcedekers
Nordost-Deutschland.
358 Route ÖS. OLMÜTZ.
58. Von Prerau nach Olmütz.
23km. Staatsbahn in 35 Min.
Prerau s. S. 356. Die Bahn führt durch die fmchthare Hanna,
die Heimat der Hannaken. — 10km Brodele (200m).
23km (1.) Olmütz. — Bahnrestaurant. — Gasth. : H. Lauer, Ober-
ring 24, Z. von 21 an, M. 2 E-, Gr.-H. Austria, Franz- Joseph-Str. 27;
Post, Littauer Gasse 14; Bürgerhof, Littauer Gasse. — Restaür. :
Olmützer Bierhalle (auch Cafe), Oberring; Schwechater Bierhalle, Mauritius-
platz 15, unweit n. vom Rathaus. — Cafes: Rupprecht, Oberring 22; Grand-
Cafe', Oberring 8, 1. Stock. — Dkoschken: vom Bahnhof in die Stadt einsp.
1 iT 40, zweisp. 2 K (nachts 2 oder 3 E). — Elektk. StraBenb ahnen:
Bahnhof-Oberring-Beamtenviertel (Bahnhof- Ober ring 12 Min.); Oberring-
Stadtpark- Neugasse. — Post u. Telegeaph, Franz -Joseph -Platz. — Zu
einer flüchtigen Besichtigung genügen 4 St.
Olmütz (221m), am r. Ufer der March, gegenüber der Einmün-
dung der Feistritz, zweite Hauptstadt von Mähren, hat 22 300 über-
wiegend deutsche Einw. (einschl. 3000 Mann Besatzung). — Yom
Bahnhof (Straßenbahn s. oben) gelangt man n.w. über die Franz-
Joseph - Straße zum (20 Min.) Franz -Joseph -Platz: r. die k. k.
Studienbibliothek , von der 1854 aufgehobenen Universität her-
rührend, und, Nr. 7, das Museum Josepho-FerdAnandeum für Natnr-
und Kunstgeschichte (Mi. 2-4, So. 10-12 Uhr frei, Sa. 10-1 Uhr
gegen 20 A). Weiter in gleicher Richtung über die Elisabeth- und
die Sporergasse zum (7 Min.) Oberring, mit einer 36m hohen
Dreifaltigkeitssäule (1754), einem Bronzestandbild Kaiser Franz
Josephs I., von Brenek (1898), und ö. dem Caesar-Brunnen (1725).
Auf dem Platze ferner das Rathaus, im xv. Jahrh. als Kaufhaus er-
baut; an der N. -Seite eine astronomische Uhr (1420; 1898 her-
gestellt), deren Figuren sich um 12 Uhr mittags bewegen ; an der
O.-Seite über der Freitreppe eine Loggia im Spätrenaissancestil
(1564); im Innern die ehem. Hieronymuskapelle , die jetzt das
Stadtmuseum enthält (Mi. Sa. 10-12 Uhr). Unweit nördl. vom Rat-
haus der Mauritiusplatz, an dem die St. Mauritiuskirche, eineHallen-
kirche von 1412, die Türme unvollendet, und, Nr. 5, das Gewerbe-
Museum (So. 9-12, Mi. Sa. 10-12 Uhr; frei). "Weiter östl. durch die
Bäcker- und Elisabeth-Gasse zum Franz- Joseph-Platz (s. oben; r.
geht es zum Bischofsplatz, an dem die fürsterzbischöfliche Residenz)
und von hier östl. durch die Franz- Joseph -Straße, dann 1. ein-
biegend durch die Domgasse zum Domplatz. Der dreitürmige got.
Dom, 1107-31 unter Bischof Heinrich Zdik erbaut, wurde zuletzt
1883-90 erneut ; der O.-Turm ist 100m hoch. — An der SW.-Seite
der Stadt der Stadtpark (Cafe-Restaur.).
Von Olmütz über Jägerndorf nach Troppau, 121km, Staats-
bahn in 2i/2-4 St. Nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof über die Feistritz,
die noch mehrmals überschritten wird. — 7km Groß-Wislernitz (239m),
Markt am südl. Ausläufer der Sudeten; 1. am Gebirge, IV4 St. von Wister-
nitz, Beiligenberg, mit großer Wallfahrtskirche. — Jenseit (15km) Hombok
(292m) treten die Berge näher znsammen. — 20km Großwasser (347m).
— 24km Schmeil. Drei Tunnel?. — 29km Giebau. Tunnel. — 34km Dom-
STERNBERG. 59. Baute. 359
stadtl (517m). — 41km Bärn- Andersdorf (570m; Bahnrest.), mit Leinen-
industrie. — Jenseit (50km) Dittersdorf (621m) über die Wasserscheide
zwischen March und Oder. — 61km Kriegsdorf (530m 5 Bahnrest.) 5 Zweig-
bahn nach (15km) Römerstadt (Post nach Sfernberg s. unten). Weiterhin
werden 1. der Altvater (S. 860) und der Vaterberg (1367m) sichtbar. —
69km (1.) Freudental (547m; Gasth. : Gold. Birne, U Z. zu 1.80-2.40 K),
schön gelegenes Städtchen (8050 Einw.), mit Schloß des Deutschen Ritter-
ordens. — Weiter mit bedeutendem Gefäll und durch einen Tunnel nach
(78km) Erbersdorf (447m ; Bahnrest.). Zweigbahn nach (22km) Würbental
(559m; Gasth. Gold. Stern); von hier l-2mal tägl. Post nach (9km) Karls-
brunn (S. 360). — Dann dem Laufe der Oppa folgend nach (92km; r.)
Jägerndorf (317m; Gasth.: Tiroler; Kaiser v. Österreich, 16 Z. zu 2 K 30),
Stadt mit 16 700 Einw. und bedeutenden Tuchfabriken, im Oppatal hübsch
gelegen, Knotenpunkt der Bahnen über Ziegenhals (S. 360) nach Olmütz
(S. 358) und über Leobschütz nach Ratibor. — 96km Burgberg, mit Wall-
fahrtskirche (r.). — R. Ruine Schellenburg. 101km Lobenstein. — 117km
Trop^att- Staatsbahnhof, 121km Tro^poM-Nordbahnhof, s. S. 357.
Von Olmütz nach Böhm.-Trübau s. S. 335; — nach Brunn s. S. 339; —
nach Jägerndorf über Sternberg s. R. 59.
59. Von Olmütz über Sternberg nach Jägerndorf.
182km. Staatsbahn, 7 St. Besonders lohnend ist die Strecke Frei-
waldau-Hannsdorf. — Nach Jägerndorf über Freudental s. oben.
Olmütz s. S. 358. — 14km (r.) Sternberg (299m; Bahnrest.;
Stadthotel, Z. 2-2.50 JT), schön gelegene Stadt mit 14600 deutschen
Einw., überragt von einem alten Liechtenstein'schen Schloß. Post
n. nach (30km) Römerstadt (s. oben) über (17km) Eulenberg (486m),
mit der alten Eulenburg, Eigentum des Deutschen BitteTordens. —
30km Mähr.- Neustadt (235m 5 Bahnrest.). — 60km (r.) Mährisch-
Schönberg (331m; Bahnrest.; Gasth.: Ludwig, 34 Z. von 2 K 60
an, Omn. 40 Ä; Deutsches Haus, 33 Z. von 2 K 60 an; Restaur.
Deutsches Vereinshaus), Stadt von 13300 deutschen Einw., mit
bedeutender Leinen- und Seidenindustrie; 2 St. nördl. (WM. rot)
der Bürgerstein (694m). — 65km Blauda (293m; Bahnrest.). Zweig-
bahn nach (8km) Hohenstadt (S. 3351. — 76km Eisenberg (334m),
an der March. — 86km Bannsdorf (395m), Knotenpunkt für Wich-
stadtl-Lichtenau (S. 352). Zweigbahn nach (13km) Mährisch- Altstadt
(536m; Gasth. Erzherzog Eugen), Städtchen mit 2300 Einw.; 4 St.
n.w. (rot -weiße WM.) der Glatzer Schneeberg (1424m; Kaiser-
Wilhelm- Turm). — 96km Neu-Ullersdorf, von wo man östl. in
23/4 St., über die Dreisteine (923m), Beutenhau (Gasth. Schwarzer
Adler) erreichen kann. — 99km (1.) Goldenstein (642m; Gasth.
Deutsches Haus), Städtchen mit Schloß auf mächtigem Felsen.
108km Bamsau (759m; Gasth. bei Fröhlich'), Ausgangspunkt für
den Ausflug in das Altvatergebirge, den westl. Teil des Mährischen
Gesenkes, das seinerseits den Südosten der Sudeten bildet. Um
Wegebezeichnung u. a. hat sich der 1881 gegründete Mähr.-Schles.-
Sudeten-Gebirgsverein (Sitz in Freiwaldau) verdient gemacht.
Von Ramsau nach Würbental, 2 tag. Wanderung. 1. Tag. Vom
Bahnhof östl. (WM. blau-gelb) in 21/4 St. zum Georg sschuHhavse (Bett 2 K)
auf der IJochschar (1351m) und südl. weiter (WM. rot -blau) über den
360 Route 59. FREIWALDAU.
Glaserberg ( Kepemikstein ; 1424m) nach der (l3/4 St.) Bründlheide (Gasth.),
an der Nordseite des Roten Berges (1333 m), von dem schöne Aussicht.
Südöstl. weitergehend gelangt man (WM. rot) über das (3A St.) Roteberg-
Wirtshaus (1011m) zur (2 St.) Schweizerei (1304m), wo man übernachtet. —
2. Tag. Von der Schweizerei (unweit des Altvaters öffnet eich westl. der
romantische Wilde Steingraben, 2 St. bis zum Teßtal) südl. hinauf (WM.
rot) in 1 St. auf den Altvater (1490m; Habsburgwarte), eine mit Gras be-
deckte Hochfläche, auf der die Mittlere und die Weiße Oppa entspringen.
Hinab (WM. weiß) in 3/4 St. zum Whs. Schäferei (1260m); 25 Min. s.w.
(WM. gelb) der Schieferfelsen Peterstein (1446m). Weiter östl. (WM. schwarz)
im Tal der Weißen Oppa, die den hübschen Oppafall (r. Wegweiser; 1/4 St.
hin u. zurück) bildet, nach (l3/4 St.) Karlsbrunn (Kurhaus), Badeort mit Eisen-
säuerlingen, von wo noch 9km Landstraße (Post) bis Würbental (S. 359).
118km (r.) Nieder- Lindewiese (505m; Bahnrest.), mit der von J.
Schroth (f 1856) gegründeten diätet. Heilanstalt. Zweigbahn nach
(40km) Jauemig, mit dem Schloß Johannisberg.
122km (r.) Freiwaldau. — Bahnhofhotel & Restaur., mit Terrasse
und schöner Aussicht. — Gasth.: Krone, Z. von 12T80 an, gut; Kretsch-
mar; Schroth, Z. 1.60-2.40 K. — Cafe" Klein, am Ring. — Einsp. vom
Bahnhof in die Stadt 80 h, Zweisp. 1 K 20, nach Gräfenberg 2 oder 3 K.
— Kur- u. Musiktaxe 6 K 50.
Freiwaldau (440m), im xiii. Jahrh. gegründet, hat 6900 Einw.,
die bedeutende Leinenindustrie treiben. Im Stadtpark erinnert
seit 1909 ein von Jos. Obeth modelliertes Marmordenkmal an Yin-
cenz Prießnitz (-J- 1851), den Begründer der Wasserkuren, der
1826 in Gräfenberg (^2 St. n.w. ; Omn. 80 K) seine "Wasserheilan-
stalt gründete. Lohnende Aussicht vom Koppenhaus (600m). Hüb-
scher Ausflug (5 St. hin und zurück) in das Freiwaldauer Quellen-
gebiet mit Besteigung des Kreuzberges (am Fuß des Berges das
Kurhaus Altvater) und der Goldkoppe (908m ; Freiwaldauer Warte,
20h). llJ2 St. nördl. von Gräfenberg (WM. grün) die Nesselkoppe
(964m), mit Aussichtsgerüst.
130km Sandhübel (403m) ; auf dem Kirchhof ein 1896 enthülltes
Denkmal für den ersten österr. Gefallenen 1866. i/i St. nördl.
(zuletzt 1.) der Marmorbruch am Großen Spitzstein, mit einer Tropf-
steinhöhle (Eintr. 1 K). — 135km Niklasdorf (331m; Bahnrest.).
Zweigbahn nach (12km) Zuckmantel (416m; Gasth. Graber), Städt-
chen von 4600 Einw., mit Wasserheilanstalt. — 144km Ziegenhals
(275m; Bahnrest.; Gasth. Anker), Stadt von 9000 Einw., mit
mehreren Wasserheilanstalten. — 182km Jägerndorf (S. 359).
361
VI. Galizien und die Bukowina.
Route Seite
Allgemeines 361
60. Von Wien nach Krakau 362
Von Oswi^cim über Skawina nach Krakau 362. —
Die Salzbergwerke von-Wieliczka 368. — Von Krakau
nach Kocmyrzöw 369.
61. Von Krakau nach Leinberg 369
Von Tarnöw nacb Orlö 369. — Von Lemberg nach
fcawoczne; nach Podwoloczyska 372.
62. Von Lemberg nach Czernowitz (Bukarest) .... 372
Von Stanislau nach Husiatyn, nach Korösmezo 372/3.
— Von Czernowitz nach Bukarest 374.
63. Von Stanislau überStryj, Neu-Zagörz und Say-
busch nach Dzieditz 374
Von Chaböwka nach Zakopane. Von Sucha nach
Krakau; nach Siersza-Wodna. Babiagöra 376.
Über die Geographie des Landes vgl. S. xxn, xxiv, xxxv ff.
Sprache. Die Kenntnis der slawischen Landessprachen ist für Ver«
gnügungsreisende, die sich auf einen flüchtigen Besuch von Krakau und
Lemberg, sowie etwa auf einen kurzen Ausflug in den polnischen Teil
der Hohen Tatra beschränken, nicht erforderlich, da man sich im Ver-
kehr mit dem gebildeten Teile der Bevölkerung, sowie mit Gastwirten,
Kellnern, Eisenbahnbediensteten u. dgl. fast überall deutsch verständigen
kann. — Polnische Sprache : von den Konsonanten entspricht c dem deutschen
z ; c vor i und c = t j ; cz = tsch (ähnlich dem c im Italienischen; vgl. cittä);
dz und dz = ds; dz = dsch; h, ch sind Kehlkopflaute (gleich dem spanischen
j); i = 11 ; n = nj ; rz = dem französ j (vgl. jour); t = dem deutschen ß ;
i = ssj ; sz = seh ; z = dem weichen s ; i = dem franz. j ; z = dem weichen
sj. Von den Vokalen lautet q ähnlich dem französischen on; § gleicht
dem franz. ain; 6 = u. Der Ton ruht auf der vorletzten Silbe.
Die für den Reisenden wichtigsten Wörter sind etwa : hotet, gospoda
Gasthaus, restauraeya Restaurant, poköj Zimmer, iözko Bett, steieca
Kerze, ogieh Feuer, jadalnia Speisesaal, widelec Gabel, nöz Messer, szklanka
Glas, flaszka Flasche, woda Wasser, wino Wein, piwo Bier, kauet Kaffee,
herbatet Tee, mleko Milch, chleb Brot, maslo Butter, mieso Fleisch, jaja Eier,
*er Käse; — kolej zelctznet Eisenbahn, foksetl, dworzec kolei Bahnhof,
konduktor Schaffner, pakunek Gepäck, tretgarz Gepäckträger, wejscie Ein-
gang, wyjscie Ausgang; — miasto Stadt, wies Dorf, ulica Gasse, plac Platz,
dorn Haus, patac Palast, kosciöl Kirche, klctsztor Kloster, poezta Postamt,
telegraf Telegraphenamt, teatr Theater, kawiarnia Kaffeehaus, eukiemia
Konditorei; — powöz Wagen, kon Pferd, przewodnik Führer (führen Sie
mich nach dem Hotel X, prosze zaprowadziö mnie do holelv X)\ — droget
Weg, mott Brücke, ogröd Garten, drzewo Baum, las Wald, tqka Wiese,
göra Berg, dolina Tal, potok Bach, rzeka Fluß, jezioro See; — rano Morgen,
dzien Tag, poiudnie Mittag, wiecz&r Abend, noc Nacht; — pan Herr,
pani Frau, mezczyzna Mann, dziecko Kind; — niemiecki deutsch, polski
polnisch, auttryaeki österreichisch, wegierski ungarisch; — wielki groß,
maly klein, wysoko hoch, nisko niedrig, blisko nahe, daleko weit, wczesnie
früh, pözno spät, pouolny (adv. powoli) langsam, predki (adv. predko) schnell,
dobrzt gut, zle schlecht, za drogo zu teuer, « dolu unten, « göry obens
Baedekers Österreich Ungarn. 29. Aufl. 23
362 Route 60. KRAKA.Ü.
na lewo links, na prateo rechts, pöt halb, caly ganz, czerwony rot, niebieski
blau, biaiy weiß, czarny schwarz , zielony grün, swi§ly heilig, zäbroniony
verboten, Jett ist, ma hat, dzi§kuje. danke, protzf bitte; — >eden eins, dwa
zwei, trzy drei, cztery vier, jw'gc fünf, «zegc sechs, «terfm sieben, ösm acht,
dziewigc neun, dziesi§6 zehn, jedenascie elf, dwanasdt zwölf, pie.tnascie
fünfzehn, dwadziescia zwanzig, trzydzieici dreißig, czterdziesci vierzig, pi§6-
dziesiqt fünfzig, sto hundert, tysiqc tausend; — niedziekt Sonntag, ponie-
dzialek Montag, wtorek Dienstag, sroda Mittwoch, czwartek Donnerstag, piqtek
Freitag, sobota Samstag.
60. Von Wien nach Krakau,
413km. Staatsbahn in 7-1472 St. (bis Oderberg Schnellzug 472, von
da nach Krakau 2>/2 St.). Schnellzug für 49.80, 30.40, 19.30 K\ Personen-
zug 37.70, 23.00, 14.60 K; Schlafwagen 10.60, 9.60 K.
Von Wien bis Oderberg (276km) s. R. 57. Die Bahn nach
Krakau führt in ö. Richtung weiter, stets unfern der preuß.
Grenze, meist durch einförmiges Flachland. — 291km Petrowitz
(225m; Bähnrest.). Zweighahn nach (11km) Karwin (S. 468). —
327km Dzieditz (252m; Bahnrest.), s. S. 376. — Weiter üher die
Biala nach (349km) Oswiecim (229m ; Bahnrest.), Knotenpunkt
der Bahn nach Myslowitz-Kandrzin-Breslau.
Von Oswie,cim überSkawina nach Krakau, 70km, Eisen-
bahn in 2-3 St. — 23km Spytkowice (217m), s. S. 376. — 49km Skawina
(205m; Bahnrest.), s. S. 376. — 61km Podgörze-Bonarka (Bahnrest.). — 65km
Podgörze-Ptaszöw (Bahnrest.), s. S. 369. — 70km Krakau (s. unten).
Über die Weichsel. — 369km Chrzanöw. Zweigbahn nach
(11km) Bolecin (S. 376). — 374km Trzebinia (287m; S. 376),
wo 1« die Bahn nach Granica -Warschau abzweigt. — 387km (1.)
Krzeszowice (266m; Bahnrest.), mit Schloß des Grafen Potocki
und zwei Schwefelquellen. ^2 St. südl. die große Schloßruine
Tfczyn. — 413km Krakau (Hauptbahnhof, mit gutem Restaur. ;
PL C 2, 3), s. unten.
Krakau.
„ Gasthöfe: Hot. de France (PI. b: B 3), Ecke Pijarska und Ülica
Swie,tego Jana, neu, 75 Z. zu 3-6, F. 1.50, M. 3.50, Omn. 1 K; Grand-
Hotel (PI. a: B3), Siawkowska 5, 70 Z. von 3 K an, F. 1.50, M. 3.50,
Omn. 1 K\ H. Royal (Pl.e: B5), Ecke Gertrudstr. und Grodzka, Z. 2.50-5 Ä";
H. de Saxe (PI. c: B 3), Stawkowska 3; H. Poller (PI. f: B 3), Szpi-
talna 30; Europa (PI. i: C 3), Lubiczstraße, unweit des Bahnhofs, Hotel
garni; H. zur Rose (PI. k: B 3), Floryanska 14.
Restaurants in den Gasthöfen ; in der Delikatessenhandlung von
Hawelka (Pilsner und Münch. Bier; warme Küche), W.-Seite des Ring-
platzes (Nr. 35; PI. B 3), Ecke Szczepanska; Cafe" -Rest. Drobner , Eck«
Szczepanska (PI. B 3) und Wallanlagen, M. 2 ZT; Altes Theater (PI. A B 3),
nur zum Mittagessen (2JT50) nnd abends besacht.
Cafes: G. du Thiätre, Szpitalna (PI. B 3), gegenüber dem Neuen
Theater; Bisanz, Dunajewskistr. 1, Ecke Karmeliterstraße (PI. A 3); Secesya,
Annastr. 2, I. Stock, Ecke Ringplatz (PI. A B 3); Sauer, Szczepanska 1.
I. Stock (PI. B 3).
Droschken : einsp. vom Bahnhof mit oder ohne Gepäck (auch nachts)
1£; 1/4 St. 60, nachts (10-6 Uhr) 90 h, jede «A St. mehr 50, nachts 80/».
Zweisp. überall die Hälfte mehr.
W^'l-Jkadejrdbe, der
Wissenscluiften B.3
2 Florian-Tor B.3
3 Minstierhaus . B.3
■i MckiewLaz -Derikm. B.3
t» xjl i ". 5 StXarbarcL-Kirchz B.3
rodsorze G SP Joseph- „ B i
TSPThoTnas „ B 3
J
Geogr.-äiist.v "Wagner iDetes.Idpzig.
Marienkirche. KRAKAÜ. 60. Route. 363
Elektk. StbaBenbahken (I. Kl. 16, II. Kl. 12 A): vom Hauptbahnhof
(PI. C 2, 3) über den Ringplatz (PI. B 3) zur Franz-Joseph-Brücke (PI. C 6),
2,7km, 19 Min. (bis zum Fuß des Schloßbergs 10 Min.); — Dluga Str.
(PI. B 1)-Zwierzyniecka (PI. A4); — Hauptpost (PI. C 4) -Krakauer Park
(PI. A 2)-, — Ringplatz (PI. B 3)- Jordans Park (PI. jenseit A 3), l,5km,
12 Min. ; — Neue Weichselbrücke (PI. D 6) - Salvatorkirche in Zwierzyniec
(PI. jenseit A 4).
Post u. Telegraph (PI. C 4), Ecke Kolejowa- und Wielopole-Straße.
Öffentliche Gäkten : Jordans Park (Fl. jenseit A 3); Krakauer Park
(PI. A 2), am N.-Ende der Karmelicka.
Theater (polnisch) : Stadttheater (PI. C 3), Szpitalna; Sommertheater ',
im Krakauer Park.
Auskunft erteilt der Landesverband für Fremden- und Reiseverkehr in
Qalizien (Krajowy Zwia,zek turystyczny), Szpitaloa 36 (PI. B C 3); hier auch
das Stadtbureau der Staatsbahnen.
Bei beschränkter Zeit (1 Tag): früh Marienkirche, Dom, Hof
der alten Universität, zu Fuß "durch die Anlagen zum Rondell und Flo-
riantor, Czartoryski-Museum ; nachm. Wagenfahrt zum Kosciuszkohügel. —
Wieliczka s. S. 368.
Krakau, poln. Krakow (212m), in weiter Ebene, der Hauptteil
am 1. Ufer der hier die Rudawa aufnehmenden Weichsel (Wisia),
1320-1610 Hauptstadt Polens, jetzt starke österr. Festung und
Sitz des Korpskommandos des 1. Armeekorps, mit (einschl. Pod-
görze) 180000 Einw. (Polen, Juden, Deutsche und 9400 Mann
Besatzung) , macht durch seine Kirchen und Türme , das hoch
gelegene Schloß und die hübschen Anlagen, die die innere Stadt
umgeben, äußerlich einen stattlichen Eindruck.
Schon im xi. Jahrh. ein wichtiger Bischofssitz, nach der Zerstörung
durch die Mongolen (1241) von deutschen Ansiedlern im J. 1257 wieder
aufgebaut, ward Krakau 1320 durch Ladislaus Lokietek Krönungsstadt und
Residenz der polnischen Könige. Die günstige Lage und der Anschluß
an den Hansabund, dann die Gründung der Universität durch Kasimir d. Gr.
(1364) erhöhten die Bedeutung der Stadt, die vom xiv. bis zum Anf. des
xvi. Jahrh. eine vorwiegend deutsche Bürgerschaft besaß und deren höchste
Blüte in das xvi. Jahrh. fällt. Durch die Verlegung der Residenz nach War-
schau (1610) und die kriegerischen Wirren der Zeit beginnt im xvn. Jahrh.
eine Periode des Niederganges, doch bleibt Krakau noch bis zum J. 1734
Krönungs- und Begräbnisplatz der Polenkönige. Bei der letzten Teilung
Polens (1795) wurde es Österreich einverleibt, bildete dann seit 1815 die
Hauptstadt des kleinen gleichnam. Freistaates und wurde nach dem Auf-
stande des J. 1846 wieder österreichisch.
In der Mitte der Altstadt liegtder Ringplatz (Rynek Glö wny ;
PI. B 3), mit der Marienkirche und dem Tuchhause.
Die * Marienkirche (Kosciol Maryacki; PI. B 3), eine drei-
schifflge got. Backsteinbasilika ohne Querhaus, mit langgestrecktem
einschiffigem Chor, wurde 1226 gestiftet, im xiv. Jahrh. umge-
baut, im xv. und xvi. beiderseits mit Kapellenreihen versehen,
1889-93 nach Matejko's Entwürfen restauriert und ausgemalt. An
der "W.-Seite zwei Türme, von denen der nördliche, dessen Helm
16 Spitztürmchen umgeben, 81m hoch ist; Besteigung tägl. 10-4
(Winter 11-3) Uhr, Karten zu 40 h an der Kasse des National-
museums (S. 364).
Im Innern, das man durch einen Barock-Vorbau betritt, ist die
Hauptsehenswürdigkeit der *Hochaltar, das Hauptwerk von Veit Stoß,
1477-89 ausgeführt, 1868 restauriert, mit reicher Bemalung und Vergol-
dung; in der Mitte in fast lebensgroßen Figuren der Tod der Maria;
23*
364 Route 60. KRAKAU. Tuchhaus.
darüber Himmelfahrt und Krönung der Jungfrau; auf den Doppelflügeln
18 große Reliefs aus dem Leben Christi (an größeren Festtagen ist der
Hochaltar geöffnet, sonst zahlt man dafür 6 K). Zahlreiche Grabmäler
von Krakauer Patriziern, besonders aus dem xvi. und xvn. Jahrh., zum
Teil von italien. Bildhauern. R. vom Hochaltar mehrere deutsche *Bronze-
grabplatten, u. a. die des Peter Salomon (f 1506), von Peter Vischer. Im
Triumphbogen ein großes Kruzifix (1473). R. vom Eingang zum Chor,
ein Ziborienaltar von Mosca (xvi. Jahrh.) ; r. daneben ein kunstvolles stei-
nernes Kruzifix. An einem Seitenaltar 1. vom Triumphbogen ein Gemälde
von Hans v. Kulmback, Tod Johannes des Evang., vom J. 1516. In einer
Kapelle über dem südl. Eingang acht andere Bilder des Hans v. Kulm-
bach, Szenen aus dem Leben der h. Katharina von Alexandrien. Die
Schatzkammer, mit alten Meßgewändern und kostbaren Gefäßen, ist vor-
mittags nach Anmeldung zugänglich.
Schräg gegenüber der Kirche, in der Mitte des Ringplatzes, das
120m lange Tuehhaus (Sukiennice ; PI. B 3), 1391-95 von dem
Krakauer Meister M. Lindintolde errichtet, 1555-59 im Renais-
sancestil umgebaut und mit der Attika versehen , 1876-79 unter
Hinz'ifügung der Arkadengänge an den beiden Längsseiten von
Prylinski erneut. Im Erdgeschoß ein überwölbter Gang mit ein-
fachen Läden.
Im I. Stock (Eingang gegenüber dem unten gen. Mickiewicz-Denkmal
1. das 1883 gegründete Polnische National-Müseüm (Eintr. tägl. 10-4, im
Winter 11-3 Uhr, Sonn- u. Festt. 20 h, Di. bis Sa. 1 E, Mo. 2 K; deutscher
Führer 80 h). Der Nordflügel (r. von Saal I) enthält in Saal I-I1I moderne
Gemälde und Skulpturen, sowie in Saal IV (geradeaus von Saal I) Minia-
turen und Handzeichnungen. Der Südflügel (1. von Saal I) umfaßt in
Saal V-XI kulturgeschichtliche Sammlungen. Hervorzuheben in Saal II:
1. 283. H. Siemiradzki-, die lebenden Fackeln Neros. Saal III : 1. J. Matejko,
311. Huldigung Alberts von Brandenburg 1525, 313. Kosciuszko nach der
Schlacht bei Raclawice 1791. Saal VII : r. 1622. Hans Dürer, h. Hieronymus
(1526); Veit Stoß, Christus auf dem Ölberg, Sandsteingruppe. Saal VIII:
ruthenische Kunst. Saal IX: Gewebe, Stickereien. Saal X: vaterlän-
dische Andenken.
Östl. vor dem Tuchhaus ein Erzstandbild des Dichters Adam
Mickiewicz (1798-1855), von Rygier (1898). In der SW.-Ecke des
Rings ein gotischer Turm aus dem xv. Jahrh., der einzige Überrest
des 1820 abgebrochenen Rathauses.
Nördl. vom Ringplatz , Floryariska 41 , das Haus des Malers
Matejko (f 1893), mit Gemälden und der kunsthistorischen Samm-
lung des Künstlers (Eintr. tägl. 10-4, Winter 11-3 Uhr, gegen 60 K).
Südl. gelangt man vom Ringplatz durch die Grodzka, dann 1.
zur Dominikanerkirche (PI. B 4), einem gotischen, nach dem Brande
von 1850 fast ganz erneuten Bau des xin.-xvi. Jahrh.; in der 1.
Chorwand die *Bronzegrabplatte des Humanisten Fil. Buonacorsi
gen. Callimachus (f 1496), Erziehers König Sigismunds L, von
Peter Vischer, wahrscheinlich nach einem Modell des Veit Stoß ;
got. Kreuzgang mit zahlreichen Grabmälern (xvi. u. xvn. Jahrh.). —
Auf der S.-Seite der Franciszkanska die Franziskanerkirche (PI. B 4),
aus dem xm. Jahrh., 1850 umgebaut, neuerdings bunt ausgemalt;
im got. Kreuzgang mittelalterliche Wandgemälde und Bildnisse
von Krakauer Bischöfen aus dem xv.-xvm. Jahrh. In dem ehem.
Refektorium des Klosters das städtische Technisch - industrielle
Schloßkirche. KR AK AU. 60. Route. 365
Museum, auch Volkstrachten enthaltend (tägl. 10-12 Uhr, werktags
50 ä, Sonn- n. Festt. frei ; Übertragung in die Smolenskastr. Nr. 9,
PI. A 4, geplant). — Die Grodzka hinabgehend gelangt man zur
Peterskirche (Pl.B 4), einem 1597 geweihten Jesuitenban. Daneben
die romanische St. Andreasklosterkirche (xn. Jahrh.).
Das Schloß (Zamek krolewski; PI. B 4, 6; Straßenhahn s.
S. 363), am s.w. Ende der Altstadt anf einem breiten Hügel-
rücken, dem Wawel, im xrv. Jahrh. in Stein neu erbaut, besteht
jetzt nach vielen Bränden und Zerstörungen aus einer Anzahl
Einzelbauten und wird seit 1905 als kaiserliche Residenz und Na-
tionalmuseum hergestellt. Das Hauptgehäude, im Renaissancestil,
stammt aus der Zeit Sigismunds I. (So. 9-12 Uhr frei, Mi. 1-4 Uhr
gegen 1 IT). Sehenswerter Arkadenhof.
An der Westseite des Schlosses erheht sich die *Schloß- oder
Domkirche (Katedra; PI. A B 4), an Stelle eines 1110 erhauten,
bis auf die Krypta zerstörten romanischen Gebäudes 1320-64 auf-
geführt, die Grahkirche der polnischen Könige. Eine gründliche
Erneuerung wurde 1902 vollendet. Die Kirche ist Sonn- u. Festt.
11 1/2-4 (Winter 2-3) Uhr, werkt. 10-12 und 21/2-5 (Winter 2-4) Uhr
geöffnet. Kirchendiener in der Sakristei oder im Vikariatsgehäude,
gegenüber dem Haupteingang.
Das Innebe, ursprünglich eine dreischiffige gotische Basilika mit gerad-
linigem Chor und Chorumgang, seit dem xrv. Jahrh. von zahlreichen Ee-
naissance-Kapellen umgeben, wurde im xviii. Jahrh. im Chorumgang teil-
weise umgestaltet. R. vom Hauptportal die heil. Kreuzkapelle (Kaplica
sw. Krzyza), mit alten, 1904 restaurierten Wandmalereien der rutheniscTien
Schule (1470) und dem Denkmal des Königs Kasimir IV. Jagiello (+ 1492),
mit dem liegenden Marmorbild des Veratorbenen unter einem Baldachin,
von Veit Stoß. — Zwischen dem Mittel- und dem r. Seitenschiff das Mar-
mordenkmal des Königs Ladislaus Jagiello (+ 1434). mit got. Sarkophag
und Renaissancebaldachin. Gegenüber das Marmordenkmal des Königs
Ladislaus III. (t 1444), von ifadejski (1906). — In der Mitte der Kirche,
unter einem Baldachin, in einem von silbernen Engeln getragenen silber-
nen Sarg (1629) die Gebeine des von König Boleslaus im J. 1079 am
Altar erschlagenen Bischofs von Krakau, des h. Stanislaus, Schutzheiligen
von Polen. — R echtes Seitenschiff, 1. Kap. (Kaplica Rdzycöw). Thor-
waldsen?» segnender Christus (Marmorkopie) und die Büsten des Grafen
A. Potocki und seiner Mutter, ebenfalls von ihm. — L. von der ersten
Kapelle, an der Langwand der Kirche, die *Bronzegrabplatte des Kron-
marschalls Peter Kmita (+ 1505), von Peter Vischer. 3. Kap. (Kaplica
Wazöw), mit Grabtafeln der polnischen Herrscher aus dem Hause Wasa
(Sigismund III., Ladislaus IV., Johann Kasimir); Bronzetüren von Mich.
Weinhold aus Danzig (1673). — Die 4. oder *Sigismundkapelle (Kaplica
Zygmuntowska), von Bartolomeo Berecci aus Florenz 1519-30 erbaut, mit
reichen Ornamenten von dem Sienesen Giov. Cini, das Mausoleum der
letzten Jagelionen, enthält an der W. -Wand die Denkmäler der Könige
Sigismund I. (t 1548; oben) und Sigismund August (t 1572; unten) und
an der S.-Wand das Denkmal der Königin Anna (t 1596), Gemahlin Stephan
Bathori's, mit den liegenden Figuren der Verstorbenen aus rotem Marmor. —
7. Kap. (Kaplica kröla Olbrachta). Renaissance-Denkmal des Königs Johann
Albert (f 1501), von einem unbekannten norditalienischen Meister. Gegen-
über an der Chorwand das "Denkmal König Kasimirs d. Gr. (f 1370), des
Städtegründers, wie dies durch seinen Gürtel angedeutet ist, aus rotem
Marmor unter einem Baldachin, spätes Werk der pisanischen Schule. —
Im Chorumgajjg hinter dem Hochaltar das Denkmal König Johanns III,
366 Route 60. KRAKAU. Universität.
Sohieski (f 1696), des Türkenbesiegers. Gegenüber die Bathorikapelle
(Kaplica Batorego), die alte Andachtskapelle der polnischen Könige, mit
dem Thron von rotem Marmor, nenen Glasfenstern und dem Denkmal des
Königs Stephan Bathori (f 1586) von Gucci ; in den Kapellen r. nnd 1. die
Grabmäler der Bischöfe Tomicki (1535), von Berecci, nnd Gamrat (1547),
von Mos ca. — Im Chor vor dem Hochaltar die Bronzegrabplatte des Kar-
dinals Friedrich Jagiello (t 1503), mit einer Reliefplatte davor, die den
Bischof vor der Madonna darstellt, von Peter Viseher (1510). — Am Anfang
des rechten Seitenschiffes bezeichnet eine kupferne Falltür den Ein-
gang zu der romanischen Krypta und der 1788 von Stanislaus August er-
neuten, seit 1873 erweiterten Königsgrnft (groby krölewskie), in der
viele polnische Könige ruhen (u. a. auch August II., der Starke), sowie
Joseph Poniatowski, der 1813 in der Elster ertrank, Thaddäus Kosciuszko,
der 1817 zu Solothurn in der Verbannung starb, u. a. Eintritt werkt. 10-12
und 2V2-5 (Winter 4) Uhr, Sonn- u. Festt. HV2-I2 und 2-4 (Winter 3) Uhr;
40 A. — In der Schatzkammer (skarbiec) Reste des ehem. polnischen
Reichsschätzes, kostbare Meßgewänder, kunstvolle Gefäße aus edeln Me-
tallen, Elfenbeinschnitzereien (u. a. franz. Kassette aus dem xiv. Jahrh.)
und orientalische Teppiche. Eintritt werkt. 10-11 Uhr gegen 50 h, Mo. frei.
Tom Schloß nördl. durch die Anlagen, dann 1. in die Wolska,
wo (Nr. 10) das dem National-Museum gehörende Museum des
Grafen E.H. Czapski (PI. A 3; Zntritt tägl. 10-4, im Winter
11-3 Uhr gegen 50 Ji): polnische Münzen, Kupferstiche, Drucke
des xv. n. xvi. Jahrh., ältere Gemälde (diese im Obergeschoß) u. a.
— Am N.-Ende der oben gen. Anlagen die 1364 von Kasimir d. Gr.
gestiftete Jagelionische Universität (PI. A 3; 3200 Studenten).
Die neue Universität, im gotischen Stil 1883-87 von Ksi^zarski
erbaut, enthält im Erdgeschoß ein archäolog. Museum und eine
kunsthistor. Sammlung (Gemälde, kunstgewerbliche Altertümer
usw.). Unweit, Ul. sw. Anny 8, das 1492-97 erbaute, 1841-65 z.T.
erneute alte Universitätsgebäude, mit prächtigem gotischem
*Hof , worin ein Bronzestandbild des Kopernikus (f 1543"). von
Godebski (1900); im Innern jetzt die Universitätsbibliothek (420 000
Bände und 6329 Handschriften ; werkt, außer Do. vorm. 9-1 , 4-7 Uhr,
Führung Do. 9-1 Uhr; Direktor: Dr. Fr. Papee). Anstoßend das
1643 erbaute ehem. St. Anna-Obergymnasium mit den Lesesälen
der Universitätsbibliothek. — Gegenüber auf der andern Seite der
Annagässe die 1689-1703 aufgeführte Universitätskirche zu St. Anna
(PI. A 3), mit reicher Stuckdekoration im Barockstil. — Studencka
Nr. 9 (PI. A 3) das ethnographische Museum (geöffnet Do. So. u.
Festt. 11-1 Uhr gegen 20 K). — An der W.-Seite des Szczepanski-
Platzes (zugleich Marktplatz) das Künstlerhaus (Towarzystwo przy-
jaciot sztuk pi^knych; PI. 3), 1901 von M^czynski erbaut, mit einer
permanenten Kunstausstellung (Zutritt außer Mo. tägl. 10-4 Uhr
1 Ä", So. 60 K). W. vor dem Künstlerhaus das Büstendenkmal des
Malers A. Grottger, von Szymanowski (1903). — In der Stawkowska
die 1871 gegründete poln. Akademie der Wissenschaften (PI. B 3),
mit einer Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer.
An den Anlagen , Pijarska 6, das *Museum Czartoryski (Pl.B 2,3 ;
geöffnet Di. u. Fr. 9-1 Uhr, sonst gegen Abgabe der Visitenkarte),
eine reichhaltige Sammlung von Kunstgegenständen aller Art.
Direktoren: Prof. St. Smolska, Dr. H. Ochenkowski.
Mvseum Czartoryski. KRAKAU. 60. Route. 367
I. Stock. R. die Bibliothek (nur nach Anmeldung zugänglich), mit
wertvollen Handschriften (u. a. Turnier- Zeichnungen des xv. Jahrh.,
burgundisch-französisch), Bucheinhänden. Urkunden u.a. — L. kunstgewerb-
liche Gegenstände, Waffen (span., franz., deutsche des xvi. Jahrh.), Elfenbein-
arbeiten, Emaillen.
II. Stock. Im i. Zimmer die Gemälde- Galerie mit guten Bildern
der italienischen und holländischen Schulen. Hervorzuheben r. vom Ein-
gang 109. Q. Berck-Heyde. Ansicht von Leiden. Linke Langwand: Neroccio
di Bartolomeo (Landi), Madonna mit Engeln; Boltraffio(f), Brustbild einer
Dame mit einem "Wiesel in den Armen („Castitas"), stark übermalt ; Floren-
tinische Schule (Art des Paolo Uccello) , Truhendeckel; "Raffael, Bildnis
eines jungen Mannes, um 1516 in seiner römischen Periode gemalt; 176.
Schule Andrea Mantegna's , Judith und Holo fernes; darüber 154. Tizian,
Bildnis Karls V. (alte Schulkopie?); Garofalo (?), Anbetung der Könige;
Schule Benozzo GozzoWs, Tobias mit dem Engel. Bechte Langwand: "Rem?
brandt, 1C5. Landschaft mit dem barmherzigen Samariter (1638), Bildnis
eines alten Gelehrten (Frühwerk); 181. Barth, van der Helst, holländischer
Admiral (Ruyter ?); K. Netscher, Knabenbildnis; Hans v. Kulmbach, h. Mag-
dalena; *178. Eons Holbein der J., der Baseler Bürger Jakob Meyer (Aufr
schrift gefälscht). In der Mitte des Zimmers Handzeichnungen von A. del
Sarto, Nattier (Königin Maria Leszczynska). Chodowiecki und Kupferstiche
und Radierungen von Dürer und Klinger. — Im 2. Zimmer zahlreiche gute
Miniaturbildnisse, besonders der franz. Schule; außerdem: 266. Matejko,
Szene aus dem polnischen Aufstande von 1863. — In den folgenden Zim-
mern ägyptische Altertümer; antike Gläser; Tonfiguren aus Tanagra;
griechische Vasen ; griech. und etruskische Bronzen (Nr. 1 schöne etrus-
kische Situla oder Wasserbecken); silberne Spiegelkapsel (Herkules und
Omphale) aus bester griechischer Zeit; Schränke; Wandteppiche, u. a.
Weiter ö. in den Anlagen das Florianstor (PI. 2: B 3) nnd das
1498 errichtete Bondell, ein Torzwinger (PI. B C 2; zugänglich
10-4 Uhr gegen 50 h\ außer vier gegenüber liegenden Türmen nnd
der sie verbindenden Stadtmauer der einzige Rest der ehem. Be-
festigungen. — An der S.-Seite des Matejkoplatzes (PI. C 2) ein
Bronzereiterbild des Königs Ladislaus Jagiello (f 1434) auf hohem
Sockel, von Wiwulski (1910), eine Stiftung des Pianisten Pade-
rewski. Weiter die Florianskirche (PI. C 2; Kirchner gegenüber
dem Ostchor) ; an den vorderen Pfeilern r. und 1. vier Bilder von
Hans von Kulmbach, Szenen aus dem Leben Johannes d. E.; in der
dritten Seitenkapelle r. der spätgotische holzgeschnitzte Johannes-
altar (1518). — Südöstl. vom Florianstor, Ecke der Szpitalna, das
Stadttheater (PI. C 3) , 1891 - 93 nach ZawiejskVs Entwurf im
Spätrenaissance-Stil erbaut; der Vorhang vonH. Siemiradzki (1894)
gemalt. Vor dem Theater eine Marmorbüste des polnischen Lust-
spieldichters Graf Alex. Fredro (f 1876), von Godebski. Nördl. in
den Anlagen das Bronzedenkmal des Dichters B. Zaleski, von Welonski
(1886). SüdL vom Theater die Heilige - Kreuzkirche ( Anf. des
xiv. Jahrh.), Überrest des um 1220 gegründeten städt. Spitals;
im Innern ein bronzenes Taufbecken aus dem J. 1420.
Die Altstadt ist innerhalb der neuen Festungswerke rings um-
geben von Vorstädten: w. Nowy 3wiat; n.w. Piasbk, mit der
alten Kirche der Heimsuchung Maria; n. Kxepabz, mit dem Ge-
treidemarkt; ö. Wesoea, mit den Spitälern zu St. Lazarus und
St. Ludwig sowie Universitäts-Instituten. — Südlich Stbadom, mit
der Bernhardinerkirche (im Innern große Bilder von Lexycki,
368 Route 60. K HAK AU, Eosciuszkohügel.
xvn. Jahrh.), und Kazimiebz, das Judenviertel, mit dem Pauliner-
kloster, dem Spital der Barmherzigen Brüder und mehreren
Kirchen. In der Katharinenkirche (PI. B 5), einem got. Bau aus der
Mitte des xrv. Jahrh., mehrere Tafelbilder der mittelalterlichen
Krakauer Schule und, hinter der Kanzel, ein gut erhaltener bur-
gundischer Wandteppich (Mitte des xv, Jahrh.). Die große got.
Fronleichnamskirche (PI. C 5), aus dem xiv. Jahrh., hat einen sehens-
werten Kirchenschatz. Am O.-Ende der Josephstr. die Alte Schule
(PI. C 5), ein Synagogenhau aus dem xvi. Jahrh. — Aus der Vor-
stadt Kazimierz führen südl. zwei Brücken üher die Weichsel nach
Podgobze.
In der inneren Stadt befinden sich noch zahlreiche Hänser aus dem
xvi.-xviii. Jahrh., mit interessanten Portalen und Hofränmen, u. a. das
Palais Ringplatz 20; ferner die Patrizierhäuser Ul. Stawkowska 4, Ring'
platz 7, 43, Ul. sw. Anny li, Ul. sw. Jana 20, Floryanska 3; dann die
Domherrnresidenzen, Ul. Eanoniczna 18, 21, die Priesterwohnungen bei
St. Anna (Ul. sw. Anny, I. Stock) und bei der Marienkirche (Plac Maryacki 4).
— Kunstfreunden sind der Verein der Freunde für Kunst und Geschichte Kra~
kaus (Towarzystwo mitosniköw historyi i zahytköw Krakowa), Siennastr. 16,
sowie Herr Dr. Stanislaus v. Tomkowicz (Adresse zu erfragen in der Redaktion
des Czas, Thomasstr. 32), Konservator der k. k. Zentralkommission für
Kunst- u. historische Denkmale, bereitwillige Berater. — Vgl. L. Lepszy,
Krakau (Berühmte Kunststätten, Leipzig 1S06).
Der Kosciuszkohügel (Kopiec Kosciuszki; 333m), 50 Min.
westl. vom Ringplatz (Einsp. 4 K 50 hin u. zurück , Preis aus-
machen; Straßenhahn bis zur Salvatorkirche, von wo noch ^ St.
zu Fuß) , ist ein 34m h. Erdaufwurf in Form eines Schnecken-
bergs, 1820-23 zu Ehren Kosciuszko's unter tätiger Mitwirkung
der gesamten Bevölkerung auf dem seit 1855 in ein Fort umge-
wandelten Bronistawaberge zusammengetragen (Zugang bei der
Wache). *Aussicht auf das turmreiche Krakau und Podgörze,
südl. die Hohe Tatra, w. die Beskiden, aus denen die Babiagora
(S. 376) hervortritt, auf den Lauf der Weichsel; w. das Kloster
Bielany (s. unten).
V/t St. w. vom Ringplatz Wolajustowska, mit schönem Park und Be-
naissanceschloß aus der ersten Hälfte des xvi. Jahrhunderts. — l3/4 St. s.w.,
auf einer Anhöhe des 1. Weichselufers, das Kamaldulenserkloster Bielany,
mit Barockkirche aus dem Anfang des xvn. Jahrhunderts, -*■ 1 St. w. von
Bielany, am r. Weichselufer, auf einer felsigen Anhöhe, die Beste des
Benediktinerklosters Tyniec. — 2*/2 St. östl. (auch Eisenbahn in 40 Min. ;
s. S. 369) das Zisterzieneerkloster Mogila, mit Kirche im Übergangsstil.
Salzbergwerke zu "Wieliczka. Eisenbahn (14km) von Krakau über
Bierzanöw (S. 369) in 40 Min. für 80 h (2. Kl.), 50 h (3. Kl.). Ein- oder Zwei-
spänner 10-16 K. — Wieliczka (240m ; mehrere bescheidene Whsr.) ist ein
Ort von 7300 Einwohnern. Vom Bahnhof 1. auf der Fahrstraße, dann 1. und
weiterhin geradeaus auf einem Promenadenwege, vor der (9 Min.) Eisen-
bahnbrücke r. auf dem Fußwege bis zur (1 Min.) Kuczkiewiczgasse, in dieser
1. unter der Bahn her und nach 5 Min r. hinauf zum (3 Min.) Kronprinz-
Rudolf-Schacht, wo Di. Do. Sa. (fällt auf diese Tage ein Feiertag, dann
erst am folgenden Tag) 3 Uhr die Eintrittskarten zum Besuch der Gruben
ausgegeben werden (ein einzelner 4 üTund 60 h für den Fahrstuhl; Beleuch-
tung besonders, 40-130 .ff ; bengalische Flammen zu 20-40 ä; 40-100 Pers.
jede 3 .ff 80 einschl. Beleuchtung). Im Einfahrtshaus beim Rudolfsschacht
legt man den Staubmantel an und folgt nun dem Bergbeamten. Die
TARNÖW. 61. Route 369
Wanderung im Bergwerk dauert IV2-2 St. Beim Einfahrtshaus werden
kleine Gegenstände aus Steinsalz angeboten.
Die Salzbergwerke sind bis 300m tief; sie bescbäftigen über 1400 Arbeiter
und bestehen aus sieben übereinanderliegenden Stockwerken und acht Tag-
schachten. Größte Ausdehnung des Salzstocks von W. nach O. 3800m,
von N. nach S. 850m. In den Stockwerken, durch zahllose Stufen ver-
bunden, ein Labyrinth von Gängen, zusammen über 125km lang.
Durch den Rudolfsschacht (S. 368) gelangt man mittels eines Fahr-
stuhls in einen 63m tiefer liegenden Grubenhorizont und von hier in die
St. Anlonimkapelle, 7,sm lang, 5,sm hoch, deren Säulen und Statuen aus
dem Salz ausgespart sind. Es folgen in der Kammer L§töw der Tanzsaal,
mit den Standbildern des Neptun und Vulkan, und die St. Kunigunden-
Kapelle, 50m lang, 10m hoch, mit einem in das Salz gehauenen Altar.
Weiterhin die Kammer Erzherzog Leopold Salvator, die Kammer Michaiowice,
2Pm lang, 36m hoch, mit einem großen Kronleuchter aus Kristallsalz, die
Kaiter -Franz-Kammer, 58m lang, 32m hoch (von der Brücke erblickt man
eine große Steinpyramide), die Kammer Drozdowice, die Kammer Erzherzog
Friedrich, die Kammer Goluchowski und zwei Seen (Kahnfahrt). Zurück
zum Rudolfsschacht, von wo man mit dem Fahrstuhl wieder hinauffährt.
-Von Krakau nach Kocmyrzöw, 20km, Eisenbahn in l1/« St. —
8km Czyeyny. Zweigbahn nach (3km) Mogila (S. 368). — 20km Kocmyrzöw.
Ausflug von Krakau in die Hohe Tatra, über Sucha und Chäböwka
nach Zakopane, s. S. 376.
61. Von Krakau nach Lemberg.
342km. Staatsbahn, Schnellzug in 6-7 St. für 41.70, 25.50, 16.20 K,
Personenzug in 10 St. für 31.60, 19.30, 12.30 tf.
Krakau s. S. 362. Die Bahn überschreitet die Weichsel. — 5km
Podgorze-Ptaszöw (205m; Bahnrest.), S. 362. — 9km Bierzanöw
(206m). Zweigbahn nach (5km) Wieliczka (s. S.368). — 38km (r.)
Bochnia (225m ; Bahnrest.), Kreisstadt mit 10900 Einw. und Salz-
bergwerken.'— 78km (1.) Tarnöw (225m ; Bahnrest. ; Gasth. : Bristol,
Z. 3.20-5 K; Metropole), Bezirkshauptstadt mit 37300 Einw. (die
Hälfte Juden), an der Biala. Die hochgelegene röm.-kath. Kathe-
drale stammt aus dem xv. Jahrh.; im Innern die Grabdenkmäler des
Hetmans Tarnowski und seiner Frau (von Padovano, 1567) und der
Gräfin S. Tarnowska (1521). Interessantes altes Rathans.
Von Tarnöw nach Orlö, 162km, Staatsbahn in 51/4 St. — 58km
Stroh (Bahnrest.) und weiter nach (98km) Neu-Sandee s. S. 375. — 138kra
Zegiestöw (Kurhaus) , mit Eisensäuerling. — 148km Muszyna. Zweigbahn
n.ö. nach (13km) Bad Krynica (595m; Kurhaus, Z. 3 K 50), mit kalkhaltigem
Eisensäuerling. — 162km Orlö (S. 465).
111km Debica (202m; Bahnrest.), mit fürstl. RadziwiH'schem
Schloß.
Zweigbahn über (71km) Tarnobrzeg (Abzweigung, 13km, nach Nadlrzezie
an der Weichsel ; gegenüber die russ. Stadt Sandomierz) nach (17ökm)
Przeworsk (s. unten).
158km (r.) Rzeszöw (205m; Bahnrest.), Stadt mit 27 000 Einw.
(die Hälfte Juden); an der W.-Seite ein ehem. Schloß der Fürsten
Lubomirski, jetzt Gefängnis. Zweigbahn s. nach (71km) JasJo
(S. 375). — 175km (r.) Lancut (247m; 4800 Einw.), mit gräfl.
Potocki'schem Schloß und Park. — 195km (r.) Przeworsk (203m;
370 Route 61. LEMBEKG.
Bahnrest.), mit Schloß und Park des Fürsten Lubomirski. Zweig-
bahn nach Debica s. S.369. — 210km (1.) JarosZaw (208m ; Bahnrest.;
Gasth. : Viktoria, Stern), Stadt mit 25 000 Einw., am 1. Ufer der San.
245km (r.) Przemysl (241m; Bahnrest. ; Gasth.: Hot. Royal,
mit Cafe; Viktoria; H. de l'Europe, gegenüber. dem Bahnhof), alte
Stadt (54000 Einw.) und wichtige Festung am r, Ufer der San,
Sitz des Korpskommandos des 10. Armeekorps nnd eines röm.-
kath. nnd griech. --kath. Bischofs. Anf dem. Schloßberg, an der
SW.-Seite der Stadt, die Reste eines angeblich von Kasimir dem Gr.
erbanten Schlosses. — Zweigbahn nach (36km) Chyrow (S. 375).
291km %Zotüa-Wmma(257m; Bahnrest.). — 310km (r.) Grödek
JagiellönsM (286m; Bahnrest.), Stadt mit 13400 Einw. (l/3 Juden),
zwischen zwei Seen. 1 St. s.o. das Schwefelbad Lubieh (295m).
342km (r.) Lemberg. — Bahnhöfe : Hauptbahnhof (Glöwny dworzec,
PI. A 3), mit gutem Restaurant, und Bhf. Podzamcze (PL E F 1). — Gasth.:
H. George (PI. f: E 3), Plac Maryacki 1 ; H. Imperial (PL a: E 2, 3), Ul.
Trzeciego Maja 3, 54 Z. von 3 K an, M. 3 KW; H. de l'Europe (PL d:
E 3), Plac Maryacki 4; H. de France (PL e: E 3), Plac Maryacki 5, 80 Z.
von 2.5:50 an; Grand-Hotel (PL b: E 2, 3), Ul. Karola Ludwika 13, mit
Cafe; Austria (PL c: E F 3), UL Batorego 12/14.
Restaurants: LT. George, H. Imperial, H. de France, s. oben; Ludwig,
Ul. Krakowska 7 (PL E 2), einfach, gut ; Wein bei Stadtmüller, UL Kra-
kowska 9 (PL E 2). — Cafes: Theater- Caf 4, im Alten Theater (PL E 2);
C. Central, Plac Halicki 7 (PL E F 3).
Droschken: vom Hauptbahnhof in die Stadt und umgekehrt Einsp.
1 K 20, Zweisp. 2 K 40, nachts (7 bzw. 9-7 Uhr) 1 K 40 und 2 K 60; vom
Bhf. Podzamcze in die Stadt und umgekehrt 1 K und 2 K (nachts 1 JE" 10
und 2 5" 20); Gepäck das Stück 40 h; — die Fahrt Einsp. 60, nachts 80 A;
die erste lfr St. 1 K und 1 2T20, jede weitere V4 St. 40 und 50 h.
Elektrische SteaBenbahnen : vom Hauptbahnhof (PL A 3) zu den Waly
Hetmanskie (PL E 2, 3) ; von hier entweder südl. nach dem Kilinski-Park
(PL E 5) oder östl. zum Lyczakower Friedhof (PL jenseit G3).
Hauptpost u. Telegraph (PL D 3), Ulica Stowackiego. — Deutsches
Konsulat. — Bund der christlichen Deutschen in Qalizien, Ul. Zielona 13
(PL F G 4).
Landesbasar (Bazar Krajowy), Akademicka 14 (PL E 3).
Bei beschränkt er Zeit (VzTag): Rathaus, Dominikanerkirche, Land-
tagsgebäude, griech.-kath. Kathedrale, Ossolinski-Institut, Kilinski-Park.
Lemberg (320m) , poln. Lwöw , Hanptstadt von Galizien , in
einem nach N. geöffneten Talkessel gelegen , mit 207 000 Einw.
(11% Jnden), ist Sitz des Korpskommandos des 11. Armeekorps
nnd eines röm.-kath., eines griech.-kath. nnd eines armenischen
Erzbischofs. Die innere Stadt (Srödmiescie) ist von Promenaden
umgeben; an diesen Stadtkern schließen sich vier Vorstädte : westl.
die Krakaner(Krakowskie), nördl. die Zolkiewer (Zölkiewskie), östl.
die Lyczakower (Lyczakowskie), südl. die Halitscher (Halickie).
Die innere Stadt wird östl. von den Waly gubernatorskie,
westl. von den "Waly hetmanskie (PI. E 2, 3) begrenzt; auf letzteren
ein unbedeutendes Sandsteinstandbild des Hetmans Jablonowski
(PI. 14), des Verteidigers der Stadt gegen die Türken im Jahre
1695, und ein Bronzereiterbild des Königs Johann III. Sobieski
(f 1696), von Bar^cz (1898; PL 15). Auf dem Marienplatz (Plac
l^Armeriisc7ie^Eäffied7-aZe,MasztorOr77VÜtne7o E.2
IJBerrüiardmer-MrcJie ,lfosciol Bernardyncrw- F. 3
"&J)ominzkaner „ , „ Dominxkan&iv . E.2.
4i. Jesuiten - „ , „ Jezuitmv E.2.
S.StiFiriaJIaffdalena „ , , JläjyillägdaZavr D.4.
&J)Z7eduszyvkiscfrcs2fzisei{7Ji,lfuzezan imienia,
Dzieduszyckich E.2
7 \jFiruz/iz-I)irekti07i iL.Zandesgeiicht.DYrekicya
Jcrapowa sA-arbowa. i Sad Tcrajowydlay sproMr
cywünyc/i E.2.
; S cg\. L
V" i ■- ■ Ml
2>.Königl.Eaus, Kamienica I:r67e
^.Städt.GewerbermtseiaTL^ibiz.p.
10. Staw^opigictn-Mrclie
ILBömrkat7i.ErzMsc7i . Fcdais,
tiskupäwöÖTZ. Jac
YL.SutJien.^ationaUiaus,Doml
B
Geograph ATist^"WagnEt ADebcs.Xeipzig.
Jod.Uf.dem
}k.'ttLGcam
PI
3E.SVD
% .vBasDiau
A, 'c Kloster
o ; ELsw. \ KTT,
Franz .lose^V;
: ' ■ T7uiöials3fflöeL
.
IZ'bo-^-^o^tc*
8ö I
1 m/* W8^dE^
trniberz.ScliHr.
~ Spital
&j<r£.
■1 "Büx|erLa *
Schießstätte
^Zitadelle £^M^% ! "-4! **« T^^ßi
Ü %^^_* fjj\°l o" ! *f ^Landwehr- M^ c ^.
,&örai
»tLO^vrjsfca
j4 Gyniöäs^
&m l%! / f Plac
: s .7 c^ **
KJ'J-erfro -Denkmal
y^LJäMonowski
V ^L -y&JdkJILSoTrieski "
Yl.Mckiemcz
' l&.Vfejste,
LEMBERG. 61. Route. 371
Maryacki; PI. E 3) ein Denkmal des Dichters Adam Mickiewicz
(f 1855; PI. 17), von A. Popiel (1904). Inmitten des von Häusern
aus dem xvn. Jahrb.. nmgebenen nnd mit vier modernen monumen-
talen Brunnen geschmückten Marktplatzes (Rynek) erhebt sich das
1828-35 neu eTbaute Rathaus (Ratusz ; PI. E F 2), von dessen 65m h.
Turme man eine gute Rundsicht über die Stadt hat. Rynek Nr. 6
das städt. Königliche Haus (Kamienica krölewska; PI. 8: F 2),
1580 erbaut, einst Eigentum Sobieski's (S. 370); im ersten Stock
die Gemächer des Königs mit Bildnissen, im zweiten Stock das
Stadtmuseum (Zutritt So. Mo. Do. Sa. gegen 40 h). — Südl. vom
Marktplatz die röm. - kath. Kathedrale (Katedra laciriska ; PI. E 3),
1480 im got. Stil vollendet, im xvra. Jahrh. im Rokokostil erneut ;
dahinter die 1609 erbaute Boimdw-Kapelle, mit reichem Skulpturen-
schmuck. — Östl. vom Marktplatz der Kuppelbau der Dominikaner-
kirche (Koscioi Dominikanow; PI. 3: F2), aus dem xvm. Jahrh.
Nahebei südl. die 1629 vollendete walachische Stauropigian- Kirche
(Cerkiew stauropigialna woloska; PL 10 : F2); Ul. Blacharska 9 das
Stauropigian -Museum für ruthenische kirchliche Kunst. — N.w.
vom Marktplatz das gräfl. Dzieduszycki'sche Landesmuseum (Muzeum
imienia Dzieduszyckich ; PI. 6: E 2; Zutritt nach Anmeldung beim
Direktor, Prof. M. Lomnicki, werkt. 9-1 Uhr); es enthält Samm-
lungen aus dem Gebiet des ehem. Königreichs Polen : im ersten
Stock Zoologie und Botanik ; im zweiten Stock Volkskunde (Kostüme,
Bauerntöpferei), Vorgeschichte, Mineralogie und Geologie (hervor-
zuheben das mit Haut erhaltene Rhinoceros tichorhinus). Nördlich
die armenische Kathedrale (Katedra Ormiariska; PI. 1: E 2), davor
ein Standbild des h. Christoph (1726). Südl. vom Theater das be-
achtenswerte städt. Oewerbe- Museum (Muzeum przemyslowe miejs-
kie, PI. 9:E2; geöffnet werktags 9-2 Uhr, Sonn- und Festt.
10-1 Uhr, So. frei, sonst 40 h; Eingang an der W. -Seite) ; im ersten
Stock eine Bildergalerie (Eintr. 60 h).
In der Krakauer Vorstadt das Landtags- Gebäude (Gmach
sejmowy; PI. D 3), 1877-81 nach Plänen Hochberger's aufgeführt,
mit Hauptfassade nach dem Stadtpark ; im Sitzungssaal ein Ge-
mälde Matejko's, die Union von Lublin 1567. Im Stadtpark ein
Bronzestandbild des Grafen Ag. v. Goluchowski (f 1875), von
Godebski (1901), Restaurant und im Sommer abends Musik. "W.
vom Stadtpark die hochgelegene griech.-kathol. Kathedrale (Katedra
£wi§tego Jura; PI. C 3), aus der zweiten Hälfte des xvni. Jahrb.;
s.w. das 1873-77 erbaute Polytechnikum (PI. C 3, 4).
In der Halitscher Vorstadt das Ossolinski'sche National^
Institut (Zaklad narodowy imienia Ossoliriskich; PI. E 3); im
Mittelbau eine für polnische Geschichte und Literatur wichtige
Bibliothek, mit 300000 gedruckten Büchern und 4881 Bänden
Handschriften, ferner Münzen, Kupferstiche und, im ersten Stock,
eine kleine Gemäldesammlung (frei zugänglich werktags 9-2 Uhr, Mi.
Sa. auch iyr^l!% Uhr, Juli u. Aug. nur U-l Uhr); im 1. Seiten-
372 Route 62. STANISLAU.
flügel das Lübomirski'sche Museum, mit Bildnissen, kunstgewerb-
lichen Gegenständen, "Waffen (freier Eintritt außer Mo. tägl. 10,
So. 11-1 und Di. Fr. auch 3-5 oder 2-4 Uhr).
In der Ul. Akademicka (PI. E 3) eine Bronzebüste des Dichters
K. Ujejski (f 1897 ; PI. 18), von Popiel (1901), und ein Bronzestand-
bild des Grafen A. Fredro (PI. 13; S. 367), von Marconi (1897).
Die Universität (PI. E F 4) zählt 6000 Studierende.
Im S. der Stadt der ausgedehnte Kilinski-Park (Park Kilin-
skiego, PI. E 5 ; Restaur.), der beliebteste Spaziergang der Lem-
berger, mit einem Standbild des polnischen Patrioten Jan Kilinski
(1760-1819; PI. 16), von Markowski. — Hübsche Aussicht auf die
Stadt von dem ünionshügel (Kopiec Unii Lubelskiej ; PI. F G 1)
und dem Gipfel des Franz-Joseph-Berges (400m ; PI. F G 1).
Von Lemberg nach Lawoczne, 147km. Eisenbahn in 5 St. Die
Bahn führt über das (19km) Schwefelbad Puttomyty durch das hübsche
Szczerek-Tal nach (29km) Szczerzec (2~3m), mit bedeutenden Gipsbrüchen,
und überschreitet jenseit (45km) Mikolajöw (296m) den Dniester. Dann
durch waldreiche Gegend nach (75km) Stryj (302m; S. 375). — Weiter
ansteigend über (113km) Skole (437m; Bahnrest.) nach (147km) Lawoczne
(665m; Bahnrest.). Von hier nach Budapest s. R. £5.
Von Lemberg nach Podwotoczyska (Kiew, Odessa), 192km,
Eisenbahn in 4-6 St. — 51km Krasne (229m; Bahnrest.), Knotenpunkt der
Bahn nach Brody, Radziwilöw (russ. Grenzstation) und Kiew. — 140km (r.)
Tarnopol (318m; Bahnrest.; Gasth.: Podolski, 40 Z. von 2 K an), Stadt mit
34000 Einw. (die Hälfte Juden). Zweigbahn nach (82km) Kopyczynce(s. unten).
— 192km Podwotoczyska (Bahnrest.), letzte österr. Station; gegenüber am
1. Ufer des Podhorce die russische Grenzstation Woloczysk (gutes Bahnrest.).
Von hier nach Odessa s. Bcedekers Rußland.
Von Lemberg Zweigbahn nach (78km) Sambor (S. 375).
62. Von Lemberg nach Czernowitz (Bukarest).
266km. Eisenbahn in 5-8 St. Schnellzug für 32.20, 19.70, 12.50 K.
Lemberg s. S. 370. Die Bahn führt bis Halicz durch einförmiges
Hochland, das von Tälern unterbrochen wird. — Bei (25km)
Staresioio (293m) r. ein großes halb zerfallenes Schloß, zum Teil
als Brauerei benutzt. — 64km Chodoröw (260m ; Bahnrest.). Zweig-
bahn nach (41km) Stryj (S. 375). — 100km Bursztyn-Demianöw
(225m), mit fürstl. Jablonowski'schem Schloß. — 112km Halicz
(222m; Bahnrest.); der gleichn. Ort liegt 2km w. von der Bahn.
Bei der Weiterfahrt erscheint r. in der Ferne der lange Gebirgs-
zug der Karpathen. Die Bahn überschreitet den Dniester und tritt
bei (126km) Jezupol (216m) an die Bystrica.
140km (r.) Stanislau (256m; Bahnrestaur.; Gasth.: Zentralhotel,
Imperial), Handelsstadt mit 33300 Einw. (über die Hälfte Juden).
Von Stanislau nach Husiatyn, 173km, Eisenbahn in 7 St. — 5km
Chryplin (S. 373). — 86km Buczacz (268m ; Bahnrest.). — 127km CzortUw
(266m ; Bahnrest.). Zweigbahn nach (75km) Stefanöwka (S. 373). — 137km
Wygnanka (Bahnrest.). — 148km Kopyczyhce (Bahnrest.). Zweigbahn nach
Tarnopol s. oben, — 173km Husiatyn, an der russiachen Grenze,
CZERNOWITZ. 62. Route. 373
Von Stanialau nach Korösmezo, 117km, Eisenbahn in 31/* St. —
5km Chryplin (S. 372). — 58km Delatyn (452m; Bahnrest.). Zweigbahn nach
(41km)Kulomea (s. unten). — 93km Worochta (747m), mit Vereinshaus (Restaur.
und Z.) der Sektion Csorna-Hora des galiz. Tatravereins, Ausgangspunkt
zur Besteigung des 30km langen Gebirgsrückens der Csorna (Czarna)-ILoTa.:
Reitweg (Führer oder Pferd 3 K) im Pruthtale aufwärts zum (7 St.)
offenen Schutzhaas am Fuß der Csorna-Hora und von da in 2 St. zum
Gipfel der Eoverla (vergl. S. 491). — 117km Korösmezo (662m; Bahnrest.).
Von hier nach Märamarossziget a. S. 491.
Von Stanislau nach Dzieditz s. R. 63.
180km Korszöw (330m). R. treten die Karpathen näher heran,
besonders die Csorna-Hora (s. oben). — 196km (r.) Kolomea
(295m; Bahnrest.; Grand-Hotel), Stadt am Pruth, mit 40 500 Einw.
(die Hälfte Juden). Zweigbahnen nach (41km) Delatyn (s. oben)
und nach (80km) Stefanöwka (S. 372).
Jenseit (215km) ZabtoUw (23im) tritt die Bahn auf das r. Ufer
des Pruth , vor (231km) Sniatyn-Zaiucze wieder auf das linke. —
242km Nepolokoutz (188m ; Bahnrest.). — 252km Luzan (176m ;
Bahnrest.). Zweigbahn nach (34km) Stefanöwka (s. oben). —
Diesseit (265km) Zuczka (161m; Zweigbahn ö. nach Nowosielitza;
weiter nach Odessa s. Badekers Rußland) r. Aussicht auf Czerno-
witz. Abermals über den Pruth nach
266km (r.) Czernowitz. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Schwarzer
Adler, Ringplatz 3, 71 Z. von 3£"an, M. 2.40 K; H. Bristol, Rudolfs-
platz; Hot. Zentral, Rathausstr. 6, 50 Z. von 2 K 40 an, gelobt;
H. Metropole, Rathausstraße; Bellevue, Ringplatz.
Restaukants : in den Gasthöfen; im Musikvereins g ebäude, Rudolfs-
platz; im Deutschen Saus (3.374). — Rumänischer Wein im Qrand-Restau-
rant, Ringplatz 3, mit Delikatessenhandlung. — Cafes: C. Habsburg, Ecke
Ringpiatz nnd Herrengasse; C. de VEurope, Herrengasse; Kaiserca/4, Eli-
sabethplatz.
Dboschken : zweisp. vom Bahnhof in die Stadt mit Gepäck 2 Kt zum
Bahnhof 1 K 60, 1 St. 2 K, jede y4 St. mehr 40 h; nachts die Hälfte mehr;
einsp. (nicht zu empfehlen) ein Drittel billiger.
Elektb. STRAßENBAHN : von der Pruthbrücke zum Bahnhof und durch
die Stadt, dann am Volksgarten vorbei zur HS. VoBisgarten (S. 374),
c. 7km. — Post u. Telegraph, Postgasse, unweit vom Ringplatz.
Bäder: Sophienbad, Russische Gasse; Türkeribad, am Türkenbrunnen.
— Flußbäder im Pruth zunächst der Brücke. — Erzeugnisse der Haus-
industrie im Landesbasar, Herrengasse 11.
Czernowitz (170-268m), Hauptstadt der Bukowina, Sitz eines
griech. -Orient. Erzbischofs und einer deutschen Universität, mit
87000 meist deutschen Einw. (viel Juden), liegt an und auf einer
Anhöhe am r. Ufer des Pruth, über den eine Eisenbahnbrücke und
eine Straßenbrücke führen.
Vom Bahnhof folgt man 1. der Bahnhofstraße aufwärts zum
Springbrunnenplatz, hier halbrechts (südl.) in die Enzenberghaupt-
straße, die auf den (18 Min.) Ringplatz mit dem Rathaus mündet
(Mo. Markt; interessante Volkstrachten). Weiter (beim Schwarzen
Adler) r. durch die Tempelgasse, an deren Ende r. die Synagoge,
im maurisch-oriental. Stil, nach Zachariewicz's Plänen 1877 voll-
endet, mit weithin sichtbarer Kuppel. Nahebei südl. (1.) der
Elisabethplatz; an der W.-Seite das 1905 von Fellner & Helmer
374 Route 62. CZERNOWITZ.
erbaute Stadttheater , davor ein Marmorstandbild Schillers, von Leisek
(1907). Unweit westl. der Schülerpark. Nördl. vom Theater, an
der Universitätsstraße, die Universität (c. 1100 Hörer), 1875 znr
Säkularfeier der Österreich. Besitznahme der Bukowina gegründet
(ohne medizinische Fakultät).
Die nordwestl. Verlängerung der Universitätsstraße (1. die
evangel. Kirche), die Residenzgasse, führt zur Residenz des griechisch-
orientalischen Erzbischofs, einem großen burgartigen Ziegelrohbau,
1864^75 von Hlawka errichtet; vom Turm hübsche Aussicht auf
Stadt und Umgegend. — Nordwestl. von der erzbischöfl. Kesidenz,
durch die Domiuikgasse, die Hdbsburghbhe, mit Park und hübschen
Aussichten.
Vom Ringplatz (S. 373) läuft die Liüengasse südl. zum Austria-
platz. In der Liliengasse r. das Landesmuseum (So. 3-5, im
Winter 2-4 Uhr zugänglich), in dem auch das Gewerbemuseum (Zu-
tritt So. 10-12 Uhr) untergebracht ist. Auf dem Austriaplatz steht
das zur Säkularfeier 1875 (s. oben) errichtete Austria- Monument,
nach Pekary's Entwurf. Nahebei östl. ein Sitzbild der Kaiserin
Elisabeth, von Zlamal (1911). — Herrengasse 47, südöstl. vom
Ringplatz, das Deutsche Haus des Vereins der christlichen Deut-
schen in der Bukowina.
Am Südende der Stadt der Volksgarten (elektr. Straßenbahn
s. S. 373), mit dem Schützenhaus und dem Kursalon, beide mit
Restaurant. Anstoßend der botanische Garten.
174 St. nordöstl. von der Pruthbrücke (Straßenbahn s. S. 373; auch
Station der Bahn nach Nowosielitza) der Marktflecken Sadagöra (180m),
mit 4600 ruthenischen und jüdischen Einwohnern.
Von Czernowitz nach Bukarest, 540km, Schnellzug in 12 St. —
6km HS. Volksgarten (s. oben). — 34km Hliboka (348m; Bahnrest.). — 60km
Hadikfalva (371m 1 Bahnrest.). — 82km Eatna. Zweigbahn über (80km)
Kimpolung (Aufstieg zur Rareu, 1653m, mit Schutzhaus) nach (126km)
Dorna-Watra (802m; Kurpark- u. Waldparkhotel, Z. 15-30 K wöch.; Bahn-
hotel, 65 Z. zu 3.50-0 JT; Restaurant im Kurhaus; Kur- u. Musiktaxe 3-18 K),
mit Eisensäuerlingen und Moorbädern. — 90km Itzkany, österr. Grenzstation,
Zolldurchsuchung von Rumänien her. 93km Burdujeni, Zollrevision nach
Rumänien, Paßrevision. Weiter stets unweit des Seret, des Hauptflusses
der Moldau. — 154km Pascani, Knotenpunkt der Bahn Jassy-Kischinew-
Odessa. — 480km Ploesci (S. 546). — 540km Bukarest (S. 547).
63. Von Stanislau über Stryj, Neu-Zagörz und
Saybusch nach Dzieditz.
661km. Staatsbahn in 24 St.
Stanislau s. S. 372. Die Bahn überschreitet die Bystrica, dann
die Lomnica vor (51km) Kaiusz (318m), mit Steinsalzbergwerk.
— Jenseit (65km) Rozniatöw-Krechowice (362m) nähert sie sich
den n. Ausläufern der Karpathen ; hübsche Gebirgslandschaften. —
82km Dolina (398m; Bahnrest.). Weiter über die Swica nach
CHYRÖW. 63. Route. 375
(96km) Bolechöw (375m). — 107km Mofszyn (324m), mit Bitter-
wasserquellen. Über den Stryjfluß. — 123km (r.) Stryj (302m ;
Bahnrest. ; Gasth.: Diinstt), Stadt von 30200 Einw. (die Hälfte
Jnden), Knotenpunkt der Bahn von Lemberg nach £awoczne (s.
S. 372) und einer Zweigbahn nach (41km) Chodoröw (S. 372).
150km Drohobycz (Bahnrest.). 4km w. vom Bahnhof (Fiaker
2.fif) die Bezirksstadt Drohobycz (309m; Gasth.: Europe'), mit
36000 Einw.; die Pfarrkirche, 1392 gegründet, wurde in der Folge
mehrmals erneut; in der Vorstadt Zawieäa die Georgskirche, die
den norweg. „Stavekirken" ähnelt.
Zweigbahnen s.w. nach (12km) Boryslaw (380m), mit Petroleum- und
Erdwachslagern-, — s. nach (12km) Bad Truskawiec (377m; Kurhotel, 67 Z.
von 4 K 90 an), mit Schwefel- und Kochsalzquellen.
179km Dublany - Kranzberg ; dann über den Dniester nach
(193km; 1.) Sambor (309m; Bahnrest.), Bezirksstadt mit 20300
Einw. (1/4 Juden). Zweigbahnen n. nach (78km) Lemberg (S. 370),
s. nach (103km) Sianki (S. 487). — Über den Strwiaz.
224km Chyr6w (341m; Bahnrest.), Knotenpunkt der Bahn nach
PrzemySl (S. 370). —Weiter bis (242km) Kros'cienko am 1. Ufer des
Strwiaz, dann am r. Ufer durch waldreiche Gebirgsgegend. — 267km
Olszanica; durch einen kurzen Tunnel in das San -Tal nach
(280km) Lisko - £ukawica , am r. Ufer, und über die San und die
Oslawa. — 289km Neu-Zag6rz (Bahnrest.), s. S. 487.
Die Bahn bleibt bis (294km) Sanok, mit altem Schloß und
Maschinenfabrik, am 1. Ufer der San und wendet sich dann west-
lich. — 322km Rymanöw (299m), Station für den (5km) Kurort
d. N., mit drei Mineralquellen. — 328km Iwonicz (291m). 12km
südl. (Zweisp. 7 K) das gleichnamige Bad (410m) mit jod- u.
bromhaltigen Kochsalzquellen (gutes Badhaus, viele Logierhäuser) ;
auf einem Hügel der Teich Beikotka, dem brennbare Gase ent-
strömen. — Die Bahn überschreitet bei (344km) Jedlicze (257m)
die Jasioika, bei (360km) Jasio (Bahnrest.; Zweigbahn n. nach
Rzeszow, S. 369) die Wisloka und tritt dann in das freundliche
Ropa-Tal. — Von (386km) Zagörzany (263m; Bahnrest.) führt
eine Zweigbahn s.w. nach (5km) Qorlice, dem Mittelpunkt der
galizischen Naphtha-Industrie.
Die Bahn steigt von Zagörzany w. durch das Moszczanka- und
Wolska-Tal bis (398km) Wola Luzahska (346m) und senkt sich
dann in das Tal der Biata nach (410km) Ströze (317m; Bahn*
rest.), wo die Bahn von Tarnow einmündet (S. 369). — Weiter am
r. Ufer der Biala und über diese nach (414km) Qryböw (326m)j
einem hübsch gelegenen Städtchen. — Dann in großen Krümmungen
die Abhänge des Qörki (565m) umziehend und durch malerische
Gebirgslandschaften nach (421km) Ptastkowa (497m). — Hinab
ins Krölowa-Tal nach (442km) Kamionka Wielka (357m).
450km Neu-Sandec (Bahnrest.), 2km s. von der gleichn. Stadt
(25400 Einw.; l/3 Juden). Nach Tarnow oder Orlö s. S. 369.
376 Route 63. SUCHA
Die Bahn überschreitet den Dunajec auf langem Viadukt, folgt
seinem 1. Ufer bis (460km) Marcinkowice (267m) und wendet sich
dann 1. in das Tal des Smolnikbachs. Bei (532km) Mszana-Dolna
über die Mszana; dann im Raba-Tal nach Rabka, mit brom- u.
jodhaltigen Solquellen, und (547km) Chaböwka (478m ; BahnresQ.
Von Chaböwka nach Zakopane, 53km, Eisenbahn in 2 St. —
29km Nowy-Targ (592m; Gasth. Herz), mit 9200 Einw.; Zweigbahn nach
(24km) Szuchahora (S. 468). Post imal tägl. östl. nach (39km) Szczawnica
(500m; Gasth.: Kurhaus; Martha, 20 Z. zu 5-10, P. 10-20 E), einem am
Nordabhang der Karpathen gelegenen Bad mit alkalisch-muriatischen Sauer-
quellen; nach Tatra-Höhlenhain s. S. 482; nach Popräd s. S. 4T0. — 53km
Zakopane, a. S. 483.
Jenseit (555km) Jordanöw (441m) durch das malerische Skawa-
Tal nach (584km) Sucha (367m; Bahnrest.').
Von Sucha nach Krakau, 73km, Eisenbahn in 2x/2 St. — 9km
Skawce (s. unten). — 30km Kalwarya. Zweigbahn über (17km) Wadowice
(s. unten) nach (59km) Bielitz (S. 356). — 52km Skawina. Zweigbahn nach
Oswi§cim (S. 362). Weiter nach (73km) Krakau s. S. 362.
Von Sucha nach S iersza-Wodna, 74km, Eisenbahn in 5 St.
— 9km Skawce (s. oben). — 26km Wadowice (Bahnrest.), a. oben. — 40km
Spytkowice (S. 362). — 61km Bolecin (S. 362). — 67km TrzeHnia (S. 362).
— 74km Siersza-Wodna.
Die Bahn führt durch freundliche, waldreiche Täler nach (604km)
Hucisko (551m) und senkt sich dann in das Koszarawa-Tal nach
(616km) Jelesnia (456m; Gasth. bei Bornstein, Bett 1 1T20).
Auf die Babiagöra (1725m; bewirtschaftete Schutzhütte mit 5 Z., Bett
1 K 50), 7 St. östl. von Jelesnia (Führer 2 K tägl.). Vom Bahnhof auf der
Straße südl. bis zur (3/4 St.) Kirche des Dorfes Jelesnia; jenseits 1. über das
(1 St.) Forsthaus in Przyboröw (503m) bis zu einer (20 Min.) Wegteilung.
Hier r. ab durch ein Seitental (schwarze WM.) über die Kolonie Oluchaczki
(832m) zu der (l3/4 St.) Jalovecer Klause^ mit mehreren Hegerhäusern. Weiter
(schwarze WM.) ansteigend über die Brana (1517m), dann hinab und wieder
hinauf zum (3 St.) Gipfel der Babiagöra, der höchsten Spitze der Betkiden,
mit prächtiger Aussicht, besonders s.o. auf die Hohe Tatra.
628km (r.) Saybusch (346m; Bahnrest.), poln. Zywiec, an der
Sola, mit 5600 Einw. und altem Schloß. Zweigbahn nach (61km)
Csäcza (S. 468). — Weiter in nordwestl. Richtung durch das Tal
der Biala, Grenze zwischen Galizien und Österr.- Schlesien.
649km Bielitz, s. S. 356. — Bei (661km) Dzieditz mündet die
Bahn in die Oderberg-Krakauer Bahn (S. 362).
377
VII. Dalmatien. Ausflug nach
Montenegro.
Route Seite
Allgemeines 377
64. Von Triest oder Fiume nach Zara 378
65. Zara 381
66. Von Zara nach Spalato 383
Von Sebenico nach den Kerkafällen; nach Spalato 384.
67. Spalato und Umgebung 385
Salona 388. — Clissa 389. — Von Spalato nach Knin; nach
Sinj ; nach Almissa ; nach Metkovic 390.
68. Von Spalato nach Ragusa. Die süddalmatischen Inseln 391
Cittavecchia. Die Insel Busi 392.
69. Ragusa und Umgebung 393
Monte Sergio. S. Giacomo 396. — Lacroma. Omblaquelle
397. — Cannosa. Von Gravosa nach Zelenika 398.
70. Die Bocche di Cattaro 399
Von Cattaro nach Korfu. Von Antivari nach Skutari 400/1.
71. Ausflug nach Montenegro 401
"über die Geographie des Landes vgl. S. xxni, xxxiv.
Die Bevölkerung Dalmatiens (646000 Einw.) gehört überwiegend
dem serbo-kroatischen Stamme an, in den Städten ist sie z. T. italienisch
(c. 16000). Die Kroaten sind römisch-katholisch, die Serben serbisch-
orthodox. — Zur Tracht der Männer gehört die kleine rote schirmlose Mütze
(kapa), der Turban (peskir, türk. „Handtuch"; in Ragusa saruk), die leinene
Weste (krozet), dazu eine silbergestickte, mit mehreren Reihen Filigran-
knöpfen besetzte Jacke (Jacerma), der Mantel (käbanica) von grobem Tuch
(kaba) mit einer Kapuze (kukuljica), eine rotwollene Leibbinde (pas),
ein Ledergürtel (pvipasnjaca) , um Messer, Pfeife usw. hineinzustecken,
Gamaschen mit vielen Haken und Ösen, Sandalen (opanke) und Schuhe
(nestve), Umhängetasche (torbica). Die Frauen tragen Fußbekleidung wie
die Männer; den Körper bedeckt das offene blaue (modrina) oder weiße
(bjelaca) Untergewand, sowie ein leinenes (brnßca) oder wollenes (sadak,
von Rasch, einem groben Tuch) ärmelloses, vorn offenes Obergewand;
ein Leibchen (krozet), endlich die Schürze (pregaca).
Geschichtliches. Im Altertum ein selbständiges Reich, wurde Dal-
matien unter Augustus von den Römern unterworfen und zur Provinz
Illyricum geschlagen. Später von den Goten, 590 von den Avaren besetzt,
kam es um 620 in die Hände der Slawen, deren Staat aber Ende des xi. Jahrh.
zerfiel, worauf der eine Teil des Landes von den Ungarn erobert wurde
(1102), der andere, später das „Herzogtum" Dalmatien genannt, sich unter
den Schutz der Republik Venedig stellte, den Venezianern aber in der Folge
teilweise durch die Türken entrissen wurde. Venedig erhielt sodann im
Frieden von Karlowitz (1699) und Passarowitz (1718) das Land in den
heutigen Grenzen, jedoch mit Ausnahme der Republik Ragusa, die erst
durch die Franzosen (1808) ihre Freiheit verlor. Dalmatien kam durch den
Frieden von Campo-Formio 1T97 unter österreichische Herrschaft, wurde
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 24
378 DALMATIEN.
1805 zum Königreich Italien, 1810 zu Illyrien geschlagen und ist seit 1814
wieder österreichisch.
Das wichtigste Beförderungsmittel ist das Dampfschiff. Eillinien
unterhalten der Österreichische Lloyd 3mal wöchentl. von Triest aus in
2772 St. über Pola, Lussinpiccolo , Zara, Spalato, Gravosa-Ragusa nach
Cattaro (49 E, 32 K 50) , und die Ungarisch -kroatische Seedampf schiffährts-
Aktien- Gesellschaft (abgekürzt „Ungaro-Croata") 4mal wöchentl. von Fiume
aus in 24J/2 St. über Zara, Spalato, Gravosa-Ragusa nach Cattaro (47 K 74,
31 K 84)-, ferner Postlinien der beiden oben gen. Gesellschaften, der Ragusea,
Dalmatia u. a. Fahrkarten (an Bord teurer als in den Agenturen) gelten
mit Ausnahme des unten gen. Rundreiseheftes immer nur für eine Linie;
man nimmt sie daher zweckmäßig von Ort zu Ort. Rundreiseheft (30 Tage
gültig) für alle Dampfer des Österr. Lloyd, der Ungaro-Croata, Ragusea
und Dalmatia von Triest, Fiume, Abbazia oder Pola nach Cattaro (und
zurück) über Lussinpiccolo, Zara, Sebenico, Trau, Spalato, Lesina, Lissa,
Curzola und Gravosa-Ragusa: 100 2sTÖ8ä, ausschließlich Verpflegung an
Bord, aber einschließlich 2 Tage Pension im Hot. Imperial in Ragusa.
Frühstück auf den Eildampfern des Lloyd I. Kl. I K 50, II. Kl. 1 K 20 ;
Mittagessen (12 Uhr) 6 und 4 K; Abendessen (7 Uhr) 4 K und 2 K 60 (auf
den Postdampfern M. 4 K 50 oder 3 K 50, Ab. 2 Ä" 80 oder 2 K). Bett die
Nacht 2 K oder 1 K 50; einbettige Kabine 10 K, Beförderung des Gepäcks
vom Schiff zum Gasthof nur durch Gepäckträger (nicht durch Hoteldiener) :
Stück 50 h (mindestens 1 R\ vom Schiff zum Wagen 20 h das Stück. — In
das Innere führen Eisenbahnen von Spalato bzw. Sebenico nach Knin
und Sinj, von Metkovic bzw. Gravosa (Ragusa) nach Sarajevo und von
Gravosa nach Trebinje und Zelenika.
Die dalmatischen Gasthäuser genügen im allgemeinen bei nicht zu
hohen Ansprüchen, doch lassen Reinlichkeit und Verpflegung sogar in den
ersten Hotels manchmal zu wünschen. Neuere größere Häuser sind u. a.
H. Bristol in Zara und H. Imperial und H. Odak in Ragusa. Während der
Hauptreisezeit (vgl. unten), besonders um die Osterwoche, sind Zimmer
telegraphisch vorauszübestellen.
Seebäder gibt es allerorten. Der Hai kommt, wenn auch selten,
überall vor und gefährdet zuweilen selbst bei Triest die Badenden.
Reiseplan. Die beste Reisezeit ist Mitte März bis Ende Mai, sowie
von Mitte September bis Mitte November; der Sommer ist sehr warm.
Angenehm ist starkes Schuhwerk und eine Schutzbrille. Für eilige Reisende
genügt folgende Tour: Dampfboot von Triest über Pola oder von Fiume
nach Zara (1 Tag). — Zara (1 Tag). — Sebenico und Kerkafälle (1 Tag). —
Spalato, Salona und Trau (2 Tage). — Ragusa, Ombla und Cannosa (2 Tage).
— Cattaro (1 Tag). — Cetinje und zurück (2 Tage). — Rückfahrt nach
Fiume oder Triest (1 voller Tag).
An den Küsten wird italienisch verstanden, auch kommt man, selbst
bis Montenegro, ganz gut mit deutsch durch. Im Inneren dagegen wird
der Verkehr ohne Kenntnis des Serbo-Kroatischen schwieriger (Aussprache
und einige häufig vorkommende Wörter s. S. 406); doch gibt es auch hier
fast überall Leute, die italienisch verstehen.
Wegen Photographierens vgl. die Anschläge auf den Dampfern.
Ausführliche Angaben über Dalmatien enthalten Petermann, Führer
durch Dalmatien, Wien 1899; Brückner, Dalmatien, Wien 1911; Floericke,
Dalmatien und Montenegro, Berlin 1911.
64. Von Triest oder Fiume nach Zara.
a. Von Triest nach Zara.
146 Seemeilen (S.M.). Eildampfer des Lloyd 3mal wöch. in IOV2 St.
für 15 K 50, 10 K 50, über Pola (4 St. ; 6, 4 K) und Lussinpiccolo (7^/4 St. ;
11, 7 A'); der Dampfer fährt weiter nach Spalato, Gravosa und Cattaro.
Außerdem' Postdampfer des Lloyd (16 St. ; 12 A24, 8 -ff 16), der Ragusea
und der Dalmatia.
lUlinien. des Osterr. Lloyd,
TriesWI.aibadt«
Sc&jufi
JZWiideri der Vh
zusa77tmenfa2l£7ide-Xinierv beider GestUscJtaften. ,
i I7idustriebah7i
dura V /;. -v.
7S3 mcice^it^ fz Bi|&riyivrh. ras/*«
oTridan?
H
yaifo^gjmfwsedan&o^gregi %{bbroraz7.o Erupa. \SedJc f .'•'~'A
^ „.A r^x^orffO'^Jdr~v^^^Im^rac f0 Jurosmka ."^ vM*£rr<kÄfc-
%*We
tso- o y „.o- Sr* \
o o . r JQurfrica
."blnio
_ . o
fflM0%
.... JBetine, , ^* ^i{ ScdX&ona i - 0<
Poljaiuv
1 Giardinoymbbttco
ZZoggia.
3 -Wort umento Tcmmaseo
i -Residenza -rescovüe.
<?+,*>++ Geogr.Anstrv^VagnerA-De'bes, Leipzig
LÜSSINPICCOLO. 64. Route. 379
Von Triest nach Pola (59 S.M.) s. R. 42. — Nach Verlassen von
Pola steuert der Eil dampf er südl., vorbei an (1.) dem Leucht-
turm Porer und an Cap Promontore (S. 279), und fährt dann durch
den südl. Teil des Quarnero. Weiterhin 1. die Inseln TJnie und
Canfdole. R. die Insel Sänsego (Gasth. Pauli, einfach), mit Seebad
und gutem Sandstrand (Motorboot in % St. von Cigale, s. unten).
100 S.M. LussinpiccolO. — Plan s. S. 3S1. — Die Dampfer landen
an der Riva Arciduca Francesco Ferdinando, die Lloyddampfer an der Mole,
die ungarisch-kroatischen (S. 378) gegenüber der Post. — Gasth.: Hof-
mann (PI. a), 35 Z. zu 3-4, M. 3, P. von 9 K an, Vindobona (PI. b),
Dreher (PI. c), mit ßestaur., alle an der Riva Arciduca Francesco Fer-
dinando. — Dkoschke: die Fahrt oder nach Cigale einsp. 1, zweisp. 1.50 2T,
nach Lussingrande in 20 Min. 3 oder 4.50 K, nach Neresine 10 oder 15 K. —
Omnibus nach Cigale 30 h. — Kurtaxe s. unten bei Cigale.
Lussinpiccolo, mit 8300 Einw., der Haupthafen der Insel Lussin
und der wichtigste Handelsplatz der Quarnerischen Inseln, liegt
an der S. -Seite einer 6km langen Bucht. An der Riva Arciduca
Francesco Ferdinando, gegenüber der Mole, das Kurhaus mit Cafe',
Lesesaal und Inhalatorium. Am S.-Ende der Riva der Hauptplatz ;
5 Min. östl. oberhalb der Dom, mit Campanile.
Nach Lussingrande lohnender Spaziergang, besonders vormittags, l3/4 St.
(WM. blau-rot): s. zum p/4 St.) Monte Calvario, mit hübschem Blick auf
Lussinpiccolo-, weiter s.o. in 1 St. auf den Monte S. Giovanni (234m), mit
Kapelle und Aussicht auf Lussin, Cherso und das Festland; n. hinab (WM.
blau) in V2 St. nach Lussingrande (s. unten). — 4 St. n. von Lussinpiccolo
(Droschke s.,oben) der kleine Hafenort Neresine, von wo noch 2 St. auf
den Monte Ossero (588m; Aussicht).
Yon Lussinpiccolo nach Cigalb , 20 Min. : entweder vom
Hauptplatz über die Piazzetta al Municipio und n.w. über die Ruca-
vichhöhe oder über die Riva Francesco Giuseppe an der W.-Seite
des Hafens und nach 1/4 St., bei der Velopinwerft, links.
Cigale. — Plans. S. 381. — Gasth.: Strandhotel Bellevue(Pl. d),
M. 3 #50; Parkhotel (PI. e), 16 Z. von 3 K an, M. 3, P. von 9.50 K an. —
Pensionen: Alhambra (PI. f), 40 Z., P. 9-14 K; Friizi (PI. g), 10 Z., P. 9-
10.30 K; Helios (PI. h), P. von 10 K an ; Malepartus (PI. i), P. 10-12 K. —
Strandcafe". — Kuranstalt Dr. Lajös (PI. k). — Seebad 40 h. — Kurtaxe
(3 Tage frei): im Sommer 4, im Winter 82T für vier Wochen. — Droschke
und Omnibus nach Lussinpiccolo s. oben.
Cigale, an einer Bucht der Westküste von Lussin , wird als
Winterkurort und im Sommer als Seebad besucht. 6km lange
Strandpromenade. Unweit südlich die Villenkolonie Valdisole.
20 Min. westl. von Cigale die Kapelle Madonna Annunziata, mit
Aussicht auf das Meer.
1 St. südlich von Lussinpiccolo, auf schattenlosem Fabrweg
(Droschke s. oben; Fußweg s. oben), liegt das kleinere
Lussingrande. — Pensionen : Johanneshof, 22 Z., P. 8.80-10 K; Mignon,
18 Z., P. 8.50-12 5"; Rudy, P. 8-12 K. — Cafi-Restaur . Szalay, am Hafen,
einfach. — Kuranstalt Dr. Simonitsch. — Kurtaxe wie in Cigale (s. oben).
Lussingrande, an der Ostküste von Lussin, mit 2350 Einw.,
wird gleichfalls als Winterkurort besucht. Oberhalb des Hafens
oa *
380 Route 64. CIRKVENICA.
der Dom, mit Campanile ; im Innern im r. Seitenschiff am zweiten
Altar, Vivarini, Madonna mit Heiligen (1475).
Der Dampfer fährt weiterhin an Selve (1.) und Melada (r.)
vorbei; 1. *Aussicht auf das kahle wildgezackte Velebit - Gebirge
(1798m). Dann durch den Canale di Zara; r. die Insel Ugljan
(S. 383).
146 S.M. Zara (S. 381).
h. Von Fiume nach, Zara.
Eildampfer der Ungaro-Croata 4mal wöch. in 6 St. für 14 K 70,
9 £"80; der Dampfer fährt weiter nach Spalato, Gravosa und Cattaro.
Außerdem 4mal wöch. in 5 St. nach Lussinpiccolo für 8 K, 5 K 20. Post-
dampfer 5mal wöch. direkt in 9 St. für 12 K 24, 8 K 16, lmal wöch. über
Cirkvenica und Zengg in 13 St. und lmal wöch. über Veglia in 13 St. —
Lokaldampfer mehrmals tägl. von Fiume nach Cirkvenica in 2 St. für
1.5:20. — S.M. = Seemeile.
Fiume s. S. 520. Der Eildampf er (keine Zwischenstationen)
fährt südl. durch den Quarnero, dann durch den Canale di Mezzo,
zwischen 1. Yeglia, r. Cherso, und durch den Canale della Corsia.
"Weiter durch den Quqmerolo (1. *Aussicht auf das Velebit-Gebirge,
s. oben), an den Inseln Pago und Maon 1. und Ulbo r. vorbei und
durch den Canale di Zara nach (84 S.M.) Zara (S. 381).
Der Postdampfer über Zengg (lohnende Fahrt) fährt
zwischen dem Festlande und der innersten Inselreihe her. Fiume
s. S. 520. Durch den engen Canale di Maltempo zwischen dem
Festlande und der Insel Yeglia nach dem (15 S.M.; l3/4 St.) be-
suchten Seebad und Winterkurort Cirkvenica. Gasth. : *Therapia,
auch Haltestelle der Lokaldampfer (s. oben), 20 Min. vom Hafen,
mit Sanatorium, 120 Z. von 5 Ä"an, P. o. Z. 6 K; Gr.-H. Miramare,
66 Z. von 4 K an, P. o. Z. 5 K\ H. Klotilde, Z. von 2 K an ; Belle-
vue. Kur- u. Musiktaxe (2 Tage frei) 2 K wöch. — Weiter durch
den Canale della Morlacca über Verbenico , auf Veglia, und die
Küstenseebäder (27 S.M.) Novi (Hot. Lisanj) und (37 S.M.) Zengg
(ital. Segna ; Hot. Zagreb), letzteres einst ein Seeräubernest, mit einer
Burgruine im S. — L. * Aussicht auf das Velebit-Gebirge (s. oben).
64 S.M. Arbe (kroat. Rab; Grand-Hotel, im ehem. Palazzo Nemira,
50 Z. zu 3-8, P. 10-15 K, mit Cafe und Restaur.), mauernumgür-
tetes altes Städtchen auf einer Landzunge der gleichnam. Insel.
Dom aus dem xiii. Jahrh. mit holzgeschnitzten Chorstühlen (1445)
und stattlichem Campanile. 3/4 St. n.w. das 1444 gegründete Kloster
8. Eufemia. — 79 S.M. Novaglia, auf der Insel Pago. Dann durch
den Canale di Zara nach (115 S.M.) Zara (S. 381).
Der Postdampfer über Veglia fährt von Fiume (S. 520)
südl. durch den Canale di Mezzo über Smergo, auf Cherso, nach
(27 S.M. ; 2^2 St.) Veglia, auf der gleichnam. Insel, mit sehens-
wertem Dom. — Weiter durch den Quarnerolo über (47 S.M.) Arbe
(s. oben) und (66 S.M.) Lussingrande (S. 379) und durch den
Canale di Zara nach (116 S.M.) Zara (S. 381).
, S-Martino
_XussmgraTide
A / % V Z&'?H
Iv/JÄI -\;
s: "*- _C..
381
65. Zara.
Die Eildampfer des Lloyd legen an der Riva vecchia an, die der Ungaro-
Croata an der Mole. — Kofferträger s. S. 378.
Gasth. (vgl. S. 378): H. Bristol (PI. a), an der Riva Francesco Giu-
seppe, 50 Z. zu 2.50-5, F. 1.50, M. 3, P. 10-15 K; — Grand-Hotel (PI. b),
unweit des Doms; Hot. de la Ville (PI. c), Calle Angelo Diedo 24, 18 Z.
zu 1.G0-3.50 K, bescheiden.
Restaurants: in den oben gen. Gasth.; ferner Cafi-Rest. Centrale, Ecke
Calle Giovino und Calle Larga; Alla Posta (Gned), Viale Tommaseo. —
Caffe Lloyd, an der Riva Francesco Giuseppe, bei der Mole.
Post u. Telegbaph, Riva Francesco Giuseppe. — Badeanstalt Papardla,
Calle Larga; Seebäder in der Vorstadt Barcagno (Überfahrt mit Dampf-
barkasse).
Zara (spr. dsära), kroat. Zadar, das röm. Jader, 1409-1797 zu
Venedig gehörig, die Hauptstadt von Dalniatien, mit 13250 (Ge-
meinde 35800) Einw., von ganz italienischem Charakter, mit engen
Gassen, liegt am Canale di Zara auf einer von SO. nach NW. sich
erstreckenden Halbinsel. Die Festungswälle sind seit 1868 Prome-
naden. Interessante Trachten der kroatischen Bauern (vgl. S. 377).
Zara ist Hauptfabriksort für den aus der "Weichselkirsche (Marasca)
gewonnenen „Rosolio Maraschino".
An der W.-Seite der Stadt zieht sich am Canale di Zara die mit
großen Neuhauten besetzte Riva Francesco Giuseppe hin, gegen
Abend die HauptpTomenade. Unweit östl. die Piazza delleErbe:
geradeaus der erzbischöfliche Palast (Palazzo A.rcivescovile), dahinter
S. Donato (s. unten) und der Dom (s. unten); 1. eine antike korin-
thische Säule (oben ein Greif), früher als Pranger benutzt, und
au der Calle Florio, die serbische Kirche 8. Elia. Die ehem. Kirche
*S. Donato (Museo), Anfang des rx. Jahrh. auf dem Fundament
des römischen Forums, dessen Pflaster jetzt den Fußboden bildet,
und teilweise aus dem Material verschiedener röm. Gebäude er-
baut (der Stufenunterbau eines Tempels ist freigelegt) , ist ein
Rundbau in zwei Geschossen, mit je sechs Pfeilern und je zwei an-
tiken Marmorsäulen, und wird jetzt als Museo archeologico be-
nutzt. Zutritt So. 10-12 Uhr, sonst durch den Torwächter an der
Piazza delleErbe r. vom erzbischöflichen Palast; Führer mit Ab-
bild., 1912, 1 K; Direktor Prof. G. Smirich. Unten Architektur-
fragniente, Grabdenkmäler und Inschriftsteine ; im oberen Geschoß
reiche Funde aus vorrömischer (Schmuck, Bronzen, Bernstein) und
aus römischer Zeit (Gläser, Terrakotten, Inschriften, meist aus
Nona), Skulpturfragmente langobardischen Stils (Reliefplatten mit
Geburt Christi, Flucht nach Ägypten) usw. — Der *Dom {8. Ana-
stasia'), eine dreischiffige roman. Basilika, auf älterer Grundlage
1247 begonnen, 1285 geweiht, hat eine Fassade von 1324 mit vier
Reihen Säulenarkaden und zwei Radfenstern. Im erhöhten Chor
schön geschnitztes gotisches Gestühl (xv. Jahrh.) und ein auf vier
ornamentierten Marmorsäulen ruhender Ziborienaltar; an der
S.-Seite der Kirche das achteckige Baptisterium mit romanischem
382 Route 65. ZARA.
Taufbecken. In der got. Sakristei, r. vom Chor, sechs Tafelbilder in
zwei Reihen von V. Carpaccio und ein Altarbild von Palma d. J.,
der h. Blasius. Die dreischiffige Krypta i st frühromanisch (ix. Jahrh.).
Der Campanile wurde 1893 vollendet; oben schöne Aussicht (Zu-
gang Calle del Duomo Nr. 1; 213 bequeme Stufen). — Südl. von
S. Donato die Klosterkirche S. Maria, mit Campanile aus dem
xii. Jahrhundert.
Wir wenden uns vom Domplatz südöstl. in die Calle del Duomo,
die mit ihren Verlängerungen (Calle Larga, Calle Carriera) die
Hauptverkehrsader der Stadt ist und zum Campo Yincenzo Dan-
dolo führt. Nach wenigen Schritten zweigt 1. die Calle Lepanto
zu der Porta Marina und der Riva vecchia ab ; diesseit des Tores r.
8. Grisogono, eine dreischiffige roman. Basilika aus dem xii. Jahrh.,
z. Z. in Restauration. Die Porta Marina (PI. 1) ist z. T. aus den
Stücken eines römischen Ehrenbogens erbaut; eine latein. Inschrift
erinnert an die Schlacht von Lepanto (1571). Zurück zur Calle
del Duomo und 1. weiter zur Piazza dei Signori, an der 1. der
Uhrturm (PI. 4), in venez. Stil, und das Municipio, geradeaus die
Loggia, früher Gerichtslokal, jetzt die Stadtbibliothek enthaltend.
— Am Ende der Calle Carriera r. die Statthalterei (Palazzo Luogo-
tenenziale). L. S. Simeone, mit dem *Reliquienschrein des Heiligen
auf dem Hochaltar, 2m lang, 1,25m hoch, 0,80m breit, reich mit
silber vergoldeten Reliefs geschmückt, 1377-80 von Francesco da
Milano gefertigt; von den vier Engelträgern wurden zwei 1647 aus
türkischen Kanonen in Venedig gegossen, die beiden anderen sind
aus Marmor. Im Chor r. der roman. Sarkophag, der ursprünglich die
Gebeine des Heiligen barg. — An der Fassade von S. Michele ein
frühgot. Portal aus dem xiii. Jahrhundert.
Hinter S. Simeone ist der Campo Vincenzo Dandolo, auf
dem 1. eine aus antiken Trümmern errichtete korinthische Säule,
daneben die Unterbauten eines römischen Stadttores, r. die Torre
di Buovo d'Antona (PI. 3). Gegenüber die Oinque Pozzi (Fünf Brun-
nen), 1574 angelegt, wahrscheinlich unter Benutzung römischer
Arbeiten. Von dem Platz (r. die unten gen. Porta Terraferma) steigt
man hinauf zu dem schattigen Giardino Pubblico.
Vom Campo Vincenzo Dandolo nördl. der Promenade folgend,
am Giardino Wagner vorbei (r. unten die Riva vecchia mit der
Dogana), gelangt man zum Campo Castello, an der Nordspitze der
Stadt, mit dem Theater. Unweit 8. Francesco ; in der Kapelle 1. vom
Eingang ein figurenreiches Bild aus der Werkstatt V. Carpaccio's,
die streitende und triumphierende Kirche; schönes Chorgestühl
hinter dem Hauptaltar; in der Kapelle des Kreuzganges 1. ein
Kruzifix des rx. Jahrhunderts.
Außerhalb der Stadt, vor der 1543 von Sanmicheli erbauten
Porta Terraferma (PI. 2), der Blazekoviö - Park , mit üppigem
Pflanzenwuchs und Aussicht auf die Insel Ugljan und das Velebit-
Gebirge.
SEBENICO. 66. Route. 383
Von der Porta Terraferma (S. 382) nach Borgo Erizzo : auf der Land-
straße südl.; nach 7 Min. bei der Wegeteilung r. am Canale di Zara
hin zum (10 Min.) Pozzo imperiale (Kaiserbrunnen), einer z. T. antiken
Rotunde mit neun Bogen; 1., 5 Min. weiter, das um 1720 gegründete Alba-
nesendorf Borgo Erizzo. — Bei ausreichender Zeit lohnend eine Bootfahrt
zur Insel Ugljan (Boot für den Nachm. 6 K). Man landet nach etwa 1 St.
Fahrt in Olire und steigt von hier in l»/4 St. zum ehem. Kastell S. Michele
hinauf (schöne Aussicht). — Westl. von der Insel Ugljan die Insel Grossa
(Lunga), mit Tropfsteingrotten.
Von Zara nach Obbrovazzo, entweder lohnende Fahrt mit dem
Dampfboot der Dalmatia 2mal wöch. in 10 St. für 4 K 30 oder Motorpost
(51km) ömal wöch. in 3 St. für 6 K 65. Das Dampfboot steuert n. durch
den Canale di Zara (S. 380), wendet sich jenseit Brevilacqua n.ö. und durch-
fährt den Stretto di Ljubac; weiter s.o. im Canale della Morlacca (1. das S.
380 gen. Velebit- Gebirge) und durch den schmalen Kanal Zdrilo in das
Mare di Novegradi, dann auf dem Zrmanja-Fluß nach Obbrovazzo (Gasth. bei
Katharine Majstrovic), einem unbedeutenden Städtchen mit Ortsmuseum.
66. Von Zara nach Spalato.
a. Mit dem Eildampfer.
73 S.M. Lloyddampfer 3mal wöchentl. in 41/2 St. für 13 9 K, Dampfer
der Üngaro-Croata 4mal wöchentl. in 5 St. für 12^50, 8 K 40; die Dampfer
fahren weiter nach Gravosa undCattaro. — Bei Benutzung der Eildampfer
(keine Zwischenstalion) werden Sebenico und Trau von Spalato aus besucht.
Zara s. S. 381. Der Dampfer fährt südöstl. zwischen dem Fest-
lande nnd den Inseln Ugljan (s.oben) und Pasman her. L. auf dem
Festlande das Städtchen Zaravecchia, r. auf Pasman das Kloster
Tkon. Weiterhin durch den Canale di Solta (Üngaro-Croata durch
den Canale di Zirona) und den Canale di Spalato nach
73 S.M. Spalato (S. 385).
b. Mit dem Fostdampfer über Sebenico und Trau.
Lloyddampfer nach Spalato lmal wöch. über Sebenico (33/4 St. ; 6 K 12,
4 K 03) in 11 St. für 10 K 42, 6 K 94 und lmal wöch. über Sebenico und
Trau in 12V4 St. — Außerdem Dampfer der Dalmatia, der Ragusea, der
Üngaro-Croata (10 K 20, 6 K 80) u. a.
Zara s. S. 381. Der Dampfer biegt jenseit der Insel Morier
1. ab in den von steilen Felswänden umsäumten Canale di Sanf
Antonio. Am Eingang r. das Fort S. Nicolb, 1546 erbaut.
40 S.M. Sebenico. — Plan auf der Karte S. 378. — Der Bahnhof ist
südl. von der Altstadt, 10 Min. vom Hafen: beim Austritt 1., nach 2 Min. r.
und nach weiteren 2 Min. 1., nach 4 Min wieder 1. durch den Giardino
Pubblico in 2 Min. zum Hafen. — Gasth.: Hot. de la Ville (PI. b), Z.
2-41; Hot.-Best. Kerka (PI. c); H. Velebit (PI a), Z. 2-3 K.
Sebenico, kroat. Sibenik, an der Mündung der üTerfca^malerisch
gelegen (10100 Einw.), von den drei Kastellen Barone (Subicevac;
b\), nach seinem tapfern Verteidiger Chr.M. von Degenfeld (1647)
benannt, S. Giovanni und S. Anna überragt. Vom Landungsplatz
(nahebei der Giardino Pubblico mit einem 1896 errichteten Bronze-
standbild des Dichters und Philosophen N. Tommaseo, f 1874) folgt
man 1. der breiten Straße aufwärts zum (5 Min.) Domplatz. Der
384 Route 66. KERKAFÄLLE.
*Dom, eine dreischiffige Säulenbasilika, mit drei Apsiden und 30m
hoher Vierungskuppel, wurde 1431-1555 nach Plänen von G. Orsini
erbaut, der untere Teil gotisch, der obere im Renaissancestil.
Schöne Portale am Hauptschiff und am 1. Seitenschiff. Außen am
Chor ein Fries mit karikierten Köpfen. Im Innern zu beachten
das Baptisteriuin, r. vom Chor, und das Tonnengewölbe, das aus
schuppenförmig gelegten langen Steinplatten besteht. Gegenüber
dem Dom die Loggia (1522), jetzt Casino; weiter r. über Stufen
und durch enge Gassen in 8 Min. hinauf zu dem Kirchhof unter-
halb von Fort S. Anna, mit herrlicher Aussicht.
Von Sbbenico nach den Kerkapällen , 16km, Einsp. 10,
Zweisp. 12 K (hin und zurück mit 1 St. Aufenthalt in 4*/2 St.);
vgl. die Beikarte auf der Karte S. 378. Die schattenlose Straße
führt nördl. durch die großartige Einsamkeit des dalmatischen
Binnenlandes. Zunächst ansteigend, 1. die Kerka, hübscher Rück-
blick auf die Stadt; weiterhin 1. der Lago Prokljan, r. der Monte
Tartaro (496m). Diesseit des Dorfes Gulin teilt sich der Weg: r.
geht es nach Drnis und Knin (S. 390), 1. unser Weg, der sich etwa
600m weiter, am Ende des Dorfes, wieder teilt: 1. zum Kerkaufer
gegenüber von Scardona (s. unten), geradeaus erst eben, dann in
langen Kehren hinab zu den Fällen.
Wenn man auch Scardona besuchen will, so schicke man den Wagen
vor Beginn der Kehren zur Fähre gegenüber von Scardona voraus, gehe
zu Fuß zu den Fällen hinab und lasse sich bei den unteren Mühlen auf
das r. Ufer übersetzen. Nun entweder zu Fuß am r. Ufer in 1 St., oder
besser mit Boot (in den Mühlen zu haben, 4 Z, Preis vorher ausmachen)
die Kerka hinab in 3/t St. nach Scardona^ ganz im Grünen an einem Hügel
gelegen (Whs. Buljan, in der Hauptstraße). Von hier mit Fähre (10 h) zu
dem 1. Ufer und der in Kehren ansteigenden Fährstraße, wo der Wagen
wartet; dann über Gulin (s. oben) nach Sebenico zurück. — Dampfboot
zwischen Sebenico und Scardona außer So. Imal tägl. nachm. in l1/* St.
Der Wagen hält bei einer kleinen Osteria; zu Fuß geradeaus
abwärts; nach 3 Min. entweder r. schmaler Fußweg hinauf zu einer
nahen Brustwehr, mit Blick auf die Fälle, oder geradeaus weiter ab-
wärts in 2 Min. zu einem Hause, hinter dessen Schmalseite wieder
Aussicht auf die Fälle. Die *Kerkafälle (Skradinski Slap) stürzen
in Kaskaden, der Hauptfall in fünf Absätzen (100m breit), 40m
hoch herab; die Ufer sind mit Pappeln, Weiden und Ölbäumen
bestanden. Nahebei einige Walkmühlen (Folatoji), ein Elektrizitäts-
werk und das Pumpwerk, das Sebenico mit Trinkwasser versorgt.
Eisenbahn von Sebenico nach Spalato : 91km, tägl. 2 Züge in
3 St. Aussicht meist r. — 27km Perkovic-Slivno (203m; Bahnrest.), Knoten-
punkt der Bahn nach Knin (s. S. 390; Wagenwechsel). — Die Bahn steigt
über Dolac nach (37km) Labin (362m) am S. -Abhang des Opor und senkt
sich durch vier Tunnels nach (70km) Castelvecchio (92ml; 2km unterhalb
am Meere der gleichn. Ort. Nach Trau (S. 385), 11km, Post 2mal tägl. in
IV2 St. für 1 K 10. — Weiter am Abhang des Kozjak- Gebirges durch das
reiche Fruchtland der Castelli nach (78km) SuSurac (S. 890) und (83km) Sa-
lona (S. 388). Dann in großem Bogen um den Canale Castelli herum und
über den Jader; unten r. auf vorspringender Landzunge das Dorf Vranjica
(Bahnhof s. S. 390), einst das Arsenal von Salona. — 91km Spalato (S.385).
TRAU. 66. Route. 385
Das Dampfboot nach Spalato wendet sich von Sehenico
durch den Canale di S.Antonio (S. 383) zurück in das Inselmeer
und umfährt die Punta Planka , das Promontorium Diomedis der
Alten. In der Ferne südl. die Inseln Lissa und S. Andrea. Dann
östl. durch den Canale di Zirona nach
70 S.M. Trau (Plan auf der Karte S. 390 ; Bot. Bellevue, PI. a,
15 Z. von 2 K 50 an], kroat. Trogir, Städtchen von 3700 Einw.,
auf einer künstlichen Insel im Canale di Trau gelegen, mit noch
ganz mittelalterlichem Ansehen. An der Piazza dei Signori der
*Dom (PI. 4), eine dreischifflge romanische Pfeilerbasilika aus dem
xiii. Jahrh., im xv. u. xvi. Jahrh. vergrößert. In der dreischifflgen
Vorhalle das mit Skulpturen reich geschmückte Hauptportal von
Radovan (um 1240); r. und 1. über einem Löwen Adam und Eva,
im Bogenfeld Geburt Christi und Anbetung der Könige. Im Innern
beachtenswert die Marmorkanzel, das Chorgestühl (xv. Jahrh.), der
Ciborienaltar mit doppeltem Baldachin, das Grabmal des h. TJrsinus
von Andrea Alessi da Durazzo (Mitte des xv. Jahrh.) in der TJr-
sinuskapelle (1. von der Kanzel) und der Domschatz in der Sakristei.
Oben r. in der Taufkapelle (1. von der Vorhalle) ein Relief, der h.
Hieronymus in der Wüste. Der 1422-1598 aufgeführte got. Turm
zeigt in den Fenstern feine durchbrochene Arbeit. Südl. gegen-
über dem Dom die Loggia (PI. 5), mit antiken Säulen und moder-
ner Decke. Östl. das 1899 wiederhergestellte Bathaus (Opcina;
PI. 6). — Im W. das Fort Camerlengo (PI. 1), mit mächtigem Turm
(1424). An der SO.-Spitze der Insel eine Marmorbüste des Kaisers
Franz Joseph I., von Rosandic (1910). */4 St. s.o. von der Dreh-
brücke über den Canale di Trau, auf der Insel Bua, das Kloster
Maria de' Drit, mit Aussicht.
Der Dampfer wendet sich an der S.-Seite der Insel Bua (s. oben)
entlang und erreicht nach l1/^- Fahrt (84 S.M.) Spalato (s. unten).
67. Spalato und Umgebung.
Ankunft. Bahnhof und Landeplatz liegen nahe beieinander im S.
der Stadt. — Wagen in die Stadt einsp. 2, zweisp. 3iT-, Kofferträger s. S. 378.
Gasth. : Gr.-H. Bellevue (PI. a), Marmontplatz (Marmontov Trg),
im W. der Stadt, 45 Z. zu 3.30-5.50, M. 3.50-ST, gelobt; Zentralhot.
Troccoli (PI. b), Piazza dei Signori fGospodski Trg), 50 Z. zu 3-6 K,
gute Küche; H. Salonae (PI. c), an der SW. -Seite des Diokletianspalastes,
gelobt. — Cafes in den Gasthäusern, ferner bescheidnere an der Stara Obala
und bei der Mole Sv. Petar.
Post u. Telegraph, unweit nördl. vom Marmontplatz. — Gutes Seebad
(30 h mit Wäsche) in Punta di Botticelle (Omnibus von der Stara Obala,
10 Min., 10 h).
Spalato, das alte Aspalathos, kroat. Split, 1420-1797 zu Venedig
gehörig, der wirtschaftliche Mittelpunkt Dalmatiens (Weinhandel),
mit 22000 (Gemeinde 31500) meist kroat. Einw., liegt, malerisch
von hohen Bergen umrahmt, in fruchtbarer Umgebung auf einer
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 25
386 Route 67. SPALATO.
Halbinsel, die n. der Canale Castelli, s. der Canale di Spalato
"bespült. In den Diokletians -Palast ist die Altstadt (Stari Grad)
hineingebaut (s. unten); außerhalb haben sich die Vorstädte w.
Novi Grad (Neustadt) und Borgo grande (Veliki Varos), ö. Lucac,
n. Manus und Pozzobuon (Dobri) angesiedelt.
An der N.-Seite des Hafens liegt der viereckige, mauerumgebene
*Diokletians - Palast , unter dem wahrscheinlich aus Salona
(S. 388) gebürtigen Kaiser Diokletian (Kaiser 284-305, gest. 313)
von einem Baukünstler des griechischen Ostens erbaut, jetzt die
Altstadt umschließend (3000 Einw.), ein Gewirr enger Gäßchen
mit 400 unansehnlichen Häusern, deren hellgrüne Fensterläden
einen eigentümlichen Gegensatz zu dem alten Mauerwerk bilden.
Es ist das hervorragendste Denkmal aus römischer Zeit in Öster-
reich, wenn auch manche Einzelheiten flüchtig ausgeführt sind,
was sich aus der Eile erklärt, mit welcher der Palast des dem
Thron entsagenden kranken Kaisers hergestellt werden mußte.
Der Palast ähnelt im Grundriß einem Castrum ; die früher mit
16 Türmen bestandene Mauer ist an der W.- und O.-Seite je 215m
lang, an der N.-Seite 175m, an der S.-Seite 179m. In der Mitte
jeder Mauer ein Tor: w. die Porta Ferrea (PI. F.), ö. die zerstörte
Porta Argentea (PI. Ar.), s. die Porta Aenea (PI. A.), ein im Unter-
geschoß zum Meer sich öffnendes Nebentor, n. die wohlerhaltene
Porta Aurea (PI. Aur.), mit Entlastungsbogen über dem Türsturz
und Blendarkaden, deren (verschwundene) Säulen auf Konsolen
ruhten (im oberen Geschoß die Martinskapelle). Die durch Ein-
bauten vielfach entstellte Südfront , früher direkt am Meer, wurde
von einem Wandelgang, dem sog. Kryptoportikus , bekrönt; seine
44 Halbsäulen stehen auf Konsolen, die Bogen jetzt vermauert oder
zerstört. Eine Längs- und eine Querstraße durchschneiden das Innere.
Die südliche Hälfte war von den Wohnräumen des Kaisers eingenom-
men, die nördliche für das Gefolge und die Wachen bestimmt.
Die Mitte des Palastes nimmt jetzt der Domplatz (Peristyl;
kroat. Plokata Sv. Dujma) ein. An der O.- und W.-Seite je sechs
korinthische Säulen, die östlichen freistehend mit unmittelbar auf
den Kapitalen ruhenden Bogen, die westlichen in Häuserfronten
eingebaut. An der Südseite eine Vorhalle mit vier Säulen aus
rotem Granit; dahinter eine Rotunde (Vestibulum). Die Treppe
vor der Vorhalle führt hinab durch den Grotta genannten überbauten
Gang zur Stara Obala. An der Ostseite des Domplatzes der Dom.
Der Dom, ein schöner Kuppelbau, außen achteckig, innen rund,
von einer z.T. zerstörten Säulenhalle umgeben, einst das Mausoleum
Diokletians (vergl. die Inschrifttafel), ist der Jungfrau Maria ge-
weiht. Schuppenartig aufrecht stehende Ziegelsteine bilden die
Kuppel ; das Dach und die Fenster , außer der Lünette über dem
Haupteingang, sind modern. An der Tür 28 Holzreliefs, Szenen
aus dem Leben Christi, von Andr. Buvina aus Spalato (1214). Das
iPaludi >!Musrx, ■
<**
,3. Mus. -~~
i.MgJr^
■Bo i-„,- Kranken -
StaUt
Mf**^ /. fo ** . ,
'Grad \^^Dio\letia^s-
/?■
Real-
schule
\
diBottteeUe — traw,t:t^o
CANALE DI S P A L A T 0 3?
Ainfitcatro ^BasiZicaeJBctöisL'l Seminario
&Ana&tasio 5 Porta. Jndetria. 8 ifuseo
MänastLrine 6 Teatro 9 Scuola d'agricdUura
SPALATO. 67. Route. 387
Innere hat 13,3m Durchmesser und ist 21,7m hoch. Acht 7m h.
korinthische Granitsäulen tragen einen Umgang, auf dem wieder
acht 3,5m h. Säulen (vier aus Granit, vier aus Porphyr) stehen.
Zwischen diesen Säulen läuft ohen ein 46cm hoher Fries mit Jagd-
szenen, Genien, Porträtköpfen usw. Die Marmorkanzel und die
geschnitzten Chorstühle sind romanisch. Domküster Ulica Staroga
Milosrdja (Nr. 423), östl. vom Dom. — Der Unterhau des Dom-
portikus trägt seit dem xiv. Jahrh. den 56, gm h. Campanile, 1882-
1908 erneut; prächtige Aussicht (174 Stufen; Schlüssel heim Dom-
küster). Südl. davor ein zerbrochener ägypt. Sphinx aus schwarzem
amphiholischem Granit; in den Händen hält er eine Opfervase.
Wenige Schritte westl. vom Domplatz (durch die schmale Ulica
S. Ivana) das Battistebo di S. Giovanni (PI. 1 ; der Domküster
öffnet), der Haustempel des Palastes und dem Jupiter (?) geweiht,
ein korinthischer Bau mit kassettierter Tonnendecke und schönem
Fries an der Außenseite. L. vom Altar der Marmorsarkophag des
ersten Erzhischofs von Spalato, Johann von Ravenna (f 680). Altes
Taufbecken in Form eines "byzantinischen Kreuzes.
An die Ostfront des Palastes stößt das *Museum (Abt. I; Wächter
stets anwesend) ; die meisten Altertümer stammen aus Salona(S.388).
Direktor: Monsign. Fr. Bulic, Wohnung gegenüber Nr. 23. Neuhau
(vgl. Karte 8) 12 Min. n. von Hot. Bellevue im Werk.
Vorraum: 13 D. altchristl. Sarkophag mit Darstellung des guten
Hirten, der Deckel unvollendet; Grabstele mit griech. Inschrift; Statuen.
— I. Saal: 8 B. ägypt. Sphinx, mit Inschrift (um 1500 vor Chr.)-, 279 D.
christlicher Sarkophag mit Relief, Zug der Juden durch das Rote Meer;
29 D. großer Sarkophag mit Hippolyt und Phädra, aus Salona, die Vor-
derseite vortrefflich erhalten, Schmalseiten und Deckel oberflächlich
gearbeitet; 188 A. Venus mit Amor, Torso; 121 D. Sarkophag mit Meleager-
jagd. — II. Saal: Idole, Schmucksachen, Nadeln, Würfel, Ohrlöffel, Fibeln,
Glasgefäße, Steinhämmer, Bronzeschale, Wagen, Spiegel, Lampen, Glas-
urnen, Tongefäße. Reichhaltige Münzsammlung, Herkuleskopf (Abguß;
das Original bei den Franziskanern in Sinj).
Drei weitere Abteilungen des Museums sind unweit des Gymnasiums
(westl. vom Stadtpark) untergebracht. Die Abt. II, in dem Hause Dimi-
trovic, enthält schöne Sarkophage, interessante christliche Inschriften,
mittelalterliche kroatische Inschriften u. a. Abt. III, Haus Brainovic, und
Abt. IV, Haus Gilardi, enthalten gleichfalls Sarkophage und Inschriften.
Eine V. Abt., mit den Sammlungen des historischen Vereins Bihac, ist
im nordöstl. Mauerturm des Diokletians-Palastes.
An der S.-Seite des Diokletians-Palastes zieht sich die Stara
Ohalahin; ahends Korso. — An derW.-Seite des Palastes derVoöni
Trg (Obstmarkt, PI. V.) ; 1. der achteckige sog. Hrvoja-Turm (PI. 3),
1450-81 aufgeführt, und nördl. davon die Piazza dei Signori
(Gospodski Trg), an deren N. -Seite das Rathaus (Opöinski Dom ;
PI. 4), die ehem. Loggia, 1432 erbaut, 1891 hergestellt. Weiter
westl. der Marmontplatz (Marmontov Trg), an dessen W.-Seite das
Gr. -Hot. Bellevue (S. 385), das einen Teil der alten Prokuratien ein-
nimmt ; davor eine Bronzebüste des Dichters Luka Botid (f 1863),
von Mestrovid (1905). In der Kirche des Franziskanerklosters (PI. 2)
1. der Grahstein des Archidiakons Tommaso (f 1268), des ältesten
25*
388 Route 67. SPALATO,
Chronisten der Stadt. Unweit westl. eine schwefelhaltige Therme
(PI. 5), die ein Bad (PI. 6) an der 0. -Seite des Marmontplatzes speist.
Den hochgelegenen Kirchhof von S. Stefano auf der Südwest-
spitze des Hafens, mit hübschem Blick auf die Stadt, erreicht man
in 20 Min. — W. der (3/4 St.) *Monte Marian (178m) : vom Kaiser-
Franz - Joseph - Brunnen durch die Ulica S. Frane in 20 Min. bis
zu einer Aussichtsbastion (Erfrisch.), weiter 5 Min. auf Prome-
nadenweg, dann 1. in Windungen (1. Blick auf S. Stefano, s. oben)
hinan zu der an einem Steinkreuz kenntlichen Spitze (20 Min.),
mit herrlichem Rundblick auf Berge, Meer und Stadt. — Vom
Marmontplatz n. und nach 10 Min. 1. durch die Ulica Po ljuda zum
(10 Min.) Kloster S. Maria dei Paludi (Eing. an der W. -Seite). In
der Kirche mehrere ältere italienische Bilder ; in der Bibliothek
das Antiphonarium des Pater Bonaventura Kazmilovic vom J. 1675
und ein Bildnis des Bischofs T. Nigris, von L. Lotto.
Ton Spalato nach Salona und Clissa. — Zweisp. Wagen nach
Clissa und über Salona zurück in 7 St., mit Aufenthalt, 14 K (mit Besuch
der Jaderquelle 16 K). Nach Salona allein in V2"3A St. einsp. 6, zweisp.
8 K hin und zurück. Die Besichtigung der Ruinen von Salona erfordert
2 St. Nach Trau über Salona s. S. 3tf9. — Fußgänger fahren zweck-
mäßig vorm. in IV2 St. mit der Eisenbahn (S. 390; 1. sitzen) nach Clissa
und gehen von da auf guter Landstraße hinab in lx/4 St. nach Salona (man
beginne die Besichtigung mit Manastirine). Nachm. zu Fuß in l'/4 St. nach
Spalato zurück oder mit der Bahn von Mravince (S. 390), 1/2 St. östl. von
Salona. — Eisenbahn nach Salona s. S. 384. — Mündvorrat angenehm.
WeT zu Fuß (I1/2 St.) oder zu Wagen Salona besucht, verläßt
Spalato auf der Straße nach Sinj. Gleich vor der Stadt 1. das
Reservoir der Jader -Wasserleitung. Nach etwa %U St. bei der
Kapelle Dujmovada (S. Doimo oder Domnius) r., 8 Min. von der
Straße, der Ponte Secco (suhi most), ein Aquädukt aus der Zeit
Diokletians, dessen hergestellte Bogen seit 1878 wieder der Wasser-
leitung dienen. Die Straße senkt sich in das Tal des Jader, den
sie überschreitet (4km oberhalb die Quelle des Jader, kroat. Vrelo
Jadra; dabei ein Zementwerk, Besuch nicht lohnend). Am r. Ufer
gelangt man 1. nach den Castelli und Trau (S. 385), geradeaus nach
6km Salona (kroat. Solin), dem röm. Salonae, das noch jetzt
mit seinen Trümmern von römischen Bauwerken und hauptsächlich
altchristlichen Basiliken und Begräbnisstätten alle Höhen rings um
die Bucht erfüllt, heute ein Dorf von 2000 Einw., malerisch unter-
halb des Monte Caban (Kozjak) gelegen. Es war im Altertum die
größte Stadt Dalmatiens und unter der römischen Herrschaft die
Hauptstadt des Landes. Nachdem die Goten 535 und die Avaren
615 Salonae zerstört hatten, siedelten sich die Bewohner zum
Teil in dem leerstehenden Diokletians - Palast zu Spalato an. —
Leiter der Ausgrabungen ist seit 1883 Fr. Bulic (S. 387) ; der Wächter
seines Hauses (Tusculum ; PI. T.) dient als Führer (1 K Trkg. \ auch
Erfrisch, zu haben). Osteria im Ort. Buntes Volksleben während
der Kirmes am 8. September.
CLISSA. 67. Route. 389
Man wandert, sowohl von "W". wie von 0. (der ehem. Porta
Andetria ; PI. 5) kommend , im wesentlichen auf dem Steinwall
der alten, einst doppelten Stadtmauer. Von W. kommend (vom
Bahnhof geradeaus, nach 1 Min. r. auf der Landstraße, nach 3 Min.
1. auf schmalem Wege und nach 3 Min. r. auf der Stadtmauer)
erreicht man zuerst den heidnischen Friedhof „in horto Metrodori",
dann östl. das Amphitheater (PI. 1); weiter (8 Min. vom Amphi-
theater), etwas 1. vom Wege, sechzehn christliche Sarkophage, dicht
hintereinander in einer Art Graben. Nach 5 Min. r. die Reste der
Porta Caesarea, 1. die der Basilica urbana (PI. 4 ; Anf. des v. Jahrh.),
mit großen Säulen und einem wieder zugeschütteten Mosaik, Sappho
und die neun Musen; im Baptisterium ein schöner Mosaikboden.
Östl. römische Badeanlagen.
250m nördl. vom Baptisterium (s. oben") die große christliche
Grabstätte von Manastirine (PI. 3), mit einer Basilika und c. 150 alt-
christlichen Sarkophagen, die jedoch schon von den Avaren aus-
geraubt worden sind. Nordwestl. von hier die altchristliche Nekro-
pole von Marusinac (20 Min. nördl. hinauf vom Amphitheater),
mit einer Basilika des h. Anastasius (PI. 2), deren Mosaikboden
bunte geometrische Muster zeigt.
Die Straße von Salona nach Clissa (Eisenbahn s. S. 390)
verläßt die Ruinenstadt durch das östl. Tor (Porta Andetria, s. oben")
und steigt dann in vielen Windungen am Abhang des Caban (S. 388)
hinan ; herrlicher Rückblick auf die Campagna von Spalato , das
Meer und die Inseln. Oben auf dem Kamm eines Felsens liegt
13km Clissa, kroat. Klis (360m; bescheidene Osterien, u. a. un-^
weit unterhalb des Bahnhofs an der Straße"), altes Städtchen von
1200 Einw., überragt w. vom Caban (S. 388), ö. von dem kahlen
Mosor- Gebirge (1330m). Von der ersten Osteria steigt man in
5 Min. hinauf zu der auf drei Terrassen erbauten ehem. Festung,
einst als Sperrfeste gegen Bosnien viel umstritten (Eintrittskarten
beim Platzkommando in Spalato, gegenüber dem Theater). Die
*Aussicht von der Terrasse ötavor erstreckt sich südl. bis Lissa,
S. Andrea u. a, Inseln; in der Ferne die Dinarischen Alpen.
Von Spalato nach Teau, lohnende Tagestour. — Man macht
diesen Ausflug (Fahrstraße, 27km von Spalato) zu "Wagen (3 St., 20 K hin
nnd zurück) oder man fährt mit der Bahn bis Castelvecchio (S. 384) und
benutzt von dort die Post oder andres Fuhrwerk. Wegen Dampfer-
verbindung erkundige man sich genau in seinem Gasthause (Lloyd-
dampfer 2 K 46, 1 K 64).
Zu Wagen (s. oben) lassen sich Salona und Trau an einem Tage be-
suchen : in i/a St. zur Porta Andetria an der O.-Seite von Salona und von
hier zu Fuß durch die Ruinen zum Westeingang heim Bahnhof der Linie
nach Sebenico, wohin man den Wagen vorausschicke. Weiter in 2 St.
nach Trau und von hier direkt nach Spalato zurück oder in IV2 St. nach
Castelvecchio (S. 384), von wo man mit der Bahn nach Sebenico weiter-
fahren kann.
Man folgt der Landstraße von Spalato nach Salona bis zur
Wegeteilung jenseit der Jaderbrücke (s. S. 388). Hier führt die'
390 Route 67. ALMISSA.
Straße nach Trau 1. ab und am Golf Canale Castelli entlang durch
die weinreiche Riviera der Seite Castelli, sieben neben ehem. venez.
Schlössern erbauten Dörfern, die z. T. zusammenhängen: von 0.
nach "W. Sucurac , Gomilica (Abbadessa) , Kambelovac (Cambio),
Luksic (Vitturi), Castelvecchio (diese fünf Eisenbahn-Haltstellen,
s. S. 384), Castelnuovo, Stafileo. N., oberhalb von Salona, die weit-
hin sichtbare Georgskapelle (S. Jure; 677m). Weiterhin 1. bei der
Mühle Paludi ein Schlundbach. 1/2 St- weiter Trau (S. 385).
VonSpalato nach Knin, 132km, Staatsbahn in 43/4 St. Bis (64km)
Perkovid- Slivno s. S. 384. — 108km Siveric (311m); unweit, »m s.o. Abhang
des Promina-Gebirges, Steinkohlenlager. — 132km Knin (236m; Bahnrest.;
G-asth. : Knin , beim Bahnhof) , mit 1500 Einw., einst Grenzfestung , am
Abhang des Monte Salvatore (345m); im Franziskanerkloster kroatische
Altertümer. — Das hier breitere Tal der Kerka ist sehr fruchtbar. 3|4 St.
6., in der Nähe der Kerkaquelle der von der Kar sie, einem Zufluß der
Kerka, gebildete 22m h. Topoljefall (im Hochsommer wasserarm). — Von
Knin 4mal wöch. Motorpost in 4 St. nach (65km) Sinj (s. unten); Eisen-
bahn nach Ogulin (S. 520) im Bau.
Von Spalato nach Sinj, 58km, Staatsbahn in 21/« St. — 7km
Vranjica- Salona, 20 Min. s. von der Porta Andetria in Salona (S. 389).
— 12km Mravince. — 26km (r.) Clissa, s. S. 389; Bahnhof im N. oberhalb
des Ortes. — 58km Sinj (326m). Städtchen mit 2400 Einwohnern. Post nach
Knin s. oben, nach Livno s. S.422.
Von Spalato nach Almissa (24km; Wagen 20 K; auch Dampf-
boot der Dalmatia u. a.) führt eine Straße durch die fruchtbare Campagna
bis Stobrec, dem alten Epetium, am Eingang der Poljica, einst eine Art
Bauern republik unter venezianischer Oberhoheit. Weiter auf schöner Straße
am Meere entlang. — Almissa (Gast.: Qubavica), kroat. Omis, Städtchen
an der Mündung der Cetina und am Fuß der kegelförmigen Dinara (56lm);
oben das Bergschlöß Mirabello, einst ein Seeräubernest. Die umliegenden
Berge liefern einen guten Muskatwein, den „Vino Mte. Rosa d' Almissa".
Von Almissa lohnender Ausflug zu den "Cetäna- Wasserfällen (25km;
Zweisp. in 6 St. hin und zurück, 25 K). Die Straße steigt in vielen Kehren
bis Svinisce und senkt sich dann über Kucice in zwei Serpentinen zur Ce-
tina. V4 St. vom 30m h. „großen Wasserfall" ( Velika gubavica) liegt Duare
(leidliches Whs.), mit den Resten eines alten Bergschlosses. — Ein Reit-
weg (4 St.) führt von Almissa durch die großartige Cetina-Schlucht und
über die Mühlen von ViseS gleichfalls zu den Fällen.
Von Spalato nach Metkovic, 127 S.M., tägl. Dampfboot. Das
Schiff fährt durch den die Insel Brazza vom Festlande trennenden Ganale
della Brazza und berührt (9 S.M.) S. Pietro auf Brazza (kroat. Brac), der
größten dalmatischen Insel (395qkm). — 61 S.M. Almissa (s. oben). — 81 S.M.
Makarska, Städtchen mit starkem Fruchthandel, die Hauptstadt der Primorje.
Von hier (1*2 St. hin und zurück, Führer 4-6 K) oder besser noch von dem
10km n. gelegenen Dorfe Baskavoda, kann man den 1762m h. Sveti Juro
(h. Georg), den höchsten Gipfel des Biökovo-Oebirges, besteigen; oben um-
fassende Rundsicht. — Weiterhin r. die Insel Lesina (S. 39t), dann die
langgestreckte Halbinsel Sabbioncello, mit dem weithin sichtbaren Monte
Vfpera (S. 393). Das Schiff läuft in die Narenta ein und passiert (r.) Fort
Opus und die von den Venezianern erbaute Torre di Norino.
127 S.M. Metkovic (32m; Hot. Austria, beim Hafen, 14 Z. zu 2.40-3.40 K,
bescheiden), Städtchen mit 1700 Einw. am 1. Ufer der Narenta, Einfuhr-
platz für die Herzegowina. Aussicht von der Terrasse vor der Kirche. —
Eisenbahn nach Sarajevo oder Gravosa s. R. 73; der Bahnhof (Restaur.)
ist am r. Narenta-Ufer (Eisenbrücke), beim Dampfboot-Landeplatz. — Beim
Dorf Vid, n. von Metkovic, die Reste des römischen Narona.
Von Spalato über Comisa (S. 392) nach der Blauen Grotte auf der
Insel Busi (S. 392) lmal wöch. Dampf boot der Dalmatia in 18 St. hin u.
zurück (vgl. Osterr. Kursbuch Nr. 888); nach Comisa hin u. zurück 17Ä"16.
o
p*w -^^^fl^^SHSa^0^*^ ^
^ OlbretoQ S 0\
JPostire ^ -8^
Baskavoati ! O
-eo^^ f
•^2<
!*Q
SAxlo
^
«%*
an a 1 0
....■« Ct i j Fodgortt-
A a
Cän-di-T^rcola
^ScoffUBaäle. Torcola
So.Hanchetta
^L%
- Eillinien d-Osterr.Zloyd,
1 tLVhqaro Croata.
- ztisaTrtrnenfatlendeZinien, beider Gesellschaften.
Cana]
^•k Smokvica Xomtxa
pla^Proisd _ __
YaUegrande freZahiAa ) MaCi*& ^^bbi0r,;
J^-
'^se^
trau i *f«*™ wwm
1:20.000 \\jäägZoCo-!i,'
1 QwfeZ Camerlengo "• ' - - ^0^
2 • SMorco -' ,,i'-11
ZCasteOoPiccolo YülttFarfogna c^e
^\ a:n-ale di Lajgosta
.3 'ä?.^|^öiP
B IJ
Urarciiari
* Lagosta. j
jw^o5, rfStrtufct I
A D R I A
4 Ai'ffili^' '
M
>^og«*vr -. Vo^rof^'f^0 OGarnjvTupin^ ik# p^V^S4^0l'0-l/i6i
V*^
-y510«^ Lcotar
Fetravic
1ZW
Spila
Brestiee 121,
rf^P
CP001^ Graft &- \ ""> ^"•*i%>/, ■ ^^
*x0zsanp
^
Zagarac
\ Grata
-1
■i/iiil/iruL^^
3 R
Grxtdac
S>
i&.^
% SPobart-.
fjubMtfi
labhfak
■■*——. V ■ IfeM ^^. C<^ "?>33 "^ *''
vtT5 %:i7 JSgmbmu.
„fi^ %\j>Iastvu "-%
Gradac
ö
Sacüia
I «*•- "'
«7;ö
■3 ^
•KoUa
30
^M
®rJ!te& 'M
ff ^%' o^7l. ^--^ Ä^ t^
rtv
^ ^
JSL
'JTendersii&s.
S^ta^to»4i &e'}
^
Föliice.
m. Yqarci >
^jelasica. 9 c^
3abirurpdlf&
%-Mami-i &$lari%>. . V ''i/SK:'-""'" " Jfe,
C H E S
I 5 .,lV
iW. - Daigl f*^ - l>ioita
G& - Grande. P1? - Porto
jpicc,* PUxdlo Sc- ■ Scoglio
£1, ■ PlamruL Wc* VOzki
Geo«r. An .--... »SieinziS;
391
68. Vou Spalato nach Ragusa. Die süddalmatischen
Inseln.
a. Mit dem Eildampfer.
104 S.M. Lloyddampfer 3mal wöch. in 6»/4-7V4 St. für 24 K 50, 16 K 50
(der Freitag -Dampfer hält noch auf der Reede von Curzola), Dampfer der
Ungaro-Croata, mit Halt in Curzola, 4mal wöch., in 73/4 St. für 23 K 50,
15 K 70. Die Dampfer fahren weiter nach Cattaro.
Die Lloyddampfer fahren nach Verlassen von Spalato (S. 385)
südl. durch die engen Porte di Spalato zwischen 1. Brazza (S. 390)
und r. Solta (s. unten) und steuern dann östl. durch den Canale
di Curzola und den Canale di Sabbioncello, an der Halbinsel Sab-
bioncello (S. 390) entlang, und durch den Canale di Meleda nach
Oravosa - Ragusa (S. 393). — Die Dampfer der Ungaro-
0 r o a ta fahren durch die Porte di Spalato (s. oben) und den Canale
di Torcola, halten in Curzola (S. 392) und steuern dann durch den
Canale di Meleda und den Canale di Calamotta nach Gravosa-
Ragusa (S. 393).
b. Mit dem Po st dampf er.
Lloyddampfer lmal wöch. von (Triest) Spalato über Milna, Cittavecchia,
Lesina, Lissa, Comisa, Vallegrande, Curzola, Orehic, Trstenik und Meleda
nach Gravosa-Ragusa in 30 St. für 19 AT 60, 13 K 06 (der Dampfer fährt
weiter nach Cattaro und Spizza); ferner lmal wöch. über Milna, Lissa
und Comisa nach Gravosa-Eagusa (und weiter nach Korfu). — Außerdem
Dampfer der Ungaro-Croata (19 K 60, 13 K 10) und der Dalmatia.
Einen guten Einblick in die eigentümlichen Schönheiten der
dalmatischen Natur gewährt die Fahrt von Spalato nach Gravosa
um und zwischen den Inseln hindurch. — Der Dampfer steuert von
Spalato direkt südl. auf die Insel Solta zu (berühmt der Honig),
mit dem Hafen Carober; dann s.o. nach Milrih, dem Haupthafen
der Insel Brazza (S. 390), an der W.-Küste hübsch gelegen. Nun
durch die engen Porte di Spalato zwischen (r.) Solta und (1.) Brazza
hindurch; 1. erblickt man Lesina, geradeaus Lissa mit dem Hum
(S. 392), r. davon bei klarem Wetter die Insel S. Andrea und in der
Ferne (r.) den Scoglio Pomo. Das Boot umfährt das Cap Pellegrino,
die W. -Spitze der Insel Lesina (r. der Leuchtturm Vodnjalc) und
landet in dem durch die Isole di Spalmadori (Schiffsteefer-Inseln)
geschützten Hafen von
Lesina, kroat. Hvar (Kurhaus Kaiserin Elisabeth, am Hafen,
30 Z. zu 2-4, M. 2.50, P. 7-9 #), Städtchen mit 3500 Einw., in
schöner geschützter Lage, überragt von drei ehem. Forts, dem
von Karl V. erbauten Fort Spagnuolo (88m), durch Mauern mit
dem Hafen verbunden, dem Fort S. Nicolb (233m), 1813 von den
Franzosen angelegt, und noch höher Velika glava. Am Hafen, beim
Kurhaus, die Loggia (jetzt „Kursalon")? in sieben Bogenstellungen,
von Sanmicheli (?) erbaut, 1906 völlig erneut. An der Piazza r.,
392 Route 68. CURZOLA.
dem Hafen zunächst, das ehem. Arsenal, 1. davon der got. F6ndacöi
ehem. Magazin, beide von den Venezianern erbaut; an der SO.-
Seite des Platzes der Dom mit Campanile. L. auf der Spitze des
Hafens das Observatorium. Eine schöne Strandpromenade führt vom
Hafen s.o. zum (5 Min.) Franziskanerkloster ; im Refektorium ein
farbenprächtiges Abendmahl von Matteo Rosselli (1578-1650).
Östl. von Le8ina liegt Cittavecchia, das alte Pharia, das ebenfalls von
einigen Schiffen angelaufen wird (Landweg beschwerlich, 3 St. zu Pferde).
O. von Cittavecchia das schön gelegene Gelsa und Verbosca, mit dem
Kirchenkastell S. Lorenzo, das ein Bild des Heiligen, angeblich von
Tizian, enthält.
Der Dampfer fährt um den befestigten Scoglio Galesnik herum
südl. nach der hochragenden Insel und Stadt Lissa, kroat. Vis
(Gasth. : Vis, bescheiden), dem alten Issa, der am weitesten nach
"W. vorgeschobenen größeren Insel des Archipels. Die Stadt, mit
5100 Einw., liegt an einer durch den Scoglio Hoste geschützten
Bucht (Porto S. Giorgio). Ein Marmorlöwe auf dem Friedhof (10 Min.
n.) erinnert an den Sieg der Österreich. Flotte unter Tegetthoff über
die italienische unter Persano (20. Juli 1866). y2 St. nordöstl. von
der Stadt (mit Boot in 10 Min.) ein im J. 1811 zur Erinnerung an
einen Seesieg der Engländer über die Franzosen errichtetes Denkmal.
Von der Kapelle S. Cosmo (268m), s. oberhalb der Stadt, erblickt
man südl. den Monte Gargano an der italienischen Ostküste. — An
der W. -Seite der InBel (Fahrstraße) Comisa (Gasth. bei Kuljis, ober-
halb der Sanitä), auch Dampferstation, kleine Stadt am Fuß des
Hum (585m), mit bedeutender Sardellenflscherei.
9km südwestl. von Comisa liegt die Insel Busi (kroat. Bisevo), mit der
1884 entdeckten *Blauen Grotte (Spelonca di Ballon), einer 31m langen,
15-17m breiten und bis 15m Lohen Grotte (Wassertiefe 5-17,2m), die gleich
der Blauen Grotte in Capri ihr Licht durch ein. 18m h., 10V2in br. unter-
seeisches Felsentor empfängt und ähnliche Lichteffekte aufweist (beste
Beleuchtung vorm. nach 10 Uhr). Einfahrt mit Ruderboot von der Rück-
seite durch einen schmalen, gewundenen Höhlengang. Man besucht sie
(nur bei rubiger See und Sonnenschein) von Comisa mit Segelboot (12- 142T)
oder lmal wöch. mit Dampfboot der Dalmatia (4 K die Pers., Mindesttaxe
40 K-, vgl. S. 390).
Das Dampfschiff wendet sich von Lissa östl. um die Punta
Stoncica, mit großem Leuchtturm, herum auf die offene See ; dann
durch den Canale di Cürzola zwischen 1. Lesina, r. Curzola (fern
im S. die Insel Cazza) und durch den 2km breiten Canale di Sabbion-
cello an der S.-Seite der gleichn. Halbinsel (S. 390) nach
Cürzola [Hot. de la Ville, 27 Z. von 3 IT an), der Hauptstadt
(2200 Einw.) der teilweise bewaldeten Insel d. N., kroat. Korcula,
der Corcyra nigra der Alten. Die alten Stadtmauern sind z. T. er-
halten; Turm von 1420. Der Dom S. Marco wurde 1438-65 im got.
Stil erbaut; hinter dem Hochaltar ein Gemälde von Tintoretto (?).
Über der Stadt s.w. das von den Engländern 1813 erbaute Fort
S. Biagio. 1298 nahmen die Genuesen hier den venezianischen
Admiral Andrea Dandolo und den berühmten Reisenden Marco Polo
gefangen.
GRAVOSA. 69. Route. 393
Curzola gegenüber auf der Halbinsel Sabbioncello (S. 390) liegt Orelic,
am Fuß des Mte. Vipera {S. Elia, 961m).
Das Dampfboot fährt an der Küste von Sabbioncello bin. R. in
der Ferne die steilen Felswände der Insel Lagosta, mit dem Leucbt-
turm auf der s.o. Spitze (Pwnta Struga, 100m). L. auf Sabbioncello
Trstenik, weiterhin Oiuliana. — Dann folgt südl. Meleda (kroat.
Mljet, das alte Melitd), mit vielen Dolinen und Tälern. Einige
Schiffe laufen an der N.-Seite den Hafen Porto Palazzo an; im
W. das Benediktinerkloster S. Maria, jetzt Forsthaus.
Weiter durch den Canale di Meleda. L. die „Hirsch-Inseln",
Jaklan, Oiuppana, Mezzo, Calamotta ; zwischen letzteren beiden der
Scoglio 8. Andrea (Bonzella) , zu dem allnächtlich die „ dalma-
tische Hero" Margherita Spoletano schwamm, um ihren Geliebten
zu besuchen, bis sie durch ihre Brüder den Tod in der Flut fand.
An der Küste die hochgelegenen Ortschaften Dubravica, Cannosa
(S. 398), Valdinoce und Malft. Zuletzt r. der Scoglio Daza; 1. die
Ombla (S. 397). Dann Gravosa (s. unten).
69. Ragusa and Umgebung.
Die Eil- und Postdampfer haben ihren Landeplatz in Gravosa
(die Eildampfer des Lloyd beim Bahnhof, die der UngaTO-Croata
an der Mole beim Gr. -Hot. Petka); hier auch der Bahnhof.
Gravosa. — Gasth. : Gr. -H. Petka, an der Mole, 10 Min. vom
Bahnhof, 60 Z. zu 2.50-5, P. 8-10 K; Hollmann, 5 Min. vom Bahnhof,
10 Z. zu 1.60-4 K\ neues Hotel an der W.- Seite des Hafens im Bau. —
Pens. Marienhof (Karte: M.), 12 Z,, P. 7-13 K, Pens. Elisabeth, P. 7-8 K,
beide auf der Halbinsel Lapad (S. 396); Pens. Villa Roma (Karte: V.R.),
an der Fahrstraße nach Ragusa; Pens. Hariet, an der Hafenstraße. — See-
bäder am W.-Ufer des Hafens und an der Martinsbucht (S. 397). — Zweisp.
Dboschke nach Ragusa -Porta Pille in 20 Min., kleiner Wagen 1, großer
2 üT; Gepäckstück 20 h. — Elektb. SteaBenbahn vom Bahnhof am Hafen
entlang nach dem Brsalje-Platz in Ragusa (S. 394), 3,3km, 15 Min., 24 h. —
Dampfbabkasse des Lloydagenten 60 K 1 Tag, 40 K 1/2 Tag ; Platz für 36 Pers.;
auch feste Fahrten von Gravosa nach Cannosa (3 JT, 3x/2 St. hin u. zurück),
von Ragusa (Hafen Casson) nach Lacroma und der Omblaquelle, zurück
nach Gravosa (3 JT, 3V2 St. hin und zurück), von Ragusa (Hafen Casson)
nach Lacroma <J2 K hin und zurück). — Boot: 1 St. 1 K 20, jede weitere
V2 St. 50 Ä.
Gravosa, kroat. Oruz, in reizender Lage, mit 1600 Einw., ist der
Haupthafen von Ragusa (der alte Hafen Casson im SO. von Ragusa
wird auch von einigen Dampfern angelaufen); Villen und Gärten
mit Zypressen und Palmen ziehen sich am Ufer hin.
Vom Dampfbootlandeplatz in Gravosa nach dem Brsalje gen.
Platz vor Ragusa (S. 394) , 40 Min. (Straßenbahn und Droschke
s. oben): Straße südl. am Ufer entlang und am Ende des Orts auf
dem r. Straßenarm weiter, erst ansteigend, dann hinab. Nach
35 M. zweigt r. die Ulica Dance zum nahen Stadtpark ab (S. 396);
dann am (1.) Hot. Imperial vorbei.
394 Route 69. RAGUSA.
Ragusa.
Gasth. (vgl. S. 378): Hot. Imperial (PI. a), bei der Brsalje, am
Fahrweg nach Gravosa, mit kleinem Vorgarten, Aussicht auf das Meer
von den oberen Stockwerken, 100 Z. zu 5-12, F. 1.50, M. 6.50, P. 14-22 K,
im Frühjahr Zimmervorausbestellung ratsam; — H. Odak, 8 Min. östl.
von Porta Ploce, bei der S. 396 gen. Militär-Badeanstalt, mit Aussicht aufs
Meer, 60 Z. von 2, P. von 10 JT an; Hot. de la Ville (PI. b), am
Marktplatz (Poljana), gute Küche, 17 Z. von 3iTan; Sarajevo (PI. d),
Domplatz (Pred Dvorom), 20 Z. zu 2-3, P. 7-8 JST; Hot. Central (PI. c),
an der PI aca, Eingang östl. Ulica Antuninska, 10 Z. zu 2-2.40 K\ Gradac,
beim Stadtpark (S. 396), 12 Z. zu 2-3, P. 7-8 K. — Pens. Villa Helena
(Karte: H.), in hoher Lage, am Wasserleitungsweg, 10 Z., P. 8-14 2T.
Cafes : C. Comunale (Opcinska kafana), im Palazzo Comunale;
C. Nadvojvoda Fridrik, am Brsalje.
Droschken (am Brsalje): die Fahrt in der Stadt 90 h; nach Gravosa
s. S. 393. — SteaCenbahn nach Gravosa, s. S. 393.
Boote: 1 St. 1 K 20, jede weitere 1/2 St. 50 Ä; mit zwei Ruderern ein
Drittel mehr. Preis vorher ausmachen. — Dampfbarkasse von Gravosa oder
vom Hafen Casson s. S. 393.
Seebäder in der Militär - Badeanstalt (S. 396), 5 Min. östl. von Porta
Plo<5e, steiniger Badegrund, Bad mit Wäsche 44 A; ferner beim Fort
S. Lorenzo (S. 394).
Post u. Telegraph, am Brsalje.
Karte der Umgebung von Ragusa: H. = Pension Villa Helena, M. =
Pens. Marienhof, V. R. = Pens. Villa Roma, S. P. = Stadtpark.
Ragusa, kroat. Dubrovnik, alte, von Mauern umschlossene Stadt
mit 14200 seib.-kroat. Einw., Sitz des Korpskommandos des 16. Ar-
meekorps, liegt höchst malerisch am Fuß und auf den Abhängen
des Monte Sergio (S. 396). Es verdankt seinen Ursprung Flücht-
lingen aus Epidaurum (S. 398), war seit dem xm. Jahrh. selb-
ständige Republik unter dem Schutze Venedigs (1205-1358), dann
Ungarns (1358-1526) und der Türkei (1526-1808), verlor 1808
seine Selbständigkeit durch Marschall Marmont (Herzog von Ragusa)
Und wurde zum Königreich Illyrien geschlagen ; seit 1814 ist es
österreichisch. Die Glanzzeit der Stadt fällt in das xv. Jahrh., im
J. 1667 wurde sie durch ein Erdbeben arg beschädigt.
Von Gravosa kommend, hat man noch außerhalb der Stadt
Ragusa den Brsalje gen. Platz, mit schattiger Allee von Maulbeer-
bäumen (häufig Konzerte), Cafe* und dem Amerling-Brunnen, von
Rendic" (1900). Vom Südrand Blick auf Fort 8. Lorenzo, auf einem
45m hohen, ins Meer vorspringenden Fels gelegen. Ö. gelangt man
über eine Brücke und durch die Porta Pille in die innere Stadt.
Folgt man der die ganze Stadt von "W. nach O. durchziehenden
Placa (ital. Stradone; abends Korso), der Hauptstraße, so hat man
r. zunächst den Onofrio-Brunnen, einen nach seinem Erbauer be-
nannten Rundbau aus d. J. 1437. L. gegenüber die Kirche 8. Sal-
vatore (1520). Daneben die Franziskanerkirche (kroat. Mala bra<5a),
mit spätgot. Portal ; zwischen der Klosterkirche und S. Salvatore
der Eingang zu dem schönen roman. Kreuzgang (xiv. Jahrh.), mit
gekuppelten Säulen. — In der Ulica Sv. Barbare r. vom Stradone
die serbisch-orthodoxe Kirche (1877).
Torre@Min£eta
1 GuccrcbuL 2 ffundulic 3 Orlando 4 Torre, deW Orologio
EÜ.OHL. 1 C 150.000 ? . f ? TCngl Mflgq
Caunosa
tMTrsteno)
7
Jfa&ortc ■
Osojmk O^^^
f' \ " " . f
/ HERCEGOVI NA-
/ Ostra.'olavica \ /'
OMljeno "'*■■-■ -.?jsa
RAGUSA. 69. Route. 395
Am östl. Ende der Placa der Platz Luza, auf dem eine 1418 (?)
errichtete, mehrfach erneute 2m hohe Rolandssäule (PI. 3). An der
S.-Seite des Platzes die 1715 im Barockstil erneute Kirche S. Biagio;
am Hochaltar die silhergetriehene Statue des h. Biagio (deutsch
Blasius ; xiv. Jahrh.), des Schutzheiligen der Stadt ; Kirchenfest und
Prozession 3. Februar. An der N.-Seite die Anfang des xvi. Jahrh.
erhaute Dogana (Zollamt), ehem. Münze, ein roman. Bau mit rund-
bogiger Säulenvorhalle und gotischen und Renaissancefenstern (über
dem mittleren Fenster ein Standbild des h. Biagio) ; beachtenswerter
Hof. An der O.-Seite ein TJhrturm (PI. 4 5 weiterhin durch die Porta
Ploce zu dem S. 393 gen. Hafen Casson) ; daneben die Hauptwache
(PI. 1) und ein Brunnen von 1438.
Südl. neben der Hauptwache der 1863 erbaute Palazzo Comu-
nale (Cafe" s. S. 394), mit dem Theater und, im II. Stock, dem
Museo Patrio (So. Mi. 101/2-12l/2 U., für Fremde auch an anderen
Tagen lO1^ - lWfe U. zugänglich; Direktor: B. Kosid), das eine
Altertümer- un d naturwissenschaftliche Sammlung enthält. Neben-
an der *Eektorenpalast, einst Wohnung der an der Spitze der
Republik stehenden Conti oder Rettori, jetzt Sitz der Bezirkshaupt-
mannschaft und des Stadtarchivs, Die Fassade, Ende des xv. Jahrb.
von G. Orsini (S. 384) im Stil der Frührenaissance mit got. An-
klängen neu erbaut, hat eine sechsbogige Arkadenhalle. Beachtens-
wert die Türklopfer am Portal und der schöne Arkadenhof, mit
einer Bronzebüste des um die Stadt verdienten Michael Prazatto
(1638). — Westl. vom Rektorenpalast der Marktplatz (Poljana;
morgens Markt), mit einem Bronzestandbild des Dichters Fr. Gun-
duliö (f 1638; PI. 2), von Rendiö (1893). Unweit südl. 8. Ignazio
und das Militärhospital, in dem früheren Jesuitenkloster.
Südl. vom Rektorenpalast der 1672-1713 erbaute Dom [S. Maria
Maggiore~), mit einem Kuppelturm über der Vierung. Im drei-
schifflgen Innern hinter dem Hochaltar eine Himmelfahrt Maria
nach Tizian (die Apostel von ihm selbst), an der r. Chorwand
neben der Tür zur Sakristei ein Christuskopf von Pordenone, im
r. Seitenschiff am ersten Altar vom Chor aus eine treffliche alte
Kopie von Raffael's Madonna della Sedia auf Holz, alle drei meist
verhängt; ferner ein kleines Triptychon der flandrischen Schule,
Anbetung der Weisen. Reiche Schatzkammer (Besichtigung Mi.
Sa. 11 Uhr vorm.; Anmeldung mittels Visitenkarte gegen 9 Uhr
vorm. in der Sakristei).
Zurück zur Placa und r. unter dem oben gen. Uhrturm her
zum Dominikanerkloster. In der Kirche am ersten Altar 1. Tizian,
Maria Magdalena zwischen dem h. Blasius, dem Engel mit dem
kleinen Tobias und dem Stifter (restauriert); an den beiden Altären
r. und 1. vom Hauptaltar Flügelbilder von Nikolaus Ragusinus
(S. 396), an dem 1. die Madonna und Heilige (der h. Biagio mit
dem Modell der Stadt Ragusa in der Hand). Schöner Kreuzgang
im Übergangsstil (xiv. Jahrh. ; Eingang 1. vor der Kirche).
396 Route 69. RAGUSA. Umgebung.
Lohnend ist ein Rundgang (3/4 St.) auf der gewaltigen Stadt-
mauer (Miri od Grada ; xrv.-xvr. Jahrb.), mit dem 1464 erbauten
Minceta-Turm auf der N.-Seite ; Führung 10, 11, 3 und 4 Uhr vom
Artillerie-Zeughaus, südl. bei der Porta Pille (Karte 40 K).
Die Umgebung Ragusas bietet eine Fülle schöner Spaziergänge.
Die Pflanzenwelt ist reich an Arten und immergrünen Sträuchern
und Bäumen und erinnert an Sizilien und Griechenland ; hier ge-
deihen noch Dattelpalmen und Agrumen.
Der kleine Stadtpark (Gradac; Karte: S.P.) gewährt Aussicht
auf das Meer : von Porta Pille westl. auf der nach Gravosa führenden
Straße und nach 5 Min., beim Hot. Gradac, 1. in 2 Min. durch die
Ulica Dance. Südl. unterhalb die kleine Klosterkirche Dance, mit
einem Altarbild von Nikolaus Ragusinus (1517).
Auf den Monte Sergio: entweder zu Fuß (1^4 St.; WM. blau-
gelber Pfeil) bei der Dogana nördl. durcb Ulica Sv. Nikole, dann
1. durch „Na Pelinaina" und r. durch das Stadttor; außerhalb r.,
dann 1. in 27 Kehren (schattenlos) hinauf zur Höbe (412m), mit
dem von den Franzosen erbauten Fort Imperiale (Eintritt nicht
gestattet; * Aussicht von dem Garten vor dem Fort auf Ragusa,
Gravosa und das Meer); — oder mit der Bahn in 35 Min. nach Brgat
(295m; S. 416) und von da westl. zu Fuß in li/4 St.
S. Giac om o. Von der S. 395 gen. Porta Ploce führt östl. ober-
halb des Meeres die Landstraße nacb Trebinje (r. die Militär-Bade-
anstalt, S. 394; im Meer Lacroma, S. 397); nach 12 Min. hinter
dem Hause Nr. 102 Wegeteilung: 1. aufwärts die aussichtsreicbe
Trebinjer Straße (der man etwa 1 St. folgen mag); r. abwärts nach
dem (15 Min.) leerstehenden ehem. Benediktinerkloster S. Giacomo.
Durch das Klostertor (1. von der Kirche) und r. um das Kloster
herum gelangt man in den verwilderten Garten und zu einem
Wege oberhalb des Meeres, der eine herrliche *Aussicht auf Ragusa,
Lacroma. und das Meer bietet; überall üppiger Pflanzen wuchs,
namentlich Agaven und Dattelpalmen.
Zur Kapelle S. Biagio (40 Min.): von der Porta Pille (S. 394)
folgt man westl. der nach Gravosa führenden Straße (1. abseits der
oben gen. Stadtpark) bis zur Höhe Ql± St.), gleich jenseits 1. ab
auf einem die Halbinsel Lapad durchquerenden Fahrwege und nach
4 Min. 1. durch einen in den Fels gehauenen Einschnitt (r. der
Militärfriedhof); nach 11 Min. 1. zwischen zwei Steinpfeilern her
auf einem Fußweg durch Aleppokiefernwald hinauf in 7 Min. zu
der 1857 erbauten Kapelle S. Biagio (kroat. Vlahö), mit *Aussicht
auf Ragusa, Lacroma, Gravosa und das Meer (unterhalb im Ufer die
sog. Blaue Grotte, kroat. Modra Spila, mit hübschem Farbenspiel ;
beste Beleuchtung 11-1 Uhr; Boot vom Porto Cassone 1 K 50 hin
und zurück). Jenseits auf einem Fußweg hinab zum Fahrweg und
auf diesem in J/4 St. zu der in einem Tal gelegenen Friedhofskirche
S. Michele. Von hier entweder r. auf dem Fahrweg weiter nach
Umgebung. RAGUSA. 69. Route. 397
(74 St.) Gravosa (S. 393) oder geradeaus, dann 1. um eine Villa
herum (r. die nahe Martinsbucht, s. unten) und auf schattigem
Serpentinenweg in 3/4 St. auf den Monte Petka (197m). Nördl.
unterhalb des Monte Petka die Martinsbucht (Valle S. Martino), mit
gutem Strandbad (Bad mit Wäsche 60 /i), auch von Gravosa direkt
in 20 Min. zu erreichen: mit Boot (10 ft) zum Westufer des Hafens
und zu Fuß geradeaus der Straße nach.
Lacroma: Motorboot vom Hafen Casson für 2 K hin und zurück
(lohnend eine Rundfahrt um die Insel im Ruderboot, l1^-^ St.).
Erlaubniskarte zur Besichtigung der Insel 1 TT, im Kloster. 3/4km
südl. von Ragusa liegt die l1/2km lange, 0,5 km breite Insel La-
croma, mit Aleppokiefern, Erika- und Myrtenbäumen, Oleander,
Agaven usw. bestanden. Das Boot landet an der 0. -Seite, 3 Min.
vom Dominikanerkloster S.Marco, ehem. Schlößchen des Erzherzogs
Maximilian (S. 271 ; das Innere bietet wenig; Aussicht von einem
Turmzimmer). — Westl. das Marc morto, ein natürliches, unter-
irdisch mit dem offenen Meer verbundenes Bassin im Karstfels.
Im NW. auf der Höhe (91m) ein jetzt verlassenes Fort; unterhalb
an der O.-Küste erinnert ein Kreuz an das österr. Kriegsschiff Tri-
ton, das hier 1859 in die Luft flog.
Nach der Omblaquelle, lohnender Ausflug. Wagen 10 K
hin u. zurück (von Gravosa aus 8 K). Dampfbarkasse s. S. 393.
Ruderboot von Gravosa 4 K hin u. zurück (hin in 1 St.). Eisenbahn
(S. 417): hin morgens in 11 Min. bis HS. Rijeka-Ombla (s. unten),
zu Fuß hinab in */2 St. zur Quelle und am r. Omblaufer in II/2 St.
nach Gravosa zurück. — Fußgänger (5 St. hin und zurück) folgen
entweder dem Fahrweg nach Gravosa und wandern am 1. Omblaufer
weiter (9km) oder benutzen den aussichtsreichen Wasserleitungsweg
(am besten frühnachmittags ; 2l/2 St.): von der Porta Pille westl. bis
zum (4 Min.) Hot. Imperial (PI. a) ; hier r. hinauf (WM. blauer
Pfeil) durch Ulica Bruerovica; nach 3 Min. r. und weiterhin 1. durch
Ulica Busovina hinauf, die sich nach 6 Min. in den Srednji kono
fortsetzt ; nach 5 Min. r. durch Ulica Privezna ; nach 3 Min. 1. eben
weiter auf der Wasserleitung (Acquedotto, kroat. Gornji kono; au
150m über Ragusa); nach 40 Min. biegt der Weg r. in das Omblatal
ein und führt an der Berglehne entlang (Aussicht); nach 1 St., bei
der HS. Rijeka-Ombla (S. 417), über die Bahn und hinab in Win-
dungen (Geröll) in !/4 St. zur Landstraße und r. weiter, vorbei an
einem Whs., in weiteren 15 Min. zur Brücke vor der Quelle der
Ombla (kroat. Rijeka~), die hier in zwei Armen aus der Felswand
hervorströmt und nach 5km langem Lauf in das Meer mündet. —
Zurück auf dem Fahrweg am r. Omblaufer über Rozat, mit Fran-
ziskanerkloster, Mokosica, mit Sanatorium (Jodschwefelbäder), und
Mirinovo, von wo Fähre (4 K) nach Gravosa, l1^ St. von der Quelle.
Ins Brenotal bis zu den (ilkm) Mühlen (Molini di Breno; un-
weit ein bescheidenes Gasth.), li/4st. Wagenfahrt (9 K hin und
398 Route 69. RAGUSA. Umgebung.
zurück), besonders Sonntags ein beliebter Naclimittagsausfiug; nach
1^2 St. Gehens von Ragusa verläßt die Straße das Meer und gabelt
sich bald darauf, 1. nach Trebinje, r. ins Brenotal. 10 Min. nördl.
von den Mühlen die schöne Quelle des Brenobachs. Nach den
Mühlen auch 3mal wöch. Lokaldampfer von Ragusa. Von den
Mühlen nach Ragusavecchia (s. unten) l*/2 St. Gehens.
Nach Cannosa (Trsteno) gelangt man am besten zu "Wagen
(11km von Gravosa), in 3 St., 25 K hin u. zurück; Dampf barkasse
von Gravosa s. S. 393, auch Dampf boot nach Stagno über Cannosa;
ein Boot mit zwei Ruderern braucht 2 St. , 8 K; Fußgänger können
auch den Besuch der Omblaquelle mit dem Rückweg von Cannosa
verbinden. — Wer zu Wagen fährt, überschreitet die Ombla auf
einer Fähre und erreicht auf der schönen Strada Marmont (vgl.
S. 394) meist auf der Höhe (Aussicht auf die Hirsch-Inseln s. S. 393)
über Vrbica, um die tiefeinschneideude Bucht von Malfi (kroat.
Zaton) herum und über Valdinoce (kroat. Orasac) das unbedeu-
tende Dorf Cannosa (Whs.), das wegen seiner beiden Riesenpla-
tanen besucht wird. Die Krone eines jeden Baumes beschattet
einen Kreis von 60m Durchmesser; der Umfang des Stammes in
Manneshöhe beträgt 12m. Ein steiler Weg führt an der Villa des
Grafen Gozze vorüber (Besichtigung des Hauses und des schönen
Gartens gegen 50 h gestattet) hinab zum (10 Min.) Hafen.
Von Gravosa nach Zelenika, 102km, Eisenbahn in 4 St. (auch
die Fahrt auf der Landstraße nach Castelnuovo , 50km , ist sehr lohnend ;
Wagen 25 K). — Eisenbahn bis (24km) üskoplje (350m), wo Wagenwechsel,
s. S. 416. In großen Kehren aufwärts (r. Aussicht auf das Adriatische Meer),
nach (38km) Glavska (495m) und über die dalmatische Grenze nach (45km)
Brotnice (433m). Hinab in einer langen Kehre und durch mehrere Tunnels
in das von der Ljuta durchzogene Ganalital, dessen Bewohner (Canalesi)
ihre eigentümliche Tracht bewahrt haben. — 65km Cavtat (126m). s/4 St.
westl. Ragusavecchia {Hot. Kalacic, 22 Z. zu 2.40-5 Ä"), das alte Epidaurum
und nach dessen Zerstörung durch die Avaren im J. 639 Mutterstadt von
Ragusa, Städtchen mit 1000 Einw. auf einer Landzunge, von deren Spitze
(Punta S. Rocco) und noch besser von der Kapelle oben herrliche Aussicht.
Römische Altertümer im Museum Bogisic. Lokaldampfer tägl. nach Ra-
gusa. — Die Bahn führt oberhalb des Canalitals (1.) über (70km) Cilipi (132m),
mit Kirche, und (78km) Gruda (80m). Tunnel. — Kurz hinter (87km) Nagu-
manac (185m) über die herzegowinische Grenze und durch das Sutorinatal
nach (91km) Sutorina (103m). Weiter in Kehren allmählich abwärts und
wieder über die dalmatische Grenze (r. Blick auf die Bocche di Cattaro). —
96km Igalo (4m). Nun bart an den Bocche entlang und durch einen Tunnel
nach (99km) Castelnuovo (S. 399) ^ 1. oben Fort Spagnuolo. Weiter 1. Kloster
Savina (S. 399). — 102km Zelenika (2m; Pens, am Grünen Strande, an den
Bocche, 5 Min. 1. vom Bahnhof, 28 Z., P. 8 K, auch im Winter geöffnet;
Barke von Castelnuovo 1 K die Person). Auf den Radostak (1446m; schöne
Fernsicht) Tagesausflug zu Pferde.
Eisenbahn von Ragusa nach Trebinje s. S. 417/6 ; mit Wagen (30km) in
3l/2 St. für 20 K hin und zurück.
Eisenbahn nach Mostar und Sarajevo s. R. 73.
'^Rijeka
399
70. Die Bocche di Cattaro.
Von Gravosa nach Cattaro Eildampfer über Castelnuovo,
3mal wöch. Österreichischer Lloyd in 372 St. für 9X50, 6X50, 4mal wöch.
Ungaro-Croata in 33/4 St. für 9X20, 6 X 20. — Außerdem Postdampfer
(dem Eildampfer vorzuziehen): Österr. Lloyd lmal wöch. von Gravosa über
Ragusaveccbia, Castelnuovo, Teodo, Risano und Perasto nach Cattaro in
11 St. für 7 X 66, 5 X 10, ferner Dampfer der Üngaro-Croata für 7 X 65,
5X10, u. a. — Wegen Photographierens vgl. die Anschläge auf den Dampfern.
Gravosa s. S. 393. Der Dampfer umfährt die Halbinsel Lapad
und wendet sich s. durch die Bocca grande; 1. die rötlich schim-
mernden Felsen der Pettini, eine Klippenreihe mit Leuchtturm.
Schöner Blick auf Ragusa. Weiterhin 1. Lacroma (S. 397), dann
die Felseninseln Bobara und Merkan bei Ragusavecchia (S. 398).
Immer nahe der Steilküste der Canali erreicht das Schiff, die Punta
d'Ostro (Leuchtturm) umfahrend, die Bocche di Cattaro; r. das Fort
auf Punta d'Arza und das Fort Mamula auf dem Scoglio Rondoni.
Die **Bocche di Cattaro, im südlichsten Teil von Dalmatien, sind
ein versunkenes Talsystem , mit großen Längstälern in weichem
Sandstein und engen Quertälern in hartem Kalk. Im N. und O.
von gewaltigen, bis zu 1800m hohen Gebirgen eingeschlossen, nach
S. sich ziemlich frei öffnend, bieten die drei zum Teil durch enge
Meeresarme geschiedenen Becken eine Fülle großartiger und über-
raschender Landschaftsbilder
Der Dampfer wendet sich n. an der Punta Kobila vorüber nach
Castelnuovo (Gasth. : Hot. Bolca, großer Neubau ; Europa, be-
scheiden; Ausbooten 40 h die Pers.), kroat. Erceg-novi, Städtchen
in herrlicher Lage mit alten Mauern, überragt von dem Fort Spa-
gnuolo (V2 St. ; Zutritt nur mit Erlaubnis des Platzkommandos),
um das Türken und Venezianer lange gerungen haben. An der
Porta di terra ferma türkische Inschriften. Schöner Spaziergang
(1 St.) ö. über das serb.-orth. Kloster Savina nach Zelenika (S. 398).
Lokaldampfer nach CattaTO in 4^2 St.
Sehr lohnend und der Dampfbootfahrt vorzuziehen ist eine Fahrt im
Wagen (Fiaker 10 X) über Zelenika und Gjenovic am Kordufer der Bocche
entlang bis (15km) Andric. Von hier im Boot nach Lepetane (s. unten)
und wieder auf schöner Straße (12km), oder weiter im Boot, am Westufer
der Bai von Cattaro über Donji-Stlivoo, Perzagno und Mulla (S. 400) nach
Cattaro (S. 400).
Eisenbahn nach Zelenika oder Gravosa s. S. 398.
Der Dampfer wendet sich südlich durch den Canale di Kumbur
in die Bai von Teodo, mit Marinestation ; über dem flachen s.o. Ufer
blicken die Berge von Montenegro herüber. "Weiter in n.ö. Rich-
tung zwischen grünen Bergufern in die engste Bocca, le Catene ge-
nannt, einst durch Ketten verschließbar. L. Kloster S. Domenica
und Dorf Josica, r. Lepetane. Beim Austritt aus den Catene in
das innerste , ö. von steil abfallenden Kalkbergen abgeschlossene
Becken, nördl. auf einer Insel die Wallfahrtskirche S. Maria dello
Scalpello, mit zahlreichen Votivgemälden (Kirchenfest 16. Aug.);
dahinter am Fuße des Casson (873m) das Städtchen Perasto (keine
400 Route 70. CATTARO.
Unterkunft). — Der Eildampfer fährt durch die Bai von Cattaro
direkt nach Cattaro. Der Postdarapfer wendet sich nach Kisano
(Gasth. : Orjen), dem alten Rhizinium, Städtchen mit 1300 Einw.
in großartiger Lage am N. -Ende der Bocche. In der Nähe n.w.
(20 Min.) die Höhle Soput, aus der nach Regen ein Wasserfall in
die Bocche hinabstürzt.
Von Risano führt eine Fahrstraße (Fiaker 16 K) über Perasto (S. 399),
dann an der Bai von Cattaro entlang über Orahovac, Ljuta und das lang-
gestreckte Döbrota nach (18km) Cattaro (s. unten).
Der Dampfer kehrt nach Perasto zurück und wendet sich südlich
in die in ganzer Pracht sich öffnende Bai von Cattaro, an deren
Westufer Perzagno und Mulla. S. der Lovcen (S. 404).
Cattaro. — Gasth.: Stadt Graz, Puhalovic, Stadt Wien, alle
einfach. — Cafe" Dojmi, an der Marina. — Photographien bei Franz Laforest,
r. vom Dom. — Ruderboot mit zwei Ruderern 2 K die Stande , Segelboot
3 K die Stunde. — Militärschwimmschule, Bad 48 h (mit Wäsche).
Cattaro, kroat. Kotor , das röm. Decatera, enggehaute Grenz-
festung mit 6000 Einw. (starke Garnison) , Sitz eines römisch-
kath. und eines serb.-orth. Bischofs, liegt in großartiger Umgehung
in der SO. -Ecke der Bucht Ton Cattaro am Fuß der hochragenden
Berge von Montenegro auf dem Schwemmlande des hier mündenden
Wildbachs Scurda. Die Stadtmauer zieht sich bis zu dem die Stadt
östl. überragenden Fort S. Giovanni (s. unten) hinauf. Von der
Porta della Marina gelangt man auf den Hauptplatz (Piazza d'Armi
oder Trg od Oruzja), an dem 1. die Hauptwache und das Zollamt,
geradeaus ein Uhrturm, vor dem ein römischer Altar. Östl. vom
Platz steigt man in 50 Min. nach dem Fort 8. Giovanni empor (280m ;
Zutritt nur mit Erlaubnis des Platzkommandos; Aussicht auf die
Stadt von der Kapelle Madonna della Salute), südl. (r.) führt eine
enge Straße, vorbei an dem Post- u. Telegraphenamt (r.), zur (2 Min.)
Kathedrale, mit zwei viereckigen Türmen und einer Kapelle ihres
Schutzpatrons, des h. Trifon (Hauptfest am 3. Febr.). — Schöner
Morgenspaziergang vom Hafen n. nach (8/4 St.) Döbrota (s. oben),
Abendspaziergang n.w. nach (t/2 St.) Mulla (s. oben). Zum Fort
Trinitä s. S. 402.
Von Cattaro nach Cetinje oder Wagenfahrt bis Njegus s. S. 401. —
Südl. Post in 4V4 St. nach dem (24km) Hafenstädtchen Budua.
Von Cattaro nach Korfu, 242 S.M., Lloyddampfer lmal wöch. in
55 St. für 30 KQD, 20 JT10. Der Dampfer fährt durch die Bocche di Cattaro
und wendet sich jenseit der Punta d'Ostro (S. 399) s.o., vorbei an Kloster
S. Stefano, Castel Lastua und Spizza, dem südlichsten Ort Dalmatiens. —
44 S.M. Rada di Antivari (Hot. Marina, beim Bahnhof, 30 Z. zu 3.50-7,
M. 41), in Montenegro ; nach Skutari s. S. 401. I1/4 St. östl. (Wagen iE
hin u. zurück) die malerischen Reste des 1878 von den Montenegrinern
erstürmten und zerstörten Alt- Antivari ; unterhalb eine neue Ansiedlung. —
58 S.M. Dulcigno, seit 1880 zu Montenegro gehörend, mit 5100 Einwohnern.
Nordwestl. über der kleinen Hafenbucht die von Mauern umschlossene Alt-
stadt, südöstl. die Neustadt , die sich terrassenförmig aufbaut. — Die Küste
wird flach ; 1. die Mündung der 44km langen Bofana, die aus dem Skutari-
See ausfließt. — 77 S.M. Medua, mit wenigen Häusern. 7km s.o. der unbe-
deutende Ort Alessio, am Drin ; hier starb im J. 1468 der albanesische Fürst
Skanderbeg (Georg Kastriota). Von Medua 2mal wöch. Lloyddampfboot auf
SKÜTARI. 70. Route. 401
der Bojana (S. 400) nach Oböli, von wo noch 2 Reitstunden nach Skutari
(s. unten). — Das Dampfboot wendet sich südl., an der Mündung des Drin
vorbei. — 114 S.M. Durazzo, unweit des alten Dyvrhachium. — Die Küste
wird bis (171 S.M.) Valona flach, dann treten wieder Berge an das Meer
heran. — Weiter durch die Straße von Olranto über (222 S.M.) Santi Qua-
ranta und durch den Kanal von Korfa nach (242 S.M.) Korfu, s. Baedekers
Griechenland.
Von Antivari nach Skutari: Schmalspurbahn nach Virpazar,
44km in 3 St. für 6 K, von da Dampfboot nach Skutari in 372 Sr. für
9 K. Paß mit Visum nötig. — Rada di Antivari s. S. 400; Bahnhof 10 Min.
vom Dampfbootlandeplatz. Die Bahn führt nördl , tritt jenseit (9km) Zubci
ins Gebirge, steigt in Kehren, durchdringt den Sutorman -Paß (844m) in
einem Tunnel und senkt sich dann in großen Kehren über (36km) Limljani
nach (44km) Virpazar (Bahnrestaur. ; Unterkunft bei Elena Popovic), am
W.-Ufer des Skutari-Sees. Dampfboot nach Rijeka (S. 401) in IV2 St. für
9 K. — Von Virpazar Dampfboot südöstl. über den 48km langen Skutari-See
nach Skutari (österr.-ungar. Konsulat), dem bedeutendsten Handelsplatz
Nordalbaniens, mit 30000 Einwohnern. Die Stadt liegt am O.-Ufer des Sees
und wird westl. umflossen von der Bojana (S. 4( 0), östl. von dem im Sommer
trockenen £m, der hier in die Drinasa mündet; westl. der Tarabosch. An
der S.- Seite, auf der Landspitze zwischen den Flüssen, die Zitadelle (133m;
Aussicht) ; nordwestl. unterhalb der große Basar (zu beachten die Arbeiten
in Silberfiligran; Mi. Markttag). Nach Oböti s. oben; nach Rijeka s. S. 404.
71. Ausflug nach Montenegro.
Die Fahrt von Cattaro nach (45km) Cetinje ist sehr zu empfehlen und
erfordert hin und zurück 172-2 Tage (Wagen der Automobilpost vorzu-
ziehen): Zweispänner mit 3 Plätzen in Gl/z-l St. mit Rast in Njegus, 50 E
hin und zurück, 15 K mehr mit dem Ausflug nach Rijeka; man verlange
einen deutschsprechenden Kutscher, im Sommer oft Wagenmangel; Reit-
pferd 15-20 K. Die Fahrt hin und zurück in einem Tage zu machen ist
ermüdend. Bei beschränkter Zeit fahre man von Cattaro wenigstens bis
Njegus (8 St. hin und zurück mit 1 St. Aufenthalt, 20-24 K). — Automobil-
Post (7 Plätze) von Cattaro (Abfahrt von der Marina) nach Cetinje lmal
tägl. in 474 St. (zurück in 3 St.) für 10 ÜT; Platz telegraphisch mit bezahlter
Antwort zeitig im Postamt vorauszubestellen, ebenso das Zimmer in Ce-
tinje. — Fußgänger (kräftiges Schuhwerk nötig; Führer 8 K, entbehrlich;
9 St., zurück etwas weniger) steigen östl. von Cattaro auf dem alten sehr
steinigen Saumpfad in 3 St. nach Krstac hinauf und folgen von hier der
Fahrstraße über (3/4 St.) Njegus nach (5 St.) Cetinje; hinter Njegus r. ein
um 1 - 172 St. kürzender Fußweg (nur im Sommer gangbar).
Montenegro (serb.Crnayora, türk. Karadag „Schwarzer Berg""), 9080qkm
mit 285000 meist griech. -orthodoxen Einwohnern, ist ein wildes Gebirgsland,
in seiner Westhälfte fast ohne Quertäler, mit vereinzelten Dolinen, d. h.
Karsttrichtern , deren Boden fast allein bestellbar ist und Roggen und
Kartoffeln (krtola) hervorbringt. Größere Ebenen, meist alter Seeboden,
umgeben nur Cetinje, Niksic, Podgorica und einige andere Orte. Die höchsten
Erhebungen sind im W. der Lovcen (1759m; S.404) und der im N. gelegene
Orjen (1895m; S. 416). Der Osten ist ein großes Alpenland ; die höchsten
Gipfel sind n. der D ormitor (2528m), ö. der Kuckikom (2448m). Hier finden
sich tiefe Täler und Flußläufe, so die aus dem Plateau von Niksic (650m)
kommende Zeta, die unweit Podgorica von der Morac'a aufgenommen wird,
die sich ihrerseits in den Skutari-See ergießt, aus dem dann die Bojana
(S. 400) zum Meere abfließt. Große Wälder hat nur der Osten, der Westen
ist fast kahl (schöner Laubwald noch in ziemlicher Höhe auf der Südseite
des Lovcen), und der öde und wilde Charakter dieser meist grauen oder
rötlichen Kalkberge hat, wie es scheint, den Namen des Landes verursacht.
402 Route 71 . MONTENEGRO. Von Cattaro
— Die Ausfuhr im Wert von 2440000 K besteht in den Landeserzeugnissen :
Vieh, Häute, Wolle, Olivenöl, Insektenpulver u. a.
Bewohner. Die Montenegriner, vor den Türken geflüchtete Serben,
reden die Sprache ihrer Stammesgenossen. Fast überall macht das Volk
den Eindruck großer Dürftigkeit; die mit Stroh gedeckten Steinhütten
gleichen auf dem Lande eher Ställen als menschlichen Wohnungen;
aber nichts geht über den Anstand und den Stolz der Männer, die, einen
Revolver im Gürtel, fest daherschreiten.
Geschichtliches. Mitte des xiv. Jahrh. erscheint Montenegro als
ein erbliches selbständiges Fürstentum. Nach der Flucht des letzten
Herrschers aus dem Hause Crnojevic, im J. 1499, vereinigte seit 1516 der
jeweilige Metropolit (Wladika) die höchste Gewalt in seiner Person.
Kämpfe gegen die Nachbarvölker bilden bis in das xix. Jahrhundert
hinein den einzigen Inhalt der Geschichte des Volkes , das zu einer Zeit
seine Freiheit erkämpfte und behauptete, als der Südosten Europas bis
zu den Toren Wiens vor den Türken zitterte. v Im Jahre 1697 kam der
erste Wladika aus dem Hause Petrovi<5-Njegos zur Regierung. — Mit
Peter II. (1830-51) beginnt ein neuer Zeitabschnitt für Montenegro, indem
der Fürst, der selbst für den hervorragendsten serbischen Dichter seiner
Zeit galt, die Zivilisierung der Bevölkerung tatkräftig in die Hand nahm.
Sein Nachfolger Danilo (1852-60) vollzog die Trennung der höchsten welt-
lichen Gewalt von der geistlichen und begründete ein absolutes Fürsten-
tum. Sein Neffe Nikola I. (König seit 1910) führte glückliche Kriege gegen
die Pforte und erhielt im Berliner Vertrag 1878 außer der vollen Souve-
ränität einen erheblichen Gebietszuwachs, der dem Lande endlich den
Zugang zum Meer (Antivari - Dulcigno) öffnete. Eine Verfassung wurie
1905 eingeführt.
Gasthäuser gibt es nur in den größeren Orten, im übrigen ist man
auf Gastfreundschaft angewiesen, die man durch ein entsprechendes Geld-
geschenk vergütet (Empfehlungen angenehm).
Ein Paß ist für Montenegro nicht nötig, aber angenehm, erforderlich ist
er für Skutari. — Geld: Kupferstücke zu 1 (jedna) Para (= 1 Heller) und
2 (dwije) Para; Nickelstücke zu 10 (desset) und 20 (dwadesset) Para; Silber-
stücke zu 1 (jedan) P erper (= 1 Krone), 2 (dwa)und 5 (pet) Perpera ; Goldstücke
zu 10, 20, 100 Perpera. Österreichisches Geld wird überall angenommen.
— Post- und Telegraphenbureaus gibt es nur in größeren Orten;
Briefe nach Österreich sind billiger als nach anderen Ländern und kosten
10 Para. Postkarte 5 u. 10 Para.
Die prächtige *Straße nach Cetinje verläßt Cattaro (S. 400) im
S. hei der Porta Gordicchio und führt an dem Dorf Skaljari vorbei
in dem schönen, mit Eichenwald bestandenen Tal anfangs gerade,
später in Windungen nnd immer neue Blicke anf die Bocche bietend
hinauf zum (3/4 St. Fahrens) Fort Trinith (231m). Hier Straßen-
teilung: geradeaus durch die Zupa nach Budua (S. 400), r. nach
Teodo, an der gleichnam. Bai (S. 399). Wir folgen der Straße 1.
unter dem Fort Gorazda hin, erst in s., dann in ö. Richtung, über
den Wildbach Zverinjdk. Von der Ausbiegung (467m) stets steigend
in vielen Windungen an dem (IV4 St.) Hause eines Straßenauf-
sehers (622m) vorüber zur (3/4 St.) montenegrinischen Grenze
(904m), durch eine Reihe Pflastersteine quer über die Straße be-
zeichnet. Auf dem ganzen Wege überraschende """Aussichten auf
die wie ein Landsee erscheinenden Bocche, überragt n. vom Orjen
(S. 416), n.w. das Adriatische Meer: eine der großartigsten Land-
schaften in Europa.
Die Straße führt weiter durch Karstgegend über (74 St.) das
nach Cetinje. MONTENEGRO. 71. Route. 403
Wachthaus Krstac (963m; 3 St. s. der S. 404 gen. Lovcen) nach
(Va St.) Njegus (882m; Qr.-H. Niegosh, Z. 3 K, bescheiden, nicht
hillig), dem Stammsitz des Herrscherhauses, mit 1900 Einwohnern;
1. -von der Straße das Landhans des Königs. Zolldurchsuchung.
Von Njegus zieht sich der Fahrweg ö. in Windungen hinauf
zur Paßhöhe (1274m); oben überraschender *Blick auf die Gebirgs-
ketten im NO. nach Niksic zu und s. auf den Skutari-See und die
albanischen Alpen; r. der Lovcen. Dann südl. abwärts, Bald er-
blickt man die roten Dächer der Häuser von Cetinje in grünem
Talkessel. Bei Bajce beginnt der angebaute Talboden. Nach 2y2-
3 St. Fahrens (von Njegus) erreicht man
Cetinje. — Gasth. : Grand- Hotel (Vuko Vuletii; PI. a), am südöstl.
Ende der Stadt, 40 Z. zu 3-6, F. 1.20, G. 4, M. 5, P. 14-18 Z, gute Küche;
Rein wein (PI. b), 10 Z. zu 3, M. 3üT, einfach. — Post und Telegraph im
Ministerialgebäude (PI. 2)...— Gesandtschaften von Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Italien, Österreich-Ungarn, Rußland, der Türkei u. a. —
Zigaretten (Monopol) 4 Para und mehr das Stück. — Waffen, Kostüme u. a.
bei Risto Miskovic und Spaso Mihaljevic, Katunska ulica, zunächst der
Dvorska ulica.
Erklärung der Zählen auf dem Plan (S. 399): 1. Bank von Montenegro;
la. Biljarda; 2. Ministerialgebäude; Gesandtschaften: 2a. deutsche, 2b.
englische, 3. franz., 4. österr.-ungar., 5. russ., 6. türk. ; 7. Grabdenkmal
Danilo's I. ; 8. Hofkapelle; 9. Kaserne; 10. Krankenhaus; 11. Mädcheninsti-
tut; 12. Marslall; 13. Mutter Gottes-Kloster; 14. Palais des Kronprinzen;
15. Palais des Königs; 16. Tablja; 17. Zetski dorn.
Cetinje (672m), mit 5300 Einw., die Hauptstadt Montenegros,
Residenz des Königs und Sitz der Regierung, macht den Eindruck
einer kleinen sauberen Landstadt und hat keine Merkwürdigkeiten
im touristischen Sinne, fesselt aber überall durch originelle Er-
scheinungen. Zur Besichtigung der Hauptsachen genügen vielleicht
2 St., jedoch wird man, um das montenegrinische Leben kennen
zu lernen, auch einen Tag angenehm verbringen können.
Von Cattaro kommend, fährt man durch die den Ort von NW.
nach SO. durchziehende Hauptstraße, die Katunska ulica.
An ihrem Ende das russische Mädcheninstitut (PI. 11); etwas weiter
1. der Stadtgarten (Sonnt, nachm. häufig Musik), r. das Palais des
Kronprinzen (PI. 14).
Wir wenden uns vom Stadtgarten zurück auf die Hauptstraße
und gelangen 1. in die D v ör s k a ulica, an der r. das Haus des
Prinzen Mirko, 1. das Neue Palais des Königs (PI. 15, unzugäng-
lich); davor Wachen in ihrer kleidsamen Tracht. Nahebei die
Hofkapelle (PI. 8) und der Alte Palast, auch Biljarda genannt
(PI. la), jetzt Gymnasium. N. das Ministerialgebäude (Fl. 2), in
dem auch die 1905 eingeführte Volksvertretung (Sküpschtina) tagt
(61 Mitglieder) und das Post- und Telegraphenamt untergebracht ist.
S.w. hinter dem Alten Palais liegt das von einem viereckigen Turm
(Kula) beherrschte Mutter Gottes - Kloster (PI. 13), mit kleiner
Kirche ; r. vor dem Ikonostas der Sarkophag des h. Peter Petrovic
(f 1830), des Begründers der jetzigen Dynastie. Außen an der
404 Route 71. MONTENEGRO.
Kirche Gräber der Familien Njegos und Karageorgewitsch. N.w.
oberhalb des Klosters der runde Turm Tablja (PL 16), an dem
früher Türkenschädel befestigt wurden; s.w. das Grabdenkmal des
Fürsten Danilo I. (f 1735; PI. 7), mit vergoldeter Kuppel.
In der Baja Pivljanina ulica der Zetski dorn (PI. 17) und eine
Kapelle; hinter dieser ein Exerzierplatz, an dem die Kaserne und
eine kleine Kirche mit Felsengräbern. — Westl. vom Zetski dorn
der Marktplatz (Markttage Mo., Mi. und Fr.).
An der vom N.-Ende der Ivan begova ulica östl. langsam an-
steigenden Straße nach Rijeka (s. unten) das (*/2 St.) Belvedere
(780m ; Cafe), ein Steinhäuschen mit prachtvoller * Aussicht auf
den Skutari-See, die albanischen Alpen (Proklete göre „verfluchte
Berge", die Bebii montes der Römer) und die Berge bei Antivari.
20 Min. weiter, bei Lipa, eine Tropfsteingrotte.
Sehr lohnend ist die Fahrt von Cetinje nach (16km) Rijeka (Wagen
hin und zurück 20 K; Hinfahrt IV2, Rückfahrt 2V2 St. ; Reitpferd 7 K).
Auch Motorpost tägl. von Cetinje über Rijeka (4 K) nach Podgorica in 3 St.
für 8 K und von da nach Niksic in 4 St. für 8 E. Die Straße führt vom
Belvedere (s. oben) durch Karstgegend in Kehren hinab ; tief unten der
üppige Talkessel von Dobrskoselo mit dem gleichnam. Ort (364m); dann
durch ein, enges Tal nach dem an der Rijeka gelegenen Rijeka (22m; Gasth.
bei Milo Cakic), das in der Hauptsache aus einer langeD, am Fluß sich hin-
ziehenden Straße besteht (1600 Einw.). Südl. oberhalb Reste der alten
Festung Rijekigrad. Von Rijeka fährt werktags ein Dampfboot in 8 St. für
15 K (Barke in 15 St. für 25 K) über den Skutari-See, mit Halt in Virpazar
(S. 401; 9 K) und Plavnica, nach Skuiari (S. 401). — Westl. von Cetinje der
lovcen (1759m), mit weiter herrlicher Aussicht und der Grabkapelle des
Wladika Peter II. (S. 402) ; Besteigung nur mit Erlaubnis des Kriegsministe-
riums ; 5 St. mit Führer; zu Pferde bis zum Fuß des Berges in 3 St. (10 K
hin und zurück oder weiter nach Njegus) oder mit der Automobilpost
nach Krstac (S. 403); Proviant mitnehmen.
29km n.ö. (Fahrstraße; Motorpost s. oben) von Bijeka das Städtchen
Podgorica (Hot. Europa), an der Moraca (S. 401), mit 10000 Einw. ; in Duklja,
5km n. (Fahrstraße), hat man die Ruinen einer Römeratadt bloßgelegt
(Docleaf). Die Straße (Motorpost s. oben) führt weiter über Spuz, Dani-
lovgrad und Bogetici (von wo man ö. in 2 St. das interessante Kloster
Ostrog besuchen kann) nach (52km) Niksic (Hot. Amerika), Stadt und
Festung mit 5000 Einwohnern.
405
VIII. BOSNIEN UND DIE HERZEGOWINA.
Route Seite
Geschichtliches. Reiseplan usw. 405
72. Von Bosnisch-Brod nach Sarajevo 407
Von Doboj nach Tuzla. Von Tuzla nach Zwornik 407.
73. Von Sarajevo über Mostar nach Gravosa (Ragusa) 412
Von Jablanica nach Bugojno 413. — Von Mostar nach
Avtovac 415. — Von Hum nach Trebinje 416.
74. Von Sarajevo nach Vardiste oder nach Uvac . . 417
Rogatira 417. — Von Ustipraca nach Foca und Gacko ;
nach Metalka 117/3.
75. Von (Agram) Doberlin üher Novi nach Banjaluka
und über Travnik nach Sarajevo 419
Von Novi nach Ogulin. Kljuc 418/20. — Bugojno 422.
Über die Geographie des Landes s. S. xxiv ff., xxxtn ff. — Vgl.
die Karte vor dem Titel ; Übersichtsblatt der Sonderkarten s. S. 377.
Geschichtliches. DieUrbewohner Bosniens waren Thraker, die in
der Folge von den Illyriern und Kelten aufgenommen wurden. In die Ge-
schichte tritt Bosnien erst in römischer Zeit ein (34 vor Chr.), und zwar in
engster Verbindung mit Dalmatien. Die römische Herrschaft in diesen
Landen wurde wiederholt durch die Einfälle der Germanen erschüttert
und Ende des iv. Jahrh. vernichtet. Im Beginn des vn. Jahrh. erfolgte
die Einwanderung der Kroaten und Serben: sie wurden um 880 durch
Schüler der slawischen Apostel Gyrill und Method dem Christentum ge-
wonnen, während der Südwesten dasselbe bereits unter Justinian I. (527-65)
angenommen hatte. Seit 940 wurde Bosnien von Fürsten (Banen) regiert,
die späterden ungarischen Königen lehnspflichtig waren. Vom xn. Jahrh.
bis zur Türkenherrschaft hatte die dualistisch -manichäi sehe Sekte der
Bogumilen zahlreiche Anbänger. Im J. 1377 nahm der damalige Ban den
Königstitel als Stephan Tcrtko I. an. Unter dessen achtem Nachfolger,
Stephan Tomaschewitsch, wurde Bosnien durch Sultan Mohammed II. erobert
(1463). Im J. 1528 wurde auch das Banat Jajce, 1592 der n.w. Teil Bosniens
dem türkischen Reiche einverleibt. Bosnien spielte seitdem nur als Schau-
platz kriegerischer Ereignisse eine Rolle, namentlich in den langdauern-
den Kämpfen Österreichs gegen die Türkei, denen erst der Friede von
Sistowa (1791) ein Ziel setzte. Doch erfreute sich das Land selten längerer
Ruhe; der Druck der türkischen Herrschaft trieb die christlichen Bewohner
wiederholt zu Aufständen. Der russisch-türkische Krieg von 1878 berührte
Bosnien nicht unmittelbar; auf dem Berliner Kongreß wurde Österreich-
Ungarn gestattet, Bosnien und die Herzegowina zu besetzen. Der Einmarsch
der österr.-ung. Truppen, unter dem Oberbefehl des Feldzeugmeisters Frhm.
v. Philippovich, erfolgte am 30. Juli 1S78, doch bedurfte es monatelanger
Kämpfe, bis das Land unterworfen war. Am 5. Okt. 1908 wurden Bosnien
und die Herzegowina der Monarchie als gemeinsamer Besitz einverleibt.
Reiseplan. Die beste Jahreszeit für eine Reise nach Bosnien und
der Herzegowina sind die Monate Mai, Juni und September ; im Juli und
August ist in der Herzegowina (aber nicht in Bosnien) die Hitze oft drückend.
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 26
406 BOSNIEN.
Der orientalische Charakter der Ortschaften ist vortrefflich erhalten ge-
blieben. 1. Tag von Agram nach Banjaluka (R. 75); 2. Tag mit Motorpost
oder Wagen nach Jajce (S. 420/21) ; 3. Tag Jajce und die Pliva-Seen; 4. Tag
mit der Bahn nach Sarajevo; 5. und 6. Tag Sarajevo (S. 408); 7. Tag mit der
Bahn nach Bosnisch-Brod (S. 408/7) oder 7. Tag mit der Bahn nach Mostar
(S. 414; Bunaqnelle); 8. Tag mit der Bahn nach Ragusa (R. 73). Auch die
Eisenbahnfahrt von Sarajevo nach Visegrad (S. 419) ist sehr lohnend. —
Die Motorpost von Banjaluka nach Jajce hat zwölf Plätze; die Post-
icagen auf den übrigen Strecken haben gewöhnlich nur zwei Plätze. Bei
größeren Ausflügen (vgl. aber R. 74) miete man besser einen Wagen (16-20 Ä'
tägl. und dem Kutscher ein Trinkgeld von etwa 1 K tägl.). — Ein gut orga-
nisiertes Gendarmerie-Korps sorgt für die Sicherheit des Landes.
Gasthäuser. In Sarajevo, Ilidze, Mostar, Banjaluka, Jajce u. a. O.,
wo sich Landesbehörden befinden und Garnison liegt, findet man gute
Gasthäuser mit mäßigen Preisen. Abseits der Poststraßen ist man auf die
einfachen aber sauberen Gendarmerie-Kasernen angewiesen.
Paß. Für Bosnien ist ein Paß oder eine Paßkarte nicht notwendig,
aber angenehm. — Bosnien hat eigene Briefmarken.
Sprache. Landessprache ist das Serbo- Kroatische, das der südöst-
lichen Gruppe der slawischen Sprachen angehört, jedoch mit türkischen
Wörtern stark durchsetzt ist. Die Beamten, die Gastwirte und fast alle
Kaufleute in den größeren Orten sprechen deutsch. — Als Anhalt für die
richtige Aussprache der Ortsnamen diene, daß c = tz, 6 = tj , c = tsch,
s immer scharf, s = seh, z weich = s, z = franz. j gesprochen wird. Einige
häufig vorkommende Wörter sind: gosliona Gasthaus, kuca Haus , ulaz
Eingang, izlaz Ausgang, zahod (slaw.), cenifa (türk.) Klosett, krevet Bett,
svjetlo Licht, svijeca Kerze, vatra Feuer, kruh Brot, mlijeko Milch, vino
Wein , kava Kaffee , kavana Kaffeehaus , rakija Schnaps , pivo Bier, voda
Wasser, sljive Pflaumen, jaja Eier, meso Fleisch, riba Fisch, sir Käse,
sol Salz, noz Messer, viljuska Gabel, boca Flasche, casa Glas, srebro Silber,
zlalo Gold, skupo zu teuer, jutro, sutra Morgen, dan Tag, vecer Abend,
ulica Straße, put Weg (führen Sie mich nach X vodPe meu X), erkva Kirche,
kula Turm, dzamija Moschee, gora, brdo oder brijeg Berg, planina Alpe,
dol, dolina Tal, potok Bach, rijeka Fluß, most, cuprija Brücke, ostrvo Insel,
hamal Lastträger, konj Pferd, mazga Maultier, kola Wagen, po'sta Postamt ;
drvo Baum, suma Wald, kisa Regen; — desno rechts, Ujevo links, pod unter,
od von, za hinter, blizo nahe, daleko weit, kasno spät, dobro gut, pol halb,
kako wie, je ist, da ja, ne nein; mali klein, veliki groß, visok hoch, gornji
obere, donji untere ; — jedan 1, dva, tri, cetiri, pet, sest, sedam, osam, devet,
deset, jedanaest, dvanaest 2-12, petnaesl 15, dvadeset 20, dvadeset i jedan 21,
rideset 30, pedeset 50, slo, stotina 100, hiljada 1000.
Ausführliche Angaben über Bosnien enthalten:
Hörnes, Dinarische Wanderungen. Wien 1893.
Österr.-ung. Monarchie in Wort und Bild; Bosnien u. Hercegovina, Wien 1901.
Renner, Durch Bosnien und Hercegovina. Berlin 1897.
4Ö7
72. Von Bosnisch-Brod nach Sarajevo.
Von Agram nach Bosnisch -Brod, 211km, ungar. Staatsbahn
über Sissek und Sunja, Schnellzug in 4 St. ; bis Sarajevo in 16 St. — Von
Budapest nach Bosnisch-Brod, 380km, Staatsbahn über Maria-
Theresiopel und Dalja in 8 St. 5 bis Sarajevo in 18 St.
In Bosnisch-Brod müssen die Reisenden auf die schmalspurige Landes-
bahn umsteigen. Von Bosnisch-Brod nach S araj evo, 269km in
9-11 St. für 21.52, 16.14, 10.76 K.
Bosnisch-Brod (Bahnrest.) s. S.510. 5km Sijekovac, an der Save.
Die Landesbahn verläßt die Save und wendet sich südl. an der TJkrina
aufwärts nach (25km) Derventa (113m), Städtchen mit 5400 Einw.
— Weiter in großen Kehren ansteigend über (36km) Vrhovi nach
(49km) Lupljanica, auf dem Sattel der Krnin planina (296m), dann
an (60km) Velika vorbei hinab nach (71km) Kotorsko (135m) im Tal
der Bosna, der die Bahn bis Sarajevo folgt. — 84km Doboj (151m ;
Bahnrest.; Gasth. : Streite, beim Bahnhof, 29 Z. zu 2 ÜT80), Städtchen
mit 3400 Einw. an der Mündung der Spreca (1.) in die Bosna. R.
auf einem Felskegel die Ruinen einer Feste, die 1697 vom Prinzen
Eugen von Savoyen genommen wurde.
Von Doboj nach Tuzla, 62km, Eisenbahn in 3 St. Die Bahn
überschreitet die Bosna und führt im Spreca-Tal aufwärts. — 18km Kara-
novac. Zweigbahn nordöstl. nach (5km) Gracanica (180m; Gasth.: Sokol),
Städtchen mit 4200 Einw. und der Burgruine Sokolgrad (1 St. n.). —
28km Bosansko-Petrovo&elo. 9km s.o. das alte serb. -orthodoxe Kloster Ozren. —
Jenseit (45km) Puracic in das Tal der Jala. — 62km Tuzla (235m; Hot.
Bristol, 52 Z. zu 3-5 K; Grand- Botel), Kreisstadt von 12400 Einw., mit großen
Braunkohlengruben, Ammoniak- und Spiritusfabrik. Eine Verlängerung
der Bahn führt zur (5km) Saline Simin Han.
Von Tuzla nach Zwornik, 54km, Post tägl. in 7 St. für 8 £"64.
— Tuzla s. oben. Die Straße berührt Simin Han (s. oben) und führt dann
s.o. weiter über (27km) Kalesia und (38km) Han Zapardi, zuletzt in
Kehren nach (54km) Zwornik (135m; Gasth.: Stadt Wien, Z. 2-3 K), lang-
gestrecktes Städtchen mit 3200 Einw. in hübscher Lage an der Drina,
dem Grenzfluß zwischen Bosnien und Serbien. Am S.-Ende des Ortes die
alte Zitadelle. Post nach (47km) Vlasenica (S. 417). — Südöstl. führt von
Zwornik eine Fahrstraße (Post in 7 St. für 8 K 48) nach (53km) Srebrenica
(370m; Gasth. Osatica), mit 1600 Einw., von einer Burgruine überragt.
Zahlreiche Mineralquellen. In der Nähe lag das römische Domavia.
Bei (85km) üsora, mit Zuckerfabrik, zweigt eine Waldbahn
westl. in das Usoratal ab. Die Bahn tritt auf das r. Ufer der Bosna,
bei (109km) Maglaj (175m), Städtchen mit der Kursumli-Moschee
(xv. Jahrh.; 1900 neu ausgemalt) und altem Kastell, am Fuß des
Berges Ozren malerisch gelegen, wieder auf das linke. — Das Tal ver-
engt sich; die Bahn umzieht in großen Windungen die von W. her
sich vorschiebenden Waldhöhen und tritt in den von schroffen Fel-
sen eingeschlossenen Engpaß von (145km) Zepce (245m), 1697 vom
Prinzen Eugen erstürmt. Hier wieder aufs rechte Ufer; 159km
BegovEan (r.oben Golubinje~); dann auf einer von der Bosna umflos-
senen Landzunge die alte Feste (176km) Vranduk, malerisch ge-
legen. — 190km Zenica (327m; Bahnrest., gut), mit 7200 Einw. ,
Steinkohlengruben, Eisenwerk, und Landes-Zentralstrafanstalt. —
408 Route 72. SARAJEVO.
205km Lasva (359m ; Bahnrest.). Zweigbahn nach Jajce s. S. 422/1 .
— 219km Kakanj, mit Kohlengrube. 3km vom Bahnhof ist Zgosda
Donja, mit einem schönen Bogumilen-Grabdenkmal (vgl. S. 405). —
223km Catici. 12km n.ö. im Tal der Trstivnica das große im xrv.Jahrh.
gegründete Franziskanerkloster Sutjeska nnd die Reste der Königs-
burg Bobovac. — 238km Visoko (420m), mit 4100 Einw. und
bedeutenden Gerbereien. Post in l!/2 St. s.w. nach dem (14km)
Sauerbrunnen Kiseljak (470m ; Gasth. Schwab). — 245km Podlu-
govi (445m; Bahnrest.). Zweigbahn nach (28km) Vares (828m;
Werkhotel, 5 Z. zu 2 JT), mit Eisenwerk. — Bei (252km) Vogosca
(470m) beginnt das über 3/4 St. breite Sarajevsko polje. — 254km
Semizovac. Industriebahn n.ö. nach (23km) Cevljanovici, mit Man-
ganbergwerk. — 269km Sarajevo.
Sarajevo.
Der Hauptbahnhof (PI. B C4), Kopfstation, liegt 3kmwe8tl. vom Basar
(PI. H 3). Elektrische Straßenbahn s. unten. Fiaker in die Stadt 2E, nachts
2E 40 ; Gepäck 40 h. — Bahnhof Bistrik (PI. H 4) der Bahn nach Vardiste
und Uvac, an der S.-Seite der Stadt. — Bahnhof der Lokalbahn nach Ilidze
(PL E 3; S. 411) zwischen Hauptbahnhof und Stadt.
Gasthöfe: *H. Europe (PL a: H3), Fr anie Josipa Ulica 40, mit elektr.
Licht und Zentralheizung, 120 Z. zu 3-6, Omn. 1 E; H. Zentral (Pl.b: H3),
Franje Josipa TJlica 55, Z. 2.70-4.30 K, gelobt; H.Royal (PL c: E3),
Gornja Hiseta 11, 26 Z. von 3 E 50 an. — Gasthöfe in Ilidze s. S. 411.
Restaurants: H. Europe, H. Zentral, s. oben; Vereinshaus (PL 11 : G 3),
mit Hofgarten und gutem Restaurant; Friedrich, Jeftanovica Ulica3 (PL H3);
Walits, an der W.-Seite des Basars (PL H 3).
Cafes : H. Europe, H. Zentral, s. oben ; Gzezner, Gemalusa TJlica 134, gegen-
über der Landesbank (PI. G3); Tabory, Ferhardija Ulica (PL GH 3); Ma-
rienhof, gegenüber der Tabakfabrik (PL E 3, 4).
Militäk-Kasino (PL G 3), Franje Josipa TJlica, Einführung erforderlich.
— Vereinshaus (s. oben), mit dem Herrenklub (Einführung nötig).
Fiaker: erste 1/a St. IE, jede weitere tyi St. 50 h; nachts (11-5 bzw.
10-6 Uhr) 1/t mehr; ganzer Tag 16 E. — Elektrische Straßenbahnen: vom
Bahnhof (PL B C 4) vorbei an der Tabakfabrik (PL E 3, 4; unweit der
Bahnhof für Ilidze) bis zur Kathedrale (PI. H 3), alle 15 Min., sowie zur
Abfahrt und Ankunft der Züge ; von der Tabakfabrik den Kai entlang zum
Rathaus (PL 13).
Hauptpost (PL 8: G 3), Appel-Kai. — Deutsches Generalkonsulat.
Bäder (banje) : Ghazi-Isabeg-Bad (PL 4), Ecke der Careva und Bistrik
Ulica, gut; Türkisches Bad (PL 10), d. i. Schwitzbad mit sanfter Massage
(2 E) , Öemalusa TJlica 94.
Kaufläden, die größten im östl. Teil der Franje Josipa Ulica (PI. G H 3).
Metall- und eingelegte Holzarbeiten in dem landesärar. Eunstgewerbe- Atelier
(PL 2: G 3; Besichtigung täglich außer Freitags 8-12, 2-6 Uhr), äljivina
Ulica 4. Webereien (Bez, d.i. bosnische Leinwand), Stickereien in der lan-
desärar. Bezweberei und Stickerei, Verkaufslokal Bistrik Ulica 9 II. Stock
(Pl.H 3, 4); Teppiche in der landesärar. Teppich- Weberei (PL 9 : H 3), Bistrik
Ulica 9 : Besichtigung der Werkstatt werktags 7-12, li/2-6Uhr, Festt. 8-12 Uhr,
So. geschlossen. — Metallarbeiten, Stickereien, Rosenöl usw. bei Elias
B. Eabilio, Ecke Franje Josipa Ulica und Rudolfova Ulica (PL G H 3).
Bei beschränkter Zeit: Besuch des Basars und der Eusrev-Beg-
Moschee, des Landesmuseums und der ärar. Werkstätten, Besteigung des
Eastells (am Rathaus vorbei), Ausflug zur Ziegenbrücke, Eoseva-Tal, Miljeviii,
usw. Man verlege seinen Besuch auf die erste Hälfte der Woche (wo-
möglich Mittwoch, weil dann Markt ist) ; Fr., Sa., So. ist die Stadt wegen der
SARAJEVO, 72. Route. 409
islamitischen, jüdischen und christlichen Feiertage weniger belebt. —
Fremdenführer, den man sich vom Gastwirt bezeichnen läßt, 80 h die
Stunde. Bei größeren Ausflügen empfiehlt es sich, beim Bosnisch-herzego-
winischen Touristenklub in Sarajevo Erkundigungen einzuholen.
Sarajevo (ö37-682m), spr. Sarajewo, die Hauptstadt von Bos-
nien, Sitz der Landesbehörden , eines Generaltruppeninspektors,
des Korpskommandos des 15. Armeekorps, eines röm.-kathol. Erz-
bischofs, eines serbisch- orthodoxen Metropoliten und des mos-
lemischen Reis - ül - Ulema , mit 51 900 Einw. (18500 Moslems,
6400 Juden) und einer Garnison von über 5000 Mann , liegt in
einem engen, von der Miljacka durchfiossenen Tal, am Fuß und
Abhang bis zu 1600m aufsteigender z. T. bewaldeter Höhen. Die
zahlreichen Minarette und die kleinen, gartenumgebenen Häuser
der weit ausgedehnten Stadt (Umfang 9km, Flächeninhalt 3,5qkm)
bieten einen sehr malerischen Anblick. Den Fluß, der dicht ober-
halb der Stadt in einer tiefen Schlucht das Gebirge durchbricht,
überschreiten mehrere Brücken. Die Straßen am Fluß werden vor-
wiegend von Serben, Katholiken, Jaden und der eingewanderten
Bevölkerung bewohnt, während die Moslems mehr am Abhang der
Berge ihre Wohnsitze haben.
Zwischen dem Bahnhof (Pl.B C4) und der Stadt 1. Militärkaser-
nen (PL CD 3). R. das
*Landesmusetim (PI. D 4), 1908-12 nach Plänen von Paftk er-
baut. Es besteht aus sechs Gebäuden, die einen botanischen Garten
umschließen. Freier Zutritt Fr. Sa. So. 9-1 Uhr, für Fremde zu den
gleichen Stunden auch an den anderen Tagen. Eingang an der
N.-Seite. Intendant: C. Hörmann, der eigentliche Gründer der
Sammlungen.
L. vom Eingang die vorgeschichtliche Sammlung: Nekropolenfunde aus
Glasinac (S. 417); neolithische Funde aus Butmir bei llidze und aus Klakar
bei Bosnisch-Brod; Pfahlbaufunde aus Dolina bei Bosnisch- Gradisca. —
B. vom Eingang die Altertümer -Sammlung : kleinere Bronzen, Mosaiken, das
reiche Lapidarium (u. a. Mithräum von Kernica, Funde aus dem römischen
Lager von Mogorjelo, S.416). — An der O.-Seite die ethnographischen Samm-
lungen. Im Erdgeschoß: Webereien, Stickereien, Kostüme, Hausgerät. Im
ersten Stock: 16 Originalzimmer mit Trachtenfiguren. Vor dem Gebäude
ein Bogumilenfriedhof (S. 405). — An der S.-Seite die naturwissenschaftlichen
Sammlungen, besonders aus den Balkanländern. — An der W. -Seite das
Verwaltungsgebäude, mit Fachbibliothek, Lesezimmer usw.
Weiterhin r., am Kreuzungspunkt der elektrischen Straßen-
bahnen, die staatliche Tabakfabrik (PI. E 3, 4; Besuch werktags,
außer mittags, auf Anfrage gestattet).
Die drei Hauptstraßen des Stadtteils am r. Ufer der Miljacka, die
Franz-Joseph-Straße {Franje Josipa^ ülica; PI. GH3), in der
die serb. -orthodoxe Kirche liegt, die Cemalusa-Straße (PI.
G H 3), mit der beachtenswerten alten serb. -orthodoxen Kirche (PI.
H 2), und dieFerhadija-Gasse (PL GH 3 ; an der N.-Seite die
Landesbank und eine Markthalle) führen zu dem *Basar {öarsija;
PI. H 3), dem Mittelpunkt des Handels- und Gewerbe-Verkehrs,
besonders Mittwochs belebt, wenn die Bewohner der Umgegend
410 Route 72. SARAJEVO.
von weit her hier zusammenströmen. Er bildet ein Gewirr von
mehr als 50 Gäßchen, die von Holzbnden mit dahinter liegenden
steinernen Magazinen eingefaßt sind. Schnster, Schneider, Grün-
zeughändler, Sattler, Kupferschmiede, Trödler, überhaupt jedes
Handwerk oder Gewerbe, haben ihre besondere Abteilung. Eigen-
tümlich sind die schönen Kupferwaren, die Silber-Filigranarbeiten,
die mit Gold- und Silberfäden durchwebte Leinwand und die
Teppiche (viele der sog. orientalischen Sachen stammen aus Öster-
reich).
Im westl. Teile des Basars steht die Husrev-Beg-Moschee (Begova
Dschamija; PI. 3), in der ersten Hälfte des xn. Jahrh. erbaut; die
Ausmalung der Vorhalle und des Innern ist modern. Eintritts-
karten 9-12 Uhr mittags unentgeltlich im Hause westl. gegenüber
(Nr. 25; im Hof r. 1 Treppe); dem Wächter 50 h für das Auf-
schließen der Moschee und die Überschuhe, die man vor demBe-
treten der Moschee anlegen muß. Im Vorhof ein schöner Brunnen,
für religiöse Waschungen unter einer alten Linde. Leichen der
Moslems werden hier kurze Zeit mit einem grünen Tuche bedeckt
ausgestellt; ein darauf liegender Turban ist das Zeichen für einen
Mann. Links neben der Moschee das Grabmal des Husrev Beg,
des Stifters der Moschee (dem Wächter für das Aufschließen
40-60 ä). Nördl. gegenüber der Moschee die alte Kursumli (d.i.
bleierne) Medrese (PI. H 3), eine höhere theologische Schule zur
Heranbildung von Hodzas.
Am Domplatz die 1889 geweihte röm.-kath. Kathedrale (PI. H 3),
mit zwei Türmen. — Unfern n. das röm.-kath. Priesterseminar (PI.
G H 2). 10 Min. weiter östl. die neue Scheriat- Schule (P1.H2), im
oriental. Stil, mit einem Säulenhof, eine Art Seminar für die Sche-
riatsrichter (Kadi). Von hier 5 Min. s.o., an der Miljacka, das Rat-
haus (Pl.I 3; der Portier führt; Trkg.), 1892-95 in maurisch-byzan-
tinischem Stil erbaut ; zu beachten der glasgedeckte Arkadenhof und
der Festsaal (z. Z. vom Landtag benutzt).
Nördl. von der Scheriat-Schule liegt die Sinan-Tekija (PI. H2;
durch die Sagrdzije Ulica zu erreichen), wo Donnerstag abend
nach 9 Uhr die heulenden Derwische ihren Zikr abhalten (Zutritt
nicht gestattet).
Am 1. Ufer der Miljacka liegt der Franz- Joseph- Platz mit der
Franz-Joseph-Kaserne (PI. H 3). Der Konak (PI. H 3) ist Sitz des
Landeschefs und Generaltruppeninspektors. Unweit s.w. die S. 408
gen. Teppichweberei. Am Flußufer erstreckt sich östl. die Kaiser-
straße ( Careva Ulica); am Anfang r. die Kaiser - Moschee (Careva
Dschamija; PI. H 3), aus dem Anf. des xvi. Jahrhunderts.
Unweit östl. von dem oben gen. Rathaus steigt eine Fahrstraße
(r. eine Flußbadeanstalt) in Windungen über dem Fluß hin zu dem
fast nur von Moslems bewohnten Kastell (PI. I K 2). Nach V4 St. ein
Torweg : r., vorbei au dem (1.) Sammelbecken der Wasserleitung
(626m), zu dem (5 Min.) Whs. zur romantischen Aussicht bei der
ILIDZE.
72. Route. 411
»j-Saxaje
Gelben Bastion; geradeaus zum (i/4 St.) Visegrader Tor (PL K 2;
dahinter zwei türkische Cafe's) und von hier r. nach der (V4 St.)
Weißen Bastion (682m; PL K3; Zutritt nicht gestattet); vom Pla-
teau hei der Bastion *prächtige Aussicht auf die Stadt, die Miljacka-
Schlucht, die steile Kapa (s. unten) und den Trebevic-Berg.
Mit Lokalhahn (l/2 St. für 25, 15 h, beim Schaffner 30, 20 Ä,
Rückfahrkarten auch hei den Schaffnern der Straßenhahn, 70,
50 h- Bahnhof s. S. 408) oder mit
Wagen (6 K) nach (11km) *Ilidze
(496m ; G-asth.: Austria, PL a, Bosna,
PL h, Hungaria, PI. c, alle drei dem
Staat gehörig, gut, zusammen mit
120 Z. zu 3.50-5.50 K, im Winter
geschlossen; Hot. Igman, PL d), mit
radioaktiven schwefelhaltigen Ther-
malquellen (58° C), vorzüglichen
Badeeinrichtungen (Bad 1-1 K 50,
auch Schwimmbad) und schönen An-
lagen, an der Zeljeznica hübsch ge-
legen. Wettrennen alljährlich im
Juni. — Yom Bahnhof Bad-Ilidze
führt eine Allee s.w. (nachm. Gesell-
schaftswagen in 20 Min., 30 h die
Person, Automobil 50 h die Person),
zur (2,5km) *Bosnaquelle (türki-
sches Kaffeehaus, Restaurant Schu-
bert); Aussichtsturm und eine Fisch-
zuchtanstalt. Die Bosna entspringt am
Fuß des bewaldeten Igman (1248m)
in mehreren Armen und erlangt
wenige hundert Schritt vom Ur-
sprung schon eine Breite von über
30m. Reitweg zur Alpenweide Ve-
liko polj e auf dem Igman in 4 St. ;
Führer 7 K.
Ein lohnender Aus fing von 3 St. (Führer angenehm, 4 K) ist folgender:
am ö. Ende der Kaiserstraße (Careva ulica; PI. H I 3) entweder geradeaus
steil, oder r. auf der in Windungen ansteigenden Alifakovac-Straße all-
mählich bergan \ oben mehrere türk. Begräbnisplätze ; weiter am Maathaus
vorüber; nach 3/i St. erreicht man die sog. Ziegenbrücke (Kozija Cuprija),
die in einem um 1600 erbauten Bogen die Miljacka überschreitet. Nun
eine Strecke zurück, dann 1. auf Fußwegen steil hinan zur *Kapa (969m),
einem ehem. türk. Wachthaus, gegenüber dem Kastell, mit herrlicher
Aussicht, und steil in der Talrinne westl. bergab zur Stadt zurück (35 Min.").
In der Kolevo- Gasse (PI. F 2, 3) aufwärts, an dem Landesspital (PI. F 1)
und den christlichen Friedhöfen vorüber, zuletzt auf einer Brücke über den
Kosevo-Bach und bergan gelangt man in 20 Min. an eine Einsattelung
zwischen dem Kosevo-Tal und dem Susica-Tal, wo ein Kaffeehaus. Von
hier auf dem Kamm des Gorica-Rückens südl. schreitend, kommt man in
weiteren 20 Min. zu einem der schönsten * Aussichtspunkte in der TJm-
Hb»
Wagner 4 Be^es.ieipziÄ.
412 Route 72. TRESKAYICA.
gebung der Stadt. Hinab auf Fußwegen; oder zum Kaffeehaus zurück,
weiter in das Tal hinab und nach S. umbiegend in die Stadt O/2 St.).
Etwas weiter (Führer nötig) ist der Ausflug auf der steilen gepflasterten
Straße, die hinter der Franz-Joseph-Kaserne (PI. H 3) bergan führt, weiter
auf Fußwegen in IV2 St. zu den Häusern von Miljevici, mit weiter Aus-
sicht auf die Höhen des Trebevic, in das Lukavica-Tal und auf die Tres-
kavica und Bjelasnica. Rückweg an dem alten Friedhof der Spaniolen vorüber
zur Skender- Pascha-Brücke in die Stadt (im ganzen 3 St.J.
Beegtodeen (vgl. S. 409). — Auf den Trebevic (1629m; Touristenhaus,
9 Betten zu 3 K), 4 St. Reitweg ; Führer (bis zum Beginn der Kehren und für
den direkten Abstieg angenehm) oder Reitpferd 5 K\ auch neue Fahrstraße
von Protenjak über das Jägerhaus in 3V2 St. Vom Miljacka-Ufer durch die
Isevica Ulica (PI. H I 3), dann die erste Gasse 1. und durch die nächste
Gasse r. hinauf (WM. blau-rot-blau, dann weiß-rot-weiß), weiterhin bei
einer Pumpe r. und an einem türkischen Friedhof vorbei, der r. bleibt,
dann beim Wegweiser „Draguljac" die Kehren aufwärts. Vom Gipfel
schöne Fernsicht. — Zum 90m h. Skakavac Wasserfall (18km nördl ) zu Fuß
(Führer 5 K) oder besser zu Pferde in 4 St. — Durch das Kastell zum
Ean Vasin und weiter zur (2a/2 St.) Moscanicaquelle, mit dem Reservoir der
Sarajevoer Wasserleitung (Führer 4 K). — Von Ilidze (S. 411; Mundvorrat
mitnehmen; Führer 9 K) zu Fuß oder besser zu Pferd (11 E 20) über die
Bosnaquelle (WM. blau-rot) südl. in 9 St. auf die Bjelasnica (2067m;
s. unten); oben eine meteorologische Station, die auch "Unterkunft gewährt
(Bett 1 K 60), und gute Fernsicht. Abstieg nach Pazaric (s. unten) 4 St. —
Treskavica (2079m), 2 Tage, Mundvorrat von Sarajevo mitnehmen. Von
Sarajevo Post (6 K) südl. in 4 St. nach (36km) Trnovo (844m; Gasth. zum
Touristen, 3 Z. zu 2 ÜT), Dorf mit 500 Einw. und einer Bezirksexpositur,
wo Führer (1 Tag 3, 2 Tage 5 K) zu erfragen sind. Von da zu Fuß oder
zu Pferde (4 K tägl.) durch Wald über die (3 St.) Vratloscharte zur (1 St.)
Annahütte (nicht bewirtschaftet); weiter über den Ljupoc (1771m) und den
Oblik (1877m) zur (5 St.) Katharinenhütte (nicht bewirtschaftet; von hier
auf die Bjelasnica, s. oben, 6V2 St.) und auf den (1 St.) Barice (2079m),
die höchste Spitze der Treskavica, mit prächtiger Fernsicht. — Auf die
Gola Jahorina (1913m; unbewirtschaftete Schutzhütte; Proviant mitnehmen)
4 St. von Pale (S. 417).
Nach Pale s. S. 417.
73. Von Sarajevo über Mostar nach Gravosa (Ragusa).
303km. Bosn.-heezegow. Landesbahn (Schmalspur- und teilweise Zahn-
stangenbahn; von Uskoplje Österr. Staatsbabn) bis Mostar (145km) 4mal tägl.
in 6V4-8 St. für 11.76, 8.82, 5.83 JT. Von Mostar nach Gravosa (158km) 2mal
tägl. in 5-6 St. für 12.76, 9.62, 6.38 K (von Sarajevo nach Gravosa 24.36,
18.28, 12.18 K). Schöne, vielfach großartige Gebirgslandschaften. Aussicht
bis Konjica meist r. (hübsche Rückblicke), dann 1., von Jablanica kurze
Zeitr., dann wieder 1. — Man erkundige sich rechtzeitig wegen Dampfer-
anschluß in Gravosa.
Sarajevo s. S. 408. Die Bahn führt eine kurze Strecke neben
der Bahn nach Bosnisch -Brod (S. 408/7) her und wendet sich dann
1. ab über die Miljaeka nach (6km) Ilidze (3kmvlange Zweigbahn nach
dem gleichn.Bad, s. S. 411); hier über die Zeljeznica, bald darauf
über die Bosna, die 3km s.w. entspringt (s. S. 411). — Weiter am
Fuß des Igman (S. 411) nach der (10km) Häusergruppe Blazuj, an
Krizanje vorbei (r. Abzweigung der Straße nach Travnik, S. 422). —
17km Hadzici (558m) , mit Dampf Sägewerk. Weiter durch ein
schönes bewaldetes Tal aufwärts. — 24km Pazariö (644m). L. (s.)
die Bjelasnica (s. oben), in Ö1^ St. zu erreichen. — Nun über den
/ oYcujahjao |^r^~t
YVöl/ice-
.Lüsinska.
Luk^b ;„
ilakMensaileL
IDliP
;V--jO'— •. — - — ;^^~~ — ^y ,4K^
Inad
JKBSEm*
,'2ä£0 •
jeaä f° ....... :-: Vrsocica . .$«S$
JUriLsäca. ,'•' Jlaj-ei
*i&&w
B^p^^AiH^^^^'l^i -'^Ä^Äfc jf^&Ä 7^Z*£i
Tma?
= &s — «&— i,Xtecka
U Lism Äask(j£ä&-
Görani ''
t Jabuka \ •• Sebwjca.
Selkavo
Yk.Sljeme ,^£5^' Jl^ablanjca- i OraJwrica
i<
1GO-S
Kozrafc -jh PjesevttF
RecicciTk. iziö
PI.
£jela-grn
Ditifici
&28 ^ &VÖGVZCO? .. J|£Z V~ ~ 2982
^/ '-/-, Grahotäa. • -. Y Prenj TkiEapa. BarasnixA ^«k&J
I Tia^va; ., *l>>, Osoba* J^f*™^
Lirpoglctv ^,
Barctckö -
|eaero ;-•
1<r&iv, 'Stat.Dni
P^-^i
'-yf&
KamcTtac
Brlin
trlan
\BrhrxccL \ ^m/''
es S iCrnjap .*v
.XLOO
^ . . Otrlirl
Jlami r Obalj !
'jpQdgorani
r&lju$a Bidit*. >'!.-..-...
GrrUßradac 9 \ n„m„ v,- StatM^^Lisani .---- o «a2
=4=^^^-. Jnezpoh'e \ ' PWü-nicctf., fly /~^^l&di Plocnwvk.
>mk,' "V, ;-'--Q.
--^z.
■^ ^ Podwcdge
Gorüjjci,--..^
; v IJ-trcL Moorbad ' -"^N ^ yllVa! ^-WSv-i/uar
Lisac
Lakai
...->< ^.Sri /jpg rina** fif x
tcä, JW Saiudbl- %"*\ i ***
4^ ^°-> ;-r~'i"-- >f ,~r i
Toxa/ucas jogg ;.p? i ^ so-, ^ilfe
' z-ws Jäfoezorici i
FaZeftcio \
E^fc T& JE ^k '^%
;~> -Siarasmca i ...
Karolinen/
a4 Sattel 7
Frrdinfüi
: . DeTjeliac^, A Pj JrupaB
'•spä "brdo V / .^*. ^
s& . >^ ----- /*"
{' ^V^ jfc--- J<M7 i N ,- — i S .
g .«23. _ . ©--'-i -,::.-. ijtS- Ä .. »-*' °;-X.._,.
^»> r'S/edfna'
*l \ 17 SS, ! -. '-„ '. •' .V (." ''
'•'-13.13
Götxj JaJ^ortna
Jwio^fÄi^ oSa2ria
.3ii7S
*Trnoto
Eavei
1893
[ Igrist<
Toiakorix.
c '■ > -Jabiika J
orrpeca ^-ft? J-
Tokolj
itin&
\Kolun
niccL s~\ .Mao Büpnonci /: -wer
^30.72. ,aHZiÜ¥ira»n--rr. J ,
jlarice,-- ÄÄrte ; v\ass r
^ Tüaa» *»» ife£H !*-
T \ WjTf^ ?
C- " _ =i öV€r(&J } _ q v-
£ Jasuiok? Muäcag$Kq4
'■. f'O— ' "^
~v_>-^— -^ ?v 'y;' Daniela
^avuojctvorjp / i—J> ffhali 12S3 ■-' '^LCUTla-^ ~~^~~-^ /-&*
Janjin?».
Ssgfc&u.
') ' Gohiiici
Zakmufi
.... V<5
Unouwir
tj'elinti^''
JEfiaaS
ßcetkovic
L
l: 200.000
'\ ,873 -^■-'••- Yt^^t"^ .■'.-:*' ;- ,0^j-
JABLANICA. 73. Route. 413
Sattel von Vüovac (703m) nach (32km) Tatein (645m), an der Le-
penica, mit Dampfsägewerk. W. die Honen der Bitovnja.
Bei Tarcin beginnt der Anstieg zur Ivan Planina, einem Quer-
riegel, der das Lepenica-Tal von dem der Narenta scheidet. Die Bahn
ist auf dieser Strecke als Adhäsionsbahn mit eingelegten Zahnstangen-
Strecken (zwischen Tarcin und Konjica sechs, mit einer Gesamt-
länge von 18,8km) gebaut. — Bei (37km) Rastelica (700m) beginnt
der schärfere Anstieg zur (39km) Stat. Ivan (876m 5 Bahnrest.). —
Die Bahn durchbricht unmittelbar hinter der Station den Rücken
der Ivan Planina (1012m), Wasserscheide zwischen dem Schwarzen
und dem Adriatischen Meer, zugleich Grenze zwischen Bosnien und
der Herzegowina, mittels eines 648m 1. Tunnels und senkt sich dann
in Kehren scharf bergab und durch einen Engpaß in das schöne
*Trescanica-Tal. 48km Bradina (754m). Vier Tunnels; gleich
hinter dem zweiten über die tiefe Lukasschlucht. — 55km Brgjani
(529m). Tunnel und eine große Kehre ; dann ein zweiter Tunnel. —
60km Podorosac (362m).
66km (1.) Konjic (279m; Bahnrest., mit zwei Z.), Bezirksort
(2400 moslemische Einw.) in eiuem malerischen Talkessel an der
Narenta (Forellen), über die eine alte türkische Steinbrücke führt.
Die Temperatur ist hier bereits im Durchschnitt 8° höher als in
Sarajevo. — 20km s., über Borke, der berg umschlossene Borke-
See (Boracko Jezero; 402m), 786m lang.
Weiter durch das tief eingeschnittene *Narenta-Tal, eingefaßt
vondenGebirgsstöcken(r.) Cvrsnica (s.unten)und Cabuljaplanina,
(1.) Prenj (S. 414), Porim und Velez (S. 414); der Fluß bleibt 1.
— 89km Rama (219m) , an der Mündung des (r.) gleichn. Tals.
Kurz vor Jablanica Eisenbrücke über die Doljankaschlucht.
96km Jablanica (198m ; landesärarisehes Gasthaus neben dem
Bahnhof, Z. 3-3.50 2T), mit 375 Einw., Militärstation mit Kaserne
r. oberhalb der Station. Vom Krstac, östl. in 1 St. auf gutem Wege
zu ersteigen, schöner Rundblick.
Beegtoüeen (Bergstock und Bergschuhe angenehm, von Hause mit-
zubringen; Mundvorrat nötig; Führer, 4 K tägl., durch den Wirt des
Gasthauses bestellen und bezahlen zu lassen). Auf die Prenj planina
(1916m-, Pferd hin u. zurück 8 2T) : südl. über den Ort Ologomica und die
(4 St.) Poldiruhe zur (2 St.) Schutzhütte Idahütte (1300m), von wo noch 2 St.
zur Spitze (weite Aussicht über die Berge der Herzegowina, von Montenegro
und Bosnien); Abstieg nach Jablanica 5 St. Von der Spitze Veliki Prenj
in 6 St. zur Maria-Theresia- Hütte; von hier in 7 St. nach Konjic oder in
672 St. nach Borke (s. oben). — Westl. auf das Plassa-Oebirge (Edelweiß;
ein Teil des Weges kann zu Pferde zurückgelegt werden, 8 -ffbin u. zurück) :
in 6V2 St. über die (41/2 St.) Schutzhütte zur Spitze der Veliko Sljeme (2100m) ;
Abstieg in 5 St. — Auf die Cvrsnica (2228m), den höchsten Berg der Herze-
gowina, über die unbewirtschaftete Bessyhütte, 9*/2 St.
Von Jablanica nach Bugojno , 74km, lohnender Ausflug. .Wagen
36 E. Fußgänger (2 Tage) übernachten am besten in Prozor; Mundvorrat
mitnehmen. Die Straße folgt bis diesseit Rama (s. oben) der Bahn und
führt dann im Bamatal nordwestl. aufwärts (auch Post von 'Rama nach
Prozor, 42T16). L. hat man die sanft abfallende Boc'ina Planina, r. den Fluß;
414 Route 73. MO STAR. Von Sarajevo nach Gravosa.
weiterhin r. an der Straße eine Tropfsteinhöhle. — 31km Prozor (733ni •
Gasth. : Krauß, bescheiden), Bezirksstädtchen mit 1100 meist moslemischen
Einw., überragt von einer Burgruine. — Jenseit Prozor steigt die Straße in
vielen Kehren zum Makljen- Sattel (1123m), mit prächtiger Fernsicht. Dann
durch Wald hinab über (55km) Gomji-Vakuf (Herstellung türkischer Kaffee-
mühlen, 3 K das Stück) und weiter durch ebenes Land nach (74km)
Bugojno (S. 422).
Die Bahn überschreitet die Narenta auf 75m 1. Brücke, führt
gleich darauf durch einen kurzen Tunnel und tritt in einen höchst
malerischen Engpaß ; gegenüber auf dem r. Ufer die Landstraße.
Dann auf einem Viadukt über das Qlogomicatal (1. Blick auf das
Prenjgebirge, S. 413) nach (102km) Prenj. — Kurzer Tunnel. R.
stürzt unter der Straße her der schöne Wasserfall der Praporac- oder
Komadinaquelle in die Narenta ; weiterhin tritt die Bahn wieder auf
das r., die Straße auf das 1. Ufer. Die Narenta fließt bis Raskagora
durch ein enges wildromantisches *Felsental, das sogen, „große
Deflle". Tunnel. 110km Qrabovica. — L. sonderbar geformte Berge.
116km Dreznica (Ulm), an der Mündung der r. aus wilder Schlucht
ausströmenden Drezanka, die gleich hinter der Station überbrückt
wird ; 127km Raska gora (97m) ; 134km Vojno. L. die steilen Wände
des Velez (1969m).
145km Mostar . — Bahnrestawanl, gegenüber dem Bahnhof. — Gasth. :
Narenta (PI. a: C 1), am 1. Ufer der Narenta, 30 Z. zu 2.80-4.40 K, Omn.
60A, gut, mit Gartenrestaur. ; Bristol (PI. b: C 1, 2), am r. Ufer der Na-
renta, mit Cafe* und Terrasse aber ohne Restaurant, 7 Z. von 3 £"40 an;
fl.Wregg, (PI. c: B 1), gegenüber dem Bahnhof, Z. 2 .£"50. — Gafi, Herze-
gowina (PI. d: C 2), Hauptstraße. — Hauptpost (PI. 9), Srednja Ulica. —
Stadt. Bad (PI. 11: C 2), bei der Fran?- Joseph-Brücke, mit Schwimmhalle;
Müitärschwimmbad, beim Nordlager, 40 h (kaltes Wasser). — Zweispänneb:
innerhalb der Stadt 1/4 St. 1 K, jede 1/4 St. mehr 50 h.
Mostar (59m), mit 16 400 Einw. (weniger als die Hälfte Moslems)
und einer 3500 Mann starken Garnison, die Haupt- und wichtigste
Handelsstadt der Herzegowina, Sitz eines röm.-kathol. , eines ser-
bisch-orthodoxen Bischofs und eines Mufti, zieht sich lang von N.
nach S. zu beiden Seiten der von zerklüfteten Felsufern einge-
schlossenen Narenta hin, zwischen den Karstbergen Hum (w.) und
Podvelez (ö.). Von den 30 Moscheen ist die Karadzoz-Begova- Moschee
(PI. 2: O 2), an der Srednja Ulica, beachtenswert (Schlüssel im
Hause östl. gegenüber). Interessantes Volksleben in den Gassen an
der Narenta. — Vom Bahnhof (PL B 1) sich r. wendend gelangt
man in 3 Min. zu einer Straßenkreuzung: geradeaus (s.), der Bahn
folgend, zum (10 Min.) Franziskanerkloster (PI. B 3); r. (w.), jen-
seit der Bahn, die Stephanie -Allee, mit Villen; 1. (ö.) durch die
Franz- Joseph-Straße (Franje Josipa Ulica; PI. B 2) und über die
eiserne Franz-Joseph-Brücke über der Narenta (r. Blick auf die
Altstadt), die Srednja Ulica kreuzend, zur (7 Min.) Hauptstraße
(Carina; PI. C 1, 2). Auf dieser r. (s.) durch den Basar, der hinter
dem von Sarajevo zurücksteht, doch sind orientalische Teppiche,!
Stickereien, tauschierte Silberarbeiten von Livno usw. Verhältnis-
. Jablamica. ,
Jesewüi
*^/'' ~"f' BrfcovtLe
;%Wi06 \ "730 • ,' A. '
a?? C5 - - • ^s ^ ij\ .\^-C\ rt
K&iqfaicexlol *
N^KlecerjeLfeagnü.."- /
'hGncynice ' \ "L»,
\L . 'JBaTi/ctol* /■
Geogr. AnsU^: "Wagner iDebes. Leipzig
Von Sarajevo nach Gravosa. BUNAQUELLE. 73. R. 415
mäßig billig zu haben (Mi. Markttag). Die Hauptstraße (1. führt
bei der Eisenwarenhandlung Dokic, Biliö & Pesko eine Straße in
5 Min. nach der hochgelegenen serb. -orthodoxen Kirche, PI. D3;
3 Min. höher die alte serbische Kirche, PI. 1) kreuzt beim (10 Min.)
Telegraphenamt (PI. 11) einen Platz, von dem westl. die im
xvi. Jahrh. erbaute *Alte Brücke (PI. C 3; Aussicht), mit zwei Tor-
türmen und einem einzigen Bogen von 28m Spannweite, 20m über
dem Fluß, zum r. Ufer der Narenta und durch die sehenswerte
Marktstraße (Öarsija) zu dem S. 414 gen. Eranziskanerkloster führt.
Der Hauptstraße südl. weiter folgend, erreicht man in 20 Min. die
(1.) ärarische Tabakfabrik (Besichtigung auf Anfrage gestattet) und
das (1.) südl. Militärlager.
Sehr lohnender Ausflug, am besten nachmittags, zur (11km
südöstlich) *Bunaquelle (zweisp. Wagen in 1 St. nach Blagaj, 10 K
hin und zurück, mit 1 St. Aufenthalt): staubige Landstraße südl.
durch eine fruchtbare, von Karstbergen umschlossene Ebene, vorbei
an dem südl. Militärlager (s. oben), dann bei der Straßengabelung
1., vorüber (1.) an einer landesärarischen Obst- und Weinbauschule
und den (1.) großen Weinkellereien von Jelacic, nach (12km) Blagaj
(64 m), im xm. und xiv. Jahrh. ein bedeutender Ort, jetzt ein mos-
lemisches Dörfchen. Weiter einige Schritte, auf einem Fußwege
in der Richtung des Fahrweges, dann r. über ein im Sommer trocke-
nes Bachbett und zunächst zwischen Hofmauern her, dann zwischen
den auf einem Felsen gelegenen stattlichen Resten der Burg (1.)
Stjepangrad (beschwerlicher Weg hinauf) und der (r.) Buna hin,
vorbei an einer Mühle, zu einer halbzerstörten Moschee und der
(10 Min.) Grabkapelle eines türkischen Heiligen; davor eine Veranda
(dem Wächter 30 h Trkg.; Kaffee zu haben), mit Blick auf die nahe
Tropf steingrotte, ans der die Buna hervorströmt.
Hübsche Aussicht von der zweiten oder dritten Kehre der den Humbert,
(S. 414) hinanführenden Straße (vom Bahnhof durch die S. 414 gen. Stephanie-
Allee, dann hei der Brücke über den Radobolje-Bach 1. aufwärts); um-
fassender vom Gipfel des Berges (436m; l>/4 St. Steigens), mit einem kleinen
Fort. — 1 St. n.w. von der Badobolje-Brücke die Radobolje-Qu eile (Whs.),
die die Mostarer Wasserleitung speist; Wagen hin und zurück 5 K.
Von Mostar nach Avtovac, 95km, Post (2 Plätze) lmal tägl. in
13l/2 St. für 15 K 36. Die Straße steigt in Kehren zu einem einförmigen
Gebirgsplateau, auf dem sie bis zum Grebaksattel (1109m) weiter führt. Hinab
nach (40km) Nevesinje (899m; Gasth.: Bilic), mit Militärs tation. — Weiter am
1. TJfer der Zalomska in einsamer Gegend über (75km) Fojnica, mit Militär-
station und Franziskanerkloster (alte Urkunden im Archiv), und die 15km
lange fruchibare Hochebene von Gacko (Gackopolje) nach (91km) Gacko
(960m ; ärarisches Gasthaus ; Reitweg nach Foöa s. S. 418) ; 5km n.ö. (Reitweg)
die Talsperre von Klinje. — 95km Avtovac (966m), Militärstation. Von hier
Poststraße s. über (45km) Bilek (S. 416) nach (73km) Trebinje (S. 416).
Die Bahn führt am r. Ufer der Narenta am Fuß des Humberges.
L. bei Blagaj die Ruine Stjepangrad (s. oben). Die Berge werden
niedriger. — 156km Buna (35m). Jenseits fällt 1. die Buna über eine
breite, niedrige Felswand in die Narenta. — 164km Zitomislici
(24m); gegenüber, am 1. Ufer, das gleichnamige serb.-orthodoxe
416 Route 73. TREBINJE.
Kloster, 1585 gegründet. — 176km Dretelj (12m), HS. für das
moslemische Städtchen Pocitelj, am 1. Ufer an der Berglehne mit
den ansehnlichen Resten einer alten Bnrg. — 178km Capljina.
2km südl. der Hügel Mogorjelo, mit den wohlerhaltenen Resten
eines röm. Lagers hart an der Narenta (1. von der Bahn).
183km Gäbela (9m), ehem. befestigtes Städtchen zwischen zwei
Hügeln. Zweigbahn nach (4km) Metkovic (S. 390).
Die Bahn nach Gravosa wendet sich 1., überschreitet die Narenta
und die Erupa nnd steigt an dem nördl. Abhang des Zaba-Gebirges
(953m) hinan; r. wird Metkovid (S. 390) sichtbar. Zwei Tunnels,
dann eine große Kehre (1. Blick auf die eben durchfahrene Strecke)
und wieder ein Tunnel. — 196km Dubravica (149m), Dorf auf dem
öden Karstplateau, auf dem die Bahn nun an der Berglehne hin-
führt. L. weite Aussicht. — Sieben Tunnels. 203km Erasno
(245m). — 210km Hutovo (310m); r. oberhalb des Bahnhofs eine
Burgruine. L. unten das Popovopolje, ein bis Jasenica-Lug reichen-
der 40km langer Talkessel, im Sommer von der wasserarmen Trebinj-
cica durchzogen , im Winter und Frühjahr mit Wasser bedeckt. —
Weiter eine große Kehre, dann abwärts nach (221km) Turkovici
(279m) und wieder hinan nach (236km) Ravno (319m; der gleich-
nam. Ort r.). — Tunnel. 242km Zavala (266m), mit der sog.
Trommelhöhle und, oberhalb, einem serb.-orthodoxen Kloster. —
Jenseit (253km) Poljice (270m) verengt sich das Tal allmählich. —
262km Jasenica-Lug. — 268km Hum (270m; Bahnrestaur.).
Von Hum führt eine Zweigbahn östl. in 3/4 St. über (7km) Duzi (279m)
nach(17km)Trebinje(273m; Gasth.: Weißes Haut, Careva Ulica, Z. 2K; Naglic,
gegenüber dem vorigen, mit Garten, 20 Z. zu i.60-4 K; Cafe" Stadt Wien;
Droschke in die Stadt 1 2T60), einem malerisch gelegenen herzegowinischen
Städtchen mit 4600 Einw. und 3000 Mann Garnison, am rechten Ufer der
Trebinjcica. Auf den umliegenden Höhen Befestigungen. In der mit Mauern
umgebenen Alt- oder Festungsstadt der Pulverturm, der viereckige Uhrturm
und zwei Moscheen. In der Neustadt (nördl. anschließend) der Kallaypark.
Der Zigarettentabak aus Trebinje ist vorzüglich. — ö'/ükm östl. von der
Stadt (Wagen in x\i St., 4 K hin und zurück) führt die Arslan-Agic'-Most,
eine vierbogige steinerne Brücke aus türkischer Zeit, über die Trebinjöica.
8Vakm weiter östl. die ärarische Obst- und Weinbaustation Lastva (Wagen
von Trebinje 10 K hin u. zurück). — Auf den Orjen (Oora bianca; 1895m;
Reitpferd mit F. 5-6 K tägl.) : von Trebinje Fahrweg s.o. über das Dorf
Grab und die (29km) Gendarmerie-Kaserne in Vrbanje zum (34km) Sattel
des Orjen (Aussicht auf das Adriatische Meer und die Berge Montenegros
und Albaniens), von wo noch J/2 St. zu Fuß bis zum Gipfel (schlichtes
Kaiser-Jubiläumsdenkmal, 1903); Abstieg in 5 St. nach Castelnuovo (S. 399)
oder in 6 St. nach Risano (S. 400). — Post von Trebinje nördl. in 4 St.
über (26km) Neu-Bilek, befestigtes Müitärlager, nach (28km) Bilek (476m),
Bezirksstädteben mit 1500 Einwohnern.
Die Bahn wendet sich südl. 279km Uskoplje (350m; Bahnrest.).
Zweigbahn über Castelnuovo nach (78km) Zelenika s. S. 398.
Zwei Tunnels; jenseit des ersten 1. Aussicht auf das Adriatische
Meer bei Ragusavecchia (S. 398). Über die dalmatische Grenze.
286km Brgat (295m; weiterhin das Dorf d. N. unten 1.). — Die
Bahn fällt stark in Kehren zum Omblatal. Drei Tunnels. 292km
ROGATICA. 74. Route. 417
Sumet- Qionchetto (176m). — 297km Rijeka-Ombla (102m); ein
steiniger Fußweg führt hinab zur Landstraße (i/4 St.). R. tief
unten die Ombla mit ihrer Quelle in der Felswand (S. 397). Tunnel.
303km Oravosa (2m; S. 393), 8/4 St. n.w. vom Domplatz in
Ragusa (S. 394).
74. Von Sarajevo nach Vardiste oder nach Uvac.
Von Sarajevo nach Vardiste oder nach Uvac, 140 bzw.
150km, Bosnisch-hebzeoowinische Landesbahn in 8V4 St., für 11.20, 8.40,
5.60 bzw. 11.92, 8.94, 5.96 E. Die Haltestelle Bistrik ist den Gasthöfen
näher als der Hauptbahnhof. Bei einem Tagesausflug fahre man nach
Visegrad und wieder zurück. Bis Mesici 1. sitzen, dann r. Die Bahn,
1902-06 mit 65 Millionen Kronen Kosten erbaut, hat 99 Tunnels, 31 Brücken
usw. Interessante, sehr lohnende Fahrt durch bewaldete Gebirgslandschaft.
Sarajevo s. S. 408. — Die Bahn läuft vom Haupthahnhof zu-
nächst parallel der Bahn nach Gravosa, wendet sich dann östl.,
überschreitet die Miljacka und führt durch einen Tunnel (jenseits
1. Aussicht auf Sarajevo) nach (8km) Bistrik, Haltestelle für die
südöstlichen Stadtteile von Sarajevo; von der Terrasse vor dem
Bahnhof Blick auf die Stadt. — Weiter aufwärts an der Berglehne
und durch sieben Tunnels; dreimal über die Paljanska- Miljacka.
24km Pale (832m; Bahnrestaur.), zwischen Tannenwäldern ge-
legen, Ausflugsort der Sarajevoer (im Sommer Sonn- u. Festt.
Sonderzüge). — Die Bahn durchbricht den Jahorinarücken, die
"Wasserscheide zwischen der Bosna und der Drina , in einem 852m
1. Tunnel, berührt (34km) Stamlulcic(ßAOm) und senkt sich durch
vier Tunnels in das Tal der Praca nach (45km) Sjetlina (793m). —
54km Praca (685m), Dorf mit 380 Einwohnern. S.o. in der Nähe die
Burgruine Pavlovac. — Das Tal verengt sich; zahlreiche Tunnels,
Brücken und Viadukte. 80km Mesici-Rogatica (491m; Bahnrestaur.).
Eine Poststraße (Post in 1 1/4 St. für 1 K 60) führt nördl. nach (10km)
Rogatica (528m; Gasth. Fr. Jaktisch), Bezirksstädtchen altbosnischen Ge-
präges mit 3400 moslem. Einw. , an der Rakitnica. Im N. ein Militär-
lager. — Die Straße führt weiter über die Hochebene von Glasinac (viele
Grabhügel aus der Hallstatt-Periode) nach (88km) Vtasenica (668m; Gasth.:
Zalukovik), Bezirksstädtchen mit 1900 Einwohnern. Post nach (47km) Zwor-
nik (S.407). — Von Rogatica Fahrstraße östl. nach (43km) Visegrad (S.419).
Die Bahn tritt auf das 1. Ufer der Praca; sechs Tunnels. 95km
Üstipraca-Gorazda (340m; Bahnrest.).
Von Ustipraca nach Foca, 46km, Post (4 Plätze) lmal tägl. in
53A St. für 7 K 36. — Die Straße führt im Drinatal, auf dem 1. Ufer des
Flusses, nach (12km) Gor aida (345m; Hot.Horvaih), langgestrecktes Städtchen
auf beiden Ufern der Drina, mit 1900 Einwohnern. Do. Markttag. Von der
Drina-Brücke und von der Württembergwarte (20 Min. n.w.) guter Umblick.
Obstbauschule; Staatsgestüt. Nach Metalka s. S. 418. — Die Straße führt
am 1. Ufer der Drina weiter aufwärts; viel Tabak- und Obstbau. 35km
Ustikolina, mit einer Moschee aus dem xv. Jahrhundert. — 46km Foca (394m ;
Gaslh.: Gerstl, Z. 2 K), hübsch gelegenes Bezirksstädtchen mit 4500 großen-
teils moslemischen Einw., am Einfluß der Gehotina inYdie Drina, mit be
festigtem Militärlager. Beachtenswert ist am r. Ufer der Cehotina die AladZa
418 Route 74.
MEGJEGJE.
(d. i. bunte) Moschee, 1549 erbaut. Gold- und Silbertauschierarbeiten. Sa.
Markttag. Ein Reitweg (8 St. zu Pferde) fuhrt von Foca nordöstl. nach
Cajnice (s. unten).
Von Foca sehr lohnender Reitweg (Fahrstraße im Bau) in 2 Tagen
nach Gacko (Proviant für beide Tage mitzunehmen; Pferd 15 K): 1. Tag
über MJesaici, Marinkovici, Kosman und durch die * Sutjeska- Schlucht nach
der (55km, 10-11 St. zu Pferde) Gendarmeriekaserne Suha, wo man über-
nachtet; 2. Tag über den Cemerno-Sattel (132dm ; Gendarmeriekaserne) nach
Gacko (S. 415).
Lohnend ist auch bei ausreichender Zeit eine Floß fahrt von Gorazda
auf der Drina abwärts (Floß, 20 2T, beim Expositurleiter zu erfragen) in
4-6 St. nach Visegrad (S. 419).
visegrad
'Staxi^raa.*
IBczirJcscaittTL.- Gericht
.'.. _ 2 JW -u-TeUgraph,
"Wagner iDeb e s ..Leipzig.
Von Ustipraca nach Metalka, 44km, Post (2 Plätze) lmal tägl.
in 71/2 St. für 7 K 20. — 12km Gorazda, s. S. 417. Die Straße überschreitet die
Drina, wendet sich südöstl., steigt in Kehren durch Wald zum (22km) Kozara-
Sattel (711m) und senkt sich dann in das freundliche Janjinatal. — 32km
Cajnice (800 m; Gasth. bei A. Kulier), einem sauberen Bezirksstädtchen, in
einer Talweitung malerisch gelegen, mit 1500 Einw., serb. -orthodoxer Wall-
fahrtskirche (Kirchenfest 28. Aug.) und schöner Moschee. Schattiger Albori-
park. Di. Wochenmarkt. — Weiterhin ansteigend in Kehren durch Nadel-
wald zum (44km) Metalka- Sattel (1245m ; österr.-ungar. Militärstation; Whs.),
an der bosnischen Grenze. Fahrstraße nach (40km) Plevlje, einem ausge-
dehnten freundlichen Städtchen mit 8000 Einw. (6500 Moslems), zahlreichen
Moscheen und besuchenswertem Basar. Im NW. der Stadt im Park Fund-
stücke aus der Römerzeit. 10 Min. östl. von der Stadt die Quelle der Brez-
nica. V2 St. von der Stadt das serb. -orthodoxe Trojitzakloster, wo der Sarg
des h. Sava, alte Paramente und. slawische Bücher gezeigt werden. 3/* St.
von Plevlje am Veleznicabach Überreste einer Römerstadt.
Weiter durch das Drinatal; sechs Tunnels. 108km Megjegje
(spr. me"dschedsche; 326m), Knotenpunkt für die Bahnen nach Var-
diste und nach Uvac.
VISEGRAD. 74. Route. 419
Die Bahn nachVardiste geht mit der nach Uvac noch 2,5km
im Tal der Drina weiter, führt durch drei Tunnels und überschreitet
den Fluß bei der Einmündung des Lim. Gleich jenseit der Brücke
Teilung der Bahn: 1. im Drinatal weiter und durch zwei Tunnels
nach Visegrad (diesseit des Bahnhofs 1. Blick auf die unten gen.
Steinbrücke), r. durch einen anderen Tunnel nach Uvac (s. unten).
122km Visegrad (302m; Gasth.: Schreiber, Pl.a, 12 Z. zu 2-3 AT),
hübsch gelegenes Bezirksstädtchen mit 2600 Einw., von bewaldeten
Bergen umgeben, oberhalb des Einflusses der Rzava in die Drina.
Vom Bahnhof r. und nach 5 Min. entweder einige Schritte 1., dann
1. hinauf zur (3 Min.) Albrechtsruhe, mit Aussicht auf die Berge,
oder r. Fußweg hinab nach dem nahen moslemischen Cafe Luft
(PI. b). Weiter entweder r. über die Rzava in das Zigeunerviertel
oder 1. durch die Hauptstraße (Glavna ulica) in 5 Min. zu der elf-
bogigen, 1571 vom Vezier Sokolovitsch erbauten steinernen Drina-
brücke. Südl. von der serbisch-orthodoxen Kirche die spärlichen
Reste der Burg Starigrad.
Von Visegrad Fahrstraßen w. nach (43km) Rogatica (S. 417); — s.o.
(Zweisp. 20-24 K) über den Sattel Bjelo brdo (881m; Whs.) nach (40km)
Priboj.
Weiter ansteigend nach (132km) Dobrun (440m), mit serb.-
orthodoxer Wallfahrtskirche und Burgruine. — Tunnels und
Brücken. — 140km Vardiste (440m; Bahnrest.), mit 440 Einw.
und Gendarmerieposten, etwa 500m von der serbischen Grenze
entfernt.
Die Bahn nach Uvac überschreitet jenseit Megjegje die Drina
(s. oben) und bleibt auf dem r. Ufer des Lim. — 138km Rudo
(360m), Hauptort des Limtals, mit 650 Einwohnern. — 150km
Uvac (382m; Bahnrest.), kleine Ortschaft am r. Ufer des gleichnam.
Flusses, mit Gendarmerieposten.
75. Von (Agram) D ob erlin über Novi nach Banjaluka
und über Travnik nach Sarajevo.
Militäbbahn his Banjaluka (110km) in 41/4 St. für 8.80, 6.60, 4.40 K.
— Von Banjaluka nach Jajce , 73km, Motorpost im Sommer 2mal täglich
in 4 St. für 10 K, Gepäck his 25 kg 1 K das Stück ; Abfahrt vom Bahnhof,
Ankunft in Jajce beim Grand-Hotel. Bei gutem Wetter zweisp. "Wagen
vorzuzieb en (24-28 K). — Von Jajce nach Lasva, 101km, Eisenbahn in 5 St.
für 8.08, 6.06, 4.04 E; von da mit Bahn in 21/2 St. nach Sarajevo.
Doberlin (122m; Bahnrest.) s. S. 512. Am Bahnhof ein großes
Sägewerk der Bosnischen Forst-Industrie-A.-G. Otto Steinheis. Die
Bahn folgt dem r. Ufer der Tina. — 15km Bosnisch-Novi (122m;
Bahnrest.; Gasth.: Novi), die erste "bosnische Stadt (3300 Einw.),
am r. Ufer der Una oherhalh der Einmündung der Sana.
Von Novi nach Ogul in sehr lohnende Tour zu Wagen (3 Tage, mit
Übernachten in Krupa und am Plitvica-See); Zweisp. von Novi nach
Bibac" 12-14 K; von Bihac bis Ogulin, 102km in 12-13 St., 28-34 K. Von Novi
420 Route 75. BÄNJALUKA.
nach Bihac auch Automobilpost tägl. in 5 St. für 12 K 42; 4 Plätze; Ab
fahrt vom Postamt neben Hot. ÜTovi. — Die Straße führt durch das hübsche
bewaldete Tal der Una (viele Mühlen in und an dem Fluß) über (23km) Oioka
nach (34km) Krupa (160m ; Gasth. : Krupa, 9 Z.), mit Burgruine, steigt dann
in Windungen 1. am Abhang des Debeli Okh'-Jak zur Höhe des Drenoro- Passes
(482m) und senkt sich weiterbin, stets mit schöner Aussicht auf die Pljesivica
(1649m ; unter dem Gipfel ein Schutzhaus). — 63km Bihac (227m ; Zentral-
hotel, 11 Z. zu 2.60-4 K), Kreisstadt mit 6200 Einw. an der Una. Die Fethija-
Moschee, ursprünglich eine gotische Kirche, wurde 1592 nach der Einnahme
der Stadt durch die Türken in eine Moschee verwandelt. IV2 St. s.o. die be-
suchenswerte Ruine SoJcolac (Eintrittskarten im Bezirksamt in Bihac). Bei
Ripac, 10km süd-östl. von Bihac, ein vorgeschichtlicher Pfahlbau. — Weiter
über Zegar (Militärlager) in Kehren bergan, an (1.) einem Denkmal für die
im J. 1878 Gefallenen des 23. Regiments vorbei (weiter zurück Ruine Sokolac,
s. oben), nach (5km von Bihac) Zavalje (423m), erster Ort in Kroatien, mit ver-
lassener Grenzwache ; dann in n.w. Richtung am O.-Rande des Pljesivica-
Plateaus entlang nach (22km) Petrovoselo (369m). Von hier s.w. in Kehren
bergan nach Dorf Priboj (673m; von hier mit Führer, 2-4 K, in 5 St. auf die
Pljesivica, s. oben), dann von der Straße r. ab zu den (40km) "Plitvicer Seen
(S. 520). Weiter nach Ogulin s. S. 520.
Die Bahn wendet sich ö. in das Sana-Tal. — 21km Blagaj
(124m); 1. eine Schloßruine. — 46km Prijedor (144m ; Bahnrest.;
Hot. Prijedor), Bezirksstadt mit 5200 Einwohnern.
Eine Fahrstraße (Post in 10 St. für 12 #16) führt im Sanatal aufwärts
über (38km) Sanskimost und (53km) Vrhpolje nach (66km) Kljuc(252m; Ge-
meindegasth.), einem an der Sana malerisch gelegenen Bezirksstädtchen, mit
großer Burgruine. Die Burg wurde im J. 1463 von den Türken genommen
und der letzte bosnische König Stephan Tomaschewitsch gefangen und in
Jajce hingerichtet. Prachtvolle Aussicht, namentlich auch auf den Durch-
bruch der Sana durch eine mächtige Felswand unterhalb des Orts.
Die Bahn verläßt die Sana und führt am r. Ufer der Gomje-
nica durch die Omarska-Ebene nach (63km) Omarska (168m); dann
über den Sattel von Kukovica (HS. Ivanjska, 292m), die Wasser-
scheide zwischen Una und Vrbas, nach (96km) Dragocaj (147m).
K. das Nonnenkloster Nazareth, 1. das 1868 von deutschen Ordens-
brüdern gegründete Trappistenkloster Maria -Stern (1 St. Gehens
vom Hot. Bosna in Banjaluka); weiterhin r. das Franziskanerkloster
Petricevac. — 102km Banjaluka- Vorstadt.
110km Banjaluka (168m; Bahnrest.; Gasth.: Hot. Bosna,
PI. a, Carski Drum, 65 Z. zu 3-6 K, gut; Balkan, PI. b, Herren-
gasse, mit Cafe), Kreisstadt mit 14800 Einwohnern (die Hälfte
Moslems), die zweitgrößte Bosniens, am 1. Ufer des Vrbas in
weitem, von Gebirgen rings umschlossenem Tal gelegen. Viele
moslemiscbe Begräbnisplätze. Von den 46 Moscheen stammt die
Ferhad-Pascha-Moschee im S. der Stadt aus dem Ende des xvi. Jahrh.
Im südl. Teil des Carski Drum^der Basar (Carsija; Di. Markttag).
3/4 St. flußaufwärts, in Oornji Seher, am r. Ufer des Vrbas an der
Straße nach Jajce, Reste von römischen Bädern.
Von Banj aluka nach Jaj ce, 73km, sehr lohnende Fahrt
im Tal des Vrbas aufwärts (Motorpost und Wagen s. S. 419; Fuß-
gänger brauchen 2 Tage, Mundvorrat mitzunehmen). Durch freund-
liche Landschaft und über den Vrbas nach (12km) Karanovac, wo ■
Geo&-J&nst.T.Wa^nßr&Debes ,Lemzig
JA JOE. 75. Route. 421
der Vrbas nochmals überschritten wird. Weiter durch die 3km
lange wildromantische Tjesno- Schlucht, in der die Fahrstraße in den
Fels gesprengt ist; am Ansgang die Rninen von Zvecaj Grad. —
26km Dorf Krupa, mit den Rninen der Burg gl. N. auf hohem Fels ;
dann durch ein 9 km langes Felsental in das weite Tal Aginoselo. —
40km Bocac (Motorpost */2 St. Halt; Whs., mit 2 Z. zu 2 JT), über-
ragt von mächtigen Burgresten. Weiter durch prächtige Gebirgs-
landschaft, durch einen Engpaß, zwei kurze Tunnels und über zwei
eiserne Brücken nach
73km Jajce (377m; Grand-Hotel, PI. a, 10 Min. ö. vom Bahnhof,
33 Z. zu 2-3.50, F. 1, M. 2.50, Omn. 1 K, gut ; H. Pliva, PI. b, beim
Bahnhof, 16 Z. zu 2.50-3 K, ordentlich), einem alten Städtchen mit
4200 Einw. (ein Drittel Moslems), zwischen dem Vrbas und der
Pliva (Abfluß d er Pliva-Seen) malerisch gelegen, überragt von einem
alten Kastell. Karte für den Besuch der Katakomben, des Kastells
(besonderer Erlaubnisschein des Stationskommandos nötig, wird
vom Hotel oder Führer besorgt), des Königsgrabes und der Fran-
ziskanerkirche 1 K, im Grand-Hotel zu haben; außerdem Führer
80 h die Person, Gesellschaft billiger (Preis vorherausmachen). —
Im S. der Stadt, 7 Min. vom Grand-Hotel, der * Wasserfall der Pliva,
die sich in mehreren Armen in prächtigem 30m h. Sturz in den Vrbas
ergießt (elektr. Beleuchtung 24 TT). Überblick vom Pavillon „Ru-
dolfsblick" auf dem l.Ufer des Vrbas und vom Pavillon am r. Ufer,
wohin eine Brücke führt. Tom Rudolfsblick führen Stufen hinab zu
der Tuff steinhöhle unter dem Fall (Mantel oder Schirm mitnehmen).
Der Weg zum Kastell (12 Min. vom Grand-Hotel) führt am(l.) Lukas-
turm vorbei, dem freistehenden romanischen Glockenturm der durch
Feuer zerstörten St. Lukaskirche. Unweit die Sockelreste des aus
dem xm. Jahrh. stammenden Bärenturms und die sog. Katakomben,
eine unterirdische Felsenkirche mit Grabnischen und Altären, die
ihre jetzige Gestalt zu Beginn des xv. Jahrh. erhielt. Das oft um-
strittene Kastell (105m über dem Vrbas), 1528 von den Türken ge-
nommen, gewährt von der Bastei Tabija einen schönen Rundblick.
Im nordöstl. Teil der Stadt die Franziskanerkirche (12 Min. vom
Kastell), in deren r. Seitenschiff ein Glassarg mit den Gebeinen
des Königs Stephan Tomaschewitsch (S. 420; das ursprüngliche
„Königsgrab" war am Hum, s.o. von der Stadt). Nahebei ober-
halb der Kirche der Basar (Mi. Markttag). — Große KaTbid- und
ChlorfabTik.
Eine gute Fahrstraße (Wagen 7 K hin und zurück) führt westl. von
Jajce am Nordufer der beiden Pliva-Seen entlang nach dem (10km) mos-
lemischen Dorf Jezero (425m; TonristenhausTbeahütte, '2Z. zu2K% Forellen,
Krebse). Auf den aussichtsreichen Bergrücken, der den kleineren Unteren
See von dem größeren Oberen See trennt und der die Reste der Burg
. Zäslcoplje trägt, zweigt etwa halbwegs ein Weg von der Straße r. ab.
Von Jajce nach Las va. Die Eisenbahn (s. S.419; 1. sitzen)
überschreitet die Pliva-Katarakte und führt im malerischen Vrbas-
Tal aufwärts; zwei Tunnels. 12km Vinac (339m), DoTf mit alter
422 Route 75. TRAVNIK.
Burg; 24km Babino Selo (481 in). — 34km Dönji-Vakuf (514m-, Bahn-
rest.'), freundliches Städtchen mit 2000 Einw. nnd acht Moscheen.
Zweigbahn in Vs St. nach (11km) Bugojno (569m; Grand- Hotel
Gröf, Bahnt ofstraße, 18 Z. zu 2-2.60 K), Bezirksstädtchen mit 2050 Ein-
wohnern. Von hier mit Wagen nach Jaolanica und weiter mit der Bahn
nach Mostar s. S. 414 n. 413.
Von Bugojno nach Spalato: Posttägl. in 9V'2St. (12iT), erst durch
Waldland, dann über Karsteinöden nach (55km) Livno (808m ; Gasth. Kaiser
von Österreich), Bezirksstädtchen mit 4700 Einw., am Rande des weiten
Livanjsko Polje malerisch gelegen. Von hier Post (8 K 48) in 7!/2 St. nach
(53km) Svnj (S. 390), von wo Eisenbahn nach Spalato (S. 390).
Die Bahn führt weiter n. im waldigen Jablan- Tal hinan nach
(43km") Oborci (618m) nnd (streckenweise Zahnstangenhahn) nach
(51km) Komar (750m). Gleich jenseit des Bahnhofs in einem 1360m
langen Tunnel durch die Paßhöhe, Wasserscheide zwischen Bosna
und Vrhas. Dann an der Lasva hinab über Goles (648m) und Turbe
(572m). — 70km Travnik (515m ; Bahnrest, ; Gasth. : Vlasic, 10 Z. ;
H.Travnik, gegenüber dem Bahnhof, mit guter Küche), Kreisstadt
mit 6600 Einw., 1700-1852 Sitz der bosnischen Yeziere, nach
wiederholten Bränden neu aufgebaut. Vom Bahnhof geradeaus und
nach wenigen Schritten 1. durch die Hauptstraße, vorbei an zwei
moslemischen Grabdenkmälern (Turbe) und dem (}/i St.) Basar ;
weiterhin unter der Bahn her und hinauf zu dem (7 Min.) aus der
Zeit Tvrtko's II. stammenden Kastell, das noch bewohnt ist (Aus-
sicht). 4 St. nördl. die Hochalpe Vlasic (1919m).
Weiter durch das Lasva-Tal (Travanjsko polje) über (74km)
Dolac (479m), (80km) Bila, (87km) Vitez (404m) und (94km)
Busovaca nach (101km) Lasva (359m), von hier nach Sarajevo
s. S. 408.
423
DIE LÄNDER DER UNGARISCHEN KRONE.
IX. Ungarn, Kroatien und Slawonien.
Belgrad.
Route Seite
Geschichtliches. Eisenbahnen. Sprache 424
76. Von Wien nach Budapest 427
a. Über Marchegg und Preßburg 427
Von Theben-Neudorf nach Skalitz 428. — Von Preßburg nach
Steinamanger ; nach Komorn 429. — Von Galänta nach.
Leopoldstadt. Von lsTeuhäusel nach Komorn 5 nach Nemet-
pröna 430.
b. Über Brück und Raab . 431
Von Raab nach Ebenfurth; nach Üjdombövär. Von Komorn
nach Stuhlweißenburg 432.
77. Die Donau von Wien bis Budapest 423
Von Gran nach Budapest 435.
78. Budapest 436
79. Yon Budapest nach Buttek (Oclerberg, Breslau) . . . 460
Von Hatvan nach Szolnok. Von Kisterenye nach Käl-
Käpolna 460. — Von Altsohl nach Zolyombre'zö. Von Gran-
Bresnitz nach Schemnitz; nach Pärkäny-Näna 461.
80. Von Budapest nach Kaschau 462
Gyöngyös. Erlau 462. — Diöagyör. Von Miskolcz nach
Torna 463. — Bankö. Ränk-Herlein. Von Kaschau nach
Torna; nach Orlö. Von Eperjes nach Bartfeld 464/5.
81. Von Preßburg nach Sillein. Waagtal 465
82. Von Oderberg nach Kaschau. Die Tatra 467
Rajecz. Von Kralovän nach Szuchahora. Bad Korytnicza
463. — Djumbir. Demenfalver Höhle. Kozi Kamen 469. —
Von Popräd nach Pudlein. Leutschau 470. — Kirchdrauf.
Von Margitfalva nach Schmöllnitzhütte 471.
83. Die Hohe Tatra 471
a. Elektr. Bahn vom Csorber See nach Tatra-Lomnitz 474.
— b, Fahrstraße vom Csorber See nach Tatra-Höhlenhain
474. — c. Die drei Schmeckse und Umgebung 475. —
d. Csorber See und Umgebung 479. — e. Tatra-Lomnitz
481. — f. Tatra-Höhlenhain. Beler Tropfsteinhöhle 482. —
g. Javorina 483. — h. Zakopane und Umgebung 483.
84. Von Fülek über Bänreve nach Dobschau und Miskolcz 485
Von Feled nach Theißholz. Von Pelsöcz nach Muränyalja
485. — Krasznahorka 486.
85. Von Budapest nach -Lawoczne (Lemberg) 486
Von Sätoraljaujhely nach Kaschau? nach Neu-Zagörz.
Von Csap nach Sianki. Von Bätyii nach Kirälybäza 487.
86. Von Budapest über Debreczen nach Maramarossziget . 488
VonDebreczen nachFüzesabony ; nach Szerencs 489. — Von
Nagykäroly nach Zilah. Von Szatmär-Nemeti nach Bikszäd;
nach Nagybänya 490. — Von Maramarossziget nach Korös-
mezo. Csorna-Hora. Popp-Ivan usw. 491/2.
Baedekers Österreich-Ungarn. '29. Aufl. 27
424 UNGARN.
Itoute Seite
87. Von Budapest über Großwardein nach Klausenburg . 492
Von Großwardein nach Vasköh; nach Szegedin-Rökus 493.
88. Von Budapest nach Arad (Hermannstadt). ..... 494
Von Arad nach Bräd 494.
89. Die Donau von Budapest bis Orsova. Herkulesbad. . 495
90. Von Budapest über Temesvär nach Orsova-Verciorova
(Bukarest) und nach Bäziäs 500
Von Szegedin nach Arad; nach Maria-Theresiopel ; nach
Semlin. Von Harzfeld nach „ Nagybecskerek 502. — Buziäs
503. — Von Karänsebes nach Orväralja. Von Verciorova nach
Bukarest. Von Vejte nach Resiczabänya 501. — Von
Karasjeszeno nach Anina 505.
91. Von Budapest nach Belgrad (Konstantinopel) . . . . 505
Von Maria-Therenopel über Zenta nach Neusatz 505. —
Von India nach Vinkovcze 506.
92. Von Budapest nach Bosnisch-Brod (Sarajevo) . . . 509
a. Über Maria-Theresiopel 509
b. Über Fünfkirchen 510
Von Särbogärd nach Bätaszek 510. — Mohäcs 511.
c. Über Agram 512
93. Von Wien über Nagykanizsa nach Fünf kirchen . . . 512
Forchtenstein 512. — Neusiedler See. Von ÖdenburgüberGüns
nach Steinamanger 513. — Von Bares nach Banovajaruga 514.
94. Von Budapest über Raab nach Fehring (Graz) . . . 514
Von Czelldömölk nach Csakathurn 514.
95. Von Budapest nach Pragerhof (Triest) 515
Von Stuhl weißenburg nach Czelldömölk. VonSzabadbattyan
nach Tapolcza 515. — Von Csakathurn nach Agram 516.
96. Von Budapest über Dombövär und Agram nach Fiume 5 17
Plitvicer Seen 520.
Übei' die Geographie des Landes s. S. xsuff., xxxviü'.
Geschichtliches (vgl. S. 528). — Im Altertum wurde der südwestl. Teil
Ungarns von den Pannoniern, einem illyrisch-keltischen Volke, Ostungarn von
den Daciern bewohnt. Unter Augustus unterwarf Tiberius 12-9 vor Chr. die
Pannonier der röm. Herrschaft (Provinz Pannonia), Trajan besiegte 101-107
nach Chr. die Dacier und machte das Land zur röm. Provinz Dacia. Während
der Völkerwanderung besetzten Hunnen, Ostgoten, Gepiden und Langobarden
Pannonien. Die nach dem Abzüge der Langobarden (568) eingedrungenen
Avaren unterlagen Karl d. Gr. In den J. 895-897 besetzten die Magyaren,
ein vom mittleren Ural in , die Donauländer ausgewanderter Volkstamm,
angeblich unter Führung Ärpäds, alles Land bis zur Leitha. Ihren Kriegs-
zügen in das Deutsche Reich machte die Schlacht auf dem Lechfelde im
J. 955 ein Ende. Die Einführung des Christentums erfolgte unter Herzog Oeisa
(972-95) und seinem Sohne Stephan I., dem Hei'igen (995-1038), dem Schutz-
patron Ungarns, der 10U1 vom Papst Sylvester H. die Königskrone (Stephans-
krone, mit der seitdem alle Könige Ungarns gekrönt werden) erhielt und
durch deutsche Ansiedler das Land zu heben suchte. Neue deutsche Kolonien
entstanden in der Zips und in Siebenbürgen unter Oesa IL (1141-62).
Nach dem Tode des letzten Arpaden, Andreas III. (f 1301), ward 1307
Karl Robert von Anjoti (-{• 1342), dessen Mutter von den Arpaden abstammte,
als König von Ungarn anerkannt: sein Sohn Ludwig I. (1342-82) dehnte
UNGARN. 425
seine Herrschaft über einen großen Teil der Balkanländer aus und wurde
1370 auch König von Polen. Unablässige Kämpfe mit aufständischen Großen
mit den Türken und Hussiten füllten die Regierungszeit Sigismunds (+ 1437),
des Schwiegersohns Ludwigs I., aus. 1438 wurde der erste Habsburger, der
deutsche König Albrecht IL (f 1439), der mit einer Tochter Sigismunds ver-
mählt war, König von Ungarn. Unter seinem Sohn Ladislaus Posthumus
(+ 1457) verteidigte Johann Hunyadi das Land tapfer gegen die Türken.
Glänzende Tage sah Ungarn unter dem zweiten Sohn Hunyadfs, Matthias I.
Corvinus (1458-90), dem um Kunst und Wissenschaft hochverdienten ersten
Renaissancefürsten diesseit der Alpen, der nach erfolgreichen Kämpfen gegen
Türken, Böhmen und Kaiser Friedrich IH. seine Residenz nach Wien verlegte.
Unter seinen schwächlichen Nachfolgern, dem Böhmenkönig Wladislaw IL
(i 1516) und Ludwig IL, welcher 1526 nach der Türkenschlacht bei Mohäcs
auf der Flucht ums Leben kam, begann Ungarns Niedergang. Die Kämpfe
zwischen den beiden Gegenkönigen, dem von der deutschen Partei erwählten
Habsburger Ferdinand /., und Johann Zäpolya, dem von den Türken unter-
stützten letzten „nationalen" Herrscher, besiegelten das Geschick des Landes :
. 1527 ward Siebenbürgen türkischer Vasallenstaat, 1529 drangen die Türken
bis Wien vor, 1541 brachten sie nach dem Fall Ofens die Donauebene
auf fast anderthalb Jahrhunderte in ihren Besitz, während die Habsburger
nur den Norden und Westen des Landes behaupteten. Unter Maxi-
milian IL (1564-76) war der Protestantismus im ganzen Lande, durch-
gedrungen ; die bald einsetzende Gegenreformation gab nebst dem Übermut
der stets zum Aufruhr geneigten mächtigen Adelsfamilien immer neuen
Anlaß zu inneren Kämpfen.
Die erfolglose zweite Türkenbelagerung Wiens (1683), der letzte gewaltige
Vorstoß des Islams, führte endlich die Befreiung Ungarns herbei, zu der sich
1684 Kaiser Leopold I. mit dem Polenkönig Johann Sobieski, dem Papst
Innocenz XI. und der Republik Venedig in der „heiligen Liga" verband.
Die Rückeroberung Ofens (1686), die glänzenden Siege der Kaiserlichen
unter dem Markgrafen Ludwig von Baden (1691-92) und unter dem Prinzen
Eugen von Savoyen (seit 1697) sind die wichtigsten Ereignisse. Die durch
den Frieden von Belgrad (1739) festgelegte Grenze gegen die Balkanstaaten
wurde erst durch die Einverleibung Bosniens und der Herzegowina in die
Gesamtmonarchie (1908) geändert.
Nachdem bereits 1687 der Preßburger Reichstag den Habsburgern die
Erblichkeit der Krone in der männlichen Linie gesichert hatte, setzte
Karl VI. (in Ungarn Karl DJ.) 1723 durch die Pragmatische Sanktion die
Thronfolge seiner Tochter Maria Theresia (1740-80) durch. Die Kaiserin
belohnte die Ungarn für ihre Treue durch segensreiche Reformen, nament-
lich durch Hebung des Bauernstandes und des Unterrichts, und förderte
Südungarn durch neue deutsche Bauernkolonien. Der Versuch Josephs II.
(1780-90), die deutsche Sprache zur Reichssprache zu machen und das
Land durch deutsche Beamte zu regieren, scheiterte ebenso, wie Franz'' IL
(1792-1835) absolutistisches Regierungssystem. Die wachsende nationale
Opposition erreichte 1848 ihren Höhepunkt in dem Aufstande gegen Öster-
reich und in der Unabhängigkeitserklärung unter Kossuth's Führung; nur
mit Hilfe Rußlands konnte 1849 die „ungarische Republik" niedergeworfen
werden. In die Regierungszeit Franz Josephs L. (seit 1848) fallen die für
Österreich unglücklichen Kriege von 1859 und 1866, die zu einem besseren
Verhältnis mit Ungarn hindrängten, wo auch die liberale Partei unter
Führung von Deäk eine Aussöhnung mit Österreich suchte ; 1867 kam der
„Ausgleich" zustande.
Das Königreich Ungarn bildet mit dem Kaiserreich Österreich die öster-
reichisch-ungarische Monarchie. Gemeinsam ist beiden die Dynastie, die
Regelung der auswärtigen Angelegenheiten, das Heer (ausgenommen die
österr. und die ungar. Landwehr, Honved) und die Marine und die hierauf
bezüglichen Finanzsachen, sowie die Verwaltung Bosniens und der Herze-
gowina. Zollgesetzgebung und Münzwesen sind nicht gemeinsam, sollen aber
nach gleichen, von Zeit zu Zeit zu vereinbarenden Grundsätzen behandelt
werden. Im übrigen ist Ungarn staatsrechtlich und administrativ selbständig
und hat seine Volksvertretung im ungarischen Reichstag zu Budapest.
27*
426 UNGARN. Sprache.
Eisenbahnen (vgl. S. xv). Auf den Stationen werden die Ortsnamen mir
magyarisch ausgerufen, vorherige Verständigung mit dem Schaffner daher
ratsam. Die Schnellzüge fahren langsamer als in Deutschland und sind
häufig überfüllt. Verspätung der Personenzüge, besonders auf den Neben-
bahnen, nicht selten.
Der Tarif der ungarischen Staatsbahnen wird von 30km an
nach Zonen von je 10km berechnet; der 1889 eingeführte Zonentarif mit
einem Einheitspreis von Strecken über 400km wurde 1912 aufgehoben.
Es kosten 50km im Schnellzug 5.80, 3.70, 2.70 if, im Personenzug 4.10,
2.70, 1.70 Ei 100km 11.60, 7.50, 5.40 oder 8.20, 5.40, 3.40 Ki 200km 23.50,
15.20, 11.00 oder 16.60, 11.00, 6.90 JT; 300km 34.00, 22.00, 16.00 oder 24.00,
16.00, 10.00 K; 450km 38.40, 24.90, 18.10 oder 27.10, 18.10, 11.30 .BT; 600km
40.80, 26.40, 19.20 oder 28.80, 19.20, 12.00 K. Bei Strecken über Budapest
hinaus wird der Fahrpreis aus der Strecke bis Budapest und von da bis
zum Bestimmungsort berechnet. Der Tarif der ungarischen Linien der
Südbahn ist für Schnellzüge derselbe wie bei der Staatsbahn, für Personen-
züge höher. Gepäcktarif fürl-50kg: l-50km 50 h, 51-100km 1 K, 101-200km
2 K, 201-300km 3 K, 301-450km 4 K, 45l-600km 5 K, 60ikm u. darüber 6 K.
Kein Freigepäck. — Juni, Juli, August werden Abonnementskar te'n
für 15 Tage ausgestellt: I. Kl. 150, II. Kl. 100, III. Kl . 50 K.
Reiseplan s. S. xiv.
Gasthäuser (vgl. S. xvi). In den größeren Städten gibt es überall
gute, den modernen Anforderungen entsprechende Hotels. In den großen
Badeorten und Sommerfrischen gibt es vielfach nur Logierhäuser, gespeist
wird dann in einem besonderen Cafe-Restaurant. Die Zimmerpreise sind
überall angeschlagen. Man speist am besten in den Restaurants der Gast-
höfe oder in den Bahnrestaurants größerer Städte. Eine nicht jedem
Fremden willkommene Landeseigentümlichkeit bildet die in vielen Gast-
häusern übliche, oft bis tief in die Nacht währende allabendliche Zigeuner-
musik.
„Paprikahuhn" und „Gulyäs" sind beliebte ungarische Gerichte (s. S. xvn) ;
ebenso „Kukuruz", ein gesottener Maiskolben, der stark mit Salz bestreut
und dann abgenagt wird; „Gefülltes Paprika", mit Hackfleisch gefüllte
Paprika-Schoten; „Pörkölt", eine Art Gulyäs ; „Tarhonya" eine Art Nudel ;
„Haläszle", Fischsuppe.
Sprache. Die magyarische Sprache gehört, wie die finnische und
türkische, zum ural-altaischen Sprachstamm und ist mit den europäischen
(arischen oder indo-germanischen) Sprachen nicht verwandt. Deutsch wird
in den Hotels und von den bessern Ständen fast überall verstanden. —
Zur Aussprache sei bemerkt, daß es wie tsch, ds wie dsch, gy wie dj
(nicht dsch), cz wie z, ly wie lj, ny wie nj, s wie seh, «und ssz wie
scharfes s, ty wie tj, z wie gelindes s, zs wie weiches "seh gesprochen
wird; ö und ü sind kurz, o und « lang. Der Akzent bezeichnet nur die
Länge des Vokals. Betont wird die erste Silbe des Wortes.
Die für den Reisenden wichtigsten Wörter sind etwa: szälloda Ho tel,
vendöglö, fogadö Gasthaus, sörhäz Bierhaus, czukräszda Konditorei, kävihäz
Kaffeehaus, szoba Zimmer, itterern Speisesaal, ägy Bett, lepedo Bettlaken,
liszta sauber, viz Wasser, szappan Seife, törülközö Handtuch, gyertya Kerze,
szobaleäny Zimmermädchen, pinezir Kellner, täny&r Teller, pohär Glas,
findzsa Tasse, palaczk Flasche, villa Gabel, k&s Messer, kanal Löffel, kävi
Kaffee, Ua Tee, tej Milch, kenyir Brot, vaj Butter, hus Fleisch, tojäs
Ei, bor Wein (fehir weiß, vörös rot), sör Bier, so Salz, szivar Zigarre, do-
liäny Tabak; — vaspälya Eisenbahn, gyorsvonat Schnellzug, szemily-
vonat Personenzug, nöi szakasz Damenabteil, nemdohänyzök Nichtraucher-
abteil, pälyaudvar Bahnhof, vdröterem Wartesaal, bejärat Eingang, kijärat
Ausgang, ällomäsfonök Bahnhofsvorstand, p&nztär Fahrkartenausgabe,
ruhatär Aufbewahrungstelle von Handgepäck, podgyäsz-veveny Gepäck-
schein, kapus Portier, hör dar Gepäckträger, kalauz Schaffner, panaszkönyv
Klagebuch, firfiak oder uraknak Abort für Männer, nok oder noknek Abort
für Frauen; — gozhajö Dampfschiff, csolnuk Boot, komp Fähre, evezo
Ruder, evezoleginy Ruderknecht, vitorla Segel; — birkoesi Fiaker, 16 Pferd,
paripa Reitpferd, nyereg Sattel, vezeto Führer, koesis Kutscher, szekir Wagen,
MARCHEGG. 76. Route. 427
Leiterwagen ; — vdros Stadt, falu Dorf, vär Burg, sziget Insel, üt Straße,
körut Ringstraße, vicza Gasse, Ur Platz, kapu Tor, häz Haus, palota Palast,
templom, egyhdz Kirche, sekvestye's Kirchendiener, zärda Kloster, pösta Post,
tävirö Telegraph, vdroshäz Stadthaus, szinhdz Theater, gyögyszertär Apotheke,
filrdo Bad, iskola Schule, (arides Magistrat, falusi birö Dorfschulze, rendor
Schutzmann, orvos Arzt-, — Md Brücke, kert Garten, fa Baum, erdo Wald,
liget "Wäldchen, rit Wiese, mezo Feld, hegy Berg, völgy Tal, esö Regen, hö
Schnee, köd Nebel, patak Bach, folyö Fluß, tö der See; — reggel Morgen,
est Abend, nap Tag, dilelott Vormittag, dil Mittag, dilutdn Nachmittag, 6j
Nacht, naponkint täglich, öra Stunde; — vasdrnap Sonntag, hitfo Montag,
kedd Dienstag, szerda Mittwoch, csütörtök Donnerstag, pintek Freitag, szombat
Samstag; — rirHerr, asszony, nö Frau, gyermek Kind; — nagy groß, üris klein,
magas hoch, alaesony niedrig, közel nahe, messze weit, kora früh, kiso spät,
lassü langsam, gyors schnell, jö gut, rossz schlecht, drdga teuer, 6, rigi alt,
alant unten, fenn oben, balra links, jobbra rechts, f&l halb, egisz ganz, szent
heilig, tilos verboten, van ist, kirem ich bitte, hol van wo ist, igen ja, nem
nein, köszönöm ich danke, ez nagyon drdga das ist zu teuer, mennyibe keriil
a vezeto Xtöl Y ig was kostet der Führer von X bis Y, beszdl itt valaki ndmetül
spricht hier jemand deutsch, kirem vezessen hozzd führen Sie mich bitte zu
ihm; — csikös Pferdehirt, esordds Rinderhirt; — magyarül magyarisch,
nimet deutsch, oszträk österreichisch, lengyel polnisch, erdilyi siebenbürgisch;
— egy eins, Mt, ketto zwei, härom drei, nigy vier, bt fünf, hat sechs, hit
sieben, nyolez acht, kilencz neun, tiz zehn, tizenegy elf, tizenkit zwölf, tizenöt
fünfzehn, hüsz zwanzig, harmincz dreißig, negyven vierzig, ö'tven fünfzig,
szdz hundert.
76. Von Wien nach Budapest.
a. Über Marchegg und Preßburg,
278km. Östekr. Staatsbahn bis Marchegg, von da ab TJngae. Staats-
bahn. Schnellzug (auch Orientexpreß) in 41/4-41/2 St. für 33.00, 21.10 K;
Personenzug in 8V2 St. für 23.50, 15.40, 9.70 K. Korrespondierende Züge
vom Nordbahnhof über Gänserndorf nach Marchegg (s. unten). — Nach
Preßburg hin mit dem Dampf boot (I. Kl.), zurück mit der Bahn (II. Kl.) :
6 K 40, mit dem Schnellzag 8 K 90, 3 Tage gültig.
Von Wien nach Preß bürg, 68km, elektr. Bahn, Schnellzug in
I1/4-I V2, Personenzug in 2-2i/2 St. — Wien s.S. 2; Abfahrt bei der Zenlral-
Markthalle (I. PI. F 4). — 12km Groß-Schwechat (S. 431). — 23km Fisch-
amendmarkt (S.433). — 43km Pelronell (S.433). — 48km Deutsch-Altenburg
(S.434). — 51km Hamburg (S.434). — 56km Wolfstal(ß>. 429). — 64km Pozsony-
ligetfalu (S. 429). Über die Donau auf der König-Franz-Joseph-Brücke. —
63km iY^öwy-Rosengasse (PI. C 3), s. S. 428.
Wien s. S. 3 ; Abfahrt vom Staatsbahnhof. — Bei der Ausfahrt
links das k. und k. Arsenal (S. 94); weiterhin über den Donau-
kanal, durch den Prater und über die Donau. — 11km Stadlau
(Bahnrest.), Knotenpunkt der Wien-Prager Bahn (S. 340). Unsere
Bahn wendet sich r. und durchschneidet in n.ö. Richtung das
Marchfeld (S. 116). — 46km Marchegg (141m; Bahnrest.'), Knoten-
punkt der Bahn über (32km) Gänserndorf (S. 340) nach (50km)
Wien -Nordbahnhof. R. das ehem. kaiserliche Schloß Schloßhof,
seit 1899 Reit- und Fahrlehrer-Institut der Feldartillerie; dann
über die March, Grenze zwischen Österreich und Ungarn. — 52km
Theben -Neudorf, magy. Devinyüjfalu (160m), am n. Fuß des
Thebner Kogels (S. 429).
428 Route 76. PRESSBURG. Von Wien n. Budapest.
Von Theben-Neudorf nach Skalitz, 77km, Eisenbahn in 2 St.
— 18km Detrekocsütörtök, mit Schloßruine. — 51km Kutti, magy. Jdkät.
Zweigbahnen n.w. nach (18km) Lundenburg(S.340), s.o. nach (68km) Tyrnau
(S. 465). — TOkm Holics (S. 354), mit einer 1743 gegründeten Fayencefabrik.
— 77km (r.) Skalitz, magy. Szakolcza (Gasth. Ungar. Krone), kleine, z. T.
von Mauern umgebene Stadt. Zweigbahn nach Wessely s. S. 339.
Bei (60km) Blumenau, magy. Lamacs, erreicht die Bahn die hier
an die Donau herantretenden Kleinen Karpathen. Tunnel.
65km (r.) Preßburg, magy. Pozsony. — Bahnhöfe: Staatsbahnhof,
magy. Ällamvasüti indöhäz (PI. B C 1 ; Restaurant), für Wien, Budapest
und Sillein; Neustädter Bahnhof, magy. Üjvärosi indöhaz (PI. D 3), für
Steinamanger, Ödenburg und Komorn. — Dampfboot s. R. 77.
Gasthöfe : 'S a v o y (PI. b : B C 4), Koss athplatz, Z. von 3 K an ; D e ä k
(PI. a: B 2), Stepbaniestr. 7, gut; König v. Ungarn (PI. c: BC4),_am
Landungsplatz, 25 Z. zu 2-4 K; Gold. Hirsch (PI. f : C 3), am Markt. —
Wein und abends warme Küche beim Schmidt-Hansl (Zum B,eichspalatin),
König-Ludwig-Platz 12 (PL B 3) ; Bier bei Horväth, Andrassygasse 9 (PL C 3),
beim Theater, mit Garten. — Gafi Zentral, Hauptplatz (PL B C 3); C. Stahl,
Kossuthplatz 14 (PI. B 3, 4). — Post u. Telegkaph (Pl.B 3), am Marktplatz.
— Bad: Pozsony Fürdo (PL C 4), mit Schwimmhalle ; im Sommer Donau-
bäder.
Einsp, zum Staatsbahnhof 1 K 40 (nachts, 11-6 Uhr, 2 K 10), in der
Stadt 72 St. U, jede weitere x/\ St. 40 A; Zweisp. zum Staatsbahnhof
2 E 40 (nachts 3 K 60) ; V* St. 1 K 60, jede weitere 1/4 St. 60 h. — Elek-
trische StkaBenbahn : vom Staatsbahnhof (PL BC1) durch die Stadt zur
Donau, 20 h; vom Marktplatz und vom König-Ludwig-Platz in die Neu-
stadt 5 von der Baroßstraße zum Neustädter Bahnhof.
Preßburg (130- 179m), mit 78000 Einw. (darunter 33000
Deutsche), Sitz des Korpskommandos des 5. Armeekorps, die
frühere Haupt- und Krönungsstadt der ungar. Könige aus dem
Hause Habsburg , liegt hübsch an den Ausläufern der Kleinen
Karpathen und wird w. vom Schloßberg überragt. Die Stadt zerfällt
in die innere Altstadt, n. Ferdinandstadt und Neustadt; an der
Donau ö. die Franz- Joseph-Stadt, w. die Theresienstadt.
Auf dem Hauptplatz (PI. B C 3) in der Altstadt ein Brunnen
von 1573; an der O. -Seite des Platzes das Rathaus, mit Torweg
von 1325 und Loggia im Hof von 1558. Im ersten Stock in drei
Ratsstuben (Stuckdecke von 1697; Holzdecke von 1577) das städt.
Museum (geöffnet 9-12 Uhr; Sonn- u. Festt. sowie Do. frei, Di.
20 h, sonst 1 K) ; daneben das reichhaltige Stadtarchiv. Die
Mariensäule vor der anstoßenden Jesuitenkirche wurde von Leopold I.
1675 errichtet. Hinter dem Rathaus das 1787 erhaute Primatial-
gebäude. — Nördl. vom Rathause die Franziskanerkirche , 1297
geweiht, später umgebaut, der Turm 1897 erneut; an der Nord-
seite die Johanneskapelle (1361).
Im Landhaus, 1753 erbaut, fanden vom J. 1802 bis 1848 die
Sitzungen des' ungar. Reichstags statt; jetzt ist es k. Ober-
Gerichtshof. — Im Propsthof ein Marmordenkmal der h. Elisabeth
von Thüringen (geb. 1207), Tochter des Ungarkönigs Andreas II.,
von Rigele (1907).
Der Dom St. Martin (PI. B 3), eine gotische Hallenkirche, 1221
begonnen, 1271 abgebrannt, im xiv. und xv. Jahvh. neu erbaut,
00) N
■$ '■■ $
-~~»- rt-.~r^ -r
3 "«
w
T5« > *■■-.- S '.- tn I -— r-- - <?■- "> -."? ■ ■jr= Ä "! 1 ; rfi-r-
8. S. 432. — 130kiri Porpücz (S. 014).'— 146km Bfeindmangei' (S. 013).
Von Preßburg nach Komorn (S. 435), 93km, Eisenbahn in 41/« St. —
Nach Tyrnau und Silkin s. R. 81; — nach Parndorf s. S. 431.
f4
f>*-:X
V*
»a*Ö xR. ~~"
-..Qc'sÄ^
Der Dom St. Martin (PL B 3), eine gotische Hallenkirche, 1221
begonnen, 1271 abgebrannt, im xiv. und xv. Jahrh. neu erbaut,
I
Von Wien n. Budapest. PRESSBURG. 76. Route. 429
1863-78 hergestellt, war 1663-1830 KrönuDgskirohe der unga-
rischen Könige; am n. Seitenschiff die spätgot. St. Annakapelle
(xv. Jahrh.). Im südl. Seitenschiff ein beachtenswertes bleiernes
Reiterbild des h. Martin in nngar. Tracht, von Raphael Donner
(1735") ; im nördl. Seitenschiff die von diesem Künstler erbaute und
ausgeschmückte St. Elemosinarius-Kapelle. — An der O.-Seite des
Domplatzes seit 1911 eine Erzbüste Franz Liszfs, nach einem
Entwurf von Tilgner.
Vom Dom w. über die Schloßstiege zum Schloßberg (PI. A B 3).
Durch ein Renaissance-Quadersteintor gelangt man auf das Plateau
(83m über der Donau), auf dem sich die Reste der 1811 durch
Feuer zerstörten Königsburg ausdehnen. Yon der Terrasse präch-
tige Aussicht.
Am Ostende des baumbepfianzten Kossuthplatzes ein Marmor-
denkmal des Dichters A. Petofi (f 1849) von Radnai (1911). Östl.
gegenüber das Theater (PI. C 3), 1886 von Fellner und Helmer er-
baut ; davor der Ganymed-Brunnen, südl. ein Büstendenkmal des
in Preßburg 1778 gebornen Komponisten Hummel, beide von Tilgner
(1888 bzw. 1887). — Südl. am Donauufer, auf dem Krönungshügel-
platz, ein schönes Marmordenkmal der Kaiserin Maria Theresia, von
Fadrusz (1897): die Kaiserin zu Pferde, 1. ein ungarischer Magnat,
r. ein Kurutz; am Sockel die Inschrift „vitam et sanguinem".
Die eiserne König-Franz- Joseph-Brücke (PI. 0 3; zugleich für
die Bahn nach Steinamanger, s. unten) führt zum r. Donau-Ufer
in den Aupark (Propeller 8 7i), mit Cafe, deutschem Sommertheater
(Arena) und schönen Anlagen, an Sommerabenden sehr besucht.
Ein beliebtes Ausflugsziel sind auch die drei V2 St. n.w. vom
König-Ludwig-Platz am Rande des Oebirgsparks (PI. A 1), einer
schönen ausgedehnten Anlage, gelegenen Batzenhäusel (magy. Bim-
bohäz; PI. A 2), mit Restaurants (am besten im 3. Batzenhäusel).
Die Umgebung ist reich an lohnenden Ausflügen. N. auf den (V2 St.)
Kalvarienberg (260m), mit hübscher Aussicht; n.w. hinab ins Weidritztal
nach dem (1 St.) Eisenbrünnl (221m), einem Mineralbad (Whs. ; geleislose
eleklr. Bahn von Preßburg, 5,gkm); s.o. durch schönen Wald auf den
(3/4 St.) Gemsenberg, dessen höchste Erhebung, der Szichenyi- Hügel (439m ;
Aussichtsturm), eine weite Rundsicht gewährt; s. durch den Gemsgraben
in 1 St. zur Stadt zurück. — Weitere Ausflüge: n. nach (4 St.) Mariental,
mit altem Kloster, jetzt Schloß, und C/* St.) Raine Ballenstein (464m);
zurück über den Kupferhammer und Ruine Weißenstein nach (3 St.) St. Georgen,
Stat. der Tyrnauer Bahn (S. 465). — Nach Theben (S. 434) mit Dampf boot,
hinauf zur Burgruine und weiter auf den (1 St.) Thebner Kogel (514m), mit
prächtiger Fernsicht. — Nach Hamburg (S. 434), am r. Donauufer in male-
rischer Lage: oder nach letzterm auch von Preßburg am r. Ufer über
Wolfstal (S. 427), mit der Ruine Mädchenburg, usw.
Von Preßburg nach Steinamanger, 146km, Eisenbahn in
5V2 St. Bahnhof s. S. 428. Die Bahn überschreitet auf der König-Franz-
Joseph-Brücke (s. oben) die Donau. — 9km Pozsonyligetfalu (S. 427). —
36km Hegyeshalom (Bahnrest.), s. S. 431. — 75km Csorna (Bahnrest.),
s. S. 432. — 130km Porpücz (S. 514). — 146km Steinamanger (S. 513).
Von Preßburg nach Komorn (S. 435), 93km, Eisenbahn in 4V-2 St. —
Nach Tyrnau und Sillein s. R. 81; — nach Parndorf s. S. 431.
430 Route 76. WAITZEN. Von Wien
Die Bahn zieht sich an den weinreichen Abhängen der Kleinen
Karpathen entlang und senkt sich dann in die Ebene hinab. —
82km Lanschütz, magy. Cseklesz, mit Esterhäzy'schem Schloß und
Park. — 107km Nemetdiöszey, mit Zuckerfabrik. — 114km Galanta
(Bahnrest.), mit dem fürstl. Esterhäzy'schen Stammschloß.
Von Galan ta nach Leopoldstadt, 30km, Eisenbahn in 3/i St.
— 13km Szered (132m), Markt an der Waag, mit Esterhäzy'schem Schloß.
Zweigbahn nach (15km) Tyrnan (S. 465). — 30km Leopoldstadi, s. S. 465.
Diesseit (130km) Tornöcz über die Waag, magy. Vag. — 146km
Tötmegyer, mit Schloß des Grafen Kärolyi.
156km (r.) Neuhäusel, magy. Erseküjvär (119m; Bahnrest.),
Stadt mit 16200 Einw., an der Neutra.
Von Neuhäusel nach Komorn, 46km, Eisenbahn in 1 St. —
14km Ogyalla Bogota, mit dem kgl. astrophysikalischen Observatorium und
dem kgl. meteorologischen Zentralobservatorium. — 46km (1.) Komorn (S. 435).
VonNeuhäusel nach Nemetpr öna, 126km, Eisenbahn in 6 St. —
36km (r.) Neutra, magy. Nyitra (190m ; Gasth. : Gold. Hirsch* magy. Arany
szarvas), mit 16400 Einw. (darunter 5000 Slowaken und 1600 Deutsche),
am südl. Fuß des weinreichen Neutragebirges. Über der Stadt die ehem.
Burg mit der alten Kathedrale. Marmorobelisk als Millenniums denkmal
(1896) auf dem Berg Zobor (537m). — 44km Üzb&g. Zweigbahn nach (29km)
Leopoldstadt (S. 465). — 86km Nagybüicz, mit warmen Schwefelquellen. —
115km Privigye; unweit, westl. die Ende des xix. Jahrh. neu erbaute Burg
Bajmöcz des Grafen Pälffy. — 126km N&mitpröna.
169km Beriete (137m), Eigentum des Graner Domkapitels.
Durch freundliche Hügellandschaft nähert sich die Bahn der
Donau, die von Gran bis Waitzen zwischen den Ausläufern der
Mdira (1.) und des Bakonyer Waldes (r.) ein malerisches Tal durch-
fließt. ■ — 186km KÖbölküt (145m), mit ansehnlichem "Weinbau. —
200km Parkany - Nana (Ulm; Bahnrest.), auch Station für das
1 St. entfernte Gran (S.435; Zweisp. 3 IT). Zweigbahn nach Gran-
Bresnitz s. S. 461. — Über die Gran (magy. Garant), dann an der
Donau entlang nach (207km) Garamkövesd. — 208km Esztergom,
Haltestelle für Gran (nur Personenzüge; Propeller zu jedem Zuge,
60 h). — Diesseit (215km) Szob über die Eipel (magy. Ipoly). —
222km Dömos. 3 St. s., jenseit der Donau, der Dobogdkö (700m;
Schutzhans). — R. gegenüber von (226km) GVq/)-(magy. Nagy-)
Maros (112m) tritt die Ruine Visegrad (S. 436) stattlich hervor.
245km (r.) Waitzen, magy. Vacz (11 Im; Gasth.: Curie), Bischofs-
sitz mit 19 000 magy. Einw. und einer 1761-77 erbauten Kathedrale.
Im städt. Museum römische Votivtafeln. In der obern Stadt ein
Triumphbogen, an den Einzug Maria Theresias erinnernd; an der
Donau ein Gefängnis. — Lokalbahn nach Budapest (Westbahnhof).
Die Bahn durchzieht flache fruchtbare Gegend. 256km Göd,
mit den umliegenden Dörfern Besitz des Grafen Kärolyi. — 270km
Bäkospalota-Üjpest (113m), mit dem Yolksgarten (Restaur.).
8A St. n.ö. Fölh, gräfl. Kärolyi'sches Gut mit großem Park und schöner
romanischer Kirche, 1845-56 von Ybl erbaut.
Vorüber an (r.) Neu-Pest(S. 436) und (1.) dem Stadtwäldchen
(S. 460) zum AVestbahnhof von (278km) Budapest (s. S. 436).
nach Budapest. RAAB. 76. Route. 431
b. Über Brück und Raab.
263km. Österr. Staatsbahn bis Brück, von da ab Ungar. Staats-
bahn. Schnellzug in 43/4, Personenzug in 872-9 St. Fahrpreise 33.00, 21.10
bzw. 23.50, 15.40, 9.70 K.
Wien s. S. 3; Abfahrt vom Staatsbalmhof. L. das Arsenal,
dann jenseit (3km) Simmering 1. der Zentralfriedhof. — Über
den Neustädter Kanal nach (8km) Schwechat-Kledering , mit der
großen Dreher'schen Brauerei in Klein -Scb.wecb.at; r. fern der
Scbneeberg (S. 117). Elektr. Babn Wien-Preßburg s. S. 427. —
10 km Lanzendorf- Ranner sdor f. Die Babn überscbreitet die
Scbwecbat. — 20km Grammat-Neusiedl. Zweigbabn nach (18km)
Pottendorf-Landegg (S. HO). L. an der Fischa Ebergassing, mit
Scbloß und Park des Grafen Scblossing. — 27km Götzendorf.
R. das Leithag ebirge. Die Babn tritt näher an die Leitha.
42km Brück an der Leitha (157m; Bahnrest.'), mit zwei Bahn-
höfen (Österreich, und ungar.), 5900 Einw. und Schloß und Park des
Grafen Harrach. In der Nähe das Brucker Militärlager (schon in
Ungarn). Die Leitha bildet bei Brück die Grenze zwischen Öster-
reich und Ungarn und scheidet die Monarchie in Cis- und Trans -
leithanien. Zweigbahn n. über (13km) Petronell (S. 433) und
(17km) Deutsch- Altenburg (S. 434) nach (20km) Hainburg (S.434).
50km Parndorf, magy. Bandorfalu (Bahnrest.).
Zweigbahnen nördl. über (26km) Pozsonyligetfalu (S.429) nach (35km)
Preßburg (S. 428); — südl. über (7km) Neusiedl, magy. Nezsider (s. unten),
au der N.-Seite des gleichnam. Sees und (58km) Eszterhäza (S. 432) nach
(110km) Czelldömölk (S. 514); — südl. über (7km) Neusiedl (s. oben) und
(35km) Eisenstadt (S. 432; das Schloß 1km nördl. vom Bahnhof) nach (59km)
Ödenburg (S. 512).
74km Hegyeshalom (S. 429). — 85km Wieselburg, magy. Moson-
Magyarövär, an der Kleinen Donau. l/^ St. nördl. am Einfluß der
Leitha in die Kleine Donau Ungar. -Altenburg, magy. Magyar- Ovar,
mit einer kgl. landwirtschaftlichen Akademie. — 101km Lebeny-
Mosonszentmiklös, mit interessanter romanischer Kirche einer ehem.
Benediktinerabtei, um 1208 erbaut.
120km (1.) Raab, magy. Györ. — Bahnrestaurant. — Gasth. : *Hot4
Royal, Väsärter, unweit vom Bahnhof, mit Cafe, 80 Z. zu 3-9 K; Lamm
(magy. Bäräny), Kirälyi- Straße; Weißes Schiff (magy. Feher hajö),
neben Hot. Royal, Z. von 2 K an. — Cafe~ Eisfaludi, Ecke Vasär te"r und
Deäk-Straße. — Droschken: vom Bahnhof in die Stadt einsp. 1 K, zweisp.
1.5:40 (nachts 1 Ä' 40 oder 1K); erste 1/2 St. einsp. 1 K, zweisp. l.K"50,
jede V* St. mehr 40 oder 60 h.
Raab (119m), das röm. Arabona, ist eine lebhafte Handels-
und Fabrikstadt mit 44300 magyar. Einw., am Einfluß der Raab
und der Räbcza in die Kleine Donau. Yom Bahnhof folgt man
geradeaus der Deäk-Straße, an der gleich r. das Rathaus (Haupt-
front zum Yäsär ter) mit hohem Turm, kreuzt den Vasär ter (un-
weit r. das Hot. Royal) und gelangt, vorbei am Karmeliterkloster
(1.), zum (9 Min.) Karmeliterplatz. Von hier entweder 1. in wenigen
Schritten zu einer von der Raab umflossenen Insel, mit (r.) schat-
432 Route 76. ST. MARTINSBEßG. Von Wien n. Budapest.
tiger Promenade, einem Bronzestandbild des Dichters Karl Kis-
faludy, von Mätrai (1892), und einem Cafe, oder geradeaus zu dem
bischöflichen Palais, mit der Döczikapelle (1487). Unweit r. vom
Palais, an der Kleinen Donau, die Domlärche, im xn. Jahrh. ge-
gründet, 1639-45 umgebaut; in der Hedervarykapelle, r. vom Ein-
gang, eine silberne Reliquienbüste des b. Ladislaus (Anf. des
xv. Jahrb.). — Dampfboot nach Gönyu. s. S. 434.
Von Raab nach Ebenfurth, 117km, Eisenbahn in 4 St. Über die
Raab und durch die Ebene, die nördlich in den Hansäg (s. S. 513) über-
geht. — 31km (r.) Csorna (Bahnrest.) , großer Flecken, mit Prämonstra-
tenser-Abtei. Nach Preßburg oder Stein anianger s. S. 429. — Bei (46km)
Kapuvär-Garta über die Kleine Raab. — 60km Eszterhäza (125m), mit großem
fürstl. Esterhäzy'schem Schloß, 1764-66 im Stil des Versailles Schlosses
erbaut. Im Park stand früher ein Theater, in dem die Kompositionen
Joseph Haydn's (1732-1809), der hier 1760-90 fürstlicher Kapellmeister war,
zuerst aufgeführt wurden. Nach Parndorf oder Czelldömölk s. S. 431. —
Die Bahn umzieht das Südende des Neusiedler Sees (S. 513). 84km (r.)
ödenburg (Bahnrest.), s. S. 512. — Weiter durch hügelige Landschaft. 110km
Müllendorf, magy. Szärazväm. 6km östl. (Omnibus 60 h; Fiaker 5 K) liegt
Eisenstadt, magy. Kismarton (180m ; Gasth. : Goldener Adler, magy. Arany
sas, Deäk-Platz), am Fuß des Leithagebirges, mit fürstl. Esterhäzy'schem
Schloß, 1663-72 erbaut, 1805 vergrößert. Von dem schönen Park nördl.
am Bergabhang übersieht man den Neusiedler See. 5 Min. westl. vom
Deäk-Platz die Kalvarienkirche, in der Joseph Haydn (s. oben) begraben
liegt. Eisenbahn nach Parndorf 8. S. 431. — 117km Ebenfurth, s. S. 118.
Von Raab nach Ujdombövär, 202km, Eisenbahn in 9 St. —
6km Gyorszabadhegy (S. 514). — 22km Fannonhalma. L., 25 Min. ö. vom
Bahnhof, liegt auf einem Vorberge des Bakonyer Waldes die Benediktiner-
Abtei St. Martinsberg (magy. Pannonhalma; 280m), eine der reichsten
Ungarns, im x. Jahrh. von Geisa, dem Vater des Königs Stephan d. H., ge-
gründet. Die Kirche, roman. Pfeiler-Basilika mit drei Schiffen und geradem
Chorabschluß, wurde 1221 geweiht; in der Krypta der angebliche Stuhl
des h. Stephan aus rotem Marmor. Spätgot. Kreuzgang aus dem Ende des
xv. Jahrhunderts. Neben dem Kreuzgang, in den Wohnräumen des Erz-
abtes, die Schatzkammer ; darin eine wahrscheinlich aus dem xni. Jahrh.
stammende Wiederholung des Krönungsmantels (3. 456), aus kreppartigem
Stoff mit Handzeichnungen. In der an Dokumenten aus dem xi. Jahrh.
usw. reichen Bibliothek (184000 Bde.) auch eine Sammlung alter Bilder
aas dem Hederväry- Viczay'schen Besitz. Vom Turm weite Aussicht.
5 Min. s.w. von der Abtei eine Kapelle, 1897 als Millenniums denkmal
errichtet, mit Fresken von K. Lotz. — 59km (r.) Zircz, mit Zisterzienser-
abtei, im Bakonyer Wald. — 80km Jutas, 89km HajmdsUr (mit Artillerie-
Schießschule), beide auch Stat. der Bahn von Stuhlweißenburg nach Czell-
dömölk (S. 515). — 119km Lepstny (S. 516). - 202km Ujdombövär (S. 510).
Von Raab nach Graz s. R. 91.
158km Komorn, magy. Komärom (112m ; Bahnrest.), mit der
Stadt Komorn (S. 435; Omn. 60 h, Einsp. 1 K 20) durch eine 432m
lange Eisenbrücke über die Donau verbunden.
Von Komorn nach Stuhlweißenburg, 82km, Eisenbahn in 2 St.
Die Bahn läuft in südl. Richtung viel durch Wald. — 35km Kisbir, mit
großem Staatsgestüt englischer Zucht; unweit Bübolna, Staatsgestüt mit
arabischer Zucht. — 71km Moha, mit Sauerbrunnen. — 82km Stuhlweißen-
burg (S. 515).
Die Bahn wendet sich allmählich in s.o. Richtung von der
Donau ab dem Gebirge zu. — 163km Szöny (S. 435). — 170km
Almäsfüzito. Zweigbahn nach (42km) Gran (S. 435). — 179km
(r.) Tata-Tövaros oder Totis, gewerbtätiger Ort an einem 4,5km
FISCHAMEND. 77. Route. 433
1. See (Nagy tö), in den sich warme Quellen ergießen. Esterhazy-
sches Schloß mit prächtigem Park. — Bei (189km) Bdnhida (Bahn-
rest.) 1. ohen ein Bronzeadler als Millenniumsdenkmal (1897). —
196km Felsogalla, mit Kohlengruhen. — 215km Bicske. Zweig-
hahn nach (51km) Stuhlweißenburg (S. 515). — Bei (245km)
Budaörs viel Obst- und Weinhau. — 250km Budapest-Kelenföld
(Bahnrest. ; S. 510, 515), dann auf 400m langer eiserner Gitter-
brücke über die Donau nach (257km) Budapest- Franzstadt , wo
nur Personenzüge halten, und in den Ostbahnhof von (263km)
Budapest (S. 436).
77. Die Donau von Wien bis Budapest,
283km auf der Donau. Stromab mit dem Dampfboot nach Pest in
12 St., zurück nach Wien mit der Eisenbahn (R. 76a u. b) in 5-9 St., das ist
die genußreichste Art (Rückfahrkarte mit 14täg. Gültigkeit 33 K10, Schiff I.,
Bahn Schnellzug II. Kl.). Der Sommerfahrplan der Dampfboote gilt vom
1. Mai bis spätestens Ende September.
Das Dampf boot fährt täglich 8 Uhr früh vom Praterkai bei der
Kronprinz-Rudolf-Reichsbrücke (I. PL G H 2) ab und hält im Hauptstrom
der Donau am Pratereck, bis ein kleines Dampfboot, das vom Dampfschiff-
fahrtsgebäude (I. PI. F 3, 4) ebenfalls um 8 Uhr abfährt, nach ^stündiger
Fahrt bei dem großen Boot angelegt und letzteres die Fahrgäste auf-
genommen hat. Die Reisenden können schon am Abend vorher am Prater-
kai das Schiff besteigen (Übernachten unentgeltlich, aber bloß an warmen
Tagen ratsam; Bett, nur für Fahrgäste I. Kl., 21; Kabine für 1-3 Pers.
10 K). Fahrpreis abwärts 12 K, 7 KbO; Freigepäck 25kg. Mittagsmahl 12 Uhr
3 K Ol. Kl. 2 E 30), 2-5 Uhr 5 K.
Zwischen Wien und Preßburg verkehrt auch ein Lokalboot (ohne Um-
steigen), das von Wien, Dampfschiffahrtsgebäude (s. oben) abfährt. Fahrt-
dauer abwärts 3 St., aufwärts 53/4 St.; Fahrpreis abwärts I. KL 3 K, IL KL
2 K 20. — Elektr. Bahn Wien-Preßburg s. S. 427.
Die schönsten Strecken sind von Deutsch- Altenburg bis Preßburg, dann
von !Nesniühl bis Waitzen und die Annäherung an Budapest. Am wenigsten
bietet die Fahrt von Unterhalb Preßburg bis unterhalb Komorn.
Die Stationen sind in der nachstehenden Beschreibung wie auf der
Karte mit • bezeichnet. Die angegebenen Abfahrtszeiten werden nicht
immer eingehalten.
•Wien s. S. 2. Das kleine Boot (s. oben) passiert gleich nach
der Abfahrt die Franzensbrücke und die Brücke der Verbindungs-
bahn; 1. der Prater. Weiterhin die Sophien- und Kaiser- Joseph-
Brücke, endlich die Brücke der Österr. Staatsbahn (S. 427). Am
(8 U. 50) • Pratereck, wo der Donaukanal in den Hauptstrom der
Donau mündet, besteigt man das große Dampfboot.
L. die Lobau, die größte (5km lang, 4km breit) der wald-
bewachsenen Inseln, die das eigentliche Flußufer hier auf weiter
Strecke dem Auge verbergen.
R. (9 U. 15) •Fischamend, mit Luftschiffhalle; elektr. Bahn
Wien- Preßburg s. S. 427. L. Schbnau.
r. Eilend, dann Haslau. — L. (9 TJ. 30) *Orth, vom Ufer ent-
fernt ; weiterhin r. Regelsbrunn, 1. Schloß Eckartsau.
ft. Petronell (Gasth, zum Heidentor; Eisenbahn nach Bruck s.
434 Route 77. HAINBÜRG.
S. 431; elektr. Bahn Wien -Preßburg s. S. 427). In dem schönen
Barockschloß des Grafen Traun eine Sammlung von Fundstücken
aus Carnuntum (s. unten). */4 St. s.w. das Heidentor, Rest eines
römischen Grabmals.
R. (10 U. 05) •Deutsch-Altenburg (Gasth.: Gold. Lamm), Dorf
mit Schloß, Schwefeltherme und Kurhaus. Unweit der Dampfboot-
landestelle das sehenswerte Museum Carnuntinum (9-12, 2-5 Uhr;
Eintr. 40 7t), mit Fundstücken aus dem unten gen. Carnuntum.
Davor ein Bronzestandbild des Kaisers Franz Joseph, von E. v. Hof-
mann (1906). Auf einem Hügel die St. Johanniskirche, 1213 als
roman. Pfeilerbasilika erbaut, mit frühgot. Chor aus dem xrv. Jahrh.
und spätgot. Gewölben. Daneben eine runde roman. Grabkapelle
(„Karner"), mit reichem Portal ; gegenüber ein 16m hoher kegel-
förmiger Tumulus, der Hütelberg. Eisenbahn nach Brück s. S. 431 ;
elektr. Bahn Wien-Preßburg s. S. 427. — S.w. von Deutsch- Alten-
burg durchschneidet die Landstraße nach (8/4 St.) Petronell (S. 433)
das um das Jahr 73 nach Chr. neu erbaute, um das Jahr 400 zerstörte
Legionslager Carnuntum; r. von der Straße, 1/4 St. von Deutsch-
Altenburg, die Reste eines römischen Amphitheaters (98 X 75 m
im Durchmesser). Die römische Zivilstadt war in Petronell.
R. (10 ü. 15) • Hainburg (Gasth.: Weißes Lamm), Städtchen
in malerischer Lage, mit 7300 Einw., alten Mauern und Türmen.
An der Donau eine große k. k. Tabaksfabrik; im Strom Schiffs-
mühlen. Am Wiener Tor zwei Steinbilder in Hochrelief, von denen
das linke König Etzel(?), der der Sage nach hier übernachtete
(Nibelungenlied Str. 1316), darstellen soll. Auf dem Gipfel des
bewaldeten Schloßberges (290m; */2 St.) eine ansehnliche Ruine,
am n. Abhang eine Pionier-Kadettenschule. Unterhalb Hainburg,
auf einem aus der Donau aufsteigenden Kalkfelsen, die Ruinen
der Burg Rottenstein. Eisenbahn nach Brück s. S. 431; elektr.
Bahn Wien-Preßburg s. S. 427. — Hainburg und das etwas weiter
abwärts gelegene
L. (10 U. 25) »Theben, magy. Deveny (119m), bilden das un-
garische Donautor : 1. die Kleinen Karpathen, r. das Leithagebirge.
Auf einem Kalkfels (212m) die 1809 von den Franzosen zerstörte
Burg und eine hohe Säule als Millenniums -Denkmal (1896); am
Fuß des Felsens ergießt sich die March (Morva), Grenzfluß zwi-
schen Ungarn und Österreich, in die Donau.
L. (10 U. 55) • Preßburg, magy. Pozsony, s. S. 428.
Das Boot fährt unter der König-Franz-Joseph-Brücke hindurch
(S. 429). Die Ufer der Donau werden wieder flach. Einförmige
Landschaft; viele Schiffsmühlen. Der Strom teilt sich in drei
Arme, die zwei Inseln, 1. die Große, r. die Kleine Schutt bilden,
deren erste 90km lang, 50km breit ist und an 200 Ortschaften hat.
L. (11 U. 55) •Revkörtvelyes puszta. — L. (12 U. 45) •Bös.
R. (1 U. 50) *Gönyü ; oberhalb r. Einmündung der Raab. 15km
von Gönyü (Lokalboot in 2 St.) die Stadt Raab (S. 431).
fkolsuur^
SiaäanetL zt.^Fähr
3f
, -\^MnM& P^^^S~-A ^L/Ehmic^r cj£*m&t
StejttatreSfl»
^göisbt
H£EftSEOHF\ \f,/ EckaPtsau, 6sfjf- S, Xi, >..': ,
hdfM?\%^<w^ä^jfr
StLmeMsicäL BH.W
rTarnäat
■
^ ä£m'S(rm£remiir
yffaidd
fe&siejl am See
^irt^11^" g^ MooslmatiL^
JTiuk&pjj
| NOrcg-sixget "V ^
leusdeälerN ydh.'WTE
c.\ stA Ä xL ^^
Martas
^&,szegfabr<L\
S**^f"- ^efgZZjFi, ^ÖraäcÖÄbil
y
"Su.jT.-?0
du
BaijtcL ■f'i„„,^' - i jizslLar
. Jncsbul v — \T
?na~acLI- f " ^§v -i
LoTioii-p
^Mnw.rtcrr^-o
v -NI)oTiogö
~ V\W W*7^V , Sa:fcmlr<:
Bb'eM. _- — '
TJDAPEST.
JfiDJjY
-ZsSrnbek
M^P
GRAN. 77. Route. 435
L. (2 U. 55) •Koinorn, magy. Kom&rom (112m; Gasth. : König
v. Ungarn, magy. Magyar kiraly ; Zentralhotel, magy. Központi), starke
Festung mit 22 300 magyar. Einw., an der O.-Spitze der Insel Schutt
und auf dem r. Ufer der Waag (magy. Vag), die hier in die Donau
mündet. Während der Kämpfe der J. 1848-49 wurde sie his zur
Übergahe im Okt. 1849 durch die Ungarn unter Klapka behauptet ;
ein Bronzestandbild Klapka's, von Rona (1896), steht vor dem Rat-
haus. — Eisenbahn nach Preßburg s. S. 429, nach Neuhäusel s.
S. 430, nach Stuhlweißenburg s. S. 432.
R. SzSny, das römische Brigetio.
L. (3 U. 40) *Dunaradväny ; gegenüber r. Almas, mit Marmor-
brüchen. Der Strom ist von ansehnlicher Breite.
R. (4 U. 05) *Piszke, gleichfalls mit Marmorbrüchen.
R. (4 U. 55) "Gran, magy. Esztergom. — Gasth.: Badhotel
(magy. Fürdo szälld), westl. unterhalb der Domkirche, König von Un-
garn (magy. Magyar kiraly), Buda utcza. — Der Dampfbootlandeplatz
ist beim Palast des Fürst-Primas, der Budapester Bahnhof (s. unten) im
S. der Stadt, z/\ St. Gehens vom Dampfbootlandeplatz.
Qran (156m), im xi.-xm. Jahrh. Residenz der ungarischen
Könige, Stadt mit 17900 Einw., unweit des Einflusses der Qran
in die Donau, ist Sitz des Fürst-Primas von Ungarn. Schon aus
weiter Ferne tritt die auf dem Schloßberg 66m über der Donau
gelegene Basilika oder Domkirche hervor, ein 1822 nach Kühnel's
Plänen begonnener , 1874 vollendeter Bau im ital. Renaissance-
stil. Das Langhaus ist 107m, das Querschiff 49m lang; über der
Vierung eine 79m hohe Kuppel. Das Innere ist prächtig aus-
geschmückt. In der ersten Kapelle r. vom Eingang das Marmor-
Grabmal des Erzherzogs Karl Ambrosius , Erzbischofs von Gran
(f 1809), von Canova. L. die Bakocs'sche Kapelle, im Renaissance-
stil, ursprünglich 1507 an einer andern Stelle der Stadt erbaut,
1824 hier neu aufgeführt. In der Schatzkammer (Besichtigung, am
besten vormittags, nach Anmeldung einen Tag vorher beim Dom-
kustos) der Kalvarienberg, Hausaltar des Königs Matthias Corvinus,
florentinische Arbeit, seit 1494 hier; ferner Meßgewänder u. a.
An der SW. -Seite des Schloßberges die roman. St. Stephans-
kapelle. — Am w. Fuß des Hügels, bei der Ankunft sichtbar, der
1882 vollendete Palast des Fürst-Primas (im Innern ein Museum mit
Altertümern, Ölgemälden, Kupferstichen, Dürer-Sammlung usw. ;
Besichtigung nach Anmeldung tags zuvor beim Curator). Unweit
die Erzdiözesanbibliothek (115000 Bde., alte Manuskripte, In-
kunabeln und Kupferstiche) ; Besichtigung vorm. nach Anmeldung
beim Bibliothekar. Am nördl. Fuß des Hügels das stattliche
Priesterseminar (nach der Abfahrt sichtbar).
Von, Gran nach Budapest, 58km, Eisenbahn in 2l/t St. — Jenseit
(45km) O'Buda (S. 458) 1. das Ampbitbeater , r. die Reste von Aquincum
(S. 458). Dann über die Donau. — 5Skm Budapest-Wesib&hnliof: (S. 436).
Von Gran Zweigbahn nach (42km) Älmäsfüzito (S. 432).
L. Pärkdny, durch eine Bogenbrücke mit Gran verbunden. Die
Staatsbahn (S. 430) folgt von hier dem 1. Donauufer.
436 Route 77. VISEGRÄD.
Porphyr- und Kalkfelsgebirge geben dem jetzt in engerem Bett
fließenden Strom ein malerisches Ansehen.
L. (5 TL 55) *Qroß (magy. Nagy)-Maros , mit 4700 deutschen
und magyar. Einwohnern. Eisenbahn s. S. 430. — Gegenüber (Lokal-
dampfer), auf dem r. Donauufer,
Visegräd (slaw. „Hohe Feste"; 108m; Hot. Gisela), Marktflecken
mit 1500 magyar. und deutschen Einw., wie Groß-Maros als Som-
merfrische besucht. Auf schroffem Fels (328m), 1 St. von der Halte-
stelle des Lokaldampfers, die Reste einer unter Kaiser Leopold I.
geschleiften Königsburg; die alte Ringmauer zieht sich hinab zum
Strom; unten der hohe Salomonsturm. Der eigentliche Palast, im
xiv. und xv. Jahrh. glänzender Herrschersitz, lag am Fuß des Burg-
berges. — Lokaldampfer lmal tägl. von Budapest (Eötvös ter) in
3 Y2 8t. für 2 K hin und zurück.
Die Hügel treten zurück, die Donau teilt sich in zwei Arme,
bildet die 30km lange St. Andreasinsel und wendet sich südlich.
L. (6 ü. 35) «Waitzen, magy. Väcz (S. 430).
L. Neu-Pest (magy. Uj-Pest), mit Winterhafen. Dann folgt die
eiserne Brücke der Budapest-Graner Eisenbahn.
R. Alt - Ofen (magy. Ö-Buda), s. S. 458. W. am Abhang des
Gaisbergs das ehemal. Kloster Kleinzell, jetzt Invalidenhaus.
Das Boot passiert die Margareten -Insel (S. 454) und fährt unter
der Margaretenbrücke (S. 456) hindurch. Dann zeigt sich plötzlich
Budapest: 1. das langgestreckte Pest, mit dem Parlamentsgebäude
und der Kettenbrücke, während r. Ofen sich an dem Hügel hinan-
zieht, der das königl. Schloß trägt , im Hintergrund der Blocks-
berg, bei Sonnenuntergang ein Anblick von besonderer Schönheit.
— Das Boot setzt am Batthyanyplatz in Ofen seine Ofener Fahr-
gäste ab, passiert dann die Kettenbrücke und landet unterhalb zu
L. (8 ü.) •Budapest, am Petöfl ter (PL D 5).
78. Budapest.
(Üt = Straße, utcza = Gasse, körüt = Bing, te'r = Platz.)
Bahnhöfe (alle mit Restaurant): 1. Ostbahnhof der Siaatsbafm
(Keleti pälyaudvar ; PL 1 4), für Wien (über Brück), Graz (über Raab-
Fehring), Bosnien, Kronstadt (Siebenbürgen), Bukarest (über Predeal),
Fiume, Lemberg, Ruttka (Tatra, Oderberg). — 2. Westbahnhof der
Staatsbahn (Nyugoti pälyaudvar; PL E F 2), für Wien (über Marchegg),
den Orientexpreß nach Konstantinopel eni weder über Belgrad (die anderen
Züge fahren vom Ostbahnhof ab) oder über Orsova-Bukarest-Konstantza;
für Sillein (Tatra, Oderberg), Gran. — 3. Südbahnhof der Südbahn (De'li
vasuti pälyaudvar; PL A 4, 5), in Ofen, für Pragerhof (Graz, Triest). —
Droschken s. S. 438; dem Träger für Handgepäck 40-60 h. Straßenbahnen
s. S. 438.
Dampfbootlandestelle für die Dampfer nach Wien und Orsova, am
Franz-Joseph-Kai (PL D 5).
Reisebureaus: Fahrkarten- Zentralbureau der tingarischen Staatsbahnen,
mit FremdenverkehrFbureau, Vigadö- te'r 1 (PL D 5); Globetrotter (Vilägjä-
räs), Fürdö utcza 1 (PI DE 4).
, Hl J^r ya € *£* s « o
,1 -~yljM*&>*pi?*>'#äG? *•* -°c> >
uq-v isuvqäEjfoag
sOSÖ". .;£'..^XJn«2i£
.,<r 3@m&%ff»g .
Garnison- "^ %1?\
BUDAPEST. 78. Route. 437
Gasthöfe (keine Omnibus an den Bahnhöfen; Sperrgeld nachts 10-20 h).
— In den Stadtteilen am linken Ufer: *Hot- Ritz (PJ. R. : D4), Maria
Vale"ria utcza 14, neu, vornehm, mit Donauaussicht, 150 Z. von 10 TT an,
F. 2, G. 5, M. 81; * Gr.-H. Hungaria (PI. a: D 5), Ferencz Jözsef
rakpart, mit Donauaussicht, 300 Z. von 4A50 an, F 150, G. 4.50, M. 7 A;
* Gr.-H. Royal (PI. u : F 3, 4), Erzsebet körüt 43/49, 20 Min. von der
Donau, 350 Z. zu 4-15, F. 1, M. 4.50-6.50 A; «Bristol (PI. t: D 5), Ferencz
Jözsef rakpart 35, mit Donau aussieht, 200 Z. zu 5-25. F. 1.60, M. 4.50.5";
"Königin von England (PI. b: D 5), Deäk Ferencz utcza 1; * Con-
tinental (PI. f: D 4), Nädor utcza 22, 100 Z. von 4 E an, M. 2.50-3.50 A;
Gr.-H. Savoy (PI. e: G 5), Jözsefkörüt 16; Jägerhorn (PL g: D E 5),
Türr Istvän utcza 5, gelobt, 100 Z. von 4 E an, F. 1, M. 3.50 und 6 A; in
der Raköczi üt: 'Pannonia (PI. m: F 5; Nr. 5), *Palace Hot. (PI. O:
G 4, 5; Nr. 43), 140 Z. zu 5-11, F. 1, M. 5-8 A, Metropole (PI. c: G 4;
Nr. 58), Excelsior (PI. v: G H 4; Nr. 72), 100 Z. zu 5-7 A, mit F.,
M. 3-51, Hunnia (PI. x: F 5; Nr. 15), 78 Z. zu 5-8, M. 2 40 A, Adria
(PI. d: G 4, 5; Nr. 41); Meteor (PI. s: G4), Erzsebet körüt 6; Zentral
(PI. i: H 4), gelobt, Erzherzog Joseph (PI. r: H 4), beide am Baross
ter, unweit des Ostbahnhofs; H. Meran (PI. 1: E 4), Väczi körnt 82,
beim Westbahnhof. — Mehr zweiten Ranges: Orient (PI. h : G 4), Raköczi
üt 42; Stadt Paris (PI. p : E 3), Väczi körüt 25, 8 Min. vom Westbahn-
hof, 100 Z. zu 3-8.20 A; KönigvonUngarn (PI. n: D 5), Dorottya utcza 1 ;
Budapest (PI. w: E 5), Be"csi utcza 2, 42 Z. zu 2.40-4 A; Königin
Elisabeth (PI. k:- E 5), Egyetem utcza 5, 100 Z. zu 3-5.40 A.
In den Stadtteilen am rechten Ufer: Gr.-H. Esplanade (PI. y: C 1),
Zsigmond utcza 38/40; Fiume (PI. q: C D 5), am Donauufer, unterhalb
der Kettenbrücke, gut. — Mehr für längeren Aufenthalt: Artesisches
Bad (S. 450); Lukasbad (S. 458), 100 Z. zu 5-12, M. 3-5, P. 10-17 A;
Kais erb ad (S. 458), 200 Z. zu 3.30-11 E.
Auf der Margareten- Insel: "^'Margaret enb ad (S. 455), Z. 3.50-7.50,
M. 4, P. von 10.50 E an.
Pensionen: Budapest, Nädor utcza 50 (PI. D 3). 12 Z., P. 8-14.2"; Gero,
Lipöt. körüt 10 (PI. D E 2), 23 Z. , P. 10-20 A; Grimm, Vi-adö utcza 2,
beimVigadö-Platz (PI. D 5). 30 Z., P. 8-12 A; Opera, Andrässy üt 21 (PI. E
F3 4), 10 Z., P. 9-13 A; Sacher, Iränyi utcza 2t (PI E 5, 6), 28 Z , P. von
9 K an. — Deutsches Heim für Lehrerinnen und Erzieherinnen, Thökölv üt 77
(PI. H I 3, 4).
Restaurants (vgl. S. xvii u. 426 ; M. 12-2 U.) in allen Gasthöfen ; ferner
*Wagner, im National-Kasino (Nemzeti K.), Kossuth utcza 5 (PI. E 5),
*Landes-Kasino (Orszägos K.), Semmelweis utcza 5, bei der Kossuth
utcza, beide vornehm, französische Küche; Dreher, Andrässy üt 25,
gegenüber der Oper (PI. E 4), mit Cafe;; Pilsner Bierhalle, Thonet-
hof, am Vigadö-Platz (PI. D 5); Ehm, im National theater (PL F 5); im
Redoutengebäude (Vigadö ; PI. D 5); Kittner, Erzsebet körüt 13
(PI. F G 4), Ecke Dohäny utcza; Gambrinus, Erzsebet körüt 27, Ecke
Wessele'nyi utcza (PI. G4); Zum Blumenstöckl flommer), Jözsef te*r 1
(PI. D E 4), an der W.-Seite des Platzes, mit Hofgarten. — Beim Stadt-
wäldchen, unweit nördl. vom Museum der bildenden Künste (PI. H 1),
Gundel (Vampetics), mit Garten.
Cafes (vgl. S. xvm) : in den Gasthöfen; ferner im Vigadö-Park
(PI. D5); Ulits, Thonethof, am Vigadö-Platz (PI. D 5); De li, Ferencz
Jözsef rakpart 40 (PI. D E 5, 6), mit Restaurant; New York, Erzsebet
körüt 9/11, Ecke Dohäny utcza (PL G4); Belvärosi Kävehäz, Kigyö
ter, unweit des SW. -Endes der Kossuth utcza (PL E 5) ; Kiosk. Erzsebet
ter (PL E 4); C. Japan (Ecke Gyär utcza), C. Abbazia (Ecke Oktogon),
beide Andrässy üt; Üniö. in der Börse (PL D 3); C. Balaton, C. Ott hon,
Raköczi üt 17, 9 (PL F G 4, 5), beide am W.-Ende der Straße; C. Zentral ,
Ferencziek tere (PL E 5); Berber, Jözsef ter 6 (PL D E 4), S. -Seite des
Platzes; Museum, Muzeum körüt 12 (PL F 5), Ecke Foherczeg Sändor
utcza. — Konditorei: "Gerbeaud (vorm. Kugler), Gizella t£r 8 (PL D E 5)
und im Stadtwäldchen.— Tea-Boom, Haris-Bazarl (Pl.E5),EckeVäcziutcza.
438 Route 78. BUDAPEST. Praktische
Taxameterdroschken. Einspänner: 1 u. 2 Pers. tags 1200m i K, je
600m mehr 10 A; 3-5 Pers. oder nachts (11-6 Uhr) 1 n. 2 Pers. 900m 1 K, je
450m mehr 10 A; von den Bahnhöfen oder nachts 3-5 Pers. 600m II, .je.
300m mehr 10 A. — Zweispänner: 1 und 2 Pers. tags 1800m 1 K 60,
je 900m mehr 20 A; 3-5 Pers. oder nachts 1 u. 2 Pers. 1200m 1 K 60, je
600m mehr 20 A; von den Bahnhöfen oder nachts 3-5 Pers. 900m 1 K 60,
je 450m mehr 20 A. — Kraftdroschken: tags 1200m 1 K 60, je 600m mehr
30 A; nachts (s. oben) und von oder zu den Bahnhöfen 900m 1X60, je
450m mehr 30 h (Droschken mit elektr. Betrieb 2 K statt 1 JT60). — Tunnel-
taxe 10 oder 20 A ; Brückentaxe 40 A für Hin- und Rückfahrt. Gepäck 20 A
das Stück.
Elektrische Straßenbahnen: vgl. Plan und Karte. Linien zweier Gesell-
schaften (auch Umsteigekarten): braune oder graue Wagen mit ungeraden
Zahlen und gelbe Wagen (nur auf der Pester Seite) mit geraden Zahlen.
R. bedeutet im nachstehenden Rundlinie. Es berühren Auioinkel (Zugliget)
Nr. 43 (R.), 45 (R.); — Boräros Ur (PI. G 7) Nr. 4 (R), 6, 12, 22; — Egyetem
Ur (PI. E F 5, 6) Nr. 14, 16, 24; — Eskü Ur (PI. E 5, 6) Nr. 4 (R.), 8, 14, 16, 22,
24, 53, 71; — Franz-Joseph-Brücke (PI. E 6) Kr. 9. 15 (R.), 17 (R.), 19, 33 (R),
35, 39 (R,), 41 (R.), 43 (R.), 45 (R.), 57, 61 (R.), 63 (R.); — Franz- Joseph-Kai
(PI. DE5,6) Nr. 4 (R.), 8, 14, 16, 22; — GelUrt rakpart (PI. D E 6) Nr. 3,
9, 15 (R.), 17 (R.), 33 (R), 39 (R.), 41 (R.), 43 (R.), 45 (R.), 51, 61 (R.),
63 (R.); — Jözsef körüt (PI. G 5, 6) Nr. 4 (R.), 6, 12, 18; — Kdrolv körüt
(PI. E F 5) Nr. 1, 5, 11, 15 (R.), 17 (R.), 29 (R.), 31 (R.), 33 (R.), 39 (R.),
41 (R.), 43 (R.), 45 (E.), 57, 61 (R.), 63 (R.), 65, 73; — Kühles Tal (Hüvösvölgy)
Nr. 39 (R.), 41 (R.) ; — Länczhid Ur (PI. C 4) Nr. 3, 9, 33 (R.), 43 (R.), 45 (R.),
77; — Margaretenbrücke (PI. C D 1) Nr. 3, 5, 7, il, 14, 15 (R.), 16, 17 (R.),
33 (R.), 39 (R.), 41 (R.), 43 (R.), 45 (R.), 51, 61 (R.), 63 (R.), 65, 75; —
Muzeum körüt (PI. F 5) Nr. 5, 11, 15 (R.), 17 (R.), 19, 21 (R.), 23 (R.), 27,
29(R.),31(R.), 33 (R.), 35, 39 (R.), 41 (R.), 43 (R.), 45 (R.), 53, 57, 61 (R.),
63 (R.); — O-Buda (PL jenseit C 1) Nr. 5, 7, 9, 11; — Ostbahnhof (Keleti
pälyaudvar; PI. I 4) Nr. 1, 2, 15 (R.), 17 (R.), 19, 21 (R.), 23 (R.), 25, 27,
35, 37, 53, 65, 73; — Parlament (PI. D 3) Nr. 4 (R.), 8, 14, 16, 22; —
Rdköczi M (PI. F G 4, 5) Nr. 1, 15 (R.), 17 (R.), 19, 21 (R.), 23 (R.), 27, 35,
53, 65, 73; — Stadtwäldchen (Värosliget: PI. H I 2) Nr. 8, 10, 12, 15 (R.),
17 (R.), 21 (R.), 23 (R.),"25, 37, 73; — Südbahnhof (Deli vasüt; PL A 4, 5)
Nr. 15 (R.), 17 (R.), 39 (R.), 41 (R.), 51, 6L (R.), 63 (R.); — Szabadsäg Ur
(PL D E 3) Nr. 2, 10, 18, 29 (R.), 31 (R.), 61 (R.), 63 (R.), 65; — TeHz körüt
(PL E F 2, 3), Nr. 4 (R.), 6, 18, 20; — Ülloi üt (PL F G 6) Nr. 5, 9,
21 (R.), 23 (R.), 29 (R.), 31 (R.), 34, 71; — Väczi körüt (PL E 3) Nr. 1, 5,
11, 15 (R.), 17 (R.), 29 (R.), 31 (R.), 33 (R.), 39 (R.), 41 (R.), 43 (R.),
45 (R.), 57, 73; — Volknoäldchen (Nepliget; PL jenseit K 7) Nr. 9, 16, 20.
29 (R.), 31 (R.), 34; — Westbahnhof (Nyugoti pälyaudvar; PL E F 2) Nr. 1,
3, 5, 6, 7, 11, 20, 29 (R.), 31 (R.), 33 (R,), 39 (R.), 41 (R.), 43 (R.), 45 (R.),
51, 55, 57, 73, 75; — Zoologischer Garten (Allat kert; PL G H 1) Nr. 17
(R,), 27, 87.
Elektrische Untergrundbahn vom Gizella Ur (PL DES) unter der
Andrässystraße her in 1/t St. nach dem (3,7km) Artesischen Bad im Stadt-
wäldchen (PL H 1), im Sommer alle 5-7 Min. (letzter Wagen gegen 11 Uhr
nachts), 12-20 A. Stationen : Deäk te'r, Väczi körüt, Oper, Oktogon, Vörös-
marty utcza, Körönd, Bajza utcza, Arena üt, Zoolog. Garten.
Drahtseilbahn auf die Ofener Festung s. S. 455. — Zahnradbahn
auf den Schwabenberg s. S. 459. — Lokalbahn nach Aquincum s. S. 45S.
Lokal -Dampfboote: jede V2 Stunde, Stationen auf der PeitfiV Seite
Boräros te'r, Zollamt (Vamhäz), Eskü te'r, Akademie, Neupest (Uj-Pest) ;
Ofner Seile Tabän, Batthyäny ter, Kaiserbad (Csäszär fürdö), Margareten-
insel (Margitsziget), Altofen (Ö-Buda). 1. Kl. wochent. 14-2S A. — Kleine
Schraubenboote („Propeller") zwischen Pest und Ofen alle 5-10 Min. (vom
obern Ende des Rudolf-Kais, Redoutengebäude, Eskü ter u. a.), 1. Kl. 10 h.
Hauptpost und Telegraph (PL E 5) in der Koronaherczeg utcza; post-
lagernde Briefe im Erdgeschoß , Eingang von der Väroshäz utcza. Stadt-
briefe 6 A ; Ungarn , Osterreich und Deutschland 10 A ; Ausland 25 A. —
Polizei (PL D 4), Ferencz Jözsef t<$r 7.
Vorbemerkungen. BUDAPEST. 78. Route. 439
Deutscher Generalkonsul : Graf Fürstenberg-Btammheim, Väczi utcza 36,
I. Stock (Sprechstunden werktags 10-1 Uhr). — Verein der Reichsdeutschen,
Andrassy üt 25, im I. Stock, gegenüber der Oper, Eing. Dalszinhäz utcza;
Mi. Vereinsabend.
Banken: Österreichisch-Ungar. Bank (PI. E3), Szabadsäg te'r; Ungar.
Commercial-Bank, Ecke Fürdo utcza und Ferencz Jözsef te'r ; Ungar. Escompte-
und Wechslerbank, Dorottya utcza 6 (Fl. D 4); Ungar, allgem. Kreditbank,
Nädor utcza 12 (PI. D 3, 4).
Kaufläden, die reichsten in der Väczi utcza (PI. E 5, 6), Koronaherczcg
utcza (PI. E 5), Kossuth utcza (PI. E 5) und im südl. Teil der Andrassy üt
(PI. E F 3, 4). — Hausindustrie -Verein (Haziipariszövetse'g), Eskü üt 1
(PI. E 5); Kunstgewerbeverein (Iparmüve'szeti tärsulat), im Kunstgewerbe-
Museum (S. 453). — Schmucksachen nach alten Mustern bei Moritz Wisinger,
Kristöf ter 2 (nördJ. Verlängerung der Türr Istvän utcza; PI. D E 5). —
Niederlage der Zsolnay sehen Majolikafabrik (S. 511), Väczi utcza 39, Ecke
Duna 'utcza (PI. E 5).
Bäder. In Pest: Artesisches Bad (S. 450), im Stadtwäldchen;
Hungariabad, Nyär utcza (PI. F 4); Ringstraßenbad, Erzse'bet
körüt 51 (PI. G 4); Sommerschwimmbad (PI. E 6), am Franz-
Joseph-Kai. — Auf der "Margareten-Insel a. S. 455; die gut eingerichteten
Bäder in Ofen s. S. 457 und S. 458.
Bedckfnisanstalten (6 u. 10 A; „Ferfiak"* Männer, „Nok" Frauen):
Deäk te'r (PI. E 4, 5), Ferencz- Jözsef ter (PI. D 4), Erzsebet te'r (PI. E 4) u. a.
Theater (Vorstellungen überall in magy. Sprache): Königliches
Opernhaus (Magyar kirälyi operahäz ; PI. E 4), Andrassy üt; Fauteuil im
Parterre 5-101T. Im Sommer geschlossen. — Nation al-Theater (Nemzeti
szinhäz; PI. F5; vgl. S. 451, 453), Räköczi üt. Dramen und Lustspiele. —
Volks theater (Nepszinhäz ; PI. G 5; S. 453), Räköczi üt. — Volksoper
(Nepopera; PI. H 4, 5), Tisza Kälma'n te'r. — Lüst spieltheater (Vigszin-
häz; PL D E 2), Lipöt körüt.
Uraniatheater (PL F 5), Räköczi üt 21, für Natur- und Kultur-
geschichte, Logen 6-16, Fauteuil im Parterre 1-3 K.
VASißxfi-THEATEK (für Herren): J ardin de Paris, Erzsebet Kiralyne
utcza 1 (PL I K 1), im Sommer; Orpheum (PLF3), Isagy mezo utcza 17,
im Winter.
Vergnügungsorte und Ausflüge: 'Margareten-Insel (S. 454). —
'Stadtwäldchen (S. 450). — St. Lukas- und Kaiaerbad in Ofen
(S. 458). — »Blocksberg (S. 457). —'Schwabenberg (S. 458). — *Au-
winkel (Zugliget; S. 459). — * Kühl es Tal (Hüvösvölgy; S. 460). —
Ferner Gödöllo (S. 460; Eisenbahn in 3/4-11/« St.). — 'Visegr ad (S. 436);
Eisenbahn nach Groß-Maros (S. 436) in '/^-lty* St., dann Dampffähre in
10 Min., zurück mit dem Dampfboot. — Föth (S. 430). — Gran (S. 435);
Eisenbahn s. S. 435.
Besuchsordnung der Sammlungen u. dgl.
Akademie der Wissenschaften (S. 443): Historische Bildergalerie So. Di. Fr.
10-1 V2 Uhr frei, sonst gegen II. - Lesesaal der Bibliothek tägl. 3-7 Uhr
(Juli u. August geschlossen). — Goethe- Zimmer Mo. Mi. Fr. 10-12 Uhr
frei, sonst gegen 1 K. — Sze'chenyi -Museum Di. Do. Sa. 10-12 Uhr frei,
sonst gegen 1 K. — Botanisches Museum wochentags 9-1 Uhr.
Botanischer Garten (S. 454); werktags 872-12 Uhr und von 2 Uhr bis Sonnen-
untergang, So. geschlossen; frei.
Burg, königl. (S. 456): in Abwesenheit des Hofa tägl. 9-12, 3-5 Uhr (So.
nur vorm.) gegen Karten (60 A), die man in dem Automat in der Burg-
hauptmannschaft löst.
Ernst-Museum (S. 445): tägl. 9-5 ( Winter 4) Uhr; 1 K.
Ethnographisches Museum (S. 450): April-Oktober So. 9-12, 3-6 Uhr, Di. Fr.
3-6 Uhr frei, sonst 9-1 Uhr gegen 1 K.
Geologische* Museum (S. 451): So. 10-1 Uhr frei, Do. 10-1 Uhr gegen 1 K.
Kbnigin-E lisabeth- Gedenkmuseum (S.456): werktags 9- 12V2, 3-5 (4) Uhr, Sonn-
und Festt. nur vormittags; frei.
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 28
440 Route 78. BUDAPEST. Besuchsordnung.
Kunstausstellungen : im Neuen Künstlerhaus (S. 446), 15. Nov.-15. Januar (9-3 Uhr) ,
1. April-15. Mai (9-5 Uhr); Eintr. 1 K, Sonn- und Festt. nach 1 Uhr 40 h. —
Nemzeli Szalon (S. 443), jährlich 8 Ausstellungen, 9-6 Uhr; 1 K. — Kunsl-
haus (Müveszhäz), Szegfü utcza 4 (PI. G 3), jährlich #8-10 Ausstellungen,
9-4 oder 6 Uhr; 1 K. — Könpves Kälmän, Nagy mezo utcza 37 (PL E 3),
freier Zutritt werktags 9-7 Uhr. — Besichtigung der Sammlung des
Herrn M. v. Nemes, Andrässy üt 31 (PI. E F 3, 4), nur nach vorheriger
Anmeldung.
Kunstgewerbe-Museum (S. 453): außer Mo. und Fr. täglich 9-1 Uhr; frei.
Landwirtschaftliches Museum (S. 450): tägl. 10-1 und Sa. 3-7 Uhr; frei.
Museum der bildenden Künste (S. 446): Galerie alter Meister Sonn- u. Festt.
Di. Do. lO-l'/'-äUhr frei, Moderne Galerie, Sonn-u. Festt. Mi. Fr. 10-lV2Uhr
frei; an Nachmittagen und den anderen Tagen Eintritt in jede Galerie
gegen 1 K.
National- Museum (S. 452) : So. 9-1 Uhr alle Sammlungen frei zugänglich.
Altertümer Di. Fr., zoologische Sammlung Mo. Do., mineralogische
Sammlung Mi. Sa. 9-2 Uhr frei, sonst 10-1 Uhr gegen Eintrittskarte
(1 K; beim Pförtner). Bibliothek wochentags 9-4 (Sa. 1) Uhr.
Parlament (S. 444): wochentags 9-1 und 2-6 Uhr (an den Sitzungstagen
nur nachm.), Sonn- und Festt. 9-1 Uhr ; 1 K.
Petofi-Eaus (S. 445): tägl. 10-2 Uhr, 40 A, Di. unentgeltlich.
Räth-Museum (S. 451): Di. Do. Sa. 10-4 Uhr frei zugänglich, sonst nach
Anfrage im Kunstgewerbe-Museum.
Stadtmuseum (S.451): 1. Mai-15. Okt. Sonn- u. Feslt. 9-1, Di. 3-6 Uhr, frei;
sonst 9-1 Uhr nach Anfrage.
Technologisches Gewerbemuseum (S. 453) : werkt. 9-2 (Winter 1), So. 9-12 Uhr;
frei. Geschlossen Juli und August.
Universitäts-Bibliothek (S. 442): werktags 9-6, Sa. nur 9-12 Uhr, So. 9-11 Uhr
(Lesesaal 9-8, Sa. 9-2 Uhr, So. geschlossen), 1. Juli -15. Aug. Di. bis Fr.
9-1 Uhr ; geschlossen 16. Aug. -1. Sept.
Verkehrsmuseum (S. 451): im Sommer Mo. Mi. Fr. 9-12, 2-6, So. 9-12 Uhr; frei.
Zoologischer Garten (S. 450), tägl. 8 Uhr morgens bis Mitternacht; 1 K.
Volksfest am 20. August (St. Stephanstag), mit Prozession von der
Stephanskapelle (S. 456); viel Landbewohner in ihrer ^Nationaltracht.
Bei beschränkter Zeit (2 Tage): 1. Tag. Vorm., am besten zu
Wagen (Tarif s. S. 438), am Donauufer entlang zum Parlamentsgebäude
(PI. D 3; S. 444) und zur Margaretenbrücke (S. 455); über den Leopoldring
(Lipöt körüt; PI. E 2) und den Waitzner Ring (Väczikörüt; PI. E 2-4)
zur St. Stephanskirche (S. 445); durch die Andrässystraße (S. 445) zum
Stadtwäldchen (S. 450) mit Besuch des landwirtschaftlichen und des ethno-
graphischen Museums (S. 450) ; weiter durch die Stephaniettraße (PL I K 2-3),
die Damjanich- (PI. H 3) und Bottenbillerstraße zur Räköczistraße (S. 453);
über den Museums- und den Zollamtsring zum Hauptzollamt (PI. E 6; S. 453)
und über den Franz-Joseph-Kai (S. 441) zurück. Nachm. Parlamentsgebäude
(Inneres; S. 444) nnd Ofener Festung (S. 455); abends Blocksberg (S. 457). —
2. Tag. Vorm. National - Museum (S. 452), Museum der bildenden Künste
(S. 446), Zoologischer Garten (S. 450); nachm. Schwabenberg (S. 458); gegen
Abend Margareteninsel (S. 454).
Budapest (spr. büdapescht ; 100m) oder Ofen-Pest, 1872 durch
Vereinigung der Städte Pest, Ofen (magy. Buda), Alt- Ofen (O-Buda)
und Steinbruch (Köbänya) zu einem Gemeinwesen entstanden,
ist die Haupt- und Residenzstadt nnd geistiger Mittelpunkt des
Königreichs Ungarn sowie nach Wien die größte Stadt der österr.-
ungar. Monarchie. Es ist zugleich der wichtigste Eisenbahnknoten-
punkt und die bedeutendste Fabrikstadt [Dampfmühlen, Bren-
nereien, Bierbrauereien, Maschinenfabriken, Eisengießereien usw.)
und Handelsstadt [Hornvieh, Mastschweine) Ungarns. Die Lage
der Stadt zu beiden Seiten der hier 300 -800m breiten Donau
Lage. Geschichte. BUDAPEST. 78. Route. 441
ist prächtig (Brücken s. S. 455); auf dem 1. niedrigen Ufer der
Hauptteil (Pest), auf dem r. hohen Ufer Ofen, mit der königl.
Burg. Die Zahl der Einwohner beträgt 880000 (1851 : 156000),
darunter 204000 Juden und eine Besatzung von 16 600 Mann
(Budapest ist Sitz des Korpskommandos des 4. Armeekorps); als
Muttersprache sprechen 756000 magyarisch, 79000 deutsch. —
Die Stadt ist in zehn Bezirke eingeteilt: am rechten Ufer
I. Festung (Vär), Tabän und Christinenstadt (Krisztinaväros),
II. Wasserstadt (Viziväros), III. Alt-Ofen (Ö-Bucla); am linken
Ufer IV. Innere Stadt (Belväros), V. Leopoldstadt (Lipötväros),
VI. Theresienstadt (Terezväros), VII. EUsabethstadt (Erzsebetväros),
VIII. Josephstadt (Jözsefväros) , IX. Franzstadt (Ferenczväros),
X. Steinbruch (Köbänya).
Ofen war eine römische Colonie (Aquincum, S. 458) und die Hauptstadt
der Provinz Unterpannonien sowie das Standquartier der einzigen in dieser
Provinz stehenden Legion, der „prima adjutrix". Pest war vor dem Ein-
fall der Mongolen (124L) eine reiche deutsche Ortschaft. König Bela IV.
errichtete 1247 in Ofen die königl. Burg, die später von 1351 bis zur ersten
Eroberung durch die Türken nach der Schlacht von Mohäcs 1526 ständige
Residenz der ungarischen Könige wurde. Unter Matthias Corvinus (145S-90;
s. S. 425) sah die Stadt glänzende Tage. Sultan Soliman eroberte Ofen 1541,
legte 120C0 Janitscharen hinein und machte es zum Sitz eines Veziers. Es
blieb beinahe 150 Jahre im Besitz der Türken, bis 1686 die verbündeten
Deutschen (60 0C0 Mann) unter Karl von Lothringen und Ludwig von Baden,
im Verein mit 150C0 Ungarn, sie wieder vertrieben. Ofen wie Pest wurden
1703 königl. Freistädte. Die Tyrnauer Universität wurde 1777 von Maria
Theresia nach Ofen, von hier 1784 von Joseph II. nach Pest verlegt. Nach
dem „Ausgleich" vom J. 1867 entwickelte sich Pest rasch, während Ofen
zurückblieb. Nach der Vereinigung der Städte Ofen und Pest (s. oten)
wurde Budapest 1892 Residenzstadt und blüht seitdem noch kräftiger auf.
a. Die Stadtteile am linken Ufer (Pest).
Der Glanzpunkt der linksufrigen Stadtteileist die Donauseite,
mit dem Parlamentsgebäude und der Aussicht auf den breiten Strom
und Ofen. Die innere Ringstraße umzieht die innere Stadt in dem
Zollamts-, Museums- und Karlsring (Vämhäz-, Muzeum- und
Karoly körüt). Ihre nördl. Fortsetzung, der Waitzner Ring (Väczi
körüt), mündet auf die 4,3km 1. baumbepflanzte große Ringstraße,
die sich als Leopold-, Theresien-, Elisabeth-,' Joseph- u. Franz-
ring (Lipöt-, Terez-, Erzsebet-, Jözsef- u. Ferencz- körüt), von
der Margaretenbrücke (PL D 2) bis zum Boräros-Platz (PL G 7)
erstreckt. Eine dritte Kingstraße (Hungäria körüt ; 7?1km lang) ist
im Entstehen. Von den Radialstraßen sind die wichtigsten: die
Andrässy-Strqße, die die Verbindung zum Stadtwäldchen herstellt,
die Kossuth- Straße und ihre Verlängerung, die zum Ostbahnhof
führende Rdköczi- Straße, und die vom Calvinplatz ausgehende
ÜUöi- Straße.
An der W. -Seite der Inneren Stadt (Belväros) zieht sich der
*Franz- Joseph -Kai [Ferencz Jözsef rakpart ; PL D E 5, 6) längs
der Donau hin. Diese prächtige baumbepflanzte Straße, an der
vielbesuchte Kaffeehäuser liegen und die für den Fahrverkehr
28*
442 Route 78. BUDAPEST. Franz- Joseph- Kai.
gesperrt ist, bildet die beliebteste Promenade,- den Korso von Pest;
an schönen Sommerabenden sind die hier zu Hunderten auf-
gestellten Bänke und Stühle (Stuhl 6 h) dicht besetzt, dazwischen
drängt sich eine bunte lustwandelnde Menge. An der 0. -Seite des
kleinen Redoutenparks (Vigadö ter; Cafe s. S. 437) das Redouten-
gebäude (Vigadö; PI. D 5), 1862-65 im roman.-maur. Mischstil
von Feßl erbaut. Weiter unterhalb der Petöfi-Platz (Petöfi ter;
PI. DE5), mit der Bronzestatue des Dichters Alexander Petöfi
(1823-49), von Huszar (1882), und der zweitürmigen griech. Kirche.
Wenige Schritte weiter die Treppe hinauf zum Schwurplatz (Eskü
ter), 1867 Schauplatz der Eidesleistung Franz Josephs bei seiner
Krönung; 1. die Stadtpfarrkirche (PI. 1 ; E 5), die älteste Kirche
von Pest, der hintere Teil im gotischen Stil um 1400 erbaut,
die barocke Fassade 1726 hinzugefügt, das Innere 1890 restau-
riert. (Elisabeth -Brücke zum r. Donauufer s. S. 455 ; Schlacht-
haus s. S. 454.)
Die nördl. Hälfte der Waitzner Gasse (Väczi utcza) und die
Kossuth-Gasse sind die belebtesten Geschäftsstraßenfder Inneren
Stadt. Waitzner Gasse 62 ist das Neue Rathaus (Uj värosbäz;
PL 3: E 6), 1869-75 von Steindl im Frührenaissancestil erbaut,
mit Fresken von Lotz im Sitzungssaal. — Am Universitätsplatz
(Egyetem ter; PI. E F 5, 6) die Universität (PI. 5: E 6; 7300 Hörer,
davon ein Drittel Juden), deren Barockfassade 1900 neu aufgeführt
wurde, und die 1715-76 erbaute Universitätskirche. Nordwestl., am
Franziskaner-Platz (Ferencziek tere; PI. E 5), der Renaissancebau
der Universitätsbibliothek (Egyetemikönyvtär; PI. 4; 486 000 Bände
und 35 Oorvinahandschriften; Eintr. s. S. 440). Nebenan, Ecke
der Kossuth-Gasse, die Franziskanerkirche (Ferencziek temploma;
PI. 2); außen an der Kossuth-Gasse ein bronzenes Hochrelief von
Hollo (1905), Nik. Wesselenyi rettet während der Überschwemmung
im Jahre 1838 Frauen und Kinder. Auf dem Kigyö te'r (PI. E 5)
steht ein Marmorstandbild Stephan Werboczys (f 1542), Verfassers
des ersten ungarischen Gesetzbuches, von Jul. Donath (1908).
Unweit soll ein Sjtandbild des Kardinals P. Päzroäny (f 1637),
von Bela Radnay, errichtet werden. — An der Varoshäz-Gasse das
Zentral- Stadthaus (Központi väroshäz; PI. E 5), die ehem. Karls-
kaserne, ursprünglich als Invalidenpalais unter Kaiser Karl VI.
1716-28 von Martinelli erbaut, — Ecke der Koronaherczeg- und
Pärizsi-Gasse die Hauptpost. — An der S. -Seite des Deäk-Platzes
(Deäk Ferencz te'r; Pl.E 4, 5) die evangel. Kirche (PI. 6). Waitzner
Ring s. S. 445.
Nördl. von der Inneren Stadt erstreckt sich an der Donau die
Leopoldstadt (Lipotväros), der Hauptdtz des Handels. Östl.
von dem oben gen. Redoutengebäude ist der Gisela-Platz (Gizella
ter; PL D E 5), wo die Untergrundbahn zum Stadtwäldchen be-
ginnt (vgl. S. 438). In der Mitte ein Marmordenkmal des Dichters
Mich. Vörösmarty (f 1855), von Kallös und Telcs (1908); am Sockel
Franz- Joseph- Platz. BUDAPEST. 78. Route. 443
24 Personen in Lebensgröße, die sein Gedicht Szözat (Aufmf)
singen. Unweit nordöstl. der Elisabethplatz (Erzsebet ter; PI. E 4),
mit Anlagen und dem eigenartigen, von Vägö 1907 vollendeten
Ausstellungsgebände des Kunstvereins Nemzeti Szalon (Eintr.
s. S. 440; im Erdgeschoß ein Cafe'); in der SO. -Ecke das Marmor-
standbild des Gynäkologen J. Ph. Semmelweis (1818-65), von Strobl
(1906), und unweit die sitzende Marmorstatue der Frau Veress
(f 1895), Stifterin eines Mädchengymnasiums, von G. Eis (1906).
Von da westl. über die Fürdö-Gasse, vorbei an dem (1.) Josephjdatz
(Jozsef ter; PI. D 4), mit einem Bronzestandbild des Erzherzogs
Joseph, 1796-1847 Palatin von Ungarn, von Halbig (1869), zum
Franz-Joseph-Platz {Ferencz Jözsef ter; PI. D 4), an der Donau
(Kettenbrücke s. S. 455; Franz- Joseph -Kai s. S. 441). Den Platz
schmücken mehrere Denkmäler: südl. das Bronzestandbild des
Schriftstellers und Staatsmannes Joseph Frhr. von Eötvös (f 1871),
von Huszär (1879); nördl. davon die sitzende Bronzestatue des
Schöpfers des „Ausgleichs" vom J. 1867 Franz Deäk (f 1876), gleich-
falls von Huszär (1887); noch weiter nördl., vor der Akademie, das
Bronzestandbild des Grafen Stephan Szechenyi (f 1860; vgl. unten),
von Engel (1880), sowie Büsten des Sprachforschers Szarvas und des
Historikers Salamon, beide von Jankovits (1899 bzw. 1902). An der
O. -Seite des Platzes südl. die Pester Kommerzialbank, von Quittner
(1909), weiter nördl. das große Gebäude der Londoner Lebens-
versicherungsgesellschaft Gresham, von Quittner (1906), die Stadt-
hauptmannschaft (Polizei; Fökapitänysäg) und, Akademia utcza 3,
östl. gegenüber der Akademie, das sog. Handelsmuseum (Kereske-
delmi muzeum; geöffnet wochent. 9-2 und 3-6 Uhr), das unent-
geltlich Auskunft über ungarische Handelsverhältnisse erteilt; es
enthält auch ein kleines historisches Fachmuseum.
An der N. -Seite des Franz-Joseph-Platzes die
Akademie der Wissenschaften (Magyar Tudomdnyos Akademia),
ein geschmackvoller Renaissancebau, 1862-64 nach Plänen des
Berliner Architekten Stiller aufgeführt; an der O.-Seite (Akademia
utcza), wo der Eingang, eine Bronzerelieftafel, die Stiftung der
Akademie darstellend, von Hollö (1893). Die Akademie wurde
von Graf Stephan Szechenyi im J. 1825 gegründet; ihr Zweck ist
Pflege der magyarischen Sprache und der Wissenschaften mit Aus-
nahme der Theologie.
ErdgeschoB. L. das Goethe-Zimmer (Eintr. s. S. 439), die Sammlung
des 1895 verstorbenen Rechtsanwalts B. Elischer enthaltend (1065 Bilder
und Stiche; 2500 Bücher; 178 Handschriften, die wertvollsten in einem
Glasschrank in der Mitte des Zimmers, u. a.), und die Bibliothek (160000
Bände; Eintr. s. S. 439).
Im I. Stock das Bzichenyi- Museum (Eintr. s. S. 439), Erinnerungen an
den Gründer der Akademie enthaltend, und der Prunksaal, mit einer auf
24 roten Marmorsäulen ruhenden Galerie, einer von Karyatiden getragenen
gewölbten Decke und Wandgemälden von Karl Lotz, Szenen aus der
ungarischen Geschichte.
444 Route 78. BUDAPEST. Parlament.
II. Stock. L. die botanischen Sammlungen des National-Museums (Eintr.
s. S. 439). R der Zugang zum
III. Stock, mit der Historischen Bildergalerie (Törtinelmi Tcipcsamok;
Eintr. s. S. 439), hauptsächlich Bildnisse enthaltend. 1. Zimmer: Zeit
Ärpäds und seiner Nachfolger bis zum J. 1528. — R. 2. u. 3. Zimmer:
Haus Habsburg. — 4. Zimmer: Franz II. Räköczi (lb76-1735). — 5. Zim-
mer: Maria Theresia und Joseph IL — 8. Zimmer: Künstler, Schauspieler
u. a. — Zurück durch das 5. Zimmer und r. m das 7. Zimmer: Bild-
nisse aus dem xix. Jahrh. — 8. Zimmer: Franz Joseph 1. und ungarische
Staatsmänner. — D arch den Eintrittsraum r. in das 9. Zimmer : das Jahr 1848.
Nordöstl. von der Akademie ist der Freiheitsplatz (Szabadsäg ter ;
PI. D E 3), mit hübschen Anlagen und stattlichen Bauten : an der
W.-Seite die Börse (Tozsde; Börsenstunde 12-1 Uhr), an der O.-
Seite die Österr.-Üngar. Bank, beide nach Plänen von Alpär 1905
bzw. 1904 errichtet. Auf dem Platz soll ein Freiheitsliampf-Denk-
mal (1848) nach Entwürfen von Szamovolszky und Gäch aufgestellt
werden. Nordwestl. vom Freiheitsplatz an der Donau das
*Parlamentsgebäude {Orszäghäz; PI. D S- Zutritt s. S. 440), ein
gewaltiger, eine Fläche von 17745qm bedeckender Kalksteinbau
spätgotischen Stils, 1883 nach Plänen von E. Steindl begonnen,
1902 vollendet (Baukosten 32 Millionen Kronen). Es ist 255m
lang, bis 123m breit und besteht aus einem Mittelbau, mit einer
96m hohen Kuppel und zwei 78m hohen Türmen an der Loggia
(Donauseite), und aus zwei Seitenflügeln, von denen der südl. für
das Abgeordnetenhaus, der nördl. für das Magnatenhaus bestimmt
ist (die Sitzungssäle sind unter den von vier Türmchen flankierten
Dachbekrönungen). An den Außenseiten 90 Steinbildnisse, u. a.
westl. die Könige Ungarns von Ärpäd bis zu Ferdinand V., östl.
ungarische Feldherrn und Staatsmänner, sowie, über dem Haupt-
portal, Ludwig I. und Matthias Corvinus.
Der Haupteingang ist an der O. -Seite (Pförtner an der O.-Seite des Süd-
flügels, Portal II). Aus dem reich verzierten Treppenhause, mit Decken-
gemälde (Gesetzgebung) von Lotz, gelangt man in das erste Stockwerk,
in dessen Mitte der von sechzehn Pfeilern getragene, 27m hohe runde
Kuppel- oder Thronsaal. An den Pfeilern sechzehn bemalte Zinkstand-
bilder ungarischer Könige und siebenbürgischer Fürsten. — Vom Kuppel-
saal tritt man 1. (südl.) in eine Wandelhalle, mit Deckengemälden aus der
ungarischen Volkssage von Vajda und Statuetten ungarischer Volkstypen,
an die sich der Sitzungssaal der Abgeordneten anschließt. Der
Saal, dessen Wände vergoldetes Holzschnitzwerk bedeckt, ist 25,6 m lang,
23,4m breit, 17m hoch und hat 438 Sitze (453 Abgeordnete); hinter dem
hohen Präsidentensitz zwei Gemälde von Vajda, r. der Landtag im J. 1848,
1. die Krönung Franz Josephs 1867. Weiterhin Empfangs- u. andere Säle,
Bureaus der Minister usw. — E. (nördl.) vom Kuppelsaal gelangt man durch
eine Halle mit Gemälden aus Ungarns Geschichte, von Vajda, in den (bei
der Führung nicht gezeigten) Sitzungsaal der Magnaten (300 Sitze),
von gleicher Größe und ähnlicher Ausstattung wie der der Abgeordneten. —
Westl. vom Kuppelaaal der Büfettsaal, mit Gemälden: fünf ungarische
Königsburgen (von Spänyi), Jagd auf Auerochsen, Fischfang am Plattensee,
Abundantia. Anstoßend eine Loggia mit Aussicht auf Ofen. — In dem östl.
vorspringenden Mittelbau der Delegation ssaal, mit einem großen Wand-
gemälde von Dudits, König Franz Joseph 1867 auf dem Kettenbrückenplatz
das Schwert nach den vier Himmelsrichtungen ausstreckend.
Südlich vom Parlamentsgebäude steht ein Bronzereiterbild des
Grafen Julius Andrdssy (f 1890), von Zala (1906); am Sockel
Stephanskirche. BUDAPEST. 78. Route. 445
zwei Hochreliefs, die Krönung Franz Josephs I. und der Berliner
Kongreß. — Ö. gegenüber dem Parlamentsgebäude der Justizpalast
(Igazsägügyi palota), 1896 nach Plänen von Hauszmann im Renais-
sancestil vollendet 5 über dem sechssäuligen Portikus ein in Kupfer
getriebenes Dreigespann mit der Gerechtigkeit, von Sennyei. Im
Innern zu beachten das schöne Treppenhaus, mit einer Justitia von
Strobl, und Deckengemälde von Lotz. — R. vom Justizpalast das
Ackerbau- und Justizministerium (Földmrvelesügyi und Igazsägügyi
ministerium). — In der auf den Waitzner Ring (s. unten) mün-
denden Alkotmäny utcza (PL E 3) 1. das 1890 von Hauszmann er-
baute Gerichtsgebäude (Törvenyszeki palota), mit einem von Feszty
mit Fresken geschmückten Schwurgerichtssaal.
Am N.-Ende des Waitzner Ringes (Väczi körut; PI. E2-4) der
Westbahnhof (PL E F 2; S. 436). Wir folgen dem Ring südl. zu der
kathol. St. Stephanskirche oder Leopoldstädter Basilika (PL E 4),
einem Renaissancebau mit 94m hoher Kuppel, 1851 von Eild be-
gonnen, 1868 eingestürzt, 1873 nach Plänen von Ybl (f 1891) neu
aufgeführt, das prächtige Innere 1905 von Kauser vollendet (offen
6-12, 3-6 Uhr). Am Hauptaltar die Marmorstatue des h. Stephan,
des ersten christlichen Ungarkönigs, von Strobl. Die Bilder der
Seitenaltäre sind von Benczur, Vastagh, Feszty und Deäk-Ebner.
Die Mosaikbilder sind nach Entwürfen von Lotz in Venedig an-
gefertigt worden.
Östl. von der Leopoldstadt ist die Theresienstadt (Terez-
väros). Die unweit der oben gen. St. Stephanskirche ausgehende,
2,3km lange Andrassy - Straße (PL E-H 4-2; Untergrundbahn
s. S. 438) durchschneidet den Stadtteil vom Waitzner Ring bis
zum Stadtwäldchen. In dieser durchweg mit stattlichen Gebäuden
besetzten Straße 1. das prächtige Opernhaus (PL E 4; S. 439), im
Italien. Renaissancestil 1875-84 von Ybl erbaut; im Zuschauer-
raum ein Deckengemälde (der Olymp), von Lotz.
In der von der Andrassy- Straße r. abzweigenden ^Nagymezö ntcza
(PI. E F 3) Nr. 8 das Ernst-Museum, mit Entwürfen zu Historienbildern von
B. v. Szekely und M. Thän, Bildnissen PetöfTs u. a., kulturgeschichtlichen
Sammlungen, Kunstausstellung usw. ; Eintr. s. S. 439. — Auf dem Liszt ter
(PI. F 8) die Bronzebüste des Staatsmannes Irdnyi (f 1892), von Kailös (1904).
Ecke Kiräly utcza die kgl. Landes -Musikakademie (Orszagos m. kir. Zene-
a'xade'mia; PI. F 3), von Korb und Giergl 1907 vollendet, mit einer sitzenden
Bronzestatue Franz Liszt's von Strobl an der Fassade.
Beim Oktogon kreuzt die Andrassy- Straße die große Ring-
straße (S. 441) und verbreitert sich von 35 auf 45m. Es folgt
das Rondeau (Körönd; PL G 2), auf dem 1. Bronzestandbilder der
siebenbürgischen Fürsten Stephan Bocskay (-j- 1606), von Hollö
(1902), und Bethlen Gabor (d. i. Gabriel B.; fl629), von Vastagh
(1902); r. die Bronzestandbilder des Banns Grafen Joh. Päljfy
(f 1751), von Sennyei (1905), und des Verteidigers von Szigeth
Nik. Zrinyi, von Röna (1902). — An der weiterhin 1. abzweigen-
den Bajza utcza das Petöfi-Haus (Nr. 21 ; PL G 2 ; Zutritt s. S. 440).
446 Route 78.
BUDAPEST.
Museum der
mit Erinnerungen an den Dichter (vgl. S. 505). — Am Ende der
Andrässy-Straße ein Millenniums- Denkmal (PI. H 1): ans der Mitte
eines halbrunden Säulenganges, in dem vierzehn Statuen ungari-
scher Könige, steigt eine 36m hohe Säule empor, mit einem Reiter-
hild Ärpäds vorn am Sockel und dem Erzengel Gabriel als Krö-
nung ; die Architektur ist von Schickedanz, die Skulpturen von
Zala. R. vom Denkmal das 1894 von Schickedanz u. Herzog erbaute
Neue Künstlerhaus (Uj Mücsarnok; Kunstausstellungen s. S.440).
L. vom Millenniums- Denkmal liegt das
*Museum der bildenden Künste (Szepmüveszeti Muzeum ; PI. G
H 1), 1900-06 von Schickedanz und Herzog im griechischen Renais-
sancestil aufgeführt. Es enthält im Erdgeschoß das Kupferstich-
kabinett (110000 Blätter; Eintr. in den Ausstellungssaal So. Mo.
Sa. 10-1 Y2 Uhr; Vorstand Dr. S. Meiler), antike Skulpturen und
Gipsabgüsse, im ersten Stock r. die Galerie alter Meister, 1. die
J
fw^^w^
Sammlung Pälffy und die moderne Galerie. — Direktor: E. v.
Kammerer, Stellvertreter Dr. G. v. Terey. Eintritt s. S. 440. Station
der Untergrundbahn (S. 438): Arena üt.
Galerie alter Meister. — Die Galerie alter Meister, in elf
Oberlichtsälen und siebzehn Kabinetten, besteht aus 940 Ge-
mälden, von denen 486 aus der im J. 1871 vom Staat für 2600000
Kronen angekauften Esterhäzy-Galerie herstammen. Französischer
Katalog von Dr. G. v. Te'rey, mit 111 Abbild., 1910, 3 K (deutscher
Katalog in Vorbereitung).
I. Saal : Gemälde des xv. und xvi. Jahrh. aus ungarischen
Kirchen. L. 6. Geißelung Christi (1514) ; 7. Dornenkrönung Christi ;
— 16. Heimsuchung Maria.
II. Saal : Italiener des xiii.-xvi. Jahrh. R. 21. Spinello Aretino,
Altarbild; — 27, 28, 37, 38. Schule vonSiena, Buchdeckel;
dazwischen 35. Oiov. dal Ponte, Altarbild; 43. Duccio di Buonin-
segna, Johannes der Täufer predigend; — 50. Orcagna, Madonna;
52. Filippino Lippi, Madonna und h. Antonius von Padua; *53.
bildenden Kumte. BUDAPEST. 78. Route. 447
Raffael, Madonna Esterhäzy (c. 1507); darüber 54. Granacci,
Jonannes der Evangelist. — *58. R. Ghirlandajo , Anbetung der
Hirten (1510) ; 59. Werkstatt des A. Verrocchio, Madonna mit Hei-
ligen. — L. in den
III. Saal : Italiener des xv. und xu Jahrh. L. 69. Grandi,
Jobannes der Evangelist; 72. Franc. Francia, Madonna und zwei
Engel; 74. Boccato, Madonna mit Heiligen; — 86. Raffael (?),
männl. Bildnis ; — 90. Sodoma, Geißelung Christi; 98. Crivelli,
Madonna; 101. Mich. Pannonio , Ceres, das einzige beglaubigte
Bild von ihm ; *117. Gentile Bellini, Katharina Cornaro; 106. Ber-
nardino Luini, Madonna mit Elisabeth und kleinem Johannes;
110. B. Luini, Madonna mit den H. Katharina und Barbara; —
115. Boltrafßo, Madonna; *121. Correggio, Madonna.
IV. Saal: Italiener des xvi. Jahrh. L. 126. Romanino, männl.
Bildnis; — 136. Lorenzo Lotto, männl. Bildnis; *138. Seb. del
Piombo, männl. Bildnis; 140. Giorgione(?), männl. Bildnis; 147.
Jac. Bassano, h. Hieronymus; — 180a. Palma Vecchiof?), Kopf
des h. Georg (?); 157. Tintoretto, männl. Bildnis; — 172. Moretto
da Brescia (?), h. Rochus. — R. in den
V. Saal : Italiener des xvr.-xvrn. Jahrh. Langwand 191. Bron-
zino, Anbetung der Hirten; 204. Feti, schlafendes Mädchen; —
207. Vasari, die drei Grazien.
VI. Saal : Italiener des xvi.-xvm. Jahrh. R. 220. Caravaggio,
Selbstbildnis; — *227. G.B. Tiepolo, h. Jakobus von Compostella;
— 255, 256. Beiotto, Piazza della Signoria in Florenz, Arnoufer in
Florenz; 266. G. B. Tiepolo, Maria, h. Joseph und fünf andere
Heilige.
VII. und VIII. Saal : Spanier des xvi.-xrx. Jahrh. VII. Saal:
286. Juan de Juanes, der Heiland; 287. Ribera, Martyrium des h.
Andreas.
VIII. Saal: 1. 302. Murillo, Flucht nach Ägypten ; 303. Villa-
eis, h. Rosalia; *304, *306. Murillo, das Christkind Brot verteilend,
h. Familie ; — 328a. Dom. Theotocopuli (el Greco), Maria Verkün-
digung; 313, *328c, 316. Goya, junges Mädchen mit Krug und
Korb, Senora Ce'an Bermudez, der Schleifer; — 298. Goya, Bildnis
des Marquis de Caballero ; 328 e. Velazquez, das Frühstück (um 1620).
IX. Saal : Holländer des xvii. und xvin. Jahrh. L. 334. A. Cuyp,
holländ. Familie; — 341. Jan van Goyen, Bauern; — 347. J. Steen,
Katzenfamilie; — 352. 8. v. Ruysdael, Halt am Wirtshause.
X. Saal: Schule von Amsterdam (xvn. u. xvm. Jahrh.). R.
407. A. de Gelder, Esther und MaTdochai; — 401. B. van der Helst,
holländisches Ehepaar; *393. Th. de Keyser , weibl. Bildnis; —
385. W. van de Velde, Seebild. — In der Mitte auf einer Staffelei:
Frans Hals, männl. Bildnis.
XI. Saal: Flamen des xvi. und xvn. Jahrh. L. 412. Jan Fyt,
Stilleben; — 420. Jordaens, Bauer und Satyr; — 438. Jordaens,
männl. Bildnis; *416. A. van Dyck, Doppelbildnis.
448 Route 78. BUDAPEST. Museum der
Kabinett A: Delfter Schule (xvi.-xvni. Jahrh.). L. *456. Jan
Vermeer van Delft, weibliches Bildnis.
Kab. B: Haager Schule (xvn.-xix. Jahrh.). R. 475, 470a. A.
van Beyeren, Windmühle, Stilleben; — 477. Netscher, das Medail-
lon; 482. Uytenbroeck, Landschaft.
Kab. 0 und D: llaarlemer Schule (xvn. u. xvm. Jahrh.).
Kab.C : r. 490. PA. Wouwerman, das Bad; 492. J. v. Ruisdael, Teich
im Walde; *501. Frans Hals d. Ä., männl. Bildnis. — Kab. D:
r. 510. Heda, Stilleben; *515. 8. v. Ruysdael, Landschaft (1631);
531. A. v. Ostade, ein Schreibmeister.
Kab. E : Amsterdamer Schule (xvii. u. xvm. Jahrh.). R. 551a.
Hobbema, Landschaft; 540, *544. Rembrandt, alter Rabbiner (1642),
der Engel fordert Joseph zur Flucht auf (c. 1650).
Kab. F: Leydener und Rotterdamer Schule (xvn. u. xvrn.
Jahrh.). R. 554. Ter Bor ch, Soldaten im Wirtshaus; 553. Art des
J. van Goyen, Landschaft.
Kab. G : Utrechter und Gorkumer Schule (xvn. u. xviii. Jahrh.).
*582. P. Moreelse, weibl. Bildnis ; *587. A. Cuyp, Kühe am Wasser.
Kab. H und I: flämische Schule (xvr.-xvni. Jahrh.). Kab. H:
591. Siberechts, die Furt; 593. A. Brouwer, die Raucher; 610.
Rubens, männl. Bildnis. — Kab. 1 : 635. D. Teniers d.J., der Wund-
arzt ; 642. Gonzales Coques, die Familie des Jakob v. Eyck.
Kab. K und L: niederländische Schule (xv. -xvn. Jahrh.).
Kab. K: 660, 666. N. Neufchatel, Bildnisse; 667. A. Mor, männl.
Bildnis; 673. P. Aertsen, auf dem Markt. —Kab. L: 680. Mtm-
ling, Kreuzigung; 692. Quinten Matsys, Lukretia; 686. A. Woen-
sam, Kreuzigung; 696. G. David, Anbetung der Hirten; 697.
Mabuse, Karl V. (um 1515).
Kab. M : Deutsche des xv. und xvi. Jahrh. *699. A. Dürer,
männl. Bildnis; darüber 708. H. Schüchlin u. B. Zeitblom, die
H. Florian, Johannes d. T. und Sebastian; 728. L. Cranach d. Ä.,
Vermählung der h. Katharina; H. Schüchlin u. B. Zeitblom: 707.
die H. Gregor, Johannes und Augustin, 706. Tod der Maria.
Kab. N: Deutsche (xvn. -xix. Jahrh.). 762. M. v. d. Meytens,
Selbstbildnis ; 751. Füger, Bathseba.
Kab. O: Engländer. 784. Lawrence, weibl. Bildnis; 788a.
Raeburn , Mrs. Murchison ; 782. Hoppner , weibl. Bildnis; 777.
Reynolds, Admiral Hughes; 785. Constable, Landschaft; 788b.
Gainsborough, Mr. Ch. Hotchkiss.
Kab. P und Q: Franzosen (xvr.-xix. Jahrh.). Kab. P: 799.
Greuze, Bildnis des Randon de Boisset: *811. Claude Lorrain,
italienische Till a bei Rom. — Kab. Q: 816. Vouet, Apollo und
die Musen; 829. Desportes, Stilleben.
Im W.-Flügel in sechs Oberlichtsälen die SammlungPälffy,
mit 177 alten und modernen Bildern, Vermächtnis des Grafen Job.
Palffy (f 1908). 111. Verzeichnis (1913) 1 K 50. Hervorzuheben:
bildenden KÜ7iste. BUDAPEST. 78. Route. 449
2. M. Basaiti, der tute Christus; 14. Boltraffio, Madonna \on Lodi;
13. B. Boccaccino, Maria, Joseph und der h. Hieronymus beten das
Christkind an; 22. L. Cranach d. 4„, Madonna; 23. Petrus Cristus,
Madonna; 37. Franc. Francia, h. Familie; 44, 46. Jan van Goyen,
Dordrecht, Seestück; 50. B. van der Helst, Bildnis des Kapitäns
G. de Wildt; 67. Ph. de Koninck, Haarlem; 90. Adr. van Ostade,
Bauernstube; 97. J. van Ruisdael, Amsterdam ; 98. S. van Ruysdael,
Landschaft; 106. Jan Steen, Kurtisane mit Weinglas; 109. Tizian,
Bildnis des Dogen Trevisani; 116. A. Vivarini, thronende Madonna;
130. Th. Co uture, der Vogelfänger; 131, 132. Ch. Fr. Daubigny,
Landschaften; 153. Ltnbach, Titusbogen in Rom (1860); 156.
Piloty, Nero auf den Trümmern Roms.
Moderne Galerie. — Die Sammlung wird neu geordnet.
Magyarischer Katalog 60 h. Hervorzuheben: Ballö, Bildnis des
F. Szoldatics; Barabäs, Franz Liszt; Benczur, Bacchantin, Taufe
des h. Stephan; Böcklin, DorfscLmiede; K. Brocky, ruhende Psyche,
Amor und Psyche, Frauenbildnis, Mutter und Kind; Courtens,
Goldregen; Diaz, Landschaft; Favretto, Susanna im Bade; Ferenczy,
Maler und Modell; Feszty, Golgatha; W. Firle, Sonntagsschule;
Horovitz, Bildnis Franz Pulszky's; Ivänyi, die Tränke; Kacziäny,
der einsame Baum ; Kardos, Flitterwochen ; Karlovszky, Ritter aus
der Zeit Louis XIII. ; Katona, Wintermorgen ; Kaufmann, Synagoge
in Kolomea; Komlössy, Landschaft; Koszta, Heimkehr; Koväcs,
WahlÄrpäds; Läszlö, Fürst Chlodwig Hohenlohe-Schillingsfürst,
Papst Leo XIII. ; Lefebvre, Undine; Leibl, Bildnis des ungar. Malers
Paul Merse v. Szinyei; F. Lenbach, der Meister mit seiner Tochter;
Ligeti, Landschaften (drei); Karl Lotz, Muse ; Madaräsz, Ladislaus
Hunyadi auf der Totenbahre; J. Maris, Kirche in Dordrecht;
K. Marko d. J. und K. Marko d. Ä., Landschaften; E. R. Menard,
Landschaft; Paul Merse v. Szinyei, Landpartie (1873); Mesdag,
Wintertag am Meeresufer; Meszöly, Landschaft u. andere Bilder;
Mihdlik, Wiese; Munkäcsy, alte Frau, die Nachtschwärmer, Rekruten
im J. 1848, Abenddämmerung, Maisfelder, Kardinal Haynald;
Gräfin Elise Nemes, Bildnis ; Olgyay, die letzten Sonnenstrahlen im
Herbst; Paäl, Landschaften; C.Paczka, Frühling^ Palmie, Mond-
schein; Pettenkofen, Markt in Szolnok; Reti, alte Weiber; Segantini, '
die letzten Anstrengungen des Tages; L. Simon, Mutter und Kinder;
S. J. Solomon, Bildnis; F.Stuck, Sphinx; Szdle, Frauenbildnis;
Szekely , Auffindung des Leichnams König Ludwigs IL; Thän,
Rekrutierung im J. 1848; Thaulow, Dieppe bei Nacht; Tikos, Selbst-
bildnis; Ujväry, die Fähre ; Valentiny, junger Zigeuner; Veyrassat,
Pferdemarkt; Waldmüller, Mann mit Guckkasten; Wellmann,
Mutter und Kind ; Zemplenyi, Ankunft von Wallfahrern ; M . Zichy,
Orgie; A. Zorn, Mutter und Kind; H. Zügel, die ersten Sonnen-
strahlen.
Die moderne Galerie findet ihra Fortsetzung im Zwischen-
stock: sechs Oberlichtsäle mit Bildern des xix. Jahrhunderts. —
450 Route 78. BUDAPEST. Landwirtsch. Museum.
Im Oberstock noch moderne Bilder; im Hauptsaal eine japanische
Kunstsammlung.
Nördl. vom Museum der *Zoologische Garten (Ällat kert; Eintr.
s. S. 440; magy. Führer mit Plan 60 h; elektr. Straßenbahn s.
S. 438, u. a. Nr. 17 vom Karoly körnt), mit Freiluftgehegen, Pal-
menhaus (Eintr. 9-9 Uhr gegen 20 K) und Restaurant. — Nahebei
eine Anzahl Schaubuden in der Art des Wiener Wurstelpraters.
Das Stadtwäldehen (Varosliget; PI. H I 2), 116 ha groß, 1797
angelegt, -wird namentlich Sonntag nachm. viel besucht (städt.
Cafe"-Restaurant ; Militärmusik) ; Untergrundbahu s. S. 438 ; elektr.
Bahn (S. 438) Nr. 8 vom Eskü ter (PI. E 5, 6) in 29 Min. für 16 h ;
Nr. 15, 17 vom Karoly körüt (PI. E F 5) u. a. Im nördl. Teil des
Parks ein großer Teich ; am O.-Ufer das Artesische Bad (Artezi
fürdo ; Schwefelquelle, 73,8° C). — Auf der Szechenyi-Insel (Sztf-
chenyi sziget) das
*landwihtschaftliche Museum (Magyar kirälyi mezögazdasägi
muzeum), 1902-4 nach dem Vorbilde der sog. romanischen,
gotischen und Renaissancegebäude der Millenniums - Ausstellung
von 1896 von Alpdr erbaut; es gibt ein anschauliches Bild der
Herstellung und Verwertung der landwirtschaftlichen Erzeug-
nisse in Ungarn. Direktor : G. v. Radisics. Eintr. s. S. 440. Kurzer
deutscher Führer unberechnet. — Vor dem gotischen Gebäude
ein Sitzbild des Grafen Alex. Kärolyi (f 1906), von Strobl (1908);
nördl. vom Renaissancegebäude ein bronzenes Sitzbild des Anony-
mus Belae regis notarius (PI. A.), des anonymen Chronisten aus der
Arpadenzeit, von N. Ligeti (1903).
Renaissance-Gebäude. Erdgeschoß. Nordseite. Von der Ein-
gangshalle, von der geradeaus eine Treppe in den ersten Stock fuhrt, r.
durch einen Gang (Statistik, Bodenkunde) in den runden Ecksaal, der
Weizenproben enthält (geradeaus das Gotische Gebäude). — L. Westseite.
Großer Saal : Samen von Kulturpflanzen ; Rüben-, Mais-, Hopfen- und Papri-
kabau. — Südseite. Ecksaal: Tabakbau. In dem 1. anstoßenden Saal:
Obst- und Gartenbau. L. im Gang: Pflanzehkrankheiten, schädliche und
nützliche Tiere. Im mittleren Saal : Weinbau. Dann landwirtschaftliches
Versuchswesen und, 1. im Gang, Milchwirtschaft. Im Ecksaal: Stärke-
und Ölfabrikation. — L. Ostseite. Großer Saal: Mehl-, Zucker-, Bier- und
Spiritusfabrikation; Hausindustrie. — Nordseite. Runder Ecksaal: Ge-
schichte der ungarischen Landwirtschaft. Im Gang: Meteorologie. — Im
•östlichen Lichthof: Maschinen. Weiterhin Modelle von Bauernhäusern
usw. Im westlichen Lichthof: staatliches Gestütswesen u. a.
Erster Stock. Südseite. L. vom Königssaal: Pferdezucht; Pferdestatuet-
ten von G. Vastagh. Ecksaal: Tierheilkunde. — L. Ostseite: Tierzucht. —
Nordseite. Runder Ecksaal: Anfänge des Hirten- und Fischerlebens. Weiter-
hin Unterrichtswesen. — Westseite: Wasserbau. — Südseite: Bienenzucht
nnd Seidenbau.
Gotisches Gebäude. Erdgeschoß : Forstwesen, Fischerei. — Erster
Stock: Jagd (Raubzeug, Edelwild, Waffen).
Romanisches Gebäude: Auditorium.
* Südlich vom landwirtschaftlichen Museum ein Bronzestandbild
O. Washingtons (PI. W.), von J. Bezeredy, 1906 von in Amerika
lebenden Ungarn gestiftet. — Östl. das sog. Industriepalais mit den
ethnographischen Sammlungen des Nationalmuseums (Magyar nemzeti
Räth-Museum. BUDAPEST. 78. Route. 451
muzeum ne'prajzi osztälya ; Eintr. s. S. 439 ; Direktor Dr.W. Semayer)
und zeitweiligen Handelsausstellungen.
R. vom Eingang I. Heimatskunde: Folklore (hinter dem Sze"kler
Tor Neuerwerbungen); Fischerei 5 Jagd; Hirtenleben; Haasmodelle ; 1.
magyarische Bauernstuben und -küchen; Landwirtschaft; Hausgeräte; 1.
nichtmagyarische Bauernstuben; Spinnerei, Weberei; gewerbliche Erzeug-
nisse für Bauern; an der Län^swand, beginnend bei den Hausmodellen,
Kleidungsstücke, Stickereien, Webereien. — II. Stammverwandte der
Magyaren: turko-tatarische Völker, Amur-Völker, flnno-ugrische Völker.
Graf Zichy'sche Sammlung. Ferner ägyptische Sammlung. — III. Über-
seeische Völker. — Außerdem 50U0 Phonogramme ungarischer Volks-
lieder (nur für Fachleute).
Unweit das Vtrkehrsmuseum (Közlekede'si muzeum; Zutritt
s. S. 440).
Durch den südl. Teil des Stadtwäldchens führt die besonders
Sonnt, nachm. belebte Stephanie-Straße (Stefänia üt; PI. H I K 2).
An ihr 1. ein Bronzestandbild des Kronprinzen Rudolf als Jäger,
von Ligeti (PI. R. ; 1903), das Stadtmuseum (Szekesfövärosi mu-
zeum; Eintr. s. S. 440), mit vielen älteren Stadtansichten, weiter-
hin r. Nr. 14 das Geologische Institut, mit Schausammlung (Eintr.
s. S. 439), dann der Rennplatz (Löverseny ter; Rennen im Mai
und im Herbst).
In der Villa Värosligeti fasor Nr. 10 das Georg-Räth-Museum
(PI. G 2, 3), Stiftung der Frau G. Rath (f 1905), mit beachtens-
werten Gemälden und kunstgewerblichen Gegenständen. Eintr.
s. S. 440. Französischer Katalog 50 h.
I. Vokzimmeb. 1. Jordaens, Köchin. — II. Zimmer. 8. Rembrandt (?),
Studienkopf; 10. B. v. d. Helst, männl. Bildnis. — Hl. Zimmee. 22. A. van
Dych, weibl. Bildnis, Skizze; 83. N. Maes, Kinderbildnis. — IV. Kleineb
Salon. 98. S. Koninck, weibl. Brustbild ; 104. Dirck Hals, Gelage im Garten ;
105. J. v. Ruisdael, Waldlandschaft. — V. GboBeb Salon. 123. Meister der
weiblicfien Halbfiguren, h. Magdalena; 122, 130. 8. v. Ruysdael, Kühe auf der
Weide, Reitergefecht. — VI. Bildergalerie. Gegenüber dem Eingang: 155.
Hobbema(f), Landschaft; 157. Oberitalienische Schule, Kalvarienberg, Freske;
159. Rubens, weibl. Bildnis; 160. Adr. Brouwer, Studienkopf; 166. P. Potter,
Viehstück. Eingangswand: 196. Tizian, die Ehebrecherin vor Christus; dar-
unter *199. Rembrandt, Metzgerladen ; 202. Tinto)-etto(f), Bildnis des A. Nani ;
208. Seb. delPiombo (?), weibl. Bildnis. — Ferner : antike geschnittene Steine,
antike Bronzen, Schnitzereien in Buchs, Porträtmedaillen aus Blei, silberne
Biechfläschchen, orientalische Teppiche, Porzellan, Möbel u^w.
In der Elisabethstadt (Erzsebetväros) sind zu nennen: die
Synagoge (PI. F 5), Dohäny- Gasse, Ziegelrohbau im maurischen
Stil von Förster (1861), die orthodoxe Synagoge (Vi. E F4), Rombach-
Gasse, im maurisch -byzantinischen Stil 1872 von Wagner und
Kaliina erbaut, und die kath. St. Elisabethkirche (PI. 3a: G II 4),
1900 im got. Stil nach E. Steindl's Plänen vollendet.
Die Räköczi- Straße (S. 453) scheidet die Elisabethstadt von
der Josephstadt (Jozsefväros). Am W.-Ende der Straße, Ecke
Museumsring, das 1837 erbaute Nationaltheater (Neubau geplant).
Weiter siidl. am Museumsring das ehem., jetzt von der Univer-
sität benutzte Polytechnikum (Neubau s. S. 457), in dessen Hof
452 Route 78. BUDAPEST. National- Museum.
eine Statue des Unterrichtsministers A. Trefort (f 1888), von Kis
(1904), nnd das
National-Mnseum {Nemzeti muzeum; PI. F 5, 6), 1802 durch
die Schenkung einer Bibliothek und Münzsammlung von Graf
Franz Szechenyi gestiftet, 1836-44 von M. Pollak erbaut; an der
Hauptfassade ein Säulen-Portikus im korinth. Stil (hier der Ein-
gang). Vor der Freitreppe des Museums die sitzende Bronzestatue
des Dichters Johann Arany (f 1882), von Strobl (1893); im Park
Bronzebüsten anderer ungarischer Dichter (Berzsenyi und Kazinczy,
von Vay, K. v. Kisfaludy, von Ferenczy), ein Denkmal des Lyrikers
Alex. v. Kisfaludy , von Petrovics (1848, 1903 auf0estellt), sowie
das Standbild des Grafen Fr. Szechenyi, von Istök (1902). Das
Museum enthält eine Bibliothek, eine Altertümer-Sammlung, eine
zoologische und eine mineralogische Sammlung. — Eintritt s.
S. 440. Direktor: Frhr. Emerich von Szalay.
Im EedgeschoB das Lapidarium.
Im Treppenhaus : Gipsabgüsse von plastischen Werken in Ungarn;
in der Mitte Marmor-Grabdenkmal des Fürsten Georg Apaffi aus Almakerek
(Siebenbürgen), xvu. Jahrh. ; zwei Engel aus Blei, von Baphael Donner.
Erstee Stock. R. die Altertümer-Sammlung (deutscher Führer,
mit Abbild., 2K, 1911). Eingangskorridor: 1. Waffen vom xi. bis zum
xv. Jahrh., r. Waffen und 1 ahnen von 1848/49. Holztäfelung aus der
reform. Kirche von Vilonya (1720). — I. und II. Saal. Vorgeschichtliche Alter-
tümer. I. Saal: Einzelfunde; Grab aus der jüngeren Steinzeit; reiche
Sammlung aus der Bronzezeit (Scbrank M) und Hallstattperiode; Bronze-
räder keltischer Streitwagen aus Arokalja. II. Saal: Goldfunde aus der
La Tene- und Hallstatt -Epoche (Schrank 9, 10); skythische Denkmäler
(Schrank 12, 13, Opferkessel). — III. b'aal. Römische Altertümer (in Schrank 23,
:=Helm aus dem Anfang des iv. Jahrh. nach Chr., bronzene Ehrentafel für
Valerius Dalmatius, bronzene Patera mit silbernen und goldenen Einlagen
aus dem in. Jahrh. vor Chr.); silberner etruskischer Dreifuß (Vitrine 19);
altchristliches Glasgefäß aus Szegszärd (Schrank 24, Kr. 13); Waffen,
Schmuck und Werkzeuge aus der Zeit der Völkerwanderung; Schrank 31,
■Goldlünd aus Szilägy-Somlyö. — IV. Saal. Waffensammlung. Streitkolben
siebenbürgischer Fürsten; Säbel histor. Personen, u. a. Stephan und Gabriel
Bäthory's, Johann Sobieski's , Johann HunyadiV; türkische Waffen und
Sättel; in Schrank 9 drei Sättel mit ausgezeichneten Elfenbeinreliefs,
burgundische Arbeiten des xv. Jahrh.; Waffen aus der Kurutzenzeit
(xvn. Jahrh.); Tärogatö (Blasinstrumente) aus Holz. — V. Saal. Mittelalter-
licher Schmuck, silberne und goldene Trinkgefäße, Reliefschüsseln u. a.
Schrank 17, 18, Anhänger aas dem xvi. und xvn. Jabrh. ; Schrank 21,
Teile der ''goldenen Krone des Konstantin Monomachos (xi. Jahrh.);
Schrank 25, 28, Emailschmuck aus Siebenbürgen (xvi. und xvn. Jahrh.). —
VI. Zimmer: Gräberfunde aus der ungarischen Landeseroberungszeit (ix. u.
x. Jahrh.); Innungs -Zinkkannen; Messingschüsseln, Nürnberger Arbeit;
Gläser. — VII. Zimmer: Münzen und Medaillen vom xi. Jahrh. bis zur
Gegenwart (nur ein kleiner Teil ist ausgestellt), Siegel, Schnupftabakdosen,
Pfeifenköpfe, TJhren. Ungar. Banknoten von 1848; Kossuth-Noten aus Lon-
don (1852); Flügel Beethovens, von Liszt geschenkt. — VIII. Zimmer:
Schrank 1, Erinnerungen an Liszt; Schrank 3, Harfe mit Malereien von
Boucher; Schrank 7, Nr. 18, Nelson's Sparzierstock. — Ausgangskorridor:
Delhaes'sche Sammlung (besonders antike und mittelalterliche Helme);
Musikinstrumente vom xvi. Jahrh. an. Holztäfelung aus der Kirche von
Magyarükerek (1746).
Die Bibliothek (Eintr. s. S. 440; die wichtigsten Bücher, Manu-
skripte usw. sind in einem Schausaal aufbewahrt) besteht aus vier Ab-
teilungen. I. Abt. Bücher (Bibliotheca Hungarica; 5COO0O Bände): magya-
Kerepeser Friedhof. BUDAPEST. 78. Route. 453
rische Inkunabeln von 1531 an ; lateinische Inkanabeln (Chronicon Budense,
1473, das älteste in Ungarn gedruckte Buch). — II. Abt. Zeitungen (20C00
Bände): älteste in magyarischer Sprache gedruckte Zeitung, Preßburg
1780; seltene vollständige Sammlung aus 1848/49. — III. Abt. Manu-
skripte (25000)-, Leichenrede in magyarischer Sprache, das älteste Sprach-
denkmal (Anf. des xm. Jahrb.); 16 weitere magyarische Sprachdenkmäler
bis 1527; zwölf Handschriften aus der Bibliothek des Königs Matthias Cor-
vinus (1457-90); 450 Codices. Über 16000 Handschriften vom xvi. Jahrh.
an. — IV. Abt. Archiv (1CO0 000 Urkunden). Die älteste Urkunde ist die vom
Könige Koloman (1109). Adels- u. Wappenbriefe. Akten zur Geschichte
von 1848 (Kossuth, Görgey). 90 Archive ungar. adliger Familien. 100000
Traueranzeigen vom xviii. Jahrh. an.
Zweitee Stock. Naturwissenschaftliche Ab teilung: Zoologie
(Vögel, Wespen, Käfer, Schmetterlinge); Mineralogie (ud gar. Gold, Meteor-
steine) und Paläontologie.
In der S. 451 gen. Räköczi- Straße (PL F-H 5, 4; früher Kere-
peser Straße genannt) weiter aufwärts das 1875 von Fellner und
Helmer erbaute Volkstheater, jetzt als National theater dienend
(vgl. S. 451; davor ein Standbild des um 1559 verstorbenen Dich-
ters Seb. Tinody, von Bezeredy, 1907). Schräg gegenüber, Ecke
Joseph-Ring und Nepszinhäz-Gasse, die Staats- Gewerbeschule mit
dem technologischen Gewerlemuseum (Eintritt s. S. 440). Vom
Endpunkt der Straße (20 Min. vom Museumsring), wo ein Bronze-
standbild des Handelsministers Baross (f 1892,), von Szecsi (1898),
gelangt man geradeaus zum Ostbahnhof (PI. H I 4; S. 436), rechts
durch die Köztemeto - Straße zu dem Kerepeser Friedhof (Kerepesi
temeto ; PI. I K 4, 5) , mit Grabdenkmälern des Grafen Ludwig
Batthyäny und Franz Deäk's und dem Mausoleum L. Kossuth's,
von Strobl (1909).
Im Süden der Inneren Stadt (S.441) zieht sich die Franz ens-
stadt (Ferenczväros) an der Donau hin. Am Zollamtsring das
Hauptzollamt (Fövämhäz; PL E F 6), 1870-74 von Ybl im Renais-
sancestil erbaut; daneben die Zentralmarkthalle (Központi väsär-
csarnok). Franz-Joseph-Brücke s. S. 455. — Auf dem Calvinplatz
(Calvin ter; PL F 6) der Danubiusbrunnen, von Feszler (1883);
an der S. -Seite die reform. Kirche, mit viersäuligem Portikus.
Vom Calvinplatz läuft die Üllöer Straße (Ülloi üt; PL F-I 6, 7)
nach Südost. An ihr L, Nr. 28, die TJniversitäts- Klinik. — Gegen-
über r., Nr. 33-37, das
Kunstgewerbe-Museum [Orszägos magyar iparmüveszeti mu-
zeum ; PL G 6), 1893-97 von Lechner und Pärtos mit Anlehnung an
orientalische Bauweisen aufgeführt. Über der Mitte der mit buntem
Pflanzenornament aus Majolika geschmückten Hauptfassade eine
47m hohe Kuppel. Direktor: E. v. Radisics. Eintr. s. S. 440.
ERDGESCHOß. Vom Eingang geradeaus in den Lichthof; hier zeitweise
Ausstellungen moderner kunstgewerblicher Erzeugnisse. R. altarabisches
Interieur mit interessanter Bemalung; Apotheke aus Güns (magy. Koszeg;
1631); englische Möbel des xvm. und xix. Jahrh.; Meißner Porzellan.
Erster Stock. In der Vorhalle zwei flämische Wandteppiche aus dem
xvi. Jahrhundert. Arkadengalerie: 1. ungarische Fayencen, Steingutwaren
und Porzellan aus Holics (1734-1832), Totis (magy. Tata) und Herend. An
454 Roule 78. BUDAPEST. Margareten- Insel,
der Schmalseite (1. der unten gen. Ungarische Saal) venezianische und
andere Gläser, sowie moderne Fayencen der Zsolnay'schen Fabrik in Fünf-
kirchen. Weiterhin orientalische (besonders japanische und chinesische)
Textil-, Lack-, Ton-, Holz- und Metallarbeiten. — Ungarischer Saal, mit.
kunstgewerblichen Gegenständen des xv.-xvin. Jahrh. und reich bemaller
Holzdecke aus Maksa (17R6). R. am Ende des Saals Chor ans Soly (1724),
darunter reichgesticktes Kleid der Katharina von Brandenburg, Gemahlin
des siebenbürgischen Fürsten Bethlen Gabor; Chorgestühl mit Intarsien
aus Körmöczbänya (1622); Kachelöfen; Fayencen; Zinngeschirr (Zunft-
krüge des xvii. und xvin . Jahrh.); Lebkuchenformen, Gold- and Silber-
arbeiten (Fund von Küküllovär); gestickte Bettwäsche. — Daneben der Saal
des xvin. Jahrhunderts: geschniizte französische Wandverkleidung und
Tür aus Eichenholz (1710) ; schöne Möbel im Stil Louis XV. und Louis XVI. ;
Porzellan aus Wien, Berlin, Sevres usw. — Anstoßend ein Saal mit
griechischen Vasen und Terrakotten. Italienische Fayencen (u. a. Schüssel
mit Metallglanz, bez. Giorgio Andreoli 1529); italienische Bronzen (zwei
prachtvolle Feuerböcke u. a.). — Saal mit Möbeln und Hausgerät des xv.-
xix. Jahrhunderts. Delfter Fayencen; an der Langwand Christus am Kreuz,
vergoldetes italienisches Bronzerelief; großer bemalter und geschnitzter
Ikonostas des xvin. Jahrh., aus der griech.-kath. Kirche zu Visköcz (Ober-
ungarn). — Saal mit Prunkschränken, Gläsern, Fayencen, modernen Me-
daillen und Plaketten, Seiden- und Goldstickereien. — Im Korridor mittel-
alterliche Kirchengewänder, orientalische Teppiche und ungarische Ofen-
kacheln. — Im rechten Flügel die Bibliothek, mit Vorbildersammlung usw.
Im zweiten Stock die Kunstgewerbeschule.
Weiterhin 1. das Stephanie- Kinder spital (Nr. 72), r. die Elisabeth-
Gedenkkirche, 1907 von Aigner im frühgot. Stil erbaut, mit einem
Standbild der Königin Elisabeth von H. Klotz in der Vorhalle, 1.
das städtische Knabenwaisenhans Josephinum (P1.H7), der bota-
nische Garten (Egyetemi füvesz-kert; PI. Hl 7; Eintr. s. S. 439 ;
Eingang 111 e's ntcza 25; geplant Verlegung auf die Margareteninsel),
mit einem Victoria regia-Haus u. a., und das Ludoviceum (PI. 17),
eine Militärakademie fürHonved-Offiziere. Hinter dem Ludoviceum
der schöne Orczy-Garten (Eintrittskarten vorm. im Hauptgebäude r. ;
nachm. Eingang durch die Ludoviceum utcza). Dann r., 35 Min.
vom Calvinplatz, zwei Stadtspitäler (PL I 8) und, noch 12 Min.
weiter, 1. die Beamterilcolonie (Tisztviselotelep) und das Volks-
u-äldchen (Nepliget).
S.o. von der Markthalle, am Bakäts ter (PI. F G 7), die Franzstädter
Kirche, im roman. Stil von Ybl 1867-74 erbaut, mit Fresken im Querschifl
und Altarchor von Thän und Lotz. — An der Soroksäri utcza I. (V2 St.
vom Zollamt) das ausgedehnte Schlachthaus (Közvägöhid; PI. H 9), 1870-72
von Hennicke erbaut; am Portal zwei Stiergruppen von R. Begas. Besich-
tigung, am besten vormittags, auf Anfrage gestattet; Do. Viehmarkt. Elektr.
Straßenbahnen Kr. 11 (20A vom Käroly körüt), 22, 25, 27.
Am obern Ende der Stadt in der Donau die hübsche, vom Erz-
herzog Joseph (f 1905) in einen Park umgewandelte * Margareten-
Insel (Margit sziget ; PI. C D 1 ; Eintr. 25, So. 50 /t), seit 1908 Eigen-
tum der Stadt. Zugang von der Margaretenbrücke s. S. 455 (elektr.
Straßenbahnen s. S. 438, u. a. vom Karoly körüt Nr. 5, 11, 15, 39,
43, 61, 65). Die Dampfboote (S. 438; 20 Min. von der Ketten-
brücke bis zum oberen Ende der Insel; Rückfahrkarten wochen-
tags 48, Sonn- und Festt. 80 h) landen am untern und am obern
Ende der Insel. In der Nähe des untern Landeplatzes ein Re-
Festung. BUDAPEST. 75. Route. 455
staurant (an einigen Nachm. Militärmusik); von hier an der West-
seite der Insel entlang in 30 Min. Gehens oder mit der Pferdehahn
in 10 Min. (20 h~) zum artesischen Brunnen am ohern Ende, Alt-
Ofen (S. 458) gegenüher. Die Schwefelquelle (43, 3° C.) wird sowohl
zu Bädern in dem 1871 von Yhl erhauten Margaretenbad, wie zum
Trinken verwendet (Bad von 1 K 20 an ; Kurtaxe bei mehr als
8täg. Aufenthalt 10 IT); das überflüssige Wasser fällt von einem
künstlichen Felsen in ein Becken. In der Nähe des Bades ein
Gasthof (S. 437), eine Anzahl Villen für Kurgäste und ein Re-
staurant (Zigeunermusik). An der O.-Seite der Insel die Ruine
eines Klosters (xm. Jahrh.).
b. Die Stadtteile am r. Ufer (Ofen, Aquincum, Schwabenberg).
Die beiden Donauufer von Budapest sind durch sechs Bbücken
(darunter drei Kettenbrücken ; Aussicht) miteinander verbunden.
Zoll für Fußgänger (nur vom 1. zum r. Ufer) 4 h , für Wagen s.
S. 438. — Die Kettenbrücke (Länczhid; PL C D 4) wurde von
dem engl. Ingenieur Clark 1840-49 erbaut. Die Spannketten
ruhen auf zwei etwa 50m hohen Pfeilern, die Länge der Brücke
beträgt 375, die mittlere Öffnung 193m. Auf den Brückenköpfen
vier steinerne Löwen. — Die 1903 vollendete Elisabeth - Brücke
(ErzseT>et hid; PL D 5, 6), eine Kettenbrücke , hat einen 290m
langen Bogen. — Die Franz- Joseph- Kettenbrücke (Ferencz Jözsef
hid; PL E 6) wurde 1896 erbaut; sie hat zwei Strompfeiler und
ist 331m lang. — Die 1872-76 erbaute eiserne Margaretenbrücke
(Margithid ; PL C D 1, 2) ist 566m lang; sie bildet einen stumpfen
Winkel mit drei Öffnungen auf jeder Seite. In der Mitte zweigt
ein Arm zur Margareteninsel (S. 454) ab. — Im N. die 1200m
lange Eisenbahnbrücke der Bahn nach Gran. — Südl. von der Franz-
Joseph - Brücke überspannt die 394m lange Eisenbahnverbindungs-
brücke (Összekötö vasüti hid ; PL F G 9) den Strom in vier Öffnungen.
Der Kettenbrücke (s. oben) gegenüber ist das Säulenportal des
von Clark 1854 durch den Festungsberg getriebenen 350m 1.
Tunnels (Fußgänger Ah, Wagen s. S. 438), der die Christinen-
stadt und den Südbahnhof mit dem Donaukai verbindet.
Die ehem. Festung {Vär; 70m über der Donau), mit der aus-
gedehnten königl. Burg (S. 456), krönt den Gipfel eines Hügels,
auf dem und um den herum sich die Stadt angesiedelt hat. L.
neben der Tunnelmündung die Wartehalle der Drahtseilbahn, die
alle 5 Min. die Passagiere in einer Minute hinaufbefördert (hin u.
zurück 1. KL 16, 2. Kl. 12 ä); sie mündet oben am Georgsplatz
(Szt. György ter; PL C 5; neben der obern Aussteigehalle schöne
Aussicht auf Pest).
Der Fahrweg führt von der Brücke r. die Albrechtstrqße in
Windungen hinan zum Georgsplatz (20 Min. Gehens von der
Kettenbrücke) ; weitere Fahrwege von der Attila utcza (PL A B 4)
456 Route 78. BUDAPEST. Königl. Burg.
in Kehren hinan oder durch die Värfok ntcza (PL A B 3) zum
N.-Ende der Festung. Südl. vom Georgsplatz die
*königl. Burg (Kirälyi palota, PL C 5 ; Zutritt s. S. 439 ; die
Führung dauert 1/2 St.). Sie wurde unter Maria Theresia 1749-71
erbaut, nach 1849 wiederhergestellt und 1894-1906 von Tbl und
Hauszmann im Barockstil beträchtlich erweitert (im ganzen 860
Räume). Die Länge der Donaufront beträgt 304m ■ den Mittelbau
krönt eine 62m hohe Kuppel. L. vor dem Eingang zum Burghof
der Matthias- oder Jagdbrunnen, von Strobl (1905). Im Eingangstor
r. der Aufgang zum Königin-Elisabeth-Gedenkmuseum, das in drei
Zimmern zahlreiche Erinnerungen an die Königin (f 1898) enthält;
Eintr. s. S. 439, ausführliche Beschreibung 50 h. An der 1. Seite
des Burghofs die Stephan- oder Sigismundkapelle, worin als Reliquie
die rechte Hand des h. Stephan aufbewahrt wird (Zutritt durch den
Kirchendiener), und die Burghauptmannschaft. Von den Sälen
hervorzuheben : im N. -Flügel der große Saal und die angrenzenden
Räume (in der Büfettgalerie zwei wertvolle Gobelins, die Belage-
rung Ofens darstellend) sowie der Habsburg-Saal unter der oben
gen. Kuppel; im S. -Flügel das reich im roman. Stil ausgestattete
Stephanszimmer. In dem unzugänglichen, von der Kronwache be-
wachten sog. Kronlokal die ungarischen Reichsinsignien : Krone des
h. Stephan oder Krönungskrone (xi. Jahrh.; S. 424), Szepter (um
1030), Reichsapfel (xiv. Jahrh.), Schwert(xvi. Jahrh.) undKrönungs-
mantel (ursprünglich ein Meßgewand). Vor der Hofreitschule eine
Bronzegruppe von Vastagh, Csikös mit Pferd. Von dem Burggarten
(Eintritt bis zur Dunkelheit gestattet), dessen schöne Anlagen sich
in Terrassen steil bis zur Donau hinabsenken, prächtige Aussicht
auf Pest; oben vor dem Mittelbau der Burg zur Donau hin ein
Bronzereiterbild des Prinzen Eugen, von Röna (1899).
Nördl. gelangt man vom Georgsplatz auf den Paradeplatz
(Disz ter ; PL O 4), mit dem Honved-Denkmal von G. Zala, 1893 zur
Erinnerung an die Kämpfe von 1848-49 errichtet. An der S.-Seite
des Platzes das mit einer Kuppel geschmückte Honved- Minister tum,
1896 erbaut (PL 12). — Wenige Min. weiter der Haupt- oder Drei-
faltigkeit splatz (Szt. Häromsäg ter; PL B 4), an dem 1. das ehem.
Ofener Stadthaus. Rechts die
*Krönungskirche (Koronäzö templom; PL 14: B 4; Eingang
durch das Haupttor oder durch die Tür bei der Sakristei), von
König Bela IV. im xni. Jahrh. im roman. Stil begonnen, im xv. Jahrh.
im got. Stil vollendet. Unter der Türkenherrschaft war die Kirche
150 Jahre lang Moschee ; eine gründliche Herstellung nach Schulek's
Plänen wurde 1896 beendet, wobei der 80m hohe Turm eine gänz-
liche Erneuerung erfahren hat. Im J. 1867 fand in der Kirche die
Krönung des Königs Franz Joseph und der Königin Elisabeth statt.
In dem bunt ausgemalten Innern r. vom Haupteingang die Loreto-
kapelle, mit einer Madonna aus Marmor (151 5), und das restaurierte
Wappen des Königs Matthias Corvinus (xv. Jahrh.). L. in einer
Bruckbad. BUDAPEST. 78. Route. 457
Kapelle das Maxmorgrabmal des Königs Be'la III. (f 1196) und seiner
Gemahlin Anna von Antiochien, liegende Figuren (früher in Stuhl-
weißenburg). Altarbilder und Fresken von Lotz.
Östl. hinter der Kirche die 1901 von Schulek im romanischen
Stil erbaute *Hischev'ba.stei (Halüszbästya), von deren Säulengängen
und Türmen prächtige Aussicht auf Stadt und Fluß. Innerhalb
der Bastei, östl. neben der Kirche, das Bronzereiterbild des Königs
Stephan des Heiligen (PI. 18; vgl. S. 445), von Strobl (1906). Eine
breite, doppelarmige Freitreppe, die Krönungsstiege, führt von der
Bastei hinab zur Albrechtstraße, vorbei au einem kleinen bronzenen
Reiterbild des h. Georg (moderne Wiederholung des Originals auf
dem Prager Hradschin S. 299) und an einem Bronzestandbild Johann
Hunyadi's, von Töth (1905). — Auf dem Corvinplatz (PI. C 3, 4)
ein Jagdbrunnen von Hollö (1904).
Nordwestl. von der Krönungskirche der Ferdinandsplatz (Nändor
ter ; PI. B 3), mit der einfachen Garnisonkirche (Helyörsegi templom ;
PI. 9), im xiii. Jahrh. gegründet. Yon hier über die westl. Bastei-
promenade, mit schöner Aussicht auf die Christinenstadt und das
Ofener Gebirge, zum Burgplatz zurück.
Unterhalb der S. 456 gen. königl. Burg liegt an der Donau der
sog. Burg bazar (Vär-bazär), 310m lang; davor ein Bronzestandbild
des Architekten Ybl (f 1891), von Mayer (1896), Anlagen und ein
Kiosk (Cafe).
Am Fuß des Blocksbergs (s. unten) entspringen aus den Dolomit-
felsen starke schwefelhaltige Thermalquellen, die meist zu Bädern
benutzt werden. Das städt. Bruckbad {Rudas fürdo ; PI. D 6 ; 45° C),
auch Dampf- und Schwimmbad, mit einem von acht Säulen getra-
genen Kuppelbau aus der Türkenzeit, in dessen Becken sich die
Thermalquelle ergießt, wurde 1831 und in der Folge mehrmals
erneut. Unweit davon, Hadnagy utcza 4, das Raitzenbad [Räcz
fürdo; PI. C D 6; 44° C), 1860 erbaut. — Bei der Franz-Joseph-
Brücke das 1913 vollendete Blocksbad (Säros fürdo; PI. E 7) und
das 1905-9 nach Plänen von Czigler, Hauszmann und Petz auf-
geführte Josephs-Polytechnikum (PI. E 7). Südl. ist ein neuer
Stadtteil im Entstehen. — Am s. Fuße des Blocksberges entspringen
Bitterwasserquellen (Hunyadi-Jänos, Franz- Joseph, Räköczi u. a.) ;
hier liegt auch das Elisabethsalzbad (Erzsebet sös fürdo ; PI. C 9).
Unweit des westl. Endes der Franz- Joseph -Brücke führt ein
Fahrweg (Kelenhegyi üt) auf den nach der Donau steil abfallen-
den, von Dolomitfelsen gebildeten *Blocksberg (magy. Szt. Geliert
hegy; PI. C D 6, 7; 235m, 120m über der Donau). Fußgänger
(20 Min.) steigen vom O.-Ende der Elisabethbrücke die Treppen
hinauf, vorbei an einem Wasserfall und dem Denkmal des Bischofs
Gerhard (Geliert), einem Halbrund, mit dem erzenen Standbild des
Bischofs (von Janko\its, 1902), der hier im J. 1046 den Märtyrertod
starb. Auf dem Plateau (Umwanderung lohnend) die ehem. Zita-
delle. Prächtige Aussicht auf Stadt, Ofener Berge, Donau und
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 29
458 Route 78. BUDAPEST. Aquincum.
Ebene (beste Beleuchtung gegen Abend). Unterhalb des Gipfels
das Rest. Gellerthegyi Kiosk, ebenfalls mit Aussiebt.
Auf einem Hügel, 6 Min. von der S. 455 gen. Margaretenbrücke
(geradeaus durch die Margit uteza, dann jenseit der Török uteza
durch die erste Seitenstraße r. ; an' der Pforte klopfen), innerhalb
einer großen Villa (Nr. 14), die sog. Türkenkapelle (Gül Baba me-
esetje ; PL B 1), ein unbedeutender Bau über dem Grab eines tür-
kischen Santon (heil. Mönchs), des Schechs Gül-Baba (Rosenvater).
— Durch die Zärda uteza (PI. B 1), dann r. auf der Szemlöhegy
uteza erreicht man in 20 Min. ein Reservoir der Wasserleitung :
bei der Bank umfassende Aussicht auf Stadt und Umgebung.
Nordöstl. von der Türkenkapelle das 1894 neu erbaute St. Lukas-
bad (Lukäcs fürdö, PL C 1 ; Hotel s. S. 437), mit Mineralwasser-
Schwimmbassins, Radium-Schlammbad, Kaltwasserheilanstalt und
Konzertgarten. Daneben das Kaiserbad (Csäszär fürdö ; PI. C 1), mit
zehn Quellen (Temperatur 28-61,2° C), einem noch aus türkischer
Zeit stammenden Dampfbade, Schwimmbassins, Hotel (S. 437)
und Cafe-Restaur. ; im Sommer öfter Musik. Dampfboot s. S. 438.
Straßenbahn Nr. 65 vom Käroly körüt (PL E 5).
In Alt-Ofen (Ö-Buda, S. 436; elektr. Bahn u. Dampfboote s.
S. 438; Lokalbahn nach Aquincum s. unten) liegen, 3/4 St. Gehens
von der Margaretenbrücke, die Schiffswerften der Donau -Dampf-
schiffahrts-Gesellschaft (Zutritt werktags gegen 20 h~). — 40 Min.
n. von der Werft (staubige Landstraße) liegt Aquincum.
Aquincum. — Lokalbahn vom Päjffy ter (PI. C 2; Straßenbahn
zur Margaretenbrücke s. S. 438) in l/2 St. für 40, 32 ft, hin u. zurück 72,
52 h; man erkundige sich nach der Abfahrt der Züge. Die Bahn führt
weiter nach (22km) Szentendre.
Die Bahn führt am r. Ufer der Donau entlang, r. die Mar-
gareten-Insel (S. 454), und folgt jenseit der oben gen. Schiffs-
werft (Haltestelle) der Szentendreer Landstraße bis (7km) Aquincum.
Östl. gegenüber dem Bahnhof die Reste der römischen Kolonie
Aquincum (vgl. S. 441); erhalten sind u. a. die Fundamente von
Bädern und eines Mithrastempels. Die meisten Fundstücke werden
in dem kleinen Museum aufbewahrt (freier Zutritt) ; davor einige
Sarkophage. Südl. von hier ein Schuppen, worin ein Mosaikfuß-
boden, zwei ringende Gladiatoren darstellend. — 4 Min. nördl. vom
Bahnhof, hinter dem Bahndurcbgang (r. ein Whs. mit Garten)
links, die Grundmauern eines Amphitheaters (86X75m im Durch-
messer), umgeben von einem mit Gras bewachsenen Rundwall. Von
Mer nördl. auf einem Fußweg, an den Resten einer röm. Wasser-
leitung vorbei, zum (20 Min.) Römerbad (Römai fürdö; Haltestelle
der Lokalbahn), mit gutem Gastbaus und schattigem Garten.
Lohnend ist ein Ausflug nach dem *Schvr&benberg (Sväb-hegy;
471m), w. von Ofen, angeblich so genannt nach den Reichstruppen,
die 1685 bei der Vertreibung der Türken hier lagerten, mit zahl-
reichen Villen.
iyiA\FI§T
UND UMGEBUNG
1 : 75.000
fr fr fr * S ,? Elomete
> " * .fUTH
arök*Graben,hegy;h.ü}erg, 7t£(ffseg=Gebirge,Jxjarut=Jting-
strasse, raJipart=Kai,, szent , szt .= Tieüzg, sziget =Jhsel ,
ter^Platz, iU' Strasse, utcza^,u.= Gasse, völgy= Tal .
rntergnmdbaTiTV, ■ ■ ■ StrasseniaJtn.
=—— GüterbaJuL
Johannisberg. BUDAPEST. 78. Route. 459
Zahnradbahn (Fogaskereku. vasut) von Varosmajor (Bahnhof 1/t St.
westl. vom Szena ter, durch die Eetekutcza; vgl. PI. A3) in 20 Min. bis
zur Stat. Svabhegy für 60 (hin u. zurück 86) h, bis zur Slat. Szechenyi
hegy in 24 Min. für 80 h (hin u. zurück 1 K); Abfahrt im Sommer nachm.
die vollen und halben Stunden. Wer über Auwinkel zurückkehren will,
was zu empfehlen ist, nehme eine einfache Fahrkarte. Elektr. Bahnen nach
Varosmajor vom Käroly körüt beim Zentral-Stadthaus (PI. E 5) Nr. 39,
41, 43, 45, 61, 63 in 1/2 St. für 24 h und am r. Ufer von der Franz-Joseph-
Brücke (PI. E 6) Nr. 61, 63 in 16 Min.
Die Bahn (Aussicht x.) führt an dem (r.) St. Johannis- Kranken-
haus (Szt. Jänos körhäz) vorbei, zuletzt durch Eichwald. An der
0. -Seite des Berges die Stat. Svabhegy, wo man aussteige ; daneben
das *Hot.-Rest. Schwabenberg (Terrasse an der Langseite des Hauses,
mit Aussicht, die Stadt nicht sichtbar) und r. davon die Bronze-
büste des Schriftstellers M. Jökai (f 1904), von Jankovits (1906).
Von der Station auf dem Fahrwege, der zunächst nehen der Bahn
herläuft, aufwärts und nach 5 Min. beim Wegweiser „Szechenyi
emlek feie" zum (5 Min.) Szechenyi - Hügel (an der Fahnenstange
erkennbar) ; von der steinernen Plattform prächtige *Aussicht : in
der Mitte das Häusermeer von Budapest, Festungsberg und Blocks-
berg so niedrig, daß sie sich nur wenig abheben, r. die Donau weit
abwärts, im SO. die Ebene ; 1. aufwärts die Margareteninsel, Neu-
pest, die Donau bis Waitzen, näher der Johannisberg ; im Hinter-
grund n.ö. das Mätragebirge. Etwas unterhalb eine Bronzebüste des
Grafen Stephan Sze'chenyi (S. 443), von Strobl (1891).
Von Station Svabhegy (s. oben) zum Johannisberg, 1 St. (Auto-
mobil-Omnibus in 10 Min. für 80 h) : nordwestl. (r. vom Jökai-
Denkmal) auf der Normafa üt; nach 22 Min. r. ab auf einem aus-
sichtsreichen Fußwege zum (5 Min. ; r.) Normabaum (Normafa),
einer uralten Buche (Aussicht). In der bisherigen Richtung auf
einem Fußweg am Abhang entlang weiter; nach 8 Min. entweder
r. abwärts, dann einen Fahrweg gekreuzt und weiter abwärts zum
(8 Min.) Best. Saukopf in Auwinkel (s. unten; bis zur Straßenbahn
noch 25 Min.), oder, unser Weg, geradeaus weiter; nach 8 Min.
die Straße gekreuzt und r. (nicht geradeaus) auf Fußweg; nach
8 Min. 1. einige Schritte auf Fahrstraße, vorbei an einem (r.) Re-
staurant, und in 9 Min. hinauf zu dem 22m hohen Elisabethturm
(122 bequeme Stufen) auf dem Johannisberg {Pozsonyi-hegy oder
Jäncs-hegy ; 529m), mit umfassender *Rund sieht. Von hier hinab zum
(1 St.) Whs. Schöne Schäferin (Szep Juhäszne) und über den Kleinen
Lindenberg (Eis Härshegy) nach (*/2 St.) Leopoldifeld (S. 460).
Vom Käroly körüt (PI. E 5) führen die Straßenbahnen Nr. 39,
41, 43, 45, vorbei an dem Schwabenberg-Bahnhof (s. oben), nach
dem Oasth. Schöne Helena (Szep Ilona), wo sie sich teilen, gerade-
aus (n.; Nr. 41) nach dem Kühlen Tal (S. 460), links (w. ; Nr. 43,
40 Min. vom Käroly körüt bis Auwinkel , 30 K) nach Auwinkel
(Zugliget; Gasth. : Fasan, Saukopf, niagy. Disznofo), einem be-
waldeten Bergkessel am nördl. Abhang des Schwabenbergs, mit vielen
29*
460 Route 79. HAT VAN. Von Budapest
Villen. — Die Bahn nach dem villenreichen Kühlen Tal (Hüvösvölgy ;
Gasth. : Holzspach, Schulter) führt gleich jenseit der Schönen He-
lena (S. 459) vorbei an der (r.) Kadettenschule (Hadapröd iskola),
in deren Hofe das Hentzi- Denkmal, eine 20m h. gotische Spitz-
säule aus Gußeisen, in der Mitte ein sterbender Held, dem ein
Engel die Siegeskrone reicht, 1852 zur Erinnerung an den 1849 hei
der Verteidigung der Festung Ofen gegen die Ungarn nebst 418 Sol-
daten gefallenen General Hentzi auf dem Georgsplatz (S. 455) nach
einem Entwurf von Sprenger errichtet, seit 1900 hier aufgestellt.
Weiterhin durch das Tal Leopoldifeld (Lipötmezö); 1. oberhalb die
Landes-Irrenanstalt (Orszägos tebolyda).
Die Berge von Ofen erzeugen den vortrefflichen Ofener Wein, Adler-
lerger (irrig Adelsberger; magy. Sashegy) der beste.
79. Von Budapest nach Ruttek (Oderberg, Bn
313km. Staatsbahn.' Schnellzug in 6V2 St. für 34.70, 22.40 K, Per-
sonenzug in II1/2 St. für 24.50, 16.30, 10.20 E. Bis Oderberg in 10-17 St.
Budapest s. S. 436 ; Abfahrt vom Ostbahnhof. Die Bahn führt an
dem (r.) Kerepeser Friedhof (S. 453) und Werkstätten der ungar.
Staatsbahn vorbei. — 5km Steinbruch (129m; magy. Kobänya), mit
Bierbrauereien (Dreher u. a.); guter Rotwein in der Umgegend
(elektr. Straßenbahn nach Budapest). — 8km Räkos (130m), Kno-
tenpunkt der Bahn nach Märamarossziget (S . 488). — 22km Peczel
(168m), mit Schloß des Grafen Räday und vielen Villen. — 30km
Isaszeg (201m), wo 1849 Fürst Windischgrätz von den Ungarn unter
Görgey und Klapka geschlagen wurde. — 37km Gödöllö (207m;
Bahnrest.'), mit königlichem, unter Maria Theresia erbautem Lust-
schloß (Zutritt gegen 40 K) und schönem Park. 10 Min. vom Schloß
ein Bronzestandbild der Königin Elisabeth (f 1898), von Bona
(1901). Die Gegend wird hügelig; die Bahn steigt in großer
Kehre, überschreitet die Wasserscheide zwischen Donau und Theiß
und senkt sich dann. L. auf einer Anhöhe das Kloster Besnyo. —
53km Aszöd (129m; Bahnrest.). — 69km (r.) Hatvan (121m;
BahnresW), Städtchen an der Zagyva, Knotenpunkt der Bahn nach
Kaschau (S. 462).
Von Hatvan nach Szolnok, 69km, Eisenbahn in 2 St. 26km (1.)
Jäszbere'ny, Stadt mit 29700 magyar. Einw., an der Zagyva; im Museum
das elfenbeinerne Schlachthorn LeheFs, eines der sieben magyar. Stamm-
führer. — 53km üjszäsz (S. 488). — 69km Szolnok, s. S. 488.
Die Bahn zieht sich nördl. am Westabhange der Mätra (S. 462)
entlang durch das ungarische Erzgebirge. — 114km Kisterenye.
Von Kisterenye nach Käl-Käpolna, 54km, Eisenhahn in
2'/2 St. Hübsche Fahrt um die NO. -Seite des Mätragebirges herum.
26km Parüd (200m; Kurhaus), Bad mit Schwefel-, Eisen- und alaunhaltigen
Quellen im Tarnatal. — 54km Käl-Käpolna (Bahnrest.), s. S. 462.
Die Bahn verläßt das Zagyva-Tal. 126km Salgötarjän (255m ;
Bahnrest.), mit Schloßruine, Kohlengruben und Eisenwerken. —
nach Ruttck. ALTSOHL. 79. Route. 461
147km (1.) Fülek(198in; Bahnrest.^), mit Burgruine auf einem
Basaltfels unweit des Bahnhofs. Eisenbahn nach Dobschau und
Miskolcz s. R. 84.
Über die Eipel (magy. Ipohj). 163km (1.) Losoncz (189m;
Bahnrestaur. ; Stadthotel, magy. Yarosi), gewerbtätiges Städtchen
an der Eipel. Lokalbahn nach (8km) Gäcs, mit Schloß des Grafen
Forgäcs. — 177km Lönyabänya (242m). Die Bahn tritt in das
enge Szalatnatal. Mehrere Tunnels. — 191km Kriväny -Gyetva
(402m); gegenüber r. auf dem Plateau das Slowakendorf Gyetva,
1. die hochgelegene Ruine Diveny. — 204km Vegles-Nagyszalatna
(345m), mit ehem. Jagdschloß des Königs Matthias Corvinus.
215km (r.) Altsohl, magy. Z61yom (295m; Bahnrest.; Stadt-
hotel, magy. "Varosi; Omn. in die Stadt 60 ä), altes Städtchen an
der Gran, mit 8800 Einwohnern. Das Schloß, am r. Ufer der Sza-
latna, war häufig Sitz des Königs Matthias.
Von Altsohl nach Zölyombrezö, 57km, Zweigbahn in 3 St. —
6km Szliäcsfürdö (350m; Z. im Badeetablissement), Bad mit kohlensäure-
haltigen Eisenthermen (25°-33° C). — 22km (1.) Neusohl, magy. Eesztercze-
bänya (362m; Gasth. : Krebs, magy. Räk, Hauptplatz, 28 Z. zu 2-4.40 A',
Omn. 60 Ä), Bischofssitz (108C0 Einw.) und Hauptort des Sohler Komitats,
hübsch am Zusammenfluß der Gran und Bistritz gelegen. .. Am Hauptplatz
die Marienkirche (xnr.-xv. Jahrh.), mit geschnitztem Ölberg aus dem
xv. Jahrhundert. — 57km Zölyombrizö, mit Eisenwerken. Zweigbahn (z. T.
Zahnstangenbahn) nach (42km) Theißholz (S. 455).
228km Gran-Bresnitz, magy. Garamberzencze (269m ; Bahnrest.y
Zweigbahn (l3/4 St.; starke Steigungen) über (15km) Dilln fmagy
Bilabänya), mit alter gotischer Kirche, nach (23km) Schemnitz , magy
Selmeczbänya (593m; Hot. Hungaria; Zweisp. in die Stadt 2A, Omnibus
60 h), einer alten Bergstadt mit 15 200 Einw. und einer kgl. Hochschule für
Berg- und Forstwesen, in einem engen Tal terrassenförmig angebaut. Am
w. Ende der Stadt die malerische Schloßruine. Südl. das neue Schloß,
jetzt Feuerwache. Die Minenbevölkerung, im Mittelalter fast rein deutsch
(unter Ferdinand I. waren die Fugger Generalpächter der Schemnitzer Sil-
berminen), ist jetzt fast vollständig slowakisch. Der Besuch der Gruben
interessant und ohne .Schwierigkeit ausführbar (Erlaubnis bei der Berg-
direktion). — Bester Überblick der Gegend von der Kirche auf dem Kal-
varienberge (727m), 20 Min. s.o. von der Stadt. Lohnender Ausflug (Wagen
V* Tag 4-6 A) über den nahen Vörbskut und von da in steilen Kehren
durch Wald hinab ins Hodrustal; ferner auf den (2 St. südl.) Szitnya
(1011m ; Touristenhaus). — 6km südl. von Schemnitz (am Wege eine königl.
Silberhütte) liegt Szt. Antal, mit Schloß des Herzogs von Koburg.
Von Gran-Bresnitz nach Pärkäny-Näna, 67km, Eisenbahn in
6 St. — 19km Geletnek-SzkUnöfiirdo, Station für das im Teplatal gelegene
Bad Szklenö (360m; Kurhaus), mit schwefelsauren Kalkthermen von 37-53° C.
— 22km Szinäsfalu-Vihnyepeszere'ny, Station für Vihnye (310m; Kurhaus),
Bad im Eüenbacher Tal, mit kohlensaurer Kalkeisentherme (35-38° C). —
67km Pärkäny-Näna (S. 430).
Die Bahn führt über einen 30m h. Damm (weiterhin 1. Aus-
sicht), dann noch eine Strecke im Grantal abwärts (1. unten die
Ruine Sachsenstein, magy. SaskS, weiterhin Schloß Heiligenkreuz,
magy. Szt. Kereszt, Sommersitz des Bischofs von Neusohl) und
wendet sich dann r. in großen Kehren über (243km) Bartos (358m),
mit alter Kirche, und durch sieben Tunnels nach Kremnitz (S. 462).
462 Roate 80. MISKOLCZ.
254km (1.) Kremnitz, magy. Körmöczbänya (Bahnhof 640,
Stadt 560m; Gasth.: Goldner Hirsch, magy. Arany szarvas; Fiaker
in die Stadt 3 K, Omn. 60 K), altes, noch mit Mauern nmgehenes
Bergstädtchen in tiefem Tal, mit 4500 Einw. (darunter 1500 Deut-
sche), Gold- und Silberminen. Am Hauptplatz das Rathaus, mit
dem städtischen Archiv und Museum. Besichtigung der Münze, in
der Goldstücke geprägt werden („Kremnitzer Dukaten"), werktags
10-12 Uhr gegen 2 K. In deT alten Burg die 1886 restaurierte
Katharinen- Schloßkirche, mit zum Teil erhaltenen Fresken aus dem
xv. Jahrhundert.
Die Bahn führt noch eine Zeitlang bergan (zwei Tunnels) ; 1.
zweimal Blick auf Kremnitz. — 264km Jdnoshegy (769m). — 283km
(r.) Stubnyafürdo (518m ; Kurhaus), Bad an der Stubna mit indif-
ferenten Thermen (40-46° C). — 293km Zniöväralja (436m), mit
hochgelegener Ruine. — Weiter im breiten Tal der Turöcz. 298km
Vagyräkö - Priböcz (428m), mit altem Schloß. — 306 km Turöcz-
szentmärton, mit slowakischem ethnographischem Museum.
313km Ruttek, magy. Ruttka (384m; Bahnrest.). Von hier nach
(435km) Oderberg s. R. 82.
80. Von Budapest nach Kaschau.
273km. Staatsbahn, in 5V2-7'/4 St. ; Schnellzug für 32.30, 20.90, 15.20.fi:.
Von Budapest bis Hatvan (69km) s. S. 460. — 90km Vämos-
gy'örk (Bahnrest.).
Zweigbahn in 3/i St. nach (13km) Gyöngyös (171m; Gaath. Brückner),
Stadt (18300 Einw.) am Fuß des trachytisehen Mdlragebirges (S. 460), das
eich von hier bia Erlau hinzieht. — 6km n. vom Bahnhof Bene oder Mätra-
füred (340m), von wo der Kikes (1010m), die höchste Kuppe der Mätra, in
3V2 St. zu ersteigen ist (weite Aussicht vom Turm).
116km Käl-Käpolna (119m; Bahnrest.). Zweigbahnen südl.
nach (74km) Kisüjszällas (S. 488), nördl. nach (54km) Kisterenye
(S. 460). — 128km Füzesabony (116m; Bahnrest.).
Von Füzesab ony nach Erlau, 17km, Eisenbahn in 8/4 St. — Erlau,
magy. Eger (170m ; Gasth.: Kasino, Z. 3-6 J; Nemzeti oder National ; Fiaker
in die Stadt 1 K 40), alte erzbischöfl. Stadt mit 28000 magyar. Einwohnern.
Die Domkirche wurde 1831-37 von Hild erbaut; gegenüber das erzbischöf-
liche Lyzeum, mit Bibliothek und Sternwarte. Gegenüber der Kirche der
barmherzigen Brüder ein schönes, 35m h. ehem. Minarett (Besteigung
gestattet, man wende sich an den Pförtner des Klosters). In der Nähe
des erzbischöfl. Parks zwei gut eingerichtete Badehäuser, mit Thermal-
quellen. An der NO. -Seite der Stadt die wohl erhaltenen Beste der ehem.
Festung (jetzt Honvedkaserne), mit dem Grab des tapfern Kommandanten
Dobö, des Verteidigers von Erlau gegen die Türken 1552. Erlauer Rotwein
hat weiten Ruf. Zweigbahn nach (71km) Putnok (S. 486).
Von Füzesabony nach Debreczen (Hortobägyer Puszta) s. S. 489.
185km (1.) Miskolcz (122m; Bahnrest.; Gasth.: Grand-Hotel,
Pannonia, beide Sze*chenyi utcza, 3/4 St. vom Bahnhof; elektr.
Straßenbahn vom Bahnhof in die Stadt), lebhafte Handelsstadt
KASCHAU.
80. Route. 463
(51500 magy. Einw.) und Hanptort des Borsoder Komitats, am
Ausgang des Szinvatals freundlich gelegen.
Elektr. Straßenbahn von der Stadt w. nach (8km) Diösgyör (183m),
im Szinvatal am Fuß des BiikJc, eines Tafel gebirges, malerisch gelegen,
mit Burgruine (xiv. Jahrh.) und staatlichem Eisenwerk. 7« St. hinter dem
Ort eine wildromantische Schlucht (Hämorvölgy; bis zur Kolonie FelsS
Edmor 1/2 St.).
Von Miskolcz nach Torna, 68km, Eisenbahn in 4 St. 10km
Sajöecseg (124m; S. 486). — 49km Szin; von hier in iy2 St. mit Wagen
(6 K) zur Aggteleker Höhle (S. 485). — 68km Torna (S. 464).
Von Miskolcz nach Fülek und Rosenau (Aggteleker Höhle) s. E. 84.
Über den Sajö, einen Nebenfluß des Hernäd. — 190km Zsolcza.
Nach <Lawoczne s. R. 85. — Weiter durch das hübsche Hernäd-Tal.
225km Forrö-Encs ; r. das Hegyalja- Gebirge, an dessen Ostseite der
Tokajer Wein wächst (vgl. S. 489), auf den Vorsprüngen die Ruinen
Bodökd und Regecz. — 268km Bärcza (S. 464).
273km (1.) Kaschau, magy. Kassa. — Bahnrestaurant. — Gasth.:
Schalkhäz (PI. a: B 3), Fo utcza 5, Z. 2-12 K, Omn. 60 h, gut; H. Eu-
ropa (PL b : B 2), Kossuth utcza 29. — Cafi Ändrdtsy, Fo utcza; Restaur.
Royal, Fo utcza, gegenüber dem Theater. — Post u. Telegraph (PI. A 2),
Sörhäz utcza, — Fiakeb: vom Bahnhof in die Stadt oder umgekehrt 2 K\
464 Route 80. .KASCHAU.
in der Stadt V< St. 60 h, V* St. 1 JC 20, 1 St. 2 £. — Die Straßenbahn
hat z. Z. ihren Betrieb eingestellt.
Kaschau (211m), Hauptstadt des Abauj-Tornaer Komitats und
Sitz des Korpskommandos des 6. Armeekorps, mit 44 200 Einw.
(darunter 3200 Deutsche), liegt am r. Ufer des Hernäd. — Yom
Bahnhof (PI. C 2) gelangt man geradeaus durch die Sze"chenyi-
Promenade (r. ein Cafe) und durch die Kossuth utcza zur (10 Min.)
Fo utcza (Hauptgasse), wo sich geradeaus die röm.-kathol.
*Domkib,che (PL B 2), eine der schönsten gotischen Kirchen
Ungarns, erhebt. Der Dom, eine fünfschifflge Basilika mit poly-
gonem Chor, buntem Dach und zwei Westtürmen (der südl. un-
vollendet, der nördl. 59m hoch), wurde 1382-1497 auf Grund eines
älteren Baues aufgeführt und 1877-96 von E. Steindl (S. 444)
völlig erneut. Schöne Portale, im Bogenfeld des nördlichen ist das
Jüngste Gericht dargestellt.
Im Innebn zu beachten der spätgotische Hochaltar mit vier Flügeln
und 48 Bildern auf Goldgrund (1474-77), Legende der h. Elisabeth; an der 1.
Chorwand ein prachtvolles 16m h. Tabernakel in reichster durchbrochener
Arbeit, 1462-77 gefertigt; die Stephans -Kapelle, 1. neben der Sakristei,
und r. hinten die Johannes-Kapelle. — In der Gruft unter dem N.-Portal
(Schlüssel in der Sakristei beim Kirchendiener) ruhen seit 1906 die Gebeine
des Fürsten Franz II. Bäköczi (f 1735) u. a.
Nördl. neben dem Dom der freistehende viereckige Urbanturm
(PI. 3 : B 2), 1628 aufgeführt, 1909 hergestellt; südl. die 1260
erbaute Michaelskapelle (PI. 2 : B 3). — Nördl. vom Dom führt die Fo
utcza, vorbei an dem Theater, zum (10 Min.) Franz-Joseph-Platz.
Auf dem Platz 1. das Bäköczi- Museum (PL AI; So. Di. Mi. Sa. 9-12
und im Sommer 3-5 Uhr frei, sonst gegen 40 K) ; es enthält im
Erdgeschoß r. eine Bibliothek und Möbel, 1. die Puky'sche kunst-
gewerbliche und ethnographische Sammlung; im ersten Stock vor-
geschichtliche Altertümer, Steingut der Kaschauer Fabrik (1805-40 ;
Schrank 25, 2. und 3. Reihe), Stickereien (vom xrv. Jahrh. an),
Waffen, Münzen und Medaillen, Möbel, Altäre, Radierungen, Stiche,
Gemälde. — Guter Überblick über die Stadt vom Kalvarienberg
O/4 St. westl. vom Franz-Joseph-Platz).
5km u.w. von Kaschau ist im Gebirge Bad Bankö (Fiaker 5 2T, im
Sommer Automobil - Omnibus U; auch hübscher Spaziergang durch das
Csermelytal). — s/t St. n.ö. das Schwefelbad Ludwigsquelle (magy. LaJos-
forräs; Fiaker 31, Omn. 30 h). — 20km n.ö. (Postautomobil 3 K\ Wagen
in 3 St., 10-12 K) Rank- Herlein (392m; Logierhäuser), mit eisenhaltiger perio-
discher Springquelle.
Von Kaschau nach Torna, 41km, Eisenbahn in 2 St. — 5km
Bärcza (S. 463). — 32km Szepsi. Zweigbahn nach (16km) Meczenztf (deutsch
Metzenseiferi), über (11km) Jäszö, Prämonstratenser-Abtei, mit beachtens-
werter Barockk ircbe. 8km w. von Meczenzef liegt Stösz (S. 471). — 41km
Torna (175m), mit 1700 Einw., malerisch am Fuße des Ruinenberges ge-
legen (die Burg aus dem xiv. Jahrh.). 3/* St. n.w. bei Szädelö das wild-
romantische Szädeloertal. Zweigbahn von Torna nach Miskolcz s. S. 463.
Von Kaschau nach Orlö, 87km, Eisenbahn in 2'/4 St. — 16km
Abos (Bahnrest.), s. S. 471. Die Bahn überschreitet die Swinka und führt
in einem tiefen Einschnitt durch das Dorf Abos. — 33km Eperjes (257m ;
BahnretU; Gaath. : OelUrt, 10 Win. vom Bahnhof; Berger, mit Cafe", 30 Z.
TYRNAU. 81. Route. 465
zu 4-5.50 2T, Omn. 60 ä), an der Tarcza, Hauptstadt des Komitats Säros,
mit 16 300 Einwohnern. 1/2 St. s. die Salinen von Sövär. Zweigbahn nach
Bartfeld s. unten. — 85km Lubotiny, Station für (*/4 St.) Bad Lublö (556m 5
Kurhaus), mit kohlensäurereichem Ei3enwasser. — 87km 0rfd(494m; Bahn-
rest.). Nach Tarnöw s. S. 369.
Von Eperjes nach Bartfeld, 45km, Eisenbahn in 2 St. — 12km
Kapi; 1. die gleichnam. Burgruine. — 45km Bartfeld, magy. Bärtfa (277m;
Gasth. : Hungaria, bescheiden, 5 Min. vom Bahnhof), altes Städtchen mit
6600 Einw. (73 Juden). Im Rathaus (xv. Jahrh.) das Komitatsmuseum. In
der got. Ägidienkirche, aus dem xm. Jahrh., 1897 wiederhergestellt, gut
geschnitzte Chorstühle und Altäre aus dem xv. und xvi. Jahrh. sowie ein
got. Tabernakel. — 6km nördl. (Wagen hin u. zurück 3 K) Bad Bartfeld
(318m ; Gasth. : Deäk, Königin Elisabeth , Sze'chenyi , P. in der Haupt-
saison 12 K\ Bestaur. Royal; Bad 1.20-3.40 K; Kur- u. Musiktaxe 7-22 K),
mit starken Eisensäuerlingen und Moor- und Fichtennadelbädern. Vor
dem Hot. Deäk ein Bronzesitzbild der Königin Elisabeth (t 1898), von Donath
(1903). — 1 St. ö. von Bartfeld (Wagen hin u. zurück 6 K) die aussichts-
reiche Ruine Zborö (Whs.).
Von Kaschau nach Sätoralj aüjhely s. S. 487; — nach Szerencs s. S. 486;
— nach Oderberg s. R. 82.
81. Von Preßburg nach Sillein. Waagtal.
203km. Staatsbahn in 4V*-7 St., Schnellzug für 24.80, 16.10 K. —
Rundreisekarte Wien- Sillein-Csorber See-Budapest-Wien I. Kl. 69, II. Kl. 46 .ff.
Preßburg s. S. 428. — 14km St. Georgen, magy. Szentgyörgy
(180m); n.w. Schloß Feherkö. L. die rebenreichen Abhänge der
Kleinen Karpathen. — 20km (1.) Bösing, magy. Bazin (152m),
mauernumgebenes Städtchen mit Bergwerken; lÄ St. n. das Eisen -
had Bösing (Knrhans). — 26km Modor (160m), 1. die gleichnam.
Stadt. — 38km (r.) Czifer (153m), mit gräfl. Zichy'schem Schloß.
47km (1.) Tyrnau, magy. Nagyszombat (146m ; Bahnrest. ; Gasth.:
Pannonia; Droschke in die Stadt 1 -ST40), Stadt von 13200 Einw.,
an der Trnava, 1635-1777 Sitz einer Universität (jetzt in Budapest).
Sehenswert die Domkirche, 1389 gegründet, 1906 im Innern her-
gestellt, mit zwei schwerfälligen Türmen aus dem xvni. Jahrh., und
die barocke Invaliden-Kirche, ehem.Universitätskirche (xvn. Jahrh.).
3 St. n.w. von Tyrnau die Ruine Szomoläny, einst im Besitz der Fugger,
jetzt der Familie Palffy. — Zweigbahnen nach (6Skm) Kutti (S. 423) und
nach (15km) Szered (S. 430).
Durch die breite fruchtbare Niederung der Waag, magy. Vag. —
64km Leopoldstadt, magy. Lipötvär (146m ; Bahnrest.), am r. Ufer
der Waag, Station für (V2 St. s.w.) Freistadtl, magy. Galgöcz, am 1.
Ufer des Flusses, mit 7700 Einw. und hochgelegenem Schloß des
Grafen Erdödy. Zweigbahnen von Leopoldstadt nach Üzbeg (S. 430)
und nach Galänta (S. 430). — "Weiter am r. Ufer der Waag durch
slowakisches Sprachgebiet; r. die bewaldeten Abhänge des Neutra-
gebirges, 1. in der Ferne auf einem Berge Ruine Jöko.
82km (r.) Pistyan, magy. Pöstyen. — Gasthöfe: *Thermia
Palace Hotel (PI. a), auf der Badeinsel, 200 Z. zu 5-20, F. 2, M. 6.50,
466 Route &1.
PISTYAN.
P. 15-28, Omn. 2K, auch im Winter geöffnet, *Gr.-H. Royal (PI. b), im
Kurpark, 180 Z. zu 4-18, F. 1.50, M. 5, P. 12-24 K, Omn. 60 h. Kurhotel
(PI. c), Franz-Joseph-Str. 33, 95 Z. zu 3-10 K, F. 70 Ä, M. 4, P. 8-14 K, Omn.
30 ä, auch im Winter geöffnet, alle drei der Badeverwaltung gehörend, mit
Caf6-Eestaur. ; Linde (PI. d), Ecke Franz-Joseph- und Franz-Deäk -Straße,
mit Cafe-Restaur. ; Ku r s al o n (PL e), im Kurpark, 25 Z. zu 2-10 K, F. 70 ä,
M.4, P.7-14Z, Omn. 30 h, mit Cafe-Restaur., Grüner Baum (PI. f), Franz-
Joseph-Str. 21, 50 Z., P. 6.75-10. "i 5 K, beide der Badeverwaltung gehörend-,
Metropole (PI. g), Franz-Deäk-Straße, 40 Z. von 4 K an, P. 8-12 J5T. —
Fiakeb vom Bahnhof in den Ort 1 K 60, Gepäckstück 20 h. — Kurtaxe
(3 Tage frei), 10. 16 oder 26 K. — Lesesaal im Kursalon (s. oben). —Bade-
verwaltung (PI. 1), beim Kurhotel.
Pistyän (162m), Badeort am r. Waagufer, mit radioaktiven
Schwefelthermen (67° 0.), die "besonders gegen Rheumatismus,
Gicht, Ischias wirksam sind, wird jährlich von 18000 Kurgästen
"besucht (viel Deutsche). Vom Bahnhof geradeaus, nach 8 Min. r.
.".'. 5raii|.+Ä-v:r;.>!-«V^^jji»aE l : 15.000
• - -Srcbfi 1 ;'i'-'-'V^» . '*S o loo 200-nr_..
- - -_^\"»e '-'-'.PELr-fc- U .::Z ' " MgU
'-" > ,'' '.U.» •••-•' tVi«.. ■•• 0 IBadedu-ekäxm,
.-..V.".-.- ^^^a^«l^ ZFr-JosepKbaxL
..£ '•■;j%nras!-.riJT?IfCk&.^ 5JSzweAÄtoJOTi.-g4
"-"-'.".* «Od« '=■ *^'- *••*•• •vjifc? 6 Orchester
"."„"." -^ . ^.4. '•;* © *• ;;■<, « 1 Postv. Telegraph.
' ' ' ' "ti t ' K, £w?6 •* ' » e* ;^81&m;JaLth.Jfap.
■V-" EP"
.*„":.ji(iTkt^
9 SchwimniscTmle
B ia&ei:n°!s'e$i .-I.-X'
„ ,. -.ai.» „ . . -
Wagner S.Debes,Xeipzig~
(1. nach Dorf Pistyan) und gleich darauf 1. durch die Elisabeth-
straße, nach 13 Min. halblinks über den Marktplatz in 2 Min. zum
Kurhotel (s. ohen), hinter dem sich der schattige Kurpark erstreckt.
Auf der 8ha großen Badeinsel das Irmahad (PI. 4), verbunden mit
dem Thermia Palace Hotel, mit Bassinbad und Einzelbauern, und das
Franz-Joseph-Bad (PI. 3), "beide für Schlammbäder (Bad 40 h- 8 K).
Angenehmer Spaziergang nördl. auf dem r. Waagufer. Auf dem
1. Waagufer, 3/4 St. südl. von der Badeinsel, die Batnöczer Wein-
gärten (Gasth. Bacchusvilla).
Bei der Weiterfahrt r. Ruine Temetveny, 1. auf einem Felshügel
die Trümmer der Burg Csejthe, einst Sitz der Elisabeth Bäthory, die
angeblich über 300 Jungfrauen töten ließ, um sich mit ihrem Blut
zu verjüngen (sie starb 1614 im Gefängnis). — 100km (r.) Waag-
Neustadtl, magy. Vägüjhely (195m; Bahnrestaur.), Städtchen mit
einer 1423 gegründeten got. Kirche. — R. auf hohem Fels über
HÖLAK-TRENCSßNTEPLICZ. 8L Route. 467
dem gleichnam. Städtchen die Reste des Schlosses Beczkö. Über
die Waag.
124km (r.) Trencsen(213m ; Gasth. : Erzsebet, 47 Z. zu 3.20-7 Ä"),
Städtchen am 1. Waagufer, Hauptort des gleichnam. Komitats, von
den ansehnlichen Resten eines Schlosses überragt; darin ein 176m
tiefer, von türk. Gefangenen in den Felsen gehauener Brunnen
(„Brunnen der Liebenden"); von dem 33m h. Turm prächtige
Aussicht. In der got. Stadtpfarrkirche, aus dem xiv. Jahrh. (1528
umgebaut), das Denkmal des Grafen Georg Illeshäzy (f 1648).
132km Hölak-Trencsenteplicz. — Bahnrestmirant. — LogieehÄdser
der Badeverwaltung: *Gr.-H. Teplicz, mit Restaur., 130 Z. zu 28-120 K
wöch.; Kastellgebäude, Z. 60-100 K wöch.-, Sinahaus, 65 Z. zu
18-100 K wöch. ; Dreiherzen, 24 Z. ; Quellenhof, 30 Z. ; Bellevue,
97 Z. zu 24-50 K wöch. — Restaur. und Cafe im Kurhaus. — Kurtaxe (3 Tage
frei) 5-16 K. — Elektrische StkaCenbahn vom Bahnhof in 25 Min. zum Bad.
Trencsenteplicz (268m), Badeort (jährlich über 8000 Kurgäste)
mit 1400 Einw., 6km ö. vom Bahnhof (Straßenbahn s. oben), liegt
in schöner Gebirgsgegend am Fuß des Klepacs (600m; Gasth.;
1^2 St. südl. vom Gr.-H. Teplicz) und des Djedovecz (n.). Die
sechs radioaktiven kalkhaltigen Schwefelquellen sind 36-40° C.
warm (Bad 60 fi-4 TT) und werden gegen Gicht usw. gebraucht. —
Nach Brunn s. S. 339.
Im Waagtal folgt (137km) Märiatölgyes , mit dem Schloß Dub-
nitz , dann (143km) Illava, mit großem Zuchthaus (ehem. Festung).
Aussicht auf das Waagtal ; 1. Pruskau (Pruszka), mit Franziskaner-
kloster und Schloß des Grafen Königsegg, 'in der Ferne auf steilem
Felskegel die Ruine Oroszlänkö (deutsch Löwenstein). — Vor
(171km) Vägbesztercze (deutsch Waag-Bistritz') 1. das schön gelegene
Schloß Zsigmondhdza; weiterhin, gleichfalls 1., die Ruine Podhrägy.
— 176km Vägheve-Vdgväralja ; !/2 St. östl. die Maninklamm. —
Bei (186km) Nagybicscse-Peredmer öffnet sich r. das romantische
Szulyöer Tal, mit merkwürdigen burgähnlichen Felsbildungen. —
194km Riesa; dann wendet sich bei Marcsek das Tal nach SO.
(r. in der Feme Ruine Ljetava; 1. Schloß Budaiin).
203km (r.) Sillein, magy. Zsolna, s. S. 468.
82. Von Oderberg nach Kaschau. Die Tatra.
351km. Kaschau- Odekbeeger Eisenbahn in 71/2-15 St., Schnellzug
für 39.60, 25.70, 17.80.fi: (bis Popräd 27.70, 18.00, 12.30 K). Speisewagen im
Tages-Schnellzug. — Nach dem Csorher See und Popräd werden in Oder-
berg und Teschen vom 1. Mai-30. Sept. und 15. Dez. -Ende Februar Rück-
fahrkarten (40, 25, 18 iT; von Breslau Jl 67.00, 42.70, 29.10) mit.45tägiger
Gültigkeit ausgegeben; Fahrtunterbrechung in Deutschland und Österreich
je einmal, in Ungarn in Sillein, Varin, Sztrecsnö, Ruttek, Kralovän,
Fenyohäza, Rosenberg und Csorba gestattet. — Links sitzen.
468 Route 82. SILLEIN. Von Oderberg
Oderberg (201m) s. S. 357. Die Bahn wendet sich von der
Nordbahn (R. 57) in s.o. Richtung ab und durchschneidet die nördl.
Ausläufer der Beskiden. — 17km Karwin (252m; Bahnrest.), mit
Schloß des Grafen Larisch (r. von der Bahn) und Kohlengruben.
Zweigbahn n. nach (11km) Petrowitz (S. 362). — 20km Darkau
(Kurhaus), Jod- und Solbad. — 32km (1.) Teschen (296m; Bahn-
rest.), s. S. 355. — 39km Trzynietz. Auf den Jaworowy s. S. 355.
51km Jablunkau (386m; Bahnrest.). — Die Bahn steigt, durch-
dringt in einem Tunnel den Jablunka-Pqß (550m) und senkt sich,
die ungarische Grenze überschreitend, ins Cserna-Tal. — 71km
(r.) Csäcza (420m), Städtchen an der Vereinigung der Cserna mit
der Kisucza. Zweigbahn ö. nach (61km) Saybusch (S. 376).
102km (r.) Sillein, magy. Zsolna (344m; Bahnrest.; Gasth. :
Riesz), Städtchen mit 9200 Einw., am 1. Ufer der Waag. 20 Min.
n.w. Ruine Budatin mit Park und Turm (Aussicht).
Zweigbahn (21km) südl. nach dem im malerischen Rajcsanka- Tal ge-
legenen Badeort Rajecz (455m), mit alaunhaltigen Thermalquellen (29-35° C).
Von Sillein nach Tyrnau und Preßburg s. R. 81.
Weiter östl. durch das hier noch breite Waagtal. L. Teplicska,
mit zweitürmigen Schloß. — Über die Waag nach (110km) Varin,
magy. Värna ; von hier 3 St. n.ö. nach Tyerchova, am Eingang der
Vratnaschlucht. — 113km Sztrecseny.
Fußwanderer lassen sich von Sztrecse'ny auf das r. Waagufer über-
setzen und folgen nach Besichtigung der Ruine Sztrecsnö dem am Ufer hin-
führenden Fahrweg nach (3 St.) Ruttek.
Das Tal verengt sich. R. auf schroffem Fels die ansehnliche
Burgruine Sztrecsnö, dann 1. Ruine Ovar. Die Bahn überschreitet
die Waag, durchdringt gleich darauf einen Tunnel, tritt in, den
romantischen, 5km 1. Sztrecsnöer Engpaß (Durchbruch der Waag
durch die Kleine Fätra) und erreicht (122km) Ruttek, magy. Euttka
(384m; Bahnrest.'), mit Eisenbahnwerkstätten, an der Mündung der
reißenden Turöcz in die Waag (nach Altsohl und Budapest s.S. 462).
Vor und hinter (128km) Szucsdny über die Waag. — 131km
Turän ; dann mittels eines Tunnels am Beginn des Hradiskopasses
nach (141km) Kralovän (Bahnrest.), an der Mündung des Ärvatals.
Von Kralovän nach Szuchahora (Zakopane), 70km, Eisenbahn
in 3 St. — 2Skm Arvavdralja (508m ; Bahnrest.; Unterkunft im herrschaft-
lichen Gasthaus)^ Über dem Ort, auf steilem, 110m h. Fels die große, gut
erhaltene Burg Ana; darin das Komitats-Museum. — 70km Szuchahora,
von wo die Österr. Staatsbahn nach (24km) Nowy-Targ (S. 376) und Zako-
pane (S. 483) weiter führt.
Gleich hinter Kralovän über die Waag. 146km Fenyohdza (446m),
klimatischer Kurort mit Wasserheilanstalt. Weiterhin eine Textil-
fabrik. — 159km (r.) Rosenberg, magy. Rözsahegy (496m; Bahn-
rest.), mit 12200 Einw., einer großen Baumwollspinnerei und einem
Piaristengymnasium auf dem Hügel über der Stadt; n. am Abhang
des Gebirges die Ruine Likava (657m) und die Liszkovaer Höhle.
Zweigbahn s. nach (24km) Korytnicza (847m; Badehaus mit Z.), mit
bittersalzhalligen erdigen Eisensäuerlingen, die gegen Magen- und Leber-
leiden gebraucht werden.
nach Kaschau POPRÄD. K.S.472. — 82.R. 469
Bei (168km) Liptö-Tepla öffnet sich. r. die Aussicht auf die
Niedere Tatra. — 182km (r.) Liptti-Szt. Miklös (576m ; Bahnrest. ;
Gasth. Krone), Hauptort des Liptauer Komitats, mit 3300 Einw. ;
r. die Poludnicza (1550m) und weiter zurück der Djumbir (s. unten).
2 St. südl. die Demenfalver Höhle (s. unten).
190km Szent Ivän-Pöttornya (654m). Auf dem 1. Ufer der
Waag das (V2 St.) Dorf Szent Ivan.
Lohnender Tagesausflug (Führer 4 K\ Mundvorrat mitzunehmen) südl.
durch das Stjavnica-Tal, daun r. zur (2 St.) Försterei Bisztra (900m) ; von hier
Reitweg in 3J/2 St. auf den '"Djumbir, magy. Gyömber (2045m ; Schutzhaus),
den höchsten Gipfel der Niedern Tatra, mit bestem Überblick der gesamten
Westkarpathen •, zurück durch das wildromantische Demanovatal zum (4 St.)
Hegerhaus bei der (20 Min.) Demenfalver Höhle (815m 5 Eisbildungen und
Stalaktiten; Eintrittskarte iE; der Heger dient als Führer; die Besich-
tigung erfordert 1 St.) ; weiter nach (2 St.) Liptö-Szt. Miklös (s. oben).
193km Liplö-Ujvär (637m; Bahnrest.), an der Mündung der
Bela in die Waag, mit Schloßruine ; 1. die Hohe Tatra mit dem Krivän
(S. 480). — 198km Kiräly-Lehota, am Zusammenfluß der Weißen
und Schwarzen Waag. — 209km Vychodna (775m). */2 8t. n.w. das
gleichnam. Dorf (Gasth. bei A. Stein).
3 St. n. vom Dorf Vychodna das Forsthaus Pod Bansko (972m; gute
Unterkunft): von hier über das (IV4 St.) Forsthaus Drei Quellen (S. 480)
nach dem (2l/t St.) Csorber See (S. 479) ; nach Zakopane (S. 483) entweder
über den Kamenista-Paß (S. 485) 8-9 St. oder durch das Tychatal 9-10 St. mit
Führer; auf den Krivän (S. 480) 5 St. mit Führer.
L. Aussicht auf die Hohe Tatra, deren wild zerrissene Kämme
und Spitzen einen äußerst malerischen Anblick gewähren (Pano-
rama s. S. 472). 215km Vägfalva.
221km Csorba (901m; Whs. unweit des Bahnhofs), auf der
Wasserscheide zwischen Waag und Popper, Schwarzem Meer und
Ostsee. Zahnstangenbahn zum Csorber See s. S. 479. — Die Bahn
senkt sich ins Popper-Tal. 228km Menguszfalva, Station für Bad
Lucsivna, magy. Lucsivnafürdo (795m), mit Wasserheilanstalt.
25 Min. östl. vom Bahnhof der Kienberg (922m), mit Aussicht auf
die Tatra.
233km Batizfalva, 8/4 St. s. von dem gleichnam. Dorf. Schöner
Blick auf die Koncysta und die Franz-Joseph-Spitze (S. 479).
2 St. s.w. der Kozi- Kamen (Gaisberg, 1261m; Aussichtsturm), mit
prachtvoller umfassender Aussicht.
240km Popräd-Felka. — Gasth. : Royal , beim Bahnhof, mit Cafe,
neu, 30 Z. zu 3.60-5 K; National, bei Payer, gegenüber dem Bahnhof,
25 Z. zu 2.50-6.80 JT, gelobt; H. Tatra, gegenüber dem Bahnhof, mit
Restaurant; Husz-Park, 10 Min. s.w. vom Bahnhof, mit Wasserheil-
anstalt, 70 Z. von 2 K 50 an. — Fremdenverkehrsbureau im Bahnhof.
Poprdd (675m), mit 2200 Einw., ist eine der ehem. sechzehn
freien Zipser Städte, die, im xn. Jahrh. durch eingewanderte
„Sachsen" gegründet, bis heute z. T. deutsches Wesen und Sprache
bewahrt haben, aber ihre politische Sonderstellung 1875 verloren.
Sehenswertes Karpathenvereins - Museum (Magyarorszägi kärpäte-
gyesület Muzeuma; freier Zutritt im Sommer 8-12, 2-6 Uhr). Un-
470 R. 82. — K. S. 472. LEUTSCFTAU.
weit ö. die kath. Kirche, mit freistehendem Glockenturm. — Elektr.
Straßenhahn nach Sehmecks s. S. 475.
Zum *Belvedere: Fahrweg (Wagen hin und zurück 6 K; auch Om-
nibus vom Bahnhof, 80 h) südl. nach (5km) Blumental, magy. Virägvölgy
(750m; mehrere Logierhäuser), Sommerfrische in hübscher Lage ; von da
8.Ö. zu Fuß in 3/4 St. durch schönen Wald auf das Belvedere oder die
Gloriette des ung. Karpathenvereins (922m), mit prachtvollem Panorama
der Tatra (Panorama fl. S. 472).
Nach der D ob schauer Eishöhle, 34km s. von Popräd, sehr lohnen-
der Tagesausflug: Automobil -Omnibus in 2 St. für 12 K hin und zurück,
außerdem gewöhnlicher Omn. 2mal tägl. in 3]/2 St. für 6, hin und zurück
8 K, rechtzeitige Anmeldung ratsam; Zweisp. 20 K bin und zurück, zur Eis-
höhle und nach Dobschau 32 K. Die Straße führt über Blumental (s. oben),
Grinicz (613m) und Vernar (778m; Whs.) auf den Popova-Sattel (1056m), dann
hinab zum Hegerhaus Pusztapole (910m; S. 485), am Fuß des Königsbergs
(s. unten; Besteigung in 4 St.) und 1. zum Gasthaus zur Eishöhle, V2 St. vom
Höhleneingang (S. 486). — Von Vernär mit Führer in 4 St. auf den Königs-
berg (Kirälyhegy; 1943m), mit Aussicht auf die Tatra; hinab nach Pusz-
tapole 23/4 St.
Automobil-Omnibus von Popräd nach Szczawnica s. S. 476.
Von Popräd nach Pudlein, 31km, Eisenbahn in 1% St. — Die
Bahn zweigt von der Oderberg-Kaschauer Linie in n.ö. Richtung ab und
führt im Poppertal abwärts. — 1km Georgenberg, magy. Szepesszombat
(683m ; Gasth. Greb - Park) , kleines Städtchen mit got. Kirche. — 8km
Tarpatak. Zweigbahn nach (11km) Tatra- Lomnitz (S. 481). — 14km (r.)
Kesmärk (626m ; Bahnrest. ; Hot. Kismärk), an der Popper hübsch gelegenes
Städtchen mit 6300 Einwohnern, eines der ältesten Ungarns, königl. Frei-
stadt seit 1380. An der N.-Seite der Stadt das ehem. gräfl. Tököly^sche
Schloß, jetzt von einer Kunststickerei eingenommen. In der löm.-kath.
Pfarrkirche, einer gotischen Hallenkirche des xv. Jahrh., treffliche Altar-
schnitzereien. In der Neuen Evangel. Kirche ruht seit 1906 Graf Emmerich
Tököly (t 1705). Evangel. Holzkirche von 1713. iy4 St. n. (Wagen 4 K)
Tätrahäza (S. 481). — 20km Elägazäs. Zweigbahn nach (3km) Bela, magy.
Szepesbela (Gasth. : Bela, am Marktplatz), Städtchen mit 2900 Einw. ; nach
Tatra -Höhlenhain s. S. 482; nach Szczawnica s. S. 482. — 31km Pudlein,
magy. Podolin, Ort mit 1500 Einwohnern.
Die Bahn nach Kaschau üb erschreitet die Popper und ver-
läßt das Tal derselhen. — 244km Oänöczfürdö (640m ; Kurhaus,
100 Z. zu 1.20-6 K, P. 0. Z. 28 .ff wöch.), mit 24° O. warmen
kohlensäurereichen Kalkquellen. — Weiter im Tal des Hernäd
ahwärts nach (267km) Iglö (458m; Bahnrest.; Grand- Hotel, am
Markt), mit 10500 Einw., einer der sechzehn Zipser Städte
(S. 469).
Zweigbahn nach (13km) Leutschau, magy. Locse (573m; Stadthotel,
am Ring, Z. 1.20-2.80 K, Omn. 60 h; Restaur. im Kasino, S. -Seite des Ring-
platzes, auch 7i.), Hauptort der Zips, mauerumgebenes Städtchen mit
7500 slow., magy. und deutschen Einw. und großer Garnison. Vom Bahn-
hof 1. und nach wenigen Schritten r., nach 6 Min. r. und nach weiteren
7 Min. 1. durch das Menharder Tor aufwärts in 4 Min. zum Bingplatz,
auf dem die evangel. Kirche, das Rathaus (xvi. Jahrh.) mit kleinem Madt-
museum und die kathol. Jakobskirche. Die schöne got. St. Jakobskirche,
eine dreischiffige Hallenkirche mit schlankem Turm, stammt aus dem
xiv. Jahrh.; im Innern 1. im Chor ein zierliches Tabernakel, der spätgot.
Hauptaltar, mit guten Holzschnitzwerken (1510), und, im 1. Seitenschiff über
der Tür zur Sakristei sowie im Chor, Wandgemälde aus dem xrv. und
xv. Jahrh. (1870 restauriert); ferner Grabsteine der Familie Thurzö. An
der W. -Seite des Ringplatzes haben die Häuser Nr. 45 und 57 Höfe im
Renaissancestil. — 4km nördl. von Leutschau, an der Fahrstraße nach
KIRCHDRAUF. 82. Rouie. 471
Kt;smark, Bad und Sommerfrische Locsefürdo (610m), mit dem Aussichts-
pavillon Danihäza (815m); IV2 St. n.w. das aussichtsreiche Gehol (1082m).
— In Donner smark, 2J/2 St. westl. von Leutschau, eine schöne got. Doppel-
kapelle, mit spätgot. Altar (Tod und Krönung der Maria).
S.w. führt von Iglö eine Fahrstraße (Wagen 4 K) nach dem (5km) Bade-
ort Iglöfüred (570m) und von hier (Wagen von Iglö, 20km, in 2 St., 10 K)
nach Schwarzenberg, magy. Feketehegy (680m), Wasserheilanstalt, inmitten
schöner Tannenwälder.
Die Aussicht auf die Tatra verschwindet allmählich; dieBahn tritt
in das Zipser Erzgebirge. — 290km Wallendorf, magy. Szepesolaszi.
Von Wallendorf nach Kirchdrauf, 9km, Zweighahn über
(4km) Wellbach, magy. Agosthäza. — Kirchdrauf, magy. Szepesväralja (435m ;
Slddt. Gasih.), Städtchen mit 3100 Einw. ; auf einer kahlen Kalkstein-
kuppe die stattlichen, gut erhaltenen Reste des Zipser Schlosses, das dem
Komitat den Namen gab. 20 Min. vom Bahnhof das mit einer Mauer um-
schlossene Zipser Kapitel, die bischöfl. Residenz 5 in der sehenswerten zwei-
armigen Domkirche St. Martin, Anf. des xiii. Jahrh. im roman. Stil be-
gonnen , im xv. Jahrh. spätgot. als dreischiffige Hallenkirche umgebaut,
befindet sich über dem nördl. Eingang ein Wandgemälde aus dem Anfang
des xiv. Jahrhunderts. 1 St. w. von der Station das Bad Baldöcz (433m;
Kurhaus), mit glaubersalzhaltigen Quellen.
Bei (297km) Korompa (379m) Eisenwerke. — 302km Stephans-
hütte, magy. Istvänhuta, mit Quecksilber-, Silber- und Kupferberg-
bau. — 308km Margitfalva (Bahnrest.).
Von Margitfalva nach Schmöllnitzhütte, 33km, Eisenbahn
in 2 St. durch das Göllnitztal , mit seinen teilweise aus dem Mittelalter
stammenden Erzgruben. — 6km MäHahuta-Zakärfalva, mit der Marienhütte.
— 8km Göllnitz , magy. Gölniczbänya (372m), alte Bergstadt mit Eisen-
bergwerken. 2km n.w. (Wagen 31) die Sommerfrische Thurzöfürdo (572m),
in Tannenwald. — 16km Prakendorf, magy. Prakfalva, mit Eisenwerk. —
33km Schmöllnitzhütte, magy. Szomolnokhuta, mit Schwefelkiesgruben; 10km
ö. Stösz (670m; S. 464), mit Wasserheilanstalt.
Die Bahn führt durch das enge malerische Hernäd-Tal. Tunnel.
— 335km Abos (Bahnrest.); nach Orlö s. S. 464. Weiterhin drei-
mal über den Hernäd. Jenseit eines Tunnels yerbreitert sich das
Tal; wieder über den Hernäd. — 351km Kaschau, s. S. 463.
83. Die Hohe Tatra.
Die höchste Erhebung des ungarischen Gebirgslandes bilden
die sich zwischen den Flüssen Waag, Ärva, Dunajec und Popper
erhebenden Zentral- Karpathen. Diese 76km lange und 15-35km
breite, aus Granit, Gneis, Kalk und Sandstein aufgebaute Gebirgs-
kette zerfällt in drei Gruppen: den westl. Teil bis zum Lilijowe-
Paß oder das Arva-Liptauer Gneis- u. Kalkgebirge (mit Spitzen bis zu
2250m); den mittlem Teil bis ö. zum Sattel (Kopapaß) oder die
Hohe Tatra (magy. Magas Tatra; Gipfeibis zu 2663m, Gerlsdorfer
oder Franz- Joseph,- Spitze), 26km lang; an sie lehnen sich quer-
gelagert bis zum Zdjarer Paß die Beler Kalkalpen (Spitzen bis
2154m). Der imposanteste Teil ist die an der Grenze von Zips,
472 Route 83.
HOHE TATRA.
Liptau und Galizien auf-
steigende Hohe Tatra.
Unvermittelt, gleich einer
Riesenmauer aus dem
Popper- und Waagtal em-
porragend, erscheint sie
als formenreiches Hoch-
gebirge von außerordent-
licher Wildheit, dem aber
Gletscher fehlen ; der
Südfuß weist größere Mo-
ränendecken aus der Di-
luvialzeit auf. Die cha-
rakteristischen Merkmale
sind : kahle zerrissene
äußerst schmale Kämme,
in steilen Wänden jäh ab-
stürzende Gipfel, öde, mit
riesigen Trümmermassen
erfüllte Talkessel (Oir-
ken), mit einsamen 2-84m
tiefen Seen. Die höch-
sten Gipfel sind im
Hochsommer schneefrei;
in den Schluchten na-
mentlich der Nordseite
liegt ewiger Schnee
(Schneegrenze 2600 m) .
Die Wälder (Waldgrenze
1450m) bestehen meist
aus Nadelholz; im Hoch-
gebirge gibt es Gemsen,
Bären, Hirsche. Murmel-
tiere u. a. Auf der Süd-
und Westseite wohnen
Slowaken, auf der Nord-
seite Polen, auf der Süd-
ostseite in der Zips (von
Popräd bis Bela) Deut-
sche; das Hochgebirge ist
menschenleer.
Gasthöfe und Unter-
kunftshäuser sind, besonders
an der Südseite, in genügen-
der Anzahl vorhanden, doch
ist im Juli und August Vor-
ausbestellung nötig. Winter-
saison haben Alt- und Neu-
Schniecks, Tatra - Lomnitz,
(ytatkie
aczfci.
OTt^-r Tmna^Pass ~**$V*$$Ä '
\ / JSagurat
Roseüberg*
Geograjh-Anst v;"Wagaec iDe"bes,Xeq)zi| ,
HOHE TATKA. 83. Route. 473
Weszterheim, Matlarenau und Zakopane. Zwischen 750 und 1350m liegen,
meist von schönen FichtenwaldungeD umgeben und auch als klimatische
Kurorte für längern Aufenthalt eingerichtet, die villenartigen Logierhäuser
am Csorber See, von AU -Schmeckt und Tatra-Lomnitz, alle vornehm und
nicht billig ; weniger anspruchsvoll sind Weszterheim, Hoch- Hagi (von
Deutschen besucht), Kohlbach, Matlarenau und Tatra • Höhlenhain. Dann
für einfache Unterkunft die Majläth- Hütte am Popper- See, das Schlesier-
haus am Felker See, das Qasth. Qemse und das Tiry-Schutzhaus im Kohl-
bachtal, die Kismärker Tränke am Weißwasserbach, das Friedrich - Schutz-
haus am Grünen See. Auf der hauptsächlich von Polen besuchten Nord-
seite dienen als Stützpunkte der Badeort Zakopane, das ehem. Eisenwerk
(Kusnice) bei Zakopane, das kleine Bad Jaszczuröwka und die Schutzhäuser
des galiz. Tatravereins im Rozlokatal und am Fischsee.
Führer sind bei Spitzenbesteigungen und Jochübergängen durchaus
nötig, da die Wegemarkierung zumeist nur bis zur Hochregion reicht. —
Man nehme an der S.-Seite nur die vom ungar. Karpathenverein geprüften
und deutsch sprechenden Führer (am besten in Alt-Schmecks zu be-
kommen), die ihr Führerbuch bei sich haben müssen: Tag iE, halber Tag
4 Ä' (die Preise für Bergbesteigungen sind bei den einzelnen Bergen an-
gegeben). Sie tragen Gepäck bis zu 8 kg unentgeltlich und haben sich
selbst zu beköstigen (bei Übernachten in einem Schutzhause oder unter
freiem Himmel erhalten sie 1 E mehr). — Die vom galizischen Tatraverein
geprüften Führer in Zakopane sprechen fast nur polnisch (einige poln.
Wörter s. S. 361) : Tag 6-10 E, außerdem für Beköstigung 2 E und bei
schwierigen Bergbesteigungen 1-4 E mehr.
Ausrüstung. — Bei Bergbesteigungen versehe man sich mit festem,
benageltem Schuhwerk, Alpenstock und Mundvorrat ; auch im übrigen ist
eine Ausrüstung wie bei Hochtouren in den Alpen erforderlich.
Wagen: jeder Kutscher der zweisp. Wagen muß den amtlichen Tarif
(gültig für 1-3 Pers.) bei sich haben, Tag 14, i/2 Tag 8 E.
Auskunft stellen des ungarischen Karpathenvereins (Jahresbeitrag iE)
beim Vorstand in Iglö, beim Vorstand der Sekt. Schlesien in Breslau (Mit-
glieder der Sektion genießen vielfach Preisermäßigung), bei Gymnasial-
direktor Denes in Leutschau und bei den Badeverwaltungen der Kurorte;
des galiz. Tatravereins (Jahresbeitrag 6 E) im Tatrahof in Zakopane. —
Empfehlenswert die Deiailkarte der Tatra in 1:25 000 (1898) und die Karte
der Hohen Tatra, mit Wegemarkierung von Prof. Denes, in 1:75000 (1903),
beide vom k. u. k. militär-geogr. Institut in Wien herausgegeben.
Reiseplan. Beste Reisezeit Anfang Juli bis Anfang September, doch
sind Regentage nicht selten; billigere Preise und weniger Segen im Juni
und September. Rundreisekarten und Rückfahrkarten vgl. R. 81, 82.
Sechstägige Wanderung an der Südseite, ohne Führer. 1. Tag: Csorber
See, Popper See (S. 479). — 2. Tag: Oszterva und über Hoch-Hagi nach
Weszterheim (S. 480, 477). — 3. Tag: Schlesierhaus, Polnischer Kamm,
Kleine Visoka (S. 478) ; Nacht im Schlesierhaus oder hinab nach Alt-
Schmecks. — 4. Tag : mit der elektr. Straßenbahn von Alt-Schmecks nach
Popräd und mit Wagen oder Omnibus (S. 475) nach der Dobschauer Eis-
höhle und zurück (S. 486). — 5. Tag : Kohlbachtal (S. 477), Tatra-Lomnitz
(S.481). — 6. Tag: Tatra-Höhlenhain, Tropfsteinhöhle (S. 482).
Bei einer Rundtour durch die Tatra nimmt man zweckmäßig für die
ganze Dauer des Ausfluges einen Führer I. Kl. (Preis s. oben ; für Berg-
besteigungen kein Zuschlag), den man durch die Badedirektion von Alt-
Schmecks am besten nach dem Csorber See, im W. der Tatra, bestellt.
Südseite der Tatra (8 Tage). 1. Tag: Csorber See, Patria und zurück
zum Csorber See oder nach dem Popper See (S. 479, 480). — 2. Tag: Meer-
augspitze (S. 480) und hinab zum Popper See. — 3. Tag: Oszterva (S. 480)
und hinab nach Hoch-Hagi (S. 480). — 4. Tag: Botzdorfer See (S. 477),
Schlesierhaus, Polnischer Kamm, Kleine Visoka und zurück zum Schlesier-
haus (S. 478). — 5. Tag: Schlagendorfer Spitze (S. 478) und hinab nach Alt-
Schmecks (S. 475). — 6. Tag: Kohlbachfälle (S. 477) und zu den Fünf Seen
(S. 477); hinab nach Tatra-Lomnitz (S. 481). — 7. Tag: Grüner See (S. 480)
und über die Weidau nach Tatra -Höhlenhain (S. 482). — 8. Tag: Beler
474 Boute83. HOHE TATRA.
Tropfsteinhöhle (S. 482). — Anschließend entweder Besuch der Nordseite
der Tatra oder zurück nach Poprad und Fahrt zur Dobschauer Eishöhle
(vgl. S. 486).
Nordseite der Tatra (4 Tage) ; Wege nicht überall gut gehalten und be-
zeichnet. 1. Tag: Tatra-Höhlenhain (S. 482), Kopasattel, Greiner (S. 482),
Javorina (S. 483), Roztokahütte (S. 484). — 2. Tag: Fischsee (S. 484), Pol-
nische Fünf Seen (S. 484), Zawratpaß, Schwarzer See (S. 484), Suchawoda-
Schutzhaus (S. 484). — 3. Tag : Eisenwerk (S. 483) und Zakopane (S. 483). —
4. Tag: Koscielisker Tal (S. 484).
a. Elektrische Bahn vom Csorber See nach Tatra-Lomnitz.
23km in iy4 St. für 3, hin u. zurück 4 K-, bis Hoch-Hagi in 22 Min. für
1.10, hin u. zurück 1.505"; bis Weszterheim in 40 Min. für 1.90, hin u. zurück
2.80 K; bis Alt-Schmecks in 3/4 St. für 2.30, hin u. zurück 3.40 K. — L. sitzen.
Csorber See, magy. Csorbald (1350m), s. S. 479. Die Bahn führt
östl. in der Nähe der unten gen. Fahrstraße. Stationen: 1km Neu-
Csorber See, mag. Uj-Csorbatö; 2km Popper See, magy. Popräditö. —
3km Stola. Im Bau Abzweigung zum (4,5km) Popper See (S. 479).
— 7km Hoch-Hagi, magy. Felso-Hägi (1072m; S. 477). — 13km
Weszterheim, magy. Tätra-Szeplak (993m; S. 476); 14km Tatraheim,
magy. Tätra-Otthon, mitHot.-Pension (36 Z. von 2 JTan, P. 8-14 K).
— 16km Szikrahäz; 16, 5km Neu- Schmecks, magy. Uj-Tätrafüred
(992m ; S. 476). — 17km Alt-Schmecks, magy. Tätrafüred (1017m),
s. S. 475. — 19km Schöne Aussicht, magy. Szepkilätäs ,- 21km Felsö-
Erdöfalva; 22km Lomnitzer Touristenhotel, magy. TuristaszäLlö
(S. 481). — 23km Tatra-Lomnitz, magy. Tatra - Lomnic (849m),
s. S. 481.
b. Fahrstraße vom Csorber See nach Tatra-Höhlenhain.
35km. Wagen nach Alt-Schmecks 8 K, von hier nach Taträ-Höhlenhain
gleichfalls 8 K. Elektr. Babn s. R. 83a. Die Straße (auch für Radfahrer
geeignet ; Automobile und Motorräder verboten), die alle Hauptstationen
an der S. -Seite des Gebirges miteinander verbindet, heißt bis Alt-Schmecks
Klotildenweg, die östl. Fortsetzung Maria - Theresia - Weg. Das Befahren in
der Richtung nach Tatra-HÖhlenhain ist vorzuziehen, da sich der Weg all-
mählich senkt ; 1. Aussicht auf die Tatra.
Csorber See (1350m) s. S. 479. — Die Straße führt östl., über-
schreitet nach 7 Min. den Bach Mlinica, biegt dann scharf nach N.
aus (ein blau bez. Fußweg führt beim Wegstein 11 1. in 1 St. zum
Popper See, S. 479), wendet sich weiterhin nach S., dann bei der
Brücke über die Popper (1225m) wieder östl. und über den Bausch-
bach (1108m ; 1. Wegweiser zur Oszterva), nach
7,6km Hoch-Hagi (1072m; S. 477). -± Weiter, mehrfach mit
prächtigem Blick r. auf das Popper-Tal, nach
13,3 km Weszterheim (1003m ; S. 476). — Gleich hinter Weszter-
heim (Wegweiser) r. auf einem schattigen Fußweg, der neben der
Straße herläuft, vorbei an der nahen Hot.-Pens. Tatraheim (s. oben),
nach
18,5 km Neu-Schmecks (992m; S. 476) und weiter nach (19km)
Alt-Schmecks (1017m; S. 475). — Der Weg nach Tatra-Höhlen-
hain zweigt 3 Min. südl. unterhalb von Alt-Schmecks von der nach
Höht Tatra. SCHMEOKS. 83. Route. 475
Poprad führenden Straße 1. ab, vereinigt sich nach 4/4 St. mit
dem r. von Unter-Schmecks heraufkommenden Weg nnd durch-
schneidet weiterhin das 1. von diluvialen Moränenwällen umsäumte
Kohlbach-Tal.
Bei (25km) Tatra-Lomnitz (849m; S. 481) 1. schöner Blick auf
die Lomnitzer Spitze. — Nun (die r. abzweigenden Wege führen
nach Groß-Lomnitz) nach (27km) Matlarenau (896m; S. 481) und
über den aus dem Weißwasser-Tal kommenden Bach zur (30km)
Kesmärker Tränke (908m; S. 481). Von hier senkt sich der Weg
allmählich in das Kotliner Tal hinab , wo er etwas unterhalb von
35km Tatra-Höhlenhain (767m ; S. 482) in die Belaer Land-
straße einmündet. Nach Javorina s. S. 483.
c. Die drei Schmeckse und Umgebung.
Von Popräd nach Alt-Schmecks im Sommer 9 mal tägl. elektrische
Bahn, 14km, in 3/4 St. für 1^50, hin und zurück 2 (im Winter 3) £";
Wagen für IE. — Vom Csorber See, von Tatra-Lomnitz oder Tatra-Höhlen-
hain nach Alt-Schmecks s. R. 83 a und b.
Wohnungen in den drei Schmecksen (im Mai, Juni und September
bedeutend billiger, im Juli, August und Dez. bis Ende März Vorausbestel-
lung nötig) vermitteln ausschließlich die Badeverwaltungen, bei denen
auch die Zimmerrechnung zu bezahlen und die Bademarken zu entnehmen
sind; auch können bei der Badeverwaltung in Alt-Schmecks Führer, Wagen,
Reitpferde u. dgl. bestellt werden.
Popräd (675m) s. S. 469. Abfahrtstelle der elektr. Straßenbahn
beim Bahnhof der Kaschau-Oderberger Bahn. — Die Straßenbahn
wendet sich westl., dann nördl. nach
3km Felka (681m; Touristenheim der Gebr. Krompecher, 44 Z.
zu 1.90-4.10, M. 2-3 K, gelobt), Städtchen mit 1100 Einw. und
einem Tatra -Museum (freier Zutritt jederzeit außer mittags
12-2 Uhr). Billige Holzarbeiten in der „Hausindustrie" gegenüber
dem Touristenheim.
6km Groß- Schlagendorf, magy. Nagyszalök (677m ; Gasth. Wesz-
ter-Park, 18 Z. zu 2-3, P. 6-7 K).
Die Bahn führt ansteigend nach (12km) Unter-Schmecks, magy.
Alsötatrafüred (888m), Eigentum der Ke'smarker Bank, mit dem
Sauerbrunnen „Grützkocher". Wasserheilanstalt, Moor- u. a. Bäder.
240 Z. zu 2.60-8, M. 4, P. 10-16 K.
14km Alt-Schmecks, magy. Tätrafüred. — *Grand-H6tel, 120 Z.
von 4üT an, mit Zentralheizung, in derVorsaison (15. Mai-30.Juni), Nachsaison
(I. Sept.-l. Okt.) und Wintersaison (Mitte Dez.-Ende März) 20% billiger,
F. 1, M. 5.50, P. 14-20 E. — Außerdem gute Logierhäuser, mit zusam-
men 300 Z. zu 2-17 E (Vor- u. Nachsaison die Hälfte), im Winter geschlossen.
Unterkunft für Touristen im Haus Adria und in dem unten genannten
Kaffeehaus, Z. von 2 E an. Das erste Frühstück wird im Eaffeehaus, die
anderen Mahlzeiten werden im Hauptrestaurant eingenommen (ein billigeres
Restaurant nahebei). — Mehrmals tägl. Zigeunermusik.
Elkktbische Bahn s. E. 83a; nach Weszterheim in 10 Min. für 50,
hin u. zurück 80 A, im Winter Ü0h bzw. 1 E 40; nach Hoch-Hagi in 30 Min.
für 1.30, hin u. zurück 1.80 E\ nach Csorber See in 1 St. für 2.30, hin u.
zurück 3.40 E, im Winter 3.40 bzw. 6 2l; nach Tatra-Lomnitz in 18 Min.
für 80 h, hin u zurück 1^40, im Winter 1 E 20 bzw. IE. — Wagen
zur Dobschauer Eishöhle und zurück 25 # (Omnibus von Popräd s. S. 470). —
476 Route 83. WESZTERHEIM. Hohe Tatra.
Automobil- Omnibus von Popräd-Felka nach Szczawnica, mit Floßfahrt auf
dem Dunajec, 28 K, ein Tag hin und zurück. — Drahtseilbahn auf das
Kämmchen s. S. 477.
Alt-Schmecks (1017m), Eigentum der Zipser Kreditbank in
Leutschau, ist ein inmitten von Nadelwald am Fuß der Schlagen»
dorfer Spitze gelegener, gegen N. geschützter und vortrefflich ein-
gerichteter, vornehmer Badeort (Sauerbrunnen, "Wasserkur usw.)
und Wintersportplatz. Badehaus an der Hauptstraße, gegenüber
dem Grand-Hotel. Beim Kaffeehaus zeigen Wegweiser nach dem
Felker See und nach Kohlbach.
Unmittelbar an Alt-Schmecks schließt sich westl. Neu-Schmecks,
magy. TJj-T&trafüred (992m), mit "Wasserheilanstalt, Sanatorium
für Lungenkranke und mehreren Villen. — 25 Min. unterhalb Alt-
Schmecks , 2 Min. ö. von der Straße nach Popräd, liegt Unter-
Schmecks (S. 475).
Nähere Ausflüge. Von Alt-Schmecks ö. in 12 Min. oder
von Unter-Schmecks n. in 20 Min. zum Cafe-Restaur. zur Schönen
Tatra- Aussicht (999m ; auch ^ier Z.), mit Blick auf die Popperebene,
im Vordergrund Neu- Walddorf. ■ — Von Alt-Schmecks n.w. zu den
(3/4 St.) Fünf Quellen (1189m) mit dem Rainerdenkmal, einem Pa-
villon mit Blick auf das Poppertal ; 30 Min. oberhalb die Hilgermann-
Gloriette (1390m), mit Aussicht auf die drei Schmeckse und das
Poppertal; von der Max-Höhe (magy. Miksamagaslat; 1530m) auf
der Grathöhe, l/i St. höher, Blick in das Kohlbachtal. — Von Neu-
Schmecks zum Neu-Schmeckser Wasserfall, 10 Min. s.w., und zum
Vancsö-Teich, 10 Min. s. ; von letzterem s.o. nach (20 Min.) Unter-
Schmecks.
Etwas weitere Spaziergänge : von Alt-Schmecks auf dem "Wege
nach der Schönen Aussicht (s. oben), dann beim Wegweiser 1. ab bis
zu einer (3/4 St.) Wegteilung : r. zum (10 Min.) Turmberg (magy.
Toronyhegy; 1118m); 1. zum (10 Min.) Räuberstein (magy. Hara-
mia-kö; 1167m), mit Blick ins Kohlbachtal und auf die Popper-
ebene. Vom Räubersteiu westl. weiter auf schlechtem, aber aus-
sichtsreichem Fußpfad zum (}/.2 St.) Kämmcheu (S. 477).
Auf dem Klotildenweg (R. 83b) von Neu-Schmecks nach (1 St.)
Weszterheim, magy. Tdtra-Szeplak (1003m; 200 Z. zu 2-12 JT, M.
von 2 K 40 an, gut; mit Wasserheilanstalt), einem im Walde ge-
legenen Höhenkurort und besuchten Wintersportplatz. Elektr. Bahn
s. R. 83a. Hot.-Pens. Tatraheim s. S. 474.
Von Weszterheim nach dem Schlesierhaus (S. 478), 2 St.:
nördl. unweit oberhalb des Kaffeehauses zeigt ein Wegweiser zum Felker Tal
(rot-weiße WM.) ; nach 4 Min. auf dem breiten Wege weiter und nach wenigen
Schritten r. (Wegweiser „Fußweg zum Schlesierhaus"); nach 8 Min. gerade-
aus auf dem Fahrweg weiter und nach 5 Min. wieder geradeaus (r. der
kürzere, aber steilere Weg zum Schlesierhaus); nach weiteren 2 Min. beim
Wegweiser 1. ab (rote WM.) am 1. Ufer des Felker Wassers aufwärts;
nach 18 Min. geradeaus (nicht 1. über den Holzsteg), nach 7 Min. über
die Brücke und weiter zum (I1/4 St.) Schlesierhaus. Von da weisen weiße
Kreuze (nach 1/2 St. 1.) nach Alt-Schmecks (S. 475), 2 St.
Hohe Tatra. KOHLBACHTAL. 83. Route. 477
Von Weszterheim nach dem Botzdorfer See, 3 St. : auf dem
Wege zum Schlesierhaus bis zur letzten Kehre (1520m), dann 1. aufwärts
über den Riegel (179lJm) zum Botzdorfer See (1898m), in großartiger Um-
gebung. Abstieg nach Hoch-Hagi in 21h St.
174 St. w. von Weszterheim liegt Hoch-Hagi, magy. Felso-Hagi
(1072m; 65 Z. zu 2-5, P. 7-10 K, mit Badehaus), von Deutschen
besucht. Auf die Oszterva s. S. 480; zum Botzdorfer See (s. oben)
21/2 St. Elektr. Bahn s. R. 83a.
Auf dem Maria-Theresia-Weg (R. 83b) von Alt- oder Unter-
Schmecks nach (iy2 St.) Tatra-Lomnitz (S. 481 ; elektr. Bahn s.
R. 83a) und weiter nach (l/2 St.) Matlarenau (S. 481).
Ins *Kohlbachtal, bis zum Hot. Gemse 1 St. 20 Min. (Draht-
seilbahn, auch im Winter, bis zum Kämmchen in 15 Min. für 1 K,
hin und zurück 1 K 60, Abfahrtsstelle oberhalb des Grand-Hotel ;
von der oberen Station 3 Min. r. der unten gen. Aussichtsturm,
V4 St. n., auf dem Järmay-Weg, das unten gen. Gasth. Gemse).
Vom Kaffeehaus in Alt-Schmecks nördl. durch Wald aufwärts (blau-
rote WM.), an der (5 Min. ; 1.) eisenhaltigen Doppelquelle Kastor
und Pollux vorbei, auf das (40 Min.) Kämmchen (1269m), einen
Moränenwall, mit Cafe-Restaur. und dem Szilägyi- Aussichtsturm
(Blick auf den Mittelgratturm 1. , die Täler des Großen und des
Kleinen Kohlbachs und in das mit Städten und Dörfern übersäte
Poppertal). Dann abwärts zum (3 Min.) Wildbad Kohlbach, magy.
Tarpatakfüred (1244m; 34 Z. zu 1.70-3, M. 2.40, P. 0. Z. 40 K
wöch.). Weiter durch den Torweg des Wildbades (blau-rote WM.)
und nach 12 Min. geradeaus (r. abwärts der Wagner -Weg zum
Langen Fall) zur (4Min.) Brücke über den Großen Fall, in schönster
Wald- und Felslandschaft.
Von der Brücke beschwerlicher Fußweg n.ö. in 2 St. zum Steinbachsee;
— ö. (zuerst blau-rote WM.) in 2 St nach Tatra-Lomnitz (S. 481): halb-
wegs Wegeteilung, 1. nach Matlarenau (blaue WM.), r. nach Tatra-Lomnitz
(rote WM).
Zurück über die Brücke und oben r. weiter aufwärts (rote WM. ;
nach 5 Min. r. eine zweite Brücke) zum (8 Min.) Gasth. Gemse
(1303m; Z. 2 .BT 50); hier öffnet sich nordwestl. das Große, nördl.
das Kleine Kohlbachtal (s. unten).
Zu den *Fünf Seen im Kleinen Kohlbachtal, 3l/2-4 St. von
Alt-Schmecks (Führer 5 K, entbehrlich), 21/2-3 St. vom Wildbad
Kohlbach. Vom Gasth. Gemse (s. oben) nördl. über den Großen
Kohlbach und steil hinauf, nach 10 Min. r. der 10m hohe Riesen-
sturz, über eine Brücke zum (20 Min.) Treppchen (1462m) und in
weiteren 25 Min. zum Feuerstein (1592m), einem überhängenden,
vom Hirtenfeuer geschwärzten Granitblock (auf die Lomnitzer
Spitze s. S. 478). Weiterhin 1. , über den Bach und auf einem
Granitsteige über den steilen (3/4 St.) Geröllkegel, dann nochmals
über einen Bach und über die steile Seewand zu den (20 Min.)
Fünf Seen im obersten Kessel des Kleinen Kohlbachtals, mit dem
Tery-Schutzhaus (2016m; Restaur.; 4 Z., Bett 3 K). Großartige
Felslandschaft mit Schneelagern, umrahmt von den Wänden der
Baedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 30
478 Route 83. FELKER TAL. Hohe Tatra.
Lomnitzer Spitze, des Schwalbenturms, der Grünen See-Spitze, der
Eistaler Spitze und des Mittelgratturms.
Ins Felker Tal und anf den Polnischen Kamm, lohnend (von
Nen-Schmecks 4 St.) ; F. 6 K, entbehrlich. Von der Oberen Prome-
nade in Neu-Schmecks westl. (Wegtafel ; bis znm Schlesierhaus
weiße Krenze) anf einem "Waldwege (nach 3/4 St. zweigt r. der Pfad
zu den drei Schlagendorfer Seen ab, s. nnten) über den (1^2 St.)
Kreuzhübel (1434m), weiter durch das Felker Tal zum (3/4 St.)
Schlesierhaus der Sektion Schlesien des Karpathenvereins (1680m 5
10 Z. 'zu 4 K, Bett im Schlafsaal 2 TT), am S.-Ende des kleinen
Felker Sees, von Weszterheim in 2 St. zu erreichen (vgl. S. 476).
Dann (rote WM.) unter den Wänden der Granatenwand her (die
„Pflöcke"; im Glimmerschiefer sind kleine weiche Granatkristalle
eingebettet) und unter dem „ewigen Regen", einem tropfenden Fels-
überhang, hindurch über die 140m h. Seewand zum (!/2 St.) Blumen-
garten (1821m), einer schönen Älpenwiese auf der nächsten Tal-
stufe, und zu dem (i/g St.) Langen See (1953m). Von hier auf
bequemem Wege in 1 St. auf den Polnischen Kamm (2208m), mit
überraschendem Blick auf die Nordseite des Gebirges. — Sehr
lohnend die Fernsicht von der *Kleinen Visoka (2429m ; vom Polni-
schen Kamm 1 St. n.ö., nicht schwierig, rote WM. ; Führer von
Alt-Schmecks 7 K).
Steiler Abstieg (Führer vom Schlesierhaus zum Fischsee 10 K) vom
Polnischen Kamm nördl. zum O/2 St.) Gefrornen See (2047m); von hier
nördl. hinab in das großartige Poduplaski-Tal zum (2 St.) Jagdhaus des
Fürsten Hohenlohe und weiter auf einem Fahrweg nach (4 St.) Javorina
(S. 483), von dem nach 3/i St. 1. ein Fußweg an der Berglehne am r. Ufer
der Biälka zum (2 St.) Fischsee (S. 484) abzweigt.
Zum *Csorber See (41/2 St.), s. S. 479.
*Schlagendorfer Spitze (Szalöki-cstics, 2453m), unschwierig, von Neu-
Schmecks 4 St. , F.8I: vom Wege ins Felker Tal (s. oben) nach s/4 St.
r. ab zu den (lx/4 St.) drei Schlagendorfer Seen (1693m); dann noch 2 St.
über die Königsnase (2283m; Aussicht auf die drei Schmeckse) zur Spitze,
mit guter Aussieht (nach W. und N. durch die Gerlsdorfer und Lomnitzer
Spitze beschränkt). — Bequemer ist der Dr.-Weisz-Weg, i1^ St.: von Alt-
Schmecks über die Hilgermann - Gloriette (S. 476) und die Weisz- Aussicht
(1530m) ; dann w. am Schartigen Kamm in 20 Kehren über die Königsnase
(s. oben) hinauf.
Lomnitzer Spitze (Lomniczi-csücs, 2634m), 6 St. von Alt-Schmecks, für
Geübte nicht schwierig (F. 10 K). Oberhalb des Feuersteins (S. 477) r.
über eine Geröllhalde zur (1/2 St.) „Probe" (steile Felswand, mit Kette ver-
sehen), weiter zur (20 Min.) Kapelle (hohe Granitsäulen) und über steile,
aber gut gangbare Rasenhänge auf den (1 St.) Lomnitzer Kamm (2200m;
s. S. 481). Von hier an der (5 Min.) Mosesquelle (2260m) vorbei, meist steil
(30-40°) über „Matirko's Umkehr" nnd „Emericzy,s Greiner" (2575m; zwei
schwierige Stellen, mit Ketten versehen, Vorsicht beim Abstieg) zum
(IV2 St.) Gipfel, mit lohnender Nah- u. Fernsicht. Abstieg nach Tatra-
Lomnitz s. S. 481.
Eistaler Spitze {Jigvblgyi-cstics, 2630m), von Alt-Schmecks in 6V2-7 St.
(F. 12 Z), nur für Schwindelfreie. Von den (31/2-4 St.) Fünf Seen im
Kleinen Kohlbachtal (S. 477) über Geröllhalden, Schneefelder und steile
Graslehnen auf den Hauptkamm und diesen entlang über das 22m lange,
aus zackigen Felsblöcken bestehende „Steinerne Roß" zum (3 St.) Gipfel,
mit herrlicher Rundsicht über das Gebirge und die ungarischen und ga-
lizischen Niederungen.
Hohe Tatra. CSORBER SEE. 83. Route. 4/y
Gerlsdorfer Spitze (Oerlach/alvicsües, 2663m) oder Franz- Joseph-Spitze,
die höchste der Tatra, für Geübte nicht schwierig (von Schmecks 7l/2 St.;
F. 12 K). Man übernachtet am besten im Schlesierhaus (S. 478) und steigt
vom (V2 St. ) Blumengarten (S. 478) 1. hinauf zur (1/2 St.) „Gerlsdorfer Probe",
einer lOm hohen Wand (Ketten und Klammern); weiter über steile Gras-
lehnen zum (H/2 St.) Kamm und auf Fels zum (1 St.) Dromedarrücken
(2550m), von wo noch 1^2 St. beschwerlichen Kletterns bis zum Gipfel;
großartige Aussicht auf die ganze Tatra.
Warze (2492m), nur für geübte Kletterer, 4 St. vom Schlesierhaus
(F. 13 K von Alt-Schmecks).
d. Gsorber See und Umgebung.
Zum Csorber See führt von Alt-Schmecks (S.475) der Klotilden-
weg in 41/2 St. zu Fuß (R. 83b ; Wagen in 2 St., 9 K; elektr. Bahn
s. R. 83 a) und von Station Csorba (S. 469) eine Zahnstangenbahn
(5km) in l/2 St. für 2 K 40 (zurück 1 K 80, 3täg. Rückfahrkarte
3 K 50).
Csorber See, magy. Szentivä-nyi-Csorbatö. — Gasthöfe (im Winter
geschlossen): *Grand-Hötel, am SO.-Ufer des Sees, vom Bahnhof wenige
Schritte r., mit Cafd-Restaurant und Wasserheilanstalt, ferner mehrere
Logierhäuser, zusammen 150 Z. von 4 2T an, F. 1, M. 4, P. 9-12 K\ Unter-
kunft für Touristen in der Villa Laszkäry, am N.-Ufer des Sees, Bett 1 K. —
Hot. Möry, auch Haltestelle der Zahnstangenbahn bzw. 12 Min. Gehens
von der Endstation, von Deutschen besucht, gelobt, 50 Z. zu 3-6, M. 3.20,
P. 8-10 K, Touristenbett 1-1.50 K. — Schwimmbad am O. - Ufer (60 A). —
Kur- und Musiktaxe: (2 Tage frei): 3-7 Tage 3, die Woche 5 K, Familien
billiger. — Man sichere sich rechtzeitig einen Führer, von denen nur wenige
hier stationiert sind.
Der * Csorber See (1350m), der größte der südlichen Tatra, mit
20,4ha Flächenraum, bis 20,7m tief , liegt auf der Wasserscheide
zwischen Waag und Popper (vgl. S. 469) inmitten ausgedehnter
Waldungen (Umwandernng auf ebenem Wege */2 St.). Prächtige
Aussicht vom See n. auf die Tatragipfel vom Krivän bis zur Schlagen-
dorfer Spitze, von der Bahnhofsseite s. auf die Täler der Waag,
Popper und des Hernäd und die dahinterj*elegene Gebirgskette der
Niederen Tatra mit dem Djumbir und dem Königsberg. Wegweiser
(vom Bahnhof wenige Schritte halblinks) zeigen 1. nach den Kacz-
vinszki - Quellen (20 Min., schöner Waldweg; Schutzhütte ohne
Wirtsch.) und nach Pod Bansko (ßl/2 St. ; S. 469), geradeaus nach
dem Krivän und ins Furkotatal (S. 480).
Zum Popper See, l1^ St., guter Fußweg: am S. -Ufer des
Csorber Sees entlang und am Grand-Hotel vorbei ; nach 8 Min. vom
O.-Ufer r. ab (Wegweiser) und nach 3 Min. 1. auf einer Brücke über
den Mlinicabaeh, dann mäßig aufwärts bis zu einer (35 Min.) Bank
auf dem Trigan-Plateau (1508m; Aussicht; auf die Patria s. S. 480) ;
nun hinab und nach 25 Min. auf einer Brücke über den Hinzenbach
und wieder hinan zur (74 St.) Majläth- Hütte (14 Z. , Bett 3 K;
gute Verpflegung) am N.-Üfer des *Popper Sees (1513m; 7ha groß).
Den prächtig gelegenen See umgeben s.o. Oszterva (S. 480), ö. Tupa
(S. 480), w. die 3km lange Bastei-Kette (2432m).
2»/4 St. n. vom Popper See (rote WM.) der Große Hinzen-See (S. 480);
— l3ASt. n.ö. (gelbe WM.), durch das Trümmertal, der Eissee (1935m); —
ein blau bez. Fußweg führt s. in 1 St. zum Klotildenweg (elektr. Bahn
30*
480 Route 83. MEERAUGSPITZE. Hohe Tatra.
nach Stöla im Bau, s. S. 474) ; — auf die Oszterva s. unten ; auf die Meeraug-
spitze s. unten.
Auf die *0szterva (1984m), 3 St., lohnend und unschwierig ;
F. 5 K, unnötig. Vom Csorber See zum (1 i/2 St.) Popper See s. S. 479 ;
von hier (blaue WM.) auf steinigem Fußpfad in vielen kurzen Kehren
in I1/2 St. an der östl. Felswand hinauf. Schöne Aussicht auf das
Popper- u. Waagtal und den Csorber See; n.w. das Mengsdorfer Tal,
n. die Tatraspitze.
Lohnend aher anstrengend ist der "Weiterweg östl. auf die (lx/4 St.)
Tupa f2290m), hinab auf die (V2 St.) Luka- Wiese und wieder hinauf auf die
(IV2 St.) Koncysta (2540m), von wo man in 2 St. zum Botzdorfer See (S. 477)
hinabsteigt. Von hier nach Hoch-Hagi 2*/2 St. — Von der Oszterva nach
Hoch-Hagi, 23/« St.: s.w. über Rasen, dann abwärts auf Fußweg durch
Knieholz und Hochwald (rote WM.) und über die eingezäunte Stadlo-
Wiese, weiter auf holprigem Fahrweg bis zum (21/* St.) Klotildenweg und
1. auf diesem in 25 Min. nach Hoch-Hagi (S. 477).
*Meeraugspitze (magy. Tengerszem csücs, poln. Rysy; 2503m),
einer der lohnendsten Aus sich tsberge der Tatra, 4^2 St. (F. 9 K;
rote WM.), unschwierig. Der Weg führt vom (II/2 St.) Popper See
(S. 479) nördl. um das (ll/2 St.) O.-Ufer des Froschsees (1920m)
zum (1 St.) Hunfalvy-Joch (2343m), dann zur (i/2 St.) Spitze, mit
prächtiger Aussicht über die Tatra und dreizehn Hochgebirgsseen
(n. 900 bzw. 1110m tief, das Meerauge und der Fischsee s. S.484).
Rückweg: vom Froschsee (s. oben) n.w. hinüber zum Großen
Hinzen-See (1965m), im obersten n.w. Winkel des Mengsdorfer Tals
prächtig gelegen ; hinab über ausgedehnte, von Murmeltieren be-
völkerte Alpwiesen ins untere Mengsdorfer Tal zum Popper See.
Beschwerlicher Abstieg von der Meeraugspitze (F. 14 K) zum (3 St.)
Meerauge (S. 484) und von da über die 203m h. Seewand zum Fischsee (bis
zur Schutzhütte iy4 St.) s. S. 484.
Auf den Krivän (2496m), 51/2 St. (F. 10 E), nicht schwierig. Nord-
westl. über den (3/4St.) Furkotabach zum (3/4 St.) Bach Zlomisko (L562m), wo
1. ein Fußweg von Pod Bansko (S. 469) und vom Dreiquellen -Forsthaus
einmündet, und weiter r. (n.w.) bis zu der (1 St.) Terrasse unter dem
Grünen See (2026m); hier 1. empor zum (3 St.) Gipfel, der 30m lang, 2m
breit ist. Oben prächtige Aussicht: nach W. stürzt der Berg mit kolossalen
Wänden in das Koprova-Tal ab; südl. das Waagtal, s.o. der Csorber See,
ö. der Grüne See, n. der Teriansko- See (1947m). Abstieg nach Pod Bansko
(33/4 St. ; weiße WM.): über den Südwest!. Grat hinab, zunächst über steile
Felsen und Geröll, dann auf gutem Zickzackwege an der Westseite der
Kopa zu der (2V2 St.) Wiese Polana Krivänska (1230m; 10 Min. s. das
Dreiquellen -Forsthaus; S. 469); von hier w. neben dem niedern Wald-
rücken Pod Palenica (1150m) zum (I1/2 St.) Forsthaus Pod Bansko (S. 469).
Ins Mlinica-Tal (F. bis zum Schleierwasserfall 2 K; gelbe WM.), nördl.
an der Mlinica entlang auf breitem Promenadenwege zum (l3/4 St.) schönen,
25m hohen Schleierwasserfall (1691m), n. hinan zum (>/2 St.) Skok-See (1811m),
(3A St.) untern (1963m) und (1/2 St.) obern Gemsen-See (2006m) , von wo man
westl. den (3/4 St.) Szentivänyi-See (2069m) erreicht ; von hier w. über das
Lorenzjoch (2314m) zu den (1 St.) Wahlenberg- Seen (2060-2154m) und durchs
Furkota-Tal zum (2 St.) Csorber See zurück.
Auf die Patria (2205m), sehr lohnend und unschwierig, 2f/4 St. (F. 4 K).
Auf dem Wege zum Poppersee bis zum (3/4 St.) Trigan (1508m ; S. 479)
und von hier nördl. auf den Gipfel, mit großartigem Einblick in das
Mengsdorfer Tal.
Tatraapitze (2565m), H/zSt. südl. vom Hunfalvy-Joch (s. oben), schwierig,
nur für tüchtige Kletterer (F. 12 2T); Aussicht ähnlich, wie von der Meer-
augspitze.
Hohe Tatra. TATRA-LOMNITZ. 83. Route. 481
e. Tatra-Lomnitz.
Am Maria-Theresia-Weg (R. 83 b), l'/2 St. n.ö. von Alt- und
Unter-Schmecks (Wagen 4 K; elektr. Bahn s. R. 83a) liegt
Tatra-Lomnitz, magy. Tätra-Lomnic. — Gasth. : *PalaceHotel
(920m), n. vom Bahnhof, in schöner hoher Lage, mit Zentralheizung, ge-
schlossen März, April, Mai und 1. Okt.-15. Dez., 106 Z. zu 5-14, F. 1.50,
M. von 5 AT an. P. o. Z. 10 E, H. Lomnitz, unweit 1. vom Bahnhof, mit
Cate-Restaur., 24 Z. zu 4.50-10, F. 1.20, M. 4, P. 10-19 K, Bethlenhaus,
gegenüber dem Bahnhof, ohne Cafe-Restaur. (gespeist wird im Hot. Lom-
nitz), 64 Z. zu 3-12, P. 10-19 E, heide nur Juli und August geöffnet, alle drei
dem Staat gehörig; Touristenhotel (S. 474), an der W.-Seite des Ortes,
mit Restaur., 15 Z. zu 2-4 E. — Kon- und Musiktaxe (3 Tage frei): eine
Woche 6, Saison 16 E. — Wagen nach dem Csorher See 12 E, nach Tatra-
Höhlenhain 6 AT. — Omnibus nach Matlarenau, nach Tatra -Höhlenhain,
nach dem Fischsee (S. 484; 14 E hin und zurück). — Elektr. Bahn (s. R. 83a) :
nach Alt-Schmecks in 18 Min. für 80 h, hin und zurück 1 E 40, im Winter
1.20 bzw. 2 E; nach Weszterheim für 1 E 40, hin und zurück 2 AT, im
Winler 2 hzw. 3 AT; nach Csorber See für 3, hin und zurück 4 AT, im Winter
4.60 bzw. 8.50 E. — Eisenbahn nach Tarpatak 8. S. 470.
Tatra-Lomnitz (849m) ist ein vornehmer, aussichtsreicher Villen-
ort, mit ausgedehnten Parkanlagen. Unterhalb des Palace Hotel
eine gut eingerichtete Wasserheilanstalt. Wintersport.
Von Tatra-Lomnitz zu den (2 St.) Kohlbach fällen s. S. 477.
i/2 St. n.ö. die auf weitem Wiesenplan am Steinbach freund-
lich gelegene Sommerfrische Matlarenau, magy. Matlärhdza (896m ;
125 Z. zu 1.50-4, M. 2.50, P. 6-9^, Omn. von Tatra-Lomnitz
1 K; Wintersport) , und 35 Min. weiter die Kesmdrker Tränke
(magy. Kesmdrki Itatö ; 908m; einfaches aber gutes Restaur., auch
Nachtquartier). — l1^ St. s.o. von der Kesmärker Tränke, l*/4 St.
n.w. von Kesmärk (S. 470), liegt im Weißwassertal das Sanatorium
Tätrahäza (670m).
Von Matlarenau oder der Kesmärker Tränke ins Weißwassertal,
lohnend (F. zum Grünen See 5 -fiTÖO). Etwa halbwegs zwischen
beiden Orten auf dem vom Maria-Theresia- Weg (R. 83b) westl. ab-
zweigenden Fahrwege im Weißwassertal aufwärts, an der 70m hohen
Weiden Wand, einem Moränenüberrest am S. -Abhang des Stöß-
chens (1530m), vorbei (hierhin näher von Matlarenau über die
Jänosquelle ; WM. zwei rot-weiße Dreiecke) zum (3/4 St.) Kreß-
brunnen (1200m); von hier über eine Brücke auf das r. Bachufer
und in 1^2 St. zum *Grünen See (1551m; Erzherzog-Friedrich-
Schutzhaus, 3 Z. , Bett 3 .fiT), in großartigem Talabschluß zwischen
den Steilwänden des Ratzenbergs (2040m), der Kesmdrker Spitze
(2556m), des Schwalb enturms (2625m), der Grünen - See - Spitze
(2532m), der Roten- See- Spitze (2425m) und des sagenumwobenen
zuckerhutförmigen Karfunkelturms (2139m).
Ausflöge (Führer in Tatra-Lomnitz). Auf rot markiertem Wege über
das (2'A St.) Steinbachsee- Schutzhaus (1670m) zum (»/* St.) Steinbachsee (1752m)
unter den 900m h. Wänden der Lomnitzer Spitze, mit alluvialen Gletscher-
moränen. Vom Feuerstein (S. 477), '/« St. s.w. vom Steinbachsee, 1. auf
den Lomnitzer Kamm (2200m) und weiter auf die (3x/2 St.) Lomnitzer Spitze
(vgl. S. 478; F. 10 E). — Vom Grünen See (S. 480) entweder (mit F.)
482 Route 83. TATRA-HÖHLENHAIN. Hohe Tatra.
n.w. zum (1 St.) Roten See (1813m) und dem (i/4 St.) Blauen See (1872m),
weiter über den ö. Ausläufer der Weißen-See-Spitze, mit Blick auf den
Gelben See, und auf Fußpfad auf die Weiße See-Spitze C2231m), dann zurück
zum Grat und nordöstl. zum (3 St.) Weißen See (1614m), V4 St. oberhalb
der Beler Alphütte (s. unten); oder bei dem Wegweiser unterhalb des
Grünen Sees 1. direkt zum (I1/4 St.) Weißen See. Von der Beler Alp-
hütte kehrt man s.o. am 1. Ufer des Weißen Wassers durch die Vorderen
Kupferschächte (s. unten) und über die (1 St.) Kdsmärker Alphütte (1299m)
nach Matlarenau zurück oder wendet sich ö. über die Matten der Weidau
(1460m) auf einem breiten Fußwege oberhalb der sieben Quellen im Drechsler-
häuschen (1269m) nach (2 St.) Tatra-Höhlenhain (s. unten). — Nach (6 St.)
Javorina durch das Weißwasser- Tal (F.8I): von der Wegteilung oberhalb
der Kesmärker Alphütte (s. oben) r. durch die Vorderen Kupfer schachte und
an der Beler Alphütte vorbei zum (i3/4 St.) Kopa-Paß oder Sattel (1756m;
auf den Greiner, s. unten, in 13/4 St.), 7* St. unterhalb des Durlsbergs
(1838m; hübsche Aussicht); hinab durch die Hinteren Kupferschächte und
das Javorinka-Tal nach (3 St.) Javorina (S. 483).
f. Tatra-Höhlenhain. Beler Tropfsteinhöhle.
Tatra-Höhlenhain, magy. Tatra-Barlangliget (767m), im Kot-
liner Tal, 10km n.w. von Station Bela (S. 470; Omnibus 1 K,
Wagen 5 K) inmitten prächtigen Hochwaldes gelegen, dnrch den
Maria-Theresia- Weg (R. 83 b) mit (IV2 St.) Matlarenan nnd (2 St.)
Tatra-Lomnitz (S. 481) verbunden, der Stadt Bela gehörig, wird
als klimatischer Kurort (Wasserheilanstalt) nnd Sommerfrische be-
sucht (175 Z. zu 1.60-6 K). — In der Badekanzlei erhält man
Eintrittskarten zu der *Beler Tropfsteinhöhle (Eintritt während
der Saison täglich um 11, 1 und 3 Uhr gegen 3 -ST 80; elektr. Be-
leuchtung). Die Höhle (Eingang 883m ü. M., 20 Min. westl. von
Höhlenhain; Luftwärme 8° C.) ist in einer Länge von 1200m zu-
gänglich ; die Durchwanderung (zahlreiche Stufen) dauert 2-2^2 St.
Ausflüge. Auf die (2 St. n.) Tokamya (1220m), mit prächtiger Aussicht
und reicher Flora. — Sehr lohnend ist die Besteigung des *Greiner (2148m),
572 St., F. 8K, angenehm: vom Eingang der Tropfsteinhöhle aufwärts über
die (V2 St.) Hohe Ebene (1109m), die (1 St.) Faixblöße (1490m), das Eiserne
Tor (1620m), den (1V4 St.) Stirnberg (1950m) und die Fleischbänke zum (I1/4 St.)
Törichten Gern (2062m), dann hinab zum (V2 St.) Sattel des Breiten Feldes
(1832m) und von hier über die O.- u. N. -Lehne auf den (1 St.) Gipfel des
Greiner, mit großartiger Aussicht auf die ganze N.-Seite der Tatra, be-
sonders auf die Lomnitzer und Eistaler Spitze mit ihren steil abstürzenden
Wänden, Schneehalden und über 100m hohen Wasserfällen. — Durch das
Drechslerhäuschen (s. oben) zum (372 St.) Weiften See und zum (33/4 St.)
Grünen See (S. 480).
Ein empfehlenswerter Ausflug (mit Wagen 172-2 Tage, 32 2T; Auto-
mobil-Omnibus von Popräd nach Szczawnica s. S. 476) ist von Höhlenhain
über Bela (S. 470; die Straße über Landök ist 4km kürzer) und Wünschen-
dorf auf die Höhe der Zipser Magura (956m; Whs.), hinab über Alten-
dorf (Mittagsstation, Gasth. Mangel, 5 Z. zu 2.40, M. 1.80 K) zum ehem.
Roten Kloster am Dunajec (74 St. ö. das kleine Schwefelbad Smerdzsonka,
magy. Korona hegy fürdo, mit Badhotel) und von hier zu Fuß in 274 St.
durch Wald längs dem Dunajec oder lohnender auf dem Dunajec in Ein-
bäumen (2 K) in I72 St. nach Bad Szczawnica (S. 376; vom Landeplatz bis
zum Bad 72 St.).
ZAKOPANE. 83. Route. 483
g. Javorina.
Von Tatra - Höhlenhain nach Javorina an der Nordseite des
Gebirges führen zwei Wege : der Fußweg über den Kopa-Pqß (vgl.
S. 482) und der 18km lange Fahrweg (Wagen ilK) durch das Kot-
liner Tal nach dem (7km) Slowakendorf Zdjdr (Kirche 904m,
20 Min. unterhalb ein Whs.) und über den Zdjärer Paß (1081m;
1. prächtiger Blick auf die Steilwände der Beler Kalkalpen) ; hinab
über Podspädy (919m; Whs., auch Nachtlaser) nach dem am Fuß
des Muran (1882m) gelegenen Javorina (1000m, keine Unterkunft),
mit Jagdschloß und Holzstofffabriken des Fürsten von Hohenlohe,
Herzogs von Ujest, dem der größte Teil der nördl. Tatra gehört
(viel Wild: Rehe, Gemsen, Steinböcke, Wisente, Bären usw.).
Von Javorina führt eine Fahrstraße über das fürstliche Jagdschloß
ins Bialkatal und zur (3/4 St.) Brettsäge tysa (s. unten), wo die Fahrstraße
von Zakopane (s. unten) einmündet. Weiter zum Fischsee S. 483/4. — Die
*Siroka (2221m), von Podspädy über Javorina mit Führer (6 K) in 5 St.
zu ersteigen, bietet einen großartigen Überblick der ganzen Nord -Tatra
von der Swinnica bis zum Kopa-Paß.
h. Zakopane und Umgebung.
Eisenbahn von Chaböwka (Krakau) s. S. 376; von Kralovän s. S. 468.
— Zweisp. Wagen von Zakopane nach (41km) Tatra- Höhlenhain 28 K,
nach Schmecke 35 K.
Zakopane. — Gasth. : Gr.- H. St am ary, unweit des Bahnhofs, 60 Z.
zu 3-8, F. 1.20, M. 3, P. von 9 K &n; Morskie Oko, mit Cafe'-Restaur.;
Warschau, Z. von 2 -fi" an; Karpowicz; H. Turystöw, Z. 3-5.50 K ;
Giewont; Staszeczköwka. — Kurtaxe (2 Tage frei) : die Pera. wöch.
3 K, für die ganze Saison 12 K. — Auskunftstelle des Galiz. Tatravereins
im Tatrahof (im Sommer 9-12, 5-7 Uhr).
Zakopane (837m) , großes galizisches Dorf von 8000 Einw., be-
liebte Sommerfrische der Polen, auch als Winterkurort von Brust-
kranken besucht, mit Wasserheilanstalt, liegt in weitem sonnigem
Hochtal an den Quellbächen des Weißen Dunajec, mit Aussicht
auf SVinnica, Giewont u. a. Gipfel der galizischen Tatra. Eigen-
artige Volkstrachten; sehenswerte Fachschule für Holzschnitzerei;
Spitzenklöppeleischule; Tatra-Museum (10-12, 2-3 Uhr; 20 h).
— Eine Fahrstraße (Einsp. 1 K 50) verbindet Zakopane mit dem
(4km s.o.) ehem. Eisenwerk, poln. Kwinice (988m; Gasth. mit gutem
Restaur.), mit Papierfabriken und Haushaltungsschule. — Aussicht
von der (1 St. n.w.) Qubaiowka (1123m).
Der lohnendste Ausflug von Zakopane und einer der schönsten
in der Tatra ist der zum (31,5km) Fischsee : mit Wagen in 4 St.
(auch Automobil -Omn.); Zweispänner hin und zurück 20, Ein-
spänner 14 K. Yon Zakopane östl. Fahrstraße über das (4km)
kleine Bad Jaazczuröwka, mit neutraler Therme (20° C. ; Schwimm-
becken), zur (20,5km) Brettsäge Zysa (967m), 3/4 St. s.w. von
Javorina (s. oben). Die Straße führt weiter südl. über eine Granit-
brüoke (3,5km voniysa), die einen der Mickiewicz- Wasserfälle
484 Route 83. MEERAUGE.
überspannt, und durch Wald in großen Kehren zum *Fisclisee (poln.
MorsMe Oko, Meerauge; magy. Halastö; 1393m), 33 ha groß, bis
53,5m tief, in wildromantischer Umgebung, mit einem Gasthause
und einem Logierhause des galiz. Tatravereins (Betten zu 2 ÜT40).
Der alte Fahrweg führt von Lysa (S. 483) am 1. Ufer des Bialawoda-
baches aufwärts über die (l1/* St.) Roztokahütte (1032m ; 23 Betten zu 1 #60;
V4 St. n. die Mickiewicz-Wasserfälle) zum (2 St.) Fischsee.
Fährt man mit Boot (20 Min., 40 h die Person) zum S.-Ufer
des Sees (Fußwanderung am O.-Ufer in */2 St.) und ersteigt den
200m hohen Felsriegel 1. oberhalb, so erreicht man in weiteren
50 Min. das *Meerauge (poln. Czamy Staw; 1584m), einen maleri-
schen See, zu dem die Meeraugspitze (S. 480) steil abstürzt.
Vom Meerauge zum Hinzen-See (S. 480), für Geübte nicht schwierig,
südwestl. hinauf zum (372 St.) Wilderer-Joch (2304m) und von hier hinab
zum (1 St.) Hinzen-See. Vom Fischsee nordwestl. über den Ausläufer der
Swislöwka ins Roztoka-Tal zu den Polnischen Fünf Seen (s. unten) 2ty2 St.,
lohnend. — In das Fünfseen- oder Roztoka-Tal: vom Fischsee (s. oben)
3 Min. talabwärts, dann links auf bequemem Fußweg bergan zum (2V2 St.)
44m hohen ~Siklawa-Fall unterhalb des Wielki staw (1669m), des größten
der in einem öden Felsental übereinander liegenden Polnischen Fünf Seen
(bewirtschaftete Schutzhütte am Kleinen See), zugleich des größten Tatra-
sees überhaupt (35ha). Von hier talabwärts zur (272 St.) Roztokahütte
(s. oben) oder talaufwärts über den (2 St.) Zawrat-Paß (2158m ; ermüdend)
nach (5-6 St.) Zakopane s. unten.
Ebenfalls lohnend ist von Zakopane der Ausflug westl. in das
*Koscielisker Tal (Zweisp. hin und zurück 10 TT), ein enges wild-
romantisches Felsental , aus dem der Schwarze (Czamy) Dunajec
hervorströmt. Zu Fuß auf der Fahrstraße über das (2 St.) Whs. bei
der Eisquelle (978m) und die (V2 St.) Wiese Pisana zum (3/4 St.)
Smreciner See (1226m), im oberen Talkessel.
Andere Ausflüge. 3 St. südl. von Zakopane der Qiewont (1900m). —
Auf die Magöra (Kopa Magöry, 1704m), eine kahle Felskuppe s.o. vom
Eisenwerk, in 2 St. ; lohnende Aussicht auf die N.- und NO.-Seite der Tatra.
In dem von der Magöra w. auslaufenden Rücken eine große Höhle (2 St.
von Zakopane-, Führer und Fackeln nötig). — S.o. auf der Fahrstraße in
1 St. O/2 St. mit Wagen) nach dem ehem. Eisenwerk (S. 483) und auf
einem Fußweg weiter in IV4 St. zum Paß (1550m) zwischen der Kopa Krölowa
(1670m) und der Mala Kopa Krölowa (1630m). Dann in x\i St. zum Schutz-
haus des galiz. Tatravereins (7 Betten zu 1 IT 60) im Tal der Suchawoda und
von hier in 1 St. zum *Schwarzen See {Czamy staw, 1620m; Schutzhaus), am
Fuß der schroffen Kos cielec- Spitze (2159m). Geübte können vom Schwarzen
See in 272 St. zum aussichtsreichen Zawrat-Paß (Swinnica- Scharte, 2158m)
und von da in 1 St. zu den Polnischen Fünf Seen (s. oben) gelangen.. —
Von der Schutzhütte im Suchawodatal (s. oben) in 1 St. zum Zielony staw
(1780m), mit einer kleinen Schutzhütte in der Einsattelung zwischen Swinnica
und Posrednia Turnia, und in weiteren I74 St. auf die Spitze der 'Swinnica
(2306m ; großartige Aussicht), hinab über die Südlehne in 13/4 St. zu den
Polnischen Fünf Seen (s. oben). — Von der Schutzhütte im Suchawodatal
erreicht man in H/2 St. den Lilijowe-Paß (1952m). — Auf den *Krzyzne
(2110m ; Schutzhaus) : von der Hala Oqsienicowa unterhalb der Zolta Turnia
bis zum (2 St.) Panszczyca-Tal und von hier zum (2V2 St.) Joch, mit Aus-
sicht auf die Polnischen Fünf Seen und die Tatra-Kette; hinab durch das
Joch zum (2J/2 St.) Wielki staw (s. oben). — Unschwierig, am besten mit
dem Ausfluge in das Koscielisker Tal zu verbinden, ist die Besteigung der
Roten Berge (Gzerwony wierch; 2099-2128m); 10 Min. unterhalb des Wirts-
hauses bei der Eisquelle (s. oben) durch das Mietusia-Tal auf den Oladkie
üptazianskie (1811m) und den (3 St.) Ciemniak oder Czerwony wierch üptaziantki
BÄNREVE. 8i. Route. 485
(2099m), den SW.-Gipfel der Roten Berge; weiter ö. in »/< St. auf die
Krzesanica (2128m) und den O/2 St.) Czerwony wierch Malolqczniak (2101m),
beide mit Aussicht auf die Beskiden und die Tatra-Kette; hinab über
das Joch zwischen (1.) Kopa Kondraczka (2000m) und (r.) Goryczkowa in
das Kondratowa-Tal nacb (H/2 St.) Kalatöwki (1175m), mit den Quellen des
Bystre- Baches, und dem (3/< St.) Eisenwerk. — Vom Smrefoner See (S. 484)
über den Kamenista-Paß (1789m) nach Pod Bansko (S. 469), 5-6 St.
84. Von Fülek über Banreve nach Dobschau
und Miskolcz.
Staatsbahn, nach Dobschau, 119km in 6 St. ; nach Miskolcz, 95km in 3 St.
Fülek s. S. 461. Die Bahn zieht sich ö. in weitem Bogen durch
ein enges Tal. 11km Ajnäcsko (232m), mit Eisensäuerling 5 r. die
Ruinen der gleichnam. Burg. — 27km Feled (189m).
Von Feled nach Theißholz, 50km, Eisenbahn in 3 St. Die Bahn
führt im Tal der Rima aufwärts. — 12km Rimaszombat (208m; Gasth.
Hangaria, Hauptplatz), schön gelegene Komitatsstadt, mit 6900 magyar.
Einw., kgl. Ackerbauschule und, vor dem Komitatshaus, einem Denkmal
des Dichters M. Tompa (t 1868), von B. Hollö (1902). — Weiter in engem
Tal ; mehrere Schlösser und Ruinen. Dicht vor (36km) Nyustya das Likirer
Eisenwerk. — 50km Theißholz, magy. Tiszolcz (4ilm), mit Eisengruben
und Sauerbrunnen. Eisenbahn nach (42km) Zölyombrezö (S. 461).
Weiter an der Rima nach (39km) Rimaszecs (177m) mit Schloß
des Barons Vay. — 49km Bänreve (157m ; Bahnrest.'). Nach Miskolcz
s. S. 486.
Die Bahn nachDohschau, die das Oömörer Höhlengebiet
erschließt, hiegt n. in das Sajötal ein. — Von (64km) Tornalja
(183m; Gasth. Tiger; Wagen zur Höhle hin und zurück einschl.
Wartezeit 10-12 K) führt eine Straße n.ö. durch Eichenwald in
I1/2 St. zur Aggteleker Höhle, magy. Baradla (dampfender Ort)
genannt, einer der größten Tropfsteinhöhlen Europas, mit den
Seitenästen 9km lang (beste Zeit zur Besichtigung Juli Ms Sep-
temher).
Zwei Eingänge führen in die Höhle: der alte (mit dem Touristenhaus
des ungar. Karpathenvereins, Bett 1K), westl. vom Dorf Aggtelek (Whs.),
und der neue, 30 Min. ösil. vom Dorf. Eintr. 1 K. Führer für 1-5 Pers. 4 K,
1 Kerze 20, 1 Stück Magnesiumdraht 20 h. Vom neuen Eingang (man sei
frühzeitig da) gehe man zum astronomischen Turm, dann durch die Höhle
(Beinhaus, nach prähistor. Funden so genannt, Fledermaushöhle, Paradies,
Rettighöhle) in 6 St. zum alten Eingang. Bei beschränkter Zeit gehe man
vom neuen Eingang zum astron. Turm (s. oben) und zurück, dann vom
alten Eingang bis zum Paradies und zurück (im ganzen 3 St.). Von der
Höhle nach Szin s. S. 463.
81km Pelsöcz (Bahnrestaur. ; Bahnhofhot. oder Vasuti) , mit
Blei- und Zinngruben. Wagen zur Aggteleker Höhle 10 K hin
und zurück.
Von Pelsöcz nach Muränyalja, 41km, Zweigbahn in 3 St. —
41km Muränyalja, mit den Besten einer alten Burg. Von hier n.ö. über
Pusztapole (S. 470) nach (50km) Popräd (S. 469) ; Wagen in 6 St. für 24 JE,
486 Route 84. DOBSCHAU.
L. werden die Gipfel der Mittel-Karpathen sichtbar ; das Tal
des Sajö wird enger, die Kalkfelsen schroffer. Bei (85km) Qom-
baszög (237m), mit Eisenwerk, r. das Sziliczer Plateau, mit der
Sziliczer Eishöhle; nahe dem Bahnhof die kleinere Leontinenhöhle.
— 95km Rosenau, magy.Eozsny6(314m; Gasth. : Schwarzer Adler,
mag. Fekete sas, Hanptplatz), altes Städtchen und Bischofssitz.
10 Min. von der Stadt (Fiaker 1 K20, Omnibus 40 Ä), im Csu-
csomertal, das Rosenauer Eisenbad.
1V4 St. ö. von Rosenau die Ortschaft Kraszndhorka, n. überragt von
der gut erhaltenen Burg Krasznahorka, Eigentum des Grafen Andrässy.
— Auf den Pozsdlö („Ochsenberg", 1290m), n. von Bosenau, zu Fuß 4 St.,
mit Ochsenwagen 5 St. ; Aussicht auf die Tatra.
102km Betler (321m), mit Schloß des Grafen Andrässy.
119km Dobschau, magy. Dobsina (468m; Gasth.: Stadt. Hotel,
9 Z. von 2 K &n; Fiaker zur Eishöhle, 15km, 12-14 K, zur Eis-
höhle und nach Popräd 28-30 -BT), schön gelegenes Städtchen mit
5000 Einwohnern (^3 deutsch). Der Bergbau (Eisen, Kupfer) ist
uralt. — 10km n. das enge Straczenaer Tal (vgl. Karte S. 472), mit
wildromantischen Felspartien, vom Q'öllnitzbach durchflössen. Vom
Straczenaer Felsentor gelangt man auf kunstvoller Straße zum (1 St.)
Gasth. zur Eishöhle (19 Z. zu 2. 70, M. 3.20 JT); von da auf hübschem
Waldweg aufwärts zum (y2 St.) Eingang der *Dobschauer Eishöhle
(magy. Dobsinai jegbarlang ; 969m).
Elektrische Beleuchtung vom 15. Mai bis Ende Sept. täglich 1072-3 Uhr,
Eintritt die Person 4 E; die Besichtigung erfordert 1 St. Abkühlung vor
dem Betreten der Höhle nötig (Temperatur -f- 2° bis — 3° C. ; warme
Kleidung angenehm). Die Gesamtausdehnung der Höhle beträgt 8874qm,
wovon 7171qm Eisfläche; die z. T. sehr merkwürdigen Gebilde bestehen
aus reinstem Kristalleis. — Von der Eishöhle nach Popräd s. S. 470.
Die Bahn von Bänreve nach Miskolcz bleibt im Sajö-
tal. 55km (1.) Putnok (153m), mit Schloß des Grafen Serenyi.
Zweigbahn nach (71km) Erlau (S. 462). — 84km Sajdecseg (S. 463).
— 95km Miskolcz (S. 462).
85. Von Budapest nach Eawoczne (Lerriberg).
435km. Staatsbahn. Schnellzug in 103/4 St., Personenzug in 19 St.
Schnellzug nach Lemberg in 17 St. für 53.10, 33.80 JT.
Von Budapest bis Zsolcza (190km) s. K. 80. Die Bahn wendet
sich von der nach Kaschau führenden östl. und überschreitet bei
(200km) Eemädnemeti den Eernäd. — 224km Szerencs (106m;
ßahnrest.), mit großer Zuckerfabrik. Zweigbahn über Mäd und
Tällya (vgl. S. 490) nach (78km) Kaschau (S. 463). Nach Debreczen
s. S. 490/89. — "Weiter durch das Bodrogtal an der 0. -Seite des
reben reichen Hegyalja-Gebirges (S. 489) entlang. — 260km Säros-
patak (119m), mit einem reform. Collegium, an dem Oomenius
1650-54 lehrte. — 270km (1.) S&toraljaujhely (117m; Bahnrest., -
UNGVÄR. 85. Route. 487
Gasth. : König von Ungarn, magy. Magyar kiräly), Hauptort des
Zempliner Komitats, mit 19 900 meist magyar. Einwohnern.
Von S ätoraljaüj hely nach Kaschau, 65km, Eisenbahn in 2 St.
— 16km Legenye-Alsömihälyi (165m ; Bahnrest.). Nach Neu-Zagörz s. nnten. —
Über die Ronyva auf 26m h. Viadukt. 35km Nagyszaläncz (280m) ; 1. auf hohem
Bergkegel die Burgruine Szaläncz. — Weiter über die Höhe des Eperjes-
Toka.jer Trachytrückens (3L5m), dann abwärts nach (50km) Alsömislye (197m)
und über die Tärcza und den Hernäd nach (65km) Kaschau (S. 463).
Von Satoralj aüjhely nach Neu-Zagörz, 190km, Eisenbahn in
7x/2 St. — 16km Legenye-Alsömihälyi (s. oben). — 37km Toketerebes. 3km
s.o. ein Schloß der Grafen Andrässy; im Schloßpark das Mausoleum des
Grafen Julius Andrässy (t 1890). — 57km Nagymihäly, mit Schloß des Grafen
Sztäray •, n.ö. (Wagen in 1 St., 4 K) auf isoliertem Bergkegel die Burgruine
Vinna (151m), mit Aussicht. Lohnender Aasflug von Nagymihäly: zu
Wagen (6 K) in W/2 St. nach Bad Jözsa, dann Reitweg zum (2x/2 St.) Gipfel
des Vihorlat (1074m), mit Aussicht; weiter auf gutem Wege zum Szinnaer
Stein (1007m), zwei Trachytfelsen ; 1 St. von hier das Beskiden-Meerauge
(Morskie Oko. 618m), ein schöner Gebirgssee. Vom Beskiden-Meerauge ent-
weder über das Eisenwerk FelsS-Remete und Szobrdncz nach (5 St.) Ungvär
(s. unten) oder nach (4 St.) Nagymihäly zurück, oder auch durch das Cziro-
katal nach (3'/2 St.) Homonna (s. unten). — Die Bahn führt weiter an den
Ruinen (1.) Barkö und (r.) Jeszeno vorüber nach (81km) Homonna (156m), mit
Schloß der Grafen Andrässy. Dann in engem Tal an der Labor cz aufwärts
nach (122km) Mezolaborcz (322m •, Bahnrest.), wo die scharfe Steigung über
den galizischen Grenzrücken beginnt. — 126km Vidräny, letzte ung. Station ;
bei (140km) kupkow ein 416m 1. Tunnel. Dann abwärts ins Otlawa-Tal
über Szczawne nach (190km) Neu-Zagörz (S. 375).
Die Bahn tritt in die Niederungen des Bodrog und über-
schreitet den Fluß vor (281km) Szomotor (r. Ruine Nagy-Kövesd).
— 296km Perbenyik, mit gräfl. Majläth'schem Schloß und Park. —
Bei (300km) Bely 1. die Prämonstratenserabtei Lelesz. — 312km
Csap (108m; Bahnrest.'), Knotenpunkt der Bahnen nach Nyiregy-
häza (S. 489) und nach (93km) Nagykäroly (S. 490).
Von Csap nach Sianki, 125km, Eisenbahn in 5 St. — 2lkm
(1.) Ungvär (132m : Gasth. : Bercsinyi- Nagyszälloda ; Fiaker zur Stadt 1 iT20),
alte Stadt mit 16900 meist magyar. Einw. und bedeutender Tonwarenin-
dustrie, an beiden Ufern der Ung. Von dem hochgelegenen Schloß, jetzt
griech.-kath. Seminar, schöne Aussicht auf das Gebirge und nach S. in
die Ebene. 15km n.w. (Wagen in 2 St., 8 K) das Schwefelbad Szobrdncz
(130m). — 42km Perecsiny. Schöne Fernsicht von der (2 St.) Szokolova
Szkala (776m). Von Perecseny dreitägige Wanderung über Turja-Remete
durch das Sipöt- oder das Lyuttatal auf das Plateau der Polonina-Runa
(1482m). — 64km Nagyberezna. — Die Bahn führt durch das Ungtal nach
(102km) Hajasd, von wo über Tycha und die (3 St.) Wiese Preluka (Schutz-
haus) die Otztra (1408m) erstiegen wird. — Weiter in Krümmungen und
durch sechs Tunnels über (117km) Csorbadomb (719m) nach (123km) Uzsok
(857m), Station fiir das P/2 St.) gleichnam. Bad (563m), mit Eisensäuer-
ling. — 125km Sianki. Von hier Österr. Staatsbahn nach (103km) Sambor
(S. 375).
Südl. die ausgedehnten Niederungen der Theiß. — 328km
Bätyü (108m; Bahnrestaur.).
Von Bätyü nach Kirälyhäza, 69km, Eisenbahn in 2 St. —
26km Beregszätz (115m), Hauptort des Bereger Komitats, an der Borta, am
Fuß rebenbepflanzter Hügel. — 46km Tiszaüjlak (117m), Marktflecken an
der Tbeiß. — 6ükm Nagyszollos (136m), mit Burgruinen und Schloß des
Barons Perenyi. — Im N. treten die Gebirge näher heran. Über die 420m
breite Theiß. — 69km Kirälyhäza (149m), s. S. 490.
488 Route 86. SZOLNOK.
354km Munk&cs (128m ; Bahnrest.; Gasth. : Gold. Stern, magy.
Arany csillag; Fiaker zur Stadt 1 K 60), Stadt mit 17 300 Einw.
(die Hälfte Juden), an der Latorcza, Geburtsort des Malers M. Mun-
käcsy (eigentlich Lieb , 1844-1900). 2km s.w. auf 60m hohem
Trachytfelsen die alte Feste Munkäcs (Vär - Palänka) aus dem
xiv. Jahrh., mit einer Säule als Millenniums-Denkmal (1896), zur
Erinnerung an die Besitznahme des Landes durch die Magyaren,
die hier zuerst in Ungarn ihr Lager aufgeschlagen hatten.
Von Munkäcs aus führt die Bahn durch die schön bewaldeten Ost-
Beskiden. Bei (360km) Frigyesfalva (136m), mit Eisenwerk, über
die Latorcza; dann an (r.) Bereg-Szt. Miklös (159m), mit Räköczi-
Schloß aus dem xvi. Jahrh., und 1. dem Jagdschloß Beregvär vorbei
nach (374km) Kishidveg (175m), wo die Bahn in das Szolyvaer Becken
eintritt. — Weiter an der Latorcza nach (381km) Szolyva-Härsfalva
(203m), Bad mit Eisensäuerling; dann n. durch das wildromantische
Tal der Vicsa, die zwölfmal überschritten wird. — 391km Vocsitelep
(300m), mit Jagdschloß des Grafen Schönborn (viel Hochwild).
R. der Sztoj (1679m), der höchste Berg der Ost-Beskiden : der
„Kais ersteig" führt in 6 St. (Führer 8-10 K) zum Gipfel. — Von
hier steigend über Viadukte und durch Tunnels bis (424km) Beskid
(801m), wo in dem 1749m 1. Beskidtunnel die galizische Grenze
überschritten wird. — 435km Lawoczne (665m; Bahnrest.), erste
galizische Station. Weiter nach Lemberg s. S. 372.
86. Von Budapest über Debreczen nach
Märamarossziget.
443km. Staatsbahn, Schnellzug in 9 St. für 38.40, 24.90 K.
Von Budapest bis Bäkos (8km) s. S. 460. — 84km üjszäsz (Bahn-
rest.), mit Schloß und Park des Barons Orczy. Zweigbahnen nach
Hatvan (S. 460) und nach (32km) Jdszapäti mit großem Gestüt. —
101km Szolnok (91m; Bahnrest.; Gasth.: Nemzeti szalloda, 40 Z.
zu 3-5 K, Omn. 60 fe), Stadt mit 28800 magyar. Einw., am Zu-
sammenfluß der Theiß und der Zagyva.
Eisenbahnen: nach CzegUd (S. 500), 29km, in ISt.; nach Kishun-
füegyhäza (S. 500), 66km, in 3 St.; nach Hödmezo - Väsärhely (S. 493),
114km, in 7 St.; nach Hatvan s. S. 460; nach Arad s. R. 88. — Dampf-
schiff auf der Theiß nach Szegedin (S. 500).
Die Bahn überschreitet die Theiß. — 112km Szajol (91m). Nach
Arad s. S. 494. — 147km Kisüjszälläs, Knotenpunkt der Bahn nach
(74km) Käl-Käpolna (S. 462).
179km Püspöklad&ny (90m ; Bahnrest.'), Knotenpunkt der Bahn
nach Klausenburg (R. 87). — Weiter durch fruchtbare Ebenen, das
Komitat Hajdu, das ehem. Land der Heiducken.
223km (1.) Debreczen. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Goldener
Stier (magy. Arany bika), Piacz uteza 15, Neubau im Werk; *Gr. -H.
Royal, Hunyadi uteza, beim Bahnhof; Königin von England (magy.
DEBRECZEN. 86. Route. 489
Angolkirälyno), Kossuth utcza21, 30 Z. von 3 .ff an, Omn.40Ä; Pannonia,
Piacz utcza 42. — Ca/4 Hungaria, Piacz utcza 53. — Post u. Telegkaph,
Piacz utcza. — "Wagen: Einsp. vom und zum Bahnhof 1 ff (nachts 1 ff 60),
Zweisp. 1 ff 60 (nachts 2 ff 40); »/« St. Einsp. 80 h, Zweisp. 1 ff 20, jede
weitere V2 St. 30 oder 40 h. — Elektk. StkaBenbahn: vom Bahnhof über
den Kirchplatz zum Großen Wald und nach Sämson.
Debreczen (121m), mit 93 000 meist reformierten magyarischen
Einwohnern, liegt in einer sandigen, doch fruchtharen Ebene und
ist die bedeutendste Handelsstadt des nordöstl. Ungarn. Yom Bahn-
hof gelangt man geradeaus durch die Hunyadi utcza, dann durch die
Piacz utcza, die Hauptstraße der Stadt, zum (20 Min.) Kirchplatz
(Egyhäz ter). In der Mitte des Platzes eine große, 1803-22 erbaute
reform. Kirche, von deren Kanzel Kossuth am 14. April 1849 die
Absetzung der habsburgischen Dynastie verkündete. An der N.-
Seite des Platzes das 1549 gegründete reform. Collegium mit
theologischer, juristischer und philosophischer Fakultät. Zwischen
Kirche und Collegium ein Bronzestandbild des siebenbürgischen
Fürsten Stephan Bocskay (f 1606), von Hollö (1908). Westl. von
der reform. Kirche, Hatvan utcza 23, das städtische Museum (Sa. 3-5,
So. 9-12 Uhr; frei). Unweit östl. vom Collegium das Erzstandbild
des ung. Volksdichters Csokonai (f 1805), von Izso (1871). Die
viermal jährl. stattfindenden Jahrmärkte werden von weither be-
sucht (bedeutender Pferdemarkt). — Im Norden (2km von der
reform. Kirche; Einsp. 80 h, Zweisp. 1 K20; Straßenbahn s. oben)
stößt an die Stadt der sog. Große Wald (magy. Nagy erdo; Sommer-
rest.), mit dem Margaretenbad.
Von Debreczen nach Füz esabony, 102km, Eisenbahn in 4J/2 St.
— 41km Nagyhortdbägy (Gasthaus unweit der Station), Ausgangspunkt zum
Besuch der 245qkm großen Hortobägyer Puszta (50000 Stück Vieh), die
Eigentum der Stadt Debreczen ist (ein Drittel der Fläche ist neuerdings
iür Ackerbau bestimmt). Erlaubnis zur Besichtigung ist beim städt. Kom-
missar in der Puszta Mäta zu erbitten. Die Eigenart der Puszta ist hier
besonders gut ausgeprägt : eine unübersehbare, baumlose Grasfläche, von
der sich nur hier und da Häuser der Hirten, umgeben von kleinen Akazien-
hainen, abheben. Prächtiger Sonnenaufgang; im Juli und August sieht man
oft mittags die Dilibäb, die Fata Morgana der Puszta. — 102km Füzesabony
(S. 462).
Von Debreczen nach Szerencs, 99km, Eisenbahn in 272-3 St.
Die Babn führt in nördl. Richtung durch die Ebene des Heiduckenlandes.
— 49km (r.) Nyiregyhäza (115m; Bahnrest. $ Gasth. Korona), Stadt und
Komitatssitz mit 38200 meist magyar. Einw., Knotenpunkt der Bahn nach
(71km) Csap (S. 487). V2 St. ö. im Walde an einem salzigen Teich das Bad
Söstö, gegen rheumat. Leiden wirksam. — Bei (59km) Görögtzälläs (Ulm)
werden im NW. die Hegyalja-Berge sichtbar, im S. der isolierle Tokajer
Berg. — Jenseit (75km) Rakamaz (102m) über die Theiß. — 81km Tokaj
(113m ; Gasth. : Goldener Adler, magy. Arany sas), weinberühmtes Städtchen
(5100 Einw.) an der Mündung des Bodrog in die Theiß. Das Tokaj-Hegyalja-
Gebirge, das den eigentlichen Tokajer erzeugt, ist 42qkm groß und gehört
32 Gemeinden. Der Tokajer verdankt seinen Weltruf außer dem vorzüg-
lichen Boden (der besle, verwitterter Trachyt, heißt „Nyirok") und der
Güte der Trauben („Furmint" die edelsten) besonders der äußerst sorg-
fältigen Behandlung der Reben und des Weins, die bereits seit Jahrhun-
derten dort stattfindet. Die feinste Sorte, die nicht in den allgemeinen
Handel kommt, heißt „Ausbruch" (Aszübor, Lese der in Edelfäule über-
gegangenen Trauben Ende Oktober), dann folgen „Szamorodni" und „Ordi-
490 Route 86. SZATMÄR-NEMETI.
nari" (ein säuerlicher Tischwein). Die Orte Tarczal, mit Weinbauschule,
Mäd (S. 486), Tolcsva und Tällya (S. 486) n. und w. von Tokaj , erzeugen
den Hegyaljaer Wein. — Die Bahn führt um die Südseite des mit Reben
bedeckten Tokajer Bergs herum. 87km Tarczal (98m) 5 96km Mäd-Mezo-
zorribor, — 99km Szerencs, s. S. 486.
262km Ermihälyfalva (135m). Zweigbahn nach (66km) Groß-
wardein (S. 492). — 293km (r.) Nagykäroly (130m; Bahnrest.;
Gasth. : König von Ungarn, magy. Magyar kiräly), Stadt von 16100
magyar. Einw., Sitz der Behörden des Szatmärer Komitats, mit
Schloß des Grafen Kärolyi nnd Bronzestandbild des nngar. Dichters
F. Kölcsey, von Kallas (1897). Zweigbahn nach (93km) Csap (S. 487).
Von Nagykäroly nach Zilah, 92km, Eisenbahn in 5 St. —
Zilah (267m; Gasth.: Tigris), Städtchen mit 8100 Einwohnern. Auf dem
Marktplatz ein Standbild des Patrioten Nik. Wesselenyi, von Fadrusz.
Zweigbahn nach (26km) Zsibö (S. 526).
Bei (303km) Domahida erinnert ein Obelisk an den sog. Szat-
märer Frieden zwischen Joseph I. nnd den Bäköczi'schen Führern
(1711). — 310km Oilväcs (Bahnrest.).
329km Szatmär-Nemeti (127m ; Bahnrest. ; Gasth. : Pannonia,
Z. von 2 .ff 80 an, Omn. 40 h; elektr. Straßenbahn vom Bahnhof in
die Stadt), königl. Freistadt mit 35 000 magyar. Einw., anf beiden
Ufern des Szamos.
Von Szatmär-Ne'metinachBikszäd, 50km, Eisenbahn in 4 St. —
19km Särközüjlak , mit Schloß des Barons Ve*csey. — 40km Vämfalu,
Station für Märiavölgyfürdo ', mit alkalisch -muriatischem Säuerling. —
50km Bikszäd (204m), Bad mit alkalisch-muriatischem Säuerling.
Von Szatmär-Ne'meti nach Nagybänya, 61km, Eisenbahn in
3 St. — 22km Aranyosmeggyes, mit Schloß aus dem xiii. Jahrhundert. —
35km Szinirväralja. — Weiter am Südabhange des Aväsgebirges nach (61km)
Nagybänya (228m; Gasth.: Központi; Zweisp. vom Bahnhof! .5" 20), königl.
Freistadt mit 12 900 Einwohnern. Alter Bergwerksbetrieb, Weinbau usw.
Hübsche Anlagen im Sze"chenyiwäldchen (Restaur.). Von Nagybänya nach
Dis s. S. 526.
Ausflüge von Nagybanta. — 10km östl. von Nagybänya (Eisenbahn
in J/2 St.) Felsobänya (362m ; Gasth. : Arany korona), altes Bergstädtchen
mit 4400 Einw. ; gut gelegenes Standquartier für das Rozsäly-Guttin-Gebirge
(Auskunftstelle des ung. Karpathenvereins). Der Feketehegy (1243m ; Schutz-
haus) ist in 4 St. zu ersteigen. — Nordöstl. von Felsobänya (Wagen in
2V2 St., 8 K), über das Schwefelbad Bajfalu, liegt Kapnikbänya, alte Berg-
stadt, am Fuß des Chittin (1447m), dessen höchste Spitze von hier in 3 St.
zu ersteigen ist (bis zum Schutzhause IV2 St. mit Wagen). Der Guttin
bildet einen 2x/2 St. langen, von O. nach W. sich hinziehenden Bergrücken,
der gegen Norden steil abfällt; wildromantisch sind die Felswände der
Seccatura (1430m), am W.-Ende des Rückens. Abstieg entweder vom O.-
Ende über das (2V2 St.) Schwefelbad Breib (748m) , von wo */* st. Fahrt
nach Aknasugatag (S. 491), oder von der Seccatura in 2V2 St. nach Kapnik-
bänya. — Von Kapnikbänya 5 St. Fahrt (10 K) über die Rotunda (1062m)
und durch das Sztrimbulytal nach Tokes (S. 492). Von Tokes auf den Czibles
(S. 492): 1 St. Fahrt, dann noch 6 St. zu Fuß oder zu Pferde (3 K tägl.)
bis zum Gipfel.
Die Bahn durchschneidet eine sumpfige Ebene und nähert
sich den Ausläufern der Karpathen. — 373km Kirälyh&za (149m ;
Bahnrest.') , mit Burgruine ; Knotenpunkt der Bahn nach Bätyü
(S. 487). — [Dann über die Theiß und*im Tal derselben s.o. in
MÄRAMAROSSZIGET. 86. Route. 491
das von der Hauptkette der Karpathen umschlossene Becken des
Komitats Märamaros, das Quell engebiet der Theiß. Bei (390km)
Huszt (169m") auf einer Bergkuppe eine Burgruine. — 409km
Bustyahäza (200m), Station für das r. auf dem jenseitigen Theiß-
ufer gelegene Bad Visk, mit alkalisch-muriatischem Eisensäuerling.
443km M&ramarossziget (274m ; Gasth. : Krone, magy. Korona ;
Droschke vom Bahnhof in die Stadt 1 K 60), Hauptort des Komi-
tats Märamaros, mit 21 400 Einw. (darunter 8000 Juden), ist am
Einfluß der Iza in die Theiß schön gelegen ; ö. die meist schnee-
bedeckten Gipfel der Waldkarpathen. Interessant das Treiben der
buntgemischten Bevölkerung des Komitats (überwiegend Ruthe-
nen, daneben Rumänen, Magyaren, Zigeuner, Slowaken usw.) auf
den Jahrmärkten. — Auskunft über Ausflüge in die Umgebung
gibt die Sektion Ostkarpathen des Ungarischen Karpathenvereins
(Sitz in Budapest).
Interessant der Besuch der nahen, seit Jahrhunderten betriebenen
Salzwerke. Nach (7km) Aknaszlatina (Zweighahn in 25 Min. ; Wagen 2 Ky
hin und zurück 5-6 K), mit der Franziskus-Grube (Besichtigung werktags
8-11 Uhr vorm., 1 K\ Erlaubnis in der Ober-Bergamts-Kanzlei zu erbitten;
elektr. Beleuchtung). — Nach (22km) Rönaszik (mit der Salzbahn in IV4 St. ;
zu Wagen V2 Tag), mit unterirdischem 89m tiefem Salzsee in der Apaffy-
Grube (Besichtigung werktags 8-11 Uhr vorm. gegen 60 h ; im Sommer
besser an Sonn- u. Feiertagen nachm. mit Vergnügungszug von Märamaros-
sziget). — Nach (22km) Aknasugatag (mit der öalzbahn in l3/4 St.) und
weiter im Märatal nach dem Bad Breib und auf den Guttin (S. 490).
Von Märamarossziget nach Korösmezo, 73km, Eisenbahn in
3a/4 St. Interessante Gebirgsbahn der Theiß entlang und durch die Wald-
karpathen. — 11km Bocskö, von wo Zweigbahn nach dem Badeort Gyer-
tyanliget oder Kabolapolyana, mit Eisensäuerling; von hier in 41/2 St. zu
Pferde auf die Opressa (1484m), mit Aussicht auf die Märamaroser Gebirge.
— Weiter an der Theiß über Visövölgy fs. unten) nach (29km) Terebes/ej4r-
patak, mit Glashütte (von hier auf den Popp-Ivan s. unten, auf die Hoverla
s. unten). — 49km Tiszaköz (s. unten). — 60km TiszaborMt, kleines Bad. —
73km Korösmezo (Bahnrest.; Eisenbahn nach Stanislau s. S. 473). Auf die
Csorna-Hora s. unten. Von Korösmezo (P/2 St., Reitweg; bis zur Absinecz-
Talsperre auch zu Wagen) durch das Tal der Schwarzen Theiß (Schutz-
haus) und zu den Quellen der Theiß. Lohnend die Besteigung der Bliznica
(1883m), 572 St. w. von Korösmezo (Pferd u. Führer je 5 K\ Proviant mit-
nehmen); Abstieg zu Fuß in 31/2 St. nach Tiszaborküt (s. oben).
Csorna-Hora (vgl. S. 373), lohnender Ausflug von Korösmezo (s. oben).
Nachm. in 2 St. mit Wagen (4 K) zum Forsthaus Kozmiecsek und zu Fuß
weiter nach dem (2 St.) Schutzhaus des Ungar. Karpathenvereins (1390m;
Führer, Packpferde und Schlüssel zum Schutzhaus im Forsthause), wo
man übernachtet. Am nächsten Morgen in 22/2 St. zum Gipfel der Hoverla
(2058m), der höchsten Spitze der Csorna-Hora. Abstieg entweder in 3 St.
zum Forsthaus Kozmiecsek oder auf dem Bergrücken weiter bis zum
Turkul (1955m) und hinab ins Tal der Weißen Theiß zur (41/2 St.) Hoverla-
klause (758m), von hier in 3st. Wagenfahrt nach Tiszaköz (s. oben).
VonTerebesfeje'rpatak (s. oben) auf den dreispitzigen Popp-Ivan (1940m),
l!/2 Tage; am 1. zu Pferde in 6 St. bis zum Schutzhaus (übernachten), von
wo man in P/2 St. Steigens den Gipfel erreicht; oben weite Aussicht.
Abstieg über die Berlebacska zur Talsperre im Kvasznital und nach (5-6 St.)
Bogdäny oder Luhi (Unterkunft beim Forstwart). Von hier Reitweg (6 St.)
fast bis zum Gipfel der Hoverla (s. oben).
Bei Visövölgy (s. oben) mündet ö. das Vissotal. Bei (5 St. zu Wagen)
Felso- Vissö zweigt 1. das romantische Wassertal ab, in dem man über Fajna
492 Route 87. GROSSWARDEIN.
(Forathaus) nach (3V2 St. Fahrt) Suliguli, mit kohlensaurer Stahlquelle,
gelangt. Von hier Tagesausflug (9-10 St., nur mit Führer) üher den Torojaga
(1939m) oder durch das Kataramatal und Czislatal nach Borsabänya. —
1 St. Fahrt hinter Felso-Vissö folgt Moisciu (magy. Majszin), Ausgangspunkt
für die Besteigung (6 St.) der Buhajeska (2066m) und des Pietrosz (2305m •,
3 St. von der Buhajeska), der höchsten Spitze der Märamaroser Gebirge (nur
füi Geübte; Übernachten im Freien). Abstieg durch das Vale-Repede nach
Bona (5 St. vom Pietrosz, 4 St. von der Buhajeska). von wo eine gute Straße
über den Priszlop (1418m) ins Tal der Goldenen Bistritz führt. Etwa 18km
jenseit des Passes zweigt r. die Straße nach Rodna ab. Durch das Bistritztal
nach dem Kuhhorn s. S. 526. Über Kirlibaba gelangt man an der Bistritz
abwärts bei Jacobeni auf die Straße von Bistritz nach Suczawa.
Nach S. führt von Märamarossziget eine Straße durch das Izatal (zu
Wagen 7 St.) nacb Dragomirfalva. Von hier zu Pferd (3 K der Tag)
oder zu Fuß in 3 St. zum Karlsschutzhaus und weiter zu Fuß auf den
(4 St.) Czibles (1842m), mit weiter Aussicht; Abstieg nach (6 St.) Dragomer-
falva oder nach (6 St.) Tokis (S. 490) und Kapnikbänya (S. 490), bzw. nach
Oläh-Läpos (s. S. 526).
87. Von Budapest über Großwardein nach
Klausenburg.
400km. Staatsbahn. Schnellzug in 8V2 St. für 37.40, 24.20 K, Per-
sonenzug in 13 St. für 26.60, 17.80, 11.10 K. — Bis Großwardein durch
Flachland.
Von Budapest bis Püspökladäny (179km) s. S. 488. — Weiter
einförmige Ebene. 229km Biharkeresztes (103m). In der Ferne er-
scheinen die Berge von Großwardein.
247km (r.) Großwardein, magy. Nagyvarad. — Bahnrestaurant. —
Gasth. : *Rimanöczi, B^mer-Platz, mit elektr. Beleuchtung und Bade-
anstalt; Schwarzer Adler (Fekete sas), St. Ladislaus-Platz ; Pannonia,
Be"mer-Platz, Z. von 31 an, Omn. 40 7»; Szechenyi, Räkoczi üt. —
Dkosohken: einsp. zum Bahnhof II, nachts 2 2T, in der Stadt V4 St. 40,
1/2 St. 60 7», 1 St. I K 20; zweisp. zum Bahnhof 2 K, nachts 4 K\ nach Felix-
und Bischofs- Bad Einsp. 3, Zweisp. 51. — Elektr. STRAßENBAHN vom
Bahnhof durch die Eäköczi üt in die Stadt. — Post u. Telegraph, Uri utcza.
Großwardein (126m), freundliche Stadt (64200 magyar. Einw.)
an beiden Ufern der Koros, besteht aus vier Stadtteilen: Olaszt,
mit dem Bahnhof, am rechten Ufer, Ujväros, Väralja (die alte
Festung) und Velencze am linken Ufer. Die Stadt, eine der ältesten
Ungarns, 1241 von den Tataren zerstört, 1660-92 unter türkischer
Herrschaft, ist Sitz eines röm.-kathol. und eines griech.-kathol.
Bischofs. — Vom Bahnhof 1. durch die Räkoczi tit und nach we-
nigen Schritten r. in die Muzeum utoza, an der 1. das archäolog.-
histor. Museum (Sonn- und Festtags 10-12y2, 3-5 Uhr, 20 A; Do.
3-5 Uhr, 40 fc; sonst gegen 1 K), mit der Sammlung des Bischofs
A. Ipolyi (f 1886), die beachtenswerte Gegenstände aus dem kirch-
lichen Kunstgewerbe enthält; weiterhin r. die zwei türmige röm.-
kathol. Kathedrale (1752-80; davor ein Bronzesitzbild des Bischofs
Szaniszlo) und die bischöfliche Residenz. Zurück zur Räkoczi üt,
der Hauptstraße der Stadt, und dieser r. folgend, gelangt man, vor-
GROSSWARDEIN. 87. Route. 493
bei an dem (7 Min. ; 1.) Gebände der FinanzdireHion (Penzügyigaz-
gatosäg), zum Bemer-Platz, mit dem Theater und einem Bronze-
standbild des Dichters Szigligeti (f 1878), von Marge (1912), und
über die Koros zum (8 Min.) St. Ladislaus-Platz (Szt. Lä&zlö te"r),
mit dem Rathaus, drei Kirchen und einem Bronzestandbild des h.
Ladislaus (f 1095), von Toth (1896). Östl. vom Theater, an der
Koros, der Mülenniumsplatz (magy. EzredeM ter), mit dem Bronze-
standbild des 1849 erschossenen Politikers E. Szacsvay, von Marge
(1907). Von der Finanzdirektion (s. oben) gelangt man durch die
Sztaroveszky utcza, dann 1. durch die Kälvaria utoza und kurz jen-
seit der Eisenbahnüberführung r. durch ein Holztor den Hohlweg
hinan zu der (^ St.) Kalvarienkirche, einem Kuppelbau mit halb-
kreisförmigen Kolonnaden und Aussicht auf Stadt und Ebene. —
An den Abhängen der Berge im 0. und N. wächst guter Wein.
10km südl. (Eisenbahn in % St., s. unten) die Felixbäder (magy. Filix-
Fiirdö), mit indifferenten 34-49° C. warmen Quellen, schon den Römern
bekannt.
Von Großwardein nach Vasköh-Kör ösbaraf alva, 110km,
Eisenbahn in 6V2 St. — 11km Ftlix-Fürdo, s. oben. — Bei (58km) Gyanta
tritt die Bahn an die Schwarze (Fekete) Koros und folgt ihr bis Vasköh-
Körösbarafalva (296m), Dorf am Fuß des waldreichen Bihargebirges (1850m).
Von Großwardein nach 8 zegedin- Rökus, 179km, Eisenbahn
in 43/4-6 St. — 40km (1.) Nagysza'onta (98m) , großes Dorf. — 73km (1.)
Qyula (92m 5 Gasth. Komlö), Stadt mit 24300 Einw. und den Resten eines
Schlosses aus dem xv. Jahrhundert Im Museum vorgeschichtliche Funde
und ethnographische Gegenstände. Hinter der kati ol. Kirche eine Büste
des hier geborenen K mponisten Franz Erkel (1810-93), 1897 errichtet. —
89km (r.) Bikiscsaba (91m; Pahnrest.). Nach Sz<'ln<>k oder Arad s. S. 494. —
124km (1.) Oroshäza (93m; Ga-th. Alföld), mit 22300 magyar. Einw., be-
deutender Gefl"üelzucht und einem Bronzestandbild L Kossuth's von Hor-
vay (1904). — 154km (r) Hödmezo-Väsärhely (85m-, Gasth. : Aational, magy.
Nemzeti; Hirsch, majjy. Szarvaa), Stadt mit 62500 magyar. Einwohnern.
Zweigbahn n. nach (114kn.) Szolnok (S. 488). — Diesseit (169km) Algyö
(85m) über die Theiß. — 179km Szeyedin (Station Szeged Rökus), s. S. 500.
Von Großwardein Zweigbahn nach (66km) Ermihälyfalva (S. 490).
Die Bahn überschreitet die Koros , in deren Tal sie von hier
bis Bänffy-Hunyad bleibt. Die Gegend wird hübscher, die Berge
treten näher zusammen. — 294km Riv (274m). Tunnels, Brücken
und Einschnitte folgen im engen Felsental in raschem Wechsel. —
298km Zichybnrlang. mit der gleichnam. Tropfsteinhöhle (Hotel-
Restaur. am Eingang). — 307km Barätka (331m). In der Nähe
bei Bänlakn eine Tropfsteinhöhle. — 328km Csucsa (443m; Bahn-
rest.). — 350km Bänffyhunyad (544m); r. schöner Blick auf den
Vlegyäsza (1844m; Aufstieg über Vi säg , 14km, wo Führer zu
haben sind). Die Bahn steigt in großen Kehren mit hübschen
Aussichten, durchdringt einen kurzen Tunnel, dem ein hoher
Damm folgt, und senkt sich in das Nädaser Tal. — 369km Egeres
(443m). mit altem Schloß.
400km (r.). Klausenburg, magy. Kolozsvär, s. S. 525.
Bsedekers Ö«terreich-TJngarn. 29. Aufl. 31
494
88. Von Budapest nach Arad (Hermcmnstadt),
255km. Staatsbahn, Schnellzug in 5 St., Personenzug in 8 St.
Von Budapest bis Szolnok (101km) s. S. 488. — Die Bahn über-
schreitet die Theiß und folgt bis (112km) Szajol (S. 488) der Linie
nach Püspökladäny. — 142km (r.) Mezötür (88m), mit 25800
magyar. Einwohnern. — 187km Bekes-Földvär. Zweigbahn nach
(8km) Bekes, mit 26900 magyar. Einwohnern. — 197km (1.)
Bekescsaba (90m ; Bahnrest.'), bedeutender Markt mit 42600 Ein-
wohnern (3/4 Slowaken), Kreuzungspunkt / der Bahn von Groß war-
dein nach Szegedin (S. 493). — 205km Ujkigyös, mit Schloß des
Grafen Wenkheim, von Ybl erbaut.
255km (r.) Arad. — Bahnrestaurant. — Gasth. : Weißes Kreuz
(magy. Feher kereszt), gegenüber dem Theater, 70 Z. zu 3-8 IT, Zentral
(magy. Központi), Pannonia, alle drei Andrässy -Platz. — Theaterrestau-
rant, mit Cafe. — Post u. Telegraph, Templom utcza. — Automobil-Om-
nibus und Pferdebahn vom Bahnhof durch die Stadt. — Droschken:
Einspänner vom Bahnhof zur Stadt 1 K, in der Stadt 1/4 St. 40 Ä, 1 St.
1 K 40; Zweispänner zur Stadt 2 K, in der Stadt V* St. 1 Z, 1 St. 21,
zur Festung 3 K 20.
Arad (Ulm), Handelsstadt mit 63200 meist magyar. Einw.,
am r. Ufer der Maros, ist Hauptstadt des Arader Komitats. Vom
Bahnhof gelangt man südl. durch die Miksa utcza, weiterhin dem
breiten Straßenzug folgend, der die Stadt von N. nach S. durch-
schneidet, vorbei an einem Bronzestandbild L. Kossuth's, von
Margö und Pongräcz (1909), dem Rathaus (r.) und dem Theater (im
Innern das Museum für 1848-49; Zutritt 8-1272, iy2-6Uhr,
werkt. 40, So. 20 h), am Andrässy-Platz, zum (1/2 St.) Freiheits-
platz (Szabadsäg ter). In der Mitte des Platzes steht ein Denkmal
zum Gedächtnis der im J. 1849 in Arad hingerichteten dreizehn
ungarischen Generale, nach Plänen von Huszär und G. Zala 1890
errichtet : auf einem Granitsockel, an dem vier allegorische Grup-
pen und die Medaillonbildnisse der Generale, eine Bronzefigur
der Hungaria. Die ehem. Festung, am 1. Marosufer, */4 St. vom
Theater, wurde 1849 von den Österreichern unter General Berger
lange gegen die Ungarn verteidigt.
VonAradnachBräd, 167km, Eisenbahn in 6 St. — 35km Vilägos, am
Fuß des weinreichen Aradhegyaljaer Gebirges. — 41km Pankota (Bahnrest.).
N.w. das Szölloser Feld, wo am 13. Aug. 1849 die Ungarn unter Görgey vor
den Bussen die Waffen streckten; die Kapitulation wurde in dem 12km
südl. gelegenen Vilägos (s. oben) unterzeichnet. — 90km Borossebes. Zweig-
bahn nach dem (21km) Bad Menyhäza. — 167km Bräd, mit ergiebigem
Goldbergwerk.
Von Arad Zweigbahn nach (58km) Temesvär-Josephstadt (S. 502), gleich
hinter Arad über die Maros ; — nach Karlsburg und Hermannstadt s.
B. 100; — nach Szegedin s. S. 502.
495
89. Donaufahrt von Budapest über Belgrad nach
Orsova. Herkulesbad.
Auf der Donau von Budapest bis Semlin 473km, von da bia Orsova
222km. Der Sommerfahrplan der Dampfboote gilt vom 1. Mai bis spätestens
Ende September. Dampfboot der Donau-D ampfschif fahrts-Ge-
sellschaft von Budapest lmal täglich nacb Belgrad in 24 St., für 11 K,
7 K 50 (Verspätung nicht selten); 4mal wöchentlich nach Orsova (in
Belgrad Nachtstation) in 4H/4 St. für 20 K 40, 13 K 60. Dampfboot der
Ungarischen Fluß- und Seeschif fahrts-Akt. - Gesellschaft
3mal wöchentlich von (Semlin) Belgrad nach Orsova in 8V4 St. für 11 fr. 55,
7fr. 60. — Schlafkabinen (Bett 2 K, nur für Fahrgäste I. Kl.); auch Separat-
kabinen (für 1-3 Pers. von Budapest bis Belgrad 22, "bis Orsova 26, von
Semlin bis Orsova 10 K). Vgl. auch S. 433. — Fahrt stromaufwärts erheb-
lich länger, Rückfahrt nach Budapest daher besser mit der Bahn. — Bei
beschränkter Zeit, und wenn man Belgrad nicht besuchen will, ist die Bahn-
fahrt von Budapest über Temesvär nach Bäziäs vorzuziehen (vgl. R. 90),
weiter mit dem Dampfer (S. 497).
Die Donau durchströmt unterhalb Budapest die weite niederungarische
Ebene-, Landschaft einförmig, niedrige spärlich bevölkerte Ufer. Erst
unterhalb der Draumündung wird die Gegend hübscher und in der 110km
langen Stromenge von Bäziäs bis unterhalb des Eisernen Tors zum Teil
großartig. — Für die Angabe der Ankunftszeit ist die Abfahrt von Pest
10 U. abends angenommen und guter Wasserstand vorausgesetzt. — Die
Stationen sind mit • bezeichnet.
•Budapest s. S. 436. Nach der Abfahrt vom Franz-Joseph-Kai
legt das Boot in Ofen an. Dann stromab nnter der Königin-
Elisabeth-, Franz - Joseph- nnd Eisenbahn- Verbindungsbrücke
hindurch. Der Strom teilt sich und bildet die 45km lange Insel
Csepel ; der Hauptarm fließt an der Westseite, an der Ostseite der
durch eine Schleuse abgesperrte Soroksärer Arm.
R. Sachsenfeld (magy. Albertfalva), mit königl. Schloß auf dem
Vorland an der Donau, einst Eigentum des Prinzen Eugen.
R. Promontor (magy. Budafok; Stat. der Südbahn, S.515), mit
bedeutendem Weinhandel. — R. *Nagyteteny , mit verfallenem
Schloß.^
R. Erd, oder Eamsabeg, mit Turm aus türkischer Zeit und gräfl.
Wimpffen'schem Schloß.
R. (11 U.) Szmhalombatta. — R. (11 U. 30) 'Ercsi (S. 510).
R. (12 ü. 15) •Adony. L. XoVe, auf der Insel Csepel.
L. Tass ; hier vereinigt sich der Soroksärer Donauarm wieder
mit dem Hauptstrom. — R. (1 ü.) *Dunapentele. — L. (1 U. 30)
•Dunavecse und Apostag.
R. (2 U. 05) •Dunaföldvär (Zentral-Hot., magy. Központi, 16 Z.
zu 2.40-5 ET), Stadt mit 12000 Einw., auf einer Anhöhe gelegen.
Eisenbahn nach (85km) Stuhlweißenburg (S. 5151.
L. (2 U. 45) •Harta und * Ordas ; dann r. (3 U. 30) 'Paks (S. 515),
großer Marktflecken. Zu beiden Seiten ausgedehnte Sümpfe. Viele
Schiffsmühlen.
L. (3 U. 55) *Kalocsa, beim Dorfe üszöd, Station für die 8km
s.o. gelegene, dorf ähnliche Stadt Kalocsa (Gasth. König v. Ungarn,
31 *
496 Route 89. VUKOVÄR. Donau: Budapest- Orsova.
magy. Magyar kiraly), erzbisch. Residenz mit 11 700 magyar. Einw.
und zweitürmiger Kathedrale. Eisenbahn nach Kiskörös s. S. 505.
R. (4 U. 45) *Tolna, Station für das westi. gelegene Städtchen
(S. 510). Weiter abwärts beginnen die Windungen der Donau,
deren größte durch einen Schiffahrtskanal abgeschnitten wird. R.
in der Ferne das Cserhäter Gebirge.
L. (5 U. 55) #Baja (Gasth. : Nemzeii, an der Donau, 22 Z. zu
2.40-3.40, M. von 2 #40 an, Omn. 60 h), Stadt mit 21 000 magyar.
Einw. und bedeutendem Fruchthandel, Hafen der Bäcska (S. 505).
Donaubrücke. — Eisenbahnen westl. über die Donau nach (49km)
Bätaszek (S. 510) und Üjdombovär (S. 510), östl. nach Maria-The-
resiopel s. S. 505, südl. nach Zombor s. S. 509.
R. Bäta, wo röm. Altertümer gefunden wurden, und (6 U. 45)
*Dunaszekcs5. L. die an 40km lange Margareteninsel (gute Jagd).
R, (7 U. 20) »Monacs (S. 511); Kohlenstation, 1% St. Aufent-
halt. — Kurz vor
1. (9 U. 35) •Bezdän mündet der 119km lange Franzens- oder
Bäcser Kanal, der die Donau mit der Theiß verbindet. Gegenüber,
am r. Ufer, Kisköszeg oder Batina, mit Marmor- und Alabaster-
Brüchen und Resten aus römischer Zeit.
L. (10 ü. 40) *Apatin, mit 13100 Einwohnern. Ein vom
Dampfer nicht sichtbarer Erdwall aus röm. Zeit, die Römerschanze,
4m h., 6m br., zieht sich von hier bis zur Theiß. Bei
r. (11 U. 50) *Draueck, magy. Drävatorok, mündet die Drau,
an der 3 St. aufwärts (Lokalboot) Essegg (S. 511) liegt.
Das 1. Ufer bleibt unterhalb der Draumündung noch flach ; auf
dem rechten (zu Slawonien gehörig) beginnen niedere Hügel. —
R. Erdöd (S. 509). L. (12 U. 25) •Gombos. Unter der Brücke der
Bahn Budapest-Dalja her (S. 509).
R. (1 U. 55) •Vukovar (Grand - Hotel , 32 Z. zu 2.50-6 K),
Hauptort von Syrmien, mit 10400 kroatischen und deutschen Einw.
und einem schönen Schloß der Gräfin Eltz. Viel Obst- und Weinbau.
Zweigbahn nach Borovo s. S. 509.
Die Donau wendet sich östl. Die Gebirgskette, die sich an der
Südseite des Stromes von hier bis Slankamen hinzieht, heißt Fruska
Gora (der röm. Mons Almus). An den untern Abhängen wächst der
gute Karlowitzer Rotwein (S. 506) ; die Höhen sind mit dichtem
Wald bedeckt.
L. Novoszello ; r. Sarengrad, mit Ruine.
R. (3 U. 25) *Ilok, mit einem dreistöckigen Schloß des Fürsten
Odescalchi, und, abwärts, einem burgartig:en Franziskanerkloster.
— L. gegenüber (3 U. 35) Talänka (S. 506).
Kurz vor r. (4 U. 40) *6sereviö das Dorf Banoster.
L. Futak. Die Gegend wird anmutig; 1. in der Ferne wird für
kurze Zeit die Festung Peterwardein sichtbar.
R. (5 U. 20) #Kamenitz, in Bäumen versteckt, mit Schloß und
Park des Grafen Karäcsonyi unweit der Landestelle. Das große
Donau: Budapest- Orsova. PANCSOVA. 89. Route. 497
Gebäude oben, lange vor der Ankunft schon sichtbar, ist eine Ka-
dettenschule. — Peterwardein und seine Eisenbahnbrücke -werden
sichtbar; r. Weinberge und hübsche Landhäuser.
R. Peterwardein (S. 506) und unter der Eisenbahnbrücke hin-
durch , gleich darauf durch eine Schiffbrücke. Bei Peterwardein
begann die ehem. Militärgrenze, ein langer schmaler Landstrich,
der längs der türkischen Grenze lief.
L. (5 U. 35) 'Neusatz (S. 506) ; Droschken und Hotelomnibus
an der Landestelle. Die Stadt ist durch Bäume verdeckt.
R. (6 U. 15 abends) 'Karlowitz (S. 506); vom Landeplatz führt
geradeaus eine Allee zur (Y4 St.) Stadt. — In der Donau zahlreiche
Inseln.
R. (7 Uhr 55) 'Slankamen; ein 16m h. Obelisk erinnert an den
Sieg des Markgrafen Ludwig von Baden über die Türken 1691.
Lokalboot in 50 Min. nach Titel (S. 506 ; Dampfboot nach Szegedin
s. S. 502).
L. . gegenüber von Slankamen, Theißeck, an der Mündung der
Theiß (magy. Tiszd).
In der Ferne erscheint Belgrad. Dann folgt, bis zuletzt von
einem vorspringenden Hügel verdeckt, auf dem das turmartige
Millenniums-Denkmal,
r. (9 U. 45) 'Semlin, s. S. 506. Unterhalb mündet r. die Save
oder Sau, der Grenzfluß Ungarns gegen Serbien und Bosnien. Vor
der Mündung die große, durch die Anschwemmungen des Stromes
seit dem Anfang des xvn. Jahrh. entstandene Kriegs-Insel.
R. (10 U. 10 abends) »Belgrad, s. S. 507.
Das Dampfboot nach Orsova fährt um 5 morg. von Belgrad ab
(vorherige Erkundigung ratsam) ; hübscher Rückblick auf die Stadt.
Das r. Donauufer gehört zu Serbien, das 1. ungarische Ufer ist
bis Bäzias flach. Im Strom zahlreiche Inseln.
L. (6 U.) an der Mündung der Temes Station *Pancsova, für die
5km aufwärts gelegene Stadt gl. N. (20800 serbische und deutsche
Einw.). Eisenbahn nach Sändorudvar (S. 502) und nach Petre
(S. 505). Die Donau ist hier an 2km breit.
R. (7 U. 35) • Semendria, mit 7400 Einw., die ehem. Festung
von turmbekrönten Mauern umgeben. Weinbau, Getreideausfuhr.
L. Kubin. Dann mündet r. die serbische Morawa. — R. (8 U. 30)
'Dubrovitz. In der Donau die 18km lange Insel Ostrova.
R. Rama, verfallenes serb. Fort (in der Nähe Reste röm. Be-
festigungen) ; gegenüber 1. Ö-Palänka, österr.-ung. Grenzposten.
L. (9 U. 45) *Bazias {Bahnrestaur., mit 8 Z.), Endpunkt der
Bahn Temesvär- Bäzias (S. 504/6; Bahnhof beim Landeplatz). —
Die Donau tritt in das Bergland der Südkarpathen. Bei Bäzias
beginnt die von Väsärhelyi gebaute Szichenyi-Strqße, die 1834-37
bis Orsova geführt wurde.
R. (10 U. 50) bei der Mündung des Pek •Oradüte.
498 Route 89. KAZÄN. Donau: Budapest-Orsova.
L. (11 U. 20) • Ömoldova. 2 St. nördl. die Kupf ergruben von
Üj-Moldova.
Die Ufer werden höher. Unterhalb Ömoldova ragt mitten aus
dem Wasser ein 6m hoher Felsen (Babakäj) empor; am 1. Ufer die
Ruine Läszlövdr, gegenüber am r. Ufer auf einer Felsnadel die
malerischen Trümmer der Feste Golubäcs (Galambosvär). In den
Felsen viele Höhlen; aus der wassergefüllten Höhle von Golu-
bäcs (1.) kommen nach dem Bauernglauben die Schwärme bös-
artiger Stechfliegen, die im April und Mai dem Vieh häufig ver-
derblich werden. Unterhalb Golubäcs 1. eine Gedenktafel für die
Donau-Regulierungsarbeiten (1893). — Bei
1. (12 U. 45) *Drenkova beginnen die Stromschnellen der Do-
nau, die von hier bis Skela-Gladova über sechs Felsriffe hinab-
rauscht.
Die Landschaft ist ernst und großartig. Das Schiff passiert r.
den 1891 z. T. abgesprengten Felsen Greben (191m) und tritt in
ein breites, von bewaldeten Höhen umschlossenes Becken.
L. das Dorf Svinica. — R. das serbische Städtchen Milanovac,
Verladepiatz für die Bergwerke von Majdanpek (Drahtseilbahn).
L. drei alte Türme, Trikule, angebl. röm. Ursprungs.
Dann beginnt die großartigste Strecke der ganzen Fahrt, der
*Engpaß von Kazän. Die Donau, auf eine Breite von 150-170m
zusammengedrängt (über 70m tief), strömt zwischen hohen, steil
abfallenden, bewaldeten Felswänden hin (bedeutender Hausenfang).
Bis zur Erbauung der Szechenyi-Straße, die am 1. Ufer in den Fels
gesprengt ist, war der Engpaß zu Lande nicht passierbar. Am r. Ufer
sind die Spuren der von Trajan 103 nach Chr. vollendeten Römer-
strqße deutlich zu verfolgen, die von Orsova bis Golubäcs an der
Donau hinführte. Sie bestand aus einem l,5-2m br., über dem
höchsten Wasserstand der Donau ausgehauenen Leinpfad ; wo die
senkrecht abfallenden Felsen die Arbeit zu sehr erschwerten, war
längs derselben ein hölzerner bedeckter Weg angebracht. Die
Löcher, in denen die Tragbalken befestigt waren, sind besonders
in diesem Engpaß mehrfach sichtbar.
Weiterhin am 1. Ufer über der Straße an der Felswand des
Berges Sukaru die Veterani-Höhle, 1692 von dem österr. General
Veterani mit 400 Mann gegen eine große türk. Übermacht längere
Zeit tapfer verteidigt. Die Donau ist hier 260m breit. Unterhalb
1. Dubova treten die Berge aufs neue eng zusammen. Am Ende
des Engpasses, Ö-Gradina gegenüber, an der senkrechten Felswand
des r. Ufers die berühmte Trajans-Tafel („Tabula Traiana"), durch
Mauerwerk geschützt, mit der Inschrift : imp. caesab, divi. nervae
F. NERVA TEAIANUS. AVG. GERM. PONT. MAXIMUS. . . . Sie Wurde
vermutlich zur Erinnerung an den ersten dazischen Feldzug Tra-
jans und die Vollendung der oben gen. Straße im J. 103 nach
Ohr. errichtet.
ORSOVA. 89. Route. 499
L. (3U. 10) •OrSOVa (Plan s. S. 499). — Gasth.: Oianic (PI. a),
mit Garten, 16 Z. zu 3.60-7, F. 1, M. 31, Omn. 80 A, König von Ungarn
(PI. b), 22 Z. zu 3ÜT40, beide an der Donau«, Ungarische Krone
(PI. cj, am Bahnhof, bescheiden, Z. 1.60-4 K. Der ungesalzene Kaviar von
Orsova hat Ruf. — Fiaker : zum Bahnhof 2 K, nach Herkulesbad 8-10 K, über
die Kronenkapelle nach Verciorova (Ada-Kaleh), 3-4 St. hin und zurück,
6 K. — Nachen (bei der Zollwache unweit des Gasth. Onanie zu haben)
über Ada-Kaleh bis zum Eisernen Tor und zurück, 4 St., 4 K\ von Ver-
ciorova nach Ada-Kaleh und zurück 2 K.
Orsova (spr. örschowa; 54m), hübsch gelegener Flecken an der
Mündung der Cserna. Österr.-ung. Zollrevision. Oberhalb (n.) die
Schießstätte (Erfr.); 5 Min. höher umfassende Aussicht. 8/4 St. n.ö.
vom Dampfbootlandeplatz liegt inmitten eines Parks die Kronen-
kapelle, an der Stelle, wo 1849-53 die ungarische Königskrone
(S. 424, 456) vergraben lag. 5 Min. weiter der Bahnhof der Temes-
vär-Bukarester Bahn (S. 504). In der Umgegend wohnen meist
Rumänen.
5km unterhalb Orsova (abwärts im Nachen 25 3Iin. ; Preis s. oben)
die kleine Insel *Ada»Kaleh, mit 1000 mohammedanischen Bewohnern
und Basar (türk. Kaffee 10 h die Tasse), verfallenen Festungswerken, Fried-
hof usw. L. mündet die Bachna in die Donau und bildet die Grenze zwischen
Ungarn und Rumänien. Am 1. Ufer das rumän. Dorf Verciorova (Wagen
s. oben), Station der Bahn nach Bukarest (S. ,504) und Sitz der rumän. Zoll-
behörde. — V2 St. weiter abwärt3 (8km von Orsova) beginnt das Eiserne
Tor, türk. Demir Kaptt, die letzte große, etwa 3km lange Stromschnelle
der Donau (Besuch wenig lohnend, wenn man vorher den Engpaß von
Kazän gesehen hat). Die 1890-98 ausgeführten Regulierungsarbeiten, durch
die eine Anzahl Klippen beseitigt und ein 1700m langer Kanal geschaffen
wurde, liegen auf der r. (serbischen) Seite. Am 1. Ufer die Bahn nach Bu-
karest, daneben die Straße nach Turn-Severin.
Von Orsova über Burgas nach Konstantinopel s. Bcedekers Konttantinopel.
Von Orsova nach Herkulesbad, 19km Eisenbahn in
30-40 Min. (die Bahn führt weiter nach Temesvar-Szegedin-Buda-
pest, vgl. ß. 90). Wagen s. oben. — Orsova s. oben. Die Bahn
führt durch das von hohen Bergen eingeschlossene Csernatal über
(12km) Csernaheviz (in der Nähe ein türkischer Aquädukt, von dem
viele Bogen noch stehen) nach (19km) Stat. Herkulesbad , magy*
Herhulesfürdö (128m ; Bahnrestaur.), an der Mündung der Bela in
die Cserna. 5km nordöstl. das gleichnam. Bad: Fiaker in 20 Min.
für 2 K, mit Gepäck für 2 -ST 80; Automobil-Omnibus für 1 K 50 ;
Fußgänger folgen der Fahrstraße, die unweit südl. des Bahnhofs
die Bela überschreitet, weiterhin auf eiserner Bogenbrücke über
die Cserna.
Herkulesbad, magy. Herknlesfürdö (Plan s. S. 499). — Gasth.:
*Rezso-udvar (Rudolfshof; PI. a), 110 Z. zu 2.80-11 JT; *Ferencz
Jözsef-udvar (Franz- Joseph-Hof ; PI. b), 107 Z. zu 3-8 K, mit Depen-
dance ErzseT>et-nyaralö (Villa Elisabeth; PI. c), 15 Z. zu 3-16 K\ Ferencz-
udvar (Franzenshof ; PI. d), Z. 2.80-10 K\ Stefänia- szällö (H.
Stephanie; PI. e), 52 Z. zu 2-6 K\ Jözsef-f öherczeg-szällö (H.
Erzherzog Joseph; PI. f), Z. 2.20-10 .£, mit gutem Restaurant; Nändor-
udvar (Ferdinandshof; PI. g) ; H. Göth (PI. h), 40 Z. zu 3-5 K. —
Restaur. im Kurhaus. — Wagen V2 St. iE. — Küß- dnd Müsiktaxe (5 Tage
frei): 24, 14 oder 8 K.
500 Route 90. SZEGEDIN.
Herkulesbad (168m), das römische Thermae Heroulis, in dem
engen, von hohen "bewaldeten Bergen eingeschlossenen Csernatal,
ist besonders gegen chronisch-rheumatische Leiden wirksam. Die
wichtigsten Quellen sind: Herkulesquelle (Kochsalz, 56° C). Lud-
wigsquelle (Schwefel, 47° C.), Elisabethquelle (Schwefel, 54° 0.),
Szäpäryquelle (Schwefel, 48° C). Bäder (80 Ä-2 K) u. a. im Szä-
pärybad, Ludwigsbad, Karolinenbad. Wasserheilanstalt. Kurbaus,
mit Konzert- und Konversationssälen; zu beiden Seiten unter Bogen-
gängen der Basar. — Dem Kurhaus w. gegenüber die (20 Min.)
Schnellerhöhe , mit Pavillon; Aussicht auf das Bad. Am rechten
Csernaufer (am besten nachm.) von der röm.-kath. Kirche auf be-
quemen Kehren an der bewaldeten Berglehne aufwärts über die
(20 Min.) Marienanlage (magy. Maria Ligetbe) zur (3/4 St.) Csorich-
Höhe (Aussichtstempel); 7 Min. unterhalb die Schwitzhöhle (magy.
Izzasztö Barlang; 413m), in der Dämpfe aus den Felsspalten aus-
strömen. Von der Osorich-Höhe westl. steil aufwärts zur (1/4 St.)
Elisabethhöhe (magy. Erzse"bet magaslat; 629m ; Aussicht ins Cserna-
tal). Am 1. Csernaufer (am besten vorm.) über die (^2 St.) Wasser-
fallbrücke zu den (4/2 St.) Sieben Heißen Quellen. — S.o. auf den
(31/2 St.) Domogled (1106m), mit Führer (4 K).
90. Von Budapest über Temesvär nach Orsova-
Verciorova (Bukarest) und nach Bazias.
497km bis Orsova. Schnellzug nach Verciorova in 11 St. für 39.10,
25.30 K, Personenzug in 191,2 St. für 27.60, 18.40, 11.50 JT. Schnellzug
nach Bukarest in 21 Sr. für 59.20, 39.50 K. Orient-Expreß Ustende-Bukarest-
Constantza - Konstantinopel : von Budapest nach Bukarest in 19 St. —
Dampfboot s. R. 69- — Paß für Rumänien nötig.
Budapest s. S.436. Nach der Ausfahrt aus dem Westbahnhof läßt
die Bahn das Stadtwäldchen r. (1. die Bahn nach Gödöllo. S. 460)
und wendet sich südöstl. Gegend bis jenseit Temesvär flach. —
8km Steinbruch, magy. Kdbänya (S. 4t. 0). — 73km (r.) Czegled
(105m; Bahnrest.; Zentralhotel, magy. Központi), Stadt mit 34000
magyar. Einwohnern. Zweigbahn nach (29km) Szolnok (S. 488).
105km (r.) Kecskemet (122m; Hot. Beretväs, Z. von 1 TT 60 an),
Stadt mit 67 000 magyar. Einw., bedeutenden Vieh- u. Getreide-
märkten und starkem Obst- und Weinbau. Zweigbahn w. nach
(43 km) Fülöpszallas (S. 505). — 130km (1.) Kiskunfelegyhdza
(101m; Gasth. Kneffel. 30 Z. zu 2.40-5 K. Omn. 40 h), Stadt von
34900 magyar. Einw. Obst-, Tabak- u. Weinbau. Zweigbahn nach
(66km) Szolnok (S. 488).
190km (1.) Szegedin, magy. Szeged. — Zwei miteinander verbun-
dene Bahnhöfe (beide mit Restaur.): Szeged (P1.C6, 6) und Szeged-Rökus
(PI. A 1; für Großwardein usw ). — Gasth . *H. Tisza (PI a: D 3),
Sze"chenyi- Platz, 6* Z. zu 2.80-5.P0 #; H. Royal (PI. c: C4>, Ecke
Kölcsey- und Kelemen utczai H. Europa (11. b: D 3. 4), unweit des
Szechenyi- Platzes, Z. 3.20-4.80 iT; Zum Propheten (PI. e: C 4), mit
^ -v a ?> ^' i. " \ ^- X*
fe •■°?' ^- Vd L>H
■t~ O 7Vy,Ö'>.
^ ^ 4 fls'
fr^ä 1^-
j^a j drTic Ij-i s ifr-gte^
*«VF3
S d n ä o r -^zil c Z,a, ■?
-«-. ^
,1
,<vvy ^<^
0 -\^ I ^
A
S^ ^fvS-'
s°*
pqf .,„>.,,
■pdOXS 9.iainjTSLTEKs
^v
Vc
^ -,
% •*
■\
^ ^ *
s».
Von Budapest n. Bäziäs. SZEGEDIN. 90. Route. 501
Restaurant. Paprikafisch beliebtes Gericht. — Ca/6 Otthon, Stephanie-
Promenade, unweit n. vom Theater (PI. D 3). — Post u. Telkgeaph
PI. C D 3), Sze'chenyi-Platz.
Fiaker von den Bahnhöfen in die Stadt und umgekehrt 2 K; von
einem Bahnhof zum andern bei Tatre 3 K, nachts 4 K; lfa St. 1 K, 3/< St.
1 K 60. 1 St. 2 K, jede weitere V« St. 4<> h. — Elektb. StbaBenbahn: vom
Bahnhof Szeged über den Szechenyi ter zum Bahnhof Kökus (vom Bhf.
Röku-; bis zum Szechenyi ter, 12 Min., 18 A); an der Theiß entlang zur
Spiritusfabrik, usw.
Bei beschränkter Zeit (3-4 St.): Szechenyi-Platz 5 Rudolfs-Platz,
mit Museum; über die Brücke in den Volksgarten.
Szegedin (84m), Mittelpunkt Niederungarns und nach Budapest
die größte Stadt des Landes, lebhafte Handelsstadt mit 118000
magyar. Eiuw., am r. Ufer der Theiß, über die zwei Eisenbrücken
nach Neu -Szegedin am 1. Ufer führen, wurde nach der Über-
schwemmung vom März 1879 mit breiten Radial- und Ringstraßen
neu erbaut. Im Mittelpunkt der Stadt der große Sz£chenyi-Platz
(Szechenyi ter, PI. C D 3 ; Straßenbahn s. oben), mit Anlagen und
Denkmälern: südl. ein Maimorstandbild des Grafen Stephan Sze-
chenyi (PI. S. ; S.443), von Strobl (1913); weiter nördl. ein Bronze-
standbild des Ingenieurs P. Väs'irhelyi (PI. V.), Verfassers des Planes
zur Theißregulierung, von Szecsi und Mätrai (1905); ein Bronze-
standbild des Grafen L. Tisza (PI. T.), der den Wiederaufbau der
Stadt nach 1879 leitete, von Fadrusz (1904); ein Bronzestandbild
Deäk's (PL D.; S. 4L3), von Zala (1913); an der NW. -Seite ein
Bronzereiterb ld Rdknczis (PI. R. ; S. 464), von Vastagh (1912). An
der W.-Seite das Rathaus, 1883 im Barockstil erbaut (vom Turm Aus-
sicht auf die Stadt). Unweit südl. ein Bronzestandbild L. Kossuth's,
von Rona (1902). Auf dem Dugonicsplatz (PI. C 4) die 1876 nach
einem Entwurf von Izsö errichtete Erzstatue des Schriftstellers
Dugonics (1740-1818), der zuerst die Volkssprache in die ungarische
Literatur einführte. N.w. eine von Baumhorn 1903 erbaute Synagoge
(PI. C 3). — Von der SO.-Ecke des Szechen>i-Platzes, bei der
Post, führt die Källay utcza zum Rudolfsplatz (PL D 3). An der
N.-Seite des Platzes das Museum (Kultur-Palota ; freier Zutritt tägl.
10-1 Uhr) : im Hauptgeschoß moderne ungarische Gemälde, Münzen,
vorgeschichtliche Altertümer; im ersten Stock die Bibliothek mit
80000 Bänden; im Kellergeschoß eine ethnographische Sammlung.
W. vor dem Museum das Büstendenkmal des Handelsministers
O. Klauzät, von Vastagh (1906). Hinter dem Museum die Stephanie-
Promenade, an Sommerabenden Sammelpunkt der eleganten Welt,
mit dem Maria-Theresia- Tor (Sommerrestaur.), einem Überrest der
ehem. Befestigungen, einem Marmorstandbild des Zigeunerkom-
ponisten Dankö (-J- 1904), von Marko (1912), einem Marmorsitzbild
der Kaiserin Elizabeth, von Ligeti (lH0i ; PI. E.), und einem Granit-
obeli<k mit dem Keli< fbild des Staatssekretärs Hapaics, von Markup
(1912). — 10 Min. w. vom Bahnhof ein FranziskanerkU-ster (PL B 5;
die Kirche unteT König Matthias erbaut), mit wertvoller Bibliothek,
Kirchengeräten usw. — Viel besucht werden der Neuszegediner
502 Route 90. TEMESVÄR. Von Budapest n. Bäzia».
Volksgarten, magy*. Nepkert (PI. E 4), und ö. davon das Kallay-
Wäldchen, beide mit Restaurant. — Bei Szegedin bedeutender
Paprikabau.
Von Szegedin nachArad, 119km, Eisenbahn in 3-5 St. — 31km (1.)
Makö (Bahnrest.), betriebsame Stadt mit 34900 magyar. Einw., an der Maros.
— 68km Mezohegyes (Bahnrest.), mit staatlicher Musterfarm, großem Gestüt,
Spiritus- und anderen Fabriken. — 119km Arad (S. 494).
"Von Szegedin nach Maria-Theresiopel, 42km, Eisenbahn in
l'/4 St. — _18km Horgos. Zweigbahn nach (39km) Zenta (S. 505). — 35km
Palicsfürdo (Badehotel), Solbad am künstlichen Palicser See. — 42km Maria-
Theresiopel (S. 505).
Von Szegedin nach Semlin, Theiß - Dampfschiffahrt 2mal
wöchentlich in 13 St. Abfahrt unweit des Rudolfsplatzes. Stat. : Magyar-
kanizsa; Zenta (S. 505); Ada; Obecse (S. 505); Törökbecse. R. mündet der
Franzenskanal (S. 496). Es folgt Titel (S. 497; iy2 St. Aufenthalt). Bei
Theißeck biegt das Schiff in die Donau ein. Semlin s. S. 506.
Von Szegedin nach Großwardein s. S. 493.
Die Bahn überschreitet die Theiß und tritt in die fruchtbaren
Ebenen des Banats. — 196km Szöreg (86m). — 2&5km Valkäny
(83m; Bahnrest.). — 245km (r.) Nagykikinda (83m ; Bahnrest.),
mit 26 800 serbischen, magyarischen und deutschen Einwohnern. —
264km Hatzfeld (Bahnrest.), magy. Zsombolya, mit Schloß des
Grafen Csekonics.
Von Hatzfeld nach Nagybecskerek, zwei Linien : eine direkte
(68km) und eine andere (96km) über (53km) Mödos, von wo Zweigbahn
nach (53km) Temesvär- Josephstadt (s. unten). — Weiter (63km) Torontäl-
szicsäny (Bahnrest.). — 87km Sändorudvar. Zweigbahn nach (65km) Pan-
csova (S. 497). — 95km Nagybecskerek (Bahnrest.), an der Bega, mit 26000
magyar., serb. und deutschen Einwohnern.
12km nördl. von Hatzfeld (Wagen 5 ff) liegt Csatäd, der Geburtsort des
Dichters Nik. Lenau (Niembsch von Strehlenau, 1802-50), dem 1905 ein
Denkmal, von Radnay, errichtet wurde.
294km Szakälhäza (88m).
303km (l.~)Temesvkr- Josephstadt, magy. Temesvär-Jdzsefväros. —
Bahnrestaurant im Zentralbahnhof (PI. A 4). — Gasth.: * Kronprinz
(magy. Korona Herczeg Szälloda), im Theatergebäude (PI. C 3), Z. von 3 K
an, M. 3 K\ Krone (magy. Korona; PI. e: A4), gegenüber dem Zentral-
bahnhof, Z. von 3^60 an; Hungaria (PI. a: B 2), 66 Z. zu 3.60-5.60 -ff;
Goldner Hirsch (PI. c: B 2; magy. Arany szarvas). — Cafe" - Restaur.
Militär-Kasino (PI. A 2), Prinz-Eugen-Platz (Jeno herczeg te*r); Cafe" Lloyd
(PI. A 3), unweit südwestl. vom Theater.
Dkoschken : einsp. vom Zentralbahnhof zur innern Stadt 1 .ff 20 (nachts
2 K), zur Fabrik 2 K (nachts 3 -ff).
Elektb. StbaBenban: vom Zentralbahnhof (PL A4) am Theater vorbei
in die innere Stadt; zum Stadtgarten und zur Vorstadt Fabrik.
Hauptpost (PL D 3), südöstl. von der inneren Stadt.
Bei beschränkter Zeit genügen 3-4 St. zur flüchtigen Besichtigung
der Stadt.
Temesvär (91m; spr. te*meschwar) , kgl. Freistadt, Hauptstadt
des Temeser Komitats, Sitz des Korpskommandos des 7. Armee-
korps, sowie eines röm.-kathol. und eines griech.-oriental. (serb.)
Bischofs, Handels- und Fabrikstadt mit 72 500 Einw. (darunter
31600 Deutsche), liegt in einer Ebene am Begakanal. Aus der
inneren Stadt führen Alleen in die Vorstädte Fabrik (ö.), Franz-
stadt (n.w.), Elisabethstadt (s.), Josephstadt (s.w.); in letzterer der
"Wagner <feDe"bes, Leipzig
Von Budapest n. Bdziäs. LUGOS. 90. Boute. 503
Zentralbahnhof. — Vom Zentralbahnhof (PI. A 4; Straßenbahn s.
S. 502) gelangt man durch den Scudier-Park(Pl. C 3, 4 ; s. unten), vor-
bei an dem (1.) Dauerbach- Haus und dem Lloydgebäude (PI. C 3),
beide mit großen Kaffeehäusern, zu dem yon Fellner & Helmer er-
bauten Franz- Joseph-Theater (PI. C 3). Hier geradeaus durch die
Rudolfstraße auf den Pbjnz - Eugen- oder Pabadeplatz (Jeno
herczeg ter; PI. C D 3), an dem s. das Haus des Korpskomman-
danten , w. das Korpskommando , n. das Stadthaus (daneben die
Piaristenkirche), ö. die Temeser Agrar-Sparkasse ; in der Mitte eine
18m h. got. Spitzsäule, nach dem Entwurf von Max, 1852 den
Verteidigern von Temesvär im Jahre 1849 errichtet. Weiter n.
durch die Hunyadigasse zum Losonczt- oder Dom-Platz (PL D
2, 3), mit dem Komitatsgebäude, dem Haus des serbischen Bischofs
und der 1736-57 erbauten kath. Domkirche. In der vom Domplatz
südl. ausgehenden Lonovicsgasse das Museum (Eintr. So. 10-12,
20 h-, wochent. 9-12, 2-5 Uhr, 60 K), mit Gemälden (viele Kopien),
Altertümern, naturhistorischen Gegenständen usw. Am O.-Ende
der Prinz-Eugen-Gasse (Jeno herczeg utcza) das ausgedehnte Dika-
sterialgebäude. Von hier südl. durch die Griselini-Gasse zur 483m
langen Siebenbürger Kaserne (PI. D 3), 1717-29 erbaut. An der
Kaserne r. entlang gehend erreicht man das anstoßende Artillerie-
Zeughaus, das 1856 an der Stelle des von Hunyadi 1442 erbauten,
bei der Belagerung vom J. 1849 zerstörten Schlosses aufgeführt
wurde. — DiesBeit der Vorstadt Fabrik (Straßenbahn s. S. 502)
der schattige Stadtpark (PI. C 3; SommerrestauT. bei der Liget üt).
Nach dem Zentralbahnhof zurück durch den Scudier-Park (PI. C
3, 4), mit einem Bronzestandbild des Feldzeugmeisters Baron Scu-
dier, von R. Kauffungen (1881).
Zweigbahn von Temesvär über (6km) Tesöld (S. 504) nach (37km)
Buziäs (Gasth. : Grand-Hotel, Post), einem besonders von Frauen besuchten
Stahlbad (auch Wasserheilanstalt und Schlammbäder). Von hier Zweig-
bahn nach (28km) Lugos (s. unten); nach Versecz s. S. 505/4.
Von Temesvär Zweigbahnen nach (58km) Arad s. S. 494; — nach Bdziäs
s. S. 504/5; — nach Mödos s. S. 502.
308km Temesv är- Fabrik , magy. Temesvdr-Gyärväros. — Die
Bahn überschreitet jenseit (350km) Belencze die Bega und tritt in
das fruchtbare Temes-Tal.
363km (1.) Lugos (125m; Bahnrest. ; Gasth.: König von Ungarn,
magy. Magyar Kiraly, Z. von 2 ÜT40 an), Stadt (Deutsch-Lugos am
1. und Roman.-Lugos am r. Ufer der Temes) von 19800 Ein w.,
mit bedeutendem "Weinbau, Hauptort des Krassö-Szörenyer Komi-
tats. — Zweigbahnen nach (83km) Marosillye (S. 536) und nach
(28km) Buzias (s. oben).
Die Gegend wird gebirgig. 402km (1.) Karänsebes (211m ; Bahn-
rest.; Gasth.: Grüner Baum, magy. Zöldfa, 46 Z. zu 2.40-5.40 K,
Omn. 60 h; Fiakei zur Stadt 2 K), mit 8000 rumän. und deutschen
Einw., am Einfluß der Sebes in die Temes. Im Stadtpark ein
Bronzestandbild Franz Josephs I., von Fadrusz und Rollinger (1906).
504 Route 90. WERSCHETZ. Von Budapest n. Bdziäs.
Von Karänsebes nach ürväralja, 77km, Eisenbahn in 6 St. —
21km Ferdinandsberg, magy. Nandorhegy, mit Bergwerk. — 38km Bauczär.
— Die Bahn steigt in sich verengendem Tal durch Wald übeT |46km)
Buköva zum Eisernen Torpaß (656m) und senkt sich über (52km) Zajkäny,
wo sich die Aussicht auf das weite Hätszegtal Öffnet, nach (57km) Värhely,
dem dazischen Sarmizegetusa (röm. Ulpia Traiana), mit Resten eines
römischen Amphitheaters. — 73km HäUzeg m (316m; Gasth. Lamm, magy.
Bärany, am Hauptplatz), von wo das Schloß Orväralja-Boldogfalva, mit Aus-
sicht auf „das Hätszeger Gebirge, besucht wird (Wagen 4 iThin und zurück).
— 77km Orväralja (S. 539).
Das Temestal verengt sich. 423km Temesszlatina. Tunnel. —
Jenseit (429km) Örmenyes (3,57m) Tunnel. Die Bahn steigt stärker,
verläßt bei (435km) Teregova (394m) die Temes und erreicht hei
(441km) Porta Orientalis (462m) ihren höchsten Punkt (gleich
darauf ein 1km 1. Tunnel). Hinab über (447km) Domasnia-Somfa
(355m) ins Mehadia-Tal nach (462km) Bäajabläncz (234m; zwei
Tunnels) ; dann ins Beta-Tal nach (469km) Mehädia (164m), einem
ansehnlichen Marktflecken, dem römischen Ad Mediam, mit ein-
zelnen römischen Überresten.
473km Station Herkulesbad (128m ; Bahnrest.'). 5km nordöstl.
das gleichnam. Bad, s. S. 499. — Weiter durch das Csernatal über
(480km) Csemaheviz (S. 49y) nach (492km) Orsova (56m; Bahn-
restaur. ; Zoll- u. Paßrevision für die aus Rumänien Kommenden) ;
der Bahnhof ist 3/4 St. vom Dampfbootlandeplatz (Droschke 2 JE),
vgl. S. 499. Nun über die rumänische Grenze. — 497km Verciorova
[Bahnrest.; rumänische Zoll- und Paßrevision für die nach Rumänien
Reisenden), letzte Station der ungar. Staatsbahn.
Von Verciorova nach Bukarest, 382km, Eisenbahn in 9-13 St.
(ausführlichere Angaben in Baedekers Konstantinopel). Die Bahn führt am
1. Ufer der Donau am Eisernen Tor (S. 499) vorbei nach (18km) Turn-Severin
(Gasth.: Traian; Europa, am Hauptplatz), lebhafte rumän. Stadt, mit
Überresten der Brücke Trajans und andern Resten aus röm. Zeit. Weiter
über Filiasi (Zweigbahn nördl. nach Tirgu Jiu, S. 540), Craiova, Piatra
(nach Olthid und Hermannatadt s. S. 544), Slatina, Pitesci und Titit nach
Bukarest (S. 547).
VonTemesvärnachBäziäs. — 12ikm, Eisenbahn in 3V2 St.
(man erkundige sich in Budapest wegen des Anschlusses der Dampfer in
Bäziäs).
Die Bahn wendet sich südl. nach (6km) Tesöld (S. 503) und
überschreitet die Temes bei (24km) Szephely. — 34km Vejte.
Von Vejte nach Resiczab änya, 81km, Eisenbahn in 4 St. —
47km Boksdnbänya (189m), mit Eisen- und Hüttenwerken. — 81km Reschitza,
magy. Resiczabänya, Marktflecken mit 17400 Einw. (9400 Deutsche) und
Kohlen- und Brauneisensteingruhen. Lohnender Weg durch die Berge
über Franzdorf nach Anina (S. 505).
Jenseit (42km) Detta über den Berzava-Kanal. — 75km (1.)
Werschetz, magy. Versecz (92m; Bahnrest.; Gasth.: Baross, 23 Z.
zu 2.40-3.20 K, Omn. 60 Ä; Hungaria, Rathausplatz, 42 Z. zu 2.60-
5 JE), Stadt in schöner Lage am Theresienkanal, mit 27400 Ein-
wohnern (13600 Deutsche). In der Nähe sog. Bömerschanzen (s.
S. 496), Graben und Wall, die sich über 20 St. lang nach N. hin-
ziehen. Bedeutender Weinbau.
MARIA-THERESIOPEL. 91. Route. 505
Zweigbahnen a.w. über (37km) Petre (Abzweigung nach Pancsova, 32km,
S. 497) nach (79km) Kevevära; — n.ö. nach (77km) Buziät (S. 503).
95km Karasjeszend (93m; Bahnrest.).
Von Karasj eszeno nach Anina, 72km, Eisenbahn in 4 St. Die
Bahn steigt in vielen Kehren nach (38km) Oraviezabanya (261m; Bahn-
rest.; Gasth.: Korona), Marktflecken mit Silber- und Kupferbergbau (IV2 St.
ö., Wagen 5 K, der Luftkurort MaHllavölyy, 704m). — Weiter durch Berg-
landschaft über Lissava nach (64km) Krassövdr wo die Bahn ihren höch-
sten Punkt erreicht — 72km Anina, magy. Stäjerlakanina (588m; Babn-
rest.); hier und in dem 4km s. gelegenen Steierdorf (653m) große Kohlen-
und Erzgruben sowie Hüttenwerke.
107km (1.) Weißkirchen, magy. Fehertemplom (Gasth. Haller),
hübsch gelegenes Städtchen mit 11 500Ein wohnern (6000 Deutsche).
121km Bäziäs (74m; Bahnrest.; Zollamt), s. S. 497.
91. Von Budapest nach Belgrad (Konstantinopel).
359km. Orient-Expreß (Abfahrt vom Westbahnhof) in 61/2 St. für 59 fr.
35; Schnellzug (Abfahrt vom Ostbahnhof) in 7V2 St. für 38 fr. 20, 24 fr. 75
(Schlafwagen 6 fr., 4 fr. 5ü) ; Personenzug in 12-14 St. Die Bahn durch-
schneidet die Bäcska (s. unten). — Donaufahrt s. R. 89.
Budapest s. S. 436. — 7km Budapest- Franzstadt. — 12km Erzse-
betfalva, Sommerfrische der Budapester. — 17km Soroksär, am
Soroksärer Donauarm (S.495), dem die Bahn eine Zeitlang folgt. —
51km Dömsöd. Weiterhin große Sümpfe. — 86km Fülöpszälläs.
Zweigbahn ö. nach (43km) Kecskemet (S. 500).
108km (r.) Kiskorös (Bahnrest.), mit 11500 Einw.; im Ge-
burtshause des Dichters Alex. Petofl (1823-49 ) Erinnerungen an
ihn, auf dem Hauptplatz seine Büste. Zweigbahn s.w. nach (31km)
Kalocsa (S. 495). — 135km Kiskunhalas, Stadt von 24400 Einw.,
zwischen Sandhügeln.
175km (r.) Maria-Theresiopel, magy. Szabadka (114m; Bahn-
rest. ; Gasth. : Qold. Lamm, magy. Arany bäräny ; Rot. National,
magy. Nemzeti; Pest; Fiaker in die Stadt 2 K), weitläufig gebaute
Stadt in der Bäcska, der reichsten Getreidegegend Ungarns, mit
95 000 magyar. und serb. Einw. und bedeutendem Obsthandel.
Von Maria-Theresiopel über Zenta nach Neusate, 143km,
Eisenbahn in 8V2 St. — 39km (1.) Zenta (83m ; Bahnrest. ; Gasth. : König von
Ungarn, magy. Magyar kiräly), Atadt von 34000 Einw., bekannt durch den
Sieg des Prinzen Eugen über die Türken 1697 (ein 1897 errichtetes Denkmal
erinnert daran). Zweigbahn n. nach (39km) Horgns (S. 5U2). — 77km (1.)
Obecse, Stadt mit 1940J Einw. an der Theiß fDampfboot a. S. 502). —
131km Vaskapu. Zweigbahn ö. nach (38km) Titel (S. 497). — 143km Neu-
satz (S. 5 6).
Von Maria-Theresiopel Zweigbahn westl. nach (59km) Baja (S. 496) 5 —
nach Szegedin s. S. 502; — nach Bosnisch-Brod b. S. 5b9/10.
207km Topolya, Marktflecken, mit Weinbau. — Diesseit (234km)
Ujverbäsz über den Franzenskanal (S. 496). — 260km Kiszäcs. Die
Bahn nähert sich der Donau und erreicht sie bei Neusatz.
506 Route 91. KARLOWITZ.
276km (1.) Neusatz, magy. Ujvidek {Bahnrest.; Gasth. : Orand-
Hötel; Hot. Elisabeth, Z. 2.60-4.60 K, Omn. 60 K), Stadt mit 33 600
Einw. (darunter 5900 Deutsche). Bedeutender Getreidehandel,
Obst- und Gartenbau. Dampfbootlandestelle (vgl. S. 497) i/4 St.
vom Bahnhof.
Zweigbahnen von Neusatz öatl. über (12km) Vaskapu (S. 505) nach
(50km) Titel an der Theiß (S. 497); — nordwestl. über (34km) Szepliget (Ab-
zweigung nach Palänka , 12km , S. 496) nach (91km) Zombor (S. 509) ; —
nach Zenta s. S. 505.
Nun auf 432m langer Eisenbrücke über den Strom und durch
einen Tunnel nach
281km Peterwardein, magy. Petervärad (84m ; Hot. National),
Städtchen mit 5700 Einw. auf einer von der Donau umflossenen
Halbinsel, am Fuß des 119m hohen Felsens, der die Festung trägt
(Aussicht). Im Arsenal türk. Waffen ; in der Franziskanerkirche
das Grab des Kreuzzugspredigers Johannes Capistranus (f 1465).
Am 5. Aug. 1716 schlug hier Prinz Eugen die Türken. — Tunnel.
286km (r.) Karlowitz, magy. Karlöcza (80m), Städtchen mit
6300 serb. und kroat. Einw., 8 Min. von der Donau, bekannt durch
den Frieden vom 26. Jan. 1699, durch den Österreich fast ganz
Ungarn und Siebenbürgen erhielt. Über der Stadt die Kapelle
Mariafried (202m), an der Stelle des Gebäudes, in dem der Frie-
densschluß stattfand. Der hier wachsende rote Wein hat Ruf,
ebenso der Pflaumenbranntwein (Sliwowitz).
Die Bahn steigt; 1. die Donau. Tunnel. — 310km (r.) India
(113m; Bahnrest.), mit 7400 Einwohnern.
Von India nach Vinkovcze, 116km, Eisenbahn in 2-4 St. — 42km
(1.) Mitrovicza (87m; Bahnrest.; Qr.-Höt. Merkur), das röm. Sirmium, leb-
hafte Stadt mit 12900 Einwohnern. — 116km Vinkovcze (S. 509).
347km (1.) Semlin, magy. Zimony, kroat. Zemun (79m; Bahn-
rest.; Hot. Streicher, Z. von 3 K 60 an, Omn. 60 h, Grand-Hotel,
Z. 3-7 K, Omn. 60 h, beide mit Garten und in der Hauptstraße),
die letzte ungar. Stadt am r. Donauufer, mit 17 100 deutschen und
serbischen Einwohnern. Von dem außerhalb der Stadt gelegenen
Bahnhof 1. durch eine Allee in die Hauptstraße und nach */2 St.
r. die Steinstufen hinauf zum (5 Min.) Zigeunerberg, auf dem das
1896 nach Berczik's Plänen aufgeführte turmartige Millenniums-
Denkmal (100 Stufen ; lohnende Aussicht auf Donau, Semlin und
Belgrad) und die spärlichen Reste des Schlosses Joh. Hunyadi's,
der 1456 zu Semlin starb. An der Donau die Graf Khuen He'der-
vary-Promenade, mit Cafe-Kiosk an der Abfahrtsstelle des Belgrader
Lokalboots (s. S. 507). — Dampf boot nach Szegedin s. S. 502.
Die Bahn überschreitet die Save auf eiserner Brücke (1. Blic~
auf Belgrad) und erreicht den Bahnhof (Kopfstation) von (359km)
Belgrad (Bahnrestaur.).
BELGRAD. 91. Route. 507
Belgrad.
Ankunft. Der Bahnhof (PI. B C 5; gutes Restaur. ; Wechselstube) liegt
im Süden der Stadt, V* St. vom Dampfbootlandeplatz. Droschken und
Straßenbahn s. unten. — Der Dampfbootlandeplatz (PI. A3;ß. 89) ist im W.
an der Save, unterhalb des Parks Kalemegdan, wohin 140 Stufen (Weliki
stepeni) hinaufführen. Lokalboot nach Semlin (S. 506) stündlich in i/2 St.
für 70 Para oder 60 h. — Gepäckträger vom Bahnhof zur Droschke 50 c;
vom Boot zur Bahn 1 fr., nach Dunkelwerden 1 fr. 50 c. (akkordieren).
Gasthöfe: Moskau (PI. g: C 4), Balkanska 1, 40 Z. zu 4-10 fr., mit
Cafe-, gut; Grand- Hotel (PI. c: B 3), Tschika Ljuba 18, mit Cafe", Z.
3-12, F. 1.50, M. (12-2 Uhr) 3 fr. 50-4.50, gut; Bristol (PI. a: B 4), nord-
westl. vom Bahnhof, neu, 60 Z. zu 3-4 fr.-, Serbische Krone (PI. e:
B 2, 3), Serbischer König (PI. d: B 2), beide am Park Kalemegdan;
Hot. deParis (PI. b : C 4), Kralj Milanowa Uliza 27, Z. 2-5, M. 2-3, Omn. 1 fr.
Restaurants: in den Gasthöfen, ferner Russischer Zar (Pilsner und
Münchner Bier), O.-Ende der Knes Michailowa Uliza (Nr. 7; PI. B 3) ; Kasino
(PI. f: C4), Kralj Milanowa Uliza 25 (serbische Weine); /. Belgrader Bier-
halle (Kolaratz), gegenüber dem Theater (PI. C 3), mit Garten.
Hauptpost und Telegraph (PI. C 3), Theaterplatz. Briefe ins Ausland
25 (Österreich-Ungarn und Bulgarien 10) Para, Postkarten 10 Para.
Droschken: 1/2 St. 1fr., nachts das Doppelte; vom oder zum Bahnhof
2 fr., nachts 4 fr., Gepäck 50 c. ; nach Toptschider und zurück 6 fr.
Elektr. Straßenbahn (5-25 c): Hauptstation beim Hot. Moskau (PI. g:
C 4) ; andere Stationen am Bahnhof (PI. B C 5), Dampfbootlandeplatz (PI. A 3),
Park Kalemegdan (PI. B 2), Markt (Kralj ew Trg ; PI. B 3). Vom Hot. Moskau
nach Toptschider in 25 Min. für 25 c.
Bäder: in der Zar Duschanowa Ul. 42 (PI. C2) und in der Bossanska UL36
(PI. B C 4), in beiden Bad 172-2 fr. ; gute Flußbäder in der Save (20-25 c).
Konsulate : Deutschland (PI. C D 4), Kralj Milanowa Uliza 59 ; Österreich-
Ungarn (PI. B 3), am Park Kalemegdan.
Deutsche evangelische Kirche (P1.B3), Wuka Karadschidseha Uliza ;
kathol. Kapelle in der österreich.-ungar. Gesandtschaft.
In den Läden an der Knes Michailowa Uliza (PI. B 3) und am Marktplatz
(PI. B 2, 3) Waffen, Decken, Teppiche (diese im Bazar de Tassociation des
Dames, Knes Michailowa Uliza 19), nicht billig. — Zigaretten (Staatsmono-
pol) 20 Stück 1 fr., 1 fr. 20 und 1 fr. 40.
Geld. Man rechnet nach Dinars (Franken) zu 100 Para (Centimes) oder
5 Piaster (5, 10, 20 Para in Nickel ; x/2> 1>..2 u. 5 Dinars in Silber; Kupfer-
münzen sind außer Verkehr gesetzt). Österreichisches Geld wird nicht
gern angenommen (2 K= 2 fr. 10 c. bis 2 fr. 25 c).
Die serbo-kroatische Spracht gehört zur slawischen Sprachfamilie und
wird von den zur griech.-kathol. Kirche gehörenden Serben mit den Buch-
staben des Kyrillischen Alphabets (dem russischen ähnlich) geschrieben.
— Serbisches und kroatisches Alphabet (vgl. S. 406) : a, a; B 6,b; b,v (wie w);
r, g; a, d; TS l), gj (wie dsch) ; e, e; s, z (wie franz. j) ; 8, z (weiches s);
h, »'; hJ; K? *»' a, l; Jb, Ij (mouilliert); m, m; h, n; H>, nj (mouilliert); 0, 0;
n, Pf V, r; c, * (wie ss); t, t; Ti h, c (wie tch); y, u; », /; x, h (wie ch); n,,
c (wie z, tz); ?, c (wietsch); n, dz (d mit franz. j); in, * (wie seh). —
Fast überall wird Deutsch verstanden.
Bei beschränkter Zeit (V2 Tag): Park Kalemegdan, Fürst-Michael-
Straße, Marktplatz, ethnographisches Museum; mit der Straßenbahn nach
Toptschider.
Belgrad (122m), serb. Beograd, die Haupt- und Residenzstadt
des Königreichs Serbien, mit 92000 Einw. (viel Militär), liegt
malerisch anf einer von der (hier 750m breiten) Donau und der
(400m breiten) Save gebildeten Landzunge um den Kalkstein-
felsen, der die jetzt verfallene Festung trägt. Die Stadt hat gerade
508 Route 91. BELGRAD.
Straßen, mit Häusern europäischer Bauart ; an die Türkenzeit er-
innert noch die von Soliman IL erbaute Barjaktar- Moschee (PI. B 2).
Belgrad, das röm. Singidunum, von jeher starke Festung, war nament-
lich während der Türkenkrieae von größter Wichtigkeit. 1456 von Hunyadi
gegen Mohammed II. erfolgreich verteidigt, wurde es 1521 von Soiiman II.
erobert, l6b8 von Max Emanuel von Bayern, 1717 von Prinz Eugen (un-
bedeutender Rest seines Palastes in der Zar Duschanowa Uliza 14 PI. P.
E. P. : B 2), 178 • von Laudon genommen; d<>ch erhielt die Pforte in den den
Feldzügen folgenden Friedensschlüssen die Stadt stets zurück. Die Festung
wurde erst 1867 von den Türken geräumt. 1882 wurde Serbien Königreich;
der erste König Milan Obrenowitsch (+190!) dankte 1889 ah. Sein Sohn
und Nachfolger Alexander wurde mit der Königin Draga 1903 ermordet
(ihre Gräber, oane Denkmal, in der kleinen Sv. Marko-Kirche, PI. D4, r.
vom Eingang d r Langseite). Seitdem regiert, von der Nationalversamm-
lung auf den Thron berufen, Peter I. Karageorge witsch.
Im NW., an der Kinmündung der Save in die Donau, die jetzt
verfallene Festung (PL A 1, 2; P holographieren verboten). Im
oberen Teil ein tiefer Brunnen mit doppeltem Zugang, das kleine
Armeemuseum (Eintr. Di. Mi. Do. Fr. 9-1 l^'und 31/2~51/2» Sonn-
u. Festt. ß-ll1^ und 3-6 Uhr; Wächter r. nebenan), Gefängnisse
und die Kommandantur; im unteren Teil Kasernen, Magazine und,
hart an der Donau, der Turm Nebojscha, sowie das unter Prinz
Eugen um 1719 aufgeführte Kaiser -Karl -Tor. — Siidl. von der
Festung der Park Kalemegdan (PI. B 2; So. Militärmusik), gegen
Abend der Hauptspaziergang der Belgrader, mit Bronzebüsten
serbischer Dichter und Gelehrten im östl. Teil; prächtige Aussicht
von der Süd-Promenade auf das Savetal und Semlin, 1. in der Ferne
die Avala (S. 509). Eine große Treppe (Weliki stepeni; S. 507)
führt zur Save hinab.
S.o. vom Kalemegdan (s. oben) führt die Usun Mirkowa Uliza
(PI. B 2, 3) — am Ende der r abgehenden Kraljew Petar- Straße
die 1845 erbaute griech.-kath. Kathedrale (PI. B 3), dem Erzengel
Michael geweiht, mit den Gräbern der Fürsten Milosch (f 1860)
und Michael (f 1868) Obrenowitsch r. vom Haupteingang an der
Wand — zum Marktplatz (PL B 3; vorm. sieht man hierdie hüb-
schen Trachten der Landbevölkerung), auch Kraljew Trg (Königs-
platz) genannt. An ihm die Universität (juristische, technische
und philosophische Fakultät), mit der A ationalbihliothek | 150 000
Bände). Daneben (Nr. 3) das Museum (Zutritt tägl. 9-12, 2-5 Uhr,
frei; Kustos: Prof. Dr. Miloje Vasic) : r. vom Eingangstor im Erd-
geschoß zwei Zimmer mit römischen Altertümern (u. a. Bronzekopf
Konstantins im zweiten Zimmer an der Tür 1.), im oberen Stock
unbedeutende Gemälde; 1. vom Tor vorgeschichtliche Funde, im
ersten Stock Waffen und Bildnisse. An der NW. -Seite des Platzes
das Bronzestandbild des serb. Naturforschers J, P. Pantschitch (PI.
P.-D. ; 1814-88), von Jowanowitsch (1897). Südöstl. der T h e a t e r-
platz, mit dem Nationaltheater (PI. C 3). der Hypothekenbank
(Uprawa fondowa) und dem Bronze- Reiterdenkmal des Fürsten
Michael (S. 509), von Pazzi ( 1882). S. vom Thearerplatz beginnt die
König- Milan-Straße (Kralj Milanowa Uliza); an ihr der Neue
BROD. 92. Route. 509
Konak (PL C D 4), die Residenz des Königs, mehrere Ministerien
und das Offizier- Kasino. Yon der Milanstraße zweigt r. die Knesa
Miloscha TJliza ab, an der (r.) die Sküpschtina (PI. CD5), das
schlichte Haus der Nationalversammlung (Neuhau nördl. vom Park
des Konak im Werk ; PI. D 4), und, L, das ethnographische Museum
(PI. C 5; Eintr. Do. 9-12 und 3-5, So. 9-12 Uhr, sonst Eingang
Birtschaninowa, erste Tür in der Hofmauer), mit Trachten, Sticke-
reien, Schmuck, Kostümfiguren, Bauerngerät usw.
5km w. von Belgrad. Töptschider (elektr. Bann und Droschke s. S. 507),
mit ehem. königlichem Landhaus und Park (zwei Sommerrestaurants,
Musik). Vz St. weiter, bei der Station Töptschider (an der Bahn nach
Nisch), der Wildpark Koschutnjak (zugänglich), wo Fürst Michael Obreno-
witsch am 10. Juni 1868 ermordet wurde. — Südl. von Belgrad die Avala
(565m), mit weiter Rnndsicht: entweder mit Wagen in 2-21/2 St. (20 fr.
hin und zurück) oder zu Fuß von den Stationen der Bahn nach Nisch
(14km) Resnik in IV2 St. bzw. (21km) Ripanj in 2 St.
Von Belgrad nach Konstantinopel s. Baedekers Konstantinopel.
92. Von Budapest nach Bosnisch-Brod (Sarajevo).
a. Üher Maria-Theresiopel.
380km. lmal tägl. Schnellzug in 8 St. für 26.70, 23.80, 17.30 ^. Per-
sonenzug in 15 St.
Von Budapest bis Maria-Theresiopel (175km) s. S. 505. Unsere
Bahn wendet sich westl. — 234km (1.) Zomhor (90m; Bahnrest. ;
Gasth. : Jägerhorn, magy. Vadäszkürt), Hauptort der Bäcska (S. 505),
mit 30600 serh. und magyar. Einwohnern und einem Standbild
des Fürsten Franz II. Räkoczi (S. 464), von Jankovits (1912).
Zweighahnen n. nach (54km) Baja (S. 496), s.o. nach (91km) Neu-
satz (S. 506). — Über den Franzenskanal (S. 496). Jenseit (264km)
Ujgombos auf 1911 vollendeter Brücke über die breite Donau nach
(269km) Erdöd (S. 496), mit Festungsraine, erste Station in Sla-
wonien (getrocknete Pflaumen und Sliwowitz Haupterzeugnisse der
Gegend).
276km Dälja (Bahnrest.). Nach Essegg und Fünfkirchen s.
R. 92b. — 292km Borovo. Zweigbahn nach (3km) Vukovär (S. 496).
— 307km Vinkovcze (90m; Bahnrest.; Gasth. Lehrner, 41 Z. zu
2-2.80 K), mit 9200 Einwohnern.
Zweigbahnen s. nach (67km) Brcka (97m $ Gasth. Posavina, Z. von
2 JT20 an), bosnisches Städtchen am r. Saveufer, mit fcÖOO Einw._, Mittel-
punkt des bosnischen Pflaumenhandels ; — ö. nach India, s. S. 506.
340km Strizivojna-Vrpolje ; Zweigbahn nach (48km) Essegg
(S. 511) über (10km; 1.) Djakovo, Sitz des Bischofs von Syrmien,
mit einem 1866-82 von Bösner erbauten Dom. R. erscheint das
Djel-Oebirge. — 373km (1.) Brod (96m; Bahnrest.; Gasth.: Gelbes
Haus, !/4 St. vom Bahnhof, Z. 2-4 K, Omn. 60 h; Rotes Haus), das
alte Marsonia, Handelsstadt und Festung mit 10200 Einw., am 1.
Ufer der Save, Station der Save-Dampfer. Eisenbahn nach Agram
s. B. 92c.
Bsedekers Österreich-Ungarn. 29. Aufl. 32
510 Route 92. FÜNFEIRCHEN.
Die Bahn überschreitet die Save und erreicht (380km) Bosnisch-
oder Bosna-Brod (Bahnrest.; Gasth. KaiseT von Österreich), am
r. Saveufer, mit 3400 Einwohnern. Weiter nach Sarajevo s. R. 72.
b. Über Fünfkirchen.
455km. Personenzug in 17 St. (Schnellzug bis Essegg in 6V2 St. für
35.40, 22.90 E).
Budapest s. S. 436; Abfahrt vom Ostbahnhof. 7km Budapest-
Franzstadt, dann über die Donau nach (20km) Budapest-Kelenföld
(S. 433). — Bei (25km) Promontor, magy. Budafok, zweigt 1. ab
die Bahn nach Stuhlweißenburg (S. 515), die unsere Bahn bald
darauf vor (39km) Erd (131m ; 1. an der Donau der Ort, S. 495) über-
schreitet. — 54km Ercsi (121m; S. 495), mit sog. Römerschanze;
dann verläßt die Bahn die Donau und führt südwestl. durch weite
Ebenen. — 69km Adony-Pusztaszabolcs (S. 515). — 99km Särbo-
gärd (108m; Bahnrest.).
Von Särbogärd nach Bätaszek, 85km, Eisenbahn in 4 St. —
57km Tolna-Mözs (101m). 3km ö. die Stadt Tolna an der Alten Donau
(S. 496). — 65km (r.) Szekszärd (96m), Stadt (14900 Einw.) am ö. Fuß
des Cserhät-Gebirges, mit bedeutendem Weinbau und Weinhandel. Stand-
bild des ung. Dichters Joh. Garay (1812-53), von Szärnovszky (1898). —
85km Bätaszik (s. unten und S. 496).
Bei (117km) Simontornya über den Si6- Kanal; weiter am
Kapos-Kanal entlang nach (140km) Keszöhidegkid- Gy'önk. — 180km
Ujdomböv&r (Bahnrest.). Zweigbahn ö. über (68km) Bätaszek (s.
oben) nach (108km) Baja (S. 496). Nach Raab s. S. 432 , nach
Agram und Fiume s. R. 96. — 227km Szentlörincz (122m). Zweig-
bahn über (51km) Slatina, mit Eisenthermen, nach (93km) Nasic
(S. 511). L. das Mecsek- Gebirge, an dessen Abhängen trefflicher
Wein wächst.
246km (1.) Fünfkirchen, magy. Pecs. — Bahnrestauranl. — Gasth. :
Nädor, Szechenyi ter; Wilder Mann, magy. Vadember, Räköczi üt;
Goldenes Schiff, magy. Arany hajö, Kiräly utcza. — Ca/6 Royal,
Szechenyi ter; ein anderes Kaffeehaus in den Domanlagen. — Fiaker:
yom Bahnhof in die Stadt 1 E 60; V* st- 1 £ 20, 1 St. 2 K20.
Fünßirchen (160m), 1543-1686 in türkischem Besitz, Stadt
mit 50000 magyar. Einw., in hübscher Lage, ist Hauptort des
Baranyaer Komitats und Bischofssitz. Vom Bahnhof geradeaus
durch die Indöhäz utcza in 9 Min. bis zur Räkoezi üt; an der Kreu-
zung beider Straßen ein Bronzestandbild W. Zsolnays (f 1900; s.
S. 511), von Strobl (1907). Weiter durch die Raköczi üt, entweder
1. in 5 Min. zur Krankenhauskapelle, mit 27m hohem Minarett aus
türkischer Zeit, oder r., dann nach 5 Min. 1. durch die Irgalmasok
utcza, vorbei an dem (r.) Majlath ter (Platz) mit einem Bronze-
standbild Kossuttis, von Horvay (1907), zum (5 Min.) Sze'chenyi
te'r, an dem geradeaus die Pfarrkirche (xvi. Jahrh.), mit hoher
Kuppel. Hinter der Pfarrkirche 1. durch die Kardos Kaiman utcza
in 5 Min. zum Born, einer roman. Pfeilerbasilika mit vier Türmen,
. ESSEGG. 92. Route. 511
im xi. Jahrli. begonnen, 1881-91 durch den Wiener Dombaumeister
Fr. Schmidt neu erbaut; vor dem erhöhten Chor, r. an der Treppe
zur fünfschifflgen Krypta, bemalte Reliefs. Auf dem Domplatz ein
Bronzestandbild des Bischofs Szepessy, von Kis (1893) ; an der r.
Seite des Platzes, unter einem Gebäude, ein Sacellum, ein kleiner
unterirdischer Ziegelbau mit Tonnengewölbe, wahrscheinlich Grab-
kapelle aus dem iv. Jahrh., mit beachtenswerten Wandmalereien
(ein Kirchendiener öffnet). — An der O.-Seite der Stadt die große
Majolikafabrik von Zsolnay.
20 Min. ii. ö. vom Sze'chenyi ter (Fiaker 2 K) die Burgruine Tettye, mit
Aussicht. 1 St. weiter der Mi sinai- Aussichtsturm (Erfrisch.), von wo noch
35 Min. westl. bis zum Aussichtsturm auf dem Tubesz (612m). — Nordost],
von Fünfkirchen bedeutende Steinkohlengruben. — 23km südl. (Fiaker 12 K)
Bad Harläny, mit Schwefelthermen.
Von Fünfkirchen über Szigetvär nach Nagykanizsa s. S. 514/13.
Die Bahn wendet sich nach Süden. 282km Villdny (101m; Bahn-
rest.), mit Weinbau.
Zweigbahn nach (25km) Mcha.cs (Zeniralhotel, magy. Központi ; Fiaker
vom Bahnhof in die Stadt 1 K 40), Stadt mit 17000 Einw., bekannt durch
die Schlacht vom 29. Aug. 1526, die Ungarn für 150 Jahre unter türkische
Herrschaft brachte. Das Schlachtfeld liegt 5-6km s.w. (Fiaker hin und
zurück 5 J); König Ludwig II. kam auf der Flucht um (eine steinerne
Pyramide mit liegendem Löwen erinnert an den Kampf). Fast an der-
selben Stelle lieferte Karl v. Lothringen am 12. Aug. 1687 die Entschei-
dungsschlacht, die der Türkenherrschaft in Ungarn ein Ziel setzte. — Auf
der Donau nach Budapest oder Belgrad s. R. 89; die Dampf bootlande-
stelle der Donau- Dampfschiffahrts-G. liegt beim Bahnhof, die der Ung.
Fluß- u. Seeschiffahrts-G. 172km vom Bahnhof.
Die Bahn überschreitet kurz vor Essegg die Drau.
327km (1.) Essegg. — Bahnrestaurant. — Gasth. : Gr.-H. W ein-
gruber, Zupaujiska ulica, Z. von 2 iT 40 an, Onm. 60ä; Zentralhotel,
Marktplatz; Schneller, gegenüber dem Bahnhof, Hotel garni, 16 Z. zu
2-2.40 K. — StbaBenbahn vom Bahnhof und Dampfbootlandeplatz in die
Stadt.
Essegg, magy. Eszek, kroat. Osijek (94m), Hauptstadt von Sla-
wonien, das röm. Mursa maior, am r. Ufer der Drau, Handelsstadt
mit. 31 400 Einw. (11300 Deutsche), zerfällt in vier Teile: n.w.
die Oberstadt, Sitz des Handels, mit dem Bahnhof, s.o. die ehem.
Festung und die Unterstadt, s.w. jenseit der Bahn die Neustadt,
alle vier durch Alleen miteinander verbunden. Yom Bahnhof
geradeaus durch die Kolodvorska ulica, nach 8 Min. 1. durch die
Deszathyna ul., dann r. durch die Zupanjiska ul., vorbei an dem
(1.) Komitatshaus, zum (9 Min.) Marktplatz. Weiter r. (s.o.) durch
die Kapucinska ul., vorbei an dem (r.) Grerichtsgebäude und (1.)
Kriegerdenkmal, zum (20 Min.) Hauptplatz der Festung.
Zweigbahnen westl. über (48km) Nasic (S. 510) nach (108km) tljkapela-
Batrina (S. 512); — südl. nach (48km) Strizivojna-Vrpolje (S. 509).
351km Bälja. Von hier nach (455km) Bosnisch- Brods. S. 509/10.
39*
512 Route 93. ÖDENBÜRG.
c. Über Agram.
598km. Schnellzug in lV/2 St.
Von Budapest bis Agram (387km) s. R. 96. — 437km (r.) Sissek,
magy. Sziszek, kroat. Sisak (99m; Bahnrest.; Gasth. Groß-Kapitel ,
Hauptplatz 13), Stadt mit 7900 Einw., an der Mündung der Kulpa
in die Save, mit lebhaftem Handel in Getreide und Holz. An die
röm. Kolonie Siscia erinnern mehrere Überreste. — Die Bahn über-
schreitet die Kulpa (1. die ehem. Feste Alt-Sissek) und führt durch
das breite Tal der Save. 464km Sunja (Bahnrest.); Zweigbahn
südl. nach (26km) Doberlin (S. 419). — Vor (497km) Jassenovac
über die Save. — 505km Novska. f Zweigbahn nach (17km) Bano-
vajaruga (S. 517). — 539km Ujgradiska (Bahnrest.). — 562km
Ujkapela-Batrina (Bahnrest.). Zweigbahn nach Essegg s.S. 511. —
591km Brod (S. 509) ; 598km Bosnisch-Brod, s. S. 510.
93. Von Wien über Nagykanizsa nach Fünfkirchen
(Bosnisch-Brod) .
395km. Österk. Südbahn bis Bares, weiter Ungak. Staatsbahn. Fahr-
zeit 121/2 St.
Von Wien bis Wiener - Neustadt (49km) s. R. 3 b. Die Bahn
zweigt ö. von der Semmeringbahn ab und überschreitet vor (56km)
Neudörfl, magy. Lajtaszentmiklös (290m), der ersten ung. Station,
die Leitha. Weiter durch fruchtbares Hügelland, 1. die Ausläufer
des Leithagebirges. — 63km Wiesen, magy. Retfalu-Siklösd; r. oben
die Rosalienkapelle, tiefer unten Schloß Forchtenstein (s. unten).
— Vor (67km) Mattersdorf, magy. Nagymarton (244m), ein tiefer
Erdeinschnitt und Viadukt. Wagen nach Forchtenstein 4, zur
Rosalienkapelle 10 K.
Von Maltersdorf südwestl. mit Omnibus O/2 St., 70 h) nacb (4km)
Forchtenau (357m) und weiter zu Fuß hinan nach dem (20 Min.) fürst! .
Esterhäzy'schen Schloß Forchtenstein, magy. Fraknö (503m), auf steilem
Kalkfels weithin sichtbar. Sehenswert die alte Rüstkammer und (nur mit
Erlaubnis des Esterhäzy,schen Domänendireklors in Eisenstadt) die Schatz-
kammer; 142m tiefer Brunnen. Gegenüber dem Eingang zum Schloß ein
Gastbaus. — Vom Schloß grün bez. Weg s.w. in 3/t St. zu der *Rosalien-
kapelle (746m), einer 1695 erbauten Wallfahrtskirche mit weiter Aussicht.
Ein schöner, blau und weiß bezeichneter Weg führt von hier durch den
Kaiserwald hinab in den Ofenbach- Graben und nach (2 St.) Klein- Wolkers-
äorf (S. 120).
78km Agendorf, magy. Agfalva.
82km (1.) Ödenburg, magy. Sopron. — Bahnrestaurant. — Gasth.:
Pannonia, Z. 2.40-8 K, König von Ungarn, Weiße Rose, alle drei
Grabenrunde. — Fiaker: vom Bahnhof in die Stadt 2K; l/2 St. 1 ÜT 40,
1 St. 2 K, jede V4 St. mehr 60 h. — Elektb. StraBenbahn: vom Südbahn-
hof durch die Neustiftgasse über die Grabenrunde, den Szechenyi-Platz
zum Raaber Bahnhof, l/i St., 20 h. — Post und Telegraph, Sze'chenyi-Platz.
Ödenburg (212in), das röm. Scarbantia, hat 34 000 Einw. (darunter
17300 Deutsche). Vom Südbahnhof wendet man sich r., dann 1.
durch die Kossuthstraße, biegt r. in die II. Rakoczi-FeTenc-Gasse
STE1NAM ANGER. 93. Route. 513
ein, die zum (^St.) Sz^chenyi-Platz führt. (Vom Raaber Bahn-
hof 1., dann r. durch die Erzsebet üt, den Deäk ter kreuzend, zum
Szechenyi-Platz ; 10 Min.). An der W. -Seite des Deäk ter der Kul-
turpalast, mit dem städt. Museum. An der S. -Seite des Szechenyi-
Platzes die zweitürmige Dominikanerkirche , 1773 erbaut; westl.
auf dem Platz das Bronzestandbild des Grafen Stephan Szechenyi,
von L. Mätrai (1896). N.w. angrenzend der Theaterplatz, mit dem
Theater; davor eine Bronzebüste Franz Lisztfs (s. unten), von Tilg-
ner (1893). Vom Szechenyi-Platz n.ö. über die belebte „Graben-
runde" (Värkerület) und unweit der Mariensäule (1745) 1. unter
dem Stadtturm hindurch zum Rathausplatz, auf dem eine Drei-
faltigkeitssäule von 1701. Der untere, runde Teil des 61m hohen
Stadtturmes stammt aus der Äxpädenzeit, darüber eine Galerie im
Renaissancestil (1681 ; Aussicht über die Stadt). Am Rathausplatz
das 1895 vollendete Rathaus und die frühgot. Benediktinerkirche,
um 1290 erbaut, Ende des xv. Jahrb. umgestaltet. Im NO. der
Stadt, auf einer Anhöhe, die got. St. Michaeiskirche und die Jakobs-
kapelle (roman. Karner) , beide aus dem Ende des xrn. Jahrh.,
doch In der Folge umgebaut.
7km ö. liegt der salzige Neusiedler See (magy. Ferio-tö; 116m), 36km
lang, 7-15km breit, in der Mitte 4m tief, nach den Ufern zu aber so seicht,
daß nur die kleinsten Boote ihn befahren können. Südöstl. endet er in
einen teilweise bewaldeten, wildreichen Sumpf (Hansäg oder schwimmender
Rasen), der neuerdings z. T. ausgetrocknet und urbar gemacht worden ist.
Von Ödenburg überGüns nach Steinamanger, 75km, Eisen-
bahn in 4 St. — 19km Doborjän. J/2 St. s. Raiding, magy. Doborjän; im
Geburtshause Franz Liszt's (1811-86) Erinnerungen an ihn. — 58km (r.)
Güns, magy. Koszeg (Gasth. : Goldener Strauß, magy. Arany struc), Städt-
chen mit 8400 Einw. (3000 Deutsche), am Koszeg. Lohnende Ausflüge
westl. nach (2V4 St. ; rote WM.) Lockenhaus, magy. Lika (333m), mit fürstl.
Esterhäzy'schem Schloß; , südwestl. (rote WM.) durch das Königstal nach
(l]/4 St.) .4HenÄaw* (magy. Ohäz; 609m), mit schöner Aussicht. — 75km
Steinamanger (s. unten).
Von Ödenburg nach Ebenfurth oder nach Raab s. S. 432 5 — nach Parn-
dorf s. S. 431.
90km Wolfs, magy. Köphäza-Balf, Bad mit Schwefel- u. Eisen-
quellen. — 95km Grqß-Zinkendorf magy. Nagyczenk, mit Schloß
des Grafen Szechenyi.
145km (r.) Steinamanger, magy. Szombathely (213m; Bahn-
rest.; Gasth. : Sabaria, Koväcs; Fiaker zum Bahnhof 2, nachts 3 K;
elektr. Straßenbahn vom Bahnhof durch die Stadt), das röm. Sava-
ria, Stadt und Bischofssitz mit 31 000 magyar. Einw. und einem
Komitatsmuseum (Vasvärmegyei Muzeum).
Nach Güns und ödenburg s. oben; — nach Raab und Graz s. R. 94; —
nach Preßburg s. S. 429.
Bei (165km) Rabamolndri über die Raab. — 194km Zalaszent-
ioän. — 247km Nagykanizsa (Bahnrest.). Nach Budapest s. S. 516.
— 261km Murakeresztür (S. 516), an der Mur, die 1 St. weiter ab-
wärts in die Drau mündet, an deren 1. Ufer die Bahn weiterführt.
— 275km Zdkdny (Bahnrest.). — 284km Gyekenyes (S. 517).
514 Route 94. CZELLDÖMÖLK.
Weiter durch die Niederungen der Drau. 318 km Baböcsa, mit
Ruinen einer ehem. Festung. — 331km Bares (110m; Bahnrest.).
Von Bares nach Banovaj aruga, 126km, Eisenbahn in 6 St.
Die Bahn wendet sich südl. und überschreitet die Drau. — 17km Verocze-
Virovitica. Zweigbahn nach (91km) Kreaz (S. 517). — 71km Daruvär (Hot.
Slavonija), hübsch gelegenes Bad mit Eisen- und Schlammquellen. —
101km Lipik (154m; Kurhotel), mit kohlensäurehaltiger Jodtherme (64° C).
— 126 km Banovaj aruga (S. 517).
Die Bahn verläßt die Drau. — 361km (1.) Szigetvar (113m),
dorfähnliches Städtchen mitten in der Ebene, mit 6100 Einwoh-
nern. Am Hauptplatz (vom Bahnhof 1., 9 Min.) erinnert seit 1878
ein Bronzelöwe an die Verteidigung Nikolaus Zrinyi's gegen die
Türken im J. 1566. 5 Min. weiter, durch die Vär uteza, die ehem.
Festung, jetzt verwahrlost; auf der Mauer steht 1. an der Stelle,
wo Zrinyi und seine Getreuen den Heldentod fanden, eine Art
Tempel. Zweigbahn nach (54km) Kaposvär (S. 517). — 376km
Szentlorincz (122m), 395km Fünfkirchen, s. S. 510.
94. Von Budapest über Raab nach Fehring (Graz).
334km. Ung. Staatsbahn bis Fehring, von da an Östeek. Staatsbahn.
Schnellzug bis Graz in 8 St., Personenzug in 10J/2 St.
Von Budapest bis Raab (143km) s. S. 433/31. — 149km Gyor-
szabadhegy (S. 432). — 190km (1.) Papa (152m; Gasth. Hungaria),
Stadt von 14800 magyar. Einw., mit gräfl. Esterhäzy'schem Schloß.
— 215km (1.) Czelldömölk (136m ; Bahnrest.'), Wallfahrtsort mit
4600 Einwohnern. Nach Stuhlweißenburg s. S. 515 ; nach Parn-
dorf s. S. 431.
Von Czelldömölk nach Csakathurn, 148km, Eisenbahn in
8 St. 10km Boba (S. 515). — 28km Ukk. Zweigbahn nach (63km) Balaton-
szentgyörgy (S. 516). — 39km Türje (S. 516). — Vor (61km) Zalaszenüvän-
Kisfaludpuszta Kreuzung der Bahn Steinamanger-Kanizsa (S. 513). — Vor
(131km) Muraszerdahely über die Mur. — 148km Csakathurn, s. S. 516.
Über die Raab. 236km Sdrvdr, mit altem Kastell. — 246km
Porpäcz (S. 429). — 261km Steinamanger, s. S. 513.
269km Kisunyom. 3/4 St. w. in Jak eine 1256 geweihte Bene-
diktinerkirche, mit einfachem Inneren und prächtigem Portal, so-
wie Skulpturen an der Außenseite des Chors. — 287km Körmend,
an der Raab, Hauptort der fürstl. Batthyäny'schen Herrschaft gl. N.
Zweigbahn nach (24km) Oüssing, magy. Nemetujvär, mit einem
Schloß (der Unterbau angeblich römisch) des Fürsten Batthyäny.
Weiter im Raabtal. 296km Nagycsdkäny, mit Batthyäny'schem
Schloß. — 314km St. Gotthard, mit großer Zisterzienserabtei, be-
kannt durch Montecuccoli's Sieg über die Türken im J. 1664. —
324km Jennersdorf, magy. Gyanafalva, letzte ungar. Station ; 1. auf
der Höhe das gräfl. Batthyäny'sche Schloß Neumarkt. — 330km
Hohenbrugg, in der Steiermark, mit Schloß des Baron Mersay. —
334km Fehring (Bahnrestaur.), s. S. 249. Weiter nach Graz s. R.35.
515
95. Von Budapest nach Pragerhof (Triest).
330km. Osterr. Südbahn. Schnellzug in 61/4 St. (bis Triest 13 St.),
Personenzug in 13 St. Fahrpreis bis Triest oder Fiume Schnellzug 68. 00,
47.70, 32.70 K (nach Fiume billiger über Agram, R. 96). Im Sommer
Rückfahrkarten zu ermäßigtem Preise nach allen Orten am Plattensee
(nur für Personenzüge).
Budapest s. S. 436. Die Bahn fühlt vom Südbahnhof durch
einen Tunnel nach (8km) Kelenföld (S. 433); weiter Promontor
(S. 495, 510), Nagyteteny, beide an der Donau. — 48km Velencze;
r. der 11km 1. Velenczer See (101m).
67km (r.) Stuhlweißenburg, magy. Szekesfeherv&r (Bahnrest. ;
Gasth. : König von Ungarn, magy. Magyar kiräly, zweiten Ranges ;
Schwarzer Adler, magy. Fekete sas; Einsp. zur Stadt 1, nachts 2 K,
Zweisp. 2 u. 3 K~), das röm. Alba regalis, die alte Krönungsstadt
der ungar. Könige (bis auf Ferdinand I.), jetzt Bischofssitz und
Hauptort des gleichn. Komitats, mit 36600 magyar. Einwohnern.
Von Stuhlweißenburg nach Czelldömölk, 124km, Eisenbahn
in 4 St. — 9km Fejir-Zichyfalva, mit Schloß des Grafen Zichy. — 23km
Vdrpalola, mit alter Burg-, 1 St. n.w. Puszta-Palota, Ruine eines Jagd-
schlosses des Königs Matthias Corvinus. — 37km Hajmdskir (S. 432), mit
Artillerieschießplatz. — 46km Jutas (S. 432). Zweigbahn nach (5km; r.)
Veszprem (260m; Gasth.: Korona), Bischofssitz mit 14800 magyar. Einw.,
auf fünf Hügeln an der S4d gelegen, früher starke Festung und lange im
Besitz der Türken, an die noch ein Minarett erinnert. Neben der bischöfl.
Residenz die Giselakapelle, angeblich im xi. Jahrh. von der Königin Gisela
erbaut, 1772 erneut. Der Dom, im Übergangsstil des xiv. Jahrh., hat eine
spätgotische Krypta mit schlanken achteckigen Pfeilern. Zweigbahn nach
(20km) Alsöörs (a. unten). — 60km Herend (341m), mit Porzellanfabrik.
Die Bahn durchzieht in großen Kehren den Bakonyer Wald, erreicht bei
(65km) Szentgäl ihren höchsten Punkt (373m) und senkt sich dann über
(75km) rdroslöd-Kislöd (295m), mit Steingutfabrik, und (81km) Ajka (239m),
mit Braunkohlengruben, ins Tomdtal nach (93km) Devecser, mit altem
Esterhäzy,schem Schloß. — Bei (99km) Somlövdsdrhely r. die bewaldete
Basaltkuppe des Schomlauer Bergs (Somlyö, 425m), mit der Ruine Somlövär
und Weinbau. - 114km Boba (S. 514). — 124km Czelldömölk (S. 514).
Von Stuhlweißenburg Zweigbahn über (9km) Börgönd (s. unten) und
(30km) Adony-Pusztaszabolcs (S. 510) nach (104km) Paks (S. 495); — nach
Komorn s. S. 432; — nach Bicske s. S. 433.
77km Szabadbattyän, Knotenpunkt für die Linie Budapest (Ost-
bahnhof)-Adony (S. 510)-Börgönd (s. oben)-Szabadbattyän-Tapolcza
(208km, direkter Schnellzug im Sommer in 5^2 St.).
Von Szabadbattyän nach Tapolcza, 107km, Staatsbahn in 3l/z-
474 St. — Die Bahn erreicht bei (28km) Balatonkenese den Plattensee (S. 516),
an dessen W.-Ufer sie jenseit (35km) Fuzfö entlang führt. — 40km Bala-
tonalmddi, als Bad und Sommerfrische besucht. — 46km Alsöörs. Zweig-
bahn nach (20km) Veszpre'm (s. oben). — ,55km Balatonfüred (150m; Gasth. :
Ipolyhof, Elisabethhof, Grand-Hötel, mit Cafe'-Restaur., Klotildenhof, zusam-
men 200 Z. von 2 K 50 an, P. o. Z. von 4 K an; Bad 80 7i-2^:40; Kur- u.
Musiktaxe 4-24 K; Wagen nach Tihany 6 K hin und zurück), besuchtes
Bad mit kohlensauren Quellen, die bei Frauenkrankheiten wirksam'sind
Dampfboot nach Siöfok s. S. 516. — 60km Aszöfo- Tihany. IV4 St. südl. au.
einer weit in den See vorspringenden Halbinsel die 1055 von König Andreas I
gestiftete Benediktinerabtei Tihany; in der aus dem xvm. Jahrh. stam
menden zweitürmigen Kirche eine dreischiffige Krypta aus dem xr. Jahrh.
und das Grabmal des Gründers. — Die Bahn verläßt jenseit (91km) Badacso-
nytomaj den See und wendet sich nördl. nach (107km) Tapolcza (S. 516).
516 Route 95. SIOFOR.
95km Lepseny (S. 432). Weiter i. der Plattensee, magy. Balaton
(106m ü. M.), der größte See Ungarns und Mitteleuropas, 75km
1., 2-1 3km br., das südl. Ufer flach, das nördl. mit Hügeln und vul-
kanischen Kegeln (im See kommt der Fogasch vor, eine Art Schill).
Bedeutender Weinhau.
115km Siöfok. — Logieehäüser : Siö, Hulläm, beide am See,
Zentral, magy. Központi, im Park, zusammen 137 Z. von 61 an, F. 1,
P. von löiTan, Omn. 50 Ä; Fogas, mit Gartenrestaurant, 38 Z. zu 5.50-8,
M. 4, P. 9-11 K, gelobt. — Bad 60 h ; Kur- u. Musiktaxe (2 Tage frei) 6A'
wöch. oder 18 .ff die Saison. — Dampfboot 4mal tägl. in 1 St. nacb Balaton-
füred (S. 515) für 3 ff (Rückfahrkarten zu ermäßigtem Preise).
Siöfok (109m), am Ausfluß des Flüßchens Siö aus dem Platten-
see, mit 2700 Einw., wird im Sommer wie die benachbarten Ort-
schaften wegen der milden Seebäder (22,5 °C) besucht. Vom
Bahnhof wendet man sich r., vorbei an dem oben gen. Hot. Fogas,
dann r. über die Bahn ; gleich jenseits entweder 1. zur Landestelle
des Dampf boots nachBalatonfüred oder geradeaus zum (10 Min.) See.
Von Siöfok Zweigbahn nacb (101km) Kaposvär (S. 517).
Weiter dicht am s. Seeufer entlang. — 128km Szäntöd. Gegen-
über die Benediktinerabtei Tihany (S. 515). — 130km Balaton-
földvär (Kurhaus), von der ungarischen Aristokratie bevorzugter
Badeort. — 149km Balatoriboglär ; am n. Ufer die malerische Ruine
Szigliget. — 157km Fonyöd. Zweigbahn nach (55km) Kaposvär
(S. 517). — 180km Balatonszentgyörgy , am S.-Ende des Sees.
Zweigbahnen nördl. nach (35km) Tapolcza (S. 515) und (63km) Ukk
(S. 514) über (10km) Keszthely (Gastb. : Hulläm, Balaton, beide am See;
Hungaria, l/4 St. vom See, gelobt), Städteben am Nordufer des Sees (Bäder),
mit fürstl. Festetics'schein Schloß und einer landwirtschaftlichen Hoch-
scbule; 1 St. von Keszthely das Moorbad Hiviz (Grand -Hotel, magy. Nagy
SzällöX; — ferner nördl. nach (48km) Tür je (S. 514) und südl. nach (60km)
Somogyszobb (S. 517).
221km (r.) Nagykanizsa (160m; BahnresL; Gasth. : Gold.
Hirsch, magy. Arany szarvas), Stadt mit 26 500 Einw., Knoten-
punkt der Bahn nach Steinamanger (S. 513).
234km Murakeresztür (S. 513). Die Bahn überschreitet die Mur;
weiter in w. Richtung durch die Murinsel , magy. Muraköz, die
fruchtbare Ebene zwischen Mur und Drau. — 269km (r.) Csaka-
thurn, magy. Csaktornya (Bahnrest.), mit altem ehem. Zrinyi-
schem Schloß, jetzt dem Grafen Festetics gehörig. Nach Czelldö-
mölk s. S. 514.
Von Csakathurn nach Agram, 116km, Zagorianer Bahn in 6 St.
— 11km (r.) Warasdin, kroat. Varazdin (173m ; Gasth. : Gold. Lamm, 24 Z.
zu 2.40-6 A", Omn. 40/*; Grand-Hötel; Fiaker vom Bahnhof in die Stadt
1 ff 20), Komitatsbauptstadt in Kroatien am r. Ufer der Drau, mit 13400
Einw. und altem gräfl. Erdödy'schem Schloß. — Von (17km) Warasdin-
Teplitz Post 2mal tägl. in l>/2 St. nach dem (10km) gleichnam. Schwefelbad
(199m; Gasth.: Josephibad, 54 Z. zu 3-10 ff, Konstantinsbad; Bad 1-5 ff ;
Kurtaxe 7-14 K), als Aquae Jasae schon den Römern bekannt. — Von
(76km) Zabok (Bahnrest.) Zweigbahn (17km) n.w. nach dem Städtchen
Krapina und 2mal tägl. Omnilus in l3/4 St. für 2 K nach dem Kurort Krapina-
Teplitz (166m; Kurhaus, 125 Z. zu 2-6 K; Kur- u. Musiktaxe 10 .ff; Auto-
mobil-Omnibus nach Rohitsch, S. 242, Off), mit 37-43'' warmen Quellen,
KAPOSVÄR. 96. Route. 517
gegen rheumat. Leiden, Gicht usw. wirksam. — 100km Zapresic (S. 243). —
116km Agram (s. unten).
Die Bahn überschreitet die Grenze zwischen Ungarn und Steier-
mark. 281km Polstrau; 290km Friedau (194m), Städtchen an der
Drau. — 312km (r.) Pettau (224m; Gasth.: Osterberger, 24 Z. zu
1.60-2 K), altes Städtchen mit Schloß des Grafen Herherstein (Aus-
sicht) und der Pfarrkirche St. Georg aus dem xiv. Jahrh. (im Innern
gute Holz- und Stein-Skulpturen). Auf dem Hauptplatz das „Or-
pheusmonument", wahrscheinlich das Grabdenkmal eines römischen
Dekurionen. Stadt. Ferk- Museum mit römischen Altertümern
(Eintr. 40 A). — Dann über die Drau und durch das weite Pettauer
Feld nach (330km) Pragerhof (Bahnrest.). Weiter nach Triest s.
S. 242-248.
96. Von Budapest über Dombövar und Agram
nach Fiume.
615km. Ungar. Staatsbahn, Schnellzug in 12-13 St. für 41.10, 26.60 E,
Personenzug in I8V2 St. — Von Agram an schöne Gebirgslandschaft.
Von Budapest bis Vjdombövär (180km) s. R. 92h. — 211km (r.)
Kaposv&r (141m ; Bahnrest.; Gasth.: Korona, Erzsebet), Stadt mit
20000 Einw. und Dedeutendem Getreidehandel. Zweigbahnen
nach Siofok (S. 516), nach (56km) Fonyod (S. 516) und nach
(54km) Szigetvär (S. 514). — Von (252km) Somogyszobb Zweig-
bahn n. nach (60km) Balatonszentgyörgy (S. 516). — 283km Gye-
kenyes, an der Brau, s. S. 513.
Die Bahn überschreitet die Drau, die Grenze zwischen Ungarn
und Kroatien-Slawonien, und tritt in waldreiches Hügelland. 298km
(1.) Kopreinitz (magy, Kaproncza; 149m), mit alter Burg. — 328km
(r.) Kreuz (magy. Koros; Bahnrest.), Städtchen mit 3600 Einwoh-
nern. Zweighahn ö. nach (91km) Veröeze-Virovitica (S. 514). —
364km Bugoselo (104m). Zweigbahn s.o. nach (68km) Banovaja-
rwc7a(S.512,514).
387km (r.) Agram. — Zwei durch einen Schienenstrang verbundene
Bahnhöfe (Restaur.): Staatsbahnhof (PI. D 3), für Budapest, Fiume, Ban-
jaluka (R. 75), Sarajevo (R. 72) und Belgrad; Südbahnhof (PL A2), für
Steinbrück (Wien, Triest).
Gasth.: Kaiser von Österreich (PI. a: C D 2), llica 4, Palace-
Hotel Croatia (PI. h: D 3), Akademijski trg, H. Royal (PL b: C 2),
llica 44, 62 Z. zu 2-4 Z, Omn. 60 h, alle drei gut; Grand-Hotel (PI. e:
C2), llica 6, 50 Z. zu 3-6 K, Omn. 60 h; Imperial (PI. f : C 2), Franko-
panska ulica8; D r ei Raben (Tri gavrana; PI. c: D 2), Jurisiceva ulica 6;
Jiigerhorn (Lovacki reg; PI. d: C 2), llica 14; Weißes Lamm (Bielo
janje; PI. g: D 2), Nikolic'eva ulica 5, 50 Z. zu 2-3.20 .ST, Omn. 60 h. —
Restaüb. : Budweiser Bierhalle, Preradovic'ev trg 2 (PL C2); Jägerhovn, s.
oben. — Cafes: C. Corso, Ecke llica 25 und Gunduliceva ulica (PL C 2);
Bauer, Ecke llica und Frankopanska ulica (PL C 2) ; Grand Cafi (Velika Ka-
vana), Jelacicplatz, S.-Seite (PL D 2) ; Zagreb, Zrinjski trg, W. -Seite (PL D 2).
Fiaker von den Bahnhöfen in die Stadt mit Gepäck 2 K; in der Stadt
Fahrt bis zu 1/4 St. 80 h, 1/2 St. 1 K 20, 1 St. 2 K, jede V« St. mehr 60 h.
518 Route 96. AGRAM. Von Budapest nach Fiume.
Elektk. SteaBenbahn: vom Staatsbahnhof (PI. D 3) zum Südbahnhof
(PL A 2), 3km, Signal rot; — von der Artilleriekaaerne zum Maximirpark
(PI. jenseit E 2), Sig. blau (vom Jelacicplatz zum Park in 13 Min. für 15 h) ;
— vom Jelacicplatz zum Zentralfriedhof (PI. jenseit D 1), Sig. braun; —
Einglinie vom Südbahnhof, Sig. grün; — von der Ecke der Ilica und Franko-
panska (PI. C 2) bis zur Savebrücke (PI. jenseit B 3), 3km, Sig. weiß.
Post u. Telegraph (PI. D 2), Jurisiceva ulica. — BäDEK: Dianabad,
Ilica 8 ; Save-Flußbäder, 1. von der Eisenbahnbrücke über die Save (Fiaker
1 K 20; Straßenbahn 8. oben), 8-li Uhr vorm. nur für Damen.
Fremdenverkehrsbureau, Franje Josipa trg 15 (PL D 3).
Bei beschränkter Zeit (3-4 St.): Jelacicplatz, Kapitelstadt, Obere
Stadt (Stroßmayer-Promenade), Kunstgewerbemuseum und Zrinyiplatz.
Agram (120-163m), kroat. Zagreb, magy. Zägräb, Hauptstadt von
Kroatien und Sitz des Korpskommandos des 13. Armeekorps, mit
79000 Einw. (darunter 4450 Deutsche und 4000 Magyaren), liegt
y2 St. nördl. von der Save, am Abhang und Fuß des Sljeme (S. 519).
Die Stadt, nach dem Erdbeben vom 9. Nov. 1880 z. T. neu aufgebaut,
besteht aus der Oberen Stadt (163m) nordwe3tl., der Kapitelstadt
nordöstl., mit dem Dom, und der Unteren Stadt südlich. Zwischen
der Oberen und der Unteren Stadt läuft die belehte Iuca (PL B C 2),
die Hauptverkehrsader Agrams; sie mündet östl. auf den Jelaciöplatz
(s. unten). Von der Ilica führen eine Drahtseilbahn (Rampe, PI. 02;
10 h hin und zurück) und, daneben, 160 bequeme Stufen in die
Obere Stadt.
In der Oheren Stadt der Palast des Banus von Kroatien (PI. 9:
C 1), das Naturhistor. Museum (PI. Ol; Do. So. 10-1 Uhr), die
gotische St. Markuskirche (PI. 1:0 1), aus der Mitte des xm. Jahrh.,
init figurenreichem Südportal und buntem Ziegeldach (1. das Wappen
Kroatiens, r. das der Stadt), das Landtags- und Regierungsgebäude
(PI. 8) und die Stroßmayer-Promenade (PL O 2), mit weiter Aus-
sieht. — In der Ka-pitelstadt (Aufgang durch die Bakaceva
ulica) die an drei Seiten von Mauern und Türmen umschlossene
erzbischöfliche Residenz (PI. 16: D 2) und der Dom (PI. D 2), ein
schöner spätgotischer Bau des xv. Jahrh., mit zwei Türmen, 1890-
1902 hergestellt. Davor auf dem Kapitelplatz eine Mariensäule
(PL M.-S.) von Fernkorn und Pönninger (1880).
Untere Stadt. Auf dem Jelacicplatz (PL D 2; vorm. Markt)
das Bronzereiterbild des aus den Kämpfen von 1848/49 bekann-
ten Banus Jelacic (f 1859), von Fernkorn (1866). Yon hier südl.
durch die Marija Yalerija ulica, an der Synagoge (PL D 2) vorbei,
zu dem großen, mit Anlagen geschmückten Zrinyiplatz (PL D 2;
nachm. häufig Militärmusik). An der O.-Seite der Justizpalast
(PL 10), im Renaissancestil. An der S. -Seite die südslawische Aka-
demie der Wissenschaften (PL 12: D 3), nach Plänen des Wiener
Dombaumeisters Schmidt 1880 erbaut, mit ansehnlichen Samm-
lungen: im Erdgeschoß das archäolog. Museum und kunstgewerb-
liche Gegenstände (Do. So. 10-1 Uhr, für Fremde tägl. nach
Anmeldung), im ersten Stock die Bibliothek, im zweiten Stock die
Stroßmayer-Bildergalerie (Do. So. 10-12 Uhr, für Fremde tägl. 12-
^v m Ulis äfi^ii
Von Budapest nach Fiume. AGRAM. 96. Route. 519
1 Uhr), mit älteren italienischen und niederländischen Bildern u. a.
Nördl. von der Akademie die von Rendid ausgeführten Marmor-
büsten der in Kroatien geborenen Maler Clovio (f 1578) und Meduliö
(Andrea Schiavone; f 1582) und der Generale Frankopan (Frangi-
pani; f 1527) und N. Jurisiö. Weiter südl. das chemische Labora-
torium der Universität (PI. 17) ; dahinter das Bronzestandbild des
Dichters Preradoviö (f 1872), von Rendiö (1895), und der Kunst-
pavillon (PI. 14). — W. führt von der Akademie die Kukoviceva
ulica an der von Bolle 1884 erbauten Protestant. Kirche (PI. 7 : C2,3)
vorüber zum Universitäts-Platz (Sveucilistni trg; PI. C 2), auf dem
das Theater (PI. 13), der „Brunnen des Lebens", Bronze von Mestro-
vic (1912), und ein Bronzereiterstandbild des h. Georg, von Fernkorn
(1862). An der N.-Seite des Platzes die 1874 gestiftete Franz-Jo-
seph-üniversität. An der W.-Seite das Gewerbemuseum mit Schule
und sehenswerten Sammlungen (geöffnet Do. So. 9-12 Uhr, für
Fremde jederzeit); in der Eingangshalle des Erdgeschosses ein
schmiedeeisernes Brunnenhaus aus T^mote (um 1730); im ersten
Stock Volkstrachten, Stickereien, Bauerntöpferei; im zweiten Stock
Möbel. In der SW.-Ecke das Handelsmuseum, mit Volkstrachten
und Handelsprodukten (Eingang an der 0.- Seite; Di. Mi. Do. Sa.
10-1, Sonn- u. Festt. 9-1 Uhr, für Fremde jederzeit). Südl. die Uni-
versitätsbibliothek (PL 0 3), mit dem Landesarchiv, von Lubinsky
(1912). Westl. von der Universität die Kuppelkirche St. Biasius
(PL B 2), von Kovacic (1912). Von der Universität durch die Franko-
panska ulica und die Uica (S. 518) zum Jelacicplatz zurück; an
der Kreuzung der beiden genannten Straßen ein Bronzestandbild
des Dichters Kaciö (f 1760), von Rendic (1891).
Umgebung. — s/4 St. östl. vom Jelacicplatz der Park Maximir mit
Restaur. beim Eingang (Straßenbahn s. S. 518). — Lohnend eine etwa
2stündige Fahrt über die reben- und villenbedeckten Hügel der nächsten
"Umgebung (Fiaker vom Jelacicplatz 10 K, Preis vorher ausmachen): durch
die Ilica, Mesnicka ulica, am Schützenhaus (PI. C 1) vorbei, zum Tuskanec-
Plateau (Restaur.), nach Gmrok und Prekrizje (überall reizende Aussicht),
zurück über Pantovcak, oder über Sestine und durch das Tal des Medvescak-
Bachs über St. Xaver. — 1/2 St. n.ö. oberhalb der Vorstadt Novaves bei
Mirogoi der hoch gelegene Zentral- Friedhof (Straßenbahn s. S. 518). Von
hier in Kehren hinab nach dem malerischen Dorf Remete (25 Min.); über
Bukovec und Maximir (Straßenbahn s. S. 518) in lJ/2 St. zur Stadt zurück. —
Eine Lokalbahn führt in 1 St. nach (20km) Samobor (Gasth. : Stadt Triest),
als Luft- und Traubenkurort besucht, mit Burgruine und schöner Aus-
sicht. — Lohnende Tagestour (Wagen 20 K) auf deu Sljeme (1035m): ent-
weder zu Wagen in 2*/2 St. bis zum Touristenhaus oder zu Fuß bis zum
(1 St.) Dorf Gracan, am Fuß des Gebirges, dann (WM. weiß) durch Wald
in 2 St. zur kahlen Kuppe, mit Aussichtswarte und Touristenhaus. Oben
weite Rundsicht.
Von Agram nach Steinbrück s. S. 243; — nach Csakattoirn s. S. 517/6; —
nach Bosnisch-Brod s. R. 92 c.
Über die Save. — 439km (1.) Karlstadt, kroat. Karlovac, magy.
Kärolyväros (112m; Bahnrest.; Gasth. : Zentral, Stadt Fiume;
Fiaker vom Bahnhof 2 K~), Handelsstädtchen mit 7400 Einw., an
der Kulpa; r. Ruine Dubovac.
520 Route 96. OGUL1N. Von Budapest nach Fiume.
Von Karlstadt nach den Plitvicer Seen, 110km, im Sommer
Motorpost über Slujn (Frühstücksstation) in 6V2 St, für 15 E; Abfahrt von
der Post, V4 St. vom Bahnhof. Auskunft erteilt der „Verein für die Ver-
schönerung der Plitvicer Seen", Agram, Akademieplatz 14 (Chemisches La-
boratorium; PI. 17). — Die "Plitvicer Seen (Plitvicka jezera, 506-625m),
dreizehn größere Seen mit verschiedenfarbigem Wasser, sind von be-
waldeten, bis 1280m hohen Bergen eingeschlossen und durch 3-40m hohe
Wasserfälle oder Stromschnellen miteinander verbunden; die Länge der
Seen von S. nach N. beträgt 12km. Ziemlich in der Mitte liegt der Kozjaksee
(536m); an seinem O.-Ufer das Hotel des Vereins zur Verschönerung der
Plitvicer Seen (24 Z. von 2 K 60 an, P. o. Z. 4-5 K). 1/2 St. nördl. vom Hotel
führt diesseit der Kozjakbrücke der „Maria-Dorothea- Weg" r. ab, vorüber
an den wild romantischen unteren Seen (Milanovac, 527m; Osredak, 518m;
Kaludjerovac, 509oa; Novakoviecv brod, 506m) zum 78m hohen Wasserfall der
Plitvica (2 St. hin u. zurück). Der „Stephanieweg" führt s.w. vom Hotel
(mit Kahn übersetzen; 10 h) zu den lieblichen oberen Seen: Jezerce (557m),
Milino jezerce (581m), Galovac (585m), Veliko jezero (597m), Vir (600m),
Batinovac (600m), Okrugljak gornjl (604m), Ciginovac (614m) und Proscansko
jezero (625m; am NO.-TJfer das Gut Labudovac, mit Gasth., P. 6-8 K, Park,
Wasserfällen und Grotten , 50 h) ; zurück über die Anhöhe Slubica (Aus-
sicht auf neun Seen; am besten gegen Abend).
Von den Plitvicer Seen ^«-h Novi s. S. 420/19 (Wagen aus Bihac be-
stellen, 16-20 K); — nach ($51-.) Zengg (S. 380) Fahrstraße über (41km)
Otocac (Gasth. bei Müller, einfach).
Die Bahn überschreitet die Kulpa, beginnt vor (468km) Gene-
ralski stol (195m) zu steigen nnd tritt allmählich in das Kapela-
Gebirge. Gleich jenseit (478km) Tounj (248m) 1. die Schlucht der
Tuinschiza. — 495km (1.) Ogulin (323m; H. Frankopan, H. Plit-
vice), ummauertes Städtchen an der Dobra, die hier in einem 38m
tiefen Felsschlund verschwindet und 1 St. ö. wieder zum Vorschein
kommt. Auf den Kiek (1183m) 4 St. m. Führer (AK hin u. zurück),
lohnend. Eisenbahn nach Knin (S. 390) im Bau (Stat. Rudopolje
c. 10km von den Plitvicer Seen).
Die Bahn steigt stärker; 1. die Abhänge des Kiek. Vor (510km)
Gomirje (354m) ein Tunnel; vier weitere kurze Tunnels vor (516km)
Vrbovsko (381m); dannnochmals drei kurze Tunnels. — Bei(525km)
Cameralmoravicza (420m; Bahnrest.) verläßt die Bahn das Dobratal
und erreicht (542km) Skrad (648m), in hübscher Lage. — Die Bahn
führt in einer großen Windung und durch drei Tunnels (der erste
1223m lang) nach (554km) Delnice (730m), einem großen Markt
zwischen tannenbestandenen Bergen. — Jenseit (563km) Lokve
(804m) erreicht die Bahn im Sljeme-Tunnel ihren höchsten Punkt
(836m); durch einen zweiten Tunnel. — Abwärts über den Licanka-
Viadukt nach (572km) Fuzine und in Windungen und durch einen
Tunnel zur (580km) Stat. Lic (572m). Weiter durch Karstgegend
(S. 245). — 589km Plase (551m). Die Bahn senkt sich in einer
großen Schleife, stets mit schöner Aussicht auf das Adriatische Meer
(1.), nach (595km) Meja und durch zwei Tunnels nach (603km)
Buccari (1. unten das Städtchen, s. S. 522). Dann durch den Kal-
varienberg-Tunnel und über die Fiumara (Recina).
615km (1.) Fiume. —Gasth.: Gr.-Höt. de TEurope (PI. a: D 2),
Piazza Dante 2, am Hafen, Z. 3.50-7.50 ÜT, Omn. II; H. Deäk (Pl.b: C2),
Viale Franc. Deäk 40, unweit des Bahnhofs, mit Vorgarten, 40 Z. von
1 t j;aiu 005t Tuypsctan TROijqq* j ' idcloy
Von Budapest nach Fiume. FIÜME. 9 6. Route. 521
3 AT an, Omn. 60 h; Bristol (PI. f: C 2), Viale Franc. Deäk 12, 80 Z. zu
3-4.50 K, Omn. 60 h; Royal (PI. d: D 2), Via Lodovico Kossuth, Z. 3-6,
F. 1, Omn. II; Bonavia (PI. g: D 2), Via Edmondo de Amicis, Z.
2-8 K, Omn. 80 h; Imperial (PI. h: B C 1), Viale Franc. Deäk 18; H.
Lloyd (El. c: D 2), Piazza Dante; Hot. de la Ville (PI. e: C 1),
zweiten Ranges.
Restadk. : in den oben genannten Gasth. — Cafes: im Gr.-Eöt. de
VEurope (S. 520); Gaffe Grande, Piazza Andrässy (PI. D 2). — Confiserie
franqai&e (Gerbeaud), Piazza Dante (PI. D 2).
Post u. Telegkaph (PI. 9 : D 2), am Corso. — Deutsches Konsulat.
Zweispänner: vom Bahnhof in die Stadt liTöO (nachts 2ÜT30), die St.
ZK. — Elektk. STRAßENBAHN von Pioppi (PI. jenseit AI), vorbei am Bahn-
hof (PL B 1), zur Fiumara-B rücke (PL E 2). — Bädek: Ilona (PL E 2), am
Scoglietto, Dampf- und warme Seebäder; Seebad in Cantrida (Restaur.),
westl. von Pioppi (Straßenbahn s. oben), von wo Omn. in 10 Min.
Ein Gang durch die Stadt und der Besuch der Wallfahrtskirche und
des Schlosses Tersatto (S. 522) erfordert 3-4 St. (nach Abbazia s. S. 522).
Fiume (kroat. Riekd), das römische Tarsatica, im Mittelalter
St. Veit am Flaum, der einzige Seehafen Ungarns, mit 50 000 Einw.
(Italiener, Kroaten), liegt malerisch am n.ö. Ende des Quarnero. Es
"bildet mit seinem 19,7qkm großen Bezirk einen Teil der Länder der
ungarischen Krone und steht hinsichtlich der Verwaltung unter
einem vom König ernannten Gouverneur. Die Altstadt ist ganz
italienisch, mit engen Gassen. Am Quarnero zieht sich der Hafen
hin, der durch den Molo Maria Teresa geschützt ist, im W. ein
Freihafen und der Petroleumhafen, im O. der Porto Baross (Holz-
hafen). Bedeutender Auswandererverkehr nach Nordamerika. Von
industriellen Etablissements ist besonders die große Torpedofabrik
von Whitehead (im W. der Stadt) hervorzuheben.
Im Mittelpunkt der Stadt ist die Piazza Dante (PI. D 2) ;
abends Corso und mehrmals wöchentlich Musik. Östl. führen die Via
del Lido und die Via del Porto (r. die Markthalle') zur Piazza Ürmeny
(PI. D 3), an deren O. -Seite das Theater (PI. 12) liegt. Nördl. vom
Theater die Piazza Scabpa (PI. D E 2; s. unten), von wo man 1.
(n.w.) in die Via S. Bernardino einbiegend in die Altstadt zum Dom
(PI. E 2), der ältesten Kirche Fiumes, gelangt. Unweit n.w. die
nach dem Muster von S. Maria della Salute in Venedig 1631 erbaute
St. Veitskirche (PI. 11). Östl. davon durch einen Torbogen in die Via
Calvario und auf 230 Stufen aufwärts in 10 Min. zum Kalvarien-
berg (PI. E 1; Aussicht auf die Stadt und das Meer). Zurück zur
Piazza Scarpa(s. oben), von der westl. der Corso, die Hauptstraße,
ausläuft; an diesem r. der Stadtturm (PI. 13; unter dem Turm her,
über die Piazza G. Kobler in die Calle dell' arco romano, wo ein
anbedeutender röm. Triumphbogen, angeblich zu Ehren des Kaisers
Claudius II. Gothicus). — N. vom Bahnhof eine große Tabaksfabrik
(PI. B 1), mit 3000 Arbeiterinnen. N.w. vom Bahnhof das Gebäude
der 1856 gegründeten k. u. k. Marine- Akademie (PI. A 1), noch weiter
n.w. der schöne Qiardino Pubblico. — Hübscher Spaziergang
(Wagen 2 K) im Recinatal zur (1 St.) Zakaljmühle.
Ein Stationenweg von 421 Stufen (Aufgang durch den kleinen
Torbogen mit Madonnenbild n.ö. gegenüber der Recinabrücke,
522 Route 96. FIUME.
PL E 2; 20 Min.) oder der in Windungen ansteigende und präch-
tige Blicke auf den Golf bietende Fahrweg (35 Min. Gehens ; Wagen
6 K hin u. zurück) führt zu der Wallfahrtskirche {Madonna del
Mare; PI. Fl; etwas unterhalb ein Kaffeehaus mit Aussichtsterrasse),
im xv. Jahrh. auf der Stelle erbaut, wo 1291-94 die Casa Santa di
Loreto gestanden haben soll; am Hauptaltar ein kleines Bild der
Madonna von Loreto, nach der Legende vom h. Lukas gemalt; an
den Wänden der Kirche zahlreiche Dankbilder geretteter Schiffer.
5 Min. oberhalb der Kirche (durch den Vorgarten zurück und 1. den
steinigen Pfad hinauf) prächtige Aussicht, ähnlich wie die von
Tersatto (s. unten). — Ulica Petra Zrinskoga Nr. 56 (r.), 2 Min.
n.w. von der Kirche, Schloß Tersatto (120m; Zutritt gegen 1 JT),
früher Eigentum der Frangipani. Yor der Totenkapelle eine Säule,
mit Adler und Marmortafel, einst von Italien dem Konsul Bona-
parte auf dem Schlachtfeld von Marengo errichtet. * Aussicht vom
Turm auf den Quarnero-Golf mit seinen Inseln, auf Fiume, die
großartige Karstschlucht der Recina und auf Abbazia und die be-
nachbarten Orte.
Lohnender Ausflug nach Buccari, kroat. Bakar (Gasth. Jadran, an der
Riva, 12 Z. zu 3-5 K), hübsch gelegenes Städtchen mit 1600 Einw. und
altem Schloß : hin zu Wagen in IV2 St. (8 K\ hin u. zurück 12 K) oder mit
der Bahn nach der S. 520 gen. Station und von da zu Fuß hinab zum
(1 St.) Städtchen. Zurück mit dem Dampf boot (I1/2 St. $ 80 h) über Portori,
kroat. Eraljevica (Gasth. Zagreb), Städtchen mit 1100 Einw., Seebad, Sana-
torium und altem Schloß. Von Portore zu Fuß nach Buccari l3/4 St.
Nach der Recinaquelle, lohnend, zu Wagen 1/2 Tag (20 K; Mundvorrat
mitnehmen) : hin nördl. über Drenova und Lopaca, zurück über Gavle oder
zu Fuß durch das Recinatal.
Sehr lohnender Ausflug nach Abbazia (S. 281): Dampfboot stündlich in
35 Min., 80 Ä, hin und zurück 1 JT20 (Karten an Bord 20 h mehr). — Häufig
Vergnügungsdampfer der ung. -kroat. Seedampfschiffahrts-G. nach den
Inseln Veglia, Cherso u. a. ; Näheres s. in den Zeitungen.
Nach Pola und Triest s. R. 42 ; — nach Girkvenica und Zara s. R. 64. —
Tagesausflag nach Adelsberg (S. 246) und St. Ganzian (S. 247). — Dampf-
boot werktags nach Venedig in 10 St. für 14, 10 E.
523
X. Siebenbürgen. Bukarest.
Route Seite
Geschichtliches. Bewohner. Reiseplan usw. . . 523-525
97. Von Klausenburg nach Bistritz 525
Von Des nach Nagyba'nya. Von Bethlen nach Alt-Rodna
526. — Von Sajömagyaros nach Marosludas 527.
98. Von Klausenhurg nach Hermannstadt und Kronstadt 528
Von Torda nach Topänfalva. Von Szekelykocsärd nach
Gyergyöszentmiklös 528. — Von Kükülloszög nach Parajd
529. — Von Schäßburg nach Szekelyudvarhely 530. — Von
Homoröd nach Reps 531.
99. Kronstadt und Umgehung 531
Von Kronstadt nach Hosszüfalu ; nach Zernest: Bergtouren
f34/5. — Von Kronstadt nach Bereczk. Von Sepsiszent-
györgy nach Gyergyöszentmiklös 535/6.
100. Von Arad nach Hermannstadt. Vajdahunyad . . . 536
Vajdahunyad 53T. — Von Orlät auf die Hohe Rinne. Von
Karlsburg nach Abrudbänya 538/9.
101. Von Piski über Petrozse'ny nach Lupe'ny 539
Von Petrozse'ny nach Hermannstadt 539/40.
102. Hermannstadt und Umgehung 540
Hohe Einne 5't2.
103. Von Hermannstadt über Altbrücke (Bukarest) nach
Kronstadt . . 543
Heitau. Michelsberg. Rotenturmpaß 543. — Von Altbrücke
nach Piatra. Surul. Negoi 544. — Bulleatal. Podragu 545.
10 i. Von Kronstadt über Sinaia nach Bukarest 545
Über die Geographie des Landes s. S. xxxviii.
Geschichtliches (vgl. S. 424). — Siebenbürgen bildete am Anfang
unsrer Zeitrechnung einen Teil des dazischen Reiches, dann 105-271 einen
Teil der römischen Provinz Dada. In der folgenden Zeit bis zum Anfang
des xii. Jahrh. ist es Tummelplatz der verschiedensten nach Westeuropa
vorbrechenden Völker, der Ostgoten, Hunnen, Gepiden, Langobarden, Avaren,
Bulgaren, Magyaren, Petschenegen und Kumanen. Erst der Sieg des Ungar-
königs Ladislam I. (1077-95) über die Kumanen festigte die von Stephan I.
angebahnte Vereinigung Siebenbürgens mit Ungarn. Geisa II. (1141-61)
berief, um das entvölkerte Land neu zu besiedeln, Deutsche (Mittelfranken
von der Mosel), die, seit 1206 Saxones („Sachsen") genannt, sich im Lauf
der Zeit im „Nösner Lande" (um Bistritz) und im „Lande unter dem Walde"
(Broos, Mühlbach und Reußmarkt), im „alten Lande" (Hermannstadt, Lesch-
kircb, Groß-Schenk), dann in Schäßburg, Reps und in dem „Weinlande"
(Mediasch und Schelk) niederließen. Andreas II. (1204-35) schenkte dem 1191
gestifteten Orden der Deutschen Ritter unter ihrem Großmeister Hermann
von Salza das Burzenland. Er mußte zwar den Deutschen Orden 1225
wieder vertreiben, weil dieser das eroberte Land dem Papst Honorius III.
als Eigentum des apostol. Stuhls zu Füßen legen wollte, aber er stellte den
andern deutschen Ansiedlern 1224 den sog. „goldnen Freibrief" aus, auf dem
die Rechte und Privilegien der Deutschen Siebenbürgens bis 1867 beruht
haben. Mongolen (1241) nnd Türken seit 1420 zogen verheerend durch das
Land, erweckten aber auch den Heldenmut seiner Bewohner {Johann
Baedekers Österreich-Ungarn 29. Aufl. 33
524 SIEBENBÜRGEN.
Hunyadi, i 1456) und nötigten die drei bevorrechteten „Nationen" (s. unten)
sich zu einer brüderlichen „Einigung" 1437 zusammenzuschließen. Nach
der Türkenschlacht bei Mohäcs (1526) wurde Siebenbürgen ein selbstän-
diger Staat unter türkischer Seh utzherrlichkeit; unter den selbstgewählten,
vom Sultan bestätigten Fürsten (sog. Nationalfürsten), war der hervor-
ragendste Bethlen Gabor (Gabriel Bethlen, 1613-29). Kaiser Leopold I. be-
setzte im J. 1688 das Land und gewährleistete ihm in dem Leopoldinischen
Diplom vom 4. Dez. 1691 das gesamte öffentliche und Privatrecht, einge-
schlossen die Gleichberechtigung der vier „recipierten" Konfessionen (die
Deutschen waren Lutheraner seit 1547; die Ungarn und Szekler teils Kal-
vinisten seit 1557, teils Sozinianer oder Unitarier seit 1568, teils römische
Katholiken). Vr.n da an teilte Siebenbürgen, nachdem der Aufstand des
Franz Räköczi II. 1703-11 (Kurutzen krieg) niedergeschlagen worden war,
die Geschicke Österreich-Ungarns. 1765 wurde es von Maria Theresia zum
Großfürstentum erhoben. Der Aufstand des Nikolaus Urss {Hör ja) 1784 und
die Kämpfe der Jahre 1848 u. 1849 brachten viel Unglück über das Land.
Seit 1867 ist Siebenbürgen mit Ungarn wieder vereinigt.
Bewohner. — In die Herrschaft des Landes teilten sich früher die
drei allein berechtigten politischen Nationen: Magyaren, namentlich im
Nordwesten des Landes; Szekler (magy. Szikely ; mit den ihnen nahe stehen-
den Magyaren jetzt 918000 Seelen), die ehemaligen Grenzwächter im Osten
Siebenbürgens, die sich reibst früher für Nachkommen der Hunnen hiel-
ten; Sachsen (im ganzen jetzt 225000), die unter Geisa II. eingewanderten
Deutschen (vgl. S. 523). Die Mehrzahl der Bevölkerung bilden jetzt die
Rumänen (1472000), die um 1186 von ihren Sitzen am Balkan durch den
griech. Kaiser Isaak Angelus vertrieben, auf das linke Donauufer herüber
und dann über das Gebirge nach Siebenbürgen gekommen sein sollen. Dazu
kommen noch die Zigeuner (97000), die zuerst 1417 unter einem eigenen
Woiwoden in Siebenbürgen erschienen, und die seit 1672 eingewanderten
Armenier. Außerdem Juden und vereinzelt Slowaken, Ruthenen, Bulgaren,
Serben, Griechen.
Re-iseplan. — Der sehenswerteste Teil des Landes ist der südliche,
die Gegend zwischen Petrozse'ny, Hermannstadt und Kronstadt, die man in
2-2T/2 Wochen kennen lernen kann. Man rechne etwa 1 Tag für Hermann-
stadt (S. 540; für längeren Aufenthalt ist das Kurhaus auf der Hohen Rinne
zu empfehlen, vgl. S. 543); 2 Tage von Hermannstadt auf den Negoi (S. 514)
und zurück; 1 Tag von Hermannstadt mit der Bahn über Fogarasch (R. 103)
nach Kronstadt (S. 531); 4-5 Tage auf Kronstadt und dessen lohnende Um-
gebung (R. 99; Rosenau, Schuler, Bucsecs, Tusmid; Sinaia in Rumänien);
1 Tag von Kronstadt nach Schäßburg. Weitere Tage mögen zum Besuch
von Petro7seny und Liväze'ny (R. 101) im Süden, von Vajdahunyad (S. 537)
im Westen und von Bistritz (Besteigung des Kuhhorns, S. 526) im Norden
verwandt werden. In den Gegenden, die weder Bahn noch Post erreicht,
sind meist gute und nicht teure Wagen (12-16 K der Tag) oder Reitpferde
zu haben. Den Sätteln muß oft durch Auflegen von Decken nachgeholfen
werden. — Für Bergbesteigungen sind Führer durchaus notwendig; man
wende sich an die Fremdenverkehrskanzleien in Hermannstadt und Kron-
stadt oder an den 1880 gegründeten Siebenbürg. Earpalhenverein (S. K. V.),
Sitz in Hermannstadt, und seine Sektionen in Kronstadt, Bistritz, Mediasch,
Schäßburg, Fogarasch, Broos, Mühlbach, Schieltal, Sächsisch-Regen. Für
Führer und Pferd zahlt man den Tag je 2.50-4 E; der Rückweg wird in
der Regel voll vergütet, falls Führer und Pferd nicht am Ausgangspunkt
der Tour wieder entlassen werden. Der Erdüyriszi Eärpät-Egyesülel (siebenb.
Karpathenverein), mit Sitz in Klausenburg, besteht seit 1891.
Bergschuhe sind von Hause mitzubringen. Gute Bergstöcke und Ruck-
säcke erhält man in Kronstadt (Gebr. Zeidner) und Hermannstadt (Karl
Jauernig) ; wollene Decken (16-24 K) gleichfalls in beiden Städten (in Kron-
stadt u. a. bei Alfred Kamner; in Hermannstadt bei K. Jauernig.
Gasthäuser. Die Gasthäuser in den Städten sind im ganzen gut
und nicht teuer. In den Zimmern hängt gewöhnlich ein von der Orts-
behörde genehmigtes Preisverzeichnis aus. Für Reisen auf dem lande und
im Gebirge tut man gut, sich mit Mundvorrat zu versehen. Im Gebirge
Ld
m\ pfll
Hill iri£!
p» W ■** i« a t> eo
KLAUSENBÜRG. 97. Route. 525
findet man Unterkunft in den Scbutzhütten der Karpathenvereine, in den
königl. Forsthäusern oder auch in einer rumänischen Sennhütte (stina).
Ein von einem rumänischen Konsul visierter Paß ist für Rumänien
unbedingt nötig, eine Paßkarte genügt nicht.
Sprache. Die Staatssprache ist die magyarische; der Reisende wird
aber auch außer dem Sacbsenland mit der deutschen Sprache meist durch-
kommen. Bei Gebirgswanderungen ist die Kenntnis einiger rumänischen
Ausdrücke von Nutzen (vgl. Rudinescu, romanisch-deutsches Konversations-
buch; Hermannstadt).
Ausführlichere Angaben enthalten: Bielz-Sigerus, Siebenbürgen, Hermann-
stadt 1913, und Kolbe, Radfahrer-Tourenbuch für Siebenbürgen, Hermann-
stadt 1802. — Touristenkarte des Cibin- Gebirges und des Frgarascher
Gebirges (1 : 75000), herausgegeben von der Sektion r Hermannstadt" des
S. K. V., und des Kronstadter Gebirges, herausgegeben von der Sektion
„Kronstadt" des S. K. V.
97. Von Klausenburg nach Bistritz.
119km. Szasiostaler Bahn in 5x/2 St.
Klausenburg, magy. Kolozsvär. — Bahnrestaurant. -* Gasth.:
*H. New York (PI. a: C 4), Ma'tyas kiräly ter, Z. 2.40-6 iT, Omn. 60 h ;
Hot. Zentral (magy. Központi sza'lloda; PI. b: D 3), Mätyäs kiräly te'r,
Z. 2.60-5 K, Omn. 60 h; PannonialPl. d: C 3), Wcsselenyi Miklös ntcza. —
CafiSs : Kikaker, Europa, beide am Mätyäs kiräly te'r (PI. CDS). — Wagen :
Zweisp. vom Bahnhof 2Ä", Einsp. 1X20, Omn. 20 h .
Klausenburg (372m) , am Szamos, mit 60800 meist magyar.
Einw. , von den Sachsen 1272 gegründet, ist Sitz der Kolozser
Komitatsbehörden, eines reformierten und unitarischen Bischofs,
einer Universität (seit 1872) und einer kgl. Gerichtstafel. — Vom
Bahnhof (PI. O 1) gelangt man südl. durch die Ferencz Jozsef ut
zur Brücke über den Kleinen Szamos. Diesseits bleibt r. die ehem.
Zitadelle (Fellegvär, 411m ; PI. B C 2), 1715 von General Steinville
erbaut; Aussicht auf Stadt und Gebirge. Jenseits beginnt die Innen-
stadt (Belvaros). Auf dem Hauptplatz (Mätyäs kiräly ter ; PI. C D 3)
die kathol. Pfarrkirche St. Michael (PI. 11), eine dreischiffige got.
Hallenkirche, 1396-1442 von den Sachsen erbaut, der 80m hohe
Turm über der nördl. Vorhalle 1837-62 aufgeführt. Südl. vor der
Kirche ein 13,2m hohes Denkmal des Königs Matthias Corvinus,
von Fadrusz (1902): auf einem kastellartigen Sockel, an dessen
Fuß vier Krieger, das bronzene Reiterbild des Königs. In der
Universität (PI. 20: D 4) ein archäologisches Museum. Mätyäs
kiräly utcza Nr. 3 ist das 1900 hergestellte Geburtshaus des Matth.
Corvinus (geb. 1443; PI. 5); im Innern ein ethnographisches
Museum (Zutritt durch den Hausmeister). Am Ufer des Szamos
ziehen sich Promenadenanlagen hin, in denen häufig Militär- und
Zigeunerkonzerte stattfinden. Im SO. der Stadt die unter Matth.
Corvinus 1486 erbaute, 1622 von Bethlen Gabor den Kalvinisten
eingeräumte reformierte Kirche (PI. 10). In der Westvorstadt der
botanische Garten (PI. B 4), mit Museum.
Von Klausenburg nach Budapest s. E. 87 5 — nach Kronstadt s. B./98.
Die Bahn folgt dem Lauf des Kleinen Szamos, anfangs auf den
Geleisen der Klausenburg-Kronstädter Bahn (R. 93). — 12km Stat.
526 Route 97. DJfiS. Von Klausenburg
Apah,ida-Sta.a,t&ba,\m (S. 528). Letztere Bahn wendet sich hier nach
S., während die unsere nach N. im Tal des Szamos weitergeht. —
29km Välaszütbonczhida, mit Schloß nnd Park des Barons Bänffy
am 1. Ufer des Szamos. — Weiter über den Szamos.
45km (1.) Szamosujv&r (257m ; Gasth. : Korona, Hanptplatz,
Z. 2.20-2.60 K), königl. Freistadt nnd Sitz eines griech. - kath.
Bischofs, mit 6800 Einwohnern. Am nördl. Ende der Stadt eine
1540 erbaute Burg, jetzt Staatsgefängnis. — 1/4 Sfc- von ^eT Stadt
Reste eines römischen Kastells. — l/2 St. n.w. (Omn. 20 ä, Fiaker
2 -TT), am 1. Ufer des Szamos, Bad Kero, mit Bittersalzquellen.
Die Bahn überschreitet wiederum den Szamos. Das Tal wird
enger. Weiterhin mündet 1. die Industriebahn nach den Salzwerken
von Desakna (s. unten). R. Szt. Benedek, mit Wallfahrtskirche
und Schloß aus dem xv. Jahrhundert. — Weiter am Fuß des be-
waldeten Rosenbergs (308m) hin.
59km (1.) Des (251m ; Bahnrest.; Gasth.: Hungaria, am Haupt-
platz, 20 Z. zu 2-4 TT, Omn. 40 fc; Europa; Wagen zur Stadt 1 K 60),
königl. Freistadt und Sitz der Szolnok-Dobokaer Komitatsbehör-
den, mit 11 500 magyar. Einw., unweit des Zusammenflusses des
Kleinen und Großen Szamos. Am Hauptplatz die reform. Kirche
aus dem xv. Jahrhundert. Nahebei, auf der obern Stadtpromenade,
ein Turm aus dem xvi. Jahrhundert. Jenseit des Szamos der Bela-
Berg (322m), mit Schießstätte, Restaur. und Aussicht. — 3km
s.w. (Wagen mit 1 St. Wartezeit 4 K) das große Salzbergwerk
Desakna (auch Salzbäder).
Von De*s nach Nagybänya, 135km, Eisenbahn in 5l/2 St. Die
Bahn fuhrt n.w. am r. Ufer des Szamos abwärts. — 24km Oalgö. Eine
Fahrstraße führt nördl. nach (31km) Magyar-Läpos, Flecken mit 27C0 Ein-
wohnern. 7km nördl. von hier der Badeort SztojJcafalva, mit Natronsäuer-
ling. Nach NO. geht die Straße von Magyar-Läpos im Läpos-Tal weiter
aufwärts über die Hüttenwerke Oldh-Läpos (von hier mit Wagen in 2 St.
nach Tokds, S. 492) und Sztrimbuly, dann über die Rotunda (S. 4f0) nach
(35km) Kapnikbänya (S. 4C0). — 30km Szamossösmezö, in anmutiger Gegend.
— 40km Nagyilonda. Schroffe Felsen. — Vor (70km) Szurduk über den
Szamos; weiter am 1. Ufer, in breiterem Tal. — 77km Zsibö (Bahnrest.),
mit Schloß und Park. des Barons Wesselenyi. Zweigbahn nach (26km) Zilah
(S. 490). — 135km Nagybänya (S. 490).
Die Bahn überschreitet den Großen Szamos, wendet sich dann
östl. und führt am r. Ufer über (68km) Bacza, mit Schloß des Grafen
Zichy, nach (71km) Retleg. — Bei Csicsölcereszlür 1. auf einem
Bergkegel die Reste der 1544 zerstörten Felsenfeste Csicsö. — Dann
über den Szamos nach (84km) Bethlen, einem langgedehnten Ort,
mit dem Stammschloß der dem gleichnam. siebenbürg. Fürsten-
geschlecht entstammenden gräfl. Familie Bethlen.
Von Bethlen nach Alt-Rodna, 69km, Zweigbahn in 21/t St. Die
Bahn führt im Szamostal aufwärts. — 28km Naszöd (Gasth. Grivitza),
Marktflecken mit 3500 meist rumän. Einwohnern. Weiter über (4Skm)
Ki&ilva und den Badeort (57km) Olähtzenlgyörgy (430m ; Badehotel), mit der
Sauerquelle Borkut, nach (69km) Alt-Rodna, magy. Öradna (530m; Karä-
csonyVs Gasth.) , Marktflecken mit 4700 meist rumän. Einwohnern. 2 St.
oberhalb liegen Bleibergwerke, von denen aus man das 2281m h. Ktihhom,
nach Bistritz. BISTKITZ. 97. Route. 527
mm. Ineu, magy. Ünöko, in 5 St. besteigt (F. von Alt-Rodna 2-3 iT; 1 SL
unterhalb des Gipfels unbewirtsebaftete Scbutzhütte mit 16 Betten). Am Fuß
des Kubborns liegt in einer Talschlucht das Bergwerksdorf Valea-Vinulvi,
magy. Radna- Borberek (Gasthaus), mit einem Natronsäuerling; von hier (F.
im Orf, '2-3 K) Aufstieg auf den an Edelweiß reichen Koronjis (1986m).
Jenseit Bethlen biegt die Bahn in das Tal des hier in den
Szamos mündenden Sajö ein. L. der Czibles und das Kuhhorn. —
Bei (91km) Somkerelc wendet sich die Bahn südl. und tritt auf das
r. Ufer des Sajö. 11. in der Ferne Kyrieleis, magy. Kerles, mit
Schloß und Park des Grafen Bethlen. — 103km Sajömagyaros.
Von Sajömagyaros nach Marosludas, 94km, Eisenbahn in
bl/-i St. Die Bahn überschreitet den Szamos und führt zwischen mäßig
hohen Hügeln hin. 5km Kerl&s (s. oben)-, 49km Kissärmas, Dorf mit Erd-
gasquellen (40 Min. vom Bahnhof); 66km Mezo- Mihes; dann über die
Mezostg (S. 528) und durch das Rittal nach (94km) Mavotludas (S. 528).
Die Bahn überschreitet den Sajö. 109km Szeretfalva. Gleich
darauf wieder auf das r. Ufer des Sajö ; dann n.ö. in das Bistritztal,
in dem bald 1. das sächsische Dorf Heidendorf, magy. Bessenyo, mit
Weinbergen (Steiniger Wein), sichtbar wird.
120km (r.) Bistritz, magy. Besztercze. — Bahnrestaurant.— Gasth. :
Hotel Sah ling, 7^ St. vom Bahnhof, mit gutem Rest, und Cafe, Z.
2.80-4.40 iT, Omn. 6(JA; König von Ungarn. — Restaur. im Oewerbe-
verein, an der Promenade, mit Garten. — Droschke vom Bahnhof in die
Stadt 1 K 20. — Bäder: in der Schwimmschule, in der Oberen Vorstadt
(Bad mit Wäsche 20 h).
Bistritz (362m), früher Nösen und daher die Umgebung auch
NösnerLand genannt, königl.Freistadt und Sitz der Bistritz-Naszoder
Komitatsbehörden, mit 13200 meist sächs. Einw., liegt hübsch an
der Bistritz. Auf dem Markte (vom Bahnhof durch die Bahngasse,
dann 1. durch die Spitalgasse; 74 St.) die 1563 hergestellte got.
evang. Kirche, im Innern orientalische Teppiche aus dem xvi.-
xvin. Jahrh. und geschnitztes Chorgestühl aus dem Anf. des xvi.
Jahrhunderts; der 76m h. Turm 1. vom Hauptportal wurde 1519
vollendet. Nördl. von der Kirche, Beutlergasse 5, ein Wohnhaus
aus dem Anfang des xvi. Jahrb. ; am N.-Ende der Gasse, die ehem.
Minoritenkirche (xni. Jahrh.), jetzt griech.-kathol. Kirche, mit alten
Fresken. Im SO., am Fuße des bewaldeten Schieferberges (500m),
eine Promenade. — l*/4 St. n.w. (Wagen in 3/4 St., 3 k) der Burg-
berg (683m; Aussichtswarte), auf dem die im J. 1453 erbaute und
1465 zerstörte Zwingburg Joh. Hunyadi's stand. — 1^2 St. n.w. die
Ciuha (620m).
Von Bistritz führt eine Zweigbahn nach (24km) Borgöprund. Von hier
Fahrstraße über den Borgö-Paß (1227m) nach (67km) Dorna-Watra (S. 374;
Wagen dorthin von Bistritz 24-30 K).
bZti
98. Von Klausenburg nach Hermannstadt und
Kronstadt (Bukarest).
Staatsbahn, nach Hermannstadt (197km) in 5-772 St. ; nach Kronstadt
(331km) in 772-1272 St. — Von Hermannstadt über Kis-Kaput nach Kron-
stadt, 223km, in 6 St., über Fogarasch, 156km, in 8 St.
Klausenburg s. S. 525. — Die Bahn führt Ms (12km) Apahida
(312m) durch das breite Szamostal (nach Bistritz s. S. 526) und
wendet sich dann r. ab. 17km Kolozs-Kolojskara (324m); weiter
in großen Kehren (vier Tunnels) am Westrande eines sich östl. bis
Sachs. -Regen (s. unten) erstreckenden waldlosen, aber fruchtbaren
Hügellandes, Mezöseg genannt, hin. — Diesseit (51km) Aranyos-
gyeres (307m) über den Aranyos. R. Blick nach der Tordaer Schlucht.
Zweigeahn nach (9km) Torda, deutsch Torenburg (343m; Hot. Elisa-
beth, Hauptplatz, 12 Z. zu 2.70-3.20 E, Omn. 60 A), Hauptort des Torda-
Aranyoser Komitats, mit 13500 meist magyar. Einw. Am Aranyos Park-
anlagen. 72 St. n.ö. vom Markt ein Solbad und Salzbergwerke (Eintritts-
karte 60 A), die schon den Römern bekannt waren (in einem Schacht ein
sechzehnfaches Echo). — Etwa 12km w. die Tordaer Schlucht, magy. Tordai-
hasade/c (Wagen hin und zurück 10 K) , 8-20m breit, 16km lang, vom
Peterder Bach durchströmt, mit zwei Höhlen (8km vom Eingang) an den
schroffen Seitenwänden. Am Eingang zwei Mühlen (man nehme einen
Jungen als Führer mit, 1 K).
Von Torda nach Topänfalva (85km; Wagen in 10 St. für 25 K)
oder nach Toroezkö (28km; Wagen in 4 St. für 10 K). Im Aranyos tal
aufwärts über (20km) Boriv (377m), dann durch z. T. interessante Gegend
nach (61km) Offeribänya (472m ; Gasth. am Hauptplatz) und (85km) Topänfalva
(550m-, Gasth. Csiky), einem großen Dorfe mit 8000 ramän. Einw., von wo
aus man den Wasserfall von Unter- Vidra (2V2 St. w.) und über Ober-Girda
die Eishöhle (rum. Ghiätar) von Skerisora (1127m; 9 St. n.w.) besucht. 13km
südl. von Topänfalva liegt Abradbänya (S. 539). — "Von Borev (s. oben)
geht eine Straße durch malerische Talschluchten nach Süden. 7,Gkm To-
roezkö (deutsch Eisenmarkt), Marktflecken mit Eisenwerken. Dann an der
Eurgruine von Toroezkö - Szent-György vorbei (9km w. die Tropfsteinhöhle
von Bedelo) nach (25,6km) Nagyenyed (S. 529).
68km Szekelykocsärd (264m ; Bahnrest.'), unweit der Mündung
des Aranyos in die Maros.
Von Szekelykocsärd Zweigbahn nach (4km) Marosujvär, mit dem größ-
ten Salzbergwerk Siebenbürgens, wahrscheinlich schon den Römern be-
kannt (Salinse?), 1791 neu angelegt (elektrische Beleuchtung); der Besuch
ist an Wochentagen vorm. gestattet, 1 K.
Von Szekelykocsärd nach Gyergyöszentmiklös, 193km,
Eisenbahn in 8 St. durch das fruchtbare Marostal. — 20km Marosludas.
Zweigbahn nach Sajömagyaros s. S. 527. — 60km (r.) Maros- Väsärhely,
deutsch Neumarkt (332m; Bahnrest.; Gasth. : Transsylvania, Domolcos; Fiaker
zur Stadt 1 K 20, nachts 1 K 60; Omnibus 40 h), Sitz der Torda-Maroser
Komitatsbehörden, mit 25500 szeklerischen , meist reform. Einwohnern.
In der Telekf sehen Bibliothek (wochentags 8-12, 3-5 Uhr; 61000 Bände) der
Telekische Codex (Sammlung alter magyarischer Reimdichtungen) und ein
Corvinischer Codex (Tacitus- Manuskript). Auf dem Sze'chenyi- Platz die
Bronzestandbilder L. Kossuth's, von Köllö (1900), und des Honve"d-Generals
Bern, bekannt aus den Kämpfen 1848 u. 49, von Huszär (1890). — 79km
Gernyeszeg, mit gräfl. Teleki'schem Schloß und Park. — 93km (1.) Säch-
sisoh- Regen, magy. Szäszregen (394m; Stadt. Gasthof, Pächter Kapusy,
Hauptplatz, 24 Z. zu 2.50-5 Ä; Droschke vom Bahnhof in die Stadt 1 JT20),
BORSZEK. 98. Roule. 529
Stadt mit 750O zur Hälfte sächs. Einw. , in anmutiger Lage. Auf einer
Insel in der Maros der Stadtpark. Fernsicht von der Aussichtswarte auf
dem Lotzenberg (512m ; ^ St.). 6km ö., im schönen Görgenytal, das Solbad
Zsabenicza, ma^y. Qörgtny-Söakna, am Fuß der (3/4 St.) Sattelburg (,756m;
Schutzhütte). 5km weiter der Marktflecken Görge'ny-Szt.-Imre, auf dessen
Schloßberg eine von den Fürsten Siebenbürgens viel besuchte, 1708 von
den Kaiserlichen zerstörte Burg stand; jetzt erhebt sich hier eine weit-
hin sichtbare Kapelle (Wagen von Sächs. -Begen über Zsabenicza nach
Görge'ny-Szt.-Imre in 2 St. für 6-8 K). — 119km DMa (475m). — 124km
Ratosnya (550m). Im N. die Gebirge des Pietrosz und Kelemenhavas ; im S.
die Gyergyoer Hochebene. — 159km MaroshMz , von wo Fahrstraße nach
(22km) Borszek (880m; Kurhaus; viele Villen), Bad mit 1900 szeklerischen
Einw. , in einem von bewaldeten Bergen umschlossenen Kesseltal. Die
Hauptquelle Fokut liefert den Borszeker Sauerbrunn. Interessant sind
auch die kohlensäurereichen Bade -Bassins. — 193km Gyergyöszentmiklös
(816m ; Gasth. bei Laurenczi), mit 8900 Einwohnern. Eisenbahn nach Sepsi-
szentgyörgy s. S. 536/5.
75km Felvincz (258rn); weiter r. am Fuß des Ge"birges Miriszlö,
mit Weinbau. — 89km (r.) Nagyenyed (259m; Gasth. Zwei
Schwäne, magy. Ket hattyu; Omnibus vom Bahnhof in die Stadt
40 Ä), deutsch Straßburg, Hauptort des Komitats Unter- Weiß enburg
(Alsö-Feher), mit 8700 meist magyar. Einw., einem reformierten
theolog. Seminar, großer Strafanstalt und kgl. Weinhauschule.
101km Tövis (240m; Bahnrestaur.'), Knotenpunkt der Bahn von
Arad (S. 539). — Die Bahn wendet sich östl. und überschreitet die
Maros unweit der Mündung des Großen Kokelflusses, in dessen Tal
sie sich hinzieht. 122km Kükülloszög.
Von Kükülloszög nach Parajd, 114km, Eisenbahn in 5 St. Die
Bahn führt im Tal der Kiemen Kokel aufwärts. — 24km Küküllovär {Kokel-
burg; 302m), von Rumänen bewohnt, mit Schloß. — 38km Dicsoszentmärton
(Bahnrest.), mit 4403 magy. Einw. — 107km Szoväta (436m; Badehotel), mit
kalten und warmen Salzteichen. — 114km Parajd, mit einem Salzberg.
10km südl. Korond (592m ; Badehotel), mit Eisensäuerling.
125km Baläzsfalva {Blasendorf; 257m), an der Vereinigung der
Großen und Kleinen Kokel, Sitz eines griech.-kathol. Erzbischofs,
mit 2200 rumän. Einwohnern.
152km Kis-Kapus, deutsch Klein- Kopisch (295m; Bahnrest.').
Die Bahn nach Hermannstadt zweigt von hier s. in das Tal
des Weiß (Viza)-Bachs ab. — 164km Nagyselyk ( Markt -Schelken).
— 177km Ladamos. Östl. die Reußener Schlammvulkane und weiter
das sächs. Dorf Stolzenburg, 15km n. von Hermannstadt (Wagen
10-12 ÜT), mit den schönen Ruinen einer Bauemburg. — 186km
(r.) Bad Salzburg, magy. Vizaknafürdo (424m; Badehotel, 65 Z.
zu 3-7 K- Kur- u. Musiktaxe, drei Tage frei, 5-20 TT; Solbad 60 h,
Warmbad 1-3 JT), Solbad mit zwölf Salzseen. 8 Min. westl. vom
Bahnhof das Badehotel, mit anschließendem Kurhaus und Warm-
bad. Davor der Rote See und der Grüne See, beide zum Baden
benutzt. Südöstl. der Warme See; unweit ein Steinobelisk zur
Erinnerung an 300 im Gefecht bei Salzburg 1849 gefallene und in
den „Großen Schacht", eine eingestürzte 194m tiefe Salzgrube,
versenkte Honveds. Weiter südl. der Thököly-See, mit Salz so
530 Route 98. SCUÄSSBURG. Von Klausenburg
gesättigt (26%), daß der Mensch nicht untersinkt. — 187km Salz-
burg, magy. Vizakna (Gasth. : Bressler, Schuller), Städtchen mit
4000 rumän. nnd magyar. Einwohnern. — 197km (r.) Hermann-
stadt, s. S. 540.
Die Hauptlinie nach Kronstadt bleibt von Kis-Kapus(S.529)
im Tal der Großen Kokel. 163km (1.) Mediasch, magy. Medgyes
(300m; Gasth.: Traube, am Markt; Schütze, 15 Z. von 2 K 80 an),
im „Weinlande" , mit 8600 meist sächs. Einw. , einer von einer
doppelten Ringmauer umgebenen Kirche und einer landwirtschaft-
lichen Lehranstalt.
13km n.w. (Wagen 6 A) Bad Baasxen, magy. Felso-Bajom (591m; Kur-
haus), mit jodhaltigen Quellen uad Erdgasquällen. — Nordöstl. von Me-
dias;h (Wagen in 3 St , 10 A') das sächs. Dorf Bogeschdorf; in der Kirche
ein schöner got. Altar.
181km (1.) Etisabethstadt, magy. Erzsebetväros (320m), königl.
Freistadt, mit 4400 Einw. und altem Schloß des Fürsten Apaü,
jetzt Sitz von Behörden. — 2 St. s.w. der Weinort Birthälm, magy.
Berelhalom, 1572-1867 Sitz des evang. Landesbischofs, mit statt-
lichem Kirchenkastell aus dem xvi. Jahrhundert.
202km (r.) Schäßburg, magy. Segesvar (350m; Bahnrest.;
Gasth.: Gold. Stern, Baiergasse 12/14, 40 Z. von 2üT40 an, M.
I K 40, Omn. 40 h, gelobt; Transsylvanid), von den Sachsen ge-
gründet, königl. Freistadt, Vorort des Groß-Kokler Komitats, mit
II 500 sächs., ruinän. und magyar. Einw. Die Stadt liegt malerisch
am Eingang des Schaaser Tals am Fuß der Burg, deren Ringmauer
noch z. T. erhalten ist. Vom Bahnhof r., nach 2 Min. 1. durch die
B j,hngasse, nach weiteren 4 Min. 1. und nach 5 Min. über die über-
deckte Brücke; gleich jenseits r. durch die Baiergasse zum (8 Min.)
Marktplatz und beim (r.) Gewerbeverein in 5 Min. hinauf in die
Burg zum Stundenturm (im Innern das städt. Museum Alt-Schäß-
burg, mit vorgeschichtlichen Funden, Waffen, Hausrat und kunst-
gewerblichen Gegenständen; Eintr. tagsüber gegen 60 h, So. lO1^-
12^2 Uhr frei). Nördl. vom Turm die evang. Klosterkirche und
das Komitatsgebäude, davor ein Bronzestandbild Petöll's (S. 531),
von N. Köllö (1897). Südwestl. vom Turm das Bischof- Teutsch-
Gymnasium, mit einer ansehnlichen Sammlung von Altertümern
und Aussicht vom Dachtürmchen, und, auf dem höchsten Teil der
Burg (s.), die im xv. Jahrh. erbaute Bergkirche, mit steinernem
got. Sakramentshäuschen aus dem xv. Jahrh. und schönem Chor-
gestühl aus dem xvi. Jahrhundert. — Aussicht ö. von der Warte
auf dem Gelben Berg (25 Min.) und n., jenseit der Bahn, vom Siech-
hofberge mit der Wirtschaft „Villa franca" der Sektion Schäßburg
des S.K.V. (i/2 St. vom Markt).
Von Schäßburg nach S z e kely udv arh ely , 48km, Eisenbahn
in 3 St., über Teufelsdorf (S. 531), dann im Tal der Or. Kokel weiter. —
Szekelyudvarhely (504m ; Hot. Eözponü), gewerbreiches Städtchen mit
10200 Einw., meist Szeklern, ist Vorort des gleichnamigenlvomitats. Hier
soll Attila Hof gehalten haben (Udvarhely = Hofstätte).
nach Kronstadt. REPS. 98. Route. 531
Eine gute Straße führt von Szekelyudvarhely nördl. im Tal der Großen
Kokel nach (6km) Fenyid und wendet sich hier östl. über (19km) Homoröd
(712m), Bad mit zwei Sauerbrunnen, nach (25km) Szentegyhäzas-Olähfalu
(859m), einem ausgedehnten Marktflecken am Fuß des Hargitagebirges
(1801m) ; weiter durch schönen Wald über den (38km) Sattel Tolvajos (977m).
zwischen Hargitagebirge (n.) und Baroter Gebirge (s.), hinab nach (54km)
Csikszereda im Alttal (S. 536).
Eine Dampfstraßenbahn führt von Schäßburg südwestl. über (48km)
Agnetheln, magy. Szentägota, einen sächs. Marktflecken mit 3900 Einwohnern
und Kirchenkastell, und (108km) Schellenberg (S. 543) nach (113km) Her-
mannstadt (S. 510).
Die Bahn geht üher die Stätte des Kampfes zwischen den
Ungarn und den Russen am 31. Juli 1849, in dem der russ. General
Scariatin (r. von der Straße erinnert ein steinerner Löwe an ihn)
und wahrscheinlich auch der ungar. Dichter Petöfi fielen. L. Weiß-
kirch; ö. gegenüber, auf einer Anhöhe, ein Steinobelisk mit Adler
für die hier 1849 gefallenen Honveds. — Bei (212km) Teufelsdorf,
magy. Hejjasfalva (373m), verläßt die Bahn das Kokeltal. 10km
westl. Keisd, mit gut erhaltener Bauernburg und Kirchenkastell. —
Im Erkedtal s.o. nach (228km) Arkeden, magy. Erked (471m). Tun-
nel. — 247km Katzendorf, magy. Kacza (465m); weiter im Homo-
röd-Tal. R. Hamruden, magy. Homoröd, mit schönem Kirchen-
kastell; kurzer Blick nach Reps. — 256km Homoröd- KShalom
(455m).
6km westl. von Homoröd (Fiaker 2 K) Reps, magy. Köhalom (461m ;
Gasth. : Schlosser), sächs. Marktflecken (2900 Einw.) im Kosdbachtal, mit
malerischer Burgruine auf einem Basaltkegel, an dessen Fuß ein kleines
Bad mit Schwefelquelle.
S.w. geht von Homoröd-Kohalom eine Straße über (5km) Mdviz, wo die
Römer eine befestigte Brücke und ein Lager hatten, dann im breiten Alt-
tal abwärts über (16km) Also - Kotnäna nach (28km) ScMrkanyen, magy.
Särkäny (S. 545).
Die Bahn wendet sich ö. in das enge malerische Alttal und um-
zieht bis Marienburg (s. unten) die nördlichsten Ausläufer des
Geister- Waldes (S. 545). 270km Alsöräkos (465m).
Bei (283km) Köpecz, mit Braunkohlenlager, biegt die Bahn mit
dem Alt nach Süden um. — 309km Marienburg , magy. Földvär
(514m), sächs. Marktflecken auf einem Hügelrücken, auf dessen
östl. Ende die Ruinen einer Ordensburg der Deutschen Ritter.
8km n.ö. das Bad Elopatak (610m), mit Eisenquellen. 11km ö. von
hier Sepsiszentgyörgy (S. 535).
Durch die Burzenebene über (318km) Brenndorf, magy. Botfalu
(510m; 1. große Zuckerfabrik), nach (331km) Kronstadt (s. unten).
99. Kronstadt and Umgebung.
Der HAüPTBAHNHoy (530m; PI. E 1; Restaur.) liegt »/a St. ö., der Lokal-
bahnhof Bertalan {Bartholomae ; PI. jenaeit B 1 ; für Fogarasch-Hermannstadt
und Zernest), VsSt. n. von der innern Stadt. Dampfstraßenbahn und Fiaker
s. S. 532.
Gasthäuser: *Krone (PI. e: C 2, 3), Purzengasse 70, 100 Z. zu 4.50-8,
M. 3, P. 12.50-15 Z, Omn. 60 ä; — Europa (PI. a: B 2), Klostergasse 9, Z.
532 Route 99. KRONSTADT.
von 3 K an, Omn. 60 A; Continental (PI. c: B 8), Hotel garni, Burg-
gasse 48; Grand- Hotel (PI. b: C 3), Schwarzgasse 64, mit Garten, Z. von
2 Kan, Omn. 60 A; Weißes Eoß (PI. f: E 1), am Hauptbahnhof, einfach.
Restaurants : Krone, s. S. 531 ; Transsylvania, Rudolfsring (PI. BC2)
Gewerbevereinshaus (PI. B C2); Konzerthaut (PI. 3: B 3), Hirschergasse
Schwarzburg. Zwirngasse (PL B 3), Ecke Spitalsgasse. — Weinstuben
Esterhäzy-Keller, Hirschergasse (PI. B 3); Bathauskeller, im Rathaus (PI. 6
B 3), Eingang Flachszeile; Weifler Hahn, Parzengasse 20 (PI. B C 2, 3). —
Cafes : Transsylvania, s. oben ; Drechsler, Kornzeile (PI. B 3) ; C. Elite. Flachs-
zeile (PI. B 3).
Post und Telegraph (PI. C"2), Promenade.
Bäder : kalte Bäder im Bad am Roßmarkt 17 (PI. B 3) ; Dampf- u. Wannen-
bäder in der Badeanstalt Angergasse 4 (PI. A 3).
Fiaker: vom Bahnhof in die Stadt 1Z20, nachts (9-5, im Winter
6-7 Uhr) 1K 60, Gepäck 50 h ; in der Stadt i/4 St. 60 h, nachts ± Kt V* St.
1.20 oder 1.60 K, s/4 St. 1.50 oder 2 K; 1 St. 2 oder 2.40 K; '/z Tag 6-7,
1 Tag 10-12 iL — Dampfstraßen- u. Lokalbahn: vom Franz - Joseph - Platz
(PI. B 3) zum Komitatsgebäude (PI. B 2) und weiter einerseits zum Bahnhof
Bertalan, anderseits, unweit des Hauptbahnhofs vorbei, nach Hosszüfalu
(S. 534). Fahrpreise 20-50 h.
Fremdenverkehrsbureau, Ecke Klostergasse (PI. B 2) und Promenade,
geöffnet 8-12 u. 2-6 Uhr, im Sommer Sonn- u. Feiert, nur vorm. — Leinen-
stickereien, Michael-Weiß-Gasse 17 (PI. B 2, 8).
Bei beschränkter Zeit (1 Tag): früh auf die Zinne; vorm. Gang
durch die Stadt; nachm. mit der Bahn nach Rosenau. — Bergbesteigungen
s. S. 534; lohnender Ausflug nach Sinaia (S. 546; Paß nötig).
Kronstadt (585m), magy. Brassö, rum. Braqov, mit 41 000 Einw.,
worunter 9500 Sachsen, von den Deutschordensrittern gegründet
(S. 523), Hauptort des gleichnam. Komitats, die bedeutendste
Handels- u. Industriestadt Siebenbürgens, liegt anmutig in berg-
umschlossenem Tal, das sich nur gegen die Burzenebene ein wenig
öffnet. Die Stadt zerfällt in vier Teile : innere Stadt, der Haupt-
sitz des Handels und Verkehrs ; Altstadt, der älteste Teil der Stadt,
aber mit neuen Gebäuden ; Blumenau (magy. Bolonya}, gegen den
Bahnhof zu gelegen, von Gewerbtreibenden bewohnt; Obere oder
rumän, Vorstadt, dorfähnlich gebaut.
Der inneren Stadt ist im N. der Schloßberg (PI. 0 1) vorgelagert.
Oben die 1553 erbaute Zitadelle (hübsche Aussicht). — Von der
Befestigung der inneren Stadt selbst ist außer Resten der Mauer
noch erhalten im N. der Schwarze Turm (PL 8: B 3) und der Weiße
Turm (PI. 10: B 2), unterhalb des ersteren die sog. Graft; in der
SW.-Ecke die Weberbastei (PL B 4). Rings herum zieht sich eine
Promenade, besonders schön im S. am Abhang der Zinne (S. 533)
die Obere oder Burgpromenade , mit dem Restaur. Schützenhaus
(PL B 4).
Auf der Mitte des Franz- Joseph -Platzes (Fr. Wochenmarkt)
das Rathaus (PL 6 : B 3), 1420 an den 58m hohen Turm angebaut,
1777 im Barockstil erneuert, 1909 umgebaut. Auf demselben Platze
(südl.) die Warenhalle (PL 9), „Kaufhaus" genannt, 1545 von der
Stadtrichterswitwe Hirscher gebaut, und (östl.) eine griech.-
orient. Kirche mit zwei Kuppeln. Nahebei, in der Hirschergasse,
das Konzerthaus (PL 3) und, Roßmarkt Nr. 4, das kleine Burzen-
1§E tiÄw^ä
o a v . £ i
JJBf
S" I
«0
y«a^*
MSsVfc - 1
S3 E
#fc>Hc
KRONSTADT. 99. Route. 533
länder Sächsische Museum, mit vorgeschichtlichen, ethnographischen
u. a. Sammlungen (freier Eintritt im Sommer So. 10-12, Do. 3-5 Uhr,
sonst Schlüssel im Likörladen von Teutsch, 1. vom Torweg).
Anf dem Honterus - Platz die Evang. Pfarrkirche (PI. B 3),
wegen ihrer seit dem Brande von 1689 geschwärzten Mauern
„Schwarze Kirche" genannt, 1385-1425 erbaut, gotischer, aher noch
unter der Nachwirkung des Romanismus stehender Bau. Außen
an der Chorwand Standbilder der zwölf Apostel, ehemals vergol-
det. Im Innern (Eintrittskarten Mai- Sept. im Kirchenkassen amt,
gegenüber dem W.-Eingang der Kirche, 2-3 Uhr 50 h, sonst 1 K)
geschnitzte Stühle für den Magistrat und den Lehrkörper und mit
schönen alten orientalischen Teppichen behangene Zunftherren-
sitze. Im Kirchenkassenamt kostbare Meßgewänder und Kelche.
Hier predigte Johannes Honterus (geb. 1498, f 1549), der Refor-
mator Siebenbürgens. Große Orgel. — Südl. gegenüber der Kirche
das Museumsgebäude (PI. 5 : B 3), das eine Naturalien- und Alter-
tums-Sammlung enthält (wegen Besichtigung wende man sich an
den im Gebäude wohnenden Bibliothekar). Zwischen Kirche und
Gymnasium ein Bronzestandbild Honterus', von H. Magnussen
(1898).
Von der Pfarrkirche gelangt man über den Roßmarkt zur evang. -
sächsischen Mädchenschule (PL 4: B 3); nördl. das Honterus- Gym-
nasium (PI. 2 : B 3), mit der wertvollen, von Honterus 1544 gegrün-
deten Bibliothek, südl. das Katharinentor und die Turnhalle. Westl.
am Schulplatz, der die innere Stadt von der oberen Vorstadt scheidet,
das rumänische Gymnasium (PL A3); 1. davon die kleine Obervor-
städter evang. Kirche. Höher im Tal hinauf die griechisch-orien-
talische NikolausMrche (PL A 3), 1392 erbaut, 1751 mit Unter-
stützung der russischen Kaiserin Elisabeth erneut.
Die römisch - katholische Kirche (PL B 2) , in der Klostergasse,
steht auf der Stelle eines alten Dominikanerklosters. Die kreuz-
förmige St. Bartholomäuskirche (PL jenseit B 1), am Ende der Alt-
stadt, ist die älteste Kirche der Stadt.
An der NO. -Seite der inneren Stadt mehrere größere öffent-
liche Gebäude : das Komitatsgebäude (Pl.B 2), am Ende der Kloster-
gasse, weiter östl. die reform. Kirche , die Ober - Realschule , der
Qewerbeverein, die Handelsschule und der 1898 erbaute Finanz-
palast; noch weiter östl. der Justizpalast (PL C 2; 1901).
Die Umgebung der Stadt ist reich an lohnenden Ausflügen.
Aus der inneren Stadt durch den Durchbruch der Burggasse (PL B 3)
zum Wasserwerk (PL B C 3) und von hier auf 25 Kehren durch
Buchenwald in 1 St. auf die *Zinne (957m). Oben Wegeteilung: r.
zu der nahen Bethlengrotte (Wirtsch. ; Aussicht); 1. zu dem 1896
nach Entwürfen Berczik's in Sandstein errichteten 20m hohen
Millenniumdenkmal (auf einem runden ß1^01 hohen Sockel eine
10m hohe dorische Säule, die von einer 31/2m h. Eigur eines Krie-
gers aus A^päds Zeit gekrönt wird). Herrliche Aussicht über die
QA *
534 Route 99. KRONSTADT. Rosenau. Schuler.
Stadt, Burzenebene, s. Bucsecs, s.w. Königstein, n.w. Geister-
wald, n. Alttal, Marienburg, n.ö. Häromszeker Ebene , Käszon-
gebirge, s.o. Siebendörfer, Peatra maTe, Csukäs. — Von der
Postwiese, oberhalb des Weißen Turms (PI. 10: B 2) zum Lor-
beergäßchen (aus Fliederhecken gebildet) und zur (35 Min.) Warte
(PI. A 1 ; Whs.; Blick auf die Ebene, Schuler und Bucsecs), dann
durch Eichwald zum (*/2 St.) Wirtshaus unterhalb des Kl. Hange-
steins (785m; 5 Min. weiter von der Höhe Blick nach Zeiden und
auf den Königstein). 5 Min. vor dem Wirtshaus zweigt 1. ein Weg
ab zum Gr. Hangestein (1 St. ; 909m); blaue WM. 72 St. vom Gr.
Hangestein die aussichtsreiche Rabenspitze (1005m), von wo man
über die Teufelsspitze und -Schlucht oder über den in die Obere
Vorstadt hineinragenden Kreuzberg in iy2 St. zur Stadt zurück-
kehren kann.
Von Kronstadt nach Hosszüfalu, 14km, Lokalbahn (s. S. 532).
6km Honterus. 15 Min. w. der Honterusplatz (Whs.), in schönem Buchen-
walde, wo alljährlich Ende Jnni das Honterusfest, ein sächsisches Schul-
und Volksfest, gefeiert wird; 10 Min. weiter aufwärts die Honterus quelle.
35 Min. weiter südl. Noa. — 7km Noa (Rest. Elysium), mit Villenkolonie ;
in der Nähe die Tannenau und der Räuberbrunnen. — 9km Dirste, magy.
Derestye (Restaur. in der „Bierhalle" der Brauerei), Sommerfrische der Kron-
städter, von wo man s.o. den lohnenden Ausflug nach dem Tömösch-Paß
(S. 546) unternimmt. — 14km Hosszüfalu (662m), Dorf mit 6000 Einw., eins
der nebeneinander am Fuß des HegyesMgy und des Komlos liegenden Sieben-
dörfer (magy. HÜfalu), die von Magyaren (Csangos) und Rumänen bewohnt
werden. Das östlichste dei'selben ist Zaizon, mit jod- und eisenhaltigen
Quellen.
Von Kronstadt nach Zernest, 29km, Eisenbahn in l1/* St. Vom
Hauptbahnhof über (4km) Bartholomce, magy. Brassöbertalan (S. 532), nach
(14km) Neustadt, magy. Eeresztinyfalva (592m 5 Gasth. z. Grünen Baum),
einem wohlhabenden sächs. Dorf, mit befestigter alter Kirche. — 18km
Rosenau, magy. Barczarozsnyö (676m; Gemeindegasthaus, ordentlich), sächs.
Marktflecken mit 4900 rumän. und sächs. Einw., in hübscher Lage am
Fuß des Burgberges (733m; l\i St.; oben die ansehnlichen Reste einer
sehenswerten Bauernburg). 272 St. s.w. von Rosenau (Wagen in IV2 St.,
doch nicht immer zu bekommen; besser daher von Kronstadt über Rosen-
au mit Wagen nach Törzburg, 16-20 K\ wenn man auch Ober-Törzburg
besuchen will, 5-8 K mehr, doch fahre man dann von Kronstadt um 4 Uhr
morg. ab) liegt Törzburg, magy \Törcsvär (unten ein Whs., die sog. Curie),
mit stattlichem Schloß (an Stelle der von den Deutschen Rittern 1212
erbauten Feste Dietrichstein) am Anfang des Törzburger Passes ; nahebei
zahlreiche verstreut liegende Ansiedelungen rumän. Bauern (Kalibaschen).
Lohnend ist eine Fortsetzung dei Fahrt in weiteren 2l/z St. bis Ober-Törz-
burg (rum. La Crucea), an der rumän. Grenze (Bauernwagen von Törzburg
81). — Die Bahn führt weiter am Burzenbach nach (29km) Zernest (714m),
Flecken mit 4300 rumän. Einw. und Papierfabrik. Auf den Königstein
s. S. 535.
Bergbesteigungen. Führer 3-4 K der Tag, am besten vorher bei
der Sektion Kronstadt des S.K.V. zu erfragen; Träger 2 K, Pferd 3-5 K
täglich. Das Haus auf dem Scbuler wird das ganze Jahr, die Malaiester
Schutzhütte am Bucsecs und die Schutzhütte am Großen Königstein werden
vom 15. Juli-15. Sept. bewirtschaftet. Paß s. S. 525.
»Schuler (1804m; 41/2 St.). Vom Ende der Oberen Vorstadt in Kron-
stadt (man lasse sich den Weg zur „Poiana" zeigen) auf rot markiertem
Wege zur Baumstumpfquelle in der Poiana oder Schulerau (2 St. ; bis
hierher Fahrweg), dann entweder auf dem Kanonenweg (rote WM.) in
l3/« St. oder auf dem schattigen Julius-Römer-Weg (rot-weiße WM.) in
Bucsecs. KRONSTADT. Karte S. 532.-99. Route. 535
2 St. zum Schulerhaus des Siebenbürg. Karpathenvereins (oberhalb der
Schulerpavillon für Erholungsbedürftige) und zum (8/4 St.) Gipfel, mit sehr
lohnender Aussicht. Abstieg vom Schulerhaus am schönsten auf blau mar-
kiertem Wege in 4 St. über Ruja und Rittersteig zum Schützenhaus.
Peatra mare (Hohenstein, 1844m; 41/2 St.). Von Dirste (S. 534) im
Tömöschtal zum (V2 St.) Forsthaus, dann durch das Georginental (rote WM.)
in sanfter Steigung zu der (3 St.) Csürkömezeje gen. Hochwiese (Schutzhütte
des magyar. Karpathenvereins) und schärfer bergan zum (1 St.) Gipfel.
Abstieg (schattenlos, aber aussichtsreich; gelbe WM.) am Huttenfels vorbei
und durch die Taminaschlueht in 2 St. nach Stat. Tömösch (S. 546).
Csukäa (1958m; 7 St.). Von Hosszüfalu (S. 534) zu Wagen in I1/2 St.
durch das Tatrangtal zum Zollamt Altschanz, weiter zu Fuß am Tiszlabach
hinan auf den TUzlasaltel (3 St. ; 143üoi) und auf den (27z St.) Gipfel.
•Bucsecs (2506m; 6^4 bzw. 81/4 St.). Von Rosenau (S. 534) mit Wagen
(4 K) H/2 St. im Tal des Gr. Weidenbachs aufwärts. Dann Anstieg (blau-
weiße WM.) durch Wald in der Malaiester Schlucht zur (2*/4 St.) Schutz-
hütte (1600m), von hier entweder (guter Anstieg) durch die obere Malaiester
Schlucht (blaue WM.) in mehreren Kehren zum (3 St.) Om oder (besser
für den Abstieg) in schärferer Steigung auf dem Friedrich-Deubel-Weg
(rote WM.) über den Buksoi (2471m) zur (4y2 St.) Steinhütte am Om (d. i.
Mensch, weil der größte der hier stehenden Felsen von der Ebene aus wie
ein auf dem Gipfel stehender Mensch erscheint) , dem höchsten der zahl-
reichen Gipfel, die alle am Rande des gewaltigen edelweißreichen Bucsecs-
gebirges liegen, hart an der rum. Grenze (hier auch eine Holzhütte mit
Wächter). Zu empfehlen ist die Weiterwanderung nach SO. auf dem
Kamm am Caraiman (2495m) und an der Peatra arse (2334m) vorüber zur
Furnica (3^/4 St.; 2288m), dann bergab, später durch Wald, in die Nähe
des Schlosses Pelesch (2 St. ; S. 546). Mit einem Mehraufwand von H/2 St.
kann man vom Om, r. von der Obersia südlich, das unterhalb im Tal der
Jalomicza romantisch gelegene kleine Felsenkloster Skit la Jalomicza be-
suchen; es steht in der Öffnung einer großen Tropfsteinhöhle (unterhalb
eine nicht bewirtschaftete Schutzhütte). Vom Kloster führt ein Reitweg
über die Furnica (s. oben) in 4x/2-5 St. nach Schloß Pelesch (S. 546).
Königstein (2240m ; 7-8 St.). Von Zernest (S. 534) im Riutal östl. vom
Kl. Königstein (1814m) H/sSt. hinan; weiter mäßig bergan an Pestere(l. ab-
seits) vorüber und durch die Joe-Schlucht zur (2*/4 St.) Schutzhütte, endlich
steiler zur (3 St.) Hirtenspitze, mit Blick auf die großartig zerklüftete West-
seite (hier 17silbiges Echo). Zwischen Königstein und Kl. Königstein die
Schlucht Crepatura (bis hierhin auch von Zernest Leiterwagen, 4 K).
Von Kronstadt nach Bereczk, 99km, Eisenbahn in 5x/2 St. In
n.ö. Richtung durch die Burzenebene nach (8km) Honigberg. magy. Szäsz-
hermdny, und (17km; r.) Tartlau, magy. Prdzsmdr (519m), sächs. Markt-
flecken (3300 Einw.), mit sehenswertem Kirchenkastell in der Mitte des
Ortes. — Weiter durch die Ebene der Häromtzik über den Fekete-Ügy nach
(33km; 1.) Sepsiszentgyörgy (52lm; Bahnrest.; Stadt. Hotel, ma»y. Värosi),
am r. Ufer des Alt, Vorort des Hamms /.e'ker Komitats und einer der be-
deutendsten Orte des Szeklerlandes überhaupt (8700 szeklerische refor-
mierte Einw.). Eisenbahn nach Gyergyöszentmiklös s. unten. — Die Bahn
wendet sich nach Osten. 61km Koväszna (5< 0m), mit kohlensäurehaltigem
Bad (Pokolsär, Höllenmorast), Gasbad (Gozlo) und Sauerquellen. 2 St. ö.
der Pitts (1361m), mit schöner Aussicht über die Häromszek. — Die Bahn
biegt scharf nach N. um. — 77km (1.) K&zdivdsdrhely (570m-, Gasth. Värosi
vigadö), königl. Freistadt (fil00.szekler Einw.), oberhalb des Einflusses des
Kdszoner Baches in den Ffkete-Ü^y (8 oben), mit lebhaftem Handel nach der
Moldau. — 99km Bereczk, großer Marktflecken.
Von Sepsiszentgyörgy nach Gyergyöszentmiklös, ll^km,
Eisenbahn in 4V2 St. — Sepsiszentgyörgy s. oben. — 21km Mdlnds-fürdo
(572m), mit Mineralbad. — 29km Sepsibäkszdd-Bdlvdnyos/ilred, mit Glas-
hütte, von wo man n.ö. durch Buchenwald in 11/2 St. zum St. Annensee
536 Route 99. CSIKSZEREDA.
(s. unten) gelangt. Von Sepsibükszäd-Bälvänyosfüred Omnibus in 1 St.
nach Fidelisbad, mit Mineralquellen (Kurhotel) und einer Höhle, die l-2m
vom Fußboden mit Schwefel- und kohlensauren Gasen gefüllt ist (Vor-
sicht!). — 35km Tusnädfürdo {Hot. Drei Husaren), Kurort in prächtigem
Tannenwalde, mit Mineralbädern (muriatischer Kohlensäuerling) und Trink-
quellen. Lohnender Ausflug ö. über den bewaldeten Rücken des Gsomäl
zum schönen St. Annensee (2 St. 5 951m). 2 St. n.ö. vom See der Berg Büdös
(1100m). — Im Alttal weiter. 63km (r.) Csikszereda (665m; Bahnrest.;
Gasth. bei Hutter), Hauptort des Csiker Komitats (3700 Einw.), am Fuß des
Hargitagebirges. In der Nähe das Franziskanerkloster Csik-Somlyö. Nach
Szekelyudvarhely s. S. 531. — 72km Madefalva, Knotenpunkt für die Bahn
nach (47km) Palanca (Galatz). — 90km Gsikszentdomokos. 10km n., in der
Nähe der Altquelle, das Kupferbergwerk Balänbänya. — Die Bahn verläßt
das Alttal und steigt über den nördlichen Ausläufer des Hargitagebirges,
Wasserscheide zwischen Alt und Maros, auf die Gyergyoer Hochebene, über
Vasläb und Tekeropatak nach (119km) Gyergyöszentmiklös (S. 529). Eisen-
bahn nach Szekelykocsärd s. S. 529/28.
100. Von Arad nach Hermannstadt. Vajdahunyad.
Staatsbahn. Von Arad über Alvincz nach Hermannstadt, 285km, in 8-
14 St; über Tövis und Kis-Kapus, 327km, in 9-12 St.
Arad s. S. 494. Bei der Ausfahrt zweigt die Bahn nach Temes-
vär r. ab. Die Siebenbürger Bahn hält sich im Tal der Maros, an
deren Ufern guter Wein wächst, besonders Meneser nnd Magya-
räder; 1. das weinreiche Arader Gebirge mit Vilägos (S. 494).
35km (1.) Märiaradna (132m) , mit zweitürmiger Wallfahrts-
kirche (wundertätiges Marienbild); gegenüber am 1. Maros -Ufer
Lippa, mit 7900 Einwohnern. — L. Ruine Solymos. Weiter stets
am r. Ufer der Maros. 51km Konop (140m), mit Konopy'schem
Schloß. — 85km Soborsin (157m), mit gräfl. Nädasdy'schem Schloß
und Park. — 103km Zäm (167m). Hier über die ehem. siebenbür-
gische Grenze. — Bei (120km; 1.) Ouraszäda (174m), mit alter
Kirche, r. in der Ferne Dobra, mit Schloßruine. — 125km Maro-
sillye (185m), Geburtsort des siebenbürg. Fürsten Bethlen Gabor
(1580, f 1629). Zweigbahn nach (83km) Lugos (S. 503). — Bei
(135km) Branyicska (187m) tritt die Bahn auf das 1. Ufer der Maros ;
r. Vecel (Veczel), mit den Ruinen des römischen Kastells Micia.
149km (r.) D6va (196m ; Hot . Orient), Städtchen mit 8700 Einw,,
Sitz der Hunyader Komitatsbehörden. Vom Schloßberg (371m;
3A St-")» einem von einer Burgruine gekrönten Trachytkegel, präch-
tiger Blick auf die Täler der Oserna, des Strell und der Maros und
das Hatszeger Gebirge. — Nördl. von Deva die Ooldbergwerke von
Nagyäg (Wagen in 3V2 St., 8-10 K hin u. zurück).
Die Bahn überschreitet die Cserna (1. Aussicht auf das sieben-
bürg. Erzgebirge). 158km Piski (201m; Bahnrest.), mit Eisenbahn-
Werkstätten, an der Mündung des Streit in die Maros. Nach Petro-
zseny und Lupeny s. R. 101.
BROOS. 100. Route. 537
Von Piski nach Vajdahunyad, 16km, Eisenbahn in 3/4 St. —
Vajdahunyad (220m; Gasth.: Merkur, unweit des Marktplatzes),
Städtchen mit 4500 rumän. und magyar. Einwohnern und großem
staatlichem Hüttenwerk, liegt hübsch am Einfluß des Zalasdbaches
in die Cserna. An der W.-Seite der Stadt die *Burg des berühm-
ten Türkenbesiegers Joh. Hunyadi (f 1456), der schönste Burgbau
Ungarns : vom Bahnhof r., nach 1/4 St. 1. über die Cserna, nach 2 Min.
r. zum Marktplatz und nach 7 Min. bei der zweiten Csernabrücke r.
hinüber und geradeaus in 10 Min. zur Burg (kurz davor r.). Hunyadi
erbaute den gotischen Teil, r. vom Eingang, mit dem Rittersaal,
dessen Gewölbe auf fünf achteckigen Pfeilern ruht, die anderen
Teile wurden unter Matthias Corvinus (1486) und Bethlen Gabor
(1619-24) aufgeführt. Nach einem Brande im J. 1854 wird die Burg
seit 1870 hergestellt.
Bei der Weiterfahrt nach Hermannstadt folgt zunächst
(165km) Tordos.
174km Broos , magy. Szaszväros (213m). ^ St. vom Bahnhof
die gleichnam. Stadt (238m; Gasth.: Ungar. Krone, Zentral, beide
Marktgasse), mit 7700 Einw. (y6 Sachsen), auf sächs. „Königs-
boden", im „Lande unter dem Walde" gelegen. Die beiden neben-
einander stehenden protest. Kirchen sind von einer Ringmauer
umgeben. Yom Holumb (340m; ^ St. südwestl.) schöne Fernsicht.
16km n. von Broos im Gyögytal das Warmbad Algyögy, am r. Marosufer.
Schöne Fahrt von Broos (3l/2 St., Wagen 10-12 E; wer anf den Muncsel
will, lasse den Wagen für die Rückfahrt in G-redistye warten, 2 Tage, 20 E)
südl. ins Gebirge nach (29km) Gredistye (531m; Unterkunft im Forst-
haus); von da zu Pferd in 3 St. auf den Bergrücken Muncsel, mit den
Trümmern einer dazischen Befestigung im Buchenwald.
187km Alkenyer, in der fruchtbaren, Brotfeld (Kenyermezo)
genannten Ebene, bekannt durch den Sieg Stephan Bäthori's über
die Türken im J. 1479, wobei die Sachsen unter Georg Hecht in
erster Reihe kämpften (Denkmal r. am Bahnhof). Zweigbahn nach
(13km) Kudsir, mit Eisenwerk. — 202km (1.) Alvincz (deutsch Win-
zendorf; 218m), mit den Resten eines Schlosses, in dem Kardinal
Martinuzzi 1551 ermordet wurde; gegenüber am r. Ufer der Maros
der Weinort BorbereTc. Nach Hermannstadt über Tövis s. S. 538.
211km (r.) Mühlbach, magy. Szäszsebes (253m; Gasth.: Gold.
Löwe, Z. 2 #70, Omn. 60 h), kgl. Freistadt mit 8500 Einw. (i/3
Sachsen, 2/3 Rumänen). 20 Min. vom Bahnhof die beachtenswerte
evang. Pfarrkirche, ursprünglich roman. Anlage, im xv. Jahrh. im
got. Stil vollendet; Flügelaltar vom J. 1418, in der Folge verändert;
an den Strebepfeilern mancherlei Skulpturen. Reste der mittel-
alterlichen Befestigung haben sich erhalten. Eine in den J. 1743
und 1770 angesiedelte Kolonie aus dem Breisgau (Baden) bewohnt
einen Teil der äußeren Stadt. Die Rebenhügel der Umgegend er-
zeugen einen angenehmen Tischwein. 1 St. n. von der Stadt der
Rote Berg.
538 Route 100. KARLSBURG.
Mühlbach ist guter Stützpunkt für Ausflüge in das Mühlbacher Gebirge,
wo man in den kgl. Forsthäusern gute Unterkunft findet; die Sektion
„Mühlbach" des S.K.V. und das kgl. Forstamt in Mühlbach erteilen bereit-
willig Auskunft. — 5km südl. Petersdorf, mit großer Papierfabrik-, 9km
weiter Szäszcsor, mit schöner mittelalterlicher Burgruine.
Die Bahn steigt langsam. 242km Großpold, magy. Nagyapold
(380m), anf den Resten einer römischen Ansiedlung erbaut, mit
bedeutendem Weinhau. Die Bahn (Aussicht 1.) führt weiter stark an-
steigend durch einen Tunnel und über 30-60m hohe Eisenviadukte
nach (249km). Szebengälos Oberhalb der Gemeinde Tetschein (magy.
Ecsellö) über die Wasserscheide (580m) zwischen der Maros und
dem Altfluß. — 255km Szelistye (542m), 20 Min. von der ansehn-
lichen rumän. Ortschaft gl. N. entfernt. Nun hinab über (259km)
Szeesel in die Schlucht des Schwarzbaches nach (262km) Szeben-
käkova. — 265km Orldt (S. 540), von Rumänen bewohnt. R. (ö.) die
Kette der Südkarpathen, auf der selbst im Hochsommer Schnee liegt.
Von Orlät auf die Hohe Rinne, 5'/2 St. Fahrstraße südl. über
Ourarö (Whs. an der Hauptstraße), dann westl. nach (2*/2 St.) La Pisc.
Weiter Fußweg durch die romantische, 5km lange Zibinsklamm und durch
Wald nach dem Kurhaus Hohe Rinne (S. 543).
270km Großau, magy. Keresztenysziget, mit Kirchenkastell. Von
hier mit Wagen (12 K) in 4 St. auf die Hohe Rinne (S. 543). —
281km Neppendorf (magy. Kistorony), mit alter Kirche. — 285km
Hermannstadt (S. 540).
Die Bahn nach Tövis überschreitet jenseit Alvincz (S. 537)
die Maros.
211km (1.) Karlsburg, magy. Gyulafehervär (220m ; Bahnrest.;
Gasth. : Europa, unweit des Hunyadi ter, Z. 2-5, M. 2 K, Omn. 40 h;
Hungaria, Hunyadi ter; Droschke vom Bahnhof in die Stadt 1 K\
das römische Apulum, ehemals Residenz der siebenb. Fürsten, mit
11 600 Einwohnern. Yom Bahnhof geradeaus; nach 2 Min. r. in
die Szechenyi utcza, vorbei an dem (r.) Museum mit römischen
Fundstücken, zum (25 Min.) Hunyadi ter; beim Hot. Hungaria 1.
über den Felsö Värter und nach 3 Min. halblinks Promenaden-
weg. Nach weiteren 3 Min. r. durch das Untere Karlstor und hinauf
durch das Obere Karlstor in die ehem., von Kaiser Karl VI. 1716-35
erbaute Festung zur (10 Min.) Michaelskathedrale. Die Kathedrale,
mit viereckigem Turm, ursprünglich im spätromanischen Stil erbaut,
wurde unter Joh. Hunyadi 1444 erweitert und gotisch umgebaut;
r. vom Hauptportal die Sarkophage Joh. Hunyadi's ( S. 537), seines
Sohnes Ladislaus (zu Ofen enthauptet 1457), 1. vom Hauptportal die
Marmorsarkophage der Königin Isabella (f 1559) und ihres Sohnes
Johann Sigismund (f 1571). Im n. Teil der Festung das 1794 von
Bischof Graf Batthyänyi gestiftete sog. Batthyaneum, mit Bibliothek,
geolog. und anderen Sammlungen. Von der Flaggenbastion Aus-
sicht über die Umgebung der Stadt.
Von Karlsburg über Zalatna nach Abrudbänya. Bis Za-
latna, 38km, schmalspurige Eisenbahn in 8 St. Die Bahn führt im Ompoly-
PETROZSENY. 101. Route, 539
tal über (16km) Töt/alud, mit den Resten des von Bela IV. 1268 auf einem
hohen Fels erbauten Schlosses Szent Mihälyko, und (31km) Ompolygalacz-
Fenes (Ausflug in das romantische Fenes-Tal bis Peaira Capri, s. unten, in
IV2 St.). — 38km Zalatna (420m; Gasth. : Moskovits, am Hauptplatz), deutsch
Schlatt, das röm. Ampelum, Sitz der Berghauptmannschaft für Siebenbürgen,
mit 4300 Einw. und Goldbergwerken. — Von Zalatna weiter mit Wagen
(14 Ä", hin und zurück 22 K) über den Berg Petricsa (921m) und im Vale Cser-
bului an (20km) Bucsum vorbei; 8km n.ö. von Bucsum die Detunata goala
(Donnersberg), ein auf einem Bergrücken stehender 110m h. Basaltfelsen,
von dessen orgelartig in mehreren Lagen nebeneinander aufstrebenden Säu-
len viele durch den Blitz zu Boden geschleudert sind. — 27km Abrudbänya,
deutsch Groß-Schlatten (610m; Gasth.: Detunata), die röm. Auraria major,
mit 2900 Einwohnern. 3 St. s.w. das Vulcangebirge (1264m), mit schöner
Aussicht; llkm n.ö. Verespatak, das Alburnus maior der Römer, mit Gold-
bergwerk; 13km n. Topanfalva (S. 523).
Hinter Karlsburg durchschneidet die Bahn eine kleine Ebene,
bekannt durch die Schlacht hei Maros-Szt.-Imre, in der 1442 Joh.
Hunyadi von den Türken unter Mezet Beg geschlagen wurde. Die
turmartige Felsspitze 1. ist der in der ungar. Yolkssage berühmte
Kecskekd (walach. Peatra Capri; 1220m).
231km Tövis (240m) ; von da nach (327km) Hermannstadt s. S. 529.
101. Von Piski über Petrozseny nach Lupeny.
99km. Eisenbahn in 53/4 St. Sehr lohnende Fahrt.
Piski s. S. 536. — Die Bahn führt durch,, das Strelltal. 13km
Kalanfürdö , mit Thermalbad. — 30km Orväralja. Zweighahn
nach Karänsebes s. S. 504. — Jenseit (44km) Puj (416m) ver-
läßt die Bahn das Strelltal und steigt in großen Kehren. — 57km
Krivädia (553m), mit röm. "Wachtturm ; hei (62km) Merisor (657m)
auf hoher Brücke über das Bäniczatal. — Durch sieben Tunnels
und über den Berg Dealu Bäbi (750m) zur (68km) Stat. Bdnicza.
— 74km Bolibarlang, mit der hesuchenswerten Höhle Csetate-Boli
(der Bahnwärter dient als Führer, 50 K).
80km Petrozseny. — Gasth.: Emke, Wagner. — Bierhalle Berg er;
Wein bei Grausam, unweit des Bahnhofs. — Wegen Bergtouren in der
Umgegend wende man sich an die dortige Sektion Schieltal de3 S.K.V.
(Führer 6 K tägl., Pferd 2 K5Q; Mundvorrat mitnehmen; Paß s. S. 525).
Petrozseny (610m), mit 12200 Einw., liegt in dem schönen Ge-
birgstal des ungar. Schiel. Zu beiden Seiten der Bahn Kohlenlager
(Gesamtausdehnung 900qkm, mit einer Mächtigkeit von l-35m).
Bergbesteigungen (s. oben). S.o. erhebt sich das malerische Paring-
gebirge. Über das Dorf Zsiecz, weiter z. T. durch Buchenwald, auf den
Szlima (1487m) und zur (3V2 St.) Paringschutzhütte (15 Betten zu 1 K\ nicht
bewirtschaftet) unterhalb des Paring (2076m), dann über die (3J/2 St.) Cärjia
(2407m) zur (2y2 St.) Mundra (2520m), mit weiter Aussicht. Bei der Cärjia
zweigt n.ö. ein Weg über den Yer/u-Capre (1929m) nach der (4V2 St.) Foxana
MueH (S. 540) ab.
Von Petrozseny nach Hermannstadt, Stägige lohnende Gebirgs-
wanderung (Unterkunft in den kgl. Forsthäusern). N.ö. im Schieltal auf-
wärts nach (1V2 St.) Lonyai (bis hierhin auch Bergwerksbahn), dann auf
540 Route 102. HERMANNSTADT.
dem Geleise der Bergwerksbahn und auf Fußweg durch die Schlucht des
Riu Taia zum (4 St.) Forsthaus Auschel (1200m); weiter an der (4 St.) Hir-
tenhütte unterhalb des Surian (2061m) am Surianse« vorbei zum (2 St.) Forsth.
Brigona. Nun auf schönem Wege am Riu Brigona, später am Mühlbach (Riu
Sebes) über das (3»/a St.) Forsth. Ten (739m) zur (31/2 St.) Kolonie Bistra
(1321m ; 20 Min. unterhalb ein Forsthaus). Von hier zum (372 St.) Zollamt
La Diij (1445m; Whs.), dann entweder im Zibintal abwärts über (6 St.)
Guraro nach Orlät (S. 538) oder über den n.ö. verlaufenden Bergrücken, das
Hegerhaua Poenitia berührend, direkt nach Orlät (S. 538) und von da mit
Bahn nach Hevmannsiadt. — Oder: von Lonyai (S. 539) im Schieltal weiter,
nach 2 St. scharf bergan, längere Zeit durch Buchenwald, zur (374 St.) Hütte
unterhalb der Poiana Mueri (1765m; s. S. 539); dann mehrmals bergab und
bergauf zum (372 St.) rumän. Grenzposten Timpa (Unterkunft hier oder in
einer 25 Min. entfernten Stina) und abwärts zum (ls/4 St.) ung. Grenzposten
Peatra Alba (1542m; Whs.). Über das Mühlbachtal hinweg (jenseits beginnt
das Zibingebirge) auf die Frumosa mit dem (374 St.) Gindrei (2248m), an
dessen Nordabhang aus dem Zibinsee der Zibin abfließt ; weiter (weiße WM.)
bis zur (3 St.) Wegeteilung zwischen Besineu (1963m) und Batrina (1840m),
dann 1. den roten WM. nach zum. (I74 St.) Kurhaus Hohe Rinne. Weiter
s. S. 543/2.
Die Bahn führt südlich weiter. 86km Liväzeny.
Von Liväzeny sehr lohnender Ausflug auf der durchweg in den Fels
gesprengten Kunststraße (Diligence 5 K 40) durch den *Szurdukpaß, entlang
dem vereinigten Schielfluß nach Tirgu Jiu (S. 504; Hot. Piök), in Rumä-
nien, von wo man mit der Bahn nach Orsova fahren kann (s. S.504).
99km Lupeny, mit den Kohlengruben einer franz. Gesellschaft.
Von Lupe'ny auf den Retyezät (F. 6 K tägl.), beschwerlich : Fahrweg
westl. nach (472 St.; 2 St. mit Wagen) Kimpuluj-Nyag (Nachtquartier in
der Gendarmeriekaserne); weiter zur (472 St.) Papula (1800m; Hirtenhütte),
dann hinab zum Lepusnikbach und hinauf über den Bucura-See (2041m) auf
die (5 St.) Bucura (2427m) und den (3 St.) Retyezät (2477m).
102. Hermannstadt und Umgebung.
Gasth.: »Römischer Kaiser (PI. a: B 3) , Heltauer Gasse 2, 72 Z.
zu 2.60-7 K, mit Dependance Hot. Neurihrer (PI. b: C 3), Heltauer
Gasse 11, 28 Z. zu 2.40-4 K; Bonfert (PI. c: B 3), Fleischergasse 11.
Restaur. : Römischer Kaiser, s. oben; im Stadtpark (PI. B 3). — Wein
im Mönchhofkeller (Filiale ; auch Bier), Gr. Ring 8 (PI. C 2, 3), beim Bruken-
tharschen Palais. — Cafes: Römischer Kaiser, s. oben; Habermann, Her-
mannsplatz 8 (PI. B 3, 4), im Sommer gegen Abend viel besucht; Ca/6-
Restaur. Kirscher 's Unikum, Quergasse 6 (PI. B 3); Frenz, mit Konditorei,
Heltauer Gasse (PL B 3).
Droschke vom Bahnhof in die Stadt oder umgekehrt einsp. 1 K 10,
zweisp. 1 K 50 (nachts, 9-6 bzw. 7-7 Uhr, 1 K 50 oder 2 K), Gepäck 40 h,
Handgepäck im Wagen frei ; tags 72 St. 80 h oder 1 K, jede 74 St. mehr
30 oder 50 h.
Elektr. STRAßENBAHN vom Bahnhof über den Ring und die Heltauer
Gasse zum Erlenpark (10 h) und zum Jungen Wald (20 h).
Post u. Telegraph (PI. B 3), Fleischergasse 16. — Bäder: Volksbad
(PI. B 3), Mühlgasse 4, mit Schwimmbad und Sanatorium (P. 7.40-9 K), gut
eingerichtet; Militärschwimmschule (PI. A 5), Bad mit Wäsche 30 h.
Fremdenverkehrskanzlei, Gr. Ring 14 (PI. C 2, 3), wochent. 8-12 und 2-4
bzw. 5 Uhr, Sonn- u. Festt. nur 7-12 Uhr. — Stickereien und Webereien
bei Baumann, Heltauer Gasse (PI. B 3).
Hermannstadt (430m), magy. Nagyszeben, rum. Sibiiu, früher oft
Hauptstadt Siebenbürgens, eine der ältesten sächsischen Kolonien,
.Elektr. Slra.vsenla/vi
I XBrukertthal -Palais B3
ZErangel. Gymnasium B2
3 » Jrarrfcir-che B2
4 Gewerbexrerein. B C 2
hSorpskommanda B2
6 Orient.XathedraZe B2
ISatturm. C2
SJtesid.d.erangMsdiors C3
SBörmTcaihJVarrkirdie C2
V0Jtum.jratio7i.-2Tuseii77t B3
lXStaatsgrmnasiian C3
Geo^raph^tastalt'v^WaeneriDebes.Leipziä
Brukenthal'echeaPal. HERMANNSTADT. 102. Route. 541
jetzt Vorort des gleichn. Komitats, Sitz des Korpskommandos des
12. Armeekorps, des evang.-sächs. Bischofs und eines griech.-orien-
tal. Erzbischofs, mit 33500 Einw. (16800 Deutsche; 3900 Mann
Garnison), liegt z. T. auf einem Hügel über dem Zibinfluß. Als
Reste der ehem. sehr starken Befestigung sind noch Teile der Mauer
und einige Türme (in der Harteneckgasse) heim Stadttheater (PI.
O 3) bemerkenswert.
Die Mitte der Oberstadt nimmt derGroßeRing ein (PI. C 2, 3) ;
die von ihm südwestl. laufende Heltauer Gasse ist die Hauptver-
kehrsstraße. An der S. -Seite des Platzes das Haus der sächs. Nation;
an der N.-Seite die röm.-kath. Stadtpfarrkirche (PI. 9:0 2) und der
1588 erbaute Rat - Turm (PI. 7), zwischen dem Großen und dem
Kleinen Ring; an der W.-Seite das
Brukenthal'sche Palais (PI. 1 : B 3), von Baron Sam. Bruken-
thal, 1777-87 Gouverneur von Siebenbürgen, erbaut, jetzt Eigen
tum des Hermannstädter evang. Gymnasiums. Es enthält mehrere
Sammlungen.
Im zweiten Stock die beachtenswerte Gemäldegalerie, mit 1290
Bildern, darunter gute niederländische (Zutritt im Sommer So. Do. 11-1 Uhr
unentgeltlich, sonst durch den Museumsdiener, im Mittelhau, gegen 1 E,
mehrere Personen je 50 7»; ill. Katalog 1 K). — IL -VI. Zimmer: Deutsche.
In III: 1. vom Eingang 376. J. P. Feuerlein, Selbstbildnis; an der r. Lang-
wand 1144. L. Strauch, weihl. Bildnis. In IV: an der Ausgangswand 657.
Kupetzky, Bildnis des Malers N. Bück. In VI: 1. 347. O. Eiliger d. Ä., Frucht-
stück; 1285. /. H. F. Zimmermann, Architekturstück; an der Langwand
1153, 1154. F.W. Tamm, Stilleben. — VII. -XIII. Zimmer: Niederländer. In
VII: 1. 158. J. van Bylert, alte Frau mit Brille. In VIII: 1. 431, 432. H. Goo-
vaerts, die Diagnose, der Aderlaß; an der Ausgangswand 1. 435, 436. /. B.
Govaerts, Stilleben. In IX: 1. 1192. F. van Valckenborch, Überfall durch
Räuber; 598. Jordaens, der Sommer; 335. J. C. Drooch-Sloot, Kirchweih; r.
139. Bronkhorst, Dirne und Kupplerin. — X. Zimmer, die wichtigsten Bilder
enthaltend. L., in einem eisernen Kasten in der Mauer, *354. Jan v. Eyck,
kleines Brustbild eines Unbekannten. An der Zwischenwand 1014. J. Sa-
very d. /., Kirchweihfest; 756. F. v. Mieris, der Raucher; '729, *728. E. Mem-
ling, betende Frau, lesender Mann; 464, 465. Frans Hals d. J., eine alte
Frau Mädchen unterrichtend, Dorfschulmeister eine Schreibfeder zuschnei-
dend; 1269. Ph. Wouwerman, Le petit pont de bois. An der Ausgangswand:
1016. R. Savery, Löwe vor seiner Höhle; 148. P. Brueghel d. Ä., der bethle-
hemitische Kindermord. L. Schmal wand: 1003. C. Saftleven, Jakob auf
der Rückkehr aus Mesopotamien. — XL Zimmer : r. 342. Nach A. v. Dyck,
Karl I. von England und seine Gemahlin ; am ersten Fenster 1179. J. Tooren-
vliet, der Kürassier; am dritten Fenster 1163. D. Teniers d. J., Johannes
d. T. — XII. Zimmer: r. 63. Ol. P. Berchem, Winterlandschaft. — XIII. Zim-
mer: r. 1213. Jacomo Victors, Hühner und Kaninchen. — XIV.-XVI. Zimmer :
Italiener. In XVI: r. 697. L. Lotto, h. Hieronymus. — XVII. Zimmer:
Franzosen, Spanier, Engländer. — XVIII. Zimmer: BrukenthaPsche Fami-
lienbildnisse.
Das Bruk entharsche Palais enthält außerdem eine Bibliothek, mit
mehr als 120000 Bänden, vielen Handschriften und 500 Inkunabeln (Codex
Altenberger von 1481 und ein Gebetbuch mit schönen Miniaturen aus
der 1. Hälfte des xvi. Jahrh.), Kupferstiche, Mineralien (namentlich
Gold- und Tellurstufen) und eine archäologische Sammlung; ferner
Münzen, Metall arbeiten (Kelche, Ziborien, sächsischer Schmuck) und Meß-
gewänder aus der evangel. Pfarrkirche.
Die Evangelische Pfarrkirche (PI. 3: B2; Küster Huetplatz 1)
in den ältesten Teilen ins xiv. Jahrh. zurückgehend, wurde in drei
542 Route 102. HERMANNSTADT. Bathaus.
Perioden bis zum Anf. des xvi. Jahrh. erbaut. Der 74m höbe Turm,
dessen Dacb mit bunten Fliesen belegt ist, wird von vier Eck-
türmcben flankiert (schöne Rundsicht). Im Innern der Kirche vor
dem Chor ein 1438 von Meister Leonhardus gegossenes Taufbecken
in Kelchform und an der 1. Chorwand ein großes flgurenreiches
Wandgemälde (Kreuzigung Christi) von Johann von Rosenau (1445),
eines der besten Erzeugnisse sieb enbürgis eher Malerei. An den
Wänden der neuen Kirche, einem Anbau des xv. Jahrh. (Eingang
außen an der S.-Seite), Grabsteine alter Sachsengrafen, Bürger-
meister usw. — Südl. vor der Kirche, auf dem Huetplatz, ein
Bronzestandbild des evang. Bischofs 6. D. Teutsch (-j- 1893), von
Donndorf (1899).
Die kleine Kapelle am Elisabethtor (unweit n.w. vom Bahnhof)
besitzt ein kolossales Monolithkruziflx, ein Werk des Bildhauers
Lantregen (1417).
Das städtische Rathaus (PI. B 2), ursprünglich ein befestigtes
Patrizierhaus , 1545 für seinen jetzigen Zweck angekauft , hat
manche interessante Bauteile. Es enthält das gemeinschaftliche
Archiv der sächs. Nation und der Stadt und eine Rüstkammer (Mo.
Mi. Sa, 11-12 Uhr); im ersten Stock an der NW.- Ecke des Um-
ganges eine schöne Türeinrahmung aus dem Anfang des xvi. Jahr-
hunderts. — In der Fleischergasse die 1906 erbaute griech.-orient.
Kathedralkirche (PI. 6: B 3). — An der W.- Seite des Stadtparks
das Rumänische Nationalmuseum (Muzeul Asociatiunii; PI. 10: B 3),
für rumän. Volkskunde; hervorzuheben die Kostümpuppen (Zutritt
tägl. nach Anmeldung beim Kustos).
Im Museum (PI. C 3; Harteneckgasse 3) die Naturaliensammlung
des Siebenbürg. Vereins für Naturwissenschaften (Do. So. 11-1 Uhr
frei, sonst gegen 60 K), mit der vollständigen siebenbürgischen
Fauna und Flora und einer geognost.-geolog. Sammlung; ferner die
Sammlungen des S leb enb.Karpathenver eins, mit sehenswerten ethno-
graphischen Gegenständen aus Siebenbürgen (So. und im Sommer
Do. 11-1 Uhr gegen 20 h, sonst nach Anmeldung 8-5 Uhr gegen 1 K).
Ausflüge. Durch den Erlenpark (PI. A 5) in 8/* St. zum Wha. im
Jungen Wald, einem beliebten Vergnügungsort (Straßenbahn s. S. 540). —
Von der Elisabeth-Vorstadt (PI. D 1, 2).nordöstl. nach dem (1/2 St.) sächs.
Dorf Hammersdorf, magy. Szt. Erzsdbet (Whs.), und zur (25 Min.) Origori-
warte (nicht bewirtschaftet), am S. -Abhang des Origoribergs (601m); 10 Min.
oberhalb der Warte bester Blick auf Stadt und Gebirge.
Nach dem Kurhaus Hohe Rinne: 32km, mit Wagen in 41/2 St.
für 18-20 K (ein Platz in dem im Sommer tägl. fahrenden Omnibus 4 K,
Freigepäck 7 kg; Fahrkartenausgabe in der Fremdenverkehrskanzlei);
nach Resinar (s. unten) Wagen für 5-6 K (Post 60 h). Fußgäriger gehen
besser von Orlät durch die Zibinsklamm; vgl. S. 538. Mit Wagen von
Hermannstadt südl. durch den ausgedehnten Jungen Wald (s. oben; unweit
des Kilometersteins 6 geradeaus, 1. geht es nach Michelsberg) in 1 St. nach
(13km) Resinar (533m; einfaches Whs.; nach Michelsberg s. S. 543), einem
großen Dorf (5400 rumän. Einw.) am Fuß des Gebirges. Bei der oberen
Kirche die Grabkapelle des um die Sache der Rumänen hochverdienten
griech.-orient. Metropoliten Schaguna (f 1873); davor seine 1909 gesetzte
Marmorbüste. Weiter entweder mit Wagen auf dem Fahrweg, der bei
HELTAU. 103. Route. 543
der Curmatura mit dem von Großau kommenden zusammentrifft, oder zu
Fuß im freundlichen Tal des Riu Stezi aufwärts bis zu den (2^2 St.) acht
Resinarer Sagemühlen (824m). Vs St. oberhalb der Mühlen (Karrenweg)
das untere Hermannstädter Hegerhaus (935m); von hier w. auf dem Jäger-
steig (rote WM.), der bei (1^2 St.) Gradina (1325m) in den Fabrweg mündet,
und auf diesem in 35 Min. zur 'Hohen Rinne (1403m; gutes Kurhaus, Eigen-
tum der Sekt. Hermannstadt des S.K.V., in geschützter Lage, 35 Z. zu 14-30 ff
weich., Verpflegung 32 ff, Vermietung der Zimmer nur durch die Direktion
in Hermannstadt, frühzeitige Anmeldung ratsam; außerdem ein Touristen-
haus, Bett 2 ff). Rundsicht von der Conradtwarte auf dem Oncescii (1714m),
1 St. südÖJtl. Andere Spaziergänge und Ausflüge s. in „Touren-Verzeichnis
und Umgebungskarte", herausgegeben vom S.K.V. — Weiter über das Zibin-
gebirge nach Petrozsiny s. S. 540.
Über Bergtouren in der Umgebung von Hermannstadt gibt die Sektion
Hermannstadt des S.K.V. oder die Fremdenverkehrskanzlei Auskunft (vgl.
S. 524). Ausrüstung mit Lebensmitteln sowie Vorausbestellung von Führern
bzw. Pferden (Tarif) und Wagen (zweisp. 12-16 K der Tag) ratsam.
9,7km südl. von Hermannstadt (gute Fahrstraße) liegt Heitau (s. unten).
— 15km nördl. Stolzenburg (S. 529). — Nach dem Rotenturmpaß und Rimnicu-
Valcea (lohnende Fahrt) s. unten u. S. 544. — Nach Salzburg s. S. 530/29.
— Nach Schäßburg s. S. 531. — Nach Alvincz s. S. 539/8.
103. Von Hermannstadt über Altbrücke (Bukarest)
nach Kronstadt.
156km. Eisenbahn in 8-9 St. — Aussicht rechts.
Hermannstadt s. S. 540. — Die Bahn berührt im Zibintal (5km)
Schellenberg, magy. Sellemberk. Vor dem sächs. Dürfe erinnert r. der
Tiirkenhügel an den Sieg des walach. WoiwodenMichael über Andreas
Bäthori im J. 1599. Nach Schäßburg s. S. 531.
Zweigbahn nach (7km) Heitau, magy. Nagydisznöd (450m; Gasth.:
Zentral, Zum Siebenbürg. Karpathenvereiri), einem stattlichen sächs. Dorf,
in hübscher Lage in einem Talkessel am Kaltbach. Die befestigte Kirche,
ursprünglich roman. Stils, wurde im xvi. Jahrh. umgebaut; im Pfarrhaus
ein Kreuz, Meisterstück sächsischer Goldschmiedekunst des xv. Jahrhunderts.
Obstbau, besonders Kirschen. — 5km s. von Heitau (Wagen 3 -ff, von
Hermannstadt 8 K) liegt Zoodt (1km s.w. das Hermannstädter Elektrizitäts-
werk), von wo aus man (Träger 2 .ff 40, Pferd mit Begleiter 3-4 ff der Tag)
auf dem „Robert-Gutt-Weg" die lohnende Besteigung der Presba (1745m;
Schutzhütte, Eintr. 1, Bett 2 K ) in 4 St. ausführt. — »/* St. w. von Heitau
Blicheisberg (584m; gutes Gasth.), magy. Kisdisznöd, das einzige sächs.
Bergdorf, als Sommerfrische besucht; im Ort ein Bergkegel, mit einer von
einer Ringmauer umschlossenen roman. Kirche (jetzt Speicher). Ausflug
auf den bewaldeten Götzenberg (1305m) über den (1 St. südl.) Mällseifen
(857m; Aussichtswarte; von hier rote WM.) in 2x/2 St. oder über den Rosen-
garten in 4 St. (von Heitau in 2l/2 St.). Von Michelsberg führt ein Fuß-
weg in 1 St. nach Resinar (S. 542), ein Fahrweg in 1 St. zum Wirtshaus im
Jungen Wald (S. 542).
18km Talmesch, magy. Nagytalmdcs (406m), an der Vereinigung
des Zoodtbaches mit dem Zibin. 3/4 St. s.o. die Reste der Burg
Landskrone, 1370 erbaut, 1453 abgetragen (schöner Rundblick) ;
1 St. w. liegt Zoodt (s. oben).
1 St. südl. von Talmesch liegt am N.-Ende des Rotenturmpasses (365m)
das Dorf Boicza (die S. 544 gen. Eisenbahnstation ist gegenüber auf dem
1. Ufer des Alt); an der S.-Seite der 1533 erbaute viereckige „Rote Turm",
544 Route 103. FRECK. Von Hermannstadt
der dem Paß den Namen gegeben hat. Von hier durch den Paß (lohnend)
auf der Fahrstraße am r. Altufer (die Eisenhahn läuft auf dem 1. Ufer),
vorbei an dem (I74 St.) „Zerbrochenen Turm", zum (IV4 St.) Gebirgsbach
Riu Vadului, der Grenze zwischen Ungarn und Rumänien. Auf rumän.
Seite (Passierschein nötig, in Hermannstadt zu besorgen) ein Kaffeehaus.
Über den Zibin. — 23km Altbrücke, magy. Olthid.
Von Altbrücke nach Piatra (Bukarest), 165km, Eisenbahn in
8 St. — 3km Rotenturm (magy. Verestorony; Bahnrest. 5 Paßrevision), ungar.
Grenzbahnhof. — 7km Boicza (S. 513). Die Bahn führt durch den Roten-
turmpaß. — 16km HS. Rotenturm, auf der ungar.-rumän. Grenze. — Die
Bahn tritt auf das r. Ufer des Alt. 25km Cäineni, rumänische Grenzstation ;
Paß- und Zollrevision. — Durch das Tal Loviste, mit vielen Ortschaften.
37km Gornet, mit Kloster. Zwei Tunnels. — Vor (46km) Lotru wieder auf
das 1. Altufer. Durch den steilen Coziapaß , mehrere Tunnels. — 61km
Jiblea (Bahnrest.), Station für das Schwefelbad Calimanesti (staatliches
Hotel; Wagen 2 fr., Omn. 50 c). Die Bahn verläßt das Gebirge und tritt
in die rumänische Ebene. — 78km Rimnicu-Valcea (Hot. Boulevard),
Bischofsstadt. — 84km Riureni. — 131km Dragasani (Bahnrest.), Weinort.
— 165km Piatra, an der Bahn Vereiorova-Bukarest (S. 504).
25km Ober-Sebes (380m), magy. Felsösebes; 3km südöstl. das
gleichnam. Dorf (Führer 3 K, Pferd 2 K 50 tägl.).
Vom Dorf Ober-Sebes südöstl. über (41/2 St.) Fruntea Moasi auf den
(2*/2 St.) Surul (2281m 5 Aussicht auf die Ebene und das Gebirge). Abstieg
östl. über den (2 St.) Frecher See (2011m), von Felswänden umschlossen;
weiter nördl. am 1. Ufer des Baches Riu Mare entlang zur (1% St.) Freöker
Sennhütte (stina intre trei izvore; 1411m«, von hier direkt zum Hirtenfels
IV2 St.), dann über den Bercaciu nach dem (2l/4 St.) Finanzposten in der
Poiana Neamtului (706m ; nahebei ein Sägewerk), von wo noch 3 St. (13km)
bis Freck (s. unten). — Von der Poiana Neamtului gelangt man steil
bergan zum (U/4 St.) Marlenbrunnen (1497m), dann südl. auf dem Kamm
zum (U/4 St.) Hirten/eis (1670m); hier bergab, dann ansteigend zu der (2 St.)
Robert- Gutt-Schutzhütte (früher Negoihütte; 1546m; s. unten; bequemer die
Besteigung des Negoi auf dem Dr.-Karl-Wolff-Weg, s. unten).
33km Freck, magy. Felek (390m; Gasth. ; Führer Joh. Roth, 3 K
tägl. ; Pferd 2 K 50), Dorf mit 3500 meist rumän. Einwohnern und
einem von Baron Sam. Brukenthal (S. 541) erbauten Schloß (jetzt
Erholungsheim), mit Park.
Von Freck über den (37z St.) Finanzposten auf der Poiana Neamtului
(s. oben; bis hierhin Wagen 4A') und die (4 St.) Frecker Sennhütte zum (2 St.)
Frecher See (s. oben), von wo noch 3 St. auf die Ciorta {Hohe Scharte; 2426m).
42km unter- Porumb ach, magy. Alsoporumbak (396m).
Auf den Negoi (2544m), den höchsten Berg Siebenbürgens: 2-3 Tage hin
und zurück; Führer Joh. Roth in Freck, s. oben, 4-5 K «ägl. Mit Wagen
(4 K) südl. über Ober-Porumbach (466m) in 2 St. zu der (13km) aufgelassenen
Ober-Porumbacher Glashütte (597m). 10 Min. von hier beginnt der 12,7 km
lange Dr.-Karl-Wolff-Weg (WM. rot; auch Reitweg), der in Windungen,
vorbei an dem (3l/2 St.) Serbota -Wasserfall (150m Loch), zu der ('Aj St.)
Robert -Gutt-Schutzhütte des S.K.V. (154Um; 29 Betten zu 2 JT; nach der
Poiana Neamtului s. oben) hinanateigt. Weiter auf dem Drachensteig bis
zum Gemsstein, von wo ein steiler und steiniger Pfad zur (3l/4 St.) Michaelis-
ruhe führt, endlich am Abhang des Kleinen Negoi hin und nochmals steil
zum (3/4 St.) Gipfel. Schöner Blick über das Gebirge, die Ebene bis Her-
mannstadt und Fogarasch und das rumänische Tiefland. Lohnender aber
schwieriger Abstieg in 10 St. zum Bulleasee (S. 545).
52km Kerz, magy. Kercz (406m; Führer A. Mack und Stephan
Roth, Preise wie hei Freck, s. oben), sächs. Dorf, mit den Ruinen
einer 1474 von Matthias Corvimis aufgehobenen Zisterzienserabtei.
nach Kronstadt. FOGARASCHI. 103. Route. 040
Ins Bulleatal. Von Kerz ?.u Wagen (4 1) in 2 St. zur ehem. Kerzer
Glashütte (Unterkunft), weiter zu Fuß meist durch Wald zur (2 St.) Schutz-
hütte des S.K.V. (1234m; 21 Betten zu 2 K) unter dem Bull ea-Wasser /all,
dann zum (3 St.) Bullea-See (2202m; Steinhütte, keine Wirtschaft, Bett 2 E,
Schlüssel nur bei den Führern) unterhalb der Paltina (2405m; 1 St.) und
der Venatorea lui Buteanu (2508m ; 2 St.). Vom See durch das Valeu Domna-
Tal und über die Mieria (1597m; Aussicht) in 6 St. nach Kerz zurück.
55km Unter- Arpasch, magy. Alsöarpäs (424m).
Auf den Podragu (2456m ; prachtige Rundsicht) : von Unter-Arpasch mit
Wagen (5 K) in 2x/4 St. über Ober-Arpasch (Whs. bei David Klein) nach
der ehem. Felso (Ober-) Arpäser Glashütte, wo man beim Jagdrevierheger
Rati Unterkunft findet (Führerlohn 3 K tägl.). Von hier zu Fuß oder zu
Pferde in 3 St. zu der B er wer Ih- Schutzhütte (1540m, keine Wirtschaft) und
weiter zu Fuß s. auf dem „Abrahamssteig" aufwärts zum (4 St.) Podragu-See
(2100m), von wo man in IV4 St. (rote WM.) die Podraguspitze erreicht. Zum
Abstieg folgt man dem Kamm östl. bis zur Vistea mare (s. unten), dann
hinab in das Tal des Vistea mare-Baches (Schutzhütte) und weiter zur
(10 St.) Eisenbahnstation Alsövist (s. unten).
63km Alsövist. — 73km Alsdszombatfalva, mit ärarischem Gestüt.
85km (1.) Fogarasch, magy. Fogaras (429m; Gasth.: Merkur,
Paris), Vorort des gleichnamigen Komitats am Alt, mit 6600 Einw.
und einem festen Schloß (jetzt Kaserne), das 1310 angelegt wurde
und den Türken wiederholt erfolgreichen Widerstand leistete.
Ausflüge (nur für Geübte; Auskunft erteilt Kaufmann Järos): auf
die Peatra rosie (Rotenfels; 2443m; 3 Tage), mit großartiger Aussicht nach
Rumänien und Siebenbürgen; auf die Vistea mare (2526m; nicht bewirt-
schaftete Schutzhütte des S.K.V.) ; zum Podragu-See (s. oben), über den
Kamm der Täritia, 3 Tage.
98km Schirkanyen, magy. Sarkany, großes sächsv Dorf , wo die
Straße nachReps 1. ahzweigt (vgl. S.531). — 113km Ujsinka. Tunnel.
— 122km Homorödvölgy. Tunnel. — 127km Vledeny. L. der Per-
schaner Höhenzug, dessen nördl. Teil Geister -Wald genannt wird.
Dann öffnet sich die Aussicht auf das schöne Burzenland mit König-
stein, Bucsecs usw. — 140km (r.) Zeiden, magy. Feketehalom (589m ;
Gemeindegasthaus am Marktplatz), großer sächs. Marktflecken am
Fuß des 1294m h. Zeidner Berges (Besteigung in 2^2 St., lohnend;
unter dem Gipfel eine Grotte). Dann über den Burzenbach (r. Blick
nach dem Königstein und dem malerisch gelegenen Bosenau) und
durch das Dorf (146km ; r.) Weidenbach, magy. Vidombäk. Beim Bahn-
hof (151km) Brassöbertalan in die Altstadt des rings von Bergen
umgebenen, vorher nicht sichtbaren (156km) Kronstadt (S. 531).
104. Von Kronstadt über Sinaia nach Bukarest.
185km. Eisenbahn bis Predeal (30km) in V-U St. für 3.60, 2.40 oder
2.40, 1.60, 1.00 A; bis Sinaia in 3 St. für 5.80, 4.00 oder 4.25, 2.90, 1.95 A;
bis Bukarest in 61/* St. für 19.30, 13.70, oder 15.45, 11.00, 7.60 E. Wagen-
wechsel in Predeal. — Paß s. S. 525. In Rumänien gilt die osteuropäische
Zeit, die gegen die mitteleuropäische 1 St. vorgeht. — Orientexpreß über
Verciorova s. S. 500.
Kronstadt s. S. 531 . Die Bahn wendet sich in großem Bogen nach
SO. ; 1. am Fußo des Gebirges vier der magyar. Siebendörfer (Bäcs-
546 Route 101. SINAIA.
falu, Csemätfalu, Türkös, Hosszüfaln, s. S. 534). Jenseit (6km)
Deresztye-Hetfalu (640m) tritt die Bahn in das Tömöschtal; 1. die
Peatra mare (S. 535). An Unter- Tömösch (722m) vorbei nach (17km)
Stat. Tömösch (806m); r. Rückblick auf den Schuler (S. 534).
Von Ober- Tömösch steigt die Bahn sich I. wend end zum Tömösch -
Passe und durchdringt die Paßhöhe (1015m) in einem 937m 1.
Tunnel. Weiterhin ein kleinerer Tunnel; r. schöne Aussicht auf
Schuler und Bucsecs. — 30km Predeal (1000m ; Bahnrest. ; Gasth. :
Predeal, nur im Sommer ; Tucek, gegenüber dem Bahnhof), Sommer-
frische der Bukarester, rumän. Grenzstation und Zollabfertigung ;
Paßrevision von ungarischen, dann von rumänischen Beamten.
Lohnende Wanderung (6 St.) an der rumänisch-ungarischen Grenze
entlang üher den Fetifoi, dann nördl. über den Gähstuhß und über die
Rosenauer Wiesen nach Rosenaii (S. 534).
Die Bahn senkt sich ins Prahovatal; 1. Kloster Predeal. — 38km
Azuga (gutes Restaur. in der Kantine der Tuchfabrik), aufblühen^
der Fabrikort, an der Prahova, die von der Bahn oft überschritten
wird. Tunnel. — 42km Busteni (Hot. Busteni, Hot. Sporul), als
Sommerfrische besucht, mit Papierfabrik und Holzschleifereien ; r.
der Bucsecs (S. 535).
50km Sinaia (Plan s. S. 532). — Bahnrestaurant. — Gasth. (in
allen wird deutsch oder französisch gesprochen) : 'PalaceHotel (PI. P.);
""Carainian (PI. a), Boul. Ghika, oberhalb des Bahnhofs, mit dem Restaur.
Capsa, Z. von 6 fr. an, F. 1.50, M. 6, P. von 16 fr. an-, Regal (PI. c),
Strada Postei; Boulevard, Boul. Ghika, P. 10-12 fr. — Kasino (PI. K.),
mit Spielsälen. — Wagen vom Bahnhof in den Ort 2 fr.
Sinaia (Bahnhof 796m), vornehmer, im Hochsommer oft über-
fiillter Villenort, liegt in einem prächtigen Tal zwischen hohen be-
waldeten Bergen, an deren Abhängen sich Villen hinziehen. —
Hauptsehenswürdigkeit ist das im Peleschtal am Fuß des Bucsecs
gelegene * Schloß Pelesch, die 1875-83 vonDoderer erbaute Sommer-
residenz des Königs von Rumänien (Inneres in Abwesenheit des
Hofes zugänglich): vom Bahnhof die Stufen hinauf zum (2 Min.)
Hot. Caraiman; weiter r. über den Boulevard Ghika, vorbei am
(1.) Stadtpark (Militärkonzerte), und nach 3 Min. geradeaus (nicht
r. hinab) ; nach 4 Min. über den Peleschbach und gleich darauf
1. durch Wald auf der Strada Palatului zum (11 Min.) Schloß.
Westl. oberhalb das 1903 vollendete Schloß Principllor oder Peleschor,
Sommersitz des Thronfolgers. Von Schloß Pelesch zurück auf der
Strada Carmen Sylva in 8 Min. zu dem 1695 gegründeten Kloster
(Monastirea ; 860m) ; von der r. Ecke der Terrasse hinter der Kirche
Gesamtansicht von Sinaia. — Über den Bucsecs nach Rosenau s.
S. 535.
79km Campina, mit Petroleumfeldern. Hier beginnt die frucht-
bare walachische Tiefebene.
115km Ploesci (Bahnrest.; Gasth.: Grand -Hotel, Moldavia),
Knotenpunkt einer von Czernowitz kommenden Bahn (S. 374),
\.2örse D.3
Z.DeulschesTereaisTuaxs D.3.
3. EtarisisBaä/ D.3.
4. IHnxznz -Ministerium, . D.2
5. Lazar-Zyceum C.D.3,
G.£iedertafel D.3.
7. Mbnisterüwv für öffentLArbtns. D. 3 .
8. Sparkasse D.4
9. Polizei. D.3
lO-Staatsarueket^i D.3
Taud^Regele
/ pm^iM^ k, * r% hr /> i i
Janen vecheTo pj-Jij
'tu
'Jen
^er «, 4
-4 <o
\ttr£V>
hrt? $
K : <**? m r-o IV \ ^ y ' ^ ^ I-
,r. I^Brpstem |CL V ^41 p % %■£ ^ZentraZbad. D.E.3.
"^^«ern^y % %¥•% O) ^%s£ \ <;° ^~sfavropo7^os-Äirch& D.4.
2-'~ Sfe '"% « • **-* %V% 13.Ctir-tea Teche-Mrctie D.4.
f~V — KV )~~ -"-O J^" fti ^, T f? '^ \ Denkmäler:
\ "?\-i % C ^ «£ ^■•BratumiL E.3. C.-Caturyiu . D.2.
Jfe- f <b r "^ V.-PacheTrolopopescu F.3. R.Äafeü E3
e ^ r ^
B.Xrätianu E.3. C-Gziurgiu D.2.
V.-PacheTrvlopopescu F.3. IbÄos-eti E3,
6eogr Anst.v;Wägner ADebes .Leipzig.
BUKAREST. 104. Route. 547
Kreisstadt und Mittelpunkt der rumänischen Petroleumindustrie,
mit 56500 Einw., an dem Flüßchen Teleajna.
Weiter durch einförmige Gegend. 165km Chitila (Bahnrest.)
— 185km Bukarest (Gara de Nord).
Bukarest.
Bahnhufe: Gara de Nord (PI. B 1; gutes Bahnrest.), im NW. der Stadt,
für alle Züge; Gara de Sud (Filaret: PI. C 5), im SW., für Giurgevo. Dem
Gepäckträger (hamäl) 30 c. für jedes größere Gepäckstück. — Internationale
Schlaf Wagengesellschaft, Strada Vienei 1 (PI. D 3).
Gasthöfe: *Gr.-H. du Boulevard (PI. a: D 3), Bulev. Elisabeta,
Z. 6-25, F. 150, Omn. 2fr.; H. Capsa (PI. g: D 3), Calea Victoriei 48,
mit Eestaur. , Z. von 5 fr. an, F. 2, Omn. 2 fr. ; Continental (PI. b : D 3),
Calea Victoriei, gegenüber dem Nationaltheater, mit Garten, 63 Z. zu 5-12,
F. 1.50 fr.; Gr.-H. Bristol (PI. c: D 3), Strada Academiei, mit Cafe' aber
ohne Restaur., Z. 3-12 fr.; Palace Hot. (PI. m: D 3) , Bulev. Elisabeta,
neu; Hot. Splendid (PI. f: D 2), Calea Victoriei 67, viel Rumänen;
Frascati (PI. d: D 3), Calea Victoriei 46, 60 Z. zu 5-7.50, F. 1.50, M.
3.50 fr.; Imperial (PI. h: D 3), Calea Victoriei 59, beim Schloß, 30 Z.
zu 4-7, F. 1 fr., kein Restaurant; Metropole (PI. i:D 3), Calea Victoriei 94,
beim Schloß, viel Rumänen; Hot. de France (PI. e: D 3), Calea Vic-
toriei 17; H. Carol (PL k: D 3, 4), Strada Lipscani 2, Z. 21/2-6, F. 1, G. 3,
M. 4, P. 9-12 fr., mit Restaurant, gelobt; H. Princiar (PL 1 : D 3), Bule-
vard Elisabeta, 70 Z. zu 3.50-7 fr.
Restaurants : Jordache Jonescu <& Co., Strada Covaci 3 (PL D E 4), abends
Zigeunermusik ; Enescu & Andreescu, Strada Sf. Jonicä 17, unweit s. vom
Schloß (PI. D 3); im Hot. Continental (s. oben); Dimitrescu, Strada Regalä 3
(PL D 3), gegenüber von H. Continental, mit Garten; La Carpaii, Ecke
Bulev. Academiei und Strada Academiei (PI. D 3), mit Vorgarten, M. (IIV2-
2 Uhr) 1 fr. 60. Von Deutschen besucht: Tomek, im H. Frascati (s. oben),
mit Terrasse; Fisch, Strada Cämpineanu 8, n. vom Nationaltheater (PL D 3).
— Beliebte Nationalgerichte sind u. a. : Fleicä, am Rost gebratenes Rind-
fleisch; Cärnati, am Rost gebratene Würstchen aus Rindfleisch; Ciorba,
saure Suppe, mit Lamm- oder Hühnerfleisch ; Ardei umpluti, mit Reis und
gehacktem Fleisch gefüllte Paprikafrüchte.
Bier: Caru cu lere, Strada Stavropoleos 5, n. bei der Post (PL D 4);
Burieu, Str. Caragheorghevici 5, unweit der Nationalbank (PL D 3, 4), auch
Weinstube, viel Deutsche.
Cafes: in den Gasth. Boulevard, Imperial, Bristol, France; ferner C. i?o-
yal, Calea Victoriei 41, Ecke Strada Sarindar (PL D3); C. High-Life, Calea
Victoriei 104, beim Schloß (PL D 3); Einschenk. Str. Lipscani 3 (PL D E 4;
Eaufleute). — Konditorei Riegler, Calea Victoriei 66 (PL D 3); Capsa, im
gleichnam. Gasth (s. oben).
Vergnügungslokale: Parcul Oleteleseanu, beim Nationaltheater (PL D 3);
Oppler^s Kolosseum (PL B 4), vom Garten hübsche Aussicht auf die Stadt.
Zweispänner (Birja, spr. birscha; die besten die sog. „Russen", mit
Hauptbaltestelle vor dem Theater, die St. 3-4 fr. in der Stadt, 5 fr. auf
der Chaussee Kisselew): die Fahrt 1 fr., nachts (10-5 Uhr) 1 fr. 50; vom oder
zum Bahnhof, 2 fr. ; auf der Chaussee Kisselew und außerhalb der Stadt
3 fr. die Stunde. Man mache den Fahrpreis vorher aus; häufig wissen die
Kutscher in der Stadt nicht genau Bescheid. — Taxameter ( Taximelri) :
in der Stadt (Tarif A, blau) 1500m 1 fr., je 500m mehr 20 c. ; außerhalb
der Stadt jede 286m 20 c. Größere Gepäckstücke je 25 c. — Autotaxameter :
lkm 1 fr. 20 c, jeder weitere km 60 c.
Elektr. Bahn auf dem Bulev. Elisabeta und seiner östl. Verlängerung ;
vom Nordbahnhof zum Schloß und zum Bulev. Maria u. a. — Daneben
zahlreiche Pferdebahnen (s. den Plan).
548 Route 104. BUKAREST. Schloß.
Gesandtschaften. Deutschland: Dr. v. Waldthausen; Generalkonsul,
Tjaben. — Österreich- Ungarn: Prinz zu Fürstenberg; Generalkonsul, Frhr.
v. Bornemisza.
Vereinigung der Reichsdeutschen Do. Sa. So. Aber d im Deutschen Vereins-
haus (PI. 2: D 3), Strada Brezoianu 17. Detitsche Liedertafel (Societatea
germana „Liedertafel"; PI. 6), .ctr. Academiei 20 (Di. Fr. Sängerabend). —
Österr. -ungar. Klub (PI. D 3), Bulev. Elisabeta 17, mit Handelsmuseum. —
Deutsche Zeitungen: Bukarester Tageblatt, Rumänischer Lloyd.
Post u. Telegraph (PI. D 4), Ecke Cal. Victoriei und Str. Carol I. Post
mittags 12-2 Uhr geschlossen. Briefe Inland 15, Ausland 25 Bani, Pcst-
karten 5 und 10 Bani. Briefmarken in den Tabakstrafiken (Tutungerie)
zu haben.
Bäder: Eforiei (Regula) -Bad (PI. 3), im Sommer Schwimmbad, im
Winter zu Konzerten usw. benutzt; Zentralbad (PI. 11), Str. Enei.
Theater: Nationaltheater (PI. D 3), Schauspiele und Opern in rumän.
Sprache (auch italienische Oper); Theater Popescu (PI. D 3). Beide im
Sommer geschlossen. — Im Winter Konzerte im Athenäum (PI. D 2).
Geld: durchlochte Kickelmünzen zu 5, 10 und 20 Bani (Centimes; Ein-
zahl Ban); Silbermünzen zu i/g, 1? 2 und 5 Lei (Frank; Einz. Leu); Gold-
münzen (nicbt im Verkehr) zu 5, 10 und 20 Lei; Banknoten zu 20, 100
und 1000 Lei.
Sprache. Von den Konsonanten entsprechen c vor i und e dem deutseben
tsch; g vor e und i = dsch (weich, wie französisch dj); ch vor e und
i = k;gh = g;j= seh (weich, wie französisch j); s = ss; sc vor e
und i = seht (dafür wird neuerdings amtlich auch st geschrieben); s = fch;
t = z; z = s. Von den Vokalen sind ä, i gleich einem dumpfen y; ä
gleich einem tonlosen e; in ea und oa sind e und o nur ein leichter Vor-
laut. — In den größeren Gasthöfen, Kaufläden usw. wird Deutsch und
Französisch verstanden.
Bei beschränkter Zeit (1 Tag): vorm. (mit Wagen) königl. Schluß
(PI. D 3), Athenäum (PI. D 2), Kirche Stavropuleos (PI. 13: D 4), Markt-
halle (PI. D 4), Doamna Balascha- und Metropolitan-Kirche, dann über die
Boulevards und durch die Oalea Victoriei. Nachm. archäolog. Museum
(S. 549) und Fahrt auf der Chaussee Kisselew (S. £50).
Die besten Monate für einen Besuch Bukarests sind April und Mai
sowie Sept. und Oktober.
Bukarest (Bucuresci, spr. bukurescht ; 88m), Haupt- nnd Resi-
denzstadt des Königreichs Rumänien, mit 338000 Einw. (darunter
2500 Reichsdeutsche, 35000 Österreicher u. Ungarn, 43 000 Isra-
eliten), in einförmiger Ebene gelegen, wird von der Dhnbovita in
zwei Teile geteilt. Achtzehn vorgeschobene Forts verteidigen die
Stadt. Abgesehen von den äußeren Vorstädten, macht die Stadt mit
ihren zahlreichen Neuhauten einen modernen Eindruck. Beachtens-
wert sind die hübschen, bunt ausgenähten Volkstrachten. Zahl-
reiche Straßenverkäufer. Die wichtigsten Verkehrsstraßen sind die
von N. nach S. die Stadt durchschneidende Calea Victoriei (PI. D 3),
die Boulevards (elektr. Beleuchtung) und die Sirada Lipscani
(PI. D E 4).
An der Calea Victoriei das 1852 erbaute Nationaltheater { Teatru
national ; PI. D 3). Nördl. das königl. Schloß (Palatul regal ; PL D 3 ;
Zutritt in Abwesenheit des Hofes durch den Kastellan), das ehem.
Palais Golescu, 1882-85 umgebaut; im 1. Flügel die Wohnzimmer
des Königs, mit einigen älteren Bildern (Rembrandt, Mardochai
vor Esther und Ahasver, um 1665; Theotocopuli, Anbetung der
C Sos.TELsselew-t
_ j ^__ ^— - c
AtüIL: J&adeniie SVSikolai /£'
Schiit pJ^Uz-Min. «t r. Co
D E
VM." BUKAREST I !
"SuSV'-k ^i^FV*-
.lasca
D ^S^osephrjb
JPopa. £ : >ÜL 3 malus- 1
/ r?e
^vAuLeitäum
^V-C
=^
\ 5 -' jw
V/ =ck^ ***>
fc^l
Briefs
^ ^ ^ Slimern. V
ff S'
*$.***«£
.La7.'ar-. N«
Theater- " V_ T s
?i § d ° ra*«d J£sT T Kaliums
*i3
im Bau
-15?
a/ ■",*t. Stavrdpoi. «^ ._ : q^^^ - * "*» — /
Ars^jfal £ ^ g, - Vri t, >f»CurteaV«^he ^^"^^ ^kf^ ° "
Y
WDeutsche Gesandtschaft D2 'lmBaiL> T,. «»♦&*'*•'' A^t^ %, ^*^E V W' ^
Vilhgliscke , E2 'Ä1 T :/ ^ '^.- ; \ 1 *^
16 lYarixös. » D2
17 Österr.-Uiigcu: 3>3 ^^^
B..Buls3ulevard , .9^^V/-«rM ^ ^Sal ^C.?fejÄ«S»&
JjiTetropoliJUJK.
^
c r
Gt-olr. Anst .v"PTa|ner *"Debes , Leip»
Universität.
BUKAREST. 101. Route. 549
Hirten, Vermählung Manä, der h. Martin) und Holzschnitzereien;
im Mittelbau im Treppenhause eine Apotheose Rumäniens, Decken-
gemälde von Veith, und der Thronsaal. Dem Schloß östl. gegenüber
die Fundatiunea Universitara Carol /., von Gottereau (1913), eine
Stiftung des König?, mit Bibliothek, Lese- und Vortrags sälen. Un-
weit nördl. das Athenäum (PI. D2); im oberen Stock ein großer
Konzertsaal und eine unbedeutende Gemäldegalerie. Galea Vic-
toriei 135 die kgl. Akademie (PI. D 2), mit großer Bibliothek. —
Östl. Tom Schloß, Strada 0. A. Roseti 3 (PI. D E 2, 3), das Museum
Aman, mit Werken dieses Malers (-f- 1891 ; geöffnet So. Di. Do. 9-12,
3-5 Uhr). Nordost!, vom Athenäum, in der Strada Mercur, das Mu-
seum Simu (PI. D 2), mit modernen Gemälden und Skulpturen (freier
Eintr. Do. So. 11-3 Uhr).
An dem Akademie-Boulevard die 1864 gegründete Universität
(PI. D 3 ; 3100 Hörer) , mit einem sechssäuligen Portikus ; das
sehenswerte archäolog. Museum (Muzeul national de Antichitati;
Zutritt Do. So. 11-3 Uhr, sonst durch den "Wächter, Trkg.) im
1. Flügel enthält u. a. in einem Saal an der Straßenseite den
*Goldschatz von Pietroasa (Kanne, flache Schüssel, Schale, Becher
usw.), westgotische Arbeit des rv. Jahrh.; ferner kirchliche und
vorgeschichtliche Altertümer. In den Anlagen gegenüber das
Bronzereiterbild des Wohcoden Michael des Tapfem (1592-1601),
von A. E. Carrier-Belleuse (1871), und die Marmorstandbilder der
Begründer des rumänischen Untemchtswesens , Lazar (f 1823),
von Georgescu (1886), und Radulescu (f 1872), von Ferrari (1879).
— Einige Schritte östl. das Denkmal des Staatsmannes Joan Bra-
tianu (PI. B. : E 3; 1822-91), von Dubois (1903), und das alte
Hospital Coltei (PI. E 3); im Vorgarten das Marmorstandbild
des 1716 in Konstantinopel hingerichteten Fürsten Michael Kan-
takuzino, des Gründers des Hospitals, von Storck (1870).
In der Strada Lipscani die Nationalbank (Banca Nationala;
PI. D 3, 4). S. davon das 1899 vollendete Pestgebäude, die Spar-
kasse (PI. 8: D 4) und der Justkpalast (1895).
Östl. vom Hospital Coltei die Denkmäler des Staatsmannes
C. A. Roseti (f 1885; PI. R.), von Hegel (1903), und des Bürger-
meisters Bache Brotopopescu, von Georgescu (1899; PI. P.). — In
der Strada Matei Voevod die von der Königin Elisabeth (Carmen
Sylva) gegründete Blindenstadt Asilul Orbilcr Elisabeta (PL jenseit
G 3). — Auf der Piata romanä (PI. D 2) ein Bronzestandbild des
Staatsmannes Lascar Catargiu (•}• 1899; PI. C), von Mercier (1907).
Von den zahlreichen, meist niedrigen, in Kreuzform gebauten
griech.- orthodoxen Kirchen bieten nur wenige ein Interesse. In
der Strada Stavropoleos, hinter dem Postgebäude, die kleine griech.
Kirche Stavropcleos (PI. 12; 1724). Unweit die Zlatarkirche und
die Kirche Curtea Veche (PI. 13), 1393 gegründet, nach dem Brande
von 1847 neu aufgebaut. Am r. Ufer der Dimbovita die schöne
Kirche Dcamna Balascha (PI. D 4; 1884). Südl. davon auf einem
550 Route 104. BUKAREST. Chaussee Kisselew.
Hügel, von dem man einen Überblick über einen großen Teil der
Stadt hat, die MetropolitanMrche (PL D 4), die Krönungskirebe
des Königs, 1656 gebaut, 1839 restauriert; dabei die Wohnung
des Metropoliten und der Sitzungssaal der Deputiertenkammer.
Südöstl. St. Spiridion (PI. D E 5) , 1767 erbaut, mit zwei Glocken-
türmen. Nach der Dimbovita zu die Kirche und das Kloster Radu
Foda(Pl.EÖ), 1572 erbaut, 1859 restauriert; nahebei die kleine
Bukurkirche (xv. Jahrh.), nach dem angebl. Gründer der Stadt
so genannt. — Die turmlose röm.-kathol. St. Josephs - Kathedrale
(Catedrala catolica ; PI. D 2), 1884 nach Plänen des Wiener Dom-
baumeisters Schmidt aufgeführt, liegt in der Strada Dr. Lueger. —
Außerdem gibt es in Bukarest eine lutherische Kirche (Biserica
luterana; PI. D 2), von der Königin Elisabeth eigenartig ausge-
stattet, und, nahebei, eine reformierte Kirche (Biserica un-
guroasca).
Westl. vom Theater der schöne öffentliche Cismigiu - Garten
(Grädina Gismigiu; PI. C D 3), mit Restaur. auf einer Insel. —
Im W. der Stadt Schloß und Park Cotroceni (PI. A 3), die Residenz
des Thronfolgers. — Im N. der Stadt, am Ende der Calea Victoriei,
die Chaussee Kisselew (Sosea; PI. C D 1 ; Cafe-Rest. Huyer und
das sog. Büfett), im Frühjahr und Herbst besuchter Korso der
Bukarester (besonders 6-8 Uhr nachm.); zu beiden Seiten Villen
und Anlagen. Am Anfang der Chaussee 1. das naturgeschichtliche
Museum (Muzeul de Istorie naturala ; PI. 5 ; Direktor Dr. Antipa ;
Eintr. So. 10-4, Do. 11-3 Uhr, frei; 15. Juli bis 15. Aug. ge-
schlossen); hervorzuheben die Fische aus der unteren Donau und
dem Schwarzen Meer im Erdgeschoß 1. vom Eingang, das Okapi
im Glashof, und die Vögel des Donaudeltas (vielfach in lebens-
wahren Gruppen) im ersten Stock. Unweit n. das im Bau befind-
liche Museum für Ethnographie und nationale Kunst (Muzeul de
Etnografie si Artä nationalä ; Direktor Prof. Dr. Tzigara-Samurcas).
R. das geologische Institut (PL D 1), mit Museum. — Im NO. der
Stadt, am Ende der 3km langen Calea Mosilor, der sog. Obor (PI. G 2;
Di. Fr. Wochenmarkt; Volksleben), auf dem in der Woche vor
Pfingsten der Mosch, ein großes Volksfest, gefeiert wird. — Im
Parcul Regele Carol I. (PL jenseit C D 5) r. und 1. vom Teich ein
kleiner zoologischer Garten einheimischer Tiere.
Von Bukarest nach Verciorova (Orsova) s. S. 504 5 — nach Czernowitz
s. S. 374-, — über Constantza nach Konstantinopel s Bcedekers Konttantinopel.
REGISTER,
551
Abbazia 281.
Aberg, der 322.
Aber-See 154.
Abertham 325.
Abos 471.
Abrudbänya 539.
Absam 190.
Absdorf 334.
Absinecz-Talsperre 491.
Abtei 222.
Abtenau 161.
Acbe, die Bregenzer 195.
— , Brixentaler 183.
— , Dornbirner 195.
— , Fuscber 171.
— , Gasteiner 176.
— , Großarier 170.
— , Gurgler 202.
— , Krimmler 174.
— , Niedertaler 201.
— , Ötztaler 199. 200.
— , Rauriser 171.
— , Urslauer 180.
— , Venter 201.
Acben, Paß 182.
Acbenkirchen 182.
Acbensee 182.
Acbenwald 182.
Acherkogel 200.
Ada-Kaleh 499.
Adamstal 336.
Adamtal 127.
Adelsberg 246.
Adelsberger Grotte 246.
Adersbacher Felsen 353.
Adlerkosteletz 352.
Adlersruhe 226.
Adlitzgraben 123.
Admont 169.
Adolfstal 333.
Adony 495. 510.
Aferer Tal 205.
Agendorf oder
Ägfalva 512.
Aggsbach 138. ISO.
Aggstein 138.
Aggtelek 485.
Aggteleker Höhle 485.
Bsedekers Österreich
Agnetheln 531.
Agonitz 129.
Agosthäza 471.
Agram 517.
Ahornspitze 193.
Ahrntal 223.
Aich 323.
Aicha 222.
Aichberg 213.
Aigen bei Linz 134.
. Schloß, bei Salzburg
153.
— -Voglhub 156.
Ainet 224.
Ajka 515.
Ajnäcsko 485.
Aknasugatag 491.
Aknaszlatina 491.
Ala 220.
Alba 229.
Albeins 205.
Albertfalva 495.
Albin g 130.
Albrechtsberg, Schloß
127.
Alessio 400.
Algyo 493.
Algyögy 537.
Alkenye> 537.
Alland 116.
Almas 435.
-Füzito 432.
Almbach-Klamm 165.
Almissa 390.
Almsee 145.
Almtal 145.
Alpeiner Ferner 202.
Alpengipfel 118.
Alpenrosenhütte 216.
Alsö-Arpäs 545.
— -Komäna 531.
Mislye 487.
— -Öps 515.
Porumbak 544.
— -Räkos 531.
— -Szombatfalva 545.
— -Tätrafüred 475.
— -Vist 545.
Ungarn. 29. Aufl.
Alt-Aussee 162.
Ausseer See 163.
Altbrücke 544.
Alt-Bunzlau 343.
Altenberg 122.
— , Schloß 334...
Altenburg in Österreich
333.
Altendorf 482.
Altenhaus 513.
Altenmarkt an der Enns
170.
— im Mißlingtal 255.
— an der Triesting 127.
Alt-Finstermünz 198.
Altmannsdorf 110.
Altmünster 158.
Alt-Nagelberg 333.
— -Ofen 436.
Paka 353.
Pernstein 144.
Ratteis 202.
Rodna 526.
Altschanz 535.
Alt-Scharnstein, Ruine
145.
Schmecks 475. 474.
Sisaek 512.
Altsohl 461.
Alt-Tal, das 531.
Alttitschein 356.
Altura 279.
Altvater, der 360.
Alvincz 537.
Ambras, Schloß 190.
Ampaß 191.
Ampezzotal 228.
Amraa, Schloß 190.
Amstetten 128.
Amthorspitze 204.
Andelsbuch 195.
Andersdorf 359
St. Andrä im Lavanttal
255.
St. Andrä -Wördern 334.
Andraz 229.
S. Andrea, Insel 391.
— , Scoglio 393.
37
552
REGISTER.
St. Andreasinsel 436.
Andric 399.
Andritz-Ursprung 239.
Angelo, Col Sant1 228,
Anger 249.
Angern 340.
Angertal 176.
Anif, Schloß 153.
Anina 505.
St. Anna am Aigen 249.
Annaberg (Niederöster-
reich) 127.
— , Ruine 214.
Annatal-Rothau 313.
Annenheim 257.
St. Annensee 536.
Anninger, der 112.
Szt. Antal 461.
Antholzer Tal 223.
Antivari 400.
St. Anton am Arlberg
197.
— bei Bozen 209.
— (Mendelbahn) 209.
Antonienhöhe 316.
S. Antonio, Canale di 383.
— di Mavignola 219.
Anzenau 160.
Apahida 528.
Apatin 496.
Aperes Verwalljoch 202.
Apostag 495.
Apriea, Passo d' 217.
Aquileja 273.
Aquincum 458.
Arabba 229.
Arad 494.
Arader Gebirge, das 536.
Aranyosgyeres 528.
Aranyosmeggyes 490.
Arbe 380.
Arco 220.
Ardagger 136.
Ardning 144.
Arkeden 531.
Arlbergbahn 194.
Arlberger Höhe ,196.
Arlbergtunnel 196.
Arnau 354.
Arnoldstein 257.
Arnsdorf 139.
Artstetten, Schloß 127
Arva, Burg 463.
Arvatal, das 468.
Ärvaväralja 468.
Arza, Punta d1 399.
Arzl 199.
Asch 316.
Aschach 135.
Aschau 156.
Aspang 12^.
Aapern 116.
Aßling 261. 245.
Asten bei Gastein 178.
— bei Linz 130.
Aszöd 460.
Aszöfo-Tihany 515.
Attersee 146.
Attnang-Puchheim 146.
Atzgersdorf-Mauer 110.
Atzwang 206.
Au bei Berchtesgaden
165. ..
— im Otztal 200.
— in Vorarlberg 195.
Auer 217.
Auerbachtal 123.
A.uerklamm 200.
Auersperg, Ruine 245.
Aujezd 339.
Auperschin 310.
Aurach, die 156.
Auscha 342.
Auschel 540.
Au-Seewiesen 232.
Aussee 162.
Außer-Bartholomäberg
196.
Außerhof 214.
Außer-Schmirn 193.
Aussig 304.
Austerlitz 339.
Austriahütte 170.
Auzza 262.
Avala, die 509.
AväsgeMrge 490.
Avio 220.
Avtovac 415.
Azuga 546.
530.
Babakaj, der 498.
Babiagöra 376.
Babin 331.
Babino Selo 422.
Baböcsa 514.
Bäbolna 432.
Babylom 339.
Bacher-Gebirge, das 242.
Bacherwarte, die 242.
Bäcser Kanal 496.
Bäcska, die 505. 496.
Bacza 526.
Badacsonytomaj 515.
Badbruck 176.
Badelwand, die 233.
Baden bei Wien 114.
Badgastein 176.
Badia 222.
Baeckmannhütte 215.
Baja 496.
Bajce 403.
Bajfalu 490.
Bajmöcz, Burg 430.
Bakar 522.
Bakonyer Wald 430. 615.
Bakov 347.
Balänbänya 536.
Balaton (Plattensee) 516.
— Almädi 515.
— Boglär 516.
— Földvär 516.
— Füred 515.
— Kenese 515.
— Szt. Györgv 516.
Baläzsfalva 529.
Baldo, Monte 220.
Baldöcz 471.
Ballenstein, Ruine 429.
Bamberger Haus auf
Fedaja 230.
Banat, das 502.
Bänffyhunvad 493.
Bänhida 433.
Bänicza 539.
Banjaluka 420.
Bankö 464.
Banlaka 493.
Banoster 496.
Banovajaruga 512.
Bänre*ve 485.
Baradla (Aggteleker
Höhle) 485.
Barätka 493.
Barcola 271.
Bares 514.
Bärcza 463.
— Rozsnyö (Rosenau) 534
Bärenfall 178.
Bärenseülucht 171.
Bärental 261.
Barice, der 412.
Barkö, Ruine 487.
Bärn-Andersdorf 359.
Baroter Gebirge 531.
Bärringen 325.
Bärtfa oder
Bartfeld 465.
St. Bartholomä 166.
Bartholomae (Sieben-
bürgen) 534.
Bartos 461.
Baskavoda 390.
Bassano 219.
Bastei 306.
Bäta 496.
Bätaszek 510.
Batina 496.
Batizfalva 469. .
Batrina 540.
Batschatal 262.
Bätyu 487.
Bauczär 504.
Bauernkohlern 208.
Baumgarten bei Gmun-
den 157.
bei Wien 126.
Baumgartenberg 130.
Baumgartner 117.
REGISTER.
5b3
Baumgartnerhaus 120.
Bauschowitz 303.
Bayereck, Ruine 327.
Bäziäs 497. 505.
Bazin 465.
Becher 204.
Beczkö 467.
Bedelo 528.
Bedole 219.
Begov Han 407.
Beidewasser 215.
Bekes-Csaba 494.
— Földvar 494.
Bela 470.
Be"labänya 461.
Bela-Berg 526.
Belajabläncz 504.
Belencze 503.
Beler Höhle 4S2.
Belgrad 507.
Beikotka, Teich 375.
B&owes, Bad 352.
Be-ly 487.
Bene 462.
Szt. Benedek (Sieben-
bürgen) 526.
Beneschau 341.
Benking 139.
Bensen 306.
Beraun 326.
Berauntal 312.
Berchtesgaden 165.
Bereczk 535.
Beregszäsz 487.
Bereg-Szt. Miklös 488.
Beregvar, Schloß 488.
Berethalom 530.
Berg-Maria-Plain 146.
Berger Törl, das 226.
Berlebacska 491.
Berliner Hütte 194.
Berndl-Alp 174.
Berndorf 127.
Berner Klause 220.
Bernkogel, der 175.
Bertholdstein, Schloß
249.
Berzava-Kanal 504.
Beseno, Ruine 219.
Besineu 540.
Beskid 488.
Beskiden, die 376. 468.
Besnyo 460.
Bessenyo 527.
Bestrewer Teich 332.
Besztercze (Bistritz) 527.
Beszterczebänya (Neu-
sohl) 461.
Bethlen 526.
Better 486.
Bezau 195.
Bezdän 49ö.
Biacesa 221.
S. Biagio, Kapelle 396.
Biala 356.
Bicske 433.
Biedermannsdorf 117.
Bielany 368.
Bielerhöhe 196.
Bielitz 356.
Bierbaum 249.
Bierzanöw 369.
Bigontina-Tal 228.
Bihac 420.
Bihargebirge 493.
Biharkeresztes 492.
Bikszäd 490.
Bila 422.
Bildstöckl-Joch 203.
Bilek 416.
Bilin 305.
Billroth 154.
Bilowitz 336.
Binder-Mühle, die 168.
Biökovo-Gebirge 390.
Birchabruck 209.
Birkenberg 326.
Birkenstein, Schloß 249.
Birkfeld 249.
Birnbaum 245. 261.
Birnlücke 175.
Birthälm 530.
Bisamberg 141.
Bischoflack 245.
Bischofshofen 170.
Bischofswiesen 164.
Bisevo 392.
Bistra 540.
Bistrik 417.
Bistritz (Siebenb.) 527.
Bisztra 469.
Bitovnja, die 413.
Bjelasnica 412.
Bjelo brdo 419.
Blagaj, bei Mostar 415.
— , bei Prijedor 420.
Blansko 336.
Blasendorf 529.
Blatna 326.
Blauda 359.
Blaue Grotte, die 392.
Blaue See, der 482.
Blauer Tumpf 250.
Blazuj 412.
Bleiberg 252.
Bleiburg 254.
Bleistadt 313.
Bleiswedel 303.
Blindsee, der 199.
Bliznica 491.
Bludenz 196.
Blühnbachtal, das 173.
Blumau 206.
Blumenau 428.
Blumengarten, der 478.
Blumental 470.
Blüntautal, das 173.
Boba 514.
Bobara 399.
Bobojach 225.
Bobovac 403.
Bocca di Brenta 218.
BoSac 421.
Bochnia 369.
Bocina Planina 413.
Bockkarscharte 227.
Böckstein bei Gastein 178.
Bocskö 491.
Bodenbach 305.
Bodokö, Ruine 463.
Bodrogtal 486. 487. 489.
Bogdany 491.
Bogeschdorf 530.
Bogetici 404.
Bohdanec 335.
Böhmer Wald, der 328.
Böhmisch-Brod 334.
-Kamnitz 306.
-Kubitzen 328.
Leipa 347.
Skalitz 353.
Trübau 335.
Boicza 543.
Boimont, Ruine 210.
Boksänbänya 504.
Bolechöw 375.
Bol?cin 376.
Bolehoscht 352.
Bolibarlang 539.
Bonarka 362.
Borak, der 385.
Borberek 537.
Borek 348.
Boreslau 310.
Borev 528.
Borgo Erizzo 383.
— di Valsugana 219.
Börgönd 515.
Borgo-Paß 527.
Borgöprund 527.
Borke-See 413.
Bormio, Bad 216.
Borossebes 494.
Borovo 509.
Borowa 355.
Borowitz 353.
Borsa 492.
Borsabänya 492.
Borschen, der 305.
Borst 275.
Borsz^k 529.
Borystaw 375.
Boa 434.
Bosansko - Petrovoselo
407.
Bösig 347.
Bösing 465.
Boskowitz, Ruine 336.
37*
554
REGISTER.
Bosnaquelle 411.
Bosnien 405.
Bosnisch-Brod 510.
— -Novi 419.
Bosruektunnel 144.
Botfalu 531.
Botzdorfer See 47 1.
Bozen 206.
Bozener Leite, die 206.
Brac (Brazza) 390.
Bräd 494.
Bradina 413.
Brana, die 376.
Brand 196.
Brandeis bei Chotzen 335.
— an der Elbe 350.
Brandenberger Joch 181.
Brandlhöhe 240.
Brandner Tal 196.
Brandriedel, der 1T0.
Brandstatt an der Donau
136.
— , im Maltatal 250.
Branizatal 265.
Brankowitz 339.
Brannenburg 183.
Branowitz 339.
Branyicska 536.
Branzoll bei Bjzen 217.
— , Ruine 205.
Brasov oder
Brassö (Kronstadt) 532.
Brassöbertalan 534. 515.
Bratz 196.
Braulio, Monte 216.
Braunau in Böhmen 353.
— am Inn 145.
Braunschweiger Hütte
199.
Brazza, Canal von 390.
— , Insel 390.
Brcka 509.
Breöb 490.
Bregenz 194.
Breite Feld, das 482.
Breitenbach 325.
Breitenberg, der 146.
Breitenstein 124.
Brendlhütte, die 240.
Brenndorf 531.
Brenner 203.
Brennerbad 203.
Brennersattel 202.
Breaotal 397.
Brenta, Canale di 219.
Breslauer Hütte 201.
Brevilacqua 383.
Breznitz 326.
Brgat 416.
Brgjani 413.
Brigona 540.
Brioni 279.
Brionische Inseln 279.
Briiciki 271.
Brixen am Eisak 205.
Brixentaler Klause 181.
Brixlegg 181.
Brod 509.
Brodek 353.
Brody 372.
Broos 537.
Brotfeld, das 537.
Brotnice 398.
Brück -Fuseh 171.
— , Kloster 346.
— an der Leitha 431.
— an der Mur 233.
— , Schloß 221.
Bruckberg 173.
Bruckstein 169.
Bruderndorf 333.
Bruggen bei Landeck 197.
B.übl, die 111.
Bründlheide 360.
Bruneck 223.
Brunn-Maria-Enzersdorf
111.
Brunn 336.
Brunnenburg, die 212.
Brunnenkogel, der 200.
Brunnwinkel 154.
Brüsau-Brünnlitz 335.
Brüx 310.
Bua 385.
Bubentsch 303.
Buccari 522.
Buch 240.
Buchberg, der, am Atter-
see 146.
— , der, bei Neulengbach
126.
Bacbenau, Schloß 136.
Buchenstein 229.
Buchkogel, der 240.
Buchlau, Burg 355.
Buchlowitz 355.
Büchsenhausen 190.
Buchstein, der 169.
Bucsecs 53).
Buczacz 372.
Bucsum 539.
Bucura, die 540.
— -See 540.
Budafok 495.
Budaors 433.
Budapest 436.
Ackerbau- u. Justizmi-
nisterium 445.
Akademie der Wissen-
schaften 443.
Albrechtstraße 455.
Alt-Ofen 458.
Andrässy-Straße 445.
Aquincum 458.
Auwinkel 459.
Budapest :
Bäder 439. 450 etc.
Bahnhöfe 436. 445. 453.
Banken 439. 443. 444.
Basteipromenade 457.
Bildergalerie, hist. 444.
Bitterwasser-Quellen
457.
Blocksbad 457.
Blocksberg 457.
Börse 444.
BotanischerGarten454.
Bruckbad 457.
Brücken 455.
Burg, kgl. 456.
Burgbazar 457.
Cafes 437.
Dampfboote 438.
Danubiusbrunnen 453.
Denkmäler :
Andrässy 444.
Anonymus Belae reg.
not. 450.
Arany 452.
Baross 453.
Berzsenyi 452.
Bethlen Gabor 445.
Bocskay 445.
Deäk 443.
Eötvös 443.
Erzherzog Joseph
443.
h. Georg 457.
Gerhard, Bischof 457.
Hentzi 460.
Honve"d 456.
Hunyadi 457.
Iränyi 445.
Jökai 459.
Kazinczy 452.
Kisfaludy 452.
Kronprinz Rudolf
451.
Millenniam 446.
Pälffy 445.
Petofi 442.
Prinz Eugen 456.
Salamon 443.
Semmelweis 443.
Stephan der Heilige
457.
Szarvas 443.
Sze"chenyi 443. 452.
Veress 443.
Vörösmarty 442.
Washington 450.
Werböczy 442.
Ybl 457.
Zrinyi 445.
Donauseite 441.
Drahtseilbahn 455.
Dreifaltigkeitsplatz
456.
REGISTER.
555
Budapest:
Droschken 438.
Eisenbahnverbin-
dungsbrücke 455.
Elisabethbrücke 455.
Elisabethplatz 443.
Elisabethsalzbad 457.
Elisabethstadt 451.
Festung 455.
Fischerbastei 457.
Franzensstadt 453.
Franz-Joseph-Brücke
455.
Kai 441.
Platz 443.
Freiheilsplatz 444.
Friedhof 453.
Gasthöfe 437.
Geolog. Institut 451.
Georgsplatz 455.
Gerichtsgebäude 445.
Geschichte 441.
Gewerbeschule 453.
Gisela-Platz 442.
Handelsmuseum 443.
Hauptplatz 456.
Hauptzollamt 453.
Honved-Ministerium
456.
Johannisberg 459.
Josephinum 454.
Josephstadt 451.
Justizpalast 455.
Kadettenschule 460.
Kaiserbad 453.
Kaufläden 439.
Kettenbrücke 455.
Kinderspital 454.
Kirchen :
Elisabeth- 451.
— -Gedenk- 454.
Evangelische 442.
Franziskaner 442.
Franzstädter 451.
Garnison- 457.
Griechische 442.
Krönungs- 456.
Leopoldstädter Basi-
lika 445.
Reformierte 453.
Stadtpfarr- 442.
Stephans- 445.
Universitäts- 442.
Krankenhaus 459.
Kühles Tal 460.
Künstlerhaus 446.
Landes-Irrenanstalt
460.
Leopoldifeld 460.
Leopoldstadt 442.
Lindenberg 459.
Ludoviceum 454.
St. Lukasbad 458.
Budapest:
Margaretenbrücke 455.
Margareteninsel 454.
Markthalle 453.
Museen :
der bildenden Künste
446.
botanisches 444.
Ernst- 445.
ethnograph. 450.
geologisches 451.
Georg Räth- 451.
Kunstgewerbe- 453.
landwirtschaftl. 450.
National- 452.
Stadt- 451.
technologisches 453.
Verkehrs- 451.
Musikakademie 445.
National- Theater 451.
Nemzeti Szalon 443.
Normabaum 459.
Ofen 455.
Opernhaus 445.
Orczy-Garten 454.
Parlament 444.
Pensionen 437.
Pest 441.
Petofi-Haus 445.
Polizei 438.
Polytechnikum451.457.
Post 43S. 442.
Raitzenbad 457.
Räköczi-Straße 453.
Rathaus, neues 442.
Redoutengebäude 442.
Reisebureaus 436.
Rennplatz 451.
Restaurants 437.
Ringstraße 441.
Römerbad 458.
Rondeau, das 445.
Schlachthaus 454.
Schwabenberg 453.
Schwurplatz 442.
Stadthauptmannschaft
443.
Stadthaus, Zentral- 442.
Stadtspitäler 454.
Stadtwäldchen 450.
Stephanie-Straße 451.
Straßenbahnen 438.
Synagogen 451.
Szechenyi-Hügel 459.
Insel 450.
Museum 443.
Telegraph 438.
Theater 439.
Theresienstadt 445.
Tunnel 455.
Türkenkapelle 458.
Üllöer Straße 453.
Universität 442.
Budapest :
Universitätsbibliothek
442.
Universitätsklinik 453.
Untergrundbahn 438.
Volkstheater 453.
Volkswäldchen 454.
Zoolog. Garten 450.
BudatiD, Schloß 467.
Buduan 325.
Büdösberg, der 536.
Budua 400.
Budweis 332.
Bugojno 422.
Buhajeska, die 492.
Buje 275.
Bukarest 547.
Bükkgebirge, das 463.
Buköva 504.
Bukovec 519.
Buksoi 535.
Bullea-See 545.
Buna 415.
Bunaquelle 415.
Burdujeni 374.
Burgberg 359.
— , der, bei Bistritz 527.
— , — >, bei Rosenau 534.
Burgeck 182.
Burgeis 198.
Bürgerstein, der 359.
Burgstall, Hoher 192.
-, Schloß 240.
Bürgstein, Burg 347.
Burgstock, der 139.
Burgwies 173.
Burone del Sasso 210.
Bürs 196.
Bürserberg 196.
Bursztyn 372.
Burzenebene, die 531.
Busau, Schloß 335.
Busi, Insel 392.
Busovaca 422.
Busteni 546.
Bustyahäza 491.
Bnteanu, Venatorea lui
545.
Buziäs 503.
Caban, der 388.
Cabulja planina 413.
Cadine 219.
Cadini 228.
Cäineni 544.
Cajnice 418.
Calamotta 393.
Calceranica 219.
Caldes 217.
Caldonazzo 219.
Calimanesti 544.
Calis, Monte 218-
Calliano 219.
556
REGISTER.
Cameralmoravicza 520.
Camerlengo, Fort 385.
Camonica, Val 217.
Campiglio 217.
Campina 546.
Campione 221.
Campitello 230.
Campolungo 223.
Canale 262.
Canalital 398.
Canazei 229.
Canfanaro 275.
Canidole 379.
Cannosa 398.
Cantoniera del Bosco 216.
— Bruciato 216.
— di Piatta Martina 216
— Santa Maria 216.
St. Canzian 217.
Capljina 416.
Capodistria 272.
Caprile 230.
Caraiman, der 535.
Cärjia, die 539.
Carlomagno, Campo di
217.
Carnuntum 434.
Carober 391.
Caslau 344.
St. Cassian 223.
Casson, der 399.
Castelli, Canale 384.
— , Sette 390.
Castello Dante 219.
Castelnuovo 399.
Qastelvecchio 384.
Castolowitz 352.
Castua 281.
Catene, Le 399.
§. Caterina 214.
Catici 408.
Cattaro 400.
— , Bocche di 399.
Cavalese 230.
Cavle 522.
Cavtat 398.
Cazza 392.
Celakowitz 350.
Cemerno-Sattel 418.
Ceraino 220.
Cercan 341.
Cervignano 273.
Cetina-Wasserfälle 390.
Cetinje 403.
Cevedale, Monte 215.
Gevljanovici 408.
Chaböwka 376.
Clierso, Insel 279.
Chiemsee 183.
Chitila 547.
Chinsaforte 258.
Chlum 351.
Chlumetz 351.
Chodau 313.
Chodoröw 372.
Chotieschau 328.
Chotnsitz 344.
Chotzen 335.
Chrast 326.
St. Christina 205.
Christlieger, Insel 166.
Christofsgrund 334.
St.Christoph, Hospiz 196
Chrudim 344.
Chryplin 372.
ChrzanöV 362.
Churburg, die 198.
Chwatörub 303.
Chyröw 375.
Ciampedie 230.
Cicenboden, der 275.
Ciemniak, der 484.
Cigale 379.
Cilipi 398.
Cilli 242.
Cindrel, der 540.
Ciorta 544.
Cirkvenica 380.
Cistoves 351.
Cittanuova 276.
Cittavecchia 392.
Ciuha 527.
Cles 217.
Clissa 389.
Cmrok 519.
Colfoseo 223.
Cologna 221.
Comano 219.
Comisa 392.
Compare, Capo 277.
Concordiahütte 173.
Cordevole, Val 229.
Cormons 274.
Cornet 544.
St. Corona 127.
Coraia, Canale della 380.
Cortina d'Ampezzo 228.
Corvara 223.
Costalnnga-Tal 230.
Covolo, Ruine 219.
Coziapaß, der 544.
Craiova 504.
Cranzahl 312.
Crepa 229.
Crepatura (Schlucht) 535.
Cristallin. der 228.
Cristallo, Monte 228.
Cristo, Punta del 277.
Croda dell'Ancona 228.
Croda Rossa 228.
Csäcza 463.
Csakathurn oder
Csäktornya 516.
Csap 487.
Csatäd 502.
Csejthe, Burg 466.
Csektesz 430.
Csepel, Insel 495.
Cserevic 496.
Cserhater Gebirge 496.
Csermelytal, das 464.
Csernaheviz 499.
Csetate-Boli 539.
Csicsö 526.
— Keresztür 526.
Csik-Somlyo 536.
— Szt. Domokos 536.
— Szereda 536.
Csomalberg, der 536.
Csorba 469.
Csorbadomb 487.
Csorber See 479. 474.
Csorna 432.
— -Hora 373. 491.
Csucsa 493.
Csukäs 535.
Curzola 392.
— , Canale di 391.
Cvrsnica, die 413.
Czalositz 303.
Czarny Staw 484.
Czegled 500.
Czelldömölk 514.
Czemosek 342.
Czernowitz 373.
Cziblea, der 492.
Czifer 465.
Czirokatal, das 487.
Czislatal, daa 492.
Czortköw 372.
Czyzyny 369.
Dachstein 161.
-Eishöhle, die 162.
Daila, Schloß 276.
Dalaas 196.
Dälja 509.
Daliwitz 323.
Dalmatien 377.
Damberg, der 129.
Damböckhaus 121.
St. Daniel-Kobdil 265.
Danilovgrad 404.
Danöfen 196.
Darkau 46S.
Daruvär 514.
Daßnitz 314.
Da2a, Scoglio 393.
Dealu Bäbi, Berg 539.
Debica 369.
Debreczen 488.
Decani 275.
Deda 529.
Defereggental, das 225.
Defreggerhaus 225.
Delatyn 373.
REGISTER.
557
Dellach 250.
Delnice 520.
Demanovatal, das 469.
Dem^nfalver Höhle 46 '
Demianöw 372.
Demir Kapu 499.
Deresztye 534. 546.
Dermulo 210.
Dervenla 407.
Des 526.
De"sakna 526.
Deschmannhaus 262
Desenzano 222.
Detrekocsütörtök 428.
Detta 501.
Detunata goala 539.
Deutach-Altenburg 434,
— -Brod 344.
Feistritz 233.
— -Gabel 303.
— -Kubitzen 328.
Landsberg 240.
Malrei 203.
— -Wagrani 340.
Deutschental 243.
De"va 536.
Devecser 515.
DeVeny (Theben) 434.
— -Ujfalu 427.
Dicso-Szt. Märton 529.
Diesbacher Hohlwege
180.
Dignano 275
Dilln 461.
Dimaro 217.
Dimnica (Höhle) 275.
Dinara, die bei Almissa
390.
Diösgyör 463.
Dirnbach-Stoder 144.
Dirste 534.
Dittersdorf 359.
Divaca 247.
Diveny 461.
Djakovo 509.
Djedovecz 467.
Djel-Gebirge, das 509.
Djumbir, der 469.
Dob erlin 512.
Dobogöko, der 430.
Doboj 407.
Doborjän 513.
Dobra 536.
Dobratsch, der 252.
Dobrawa 261.
Dobritschan 312.
Dobrota 4C0.
Dobrskoselo 404.
Dobrun 419.
Dobschau 486.
Dobschauer Eishöhle 486.
Dobflina (Dobschau) 486.
Docastelli 275.
Dogna 258.
Dolac in Bosnien 422.
— in Dalmatien 384.
Dolina 374.
Doljankaschlucht 413.
Döllach 226.
Dolomiten 227.
Dölsach 226. 250.
Domahida 4?0.
Doniasnia-Somfa 504.
S. Domenica 399.
Domina-Schönlind 312.
Domini kushütte 194.
Domogled, der £00.
Dömös 430.
Dömsöd 505.
Domstadtl 358.
Donatiberg, der 242.
Donau, die 20. 134 etc.
Donaudorf 13 1.
Donji-Stlivoo 399.
Dönji-Vakuf 422.
Donnersberg (Mille-
schauer) 310.
Donnersmark 471.
Doppelreiterkogel 124.
Dorf 200.
Dorfer Alp 225.
Dorfgastein 175.
Dormitor, der 401.
Dorna-Watra 374.
Dornach 136. 130.
Dornaubergklamm 193.
Dornbach 108.
Dornbirn 195.
Dornegg-Feistritz 281.
Dorner-Alp 155.
Dornsberg, Burg 214.
Doss Trento 219.
Dostberg 243.
Douglaßhütte 196.
Drachenloch, das 165.
Draga 275.
Dragasani 544.
Dragatal, das 275.
Dragocaj 420.
Dragomerfalva 492.
Drahowitz 323.
Drau, die 241. 496 etc.
Draueck 496.
Drechslerhäuschen, das
482.
Dreibrüdergrotte, die 245,
Drei Brunnen, H. 215.
Dreikreuzberg, der 321.
Dreisesselstein 333.
Dreisprachen«pitze 216.
Dreisteine 359.
Drei Zinnen 228.
Drenkova 498.
Drenova 522.
Drenovo-Paß 420.
Dresdner Hütte 203.
Dretelj 416.
Drezanka 414.
Dreznica 414.
Drohobycz 375.
Drosendorf 346.
Drösing 340.
Duare 390.
Dubitzer Kirchlein 304.
Dublany-Kranzberg 375.
Dubnitz, Schloß 467.
Dubova 498.
Dubovac 519.
Dubravica 393. 416.
Dubrovitz 497.
Dubro^nik (Ragusa) 394.
Dugoselo 517.
Duino-Sistiana 273.
Duklja 404.
Dulcigno 400.
Dullwitz-Alm 232.
Dunaföldvär 495.
Dunapentele 495.
Dunaradväny 4^5.
Dunaszekcsö 496.
Dunavecse 495.
Durazzo 401.
Durcheckalpe 171.
Durlasboden 193.
Durlsberg, der 482.
Dürnberg, der 172.
Dürnbolz in Mähren 340.
Dürnkrut 340.
Dürnstein an der Donau
139. 130.
— in Kärnten 256.
Durontal 230.
Dürrensee.der(Ampezzo)
228.
Dürrenstein, der 228.
Dus, La 540.
Dusnik 311.
Düsseldorfer Hütte 215.
Dntovlje-Skopo 265.
Dux 3i0.
Du2i 416.
Dzieditz 362.
Eben im Pongau 170.
— in Tirol 182.
Ebene 200.
Ebenfurth 118.
Ebensee 158.
Ebenwand, die 215.
Ebenzweier 157.
Ebergassing 431.
Ebersdorf 137. 130.
Echerntal 161.
Eckartsau, Schloß 433.
Ed-Alm 161.
Edelhütte, die 193.
Edelweißhütte 216.
Ederbauer 146.
Edlach 122.
558
REGISTER.
Edlitz 120.
Edolo 217.
Eferding 145.
Eger 314.
— (Erlau) 462.
Egerberg 313.
Egerbrücken 324.
Egerdach, Bad 191.
Egeres 493.
Egertal, das 313.
Egg 195.
Eggenberg, Schloß 239.
Eggenburg 334.
Eggental, das 209.
Eggerhof 213.
Ehrenburg 222.
Ehrenhausen 241.
Eibenbergtunnel 154.
Eibenstein, Ruine 333.
Eiberg 183.
Eibiswald 240.
Eichberg (Seminering)
123.
Eichenhain 110.
Eichenhof 324.
Eichgraben 126.
Eichwald 309.
Einöd 256.
Einaiedel 350.
Einsiedl-Pauten 325.
Eisaktal, das 204. 222 etc.
Eisberg, der 342.
Eisen auer- Alpe 146.
Eisenbacher Tal 461.
Eisenberg an der Marcb
359.
Eisenbrod 353.
Eisenbriinnl, das 429.
Eisenerz 260.
Eisenerzer Höhe 143.
Eisenkappel 254.
Eisenmarkt 528.
Eisenspitze, die 197.
Eisenstadt 432.
Eisenstein 327.
Eisenstraß 327.
Eisernes Tor (bei Baden)
116.
— (Donau) 499.
— (Tatra) 482.
Eiserner Torpaß 504.
Eisfernerbachfall 201.
Eisgrub 340.
Eiasee (Tatra) 479.
Eisseepaß 215.
Eistaler Spitze, die 478.
Elägazäs 470.
Elbe, die 303 etc.
Elbeteinitz 335.
Elbogen 323.
Eleonorenhain 331.
Elisabethstadt 530.
Eilend 433.
Ellmau 183.
Elopatak 531.
Elsbethen 172.
Emmerberg, Ruine 117
Emmersdorf 138. 130.
Engelhartszell 135.
Engelhaus 321.
Engelszell 135.
Enn, Schloß 230.
Enneberger Tal 222.
Enns 129.
— , die 128. 129 etc.
Ennsegg, Schloß 129.
Ennsleithe, die 129.
Enzersberg 154.
Eperjes 464.
Eppan -Girlan 209.
Erbersdorf 359.
Erceg-novi (Castelnuovo)
399.
Ercsi 510.
Erd 495. 510.
Erdod 509.
Erked 531.
— -Tal 531.
Erlafsee, der 143.
Erlakogel 158.
Erlau an der Donau 135
— in Ungarn 462.
Ermihälyfalva 490.
Ernsthofen 128.
Erpfendorf 181.
Ersekujvär (Neuhäusel)
430.
Erzberg, der, bei Eisen-
erz 260.
— , — ,bei Hüttenberg 257.
Erzherzog - Eugen - Hütte
200.
-Johann-Hütte 226.
-Karl -Ludwig- Haus
122.
Otto- Schutzhaus 122,
Szt. Erzsebet 542.
Erzsöbetfalva 505.
Erzsebetväros 530.
Eschenau 171.
Eschenkogel, der 112.
Essegg 511.
Essener Hütte 202. 214.
Esze"k (Essegg) 511.
Esztergom (Gran) 435.
Eszterhäza 432.
Etsch, die 217 etc.
Eugen dorf-Kalh am 154.
Eulenberg 359.
Eulenburg, die 359.
Faak 266.
Faaker See, der 252.
Faal 255.
Faixblöße, die 482.
Fajna 491.
Falgendorf 353.
Falkenau 313.
Falkengebirge, das 353.
Falkenstein , der , am
Königssee 166.
Ried 155.
Falkensteinwand 154.
Fallbach 250.
Fallertümpfe 250.
Falzarego-Paß 229.
Falzköpfl 167.
Farasina, Canale di 279.
Fasana 277.
Fassa 206.
Fassa-Tal 230.
Fätragebirge 468.
Fedaja-Paß 230.
Feherko 465.
Fehertemplom 505.
Fehring 249.
Fehringleiten 249.
Feistritz bei Marburg 255.
— -Pulst 257.
— im Rosental 261.
— am Wechsel 120.
— am Wocheiner See 262.
Feje'r-Zichyfalva 515.
Feketehalom (Zeiden)
545.
Feketehegy 471.
— , der 480.
Felber Tauern 225.
Feldbach 249.
Feldkirch 185.
Feldkirchen 257.
Feldsberg 340.
Feled 485.
Felek 544.
Felixbäder 493.
Felixdorf 118.
Felix-Fürdo 493.
Felka 475.
Felker See 478.
Tal 478.
Fellatal 258.
Felsö-Bajom 520.
Bänya 490.
Erdofalva 474.
— Galla 433.
Hägi 477. 474.
Hämor 463.
Remete 487.
Sebes 544.
Vissö 491.
Feltre 230.
Felvincz 529.
Fenes-Tal 539.
Fenyed 531.
Fenyohäza 468.
Ferdinandsberg 504.
Ferdinandshöhe bei
Aussig 304.
(Stilfser Joch) 216.
REGISTER.
559
Ferlach 261.
Ferleiten 171.
Fernau, die 203.
Fernpaß 199.
Fernstein, Schloß 199
Ferto-tö (Neusiedler See)
513.
Ferwalltal. das 197.
Feuchten 197.
Feuerstein, der 477.
Fichtelberg, der 312.
Fidelisbad 536.
Fieberbrunn 181.
Fiecht, Stift 182.
Fiera di Primiero 230.
Filiasi 504.
Filzstein-Alp 193.
Finailspitze 201.
Finkenberg 193.
Finkenstein 266.
Finsterbachtal 209.
Fischamend 433.
Fischau 117.
Fischeleinboden, der 224.
Fischerndorf 162.
Fischhorn, Schloß 171.
Fischsee, der 484.
Fiume 520.
Fleimsertal, das 230.
Flexensattel, der 195.
Flirsch 197.
Flitsch 258.
Floitental, das 193.
St. Florian, Kloster 130.
Floridsdorf 340.
Fluh 194.
Foca 417.
Fogarasch 545.
Fohnsdorf 255.
Föhrenberg 111.
Foibatal 275.
Fojnica 415.
Földvär 531.
Fondo 210.
Fontane Fredde 230.
Fonyöd 516.
Fonzaso 230.
Forbes-Schweinitz 333.
Forchtenau 512.
Forchtenstein, Schloß
512.
Forrö-Encs 463.
Forst, Schloß 213.
Forstbad 354.
Förthof 140.
Föth 430.
Fraele, Val 216.
Fragenstein, Ruine 199.
Fragsburg 213.
Frain 345.
Fraknö, Schloß 512.
Frankenmarkt 146.
Franzdorf 245.
Franzensbad 315.
Franzensfeste 204.
Franzenshöhe 216.
Franzens-Kanal 496.
Franz-Joseph-Spitze 479
Josephs-Höhe 227.
— -Karl- Aussicht 109.
— -Senn-Hütte 202.
Frassenhütte 196.
Frastanz 195.
Frauenberg, bei Admont
169.
— , in Böhmen 332.
Frauenburg, Ruine 256.
Frauendorf 256.
Frauenstein, Schloß 257.
Freck 544.
Frecker See 544.
Freiberg in Mähren 356.
— , Schloß im Raabtal 249.
Freienfeld 204.
Freienthum, Schloß 254.
Freiheit 354.
Freiland 127.
Freilassing 183.
Freistadt 332.
Freistadtl 465.
Freiung 331.
Freiwaldau 360.
Freudental 359.
Freundsberg, Burg 182.
Freyenstein 137.
Friedau 517.
Friedberg 250.
Fpiedek-Mistek 355.
Friedland in Böhmen 350.
— bei Teschen 355.
Friedrichs berg 335.
Friedrichsteiner Eishöhle
245.
Friedrichswald 350.
Friedstein, Ruine bei
Turnau 353.
— , Schloß bei Stainach
169.
Friesach 256.
Frigyesfalva 488.
Fritztal, das 170.
Frohnleiten 233.
Fröschnitztal 232.
Froschsee. der 480.
Fruntea Moasi 544.
Fruska Gora 496.
Fucine 217.
Fügen 192.
Fülek 461.
Fülöpszällas 505.
Fulpmes 192.
Fünfkirchen 510.
Fünf Quellen, die 476.
— Seen, die Kohlbacher
477.
— , die Polnischen 484.
Fünfseen-Tal, das 484.
Funtensee-Tauern 166.
Fürberg 154.
Furkota-Tal, das 480.
Furnica, die 535.
Fürstenbrunn, der 153.
F'ürstenburg, Ruine 188.
Fürstenfeld 249.
Fürstenstand 239.
Fürth-Kaprun 173.
Furth-Göltweig 127.
Further Tal 127.
Furtschagelhaus 194.
Fusch 171.
Fuscher Karkopf 227.
— Tal 171.
— Törl 227.
— Wegscheide 171.
Fuschl 154.
Futak 496.
Füzesabony 462.
Füzfö 515.
Fuzine 520.
Gaaden 112.
Gabela 416.
Gabelhofen, Burg 256.
Gablenzhöhe 354.
Gablonz 350.
Gacko 415.
Gäcs 461.
Gader-Tal 222.
Gaienhofen, Schloß 1S6.
Gailberg- Sattel 257.
Gailtal, das 257.
Gainfarn 118.
Gairach 243.
Gais 223.
Gaisbach-Wartberg 332.
Gaisberg, der 152.
Gaishorn 255.
Galambosvär, Ruine
498.
Galant a 430.
Galesnik, Scoglio 392.
Galgö 526.
Galgöcz 465.
Galizien 361.
Galizynberg 109.
Gall, die 210.
St. Gallen 168.
St. Gallenkirch 196.
Gallenstein, Ruine 168.
Galtür 196.
Gaming 128.
Gamperdonatal 196.
Garns bei Hieflau 143.
bei Marburg 255.
Gamskarkogel, der 175.
Gamsspitzl, das 175.
Gand 214.
Gänöczfürdo 470.
Gänserndorf 340.
560
REGISTER.
Garamberzencze (Gran-
Bresnitz) 461.
Garamkövesd 430.
Garda 222.
Gardasee. der 22 L.
Gardone-Riviera 221.
Gargnano 221.
Gars-Thunau 334.
Garsten 129.
Gartenau, Schloß 165.
Gaschurn 196.
Gastein, Bad- 176.
— , Dorf- und Hof- 175.
Gauertal, das 196.
Gebhardsberg, der 194.
Gefrorne See, der 478.
Gebol, das 471.
Geiereck 153.
Geiersbachtal 323.
Geiersberg 352.
— , Ruine 256.
Geiersburg, die 310.
Geislerspitzen 205.
Geisterwald 545.
Gelbe See, der 482.
Geletnek-Szklenöfürdo
461.
Gelsa 392.
Geltscbberg 342.
Gemärk, das 228.
Gemersdorf 240.
Gemona-Ospedaletto 25S.
Gemsenberg, der 429.
Gemsensee, der 480.
Gemsgraben, der 429.
Generalski stol 520.
Genova, Val di 219.
St. Georgen bei Rohitsch
242.
— im Tauferer Tal 223.
— in Ungarn 465. 429.
Georgenberg 470.
St. Georgenberg 182.
Georginental, das 535.
Georgsberg, der 303.
Georgswalde - Ebersbach
347:
Gepatschferner 197.
Gepatsehhaus 197.
Gepatschjoch 197. 201.
Gerichtsberg 127.
Gerlos 193.
Gerlospaß 193.
Gerlsdorfer Spitze 479.
Gernyeszeg 528.
Geroldseck 183.
St. Gertrand (Sulden) 215.
— (Ultental) 214.
Gesäuse, Engpaß 169.
Gewerkenegg, Schloß
246.
S. Giacomo, Kloster 396.
Giebau 358.
Gießhübl- Sauerb run n
324.
Giewont 4S4.
Gilfenklamm 204.
St. Gilgen 154.
Gilväcs 490.
Ginzling 193.
8. Giorgio, Porto 392.
8. Giovanni in Fassa 230,
— bei Triest 273.
Giselawarte 133.
Gitscbin 343.
Gitschtal, das 257.
Giuliana 393.
Giuppana 393.
GjenovitS 399.
Gtadkie Uplazianskie484.
Glanegg 257.
Glasenbach 172.
Glaserberg 360.
Glashütten 240.
Glasinac 417.
Glatzen 330.
Glaubendorf 334.
Glavska 398.
Gleichenberg 249.
Gleisdorf 249.
Glemmtal, das ISO.
Glockner haus, das 226.
Gloggnitz 123.
GlogoSnica 413.
Glopper, der lf'5.
Glorerhütte 226.
Gluchaczki 376.
Glurns 198.
Gmain 164.
Gmünd 209.
Gmünd in Kärnten 250.
— in Niederösterreich 333
Gmundbrücke 164.
Gmunden 156.
Gmundner Berg, der 157.
Göd 430.
Göding 354.
Gödöllö 460.
Godowitz 246.
Going 183.
Goisern 160.
Gojau 333.
Gola Jahorina 412.
Goldberg (Rauris) 171.
Goldenkron 333.
Goldenstein 359.
Goldkoppe 360.
Goldrain 214.
Goles 422.
Göll (Hohe Göll) 173.
Göllersdorf 346.
Golleschau 356.
Golling 173.
Göllnitz oder
Gölniczbanya 471.
Golubäcs 498.
Golubinje (Bosnien) 407.
Gomagoi 215.
Gombaszög 436.
Gombos 496.
Gomilica 390.
Gomirje 520.
Gömörer Höhlengebiet,
das 485.
Gonobitz 242.
Gönyu 434.
Göpfritz 333.
Gora bianca 416.
Gorazda, Fort 402.
Gorazda 417.
Görgeny-Söakna 529.
Szt.-Imre 529.
Gorica, der 411.
Görkau 311.
Görki, der 375.
Gorlice v 375.
Gornji Seher 420.
— -Vakuf 414.
Görögszalläs 489.
Görtschitztal, das 257.
Goryczkowa 485.
Görz 263.
Gosau 161.
Gösing 142.
Goß, Schloß 260.
Gossensaß 203.
Gößl 163.
Gösting 233.
Göstinger Hütte 240.
Göstling 128.
Göstritz 124.
Gotschakogel 123.
Gottesgab 312.
St. Gotthard 514.
Gottschee 245.
Göttweig, Abtei 140.
Gotzenalm 167.
Götzenberg, der 543.
Götzendorf 431.
Götzis 195.
Grab 416.
Grabensee, der 146.
Graber 303.
Grabovica 414.
Gracan 519.
Graeanica 407.
Gradina 543.
Gradisca-Sdraussina 274.
Gradiste 497.
Gradlitz 351.
Grado 272.
Gräfenberg 360.
Grafenegg bei Liezen 169.
— bei Wagram 130.
Grafenstein 254.
Grahovo 262.
Grammartboden 190.
Grammat 431.
Gran 435.
REGISTER.
561
Granaten wand, die 478.
Gran-Bresnitz 461.
Graschnitztal 213.
Graslitz 313.
Grasstein 204.
Gratwein 233.
Grätz 357.
Gratzen 333.
Graun 198.
Graupen 309.
Gravosa 393.
Graz 234.
Grebaksattel 415.
Greben 498.
Gredistye 537.
Greifen, Schloß 212.
Greifendorf 335.
Greifenstein, a. d. Donan
141.
— , Ruine 210.
Grein 137. 130.
Greinburg, Schloß 137.
Greiner, der 482.
Greith 143.
Grenicz 470.
Gries bei Bozen 208.
— am Brenner 203.
— im Fassatal 230.
— im Pinzgau 171.
Griesen 199.
Grießensee 181.
Grignano 271.
Grigoriberg 542.
Grillitschhütte, die 240.
Grimmenstein 120.
Grimming, der 169.
Grimming-Tal 162.
Grimsing 130.
Grins 197.
Grintouz 243.
Grinzing 107.
Grobelno 242.
Gröbming 169.
Grödek Jagiellönski 370
Groder 226.
Grödig 164. 153.
Grödner Joch 223.
— Tal 205.
Grohmannhütte 204.
Groppenstein 265.
Grossa 383.
Großau 538.
Groß-Gerungs 333.
Großglockner 226.
Großgmain 164.
Großlupp 245.
Groß-Maros 430. 436.
Großpold 538.
Groß-Priesen 342.
Raming 129.
— -Reifling 168.
Sirning 127.
Schlagendorf 475.
Groß-Schlatten 539.
— -Skal 348.
Venediger 225. 174.
Vernagtferner 201.
Großwardein 492.
Großwasser 358.
Groß-Weikersdorf 334.
Wisternitz 358.
— -Wosek 343.
-Zinkendorf 513.
Grottau 350.
Grubberg, der 128.
Gruda 398.
Grulich 352.
Grün 327.
Grünau 145.
-, die 143.
Grünbach 117.
Grünberg, Schloß 331.
Grundlsee 163.
Grüne See, der 481. 480.
Grünschacher 122. 121.
Grünsee-Tauern 166.
Grüntal 350.
Grußbach 340.
Gruz (Gravosa) 393.
Gryböw 375.
Gsängerhütte HO.
Gschnitz 202.
Gschöder 143.
Gschütt, Paß 161.
Gschwandt 155.
Gsieser Tal, das 223.
Gstadt 128.
Gstatterboden 169.
Gsteig, das 200.
Guardiella 265.
Gubalowka 483.
Guggental 154.
Gugging 141.
Gulin 334.
Gumpoldskirchen 114.
Güns 513.
Guntramsdorf 114.
Gurarö 538.
Guraszäda 536.
Gurgl 202.
Gurgler Tal (Ötztal) 199.
Gurk 256.
Güssing, Schloß 514.
Gußwerk 232.
Gutenbrunn 333.
Gutenstein 118.
Gütle, das 195.
Guttin, der 490.
Gutty 355.
Gyanafalva 514.
Gyänta 493.
Gy^kenyes 513.
GyergyoerHochebene529.
Gyergyöszentmiklös 529.
Gyertyanliget 491.
Gyetva 461.
Gyömber 469.
Gyöngyös 462.
Gyor (Raab) 431.
Gyorszabadhegy 432.
Gyula 493.
Gyulafehervär 538.
Haag am Hausruck 145.
— (Nieder - Österreich)
128.
Habachkopf 174.
Habachtal 174.
Habakladrau 325.
Habichen 200.
Habicht 203.
Habsburgwarte 108.
Haderburg 217.
Hadersdorf bei Krems
130.
— bei Wien 126.
Hadersfeld 141.
Hadikfalva 374.
Hadzici 412.
Hagenberg, Schloß 332.
Hagener Hütte 178.
Hagengebirge 173.
Hagi 477.
Haichenbach, Ruine 135.
Haida 347.
Haidenschaft 264.
Haiding 145.
Haidmühle 332.
Hainbach 126.
Hainberg 316.
Hainburg 434.
Haindlmauer 169.
Haindorf 350.
Hainfeld 127.
— , Schloß 249.
Hainzenberg, der 193.
Hajasd 487.
Hajma'ske'r 432.
Halbstadt 353.
Halicz 372.
HaU, Bad 143.
in Tirol 182.
Hallein 172.
Hallerhaus, das 120.
Hallesche Hütte 215.
Hallstatt 160.
Hallstätter See 160.
Hallthurm 164.
Hallwang-Elixhausen
146.
Halterhütte 122.
Hameau 109.
Hammern 327.
Hammersdorf 542.
Hamruden 531.
Hamsabeg 495.
Han Zapardi 407.
(Hangender Stein 165.
'Hangestein, Gr.u.Kl. 534.
562
REGISTER.
Hanna, die 358.
Hannsdorf 359.
Hansäg 513.
Hardegg 345.
— , Ruine 257.
Hargitagebirge 531. 536.
Harkäny 511.
Härsfalva 488.
Harta 495.
Hartberg 250.
Hartenberg 313.
Hartenstein, Ruine 139.
Hartlesgraben, der 169.
Harzdorfer Tal 350.
Haselburg 208.
Haslach 208.
Haslau 433.
Hassenstein, Ruine 312.
Hatna 374.
Hätszeg 504.
Hatvan 460.
Hatzendorf 249.
Hatzfeld 502.
Hauenstein- Warta 313.
Hauslitzsattel 117.
Hausruck 146.
Hauzenberg 135.
Hegyalia-Gebirge 463.
489.
Hegyesbalom 431.
Hegyeshegy, der 534.
Heidendorf 527.
Heidenreichstein 333.
Heiligen 331.
Heiligenberg 358.
Heiligenblut 226.
Heiligenkreuz, Abtei 112.
— , bei Kremnitz 461.
Heiligkreuz im Ötztal
201.
Heiligkreuz-Kofel 223.
Heimatstal 349.
Heimfels, Burg 224.
Heinersdorf 350.
Heinricbshöbe 123.
Hejcmanka 351.
H^jjasfalva 531.
Heldenberg, der 334.
Helenenscbacbt, der 313.
Helenental, bei Baden 115.
Helfenburg, Ruine 342.
Helfenstein, Ruine 356.
Hellbrunn, Scbloß 153.
Helm, der 224.
Heitau 543.
Hengsttal, das 117.
Herberstein, Schloß 249.
Herend 515.
Herkulesbad 499.
Hermagor 257.
Hermannhöhle 120.
Hermannskogel 108.
Hermannstadt 540.
Hermanns tal 348.
Hermannstein 322.
Hernäd-Tal 463. 471 usw.
Hernädn^meti 486.
Herpelje-Kozina 275.
Herrenchiemsee 183.
Herrenkohlern 208.
Herrnskretschen 306.
Herzegowina 403.
Herzogenburg 127.
Herzogsstuhl, der 261.
Hetfalu 534.
Hetzendorf 110.
Heukuppe, die 122. 121.
HeViz bei Keszthely 516.
— bei Reps 531.
Hieburg, Ruine 174.
Hieflau 168.
Hietzing 126.
Hilmteich, der 239.
Himbeerstein 169.
Himmelspforte, Kl. 339.
Hinterbrühl 112.
Hintereisferner 201.
Hinter-Hainbach 126.
Hinterhaus, Ruine 139.
Hinterleiten 121.
Hintermoos 194.
Hintersee, der 167.
Hinterstoder 144.
Hinter-Treban 325.
Hintertux 193.
Hinzen-See 480.
Hipfelhütten, die 240.
Hippersdorf 334.
Hirnsdorf 249.
Hirschbergen 333.
Hirschbühel 168.
Hirschensprung 322.
Hirschwang 121.
Hirt 256.
Hirtenfels, der 544.
Hirtenspitze 535.
Hliboka 374.
Hochälpele 195.
Hochalpenfall 2&0.
Hoch-Aujezd 352.
Hocheck 127.
Hocheppan, Ruine 210.
Hochfilzen 181.
Hoch-Finstermünz 198.
Hochgründeck 170.
Hochgschirr 157.
Hoch-Hagi 477. 474.
Hochjoch 201.
Hochkalter 168.
Hochkar 128.
Hochkogel 157. 158.
Hochkönig 170.
Hochlantsch 233. 249.
Hochobir, der 254.
Hochofen 325.
Hoch-Osterwitz 257.
Hochpetsch 311.
Hochschar, die 359.
Hochschneeberg 117.
Hochschwab 232.
Höchst adl 143.
Hochstaufen, der 164.
Hochsteg, der 193.
Hochstraß 126.
Hochstuhl 245.
Hochtenn, der 171.
Hochthron , Berchtesga-
dener u. Salzburger
153.
Hochtor, das 169.
— Heiligenbluter 171.
Hochwald, Ruine 356.
Hochwieden 204.
Hochzirlf192.
Hödmezo-Väsärhely 493.
Hodrustal, das 461.
Hof bei Fuschl 154.
Hoferkapelle, die 213.
Hofgastein 175.
Höflein 141.
Hofmannshütte 227.
Hohe Brücke, die 250.
— Ebene, die 482.
— Frassen, der 196.
— Freschen, der 165.
— Fürlegg, der 174.
— Gaisl, die 228.
— Göll, der 173.
Hohenau 340.
Hohenbruck 351.
Hohenbrugg 514.
Hohendorfer Höhe 330.
Hohenegg, bei Cilli 243.
— , Ruine 127.
Hohenelbe 354.
Hohenems 195.
Hohenfurt 332.
Höhen-Salzburg 150.
Hohenstadt 335.
Hohenstein 305.
— , Ruine 139.
— , Schloß 257.
— , der (Siebenbürgen)
535.
Hoheiiwang 232.
Hohenwerfen, Schloß
173.
Hohe Riffler, der 197.
Hohe Rinne 543.
Hoher Lindkogel 116.
Hohe Salve 181.
— Scharte 544.
— Wand 117.
— Wostrey 305.
Höhlenstein-Tal 228.
Hölak 467.
Holawald 351.
Holics 428.
Holländerdörfl 109.
REGISTER.
563
Hollenburg 141.
— , Schloß 261.
Hollenegg, Schloß 240.
Höllenstein 111.
Höllental 121.
Hollersbach 174.
Holoubkau 326.
Holumb 537.
Holzleithen 146.
Hombok 358.
Homonna 487.
Homoröd, Bad 531.
— bei Reps 531.
Homorödvölgy 545.
Honigberg 535.
Hönigtal 239.
Honterus 534.
Hopfgarten 181.
Hopfreben 195
Horaädovic 331.
Horgos 502.
Hofitz 351.
Höritz 333.
Hörn 333.
Hofowitz 326.
Hortobägy 489.
Hosszüfalu 534.
Hoste, Scoglio 392.
Hostivar 341.
Hotederschitz 246.
Hötting 189.
Hotzendorf 355.
Houschka 343.
Ho verla 491.
Hradek 339.
-, der 304.
Hradek, Schloß 351.
Hradisch 335.
Hradiskopaß 468.
Hrasno 416.
Hronow 352.
Hüben (Iseltal) 225.
- (Ötztal) 200.
Hucisko 376.
Hudajuzna 262.
Huda-Lukna 255.
Hühnerspiel 204.
Hübnerstützen 240.
Hullein 355.
Harn 416.
— , Berg 414. 415.
Humberg 243.
Humboldtfelsen, der 304.
Hundskogel 159.
Hunfalvy-Joch 480.
Hungerburg 190.
Husarentempel 112
Husiatyn 372.
Husinetz 331.
Huszt 491.
Hütelberg, der 43i.
Hutovo 416.
Hüttau 170.
Hütteldorf-Hacking 126.
Hüttenberg 257.
Hütteneckalm 160.
Hüttenstein 154.
Hüttwinkeltal 171.
Hutzke 342.
Hvar (Lesina) 391.
Ifoci 282.
Idahütte 413.
Idria 246.
Igalo 398.
Iglau 344.
Iglawatal 340.
lglö 470.
Iglöfüred 471.
Igls 192.
Igman, Berg 411.
Ihlawka 341.
Ika 282.
Ilidze 411.
Illava 467.
II ok 496.
Ilsank 167.
Ilstern 222.
Imst 199.
India 506.
Ineu 527.
Ingent, der 193.
Inn, der 134. 181. 197.
Innerkees-Alpe 175.
Inner-Gsehlöß 225.
Schmirn 193.
— -Walgau 196.
Innichen 224.
Innsbruck 184.
Innsbrucker Hütte 203.
Isaszeg 460.
Ischgl 196.
Ischl 158.
Isel, Berg, bei Bregenz
194.
— , — , bei Innsbruck
189.
Iselsberg, der 226.
Isera 219.
Isergebirge 304.
Isertal 353.
Isola 272.
Isonzotal 258. 262.
Isperdorf 137. 130.
Istrien 274.
Istvänhuta 471.
Itter, Schloß 181.
Itzkany 374.
Itzling 154.
Ivan 413.
Ivanjska 420.
Ivan Planina 413.
Szt. Ivän-Pöttornya 469
Ivanjska 420.
Iwonicz 375.
Izatal, das 492.
Jablanica 413.
Jablunka-Paß, der 468.
Jablunkau 468.
Jacoben! 492.
Jaderquelle 388.
Jägerndorf 359.
Jägerwiese 108.
Jainzental, das 159.
Jajce 421.
Jak 514.
Jaklan 393.
St. Jakob in Putsch 194.
am Thurn, Schloß
153.
Jakobskogel 122.
Jalovecer Klause 376.
Janjinatal 418.
Jänoshegy 462.
Janowitz 327.
Jaromeritz 345.
Jaromör 353.
Jaroslau 370.
Jasenica-Lug 416.
Jassenovac 512.
Jaslo 875.
Jäszapäti 488.
Jäszbere'ny 460.
Jaszczuröwka 483.
Jäszö 464.
Jauerburg 245.
Jauerling, der 139.
Jauernig 360.
Jaufen, der 214.
Jaufenburg 213.
Javorina 483.
Jaworowy, der 355.
Jedlesee 346.
Jedlicze 375.
Jelesnia 376.
Jenbach 182.
Jennersdorf 514.
Jeschken, der 349. 304.
Jeszeno, Ruine 487.
Jetetitz 331.
Jettenberg 180.
Jezero 421.
Jezupol 372.
Jiblea 544.
Jicin 343.
St. Joachimstal 313.
Jochberg 181.
Jochenstein, der 135.
Jochgrabenberg 126.
Jocschlucht, die 535.
St. Jodok 203.
St. Johann im Buchen-
steintal 229.
— im Feistritz-Tal 249.
— im Pongau 170.
— in Tirol 181.
— im Wald 224.
— u. Paul, Kirche 240.
Johanneskofel 209.
564
REGISTER.
St. Johannes-Strom-
schnellen 302.
Johanngeorgenstadt 325
Johannisbad 354.
Johanniskapelle 342.
Johannishütte 225.
Johnsdorf, Schloß 249.
Jöko 465.
Jordanöw 376.
Josefihütte 331.
Josefsberg 142.
Josefstal 336.
Josephsberg, der 356.
Josephstadt 353.
Josephswarte 111.
Josica 399.
Jözsa, Bad 487.
Judenberg-Alp 152.
Judenburg 256.
Judendorf 233.
Jufahl, Kuine 214.
Jungbunzlau 346.
Jungfern-Bründl 108.
Jungfernsprung bei Graz
239.
— bei Heiligenblut
228.
Jurdani 281.
Jutas 432.
Kaaden 312.
Brunnersdorf 312.
Kaarlesköpfe 199.
Kabolapolyana 491.
Kacza 531.
Kahlenberg bei Böh-
misch-Leipa 347.
— bei Wien 107.
Kahlenbergerdorf 108.
142.
Kainisch 162.
Kaiserbrunn 121.
Kaiser-Franz-Joseph-Bad
243.
Kaisergebirge 181.
Kaiserin - Elisabeth-Haus
204.
Kaiserschild 260.
Kaiserstein 118.
Kakanj 408.
Käl-Käpolna 462.
Kalänfürdö 539.
Kalatöwki 485.
Kalbn-Alp 181.
Kalenderberg 111.
Kalesia 407.
Kalocsa 495.
Kais 225.
Kaiser Tauern 226.
Kals-Matreier Törl 225
Kaltenbach, bei Ischl
156.
— -Stumm 192.
Kaltenbrunn bei Bozen
230.
— im Kaunser Tal 197
Kalteneck 196.
Kaltenleutgeben 111.
Kaltem 209.
Kaltwasser- Sattel 117.
Kalusz 374.
Kalwarya 376.
Kamaik, Ruine 342.
Kambelovac '390.
Kamenista-Paß 485.
Kamenitz 496.
Kamionka Wielka 375.
Kamitzer Platte 356.
Kämmchen, das 477.
Kammer 146.
Kammerbühl, der 316.
Kammerlinghorn 168.
Kammersee bei Aussee
163.
im Salzkammergut
146.
Kamptal, das 334.
Kanaltal, das 257.
Kanitz - Eibenschitz 340.
Kanizsa 516.
Kapa, die 411.
Kapela-Gebirge 520.
Kapellen an der Mur 241.
— an der Mürz 232.
Kapfenberg 232.
Kapfenstein 249.
Kapi 465.
Kapnikbänya 490.
Kapos-Kanal, der 510.
Kaposvär 517.
Kappl 196.
Kaproncza 517.
Kaprun 172.
Kapruner Törl 172.
Kapuvär-Garta 432.
Kapuzinerberg 152.
Karanovac an der Spreca
407.
■ am Vrbas 420.
Karänsebes 503.
Karasjeszenö 505.
Karawanken, die 245.
256. 261.
-Tunnel 261.
Karbitz 307.
Kardaun 206.
Karersee 209.
Karfreit 258.
Karfunkelturm, der 481.
Karlinger Kees 172.
Karlöcza oder
Karlowitz 506. 497.
Karlsbad 317.
Karlsbrunn 360.
Karls bürg 538.
Karlstadt 519.
Karlsteg 193.
Karlstein, Burg 325.
Karlswald 304.
Karneid, Burg 209.
Kärolyväroa (Karlstadt)
519.
Karpathen, die 471 usw.
— , Kleine 340. 428.
Karst, der 245.
Karthaus 202.
Kartnerkogel 124.
Karwin 468.
Kaschau 463.
Kaschitz 327.
Kaser-Alpe 214.
Käsern 174.
Kassa (Kaschau) 463.
Kasteibell 214.
Kastelruth 206.
Kastenreith 129.
Kataramatal, das 492.
St. Katharinabad 341.
Katharinberg 350.
Katharinenhöhle, die336.
Katschberg, der 250.
Katzendorf 531.
Kaumberg 127.
Kauns 197.
Kaunser Tal 197.
Kazän, Paß von 498.
Kecskekö 539.
Kecskemät 500.
Kefermarkt 332.
Keilberg, der 312.
Keisd 531.
Ke"kes, der 462.
Kelemenhavas 529.
Kelenföld 433. 510. 515.
Kellerjoch 182.
Kematen 200.
Kemmelbach 128.
Kenye"rmezo 537.
Kepernikstein 360.
Kercz 544.
Szt. Kereszt 461.
Keresztenyfalva 534.
Kereszte*nysziget 538.
Kerkafälle, die 334.
Kerles 527.
Kernhof 127.
Koro 526.
Kerschbaumer Schloß
135.
Kerz 544.
Ke"smärk 470.
Kesmarker Alphütte
482.
Spitze 481.
Tränke 481.
Kessel (Königssee) 166.
Kesselfall bei Gastein
178.
— -Alpenhaus 172.
REGISTER.
565
Kesselkopf 225.
Kesselwand-Ferner 201.
Keszohidegküt-Gyönk
510.
Keszthely 516.
Kevevära 505.
Kezdiväsärhely 535.
Kiefersfelden 183.
Kienberg 128.
— , der (Ungarn) 469.
Kienburg 225.
Kierling 110. 141.
Killenberg 281.
Kimpolung 374.
Kimpuluj-Nyag 540.
Kindberg 232.
Kinsberg, Scbloß 315.
Kiräly-Lehota 469.
Kirälybäza 490. 487.
Kirchberg im Brixental
181.
— -Joch 214.
— an der Pielacb 142.
— bei Reichenhall 164
— , Schloß 249.
— am Wechsel 120.
Kirchdorf 144.
Kirchdrauf 471.
Kirchschlag 133.
Kiritein 336.
Kirlibaba 492.
Kisber 432.
Kis-Disznöd 543.
Kiseljak 408.
Kisfaladpuszta 514.
Kishidve'g 488.
Kis-Kapus 529.
— Koros 505.
— Koszeg 496.
— Kunfelegyhäza 500.
Halas 505.
— Torony 538.
— üjszälläs 488.
— Unyom 514.
Kisilva 526.
Kismarton 432.
Kissärmas 527.
Kisterenye 460.
Kiszäcs 505.
Kitzbühel 181.
Kitzbühler Hörn 181.
Kitzlochklamm 171.
Klachau 162.
Kladno 311.
Kladrau 331.
Klagenfurt 252.
Klamm 123.
— , Burg 130.
Klammstein 175.
Klarahütte 225.
Klattau 327.
Klaunz 225.
Klaus 144.
Klausbrücke 228.
Klause bei Kufstein 183
Klausen im Eisaktal 205
— bei Blödling 112.
Klausenburg 525.
Kledering 431.
Kleinboden 216.
Klein-Eicha 347.
Kleinglockner, der 226.
Klein-Glödnitz 256.
Kleingniain 164.
Kleinkahn 305.
Klein-Kopisch 529.
München 130.
— -Pöchlarn 137. 130.
Reifling 168.
Kleinskai 353.
Klein -Wolkersdorf 120
Klein-Zell im Hallbach
tal 127.
— bei Ofen 436.
Kiek, der 520.
Klementinenhütte 356.
Klepacs, der 467.
Klingenberg 326.
Klingental 314.
Klinje, 415.
Klis (Clissa) 389.
Kljuö 420.
Kloben, der 121.
Klobenstein 209.
Klopf eistau dach 193.
Klostergrab 311.
Klösterle in Böhmen 312.
— in Vorarlberg 196.
Klosterneuburg 109. 142.
Klostertal 196.
Klosterwappen 118.
Klotzhütte 201.
Knappendorf 122.
Kniepaß, der 167.
Knin 390.
Knittelfeld 255.
Kobänya 460. 500.
Kobenzl, Schloß 108.
Kobila, Punta 399.
Köbölküt 430.
Kocmyrzöw 369.
Ködnitztal, das 226.
Kofel, Ruine 219.
Köflach 240.
Kohalom 531.
Kohlbach, Wildbad 477.
— -Tal, das 477.
Kohlern 208.
Kohlreitberg 126.
Kojetein 339.
Kojetitz 345.
Kokelburg 529.
Kolbnitz 266.
Kolin 335.
Kollmitzberg, der 137.
iKollnitzer Alpe 240.
Kolm-Saigurn 171.
Kolomea 373.
Kolowratshöhle 153.
Kolozs-Kara 528.
Kolozsvär (Klausenburg)
525.
Komadinaquelle 414.
Koinar 422.
Komärom (Komorn) 435.
Komlos, der 534.
Komorn 435. 432.
Komotau 312.
Koncysta 480.
König-Otto-Höhe 321.
Königgrätz 351.
Königinhof 353.
Königsaal 302.
Königsberg, der,beiDob-
schau 470.
Königsfeld bei Brunn 339.
Königshan 354.
Königsnase 478.
Königssee, der 166.
Königsspitze, die 215.
Königstein (Sachsen) 306.
— , der (Siebenbürgen)
535.
Königswald 305.
Königswart 328.
Konjic 413.
Konop 536.
Konopischt, Schloß 341.
Kopa Kondraczka 485.
— Magöry 484-
Kopa-Sattel 482.
Kopainberg 353.
Köpecz 531.
Köphäza-Balf 513.
Koppen tal, das 162.
Kopreinitz 517.
Koprova-Tal, das 480.
Kopyczynce 372.
Koralpe 240.
Korcula (Curzola) 392.
Könnend 514.
Körmöczbänya (Krem-
nitz) 462.
Korneuburg 141.
Korompa 471.
Korona hegyfürdo 482.
Korond 529.
Koronjis 527.
Koros 517.
Korösmezo 491. 373.
Korszöw 373.
Korytnicza 468.
Koscielec-Spitze 481.
Koscielisker Tal 484.
Kosciuszkohügel 368.
Kosdbachtal 531.
Kosman 418.
Kössen 183.
Kostel 339.
566
REGISTER,
Kosteletz 335.
Kosten 305.
Kostenblatt, Ruine 310.
Köstendorf 146.
Kostial 304.
Koszeg 513.
Kotliner Tal 482.
Kotnov 341.
Kotor (Cattaro) 400.
Kotorsko 407.
Kotouc 355.
Kötschach im Gailtal 257.
— bei Gastein 176.
Kottingbrunn 118.
Koväszna 535.
Kozara-Sattel 418.
Kozi-Kamen 469.
Kozjak, der 384. 388.
Kozjaksee 520.
Kozlau 356.
Krainburg 245.
Krainerhütten 116.
Krakau 362.
Kraljevica 522.
Kralovän 468.
Kralup 303.
Krammel 305.
Kranebitten 192.
Kranebitter Klamm 190.
Kranichberg 120.
Krapfenwaldl 107.
Krapina-Teplitz 516.
Krappfeld 256.
Krasna 355.
Krasne 372.
Krassövär 505.
Krasznahorka 486.
Krechor 335.
Krechowice 374.
Kreibitz-Teichstatt 347.
Kreit 192.
Kremesnik, der 341.
Kremnitz 462.
Krems an der Donau 140.
130.
— im Kainachtal 240.
Kremsier 355.
Kremsmünster 144.
Kremstal, das 139.
Kreßbrunnen, der 431.
Kreuger-Schlösser, die
257?
Kreuth 127.
Kreuz 517.
Kreuzberg, der (bei Frei-
waldau) 360.
Kreuzen 137.
Kreuzenstein, Burg 141.
Kreuzhübel, der 478.
Kreuzköpfl 202.
Kreuzsattel 111.
Kreozspitze, die 201.
Kreuzstein 154.
Krieglach 232.
Kriegsdorf 359.
Kriegsinsel, die 497.
Kriesdorf 304.
Krimml 174.
Krimmler Tauern 174.
Kritzendorf 334.
Krivädia 539.
Krivän, der 480.
Kriväny-Gyetva 461.
Krnin planina 407.
Kroatenhöhle 173.
Kromau 340.
Kronau 245.
Kronburg, Ruine 198.
Krondorf 313.
Kronplatz 223.
Kronprinz -Rudolf- Grotte
248.
Kronstadt 531.
Kronsegg, Ruine 334.
Kropfsberg, Ruine 181.
Kroscienko 375.
Krottendorf 240.
Krottenmühl 183.
Krottensee, der 154.
Krstac 413.
Krumau 333.
Krummbachsattel 120.
Krumnußbaum 128.
Krumpendorf 252.
Krumpental 260.
Krupa in Böhmen 312.
— an der Uua 420.
— am Vrbas 421.
Krynica 369.
Krzesanica, die 485.
Krzeszowice 362.
Krzyzne 484.
Küb 123.
Kubani, der 331.
Kubin 497.
Kubohütten 331.
Kuchelbad 325.
Küchelberg 211. 212.
Kuchl 173.
Kuchler Loch 166
Kucice 390.
Kuäkikom 401.
Kudsir 537.
Kufstein 183.
Kühbach, Burg 208.
Kuhhornberg 526.
Kühtreien 201.
Kukovica 420.
Kükülloszög 529.
Küküllovär 529.
Kulm 305.
Kulm, der 249.
Kumberg 243.
Kumbur, Canale di 399.
Kummenberg, der 195.
Kundratitz 342.
KunStitz 335.
Kunowitz 339.
Kupferberg 312.
Kupferschächte, die 482.
Kürsinger Hütte 174.
Kurtatsch 217.
Kurzlehn 201.
Kurzras 201.
Kuttenberg 343.
Kuttenplan 330.
Kuttental 346.
Kutti 428.
Kuznice 483.
Kyrieleis 527.
Laa 340.
Laas 215.
Labin 384.
Labudovac 520.
Lackenhof 128.
Lackenhoferhütte 122.
Lacroma 397.
Lad, Bad 214.
Ladamos 529.
Ladis 197.
Lagarina, Val 219.
Lago di Ledro 221.
Lagosta 393.
Laibach 244.
Laibacher Moor 245.
Laisberg, der 243.
Lajosforräs 464.
Lajtaszentmiklös 512.
Lakaboden 120.
Lamacs 428.
Lambach 145.
Lämberg 303.
St. Lambrecht 256.
Lamprechtsburg, die 223.
Lamprechts-Ofenloch
180.
Lana 210.
— , Col di 229.
Lancut 369.
Landeck 197.
Landl 168.
Landök 482.
Landro 228.
Landshag 135.
Landskron bei Brück 233.
— bei Villach 257.
Landskrone, Ruine 543.
Lanersbach 193.
Langbath-Seen 158.
Lange See, der 478.
Langegg, Kloster 138.
— , Ruine 209.
Langen 196.
Langenbruck 348.
Längenfeld 200.
Langenfernerjoch 214.
iLangenhof 351.
Xangenlois 334.
REGISTER.
567
Langenwang 232.
Langenzersdorf 346-
Langkampfen 183.
Langkofel, der 230.
Langtauferer Tal 197.
Lans 191.
Lanschütz 430.
Lanser Köpfe 192.
Lanzendorf- Rannersdorf
431.
Lapad 336.
Lassingfall, der 142. 128.
Laßnitzhöhe 239.
— -Tal 241.
Lastua, Castel 400.
Lastva 416.
Lasva 408. 422.
Läszlövär 498.
Laternser Tal 195.
Latisberg, der 108.
Latsch 214.
Laubenbachmülile 142.
Landachsee, der 157.
Laudeck, Ruine 197.
Lauffen 160.
Laugenspitze 214.
Laun 311.
Launsdorf 257.
Lauterach 195.
Lavamünd 255.
Lavant, Ruine 256.
Lavanttal 255.
Lavis 218.
Lawoczne 372. 4S8.
Laxenburg 112.
Lebenberg, Schloß 213.
Löbeny-Mosonszentmi-
klös 431.
Lebring 241.
Lech 195.
Ledenitzen 266.
Ledrotal 221.
Lees 245.
Legenye-Alsömihälvi487.
Legos 221.
Lehen 1Ü0.
Leibnitz 241.
Leibnitzer Feld 241.
Leipnik 356.
Leitertal 226.
Leithagebirge 118. 431.
512.
Leitmeritz 342.
Leitner-Alp 193.
Leka 513.
Lelesz, Abtei 437.
Lembach 255.
Lemberg 370.
Lerne, Canal di 276.
Lend bei Gastein 171.
— bei Klagenfurt 252.
Lendkanal 253.
Lendorf 250.
! Lengenfeld 245.
Lenkjöchlhütte 225.
i Leoben 259.
JLeobersdorf 118.
| Leogang 180.
Leoganger Steinberge
I 163.
St. Leonhard i. Enneberg
222.
— im Lavanttal 255.
— im Passeir 213.
— im Pitztal 199.
— bei Salzburg 164.
Leonstein 129.
— , Ruine 252.
Leontinenhöhle 486.
Leopoldsberg, der 108.
Leopoldskron,Schloßl53.
Leopoldstadt 465.
JLeopoldsteiner See 260.'
iLepetane 399.
JLepseny 516.
jLermoos 199.
1 Lesina 391.
Letten 129.
Leukental 181.
Leutschau 470-
Levico 219.
Lewin 342.
Lefcece 247.
Lhota-Mirotitz 326.
Libin, der 332.
Libnowes 351.
Liboc 311.
Liboch in Böhmen 343
Lic 520.
Licanka- Viadukt 520.
Lichtenau 352.
Lichtenberg, der 133.
-, Ruine 198.
Lichten egg, Ruine 232.
Lichtwer, Burg 181.
Liebau 354.
Lieben 350.
Liebenstein 316.
Liebeachitz 303.
Lieboch 240.
Liebwerda 350.
Liechtenstein, Burg, bei
Mödling 111.
— , Ruine, bei Juden-
burg 256.
Liechtensteinklamm 170.
Lienz 224.
Lienzer Klause 224.
Liesertal, das 250.
Liesing 110.
Liesing-Tal, das 255.
Liezen 169.
Likava, Ruine 468.
Like"rer Eisenwerk 485.
Lilienfeld 127.
Lilienstein 306.
Baedekers Österreich-Ungarn, 29. Aufl.
Lilijowe-Paß, der 434.
Limberg-Alpe 172.
Limljani 401.
Limone 221.
Lindewiese 360.
Lindkogel, Hoher
(Eisernes Tor) 116.
Lingenau-Hittisau 195.
Linz 131. 136.
Lipa 404.
Lipik 514.
Lipizza 248.
Lipötvär 465.
Lippa 536.
Liptö-Szt. Miklös 469.
— -Tepla 469.
— -Ujvär 469.
Lisko-Lukawica 375.
Lissa (Böhmen) 343.
— (Dalmatien) 392.
— Hora 355.
Lissava 505.
Liazkovaer Höhle 468.
Litawatal 326.
Litschau 333.
Littai 243.
Livanjsko Polje 422.
Liväzeny 540.
Livinallongo-Tal 229.
Livno 422.
Lizzana 219.
Ljetava, Ruine 467.
Ljubac, Stretto di 383.
Ljupoc 412.
Ljuta 400.
Lobau, die 433.
Lobenstein 359.
Lobositz 303.
Lochau 194.
Lochowitz 326.
Lockenhaus 513.
Lockstein, der 166.
Locse (Leutschau) 470.
Locsefürdö 471.
Lofer 180.
Loiben 140.
Loiblpaß, der 245.
Loich 142.
Loifarn 175.
Loitsch 245.
Lokve 520.
Lomnitzer Kamm 481.
— Spitze 478.
Lönyabänya 461.
Lonyai 539.
Loosdorf 127.
Lopaca 522.
Loppio 220.
Lore 495.
St. Lorenz bei Enns 130.
— (Salzkammergut) 154.
St. Lorenzen in Tirol
i 222.
33
568
REGISTER.
Lorenzjoch 480.
Losbühel 121.
L,osenstein 129.
Losoncz 461.
Loswand 121.
Lotru 544.
Lotzenberg, der 529.
Lötzer Wasserfall 197.
Lovcen, der 404.
Lovrana 282.
Löwenatein, Ruine 467.
Lubereck, Schloß 138.
Lübien 370.
Lublö 465.
Luboteny 465.
S. Lucia-Tolmein 262.258.
Luckenurwald, der 331.
Lucsivna 469.
Ludwigsquelle 46L
Lueg 155.
— , Paß 173.
S. Lugano 230.
Lugos 503.
Luhatschowitz 339.
Luhi 491.
Lukas3chlucht 413.
Lukawetz 335.
Luksic 390.
Lundenburg 339.
Lünersee 196.
Lunga 383.
Lunz 128.
Lupe'ny 540.
Lupkow 487.
Lnpljanica 407.
Lupoglava 275.
Lurgrotte 233.
Lurnfeld, das 250.
Luscbariberg, der 258.
Lussin, Insel 379.
Lussingrande 379.
Lussinpiccolo 379.
Lußnitz 258.
Lustbühel, Schloß 239.
Luttach 223.
Luttenberg 241.
£u|an 373.
Luzna-Lischan 311.
Lysa 483.
Lyutta-Tal, das 487.
Mackner Kessel 209.
Mäd 486.
Madatschgletscher 216.
Mädchenbure. Ruine 429.
Made^alva 536.
Maderno 221.
Madienerbaus 196.
Madonna di Campiglio
Madritschjoch 214.
Maffersdorf-Sauerbrunn
350.
St. Magdalena 133.
Maggiore, Mte., bei Ab-
bazia 282.
Maglaj 407.
Magöra, die 484.
Magyar-Kanizsa 502.
— -Läpos 526.
— -Ovar 431.
Mahlknechtjoch 230.
Mahrenberg 240.
Mährisch-Altstadt 359.
Aussee 335.
— -Neustadt 359.
Ostrau 357.
Schönberg 359.
— -Weißkirchen 356.
Mährischer Karst 336.
Maiern 201.
Mainzer Hütte 227.
Maishofen 180.
Maistatt, Bad 223.
Majenwand, die 197.
Majläthhütte, die 479.
Majszin 492.
Makarska 390.
Makljen-Sattel 414.
Mako 502.
Malaiester Schlucht 535.
Malborgetb 258.
Malcesine 222.
Male 2L7.
Main 398.
Mallnitz 265.
Mallnitzer Tauern 178.
Mällseifen, der 543.
Mälnäsfürdo 535.
Malquoira, Alp 229.
Mals 198.
Maiser Haide 198.
Maltatal 250.
Maltempo, Canale di 380.
Mamula, Fort 399.
Mandling 170.
Mandronhütte 219.
Manhart, der 245.
Maninklamm, die 467.
Mannharthütte 178.
Manning-Wolfsegg 146.
Mannsberg, Burg 257.
Maon, Insel 380.
Märamarossziget 491.
Marbach 137. 130.
Marburg 241.
Marchegg 427.
Marchfeld 116.
Marchtal 335. 339. 434.
Marcinkowice 376.
I Marco 220.
— , Kloster 397.
|Marcsek 467.
!Mare xuorto 397.
Mare di Novegradi 383.
Weit 204.
Maretsch. Burg 208.
Margaretenbad 332.
Margaretenkapf 195.
Margitfalva 471.
Margreid 217.
St. Maria im Laßnitztal
240.
— im Münstertal 19S.
S. Maria dei Paludi 388.
— dello Scalpello 399.
Mariabrunn bei Wien
126.
Maria-Elend 261.
— -Fieberbründl 249.
Mariafried 506.
Maria-Grün 239.
Mariahilf 189.
Mariahilf er Berg 118.
Mari ahuta-Z akär fal va
471.
Maria im See 262.
Knlm, Böhmen 314.
Kumnitz 162.
— -Laach 139.
Marian, Monte 388.
Maria-Piain 153.
— -Radna 536.
Rain 261.
Rast 255.
Saal 261.
Mariaschein 307.
Maria-Schmelz 214.
Schutz 124.
— -Stern, Kloster 420.
Straßengel 233.
— -Taferl 137. 130.
Theresia - Schutzhaus
262.
Theresiopel 505.
Märiatölgyes 467.
Maria-Trost 239.
Märiavölgyfürdo 490.
Maria-Waldrast 192.
— -Wörth 252.
Mariazell 142.
St. Marien 143.
Marienbad 328.
Marienberg, Abtei 19S.
-, der 352.
Marienburg 531.
Mariental 429.
Marillavölgy 505.
Marinkovici 418.
JMarkersdorf 303.
Markovsina 275.
Markt-Schelken 529.
— Tu ff er 243.
Marling 214.
Marmolata, die 230.
Marosheviz 529.
Marosillye 536
Maros-Ludas 523.
— -Szt.-Iinre 539.
REGISTER.
569
Maros-Uivär 528.
— -Väaarhely 528.
Marabach 135.
Marsbach zell 135.
Martelltal, das 214.
St. Martin, an der Enns
169.
— bei Graz 240.
— im Paaaeir 213.
— im Saalachtal 180.
— am Schneeberg 204.
— am Vorberg 214.
— bei Weitra 333.
S. Martino di Castrozza
230.
Martinsberg 333.
St. Martinsberg, Abtei
432.
Martinsbucht, die 397.
Martinswand, die 200.
Marzellfemer 201.
Masloved 351.
Mastig 353.
Matavun 247.
Matlarenau oder
Matlärhäza 481.
Mätrafüred 462.
Mätragebirge 430. 462.
Matrei 203.
— , Windisch- 225.
Matreier Tauernhaus 225.
Mattersdorf 512.
Mattsee 146.
Mattnglie 281.
Matzen, Burg 181.
Matzendorf 118.
Mauerbach, Kloster 126.
Mauls 204.
Maultasch, Ruine 210.
Maurach 182.
— , die 200.
Mautern an der Donau
140.
Mauterndorf 256.
Mauth in Böhmen 326.
Mauthausen 136. 131.
Maximir 519.
Mayerling 116.
Mayrhofen 193.
Mazocha, die 336.
Mecsek-Gebirge, das 510,
Meczenze'f 464.
Medgyes 530.!
Mediasch 530.
Medua 400.
Meerauge, das 484.
— , — , Beskiden 487^
Meeraugspitze 480.
Megjegje 418.
Mehädia 504.
Meidling 110.
Meja 520.
Melada 980.
Meleda, Insel 393.
Meledriotal 217.
Melk 138. 127. 130.
Mellau 195.
Melleck 180.
Melnik 343.
Melnikfall 250.
Mendelpaß, der 209.
Mengsdorfer Tal 480.
Mengaszfalva 469.
Menyhäza 494.
Meran 210.
Merisor 539.
Merkan 399.
Merkelsgrün 313.
Merkenstein 118.
Mesici-Rogatica 417.
Metalkasattel 418.
Metkovic 390.
Metz^enseifen 464.
Mezo-Hegyes 502.
— -Laborcz 487.
— -Me"hes 527.
— -Tür 494.
Mezöseg, die 528.
Mezo'zombor 490.
Mezzana 217.
Mezzo, Canale di 380.
— , Insel 393.
Mezzolago 221.
Mezzolombardo 217.
St. Michael a. d. Donau
139.
— in Eppan 209.
— im Liesingtal 255. 260.
— im Lungau 250.
Micheldorf 144.
S. Michele 217.
— , Kastell 383.
Michelsberg 543.
Michelsburg, die 222.
Mieders 192.
Mieria 545.
Mies 331.
Mießtal, das 254.
Mikolajöw 372.
Milanovac 498.
Mildera 202.
Miljevici 412.
Milleschauer, der 310.
Milleschau-Kottomirsch
310.
Millatatt 250.
Milnä 391.
Milostin-Kounowa 312.
Mirabello 390.
Mirafälle, die 127.
Miramar, Schloß 271.
Mirinovo 397.
Miriszlö, Gebirge 529.
Mirogoi 519.
Miskolcz 462.
Mißlingtal, das 255,
Misurina-See 228.
Mitrovicza 506.
Mittelberg im Pitztal 199.
Ferner 199.
Mitteldorf 225.
Mittelgebirge, böhm. 303.
Mittelgrund 342.
Mittelsteine 353.
Mittelwalde 352.
Mitterbad (Ulten) 214.
Mitterburg (Pisino) 275.
Mitterdorf 232.
Mitterkopf 174.
Mitterndorf-Zauchen 162.
Mitterplatten-Alp 193.
Mittersill 173.
Mitterweißenbach 158.
Mittewald am Brenner
204.
— bei Lienz 224.
— bei Villach 252.
Mixnitz 233.
Mjesaici 418.
Mlatz 327.
Mlinicatal, das 480.
Mljet (Meleda) 393.
Mödling 111. 112.
Modor 465.
Mödoa 502.
Moena 230.
Moggio 258.
Mogila 368.
Mogorjelo 416.
Moha 432.
Mohäcs 511. 496.
Mohelkatal 348.
Moisciu 492.
Mojstrana 245.
Mokosica 397.
Mokropetz 325.
Moldau 311.
— , die 289. 303 usw.
Molina 221.
Möllbrücke -Sachsenburg
250.
Mölln 129.
Mölltal, das 226. 265.
Mönchsberg, der 151.
Mondsee 154.
Monfalcone 273.
Mönichkirchen 120.
Montafoner Tal 196.
Montan beiNeumarkt230.
Montasch, der 258.
Monte Croce 230.
— S. Giovanni 379.
Montenegro 401.
Monte Santo 263.
Moos, Bad (Sexten) 224.
— im Passeir 214.
Mooswacht 168.
Morchenstern 350.
Morganhof 146.
38*
570
REGISTER.
Mori 219.
St. Moritzen 223.
Morlacca, Canal della 380.
Morszyn 375.
Morter, Insel 383.
— , im Martelltal 214.
Mörtschach 226.
Morzg 164.
Moscanicaquelle 412.
Moscenice 282.
Moschkogel, der 240.
Moserboden 172.
Mosesquelle 478.
Moson 431.
Mosor, der 389.
Mostar 414.
Mravince 390.
Mszana-Dolna 376.
Muckendorf 118.
Mückentürmchen 310.
Mügeln 306.
Muggia 275.
Müglitz 335.
Mugonispitzen 230.
Mühlau 190.
Mühlbach im Pustertal
222.
— in Siebenbürgen 537.
Miihlbacher Gebirge 538.
Mühldorf 266.
Mühlhausen an der Mol-
dau 303.
— bei Tabor 331.
Mühllacken 136.
Mulla 400.
Mällendorf 432.
Mullwitz-Aderl 225.
Münchengrätz 347.
Mundra, die 539.
Munkäcs 488.
Münster 198.
Mur, die 233. 235 etc.
Mura Keresztur 513.
— Szerdahely 514.
Muran (Tatra) 483.
Muranyalja 485.
Muranzatal, das 216.
Morau 256.
Mürau, Schloß 335.
Murinsel, die 516.
Mürzsteg 232.
Mürzzuschlag 232.
Muszyna 369.
Mutterberger Alp 203.
Mutters 192.
Nabresina 248.
Nachod 352.
Nädaser Tal 493.
Nadbrzezie 369.
Nago 220.
Nagumanac 398.
Nagyäg 536.
Nagy-Apold 538.
Bänya 490.
— -Becskerek 502.
— -Belicz 430.
-Berezna 487.
-Bicscse - Peredmer
467.
-Csäkäny 514.
-Czenk 513.
-Disznöd 543.
-Enyed 529.
-Hortobägy 489.
-Honda 526.
-Kanizsa 516. 513.
-Käroly 490.
— -Kikinda 502.
Kövesd 487.
— -Maros 430. 436.
Märton 512.
— -Mihäly 487.
— -Selyk 529.
Szaläncz 487.
— -Szalök 475.
Szalonta 493.
Szeben 540.
— -Szöllos 487.
Szombat 465.
— -Talmäcs 543.
-T&eny 495. 515.
-Värad (Großwardein)
492
Nakri-Netolitz 332.
Nals 210.
Nana 430.
Nändorhegy (Ferdinands
berg) 504.
Napajedl 355.
Narenta-Tal 413.
Narona 390.
Naäic 510.
Nassereit 199.
Naßfeld (Gastein) 178.
Naßkamm 122.
Naßtal, das 122.
Naßwald 122.
Naszod 526.
Natters 192.
Nattersbachtal 142.
Naturns 214.
Nauders 198.
Naudersberg 193.
Nazareth, Kloster 420.
Nebelstein, der 333.
Nedwieditz 344.
Negoi 544.
NemSlkau 331.
Nemetdiöszeg 430.
Nemetpröna 430.
Nemetujvär 514.
Nenzigast-Tal 106.
Nenzing 196.
Nepolokoutz 373.
Nepomuk 331.
Neppendorf 538. .
Neratovic 346.
Neresine 379.
Nesactium 279.
Nesselgraben 180.
Nesselkoppe 360.
Nestersitz-Pömmerle 305.
Nettingsdorf 143.
Neu-Aigen 33 i.
Neuberg 232.
Neu-Bilek 416.
Neu-Breitlahner 191.
Neudau 249.
Neudek 325.
Neudörfel bei Aussig 305.
Neudörfl. beiWiener-Neu-
stadt 512.
Neuern 327.
Neufelden 133
Neugarten 303.
Neu-Hambarg 353.
Neuhammer 325.
Neuhaus in Böhmen 341.
— bei Cilli 243.
— an der Donau 135.
bei Salzburg 172.
Neuhäusel 430.
Neukirchen 174.
Neuland 304.
Neulengbach 126.
Neumarkt-Kallham 145.
-Köstendorf 146.
— , Schloß 514.
in Siebenbürgen^ 528.
in Steiermark 256.
-Tramin 217.
Neumarktl 245.
Neuming 262.
Neu-Montfort 195.
Neunkirchen 123.
Neu-Pest 436.
— -Pfannberg, Schloß
233.
— -Eatteis 202.
— -Rohlau 325.
Neu-Sandec 375. 369.
Neusattl 313
Neusatz 506. 497.
Neu-Schmecks 476. 474.
Neusiedl in Mähren 340.
— in Niederösterreich
431.
Neusiedler See 513.
Neusohl 461.
Neuspondinig 215. 198.
Neustadt an der Mettau
352.
— bei Moldau 311.
— in Siebenbürgen 534.
Neustadt, Wiener 118.
Neustadtl 344.
Neustift bei Brixen 204.
I— im Safental 250.
REGISTER.
571
Neustift im Stubaital
202.
Neutitschein 356.
Neutra 430.
Neutragebirge 430. 465.
Neu-Ullersdorf 359.
Neuwaldegg 108.
Neuweg 111.
Neu-Zagörz 375.
Nevesinje 415.
Nezamialitz 339.
Nezsider 431.
S. Nicolö bei Lesina 391.
— bei Zara 383.
Niederalpel-Sattel 232.
Niederdorf 223.
Niederer Tauern 178.
Nieder-Fladnitz 345.
Niedergrund 306.
Niedernofen 169.
Niederjoch, das 201.
Nieder-Lindewiese 360.
Nieder-Nixdorf 347.
Niedernaill 173.
Niederranna 135.
Niedersedlitz 306.
Niedervintl 222.
Niemes 303
Niklasberg 311.
Niklasdorf (Mähren) 360.
— (Steiermark) 259.
St, Nikola 137. 130.
St. Nikolaus bei Golling
173.
— bei Innsbruck 189.
— im Ultental 214.
Nikolsburg 340.
Nikolsdorf 250.
Nikäic 404.
Nimburg 343.
NjeguS 403.
Noa 534.
Nockstein, der 15i.
Nollendorf 305.
Nonn 164.
Nonsberg 217.
Norino, Torre di 390.
Nösner Land 527.
Nöstelbach 143.
Not, die 123.
Novaglia 380.
Novi (Bosnien) 419.
— (Dalmatien) 380.
Novoszello 496.
Novska 512.
Nowosielitza 373.
Nowy-Targ 376.
Nufels 197.
Nürnberger Hütte 203.
Nürschan 328.
Nußdorf am Attersee 146.
— (Wien) 106. 142.*
NuTolau 229.
Nyiregybäza 489.
Nvitra (Neutra) 430.
Nyustya 485.
Obbrovazzo 383.
Obdach 255.
öbecse 50ö.
Obelisco 270.
Oberarl 170.
Ober-Arpasch 545.
Oberau 20i.
Oberbergtal 202.
Oberbozen 209.
Oberbret 258.
Ober-Cerekve 341.
— -Cilli 243.
Oberdrauburg 250.
Obergeorgental 305.
Ober-Girda 528.
— -Grafendorf 142.
Obergraupen 310.
Obergrund 305.
Ober-Gurgl 202.
Oberhof 122.
Oberhollabrunn 346.
Oberlaibach 245.
Oberlana 213.
Oberland 168.
Oberloiben 130.
Obermais 212. 211.
Obermauer 225.
Ober-Mayerhofen 250.
Obermeisling 139.
Obermieming 199.
Obermühl 135.
Obernbergtal 203.
Oberndorf 139.
Obernitz 311.
Obernzell 135.
Oberplan 333.
Ober-Porumbach 544.
Ober-Radkersburg 241.
Oberrain, Bad 180.
Ober-Sebes 544.
Sedlitz 305.
Obersee, der 167.
Ober-St. Veit 126.
Obersulzbachtal 174.
Obertauern 170.
Obertömösch 546.
Ober-Tor zbnrg 534.
Obertraun 162.
Ober-Vellach 266.
Ober-Yernagt 201.
Oberweißbach 168.
Oberwiesental 312.
Oberzalimhütte 186.
Obladis 197.
Öblarn 169.
Oblik, der 412.
Oborci 422.
Oboti 401.
Obrowitz 339.
Obsteig 199.
Odenburg 512.
Oderberg 357.
Oderquelle 366.
Ofen s. Budapest.
Ofenauer Berg, der 173.
Offenbanya 528.
Offensee, der 158.
Ogulin 520.
Ögyalla-Bagota 430.
Öhäz 513.
Okrischko 345.
Oläh-Läpoa 526.
Oläh-Szt. György 526.
Olang 223.
Ölgrubenjoch 197. 199.
Ölgrübenspitze 199.
Olmütz 358.
Olszanica 375.
Olthid 544.
Oltre 883.
Oltresarca 220.
Om, der 535.
Omarska 420.
Omaraka-Ebene 420.
Ombla, die 897.
Omeshorn 195.
OmiS 390.
Ömoldova 498.
Ompolygalacz - Fenes
539.
Ompolytal, das 538.
Ö-Palänka 497.
Opcina 265. 271.
Opocno 352.
Opor, der 384.
Opreasa, die 491.
Opus, Fort 390.
Öradna (Alt-Rodna) 526.
Orahovac 400.
Orasac 398.
Oraviczabänva 505.
Ordas 495.
Orebic 393.
Orglerhütte 172.
Orjen, Berg 416.
Orlät 538.
Orlö 465. 369.
Örme'nyea 504.
Oroshaza 493.
Oroszlänk<5 467.
Orsera 276.
Orsova 499. 504.
Ort 157.
Ortenburg, Ruine 250.
Orth 433.
Qrtler 215.
Orväralj a - Boldogfalva
504.
Osnabrücker Hütte 250.
Ospedaletto 219.
Ospitale 228.
Ossegg 311.
572
REGISTER.
Osser, der 327.
Ossero, der 379.
Ossiach 257.
Osterburg, Ruine 127.
Ostro, Punta d' 399.
Ostrog 404.
Ostrova, Insel 497.
St. Oswald 240.
Oswie.cim 862.
Oszterva 480.
Osztra, die 437.
Oto£ac 520.
Otoka 420.
Ototsche 245.
Otranto , Straße von
. 401.
Otscher 128.
Ötschergraben 142.
Ottensheim 136.
Ottohütte 252.
Qtz 200.
Otztal 199. 200.
Ovar, Ruine 468.
Ozren, Kloster 407.
Packtal 255.
Pago 380.
Paks 495.
Palanca 536.
Palänka 497.
Pale 417.
Palfau 143.
Palicsfürdo 502.
Pallaus, Schloß 205.
Pallik, der 226.
Paltental 255.
Paltina 545.
Palu de Caldes 214.
Panchia 230.
Pancsova 497.
Pändorfalu 431.
Paneveggio 230.
Pankota 494.
St. Pankraz 214.
Pannonhalma 432.
Pantovcak 519.
Papa 514.
Papusa 540.
Paräd 460.
Parajd 529.
Parapluieberg 111.
Pardubitz 335.
Parenzo 276.
Paringgebirge 539.
Pärkäny435. 430.
Parndorf 431.
Parona 220.
Parsch 152. 172.
Parschallen 146.
Parschnitz 354.
Parseierapitze 197.
Partschinser Wasserfall
213.
Pascani 374.
Pasman, Insel 383.
Pasaail 249.
Passau 134.
Passeiertal 213.
Pasterzen-Kees 227.
Patenen 196.
Patria (Tatra) 480.
Patsch 203.
Patscher Kofel 192.
St. Paul in Kärnten 255.
Pavlovac, Ruine 417.
Payerbach 123. 121.
Payerhütte, die 215.
Pazarid 412.
Paznauntal 196.
Peatra Alba 540.
arse 535.
Capri 539.
— mare 535.
— rosie 545.
Pecka 353.
Peca (Fiinfkirchen) 510.
Peczel 460.
Pedratsches 222.
Peggau 233.
Peindlberg, der 325.
Peitlerkofel, der 222.
Pejo, Bad 2L7.
Pellegrino, Cap 391
Pelsdorf 354.
Pelsöcz 485.
Pemmern 209.
Penede, Ruine 220.
Penegal 210.
Penia 229.
Penk 266.
Penzing 100. 126.
Peraria 258.
Perarolo 229.
Perasto 399.
Perbenyik 487.
Perbete 430.
Percha 223.
Perchtoldsdorf 111.
Perecseny 487.
Perfuchs 197.
Pergern 129.
Pergine 219.
Peri 220.
Peritschnik-Fall 245.
Perjen 197.
Perkovic 384.
Perneck bei Ischl 160.
Pernegg 233.
Pernitz 118.
Pernstein, Burg 344.
Perra 230.
Perschaner Hohen 545.
Pdrsen, Burg 219.
Persenbeug 137. 130.
Pertisau 182.
Perzagno 400.
Peschiera 222.
Pestere 535.
St. Peter an der 111 196.
— in Krain 247.
in Niederösterreich
128.
Petersberg, Ruine 256.
, Schloß 199.
Petersburg 327.
Petersdorf 538.
— (Perchtoldsiorf) 111.
Peterstein, der 360.
Petervärad oder
Peterwardein 506. 497.
Petka, Monte 397.
Petre 505.
Petricevac, Kloster 420.
Petriesa, Berg 539.
Petronell 433.
Petrovoselo 420.
Petrowitz 362.
Petrozseny 539.
Petschau 325.
Pettau 517.
Pettauer Feld, das 242.
Pettini. die 399.
Pettneü 197.
Pettorina-Tal 230.
Petzen, die 254.
Peutelatein 228.
Pfaffenstein, der 260.
Pfalzgauhütte 229.
Pfänder 194.
Pfandl 156.
Pfandlhütte 213.
Pf andla Charte, Untere
227.
Pfannberg, Ruine 233.
Pfannhorn 224.
Pfarr-Werfen 173.
Pfennigbach 117.
Pfenningberg 133.
Pfitacher Joch 194.
Pflerschtal, daa 203.
Pflüglhof 250.
Pfunderstal, daa 222.
Pfunds 198.
Pfusserlahn 209.
Pian, Monte 228.
Pians 197.
Piatra 514.
Piccolein 222.
Pichl 154.
— , Schloß 232.
Piding 163.
Pießling 144.
Piesting 118.
S. Pietro di Brazza 390
Pietrosz, der 492.
(Pieve di Cadore 229.
|— di Ledro 221.
,— di Livinallongo 229.
Pilgram 341.
REGISTER.
573
Pilis, der (Siebenbürgen)
635.
Pilkau 310.
Pillersee-Acbental 181.
Pilsen 326.
Pilsenetz 331.
Pine, Val di 219.
Pinguente 275.
Pinkenkogel 121.
Pinniaer Joch 202.
Pinzgan, der 180.
Pinzgauer Höhe 193.
— Platte 193.
Pinzolo 219.
Pirano 276.
Pirkenhammer 320.
Pirna 306.
Pisc, La 538.
Piachelsdorf 249.
Pischenza-Tal 245
Pisek 326.
PiSely 341.
Piaino 275.
Piaki 536.
Pistyän 465
Piszke 435.
Pites ci 504.
Pitten 120.
Pitztal, das 199.
Pitztaler Jöchl 199.
Pizzocolo, Monte 221.
Plabutsch 239.
Pladen 327.
Piain, Ruine 164.
Plan in Böhmen 330.
— im Grödner Tal 205.
Plangeroa 199.
Planka, Punta 385.
Plankenau 170.
Plankenwart, Schloß 240.
Planta, Schloß 212.
Plase 520.
Plaß 327.
Plassagebirge 413.
Plassen, der 161.
Plaszöw 362.
Platte, die 239.
Platten 325.
Plattenkogel 193.
Plattensee 516.
Plattkofel 230
Plätzwiese 223.
Plava 262.
Plavnica 404.
Plevlje 418.
Plitvicer Seen 520.
Plivafall 421.
Pliva-Seen 421.
Pljesivica 420.
Ploesci 546. 374.
Plomberg 154.
Plose, die 205.
Pochhardscharte 178.
Pochhardsee 17S.
Pöchlarn 137. 127.
Pocitelj 416.
Pockhorn 226.
Pöckstein, Schloß 256.
Pocol 229.
Podbaba 303.
Pod Bansko 469.
Podbrdo 262.
Podebrad 343.
Podgorica 4U4.
Podgörze 369. 362
Podhorn, Berg Ö2ö.
Podhrägy, Ruine 467.
Podlugovi 408.
Podmelec 262.
Podolin 47U
Podorosac 413.
Pod Palenica 480.
Podragu 545.
Podspädy 483.
Poduplaski-Tal 478.
Podvelez 414.
Podwotoczyska 372.
Poganek, Schloß 243.
Pohl 356.
Poiana, die 534.
— Mueri 539.
— Neamtului 544.
Pola 277/
Polana Krivänska 480.
Polauer Gebirge 339.
Polepp 343.
Pölfing-Brunn 240.
Politz bei Wekelsdorf
352.
Poljica, die 390.
Poljice 416.
Pölling 257.
Polna-Stecken 344.
Polnische Kamm, der
478.
Polonina-Runa 487.
Polstran 517.
St. Polten 126.
Pöltenberg 346.
Pöltschach 242.
Polndnicza 469.
Pomo, Scoglio 391.
Ponalestraße, die 221.
Pongan 170.
Pontafel 258.
Ponte delle Arche 219.
— di Legno 217.
— di Muro 258.
— deir Orco 219.
Pontebba 258.
Pontlatzer Brücke 197.
Popena, Piz 228.
— bassa, Val 228.
Popova-Sattel 470.
Popovopolje 416.
Popp-Ivan 491.
Popper See 479.
Popräd-Felka 469.
Pordoipaß 229.
Pofican 334.
Porim 413.
Porpäcz 514.
Porta Orientalis 504
Portore" 522.
Portorose 276. 275.
Pörtschach 252.
Porumbak 544.
Pößnitz 241.
Post-Alp 174.
Postelberg 327.
Pöstlingberg 133.
Postyen 465.
Potscherad 327.
Pottenbrunn 126.
Pottenstein 352.
Pottschach 123.
Pötzleinsdorf 108.
Pötzscha 306.
Povo 219.
Pozsälö, der 486.
Pozaony (Preßburg) 428.
Pozsonvligetfalu 429.
Pozza 230.
Praca 417.
Prachatitz 332.
Prad 215.
Prag 286.
Altneuschule 294.
Altstadt 290.
Altstädter Mühlen 292.
— Turm 296.
Bäder 237.
Bahnhöfe 286. 296.
Baumgarten 301.
Belvedere 301.
— Anlagen 301.
Bierhäuser 286.
Blindeninstitut 301.
Böhm. Museum 294.
Cafes 286.
Carolinum 290.
Choteks- Anlagen 301.
Clementinum 291.
Daliborka-Turm 300.
Denkmäler:
Franz I., Kaiser 292.
St. Georg 299.
Jungmann 296.
Karl IV. 292.
Krieger 296.
Macha 302.
Palacky 295.
Prager Student 292.
Radetzky 297.
h. Wenzel 294.
Deutsches Haus 287,
Dom 299.
Droschken 287.
574
REGISTER.
Prag :
Emaus-Kloster 29o.
Erz bisch. Palast 298.
Ferdinandstraße 296.
Franzenskai 292.
Franz-Jos.-Brücke 296
Gasthöfe 286.
Geschichte 289.
Graben 290.
Hasenburg 302.
Hofburg 298.
Hradschin 298.
Hus' Wohnhaus 292.
Josephstadt 293.
Judenfriedhof 294.
Kadettenschule 301.
Kaiser-Franz-Brücke
296.
Kapuzinerkloster 300.
Karlsbrücke 296.
Karlsplatz 295.
Karmeliterinnen-
kloster 298.
Kinsky-Garten 302.
Kirchen :
Allerheiligen 300.
St. Georg 300.
St. Jakob 291.
Job. von Nepomuk
295
Karlshofer 295.
H. Kreuzkap. 292.
Loretokircbe 300.
Maria Himmelfahrt
300.
Maria-Schnee 296.
Marien 295.
Martinskapelle 295.
Nikolaus 297.
St. Peter und Paul
295.
Salvator 291.
St. Stephan 296.
Teyn 290.
Thomas 297.
St. Veit 299.
Korpskommando 297.
Krankenhäuser 296.
Kreuzherrenstift 292.
Kronprinz-Rudolf-
Anlagen 301.
Kai 292.
Kunstgewerbe-
Museum 293.
Landtagsgebäude 297.
Laurentiusberg 302.
Loretoplatz 300.
Moderne Galerie des
Königreichs Böhmen
301.
Museum, städt. 296
— , böhm. 294.
— . jüdisches 294.
Prag:
Museum, technisches
298.
— , tschech. - slaw.
ethnogr. 302.
Naprstek's Böhm. Ge-
werbemuseum 292.
Neustadt 294.
Palais Clam - G alias
291.
— Czernin 300.
— Fürstenberg 297.
— Kinsky 291.
— Lobkowitz 300.
— Morzin 298.
— Nostitz 297.
— Schwarzenberg 298.
— Sylva-Tarouca 290.
— Thun 298.
— Toscana 298.
— Waldstein 297.
Panthecn 294.
Poritscher Park 296.
Post 287.
Pulverturm 290.
Rathaus, Altstadt. 291.
— , jüdisches 294.
— Neustädter 296.
Repräsentationshaus
280.
Ring, Großer 290.
— , Kleinseitner 297.
Rudolphinum 292.
Schwarzer Turm 300.
Sparkasse, böhm. 296.
Speisehäuser 286.
Stadtpark 295.
Statthalterei 297.
Sternschloß 302.
Strahow 300.
Straßenbahnen etc. 287,
Technische Hoch-
schule, tschech. 296.
Teynhof 291.
Theater, deutsche 290
295.
— , tschech. 296.
Theresianisches Adlig
Damenstift 300.
Tschech. - slaw. ethno
graph. Museum 302
Universitäts - Biblio-
thek 292.
Wasserturm 292.
Weinstuben 286.
Weißer Berg 302.
Wenzelsplatz 294.
Wyschehrad 295.
Prägarten 332.^
Pragerhof 242. 517.
Prager Hütte 225.
Prägraten 225.
Prags, Alt- u. Neu- 223.
Pragser Wildsee 223.
Pragstein, Schloß 186.
Prakendorf 471.
Prakfalva 471.
Praporacquelle 414.
Praskoles-Zebräk 326.
Pratereck 433.
Präzsmär 535.
Prebichl 260.
Predazzo 230.
Predeal 546.
.Predigstuhl, der 160.
Predil, der 258.
Preding- Wieselsdorf 240.
Prein 122.
Preiner Wand 121.
Prekrizje 519.
Premstätten 240. 241.
Prenj 414.
Prenj planina 413.
Prerau 356.
Pregba, die 543.
Preschen 310.
Preßbaum 126.
Preßburg 428.
Preßnitz - Reischdorf
312.
Pribenic 341.
Priboj 419. 420.
Pfibram 326.
Prielau, Schloß 180.
Prien 183.
Prießnitztal 111.
Prijedor 4'iO.
Pfim 351.
Primiero 230.
Primolano 219.
Primorje 390.
Prinzersdorf 127.
Priszlop 492.
Pritschitz 252.
Privigye 430.
Probluz 351.
Prochenberg 128.
Promina-Gebirge 39C.
Promontor 495. 510.
Promontore, Cap 279.
Prosau 325.
Prosecco 248.
Prößls, Burg 206,
Proßnitz 335.
ProteDJak 412.
Protiwin 331.
Prozor 414.
Pruskau 467.
Prutz 197.
Prva&na 264.
Przemysl 370.
Przeworsk 369.
Przyboröw 376.
Ptaszköwa 375.
Puchberg 117.
REGISTER.
575
Puchenstnben 142.
Puchheim, Schloß 146.
Pudlein 470.
Puflatsch 206.
Puj 539.
Püllna 311.
Punkwa-Tal, das 336.
Puntigam 241.
Pupping 145.
PuraSic 407.
Pürglitz 312.
Purgstall 127.
Purkersdorf 126.
Pürnstein 134.
Püspökladäny 488.
Pustertal, das 222.
Pustomyty 372.
Puszta-Palota 515.
Pusztapole 470.
Pusztaszabolca 510.
Putnok 486.
Pyhrntal 169.
Pyrawang 135.
Quaderberg, der 306.
Quadrathöfe 213.
Quarnero 279. 379.
Quarnerolo 380.
Raab 431.
Tal 249 etc.
Raabs 333.
Itaach 123.
Rabamolnäri 513.
Rabbi-Bad 217.
— -Joch 214.
Rabenschwand - Ober-
hofen 146.
Rabenspitze 53i.
Rabenstein, Burg an der
Mnr 233.
— im Passeir 214.
— an der Pielach 142.
— , Ruine 225.
Rabka 376.
Raby, Ruine 331.
Raccolanatal 258.
Radegund 240.
Radein 241.
Radina 331.
Radkersburg 241.
Radiberg, der 240.
Radmannsdorf 245.
Radna-Borberek 527.
Radnitz 326.
Radoboljequelle 415.
Radonaschlucht 196.
Radostak 39S.
Radotin 325.
Radstadt 170.
Radstädter Tauern 170,
Radurscheltal 198.
Radziwilöw 372.
Rafenstein, Ruine 209
Ragusa 394.
Ragusavecchia 398.
Raibl 258.
Raibler See 258.
Raiding 513.
Raigern 339.
Rainerhütte 172.
Rainerkogel 239.
Raistenberg, der 340.
Raitz 336.
Rajcaanka-Tal, das 468.
Rajecz 468.
Rakamaz 489.
Rakek 246.
Rakonitz 311.
Räkos 460.
Räkospalota-Ujpest 430
Rama (Bosnien) 413.
— , Fort 497.
Ramoljoch, das 202. 201
Ramsau bei Berchtes-
gaden 167.
— im Ennstal 169.
— , die Kleine 157.
— in Mähren 359.
— in Niederösterr. 127.
Ranalt 203.
Ränk-Herlein 464.
Rankweil 195.
Rann 243.
Rannariedl 135.
Rappenlochschlucht 195
Rappottenstein, Schloß
333.
Rareu, die 374.
Raschenberg, Ruine 183
Raska gora 414.
Raspenau 350.
Rastelica 413.
Rathen 306.
Ratosnva 529.
Ratsch 310.
Ratschach bei Römerbad
243.
Weißenfels 245.
Ratteis 202.
Rattenberg 181.
Ratzenberg (Tatra) 481.
Ratzes, Bad 206.
Räuberstein 476.
Raudnitz 303.
Rauheneck, Ruine 115.
Rauhenstein bei Baden
115.
Rauris 171.
Kitzloch 171.
Rauriser Tauernhaus 171
Ravno 416.
Raxalpe, die 121.
Razic 331.
Recinaquelle 522.
Reckhütte 178.
Redl-Zipf 146.
Regecz, Ruine 463.
Regelsbrunn 433.
Reichenau bei Gablonz
348.
— an der KneSna 352.
— , am Semmering 121.
Reichenberg 348.
Reichenhall 163.
Reichenstein 169.
Reichstadt 303.
Reifenberg 265.
Reifenstein, Burg 204.
Reindlmühle 157.
Reintal 223.
Reisalpe 127.
Reischach 223.
Reißkofel 250.
Reiteralpe 168.
Reiterdorf 160.
Reithof 122.
Reitzenhain 312.
Rekawinkl 126.
Remete 519.
Rena 311.
Rendena, Val 219.
Rennweg 250.
Reps 531.
Reschen- Scheideck 198.
Reschensee 198.
Reschitza 504.
Resiatal 258.
Resiczabänya 504.
Resinar 542.
Resiutta 258.
Resnik 509.
Retfalu-Siklösd 512.
Retteg 526.
Rettenbach-Mühle 159.
Retyezät, der 540.
Retz 346.
Reußener Schlammvul-
kane 529.
Reutenhau 359.
Reutte 199.
Rev 493.
Revkörtvelyes puszta
434.
Rheintal, das 195.
Richardshof 111.
Ricsö 467.
Ridnauntal, das 204.
Ried im Innkreis 145.
im Sarntal 209.
in Tirol 197.
Riegel, der 477.
Riegersburg 249.
Rieka (Fiume) 521.
Ries, die 239.
Riesenburg, Ruine 311.
Riesengrotte 271.
Rieserferner 223.
Rietzdorf 255.
576
REGISTER.
Riffelsattel 142. 128.
Riffian 213.
Riffltor, das 172.
Rijeka 404.
Ombla 397. 417.
Rimasze'cs 485.
Rimaszombat 485.
Rimnicu-Valcea 544.
Ringkogel 250.
Ripac 420.
Ripanj 509.
ftipberg, der 303.
Ripkawarte 339.
Risano 400.
Ritten, der 209.
Rittersteig 535.
Rittnerhorn, das 209.
Riureni 544.
Riva 220.
Rivoli 220.
Rocca Pietore 230.
Rocchetta 217.
S. Roeco, Punta 398.
Rochlitz 354.
Rodella, Col 208.
Rodeneck, Burg 222.
Rodna 492.
Rofenhöfe 201.
Rogatica 417.
Rohitsch 242.
Rohr 148.
Rohrerhütte 109.
Röhrsdorf 347.
Rokitzan 326.
Roll 303.
Rollberg, der 350.
Rollepaß 230.
Römerbad 243.
Römerstadt 359.
Ronach 193.
Rönaszök 491.
Ronberg, der 303.
Roncegno-Marter 219.
Ronchi 274.
Roncogno 219.
Rondoni, Scoglio 399.
Ropa-Tal, das 375.
Roppen 199.
Rosalienkapelle 512.
Rosanna-Tal 197.
Rosegg 252.
Rosenau in Siebenbürgen
534.
— in Ungarn 486.
Rosenbach(Karawanken)
261.
— bei Laibach 245.
Rosenberg, der, bei Des
526.
— , der, bei Graz 239.
— in Liptau 468.
— an der Moldau 332.
Rosenburg, die, bei Grau-
pen 309.
— im Kamptal 333.
Rosengarten, der 543.
Rosengartengruppe 230.
Rosenheim 183.
Rosental-Groß venediger
174.
Rosittenalp 153.
Rossatz 140.
Roßhag 194.
Roßkopf 204.
Roßzähne 230.
Rostok 303.
Rötelstein, der 233.
— , Schloß 169.
Roten Berge, die 484.
360.
Rotenhaus, Schloß 311.
Rotenthurn 250.
Rotenturm 544.
Rotenturmpaß 543.
Rotholz 192.
Rotwein, Schloß 255.
Röttal 225.
Rötwand, die 167.
Rote Kloster, das 482.
— See, der 482.
Rottenmann 255.
Rottenstein, bei Hain-
burg 434.
— Schloß bei Meran 212.
Rottenturm, Schloß 255.
Rotunda, die 490.
Rotweinklamm 262.
Rovereto 219.
Rovigno 277.
Rozat 397.
Roznau 355.
Rozniatöw -Krechowice
374.
Rözsahegy (Rosenberg)
468.
Rozsnyö (Rosenau) 486.
Roztoka-Hütte 484.
Tal, das 484.
Rubein, Schloß 212.
Ruckerlberg 239.
Rudelsdorf 335.
Rudo 419.
Rudolfahütte 226.
Rudolfstal 350.
Rudolf Sturm 161.
Rughi Bianchi 253.
Ruja 535.
Rumburg 347.
Runkelstein, Burg 209.
St. Rupert am Kulm
169.
Ruppersdorf 350.
St. Ruprecht 249.
Ruttek oder
Ruttka 468. 462.
Rymanöw 375.
Rysy 480.
Rzeszöw 369.
Saalach, die 163. 180 usw.
Saalfelden 180.
Saar 344.
Saaz 312.
Sabbioncello, Canale di
392.
— , Halbinsel 390.
Sähen, Kloster 205.
Sacco 219.
Sachsendankhütte 229.
Sachsenfeld 495.
Sachsenklemme, die 204.
Sachsenstein, Ruine 461.
Sächsisch-Regen 528.
Sadagöra 374.
Sadek 345.
Sadova 351.
Sadowa-Wisznia 370.
Safental, das 249.
Sagor 243.
Saidschitz 311.
Saifenhäusl 325.
Saifnitz 258.
Saitz 339.
Sajöecseg 463.
Sajömagyaros 527.
Salaberg 128.
Salamandertal, das 346.
Salatal 246.
Salesel 304.
Salgötarjän 460.
Sallet-Alp 167.
Salloch 243.
Salnau 333.
Salö 221.
Salona 388.
Salt 214.
Saltaus 213
Saluga 280.
Salurn 217.
Salvatore, Monte 390.
Salvore 276.
Salzach, „die 146. 173 usw.
Salzach-Öfen, die 173.
Salzberg, der, bei Berch-
tesgaden 165.
— , bei Hall 182.
— , bei Hallstatt 161.
— , bei Ischl 160.
Salzburg 147.
— (Siebenbürgen) 529.
530.
Salzerbad 127.
Sambor 375.
Sammoarhütte 201.
Samobor 519.
Sand 223.
Sandau 328.
Sandhof, der 213.
REGISTER.
577
Sandhübel 360.
Sandomierz 369.
Sändorudvar 502.
Sangerberg 330.
Sanntal, das 242.
Sanok 375.
Sansego 379.
Sanskimost 420.
Santi Quaranta 401.
Sanvincenti 275.
Sanzeno 210.
Sapiane 281.
Sarajevo 403.
Sarajevsko polje 408.
Särbogärd 510.
Sarche 219.
Särengräd 496.
Särkäny 545.
Särközüjlak 490.
Sarling 137.
Sarmingstein 137. 130.
Sarntal, das 209. 207.
Sarntbein 209.
Sarospatak 486.
Sarstein, der 161.
Särvär 514.
Sasko, Ruine 461.
Sasso di Stria 229.
Sätoraljaujhely 486.
Sattelbacb 116.
Sattelbachtal 116.
Sattelburg 529.
Satteies 324.
Sattendorf 257.
Sattledt 145.
Sau a. Save.
Saualpe, die 255.
Saubernitz-Tünseht 342.
Sauerbrunn (Bilin) 327.
Rohitsch 242.
Sausalgebirge 241.
Säusenstein 137.
Sava 243.
Save, die 243. 245. 497.
Savina, Kloster 399.
Saviza-Fall 262.
Saxen 130.
Saybuscb 376.
Sazawatal 335.
Scardona 384.
Scesaplana 196.
Schaan 195.
Schabs 222.
Schafberg 155.
— bei Wien 108.
Schäferhütte 201.
Schäferwand, die 305.
Schaf halssattel, der 143.
Schalderer Tal 204.
Schalfferner 201.
Schallaburg 127.
Schallegg, Ruine 255.
Schambach 352.
Schandau 306.
Schärding 145.
Scharfeneck, Ruine 116.
Scharfling 154.
Scharkatal 303.
Scharnitz 192.
Seharnstein-Mühldorf
145.
Schäßburg 530.
Scbattawa 331.
Schattenburg, die 195.
Schatten-Lagant,Alp 186.
Schaubachhütte 215-
Sehauf elferner, der 203.
Schaumburg, Ruine 136.
145.
Scheibbs 127.
Scheiblingkircben 120.
Scheibmühl 127.
Scheibwaldhöhe 121.
Scheifling 256.
Schelleberg 203.
Schellenberg bei Her-
mannstadt 543.
— bei Salzburg 165.
Schellenburg, Ruine 359.
Schemnitz 461.
Schenna, Schloß 213.
Schichowitz 331.
Schieferberg, der 527.
Schiestlhaus 232.
Schipkahöhle 355.
Schirkanyen 545. 531.
Schlackenwerth 313.
Schladming 169.
Schlagendorfer Spitze
478.
Schlägl 134.
Schlan 311.
Schlandernauntal 215.
Schlanders 215.
Schlangenburg, Ruine
243.
Schlatt 539.
Schlegeistal 194.
Schleierfall bei Gastein
178.
— , bei Hallstatt 161.
— (Tatra) 480.
Schiern 206.
Schlesierhaus 478.
Schlitters 192.
Schlitzatal 258.
Schlöglmühl 123.
Schloßberg, der, bei Graz
238.
— , bei Teplitz 309.
Schluderbach 228.
Schluderns 198.
Schmecks 475.
Schmeil 358.
Schmelz, die 215.
Schmiedeberg 312.
Schmirner Joch 193.
Schmirner Tal 193. 203.
Schmittenhöhe 172.
Schmittenstein, der 164.
Schmöllnitzhütte 471.
Schnalser Tal 201.
Schnalstal 214. 202.
Schnann 197.
Schneealpe 232.
Schneeberg, der, bei Bo-
denbach 305.
— , Glatzer 359.
-, bei Wien 116.
Schneebergdörfel 117.
Schneedörll 120.
Schneekoppe 350.
Schneizelreut 180.
Schnepfau 195.
Schoberpaß, der 255.
Schöckel, der 240.
Scholastika 182.
Schömitzstein, der 322.
Schomlauer Berg 515.
Schönau bei Berchtes-
gaden 167.
— an der Donau 433.
— im Passeir 214.
Schönberg-Alp 162.
Schönberg bei Franzens-
bad 316.
Scbönbrunn in Mähren
356.
— bei Wien 98.
Schönbichel, Schloß 138.
Schöndorf 146.
Schönfeldspitze 166.
Schöngrabern 346.
Schöninger, der 333.
Schönlinde 347.
Schönstein 255.
Schöntaufspitze 214.
Schönwald 345.
Schönwehr 325.
Schönwies 198.
Schöpft 127.
Schoppernau 195.
Schößwend, Tauernhaus
225.
Schottwien 123.
Schraml 163.
Schrattenberg, Schloß
256.
Schreckenstein 304. 342.
Schröcken, der 195.
Schroffenstein, Ruine 198.
Schruns 196.
Schuler, der 534.
Schutt, Insel 434.
Schüttachgraben 180.
Schüttbach, Schloß 250.
Schüttenhofen 331.
Schwalbenturm 481.
Schwallenbach 139. 130
578
REGISTER.
Schwanberg 240.
Schwanberger Alpen 240
Schwarzach-St. Veit 171
— in Vorarlberg 195.
Schwarzau 121.
Schwarzbachfall 173.
Schwarzbach - Stuben
333.
Schwarzbachwacht 167.
Schwarzbrunnknppe 350.
Schwarzenau 333.
Schwarzenbach 142.
Schwarzenberg in der
Tatra 471.
— in Vorarlberg 195.
Schwarzensteingrundl94
Schwarzer Turm 111.
Schwarze See, der 484.
Schwarzes Kreuz 333.
Schwarzsee 181.
Schwaz in Tirol 182.
Schwechat 431.
Schweißjäger 309.
Schwertberg 131.
Scorcola 270.
Sebenico 383.
Sebersdorf 250.
Sebusein 342.
Seccatura 490.
Seckau, Stift 255.
Sedletz 343.
See am Mondsee 154.
Seeau-Alp 167.
Seebach-Tal 265.
Seebenstein 120.
Seeberg, Schloß 316.
Seeberger Tal 163.
Seeberjoch, das 202.
Seefeld 192.
Seehof, Schloß 128.
Seekirchen 146.
Seekofel, der 223.
Seemauer, die 260.
Seetaler Alpen 256.
Seewiesen 232.
Segengottes 345.
Segesvär 530.
Seggau, Schloß 241.
Seidenberg 350.
Seidlwinkeltal 171.
Seis 206.
Seisenbergklamm 168.
Seiser Alp 206. 230.
Seisera-Tal 258.
Seitenstetten 128.
Sellajoch 206.
Sellemberk 543.
Sellraintal 200.
Selmeczbänya (Schem-
nitz) 461.
Selve, Insel 380.
Selztal 169. 144.
Semendria 497.
Semil 3E3.
Semizovac 408.
Semlin 506. 497.
Semmering 124. 122. 232
— -Bahn 122.
Semriach 233.
Semriacher Alpenhütte
240.
Senftenberg (BÖ.) 352.
im Kremstal 139.
Sepsibükszäd-Bälvänyos-
füred 535.
Sepsiszentgyörgy 535.
Serbota-Wasserfall 544.
Sergio, Monte 396.
Serravalle bei Ala 220.
Sessana 238.
Sestine 5L9.
Settenz 310.
Sexegertenferner 199.
Sexten 224.
Sianki 487.
Sibenik (Sebenico) 383.
Sibiiu (Hermannstadt)
540.
Sicciole 276.
Sichrow 348.
Siebenbrunngraben 122.
Siebenbürgen 523.
Siebendörfer 534.
Sieberroith 157.
Siegenfeld 112.
Sierndorf 346.
Siersza-Wodna 376.
Sievering 108.
Siglitztal 178.
St. Sigmund 222.
Sigmundsburg 199.
Sigmundsherberg 333.
Sigmundskron 209.
Sigmundsried 197.
Sigm.-Thun-Klamm 172
Sijekovac 407.
Siklawafall, der 484.
Silbersberg 123.
Silltal 192. 202.
Sillein 468.
Sillian 224.
Simbach 145.
Similaun 201.
Simin Han 407.
Simmering 431.
Simontornya 510.
Simsee, der 183.
Sinaia 546.
Sinj 390.
Siöfok 516.
Sipöttal, das 487.
Siriuskogel 159.
Sirmione 222.
Siroka, Javoriner 483.
Sissek 512.
Sistiana 273.
Sistrans 191.
Sittendorf 111.
Siveric 390.
Sjetlina 417.
Skakavac-Wa?serfall412.
Skalitz in Böbmen 352.
— in Mähren 336.
in Ungarn 428.
Skaljari 402.
Skawa-Tal, das 376.
Skawce 376.
Skawina 362.
Skerisora 528.
Skit la Jalomicza 535.
Skok-See 480.
Skole 372.
Skrad 520.
Skutari 401.
Skutsch 344.
Slankamen 497.
Slatina in Rumänien 504.
in Ungarn 510.
Slavnik, der 275.
Slivno 384.
Sljeme, der 519.
Sloup 336.
Slujn 520.
Smerdzsonka 482.
Smergo 330.
Smichow 311.
Smreciner See 484.
Sniatyn-Zatucze 373.
Sobieslau 341.
Soborsin 536.
Sokolac 420.
Solagna 219.
Sölden 200.
Söldenköpfl, das 167.
Sole, Val di 217.
Sölktal, das 169.
Sollenau 117. 118.
Solnitz 352.
Solta 391.
Canale di 383.
Solymos 536.
Somkerek 527.
Somlövär, Ruine 515.
Somlöväsärhely 515.
Somogyszobb 517.
Sonnberg 141.
Sonnblick, der 171.
Sonnenberg 312.
Sonnenburg, Kloster 222.
Sonnstein-Tunnel 158.
Sonntagberg-Böhlerwerk
168.
Sonnwendstein 124.
Sophienalpe 109.
Sopron (Ödenburg) 512.
Soput, Höhle 400.
Soraga 230.
Sorapißkar 229.
Soricia-Alp 230.
REGISTER.
579
Soroksär 505.
Söstö 489.
Sottoguda 230.
Sövär 465.
Spagnuolo, Fort, bei
Castelnuovo 399.
— , — , bei Lesina 391.
Spalato 385.
Spalmadori, Isole di 391
Speikkogel, der 240.
Speising 100.
Spelonca di Ballon 392.
Spertental, das 181.
Spiegelkogel 202.
Spielberg, Ruine 133.
— , Schloß 255.
Spielfeld 241.
Spinale, Monte 217.
Spindelmühl 354.
Spital am Pyhrn 144.
— am Semmering 232.
— (Tauernhaus) 225.
Spittal 250.
Spitz 139. 130.
Spitzberg 327.
Spizza 400.
Split (Spalato) 385.
Spreebenstein, Burg 204.
Spu2 404.
Spytkowice 362.
Srebrenica 407.
Stäben 214.
Stadelhof, Schloß 261.
Stadl, Schloß 249.
Stadlau 340. 427.
Stafflach 203.
Stafileo 390.
Stainach-Irdning 169. 162.
Stainz 240.
Stäjerlakanina 505.
Stambulcic 417.
Stams 199.
Stange 204.
Stanislau 372.
Stankau 328.
Stanzer Tal 197.
Staresiolo 372.
Starhemberg, Ruine 118.
— -Warte 140.
Starigrad 419.
Starkenbach- Martinitz
354.
Starkoc 353.
Stauding 356.
Staufengebirge 164.
Stauffeneck, Burg 163.
Stazione per la Carnia
258.
StSchovic 302.
Steeg 160.
Stefanau 335.
S. Stefano bei Cattaro 400.
— bei Spalato 388.
Stefanöwka 372.
Steierdorf 505.
Stein an der Donau 140.
130.
— an der Enns 169.
— bei Franzensbad 316.
— im Pfitscher Tal 194.
— , Schloß 250.
Steinabrückl 117.
Steinach am Brenner 203.
Steinamanger 513.
Steinbach am Attersee
146.
— bei Mauerbach 126.
Steinbachsee, der 481.
Steinbachtal, das 128.
Steinberg, der 356.
Steinbruch 460. 500.
Steinbrück 243.
Steindorf in Kärnten 257
— in Salzburg 146.
Steinerhof 232.
Steinfeld, das 118. 127.
Steinhaus (Semm.) 232.
— (Taufers) 223.
Steinbof, Bad 198.
Steinkogl 158.
Steinschönau 347.
Steinwandklamm 127.
Stelvio (Stilfs) 215.
Stepbanie-Schutzbaus
282.
Stephaniewarte, die, bei
Karlsbad 321.
— , — , bei "Wien 107.
Stephanshütte 471.
Stephanskirchen 183.
§terbohol 302.
Stern 223.
Sternberg in Mähren 359
Sternstein 243.
Sterzing 204.
Steyr 128.
Steyrdorf 129.
Steyregg 332.
Steyrermühl 156.
Steyrling 144.
Steyrtal, das 129. 144.
Stiege 262.
Stilfs 215.
Stilfser Joch 216. 198.
Stillupklamm 193.
Stirnberg, der 482.
Stjepangrad 415.
Stlivoo 399.
Stobrec 390.
Stock 183.
Stockerau 346.
Stockwinkel 146.
Stoderzinken 169.
Stola 474.
Stolzenburg 529.
Stoncica, Punta 392.
Stößeben, das 481.
Stösz 471.
Stou, der 245.
Straczenaer Tal 486.
Strakonitz 331.
Stramberg 355.
Strancic 341.
Strascba-Töplitz 245.
Straß 192.
Straßberg, Ruine 204.
Straßburger Hütte 196.
Strechau, Burg 255.
Stfelitz 340.
Strengen 197.
Stfilek 339.
Strifivojna-Vrpolje 509.
Strobl 156.
Ströze 369. 375.
Strub, Paß 181.
Strudel, der Donau- 137.
Struden 137. 130.
Struga, Punta 393.
Strugnano 275.
Stryj 375. 372.
Stubachtal, das 173.
Stubaital, das 202.
Stuben am Arlberg 196.
— am Inn 198.
Stubenberghaus 240.
Stübing 233.
Stubnyafürd<5 462.
Studenzen-Fladnitz 249.
Stüdlhütte 226.
Stuhlweißenburg 515.
Stuibenfall (Ötztal) 200.
— (bei Reutte) 199.
Stupna 353.
Suben 146.
Sucha 376.
Sucurac 384.
Sudeten 335. 359.
Sugana, Val 219.
Suha 418.
Sukaru. der 498.
Sulden 215.
Suliguli 492.
Sulzbachtal, das 174.
Sulzberg 217.
Sulzfluh, die 196.
Sulztal, das 200.
Sumet-Gionchetto 417.
Sunja 512.
Surian, der 540.
Surul 544.
SuSicatal 411.
Sutjeska, Kloster 408.
-Schlucht 418.
Sutorina 398.
Sutorman-Paß 401.
Sväbhegv (Schwaben-
berg) 458. 459.
Sveti Juro 390.
Svinica 498.
580
REGISTER.
Sviniac'e 390.
Swatobor 331.
Swetla 344.
Swi&n, der 353.
Swiepwald 351.
Swinnica 484.
Swinnica-Scharte 484.
Swistöwka, die 484.
Szabadbattyän 515.
Szabadka (Maria - There-
siopel) 505.
Szadelo 464.
Szädeloer-Tal 46 L
Szajol 488.
Szakälhäza 502.
Szakolcza 428.
Szaläncz, Ruine 487.
Szalatnatal, das 461.
Szamossösmezö 526.
Szamosujvär 526.
Szäntöd 516.
Szärazväm 432.
Szäszcsor 533.
Szäsz-Hermäny 535.
Bögen 528.
— -Sebes 537.
Szäszväros (Broos) 537.
Szatmär-Nemeti 490.
Szäzhalombatta 495.
Szczawne 487.
Szczawnica 376.
Szczerzec 372.
Szebengälos 538.
Szebenkäkova 538.
Szechenyi-Hügel 429.
Szecsel 533.
Szegedin 500.
Szekely-Kocsärd 528.
— Udvarhely 530.
Szekesfehervär (Stuhl-
weißenburg:) 515.
Szekszärd 510.
Szelistye 538.
Szenasfalu 461.
Szentägota^ 531.
Szentegyhäzas-Olähfalu
531.
Szentgäl 515.
Szentgyörgy 465.
Szentiväuyi-Csorbatö479
Szentlörincz 510. 514.
Szepes-Böla (Bela) 470.
Olaszi 471.
— -Szombat 470.
Väralja 471.
Szephely 504.
Szepkilätäs 474.
Szepliget 506.
Szepsi 464.
Szered 430.
Szerencs 486.
Szeretfalva 527.
Szigetvar 514.
Szigliget 516.
Szikrahäz 474.
Sziliczer Eishöhle 486.
Szin 463.
Szinerväralja 490.
Szinnaer Stein, der 487.
Sziszek (Sissek) 512.
Szitnya 461.
Szklenö 461.
Szliäcsfürdo 461.
Szlima, der 539.
Szob 430.
Szobräncz 487.
Szokolova Szkala, die
487.
Szölloser Feld 494.
Szolnok 488.
Szolyva 488.
Szomhathely (Stein-
amanger) 513.
Szomoläny 465.
Szomolnokhuta 471.
Szomotor 487.
Szony 435.
Szoreg 502.
Szoväta 529.
Sztojkafalva 526.
Sztoj, der 488.
Sztrecseny 468.
Sztrecsno, Ruine 468.
Sztrimbuly 526.
Szuchahora 468.
Szucsany 468.
Szulyöer Tal, das 467.
Szurduk 526.
Szurdukpaß 540.
Tabaretta-Ferner 215.
Tahor 341.
Tachau 330.
Tafelfichte 350.
Tagliamento, der 25S.
Tajo 217.
Talleitspitze 201.
Tällya 490.
Talmesch 543.
Tamischbachturm 169.
Tannberg, der 146.
Tannenberg 306. 347.
Tannwald-Schumburg
350.
Tanzenberg , Schloß 261
Tapolcza 515.
Tarcin 413.
Tarczal 490.
Täritia, die 545.
Tarnobrzeg 369.
Tarnopol 372.
Tarnöw 369.
Tarpatak 470.
Tarpatakfüred 477.
Tarrenz 199.
Tartaro, Monte 384.
Tartlau 535.
Tarvis 257. 245.
Taschach-Ferner 199.
Tass 495.
Tata-Töväros 432.
Tatra, die Hohe 471.
•Barlangliget 482.
Tatrafüred 475. 474.
Tätrahäza 481.
Tatraheim 474.
Tatra-Höhlenhain 482.
— -Lomnitz 481. 474.
Otthon 474.
— -Szeplak 476. 474.
Tatraspitze 480.
Tauernhaus, Krimmler
174.
Tauerntal 225.
Tauerntunnel 265.
Tauferer Tal 223.
Taufers bei Bruneck 223.
— im Vinachgau 198.
Tauf karj och 199. 201.
Taus 328.
Taxenbach 171.
T§czyn 362.
Teichalpe 249.
Teisendorf 183.
Tekeröpatak 536.
Telfes 192.
Telfs 199.
Tellerer, der 325.
Teltsch 333.
Temesszlatina 504.
Temes-Tal 503 etc.
Temesvär 502.
Temetveny 466.
Tengerszem csücs 480.
Tennengebirge 173.
Tenno 221.
Teodo, Bai von 399.
Tepl, Stift 325.
Teplicska 46».
Teplitz in Böhmen 307.
— (Warasdin-) 516.
Teplitzer Hütte 204.
Terebe8fejerpatak 491.
Teregova 504.
Teriansko-Öee 480. -
Terlan 210.
Ternitz 123.
Tersatto, Schloß 522.
Tery-Schutzhaus 477.
Teschen 355. 468.
Tesöld 503.
Teszlasattel 535.
Tetschein 538.
Tetschen 306.
Tettye, Ruine 511.
Teufelsdorf 531.
Teufelshörner, die 167.
Teufelsmauer 139.
Tezze 219.
REGISTER.
581
Thal bei Graz 239.
— im Martelltal 214.
Thalgau 154.
Thaurer Schloßruine 190.
Thayatal 340. 346.
Theben 434.
— -Neudorf 427.
Thebner Kogel 429.
Theiß, die 487. 489 etc.
Theißeck 497.
Theißholz 485.
Theisquelle 491.
Thenneberg 127.
Theresienkanal, der 504.
Theresienstadt 303.
Thernberg, Schloß 120.
Thomasberg, Ruine 120.
Thomasroith 146.
Thörl-Maglern 257.
Thumsee, der 164. 180.
Thurn, Paß 181.
— , Ruine 223.
Thurzöfürdo 471.
Tierberg 183.
Tierser Tal 206.
Tihany, Abtei 515.
Tilisunahütte 196.
Timmeljoch 202.
Timmeltal 202.
Timpa 540.
Tinischt 352.
Tione 219.
Tirgu Jiu 540.
Tirol, Schloß 213.
Tirschnitz 314.
Tischnowitz 339.
Tisenhof 201.
Tisens 210.
Tiszaborkut 491.
Tiszaköz 491.
Tiszaüjlak 487.
Tiszolcz (Theißholz) 485,
Titel 497. 502.
Titu 504.
Tivoli, Schloß 244.
Tjesno-Schlucht 421.
Tkon, Kloster 333.
Tlutzen 342.
Tobelbad 240.
Toblach 224.
Toblacher Feld 223.
— See 228.
Toblino, Burg 219.
Tocnik, Ruine 326.
Toifl, der 110.
Tokaj 489.
Tokarnya 482.
Toketerebes 487.
Toke's 492.
Tolcsva 490.
Toll 214.
Tollenstein, Ruine 306.
Tolmein 258.
Tolna 510. 496.
Töltschach, Schloß 261.
Toi vaj os-Sattel 531.
S. Tomaso 220.
Tömösch-Paß 546.
Tonale-Paß 217.
Topänfalva 528.
Töplitz 245.
Toplitz-See 163.
Topoljefall, der 390.
Topolschitz, Bad 255.
Topolya 505.
Toptschider 509.
Torbole 220.
Torcola, Canale di 391.
Törcsvär 534.
Torda 528.
Tordaer Schlucht 528.
Tordos 537.
Torenburg 528.
Törichte Gern, der 482.
Törl (Raxalpe) 122.
Torna 464.
Tornalja 485.
Tornöcz 430.
Toroczkö 528.
Torojaga, der 492.
Törökbecse 502.
Torontälszecsäny 502.
Toronyhegy 476.
Torri del Benaco 222.
Törzburg 534.
Tösens 198.
Totes Gebirge 144. 163.
Tötfalud 539.
Totis 432. .
Tötmegyer 430.
Tounj 520.
Tövis 529. 539.
Trafoi 215.
Trahütten 240.
Traiskirchen 117.
Traismauer 141.
Trajanstafel, die 498.
Tramin 217.
Tratzberg, Schloß 182.
Trau 385.
Traun 143.
Trauneralpe 227.
Traunfall 157.
Traunkirchen 158.
Traunkirchensee 158.
Traunsee 15S.
Traunstein 183.
— , der 157.
Trautenau 354.
Trautenfels 169.
Trautson, Schloß 203.
Travanjsko polie 422.
Travnik 422.
Trebinje 416.
Trebitsch 345.
Trebnitz 304.
Trebevid 412.
Tre Croci, Passo 223.
Treibach-Althofen 256.
Trencsdn 467.
Trencse"nteplicz 467.
Trenkelbach 159.
Trento (Trient) 21S.
Trescanicatal 413.
Treskavica 412.
Tressen-Sattel, der 163.
Triebitz 335.
Trient 218.
Triest 266.
Trifail 243.
Trigan 479.
Triglav, der 262.
Trikule 498.
Trinita, Fort 402.
Tristner, der 193.
Tristramschlacht 164.
Tmobrand 303.
Trnovo 412.
Trnowan 312.
Trocnow 333.
Trofaiach 260.
Trogalp 226.
Trogir 385.
Troppau 357.
Troppberg 126.
Trosky, Ruine 348.
Trostburg, Schloß 205.
Trstenik 393.
Trsteno 398.
Trumer See 146.
Truskawiec 375.
Trzebinia 362.
Trzynietz 355. 468.
Tschernowitz 312.
Tschirgant 199.
Tschischkowitz 304.
Tubesz, der 511.
Tüffer, Markt 243.
Tuinschiza 520.
Tulbing 126.
Tulbinger Kogel 126.
Tulln 141. 334.
Tullnerbach 126.
Tumpen 200.
Tupa (Tatra) 480.
Tuppelburg 309.
Turän 468.
Turbe 422.
Turja-Remete 487.
Türje 514.
Türkenloch 127.
Turkovici 416.
Turkul 491.
Turmberg, der 476.
Türmitz 305.
Turnau 347.
Türnitz 127.
Turn-Severin 50J.
JTuröczszentmärton 462.
582
REGISTER.
Tusnädfürdo 536.
Tux 193.
Tuxer Joch 193.
Tuzla 407.
Tweng 170.
Twimberger Graben 255.
Tvcha 487.
Tyerchova 463.
Tyniec 368.
Tyrnau 465.
Tyssa 305.
Übeltalferner 204.
Überetsch 209.
Udine 258.
Udwitz- Görkau 311.
Uggowitz 258.
Ugljan 383.
Üj-Dombövär 510.
Gombos 509.
Gradiska 512.
Kapela-Batrina 512.
Kigyös 494.
Moldova 498.
Sinka 545.
— -Szäsz 488.
Ujtätrafüred (Neu-
, Schmecks) 476. 474.
Üjverbäsz 505.
Üjvide'k (Neusatz) 506.
Ukk 514.
Ulbo, Insel 380.
St. Ulrich 205.
Ultental, das 214.
Umago 276.
Umbal-Tal 225.
Umbrail, Piz 216.
Umhausen 200.
ünatal, das 420.
Und 140.
Ungarisch- Altenburg 431.
Hradisch 354.
Ungvär 487.
Unie 379.
Unken 180.
Unlaß-Alpe 174.
Unnütz, der 182.
Ünoko 527.
Unsere liebe Frau 201.
Unterach 146.
Unter-Arpasch 545.
Unterberg (Nieder-
österreich) 127.
— (Stubaital) 202.
Unter-Befkowitz 303.
Unterbret 258.
Unter-Burgau 146.
Unter-Drauburg 254.
Unter-Kainisch 162.
Untermais 210. 211.
Unter- Montan, Ruine 214.
Unter-Porumbach 544.
Untersberg, der 153.
Unter-Schmecks 475.
Unterstein 166.
jUntertauern 170.
lUntertömösch 546.
jünter-Vidra 528.
Unzmarkt 256.
St. Urban 242.
Urfahr 131.
Ursulaberg 255.
jUrtelstein 116.
(Uskoplje 416. 398.
iUslava-Tal 331.
jUsora 407.
Ustikolina 417.
Ustipraca-Gorazda 417.
Ustron 356.
Uszöd 495.
Uttendorf 173.
Uttenheim 223.
Uvac 419.
Üzbe'g 430.
Uzsok 487.
Väcz (Waitzen) 430.
Vaduz 195.
Vägbesztercze 467.
Vägfalva 469.
VägheVe-Vägväralj a 4 67.
Vägujhely 466.
Vagyräkö-Priböcz 462.
Vahrn 204.
Vajdahunyad 537.
Välaszütbonczhida 526.
Val Bandon 277.
Valdinoce 398.
Valea-Vinului 527.
St. Valentin 128. 131.
— auf der Haide 198.
Valerie-Haus 178.
Valkäny 502.
Valona 401.
Valser Tal, das 203.
Vämfalu 490.
Vämosgyörk 462.
Vanitscharte, die 226.
Varaidin 516.
VardiSte 419.
Vareä 408.
Värhely 504.
Varignano 221.
Varin oder
Värna 468.
Varone 221.
Väroslöd-Kislöd 515.
Värpalota 515.
Vaskapu 505.
Vasköh-Kö'rösbarafalva
493.
Vasläb 536.
Vaterberg, der 359.
Vecel 536.
Ve"gles-Nagyszalatna 461.
Veglia 380.
St. Veit an der Glan 257.
— im Sextental 224.
Veitsberg 322.
Veitschtal, das 232.
Vejte 504.
Velden 252.
Veldes 262.
Velebit-Gebirge 380.
Velencze 515.
Velenczer See 515.
Velez 414.
Velika 407.
— glava 391.
Veliki Prenj 413.
Veliko Sljeme 413.
Velthurns 205.
Vent 201.
Venzone 258.
Veprinac 282.
Verbenico 380.
Verboaca 392.
Verciorova 504. 499.
Vereflpatak 539.
Verestorony 544.
Verfu-Capre, der 539.
Vernar 470.
Vernel, großer 229.
Verocze 514.
Versecz 504.
Veszprem 515.
Veteranihöhle 498.
Vetriolo 219.
Vezzano 219.
Vid 390.
Vidombäk 545.
Vidräny 487.
Viechtenstein 135.
St. Vigil 222.
S. Vigilio, Vorgebirge
222.
Vigiljoch 213.
Vigo di Fassa 230.
Vihnye 461.
Vihorlat 487.
Viktring 261.
Vilägos 494.
Villach 250.
Villacher Alpe 252.
Viir Agnedo-Strigno 219.
Villa Vicentina 273.
Villäny 511.
Villazzano 219.
Villgratental, das 22i.
Villnös 205.
Vilovac 413.
Vilpian 210.
Vinac 421.
Vinkovcze 509.
Vinna, Ruine 487.
Vinschgau, der 198. 214.
Vintl 222.
Vipera, Mte. 393.
Virägvölgy 470.
REGISTER.
583
Virgen 225.
Virgilienberg 256.
Virgl 208
Virovitica 514.
Virpazar 401.
Vis (Lissa) 392.
Visäg 493.
Visec 390.
Visegrad (Bosnien) 419.
Visegräd (Ungarn) 436.
Visk 491.
Visoka, Kleine 478.
Visoko 408.
Visövölgy 491.
Vissötal 491.
Vistea mare, die 545.
Vitez 422.
Vizakna (Salzburg) 529.
530.
Vizmarje 245.
Vlaho, Kapelle 396.
Vlärapaß 339.
Vlasenica 417.
VlaSic 422.
Vledeny 545.
Vlegyäsza, der 493.
Vöcklabruck 146.
Vöcklamarkt 146.
Vocsitelep 488.
Vogeltennwiese 109.
VogoSca 408.
Voistalerhütte 232.
Voitsberg 240.
Vojno 414.
Volcjadraga 264.
Völkermarkt-Kühnsdorf
254.
Volosca 282.
Völs bei Innsbruck 200.
— am Schiern 206.
Vorchdorf 145.
Vorderbrühl 112.
Vorder-Hainbach 126.
Vorderkaserklamm 180.
Vordernberg-Mai-kt 26).
Vöslau 118.
Vranduk 407.
Vranjica 334. 390.
Vratatal 245.
Vratnaschlucht, die 468
Vratloscharte, die 412.
Vrbanje 416.
Vrbica 398.
Vrbovsko 520.
Vrhovi 407.
Vrhpolje 420.
Vrsovic-Nusle 341.
Vukovär 496.
Vulcangebirge 539.
Vychodna 469.
Waag-Bistritz 467.
Neustadtl 466.
Waagtal 465.
Wachau, die 13S.
Wachseneck, Ruine 249.
Wacht 156.
Wadowice 376.
Wagram 340.
Grafenegg 130
Wahlenberg-Seen 480.
Waidbruck 205.
Waidhofen a. d.Ybbs 168
Waidring 181.
Waitzen 430.
Walchsee 1?3.
Wald im Pinzgau 174.
Waldbachstrub 161.
Waldbrunn, Bad 223.
Waldkirchen 135.
Waldraster Spitze 192.
Waldsassen, Kloster 315.
Waldstein, Ruine 348.
St. Wallburg 214.
Wallendorf 471.
Wallern 33 L.
Wallersee 146.
Wallsee 136.
Wannow 304.
Warasdin 516.
Warnsdorf 306.
Warnsdorfer Hütte 175.
Wartberg-Mürztal 232.
Warteck 167.
Wartenberg 348.
Wartenstein. Burg 123
Warth, Burg 209.
Wartholz 121.
Warze, die 479.
Wassertal, das 491.
Watzmann, der 167.
Waxriegel, der 117.
Wechsel, der 120.
Wegscheid 232.
Wegstädtl 843.
Wehlen 3)6. -
Weichsel, die 362.
Weichselboden 143.
Weichselstein 243.
Weichseltal 116.
Weichtal 121.
Weidau (Tatra) 482.
Weidenbach 545.
Weidling 110.
Weidlingau 126.
Weidlingbach 110.
Weiherbad 223.
Weiherburg, Schloß 190,
Weilburg, die 115.
Weinberg, Schloß 332.
Weineben-Sattel 240.
Weins 130.
Weinzettelwand 124,
Weinzierl 139.
Weipert 312.
Weißbach 350.
Weißenbach am Ätterses
146.
am Semmering 123.
in Steiermark 168.
— an der Triesting 127.
Weißenbachtal, das 223.
Weißenberg, Schloß 143.
Weißenburg 142.
Weißenegg, Schloß 241.
Weißenfelser Seen 245.
Weißenkirchen 139. 130.
Weißenreute 194.
Weißensee, der 199.
Weißenstein, Schloß im
Iseltal 225.
— bei Preßburg 429.
Weißer Berg 302.
— Knott 216.
Weiße See, der 482.
— Wand, die 481.
Weißkirch 531.
Weißkirchen(Mähr .) 356.
— in Ungarn 505.
Weißkugel 201.
Weißsee, der 226.
Weißseejoch 197.
Weißwassertal, das 481.
Weitenegg 138. 130.
Weitlahnbrunn 224.
Weitra 333.
Weixelburg 245.
Weiz 249.
Weizelsdorf 261.
Weizklamm, die 249.
Wekelsdorf 353.
Welfenstein, Burg 204.
Welhartitz 331.
Wellbach 471.
Wellemin 310.
Wels 144.
Welsberg 223.
Welschnofen 209.
Weltrus 303.
Welzelach 225.
Wendelstein, der 183.
Weng 146.
Wenns 199.
Wenzelsberg 352.
Werfen 173.
Werfenstein, Barg 137.
Werndorf 241.
Wernsdorf 355.
Werschetz 504.
Weseli-Mezimosti 341.
Wesenufer 135.
Wessely a. d. March 339.
Westendorf 181.
Weszterheim 476. 474.
Wetterkreuz, Kirche 141.
Wetzdorf 334.
Wetzeisdorf 240.
Weyer 168.
Weyerburg, Raine 174.
584
REGISTER.
Weyerhof 174.
Weyregg 146.
Wichstadtl 352.
Wickwitz 313.
Widach 353.
Wieden 194-
Wiekosch 351.
Wieliczka 368.
Wielki staw 484.
Wien 3.
Akad.der Künste 81. 50,
— für Musik u. dar-
stellende Kunst 52.
— d. Wissenach. 42.
Albertina 36.
Albrechtsplatz 36.
Aisergrund 100.
Amalienhof 31.
Am Hof, Platz 39.
Anatom. Institut 101.
Aquarium 49.
Archiv, k. u. k. Haus-,
Hof- und Staats- 38.
— d. D.Ritterordens 41
Arenbergpark 93.
Artillerie-Arsenal 94.
Aspernbrücke 50. 42.
Augarten 89.
Augartenbrücke 42.
Augustinerkloster 37.
Aziendahof 29.
Bäder 6.
Bahnhöfe 3. 52. 94. 97
105.
Ballhausplatz 37.
Banken 14. 38. 39. 43
Beethovenplatz 52.
Beethoven's Wohnhaus
106.
Belvedere 92.
Bibliothek, städt. 45.
Böhm. Hofkanzlei 41.
Börse 43.
Botan. Garten 63.
— Institut 93.
Botschaften 92. 93.
Breitensee 100.
Brigittenau 90.
Brunnen s. Denkmäler.
Burg 29.
Burghauptwache 32.
Burgplatz 35.
Burgring 47.
Burgtor 35.
Cafes 8.
Chem. Institut 100.
Cottage-Anlagen 105.
Czernin'sche Gal. 45.
Denkmäler u.Brunnen:
Albrechts-Br. 36.
Alt 38.
Amerling 50.
Wien:
Denkmäler u.Brunnen
Anzengruber 47.
Augustin-Br. 97.
Austria-Br. 39.
Beethoven 52.
Brahms 51.
Brückner 50.
Canon 49.
Deutschmeister 43.
Donauweibchen 49.
Donner 49.
— -Br. 36.
Engel-Br. 94.
Erzh. Albrecht 36.
— Karl 35.
— Karl-Ludwig-Br.
106.
— Rainer-Br. 94.
Gänsemädchen 97.
Goethe 48.
Grillparzer 46.
Grün, Anast. 50.
Gutenberg 42.
Haanen 49.
Haydn 97.
Hesser 97.
Hochstrahl-Br. 92.
Kainz 105.
Kaiser Franz I. 30.
— Josef II. 37.
— Maximilian v.
Mexiko 99.
KaiserinElisabeth46
— Maria Theresia 47,
Karl-Borromäus-Br.
91.
Kneipp 50.
Lanner-Strauß 44.
Lenau 50.
Liebenberg 44.
Makart 50.
Moses-Br. 42.
Mozart 36.
— -Br. 94.
Müglitz 106.
Pallas- Athene-Br. 47.
Prießnitz 105.
Prinz Eugen 35.
Radetzky 50.
Raimund 97.
Ressel 51.
Rossauer-Br. 100.
Schiller 50.
Schindler 49.
Schmidt 45.
Schubert 50.
Schwarzenberg 49.
Schwind 48.
, Siebenbrunnen 94.
Tegetthoff 90.
Tilgner-Br. 46. 51.
Velazquez 51.
Wien:
Denkmäler u.Brunnen r
Votivdenkmal 40.
Wessely 106.
Zelinka 50.
Deutschordenshaus 41.
Dienstmänner 14.
Döbling, Bez. 106.
Dominikanerkloster42.
Donaustadt 91.
Dorotheum 37.
Dreifaltigkeitssäule 29.
Droschken 8.
Eisenbahn-Minist. 50.
Eislaufverein 52.
Esterhazypark 98.
Evang. Schule 51.
Exportakademie 101.
Favoriten, Bezirk 94.
Ferdinandsbrücke 42.
Finanzministerium 41,
Franzensplatz 30.
Franzensring 43.
Franz-Josefs-Kai 42.
Freudenau, die 91.
Freiung 39.
Friedhöfe 93. 96. 99.
105.
Fünfhaus, Bez. 98.
Gartenbau-Ges. 49.
Gasthöfe 3.
Gemäldegalerie, K. K.
66.
Geol. Reichsanstalt 91.
Gerngroß, A., Waren-
haus 97.
Gersthof, Bezirk 106.
Geschichte 22.
Gewerbeverein 51.
Graben 29.
Grabenhof 29.
Gumpendorfer Straße
98.
Gymnasium, akad. 52.
Haas & Söhne 26.
Handelsakademie 51.
Handelskammer 50.
Handelsminist. 42.
Harrach'sche Gemälde-
galerie 39.
Hauptfeuerwache 39,
Hauptwache 32.
Hauptzollamt 3. 52.
Heilanstalt der Wiener
Kaufmannschaft 106.
Heiligenstadt 106.
Heinrichshof 49.
Heldenplatz 85.
Heumarkt 52.
Hietzing, Bez. 98.
Hochschule für Boden-
kultur 106.
Hofbibliothek 33.
W-~
— , nc.p g^
liofgartt. ds
Hofmuseen-«
Hofstall 48. "
Hof- u. Staatsdru,
93. "°rei
Hohe Markt, der 40.
Hohe Warte 106.
Hotels garnis 6.
Industriepalast 49.
Infanterie-Kadetten-
schule 100.
Ingenieur- und Archi
tektenverein 51.
Invalidenhaus 99.
Josefinum 101.
Josefsplatz 37.
Josefstadt 46.
Justizministerium 50.
Justizpalast 47.
Kaiser - Franz - Josef-
Brücke 90.
Spital 96.
Kaiser- Wilhelm-Ring
49.
Kaisergarten 35.
Kaisergruft 36.
Kaiserstöckl 98.
Karlsplatz 51.
Kärntner Bing 49.
— Straße 28
Kaufläden 14.
Kaufmannschaft, Haus
der 49.
Kirchen:
Ägidien- 98.
Altlerchenfelder 97.
Am Hof 39.
St, Anna 41.
St. Anton 96.
Augustiner 37.
Barbara 42.
Begräbnis- 94.
St. Brigitta 90.
Burgkapelle 32.
Elisabeth 41.
— (Wieden) 94.
Evangelische 93.
Evang.-luth. 37.
Griechische 42.
Heilands- 43.
Hofpfarr- 37.
St. Johannes d. T. 28.
Johannes von Nepo-
muk 90.
Kaiser-Franz- Josef-
Jubil. 91.
Kapuziner- 36.
Karls- 51. ^
Lazaristen- 97.
Malteser 28.
REGISTER.
Wien :
Kirchen :
Mariahilfer 97.
Maria-Stiegen 41.
— Treu 46.
— vom Siege 97.
Michaeler 29.
Minoriten- 37
St. Othmar 91.
si- Peter 29.
R&auskap. 41.
St. Ruerte 37.
Russiscfrtfit 41.
Salvatorkap.
Schotten- 40. -
St. Stephan 26.
Universitäts- 42.
Votiv- 43.
Waisenhaus- 101.
Weißgärber- 91.
Kirchenmusik 16.
Kolowratring 49.
Kommandantur 94.
Konditoreien 8.
Konsular-Akademie
101.
Konsulate 14.
Konzerte 16.
Konzerthaus 52.
Korpskommando 44.
Kreditanstalt 39.
Krieau, die 91.
Kriegsministerium 50.
Kr onprin z-Rudolf-
Reichsbrücke 91.
Straße. 91.
Kuchelauer Hafen 103.
Kultus- und Unter-
richtsministerium 38.
Kunstausstellungen 17.
Kunstgewerbeschule
50.
Künstlerhaus 51.
Kursalon 49.
Lainz 100.
Landes-Irrenanst alt 97.
Landes-Zentral-Kin-
derheim 106.
Landhaus, nieder-
österr. 38.
Landstraße, Bezirk 91.
Landwirtschafts-Ge-
sellschaft 37.
Leopoldstadt 89.
Leuchtobelisk 97.
Liechtenstein,sche Ge-
mälde-Galerie 102.
— Majoratshaus 38.
Linke Wienzeile 98.
Lobkowitzplatz 37.
Magistratsgebäude 41.
Margareten, Bez. 94.
585
Wien :
Mariahilf, Bezirk 97
Mariahilfer Zentral-'
palast 97.
Maria-Josefa-Park 94.
Maria-Theresien-
brücke 42.
Platz 47.
Marienbrücke 42.
Mariensäule 39
Markthalle 52.
Maximiliansplatz 43
Maxingpark 99.
Meidling, Bez. 98.
Meridianpark 105.
Meteorolog. Zentral-
anstalt 106.
'fhaeler Platz 29.
^ykasino 49.
Minoritef *»f • 37.
Moderne ÖL41-
Mölkerhof 40
87.
°2.
Münzamt 52.
Museum, anatom. lt.-
— , botan. 81.
— der österr. Eisen-
bahnen 97.
— , Ephesos- 93.
— , ethnograph. 79.
— , geologisches 77.
— , gewerbe-hygie-
nisches 91.
— der Gipsabgüsse 82.
— , Goethe- 90.
— , Haydn- 98.
— , Heeres- 94.
— , histor. der Stadt 86.
— , Hof- 52.
— , jüdisches 90.
— für Kunst u. Indu-
strie 84. 50.
— , kunsthistor. 52. 47.
— für Land- u. Forst-
wirtschaft 106.
— , Lanner- 97.
— , mineralog. 76.
— , natur histor. 76. 48.
— , niederösterr. Lan-
des- 38.
— , Post- 91.
— , prähistor. 78.
— , Schubert- 101.
— , Schul- 93.
— , technisches 100.
— , technolog. Ge-
werbe- 101.
— für österr. Volks-
kunde 88.
— Vindobonense 94.
— , zoologisches 80.
Musikvereinsgeb. 51.
586
Wien:
Naschmarkt 51.
Neubau, Bezirk 96.
Neue Markt, der 36.
Nußdorf 106.
Omnibus 12.
Opernring 48.
Österr. Staatsgalerie
92.
Ottakring, Bez. 97.
Paläste :
Auersperg 96.
Augarten- 89.
Belvedere 92.
Breuner 42.
Chotek 101.
Camberland 100.
Czernin 45.
des DeutschenRitter-
Ordens 49.
Equitable 28.
Erzbiscböfl. 26.
Erzb. Friedrich 36.
— Karl Ludwig 94.
— Rainer 94.
Harrach 39.
Hoyos 92.
Einsky 40.
Lanckoronski 93.
Larisch 52.
Liechtenstein 101.
Lobkowitz 37.
Metternich 93.
Miller v.Aichholz 94.
Montenuovo 38.
Pallavicini 37.
Prinz Eugen v. Sa-
voyen 41.
Rothschild 94.
Schönborn 40.
Schwarzenberg 92.
Sina 40.
Starhemberg 38.
d. Ung. Leibgarde 96
Zichy 100.
Pensionen 6.
Penzing 100.
Pferderennen 17.
Philipphof 36.
Pbysikal. Institut 44.
101.
Polizeidirektion 3. 43.
Post 13. 42.
Postsparkassen-
gebäude 42.
Prater 90.
Praterstern 90.
Praterstraße 90.
Prinz-Eugen-Straße 94.
Produktenbörse 89.
Radium-Institut 101.
Rathaus, altes 41.
— , neues 44.
REGISTER.
Wien:
Bathauspark 44.
Reichsratsgebäude 47
Reisebureaus 8.
Rennweg 92.
Restaurants 7.
Rettungsgesellschaft,
freiwillige 52.
Ringstraße 43.
Rosenhügel 100.
Rothschild-Park 106.
Rotunde 91.
Rudolfsheim, Bez. 93
Ruhmeshalle 95.
S alesianerinnen-
Kloster 93.
Schatzkammern 82.
Schillerplatz 50.
Schmerlingplatz 47.
Schönborn'sche Ge-
mälde-Galerie 40.
Schönbrunn 98.
Schottenhof 40.
Schottenring 43.
Schuberts Geburtshaus
101.
S chwar zenbergplatz 49.
Schweizerhof 32.
Sezessions-Geb. 51.
S immering 93.
Speising 100.
Spinnerin am Kreuz 96.
Stadtbahn etc. 12. 13.
Stadtpark 49.
Stallburg 30.
Statthalterei 38.
Stephaniebrücke 42.
Stephansplatz 26.
Sternwarte 105.
Stiftungshaus 43.
Stock im Eisen 28.
Straßenbahnen 9.
Stubenring 50.
Sühnhaus 43.
Tabakhauptfabrik,k.k.
97.
Taborstraße 89.
Taubstummen-Inst. 94.
Techn. Hochschule 51.
Telegraphenamt 13.
Tempel, israelit. 90.
— der türk. Juden 99.
Theater (vgl. S. 15):
An der Wien 98.
Bürger- 52.
Carl- 90.
Hofburg- 46.
Hofoper 48.
Johann-Strauß- 94.
Josefstädter 46.
Kaiser-Jubiläums-
Stadt- 101.
Volks-, Deutsches 97.
y
Wien:
Theresianische Fdtter-
Akademie 94.
Theseustempel 46.
Thonet'sches Haus 26.
Tierärztl. Hochschule
91.
Tiergarten 100.
Tilgner-Brunnen 46.51.
Trabrennplatz 91.
Türkenschanzpark
105.
Universität 44.
Universit.-Bibliothek
44.
Universitätskliniken
101.
Urania 50.
Varietes 16.
Venedig in Wien 90.
Verkehrsvereine 3.
Versorgungsheim 1C0.
Versteigerungsamt 37.
Volksgarten 46.
Volkssänger 16.
Waffen-Sammlung des
Kaiserhauses 63.
— , Arsenal 95.
Währing, Bez. 105.
Währinger Straße 100.
Waisenhaus 101.
Wasserturm 96.
Weinstuben 7.
Wieden 94.
Wiedner Hauptstraße
94.
Wiener Berg 98.
Winterreitschule 30.
Wollzeile 42.
Zeughaus, bürgerl. 39.
Wienerbruck 142. 127.
Wiener-Neustadt 118.
Wiener Wald, der 106.
Wies 240.
Wiesa - Oberleutensdorf
311.
Wiesberg 197.
Wiese 345.
Wieselburg(Ungarn) 431.
Wiesen 512.
Wiesmathaus 260.
Wildalpen 143.
Wildenschwert 335.
Wilderer-Joch 484.
Wildgrube, die 107.
Wildon 241.
Wildspitze 201.
Wildstein 316.
Wilhelminenbere, der
109.
Wilhelmshöhe, die 3ö9.
Wilhelmswarte 112.
Wilhering 136.
^y.lkowitz 32.5.
}} *j eMorf 261.
Willomiu QiQ
Wüten, ABu om
Wi mbach klanEu7c
Windautal, das *?'•
Windegg 332.
Windischen Büheln, a
241.
Windisch-Feistritz 242.
Windischgarsten 144.
Windischgrätzhöhe 177
Windischgraz 255.
Windischhütten 110.
Windisch-Matrei 225.
Windtalgletscher 225.
Winkel, Schloß 212.
Winklern 226.
Winterberg 331.
Winzendorf 117.
— (Alvincz) 537.
Wipptal, das 202.
Wischan 339.
Wischberg, der 258.
Witkowitz 357.
Wittingau 311.
Wittmannsdorf 118.
Wocheiner-Feistritz 262
— See 262.
— Tnnnel 262.
— -Vellach 262.
Wodfian-Öicenic 331.
Wolajustowska 368.
Wola Lnzanska 375.
St. Wolfgang am Bacher
242.
— im Reintal 223.
— (Salzkammergut) 155.
— im Weichselbachtal
171.
St. Wolfgang- See 154
Wolframs-Cejl 341.
Wolfs 513.
Wolfsbach 258.
Wolfsberg 255.
Wolfsbergkogel 124.
Wolfsegg 146.
Wolfsgruben 209.
Wolfstal 429.
Wolfstein 330.
Wolkenstein im GrödneT
Tal 205.
— in Steiermark 169.
Wolkersdorf 340.
Wöllan 255.
Wöllersdorf 118.
Wollsdorf 249.
Wotoczysk 372.
Wolschan 331.
Wörgl 181. 183.
Workotsch, der 304.
REGISTER.
Wormser Loch 216
Worochta 373.
Wörschach 169.
Wörth, Donauinsel 137
— m der Raaris 171
Wörther See 252
Wösendorf 139.
Wostromä? 354.
Yotic-Weselka 341
Wftch, der 242
WsehB 339.
WucheriPfiwor 343
254. 240. ^hrenberg
Wünschendort
Würbental 359.
Wurzensattel, der 2*.
Wur/mes 311.
Wüstelau 172.
Wütender Stein 321.
Wygnanka 372.
Wysocan 350.
St. Xaver 519.
Tbbs 137.
— , die 128. 137.
Ybbsitz 128.
168.
Zaba-Gebirze 416.
Zabiotöw 3?3.
Zabok 516.
Zagörzany 375.
Zagreb (Agram) 518.
Zaizon 534.
Zajkäny 504.
Zäkäny 513.
Zakopane 483.
Zala -Szt. Ivan 513.
Zalatna 539.
Zäm 536.
Zams 198.
Zanzenberg 195.
Zapresic 243.
Zara 381.
— , Canale di 380.
Zaravecchia 333.
Zaskoplje, Burg 421.
Zaton 398.
Zanchtel 356.
Zavala 416.
Zavalje 420.
Zawrat-Paß 484.
Zaytal 215.
Zborö, Ruine 465.
Zdär-Zdirec 331.
Zditz 326.
Zdjar 483.
Zdiärer Paß 483.
Zdrilo, Kanal 383.
Zegar 420.
Zegiestöw 369.
587
Zehuner Teich 351
Zeiden 545.
Zeinisjoch, das 196
Zelenika 398.
Zell am See 171
— am Ziller 193
Zeller See 172.
Zellerndorf 346
Zeltweg 255.
Zemmgrund, der 194
Zengg 380.
Zenica 407.
St. Zeno 164.
Zenoburg, Ruine 212
Zenta 505.
Zepce, Engpaß von 407
kernest 534.
jf/a. Donja 408.
Zibim. -„„ ~lr.
Zichvb1^«5^-
Ziegenberg>VJ°-
Ziegenbrücke0' i.'^ _
Ziegenhals 360. *"
Zielony staw 484.
Zieltal, das 213.
Zigeunerwald 355.
Zilah 490.
Zillertal, das 192.
Zimony (Semlin) 506.
Zinkenbach 155.
Zinkendorf 513.
Zinkenstein, der 342.
Zinne, die 533.
Zinsendorf 339.
Zipser Magura, die 482.
Zipser Schloß 471.
Zircz 432.
Zirknitzer See 246.
Zirl 199.
Zirona, Canale di 383.
Zistel-Alp, die 152.
Zitomislic'i 415.
Zittelhaus 171.
Zizkaberg, der 302.
Zlonitz 311.
Znaim 345.
Zniöväralja 462.
Zollfeld, das 261.
Zölyom (Altsohl) 461.
Bre'zö 461.
Zombor 509.
Zoodt 543.
Zruc 344.
Zsabenicza 529
Zsibö 523.
Zsiecz 539.
Zsigmondhaza 467.
Zsolcza 463.
IZsolna 468.
(Zsombolya 502.
588
REGISTER.
Zubci 401.
Zuckmantel 360.
Zuczka 373.
Zufall-Ferner, der 214.
Zufritthaus 214.
Zürs 195.
Zvecaj Grad, Ruine 421. Zwieselstein 201.
Zwentendorf 141.
Zwettl 333.
Zwickau in Böhmen 347.
Zwiesel, der 164.
Zwieselalp 161.
Zwieselbad 161.
Zwischenwasser 222.
Zwischenwässern bei
Hirt 256.
— bei Laihacn 245.
Zwittau 335.
Zwornik 407.
Zwota 3L4.
Druck von Breitkopf <fc Härte) iu Leipzig.
Nebenwege, u* Übergänge X>
Geogr. Anst van.
ME ©STALPEi
Übersicht der
Spezialkarten. des Handbuchs
Maßstab 1:2.750.000
ÜL
i 0 4-
Jlresc
,JEbersJ>aclL 16 -Bjeelaui
#2^
»&i>
Erünt
48 fS
[Gmünd
\~MeS^^
iLinz ,
ZscW A l»^ S&nmer
£ozen.f^ ,4"'*' ^
9enbach
r'Tezl
\Steinbrii
veuz,
mU
^ri\na
r— ,*o
/Boh,
^söfcj!«L_
Cractö a v
z V
Bares*.
iberlin
sn
V* £u$suipica>[o
A
BanfaluAa o
r
i V
%«>
(B o sv,
Shirt...
ÖSTERREICH-UNGARNVi^J <P ^w«, £
zur Übersicht der
WICHTIGEREN EISENBAHNEN
1 : 7.000.000
*f° ^° "Pffilrmirtrr
^
Bugofno*
/£>
o 20 y jo gg. loo 120^1 j^,.
Grenzorte- mü ZoUabfer-tujun^
7*
1|6 Östlich v. Greg
^Smostenec^5s>