Skip to main content

Full text of "Stettiner Entomologische Zeitung"

See other formats


%mwMX'  p  .w-r  w^-A'i^-i-  ?.-"' :  - 


Gl' 


y 


s)-;; 


^ 


Entomologische  Zeitung. 


Herausgegeben 


von  dem 


entomologischen  Vereine 


zu  Stettin. 


iX 


^  ^  ^  n  i 


-  .»e^».' 


Fünfundsiebzigster  Jahrgang. 


Stettin  1914. 


Druck   von    R.   Graßmann. 


m^^^^^^^^^^^^m 


Stettiner 
Entomologische  Zeitung. 


75.  Jahrgang. 


Heft  I. 


^^  ^m  9    13^2 


%/onal  N\^^" 


Kommissionsverlag  von   Friedländer  &  Sohn 
in  Berlin  NW.  6,  Carlstraße  11. 


Auszug 

aus  der  Satzung  des  eiitouiologisclien  Vereins 

zu  Stettin. 


§  5.  Jedes  ordentliche  Mitglied  hat  einen  Jahresbeitrag 
von  zehn  (10)  Mark  zu  zahlen.  Der  Beitrag  ist  bis  zum 
30.  Juni  an  den  Rechnungsführer  des  Vorstandes  zu  ent- 
richten. Der  Rechnungsführer  ist  befugt,  die  bis  zum  30.  Juni 
nicht  eingegangenen  Beiträge  durch  Postnaclmahme  zu  erheben. 

Der  Vorstand  ist  befugt,  ein  Mitglied,  das  seine  Beiträge 
bis  zum  Schluß  des  Jahres  nicht  bezahlt  hat,  in  der  Mitglieder- 
liste zu  streichen.  Durch  die  Streichung  erlischt  die  Mitglied- 
schaft des  betreffenden  Mitgliedes. 

§  11.  Der  Verein  gibt  eine  Vereinszeitschrift  unter 
dem  Namen  „Entomologische  Zeitung"  heraus,  die  jedem  Mit- 
gliede  unentgeltlich  zugesendet  wird. 

üeber  die  Aufnahme  der  in  der  Zeitung  abzudruckenden 
Aufsätze  entscheidet  die  Redaktion,  in  zweifelhaften  Fällen  der 
für  diesen  Zweck  bereits  eingesetzte,  aus  drei  Vereinsmitgliedern 
bestehende  Ausschuß,  dessen  Mitglieder  der  Vorstand  ernennt. 

§  12.  Die  Benutzung  der  Vereinsbibliothek  ist  den 
Vereinsmitgliedern  nach  näherer  Anordnung  des  Vorstandes  der- 
art gestattet,  daß  dem  Verein  daraus  keine  Kosten  erwachsen. 


Benaclirichtigang  s.  3.  Seite  des  Umschlages. 


lil@ia@l@gli©hi  liltiig 

herausgegeben  von  dem 

entomologischen    Vereine 

zu  Stettin. 

Redaction:  Prof.  Leopold  Krüger,  Vorsitzender. 


In  Commission  bei  der  Biu-liliainllinitr  K.  Fri  edl  an  der  &  Sohn  in  Bprlin. 


1914.  75.  Jahrgang.  Heft  I. 

Neue  Platypodiden  des  Stettiner 
Museums. 

Von  Oberförster  Str«liiiieyei*  in  Münster,  Ober-Elsaß. 

1.    Piatypus  ovatus  nov.  spec 

(^.  Langgestreckt,  fast  zylindrisch.  Rötlichgelb,  Ober- 
stirn nnd  Flügeldecken  mit  Ausnahme  des  basalen  Drittels 
braun.  Stirn  oben  bis  etwa  zur  Mitte  konvex,  unten  eben, 
dicht  und  grob  punktiert,  in  der  Mitte  mit  kurzem  dunklem 
Längsstrich. 

Halsschild  etwa  um  die  Hälfte  länger  als  breit,  ziemlich 
stark  punktiert,  um  den  vorderen  Teil  der  eingeritzten 
dunklen  Mittellinie  ein  längsovaler  Flecken  aus  dicht  ge- 
drängt stehenden  Punkten. 

Flügeldecken,  von  oben  gesehen,  von  lang  eiförmiger 
Gestalt,  an  der  Basis  gerade,  am  breitesten  etwas  hinter  der 
Mitte.  Von  der  Seite  betrachtet  oben  gewölbt  und  am 
Abstürze  etwas  abgeplattet ;  bis  zur  Abplattung  sehr  stark 
gefurcht.  Die  Zwischenräume  1,  2,  3,  4,  b,  6,  7  und  9  nur 
im  ersten  Flügeldrittel  hinter  der  Basis  breit  und  glatt, 
von  da  ab  nach  hinten  stark  verschmälert,  gekielt,  gekerbt 
und  einreihig  gelb  behaart.  Der  8.  Zwischenraum  bis  zum 
Anfange  des  letzten  Flügeldrittels  flach,  glatt  und  stark 
keulenförmig  verbreitert,   dann  plötzlich  verschmälert  und 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  1* 


wie  die  übrigen  gekielt  und  gekerbt.  Die  Kerbung  am  Ende 
des  9.  Zwischenraums  bis  zur  Zälmelung  verstärkt.  Am 
obersten  Rande  der  apikalen  Abplattung  jederseits  am  Ende 
des  3.  Zwischenraumes  ein  nach  hinten  gerichteter  Zahn, 
außerdem  noch  je  ein  kleines  Zähnchen  am  Ende  des  9.  Zwi- 
schenraumes. Die  halbkreisförmige  Abflachung  matt  durch 
dichte  grobe  Punktierung. 

Länge  3,3  mm. 

Fundort:    Birma  (Helf  leg.). 

1  (^  in  der  Sammlung  des  Stettiner  Museums. 

Der  Käfer  muß  vorläufig  zu  der  Gruppe  der  Platypi 
sulcati  Chapuis  gestellt  werden.  Er  unterscheidet  sich  durch 
seine  mehr  cif()rmige  Gestalt  von  allen  übrigen  Arten  dieser 
Gruppe. 

2.    Piatypus  insularis  nov.  spec. 

Gestalt  zylindrisch,  Farbe  rötlichgelb  bis  braunrot,  die 
Flügeldecken  bei  ausgefärbten  Exemplaren  dunkler  als  der 
Halsschild. 

rj.  Stirn  konkav,  matt,  dicht  längsrunzelig,  unten  in 
der  Mitte  ein  kurzer  dunkler  Längsstrich.  Scheitel  matt 
mit  glänzender  Längsschwiele,  oben  spärlich,  an  den  Seiten 
stärker  grob  punktiert.  Halsschild  länger  als  breit,  glänzend, 
ziemlich  dicht  und  fein  punktiert,  die  Punkte  nach  der 
Basis  hin  deutlicher  als  im  vorderen  Teile,  die  Mittellinie 
liintt'U  fein,  vor  der  Mitte  des  Halsschildes  breiter  und 
tiefer,  dann  rasch  erlöschend,  nur  als  äußerst  fein  angedeutete 
Linie  fast  den  Vorderrand  erreichend. 

Flügeldecken  fast  doppelt  so  lang  als  zusammen  breit, 
von  der  Basis  nach  hinten  allmählich  verbreitert,  tief  ge- 
furcht. Die  Zwischenräume  mit  Ausnahme  des  \.  neben 
der  Naht  viel  breiter  als  die  Furchen  und  mit  Ausnahme 
des  8.  nach  dem  Abstürze  hin  verschmälert,  der  8.  am  Ende 
merklich   verbreitert;    der    L,    3.,    5.,    7.,    und   8.   Zwischen- 

Stctt.  i'utomol.  Zeit.  1914. 


räum  am  Anfange  des  Absturzes  gekielt  und  zahnartig 
überstehend,  der  2.,  4.,  6.  und  9.  am  Ende  verkürzt,  nieder- 
gedrückt und  ohne  Zahn  auslaufend.  Nur  auf  den  seitlichen 
Zwischenräumen  einige  spärliche  feine  Reihenpunkte.  Ab- 
sturz matt,  mit  einer  Körnchenreihe  jederseits  neben  der 
Naht  und  einem  Zapfenzahne  unten  in  der  Mitte  nahe  dem 
Hinterrande. 

$.  Stirn  konkav,  durch  grobe  und  sehr  dichte  netz- 
förmige Punktierung  vollständig  matt,  der  unterste  Rand 
und  die  Rüsselgegend  glatt  und  glänzend.  In  der  Mitte  der 
Stirn  eine  mit  der  Scheitel-Mittellinie  zusammenhängende 
feine  dunkle  Längslinie. 

Halsschild  glänzend,  sehr  fein  punktiert,  jederseits 
anstoßend  an  die  Mittellinie  je  ein  ovaler  Flecken  aus  dicht 
gedrängten  Pünktchen  bestehend,  die  Pünktchen  vorne 
größer  als  hinten. 

Flügeldecken  schwach  gefurcht;  die  Zwischenräume 
glatt,  ziemlich  gleichmäßig,  wenig  gewölbt,  am  Abstürze 
allmählich  erlöschend.  Letzterer  einfach  gewölbt,  an  der 
Spitze  etwas  abgeplattet,  gekörnelt,  punktiert  und  mit 
gelben  Haaren  besetzt. 

Länge  des  (^6,8  mm, 
,,    $  7,0  mm. 

Fundort:    Sumatra. 

Mehrere  Exemplare  in  der  Sammlung  des  Stettiner 
Museums  und  in  meiner  Sammlung. 

Der  Käfer  gehört  in  die  Gruppe  der  Platypi  sulcati 
Chapuis. 

3.    Diapus  frontalis  nov.  spec. 

^.  Kopf,  der  größte  Teil  des  Halsschildes,  Seiten  und 
Hinterrand  der  Flügeldecken  pechbraun,  die  Basis  des  Hals- 
schildes und  der  größte  Teil  der  Flügeldecken  hell  braungelb. 
Unterseite  heller  gelblich,  stellenweise  dunkel  angelaufen. 

Stett.  entomol.  Zeit.  19X4. 


Stirn  fast  eben,  spärlich  punktiert,  in  der  Mitte  der- 
selben ein  feiner  Längskiel,  welcher  unter  der  Mitte  in  einem 
V  -  förmigen  Eindrucke  endigt.  Unter  letzterem  ein  stark 
erhabener  kurzer  Längskiel,  zwei  ebensolche  rechts  und 
links  zwischen  der  Mittellinie  und  den  Fühlergruben. 

Halsschild  etwa  so  lang  als  breit,  viereckig  an  der 
Basis  breiter  als  vorn,  hinten  mit  kurzer,  fein  eingeritzter 
Mittellinie,  am  vorderen  Ende  derselben  eine  feine  Quer- 
linie, so  daß  eine  scharfe  T  -  Zeichnung  entsteht.  Am  Fuße 
dieser  rechts  und  links  ein  bis  zwei  kleine  Poren.  (Das 
vorliegende  Exemplar  hat  rechts  zwei,  links  eine  Pore.) 

Flügeldecken  gerade,  am  Abstürze  nicht  abwärts  ge- 
bogen oder  gewölbt,  länger  als  zusammen  breit,  von  der 
Basis  nach  hinten  allmählich  verbreitert ;  mit  grob  aber 
flach  punktierten  Furchen,  welche  im  hinteren  Drittel 
schmäler  und  vuidcutlich  werden.  Zwischenräume  mit  je 
einer  weitläufigen  groben  Punktreihe;  der  L,  3.,  5.,  7.  und  9. 
am  Ende  stark  verbreitert  und  je  mit  einem  Zähnchen 
endigend,  der  2.,  4,,  6.  und  8.  hingegen  verkürzt.  Jedes 
Zähnchen  am  Ende  mit  langer  Wimper. 

Länge  3,5  mm. 

Fundort:    Borneo  (Sarawak).     S.  Doria  legit.  1865. 

1  c?  im  Stettiner  Museum  (Type). 

Dieser  Diapus  ist  der  größte  von  allen  bis  jetzt  be- 
schriebenen Arten,  wenn  man  die  von  Stebbing  benannten 
ausschließt.  Letztere  scheinen  mir  nicht  zu  dieser  Gattung 
zu  gehören. 

Im  Stettiner  Museum  befinden  sich  einige  Exemplare 
einer  Crossotarsus  -Art  aus  West- Australien,  in  welcher 
ich  den  Cr.  annipennis  Lea  zu  erkennen  glaube,  wenn  dies 
auch  nach  der  sehr  kurzen  und  dürftigen  Beschreibung  *) 
äußerst  schwierig  ist.     Das  beschriebene  Exemplar  ist  mit 


*)  l'roc.  Roy.  Soc.  Victoria,  22  (n.  s.)  l't.  II.   1900  p.  139. 
btctt.  cntomol.  Zeit.  1914. 


Sicherheit  das  I\Iännchen.  obwohl  es  der  Autor  mit  ,,$?" 
bezeichnete.  Letzteres  ist  noch  nicht  beschrieben,  der 
Neubeschreibung  desselben  möge  eine  vollständigere  des 
Männchens  vorausgehen. 

4.    Crossotarsus  armipennis  Lea. 

Kurz  zylindrisch,  Farbe  hell  gelbbraun  mit  dunkleren 
Flügelspitzen,  Unterseite  heller,  gelb. 

^.  Stirn  flach,  grob  punktiert,  unten  in  der  Mitte  ein 
kurzer  schmaler  Längskiel  und  jederseits  vor  den  Fühler- 
gruben je  eine  unregelmäßige  und  unscheinbare  glatte 
Beule;  die  erhabene  Scheitelmittellinie  setzt  sich  auf  die 
obere  Stirnpartie  fort. 

Halsschild  kaum  länger  als  breit,  äußerst  fein  aber 
dicht  punktiert,  mit  kräftiger,  vor  der  Basis  bis  zur  Mitte 
reichender  Mittellinie. 

Flügeldecken  halbzylindrisch,  etwa  doppelt  so  lang  als 
zusammen  breit,  in  Reihen  fein  punktiert.  Die  Zwischen- 
räume glatt,  auf  der  Scheibe  wenig  erhaben,  nur  an  der 
Basis  und  an  den  Seiten  hin  und  wieder  mit  vereinzelten, 
kaum  wahrnehmbaren  Reihenpünktchen.  Absturz  tief  ge- 
furcht, die  Zwischenräume  hier  stark  verschmälert,  gekielt, 
gekerbt  und  mit  je  einer  gelben  Börstchenreihe.  Die  Seiten- 
ecken der  Flügeldecken  spitz  vorgezogen,  langes  des  Hinte- 
randes  die  Flügeldecken  gemeinsam  schmal  mondsichel- 
förmig eingedrückt. 

?.  Stirn  flach,  grob  punktiert,  unten  in  der  Mitte  mit 
kurzem  Längskiel,  ein  ebensolcher  rechts  und  links  vor  den 
Fühlergruben.  Die  Scheitelmittellinie  setzt  sich  auf  die 
obere  Stirnpartie  fort. 

Halsschild  äußerst  fein  aber  dicht  punktiert,  Mittellinie 
kurz. 

Flügeldecken  glatt,  auf  der  Scheibe  und  an  den  Seiten 
mit  äußerst  feinen  weitläufigen  Punktreihen.     Absturz  ge- 

btett.  eutoiijol.  Zeit.  1914. 


8 

wölbt,    runzelig   bis    gekörnt,    gelb    behaart.       Spitzen    der 
Flügeldecken  gemeinsam  abgeplattet. 

Länge  des  (^4,0  mm, 
,,    $  4,1  mm. 

Fundort:    West-Australien. 

2  c^c^  und  2  $$  im  Stettiner  Museum,  1  ö*  und  1  $  in 
meiner  Sammlung. 

Dieser  Platypodide  gehört  in  die  Gruppe  der  Crossotarsi 
suhdepressi  Chapuis  und  steht,  wie  schon  Lea  erwähnte, 
dem  Crossotarsus  S änderst  Chap.  nahe. 


Stett.  eutoinol.  Zeit.  1911. 


Osmylidae. 

Beiträge    zu    einer   Monographie   der   Neuropteren- 
Familie  der  Osmyliden. 

Von  Prof.  l^eopold   14i*ügei*,  Stettin. 

Va.  Weitere  Nachträge  zu  IL,  IIL 

Nachtrag  zu  IL 
Charakteristik  tl.r  Familie,  Unterfamilien  und 
Gattungen  auf  Grund  des  Geäders. 
Durch  die  Osmyliden  des  Wiener  Museums  erlangte  ich 
auch  einige  sehr  wichtige  AufschKisse  über  die  Unterfamihe 
der  Spilosmylinae,   III.  Unterfamilie  der  Nomosmylidae  und 
über  die  Abteilung  der  Anomosmylidae,  die   ich  hier  nach- 
trage. 

A.  Nomosmylidae  Km-er. 

III.    Unterfamihe.     Spilosmylinae  Krüger. 
Systematische  tjbersicht. 

(Ersatz  für  Spilosmylinae  p.  20,  21.) 
III.   Unterfamilie.     Spilosmylinae. 
C  -Qu  A  einfach. 
Zahl  der  Qu  A  in  den  Längsreihen  vom  R  -  System  bis  zum 

Cu  p  mittelgroß,   10—20. 
Stufenader  reihen  6,  Langzellenreihen  5,  bei  Thaumatosmylus 

8  und  7. 
Nach  der  I.  Qu  A  von  der  M  zum  Cu  eine  oder  keine  Lücke. 
H Fl:    M  mit  basaler  Anhangsader. 

Cup  kurz, 
a)  Nach  der  I.  Qu  A  von  der  M  zum  Cu  eine  Lücke. 

a)  RS-  stainm  kurz,  d.  h.  2.  Qu  A  zwischen  R  -  System 
und  M  oder  1.  Qu  A  nach  dem  1.  K  F  geht  vom 
1.  Ast  des  R  S  aus.  Am  Hinterrand  des  V  Fl  bei 
^  und  $  ein  erhabener  Fleck  mit  verdunkelten  Adern. 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914.  ... 


10 


4-  Stufenaderreihen  6,  Langzellenreihen  .5;  Fleck 
in  Vä  der  Fl  -  länge,  kleeblattförmig  mit  zu- 
sammenlaufenden Aderstreifen.  Linienflecke  auf 
Sc  und  R  2  zählig..  .  10.  Spilosmylus  Kolbe  s.  s. 
+  4-  Stufenaderreihen  8,  Langzellenreihen  7;  Fleck  in 
V-j  der  Fl  -  länge,  muschelförmig  mit  parallelen 
Aderstreifen.  Linienflecke  auf  und  zwischen  Sc 
und  R  3  zählig. ...    10a.    Conchylosniylus   Krgr. 

ß)  RS-  stamm  lang,  d.  h.  2.  Qu  A  zwischen  R  -  System 
und  M  oder  1.  Qu  A  nach  dem  1.  KF  geht  vom 
RS-  stamm  aus. 

Am  Hinterrande  des  V  Fl  wahrscheinlich  nur  des 
einen   Geschlechts,   teils   des    ,^,   teils   des   $,   ein   er- 
habener Fleck  mit  verdunkelten  Adern. 
ß  1)  Costalfeld   allmählich,    aber    fast   von    Anfang   an    in 
convexer  Rundung  erweitert. 

Die  weitere  Einteilung  ist  auf  Vermutungen  ge- 
gründet, die  eine  große  Wahrscheinlichkeit  für  sich 
Jiaben,  aber  bei  dem  Fehlen  des  1  Geschlechts  in  den 
meisten  Arten  nicht  positiv  sicher  sind. 

+   Stufenaderreihen  6,  Langzellenreihen  5. 

.  ^  ohne,  $  mit  Fleck  in  I3  der  Fl  -  länge, 
fächerförmig  mit  fast  zusammenlaufenden 
Aderstreifen.  ^  und  $  mit  3  fachen  oder 
paarigen  Linienflecken  im  Gebiet  des  Sc- 

feldes 11.  Ripidosmylus  Krgr. 

,  .  (^  ohne,  9  vielleicht  mit  Fleck.  (^  nur  mit 
einfachen  punktartigen  Flecken  in  der 
Membran  des   Sc  -  feldes,  $  vielleicht  mit 

3  fachen    Linienflecken 

IIa.  Kelidosmyius  Krgr. 

.  . .    o  iTiit  Fleck  in  '-/s  der  Fl  -  länge,  muschel- 
förmig mit  parallelen  Aderstreifen,  $  viel- 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


11 

leicht  ohne  Fleck.    (^  mit  paarigen  Linien- 
flecken auf  Sc  und  R,  $  vielleicht  ebenso. 

IIb.  Ostreosmylus  Krgr. 

....  (^  wahrscheinlich  mit,  $  ohne  Fleck. 
r^  wahrscheinlich  mit,  $  mit  paarigen 
Linienflecken  auf  Sc  und  R.  $  mit  Fleck 
auf  der  letzten  Qu  A  zwischen  R  und  R  S, 

(^  ?   11c.  Stigmatosmyins  Krgr. 

+  +   Stufenaderreihen  7,  LangzeJlenreihen  6. 

.  (^  wahrscheinlich  mit,  $  ohne  Fleck.  ,^  viel- 
leicht mit  3  fachen  Linienflecken  im  Gebiet 
des  Sc  -  feldes,  $  nur  mit  einfachen  punkt- 
artigen   Flecken    in    der    Membran    des    Sc- 

feldes lld.  Grammosniylus  Krgr. 

, .   Dazu  vielleicht  die  fraghche  Gattung 

13.  Lysmus  Nav. 

ß  2)  Costalfeld  allmählich,  ziemlich  geradlinig  erweitert. 

Ohne  einen  Aderfleck,  aber  mit  starker  brauner 

Zeichnung 12.  Thyridosmyltts  Krgr. 

b)  IS  ach  der  I.  Qu  A  von  der  M  zum  Ca  keine  Lücke. 
«)    RS-  stamm  kurz. 

Bis  jetzt  keine  Gattung  bekannt. 
p)    RS-  stamm  lang,  d.  h.  2.   Qu  A  zwischen  R  -  System 
und   M   oder   1.    Qu  A  nach   dem    1.    KF  geht  vom 
RS-  stamm  aus. 

+  Am    RS-  stamm    nur    1    Qu  A    vor    der    R  S- 

gabelung 14.  Thaumatosmylus  Krgr. 

+  +  Am    RS-  stamm    2 — 3     Qu  A    vor .  der    R  S- 
gabelung 15.  Glenosmylus  Krgr. 

B.  Aiioinosinylidae  Kniger. 
Systematische  Übersicht. 

(Ersatz  für  Stenosmylinae  p.  23.) 
V.  L^nterfamilie.     Stenosmylinae. 
C  -Qu  A  einfach. 

Stett,  eutomol.  Zeit.  iyi4. 


12 

A'  5  in  gewöhnlicher  Weise  in  der  Gegend  des  1 .  K  F  ge- 
gabelt. 

/.  Qu  A  nacli  dem  1.  K  F  geht  teils  vom  Stamm  des  RS, 
teils  vom  1.  Ast  des  R  S  aus. 

RS-  stamm  mit  2 — 4  Schalt- Qu  A  vor  detn  1.  K  F. 

M  spät,  erst  weit  nach  dem  2.  K  F,  in  der  Gegend  des  Rand- 
feldes gegabelt. 

H  Fl:  R  S  -  stamm  mit  der  M  durch  eine  basale  S  -  förmige 
Qu  A  verbunden,  bei  Isostenosmylus  nicht. 

a)  7.  Qu  A  nach  dem  L  K  F  geht  vom  Stamm  des  R  S  aus. 
RS-  stamm  lang. 

M  gabelt  sich  erst  mit  Beginn  des  Randfeldes,  ^I  p 
rudimentär. 

{Cu  a  und  vordere  A  und  Qu  A  nicht  verdickt. 
H  Fl:  RS-  stamm  mit  der  M  durch  eine  basale  S  -  förmige 
Qu  A  verbunden.)   18.  Stenosmylus  Mc  L.  s.  s. 

b)  1.  Qu  A  nach  dem  1.  K  F  geht  vom  1.  Ast  des  RS  aus. 
RS-  stamm  kurz. 

M  gabelt  sich  4 — 6  Zellen  nach  dem  2.  K  F,  also  noch 

deutlich  vor  dem  Randfeld,   IM  j:)  nicht  rudimentär. 

«)    Cu  a  und  vordere  A ,  sowie  die  von  beiden  nach  hinten 
gehenden  Qii  A   oder  Randäste  und  die  C  -  Qu  A   im 
Stigma  auffällig  verdickt  oder  geschwollen. 
H  Fl:     R  S  -  stamm    mit    der    ]\I    durch    eine    basale 
S-förmige   Qu  A  verbunden...    19.  Oedosmylus  Krgr. 

/^)   Ohne  diese  auffälligen   Verdickungen. 

H  F7:     R  S  -  staijuii    mit    der    i\I    nicht     durch     eine 
S  -  förmige  Qu  A  verbunden.. .  20.  Isostenosmylus  Krgr. 

A.  Noinosiu.ylidae  Kmcer. 

III.   Unterfamilie.     Spilosmylinae   Krüger. 

10.   Gattung.     Spilosmylus  Kolbe. 
Durch   die    Untersuchung   der   Exemplare    des    Wiener 
Museums   und   der   nunmehr   ebenfalls   verglichenen   Typen 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


13 

von    modestus    Gerst.    aus   dem    Greifswalder    Museum   wird 
die  Gattungscharakteristik  von  Teil  II.  bestätigt. 

Als  eine  leichte  Korrektur  ist  nur  zu  bemerken,  daß, 
wie  es  ja  selbstverständlich  ist,  die  Zahlen  des  Kleingeäders 
nicht  etwa  verbindlich  sein  sollen  für  jedes  Individuum 
und  eine  Abweichung  um  einige  Queräderchen  und  Zellen 
nicht  die  Art-  oder  Gattungs-Zugehörigkeit  verändern  kann. 

So  ist  z.  B.  die  Zahl  der  Zellen  im  unregelmäßigen 
Zellgefüge  vor  der  1.  Stufenaderreihe  bei  mehreren  Stücken 
geringer  als  7,  z.  B.  nur  6  oder  gar  5,  oder  es  besteht  die 
erste  Stufenaderreihe  statt  aus  3  nur  aus  2  Queradern  usw. 

In  einem  Stück  der  Greifswalder  Typen  ist  sogar  eine 
starke  Unregelmäßigkeit,  indem  in  dem  einen  Flügel  zwischen 
der  1.  und  2.  Qu  A  von  M  zu  Cu,  also  in  der  Lücke,  nahe 
der  2.  Qu  A  eine  abnorme  Schaltader  ist,  die  sonst  von 
mir  in  den  etwa  20  anderen  Spilosmylinen  der  Gruppe  a) 
nicht  gesehen  worden   ist. 

Über  die  von  mir  im  Katalog  des  Teil  III.  notwendiger- 
weise fast  alle  mit  einem  ?  versehenen  Arten  gelang  es  mir, 
wenigstens  etwas  Klarheit  zu  gewinnen  und  so  auch  hier 
festen  Boden  zu  schaffen. 

Zur  Gattung  Spilosmylus  gehören  die  Arten  tuherculatus 
Walker,  modestus  Gerstaecker,  sumbanus  Krüger,  suniatranus 
Krüger  und  als  Synonym  zu  modestus  Gerst.  conformis  Navas. 
Hierzu  kommt  höchstwahrscheinlich  noch  die  am  1.  Januar 
1914  in  den  Entomologischen  Mitteilungen  (Berlin)  III.  p.  23 
von  Okamoto  veröffentlichte  neue  Art  ,,Osmylus  {Lysmus) 
japonicHS  Okamoto",  die  scheinbar  zur  Gattung  Spilos- 
mylus gehört  und  wahrscheinlich  mit  modestus  Gerst.  synonym 
oder  doch  sehr  nahe  verwandt  ist.  Näheres  siehe:  Spilos- 
mylus p.  18,  19,  Lysmus  p.  36,  Katalog  p.  51,  55  und 
in  der  Artbeschreibung. 

Ob  auch  ,,Osmylus  (Lysmus)  nipponensis  Okam."  hierher 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


14 

gehört,  ist  ganz  fraglich,  ich  betrachte  diese  Art  daher  in 
dem  Sammel-Kapitel  ,,Lysmus",  siehe  p.  36,  37. 

Eine  eigene  Gattung:  Conchylosmylus  Krüger,  die  sich 
unmittelbar  an  Spilosmylus  Kolbe  anschließt,  bilden  aureus 
Navas  und  croceus  Navas,  die  höchstwahrscheinlich  synonym 
sind. 

Einige  mit  Ripidosmylus  Krüger  fast  übereinstimmende 
Gattungen  bilden  inquinatus  Mac  Lachlan  mit  der  von  Navas 
als  neue  Art  beschriebenen,  hiermit  aber  synonymen  Art 
lineatus  Navas,  pundatus  Navas  und  ein  Exemplar,  das 
von  Navas,  weil  es  keinen  Fleck  hat,  fälschlich  als  $  von 
modestus  Gerst.  bestimmt  wurde  imd  als  eine  neue  Art  zu 
betrachten  ist  vmd  einige  Afrikaner. 

Endlich  gehören  conspcrsus  Walker  und  liiicatocoUis 
Mac  Lachlan  wahrscheinlicli  niclit  zu  Spilosmylus.  Mög- 
licherweise sind  sie  Arten  von  Mesosmylus  Parosmylus 
p.  126.  Zu  tubcrculatus  Walk,  gehört  conspcrsus  Walk,  auf 
keinen  Fall. 

Auch  die  Frage  nach  dem  Fleck  habe  ich  nunmehr 
bis  zu  einer  fast  endgültigen  Entscheidung  gebracht.  Das 
oben  erwähnte  Exem])lar,  das  von  Navas  fälschlich  als  $ 
von  »lüdest HS  (]erst.  bestimmt  wurde,  da  es  keinen  Fleck 
hat,  erregte  natürlich  mein  besonderes  Interesse,  und  die  Ge- 
äderuntersuchung ergab,  daß  dies  Tier  nicht  Spilosmylus 
»lodesius  Gerst.  (auch  aus  einigen  anderen  Gründen)  sein 
konnte,  sondern  der  Gattung  Ripidos)jiylus  Krgr.  oder  einer 
ähnlichen  Gattung  angehörte.  Ich  hatte  also  noch  immer 
keinen  Spilosmylus  ohne  Fleck  gesehen.  Nun  untersuchte 
ich  von  den  bisher  von  mir  nur  durch  starke  Lupen  unter- 
suchten ;Horf^<?/«s-Exemplaren  mit  Fleck  noch  2  weitere 
mikroskopiscli  und  da  stellte  sicli  heraus,  daß  das  eine 
Exemplar  ein  (^,  das  andere  ein  9  ^^'^^r,  so  daß  also  nun 
feststeht,  daß  wenigstens  bei  modestus  Gerst.  1  (^  (und 
1  zweites  (^  siehe   p.  17)  und  3  $  (und  1  viertes  $  von  confor- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


15 

j}iis  =  modcstus  s.  p.  16)  den  Fleck  haben,  deren  Geschlecht 
durch  ein  mikroskopisches  Präparat  festgestellt  ist. 

Die  Untersuchung  der  Genitalien  ist  bei  Spilosmylus 
Kolbe  äußerst  schwierig,  da  bei  den  getrockneten  Tieren  alle 
Teile  geschrumpft  und  zusammengedrückt  sind,  so  daß 
mit  bloßem  Auge  nur  sehr  selten  etwas  positives  konstatiert 
werden  kann.  Das  einzige,  was  zuweilen  mit  bloßem  Auge 
oder  mit  Lupenvergrößerung  leicht  erkannt  werden  kann, 
ist  die  Scheide  des  $  mit  ihrem  Taster,  wenn  sie  hervor- 
getreten ist;  doch  sind  auch  dann  Irrtümer  möglich,  wie  ich 
aus  eigener  Erfahrung  weiß.  Es  gibt  sogar  Neuropteren- 
Kenner,  die  diese  Scheide  des  §  für  männliche  Anhänge 
halten. 

In  Teil  II.  meiner  Arbeit  habe  ich  p.  59  oben  gesagt, 
daß  ich  alle  mir  vorliegenden  nwdestus  mikroskopisch  unter- 
sucht habe.  Das  ist  nicht  klar  und  scharf  ausgedrückt. 
Wie  auf  derselben  Seite  unten  genauer  gesagt  ist,  habe  ich 
sie  teils  mit  sehr  starker  Lupenvergrößerung,  teils  mikrosko- 
pisch untersucht,  indem  ich  alle  in  trockenem  Zustande  mit 
15 — 30  facher  Lupenvergrößerung  und  unter  dem  Mikroskop 
mit  40 — 90  facher  Vergrößerung  betrachtet  habe  und  von 
1  modcstus,  1  sumatranus  und  1  Exemplar  von  Banguey, 
das  unbestimmbar,  aber  wahrscheinlich  modestus  ist,  auch 
noch  mikroskopische  Dauerpräparate  angefertigt  habe. 

Ich  habe  nun  bei  der  erneuten  Untersuchung  gesehen, 
daß  die  trockene  Behandlung  der  Abdomenspitze  für  eine 
sichere  Feststellung  des  Geschlechts  bei  Spilosiiivlits  unzu- 
reichend ist,  selbst  bei  der  größten  Mühe,  und  daß  hierbei 
Irrtümer  vorkommen  können. 

Dies  liegt  zum  Teil  auch  an  der  Beschreibung,  die 
van  der  Weele  von  den  männlichen  Organen  von  modestus 
Gerst.  1909  gibt:  Abdomen  of  the  (^  with  two  short,  straight, 
conical    app.    sup.    and    a   semicircular   genitalvalve.       Das 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


16 

(^  hat  aber  keine  Appendices  siiperiores;  die  bei  Osjiiylus 
chrysops  L.  vorhandenen  Kegel  des  9.  Tergits  fehlen  bei 
dem  von  mir  untersuchten  3*  ^'on  Jiiodesttis  Gerst.  gänzlich. 
Das,  was  van  der  Weele  für  Appendices  gehalten  hat,  sind 
wahrscheinlich  die  langen  dreieckigen  Hornplatten  des 
10.  Segments,  die  bei  (^  und  $  vorhanden  sind  und  hier  auch 
die  kleinen  halbkugeligen  hellen  Buckel  tragen,  die  Osm. 
chrysops  L.  hat. 

Ich  habe  daher  nun  nach  einer  nochmaligen  Unter- 
suchung aller  Tiere  des  Berliner,  Stettiner  und  Wiener 
Museums  folgendes  gefunden. 

Von  den  modestus  Cierst.  sind  nach  mikroskopischen 
Präparaten  1  ein  ^J,  3  $,  nach  Lupenbetrachtung  1  mit 
großer  Wahrscheinlichkeit  ein  (^;  von  den  sumhanus  Krgr. 
nach  Lupenbetrachtung  1  (wie  vorher)  ein  J,  1  (wie  vorher) 
ein  $,  von  suniatranus  Krgr.  1  ohne  Abdomen  fraglich, 
dann  1  unbestimmbares  Exemplar  von  Banguey,  das  aber 
wahrscheinlich  hierhergehört  und  modestus  ist,  nach  dem 
mikroskopischen  Präparat  ein  5,  endlich  1  Exemplar  von 
conformis  Nav.  =  modestus  Gerst.  nach  dem  mikroskopischen 
Präparat  ein  9- 

Ich  kann  nun  wolil  meine  Ansicht  aus  Teil  IL,  daß 
die  9  von  Spilosmylus  einen  Fleck  haben,  aufrecht  erhalten, 
und  daß  die  S  keinen  oder  möglicherweise  auch  einen  solchen 
haben,  dahin  erweitern,  daß  bei  Spilosmylus  S  ^^^d  9  den 
Fleck  hat.  Nur  scheint  es  mir,  als  ob  der  Fleck  bei  den 
(^  schwächer  ist  als  bei  den  9.  was  ein  Analogon  zu  Ripidos- 
mylus  wäre. 

Endlich  habe  ich  die  4  Typen  des  (^ireifswalder  Museums 
auch  noch  untersucht.  Leider  sind  sie  für  die  Entscheidung 
der  Frage  unzureichend.  Ich  hatte  mir  diese  Typen  von 
modestus  Gerst.  nicht  kommen  lassen,  da  ich  glaubte,  ge- 
nügendes Material  zu   haben,    und   da   ich   damals   glaubte 

Stett.  cntomol.  Zelt.  1914. 


17 

annehmen  zu  dürfen,  daß  van  der  Weele  vielleicht  die 
Genitalien  nur  falsch  gedeutet  habe.  Nachdem  ich  nun 
festgestellt  habe,  daß  auch  das  (^  von  modestus  einen  Fleck 
hat,  habe  ich  auch  die  Gerstaecker'schen  Typen  untersucht 
und  gefunden,  daß  alle  4  einen  Fleck  haben,  daß  bei  3  von 
ihnen  die  Spitze  des  Abdomen  fehlt  und  bei  dem  4.  Stück 
die  Spitze  wohl  vorhanden,  aber  fast  unförmlich  zerquetscht 
ist.  Wenn  also  van  der  Weele  behauptet,  daß  Gerstaecker 
nur  ^  gesehen  hat,  so  ist  das  sehr  unvorsichtig.  Sie  waren 
gewiß  1893  schon  ohne  Genitalien,  was  wohl  daraus  folgt,  daß 
Gerstaecker  weder  die  Genitalien  beschreibt  noch  angibt, 
ob  ihm  J  oder  9  vorlag.  Es  scheint  so,  als  ob  van  der  Weele 
wie  andere  Osmyliden  so  auch  diese  modestus  aus  Greifswald 
gesehen  hat.  Und  daraus  folgt,  daß  er  das  Geschlecht  dieser 
Stücke  nicht  untersucht,  sondern  nur  nach  dem  Fleck  ent- 
schieden hat.  Somit  gründet  sich  van  der  Weele's  Unter- 
suchung nur  auf  2  von  ihm  1909  erwähnte  andere  Stücke, 
und  bei  diesen  liegen,  wie  ich  1912  p.  58  und  hier  p.  15,  16 
gezeigt  habe,  Irrtümer  vor,  die  sich  van  der  Weele  als  ernst 
zu  nehmender  Forscher  nicht  durfte  zu  Schulden  kommen 
lassen.  Daß  Navas  kritiklos  abgeschrieben  hat,  ist  bei  diesem 
nicht  ernst  zu  nehmenden  Vielschreiber  weiter  kein  Wunder. 
Seine  Geschlechtsbestimmungen  der  Wiener  Exemplare  sind 
vom  Zufall  diktiert  und  fast  sämtlich  falsch. 

Ich  habe  nun  schließlich  noch  das  4.  Exemplar  aus 
Greifswald  einer  mühsamen  Untersuchung  unterzogen,  in- 
dem ich  die  Spitze  des  Abdomen  aufweichte,  in  die  normale 
Form  zu  bringen  suchte  und  mikroskopisch  präparierte. 
Wenn  ich  auch  die  zerdrückten  Genitalien  nicht  habe 
klar  und  scharf  sehen  können,  so  bin  ich  doch  zum  Schluß 
gekommen,  daß  dieses  Tier  ein  ,^  ist. 

Ich  habe  oben  p.  16  gesagt,  daß  vermutlich  bei  Spilos- 
myliis  der  Fleck  des  ^  schwächer  ist  als  bei  dem  $.     Das 

Stett.  entoiuol.  Zeit.  191-1.  2 


18 

bestätigt  sich  bei  diesem  Exemplar,  denn  der  Fleck  hat 
hier  nur  2  verdickte  Strahlen.  Wenn  ich  hiervon  weiter 
schließe,  so  ist  ein  2.  Exemplar  wahrscheinlich  auch  ein  (J 
und  die  beiden  andern  sind  dann  2  $. 

Über  den  Fleck  bei  Osviylus  [Lysnius)  japoiiicus  Okam. 
kann  ich  nur  sagen,  daß  er  vorhanden  ist  und  zwar  mit 
8  schwarzen  Aderlinien,  die  nach  der  Abbildung  kleeblatt- 
artig zusammenlaufen,  also  wie  bei  Spilosinylus.  Ob  hier 
(^  und  $  den  Fleck  haben,  wird  \-<in  Okamoto  niclit  an- 
gegeben, denn  obwohl  er  in  der  Fundortangabe  1  $,  1  ö" 
und  8  $,  1  $  aufzählt  und  unterscheidet,  macht  er  keine 
weitere  Angabe  über  die  etwaigen  Kennzeichen  beider  (ic- 
schlechter.    Ich  vermute,  daß  hier  q  und  $  den  Fleck  haben. 

Ich  will  \\wx  nocli  die  (iattungszugehörigkeit  für  ja- 
poniciis  Okam.  begründen,  soweit  dies  nach  Besclueibung 
und  .Abbildung  der  Art  möglicli  ist.  F^s  ist  sehr  schade, 
daß  Okamoto  meine  Arbeit  Osmyl.  II.  (erschienen  Juni  1!)13) 
noch  nicht  gesehen  hat,  sonst  würde  seine  Untersuclu.ng 
von  japonictis  Okam.,  wie  auch  vielleicht  diejenige  sämt- 
licher japanischen  F^ormen,  für  unsere  Kenntnis  dieser 
Tiere  sicher  von  großer  Bedeutung  geworden  sein.  So  hat 
er  sich  auf  die  Arbeit  von  Navas  über  Lysmus  beschränkt, 
deßen  imzureichende  Begründung  er  ebenfalls  gesehen  hat, 
und  Lysmus  einfach  als  L'ntergattung  von  Os)iiy/us  be- 
trachtet. Das  ist  nun  nicht  richtig,  und  die  Bedeutung  der 
einfachen  Costalqueradern  hat  er  zu  gering  angeschlagen : 
sie  sind  ei)i  (aber  nicht  das  einzige)  Faiiii/ioi-'Slcrkmdl  der 
Spilosuiylinac,  wenn  auch  Unregelmäßigkeiten  vorkommen. 
Lysmus  selber  scheidet  ja  nun  natürlich  als  Ciattung  aus, 
wenn  nicht  bei  Untersuchung  \()U  Jiarmandinus  Nav.  sich 
besondere  Charaktere  finden  sollten,  aber  Okamoto  mußte 
unbedingt  japonicus  zu  Spilosmylus  stellen:  1.  wegeii  der 
einfachen  C  -  Qu  A,  2.  wegen  des  ,, hervorgehobenen,  scliwar- 

Stett.  ciitomol.  Zeit.  1914. 


19 

zen,  venusmuschclförmigen  Fleckes,  welcher  durch  zwei 
gelbe  Ouerstreifen  fast  in  drei  geteilt  ist  — ",  3.  wegen 
der  paarigen  schwarzen  Linienflecke  auf  Sc  und  R  (V  Fl  6, 
HFl  5). 

Die  ihm  nicht  bekannten  sonstigen  Eigentümlichkeiten 
des  Geäders,  die  für  Spilosmylus  sprechen,  sind,  soweit  sie 
sich  aus  der  Abbildung  ergeben,  folgende.  Es  muß  hier 
jedoch  bemerkt  werden,  daß  leider  die  Abbildungen  nur 
schöne  Bilder  sind,  aber  wissenschaftlich  wertlos  sind,  da 
sie  total  falsch  im  Geäder  (sogar  schon  in  den  Hauptadern) 
sind  mit  Ausnahme  des  V  Fl  von  japonicus,  der  in  einzelnen 
Teilen  viel/eicht  annähernd  richtig,  im  allgemeinen  aber 
auch  falsch  ist.  Es  sind  daher  auch  die  folgenden  Ab- 
lesungen  aus  dem  Geäder  völlig  fraglich :  Stufenaderreihen 
vielleicht  6 ;  nach  der  1 .  Qu  A  von  der  M  zum  Cu  vielleicht 
eine  Lücke;  R  S  -  stamm  kurz,  1.  Qu  A  nach  dem  L  KF 
(Kernflecke  sind  nicht  gezeichnet)  geht  vom  \.  Ast  des 
R  S  aus. 

Weiter  läßt  sich,  abgesehen  von  den  oben  gegebenen 
Merkmalen,  mit  einiger  Sicherheit  nichts  herauslesen.  Dies 
genügt  aber,   um  einen  Schluß  auf  Spilosmylus  zu  gestatten. 

Sicher  wird  Okamoto  seine  Arbeit  revidieren  und,  da 
er  an  der  Quelle  sitzt,  einmal  sämtliche  japanischen  Formen, 
die  Mac  Lachlan'schen,  Navas'schen  und  seine  eigenen, 
gründlich  studieren  und  uns  vermitteln. 

Auf  Grund  der  Charakteristik  einer  mit  Spilosjnvlus 
Kolbe  ganz  nahe  verwandten  neuen  Gattung  Conchylos- 
mylus  Krüger  ist  in  der  systematischen  Übersicht  in  Teil  tl. 
p.  21  einiges  aus  der  Beschreibung  der  Gattung  Spilosmylus 
als  wesentlich  zur  Abgrenzung  zu  betonen  und  nachzutragen  : 
siehe  p.  10,  nämlich  die  Zahl  der  Stufenaderreihen  6,  der 
Langzellen  5,  der  Fleck  in  -/g  Länge  von  der  Basis  des  Flügels 
angerechnet,    die    Form    des    Fleckes    kreisförmig,    die    An- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  2* 


20 

Ordnung  seiner  Strahlen  handf()rmig  oder  gefingert,  klee- 
blattartig oder  palmettenförmig,  die  Zahl  den-  Linienflecke 
auf  Sc  nnd  R  paarig,  also  2  Zcählig. 

10a.  Gattung.     Conchylosmylus  Krüger,  n.  g. 

Name  von  Conche  =  Muschel,  hier  von  einem  INIuschel- 
Fleck  am  Hinterrande  des  Vorderflügels. 

Typus:  aureus  Navas  —  croceus  Navas.      Obi,  Amboina. 

Die  Gattung  Conchylosmylus  Krgr.  ist  nach  den  beiden 
Exemplaren  von  aureus  Nav.  und  croceus  Nav.  aus  dem 
Wieuer  Museum  aufgestellt  luid  beschrieben  worden,  also 
nach  den  Typen. 

Diese  Gattung  steht  der  Gattung  Spilos7iiylus  so  nahe, 
daß  beide  in  der  Gruppe  a)  auf  p.  21  in  Teil  II.  der  engeren 
Abteilung  a)  angehören  und  sich  zusammen  von  der  engeren 
Gruppe  ß)  Uiit  l\jf  idosiiiylus  durch  gemeinsame  Merk- 
male scheiden. 

Die  Berichtigung  der  svstematisclKni  Übersicht  und  Ein- 
tragung der  neuen  Gattung  siehe  p.   1'). 

Die  Abweichung  von  Spilosjnylus  ist  nur  gering,  ent- 
spricht ciber  den  Untersciiieden,  wie  sie  bei  Osmylus  für  die 
verwandten  (Gattungen  hauptsächlich  durch  Adervermehrung 
gebraucht  worden  sind.  Die  Zahl  der  Stufenader-  und 
Langzellenreihen  ist  größer  als  bei  Spilosniylus,  nämlich  8 
und  7  gegen  6  und  5.  Doch  würde  dieses  an  sich  nicht  gering- 
fügige Merkmal  doch  vielleicht  nicht  hinreichend  zur  Gat- 
tungsabtrennung sein,  wenn  nicht  die  Lage  des  Flecks, 
seine  Form  und  die  Anordnung  seiner  verdickten  Adern 
seinen  Wert  genügend  unterstützten.  x\uch  sind  die  Linien- 
flecke auf  und  zwischen  Sc  und  R  3  zählig. 

In  der  Beschreibung  von  Navas  fehlt  eine  Geäder- 
beschreibung gänzlich,  die  von  ilim  gegebene  Flügelzeichnung 
ist  in  Haupt- und  Nebenadern  und  im  Kleingeädcr  falsch,  sogar 
der   vergrößert   gezeichnete  Fleck   ist  falsch  wiedergegeben. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


21 

Costalfcld  zicmlicli  schnell  in  deutlich,  aber  nicht  starker 
convexer  Rnndnng  erweitert,  dann  allmählich  verschmälert. 

C-QuA  einfach  54 — 58  vor,  11 — 14  in,  7 — 8  nach 
dem  Stigma. 

Qu  A  zwischen  R  und  RS  vor  dem  Stigma  13 — 17, 
nach  diesem  1. 

7.  Ast  des  R  S  nahe  dem  Grunde  dieses,  etwas  vor  der 
Gabelung  der  M  entspringend,  bei  der  9.  C-QuA;  der 
Stamm  des  RS  kurz;  die  2.  Qu  A,  1.  nach  dem  1.  K  F, 
zwischen  R  -  System  und  ^I  vom  1.  Ast  des  R  S  ausgehend. 

Die  M  selber  bald  nach  dem  1.  K  F  gegabelt,  bei  dieser 
2.   OuA. 

Basale  Acste  des  R  S  8,  apicale  5. 

Unregelmäßiges  Zellgcjüge  unmittelbar  vor  dem  1.  Ast 
des  R  S  mit  6 — 7  Zellen  beginnend,  worauf  bis  zum  3.  oder 
4.  Ast  noch  2 — 4  und  1  Zellen  folgen,  begrenzt  von  der 
1.  Stufenaderreihe  von  2 — 3  Adern.  Dann  folgen  mehr 
Langzellenreihen  von  im  allgemeinen  fast  4  eckiger  Gestalt 
als  bei  Spilosmylus  und  auch  ein  sonst  noch  vermehrtes 
Geäder :  7  Langzellenreihen,  begrenzt  von  noch  7  Stufen- 
aderreihen  von  3,  4,  4,  5 — 6,  7,  8,  11 — 12  Adern,  im  ganzen 
also  von  8  Stufenaderreihen.  Ähnlich  wie  bei  Plethosmylus 
Krgr.,  aber  in  beschränkterem  Maße  findet  zwischen  ein- 
zelnen Reihen  eine  Einschaltung  von  Qu  A  statt,  besonders 
bei  den  ersten  Reihen,  so  daß  die  Klarheit  derselben  gestört 
wird.  Gabelzinken  etwa  ^4  der  Randzellen.  Der  2.  K  F  in 
der  hintersten  Zelle  der  1.  Langzellenreihe  hinter  der 
1.  Stufenaderreihe. 

Beide  KF  also  in  der  gewöhnlichen  Lage. 

Qu  A  vom  R  -  System  zur  M  bei  aureus  16 — 17,  bei 
croceus  12 — 13,  zwischen  M  a  und  M  p  bei  aureus  13,  bei 
croceus  8 — 10. 

Qu  A   vom  M  -  system  zum  Cu  bei  aureus   13 — 14,   bei 

Stett.  eutomol.  Zeit.  191-1. 


22 

croceus    11  — 12,    zwischen    der    1.    und    2.   eine    Lücke,    die 
2.  geht  von  der  M  p  ab. 

Qu  A  zwischen  Cu  a  und  Cu  p  12 — 13. 

Am  Hinterrande  des  ]'orderf lügeis  befindet  sich  ähnlich 
wie  bei  Spilosmyliis  und  Ripidosmylus  ein  brauner  Fleck. 
Dieser  hat  im  Prinzip  dieselbe  Anlage  wie  bei  beiden  anderen 
(iattnngen,  d.  h.  die  Flügelmembran  ist  convex  aufgetrieben 
und  die  hier  befindlichen  Rand;idern  des  Cu  p  sind  mit  der 
Haut  gewölbt  und  von  ihrem  Wege  abgelenkt,  dunkelbraun 
gefärbt,  w^ährend  sie  vorher  entweder  hell  oder  einfach 
braun  sind,  und  erweitert.  Es  ergeben  sich  aber  bei  näherer 
Betrachtung  folgende  Unterschiede.  Der  Fleck  liegt  nicht 
in  -/g,  sondern  etwa  V^  der  Flügellänge  vom  Grunde  bis 
zur  Spitze  gerechnet.  Der  Zahl  der  Randadern  nach  ergibt 
sich  folgende  Stellung  und  Ausdehnung:  auf  7 — 9  Anal- 
randadern (11  bei  Spilosmylus)  folgen  13 — 16  Postcubital- 
randadern  und  von  den  letzteren  gehören  hier  die  2. — 5. 
(einmal  die  3. — 6.)  dem  Fleck  an  (bei  Spilosmylus  die  6. — 8. 
oder  5. — 9.,  bei  Ripidosmylus  die  4. — 7.).  Der  Fleck  ist 
also  unbedingt  der  Basis  bei  Conchylosmylus  näher  gerückt. 
Aber  auch  Form  und  Lage  des  Flecks  sind  ganz  anders: 
er  ist  bei  Conchylosmylus  ausgesprochen  oval  (sonst  kreis- 
rund) und  liegt  schief  am  Flügelrande,  so  dai3  nur  die  basale 
hintere  Ecke  den  Rand  berührt,  während  die  apicale  hintere 
Ecke  deutlich  vom  Rande  entfernt  liegt;  es  berührt  also 
nicht  die  Glitte  des  Fleckhinterrandes  den  Flügelhinterrand. 
Aus  dieser  schiefen  Lage  folgt  nun  weiter  der  Verlauf  der 
Adern  in  ihm.  Es  sind  4  Adern,  die  in  dem  Fleck  sich  braun 
erweitern  und  zum  Teil  geradezu  auflösen;  sie  weichen  auch 
\-on  ihrem  gewöhnlichen  Wege  ab,  aber  sehr  wenig,  und 
durchqueren  fast  geradlinig,  indem  nur  die  beiden  äußersten 
etwas  gekrümmt  sind,  den  Fleck  mehr  oder  weniger  parallel, 
d.  h.  sie  vereinigen  sich  nicht  in  einem  Punkte,  nicht  klee- 

.Stett.  eutomol.  Zeit  1914. 


23 

blattartig  oder  fächerartig  wie  bei  Spilosniylus  und  Ripid- 
osmylus,  sondern  verleihen  dem  Fleck  etwa  das  Aussehen 
einer  winzig  kleinen  gerieften  Muschelschale,  weshalb  ich 
den  Namen  Conchylosmylus  gewählt  habe.  Von  den  Adern 
treten  die  apicalen,  also  die  beiden  letzten,  als  gewöhnliche 
Randadern  wieder  aus  dem  Fleck  heraus.  In  der  Zeichnung 
von  Navas  ist  der  Zusammenhang  der  Fleckadern  mit  den 
Randadern  vollkommen  mißverstanden  und  mißachtet  wor- 
den. Es  sei  hier  gleich  mit  erwähnt,  daß  das  Geäder  auch 
im  übrigen,  auch  abgesehen  von  der  gewollten  Skizzen- 
natur, falsch  ist,  und  zwar  in  ähnlicher  Weise  wie  bei  seiner 
Zeichnung  von  tuherculatus  Walk. 

Ich  bin  besonders  durch  die  hier  recht  deutliche  Unter- 
brechung und  Auflösung  der  erweiterten  Fleckadern  auf  die 
Vermutung  gekommen,  daß  der  Fleck  nicht  nur  ein  Schmuck- 
fleck ist,  sondern  vielleicht  einem  anderen  praktischen 
Zweck  dient,  nämlich  Duftstoffe  absondert,  die  in  den  er- 
weiterten Adern  als  einer  Art  Drüsen  entstehen. 

Im  Hiutcrflügel  fehlt  auch  hier  der  Fleck.  Qu  A  vom 
R  -  System  zur  ]\I  11,  von  i\l  a  zu  j\I  p  10 — 13,  vom  ^I  -  System 
zum  Cu  10 — 11,  vom  Cu  a  zum  Cu  p  3,  der  Cu  p  sehr  kurz. 
A}i  der  M  nach  hinten  eine  basale  Anhangsader  wie  bei  allen 
Spüosmylinae. 

Conchylosmylus  besitzt  auch  die  paarigen  dunklen 
Linien,  5  Paar,  auf  Sc  und  R  im  Vorderflügel,  aber  hat 
wie  Ripidosmylns  noch  die  3.  Linie  in  der  Membran  des 
dazwischen  liegenden  Subcostalfeldes,  so  daß  nicht  mehr 
angenommen  werden  kann,  daß  die  Asiaten  dieser  Gruppe 
nur  2,  die  x\frikaner  3  Linien  zusammengestellt  führen, 
abgesehen  davon,  daß  auch  das  $  Ripidosmylus  delagoensis 
Krgr.  nur  2  Linien  hat. 

Die  für  die  Spilosmylus-Arten  charakteristischen  braunen 
Qu  A  und  dunklen  Dreiecksflecke  (siehe  Teil  IL  p.  57) 
fehlen  hier  gänzlich. 

Stett.  entomol.  Zeit  1914. 


24 

Über  Färbung,  (icschlecht,  Synonymie  der  beiden  Arten 
siehe  Teil  Xh. 

Aucli  hier  luiben  wabrsclieinheli  heidc  (ieschleehter  den 
Fleck. 

11.    (lattung.     Ripidosmylus  Krüger. 

Auch  für  diese  (lattung  habe  ich  durch  die  WiencM" 
Exemplare  neues  Material  und  interessante  Aufschlüsse, 
auch  Überraschungen  gefunden.  Allerdings  bezieht  sich 
dies  weniger  auf  die  (rattung  selber  und  ihre  afrikanischen 
Arten.  Im  Wiener  Museum  sind  nämlich  8  Exemplare, 
die  im  (ieäder  bis  auf  einige  Abweichungen,  jedenfalls  in 
den  Hauptzügen  mit   Ripidosmylus  übereinstimmen. 

Sie  haben  wie  diese  den  1.  Ast  des  R  S  nicht  nahe  dem 
eirunde  dieses,  sondern  später,  nach  der  M  -  gabelung  ent- 
springend, also  langen  RS-  Stamm,  mid  daher  die  2.  Qu  A 
zwischen  R  -  S3'stem  und  M  vom  Stamm  des  R  S  ausgehend. 

Hierdurch  unterscheiden  sie  sich,  ähnlich  wie  die  asiati- 
sche Gattung  Thyridosmylus  Krgr.  von  Spüosmylus  Kolbe  s.  s. 
und  schließen  sich  eng  an  Ripidosmylus  Krgr.  an. 

Und  diese  Tiere  sind  alle  drei  Asiaten:  von  den  Philip- 
pinen, Flores,  Java,  so  daß  damit  Ripidosmylus  Krgr.  auch 
in  Asien  Vertreter  hätte,  wie  ja  auch  die  nahe  verwandte 
Gattung  Thyridosmylus  Krgr.  asiatisch  ist. 

Wie  gesagt  stimmt  das  Geäder  bis  auf  Einzelheitt>n, 
die  wohl  innerhalb  des  Gattungscharakters  zulässig  sind, 
mit   Ripidosmylus  überein. 

Es  sind  aber  Abweichungen  vorhanden,  welche  in  den 
Gattungen  der  Unterfamilie  der  Spilosmylinae  Krgr.  eine 
größere  Rolle  spielen,  als  ich  bis  jetzt  annahm,  wenigstens 
in  der  (iruppe  a)  mit  Ausnahme  von  Thyridosmylus  Krgr., 
dessen  Abgrenzung  mir  bis  jetzt  nicht  gut  gelungen  ist, 
siehe  p.  37.  Lysmus  Nav.  habe  ich  bis  jetzt  ebenfalls  nicht 
umgrenzen  können,  nur  neue  Unbegreiflichkeiten  und  Un- 

Stett.  eutumol.  Zeit.  l'JU. 


25 

geheuerlichkeiten   habe     ich   hier    entdeckt,     die    p.    35    zu 

lesen  sind. 

Es  handelt  sich  um  den  Fächerfleck  am   Hinterrande 

des  Vorderflügels  und  um  die   Linienflecke  auf  Sc  und  R, 

resp.  im  Subcostalfeld. 

Dazu   will  ich  hier   zunächst   eine   Übersicht   der   Ver- 
hältnisse bei  den  afrikanischen  Ripidosmylus  geben. 

Ripidosinylus  africanns  Kolbe  $  aus  Deutsch-Ostafrika  hat 
3  mal  den  3  fachen  Linienfleck  und  in  V^  Flügellänge 
von  der  Basis  an  den  mit  4  Strahlen  geschmückten 
Fächerfleck ; 

R.  intcrlincatus  Mc  L.  ?  3*  oder  $,  ?  von  Port  Natal  hat 
6  mal  den  3  fachen  Linienfleck  und  den  Fächerfleck 
wie  vorher  (nach  Mac  Lachlan) ; 

R.  interlineatus  Mc  L.  (^  (nach  meiner  Bestimmung  diese 
Art)  aus  der  Nyassa- Gegend  hat  6  mal  den  3  fachen 
Linienfleck,  aber  keinen  Fächerfleck,  sondern  nur  eine 
Andeutung  in  1  Ader; 

R.  delagoensis  Krgr.  $  von  der  Delagoa-Bai  hat  6  mal  den 
2  fachen  Linienfleck  und  den  Fächerfleck  wie  oben 
ajricanus  Kolbe;     . 

R.  canicruncnsis  v.  d.  W.  ?  (^  aus  Kamerun  hat  Andeu- 
tungen der  Linienflecke  und  des  Fächerflecks  nach  der 
Zeichnung ; 

R.  leucomatodcs  Nav.     ?  ^  aus  Kamerun  ebenso; 

R.  togoensis  Krgr.  (^  aus  Togo  hat  im  Sc  -  Feld  6  mal 
einen  Rest  der  3.  Linie  der  Linienflecke  und  eine  An- 
deutung des  Fächerflecks  in  3  Adern; 

R.  loloensis  Krgr.  ?  (^,  da  das  Abdomen  fehlt,  hat  4  mal 
den  Rest  der  Linienflecke  wie  vorher  und  eine  An- 
deutung des  Fächerflecks  in  1  Ader  wie  vorher; 

R.  hauginus  Nav.     ?  (^  aus  Ogowe  zeigt  diese  Andeutungen 

•J      ebenfalls ; 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


26 

R.  Pictcti  Nav.     ?  o  ist  völlig  fraglich. 

Danach  sind  von  der  Ostseite  Afrikas  bis  jetzt  2 — 3  $ 
mit  dem  Fächerfleck  und  8-  oder  2  fachem  Linienfleck  be- 
kannt, dazu  1  cj  ohne  Fächerfleck,  aber  mit  3  fachem 
Linienfleck. 

Von  der  Westseite  ist,  soweit  untersucht,  nur  1  (^  ohne 
Fächcrfleck  und  mit  einem  Rest  der  Mittellinie  mi  Linien- 
fleck bekannt,  außerdem  4  Exemplare  mit  gleicher  Bildung, 
die  aber  nicht  nach  ihrem  Geschlecht  untersucht,  resp. 
erkannt  sind  und  von  mir  nur  vermutungsweise  für  (^  ge- 
halten werden. 

Bei  mehr  Material  und  Kenntnis  beider  (icschlechter 
würden  sich  vielleicht  die  Ripidosmylus-Arten  aus  Afrika 
auf  2  auch  räumlich  getrennte  Gattungen  verteilen  lassen. 
Doch  ist  dies  vorläufig  kaum  oder  nur  schwer  möglich. 

Die  oben  genannten  3  Asiaten  könnte  man  zu  Ripid- 
osmylus  rechnen,  da  sie  dasselbe  Geäder  mid  teils  den  Fächer- 
fleck und  die  Linienflecke,  teils  nur  die  letzteren  haben. 
Auch  scheint  eine  ähnliche  Unterscheidung  der  Geschlechter 
vorhanden  zu  sein. 

Alle  drei  Tiere  sind  von  Navas  in  glücklicher  L^n- 
befangenheit  für  Spilosmylus  erklärt  worden,  das  Tier  von 
den  Philippinen  als  neue  Art  lineatus  Nav.  ^,  das  Tier  von 
Flores  als  neue  Art  pimctatus  Nav.  $,  das  Tier  von  Java 
als  $  von  modcstus  Gerst.  bestimmt  worden.  Die  Ge- 
schlechter stimmen  diesmal  ganz  genau,  wie  ich  durch 
die  mikroskopische  Untersuchung  festgestellt  habe.  Navas 
hat  durch  ein  für  Spilosmylus  von  v.  d.  Weele  aufgestelltes 
falsches  Gesetz  hier  das  richtige  gefunden,  weil  dieses  Gesetz 
vielleicht  für  eine  andere  Gattung  oder  mehrere  ande  re 
(iattungen  ganz  oder  halb  stimmt,  also  durch  einen  ZufaM, 
denn  alle  3  Tiere  stimmen  im  Geäder  nicht  mit  Spilosmylus, 
sondern  mit   Ripidosmylus  überein,  sind  also  keine  Spilos- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


27 

mylus  Kolbe,  weichen  aber  auch  von   Ripidosinyliis  durch 
die  Fleckbildung  ab. 

Von  diesen  3  Tieren  ist  lincatus  Nav.  die  schon  1870 
von  Mac  Lachlan  aufgestellte  Art  inquinatus  Mc  L.;  Navas 
hat  es  wie  immer  nicht  für  nötig  gehalten,  Mac  Lachlan 
zu  berücksichtigen  und  lincatus  Nav.  mit  inquinatus  Mc  L. 
zu  vergleichen,  obwohl  die  Übereinstimmung  augenscheinlich 
ist  trotz  der  kurzen  Beschreibung  Mac  Lachlans.  Ich  habe 
hierdurch  die  Freude,  auch  inquinatus  Mc  L.  unterbringen 
zu  können.  Mein  Beweis  folgt  in  der  Artbeschreibung. 
I nquinatus  Mc  L.  {lincatus  Nav.)  ist  ein  (^  mit  dem  Fächer- 
fleck des  $  von  Ripido.sniylus  und  paarigem  Linienfleck. 
Ob  das  $  den  Fleck  hat,  ist  unbekannt. 

Die  zweite  Art:  punctatus  Nav.  $  zeigt  dieselben  Merk- 
male, welche  das  ^^  togocnsis  Krgr.  aus  Westafrika  hat,  ist 
aber  ein  $,  also  ohne  Fächerfleck  mit  nur  dem  Rest  der 
dritten  Linie  im  Linienfleck.  Wie  das  ^  sich  in  beiden  Be- 
ziehungen verhält,  ist  unbekannt.  Wahrscheinlich  ist  punc- 
tatus Nav.  tatsächlich  eine  neue  Art,  da  dies  Tier  auch  von 
inquinatus  Mc  L.  wesentlich  abweicht. 

Das  dritte  Tier  ist  von  Navas  als  $  von  niodcstus  Gerst. 
bestimmt  worden.  Aus  diesem  Grunde  war  mir  dies  Tier 
besonders  interessant;  denn  nach  der  Theorie  v.  d.  Weele — 
Navas  sollte  das  5  von  Spilosmylus  ohne  Fleck  sein.  Dies 
ist  mm  falsch  (siehe  p.  16),  denn  $  imd  (^  von  Spilos- 
mylus haben  einen  Fleck.  Die  Untersuchung  ergab,  daß 
dies  Tier  das  Geäder  von  Ripidosmylus  hat  und  ein  $  ohne 
Fleck,  aber  mit  paarigem  Linienfleck  im  V  Fl  und  H  Fl  ist. 
Es  kann  also  unmöglich  Spilosmylus  niodcstus  Gerst.  sein, 
von  dem  es  auch  sonst  abweicht;  es  könnte  das  $  zu  in- 
quinatus Mc  L.  sein,  aber  auch  hiervon  weicht  es  mannig- 
fach ab;  es  ist  eine  neue  Art:  ocellatus  Krgr. 

L^nd   somit   würden   sich    drei    verschiedene    asiatische 

Ötett.  entomol.  Zeit  1914. 


28 

Ripidos»iyl US- Äxten  ergeben,  die  aber  von  der  ostafrikanischen 
Gruppe:  ^  ohne,  $  mit  Fächerfleck  {inquinatus  Mc  L  ^  mit 
Fleck,  punctatns  Nav.  2  ohne  Fleck,  ///.  Tier  $  ohne  Fleck) 
abweichen  und  mit  der  westafrikanisclien  Gruppe:  $  ?, 
3*  ohne  Fleck  und  nur  mit  Rest  der  Linienflecke  [inqui- 
natus Mc  L.  o  mit  Fleck,  pimctatuts  Nav.  5  ohne  Fleck 
mit  Rest  der  Linienflecke,  ///.  Tier  $  ohne  Fleck  mit  paarigen 
Linienflecken)  vorläufig  nicht  vergleichbar  sind. 

Zu  den  beiden  vielleicht  aus  Ripidosiiivlus  sich  er- 
gebenden afrikanischen  Gattungen  könnte  man  daher  für 
die  3  asiatischen  Formen,  da  sich  auch  wesentliche  Geäder- 
unterschiede ergeben,  noch  3  asiatische  Gattungen  auf- 
stellen, was  sich  ja  zunächst  fast  ungeheuerlich  anhört, 
aber  bei  genauerer  Überlegung,  besonders  wenn  man  be- 
denkt, wie  wenige  Arten  und  Exemplare  bekannt  und  nur 
zufällig  erbeutet  sind,  durchaus  nicht  merkwürdig  ist.  Aber 
leider  würden  diese  Gattungen  sich  auf  Vermutungen 
stützen,  die  sich  als  unwirklich  ergeben  könnten.  Und 
somit  erscheint  es  bedenklich,  die  4  neuen  Gattungen 
aufzustellen. 

Es  könnte  der  Ausweg  eingeschlagen  werden,  die  Gattung 
Ripidosmylus  in  Gruppen  n  - —  t  einzuteilen,  aber  dann 
würde  für  mich  der  Übelstand  eintreten,  daß  irgend  jemand 
auf  Grund  meiner  Arbeit  hier  Namen  einfügte,  die  ich 
ebensogut  oder  besser  geben  könnte,  da  ich  fast  sämtliche 
Namen  dieser  Familie  nach  einem  einzigen  Prinzip  gebildet 
habe,  das  ich  weiter  durchführen  möchte.  Wenn  man  nun 
Namen  wählt,  so  könnte  man  zunächst  Untergattungen 
bilden.  Letztere  haben  aber  nach  meiner  Ansicht  den 
gleichen  Wert  wie  Gattungen  und  sind  daher  als  besondere 
Untergattungen  überflüssig.  Und  da  die  Gattungen  im 
Grunde  ja  nur  Gruppennamen  sind,  die  die  Mannigfaltigkeit 
der   Arten   besser   trennen   und    charakterisieren   sollen,    so 

Stett.  eutoiuol.  Zeit.  1914. 


29 

kann  man  schließlich  nicht  zn  viele  Gattnngen  bilden, 
sofern  es  wirklich  gelingt,  anf fallende  und  natürlich  sich 
abgrenzende  Gruppen  zu  erkennen. 

Danach  entscheide  ich  mich  nunmehr  auch  hier  für 
die  Aufstellung  folgender  neuen  Gattungen  der  Ripidos- 
;;;\7//-s- Gruppe. 

Die  Berichtigung  der  systematischen  Übersicht  von 
Teil  II.  p.  21  und  die  Einfügung  der  neuen  Gattungen 
siehe  p.    10,    11. 

Die  besprochenen  Merkmale  sind  in  der  Charakteristik 
der  Gattungen  besonders  hervorzuheben  und  für  Ripidos- 
))i\'lus  zur  Unterscheidung  von  den  neuen  Gattungen  nach- 
zutragen, ebenso  eine  Übersicht  der  so  gruppierten  Arten. 

11.    Gattung.     Ripidosmylus  Krüger. 

Typus:    ajricanus  Kolbe.    Deutsch-Ostafrika. 

(^  ohne,  $  mit  convexem  Fächerfleck,  der  in  V^  der 
Flügellänge  von  der  Basis  an  liegt,  mit  fast  zusammen- 
laufenden dunklen  Aderstreifen,  q  und  $  mit  dreifaclien 
oder  paarigen  Linienflecken  im  Sc  +  R  -  gebiet. 

Bekannt  sind  die  Arten: 

africanus  Kolbe  1  $,  interlineatus  Mc  L.  1  ^ ,  1  ?  $, 
dclagoensis  Krgr.   1  9.  Ostafrika. 

Geäder  siehe  Osmyl.  II.  p.  Ol,  82,  83. 

Ha.    Gattung.     Kelidosmylus  Krüger,  n.  g. 

Name  von  Kelis  =  Fleck,  hier  von  den  Linien-  oder 
Punktflecken  im  Sc  -  feld. 

Typus:    togocnsis  Krüger.    Togo. 

(^  ohne  Fleck,  aber  mit  schwacher  Andeutung  eines 
solchen,  $  vielleicht  mit  Fächerfleck.  ^  nur  mit  einfacher 
punktartiger  Fleckenreihe  in  der  Membran  des  Sc  -  feldes, 
$  vielleicht  mit  3  fachen  Linienflecken. 

$  bis  jetzt  unbekannt. 

Bekannte  Arten  sind: 

Stett.  entoraol.  Zeit.  1914. 


30 

fogooisis  Krgr.  1  ^,  loloeusis  Krgr.  1  ?  (^,  ?  camcrimcnsis 
V.  d.  W.  2?  ö*,  ?  leucomatodes  Nav.  1?  ,;^,  ?  hauginus  Nav. 
1?  (^,  Westafrika;  dazu    ?  Picteti  Nav.  1?  cJ,  Südafrika. 

Geäder  siehe  Osmyl.  II.  p.  80,   73. 

IIb.    (iattung.     Ostreosmylus  Krüger,  ii.  g. 

Name  von  Ostreon  =  Muschel,  hier  von  einem  Muschel - 
Fleck  am  Hinterrande  des  Vorderflügels. 

Typus:  inquinatus  Mac  Lachlan,  syn.  liiicatiis  Navas. 
Ceram,   Philipjiinen. 

(^  mit  Muschelfleck  in  -/-  der  Flügellänge  von  der 
]-iasis  an  mit  })arallelen  Aderstreifen,  $  vielleicht  ohne  Fleck. 
(^  mit  paarigen  Linienflecken  auf  Sc  und  R,  y  \-ielleicht 
ebenso. 

Bekannt  ist  nur  die  Art  inquinatus  Mc  L.  1  ?  j  i^^i^d  1  !^, 
letzteres  von  Navas  als  Spilosmylus  lincatus  beschrieben. 

Die  Beschreibung  des  (ieäders  ist  nach  dem  Wiener 
Exemplar  von  inquinatus  Mc  L.  s^ai.  lineatus  Nav.  gegeben. 

Costalfcld  allmählich  in  schwacher  convexer  Rundung 
erweitert,  dann  allmählich  verschmälert. 

C  -Qu  A  einfach,  etwa  50  vor,  10  in,  ?>  nach  dem  Stigma. 

Qu  A  zwischen  R  und  RS  vor  dem  Stigma  18,  nach 
diesem   1. 

/.  Ast  des  R  S  nicht  nahe  dem  (irunde  dieses,  nicht 
im  Niveau  der  Gabelung  der  M  entspringend,  sondern  erst 
etwa  1  C  -  Qu  A  nach  der  M  -  gabelung,  daher  der  Stamm 
des  R  S  lang. 

2.  Qu  A  zwischen  R  -  System  und  M  vom  Stanuu  des 
R  S  ausgehend. 

Die  M  selber  bald  nach  dem  1.  K  F  gegabelt,  bei  dieser 
2.   QuA. 

Basale  Aeste  des  R  S  1,  apicale  3 — 4. 

Unregelmäßiges  Zellgcfüge  unmittelbar  vor  dem  1.  Ast 
des  R  S  mit   7  Zellen  beginnend,   worauf  bis  zum   3.   Ast 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914. 


31 

noch  2 — 3  Zellen  folgen,  begrenzt  von  der  1.  Stufenaderreihe 
von  2  Adern.  Dann  folgen  wie  bei  den  meisten  Spüosmylinae 
5  Langzellenreihen,  begrenzt  von  noch  5  Stufenaderreihen 
von  3,  3,  4,  5 — 6,  8  Adern,  im  ganzen  also  von  6  Stufen- 
aderreihen.   Gabelzinken  etwa  V5  der  Randzellen. 

Beide  K  F  in  der  gewöhnlichen  Lage. 

Qid,  A  vom  R  -  System  zur  M  13 — 14,  zwischen  M  a  und 
Mp  12—13. 

Qu  A  vom  M  -  system  zudi  Cu  13 — 14,  zwischen  der 
1.  und  2.  eine  Lücke,  die  2.  geht  von  der  M  p  ab. 

Qu  A   zwischen  Cu  a  und  Cup   14. 

Am  Hintemnide  des  ]'oyderf lügeis  ein  convexer  Fleck 
von  ähnlicher,  muschelförmiger  Gestalt  und  Aderanordnung 
wie  bei  Conchylosmylus,  d.  h.  oval,  mit  4  durchgehenden 
braunen,  verdickten  Adern,  die  zum  Teil  parallel  verlaufend 
sich  nicht  einem  Ausgangspunkte  zuwenden,  aber  nicht 
schiefgestellt,  so  daß  die  Mitte  des  Fleckhinterrandes  breit 
den  Flügelhinterrand  berührt.  Der  Zahl  der  Adern  nach 
nimmt  der  Fleck  folgende  Stellung  ein.  Vom  Grunde  an 
sind  etwa  10  Analrandadern  vorhanden,  dann  folgen  etwa 
12  Cubitalrandadern,  und  von  diesen  gehören  die  4. — 7.  (8.) 
dem  Fleck  an.  Nach  ihm  ist  der  Gattungsname  gewählt 
worden. 

Im  Hinterflügel  Qu  A  vom  R  -  sj^stem  zur  M  11,  von 
M  a  zu  AI  p  13,  vom  M  -  System  zum  Cu  11,  vom  Cu  a  zum 
Cu  p  3,  der  Cu  p  sehr  kurz.  An  der  M  nach  hinten  eine 
basale  Anhangsader  wie  bei  allen  Spilosmylinae. 

Es  sind  noch  einmal  hier  die  paarigen  dunklen  Linien 
auf  Sc  und  R  zu  erwähnen,  die  im  V  Fl  zu  5,  im  H  Fl  zu  4 
vorhanden  sind. 

Die  beiden  verdunkelten  Qu  A  im  Gebiet  der  beiden 
letzten  Stufenaderreihen  sind  vorhanden. 

Die  kleine  dreieckige  braune  Fleckung  von  Spilosmylus 
am  Ursprung  der  Gabelzinken  des  Randes  fehlt  hier  gänzlich. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


32 

Das  Geädcr  zeigt  also  weitgehende  Übereinstimmung 
mit  allen  Gattungen,  die  sich  eng  an  Ripidosmylus  an- 
schließen. 

11c.    Gattung.     Stigmatosmylus  Krüger,  n.  g. 

Name  von  Stigma  =  Punkt,  Mal,  hier  von  einem  mal- 
artigen Punktfleck  in  der  Flügelspitze. 

Typus:   ocellatus  Krüger,  n.  sp.   Java. 

^  wahrscheinlich  mit  Fleck,  $  ohne  Fleck,  aber  mit 
schwacher  Andeutung  eines  solchen.  J  wahrscheinlich  mit 
])aarigen  Linienflecken  auf  Sc  und  R,  $  mit  solchen  Linien- 
flecken. $  mit  einem  einfachen  Pupillenfleck  auf  der  letzten 
Qu  A  zwischen  R  und  R  S,  j  vielleicht  ähnlich  so. 

Bekannt  ist  nur  die  Art  ocellatus  Krüger  1  $. 

Die  Beschreibung  des  Geäders  ist  nach  1  Wiener  Ex- 
emplar genommen,  das  von  Navas  als  $  von  modestus  Gerst. 
fälschlich  bestimmt  war,  einzig  weil  es  keinen  Fleck  am  Hinter- 
rande des  Vorderflügels  hat. 

Costalftid  allmählich  in  convexer  Rundung  erweitert, 
dann   allmählich  verschmälert. 

C -Qu  A   einfach,   55  vor,    12  in,   G  nach  dem   Stigma. 
Qu  A    Zti'isc/icii    R  und  K  S  vor  dem   Stigma   12,   nach 
diesem   1. 

1.  Ast  des  R  S  nicht  nahe  dem  Grunde  dieses,  nicht 
im  Niveau  der  Gabelung  der  M  entspringend,  sondern  erst 
etwa  1  C  -  Qu  A  nach  der  M  -  gabelung,  daher  der  Stamm 
des  R  S  lang. 

2.  Qu  A  zwischen  R  -  System  und  ]\I  vom  Stamm  des 
R  S  ausgehend. 

Die  M  selber  bald  nach  dem  1.  K  F  gegabelt,  bei  dieser 
2.   QuA. 

Basale  Aeste  des  R  S  6,  apicale  8 — 4. 

Unregelmäßiges  Zellgefüge  unmittelbar  vor  dem  1.  Ast 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


33 

des  R  S  mit  6  Zellen  beginnend,  worauf  bis  zum  3.  Ast 
noch  1  Zelle  folgt,  begrenzt  von  der  1.  Stufen  aderreihe  von 
2  Adern.  Dann  folgen  wie  bei  den  meisten  Spilosmylinae 
5  Langzellenreihen  begrenzt  von  noch  5  Stufenaderreihen 
von  2,  3,  4,  5 — 6,  6  Qu  A,  im  ganzen  also  von  6  Stufen- 
aderreihen, deren  letzte  hier  (vielleicht  nur  zufällig  ?)  auf- 
fallend wenig  Adern  hat.  Gabelzinken  etwa  Vs  der 
Randzellen. 

Beide  KF  in  der  gewöhnlichen  Lage. 

Qu  A  vom  R  -  System  zur  M  12,  zwischen  M  a  und 
Mp  10. 

Qu  A  vom  M  -  System  zum  Cti  12,  zwischen  der  1.  und  2. 
eine  Lücke,  die  2.  geht  von  der  M  p  ab. 

Qu  A  zwischen  Cu  a  und  Cup  8. 

Am  Hinterrande  des  V  Fl  des  vorhegenden  $  kein 
Fleck.  Jedoch  ist  bei  den  Randadern  an  der  entsprechenden 
Stelle  ähnlich  wie  bei  den  (^  von  Kelidosmylus  eine  Ver- 
dunkelung, die  auf  die  Membran  schwach  übergreift,  also 
eine  Andeutung  eines  Fleckes. 

Im  Hinterflügel  Qu  A  vom  R  -  System  zur  M  12,  von 
M  a  zu  M  p  11,  vom  M  -  System  zum  Cu  9,  vom  Cu  a  zum 
Cu  p  3,  der  Cu  p  sehr  kurz.  An  der  M  nach  hinten  eine 
basale  Anhangsader  wie  bei  allen  Spilosmylinae. 

Im  Vorder-  und  Hinterflügel  sind  bei  diesem  $  auf 
Sc  und  R  6  paarige  dunkle  Linienflecke  vorhanden,  von 
verdunkelten  Qu  A  im  Gebiet  der  beiden  letzten  Stufen- 
aderreihen ist  nur  1,  nämlich  die  letzte  Qu  A  zwischen 
R  -  System  und  M  im  V  Fl  vorhanden.  Dreiecksflecke  am 
Ursprung  der  Gabelzinken  fehlen. 

Die  letzte  Qu  A  zwischen  R  und  R  S,  also  die  nach 
dem  Stigma  in  der  Flügelspitze  liegende,  ist  mit  einer  Ver- 
dunkelung umflossen,  die  einem  Mal  oder  Auge  ähnelt, 
wovon  Gattungs-  und  Artname  genommen  sind. 

Das  Geäder  schließt  sich  dem  von  Ripidosmylus  eng  an. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  3 


34 

lld.    Gattung.     Grammosmylus  Krüger,  n,  g. 

Name  von  Gramme  =--  Linie,  Strich,  hier  von  den  punkt- 
artigen Linienflecken  im  Sc  -  feld. 

Typus:  pimdatus  Navas.    Flores. 

^  wahrscheinhch  mit  Fleck,  $  ohne  Fleck,  aber  mit 
Schwacher  Andeutung  eines  solchen. 

^  vielleicht  mit  3  fachen  Linienflecken  im  Sc  +  R- 
gebiet,  $  nur  mit  einfacher  punktartiger  Fleckenreihe  im 
Sc  -  feld  zwischen  Sc  und  R. 

Bekannt  ist  nur  die  Art  punctatus  Navas  1  $. 

Die  Beschreibung  des  Geäders  ist  nach  1  Wiener  Ex- 
emplar genommen,  das  von  Navas  richtig  als  neue  Art  be- 
schrieben wurde. 

Costa! feld  allmählich  in  convexer  Rundung  erweitert, 
dann  allmählich  verschmälert. 

C-QuA  einfach,  56—59  vor,  13—16  in,  ßS  nach 
dem  Stigma. 

Qu  A  zwischen  R  und  R  S  vor  dem  Stigma  13,  nach 
diesem  1. 

/.  Ast  des  RS  nicht  nahe  dem  Grunde  dieses,  nicht 
im  Niveau  der  Gabelung  der  M  entspringend,  sondern  erst 
etwa  1  C  -  Qu  A  nach  der  M  -  gabelung,  daher  der  Stamm 
des  R  S  lang. 

2.  Qu  A  zwischen  R  -  System  und  M  vom  Stamm  des 
R  S  ausgehend. 

Die  M  selber  bald  nach  dem  1.  K  F  gegabelt,  bei  dieser 
2.   OuA. 

Basale  Aeste  des  R  S  1,  apicale  5. 

Unregelmäßiges  Zellgefüge  unmittelbar  vor  dem  1.  Ast 
des  R  S  mit  7 — 8  Zellen  beginnend,  worauf  bis  zum  4.  Ast 
noch  4  und  1 — 2  Zellen  folgen,  begrenzt  von  der  1.  Stufen- 
aderreihe  von  3  Adern.  Dann  folgen  im  Gegensatz  zu  den 
meisten  Spilosmylinae  6  Langzellenreihen,  begrenzt  von 
noch  6   Stufenaderreihen  von   4,   4,   5,   6,   8,    11   Adern,   im 

SteU.  ontoinol.  Zeit.  1014. 


35 

ganzen  also  von  7  Stufenaderreihen.  Gabelzinken  etwa 
^/g  der  Randzellen. 

Beide  K  F  in  der  gewöhnlichen  Lage. 

Qu  A  vom  R  -  system  zur  M  15,  zwischen  M  a  nnd 
Mp  15. 

Qu  A  vom  M  -  system  zum  Cu  14,  zwischen  der  1.  und  2. 
eine  Lücke,  die  2.  geht  von  der  M  p  ab. 

Qu  A  zwischen  Cu  a  und  Cup  14. 

Am  Hinterrande  des  V  Fl  des  vorliegenden  $  kein 
Fleck.  Jedoch  ist  bei  den  Randadern  an  der  entsprechenden 
Stelle  ähnlich  wie  bei  den  (^  von  Kelidosmylus  eine  Ver- 
dunkelung, die  auf  die  Membran  schwach  übergreift,  also 
eine  Andeutung  eines  Fleckes. 

Im  Hinterflügel  Qu  A  vom  R  -  system  zur  M  12,  von 
M  a  zu  M  p  15,  vom  M  -  system  zum  Cu  11,  vom  Cu  a  zum 
Cu  p  3,  der  Cu  p  sehr  kurz.  An  der  M  nach  hinten  eine 
basale  Anhangsader  wie  bei  allen  Spilosmylinac. 

Im  V  Fl  sind  bei  diesem  $  im  Sc  -  feld  von  der  Basis 
an  gerechnet  zunächst  3  braune  punktartige  Linienflecke, 
worauf  nach  einem  größeren  Zwischenraum  in  dem  einen 
Flügel   noch  2,  in  dem  andern  nur  1  solcher  folgt. 

Nach  ihnen  ist  der  Gattungsname  gewählt. 

In  den  2  letzten  Stufenaderreihen  sind  verdunkelte, 
braun  umflossene  Qu  A  vorhanden.  Dreiecksflecke  am 
Ursprung  der  Gabelzinken  fehlen. 

Das  Geäder  schließt  sich  dem  von  Ripidosmylus  eng  an. 

(13.    Gattung.     Lysmus  Navas.) 

Ich  hatte  gehofft,  über  diese  Gattung  irgend  welche 
Aufschlüsse  zu  erlangen,  um  ihre  Berechtigung,  systematische 
Stellung  und  ihren  Umfang  feststehen  zu  können.  Aber 
leider  habe  ich  nichts  von  den  zunächst  in  Betracht  kommen- 
den  japanischen    Arten   erhalten   können.      Daher   besteht 

Stett.  cntomol.  Zeit,.  1014.  3* 


36 

für  Lysums  Nav.  bis  jetzt  keine  Spur  einer  Gattimgs- 
beschreibung; sie  bestellt  also  eigentlich  überhaupt  nicht. 

Wie  wenig  klar  oder  vielmehr  wie  völlig  unklar  Navas 
selber  über  seine  Gattung  Lysmus  ist,  habe  ich  aus  den 
Osmyliden  des  Wiener  Museums  gesehen.  Hier  hat  Navas 
es  fertig  gebracht,  die  südamerikanische  Art  Isosienosmylus 

pulverulentus  Gerst.  zur  Gattung Lysmus  zu  rechnen. 

Einen  größeren  Unfug  konnte  ein  moderner  Neuropteren- 
Forscher  wohl  nicht  begehen;  es  zeugt  dies  von  einer  Un- 
fähigkeit und  Urteilslosigkeit,  bei  der  man  dann  allerdings 
alles  übrige,  was  Navas  sich  in  dieser  Beziehung  geleistet 
hat,  ihm  als  geringfügige  Schnitzer  verzeihen  muß.  Bei 
Navas  bilden  harmandinus,  jaurinus,  oberthurinus,  nikkoensis, 
camerunensis,  leiicomatodes,  perspicülaris  und  pulverulentus 
eine  Gattung! 

,,La  difference  principale  consiste  dans  la  simplicite  du 
champ  costal  dans  ce  genre." 

Ich  wiederhole  diese  Gattungscharakteristik  für  Lysmus 
von  Navas  1911  p.  113.  Die  ausführliche  ist  daselbst  p.  112 
zu  lesen.    Siehe  Osm.  II.  1913  p.  68 — 70. 

Während  des  Druckes  habe  ich  eine  Arbeit  von 
Okamoto  ,,Zivei  neue  Arten  der  japanischen  Osmyliden''''  er- 
halten. Zur  Gattung  Lysmus  Nav.,  die  der  Verfasser  als 
Untergattung  von  Osmylus  behandelt,  da  er  an  ihr  keine 
besonderen  Gattungscharaktere  findet,  stellt  er  japoniciis 
Okam.  und  nipponensis  Okam.  Erstere  Art  vergleicht  er 
mit  harmandinus  Nav.,  letztere  mit  nikkoensis  Nav.  Wie 
weit  dieser  Vergleich  zutrifft,  läßt  sich  nicht  entscheiden. 
Welchen  Gattungen  beide  Arten  wirklich  zugehören,  läßt 
sich  nur  mit  Bedenken  feststellen.  Die  Art  japonicus  gehört 
sehr  wahrscheinlich  zu  Spilosmylus  (siehe  p.  18),  die  Art 
nipponensis  vielleicht  zu  einer  der  Gattungen,  die  Ripidos- 
myliis  nahe  stehen,  doch  läßt  sich  hierüber  absolut  nichts 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


37 

positives  sagen,  da  die  Geäder-Abbildung  völlig  falsch  ist, 
selbst  schon  in  den  Hauptadern. 

Ich  lasse  daher  nipponensis  bei  Lysmus  stehen.  Siehe 
auch  Katalog  p.  55,  56. 

In  der  Reihenfolge  der  Gattungen  will  ich  die  13.  Gattung 
Lysmus  der  12.  Gattung  Thyridosmylus  vorangehen  lassen, 
um  letztere  besser  von  den  übrigen  trennen  zu  können, 
siehe  hierzu  p.  37,  38  bei   Thyridosmylus. 

Vergleiche   auch  p.    11   die  systematische   Übersicht. 

12.  Gattung.    Thyridosmylus  Krüger. 

Außer  den  beiden  in  Teil  II.  besprochenen  Exemplaren 
des  Berliner  und  Greifswalder  Museums  liegen  mir  nun  noch 
3  Stücke  des  Wiener  Museums  vor,  von  denen  2  von  Navas 
mit  ,, Lysmus  perspicillaris  Gerst."  bezeichnet  sind,  das  3., 
das  nur  die  Vorderflügel  (siehe  p.  42)  hat,  ohne  Bezeichnung 
gelassen  ist.  Alle  5  Tiere  sind  wohl  aus  derselben  Gegend, 
vom  westlichen  Teil  des  Himalaya,  Masuri  und  Darjeeling 
im  Siwalik-Gebirge,  doch  sind  2  Wiener  nur  mit  Ostindien 
bezeichnet. 

Es  liegt  kein  Grund  vor,  an  meinem  Urteil  über  die 
Gattung  etwas  zu  ändern,  ebensowenig  über  die  Synony- 
mie  von  Langii  Mc  L.  und  perspicillaris  Gerst. 

Die  Gattung  hat  diejenigen  Geädermerkmale,  welche 
sie  in  die  Unterfamilie  der  Spilosmylinae  stellen,  weiter  würde 
sie  sich  der  Gruppe  anschließen: 

a)  Nach  der  I.  Qu  A  von  der  M  zum  Cu  eine  Lücke. 
/5)  R  S  -  stamm  lang 

Doch  ist  hier  die  weitere  Unterscheidung  nicht  gut 
durchführbar  nach  Geädermerkmalen,  während  die  Färbung 
höchstens  als  allgemeines  Merkmal  in  Betracht  käme  insofern, 
als  überhaupt  eine  Flügelfärbung  vorhanden  ist. 

Ich  bin  daher  zu  dem  Schluß  gekommen,  ein  anderes 
Merkmal,  das  in  der   Gattungsbeschreibung  schon  genannt 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


38 

ist,  so  in  den  Vordergrund  zu  rücken,  daß  durch  dieses  in 
der  Gruppe  ß)  zwei  Abteilungen  entstehen  ß  1)  und  ß  2). 
Zu  der  ersten  gehören  sämthche  Gattungen,  die  Ripidosmy- 
lus  ähnhch  sind  mit  convexer  Erweiterung  an  der  Basis  des 
Costalfeldes  im  V  Fl,  zu  der  zweiten  gehört  nur  Thyridos- 
mylus  mit  ziemlich  gradliniger  Erweiterung  an  der  Basis 
des  Costalfeldes  (siehe   Systematische  Übersicht  p.   11). 

Alle  5  Tiere  dieser  Gattung  variieren  stark  sowohl  in  der 
Ausdehnung  der  Färbung  und  Größe  der  Flügel  (siehe  Art- 
beschreibung p.  93 — 98)  als  auch  in  der  Zahl  der  Qu  A.  Letz- 
teres geht  durch  alle  Flügelräume  und  die  Variation  ist  so 
stark,  daß  man  versucht  sein  könnte,  mehrere  Gattungen 
darauf  zu  gründen.  Eine  vergleichende  Betrachtung  der 
ganzen  Tiere  und  eigentümliche  offenbare  Unregelmäßig- 
keiten im  Geäder  zwingen  aber  zu  der  Annahme,  daß  alle 
5  Formen  zu  derselben  Art  und  Gattung  gehören,  die  eben 
sehr  flüssig  im  Geäder  ist,  was  sich  wahrscheinlich  bei  der 
langen  Reihe  von  Tieren,  die  Mac  Lachlan  zur  Verfügung 
standen,  noch  mehr  zeigen  wird. 

Die  V  Fl  haben  folgende  Länge,  Breite  und  dazu  Zahl 
der  C  -  Qu  A  vor,  in  und  nach  dem  Stigma : 

Langii:  Typen  Max  Lachlans  17 — 20  Linien  Flügel- 
spannung. 

a)  Berlin  19  und  Gy.  mm,  40—18—7  C-  Qu  A. 

b)  Cxreifswald  191/2  und  6^/2  nini»  55  —  25  —  7  C  -  Qu  A. 

c)  Wien    1.    21   und   7  mm,   55  —  26—6   C  -  Qu  A. 

d)  „       2.    19  und  6  mm,   45—18—7   C  -  Qu  A. 

e)  „       3.    16  und   41/2   mm,    44—18—10   C  -  Qu  A. 
Der  Vergleich  zeigt,  daß  die  Zahl  der  C  -  Qu  A  vor  dem 

Stigma  unabhängig  von  der  Flügellänge  ist.  Dasselbe  zeigt 
sich  bei  der  Zahl  der  übrigen  Qu  A,  soweit  sie  nicht  zu  den 
Stufenaderreihen  gehören. 

Anders  ist  es  mit  der  Zahl  der  Stufenaderreihen,  ihrer  QuA 
und  der  Langzellen.   Diese  ist  direkt  abhängig  von  der  Breite 

Stott.  cntomol.  Zeit.  1914. 


Br 

Ä 

a)   61/2 

mm, 

1, 

b) 

61/2 

,, 

9, 

c) 

7 

>) 

9, 

d) 

6 

,, 

9„ 

e) 

4^2 

,  j 

,6, 

39 

der  Flügel  und  damit  indirekt  von  der  Länge  dieser.  Von 
der  Breite  des  Flügels  ist  natürlich  die  Zahl  der  zur  Spannung 
der  Flughaut  erforderlichen  Längsadern  abhängig,  und  da 
alle  Hauptadern  nach  ihrer  Zahl  constant  sind,  nur  die  Zahl 
der  Äste  des  R  S  und  hier  wieder  die  Zahl  derjenigen,  die  bis 
zum  Stigma  reichen,  während  die  Zahl  der  apicalen  Äste 
überall  infolge  von  Gabelungen  unregelmäßig  ist. 

Folgende  Zusammenstellung  zeigt  dies:  Breite  (Br), 
basale  Äste  des  RS  (Ä),  Stufenaderreihen  (St),  Langzellen- 
reihen (L). 

St  L 

5(^-1),  4(4-1) 

7  ,  6 

5  (+2),  4  (+2) 

7  ,  6 

4(+l),  3(+l). 

Diese  Angaben  sind  recht  lehrreich  und  zeigen,  daß  man 
bei  Geäderbetrachtungen  nicht  einfach  die  Adern  zählen 
darf,  sondern  Unregelmäßigkeiten  in  Betracht  ziehen  und 
mitberechnen  muß,  soweit  dies  möglich  ist.  Dies  Beispiel  soll 
zugleich  denjenigen  Forschern,  die  sich  weiter  eingehend  mit 
meiner  Arbeit  beschäftigen  werden,  zeigen,  wie  in  ähnlicher 
Weise  meine  Angaben  auch  bei  anderen  x\rten  vorsichtig  und 
gewissenhaft  begründet  sind. 

Die  Tiere  b  und  d  sind  normal  geädert  mit  7  Stufenader- 
reihen und  dazwischen  6  Langzellenreihen.   Das  Tier  c  müßte 
ebenso  gebaut  sein  und  ist  es  im  Grunde  auch,  denn  zu  de 
5  Stufenaderreihen    kommen  noch  2  unvollkommene,    vo 
denen  die  eine  zwischen  der   \.  und  folgenden  in  unregel 
mäßiger  Ausbildung  liegt  und  die  andere  zwischen  der  letzten 
und  vorhergehenden  mit  nur  2  Qu  A  liegt ;  ihr  sonstiges  Fehlen 
zeigt  sich  auch  in  der  übergroßen  Länge  der  Zellen  der  letzten 
Langzellenreihe.   Somit  beträgt  die  Zahl  der  Langzellenreihen 
hier  eigentlich  auch  6.     Etwas  ähnliches  ist  bei  Tier  a,  wo 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


40 

erstens  zwischen  der  2.  und  3.  Stiifenaderreihe  der  Anfang 
einer  neuen  Reihe  eingeschaltet  ist,  zweitens  die  Zellen  der 
letzten  Langzellenreihe  etwa  doppelte  Länge  haben  und 
somit  eine  größere  Anzahl  beider  Reihen  fordern,  die  aber 
durch  die  hier  trotz  der  großen  Flügelbreite  auffallend  kleine, 
unregelmäßige  Anzahl  der  Äste  des  R  S  notwendigerweise 
herabgemindert  ist.  Auch  von  apicalen  Asten  sind  nur  3 
vorhanden,  die  sich  aber  (allerdings  erst  spät)  gabeln. 

Das  Tier  e  ist  wahrscheinlich  eine  Hunger-  oder  Trocken- 
form. Dem  schmalen  Flügel  entspricht  die  ganz  abnorm 
kleine  Zahl  der  R  S  -Äste  (6),  zu  denen  eine  zu  kleine  Zahl 
der  Langzellenreihen  (3)  und  Stufenaderreihen  (4)  kommt ; 
hier  sind  wieder  die  Zellen  der  letzten  Langzellenreihe  über- 
mäßig lang,  so  daß  die  Annahme  einer  hier  fehlenden,  also 
nicht  ausgebildeten  Stufenaderreihe  nahe  liegt,  wodurch 
beide  Zahlen  die  für  die  Ästezahl  6  normale  Zahl  5  und  4  er- 
halten.    Für  Tier  e  verweise  ich  noch  auf  p.  41,  42! 

Ich  glaube,  daß  diese  Betrachtungen  bei  der  auffallenden 
sonstigen  Ähnlichkeit  die  Abweichungen  im  Geäder  so  aus- 
reichend erklären,  wie  die  Annahme  der  Übereinstimmung 
sämtlicher  5  Formen  es  verlangt. 

Systematische  Übersicht  siehe  p.  IL 

B.  All  Olli osniylidae  Krüger. 

IV.  Unterfamilie.  Kalosmylinae  Krüger. 
16.  Gattung.  Kalos  mylus  Krüger. 
Über  die  von  Navas  aufgestellte  und  nicht  begründete 
Gattung  Kempynus  habe  ich  in  Osm.  III  a.  Nachtrag  z. 
Literat,  u.  z.  Kat.  1913  p.  219 — 221  geschrieben.  Eine  er- 
neute genaue  Durcharbeitung  seiner  Beschreibung  sowohl 
der  Gattung  als  auch  der  Art  bot  keinerlei  Veranlassung, 
von  meinem  dort  ausgesprochenen  Urteil  irgendwie  abzu- 
weichen.   In  seiner  Artbeschreibung  macht  er  einen  Versuch 

Sfctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


41 

einer  primitiven  Geäderbeschreibnng,  der  aber  über  die  ele- 
mentarsten Verhältnisse  nicht  hinausgeht  und  die  so  wichtige 
M  völlig  unberücksichtigt  läßt.  Als  Patria  wird  Ancklad  an- 
gegeben, was  natürlich  Auckland  auf  Neu- Seeland  sein  soll, 
wie  Mac  Lachlan  in  seiner  Beschreibung  1866  richtig  schreibt, 
der  auch  seine  Art  hier  und  überall  später  richtig  incisus 
nennt,  während  Navas  ihr  den  Namen  cxcisus  anhängt.  Navas 
Artbeschreibung  will  neue  Charaktere  geben,  sie  hat  keine. 
Ein  weiteres  Eingehen  auf  seine  Diagnosen  halte  ich  für  über- 
flüssig und  nutzlos. 

Die  Zugehörigkeit  der  Arten  citrinus  Mc  L.,  latiusculus 
Mc  L.,  longipennis  Walk,  wird  von  mir  aus  gewissen  Gründen 
(siehe  Osm.  II.  1913  p.  96 — 99)  vermutet  oder  angenommen. 
Diejenige  von  jalcatus  Nav.  ist  sicherlich  falsch,  jedenfalls 
durch  nichts  begründet;  es  gehört  diese  Art  höchst  wahr- 
scheinlich zu  einer  neuen  Gattung,  die  man  der  ausgesproche- 
nen Sichelform  wegen  benennen  könnte,  doch  verzichte  ich 
auf  eine   derartige    Gattungsaufstellung  ä  la   Navas. 

An  meiner  Gattungsbeschreibung  von  Kalosmylus  ist 
nichts  zu  ändern. 

V.  Unterfamilie.  Stenosmylinae  Krüger. 
Unter  den  Wiener  Osmyliden  befinden  sich  außer 
mehreren  Isostenosmylus  pulverulentus  Gerst.,  die  von  Navas 
als  ,,Lysi)ius''  bestimmt  und  schriftlich  bezeichnet  worden 
sind,  3  Exemplare,  die  mir  endlich  Gelegenheit  boten,  auch 
die  Gattung  Stenosmylus  Mc  L.  s.  s.  aus  eigener  Anschauung 
kennen  zu  lernen.  Alle  3  sind  von  Navas  richtig  als  Stcn- 
osniyhis  tcnuis  Walk,  und  stenoptenis  Mc  L.  bestimmt  und 
auch  bezeichnet  worJ.cn.  Leider  hat  Navas  auch  hierbei 
wieder  ein  sehr  großes  Unglück  gehabt.  Das  eine  Exemplar 
hat  nämlich  2  Vorderflügel  und  1  Hinterflügel,  der  angeklebt 
ist.  Als  ich  diesen  Flügel  oberflächlich  betrachtete,  bekam 
ich  einen  nicht  geringen  Schreck,  denn  sein  Geäder  stürzte 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914. 


42 

mein  ganzes,  so  mühsam  gewonnenes  Osmyliden- System 
um!  Als  ich  nun  aber  systematisch  den  FKigel  examinierte, 
da  entpuppte  er  sich  als  ein  Hinterflügel  von  Thyridosmylus 
Langii  Mc  L.  und  paßte  genau  zu  dem  3.  Wiener  Stück 
dieser  Art,  das  von  Navas  unbezeichnet  gelassen  war  und 
keine  Hinterflügel  besitzt  (siehe  p.  37 — 40).  Ich  konnte  also 
noch  nachträglich  dieses  Exemplar  und  seine  Beschreibung 
ergänzen.  Navas  hat  es  also  fertig  gebracht,  einen  Hinter- 
flügel, der  natürlich  ohne  seine  Schuld  von  einem  Arbeiter 
falsch  angeklebt  ist,  von  Thyridosmylus  Langii  Mc  L.  [Lys- 
mus  perspicillaris  Gerst.  nach  Navas'  Bestimmung)  als  einen 
solchen  von  Stenosniylus  tcnuis  oder  stenoptcrus  zu  bestimmen, 
obwohl  das  dichte  Geäder  sowohl  des  V  Fl  als  auch  des 
H  Fl  schon  von  Walker  und  Mac  Lachlan  als  ein  ganz  her- 
vorragendes Merkmal  dieser  beiden  Arten  betrachtet  wird. 
Mußte  Navas  nicht,  wenn  er  den  Irrtum  entdeckte,  eine 
Bemerkung  hinzufügen,  daß  der  Flügel  nicht  zu  dem  Tiere 
gehörte  ?  Sicher.  Aber  Navas  hatte  keine  Ahnung  von  dieser 
Unstimmigkeit,  er  dachte  gewiß:  Cetera  ut  in  Osmylo  oder 
etwas  ähnliches.  Warum  hat  Navas  sich  aber  die  Beschrei- 
bung dieses  seltenen  Tieres  entgehen  lassen  ?  Schade  um 
die  Weisheit,  die  so  verloren  gegangen  ist.  Aber  —  er  hat 
in  seiner  ,, Reinheit"  von  wissenschaftlichem  Arbeiten  nichts 
gemerkt. 

Die  Untersuchung  der  3  Exemplare  hat  mir  die  Genug- 
tuung verschafft,  auch  an  dieser  Stelle  mein  System  als 
brauchbar  und  richtig  zu  erkennen.  Auch  meine  Vermu- 
tungen bestätigten  sich  im  allgemeinen,  und  es  gelang  mir, 
nunmehr  nicht  nur  die  Gattung  Stenosniylus  Mc  L.  genau 
zu  charakterisieren,  sondern  auch  Ocdos)nylus  Krüger  end- 
gültig davon  zu  trennen  und  für  I sostenosmylus  ein  schon 
bekanntes  Merkmal  als  wichtiges  Unterscheidungsmerkmal 
zu  erkennen. 

Dabei  ist  ein  Merkmal  in  Osm.  II.  1913p.  23  zu  ändern, 

Stctt.  cntoniol.  Zeit.  1914. 


43 

da  es  nimmehr  nur  für  Ocdosiiiylus  Krgr.  und  Isostcnos- 
myl'Us  gilt,  aber  nicht  für  Stcnosviylus  McL: 

,,!•  Qi^i  A  nach  dem  1.  K  F  geht  vom  1.  Ast  des  R  S 
aus."     Sie  geht  bei  Stciws))iylus  vom  Stamm  des  R  S  aus. 

Oedosmylus  Krgr.  ist  außerdem  tatsächhch  von  Stcn- 
osmylus  Mc  L.  durch  die  schon  1913  p.  23  angegebenen  Ver- 
dickungen getrennt. 

Und  endhch  ist  Stcnosmylus  von  beiden  andern  Gat- 
tungen durch  die  Media  getrennt,  die  sich  bei  Stcnosmylus 
erst  mit  dem  Beginn  des  Randfeldes,  also  in  ganz  rudimen- 
tärer Weise  gabelt.  Vergleiche  Systematische  Übersicht 
p.  12. 

Leider  wird  ein  von  mir  für  alle  Anomosmylidac  aufge- 
stelltes allgemeines  Merkmal  etwas  in  Frage  gestellt: 

1.  Qu  A  vom  R  -  System  zur  M  vom  Grunde  des  R  S- 
stammes  mehr  oder  weniger  deutlich  ausgehend. 

Bei  dem  einen  dieser  3  Tiere  trifft  dies  Merkmal  in  beiden 
Flügeln  gut  zu.  Bei  den  2  andern  leider  nicht,  da  diese 
1.  Qu  A  hier  deutlich  basalwärts  etwas  vom  Ursprung  des 
RS-  Stammes  entfernt  ausgeht. 

Da  aber  dies  Merkmal  in  sämtlichen  andern  von  mir 
untersuchten  Tieren  der  Anomosmylidac  (mit  1  geringen  Aus- 
nahme) zutrifft,  so  nehme  ich  vorläufig  diese  Abweichung 
als  eine  Abnormität  an  und  lasse  das  Merkmal  als  solches 
bestehen. 

18.   Gattung.     Stenosmylus  Mac  Lachlan. 

Name  von  stcnos  =  eng,  hier  von  dem  schmalen  Flügel 
genommen. 

Typus:     tenuis     Walker.  Australien.  Tasmanien. 

Da  ich  die  Type  nicht  gesehen  habe,  aber  die  mir  vor- 
liegenden Tiere  in  vollkommener  Weise  mit  den  Beschrei- 
bungen   für    tenuis    Walk,    und    stenopterus    Mc  L.    überein- 

Stett.  entomol.  Zeit.  191-4. 


44 

stimmen,  gebe  ich  die  Gattungsbeschreibung  nach  den  mir 
vorhegenden  3  Tieren  des  Wiener  Museums,  die  von  Navas 
richtig  als  tenuis  Walk,  und  stenoptcrus  Mc  L.  bestimmt  sind, 
wobei  ich  schon  hier  bemerke,  daß  beide  Arten  wohl  kaum 
verschieden,    sondern    synonym    sind. 

Die  Abgrenzung  der  Gattung  von  den  übrigen  bei  Mac 
Lachlan  als  Stenosmyhis  bezeichneten  Arten  ergibt  sich  teils 
aus  der  systematischen  Übersicht  (siehe  p.  12),  teils  aus 
den  allgemeinen  Betrachtungen  in  den  verschiedenen  Ab- 
schnitten über  die  Anomosmylidae.  Es  soll  hier  nur  noch 
betont  werden,  daß  sich  demnach  Oedosmylus  tasmaniensis 
Krgr.  als  eine  gute  Art,  die  sogar  einer  anderen  Gattung 
angehört,  bewährt  hat  und  daß  ich  beide  Gattungen  daher 
endgültig  voneinander  trenne. 

Die  Gattung  Stcnosmylus  gewinnt  dadurch  wieder  ihren 
ursprünglichen  Charakter,  der  durch  die  schmalen  Flügel 
gegeben  ist. 

Costalfeld  in  ähnlicher  Weise  wie  bei  Osniylus  geradlinig 
erweitert,  dann  allmählich  verschmälert,  nur  viel  schmäler. 

C  -Qu  A  einfach,  etwa  45  vor,  21  in,  6  nach  dem  Stigma; 
die  Adern  im  Stigma  sind  nur  in  der  gewöhnlichen  Weise 
verdickt. 

Qu  A  zwischen  R  und  R  S  vor  dem  Stigma  etwa  21,  nach 
diesem  1. 

Der  R  S  nahe  dem  Grunde  des  R,  etwa  bei  der  5.  C  -  Qu  A 
entspringend,  näher  der  basalen  Suhcostalquerader  als  bei  den 
Nomosmylidae,  und  zwar  so  nahe,  daß  die  1.  Qu  A  zwischen 
R  -  und  M  -  System,  die  sonst  deutlich  den  R  trifft,  hier  ent- 
weder deutlich  den  R  S  -  stamm  trifft  oder  doch  so  unmittel- 
bar vor  dem  Abgange  des  R  S  den  R  trifft,  daß  man  zweifel- 
haft sein  kann,  ob  nicht  wirklich  der  RS-  stamm  schon 
getroffen  wird  oder  ein  ganz  kleiner  Zwischenraum  erkennbar 
ist.    Ähnlich  wie  bei  Isostenosmylus  ist  hier  bei  2  Tieren  eine 

Stctt.  entoniol.  Zeit.  1914. 


45 

Abweichung,  die  hier  allerdings  mit  der  Lupe  sehr  deutlich 
sichtbar  ist :  die  Qu  A  trifft  nicht  den  Stamm  des  R  S,  son- 
dern vorher  schon  den  R.  Wie  schon  eben  gesagt,  betrachte 
ich  dies  vorläufig  doch  als  eine  Abnormität. 

Außer  dieser  1.  Qu  A  gehen  vom  Stamm  des  R  S  vor 
dem  \.  KF  noch  2 — 3  Qu  A  zur  M,  ebenso  wie  bei  Euosmy- 
lus,  Oedosmylus,  Isostenosmylus  und  Porismus.  Eine  ähn- 
hche  Bildung  wurde  bei  Plcthosmylus  durch  die  starke 
Ader  Vermehrung  erklärt,  diese  überzähligen  Qu  A  wurden 
hier  als  Schaltadern  bezeichnet. 

In  der  Gegend  des  1.  K  F  entspringt  der  \.  Ast  des  R  S, 
sein  Ursprung  läßt  sich  hier  nicht  durch  die  Gabelung  der 
M  festlegen,  da  diese  hier  erst  im  Randfelde  erfolgt. 

Die  1.  Qu  A  nach  dem  1.  KF,  also  normal  gezählt  die 
2.  Qu  A,  geht  hier,  anders  als  bei  Oedosmylus  und  Isosten- 
osmylus, nicht  vom  1.  Ast  des  R  S,  sondern  vom  Stamm 
des  R  S  aus,  zuweilen  sogar  noch  die  folgende  Qu  A.  Es 
hat  also  hier  der  R  S  einen  langen  Stamm  und  dieser  schickt 
den  1.  Ast  erst  später  ab  (bei  Porismus  noch  sehr  viel  später). 
Basale  Aeste  des  R  S  7 — 8,  apicale  2—3,  die  aber  mehr- 
fach gegabelt  sind. 

Das  Zellgefüge  läßt  sich  hier  nicht  mehr  in  einigermaßen 
deutlicher  Weise  in  Gruppen  teilen,  da  nur  eine  einzieg 
Stufenaderreihe,  und  zwar  die  letzte  sich  klar  von  den  andern 
abhebt.  Alle  übrigen  verschwinden  als  Reihen  in  dem  fast 
gleichmäßigen  dichten  Zellgefüge.  Es  ist  mir  nicht  gelungen, 
hier  eine  Übersicht  anders  als  durch  Abzahlung  der  Zellen 
in  den  aufeinanderfolgenden  Längsreihen  zwischen  den 
Längsadern  zu  gewinnen. 

In  der  ersten  Längsreihe  unmittelbar  vor  dem  \.  Ast 
der  R  S  sind  24  kurze  Zellen,  in  der  10.  und  IL  liegt  je  ein 
Kernfleck  No.  2;  es  sind  also  auf  jeder  Seite  2  Kernflecke 
No.  2  vorhanden.    Dieser  doppelte  2.  K  F  ist  von  mir  und 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


46 

auch  von  Navas  in  mehreren  Exemplaren  der  Anomosniy- 
lidae  beobachtet  worden,  ich  bin  aber  nicht  zu  der  Über- 
zeugung gekommen,  daß  er  in  dieser  AbteiUmg  die  Regel  ist ; 
bei  den  Nomosjnylidae  kommt  er  gelegentlich  auch  doppelt 
vor.  In  den  folgenden  Reihen  sind  15,  12,  9,  4,  3,  1  Zellen 
vorhanden,  worauf  in  allen  Reihen  die  Langzellen  der  1  Lang- 
zellenreihe  folgen. 

Auch  diese  Langzellenreihe  enthält,  wie  bei  Oedosmylus 
usw.  zuerst  kurze  Zellen,  denen  lange  Räume  folgen,  die  nicht 
mehr  Zellen  genannt  werden  können.  Die  Zahl  der  Qu  A  in 
der  Stufenaderreihe  ist  15,  die  Adern  sind  zum  Teil  so  hell, 
daß  sie  kaum  sichtbar  sind. 

Gabelzinken    etwa    14 — Y^    der    Randzellen. 

Qu  A  vom  R  S  zur  M  27. 

Die  M  ist  auch  hier  das  auffallendste  im  Geäder.  Sie  läuft 
ähnlich  wie  bei  Ocdosniylus  und  I sostenosmylus  als  einfache 
Ader  bis  zum  Randfeld,  wo  eine  Gabelung  beginnt,  die  bei 
beiden  jedoch  schon  vorher  eintritt.  Hier  unterscheidet  sich 
Stenosmylus  von  Oedosmylus  (und  auch  von  Isostenosmyhis) 
wiederum  so  bedeutend,  daß  beide  Gattungen  getrennt 
bleiben  müssen.  Die  Gabelung  der  M  tritt  erstens  erst  im 
Randfelde  ein  und  läßt  zweitens  nicht  mehr  eine  Ma  und  Mp 
unterscheiden,  da  die  sämtlichen  Randäste  der  M  hier  gleich- 
artig sind.  Qu  A  befinden  sich  zwischen  den  Randästen  der 
M  auch  nicht,  und  nur  in  2 — 3  Fällen  ist  der  im  Randfeld 
zuerst  von  der  M  abgehende  Zweig  durch  eine  feine  Qu  A 
mit  dem  letzten  Teil  des  Cu  a  verbunden,  also  ein  Rudiment 
der  M  p. 

Qu  A  von  der  M  zum  C  u  bis  zur  Gabelung  der  M  26, 
bei  den  ersten  keine  Lücke. 

Der  Cu  hat  die  gewöhnliche  Bildung,  ohne  jede  Ver- 
dickung, wodurch  Stenosmylus  sich  zum  dritten  Male  in  be- 
trächtlicher Weise  von  Oedosmylus  unterscheidet,  aber  mit 

Stctt.  ciitomol.  Zeit.  1914. 


Isostenosmylus  übereinstimmt.     Auch  die    Qu  A  sind  nicht 
verdickt. 

Qu  A  vom  Cu  a  zum  Cup  25. 

Analader  ziemlich  lang  entwickelt,  ohne  Verdickung, 
auch  ohne  solche  ihrer  Randadern.  Qu  A  vom  Cup  zur  A 
etwa  10. 

Der  Hinterflügel  ist  nicht  der  von  Navas  unbeanstandet 
gelassene  Hinterflügel,  der  fälschlich  angeklebt  ist  und 
positiv  sicher  zu  dem  3.  Stück  von  Thyridosmylus  Langii 
Mc  L.  gehört,  sondern  der  an  einem  andern  Exemplar  einmal 
ganz,  einmal  nur  halb  vorhandene.  Beide  sind  nicht  ange- 
klebt und  entsprechen  im  übrigen  durch  ihr  dichtes  Geäder 
sowohl  den  Beschreibungen  Walker's  und  Mac  Lachlan's, 
als  auch  den  Bedingungen,  die  das  Geäder  der  Vorderflügel 
und  dasjenige  der  verwandten  Gattungen  stellen.  Er  ent- 
spricht dem  H  Fl  von  Oedosmylus  völlig  und  unterscheidet 
sich  von  dem  von  Isostenosmylus  (ebenso  wie  Oedosmylus) 
durch  das  Vorhandensein  der  kurzen  S  -  förmigen  Qu  A 
am  Grunde  zwischen  R  S  und  M;  doch  ist  sie  interessanter- 
weise scheinbar  im  Erlöschen  begriffen,  was  natürlich  erst 
durch  eine  Reihe  weiterer  Exemplare  nachgewiesen  werden 
kann.  Die  M  gabelt  sich  auch  hier,  wie  bei  allen  Osmyliden 
ganz  am  Grunde  des  Flügels  und  hat  keine  abgebrochene 
Anhangsader,  die  nur  die  Spilosmylinae  zeigen,  der  Cu  p  ist 
ziemlich  lang,  wie  bei  allen  Anoinosmylidae. 

Qu  A  vom  R  -  System  zur  M  24,  von  M  a  zu  M  p  25, 
vom  M  -  System  zum  C  u  22,  vom  Cu  a  zum  Cu  p  18,  vom 
Cu  p  zur  Analis  3 — 4. 

Es  gehören  nun  also  nur  tenuis  Walck.  und  stenopterus 
Mc  L.  zu  Stenosmylus  Mc  L.  Ihre  Artbeschreibungen  siehe 
p.  114 — 117,  wo  auch  die  punktartigen  schwarzen  Ver- 
dickungen der  Adern  zu  besprechen  sind.  Stenosmylus  stenop- 
terus Mc  L.  ist  synonym  zu  tenuis  Walk.,  siehe  p.  114 — 117. 
Systematische  Übersicht  p.  12. 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


48 

18.  Gattung.   Oedosmylus  Krüger. 

Typus:    tastnaniensis   Krüger.      Tasmanien. 

Nach  dem  in  der  vorstehenden  Gattung  Gesagten  ist 
Oedosmylus  Krg.  nunmehr  bestimmt  als  Gattung  von 
Stenosmylus  zu  trennen  und  zwar  mit  der  in  Osm.  II.  1913 
p.  106 — 112  gegebenen  Charakteristik,  die  nur  für  Oedosmylus 
gilt.  Es  ist  daher  sinngemäß  einiges  zu  ändern,  so  die  Aus- 
schaltung von  tenuis  Walk,  und  stenopterus  Mc  L.  und  ähn- 
liches. 

Die  Unterscheidung  von  Stenosmylus  ist  gegeben: 

1.  Durch  den  langen  Stamm  der  R  S  bei  Stenosmylus, 
der  hier  kurz  ist, 

2.  durch  die  erst  im  Randfeld  geteilte  M  mit  rudi- 
mentärer M  p  bei  Stenosmylus,  die  hier  schon 
deutlich  vorher  geteilt  ist  mit  deutlich  ausgebildeter 
Mp, 

3.  durch  das  Fehlen  der  Längs-  und  Querader-Ver- 
dickungen bei  Stenosmylus,  die  hier  so  charakteristisch 
sind. 

Es  gehören  hierher  die  Arten  tasmaniensis  Krgr.  und 
pallidus  Mc  L. 

Systematische  Übersicht  p.  12. 

20.  Gattung.  Isosteiiosmylus  Krüger. 

Typus:   piilverulcntus    Gerstaecker.      Südamerika. 

Der  Beschreibung  ist  nichts  hinzuzufügen.  Es  sollen 
nur  noch  die  Momente  hervorgehoben  werden,  durch  die  sich 
diese  Gattung  von  den  beiden  andern  der  Unterfamilie 
Stenosmylinae  unterscheidet . 

1.  Isostenosmylus  hat  im  H  Fl  am  Grunde  zwischen 
R  S  und  M  keine  S  -  förmige  Qu  A,  die  bei  den  andern 

Stett.  cntomol.  Zeit.  li)U. 


49 

beiden  Gattungen  vorhanden  ist  nnd  sonst  nnr  noch 
bei  Porismus  fehlt. 

2.  Im  V  Fl  ist  der  Stamm  der  R  S  kurz,  bei  Oedosmylus 
ebenso,    aber   bei   Stenosmylus   lang. 

3.  Im  V  Fl  gabelt  sich  die  M  deutlich  weit  vor  dem 
Randfelde,  so  daß  wie  bei  Oedosmylus  die  Mp  zwar 
kurz,  aber  deutlich  entwickelt  ist,  bei  Stenosmylus 
tritt  die  Gabelung  erst  mit  dem  Randfelde  ein. 

4.  Es  fehlen  wie  bei  Stenosmylus  die  Verdickungen  der 
Längs-  nnd  Queradern,  die  bei  Oedosmylus  so  charak- 
teristisch sind  außer  den  punktartigen  Verdickungen 
der   Qu  A. 

Von  Arten  bis  jetzt  nur  eine:  pulvcrulentus  Gerst. 
Systematische  Übersicht  p.  12. 

VI.  Unterfamilie.  Porisminae  Krüger. 
21.  Gattung.  Porismus  Mac  Lachlan. 

Ich  habe  aus  dem  Wiener  Museum  noch  7  Exemplare 
von  Porismus  strigatus  Burm.  untersuchen  können.  Sie 
stimmen  in  allem  wesentlichen  mit  meiner  Gattungsbeschrei- 
bung überein.  Auch  die  Zahl  der  Qu  A  schließt  sich  im  allge- 
meinen den  von  mir  gegebenen  Zahlen  in  befriedigender 
Weise  an;   im  einzelnen  sind  natürlich  Abweichungen. 

Die  in  dem  einen  Berliner  Stück  festgestellte  merk" 
würdige  bogen-  oder  schleifenartige  Verbindung  zwischen 
vereinigter  Sc  +  R  mit  dem  R  S  hat  sich,  wie  ich  erwartete, 
als  abnorm  herausgestellt;  unter  den  7  Wiener  Tieren  hat 
nur  1  diese  Verbindung  in  beiden  Flügeln,  1  eine  Andeutung 
davon  in  1  Flügel;  die  übrigen  haben  die  geschilderte  normale 
Verbindung.     Neue  Arten  haben  sich  nicht  ergeben. 


Stctt.  ontoinol  Zeit.  1014. 


50 

Va.  Nachtrag  zu  III. 

III.  Literatur  und  Katalog.*) 

A.  Literatur. 

1914.  Okamoto.     Zwei  neue  Arten  der  japanischen  Osmy- 
liden. 

Berlin-Dahlem.     Entomologische  Mitteilungen.  III. 
No.  1.  p.  23—25. 

B-  Katalog. 

Folgende   Ergänzungen,    Umänderungen    und   Berichti- 
gungen sind  nachzutragen  p.  206  ff. 

Subfamilia    III.     Spilosmylinae  Krüger. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  9—11,   12,  18,  24. 

10.   Genus  Spilosmylus  Kolbe. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75  p.  10,  12—20,  22,  24,  26,  27.  .31. 

1.  tuberculatus  Walker.    Ostindien. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75  p.  13,  14,  23. 

( ?  ?  2.  conspersus  Walker.    Ostindien.) 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75  p.  14. 

Gehört  wahrscheinlich  zu  einer  andern  Gattung. 
(?  ?  3.  lineatocoUis  Mac  Lachlan.    Nordindien.) 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  14. 


*)  Anmerkung.  Dio  Besprechung  der  Arten  in  Teil  V  h. 
schließt  sich  genau  den  Cru)  |.tn  und  Nummern  des  Kataloges  in 
Teil  IIT.  und  dieses  Nachtrages  7ai  III.  an.  Es  wird  also  überall  in 
diesem  Nachtrag  zu  III.  ohne  besondere  Angabe  noch  auf  Te  1  V  b. 
mit  gleicher  Nummcrierung,  ohne  Angabe  cer  Seitenzahl,  verwiesen 
und   umgekehrt   in   V  b.    auf   III.   und   Va. 


Stett.  eutoniol.  Zeit.  1914. 


51 

Gehört  wahrscheinlich  zu  einer  andern  Gattung. 

( ?  4.  inquinatus  Mac  Lachlan.    Ceram.) 
Hier  zu  streichen.     Gehört  zu  Ostreosmylus  Krgr. 
p.  54. 

5.  modestus  Gerstaecker.    Java.    Borneo. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  13,  14,  15,  16,  26,  27,  32. 

Synonyma. 

conformis  Navas.    Borneo. 

1912.  Navas.     Ins.  neur.  nuev.  Mem.  Barcel,  X.  p.  185. 

1913.  Krüger.    Osm.  III  a.    Stett.  Ent.  Zeit.  74.  p.  219. 

1914.  Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  13,  14,  16. 

?  japonicus  Okamoto.    Japan. 
1914.   Okamoto.     Zwei  n.  jap.  Osm.     Ent.  Mitt.  III.  p.  23. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett    Ent.  Zeit. 
75.  p.   13,   18,  19. 

6.  sumbanus  Krüger.    Sumba,  Patadalu. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  13,   16. 

7.  sumatranus  Krüger.    Sumatra. 
1914.     Krüger.    Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  13,  15,   16. 

( ?  8.  conformis  Navas.    Borneo.) 
Hier  zu  streichen.     Ist  synonym  mit  Spilosmylus  mo- 
destus Mc  L.  p.  51. 

( ?  9.  punctatus  Navas.    Flores.) 
Hier  zu  streichen.    Gehört  zu  Grammosmylus  Krgr.    p.  55. 

(?   10.  lineatus  Navas.    Philippinen.) 
Hier    zu    streichen.      Ist    synonym    mit     Ostreosmylus    in- 
quinatus Mc  L.  p.  55. 

(?  ?   11.  aureus  Navas.    Sibirien?    Obi.) 

stett.  entomol.  Zeit.  1914.  4* 


52 

Hier  zu  streichen.    Ist  Conchylosmylus   aureus   Nav.  p.  52. 

( ?  ?   12.  croceus  Navas.    Amboina.) 
Hier  zu  streichen.     Ist  synonym  zu  Conchylosmylus  aureus 

Nav.  p.  52. 

10a.    Genus  Conchylosmylus  Krüger,  n.  g. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.   14,  19,  20—24,  31. 

1.  aureus  Navas.    Obi, 

1912.  Navas.    Ins.  neur.  nuev.  Mem.  Barcel.  X.  p.  187. 

1913.  Krüger.   Osm.  III  a.    Nachtr.  zu  III.  Stett.  Ent.  Zeit. 

74.  p.  219. 

1914.  ,,         Osm.  Va.    Nachtr.  zu  II.   Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  14,  20—24. 

Synonyma. 

croceus  Navas.    Amboina. 

1912.  Navas.     Ins.  neur.  nuev.  Mem.  Barcel.  X.  p.  188. 

1913.  Krüger.    Osm.  III  a.    Nachtr.  zu  III.  Stett.  Ent.  Zeit. 

74.  p.  219. 

1914.  ,,         Osm.  Va.    Nachtr.  zu   II.   Stett.  Ent.  Zeit. 

75.  p.   14,  20—24. 

11.    Genus  Ripidosmylus  Krüger. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.   Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  14,   IG,  20,  22,  23,  24—29,  29,  32,   33,  35. 

1.  africanus  Kolbe.    Ostafrika. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  25,  29. 

2.  interlineatus  Mac  Lachlan.    Natal. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  25,  29. 

(3.  camerunensis  van  der  Weele.    Kamerun.) 
Hier    zu  streichen.     Gehr)rt  zu    Kelidosmylus  Krgr.  ?  p.  53. 

stett.  fiitoinol.  Zeit.   1914. 


53 

(4.  leucomatodes  Navas.    Kongo.) 
Hier  zu  streichen.  Gehört  zu  Kelidosmylus  Krgr.  ?    p.  54. 

(5.  loloensis  Krüger.    Kamerun.) 
Hier  zu  streichen.    Gehört  zu  Kelidosmylus  Krgr.    p.  53. 

(6.  togoensis  Krüger.    Togo.) 
Hier  zu  streichen.    Gehört  zu  Kelidosmylus  Krgr,    p.  53. 

7.  delagoensis  Krüger.    Delagoa. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  IL  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  23,  25,  29. 

( ?  8.  hauginus  Navas.    Ogowe.) 
Hier  zu  streichen.      Gehört  zu  Kelidosmylus  Krgr.  ?  p.  54. 

( ?  ?  9.    Picteti  Navas.    Kapland.) 
Hier  zu  streiclien.     Gehört  zu  Kelidosmylus  Krgr.  ?  ?  p.  54. 

IIa.    Genus  Kelidosmylus  Krüger,  n.  g. 
1914.   Krüger.    Osm.    V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  29,  33,  35. 

1.  togoensis  Krüger.    Togo. 

1913.  Krüger.    Osm.  II.  Stett.  Ent.  Zeit.  74.  p.  25,  27,  55, 

59,  60,  67—87. 

1914.  Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  25.  27,  29,  30. 

2.  loloensis  Krüger.    Kamerun. 

1913.  Krüger.    Osm.  II.  Stett.  Ent.  Zeit.  74.  p.  25,  27,  59, 

60,  67—87. 

1914.  Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  IL  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  25,  30. 

?  3.  camerunensis  van  der  Weele.    Kamerun. 
1905.  van  der  Weele.    Kamer.  Plan.  Ark.  Zool.  Stockh.  III. 

n.  2.  p.  12,   13.  t.   1.  f.  1. 
1911.  Navas.     Not.  Neur.  Afr.   Rev.  Zool.  Afr.   I.  p.   234. 
1913.   Krüger.    Osm.  IL  Stett.  Ent.  Zeit.  74.  p.  16,  25,  27, 

67—87. 

stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


54 

1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu.  IL  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  25,  30. 

?  4.  leucomatodes  Navas.    Kongo. 

1911.  Navas.    Not.  Neur.  Afr.  Rev.  Zool.  Afr.  I.  p.  234.  f.  4. 

1913.  Krüger.    Osm.  II.  Stett.  Ent.  Zeit.  74.  p.  16,  25,  27, 
67—87. 

1914.  Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  25,  30. 

?  5.  hauginus  Navas.    Ogowe. 

1910.  Navas.    Osm.  exot.  Ann.  Sog.  Sei.  Brux.  p.  188. 

1913.  Krüger.    Osm.  II.  Stett.  Ent.  Zeit.  74.  p.  16,  25,  27, 
68,  85—87. 

1914.  Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent;»  Zeit. 
75.  p.  25,  30. 

?  ?  6.    Picteti  Navas.    Kapland. 

1912.  Navas.   Ins.  Neur.  Verh.  VIII.  Int.  Zool.  Kong.  p.  748. 

1913.  Krüger.    Osm.  IL  Stett.  Ent.  Zeit.    74.  p.  16,  25,  27, 
68,  85—87. 

1914.  Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  IL  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  26,  30. 

Synonyma. 

longicollis  Pictet.     Unveröffenthcht.     Wie  6. 

IIb.    Genus  Ostreosmylus  Krüger,  n.  g. 

1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  IL  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  30—32. 

1.  inquinatus  ^lac  Lachlan.    Ceram. 
1870.   Mac  Lachlan.     New.  Spec.  Hem.  Ent.  Mo.  Mag.  VI. 

p.  195,  200. 
1897.   Kolbe.     Netzfl.  D.  O.  Afr.  p.  33. 
1909.  van  der  Weele.     Mec.  Plan.  Ins.  Not.  Leyd.  :\Ius.  31. 

p.  51. 

1911.  Navas.    Not.  Neur.  Afr.  Rev.  Zool.  Afr.  I.  p.  235. 

S'L'tt.  cntomol.  Zeit.  1914. 


55 

1913.   Krüger.    Osm.  II.  Stett.  Ent.  Zeit.  74.  p.  15,  16.  25, 
28,  56,  57,  60,  64—66. 

1913.  Krüger.    Osm.  III  a.    Nachtr.  zu  III.  Stett.  Ent.  Zeit. 

74.  p.  219. 

1914.  Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 

75.  p.  14,  27,  28,  30—32. 

Synonyma. 

lineatus  Navas.    Philippinen. 

1912.  Navas.    Ins.  neur.  nuev.  Mem.  Barcel.  X.  p.  187. 

1913.  Krüger.    Osm.  III  a.    Nachtr.  zu  III.  Stett.  Ent.  Zeit. 

74.  p.  219. 

1914.  Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 

75.  p.  14,  26,  27,  30—32. 

Uc.    Genus  Stigmatosmylus  Krüger,  n.  g. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  32—33. 

1.  ocellatus  Krüger,  n.  sp.    Java. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  27,  32—33. 

lld.    Genus  Grammosmylus  Krüger,  n.  g. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  34—35. 

1.  pimctatus  Navas.    Flores. 

1912.  Navas.    Ins.  ncur.  nuev.  Mem.  Barcel.  X.  p.  187. 

1913.  Krüger.    Osm.  III  a.    Nachtr.  zu  III.  Stett.  Ent.  Zeit. 

74.  p.  219. 

1914.  Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 

75.  p.  14,  26,  27,  28,  34—35. 

13.    Genus  ?    Lysmus  Navas. 
1914.   Okarooto.     Zwei  n.  jap.  Osm.    Ent.  Mitt.  III.  p.  23. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.   13,  18,  24,  35—37,  41. 

(?  5.  japonicus  Okamoto.    Japan.) 

stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


5G 

Hier  nicht  aufzuführen.      Gehört  wahrscheinhch  zu  Spilos- 
mylus  Kolbe  p.  50. 

Ist  wahrscheinhch  synonym  mit  Spilosmylus  modestus 
Gerst.  p.  51. 

?  6.  nipponensis  Okamoto.    Japan. 
1914.   Okamoto.     Zwei  n.  jap.  Osm.    Ent.  Mitt.  III.  p.  24. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  13,  36,  37. 

12.    Genus  Thyridosmylus  Krüger. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 

74.  p.  24,  37—40,  42,  47. 

1.    Langii  Mac  Lachlan.    Himalaya. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 

75.  p.  37—40,  42,  47. 

Synonyma. 

perspicülaris  Gerstaecker. 

1914.   Krüger.    Osm.  V  a.    Nachtr.    zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  37 — 40. 

Folgende  Ergänzungen  sind  nachzutragen  p.  212  ff. 

Divisio  B.    Anomosmylidae  Krüger. 

1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 

75.  p.  9,  40—49,  43. 
Subfamilia  IV.  Kalosmylinae  Krüger. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 

75.  p.  40—41. 

16.    Genus  Kalosmylus  Krüger. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  40—41. 

Subfamilia  V.  Stenosmylinae  Krüger. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.     Nachtr.  zu  IL  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  41—49. 

stett.  cntoiuül.  Zeit.  1914. 


57 

18.    Genus  Stenosmylus  Mac  Lachlan. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Naclitr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  41—49. 

1.  tenuis  Walker.    Australien. 
1914.   Krüger.    Osm.    V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  41—48. 

Synonyma. 
stcnoptcrus  Mac  Lachlan.    Australien. 
1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  41—48. 

(2.  stenopterus  Mac  Lachlan.    Australien.) 
Hier   zu   streichen.      Ist   synonym   mit    Stenosmylus   tenuis 
Walk.  p.  57, 

19.    Genus  Oedosmylus  Krüger. 
1914.   Krüger.    Osm.    V  a.    Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  42—49. 

20.  Genus  Isostenosmylus  Krüger. 

1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  IL  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  41—49. 
Subfamilia  VI.  Porisminae  Krüger. 

21.  Genus  Porismus  Mac  Lachlan. 

1914.   Krüger.     Osm.  V  a.    Nachtr.  zu  IL  Stett.  Ent.  Zeit. 
75.  p.  45,  49. 


Vb.  Beschreibunor  cler  Arten. 

Fortsetzung  von  IV. 

Abteilung  A.     Noirsosmylidae    Kmucr. 
III.    I  iiterfiniiilie.     8  p  i  1  o  s  iii  y  1  i  ii  a  e    Krüger. 

10.   Gattung.     Spilosmylus   Kolbe  s.  s. 
1.    Spilosmylus  tuberculatus  Walker. 
Ostindien. 
Für  die  Artbeschreibung  steht  außer  dem  in  Teil  IL 

stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


58 

unter  Spilosmylus  Kolbe  Gesagtem  nur  die  dürftige  Diagnose 
von  Walker  zu  Gebot,  da  eine  Überlassung  der  Type  vom 
Britischen  Museum  leider  abgelehnt  wurde.     Sie  lautet: 

Testaceus,  fusco  varius;  antennis  pedibusque  flavis; 
alae  hyalinae,  venis  albidis  fusco  variis,  venulis  nonnullis 
transversis  fusco  nebulosis,  stigmate  flavescente;  tubercula 
una  fusca  flavo  vittata  in  alae  anticae  margine  postico. 

Der  englische  Text  ist  hierzu  eine  Übersetzung.  Und 
was  noch  hinzugefügt  ist,  ist  falsch  nach  unsern  heutigen 
Kenntnissen  vom  Geäder:  Structure  of  the  wings  like  that 
of  0.  chrysops:  transverse  veins  of  the  fore-wings  less  nu- 
merous.  Hier  wird  auch  der  braune  Aderfleck  als  in  14  von 
der  Basis  angegeben,  er  ist  in  Wirklichkeit  in  ^/^  der  Länge, 
vergleiche  Krüger:  Osm.  II.  p.  56  —  nach  Navas'  Ab- 
bildung von  1910.  Danach  hat  der  Fleck  4  verdickte  und 
gebräunte  Adern,  ähnlich  wie  sumbanus  Krgr.  und  suma- 
tranus  Krgr.,  zum  Unterschiede  von  modcstus  Gerst.  mit 
3  nach  Gerstaecker  und  nach  den  von  mir  gesehenen  Exem- 
plaren. 

Daß  Sc  und  R  die  paarigen  dunklen  Linien  haben, 
ist  wohl  anzunehmen.  Daß  einige,  vielleicht  auch  2,  dunkle, 
braun  umflossene  Qu  A,  vielleicht  auch  im  Bereich  der 
beiden  letzten  Stufenaderreihen,  vorhanden  sind,  folgt  aus 
Walkers  Diagnose.  Endlich  hat  auch  tuhcrcitlatus  wde  die 
übrigen  verwandten  Arten  den  kleinen  dunklen  Dreiecks- 
fleck am  Anfange  der  Gabelzinken  nach  Navas'  Abbildung. 
Krüger:  Osm.  II.  p.  52 — 57. 

Flügelspannung  nach  Walker  18  Linien,  d.  h.  V  Fl 
=  17  mm. 

Ob  conspcrsus  Walker  zu  tuherculatus  gehört,  wie  v.  d. 
Weele  vermutet,  ohne  Gründe  anzugeben,  ist  fraglich,  siehe 
Krüger:  Osm.  IL  p.  60,  ja  sogar  unwahrscheinlich,  siehe 
weiter:  diese  Arbeit  1914  p.  14,  59,  60. 

Außer  der  Type  von  ttiberculatus  Walker  ist  kein  Exem- 

Ststt.  eatü.nal.   Zeit.  1914. 


59 

plar  mit   Sicherheit  bekannt.      Vielleicht  befinden  sich   im 
Britischen  Museum  noch  einige. 

Type:    Britisches  Museum. 

2.    Spilosmylus  ?  ?  conspersus  Walker. 

Ostindien. 

Wie  vorige  xA.rt.     Walkers  Diagnose  lautet: 

Testaceus;  caput  fusco  maculatum;  prothorax  linearis, 
nigro  6-maculatus;  thoracis  discus  piceus,  flavo  bimacu- 
latus;  abdomen  piceum;  alae  sublimpidae,  marginibus  apice 
flavo  maculatis,  venis  fusco  albidoque  alternatim  fasciatis, 
transversis  fusco  nebulosis. 

Im  gleichen  Text  eine  Übersetzung  hiervon.  Einige 
Zusätze  beziehen  sich  auf  das  Geäder  des  Discus :  areolets  of 
the  disk  more  regulär  in  form  (nämlich  als  bei  chrysops  L.) 
especially  in  the  fore-wings,  and  mostly  quadrilateral.  Dies 
kann  auf  die  Gattung  SpilosmylusKolhe,  aber  auch  auf  andere, 
z.  B.  Mesosmylus  Krgr.  =  Parosmylus  Needh.  p.  125  deuten 
u.  a.  Über  die  Costalqueradern  ist  nichts  gesagt.  Der  Pro- 
thorax soll  linear  sein:  prothorax  linear,  with  six  black  spots, 
not  longer  than  broad.  Der  Zusatz  kann  sich  auf  den  linearen 
Prothorax  beziehen,  der  dann  nicht  linear  ist,  oder  wahrschein- 
lich auf  die  6  schwarzen  Flecke    (siehe  p.  61,    62  und  65). 

Die  Queradern  sind  clouded  with  brown,  was  von 
Mac  Lachlan  1870  p.  197  besonders  betont  wird:  the  neu- 
ration  in  conspersus  is  almost  entirely  blackish,  margined 
with  fuscous.  Braun  sind  nach  Walker  auch  einige  Discus- 
flecke  und  einige  along  the  fore  border,  was  zweideutig  ist, 
denn  dies  können  Costalfeldflecke  oder  auch  nur  kleine 
Saumflecke  sein. 

Jedenfalls  aber  ist  diese  Fleckung  in  so  hohem  Grade 
von  der  Fleckung  der  übrigen  Spilosmylus- Arten  abweichend, 
besonders  von  tuberculatus  Walker,  daß  conspersus  Walker 
sicher -nicht  zu  tuberculatus  gehört. 

Viel  eher  könnte  man  annehmen,   daß  conspersus  mit 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


60 

lineatocollis  Mc  L.  verwandt,  vielleicht  synonym  ist,  womit 
schon  Mac  Lachlan  conspcrsus  vergleicht.  Auffallend  ähnlich 
ist  bei  beiden  auch  die  Fleckung  des  Prothorax,  Die  Fleckung 
der  Flügel  erinnert  auch  an  Mesosmylus  naevius  Navas 
=  Parosmylus  prominens  Needh.,  doch  kann  ein  sicheres 
Urteil  ohne  genaue  Vergleichung  des  Geäders  nicht  ab- 
gegeben werden. 

Mac  Lachlan  nennt  conspersus  1868  a  true  Osmylus, 
während  er  tuherculatus  probably  so  nennt.  Auch  später, 
1870,  vergleicht  er  conspersus  nicht  mit  tuherculatus;  einen 
braunen  convexen  Aderfleck  am  Hinterrande  des  Vorder- 
flügels hat  conspersus  auch  nicht,  doch  könnte  conspersus 
deshalb  doch  noch  eine  Spilosmylus  ähnliche  Gattung 
sein:  z.  B.  Ripidosmylus. 

Ich  vermute,  daß  conspersus  zu  Mesosmylus  =  Paros- 
mylus gehört. 

Flügelspannung   nach    Walker    16    Linien,    d.    h.    V  Fl 
=  15  mm. 

Andere  Exemplare  als  die  Type  sind  nicht  bekannt. 

Type:  Britisches  Museum. 

3.    Spilosmylus  ?  ?  lineatocollis  Mac  Lachlan. 

Nordindien. 

Während  tuherculatus  Walk,  und  conspersus  Walk,  alte 
Walkersche  Arten  sind,  wurde  lineatocollis  Mc  L.  von  Mac 
Lachlan  1870  aufgestellt  und  beschrieben. 

Sicher  hat  Mac  Lachlan  seine  neue  Art  mit  den  beiden 
eben  genannten  so  genau  verglichen,  daß  er  glauben  konnte, 
eine  andere  Art  vor  sich  zu  haben.  Und  doch  besteht  die 
Möglichkeit,  daß  lineatocollis  Mc  L.  mit  conspersus  Walk, 
synonym  ist  1.  durch  die  auffällige  Ähnlichkeit  in  der 
Zeichnung  des  Prothorax,  2.  durch  die  Ähnlichkeit  der 
Fleckung  des  Flügels.  Beides  dürfte  zusammen  mit  dem 
ganzen  Habitus  wohl  Mac  Lachlan  zu  der  Feststellung: 
The  species  is  allied  to  conspersus  veranlaßt  haben. 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1914. 


61 

Die  Zeichnung  des  Prothorax  haben  aber  auch  andere 
Arten,  z.  B.  Spilosmylus  modestus  Gerst.,  obwohl  Gerstaecker 
sie  nicht  angegeben  hat,  siehe  p.  65. 

Und  da  die  Möghchkeit,  daß  sowohl  conspersus  Walk, 
als  auch  lineatocollis  Mc  L.,  obwohl  beiden  der  braune 
convexe  Aderfleck  fehlt,  vielleicht  zu  Ripidosmylus  gehören, 
so  läßt  sich  von  beiden  Arten  weder  die  Gattung  noch  die 
Artberechtigung  entscheiden. 

Ich  vermute,  daß  beide  synonym  sind  und  zu  Mes- 
osmylus  =  Parosmylus  gehören;  für  die  Entscheidung  ist 
natürlich  die  Untersuchung  des  Geäders  nötig. 

Ich  gebe  einen  Auszug  der  Artbeschreibung  von  Mac 
Lachlan . 

Das  ganze  Tier  ist  weißlich,  also  den  Spilosniyhis- Arten 
ähnlich.  Antennen  und  Mundteile  sind  gelblich,  der  Scheitel 
ist  aufgeblasen  mit  einer  queren  schwärzlichen  Grube  und 
einer  in  der  Mitte  und  an  beiden  Enden  erweiterten  braunen 
Linie.  Auch  die  Stirn  zeigt  braune  Stellen,  und  die  ersten 
Antennenglieder  sind  braun. 

Der  Prothorax  ist  um  die  Hälfte  länger  als  breit,  mit 
3  queren,  wulstartigen  Erhebungen,  wie  bei  allen  Spil- 
osmyl'us,  aber  auch  anderen  Gattungen.  Die  Zeichnung  ist 
schwarzbraun  und  besteht  aus  folgenden  Teilen :  in  der 
Mitte  von  vorn  nach  hinten  eine  auf  den  3  Wülsten,  also 
vorn,  in  der  Mitte  und  hinten  erweiterte  Längslinie;  jeder- 
seits  (jedenfalls  am  unteren  Seitenrande  gemeint)  eine 
unterbrochene  Linie  und  4  Flecke. 

Diese  Zeichnung  erinnert  an  die  6  schwarzbraunen  Flecke 
bei  conspersus  Walk.;  denn  wenn  z.  B.  bei  dieser  Art  die 
6  Flecke  zu  je  2  hintereinander  in  3  Längslinien  angeordnet 
sind,  so  ist  der  Unterschied  von  der  obigen  Zeichnung  von 
lineatocollis  Mc  L.  nicht  sehr  groß,  besonders  wenn  man 
erwägt,  daß  die  Fleckung  mehr  oder  weniger  deutlich  und 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


62 

auch  mehr  oder  weniger  ausgeprägt  oder  ausgefärbt  sein 
kann. 

Die  ähnUche  Zeichnung  von  modestus  Gerst.  war  von 
Gerstaecker  entweder  vergessen  resp.  übersehen  worden, 
oder  für  zu  unbedeutend  für  eine  Beschreibung  gehalten 
worden,  und  doch  ist  sie  vorhanden. 

Meso-  und  Metathorax  sind  vorn,  an  den  Seiten  und 
unter  den  Flügehi  schwarzbraun. 

Abdomen  bräunhch,  an  den  Seiten  die  Segmente  gelb- 
hch  gerandet.  Endsegment  gelbhch.  Beine  gelbhch,  Klauen 
gelblich,  fein  gesägt. 

Flügel  ähnlich  Spilosniylus  in  der  Gestalt,  weißlich 
mit  spärlich  zerstreuten  braunen  Flecken,  besonders  an  der 
Spitze  und  dem  Innenrand,  d.  h.  Hinterrand,  bis  zur  Spitze. 
Der  Fleck  auf  dem  Discus  ist  vielleicht  der  2.  K  F,  kann 
aber  auch  ein  anderer  sein.  Bei  den  Hinterflügeln  wird  die 
Fleckung  in  der  apicalen  Hälfte  erwähnt. 

Das  Geäder  ziemlich  offen,  weiß  und  braun,  Stufen- 
aderreihen  fast  parallel. 

Ein  Fleck,  wie  er  Spilosniylus  auszeichnet,  wird  nicht 
erwähnt,  ist  also  nicht  vorhanden,  ebenso  werden  die  paarigen 
Linienflecke  auf  Sc  und  R,  die  für  Spilosniylus  ebenfalls  so 
charakteristisch  sind,  nicht  erwähnt.  Trotzdem  könnte 
wenigstens  die  Gattung  Ripidosniylus  in  Betracht  kommen, 
da  ja  bei  Ripidosmylus  bei  dem  (^  die  paarigen  Linien  auf 
Sc  und  R  fehlen  und  nur  von  den  hier  vorhandenen  3.  Linien- 
flecken zwischen  beiden  braune  Flecke  übriggeblieben  sind. 
Bei  lincatocollis  Mc  L.  soll  der  R  mit  braim  gefleckt  sein. 
Ich  wiU  damit  nicht  etwa  behaupten,  daß  dies  eine  ähnliche 
Erscheinung  ist,  wie  bei  Ripidosmylus,  denn  eine  strich- 
artige braune  Fleckung  des  R  ist  ja  eine  ganz  gewöhnliche 
und  häufige  Erscheinung  bei  Osmyliden.  Aber  vielleicht 
könnte  eine  Verwechselung  stattgefunden  haben. 

Stett.  cutoniol.  Zeit.   1914. 


63 

Flügelspannung  14i/^ — löi/o  Linien,  d.  h.  V  Fl  =1414  mni. 
Type:  3  Exemplare  im  Britischen  Museum. 

(4.    Spilosmylus  ?  inquinatus  Mac  Lachlan.) 
Gehört  zu  Ostreosmylus  Krüger,  siehe  p.  82. 
5.    Spilosmylus  modestus  Gerstaecker. 
Java,  Borneo. 

Als  Gerstaecker  modestus  von  Java  beschrieb,  mußte 
er  nach  Walkers,  im  Geäder  falscher,  Beschreibung  seine 
Art  als  durchaus  verschieden  von  tuberculatus  betrachten. 
Aller  Wahrscheinlichkeit  nach  sind  beide  Arten  im  Geäder 
so  gut  wie  übereinstimmend,  siehe  Osm.  II.  p.  52.  Aber 
auch  mit  dieser  Übereinstimmung  hätte  Gerstaecker  mo- 
destus als  verschieden  von  tuberculatus  Walk,  betrachtet, 
wenn  er  die  uns  vorliegende  Abbildung  des  Flecks,  die 
Navas  von  tuberculatus  veröffentlicht  hat,  gesehen  hätte. 
Sein  modestus  hat  nur  3  Kleeblattstrahlen  im  Fleck  und 
tuberculatus  Walk.  4.  Dies  muß  uns  vorläufig  als  Haupt- 
unterschied zwischen  beiden  Arten  gelten. 

In  der  übrigen  Literatur  über  modestus  ist  nichts  oder 
wenig  neues,  und  das  neue  ist  falsch. 

Gerstaecker  hat  über  das  Geschlecht  seiner  Exemplare 
nichts  gesagt,  wohl  weil  die  oben  p.  15 — 17  an- 
gegebene Schwierigkeit  ihn  zu  keinem  Urteil  hat  kommen 
lassen.  Van  der  Weele  und  Navas  haben  das  Märchen  auf- 
gebracht, daß  die  Spilosmylus  $  keinen  Fleck  haben.  Wie 
oben  p.  16  zusammengefaßt  ist,  haben  beide:  ^  und  $  diesen 
Fleck,  ja  vielleicht  die  $  stärker  als  die  <^.  Vergleiche  hierzu 
p.   14 — 18  und  Krüger  Osmylidae  II. 

Die  Beschreibung  van  der  Weele's  von  der  Färbung 
des  Geäders  scheint  mir  falsch  oder  doch  recht  oberflächlich 
und  keine  Ergänzung  oder  Berichtigung  zu  Gerstaeckers 
schöner  Artbeschreibung  zu  sein.  Vielmehr  gibt  Gerstaeckers 
Darstellung   genau   das   wieder,    was   ich   in   den   4   Greifs- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


64 

walder  Typen  und  5  anderen  Exemplaren  sehe.  Ich  gebe 
hier  mit  stellenweiser  Hervorhebung  und  Abkürzung  Gerst- 
aeckers  Ansicht  wieder:  C,  Sc  und  R  blaßgelb,  C  unregel- 
mäßig braun  getüpfelt,  Sc  und  R  mit,  besonders  im  V  Fl 
deutlichen,  paarigen  dunklen  (i— 7  Linienflecken.  Das 
übrige  Geäder  vorwiegend  schwärzlich,  und  zwar  genauer 
nach  meiner  Untersuchung  wie  folgt :  R  S  und  seine  Äste 
abwechselnd  hell  und  dunkel,  die  Aste  mit  längeren  dunklen 
Linien  zwischen  den  beiden  letzten  Stufenaderreihen,  M  und 
Cu  sind  nur  wenig  dunkel  gefärbt,  fast  ganz  hell.  Zahl- 
reiche Qu  A  auch  weißlich  gelb,  d.  h.  es  sind  vom  R  zum  R  S 
fast  alle  Qu  A  dunkel,  vom  R  S  bis  zur  M  sehr  viele  Qu  A 
ganz  oder  teilweise  gelblich  weiß.  Einige  Qu  A  am  Ende 
der  Cubiti  und  einzelne  sich  denselben  anschließende  Treppen- 
adern  dunkelbraun  gefleckt,  dem  unbewaffneten  Auge  als 
Punkte  erscheinend.  Auch  hierzu  etwas  genaueres:  die 
Qu  A  vom  RS-  system  zur  M  und  weiter  bis  zum  Cup 
sind  in  der  Mehrzahl'  dunkel;  auffälliger  braun  und  sehr 
wenig  braun  umflossen  erscheinen  die  vorletzte  Qu  A  vom 
1.  Ast  des  R  S  zur  M,  die  letzte  Qu  A  von  Ma  zu  Mp,  die 
letzte  Qu  A  von  Mp  zu  Cu  a  und  in  der  letzten  Stufen- 
aderreihe  die  5.  oder  5.  und  6.  Qu  A.  Hier  ist  auch  noch 
hinzuzufügen,  daß  am  Grunde  der  Gabelzinken  ein  kleiner 
brauner  Dreiecksfleck  ist,  wie  schon  in  Teil  II.  p.  57  aus- 
geführt ist. 

Endlich  sind  auch  die  Costalqueradern  z.  T.  dunkel, 
worüber  Gerstaecker  unglücklicherweise  nichts  sagt.  Ein- 
zelne dieser  C-Qu  A  und  besonders  solche,  die  sich  an  die 
Linienflecke  von  Sc  und  R  anschließen,  aber  auch  andere, 
sind  am  Grunde  und  bis  etwa  •-4  ihrer  Länge  braun,  am 
(irunde  sogar  ganz  schwach  braun  zu  einem  kleinen  Fleck 
umflossen,  andere  in  ihrer  Mitte  oder  auch  am  Ende. 

Diese  Erscheinung  hat  nun  Navas  den  für  ihn  hinreichen- 
den Grund  zur  Aufstellung  einer  neuen  Art  gegeben:  con- 

ötett.  cntomol.  Zeit.  lüli. 


65 

fonnis  Navas  von  Nord-Borneo  aus  dem  Wiener  ^luseum. 
Diese  n.  sp.  ist  synonym  mit  iiiodcsttis  Gerst.,  da  sie  nach 
meiner  Untersncliung  der  Navas'schen  Type  mit  »wdestus 
Gerst.  völlig  conform  ist;  den  Nachweis  siehe  p.  67. 

Ich  füge  noch  aus  (jerstaeckers  Beschreibung  folgendes 
hinzu. 

Heller  oder  dunkler  pechbraun,  auf  Kopf  und  Thorax 
lang  greis  und  russig  beborstet.  Die  mir  vorliegenden  Tiere 
sind  z.  T.  gereinigt  worden  und  daher  wohl  heller  als  Gerst- 
aecker angibt,  auch  die  ,, Borsten",  die  recht  fein  sind,  er- 
scheinen mir  nicht  russig.  Fühler  hell,  Basalglieder  dunkel. 
Auf  dem  Prothorax  befindet  sich  eine  Zeichnung,  die  von 
Gerstaecker  als  zu  unbedeutend  wohl  übersehen  ist,  aber 
doch  vorhanden  ist  (auch  bei  den  Greifswalder  Typen) 
und  möglicherweise  noch  einen  Grund  für  Aufstellung  einer 
neuen  Species  geben  könnte.  Schon  bei  conspersus  Walk, 
und  lineatocollis  Mc  L.  habe  ich  auf  diese  Zeichnung  hin- 
gewiesen, die  wohl  ähnlich  bei  allen  Spilosniylus  vor- 
handen ist. 

Der  Prothorax  ist  etwa  1 1  o  mal  so  lang  wie  hinten 
breit  und  wird  von  3  Wülsten,  vorn,  mitten,  hinten,  über- 
quert, auf  denen  die  feinen  Borsten  auf  kleinen  Wärzchen 
sitzen.  Hierzu  schließt  sich  folgende  Zeichnung:  auf  dem 
vorderen  Wulst,  dicht  hinter  dem  Kopf,  ein  kleiner,  etwas 
verschwommener,  schwachbrauner  Fleck,  seitwärts  je  1  winzig- 
kleiner  dunkler  Fleck;  auf  dem.  mittleren  Wulst  seitlich  hi 
der  Linie  der  2  kleinen  Punktflecke  je  ein  langer  schmaler, 
manchmal  etwas  gekrümmter  dunkler  Fleck,  also  4  schwarze 
Punktflecke.  Eine  Verlängerung  des  mittleren  Flecks  war 
nicht  festzustellen,  also  keine  durchlaufenden  Linien!  Der 
untere  Seitenrand  ist  auch  nicht  dunkel  zu  nennen. 

Beine  blaßgelb,  ein  mittlerer  Punkt  auf  der  Außen- 
seite der  Schienen  und  das  Arolium  schwärzlich.     Van  der 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914.  5 


66 

Weele  nennt  auch  die  Unterseite  der  Schenkel  schwärzhch. 
Nach  meiner  Beobachtung  ist  che  Fleckenbilchmg  hier 
und  bei  verwandten  Arten  wohl  vorhanden,  aber  ein  wirk- 
licher Unterschied  ist  nicht  vorhanden.  Bei  einigen  Arten, 
siehe  auch  Ripidosmylus,  wird  1  Punkt  in  der  Mitte  der 
Schiene  angegeben,  bei  anderen  dazu  noch  1  an  einem  oder 
beiden  Enden.  Ich  bin  der  Ansicht,  daß  bei  voller  Aus- 
färbung in  allen  Arten  wenigstens  auf  den  Schienen  der 
\^)rderfüße  3  Punkte  sein  können,  aber  nicht  müssen.  Der 
mittlere  ist  auf  allen  Beinen  vorhanden.  Eine  Linie  auf  der 
Unterseite  der  Schenkel  ist  wohl  ein  Irrtum. 

Ich  sehe  bei  meinen  Exemplaren  auf  den  Vorder- 
schienen 8  Punkte,  davon  die  Endpunkte  mehr  oder  weniger 
undeutlich  bis  fast  zum  Verschwinden. 

Das  Abdomen  ist  von  Gerstaecker  nicht  besonders  be- 
schrieben, natürlich  weil  es  bei  seinen  Exemplaren  unvoll- 
ständig war;  es  ist  gelblich,  aber  die  Segmente  sind  oben 
dunkel  mit  Ausnahme  der  letzten.  Bei  schlecht  erhaltenen 
Tieren  erscheint  das  Abdomen,  wie  auch  des  ganze  Tier 
mehr  oder  weniger  bräunlich. 

Vorderflügel  15 — 19  mm  lang  nach  Gerstaecker,  16 'o, 
18,  19  mm  lang,  (j — 6U  mm  breit  nach  den  übrigen  von  mir 
untersuchten  Tieren. 

Type:  Museum  Greifswald. 

Weitere  Typen  meiner  Beschreibung:  Museum  Berlin, 
Stettin. 

Im  Wiener  Museum  befindet  sich  die  Type  von  co7i- 
jormis  Nav.  =-  modcstus  Gerst.  (siehe  p.  07)  und  noch 
3  Exemplare,  die  von  Navas  mit  modcstus  Gerst.  bezeichnet 
sind.  Von  ihnen  ist  nur  1  ein  nwdestus  Gerst.,  und  zwar 
nicht  ein  (^,  sondern  ein  $,  ein  2.  ist  snnibanus  Krgr.,  das 
3.  gehört  überhaupt  nicht  zur  Gattung  SpilosDiylus,  sondern 
ist  eine  neue  Art  occUaius  der  Gattung  Sfig)iiatos))iylus 
siehe  p.  32. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


67 

Im  Berliner  Museum  befindet  sich  ein  $  von  Spilosniylus 
von  Banguey,  einer  Insel  an  der  Nordostecke  von  Bornco. 
Ihm  fehlen  die  Vorderflügel.  Da  nun  inodcstus  auch  im  Norden 
Borneos  vorhanden  ist,  siehe  conforinis  Nav.  =  modestns 
Gerst.,  so  liegt  die  Annahme  nahe,  daß  auch  dies  Tier  mo- 
destns Gerst.  ist. 

Synonyma. 
conforuiis  Navas.    Borneo. 

Die  Untersuchung  der  Type  von  conforniis  Navas 
aus  dem  Wiener  Museum  beweist  die  völlige  Übereinstimmung 
mit  uiodestus  Gerst.,  wie  ich  schon  vorher  vermutete. 

Es  ist  in  der  ganzen  Beschreibung  von  Navas  nicht 
ein  einziges  Merkmal  vorhanden,  das  nicht  bei  Jiiodcstus 
ebenfalls  vorhanden  wäre,  wie  ein  Vergleich  mit  der  obigen 
Beschreibung  zeigt.  Ich  habe  das  Exemplar  peinlich  genau 
untersucht,  mit  den  Typen  von  uiodestus  verglichen  und 
keine  Abweichung  von  modestus  Ger^t.  gefunden. 

Nach  der  Beschreibung  von  Navas  bestand  noch  die 
Möglichkeit  einer  Verschiedenheit  von  uiodestus,  da  auch 
diese  Beschreibung  in  Navas'scher  Art  trotz  vieler  Worte 
oberflächlich  und  inhaltsleer  ist  und  von  wesentlichen  und 
entscheidenden  Merkmalen  ganz  absieht. 

Einige  Irrtümer  von  Navas  sind  zu  berichtigen. 

1.  Prothorax  lateraliter  fusco  lineatus.  Er  zeigt  die 
p.  65  von  mir  gegebene  Zeichnung,  nur  ist  der  Mittelfleck 
vorn  kaum  wahrnehmbar,  die  Linienflecke  sind  fast  gerade. 

2.  tibiis  ad  medium  puncto  fusco  externo  notatis.  Die 
Tibien  der  Vorderbeine  zeigen  3  Punkte,  die  der  mittleren 
und  hinteren   1. 

3.  area  subcostali  (Vorderflügel)  levissime  flavo  tincta 
versus  apicem.  Nicht  mehr  als  bei  anderen  Exemplaren 
von  modestus  u.  a. 

4.  al.  poster.  17,4  mm  (während  der  Vorderflügel 
16,4  mm  hat).    Die  Zahl  ist  falsch,  es  sind  15  mm. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  5* 


68 

5.  Long.  corp.  (^  9,5  mm.  Der  Leib  ist  geschrumpft, 
so  daß  eine  Angabe  der  Körperlänge,  die  übrigens  nur  S 
beträgt,  überflüssig  und  falsch  ist.  Das  Tier  ist  kein  q, 
wie  Navas  oberflächlich  wie  immer  nach  dem  Fleck  ge- 
schlossen hat,  sondern  ein  $,  wie  die  mikroskopische  Unter- 
suchung zeigt. 

(>.  Obs.  Das  noch  einmal  hervoigchobene  Merkm;il 
der  C  Qu  A  unterscheidet  dies  Tier  nicht  ,,Con  facilidad" 
von  modcsius  (siehe  oben  p.  (U). 

7.    Es  heißt  nicht  Patira,  sondern  Patria.  • 

Eine  Beschreibung  des  Tieres  würde  die  Wiederlujlung 
derjenigen  von  inodcstus  (ierst.  sein. 

Die  Heimat  Borneo  kchmte  die  Annahme  einer  andern 
Art  nahelegen.  Aber  der  Fleck  des  \'  Fl  ist  genau  der  gleiche 
wie  bei  modestus  Gerst. 

Type:   1  $  Museum  Wien. 

?  japoniciis  Okamoto.     Japan. 

Die  Beschreibung  von  japonicus  Oki  m.  weicht  in  keinem 
einzigen  Merkmal  von  derjenigen  von  modestus  (ierst.  ab, 
nachdem  ich  diese  vervollständigt  liabe.  \on  der  Gerst- 
aecker'schen  Beschreibung  weicht  sie  nur  in  der  Zeichnung 
des  Thorax  ab;  modestus  hat  aber,  wie  ich  gesehen  und 
oben  beschrieben  habe,  dieselben  4  schwarzen  Pünktchen 
auf  dem  Prothorax.  Auch  die  dunklen  Stellen  des  übrigen 
Thorax  sind  bei  allen  ;;/o^cs/'MS-Exemplaren  vorhanden.  Oka- 
moto hat  die  Punkte  der  Schienen  nicht  erwähnt,  sie  dürften 
wohl  V(jrhanden  sein.  Alle  übrigen  Merkmale  von  japonicus 
sind  teils  in  der  Gattungsbeschreibung  von  Spilosmylus, 
teils  in  der  Artbeschreibung  von  modestus  vorhandt-n. 
Höchstwahrscheinlich  ist  japonicus  s}-nonym  mit   )nodestus. 

Type:    ?  T.  N.  Yamato-hirobakagero.  ? 

B.    Spilosmylus  sumtanus  Krüger. 
Sumba,  Patadalu. 

Stett.  cntoniol.  Zoit.  1014. 


69 

Die  Gattungsniorkmale  stimmen  in  befriedigender  Weise 
mit  denjenigen  von  niodcsius  Gerst.  überein.  Ein  Art- 
unterschied ist  nnr,  soweit  ich  sehen  kann,  durch  den  Fleck 
begründet.  Wie  p.  16  schon  gesagt,  ist  auch  hier  der  Fleck 
^  und  $  gemeinsam. "  Nach  dem  Vorgange  von  Gerstaecker 
und  da  tiiherculatus  Walk,  außer  dem  p.  hl — 59  gegebenen 
noch  unbeschrieben  ist,  muß  siimhanus  Krgr.  vorläufig  von 
tubcrculatus  Walk,  getrennt  werden;  siehe  auch  Osm.  II. 
p.  56.  Beschreibung  des  Flecks  ebenda  p.  54:  snnihanus 
im  Fleck  3 — 5  verdickte  braune  Adern  gegen  nur  3  bei 
niodcstus;  tiiherculatus  hat  5,  vielleicht  6,  suniatranus  5 — 6. 

Es  ist  wohl  anzunehmen,  daß  alle  diese  Formen  nur 
Varietäten  oder  Lokalformen  einer  Art  sind,  und  da  dürfte 
nwdcstus  Gerst.  mit  der  geringsten  Zahl  als  Stammart  in 
Betracht  kommen,  ähnlich  wie  auch  alle  Ripidosmylus  von 
Afrika  nur  Varietäten  einer  Art  sein  werden.  Doch  wird 
diese  Fr?,ge  erst  auf  Grund  eines  umfangreicheren  Materials 
zu  entscheiden  sein. 

Die  Prothoraxzeichnung  scheint  vielleicht  etwas  von 
niodcstus  abzuweichen,  da  ich  die  länglichen  Punkte  n.ur 
als  kurze  rundliche  Flecke  erkennen  kann.  Auch  die  Punkte 
der  Schienen  weichen  von  modestus  vielleicht  dadurch  ab, 
daß  sie  in  gleicher  Zahl  aber  undeutlicher  sind.  Doch  kann 
dies  individuell  sein. 

Vorderflügel  ö*  17  mm  lang,  6  mm  breit,  $  18  ^o  i^^i'^d  6i/2- 

Type:  2  Exemplare  Museum  Stettin  ^$,  1  Exemplar 
Museum  Wien. 

7.    Spilosmylus  suniatranus  Krüger. 

Sumatra. 

Für  diese  Art  gilt  im  allgemeinen  dasselbe  wie  für 
sumhanus  Krgr.  Ein  Unterschied  ist  nur  im  Fleck  vor- 
handen, da  die  Zahl  der  Fleckadern  5 — 6  beträgt.  In  der 
Hoffnung,    mehr    Material    zu    bekommen   und    auf    Grund 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914, 


70 

anderer  INlcrknuilc  die  Art  eventuell  sieherer  begründen  zu 
können,  habe  ieh  sie  von  Jiioäcsliis  als  neue  Art  abgc^trennt. 
Da  dic^s  ICxemplar  kein  Abdomen  besitzt,  konnte  das  Ge- 
schlecht nicht  bestimmt  werden. 

Vorderflügel  18^4  ri^in^  lang,  G^^  mm  breit. 
Type:   1  Exemj^lar  Museum  Berlin. 

(8.    Spilosmylus  ?  conformis  Navas.) 
Ist   synonym    mit    Spilosmylus   modestus    Gerst.,    siehe 
p.  67. 

(9.    Spilosmjdus  ?  punctatus  Navas.) 
Gehört  zu  Gramniosmylus  Krüger,  siehe  p.  88. 

(10.    Spilosmylus?  lineatus  Navas.) 
Ist  synonym  mit  Ostreosmylus  inquinatus  Mc  L.,  siehe 
p.  82. 

(11.    Spilosmylus?  ?  aureus  Navas.) 
Gehört  zu  Conchylosmylus  Krüger,  siehe  p.  70. 

(12.    Spilosmylus?  ?  croceus  Navas.) 
Ist  synonym  mit  Conchylosmylus  aureus  Nav.,  siehe  p.  73. 

1 0 a.  Gattung.    Conchylosmylus  Krüger. 
1.    Conchylosmylus  aureus  Navas. 

Obi-Inseln,  Amboina. 

Navas  gibt  als  Vaterland  von  aureus  an:  Sibirien,  Obi. 
Auf  dem  Fundortzettel  des  Wiener  Typus  und,  wie  ich  an- 
nehme, bis  jetzt  einzig  bekannten  Exemplares  steht  nur  Obi 
mit  dem  Sammler  Fruhstorfer,  der  bekanntlich  in  Südost- 
Asien  gearbeitet  hat.  Wie  Navas  auf  Sibirien  kommt,  ist 
mir  ein  Rätsel.  Vielleicht  hat  er  Obi  gleich  Ob  gesetzt,  also 
mit  dem  großen  Strome  Sibiriens  verwechselt.  Ich  habe 
schließlich  noch  ein  vom  Pamir-Plateau  kommendes  Flüßchen 
Obi-Fluü  auf  der  Karte  gefunden,  aber  dies  dürfte  wohl  kaum 
von  Navas  gemeint  oder  von  Fruhstorfer  besucht  sein. 
Außerdem  ist  croceus  Nav.  (auch  vom  Wiener  Museum),  eine 
Art,  die  nicht  nur  die  größte   Ähnlichkeit  mit  aureus  Nav. 

ütett.  cutüinül.  Zeit.  1914. 


71 

hat,  sondern  damit  synonym  ist,  von  Amboina.  Es  können 
also  für  Obi  nur  die  nördlich  \on  Amboina  gelegenen  Obi- 
Inseln  in  Betracht  kommen. 

Das  ganze  Tier  ist  in  allen  Teilen  weißlich-gelblich  ge- 
färbt, nur  die  Spitzen  der  Schenkel,  Schienen  und  Tarsen- 
glieder  sowie  das  Abdomen  stellenweise  sind  etwas  kräf- 
tiger gelbbraun  oder,  wie  Navas  sagt,  rötlich  gefärbt.  Flecke 
sind  auf  dem  verlängerten  Prothorax  nicht  vorhanden.  Das 
,, Grünliche",  das  von  Navas  angegeben  wird,  gehört  dem 
zur  Erhaltung  des  Tieres  gebrauchten  Klebstoff  an,  aber 
nicht  dem  Tiere. 

Die  Flügel  haben  die  gewöhnliche  Form,  wie  sie  nwdcstus 
Gerst.  u.  a.  haben,  und  sind  in  allen  Adern  zunächst  ebenso 
zart  weißlich-gelblich  wie  das  ganze  Tier,  nur  das  Subcostal- 
feld  zeichnet  sich  durch  eine  etwas  intensivere  gelbliche 
Färbung  der  Membram  aus,  die  von  äußerst  dicht  gestellten 
mikroskopisch    kleinen    Härchen    herrührt. 

Die  von  Navas  aufgestellte  n.  sp.  croceus  Nav.  stimmt 
im  Geäder  mit  unwesentlichen  Ausnahmen,  die  individueller 
Natur  sind,  mit  aureus  Nav.  völlig  überein,  siehe  p.  13. 
Ebenso  hat  croceus  Nav.  genau  den  gleichen  Fleck  wie  aureus 
Nav.  Beide  haben  die  gleiche  Färbung  des  Körpers  wie  der 
Flügel  im  allgemeinen.  Auch  die  nun  folgende  besondere 
und  auffällige  Art  der  Flügelzeichnung  ist  beiden  z.  T.  ge- 
meinsam :  nämlich  die  V  Fl  beider  haben  auf  Sc  und  R 
5  paarige  dunkle  Linienflecke,  wie  sie  bei  Spilosmylus  vor- 
handen sind,  zwischen  denen  sich  in  der  Membran  des 
Subcostalfeldes  ein  dritter  befindet,  wie  er  bei  Ripidosmylus 
ist.  Die  Hinterflügel  zeigen  diese  Flecke  bei  beiden  nicht, 
während  Spilosmylus  sie  hier  auch  hat.  Die  einzige  aller- 
dings recht  auffälhge  Abweichung  besteht  darin,  daß  aureus 
auf  V  Fl  und  H  Fl  eine  Anzahl  brauner  Queradern  und  eine 
Anzahl  brauner  Längsaderhnien  hat,  die  nach  einem  Schema 

Stett.  eatomol.  Zeit.  191-i 


72 

(siehe  unten)  den  Discus  schmücken,  während  croccus  hier- 
von nicht  eine  Spur  hat. 

Ich  nehme  nun  an,  daß  diesef  letzte  Schmuck  nur  ein 
Geschlechtsunterschied  ist,  weil  auch  die  3  fachen  Linien- 
flecke bei  croceus  sehr  viel  schwächer  sind  und  in  dem  einen 
Fleck  die  Mittellinie  sogar  fehlt,  eine  Erscheinung,  die  an 
Ripidosmylus  erinnert  (Osm.  II.  p.  77)  und  hier  als  Sexual- 
charakter zu  deuten  ist.  Weiter  scheint  es  nun  sicher  zu  sein, 
daß  bei  Spilosmylus  und  Ripidosmylus  das  $  eine  kräftigere 
Ausbildung  im  Fleck  und  wenigstens  bei  Ripidosmylus  auch 
in  den  Linienflecken  auf  Sc  und  R  hat.  Da  liegt  nun  die  Ver- 
mutung nahe,  daß  ebenso  auch  aureus  ein  $  und  croccus  das 
zugeh()rige  q  ist,  wenn  nicht  Navas  wieder  aureus  in  den 
Rang  eines  q  erhoben  hätte.  Ich  habe  daher  auch  hier  die 
mikroskopische  Untersuchung  vorgenommen  und  klar  und 
deutlich  aureus  als  $  erkannt.  Über  das  Geschlecht  von 
croccus  kann  keine  positive  Auskunft  gegeben  werden,  da 
das  Abdomen  fehlt.  Zwar  behauptet  Navas,  das  Tier  sei  ein 
(^,  aber  da  er  selbst  sagt  ,,sin  abdomen",  so  hat  er  ohne  Unter- 
suchung diese  Behauptung  aufgestellt,  auf  Grund  des  Flecks. 
In  der  Tat  dürfte  es  wohl  ein  ^  sein,  aber  nur  nach  der  oben 
ausgeführten  Annahme.  Dann  aber  ist  croceus  das  5*  zu  dem 
?  aureus,  also  synonym  mit  aureus  Nav. 

Es  ist  noch  die  braune  Geäderzeichnung  des  Discus  zu 
geben,  die  von  Navas  trotz  der  auffallenden  Verteilung  ganz 
oberflächlich  behandelt  ist.  Es  sind  fast  alle  Oueradern 
zwischen  dem  1.,  2.,  3.  und  4.  Ast  des  R  S  braun  gefärbt,  also 
in  3  Längsreihen.  Vor  ihnen  liegen  auf  dem  4.  bis  11.  Ast 
des  R  S  braune  Linienflecke  und  zwar  auf  dem  4. — 8.  in  der 
vorletzten,  auf  dem  9. — 11.  in  der  letzten  Langzellenreihe; 
einzelne  Linien  liegen  noch  auf  den  Randzellenadern. 

Die  1  oder  2  auffallenden  braunen  Qu  A  in  der  Glitte 
der   letzten    Stufenaderreihe   und  die  Dreiecksfleckchen   am 

Stctt.  cntoinol.  Zeit.  1914 


73 

Grunde  der  Randzellen,  die  überall  bei  den  echten   Spilos- 
niylus   vorhanden  sind,   fehlen  gänzlich. 

Der  Hinterflügel  hat  weder  den  Muschelfleck  noch  die 
Linienflecke  von  Sc  und  R;  aber  er  hat,  was  bei  den  Osmy- 
liden  selten  ist,  sonst  fast  dieselbe  Zeichnung  wie  der  Vorder- 
flügel. 

Vorderflügel  ?  über  17  mm  (Navas  17)  lang,  7  mm  (Na- 
vas  7,5)  breit,  Hinterflügel  16  (Navas  15)  und  5^  .  (N.  5,5)  mm. 

Vorderflügel  ^  (croceus)  1(3  und  7,  Hinterflügel  15 
und  5  (Nav.  5,2)  mm. 

Type:  1  ?,  1  c?  Museum  Wien. 
Synonyma. 
croceus  Navas.     Amboina. 

Die  genaue  Untersuchung  dieser  von  Navas  als  n.  sp. 
bezeichneten  Form  zeigt,  daß  croceus  mit  aureus  in  allen  Merk- 
malen bis  auf  die  Aderfärbung  im  Discus  übereinstimmt, 
und  daher  als  das  ^  von  aureus  ($)  anzusehen  ist.  Leider 
fehlt  das  Abdomen,  so  daß  das  Geschlecht  nicht  positiv  nach- 
gewiesen werden  konnte. 

Navas  behauptet  zwar,  daß  diesem  Exemplar  außer  dem 
Abdomen  noch  cabeza  und  prothorax  fehlen,  aber  beide  sind 
in  recht  gutem  Zustande  erhalten. 

Eine  besondere  Beschreibung  ist  überflüssig;  es  ist  nur 
noch  einmal  zu  erwähnen,  daß  außer  dem  Muschelfleck  und 
den  Linienflecken  auf  und ,  zwischen  Sc  und  R  alle  braunen 
Zeichnungen  fehlen;  vielleicht  ist  das  Exemplar  nicht  aus- 
gefärbt,  was  mir  aber  fraglich  erscheint. 

Type:  1  ?(^  Museum  Wien. 

11.  Gattung.    Ripidosmylus  Krüger. 
1.  Ripidosmylus  africanus  Kolbe. 

Deutsch-Ostafrika. 

Aus  der  ausführlichen  Beschreibung  von  Kolbe  für  diese 
Art  gebe  ich  folgenden  Auszug  und  verweise  auf  die  Original- 
beschreibung. 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914 


74 

Das  einzige  vorliegende  Exemplar  ist  nach  meiner 
mikroskopischen    Untersuclumg    ein    $. 

Das  ganze  Tier  ist  hell  bräunlichgelb  mit  geringen  Ab- 
weichungen. Prothorox  länger  als  breit.  Die  Flügel  sind 
hyalin,  sonst  nur  mit  folgender  Zeichnung,  abgesehen  von 
dem  ja  überall  an  den  Enden  dunkler  gefärbten  Pterostigma. 
Geädcr  z.  T.  abwechselnd  hell  und  dunkel.  Der  V  Fl  zeigt 
in  ^/;3  Flügellänge  den  in  der  Gattungsbeschreibung  von  mir 
so  ausgiebig  behandelten  Fächerfleck,  im  Gebiet  des  Sc- 
Feldes  3  mal  den  ebendort  besprochenen  3  fachen  Linien- 
fleck und  die  beiden  Osm.  II.  p.  66  von  mir  hervorgehobenen 
verdunkelten  Queradern :  die  vorletzte  Qu  A  zwischen 
R  -  System  und  ^I  und  die  5.  oder  6.  der  letzten  Stufenader- 
reihe,  dagegen  keine  Punkte  am  Ursprung  der  Gabelzinken. 
Die  H  Fl  haben  alle  diese  Merkmale  nicht.  Schienen  der  V- 
und  M  -  beine  am  Grunde  und  in  der  Mitte  mit  je  einem 
schwarzen  Punkt. 

Es  ist  anzunehmen,  daß  das  ,^  den  Fächerfleck  nicht 
besitzt,  da  das  von  mir  untersuchte  (^  der  verwandten  Art 
interlincatus  Mc  L.  ihn  ebenfalls  nicht  hat. 

R.  africanus  unterscheidet  sich  von  den  verwandten 
Arten  durch  3  maligen  3  fachen  Linienfleck,  der  nur  dem 
V  Fl  zukommt. 

Vorderflügel  $  16,5  mm  lang,  6  mm  breit,  Hinterflügel 
15,5  und  5  mm. 

Type:   1  $  Museum  Berlin. 

i^.    Ripidosmylus  interlineatus  Mac  Lachlan. 

Natal,  Nyassa. 

Mac  Lachlan's  Type  ist  mit  dem  Fundort  Port  Natal 
bezeichnet,  jedoch  meinte  er,  daß  diese  Bezeichnung  irr- 
tümlich sei  und  daß  vielmehr  Ostindien  in  Betracht  käme. 
Aber  die  Auffindung  ähnlicher  Spilosniylinae  in  Afrika 
dürfte  wohl  die  Provenienz  Natal  rechtfertigen,  wenn  auch 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914 


75 

die  eigentümliche  Bildung  des  3  fachen  Linienflecks  im 
ScR  -  gebiet  nicht  mehr,  wie  ich  früher  annahm,  typisch 
afrikanisch  ist,  seit  Conchylosinylus  aureus  Nav.  von  den 
südostasiatischen   Inseln  dieselbe   Bildung  zeigt. 

Schwerer  dürfte  allerdings  ins  Gewicht  fallen  für  die 
Entscheidung  der  Herkunft  die  Tatsache,  daß  nun  mit  den 
3  Arten:  Ostrcosmylus  inquinaius  Mc  L.  {lincatus  Nav.), 
Stigmatosmylus  oceUatus  Krgr.,  GrauDnosiiiy/us  punctatus 
Nav.  auch  aus  Asien  Spilosmylinen  mit  dem  Gattungs- 
geäder  von  Ripidosmylus  bekannt  geworden  sind.  Doch 
ist  dies  so  wenig  ein  entscheidender  Grimd  gegen  wie  für 
die  Herkunft  Port  Natal.  Die  Frage  bleibt  also  nach  wie 
vor  unentschieden,  wenn  nicht  das  Vorkommen  eines  von 
mir  beschriebenen  ^^  von  intcvlincatus  Mc  L.  in  der  Nyassa- 
Gegend  den  Ausschlag  gibt.  Doch  ist  auch  dies  noch  nicht 
unbedingt  hinreichend,  da  1.  das  $  mit  dem  Hinterrands- 
fleck noch  zu  untersuchen  ist  und  2. die  Type,  was 

mir  unmöglich  war. 

Ich  gebe  hier  eine  Beschreibung  nach  derjenigen  von 
Mac  Lachlan,  die  wahrscheinlich  von  einem  $  genommen 
ist,  und  nach  1  Exemplar  aus  dem  Berliner  Museum,  das 
sicher  ein  (^  ist  und  von  mir  für  intcvlincatus  Mc  L.  ge- 
halten wird. 

Das  ganze  Tier  ist  bräunlichgelb,  aber  etwas  grau, 
gefärbt.     Prothorax  länger  als  breit. 

Flügel  hyalin,  sonst  nur  mit  folgender  Zeichnung  außer 
den  dunklen  Stellen  des  Pterostigmas  an  beiden  Enden. 
Der  V  Fl  zeigt  in  ^/g  Flügellänge  am  Hinterrande  den  be- 
kannten braunen  Fächerfleck.  Geäder  meist  schwarz,  aber 
stellenweise  weiß.  Im  Gebiet  des  Sc  +  R  -  gebietes  6  mal 
der  3  fache  Linienfleck.  2  verdunkelte  Qu  A  im  Gebiet 
der  äußeren  Stufenaderreihe.  Dazu  noch  2 — 3  im  Gebiet 
der  ]M  (in  the  disc  on  the  cubital  region) .    Gabelzinkenflecke 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914 


76 

werden  nicht  erwähnt.  H  Fl  olnu'  Alv  diy<>c  ^Merkmale,  im 
Sc  +  R  gebiet  5  paarige  Linienflecke  anf  Sc  nnd  R,  also 
ohne  den  Fleck  in  der  Membran.  V-  nnd  M  -  beine  mit  3 
schwarzen  Pnnkten. 

R.  intcrlineatus  Mc  L.  unterscheidet  sich  von  africanus 
Kolbe,  beides  $  (interl.  von  mir  angenommen),  durch  den 
6  mal  vorhandenen  Stachen  Linienfleck,  den  africanus  nur 
3  mal  hat,  die  paarigen  Linienflecke  der  Hinterflügel,  die 
bei  africanus  fehlen,  und  durch  die  3  Schienenpunkte, 
von  denen  africanus  nur  2  hat,  von  delagoensis  Krgr.  da- 
durch, das  letzterer  nur  paarige  Linienflecke  hat. 

Das  ^  von  interlineatus  unterscheidet  sich  vom  $  nur 
durch  das  Fehlen  des  Fächerflecks,  wovon  jedoch  eine 
schwache  Andeutung  durcli  Verdunkelung  einer  Randader 
an  entsprechender  Stelle  vorhanden  ist.  Die  6  dreifachen 
Linienflecke  sind  vorhanden,  aber  jeder  Fleck  besteht  in 
jeder  der  3  zusammengehörigen  Linien  aus  2  getrennten 
Stücken,  nur  der  3.  aus  3  Stücken  und  der  G.  zum  Teil  un- 
deuthch. 

Die  Qu  A  -  Verdunkelungen  sind  vorhanden,  (iabel- 
zinkenf lecke  fehlen. 

Der  H  Fl  zeigt  3 — 6  schwache  paarige  Linienilecke. 

Vorderflügel  <^  18  mm  lang,  G  mm  breit,  Hinterflügt>l 
17  und  ')  mm.  $  nach  Mac  Lachlan  17^2  Linien  Flügel- 
spannung. 

Type  Mac  Lachlans:  Britisches  Museum. 

Type  Krügers:   1  <^  Museum  Berlin. 

(3.  Ripidosmylus  camemnensis  van  de  r  Weele.) 
Gehört  zu  Kelidosmylus  Krüger,  siehe  p.  79. 

(4.    Ripidosmylus  leucomatodes  Navas.) 

Gehört  zn  Kelidosmylus  Krüger,  siehe  p.  79. 

(5.    Ripidosmylus  loloensis  Krüger.) 
Gehört  zu  Kelidosmylus  Krüger,  siehe  j).  78. 

Stett.  cntomol.  Zeit.  l'J14 


77 

(6.    Ripidosmylus  togoensis  Krüger.) 

Gehört  zu  Kelidosmylus  Krüger,  siehe  p.  77. 
7.    Ripidosmj/lus  delagoensis  Krüger. 

Delagoa-Bai. 

Die  Beschreibung  ist  von  1  $  des  Greifswalder  Museums 
genommen,  das  von  Gerstaecker  als  intcrlineatus  Mc  L.  be- 
stimmt und  auch  zum  Vergleich  mit  modestus  Gerst.  189.8 
als  iiücvlincaius  Mc  L.  benutzt  worden  ist. 

Das  vorliegende  Exemplar  ist  nach  meiner  Lupenunter- 
suchung ein  $. 

K()rpcr  graugelb.  Prothorax  länger  als  breit.  Flügel 
hyalin  mit  Ausnahme  der  folgenden  Merkmale  und  der 
Pterostigmaf  lecke. 

V  Fl  in  '/.(  Flügellänge  am  Hinterrande  mit  Fächer- 
fleck, auf  Sc  imd  R  (>  mrJ  «.'inen  nur  paarigen  Linienfleck, 
dem  also  der  Membranfleck  fehlt,  im  Gebiet  der  letzten 
Stufenaderreihen  2  verdunkelte  Qu  A.  An  der  Ursprungs- 
stclle  der  Gabelzinken  einige  verschwommene  Dreiecks- 
Ilecke,  wie  sie  sonst  nur  bei  den  echten  SpilosDiv/ns- Arten 
gefunden  werden.  H  Fl  ohne  diese  Merkmale  außer  auf 
Sc  und  R  mit  -1  —  5  paarigen  Linienflecken.  \"-  imd  M- 
schienen  mit  8  dunklen  Flecken. 

A'.  delagoensis  Krgr.  unterscheidet  sich  von  ajricaniis 
Kolbe  und  intcrlineatus  Mc  L.  im  $  chu'ch  die  nur  paarigen 
Linienflecke  auf   Sc  und  R. 

Vorderflügel  $  IS  mm  lang,  (),5  mm  breit,  Hinter- 
flügel 17  und  5,5  mm. 

Type:   1  $  Museum   Greifswald. 

IIa.    Gattung.     K  eli  d  o  s  m  ylu  s  Krüger. 
1.    Kelidosmylus  togoensis  Krüger. 
Togo. 

K.  togoensis  Krgr.  ist  der  Typus  der  Gattung  Kelid- 
osmylus Krgr.     Die  Beschreibung  ist  nach  1  Exemplar  des 

Stett.  cntomul.  Zeit.  191i 


78 

Berliner  Museums  genommen,  das  nach  meiner  mikrosko- 
pischen Untersuchung  ein  (^  ist. 

K()rper  graugelb.  Prothorax  länger  als  breit.  Flügel 
hyalin,  Pterostigma  mit  den  beiden  dunklen  Enden. 

\'  Fl  am  Hinterrande  ohne  Fächerfleck,  aber  mit  8  ver- 
dunkelten Adern  und  einem  braunen  Wisch  in  der  Mem- 
bran an  gleicher  Stelle.  Zwischen  Sc  und  R  6  kurze  braune 
Flecke  in  der  Membran,  die  letzten  3  geteilt.  Ohne  Gabel- 
^inkenpunkte.  Mit  dunklen  Qu  A  im  Bereich  der  beiden 
letzten  Stufenaderreihen  nur  an  der  Media.  Hinterflügel 
ganz  ohne  diese  Merkmale.  Schienen  der  V-  und  M  -  beine 
je  mit  2  braunen  Punkten. 

Vorderflügel  ^^  18  mm  lang,  7  mm  breit,  Hinterflügel 
16,5  und  5,5  mm. 

Type:   1  (^  Museum  Berlin. 

2.    Kelidosmylus  loloensis  Krüger. 

Kamerun,  Lolodorf. 

Die  Beschreibung  ist  nach  1  Exemplar  des  Berliner 
Museums  genommen,  das  ohne  Abdomen  ist,  aber  nach  der 
Analogie  mit  togocnsis   Krgr.  wohl  als   q    anzusprechen  ist. 

Körper  graugelb.  Prothorax  länger  als  breit.  Flügel 
hyalin,  Pterostigma  wie  gewöhnlich  an  den  Enden  dunkel. 

\  Fl  am  Hinterrande  ohne  Fächerfleck,  aber  an  seiner 
Stelle  1  Randader  mit  Verdunkelung,  die  auf  die  Mem- 
bran übergreift.  Zwischen  Sc  und  R  4  kurze  braune  Flecke 
(im  linken  Flügel  der  3.  geteilt).  Ohne  Gabelzinkenpunkte. 
Mit  mehr  als  2  dunklen  Qu  A  im  Gebiet  der  beiden  letzten 
Stufenaderreihen.  Hinterflügel  ganz  ohne  diese  ^Merkmale. 
Schienen  der  V-  und  M  -  beine  mit  je  2  braunen  Punkten. 

\'()rderflügel  ?  r^  16  mm  lang,  6  mm  breit,  Hinterflügel 
15  und  5  mm. 

Type:   1?   ^  Museum  Berlin. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914 


79 

3.    Kelidosmylus  ?  camerunensis  van  der  Weele. 

Kamerun. 

Der  Beschreibung  van  der  Weele's  liegen  2  Exemplare 
aus  Kamerun  zu  Grunde.  Die  im  Vergleiche  mit  Osniylus 
chvysops  L.  aufgestellten  Merkmale  sind  leider  für  die  Art- 
beschreibung,  wie  auch  schon  für  die  Gattungscharakteristik 
zu  wenig  sagend,  dürftig  und  ungeeignet.  Auch  die  Ab- 
bildung ist  von  derselben  Dürftigkeit. 

Ich  entnehme  beiden  das  Folgende. 

Körper  gelb-  bis  dunkelbraun,  Kopf  und  Antennen 
rotgelb.     Prothorax  länger  als  breit. 

Flügel  hyalin.  Zeichnung  nach  v.  d.  Weele  ähnlich  wie 
bei  Osmylus  chvysops  L.,  nach  der  Abbildung  nicht  ähnlich 
0.  chrysops  L.,  sondern  ähnlich  Kelidosmylus  Iciicotiatodcs 
Nav.;  denn  es  ist:  V  Fl  am  Hinterrande  ohne  erhabenen 
Fächerfleck,  aber  mit  einem  dunklen  Fleck  an  gleicher 
Stelle,  mit  dunklen  Flecken  im  Sc  -  feld,  mit  einigen  ver- 
dunkelten Qu  A  im  Gebiet  der  2  letzten  Stufenaderreihen 
und  ganz  ohne  Flecke  im  Costalfeld  (letzteres  nicht  am 
Grunde  geradlinig,  sondern  schwach  aber  deutlich  gewölbt 
erweitert).  H  Fl  ohne  Flecke,  abgesehen  von  den  2  Ptero- 
stigmaf lecken,  die  natürlich  auch  die  V  Fl  haben. 

Nach  der  Analogie  mit  den  übrigen  Kclidosiiiyhis- 
Arten  ein  (^,  v.  d.  Weele  nennt  das  Geschlecht  nicht. 

Vorderflügel?  (^  ISVo  mm  lang,  6U  mm  breit,  Hinter- 
flügel 17  und  ö  mm.  Ein  unreifes  Stück  hat  17  und  16  mm 
Fl  -  länge. 

Type:  2}  ,^  Riksmuseum  Stockholm. 

1  Exemplar  Britisches  Museum  nach  Navas. 

4.    Kelidosmylus  r*  leucomatodes  Navas. 

Kongo. 

Die  Beschreibung  von  Navas  und  eine  Abbildung 
eines  V  Fl  sind  nach  1  Exemplar  aus  Kongo  genommen. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914 


80 

Ich  entnehme  heiden  Folgendes. 

Körper  gelb  und  braun.  Prothorax  länger  als  breit. 
Stigma  an  den  Enden  dunkel. 

Y  Fl  am  Hinterrande  ohne  Fächerfleck,  aber  an  seiner 
Stelle  mit  einem  großen  Punktfleck,  d.  h.  eine  Ader  braun 
umflossen.  Im  Sc  -  feld  nach  der  Abbildung  eine  undeut- 
liche Reihe  von  dunklen  Punktflecken.  Ohne  Gabelzinken- 
flecke. Qu  A  im  (iebiet  der  2  letzten  Stufenaderreihen  zu 
mehreren  verdunkelt.  H  Fl  ganz  ohne  diese  Merkmale. 
Schienen  an  dm   Knieen  gefleck. 

Nach  der  Analogie  mit  toi^ücnsis  Krgr.  und  lolociisis  Krgr. 
ein  (^. 

Vorderflügel  ?  (^  lö  mm  lang,  H  Fl  14,')  mm. 

Type:    1?   (^  Britisches  Museum. 

ö.    Kelidosmylus "'  hauginus  Navas. 

Ogowe . 

Die  Beschreibung  von  Navas  ist  nach  1  Exemplar 
aus  Bas-Ogooue  (Französisch-Congo)  genommen,  ohne  An- 
gabe des  (jeschlechts. 

Ich  entnehme;  daraus  das  Folgende. 

Körper  gelblichbraun  mit  Abänderungen.  .  Kopf  vorn 
mit  .3  im  Dreieck  stehenden  Flecken.  Prothorax  länger 
als  breit.  Mügel  hyalin,  aber  mit  winzigen  braunen  Pünkt- 
chen überstreut.  V  Fl  mit  den  dunklen  Stigmaflecken, 
Sc  -  feld  mit  4  braunen  und  dann  8 — 5  helleren  verschwinden- 
den Flecken,  2  dunkle  Ou  A  im  (iebiet  der  2  letzten  Stufen- 
aderreihen, außerdem  sehr  viele  kleine  zarte  Fleckchen, 
die  von  der  Mitte  des  Cubitus  bis  zum  Hinterrande,  wie 
es  scheint  in  einer  Art  Verdichtung  (umbra,  nebula)  oder 
Verdunkelung  zum  Hinterrjuide  verlaufen ;  alles  also  ähnlich 
wie  leucomatodes  Nav.  H  Fl  vix  furcata  (soll  wohl  heißen 
fuscata)  nisi  in  venulis,  außerdem  eine  schwache  Wieder- 
holung der  Zeichnung  des  \'  Fl. 

Stctt.  entomol.  Zoit.  1014. 


81 

Alle  Schienen  in  der  Mitte  mit  einem  braunen  Punkt, 
vordere  Schienen  (tibiis  anterioribus)  auch  an  den  Enden 
mit  braunem  Punkt. 

Nach  der  Analogie  mit  leucomatodes  Nav.  usw.  ein  (^. 

Vorderflügel  16,5  mm,  H  Fl  15,5  mm  lang. 

Type :  1  ?   (^  Museum  Paris. 

6.    Kelidosmylus  ?    Picteti  Navas. 

Kapland. 

Die  Beschreibung  von  Navas  ist  nach  1  Exemplar 
vom  Kap  der  guten  Hoffnung  genommen,  das  Pictet  mit 
Osmylus  longicollis  bezeichnet  hatte,  ohne  es  zu  veröffent- 
lichen.   Navas  macht  keine  Geschlechtsangabe. 

Ich  entnehme  daraus  folgendes. 

Körper  gelblich.  Prothorax  sehr  lang,  doppelt  so  lang 
wie  breit.  Flügel  hyalin,  kaum  gefleckt.  Im  V  Fl  das  Costal- 
feld  von  der  Basis  an  erweitert,  sehr  breit,  C  sofort  convex, 
am  Stigma  wiederum  gekrümmt.  V  Fl  mit  4  kaum  sicht- 
baren braunen  Schatten,  davon  erstens  2  die  Pterostigma- 
f lecke,  zweitens  3 — 4  Verdunkelungen  der  Stufenaderreihen, 
drittens  und  viertens  ,,inferioribus,  ultra  medium  alae, 
obscurioribus"  sind.  Was  da  über  die  Stufenaderreihen 
gesagt  wird,  verstehe  ich  nicht:  ,, externa  ( Stufenade rreihe 
nämlich)  ad  continuationem  procubiti  convexa  usque  ad 
Stigma,  interna  huic  parallela,  praeter  plures  irreguläres  ad 
basim."  Vorher  ist  noch  angegeben,  daß  diese  beiden  Stufen- 
aderreihen dem  äußeren  Rande  parallel  sind.  Hinterflügel 
mit  1  großem  Nebelfleck  in  der  Mitte  und  2  ganz  kleinen 
zwischen  ihm  und  der  äußeren  Stufenaderreihe. 

Ich  wage  nicht,  irgend  eine  Zugehörigkeit  zu  ent- 
scheiden, vermute  aber,  daß  dieser  sehr  neblige  Osmylus 
sich  als  etwas  ganz  besonderes  enthüllen  wird,  da  in  der 
Beschreibung  noch  einige  Stellen  sind,  die  für  mich  vor- 
läufig ganz  unverständlich  sind.  Auch  ist  die  Größe  auf- 
fallend.      Möglicherweise    ist    auch    dies    überhaupt    keine 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  6 


82 

Osmylide.     Leider  ist  mir  das  Exemplar  nicht  zugänglich 
gewesen. 

Vorderflügel  22,5  mm  lang,  9,5  mm  breit,  Hinterflügel 
22  mm  und  7,5  mm. 

Type :   1  ?   J  oder  $  Museum  Paris. 

1  Ib.    Gattung.     Ostreosmylus  Krüger. 
1.    Ostreosmylus  inquinatus  ^lac  Lachlan. 

Ceram,   Philippinen. 

Diese  Art  wurde  von  Mac  Lachlan  1870  neu  beschrieben 
und  verwandt  und  ähnlich  interlineatus  Mc  L.  genannt. 
Ebenso  wird  sie  mit  tuberculatus  Walk,  verglichen.  Durch 
ihren  erhabenen  Fleck,  the  raised  spot  of  thc  wings,  dachte 
er  alle  drei  als  Genus  von  Osmylus  abzulösen.  Außer  diesem 
Fleck,  von  dem  er  keine  genaue  Beschreibung  gibt,  scheint 
er  wohl  sicher  auch  die  dunklen  Linienflecke  im  Gebiet 
des  Sc  und  R  als  gemeinsame  Merkmale  betrachtet  zu  haben. 
Doch  sagt  er  nur,  daß  interlineatus  3  zählige  und  tuber- 
culatus paarige  Flecke  hat,  während  der  Vergleich  in  dieser 
Hinsicht  auf  inquinatus  nicht  ausdrücklich  ausgedehnt  wird, 
vielmehr  beim  Vergleich  um-  auf  allerdings  ganz  charak- 
teristische Farbenmerkmale  hingewiesen  ward.  Wir  kennen 
also  bei  inquinatus  nur  das  Vorhandensein  eines  Hinterrand- 
Fleckes  und  dunkler  Linienflecke  im  Vorderflügel,  ge- 
naueres nicht.  Zur  Unterscheidung  aller  3  Arten  von  der 
Gattung  Osmylus  verweist  er  noch  auf  das  ,,somewhat 
different  general  appearance"  etwas  verschiedene  allgemeine 
Aussehen  hin,  das  für  uns  heute  das  S/)?7o.s;;/ \'/?/s-Aussehen 
ist,  wie  ich  es  in  der  Unterfamilien-Charakteristik  gegeben 
habe. 

Aus  diesem  Grunde  hatte  ich  inquinatus  Mc  L.,  mit 
einem  ?,  zu  Spilosmylus  gestellt.  Die  erste  oberflächliche 
Betrachtung  des  von  Navas  als  lincatus  n.  sp.  beschriebenen 
Wiener  Exemplars,  ja  schon  die  Artbeschreibung  selber,  die 
ich   las,    bevor    ich    das    Wiener    Exemplar   gesehen    hatte, 

Stett.  untoniül.  Zeit.  1914. 


83 

zeigte  mir,  daß  lineatus  Nav.  nichts  weiter  als  inquinatus 
Mc  L.  sein  konnte.  Die  genaue  Untersuchung  hat  mich 
hierin  durchaus  befestigt.  Der  mikroskopische  Befund 
zeigt  ein  (^  an. 

Die  erschreckende  seichte  OberflächUchkeit  und  Viel- 
schreiberei ohne  Inhalt,  welche  Navas  in  sämtlichen  Ar- 
beiten aus  der  Familie  Osmylidae  eigen  ist,  scheint  ihm  ein 
derartiges  Autoritätsgefühl  verliehen  zu  haben,  daß  er  sich 
über  die  Arbeiten  seiner  Vorgänger  rücksichtslos  hinweg- 
setzt. Sie  sind  einfach  nicht  vorhanden!  Wie  könnte  es 
sonst  möglich  sein,  daß  er  bei  den  so  auffallenden  Merk- 
malen von  lineatus  Nav.  nicht  den  Vergleich  mit  inquinatus 
Mc  L.  anstellt?  Aber  er  wird  ja  natürlich  sagen:  Gewiß 
habe  ich  das  getan,  das  Resultat  war  aber  negativ,  nur 
oberflächliche  Beobachtung  kann  beide  für  gleich  erachten. 

Ich  werde  daher  die  beiden  Beschreibungen  genau 
vergleichend  betrachten. 

Mac  Lachlans  Diagnose  lautet : 

O.  interlineato  similis;  sed  alis  sine  punctis  discalibus, 
anticarum  area  sub-costali,  areaque  inter  sub-costani  et  ra- 
diiuu,  fasciis  duabus  bvcvibus,  transvcrsalibus,  puncto  inter 
fascias,  strigisque  duabus  apicem  versus,  sordide  aureis,  mox 
distinguitur. 

Long.  corp.  4'";  exp.  alar.  19'".     Hab.  Ceram. 

In  Mus.  Brit. 

This  species,  —  — ,  has  the  form  of  interlineatus,  but 
is  apparently  abundantly  distinct  in  consequence  of  the 
dull  golden  markings  of  the  anterior  wings.  , 

Wieweit  die  Ähnlichkeit  mit  interlineatus  geht,  ist  aus 
den  Anfangsworten  nicht  zu  ersehen.  O.  interlineato  similis" 
ist  ein  so  dehnbarer  Begriff  und  so  vielsinnig,  daß  wir  darauf 
verzichten  müssen,  seinen  Umfang  festzustellen.  Doch 
kann  man  dem  gewissenhaften  Mac  Lachlan  deshalb  keinen 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  6* 


84 

Vorwurf  machen,  während  das  bekannte  Navas'sche  ,,Simihs 
Osmylo"  ans  der  Feder  eines  modernen  Forschers  einen 
sehr  zweifelhaften  Ruf  hat.  Vor  aUen  Dingen  fehlt  eine 
positive  Angabe  über  die  dunklen  Linienflecke  im  Sc  +  R- 
Gebiet :  sind  sie  paarig  oder  3  -  zählig  ? 

Aber  die  Färbung  oder  Zeichnung  der  Flügel  ist  so 
auffälHg  und  merkwürdig,  daß  sie  allein  wohl  sicher  über 
alle  Schwierigkeiten  der  Art-Identification  hinwegführt.  Der 
\'orderflügel  ist  an  mehreren  Stellen  sclimutzig  goldgelb 
gefärbt,  und  zwar  ,,arca  sub-cost(iIi'\  ,,avcaquc  intcr  sub- 
costam  et  vadium"' ,  ,,fasciis  duahus  brevibus,  transvcrsa/ibus, 
puncto  inter  fascias,  strigisquc  duabus  apicem  versns'\  d.  h. 
also  tribus  fasciis:  1.  et  2.  transversa,  3.  longitudinah  apicem 
versus,    dazu   noch  puncto  intcr  1.  et  2.  fascia. 

Die  Beschreibung  von  Navas  umfaßt  einige  selbst- 
verständliche oder  überflüssige  Punkte,  die  zur  Entscheidung 
der  Frage  nichts  beitragen.  Dann  folgt  die  Flügel-Färbung 
oder  Zeichnung,  die  ich  wc'irtlich  wiedergebe: 

,,Ala  anterior  arca  subcostali,  radiali  partim  et  tribus 
fasciis  futvis:  l.ante  nu^dium  alae  transversa,  a  ramo  2.  sec- 
toris  ad  bullam;  2.  ultra  medium  alae  convexa;  3.  longitudinali 
in  apicem  dcsinente."' 

Das  sind  genau  dieselben  auffälligen  gefärbten  Stellen, 
die  Mac  Lachlan  ,,sordide  aureis"  oder  ,,dull  golden",  (Navas 
„fulvis"),  nennt,  auf  Deutsch  schmutzig  goldgelb,  trübe 
goldfarben,  (gelblich),  und  zwar  fast  mit  denselben  Worten 
und  in  derselben  Auffassung  wie  bei  Mac  Lachlan,  so  daß 
man  unwillkürlich  an  eine  Übertragung  aus  Mac  Laclilans 
Text  denkt. 

Es  kann  kein  Zweifel  sein,  daß  beide  Beschreibungen 
völlig  übereinstimmen,  denn  der  von  Mac  Lachlan  noch  er- 
wähnte Punkt  zwischen  beiden  Ouerbinden  dürfte  wohl 
der  2.  K  F  mit  seiner  Umgebung  sein,  der  vielleicht  bei 
Mac  Lachlan's  Exemplar  etwas  deutlicher  abgegrenzte  Um- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


85 

gebimg  hat  als  bei  dem  von  Navas;  vielleicht  meint  er  auch 
den  Aderfleck  am  Hinterrande. 

Bei  Mac  Lachlan  findet  man  noch  ,,alis  sine  pnnctis 
discalibus",  ähnlich  bei  Navas  „Aliquot  venulae  fuscae, 
nullae  limbatae." 

Beide  erwähnen  den  Fleck  am  Hinterrande,  den  Navas 
genauer  beschreibt:  ,,bulla  flava,  4  lineis  fuscis  a  margine 
divergentibus",  den  Mac  Lachlan  vielleicht  mit  puncto  inter 
fascias  meint,  bei  interlineatus  ,, puncto  tuberculato  fusco 
notato"  und  ,,a  rounded  raised  (convex)  fuscous  spot  with 
black  veins"  beschreibt  und  bei  den  3  Arten  tuhcrciilatus, 
interlineatus  und  inquinaius  für  gemeinsam  erachtet. 

Endlich  kommt  die  Frage  der  Linienflecke  im  Gebiet 
von  Sc  +  R.  Wie  schon  gesagt,  spricht  Mac  Lachlan  über 
diese  bei  inquinatus  weder  im  besonderen  noch  allgemein. 
Die  Stellen,  die  auf  Linienflecke  hinweisen  könnten,  aber 
nicht  zwingend  für  eine  genaue  Auffassung  sind,  lauten  wie 
folgt: 

,,It  (nämlich  interlineatus)  is  allied  to  tuhcrciilatus  and 

inquinatus,  differing  from  the  former in  the  lineated 

sub-costal  area;  its  differences  from  inquinatus  are  noted 
in  the  following  comparative  diagnosis." 

,,0.  interlineato  similis";  (nämlich  inquinatus)  ,,This 
species  (nämlich  inquinatus)  has  the  form  of  interlineatus, 
but  is  apparently  abundantly  distinct  in  consequence  of 
the  dull  golden  markings  of  the  anterior  wings." 

Das  ist  alles  mit  Bezug  auf  inquinatus  so  allgemein 
gehalten,  daß  man  mit  gleichem  Recht  behaupten  könnte : 
inquinatus  hat  die  ,, lineated  sub-costal  area",  also  3  fache 
Linienflecke,  weil  sie  nicht  ausgeschlossen  wird,  oder  hat 
überhaupt  keine  Linienflecke,  weil  keine  erwähnt  werden, 
oder  nur  paarige,  weil  Mac  Lachlan  im  Hinblick  auf  die 
ihm  wichtiger  erscheinende  Fleckung  des  Flügels  ihre  Er- 

ötett.  entomol.  Zeit.  1914. 


86 

wähnung  für  überflüssig  hielt.  Etwas  ähnliches  siehe  Osm.  II. 
p.    111  bei  pallidus. 

Eine  weitere  Möglichkeit  ist  noch  vorhandcMi.  ^lac 
Lachlan  kann  nämlich,  ohne  daß  ich  ihn  deshalb  tadeln 
will,  vielleicht  die  Linienflecke  bei  inquinatus  für  8  -  zählig 
gehalten  haben  —  infolge  einer  eigentümlichen  Verwechse- 
lung. 

Ich  komme  damit  auf  die  Navas'sche  Beschreibung 
dieser  Linienflecke.  Sie  lautet:  ,,Subcosta  et  radius  5  striis 
fuscis  notati,  quibus  aliae  sectoris  respondent."  In  der  Tat 
entsjDricht  diese  Beschreibung  genau  der  Wirklichkeit  bei 
,,lineatus  Nav.",  und  sie  ist  auch  sehr  treffend  und  kurz. 
Bei  oberflächhcher  Betrachtung  hat  man  das  Bild  von 
3  -  zähligen  Linienflecken,  die  scheinbar  denjenigen  von 
interlineatus  Mc  L.  entsprechen;  die  genauere  Untersuchung 
zeigt  aber,  daß  von  den  je  3  Flecken  1  auf  der  Sc,  1  auf 
dem  R  und  1  auf  dem  R  S  sich  befindet,  so  daß  zwar  dasselbe 
Bild  entsteht,  aber  aus  anderen  Teilen. 

Vielleicht  hat  Mac  Lachlan  diese  Erscheinung  falsch 
aufgefaßt  oder  in  den  Notizen  für  seine  Beschreibung  nicht 
ausführlich  genug  klargelegt.  Jedenfalls  scheint  mir  dieser 
unaufgeklärte  Punkt  kein  Grund  gegen  die  Übereinstimmung 
von  inquinatus  Mc  L.  und  lineatus  Nav.  zu  sein. 
p  ;  Ich  gebe  noch  den  Schluß  von  Navas'  Beschreibung: 
Ala  posterior  Immaculata  reticulatione  palhda,  striis  sub- 
costalis  et  radii  minus  visibihbus,  3  manifestis. 

Zur  Beschreibung  des  Vorderflügels  ist  nach  meiner 
L^ntersuchung  noch  folgendes  nachzutragen,  das  bei  Navas 
fehlt  und  daher  wieder  Veranlassung  zur  Aufstellung  einer 
neuen  Art  geben  könnte.  Zunächst  ist  der  R  S  nicht  nur 
an  denjenigen  Stellen,  die  den  Linienflecken  von  Sc  und  R 
entsprechen,  schwarz,  sondern  fast  ganz  mit  vielen  geringen 
Unterbrechungen;  dann  sind  die  Längsadern  stellenweise, 
die  Anfänge  aller  Aste  des  R  S,  alle  Qu  A  des  Grundes  bis 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


87 

zur  1.  gelben  Binde  schwarz,  weiter  die  Qu  A  von  AI  a  bis 
zu  Cu  p  alle  schwarz,  und  endlich  sämtliche  Randadern  im 
Randfelde  teilweise  und  auch  noch  die  Costal-Ou  A  nach 
dem  Pterostigma  in  der  Spitze  schwarz. 

Aus  der  Körperbeschreibung  ist  noch  zu  erwähnen, 
daß  der  ganze  Körper  blaßgelblich  mit  wenig  dunkleren 
Stellen  ist.  Die  einzige  besondere  Zeichnung  sind  8  dunkle 
undeutliche  Längslinien  auf  dem  Prothorax  und  scheinbar 
3  dunkle  Punkte  auf  allen  Schienen. 

Es  kann  keinem  Zweifel  unterliegen,  daß  lincatus  Nav. 
mit  inquinatus  Mc  L.  synonym  ist. 

Navas  unterscheidet  übrigens  in  seiner  Beschreibung 
,,lineati(s  Nav."  nur  durch  die  gelben  Zeichnungen  des 
V  Fl  von  den  verwandten  Arten:  Obs.  Las  fajas  ferruginosas 
ö  leonadas  del  ala  anterior  con  et  tinte  leonado  del  campo 
subcubital  (soll  heißen  subcostal)  con  parte  del  radial  adya- 
cente  bastan  ä  distinguir  ä  simple  vista  esta  especie  de  las 
congeneres.  ,,ä  simple  vista"!  —  auch  eine  Navas'sche 
Phrase ! 

Flügelspannung  nach  Mac  Lachlan  19  Linien. 

Vorderflügel  nach  Navas  16  mm  lang,  Hinterflügel 
15  mm;  Vorderflügel  nach  meiner  Messung  1(3  mm  lang, 
6  mm  breit,  H  Fl  15  und  5  mm. 

Type  Mac  Lachlans:    Britisches  Museum. 

Type  Navas' :    1  (^  Museum  Wien. 
Uc.    Gattung.     Stigmatosmylus  Krüger. 
1.    Stigmatosmylus  ocellatus  Krüger. 

Java. 

Diese  Art  ist  von  Navas  als  $  von  modestus  Gerst. 
bestimmt  worden,  weil  das  Wiener  Exemplar  ähnhch  wie 
modestus  aussieht  und  keinen  Aderfleck  am  Hinterrande 
des  V  Fl  hat.  Wie  schon  genau  erklärt  wurde,  ist  in  diesem 
Falle  nur  das  $  nach  meiner  mikroskopischen  Untersuchung 
zutreffend,  Gattung  und  Art  sind  falsch  bestimmt. 

btett.  eutomol.  Zeit.  1U14. 


88 


St.  ocellatus  Krgr.  zeichnet  sich,  wie  che  Gattlings- 
charakteristik zeigt,  durch  eine  auffallend  geringe  Anzahl 
Qu  A  aus,  besonders  in  der  letzten  Stufenaderreihe  luul 
zwischen  den  beiden  Cu. 

Die  Übereinstimmung  mit  inodcstus  ist  im  allgemeinen 
Aussehen  sehr  groß.  Färbung  von  Körper  und  Adern, 
Zahl  der  paarigen  Linienflecke  (vorn  und  hinten  6)  ist  wie 
bei  modestus,  aber  es  fehlt  bei  diesem  $  der  Hinterrandfleck, 
für  den  eine  schwache  Andeutung  vorhanden  ist. 

Als  besonderes  Kennzeichen  finde  ich  nur  wie  bei 
der  vorigen  Art  inqiiinatus  Mc  L.  3  undeutliche  dunkle 
Linien  auf  dem  Prothorax  und  scheinbar  3  dunkle  Punkte 
auf  allen  Schienen. 

In  der  Flügelspitze  ist  dann  noch  ein  augenartiger 
dunkler  rundlicher  Fleck,  der  die  letzte,  also  einzelnstehende 
Qu  A  zwischen  R  und  R  S  umgiebt,  also  eiiie  ähnliche  Er- 
scheinung, wenn  auch  nicht  so  ausgeprägt  und  schön,  wie 
bei  Glenosmylus  elegans  Krgr.  Außerdem  ist  fast  das  ganze 
Geäder  dunkel,  mit  hellen  Stellen  in  den  Längsadern.  Be- 
sonders verdunkelt  und  fast  etwas  braun  umflossen  sind: 
2  Randaderzweige  in  der  Spitze  nahe  dem  Augenfleck,  die 
letzte  Qu  A  vom  R  -  System  zur  M,  die  letzte  Qu  A  von 
M  a  zu  M  p  und  mehrere  Qu  A  von  Cu  a  zu  Cu  p. 

Vorderflügel  18,5  mm  lang,  6V2  mm  breit,  Hinter- 
flügel 16  und  5  mm. 

Type:  1  $  Museum  Wien. 

1  Id.    Gattung.     Grammosmylus  Krüger. 
1.    Grammosmylus  punctatus  Navas. 

Flores. 

Auch  diese  Art  unterscheidet  sich  generisch  von  Spil- 
osmylus  und  den  übrigen  sich  an  Ripidosmylus  anschließenden 
Gattungen,  wie  gezeigt  wurde.  Navas  hat  hier  richtig  eine 
neue  Art  erkannt  nach  den  äußerlichen  Merkmalen  in  der 
Zeichnung  des  Sc  -  feldes.     Das  Tier  ist  ein  $  nach  meiner 

ötctt.  cntomol.  Zeit.  19i4. 


89 

mikroskopischen  Untersuchung,  nach  Navas  wieder,   weil  es 
keinen  Aderfleck  am  Hinterrande  des  V  Fl  hat. 

Gr.  punctatus  Nav.  zeichnet  sich,  wie  die  Gattungs- 
charakteristik zeigt,  durch  eine  größere  Anzahl  Stufenader- 
und Langzellenreihen  (7  und  6)  aus  und  durch  die  punkt- 
artigen Flecke  im  Sc  -  felde. 

Teils  nach  Navas',  teils  nach  meiner  Untersuchung 
ist  der  ganze  Körper  gelbbraun  mit  helleren  Stellen.  Der 
Prothorax  hat  wie  bei  den  beiden  inquinatus  und  ocellatus  3 
undeutliche  dunkle  Längslinien  (fusco  maculatus  nach 
Navas) ;  die  Beine  sind  hell  und  scheinbar  nur  mit  1,  viel- 
leicht mit  3  dunklen  Punkten  auf  den  Schienen:  femoribus 
ad  medium  puncto  fusco  externo  notatis  (nach  Navas) 
ist  nur  ein  zeitweilig  hier  wie  anderwärts  vorkommendes 
Merkmal,  da  ein  auf  dem  einen  Hinterschenkel  sitzendes 
festes  dunkles  Schmutzstückchen  wohl  nicht  als  ein  Art- 
merkmal dieser  einen  besonderen  Art  betrachtet  werden 
darf,  sonst  zeigt  kein  Schenkel  einen  Fleck!! 
f  •*  Das  Geäder  ist  hell  und  dunkel  in  den  Längsadern. 
Die  Queradern  sind  im  Gebiet  des  R  S  und  seiner  Äste 
teils  hell,  sogar  fast  weiß,  teils  dunkel,  vom  RS-  System 
bis  zum  Cu  p  meist  dunkel.  Die  Zahl  dunkelumflossener 
Qu  A  ist  im  Gebiet  der  beiden  letzten  Stufenaderreihen 
4 — 5,  wozu  noch  etwa  5  bis  zum  Cu  p  kommen.  Der  H  Fl 
ist  ungefleckt,  aber  sonst  ähnlich  dem  V  Fl,  besonders  ist 
das  Geäder  abwechselnd  hell  und  dunkel. 

Vorderflügel   19  mm  lang,   6,5  mm  breit,   H  Fl  etwas 
über  17,5  und  5  mm. 

Type:  1  $  Museum  Wien. 

(13.    Gattung?     Lysmus  Navas.) 
1.    (Lysmus?)  harmandinus  Navas. 
Japan:  Mittleres  Nippon,  Tokio. 

Ich  gebe  aus  Navas'  Beschreibung  das,  was  nicht  selbst- 
verständlich ist. 

Stett.  antomol.  Zeit.  X911. 


90 

Für    die    Gattungsbeschreibiing    kommt    folgendes    in 
Betracht : 

Tm  \'  Fl  alle  C  -  Qu  A  einfach,  Sc  und  R  mit  5  braunen 
Linienflecken,  Stufenaderreihen  vollständig  (ein  völlig  wert- 
loses, weil  nichtssagendes  Merkmal),  Discalzellen  meist 
rechteckig. 

Hieraus  kaiui  auf  eine  Zugelu'higkeit  zur  Unterfamilie 
Spilosmylinac  geschlossen  werden,  aber  natürlich  nicht 
zwingend,  sonst  nichts. 

Für  die  Artbeschreibung  bleibt : 

Körper  gelblich  und  bräunlich.  Kopf  vor  den  An- 
tennen, zwischen  den  Ocellen,  längs  auf  dem  Occiput  braun; 
Antennen  gelb,  an  den  Spitzen  dunkel. 

Prothorax  mit  3  braunen  Binden  (längs  oder  quer?), 
Seitenränder  gelblich,  Meso-  und  Metathora.x  braun  mit 
2  hellen  Längsbinden,  die  auf  dem  Metathorax  abgekürzt 
sind.  Abdomen  braun,  gelblich  punktiert.  Beine  gelblich, 
Hinterschenkel  mit  brauner  Spitze  und  auLkni  mit  brauner 
Linie. 

Geäder  fast  ganz  braun,  hell  gemischt.  Costa  des  V  Fl 
gelblich,  ebenso  Sc  und  R,  beide  mit  den  oben  genannten 
Linienflecken.  Qu  A  braun  umflossen  und  daher  fleckartig, 
ausgenommen  wenige  am  ,,Cubitus"  vor  der  Mitte.  H  Fl 
fast  ungefleckt. 

Vorderflügel  17 — 21  mm  lang,  H  Fl  16 — 19  mm. 

Type:    ?  ^^  Museum  Paris. 

2.    (Lysmus  ?)  faurinus  Navas. 

Japan:  Avomori. 

Aus  Navas'  Beschreibung  folgendes. 

Im  V  Fl  alle  C  -  Qu  A  einfach,  2  vollständige  Stufen- 
aderreihen (ein  völlig  wertloses,  weil  nichtssagendes  Merk- 
mal),   Discalzellen   meist   rechteckig. 

Zugehörigkeit  vielleicht  zu  den  Spilosmylinac,  aber  völlig 
zweifelhaft. 

Stctt.  eutoiuol.  Zeit.  1914. 


91 

Zur  Artbeschreibung:  Körper  gelblich,  mit  braun  wie 
folgt:  Kopf  vor  den  Antennen,  Clypeus  und  Scheitel  braun 
gefleckt;  Prothorax  mit  mittlerer  Längslinie  vnid  einer 
hinteren  queren,  Meso-  und  Metathorax  mit  Schildchen  und 
Schulterfleck  braun.  Flügel  hyalin,  Geäder  gelblich.  ,,Ala 
anterior  venuhs  fuscis  aliisque  fusco  limbatis  quasi  ad- 
spersa  ferrugineo  vel  sordidata  maculis  minutis,  formantibus 
ad  cubitum  6 — 8,  ad  basim  seriei  internae  venularum  grada- 
tarum,  ante  et  post  stigma  stramineum,  ad  marginem;" 
oder  ,,Aile  anterieure  parsemee  de  petites  taches  brunes 
rougeätres,  evanouies  au  bord,  plus  visibles  le  long  du  cu- 
bitus." 

H  Fl  ohne  oder  kaum  mit  dunklen  Flecken. 

Vorderflügel  14  mm  lang,  H  Fl  12,8  mm. 

Type :    ?  (J?  Museum  Paris. 

3.    (Lysmus  ?)  oberthuriuns  (thuri)  Navas. 

China:  Tien-Tsuen  (?). 

Aus  Navas'  Beschreibung  folgendes. 

Im  V  Fl  alle  C  -  Qu  A  einfach,  2  vollständige  Stufen- 
aderreihen  (ein  völlig  wertloses,  weil  nichtssagendes  Merk- 
mal), Discalzellen  rechteckig  oder  fünfeckig. 

Zugehörigkeit  vielleicht  zu  den  Spilosmylinac,  aber 
völlig  zweifelhaft. 

Zur  Artbeschreibung:  Körper  gelblich,  pechbraun  ge- 
fleckt wie  folgt:  Kopf  zwischen  den  Antennen,  auf  dem 
Labrum  und  Scheitel,  Prothorax  mit  2  Querbinden,  die 
den  Rand  nicht  erreichen  und  durch  eine  mittlere  Längs- 
binde verbunden  sind,  Meso-  und  Metanotum  in  der  Mitte 
und  auf  den  Schultern,  Abdomen  mit  Punkten. 

Flügel  hyalin,  Geäder  fast  ganz  braun,  V  Fl  mit  sehr 
\>enigen  kleinen  braunen  Flecken,  3 — 4  am  ,,Cubitus". 

Vorderflügel  18  mm  lang. 

Type :    ?  ^^  Museum  Navas. 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1914. 


92 

4.    (Lysmus?)  nikkoensis  Navas. 

Japan-Nikko. 

Aus  Navas'  Beschreibung  folgendes. 

Gattungsbeschreibung:  Prothorax  länger  als  breit,  alle 
C  -  Qu  A  einfach  vor  dem  Stigma,  Discalqueradern  saltem 
in  seriem  externam  gradatam  manifeste  dispositae  (ein 
völlig  wertloses,  weit  nichtssagendes  Merkmal).  Cetera  ut 
in  Osmylo.  ( !)     Dazu  eine  Abbildung. 

Wegen  der  (iattung  ist  hier  Osmylidae  II.  und  V.  zu 
vergleichen. 

Artbeschreibung:  Körper  gelblich-bräunlich.  Kopf 
braun,  Clypeus,  Labrum  und  Antennen- Grundglied  gelblich. 
Prothorax  rotbraun,  Meso-  und  Metanotum  braun  und 
gelb  gemischt.     Abdomen  oben  braun. 

Flügel  hyalin,  Geäder  gelblich.  V  Fl  venulis  discalibus 
multis  fusco  limbatis,  atomos  fuscos  fingentes,  maxime 
praeter  cubitum  et  ad  stigma;  praeterea  nebula  ferruginea 
in  fascia  lata  praeter  marginem.    H  Fl  fast  hyalin. 

Vorderflügel  16  mm  lang,  H  Fl  14  mm. 

Type:    ?  (^$  Britisches  Museum. 

(?  5.    japonicus  Okamoto.) 

Gehört  wahrscheinlich  zu  Spilosmylus  Kolbe.  Ist  wahr- 
scheinlich synonym  mit  Spilosmylus  modestus  Gerst,  siehe 
p.  68. 

6.    (Lysmus  ?)  nipponensis  Okamoto. 

Japan:  Moji,  Hyuga. 

Ich  lasse  nipponensis  in  dem  Sammelkapitel  Lysmus 
stehen,  bis  er  da  untergebracht  werden  kann,  wo  er  hinge- 
hört. 

Aus  Okamotos  Beschreibung  gebe  ich  folgenden  Auszug. 

Körper  gelblich  mit  braun.  ,,Kopf  mit  einem  schwarzen 
großen  W  -  förmigen  Flecke  auf  dem  Scheitel,  zwischen  den 
Fühlern  ein  schwarzer  Y  -  förmiger,  mit  dem  Scheitelfleck 
sich  vereinigender  Fleck,   Frons  an  den   Seiten  mit  einem 

ötett.  entomol.  Zeit.  1914. 


93 

schwarzen,  fast  langovalen  Flecke."  Fühlergrundglied 
schwarz  gefleckt.  ,, Prothorax  oben  mit  einer  schwarzen,  in 
der  Mitte  fast  unterbrochenen  Mittellinie  und  vier  schwarzen 
Pünktchen." 

, .Flügel  hyalin."  ,,Sc  und  R  mit  4 — 5  schwarzen  Linien, 
Qu  A  ganz  schwarz,  doch  C  -  Qu  A  gelb  gescheckt.  V  Fl 
an  der  Subcostalzelle  mit  etwa  10  schwarzen  Streifen  oder 
Punkten,  Qu  A  zwischen  Cubitus  und  Postcubitus  (Cu  a 
und  Cu  p  ?)  und  W^nillas  gradiformes  zuweilen  mit  dunkel- 
braunen Fleckchen."     C  -  Qu  A  einfach. 

Soll  dem  nikkoensis  Nav.  nahestehen,  aber  leicht  durch 
seinen  Scheitelfleck  unterscheidbar  sein. 

Vorderflügellänge  17  mm. 

Type:    ?  T.  N.  Kasuri-hirobakagero  ? 

1 2.    Gattung.     Thyridosmylus  Krüger. 
1.    Thyridosmylus  Langii  Mac  Lachlan. 

Nordindien:  Himalaya,   Siwalik-Gebirge. 

Diese  Art  wurde  LSTO  von  Mac  Lachlan  als  neue  Art 
nach  einer  langen  Serie  von  Exemplaren  aus  dem  nördlichen 
Indien  von  Masuri,  gesammelt  von  Capitän  Lang  im  Juni, 
und  nach  1  Exemplar  im  Britischen  Museum  beschrieben. 
Masuri  liegt  im  Siwalik-Gebirge  am  Südabhange  des  Himalaya 
westlich  von  Srinagar  in  7000  Fuß  Höhe. 

Die  Angaben  Mac  Lachlans  sind  so  korrekt,  wie  man 
sie  von  einem  so  bedeutenden  Forscher  erwarten  kann. 
Leider  hat  er  gänzlich  versäumt,  das  Geäder  zu  beschreiben, 
ohne  welches  heute  eine  Neuropteren-Charakteristik  völlig 
undenkbar  und  unzulänglich  ist. 

Mir  liegt  ein  ^-Exemplar  aus  dem  Berliner  Museum 
vor,  das  von  Mac  Lachlan  stammt  mit  dem  Fundortzettel: 
Masuri  7000  June,  der  Bezeichnung  Osmylus  Langii  Mc  L., 
scheinbar  von  Mac  Lachlans  Hand,  und  dem  Typenzettel. 
Das  Exemplar  ist  leider  so  defekt  und  in  so  schlechtem  Zu- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


94 

Stande,  daß  alle  Teile  in  Glas  eingeschlossen  werden  mußten, 
lim  sie  vor  dem  gänzlichen  Verfall  zu  bewahren. 

Meine  Beschreibung  gründet  sich  also  vorläufig  nur  auf 
dies  eine  Exemplar  und  Mac  Lachlans  Arbeit.  Die  citierte 
Abbildung  habe  ich  nicht  gesehen. 

Der  Kopf  hat  Form  und  Stellung  wie  bei  0.  chrysops  L., 
ist  aber  kleiner.  Die  Farbe  ist  nach  Mac  Lachlan  pech- 
schwarz, etwas  glänzend,  bei  dem  vorliegenden  Stück 
höchstens  dunkelbraun,  die  Fühler  sind  wie  nach  Mac  Lachlan 
im  1.  und  2.  Glied  dunkel,  sonst  hell.  Die  Skulptur  des 
Kopfes  kann  der  schlechten  Erhaltung  wegen  nicht  beschrie- 
ben werden. 

Die  3  Ocellen  stehen  wie  bei  0.  chrysops;  genauere  An- 
gaben können  nicht  gemacht  werden,  da  dieser  Teil  des 
Kopfes  bei  der  Präparation  verloren  ging.  Es  konnte  noch 
festgestellt  werden,  daß  Ocellenhärchen  vorhanden  sind 
und  der  Scheitel  sich  hinter  den  Ocellen  stark  wölbt. 

Die  Fühler  sind  unvollständig,  die  3  Grundglieder  von 
gleicher  Form  und  (iröße  wie  bei  0.  chrysops  L. 

Mundteile  im  allgemeinen  und  mit  geringen  Abweichungen 
auch  im  besondern  wie  bei  0.  chrysops  L.,  aber  kleiner. 
An  den  Mandibeln  sind  die  bei  0.  chrysops  beschriebenen 
Zähne  schwächer  ausgebildet.  Bei  den  Maxillen  sind  das 
1.  und  2.  Tasterglied  kurz,  das  3.  und  4.  etwa  doppelt  so 
gr(^ß  wie  das  2.,  das  5.  etwa  IV^  mal  so  lang  wie  das  4.  Das 
3.  ist  dicker  als  das  4.  Die  beiden  Laden  enden  in  gleicher 
Höhe  wie  bei  den  beschriebenen  9  von  0.  chrysops  L.,  das 
vorliegende  Tier  ist  auch  ein  $;  das  blasige  Ende  der  Außen- 
lade ist  sehr  klein  und  die  Behaarung  erscheint  gegen 
0.  chrysops  L.  dürftig.  Am  Labium  sind  die  beiden  ersten 
Tasterglieder  kurz  und  dick,  das  3.  etwa  doppelt  so  lang 
wie  das  1.    Die  Palpen  sind  alle  4  dunkel,  die  Spitzen  heller. 

Prothorax  etwa  wie  bei  0.  chrysops  L.,  aber  länger  als 
breit,  pechbraun,  die   Seiten  ziemlich  parallel;  oben  laufen 

Stett.  cntomol.  Zeit.  11)14. 


95 

querüber  drei  Wülste,  zwei  an  den  Enden,  einer  vor  der 
Mitte  mit  einzeln  aber  ziemlich  regelmäßig  stehenden 
schwarzen  Haaren  besetzt.  Eine  besondere  Skulptur  fehlt. 
Dunkle  Längslinien  siehe  später. 

Meso-  und  Metathorax  zeigen  die  Schulterbeulen,  ge- 
naueres kann  nicht  berichtet  werden. 

Die  Beine  sind  gelblich  und  in  der  Form  wie  bei 
0.  chrysops  L.  Die  Vorderhüften  scheinen  etwas  dunkel 
zu  sein,  der  Hüfthaken  fehlt,  obwohl  das  vorliegende  Tier 
ein  9  ist.  An  den  Hinterbeinen  ist  die  Schiene  etwa  IV4  so 
lang  wie  der  Schenkel,  der  Fuß  etwa  V;  so  lang  wie  die 
Schiene,  also  ungefähr  wie  bei  0.  chrysops  L.  An  den  Mittel- 
beinen ist  der  Schenkel  etwas  länger  als  die  Schiene,  der 
Fuß  etwa  gleich  der  Schiene.  Von  den  Vorderbeinen  können 
keine  Angaben  gemacht  werden. 

An  den  Hinterfüßen  ist  das  1.  Tarsenglied  gleich  dem 
2.,  3.,  und  4.  zusammen,  das  2.  ist  etwas  größer  als  das  3., 
dieses  etwas  größer  als  das  4. ;  das  5.  ist  etwas  größer  als  das  2. 
An  den  Mittelfüßen  ist  das  1.  Tarsenglied  gleich  dem  2. 
und  3.  zusammen,  das  2.  größer  als  das  3.,  dieses  größer 
als  das  4.,  das  5.  fast  so  lang  wie  das  1.  Die  Tarsen  der 
Vorderfüße  fehlen. 

Die  Klauenbildung  ist  dieselbe  wie  bei  0.  chrysops  L., 
docn  sind  die  Zähnchen  kleiner,  und  es  scheint  die  Zahl 
derselben  geringer  zu  sein,  die  letzten  Zähnchen  ließen  sich 
nicht  mehr  genau  beobachten. 

Von  den  kleinen  schwarzen  Flecken  auf  den  Beinen, 
die  Mac  Lachlan  erwähnt,  habe  ich  nichts  gesehen. 

Das  Geäder  ist  hell  in  Längs-  und  Queradern,  aber 
sämtliche  Adern  sind,  mit  Ausnahme  der  Subcosta,  sehr 
fein  und  ziemlich  dicht  schwarz  punktiert;  an  den  dunklen 
Stellen  entspringen  die  Härchen. 

Die  Fleckung  der  Vorderflügel  erinnert  an  0.  chrysops  L. 
Von  den  6  (oder  7)  konstanten  Flecken  des  0.  chrysops  L. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


96 

sind  hier  nur  die  beiden  Kernflecke  vorhanden.  Die  Be- 
schreibung, welche  Mac  Lachlan  von  der  Flügelfärbung  ge- 
geben hat,  ist  recht  anschaulich  und  genau.  Indem  ich  sie 
hier  wiederhole,  füge  ich  einige  Einzelheiten  des  mir  vor- 
liegenden Exemplars  hinzu,  das  allerdings  auch  früher  im 
Besitz  von  Mac  Lachlan  gewesen  ist.  Flügelgrundfarbe 
glänzend  gelblich  getönt  in  der  ganzen  Membran  mit  Aus- 
nahme von  ziemlich  dichtgestellten  ungetönten,  oft  kreis- 
runden, durchsichtigen  Flecken,  die  die  Mitte  fast  jeder 
Zelle  einnehmen,  in  den  dimklen  Flecken  besonders  deutlich 
sind  und  in  der  letzten  Langzellenreihe  zu  2  großen  und 
raudwärts  davon  noch  zu  einigen  Fensterflecken  sich  ver- 
einigen. Die  Enden  der  Randadern  imd  die  dazwischen- 
liegenden Randzacken  sind,  soweit  sie  im  Bereich  der  gelben 
Tönung  oder  dunkleren  Flecke  liegen,  dunkel,  im  Bereich 
der  durchsichtigen  Stellen  hell.  Von  dunklen  Flecken  sind 
zwei  schon  oben  erwähnt,  die  beiden  Kernflecke,  die  übrigens 
Mac  Lachlan  auch  schon  als  discal  blackish  spots  gesehen 
hat.  Die  übrigen  entsprechen  zum  Teil  den  veränderlichen 
Flecken  von  0.  chrysops  L.,  und  ich  bin  überzeugt,  daß 
sie  auch  bei  Langii  Mc  L.  variieren,  obwohl  Mac  Lachlan 
dies  von  seiner  long  series  nicht  sagt.  Im  Costalfelde  sind 
vor  dem  Stigma  3  große  viereckige  Flecke,  von  denen  der 
2.  wenig,  der  3.  weit  über  das  Subcostalfeld  hinübergreift, 
das  Stigma  zeigt  am  Anfang  und  Ende  einen  dunklen  Fleck, 
danach  folgen  noch  2 — 3  solche.  Alle  übrigen  haben  einen 
Zusammenhang  in  (iestalt  einer  Binde,  die  auf  der  letzten 
Stufenaderreihe  im  Bogen  ungefähr  parallel  dem  Hinter- 
rande mit  Einscliluß  einer  helleren  Stelle  bis  ans  Ende  des 
2.  Drittels  des  Cu  p  und  mit  Überspringung  einer  nur  gelb- 
getrmten  Stelle  bis  zum  1.  Drittel  dieses  reicht;  diese  Binde 
schickt  nach  beiden  Seiten  dunkle  Ausläufer:  3  (1  kleinen, 
2  größere)  in  den  Discvis,  1  langen  in  die  Spitze,  2  kleinere 
zum  Hinterrand. 

Stett.  Ontomol.  Zeit.  1914. 


97 

Der  Hinterflügel  ist  hyalin  ohne  gelbliche  Tönimg. 
Fast  alle  Oueradern  und  ein  feiner  Hof  um  diese,  die  Basal- 
teile und  oft  die  den  Queradern  benachbarten  Teile  der 
Längsadern  sind  braun,  die  beiden  braunen  Kernflecke 
sind  vorhanden,  die  Längsadern  sind  hell,  neben  den  äußeren 
Stufenaderreihen  weiß.  Alle  Adern  sind  auch  im  Hinter- 
flügel dunkel  punktiert.  Die  beiden  außerhalb  der  letzten 
Stufenaderreihe  stehenden  Queradern  im  Spitzenteil  sind 
farblos. 

Diese  Beschreibung  entspricht  sowohl  derjenigen  von 
Mac  Lachlan  als  auch  dem  Berliner  Stück  (a),  sie  ist  dem- 
nach die  Grundlage,  die  typische  Zeichnung  dieser  Art. 
Das  hindert  natürlich  nicht,  daß  in  einer  langen  Reihe  von 
Exemplaren  Variationen  von  einem  Extrem  bis  zum  ent- 
gegengesetzten vorkommen,  ebenso  wie  bei  Osmylus  chry- 
sops  L. 

Die  mir  vorliegenden  weiteren  Stücke  (b — e)  zeigen 
derartige  Variationen;  b  ist  das  Greifswalder  Tier,  das 
Gerstaecker  perspicillaris  nannte,  c  und  d  sind  Wiener 
Exemplare,  die  Navas  als  perspicillaris  bestimmt  hat,  e  ist 
ein  verkümmertes  Wiener  Exemplar  ohne  Bezeichnung  und 
ohne  Hinterflügel  (siehe  p.  37,  42,   114). 

Aus  der  Gerstaeckerschen  Beschreibung  ergänze  ich 
hier,  daß  die  Costalf lecke  überall  annähernd  X-form  haben. 
Der  gelbliche  Grundton  der  Membran  fehlt  bei  b,  d  und  e, 
ist  aber  bei  c  soweit  ausgedehnt,  daß  kaum  noch  ganz  un- 
gefärbte Fensterflecke  bleiben.  Die  Färbung  der  dunklen 
Binde,  an  die  sich  die  dunkleren  Flecke  anschließen,  ist 
verschieden  kräftig  und  ausgedehnt,  so  daß  der  große 
Fensterfleck  außen  neben  der  letzten  Stufenaderreihe  bei 
dem  Tier  e  fast  verschwunden  ist.  Das  Übergreifen  der 
Costalflecke  in  den  Discus  hinein  ist  am  stärksten  bei  Tier 
c  und  a.  Die  3  dunklen  Flecke  des  Hinterrandes  stehen  genau 
den    3   größeren    Costalflecken   gegenüber   und   würden   bei 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  7 


98 


einer  Verlängerung  beider  Fleckarten  3  Ouerbinden  geben, 
wie  es  für  2  Flecke  bei  c  angedeutet  ist.  Auffällig  ist  noch 
bei  allen  Tieren,  daß  R  und  Cu  a  an  den  Stellen,  wo  die 
nach  hinten  gehenden  Qu  A  abgehen,  und  diese  Qu  A 
selber  punktartig  dunkel  sind  und  daher  das  Bild  einer 
dunklen  Punktreihe  zeigen. 

Der  H  Fl  zeigt  die  dunkle  Binde  als  verschwommenen 
Rand  und  die  Qu  A  mehr  oder  weniger  deutlich  umflossen. 

Über  die  Färbung  des  Prothorax  ist  noch  zu  ergänzen, 
daß  überall  mehr  oder  weniger  deutlich  3  dunkle  Längs- 
linien, eine  breitere  mittlere,  2  seitliche  schmale,  vorhanden 
sind  und  der  Seitenrand  ebenfalls  dunkel  ist. 

Vorderflügel:  17 — 20  Linien  Flügelspannung  nach  Mac 
Lachlan;  19 — 21  mm  lang  (1  mal  16),  6 — 7  mm  breit  (1  mal 
4^2);  Hinterflügel  17 — 18^2  und  5 — öf^  nim  (1  mal  ohne 
H  Fl.  siehe  p.  37,  42,   114). 

Type  für  Langii:  Britisches  Museum,  Museum  Mac 
Lachlan,  Berliner  Museum. 

Type  für  syn.  perspicillaris :  Greifswalder  Museum. 

Außerdem  3  Exemplare  vom  Wiener  Museum. 
1 4.    Gattung.     Thaumatosmylus  Krüger. 
1.   Thaumatosmylus  diaphanus  (ierstaecker. 

Java. 

Von  dieser  schönen  Art  habe  ich  die  Type  Gerstaeckers 
gesehen  und  genau  mit  Gerstaeckers  Beschreibung  ver- 
glichen. Van  der  Weeles  Beschreibung  nach  1  weiteren 
Exemplar  von  West-Java  fügt  der  ersteren  wohl  nichts 
Neues  hinzu  und  enthält  nichts  über  das  so  interessante 
Geäder.  Seine  Bemerkung,  daß  diese  Art  mit  puhicosta  Walk, 
verwandt  ist,  hat  nicht  die  geringste  Spur  einer  wissen- 
schaftlichen (Grundlage. 

Ich  gebe  Gerstaeckers  schöne  Beschreibung  im  Aus- 
zuge wieder  und  ergänze  sie  durch  einige  Bemerkungen. 
Körper    licht    j:)ec]ibraun,    Kopf    melu"    rostrot,    Fühler    bis 


Stctt.  C'iitoniol.  Zeit.  l'.»U. 


99 

auf  die  beiden  rostroten  Basalglieder  licht  strohgelb,  weißlich 
beborstet,  Mundteile  von  Kopffärbung.  Pronotum  mehr 
rostrot  mit  borstentragenden  Wärzchen  und  2  schmalen 
pechbraunen  Längsstriemen  versehen.  Beine  bis  auf  die 
pechbraunen  Hüften  und  Trochanteren  blaßgelb,  Fuß- 
klauen rostrot,  Arolium  schwarz. 

Flügel  breit  und  stumpf  lanzettlich,  glashell,  mit  elfen- 
beinweißen Längs-,  dagegen  vorwiegend  lichtbraunen  Quer- 
adern, deren  Behaarung  gleichfalls  dunkel  ist.  In  den 
Vorderflügeln  die  Costa  ziemlich  dicht  (etwa  an  12  Stellen) 
pechbraun  getüpfelt,  Subcosta  und  Radius  dagegen  sparsam 
(in  Wirklichkeit  sind  beide  Adern  ungetüpfelt  und  die  Tüpfel 
selber  befinden  sich  im  Subcostalfeld  zwischen  beiden  Adern, 
und  zwar  1.  3  lange  Linien  in  den  3  großen  dunklen  Flecken, 
wo  diese  das  Sc  -  feld  treffen  oder  überschreiten,  2.  3  kurze 
Flecke  zwischen  diesen  ersten  Stellen,  3.  4 — 5  winzig  kleine 
Andeutungen) ;  von  gleicher  Färbung  ein  vom  Radius  bis 
zum  Innenrand  verlaufender  Bindenfleck  zwischen  der 
Wurzel  und  dem  LTsprung  des  Sector  radii,  ein  breiterer, 
mehr  ovaler,  über  Subcosta  und  Radius  hinziehender  jenseits 
der  Längsmitte  und  ein  sich  um  das  weißliche  Pterostigma 
herumziehender,  welch  letzterer  beträchtlich  dunkeler,  mehr 
schwärzlichbraun  erscheint.  Einige  kleinere,  mehr  punkt- 
förmige ]\Iakeln  auf  den  Treppenadern  nahe  der  Spitze 
gleichfalls  braun;  auch  die  vier  ersten  verdickten  Costal- 
queradern  dunkel  umflossen  (in  der  letzten  Stufenaderreihe 
sind  2  winzig  kleine  und  2  größere  viereckige  vorhanden, 
die  C  -  Qu  A  schließen  sich  dem  großen  Grundfleck  an). 
Auf  den  Hinterflügeln  ein  kleiner  Innenrandfleck  vor  dem 
Ende  des  ersten  Längsviertteils,  ein  größerer  keilförmiger, 
quer  über  die  beiden  Cubiti  (in  Wirklichkeit  folgende  Adern 
vorn  und  hinten  überragend:  1.  x\st  des  RS,  M  a,  M  p, 
Cu  a)  verlaufender  beim  Ende  des  ersten  Dritteiis  und  vier 
kleinere  nahe  der  Spitze,  von  denen  einer  (der  größte)  wieder 

Stett.  entomol.  Zeit.  1014.  7* 


lÜO 

das  Pterostigma  umgürtet  (die  3  andern  auf  den  2  letzten 
Stufenaderreihen),  gleichfalls  pechbraun. 

Die  Abbildung  van  der  Weeles  ist  nur  ein  Situations- 
plan der  Flecke. 

Vorderflügel  18 1/2  mm  lang,  1\C>  mm  breit,  Costalfeld 
2  mm  breit,  Hinterflügel  17  und  6U  mm. 

Type:  1  $  Museum  Greifswald. 

1 5.    Gattung.     Glenosmylus  Krüger. 
1.    Glenosmylus  elegans  Krüger. 

Formosa. 

Mir  liegt  ein  Exemplar  aus  dem  Berliner  Museum  vor 
mit  dem  Fundortzettel  Formosa.  Des  schlechten  Zustandes 
wegen  wurden  alle  Teile  in  Gla,s  eingeschlossen. 

Ich  hielt  dies  Exemplar  von  Anfang  an  für  eine  neue 
Art  wegen  gewisser  auffälliger  Merkmale  im  Flügel,  die  ich 
nirgends  erwähnt  fand.  Doch  besteht  eine  recht  bedeutende 
Übereinstimmung  in  der  Zeichnung  von  Kopf  und  Prothorax 
mit  lincatocuUis  Mc  L.  aus  Nordindien,  so  daß  ich  zweifel- 
haft wurde,  ob  ich  nicht  trotz  der  Flügelmerkmale  diese 
Art  vor  mir  hatte.  Aber  eine  genaue  Vergleichung  von 
Mac  Lachlans  Beschreibung  mit  dem  vorliegenden  Tier 
ergab  doch  in  der  Zeichnung  des  Kopfes  und  auch  des  Pro- 
thorax hinreichende  Abweichungen,  so  daß  ich  mich  für 
eine  neue  Art  entschied,  besonders  auch  weil  ich  mir  sagte, 
daß  Mac  Lachlan  unmöglich  die  hier  so  auffälligen  Flügel- 
merkmale übersehen  konnte. 

Ihres  eleganten  Aussehens  wegen  habe  ich  diese  neue 
Art  schon  im  II.  Teil  clcgans  Krüger  genannt. 

Kopf  von  Form  und  Stellung  wie  bei  0.  chrysops  L,, 
aber  kleiner,  Farbe  hellgelbbraun,  Stirn  heller,  weißlich. 
Auf  dem  Scheitel  ist  zwischen  den  Augen  und  Antennen 
eine  Furche,  hinter  den  Ocellen  eine  Querfurche.  Hier 
beginnt  zwischen  den  beiden  hinteren  Ocellen  ein  kleiner 
scliwarzer  Fleck,  der  nacli  hinten  in  ein  mattdunkles  Dreieck 

Stctt.  fiitoinnl.  Zeit.  1014. 


101 

übergeht.  Seitlich  befindet  sich  dicht  über  den  Antennen 
ein  länghch  runder  dunkler  Fleck.  Zwischen  den  Ocellen 
ist  eine  dunkle  Linie  in  Form  eines  3  strahligen  Sternes. 
Auf  der  Stirn  ist  vor  der  vorderen  Ocelle  zwischen  den 
Antennen  eine  dunkle  Linie,  die  in  der  Mitte  spitz,  an  den 
Enden  fleckartig  erweitert  ist.  Der  von  Mac  Lachlan  bei 
lineatocollis  erwähnte  brown  ridge  auf  dem  Scheitel  ist  nicht 
vorhanden.  Auf  der  Stirn  und  Vorderseite  sind  Andeutungen 
von  kleinen  braunen  Stellen. 

Die  Fühler  sind  unvollständig,  doch  sind  die  vorhandenen 
3  Grundglieder  von  gleicher  Form  und  Größe  wie  bei 
0.  chrysops  L.  Sie  sind  gelblich,  und  die  Grundglieder  sind 
kaum  dunkler. 

Die  Ocellen  sind  vorhanden  und  stehen  wie  bei 
O.  chrysops;  Ocellenhärchen  sind  vorhanden,  doch  kann  ihre 
Stellung  nicht  sicher  angegeben  werden,  da  der  auffallenden 
Zeichnung  wegen  der  Kopf  nicht  zerlegt  wurde  und  daher 
die  Ocellengegend  nicht  aufgeklärt  werden  konnte.  Es 
scheint,  daß  die  Härchen  ähnlich  wie  bei  Langii  Mc  L.  usw. 
stehen. 

Mundteile  im  allgemeinen  wie  bei  0.  chrysops,  aber 
kleiner  mit  geringen  Abweichungen.  Auch  die  Mundteile 
wurden  aus  demselben  Grunde,  wie  vorher,  nicht  besonders 
präpariert,  sind  aber  a.m  Kopfpräparat  hinreichend  deutlich 
zu  erkennen.  An  den  Mandibeln  sind  die  Zähne  schwächer. 
An  den  Maxillen  ist  die  Außenlade  größer  als  die  Innen- 
lade, ihr  weicher  blasiger  Endteil  ist  kleiner  als  bei  chrysops  L., 
aber  größer  und  mehr  behaart  als  bei  Langii  Mc  L.,  puhi- 
cosca  Walk,  und  aspersus  Krüger,  der  stiftförmige  Anhang 
ist  vorhanden  und  deutlich  sichtbar;  an  den  Tastern  sind 
Glied  3  und  4  etwa  gleich,  5  am  längsten.  Am  Labium 
ist  das  3.  Tasterglied  am  längsten,  größer  als  das  2.,  und 
dieses  größer  als  das  erste. 

Prothorax  in  Gestalt  etwa  gleich  dem  von  0.  chrysops  L., 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


102 

aber  klciiuT  und  vcUlig  ohne  die  Skulptur,  wcißlicligelb. 
Ähnlich  wie  bei  Langii  Mc  L.,  aspcrsus  Krüger  und  piibi- 
costa  Walk,  gehen  3  Ouerwülste  über  den  Rücken,  an 
jedem  Ende  1,  der  3.  hinter  der  Mitte;  alle  tragen  sparsam 
verteilte  lange  Borstenhaare.  Oben  befindet  sich,  ähnlich 
wie  bei  lineatocollis  Mc  L.,  eine  dunkle  Mittellinie,  die  aber 
aus  2  Dreiecksflecken  mit  nach  vorn  gerichteter  Spitze  be- 
stehen; die  Erweiterungen  dieser  Flecke  befinden  sich  in 
den  Rinnen  zwischen  den  3  Querwülsten,  also  anders  als 
bei  lineatocollis,  wo  die  Erweiterungen  der  dunklen  Mittel- 
linie sich  auf  den  Querwülsten  befinden.  Neben  dem  vor- 
deren Abschnitt  befindet  sich  jederseits  ein  länglicher  und 
davor  ein  kurzer  Fleck,  letzterer  ganz  am  Vorderrande. 
Ganz  am  Seitenrande  unten  befindet  sich  an  der  Vorder- 
ecke ein  rundlicher  dunkler  Fleck,  dahinter  eine  dunkle 
Linie,  die  sich  vorn  zu  einem  Fleck  erweitert.  Die  Zeichnung 
von  lineatocollis  scheint  ähnlich  zu  sein,  wenn  ich  die  Be- 
schreibung Mac  Lachlans  richtig  deute. 

Mesothorax  vorn  in  der  Mitte  grau  mit  einem  Doppel- 
fleck, Schulterbeule  schwach  mit  einem  dunklen  Fleck, 
hinter  ihr  auch  ein  dunkler  Fleck. 

Metathorax  oben  seitlich  mit  einer  dunklen  Linie,  die 
aus    2  Flecken  besteht. 

Die  Beine  sind  gelb  und  besonders  gezeichnet.  An 
den  Vorderbeinen  ist  die  Grundhälfte  der  langen  Hüften 
schwarz,  Hüfthaken  fehlen,  das  Tier  ist  ein  ^■,  an  den 
Schienen  ist  an  der  Vorderseite  ein  Grundfleck  und  einer 
über  der  Mitte  schwarz. 

An  den  Mittel-  imd  Hinterbeinen  ist  zunächst  über 
jeder  Hüfte  am  Meso-  und  Metathorax  ein  schwarzer  Fleck. 
Die  Schienen  der  Mittelbeine  sind  wie  die  der  Vorderbeine, 
die  Schienen  der  Hinterbeine  haben  nur  über  der  Mitte 
einen  kleinen  schwarzen  Fleck. 

Stctt.  cntomol.  Zeit.  1914. 


103 

Im  allgemeinen  ist  die  Bildung  der  Beine  und  besonders 
auch  der  Tarsen  dieselbe  wie  bei  0.  chrysops  L. 

An  den  Hinterbeinen  ist  die  Schiene  etwa  1^  so  lang 
wie  der  Schenkel,  der  Fuß  etwas  größer  als  Y3  des  Schenkels. 
An  den  Mittelbeinen  ist  die  Schiene  etwas  länger  als  der 
Schenkel,  der  Fuß  gleich  ^2  des  Schenkels.  An  den  Vorder- 
beinen ist  die  Schiene  etwas  kleiner  als  der  Schenkel,  die 
Hüfte  größer  als  der  halbe  Schenkel,  der  Fuß  größer  als 
die  Hüfte. 

An  den  Hinterfüßen  ist  das  1.  Tarsenglied  gleich  dem 
2.  +  3.  +  4.,  das  5.  gleich  dem  halben  1.  An  den  Mittel- 
füßen ist  das  1.  Tarsenglied  gleich  dem  2.  +  3.  +  4.,  das 
5.  gleich  73  des  1.  An  den  Vorderfüßen  ist  das  1.  Tarsen- 
glied gleich  dem  2.  +  3.  +  4.,  das  5.  etwas  größer  als  73  des  1. 

Die  Klauenbildung  ist  wie  bei  0.  chrysops  L.,  aber 
sehr  schwer  wahrnehmbar.  Leicht  sichtbar  ist  außer  der 
eigentlichen  Klaue  nur  der  erste  Zahn;  von  den  übrigen 
konnten  mit  starker  Vergrößerung  nur  Andeutungen  be- 
merkt werden,  aber  vorhanden  sind  sie. 

Die  Flügel  zeigen  im  allgemeinen  den  Osmylus-Charakter, 
weichen  aber  im  besonderen  ganz  wesentlich  ab,  da  sie  sehr 
schmal  sind. 

Das  Geäder  ist  in  den  Längsadern  hell  ohne  dunkle 
Punkte  oder  Linien  mit  Ausnahme  des  R  S  und  seiner 
Aste,  die  aber  nur  hier  und  da  braune  Stellen  zeigen,  ähnlich 
so  der  Hinterast  der  M.  Dagegen  sind  fast  alle  Queradern 
ganz  oder  teilweise  braun;  die  Queradern  des  Grundes 
und  die  hinter  dem  RS-  System  liegenden  Queradern  sind 
fast  alle  außerdem  durch  einen  braunen  Hof  in  der  Farbe 
verbreitert. 

Eine  auffallende  Erscheinung  bietet  die  Spitze :  hier  sind 
die  Enden  der  Äste  von  Subcosta  und  Radius,  des  R  S  und 
seiner  letzten  Zweige  da,  wo  sie  S  -  förmig  zum  2.  Mal 
gekrümmt  sind,    dick  mit   Braun   umflossen,   so   daß   diese 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


104 

Adern  stark  verdickt  erscheinen;  nm  die  Spitzen- Ouerader 
zwischen  R  nnd  R  S  befindet  sich  ein  kreisförmiger  branner 
Augenfleck  ähnhch  wie  bei  Stigmatosmylus  ocellatus  Krgr. 
Die  dunklen  Adern  am  Grunde  des  Flügels  und  an  der 
Spitze  geben  dem  Flügel  eine  zebraartige  Zeichnung. 

Die  Fleckung  der  Flügel  erinnert  an  Ostreosniylus  inqui- 
natus  Mc  L.,  abgesehen  von  den  vielen  braunen  Oueradern. 
Die  Membran  ist  weißlich  hell,  quer  über  den  Flügel  laufen 
4  gelbbraune  bindenartige  Färbungen  der  Membran,  2  vor 
dem  Stigma,  2  im  Anschluß  an  die  beiden  dunklen  Enden 
des  Stigma;  diese  sind  unterbrochen,  und  die  letzte  gabelt 
sich  nach  hinten  in  3  Zweige.  Außerdem  hat  der  Flügel 
außer  den  beiden  Kernflecken  noch  im  Subcostalfeld  4  kleine 
Fleckchen  am  Ursprung  des  R  S  und  bei  den  3  ersten  Quer- 
adern vom  R  S  zum  R,  dann  einen  größeren  Fleck  bei  der  6. 
Ouerader  in  der  ersten  gelben  Binde,  einen  ganz  schwachen 
bei  der  11.  Querader  in  der  2.  Binde.  Endlich  sind  noch  einige 
Andeutungen  zwischen  der  2.  und  3.  Binde  und  hinten  im 
Randfeld  vorhanden. 

Der  Hinterflügel  hat  im  Stigma  und  Sc  -  feld  schwach 
bräunliche  Stellen. 

Vorderflügel  16  mm  lang,  5  mm  breit,  Hinterflügel 
15  und  41/2  mm. 

Type:   1   ^  Museum  Berlin. 

Abteilung  B.  Anomosmylidae  Krüger. 

IV,  Untei-fjniiilie.     Kalosmyliiiao  Krüger. 

lö.  Gattung.     Kalos  mylus   Krüger. 

1.    Kalosmylus  incisus  Mac  Lachlan. 

Australien:  Neu   Seeland,   Otago,  Waitara,  Wellington. 

Für   die    Beschreibung  lagen   Mac   Lachlan   Exemplare 

vor:  erstens   1   vom  Britischen  Museum,   zweitens  mehrere 

(1894)    in   seiner   eigenen    Sammlung.      Das   erstere    Stück 

scheint   Navas  gesehen  zu  haben.      Ich  habe    1   Exemplar 

Stett.  cntüinol.  Zeit.  1914. 


105 

des  Berliner  Museums  meiner  Gattungsbeschreibung  zu 
Grunde  gelegt,  dazu  1  Abbildung  Mac  Lachlans. 

In  meiner  Artbeschreibung  werde  ich  die  Texte  von 
Mac  Lachlan  und  Navas,  die  Abbildung  Mac  Lachlans  und 
das  Berliner  Exemplar  zu  Grunde  legen,  die  Abbildung  von 
Navas  ist  wertlos. 

Körper  gelblichbraun  bis  braun.  Am  Kopfe  die  An- 
tennen gelblich,  Scheitel  und  Ocellengegend  braun. 

Prothorax  breit,  etwa  11/2  mal  so  lang  wie  breit  (Navas 
mas  largo  que  ancho),  oben  heller,  an  den  Seiten  dunkler. 
Abdomen  dunkel. 

Füße  mit  kleinen  Punkten  auf  Hüften,  Schenkeln  und 
Schienen  und  auf  den  Tarsenenden. 

Flügel  langgestreckt,  zweimal  geschweift  und  in  eine 
stumpfe  Spitze  ausgezogen,  durch  ein  reiches  und  zierliches 
Kleingeäder  schön  ornamentiert  (siehe  Osm.  Teil  II.  p.  95, 
99,  101),  Membran  mit  einer  gelbbraunen  Grundfarbe  durch- 
sichtig getönt  und  mit  dunkleren  Punkten  und  verwaschenen 
großen  Flecken  geschmückt.  Hinterflügel  einfacher  als  die 
Vorderflügel. 

Die  Adern,  Längs-  und  Queradern  sind  zunächst  gelb- 
lich, aber  mehr  oder  weniger  regelmäßig  fast  ganz  mit  braun 
getüpfelt. 

Die  Färbung  des  Vorderflügels  ist  in  der  Membran 
gelbbraun  getönt;  eine  dunklere  Tönung  zieht  sich  vom 
Pterostigma  (einbegriffen)  bis  zur  Spitze  und  weiter  imi 
den  ganzen  Außen-  und  Innen(Hinter-)rand  herum  und  läßt 
an  letzterem  einen  helleren  Saum  frei.  Am  ganzen  Hinter- 
rande verdichtet  sich  die  dunklere  Tönung  zu  3  größeren 
dunklen,  in  der  Form  unbestimmten  Flecken,  die  ziemlich 
scharf  bis  nahe  oder  dicht  an  den  Cu  p  mit  breitem  Rande 
herangehen;  die  subhyaline  Grundtönung  des  Flügels  greift 
hier  in  1  kleineren  basalen  und  1  größeren  mittleren  tiefen 
Ausbuchtung   in   diese   Zeichnung  hinein  und  begrenzt  sie 

Stett.  entomol,  Zeit.  1914. 


106 

apical  durch  eine  weit  offene  Bucht.  In  der  Flügelspitze 
folgt  ein  großer,  aber  schmal-hakenförmig  gebogener  dunklerer 
Fleck  7Aierst  den  letzten  Qu  A  der  Stufenaderreihe,  um  sich 
dann,  im  kurzen  Bogen  gekrümmt,  der  Längsrichtung  der 
apicalen  Äste  des  R  S  anzuschmiegen.  Alle  andern  Flecke  sind 
klein  und  schließen  sich  in  regelmäßig  geordneter  Folge  den 
Längsadern  an  und  zwar  wie  folgt :  im  Costalfeld  eine  Reihe 
X  -  oder  besser  y  -  förmiger  Flecke,  die  die  Sc  nicht  oder 
kaum  berühren;  im  Felde  zwischen  R  und  R  S  eine  Reihe 
(ähnlich  wie  die  vorigen)  schräg  gestellter  Fleckchen;  im 
Felde  zwischen  dem  1.  (oder  hintersten)  Ast  des  R  S  und 
der  M  a  eine  Reihe  noch  kleinerer  aber  deutlicher  Flecke; 
endlich  auf  dem  Cu  a  eine  Anzahl  wieder  etwas  größerer 
Fleckchen.  Alle  diese  Flecke  schließen  sich  sowohl  den 
Längs-  wie  auch  den  Qu  A  an,  und  nun  sind  noch  die  xÄsto 
des  R  S,  besonders  dicht  in  dem  hakenförmigen  Fleck,  mit 
einer  ziemlichen  Zahl  winziger  Punktfleckchen  besetzt. 

Der  H  Fl  ist  viel  heller  und  einfacher,  zeigt  aber  das 
ganze  Muster  des  V  Fl,  wenn  auch  in  schwacher  und  ver- 
blaßter Ausführung. 

Vorderflügel:  Flügelspannung  26  Linien  nach  Mcic 
Lachlan  =  52  mm,  1  Flügel  25  mm  lang  nach  Mac  Lachlans 
Abbildung  und  beigefügtem  Maßkreuz,  26  mm  lang  nach 
Navas,  27  mm  lang,  S^'?  mm  breit,  H  Fl  24  und  7  mm 
nach  dem  Berliner  Exemplar. 

Typen  Mac  Lachkins:  Britisches  Museum  und  Museum 
Mac  Lachlan. 

Type  Navas' :  Britisches  Museum. 

Type  Krügers :   1    J*  Berliner  Museum. 

(Kempynus  excisus  Mac  Lachlan — Navas.) 

Ist  Kalosmylus  incisus  Mc  L.,  siehe  p.  40-41. 
2.    Kalosmylus  citrinus  Mac  Lachlan. 

Australien:  Neu-Seeland,  Wellington,  Waitara. 

Mac  Lachlan  betont  in  seiner  Beschreibung  1873  mehr- 

Stett.  oiitomol.  Zeit.  1914. 


107 

fach,  daß  citrinus  Mc  L.  dieselbe  Form  hat  wie  incisiis  Mc  L. 
Daselbst  spricht  er  sich  über  die  Gattlingszugehörigkeit 
aus  und  meint,  die  Neu- Seeland- Arten,  also  citrinus  und 
incisus,  könnten  von  Steiiosniylus  Mc  L.  als  ein  neues  Genus 
abgetrennt  werden,  aber  die  vom  Festlande  AustraUen 
stammende  Art  pallidus  Mc  L.  bilde  einen  Übergang  zu  den 
übrigen  Stenosmylus- Axiew,  also  zu  tcnuis  Walk,  und 
stcnopterus  Mc  L. 

In  der  Tat  stimmt  dies  und  Mac  Lachlan  scheint  da- 
nach, wenn  er  auch  das  Geäder  nicht  bearbeitet  hat,  ge- 
sehen -^.u  haben,  daß  incisus  und  citrinus  weder  die  Gestalt 
noch  das  Geäder  von  tcnuis  und  stcnopterus  haben,  daß  aber 
pallidus  die  Gestalt  der  ersten  beiden  (also  meiner  Gattung 
KalosDiylus)  inid  das  Geäder  der  letzten  beiden  (also  der 
Gattungen  Stenosmylus  Mc  L.  und  Ocdosmylus  Krgr.)  hat. 

Diese  Gegenüberstellung  und  Anordnung  Mac  Lachlans, 
dazu  das  gemeinsame  Vorkommen  befestigen  mich  in  der 
Annahme,  daß  citrinus  als  Art  von  Kalosmylus  zu  be- 
trachten ist,  doch  bleibt  dies  natürlich  vorläufig  unbewiesen 
und  Vermutung,  da  ich  citrinus  nicht  gesehen  habe.  Ich  gebe 
einen  Auszug  aus  Mac  Lachlans  Beschreibung. 

Körper  zart  zitronengelb,  die  dunkle  Färbung  des  Ab- 
domen durch  Veränderung  entstanden.  Gesicht  verdunkelt 
und  unter  den  Antennen  schwarz.  Prothorax  in  der  Mitte 
vorn  mit  der  Spur  einer  Längslinie,  Seiten  breit  schwarz, 
ebenso  Meso-  und  Metathorax  breit  braun.  Vorder-  und 
Mittelschienen  an  den  Enden  und  in  der  Mitte  mit  einem 
schwarzen  Fleck,  Hinterschenkel  etwas  bräunlich,  dunkler 
an  den  Enden  und  mit  einem  schwachen  schwarzen  Fleck 
in  der  Mitte. 

Vorderflügel  zitronengelb  mit  zahlreichen  schwarzen 
kleinen  Flecken,  die  hinter  dem  Radius  größer  sind,  ebenso 
2  ,,discal  ones"  (vielleicht  auf  der  Stufenaderreihe)  größer. 
Dazu  kommen  eine  Anzahl  weißer  Flecke,  die  schwarz  ge- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


108 

rändert  oder  begrenzt  sind:  1  größerer  am  Ende  von  (wahr- 
scheinlich) M  und  Cu  und  eine  Reihe  kleinerer  am  Aiißen- 
und  Innenrande. 

Hinterflügel  blasser,  ohne  weiße  Flecke,  mit  kaum  an- 
gedeuteten schwarzen  Flecken  am  Costalrande. 

Vorderflügel:  Flügelspannung  27  Linien. 

Type :  Museum  Mac  Lachlan. 

1894  hat  Mac  Lachlan  seine  Beschreibung  durch  den 
Hinweiß  auf  die  Veränderlichkeit  in  der  Färbung  ergänzt. 
Bei  einem  2.  Stück  sind  die  Flügel  stärker  gezeichnet  und 
die  Grundfarbe  ist  etwas  grauer;  der  Fl  hat  1  deutlichen 
,,discal  point"  und  der  Spitzenteil  ist  gewölkt.  Bei  einem 
3.  Stück  fehlt  die  gelbe  Grundfarbe  des  Flügels  ganz,  dieser 
ist  blaßgrau,  die  dunklen  Punkte  sind  viel  zahlreicher  und 
über  fast  den  ganzen  Flügel  verbreitet,  aber  der  weiße 
Fleck  am  Ende  von  M  und  Cu  ist  kaum  angedeutet  und 
nicht  schwarz  gerandet ;  dem  H  Fl  gibt  das  an  manchen 
Stellen  schwärzliche  Geäder  ein  nebliges  Aussehen. 

3.    Kalosmylus  latiusculus  Mac  Lachlan. 

Australien:  Neu-Seeland,  Otira  Gorge,  Graymouth?. 

Auch  diese  Art  habe  ich  nicht  gesehen  und  nur  Mac 
Lachlans  Zusammenstellung  mit  Stcnosmylus,  die  breitere 
Flügelform  und  der  Fundort  Neu-Seeland  veranlassen 
mich,  latiusculus  Mc  L.  in  die  Gattung  Kalosmylus  zu  stellen. 
Die  Flügel  sind  hier  kaum  ausgeschweift,  aber  breiter 
als  bei  den  festländischen  Tieren,  was  allerdings  kein 
zwingender  Grund  für  unsere  Frage  ist,  da  auch  pallidiis 
Mc  L.  breite  Flügel  hat  und  doch  zu  Sten-  resp.  Oedosmylus 
gehört.    Die  Stellung  von  latiusculus  bleibt  also  unsicher. 

Ich  gebe  einen  Auszug  aus  Mac  Lachlans  Beschreibung. 

Kopf  schmutzig  gelblich,  hinter  den  Ocellen  ein  Quer- 
wulst, Ocellenhügel  schwärzlich;  Antennen  hellbraun,  Grund- 
glieder   gelb;     Stirn    bräunlich;     Palpen    gelb.       Pronotum 

Stctt.  ciitoinol,  Zdt.   1914. 


109 

schmutzig  gelblich,   an  den   Seitenrändern  schwarz,   hinten 
mit  einem   Querwulst,   Scheibe  mit  schwarzen  Höckerchen. 

Vorderbeine  blaßgelblich,  Tibien  und  Tarsen  an  den 
Spitzen,  Haftlappen  bräunlich,  Mittelbeine  fehlen,  Hinter- 
beine bräunlich,  nur  Basis  von  Schenkel  und  Schienen 
gelblich.  Abdomen  oben  braun,  unten  schmutzig  gelblich; 
Genitalapparat  von  besonderer  Form  (siehe  Mac  Lachlan 
1894).  Flügel  langoval,  Spitze  stumpf,  mit  sehr  leichter 
Ausschweifung.  Grundfarbe  sehr  blaßgrau.  Vorderflügel: 
Geäder  unregelmäßig  abwechselnd  schwärzlich  und  weiß- 
lich, dicht  mit  winzig  kleinen  schwarzen  Höckerchen  besetzt, 
von  denen  die  Härchen  entspringen ;  einige  schwarze  Qu  A 
schwach  gewölkt,  ein  gewürfeltes  Aussehen  bewirkend; 
Ränder  rundum  unregelmäßig  schwarz  und  weiß;  schwache 
dunkle  Flecke  auf  den  Qu  A  zwischen  R  und  R  S  am  Anfang 
beider,  ebenso  am  ,,lower  cubitus";  die  äußere  Stufen- 
aderreihe  bildet  eine  gekrümmte  dunkle  Linie.  Hinter- 
flügel fast  ohne  Zeichnung,  außer  durch  einige  dunkle  um- 
flossene Qu  A ;  schwarze  Höckerchen  spärlicher  und  kaum 
sichtbar. 

Ein  zweites  Exemplar  hat  die  Hinterbeine  ganz  gelblich, 
die  Flügel  stärker  gezeichnet  und  mit  deutlicheren  Flecken 
zwischen  R  und  RS. 

Beide  Tiere  sind  nach  Mac  Lachlan  $. 

Vorderflügel-Flügelspannung  54  mm,  1  Vorderflügel 
26  mm  lang,  9  mm  breit,  beim  2.  Tier  Flügelspannung  nur 
45  mm. 

Type:  2  $  Museum  Mac  Lachlan. 

4.    Kalosmylus  longipennis  Walker. 

Australien. 

Mac  Lachlan  stellt  186.S  diese  Art  zu  Sknosmylus, 
bemerkt  aber  hier  schon,  daß  sie  wahrscheinlich  ein  neues 
Genus  bilden  wird.  1870  stellt  er  sie  mit  ?  zu  Stenosmyhis. 
Ich  nehme  an,  daß  bei  ihm  für  longipennis  Walk,  derselbe 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


110 

Grund  für  diese  Zweifel  vorlag,  wie  für  incisus,  citrinus  und 
latisculus  und  stelle  longipennis  deshalb  und  nach  der  Walker- 
schen  Beschreibung  (siehe  auch  Osm.  IL  1913  p.  96 — 99) 
zu  Kalosmylus. 

Es  ist  hierüber  sonst  nur  die  Walker'sche  Beschreibung 
bekannt.     Diese  lautet: 

Piceus;  prothorax  linearis  (vergl.  Osm.  II.  1913  p.  97 
unten);  pedes  testacei,  fasciis  tarsisque  piceis;  alae  cineras- 
centes,  longissimae,  anticae  fusco  guttatae. 

Subcostal  veinlets  (C  -  Qu  A)  much  more  numerous 
tlicin  in  O.  chrysops,  and  more  contiguous  towards  the  base; 
veinleli;  of  the  sector  of  the  second  radius  (QuA  zwischen 
den  Ästen  des  R  S)  also  much  numerous;  gradate  veinlets 
forming  many  more  series  (die  aber  nach  meiner  Vermutung 
ganz  unregelmäßig  sind  mit  Ausnahme  der  letzten  Reihe) ; 
veins  more  oblique  towards  the  tips;  marginal  veinlets 
(Randadern  mit  Gabelzinken  am  Außen-  und  Innenrande) 
much  more  numerous;  areolets  in  the  disk  much  more 
numerous,  more  alike,  and  regulär  in  form,  generally  almost 
Square.  Pitchy:  prothorax  linear,  longer  than  that  of 
O.  chr3>:ops,  and  not  narrower  in  front  as  is  the  latter 
(vergl.  Osm.  II.  1913  p.  9S  oben):  legs  testaceous,  with 
pitchy  l>ands:  tarsi  pitchy:  wings  grayish,  very  long;  fore- 
wings  veiy  thickly  covered  with  brown  dots,  many  of  which 
are  conflucnt;  veins  brown. 

Length  of  the  body  5  lines;  of  the  wings  30  lines. 

Type:  Britisches  Museum. 

5.    (Kalosmylus)   ?  falcatus  Navas. 

Südamerika:  Chile,  Mulchen. 

Zu  welcher  Gattung  falcaius  Nav  gehört,  ist  voll- 
kommen fraglich,  da  außer  der  falschen  Auffassung  Navas' 
vom  Ineinanderfließen  (confluencia)  der  beiden  Cu  nicht 
ein  einziges  Merkmal  in  der  Beschreibung  von  Gattung  und 
Art  oder  in  der  Abbildung  vorhanden  ist,  das  den  Weg  zu 

Ütett.  entümul.  Zeit.  1914. 


111 

einer  Gattung  zeigen  könnte.  In  dieser  Verlegenheit  stelle 
ich  falcatus  Nav.  vorläufig  zu  derjenigen  Gattung,  die  der 
nicht  begründeten  Gattung  Kcfiipynus'^ay.  entspricht :  zu  Kal- 
osmylus,  obwohl  ich  fest  überzeugt  bin,  daß  hier  entweder 
eine  ganz  neue  Gattung  oder  Isostenosniylus  in  Betracht 
kommt,  wenn  es  sich  überhaupt  um  eine  Osmylide  handelt. 

Ich  gebe  hier  einen  Auszug  aus  Navas'  Beschreibung. 

Körper  gelblich  und  braun.  Kopf  gelblich,  vor  den 
Antennen  ein  brauner  Fleck.  Prothorax  oben  gelblich  mit 
braunen  Punkten,  Seiten  braun.  Abdomen  braun.  Beine 
gelblich,  Schenkel  der  Vorder-  und  Mittelbeine  braun  punk- 
tiert, Schienen  mit  einem  braunen  Punkt  in  der  Mitte, 
die  hinteren  mit  langer  Furche. 

Flügel  groß,  lang,  spitz,  geschw^eift  (falcatus).  Geäder 
gelblich.     R  S  mit  13  Asten. 

Vorderflügel  gelblichrötlich,  sehr  punktiert.  Punkte  in 
Flecke  zusammenfließend:  1.  zwischen  den  Cu  4  fach,  2.  auf 
dem  Discus  einige,  3.  unter  dem  Stigma  einmal,  4.  in  einer 
breiten  Randbinde  am  Außenrande,  5.  in  3 — 4  schrägen 
Linien  am  Innenrande.  Am  Grunde  ein  schwieliger  brauner 
Fleck.  Hinterflügel  mit  einem  schrägen  nierenförmigen 
braunen  Fleck  hinter  dem  Stigma,  sonst  viel  weniger  Punkte 
als  im  V  Fl. 

Vorderflügel  31  mm  lang,  H  Fl  27  mm. 

Type:  Britisches  Museum. 

17.    Gattung.     Euosmylus  Krüger. 
1.    Euosmylus  stellae  Mac  Lachlan. 
Australien:  Neu-Seeland. 

Diese  Art  wurde  1899  von  Mac  Lachlan  nach  der  Type 
und  2  Varietäten,  die  er  auch  benannte,  beschrieben.  Ich 
bestimmte  1  Exemplar  des  Berliner  Museums  als  stellae 
Mc  L.  und  stellte  danach  die  Gattungsdiagnose  auf.  Die 
Artbeschreibung  gebe  ich  nach  der  Mac  Lachlan'schen  Be- 
ste«, eiitomol.  Zeit.  1914. 


112 

Schreibung  zusammen  mit  der  Berücksichtigung  des  Berhner 
Tieres. 

Gestalt  von  Kalosmylus  incisus  Mc  L.  usw.,  aber  nur 
lialb  so  groß. 

Kopf  und  Thorax  schmutzig  rotbraun  bis  bräunhch, 
Gesicht  oft  heller,  Pronotum  an  den  Seiten  dunkler  mit 
einer  tiefen  Furche  vor  dem  Hinterrande.  Beine  bräunlich- 
gelblich, zuweilen  die  Enden  der  Schenkel,  Schienen  und 
Tarsenglieder  bräunlich.  Abdomen  schwärzlich  am  ge- 
trockneten Insekt,  am  Berliner  Tier  von  gleicher  Farbe 
wie  der  Vorderkörper.  Genitalapparat  von  besonderer 
Form  (siehe  Mac  Lachlan  1899  p.  259). 

Flügel  in  ihrer  Gestalt  denjenigen  von  incisus  ähnlich, 
aber  bedeutend  kleiner.  Die  Färbung  ist  in  den  11  Exem- 
plaren, die  Mac  Lachlan  berichtet,  sehr  verschieden,  so  daß 
diese  Art,  wie  wahrscheinlich  sämtliche  mit  Farbflecken 
gezeichneten  Osmyliden,  sehr  variiert.  Mac  Lachlan  unter- 
scheidet außer  einer  typischen  Form :  stcllac  Mc  L.  daher 
noch  2  Varietäten:  v.  connexus  Mc  L.  und  v.  ohliteratus  Mc  L., 
welche  alle  3  einen  vollkommenen  Übergang  von  einer  stark 
gezeichneten  zu  einer  nicht  gezeichneten  Form  andeuten. 
Das  Berliner  Exemplar  ist  die  Varietät  connexus  Mc  L.  Ich 
würde  diese  Varietäten  wahrscheinlich  nicht  als  solche  be- 
werten, sondern  als  wahrscheinlich  durch  verschiedenes 
Alter  oder  Reife  bedingt  betrachten. 

1.  Euosmylus  stellae  Mc  L.  \  Fl  Grundfarbe  blaß 
bräunlichgelb,  verschieden  nach  der  Intensität.  Darin 
3  große,  etwa  viereckige  weißliche  Flecke  am  Innenrande; 
1  großer  unregelmäßiger  weißer  Fleck  nach  der  Flügelmitte, 
der  gewöhnlich  mit  dem  3.  des  Innenrandes  verbunden  ist; 
1  etwa  kreisförmiger  großer  weißer  Fleck  unter  dem  Stigma. 
Dazu  kommt  eine  düster  rauchbraune  Färbung,  die  die 
Flecke  des  Innenrandes  trennt,  die  beiden  andern  Flecke 
iimrandet    und     den    Innenrand,    mit     weißlichen    Unter- 

ötett.  entomol.  Zeit.  1914. 


113 

brechungen  im  Spitzenteil,  einfaßt.  Auch  der  Costalrand 
ist  abwechselnd  weißlich  und  düster  braun,  das  Stigma  ist 
braun  mit  einem  weißen  Fleck.  Geäder  meist  blaß,  weißlich 
in  den  weißen  Flecken,  Stufenaderreihen  und  andere  Stellen 
schwarz. 

H  Fl :  Grundfarbe  wie  vorher,  ohne  dunkle  Zeichnung, 
aber  mit  3  großen  weißen  Flecken:  1  am  Grunde,  1  jenseit 
der  Mitte,  1  unter  dem  Stigma,  letzteres  braun. 

Vorderflügel:  Flügelspannung  30 — 32  mm. 
Type :  4  Tiere  Museum  Mac  Lachlan. 

2.  var.  connexus  Mac  Lachlan.  Hier  fehlen  sämtliche 
weißen  Flecke,  doch  wird  ihre  Lage  durch  die  braunen 
Flecke  wie  bei  der  Stammform  angedeutet.  H  Fl  auch  nur 
mit  dem  braunen  Stigma. 

Type:  2  Tiere  Museum  Mac  Lachlan. 

Das  Berliner  Exemplar  schließt  sich  dieser  Varietät  eng 
an.  Es  fehlen  die  weißen  Flecke.  Bei  passender  Beleuchtung 
sieht  man  die  Stellen  derselben  das  Licht  heller  durchlassend 
als  die  hellgelbbraune  Grundfarbe.  Der  H  Fl  zeigt  hier 
unter  dem  Stigma  einen  Teil  der  LTmrahmung  des  hier  zu 
suchenden  weißen  Flecks  als  schwach  dunklere  Stellen  in 
der  Gegend  der  Qu  A  der  Stufenaderreihe.  Die  braune 
Färbung  erinnert  übrigens  an  die  Zeichnung  von  incisus 
Mc  L. 

V  Fl  18  mm  lang,  014  mm  breit,  H  Fl  16  und  ö^^  mm. 

1  $  Museum  Berlin. 

3.  var.  ohliteratus  Mac  Lachlan.  Hier  fehlen  außer  den 
weißen  auch  noch  die  braunen  Zeichnungen  mit  Ausnahme 
des  Stigmas,  doch  sind  schwache  Spuren  des  Weißlichen 
und  am  geschweiften  Rande  solche  des  Dunkelbraunen  bei 
passender  Beleuchtung  sichtbar. 

Type:  4  Tiere  (+  1)  Museum  Mac  Lachlan. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  8 


114 

y.  ünterfainilie.    Steiiosmyliiiac  Krüger. 

18.    Gattung.     Stenosmylus  Mac  Lachlan. 
1.    Stenosmylus  tenuis  Walker. 

Australien:  Festland,  Tasmanien. 

Diese  Art  wurde  von  Walker  nach  3  Exemplaren  1853 
aufgestellt  und  kurz  beschrieben.  Mac  Lachlan  gründete 
darauf  die  Gattung  Stenosmylus,  in  die  er  viele  Arten  stellte, 
die,  wie  heute  bekannt,  durchaus  anderen  Gattungen  an- 
gehören. Zugleich  beschrieb  er  eine  zweite  Art  neu  :  stcnopterus 
Mc  L.,  und  zwar  sehr  eingehend.  Leider  hat  er  Walkers 
Beschreibung  von  tenuis  nicht  vervollständigt  und,  w'as 
noch  mehr  zu  bedauern  ist,  an  keiner  Stelle  seiner  Be- 
schreibung einen  Vergleich  mit  tenuis  angestellt. 

Nach  meiner  Vergleichung  beider  Beschreibungen  und 
der  mir  vorliegenden  3  Tiere  des  Wiener  Museums  sind 
tenuis  Walk,  und  stenopterus  Mc  L.  synonym.  Der  einzige 
LTnterschied  zwischen  beiden  ist  ,,anticae...  striga  longi- 
tudinali  in  dimidio  apicali  marginem  dorsalem  versus  fusca". 

Dieser  dunkle  Streifen  hat  folgende  Lage:  er  läuft  auf 
dem  Cu  a  entlang  von  der  Mitte  bis  zu  dessen  Spitze  als 
eine  mehr  oder  weniger  fortlaufende  (d.  h.  zuweilen  unter- 
brochene) braune  Aderfärbung,  die  auf  beiden  Seiten  der 
Ader  ein  wenig  auf  die  Membran  überfließt,  und  verfolgt 
dann  als  eine  schmale,  etwas  blassere  Binde  die  letzte  (d.  h. 
hier  die  einzige)  Stufenaderreihe,  um  endlich  in  die  Spitze 
hineinzulaufen,  wo  er  verschwindet. 

Eines  der  3  Wiener  Tiere  (ohne  Hinterflügel)  hat  diesen 
Streifen  und  ist  daher  stenopterus  Mc  L.,  als  welcher  es  auch 
von  Navas  richtig  bezeichnet  ist.  Die  andern  beiden:  eines 
ebenfalls  ohne  H  Fl  (da  der  vorhandene  H  Fl  falsch  an- 
geklebt ist  und  zu  Thyridosmylus  Langii  Mc  L.  gehört), 
eines  rechts  mit  ganzen,  links  mit  halben  echten  V  Fl  und 
H  Fl,  haben  diesen  Streifen  nicht  und  sind  daher  von  Navas 
richtig  mit  tenuis  Walk,  bezeichnet  worden. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


115 

Vergleicht  man  nun  aber  alle  3  Tiere  nach  ihren  sonstigen 
Merkmalen,  so  hat  man  vollkommene  Übereinstimmung 
dieser   3  unter  sich   wie   auch  mit  beiden   Beschreibungen. 

Ja  ^ —  die  genaue  Betrachtung  der  diesem  Streifen  ent- 
sprechenden Flügelstellen  bei  den  2  tenuis  zeigt,  daß  er  auch 
bei  ihnen  vorhanden  ist,  nur  nicht  als  fortlaufender  (zu- 
weilen unterbrochener)  und  verbreiteter  Streifen,  sondern 
als  sehr  stark  unterbrochener  nicht  verbreiteter,  also  nur 
angedeuteter  Streifen,  übrigens  in  beiden  Exemplaren  ver- 
schieden stark  ausgebildet  oder  vielmehr    nicht  ausgebildet. 

Ich  bin  daher  der  Ansicht,  daß  dieser  Streifen  sehr 
variabel  ist,  und  daß  tenuis  Walk,  und  stenopterus  Mc  L. 
synonym  sind. 

Ich  gebe  zunächst  Walkers  Beschreibung  im  Auszug, 
mit  Hinzufügung  der  Beobachtungen  an  den  Wiener  Tieren 
und  Vergleichung  mit  stenopterus  Mc  L. 

Körper  gelblich  (mit  dunkleren  Stellen).  Kopf  jeder- 
seits  neben  den  Augen  gelb  mit  gelben  Flecken  auf  der 
Stirn  (gelb  mit  4  ziemlich  deutlichen  bräunlichen  Längs- 
streifen oben  und  einigen  bräunlichen  Flecken  vorn; 
stenopterus  ebenso),  Antennen  gelblich  (ebenso,  stenopterus 
ebenso).  Prothorax  linear,  ungefähr  doppelt  so  lang  wie 
breit  (noch  \i.ngQx ,■  stenopterus  auch),  weißlich  mit  einigen 
braunen  Strichen  (weißlich  bis  gelblich  mit  2  dunklen 
schmalen  Längsstreifen  oben  und  2  breiteren  ebensolchen 
an  den  Seitenrändern;  stenopterus  ebenso).  Abdomen  oben 
pechbraun  außer  an  der  Spitze  (ebenso,  aber  jedes  Segment 
ist  hinten  heller,  stenopterus  braun,  hinten  heller).  Beine 
blaß  gelblich  (ebenso,  aber  Spitze  der  Schienen  und  Tarsen- 
glieder  und  letztes  Tarsenglied  bräunlich,  Vorder-  und 
Mittel-Schienen  auch  in  der  Mitte;  stenopterus  ebenso,  aber 
die  Mittelpunkte  nicht  erwähnt). 

Flügel   schmal,    schwach    grau    (ausgesprochen    schmal, 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914.  8* 


116 

schwach  grau,   stenopterus  sehr  schmal,   V  Fl  weißlich  hyalin, 
HFl  hyalin). 

Sonst  hat  Walker  über  die  Färbung  der  Flügel  von 
tenuis  nur  die  Bemerkung :  Adern  der  V  Fl  abwechselnd 
braun  und  weißlich,  der  H  Fl  gelblich. 

Mac  Lachlan  hat  für  stenopterus.  im  allgemeinen  dieselbe 
Beschreibung,  führt  sie  aber  im  einzelnen  weiter  aus  wie 
folgt:  VFl:  Längsadern  längs  braun  gestreift  mit  weißen 
kürzeren  Unterbrechungen;  Queradern  im  Costalfeld  und 
Randfeld  weißlich  mit  zahlreichen  verdickten  schwarzen 
Flecken,  im  Discus  die  meisten  halb  schwarz,  halb  weiß 
und  jede  mit  2  verdickten  schwarzen  Flecken;  H  Fl:  Längs- 
adern und  Queradern  bräunlich,  Queradern  im  Stigma 
und  Randfeld  mit  zahlreichen  und  verdickten  schwarzen 
Punkten,  die  übrigen  Qu  A  mit  einer  Spur  der  verdickten 
Pvmkte. 

Bei  den  3  Wiener  Tieren  sind  diese  von  Mac  Lachlan 
geschilderten  Färbungen,  die  im  wesentlichen  der  Walkcr- 
schen  Beschreibung  entsprechen,  sämtlich  vorhanden,  im 
H  Fl  natürlich  nur  soweit  diese  vorhanden  sind,  d.  h.  in 
dem  einen  tenuis  lU  HFl,  sonst  keine. 

Dazu  kommt  bei  Mac  Lachlan  die  oben  geschilderte 
braune  Binde  bei  stenopterus. 

Da  nun  die  Beschreibungen  für  tenuis  und  stenopterus 
sich  bis  auf  diese  Binde  völlig  gleichen,  abgesehen  von  der 
ausführlicheren  Beschreibung  von  Mac  Lachlan,  und  da 
diese  Binde  verschiedene  Grade  in  der  Ausbildung  zeigt,  so 
liegt  kein  (irund  vor,  stenopterus  als  eine  andere  Art  als 
tenuis  zu  betrachten.  Ich  stelle  d;iher  stenopterus  Mc  L. 
als  synonym  zu  tenuis,  höchstens  kihinte  man  stenopterus 
als  eine  Varietät  betrachten. 

Der  von  Mac  Lachlan  für  stenopterus  geschilderte  (ienital- 
apparat  ist  sicher  eigenartig,  bedarf  aber  noch  einer  beson- 
deren Untersuchung  und  Vergleichung,  und  ist  wahrscheinlich 

Stett.  entomol.  Zelt.  1914. 


117 

für  tcnuis  von  derselben  Bildimg.  Nach  meinen  vorläufigen 
Untersuchungen  scheint  der  Genitalapparat  der  Anomosmy- 
lidae  sich  wesentlich  von  dem  der  Nomosmylidac  zu  unter- 
scheiden. 

Vorderflügel:  Flügelspannung  18  Linien  nach  Walker, 
15 — 20  Linien  nach  Mac  Lachlan,  1  Flügel  14,  15y2>  17 1/2  min 
lang,  4,  4^2'  5  mm  breit.    Hinterflügel 

Typen  Walkers:  Britisches  Museum. 

Typen  Mac  Lachlans  von  stcnopterus:  Britisches  Mu- 
seum. 

Typen  Krügers:  Museum  Wien. 

19.    Gattung.     Oedosmylus  Krüger. 
1.    Oedosmylus  tasmaniensis  Krüger. 

Für  diese  Art  ist  die  Gattungsbeschreibung  fast  schon 
ausreichend,  um  auch  die  Art  zu  erkennen,  doch  sind  in 
der  Gattung  2  Arten  untergebracht,  die  vorläufig  zusammen- 
bleiben müssen.  Es  ist  die  Möglichkeit  nicht  ausgeschlossen, 
daß  pallidus  Mc  L.  mit  geschweiften  Flügeln  von  tasmaniensis 
Krgr.  mit  nicht  geschweiften  Flügeln  auf  Grund  irgend 
welcher  Geäderabweichungen,  die  vorläufig  unbekannt  sind, 
abzutrennen  ist. 

Für  die  Artbeschreibung  ist  noch  folgendes  aus  dei 
Färbung  zu  geben. 

Körper  gelblich-bräunlich.  Kopf  liell,  Ocellen  schwarz, 
um  die  Antennen  herum  läuft  ein  vorn  dunkler,  hinten 
erloschener  Kreis,  auf  der  Stirn  ein  etwas  dunklerer  etwa 
5  eckiger  Fleck  mit  x\usläufern,  von  denen  die  nach  dert  An- 
tennen gehenden  dunkler  sind;  auf  dem  Scheitel  in  der 
Mitte  eine  dunkle  V  -  Linie,  die  nach  vorne  offen  ist  und 
jederseits  einen  kurzen  Fleck  neben  sich  hat.  Prothorax 
mit  kleinen  schwarzen  Warzen  und  den  dazugehörigen 
Borstenhärchen  besetzt,  in  der  Mitte  leise  Andeutungen 
von  3  Längslinien,  die  Seiten  breit  dunkel,  vielleicht  aus 
mehreren  Flecken  zusammengesetzt,  etwa   1  y^  mal  so  lang 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914, 


118 

wie  breit,  Meso-  und  Metathorax  mit  braunen  Schulter- 
flecken. Abdomen  oben  mit  dunkleren  Stellen,  Endringe 
heller.  Genitalapparat  von  besonderer  Form,  wie  wahr- 
scheinlich bei  allen  Anomosmylidae.  Beine  gelblich-bräunlich, 
Schienen  und  Tarsenglieder  an  der  Spitze,  letztes  Tarsen- 
glied  ganz  dunkler. 

Die  Flügel  sind  deutlich  nicht  geschweift,  d.  h.  am 
Außenrande  in  der  Nähe  der  Spitze  nicht  ausgeschnitten. 
Alle  Flügel  haben  einen  r()tlichbraunen  Grundton  in  der 
Färbung  der  Membran,  die  sonst  hyalin  ist.  (ircißere  Flecke 
sind  nicht  vorhanden. 

Vorderflügel:  Die  Adern,  sowohl  Längs-  als  Oueradern, 
sind  zunächst  gelblich,  aber  alle  Längsadern  mit  ihren 
Asten,  alle  Costal-Ou  A  und  sämtliche  Randadern  mit  ihren 
Gabelästen  sind  schwarzbraun  gefleckt,  viele  Qu  A  sind  fast 
ganz  oder  ganz  schwarzbraun,  viele  dagegen  bleiben  ganz 
gelblich,  sogar  ganz  hell.  Aber  alle  Costal-QuA,  Rand- 
adern und  deren  Äste,  sowie  sämtliche  Qu  A,  auch  die  ganz 
hellen,  sind  mit  kleinen  schwarzen  punktartigen  Ver- 
dickungen besetzt,  wie  bei  allen  Stenosmylinen,  auf  denen 
die  Härchen  sitzen.  Im  Anschluß  an  die  dunklen  Stellen 
aller  dieser  Adern  ergeben  sich  nun  durch  leichte  Aus- 
breitung der  Verdunklung  umflossene  Aderstellen  von 
etwas  größerer  Ausdehnung:  1.  um  den  ganzen  Flügelrand 
herum  abwechselnd  helle  und  dunkle  Stellen,  2.  einige  im 
fostalfeld  selber,  3.  mehrere  auf  Sc  und  R,  4.  eine  gebogene 
Reihe  auf  der  einzigen  Stufenaderreihe,  5.  einige  Stellen 
hinter  dem  Stigma.  Außerdem  ordnen  sich  in  ähnlicher 
Weise  wie  bei  Isostenosmylus  pulverulcntus  Gerst.  die  dunklen 
und  hellen  Qu  A  zwischen  R  und  Cu  abwechselnd  in  hellen 
und  ö  dunklen  schrägen  Querbinden  über  die  Breite  des 
Flügels.  Endlich  sind  die  auf  dem  verdickten  C  i  a  und 
seinen  Qu  A  und  die  auf  den  Randadern  der  Analis  befind- 
lichen dunklen  Flecke  am  deutlichsten  und  auffallendsten. 

btett.  entoraol.  Zeit.  1914. 


119 

Der  Hinterflügel  ist  einfarbig,  sein  Geäder  kaum  dunkler 
und  ohne  Flecke  außer  dem  Stigma  und  einem  feinen  Saum 
am  Rande. 

Vorderflügel  22  mm  lang,  7  mm  breit,  Hinterflügel 
2U  und  6  mm. 

Type:   1  $  Museum  Berlin. 

2.    Oedosmylus  pallidus  Mac  Lachlan. 

Australien. 

Ich  kenne  zu  dieser  Art  nur  die  Beschreibung  vmd 
Abbildung  Mac  Lachlans  und  gebe  daher  die  Artbeschreibung 
ausschließlich  nach  beiden  und  verweise  zur  Vervollständigung 
noch  auf  die  teils  sehr  besonderen  Angaben  in  der  Gattungs- 
diagnose in  Osm.  Teil  IL  p.  106 — 112. 

Körper  rotbraun.'  Antennen  blaßgelb,  Palpen  braun, 
Thorax  an  den  Seiten  schwarzbraun.  Beine  blaßgelb,  Kniee 
und  Tarsen  bräunlich. 

Vorderflügel  im  Verhältnis  zur  Länge  sehr  breit,  sonst 
ähnlich  Kalosniylus  incisus  Mc  L.,  das  heißt  am  Spitzenteil 
des  Außenrandes  deutlich  geschweift.  Geäder  regelmäßig 
braun  gepunktet.  Hyalin  mit  einer  bräunlichen  Tönung, 
die  am  Stigma  am  deutlichsten  ist.  Größere  Flecke  sind 
nicht  vorhanden.  Über  kleinere  Flecke  sagt  Mac  Lachlan: 
along  the  dorsal  margin  a  few  scattered  fuscous  dots,  and 
the  apical  and  dorsal  margins  are  spotted  with  fuscous. 
Seine  Abbildung  (nicht  von  ihm  gezeichnet)  zeigt  im  Felde 
hinter  dem  Cubitus  auf  fast  allen  Randadern  1 — 2  schwarze 
Punkte  und  am  schrägen  geschweiften  Saum  bis  zur  Spitze 
eine  Reihe  schwarzer  Randfleckchen,  außerdem  auf  dem 
Discus,  d.  h.  im  Gebiet  der  Äste  des  R  S,  etwa  10  feine 
schwarze  Punkte.  Dazu  zeigt  die  Abbildung  eine  schwache 
dunkle  Tönung  der  Flügelspitze. 

Hinterflügel  ohne  schwarze  Flecke,  sonst  ähnlich  den 
vorderen. 

Vorderflügel:    Flügelspannung     17    Linien    nach    Mac 

Stett.  eutoinol.  Zeit.  1914, 


120 

Lachlan,  17  mm  lang,  6  mm  breit,  Hinterflügel  15  und  5  mm 
nach  der  Abbildung  und  Umrechnung  nach  dem  beigefügten 
Maßkreuz. 

Type :  Britisches  Museum. 
20.    Gattung.    Isostenosmylus  Krüger. 
1.    Isostenosmylus  pulverulentus  Gerstaecker. 

Südamerika:  Süd-Brasilien,  Hoch-Peru. 

Ich  gebe  einen  Auszug  aus  Gerstaeckers  vorzüglicher 
Artbeschreibung,  der  ich  nur  hier  und  da  einige  Bemerkungen, 
die  sich  auf  das  Geäder  beziehen,  anschließe. 

Körper  gelblich  mit  bräunlichen  bis  schwarzbraunen 
Färbungen.  Kopf  mit  leicht  gewölbtem  Scheitel,  mit  einer 
mittleren  von  tiefen  Punkten  eingefaßten  Schwiele;  Ocellen- 
hügel  und  2  Flecke  auf  der  Stirn  schwarz ;  die  beiden  Grund- 
glieder der  Antennen  pechbraun.  Prothorax  fast  doppelt 
so  lang  wie  breit,  licht  glänzend  gelblich  mit  zahlreichen 
schwarzen  warzenartigen  Punkten  und  jederseits  mit  3  läng- 
lichen dunklen  Flecken  (zuweilen  noch  1  angedeutete  schwarze 
Mittellinie) ;  Meso-  und  Metanotum  mit  pechschwarzen 
Flecken  (Mitte  gelb).  Beine  gelblich,  Vorderschenkel  und 
alle  Schienen  fein  schwarz  punktiert,  Schienenspitze  und 
letztes  Tarsenglied  schwarz,  Klauen  rostrot.  Abdomen  pech- 
braun mit  gelblicher  und  rostfarbener  Scheckung  am  Hinter- 
randssaum der  Segmente  und  an  deren  Seiten. 

Flügel  hyalin,  Längsadern  gelblich  aber  schwarzfleckig, 
Queradern  vorwiegend  dunkel. 

Vorderflügel  ohne  größere  Flecke,  aber  mit  zahlreichen 
zerstreuten  dunklen  Pünktchen  und  Tupfen  besetzt  (die  zum 
Teil  feine  punktartige  Verdickungen  der  Qu  A  sind  ähnlich 
wie  bei  den  verwandten  Gattungen).  Wirkliche  aber  immer 
noch  kleine  Flecke  sind  1.  T-artig  am  Zusanunentreffen 
des  R  mit  seinen  Qu  A  zum  R  S,  2.  auf  1 — 2  Qu  A  zwischen 
M  a^und  ]\I  p,  3.  an  3  Stellen  zwischen  Cu  a  und  Cu  p,  diese 
zuweilen  etwas  größer,  4.  an  3  Stellen  im  Gebiet  der  ein- 

Stett.  eutomol.  Zeit.  l'J14. 


121 

zigen  Stufenaderreihe,  5.  an  einigen  Stellen  hinter  dem  An- 
fang des  Stigma,  6.  an  mehreren  Gabelungsstellen  der 
Randgabeln. 

Hinterflügel  fast  glashell  bis  auf  den  (Saimi  im)  Costal- 
raum  und  den  fein  dunkelpunktierten  Innenrand. 

Bei  manchen  Tieren  ist  diese  Färbung  deutlich  aus- 
gebildet. Eine  sorgsame  Betrachtung  zeigt  sogar  noch,  daß 
auch  die  Färbung  der  Qu  A  einem  Gesetz  untersteht.  Gerst- 
aecker sagt  schon,  daß  die  Qu  A  vorwiegend  dunkel  sind; 
das  ist  aber  schwer  zu  entscheiden,  vielleicht  sind  helle 
und  dunkle  Qu  A  in  gleicher  Zahl  vorhanden.  Das  Gesetz- 
mäßige besteht  darin,  daß  die  gleichfarbigen  Adern  binden- 
artig abwechselnd  dunkel  und  hell  quer  über  den  V  F, 
verlaufen:  am  Grunde  eine  dunkle,  dann  eine  helle  Bindel 
danach  abwechselnd  3  mal  1  dunkle  und  1  helle  Binde, 
von  denen  die  dunkle  stets  den  dunklen  Fleck  zwischen 
Cu  a  und  Cu  p  einschließt,  ebenso  die  dunklen  T  -  Adern 
am  R.  Bei  dachförmig  zusammengelegten  Flügeln  geben 
alle  diese  Farbenmischungen  zusammen  mit  den  greisen 
Härchen  dem  Tier  ein  bestäubtes  Aussehen,  so  daß  der 
Name  piüvcrulentus  sehr  gut  gewählt  ist. 

Bei  manchen  Tieren  sind  alle  dunklen  Farben  sehr 
blaß,  sogar  die  Grundglieder  der  Antennen  gelblich.  Ein 
Tier  von  Chaco  zeigt  nur  unter  der  Lupe  die  Andeutungen 
der  braunen  Stelle,  ist  aber  deshalb  nicht  als  n.  sp.  zu  be- 
trachten. Pulverulentus  ist  in  der  Färbung  variabel,  wie 
alle  mit  gezeichneten  Flügeln  versehenen  Osmyliden. 

Vorderflügel  21—25  mm  nach  Gerstaecker,  19 — 24  mm 
lang,  6 1/2 — 8  mm  breit,  H  Fl  17 — 22  und  51/2 — 7  mm. 

Type:  (^$  Museum  Greifswald  und  Berlin. 

Typen  .^^  meiner  Beschreibung  außerdem  noch  Mu- 
seum Stettin  und  Wien. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


122 

yi.  Uiiterfainilie.     Porismiiiae  Krüger. 

21.    Gattung.     Porismus  Mac  Lachlan. 
1.    Porismus  strigatus  I^urmeister. 

Australien. 

Die  Artbeschreibimg,  die  von  Burmeister  gegeben 
wurde,  ist,  soweit  die  Farben  in  Betracht  kommen,  von 
keinem  Autor  verbessert  worden.  Mac  Lachlan  hat  im  An- 
schluß an  Walker  und  Hagen  das  Geäder  in  einer  für  jene 
Zeit  ausreichenden  Weise  beschrieben. 

Das  Geäder  ist  dann  von  mir  genauer  untersucht  und 
der  Gattungsbeschreibung  zu  Grunde  gelegt  worden.  Ich 
lasse  hier  als  Artbeschreibung  zunächst  Burmeisters  kurzen 
Text  folgen,  um  dann  einige  Bemerkungen  anzuschließen : 
,,niger,  capite  femoribusque  rufis;  alis  anticis  nigris,  strigis 
basalibus  transversis,  arcuata  ad  marginem  posticum,  macu- 
lisque  duabus  magnis  in  margine  antico  sulphureis;  posticis 
flavis,  fuscia  lata  ante  apicem  nigra." 

Walker  hat  ,,pedibus  ferrugineis",  statt  arcuata  ,,arcula", 
das  erstere  eine  Vervollständigung,  das  letztere  eine  andere 
Bezeichnung,  dazu  aber  noch  eine  charakteristische  Be- 
schreibung des  Prothorax :  ,,prothorax  subcylindrical,  tapering 
from  the  mesothorax  to  the  head;  its  length  about  thrice 
its  breadth". 

Mac  Lachlan  fügt  beiden  Beschreibungen  noch  folgendes 
hinzu:  ,, Caput  parvum,  fronte  elongato-triangulari.  Palpi 
maxillaris  articulis  incrassatis."  Beides  ist  wie  der  eigen- 
tümliche Prothorax  für  Porismus  charakteristisch  und  viel- 
leicht am  besten  sogar  als  Familienmerkmal  zu  bewerte.'^. 
Der  Prothorax  ist  nach  ihm  ,,duplo  longior  quam  latior"; 
über  doppelt  bis  dreifach  ist  das  richtige.  ,,Pedes..  tarsi 
articulo  primo  caeteris  longiore;  unguiculi  simplices;  pul- 
villi  magni,"  und  später  ,,Tarsorum  plantulae  bifidae  vel 
lunuliformes"  sind  schon  bei  der  Begründung  der  systema- 
tischen Stellung  benutzt  worden. 

Stett.  eutomul.  Zeit.  l'J14. 


123 

Ich  habe  noch  einiges  hinzuzufügen.  Der  Kopf  und 
Hals,  d.  h.  die  Verbindung  mit  dem  Prothorax,  die  sehr 
weich  zu  sein  scheint,  sind  gelbrot  gefärbt,  die  Antennen 
dunkelbraun  bis  schwarz,  die  Ocellen  schwarz,  die  Mund- 
teile sind  dunkelbraun. 

Der  Prothorax  hat  bei  den  getrockneten  Tieren  ganz 
verschiedenes  Aussehen.  Er  ist  in  Wirklichkeit  ziemlich 
lang  und  scheinbar  in  ähnlicher  Weise  beweglich,  d.  h. 
aufrichtbar  wie  bei  den  Raphidien.  Das  Pronotum  ist 
schw^arz,  aber  der  Seitenrand  ist,  wie  auch  z.  T.  der  Vorder- 
rand, gelb.  Dies  Pronotum  kann  nun  scheinbar  flacher  oder 
gewölbter  gebogen  werden,  wodurch  es  im  ersteren  Falle 
breit,  im  letzteren  schmal,  ja  bis  zugespitzt  erscheint  und 
dann  etwa  3  mal  so  lang  wie  breit  erscheint,  während  es 
im  ersteren  Falle  zuweilen  nur  1  Vo  mal  so  lang  wie  breit 
ist.  Das  Prosternum  ist  schwarz,  aber  bei  einigen  Tieren  in 
der  vielleicht  vertieften  und  weichen  Längsmitte  gelblich; 
seine  seitlichen  Vorderecken  stehen  zuweilen  wie  ein  Paar 
Klappen  aufgerichtet  nach  unten  oder  bei  aufrechter  Stellung 
des  Prothorax  nach  vorn,  als  ob  sie  ein  Paar  consolenartige 
Stützen  des  Kopfes  sind. 

Der  ganze  übrige  Körper  ist  nicht  schwarz,  sondern 
gelbbraun  mit  dunkleren  Stellen  auf  dem  Thorax  und  an 
der  Brustseite. 

Die  Beine  sind  gelbbraun  bis  rötlichbraun  und  meist 
an  Schienen  und  Tarsen  dunkler;  die  langen  Vorderhüften 
haben  vorn  eine  dunkle  Kante. 

Die  Flügel  sind  bräunlich-hyalin,  d.  h.  die  Membran 
ist  mit  Ausnahme  der  Basis,  die  farblos  ist,  braun  getönt 
aber  trotzdem  durchsichtig,  die  Adern  sind,  auch  in  der 
ungefärbten  Basis,  etwas  dunkler  braun.  Außerdem  aber 
sind  beide  Flügel  in  eigentümlicher  Weise  mit  gelb  gezeichnet. 
Dies  Gelb  wird  von  Burmeister  schwefelgelb  genannt;  in 
der  Tat  ist  das  die  richtige  Bezeichnung,  wenn  man  dem 

Stett.  entomol.  Zeit,  1914. 


124 

Gelb  einen  Stich  ins  Weiße  hinzufügt.  Man  könnte  es  auch 
milchiggelb  nennen,  die  Adern  sind  in  ihm  von  gleicher 
Farbe  und  die  ganzen  gelben  Stellen  sind  undurchsichtig. 
Die  Verteilung  der  Flecke  und  Streifen  ist  auf  beiden  Flügeln 
verschieden,  und  es  stimmen  kaum  2  Tiere  in  der  Ausdehnung 
des  Gelben  überein: 

Vorderflügel:  Im  Costalfeld  5  gelbe  schmale  Quer- 
flecke, der  1.  und  2.  zuweilen  an  der  C  verbunden,  der  5.  im 
Niveau  des  Ursprunges  des  1.  Astes  des  R  S  und  zuweilen 
fehlend,  anschließend  gelbe  Stellen  im  Felde  zwischen  Sc 
und  R.  An  Fleck  3,  4  und  5  (auch  wenn  dieser  fehlt)  schließen 
sich  quer  über  die  Flügelbreite  verlaufend  3  schmale  gelbe 
Binden  (basale  Streifen!)  an,  von  denen  die  des  4.  Fleckes 
fast  immer  ganz  und  ohne  Unterbrechung,  zuweilen  mit 
einer  Enderweiterung  ausgebildet  ist;  die  des  3.  Flecks 
reicht  oft  nur  bis  zur  Mitte  oder  ist  unterbrochen;  die  des 
5.  Flecks  ist  wohl  nie  ganz  ausgebildet:  entweder  fehlt  der 
Costalfleck,  oder  sie  besteht  nur  aus  1  oder  2  länglichen 
Flecken  oder  Punkten  oder  sie  fehlt  ganz.  Danach  folgt 
apicalwärts  noch  eine  Binde,  von  der  aber  nur  der  am 
Hinterrand  befindliche  Teil  oder  nur  1  oder  2  kleine  läng- 
liche Flecke  vorhanden  sind.  Am  Grunde  sind  noch  2 — 6 
Längslinien  gelb,  die  zwischen  den  Längsadern  etwa  bis 
zum  3.  Costalfleck  mehr  oder  weniger  deutlich  ausgebildet, 
oder  auch  fehlend,  verlaufen. 

Am  Vorderrande  sind  etwa  vor  und  nach  dem  nicht 
farbig  hervortretenden  Stigma  2  größere  rundliche  Flecke 
wieder  von  verschiedenster  Ausdehnung,  von  denen  der 
\.  sich  gewöhnlich  basalwärts  im  Costalfeld  verlängert, 
beide  überschreiten  den  R  S,  zwischen  ihnen  liegt  auf  dem 
L  und  2.  Ast  des.  R  S  ein  kleinerer  gelblicher  Fleck  von 
verschiedener  Form  und  Größe,  der  zuweilen  fehlt.  Endlich 
zieht  sich  um  den  Teil  des  Hinterrandes,  der  bis  zur  Spitze 
geht   und  auch  Außenrand  genannt   wird,   in  etwa    1   mm 

btctt.  cntomol.  Zeit.  1914. 


125 

Abstand  vom  Rande  eine  schmale  gebogene  gelbe  Binde, 
die  sich  manchmal  hakenförmig  in  der  Spitze  des  Flügels 
gekrümmt  hier  mit  dem  2.  Spitzenfleck  verbindet,  ihm 
gegenüber  am  Außenrande  zuweilen  unterbrochen  ist  und 
an  dieser  Stelle  meist  mit  einem  kurzen  Haken  den  Rand 
selber  berührt. 

Der  Hinterflügel  ist  am  Grunde  durchsichtig  ungefärbt, 
dann  folgt  bis  zur  Mitte  gelbe  Flügelfärbung,  die  aber  am 
Vorder-  und  Hinterrand  zuweilen  braune  Stellen  zeigt, 
hierauf  ist  der  Flügel  bis  auf  die  runde  Flügelspitze  braun, 
hierauf  ist  der  Flügel  bis  auf  die  runde  Flügelspitze  braun, 
die  Spitze  selber  in  etwas  über  1  mm  Ausdehnung  ist  wieder 
gelblich. 

Vorderflügel  14 ^o — 1''^^2  ^n^'^  ki-ng,  6 — ßU  rnm  breit, 
HFl  1314— 151 2  und  5--5H  mm. 

Type :   Germars  Sammlung  in  Halle  ? 

Typen  Walkers  und  Mac  Lachlans:  Britisches  Museum. 

Typen  Krügers:  (^$  Museum  Berlin  und  Wien. 


VI.  Nachträge  7.11  IL,  III.,  IV. 

Herr  Esben  Petersen,  Silkeborg,  dem  ich  mehrere  inter- 
essante Mitteilungen  und  eine  wesentliche  Hülfe  für  mehrere 
Arten  verdanke,  hat  mich  in  diesem  Jahre  auf  eine  Arbeit 
von  Needham  aufmerksam  gemacht,  worin  dieser  eine  neue 
Gattung  Parosmylus  mit  der  neuen  Art  prominens  beschreibt. 
Ich  hatte  diese  Arbeit  von  1909  leider  übersehen  und  trage 
sie  daher  hier  nach. 

IL  Gattungen. 

In  meinem  Nachtrag  IV  a,  der  die  Nachträge  zu  IL, 
III.,  IV.  für  die  Unterfamilie  Osmylinae  enthält  und  Stett. 
Ent.   Zeit.    74.    1913.    p.    279   veröffentlicht   wurde,   ist   der 

stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


126 

Name  der  von  mir  aufgestellten  neuen  Gattung  Mesosmylus 
Krüger  samt  der  von  Navas  1912  aufgestellten  neuen  Art 
nacvius  Navas  zu  löschen,  da  beide  nach  meiner  Vergleichung 
mit  der  Needham'schen  Beschreibung  und  Abbildung  mit 
Parosmylus  Needham  imd  prominens  Needham  synonvm  sind. 

Abteilung  A.  Nomosmylidae  Krüger. 

ir.  Uiiterfainilio.  Osmyliu.ae  Krüger. 

6a.    Gattung.     Parosmylus  Needham  1909. 
(Synonym:  Mcsosniyhis  Krüger  1913.) 

Name  von  para  =  neben,  hier  die  nahe  Verwandtschaft 
mit  Osmylus  andeutend. 

Typus:  prominens  Needham  (Synonym:  naevius  Navas). 
Nordindien. 

Die  Beschreibung  von  Needham  ist  nach  4  Exemplaren 
des  Indian  Museums  genommen.  Für  meinen  Vergleich  lag 
mir  nur  diese  Beschreibung  nebst  Abbildungen  vor. 

Die  Gattungs-  und  Artbeschreibungvon  Needham  ent- 
hält eine  Anzahl  Merkmale,  welche  wir  heute  den  Familien- 
und  Unterfamilienmerkmalen  zurechnen,  z.  B.  Sc  und  R 
fused  at  tip,  1  basal  Sc  -  cross  -  vein,  the  radial  sector  arising 
near  it,  Bildung  der  Antennen  und  Mundteile,  Gabelung  von 
M  und  Cu,  Zähnelung  der  Klauen  u.  a. 

Es  sind  aber  in  beiden  hinreichende  Merkmale  ent- 
halten, welche  die  Stellung  der  Gattung  sicherstellen,  teils 
als  zur  Unterfamilie  Osmylinae  gehörig:  das  nur  langsam 
erweiterte  C  -  feld,  die  zahlreichen  gegabelten  C  -  Qu  A, 
$  (nicht  (^)  mit  Hüfthaken,  teils  als  neue  Gattung:  Gradate 
cross  -  veins  hardly  differentiated,  the  cross  -  veins  of  the 
disc  being  numerous  and  irregulär  in  arrangement,  Unter- 
schied der  ersten  kurzen  und  letzten  langen  Zellen  des 
Discus  (unregelmäßiges  Zellgefüge  imd  Langzellen). 

Das  Geschlecht  der  beschriebenen  und  abgebildeten 
Tiere  verwechselt  Needham  so  gut  wie  alle  andern  Osmyliden- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


127 

Beschreiber  außer  E.  Petersen,  obwohl  schon  Leon  Diifoiir 
1848  und  Hagen  1852  die  äußeren  und  inneren  Genitahen 
beschrieben  und  die  Hüfthaken  als  dem  $  gehörend  erkannt 
haben.    Sein  ^  ist  daher  als  $  aufzufassen. 

Nehme  ich  zu  den  eben  gegebenen  Merkmalen  nun 
noch  einige  aus  der  Abbildung  des  Geäders,  die  scheinbar 
sehr  richtig  ist  (es  fehlen  die  basale  Sc  -  Qu  A,  die  I.  Qu  A 
vom  R  zur  M  und  die  Kernflecke,  die  S  -  förmige  Qu  A 
im  H  Fl  ist  schlecht  gezeichnet),  so  ergibt  sich  sicher  die 
Unterfamilie  Osmylinae : 

Zahl  der    Qu  A  in   den   Längsreihen  vom   R  -  System  bis 

zum  Cu  p  groß,  bis  20  und  mehr. 
Stufenaderreihen  3,  Langzellenreihen  2,  bei  Plethosmylus 
durch   Verdoppelung   der   Zellen    5   und   4    (hier   bei 
Parosmvlus  wie  bei  Mcsos)iiyhis  4  und  3). 
Nach  der  1.  Qu  A  von  der  M  zum  Cu  keine  Lücke. 
HFl:  M  ohne  basale  Anhangsader. 
Cu  p  lang. 
Hierbei  ist  zu  bemerken,  daß  die  Stufenaderreihen  und 
LangzeUen   nicht   ganz   scharf   abgegrenzt   sind,    wenigstens 
nicht  in  der  Zeichnung,     auch  fehlt  der  2.   Kernfleck,    der 
erst    die    Orientierung   sicher    macht.      Aber    ein    Vergleich 
mit    Mesosmylus   zeigt   die   Richtigkeit   meiner   Auffassung, 
und    ein    für    die    Stufenadern    der    Osmyliden    geschärfter 
Blick  sieht  diese  auch,  wo  sie  undeutlich  sind.     Übrigens 
ist  der  2.  K  F  in  den  Typen  vorhanden  und  sogar  von  Need- 
ham  beschrieben :  There  is  a  round,  more  or  less  tuberculoid 
spot  in  the  middle  of  the  disk,  fainter  in  the  bind  wing. 

Und  endlich  ergibt  sich  die    Gattung^  Mesosinylus,   da 

(vergl.   Stett.  Ent.  Zeit.   1913.  p.  280) 

a-ß)    R  S  -  stamm  mit   1   Schalt  -  Qu  A  vor  dem   1.   K  F, 

C  -  Feld  nicht  genetzt  ist. 

In  der  Zeichnung,  wie  auch  noch  im  Text,  gabeln  sich 

R  und  M  at  about  the  same  distance  outwards  from  the 

stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


f28 

wing  base.  Hier  müßte  nun  der  1.  K  F  vor  derjenigen  Qu  A 
gezeichnet  sein,  die  vom  1.  Ast  des  R  S  zur  M  geht;  leider 
fehlt  er,  wird  aber  wohl  in  Wirklichkeit  vorhanden  sein. 
In  dieser  Annahme,  befinden  sich  vor  dem  1.  K  F  2  Schalt- 
Ou  A  vom  RS-  stamm  zur  M  (also  eine  Verdoppelung 
der  1  Schalt  -  Qu  A  von  Mesosmylus).  Es  ist  möglich, 
daß  die  1.  dieser  beiden  Schalt  -  Qu  A  falsch  gezeichnet  ist 
und  in  Wirklichkeit  vom  R  (statt  vom  RS-  stamm)  kommt, 
sonst  ist  die  1.  Qu  A  vom  R  zur  M  nicht  gezeichnet. 

Ich  denke,  die  Übereinstimmung  beider  Gattungen 
ist  hinreichend  bewiesen,  und  ich  freue  mich,  einem  so  ver- 
dienstvollen Forscher  wie  Needham  sein  Eigentum  wieder- 
geben zu  können.  Mesosmylus  Krüger  ist  zu  Gunsten  von 
Parosmylus  Needham  zu  löschen.   ^ 

IV.  Beschreibung  der  Arten. 

Es  ist  noch  die  Frage,  ob  seine  Art  prominens  mit  der 
von  Navas  aufgestellten  Art  naevius  identisch  ist. 

Stett.  Ent.  Zeit.  74.  1913.  ist  p.  289  Mesosmylus  Krüger 
durch  Parosmylus  Needham  und  naevius  Navas  durch 
prominens  Needham  zu  ersetzen. 

Nach  meiner  gewissenhaften  Vergleichung  der  Beschrei- 
bung von  prominens  mit  der  Beschreibung  zu  naevius,  wie  sie 
von  Navas  gegeben  und  von  mir  berichtigt  ist,  und  mit  dem 
Wiener  Exemplar,  sind  beide  Arten  identisch.  Der  einzige 
Unterschied  hegt  in  der  Chxiße :  proniinens  V  Fl  27  mm, 
naevius  20  nach  Navas,  21  nach  mir.  Nun  ist  das  Wiener 
Stück  ein  (^  und  kann  daher  kleiner  ausgefallen  sein  und 
andererseits  ist  ein  solcher  Unterschied  sehr  wohl  möglich, 
wie  die  Angaben  von  mir  bei  Thyridosmylus  Langii  zeigen 
p.  38,  98. 

Ich  habe  meiner  Beschreibung  nichts  hinzuzufügen  und 
will  aus  Nccdhams  Beschreibung  keinen  Auszug  bringen. 

stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


120 
IIT.  Literatur  und  Katalog. 
A.  Literatur. 

Es  ist  Stett.  Ent.  Zeit.  74.  1913.  p.  197  anzuschließen: 
1909.   Needham.    Notes  on  the  Neiiroptera  in  the  Collection 
of  the  Indian  Museum. 
Records  of  the  Indian  Museum.   III. 
Osmyhdae  p.  205,  206,  209,  210. 

B-  Katalog. 

Hier  ist  p.  288  zu  setzen: 

6a.    Genus  Parosmylus  Needham. 
1909.   Needham.    Not.  Neur.  Ind.  Mus.    Rec.  Ind.  Mus.  III. 
p.  209. 

1913.  Krüger.   Osm.   IVa.    Nachtr.  zu  IL  Stett.  Ent.  Zeit. 

74.  p.  280—282. 

1914.  ,,         Osm.  VI.    Nachtr.  zu   II.   Stett.   Ent.  Zeit. 

75.  p.  125—128. 

Synonyma. 

Genus  MesosDiylus  Krüger. 
1913.   1914.   Krüger.    Wie  oben. 

1.  prominens  Needham.    Nordindien. 
1909.  Needham.    Wie  oben.    p.  209,  210.    Fig.  4.    PL  XXI. 
figs.  5—10. 

1912.  Navas.    Ins.  neur.  nuev.  Mem.  BarceL  X.  p.  184. 

1913.  Krüger.   Osm.  Illa.  Stett.  Ent.  Zeit.  74.  p.  219. 
1913.         „         Osm.  IVa.     Nachtr.  zu  II.  Stett.  Ent.  Zeit. 

74.  p.  280—282. 

1913.  „         Osm.  IVa.    Nachtr.  zu  IV.  Stett.  Ent.  Zeit. 

74.  p.  289—291. 

1914.  ,,         Osm.   VI.      Nachtr.   zu   IL   IV.    Stett.   Ent. 

Zeit.  75.  p.  125—128. 

stett.  entoniol.  Zoit.  1014.  0 


130 

Synonyma. 

naevius  Navas. 

1912.  Navas.     Wie  oben. 

1913.  1914.  Krüger.     Wie  oben. 


VII.     Anhang  I. 

Gleichzeitig  etwa  mit  diesem  letzten  Teil  meiner  Arbeit 
erscheint   von  Herrn  Esben  Petersen,  Silkeborg,  Dänemark: 

1914.     Esben  Petersen. 

Descriptions    of    a    new  Genus  and  several  new 
or  interesting  Species  of  Planipennia. 

Notes  from  the  Leyden  Museum.     XXXVI. 

Er  beschreibt  darin  eine  neue  Art,  die  er  vorläufig  in 
das   Genus  Glenosmylus  Krgr.  stellt:  GL  Krügeri  Petersen. 

Andere  inir  durch  Herrn  E.  Petersen  bekannt  gewordene 
Formen  machen  weitere  Anhänge  meiner  Arbeit  nötig,  die 
später  erscheinen  werden,  zugleich  mit  einer  Besprechung 
einer    Arbeit  von  Banks  (1913)  und  von  Nakahara  (1914). 

Ich  spreche  hier  Herrn  Esben  Petersen  meinen  herz- 
lichsten Dank  aus  für  die  mir  in  so  liebenswürdiger  Weise 
geleistete  Hilfe,  besonders  auch  für  eine  Reihe  von  ver- 
größerten Geäderphotographieen  von  Osmyliden-Flügeln. 

Zugleich  richte  ich  an  alle  Museen  und  Privatsammlun- 
gen die  Bitte,  mir  ihr  Osmyliden-Material  zur  Bestimmung 
und  Bearbeitung  übersenden  zu  wollen,  wie  es  die  Museen 
von  Stettin,  Greifswald,  Danzig,  Berlin  und  Wien  bereits 
getan  haben,  denen  ich  hier  noch  einmal  meinen  herzlichen 
Dank  ausspreche. 


Stett.  cntdiiKii.  Zeit.   Iiil4. 


131 


Symbolae  ad  Cognitionen!  generis 
„Coptolabrus". 

Auetore  Prof.  Dr  CJ.  Hansel*.  Erlangen. 


I. 

Coptolabms  Elysii  subsp.  Lopinensis  G.  H.  (subsp.  n.). 

C.  Elysii  subsp.  connectenti  G.  H.  similis,  sed  major, 
coleopteris  plerumque  minus  convexis,  magis  parallelis,  sat 
longe  mucronatis,  plerumque  viridibus. 

Capite  et  prothorace  rufo-cupreis,  nitidis  vel 
subnitidis,  raro  pernitidis,  fortius  rugulosis,  prothorace 
lateribus  medio  plerumque  obtuse  angulatim,  raro  fere 
rotundate  dilatatis,  antrorsum  arcuatim  angustatis,  retrorsum 
leviter,  raro  fortius  sinuatis,  angulis  anticis  late  a  capite 
distantibus,  angulis  posticis  lobuliformibus,  ut  in  connectenti 
formatis,  foveolis  juxta  hos  plerumque  profundis,  impressione 
transversa  plerumque  profunda,  rarius  haud  profunda  con- 
junctis,  disco  mediocriter,  rarius  fortius  convexo,  linca 
media  plerumque  profunda,  raro  fere  obsoleta. 

Coleopteris  plerumque  aeneo-viridibus  vel  viridi- 
aureis,  lumine  a  fronte  incidente  viridi-relucentibus,  nitidis 
vel  subnitidis,  rarius  nitidioribus,  longioribus  quam  in  con- 
nectenti (in  ^  1,75—1,96,  in  $  1,8—1,96  latitudine  lon- 
gioribus), plerumque  minus  convexis,  elongato  ellipticis, 
lateribus  medio  minus  dilatatis,  saepe  fere  parallelis  (rarius 
pone  medium  manifeste  dilatatis),  scapulis  semper  bene 
evolutis,  nitidioribus,  apicem  versus  magis  paulatimque 
angustatis,  semper  (plerumque  sat  longe)  mucronatis,  mucrone 
bicuspidato,  leviter  sursum  reflexo,  limbo  angusto  (interdum 
latiore),  crenulato,  rufo-cupreo-  vel  rufo-aureo-  vel  viridi- 
aeneo-fulgenti;  tuberculis  primariis  crebris,  plerumque  medio- 

Stett.  cnfomol.  Zeit.  1914.  9* 


132 

criter  convexis  (plerumqiie  paulo  fortiiis  quam  in  connec- 
/ßw/i),  ovalibus  (interdnm  fere  rectangularibus)  vel  subrotnn- 
dis  et  valde  convexis,  rarins  minus  crebris  et  valde  elongatis, 
nigris,  nitidis  vel  subnitidis,  ad  basin  interdnm  aureo-cinctis, 
plerumque  costulis  metallicis  conjunctis  (raro  confluentibus) ; 
tuberculis  secundariis  multo  minoribus,  creberrimis,  rotundis 
vel  subrotundis,  valde  convexis,  lineas  rectas  formantibus; 
tuberculis  tertiariis  minimis,  nigris  vel  metallicis,  hie  illic 
lineas  breves  tubercula  primaria  sequentes  formantibus, 
saepe  cum  tuberculis  primariis  confluentibus,  superficie 
aspera,  sat  confertim  et  subtiliter  sed  plerumque  paulo 
fortius  quam  in  connedcnti  ruguloso-granulata. 

S  u  b  t  u  s  niger,  prothoracis  episternis  antice  vel  fere 
totis  cupreis  vel  cupreo-violaceis  vel  purpureis,  subnitidis 
vel  opacis,  raro  totis  nigris,  magis  m'nusve  confertim,  inter- 
dnm solum  antice  viridi-aeneo-  vel  aureo  simpliciter  vel 
subruguloso-punctatis,  sterno  leviter  (saepe  band  manifeste) 
transverso-ruguloso,  violaceo-  vel  cyaneo-relucenti;  pro- 
thoracis et  mesothoracis  epipleuris  nigris,  Ins  sparsim  punc- 
tatis,  elytrorum  epipleuris  cupreo-  vel  viridi-aureis. 

A  n  t  e  n  n  i  s  paulo  longioribus  quam  in  connedcnti. 

P  e  d  i  b  u  s  nigris,  paulo  gracilioribus,  tibiis  posticis 
femoribus  in  (^  1,12 — 1,18,  in  $  1,1- — 1,15  longioribus,  tarsis 
anticis  in  ^  valde  dilatatis. 

Longitudo  ^  32 — 38,5  mm,  $  35,5 — 42,2  mm. 

Latitudo  ^  10,5—13,5  mm,  $  12,3—14,5  mm. 

Prov.  Kiang-Si,  montcs  Min-slian,  Lopin-hien  occ. 

C .  subsp.  Lopinensis  inter  C.  lilvsii  subsp.  connectentcm 
(i.  H.  et  C.  coclcstcm  subsp.  montamun  (i.  H.  ponendus  est 
et  forma  intermedia  harum  subspecicrum  esse  videtur. 

.4.  subsp.  montano  differt  prothorace  medio  plerumque 
miiuis  crcbriuscjue  angulatim  (rarius  rotundate)  dilatato, 
ante  angulos  posticos  minus  sinuato,  coleopteris  paulo 
lougioribus,     minus     convexis,     lateribus     magis     jXLrallcHs, 

Stott.  fiitoiiKjl.  Ztit.   I'.IU. 


133 

scapiilis  magis  evolutis,  pedibus  brevioribiis.  Sed  occurrmit 
crebre  specimina  quae  a  montano,  rarius  et  specimiiia  quae 
a  connectcnti  liaiid  discernenda  sunt. 

ab.  viridicollis  G.  H.  C'apito  rufo-aureo,  prothorace  amco- 
viridi,  leviter  rufo-aureo-roluconti,  sat  opaco,  coleopteris  aenou- 
viridibuö,  limbo  viridi-aureo,  fulgido.  Prothoracis  episternis  aurcis, 
leviter  cupreo-relucentiiius,  olytroriun  ojnplcuris  viridi-aureis. 

aberratio  rara. 

ab.  viridi-obseurus  G.  H.  Capite  et  pro'horace  obscurc  rufo- 
ciipreo,  disco  saepe  ferc  nigro,  laeviore;  coleopteris  obscurc  viridibu.s, 
iulerdum  fere  nigris,  liinl>o  saepe  valde  angusfcato,  rufo-aeneo  vel 
viridi-aeneo,  hicido.  Prothoracis  episternis  plcriimque  solum  anticc 
obscure  ciii)reo-  vel  aureo-relucentibus,  saepe  valde  obscuratis, 
fere  totis  nigris,  clytroruiu  cjiiplcuris  aureo-cupreis. 

aberratio   band  rara. 

ab.  iiis'riiKMiiiis  G.  H.  Gapite  et  prothorace  valde  obscuratis, 
fere  nigris,  coleoi)teris  nigris,  limbo  angustiore,  rufo-acnco  vel  viridi- 
aeneo.  Prothoracis  episternis  valde  obscuratis,  fere  nigris,  elytro- 
runi  c[)ipleuris  aiireo-cui)reis. 

aberratio  rara. 

IT. 
Coptolabrus  Elysii  Th.  subsp.  Chikongshanensis  G.  H. 

(subsp.  n.) 
C.  Elysii  subsp.  Lopiiiciisi  G.  H.  similis,  sed  plinunique 
multo    major,    magis    elongatus,    mucronc    pedibiisqiio    jam 
longioribus. 

Capite  et  p  r  o  t  h  o  r  a  c  e  lacte  riifo-ciipreis,  magis 
minusve  lucidis;  c  ;t  p  i  t  e  fortiter  pmictato-rugiiloso,  sidcis 
frontalibus  profimdis,  interdiim  viridi-aeneis,  fronte  fortiter 
nigro-calloso-marginato ;  antennis  gracilibus,  longis 
(sed  medium  totius  individui  non  attingentibus).  Pro- 
thorace medio  plerumqne  f(H"titer  angulatim  (raro  sub- 
angulatim)  dilatato  (longitudine  sua  in  ^  1,16 — 1,25,  in 
$  1,12 — 1,15  latiore),  antrorsum  leviter  rotundate-  rarius 
fere  recte  angustato,  retrorsum  plerumque  sat  fortiter 
sinuato;  angulis  anticis  obtusis,  a  capite  late  distantibus, 
angulis  posticis  lobuliformibus,  declivibus,  plerumque 
fortius  quam   in  Lopincnsi  retrorsum  (rarius  et  extrorsum) 

Stett.  ento-^^ol.  Zeit.  1914. 


134 

porrectis;  marginibus  lateralibiis  (praecipue  in  ^)  sat  lato 
explanatis,  fortiter  nigro-callosis,  margine  antico  leviter 
sinuato  vel  fere  recto,  levius  nigro-calloso,  margine  postico 
recto  vel  medio  levissime  arcuato;  disco  leviter  convexo, 
sat  fortiter  et  confertim  transversimque  pimctato-ruguloso, 
foveis  ante  lobulos  posticos  magis  miniisve  profundis,  im- 
pressione  non  semper  perspicua  conjunctis,  linea  media 
non    profunda,  crebre  non  integra,  interdum  fere  obsoleta. 

Coleopteris  laete  cupreis,  sat  nitidis,  lumine  a 
fronte  incidente  viridi-relucentibus,  elongato-ellipticis  (lati- 
tudine  in  ,^  1,9 — 2,0,  in  ?  paulo  magis  latioribus),  convexis, 
scapulis  plerumque  sat  bene  evolutis,  rotundatis,  apicem 
versus  paulatim  attenuatis,  ante  apicem  interdum  levissime 
sinuatis;  mucrone  longo  vel  perlongo,  bicuspidato,  saepc 
acutissimo;  plerumque  vix  sursum  reflexo;  limbo  angusto, 
crenulato,  rufo-cupreo,  lucido;  tuberculis  primariis  nigris, 
nitidis  vel  subnitidis,  sat  fortiter  convexis  (interdum  leviter 
obtusis),  plerumque  sat  parvis  vel  mediocribus,  sat  numerosis 
(9 — 10),  subrotundis  vel  magis  elongatis  (raro  hie  illic  costas 
interruptas  formantibus) ,  costulis  met.Olicis  manifestis  con- 
junctis; tuberculis  secundariis  nigris,  nitidis,  mult(^ 
minoribus,  creberrimis,  subrotundis  vel  elongatis,  lineas 
rectas  formantibus;  tuberculis  tertiariis  minimis,  nigris, 
plerumque  minus  distinctis,  cum  tuberculis  primariis  con- 
fluentibus  vel  cupreis  granulisque  superficiei  confusis,  raro 
lineas  irreguläres  breves  formantibus;  superficie  sat  con- 
fertim et  subtiliter  ruguloso-granulata. 

S  u  b  t  u  s  niger,  sterni  episternis  liiete  rufo-vel  pur- 
pureo-cupreis,  subnitidis,  antice  sat  fortiter  ruguloso-punc- 
tatis,  postice  aciculato-punctatis,  punctis  magnis  et  pro- 
fundis; episterni  epipleuris  nigris,  plerumque  violaceo-  vel 
coeruleo-relucentibus,  raro  laete  cupreis;  sterno  nigro,  plerum- 
que violaceo-  vel  coeruleo-  vel  cupreo-relucenti;  mesosterni 
episternis  purpureo-cupreis  vel  nigris,  purpureo-  vel  coeruleo- 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


135 

reliicentibus,  sparsim  profunde  pimctatis;  metathoracis  epi- 
sternis  nigris,  plerumque  coeruleo-relucentibiis,  elytrorum 
epipleuris  purpiireo-cu preis  vel  cupreis  vel  aureo-cupreis, 
abdominis  segmentis  lateribus  saepe  coeruleo-relucentibus. 
Pedibus  longis  (in  (^  saepe  perlongis),  gracilibus, 
femoribus  posticis  in  (^  abdominis  segmentum  penultimum 
plerumque  superantibus,  tibiis  femoribus  1,1  longioribus, 
tarsis  tibiarum  longitudine  (in  $  saepe  paulo  brevioribus) , 
tarsis  anticis  in  ^  valde  dilatatis. 

ab.  viridi-obscurus  :  capite  et  prothorace  cupreis  vel  obscurc 
cupreis,  crebre  leviter  vircscentibus,  luminc  a  fronte  incidente 
fortiter  viridi-relucentibus,  disco  medio  saepe  leviter  atrato,  rugulis 
dilatatis,  obscure  nigris  et  minus  evolutis;  coleopteris  obscure  viridi- 
bus,  fere  opacis,  limbo  cupreo,  luminc  a  fronte  incidente  coleopteris 
nigro-coeruleis,  limbo  laete  viridi-aeneo-relucentibus. 

ab.  obsciirlor  :  capite  et  prothorace  obscure  cupreis,  coleopteris 
obscure  aeneis,  fere  opacis. 

ab.  atratus  :  capite  et  prothorace  valde  obscure  aeneis,  fere 
nigris,  coleopteris  viridi-nigris  vel  nigri'^i,  ad  basin  et  ad  humcros 
cupreis,  limbo  viridi-aeneo. 

Long.  ^  35-^3,  $  38—48  mm. 

Lat.  ^  11—13,5,  $  12,5—16  mm. 

Chinae  prov.  Hnnan    (in  montibus    Cliikongshan). 
Hacc  subspecies  C.  Elysii  Th.  similiter  mutata  est  ut 
Coptolahri  coelestis  St.  subsp.  gigantens  Born. 

III. 
Coptolabrus  augustus  Bates  subsp.  ignigena  G.  H. 

(subsp.  n.) 

C.  aiigusto  Bates  similis,  sed  elytris  metallicis,  con- 
vexioribus  tuberculisque  primariis  majoribus. 

Capite  nigro  vel  briumeo-violaceo,  sat  fortiter  punc- 
tato-ruguloso,  sulcis  frontalibus  plerumque  cupreis,  fronte 
et  vertice  saepe  cupreo-punctatis. 

A  n  t  e  n  n  i  s  p  a  1  p  i  s  q  u  e  ut  in  C.  augiisto  typico. 
Prothorace  obscure  brunneo-violaceo  (rarius  nigro), 
medio    mediocriter,    plerumque    rotundate-,    perraro    angu- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


130 

hitiin-diliitalo  (longitudiiu!  sii;i  1,1  latiorc',  niro  longi- 
tudinis  latitudino,  perraro  latitiidinc  paulo  longiore),  latcribus 
anlrorsLim  rotundate  angustatis,  retrorsum  mediocritcr  sinu- 
atis;  angulis  anticis  plerumque  a  capite  leviter  distantibus, 
intcrdum  huic  fere  applicatis,  angulis  posticis  lobuliformibiis, 
obtusis,  leviter  declivibus,  retrorsum  et  extrorsum  nun  vel 
vix  productis;  marginibus  lateralibus  sat  anguste  explanatis, 
antice  vix,  postice  manifeste  elevatis,  sat  late  rufo-  vel 
aureo-cupreis  (raro  aureis),  sat  nitidis,  haud  vel  vix  fortius 
rugulosis  quam  in  disco,  fortiter  nigro-callosis,  margine 
antico  levissime  sinuato,  leviter  nigro-calloso,  margine  pt^tico 
levissime  arcuato  vel  fere  recto;  disco  subnitido,  fere  opaco, 
leviter  convexo,  sat  subtiliter  transversim  et  undulatim 
(sparsim  punctato-)  ruguloso,  ante  marginem  posticum 
impressione  transversa  perspicua,  linea  media  fere  semper 
manifesta,  plerumque  integra,  sed  haud  profunda. 

C  o  1  e  o  p  t  e  r  i  s  plerumque  aureo-cupreis  vel  rufo- 
cupreis,  nitidis,  lumine  a  fronte  incidente  viridi-aeneo-relu- 
centibus,  plerumque  elongato-ellipticis,  scapulis  vix  promi- 
nulis,  rarius  (praecipue  in  ^)  magis  parallelis  vel  oviformibus, 
scapulis  bene  evolutis,  in  (^  latitudine  1,72 — 1,8,  in  $  —  1,92 
longioribus,  plerumque  fortiter  convexis  (raro  sat  deplanatis), 
apicem  versus  angustatis,  sat  longe  mucronatis,  mucrone 
plerumque  bicuspidato,  leviter  sursum  reflexo;  limbo  rufo- 
cupreo  vel  aureo,  crenulato,  paulo  angustiore  quam  in  augusto, 
apicem  attingente,  ad  humeros  paulo  latius  explanato; 
tuberculis  primariis  nigris,  nitidis,  magnis  vel  permagnis, 
intcrdum  ingentibus,  valde  convexis  et  promincntibus,  haud 
numerosis  (6 — 9),  subrotundis  vel  oval  bus,  mterdum  valde 
elongatis,  costulis  metallicis  perspicuis  conjunctis,  intcrdum  ad 
ba.sin  purpureo-cinctis;  tuberculis  secundariis  nigris,  nitidis, 
minimis,  creberrimis,  lineas  flexuosas,  tubercula  primaria  sc- 
quentes  formantibus;  tuberculis  tertiariis  nigris,  jam  minori- 
bus,  haud  numerosis,  irregulariter    dispersis,    hie    illic    cum 

Stctt.  t'iitoiriül.  Zeit.  1914. 


137 

tuberculis  primariis  confhiontibiis;  superficic  siibconfcrtiiii 
(iiitcrdum  valde  confertim)    sat   fortiter  granulato-riigiilosa. 

S  u  b  t  u  s  niger,  prothoracis  episternis  subtiliter  punc- 
tato-rugulosis  (pimctis  cupreis  vel  viridi-aeneis) ,  laete  violaceis 
vel  violaceo-ciipreis  vel  obscurc  ciipreis,  raro  nigris,  opacis; 
episterni  epipleuris  plerumque  nigris,  haiid  raro  violaceis 
vel  ciipreis,  perraro  coeruleis,  subnitidis;  sterno  subtiliter 
vel  fere  obsolete  transversim  ruguloso,  nigro,  nitido,  plerum- 
que violaceo-,  raro  cupreo-relucenti;  mesothoracis  episternis 
nigris  vel  obscure  violaceis,  parce  punctatis;  metathoracis 
episternis  nigris,  elytrorum  epipleuris  antice  violaceis  vel 
cupreis,  nitidis,  posticc  nigris;  abdominis  segmentis  lateribus 
crebre  violaceo-relucentibus. 

Pedibus  nigris,  longis,  paulo  fortioribus  quam  in  augusto, 
tibiis  femorum  longitudine,  tarsis  tibiarum  longitudine  (in 
$  paulo  brevioribus),   tarsis  anticis   in  J  valde  dilatatis. 

al».  purpureus  G.  H.:  prothoracc  late  purpurco  marginato 
elytris  purjuireis. 

al».  viridamis  G.  H. :  jirothorace  nigro  (raro  viiesceiiti),  .sat  late 
viridi-aeneo  marginato,  elytris  coeruleo-viridibus,  limbo  laete 
viridi-aeneo,  lucido,  ad  liumeros  intcrdiim  cujireo. 

al».  scini\  iridis  G.  H. :  prothorace  ut  in  forma  tvjiica,  sat  late 
eupreo  marginato,  elytris  sat  obscure  viridi-aeneis,  ad  hunieros  et  ad 
basiii  late  cupreis,  limbo  aureo-cupreo  vel  eupreo. 

ab.  pauporaüis  G.  H.:  totus  niger,  solum  limbo  et  humeri.s 
obscure  viridi-aeneis,  cupreo-relucentibus,  limbo  perangusto. 

Long.  ^  36,5 — 42  mm,   $  42—48  nmi. 

Lat.   (^  12—14,5  mm,   $   14—16  mm. 

Chinae  prov.  Hunan  (Siantang,  Tao  huaping,  vallis 
Lokiang) . 


Stett.  entomol.  Zeit.  l'Jlt 


138 


XIV.  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Ruteliden, 

(Col.  lamell.) 

Von  Dr  F.  4lliaiiM.  Berlin-Steglitz. 


(Mit  einer  Tafel,  s.  Seite  156.) 


Bei  der  Bearbeitung  der  sogenannten  echten  Ruteliden 
für  die  Genera  Insectorum  von  Wytsman,  habe  ich  noch  eine 
Anzahl  neuer  Arten  und  Unterarten  aufgefunden,  deren 
Beschreibung  ich  hier  folgen  lasse. 

Macraspis  stirpita  n.  sp. 

M.  concoloripes  Blanch.  proxime  affinis.  Ovata,  postice 
angustata,  alte  convexa,  supra  et  subtus  sat  obscure  prasina 
vix  vel  non  aenescens,  pedibus  totis  cum  tarsis  viridibus,  an- 
tennis  nigris;  supra  glabra,  subtus  pedibus  solum  sparsissime 
pilosa. 

Long.  18—19,  lat.  10— 10 1/2  mill.  ?.  Ost-Peru,  Pozuzu 
und  Rio  Toro. 

Zur  67/rys/s-Gruppe  gehörend,  eiförmig,  nach  hinten  et- 
was verschmälert,  hoch  gewölbt,  überall  dunkel  grasgrün, 
in  den  Schatten  fast  schwarz,  unten  auch  die  Tarsen  grün, 
nur  die  Fühler  schwarz.  Kopfschild  trapezförmig  mit  ziem- 
lich stark  convergirenden  Seiten  und  gerundeten  Ecken,  der 
Vorderrand  etwas  höher  aufgebogen  als  der  Seitenrand  und 
in  der  Mitte  ganz  schwach  gekerbt,  die  Fläche  fein  aber  dicht 
und  runzelig  punktiert.  Stirnnaht  nur  in  der  Mitte  unter- 
brochen, an  den  Seiten  deutlich;  die  Stirn  zerstreut  und  fein, 
der  Scheitel  ganz  weitläufig  punktiert.  Oberlippe  weit  und 
breit  vorspringend,  Vorderrand  gerade,  nur  in  der  Mitte  et- 
was n'edergedrückt.  Thorax  mit  vollständiger  Vorder- 
randfurche, die  Seitcnrandfurche  beim  hinteren  Drittel 
verlöschend,  überall  mit  feinen,  aber  scharf  eingestochenen 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914. 


139 

Punkten  dicht  bedeckt,  nur  vor  dem  Schildchen  punktfrei. 
Schildchen  ganz  punktfrei,  so  lang  als  die  Deckflügelnaht. 
Auf  den  Deckflügeln  ist  nur  die  erste  primäre  Punktreihe 
regelmäßig,  die  ganze  Oberfläche  sonst  unregelmäßig,  dicht 
und  fein  punktiert;  die  Epipleuren  sind  undeutlich.  Pygi- 
dium  spitz,  gewölbt,  ziemlich  dicht  mit  gebogenen  Nadel- 
rissen bedeckt,  überall  kahl.  Sternite  in  der  Mitte  glatt, 
an  den  Seiten  nadelrissig  und  mit  ausgedehnten  Stridula- 
tionsleisten ;  parallel  zum  Hinterrand  mit  einer  weitläufigen 
Reihe  von  Punkten,  in  denen  kurze  gelbliche  Tastborsten 
stehen.  Die  Hinterhüften  spärlich  behaart,  die  Hinterbrust 
kahl,  die  Schenkel  mit  weitläufigen  Reihen  von  Punkten 
parallel  zum  Vorder-  und  Hinterrand,  in  jedem  Punkt  eine 
kurze  gelbe  Tastborste;  auch  an  den  Schienen  vereinzelte 
Tastborsten  zwischen  den  schwarzen  Stacheln  der  Mittel- 
und  Hinterschienen.  Der  Mesosternalfortsatz  ist  groß, 
nicht  nach  unten  gesenkt,  hinten  sehr  breit,  nach  vorn 
gleichmäßig  verschmälert,  die  Spitze  etwas  verdickt. 

Macraspis  trifida  Burm  var.  nov.  taetrica  m. 

Ober-  und  Unterseite,  Afterdecke  und  Beine  rein 
schwarz,  lebhaft  glänzend,  nur  ein  schmaler,  etwalV^mill. 
langer  Streifen  an  den  Seiten  des  Thorax  vor  den  Hinter- 
winkeln bleibt  hellgelb. 

Columbia,   Sta.  Fe  de  Bogota.     (^. 

Das  mir  vorliegende  Stück  stammt  aus  der  Sammlung 
des  Herrn  R.  Oberthür  und  trägt  die  Etikette:  hybvida 
Dejean. 

Macraspis  cupripes  Kirsch,  var.  nov.  scotina  m. 
Oberseite  glänzend  schwarz,  der  Seitenrand  des  Prothorax 
und  ein  von  der  Vorderecke  zur  Schildchenecke  verlaufender 
schmaler  Streifen,  ein  kleines  Fleckchen  an  der  Basis  der 
Deckflügel  neben  dem  Schildchen  und  der  schmale  Saum 
der   Deckflügel   am    Hinterrand   sind   hellgelb,    die   vordere 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


140 

Hallte  des  K()j)fsdiildcs  ist  t"otl)rauii;  die  Afteixk-cke  ist 
scliwarz  mit  3  gelben  Makeln,  2  in  den  Vorderecken,  1  an 
der  Spitze.  Unterseite  scliwarz,  die  Beine  rotbrann  mit 
dnnkleren  Tarsen. 

Columbia,  (jlme  nähere   Finulortsangabe.      ^^. 

Macraspis  variabilis  I^urmeisttr. 

Ich  hab(>  den  Eindrnck,  daß  auch  diese  Art,  wie  die 
meisten  im  brasilischen  Küstengebirge  le])enden  Arten, 
im  Begriffe  ist,  in  lokale  Unterarten  zu  zerfallen;  in  den 
heißen  trockneren  Küstenplätzen  scheinen  die  dunklen, 
in  den  kühleren,  feuchteren  Gebirgen  die  helleren  Stücke 
zu  überwiegen.  Zu  den  G,  von  Burmeister  aufgeführten 
V^arietäten  kann  ich  noch  die  beiden  folgenden  neuen  hin-  ' 
zufügen. 

M.  variabilis  var.  nov.  tcstaccojlavipcs  m.  Entspricht 
der  var.  e.  Burmeisters,  jedoch  ist  nicht  die  ganze  Unter- 
seite —  also  auch  die  Beine  —  schwarz,  sondern  diese  sind 
gelb,  die  Tarsen  etwas  dunkler.  (J$.  Rio  de  Janeiro:  N.  Frei- 
burg  (Beske  und  Wiengreen) ;   Petropolis   (Allen). 

M.  variabilis  var.  nov.  bugrina  m.  Überall  gleich- 
mäßig glänzend  schwarz  ohne  jegliche  gelbe  Zeichnung, 
der  Vorderrücken  mit  kupfrigen  Reflexen. 

Sta.  Catharina:   Joinville  (Schmalz). 

Lagochile  Hoffmannsegg. 
Die  Gattung  wairde  von  H.  1817  errichtet  für  die  IT'.iO 
von  Herbst  als  Melolontha  beschriebene  eine  Art  Irigoiia. 
Diese  ist  ausgezeichnet  durch  einen  Schrillapparat,  der 
ähnlich  wie  in  der  Gattung  Macraspis  an  den  Hinterbeinen 
und  Abdominalsterniten  angebracht  ist.  Die  letzteren 
tragen  zwischen  der  queren  Borstenreihe  und  dem  Vorder- 
rand an  den  Seiten  eine  halbovale,  gewöhnlich  dunkel  pig- 
mentierte und  matt  seidenartig  schimmernde  Zone,  die  mit 
feinen  Nadelrissen  in  schiefer   Richtung  dicht  bedeckt  ist; 

Stctt.  entoniül.  Zeit.  1914. 


141 

die  Hinterschenkel  sind  auf  ihrer  Dorsalseite  nahe  dem 
Knie  ebenfalls  mit  einer  Zone  sehr  feiner,  dicht  neben  ein- 
ander stehender  Nadelrisse  bedeckt,  die  etwas  schief  zur 
Längsachse  des  Schenkels  verlaufen.  Der  zirpende,  für 
das  menschliche  Ohr  gut  hörbareTon,  der  etwas. schwächer 
ist  als  der  der  größeren  Macraspis- Arten,  wird  in  derselben 
Weise  hervorgebracht  wie  von  den  Arten  dieser  Gattung; 
ich  habe  ihn  nur  von  L.  sparsa  beim  lebenden  Tier  beobachtet. 
In  der  Gattung  Lagochile  vereinige  ich  alle  die  Arten, 
die  wie  der  Typus  generis  trigona  Herbst  mit  einem  Stridu- 
lationsapparat  ausgerüstet  sind.  Die  von  W.  S.  Mac  Leay  1819 
für  die  eine  Art  hipunctata  Mc  Leay  aufgestellte  Gattung 
Chas))wdia,  die  im  Münchener  Katalog  als  Synonym  zu 
Lagochile  gezogen  wurde,  stellte  ich  als  selbständige  Gattung 
wieder  her  für  alle  die  Arten,  die  wie  der  Typus  generis 
hipnnciata  keinen  Schrillapparat  haben. 

Lagochile  columbiana  n.  sp. 

L.  chiriquina  Bts.  proxime  affinis.  Eadem  magnitudine 
et  statura  differt  thorace  macula  rufa  oblonga  discali  ornato 
et  scutello  unicolore  immaculato. 

Long.  211/2—22,  lat.  12—13  mill.  (^?  Columbia. 
S.  Martin. 

Kopf  und  Kopf  Schild  schwarz,  glänzend  poliert,  der 
Vorderrand  des  Kopfschildes  schmal  rotgelb,  nur  hinten 
am  Augenrand  einige  Borstenpunkte.  Thorax  auf  der 
Scheibe  schwarz  mit  einer  länglichen  rotgelben  Makel  in 
der  Mitte,  die  vorn  und  hinten  den  Rand  nicht  berührt, 
die  Seiten  ziemlich  breit  hellgelb.  Schildchen  rotgelb  mit 
dunklen  Seiten  ohne  schwarzes  Dreieck.  Deckflügel  schchi 
rotgelb  ohne  dunkle  Zeichnung  an  den  Schultern.  Unter- 
seite, Beine  und  Afterdecke  hell  ledergelb,  die  Sternite  in 
der  Ausdehnung  der  Schrillleisten  schwarzbraun,  die  Schienen 
außen      kaum  dunkler.      Vorderschienen  beim   ^   2  zähnig, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


142 

beim  $  Szähnig;  beim  $  alle  Klauen  einfach,  beim  ^  die 
verdickte  innere  Klaue  der  Vorderfüße  mit  einem  Zähnchen 
an  der  oberen  Kante.    Die  Forcepsform  zeigt  Fig.  1. 

Lagochile  biplagiata  n.  sp. 

Praecedentis  statura;  caput  nigrum  antice  ruformar- 
ginatum.  Thorax  flavus  disco  niger,  linea  media  sat  lata 
flava.  Scutellum  anguste  fuscomarginatum  sicut  elytra 
brunneo-flava  subtiliter  seriato-punctata  et  in  interstitiis 
irregulariter  punctulata.  Subtus  cum  pedibus  et  pygidio 
brunneo-flava,  area  stridulatoria  et  margine  posteriore 
segmentorum  infuscatis. 

Long.  21,  lat.   12^2  mill.   (^.     Columbia,  Cauca. 

Auch  diese  Art  steht  der  chiriquina  nahe.  Grundfarbe 
hell  bräunlichgelb  wie  frisches  Leder,  Kopf  und  Kopfschild 
glänzendschwarz,  das  Kopfschild  vorn  rötlichgelb  gerandet, 
nur  bei  den  Augen  und  am  Hinterhaupt  einige  Punkte. 
Thorax  nach  vorn  stark  verschmälert,  die  Seiten  hier  etwas 
nach  innen  geschwungen,  die  Vorderecken  stärker  vor- 
gezogen, die  Fläche  fein  punktiert,  schön  hellgelb  mit  2 
großen  schwarzen  Makeln,  die  den  Vorderrand  berühren. 
Schildchen  hell  bräunlichgelb,  die  Mitte  vorn  etwas  rötlich, 
die  Seiten  fein  dunkel  gerandet.  Deckflügel  einfarbig  hell 
ledergelb,  die  primären  Punktreihen  fein  aber  deutlich,  in 
den  Interstitien  feinere  unregelmäßige  Pünktchen.  After- 
decke abgeflacht,  in  der  Mitte  feiner,  an  den  Seiten  grob 
nadelrissig  und  rot  beborstet.  Unterseite  und  Beine  wie 
die  Afterdecke  hell  ledergelb,  die  Schrillflächen  und  der 
Hinterrand  der  Sternite  schwarzbraun.  Schienen  außen 
dunkelbraun,  die  Vorderschienen  2zähnig.  Forcepsform. 
Flg.  2. 

Chasmodia  dilatata  Burm. 
Burmeister  beschrieb  die  Art  nach  einem  einzelnen  ^, 
den  er  von  Coulon  ,,aus  dem  Innern  l^rasihens"  erhielt  und 

Stett.  entoiiiol.  Zeit.  lOU. 


143 

der  sehr  wahrscheinlich  aus  Petropohs  bei  Rio  de  Janeiro 
stammte;  ich  besitze  ein  aus  Petropohs  stammendes  $,  das 
genau  die  von  Burmeister  angegebenen  Merkmale,  besonders 
die  feine  Punktierung  des  Clipeus  zeigt.  Die  Art  ist  in  der 
ganzen  Küstengebirgsregion  von  Rio  grande  do  Sul  bis 
Espirito  Santo  verbreitet  und  zerfällt  in  eine  Anzahl  von 
Unterarten,    die   sich   in   folgender   Weise   unterscheiden : 

1.  subsp.  nov.  kiticolor  m.  Grundfarbe  lehmgelb,  bald  hell- 
gelb, bald  mehr  rötlichgelb,  lateritfarben,  lebhaft  glänzend, 
oben  die  Seiten  des  Schildchens,  unten  die  Bauchringe 
fein  schwarzbraun  gesäumt,  Metasternum  (ohne  die 
Seitenstücke)  und  Metasternalfortsatz  dunkelbraun.  Kopf- 
schildlappen ziemlich  breit  gerundet,  Kopfschild  und 
fast  die  ganze  Stirn  dicht  punktiert.  Pygidium  überall 
dicht  nadelrissig,  auch  in  der  Mitte.  Die  Form  des  For- 
ceps, dessen  Parameren  mit  einander  verwachsen  und 
asymmetrisch  sind,  zeigt  Figur  3.     Länge  ISi-i — 25  mm. 

Rio  Grande  do  Sul:  Serra  do  Herval,  XII. — I. 
H.  Soyaux  S.),  Colonie  Sta.  Cruz  (J.  Stiglmeier  S.) ; 
Sta.  Catharina:  Theresopolis  und  Lages;  Parana :  Rio 
Negro. 

2.  subsp.  nov.  castanicolor  m.  Glänzend  dunkel  rotbraun 
wie  eine  frische  Roßkastanie,  unreife  Stücke  heller  rot- 
braun, unten  nur  die  Seiten  der  vorderen  Sternite,  das 
ganze  letzte  und  der  Hinterrand  des  vorletzten  Sternites 
rotgelb.  Kopf  Schild  nur  beim  Vorderrand  noch  schwach 
punktiert.  Pygidium  in  der  Mitte  deutlich  verloschener 
nadelrissig.  Forceps  Fig.  4.  Länge  und  Breite  stets 
geringer  als  bei  der  Nominatform,  19 — 20  mm.  Am  Ost- 
abhang der  Serra  do  Mar  im  niedrigen  feuchten  Küsten- 
wald. Sta.  Chatharina:  Joinville  (P.  Schmalz  S.).  Parana: 
Lucena.     S.  Paulo:    Santos,  20.  IL  1899  (Dr.  Laske  S.). 

3.  Nomijiatforni.  Glänzend  kastanienbraun,  die  Beine 
zumeist  heller  rotbraun;   die   Abdominalsternite  wie  bei 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


144 

der  vorhergehenden  Form.  Kopfschild  dicht,  die  Stirn 
weitläufiger  und  feiner  punktiert.  Pygidium  auch  in 
der  Mitte  ziemlich  kräftig  nadelrissig.  Forceps  Fig.  5. 
Länge  22—23,  Breite  13U— 1-i  mill.  Rio  de  Janeiro: 
Corcovado  (Vasquez  S.)  und  IVtropolis  (F.  Ohaus 
19.  1.  1899  und  J.  Zikän  S.). 

4.  subsp.  nov.  tabacicolor  m.  Heller  oder  dunkler  tabak- 
braun, glänzend,  oben  der  Rand  des  Schildchens,  unten  die 
Hinterbrust  und  ihr  Fortsatz  schwarzbraun,  der  Seiten- 
rand des  Thorax  und  ein  Streifen  neben  den  Seiten  des 
Schildchens  gelblich,  unten  die  Beine  und  die  Seiten  der 
Abdominalsternite  hellgelb.  Kopfschild  und  Stirn  nicht 
punktiert;  vor  der  scharf  eingerissenen  Stirnnaht  an 
den  Seiten  eine  kurze  scharf  eingedrückte  Querfalte. 
Pygidium  auf  der  Scheibe  heller  durchscheinend  und 
hier  verloschen  nadelrissig.  Forceps  Fig.  6.  Größe  der 
Nominatform. 

Espirito  Santo:  Colonie  Sta.  Leopoldina  (O.  Micha- 
elis S.);  Baixo  Timbuhy,  7—24.  XU  (L.  Ohaus  S.). 

5.  subsp.  nov.  unicolor  m.  Oben  und  unten  gleichmäßig 
schwarzbraun  ohne  hellere  Flecke.  Kopfschild  ohne 
Querfalte,  beim  (^  ganz  punktfrei,  beim  $  verloschen 
punktiert.  Pygidium  beim  q  auf  der  Scheibe  glänzend 
glatt  poliert,  beim  $  ganz  verloschen  nadelrissig.  Größe 
der  Nominatform.  Dem  einzigen  mir  vorliegenden  J 
ist  leider  vom  Sammler  bei  der  Präparation  resp.  beim 
,, Reinigen"  des  Abdomens  der  Forceps  mit  entfernt 
worden. 

Minas  geraes:  Barbacena. 
Die  Maxillen  tragen  bei  dieser  Art  stets  an  der  äußeren 
Lade  2  große  Zähne,  die  beide  verbreitert  und  löffeiförmig 
sind;  auch  die  Spitze  den-  inneren  L;ide  trägt  einen  spitzen, 
zahnartigen  Fortsatz. 

Stett.  entomol.  Zeit.  l'.)14. 


145 

Chasmodia  tridentata  n.  sp. 

Praecedenti  affinis,  ovata,  convexa,  liiteo-flava,  polita, 
capitc,  tlioracis  et  scutelli  disco  paiillo  obscurioribus,  scutclli 
lateribiis  anguste  fuscomarginatis,  pygidium  basi  anguste 
fuscomarginatum ;  siibtus  abdominis  et  pectoris  medio  tibiis- 
qiie  extus  infuscatis. 

Long.  19—21,  lat  11—12  mill.  S'^-  Brazil,  S.  Paulo 
(wahrscheinlich  ans  dem  Kampgebiet). 

Eiförmig,  nach  hinten  leicht  verbreitert,  hoch  gewölbt, 
glänzend  poliert,  hell  lehmgelb,  der  Kopf,  die  Scheibe  des 
Halsschildes  und  Schildchens  etwas  mehr  bräunlich,  die 
Seiten  des  Schildchens  schwarz  gesäumt,  der  Vorderrand 
der  Afterdecke  schwarzbraun;  unten  sind  die  Sternite  mit 
Ausnahme  der  Seiten  und  des  Hinterrandes  des  vorletzten 
sowie  des  ganzen  letzten  schwarzbraun;  ebenso  ist  das 
Metasternum  und  der  Metasternalfortsatz  schwarzbraun, 
die  Seitenstücke  des  Metasternums  und  der  Mesosternal- 
fortsatz  dagegen  gelb;  die  Beine  sind  gelb  mit  braunen 
Seiten  der  Tibien.  Die  Lappen  des  Clipeus  sind  gerundet 
und  fein  gesäumt,  sehr  fein  zerstreut  punktiert,  Stirn  und 
Scheitel  punktfrei.  Pygidium  auch  in  der  Mitte  nadelrissig. 
Der  Mesosternalfortsatz  ist  aber  sehr  lang,  flach  und  breit, 
die  Spitze  jedoch  leicht  verdickt.  Die  Zähne  der  Vorder- 
schienen sind  lang,  der  mittlere  dem  Endzahn  stark  ge- 
nähert; die  größere  Klaue  der  Mittel-  und  Hinterfüße  ist 
einfach.     Die  Forcepsf orm  zeigt  Figur  7. 

An  der  äußeren  Lade  der  Maxillen  stehen  3  gleich  lange 
kegelförmige  Zähne,  die  weder  verbreitert  noch  löffeiförmig 
sind;    die   innere    Lade   ist   kaum   gezähnt. 

Die'  beiden  Geschlechter  zeigen  einen  bemerkenswerten 
Unterschied  in  der  Zeichnung.  Beim  (^  trägt  die  abgeflachte 
Afterdecke  vor  der  Spitze  jederseits  einen  runden  schwarz- 
braunen Fleck;  beim  $  ist  die  hochgewölbte  Afterdecke  am 
Spitzenrand    schwarzbraun    gesäumt,    ohne    runde   Flecke. 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914.  10 


146 

Beim  $  trägt  die  Stirn  am  inneren  Ende  der  Stirnnalit  einen 
runden  kleinen  schwarzen  Fleck,  der  dem  (^  fehlt. 

Chasmodia  emarginata  Gyll.  var.  nov.  viridinigra  m. 

Oben  und  miten  gleichmäßig  schwarzgrün,  bei  bestimm- 
ter Beleuchtung  rein  schwarz,  Thorax  und  Scutellum  mit 
leichten  rot  violetten  Reflexen. 

Rio  de  Janeiro,  Gavea  (Vasquez  S.). 

Chasmodia  anophiys  n.  sp. 

Ch.  ciliata  proxime  affinis  differt  fronte  haud  ciliato- 
punctata.  Sat  late  ovata,  testacea,  capite,  thoracis  disco, 
scutelli  apice,  elytrorum  linea  humerali,  abdomine,  pectore 
et  pedum  maculis  f uscoviridi-aeneis ;  capite  solum  pone 
oculorum  marginem  inferiorem  punctato-ciliato. 

Long.  20,  lat.  12—121/2  mill.  $.  Ost-Ecuador:  Sabanilla 
(Angelo  Ordonnez),  Macas  (E.  Feyer). 

Ziemlich  breit  oval,  nach  hinten  etwas  verbreitert, 
flach  gewölbt.  Grundfarbe  bräunlichgelb,  lebhaft  glänzend. 
Kopf  und  Kopf  Schild  ziemlich  dunkel  erzgrün,  die  beiden 
Lappen  des  Kopf  Schildes  dicht  und  fein  gerunzelt,  durch 
einen  tiefen  Eindruck,  der  den  seitlichen  Resten  der  Stirn- 
naht entspricht,  von  der  Stirn  getrennt.  Die  Stirn  ist  ziem- 
lich weitläufig,  der  Scheitel  noch  weitläufiger  fein  punktiert; 
nur  neben  dem  Innenrand  der  Augen  steht  jederseits  eine 
Anzahl  grober  Punkte,  aus  denen  rotgelbe  Borsten  ent- 
springen; vorn  auf  der  Stirn,  hinter  dem  Grübchen  (wie 
bei  der  ciliata)  fehlen  sie.  Der  Thorax  ist  erzgrün,  ringsum 
gelb  gesäumt,  vorn  und  hinten  schmal,  an  den  Seiten  breit; 
die  Fläche  ist  überall  punktfrei.  Schildchen  punktfrei,  gelb 
mit  dunkler  Spitze,  ohne  die  dreieckige  Makel  auf  der  Scheibe, 
die  für  die  ciliata  charakteristisch  ist.  Deckflügel  braungelb 
mit  einer  schwarzbraunen  abgekürzten  Linie  außen  neben 
der  Schulter;  die  Oberfläche  ist  weitläufig  und  fein  un- 
regelmäßig  punktiert.       Pygidium    braungelb    mit    dunklen 

Stett.  entoraol.  Zeit.  1914. 


147 

Vorderecken,  der  Rand  dicht  und  grob,  die  Scheibe  ver- 
loschen nadelrissig,  die  Spitze  mit  einer  Längsfurche,  der 
Rand  rotgelb  beborstet.  Abdominalsternite  dunkel  erzgrün, 
das  letzte  ganz,  der  Rand  des  vorletzten,  auf  jedem  ein 
Seitenfleck  und  die  Mitte  der  beiden  ersten  hinter  den  Hinter- 
hüften gelb;  sie  sind  glatt,  nur  mit  der  gewöhnlichen  Quer- 
reihe von  Borstenpunkten,  die  Borsten  rotgelb.  Hinter- 
hüften und  Brust  erzgrün,  dicht  runzelig  und  nadelrissig, 
dicht  gelb  behaart;  der  Mesosternalfortsatz  lang,  bis  zwischen 
die  Vorderhüften  ragend,  die  Spitze  nicht  verdickt.  Schenkel 
gelb  mit  dunklem  Querstreifen,  die  Schienen  gelb,  außen 
dunkel,  die  Vorderschienen  mit  3  langen  kräftigen  Zähnen; 
Tarsenglieder  gelb  mit  braunem  Spitzenrand,  alle  Klauen 
einfach.  Fühler  rötlich.  Die  Trochanteren  der  Hinterbeine 
springen  mit  ganz  kurzer  Spitze  vor. 

Chasmodia  bipunctata  Mac  Leay. 

Die  Art  findet  sich  im  brasilischen  Küstengebirge  in 
den  Staaten  Rio  de  Janeiro,  Minas  geraes,  Espirito  Santo, 
Bahia  und  Pernambuco  und  zerfällt  in  mehrere  scharf 
unterschiedene  Lokalformen.  Diejenige  Form,  nach  der 
Mac  Leay  die  Art  beschrieb,  die  Nominatform,  stammt 
wahrscheinlich  aus  Rio  de  Janeiro.  Sie  ist  kastanienbraun, 
die  Seiten  und  die  Spitze  des  Schildchens  schwarzbraun, 
die  Basis  und  der  Rand  der  Deckflügel  neben  dem  Schild- 
chen etwas  heller;  Afterdecke  und  L^nterseite  schwarzbraun, 
die  Afterdecke  mit  2  länglichen,  kommaähnlichen,  gelben 
Flecken,  die  Abdominalsternite  mit  je  einem  gelben  Fleck, 
die  Innenseiten  der  Schienen  gelblich.  Die  Form  des  For- 
ceps zeigt  Fig.  8.  von  oben  und  von  der  linken  Seite;  sie  ist 
bei  den  verschiedenen  Lokalformen,  so  sehr  diese  auch  in 
der  Färbung  von  einander  abweichen  mögen,  unverändert 
die  gleiche. 

Beim  ?  ist  das  Pygidium  flach  gewölbt,  an  der  Spitze 
ebenso  wie  an  den  Seiten  in  sanfter  Rundung    nach  unten 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  10* 


148 

gebogen,  die  Mitte  der  Spitze  etwas  ausgezogen.  Fig.  15 
zeigt  das  letzte  Abdominalsegment  des  $  von  der  rechten 
Seite. 

Ich  besitze  die  Nominatform  ans  Rio  de  Janeiro,  Cor- 
corado  (Vasquez  und  F.  Ohaus  9.  I.)  und  aus  Minas  geraes. 
Mar  de  Hespanha  (J.  Zikan  12.  III.). 

Außerdem  kenne  ich  noch  die  folgenden  Lokalformon: 

Ch.  bipunctata  subsp.  nov.  icterica  m. 

Oberseite  braungelb,  nur  die  Seiten  des  Schildchens 
schwarzbraun;  Afterdecke  und  Unterseite  schwarzbraun, 
die  erstere  mit  2  kommaähnlichen  gelben  Flecken,  die  Ab- 
dominalsternite  mit  je  einem  gelben  Fleck  an  den  Seiten, 
auch  ist  der  Hinterrand  der  beiden  letzten  Sternite  gewöhnlich 
gelb  gesäumt.  Die  Beine  sind  gelb  mit  dunkler  Außc-nseite 
der  Schienen;  die  Fühler  braungelb. 

Zuweilen  werden  die  gelben  Flecken  auf  dem  Pygidium 
so  groß,  daß  nur  ein  schmaler  dunkler  Mittelstreifen  übrig 
bleibt. 

Fspirito  vSanto,   Santa  Lcopoldina  (O.  Michaelis),  (j*$. 

Ch.  bipunctata  subspcc  nov.  unipunctata  m. 

(irundfarbe  schwarzbraun,  lebhaft  glänzend,  die  Basis 
der  Deckflügel  und  der  Thorax  ringsum  schmal  gelb  oder 
rotgelb  gesäumt.  Afterdecke  mit  nur  einer  runden  gelben 
oder  rotgelben  Makel  in  der  Mitte  des  Vorderrandes.  Ab- 
dominalsternite  mit  gelbem  Seitenflcck.  Die  Beine  braun- 
gelb mit  dunkler  Außenseite. 

Bahia,  Cachimbo  (Ch.  Pujol).  S^. 

Ch.  bipunctata  subsp.  nov.  fuscipennis  m. 

Grundfarbe  braungelb.  Kopf,  A'orderrücken  und 
Schildchen  braungelb,  der  Vorderrücken  hellgelb  gesäumt, 
das  Schildchen  mit  schwarzem  Scitenrand.  Deckflügel 
schwarzbraun  mit  hellgelben  Saum  an  der  Basis.    Pygidium, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


149 

Unterseite  und  Beine  gleichmäßig  braungelb,  die  Mitte  des 
Abdomens  zuweilen  braun. 

Pernambuco,  Pery-Pery,  V — VI  (E.  Gounelle). 

Ch.  bipunctata  subsp.  nov.  scutellaris  m. 

Kopf  schwarzbraun  mit  rötlichem  Kopfschild.  Thorax 
schwarz,  fein  hellgelb  gesäumt.  Schildchen  rotgelb  mit 
schwarzen  Seiten.  Deckflügel  schwarz  mit  rotgelbem  Basal- 
saum.  Afterdecke  schwarzbraun  mit  einem  großen  hell- 
gelben Mittelfleck  und  rötlich  durchscheinenden  Seiten. 
Unterseite  rötlich,  die  Mitte  des  Bauches  und  die  Außen- 
seite der  Schienen  schwarzbraun. 

Ein  einzelner  (^  mit  der  allgemeinen  Fundortsangabe 
Brasilien  aus  der  v.  Lansbergheschen  Sammlung. 

Ch.  bipunctata  subsp.  nov.  lutea  m. 
Oben  und  unten  gleichmäßig  schön  rotgelb,  oben  nur 
die  Seiten  des  Schildchens,  unten  der  Vorderrand  der  Sternite 
schmal  schwarzbraun  gesäumt.    Ein  (^$  aus  der  Sammlung 
H.  W.  Bates  mit  der  Vaterlandsangabe  Brasihen. 

Chasmodia  badia  Perty. 
Perty  hat  die  nächstverwandte  Ch.  bipunctata  Mac 
Leay  wohl  nicht  gekannt,  als  er  seine  Art  beschrieb,  denn 
er  erwähnt  sie  nicht  und  beschreibt  auch  seine  Art  nicht 
als  Chasmodia,  sondern  als  Macraspis.  Burmeister  gibt  in 
seinem  Handbuch  der  Entomologie  v.  4.  L  p.  341  zur  Unter- 
scheidung der  beiden  x^rten  eine  Anzahl  von  Merkmalen  an, 
die  bei  größerem  Material  jedoch  nicht  stichhaltig  sind, 
sodaß  man  um  so  leichter  dazu  kommen  kann,  beide  für  eine 
Art  zu  halten,  als  sie  in  verschiedenen  Farbenvarietäten 
miteinander  übereinstimmen  und  auch  ein  Teil  ihres  Ver- 
breitungsgebietes zusammenfällt.  Wie  ich  jedoch  jetzt 
herausfinde,  liefert  ein  sicheres  Merkmal  zur  Unterscheidung 
beider  Arten  beim  (^  der  Forceps,  beim  $  das  Pygidium. 
Der  Forceps  ist  in  beiden  Arten  asymmetrisch  gebaut;  bei 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


150 

der  bipuiiclala,  Fig.  8,  ist  nur  die  linke  Paramere  erhalten 
und  an  der  Spitze  etwas  verbreitert,  die  rechte  ist  bis  auf 
einen  kurzen  Stummel  verkümmert.  Umgekehrt  ist  bei  der 
hadia,  Fig.  9,  hur  die  rechte  Paramere  erhalten  und 
trägt  etwa  in  der  Mitte  einen  winkligen  Vorsprung,  die  linke 
Paramere  ist  hier  ganz  verkümmert. 

Beim  $  der  Ch.  hipunctata  ist  das  Pygidium  flach  ge- 
wölbt, an  der  Spitze  und  an  den  Seiten  sanft  nach  unten  ge- 
bogen, Fig.  15.  Bei  der  Ch.  hadia  dagegen,  Fig.  16,  trägt  das 
Pygidium  vor  der  Spitze  gleichsam  einen  querverlaufenden 
Wulst,  hinter  dem  es  fast  senkrecht  zur  Spitze  und  zu  den 
Seiten  abfällt.  Vor  diesem  Querwulst,  dessen  Enden 
manchmal  deutlich  vorspringen,  ist  die  Oberfläche  kahl  und 
ganz  verloschen  nadelrissig,  dahinter  ist  sie  grob  nadel- 
rissig und  rot  beborstet. 

Die  Ch.  hadia  findet  sich  in  Paraguay  und  im  brasili- 
schen Küstengebirge  von  Rio  grande  do  Sul  bis  Espirito 
Santo.  In  den  Provinzen  Rio  de  Janeiro,  Minas  geraes  und 
Espirito  Santo  kommt  sie  zusammen  mit  der  hipunctata 
vor  und  hat  hier  dieselben  Farbenvarietäten;  im  Süden  hat 
sie  dieselben  Farbenvaritäten  wie  die  mit  ihr  zusammen 
vorkommende  Ch.  dilatata.  Die  Nominatform  wurde  ge- 
funden bei  der  Stadt  S.  Sebastiao  im  Staate  Rio  de  Janeiro, 
nahe  der  Grenze  von  Espirito  Santo;  sie  findet  sich  auch 
vereinzelt  auf  dem  Corcovado,  bei  Petropolis.  (F.  Ohaus), 
N.  Friburgo  (Ph.  Germain)  und  in  Espirito  Santo,  Col.  Sta. 
Leopoldina  (O.  Michaelis). 

Außer  ihr  liegen  mir  noch  die  folgenden  Unterarten  vor. 

Ch.  badia  subspec.  nov.  heliophila  m. 

Grundfarbe  schwarzbraun,  der  Thorax  an  den  Seiten 
schmal  rotgelb  gerandet,  die  Fleckchen  auf  dem  Pygidium 
rotgelb,  sehr  klein,  aber  im  Gegensatz  zur  dilatata  nie 
fehlend;    Sternite   mit   kleinem   rotgelbem    Scitenfleck,    das 

Stett.  eiitoinol.  Zeit.  1914. 


151 

vorletzte  und  letzte  um    Hinterrand  fein  rotgelb  gesäumt; 
Schenkel  und  Fühler  rotbraun. 

An  heißen  trockenen  Plätzen,  so  in  den  Tälern  der 
Gavea  bei  Rio  de  Janeiro  (Vasquez  S.) ;  in  Minas  geraes  bei 
Barbacena  und  am  Rio  Tejuco;  S.  Paulo,  Avanhandava; 
in  Paraguay,  Villa  Rica  (Burgdorff  S.)  und  Puerto  Can- 
tera,  III,  an  Früchten  von  Bassova  fressend  (Schrottky  S.). 

Ch.  badia  subspec.  nov.  paralia  m. 

Der  Nominatform  ähnlich,  aber  Grundfarbe  rotbraun, 
der  Thorax  ringsum  gelblich  gerandet ;  die  Seiten  des  Schild- 
chens schwarzbraun;  Afterdecke  schwarzbraun  mit  kleinen 
gelblichen  Fleckchen;  auf  den  Sterniten  die  Flecken  und 
Ränder  heller  und  größer,  die  Schenkel  und  Schienen  gelb- 
lich, die  letzteren  außen  schwarzbraun. 

Im  südlichen  Teil  des  Küstengebirges;  im  Staate  S. 
Paulo  bei  Ypiranga,  29.  III.,  an  den  Früchten  eines  Solanum 
fressend  gefunden  von  H.  Lüderwaldt;  Parana,  Apiahy 
(E.  Krug) ;  Sta.  Catharina,  Joinville  (P.  Schmalz)  und 
Theresopolis  (H.  Fruhstorfer) ;  Rio  Grande  do  Sul,  Porto 
Alegre  (H.  Soyaux). 

Ch.  badia  subspec  nov.  planalticola  m. 

Grundfarbe  mehr  oder  weniger  hell  rotgelb;  die  Seiten 
des  Schildchens  schwarzbraun.  Afterdecke  hellbraun  mit 
2  großen  gelben  Makeln,  die  zuweilen  so  groß  werden,  daß 
die  ganze  Afterdecke  einfarbig  gelb  erscheint.  Sternite 
gelb  mit  braunem  Vorderrand,  Brust  bräunlich,  Beine  gelb 
mit  dunklerer  Außenseite  der  Schienen. 

Auf  dem  Hochland  von  Rio  Grande  do  Sul,  Colonie 
Sta.  Cruz  (I.  Stiglmeier)  und  Mundo  Novo;  Sta.  Catharina, 
Lages;   Hochland  von  Parana  (P.   Schmalz), 

Chasmodia  elinguis  n.  sp. 

Lag.  chiriquinac  Bts.  simillima,  ejusdem  statura  et  colore, 
differt  inter  alia  femorum  posteriorum  plaga  stridulatoria 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


152 

dcficientc.  Ovalis,  sat  convexa,  castanea,  nitida,  capiit 
cum  clipco  et  thorax  anguste  flava-marginatus  fusco-nigra; 
scutellum  nifocastaneum  lateribus  anguste  et  macula  magna 
triangulari  fusconigris;  elytra  rufocastanea  angulis  humcra- 
libus  f lavescentibus ;  pygidium  fulvum  aut  flavidum  unicolor; 
subtus  fusca  medio  rufocastanea,  pedes  flavescentes  lateribus 
infuscati. 

Long.  19—20,  lat.  10  Vo— 121^2  mill.  ^$.  Westseite  der 
Cordillercn.  Columbia,  Rio  Dagua.  Ecuador,  Paramba 
3500  F.  im  Mai  (Rosenberg);  Balzapamba  V— VIII  (R. 
Haensch);  Pucay  300  m.,  V.  (F.  Ohaus) ;  Chimbo,  4-500  m. 
(M.  de  Mathan). 

Die  Art  gleicht  auf  den  ersten  Blick  ungemein  der  Lag. 
chiriquina  H.  Bates  und  wurde  auch  von  mir  bisher  mit  ihr 
verwechselt,  unterscheidet  sich  aber  sofort  durch  das  Fehlen 
der  Schrillleisten  auf  der  Dorsalseite  der  Hinterschenkel 
beim  Knie,  während  die  Abdominalsternite  die  halbovale 
dicht  nadelrissige  Area  zeigen,  die  für  die  zirpenden  Lago- 
chile  charakteristisch  ist.  Der  Käfer  kann  daher  nicht  zirpen 
wie  dies  die  chiriquina  vermag. 

Oval,  hochgewölbt,  das  $  nach  hinten  etwas  breiter  als 
der  Mann.  Grundfarbe  rötlich  kastanienbraun,  unreife  Stücke 
mehr  gelblichbraun,  lebhaft  glänzend.  Kopf  und  Thorax 
schwarzbraun,  der  letztere  fein  rötlich  umsäumt,  ganz  selten 
mit  einer  kleinen  rötlichen  Makel  in  der  Mitte;  Schildchen 
mit  schwarzen  Seiten  und  einer  großen  schwarzen  dreieckigen 
Makel  in  der  Mitte;  Deckflügel  an  den  Schulterecken  gelb- 
lich; Afterdecke  ohne  dunkle  Flecken;  Unterseite  schwarz- 
br;iun,  die  Grundfarbe  in  der  Mitte  durchscheinend;  Beine 
rötlichgelb  mit  dunkler  Außenseite.  Oberseite  äußerst  fein 
und  zerstreut  punktiert;  Afterdecke  auf  der  Scheibe  ver- 
loschen nadelrissig  und  flach  beim  ^,  dichter  nadelrissig 
und  gewölbter  beim  $,  an  den  Seiten  grob  nadelrissig  und 
borstig  bei  beiden.      Mesosternalfortsatz  breit,  flach,  vorn 

Stctt.  cutoiuol.  Zeit.  1914. 


153 

zugespitzt,  die  Spitze  nach  oben  umgebogen.  Vordi;rschionen 
3  zähnig,  der  Mittelztüm  dem  Spitzenzahn  genähert.  Beim 
$  alle  Klauen  einfach,  beim  J  die  innere  Klaue  der  Vorder- 
füße verdickt  und  ungleich  gespalten. 

Fig.  10  zeigt  die  Form  der  verschmolzenen  Forceps- 
parameren  bei  dieser  Art,  Fig.  11.  die  der  Lag.  chiriquina. 

Chasmodia  divisa  n.  sp. 

Ch.  coUaris  Blanch.  proxime  affinis.  Caput  cum  clipeo 
nigrum  linea  flava  divisum,  politissimum  impunctatum. 
Thorax  niger  sat  late  undique  flavomarginatus  et  linea 
mediana  postice  abbreviata  divisus  impunctatus.  ScutcUum 
sicut  elytra  flavofulvescens  macula  triangulari  parva  ornatum 
lateribus  angustissime  infuscatum.  Subtus  cum  pygidio 
rufoflava,  abdominis  segmenta  margine  anteriore  et  femora 
laetius  flava,  tibiae  extus  infuscatae. 

Long.  21—22,  lat.  12—13  mill.  ^^.  Costa  Rica,  San 
Carlos  (Schild-Burgdorf  S.).     ?  Santo  Domingo. 

Der  Ch.  collaris  zunächst  verwandt,  aber  zumeist  etwas 
größer.  Der  Kopf  ist  glänzend  schwarz,  das  Kopfschild  fein 
gelb  gesäumt,  Stirn  und  Scheitel  mit  einer  ziemlich  breiten 
gelben  Längslinie;  nur  neben  dem  Augenrand  einige  feine 
Pünktchen,  sonst  alles  glatt.  Thorax  sehr  breit  mit  ge- 
rundeten Hinterecken,  ganz  punktfrei,  glänzend  schwarz  mit 
gelber  L^mrandung  und  einer  gelben  ziemlich  breiten  Mittel- 
linie, die  vorn  in  den  gelben  Vorderrand  mündet,  hinten 
aber  bei  den  4  mir  vorliegenden  Stücken  vor  dem  breiten 
gelben  Hinterrand  endet.  Schildchen  rötlichgelb  mit  einer 
dreieckigen  schwarzen  Makel  an  der  Basis  und  kaum  verdun- 
kelten Seiten.  Deckflügel  rein  rötlichgelb.  Pygidium  ebenso 
gefärbt,  beim  rj  und  $  auf  der  Scheibe  abgeflacht  und  ganz 
verloschen  punktiert  (bei  der  collaris  gewölbter  und  dichter 
nadelrissig),  längs  dem  Spitzenrand  mit  einem  vorsprin- 
genden Wulst,  hinter  dem  es  dicht  und  grob  nadelrissig  und 

Stett.  eutüuiol.  Zeit.  1914. 


154 

rot  beborstet  ist.  Sternite  mit  einer  Querreihe  von  Borsten- 
piinkten,  vor  diesen  äusserst  fein  nadelrissig  an  den  Seiten; 
Hüften  und  Brust  dicht  und  fein  gerunzelt,  rotgelb  behaart. 
Trochanteren  der  Hinterbeine  spitz  vorspringend,  Hinter- 
schenkel verbreitert  mit  scharfen  Hinterrand.  Vorder- 
schienen beim  (^  2  zähnig,  der  basale  dritte  Zahn  verloschen, 
beim  $  mit  3  kräftigen  Zähnen. 

Fig.  12  zeigt  die  Form  des  Forceps  bei  dieser  Art;  Fig.  13 
zum  Vergleich  die  der  Ch.  collaris. 

Das  Stück  mit  der  Fundortsangabe  Sto.  Domingo 
(Haiti)  erhielt  ich  von  einem  Schiffsingenieur,  der  mit 
seinem  Dampfer  die  verschiedenen  Häfen  West-Indiens 
anlief,  sodaß  ein  Irrtum  bezüglich  des  Fundortes  nicht 
ausgeschlossen  ist. 

Chasmodia  vitticollis  n.  sp. 

Ch.  venezolana  proxime  affinis.  Eadem  magnitudine 
et  statura.  Caput  nigrum,  clipei  margine  et  frontis  macula 
parva  rufis.  Thorax  cum  scutello  sanguineo-rufus  ad  latera 
vitta  sat  angusta  nigra  ornatus  lateribus  flavomarginatus ; 
scutellum  lateribus  et  apice  anguste  fuscomarginatum ;  ely tra 
brunneo-flava ;  pygidium  rufobrunneum  medio  clarius  rufum. 
Abdomen  cum  pectore  fuscum  medio  rufum,  abdominis 
latera  flavomaculata.     Pedes  rufi  tibiis  extus  infuscatis. 

Long.  221/2.  lat.  13  mill.     <^.     Guatemala. 

Der  Ch.  venezolana  zunächst  verwandt,  von  derselben 
Körperform  und  Größe,  aber  in  der  Färbung  und  Forcepsform 
verschieden.  Kopf  und  Kopfschild  glänzend  schwarz,  der 
Rand  des  ersteren  und  ein  runder  Fleck  auf  der  Stirn  rot- 
gelb; Oberfläche  glatt  poliert,  nur  am  Rand  des  Kopfschildes 
und  der  Augen  hinten  eine  Reihe  grober  Punkte,  aus  denen 
aufrechte  rote  Borsten  entspringen.  Torax  mehr  als  doppelt 
so  breit  wie  lang,  gelbrot  oder  hell  blutrot,  an  den  Seiten 
mit  einer  ziemlich  schmalen  Längsbinde,  die  von  den  Vorder- 

Stctt.  cntüinol.  Zeit.  1914. 


155 

ecken  bis  an  den  Hinterrand  reicht;  die  Seiten  außen 
neben  der  Binde  hellgelb.  Schildchen  wie  der  Thorax  ge- 
färbt, nnr  die  Seiten  hinten  und  die  Spitze  fein  dunkel  ge- 
säumt; beide  glatt  poliert,  punktfrei.  Deckflügel  mehr  leder- 
gelb mit  ziemlich  gut  erhaltenen  Punktreihen  und  undeut- 
licher feiner  Punktierung  in  den  Interstitien.  Afterdecke 
braun  mit  rötlich  durchscheinender  Mitte,  flach,  in  der 
Mitte  weitläufig  aber  ziemlich  kräftig,  an  den  Seiten  gröber 
und  dichter  nadelrissig,  hier  auch  rot  beborstet.  Abdomen 
und  Brust  schwarz,  die  Mitte  bei  beiden  rotgelb,  die  Seiten 
des  ersteren  mit  hellgelben  Flecken,  die  Querreihe  von 
Borsten  auf  den  Sterniten  weitläufig,  die  letztere  dicht 
fuchsrot  und  gelb  behaart.  Beine  rotgelb  mit  dunkler 
Außenseite,  an  den  Vorderschienen  ist  beim  ^^  der  basale 
Zahn  verloschen.  An  den  Maxillen  trägt  die  äußere  Lade 
an  der  Spitze  einen  großen  löffelartigen  Zahn  und  an  der 
Basis  eine  kurze  quere  schneidende  Kante;  die  innere  Lade 
trägt  an  der  Spitze  einen  etwas  kleineren  löffelartigen  Zahn. 
Den  Forceps  zeigt  Fig.  14;  die  verschmolzenen  Parameren 
bilden  eine  längere  dünne  Platte,  der  ein  zugespitztes  schmales 
Stück  mit  scharfen   Kanten  fest  aufgelagert  ist. 


Stctfc.  eutüiiiul.  Zeit.  1914. 


156 


Tafel  zu:  „XIV.  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Ruteliden' 


Stett.  entoinol.  Zeit.  1014. 


157 

Coptolabrus   augustus  subsp.  Antaeus 

(subsp.  nova) 

auctoribus 
F.  et  €n,  Haiiji^oi*. 


C.  augusto  subsp.  angulicoUi  G.  H.  similis,  sed  miilto 
maior,  elytris  opacis,  prothorace  minus  angulatim  dilatato. 

C  a  p  i  t  e  et  prothorace  violaceo-nigris,  fronte  et  vertice 
fortitcr  punctato-rugulosis,  fronte  sulcisque  frontalibus  rufo- 
cupreis ;    A  n  t  e  n  n  i  s   ut   in    augusto. 

P  r  o  t  h  o  r  a  c  e  medio  fortiter  s  u  b  a  n  g  u  1  a  t  i  m  , 
raro  angulatim  vel  fere  rotundate  dilatato,  longitudine  sua 
1,1  latiore  vel  longitudinis  latitudine,  antrorsum  rotundate 
angustato,  retrorsum  profunde  sinuato,  angulis  anticis  a 
capite  paulum  distantibus,  obtusis,  angulis  posticis  lobuli- 
formibus,  leviter  retrorsum,  fortitcr  extrorsum  productis, 
declivibus,  apice  leviter  obtusis,  rufo-cupreo-fulgentibus; 
foveolis  ante  hos  plerumque  profundis,  impressione  transversa 
manifesta  coniunctis ;  lateribus  latius  quam  in  augusto 
typico  explanatis,  marginibus  lateralibus  antice  et  postice 
sat  fortiter  elevatis  et  crasse  nigro-callosis,  late  et  fortiter 
transversim  rugulosis  vel  crenulatis,  rufo-cuprco-fulgentibus 
(lumine  a  fronte  incidente  viridi-aureo-relucentibus) ,  mar- 
gine  antico  sinuato,  nigro-calloso,  intus  angustissime  rufo- 
cupreo,  margine  postico  leviter  arcuato,  juxta  lobulos  posti- 
cos,  sed  nunquam  medio,  late  rufo-cupreo;  disco  violacco- 
nigro  vel  fere  nigro,  opaco  vel  subopaco,  leviter  convexo, 
subtilissime  transversim  longo-iuidulato-ruguloso  (ut  in 
angulicolli),  linea  media  tenui,  semper  integra. 

Coleopteris  nigris,  opacis,  elongato-ellipticis 
(haud  raro  lateribus  magis  parallelis,  humeris  magis  evolutis), 
latitudine  in  ^J  fere  duplo,  in  $  1,7 — 1,8  longioribus,  plerum- 
que valde  convexis;   limbo  mediocriter  lato,  horizontaliter 

Stett.  entomol.  Zeit,.  1914. 


158 

explanato,  antice  leviter  elevato,  fortissime  creniilato,  aureo- 
smaragdino  vel  aureo,  fiilgidissimo,  intus  subtilissime  rufo- 
ciipreo  marginato,  sat  longe  ante  apicem  abrupto,  deinde 
lateribus  levissime  sinuatis;  mucrone  longo,  bicuspidato, 
crebre  leviter  sursum  reflexo;  tuberculis  primariis  per- 
magnis,  nigris,  nitidis,  valde  convexis  et  valde  pro- 
minentibus  (fere  nt  in  C.  p  u  s  t  u  1  i  f  e  r  o),  subrotundis 
vel  magis  elongatis,  sat  numerosis  (in  serie  prima  8 — 11), 
plerumque  costulis  manifestis  (interdum  fere  obsoletis) 
coniunctis,  nunquam  granulis  superficiei  confluentibus; 
tuberculis  secundarüs  nigris,  nitidis,  perparvis  sed  plerumque 
bene  evolutis,  creberrimis,  lineas  flexuosas  tubercula  pri- 
maria sequentes  vel  fere  rectas  formantibus  (interdum 
minimis,  seriebus  externis  fere  obsoletis) ;  tuberculis  tertiariis 
minutissimis  sed  plerumque  perspicuis,  lineas  breves  irregu- 
läres formantibus  granulisque  superficiei  irregulariter  con- 
fusis;  superficie  subtilissime,  sed  sat  confertim  ruguloso- 
granulato. 

S  u  b  t  u  s  niger,  prothoracis  episternis  obsolete,  sterno 
medio  sat  fortiter  transversim  rugulosis,  sterno,  meso- 
thoracis  episternis  elytrorumque  epipleuris  plerumque  viola- 
ceo-relucentibus,  episternorum  epiplemis  postice,  elytrorum 
epipleuris  margine  inferiore  magis  minusve  purpureis,  coxis 
anticis  purpureo-cinctis. 

P  e  d  i  b  u  s  perlongis,  sat  fortibus,  nigris,  femoribus 
posticis  in  (^  fere  abdominis  apicem  attingentibus,  tibiis 
paulo  longioribus,  tarsis  tibiis  paulo  brevioribus,  t  a  r  s  i  s  an- 
ticis   in  (^  m  i  n  i  m  e  ,    crebre   h  a  u  d   d  i  1  a  t  a  t  i  s. 

Long.   (^  44 — 52,  $  47 — 55  mm. 

Lat.  ^  27,5—32.5,  ?  28,5—32,5  mm. 

In  montibus  inter  Ch  nae  prov.   Hunan  et    Ouantung. 

Haec  subspecies  C.  a  u  g  u  s  t  i  Bat.  eadem  ratioue  mutata 
est  ut  C.  c  o  e  1  e  s  t  i  s  St.    s  u  b  s  p.    g  i  g  a  n  t  c  u  s  Born. 


Sfett.  cutomol.  Zeit.  1914. 


159 


Neue    Brenthiden    aus    dem    Stettiner 
naturhist.  Museum. 

Von  K.  Kleine,  Stettin. 


Dactylobaras  n.  g. 
SdicTvXog  =  Zehe.     ßccQog  --  Wticht,  Fülle. 

Kopf  viereckig,  mäßig  gewölbt,  Basis  in  der 
Mitte  flach  eingebuchtet.  Rüssel  von  der  Länge 
des  Kopfes,  nicht  schmäler  als  dieser,  nin"  an  der  Einlen- 
kungsstelle  der  Fühler  etwas  eingezogen,  vorn  tief  ausge- 
schnitten. Auge  groß  rundlich,  etwas  vorstehend.  Fühler 
robust,  erstes  Glied  breit,  becherförmig,  zweites  bis  achtes 
hinten  gerundet,  vorn  glatt  abgestutzt,  nach  vorn  zu  kürzer 
werdend  ohne  an  Breite  einzubüßen,  9  und  10  plattgedrückt, 
viereckig,  elftes  solang  als  das  9  und  10  zusammen,  scharf 
zugespitzt,  2 — 11  borstig  behaart;  Keule  nur  schwach 
entwickelt. 

P  r  o  t  h  o  r  a  X  robust  und  gedrungen,  vorn 
seitlich  zusammengedrückt,  im  hinteren  Drittel  am  breitesten, 
Rücken  abgeplattet,  ohne  Längsrinne,  nur  an  der 
Basis  kurz  und  breit  eingedrückt,  Hinterrand  nicht  auf- 
gebogen, aber  verengt;  Flügeldecken  länglich,  scharf  gerippt- 
gefurcht, nach  hinten  in  einer  ziemlich  scharfen  Spitze  ge- 
meinsam ausgehend.  Beine  kurz,  Schenkel  platt,  die  der  Vor- 
derbeine am  größten.  Schienen  der  Vorderbeine  breit,  der 
Mittelbeine  zart,  der  Hinterbeine  sehr  robust,  rechteckig, 
zweites  Tarsenglied  an  allen  Beinen  am  kürzesten,  Klauen- 
glied der  Vorder-  und  Mittelbeine  grazil,  der  Hinter- 
beine klobig,  walzig  verdickt,  minde- 
stens 3  mal  so  stark  als  der  anderen 
Beinpaare.  Die  Hinterbeine  überhaupt  von  äußerst 
starkem  Bau.      Vorder-  und  Mittelbeine   sehr   eng  stehend. 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1914. 


160 

Metasternum  sowie  erstes  und  zweites  Abdominalsegment 
breit    flach    gerinnt. 

Ich  habe  die  Type  Herrn  von  Schönfeldt-Eisenach 
gesandt,  der  sie  mir  mit  ,,Sebasius?"  bezeichnet  zurück- 
sandte. Leider  ist  dem  Altmeister  der  Brenthidae  das 
Lupenstudium  verboten,  sonst  hätte  er  sofort  die  großen 
Unterschiede  gefunden.  Aber  auch  so  sind  seine  Zweifel 
durchaus  berechtigt.  *) 

Die  systematische  Stellung  ist  zwischen  Zcinioscs  und 
Sebasius.  Von  Zeiiiioscs  durch  den  weniger  gewölbten 
Kopf,  durch  das  scharf  zugespitzte  11.  Fühlerglied,  den 
robusten  gedrungenen  ungerieften  Prothorax,  vor  allem  aber 
dm"ch  das  äußerst  klobige  Hinterbein  ausgezeichnet.  Der 
Metatarsus  ist  auch  bedeutend  kürzer  und  die  Abdominal- 
sogmente  und  das  Metasternum  sind  ganz  flach  und  breit 
gerinnt. 

Von  Sebasius  trennt  die  breite  Stirn,  die  Form  der 
Fühler  und  Hinterbeine.  Überhaupt  scheint  mir  viel  nähere 
Verwandtschaft  mit  Zcmioses  als  mit  Sebasius.  Auch  der 
Fundort  paßt  nicht  mit  letzter  Gattung  recht  überein, 
sondern  lehnt  sich  mehr  an  Zemioses  an.  Typus  der  Gattung: 
rufostriaius  n.  sp. 

D.  rufostriatus  n.  sp. 

Langgestreckt,  robust,  glänzend,  kastanienbraun.  Vor- 
der- und  Mittelbeine  und  Schenkel  außer  Basis  und  Spitze 
heller,  Flügeldecken  mit  je  einem  breiten  kirschroten  Streifen. 

Kopf  ohne  Mittelfurche,  grob  flach  zerstreut  punktiert, 
in  den  Punkten  mit  gelben,  nach  vorn  gerichteten  kurzen 
Haaren  oder  Schujjpen,  die  nach  dem  Scheitel  zu  verschwin- 
den. Unterseite  mit  Mittelfurche,  an  der  Basis  jederseits  der- 
selben mit  großem,  punktförmigem  Eindruck.  Augen  groß, 
dicht   vor   der   Fühlergrube   stehend.      Rüssel   mit  gleicher 

*)  Ich  sah  die  Art  auch  noch  unbeschrieben  im  Königl.  Museum 
zu  Berlin. 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914. 


161 

Skulptur  wie  der  Kopf,  in  der  Aiigengegend  mit  tiefer,  grubi- 
ger Mittelf  urclie,  die  nach  der  Spitze  verschwindet ;  Beborstung 
sehr  stark.  Vorderrand  tief  eingebogen,  stark  verdunkelt. 
Unterseite  stark  grob  punktiert  und  namentlich  in  der  Kopf- 
gegend stark  zottig  behaart.  Mandibeln  schwarz,  chagriniert. 
Fühlerglieder  2 — 8  nach  vorn  kürzer  werdend,  hinten  rund, 
vorn  abgeplattet,  Vorderrand  stark  angedunkeit,  stark 
beborstet,  9 — 11  außerdem  mit  feiner  tomentartiger  Behaa- 
rung, Spitzenglied  lang  ausgezogen. 

Prothorax  äußerst  robust  und  gedrungen,  ohne  Mittel- 
naht,  überall  regellos  und  stark  warzig,  höckerig,  und  nur 
an  den  Vorderseiten  flach  punktiert;  unten  flach  quer- 
furchig  ohne   Punktierung. 

Flügeldecken:  Suturalnaht  erhaben,  breit,  vorn  flacher, 
nach  hinten  erhabener,  mit  einzelnen  flachen  Grübchen- 
punkten, zweite  Rippe  flach,  nach  hinten  verschwindend, 
diese  Partie  ist  pechbraun  bis  schwarz  gefärbt,  am  Absturz 
aber  nur  noch  die  Sutura,  die  Furchen  flach  punktiert. 
Dritte  Rippe  scharfkantig  und  hoch,  bis  zum  Absturz  gehend 
mit  starken,  nach  hintengeneigten  gelben  Borsthaaren,  vierte 
Rippe  ganz  kurz  mit  einigen  Härchen,  fünfte  Rippe  am 
Humerus  beginnend,  wieder  sehr  stark,  im  letzten  Drittel 
verschwindend,  beborstet.  Zwischenraum  groß,  durch  eine 
Doppelreihe  tiefer  Gitterfurchen  gebildet.  Sechste  Rippe 
ganz  kurz,  mit  einigen  Härchen,  seitlich  am  Humerus  ent- 
springend, siebente  Rippe  flach,  im  letzten  Drittel  ver- 
laufend, vorn  noch  mit  einigen  Härchen,  Zwischenraum 
wieder  doppelt  gitterfurchig,  nach  hinten  sehr  flach  nud 
spitzer  werdend.  Diese  ganze  Partie  ist  kirschrot  gefärbt. 
Achte  und  neunte  Rippe  breit  und  flach,  rechte  hinten  ver- 
laufend, neunte  am  Absturz  ganz  kurz  rippenartig  aufge- 
bogen, zehnte  Rippe  kurz,  breit.  Zwischenräume  gitter- 
artig, groß,  flach,  in  der  Humeralgegend  tiefer  und  rhombisch. 

Vorderschenkel  breit,  flach,  Basis  und  Spitze  verdunkelt 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914.  H 


162 

lind  mit  tiefen,  länglich-spitzen  Punkten  versehen,  Ober- 
kante weiß  behaart.  Schiene  breit,  oben  einzeln,  unten 
dicht  behaart.  Zweites  Tarsenglied  am  kürzesten,  alle 
Tarsen  oben  einzeln  beborstet,  unten  filzig,  Klaue  lang, 
zart.  Schenkel  der  Mittelbeine  lang  gestielt,  zart,  Basis  und 
Spitze  dunkel,  Borsten  einzeln,  zart,  Tibien  stark  beborstet, 
Tarsen  wie  vor.  Schenkel  der  Hinterbeine  lang,  breit  ge- 
stielt, schwarz  mit  breitem  rotem  Ring,  Basis  und  Spitze 
stark  punktiert,  Oberkante  und  Basis  beborstet.  Schienen 
äußerst  robust,  vierkantig,  rechteckig,  tief  grubig  grob 
punktiert,  stark  beborstet,  Metatarsus  größer  wie  die  andern 
Glieder,  aber  doch  nur  kurz,  Tarsen  klobig,  eckig,  grob 
punktiert,  borstig.  Sohlen  filzig,  Klauenglied  sehr  robust, 
rundlich-walzig,  mit  einzelnen  Härchen,  Klaue  klein. 
Metasternum  und  Abdominalsegmente  flach  gefurcht,  Tren- 
nungslinie des  ersten  und  zweiten  Segments  deutlich  sicht- 
bar, überall  grob  punktiert,  erstes  Segment  beborstet. 

Länge  incl.  rost.  11  mill.    Breite  (Thorax)  2  mill. 

Patria:    Kamerun,    Barombi,   von   Conradt   gesammelt. 

Ein  Stück  in  der  Sammlung  des  Stettiner  Museums. 

Chypagogus  rufirostris  n.  sp. 

Mittelstark,  gestreckt  aber  nicht  grazil,  glänzend.  Kopf 
schwarz,  Vorderteil,  ungefähr  von  den  Fühlern  an,  rot,  Protlio- 
rax  schwarz,  unmittelbar  am  Hals  rot,  dann  durch  einen 
schmalen  schwarzen  Ring  unterbrochen,  setzt  sich  die  Rot- 
färbung bis  fast  in  Höhe  der  vorderen  Trochanteren  fort; 
Unterseite  hellrotbraun.  Flügeldecken  schwarz  mit  je  einem 
breiten,  roten,  bis  ins  hintere  Viertel  reichenden  nicht  unter- 
brochenen roten  Streifen.  Kopf  mäßig  lang,  gegen  die  Basis 
etwas  verschmälert,  Rüssel  schwach  eingezogen,  oberhalb 
schwach  konvex.  Über  dem  oberen  Augenrand  mit  meh- 
reren groben  Punkten,  sonst  unpunktiert.  Erstes  Fühler- 
glied keulig,  länger  als  die  folgenden,  zweites  an  der  Basis 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


1G3 

i  ußcn  stark  eingebuchtet  und  dadurch  klcmer  erscheinend, 
die  folgenden  nach  der  Spitze  ahmähhch  an  Größe  zu- 
nehmend, Ghed  9  und  10  groß,  fast  viereckig,  plattgedrückt, 
Endglied  am  größten,  platt,  Spitze  abgerundet.  Farbe  hell- 
rotbraun, Glied  1 — 8  mit  einzelnen  längeren  Borsten,  9 — 11 
außerdem  mit  feiner  und  kurzer  Behaarung.  Prothorax  vorn 
stark  zusammengedrückt,  Conus  stumpf  schief  abfallend, 
aber  mit  deutlicher,  wenn  auch  kurzer  Mittelnaht;  hinterer 
Teil  seitlich  schwach  eingedrückt,  Basis  mit  anfangs  tieferer, 
dann  verlaufender  Mittelnaht;  überall  mit  einzelnen,  läng- 
lichen, tief  eingeritzten  Pünktchen,  an  den  Vorderseiten 
und  an  der  Basis  einzeln  lang  behaart;  Basalrand  tief 
faltig  grubig  zusammengezogen,  mit  schmalem,  rotem  Saum. 
Flügeldecken  kaum  länger  als  der  Prothorax,  parallel,  Basis 
schwach,  Spitze  stärker  abgerundet,  convex,  punktiert 
gestreift,  Rippen  mäßig  erhaben,  schmal,  Furchen  flach, 
breit,  Punkte  in  diesem  groß,  zuweilen  länglich- viereckig ; 
Schulterbeule  glatt,  glänzend;  Suturalrippen  breiter  und 
erhabener,  auf  dem  ganzen  Flügel  einzelne  Haare  mittlerer 
Länge.  Vorderschenkel  keulig,  seitlich  zusammengedrückt, 
Mittelschenkel  keulig  aber  zart  im  Bau,  Hinterschenkcl 
breit  gestielt,  stark  keulig.  Tibien  der  Mittelbeine  gebogen, 
die  der  Vorder-  und  Hinterbeine  normal.  Tarsen  ohne  Be- 
sonderheiten. Erstes  Abdominalsegment  fein  strichartig 
gefurcht,  an  der  Grenze  des  Zweiten  tief  und  breit  werdend, 
so  daß  die  Furche  einem  langen  spitzen  Dreieck  gleicht, 
zweites  Abdominalsegment  nur  an  der  Basis  kurz  und  fein 
eingeritzt. 

Länge  7 — 9  mill.     Breite  1  mill. 

Patria:  Ceylon. 

2  ^  in  der  Sammlung  des  Stettiner  Museums. 

C.  rufirostris  ist  mit  C.  Modigliani  Senna  sehr  nahe  ver- 
wandt, näher  als  mit  C.  signipes  Lew.  dem  sie  auch  ähnlich 
sein  muß.    Was  die  Art  aber  von  Modigliani  Leuna  trennt, 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914.  H* 


164 

ist  erstens  die  Größe,  dann  die  Ausfärbung  des  Thorax 
und  endlich  die  anders  gefärbten  Flügeldecken.  Während 
Modigliani  Senna  auf  jeder  Flügeldecke  2  rötliche  Makel 
besitzen  soll,  ist  rufirostris  mit  einem  breiten,  bis  ins  hintere 
Viertel  gehenden  rotbraunen  Streifen  ausgezeichnet. 

Auffallend  ist  ferner  der  Fundort:  Ceylon.  Die  rotrüsse- 
ligen  Arten  sind  mehr  östlicher  Provinz:  Modigliani  von 
Engano,  signipes  von  Japan.  Überhaupt  scheinen  die  leb- 
hafter gefärbten  Arten  im  Osten  zuzunehmen.  Außer  dem 
robusten,  schwarzen  C.  Weshvoodi  Parry  kenne  ich  keine 
typische  Art  von  Ceylon. 

Zemioses  camerunus  n.  sp. 

Glänzend,  rotbraun,  Kopf  kurz,  eckig,  fast  breiter  als 
lang,  Stirn  wenig  gewölbt,  Schläfen  nicht  vorgerundet, 
Augen  rund,  etwas  prominent;  beiderseits  des  Scheitels 
grob  zerstreut  punktiert,  auf  dem  Scheitel  zart  kurz  einge- 
rissen; Rüssel  kurz,  nach  vorn  verbreitert,  vorn  tief  ausge- 
schnitten, an  der  Basis  mit  kurzer,  nach  vorn  verlaufender 
kurzer  Furche;  Mandibeln  kurz,  kräftig,  stark  verdunkelt, 
fein  und  zerstreut  punktiert.  Fühler  kräftig,  erstes  Glied 
verdickt,  zweites  kegelig  aber  nicht  kürzer  als  die  anderen, 
3 — 8  walzig,  breiter  als  lang,  namentlich  die  vorderen  Glieder 
zusammen-gedrückt,  9  und  10  groß,  quadratisch,  11  etwas 
verlängert,  spitz  abgerundet,  Glied  2 — 8  mit  einzelnen 
Borsten  besetzt,  die  übrigen  unbehaart. 

Thorax  vorn  stark  zusammengedrückt  und  verschmälert, 
hinten  walzig,  überall  zerstreut  flach  und  grob  punktiert, 
Mittelnaht  fein-nadelrissig,  über  den  ganzen  Thorax  gehend, 
nur  ganz  vorn  verschwindend,  hintere  Seiten  nur  zart  zerstreut 
punktiert,  vordere  Seiteneindrücke  ohne  Punktierung,  dicht 
hinter  dem  Vorderrand  eine  nach  hinten  geschweifte,  tief 
grubige  Einbuchtung  die  nach  hinten  erlischt,  jede,  auch 
die  zarteste  Behaarung  fehlt. 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


165 

Flügeldecken  mit  S  Streifen,  Streifen  4  und  8  ver- 
kürzt, Rippen  flach  und  breit,  Furchen  auf  dem  Rücken 
tiefer  als  an  der  Seite,  Sutura  flach,  quer  in  unregelmäßigen 
Abständen  eingedrückt,  nach  den  Seiten  die  Quereindrücke 
verschwindend,  Furchen  ohne  Punktierung,  auf  der  ersten, 
neben  der  Sutura  liegenden  Rippe  nach  der  Mitte  einige 
nach  hinten  gerichtete  goldgelbe  Härchen,  Decken  hinten 
gemeinsam  spitz  abgerundet. 

Vorderschenkel  keulig  verdickt,  abgeplattet,  Basis  wie 
Teil  des  Trochanters  und  Spitze  stark  verdunkelt,  Tibien 
kurz,  chagriniert,  Basis  und  Spitze  dunkel  und  behaart, 
Tarsen  kurz  kräftig,  behaart. 

Schenkel  der  Mittel-  und  Hinterbeine  weniger  stark 
keulig,  gestielt,  Stiel  unterhalb  dicht,  kammartig  beborstet, 
Tibien  der  Mittelbeine  am  zartesten,  Metatarsus  der  Mittel- 
und  Hinterbeine  lo  lang  als  die  beiden  folgenden  Glieder 
zusammen,  einzeln  borstig  behaart.  Metasternum  und  Ab- 
dominalsegmente  gefurcht.  Alle  Abdominalsegmente  fein 
punktiert. 

Länge  7  mill.     Breite  (Thorax)   fi/o  mill. 

Kamerun,   Barombi,   von  Conradt  gesammelt. 

Ein  (^  in  der  Sammlung  des  Stettiner  Museums. 

Die  systematische  Stellung  ist  m.  E.  unmittelbar  hinter 
Z.  porcatus  Pasc,  dem  die  neue  Art  sehr  ähnlich  ist,  aber 
durch  die  fast  ganz  fehlende  Behaarung,  namentlich  dem 
völlig  nackten  Prothorax  auffällt.  Mit  den  madagassischen 
Arten  besteht  aber  kein  Zusammenhang.  Damit  bestätigt 
sich  die  alte  Erfahrung,  daß  südostafrikanische  Arten, 
porcatus  ist  aus  Natal  beschrieben  und  auch  in  Kamerun 
gefunden,  bis  ins  westliche  Afrika  gehen  und  hier  verwandte 
Formen  aufweisen.  Z.  camcnmus  ist  aber  die  erste  typische 
Art  des  westlichen  Afrikas.  Der  von  v.  Schönfeldt  be- 
schriebene  Z.  setosus   muß    ziemliche    Behaarung    besitzen, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


166 

kommt  aber  schon  wegen  seines  Vorkommens  (Neu  (iuinea) 
nicht  in  Frage. 

Anisognathus  sp.  ? 
Unter  dem  Material  fand  sich  ein  Anisognathus  in  zirka 
50  Stücken  aus  Barombi,  Kamerun,  vor,  der  von  distortus 
Westw.  namentlich  in  der  Form  der  l^ndibeln  abweicht. 
Mit  dem  Kolbeschen  augunus  konnte  gleichfalls  keine  Über- 
einstimmung festgestellt  werden.  Ich  verghch  die  neue  Bol- 
kaysche  Art  .4.  Csiki  aus  Dar  es  Salam,  die  auch  ausscheidet. 
Im  Arch.  Zool  Budapest  1910,  Heft  12,  wo  diese  Art  be- 
schrieben ist,  bespricht  Dr.  Bolkay  eine  Art  aus  Kame- 
run, die  nach  den  schönen  Abbildungen  und  der  Beschrei- 
bung zu  urteilen,  nur  die  mir  vorliegende  Art  sein  kann. 
Dr.  Bolkay  gibt  kurz  p.  ISl  folgende  Diagnose:*) 

Anisognathus  bicolor  Senna. 

(^  Forma  asymmetrica.  Stimmt  in  Gestalt  und  Färbung 
mit  A .  distortus  überein,  weicht  von  diesem  aber  in  folgen- 
dem ab:  Kopf  etwas  länger  und  schmäler  und  hinter  den 
Augen  weniger  angeschwollen,  linke  Mandibel  viel  gerader 
und  an  der  Seite  ohne  tiefe  Aushöhlung.  Rechte  Mandibel 
von  der  Seite  gesehen  schmal  (p.  182)  dreieckig,  vorne  nicht 
ausgebuchtet  und  hinten  mit  kürzerem  und  stumpferem 
Fortsatz.  Die  Einbuchtung  der  Rüsselspitze  tiefer,  die 
seitlichen  Anschwellungen  stärker  entwickelt.  Glieder  der 
Vordertarsen  gleich  lang.    Länge  10  mill. 

$.  Kopf  viel  kürzer  und  breiter  als  bei  A.  distortus,  im 
übrigen  mit  diesem  übereinstimmend.     Kamerun. 

Was  das  Interessante  an  der  Sache  ist,  ist  aber  der 
Umstand,  daß  Dr.  Bolkay  den  neueren  Anisoguathus  als 
asymmetrische  Form  von  BolhocrcDiius  bicolor  Senna  an- 
spricht.    Aus    seinen  Ausführungen    muß  man    annthmen, 

*)  Di:  Bolkay:  Über  den  Formenkreis  der  Coleopteren-Gattung 
Aniso(jiiathua  Lac.    Archivum  Zoologicum  vol.  I.  15.  IV.  1919  (statt  1910). 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


167 

daß  die  Gattungen  Bolhocraniiis  Senna  und  Isognathus 
Kolbe  zu  unrecht  bestehen  und  nur  symmetrische  Formen  von 
Anisognathus  sind.  So  hält  er  Isognathus  Mcchowi  Kolbe 
als  sehr  wahrscheinlich  für  die  symmetrische  Form  von  Ani- 
sognathus distortus  Westw.  und  erbringt  auch  für  den  Ani- 
sognathus Csiki  eine  symmetrische  Form. 

Bei  Betrachtung  des  neuen  Anisognathus  mit  Bolbo- 
cranius  bicolor  Senna  kann  man  sich  tatsächlich  des  Ein- 
drucks nicht  erwehren,  daß  hier  eine  Dimorphie  vorliegt, 
denn  mit  Ausnahme  der  Mandibeln,  die  allerdings  in  ihrer 
Form  nicht  das  mindeste  gemein  haben,  sind  die  sonstigen 
morphologischen  Zustände  sehr  übereinstimmend.  Bolkay 
spricht,  soweit  ich  mich  erinnere  auch  nur  vom  männlichen 
Geschlecht.  Nun  ist  es  mir  sofort  aufgefallen,  daß  damit 
noch  immer  sowohl  bei  Bolhocranius  wie  bei  Isognathus  Arten 
zurückbleiben,  es  müßte  sich  also  noch  einige  Anisognathus 
auftun,  die  wir  nicht  kennen.  Das  wäre  natürlich  auch 
möglich.  Wie  aber,  wenn  wir  von  diesen  vermeintlichen 
symmetrischen  Arten  die  dazugehörigen  $$  auffinden  ?  Und 
sie  sind  gefunden.  Ich  habe  zirka  50  Anisognathus 
sp.  und  40  Bolbocranius  bicolor  Senna  vor  mir,  beides  in  (^ 
und  $  Exemplaren,  die  Unterschiede  bei 
den  $5  sind  sicher  vorhanden  und  z.  T. 
recht  bedeutend. 

Betrachten  wir  den  Flügeldecken- 
Absturz  bei  Anisognathus,  so  finden  wir 
eine  Form,  wie  sie  in  Abb.  1  dargestellt 

ist.    Die  Einbuchtung  an  der  Sutura  ist    Flügeldecken-Absturz. 

Abb.   1    bei  Anmypm- 
oft    nicht    so   stark   ausgeprägt  und  wir    tltus,   2  bei   Bolb'ucra- 

sehen  dann  einen  zahnartigen  Vorsprung. 
Auf  jeden  Fall  aber  ist  der  Absturz  durch  ein  Zähnchen 
am  Rand  und  an  der   Sutura  ausgezeichnet.     Das  ist  bei 
beiden  Geschlechtern  so  und  scheint  überhaupt  ein  Charakte- 
ristikum der  Anisognathus-h.riQr\  zu  sein.     Ganz  anders  bei 

Stctt.  eatomol.  Zeit.  1914. 


168 

Bolbocranius,  da  ist  niemals  der  geringste  zahnartige  Ansatz 
und  die  Bildung  des  Absturzes  sehen  wir  in  Abb.  2.  In 
beiden  Geschlechtern  ganz  gleich.  Also  schon  der  Flügel- 
deckenabsturz scheidet  beide  Arten  ganz  bestimmt  von 
einander. 

Ein   weiteres,    allerdings   schwerer   fixierbares   Merkmal 

liegt   in   der   Bildung   der  Mandibelnpartien,  wenn  man   sie 

von  unten  betrachtet.    Auch  darin  sind  sichere  Unterschiede 

zu  finden.    Ferner  möchte  ich  noch  auf  einen  weiteren,  sehr 

;  I  wichtigen  Unterschied  hin- 

,  ,    weisen,  nämlich  das  letzte 

Abdominalsegment.    Beim 
Anisognathus  Abb.  8  sehen 

wir  rechts  und  links  stark 
Letztes   Abdominalsegment.     Abb.  ."i  bei  n  i       i 

Ainrnpiathts  sp.,  4  bei  Bolhocran'nis  vorgewölbte,  backenartige 
'"  Erhöhungen,  die  nach  den 

Rändern  allmählich,  nach  innen  aber  steil  abfallen.  Die 
Partie  ist  mit  großen,  flachen,  zerstreuten  Punkten  besetzt. 
An  der  Grenze  des  vorletzten  Segments  bleibt  ein  kleiner 
Zwischenraum.  In  den  an  den  Backen  sich  anschließen- 
den, tief  eingesenkten  Feldern  ist  die  grobe  Punktierung 
verschwunden  und  ist  bei  guter  Vergrößerung  eine  feine 
chagrinartige  Punktierung  sichtbar,  die  bei  schwacher 
Vergrößerung  vollständig  verschwindet. 

An  diese  Partie  schließt  sich  nun  eine  stark  hervor- 
gehobene Platte  an,  die,  sehr  intensiv,  grob  und  tief  punktiert, 
eine  Reihe  nach  hinten  gerichteter  hellgelber  Borsten  besitzt. 
Hieran  schließt  sich  eine  platte,  flache  Partie,  der  meist 
noch  eine  zweite  Behaarungszone  folgt.  Am  Hinterrande, 
unter  dem  Fliigeldeckenabsturz  verborgen  finden  sich  noch 
einige  lange  Haare,  das  ganze  Gebilde  ist  also  recht  stark 
und  eigenartig  ausgeprägt. 

Ganz  anders  beim  Bolbocranius  hiscolor  9,  Abb.  4.  Die 
Backen  sind  hier   kaum  angedeutet,  meist  ganz  flach    und 

Stctt.  eutoinol.  Zeit.  1914. 


1G9 

verschwinden  nach  der  Spitze  zu  ganz  ahmähhch.  An  der 
Basis  ist  keine  schmale  Einbuchtung,  sondern  in  ganz  breiter 
Verfhichung  schheßt  sich  hier  der  Rand  an.  Vor  allem  ist 
aber  der  Spitzenteil  ganz  anders  gestaltet.  Niemals  konnte  ich 
unter  den  zahlreichen  $$,  die  vor  mir  liegen,  auch  nur  ein- 
mal eine  sichere  Ausprägung  der  Borstenplatte  nachweisen. 
Meist  endigt  die  Spitze  ganz  allmählich  und  flach,  höchstens 
ist  eine  kleine  flache  Wölbung  zu  sehen  und  ich  habe  sie  in 
Abb.  4  auch  durch  Verdunkelung  wiedergegeben.  Niemals 
fand  ich  tiefe  Punktierung  und  auf  keinen  Fall  auch  nur 
die  geringste  Spur  einer  Beborstung. 

Das  sind  m.  E.  sehr  wichtige  Unterschiede,  an  der  wir 
nicht  so  einfach  vorbei  gehen  können.  Außerdem  ist  die 
Größe  von  Bolbocranius  ständig  geringer  als  von  Aniso- 
gnathus.  Andere  diffizile  Unterschiede  sind  noch  vorhanden. 
Herr  v.  Schönfeldt  teilte  mir  brieflich  mit,  daß  die  beiden 
Gattungen  seines  Erachtens  auf  keinen  Fall  zusammen- 
zubringen seien,  denn  auch  die  Fühlerbildung  sei  in  dem 
letzten  Gliede  anders.    - 

Das  wichtigste  aber  glaube  ich  in  der  Differenz  der 
Männer  selbst  zu   finden. 

Auf  meine  Bitte  hat  mir  Herr  Dr.  Enderlein  vom 
Stettiner  städtischen  Museum  Forcepspräparate  von  beiden 
Arten  angefertigt.  Ich  kann  hier  nicht  näher  auf  das  Er- 
gebnis eingehen  und  behalte  mir  die  Bearbeitung  noch  vor, 
nur  soviel  will  ich  schon  sagen,  daß  die  Bildung  des  Ge- 
schlechtsapparats so  verschieden  ist,  daß  wir  es  nicht  mit 
einer  Art  zu  tun  haben.  Jedenfalls  sind  sie  groß  genug, 
um  die  Zusammenlegung  der  beiden  Arten  nicht  zu  ge- 
statten. 

So  müssen  wir  uns  denn  die  Frage  vorlegen:  was  bleibt 
denn  noch  von  der  Dimorphie  übrig  ?  Die  Männer  sind  so 
verschieden,  daß  man  sie  schon  nach  rein  morphologischen 
Gesichtspunkten    in    zwei    Gattungen   brachte,  die  Bildung 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


170 

des  Geschlechtsapparates  ist  anders.  Die  Weiber  sind  un- 
bedingt von  einander  verscliiedcn,  mit  ihren  zugehörigen 
Männern  aber  übereinstimmend.  Was  soll  werden  ?  Wie 
weit  geht  dann  die  Dimorphie.  Im  vorliegenden  Falle  geht 
sie  zweifellos  zu  weit.  Hier  haben  war  keine  dimorphen 
Erscheinungen  mehr  \'or  uns,  hier  sehen  wir  nur  zwei 
gute  Arten, 

Ich  halte  es  deshalb  für  geraten,  vorläufig  an  die  Auf- 
fassung der  benannten  Gattungen  nicht  zu  rütteln  und  keine 
Synonyme  zu  schaffen,  wo  keine  nötig  sind.  Bevor  wir  nicht 
andere,  beweisende  Gründe  besitzen,  wollen  wir  keine  Ände- 
rungen vornehmen.  Der  exakte  Beweis  aber  wäre  eine  Kopula 
zwischen  den  als  zusammengehörig  angenommenen  For- 
men. Sie  müssen  ja  in  reichlicher  Menge  untereinander 
vorkommen,  das  wäre  der  einzige  geltende  Gegenbeweis; 
wie  wir  uns  überhaupt  daran  gewöhnen  sollten,  bei  mor- 
phologischen Unklarheiten  den  biologischen  Zuständen  eine 
gewisse  Bedeutung  einzuräumen.  Die  Beschreibung,  die 
Dr.  Bolkay  1.  c.  gegeben  hat,  habe  ich  oben  wiedergegeben, 
ich  emendiere  dieselbe  und  nenne  die  Art  nach  ihrem  ersten 
Beschreiber. 

Anisognathus  Bolkay  n.  sp. 

Die  Größenangabe  läßt  darauf  schließen,  daß  ganz 
ausnahmsweise  kleine  Stücke  vorlagen.  In  der  Regel  sind 
die  Stücke  15  mm,  im  Ausnahmefalle  sogar,  namentlich  mi 
(^-Geschlecht,   18  mill. 

Cormopus  edentatus  n.  sp. 

Dem  C.  pcnnicillifcr  Kolbe  sehr  ähnlich,  in  Form  und 
Ausfärbung  vollständig  gleich,  auch  sehr  in  der  (iröße 
wechselnd,  aber  durch  die  gänzlich  anders  gebildeten  Hinter- 
beine unterschieden.  Die  Schenkel  an  der  Basis  gleich  aus- 
gebildet, sind  im  allgemeinen  schwächer  und  auf  der  Ober- 
kante stets   zahnlos   zuweilen  mit  kleiner  Verdickung, 

Stett.  eutoinol.  Zeit.  lüli. 


171 


der  Innenzahn  fehlt.  Die  Tibicn  sind  vollständig  anders 
gebaut.  Der  dem  inneren  Schenkelzahn  gegenüberliegende 
dornige  Fortsatz  fehlt  gänzlich,  der  Gesamteindruck  ist  ein 
schwächerer,  der  Bau  an  sich  viel  einfacher.    Der  Metatarsus 


Abb.   5.     Schenkel  von 

Co)-)iiopits      yenniclllifcr 
Kolbe. 


Abb.  G.      Schenkel  von 

CoriHojms  cdeiitatusn. sp. 


^' 


Abb.  7.    Tar.senbildung  bei 
C.  penniclU'ifh-  Kolbe. 


Abb.  8.    Tarsenbildung  bei 
('.  edentatns  n.  sp. 


ist  zarter,  innen  ohne  jede  Bedornung,  Hinterrand  leicht  auf- 
gebogen. Das  zweite  Tarsenglied  deckt  das  dritte  an  der 
Basis  niemals.  Die  einzelnen  Glieder  stehen  vielmehr  scharf 
getrennt  hintereinander.  Die  starke,  pinselartige  Behaarung 
des  letzten  Tarsengliedes  fehlt  stets. 

Länge  5 — 8  mm.     Breite   % — fi^  nim. 

Patria:  Barombi,  Kamerun,  12  Expl.  im  Stett.  Museum. 

Durch  die  neue  Art  wird  die  Kenntnis  der  Gattung 
Coniiopus  erheblich  erweitert,  denn  in  der  Form  wie  die 
Diagnose  in  den  ,, Genera  Insectorum"  gehalten  und  nach 
Kolbes  Beschreibung  gefertigt  ist,  läßt  sich  nicht  halten. 
Gerade  die  Hinterbeine  sind  es,  die  den  Grundcharakter  der 
Gattung  ausmachen,  und  hierin  sind  doch  erhebliche  Ab- 
weichungen vorhanden.  Die  Diagnose  schon  jetzt  festzu- 
legen halte  ich  für  verfrüht,  da  vielleicht  noch  mehrere  Arten 
aufgefunden  werden  könnten.  Zur  Bildung  einer  neuen 
Gattung  reicht  m.  E.  die  neue  Art  nicht  aus,  da  alle  son- 
stigen    morphologischen    Bildungen    bis    in     kleine    Einzel- 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914. 


172 

hcitcn  übereinstimmend  sind.  Selbst  nach  der  Bestimmungs- 
tabelle der  ,, Genera"  muß  man  zn  beiden  Arten  kommen. 
Es  dürfte  sich  daher  empfehlen,  die  Gattungsdiagnose 
anders  zu  formulieren  und  die  Arten  zusammen  zu  lassen. 

Baryrrhynchus  Schröder!  n.  sp. 

(^.  Rotbraun  hochglänzend,  Vorderrand  des  Rüssels, 
ein  schmaler  Ring  um  den  Hals,  je  ein  mehr  oder 
weniger  langer  in  der  Breite  wechseln- 
der Streifen  jederseits  der  Thoraxober- 
seite, eine  ganz  kleine  Partie  der  Schenkelbasis  und 
Kniee  in  geringem  Umfang  schwarz.  Flügeldecken  selten 
etwas  verdunkelt.  Kopf  kurz,  gedrungen,  vor  den  Fühlern 
eingeschnürt.  Scheitel  gefurcht,  Furche  nach  hinten  schwach 
verbreitert;  Scheitelfläche  grob,  flach,  einzeln  punktiert, 
in  den  Punktgruben  2 — 3  feine  kurze  Härchen.  Außenseiten 
vorgezogen,  Innenpartie  tief  eingesenkt,  runzelig  mit  feiner 
Längsrippe,  die  aber  auch  sehr  unsicher  ausgeprägt  sein 
kann.  Vorderteil  des  Rüssels  grubig,  runzelig,  Vorder- 
kante halbkreisförmig  eingebuchtet.  Mandibeln  verhältnis- 
mäßig kurz,  mit  4 — 5  rudimentären  Zähnchen,  die  ver- 
schieden inseriert  sind ;  der  zwischen  den  Mandibeln  liegende 
Raum  kurz,  fast  kreisrund.  Erstes  Fühlerglied  sehr  stark 
kegelig,  breit,  zweites  sehr  kurz,  gedrungen,  drittes 
und  V  i  e  r  t  e  s  e  i  n  a  n  d  e  r  gleich,  die  folgenden 
ohne  Besonderheiten. 

Prothorax  länglich-eiförmig,  an  der  Basis  eingeschnürt 
und  schwach  aufgebogen,  Basalteil  grob,  flach  und  zerstreut 
punktiert,  in  den  Punkten  behaart,  nach  der  Sj:)itze 
zu  mit  feiner  nadelrissiger  Punktierung  ohne  Haarbesatz. 
M  i  t  t  e  1  n  a  h  t    vollständig    fehlend. 

Flügeldecken  parallel,  Hinterecken  einzeln  spitz 
vorgezogen,  einen  dreieckigen,  mehr  oder  weniger  ab- 
geflachten. Raum  lassend.      Gestreift,    Suturalstreifen  flach 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


173 

Lind  breit,  alle  anderen  Rippen  nur  soweit  breit,  als  die 
orangegelben  Punktstreifen  gehen,  Furchen  punktiert, 
Punkte  rundlich.  Furche  neben  der  Sutura  sicher  punktiert. 
Behaarung  an  der  Basis  nur  schwach,  nach  dem  Absturz 
zu  stark  goldgelb,  nach  hinten  gerichtet.  Die  Flügeldecken- 
zeichnnng  ist  folgende :  Erste  Rippe  ohne  Zeichnung,  zweite : 
Basal- und  Spitzendrittel  orangegelb,  dritte :  der  an  der  zweiten 
freie  Raum  wird  durch  die  orangegelben  Linien  begrenzt 
und  beiderseits  überflügelt,  vierte :  ein  ganz  kleiner  Basal- 
fleck  gelb,  fünfte  und  sechste:  frei,  siebente:  von  der  Schul- 
terbeule bis  ins  hintere  Drittel  gelbgestreift,  achte :  im  hin- 
teren Drittel  gelb,  neunte:  frei. 

Beine  ohne  Besonderheiten. 

$.  Nur  durch  den  walzenförmigen  Bau  des  Rüssels 
unterschieden. 

Länge  incl.  Rüssel  19 — 21  mill..  Breite  (Thorax)  4  mill. 

Mehrere  (^  und  $  von  den  Philippinen  und  Siam  im 
Stett.  Museum.  Ich  widme  die  Art  meinem  ehrwürdigen 
Studienfreund  Herrn  Rektor  Schröder,  Stettin. 

Die  Art  gehört  in  die  allernächste  Verwandtschaft  von 
B.  indocilis  Fairm.,  der  sie  in  allen  wichtigen  Punkten 
ähnelt.  Indocilis  ist  nach  einem  Exemplar  sichergestellt, 
das  mit  der  Cotype  im  Hamburger  Naturh.  Museum  durch 
Herrn  Gebien  verglichen  ist.  Alle  mir  bisher  bekannten 
Stücke,  auch  die  Typen,  stammen  aus  dem  australischen 
Inselgebiet  (x\ru-,  Duce  of  York-Inseln).  B.  Schröderi  ge- 
hört dem  indochinesischen  und  malayischen  Gebiet  an,  geht 
also  stark  nach  Westen.  Daß  beide  Arten  aus  einem  Stamm 
sind,  davon  bin  ich  fest  überzeugt. 

Die  wesentlichen  Unterschiede  scheinen  mir  folgende 
zu  sein: 

1.  B.  Schröderi  ist  durchgängig    größer  und  massiger. 

2.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  anders  geformt. 

3.  Der    Prothorax    ist    durch    breite     Schwarzfärbung 

stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


174 

ausgezeichnet,    die    ich    bei  indociUs  niemals  finden 
konnte. 
4.  Die  Flügeldecken  sind  in  der  Anordnung  der  gelben 

Schmuckstreifen  anders. 
Die  Charaktere  sind  im  m.'innlichen  wie  im  weiblichen 
Geschlecht  gleich  stark  entwickelt. 

Gyalostoma  n.  sp. 
yva/Mv  =  Hrhlung.  fxofxa  =  Mund. 
^.  Kopf  tjuer,  nach  vorn  kaum  verjüngt,  Basis  nicht 
ausgeschnitten,  flach,  aber  deutlich  vom  Hals  abgesetzt. 
Rüssel  doppelt  so  lang  als  der  Kopf,  schmaler  als  dieser. 
Spitzenteil  breiter  als  der  Kopf,  Basal-  und  Spitzenteil 
au  Länge  ungefähr  gleich,  Basalteil  rundlich  walzig.  Spitzen- 
teil flach  gedrückt,  etwas  nach  unten  gebogen.  Hinter  den 
Augen  beginnt  eine  tiefe  Furche,  die  sich  nach  vorn  er- 
weitert und  an  den  Seitenränden  wie  am  Vorderrand  des 
Spitzenteils  einen  randartigen  Wall  stehen  läßt.  Vorder- 
raud  in  der  Mitte  eingebuchtet;  Einlenkungsstelle  der  Fühler 
schwachbeulig  aufgetrieben.  Unterscits  ist  die  Mitte  kiel- 
artig vorgewölbt;  Mundteile  in  einer  runden  Höhlung  ver- 
])orgen.  Mandibeln  zart,  lang  winklig  eingefügt,  fast  ganz 
gerade,  ohne  Innenzahn,  Spitzen  mehrfach  geteilt.  Fühler 
verhältnismäßig  lang,  fast  bis  an  den  Hinterand  des  Prothorax 
reichend,  ziemlich  kräftig,  seitlich  eingefügt,  erstes  Glied 
groß  keulig,  aber  nicht  so  groß  als  die  beiden  nächsten  zu- 
sammen, zweites  kurz,  rundlich-walzig,  die  folgenden  an 
Walzenform  zunehmend,  oben  glatt  abgestutzt,  unten  rund- 
lich, Endglied  stumpflich-abgerundet,  so  lang  als  das  9  und 
10.  Glied  zusammen,  mit  Ausnahme  des  Basalgliedes  be- 
haart. Augen  groß,  rund,  flach,  von  der  Basis  entfernt 
stehend.  Prothorax  elliptisch,  größte  Breite  ungefähr  in 
der  Mitte,  Basis  abgeschnürt  mit  aufgebogenem  Rand. 
Mittelnaht  nur  noch  ganz  schwach  angedunkelt  oder  über- 

Stett.  eutoiuül.  Zeit.  1914. 


175 


"^ 


Abb.   9.      Kopf  von 

Gijahshina  jucniuJn. 


haiipt  fehlend.  Flügeldecken  l^^  i'nal  so  lang  als  der  Thorax, 
an  der  Basis  etwas  breiter  als  dieser,  nach  hinten  zu  enger; 
Absturz  wenig  steil,  Flügeldecken  einzeln 
abgerundet  und  an  der  Außenecke  spitz 
vorgezogen,  oben  abgeflacht,  gefurcht- 
gerippt,  Furchen  punktstreifig.  Beine 
schwach  und  zart,  Vorderbeine  etwas 
größer  als  die  anderen.  Vorderhüften 
von  einander  entfernt,  Trochanter  der 
Vorder-  und  Mittelbeine  kugelig,  an  den 
Vorderbeinen  wenig,  an  den  Mittelbeinen 
stärker  behaart,  alle  Schenkel  gestreckt, 
schwach  keulig  mit  kleinem  Zahn  in  der  vorderen  Hälfte. 
Schienen  einfach,  unbewehrt.  Vorderschienen  mit  starkem 
Enddorn,  alle  Schienen  innen  mehr  oder  weniger  behaart. 
Erstes  Tarsenglied  größer  als  das  zweite,  drittes  gespalten. 
Sohlen  filzig,  Ivlauenglied  groß,   Klauen  kräftig. 

Erstes  und  zweites  Abdominalsegment  schwach  einge- 
drückt;  Quernaht  deutlich. 

Die  Gattung  Gyalostoma  kann  nur  in  die  Nähe  von 
Agriorrhynchus  Power  gehören  und  zwar  hinter  dieselbe. 
Die  wesentlichsten  Unterschiede  sind: 

Gyalostoma  1  Agriorrhynchus 

Rüssel  an  der  Spitze  nach  Rüssel  an  der  Spitze  nach 


unten    gebogen. 

Basalteil  des  Rüs- 
sels so  lang  als  der 
Spitzenteil. 

Furchung  beginnt  schon 
hinter  den  Augen  und 
nimmt  fast  den  ganzen 
Spitzenteil  des  Rüssels  ein. 

Vor  Einlenkung  der  Fühler 
nicht    gezähnt. 


oben  gebogen. 

Basalteil        des 
k  u  r  z. 


Rüssels 


Vorn  tief  gefurcht. 


Vor  Einlenkung  der  Fühler 
gezähnt. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


176 


Zwischen       den       Kanten  Zwischen  den  Kanten   ge- 


körnt. 

Mandibehi         kräftig, 
e  i  n  g  e  b  o  g  e  n. 

Beine  kurz,  kräftig. 


nicht  gekörnt. 

Mandibehi    zart,    w  i  n  - 
k  e  1  i  g. 

Beine  s  c  li  1  a  n  k  ,  lang, 
d  ü  n  n. 

Übereinstimmend  gebaut  sind:  der  Kopf,  der  charak- 
teristische Kiel  auf  der  Unterseite,  Fühler,  Prothorax,  Flügel- 
decken, Bewehrung  der  Schenkel,  Tarsen,  Klauenglied  und 
Klauen,  Eindruck  der  Abdominalsegmente. 

Für  die  nahe  verwandschaftliche  Stellung   spricht  a\ich 
das  Vorkommen:   Celebes.      Ganz  sicher  hriben  wir  es  mit 
einer    Form   zu    tun,    die   mit    Agriorrhynchus   ursprünglich 
zusammenhing  und  heute   den   östlichsten  Typ  darstellt. 
Typus  der  Gattung:  G.  jucunda  n.  sp. 

Gyalostoma  jucunda  n.  sp. 

(^.  Kopf,  Fühler,  Hals,  Vorderrand  des  Prothorax, 
violctbraun,  Flügeldecken  violetschwarz,  Schenkelbasis, 
Kniee  und  Tarsen  etwas  verdunkelt,  Prothorax,  Unterleib 
und  Beine  ziegelrot.     Mäßig  glänzend,  unbehaart. 

Kopf  quer,  abgeplattet,  hinten  nicht  eingebuchtet, 
vom  Hals  durch  eine  enge  tiefe  Furche  deutlich  abgesetzt, 
Hinterecken  abgerundet,  über  den  Augen  mit  einzelnen 
schwachen  Punkten,  sonst  impimktiert.  Kinngrube  auf 
der  Kopfunterseite  tief  eingedrückt,  neben  derselben  jeder- 
seits  einige  flache,  große  Punkte,  die  sich  auf  den  behaarten 
Teil  des  Rüssels  fortsetzen.  Augen  groß,  rundlich,  wenig 
prominent. 

Rüssel  doppelt  so  lang  als  der  Kopf,  Basalteil  so 
lang  als  der  Spitzenteil,  allmählich  vom  Kopf  aus  schmäler 
werdend.  Verschmälerung  gering,  Mittelfurche  tief  und 
ziemlich  breit,  Unterseite  rundlich-walzig,  kurz  vor  der 
Fühlerinsertion  durch  einen  breiten,   flachen    Quereindruck 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


177 

ausgezeichnet,  unten  nnd  an  den  Seiten  einzeln  grob  und 
flach  punktiert,  oben  nnpunktiert,  vor  den  Fühlern  etwas 
runzelig,  Einlenkungsstellen  der  Fühler  breit,  aber  wenig 
erhaben,  die  Rüsselbreite  nicht  verändernd,  Vorderteil  da- 
her in  gleicher  Stärke,  im  schlanken  Bogen  zur  Spitze  sich 
erweiternd.  Mittelfüße,  an  den  Hüften  etwas  verschmälert, 
dann  stark  erweitert,  nur  die  Seitenränder  freilassend, 
Vorderrand  mit  breitem  Wall,  der  nach  Innen  vorspringt 
und  nochmals  eine  kleine,  flache  schmale  Furche  bildet. 
Ihiterseite  in  der  Mittelnaht  scharf,  kielartig  vorgewölbt, 
rechts  und  links  tief,  höhlenartig  eingebuchtet.  Mandibeln 
fast  drehrund,  ungezahnt,  einen  großen,  dreieckigen  Raum 
zwischen  sich  freilassend. 

Fühler  bis  an  den  Hinterrand  des  Thorax  reichend, 
nicht  keulig  endigend.  Prothorax  glatt,  walzig,  oben  etwas 
abgeplattet,  Mittelnaht  entw^eder  ganz  fehlend  oder  äußerst 
schwach,  zuweilen  ist  der  Prothorax  oberhalb  etwas  verdun- 
kelt, dann  ist  die  Verdunkelung  durch  die  Mittelfurche 
unterbrochen,  ohne  jede  Punktierung.  Hinterrand  scharf 
aufgebogen. 

Flügeldecken  bis  ins  hintere  Drittel  parallel,  einzeln 
abgerundet,  an  den  Außenecken  etwas  vorgezogen,  gefurcht- 
gerippt, Suturalnaht,  erste,  zweite  und  dritte  Naht  an  der 
Basis  sehr  schmal  und  flach,  die  Suturalnaht  bis  zur  Spitze 
eng  bleibend,  erste  Naht  nach  hinten  etwas  erweitert,  zweite 
von  der  Hälfte,  dritte  vom  vorderen  Drittel  an  breiter 
werdend;  die  anderen  Furchen  tief.  Erste  Furche  ohne 
Gitterpunkte,  die  folgenden  je  nach  Erweiterung  derselben, 
alle  anderen  Furchen  mit  tieferen  länglichen  Punkten,  die 
nur  auf  dem  Absturz  und  in  der  marginalen  Region  etwas 
kleiner  und  flacher  werden.  Suturalrippen,  Rippen  1,  2  und 
3  an  der  Basis  sehr  flach  und  breit,  3  wird  nach  hinten 
schärfer  aufgewölbt  und  schmäler,  die  folgenden  schmäler 
nach  hinten  stets  schärfer  und  schmäler.   Humerus  wenig 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  12 


17S 


prominent.  Weder  auf  den  Gitterpunkten  noch  auf  den 
Rippen  behaart.  Grundfarbe  tief  violetschwarz,  die  Schmuck- 
streifen hegen  folgendermaßen:  zweite  Rippe  im  Basal-  und 
Spitzendrittel  gelb,  dritte  im  ganzen  Mittelfelde,  die  gelben 
Streifen  der  zweiten  Rippe  etwas  übergreifend,  siebente 
von  der  Basis  bis  zur  Flügelhälfte  nach  hinten  spitz  aus- 
laufend, achte  am  Absturz  mit  kurzer  gelber  Linienzeichnung. 
Beine  schlank,  Tochanteren  der  beiden  ersten  Bein- 
paare sehr  stark  und  kugelig,  Schenkelzahn  äußerst  klein, 
im  vorderen  Drittel  stehend,  auf  allen 
Schenkeln  gleich  stark;  Schienen  der 
Vorderbeine  nicht  anders  als  die  der 
hinteren  Beinpaare,  nur  mit  starkem 
Enddorn  bewehrt,  alle  Schienen  innen 
mehr  oder  weniger  behaart.  Schienen 
nach  der  Spitze  zu  tief,  lang  punktiert  und 
einzeln  beborstet.  Die  tiefe,  lange  Punk- 
tierung setzt  sich  auch  auf  die  Tarsen, 
selbst  auf  das  Klauenglied  fort.  Bebor- 
stung  in  den  Punkten  verschieden  stark, 
aber  immer  vorhanden. 

Erstes  bis  viertes  Abdominalsegment  unpunktiert, 
letztes  stark  grob  flach  punktiert,  an  den  3  letzten  Segmenten 
am  Außenrand  ein  Büschel  goldgelber,  nach  hinten  gerich- 
teter Haare. 

Länge  19 — 22  mill.     Breite  (Thorax)   3,5 — 4  mill. 
Patria:  Celebes. 

2  Exempl.  im  Stettiner  Museum  (ex  Coli.  Staudinger). 
$  nicht  gesehen. 


Abb.  10.  Lage  der 
Schmuckstreifen  bei 
(rj/alosfouia  jucmnhi. 


Heterothesis  nov.  gen. 
itegog  ^  anders,     diavc  =  Stellung. 
c^.      Kopf  etwas  länger  wie  breit,  nach  vorn  schwach 
verjüngt,    hinten    rundlich-walzig,    Hinterrand    glatt    abge- 

Stett.  cntoniol.  Zeit.  1914. 


179 


Abb.   11.     Kopfbildung 
bei  Heicrothesh. 


rundet,  in  der  Mitte  niclit  eingebogen.  Rüssel  ungefähr 
11/2  rnal  so  lang  als  der  Kopf,  kräftig,  robust,  flachgedrückt, 
Basalteil  noch  schwach  walzig,  schmä- 
ler als  der  Kopf,  an  den  Fühlerwurzeln 
seitlich  erweitert  und  d;isclbst  etwas 
aufgeschwollen.  Spitzenteil  schnell  er- 
weitert, breiter  als  die  Kopfbasis,  Mitte 
vorgebogen,  von  der  Augengegend  be- 
ginnend tief  gefurcht,  Furche  nach  der 
Rüsselspitze  zu  verbreitert  und  endlich 
verlaufend.  Fühler  mäßig  lang,  robust, 
Basalglied  groß,  fast  so  stark  als  die 
drei  nächsten  Glieder  zusammen. 
2.  und  4.  bis  8.  Glied  perlig,  breiter 
als  lang,  3.  auffallend  länger,  so  lang 
vfie  breit,  9.  und  10.  stärker  robuster, 
quadratisch,  11.  zugespitzt,  so  lang  als 
die  beiden  vorhergehenden  zusammen, 
Mandibeln  robust,  wenig  gebogen,  an 
der  Spitze  einzahnig,  außen  mit  rudi- 
mentärem Zahn  vor  der  Spitze,  innen 
mit  einem  stumpf  liehen  Zahn,  zwischen 
den  Mandibeln  ein  kleiner  Zwischenraum.  Augen  kreisrund, 
hervortretend,  nach  vorn  gerückt,  Prothorax  elliptisch,  nach 
vorn  kaum  enger,  flach  gedrückt,  mit  tiefer  über  den  ganzen 
Thorax  gehender  Mittelfurche ;  Hinterrand  nur  an  den  Seiten 
aufgebogen.  Flügeldecken  länglich,  etwas  gewölbt,  oben 
abgeplattet,  nach  hinten  schwach  verengt,  am  Absturz  ge- 
meinsam abgerundet,  ohne  Anhang. 

Vorderhüften  von  einander  entfernt.  Alle  Beinpaare 
von  gleicher  Stärke,  alle  Schenkel  ungezähnt.  Schienen 
aller  Beine  gleich  gebildet.  Erstes  Tarsenglicd  größer  als 
das  zweite,  drittes  zweilappig  mit  filziger  Sohle.  Klauen- 
glied groß  und  kräftig,  Klauen  gut  entwickelt. 

Stett.  entomol.  Zeit  1914. 


Abb.  12.   Fühlerbildung 
bei   HcfcrotJiesis. 


180 

Erste  beiden  Abdominalsegmente  flach  und  breit  ein- 
godrückt.      Quernaht,   an  den   Seiten  wenigstens,   deutUch. 

$.  Rüssel  fädig,  Kopf  kurz,  Augen  an  der  Kopfbasis, 
fast  den  ganzen  Kopf  einnehmend.  Abdominalsegmente 
kaum  merkbar  eingedrückt.  Quernaht  an  den  Seiten  vor- 
handen, 

Tpyus  der  Gattung:  H.  elegans  n.  sp. 

Die  Stellung  der  neuen  Gattung  ist  nicht  leicht  fest- 
zulegen. Auf  den  ersten  Blick  scheint  sie  am  besten  in  der 
Nähe  der  Arrhenodini- Gattung  Dcbora  Power  zu  passen. 
Aber  genauere  Vergleiche  werfen  berechtigte  Zweifel  auf 
und  ich  möchte  überhaupt  die  Zugehörigkeit  zu  den  Arr- 
henodini bezweifeln.  Mit  demselben  Recht  kann  man  die 
Gattung  auch  zu  der  Ceocephahni-Gruppe  stellen,  obschon 
es  hier  sehr  schwer  wird,  einen  auch  nur  einigermaßen  ver- 
tretbaren Platz  ausfindig  zu  machen. 

Was  hat  die   Gattung  mit  den  Arrhenodini  gemein  ? 

1.  Den  Bau  des  Kopfes. 

2.  Den  Bau  des  Rüssels  und  der  Mandibeln. 

3.  Die  Bildung  des  ersten  größeren  Tarsengliedes  und 
des  dritten  Tarsengliedes,  das  zweispaltig  ist. 

Mit  den  Ceocephalini  hat  sie  gemein: 

1.  Den  Bau  der  Fühler,  die  bis  zum  9.  Glied  perlig  sind. 

2.  Den  Bau  des  Prothorax,  der  tief  gefurcht  und  platt- 
gedrückt ist. 

3.  Die  wehrlosen  Schenkel. 

Es  verbindet  also  Hcierothesis  die  beiden  (iruppen  der 
Arrhenodini  und  Ceocephalini.  Sie  stehen  auch  in  den  ,,Gfn. 
Ins."  in  der  Gruppentabelle  dicht  beieinander  und  ich  glaulx' 
es  ist  nicht  richtig,  daß  man  sie  sonst  so  weit  von  einander 
trennt.  Daß  es  verbindende  Formen  gibt,  ist  nach  dem 
Gesagten  als  ganz  feststehend  anzusehen  und  es  wird  einer 
späteren  kritischen  Bearbeitung  vorbehalten  bleiben,  Ord- 
nung in  die  systematische   Stellung  der  einzelnen  Gruppen 

Stctt.  cntomol.  Zeit.  1914. 


ist 

zu  bringen.  Ich  m()chtc  deshalb  die  (lattnng  Hclcrothcsis 
auch  keiner  der  beiden  Gruppen  anghedern,  sondern  dafür 
eine  neue  Gruppe :  Heterothesini  aufstellen.  Vorläufig  ist 
es  vielleicht  am  besten,  sie  unmittelbar  den  Arrhenodini 
folgen  zu  lassen,  da  vor  den  Ceocephalini  sich  Gruppen  finden, 
die  keine  Übergänge  zulassen  und  die  Stellung  innerhalb 
der  Ceocephalini  zunächst  noch  zu  klären  wäre.  M.  E.  würde 
die  Nähe  von  Rhino pteryx  in  Frage  kommen. 

Heterothesis  elegans  n.  sp. 

ö*.  Grundfarbe  violetbraun,  Vorderrand  des  Rüssels, 
Fühler  vom  '1.  Gliede  an,  Halsring,  Prothorax  mit  Ausnahme 
des  vorderen  Teils,  die  noch  näher  zu  bezeichnenden  Teile  der 
Flügeldecken,  Basis  der  Schenkel,  Kniee,  Schienenspitzen 
und  Tarsen  verdunkelt,  zum  Teil  direkt  schwarz.  Schwach 
glänzend.  Kopf  länglich,  nach  vorn  verjüngt,  ohne  Ein- 
buchtung und  Furchung,  Hinterecken  ohne  besondere  Merk- 
male, unterhalb  mit  tiefem  Kehleindruck.  Oberhalb  mit 
schwacher,  breiter  Punktierung,  unterhalb  mit  sehr  tiefer, 
grober  Punktierung,  die  an  der  Kehle  fehlt.  Am  hinteren 
Seitenrand  mit  den  Augen  gleichlaufend  treffen  die  Punk- 
tierungszonen zusammen. 

Rüssel  von  den  Augen  bis  zu  den  Fühlerwurzeln  ver- 
jüngt, so  lang  als  der  vordere  Rüsselteil,  unterhalb  mit 
einzelnen,  großen,  tiefen  Punkten,  Fühler  auf  einer  platten- 
artigen Unterlage  eingefügt.  Vorderteil  des  Rüssels  schnell 
und  stark  verbreitert,  an  seiner  breitesten  Stelle  breiter  als 
der  Kopf,  nicht  gerandet,  aber  aufgewallt,  vorn  in  der 
Mitte  vorgebogen.  In  der  Mitte  breit  gefurcht,  Furche  hinter 
den  Augen  spitz  beginnend  und  nach  vorn  breit  auslaufend. 
Überall  punktiert,  am  Rüsselvorderrand  liegen  die  Punkte 
z.  T.  quer  und  sind  von  länglicher  Gestalt. 

Mandibeln  robust,  wenn  auch  nicht  sehr  groß,  Spitze 
schwarz,  nadelrissig  punktiert. 

Stctt.  entoniül.  Zeit.   19 U. 


182 

Basalglicd  der  Fühler  unbeluuirt,  dann  ninnnt  die  Be- 
haarung nach  vorn  zn,  die  drei  letzten  Glieder  mit  feiner 
Untcrbehaarnng.  Vom  Basalglied  angefangen,  flache  grobe 
Punktierung,  die  an  den  Spitzengliedern  länglich  wird  und 
auf  dem  11.  Glied  in  ganz  zarter  Strichelung  endigt. 

Prothorax  nach  vorne  etwas  verschmälert,  Furche 
lief  und  auf  dem  Diskus  breit  erweitert,  im  vorderen  Drittel 
durch  einen  Querdruck  unterbrochen.  Hinterrand  nur  an 
den  Spitzen  aufgebogen;  auf  dem  Diskus  glänzend,  sonst 
matt,  oben  punktiert,  nach  den  Seiten  nimmt  die  Punktie- 
rung ab,   unterhalb   flach   einzeln  querpunktiert. 

Flügeldecken  fast  parallel,  nach  hinten  etwas  schmäler, 
wenig  gcnvölbt.  Sutura  kaum  aufgewcUbt,  tiefschwarz,  ohne 
Punktierung,  glänzend.  Durch  tiefe  Naht  sehr  scharf  ab- 
gesetzt. Eigentliche  Rippenbildung  nicht  vorhanden,  alle 
^_,,,-_  Rippen  sind  flach  und  nur    durch 

^m       A  die,  übrigens  auch  sehr  schwachen 

■  '^1  Punktreihen  kenntlich.     Nach  dem 

■  ^H  Flügelabsturz   werden    Ripj)en   und 

B      ^B  Punktierung  etwas  stärker.    Punkte 

^m  ^K  am    Flügelabsturz   flach  und  groß. 

r  wm  Humerus  groß  und  spitz,  glänzend; 

|^^_>'  die  vom  Humerus  ausgehende  untere 

.\i)l).  1:5.    Flügelzeichnung      Rippe    in    der    Flügelmitte    scharf- 
bei  Hcfnoihe,;,  dcgans.        ]^^^i\^^  glänzend  vorspringend.    Die 

Farbenverteilung  ist  folgende : 

Sutura  schwarz,  neben  derselben  noch  etwas  Verdunke- 
lung, in  der  hinteren  Hälfte  auf  jeder  Decke  ein  schwarzer, 
rechteckiger  Fleck,  der  mit  der  schwarzen  Sutura  zusammen- 
hängt. Ganzer  Seitenrand,  fast  bis  zum  Flügelabsturz 
schwarz . 

Trochanteren  der  A'orderbeine  groß,  glänzend,  der 
Hinterbeine  kleiner.  Schenkel  aller  Beine  an  der  Basis  platt- 
gedrückt, schwarz,  mäßig  keulig,  auf  der  Unterseite  behaart, 

Stett.  ciitomol.  Zeit.  1914. 


183 

schwach  punktiert,  Punkte  nach  den  schwarzen  Knien  zu 
länghch,  Schienen  grob  punktiert,  an  der  Spitze  bedornt, 
allenthalben  fein  behaart  und  etwas  beborstet.  Tarsen- 
glieder  einzelne  lang  behaart.  Sohlen  dicht  goldgelb-filzig, 
Klauenglied  einzeln  punktiert,  einzelne  lang  beborstet; 
Klauen  schwarz. 

Letztes  Abdominalsegment  stark  gelb  behaart. 

5  differiert  durch  die  üblichen  (icschlechtunterschiede 
und  die  nur  ganz  geringe  Behaarung  des  letzten  Abdo- 
minalsegments. 

Länge  ^   12—17  miU.     $  14—16  mill. 

Breite  c?  2—3  miU.     ?  2—3  mill. 

Patria:    Kamerun,    Barombi,    von    Conradt   gesammelt. 

3  o   i^^^'id  2  $  im  Stettiner  Museum. 


15ii(*li})esi)recliimi;. 

Paul  Blaschke.  Die  Raupen  Europas  mit  ihren  Futterpflanzen. 
Ein  vollständiger  Raupenkalender  nebst  einer  lepidop- 
terologischen  Botanik.  Mit  6  kolorierten  Tafeln  mit 
Abbildungen  der  Raupen  und  28  kolorierten  Tafeln  mit 
Abbildungen  der  Futterpflanzen. 

Dieses  vorzügliche  Werk  ist  in  Grasers  Verlag 
(Richard  Liesche)  in  Annaberg  (Sachsen)  erschienen 
und  vom  genannten  Verlage  für  nachstehenden  Preis 
erhältlich: 

gebunden  9  Mark  SO  Pfg.,  geheftet  9  Mark. 
Das  Werk  umfaßt  2  Teile. 
Teil  1  enthält  ausführliche  Beschreibung  der  europäischen 
Raupen  mit  ihren  Futterpflanzen  nach  Monaten  geordnet, 
darauf  folgt  ein  alphabetisches  Verzeichnis  der  ge- 
bräuchlichsten deutschen  Schmetterlingsnamen,  und 
hieran  schließt  sich  ein  Register  zu  den  im  Raupen- 
kalender beschriebenen  Raupen  mit  Angabe  der  Pflanzen, 
auf  denen  die  Raupen  fressen;  dann  folgen  6  farbige 
Tafeln  mit  Raupenabbildungen. 

Stett.  cntoinol.  Zeit  1914. 


184 

Teil  2  enthält  Beschreibung-  der  Futterpflanzen  unter  An- 
gabe der  an  denselben  lebenden  Raupen,  woran  sich 
ein  Verzeichnis  der  deutschen  Pflanzennamen  schließt; 
dann  folgen  28  farbige  Tafeln  mit  abgebildeten  Futter- 
pflanzen. 

Dieses  verdienstliche  Werk,  welches  durch  seine  gute 
und  übersichtliche  Einteilung  und  Aufzählung  der  in  Europa 
vorkommenden  Raupen  und  Futterpflanzen  alle  ähnlichen 
Werke  durch  Umfang  und  Vollständigkeit  übertrifft,  bietet 
auch  noch  den  Vorteil,  daß  auf  die  Betonung  der  lateinischen 
Namen  ganz  besonderer  Wert  gelegt  ist.  Die  Abbildungen 
der  Raupen  lassen  noch  manches  zu  wünschen  übrig,  dagegen 
sind  die  Abbildungen  der  Pflanzen  eine  recht  gute  Beigabe. 
Es  ist  zu  wünschen,  daß  dieses  für  Schmetterlingszüchter 
brauchbare  und  empfehlenswerte  Werk  recht  weite  Ver- 
breitung finden  möge. 

E.  Schmidt. 


Iiilialts-Yerzeicliiiis. 

(Heft  I.  1914.) 
Neue  Platypodiden  des  Stettiner  Museums.  Von  Ober- 
förster Stroh meyer  in  Münster,  Ober-Elsaß.  S.  3.  — 
Osmylidae.  Beiträge  zu  einer  Monographie  der  Neuropteren- 
Familie  der  Osmyliden.  Von  Prof.  Leopold  Krüger, 
Stettin.  S.  9.  —  Symbolae  ad  cognitionem  generis  »Cop- 
tolabrus«.  Auetore  Prof.  Dr.  G  Hauser,  Erlangen.  S.  131. — 
XI\\  Beitrag  zur  Kenntni?.  der  Ruteliden.  (Col.  lamell.) 
Von  Dr.  F.  Ohaus,  Berlin-Steglitz.  S.  138.  —  Coptolabrus 
augustus  subsp.  Antaeus  (subsp.  nova)  auctoribus  F.  et  G. 
Hauser.  S.  157.  —  Neue  Brenthiden  aus  dem  Stettiner 
naturhist.  Museum.  Von  R.  Kleine,  Stettin.  S.  159.  — 
Buchbesprechung.     S.   183. 


Ausgegeben  am  12.  September   1914. 


Stett.  cntoniol.  Zoit.  1914. 


Benachrichtigung. 


Briefe,  Mitteilungen  und  Anfragen  an  den  Entomologischen 
Verein  oder  die  Redaktion  der  Entomologischen  Zeitung  sind 
zu  richten  an  den  Vorsitzenden  des  Vereins 
Herrn  Prof.  L.  KrÜger, 

Stettin,  Naturhistorisches  Museum,  Hakenterrasse. 


Alle  Geldsendungen  sind  zu  richten  an  den  Kassenwart 
des  Vereins 

Herrn  Rektor  GuStav  Schroeder, 

Stettin,  Birkenallee  15. 


Bücher  und  Zeitschriften  sind  zu  senden  an  den  Bücher- 
wart  des  Vereins 

Herrn  Konservator  E.  Schmidt, 

Stettin,  Naturliistorisches  Museum,  Hakenterrasse. 


^^^^^^^^^^^^^^^^^^ 


I 

I 
I 


i 
I 

I 
I 

I 

I 


i 
I 


Stettiner 


I  Entomologische  Zeitung. 


75.  Jahrgang. 


Heft  II 


Kommissionsverlag  von  Friedia 

in  Berlin  NW.  6,  Carlstraße  11 


1  1 

St  Stettin  h)U.                                       « 

I  I 

^  i 


Stettiu  1914. 

Druck   von  R.    Graßmann. 


Auszug 

aus  der  Satzung  des  entomologiselien  Vereins 
zu  Stettin. 


§  5.  Jedes  ordentliche  Mitglied  hat  einen  Jahresbeitrag 
von  zehn  (10)  Mark  zu  zahlen.  Der  Beitrag  ist  bis  zum 
30.  Juni  an  den  Rechnungsführer  des  Vorstandes  zu  entrichten. 
Der  Rechnungsführer  ist  befugt,  die  bis  zum  30.  Juni  nicht 
eingegangenen  Beiträge  durch  Postnachnahme  zu  erheben. 

Der  Vorstand  ist  befugt,  ein  Mitglied,  das  seine  Beiträge 
bis  zum  Schluß  des  Jahres  nicht  bezahlt  hat,  in  der  Mitglieder- 
liste zu  streichen.  Durch  die  Streichung  erlischt  die  Mitglied- 
schaft des  betreffenden  Mitgliedes. 

§  11.  Der  Verein  gibt  eine  Vereinszeitschrift  unter 
dem  Namen  „Entomolngische  Zeitung"  heraus,  die  jedem  Mit- 
gliede  unentgeltlich  zugesendet  wird. 

Ueber  die  Aufnahme  der  in  der  Zeitung  abzudruckenden 
Aufsätze  entscheidet  die  Redaktion,  in  zweifelhaften  Fällen  der 
für  diesen  Zweck  bereits  eingesetzte,  aus  drei  Vereinsmitgliedern 
bestehende  Ausschuß,  dessen  Mitglieder  der  Vorstand  ernennt. 

§  12.  Die  Benutzung  der  Vereinsbibliothek  ist  den 
Vereinsmitgliedern  nach  näherer  Anordnung  des  Vorstandes  der- 
art gestattet,  daß  dem  Verein  daraus  keine  Kosten  erwachsen. 


Beit.ichricliti^'un^  s.  S    Seite  des  Imschlages. 


lil©a@l@gli@hi  iilliig 

herausgegeben  von  dem 

entomologischen    Vereine 

zu  Stettin. 


Redaction:  Prof.  Leopold  Krüger,  Vorsitzender. 


In  Commission  bei  der  Buchhandlung  R.  Fricdländer  &  Sohn  in  Berlin. 

1914.  75.  Jahrgang.  Heft  II. 

Zweiter  Nachtrag  zur  Kenntnis  der 
Ruteliden  der  Philippin.  Inseln. 

Von  Dr  F.  Oliaus,  Berlin-Steglitz. 


Mit  3  Textfiguren. 


Seit  meinem  ersten  Nachtrag  zu:  ,,Die  Ruteliden  der 
Philippinischen  Inseln",  den  ich  im  Philippine  Journal  of 
Science  1912  veröffentlichte,  habe  ich  von  Prof.  Baker  und 
Herrn  Georg  Böttcher  auf  Luzön  noch  die  folgenden  neuen 
Arten  erhalten. 

Anomala  Bakeri  n.  sp. 

An.  yotundicüllis  Hell,  affin  is.  Oblongo-ovalis,  sat 
alte  convexa,  laete  flava,  leviter  viridi-aenescens,  nitida; 
supra  glabra,  subtus  sparsim  albo-griseo-pilosa.  Capite, 
thorace  scutelloque  subdense  haud  profunde  punctata; 
elytra  leviter  sulcata  costis  elevatis,  interstitio  subsuturali 
dense  irregulariter,  interstitiis  H  et  III  uniseriatim  punc- 
tatis;  p3'gidium  punctis  magnis  oculatis  hie  illic  confluentibus 
obtectum. 

Long.  11,  lat.  5  mm.  $.  Luzon,  Mt.  Banahao.  Von 
Herrn  Prof,  Baker  in  Los  Bannos,  Luzon,  erhalten  und 
ihm  gewidmet. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  la 


186 

In  die  A'crwundtschaft  der  A)i.  yotumUcolIis  uiul 
heterocostata  HcIUt  von  Cclebes  gehörend,  aber  \'erschieden 
durch  die  scharf  rechtwinkligen  Hinterecken  des  Thorax 
und  die  flacher  gewölbten  punktierten  Interstitien  auf  den 
Deckflügeln.  Gestreckt  oval,  hoch  gewölbt,  blaßgelb  mit 
leichtem,  hellgrünem  Erzschiller,  oben  kahl,  unten  kurz 
hellgrau  behaart.  Kopfschild  halbkreisförmig,  dicht  und 
ziemlich  fein  runzelig  punktiert,  der  fein  schwarzbraun 
gesäumte  Rand  leicht  aufgebogen;  Stirnnaht  in  der  Mitte 
undeutlich,  Stirn  dicht  und  zusammenfließend,  Scheitel 
emzeln  ziemlich  kräftig  punktiert,  die  erstere  leicht  ein- 
gedrückt. Thorax  fast  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Seiten 
in  der  Mitte  leicht  erweitert,  die  Vorderecken  weit  vorge- 
zogen, die  Hinterecken  scharf  rechtwinklig,  die  basale 
Randfurche  in  der  IMitte  kaum  unterbrochen,  die  Ober- 
fläche ziemlich  dicht  und  kräftig  einzeln  punktiert.  Ebenso 
ist  das  Schildchen  punktiert.  Auf  den  Deckflügeln  sind 
die  primären  Punktreihen  gefurcht  und  kräftig  punktiert, 
die  primären  Rippen  etwas  höher  gewölbt  als  die  Inter- 
stitien; von  diesen  ist  das  subsuturale  unregelmäßig  dicht 
punktiert,  das  II.  und  III.  auf  der  Scheibe  tragen  je  eine 
einfache  Punktreihe,  che  lateralen  sind  punktfrei;  die  ganze 
Oberfläche  ist  mikroskopisch  fein  punktiert;  die  Epipleuren 
reichen  bis  zum  Hinterrand.  Pygidium  mit  großen  Augen- 
punkten, die  Spitze  mit  langen  Borstenhaaren.  Abdominal- 
sternite,  Hüften  und  Brust  wie  das  Pygidium  skulptiert, 
die  ersteren  mit  der  gewöhnlichen  Querreihe  von  Borsten, 
die  letzteren  kürzer  und  dichter  hellgrau  behaart.  Meso- 
sternum  zwischen  den  Mittelhüften  ganz  schmal,  mit  einem 
schmalen  kurzen  Fortsatz,  der  die  Hüften  nicht  überragt. 
Hinterschenkel  verbreitert,  aber  kaum  verdickt.  Vorder- 
schienen 2  zähnig,  der  Spitzenzahn  breit  zugerundet.  Tarsen 
schlank,  bräunlich.     Fühler  braungelb. 

Bei  einem  später  eingesandten  q,  der  sonst  mit  dem  $ 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


187 


übereinstimmt,  sind  oben  Naht  nnd 
Seitenrand  sowie  ein  kleiner  Schnl- 
terfleck  anf  den  Deckflügeln,  unten 
die  Abdominalsternite  mit  Aus- 
nahme des  letzten  schwarzgrün. 
Die  Forcepsform  zeigt  Figur  1  von 
oben  und  von  der  linken  Seite. 


Anomala  exanthematica  n.  sp. 

Ex  affinibus  An.  calybaea  et  corruscans,  differt  praecique 
capite  et  thorace  dense  ac  grosse  profunde  punctatis,  punctis 
in  fundo  opacis.  Laete  viridiaenea,  polita,  hie  illic  cuprascens, 
supra  glabra,  subtus  abdominis  lateribus  et  pectore  dense  ac 
longe  flavopilosa. 

Long.  1314— 16,  lat.  71/2—9  mm.  ^<^.  Luzon,  Mt. 
Banahao  (Baker  S.). 

Eiförmig,  nach  hinten  verbreitert,  ziemlich  hoch  ge- 
wölbt, hell  erzgrün,  lebhaft  glänzend,  hie  und  da  mit  kupfrigen 
Reflexen.  Kopf  und  Vorderrücken  sind  mit  großen  tiefen 
Augenpunkten  dicht  bedeckt,  die  im  Grunde  dicht  runzelig 
sind,  so  daß  der  Vorderkörper  fast  matt  erscheint,  da  die 
Brücken  zwischen  den  Punkten  nur  ganz  schmal  sind  und 
wenig  glänzen;  die  Stirnnaht  ist  ganz  verloschen,  die  basale 
Randfurche  des  Thorax  in  der  Mitte  unterbrochen.  Schild- 
chen lebhaft  glänzend  mit  wenigen  feinen  Pünktchen  und 
kupfrigem  Rande.  Deckflügel  glänzend,  mit  Reihen  ziemlich 
großer  runder  Punkte,  die  auch  im  Grunde  glänzen,  das 
subsuturale  Interstitium  ist  dicht  imregelmäßig  punktiert, 
die  anderen  Interstitien  tragen  je  eine  Punktreihe,  die 
Partie  außen,  neben  und  hinter  der  Schulter  ist  dicht 
runzelig,  matt,  ebenso  die  Partie  hinten  beim  Seiten-  und 
Hinterrand,  die  Fläche  zwischen  den  Punkten  überall 
mikroskopisch  fein  punktiert.  Propygidium  hinten  dicht 
nadelrissig.     Pygidium  dicht  mit  großen,  in  die   Quere  ge- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  la* 


188 

zogenen  Punkten  bedeckt,  die  jedoch  nicht  zusammenfließen; 
am  Rande  kaum  gewimpert.  Abdominalsternite  in  der 
Mitte  fast  glatt,  an  den  Seiten  dichter  mit  einzelnen  queren 
Punkten,  nur  das  letzte  ist  dicht  nadelrissig.  Brust  in  der 
Mitte  glatt,  an  den  Seiten  ziemlich  dicht  mit  großen  Punkten, 
aus  denen  wie  an  den  Seiten  der  Abdominalsternite  lange 
gelbe  Haare  entspringen;  die  Mittelbrust  trägt  hinten  einen 
kleinen  Höcker,  der  die  Mittelhüften  jedoch  nach  vorn  nicht 
überragt.  \^orderschiencn  2  zähnig,  die  innere  Klaue  der 
Vorderfüße  beim  o  kaum  verdickt,  tief  eingeschnitten. 

A.  exantheniatica  Ohs.  var.  nov.  cyanotica  m.  Oben 
und  unten  gleichmäßig  schwarzblau,  die  Haare  an  der  Basis 
des  Schildchens  grau,  an  der  Brust  und  den  Seiten  des 
Bauches  gelb. 

Zusammen  mit  der  Nominatform  \-orkommend. 

Anomala  inopinata  n.  sp. 

A)i.  iiicojisiicta  Ohs.  proxime  affinis.  Oblongo-ovata, 
j)ostice  ampliata,  sat  alte  convexa,  fuscoviridis,  sat  laetc^ 
aenea  tibiis  tarsiscjue  fulvo-prlluccntibus,  antennis  fn]\"is; 
undique  donse  confluenter  punctulata,  scricca  et  densissime 
breviter,   ])ectore  longius  flavido-griseo  pilosa. 

Long.  21,  lat.  11  nun.  J.  Luzou,  Mt.  Makiling 
(Bak(tr  S.). 

(iestreckt  cifinniig,  ü])vr  (hn  Hinterhüften  leicht  ver- 
breitert, ziemlich  hoch  gewtUbt,  erzgrün,  die  Scliienen  und 
Tarsen  hellbraun  durchsclieinend,  die  Fühler  hellbniun, 
ob(m  und  unten  dicht  und  ziemlich  fein  zus:immenfließend 
})unktiert,  seidenartig  schimmernd,  mit  kurzen  gelbgrauen 
anliegendi'U  Härchen  ganz  dicht  bedeckt,  die  Brust  mit 
längeren  abstehenden  Haanui  dicht  bekleidet.  Kopfschikl 
etwa  doppelt  so  breit  ;ils  lang,  .])arallelseitig  mit  geradem 
Vorderrand  und  ganz  schwach  gerundeten  l-^cken ;  Stirn- 
naht gerade,   neben   den   Augen   c'mv   Reihe  grober   Punkte 

Stett.  entomol.  Zelt.  1914. 


189 


mit  langen  aufrechten  gelben  Wimperborsten.  Thorax 
um  die  Hälfte  breiter  als  lang  mit  geradem  Vorderrand, 
während  die  Mitte  des  Hinterrandes  nach  hinten  geschwungen 
ist  mit  ganz  verloschener  Basalfurche,  die  Seiten  etwas 
vor  der  Mitte  leicht  erweitert,  nach  vorn  stärker  als  nach 
hinten  con vergierend,  beide  Ecken  stumpf,  nicht  gerundet. 
Auf  den  Deckflügeln  sind  die  primären  Punktreihen  deutlich 
ausgeprägt,  die  Punkte  darin  wie  in  den  Interstitien  ziemlicli 
grob,  die  Rippen  kaum  gewölbt,  die  Interstitien  unregel- 
mäßig punktiert,  außerdem  die  ganze  Oberfläche  sehr 
dicht  mit  feinen  Pünktchen  überstreut,  aus  denen  die 
kurzen  grauen  Härchen  ent- 
springen ;  Epipleuren  ziemlich  >  \ 
lang,  gewimpert.  Pygidium 
ziemlich  lang  mit  gerundeter 
Spitze,  die  eine  Reihe  längerer 
gelber  Borsten  trägt.  Vorder- 
schienen 2  zälmig.  Forceps  ^Y  7  2. 
Figur    2;     die    Parameren    sind 

asymmetrisch,  die  linke  ist  kürzer  und  nahe  der  Spitze  lang 
gezähnt. 


Anomala  {Spilota)  Boettcheri  n.  sp. 

An.  picturata  Cand.  proxime  affinis,  eadem  fere  magni- 
tudine  et  statura,  flavo-testacea  nitida,  maculis  et  vittis 
fuscis  ac  viridiaeneis  signata,  fortius  ac  densius  punctata 
differt  praecipue  femoribus  posticis  in  utroque  sexu  dilatatis 
pone  trochanteres  angulatim  projectis.     . 

Long.  13 — 14,  lat.  7^/4 — 8  mm.  ^9..  NordPalawan: 
Bacuit  im  Dezember  1913  und  Bimaluan  im  Januar  1914 
in  Anzahl  von  Herrn  Georg  Boettcher  gesammelt 
und  nach  ihm  benannt. 

Ziemlich  breit  oval,  flach  gewölbt.  Grundfarbe  hell 
scherbengelb   mit   hell  erzgrünen   und   kupfrigen    Reflexen, 

Stett.  entonjol.  Zeit.  1914, 


190 

Scheitel  mit  2  dunklen  Makeln,  Thorax  mit    2  schmäleren 
dunklen    Streifen    nahe    dem    Seitenrand    und    2    breiteren 
Streifen  auf  der  Scheibe,  die  alle  4  bis  nahe  an  den  Vorder- 
rand reichen.    Schildchen  mit  dunklen  Seiten  und  gewöhnlich 
auch  mit  einer  Makel  an  der   Basis.      Deckflügel  mit  un- 
regelmäßigen dunklen  Makeln  und  Querbinden,  die  hintere 
Partie   fast   ganz   schwarzl:)raun.      Pygidium  '  schwarzbraun 
bis   auf  einen  schmalen  gelben   Mittelstreifen.      Unten   ge- 
wöhnlich  nur   der    Vorderrand   des    vorletzten    Abdominal- 
sternites   schwarzbraun,    außerdem    trägt   jedes    Sternit    an 
den  Seiten,  das  Metasternum  neben  der  Mitte,  die  Hinter- 
schenkel  in   der   Mitte   eine   runde   Makel;    die   Zähne   der 
Vorderschienen    und    der    Rand    der    Tarsenglieder    sowie 
die   Fühlerkeule  sind  dunkel.      Kopfschild  und   Stirn  sind 
dicht    runzelig,    der    Scheitel    zerstreut    kräftig    punktiert. 
Thorax   an  den   Seiten  mit  großen  groben  Augenpunkten, 
auf  der  Scheibe  zerstreuter  und  feiner  punktiert,  vor  dem 
Schildchen  fast  punktfrei.     Schildchen  mit  einigen  wenigen 
feinen    Pünktchen.       Die    Deckflügel    sind    regelmäßig    ge- 
furcht, Rippen  und  Interstitien  gleichhoch  gewölbt,  in  den 
Furchen    dicht    aber    fein    querpunktiert,    das    subsuturale 
Interstitium  mit  2  secundären  Rippen,  die  durch  eine  ein- 
fache Furche  getrennt  sind,  das  II.  Interstitium  mit  einer 
einfachen  vollständigen  Punktreihe,  das  III.  oder  humerale 
mit  einer  Punktreihe,  die  nur  bis  zur  Mitte  reicht,  die  lateralen 
Interstitien    punktfrei.       Pygidium    mit    großen    einzelnen 
Augenpunkten  mäßig  dicht  bedeckt    und    einzelnen  grau- 
gelben Borstenhaaren  am  Rand.    Abdominalsternite,  Hüften 
und    Brust   etwas   diclitler   mit   großen    Augenpunkten   be- 
deckt,   die    ersteren    mit    einer    Ouerreihe    gelber    Borsten, 
die   beiden   letzteren   spärlich   und   kurz   graugelb   behaart. 
Hinterschenkcl    stark     verbreitert,     aber     kaum     verdickt, 
neben    der    Trochanterspitze    winklig    vorspringend,    beim 
c^  stärker  als  beim  $.    Vorderschienen  2  zähnig.    Der  Meso- 

Stett.  entoraol.  Zeit.  1914. 


191 

sternalfortsatz  ist  lang,  bis  zwischen  die  Vorderhüften 
reichend,  zuerst  etwas  nach  unten  gesenkt,  die  Spitze  nach 
oben  umgebogen,  nicht  verdickt. 

Änomala  {Euchlora)  expedita  n.  sp. 

E:  Baeri  Ohs.  affinis,  eadem  fere  magnitudine  et  statura, 
supra  sat  laete  viridi-aenea,  nitida,  thoracis  lateribus  fkivis, 
subtus  flava  leviter  aenescens  tibiis  tarsisque  fusco-viridi- 
aeneis;  pygidium  fuscoviride  plaga  magna  quadrilobata 
ornatum;  supra  glabra,  subtus  pectore  sparsim  hirsuta. 

Long.  17,  lat.  10  mm.  S-  N.  Palawan,  Bimaluan, 
Januar  1914  (G.  Boettcher  S.). 

In  der  Gruppe  der  erzfarbenen  Euchloren  der  E.  Baeri 
Ohs.  zunächst  stehend,  gestreckt  oval,  ziemlich  gewölbt, 
oben  ziemlich  hell  erzgrün,  nur  der  Seitenrand  des  Thorax 
hellgelb,  Afterdecke  dunkel  erzgrün  mit  einer  gelben  Makel, 
die  von  der  Spitze  beginnend  2  spitze  Ausläufer  nach  der 
Mitte  der  Seitenränder  und  2  größere  gerundete  lappen- 
artige Ausläufer  nach  vorn  entsendet,  die  den  Vorderrand 
des  Pygidiums  jedoch  nicht  erreichen;  Unterseite  hellgelb 
mit  leichtem  Erzschiller,  die  Schienen  und  Tarsen  dunkel 
erzfarben,  die  Fühler  bräunlich.  Kopfschild  ziemlich  stark 
konvergierend  trapezförmig  mit  leicht  gerundeten  Vorder- 
ecken, dicht  runzelig  punktiert;  Stirn  dicht,  Scheitel  weit- 
läufiger mit  großen  kräftigen  Augenpunkten.  Thorax 
dicht  bedeckt  mit  ziemhch  kräftigen,  scharf  eingestochenen 
Punkten,  die  nirgends  zusammenfließen;  basale  Rand- 
furche in  der  Mitte  unterbrochen.  Schildchen  etwas  weit- 
läufiger als  der  Thorax  punktiert.  Deckflügel  dicht  mit 
mäßig  großen,  von  hinten  eingestochenen  Punkten  be- 
deckt, die  vielfach  in  Längsreihen  angeordnet  sind;  von 
den  primären  Punktreihen  ist  nur  die  erste  neben  der  Naht 
deuthch  erkennbar,  ihre  Punkte  größer,  während  die  Naht- 
rippe mit  feineren  Punkten  weitläufig  übersät  ist ;  Schultern 

Stett.  entomo).  Zeit.  1914, 


192 

und  Spitzenbuckel  springen  etwas  vor,  während  die  Skulptur 
neben  und  hinter  ihnen  dichter  und  runzelig  ist;  der  Seittn- 
rand  ist  deutlich  verdickt.  Afterdecke  dicht  quernadclrissig 
und  leicht  dachziegelförmig,  am  Rand  spärlich  gewimpert. 
Abdominalsternite  weitläufig  mit  halbkreisförmigen  Punkten 

bedeckt  und  mit  je  einer   Quer- 

,      .    .  ,         reihe   gelber    Borsten.     Hinter- 

U___^=^       ^:V^^^===:J         hüften  und  Brust  dichter  punk- 

'  /'  tiert,  kurz  und  ziemlich  spärlich 

gelblich  behaart.  Hinterschenkel 

ziemlich   breit,    ihr    Hinterrand 

nach  hinten  geschwungen;  Vorderschienen  2 zähnig. 

Die  Form  des  Forceps  zeigt  Figur  3  von  oben  und 
von  der  linken  Seite. 

Popillia  scalpta  Newm.  var.  nov.  microps  m. 

Oben  und  unten  gleichmäßig  glänzend  schwarz;  die 
gelbe  Färbung  der  Deckflügel  ist  auf  ein  kleines  rundes 
Fleckchen  hinter  dem  Schildchen  reduziert. 

Luzon,  Mt.  Makiling,  Baker.    $. 

Der  P.  ociüata  Ohs.  sehr  ähnlich,  aber  verschieden 
durch  die  grobe  Skulptur  des  Thorax. 

Popillia  scalpta  Newm.  var.  nov.  caeca  m. 
Oben   und  unten   gleichmäßig  glänzend  schwarz,   ohne 
jede  Spur  von  gelber  Färbung  auf  den  Deckflügeln. 
Luzon,  Mt.  Banahao,  Baker.    $. 

Pseiidomalaia  Semperi  Krtz.  var.  nov.  nigripennis  m. 

Oben  und  unten  gleichmäßig  schwarz,  ohne  Spur  rot- 
gelber Färbung  auf  den  Deckflügeln. 

Luzon,  Mt.  Banahao,  von  den  Herren  Baker  und 
G.  Boettcher  in  Anzahl  mit  der  Nominatform  zusammen 
gefunden. 

Stett.  entomol.  Zelt.  1914, 


193 

Pseudomalaia  Semperi  Krtz.  var.  marginipennis  Krtz. 

Auch  diese  Form  wurde  von  den  Herren  Baker  und 
G.  Boettcher  auf  dem  Mt.  Banahao  in  Anzahl  gesammelt; 
sie  macht  mit  ihrer  zuweilen  rein  schwarzen  Grundfarbe 
ohne  Erzschiller  und  den  blaßgelben,  schwarzumsäumten 
Deckflügeln  einen  von  der  Form  mit  rein  rötlichgelben 
Deckflügeln  ganz  verschiedenen  Eindruck.  Kraatz  hat 
diese  letztere  Form  auch  mit  einem  besonderen  Namen 
—  var,  pallidipennis  —  belegt,  so  daß  die  Nominatform 
seiner  Species  damit  verschwindet. 


XV.  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Ruteliden. 

Von  Dr.  F.  Oliaus,  Berlin-Steglitz. 


Mit  14  Textfiguren. 


Herr  Vitalis  de  Salvaza  in  Pnom-Penh,  Cambodja, 
der  die  Absicht  hat,  als  Seitenstück  zur  ,, Fauna  of  British 
India"  eine  ,, Faune  entomologique  de  l'Indochine"  heraus- 
zugeben, schickte  mir  die  von  ihm  gesammelten  Ruteliden 
mit  der  Bitte,  eine  Beschreibung  der  neuen  Arten  zu  ver- 
öffentlichen in  Verbindung  mit  einer  Liste  aller  aus  Tonkin, 
Annam,  Cambodja  und  Cochinchina  bereits  beschriebenen 
Arten.  Diese  Bitte  läßt  sich  aus  verschiedenen  Gründen 
zurzeit  nicht  erfüllen  und  darum  gebe  ich  jetzt  nur  die  Be- 
schreibung der  neuen  Arten;  über  diese  habe  ich  mich,  um 
Synonyme  zu  vermeiden,  mit  Herrn  Arrow  vom  British 
Museum,  der  zurzeit  die  Ruteliden  von  Birma  und  Siam 
bearbeitet,  im  letzten   Sommer  ins  Einvernehmen  gesetzt. 

Rhinyptia  parabolica  n.  sp. 
Quoad    clipei    formam    Rh.    injuscata    proxime    affinis. 
Oblongo-ovalis,  sat  convexa,  testacea,  nitida,  capite  thorace- 

ätctt.  eutomol.  Zeit.  1914. 


194 

que  fuscis  leviter  viridi-aenescentibus,  thoracis  disco  fusco 
certo  visu  aenescente,  scutello  et  elytroriim  basi  suturaque 
anguste  fuscis,  subtus  tibiis  leviter  brunneis;  supra  glabra, 
subtus  sparsim  flavopilosa. 

Long.  81/2,  lat.  4  mm.  $.  Cambodja:  Pnom-Penh, 
III.  1913. 

Gestreckt  oval,  hell  scherbengelb,  glänzend,  oben  kahl, 
unten  spärlich  behaart.  Kopfschild  gestreckt  parabolisch, 
der  Rand  an  den  Seiten  fein,  vorn  stärker  aufgebogen, 
die  Fläche  eben,  wie  der  Kopf  zerstreut  und  ziemlich  kräftig 
punktiert,  dunkel  bronzebraun  mit  erzgrünen  Reflexen; 
5tirnnaht  gerade,  deutlich;  in  der  Form  steht  es  dem  der 
Rh.  infuscata  am  nächsten,  doch  ist  der  Umriß  rein  para- 
bolisch, der  Spitzenteil  nicht  von  dem  Seitenteil  abge- 
schnürt und  in  diesem  Punkte  wohl  die  ursprünglichste 
Art  der  Gattung.  Thorax  mehr  als  doppelt  so  breit  wie 
lang,  hoch  gewölbt,  die  Seiten  in  der  Mitte  gleichmäßig 
erweitert,  die  Vorderecken  stark  vorgezogen,  die  stumpfen 
Hinterecken  eingezogen,  nicht  gerundet,  die  basale  Rand- 
furche nicht  unterbrochen,  die  Oberfläche  ziemlich  dicht 
mit  einzelnen  Augenpunkten  bedeckt,  die  Scheibe  bronze- 
braun, die  Seiten  gelb.  Schildchen  wie  die  Mitte  des  Thorax 
punktiert  und  gefärbt.  Deckflügel  hellgelb,  längs  der  Naht 
und  Basis  rotbraun,  auch  der  Seitenrand  äußerst  fein  braun, 
mit  Reihen  kräftiger  Punkte,  die  in  den  primären  Reihen 
hie  und  da  zusammenfließen.  Pygidium  ziemlich  gewölbt, 
mit  großen,  vielfach  zusammenfließenden  Augenpunkten 
und  einzelnen  gelben  Borstenhaaren  an  den  Seiten  und 
an  der  Spitze.  Abdominalsternite  an  den  Seiten  verloschen 
punktiert,  mit  der  gewöhnlichen  Querreihe  von  gelben 
Borstenhaaren;  Brust  und  Hüften  dicht  mit  großen  zu- 
sammenfheßenden,  Schenkel  mit  einzelnen  kleineren  Augen- 
punkten, die  ersteren  mit  kürzeren,  die  letzteren  mit  längeren 
und  gröberen   Borstenhaaren.      Vorderschienen  mit   2  sehr 

Stett.  entomol.  Zeit.  IÖ14. 


195 

großen  schwarzen  Zähnen,  Mittel-  und  Hinterschienen  mit 
2  kräftigen  queren,  nicht  schiefen  Stachelkanten.  Tarsen 
kräftig,  dicht  beborstet;  Klauenghed  gezähnt;  die  innere 
Klaue  der  Vorderfüße  gespalten. 

Mundteile  kräftig,  Spitzenteil  der  Mandibeln  mit  2 
spitzen  Zähnen.  Maxillen  an  der  äußeren  Lade  mit  einem 
sehr  großen  flachen,  vorn  fein  zugespitzten  Spitzenzahn 
und  darunter  mit  5  kurzen  feinen  spitzen  Zähnchen.  Am 
Unterlippengerüst  ist  die  Unterlippe  vom  Kinn  scharf 
abgesetzt,  die  Seitenecken  des  Kinns  rechtvviklig  vorsprin- 
gend, die  Unterlippe  breiter  als  das  Kinn,  ihr  Vorderrand 
tief  ausgeschnitten. 

Anomala  [HeteropUa)  aspera  n.  sp. 

H.  breviceps  Sharp  proxime  affinis.  Oblongo-ovalis, 
sat  convexa,  testacea,  nitida,  undique  sat  grosse  punctata, 
thoracis  et  elytrorum  lateribus  pilis  longis  sat  dense  obsita. 

Long.  91/2— 10y2,  lat.  5— 51/2  mm.  ^J?.  Cambodja, 
Pnom-Penh,  I— V.  1913. 

Gestreckt  oval,  ziemlich  hoch  gewölbt,  rötlich  scherben- 
gelb, glänzend,  oben  kahl,  nur  die  Ränder  von  Kopf,  Thorax 
und  Deckflügeln  mit  langen,  leicht  abbrechenden,  starren 
rötlichen  Stachelborsten  ziemlich  dicht  besetzt;  die  After- 
decke, Unterseite  und  Beine  sind  ebenfalls  mit  solchen 
langen  Borsten,  dazwischen  auch  mit  kürzeren  weichen 
gelblichen  Haaren  bekleidet.  Kopfschild  trapezförmig 
mit  kaum  gerundeten  Ecken,  der  Rand  nur  fein  aufgebogen, 
die  Stirnnaht  wenig  deutlich,  die  Fläche  wie  die  Stirn  dicht 
und  grob,  vielfach  zusammenfließend  punktiert,  der  Scheitel 
einzeln  punktiert.  Thorax  an  den  Seiten  in  der  Mitte  ver- 
breitert, die  Seiten  nach  vorn  und  hinten  gleichmäßig  konver- 
gierend, die  Vorderecken  nur  wenig  vorgezogen,  leicht 
gerundet,  die  stumpfen  Hinterecken  stärker  gerundet. 
Hinterrand  gerade,  basale  Randfurche  nicht  unterbrochen, 

Stett.  entomol.  Zelt  1914. 


196 

die  Oberfläche  einzeln  dicht  und  kräftig  punktiert,  die 
Punkte  zumal  an  den  Seiten  scharfrandig.  Schildchen 
wie  der  Thorax  punktiert.  Deckflügel  regelmäßig  gefurcht 
und  in  den  Furchen  kräftig  punktiert,  Rippen  und  Inter- 
stitien  gleichmäßig  leicht  gewölbt,  die  3  discalen  Inter- 
stitien  mit  je  2  sekundären  Rippen,  die  ganze  Oberfläche 
mikroskopisch  fein  punktiert,  der  Seitenrand  scharf  ge- 
randet,  dicht  gekerbt,  in  jeder  Kerbe  ein  langes  Borsten- 
haar. Pygidium  dicht  und  grob  punktiert  und  abstehend 
behaart,  außerdem  am  Rande  mit  langen  Borsten.  Unter- 
seite mit  groben  Augenpunkten  dicht  bedeckt,  die  Sternite 
mit  der  gewöhnlichen  Querreihe  von  Borsten,  die  Brust 
mit  kürzeren  weichen  Haaren.  Beine  kräftig,  die  Hinter- 
schenkel beim  Knie  verbreitert;  Vorderschienen  bei  ,^ 
und  $  mit  3  ktäftigen  Zähnen,  Mittel-  und  Hinterschienen 
mit  3  nur  wenig  schiefen  Stachelkanten.  Tarsen  kräftig, 
bräunlich,  stark  beborstet;  Klauenglied  gezähnt;  bei 
^  und  $  nur  die  innere  Klaue  der  Vorder- 
füße gespalten,  alle  anderen  einfach.  Fühler- 
keule beim  ^  verlängert.  Figur  1  zeigt  die 
Form  des  Forceps  von  oben  und  von  der 
linken  Seite;  die  kurzen,  symmetrischen, 
bis  zur  Spitze  miteinander  verschmolzenen 
Parameren  sind  von  dem  langen,  hoch- 
gewölbten Mittelstück  nur  durch  eine  undeutliche  Naht 
getrennt. 

Anomala  [Hetcroplia)  Blaisei  n.  sp. 
H.   varicolor    Gyll.    affinis.       Ovata,    postice    amphata, 
modice   convexa,    testacea   fusco-variegata,   nitida,    fortiter 
punctata,  supra  glabra,  subtus  sparsim  flavopilosa. 

Long.  11,  lat.  6  mm.  S^.  Annam,  Keng-Trap.  \IU.  1913 

(M.  Vitalis  de  Salvaza).  —  Tonkin,  Luc-Nam   (L.  Blaise). 

Zur  Gruppe  der  varicolor  gehörig  imd  auf  den  ersten 

Blick  einer  großen  Phyllopertha  orientalis  ähnhch.    Eiförmig 

ätett.  exktomol.  Zeit.  1914. 


197 

nach  hinten,  verbreitert,  mäßig  gewölbt.  Grundfarbe  scherben- 
gelb mit  geringerer  oder  ausgedehnterer  schwarzbrauner 
Zeichnung.  Kopfschild  trapezförmig,  die  Ecken  beim  $ 
stärker  gerundet  als  beim  (J,  der  Rand  vorn  etwas  mehr 
aufgebogen  als  an  den  Seiten,  die  Fläche  eben,  dicht  zu- 
sammenfließend punktiert,  wie  der  Kopf  rotbraun  mit 
leichtem,  grünem  Erzschimmer ;  Stirnnaht  gerade,  sehr  fein; 
Stirn  dicht  zusammenfließend,  Scheitel  mehr  einzeln  punk- 
tiert. Thorax  dopp(>lt  so  breit  als  lang  mit  feiner  Mittel- 
furche, die  Seiten  in  der  Mitte  leicht  erweitert,  die  Vorder- 
ecken rechtwinklig  und  leicht  vorspringend,  die  Hinter- 
ecken stumpf,  beim  (^  ganz  leicht,  beim  $  nicht  gerundet, 
die  Basis  in  der  Mitte  nach  hinten  geschwungen,  die  basale 
Randfurche  nicht  unterbrochen;  die  Oberfläche  ist  dicht 
mit  ziemlich  groben  und  tiefen  Punkten  bedeckt,  die  beim 
Seitengrübchen  hie  und  da  zusammenfließen;  die  Grund- 
farbe ist  scherbengelb,  auf  der  Scheibe  stehen  2  große  ge- 
lappte Makeln,  schwarzbraun  mit  ganz  schwachem  Erz- 
schimmer, deren  längere  Seiten  parallel  zur  Mittellinie 
verlaufen  und  sich  in  dieser  hinten  vereinigen,  parallel 
zum  Hinterrand  liegt  dann  jederseits  noch  eine  schmal 
beginnende  und  nach  außen  sich  keilförmig  verbreiternde 
Makel  und  ein  runder  Fleck  beim  Seitengrübchen.  Das 
Schildchen  ist  grob  punktiert,  scherbengelb,  bei  dunklen 
Stücken  fein  schwarzbraun  gerandet.  Auf  den  Deckflügeln 
sind  die  primären  Rippen  kräftig  gewölbt,  die  primären 
Punktreihen  gefurcht  und  stark  punktiert,  die  3  discalen 
Interstitien  sind  flacher  gewölbt  und  haben  je  2  sekundäre 
Rippen,  die  Punkte  in  den  sie  trennenden  Punktreihen 
und  in  den  primären  Punktreihen  an  den  Seiten  sind  viel- 
fach in  die  Quere  gezogen  und  das  Gewebe  zwischen  ihnen 
ist  leicht  gerunzelt,  so  daß  die  Skulptur  hier  undeutlich 
wird;  die  Grundfarbe  ist  ein  rötliches  Scherbengolb,  über 
das  sich  eine  in  der  Mitte  breite,  an  den  Seiten  in  einzelne 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


198 

Flecke  aufgelöste  hellgelbe  Querbindc  zieht,  die  von  schmalen 
sch\varzl)rannen     Fku-kchen    begrenzt    wird;     b(n     dunklen 
Stücken  dehnen  sich  diese  dunklen  Fleckchen  so  aus,  daß 
sie   die  Grundfarbe   der   Deckflügel  bilden,    auf   denen  nur 
einzelne  hellgelbe  zackige   Flecken  hinter  dem   Schildchen, 
in  der  Mitte  der  Scheibe,  beim  Seitenrand  und  innen  neben 
der    Spitze    übrigbleiben.       Afterdecke    mit    großen    Ring- 
punkten, die  vielfach  zusammenfließen,  dicht  bedeckt  und 
am  Rande  spärlich  gewimpert,  entweder  rein  scherbengelb 
oder  schwarzbraun  mit  oder  ohne  kleine  gelbe  Fleckchen. 
Unterseite  wie  die  Afterdecke  skulptiert,  spärlich  und  kurz 
gelblich  behaart,  entweder  scherbengelb  mit  dunkler  Brust- 
mitte oder  ganz  dunkel.      Beine  relativ  kurz  und  kräftig. 
Vorderschienen    mit    3    kräftigen    Zähnen     in     beiden    Ge- 
schlechtern,   Mittel-   und  Hinterschienen 
mit  2  queren  Stachelkanten.    Die  größere 
Klaue  der  Vorder-  und  Mittelfüße  bei  ^ 
und    $    gespalten,    die    der    Vorder  fuße 
beim    (^  nicht  verdickt,  alle  Klauen  nur 
w^enig  verschieden  an  Länge. 
Am   Forceps,    Figur    2,    ist   auffällig   eine    scharf    ein- 
gedrückte  Furche   auf  den   Parameren  nahe   dem   Spitzen- 
rand. 

Anomala  {HeteropUa)  Bedeli  n.  sp. 
Ex  affinitate  A.  senegalensis  Blanch.  Oblonga,  convexa, 
fere  cylindrica,  castanea,  capite,  thorace  scutelloque  cupreis, 
elytris  fuscis,  thoracis  lateribus,  elytrorum  maculis  aut 
strigis  ad  humeros  et  ad  apicem,  pygidio  cum  propygidio, 
coxis,  femoribus  antennisque  flavis;  supra  glabra,  polita, 
subtus  sparsim  flavo-hirsuta. 

(^$.  Long.  11 — 12,  lat.  GV>  mm.  Tonkin:  Tuyen-Quang 
(Rau  S.) ;  Laos.  Ein  ^  in  der  Sammlung  des  Herrn  L.  Bedel 
in  Paris,  dem  ich  diese  Art  widme;  ein  zweiter  ^  und  ein  $ 
in  meiner  Sammlung. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


199 

Wogen  der  dicizälinigrn  \^)rderschienc'n  in  die  l'nter- 
gattnng  Hiicroplin  gchra'ig  nnd  in  dit^ser  wogen  der  kräftig 
gefnrchten  rnid  gerippten  Decküügcln  der  smegalensis  Blanch. 
nahestehend.  Gestreckt  oval,  nahezu  zyUndrisch,  kastanien- 
braun, lebhaft  glänzend,  der  Vorderkörper  hellkupfrig, 
das  Schildchen  fein  erzgrün  gesäumt,  die  Deckflügel  schwarz- 
braun, die  Seiten  des  Thorax,  einige  strichförmige  Fleckchen 
neben  und  hinter  den  Schultern  sowie  am  Hinterrand  der 
Deckflügel,  Propygidium  und  P^^gidium,  die  Hüften  und 
Schenkel  sowie  die  Antennen  gelb;  Oberseite  kahl,  Unter- 
seite spärlich  graugelb  behaart.  Clipeus  breit  und  kurz 
trapezförmig  mit  schwach  gerundeten  Ecken,  der  Rand 
nur  wenig  aufgebogen,  wie  die  Stirn  dicht  zusammen- 
fließend punktiert,  der  Scheitel  etwas  zerstreuter,  die  Stirn- 
naht fast  verloschen.  Thorax  mit  gleichmäßig  gerundeten 
Seiten,  leicht  gerundeten  Hinterecken  und  vorgezogenen 
Vorderecken,  der  Hinterrand  vor  dem  Schildchen  etwas 
nach  hinten  geschwungen  und  die  Randfurche  hier  nicht 
unterbrochen,  die  Oberfläche  wie  das  Scutellum  dicht  und 
fein  gleichmäßig  punktiert.  Auf  den  Deckflügeln  sind  die 
primären  Rippen  kräftig  gewölbt  und  die  primären  Punkt- 
reihen neben  ihnen  tief  gefurcht  und  kräftig  punktiert; 
auch  die  Interstitien  sind  kräftig  gewölbt  und  durch  eine 
Punktreihe  in  je  zwei  sekundäre  Rippen  geteilt,  die  im 
subsuturalen  Interstitium  nahe  der  Basis  durch  eine  breitere 
unregelmäßige  Punktierung  getrennt  sind.  Propygidium 
fein  quergestrichelt,  fast  matt;  Pygidium  glänzend,  zu- 
sammenfließend ziemlich  kräftig  punktiert.  Ebenso  sind 
die  Sternite  und  die  Brust  punktiert,  die  letztere  an  den 
Seiten  spärlich  behaart.  Pro-  und  Mesosternum  schmal, 
unbewehrt,  Beine  kräftig.  Vorderschienen  mit  3  Zähnen, 
der  basale  klein,  aber  scharf  zugespitzt,  Hinterschienen 
wadenartig  verdickt.  An  den  Vorderfüßen  die  innere 
Klaue  nahe  der  Basis  winklig  vorspringend,  an  der  Spitze 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


200 

eingeschnitten,  an  den  Mittel-  und  Hinterfüßen  die  äußere 
Klaue  groß,  kräftig,  einfach.  Die  Fühlerkeule  so  lang  wie 
die  Geißel. 

Ganz  eigentümlich  ist  bei  dieser  Art 
der  Forceps  gebaut,  Figur  3.  Die  Ven- 
tralplatte des  Mittelstückes  ist  stark  ver- 
längert und  trägt  an  der  Spitze  zwei 
flügelartige  Gebilde,  deren  Spitzenränder 
fein  gezähnt  sind. 

Anomala  brevidens  n.  sp. 

A.  nigrovayia  affinis.  Ovata,  sat  convexa,  postice 
ampliata,  flavotestacea  fuscomarginata  et  maculata,  dense 
punctata  parum  nitida,  tibiis  anticis  indistincte  bidentatis, 
dentibus  brevibus,  tibiis  posticis  fortiter  suratis. 

Long.  12^2»  l^t.  7  mm.  (^.  Cambodja,  ohne  nähere 
Fundortsangabe . 

Eiförmig  nach  hinten  verbreitert,  ziemlich  hoch  gewölbt, 
hell  scherbengelb  mit  schwarzbraunen  Rändern  und  Flecken. 
Kopfschild  kurz  und  breit  trapezförmig  mit  schwach  ge- 
rundeten Ecken  und  leicht  aufgebogenem  Rand,  wie  der 
Kopf  dicht  runzelig  punktiert  und  rotbraun,  wenig  glänzend. 
Thorax  an  den  Seiten  etwas  hinter  der  Mitte  erweitert, 
Vorderecken  rechtwinklig,  leicht  vorgezogen.  Hinterecken 
stumpfwinklig,  gerundet,  die  basale  Randfurche  nicht 
unterbrochen,  die  Oberfläche  dicht  mit  ziemlich  groben 
Augenpunkten  bedeckt,  wenig  glänzend,  scherbengelb  mit 
ganz  feintju,  braunem  Saum  und  einigen  kleinen  dunklen 
Fleckchen  auf  der  Scheibe.  Schildchen  dicht  grob  punktiert, 
gelb  mit  braunem  Saum.  Die  Deckflügel  sind  regelmäßig 
gefurcht  und  in  den  Furchen  kräftig  punktiert,  Rippen 
und  Interslitien  gewölbt,  in  den  3  discalen  Interstitien 
je  2  sekundäre  Rippen,  die  im  subsuturalen  Interstitium 
nur  nahe  der  Basis    kurz  getrennt  sind;    die    ganze  Ober- 

Stett.  entomol.  Zeit  1914. 


201 

fläche  ist  außerdem  dicht  und  mäßig  fem  punktiert,  wenig 
glänzend,  die  Grundfarbe  scherbengelb  mit  einer  dunklen 
Ouerbinde  um  das  Schildchen  und  hinter  der  Mitte.  Pygi- 
dium  imd  Unterseite  scherbengelb,  dicht  mit  großen  Augen- 
punkten bedeckt,  spärlich  beborstet.  Vorderschienen  2zähnig, 
der  Seitenzahn  auffallend  kurz  und  stumpf,  auch  der  Spitzen- 
zahn sthr  kurz;  Mittelschienen  mäßig  verbreitert  mit  einer 
sehr  kräftigen  schiefen  apicalen  Stachelkante;  Hinter- 
schienen stark  verbreitert  und  waden- 
artig verdickt,  vor  der  Spitze  einge- 
schnürt, die  apicale  und  basale  Stachel- 
kante kräftig,  beide  quer,  nicht  schief. 
Fühlerkeule  kürzer  als  die  Geißel;  die 
größere  Klaue  .  an  Vorder-  und  Mittelfüßen  gespalten. 
Forceps  Figur  4. 

Anomala  acutangula  n.  sp. 

Oblonga,  postice  vix  ampliata,  sat  depressa,  flavo- 
testacea  fuscovariegata  dense  rugulose  punctulata  parum 
nitida,  thoracis  angulis  acutis  productis,  antennarum  clava 
fortiter  elongata. 

Long.  13,  lat.  6^  mm.  ^.  Tonkin:  Lao-Kay,  III — V. 
1913. 

Gestreckt  oval,  nach  hinten  nur  wenig  verbreitert, 
flach  gewölbt,  überall  dicht  punktiert,  wenig  glänzend. 
Kopfschild  trapezförmig  mit  schwach  gerundeten  Ecken, 
der  Rand  ringsum  leicht  aufgebogen,  wie  der  Kopf  schwarz- 
braun, dicht  runzelig  punktiert;  Stirnnaht  gerade,  deutlich; 
Augen  groß;  Fühler  gelb,  die  Keule  stark  verlängert  und 
verbreitert,  länger  als  die  Geißel;  Mundteile  ziemlich  kräftig, 
Mandibeln  mit  3  Spitzenzähnen,  Maxillen  mit  6  Zähnen. 
Thorax  etwa  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Seiten  in  der 
Mitte    etwas    erweitert,     die    rechtwinkligen     Vorderecken 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  2a 


202 


etwas  vorspringend,  die  Hintorockcn  s[)it/\vinklig  mul  scliarf 
vorspringend,  die  Basis  in  der  Glitte  etwas  nach  hinten 
geschwungen,  die  basale  Randfurche  nicht  unterbrochen, 
die  ganze  Fläche  dicht  und  vielfach  zusammenfließend 
punktiert,  che  Scheibe  schwarzbraun,  die  Seiten  und  die 
Mitte  der  Basis  gelb.  Schildchen  dicht  zusammenfließend 
punktiert,  schwarz  mit  gelbem  Mittelpunkt.  Auf  den  Deck- 
flügeln sind  die  primären  Punklreihen  gefurcht,  die  Punkte 
darin  regelmäßig;  in  den  8  discalen  Interstitien  stehen 
je  2  sekundäre  Rippen,  die  sie  trennenden  Punktreihen 
bestehen  aus  dicht  zusammengedrängten,  in  die  Quere 
gezogenen  und  gelegentlich  zusammenfließenden  Punkten, 
zwischen  denen  das  Gewebe  hie  und  da  zu  kurzen  Ouer- 
runzeln  erhoben  ist;  die  ganze  Fläche  ist  außerdem  mit 
sehr  feinen  Pünktchen  überstreut;  ihre  Grundfarbe  ist 
gelb,  die  Naht  und  der  Seitenrand,  ein  Punkt  auf  dem 
Spitzenbuckel  und  ein  Längswisch  in  der  Schulterspitzcn- 
buckellinic  sind  schwarz.  Afterdecke  ziemlich  gewölbt, 
dicht  mit  großen  zusammenfließenden  x\ugenpunkten  be- 
deckt, gelb  mit  großem  schwarzen  Fleck  in  der  Mittt' 
der  Basis,  der  Rand  gelb  heborstet.  Unterseite  wie  die 
Afterdecke  skulptiert,  spärlich  beborstet.  Beine  lang  und 
schlank,  Vorderschienen  2  zähnig,  Mittel-  und  Hinterschienen 
beim  Knie  und  vor  der  Spitze  eingeschnürt,  die  Mitte  waden- 
artig verdickt,  mit  nur  1  schiefen  Stachelkante;  Klauen- 
glied gezähnt,  die  größere  Klaue  an 
Vorder-  und  Mittelfüßen  gespalten,  vorn 
kaum  verdickt.  Unterseite  und  Schenkel 
gelb,  die  Schienen  und  Tarsen  schwarz- 
bravm. 

Die  Art  ist   der  doiticol/is  Bates  aus 
Zentralamerika  ähnlich,  aber  größer  und 
runzelig     ])unktiert.       Ihre    Forcepsform 
zeigt  P^igur  5. 

Stett.  eutoiiiol.  Zeit.  1914. 


203 

Anomala  iridicollis  n.  sp. 

Statura  Spinan()))ialae  psilopygae  Ohs.  Oblongo-ovata, 
postice  ämpliata,  sat  convexa,  obscure  coerulea  hie  illic 
viridi-aenea,  thoracc  iridescens  et  certo  visu  pruinosa, 
elytra  nigrocoeriilea  maculis  tribiis  flavis  ornata. 

Long.  18,  lat.  9  mm.    S.    Tonkin:  Lao-Kay. 

Gestreckt  oval,  nach  hinten  leicht  verbreitert,  ziemlich 
hoch  gewölbt.  Grundfarbe  dunkelblau,  an  einigen  Stellen 
mit  leichtem,  grünem  Erzschiller,  die  Deckflügel  schwarz- 
blau, jeder  mit  3  runden  gelben  Makeln,  der  Thorax  iri- 
sierend und  bei  bestimmter  Beleuchtung  wie  bereift  schim- 
mernd. Kopfschild  trapezförmig  mit  etwas  gerundeten 
Ecken,  der  Rand  fein  aufgebogen,  die  Stirnnaht  verloschen, 
die  Fläche  dicht  runzelig  punktiert,  wenig  glänzend;  der 
Kopf  ist  mehr  einzeln  punktiert,  die  Punkte  groß  und  tief, 
etwas  heller  blau,  Rand  des  Kopfschildes  und  Hinter- 
haupt leicht  erzgrün;  Fühlerkeule  schwarz,  die  Geißel 
rotgelb.  Thorax  fast  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Seiten 
in  der  Mitte  leicht  verbreitert,  die  Vorderecken  ziemlich 
weit  vorspringend,  die  leicht  stumpfwinkligen  Hinterecken 
nicht  gerundet,  die  basale  Randfurche  ganz  fehlend,  die 
Oberfläche  dicht  mit  flachen,  ziemlich  großen,  hie  und 
da  in  die  Quere  gezogenen  Punkten  bedeckt.  Schildchen 
wie  der  Thorax  punktiert.  Auf  den  Deckflügeln  sind  die 
primären  Rippen  hoch  gewölbt,  das  subsuturale  Inter- 
stitium  ist  breit  und  flach,  die  anderen  Interstitien  sind 
leicht  gewölbt,  die  ganze  Fläche  ist  dicht  querrissig,  fein 
seidenartig  glänzend,  nur  die  Nahtrippe  ist  einzeln  fein 
punktiert,  hell  glänzend.  Afterdecke  hoch  gewölbt,  dicht 
mit  bogigen  Nadelrissen  bedeckt,  am  Rand  spärlich  be- 
borstet, in  den  Vorderecken  mit  einem  Grübchen.  Ab- 
dominalsternite  lebhaft  glänzend  mit  erzgrünen  und  kupfrigen 
Reflexen,  weitläufig  und  flach  quergestrichelt  und  punk- 
tiert,  die    Querreihen  von   Borstenpunkten   fast  ganz  ver- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  2a* 


204 

schwundcn.  Hüften  und  Brust  dicht  punktiert,  seiden- 
artig glänzend,  dunkelblau  und  erzgrün,  ganz  spärlich 
behaart.  Beine  lang  und  schlank,  dicht  punktiert  und 
seidenartig  schimmernd.  Vorderschienen  2  zähnig,  iMittel- 
und  Hinterschienen  ganz  schwach  wadenartig  verdickt 
mit  langen  Stacheln,  der  innere  resp.  obere  Sporn  der 
Hinterschienen  verlängert.  Klauenglied  gezähnt,  an  den 
\'orderfüßeii  verdickt,  hier  auch  die  innere  Klaue  ver- 
dickt, an  der  Basis  rechtwinklig  gebogen  und  ungleich  ge- 
spalten; an  den  JMittelfüßen  die  äußere 
Klaue  lang  und  schlank,  an  der  Spitze 
nur  wenig  eingeschnitten. 

Am  Forceps,  Figur  6,  sind  die 
Parameren  sehr  laug,  etwa  zu  2  Drit- 
teln miteinander  verwachsen,  oben 
häutig,  die  freien  Spitzen  außen  wie  eine 
Säge  gezähnt;  das  ^littelstück  ist  sehr 
kurz,  das  Basalstück  wiederum  lang. 

Die  Art  steht  der  (Gattung  Spinanoniala  sehr  nahe, 
doch  fehlen  ihr  die  für  diese  charakteristischen,  zu  Stacheln 
umgewandelten  Ijorstenhaare  an  den  Seiten  der  ersten 
Abdominalsternite;  die  Epimeren  der  jNIittelbrust  sind 
etwas  verdickt  und  nach  oben  geschoben,  werden  aber 
von  den  Hinterecken  des  Thorax  verdeckt. 
Anomala  praecoxalis  n.  sp. 
Ä-in.  micans  Fairm.  affinis.  Ovata,  postice  ampliata, 
sat  convexa,  flavotestacea  laeto  viridiaeneo  splendore  suffusa, 
nitida,  supra  glabra,  subtus  pectore  et  coxis  sat  dense  ac 
longe  flavopilosa.  Coxae  anteriores  apice  sat  fortiter  pro- 
minentes carina  annuliformi  fusca  instructae. 

Long.     151^— IGi;,    lat.     9— On    mm.      S^.     Tonkin: 
Lao-Kay,  Cliapa  1200  m.  \\\.   11)1:5. 

Auf   den   ersten    Blick   einer    Miincla    aus   der    Gruppe 
der  chinensis  gleichend,  aber  ohne  jeglichen  Fortsatz  zwischen 

Stett.  enf.imnl.   VMt.  1914 


205 

den  Vorderhüften.  Eiförmig  nach  hinten  verbreitert,  ziemhch 
gewölbt,  hell  scherbengelb  mit  lebhaftem,  hellgrünem  Erz- 
schiller. Kopfschild  trapezförmig,  die  Ecken  leicht  ge- 
rundet, der  Rand  mäßig  aufgebogen,  die  Fläche  eben, 
dicht  runzelig  netzartig  skulptiert;  Stirnnaht  erhaben, 
in  der  ]Mitte  nach  hinten  gebogen;  Stirn  dicht  netzartig, 
Scheitel  feiner  einzeln  punktiert ;  Fühlergeißel  gelb,  die 
Keule  braun,  beim  (^  kaum  länger  als  beim  ?.  Thorax 
doppelt  so  breit  als  lang,  an  den  Seiten  vor  der  Mitte  er- 
weitert, die  spitzen  Vorderecken  vorspringend,  die  recht- 
winkligen Hinterecken  nicht  gerundet,  die  Basis  in  der 
Mitte  leicht  nach  hinten  gebogen  und  die  basale  Rand- 
furche hier  unterbrochen,  die  Oberfläche  ziemlich  dicht 
inid  fein  einzeln  punktiert,  die  Mitte  mit  einer  Längsfurche. 
Schildchen  wie  der  Thorax  punktiert.  Auf  den  Deck- 
flügeln sind  die  primären  Rippen  ganz  schwach  gewölbt, 
die  sie  begrenzenden  primären  Punktreihen  seiclit  gefurcht, 
die  Punkte  darin  ziemlich  regelmäßig  und  etwas  größer, 
als  in  den  Interstitien,  wo  sie  ganz  unregelmäßig  stehen; 
außerdem  ist  die  ganze  Oberfläche  mit  mikroskopisch 
feinen  Pünktchen  übersät;  der  Seitenrand  ist  etwas  ver- 
dickt, der  häutige  Randsaum,  zumal  hinten,  breit.  After- 
decke ziemlich  kurz  und  breit  mit  gewölbter  Spitze,  überall 
dicht  nadelrissig,  nur  in  der  Mitte  beim  Vorderrand  einzeln 
punktiert,  mit  langen  -gelben  feinen  Haaren  auf  der  Spitze 
und  am  Seitenrand.  Bauch  und  Brust  wie  die  Afterdecke 
skulptiert  und  ziemlich  dicht  und  lang  gelb  behaart.  Die 
Vorderhüften  treten  stark  nach  unten,  sind  auf  ihrer  Vorder- 
seite gewölbt  und  tragen  am  Spitzenrand 
einen  erhabenen  braunen  Halbring.  Die 
Beine  sind  ziemlich  schlank,  die  Schenkel 
einzeln  punktiert ;  Vorderschienen  2  zäh- 
nig, der  Apicalzahn  beim  $  lang  imd 
breit ;  Mittel-  und  Hinterschienen  schwach 

Stett.  eutorool.  Zeit.  1914, 


206 

verdickt,  grob  punktiert,  mit  2  schiefen  Stachelkanten. 
Tarsen  lang,  das  Klauenglied  an  allen  Füßen  gezähnt,  an 
den  Vorderfüßen  beim  (^  verdickt,  ebenso  die  innere  Klaue, 
die  wie  die  äußere  Klaue  der  Mittel-  fuße  gespalten  ist. 
Forceps  Figur  7. 

Anomala  Raul  n.  sp. 

An.  micans  Fairm.  proxime  affinis.  Ovata,  sat  convexa, 
nitida,  supra  laete  viridi-aenea,  clipei  margine  anteriore 
in  (^,  thoracis  lateribus  angustis  et  pygidii  macula  testaccis; 
subtus  testacea  leviter  aenescens  tibiis  tarsisque  fusco- 
viridi-aeneis ;  supra  glabra,  subtus  flavopilosa. 

Long.  14 — 16,  lat.  7 — 8  mm.  ^^.  Tonkin:  Lao-Kay, 
VII.  1913;  Tuyen-Quang  (Rau  S.). 

Der  A.  micans  Fairm.  aus  Sze-tschwan  zunächst  ver- 
wandt, aber  durch  die  viel  gröbere  und  dichtere  Punktierung 
verschieden.  Oval,  der  ^  nach  hinten  stärker  verbreitert 
als  das  $,  ziemlich  gewölbt,  Oberseite  hell  erzgrün,  di^ 
Seiten  des  Thorax  schmal,  ein  Fleck  auf  dem  Pygidium  bald 
mehr,  bald  weniger  breit  gelb;  die  Unterseite  hellgelb  mit 
leichtem,  grünem  Erzschiller,  die  Schienen  und  Tarsen 
erzgrün,  die  Fühler  bräunlichgelb.  Clipeus  fast  doppelt 
so  breit  als  lang,  die  Seiten  parallel,  die  Ecken  gerundet, 
der  Rand  nur  ganz  fein  aufgebogen,  die  Stirnnaht  fein, 
gerade,  die  Fläche  dicht  und  fein  runzelig  punktiert,  beim  ^ 
erzgrün  mit  gelbem  Vorderrand,  beim  $  im  ganzen  kupfer- 
braun; Stirn  und  Scheitel  dichter  und  gröber  zusammen- 
fließend punktiert.  Thorax  an  den  Seiten  ziemlich  er- 
weitert, die  rechtwinkligen  Vorderecken  nur  wenig  vor- 
gezogen, die  stumpfen  Hinterecken  nicht  gerundet,  der 
Hinterrand  gerade,  Seitengrübchen  und  eine  feine  mittlere 
Längsfurche  vorhanden,  die  Oberfläche  dicht  zusammen- 
fließend punktiert.  Schildchen  breiter  als  lang,  wie  der 
Thorax  skulptiert.     Auf  den  Deckflügeln  sind  die  primären 

Stitt.  e,ito.n)l.  Zj.t.    1914. 


207 

Rippen  schwach  gewölbt,  die  sie  begrenzenden  primären 
Punktreihen  dcuthch  gefurcht  und  in  den  Furchen  kräftig 
([uerpunktiert,  die  Interstitien  flach  und  unregelmäßig 
punktiert,  außerdem  die  ganze  Oberfläche  ziemlich  dicht 
mit  feinen  Pünktchen  und  kurzen  Ouerrunzeln  bedeckt; 
die  Epipleuren  sind  sehr  kurz,  die  Seiten  wie  die  des  Thorax 
nur  mit  wenigen  Borsten.  Pygidium  quergestrichelt,  beim 
$  dichter  als  beim  q,  beim  q  erzgrün  mit  einer  großen 
\'  -  förmigen  Makel,  beim  $  gelb  mit  erzgrünem  Basal- 
flcck,  der  Rand  graugelb  gewimpert.  Sternite  dicht  mit 
zusammenfließenden  flachen  Augenpunkten  und  der  ge- 
wöhnlichen Querreihe  von  Borstenpunkten,  Vorder-  und 
Mittelbrust  stärker  behaart.  Vorderschienen  mit  2  kräftigen 
Zähnen,  die  Hinterschienen  in  der  Mitte  verbreitert  und 
vor  der  Spitze  eingeschnürt,  mit  2  schiefen  Stachelkanten. 
An  den  Vorder-  und  Mittel- 
füßen ist  die  größere  Klaue 
gespalten. 

Am  Forceps,  Figur  8,  sind 
die  Parameren  symmetrisch, 
an  der  Spitze  mit  einem  fernen 
Zähnchen  und  außerdem  das 
Mittelstück  unten  in  der  Mitte  mit  einem  zurückgebogenen 
Zahn.  Die  ersten  Stücke,  nach  denen  ich  die  Art  be- 
schrieben habe,  sah  ich  in  der  Sammlung  des  Herrn  L.  Bedel 
in  Paris;  sie  stammen  aus  Tuyen-Quang  und  wurden  ge- 
sammelt von  M.  Ran,  dem  ich  diese  Art  widme. 
Anomala  Vitalisi  ns.  sp. 

An.  spüoptera  Burm.  affinis.  Oblongo-ovaHs,  modice 
convexa,  fuscoviridis  aenea,  capite,  thorace  scutelloque 
dense  aciculato-punctata,  sericea,  elytra  nitida;  supra  glabra, 
subtus  dense  et  sat  longe  griseo-flavopilosa. 

(^.  Thoracis  anguli  postici  recti,  producti;  elytra  fusco- 
nigra. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


208 

$.  Thoracis  anguli  postici  obtusi,  non  producti;  elytra 
testacea,  viridiaenea. 

Long.  13—141/2,  lat.  7—8  mm.  c^$.  Tonkin:  Lao-Kay, 
Chapa  1200  m,  III— V.  1913. 

Zur  Gruppe  der  An.  spiloptera  gehörend.  Gestreckt 
oval,  nach  hinten  kaum  verbreitert,  mäßig  gewölbt.  Grund- 
farbe dunkelbraun  mit  grünem  Erzschimmer.  Kopfschild 
bei  (J  und  $  trapezförmig  mit  gerundeten  Ecken,  der  Rand 
fein  aufgebogen,  braunschwarz,  die  Fläche  eben,  dicht 
netzartig  skulptiert,  erzgrün;  Stirnnaht  gerade,  fein  er- 
haben; Stirn  dicht  und  ziemlich  grob  gerunzelt,  leicht 
eingedrückt,  der  Scheitel  einzeln  punktiert,  der  Kopf  beim 
(^  kupfrig,  beim  $  erzgrün;  die  Fühlergeißel  rotgelb,  die 
Keule  pechschwarz,  beim  cJ  etwas  länger  als  beim  $.  Thorax 
etwa  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Seiten  in  der  Mitte  ziemlich 
stark  erweitert,  die  spitzen  Vorderecken  vorspringend,  die 
Hinterecken  beim  «^  rechtwinklig,  etwas  vorgezogen,  beim  $ 
stumpfwinklig,  nicht  vorgezogen,  die  Basis  kaum  nach 
hinten  geschwungen,  die  basale  Randfurche  vor  dem  Schild- 
chen unterbrochen,  die  Mitte  mit  einer  Längsfurche;  die 
,  Fläche  ist  dicht  quernadelrissig  und  dazwischen  dicht  punk- 
tiert, seidenartig  schimmernd,  beim  (^  kupfrig,  beim  $  erz- 
grün. Schildchen  wie  der  Thorax  gefärbt  und  skulptiert, 
an  der  Basis  gelb  behaart.  Auf  den  Deckflügeln  sind  die 
primären  Rippen  gewölbt  und  von  tief  gefurchten  primären 
Punktreihen  begrenzt,  das  subsuturale  Interstitium  ist 
flach,  breit,  dicht  unregelmäßig  und  leicht  runzelig  punktiert, 
das  IL  und  III.  Interstitium  tragen  je  2  sekundäre  Rippen, 
getrennt  durch  eine  einfache  Punktreihe,  die  beiden  lateralen 
Interstitien  je  1  einfache  sekundäre  Rippe;  die  ganze  Ober- 
fläche ist  mit  mikroskopisch  feinen  Pünktchen  überstreut, 
beim  (^  glänzend  schwarzbraun,  beim  ^  scherbengelb  mit 
erzgrünem  Schiller.  Afterdeckc  dicht  nadelrissig,  leicht 
kupfrig,    seidenartig   schimmernd,   überall  spärhch,    an   der 

Stett.  entomol.  Zeit.  X914. 


209 

Spitze  länger  und  dichter  gelb  behaart.  Unterseite  wie 
die  Afterdecke  skulptiert,  der  Bauch  in  der  Mitte  spärlich, 
an  den  Seiten  dichter,  die  Brust  überall  lang  und  dicht 
grau  gelb  behaart.  Beine  ziemlich  schlank,  die  Schenkel 
dicht  einzeln  punktiert,  die  Vorderschienen  2  zähnig,  der 
Apicalzahn  beim  $  lang  und  breit  gerundet,  die  Mittel- 
und  Hinterschienen  mit  2  schiefen  Stachelkanten.  Klauen- 
glied gezähnt,  der  Zahn  mit  mehreren  Stachelborsten,  die 
größere    Klaue  an  Vorder-  und 

Mittelfüßen  kurz  gespalten,  beim      \==:::::^,,^^.^=zJ        \\  \         \ 
^  kaum  verdickt.  \  .-•     j  ,--.  /      ^<:'"^M^    / 

Am  Forceps,  Figur  9,  sind        11     J      (■   ''      /^ 
die  Parameren  symmetrisch  und  \\/li/         N^-     / 

\\    //        n\  / 

frei ;  die  Ventralplatte  des  Mittel-  ^<^f   0,  ^^ 

Stückes   ist  in  eine  nach  unten 

gebogene  Spitze  ausgezogen,  die  vorn  fein  eingeschnitten  ist. 

Anomala  spilopteroides  n.  sp. 

An.  spilopterae  proxiuie  affinis,  differt  inter  alia  capite, 
thorace  scutelloque  subtilius  et  dispersius  punctatis,  elytris 
fuscobrunneis  haud  aeneis,  elytrorum  sulcis  evanescentibus. 
Ovalis,  parum  convexa,  fuscoviridis  aenea,  subnitida,  elytra 
fuscobrunnea  fascia  flava  transversa  dilacerata  ornata. 

Long.  14—151/2,  lat.  71/2—81/2  mm.  ^<^.  Tonkin: 
Mauson-Berge,  2—3000  F.  IV— V.  (H.  Fruhstorf er) .  — 
Lao-Kay. 

Oval,  mäßig  gewölbt,  schwarzbraun  mit  leichtem, 
grünem  Erzschimmer,  die  kastanienbraunen  Deckflügel  mit 
einer  gezackten  gelben  Querbinde.  Kopfschild  fast  doppelt 
so  breit  als  lang,  die  Ecken  fast  nicht  gerundet,  der  Vorder- 
rand leicht  aufgebogen,  die  Fläche  dicht  und  ziemlich  grob 
zusammenfließend  punktiert;  Stirnnaht  nahezu  verloschen, 
Stirn  wie  das  Kopfschild,  Scheitel  einzeln  punktiert;  Fühler- 
geißel rötlichgelb,  die  Keule  bräunlich,  beim  (^  etwas  ver- 

Stett,  entomol.  Zeit.  1914. 


210 

dickt.  Thorax  an  den  Seiten  in  der  ]\Iitte  erweitert,  die 
nahezu  rechtwinkligen  Vorderecken  nur  wenig  vorspringend, 
die  rechtwinkhgen  Hinterecken  nicht  gerundet,  die  Basis 
in  der  Mitte  nach  hinten  geschwungen,  die  basale  Rand- 
furche ganz  verloschen;  die  Oberfläche  ist  dicht  mit  ziemlich 
feinen,  hie  und  da  in  die  Quere  gezogenen  Punkten  be- 
deckt, schwach  glänzend,  beim  ^  rein  erzgrün,  beim  2 
zuweilen  mit  breitem,  gelbem  Seitenrand.  Schildchen  erz- 
grün, wie  der  Thorax  skulptiert.  Die  Deckflügel  sind  rötlich- 
braun mit  einer  zackigen  gelben  Querbinde,  seicht  und  ver- 
loschen gefurcht  und  über  die  ganze  Fläche  mit  kurzen, 
ganz  feinen  Querrissen  und  feinen  Pünktchen  überdeckt. 
Pygidium  dicht  und  fein  nadelrissig  die  Spitze  spärlich 
gelb  behaart.  Unterseite  seicht  und  weitläufig  skulptiert, 
ziemlich  lebhaft  glänzend,  spärlich  be- 
haart. 

Am  Forceps,  Figur  10,  bilden  die 
Parameren  ein  Rohr,  das  jederseits 
einen  dreieckigen  Ausschnitt  trägt,  der 
mit  einer  blaßgelben  Haut  überspannt 
ist;  von  der  inneren  Fläche  der  linken 
Paramere  entspringt  nahe  der  Basis  der  oberen  Kante  ein 
langer  griffeiförmiger  Fortsatz;  die  untere  Kante  beider 
Parameren  ist  vorn  hakenförmig  nach  oben  umgebogen. 

Anomala  amychodes  n.  sp. 

An.  viridisericea  Ohs.  proxime  affinis.  Ovalis,  sat 
convexa,  tota  fuscoviridis  aenea,  dense  punctulata  et  acicu- 
lata  sericeomicans,  supra  pilis  nonnullis  in  capite  et  thoracis 
disco  exceptis  glabra,  subtus  cum  pygidio  pilis  brevibus 
flavis  appressis  vestita. 

Long.  15—17,  lat.  8 — 10  mm.  S^.  Tonkin:  Lao-Kay, 
Chapa  1200  m  III— Vn.  —  Cambodja:  Pnom-Penh  I— VI. 
1913. 

Stett.  eotomol.  Zeit.  1914. 


211 

Ebenfalls  zur  spUoptera-Gruppe  gehörend  und  in  dieser 
der  viridisericea  aus  den  Mauson-Bergen  zunächst  ver- 
wandt. Oval,  der  ^  gewöhnlich .  etwas  breiter  als  das  $, 
ziemlich  gewölbt,  überall  gleichmäßig  dunkel  erzgrün,  fein 
seidenartig  glänzend.  Kopfschild  etwa  doppelt  so  breit 
als  lang,  seine  Seiten  beim  $  parallel,  beim  «^  ganz  leicht 
convergierend,  der  Rand  ganz  fein  umgebogen,  schwarz- 
braun, die  Fläche  eben,  v^ie  der  Kopf  dicht  und  zusammen- 
fließend punktiert,  die  Stirnnaht  fast  ganz  verloschen. 
Thorax  nicht  ganz  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Seiten 
in  der  Mitte  erweitert,  die  Vorderecken  nahezu  rechtwinklig, 
beim  (^  ein  wenig,  beim  $  nicht  vorgezogen,  die  Hinter- 
ecken etwas  mehr  als  rechtwinklig,  nicht  gerundet,  die  Basis 
in  der  Mitte  leicht  nach  hinten  geschwungen,  die  basale 
Randfurche  ganz  verloschen;  die  Oberfläche  ist  dicht  zu- 
sammenfließend punktiert,  nur  ein  feiner  Mittelstreifen 
glatt.  Schildchen  wie  der  Thorax  punktiert.  Auf  den  Deck- 
flügeln sind  die  Punktreihen  ziemlich  tief  gefurcht,  die 
Rippen  und  Interstitien  gleichhoch  gewölbt,  im  subsuturalen 
Insteftitium  2  sekundäre  Rippen,  im  zweiten  nur  eine, 
die  bei  der  Basis  eine  kurze  Punktreihe  trägt,  im  dritten 
eine  längere  Punktreihe ;  die  Furchen  sind  mit  kurzen  Nadel- 
rissen und  bogigen  Strichen,  den  Resten  von  Augenpunkten, 
bedeckt,  die  seitlich  auf  die  Rippen  übergreifen,  so  daß 
die  Furchen  matt  seidenartig  schimmern,  während  der 
Kamm  der  Rippen  nur  einzeln  fein  punktiert  und  daher 
glatter,  glänzender  ist.  Pygidium  sehr  dicht  und  fein  mit 
bogigen  Nadelrissen  bedeckt,  dicht  und  fein  anliegend 
kurz  behaart,  mit  längeren  gelben  Borstenhaaren  an  der 
Spitze;  ebenso  ist  der  Bauch  und  die  Brust  skulptiert  und 
behaart,  die  Sternite  außerdem  mit  der  gewöhnlichen  Quer- 
reihe längerer  Borsten.  Beine  ziemlich  kräftig,  die  Vorder- 
schienen mit  2  schwarzen  Zähnen,  die  Hinterschienen  leicht 
wadenartig  verdickt  und  nebst  den  Tarsen  kupfrig.    Klauen- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


212 

glied  gezähnt,  die  innere  Klaue  der 
Vorderfüße  beim  ,^  kaum  verdickt. 
Fühler  kurz,  bräunlich. 

Am  Forceps,  Figur  11,  sind  die 
Parameren  frei,  asymmetrisch,  die 
kürzere    linke   an    der    Spitze    aus- 

gerandet;  die  \\;ntralplatte  des  Mittelstückes  springt  ziemlich 

weit  vor. 

Anomala  lasiocaula  n.  sp. 

An.  ohsoleta  Blanch.  affinis.  Oblongo-ovalis,  sat  con- 
vexa,  viridi-aenea,  nitida,  corpus  subtus  cum  femoribus 
flavidum,  viridiaeneo  et  cupreo  splendore  suffusum;  supra 
glabra,  subtus  flavido-hirsuta. 

Long.  18,  lat.  9— 91/2  mm.  c?$.  Haut-Tonkin:  Bao- 
Lac.     Mus.  Bedel  und  Ohaus. 

Zur  Gruppe  der  metallischen  Euchloren  gehörig.  Oviil, 
ziemlich  gewölbt,  das  $  über  den  Hinterhüften  etwas  stärker 
verbreitert  als  der  (^,  hell  erzgrün,  glänzend,  die  Unterseite 
und  Schenkel  gelblich  mit  erzgrünem  und  kupfrigem  Glänze. 
Clipeus  ziemlich  kurz  trapezförmig  mit  gerundeten  Ecken, 
der  Rand  nur  schwach  aufgebogen,  Stirnnaht  sehr  fein, 
gerade,  die  Fläche  wie  der  Kopf  sehr  dicht  und  mäßig  fein, 
hie  und  da  zusammenfließend  punktiert.  Thorax  doppelt 
so  breit  als  lang,  an  den  Seiten  leicht  verbreitert,  die  recht- 
winkligen Vorderecken  vorgezogen,  die  stumpfen  Hinterecken 
nicht  gerundet,  Hinterrand  fast  gerade,  die  basale  Rand- 
furche in  der  Mitte  breit  unterbrochen,  Seitengrübchen 
fast  verloschen,  die  Fläche  mit  kleinen,  scharf  eingestochenen 
Punkten,  die  fast  nirgends  zusammenfließen,  dicht  bedeckt. 
Schildchen  breiter  als  lang,  mit  glattem  Hinterrand,  wie 
der  Thorax  punktiert.  Auf  den  Deckflügeln  ist  die  primi- 
tive Skulptur  bis  auf  einige  Reste  der  primären  Punkt- 
reihen nahe  dem  Hinterrand  und  an  den  Seiten  verschwunden ; 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


2ia 

die  ganze  Fläche  ist  wie  der  Thorax  punktiert  und  außer- 
dem mit  mikroskopisch  feinen  Pünktchen  und  vereinzelten 
feinen    Querrunzeln   überstreut;    die    Epipleuren   sind   ganz 
kurz.      Das    Pygidium    ist    ziemlich    dicht    und   grob   quer- 
gestrichelt,   spärlich   behaart.      Sternite   und   Brust   in   der 
Mitte  glatt  und  kahl,   an  den   Seiten  quer  gestrichelt  und 
punktiert,  die  ersteren  spärlich,  die  letztere  dichter  behaart. 
Vorderschienen  zweizähnig,  Hinterschienen  wadenartig  ver- 
dickt, an  Vorder-  und  Mittelfüßen  die 
größere  Klaue  fein  gespalten.  l=======;r::=?===4 ,_,__^..==^ 

Am  Forceps,  Figur  12,  sind  die  Pa-        \     /.,  \     1      yi;     j\ 
rameren  symmetrisch,  auf  der  Außen-  \lXJ/     /  :;  p^ 

Seite  mit  einer  kräftigen  Furche  nahe  \V     vi     \ ,.;:  j 

der  Basis  und  bei  der  Spitze  dicht  be-  %^'^i   '-•  i^fßJ 

haart;  der  Penis,  an  der  Spitze  chiti- 

nisiert,  tritt  auf  der  Dorsalseite  nahe  der  Basis  zwischen 
den  Parameren  hervor,  durch  einen  Fortsatz  der  Ventral- 
platte des  Mittelstückes  nach  oben  gedrängt. 

Anomala  [Spilota)  glandulicollis  n.  sp. 
Sp.  nupta  Ohs.  proxime  affinis,  differt  thorace  subti- 
lissime  ac  densissime  granuloso  ad  latera  callo  parvo  glabro 
glanduliformi  ornato.  Ovalis,  postice  leviter  ampliata, 
paulo  depressa,  tota  nigra,  thorace  excepto  nitida;  supra 
glabra,  subtus  sparsim  flavopilosa. 

Long.  12,  lat.  7  mm.  <^^.  Tonkin:  Lao-Kay,  III — V. 
1913. 

Körperform  und  Größe  der  Sp.  nupta  aus  den  Mauson 
Bergen,  rein  schwarz,  lebhaft  glänzend  bis  auf  den  matten 
Thorax.  Kopfschild  etwa  doppelt  so  breit  als  lang,  mit 
parallelen  Seiten  und  leicht  gerundeten  Ecken,  der  Rand 
fein  aufgebogen,  glatt,  die  Fläche  eben,  fein  netzartig  ge- 
runzelt,  glänzend;    Stirnnaht  deutlich,   gerade;    Stirn  dicht 

Stctt.  cntomol.  Zeit.  1914. 


214 

zusammenfließend,  Scheitel  weitläufig  fein  punktiert,  beide 
glänzend.  Thorax  nicht  ganz  doppelt  so  breit  als  lang, 
die  Seiten  in  der  Mitte  schwach  erweitert,  die  nahezu  recht- 
winkligen Vorderecken  ein  wenig  vorgezogen,  die  stumpf- 
winkligen llinterecken  vorspringend,  die  Basis  in  der  Mitte 
nach  hinten  geschwungen,  die  basale  Randfurche  ganz 
ft.;hlend,  die  Mitte  vom  mit  einem  Längsgrübchen;  die 
Oberfläche  ist  äußerst  dicht  imd  fein  höckerig-runzelig, 
matt,  nur  zwischen  dem  Seitengrübchen  und  Rand  be- 
findet sich  jederseits  eine  glatte,  glänzende  Schwiele.  Schild- 
chen glänzend,  fast  punktfrei.  Deckflügel  hinter  dem  Schild- 
chen und  neben  der  Schulter  leicht  eingedrückt,  die  pri- 
mären Punktreihen  regelmäßig,  aber  nur  nahe  dem  Hinter- 
rand leicht  furchenartig  eingedrückt,  das  subsuturalc  Inter- 
stitium  an  der  Basis  unregelmäßig  punktiert,  weiterhin 
mit  einer  einfachen  Punktreihe,  das  II.  und  III.  mit  je  einer 
einfachen  Punktreihe,  die  Schultern  vorspringend.  After- 
decke kurz  und  breit,  gewölbt,  mit  großen  Grübchen  in 
den  Vorderecken,  ziemlich  dicht  mit  großen  Augenpunkten 
bedeckt,  glänzend,  Rand  und  Spitze  spärlich  gelb  be- 
borstet. Propygidium  und  Seiten  der  Abdominaltergite 
mit  tief  eingestochenen  Punkten  dicht  bedeckt,  wenig 
glänzend.  Abdominalsternite  und  Brust  mit  flacheren  Huf- 
eisenpunkten weitläufiger  überstreut,  glänzend,  spärlich 
gelb  behaart.  Metasternum  nach  unten  gesenkt;  Meso- 
sternalfortsatz  schmal,  seitlich  zusammengedrückt,  hoch, 
mit  gerundeten  Ecken  und  Kanten,  die  Mittelhüften  nur 
wenig  nach  vorn  überragend.  Beine  ziemlich  kurz,  die 
Vorderschienen  beim  (^  mit  2,  beim  $  mit  3  Zähnen,  die 
Mittel-  und  Hinterschienen  in  der  Mitte  verbreitert,  vor 
der  Spitze  eingeschnürt,  mit  2  schiefen  Stachelkanten. 
Klauenglied  gezähnt,  beim  (^  vorn  verdickt,  ebenso  die 
größere  Klaue,  die  hier  wie  an  den  Mittelfüßen  bei  ^  und  $ 
gespalten  ist. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914, 


215 

Mimela  Vitalisi  n.  sp. 

M.  spcciihii'is  Olis.  prt>xime  affinis.  Oblongo-ovala, 
sat  alte  convexa,  siipra,  flavotestacea  viridiaeneo  splendore 
suffusa  nitidissima,  capitc  et  thoracis  disco  infuscatis  satura- 
tius  viridiaeneis ;  supra  glabra,  siibtiis  fulvotestacea  liaiid 
aenescens  sparsim  flavopilosa. 

Long.  I8V2,  lat.  lOlo  nim.    ^.   Tonkin  :Lao-Kay,  iir.  ;')!)!. 

Zur  Gruppe  der  chincnsis  Kirby  gehörend  und  in 
dieser  der  spccitlan's  Ohs.  zunächst  verwandt.  Gestreckt 
eifc)rmig,  nach  hinten  verbreitert,  hoch  gewölbt,  oben  hell 
scherbengelb,  hell  erzgrün  spiegelnd,  der  Kopf  und  die 
Mitte  des  Thorax  mehr  braungelb  und  daher  dunkler  erz- 
grün; Unterseite  röthchgelb  ohne  Erzschiller,  nur  die  Beine 
ganz  schwach  grünlich.  Kopfschild  mehr  als  doppelt  so 
breit  wie  lang,  mit  ziemlich  stark  gerundeten  Ecken,  der 
Rand  fein  aufgebogen,  die  Fläche  sehr  fein  und  dicht  runzelig, 
lebhaft  glänzend;  Stirnnaht  deuthch,  gerade;  Stirn  und 
Scheitel  im  Grunde  äußerst  fein  gerunzelt,  trotzdem  lebhaft 
glänzend,  beide  mit  zerstreuten  größeren  Punkten.  Thorax 
21/2  mal  so  breit  als  lang,  an  den  Seiten  kaum  verbreitert, 
die  nahezu  rechtwinkhgen  Vorderecken  nur  ganz  wenig, 
die  rechtwinkligen  Hinterecken  nicht  vorgezogen,  die  Basis 
in  der  Mitte  leicht  nach  hinten  geschwungen,  die  basale 
Randfurche  und  mittlere  Längsfurche  ganz  fehlend,  die 
Fläche  im  Grunde  fein  chagriniert  und  zerstreut  punktiert, 
die  Scheibe  braungelb,  glänzend  erzgrün,  die  Seiten  ziemlich 
breit  gelb  mit  dunklem  Seitengrübchen.  Schildchen  fein 
chagriniert,  fast  punktfrei.  Auf  den  Deckflügeln  sind  die 
primären  Punktreihen  scharf  ausgeprägt,  aber  nur  nahe 
dem  Hinterrand  leicht  gefurcht,  die  Interstitien  sind  un- 
regelmäßig punktiert,  die  ganze  Fläche  äußerst  fein  chagri- 
niert, lebhaft  spiegelnd.  Pygidium  breit  und  kurz,  sehr 
glatt,  weitläufig  punktiert,  mit  einer  Querreihe  von  Borsten- 
punkten auf  der  Spitze  und  einem  Grübchen  in  den  Vorder- 

Stett.  outomol.  Zeit.  1Ö14. 


216 


ecken.  Abdominalsternite  weitläufig  und  verloschen  mit 
kurzen  Strichen  und  Hufeisenpunkten,  Brust  und  Hüften 
dichter  mit  Augenpunkten  bedeckt  und  spärlich  kurz  be- 
haart. Mesosternum  ohne  Fortsatz;  Prosternalfortsatz 
rechtwinklig,  die  vordere  Spitze  scharf. 
Beine  dünn;  Vorderschienen  mit  lan- 
gem, leicht  gerundetem,  braunem 
Apicalzahn  und  kurzem,  spitzem 
Seitenzahn,  Mittel-  und  Hinterschienen 
ganz  schwach  wadenartig  verdickt, 
mit  2  schiefen  Stachelkanten.  Klauen- 
glied gezähnt;  die  innere  Klaue  der 
Vorderfüße  beim  <^  kaum  verdickt. 
Die  außerordentlich  auffällige  Form  der  Forcepsparameren 
zeigt  Figur  13. 


Popillia  pilicrus  n.  sp. 

P.  virescens  Hope  proxime  affinis.  Eadem  magnitudine 
et  statura,  "aete  viridiaenea  politissima,  cupreo  splendore 
suffusa,  elytra  rufotestacea  nitidissima  inter  suturam  et 
humeros  sulcis  7  sat  profundis  instructa;  pygidium  fasciculis 
latis  2  flavis  ornatum. 

cJ.  Tibiae  posticae  margine  inferiore  pilis  longis  flavis 
ornatae. 

Long.  10,  lat.  6  mm.  c??-  Tonkin:  Lao-Kay,  HI— V. 
1913. 

Ziemlich  breit  oval,  flach  gewölbt,  hell  erzgrün,  glänzend 
poliert  mit  kupferroten  Reflexen,  die  Deckflügel  rotgelb. 
Kopfschild  etwa  doppelt  so  breit  als  lang,  die  Ecken  nur 
schwach  gerundet,  der  Rand  ringsum  fein  aufgebogen, 
vorn  dunkel,  die  Fläche  weitläufig  netzartig  mit  einzelnen 
feinen  Pünktchen  dazwischen;  Stirnnaht  gerade,  deutlich; 
Stirn  einzeln  dicht,  Scheitel  weitläufig  punktiert;  Fühler 
rotgelb  mit  schwarzgrüner  Keule,  die  beim  c^  nicht  länger 


Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


217 

ist.  Thorax  in  der  Mitte  3  mm  lang,  an  der  Basis  4^4  mm 
breit,  die  Seiten  in  der  Mitte  leicht  erweitert,  die  Vorder- 
ecken spitz,  kräftig  vorspringend,  die  stumpfen  Hinter- 
ecken etwas  ausgezogen,  die  basale  Randfurche  ganz  fehlend, 
Seitengrübchen  vorhanden,  die  Fläche  in  der  vorderen 
Hälfte  mikroskopisch  fein  zerstreut  punktiert,  hinten  ganz 
glatt.  Schildchen  mit  nach  außen  gebogenen  Seiten  und 
gerundeter  Spitze,  glatt  poliert.  Deckflügel  mit  7  Furchen 
zwischen  Naht  und  Schultern  und  3  vohständigen  Punkt- 
reihen an  den  Seiten;  in  den  Furchen  Reihen  kräftiger 
einfacher  Punkte,  die  jedoch  auf  den  vorspringenden  Schul- 
tern und  Spitzenbuckeln  verlöschen;  das  Interstitium  sub- 
suturale  enthält  2  sekundäre  Rippen,  getrennt  durch  eine 
einfache  vollständige  Punktreihe.  Pygidium  kurz  mit 
gerundeter  Spitze,  kräftig  gewölbt,  weitläufig  mit  Huf- 
eisenpunkten überstreut,  an  der  Basis  jederseits  mit  einem 
breiten  Büschel  gelber  Haare,  an  der  Spitze  mit  einzelnen 
Haaren.  Abdominalsternite  mit  einer  dichten  Punktreihe, 
aus  der  in  der  Mitte  weitläufig,  an  den  Seiten  dicht  gedrängt 
gelbe  Haare  entspringen:  Hüften  und  Brust  dicht  mit 
Augenpunkten  und  gelben  Haaren  bedeckt.  Mesosternal- 
fortsatz  mäßig  lang,  hoch,  die  Spitze  nach  oben  gekrümmt. 
Beine  kräftig,  erzgrün  und  kupfrig  mit 
schwarzbraunen  Tarsen.    Die  Vorderschienen  T      \ 

bei  o   ^^rid  $   mit    langem,   spitzem  Apical- 
zahn;  die  Mittelschienen  schmal,  die  Hinter- 
schienen beim  ^^  verbreitert  und   verdickt, 
an    der    unteren    Kante    mit   langen   gelben       ~"' 
Haaren  dicht  besetzt.      Die  größere  Klaue  an  Vorder-  und 
Mittelfüßen    beim    (^    lang    und    dick,    gespalten.      Forceps 
Figur  14. 


btett.  entomol.  Zeit.  10  U.  3a 


218 


Neue  Apiden  der  palaearktischen 
Region. 

Von  Dr  II.  Friese.  Schwerin  i./M. 


Anthophora  wegelini  n.  sp.    ^^. 

Eine  mittelgroße,  grauweiß  behaarte  Art,  die  der 
A.  ventilahris  Lep.-Perez  nahe  steht,  sie  ist  aber  kleiner, 
Abdomen  mehr  graufilzig  behaart,  $  mit  weißer  Scopa, 
(^  mit  einfachen  Beinen,  ohne  Büschelbehaarung  und  mit 
reich  gelbgezeichnetem  Gesicht  und  Clypeus. 

$.  Schwarz,  dicht  grauweiß  behaart,  Kopf  und  Thorax 
sehr  fein  runzlig  punktiert,  matt,  wie  A.  ventilahris,  Kopf 
viel  breiter  als  lang,  Clypeus  grob  runzlig  punktiert,  tief 
bogig  ausgerandet  und  das  grob  höckerig  gerunzelte  Labrum 
umfassend;  Mandibel  vor  dem  Ende  rot  geringelt;  Antenne 
schwarzbraun,  unten  hellbraun,  Augen  grünhch.  Abdomen 
fein  runzlig  punktiert,  wenig  glänzend,  graufilzig,  Seg- 
ment 1  mit  schmaler  weißer  Filzbinde  am  Rande,  2 — 4 
mit  breiter  weißer,  dicht  anliegender  Filzbinde,  5 — 6  mit 
schwarzbraunem  Büschel.  Ventralsegmente  fein  quer- 
runzelig, mit  punktierter  Endhälfte,  lang  weiß  gefranst, 
Fransen  auf  der  Segmentmitte  gelbbraun.  Beine  schwarz- 
braun, lang  weiß  bedaart,  am  Femur-Ende  und  Tibicn- 
Ende  oft  gelbbraun,  Calcar  bleich,  Scopa  weiß,  Penicillus 
schwarzbraun.  Flügel  hyalin,  Adern  braun,  Tegulae  gelb- 
braun.    L.  10 — 11  mm,  Br.  414 — 5  mm. 

(^  wie  $  behaart,  Gesicht  lang  weiß  bebüschelt,  gelb 
sind:  Clypeus,  Stirnschildchen,  Nebengesicht  (teilweise), 
Antennenschaft  und  Labrum,  Segment  1  ohne  Filzbinde, 
nur  lang  weiß  behaart,  2 — 5  mit  weißer  Filzbinde,  7  tief 
ausgerandet,  daher  2  -  spitzig.    Beine  einfach,  weiß  behaart. 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914. 


219 

Beine    II   und   III   etwas   verlängert,     Femur    III   schwach 
keulenförmig  verdickt.     L.  9 — 10  mm,  Br.  4i/^  mm. 

Anthophora  wegelini  erhielt  ich  von  Helouan  (Ägypten), 
wo  sie  im  März  fUegt  (W  e  g  e  1  i  n  leg.),  $  auch  von  Kairo, 
Februar,  9  von  Massara  (Ober-Ägypten),  Andres  leg. 

Ägypten. 

Anthophora  cunicularia  n.  sp.    ^^. 

Der  A .  wegelini  sehr  nahestehend,  aber  größer,  Antenne 
schwarz,  ohne  weißfilzige  Abdomenbehaarung,  wie  bei 
A.  ventilahris,  $  Abdomen  breiter  als  der  Thorax,  Ventral- 
segmente schwarz  befranst,  Beine  III  innen  schwarz  behaart, 
(^  mit  schmaler  weißer  Filzbinde  auf  Segment  1,  Meta- 
tarsus  gekrümmt. 

^.  Schwarz,  lang  hellgrau  behaart,  Kopf  und  Thorax 
sehr  fein  runzlig  punktiert,  matt,  wie  A.  wegelini,  aber 
Antenne  schwarz;  Abdomen  fein  punktiert,  weiß  und  ab- 
stehend behaart,  Segment  1  mit  schmaler  Fransenbinde, 
2 — 4  mit  lockerer  und  breiter  Filzbinde,  5 — 6  schwarz 
behaart.  Ventralsegmente  lang,  schwarzbraun  befranst. 
Beine  schwarz,  weiß  behaart,  Scopa  weiß,  Penicillus  schwarz- 
braun, Calcar  bleich.  Flügel  hyalin,  Adern  und  Tegulae 
hellbraun.     L.   12  mm,   Br.  5  mm.     Abdom.-Br.  by.y,  rm^i- 

^  wie  $,  Gesicht  gelb:  Clypeus  bis  auf  2  schwarze 
Basalf eider.  Ecke  des  Nebengesicht,  Stirnschildchen,  An- 
tennenschaft und  Labrum;  Segment  1  mit  schmaler  weißer 
Haarbinde,  2- — 6  mit  breiter,  7  tief  ausgebuchtet,  2  -  spitzig. 
Ventralsegmente  lang  weiß  gefranst.  Beine  schwarz,  II  und 
III  etwas  verlängert,  Metatarsus  (III)  fast  von  Tibienbreite, 
gebogen  und  plattgedrückt,  Ende  weiß  bebüschelt.  L.  11  mm, 
Br.  5  mm. 

Anthophora  cunicularia  erhielt  ich  von  Algerien, 
wo  die  Tierchen  bei  Biskra  am  27.  Januar  (cJ)  und  16.  Fe- 
bruar ($)  1894  gesammelt  wurden;  Eaton  leg. 

N.-Afrika. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  3a* 


220 

Anthophora  andres!  n.  sp.    c??. 
Der    A.    alternans    Klug    sehr    älmlirh,    aber     Segment 
5 — ()  (7)  fast  ganz  schwarz  behaart,  o  ^^  schwarzem  Ge- 
sicht, m  dem  nur  ein  Clypeusfleck  weißHch  ist,  Antennen- 
schaft schwarz. 

$.  Schwarz,  gelbhchweiß  behaart,  Kopf  fast  breiter 
als  der  Thorax,  Kopf  nnd  Thorax  dicht  rnnzlig  punktiert, 
matt,  Gesicht  schwarz,  nur  Clypeusendrand  mit  einer  drei- 
eckigen Verlängerung  nach  oben  gelbweiß,  Labrum  und 
Mandibel  weiß;  Antenne  braun,  Mittelsegment  glänzend, 
sparsam  punktiert.  Mesonotum  mit  einzelnen  schwarzen 
Haaren  zwischen  dem  gelblichen  Pelz,  Segment  1  dicht 
gelbbraun  behaart,  2 — 4  mit  breiten,  schneeweißen  Filz- 
binden, die  nach  vorne  verwaschen  erscheinen,  ö — 6  schwarz 
behaart,  5  seitlich  mit  einigen  spärlichen  weißen  Haaren. 
Ventralsegmente  schwarzbraun,  schwarz  behaart.  Beine 
schwarzbraun,  weiß  behaart,  Innenseite  schwarz  behaart, 
Scopa  rein  weiß,  auf  Metatarsus  tief  schwarz.  Flügel  milch- 
weiß, Adern  schwarzbraun,  Tegulae  scherbengelb.  L. 
10 — 11  mm,  Br.  4U  mm. 

o  wie  $,  auch  in  der  Gesichtsfärbung,  Segment  ö— 7 
ganz  schwarz,  Antenne  schwarz,  2.  Geißelglied  so  lang  wie 
das  4.  und  wenig  länger  als  das  3. 

A'entralsegmente  schwarzbraim,  schwarzbraun  behaart. 
Beine  schwarzbraun,  Tarsen  II  schwarz  behaart,  In'ine  III 
aucli  schwarzbraim  behaart,  nur  Tibie  außen  weißlich. 
L.   11  mm,  Br.  4^2  nim. 

3  $  von  Kairo  und  Tripolis  (in  Tripolis  bei  Klaptoer 
am  ().  Juli  IDOH  und  bei  Homs  im  Juli  1913  gesammelt); 
bei  Homs,  Dr.  A  n  d  r  e  i  n  i  leg.  1  rj  von  Ägypten  bei 
Kingi  am  11.  Februar  1912,  Dr.  Andres  leg. 

Zur   Gruppe  A .  quadrifasciata  \i\\.  gehörend. 

Stett.  eiitoraol.  Zeit,  lül-l. 


221 

Prodioxys  n.  gen. 

Wie  Dioxys,  aber  die  Segmente  wie  bei  Paracudioxys 
verlängert,  Segment  3—6  fast  quadratisch,  Analsegment 
ol^en  wie  unten  stumpf  gerundet.  Antenne  kurz  und  dick 
nur  von  Kopflänge,  Glieder  viel  breiter  als  lang.    L.  12  mm. 

Ägypten. 

Prodioxys  cinnabarina  n.  sp.    $. 

Der  Paracoelioxys  rufivcntris  ähnlich,  aber  lang  zinn()l:»cr- 
rot  behaart,  Scutellum  3  -  dornig  imd  Segment  1 — 3  rot, 
4—6  fast  schwarz. 

9-  Schwarz,  Kopf  und  Thorax  dicht  und  grob  runzlig 
punktiert,  matt,  lang  zinnoberrot  behaart,  Clypeus  etwas 
feiner  gerunzelt  und  glänzend,  breiter  als  lang,  schwach 
ausgerandet,  mit  aufgeworfenem  Rande.  Antenne  schwarz, 
sehr  kurz  und  dick,  nur  von  Kopflänge,  Glieder  breiter 
als  lang,  nur  2.  Geißelglied  etwas  konisch  und  so  lang  wie 
breit.  Thorax  und  Scutellum  sehr  flach,  «Scutellum  ver- 
längert, hinten  3-dornig  wie  bei  Dioxys  cincta,  Area  an  der 
Basis  tief  längsfurchig.  Abdomen  wie  bei  Paracoelioxys 
gebildet,  Segment  1 — 3  rot,  1.  mit  großen,  flachen  Punkten 
dicht  besetzt,  fast  matt,  ohne  basale  Vertiefung,  kurz  rot 
behaart,  2 — 3  viel  feiner  und  sparsamer  punktiert,  glänzend, 
2  nur  an  der  Basis  dichter  und  grober,  4 — 6  schwarz,  fast 
länger  als  breit,  etwas  verjüngt,  fein  und  undeutlich  punk- 
tiert, glänzend,  4  mit  roten  Rändern,  5 — 6  mit  gelbbefilztem 
Endrand.  Ventralsegmente  ebenso,  nur  das  6.  etwas  länger, 
gerundet  und  das  6.  Dorsalsegmcnt  überragend  wie  bei 
Coelioxys  dccipiens.  Beine  rot,  rot  behaart,  an  der  Basis 
bis  zum  halben  Femur  schwarzbraun,  Calcaria  rotgelb, 
sehr  dick,  der  innere  fast  doppelt  so  lang  als  der  äußere. 
Flügel  schwarzbraun,  Adern  braun,  Tegulae  rot,  glänzend, 
Geäder  wie  bei  Dioxys  tridentata,  Discoidalquerader  1 
stößt   auf   die   erste    Kubitalquerader,    Discoidalquerader    2 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


222 


L.  12—13  mm, 


mündet  weit  vor  der  2.  Kubitalqnerader 
Br.  4  mm. 

1  $  von  Helouan,  Ägypten,  im  Februar  fliegend. 

Prodioxys  ist,  auch  abgesehen  von  der  Färbung,  ein 
auffallender  Vertreter  in  der  Schmarotzerbienenwelt,  sie 
verbindet  Paracoelioxys  mit  Dioxys,  von  ersterer  hat  sie 
die  Abdomenbildung,  von  letzterer  Kopf  und  Thorax- 
bildung; das  Flügelgeäder  stimmt  mit  Dioxys  tridentata 
und  cincia  überein. 

Die  Verwandtschaftstabelle  würde  etwa  wie  folgt  aus- 
sehen : 

Biastes 


Paradioxys 

I 

Dioxys» 


Pasites 

Phiarus 


Megachile-  Sanimelbiene. 


Andrena  kamtschatkaensis  n.  sp.    S^. 

A.  kamtschatkaensis  steht  der  A.  clarkella  so  nahe, 
daß  ich  sie  für  eine  Form  dieser  Species  halte,  sie  ist  aber 
wie  A.  nycthemera  gelblichweiß  behaart,  aber  Tibie  III 
und  Tarsen  III  rotgelb. 

$  (abgeflogen  und  defekt).  Schwarz,  lang  gelbgreis 
behaart,  Kopf  und  Thorax  sehr  dicht  und  fein  gerunzelt, 
matt,  im  Gesicht  stellenweise  längsrunzclig,  Clypeus  seicht, 
aber  ziemlich  grob  punktiert;  Antenne  schwarz,  2.  Geißel- 
glied etwas  länger  als  3  und  4.  Kopfbehaarung  stellenweise 
schwärzlich,  so  auf  der  Stirn  und  an  der  inneren  Orbita. 
Thorax  ganz  matt,  lang  gelblichgreis  behaart,  Area  des 
Mittelsegment  wie  die  Umgebung  skulpturiert.     Abdomen 


Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


223 

äußerst  fein  runzlig  punktiert,  fast  matt,  mit  fast  glatten, 
bräunlichen  Segmenträndern,  davor  stellenweise  fein  quer- 
gerunzelt, Segment  1 — 5  ziemlich  lang  und  abstehend 
gelbgreis  behaart,  Segment  3 — 4  mit  einzelnen  schwarz- 
braunen Haaren,  besonders  an  den  Seiten  untergemischt, 
5 — 6  mit  brauner  Endfranse,  Analplatte  dreieckig,  jeder- 
seits  mit  Längseindruck,  der  einzelne  Punkte  aufweist. 
Ventralsegmente  fein  und  quer  nadelrissig  skulpturiert, 
dem  Endrande  zu  punktiert,  schwarzbraun  behaart,  die 
längeren  Haarfransen  am  Rande  hellbraun.  Beine  schwarz, 
braun  behaart,  Tarsen  II  braun,  Tibien  III  und  Tarsen  III 
rotgelb,  gelblich  behaart,  Scopa  gelb,  Flocculus  halb  schwarz- 
braun, halb  gelblichweiß.  Flügel  gelblich  getrübt,  Adern 
und  Tegulae  braun.    L.  12  mm,  Br.  Sy^  mm. 

(J  genau  wie  clarkella-^  gefärbt,  Beine  schwarz,  Beine  III 
mehr  braun,  Tarsen  III  und  Tibienende  III  rotgelb.  L. 
8 — 9  mm,  Br.  2  mm. 

cJ$  von  Kamtschatka  (R  i  a  b  u  s  c  h  i  n  s  k  y  leg.), 
$  arn  1.  Juni  1909  bcm  Dorfe  Klutscheoskoi  am  Flusse 
Kamtschatka,  (^  am  11.  Mai  19Ü9  in  der  Schlucht  Schoki, 
am  Flusse  Kamtschatka. 

N.-O.-Asia. 

Andrena  cubiceps  n.  sp.    <^^. 

A.  cubiceps  fällt  durch  den  großen,  fast  kubischen 
Kopf  und  im  $  durch  die  kurze,  fast  schuppenartige  Be- 
haarung der  Thoraxfläche  auf,  (^  zeigt  hier  nur  lange  und 
dichte  gelbbraune  Behaarung. 

?.  Schwarz,  gelbweiß  behaart,  Kopf  und  Thorax 
fein  runzlig  punktiert,  aber  glänzend,  Kopf  so  lang  wie 
breit,  Gesicht  dicht  weiß  behaart,  Scheitel  gelb  behaart, 
Clypcus  vorgewölbt,  etwas  verlängert,  ziemlich  grob  punk- 
tiert, Wangen  deutlich;  Antenne  kurz,  gelbbraun,  Schaft 
schwarzbraun,  2.  Geißelglied  so  lang  wie  3  -f  4  +  5.     Meso- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


224 

notinn  und  Sciitelliim  dicht  gelbl)raun  und  scluippig  be- 
filzt (wie  bei  A.  curvungula-limhata) ,  hintere  Thoraxwand 
ganz  matt,  Area  nicht  hervortretend.  Abdomen  dicht 
runzhg  punktiert,  Skulptur  wegen  der  dichten  schwarz- 
braunen Befilzung  schwer  erkennbar,  Segment  1  gelb- 
braun behaart,  2 — 5  dicht  schwarzbraun  befilzt,  1 — 5  mit 
gelber  Filzbinde  am  Endrand,  5  auf  der  Endhälfte  lang 
gelbbraun  behaart,  6  lang  braun  behaart,  Analplatte  kahl, 
matt  und  schwarz.  Ventralsegmente  schwarzbraun,  mit 
rotgelber  Basis,  sparsam  punktiert,  lang  gelbbraun  be- 
franst. Beine  braun,  weißlich  behaart.  Tarsen  gelbbraun. 
Scopa  weiß,  mächtig  entwickelt,  Flocculus  und  Femur- 
behaarung  schw'ach.  Flügel  schwach  gelblich  getrübt, 
Adern  und  Tegulae  scherbengelb.  L.  11 — 12  mm,  Br.  3^  ^  ""'^i"'- 

3^  dem  $  sehr  ähnlich,  Antenne  schwarzbraun,  2.  Geißel- 
glied länger  als  3  +  4,  Kopf  wie  bei  $,  mitunter  riesig  ent- 
wickelt, dann  viel  breiter  und  größer  als  der  Thorax.  Meso- 
notum  und  Scutellum  dicht  und  lang  gelbbraun  behaart 
(ohne  Beschuppung).  Abdomen  fein  punktiert,  entweder 
schwarzbraun  behaart  mit  gelben  Segmentbinden  oder 
auch  ganz  dicht  gelbbraun  behaart  (  =  var.  fulvopüosa 
n.  var.).  Segment  G  rotgelb  behaart.  L.  10 — 11  mm,  Br, 
3  mm. 

Andrena  ctibiccps  erhielt  ich  mehrfach  von  Güleck  im 
Taurus  cilic,  Holtz  leg.,  und  von  Adana  (Kleinasien), 
2  3*  auch  von  Syrien,   1   J  von  Murut  im  Kaukasus. 

Die  Art  ist  auffallend  gekennzeichnet  und  kaum  zu 
verwechseln;  ich  würde  sie  bei  A.  variahilis  Sm.  unter- 
bringen oder  infolge  der  Thoraxbeschuppung  ($)  bei 
.1 .  curvungula-limbata. 

Andrena  ovinella  n.  sp.    (^$. 

Der  .4.  ovina  sehr  ähnlich,  etwas  kleiner  und  Abdomen 
fein  punktiert,  Segment  2 — 4  lang  und  weiß  anlic^gend 
behaart. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


225 

$.  Schwarz,  lang  weißlich  behaart,  Kopf  und  Thorax 
wie  bei  .4.  ovina  skiilptiiriert,  Gesicht  fein  längsrissig  und 
matt.  Clypeus  fein  punktiert,  aber  tiefer  und  feiner  als 
bei  A.  ovina.  Mesonotum  sparsam  punktiert,  Zwischen- 
räume der  Punkte  fein  gerunzelt,  schwach  glänzend;  Area 
matt,  feiner  skulpturiert  als  die  Umgebung.  Abdomen 
deutlich,  wenn  auch  schwach  punktiert,  glänzend,  Segment- 
ränder fein  querrunzelig,  bräunlich  und  kahl,  Segment  2 — 4 
lang  und  anliegend  weiß  behaart,  5 — 6  braun  behaart. 
Ventralsegmente  wie  bei  A.  ovina.  Beine  schwarz,  braun 
behaart,  Scopa  braun.  Flügel  ganz  hyalin,  ohne  Trübung 
des  Endrandes,  Adern  und  Tegulae  gelbbraun.  L.  12 — 13  mm, 
Br.  4 — 41  o  mm. 

cJ  ganz  wie  A.  ovina-Q  geformt  und  behaart,  nur 
durch  das  fein  punktierte  Abdomen  zu  unterscheiden. 
L.  9—10  mm,  Br.  31/2  mm. 

Andrena  ovinella  erhielt  ich  mehrfach  von  Irkutsk  und 
aus  der  Mandschurei,  wo  sie  unsere  A.  ovina  zu  ersetzen 
scheint,  während  Andrena  cincraria  dort  im  gleichen  Ge- 
wände wie  in  Zentraleuropa  auftritt.  1  $  auch  von  Monda 
(Mongolei)  im  Juni  gefangen,  W  e  i  s  k  e  leg. 

Ost- Asien. 

Andrena  nigripes  n.  sp.    $. 

A.  nigripes  steht  der  A.  nigriccps  K.  nahe,  aber  kleiner, 
Cly})eus  verlängert,  mit  glatter  Scheibe,  Mesonotum  fein 
und  ziemlich  dicht  punktiert,  mit  glatten  (nicht  fein  ge- 
runzelten wie  bei  .4.   iiigriceps)   Zwischenräumen. 

$.  Schwarz,  oben  lang  gelbbraun  behaart,  Kopf  und 
Unterseite  schwarz  behaart,  Kopf  und  Thorax  punktiert, 
etwas  glänzend,  Clypeus  vorgezogen,  stark  gewölbt,  grob 
punktiert,  mit  glatter  Scheibe,  vorne  abgestutzt.  Meso- 
notum und  Scutellum  fein  aber  tief  punktiert,  auf  der 
Scheibe    sehr    sparsam,     die    Zwischenräume    der    Punkte 

Stett.  entomol.    Zeit.  1914. 


226 

glatt  und  glänzend;  Area  sehr  fein  skulpturicrt,  ganz  matt 
und  dadurch  von  der  grob  gerunzelten  Umgebung  abstechend. 
Abdomen  dicht  runzlig  punktiert,  fast  matt,  lang  abstehend 
und  gelbbraun  behaart  (wie  bei  A.  jiilva),  aber  auf  Seg- 
ment 5 — G  lang  schwarz  behaart.  Ventralsegmente  glänzend, 
mit  punktierter  Endhälfte,  lang  schwarz  gefranst.  Beine 
schwarz,  schwarz  behaart,  Tarsen  braun,  Tarsenglied  2 — 5 
rotgelb,  Calcar  bleich.  Flügel  stark  getrübt,  fast  gebräunt, 
Adern  und  Tegulae  braun.     L.  10 — 11  mm,  Br.  3  mm. 

Andrcna  nigripes  erhielt  ich  in  8  $  von  Irkutsk  (Sibirien) 
und  von  Djarkent  (Turkestan),  Staudinger  leg. 

Zentral-Asien. 

Von  der  ähnlichen  A.  simillima  Sm.  trennt  sie  die 
schwarzbehaarte  Unterseite  wie  der  schwarzbehaarte  Kopf, 
der  verlängerte,  fast  glatte  Clypeus  u.  a. 

Andrena  nigritula  n.  sp.    ?. 

A.  nigritula  ist  eine  sehr  kleine  A.  carbonaria  in  der 
Farbe  und  dem  Habitus  von  der  A.  gwynana,  aber  die 
Area  des  Mittelsegment  äußerst  fein  skulpturicrt,  matt 
und  Segment  1 — 2  mit  einzelnen  weißen  Haaren. 

$.  Schwarz,  schwarz  behaart,  Kopf  und  Thorax  fein 
runzlig  punktiert,  fast  matt,  Clypeus  deutlich  und  ziemlich 
grob  punktiert,  Antenne  schwarz,  2.  Geißelglied  länger 
als  3+4,  das  3.  =  4.  Auf  Scheitel,  Collare  und  Scutcllum 
auch  mit  einzelnen  weißen  Haaren;  Mesonotum  und  Scutel- 
lum  deutlich  punktiert,  auf  der  Scheibe  sparsamer,  liier 
glänzend,  Area  nicht  abstechend  gegen  die  Umgebung,  alles 
matt  (Area  also  nicht  feiner  als  die  Umgebung  skulpturicrt, 
wie  es  bei  der  größeren  A.  cussarioisis  Mor.  der  Fall  ist). 
Abdomen  punktiert,  mit  glatten  Segmenträndern,  Seg- 
ment 1  und  2  mit  einzelnen  langen  weißen  Haaren,  sonst 
schwarz  behaart,  5 — 6  dicht  schwarz.  Vcntralsegmente 
schwarz  befranst.     Beine  schwarz,  schwarz  behaart,  Fcniur 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


227 

unten  weiß  behaart,  Scopa  weiß,  Calcar  bleich.  Fhigel 
stark  getrübt,  Adern  und  Tegulae  schwarzbraun.  L. 
9 — 10  mm,  Br.  3  mm, 

Andrena  nigritula  erhielt  ich  in  3  $  von  Djarkcnit 
(Turkestan)  durch  S  t  a  u  d  i  n  g  e  r. 

Zentral- Asien. 

Andrena  afzeliella  var.  heliopolis  Schmdk. 

(^$  wie  A.  afzeliella  K.  {  =  convcxiuscula  Schmdk.), 
aber  Thorax  und  Abdomen  mehr  weniger  rot  gefärbt,  ebenso 
Antenne  und  Beine  meist  rot. 

Ägypten  bei  Helouan,  Pyramiden,  Kairo  (S  c  h  m  i  e  d  k. 
leg.,  M  o  r  i  c  e  leg.,  Andres  leg.) . 

Wie  bei  Andrena  cphippiiim,  so  zeigen  auch  noch  weitere 
Andrena-Arten  ein  Rotwerden  des  Chitins  in  Nord-Afrika 
und  besonders  in  Ägypten.  Bei  Andrena  heliopolis  konnte 
ich  alle  Übergänge  vom  Rotwerden  der  Seiten  des  Seg- 
ment 1 — 2,  vom  Rotsein  des  Segment  1 — 2  und  von  Seg- 
ment 1—3  bis  zu  ganz  rotgefärbtem  Abdomen  {(^  wie  ?) 
zusammenstellen.  Die  Behaarung  zeigt  Tendenz  zum 
Weißwerden.  Ein  $  zeigt  auch  das  Scutellum  und  die 
Mitte  des  Mesonotum  rot.  Von  einer  Benennung  der  ein- 
zelnen roten  Formen  sehe  ich  ab,  da  sie  lokal  nicht  begrenzt 
sind  und  in  Unter-Ägypten  durcheinander  vorkommen. 

Andrena  arsinoe  Schmiedk. 
1900.  A.  arsinoe  Schmiedek.,  ^'^  in:  Termesz.  Füzetek 

V.  XXIII  p.  221. 
Diese  kleine  Andrena  mit  rotgefärbtem  Abdomen 
scheint  eine  Varietät  der  A.  argentata  Sm.,  und  zwar  von 
der  kleineren  im  Frühling  fliegenden  Form  (März — April  bei 
Fiume,  Budapest)  zu  sein,  doch  kann  ich  die  Vergleichung 
nicht  abschließen,  weil  mir  das  o  '^'on  Andrena  arsinoe 
fehlt. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


228 

Andrena  dido  Schmiodk. 
JDOO.    A.  d.  Schmic:dckncclit,  J$  in:   Tcmicsz.   FüzcU-k 

V.  XXIIl  p.  225. 
Diese  einer  kleinen  A.  carhonaria  ähnelnden  Art  dürfte 
mit    der    .1.    uiigiclla    Donrs    übereinstimmen    (Donrs,    in: 
Rev.  w.  mag.  Zool.  (3)  vol.  I  1873  p.  270  —  Spanien). 

Andrena  rosae  var.  alfkeni  n.  var.    $. 

$.  Wie  A.  rosac  Pz.,  aber  weiß  behaart,  Abdomen 
fast  schwarz,  nnr  Segment  1 — 2  am  Endrande  schmal  rot- 
gelb bandiert,  Segment  .3 — 4  mit  rein  weißen  Fransen- 
binden.   L.  13  mm,  Br.  4  mm. 

3  9  von  Irkutsk  (Sibirien),  im  August  189G,  Stau- 
din g  e  r  leg. 

Ost-Asien. 

Andrena  sisymbrii  Friese.    (^. 

1887.    A.  s.   Friese,   $  in:  Termesz.   Füz.   v.    11   p.   24. 

Das  j  hat  wenig  Ahnliclikeit  mit  dem  $,  da  die  breiten 
Segmentbinden  kaum  angedeutet  sind. 

j.  Schwarz,  gelblich  behaart,  Skulptur  wie  beim  $, 
Kopf  längsrunzelig  und  wie  der  Thoiax  matt,  Clypeus 
gelb,  jederseits  mit  schwarzem  Punktfleck,  Antenne  lang, 
erreicht  das  Thoraxende,  unten  in  weiter  Ausdehnung 
gelbbraun.  Abdomen  punktiert,  die  hellen  Fransenbinden 
auf  Segment  2 — 4  nur  seitlich  angedeutet,  Segment  7  lang 
gelblich  behaart.  Ventralsegmente  fein  quergerunzelt, 
glänzend,  lang  gelbbraun  gefranst,  6  dicht  und  lang  rotgelb 
behaart.     L.  8 — 9  mm,  Br.  2 — 2 Vi  mm. 

(^  mit  dem  5  bei  Budapest  in  der  Rakos  mehrfach 
auf  Sisymbrium  columnae  am  14. — 19.  Mai  1908;  1  j  von 
Sarepta  (Becker  leg.). 

Andrena  atrata  Friese.    ^. 
1887.    A.  a.  Friese,  $  in:  Termesz.  Füzelek  v.  11  p.  25. 

Stctt.  eutoiuol.  Zeit.  1914. 


229 

(^  wie  das  $  ganz  schwarz,  aber  weißlich  behaart, 
Clypeus  und  die  untere  Ecke  des  Nebengesichts  gelbweiß, 
an  der  Clypeusbasis  jederseits  ein  runder  schwarzer  Punkt, 
Antenne  braun,  2.  Geißelglied  sehr  kurz,  kaum  länger  als 
3.    L.  7—8  mm,  Br.  2  mm. 

8  (^,  5  $  von  Djarkent  und  Sarachs  in  Turkostan ;  1  r^ 
vom  Balkan. 

Andrena  scita  Ev. 

1852.   A.  sc.  Eversmann,  $  in:  Bull.  soc.  natural.  Moscou 

V.  25  p.  28. 
18Gß.    A.  sc.   Morawitz,   (^$  in:  Horae  soc.  ent.   Ross. 

V.  4  p.  16. 

1872.  A.  mesopyrrha  Dours,  3$  in:  Rev.  et  Mag. 
Zool.  V.  23  p.  353. 

1873.  A.  hemipyrrha  Dours,  in:  Rcv.  et  Mag.  Zool. 
V.   1  T.   14  fig.  3  u.  4. 

1883.  A.  sc.  Schmiedeknecht,  ,j+  in:  Apidae  europaeae 
I.  p.  680. 

Diese  große  Andrena  mit  teilweise  rotgefärbtem  Ab- 
domen, Segment  1—4  ganz  oder  teilweise  rot,  ähnelt  der 
A.  Jiattorfiana,  fällt  aber  durch  die  dunkelbraunen  Flügeln 
auf,  durch  das  fein  punktierte  Abdomen  und  durch  die 
matte,  ziemlich  stark  gerunzelte  Area  (Mittelsegment). 

Die  Art  ist  nicht  selten  im  südostlichen  Europa  und 
Kleinasien,  scheint  aber  in  Italien,  Spanien,  x\lgerien  zu 
fehlen.  In  Ungarn  flog  die  Art  Ende  Mai  und  Anfang  Juni 
stellenweise  (Ujpest,  Rakos)  nicht  selten  auf  Sisymbrium 
columnae  und  Ende  Juli — August,  wohl  in  II.  Generation, 
häufig  am  Rande  der  großen  Flugsandsteppe  in  Süd-Ungarn 
(Pancsova)  bei  Deliblat  auf  Malven  und  Scabiosen. 

var.  nigra  n.  var.  —  Abdomen  ganz  schwarz,  ^  bei 
Pest  auf  Sisymbrium  columnae,  $  einzeln  von  Kleinasien 
(Taurus  cilic.  bei  Gülek),  Holtz  leg. 

Stett.  eiitomol.  Zeit.  1914. 


230 

vay.  nigrofasciata  n.  var.  —  Abdomen  schwarz,  aber 
Segment  1 — 3  mit  rötlicher  Binde  auf  dem  Endrande. 
^$  im  Juni  nicht  selten  bei  Budapest  auf  Sisymbrium 
columnae. 

Andrena  marginata  var.  absoluta  n.  var.    ^^. 

Wie  A.  marginata  F.  (  =  cctii  Schrk.),  aber  Abdomen 
beim  (^$  fast  ganz  schwarz. 

$.  Gelbbraun  behaart,  Abdomen  dunkelgraubraun, 
nur  Endrand  von  Segment  1  und  eine  verwaschene  Binde 
vor  dem  blassen  Endrand  des  Segment  2  schmal  rot;  beim 
,^  Abdomen  rein  schwarz,  aber  Segment  1  mit  rotem  End- 
rand und  2  jederseits  rot  durchscheinend. 

(^  und  $  bei  Innsbruck  (Stephansbrücke-Brennerstraße) 
am  23.  August  1894  auf  Scabiosa,  ^  vom  4. — 23.  August 
1894 — 97  auf  Scabiosa  bei  der  Weiherburg,  Rechenhof, 
Aartal  bei  Innsbruck. 

Andrena  florea  F. 

Andrena  florea  zeigt  durchweg  eine  mittlere  Färbung, 
wo  Segment  1 — 2  mehr  oder  weniger  rot  gefärbt  ist.  Die 
Art  fliegt  fast  nur  auf  Bryonia  dioica  und  alba  und  ist  in 
IVIittel-  und  Süd-Deutschland  lokal  nicht  selten,  so  bei 
Gosek  (Naumburg),  Jena,  Blankenburg,  Gr.  Karben,  Straß- 
burg, Gießen,  Basel,  Schaffhausen,  Zürich  und  Bozen. 
Im  Süden  scheint  die  rote  Farbe  auf  Segment  1 — 2  (3) 
zuzunehmen  und  im  Norden  dagegen  das  Abdomen  dunkler 
zu  werden,  daher  mögen  folgende  Formen  benannt  werden: 
(J9'  ^^'ie  bei  ^4.  florea,  aber  Segment  1 — 2  oder  1 — 3  ganz 

hellrot var.  rubra  n.   var. 

Ungarn   (Szomotor,    Szöllöske)   und  Algerien. 
cJ$,  wie  A.  florea,  aber  Segment  1 — 6  ganz  schwarz 

var.    obscura    n.    var. 

Elsaß  (Oberehnheim),  Gr.  Karben  (bei  Frankfurt  a.  M.). 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


231 

Andrena  ephippium  Spin.  (  =  dorsalis  Lep.  —  lepeletieri  Luc). 

1838.    A.  e.  Spinola,  $  in:  Ann.  soc.  ent.  France  v.  7 
p.  511—512. 

Andrena  ephippium  konnte  ich  aus  den  verschiedensten 
Gebieten  vergleichen  und  eine  sehr  große  Variabihtät  dieser 
Species  feststellen,  die  sich  sowohl  auf  die  Färbung  des 
Chitins   wie   auch   auf   Skulptur   und   Behaarung  erstreckt. 

Die  Grundform  von  S  p  i  n  o  1  a  (?)  wäre  dann  folgender- 
maßen zu  charakterisieren:  schwarz,  schwarz  behaart, 
aber  Kopf  und  Thorax  mehr  oder  weniger  rot  gefärbt ; 
Flügel  schwarzbraun  mit  heller  Basis,  Beine  und  Antennen 
mehr  oder  weniger  braun.  Die  Beschreibung  von  Spinola 
lautet:  ,,L.  =  ßlignes  (  =  14mm),large  =  l^ügnes  (  =  4mm). 
Antennes  ferruginenses,  tete  noire,  vertex  ferrugineux,  dos 
du  prothorax  et  du  mesothorax  ferrugineux,  flaues  du 
corselet,  poitrine  metathorax  et  abdomen  noirs;  pattes 
brunes,  tarses  ferrugineux.  Alles  noires.  Dans  mon  exem- 
plaire  unique,  la  tete  et  Ic  corselet  semblent  glabres.  Ce 
n'est  Sans  doute  qu'un  accident  de  vieillesse.  D'apres  quel- 
ques restes  clair-semes,  le  pelage  de  ces  parties  devait 
etre  noir,  ainsi  que  les  bandes  marginales  des  derniers 
anneaux,  celles-ci  sont  epaisses  et  bien  conservees.  Les 
brosses  tibiales  et  tarsiennes  sont  de  la  meme  couleur." 

Typische  Form  in  Algerien  und  Tunis,  einzeln  auch  in 
Ägypten  vorkommend. 

Als  Varietäten  sind  folgende  aufzufassen: 
cJ$  wie  A.  ephippium,  aber  der  ganze  Körper,  Flügel,  Antenne 

und  Beine  schwarz var.   dilecta    Mocs. 

Häufig  in  Ungarn  und  im  Wallis  im  Mai  auf  Sisymbrium 
columnae,    ferner    auf    Sicilien,    in    Algerien,    Ägypten    und 
Turkestan  (  =  Steppenform) . 
(^9  var.  —  wie  A.  dilecta,  aber  Flügel  braun  mit  heller  Basis, 

Beine  und  Antenne  mehr  oder  weniger  rotgelb 

var.  pallipes  n.  var. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


232 

In  Ägypten  bei  den  Pyramiden  im  Februar  nicht  selten. 
cJ$  var.  —  wie  A.  dilecta,  aber  Antenne,  Beine,  Flügel  gelb- 
braun, Körper  gelbbraun  behaart,  var.  flavipennis  n.  var. 

In  Ägypten  bei  den  Pyramiden  im  Februar  massenhaft 
fliegend. 
(^9  var.  —  wie  A.  flavipennis,  aber  Abdomen  mit  breiten 

rotgelben  Randbinden var.  rufocincta  n.   \'ar. 

In  Ägypten   bei   den    Pyramiden   im   Februar  und   bei 
Fayum. 
$  var.   —  wie   A.   rujocincta,   aber  Abdomen   ganz  rotgelb 

und  Thorax  mehr  oder  weniger  rot 

var.   Cleopatra   Schmiedk. 

In  Ägypten  bei  den  Pyramiden  im  Februar,  bei  Helio])olis 
mul  Helouan  im  März. 

Wenn  ich  im  vorstehenden  nur  6  Formen  der  Andrcna 
cphippiitni  hervorhebe  und  benenne,  so  soll  damit  nicht 
gesagt  sein,  daß  ein  anderer  Autor  nicht  die  doppelte  Zahl 
an  Varietäten  herauslesen  kann.  Mir  liegt  vor  allem  daran, 
auch  bei  tiefstehenden  Bienenarten  Beispiele  einer  breiteren 
Variabilität  konstatieren  zu  können,  die  bei  hochstehenden 
Bienen  wie  Bombus,  Chalicodoma,  Anthophora  schon  be- 
kannt ist.  Zwischen  den  obigen  Formen  kommen  alle  Über- 
gänge in  Farbe  des  Chitins  wie  der  Behaarung  und  selbst 
der  Scopa  nach  Rotgelb  wie  nach  Schwarz  vor,  so  daß 
der  Autor  oft  rein  subjektiv  zu  unterscheiden  hat,  in  welche 
Gruppe  er  seine  Exemplare  stellen  will.  Mir  liegen  ßS  Exem- 
plare vor,  so  daß  ich  die  Formenreihe  der  A.  cphippiuvi 
leidlich  übersehen  kann.  Ich  behalte  mir  vor,  in  Bälde 
durch  colorierte  Abbildungen  die  Varietäten  dauernd  fest- 
zulegen. Melleicht  kann  ich  dann  auch  schon  mehr  über 
die  Färbung  der  Beinscopa  sagen. 

Andrena  rutila  Spin.    $. 

18.38.    A.  r.   Si)inola,  '^  in:  Ann.  soc.  ent.  France  v.   7 
p.  510. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


23n 

Ob  A.  rnlihi  Spin,  aus  Ägypten  der  var.  c/eopafra 
Scliniiedek.  x-on  .1.  cpliippinjn  identisch  ist,  läL't  sich  nacli 
der  Besclireibnng  von  S  p  i  n  o  1  a  allein  nicht  entscheiden. 
Ich  habe  .4.  rutila  als  selbständige  Art  gedeutet,  die  zur 
Gruppe  der  .4.  labiata  F.  gehört  und  sich  durch  die  rot- 
gelben Antennen,  Beine  wie  Abdomen  von  .4.  cphippm))} 
var.  Cleopatra  scheidet;  während  Kopf  luid  Thorax  schwarz 
sind,  zeigen  Kopf  und  Thorax  ziemlich  dichte  Punktierung 
und  kurze,  dicht  gelbbraune  Behaarung;  Abdomen  ist  zer- 
streut und  fein  punktiert,  glänzend,  Segment  1 — 4  mit 
feinen  schwarzen  Querlinien  auf  der  Scheibe.  L.  12 — 13  mm, 
Br.  3 — 3^ ^1  mm.  {var.  clcopaira  =  15 — 16  mm  lg.  —  4  mm  brt.) 

1  $  von  Ägypten. 


lieber  die  Gattung  Ecfoceinns  Pascoe 

und    die    systematische   Stellung   von 

E,  jiogonoceriis  Fairm. 


Von  K.  Kleine.  Stettin. 


(Mit  2  Textfiguren.) 

Im  Jahre  1887  hat  Montrouzier  i)  die  Gattung  Mega- 
cerus  auf  der  schon  früher  beschriebenen  Art  decemmaciüatus 
errichtet.  ^)  Fünf  Jahre  darauf  beschrieb  Pascoe  ^)  einen 
Ectocemus  Wallacei,  der  genau  dasselbe  Tier  ist.  Megacerus 
stellte  sich  alsbald  als  ein  bereits  vergebener  Name  dar  *) , 
und  so  bestand  Pascoes  Name    zu    Recht.     Warum   nicht 


1)  Ann.  Sog.  Agr.  Lyon  VIII.   1857  p.  8. 

2)  ibid.  VII.  1856  p.  37. 

3j  Journ.  of  Ent.  I.   1862  p.  388  (nicht  385  wie  im  Cat.  Col.  steht). 
*)  cf.  Lacordaire  Gen.  Col.  VII.  p.  434. 

Stett.  entomol.  Zelt.  1914.  4a 


234 

Montr.  Speciesnamo  bcibclKiltcn  wurde,  kann  ich  nicht 
sagen.  /:".  Wallacci  ist  eine  im  austro-malayischen  (lebiet 
weit  \'erbreitete  Art  und  hat  \'iel  X'ariationen  gebildet, 
die  auch  in  nicht  weniger  als  fünf  Ijeschreibungen  verewigt, 
von  V.  Schönfeldt  1)  aber  alle  vereinigt  sind.  Ob  mit  Recht, 
steht  hier  nicht  zur  Entscheidung. 

Die  von  Pascoe  gegebene  Diagnose  lautet  folgender- 
maßen : 

Cainit     }:)ar\'um,     postice     sublobatum,     sallo     bre- 
vissmio,     oculis     subbasalibns.         Rostrum     elongatum, 
canaliculatum,   basi   rugosum,   apice  abru]:)tum    alatimi, 
mandibulis     parvis    exsertis.        Antennae     longiusculae 
teretes,   articulis  secundis   tertiisque   subaequalis.      Pro- 
thora.x     subovato-ampliatns,     laevis.         Elytra     breves, 
subtrianguki.res,    aj)ice   quadricallosa.     Pedes  mediocres, 
antici    elongati,    femoribus    dentatis    tibiis    anticis    sub- 
curvatis,   apice  spinosis,   tarsis  bre\'ibus. 
Der  Ciattungscharakter  ist  damit  nicht  gerade  in  klassi- 
scher   Weise    charakterisiert,    aber    er    ist    doch    so    deutlich 
festgelegt,   daß  es  fast  ausgeschlossen  erscheint,  eine    nicht 
in  die  Gattung  gehörige  Art  aus  Zweifel  darin  falsch  unter- 
zubringen.   Im  Jahre  1SG2  gab  es  kein  Genus,  das  irgendwie 
mit    lictocciiins    kollidiert    hätte,    unter    diesen    Umständen 
genügt  also  die  Fassung  des  Gattungsbegriffes  vollkommen. 
Was  die   Gattung  von   den   damals  schon  bekannten   Belo- 
pherinengenera    Bc/ophcnis    Sclu'nih.   und   Rhaphidorrhxnchus 
Sch(")nh.  trennte,  war  der  völlig  abweichende  Bau  des  Rüssels 
und  bei  letzter  auch  des  zweiten  Fühlergliedes. 

Hierauf  kommt  es  ancli  vor  allen  Dingen  an.  Pascoe 
sagt  über  den  Rüssel:  ,, apice  a  b  r  u  p  t  u  m  ,  a  1  a  t  u  m"'. 
Solche  auffallende  Rüsselform  findet  unter  allen  Brenthiden 
nicht  ihresgk;ichen,  und, es  müßte  schon  dieses  Merkmal 

')  Gen.    Ins.   p.   44. 

Stott.  cntuiiiol.  Zeit.  1914. 


235 

allein  genügen,  die  Zugeh()rigkeit  einer  Art  festzustellen. 
Von  der  Gestaltung  der  Fühler  heißt  es  ausdrücklich : 
„articulis  secundis  tertiisque  subaequalis",  also  das  zweite 
und  dritte  Fühlerglied  fast  gleichlang.  Die  sonstigen 
Charakteristica  sind  nebensächlich  und  zum  Teil  auch 
mangelhaft. 

So  war  die  (lattung  festgelegt,  als  Lacordaire,  der 
Klassiker  der  Coleopterengenera,  seinen  siebenten  Band 
publizierte. 

Er  setzte  den  Gattungsbegriff  schon  viel  präziser, 
obschon  er  die  Pascoe'sche  Interpretation  sich  in  allen 
Einzelheiten  zu  eigen  macht.  Eben  dieser  Umstand  ist  es, 
der  uns  über  Pascoes  Definition  beruhigen  kann. 

Er  sagt  ^) :    Kopf  quer,  ziemlich  konvex,  hinten  etwas 
erweitert  und  schräg,  vom  Hals  deutlich  geschieden. 
Rüssel   ziemlich   lang,    Basalteil   etwas   länger    als 
der  Spitzenteil,  zylindrisch-konisch  oder  zylindrisch, 
rauh,  oben  w^enig  verschmälert,  an  der  Einlenkungs- 
stelle    der    Fühler    etw^as    verbreitert,    Vorder- 
teil   viereckig,    aufgebogen    und    an 
den    Seiten    mehr    oder    weniger    ge- 
zähnt   vor   den   Fühlern   stark   verengt,   hierauf 
in  einen  dreieckigen,  seitlich  beränd;rten 
Ansatz      erweitert,      gegen     den    Vorder- 
winkel   zugespitzt    und    am    Vorderrand    schwach 
eingebogen. 
Von    den    Fühlern    ist    die    wichtigste    Erweiterung: 
sie   reichen   bis   zur   Mitte   der   Flügel,    sind   zart, 
GHed   1   groß   und  lang,    2  und   3  etwas  konisch, 
4 — 10  zyUndrisch,  lang,  11  sehr  lang. 
Augen  etwas  hervorspringend,  groß. 
Prothorax  an  der  Basis  aufgebogen. 


1)  1.  0.  p.  434. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  4a* 


23ü 


Flügeldecken  schräg  abhängig,  einzeln  abgernndet. 

Die    l^eschreibnng   der    Beine   bringt   nichts   Nenes. 

Hinterleib  an  der  15asis  nicht  liingseingedrückt. 

Körjier  kahl  oder  behaart. 
Im    großen    nnd    ganzen    hat    also    Lacordaire    an    de'iii 
dattnngsbegriff   nichts   geändert,   er  liat    ihn   nur   recht    be- 
trächtlich erweitert  und  damit  zur  Klärung  sehr  wesentlich 
beigetragen. 

Soweit  icli  (ielegenheit  liattc  die  liciocoinfs-Artcu  zu 
wrgleichen,  stimmen  sie  sämtlich  mit  der  gegebenen  Diagnose 
überein  und  bilden  damit  ein  festgefügtes  (ianze.  l)a,\-on 
macht  nur  /:'.  poi^oiioccnis  Fairm.  eine  Ausnahme  und  ich 
will  micli  nun  damit  beschäftigen. 

\'ergleicht  man  hierzu  den  /:'.  /^ogonocvnis  h'airm.. 
so  muß  man  sich  fragen,  mit  welchem  Recht  man  die  Art 
zu  l-'.ctoceums  gebracht  hat,  und  wie  sie  sich  üheriuiupt  so- 
lange darin  liat  halten  k()nnen.    X'ergleichen  wir  also  einmal: 


lictoceiiiits.  I: .  pogonoccnts. 

K  o  ])  f  (]uer,  ziemlich  convex,  K  o  p  f  länger  als  breit,   nach 

iiinten  etwas  erweitert,  \'om  \orn  zugespitzt,  abgej)lattel, 

Hals  deutlich  abgeschnürt.  hinten  erweitert,  vom  Hals 

nur  undeutlich  getremit. 
Rüssel  ziemhch  lang.  I^asal-  1\  ü  s  s  e  1  ziemlich  hing.  Basal- 
teil   etwas    länger     als    dei'  teil    etwas    länger    als    der 

.Stett.  enloiiiul.  Zeit.  191-4. 


237 


Spitzenteil,  zylindrisch-ko- 
nisch, rauh,  bis  zu  den 
Fühlern  durchgehend  mit 
tiefer  Mittelrinne,  an  der 
Einlenkungsstelle  der  Füh- 
ler etwas  verbreitert,  Vorder- 
teil viereckig,  aufgebogen 
und  an  den  Seiten  gezähnt, 
\'or  den  Fühlern  stark  ver- 
engt, hierauf  in  einen  drei- 
eckigen, seitlicli  berandeten 
Ansatz  erweitert,  Vorder- 
winkel spitz,  Vorderrand 
schwach  eingebogen. 


Fühler  bis  zur  Mitte  der 
Flügel  reichend,  zart,  erstes 
Glied  groß,  zweites  und  drit- 
tes fast  gleichgroß,  4. — 10. 
zylindrisch,  lang,  11.  sehr 
lang,  nur  auf  den  End- 
gliedern pubescent. 


Augen  groß,  etwas  vor- 
springend. 

Thorax  länglich,  schwach 
eiförmig,  ohne  Mittelnaht, 
hinten  aufgebogen,  glatt. 


Spitzenteil,  zylindrisch-ko- 
nisch, rauh,  mit  einer  weit 
vor  den  Augen  flach  be- 
ginnenden, breiter  werden- 
den Mittelrinne,  an  der  lun- 
Ituikungsstelle  der  Fühler 
kaum  verbreitert,  Vorder- 
teil nicht  viereckig,  niclit 
aufgebogen,  nicht  verengt, 
nicht  dreieckig  erweitert  und 
nicht  berandet,  sondern  in 
Stärke  des  Basalteils  fort- 
gesetzt, allmählich  erweitert, 
auf  den  nicht  aufgebogenen 
Rand  des  Vorderteils  mit 
einzelnen  stiunpfen  Zähn- 
chen, Vorderwinkel  spitz, 
Vorderrand  tief  eingebogen. 

Fühler  nur  bis  zum  hin- 
teren Drittel  des  Prothorax 
reichend,  robuster,  erstes 
Glied  groß,  zweites  Glied 
äußerst  kurz,  kaum  ein  Drit- 
tel so  lang  als  das  Dritte, 
kugelig,  4.— 10.  zylindrisch, 
lang,  11.  sehr  lang,  mehr  oder 
weniger  stark  grob  behaart. 

Augen  groß,  mehr  nach  oben 
stehend  und  weit  vorge- 
rückt. 

Thorax  kurz,  elliptisch,  mit 
Mittelnaht,  tiefgrubig,  rauh, 
hinten  aufgebogen. 


Stett.  eatomol.  Zeit.  19  u. 


238 

Flügeldecken  schräg  ab-      Flügeldecken        hinten 
hängig,  einzeln  ahgenindet.  plötzlich    abstürzend    in    je 

einen  spitzen  Zahn  endigend. 

Beine.     Vorderbeine  kräfti-      Beine.  Vorderbeine  wie  vor, 
ger  als  die  übrigen,  Schenkel  Schenkel     äußerst     kräftig, 

aller  Beine  gezähnt,  schlank,  keulig.   Vorderschiene  nicht 

Vorderschienen  schwach  ge-  gebogen,  Enddorn  sehr  groß, 

bogen,  Spitze  dornig,  erstes  Tarsen  und  Sohlen  wie  ne- 

Tarsenglied  verlängert,  Soh-  benstehend, 

len  filzig. 

Abdomen     an    der     Basis      Abdomen     an    der    Basis 
nicht  längseingedrückt.  tief  und  breit   längs- 

eingedrückt. 
Die  Gegenüberstellung  beider  Diagnosen  beweist  klar 
und  deutlich,  daß  E.  pogonocerus  Fairm.  in  der  Gattung 
Ectocemus  nichts  zu  suchen  hat.  Es  ist  mir  ganz  unklar, 
weshalb  die  Abspaltung  nicht  schon  längst  geschehen  ist. 
Ich  würde  eine  Abtrennung  nicht  befürworten,  wenn  irgend- 
welche Übergänge  oder  Variationsneigungen  unter  den 
einzelnen  Arten  vorhanden  wären.  Dem  ist  aber  nicht 
so.  Alle  Ectocemus- Arten  sind  habituell  scharf  umgrenzt 
und  lassen  keinen  Zweifel  über  den  Umfang  ihrer  Gattungs- 
zugehörigkeit aufkommen. 

Ich  bin  der  Meinung,  daß  E.  pogonocerus  überhaupt 
nicht  in  die  Gruppe  der  Belopherini  gehört,  sondern  zu 
den  Arrhenodini.  Der  systematische  Unterschied  zwischen 
beiden  Gruppen  ist  doch  ein  recht  willkürlicher.  Als  einzigen, 
stichhaltigen  Grund  habe  ich  die  Fühlerlänge  gefunden, 
die  allerdings  sehr  beträchtlich  ist.  Aber  gerade  diese 
Eigenschaft  vermisse  ich  bei  pogonocerus.  Der 
Habitus  will  nichts  sagen.  In  beiden  Gruppen  finden  sich, 
mit  Ausnahme  der  Fühler,  analoge  Formen.  Vielleicht 
sind  die  Abdominaleindrücke  von  einiger  Bedeutung.  Diese 
sind  bei  don  Arrhenodini  immer  vorhanden,    bei  den  Belo- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


239 

pherini  aber  durchaus  nicht.  Auch  dennoch  muß  pogonocerus 
aus  Gattung  und  Gruppe  entfernt  werden.  Ich  trenne 
deshalb  die  Art  auch  ab  und  stelle  dafür  eine  neue  Gattung 
auf,  die  ich  zu  den  Arrhenodini.  luid  zwar  vor  Orychodes 
stelle.  Ob  daiuit  der  definitive  Stand  innerhalb  der  Gruppe 
festgelegt  ist,  lasse  ich  dahingestellt. 

Elytracantha  gen.  nov. 
„E/vroov  =  Scheide,  äxavxa  -=  St.-icliel. 

Kopf  länger  als  breit,  nach  vorn  zugespitzt,  abgeplattet, 
hinten  erweitert,  vom  Hals  undeutlich  getrennt.  Rüssel 
ziemlich  lang.  Basalteil  etwas  länger  als  der  Spitzenteil, 
zylindrisch-konisch,  rauh,  mit  weit  vor  den  Augen  be- 
ginnender, tiefer  werdender  Mittelf ui che,  an  der  Fühler- 
einlenkungsstelle  kaum  verbreitert,  Vorderteil  niclit  vier- 
eckig, nicht  aufgebogen,  nicht  verengt,  ohne  dreieckige 
Erweiterung,  unberandet,  in  direkter  Fortsetzung  des  Basal- 
teiles,  Ränder  stumpf  gezahnt,  Vorder winkel  spitz,  A^order- 
rand  tief  eingebogen.  Fühler  bis  zum  liinteren  Drittel  des 
Prothorax  reichend,  robust,  erstes  Glied  groß,  zweites 
sehr  kurz,  kegelig,  nur  ein  Drittel  so  groß  als  das  dritte, 
4 — 10  zylindrisch,  lang,   11  sehr  lang. 

Augen  groß,  etwas  nach  oben  stehend,  weit  vorgerundet, 
Thorax  kurz,  elliptisch  mit  Mittelnaht,  tiefgrubig,  rauh, 
hinten  autgebogen. 

Flügeldecken  hinten  kurz  abstürzend,  in  je  einem 
spitzen  Zahn  endigend. 

Vorderbeine  etwas  länger  als  die  übrigen,  Schenkel 
aller  Beine  gezahnt,  \^orderschiene  nicht  gebogen,  End- 
dom sehr  groß.  Erstes  Tarsenglied  größer  als  das  zweite, 
Solilen  filzig. 

Abdomen  an  der  Basis  tief  und  längseingedrückt. 

Typus  der  Gattung:  E.  pogonocerus  Fairm. 


St«tt.  outomol.  Zeit.   lyil. 


240 


Beitrag  zur  Kenntnis  von  Chrysomela 
graminis  L.  und  virgata  Motsch.  (Col.). 

Von  (Beorg  Keineck,  Berlin. 


(Mit  4  Textfiguren. 


1.    Chrys.  graminis  L. 

Herr  Intendanturrat  Schallehn  sammelte  eine  Reihe 
von  völlig  übereinstimmenden  Exemplaren  dieser  Art  Mitte 
Mai  1909  auf  der  Halbinsel  Sirmione  des  südlichen  Garda- 
Sees,  welche  stark  von  der  Nominatform  abweichen. 

Der  Körper  ist  langgestreckt,  bei  den  ^^  auffällig 
schmal  mit  parallelen  Seiten,  auch  bei  den  $$  hinterwärts 
wenig  erweitert  und  seitlich  zusammengedrückt,  in  beiden 
Geschlechtern  nich  hoch  wie  bei  der  Nominatform,  sondern 
flach  gewölbt.  Diese  neue  Form  steht  im  gleichen  Ver- 
hältnis zur  Nominatform  wie  z.  B.  die  Chrysochloa  gloriosa 
zu  ihrer  var.  pretiosa.  Die  Seiten  des  Halsschildes  sind 
wenig  gerundet,  beim  ^  hinten  parallel,  der  bei  der  Nominat- 
form wenigstens  an  den  Hinterecken  deutliche  Seiten- 
wulst ist  bei  der  neuen  Form  nur  schwach  angedeutet. 
Die  Struktur  der  Flügeldecken  ist  durchschnittlich  feiner 
als  die  der  Nominatform.     Länge  8,5 — 12  mm. 

Unter  dem  vorliegenden,  zahlreichen  Material  der 
C.  gyaminis  aus  den  verschiedensten  Gegenden  Deutsch- 
lands und  Österreichs  findet  sich  kein  einziges  Stück,  welches 
der  neuen  Form  nahekäme,  sogar  2  Exemplare  aus  Riva 
am  Garda-See  gehören  mizweifelhaft  zur  typischen  graminis. 
Die  neue  Form  stellt  eine  selbständige,  möglicherweise 
in  der  oberitalienischen  Tiefebene  noch  weitere  verbreitete 
Rasse  der  C.  graminis  vor,  welche  ich  mir  nach  ihrem  Ent- 
decker var.  Schallehni  zu  benennen  erlaube. 

Stett.  cntomol.  Zeit,  iv  1 1 


241 


2.    Chrys.  virgata  Motsch.  Schrenck,  Reise  II,  1860,  p.  224. 

t.  11,  f.  8. 
Eine  größere  Anzahl  vorliegender  Exemplare  von 
C.  virgata  gibt  ferner  Veranlassung  zu  einem  Vergleiche 
mit  der  C.  graminis.  L.  v.  Heyden  stellt  in  seinem  Cataloge 
der  Coleopteren  von  Sibirien  die  virgata  als  Varietät  zur 
graminis  (S.  200),  I.  Weise  sagt  in  der  Naturgesch.  d.  Ins. 
Deutschlands  Col.  VI,  S.  425,  daß  es  nicht  unwahrscheinUcli 
wäre,  daß  virgata  mit  graminis  zusammenfällt.  Nach  dem 
vorhegenden  Materiale  kann  ich  C.  graminis  und  virgata 
nur  als  zwei  völlig  verschiedene  Arten  ansehen.  C.  virgata 
weicht  schon  äußerlich  durch  viel  schlankeren,  von  der 
Seite  gesehen  auch  beträchtlich  weniger  gewölbten  Körper- 
bau, welcher  nur  dem  der  var.  Schallehni  nahekommt,  anders 
geformtes  Halsschild  (schon  aus  Motschulsky's  Beschreibung 
ersichtlich),  durch  meist  viel  beträchtlichere  Größe  und 
durch  lebhafter  rötlichen  und  starken  Glanz  aus.  Auch 
der  Bau  der  Geschlechtsauszeichnungen  der  ^^  ist  bei 
beiden  Arten  recht  verschieden  gestaltet. 

Figur  1  zeigt  den  Forceps  der  C.  graminis  in  seithcher 
Ansicht,  welcher  ca.  3  mm  lang,  stark  gebogen  und  an 
seinem  vorderen  Teile  stark  verdickt  ist.  Figur  2  stellt 
die  Öffnung  des  allmählich  nach  vorn 
verengten,     an     der     Spitze     verrundet- 

abgestutzten    Forceps 

derselben  Art  dar.  Der 

Ductus     besteht     aus 

einem    flachen,    nach 

unten  gebogenen  zun- 

genförmigen     Teil    c/, 

welcher  sich  vorn  ver- 
breitert und  in  3  abgerundete  Lappen  hhh  endet,  von  denen 
die  beiden  seitlichen  Lappen  an  ihren  vorderen  Kanten  leicht 
nach  oben  gebogen  sind,  während  der  mittlere  in  dreieckig  ab- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


242 


gnindeter  Form  nach  vorn  gcriditot  ist.  Der  zweite  rcHiren- 
förmige,  nacli  oben  gerichtete,  ziemlicli  hoch  ans  der  Penis- 
öffnnng  hervorragende  Teil  r,  endet  an  seiner  Spitze  gleich- 
falls in  ein  dreiteiliges  Gebilde  d.  Die  ganze  Öffnung  des 
Forceps  von  C.  graminis  ist  verhältnismäßig  klein  und 
schmal.     (Vergl.  auch  Weise,  Naturg.  VI,   S.  425.) 

Der  Forceps  von  C.  virgata,  Figur  8  in  seitlicher  Ansicht, 
ist  länger   und   dabei  schlanker,   gleichmäßig  röhrenförmig 
gebildet  ohne  Verdickung  vor  der  Spitze.     Die  Form  seiner 
Öffnung  und  Spitze  ist  auch  anders  gestaltet,  wie  aus  Figur  4 
ersichtlich   ist.      Der  langgestreckte  Ductus   a,  besteht   aus- 
dem  zungenförmigen,  leicht  nach  unten  gebogenen  Teil  A,A,. 
welcher  in  der  Mitte  an  seinem  vorderen  Teil  leicht  einge- 
buchtet ist.     An  Stelle  des  bei  C.  graminis  nach  oben  ge- 
bogenen, röhrenförmigen 
Teiles  cd  ist  bei  C.  vir- 
gata nur  ein  in  2  dreieckig 
abgerundete  Lappen  aus- 
gezogener Teil  d^  d,  vor- 
handen,   dessen   Kanten 
stark  nach  oben  gebogen 
sind  und  hoch   aus   der 
Öffnung  des  Forceps  her- 
ausragen. 
C.  virgata  liegt  vor  in: 

15  Exemplare  Wladiwostok;  1  Exemplar  Gensan; 
2  Exemplare  Blagowestsch ;  1  Exemplar  Pogranitschnoja 
(Mandschurei) ;  3  Exemplare  Sibirien  (Kricheldorff)  mit 
nicht  lesbarem,  näherem  Fundorte,   16.  G.  1903. 


Stett.  entomol.  Zelt.  1914, 


243 


Die  geographische  Verbreitung 
der  Ipiden. 

(Die  außereuropäischen  Gebiete.) 

Von  K.  Kleine,  Stettin. 

Eine  Übersicht  über  die  Verbreitung  der  europäischen 
Arten  mit  Einschluß  der  arktischen  Gebiete  ist  an  anderer 
Stelle  *)  erschienen.  Es  war  vorteilhafter,  den  Stoff  zu 
trennen.  Im  übrigen  verweise  ich  auf  das  daselbst  im  Vor- 
wort Gesagte.  Für  das  nordamerikanische  Gebiet  hatte 
mir  Herr  Prof.  Hopkins  in  Washington  in  bekannter  Liebens- 
würdigkeit seine  Unterstützung  zugesagt.  Seiner  Ansicht 
nach  sind  einige  Le  Conte'sche  Typen  nachzuprüfen.  Leider 
ist  seine  Arbeit  noch  nicht  erschienen,  und  es  ist  auch  un- 
gewiß, wann  sie  erscheint.  Ich  habe  es  deshalb  vorgezogen, 
nicht  mehr  zu  warten,  um  so  mehr,  als  die  Verschiebung 
sich  nur  auf  wenige  Le  Conte'sche  Arten  beschränken  kann. 

Das  sibirische  Untergebiet. 

Eine  ungeheure  Landmasse  umfaßt  das  sibirische  Ge- 
biet und  es  ist  wohl  sicher  die  größte  zusammenhängende 
Ländermasse  überhaupt,  die  ein  Faunengebiet  einschließt. 
Ganz  Nord-  und  Zentralasien  ist  damit  einbegriffen.  Vom 
Ural  bis  an  den  Stillen  Ozean,  vom  K aspischen  Meer  durch 
Nordpersien  streicht  die  Südgrenze  weiter  am  Nordost- 
abhang des  Hindukusch  und  Himalaya,  um  sich  dann 
nordöstlich  durch  China  zu  wenden.  Im  Südosten  iät  das 
Amurgebiet  bis  Chabarowsk  eingeschlossen,  dann  wendet 
sich  die  Grenze  weiter  südlich,  geht  bis  Wladiwostock  und 
schließt  auch  die  Insel  Sachalin  ein. 


*)  Entomol.  Blätter  1912/13. 
Stett.  entomol.  Zeit.  1014. 


244 

Die  Temperaturverhältnisse  sind  auf  einer  solch  großen 
Ländermasse  natürlich  auch  äußerst  schwankend.  Die 
Juli-Isotherme  beträgt  10 — 25"  C.  Die  Januar-Isotherme 
aber  zwischen  10  bis  80".  Dieses  Gebiet  ist  es  vor- 
nehmlich, welches  die  meisten  Ipiden  besitzt.  Das  ist  er- 
klärlich, wenn  wir  uns  den  Bestand  der  Floren  veranschau- 
lichen. In  diesen  Gebieten  liegen  die  großen  Wälder  des 
asiatischen  Kontinents,  die  Fortsetzung  des  europäisch- 
sibirischen Waldgebietes.  In  der  Hauptsache  besteht  es 
aus  Lciubbäumen  mit  periodischcnn  Laubfall  und  aus  Coni- 
feren.  In  Westasien  herrscht  Steppe  und  Grasland  vor. 
Hier  ist  also  nur  geringer  Bestand  an  Ipiden  zu  erwarten. 

Näheres  bei  Besprechung  der  Einzelgebiete. 

Turkistan. 

Die  Zahl  der  in  Turkistan  aufgefundenen  Ipiden  ist 
nur  äußerst  gering  und  sie  wird  sich  auch  bei  intensiver 
Durchforschung  nur  um  ein  Cieringes  erhöhen.  Die  Ent- 
wicklungsverhältnisse sind  äußerst  unvorteilhaft. 

Das  Land  ist  teils  eben,  teils  gebirgig,  und  nur,  wo 
das  Gebirge  vorherrscht,  ist  Gewähr  gegeben,  daß  sich 
eine  ausdauernde  Vegetation  entwickeln  kann. 

Die  Temperatur  ist  äußerst  wechselnd.  Währena  in 
Taschkent  noch  Weinstock  und  Mandelbaum  gedeihen, 
ist  am  45"  n.  Br.  der  Sir  nicht  weniger  als  123  Tage  zu- 
gefroren. Das  Land  ist  zum  Teil  trostlose,  sandige,  vege- 
tationslose Wüste,  an  anderen  Stellen  tonig-salzhaltig. 
Alle  diese  ausgedehnten  Ländermassen  werden  niemals  für 
den  Ipidenforscher  in  Frage  kommen,  es  sei  denn,  daß 
der  hier  zuweilen  vorkommende  Juniperus  diese  oder  jene 
Art  an  sich  gefesselt  hätte.  Nur  die  Gebirge  sind  bewaldet, 
aber  auch  nur  auf  bestimmten  Lagen,  hier  gedeihen  Laub-, 
vornehmhch  aber  Nadelwälder.  Auf  den  Gebirgen  fällt 
auch  Regen  in  reicher  Menge,  während  die  Ebene  im  Sommer 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1014. 


24B 

kaum  je  wolcltcn  zu  sehen  bekommt.  L'nter  diesen  l'iii- 
ständen  wird  also  der  Ipidenbestand  immer  klein  bleiben. 
Es  sind  bisher  nur  2  /Vrten  bekannt  geworden,  nämlich: 
rps  Hauscri  Reitt.  und  liccopt.  rugulosus  var.  Heydeni; 
erstertr  wohl  auf  den  (iebirgskoniferen,  letzterer  vielleicht 
an  Amygdalus.     Keine  Art  ist  charakteristisch. 

Buchara. 

Im  Gegensatz  zu  Tnrkistan  ist  die  Buchara  ein  Gebiet 
\()n  gr(")ßter  Fruchtbarkeit  und  auch  klimatisch  selir  gesund. 
Es  war  mir  leider  nicht  möglich,  über  die  Flora  näheres 
zu  erfahren.  Aber  auch  hier  werden  die  Gebirge  im  wesent- 
lichen Coniferen  tragen,  die  Lanbhcilzer,  namentlich  Obst, 
aber  mehr  auf  die  Niederungen  beschränkt  bleiben.  Von 
den  zwei  mir  bekannt  gewordenen  Arten  dürfte  Phloeosmus 
iurkislamcus  Semen,  an  Juniperus  oder  einer  ähnlichen 
Cupressinee  leben.  Ich  komme  um  so  eher  zu  diesem  Schluß, 
als  gerade  diese  Coniferengattung  sich  auch  in  Tnrkistan 
noch  als  letzter  Baum  in  manchen  Niederungsgegenden 
gehalten  hat.  Die  andere  iVrt  ist  Thamnurgus  Brylinskn 
Reitt.  von  Repetek-Bucharia  von  Hauser  gesammelt;  also 
eine  Art,  die  an  krautartigen  Pflanzen  lebt.  Charakteristisch 
dürfte  ader  nur  die  erstere  Art  sein,  da  der  Thamnurgus 
auch  schon  am  Araxes  bekannt  ist,  also  eine  ziemliche  ^^er- 
breitung  besitzt. 

Transkaspien. 

Wenige  Länder  Asiens  sind  für  die  Existenz  der  Ipiden 
so  wenig  geeignet  wie  Transkaspien.  An  Unfruchtbarkeit 
übertrifft  es  Tnrkistan  noch  ganz  erheblich;  das  ganze 
Land  ist  eine  trostlose  Einöde,  vegetations-  und  wasserlos. 
Flußbäche  gibt  es  im  Innern  nicht.  Temperaturverhältnisse 
sind  günstig,  29"  C.  mitten  im  Sommer,  aber  strenge  Kälte 
im  Winter.  Schneestürme  von  größter  Heftigkeit  suchen 
dann  das  Gebiet  heim. 

Stctt.  untoiiiol.  Zeit.  l'Jl-i. 


246 

Das  Vorkommen  von  Ipidcn  wird  also  immer  an  ganz 
bestimmte  Lokalitäten  gebunden  sein,  sie  werden  nnr 
da  auftreten,  wo  die  Wasserverluiltnisse  günstig  sind.  Das 
trifft  zunächst  für  die  Ivüstengebiete  zu.  An  den  Ostufern 
des  Kaspischen  Meeres  besteht  eine  üppige  Vegetation 
und  auf  den  Bergen  des  Kopet-Dagh,  des  einzigen,  wirklich 
in  Frage  kommenden  Gebirges,  wo  auch  noch  genügend 
Niederschläge  fallen,  wird  sich  ein  weiteres  Zentrum  für 
Ipidenfunde  bilden.  Die  Zahl  der  aufgefundenen  Ipiden 
ist  denn  auch  nur  klein.  Aus  den  Küstengebieten  wäre 
zunächst  zu  nennen:  Cisurgus  filuyn  Reitt.  Über  die 
Nahrungspflanzen  der  Cisurgus- hvicw  sind  wir  ja  noch 
wenig  unterrichtet.  Selbst  von  den  europäischen  Arten 
kennen  wir  sie  nicht.  C.  fihim  ist  bis  jetzt  die  am  w^eitesten 
nach  Osten  vorkommende  Art,  während  wir  die  anderen 
Gattungsvertreter  im  Mittelmeergebiet  kennen  lernten. 
Vielleicht  finden  sich  noch  weitere  Zwischenglieder  in 
den  östlichen  Mittelmeerländern.  Kissophagus  heder  ae 
Schmidt,  das  wäre  gleichfalls  der  weiteste  Vorposten  nach 
Osten.  Eggers  bezweifelt  aber  die  Bestimmung  und  ist 
der  Ansicht,  daß  es  möglicherweise  Novaki  Reitt.  ist,  eine 
Annahme,  die  viel  für  sich  hat,  wenn  man  bedenkt,  daß 
diese  Art  auch  im  Kaukasus  heimisch  ist.  Xylocleptes  exul 
Reitt.  wohl  auch,  wie  die  Verwandten,  nicht  an  Bäumen 
lebend.  Der  einzige  wirkliche  Baumbewohner  dürfte  Eccopto- 
gaster  Koenigi  Schew.  sein,  der,  wie  das  Gros  seiner  Ver- 
wandten, an  Obstbäumen  leben  könnte,  und  gerade  diese 
sind  es,  die  in  den  fruchtbaren  Niederungen  der  Uferzone 
üppig  gedeihen. 

Vom  Koget-Dagh  aber  ist  bisher  nur  eine  Art  bekannt 
gew'orden:  Phloeosinus  transkaspicus  Semen.  Das  ist  eine 
Art,  die  sich  dem  ganzen  vorderasiatischen  Typ  der  Coni- 
ferenbewohner  anschließt.  Da  sie  wahrscheinlich  wie  die 
Gattungsgenossen   alle   an    Juniperus   lebt,   so   dürfte   diese 

Stftt.  eiitomol.  Zeit.  1914. 


24^ 

anspruchslose  Pflan/A'  auch  auf  den  l->ergen  des  K(.)pot- 
Dagh-Gebirges  ihre  Existenz  finden.  Mit  Ausnahme  des 
Kissophagus  könnten  die  Arten  alle  Charaktertiere  des 
transkaspischen  Gebietes  darstellen.  Hier  mcichte  ich  noch 
hinzufügen,  daß  auf  dem  am  südwestlichen  Ufer  des 
Kaspischen  Meeres  gelegenen  Talischgebirges  Ips  Hauscri 
Reitt.  gefunden  ist.  Da  diese  Art  auch  in  Turkistan  und 
in  ganz  Südwest-Asien  beobachtet  ist,  ja  selbst  noch  in 
Zentralasien  vorkommt,  wäre  sie  vielleicht  auch  auf  der 
Ostseite  noch  aufzufinden. 

Zentral- Asien. 

Die  Gebiete  Zentralasiens  sind  noch  zu  wenig  erforscht, 
um  etwas  darüber  zu  sagen.  Bekannt  geworden  sind  mir: 
Eccoptogasier  Schewyreioi  Semen  vom  Thian-Shan,  dem 
Grenzgebirge  gegen  Ostturkistan,  ebendaher  Ips  Hausen 
Reitt.  (Musart),  ferner  /.  sexdentattis  Boern.,  der  in  Asien 
überhaupt  weit  verbreitet  ist.  Ferner  Stephanoderes  cassiae 
Eichh.,  über  deren  nähere  \^erbreitung  ich  nichts  bestimmtes 
erfahren  konnte.  Wirklich  charakteristisch  dürfte  aber 
nur  der  Iicc.  Scheiuyrewi  und  der  neu  beschriebene  Hylastes 
substriatus  Strohm.  (Wernyi,  Ala-Tau-Gebirge  und  Juldus 
Kuldscha)  sein. 

Irkutsk. 

Das  Gouvernement  Irkutsk  ist  für  die  Existenz  der 
Ipiden  sicher  geeignet,  denn  alle  Früchte,  die  im  europäischen 
Palaearktikum  zur  Reife  kommen,  können  auch  hier  an- 
gebaut werden.  Dennoch  kennen  wir  bisher  nur  3  Arten: 
Dryocoetes  haikalicus  Reitt.,  Carphoborus  Junnskii  Egg. 
und  Pityogcncs  irkutensis  Egg.  Die  ersten  beiden  Arten 
sind  bis  jetzt  noch  als  Charaktertiere  anzusprechen;  für 
P.  irkutensis  ist  das  merkwürdigerweise  nicht  der  Fall, 
da  der  von  Fuchs  beschriebene  P.  monacensis  nach  den 
Untersuchungen  von  Eggers  das  gleiche  Tier  sein  soll.    Be- 

Stett.  entoinol.  Zeit.  1911. 


24S 

stätigt  sicli  die  Ansiclit,  so  wäre  (V\c.  sporadisclu;  VcrbnMtun^ 
allerdings  einzig  dastehend,  und  es  wäre  zu  erwarten,  daß 
aucli  noeli  andere  Fundplätze  bekannt  werden. 

Jakutsk. 

Tni  Gegensatz  zu  Irkutsk  ist  dies  Gouvernement  wenig 
von  der  Natur  begünstigt;  namentlieli  ist  der  Winter  an- 
haltend und  streng  und  Jakutsk  selbst  hat  die  höchsten 
Kältegrade  des  ganzen  Kontinents.  Die  Baumwuchslinie 
wird  daher  auch  in  recht  südlichen  Grenzen  liegen.  Wie 
schlecht  die  Laubhölzer  fortkommen,  sehen  wir  schon  am 
gtifundeuen  Ipidenmaterial:  es  sind  fast  ausnahmslos  Coni- 
fereniusekten.  Von  Laubhölzern  spielt  die  Birke  noch 
eine  Rolle.  Es  sind  gefunden  worden:  Dendroctonus  micans 
Kug.,  hier  allerdings  wohl  auf  der  östlichsten  Grenze. 
Ips  laricis  F.,  I.  acuminatus  GylL,  Xyloterus  lineatus  Ol. 
imd  Anisandrus  dispar  F.  Es  sind  also  sämtlich  europäische 
Arten;  alle  Belegstücke  belinden  sich  in  Eggers  Sammlung. 

Amur,  Ostsibirien. 

Die  östlichen  Gebietsteile,  vor  allem  das  Amurgebiet, 
sind  reich  bewaldet  und  wenn  auch  die  Temperaturschwan- 
kungen hohe  sind,  so  sind  doch  hier  alle  Vorbedingungen 
gegeben,  die  eine  reiche  Ipidenfauna  erwarten  lassen.  Am 
Baikal  ist  aufgefunden:  Ips  acuminatus  var.  Heydeni^ichh.., 
im  Amurgebiet:  Eccoptogaster  amurensis  Egg.  und  Koltzei 
Reitt.,  Hylastes  decurnanus  var.  Heydeni,  der  auch  in  Ost- 
sibirien zu  finden  ist  (v.'  Heyden).  Ips  typographus  L. 
Amur  (v.  Heyden),  /.  subelongatus  Motsch.  Gorbitza,  /.  acu- 
minatus Gyll.  Daurien  (Sahlberg). 

In  Ostsibirien  ist  gefunden:  Hylastes  angustatus  Herbst 
und  H.  opacus  Er.  ips  acuminatus  Gyll.,  die  var.  Heydeni 
Eichh.,  scheint  also  mehr  westlich  sich  inselartig  zu  ent- 
wickeln. /.  subelongatus  Motsch.  geht  noch  bis  hierher, 
Kjachta   (Gerhard),   Eccoptogaster  mali  Bechst.  Kosmopolit! 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


249 

E.  vcnirosus  Lee,  E.  multistriatus  Marsh!!  Wladiwostock 
(Schewyrew)  und  Dryocoeles  autographus  F. .  am  Baikal. 
Für  den  äußersten  Osten  Chaborowska  finde  ich  noch 
Hylastes  imitator  Reitt.  und  Hyhcrgops  longipüus  Reitt. 

Es  sind  also  doch  viele  alte  Bekannte,  die  wir  wieder 
antreffen.  Im  ganzen  finden  sich  die  Nadelholzbewohner 
in  erdrückender  Zahl,  eigentlich  fallen  nur  die  Eccoptogaster- 
Arten  aus.  Das  zeigt  schon,  aus  welchen  Beständen  die 
Waldungen  bestehen.  Die  nahe  Verwandtschaft  mit  dem 
europäischen  Gebiet  wird  hier  mehr  denn  je  zum  Ausdruck 
gebracht,  und  auf  dieser  Linie  finden  wir  auch  alle  die- 
jenigen Arten  wieder,  die  wir  als  Kosmopoliten  anzusprechen 
gewohnt  sind. 

Sibirien. 
Überblicken  wir  noch  einmal  das  ganze  sibirische  Ge- 
biet, in  den  aus  ihm  bekannt  gewordenen   Gattungen  und 
Arten  : 

Hylastes    imitator  Reitt., 

,,         ater  Payk.  (Barnaal,  Tomsk.), 
Myelophilus  piniperda  L., 
,,  minor  Hartg, 

puellus  Reitt., 
Dendroctonus  micans  Kugel. 
Die  Hylesiniden  weisen  also  nur  2  Arten  auf,  die  nicht 
in  Europa  sind.  M.  puellus  Reitt.  muß  dabei  das  größte 
Interesse  erwecken,  da  es  immerhin  auffällig  ist,  daß  inner- 
halb des  Verbreitungsgebietes  dieser  Gattung,  das  sich 
vom  atlantischen  bis  zum  stillen  Ozean  erstreckt,  eine 
neuere  Art  lokal  entwickeln  konnte.  Es  wäre  von  Wich- 
tigkeit zu  erfahren,  ob  puellus  vikariiert,  indem  sie  eine 
der  beiden  andern  Arten  ersetzt,  oder  ob  sie  mit  ihnen  unter- 
mischt vorkommt. 

Ips  laricis  F.    Kirgis,  Tomsk  (v.  Heyden). 
,,    suturalis  Gyll.    (v.  Heyden). 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  5a 


250 

Ips  acuminatus  Gyll.    Ural,  Irtysch  (Sahlberg). 
"    typographus  L.    Ostsibirien. 
,,    cembrae  Heer!! 

,,  sexdentatus  Boern.  Nischni-Imbatok,  Krasnojavsk 
(v.  Heyden),  Riisnerk  (Gassner). 
Die  Gattung  Ips  ist  also  ansehnlich,  wenn  auch 
keine  neue  Art  auftritt.  Was  unsere  größte  Aufm  rksamkeit 
aber  in  Anspruch  nehmen  muß,  ist  /.  cemhrac  Heer,  der 
Ipide  des  europäischen  Hochgebirges.  Spezielle  Fundorte 
waren  mir  leider  nicht  zugänglich.  An  weiteren  Ipiden 
fand  ich  noch,  wie  schon  oben  angeführt : 

Dryocoetes  haikalictis  Reitt.    Aist  Vilni  (Lena  Fluß). 

autographus  F.    Jeniseisk  (Sahlberg). 
Eccoptogaster    aniurensis  Egg. 

,,  Ratzeburgi  Jans.    Nertubinsk  (v.  Hey- 

den),     Amur     (Rost),      Tomsk,      Altai 
(Gassner). 
dahuricus  Chap. 
.,  Sahlbergi  Egg.    Daurien. 

,,  Koltzei  Reitt. 

,,  Morawitzi  Schew.    Transbaikalien. 

Diese  Gattung  kennt  nur  einen  Europäer:  Ratzeburgi 
Jans.  Ich  glaube,  daß  auch  gerade  für  diese  Art  noch  die 
günstigsten  Verhältnisse  bestehen,  denn  die  nördlichsten 
Gebiete  geben  nur  noch  der  einzigen  Nahrungspflanze, 
der  Birke,  Raum,  unsere  anderen  Europäer  würden  sich 
wohl  kaum  recht  wohl  fühlen.  In  den  südlichen  Gebieten 
allerdings  könnten  sie  wohl  dauernd  leben,  wie  wir  das  ja 
auch  bei  E.  mali  Bechst.  sehen.  Koltzei  ist  übrigens  auch 
recht  verbreitet.  Die  reichen  Funde  lassen  eine  noch  weitere 
Ausbeute  erhoffen, 

Anisandrus  dispar  F. 
Xyloterus    lineatus  0\\\. 

signaUis  F.    Barnaul  (v.  He3'den). 

f5tctt.  eiifümol.  Zeit.  1914. 


251 

Die  Gruppe  bietet  nichts  Neues. 

So  darf  man  unbedenklich  sagen,  daß  das  große  sibirische 
Gebiet,  ja  das  ganze  palaearktische  Asien  sich  von  Europa 
in  keiner  Weise  unterscheidet.  Alle  Gattungen,  die  wir 
angetroffen  haben,  und  es  sind  eigentlich  wohl  wenig,  haben 
wir  auch  auf  dem  europäischen  Kontinent  schon  gesehen. 
Die  ungeheuren  Ländermassen  sind  für  die  menschliche 
Kultur  in  gleicher  Weise  gering  an  Wert,  wie  für  die  Ent- 
wicklung tierischer  Lebewesen.  Die  großen  Temperatur- 
schwankungen im  Norden,  die  die  Baumgrenze  erheblich 
herabdrücken,  lassen  nur  noch  den  Nadelholzipiden  Raum 
zur  Entwicklung.  Im  Süden  aber  sind  es  die  großen  Wüsten 
und  Einöden,  die  sich  einer  üppigen  Entwicklung  der  Ipiden- 
fauna  hindernd  in  den  Weg  stellen.  Zweifellos  werden 
sich  noch  manche  neue  Arten  im  Schoß  der  großen  Wald- 
gebiete verborgen  halten,  aber  wesenthch  verändern  wird 
sich  der  Grundbestand  nicht.  In  den  westlichen  Gebieten 
macht  sich  der  Einfluß  des  Mediterraneums  noch  sicher 
deutlich  bemerkbar,  in  Japan  werden  wir  eine  neue,  in 
vieler  Hinsicht  veränderte  Fauna  auftreten  sehen,  aber 
das  große  palaearktisch-asiatische  Landmassiv  bietet  wenig 
Neues,  wenig  Interessantes. 

Für  das  nördliche 

China 

möchte  ich  hier  noch  anführen: 

Eccoptogaster  Schewyrcwi  Sem.  und  die  var.  siencnsis  Egg. 

Korea. 

Hylastes  aier  Payk.    H.  opacus  Er. 
Das  Land  ist  infolge  fehlender  Bewaldung  einfach  arm 
an  Ipiden. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  5a* 


252 


Uebersicht  über  die  Verteilung  der  Gruppen 
und  Genera. 


CS 
OS 

'       CS 
CS 

aa 

CO 

=■ 

CS 

03 

'ca. 
oo 

CO 

oo 
ec9 

"co 

03 

1 

oo 

"co 

CO 

=) 

a 

03 

&J9 

HyJasies 

Hyhirgops 

Phloeosiuiis   

MyelophÜKs 

Dendrocfonus 

Kissophagits 

Carpholmrus 

Hylesminae 

Ips 

Xyloclepfcs 

Thamnurqux 

Dryocoefes 

Pityogenes 

Ipinae 

Eccoptogasfer 

Eccoj^togasfrhiae  . . . 

Cisurgus 

Crypturginae 

Xylotems  i 

7 

5 
1 
1 

2 

14 

1 

i 
_ 

1 

2 
6 

2 
1 

1 
1 

3 

1 
1 

1 
1 

2 

1 
1 

1 
1 

1 

2 

1 

] 
1 

2 

1 

2 

1 

2 

3 

1 

6 

1 

13 

12 

1 

Anisanrh-us 

Xylehorinae 

3 

Insgesamt  43  Arten. 

Das  mandschurische  Untergebiet. 

Japan. 

Die  große  Ausdehnung,  die.  dieses  Inselreich  besitzt, 
mißt  es  doch  vom  24. — 50.  "  n.  Br.,  muß  natürhch  kulturell 
und  klimatisch  sehr  verschieden  sein.  Die  Konfiguration 
des  Bodens  ist  sehr  wechselnd,  vor  allem  aber  bergiger 
Natur,  teilweise  direkt  vulkanisch.     Die  Gebirgszüge  folgen 

Stctt.  cntoniol.  Zeit.  1014. 


253 

meist  der  Hauptriclitiing  der  Insel.  Erhebungen  bis  zu 
3000  m  kommen  vor.  Das  Land  ist  im  allgemeinen  wasser- 
reich. Das  südliche  Japan  ist  durch  einen  warmen  Golf- 
strom bespült,  Nordjapan  (Hokkaido)  aber  durch  eine  kalte, 
polare  Strömung  beeinflußt.  Das  Klima  Japans  steht  unter 
der  Herrschaft  der  Monsune:  im  Frühjahr  und  Sommer 
warm  und  feucht,  im  Herbst  und  Winter  kalt  und  rauh. 
Der  winterliche  Einfluß  reicht  weit  nach  Süden  und  läßt 
noch  auf  derselben  Breite,  auf  der  das  Nildelta  liegt,  Schnee- 
fall eintreten.  Mittlere  Jahrestemperatur  in  Mitteljapan 
(Tokio)  +  13  "  C.  Das  Khma  ist  infolge  der  großen  Längs- 
ausdehnung natürlich  auch  nicht  einheitlich.  Die  reiche 
Niederschlagsmenge  und  der  günstige  Sommer  zaubern 
eine  reiche,  üppige  Flora,  namentlich  an  Holzgewächsen 
hervor  und  die  nahe  Verwandtschaft  mit  dem  europäisch- 
sibirischen und  amerikanischen  Waldgebiet  ist  unverkenn- 
bar. Alle  diese  vielgestaltigen  klimatischen  Einwirkungen 
rufen  denn  auch  eine  Flora  von  größter  Mannigfaltigkeit 
hervor,  eine  Flora,  in  der  sich  Elemente  aller  Pflanzen- 
formationen, aus  den  subtropischen  Regionen,  bis  zu  der 
des  Arktikums  wiederfinden.  Die  eigenartige  Lage  des 
Gebiets  läßt  auch  vermuten,  daß  wir  zum  ersten  Male  eine 
sehr  abweichende  Ipidenfauna  finden  werden.  Wir  werden 
sehen,  wie  weit  sich  unsere  Voraussicht  bewahrheitet. 

Ausgeschlossen  soll  hier  ganz  Formosa  sein,  obgleich 
es  wohl  zum  Japanischen  Reiche  gehört,  ist  seine  Lage  doch 
so  weit  südlich,  daß  die  Besprechung  besser  im  indischen 
L^ntergebiet  vorgenommen  wird. 

Da  das  Gebiet  sich  über  eine  große  Zahl  von  Inseln 
erstreckt,  so  erachte  ich  es  für  geboten,  soweit  mir  bekannt, 
die  einzelnen  Fundorte  hinzuzufügen,  da  naturgemäß  mit 
Eintritt  tropischer  Einflüsse  sich  auch  die  Flora  und  damit 
der  Ipidenbestand  ändern  muß.     Eine  Klassifizierung  nach 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


254 

den  Inseln  erscheint  mir  aber  zur  \'ermeidung  öfterer  Wieder- 
holungen nicht  geboten. 

Das  außerordentliche  Interesse,  das  die  europäischen 
Forscher  Japan  nach  dessen  Öffnung  entgegengebracht 
haben,  hat  zu  einer  eingehenden  Exploration  dieses  Ge- 
bietes geführt.  In  neuerer  Zeit  haben  sich  auch  die  Japaner 
selbst  der  Ipidenforschung  gewidmet,  und  so  ist  die  Zahl 
der  aufgefundenen  Arten  recht  beträchtlich,  obgleich  kein 
Zweifel  besteht,  daß  noch  immer  neue  Arten  aufgefunden 
werden  müssen.  Als  wichtigste  Literaturquellen  möchte 
ich  nennen:  Blandford,  The  Rhynchophorus  Coleoptera  of 
Japan.  Trans.  Ent.  Soc.  London  1894;  Supplementary 
Notes  on  the  Scolytidae  of  Japan  etc.  ibid.  1894;  The  Scolyto- 
platypini,  a  new  subfamily  of  Scolytidae.  ibid.  1893.  Chapuis 
et  Eichhoff:  Scolytides  recuillis  en  Japan  par  M.  G.  Lewis. 
Ann.  Soc.  Ent.  Belg.  1875.  Eichhoff.  Japanisch.  Scolytidae. 
D.  E.  Z.  1879.  Hagedorn,  Enumeratio  Scolytidarum  e 
Sikkim  et  Japan  natarum  etc.  Mus.  Bull.  Paris  1904. 
Niisima:  Die  Scolytiden  Hokkaidos.  1909;  On  some  Japanese 
Species  of  the  Scolytini.  Journ.  of.  Sapporo  Agric.  Coli, 
und  eine  Reihe  anderer  kleinerer  Arbeiten. 

Hylesininae:  Hyorrhynchus  LeTvisii  Bldf.  Sapporo. 
Von  dieser  Gattung  ist  nur  eine  Art  bekannt,  die  bisher 
nur  auf  Hokkaido  gefunden  worden  ist.  Hylastes  amhiguiis 
Bldf.  Fujisan.  H.  parallelus  Chap.  Äußerst  verbreitet  und 
sehr  gemein,  so:  Yokohama,  Bukunji,  Kiu-Shiu  usw. 
H.  piumhens  Bldf.  Ebenfalls  sehr  häufig,  Nikko,  Kobe  usw. 
H.  atteniiatiis  Er.  Hiogo.  (Europäer),  H.  ahn  Niis.  Toma- 
komai,  Prov.  Iburi,  Jopankei^  soll  an  Erlen  leben;  ein  ganz 
merkwürdiger  Zustand,  der  wohl  noch  der  Klärung  bedarf. 
Hylurgops  glabratus  Zett.  Nikko  (Europäer!)  H.  inter- 
stitialis  Chap.  Subastiri,  Kiga,  Nagasaki.  Myelophilus 
piniperda  L.,  sehr  verbreitet,  von  Hokkaido  bis  Kiu-Shiu. 
M.  minor  Hartg.  bisher  nur  aus  Nagasaki"  bekannt.     Auch 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


255 

hier  zeigt  sich  das  gleiche  Bild  wie  auf  dem  Kontinent :  größere 
flächenartige  Ausbreitung  des  piniperda,  mehr  lokales  Auf- 
treten des  minor,  aber  gleiche  Ausdehnung  des  Gesamt- 
verbreitungsgebietes. Hylesinus  cingulatus  Bldf.  Sapporo, 
Lake  Junsai.  H.  costaius  Bldf.  Sapporo  Hakodate,  Junsai. 
H.  laticoUis  Bldf.  Sapporo  Kotoni,  also  nur  aus  dem  nörd- 
lichen Gebietsteile.  H.  nohilis  Bldf.  Sapporo  Nopporo,  also 
gleichfalls.  H.  tristis  Bldf.  Ichiuchi,  Junsai,  Hokk.  H .  scutu- 
latus  in  weiter  Verbreitung,  so  z.  B.  Kiga,  Subaschiri,  Na- 
gasaki, Omori,  Oyama.  Ptelcobius  scutulatus.  Bldf.  ohne 
bestimmte  Fundangabe  und  den  neuen  Pt.  trepanatus  Wichm. 
von  Kioko.  Sphaerotrypes  pila  Bldf.  Hitoyoshi.  Diese  Art 
ist  dadurch  interessant,  als  sie  auf  dem  nördlichsten 
vorgeschobenen  Posten  der  ganzen  Gattung  steht.  Alle 
anderen  Arten  sind  tropisch  und  kommen  auf  dem  afrika- 
nischen Festlande  sehr  vereinzelt,  meist  aber  im  tropischen 
Asien,  von  Indien  bis  Sumatra  vor.  Pila  allein  ist  bis 
hierher  vorgedrungen  oder  aber  zurückgeblieben.  Jeden- 
falls ist  nicht  zu  erwarten,  daß  sie  in  den  gemäßigten 
Gebieten  Japans  noch  vorkommt,  sie  verleugnet  eben  den 
Charakter  der  ganzen  Gattung  nicht. 

Phloeosinus  dubius  Bldf.  Kurigahara,  Phl.  Lewisii 
Chap.  Kashiwagi,  Sapporo,  Chiuzengi,  Kobe,  Nowaka,  also 
in  weiter  Verbreitung  über  die  Inseln  des  gemäßigten  Klimas. 
Phl.  minut'us  Bldf.  Ichiuchi.  Phl.  perlatus  Chap.  Sapporo, 
Hiogo.  Phl.  pulchellus  Bldf.  Wada,  Toge.  Phl.  rudis  Bldf. 
Kaschivvasaki,  Kobe,  Amori.  Phl.  seriatus  Bldf.  Hiogo. 
Die  Gattung  Phlocsinus  kommt  zwar  auch  in  den  Tropen 
vereinzelt  vor,  aber  sie  gehört  doch  im  eigentlichen  Sinne 
den  Subtropen,  in  Europa  dem  Mediterrangebiet  und  in 
geringem  Maße  auch  dem  nördhchen  Palaearktikum  an. 
Diesen  Charakter  verleugnet  sie  auch  in  Japan  nicht.  Keine 
europäische  Art  findet  sich  im  Osten  wieder. 

Die    Zahl   der    Hylesiniden    beträgt   demnach    24,    von 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


25(; 

denen  4  anch  in  Enropa  vorkommen,  \vähr(>nd  alle  anderen 
Arten  d(*m  japanischen  Gebiete  eigen  sind.  Die  Hylesiniden, 
soweit  sie  hier  in  Frage  kommen,  bestätigen  nur,  was  schon 
von  ihnen  in  Europa  gesagt  ist;  daß  sie  eigentlich  Kinder 
des  nördlichen  Palaearktikums  sind,  mit  Ausstrahlungen 
nach  Süden  oder  mit  Vorliebe  für  die  etwas  wärmeren  Gegen- 
den dieses  Gebiets.  So  sehen  wir  Hylastes  und  Hylesinus 
rein  palaearktisch,  Phloeosinus  etwas  mehr  nach  Süden 
neigend  und  Sphaerotrypes  pila  ist  als  ein  aus  den  Tropen 
stammendes  Tier  anzusprechen,  das  denn  auch  nur  den 
südlichsten  Teil  des  Gebiets  bewohnt.    (Tsushima,  Hitoyohi.) 

Crypturginae :  Crypturgus  pusillus  Gyll.  Hokkaido, 
Fuyisan,  Subashiri.  Der  einzige  Crypturgus.  der  mir  bisher 
aus  Japan  bekannt  geworden  ist,  dessen  Verbreitungsgebiet 
aber  auch,  gleich  wie  in  Europa  ziemlich  umfangreich  sein 
muß.  Ein  Tier  des  nördlichen  Japans.  Cy.  tuherosus  Niis. 
Onupunai,  Prov.  Teshio,  Tomakomai,  Mt.  Mackarinupuri, 
alles  auf  der  nördlichen  Insel  Hokkaido.  Polygraphus  ist  mit 
mehreren  Arten  vertreten,  darunter  keine  europäische: 
P.  miser  Bldf.  Nikko;  P.  oblongus  Bldf.  Chiuzenji,  Subha- 
shiri.  P.  proximus  Bldf.  Bisher  nur  von  Hokkaido  bekannt 
geworden,  so  z.  B.  Sapporo,  Nopporo,  Pozankei.  Was  hier 
von  der  Verbreitung  gesagt  ist,  gilt  auch  für  die  beiden 
nächsten  Arten.  P.  jezoensis  Niis.  Tayoroma,  Tomatomai 
und  in  der  Provinz  Teshio  bei  Onupunai.  P.  Ssioyi  Niis. 
Sapporo  und  Tomakomai.  Zahl  der  Crypturginae:  7,  davon 
1  auch  in  Europa.  Die  meisten  japanischen  Arten  nur  von 
Hokkaido,  überhaupt  nordischen  Charakters,  wie  die  ganze 
Gruppe. 

Chryphalinae.  Cryphalus  exiguus  Bldf.  Tukushima, 
Sapporo,  Tokio,  überhaupt  mit  weiter  Verbreitung. 
C.  piceae  Ratz.  Tomakomai,  Chitose,  Sapporo.  Dieser 
Europäer,  der  völlig  zirkumpolar  in  der  gemäßigten  Zone 
lebt,  bleibt  auch  in  Japan  auffallend  nördlich.     Die  Fund- 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


257 

orte  liegen  wohl  alle  auf  Hokkaido.  C.  larich  Niis.  Nopporo; 
C.  malus  Niis.  Hakodate.  C.  Rhussi  Niis.  Chitose  in  der 
Provinz  Isliikari.  C.  cryptomeriae  Niis.  Kumamato  in  der 
Provinz  Higo,  auf  Kiu-Shiu,  also  auf  der  südlichsten  Insel 
des  Groß-Inselkomplexes.  C.  fulvus  Niis.  Yatsuo-Berg  in 
der  Provinz  Ohmi.  Diese  Gattung  ist  sicher  noch  wenig 
bekannt,  und  es  dürfte  der  systematischen  Durchforschung 
des  Gebietes  nicht  schwer  fallen,  noch  eine  Reihe  neuer 
Arten  hinzuzufügen.  Die  Funde  der  letzten  Zeit  lassen 
darauf  schheßen. 

Über  Stcphanodcrcs  tristis  Eichh.  und  St.  pcritus  Bldf. 
konnte  ich  keine  näheren  Angaben  finden.  Hypothenemus 
expei's  Bldf.  Kumamoto  und  Nagasaki.  Von  Cosinoderes 
consobrinns  Bldf.  war  mir  auch  kein  genauer  Fundort  zu- 
gänglich. 

Die  Cryphalinen  sind  auch  recht  selbständig  in  ihrem 
Auftreten,  denn  nur  1  Art  unter  11  kommt  auch  auf  dem 
europäischen  Festlande  vor.  Die  Verteilung  dürfte  auf 
dem  Inselschwarm  ziemlich  gleichmäßig  sein,  wie  ja  gerade 
die  Cryphalinen  sich  an  keine  Faunengebiete  oder  Regionen 
binden.  Daß  gerade  aus  dem  nördlichen  Japan  soviel  neue 
Arten  bekannt  geworden  sind,  hat  seinen  Grund  in  der 
besseren  Durchforschung  dieses  Teiles. 

Ipinae.  Ips  angulatus  Eichh.  Nagasaki,  Fujisan,  Nikko. 
Der  einzige  bisher  bekanntgewordene,  für  Japan  charak- 
teristisch gewordene  Ips.  Bis  vor  kurzem  war  übrigens 
nur  noch  /.  ceruhrae  Heer  aus  Fujisan  und  sonst  keine  andere 
Art  bekannt.  Niisima  hat  auf  Hokkaido  aber  noch  folgende 
Arten  aufgefunden:  acmninatus  Gyll.  Sapporo;  proximus 
Eichh.  Sapporo;  laricis  Fabr.  Sapporo,  Urin;  curvidcns 
Germ.  Sapporo,  dazu  eine  für  Japan  charakteristische, 
neue  Art:  Ips  japonicus  Niis.  nur  auf  Hokkaido.  (Toma- 
komai,  Jozankei,  Nopporo.)  Püyogenes  chalcographus  L. 
Auch   dieser  Europäer  ist   von   Niisima  auf   Hokkaido  ge- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


258 

funden,  und  zwar  an  mehreren  Stellen.  Acanthoiornicus 
spinosiis  Bldf.  Oyayama,  Nikko.  Diese  kleine,  rein  asiatische 
Gattung  hat  nur  noch  einen  Verwandten  in  Palcmbany; 
es  bleibt  aber  dahingestellt,  ob  wir  es  mit  einer  nördlichen 
oder  mehr  tropischen  Gattung  zu  tun  haben.  Denn,  wenn- 
gleich auch  die  Ipiden  vornehmlich  nördlicher  Provenienz 
sind,  so  gibt  es  doch  zweifellos  auch  tropische  Genera.  Bei 
nur  2  Arten  muß  der  Ursprung  zweifelhaft  bleiben. 

Sehr  zahlreich  ist  die  Gattung  Dryococlcs,  mit  Aus- 
schluß einer  alles  charakteristische  Arten.  D.  affinis, 
Oyayama,  apatoidcs  Eichh.  ohne  nähere  Ortsangabe.  D. 
autograplms  Ratz.,  der  einzige  Europäer  von  Sapporo, 
Chiuzcnji  und  sicher  auch  noch  weiter  verbreitet.  Kosmo- 
polit! D.  dinoderoidcs  Bldf.  Ichiuchi,  graniccps  Eichh. 
und  lutciis  Bldf.  ohne  nähere  Fundangabe.  D.  mocstus  Bldf. 
Nikko,  niihilus  Bldf.  von  Kiga,  Lujama  und  pilosus  Bldf. 
von  Nikko.  Zu  diesem  ist  in  neuer  Zeit  durch  Niisimas 
Forschungen  noch  hinzugekommen:  D.  pini  Niis.  von 
Makkarinupurei  auf  Hokkaido. 

Zum  ersten  Male  tritt  uns  nun  eine  Gattung  entgegen, 
die  zwar  im  Mediterrangebiet  sich  anfand,  aber  nur  als  ein 
Gast  ohne  festen  Sitz,  es  ist  dies  Coccotrypes.  Es  finden  sich 
3  Arten:  C  advena  Bldf.  Nagasaki;  graniccps  Eichh.  Naga- 
saki, Hiogo  und  pcrditor  Bldf.  von  Nagasaki.  Die  Arten  treten 
hier  ungefähr  auf  dem  33"  n.  Br.  auf,  das  ist  immerhin  ein 
weites  Vordringen  nach  Norden,  und  es  findet  sich  auch 
dactyliperda  z.  B.  auf  einem  gleichen  Breitengrad  an  den 
Grenzen  seines  nördlichen  Vorkommens.  Die  Arten  sind 
wohl  alle  Früchtebewohncr  und  damit  sehr  an  die  Ge- 
staltung des  Vegetationsbildes  gebunden.  Auf  alle  Fälle 
ist  die  Gattung  tropisch,  und  wir  müssen  diese  3  Arten  als 
äußersten  Vorposten  gegen  Norden  ansprechen. 

Eidophel'us  imitans  Eichh.  und  minutus  Bldf.  von 
Chiuzenji  eine  ausschließlich  auf  Japan  beschränkte  Gattung. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


259 

Die  große  Gattung  Püyophthorus  ist  nur  mit  einer  Art 
bisher  bekannt  geworden.  Diese  ist  in  Japan  charakteristisch; 
es  ist  j'ucundus  Bldf.  von  Nagasaki. 

Es  sind  also  25  Ipinae-Species,  die  wir  verzeichnen 
konnten,  davon  kommen  7  auch  in  Europa  vor.  Auffallend 
ist,  daß  die  großen  Gattungen  Ips,  Pityogenes  und  Püyo- 
phthorus so  sehr  schwach  vertreten  sind.  Von  Bedeutung 
ist  aber  das  Vordringen  der  Coccotrypes-Arten,  ferner  daß 
1  Ipidengenus  ausschließlich  auf  Japan  beschränkt  ist. 

Eccoptogastrinae :  E.  aeqtdpmictatus  Niis.  Gifu,  Mittel- 
japan, Sapporo  auf  Hokkaido  und  Tomakomai  eben- 
daselbst. E.  agiiatus  Bldf.  Junsai,  aratus  Bldf.  Junsai, 
Sapporo  und  an  anderen  Orten  Hokkaidos.  E.  Chakisanii 
Niis.  bisher  nur  von  Hokkaido,  Sapporo  und  Mt.  Moiwa; 
E.  claviger  Bldf.  Kiga,  Sapporo;  curviventralis  Niis.  Hok- 
kaido, Mt.  Moiwa;  esuriens  Bldf.  Juansai,  Sapporo,  Kotoni; 
frontalis  Bldf.  Sapporo,  Fushushima,  Tsushima;  japonicus 
Bldf.  Junsai,  Hokkaido,  Kiushiu,  Honshiu;  trispinosus 
Strohmeyer. 

Zieht  man  diese  10  Arten  zur  Gesamtmenge  der 
Eccoptogastcr- Arten  in  Vergleich,  so  mag  es  auf  den  ersten 
Augenblick  scheinen,  als  ob  die  Zahl  nur  recht  klein  wäre, 
namentlich  wenn  man  die  Zahl  der  europäischen  Species 
in  Vergleich  zieht.  Aber  es  sind  immerhin  10  °o  des  Ge- 
samtbestandes, und  die  Zahl  fällt  um  so  mehr  ins  Gewicht, 
wenn  man  bedenkt,  daß  es  sämtlich  endemische  Arten  sind, 
und  daß  kein  Europäer  sich  bis  jetzt  im  Gebiet  bemerkbar 
gemacht  hat.  Ob  der  so  weit  verbreitete  rugulosus  Ratz. 
sich  nicht  noch  findet,  sollte  micn  allerdings  sehr  wundern, 
da  er  auch  in  Nordamerika  vorkommt. 

Xyleborinae.  Die  Gattung  Xylehorus  wird  in  den 
Gebieten,  die  nicht  ins  Palaearktikum  fallen,  immer  einen 
besonderen  Platz  beanspruchen.  Sic  stellt  überhaupt  die 
größte   Ipidengattung   dar,    die   wir   kennen,   und  je   weiter 

Stett.  entomül.  Zeit.  1914. 


260 

wir  uns  nach  dem  Acjuator  wenden,  umso  öfter  und  stärker 
wird  uns  Xylchorus  mit  seinen"  sonstigen  kleinen  Gefolg- 
scliaft  entgegentreten.  Ich  möchte  mich  darauf  beschränken, 
che  cinzehien  Arten  mit  ihren  wichtigsten  Fundorten  wieder- 
zugeben. 

Xylcborus  adwnbratits     Bklf.      Nagasaki,     Hitoyoshi, 

Subashiri,   Kioko,  Oyayama. 
,,  atnpniatus  Bldf.    Hiogo. 

apicalis  Bklf.    Sapporo. 

aquilus  Bklf.  Oyayama,  Hitoyshoi,  Kaslii- 

wagi. 

atratus  Eichh.     Kiga,   Nagasaki,    Sapporo, 

Kiushiu,  Kioto,  Tsushima. 
,,  aUenuatus  Bldf.    Nikko. 

,,  badius  Eichh.    Hiogo. 

,,  bicolor  Bldf.    Inasa,  Nagasaki. 

,,  brevis  Eichh.    Nikko. 

,,  compactus  Eichh, 

,,  concisus  Bldf. 

,,  cucullatus  Bldf.    Kurigalara,   Konose. 

,,  defensits  Bldf.    Sapporo. 

excesus  Bldf.    Miyanoshita. 

festivus  Bldf. 
,,  galeatus  Bldf.    Nagasaki. 

,,  germanns  Bldf.    Oyayama,  Sapporo,  Kiga, 

Nikko,  Subashiri,  Miyanoshita. 
,,  glabratus  Eicch.     Yokohama,  Higo. 

inferjedus  Bldf.    Higo. 
,,  Lewisii  Bldf.   Nikko,  Hakane,  Miyanoshita. 

,,  minutus  Bldf.    luasa. 

muticus  Bldf.    Kashiwagi. 
,,  mutilatiis  Bldf.    Sapporo,  Mitteljapan. 

,,  orbaius  Bldf.    Kurigahara. 

pelliculosus  Eichh.    Kiga. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


261 

Xyleborus  praevms  Bldf. 
,,  ruhricollis  Eichh. 

Schaufussi    Bldf.      Lake     Junsai,     Nikko, 
Sapporo. 
,,  semiopacus  Eichh.     Konose,    Kioto,   Chiu- 

zenji. 

seriatus  Bldf.    Nikko,  Miyanoshita,  Toma- 
komai. 
,,  ■       sohrinus  Eichh.    Chiuzenji,  Tsushima. 
,,  validus   Eichh.     Sapporo,    Juansai,    Naga- 

saki usw. 
vicarius  Eichh. 
,,  xylographus  Say  =  Saxeseni  Ratz.  Sapporo. 

,,  ebriosus  Niis.    Sapporo. 

,,  ishidai  Niis.    Sapporo,   Jozankei. 

,,  laetus  Niis.    Sapporo. 

,,  alni  Niis.    Sapporo,  Tomakomai. 

,,  canus  Niis.    Sapporo. 

,,  septentrionalis  Niis.    Tayoroma  in  der  Pro- 

vinz Teshio,  Joshino,  Provinz  Jamata. 
Xylotertis  proximus  Nis.  Jazonkei,    Xyl.   lineatus  Oliv., 
als  Kosmopolit  auch  in  Japan  (Sapporo).     Xyl.  puhipennis 
Bldf.     Sapporo. 

Das  japanische  Gebiet  stellt  damit  40  Xyleborus- Arten, 
d.  h.  zirka  16  %  aller  bekannten;  davon  sind  nicht  weniger 
als  36  bis  jetzt  nur  aus  Japan  bekannt.  Saxeseni  ist  Kosmo- 
polit, hadius  mit  Ausnahme  Europas  auf  allen  Erdteilen 
vorkommend,  eine  Tatsache,  die  sich  bei  Xyleborus  noch 
öfter  zeigen  wird.  InterjecHts  und  semiopacus  kommen  auch 
sonst  noch  in  Asien  vor.  Wenn  man  sich  auch  keinen  falschen 
Vorstellungen  hingibt  und  nicht  annimmt,  daß  alle  Xyleborus- 
Arten,  die  bis  heute  nur  aus  Japan  bekannt  sind,  auch 
notwendigerweise  ganz  exclusiv  nur  auf  den  Archipel  be- 
schränkt sein  müßten,   denn  die  letzten  beiden  genannten 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


262 

Arten  sind  aus  Japan  beschrieben  und  kommen  doch  zum 
Teil  bis  Hongkong  vor,  so  nuiß  doch  sicher  ein  ganz  an- 
ständiger Prozentsatz  für  das  japanische  Gebiet  beschränkt 
bleiben.  Zudem  ist  ganz  sicher,  daß  wir  nur  erst  einen 
Bruchteil  des  wirklichen  Bestandes  kennen;  darauf  lassen 
wenigstens  die  Funde  mit  Recht  schließen,  die  Niisima 
auf  Hokkaido  gemacht  hat. 

Phloeotrogus  ohliquecaiida  Motsch.,  Jokohama,  nicht 
auf  Japan  beschränkt,  ist  auch  von  Ceylon  bekannt.  Trypo- 
dendron  pnhipeniiis  Bldf.  Sapporo,  Kiga,  Miyanoshita, 
Ichiuchi,  Tsushima.  T.  sordidus  Bldf.,  T.  quercus  v.  nipponi- 
cum.  Sapporo,  Miyanoshita,  Oyayama.  In  Summa  47 
Trypodendrinae. 

Scolytoplatypinae :  Scolytoplatypus  [Taeniocerns)  mi- 
kado  Bldf.,  Nikko,  Oyama,  Oyayama,  Tsushima,  Sapporo, 
Jozankei  und  auch  sonst  gefunden,  jedenfalls  im  japanischen 
Gebiet  weit  verbreitet,  aber  nicht  darüber  hinausgehend. 
Nord- Japan  (Hokkaido)  bis  zum  Süden  (Kiu-Shiu).  Sc. 
{Spongocerus)  Daimio  Bldf.  Nikko,  Jozankei,  Otaru,  Toma- 
komai,  also  auch  ziemlich  verbreitet.  Sc.  nmticus  Hagedorn; 
Sc.  Shogtm  Bldf.  von  Sapporo  bis  Kiu-Shiu  verbreitet.  5c. 
Siomio  Bldf.,  Sc.  Tycon  Bldf.  Nikko,  Kiga,  Sapporo,  Otaru. 

Die  Scolytoplatypinen  kommen  auch  sonst  noch  in 
Asien  und  selbst  [Scolytopl.  im  engeren  Sinne)  in  Afrika 
vor.  Die  japanischen  Arten  dieser  eigenartigen,  kleinen 
Gruppe  sind  aber  außerhalb  des  Gebietes  bis  heute  noch 
nicht  gefunden.  Über  Japan  scheinen  sie  ganz  verbreitet 
zu  sein.  Sonst  ist  die  Gattung  absolut  tropisch.  Das 
Vordringen  bis  Hokkaido  ist  daher  immer  höchst  be- 
achtenswert. 

Mit  Japan  sind  wir  an  die  Ostgrenze  des  palaearktischen 
Gebietes  gelangt.  Auf  dem  asiatischen  Festlande  machte 
sich  der  stabile  Charakter  dieses  großen  Gebietes  vor  allem 
dadurch  bemerkbar,   daß  keine   Gattung  auftrat,  die  nicht 

Stett.  futomol.  Zeit.  1914. 


263 

auch  sonst  im  Gebiet,  ich  denke  hier  an  den  Westen,  vor- 
handen gewesen  wäre.  So  ist  der  europäisch-sibirische 
Teil  des  Palaearktikums  unbedingt  ein  großes  einheith'ches 
Ganze.  Das  wird  nun  anders.  Gewiß,  auch  in  Japan  wird 
die  Zugehörigkeit  nicht  etwa  völHg  verleugnet.  Wir  sehen 
die  nördlichen  Hylesiniden  ziemlich  zahlreich  auf  den  nörd- 
lichen Inseln  auftreten;  die  in  Europa  mehr  im  Mediterran- 
gebiete lebenden  Phloeosinus-Arten  auch  hier  südlicher 
und  in  ansehnlicher  Stärke.  Das  gleiche  gilt  von  den  Nadel- 
holzipiden.  Mag  Japan  auch  bisher  nur  wenige  Ips  eigen- 
tümlich besitzen,  so  zeigen  doch  die  Forschungen  Niisimas, 
welche  Schätze  hier  noch  zu  heben  sind.  Gerade  die  Gat- 
tung Ips  ist  es  überhaupt,  die  auf  einen  bestimmten  Zu- 
sammenhang mit  der  Festlandsfauna  hindeutet.  Wir  sehen 
eine  ganze  Reihe  von  Arten,  die  von  der  Westküste  Frank- 
reichs bis  Japan  vorkommen,  ja,  manche  trifft  man  auch  in 
Nordamerika  wieder:  sie  sind  völlig  zirkumpolar.  Andere 
machen  in  Japan  halt,  aber  alles  in  allem:  die  Zugehörigkeit 
zum  Palaearktikum   ist   ohne  Zweifel. 

Und  doch,  wenn  wir  die  ganze  Fauna  überblicken, 
so  fühlen  wir :  es  ist  eine  andere  Welt,  in  die  wir  hinein- 
gekommen sind.  Die  Zahl  der  neueren  Arten,  die  uns  hier 
begegnen,  ist  so  bedeutend,  daß  wir,  zum  ersten  Male  bei 
unserer  Betrachtung,  die  palaearktischen  Elemente  über- 
troffen sehen. 

Zunächst  tritt  uns  eine  neue,  ganz  merkwürdige  Gruppe 
entgegen,  die  Scolytoplatypini,  klein  an  Zahl,  aber  umso 
interessanter  in  ihrem  Auftreten.  Selbst  eine  für  Japan 
charakteristische  Gattung  findet  sich  und  endlich  ist  das 
Eindringen  tropischer  Elemente  ganz  unverkennbar.  So 
nimmt  Japan  doch  eine  Sonderstellung  ein,  bedingt  durch 
seine  Lage  und  durch  die  Gestaltung  der  Vegetation. 

Vergleicht  man  die  Zahl  der  Ipidenspecies,  soweit  sie 
bis  heute  aus  Japan  bekannt  sind,  so  finden  wir,  daß  sie 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


264 

von  beispiellosem  Reichtum  ist.  Bedingt  durch  die  günstigen 
Verhältnisse  und  eifrige  Durchforschung,  haben  sich  fast 
schon  so  viel  Arten  auffindeu  lassen,  als  das  ganze  euro- 
päische Gebiet  umfaßt,  und  es  ist  keine  Frage,  daß  eine 
weitere  Steigerung  nur  eine  Frage  der  Zeit,  eine  Frage  der 
weiteren  Forschung  ist. 

Uebersicht  über  die  Gruppen  und  Genera. 


Gat- 


Arten 


Arten 


Hyorrhynchus . 

Hylades 

HyJiirgojys  . . . . 
Myclüphilus  ■ . . 
Hylesinus  . . . . 

Pteleohms 

Sphacrotrypcs  . 
Phloeoshui^  . . . 
Hylesininae. . . 
Cryptnrgus  .  . . 
Polygraplms  . . 
Crypturginae  . 
Cryplialuti  . . . . 
Stephanoderes  . 
Hypothenemuf! 
Cosmoderes . . . . 
Cryp)halinae  . . 
Ips 


1 
5 
1 
2 

6 
2 
1 

7 
25 
2 
5 
7 
7 
2 
1 
1 
11 
7 


Pityogenes 

Acanthüiomicus . . 

Dryocoetes 

Coecotrypes 

Eidophelus 

Pityophthorus  . . . 

Ipiinae 

Eccoptogaster . . . . 
Eccop)togastrmae . 

Xylehorns 

Phloeotrogiis  . . . . 
Trypodendron . . . 

Xyloteriis 

Xylehorinae 

Taenlocerus 

Spongocerus 

Spongocerinae . . . 


1 

1 

10 

3 

2 

1 

25 

10 

10 

40 

1 

3 

3 

47 

1 

5 

6 


Insgesamt  131  Arten. 

Das  indische  Gebiet. 

Alle  Ländermassen  Asiens,  die  nicht  zum  pälaeark- 
tischen  Gebiet  gehören,  sind  hier  einbegriffen.  Nur  vereinzelt 
und  nicht  vom  Kontinent  wird  der  Äquator  überschritten, 
dennoch  ist  der  tropische  Teil  Asiens  im  Verhältnis  zum 
palaearktischen  reich  an  Arten.  Nach  Wallace  sind  vier 
Untergebiete  zu  unterscheiden:   1.  Hindostan  oder  Zentral- 


Slett.  entoiiiol.  Zeit.  lUU. 


265 

mdien,  2.  Ceylon,  3.  Indochina  oder  Himalaya  und  4.  das 
indomalayische  Gebiet.  Pagenstecher  gibt  die  Grenzen  des 
hindostanischen  Gebietes  folgendermaßen  an:  ,,Es  erstreckt 
sich  vom  Fuße  des  Himalaya  im  Westen  und  südlich  vom 
Ganges  im  Osten  bis  an  eine  von  Goa  aus  nach  dem  Süden 
sich  wendende  und  wieder  bis  zur  Koishnas  aufsteigende 
Linie."  Das  ceylonische  Gebiet  umfaßt  außer  Ceylon  auch 
die  Südspitze  Vorderindiens.  Das  indochinesische  Gebiet 
umfaßt  Birma  und  Südchina,  geht  westlich  dem  Himalaya 
entlang  bis  zu  einer  Höhe  von  3500  m.  Das  indomalajäsche 
Gebiet  umschließt  die  Halbinsel  Malacca,  die  Sundainseln, 
Bali  mit  umliegenden  Inseln  und  die  Philippinen. 

Die  Vegetation  ist  ausgesprochen  tropisch,  aber  durch- 
aus nicht  einheitlich,  zeigt  im  Westen  starke  Übergänge 
nach  Afrika,  im  Osten  Anklänge  an  Neuguinea.  Der  Hima- 
laya läßt  selbst  noch  boreale  Florenelemente  im  Gebiete 
auftreten,  die  Schneelinie  liegt  bei  3900  m,  die  Waldgrenze 
bei  3600  m.  Die  Grenze  des  subtropischen  Waldes  liegt  bei 
2100  m.  des  tropischen  bei  -600  m. 

Die  Ipidenfauna  dieses  großen,  wälderreichen  Gebiets 
ist  noch  ganz  wenig  erforscht.  Wenn  man  sich  vergegen- 
wärtigt, welch  wechselndes  Bild  die  tropischen  Wälder  mit 
ihrem  ungeheuren  Reichtum  an  Arten  darbieten,  wie  groß 
die  noch  unbekannten  Gebiete  sind,  so  muß  die  Zahl  der 
bisher  bekanntgewordenen  Ipidenspecies  nur  einen  ganz 
verschwindend  kleinen  Bruchteil  des  eigentlichen  Bestandes 
darstellen.  In  Wirklichkeit  ist  die  Zahl  der  im  indischen 
Gebiet  vorkommenden  Genera  auch  tatsächlich  nicht  groß, 
obgleich  nicht  zu  verkennen  ist,  daß  neue  und  eigenartige 
Formen  auftreten.  So  aus  der  Gruppe  der  Diamerinae  die 
Gattung  Diauicrus,  die  auch  noch  in  Afrika  vorkommt.  Die 
Hylesiniden  sind  vor  allem  mit  Sphaerotrypes  und  Cranio- 
didiciis  eigentümlich,  unter  den  Ipiden  ist  es  aber  vor  allem 
Ozopemon,  die  mit  einer  größeren  Zahl  von  Arten  sich  über 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914.  ßa 


266 

das  ganze  Gebiet  hin  erstreckt,  während  Lepizerus;  und  Acan- 
thotomicus  nur  kleine  Gattungen  sind.  Die  Eccoptogastrinae 
vertritt  wohl  nur  eine  Gattung,  die  wirklich  charakteristisch 
ist.  Die  (iruppe  der  Cryphalinae  dürfte  die  Gattungen  Cryp- 
tarihrum,  Cosmoderes  und  Triarniocerus  aufweisen. 

Neben  dem  japanischen  Gebiet  bemerken  wir  liier 
wieder  die  eigentümliche  Gruppe  der  Scolytoplatypinae, 
die  aber  auch  noch  bis  nach  Afrika  hinüber  reicht. 

In  ansehnlicher  Stärke  finden  sich  Cryphalinen,  die 
überhaupt  einen  großen  Teil  der  Tropenbewohner  stellen. 
Ipinen  sind  mit  Ips  vor  allem,  aber  auch  sonst  gut  ver- 
treten. Zum  ersten  Male  sehen  wir  aber  die  Xyleborus- 
Arten  in  ansehnlicher  Stärke  erscheinen,  die,  soweit 
wir  immer  den  tropischen  Stoff  auch  behandeln  mögen, 
die  ausschlaggebende  Gattung  bleiben  wird.  Im  allge- 
meinen darf  man  wohl  sagen,  daß  sich  Elemente  aus  allen 
Faunengebieten  finden,  daß  aber  die  Tropenipiden  mehr 
nach  dem  afrikanischen  Gebiete  hinneigen,  während  natur- 
gemäß sonst  jeder  Einfluß  fehlen  muß.  Auch  ein  direkter 
Zusammenhang  mit  dem  australischen  Faunengebiet  ist, 
soweit  nicht  die  großen  Tropengattungen  in  Frage  kommen, 
kaum  zu  bemerken. 

1.   Das  indische  Untergebiet. 

Das  Untergebiet  schließt  ganz  \'orderindien  vom  Fuße 
des  Himalaya  bis  an  die  Grenzen  des  ceylonischen  Gebietes 
ein;  östlich  bilden  Ganges  und  Brahmaputra,  westlich  das 
noch  eingeschlossene  Kaschmir  die  Grenzen.  Mannigfach 
ist  die  vertikale  Bodengestaltung  Indiens.  Im  großen  und 
ganzen  können  wir  das  Tafelland  des  Dekkan  und  die  Tief- 
länder des  Ganges  und  Indus  unterscheiden;  im  Norden 
und  Osten  das  Himalayagebirge  mit  seinen  Ausläufern  und 
vorgelagerten  Ketten. 

Der  Westen  mit  dem  Flußgebiet  des  Indus  ist  vor  allem 
ein    Steppenland   und    daher  einer  Verbreitung    der    Ipiden 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


267 

nicht  sonderlich  förderhch,  selbst  direkte  Wüstenbildimg 
findet  sich;  den  Nordosten  bildet  das  Salzgebirgc.  Da  auch 
östlich  vom  Indus  sich  große  Wüsten  finden,  so  ist  dieser 
Teil  Indiens  für  uns  fast  ganz  verloren.  Das  östliche  Indien 
mit  seinen  großen  Sumpfländereien  zeigt  dagegen  üppigen 
Waldwuchs.  Der  Hindostan,  wie  das  Gangesdelta,  sind 
mit  üppiger  Waldvegetation  geschmückt,  namentlich  im 
letzteren  sind  noch  große  Urwälder  vorhanden.  Auch  das 
Dekkhan  wird,  seines  steppenartigen  Charakters  wegen, 
der  Ipidenverbreitung  nur  wenig  günstig  sein;  das  nörd- 
liche zentralindische  Plateau  ist  hingegen  sehr  waldreich 
und  durch  die  Gebirgskette  des  Arawali  gegen  den  Einfluß 
des  indischen  Wüstensandes  geschützt.  Die  Küstenstriche 
sind  naturgemäß  von  äußerst  üppiger  Vegetation  und  wohl 
auch  am  besten  erforscht. 

Das  Klima  ist,  von  den  Gebirgslagen  abgesehen,  das 
heißeste  der  Erde;  die  höchste  Mitteltemperatur  findet  sich 
zwar  im  Süden,  aber  die  absolut  höchste  Wärme  wird  im 
Nordwesten  beobachtet.  Wie  die  Ipidenfauna  Indiens 
eigentlich  wenige  charakteristische  Formen  aufweist,  so 
auch  die  Flora.  Zwar  ist  sie  außerordentlich  mannigfaltig 
und  an  günstigen  Lagen  auch  von  prächtigster  Entwicklung, 
bietet  aber  doch  kein  einheitliches  Bild  dar.  Wohl  findet 
sich  aber  ein  reicher  Holzbestand;  so  vor  allem  der  Teak- 
baum,  Ebenholz-  und  Schwarzholzarten,  der  Sandelbaum, 
ja  selbst  der  Kautschukbaum  ist  früher  häufig  gewesen. 
Unter  den  Nadelhölzern  ragt  besonders  die  Deodarazeder 
hervor;   die   Palmenflora  ist  überaus  reich  entwickelt. 

Eine  eigentliche  zusammenfassende  Literatur  auch  nur 
eines  Gebietsteiles  gibt  es  überhaupt  nicht,  und  das  ist  ja 
auch  bei  der  mangelhaften  Kenntnis  dieser  ungeheuren 
Gebiete  leicht  erklärlich.  Nur  die  indische  Regierung  hat 
für  Ostindien  einen  Staatsentomologen,  der  uns  auch  mit 
vielen  neuen  Arten  bekannt  gemacht  hat,  und  dessen  Publi- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  6a* 


2ß8 

kationen  die  einzigen  sind,  die  zu  nennen  wären.  Es  sind 
dies:  Stebbing,  Departemental  Notes  of  insects  that  affect 
forestry.  Calcutta  1903 — 1906;  derselbe,  A  manual  of  forest 
Zoologie  for  India.     Calcutta  1908. 

Diamerinae:  Diamerus  ater  Haged.  auf  den  Nilgiri 
Hills,  einem  Gcbirgsmassiv  in  Vorderindien  mit  Höhen  von 
über  2500  m  Seehölie.  Die  Nahrnngspflanze  ist  mir  leider 
nicht  bekannt,  dürfte  aber  wohl  eine  dort  angebaute  Kultur- 
pflanze sein,  denn  die  ursprüngliche  Flora  ist  durch  die  Tätig- 
keit des  Menschen  mehr  oder  weniger  vernichtet  worden.  Als 
Kulturpflanzen  kämen  in  Frage:  Kaffee,  Thee  und  Cinchona. 

Hylesininae :  Sphacrotrypcs  coimbatorcnsis  Stebb.  in 
den  Sal  forests  of  the  Dun  plateau  in  Nordwest-Indien. 
Sph.  glohulus  Bldf.,  Sph.  siwalikcnsis  Stebb.,  Präsident- 
schaft Madras  (North  Coimbatore  Hill  forests).  Diese 
8  Arten  kommen  meines  Wissens  nur  in  Ostindien  vor. 
Ferner  zwei  neuere  von  Stebbing  beschriebene  Arten,  über 
die  ich  näheres  nicht  finden  konnte,  sind  mir  von  Eggers 
mitgeteilt:  Sph.  assamcnsis  Stebb.,  Sph.  querci  Stebb.  Die 
Gattung  kommt  im  tropischen  Indien  noch  verschiedenfach 
vor  und  erstreckt  sich  östlich  bis  Japan,  ist  aber  nicht  für 
Indien  charakteristisch,  selbst  nicht  für  Asien,  da  sich  auch 
in  Ostafrika  noch  eine  Art  wiederfindet.  In  neuester  Zeit 
ist  auch  ein  Hylastcs  von  Ostindien  bekannt  geworden,  die 
erste  Art  dieser  zwar  weitverbreiteten,  aber  bisher  nur  vom 
asiatischen  Kontinent,  wenigstens  aus  den  tropischen  Cie- 
bieten  nicht  bekannten  Gattung;  es  ist  H.  horridus  Egg. 
Mit  dieser  Art  ist  das  weiteste  Vordringen  nach  Süden  nicht 
nur  in  Asien,  sondern  auch  sonst  festgestellt;  nur  in  Mittel- 
amerika wc;rden  wir  ein  Analogon  wi(^derfinden.  Aber  der 
Fund  beweist,  daß  Hylastcs,  obwohl  m.  E.  n(")rdlicher  Pro- 
venienz, dennoch  mehr  ^'ertreter  auch  in  den  heißen  Zonen 
hat  als  wir  glauben,  die  nur  dadurch  noch  das  Bild  ver- 
schleiern, daß  wir  sie  noch  nicht  kennen.     Hypoboms  ncbu- 

Stctt.  cntoinol.  Zeit.  1914. 


2G9 

losus  Motscli.  Wie  sich  bei  Besprechung  des  ceylonischen 
Gebietes  noch  zeigen  wird,  ist  diese  Gattung  recht  eigentlich 
in  Indien  heimisch;  der  Europäer  aber  auf  vorgeschobenem 
Posten.  Im  cdlgemeinen  darf  man  aber  sagen,  daß  die  H\'le- 
siniden  doch  nur  recht  schwach  vertreten  sind. 

Crypturginae :  Nur  die  Gattung  Polygraphus  und  auch 
diese  nur  im  indischen  Untergebiet;  es  sind  P.  loiigifolia 
Stebb.,  P.  major  Stebb.  (Kilba,  im  Sutbj  Tal,  Basker  State), 
P.  uiinimus  Stebb.,  P.  jiiijior  Stebb.  Das  Vorkommen 
mehrerer  neuer  Arten  läßt  den  Schluß  zu,  daß  wir  nur  erst 
die  ersten  x\nkömmlinge  kennen,  der  wahre  Bestand  wird 
wohl  erheblich  größer  sein.  Nach  dem  einen  mir  sehr  be- 
kanntgewordenen Fundplatz  zu  urteilen,  liegen  die  Fund- 
orte ziemlich  weit  nördlich.  Polygraphus  liebt  unseren  bis- 
herigen Kenntnissen  nach  die  warmen  Gebiete  nicht  sonder- 
lich, wenn  wir  aber  in  Rücksicht  ziehen,  daß  auch  südlich 
des  Äquators  (Madagaskar)  eine  Art  in  recht  warmer  Lage 
auftritt,  so  dürfte  das  Auffinden  der  indischen  Vertreter  um  so 
wertvoller  sein  und  angetan,  unsere  Ansicht  zu  korrigieren. 

Cryphalinae:  Cryphalus  Loosn'clliae  Stebb.  (Bombay), 
C.  horridiis  Eichh.,  C.  dcodara  Stebb.,  C.  nwrinda  Stebb. 
(Goara-Sarahan,  Simla-Tibet  koad),  C.  siibmuricatus  Eichh., 
C.tccto nae  "St^hh.  (Berar.),  C.  scahricolHs  Eichh.  Nördliches 
Ostindien,  Hindostan.  Stephanoderes  arccae  Hörn,  St. 
cassiae  Eichh.  Cosuiodcrcs  tiwnilicollis  Eichh.  Nord  Indien, 
Hindostangebiet.  Die  Zahl  der  Cryphalinen  ist  nicht  sehr 
groß,  deshalb  möchte  ich  auch  die  im  Gebiet  auftretende 
Zahl  als  normal  ansehen.  Die  Nahrungspflanzen  sind  auch 
nicht  so  exclusiv,  wie  das  bei  vielen  anderen  Ipidengruppen 
der  Fall  ist,  und  schon  die  wenigen  Arten  bewohnen  wenig- 
stens drei  Pflanzenverwandtschaften :  Laubbäume,  Coni- 
feren  und  Palmen.  Die  Fundorte  liegen  meist  im  Norden, 
wieviel  Arten  sonst  noch  auf  diesem  großen  Cjebiete  leben 
mögen,  entzieht  sich  selbst  der  Schätzung. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


270 

Ipinae:  Ips  im  engeren  Sinne  kommt  nicht  vor,  über- 
haupt sind  die  Euipiden  nur  recht  schwach  vertreten. 
Pityogcncs  coniferae  Stebb.  (Kilba,  Bashahr  State)  und 
P.  scüa  Bldf.  Wenn  man  darauf  das  ceylonische  Gebiet 
mit  seiner  verhältnismäßig  großen  Zahl  ansieht,  muß,  im 
südlichen  Indien  wenigstens,  sich  noch  stärkerer  Bestand 
finden.  Dryocoetes  hengalensis  Stebb.,  Dr.  Hewetti  Stebb., 
zwei  neue  Arten,  die  meine  Ansichten  über  die  Erforschung 
Indiens  nur  bestätigen;  auch  das  über  Ceylon  Gesagte  gilt  hier. 
Im  allgemeinen  ein  recht  minimaler  Bestand  an  Ipiden. 

Eccoptogastrinae :  Nur  mit  drei  von  Stebbing  ge- 
fundenen Arten  vertreten:  Eccoptogaster  major  Stebb.  und 
E.  minor  Stebb.,  beide  an  Cedrus  Deodara  (Jaunsar  Bawor, 
Theri  Garshwae).  E.  deodara  Stebb.  (Pundjab,  Kashian, 
Jaunsar  Div.  near  Simla). 

Xyleborinae:  Xyleborus  Andrewesi  Bldf.,  X.  artestriatits 
Eichh.,  X.  crenipennis  Motsch.,  X.  denticulus  Motsch., 
X.  gravidus  Bldf.,  X.  laticollis  Bldf.,  X.  perforans  Woll. 
(Pundjab,  Kaiesar,  Sal  Forests),  X.  suhmarginatus  Bldf., 
Phloeotrogus  attenuatus  Motsch.,  Progenius  hidentatus  INIotsch. 

Die  Zahl  der  Xyleborinen  ist  außerordentlich  klein, 
wenn  man  die  Größe  des  Gebietes  und  der  Gattung  Xyleborus 
vergleicht;  Grund:  siehe  oben.  Bemerkenswert  ist  auch 
das  Vorkommen  von  X.  perforans  Woll.,  dieser  Welten- 
bummler ist  faktisch  überall  zu  finden,  wo  überhaupt  im 
Tropengürtel  noch  ein  Spinidentat  leben  kann. 

Spongocerinae :  Taeniocerus  Brahma  Bldf.,  T.  Rajah 
Bldf,,  Murru  (Strohmeyer). 

In  Summa  41  Arten,  meist  Endemismen,  wie  das  nach 
Lage  der  Dinge  nicht  anders  zu  erwarten  ist.  Indien  darf  als 
ein  noch  völlig  unerforschtes  Gebiet  angesprochen  werden. 
2.    Kaschmir. 

Kaschmir,  eines  der  schönsten  Gebiete  der  Erde,  stellt 
eine  Talcbene  von  190  km  Länge    und  140  km  Breite    dar. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


•271 


Rings  von  hohen  Gebirgen  umgeben,  ist  das  KUma  mit 
einer  Temperatur  von  13,8"  C.  im  Mittel  äußerst  mild  und 
gesund.  Die  Flora  ist  üppig  entwickelt  und  mit  der  euro- 
päischen in  enger  Verwandtschaft.  Ausgedehnte  Wälder, 
namentlich  von  der  Deodarazeder,  Fichte  und  Pinus  longi- 
folia  gebildet,  bedecken  die  Ebenen;  erst  über  ,3300  m  See- 
höhe hört  der  Baumwuchs  auf.  In  den  Flußläufen  finden 
sich  neben  Obstbäumen  auch  Pappeln,  Walnüsse  und  Maul- 
beerbäume. Trotz  dieser  günstigen  Umstände  ist  dennoch 
der  Bestand  von  Ipiden  äußerst  gering  und  erst  in  jüngster 
Zeit  bekannt  geworden. 

Crypturgmae:    Polygraphus  atcrrimus  Strohm. 

Ipinae:  ips  Stebbingi  Strohm.,  Dryococics  hiinalayacnsis 
Strohm.,  D.  quadrisulcatus  Strohm. 

Spongocerinae :    Spotigocerus  Kunala   Strohm. 

Irgend  etwas  hinzuzufügen,  ist  bei  dem  geringen  Be- 
stand nicht.  Gesamtzahl  der  aus  dem  Gebiet  bekannt  ge- 
wordenen Arten :  46. 

Uebersicht  über  die  Gruppen  und  Gattungen. 


1 

Zaiii  der 
Gattungen 

5.2 

Diamenis      

Dkmierinae 

Hylastcs 

Siihaerofrypes 

Hypohunts 

Ilylcsininae 

Pulygvdjdius    

Ci\//}iturginac 

('ij/lihah(}>   

Stejihanodcn.^  .... 

(■usmodcre.s 

Cryiihalinae 

Pityogencs 

1 

3 

1 

3 

1 

1 

1 

5 
1 

7 
5 
5 

7 
2 

1 

10 

2 

l2)s 

Dryucoetes 

Ipincic  

3 

1 

3 
2 

1 

4 

Eccopiogastcr 

Eccojjtogadrinae  .  . 

Xylehorus 

Phloeotrogns 

Progeiihis 

Xylehorlnae 

Taeniocerus 

Spongocerus 

Spongocerinae  .... 

3 
3 

8 
1 
1 
10 
2 
1 
3 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


272 

3.   Das  ceylonische  Untergebiet. 

Die  Trennung  Ceylons  vom  indischen  Festlande  kiinn 
(;rst  in  geologisch  sehr  junger  Zeit  stattgefunden  haben. 
Darauf  lassen  nicht  nur  die  verbindenden  Inseln  (Adams- 
brücke) und  die  geringe  Seetiefe  zwischen  beiden  Gebiets- 
teilen schließen,  sondern  auch  vor  allem  die  Übereinstim- 
mung in  einer  Reihe  von  Zuständen,  die  uns  heute  noch  die 
Natur  daselbst  offenbart. 

Die  tiefen  sumpfigen  Alluvialebenen  des  südlichen  in- 
dischen Festlandes  finden  auf  dem  nördlichen  Ceylon  ihre 
Fortsetzung.  Das  Innere  aber  ist  ein  Bergland  mit  vorge- 
lagerter Hügellandschaft;  zuweilen  gehen  die  Hügel  bis  an 
das  Gestade.  Erhebliche  Erhöhungen  konunen  vor,  so  der 
Pedrotallagalla  mit  mehr  denn  2500  m  Seehöhe  und  andere 
Berge  in  ähnlicher  Höhenlage. 

Das  Klima  ist  gleichmäßig,  aber  recht  tropisch,  mittlere 
Jahrestemperatur  26 — 30  "C.  Der  Norden  ist  durchgängig 
wärmer  als  der  Süden. 

Die  zwischen  den  Bergen  sich  hinziehenden  Täler  sind 
von  großer  Fruchtbarkeit  und  landschaftlicher  Schönheit, 
die  Vegetation  natürlich  sehr  üppig,  überall  herrscht  der 
prächtige  Wald  vor,  Kulturpflanzen,  die  den  Ipiden  sehr 
zusagen,  sind  in  großen  Pflanzungen  vorhanden,  und  die 
Waldllora  ist  so  immens  groß  an  Arten,  daß  eine  reiche 
Fauna  an  Ipiden  zu  erwarten  ist.  Die  Erwartung  trifft  auch 
tatsächlich  zu.  Trotzdem  das  Gebiet  sicher  erst  zum  Teil 
erforscht  ist,  kennen  wir  von  Ceylon  allein  fast  soviel  Ipiden, 
als  aus  dem  ganzen  indischen  Untergebiet  zusammen. 

Die  Fauna  ähnelt,  wie  wir  noch  sehen  werden,  der  in- 
dischen außerordentlicli;  wahrscheinlich  kommen  manche 
Arten  auch  in  beiden  Gebieten  vor.  Scharfe  Trennung  halte 
ich  für  ausgeschlossen. 

Zusammenfassende  Literatur  über  Ceylon  gibt  es  nicht. 

Diamerinae  :   Diamerns  curvijey  Walk.   Einzii^e  Art  dieser 

Stett.  eutoniol.  Zeit.  1914. 


273 

weitverbreiteten,  aber  überall  nur  sporadisch  auftretenden 
Gattung. 

Hylesininae:  Craniodicticus  mucronatus  Bldf.  Gattung 
und  x\rt  sind  für  das  Gebiet  charakteristisch.  Hylurgus 
detcrminans  Walk.  Wenn  wir  von  dem  nach  St.  Helena  ver- 
schleppten H.  ligniperda  F.  absehen,  ist  H.  detcrminans 
Walk,  die  einzige  Art,  die  soweit  gegen  den  Äquator  ge- 
gangen ist.  Da  wir  aber  eigentlich  alle  Hyluygus- Arten 
mindestens  aus  dem  mediterranen  Gebiet  kennen,  so  ist 
nicht  ausgeschlossen,  daß  sich  auch  in  wärmeren  Lagen  noch 
mehr  Vertreter  finden  könnten.  Hylesinus  despectus  Walk., 
H.  scricciis  Motsch.  Die  beiden  Arten  sind  hier  recht  spora- 
disch. Mit  Ausnahme  Japans  ist  das  wärmere  Asien  gänzlich 
entblößt  von  Hylesimis-X.rX.Qw;  das  ganz  unvermittelte 
Auftreten  in  Ceylon  läßt  aber  doch  mindestens  in  Indien 
noch  weitere  Funde  erwarten.  Phloeosinus  concinnulus 
Walk.,  Ph.  dctersHs  Chap.,  Hypoborus  cinero-testaceus  Motsch., 
H.  dorsalis  Motsch.  Conf.  w^as  über  Hypoborus  schon  bei 
Indien  gesagt  wurde.  Phloeotribus  subquadratus  Motsch. 
Einzige  Art  dieser  fast  ausschließlich  nur  in  Amerika  vor- 
kommenden Gattung.  Wichtig  erscheint  es  mir,  daß  die 
ceylonische  Art  ungefähr  auf  demselben  Breitengrade  liegt, 
wie  das  Gros  der  Amerikaner.  Als  charakteristisch  w^äre 
also  nur  eine   Gattung  zu  nennen. 

Crypturginae :      Bisher   nicht   beobachtet. 

Cryphalinae :  Cryphalus  fuliginosns  Bldf.,  C.  vcstitus 
Bldf.  Der  geringe  Bestand  charakterisiert  die  weitere 
sporadische  Verbreitung  dieser  Gattung. 

Ipinae :  Ips  adusticoUis  Motsch.,  /.  cxiguus  Walk., 
/.  modcratus  Walk.,  /.  iniitilaiHs  Walk.,  /.  tcstacciis  Walk., 
/.  vcrtcns  Walk,  ^'erhältnismäßig  stark  vertretene  Gattung, 
die  in  Indien  nur  so  sehr  spärlich  auftrat,  sicher  aber  auch 
da  noch  in  viel  stärkerem  Maße  zu  finden  ist.  Drxococtcs 
flavicornis  Bldf.,  Dr.  taprobanus  Bldf.    Nichts  hinzuzufügen. 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


274 

Coccotrypcs  cardaiiionii  Scluuif.,  C.  integer  Eiclih.  Letztere 
Art  ist  für  Ceylon  nicht  churalvteristisch,  sondern  k(«ninit 
ancli  noch  in  Siam  vor  (cfr.  daselbst),  jedenfalls  aber  auch 
in    den    zwischengelegenen    Länderteilen. 

Eccoptogastrinae :  Scolytomiuius  dilutus  Bldf.  Einzige 
(Gattung  und  Art  dieser  Gruppe,  die  in  Ceylon  vorkommt; 
für  das   Gebiet   charakteristisch. 

Xyleborinae:  Xylebonis  aspcratiis  Bldf.,  X.  dentatus 
Bldf.,  .Y.  diocolor  Bldf  ,  X.  distinctus  Motsch.,  X.  cxiguus 
Walk.,  X.  fornicatus  Eichh.,  X.  fraternatus  Bldf.,  X.  cogna- 
tus  Bldf.,  auch  in  Tonkin  gefunden.  X.  mancus  Bldf.,  X.  par- 
vulus  Eichh.,  A'.  perforans  Woll.  Natürlich  auch  in  Ceylon, 
wie  überall  zu  finden.  X.  piceus  Motsch.,  X.  scminitens  Bldf., 
X.  tcstacens  Walk.,  A'.  tuhcrculatus  Motsch.,  X.  scmigra- 
nosus  Bldf.,  auch  auf  Sumatra  bekannt.  X.  arquatus 
Sams.  Phloeoirogus  ohliqiiecauda  Motsch.,  Anisandrus 
tachygraphits  Zimm.  Diese  amerikanische  Art  auch  in 
Ceylon!!!  Eurydaclylus  sexspinostis  Motsch.  über  das  ganze 
Tropengebiet  Asiens  und  Afrikas  verbreitet.  Die  Xylebo- 
rinen  sind  in  recht  ansehnlicher  Stärke  vorhanden.  Über 
die  Gebietseigentümlichkeiten  der  einzelnen  Arten  läßt  sich 
natürlich  gar  kein  Urteil  fällen,  aber  es  ist  zu  bedenken, 
daß  eine  Reihe  von  Arten  vorkommen,  die  man  ursprünglich 
aus  anderen  Gebieten  kannte.  Ferner  sind  mehrere  Kos- 
mopoliten darunter.  Wie  merkwürdige  Dinge  eine  genaue 
Durchforschung  der  Xyleborinae  in  faunistischer  Beziehung 
zutage  treten  ließen,  läßt  sich  bei  Betrachtung  von  A.  tachy- 
graphns  nur  ahnen.  Sicher  werden  nur  wenige  ceylonische 
Arten  auch  tatsächlich  charakteristisch  für  das  Gebiet  sein. 
Ferner  gehören  hierher  eine  Gattung  mit  2  Arten,  deren 
Stellung  im  System  unsicher  ist:  ülonthogasier  nitidicollis 
Motsch.,  0.  nudifrons  Motsch.  Beide  nur  in  Ceylon  ge- 
funden. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


275 


Uebersicht  über  die  Gruppen  und  Gattungen. 


N 


Diamerus  .  .  .  . 

Diamerinae  .  . 
Craniüdlcticus 
Hylurgus  .  .  .  . 
Plilücosinus  .  . 
Hyirsinus.  .  .  . 
Hypohorus  .  .  . 
Phlocütrilnis  .  . 
HyliSinmae  .  . 
Cryphalas  .  .  . 
Cryphalinae  . 
Ips 


1 

1 

1 

1 

1 

2 

2 

2 

1 

6 

9 

2 

1 

2 

6 

Dryocoetes 

Coccotrypes 

Ipinae  

Sculyfu)uimt<t! 

Eccoptoijastrhiae  .  . 

Xylchorus 

Phloeotrogus   .  .  .  .  . 

Änisanclrus 

Euryäactyhis 

Xylchurlnae 

Olonthoyaster 

Unbekannter  Stellung 


O 


tS5 


,  -u 

N 


2 
2 

10 


20 
2 


Zahl  der  bisher  im  Gebiet  aufgefundenen  Arten  mithin:  45. 

Das  iiiiiochiiiesisclie  llntergebiet. 

Nach  Wallace  umfaßt  das  Gebiet:  die  Abhänge  des 
Himalaya,  Hinterindien,  Hainan,  Südchina  und  Formosa, 
ferner  die  Andamanen  und  Nikobaren. 

a.   Der  Himalaya. 

Dieses  größte  aller  Gebirge  zieht  sich  in  einer  Längs- 
ausdehnung von  24 "  hin  und  scheidet  Nord-  und  Zentral- 
asien vom  tropischen  Teil  des  asiatischen  Kontinentes.  Die 
Schneegrenze  liegt  im  Süden  bei  4940  m,  im  Norden  bei 
5300  m  Seehöhe.  Klima  mit  Ausnahme  von  Sikkim  kontinen- 
tal, Temperatur  an  den  einzelnen  Beobachtungspunkten 
wechselnd,  Durchschnitt  vielleicht  15  "  C. 

Die  Flora  läßt  sich  in  3  Zonen  teilen:  1.  tropische  und 
subtropische  Zone  bis  1200  m,  Hauptbestand  des  hier  vor- 
handenen   üppigen     Waldwuchses     sind     Palmen,     Feigen, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


276 

Gummibäume,  vor  allrm  alxT  der  wertvolle  Salhaum,  ferner 
Wallnüsse  und  Eichen;  unter  den  Coniferen  ist  vor  allem 
Pinus  longifolia  zu  nennen.  2.  Wald-  und  Kulturregion, 
1200 — 3000  m,  hier  wachsen  alle  Bäume  und  Sträucher  des 
mittleren  Europas  m  Üppigkeit  und  Kraft;  nur  Buche  fehlt, 
dagegen  finden  sich  Coniferen  in  reicher  Anzahl,  namentlich 
Zedern.  Obstbäume  gehen  noch  bis  2800  m.  3.  Gras-  und 
Wüsteregion  bis  6000  m,  die  natürlich  nicht  mehr  in  Frage 
kommt. 

Die  üppige  Wald-Flora  in  ihrer  gewaltigen  Ausdehnung 
muß  eine  große  Ipidenfauna  hervorbringen.  Wenn  trotz- 
d'-m  die  Zahl  der  gefundenen  Arten  nicht  groß  ist,  so  zeigt 
das  nur  den  geringen  Grad  der  Erforschung. 

Diamerinae:  Dianicrus  iici  Bldf.,  östl.  Himala3a  im 
Tieha  Tal,  1100  m  hoch  an  Ficus  elastica. 

Hylesininae:      Phlocosinus   squamulatus   Cliap. 

Crypturginae :  Polygraphus  aterrimus  Strohm.,  P.  hima- 
layacnsc  Stebb.,  P.  Frenchi  Stebb.,  P.  mininius  Stebb.  (N.  W. 
Himalaya  Boshar  State),  P.  longifolia  Stebb.,  wie  vor., 
P.  major  Stebb.  (N.  W.  Himalaya  an  Pinus  Geraediana. 
Die  in  Indien  überhaupt  sehr  stark  verbreitete  (jattung 
Polygraphus  zeigt  sich  auch  hier  in  ansehnlicher  Stärke. 
Das  Auffinden  immer  neuer  Arten  zeigt,  wie  wenig  wir  den 
wahren  Bestand  kennen;  sicher  haben  wir  im  subtropischen 
Indien    ein    Verbreitungszentrum    der    Gattung   zu    suchen. 

Cryphalinae :  Cryphaliis  indicus  Stebb.  (N.  W.  Hima- 
laya Jaunsar  Forest),  Cr.  longifolia  Stebb.  ebendaselbst,  Cr. 
major  Stebb.  (N.  W.  Him;ilaya,  Tons  Valley),  Cr.  dcodara 
Stebb.  (Naykell  Forest,  Bashar  Dio  in  2000  m  Höhe.  N.  W. 
Himalaya).  Die  Cryphalus- Arten  sind  schon  einmal  bei 
Indien,  wenigstens  z.  T.  verzeichnet;  um  das  Auffinden  zu 
erleichtern,  vor  allem  aber,  weil  der  Umfang  der  Faimen- 
gebiete  verschieden  aufgefaßt  wird,  führe  ich  sie  hier  noch 
einmal  mit  auf.    Das  gilt  auch  für  die  anderen  Gruppen. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


277 

Ipinac:  Ips  longifolia  Stebb.,  /.  Stchhingi  Strohm.  (N.  W. 
Himalaya,  Simla  Hill  States),  Lcpizerus  aspcricollis  Eichh., 
auch  noch  in  Birma  gefunden,  jedenfalls  am  ganzen  Südost- 
Himalaya. 

Eccoptogastrinae :  Eccoptogastar  dcodara  Stebb.  Ein- 
ziger Vertreter  dieser  (kuppe  im  ganzen  Gebiet.  Die  Deodara- 
zeder  scheint  eine  unerschöpfliche  Quelle  für  die  Borken- 
käfer zu  sein.  Was  aber  hier  auffällig  ist,  vorausgesetzt, 
daß  die  Nahrungspflanze  zur  Benennung  Veranlassung  ge- 
geben hat,  was  anzunehmen  ist,  daß  hier  ein  Eccoptogaster 
am  Nadelholz  leben  sollte  (Kurseong  und  Barway),  also  kein 
vereinzeltes  Auftreten. 

Xyleborinae:  Xyleboriis  cristatus  Haged.,  X.  gcminatus 
Haged.,  X.  hirtus  Haged.,  X.  nigcr  Saus.  (Ruby  Mines). 
Äußerst  kleine  Zahl! 

Spongocerinae :  Tacnioccrits  Raja  Bldf.,  T.  mininms 
Haged.,  Spongocerus  pubcsccns  Haged.  Auch  am  Himalaya 
ist  diese  Gruppe  immerhin  reichlich  vorhanden.  Wie  weit 
ihre  Verbreitung  geht,  namentlich,  ob  sie  mit  ihren  Gebieten 
ineinander   übergreifen,    bleibt    abzuwarten. 

b.    Assam. 

In  neuester  Zeit  sind  auch  aus  diesem  Gebiete  einige 
[piden  durch  Stebbing  bekannt  geworden.  Die  Fauna 
scheint  sich,  nach  den  spärlichen  Mitteilungen  zu  urteilen, 
dem  östlichen  Himalaya  anzuschließen.  Es  sind  bisher  auf- 
gefunden worden: 

Hylesininae :  Phloeosinus  major  Stebb.,  Ph.  minor 
Stebb. 

Ipinae:  Ips  shorcac  Stebb.,  Acaiithoioniicus  irimcatus 
Stebb.  Diese  letztere  Art  dürfte  die  am  weitesten  nacli  Westen 
vorgeschobene  sein,  ist  aber  dadurch  interessant,  daß  sie  den 
Verbreitungskreis  der  Gattung  wohl  erweitert,  aber  nicht 
eigenthch  verschiebt. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


278 

c.   Birma. 

Mit  Birma  sind  wir  zur  Betrachtung  Hinterindiens  ge- 
kommen. Im  weiteren  Sinne  ist  H.  ein  Gebirgsland,  daß  in 
Parallelketten  nach  Südosten  streicht  und  dann  fächer- 
artig auseinander  tritt.  Die  Hauptkette  erstreckt  sich 
bis  nach  Malakka  mit  Erhebungen  bis  zu  4500  m  Höhe. 
Nach  Süden  hin  verflacht  sich  das  Gebirge.  Die  Ebenen 
besitzen  reiche  Ablagerungen  an  Alluvialboden.  Die  Wald- 
flora ist  außerordentlich  reich  und  üppig  entfaltet,  viele 
wertvolle  Hölzer,  so  das  Teakholz,  kommen  in  Massen  vor, 
ungenügend  bekannt,  wie  das  ganze  Land,  ist  auch  die 
Ipidenfauna.  Die  meisten  von  Eichhoff  in  der  Ratio  etc. 
beschriebenen  Arten  lassen  den  Fundort  nicht  näher  er- 
kennen; sonstige  Literatur  existiert  nicht. 

Diamerinae:   Diamenis  dissimilis  Haged. 

Hylesininae:  Sphaerotrypes   Blandjordi   Schauf. 

Crypturginae :   Bisher  nicht  gefunden. 
Cryphalinae:    Cryphahis  dilutiis  Eichh.,  Cr.  discretus  Eichh., 
Cr.  indicus  Eichh.,    Triarmocerus  birmanus  Eichh. 

Ipinae:  Ips  quadrispinus  Motsch.,  Lepizcrus  aspcricollis 
Eichh.     Auch  am  Himalaya  gefunden.     S.  o. 

Eccoptogastrinae :    Scolytogcnes    Danvini   Eichh. 

Xyleborinae:  Xyleborus  crnarginatus  Eichh.,  X.  fallax 
Eichh.,  X.  granijer  Eichh.,  X.  exiguus  Walk.  Diese  Art  ist 
an  mehreren  Lokalitäten  gefunden,  so:  Ceylon,  Andamanen. 
Phloeotrogtis  sordicauda  Motsch.,  Eurydactylus  scxpinosus 
Motsch. 

Im  großen  und  ganzen  stimmt  die  Fauna  Birmas  mit 
der  des  Himalaya  überein.  Was  bisher  noch  Unstimmigkeit 
hervorruft,  ist  das  gänzliche  Fehlen  von  Polygraphus  und 
vielleicht  auch  der  Spongocerinae.  Bevor  die  Fauna  aber 
nicht  eingehender  erforscht  ist,  lassen  sich  keine  Vergleiche 
anstellen. 

Stett.  entoniol.  Zeit.  1914. 


279 

Ferner  finden  sich  in  der  Sammlung  des  Stettiner 
Museums  noch  3  weitere  Xyleborus  aus  Birma,  es  sind  dies: 
X.  glabratus  Eichh.,  X.  validus  Eichh.  und  X.  vicarius.  Drei 
Arten,  die  ursprüngUch  nur  aus  Japan  bekannt  waren. 
X.  validus  Eichh.,  findet  sich  auch  auf  den  Inseln  des  indo- 
malayischen  Archipels  mehrfach  und  ist  daher  nicht  als 
eine  Art  japanischer  Provenienz  anzusprechen.  M()glicher- 
weise  gilt  das  auch  für  die  andern  beiden  Arten. 

d.    Andamanen  und  Nicobaren. 

Daf3  wir  über  diese  kleinen  Inselgruppen  nur  wenig 
unterrichtet  sind,  darf  nicht  verwundern.  Bisher  sind  4  Ipidcn 
bekannt  geworden,  es  sind:  Xyleborus  andamanensis  Bldf., 
der  wohl  auf  den  Inseln  endemisch  sein  kann  und  X.  exiguus 
Walk.,  den  wir  schon  in  Birma  kennen  gelernt  haben.  X.pcr- 
forans  Woll. 

Nach  Blandford  kommt  Dactylipalpus  transversus  Chap. 
auch  auf  den  Nicobaren  vor.     (Ann.  Mag.  Nat.  Hist,  189G.) 

e.   Indochina. 

Ohne  nähere  Bezeichnung  des  Fundortes  ist  es  nicht 
möglich,  die  hierunter  bekannten  Arten  an  ihrem  rechten 
Ort  einzureihen.  Es  sind  2  Arten,  die  mir  bekannt  geworden 
sind  und  wahrscheinlich  an  Kulturpflanzen  leben :  Progenius 
Fleutiauxi  Bldf.  und  P.  laeviusculus  Bldf. 

f.   Tonkin. 

Das  von  Indochina  Gesagte  gilt  auch  mehr  oder  weniger 
hier.  Xyleborus  coffeae  Wurth  ist  ein  Kaffeeschädling,  außer 
Tonkin  auch  aus  Java  bekannt  und  sicher  auch  noch  weiter 
verbreitet.  Auch  die  zweite  Art,  X.  cognatus  Bldf.,  kommt 
noch  in  Ceylon  vor,  ist  also  nicht  endemisch;  sicher  auch 
noch  viel  weiter  verbreitet.     X.  perforans  Woll. 

g.    Slam. 

Von  Slam  sind  gleichfalls  ganz  wenige  Arten  bekannt, 
von  denen  nur  einige  Anspruch  darauf  machen  können,  daß 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


280 

sie,  wenigstens  nach  unseren  lückenhaften  Kenntnissen, 
endemisch  sind. 

Crypliahnae :    Stephanodcrcs    coriaccus    Eichh. 

Ipinae:  Coccotrypes  integer  Eichh.  Nicht  endemisch, 
kommt  auch  in  Ceylon  vor.     S.  daselbst. 

Xyleborinae:  Progenius  subcostulatus  Eichh.,  Xylehorus 
parvulus  Eichh.,  auch  schon  von  Ceylon  her  bekannt,  X.  per- 
forans  Woll. 

h.    Dama-Inseln. 

Kleine  Inselgruppe  an  der  Westküste  Hinterindiens, 
10"  n.  Br.  und  105"  östl.  Länge.  Die  wenigen  Arten  sind 
von  Blandford  in  den  Trans.  Ent.  Soc.  London  180(5  be- 
schrieben.    Es  sind: 

Crypliahnae :  Cryptarthrum  Walkcri  Bldf .  in  L^rostigma 
lebend,  bisher  nur  auf  den  Dama-Inseln  gefunden. 

Ipinae :  Ips  perexiguus  Bldf.  gleichfalls  nur  von  den 
Dama-Inseln  bekannt.  Sofern  hier  wirkliche  Endemismen 
vorliegen,  wären  die  Funde  äußerst  interessant,  den  Crypt- 
arthrum hat  nur  eine  Art,  ist  also  auch  mit  der  Gattung  auf 
so  engem  Gebiet  beschränkt,  auch  der  Ips  hat  keine  allzu- 
große  Ciesellschaft  in  seiner  Nähe. 

i.    Südchina. 

Aus  diesem  Gebiet  hat  Strohmeyer  einige  Funde  ver- 
öffentlicht, es  sind:  Xylehorus  intcrjcctus  Bldf.,  ursprünglich 
aus  Japan  bekannt,  aber  auch  in  Chusan  (Südchina)  und 
Hongkong  gefunden  und  A'.  semiopncus  Eichh.,  ebenfalls 
aus  Japan  bekannt.  Wir  dürfen  daher  wohl  annehmen,  daß 
noch  andere  japanische  Arten  tiefer  nach  Süden  gehen,  daß 
überhaupt  in  dem  Gebiete  des  südlichen  China  und  seiner 
anliegenden  Länder  sich  die  Faunengebiete  von  Nord  und 
Süd  ziemlich  mischen,  und  daß  namentlich  das  japanische 
Gebiet  absolut  nicht  so  exklusiv  ist,  wie  es  zunächst 
erscheint. 

Stett.  entomol.  Zeit.  191-1. 


281 

k.   Formosa. 

Auch  die  Ipiden  Formosas,  soweit  mir  solche  bekannt 
geworden  sind,  verdanke  ich  Strohmeyer.  Allerdings  sind 
es  zunächst  nur  recht  wenig,  aber  trotzdem  doch  von  Be- 
deutung. 

Ipinae:  Ozopemon  tuherculatus  Strohm.  Gerade  diese 
Art  ist  so  interessant,  als  sie  die  bisher  nur  von  den  Sunda- 
inseln  bekannte  Gattung  bis  Formosa  vorschiebt  und  den 
Kreis  des  Vorkommens  damit  erheblich  erweitert. 

Xyleborinae:  Xyleborus  validus  Eichh.,  Fuhosho, 
Taihorinsho.      Also  auch  ein  verlaufener   Japaner!! 

Kurze  Uebersicht 
über  die  Verbreitung  der  Gruppen  und  Genera. 


s 

(ß 

tlf) 

c 

3 

rl 

es 

kl 

o 

< 

o 

a 

O 


Dactylipalims  

Pldoeotruinnae 

Diamenis 

Diamcrinae 

Sphaerotrypes 

Phloeosinas 

Hylesininae 

Polygvfiplnis 

Cryiünnj'iune 

Cryplialus 

Stcphunoderes 

Cryptarthrum   

Triarmocrnis , 

Crypkalinae 

I2)S 

Äcanthotomicus 

Coccotrypes , 

Ozopemon 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


10 


7a 


282 


L(>jnp.eri(s 

Jp'niae 

Seoh/tufioies  ... 
Eccoptogüstcr  .  . 
Eccopfogas  h  -'in  ac 

Xi/Ichonis 

PhJocofroiftis  .  .  . 

Progenius 

Euri/(laefi/h(s  .  . 
Xylehorlnae  .  .  .  . 
Taenlocenis  .  .  . 
Spongocents  ... 
Sjwngocprinaf  . 


20 


W 


c 

r* 

cä 

l-H 

C 

Ca 

ji 

a 

B 

a 

4^ 

^ 

iZ 

Q 

CO 

Das  sind  57  Arten,  da  2  Arten  zweimal  im  Gebiet  aufgefunden, 
damit  also  zweimal  registriert  sind. 

Überblicken  wir  das  Faimengebiet  nach  den  ver- 
schiedenen Seiten  hin,  so  drängt  sich  uns  die  ganze  Dürftig- 
keit unserer  Kenntnis  auf.  45  Arten  auf  solch  ungeheurem 
Gebiet,  das  ist  soviel  als  ein  aufmerksamer  Beobachter 
in  Deutschland  in  seiner  nächsten  waldigen  Umgebung 
findet.  Darum  werde  ich  mich  auch  hüten,  irgend  welchen 
Vergleich  zu  ziehen,  nur  möchte  ich  darauf  hinweisen,  daß 
der  Tropencharakter  sich  auch  vor  allem  dadurch  aus- 
prägt, daß  die  Cryphalinen  und  Xyleborinen  den  ersten 
Platz  einnehmen.  Dies  Verhältnis  wird  sich  auch  wenig 
verändern,  wenn  unsere  Kenntnisse  erst  mehr,  auf  diesem 
Gebiete  wenigstens,  fortgeschritten  sind.  Nur  wo  Arten 
aus  einem  Faunengebiet  ins  andere  vordringen,  bilden 
sich  Handhaben,  um  das  Maß  der  Kritik  anzulegen.  Auch 
da,  wo  es  möglich  ist,  durch  neue  Funde  den  Verbreitungs- 
kreis einer  Gattung  zu  erweitern  oder  zu  korrigieren,  werden 

Stott.  entomol.  Zoit  1914. 


288 

die    Untersuchungen   interessant.      Auch   das    trifft   im  vor- 
Hegenden  Gebiet  nur  vereinzelt  zu. 

4.   Das  malayische  Untergebiet. 

Noch  viel  lückenhafter  als  das  indochinesische  ist  das 
malayische  Gebiet  bekannt.  Vergleicht  man  hierzu  z.  B.  das 
Werk  Pagenstechers  über  die  geogr.  Verbreitung  der  Lepidop- 
teren,  so  beschleicht  es  fast  ängstlich,  die  ungeheuren  Lücken 
zu  sehen,  die  hier  noch  klaffen.  Dieses  Inselmeer  ist  über- 
haupt nur  an  ganz  wenigen  Stellen  exploriert  und  auch  da 
nur  so  lückenhaft,  daß  mehr  als  eine  einfache  Registrierung 
des  Materials  nicht  gut  möglich  ist. 

Das  malayische  Untergebiet  soll  im  Sinne  von  Wallace 
aufgefaßt  sein,  es  soll  umfassen:  die  Halbinsel  Malacca, 
die  Sundainseln  Sumatra,  Borneo,  Java  und  Bali  mit  den 
vorliegenden  Inseln,  ferner  die  Philippinen. 

Das  Khma  ist  natürlich  absolut  tropisch,  Juliisotherme 
26"— 30"  C,  Januarisotherme  16—20"  C.  Gleichwie  die 
Temperatur  außerordentlich  hoch  ist,  so  auch  die  absolute 
Feuchtigkeitsmenge,  da  gerade  das  malayische  Gebiet 
eines  der  regenreichsten,  ja  vielleicht  überhaupt  das  nieder- 
schlagreichste ist.  So  beträgt  die  Regenmenge  in  West- 
java 276  cm,  in  Südborneo  aber  fast  3  m,  eine  ungeheure 
Masse,  wenn  wir  mitteleuropäische  Daten  gegenüberstellen. 
Nach  Osten  zu  wird  die  Trockenheit  größer,  die  Trocken- 
zeiten ausgedehnter. 

Meist  sind  die  Inseln  wie  auch  Malakka  zum  guten 
Teil  gebirgig,  wenn  auch  die  höchsten  Erhebungen  nur 
eben  in  die  alpine  Region  hineinragen. 

Die  Flora  ist  natürlich  rein  tropisch  und  von  größter 
Üppigkeit,  es  lassen  sich  gute  Abstufungen  der  ein- 
zelnen Regionen  erkennen.  Uns  interessiert  allerdings 
nur  der  Wald,  aber  gerade  dieser  erfreut  sich  einer  äußerst 
günstigen    Entwicklung.       Auf    den    Vulkanen    Westjavas 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  7a* 


284 

geht  der  tropische  Regenwald  noch  bis  2000  Fuß,  nach 
und  nach  wird  der  Hochwald  niedrig  und  licht,  um  bei 
200  m  unter  dem  Gipfel  durch  Krummholz  ersetzt  zu  werden. 
Ost-Java  weniger  durch  Niederschläge  begünstigt,  hat  den 
Regenwald  auch  nicht  zu  so  üppiger  Entwicklung  gebracht, 
hier  sind  es  Savannen  und  vor  allem  die  merkwürdigen 
Casuarinen,  die  lichte  und  schattenlose  Wälder  bilden. 

Inwieweit  sich  das  malayische  Untergebiet  mit  dem 
indochinesischen  gleicht,  wird  erst  die  Zukunft  lehren.  Es 
muß  immer  berücksichtigt  werden,  daß  es  gewisse  Gruppen 
sind,  die  den  Tropengürtel  bewohnen.  Aber  diese  Gruppen 
sind  wieder  scharf  getrennt.  Während  die  Xyleborinen  und 
Cryphalinen  fast  den  ganzen  Äquator  in  gleicher  Stärke 
umspannen,  und  in  keinem  Gebiet,  das  auf  dieser  Linie 
liegt,  ganz  fehlen,  sind  andere  wieder  nur  auf  bestimmte 
Erdteile  beschränkt.  So  kommt  es,  daß  die  auf  dem  amerika- 
nischen Kontinent  stark  auftretenden  fast  rein  tropisch 
bezw.  subtropischen  Gruppen,  wie  die  Corthylinae  und  Hy- 
locurinae  auf  dem  asiatischen  Erdteil  völlig  fehlen,  und 
auch  dadurch  wohl  die  Fauna,  die  unter  den  Äquator  ohne- 
hin wenig  Land  zur  Verfügung  hat,  zu  einer  ärmlichen 
machen. 

a.   Malakka. 

Phloeotrupinae :  Dactylipalpus  transversus  Chap.  In  dieser 
Art  tritt  uns  zum  ersten  Male  ein  ganz  neuer  Ipidentyp 
entgegen.  Die  Feststellung  im  malayischen  Faunengebiet 
ist  darum  so  interessant,  als  das  Gros  dieser  ohnehin  kleinen 
Gruppe  zum  ganz  überwiegenden  Teil  auf  dem  amerika- 
nischen Continent  beschränkt  ist.  Nur  die  Gattung  Dacty- 
lipalpus macht  hiervon  eine  Ausnahme  und  auch  hier  sind 
wieder  alle  Arten,  mit  alleiniger  Ausnahme  von  transversus 
Chap.  auf  Afrika  beschränkt.  So  haben  wir  hier  also  einen 
ganz  vorgeschobenen  Posten  vor  uns,  der  aber  selbst  in 
Malakka   noch   nicht    die    Ostgrenze   erreicht   hat,    sondern 

Stctt.  ciitoinol.  Zeit.  1914. 


285 

selbst  bis  Ternate,  also  bis  ins  australische  Gebiet  hinüber- 
reicht.     Gewiß  ein  überaus  interessanter  Fall. 

Hylesininae.  Phlocosiims  cribratus  Bldf.  (Penang). 
Kommt  auch  auf  Sumatra  vor.- 

Xyleborinae:  Xylehorus  jornicatus  Bldf.  Ursprünglich 
nur  aus  Ceylon  bekannt,  ist  die  Art  neuerdings  auch  bei 
Penang  aufgefunden..  Damit  bestätigt  sich  auf  jedem  Schritt 
meine  Vermutung,  daß  gerade  die  Xylehorus- Ar i^n  viel  weiter 
verbreitet  sind,  als  allgemein  angenommen  wird,  und  daß 
sich  die  Zahl  der  endemischen  Arten  nach  und  nach  ver- 
kleinern muß.  X.  subcribrosus  Bldf.  (Singapore).  Wahr- 
scheinlich aber  auch  viel  weiter  verbreitet. 

b.    Sumatra. 

Von  allen  Inseln  des  malayischen  Archipels  ist  Sumatra 
am  besten  erforscht.  Die  Zahl  der  gefundenen  Arten  mit- 
hin auch  sehr  bedeutend,  so  daß  uns  hier  eigentlich  zum 
ersten  ]Male  ein  kleiner  Einblick  in  das  Faunengebiet  er- 
möglicht ist. 

Die  vorliegenden  jMentawei-Inseln  sind  mit  einbe- 
griffen. 

Diamerinae:  Diamcrus  crrcsrns  Haged.,  D.luteus\ia.gedi., 
D.  Ritscinae  Eichh.,  D.  spiiiipcnnis  Eichh.  Ziemlich  starker 
Besatz,  der  von  keinem  anderen  Gebiet  erreicht  wird. 

Hylesininae:  Sphacrotrypcs  harhatus  Haged.  Weitester 
nacli  Südosten  vorgeschobener  Posten  dieser  Gattung. 
Phlocosiims  cribratus  Bldf.  Wie  wir  soeben  sehen,  ist  die  Art 
auch  auf  dem  Festlande,  also  wohl  ziemlich  weit  verbreitet. 
Ph.  vilis  Bldf.  bisher  aber  nur  von  Sumatra  bekannt.  Im 
großen  und  ganzen  also  ein  recht  geringer  Bestand. 

Crypturginae :  Spongotarsus  quadrioculatus  Haged.  Die 
einzige  Crypturgine,  die  bis  hierher  vorgeschoben  ist. 
Die  Gattung  hat  nur  eine  Art  und  ist  für  Sumatra  charak- 
teristisch.   Da  wir  außer  Polygraphus,  die  allerdings  noch  bis 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


28(') 

Ostindien  geht,  keinen  Gruppen  Vertreter  im  Tropengürtel 
Asiens  aufweisen  können,  so  muß  Art  und  Gattung  unsere 
Aufmerksamkeit  fesseln.  Vielleicht  finden  sich  auch  noch 
die  Bindeglieder. 

Cryphalinae  fehlen  hier,  es  wird  sich  aber  wohl  noch 
manche  Lücke  füllen,  denn  daß  eine  so  die  Tropen  liebende 
Gruppe  nicht  vorkommen  sollte,   ist  kaum  anzunehmen. 

Ipinae:  Acanthotomicus  sumatranus  Strohm.  von 
Palembany.  Ozopemon  fuscicollis  Haged.,  0.  obanus  Haged. 
(Si-Oban),  0.  regius  Haged.,  0.  sumatranus  Bldf.,  0.  Thcklae 
Haged.  0.  siramheanus  Haged.  (Si-Rambe),  0 .  singalangicus 
Haged.  (Mounts  Singalang).  Mit  Ausnahme  der  einen  Art 
von  Formosa,  kommen  alle  Ozopemon- Arien  auf  den  Sunda- 
inseln  vor.  Was  merkwürdig  ist,  ist  der  Umstand,  daß  eine 
Art  bereits  zur  Varietätenbildung  neigt  und,  wie  es  scheint, 
auch  schon  zwei  neue  Zentren  gebildet  hat,  an  welchen  sich 
ev.  durch  Isolation  und  biologische  Einflüsse  neue  Arten 
bilden  könnten.  Lepizenis  nitidus  Hdged.  Ips  fehlt  gänzlich; 
überhaupt  ist,  von  Ozopemon  abgesehen,  der  Bestand  nur 
recht  spärlich,  selbst  Dryocoetes,  die  weit  nach  Süden  und 
Osten  vorgedrungen  ist,  vermißt  man. 

Xyleborinae:  Xyleborus  amphicranoides  Haged.,  Si- 
Rambe,  Insel  Mentawei,  X.  amplexicauda  Haged.,  Si-Oban, 
X.  arcticollis  Bldf.,  X.  harhatus  Haged.,  Mentawei,  X.  cor- 
datus  Haged.,  Mentawei,  X.  cvassus  Haged.,  X.  Fischcri 
Haged.,  Palembang,  X.  Forsten  Haged.,  X.  infans  Haged. 
Mentawei,  X.  laciniatus  Haged.,  X.  pennicillatum  Haged., 
.Y.  punctatissimum  Eichh.,  X.  semigranosus  Bldf.,  A'.  sipo- 
ranus  Haged.,  Mentawei,  Sipora,  X.  sisyrnophorus  Haged., 
Pandjong,  Morawa,  X.  sumatranus  Haged.,  Palembang, 
X.  ursinus  Haged.,  Si-Rambe.  Eurydactylus  scxspinosus 
Motsch.  und  die  var.  multispinosus  Haged. 

Mit  Ausnahme  von  Eurydactylus  sind  die  Xyleborinen 
für    Sumatra    charakteristisch.      Inwiefern    diese    Annahme 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


287 

zu  Recht  besteht,  muß  allerdings  erst  die  Zukunft  lehren, 
denn  die  Überzahl  der  Arten  ist  erst  von  Hagedorn  in  neuester 
Zeit  beschrieben  und  der  Umfang  des  Verbreitungskreises 
daher  nur  höchst  unklar.  Der  Bestand  ist  aber  recht  an- 
sehnlich und  dürfte  auch  wohl  noch  ausdehnungsfähig  sein. 

c.    Kokos-  oder  Keeling-Inseln. 

Die  kleinen  Inseln  liegen  südwestlich  von  Sumatra 
unter  dem  12" — 13"  s.  Br.  Es  ist  bisher  auf  ihnen  nur  eine 
Art  gefunden,  die  wir  auf  dem  ganzen  Äquator  als  Kosmo- 
polit angetroffen  haben:  Xylehorus  confusus  Eichh.  Sicher- 
lich bewohnt  sie  hier  irgend  ein  Kulturgewächs  und  ist  da- 
durch bekannt  geworden. 

d.    Java. 

Infolge  der  vielen  Vulkane,  die  besonders  den  südlichen 
Teil  der  Insel  durchziehen,  ist  die  Südseite  auch  meist  sehr 
gebirgig  und  Erhebungen  bis  über  3600  m  kommen  vor, 
über  3000  m  sind  die  bedeutendsten  Berge  sämtlich  hoch. 
Die  Nordküste  hingegen  ist  flach  und  wird  in  breiter  Aus- 
dehnung von  alluvialen  Ablagerungen  bedeckt.  Durch  die 
absolute  Feuchtigkeit  und  große  Ausdehnung  der  Wälder 
ist  die  Bewässerung  reichlich;  das  Klima  ist  rein  tropisch, 
auf  den  Höhen  aber  mild  und  gesund,  so  daß  auf  den  Hoch- 
ländern nur  noch  ein  Temperaturmittel  von  15"  C.  gefunden 
ist.     Starke  Regen-   und  Trockenperioden  wechseln  ab. 

Die  Flora  ist,  der  Lage  entsprechend,  üppig  entwickelt. 
In  den  Niederungen  meist  Kulturland,  aber  auch  von  Palmen 
etc.  besiedelt,  dann  folgt  die  Region  des  Urwaldes  mit  reicher 
Entwicklung  der  Feigenbäume.  Bis  gegen  1600  m  Höhe  zieht 
sich  der  tropische  Wald  mit  seinem  bunten  Bestand  an  Höl- 
zern mannigfaltiger  Art  hin,  bis  2500  m  folgt  die  Region 
der  Eichen-  und  Lorbeerbäume,  um  dann  nach  und  nach 
in  eine   Strauchformation  überzugehen.     Tropische  Kultur- 

Stett.  entoraol.  Zeit.  1914. 


288 

pflanzen,  Kaffee,  Tee  usw.  werden  eifrig  gepflegt,  in  höheren 
Lagen  auch  europäische  Kulturgewächse. 

Über  die  auf  der  Insel  bestehende  Ipidenfauna,  die 
reich  an  Arten  sein  muß,  wissen  wir  herzlich  wenig.  Im 
Gegensatz  zu  Sumatra  ist  die  Zahl  gering,  und  auch  von 
diesen  kommen  mehrere  auf  Kulturpflanzen  vor  oder  sind 
der  Insel  nicht  charakteristisch. 

Cryphalinae :  Stephanoder  es  jungicola  Egg.,  St.  ja- 
vciiiHs  Egg.,  St.  coffeae  Haged.,  auch  aus  dem  tropischen 
Afrika  bekannt;  auch  die  von  Ferrari  beschriebene  St. 
Hampei  Ferr.  gehört  hierher.     Beide  am  Kaffeebaum. 

Ipinae:  Ips  cinchonae  Veen,  auch  an  einer  Kultur- 
pflanze lebend  (Cinchona).  Coccotrypes  Hagedorni  Eggers 
und  C.  pygmaeus  Eichh,,  letzterer  Art  sind  wir  schon  öfter 
begegnet,  sie  ist  also  auch  kein  Charaktertier  Javas.  Ferner 
der  schon  in  Sumatra  gefundene  Ozopemon  fuscicollis  Haged. 
Interessant  ist  die  Ips-A.rt,  die  hier  wohl  den  südöst- 
lichsten Punkt  anzeigt,  von  dem  wir  bis  heute  diese  Gat- 
tung kennen. 

Eccoptogastrinae :  Eccoptogaster  javanus  Chap. 

Xyleborinae :  Xyleborus  coffeae  Wurth.,  mit  dem  Kaffee- 
baum auch  schon  weiter  verschleppt,  X.  indicus  Eichh., 
X.  perforans  Woll.ü!  X.  amplexicauda  Haged.,  Eurydadyliis 
sexspinosus  Motsch.  Also  auch  hier  nur  wenig  einheimisches 
Material. 

Spongocerinae :    Taenioccnis  hamatus  Haged. 

e.   Borneo. 

Nächst  Neu-Guinea  ist  Borneo  die  grö(3te  Insel  dc^r 
l^>de.  Ein  ungeheurer  Reichtum  an  Wald  ist  vorhanden; 
teilweise  bis  an  die  Gestade  gehend,  und  so  groß  an  Umfang 
sind  die  Urwälder,  daß  das  Eindringen  ins  Landinnere  kuige 
Zeit  nur  auf  den  Flüssen  möglich  war.     Läßt  schon  die  Er- 

Stett.  untomol.  Zeit.  1914. 


289 

forschung  der  Insel  selbst  noch  fast  alles  zu  wünschen  übrig, 
denn  große  Länderstrecken  sind  kaum  von  einem  Reisenden 
betreten,  so  muß  die  Ipidenfauna  natürlich  nur  den  ersten 
Versuch  einer  Registrierung  bilden.  Alle  bisher  bekannt 
gewordenen  Arten  sind  von  Blandford  in  der  Trans.  Ent. 
Soc.  London  1896  beschrieben.  In  neuerer  Zeit  scheint  also 
keine  weitere  Forschung  nach  Ipiden  stattgefunden  zu 
haben. 

Ipinae:  Ozopemon  gravidus  Bldf.,  Sarawak,  0.  nigatus 
Bldf.,  Sarawak. 

Xyleborinae:  Xyleborus  dolosus  Bldf.,  X.  pruinosus 
Bldf.,  X.puhcriilus  Bldf.,  X.  scahripcnnis  Bldf.,  X.  scmirudis 
Bldf.,  X.  spathulatus  Bldf.  Es  läßt  sich  also  nur  erkennen, 
daß  die  Tropenbewohner  auch  hier  das  meiste  Material  bieten 
werden, 

f.    Philippinen. 

Die  Philippinen,  meist  gebirgigen,  z.  T.  vulkanischen 
Charakters,  stellen  ein  Bindeglied  zwischen  dem  malayischen 
Archipel,  südlich  vom  Äquator,  und  China,  dar.  Floristisch 
sind  sie  insofern  von  Interesse,  als  fast  alle  Florengebiete 
der  engeren  und  weiteren  Nachbarschaft  neben  Endemismen 
vertreten  sind.  Im  Osten  wird  der  Waldbestand  durch  große 
Urwälder,  teils  mit  Palmen  gebildet,  im  Westen  treten  auch 
Coniferen  nördlicher  Provenienz  auf. 

Die  Ipidenfauna  ist  äußerst  arm  an  bekannten  Arten, 
überall  ist  noch  Neuland  und  der  Forschung  sind  große  Ziele 
gesteckt.  Es  sind  bisher  nur  reine  Tropenbewohner  bekannt 
geworden. 

Phloeotrupinae :  Dactylipalpus  tnuisvcrsns  Chap.  (Insel 
Mindoro).  Also  im  ganzen  austro-malayischen  Archipel  und 
bis  Hinterindien.  Die  Art  muß  unsere  ungeteilte  Aufmerk- 
samkeit auf  sich  ziehen  und  läßt  vermuten,  daß  auch  noch 
andere  Arten  vorhanden  sind,  und  daß  wir  für  die  Gattung 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914 


290 


Dactylipalpus  auch  in  Asit-n  ein  \'erbrcitnngszcntrnni 
finden,  wie  wir  solches  noch  in  Afrika  kennen  lernen 
werden. 

Hylesininae:  Sphaerotrypcs  philippincnsis  Strohm. 
(Zamboanga,    Insel   Mindanao). 

Cryphalinae:  Cryphalus  squainulosus  Strohm.  (Calapan 
Insel  Mindoro). 

Ipinae:  Coccotrypcs  pygniactis  VAchh.,  Insel  Liizon, 
Manila.  C.  graniccps  Eichh.  (Maao,  Insel  Negros)  Ozopcmon 
laevis  Strohm.  (Calapan,  Insel  Mindoro).  0.  major  Strohm. 
(Bataan,  Limay,  Insel  Luzon). 

Xyleborinae:  Xyleborus  capito  Schauf.,  X.  perforans 
Woll.  Darf  natürlich  nicht  fehlen,  desgleichen  der  weitver- 
breitete Eurydactylus  sexspinosus  Motsch.  (Insel  Luzon, 
Manila.     Mailum,  Insel  Negros). 

Kurze  Uebersicht 
über  die  Verbreitung  der  Gruppen  und  Genera. 


Zahl  der 

ca 

03 
CO 

Gat- 

cL 

■^ 

er 

S 

tanjen 

Arten 

CS 

5 
e/o 

03 

ea 

oa 

DactyVt]i(ilpiit< . 
Phlocotrupinae 
Diamoiis  .... 
Didmerniae  .  . 
SphncrotrupCfi  . 
PhJocoshius  .  .  . 
Hylemi'map  .  . 
Spongotarsu.s  . 
Cvyptarglnae  . 
Stephanoderes  . 
Cryi)hulu8  .  .  .  . 
Cryphalinae  .  . 
O^opemon  .... 
Ips 


Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


291 


Zahl  der 
Gat- 


Arten 

! 


Coccofrijpcs 

Le2il,ien(f< 

Accuitliotomlcus   1 

Ipinae 5        10 

XijlehüVKs 2      17    ■   1       4 

Eit)'!/dacfyhts —       i—       i 

XijJchonnae 2        31 

Taoi'ioccrus 

Spougocerlnae 

In  Summa  57  Arten 


Überblicken  wir  das  ganze  Asien  in  seinen  Faunen- 
gebieten, so  lassen  sich  3  große  Gruppen  unterscheiden. 
Die  erste  umfaßt  das  sibirische  Gebiet.  Hier  finden  sich 
noch  alle  palaearktischen  Elemente  in  klarer  Ausprägung. 
Hylesiniden,  Ipinen,  Eccoptogasterinen  bilden  den  eigent- 
lichen Bestandteil,  wirkliche  tropische  Elemente  fehlen,  nur 
der  stark  mediterrane  Einschlag  macht  sich  im  südwest- 
lichen Teil  des  Gebietes  noch  bemerkbar. 

Vergleichen  wir  hiermit  das  japanische  Gebiet,  so  muß 
die  numerische  Gleichheit  der  einzelnen  Gruppen  auf- 
fallen, hierin  sind  sich  die  Gebiete  völhg  gleich.  Aber  welch 
ein  Unterschied  sonst.  Schon  das  äußerst  starke  Auftreten 
der  Xyleborinen  läßt  die  gänzliche  Abweichung  vom 
Palaearktikum  erkennen,  ganz  abgesehen,  daß  wir  auch 
zum  ersten  Male  Spongocerinen  erscheinen  sehen.  Japan 
wird  immer  ein  Faunengebiet  für  sich  bleiben. 

Demgegenüber  sind  alle  tropischen  Untergebiete  unter 
sich  mehr  oder  minder  ähnlich,  sowohl  was  die  Gruppen 
anlangt,  als  auch  der  prozentuale  Bestand  derselben.    Wirk- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


292 

lieh  neu  sind  nur  die   Phl()Cotni])in;ie,   wie  ich  auch  schon 
darauf  hingewiesen  habe. 

Es  lassen  sich  natürlich  keinerlei  Mitteilungen  über, 
die  Verbreitung  machen,  die  irgendwie  zu  positiven  Schlüssen 
berechtigt  wären.  Eigentlich  liegt  noch  alles  in  nebelhafter 
.Ferne  und  läßt  nur  die  ersten  Umrisse  erkennen.  ]\Iit  Aus- 
nahme des  japanischen  Gebiets  sind  wir  noch  fast  ganz 
ohne  nähere  Orientierung  der  einzelnen  Untergebiete. 

Das  australische  Faunengebiet. 

Über  den  Umfang  des  Gebietes  w^ill  ich  Wallaces  selbst 
reden  lassen,  er  sagt  (Geogr.  Verb.  d.  Tiere  I.  S.  448) :  .,Die 
zentralen  und  wichtigsten  Massen  derselben  bestehen  aus 
Australien  und  Neuguinea.  Nach  Nordosten  erstreckt  sich 
das  Gebiet  bis  Celebes,  wo  ein  großer  Teil  des  australischen 
Charakters  verschwunden  ist,  während  demselben  zugleich 
orientalische  Typen  in  bedeutendem  Maße  beigemengt 
sind.  Nach  Südosten  schließt  sich  Neuseeland  an,  das  in 
mancher  Hinsicht  einen  so  eigentümlichen  Charakter  hat, 
daß  vorgeschlagen  worden  ist,  es  als  eine  besondere  Region 
zu  betrachten.  Nach  Osten  umschließt  das  Gebiet  ganz 
Ozeanien  bis  zu  den  Marquesas-  und  Sandwichs-Inseln, 
deren  sehr  dürftige  und  oft  eigentümliche  Fauna  sich  dem 
australischen  Typus  anschließt." 

Die  Demarkationslinien,  die  Wallace  für  Trennung 
des  indomalavischen  und  australischen  Gebietes  gezeichnet 
hat,  haben  vielfachen  Widerspruch  erfahren.  Seiner  An- 
siclit  nach  lag  diese  Linie  zwischen  Borneo — Celebes  und 
Tombok — Bali.  Es  mag  für  große  Tierformen  die  Trennungs- 
linie ja  manches  Zutreffende  besitzen,  vom  Standpunkt 
des  Entomologen  ist  sie  nicht  zu  teilen,  wie  ja  auch  Botaniker 
und  Geologen  sich  gegen  die  Wallace'schc  Auffassung  aus- 
gesprochen haben. 

Die  Meinung  der  Geologen,  daß  die  australische  Inseln- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


293 

weit  der  Rest  eines  abgesunkenen,  großen  Kontinentes 
ist,  erscheint  auch  mir  sehr  einleuchtend.  Nehmen  wir 
aber  diese  Hypothese  als  de  facto  an,  so  ist  es  nur  eine  Frage, 
wann  die  einzelnen  Teile  abgesunken  sind  und  wie  die 
nach  und  nach  eintretende  Isolierung  sich  auf  Gestaltung 
von  Fauna  und  Flora  bemerkbar  machten. 

Vergleicht  man  ferner  den  geologischen  Aufbau  des 
ganzen  Gebietes  und  die  Tiefen  der  einzelnen  Meeresteile, 
so  zeigt  sich,  daß  Neuguinea  von  Australien  nur  durch  eine 
Flachsee  getrennt  ist,  und  daß  das  australische  Massiv 
außer  dem  australischen  Kontinent  nur  Neuguinea  und 
die  Aru-Inseln  umfaßt.  Martin  will  die  Grenzen  östlich 
der  Molukken  legen,  während  Kükenthal  überhaupt  jede 
scharfe  Grenze  verneint.  Man  darf  bei  näherer  Beschäftigung 
mit  diesem  Thema  und  bei  Abwägung  von  Für  und  Wider 
wohl  sagen,  daß  eine  scharfe  Grenze  sich  überhaupt  nicht 
ziehen  läßt,  daß  die  einzelnen  Gebiete  vielmehr  ineinander 
laufen  und  daher  die  Trennung  immer  nur  ein  Notbehelf 
ist,  der  mit  den  eigenen  Anschauungen  auch  wechselt. 

Wenn  schon  Tierformen,  die  ziemlich  gut  durchforscht 
sind,  zu  keinem  abschließenden  Resultat  bis  jetzt  geführt 
haben,  so  ist  ein  solcher  für  die  Ipiden  gar  nicht  zu  erwarten. 
Unsere  Kenntnisse  sind  noch  so  gering,  die  Zahl  der  gefun- 
denen Arten  so  klein,  daß  wir  vorläufig  nur  registrieren 
und  vorsichtig  tastend  unsere  Meinung  äußern  wollen. 
Sehr  viele  Inseln  sind  wohl  noch  niemals  auf  den  Bestand 
an  Ipiden  untersucht,  andere  vielleicht  für  das  Vorkommen 
nicht  geeignet,  wie  das  Schnee  für  die  Marschallinscln 
nachgewiesen  hat.  (Das  Fehlen  der  Borkenkäfer  auf  den 
Marschallinseln.  Zool.  Garten  XLIII.  1902.)  Daß  für 
das  australische  Gebiet  tatsächlich  eine  Reihe  endemischer 
Arten  aus  mehreren  Ipidengruppen  vorkommen,  ist  ohne 
Frage,  aber  andererseits  ragen  doch  auch  aus  anderen  Ge- 
bieten Arten  hinüber,  und  da  gerade  die  Ipiden,  wie  wenig 

Stett.  entoraol.  Zeit.  1914. 


294 

andere     Insekten,     durch     ihre     Lebensweise    bodenständig 
sind,  so  geben  sie  auch  ein  interessantes  Studienmaterial  ab. 

1.   Das  austromalayische  Untergebiet. 

Die  Zentralmasse  dieses  Untergebietes  bildet  Neu- 
guinea, an  welches  sich  nach  Westen  die  Molukken,  nach 
Osten  der  Bismarck- Archipel  und  die  Salomonen  angliedern. 
Die  begünstigte  äquatoriale  Lage,  der  Reichtum  an  tropischen 
Wäldern  und  die  große  Feuchtigkeit  läßt  ein  ähnliches 
Insektenleben  entstehen,  wie  im  indomalayischen  Unter- 
gebiet. Das  an  der  westlichen  Grenze  liegende  Celebes 
nimmt  eine  Sonderstellung  ein.  (Pagenstecher  a.  a.  O. 
p.  246.)  Wieweit  sich  diese  Interpretation  auf  die  Ipiden 
übertragen  läßt,  muß  vor  der  Hand  dahingestellt  bleiben, 
denn  nur  ganz  wenige  Inseln  sind  bisher  exploriert  und  die 
Menge  der  noch  unbekannten  Arten  muß  sehr  groß  sein. 
Von  den  süd-  und  südöstlich  Celebes  gelegenen  Inseln  ist 
mir  bisher  noch  kein  Ipide  bekannt  geworden.  Auch  die 
Nordmolukken  sind  nur  ganz  spärlich  vertreten,  doch 
sind  wenigstens  einige  Arten  von  dort  bekannt  geworden. 

Ternate. 

Ternate  liegt  westhch  der  Gilolo-Inseln  unter  dem  1"  n. 
Br.  und  127"  östl.  L.  Man  kennt  von  dort:  Dactyli- 
palpus  transversus  Chap.  Auf  Ternate  erreicht  diese  Art 
die  Ostgrenze,  wenigstens  soweit  unsere  Kenntnisse  reichen. 
Die  Art  ist  nicht  nur  durch  ihre  weitere  Verbreitung  inter- 
essant, sondern  auch  darum,  weil  sie  den  Zoologen  Recht 
gibt,  welche  die  Wallace'sche  Theorie  über  die  Abgrenzung 
des  indischen  und  australischen  Faunengebietes  verwerfen. 
Nicht  über  die  kleinen  Sundainseln  ist  der  einstige  Zu- 
sammenhang der  Ländermassen  zu  suchen,  sondern  viel- 
mehr über  den  Weg  Celebes — Philippinen.  Das  Auffinden 
auf  den  Philippinen  ist  ja  erst  recht  jungen  Datums,  und 
es   ist   sicher,     daß   mit   weiterer   Klärung  der   Ipidenfauna 

Stett.  ontomol.  Zeit.  1914. 


295 

in  diesen  Gebieten  sich  noch  weitere  Stützen  der  Anti- 
Wallace'schen  Ansichten  finden  werden,  wie  das  anf  anderen 
Studiengebieten  schon  geschehen  ist. 

Gilolo-Insel  (Halmaheira). 

östhch  Celebes  hegt  die  aus  4  großen  Halbinseln  ge- 
bildete, gebirgige  Insel  Gilolo;  die  Vegetation  ist  äußerst 
fruchtbar  und  dichte  Wälder  bedecken  sie.  Bisher  ist  mir 
nur  eine  Art  bekannt  geworden:  Xylehorus  dcstntens  Bldf., 
die  man  noch  von  keinem  weiteren  Fundort  kennt.  Wahr- 
scheinlich kommt  sie  aber  auch  noch  weiter  vor, 

Celebes. 

Celebes,  die  größte  Insel  dieses  Gebietes  (mit  Aus- 
schluß von  Neuguinea),  ist  vorherrschend  gebirgigen,  an 
vielen  Teilen  vulkanischen  Charakters.  Die  Vegetation 
ist  von  großer  Üppigkeit,  vor  allem  ist  der  Waldbestand 
ein  sehr  ausgedehnter.  Celebes  nimmt  insofern  eine  Sonder- 
stellung ein,  als  sie  viele  Asien  und  Australien  verbindende 
Elemente  besitzt  und  als  Länderbrücke  zwischen  den  beiden 
Kontinenten  angesprochen  wird.  Dagegen  haben  sich  aber 
andere  Forscher  ganz  entschieden  ausgesprochen  und  be- 
hauptet, daß  zu  Anfang  der  Tertiärzeit  Celebes  noch  unter 
dem  Meeresspiegel  gelegen  habe  und  durch  die  spätere 
Verbindung  mit  den  Philippinen,  Neuguinea  und  Australien 
durch  Einwanderung  zu  einer  Mischfauna  gekommen  sei. 
Danach  wäre  die  Celebesfauna  also  ein  junges  Gebilde. 
An  Ipiden  sind  nur  wenige  Arten  bekannt  geworden: 
Dactylipalpus  trnnsversus  Chap.  Man  vergleiche  das  bei 
Ternate  Gesagte.  Malacca  —  Celebes  —  Ternate  —  Philip- 
pinen —  die  alte  Verbindung  läßt  sich  gut  erkennen. 
Wahrscheinlich  kommt  die  Art  auch  noch  auf  Borneo  vor. 
Xyleboriis  Riehli  Eichh.  bisher  für  Celebes  charakteristisch. 
Taeniocerus  entomoides  Bldf.  Auch  diese  Art  ist  auf  Celebes 
eigentümlich  und  wie  mir  scheint,  auch  wichtig,  denn  wenn 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


296 

wir  uns  die  Verbreitung  der  bekannten  Scolytoplatypini 
ansehen,  so  muß  es  auffallen,  daß  dieselben  in  einem  großen 
Bogen  den  asiatischen  Kontinent  von  den  japanischen 
Insehi  über  Celebes  und  die  Sundainseln  umziehen,  um 
erst  in  Indien  das  Festland  zu  erreichen.  Es  ist  demnach 
nicht  ausgeschlossen,  daß  die  Gruppe  auch  noch  auf  den 
Philippinen  aufgefunden  wird. 

Die  Aiu-Inseln. 

In  nächster  Nähe  Neuguineas,  zwischen  dem  5"  und 
7"  siidl.  Br.  und  184"  und  1.36"  östl.  L.,  liegen  die  Aru-Inseln, 
von  denen  für  uns  nur  eine,  Mysol,  in  Betracht  kommt. 
Der  Vegetationscharakter  der  Inseln  ist  tropisch,  die  Be- 
waldung überall  stark  entwickelt.  Bekannt  ist  mir  nur 
Hylesinus  Wallacei  Bldf.  und  Xylcb.  perforans  Woll. 

Neuguinea. 

Neuguinea,  die  größte  Insel  der  Erde,  ist  in  seinem 
Innern  zum  Teil  von  hohen  Gebirgen  bedeckt,  das  Klima 
ist  rein  tropisch.  Auch  Neuguinea  ist  vorherrschend  ein 
Waldland.  Trotz  seiner  Größe  ist  uns  von  Neuguinea  nur 
wenig  über  Ipiden  bekannt  geworden.  Wir  dürfen  die 
Insel  als  noch  völlig  unerforscht  ansehen.  Es  sind  be- 
kannt: Allarthrum  Kolhei  Haged.  (Peterhafen).  In 
Gattung  und  Art  für  Neuguinea  charakteristisch.  Sonst 
kennt  man  nur  Xylehorus-Kxiew,  die  eben  im  Tropengürtel 
so  außerordentlich  stark  auftreten  und  das  Faunenbild 
beherrschen.  Es  sind  bisher  aufgefunden:  X.  colossus  Bldf., 
X.  globus  Bldf.,  X.  morigerus  Bldf.,  X.  Wallacei  Bldf,,  X. 
papuanus  Bldf.,  X.  confusus  Eichh.  in  Peterhafen.  Mit 
Ausnahme  der  letzten  Art,  die  weit  verbreitet  ist,  scheinen 
alle  Arten  nur  hier  vorzukommen. 

Es  ist  mit  Rücksicht  auf  die  Lage  des  Gebietes  sehr 
zu  bedauern,  daß  bisher  nicht  mehr  Arten  bekannt  geworden 
sind,    denn    bodenständige    Insekten,    wie    Ipiden,    müssen 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


297 

immer  einen  besonderen  Wert  für  ein  Faunengebiet  re- 
präsentieren. 

Für  Neuguinea  ist  vor  allem  die  Gattung  Allarthrum 
von  besonderem  Interesse.  Hagedorn  (D.  E.  Z.  1912.  p.  355) 
sagte  über  die  neue  Gattung  selbst  folgendes:  ,,Die  Gattung 
ist  schwierig  unterzubringen.  Sie  gehört  keinesfahs  in  die 
Tribus  Hylesininae  und  Ipinae;  ebensowenig  kann  man 
sie  bei  den  Eccoptogastrinae  einstellen.  Am  meisten  ver- 
wandt dürfte  sie  noch  mit  Pycnarthrum  Eichli.  sein.  Des- 
halb will  ich  sie  vorläufig  zu  den  Hylocurinen  stellen,  be- 
halte mir  aber  vor,  wenn  weitere  Untersuchungen  größeren 
Materials  bestimmtere  Anhaltspunkte  gewähren,  für  sie 
eine  eigene  Tribus  zu  gründen." 

Über  die  Ergebnisse  weiterer  Forschung  darf  man 
gespannt  sein.  Die  Hylocurinen  sind  in  ganz  überwiegendem 
Maße  Bewohner  des  tropischen  Amerikas,  namentlich  Zentral- 
Amerikas  und  der  Antillen.  Nur  zwei  Arten  kommen  auch 
in  Kamerun  vor.  Ist  nun  Allarthrum  eine  wirkliche 
Hylocurinengattung,  so  dürfte  man  wohl  glauben,  daß 
sie  nicht  allein  dasteht,  daß  vielmehr  im  großen  Zwischen- 
gebiet, das  die  asiatischen  und  malayischen  Inseln  ein- 
nehmen, ja  vielleicht  auch  auf  dem  asiatischen  Festland 
sich  noch  weitere  Verwandte  finden  und  die  Hylocurinen, 
ähnlich  wie  die  Cryphalinen  und  Xyleborinen,  sich  als 
eine  Gruppe  der  tropischen  Zone :  orbis  terrarum  erweisen. 
Aber  auch  wenn  sich  Allarthruni  als  einer  eigenen  Gruppe 
zugehörig  erweist,  so  wird  sie  darum  nicht  im  geringsten 
uninteressanter,  im  Gegenteil,  denn  damit  wäre  auch  für 
das  australische  Gebiet  eine  charakteristische  Gruppe  auf- 
gefunden. 

Key-Inseln. 

Die  Key-Inseln  liegen  zwischen  Ceram  und  den  Aru- 
Inseln.    Die  Inseln  sind  zum  Teil  korallinisch,  die  Insekten- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  8a 


298 

fauna  ist  sehr  arm.  Mir  ist  nur  eine  Art  bekannt  geworden, 
eine  Art,  die  überall  im  Tropengebiet  zu  finden  ist : 
Xyleborus  perforans  Woll. 

Die  Zahl  der  Arten  ist  also  ganz  außerordentlich  gering 
und  es  lohnt  kaum,  weitere  Worte  darüber  zu  verlieren. 

2.   Das  australische  Untergebiet. 

Dies  Untergebiet  umfaßt  außer  Australien  nur  noch 
Tasmanien.  Das  Klima  ist  tropisch  und  subtropisch.  Tas- 
manien übermittelt  australische  und  neuseeländische  Faunen- 
elemente, nimmt  also  eine  Mittelstellung  ein.  Während 
Australien  ein  Tafelland  ist,  das  mit  seiner  größten  Länder- 
masse wüstenartigen  Charakter  aufweist,  ist  Tasmanien  mehr 
gebirgiger  Natur,  sein  Klima  ist  ein  mildes,  selbst  Schnee 
ist  im  inneren  Hochland  nicht  eben  selten.  Wald  ist  noch 
sehr  verbreitet  und  bedeckt  große  Länderstrecken,  nament- 
lich sind  die  Eucalyptusbäume,  ferner  Eichen  und  Coni- 
feren  zu  erwähnen. 

Die  Ipidenfauna  ist  äußerst  ärmlich  und  dürfte  nament- 
lich in  Australien  selbst  auch  nie  zu  großem  Artenreichtum 
kommen. 

Australien. 

Ohne  nähere  Fundortangabc  fand  ich  folgende  Arten 
angegeben : 

Hylesinus  porcatus  Chap.  Bisher  nur  aus  Australien 
bekannt. 
Aricerus  Chapuisi  Bldf.    Die  kleine  Gattung  Ariccrus 
ist  nur  in  Australien  aufgefunden.     Vergl.  auch 
Neu- Süd- Wales. 
Crvphal'us  Wapicri  Eichh.  Nur  aus  Australien  bekannt. 
Xyleborus  cclsoidcs  Haged.    Desgleichen. 

Sydney. 

Hylesinus  fiel  Lea. 
Cryphalus  sydneyanus  N()rdl. 

Stctt.  cntomol.  Va-M.  li)14. 


299 

Neu-Süd- Wales. 

Ariccnis  Chapuisi  Bldf. 
Eichhof fi  Bldf. 
Damit  ist  unsere  Kenntnis  der  australischen  Arten, 
soweit  das  Festland  in  Frage  kommt,  erschöpft.  Dürften 
das  auch  natürlich  lange  nicht  alle  vorkommende  Arten 
sein,  so  wird  doch,  wie  gesagt,  der  Bestand  ein  sehr  mini- 
maler bleiben  und  zu  keinem  Vergleich  mit  den  anliegenden 
Gebieten  herausfordern.  Außer  dei  Gattung  Aricerus 
kommt  keine  eigentümliche  vor;  wieweit  die  anderen  Arten 
Anspruch  als  australische  Charakteristika  erheben  kchinen, 
muß  erst  die  Zukunft  lehren. 

Tasmanien. 

Cryphalus  püosclhis  Er.    Charaktertier! 
Xylehorus  solidus  Eichh.        Desgleichen. 
,,  truncaius  Er. 

In  Anbetracht  des  großen  Waldareals  eine  recht  dürftige 
Anzahl.  Die  Forschung  scheint  hier  noch  kaum  eingesetzt 
zu  haben. 

3.   Das  polynesische  Untergebiet. 

Das  polynesische  Untergebiet,  groß  an  Ausdehnung, 
gering  an  Land,  wird  von  einer  Linie  begrenzt,  die  von 
den  Talaut-Inseln  ausgehend  alles  umfaßt,  was  außerhalb 
des  neuseeländischen  Gebietes  liegt.  Die  Sandwichs-Inseln 
sind  einbegriffen. 

Von  der  Schmetterlingsfauna  sagt  Pagenstecher,  daß 
sie  mit  der  des  austromalayischen  und  damit  der  indischen 
verwandt  sei.  Wie  weit  das  für  die  Ipiden  zutrifft,  läßt 
sich  bis  heute  noch  gar  nicht  sagen.  Indessen  darf  man 
wohl  annehmen,  daß  die  Südseeinseln  arm  an  Ipiden  sind; 
eine  Beobachtung,  die  Pagenstecher  auch  für  Lepidopteren 
und  Hymenopteren  angibt. 

Stett.  eatomol.  Zeit.  1914.  8a* 


300 

Neu-Caledonien. 

Neu-Caledonicn  ist  eine  der  grfißeren  Südseemseln, 
vorwiegend  gebirgigen  Charakters,  wasserreich  und  mit 
dichten  Wäldern  bedeckt.  Khma  subtropisch  mit  einer 
mittleren  Temperatur  von  23^  C. 

Die  Vegetation  ist  außerordentlich  üppig  und  namentlich 
ist  der  Wald  sehr  gut  entwickelt.  Hauptsächlich  finden 
sich  Kaurifichte,  Araucarien  und  die  zu  den  Palmen  ge- 
hörige Kentia.  Die  (iesteinsformationen  sind  im  wesent- 
lichen eruptiven  oder  sedimentären  Charakters  und  tragen 
auch  eine  voneinander  abweichende  Flora.  Auf  den  Se- 
dimentärgesteinen finden  sich  vor  allem  Myrten  und  Ca- 
suarinen,  die  sehr  wohl  Ipiden  beherbergen  könnten.  Neu- 
Caledonien,  sagt  Pagenstecher,  soll  mehr  Insekten  haben 
als  die  übrigen  pacifischen  Inseln.  Das  trifft  auch  für  die 
Ipiden  unbedingt  zu,  denn  mit  Ausnahme  der  mehr  durch- 
forschten Sandwichsinseln  ist  der  Bestand  tatsächlich  ein 
ganz  minimaler.  Mehrere  Arten  sind  Kosmopoliten  der 
tropischen  Region. 

Hylastes  lifuanus  Fauv.  Insel  Lifu.  Die  reiche  Coni- 
ferenflora  ermöglicht  einem  ganz  verlassenen  Hylastes  die 
Existenz.  Es  wäre  wirklich  interessant,  ob  sich  nicht  auch 
noch  andere  Nadelholzipiden  auffinden  lassen.  Vergegen- 
wärtigt man  sich,  wie  weit  der  nächste  Gattungsverwandte 
von  lifuanus  Fauv.  entfernt  ist,  so  muß  man  Hylastes  als 
eine  recht  alte  Gattung  ansprechen,  eine  Gattung,  die 
vielleicht  auch  auf  der  südlichen  Hemisphäre  einmal  eine 
ausgedehnte  Verbreitung  gehabt  hat. 

Cryphalus  ciliatipes  Bldf.    Charaktertier' 

Stephanodcres  arccac  Hörn.  Diese  Art  haben  wir  schon 
in  Ostindien  kennen  gelernt  und  werden  sie  auch  im  tro- 
pischen Afrika  wiederfinden.  Sicher  ist  sie  auch  soweit 
verbreitet  wie  ihre  Nährpflanze  Areca  Catechu.  Vergl. 
hiermit  die  Auslassungen  im  aethiopischen  Gebiet. 

Stett.  ontonidl.  Zeit.  1914. 


301 

Hypothcncmus  eritdihts  Westw.  Art  mit  stark  kosmo- 
politischem Einschhig;  ohne  besonderes  Interesse  H.  farino- 
sus  Bldf,  und  H.  vafcr  Bldf.,  beide  bisher  nur  aus  Ncu- 
Caledonien  bekannt.  Das  gleiche  gilt  von  Xyleborus  nanus 
Bldf.,  während  X.  perforans  Woll.  natürlich  reiner  Kosmo- 
polit ist. 

Die  Neu-Caledonien-Ipiden  bieten  also  eigentlich  kaum 
etwas  Bemerkenswertes;  sie  dokumentieren  nur  den  rein 
tropischen  Charakter  der  Inseln  und  zeigen  uns,  daß  dieser 
Grundcharakter  sich  im  ganzen  Tropengürtel  gleich  bleibt. 
Erst  mit  weiterer  Erforschung  der  Waldflora,  namentlich 
der  Coniferen,  dürfte  auch  das  Auffinden  von  Nadelholz- 
ipiden  zu     erhoffen     sein. 

Samoa. 

Von  den  Samoa-Inseln  verdanke  ich  eine  Art  der  Mit- 
teilung Strohmeyers,  es  ist: 

Xyleborus  perforans  Woll.  von  Upolu. 

Tahiti  (Gesellschafts-Inseln). 

Die  Tahiti -Inseln  sind  ein  Inselschwarm  von  14  Eilanden, 
teils  vulkanischer  Bildung,   teils  flach.     Obwohl  die  Inseln 
wasserreich    und    fruchtbar    sind,    sind    Flora    und    Fauna 
recht    arm.      Es   sind   nur   zwei   Arten   bekannt   geworden, 
die  wahrscheinlich  an  Kulturgewächsen  leben: 
Xyleborus  badius  Eichh.  und 
torqiiatus  Eichh. 
Beides    sind     Kosmopoliten,     was    meine     Vermutung, 
daß  sie  an  Kulturpflanzen  leben,  nur  bestärkt. 

Marschall-Inseln. 

Hier  wäre  zu  erwähnen,  daß  nach  Schnee  a.  a.  O.  auf 
der  Marschall-Inseln  keine  Ipidcn  vorkommen;  das  ist 
um  so  mehr  zu  verwundern,  als  auch  Bäume  wachsen, 
so  z.  B.  Kokosnuß,  Pandanus  und  Brotfruchtbäume.  Die 
Fauna  soll  überhaupt  sehr  ärmlich  sein. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


302 

Sandwichs-Inseln. 

Die  Sandwichsinseln  nehmen  infolge  ihrer  Isoliertheit 
eine  besondere  Stellung  nach  jeder  Hinsicht  ein.  Die  Boden - 
gestaltung  ist  sehr  ungleichmäßig,  hohe  Berge  wechseln 
mit  Tälern  ab,  in  welchen  sich  eine  üppige  Vegetation  ent- 
wickelt. Das  Klima  ist  mild  und  warm.  Die  Zahl  der  endemi- 
schen Pflanzen  ist  äußerst  hoch,  fast  jede  Insel  birgt  ihre 
besonderen  Arten,  ein  Zeichen  langer  Isoliertheit.  Die 
bedeutenden  Bodenerhebungen  bedingen  auch  eine  weitere 
Vielgestaltigkeit  der  Flora,  so  daß  wir  sowohl  reine  tropische, 
wie  auch  gemäßigte  und  alpine  Elemente  vorfinden.  Die 
Ipidenfauna  ist  dem  der  tropischen  Region  anderer  Ge- 
biete gleich.  Cryphalinen  und  Xyleborinen  beherrschen 
das  ganze  Faunenbild.  Über  keine  Inselgruppe  Polynesiens 
sind  wir  so  gut  unterrichtet  wie  über  die  Sandwichsinseln. 
Als  grundlegende  Arbeit  ist  zu  nennen:  Perkins,  Fauna 
Hawaiensis  1900. 

Von  den  Sandwichsinseln  ohne  nähere  Fundortangabe 
sind  angegeben  worden: 

Cryphalinae:     Hypothenenius    crudittis    Westw.,    der 
natürlich  nicht  endemisch  ist,    und  H.  sylvicola 
Perk. 
Xyleborinae :  Xyleborus  agamus  Perk.  Charaktertier. 

confusus  Eichh.  Kosmopolit. 
,,         dubiosus  Perk. 
exsectus  Perk. 
,,         frigidus  Blackb. 

ignohilis  Perk. 
,,         immaturus  Blackb.        Charak- 
,,         littoralis  Perk.  terticre. 

,,         obliquus   Sharp. 
,,         rugatus   Blackb. 
tnmcatus  Sharp. 
,,         vulcanus  Perk. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


303 

über  die  einzelnen  Inseln  fanden  sich  folgende^  Anji^aben : 
Es  kommen  vor  auf 

Hawai : 
Xylcborus  haiüaiensis  Perk. 
simüimus  Perk. 
„  affinis  Eiclih.    Kosmopolit. 

ferner  die  Cryphaline : 

Hypothenemus  inacitlicornis  Sharp. 

Kauai : 
Hypothenemus  insularis  Perk. 
Xyleborus  kauaiensis  Perk. 
Lauai : 
Xyleborus  lauaiensis  Perk. 
Maui: 
Xyleborus  niauicnsis  Perk. 
Molokai : 
Xyleborus  iiiolokaiensis  Perk. 
Oahu : 
Hypothciicinus   griseus  Blackb. 
ruficeps  Perk. 
Xyleborus  oahuensis  Perk. 
Mit     Ausnahme     der    als     Kosmopoliten     bezeichneten 
Arten  sind  alles  Endemismen.     Auch  die  Ipiden  bestätigen 
die  lange  Abgeschlossenheit  sehr  treffend. 

4.    Neuseeland. 

Neuseeland  bildet  mit  den  umliegenden  Inseln  ein 
(iebiet  für  sich.  Die  Bodenform  ist  vor  allem  gebirgig,  teil- 
weise sogar  vulkanisch  mit  hoch  alpinem  Charakter. 

Das  Klima  ist  gemäßigt,  z.  T.  feucht  und  kühl,  Juliiso- 
thermen 2" — 14"  C,   Januarisothermen  10 — 22"  C. 

Vor  allem  ist  Neuseeland  durch  seine  Florenzusammen- 
setzung ausgezeichnet  und  hat  alle  Formationen  von  tropisch 
bis  antarktisch.     Bewaldung  ist  noch  in  ansehnlichem  Um- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


fang  voiiuindon.  Conifcren  und  Laiibbäunic  sind  im  Misch- 
wald vereinigt. 

Die  Ipidenfauna  ist  sehr  abweichend  gebildet  und  weist 
eine  Reihe  von  Gattungen  auf,  die  wir  im  australischen 
Gebiet  sonst  vergeblich  suchen.  Vor  allen  Dingen  macht 
sich  ein  stärkeres  Auftreten  der  Nadelholzipiden  kemerkbar. 
Der  mehr  gemäßigte  Charakter  des  ganzen  Gebietes  prägt 
sich  auch  in  der  Ipidenfauna  deutlich  aus;  namentlich  auch 
dadurch,  daß  die  ausgesprochen  tropischen  Gruppen:  Crypha- 
linae  und  Xyleborinae  entweder  gänzlich  fehlen,  oder  doch 
nur  sehr  gering  entwickelt  sind.  Mir  sind  keine  bekannt  ge- 
worden. Die  meisten  Mitteilungen  macht  Broun  (Ann.  Mag. 
Nat.  Hist.   1889),  New  Zealand  Col. 

Hylesininae:  Hylurgops  peregrinus  Chap.  Für  das  Ge- 
biet charakteristisch  und  der  südlichste  Vertreter  der  Hy- 
/«s^(?s-//y/wrgo/)s- Verwandtschaft.  Inosomus  nifipiccus  Braun, 
Gattung  und  Art  für  Neu-Seeland  charakteristisch,  Acran- 
tus  mundulus  Broun  desgl.,  Dendrotrupes  costiceps  Broun  und 
D.  vestitus  Broun  desgl. 

Ipinae :  Ips  asper  Broun,  Mesoscolytus  inurbamis  Broun. 
Für  beide  Arten  gilt  das  gleiche. 

Eccoptogastrinae :       Pachycoles    ventralis    Sharp. 

Sind  auch  nur  erst  wenige  Arten  bekannt,  so  bestätigen 
sie  doch  meine  Ansicht  vollauf:  Die  Faunenelemente  der 
palaearktischen  Zone,  wenn  auch,  in  z.  T.  wenigstens,  anderer 
Gattung,  herrschen  vor,  die  eigentlichen  Tropenbewohner 
fehlen;  das  berechtigt  zu  dem  Entschluß,  auch  für  die  Ipiden 
in  Neu-Seeland  ein  eigenes  Gebiet  zu  beanspruchen.  Die 
weiteren   Forschungen  werden   das   auch  sicher  bestätigen. 

Das  aethiopische  Faunengebiet. 

Den  nördUchen  Teil  Afrikas  habe  ich  schon  an  anderer 
Stelle  behandelt,  er  gehört  zum  Mediterrangebiet.  Alles, 
was  sonst   noch   von   Afrika  und  seinen   Inseln  nachbleibt, 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


305 

soll  hier  zusammengefaßt  sein.  Den  südlichen  Teil  Arabiens, 
den  Pagenstecher  a.  a.  O.  p.  314  noch,  da  er  viele  Ver- 
wandtschaft zum  orientaUschen  Gebiet  besitzt,  hier  her- 
rechnet, können  wir  übergehen,  da  er  für  Ipiden  kaum  in 
Frage  kommt. 

Die  Oberflächengestalt  hat  Sievers  (Afrika,  p.  63)  in 
sieben  Teile  zerlegt,  und  es  lohnt  sich,  sie  von  unserm  Stand- 
punkt aus  kennen  zu  lernen.  Er  unterscheidet:  1.  das  süd- 
afrikanische Tafelland,  2.  das  ostafrikanische  Hochland 
und  Seengebiet,  3.  das  Nilland,  4.  das  Congobecken,  5.  die 
Guineaküstenländer,  G.  der  Sudan,  7.  die  afrikanischen 
Inseln. 

Der  größte  Teil  Afrikas  ist  natürlich  tropisch:  Süd- 
afrika dagegen  hat  gemäßigtes  Klima.  Der  Temperatur- 
wechsel zwischen  Tag  und  Nacht  ist  erheblich,  Schwan- 
kungen innerhalb  der  Temperaturgrenzen  sind  gering.  Auch 
die  Niederschlagsmengen  sind  bekanntlich  sehr  wechselnd 
und  hängen  von  der  Lage  der  Gebirge  und  von  der  Wind- 
richtung ab. 

Auch  die  Vegetation  ist  sehr  verschieden.  Große  Gebiete 
sind  fast  ohne  Pflanzenwuchs  oder  haben  doch  vorwiegend 
Wüsten-  und  Steppencharakter;  Wald-  und  Savannenregion 
wechseln  ab.  W^ald  findet  sich  vor  allem  im  Congobecken, 
an  der  Ost-  und  Guineaküste,  wie  im  oberen  Nillaufe.  Die 
Waldflora  Südafrikas  ist  von  der  sonstigen  afrikanischen 
sehr  abweichend.  Überhaupt  sind  mehrere  Florengebiete 
zu  erkennen. 

Der  dunkle  Erdteil  ist  im  Vergleich  zu  Asien  und  Austra- 
lien viel  besser  erforscht,  als  man  annehmen  sollte.  Aller- 
dings ist  zu  berücksichtigen,  daß  die  meisten  Arten  aus  den 
deutschen  Schutzgebieten  bekannt  geworden  sind,  was  die 
anderen  Teile  anlangt,  so  sind  unsere  Kenntnisse  mehr  als 
lückenhaft  und  lassen  uns  schwach  ahnen,  welche  Schätze 
noch  verborgen  liegen.    Ich  will  daher  auch  hier  auf  weitere 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


306 

Angaben  \'crziclitfn  und  erst  nacli  Besprechung  der  einzelnen 
Gebietsteile   ein   kurzes   Resume   ziehen. 

l.   Das  westafrikanische  Untergebiet, 

Alles,  was  südlich  der  Sahara  liegt,  bis  zum  Soango, 
vom  atlantischen  Meer  bis  zu  den  großen  Seen  Innerafrikas 
gehört  hierher.  Ein  ungeheures  Gebiet  an  Ausdehnung, 
mit  großen  Länderstrecken,  die  sicher  noch  nie  eines  Euro- 
päers Fuß  betreten  haben. 

Für  ganz  Afrika  sind  zwei  Arten  angegeben  worden, 
d.  h.  sie  kommen  wohl  soweit  vor,  als  auch  ihre  Nahrungs- 
pflanze gedeihen  kann;  es  sind  dies: 

Preninobius  cavipennis  Eichh.  und 
Coccotrypes  dactyliperda  F. 

Mit  der  ersteren  Art  werden  wir  uns  noch  mehrfach  zu 
beschäftigen  haben,  denn  erstens  neigt  sie  stark  zum 
Variieren  und  kommt  mit  ihren  Variationen  an  verschie- 
denen Lokalitäten  vor,  sodann  finden  wir  sie  aber  auch  noch 
im  tropischen  Zentralamerika  wieder.  Sie  stellt  also  keine 
charakteristische  Art  Afrikas  dar,  sondern  zeigt  uns  durch 
ihre  weite  Verbreitung  und  ihre  Neigung  zum  Variieren,  daß 
es  eine  alte  Art  ist,  die  schon  die  heutigen  Gebiete  inne 
hatte,  als  die  Verteilung  von  Land  und  Wasser  auf  der  Erde 
wesentlich  anders  war.  Coccotrxpcs  \\?i.n^i  natürlich  gänzlich 
von  den  Nährpflanzen  ab. 

Für  Westafrika,  ohne  nähere  Fundortangabe  fand  ich 
angegeben : 

Chortastus  camcruniis   Schauf.  und 
Poecilips  sannio  Schauf. 

Da  die  anderen  Chortastus- Arten  bisher  mir  in  Kamerun 
gefunden  worden  sind,  ist  es  vielleicht  auch  für  auncrunus 
Schauf.  anzunehmen.  Möglicherweise  ist  diese  Art,  auf  der 
die  Gattung  begründet  wurde,  zunächst  noch  in  der  \"er- 
breitung  zu  wenig  bekannt  gewesen.  Poecilips  dürfte  wohl 
weiter  verbreitet  sein. 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


307 

Pagensteclicr  sagt  über  Westafrika  a.  a.  O.  p.  321 :  ,,Das 
feuchte  Klima  Westafrikas  und  die  üppige  Waldvegetatioii 
begünstigen  das  Schmetterlingsleben,  und  es  haben  die  Wald- 
schmetterlinge ihr  Zentrum  in  Kamerun,  wo  die  Nieder- 
schlagsmenge stets  200  cm  übersteigt  und  sich  bis  zu  900  cm 
belaufen  kann.  Doch  gibt  das  feuchte  Khma  von  Westafrika 
keine  genügende  Erklärung  für  die  Verschiedenheiten  der 
westafrikanischen  und  ostafrikanischen  Fauna  (namentlich 
Madagaskar  und  Mozambique),  da  in  vielen  Teilen  von 
Ostafrika  der  Niederschlag  ebenso  reichlich  und  Urwald 
ebensoviel  vorhanden  ist."  Diese  Auslassung  kann  man, 
was  die   Ipidenfauna  anlangt,  wörtlich  unterschreiben. 

Senegal. 

Dianierus  tmpar  Chap. 

Coccotrypes  pygmaeus  Eichh. 

Die  Diaments-Art  ist  weiter  verbreitet  und  in  den  be- 
nachbarten Gebieten  noch  anzutreffen,  der  Coccotrypes  ein 
Kosmopolit  des  ganzen  Tropengürtels  und  daher  ohne  be- 
sonderes  Interesse. 

Guinea. 

Der  vom  Senegal  bekannt  gewordene  Dianierus  impar 
Chap.  kommt  auch  hier  vor  und  geht,  wie  wir  noch  sehen 
werden,  auch  noch  weiter  nach   Süden. 

Stephanoder  es  arecae  Hörn.  Wir  haben  diese  Art  schon 
in  Ostindien  und  Neu-Kaledonien  kennen  gelernt.  Sie  ist 
also  sehr  weit  verbreitet,  und  sicher  kennen  wir  nur  die 
wenigsten  Fundorte.  Da  das  Tier  in  der  Catechupalme  lebt 
(Arcca  Catechu),  so  dürfte  sich  das  Verbreitungsgebiet  des 
Käfers,  dem  der  Nahrungspflanze  anschließen.  Nun  ist  aber 
m.  W.  die  Catechupalme  eine  Nutzpflanze  der  Tropen  und 
es  ist  aus  diesem  Grunde  schon  eine  Verschleppung  möglich, 
so  daß  die  eigentlichen  ursprünghchen  Verbreitungszentren 
dadurch  verschleiert  werden  könnten.   Hypothenemus  crudiius 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


3Ü8 

Westw.  fehlt  natürlich  auch  im  tropischen  Afrika  nicht.  Je- 
denfalls überhaupt  ein  reiner  Kosmopolit  der  Tropen,  viel- 
leicht auch  der  subtropischen  Gebiete. 

Dryococtcs  ajricanus  Schrein.  Das  ist  zwar  die  erste 
Art  dieser  (Gattung,  die  wir  aus  Afrika  kennen,  da  aber  grade 
Dryocoeies  sich  als  sehr  weit  verbreitet  gezeigt  hat  vmd  immer 
neue  Arten  sich  finden,  so  dürften  wir  auch  in  Afrika  noch 
auf  weitere  Funde  hoffen.  Tiarophorus  clongatus  Schrein. 
Bisher  mit  Gattung  und  Art  charakteristisch  für  das 
Gebiet. 

Xylcborus  EichJioffi  Schrein,  und  X.  prinzipaÜs  Eichh. 
Beide  Arten  sind  bis  jetzt  noch  als  Charaktertiere  des  Ge- 
bietes anzusehen.  Wie  lange,  bleibt  abzuwarten,  denn  ich 
bin  fest  überzeugt,  daß  die  Xylcborus- Arten  meist  weiter 
verbreitet  sind  als  wir  durchschnittlich  annehmen.  Dafür 
sprechen  auch  alle  neueren  Erfahrungen,  die  wir  über  diese 
Gattung  gemacht  haben.  Ich  habe  bei  Besprechung  der 
asiatischen    Gebiete   auch   schon   darauf  hingewiesen. 

Ashanti. 

Aschanti  ist  eine  Landschaft  der  englischen  Goldküste, 
lis  ist  nur  eine  Art  bekannt  geworden,  die  sich  als  in  dem, 
wie  mir  es  scheint,  eigentlichen  Verbreitungszentrum  der 
Gattung  befindet,  es  ist  Dactylipalpus  GroiiveUei  Bldf.  Die 
westafrikanische  Tropenregion  birgt  noch  eine  kleine  An- 
zahl der  Dactylipalpus- Arten,  und  immer  neue  Funde  be- 
weisen, daß  hier  ein  tatsächliches  Verbreitungszentrum  liegt. 

Hypothcncmus  cruditus  Westw.    in  Baumwolle. 

Togo. 

Diamcrins  impar  Chap.  var.  nanus  Haged.  Diese  über 
die  bisher  beschriebenen  Gebiete  verbreitete  Art  tritt  hier 
nur  noch  mit  ihrer  var.  iianus  Haged.  auf.  Es  scheint  also, 
als  ob  sich  hier  eine  neue  Art  herauskrj-stallisiert,  die  viel- 
leicht   ihren    Anstoß   durch   biologische    Zustände    erfahren 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


309 

hat.    Weitere  Ipiden  habe  ich  ans  dem  Gebiet  nicht  kennen 
gelernt. 

Von  Cote  d.  Ivoire  hat  Wichmann  Pityogenes  lepidus  be- 
schrieben, es  ist  der  erste  für  Westafrika  und  für  Afrika 
überhaupt  typische   Pityogenes. 

Kamerun. 

Kamerun  ist  das  am  besten  durchforschte  Gebiet  Afrikas 
und  es  ist  unstreitig  Hagedorns  Verdienst,  Verbindungen 
angeknüpft  zu  haben,  die  diese  Quelle  erschlossen.  Noch 
immer  finden  sich  neue  Gattungen  und  Arten,  so  daß  selbst 
Hagedorn  sagt,  daß  wir  den  unerschöpflichen  Reichtum 
Kameruns  an  Ipiden  kaum  ahnen  können.  Ausschließlich 
Hagedorns  vielfache  Schriften  geben  auch  Aufschluß  übei 
das  Gebiet. 

Phloeotrupinae :  Dadylipalpiis  camcrunus  Haged. 
D.  similis  Haged.  (Buean).  D.  floccosus  Haged.  Nord-Ka- 
merun, Johann  Albrechtshöhe.  Hiermit  ist  also  eine  weitere 
Art  aus  dem  Gebiete  bekannt  geworden.  Das  läßt  erhoffen, 
daß  der  Quell  noch  nicht  sobald  versiegen  wird.  Aber  immer 
deutlicher  tritt  damit  zutage,  daß  wir  in  Kamerun  ein 
sicheres  Verbreitungszentrum  dieser  Gattung  zu  suchen 
haben.  Nur  Natal  wird  noch  eine  xA.rt  aufweisen.  Die  weit- 
verbreitete transversus  Chap.  haben  wir  ja  schon  kennen 
gelernt.  Das  ist  die  einzige  Art,  die  außerhalb  Afrikas  ge- 
funden worden  ist. 

Diamerinae:  Bothyypcrus  psaltcs  Haged.  Mit  Gattung 
und  Art  in  Kamerun  charakteristisch.  Bisher  kein  weiterer 
Vertreter  bekannt  geworden.  Diamcrus  impar  Chap.  Diese 
weit  verbreitete  Art,  von  der  wir  in  Togo  nur  eine  Var. 
kennen  lernten,  kommt  also  auch  hier  in  der  Stammart 
vor;  ferner  eine  weitere  Art,  mir  nur  aus  Kamerun  bekannt 
geworden:  D.  tuberculatus  Haged.  Rhopalopselion  bitubcr- 
culat'um  Haged.     Mit  Gattung  und  Art  für  Kamerun  cha- 

•      Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


310 

rakteristisch;  es  ist  nur  diese  eine  Art  bekannt.  Stvomho- 
phonts  camerunus  Haged.,  St.  cordatus  Haged.,  St.  crcnatus 
Haged.  Gattung  und  Arten  nur  aus  Kamerun  bekannt. 
Die  Diamerinae  sind  vor  allem  in  Afrika  gefunden,  wenn- 
gleich auch  der  Bestand  im  tropischen  Asien  nicht  zu  unter- 
schätzen ist.  Allerdings  scheint  es  vor  allem  die  Gattung 
Diamcriis  selbst  zu  sein,  die  zu  weiterer  \'erbreitung  Neigung 
hat.  In  Afrika  sehen  wir  aber  mehrere  Gattungen  ent- 
stehen, und  so  mag  hier  auch  wohl  das  eigentliche  Ent- 
stehungszentrum liegen.  Hier  können  erst  spätere  Forschun- 
gen Aufschluß  geben.  Die  Gruppe  ist  noch  zu  klein,  um 
einen  klaren  Überblick  zu  gewähren. 

Hylesininae:  Chortastus  miuimus  Haged.,  Ch.  Schenk- 
lingi  Haged.,  Ch.  serrifer  Haged.  Über  Chortastus  habe 
ich  mich  schon  bei  der  Schaufuß'schen  Art  camerunus  aus- 
gesprochen; ich  kann  das  dort  Gesagte  nur  wiederholen. 
Bisher  an  keinem  anderen  Fundplatz  beobachtet.  Lisso- 
clastus  pimeloidcs  Schauf.  Gattung  und  Art  für  Kamerun 
charakteristisch.  Im  allgemeinen  ist  also  die  Zahl  der 
Hylesiniden  recht  klein,  namentlich  fehlen  die  großen 
Gattungen  vorläufig  noch  gänzlicli.  Da  aber  sowohl  aus 
dem  tropischen  Asien  wie  Amerika  die  Gruppe  recht  stark 
auftritt,  so  könnten  auch  in  Afrika  sich  vielleicht  noch 
einige  Arten  finden.  Allerdings  ist  immer  zu  berücksichtigen, 
daß  das  Gros  der  Hylesiniden  Coniferenbewohncr  ist,  ob 
sich  gerade  hierfür  in  Afrika  die  günstigsten  Gelegenheiten 
zur  Entwicklung  bieten,  bleibt  dahingestellt.  Mir  scheint, 
soweit  ich  überblicken  kann,  der  Bestand  an  Nadelholz- 
ipiden  sehr  klein.  Vielleicht  bieten  die  Gebirgsgegenden 
und  der  mehr  gemäßigte  südliche  Teil  des  Kontinents  mehr 
Aussicht  auf  Erfolg. 

Cryphalinae:  Stephanodcrcs  Winkleri  Reitt.  und  Hypo- 
thenemus  concolor  Haged.  Beide  nur  aus  Kamerun  be- 
kannt.    Die  Zahl  der  Chryphalinen  ist  also  vorläufig  noch 

Stett.  cntomol.  Zeit.  1914. 


.^11 

sehr  gering,  da  aber  gerade  die  Tropen  erfahrnngsgcmäß 
ans  dieser  Gruppe  einen  reichen  Bestand  aufweisen,  so 
kann  es  vielleicht  auch  rein  zufällig  sein,  daß  die  Zahl  so 
gering  ist.  Weitere  Forschungen  fördern  sicher  noch  mehr 
Cryphalinen  zutage. 

Ipinae:  Xylockptes  hituherculatus  Haged.  Die  kleine 
Gattung  ist  mit  Ausnahme  Australiens  auf  allen  Konti- 
nenten zu  finden,  doch  so,  daß  sich  immer  eine  kleine  Gruppe 
auf  einem  bestimmten  Verbreitungsgebiet  bildet.  Das  trifft 
auch  für  die  afrikanischen  Arten  dieser  Gattung  zu;  wir 
werden  daher  in  Westafrika  auch  noch  mehrere  Vertreter 
finden  und  sonst  nicht  wieder  im  aethiopischen  Gebiet. 
Preninohius  corthyloides  Haged.  Premnohius  ist  eine  der- 
jenigen Gattungen,  die  zwar  arm  an  Arten,  aber  stark 
in  der  Verbreitung  ist,  ich  habe  schon  eingangs  darüber 
gesprochen.  Die  starke  Varietätenbildung  ruft  unsere 
Aufmerksamkeit  wach,  namentlich  wäre  ernstlich  zu  prüfen, 
ob  die  Varietäten  sich  einander  ergänzen  und  gegenseitig 
ausschließen,  oder  aber  ob  sie  untereinander  oder  mit  der 
Stammart  vermischt  vorkommen.  Vergl.  das  Congogebiet. 
Coccotrypes  pygniacus  Eichh.  kann  nicht  überraschen.  Alle 
Nadelholzipiden  fehlen  bis  jetzt  noch  und  ihre  Zahl  wird 
auch  niemals  eine  hohe  werden,  denn  die  Coniferenflora 
ist  in  den  Tropen  nicht  stark  ausgeprägt  und  könnte  nur 
in  höheren  Gebirgslagen  an  Bedeutung  gewinnen. 

Hylocurinae:  Araptus  camcriinus  Haged.  Die  Hylo- 
curinen  sind  vor  allen  Dingen  Bewohner  des  wärmeren 
Amerikas.  Nur  wenige  Arten  sind  aus  Afrika  bekannt 
geworden,  einige  allerdings  kommen  nur  in  Afrika  vor. 
Araptus  ist  nun  vor  allem  dadurch  wichtig,  daß  sie  sowohl 
in  Amerika  (Neu-Granada)  wie  in  Kamerun  auftritt.  Ich 
bin  fest  überzeugt,  daß  mit  fortschreitender  Erforschung 
Afrikas  sich  noch  mehr  solcher  Fälle  finden  werden,  die 
damit  auch  für  die  Ipiden  beweisen,  daß  ein  früherer  Zu- 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1914. 


312 

sammenhang  beider  Kontinente  stattgehabt  haben  muß. 
Sicher  ist  die  Ausbreitung  auch  noch  weiter  nach  Osten 
vorgeschritten,  so  bei  der  Gattung  Poecüips  Schauf.,  und 
wenn  AUarthrurn  Haged.  sich  als  eine  tatsächhche  Hylocurine 
erweisen  sollte,  so  wäre  damit  der  Verbreitungsbezirk  bis 
nach  Neuguinea  vorgeschoben,  d.  h.  auch  die  Hylocurinen 
wären  eine  Gruppe,  die  auf  dem  ganzen  Tropengürtcl  zu 
finden  wären.  Orthaspisfes  camcrunus  Haged.  Gattung 
und  Art  für  das  Gebiet  charakteristisch. 

Eccoptogastrinae :  Ctonoxylon  auratu)ii  Haged.,  Ct. 
canierunum  Haged.,  var.  flavescens  Haged.,  var.  hirsutum 
Haged.,  Ct.  crenatum  Haged.,  Ct.  juscum  Haged.  Eccopto- 
gastriniden  sind  in  Afrika  äußerst  schwach,  im  eigent- 
lichen tropischen  Afrika  kennen  wir  überhaupt  keine  andere 
als  eben  Ctonoxylon.  Daher  muß  es  als  merkwürdig  be- 
zeichnet werden,  daß  wir  innerhalb  des  Gebietes  nicht 
nur  mehrere  Arten  kennen  lernen,  sondern  daß  auch  eine 
Art  stark  zur  Variation  neigt  und  mehrere  Unterarten 
bilden  konnte.  Sicher  liaben  wir  hier  ein  \'erbreitungs- 
zentrum  vor  uns,  in  dessen  weiterer  Umgebung  sicli  noch 
gleiche  oder  ähnliche  Verwandtschaft  finden  wird. 

Xyleborinae:  Xylehonis  anihasius  Haged.,  X.  camcrunus 
Hagsd.,  X.  Conradti  Haged.,  X.  crucifer  Hagd.,  X.  scahinatus 
Ha'ged.,  X.  tropicus  Haged.  Sämtlich  für  Kamerun  cha- 
rakteristich.  Eurydactylus  scxspinosus  Motsch.  mit  var. 
multispinosus  Haged.  Nun  hat  in  neuester  Zeit  Hagedorn 
(D.  E.  Z.  1912  p.  35G)  ein  neues  Xyleborinengenus  aus 
Kamerun  bekannt  gemacht,  das  vorläufig  mit  Gattung 
und  Art  für  das  Gebiet  charakteristisch  ist:  Cyclorhipidion 
pelliculosuni  Haged.  Interessant  dadurch,  daß  es  uns  zeigt, 
daß  die  Xyleborinen  noch  kleinere  Gattungen  besitzen, 
die  sich  in  den  Kreis  der  großen  Genera  nicht  einzwängen 
lassen.     Gefunden  ist  das  Tier  auf  der   Joh.  Albrechthöhe. 

Im    allgemeinen    ist    also    Kamerun    schon    recht    gut 

iStett.  entomol.  Zeit.  Idl4. 


^13 

erforscht  und  läßt  uns  schon  wenigstens  ahnen,  welcher 
Reichtum  hier  noch  verborgen  liegen  muß.  Die  Fauna 
zeichnet  sich  vor  allem  durch  ein  schönes  Ebenmaß  aus; 
gleichwie  die  Flora  üppig  und  vielgestaltig  ist,  so  wird 
sich  auch  die  Ipidenfauna  Kameruns  als  eine  der  inter- 
essantesten erweisen.  Vor  allen  Dingen  wird  auf  die  Ver- 
wandtschaft mit  dem  zentralamerikanischen  Gebiet  einiges 
Augenmerk  zu  richten  sein. 

Gabun. 

Im  großen  und  ganzen  dürften  die  von  Gabun  an- 
gegeben Ipiden  sich  mit  den  Kamerunern  gleichen,  d.  h. 
wenigstens  im  Verwandtschaftskreis.  Es  ist  aber  doch 
recht  charakteristisch,  daß  uns  hier  ein  Nadelholzbewohner 
in  Hylesinus  elegans  Thoms.  entgegentritt.  Meine  bei  der 
Besprechung  Kameruns  ausgesprochene  Vermutung,  daß 
das  Gebiet  nicht  gänzlich  von  Nadelholzipiden  frei  sein 
könne,  bestätigt  sich  also  bereits,  sicherlich  ist  das  auch 
nicht  die  einzige  Art.  Was  ich  von  Xylocleptes  gesagt  habe, 
gilt  auch  hier,  denn  für  Gabun  findet  sich  eine  charakteristi- 
sche Art:  X.  amhitiosus  Schauf.  Auch  auf  Poecilips  habe 
ich  schon  hingewiesen,  wir  begegnen  hier  einer  westafrika- 
nischen Art  in  P.  sannio  Schauf.,  der  einzigen  Art,  die 
wir  von  Westafrika  kennen.  Xylchoriis  perforavs  Woll. 
erregt  weiter  kein  Aufsehen. 

Congo. 

Eng  anschheßend  ist  das  große  Gebiet  des  Congo  zu 
behandeln,  das  aber  noch  so  gering  erforscht  ist,  daß  sich 
außer  einfacher  Registrierung  der  Arten  eigentlich  nichts 
tun  läßt.  Die  äußerst  ungesunde  Gegend  wird  auch  wenig 
zu  genauerer  Explorierung  des  Gebietes  locken,  so  daß 
vorläufig  wenig  Hoffnung  auf  Ivlarheit  besteht.  Vom  bel- 
gischen Congo  sind  erst  in  jüngster  Zeit  durch  Hagedorn 
eiiiige  Arten  bekannt  geworden.     Aber  wenn  man  sich  ver- 

Stett.  entoraol.  Zeit.  1914.  y^ 


314 

gegcnwärtigt,  daß  diese  wonigon  Arten  alle  an  Hevea,  einem 
Kulturbaum,  vorkommen,  so  will  das  natürlich  wenig  sagen. 
Es  sind  drei  Cryplialinen  die  in  Frage  kommen,  nämlich: 
Stephanoderes  heveac  Haged.,  St.  congoiius  Haged.  und 
Hypothenemus  tuberculosus  Haged. 

Aus  dem  sonstigen  Congogebiet  ist  die  Zahl  der  be- 
kanntgewordenen Arten  auch  nur  recht  klein.  Da  ist  zunächst 
Stephanoderes  coffeae  Haged.  zu  nennen,  die,  wie  schon 
der  Name  sagt,  am  Kaffee  lebt,  also  als  Kulturschädling 
auftritt.  Ferner  finden  wir  hier  auch  eine  endemische 
x\rt  der  Gattung  Xylocleptcs,  es  ist  congonus  Haged.,  die  als 
direkte  Art  dieser  Gattung  in  Westafrika  vorkommt  und 
damit  für  die  Annahme,  daß  wir  im  westlichen  Teil  Afrikas 
ein  Verbreitungszentrum  derselben  annehmen  dürfen,  weitere 
nicht  zu  unterschätzende  Unterlagen  gewährt.  Fundort  • 
Kinchassa.  Ferner  finden  sich  Prcninobins  cavipcnnis  fuchh. 
und  die  beiden  Varietäten  nodulosus  Haged.  und  spinulosus 
Haged.,  über  deren  weite  Verbreitung  ich  mich  schon  aus- 
gelassen habe.  Fundort:  Kinchassa.  Ganz  merkwürdiger- 
weise ist  mir  nur  ein  einziger  Xylchorus  von  dort  bekannt, 
es  ist  congonus  Haged.,  gleichfalls  von  Kinchassa.  Es 
scheinen  demnach  überhaupt  noch  an  keinem  anderen 
Fundplatz  Ipiden  gesammelt  zu  sein,  die  meisten  haben 
sich  als  Schädlinge  unangenehm  bemerkbar  gemacht  und 
sind  daher  mehr  in  den  Vordergrund  des  Interesses  ge- 
treten. 

Capverdesche  Inseln. 

Die  Capverden  sind  schon  bei  Besprechung  des  mediter- 
ranen Gebietes  behandelt  worden,  sie  stellen  einen  Über- 
gang von  diesem  Gebiete  zum  tropisch-afrikanischen  dar. 
Ob  das  für  die  Ipiden  seine  volle  Gültigkeit  hat,  möchte 
ich  in  Zweifel  ziehen,  denn  die  vorhandenen  Arten  neigen 
doch  ganz  sicher  mehr  nach   den   atlantischen    Inseln   hin- 

Stütt.  eutoraol.  Zeit.  1914. 


315 

über  und  kaum  nach  der  westafrikanischen  Fauna.  Daran 
kann  auch  das  Vorkommen  von  Xylcborus  pcrjorans  Wölk 
nichts  ändern,  diese  Art  kommt  auch  noch  auf  Madera  vor. 
Der  Guineaküste  vorgelagert,  nächst  Fernando  Poo, 
von  welcher  mir  noch  keine  Borkenkäfer  bekannt  geworden 
sind,  liegt  die  Insel 

I.  de  Principe. 

Auch  von  diesem  Fundort  ist  die  Ausbeute  bisher 
nur  sehr  gering,  denn  man  kennt  nur  eine  endemische  Art, 
das  ist  Cryphaius  paga)ius  Eichh.,  deren  Originalstücke 
ich  im  Stettiner  Museum  einsehen  konnte.  Daf3  auch 
Xyleborus  perforans  Woll.  vorhanden  ist,  erscheint  fast 
selbstverständlich.  Im  Stettiner  Museum  finden  sich  außer- 
dem noch  X.  badhis  Eichh.  und  X.  principalis  Eichh.  Damit 
ist  der  Beweis  erbracht,  daß  hadius  eine  recht  weite  Ver- 
breitung besitzt,  während  pn')icipalis  natürlich  sehr  gut 
hierher  gehört,  denn  auch  auf  dem  Festland  sehen  wir  die 
Art  vorkommen,  so  daß,  wir  annehmen  können,  daß  sie 
seit  langem  hier  beheimatet  ist.  Ich  kenne  allerdings  die 
Nahrungspflanze  nicht  und  weise  deshalb  auch  eine  Ein- 
schleppung nicht  von  der  Hand.  Es  ist  indessen  immer 
zu  bedenken,  daß  mit  fortschreitender  Kenntnis  der  Xylebo- 
rinen  sich  zeigt,  daß  die  Verbreitungsgebiete  oft  sehr 
groß  sind. 

Ferner  wäre  hier  noch  die  Insel 

St.  Helena 

zu  erwähnen.  St.  Helena  ist  vulkanischen  Ursprungs  und 
in  ihrer  einst  üppigen,  tropischen  Vegetation  vollständig 
durch  die  Kultur  verändert.  Die  einstige  interessante  Wald- 
flora ist  fast  völlig  verschwunden,  ihren  Platz  haben 
Pflanzen,  aus  allen  Weltteilen  importiert,  eingenommen. 
Die  Folge  dürfte  sein,  daß  wir  auch  von  der  ursprünglichen 
Ipidenfauna  nur  noch  recht  spärliche  Reste  vorfinden.    Ich 

Stett.  entomol.  Zelt.  1914.  Oa* 


31G 

kenne  eigentlich  nnr  eine  Art,  die  endemisch  ist,  \nid  das  ist 
Xylehorus  aemulus  \\'(>11.,  dagegen  finden  wir  einen  guten 
Bekannten  aus  Europa  eingeschleppt,  nämlich  Hylurgus 
ligniperda  F.  Ich  registriere  ihn  niu",  zu  suchen  hat  er  hier 
eigentlich  nichts. 

Von  den  anderen  westafrikanischen  Inseln  habe  ich 
leider  nichts  in  Erfahrung  gebracht. 

2.   Das  südafrikanische  Untergebiet. 

Die  üppige  Vegetation,  die  das  westlich-tropische  Afrika 
auszeichnet,  läßt  nach  Süden  sehr  bald  nach.  Schon  bei 
Loanda  beginnt  die  trockene  Zone  einzusetzen,  um  dann 
weiter  nach  Süden  und  ins  Landinnere  gehend,  jenen  Steppen- 
charakter anzunehmen,  der  für  große  Teile  des  südlichen 
Afrikas  charakteristisch  ist. 

Die  Flora  interessiert  nur  soweit,  als  Holzgewächse 
in  Frage  kommen,  aber  eben  daran  ist  das  Gebiet  zweifellos 
sehr  arm,  und  erst  im  Kaplande,  wo  wieder  normale  Nieder- 
schlagsmengen eintreten,  wird  auch  die  Flora  wieder  mannig- 
faltiger und  es  finden  sich  auch  wieder  Waldungen  an. 

Infolge  dieser  ungünstigen  Zustände  ist  auch  die  Ent- 
faltung der  Ipidenfauna  nur  eine  sehr  späi liehe,  ja  sie  mag 
an  manchen  Lokalitäten  überhaupt  gänzlich  fehlen.  So 
dürfte  auch  Deutsch- Südwestafrika  kaum  etwas  Nennens- 
wertes bieten,  ja  selbst  die  noch  nördlicher  und  damit  ver- 
hältnismäßig günstiger  gelegenen  Gebiete  sind  nur  ganz 
arm  an  Arten. 

Angola. 

Aus  Anola  ist  mir  eine  Art  bekannt  geworden,  die  erst 
in  neuer  Zeit  aufgefunden  worden  ist.  Es  ist:  Stcphanodcrcs, 
coffeae  Haged.,  die  natürlich  keinen  Anspruch  auf  charak- 
teristischen   Wert    erhebt.       Der    Stcphauodcrcs    lebt,     wie 

Stett.  eutoiuol.  Zeit,  l'jl-l. 


317 

sclion  der  Name  sagt,  an  Kaffee.  Wir  dürfen  also  ans  diesem 
Fnnde  nicht  einmal  die  bescheidensten  \"ermutnngen  aus- 
sprechen. Den  Stephanoder  CS  werden  wir  noch  an  anderen 
Lokalitäten  wiederfinden,  und  ich  lasse  es  dahingestellt, 
ob  er  nicht  in  Angola  eingeschleppt  ist. 

Süd-Afrika. 

Ohne  nähere  Angabc  des  Fundortes  sind  mir  einige 
Ipiden  aus  Südafrika  bekannt,  die  ich  hier  kurz  anführen 
möchte. 

Dacryostactns   Kolbci   Schauf.      In   Gattung  und  Art 
für  Südafrika  charakteristisch. 

Xyleborus  xanthopus  Eichh.,  desgl. 

,,  quadrispinosus  Eichh.,  desgl. 

Scolytoplatypus  fasciatus  Haged.  In  dieser  Art  tritt 
uns  in  Afrika  zum  ersten  Male  ein  Vertreter  dieser  merk- 
würdigen, kleinen  Spongocerinengruppe  entgegen,  die  wir 
schon  in  Asien  in  mehreren  Gebieten  fanden.  Soweit  noch 
afrikanische  Arten  in  Frage  kommen,  es  sind  dies  noch  3, 
leben  sie  alle  im  östlichen  bezw.  südöstlichen  Teile  des 
Festlandes  und  eine  Art  in  Madagaskar.  Die  räumliche 
^'erbreitung  der  Gesamtgruppe  ist  also  recht  groß.  In- 
dessen ist  es  auffallend,  daß  die,  bei  Hagedorn,  Cal.  Ipid. 
in  die  Gesamtgattung  Scolytoplatypus  zusammengestellten 
und  von  ihm  so  aufgefaßten  Untergattungen  Taeniocerus  und 
Spongocerus  nur  die  Scolytoplatypini  i.  sp.  im  afrikanischen 
Gebiet  vorkommen  und  sonst  nirgend.  Es  dürfte  heute 
sicher  schwer  fallen,  den  einstigen  Zusammenhang  der 
Gruppe,  ihrer  Verbreitung  und  Lage  des  Verbreitungs- 
zentrum-S  festzustellen.  Wenn  wir  aber  sehen,  daß  vom 
Äquator  aus  sich  die  Arten  nach  Norden  (Asien)  und  Süden 
(Afrika)  ausbreiten,  so  scheint  es  fast,  als  ob  das  Haupt- 
verbreitungsgebiet heute  überhaupt  nicht  mehr  existiert. 
Jedenfalls    ist    die    isolierte    Lage    der    afrikanischen    Arten 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


318 

oder  doch  wenigstens  die  große  räunilidie  Trennung  von 
den  Asiaten  der  einzig  erklärbare  Grund,  weshalb  wir 
hier  /u  einem  so  abgeschlossenen  Charakter  gekonnncn 
sind,  denn  die  asiatischen  Subgenera  kommen  miteinander 
vermischt  vor,  wenngleich  auch  bei  ihnen  sich  eine  gewisse 
Trennung  nicht  leugnen  läßt  insofern,  als  die  japanischen 
Arten  zum  größten  Teil  zu  Spongocerus  gehören,  die  indischen 
aber  zu   Taeniocerus. 

Kapland. 

Trotz  der  sorgfältigen  Durchforschung,  die  das  Ka])- 
land  schon  in  entomologischer  Beziehung  erfahren  hat, 
sind  dennoch  nur  ganz  wenige  Arten  aufgefunden.  Inter- 
essant ist  es,  daß  Premnohius  cavipcnnis  Eichh.  noch  bis 
ans  Kap  geht.  Ein  direkter  Zusammenhang  mit  dem  west- 
äquatorialen Afrika  ist  ja  so  gut  wie  ausgeschlossen  imd  es 
bleibt  die  interessante  Frage  zu  beantworten,  ob  wir  es 
hier  mit  einer  verschleppten  Art  zu  tun  oder  ob  sicli 
in  früheren  Erdperioden  andere  klimatische  Faktoren  tätig 
erwiesen  haben,  die  dem  aethiopischen  Gebiet  überhaupt 
ein  ganz  anderes  Gepräge  aufdrückten. 

Nicht  (jlme  Interesse  ist  es  aber,  daß  wir  noch  zwei 
Xadelholzipiden  auffinden,  ein  Zeichen,  daß  sich  gemäßigte 
Klimate  bemerkbar  machen.  Unter  ihnen  ist  sicher 
ein  eingeschleppter  Europäer,  nämlich  Ips  curvidens  Germ. 
(Cfr.  Gräbner,  Pflanzengeographie  p.  147.)  Aber  einen 
weiteren  Coniferenbewohner  lernen  wir  noch  in  Phloeotribus 
fuscipennis  Chap.  kennen  (Caffraria).  Die  Art  ist  insofern 
bemerkenswert,  als  sie  die  einzige  afrikanische  ist,  während 
die  Hauptmasse  in  Amerika  in  weiter  Ausdehnung  auf 
beiden  Hemisphären,  einige  wenige  auch  in  Europa  und 
Asien  vorkommen. 

In  derselben  Gegend,  nämlich  im 

Stett.  cntoiuol.  Zeit,  191-1. 


319 

Pondoland 

kommt  eine  neue  von  Hagedorn  beschriebene  Gattung 
und  Art  charakteristisch  vor,  es  ist  dies  Hapologenius  glo- 
hosus  Haged.     Fundort :  Ecosawald. 

Die  schwache  Besetzung  Südafrikas  mit  geschlossener 
Waldflora  macht  sich  überall  bemerkbar.  So  finde  ich 
aus  dem 

Bechuanalande 

auch  nur  Styrocopterus  inurex  Bldf.  in  Gattung  und  Art 
aufgeführt.     Für 

Transvaal 

Adiaeretus  spinosus  Haged.,  gleichfalls  für  das  Gebiet 
in  Gattung  und  Art  charakteristisch.  Die  wenigen  Stücke 
sind  leider  in  keiner  Weise  geeignet,  auch  nur  ein  schwaches 
Bild  der  südafrikanischen  Ipidenfauna  zu  geben;  groß 
wird  sie  ohnehin  nicht  sein.  Im  engen  Anschluß  ist  hier 
noch  zu  erwähnen 

Natal. 

Auch  hier  ist  die  Zahl  der  mir  bekannt  gewordenen 
Arten  nur  recht  klein.  Zunächst  wäre  Dactylipalpus  cicatri- 
cosus  Bldf.  zu  nennen,  die  einzige  Art,  die  auf  dem  öst- 
lichen Teil  Afrikas  vorkommt  und  einen  Übergangsplatz 
zu  der  asiatischen  Art  darstellt.  Auch  die  kleine  Gruppe 
der  Diamerinae  ist  mit  Diamcrus  cricius  Schauf.  vertreten, 
was  aber  nicht  weiter  auffallend  ist,  da  wir  sowohl  weiter 
aufwärts  (Zansibar)  wie  auch  in  Madagaskar  noch  Gattungs- 
vertreter finden.  Ferner  wäre  hier  noch  Xyloctonns  scoly- 
toides  Eichh.  von  Port  Natal  zu  nennen,  ich  kann  aber  nicht 
sagen,  ob  alle  Stücke  von  dem  genannten  Fundort  stammen 
oder  ob  die  Art  auch  noch  sonst  in  Südafrika  gefunden 
ist.  Jedenfalls  ist  es  aber  für  Südafrika  eine  charakteristische 
Gattung.    Endlich  möchte  ich  noch  auf  Xyleborus  natalensis 

Stett.  entoinol.  Zeit.  1914. 


320 

Schaiif.  hinweisen.  ]\Iir  ist  selbst  kein  sicherer  Fiuidort 
aus  Natal  bekannt  geworden,  hingegen  ans  ^ladagaskar, 
dennoch  möchte  ich  die  Art  hier  erwähnen,  denn  es  ist 
doch  kaum  anzunehmen,  daß  der  Name  so  seltsam  gewählt 
sein  sollte. 

H.    Das  ostafrikanische  Untergebiet. 

Alles,  was  noch  vom  afrikanischen  Festlande  übrig- 
bleibt, nehmen  wir  in  dieses  Untergebiet.  Hierher  gehört 
nach  Pagenstechers  Auffassung  auch  Arabien  südlich  des 
nördlichen  Wendekreises  und  die  Insel  Sokotra.  Diese 
(Gebietsteile  kommen  indessen  kaum  in  Frage,  da  hier- 
solbst  Ipiden  nicht  vorkommen  dürften. 

Steppen,  selbst  Wüstencharakter,  herrschen  in  einem 
großen  Teil  des  ganzen  Landes,  nach  den  Küsten  hin  wird 
der  Waldbestand  aber  wieder  umfangreicher  und  der  Wald 
selbst  üppiger.  Namentlich  Abessynien  vereinigt  alle  Vege- 
tationsgebiete in  sich,  indem  hier  sowohl  reine  Wüsten- 
bildung wie  auch  tropische  \^egetation,  selbst  Urwald,  vor- 
handen ist. 

Über  die  Lepidopterenfauna  sagt  Pagenstecher  a.  a.  O. 
p.  382:  ,,Je  weiter  wir  nach  Norden  und  Osten  vordringen, 
um  so  schärfer  treten  die  Kennzeichen  der  ostafrikanischen 
Fauna  auf."  Wieweit  diese  Interpretation  auch  für  Ipiden 
Geltung  hat,  werden  wir  an  dem  noch  recht  wenigen  Material 
zu  vergleichen  suchen. 

Eine  umfassende  oder  doch  wenigstens  zusammen- 
fassende Aufstellung  gibt  es  nicht.  Die  meisten  Arten 
sind  aus  Deutsch-Ost-Afrika  bekannt,  fast  ausschließlich 
durch  Hagedorns  verdienstvolle  Arbeiten;  mit  den  abes- 
synischen  Ipiden  hat  uns  Strohmeyer  (Knt.  Blätter  101(1) 
mehrfach  bekannt  gemacht.  Alles  in  allem  sind  unsere 
Kenntnisse  aber  doch  äußerst  lückenhaft  und  lassen  nur- 
schwache \'ermutung  über  Verwandtschaftlichkeit  auf- 
kommen. 

6tett.  entomol.  Zeit.  l'dH, 


.^•21 

Mozambique. 

Nur  eine  für  das  Gebiet  typische  Art  konnte  ich  fest- 
stellen, es  ist  Hylcsiniis  pusillus  Gerst.  Das  Vorkommen 
eines  Hy/csiiiiis  auf  diesem  Teil  des  afrikanischen  Kon- 
tinents ist  immerhin  interessant,  und  dies  um  so  mehr, 
als  die  Art  schon  lange  (1855)  bekannt  ist.  Daß  sich  bis 
ji^tzt  noch  kein  weiterer  \\>rwandter  gefunden  hat,  ist 
immerhin  auffällig. 

Deutsch  -  Ostafrika. 

Der  intensive  Aufschluß,  den  Deutsch-Ostafrika  er- 
fahren hat,  namentlich  die  Begründung  der  dortigen  land- 
wirtschaftlichen ^\'rsuchsstation,  hat  auch  eine  erhebliche 
lirweiterung  unserer  Kenntnisse  über  die  Ipidenfauna  ge- 
bracht. Zum  Teil  sind  es  natürlich  Schädlinge  der  Kultur- 
pflanzen, die  hier  in  Frage  kommen,  aber  die  genauere 
Durchforschung  läßt  doch  auch  manche  Art  in  Erschei- 
nung treten,  die  sich  sonst  der  Beobachtung  noch  ent- 
zogen hätte. 

Als  erste  Phlocotvupinc  ist  von  Strohmeyer  neuerdings 
Dadylipalpus  marmoratus  von  Kolassini  beschrieben.  Damit 
ist  der  Beweis  erbracht,  daß  Ostafrika  in  gleicher  Stärke 
besetzt  ist,   wie  die  Westküste. 

H^'lesininae  :  Splincvotrypcs  tanganus  Schauf.,  für  D.-O.-A. 
charakteristisch.  Kissophagus  fasciatus  Haged.  Das  ist  auf 
jeden  Fall  ein  seltsamer  Fund.  Wir  kennen  ja  nur  3  Arten 
auf  der  ganzen  Erde,  von  denen  ^^■ir  zwei  in  Europa  an- 
treffen, das  Vorkommen  im  tropischen  Afrika  läßt  vermuten, 
daß  wir  zunächst  die  wenigsten  Arten  überhaupt  kennen. 
Schon  bei  Besprechung  der  beiden  anderen  Gattungs- 
verwandten haben  wir  die  großen  A'erbreitimgsgebiete 
kennen  gelernt,  so  Xon'aki  bis  Transkaspien.  Es  erscheint 
mir  äußerst  naheliegend,  daß  auch  in  Abessynien  sich  noch 
\'ertreter  dieser  Gattung  finden  werden,  die  den  Übergang 
nach  D.-O.-A.  vermitteln. 

Stett.  cutomol.  Zeit.  1914. 


322 

Cryphalinae:  Stephanoderes  Aulmanni  Haged.  von 
Dar  es  Salani  und  St.  alutacens  Schaut",  von  Tanga.  Es  sind 
das  die  einzigen  bekannt  gewordenen  Arten,  die  für  das 
Gebiet  charakteristisch  sind;  der  Cryphahnenbestand  des 
tropischen  Afrikas  ist  überhaupt  recht  gering. 

Ipinae :  Hagedorn  liat  in  neuerer  Zeit  zwei  neue  Genera 
dieser  (iruppen  veröffenthcht,  und  es  gewinnt  den  Anschein, 
als  ob  sich  in  D.-O.-A.  überhaupt  ein  ganz  aparter  Kreis 
von  Ipiden  vorfindet.  Es  sind  neu  beschrieben:  Tn'gono- 
genius  fallax  Haged.  von  Amani  und  Xcstipes  viarginatus 
Haged.  aus  D.-O.-A.,  ohne  nähere  Fundortangabe.  Es  sind 
mit  diesen  neuen  Gattungen  aber  überhaupt  die  ersten 
Ipiden  aus  dem  Gebiete  bekannt  geworden.  Die  Nahrungs- 
pflanzen sind  mir  leider  nicht  genannt,  ich  glaube  aber 
nicht,  daß  es  Coniferen  sind.  Ferner  wäre  hier  noch  zu 
nennen:  Coccotrypes  dactyliperda  F.  in  dem  Samen  von 
H3'phaene. 

Hylocurinae:  Poccilips  ciliatus  Haged.  Die  einzige  im 
östlichen  Afrika  vorkommende  Art  dieser  zum  größten 
Teil  amerikanischen  Gruppe.  In  Westafrika  konnten  wir 
noch  mehrere  Arten  in  verschiedenen  Gattungen  fest- 
stellen, in  Ostafrika  ist  aber  nur  diese  eine  bisher  nach- 
gewiesen. 

Eccoptogastrinae :  Ctonoxylon  anianicuni  Haged.  von 
Amani.  Einziger  A'ertreter  dieser  Gruppe  in  Ostafrika; 
ferner  dadurch  interessant,  daß  alle  Gattimgs\-erwandten 
in  Kamerun  vorkommen.  Damit  ist  mehrfach  das  Auf- 
treten einer  (iattung  in  West-  und  Ostafrika  sichergestellt. 
.  Erst  die  Erforschung  Innerafrikas  kann  uns  die  Übergangs- 
stellen zeigen,  denn,  wenn  auch  im  Innern  der  Waldwuchs 
nicht  so  ü})i)ig  ist  wie  an  den  Küstenregionen,  so  dürfte  doch 
ein  Zusammenstoßen  der  Faunengebiete  nicht  ganz  von  der 
Hand  zu  weisen  sein.  In  etwas  stärkerem  Maße  tritt  uns 
die  Gruppe  der  Xyleborinae  entgegen.    Xylehoriis  amanicns 

ätett.  cutomol.  Zeit.  1914. 


323 

Hagod.  Amani.  X.  Morstadti  Haged.,  Amani,  A'.  äcrcUctus 
Hagcd.,  A'.  nidscaraius  Haged.  von  Bomole  und  Amani,  ist 
nicht  chara.kteristisch  nnd  findet  sich  auch  im  madagassischen 
Gebiet  wieder.  X.  tangaiius  Haged.  von  Tanga.  Dazu  kom- 
men zwei  Cosmopohten  dieser  Gattung:  X.  pcrforcins  WolL 
und  A.  confus'us  Eichh.  Ferner  der  weitverbreitete  Enry- 
dactylus  scxspinosus   ^lotsch. 

Spongocerinae :  Scolytoplatypus  Eichclbauuii  Haged. 
von  Amani.  Ich  habe  mich  über  diese  Gruppe  schon  bei  der 
Besprechung  Südafrikas  kurz  geäußert. 

Gibt  die  Zusammenstelhmg  auch  noch  kein  wirkhches 
Bild  der  Ipiden  Ostafrikas,  so  läßt  sich  doch  deutlich  er- 
kennen, daß  der  tropische  Charakter  auch  hier  voll  zur 
Geltung  kommt.  Etwas  auffällig  ist  der  geringe  Bestand 
an  Cryphalinen,  aber  es  bleibt  vorläufig  zu  berücksichtigen, 
daß  wir  den  wirklichen  Bestand  ja  auch  noch  gar  nicht 
kinmen,  daß  sich  möglicherweise  ihre  Zahl  noch  erheblich 
ergänzt.  Daß  \\ir  uns  noch  auf  manche  Überraschung  ge- 
faßt machen  können,  zeigt  das  Beispiel,  das 

Zanzibar 

bietet,  indem  hier  Dianierus  pulverulentus  Gerst.  gefunden 
ist.  Das  ist  im  ostafrikanischen  Gebiet  zwar  die  einzige 
Art,  aber  im  madagassischen  Gebiet  finden  sich  bereits  ver- 
schiedene Vertreter,  so  daß  auch  auf  dem  Festlande  wohl 
noch  solche  gefunden  werden  können.    Cfr.  auch  Natal.    A'on 

Usambara 

hat  Strohmeyer  ein  neues  Hylesinidengenus  mit  vorläufig 
einer  Art  beschrieben:  Peronophorus  hrevicoUis  Strohm., 
West-Usambara,  Mgila.     Auch  aus 

Uganda 

sind  in  jüngster  Zeit  mehrere  Ipiden  aufgefunden  worden, 
so:  Sicphiuiodcres  cojfcac  Haged.,  Entebbe,  den  wir  aber  in 
Afrika  weit  verbreitet  sahen,    und  der  jedenfalls  auch  mit 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


;v_M 

dem  Kaffeebaiim  überall  hin  verbreitet  ist.  wenigstens  in 
Afrika.  Ferner  Xylcborus  spJiciws  Samps.  und  X.  i)id!istn'iis 
Samps.,  \'()n  denen  ieh  die  Xahrimgspflanzen  ;iber  nieht  kenne. 
Indessen  scheinen  es  keine   Knltnrgewächse  zu  sein. 

Für  ganz  Ost-Afrika  in  weiter  Verbreitung  fand  ich 
Xylcborus  affinis  Eichh.  angegeben,  was  bei  der  fast  kosmopo- 
litischen Eigenschaft  dieses  Tieres  wohl  berechtigt  ist. 

Aus 

Britisch- Ost- Afrika 

hat  Wiclnnann  beschrieben:    Cryplialiis  sirigihitiis  von  Tana. 

Abessynien. 

Aus  dem  erst  neu  erschlossenen  Gebiet  Abessyniens 
ha*  Strohmeyer  (Ent.  Blätter  1911)  mehrere  Arten  be- 
schri(^ben.  J'^s  sind  dies:  Cyrtogcnius  major  Strohm., 
Ttechertscher  montes,  C.  bico/or  Strohm.  und  Cladoctonus 
affinis  Strohm.  \\'eitere  Forschungen  in  diesem  jungfräu- 
lichen Gebiete  werden  sicher  noch  interessante  Funde  zu- 
tage fördern. 

Für 

Zentral-Ahika 

tindet  sich  noch  angegeben:  Stcphanodcrcs  coffcac  Haged., 
was  sich  mit  meiner  Ansiclit  über  die  A'erbreitung  dieser 
Art  auch  völlig  deckt. 

4.   Das  madagassische  Untergebiet. 

Das  madagassische  Untergebiet  umfaßt  außer  Mada- 
gaskar selbst,  die  Comoren,  Amiranten,  Maskarenen  und 
Seychellen.  Pagenstecher  sagt  a.  a.  ().  339,  daß  das  Gebiet 
scharf  abgesondert  sei  und  von  vielen  Autoren  als  ein  selb- 
ständiges Gebiet  aufgefaßt  werde,  fügt  aber  sogleich  hinzu : 
,, Indes  schließen  sich  die  Insekten  des  östlichen  Teils  der 
Insel  der  indischen,  malayischen  und  ostasiatischen  Faima 
an."  \'om  Standpunkt  der  vorliegenden  Arbeit  betrachtet, 
kann    dem    madagassischen    Untergebiet    kein    Rang    eines 

Stctt.  cutomol.  Zeit.  1914. 


•)2U 

selbständigen  Gebietes  eingeräumt  werden,  da  einmal  die 
Zahl  der  endemischen  Ckniera  nur  sehr  gering  ist,  anderer- 
seits starke  Anklänge  an  die  östlichen  Faunengebiete  vor- 
handen sind.  Madagaskar  läßt  schon  einige  vorsichtige 
Schlüsse  zu,  da  es  ein  verhältnismäßig  gut  durchforschtes 
Gebiet  ist.  Geologisch  gleicht  Madagaskar  dem  ostafrika- 
nischen Festlande  völlig.  Das  Khma  ist  tropisch;  Juli- 
Isothermen  20"— 25"C.,  Januar-Isothermen  24" — 26  "C. 
Die  Vegetation  ist  rein  tropisch,  von  größter  Üppigkeit, 
der  Waldwuchs  sehr  bedeutend,  Urwald  ist  noch  in  großem 
Umfange  vorhanden.  Die  Hochländer  sind  weniger  üppig 
bewaldet,  mit  Feigenbäumen  als  charakteristische  Pflanzen. 
Gleichwie  die  Fauna  keine  sehr  eigentümliche  ist,  ist  es 
auch  die  Fk)ra  nicht;  afrikanische  und  indomalayische 
Florenelemente  machen  sich  stark  bemerkbar  und  üben  auch 
auf  die  Inscktenwelt  Rückwirkungen  aus.  j\Iit  der  Ipiden- 
fauna  des  madagassischen  Gebiets  hat  uns  vor  allen  Dingen 
Schaufuß  bekannt  gemacht.  (Beiträge  zu  Käferfauna  von 
Madagaskar  Tijdsch.  voor  Ent.)  in  mehreren  Abteilungen 
erschienen. 

Madagaskar. 

Diamerinae :  Diamcnts  cinerascens  Fairm.,  D.  hispidiis 
Klug  (Diego- Juarez).  Die  Diainenis- Arten  stellen  auf 
Madagaskar  eine  Verbindungsbrücke  zwischen  den  afrika- 
nischen und  indischen  Arten  dar,  fallen  daher  als  typisch- 
madagassisch fort.  Für  Madagaskar  werden  die  beiden 
Arten  ja  wohl  charakteristisch  sein. 

Hylesininae:  Hyloscyllus  exculptus  Schauf.,  H.loricatus 
Schauf.,  H.  radcns  Schauf.  Erste  Art  aus  Diego- Juarez, 
die  letzteren  aus  Antanarivo.  Einzige  mir  bekannt  gewordene 
Hylisinidengattung  aus  Madagaskar,  übrigens  auch  eine  der 
wenigen  charakteristischen.  Glochiphonis  globosus  Strohm. 
(Gattung  und  Art  charakteristisch  für  das   Gebiet. 

SteU.  LMiloiuol.  Zfit.    11)1  1. 


32G 

Crypturginae :  Polygraphiis  (iiiiooiiis  Schaiif.  Dieser 
Polygraphus  ist  interessant  dadurch,  daß  es  der  einzige  ist. 
der  aus  Afrika  überhaupt  bekannt  ist  und  ferner  der  einzige 
der  südhchen  Hemisphäre,  also  ein  richtiger  Außenständer, 
der  wohl  kaum  isoliert  bleiben  dürfte. 

Cryphalinae :  Stcphanoderes  coiiiuiuiiis  Schauf.,  mir 
von  Madagaskar  bekannt,  desgl.  Cryphalus  pallidus  Eichh., 
'friüriiioccnis  cryphaloidcs  Eichh.  Unter  den  Vertretern 
dieser  Grui)pe  ist  keine  typische  Gattung,  von  Cryphalus- 
Stephanodcrcs  selbst  abgesehen,  ist  auch  die  kleine  Gattung 
Triarnioceriis  noch  in  Birma  vertreten  und  zeigt  damit 
Übergang  zu  der  indischen  Fauna.  Dagegen  ist  Cryphalo- 
»lorphus  communis  Schauf.  vorläufig  mit  Gattung  und  Art 
noch  charakteristisch  für  das  Gebiet.  Ob  sich  die  exklusi^'e 
Stellung  wird  halten  lassen,  bleibt  erst  weiterer  Forsdiung 
vorbehalten. 

Ipinae:  Coccotrypes  pygmaeus  Eichh.,  Kosmopolit, 
Pityophthorus  deprecator  Schauf.,  P.  obtusus  Schauf.  Sicher 
sind  diese  beiden  Arten  von  ganz  besonderem  Interesse,  da 
sie  völlig  aus  dem  Rahmen  des  eigentlichen  Verbreitungs- 
kreises der  Gattung  herausfallen.  Wir  kennen  Pityophthorus 
zum  überwiegenden  Teil  nur  aus  Amerika  und  auch  dort 
nur  sehr  selten  den  Äquator  überschreitend,  sonst  ist  sie 
aber  eigentlich  nur  noch  in  Europa  stärker  verbreitet  und 
eine  Art  findet  sich  in  Japan.  So  müssen  die  madagassischen 
Arten  denn  besonders  unsere  Aufmerksamkeit  auf  sich 
ziehen,  da  sie  eine  ganz  neue  Perspektive  über  die  Verbrei- 
tung eröffnen.  Weitere  Ipiden  sind  bisher  nicht  bekannt 
geworden.  Auch  in  der  Bedeutung  als  Coniferenbe wohner 
verdienen  die  Arten  unsere  Beachtung,  denn  gerade  die 
Nadelholzipiden  sind  in  Afrika  dünner  gesät. 

Xyleborinae:  Xylcborus  A/liiaiidi  Schauf.  (Diego- 
Juarez),  X.  arniatus  Schauf.,  X.  badius  Eichh.,  Kosmopolit, 
desgleichen  A'.  confusus  Eichh.  (Diego- Juarez),  A'.  connitus 

•stftf.  ("iitdiiiiii.  y.vh.  i'.ii  1. 


327 

Schauf.,  .Y.  Eichhof fi  Schauf.  Dieser  X.  Eichhof fi  ist  nicht 
mit  der  von  Schreiner  aus  Guinea  beschriebenen  zu  ver- 
wechsehi,  beides  sind  selbständige  x\rten.  Vergl.  hierzu 
Cat.  Ipid.  p.  108  Fußnote.  X.  excavatus  HagccL  Fossil  im 
Madagaskarkopal.  (cfr.  Verh.  d.  Vereins  f.  Naturw.  Unterh., 
Hamburg  1907).  Ich  habe  trotzdem  die  Art  unter  den  rezen- 
ten Ipiden  aufgeführt,  da  die  Kopalipiden  meist  noch  rezent 
aufgefunden  sind  und  dies  auch  bei  excavatus  sehr  leicht  der 
Fall  sein  kann.  .Y.  fraterculus  Schauf.,  X.  niadagascariensis 
Schauf.  (Diego- Juarez),  X.  natalensis  Schauf.,  X.  pcrforans 
Woll.  Selbstverständlich!  X.  spiculatus  Schauf.,  X.  spinosus 
Schauf.,  A'.  torquatus  Eichh.,  Kosmopolit,  doch  vornehmlich 
auf  der  südlichen  Hemisphäre  vorkommend.  A'.  Triton 
Schauf.,  A'.  xauthopus  Eichh.  Die  letztere  Art  kann  nicht 
für  Madagaskar,  auf  der  sie  an  manchen  Orten  (Diego,  Anta- 
nariva)  gefunden  ist,  als  eigentümlich  angesprochen  werden, 
da  Eichhof fs  Original  vom  Cap  stammte.  Immerhin  ist  die 
Zahl  der  Xyleborincn  sehr  groß  und  die  meisten  sind  bisher 
nur  aus  dem  Gebiete  bekannt;  mehr  läßt  sich  bei  der  eigen- 
tümlichen   Stellung    Madagaskars    nicht    sagen. 

Spongocerinae :  Scolytoplatypus  Hova  Schauf.,  Sc.  pcr- 
niirus  Schauf.  Auch  die  Spongoccrinen  haben  auf  Mada- 
gaskar ihre  Zwischenglieder  und  verbinden  den  afrika- 
nischen Kcjntinent  mit  dem  indisch-malayischen  (lebiet. 
Aber  es  ist  als  sicher  zu  betrachten,  daß  die  madagassischen 
Arten  doch  ausschließlich  mit  den  Afrikanern  verwandt 
sind.  Ich  habe  mich  darüber  schon  bei  Besprechung  Deutsch- 
Ost-Afrikas  geäußert.  .'        1' 

Das  vorliegende  Material  gibt  natürlich  noch  kein  Recht, 
irgend  welche  positiven  Schlüsse  zu  ziehen,  aber  es  läßt  sich 
nicht  leugnen,  daß  nach  dem,  was  sich  bisher  gezeigt  hat, 
der  Anspruch  auf  ein  eigenes  Faunengebiet,  auf  eine  Faunen- 
zone, nicht  rechtfertigen  läßt.  Madagaskar  ist  ein  Misch- 
gebiet, wie  auch  schon  Pagenstecher  a.  a.  O.  ausführt. 

.Stctt.  i'nlDiiiol.  Zeit.   1914. 


:V2S 

Seychellen. 

Die  aus  12  kleinen  Inseln  bestehende  Sevcliellengruppt- 
ist  floristisch  rein  tropischen  Charakters  und  durch  die  dort 
heimische  Palme  Lodoicea  Se^'chellarum,  wohl  der  })rächtigste 
Baum,  den  die  Tropen  hervorgezaubert  haben,  ausgezeichnet. 
Ob  aber  diese  botanische  Rarität  schon  auf  Ipidenbesatz 
untersucht  ist,   weiß   ich   niclit. 

Die  aufgefundenen  Ipiden  entsprechen  ganz  dem 
Charakter  der  Tropen,  es  sind  festgestellt:  Stcphanodercs 
vulgaris  Schauf.  Wenn  das  Tier  wirklich  nur  anf  den  Sey- 
chellen \  orkommt.  ist  der  Name  allerdings  etwas  kurios 
gewählt.  Xylcboriis  hucco  Schauf.  Charaktertier!  (La 
Digue).  X.  confusus  luchh.,  ebendaher,  X.perforans  Wölk, 
desgl.,  auch  auf  Mähe  und  wahrscheinlich  im  ganzen  Archipel 
zu  finden.     A'.  badius  Eichh. 

Comoren. 

So  intensiv  die  Comoren  auf  Lepidopteren  durchforscht 
sind,  so  wenig  wissen  wir  i.iber  Ipiden.  Ich  fand  nur  eine 
Notiz  bei  Schaufuß,  der  Xyleborus  badius  Eichh.  von  i\Iayötta 
anführt. 

Maskarenen. 

Von  den  Maskarenen  scheint  nur  Mauritius  exploriert 
zu  sein.  Die  Inseln  sind  vulkanisch  und  besitzen  Erhe- 
bungen von  über  2600  m  Seehöhe.  Das  Klima  ist  tropisch 
und  feucht,  reicher  Waldbestand  schmückt  sie.  Da  wir  an- 
sehnliche Bodenerhebungen  haben,  wäre  es  nicht  unmöglich, 
daß  auf  den  höheren  Lagen  sich  auch  eine  andere  Waldflora 
und  damit  eine  wechselnde  Ipidenfauna  vorfindet.  Die  bis 
jetzt  gemachten  Funde  entsprechen  vollständig  dem,  w.is 
man  von  den  Tropen  allgemein  zu  erwarten  hat. 

Stephanodcres  elephas  Eichh.  Einzige  bisher  von  Mau- 
ritius   bekannt    gewordene    Cryphahne. 

Xyleborus  affinis  Eichh.,  Kosmopolit,  X.  cauiphorae 
Haged.,  X.  dilatatus  Eichh.,  X.  uiascarcnns  Haged.     Nicht 

SStctt.  iMitiiiuol.  Zeit.  l'JLl. 


320 

charakteristisch,  sondern  auch  in  Deutsch-Ost-Afrika  ge- 
funden, wahrscheinhch  also  auch  in  ^hidagaskar  noch  vor- 
handen, da  ein  Überspringen  dieser  großen  Insel  sehr  un- 
wahrscheinlich scheint.  X.  morigerus  Bldf.,  gleichfalls  kein 
Charaktertier,  sondern  noch  auf  Neu- Guinea  vorhanden 
(cir.  daselbst).  Wieweit  diese  Art  noch  westlich  geht,  bleibt 
abzuwarten,  jedenfalls  best;itigt  auch  dieser  Fall  meine  mehr- 
fach ausgesprochenen  Ansichten  über  die  A'erbrcitung  der 
Xylchoriis-Axiew.  X.  pcrforans  Woll.  ist  selbstverständlich 
vorhanden  und  A'.  torquaius  Eichh.  kann  gleichfalls  nicht 
überraschen. 

Das  südamerikanische  (neotropische) 

Gebiet. 

Ein  großes,  gewaltiges  Gebiet  ist  es,  das  wir  unter  der 
Bezeichnung  des  neotropischen  zusammenfassen.  Alles,  was 
südlich  des  Prärie-  und  Wüstengürtels,  der  Nordamerika 
von  Mexiko  trennt,  liegt  bis  zum  Feuerlande,  ist  hier  ein- 
geschlossen. Die  Temperatur  ist  auf  so  großem  Gebiet  natür- 
hch  sehr  wechselnd.  Während  im  Norden  die  Juli-Isother- 
men bis  30  "C.  betragen,  sind  sie  am  Cap  Hörn  nur  noch 
0"C.,  die  Januar-Isothermen  im  Norden  16  "C,  am  Cap 
Hörn  10"  C. 

Wechselnd,  wie  Klima  und  Temperatur,  sind  auch  die 
Florengebiete.  ,,Fast  die  Hälfte  des  ganzen  Gebietes",  sagt 
Lydekker,  ,,ist  von  dichtem  tropischem  ETwald  bedeckt  .  ., 
indem  er  sich  auf  eine  Breite  von  600  Meilen  von  Pernambuco 
an  der  Küste  des  atlantischen  Oceans  bis  an  den  Fuß  der 
Anden  erstreckt  und  in  der  Richtung  von  Nord  nach  Süd 
über  nahezu  30  Breitengrade." 

Die  Waldflora  ist  es,  die  uns  vor  allen  Dingen  inter- 
essiert. Bei  einem  so  üppigen  Stand  und  so  gewaltiger  Aus- 
dehnung muß  sich  eine  Ipidenfauna  von  einer  Reichhaltig- 
keit entwickeln,    die  auch  die  größte  Phantasie  nicht  auszu- 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  10a 


330 

malen  vermag.  Es  läßt  sieh  nicht  lengnen,  daB  wir  zimächst 
nur  erst  recht  wenig  von  diesein  Reichtum  verspüren,  aber  wo 
schon  der  Forscher  einigermaßen  tiefer  in  die  Faunen  ein- 
gedrungen ist,  wie  das  in  Mittelamerika  der  Fall  ist,  da 
offenbart  sich  schon  der  ungeheure  Reichtum  und  ver- 
spricht eine  Vielgestaltigkeit,  mit  der  sich  kein  anderes. 
Gebiet  des  Erdkreises  auch  nur  angehend  messen  könnte. 
So  wird  die  weitere  Auf  Schließung  des  ungeheuren  Gebietes 
auch  sicher  reiche,  bisher  noch  unbekannte  Formen  hervor- 
gehen lassen,  an  der  das  neotrope  Gebiet  schon  heute  so 
außerordentlich  reich  ist. 

Süd-Amerika. 
Eine  Reihe  von  Arten  ist  ohne  nähere  Bezeichnung 
für  Süd-x\merika  angegeben;  dahin  gehören  vor  allem  die 
von  Fabricius  aus  Süd- Amerika  beschriebenen,  die  wohl 
kaum  noch  ihren  tatsächlichen  Ursprung  nachweisen  lassen. 
Ob  diese  Käfer  überhaupt  später  noch  einmal  aufgefunden 
sind  ist  mir  leider  nicht  bekannt  geworden;  sie  seien  des- 
halb also  auch  ganz  unverbindlich  hier  aufgeführt.  Sicher 
sind  natürlich  die  Eichhoff  sehen  Arten,  die  wohl  nur  darum 
keinen  genauen  Fundort  aufweisen,  weil  der  Sammler  nicht 
genau  gearbeitet  hatte.  Ferner  sind  einige  Kosmopoliten 
vorhanden. 

Ips  cristatus  F. 
,,    flavipes  F. 
,,    serrafus  F. 
,,    varians  F. 
Vier  ganz  unklare  Arten,  auch  im  Cat.  Ipid.  mit  Frage- 
zeichen versehen.      Für  das  Faunenbild  ganz  wertlos  und 
auszuscheiden. 

Comptocerus  fasciatus  F. 
,,  gibbus  F. 

,,  niger  F. 

,,  suUiralis  F. 

Stett.  cntoraol.  Zeit.   19 U. 


331 

Corthylus  compressicornis  F. 

Sieganocranus    Dohrni   Eichli.      Type     im     Stettiner 
Museum ;  Bezettelung  von  Eichhoff  selbst ;  Fund- 
ort nicht  näher  nachzuweisen. 
Xylehorus  ajfinis  Eichh.         j 

confusus  Eichh.      ,   KosmopoHten. 
torquaius  Eichh.     ) 
Es  bleibt   also  eigentlich  von   den   neueren  Arten   nur 
Steganocramts    Dohrni,    dessen    Fundort   wünschenswert   ge- 
wesen  wäre,    denn    wir    kennen    leider    noch    keine   weitere 
Art  und  es  läßt  sich  daher  auch  kein  Analogieschluß  machen. 

Chile. 

Chile  ist  vor  allem  ein  Gebirgsland,  indem  die  Kor- 
dilleren sich  fast  durch  das  ganze  Land  hinziehen  und  Er- 
hebungen bis  über  6800  m  erreichen;  Vulkanismus  ist  sehr 
verbreitet.  Bewässerung  ist  im  Norden  nur  sehr  spärlich, 
im  Süden  reicher  entwickelt;  größere  Flüsse  fehlen  voll- 
ständig, dagegen  sind  Seen  sowohl  an  Anzahl  als  Umfang 
ansehnlich. 

Das  Klima  ist  natürlich  bei  der  großen  Ausdehnung 
von  Nord  nach  Süd  sehr  wechselnd.  Das  Küstenklima  ist 
mild  und  gesund;  im  Binnenland  bis  zum  Fuß  der  Kor- 
dilleren dagegen  heiß.  Der  Norden  des  Landes  hat  Wüsten- 
klima, Bewässerung  fehlt  fast,  Waldwuchs  ist  nicht  vor- 
handen. Der  mittlere  Teil  ist  mild,  Januarmittel  25,2"  C, 
Julimittel  9,6"  C,  Wälder,  wenn  auch  nur  in  geringem 
L^mfang,  kommen  \^or;  der  Süden  hingegen  ist  feucht  und 
mild  (14,7"  C.  im  Sommer,  7,1"  C.  im  Winter),  die  Nieder- 
schlagsmenge ist  außerordentlich  groß  und  große  Wälder 
bedecken  weite  Strecken.  Durch  diese  Verhältnisse  be- 
dingt, ergeben  sich  die  Vegetationscharaktere  der  ein- 
zelnen Länderstrecken  von  selbst.  Von  Bäumen  sind  vor 
allem    zu    nennen:     Ouillaja    saponaria,     der     Seifenbaum, 

Stett.  entüinul.  Zeit.  1914.  10a* 


332 

mehrere  Buchen,  Mimosen,  Podocarpus,  Peisea  n.  v.  a., 
ferner  großer  Bestand  an  ConiRTcn  (Araucaria)  und  einer 
Kokospalme. 

Trotz  dieses  Reichtums  an  Wäldern  sind  nur  recht 
wenig  Ipiden  aus  Chile  bekannt  geworden,  aber  es  fällt 
sofort  auf,  daß  die  Nadelholzbewohner  einen  sehr  großen 
Prozentsatz  ausmachen. 

Hylesininae :  Hylurgops  huniüis  Blanch.  von  lies  Wil- 
dives,  wohl  der  südlichste  Vertreter  dieser  Gattung,  die 
ohnehin  ihren  Hauptsitz  in  den  gemäßigten  Zonen  hat. 
Bei  einer  früheren,  anderen  Verteilung  von  Land  und 
Wasser  bestand  auch  sicher  auf  der  südlichen  Hemisphäre 
ein  bestimmter  Zusammenhang  der  Gattung  Hylesimis 
hicolor  Philippi.  Die  Gattung  Hylesimis  ist  nicht  in  der 
\'erbreitung  so  fest  .umschrieben  als  Hylastes-Hyliirgops. 
Die  einzelnen  Arten  kommen  außerordentlich  zerstreut  vor, 
deshalb  bietet  hicolor  auch  nichts  besonders  Beachtens- 
wertes. Dasselbe  gilt  von  Phloeosinus,  die  mit  variegatus 
Chap.  vertreten  ist. 

Ipinae:  Pityophthorus  corticalis  Eichh.  Wohl  die 
am  weitesten  nach  Süden  gehende  Art  dieser  in  Amerika 
so  äußerst  stark  entwickelten  Gattung;  aber  doch  immer 
im  Kontakt  mit  den  anderen  Gattungsverwandten,  da 
Pityophthorus  auch  in  den  Tropen  vorkommt. 

Eccoptogastrinae :  Pagiocerus  rimosus  Eichh.  Ameri- 
kanische Gattung  mit  wenigen  Arten,  die  vornehmlich 
die  tropische  Region  bewohnen;  in  Chile  wird  die  Süd- 
grenze erreicht.  Cnenionyx  galeritus  Eichh.  Gattung  und 
Art  für  Chile  charakteristisch. 

Corthylinae:  Gnathotrichus  consobrinus  Eichh.,  G.  longi- 
pennis  Eichh.,  G.  nanus  Eichh.  Alle  Corthylinen  sind  ameri- 
kanisch; Gnathotrichus  erreicht  in  Chile  die  Südgrenze. 

Xyleborinae:  Es  sind  bei  dem  gemäßigten  Khma 
nur  wenige  Arten  zu  erwarten:  Xylehorus  confusus  ICichh.. 

Stett.  cntomol.  Zeit.  19 U. 


338 

welcher  natürlich  keine  weitere  Bedeutung  hat,  und  X.  longi- 
pcnnis  Blanch.,  welcher  bisher  nur  in  Chile  gefunden  ist. 

Chile  stellt,  N\'ie  wir  bei  Vergleich  der  anderen  Gebiete 
noch  sehen  werden,  eine  Fauna  dar,  die  sowohl  rein  tro- 
pische wie  Elemente  der  gemäßigten  Klimaten  in  sich  ver- 
einigt. 

Argentinien. 

In  Argentinien  dürften  sich  im  allgemeinen  für  die 
Ipiden  ähnliche  Existenzbedingungen  darbieten  wie  in 
Chile,  große  Gebietsteile  kommen  aber  infolge  der  unge- 
eigneten Vegetation  für  uns  wenig  in  Frage.  Inwiefern 
Argentinien  und  Chile  faunistisch  übereinstimmen,  läßt 
sich  heute  allerdings  noch  nicht  sagen,  indessen  ist  eine 
große  Ähnlichkeit  sicher  vorhanden,  wie  auch  Coniferen- 
bewohner  wieder  einen  ansehnlichen  Prozentsatz  aus- 
machen. 

Hylesininae:  Chraniesus  acuteclavatus  Haged.,  Chr.  glo- 
bosns  Haged.  Die  beiden  südlichsten  Arten  dieser  weit 
über  Amerika  verbreiteten  Gattung.  Xylechinus  nigrose- 
iosus  Haged.  Gleichfalls  südlichste  Art  der  Gattung,  über- 
haupt einzige  bekannte  Art  der  südlichen  Hemisphäre. 

Cryphalinae:  Hypothenemus  namis  Haged.  Charakter- 
ticr. 

Ipinae:  Ips  curvidcns  Germ.!  !  !  Ob  diese  auch  am 
Cap  der  guten  Hoffnung  beobachtete  Art  wirklich  hier 
spontan  bodenständig  ist,  kann  ich  nicht  entscheiden, 
möchte  es  aber  fast  kaum  glauben,  denn  ein  solches  spora- 
disches Vorkommen  wäre  doch  einzig  dastehend. 

Hylocurinae :  Hexacolus  Bruchi  Haged.  Südlichste 
Art  dieser  ausschließlich  dem  neotropischen  Gebiet  eigenen 
Gattung. 

Eccoptogastrinae:  Loganius  scaliger  Haged.  Hier  gilt 
im  großen  und  ganzen  das  gleiche.  Eccoptogaster  assimile 
Boh.      Südlichste,    bisher   bekannte   Art    und   einzige     der 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


334 

südlichen   Hemisphäre.      Scolytopsis  pitiicticoUis   Bldf.      Bis 
Guatemala  verbreitet. 

[Merkwürdigerweise  ist  kein  einziger  Saetidentat  ge- 
funden, obwohl  Corthylinen  doch  gerade  für  Amerika  so 
tj'pisch  sind.  Da  sich  in  Chile  Vertreter  dieser  Ciruppc 
fanden,  dürfte  sie  sicher  auch  in  Argentinien  noch  ge- 
funden werden. 

2.   Das  brasilianische  Untergebiet. 

Über  den  Grundcharakter  des  brasilianischen  Unter- 
gebietes sagt  Pagenstecher  a.  a.  O.  p.  370  folgendes: 
..Zum  brasilianischen  Untergebiet  rechnen  wir  den  Teil 
Südamerikas  von  Panama  abwärts  bis  zum  3(1"  s.  Er.  an 
der  Ostküste  und  bis  zum  4"  s.  ßr.  an  der  ^^'estküste  ein- 
schließlich der  Gebirge.  In  ihnen  erscheint  der  wesentliche 
Charakter  des  ganzen  neotropischen  Gebietes  verkörpert. 
Alle  in  demselben  vorkommende  Formen  haben  tropischen 
Charakter  mit  x\usnahme  der  im  Hochgebirge  sich  vor- 
findenden, welche  diesem  eigcntümlicli  sind.  Der  außer- 
ordentliche Reichtum  des  (icbietes  hat  sich  in  dem  un- 
geheuren Waldgebiete  der  Zentralmassen  von  Südamerika 
welches  die  Staaten  Uruguay,  Paraguay,  Brasilien,  Peru. 
Ecuador,  Bolivia,  Columbia,  \'enezuela  und  Gu^'ana  in 
sich  schließt,  in  ungestörter  Weise  entwickeln  können." 
Das  sind  Worte,  die  auch  für  die  Betrachtung  der  Ipiden- 
fauna  ihre  volle  Gültigkeit  haben,  wenngleich  die  Unter- 
lagen nicht  im  Entferntesten  so  umfangreich  sind,  wie  si(> 
Pagenstecher  für  die  Lepidopteren  zur  Verfügung  standen. 
Aus 

Paraguay 
ist  vor  kurzem   der  erste   Ipide   bekannt  geworden,   es   ist 
der   zur    Gruppe   der  Eccoptogastrinae   gehörige   Scolytopsis 
Toba  Wichm.  \-on  Santa  Sofia,   Paraguay.     \o\\ 

Uruguay 
kenne  ich  keine  spezifischen  Arten, 

Stett.  eutoiuol.  Zeit.  1914. 


335 

Brasilien. 

Brasilien  dürfte  die  reichste  Tpidenfauna  der  ganzen 
Welt  besitzen.  Wenn  wir  auch  bis  heute  nur  Bruchstücke 
des  großen  Reichtums  kennen  gelernt  haben,  so  lassen 
selbst  diese  schon  ahnen,  welche  Fülle  neuer  Gattungen 
und  Arten  die  großen  Wäldermassen  noch  in  sich  bergen. 

Die  Bodengestaltung  Brasiliens  zerfällt  in  3  Gruppen: 
ein  Hochland,  das  die  Hauptmasse  des  Landes  bildet,  die 
Region  der  Stromtäler  und  ein  noch  wenig  erforschtes 
Gebirgsland. 

Das  Khma  ist  bei  der  großen  Ausdehnung  des  Landes 
natürlich  sehr  wechselnd;  rein  tropisch  in  der  Aquatorial- 
zone,  mild  und  gemäßigt  in  den  südlichen  Landesteilen, 
wie  andererseits  auch  die  Bodenerhebungen  verschiedenen 
Klimazonen  in  vertikaler  Richtung  bedingen. 

Die  Flora  hat  an  Reichtum  und  Üppigkeit  auf  Erden 
nicht  ihresgleichen;  Urwald  bedeckt  ungeheure  Flächen, 
die  wertvollsten  Bäume,  auch  Coniferen,  bilden  die  Bestände. 
Nur  in  den  Küstengegenden  hat  eine  sinnlose  Waldver- 
wüstung stattgefunden,  aber  hier  sind  wieder  Kulturpflanzen 
angebaut,  die  auch  für  die  Ipidenverbreitung  nicht  un- 
fruchtbar geblieben  sind. 

Phloeotrupinae :  Phloeoborus  asper  Er.,  Ph.  cUipticus 
Chap.,  Ph.  clongatus  Chap.,  Ph.  granosus  Eichh.,  Ph.  mamil- 
latus  Chap.  (Neu-Freiburg),  Ph.  nitidicollis  Chap.  (Neu- 
Freiburg,  Rio  de  Janeiro),  Ph.  rudis  Er.  (Neu-Freiburg), 
Ph.  scaber  Er.,  Ph.  sulcifrons  Eichh.,  Ph.  signatus  Strohm. 
(Jataly),  Ph.  Sipolisii  Fairm.  (Minas  Geraes).  Die  aus- 
schließlich im  tropischen  und  subtropischen  Amerika  vor- 
kommende Gattung  tritt  in  Brasilien  natürlich  stark  hervor 
und  muß  noch  reiche  Schätze  hefern.  Das  gleiche  gilt  von 
der  kleinen  Gattung  Phloeotrupes.  die  mit  grandis  Er.  und 
procertis  Er.  vorhanden  ist. 

Hjdesininae:     Hylastinus   contractus   Chap.    (St.    Paul). 

Stctt.  cnfomol.  Zeit.  1914. 


336 

Bisher  einzige  Art  im  südlichen  Amerika.  Nahriingspflanze 
mir  nicht  bekannt,  aber  wie  die  Gattimgsverwandten  wohl 
kein  Coniferenbewohner.  Hylesinus  atomarins  Chap.,  Dcndro- 
sinus  vittijrons  Bldf.  Ansschließlich  im  tropisclien  Amerika 
vorkommende  Gattung.  Phlocotnhus  contvactus  Clia}).,  Ph. 
puiicticollis  Chap.,  Ph.  ritdis  luchh.  Auch  dies(^  Gattung 
hat  im  Untergebiet  ihren  Hauptsitz  und  birgt  sicher  noch 
viele  unbekannte  Arten. 

Cryphalinae :  Merkwürdigerweise  sehr  schwach  ver- 
treten und  kommt  nur  in  zwei  Arten  vor:  Stcphanodcrcs 
opacus  luchh.  und  Hypothenemus  pluniariac  n()rdl.  Bahia, 
siehe  auch  Venezuela,  und  wenn  aucli  sicher  ist,  daß  sicli 
dei  Bestand  noch  vermehrt,  so  ist  die  geringe  Zahl  doch 
direkt  auffallend. 

Ipinae:  Kein  einziger  Ips;  die  Bergländer  sind  eben 
noch  zu  wenig  erforscht.  Dryococtcs  uidacnus  Eichh.  Zu 
diesem  Coniferenbewohner  kommen  noch  zwei  weitere 
aus  der  weit  über  Amerika  \'erbreiteten  Gattung  Pityoph- 
f/ioi'us,  nämlich  alieniis  Eichli.,  und  pcrcgviniis  Eichh.  Ips 
v.ird  auch  voraussichtlich  in  Amerika  nie  so  aussclilag- 
gebend  werden  wie  Pityophthonts. 

Hylocurinae:  Hylocurus  vagahnndus  Bldf.,  geht  bis 
]\lexiko. 

Eccoptogastrinae:  Hothrosiernus  cancellatns  Chap.,  B. 
costatus  Chap.,  B.  Lacordairci  Chap.  Typische  (iattung 
des  tropisclien  Amerikas.  Pagioccrus  cribricollis  Eichh., 
Ceratolepis  jucunda  Chap.  Südlichste  Art  dieser  rein  ameri- 
kanischen Ciattung.  Camptocerus  costatus  Chap.,  C.  aeni- 
Pennis  F.  (Neu-Freiburg).  Genau(;r  Fundort  einer  Fabri- 
zius'schen  Art.  Wahrscheinlich  stammen  die  anderen  auch 
aus  der  (iCgend,  doch  konnte  ich  nichts  weiter  feststellen. 
Eccoptogaster  costellatiis  Chap.,  /:".  thoracicus  Chap.,  Scoly- 
topsis  pimcticollis  Bldf.,  schon  bei  Argentinien  erwähnt. 

Corthylinae:   Natürlich,  wie  zu  erwarten,  ist  die  Gruppe 

Stctt.  eutomol.  Zeit.  1914. 


337 

stark  wntrcten  und  wird  nocli  viele  neue  Arten  liefern. 
Coii/iy/iis  fiiscus  Bldf.,  C.  papulans  Eiclili.,  Ptcrocxclon 
cicgans  Eielih.,  P.  lacvigatuui  Eichh.,  P.  quadvidcns  Eichh. 
In  Brasilien  scheint  die  Gattung  die  Südgrenze  zu  er- 
reichen. Ausschließlich  tropisch  und  mit  mehreren  Arten 
vertreten  ist  dagegen  Aniphicranus.  Es  sind  mir  bekannt 
geworden:  A.  Fr  vi  Bldf.,  A.  Groiivdlci  Bldf.,  A.  polüus 
Eichh.  (Neu-Freiburg),  A.  rctusus  Eichh.,  A.  thoracicus  Er. 
auch  in  Guyana. 

Groß  ist  die  Zahl  der  Saetidentaten  auch  aus  der 
Gruppe  der  Xyleborinae :  Xxlchorus  adclogrciphas  Eichh. 
zi?mlich  verbreitet,  A'.  aurilcgiilus  Schauf.,  A'.  affiuis  Eichh. 
(Mucury),  A'.  bispinatiis  Eichh.  (^lucury)  wahrscheinlicli 
auch  mit  weiterem  Verbreitungsgebiet  innerhalb  der  ameri- 
kanischen Tropen,  A\  confusus  Eichh.,  X.  curtulus  Eichh., 
A.  dichrous  Eichh.,  H.  gracilis  Eichh.,  X.  pcrforansWoM. 
(Amazonas,  Neu-Freiburg).  Natürhch,  darf  nicht  felilen! 
A.  posticus  Eichh.  (Tejuca),  A.  rctusus  Eichh.,  A'.  ruber 
Eichh.,  X.  rufithorax  Eichh.,  X.  scutosus  Eichh.,  X.  spaihi- 
pcnnis  Eichh.,  X.  splendidus  Schauf.,  A'.  squauiulatus  Eichh., 
A'.  torquntiis  Eichh.,  A'.  gracilis  Eichh. 

Ich  will  mich  weiterer  Betrachtungen  enthalten.  Ist 
die  Zahl  der  gefundenen  Arten  auch  schon  recht  ansehnlich, 
so  können  sie  doch  nur  ein  schwaches  Spiegelbild  des  großen 
Reichtums  an  Ipiden  darstellen,  aber  eins  ist  schon  heute 
sicher,  daß  mit  Ausnahme  der  Diamerinae  und  Spongocerinae 
alle  Gruppen  in  größerer  oder  geringerer  Stärke  vorhanden 
sind,  ein  Faktum,  das  kein  anderes  Gebiet  aufweisen  kann. 

Femando-Noi-unha. 

Von  dieser  kleinen,  an  der  östlichsten  Küste  Brasiliens 
liegenden  Insel  ist  eine  Art  bekannt  geworden :  Pycnarthrum 
sctulosuiu  Waterh.  Sie  macht  auf  diesem  Eiland  einen 
etwas  verlassenen  Eindruck,   denn  alle   anderen   Gattungs- 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1911. 


338 

genossen  sind  auf  ^littelanierika  und  die  Antillen  besehränkt. 
Das  gibt  der  Hoffnung  Raum,  daß  sich  an  der  Ostseite 
Südamerikas  noch  weitere  Arten  finden  müssen. 


Guyana. 

Die  Abweiclumgen  der  Ipidenfauna  dieser  (iegendt'n 
von  der  Brasiliens  sind  natürlich  sehr  gering,  nur  ist  der 
\\"aldbestand  nicht  so  allgemein  und  ausgedehnt  wii'  in 
Brasilien,  da  sich  große  Präriegebiete  mit  nur  eingestreuten 
B.äumen  vorfinden.  Immerhin  finden  sich  auch  recht  inter- 
essante Momente. 

Phloeotrupinae :  Plilocobonis  hreviiisculus  Chap.  (Ca- 
yennc),  Ph.  rugaius  Bldf.  (Maroni)  geht  nördlich  bis  Nica- 
ragua. Ph.  rudis  Er.,  Ph.  scahcr  Er.,  Ph.  ovatiis  Chap.  (Ca- 
yenne) . 

Hylesininae:  Dryoiomus  puberidiis  Chap.  (Cayenne), 
Phlocotrihus  rudis  Eichh.  (Cayenne),   Ph.  villosulus  Lacord. 

Ipinae:  Dryococics  tonsus  Haged.,  Coccotrypcs  E^gcrsi 
Haged.  bis  li^cuador  zu  finden,  also  wohl  durch  ganz  Nord- 
brasilien. C.  pygmaens  Eichh.  Also  auch  in  Amerika! 
Prcmnobius  cavipennis  Eichh.  Man  vergleiche  das  bei 
Westafrika  Gesagte;  sofern  nicht  eine  A'erschleppung  vor- 
liegt (durch  Kulturgewächse),  jedenfalls  von  größter  Be- 
deutung. Allerdings  ist  das  nicht  die  einzige  Ipide,  die  Amerika 
mit  Afrika  gemeinsam  besitzt. 

Eccoptogastrmae :  Caiiiptoccrus  aenipennis  F.,  C.  niger  F., 
C.  squamiger  Chap.,  C.  striatulus  Haged.  Hier  ist  also  die 
Hauptmasse  der  CcDiiptocenis- Arten  zu  Hanse!  Fabrizius 
hat  möglicherweise  selbst  die  genaue  Herkunft  nicht  ge- 
wußt. 

Corthylinae :  Aiiiphicraiius  rctusiis  Eichh.,  ,1.  thoraci- 
cus  Er. 

Verhältnismäßig  stark  an  Zahl  sind  wieder  die  Hylocu- 
rinae.    Als  erste  typische,  nur  aus  Franz.  Gu3'ana  (Nouveau 

Stett.  cutomol.  Zeit.  1914. 


380 

Chantier)  bekannt  gewordene  Ipide  wäre  zn  nennen:  Micro- 
boriis  ahcrraiis  Wichm.  in  Anlehnung  an  H.  boops  ans  Guate- 
mala. 

Xyleborinae:  Xylcbonts  aäelographus  Eichh.,  .Y.  ca)no- 
piiiiis  Haged.  (Franz.  Guyana),  .Y.  conijer  Haged.,  A'.  Geayi 
Haged.,  X.  insignis  Eichh.,  A'.  pcrvcrsus  Haged.,  A'.  politus 
Haged.,  X.  prodncUis  Haged.,  A'.  rujithorax  Eichh.  var. 
iiigricollis  Haged.,  A'.  tiimiccnsis  Haged.,  X.  confiisus  Eichh. 

Es  machen  sich  also  mit  Ausnahme  von  Prcmnohius 
keine  fremden  Elemente  bemerkbar. 

Venezuela. 

Auch  von  Wniezuela  läßt  sich  sagen,  daß  die  Fauna 
wenige  Abänderungen  zeigt,  am  auffälligsten  ist  das  Zurück- 
treten der  Phloeotrupinen  und  X^deborinen ;  die  (irup- 
jMerung  der  Gattungen  ist  natürlich  eine  etwas  andere; 
das  Gesamtbild  aber  ist  nicht  eigentlich  verändert. 

Hylesininae:  Dcndrosimis  ghbosus  luchh.,  Mcringo- 
pülpiis   jallax   Haged.       (lattung    und    Art    charakteristisch. 

Crypha.linae :  Stcphanodcixs  costaius  Eichh.,  St.  plu- 
incriac  Nor  dl. 

Ipinae :  Die  weit  verbreitete,  aber  überall  nur  spora- 
disch vorkommende  Gattung  Xyloclcptes  findet  sich  auch 
in  \>nezucla  mit  einer  Art,  nämlich  A".  granulatus  Ferr. 
Sie  steht  übrigens  in  Südamerika  niclit  vereinzelt  da,  man 
vergl.  Columbien.  Dryococtes  pumilio  Eichh.,  Pityophthorus 
languidus  Eichh.,  P.  similis  Eichh.  Nadelholzbewohner 
dürften  bei  der  sehr  gebirgigen  Struktur  des  Landes  noch 
mehrfach  vorkommen.  Vielleicht  finden  sich  auch  noch 
Nadelholzhylesiniden . 

Hylocurinae:    Hylocurus  discifcr  Eichh. 

Eccoptogastrinae :    Boihrosternus  truncatus  Eichh.,  Cnc- 
siiius  costulatus   Bldf.,    C.   clcgans   Bldf.,    C.   ocularis   Bldf., 
C.  porcatus  Bldf.,  C.  ieres  Bldf.,  C.  gibbus  Chap.  (Cumana) 
Die    Gattung    begegnen    wir    hier    zum    ersten  Male.     Die 

Stett.  cntoraol.  Zeit.  1914. 


340 

Arten  kommen  namentlich  anf  der  zentralamerikanischen 
Brücke  \-or  und  scheinen  in  \'enezuela  die  Südgrenze  zu 
erreichen.  Nördlich  finden  wir  sie  bis  in  die  Vereinigten 
Staaten  gehend.  Die  ^Verbreitung  mancher  Arten  ist  eine 
ziemlich  ausgedehnte,  denn  sie  gehen  von  ^Mexiko  bis 
^'enezuela.  Wahrscheinlich  sind  es,  mit  Ausnahme  von  strigi- 
collis  Lee,  alk^s  Tiere  der  wärmeren  Zone,  nur  die  letztere 
Art  macht  in  ^Mexico  Halt.  Loganius  jlavicornis  Chap. 
(Cumana),  Hccoptogastcr  produdus  Haged. 

Corthylinae :  Die  Gruppe  ist  ganz  außerordentlich  gut 
vertreten  und  hat  in  chescm  Teil  Amerikas  ihren  Haupt- 
sitz. Ccrthvliis  castancus  Ferr.,  C.  Leizncri  Ferr.,  C.  Rcdtcn- 
hachcri  Ferr..  C.  dimidiatus  Ferr.,  C.  discoideus  Bldf.,  C. 
cxcissits  Ferr.,  Brachyspartus  Moritzi  Ferr.,  Pterocyclon 
hicolor  Ferr.,  P.  dimidiatutn  Haged..  /'.  Fcrrarii  Bldf., 
P.  glahratum  Ferr.,  P.  lohcutum  Ferr.,  P.  parvulimi  Ferr., 
P.  pumilio  Fichh.,  P.  validiim  Ferr.,  Amphicvanns  Schnu- 
fussi  Bldf.,  PhiJiorius  cdcntatus  Haged. 

Xyleborinae:  Xyleborus  hispinatus  Fichh.,  A".  con- 
insiis  Fichh. ! !  X.  posticus  Fichh.  bis  nach  ]\Iexiko  hinauf- 
gehend, vergl.  auch  Zentralamerika,  X.  vicimis  Fichh. 

So  reich  uns  Venezuela  mit  Ipiden  bedacht  hat,  so 
bietet  sich  doch  eigentlich  nichts  Besonderes.  Anklänge 
an  alle  mnliegenden  Gebiete  sind  deutlich  hervortretend, 
so  namentlich  nach  der  zentralamerikanischen  Länder- 
brücke. Vielleicht  werden  sich  auch  auf  den  Antillen  einige 
Verwandte  wiederfinden.  So  liegt  Venezuela  so  recht  in 
der  Mitte  und  gibt  sowohl  den  reinen  Tropentieren,  wie 
den  aus  den  Subtropen  herüberkommenden  Arten  noch 
Gelegenheit  zum  Leben.  Solche  Übergangsgebiete  müssen 
immer  reichhaltig  an  Arten  sein.  Das  gänzliche  Fehlen 
der  Phloeotrupinen  will  mir  aber .  noch  nicht  recht  wahr 
erscheinen. 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1J14. 


Columbien. 

Colunibicii  ist  eines  der  bestdurchforschten  Gebiete, 
obgleich  es  für  die  Existenz  der  Ipiden  keine  so  allgemein- 
günstigen Verhältnisse  zeigt  wie  z.  B.  Venezuela.  Columbien 
läßt  sich  in  zwei  Hauptteile  zerlegen;  ein  Teil,  der  westliche, 
ist  vorwiegend  gebirgigen  Charakters,  und  wenn  auch  die 
sich  hier  in  drei  Gebirgstöcke  teilenden  Kordilleren  nicht 
lic)hcrc  Erhebungen  erreichen  wie  in  Ecuador,  so  sind  doch 
die  Wükane  noch  gegen  5000  m  hoch.  In  den  Zentral- 
kordilleren endet  der  Wald  in  2000  m  Höhe.  Auch  der  in 
den  Gebirgsscheiden  fließende  Magdalenenstrom  ist  an  seinem 
Unterlauf  von  großartigen  Wäldern  umgeben.  Der 
östliche  Teil  Columbiens  ist  mehr  ein  Hochland;  namentlich 
vom  8"  n.  Br.  an  verliert  sich  der  Wald  und  es  nehmen  Sa- 
vannen seinen  Platz  ein. 

Phloeotrupmae :  Phloeoborus  grossus  Chap.,  Ph.  cri- 
statiis  Chap.  (Bogota),  Ph.  scaber  Er.,  Ph.  punctato-rugosns 
Chap.  Die  (iruppe  ist  zwar  nicht  sehr  \-ertreten,  dürfte 
aber  doch  in  einiger  Stärke  vorhanden  sein.  Phloeotrupes 
ist  allerdings  noch  nicht  beobachtet. 

Hylesininae:  Coptonotus  Cyclopus  Chap.  Gattung 
und  Art  charakteristisch.  Hylesinus  reticulatus  Chap. 
(Bogota),  Dcndrosinus  globosus  Eichh.,  D.  puncticollis  Bldf., 
Chraniesus  tubcrculatus  Chap.,  Phloeotribus  collaris  Chap., 
Phl.  obliquus  Chap.  bis  Mexiko  beobachtet.  Phl.  setulosus 
Eichh.  geht  gleichfalls  bis  Zentralamerika,  Phl.  Schocn- 
bachi  Kirsch  (Bogota),  Phl.  sulcifrons  Chap.,  Phl.  trans- 
vcrsus  Chap.,  Phl.  rudis  Eichh.  sind  wir  schon  mehrfach 
begegnet,  dürfte  wohl  im  ganzen  tropischen  Südamerika 
vorkommen.  Phl.  frontalis  Ol.  Diese  Art  ist  am  weitesten 
verbreitet  und  kommt  vor  allen  Dingen  in  den  U.  S. 
Staaten  vor.  Sofern  die  Determination  nicht  falsch  war, 
haben  wir  wohl  hier  die  äußerste  Südgrenze  anzunehmen. 
Problechiliis  zonatiis  Eichh.     Es  ist  zwar  nur  diese  eine  Art 

.SU'lt.   cntoliiiil.   Zeil.    191  k 


;U2 

aus  dem  eigentlichen  Südamerika  bekannt,  alle  andern 
kommen  in  Zentralamerika  vor,  indessen  dürfen  wir  wohl 
annehmen,  daß  sich  die  Zahl  noch  vergrößert.  Der  Gattimgs- 
charakter ist  rein  tropisch. 

Cryphalinae :  Stephanodercs  fuscicollis  Eichli.,  Si.  niyr- 
medon  lüchh.,  St.  opactts  Eiclih.  Auch  hier  ist  die  Zahl 
der  Cryphalinen  nur  klein,  ein  auffallendes  Bild  in  Süd- 
amerika. 

Ipinae:  Xylocleptes  uncinatus  Eichli.  (Bogota),  Pron- 
nobius  cavipciiiiis  Eichh.l!  Pityophthorus  puherulus  Lee. 
Von  Michigan  bis  Columbien  verbreitet,  hier  wohl  die  Süd- 
grenze.    Auch  die   Ipiden  sehr  schwach! 

Hylocurinae:  Ctenophorus  laevigatus  Ferr.  Gattung 
und  Art  charakteristisch.  Araptiis  nifopalliatus  Eichh.  Von 
dieser  kleinen  Gattung  sahen  wir  eine  zweite  Art  in  Kamerun 
vorkommen;    auch  hier  gilt   das   von   Premnohius   Gesagte. 

Eccoptogastrinae :  Eccoptogastcy  atratus  Cliap.,  /:.  cari- 
natus  Chap.,  E.  proximus  Chap..  Pagiocerus  rimosiis  Eichh. 
Sicher  in  ganz  Südamerika. 

Corthylinae:  Corthylus  ahhreviatiis  Eichh.,  C.  macro- 
ceriis  Eichh.,  C.  iransversits  Eichh.,  Brachyspartus  Moriizi 
Ferr.,  Pterocyclon  hispinuni  Bldf.,  auch  in  Zentralamerika. 
Pt.  Chapuissi  Kirsch  (Bogota),  Pt.  brunneum  Eichh.,  Pt. 
exile  Eichh.,  IH.  cincinatum  Eichh.  (Bogota),  Pt.  penni- 
cillatum  Eichh.,  Pt.  scrobiceps  Eichh.,  Pt.  volvulion  Eichh., 
Arnphicranus  Lesnei  Haged.,  A.  bipunctatus  Eichh., 
Phthorius  ingens  Eichh.,  Anchonocerus  rufipes  Eichh.  Gat- 
tung und  Art  charakteristisch.  Das  starke  Auftreten  der 
Gruppe  in  Columbien  ist  zu  erwarten  und  bietet  '"»ichts 
Auffälliges. 

Xyleborinae  :  Im  Gegensatz  zu  den  bisher  besprochenen 
Gebieten  tritt  die  Gattung  in  Columbien  etwas  stärker 
hervor,  wenn  auch  die  Zahl  der  Arten  nicht  groß  ist.  Xyle- 
borus  cuneatiis  Eichh.  kommt  auch  noch  in  (iual.'inala  \'or, 

SIctt.  (Mitoiiiol.  Zeit.  lüU. 


X.  affinis  Eichh.,  wie  überall,  so  auch  hier  vorhanden. 
A'.  fuscüfus  Eichh.,  von  Nordamerika  bis  Colunil:)ien,  also 
kein  exklusiver  Tropenbewohner,  .Y.  grandis  Eichh.,  A'. 
pcreheae  Nördl.,  A".  procer  Eichh.  auch  über  das  Gebiet 
hinaus  nach  Norden  gefunden  und  ebenso  wie  X.  spinulosus 
Bldf.  weit  verbreitet. 

Im  allgemeinen  ist  auch  Columbien  ohne  besonderes 
Interesse  und  schließt  sich  dem  großen  brasilianischen 
Gebiet  in  allen  Teilen  an. 

Ecuador. 

Ecuador  ist  klimatisch  von  Columbien  wenig  ver- 
schieden, auch  die  Bodengestaltung  ist  völhg  gleich;  östhch 
das  andine  Hochland,  nach  Westen  in  ein  fruchtbares  Tief- 
land allmählich  abfallend.  Wald  ist  reichlich  vorhanden, 
die  Abhänge  der  Kordilleren  bergen  noch  große  Urwälder, 
die  bisher  kaum  erforscht  sein  dürften. 

Aus  diesem  Grunde  ist  auch  kaum  eine  abweichende 
Ipidenfauna  zu  erwarten,  die  geringen  Funde  sprechen 
für  diese  Annahme. 

Phloeotrupinae :  Phloeoboriis  Gaujonii  Fairm.,  Phl. 
radidosus  Bldf.,  Phl.  aspericollis  Strohni.  (Llanos). 

Hylesinae:  Phloeotribus  puncticollis  Chap.  (Guayaquil, 
an  Hevea,  also  ein  Kulturschädling). 

Ipinae :  Coccotrypes  Eggersi  Haged.  Die  x\rt  lernten 
wir  schon  in  Guyana  kennen,  sie  scheint  im  ganzen  äc^ua- 
torialen  Amerika  vorzukommen. 

Hylocurinae :    Hexacolus  hanosiis  Haged. 

Corthylinae:  Corthylus  tiilcanus  Haged.  (Tulcan), 
Amphicranus  reiusus  Eichh. 

Xyleborinae:  Xyleboncs  spathipennis  Eichh.  (Pucay). 
Im  ganzen  tropischen  Amerika  weit  verbreitet. 

Peru. 

Peru  ist  vor  allem  Gebirgsland  und  fällt  nur  gegen 
Osten  ab.    Über  die  nur  sehr  ungenügend  erforschte  Ipiden- 

Stctt.  ciitomol.  /,<'it.    11)1  l. 


344 

faima  ist  nichts  zu  sagen,  dürfte  sich  aber  von  dem  Griind- 
charakter  des  tropischen  Südamerika  nicht  entfernen. 

Hylesininae:  Hylcsiiuis  pilitla  Va.,  PJiIocotrihiis  obcsits 
Kirsch. 

Ipinae:    Coccotrypes  tropicus  Eichh. 

Xvlcborinae:  Xylcborns  perforans  Woll.,  A'.  torquatiis 
Eichh.,  X.  affinis  Eichh.,  .Y.  bispinatus  Eichh.,  X.  spathi- 
pcnnis  Eichh.  Selbst  initer  den  X\4eborinen  finden  wir 
nichts  von  Interesse.  Die  überall  vorhandenen  Kosmopoliten 
sind  mit  rührender  Selbstverständlichkeit  zn  finden,  aber 
anch  die  nicht  ausgesprochenen  kosmopolitischen  Arten 
sind  in  Südamerika  sehr  weit  verbreitet  und  verdienen  daher 
keine  besondere  Beachtung. 

Bolivia 

ist  noch  völlig  eine  terra  incognita,  ich  finde  nur  eine 
charakteristische  Art :   Phlocotvupcs  cae latus  Blanch. 

Trinidad. 

\'on  Trinidad  sind  erst  in  neuester  Zeit  einige  charak- 
teristische Ipiden  bekannt  geworden,  es  sind  dies:  Amphi- 
cranus  theobroniac  Samps.  und  Xyleborus  Urichi  Samps. 
Eerner  kenne  ich  von  dort  zwei  Kosmopoliten:  X.  uffints 
Eichh.  und  X.  confusits  Eichh. 

3.    Das  mexikanische  (zentralamerikanische)  Untergebiet. 

Das  Gebiet  wird  im  Süden  durch  den  Rio  Cirande  del 
Norte  und  Rio  Gila  abgegrenzt.  Alle  zentralamerikanischen 
Staaten:  Guatemala,  Honduras,  Costa-Rica,  Nicaragua, 
Britisch  Honduras  und  Panama.  Da  die  einzelnen  (Ge- 
biete sehr  gut  durchforscht  sind,  so  wird  es  sich  empfehlen, 
sie  auch  einzeln  zu  behandeln.  Das  wichtigste  Quellen- 
werk ist:  Blandford,  Scolytidae  in  Biologia  Centrali-Amen- 
cana.     Coleopt.  Bd.  IV.   1895— 19i)ö. 

Für  Zentralamerika  ganz  allgemein  ist  angegeben : 

Sti'tt.  cntoiiiol.  Zeit.    li)U. 


345 

Phloeoborus  radulosus  Bldf. 
Phloeotrihus   armatiis  Bldf. 
asper atiis  Bldf. 
higuttatus  Bldf. 
demessus  Bldf. 
discrepans  Bldf. 
nubilus  Bldf. 
,,  scahratus  Bldf. 

,,  sodalis  Bldf. 

subovaius  Bldf. 
Wie  sie  in  den  einzelnen  Verbreitungsgebieten  in  Er- 
scheinung treten,  wird  sich  noch  zeigen.  Wenn  die  Gattung 
auch  in  Afrika  und  Europa  noch  vertreten  ist,  so  liegt  die 
Hauptmasse  doch  auf  dem  amerikanischen  Kontinent  und 
vor  allem  auf  der  Länderbrücke,  die  Nord-  und  Südamerika 
verbindet.  Von  hier  aus  strahlt  die  Gattung  aus,  nach 
Süden  mehr  als  nach  Norden;  auf  dem  schmalen  Gebirgs- 
rücken ist  aber  ihre  eigentliche  Heimat  zu  suchen.  Daher 
erscheint  es  auch  gerechtfertigt,  sie  hier  als  allgemein 
charakteristisch  anzuführen. 

a.    Mexiko. 

Die  Bodenerhebungen  sind  in  Mexiko  sehr  wechselnd. 
An  den  Küsten  findet  sich  ein  sumpfiges,  ungesundes  Nie- 
derungsland, das  aber  bald  steil  ansteigt  und  alsdann  jenes 
Tafelland  bildet,  das  sich  in  Mexiko  an  mehreren  Stellen 
findet  und  eine  äußerst  charakteristische  Flora  besitzt. 
Das  Plateau  von  Anahuac  wird  wieder  durch  ein  zusammen- 
hängendes Massengebirge  ausgezeichnet  mit  Erhöhungen, 
die  bis  zu  3000  m  über  dem  ^leeresspiegel  liegen,  deren 
vereinzelte  eine  Höhe  von  .j,')00  m  erreichen.  Jedenfalls 
ist  der  Charakter  des  ganzen  Landes  ein  vorwiegend  ge- 
birgiger. Die  Bewässerung  ist  sehr  mangelhaft.  Flüsse 
von  Bedeutung  gibt  es  außer  dem  Rio  Grande  de  Santiago 

Stett.  entoinol.  Zeit.  1914.  ,  Ha 


346 

kaum;  nur  an  den  Küsten  finden  sich  zahlreiche,  mit  Salz- 
wasser gefüllte  Lagunen.  Die  Schneelinie  liegt  bei  18000  Fuß, 
also  ziemlich  hoch. 

Infolge  der  wechselnden  Gestaltung  der  Bodenerhe- 
bungen ist  auch  das  Klima  sehr  starken  Schwankungen 
unterworfen.  Das  Hochplateau  ist  meist  trocken  und  vor- 
wiegend gesund;  hier  herrscht  ewiger  Frühling.  Die  Küsten- 
striche dagegen,  namentlich  auf  der  atlantischen  Seite, 
wo  die  Niederschlagsmengen  hohe  sind,  zeigen  das  Gepräge 
des  tropischen  Waldes.  Es  sind  deutlich  drei  Abstufungen 
in  den  Temperaturhöhen  zu  unterscheiden:  1.  das  Küsten- 
land mit  tropischem  Charakter,  2.  die  Hochplateaus  mit 
20 — 21"  C.  Mitteltemperatur  und  3.  die  höher  gelegenen 
Gebiete  mit  teilweiser  Frostwirkung.  Im  nördlichen  Mexiko 
unterscheidet  man  deutlich  4  Jahreszeiten,  südlich  des 
28."  n.  Br.  macht  sich  hingegen  deutlich  eine  Trocken- 
und  Regenperiode  bemerkbar. 

Wechselnd,  wie  Boden  und  Klima,  ist  auch  die  Vege- 
tation. Üppiger  Baum  wuchs  ist  nur  an  den  Küsten  möglich, 
während  in  höheren  Lagen  nur  noch  Coniferen  ihr  Fort- 
kommen finden.  An  Laubbäumen  kommen  vor  allem  in 
Frage:  Palmen,  Pernambuk-,  Mahagoni-,  Kampesche-  und 
Farbhölzer  neben  einer  großen  Menge  anderer  kultivierter 
Bäume.  In  der  Höhe  von  1000  m  blühen  Eichen,  Mimosen 
und  Lorbeer  und  in  der  Eibe  auch  das  erste  Nadelholz. 
In  höheren  Lagen  dann,  wie  schon  gesagt,  nur  vorwiegend 
Nadelhölzer  verschiedener  Gattungen.  Ganz  und  gar  ab- 
weichend ist  hingegen  die  Flora  des  Hochplateaus.  Hier 
dürften  wohl  nur  wenige  Ipiden  ihr  Auskommen  finden, 
denn  auf  diesen  regenlosen  Flächen  gedeiht  außer  Suk- 
kulenten und  vor  allem  Kakteen  kaum  eine  Pflanze,  die 
als  Nährpflanze  in  Frage  kommen  könnte. 

Betrachten  wir  zunächst  die  Ipidenfauna  an  sich : 

ütett.  ciitüiuol.  Zeit.  1911. 


Ml 

1.   Pilidentatae. 

Phloeoborus    scaber  Er.    Orizaba,  Cordova. 

,,  punctato-rugosus    Chap.       San     Andres, 

Tuxtla. 
,,  inibricornis  Eichh.     Mexiko  ohne  nähere 

Angabe. 
Die    Pilidentaten    sind    mit    Ausnahme    der    Gattung 
Dactylipalpiis    Chap.    nur    auf    der    zentralamerikanischen 
Landbrücke  und  in  Südamerika  vertreten.     Ph.  inibncornis 
Eiclih.  ist  die  einzige  Art,  die  ich  nur  von  Mexiko  kennen 
gelernt  habe.     Ob  die  Verbreitung  nicht  auch  noch  weiter 
geht,    müssen    Nachprüfungen    ergeben.       Im    Durchschnitt 
sind  die   Phloeoborus-Artcn  auf  größere   Gebietsflächen  ver- 
breitet und  ein  spezieller  Fundort  ist  für  iuihricornis  Eichh. 
auch    nicht    angegeben.       Die    Arten    kommen    an    sicheren 
Fundorten  nur  auf  der  atlantischen  Seite  (Vera  Cruz)  vor. 
2.    Spinidentatae.     a.  Hylesininae. 
Hylastes    vastans  Chap.     Ventanas  in  Durango,  Chil- 
pancingo  in  Guerrero. 
longipcnnis    Bldf.       Keine    nähere    Angabe. 
Hylitrgops  iiicoinptus    Bldf.        San    Andres,    Chalchi- 
comula,      Salazar,'     Chilpancingo      in 
Guerrero. 
,,  subcostulaUis     Mann.         Jacala,     Suapam, 

Omiltene  in  Guerrero. 
planirostris    Chap.       Mexiko    ohne    nähere 
x\ngabe. 
Die  Gattung  H ylastes-H ylurgops  findet  sich  auf  beiden 
Seiten    der    Küstengebiete.       Während    aber    die    vorherige 
Gattung  vornehmlich  an  den  engeren  Küstenregionen  vor- 
kam,   geht    Hvlasies    schon    erheblich     ins    Hochland     und 
einige  Orte,  so  Jacala,  liegen  bereits  im  Gebirge.     Das  er- 
klärt sich  zwanglos,  wenn  man  bedenkt,  daß  die  Gattungs- 
genossen ausschließlich  Nadelholzbewohner  und  damit  auch 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  IJa* 


348 

in  den  höheren  Lagen  heimisch  sind.    Einige  ArttMi  kommen 
auf  beiden  Küstenseiten  vor. 

Dendrosimts  transversalis  Bldf.  San  Andres,  Tuxlta, 
einziger  mir  bekannt  gewordener  Fundort  dieser  Art.  Die 
Gattung  erreicht  mit  transversalis  Bldf.  die  Nordgrenze, 
alle  anderen  Arten  kommen  im  tropischen  Südamerika 
vor.  Auch  in  Mexiko  nur  im  tropischen  Küstengebiet  der 
atlantischen  Seite. 

Chramesus  pumilus  Chap.  Teapa. 
Dendroctonus  mexicanus  Hopk.  Auf  dem  ganzen 
sich  zwischen  dem  18. — 20.  Breitengrade 
hinziehenden  Gebirgsrücken  in  den 
höchsten  Lagen  an  Pinusarten.  Ame- 
cameca,  Michoacan  und  Tacubaya.  Für 
Mexiko  charakteristiscli  und  nur  hier 
vorkommend. 
,,  parallelocollis  Chap.     Gleichfalls  nur  in 

Mexiko,     aber     in     erheblich     höheren 
Breiten,  so  z.  B.  Morelos,  aber  auch  mit 
der  vorigen  zusammen  bei  Michoacan, 
sicher   weit    im   mexikanischen    Gebiet 
verbreitet.  Für  Mexiko  charakteristisch. 
Blandford  führt  in  Biol.  Centr.  Am.  noch  Dendroctonus 
terebrans  Ol.   auf,  eine  Art,   die  nach  seiner  Interpretation 
selbst  bis  Columbien  vorkommen  soll.    Hopkins  (The  Genus 
Dendroctonus)  weiß  davon  nichts  und  kennt  keinen  Stand- 
ort, der  über  Texas  hinausgeht.     Also  wohl  ein  Irrtum  und 
daher  hier  fortgelassen. 

Phloeosinus    Baumanni  Hopk.     Mexiko  ohne  nähere 
Angabe. 
,,  coronatus  Chap.     Bisher  nur  vom  Hoch- 

plateau der  Halbinsel  Yucatan  bekannt. 
tacuhayae  Hopk.  Mexico  ohne  nähere 
Angabe. 

Stett.  cntoinol.  Zeit.  19 U. 


349 

Die  Phloeosi Ulis- Arten  sind  allgemein  mehr  nördlicher 
Provenienz  und  erreichen  auf  dieser  Lage  nördlicher  Breite 
ihre  Südgrenze.  Nur  varicgatus  Chap.  ist  die  einzige  Art 
aus  der  südlichen  Hemisphäre  und  kommt  in  Chile  vor. 
Möglich,  daß  sich  noch  weitere  Vertreter  finden. 

Phloeotrihns   nuhilus  Bldf.    Motzorango  in  Vera  Cruz. 
„  obliquus    Chap.       Mexiko    ohne    nähere 

Fundortsangabe . 
,,  demessus  Bldf.     Toxpam. 

,,  mexicanus  Lacord.     Mexico  ohne  nähere 

Angabe. 

Nur  mexicanus  ist  charakteristisch,  die  anderen  Arten 
gehen,  mit  vielen  anderen,  weiter  südlich. 

Phloeophthorus  nioripeida  Hopk.  Ohne  nähere  Fund- 
ortsangabe für  Mexico  als  Charaktertier 
angegeben. 
Prohlechilus  Rcittcri  Eichh.  Auf  der  atlantischen 
Küste  an  mehreren  Stellen,  so  z.  B. 
Jalapa,  Orizaba. 

Die  Hylesiniden  sind  also  verhältnismäßig  nur  schwach 
vertreten,  was  seinen  Grund  wohl  vor  allen  Dingen  darin 
hat,  daß  größere  Gattungen,  so  Hylesinus,  überhaupt  nicht 
vertreten  sind.  Da  die  Fundorte  meist  auf  den  höheren 
Bodenerhebungen  liegen,  so  dürften  wir  wohl  nur  Nadelholz - 
be wohner  erwarten. 

Crypturginae,  die  in  Zentralamerika  überhaupt  sehr 
schwach  vertreten  sind,  kommen  nicht  vor. 

Cryphalinae  sind  auch  sehr  schwach,  es  sind  nur 
folgende : 

Ernoporus  jalappae  Letz,  für  Mexiko  charakteristisch. 
Stephanoderes  Germari  Eiclili.  desgleichen. 

,,  pulverulentus  Eichh.  gleichfalls. 

,,  plumeriae  Noerdl.     Teapa. 

Stett.  entomol.  Zeit,  1914. 


350 

H ypothcncnius   erectus  Lee.    Coliina  city. 

validiis    Bldf.       ]\Iotzorongo    in    Vera 
Cruz. 

erudiUis  Westw.   Diese  aiißerordentlieli 
weit   verbreitete  Art  kommt   auch   in 
^Mexiko  (Teapa)  vor. 
Ipinae : 

Ips  Bonanseai  Hopk.     ]\Iexiko,  charakteristisch. 
,.    concinnus  Mannh.     Diese  von  Akiska  bis  (iuate- 
mala  verbreitete  Art  kommt  aucli  in  ^Mexiko  bei 
Ventanas  auf    den  Bergen    der  Sierra  ^ladre  vor. 
,,    crihricollis    Eichh.       Omiltene    in    Guerrero,    also 
wie  vorhergehende  Art  auf  dem  gleichen  Gebirgs- 
massiv. 
,,    plastographus   Lee.      In    Mexiko   weit   verbreitet: 
Omiltene    in     Guerrero,     jNIexiko    city,     Salazar, 
Toluca,  Amecameca,  Jalapa,  Toxpam.    Geht  auch 
noch  weiter  nach  Norden.     In  Mexiko,  aber  die 
Südgrenze  erreichend  und  quer  über  den  ganzen 
Gebirgsstock    gehend,    der    den    Raum    zwischen 
den  17. — 19.  Breitengrad  einnimmt. 
,,    integer  Eichh.     In  ^Mexiko  ohne  nähere  Angaben, 
erreicht  hier  die   Südgrenze  und  geht  nordwärts 
noch  bis  in  die  Rocky  Mountains. 
,,    mexicanus  Hopk.     Charaktertier! 
,,    rectiis  Lee.     In  ^lexiko  die  Südgrenze. 
Obgleich  von  mehreren  Arten  keine    genauen  Fundorte 
zur  Hand  waren,  so  darf  man  doch  sagen,  daß  in  Mexiko 
die  meisten  in  Frage  kommenden  Arten  die  Südgrenzc  er- 
reichen. Nur  einige  gehen  noch  bis  Guatemala  und  erreichen 
hier  den  südlichsten   Punkt  auf  dem  amerikanischen   Kon- 
tinent.     Zwar   ist   noch   7.   varians   F.   aus    Südamerika   ge- 
nannt, aber  es  ist  nicht  zu  leugnen,  daß  alle  von  Fabricius 
aus    Südamerika    beschriebenen    Arten    nur    ganz    mangel- 

Stett.  entoraol.  Zeit.  19U. 


351 

hafte    Fimdortsangaben   besitzen.      Ich   muß    daher    dieser 
Art  einstweilen  abwartend  gegenüberstehen. 

Xylocleptes  Cucurbitae  Lee.    Keine  nähere  Angabe. 
Dryococtes    macilcntus    Bldf.      Jalapa.      Für   Mexiko 

charakteristisch . 
Dendrotcrus    mexicanus  Bldf.  Techuantejac  in  Oaxaca. 
,,  Sallei  Bldf.     ^''era  Cruz. 

Die  Gattung  kommt  nur  in  Mexiko  vor  und  auch 
nur  auf  einem  verhältnismäßig  sehr  kleinen  Raum.  Es  ist 
auffallend,  daß  gerade  die  Gruppe  der  Ipinae  soviele  kleine 
Genera  umfaßt,  bei  denen  die  gleiche  Eigenschaft  zur  Aus- 
prägung kommt. 

Pityophthorus  timidus  Bldf.    Cordova,  darf  für  Mexiko 
als  Charaktertier  angesprochen  werden. 
,,  confinis  Bldf.     Jalapa. 

,,  confinis  Lee. 

Diese  Leconte'sche  Art  wird  von  Blandford  in  seiner 
Bearbeitung  in  der  Biol.  Centr.  Am.  keiner  Erwähnung 
getan.  Da  aber  im  Catal.  Ipid.  beide  Arten  für  Mexiko 
angeführt  sind,  so  folge  ich  hier  diesem  Beispiel.  Die 
confinis  Lee.  ist  mehr  nördlicher  Provenienz  und  erreicht 
in  Mexiko  die  Südgrenze,  confinis  Bldf.  dagegen  geht  bis 
Guatemala  und  hat  in  Mexiko  die  Nordgrenze.  Ich  ver- 
mag diesen  Zwiespalt  auch  nicht  zu  lösen. 

Pityophthorus  carinifrons  Bldf.     Motzorongo  in  Vera 
Cruz.     Charaktertier! 
,,  Deyrollei  Bldf.  [  Mexiko   ohne   nähere 

Bezeichnung  d.  Fund- 
politus  Bldf.       I    ortes.  Charaktertiere. 
,,  chalcoensis  Hopk.    j  Mexiko 

Herr  er  ai  Hopk.        \  charakteristisch. 
,,  nitidulus  Mann.    In  weiter  Verbreitung 

von  Alaska  bis  Mexiko. 
Die  Gattung  Pityophthorus  ist  auf  dem  amerikanischen 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


352 

Kontinent  weit  verbreitet  und  stark  vertreten,  geht  abcM- 
wenig  auf  das  südliche  Amerika  über.  Selbst  die  nach 
Süden  vordringenden  Arten  erreichen  in  Zentralamerika  fast 
alle  die  Südgrenze.  Ob  die  mexikanischen  Arten  nicht 
auch  noch  in  den  (irenzstaaten  vorkommen,  bleibt  abzu- 
warten. 

Die   Ipinae-Gruppe   ist   also  sehr  stark   vertreten,   ver- 
teilt  sich    aber   nur    auf   wenige    Genera,    die   mit   geringer 
Ausnahme  Nadelholzbewohner  sind.    Die  eigentlichen  Fund- 
plätze liegen  daher  auch  im  Gebirge. 
Hylocurinae : 

Pycnarthnan   Lainboltci  Chap.      Teapa,   Orizaba  und 

auf  dem  Hochgebirge  bei  Cuernavaca. 
Hylocurus  alienus  Eichh.      Mexiko  ohne  nähere  An- 
gabe. 

egenus    Bldf.      ]\Iotzorongo   in   \'era   Cruz. 
Charaktertier ! 
,,  elegans  Eichh.     Teapa.     Charaktertier! 

,,  crrans  Bldf.     IMexiko.     Charaktertiei ! 

retusipcnnis  Bldf.    Mexiko.    Charaktertier! 
,,  spinijex  Bldf.     Mexiko.     Charaktertier! 

vagahundus  Bldf.     Mexiko.     Nicht  charak- 
teristisch. 
\'on   den    Hylocurus-Artyn   kommen   also    7   in   ^Mexiko 
vor,  davon  5  als  Charaktertiere.     Auch  die  weiteren   Arten 
sind     im     mittelamerikanischen     Gebiet     aufzufinden;     nur 
vagahundus  Bldf.  ist    auch    in  Brasilien    festgestellt.     Diese 
Gruppe    ist    überhaupt    mit    geringer    Ausnahme    nur    auf 
Amerika    verbreitet;    Zentralamerika    hat    die    meisten    und 
ausgeprägtesten  Arten  aufzuweisen. 
Eccoptogastrinae : 

Pagiocerus  rimosus  Eiclih.     \'era  Cruz. 
Cnesinus  elegans  Bldf.     Jalapa. 

,,  strigicollis  Lee.     Motzorongo  in  Vera  Cruz. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  191i, 


853 

Die    Ciicsi Ulis- Arten    sind    mehr    südlicher    Provenienz, 
clegans  erreicht  in   ^lexiko  die  Nordgrenze,  sirigicol/is  geht 
als  nördhchste  noch  bis  Ilhnois. 
Loganiiis  longicollis  Bldl. 
Ccratolcpis  crraiis  Bldf. 

Eccoptogastcr    äiniidiatus      Chap.        Toxjxini,      IMaya 
Viesoente,  \'era  Cniz. 
proquinquus  Bldf.    Yex'A  Crnz,  Teapa  in 
Tabacco. 

marginatus  Chap.  Yncatan. 
costellatus  Chap.  Toxpam. 
7f.  marginatus  ist  für  ^lexiko  charakteristiscli ;  äiniidi- 
atus und  costellatus  erreichen  hier  die  Nordgrenze.  Das 
gleiche  ist  von  proquinquus  zn  sagen.  Die  Eccoptogastcr- 
Arten  dürften  vor  allem  in  den  Niederungen  vorkommen, 
da  sie  ausschließlich  Laubholzbewohner  sind.  An  sich  ist 
die  Zahl  der  Arten  aus  dieser  Gruppe  sehr  gering,  bieten 
auch  wenig  Interessantes. 

.■^.    Saetidentatae. 

Corthylinae : 

Corthylus  flagcllifcr  Bldf.  Toxpam.  Einzige  in  ^lexiko 
vorkommende  Art  dieser  ansehnlichen,  vornehmlich  in 
Zentral-  und  Südamerika  vorkommenden  Gattung.  Nur 
"2  Arten  gehen  von  24  noch  weiter  gegen  Norden. 

Ptcrocyclon  Hoegei  Bldf.      Jalapa.     Charaktertier! 
,,  laterale  Eichh.     Toxpam. 

,,  validuni  Ferr. 

,,  inali  Fi  teil. 

Das  von  Corthylus  über  die  \^erbreitung  nach  Norden 
Gesagte  gilt  auch  voll  und  ganz  hier. 

Auiphicranus   clegans  Eichh.     Toxpam,  Cordoba. 

,,  filifonnis  Bldf.    Omiltene  in   Guerrero. 

Charakteristisch ! 

Sitctt.  cntoniül.  Zeit.  1914. 


354 

Amphicranus  tenuis  Bldf. 

torncutes  Bldf.  Chilpancingo  in  Giierrero. 

Charakteristisch ! 

Auch  Amphicranus  erreicht  in  Mexiko  die   Nordgrenze; 

aber  noch  wesenthch  stärker  abgeschlossen,  indem  keine  Art 

über  die  Grenze  von  Omiltene-Cordoba  hinausgeht.    Die  Cor- 

thylinae  ist  überhaupt  eine    der    interessantesten    Gruppen. 

Im  (legensatz  zu  den  bis  jetzt  besprochenen  Gattungen 

ist  Gnathotrichus  nicht  so  exklusiv  in  der  "\^erbreitung  nach 

Norden,    im    Gegenteil   finden    sich    die   meisten   Arten    im 

nördlichen  Amerika,  nur  3  gehen  südlich  des  mexikanischen 

Gebiets.     In  Mexiko  kommen  folgende  3  Arten  vor: 

Gnathotrichus   conscntancus  Bldf.  Omiltene  in  Guerrero, 
Teapa, 
sulcatus  Lee. 
nitidifrons  Hopk. 
Nur  diese  Art  könnte  als  Charaktertier  in  Frage  kommen, 
indessen    fraglich.      Mexiko   besitzt     aus     der    Gruppe    der 
Hvlocurinae  eigentlich  nur  wenige  Vertreter,  wenn  man  be- 
denkt,  daß  sie  ausschheßlich  auf  Amerika  und  zum  gr(")l3ten 
Teil  auf  den  zentralen  Teil   desselben  beschränkt  ist.     \\'eil 
aber  die  Hauptmenge  südlich  liegt  und  nur  Gnathotrichus  im 
Norden    vorwiegend    vorkommt,    so  liegen  die  Berührungs- 
grenzen    gerade    im    mexikanischen    Cjebiet.     \Telleicht  sind 
auch  die  biologischen  Zustände  nicht  besonders  günstig. 
Xyleborinae : 

Xylcboriis  Sharpi   Bldf.       Toxpam,    Atoyac    in    \'era 
Cruz. 

horridus  Eiclih.     Teapa. 
posticus  Eichh.     Toxpam,  Almalonga. 
proquinquus  Eichh.     Jalapa. 
torquatus  Eichh.    Presidio,  Jalapa,  Cordova, 
Atoyac  in  Vera  Cruz,  Motzorongo  ebenda, 
Toxpam,  San  Andres,  Tuxtla,  Teapa. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


355 

Xylchorus  interstitialis   Eichh.      Mexiko  ohne  nähere 

Fiindortsangabe . 

affinis  Eichh.     Acapulco  in  Guerrero,   Ja- 

lapa,  Toxpam,   Cordova,  A>ra   Cruz. 
Eine  weit  verbreitete  Art,  die  auf  fast  ahen  Insehi  der 
Antillen  auftritt  und  auch  in  Afrika  vorkommt. 

Xylchorus  confusus    Eichh.         Jalapa,     Acai)ulco    in 

Guerrero,   Toxpam,  Yucatan.     Kosmopolit 

im  ganzen  Tropengürtel ! ! 

dccUvis  Eichh.     Teapa. 

guanajuatensis  Duges.  Guanajuato. 
Die  Zahl  der  Xxlehorus-Xrien  ist  verhältnismäßig  recht 
klein,  wenn  man  berücksichtigt,  daß  gerade  der  Tropen- 
gürtel und  seine  Ausladungen  nach  den  Polen  hin  die  Haupt- 
masse dieser  interessanten  und  größten  Ipidengattung  be- 
herbergt. 

Überblickt  man  das  ganze  Gebiet  und  bedenkt, 
daß  große  Flächen  desselben  überhaupt  keine  Existenz- 
bedingungen für  die  Ipidenentwicklung  bieten,  so  muß 
man  die  Zahl  von  81  Arten  als  eine  hohe  bezeichnen.  Das 
Resultat  der  Untersuchung  wird  aber  noch  wesentlich 
interessanter,  wenn  man  die  Fundorte  auf  eine  Karte 
verzeichnet.  Dann  zeigt  sich  nämlich,  daß  doch  eigentlich 
nur  ganz  wenige  Gegenden  näher  erforscht  sind;  nämlich: 
^>ra  Cruz  auf  der  atlantischen  und  Guerrero  auf  der  paci- 
fischen  Seite.  Die  beiden  Haupt  Verbreitungszentren  werden 
nur  durch  das  große,  vom  17. — 20."  n.  Br.  sich  hinziehende 
Gebirgsmassiv  miteinander  verbunden,  indem  wir  namentlich 
die  Ipidae  s.  str.  diese  Höhen  übersteigen  sahen.  Das  hat 
aber  seinen  Grund  in  der  Beschaffenheit  der  Flora,  die  auf 
solchen  Höhen  nur  noch  Coniferen  entstehen  läßt.  Die 
Hauptmasse  der  Arten  bewohnt  aber  die  tropischen  Küsten, 
wo  der  üppige  Waldbestand  des  Entstehen  einer  reichen 
Fauna  ermöglicht.      Über  die   Zahl  der  Endemismen   läßt 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


356 

sich  noch  wenig  sagen.  Unsere  Kenntnisse  sind  eben  noch 
zu  Kickenhaft.  Nur  soviel  ergibt  der  Vergleicli,  daß  sich 
Mrxiko  nur  reclit  wenig  von  dem  sonstigen  Zentralamerika 
unterscheidet,  vielleicht   überhauj-it  nicht. 

b.    Das  übrige  Zentralamerika. 

l{s  erscheint  mir  vorteilhaft,  die  kleinen  amerikanischen 
lve})ublikcn  hier  zusammenzufassen,  da  die  biologischen 
\'crhältnisse  sich  so  ziemlich  gleichen  dürften.  Im  all- 
gemeinen werden  sich  die  Bodenerhebungen  Guatemalas 
mit  denen  Mexikos  so  ziemlich  decken.  Der  größte  Teil 
des  Landes  ist  überhaupt  gebirgig,  nur  die  direkten  Küsten- 
landschaften sind  tiefliegend,  der  mittlere  Höhenzug  liegt 
bei  1600—2000  m.,  während  die  Vulkane  von  del  Fuego 
und  del  Agua,  deren  letzter  als  Ipidenfundort  eine  Rolle 
spielt,  über  4000  m  über  dem  Meeresspiegel  liegen.  Be- 
wässerung ist  reichlich  vorhanden,  das  Klima  in  den  (le- 
birgsgegenden  gesund  und  mild  (18"  C.  Mittel),  in  den 
Küstengegenden  dagegen  tropisch  und  ungesund.  Auf 
den  Hochgebirgen  kommt  Frost  mit  Schneefall  vor.  Alle 
unbebauten  Gegenden  sind  mit  prächtigen  Wäldern  be- 
deckt: in  den  mittleren  Höhen  wächst  der  Kaffeebaum, 
im  Tiefland  werden  Zuckerrohr  und  andere  tropische  (ie- 
wächse  angebaut. 

Auch  in  Nicaragua  sind  die  Bodenerhebungen  noch 
hoch,  denn  die  zentralamerikanischen  Kordilleren  durch- 
ziehen das  (iebiet,  erreichen  aber  die  Erhebungen  Guate- 
malas niclit.  Die  Küsten  sind  flach,  die  Bewässerung  reich- 
lich. Das  Klima  ist  recht  wechselnd;  an  der  atlantischen 
Küste  feucht,  aber  nicht  ungesund,  auf  den  Höhen  mild, 
an  der  Westküste  aber  drückend  heiß.  Die  Flora  ist  rein 
tropisch,  der  Waldbestand  reichlicli  und  üppig  und  aus 
den  wert\-ol]sten  Hölzern  bestehend.  Auch  Panama  ähnelt 
diesen  Gebieten.  Die  nördlichen  Abhänge  der  Kordilleren 
sind  gut  bewaldet;  der  Vulkan  von  Chiriqui  mit  einer  Höhe 

Stett.  entomol.  Zeit.  1011. 


357 


3 


c 


> 
CO 


cn 


o 

X5 

OJ 

Pxh 

0) 

bjo 

bJD 

'S 

C/5 

cu 

tUO 

^ 

-M 

C 

C  ) 

QJ 

T-! 

^ 

1 1 

u 

CD 

in 

o 

''-' 

M 

u 

B 

o 

> 

C-5 

O 

;-H 

;-i 

•  13 

rß 

:3 

l-( 

o; 

r^ 

rC 

O 

rri 

> 

T^ 

et 

c 

TS 


CU 

CU 

cu 

•—1 

TS 

'c^ 

73 

^ 

-+-' 

-t-> 

V 

G 

l_ 

cn 

~M 

cu 

'^ 

1 

1           ^ 

cu 

> 

(U 
c/) 

_t£) 

C 

CS 

, 

' 

-4-J 

■cu 

cn 

5 

'Ö 

O 

'cH 

cu 

i 

1 

cu 
bjO 

_c 

CO 

C 

^ 

cu 

-M 
< 

0 

Ca 

2 

03 

cu 

Td 

'^ 

cu 

Td 
bß 

J 

!l       o 

-=3 

c 

C 

Um 

£ 

5? 

'        ^ 

b£) 
C 

cu 

< 

i=i 

bß 

C     71 

-M 

>-<-( 

r-i 

•^       0 

- 

ri 

|3 
< 

cn 

tu         C/5 

0 

73     0 

(-1 

"Dh 

B 

CU     ii^ 

1 

0 

J4 

1 

OJ 

+-I 

'S 

a 
;5 

: 

' 

ö 
o 

c 
P-I 

' 

' 

£ 
(-1 

< 

N 
Ö 

CU 

i-, 

0 

Td 
S-i 

cu 

Q 

CT 

rrj 

Q 

'§  1 

g     :^ 

P       cu 

<U 

1 

73 

CU 

cu 

bjO 
3 

in      0 

cu      ^ 

^ 

< 

2 

cu 

Ca 
S 

S 

1 

1 

ü 

'3 

1 

1 

cu 

CJ 

0 

cu 

42 

C        (U 

0-1 

- 

O 

c 

CD 

cu 

'-^ 

^     S- 

)-l 

0 

^    "o 

Cü 

^ 

'rt  ''S 

w 

_  f^ 

N 
r-i 

r   N 

N 

r"      ••-1 
*"■        CD 

1 

CO 

CO 

0 

CU 

3 
CU 

bX! 

3 

s 

VI 

M-H 

s 

CO 

§ 

3 

c 

cu 

"^   'S 

T^ 

v-i 

■'S- 

^ 

V-i 

(-■ 

bjO 

s 

w 

CO 

1:2 

0 

0 

0 

-M 

c 

1 

73    i:; 

tu         [y^ 

cn      cu 

1 

C/5 
*  <s> 

C/5 

CJ 

cu 
'53 

_'cj 
'S 

cu 

in 
C 

C/2 

</3 

c:i 

Q 

-t-j 

13 

CA 

c/; 

C      <u 

0    b 

1' 

s 

c 

-    c 

-■ 

-■ 

- 

" 

- 

0 

cu 

(-<   ■ — 1 

■-s; 

Vi 

<D 

C 

CL 

0 
> 

% 

0 

Sti'tt.  eiitomol.  Zeil.  11)14. 


358 


a> 

s 

es 

•S 


e< 


s«^ 


ce 

ä3     ©    ^    -S^ 


^A    H 


O 


a> 


> 


V       g 


ü 


O 

!> 


< 


ü 


2  D 


CJ 


■  r^         *  TS» 


5    -^v 


■^ 


«   s 

Stctt.  cntuiiKiI.  Zi-il.   1914. 


g 


S      * 

§  1-1 


-TS 


<-M 

T-! 

1+H 

'd 

w 

'Ö 

p; 

t/3 

PQ 

s 

c 


-C5 


S  S  ffi         CQ  PC 


2  ffi 


^ 

tM 

■  'S» 

^ 

r^ 

j< 

*  r^ 

'S. 

o 

~r^ 

^ 

.C/3 

§ 

r  > 

'■^ 

?: 

359 


r^ 

<3J 

^ 

S 

tUO 

(D 

"-t-i 

d 

tUO 

l-H 

<s 

■(-> 

:3 

3 

-t-> 

^ 

-(-j 

'S 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

cö 

l-H 

S> 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

o 

■$ 

CO 

ö 

■^ 

r^ 

t:3 

o 

r 

U 

?s 

i—H 

^ 

-m" 

^ 

r^ 

.s 

1-- 

.s 

t-. 

c/) 

f— 1 

1 

1 

i 

, 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

, 

1 

1 

TS 

-t-J 

r-< 

o 

S-i 

03 

QJ 

P 

1— ' 

r^ 

Ö 

S 

tu 

-M 

o 

■Td 

CU 

^ 

C3 

S-H 

m 

"o* 

O 
O 

ET 

PI 

N 

p 

cS 

O 

o 
S 

'S 

CO 

a 

-4-J 

tu 
> 

!D 

"03 

<D 

CU 

o 

, 

1 

o 

1 

1 

s 

cS 

5     „ 

c 

N 

p 

3 

O 
c 

cS 

O      Q 

CU 

s 

t/2 

et 

C/3 

CU 

C 

r3 

5 

"ü 

;-< 

1/ 

flj 

O 

t/5 

tu 

Q 

CIh 

^ 

es 

P4 

o 

4) 

CS 
J2 

H 

_cS 

c 

6 

TS 

'S 

a 

O 
cS 

B 

13 

CU 
03 

1j 

:3 

.— 

^ 

^ 

3 

U 

'^4 

Oh 

u 

-(-> 

t/2 

o 

trt 

o 

cS 

ii3 

CS 

eS 

cS 

> 

o 

f-< 

"cS 

^' 

nS 

cS 

-M 

-4— ' 

^ 

13 

J; 

U) 

^ 

0) 

bC 

tS) 

ÜC 

,  'i 

U 

u 

:0 

S 

m 

'D 

W 

3 

m 

W 

< 

CU 

(U 

t/2 

c 

O 

t-l 

.2 

_r-; 

t- 

r» 

-TS 

'53 

t/3 

• 

• 

• 

. 

• 

• 

Ph 

rH 

* 

-M 

CO 

d 
ü 

C/2 

M-H 

CO 

w 

^* 
CO 

O 

CO 
§ 

"-f-H 

Td 

CO 

M-I 

Td 

CO 

s 

13 

'c/i 

c 

'c7) 

o 
c 

c 
tu 

Td 

t/1 

S3 
-M 

'an 

tu 

•  C 

O 

^ 
-O 

-S 

s> 

"g 

o 

o 

CO 

*?<> 

^ 

CD 

-t-J 

s 

6 

o 

03 

bjO 

</3 

CO 

<5 

C/5 

CO 

o 

CO 

^ 

K 

CO 

o; 

< 

^ 

r^ 

CO 

Q 

c 

-§ 

CO 

•  f— ' 

^ 

fc 

^ 

„ 

^ 

^ 

.V 

■s 

*K 

-V 

Vi 

-s 

>s 

^ 

CO 

^ 

lo 

t 

Stctt.  L'ulouuil.  Zeit.  101  1. 


gebirge  die  Arten  an  sich  fesseln  konnte.  Gleichwie  die 
Nährpflanze  nnr  die  gemäßigten  Klimate  liebt,  so  auch 
die  ihr  eigentümlichen  Hylastcs-  und  Hviurgops- Arten. 
Keineswegs  so  scharf  ausgeprägt  zeigt  sich  die  nordi- 
sche Herkunft  bei  der  Gattung  Hylcsinus.  Überliaupt 
zeigen  sich  bei  genauer  Betrachtung  ganz  andere  Grund- 
eigenschaften. Wir  werden  sie  im  tropischen  Brasilien, 
in  Peru  usw.  wiederfinden,  in  den  U.S. -Staaten  geht  sie 
bis  in  die  südlichsten  Gebiete,  aber  auf  der  zentralamerika- 
nischen Brücke  fehlt  sie  auffallenderweise.  Dendroctonus 
erreicht  in  (iuatemala  definitiv  die  Südgrenze.  Für  2  Arten 
gibt  Hopkins  die  genauen  Fundorte  an;  terebrans  kennt  er 
aber  nicht  von  Zentralamerika,  was  auch  aus  seiner  Karte 
über  die  Distribution  der  Art  hervorgeht.  Vergl.  das  bei 
^lexiko  Gesagte.  Sehr  stark  ist  aber  Xylechiniis  vorhanden, 
indem  5  von  den  rezenten  7  Arten  nur  hier  vorkommen, 
während  die  restlichen  2  ganz  merkwürdigerweise  dem 
Palaearktikum  Europas  be^.w.  dem  kühleren  Südamerika  an- 
gehören. Eulytocerus  ist  in  Gattung  und  Art  Charaktertier 
Panamas.  Die  nahestehende  Gattung  Phloeofribus  ist  aber 
so  recht  eigentlich  in  Amerika  heimisch.  \'on  den  29  Arten 
kommen  nur  4  außerhalb  Amerikas  vor  und  12  von  den 
restlichen  25  sind  in  Zentralamerika  zu  Hause.  Prohlcchiiiis 
ist  eigentlich  auch  nur  auf  dies  Gebiet  beschränkt; 
nur  eine  Art  kommt  in  Columbien  vor  und  geht  wohl  auch 
nocli  etwas  nördlicher,  so  daß  sie  möglicherweise  in 
Panama  zu  finden  ist.  Es  ist  immer  zu  bedenken,  daß  doch 
nur  recht  wenige  Fundplätze  in  Frage  kommen  und  unsere 
Kenntnisse  noch  recht  mangelhafte  sind. 

Die  kleine  Gruppe  der  Crypturginae  ist  nur  mit  einer 
(Gattung  und  Art  vertreten,  die  dem  Gebiete  charakteristisch 
ist,  das  ist  Phrixosoma  rude  Bldf.  vom  Volcan  de  Chiricjui 
in  Panama.    Also  wohl  ein  Xadt'lholzbewohner. 

StPtt.  entomol.  Ziit.  1914. 


3G1 


s 


e« 
'S 

'S. 


es 
PL, 


Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


ü 


ü 

CS  S 
5       Oh 

o  N 

-^ 
CS 

o 


« 


hJ  1^ 


p; 


M 


■^ 


o 

0) 

'S 

Ü 


=3       > 


O    .cj 


CQ      ex 

O       P 


G 

s 

o 


r-" 


'Td 


^  ^ 


N 

c« 

T^ 

M-< 

^ 

a; 

-M 

CD 

'u 

G2 

'S 

§ 

</3 

bX) 

^ 

<S 

§ 

-M 

CD 

§ 
--<. 

CQ 

s 

^ 

o 

w  :2 

'S» 

"ii 

a 

^ 

1— t 

-^ 

o 

■^ 

■<^ 

+-> 

"^ 

?N 

cS 

Cn 

^ 

CJ 

12a 


362 


0) 

es 
.3 


K^       -ö       .* 


'S    'c    ^    ^ 


s 

c 

CS 

VI 
PC 

ü 
C 

c 

3 

c3 
> 

'2 
o 

^' 

o 

> 

^ 

i 

cS 
CA: 

'3 
3* 

ü 

c 
ce 

Z          CA 

-CD       > 

'3 

"5 

CT 

^ 

c3 

J= 

ci 

B 

o 

S 
c3 

1 

1 

1 

'S 

1 

\ 

CS 

bC 
3 

1 

i 

1 

1 

1 

1 

»4 

fC 

<-HH 

M-< 

,j_ 

U-l 

T^ 

X! 

'S 

(/5 

s 

s 
§ 

^ 

g 

CO 

03 

CO 

CO 
§ 

s 

CO 

^33 

CO 

CO 

s 

w 

(L 

CO 

CO 

s 

S' 

■^ 

t/5 

er 

CO 

■  ^^ 

'S 

o 

Vi 

CO 

VJ 

'S» 

O 

CO 

•»Ä 

"-o 

§ 

'-0 

•  ^^ 

g 

« 

CO 

! 

C/3 

CO 

o 

o 

CO 

O 

- 

- 

. 

. 

(. 

<o 

-2 

o 

> 

■«- 

^ 

t/3 

:      : 

Stctt.  ontomol.  Zeit.  1014. 


363 


r* 

0) 

c/) 

+-> 

tu 

u 

bJO 

rH 

c; 

CD 

^ 

tu 

fi 

Gj 
r^ 
TU 
CU 

rO 

:fi 
<U 

'O 

cu 

fi 

73 

1 

1 

, 

1 

, 

1 

1 

1 

CT 

(-1 

CD 

CT 

0) 

CQ 

bjD 

cu 

+-1 

CU 

cu 

:fi 

S 

fi 

fi 
fi 

•+H 

O 

fi 

'bJb 
et 

It 

cu 

'55 

o 

1-' 

53 

53 

< 

■4-> 

bJD 

'S 

o 
c 

i; 

'C 

-i-i 

r-i 

t/5 

53 

hp 

M-l 

CD 

^ 

►-~H 

■-M 

^ 

Tj 

cu 

Ch 

:et 

^5 

'7. 

r-i 

et 

(-' 

53 
B 

et 

O 

|3 

C/5 

'o 

fi 

B 

> 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

C/5 

< 

Co 

-M 

■CU 

et 

73 

13 

s 
S 

fi 

o 

CQ 

'53 

CU 
Nl 

73 

fi 

cu 

■+-> 

CD 

'o 

s 

> 

^ 

'/i 

^ 

o 

'^ 

7j 

£ 

fi 

c 

■Xj 

53 

cu 

:C 

B 

la  City,   Za- 
ideres,  Cape- 

05 

'3 

1 
N 
o 

ST 

i 

ü 

o 

a 

t5 

o 

C 
> 

73 

cu 

fi 

cu 
b£) 

'o; 

73 
fi 
< 

_'o 

fi 
■CU 

bjO 
< 

et 
bp 

a 
© 

cS 

O 

Ü 

o 

ü 

o 

O 

'3 

OS 

^ 

i-:i 

0 

ü 

s 

CQ 
O 

3 

cu 

CQ 

1 

CU 

'?3 

r-^ 

'Ul 

Oh 

O 
c/) 

C 
cu 

et 

r1 
O 

-I-' 

.2 

O 
> 

bjO 

fi 

X! 

C 

fi 

(-' 

53 

cu 

1 

> 

'S 

CA 

cu 

't/2 

fi 

]    ' 

< 

CU 

CU 

> 

fi 

1 

1 

1 

1 

1 

' 

1 

' 

'fi 

■> 

CQ 

bjO 

^O 

■  '£, 

fi 

«/? 

fi 

'  '~^ 

^ 

^ 

r^ 

'iH 

cu 

o 

Ch 

s 

33 

CQ 

N 
^ 

bJD 

Cj 

'72 

SÜ 

§ 

o 

C/) 

yö 

^ 

'% 

CA) 

tu 

<D 

fe 

53 

cu 

t—i-t 

OJ 

M-l 

(/) 

J>- 

CU 

t— -( 

cu 

bX) 

;-H 

CU 

tu 

f^ 

i-H 

'rfi 

v-( 

"-t-I 

'TIS 

fj 

T3 

.„ 

r3 

cu 

^ 

o 

CU 

fi 

ri4 

i-. 

CO 

•  ^^ 
00 

M- 

t/5 

o 

</5 

s 

*  «Si 

o 

'S- 

o 
to 

s 

CO 

C-) 

c/) 

">s. 

s 

C/2 

c/> 

"'S* 

N 

3 
bjO 

:;3 

CO 

O 

r-' 

tu 

fi 

CTJ 
+J 

CU 

fi 

tu 

<u 

.s 

fi 

'^ 
fi 

S3 

fi 

tu 

bjo 
'd 
'■^ 
(f) 

cu 

fi 

:u 

73 
biO 
cn 

fi 

•S 

et 

'r-i 

ÖjO 

ec 

•S 

•^ 

r*» 

o 

-^ 

o 

-§, 

•  '^ 

'S 

ts: 

■-i:^ 

'    ' 

Xi 

: 

: 

: 

; 

: 

: 

- 

S 

o 

<u 
bJO 

tu 

cu 

fi 

CU 

< 

CQ 
:0 

bX) 

'S 

S! 
V-i 
fi 
N 

bJO 

M-l 

53 
cu 

bjc 

■+-> 

et 

o 
et 

er 
fi 

O 
fi' 

tu 

fi 

vi-( 

(U 

bjO 

Stett.  üutomol.  Zeit.  1911.  12a'' 


304 


3 


3 


r^  = 


o 

/-l 

o 

o 

'  ' 

c« 

■^ 

s; 

C 

c; 

C 

n> 

l-i 

> 

n 

O 

V-. 

ci 

Hh 

:3 

rr 

cb 

:<;<' 

^ 

a    C2 
ci 


tuO 


X5 


O 


-t-> 

(11 

r- 

<D 

V-i 

ö 

CT 

.  .— < 

'd 

> 

'X) 

'o 

'd 

(/3 

o 

03 

CD 

M-H 

■^ 
^ 

t^ 

B 

< 

■^-^ 

X 

V 

d 
-t-> 

0) 

3 
03 

ci 

-d 

O 

c 

.:£      §     X! 


bJO 


^ 


<      C 


C/5       _►- 


'TJ        ■_« 


(V 
0/ 


^  .s  --^^ 


C    .Bi 


b£ 


OJ     -^ 


'S    ^ 
> 


c 


o    .^J 


-^ 


^    < 


c 

CD 
-t-J 

'ÖJ 

ä      ;-      !- 


^    ^    £    VI     ^t 


3      a; 


'r     f^ 


CJ 


o     G     h.    -n 


Cü 

•  i=i     o 


tu 


t/) 

Cü 

Q 

QJ 

hf) 

,^ 

u 

r-J 

rt 

'O 

C/J 

u 


ij    .t:    -^    ^c 


>.    o 


0-1    ^     :3 


C      u 


o3      G 


^ 


'O        Ü        CJ 


CD 

ca 

bo 

c^ 

C 

.s 

oi 

T-i 

:a3 

rn 

;h 

~i.j 

3 

CD 

i^ 

d 

O 

CD 

o; 

;z; 

o 

i? 

C 

u 

P 

i- 

« 

-t-> 

M 

CD 

Ul 

(/) 

G 

^ 

o 

rj 

v^ 

CD 

bjC 

r; 

"■' 

^ 

g      S      oj 
^     N     > 


CS     r;     ^'   — 


s 

^ 

■- 

■6 

c 

r*. 

;5 

s 

CS 

ß 

(D 

's 

c2 

o 

3 

a 

J 

<0 

T3 

3 

C 

■^ 

eS 

■^ 

DQ 


o 

o 
Cr 


P3 


'S 


CD 


-^ 


<S 


Stett.  uiitumul.  /.lit.  1914. 


365 


c     s 


'^   ,B 


C     rt     ? 


I       I 


o 
O 


o 

o 


tsi 


■Ä  ^ 


N 


o 

773 

-(-' 

§ 

T5 

3 

'S 

g 

5 

N 
o 

'3 

H 

;-! 

'3- 

W 

Ü 

o 


-o 

TJ 

^ 

r! 

0) 

ITi 

O 

Ti 

S 

"o 

0) 

7 

•1— » 

a> 

o 

u 

O 

ü 

H 

i'^ 

-C 

S 

d 

a 

o 

crt 

o 

O 

H 

« 


r» 

Ä 

^ 

O 

1» 

™ 

*^ 

W 

c 

aj 

O 

W 

M 

0 

:^  !^    c 


J  ^ 

•^  -^ 


o 


XJ 

^ 

w 

00 

t/5 

«S 

^ 

"U 

s 

«s 

^^ 

■^ 

<A 

!5 


rr   2Q   — '     ~   '^^ 


ffl     S 


s 


S 


</5 

O 


^ 

§ 

bÄ 

t/5 
'S. 

■o 

'ü 

00 

V3 

'<Si 

!^ 

■«, 

bn 

^ 

o 

■«^ 

^ 

I; 

?^ 

o 

;. 

Vi 

^ 

o  -c    s 


a 

oi 


ci3 


■c^ 


o  ^ 


w 


s 

■CS      '■/'- 

c 

c 

^ 

"ts 

^ 

*  »s» 

l^-ä 

•r<* 

•  ^ 

<S     <o 

'^ 

~     ^ 

c 

■g^ 

o 

<S 

c/) 

«O 

C 

< 

N 

dj 

CD 

Td 

I/) 

<r: 

^ 

b/, 

pj 

c 

c 

tu- 

'J 

Ci^ 

^ 

-M 

i-. 

)_ 

-M 

Xi 

rt 

03 

u 

O 

> 

-t-> 

C 

C     u      ^ 

CD      •-<        5 


•— 

br, 

<j 

■4-' 

c 

o 

C 

p 

ö/) 

-t-j 

ÖjO 

^ 

'l; 

O 

S 

^ 

•"H 

0) 

OJ 

G 

'ö 

rj 

03 

,  , 

w 

^ 

^ 

'■/5 

4 

c 
> 

^ 

v^ 

'd 

Uh 

Ü 

Xi    03 


Stett.  entomol.  Zeit.  1911. 


366 


t/)       -3       C; 


'^ 

< 

:=3 

c; 

O 

CT. 

^ 

13 

,—       o       ^ 


;i,  -^     c     bjc 


>    -S     c 


CO     :: 


.^;    .t:     r.    ,^ 


6    < 


:::    IZ 


CO 


t/; 

r. 

•  ü; 

rt 

'<J 

^ 

^ 

X 

hn 

s 

< 

r^ 

r) 

- ,  < 

U 

-*-* 

r-i 

O 

'u 

> 

tA 

-t-J 

;-( 

+-1 

O 
-)-j 

1^ 

'O 

a 

T3 

■'S* 

t 

^ 

:S 

;_S 

öß   ;n 


tue 


^ 


■^     'Ö 


^ 


■r. 

'S 


^    ;=:     ••- 


>/  -r-  '-^ 


-X 


^      CJ     aj 


•n      oj      C 


CQ 
et 

'O 


ii     -Ö 


^      L§      ^      ^      ^ 


ri     -^ 


öß   ,.^    -^ 


rH         bß  .S 

S    'ö         'T 


<i    --^    rz:     K* 


QJ 

03 

(  ) 

X3 

(äJ 

j-*I 

a 

O) 

ry. 

CJ 

eö 

:z    .i^     tc 


;^     ->     'u 


-*<»     »-I 


tüO 


a5    ►-J    ►iJ    < 


TS 
CO 


<    S 


s: 


"ö    H,  S 


i      tf 

Z- 

~ 

; 

-^     'üT 

^ 

— 

X 

w 

'~ 

w 

-s-^ 

-s^ 

^ 

_•     r~" 

^ 

S 

Ä 

c 

"c 

c 

t> 

M 

> 

fii 

■11) 

M-i 

'Tii 

cc 

r^; 

s 

-5 

'^ 

Ti 

.'■^ 

*^ 

'S  ; 

.« 

rT' 

'V^ 

«.^ 

^ 

^ 

%J 

'-n 

•"o 

*  TS* 

'•^J 

^ 

■^ 

^ 

,  '-^     ^ 

"^ 

e 

c 

_  'nj 

i^ 

fcJO 

>. 

^ 

^ 

o 

•^*^ 

s 

'  ^A 

^ 

^ 

^ 

^ 

<o 

•^ 

^ 

-fi. 

>^ 

^    - 

OT) 

4 

?^ 

•^ 

^ 

^ 

^ 

-Ki 

^ 

I^ 

I^ 

^ 

I^ 

I^ 

A 

^ 

o 

o 

<i. 


ötctt.  eutomol.  Zeit.  19X4. 


367 


ÖD 
< 


O        r^ 


3 


CL^ 


3       ü 


cfl 

hn 

C 

773 

H 

<i: 

q 

c3 

ö 

© 

J2 

o 

OJ 

3 

o 

a 

■rS 

fii 

Ut 
b 

o 

Ph 


fcij 


o 


H 


ü 


Ä  CS 


C? 


Ö 

o 


p 

3 

«r 

a^ 

;-< 

Ä 

ja 

O 

o 

> 


'S 

«ö 

■«i., 

<0 

</5 

O 

?N 

:   s 

-«t 

'S 

-c^ 


►« 


^-T-*  ~:3  ^^— ' 

Ti  '^  T^ 

s  s  s 

~  '^  ~ 


"^    -cv. 


'^ 


?-, 


^       _  '-       --i       r-S       ^ 

-ö^  gt;  's  mm  g 


^^  ,  ■  ^~'  ^^      .  13  ^  ^         r:; 


c/2  pq    s 


'^ 


§    ö    5^    -^ 


5:     ^    ^     ö 


5g     ^     o     §;     S    ^    -^ 

—         Ä.         ^       -^         "^         S^         ^         ^^i         fe 


i  s 
I  '1 


K.   Stett.  entomol,  Zeit.  1914. 


^ 

h. 


3GS 


Costa  Rica 

1      1      1      1      1      1 

1 

CS 

s 

« 

— 

Is 
s 

» 

"a 

s 

1     zs 

Chontales 

- 

"5          ^                's                ^           -'   .1    "^     Ä 

^      1     1      1      1     ^            .   -^          .=    1     -i   ^         1 

J 1 1 

Panama 

1    1    1  ^    M       11       1                 1 

Amphicranus    halteattis  Bldf.  . 

BeÜi  Bldf 

ör(?7'//)cw«zsBldf. 
coUaris  Bldf.  .  . 
terehclla  Bldf..  . 
fastigatus  Bldf. . 
propHgnatus 
Bldf . 

hyhridus  Bldf.  . 
Gnathotrichus   consentaneus 

Bldf 

CO 

'S 

C2 


tU) 


w       ^ 


^  a 


n: 

c/; 

hr 

rr 

•i: 

•-~^ 

^ 

<K 

-;:! 

s 

o 


rt 
^ 


>> 


O 


Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


8(>9 

eine  Gattung  der  Tropen  ansehen,  deren  Hauptmenge  un- 
bedingt auf  dem  Gebiet  nördlich  des  Äquators  liegt;  sicher 
kommen  nur  4 — 5  Arten  unter  24  in  Frage,  die  auch  südlich 
desselben  auftreten.  In  nur  2  Fällen  geht  die  nördliche  Aus- 
breitung bis  in  die  Südstaaten  der  Union,  man  darf  ruhig 
sagen,  daß  im  zentralamerikanischen  Gebiet  durchgängig  die 
Nordgrenze  erreicht  wird.  Durchschnittlich  scheinen  die 
ganzen  Corthylinae  Bewohner  höherer  Bodenerhebungen  zu 
sein.  Mctacorthvlus  in  Gattung  und  Art  für  Panama  charakte- 
ristisch. Auch  Brachyspartus  ist  mit  einer  Ausnahme  auf 
Panama  beschränkt  und  erreicht  hier  die  Nordgrenze. 
Glochinoccrns  in  Gattung  und  Arten  in  Guatemala  cha- 
rakteristisch. Die  eigentliche  Corthyhnengattung  des  ganzen 
Gebietes  ist  aber  sicher  Ptcrocyclon.  Von  44  Arten  sind 
allein  20  im  Gebiete  vertreten  und  die  meisten  sind  Charakter- 
tiere. Nur  ganz  wenige  Arten  gehen  noch  nördlich  oder 
kiMumen  überhaupt  nicht  mehr  soweit  südlich;  nach  ciem 
südlichen  Amerika  reicht  die  Ausdehnung  auch  nicht  allzu- 
weit. Tricolus  in  Cxattung  und  Arten  für  Cjuatemala  cha- 
rakteristisch. Auiphi}xaniis  hat  aber  im  Geoiet  die  meisten 
Arten,  alle  anderen  Gebiete  bleiben  etwas  zurück.  Im 
übrigen  ist  auch  hier  der  Verbreitungsmodus,  d.  h.  Be- 
schränkung auf  das  tropische  Amerika,  scharf  ausgeprägt. 
Gnathotrichus  ist  die  einzige  Gattung  mit  sehr  weiter  Nord- 
und  Südverbreitung  (Canada-Chile).  Nur  2  treffen  wir 
im  Gebiet,  während  die  größte  Masse  auf  Nordamerika 
beschränkt  bleibt.  Nicht  weniger  als  41  ^\,  der  Corthylinae 
findet  sich  in  diesem  kleinen  Gebiet,  würde  man  die  nur 
wenig  abgetrennten  mexikanischen  Arten  hinzurechnen, 
so  würde  die  größte  Menge  sich  auf  der  zcntralamerikanischen 
Brücke  zusammenfinden.  Die  Zahl  der  Charaktertiere 
ist  natürlich  recht  groß,  wie  viele  wirklich  als  solche  an- 
zusprechen sind,  muß  erst  noch  weitere  Nachforschung 
lehi'en.    Ich  lege  deshalb  auch  hier  noch  keinen  Wert  darauf. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


,•^70 


o 

•1 

V. 

fS' 

p 

n 

!-! 

3 

j^r" 

N 

ff 

3 

y-< 

n 

nrq 

^^ 

^ 

c 

•^ 

3 

ffi 

o 

N 

a 

3 

p 

-1 

3 

^ 

3 

-\ 

3. 

c 

(^ 

P 

.^ 

?r 

n 

C 

< 

Orq 

p: 

3 

ff 
3" 

3 

-1 
C 
3 

3 

3 

>■■ 

P 

^ 

3' 

3 
CD 

O 

«-t 

— ! 

D- 

p 
i-t- 

3 

o 

^-^ 

J 

3: 

er 

3 

3 
CfQ 

> 

3 

et 

•1 

3 

•^ 

05 

3 
C: 


orq 


X 

o* 
o 

3 


o 
3^ 


3-    CC    o     y. 


orq       -' 


15: 


o 

C3- 


^ä- 


—      C/5        §        i-K 

i-K    Cl 


S  Cd 


a 
■-K  a 


Cd 

r  w  s: 

Öd  .^ 


a    Cd  ^ 


Cd 


^  2 


a    </> 

er-   Cd 
i:  K 


o 


p 


w 


o 


W 


O 


O  r-. 


N   3: 


N 


■--         r-!  P  3 


ä  b"         ^        P" 

Q  er- 


N 


^     ^-i 


P 


er   3r   3 


3 

3 

3 

O- 

P- 

!/5 

n 

p 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


37  t 


cä 


M 
ü 


c 
o 

ü 


o 

>— < 


3    o    J 


pq 


CJ         .     — 


3     2  -^  -^ 


'o  2  -^  ■-• 
•§2^2 


~ 

^o 

s 

-?^ 

■^^ 

ÖÄ 

« 

cJ 

'S 

«s 

ö 

'^ 

CO 

s 

*< 

o 

►o 

:; 

^ 

:; 

z 

<^ 


s 

r^l 

' 

'""' 

t/3 

CO 

5 

S 

•^ 

^ 

"« 

o 

!;-; 

>* 

~t 

s«. 

■^, 

^2~c 

o 

«s 

X 


^     u 


W  33  ;2 


■i  •=  S 


^^-^     '^     .— 
r^     --^     |-r 

3    :-^'    ., 


s    5   -Ci, 


-<^ 


■^     ^     — 

i  '^  ^ 

S    S    g 


Stett.  entomol.  Zeit.  1914., 


Sä 


C 
< 


X    ■£     i     5 


s:   .5    >: 


3      'S      .w       - 


ii 


o 
&, 

N 


■r   n: 


^ 

o 

u 

o 

N 

C 

s 

3 

H 

ja 

W 

g 

^    'S    H 


N     - 


rr;     g     O 


W    -2 


bc 

S 
< 


•^ 


■^ 


•2    2 


w 


"ö 


1^ 


Stett.  entomol.  Zeit.  1014. 


378 

Zu  den  Xyleborinen  ist  wenig  hinzuzufügen.  Es  kommt 
nur  die  Gattung  Xyleborus  selbst  vor,  die  anderen  Genera 
haben  keinen  Vertreter.  Aber  gerade  Xyleborus,  das  um- 
fangreichste aller  Ipidengenera,  birgt  noch  eine  Reihe 
Untergattungen  und  überhaupt  soviel  noch  ungeklärte 
Verhältnisse  in  biologischer,  ja  vielleicht  auch  systematischer 
Hinsicht,  daß  sich  vorläufig  noch  wenig  über  die  Ver- 
breitungsverhältnisse sagen  läßt.  Keine  andere  Gattung 
ist  so  reich  an  Endemismen,  keine  kommt  auf  so  kleinen 
Gebieten  vor,  wie  es  hier  mit  einer  Reihe  von  Arten  zu 
konstatieren  ist.  So  ist  es  denn  auch  kein  abnormer  Zu- 
stand, daß  wir  innerhalb  des  kleinen  Gebietes  dennoch 
verhältnismäßig  soviel  Charaktertiere  finden. 

Die  Fundorte  sind  auch  nur  recht  gering;  eigentlich 
kommen  nur  ganz  wenige  in  Frage  und  es  bleibt  abzuwarten, 
ob  sich  die  Zahl  der  Arten  nicht  noch  erhöht.  Diese  Möglich- 
keit ist  um  so  leichter  in  Betracht  zu  ziehen,  als  Xyleborus 
überwiegend,  jedenfalls  zum  allergrößten  Teil,  aus  Pilz- 
züchtern besteht;  aber  gerade  dadurch  ist  die  Möglichkeit 
einer  weitgehenden  Polyphogie  oder,  was  noch  richtiger  ist, 
einer  weitgezogenen  Grenze  in  der  Wahl  der  Nährbäume 
möglich.  Mehrere  Arten  sind  in  weiter  Verbreitung  um 
den  ganzen  Äquator  zu  finden  und  überschreiten  daher 
Amerika  auch  an  seiner  schmälsten  Stelle  in  ansehnlicher 
Stärke.  Betrachten  wir  das  verhältnismäßig  kleine  Gebiet 
und  vor  allen  Dingen  berücksichtigen  wir,  daß  doch  eigent- 
lich nur  wenige  Fundorte  in  Frage  kommen,  so  muß  die 
Zahl  von  215  Arten,  die  mir  als  sicher  bekannt  geworden 
sind,  ganz  außerordentlich  hoch  erscheinen.  Ich  habe  hier 
^   H  zwar    das    ganze    zentralamerikanische    Gebiet    im    Auge, 

■^  "^  also   Mexiko   inklusiv,   aber  es  ist  wohl  zu  bedenken,   daß 

manche     Gegenden    überhaupt    gar    nicht    erforscht    sind. 
^    "  So  sind  aus  Britisch  Honduras  nur  ganz  wenige  Arten  be- 

kannt geword-^^n.     So  z.  B.  Phloeoborus  rudis  Er.  vom  River 

Stett.  eiitoiiiul.  Zeit.   li)14. 


N 

N 

ao 

'B 

0 

c 

ÜJ3 

o 

o 

■"1 

r^ 

u 

Sh 

p 

S 

j2 

_S 

0) 

CD 

+-) 
O 

r", 

c 

03 

S" 

'•Ti 

^ 

CS 

CO 

N 

C 

<ä 

h^ 

-^ 

« 

.^ 

" 

c 
C 

3 

s 

374 

SarStoon,  Xyleborus  torquatus  Eichli.  von  Rio  Honda  und 
X.  confusus  Eichh.  ebendaher  nnd  von  Belize.  Es  liegt 
auf  der  Hand,  daß  wir  damit  nur  einen  ganz  geringen 
Bruchteil  des  wirklichen  Ipidenbestandes  kennen.  Ganz 
ähnlich  liegen  die  \"erhältnisse  in  den  anderen  Gebieten, 
wenngleich  natürlich  ganz  enorme  Zahlen  gefundener  Arten 
sich  präsentieren;  die  Zahl  der  Fundorte  ist  doch  nur  gering. 
Das  habe  ich  schon  von  Mexiko  gesagt,  das  gilt  in  noch 
größerem  Maße  von  den  anderen  Staaten  Zentralamerikas. 
Gewiß  ist  zu  bedenken,  daß  die  Savannen  Panamas  nud 
das  Hochland  Mexikos  für  Ipidenverbreitung  nicht  günstig 
sind.  Ob  aber  die  Sukkulenten  der  mexikanischen  Hoch- 
länder gar  keine  Ipiden  an  sich  gezogen  haben,  das  ist  doch 
wohl  noch  nicht  völlig  sicher.  Es  scheint  mir,  daß  die  hier 
behandelten  Gebiete  nur  einmal  eine  intensive  Bearbeitung 
gefunden  haben  und  dann  nicht  wieder,  und  daß  hier  noch 
viele  Schätze  ungehoben  liegen  mögen.  Wir  sehen  aber 
auch  hier  ein  klassisches  Beispiel,  was  die  Tropen,  bei  ein- 
gehender Duichforschung,  noch  für  Schätze  darbieten 
werden,  wenigstens  unter  \'erhältnissen,  wo  der  Wald- 
bestand noch  ein  ursprünglicher  ist. 


Kurze  üebersicht  über  die  Verbreitung; 
der  Genera  und  Gruppen. 


'S 

3 

98 

a 

S 
es 
PM 

CS 

CS 

CS 

s 

ä* 

es 

b 
CS 
V 

2 

CS 

i 
i 

i-   CS 

'*-  S 

Phloeoborus    

3 

1 

1 

6 

—      1 

Phloeotrupinac 

7 

Hylastcs   

9. 

1 

Hylurgops 

3 

1 

1 

— 

— 

Dendrosinus 

1 
2 

— 

2 

— 

— 

Dendroctonus 

— 

SteU.  CMitomol.  Zeit.  191-1. 


375 


Chramesus    1 

Phloeosinus    3 

Eulytoccrus  .  . 
Phloeotribus  .  . 
Xylechinns  .  .  . 
Phloeophthorus 
Problßchilus  .  . 
Hylesininae  .  . 
Phrixosoma  .  . 
Crypturginae  . 
Ernoporus    .  .  . 

Stephanodcres j    3 

Hypothencmus   3 

Cryphalinac   . 

Ips    

Xylocleptes  .  . 
Dryocoetes  .  . 
D  entroter  US  .  . 
Pityophthorns 
Styphlosonia  . 
Ipinac  

Pycnarthruni 
Hylocurus  .  .  . 

Microborus  .  . 

Prionoscelis    . 

Epomadius  .  . 

Hexacolus  . .  . 

Hylocurinae  . 

Pagiocerus   .  . 

Cnesinus  .... 

Loganius  .... 

Ceratolepis    .  . 

Eccoptogaster 

Boihrosternus 


1 
1 
2 

9 

23 
1 

7 


19 
1 
2 
1 
1 
4 


14 


■?>  2 


b  o 

«33 


Stctt.  eutomol.  Zeit.  1914. 


:}7ß 


Eupagiocerus   — 

Scolytopsis    — 

Catiiptocerus ;  — 

Eccoptogastrinae    45 

Corthylus    

Pterocyclon 

Amphicranus   

Gnathotrichus 

M  ctacorthylus    

Brachyspartus   

Glockinocerus   

Tricdus    

Corthylinae 

Xyleborus 


55 
10 


Xyleborinae   38 


e3 

S 

1 
1 


6 
11 

5 
2 


18      24 


Ä 


5    »  £ 

■       I  «:    — 
rx         'S     * 


Es  kommen  vor  in: 

Mexiko    . 88  Arten 

Panama 75 

Guatemaki,    112 

Nicaragua 15 

Costa-Rica    2 

Britisch-Honduras      3 

Eine  Reihe  von  Gattungen  sind  auch  im  europäischen 
Gebiete  heimisch,  dagegen  keine  einzige  Art.  Unter  den 
Xyleborus- Arten  sind  einige  Kosmopohten,  die  sich  im 
ganzen  Tropengürtel  wiederfinden,  sonst  zeigen  sich  aber 
nur  AnkUinge  und  Übergänge  an  die  Faunengebiete  Nord- 
und  Südamerikas.  JedenfaUs  ist  aber  Zentrakimerika 
eines  der  interessantesten  Faunongebiete  ü]-)orhaupt. 


Stett,  entoiiiol.  /uit.  19U. 


377 

4.    Das  westindische  Untergebiet. 

Die  Antillen. 

Den  Umfang  des  Untergebietes  cliarakterisiert  Pagen- 
stecher wie  folgt:  ,, Westindien  liegt  zwischen  dem  10." 
und  26."  n.  Br.  und  42."  und  67."  w.  L.  Es  erstreckt  sich  mit 
seinen  verschiedenen  Inseln,  welche  den  atlantischen  Ozean 
vom  karaibischen  oder  Antillen-j\Ieer  und  dem  Golf  von 
Mexiko  trennen,  von  der  Mündung  des  Orinoco  und  der 
Insel  Trinidad  bis  zu  den  Halbinseln  Florida  und  Yukatan. 
Es  gehören  hierher  die  gesamten  zwischen  Nord-  und  Süd- 
amerika liegenden  Inselgruppen  einschließlich  zwischen  Haiti 
und  der  Spitze  von  Florida  sich  erstreckenden  Bahamas- 
Insdn.  Die  an  der  Nordküste  von  Südamerika  liegenden 
kleinen    Inseln   unter   dem   Winde,   so   die   niederländischen 

Insidn  Curagao  und  Bonaire  werden  nicht  dazugereclmet." 

Die  Auffassung,  daß  die  Antillen  ursprünglich  mit 
Zentral-  und  Südamerika  organisch  verbunden  waren, 
dagegen  nicht  mit  Nordamerika,  erfährt  auch  durch  Ver- 
gleich ihrer  Ipidenfauna  eine  sichere  Stütze,  wenngleich 
nicht  verkannt  werden  darf,  daß  sichere  Elemente  der 
nordamerikanischen  Fauna  vorhanden  sind. 

Durchgängig  zeigen  alle  Inseln  natürlich  gebirgigen, 
teilweise  sogar  \'ulkanischcn  Charakter,  und  wenn  die  Er- 
hebungen auch  durchgängig  nicht  sehr  bedeutend  sind,  so 
finden  sich  auf  San  Domingo  doch  Gipfel  mit  3000  m  Höhe. 

Khma  vorherrschend  tropisch,  aber  doch  gemäßigt, 
Niederschlagsmengen  im  Norden  und  Nordwesten  größer 
als  in  anderen  Teilen  des  Gebietes. 

^"on  den  Klimaverhältnissen  hängt  natürlich  auch 
die  ^'egetation  ab.  Auch  sie  ist  vorherrschend  tropisch, 
aber  die  Palmen  lassen  nach  und  Nadelhölzer  treten  auf, 
ein  Faktum,  das  auch  in  der  Gestaltung  der  Ipidenfauna 
zum  x\usdruck  kommt.      Im  großen  und  ganzen  soll  aber 

Stett.  cutomol.  Zeit.  1914:.  13a 


378 

die  Flora  mehr  der  südamerikanischen  als   der  nordamen- 
kanischen  ähneln. 

Die  Vegetationszonen  richten  sich  sehr  nach  den  Boden- 
erhebungen. 

An  die  Flora  Zentralamerikas  erinnern  die  in  den 
tiefen  Lagen  heimischen  Kakteen;  bis  1200  m  findet  sich 
subtropischer  Wald  und  bis  zu  2300  m  Laub-  vmd  Nadel- 
wald. 

Eine    zusammenfassende    Faunenbeschreibung    gibt    es 

nicht;  die  Angaben  finden  sich  äußerst  zerstreut  und  spärlich 

\or;   Kulturschädlhige  mit  weiter  Verbreitvmg  dürften  sich 

mehr  oder  weniger  stark  auf  allen  Inseln  wiederfinden. 

Die  großen  Antillen. 

Cuba. 

Cryphalinae:  Cryplia/its  obscitriis  Ferr.  ^lir  nur  xon 
Cuba  bekannt. 

Ipinae:  Dryocoetes  carhonarius  Perr.  desgleichen.  Cocco- 
trypes  robustus  Eichh.  (?),  Pityophthoriis  conccntralis  Eichh., 
kommt  auch  in  Florida  vor. 

Hylocurinae:  PycnartJiruDi  gyacilc  Eichh.,  Hcxacolns 
glaber  Eichh.,  Hcxacolns  alicnus  Eichh.  auch  in  !\littel- 
amerika. 

Eccoptogastrinae :  Pagiocerus  rimosus  Eichh.  haben 
wir  in  ganz  Südamerika  bis  Chile  festgestellt.  Eccoptogastcr 
dimidiatus  Chap.  auch  in  Zentralamerika. 

Corthylinae:  Pterocyclon  uiali  Fitch.  Nordamerikaner, 
findet  sich  bis  Canada. 

Xyleborinae:  Xyleborus  badius  Eichh.  Kosmopolit, 
X.  ferrugineus  F.,  X.  mcrmis  Eichh.  auch  in  den  Vereinigten 
Staaten,  also  nördlicher  Provenienz,  X.  affinis  Eichh.  und 
.Y.  torquatus  Kosmopoliten,  ohne  Bedeutimg. 

Die  Ipidenfauna  Cubas  neigt  also  ziemlich  n;ich  Süd- 
amerika hinüber,  indessen  ist  auch  der  Einfluß  des  Nordens 
nicht  zu  unterschätzen. 

Stett.  i-ntoiuol.  Zi'it.   lüU. 


379 

Portorico. 

Die  Zahl  der  mir  bekannt  gewordenen  Ipiden  ist  sehr 
klein;  anßer  den  überall  vorkommenden  Xylchorus  affinis 
Eiehh.,  X.  torquatus  Eichh.  nnd  X.  confusus  Eiclih.  kenne 
ieh  nur  den  in  Portorico  wahrscheinlich  endemischen 
A'.  ainplexicollis  Eichh.  Allerdings  glaube  ich  nicht,  daß 
große  Verschiedenheiten  gegenüber  Cuba  vorhanden  sind. 
Hier  müssen  weitere  Forschungen  Klarheit  bringen. 

Jamaica. 
Auch    von    Jamaica    sind    nur    wenig    Ipiden    bekannt 
und  keine  Art  ist  endemisch.    Ips  intevstitialis  Eichh.  kommt 
auch  in   Guatemala  vor  und  Xyleborus  perforans  Woll.   ist 
natürlich  ohne  Bedeutung. 

San  Domingo. 
Hypothencnius  plunieriae  Noerdh,  also  auch  ein  Be- 
wohner des  südamerikanischen  Festlandes,  denn  wir  fanden 
ihn  schon  in  Venezuela.  Coccotrypes  pygmaeus  Eichh.  gleich- 
falls eine  weit  verbreitete  Art.  Nur  Xyleborus  alternans 
Eichh.  scheint  auf  der  Insel  endemisch  zu  sein.  Ein  un- 
gefähres Bild  über  die  Fauna  läßt  sich  überhaupt  nicht 
geben. 

Die  kleinen  Antillen. 
Guadeloupe. 
Hier  sind  einige  charakteristische  Arten  zu  nennen, 
zunächst  Cryphalus  inops  Eichh.,  sodann  Stephanoder  es 
uwschatae  Schauf.  und  St.  setosus  Eichh.  Unter  den 
Hylocurinen  ist  Pvcnarthruiii  pallidum  Chap.  zu  nennen, 
also  ein  Angehöriger  des  südamerikanischen  Gebietes. 
Xylehorns  capucinns  Eichh.  ist  wohl  noch  weiter  auf  den 
Antillen   zu   finden,    dasselbe   gilt   von   X.   spinulosus   Bldf. 

St.  Vincent. 
Crvphaliis   niucvonijer   Woll.   mir   nur   von    St.   \^incent 
bekannt,   ferner  die   Kosmopoliten  Xyleborus  affinis  Eichh. 
und  Ä'.  confusus  Eichh. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  13a* 


380 

Tobago. 

Xyleborus  affinis  Eiclih. 

Barbados. 

Dieselbe  Art. 

Nevis. 

Hypothenemus  plumcriae  Noerdl. 

Grenada. 

Xyleborus  spinulosus  Bldf. 
,,  affinis  Eichh. 

confusus  Eichh. 

Also  keine  eigentümliche  Art  darunter. 

Ohne  nähere  Angabe  fand  ich  Stephanoder  es  dc- 
pressus  Eichh.  Ferner  soll  .S7.  Haiiipci  Ferr.  vorkommen, 
was,  da  die  Art  ein  Schädhng  des  Ivaffecbanmes  ist,  \\()lil 
erklärlich  wäre. 

Für  ganz  Westindien  als  häufig  im  Zuckerrohr  ist  an- 
gegeben : 

Hypothenejiius  eruditus  W'estw. 

Das  nordamerikanische  (nearkiische) 

Gebiet. 

Da,s  arktische  Gebiet  Nordamerikas  ist  schon  anfangs 
kurz  besprochen;  alle  Ländermassen,  die  innerhalb  dieses 
und  des  neotropischen  Gebietes  liegen,  bezeichnen  wir  als 
das  nordamerikanische.  und  dieses  wäre  noch  zu  beluuideln. 

Das  Klima  in  nord-südlicher  Richtung  variiert  weniger 
generell  als  graduell,  von  Osten  nach  Westen  lassen  sich 
aber  3  deutliche  Zonen  erkennen :  1 .  östliche  Zone  vom 
atlantischen  Ozean  bis  zum  Fuß  der  Hochebene  im  Westen 
des  Mississippi,  2.  die  Hochgebirgszone  westlich  vom  100.  Me- 
ridian und  3.  die  schmale  Zone  westlich  der  hohen  Küsten- 
gebirge. Die  kontinentale  und  östliche  Küstenzone  ist 
durch    heiße     Sommer    und    kalte    \\'intcr    charakterisiert, 

Stctt.  ciitomol.  Zeit.   ]<.)U. 


381 

nur    im    nördlichen    Maine     und     britischen     Nordamerika 
ist  der  Einfluß  des  Küstenkhmas  nachweisbar. 

Di^  Niederschlagsmengen  im  Tieflande  sind  im  Innern 
wie  an  der  Ostküste  gleich  groß,  westlich  vom  100.  Meridian 
beginnt  ein  mehr  trockenes,  wüstenartiges  Klima,  nur  an 
der  schmalen  pacifischen  Küste  sind  die  Jahreszeiten  mehr 
ausgeglichen. 

Während  die  Juliisothermen  im  allgemeinen  10" — 30", 
in  Südwesten  sogar  30"— 36"  betragen,  sind  die  Januar- 
isothermen größeren  Differenzen  ausgesetzt  und  schwanken 
von  — 30"  bis  +  20"  C.  eine  Folge  der  wechselnden  Boden- 
gestaltung. . 

Der  \^egetationscharakter  entspricht  diesen  Zuständen 
und  ähnelt  dem  des  gemäßigten  Europas  sehr.  Laubwerfende 
Laubbäume  und  Coniferen  stehen  mit  immergrünen  Bäumen 
in  Gemeinschaft,  im  Süden  tritt  tropischer  Regenwald  auf. 
(iroße  Teile  des  Gebietes  sind  aber  vorherrschend  Gras- 
steppen oder  tragen  wüstenartiges  Gepräge  zur  Schau. 

Alle  diese  wechselnden  A'erhältnisse  müssen  auch  auf 
die  Gestaltung  der  Ipidenfauna  einen  großen  Einfluß 
ausüben,  und  so  halte  ich  es  für  recht,  das  Gebiet  nicht 
summarisch  abzuhandeln,  sondern  die  einzelnen  Staaten- 
teile etwas  näher  ins  Auge  zu  fassen,  was  um  so  mehr  mög- 
lich ist,  als  kein  Faunengebiet  der  Erde  so  eingehend  unter- 
sucht ist  als  Nordamerika,  Europa  natürlich  ausgenommen. 
YoY  allem  ist  es  von  Wert,  zu  vergleichen,  inwieweit  die 
Annahme  eines  nearktischen  Gebiets  berechtigt  ist,  denn 
die  Ansichten  über  den  realen  Wert  desselben  gehen  bei 
den  einzelnen  Forschern  erheblich  auseinander.  Es  ist 
ganz  sicher,  daß  sich  der  Einfluß  tropischer  bezw.  sub- 
tropischer Elemente  noch  stark  bemerkbar  macht,  wenig- 
stens im  Süden,  aber  je  weiter  wir  nach  Norden  kommen, 
um   so   mehr   sehen   wir   Übereinstimmung   mit   der   Fauna 

Stett.  entomol.'  Zeit.  1914. 


382 


des  gemäßigten  Europas,  und  selbst  reine  Europäer  werden 
wir  finden.  Da  sind  zunächst  alle  diejenigen  Arten,  die 
zirkumpolar  auftreten,  zu  nennen,  dann  aber  aucli  solche, 
die  in  Asien  nicht  aufgefunden  worden  sind.  Aber  selbst, 
wenn  wir  von  den  gemeinsamen  Arten  absehen  und  die 
(icnera  ins  Auge  fassen,  müssen  wir  sagen,  daß  die  Über- 
einstimmung Nordamerikas,  vom  Süden  abgesehen,  mit 
Europa  doch  recht  ansehnlich  ist.  Doch  davon  am  Schluß. 
Eine  große  Anzahl  ist  in  den  \'ereinigten  Staaten  weit  ver- 
breitet, und  die  sind  es,  welche  zunächst  besprochen  werden 
Sf^llen.  Alsdann  würden  die  einzelnen  Staaten  im  Anscliluß  an 
das  mexikanische  Gebiet,  also  im  Süden  beginnend,  ab- 
gehandelt werden.  Als  ganz  allgemein  verbreitet,  unter 
Berücksichtigung  ihrer  natürlichen  Existenzmöglich- 
keiten, sind  angegeben: 


Dendrodonus  terebrans  Ol. 
Phloeosinus  dentatus  Sa^^ 
FhloGotrihiis   frontalis  Ol. 

//»n'wanws  Harris 
Cryptiirgiis    ntomus  Lee. 

pusillus  Gyll. 
Polygraphns  rufipennis  Kirb\'. 
Ips  cadatus  Eichh. 
,,    calligraphus  Germar. 
,,    decretus  Eichh. 
,,     oyandicolUs  Eichh. 
,,    perturbatus  Eichh. 
.,    pini  Say. 
Pityogenes  sparsiis  Lee. 
Xylodeptes  bispinns  Duftschn. 
Dryocodes  granicollis  Lee. 
Pityophthorus  carimceps  Lee. 
,,  coniperda  Schwär^'. 

,,         pulicarius  Zimni. 

Stctt.  eutomol.  Zeit.  1914, 


Micracis    aculeaius  Lee. 
,,  sittnralis  Lee. 

Cncsinus  strigicoUis  Lee. 
Iiccoptogastcr  (jitadrispiiiosits 

Say. 
Corthylus  pii)ictatissi)iius7Amin. 
Ptcrocydon  fasciaius  Say. 

malt  Fitch. 
Xylcbonis   ajjinis  Eichh. 
celsus  Eichh. 
,,  tmpressus  Eichh. 

inermis  Eichh. 
xylophagii^  Say. 
Anisandrus  dispar  F. 

tachygraphus  Zimm. 
Xy  hier  US  pulüus  Say. 

scabricolhs  Lee. 
fiiscalus  luchh. 


383 

Hypothenemus  eruditus  Westw.  (Nordamerika)  ohne 
nähere  Angaben. 

Für  die  südhchen  Staaten:  Ips  avukms  Eichh. 

Florida. 

Hylesininae :  Hylastes  exilis  Chap.  Der  ausgesprochen 
nördhche  Charakter  der  Gattung  Hylastes  macht  sich  auch 
in  Nordamerika  geltend.  In  Südamerika  sahen  wir  nur 
noch  einen  Hylastiniis,  der  ja  auch  nicht  von  den  Nadel- 
hölzern abhängig  ist,  die  wirklichen  Gattungsverwandten 
enden  aber  nach  mir  zur  A^erfügung  stehenden  Daten  schon 
in  Mexiko.  In  Florida  haben  wir  uns  die  Südgrenze 
der  Gattung  so  ziemlicli  sicher  vorzustellen  und  in  der 
Tat  ist  ja  exilis  Chap.  auch  ein  Tier  mehr  nördlicher 
Provenienz.  Dendroctonus  terebrans  Ol.  auf  den  Walker 
Mountain  ist  neben  D.  frontalis  Zimm.  der  einzige  Ver- 
treter dieser  Gattung,  der  in  Florida  beobachtet  ist.*) 

Crypturginae :  Crypttirgus  ahitaceus  Schwarz  im  Süd- 
osten der  Staaten,  wir  wir  noch  sehen  werden,  weiter  ver- 
breitet; nach  langem  sehen  wir  wieder  einen  Angehörigen 
dieser  kleinen  Gruppen  erscheinen,  ein  Zeichen,  daß  wir 
wieder  in  die  gemäßigten  Gebiete  der  nördlichen  Hemisphäre 
kommen. 

Cryphalinae:  Cryphalus  miles  Lee.  Mit  Fortschreiten 
gegen  Norden  nehmen  die  Cryphalinen  ab.  Ob  miles  Lee. 
für  Florida  wirklich  charakteristisch  ist,  bleibt  allerdings 
abzuwarten,  in  der  Regel  gehen  die  Arten  auch  in  die 
umliegenden  Gebiete  ein,  in  Florida  mag  ja  das  Zentrum 
der  Verbreitung  liegen. 

Ipinae:  Noch  kein  Ips,  dagegen  Pityophthorus  schon 
recht  ansehnlich  vorhanden.  Es  werden  angegeben:  P. 
annectens  Lee.  nur  aus  Florida  angegeben,    P.  concentralis 


*)  Die  Gattung  Dcndrocinnus  ist  das  einzige  Ipidengens  Nordamerikas, 
das  genauen  Aufschluß  über  die  Verbreitung  gibt.  cfr.  Hopkins:  Contrib. 
toward  a  monograph  of  the  Scolytid  beetles. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


384 

Eichli.  auch  auf  Ciiba,  ist  also  eine  der  wenigen  Arten,  die 
den  Antillen  mit  dem  nordamerikanischen  Festland  zu- 
gl^idi  eigen  ist.  P.  consimilis  Lee.  Im  Gegensatz  zur  vorigen 
Art  ist  consimilis  Lee.  nördlicher  Provenienz,  kommt  bis 
Ouebeck  vor  und  erreicht  in  Florida  die  Südgrenze;  das 
gilt  auch  mehr  oder  minder  für  P.  pruinosiis  Eichh.,  die 
mindestens  bis  in  den  Staat  New  York,  vielleicht  auch 
noch  weiter  nördlich  geht.  P.  scvicatus  Lee.  finde  ich  dagegen 
wieder  für  Florida  charakteristisch,  ob  mit  Recht,  bleibt 
dahingestellt. 

Hylocurinae:  Micrasis  nanula  Lee.  Die  Art  ist  für 
Florida  charakteristisch,  steht  aber  absolut  nicht  ver- 
einzelt da,  denn  schon  im  anliegenden  \'irginia  finden  sich 
weitere  Vertreter.  Jedenfalls  ist  Micrasis  aber  eine  rein 
norclamerikanische  Gattung,  die  nicht  auf  das  zentral- 
amerikanische  Untergebiet  übergegangen  ist  und  im  süd- 
lichen Nordamerika  ihre  Südgrenze  erreicht. 

Eccoptogastrinae :  Botlirostcruus  Huhhardi  Schwarz. 
Die  Ckittung  ist,  wie  wir  gesehen  haben,  in  dem  tropischen 
und  subtropischen  Amerika  vorherrschend  zu  Hause ;  in 
Florida  findet  sich  die  letzte,  n()rdlichste  Art  vor.  I.oganins 
ficus  Schwarz.  Auch  hier  gilt  das  bei  Bothrosternus  Ge- 
sagte. Erineophelus  Schwarzi  Hopk.  Li  Gattung  und  Art 
charakteristisch  für  Florida.  Merkwürdigerweise  ist  kein 
Eccoptogastcr  vorhanden. 

Corthylinae :  Corthylus  spinifer  Schwarz.  Eine  der 
nördlichsten  Arten,  nur  pimcicüissiuins  Zimm.  ist  sicher 
höher  gehend,  aber  auch  das  zentralamerikanischc  Gebiet 
noch  streifend;  der  Grundcharakter  der  Gattung  wird  da- 
durch nicht  geändert.  Pterocyclon  mali  Fitcli.  ist  mit 
fasciatuni  Say  (deren  \'oikommen  in  Florida  mir  n  i  c  h  t 
bekannt  geworden  ist) die  kleinste  Gruppe  dieser  Gattung, 
die  im  Gegensatz  zu  dem  gröf3eren  Teil  einen  mehr  nörd- 
lichen Charakter  aufweist. 

Stett.  cutomol.  Zeit.  1914. 


3^5 

Louisiana. 

Lmiisiana,  obgleich  der  zentralamerikanischen  Fauna 
näher,  zeigt  dennoch  verhältnismäßig  wenig  Anklänge  an  die- 
selbe.    Ich  möchte  hier  vor  allem  nennen: 

Hvlesininae :  Chroiiicsits  Chapuisi  Lee.  ist  noch  keines- 
wegs die  nördlichste  Art  dieser  weit  von  Nord  nach  Süd 
\erbreiteten  Gattung,  deren  Charakter  m.  E.  noch  wenig 
geklärt  ist.  Dcndrodonus  frontalis  Zimm.  (Singer,  Wilson) 
übrigens  im  ganzen  Südosten. 

Crypturginae :  Polygraphus  rufipciinis  Kirby.  Ohne 
direkte  Bedeutung,  da  die  Art  in  den  Vereinigten  Staaten 
weit  verbreitet  ist. 

Cryphalinae:  CrypJialiis  hispiditlits  Lee.  Das  vorher 
Gesagte  gilt  auch  hier.  Stcplianodcrcs  scriatus  Eichh.  (New- 
Orleans)  mir  nur  aus  Louisiana  bekannt. 

Ipinae:  Ips  cacicatus  Eichh.  (New-Orleans).  Weit  in 
Nordamerika  verbreitet    und  hier  wohl    an  der  Südgrenze. 

Es  ist  natürlich  klar,  daß  mit  dem  \'orstehenden  nur 
ein  kleiner  Teil  der  in  Louisiana  vorhandenen  Ipiden  ge- 
kennzeichnet sein  kann,  aber  doch  wohl  die  hier  in 
Frage  kommenden  markanten  Arten.  Ganz  merkwürdig 
ist  es,  daß  sich  in  diesen  Teilen  des  Gebietes  keine  Nyleborine 
befindet. 

Texas. 

Auch  Texas  gleicht  im  großen  und  ganzen  den  Nachbar- 
gebieten. 

Hylesininae:  Hylastes  tennis  Eichh.  Nur  in  Texas 
und  den  anliegenden  Gegenden.  Pielcobius  aculcatus  Say 
im  gleichen  Gebiet,  aber  wohl  noch  etwas  höher  gehend. 
Dendrodonus  frontalis  Zimm.  (Call,  Deweyville,  Kirbyville, 
Beaumont).  1).  B a rberi  Hopk.  (Davis  Mountains).  Frontalis 
ist  aber  mehr  östlicher  Provenienz  und  trifft  Texas  nur 
noch  im  äußersten  Südosten,  Barher i  dagegen  ist  süd- 
licher Herkunft  und  trifft  Texas  auch  nur  im  westlichsten 

Stett.  cntoinol.  Zeit.  1914. 


a8(i 

Zipfel;  möglicherweise  ist  in  diesem  Teil  auch  D.  arizonicus 
Hopk.  zu  finden,  der  nach  Hopkins  Ansicht  noch  hierhin 
ausstrahlen  könnte.  An  einer  Reihe  von  Stellen  kommt 
auch  D.  terebrans  Oliv,  vor,  hier  allerdings  in  der  südwest- 
lichsten Stelle,  aber  mit  sicheren  Fundplätzen,  so  z.  B. 
Austin,  Call,  Deweyville,  Kirbyville,  Tarkington.  Frontalis 
und  terebrans  kommen  dennoch  in  A'ermischung  vor,  während 
im  Westen  mu-  eine  Art  sicher  nachgewiesen  ist;  im  zen- 
tralen Toxas  konunt  keine  Dcndrocfonus  vor.  Phloeosinus 
dcntatus  Say. 

Cryphalinae:  Stephanoderes  erectus  Lee.  In  Texas 
an  der  West-  und  Südgrenze.  St.  dissimilis  Zimm.  im  nörd- 
lichen Amerika  weit  verbreitet. 

Ipinae:  Pityophthorus  lautus  Eichh.  Südliche  bis  süd- 
östliche Art;  in  Texas  wohl  an  der  Westgrenze  angelangt. 

Eccoptogastrinae :  Eecoptogaster  fagi  Walsh.  Hier 
dürfte  im  allgemeinen  das  gleiche  gelten. 

Xyleborinae:  Xvicborus  fuscatus  Eichh.  Weit  vcr- 
breitete  Art  bis  Columbia,  ist  auch  in  den  Staaten  noch 
weiter  ausgedehnt,  so  daß  es  fraglich  ist,  ob  hier  eine  nörd- 
liche oder  südliche  Herkunft  das  primäre  P^lement  ist. 

Etwas  tatsächlich  Neues  und  Bemerkenswertes  ist 
also  auch  in  Texas  nicht  zu  bemerken,  namentlich  vermisse 
ich  Anklänge  an  Mexiko. 

Neu-Mexiko. 

Hylesininae:  Dendroctomis  Barbcri  Hopk.  Auf  dem 
östlichen  Gebirgszug  der  Rocky  ^lountains,  z.  B.  Santa 
Fe,  ferner  Vernajo,  ]\Ieehs,  Cloudcroft.  D.  convexifrons 
Hopk.  mit  der  vorigen  Art  an  den  meisten  Stellen  gemein- 
sam, aber  auch  an  der  Grenze  Arizonas  bei  Wingate,  wo 
Barberi  fehlt.  /).  Engelmanni  Hopk.  wieder  auf  dem  ÖJst- 
lichen  Gebirgszug  im  ganzen  Westen  des  Staates  fehlend. 
(Capitan  ^Mountains,  Sierra  Bianca  Mountains,  Sacramento 
National  Forest.)      1).   approximatus   Dietz.      Gleichfalls  auf 

Stett.  eiitomol.  Zeit.  1014. 


387 

dem  östlichen  Gebirgszug  an  vielen  Lokalitäten.  D.  poii- 
dci'osac  Hopk.  In  Neu-Mexiko  wenige  Fundplätze  (Gila 
National  Forest,  ^^ernoio),  die  auch  weit  voneinander  liegen. 
Es  ist  nicht  anzunehmen,  daß  die  Art  so  sporadisch  auf- 
tritt, und  dies  um  so  mehr,  als  der  Käfer  in  der  Wahl  seiner 
Xahrungspflanze  nicht  wählerisch  ist.  D.  pscudotsugac  Hopk. 
C  deich  falls  auf  dem  ganzen  östlichen  Gebirge  mit  mehreren 
anderen  Arten  untermischt  und  an  den  gleichen  Orten 
beobachtet.  D.  vniciis  Lee.  fast  über  den  größten  Teil  der 
Staaten  und  bis  ]\Iexiko  gehend,  kommt  auch  in  Neu- 
]\L"xiko  auf  dem  fistlichen  Gebirge  vor;  raif  diesem  Teile 
fanden  sich  also  eine  große  Anzahl  Dcjidroctonus-Artvn 
zusammen,  und  es  ist  eigentlich  anzunehmen,  daß  auch 
andere  Nadelholzipiden  nicht  selten  sein  könnten.  ^lir 
sind  aber  auffallend  wenig  bekannt  geworden. 

Ipinae  :  Ips  caUigraphus  Germ,  wohl  weit  in  Nordamerika 
verbreitet,  /.  plastographus  Lee.  kommt  auch  in  Californien 
unti  ]Mexiko  vor  und  dürfte  in  Neu-iNIexiko,  vielleicht  auch 
auf  dem  östlichen  Fortsatz  der  Rocky  Mountains  seine 
östlichste  \^erbreitungsgrenze  besitzen.  PitvopliiJiovus 
piincticoUis  Lee.  auch  in  Californien,  daher  hier  sicher  an 
der  Ostgrenze.  Überhaupt  dürfte  das  für  viele  Ipiden- 
arten  gelten,  denn  mit  Aufhören  des  Gebirges  fällt  für  die 
Coniferenbewohner  meist  auch  die  Existenzmöglichkeit. 
Alle  mir  aus  Neu-]Mexiko  bekannten  Arten  sind  aber 
Coniferenbewohner. 

Arizona. 

Im  Anschluß  an  Neu-Mexiko  wäre  zunächst  Arizona 
zu  besprechen.  Die  Ipidenfauna  weist  auch  keine  wirk- 
lichen Unterschiede  auf,  was  seinen  Grund  in  der  Terram- 
gestaltung  hat.  Von  Nordwesten  nach  Südosten  durch- 
ziehen die  hohen  Gebirgsmassen  den  Staat,  die  ganze  Nord- 
ostecke ist  von  einem  Hochland,  dtm  Great  Colorado 
Plateau,   ausgefüllt,  während  die  südwestlich  des   Gebirges 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


388 

liegenden  Landesteile  von  jenen  großen  Wüstenpartien 
eingenommen  werden,  die  auch  noch  nach  Mexiko  hin- 
übergreifen. Auch  die  Wüsten  sind  keineswegs  vegetations- 
los, selbst  Bäume  und  baumartige  Pflanzen  kommen  vor, 
aber  im  wesentlichen  ist  doch  brreits  die  mexikanische 
Sukkuknitenflora  vorherrschend.  Wir  haben  also  zunächst 
Coniferenbewohner  zu  erwarten;  die  Wüstengebiete  werden 
kaum  zu  näherer  Beobachtung  angflockt  haben. 

Hylesininae:  Hylcsiniis  iiiipcrialis  Eichli.  auch  in 
Dak(-)ta  aufgefunden,  also  sicherlich  weit  verbreitet.  Dcn- 
droctoints  Barher i  Hopk.  neben  Xeu-Mexiko  hier  in  der 
stärksten  Ausbreitung.  /).  convexifrons  Hopk.  Gleichfalls 
stark  verbreitet  und  noch  nach  ^Mexiko  hinübergehend. 
/).  arizonicus  Hopk.  Nur  bisher  in  Arizona  (Williams, 
Flagstaff,  Santa  Catalina  ]\h3untains)  an  der  var.  scopu- 
lorum  von  Pinus  ponderosa;  vielleicht  erklärt  sich  dadurch 
die  Seltenheit,  denn  die  Stammpflanze  ist  doch  nicht  eben 
selten.  /).  approxiinatus  Dietz.,  D.  ponderosac  Hopk.  Hier 
die  \\Vst-  und  vor  allem  die  Südgrenze  erreichend;  schon 
selten.  1).  psciidotsugae  Hopk.  Weit  verbreitete  Art.  in 
Südostarizona  aber  an  der  Südgrenze.  D.  Engchnanni 
Hopk.  Südgrenze;  sehr  vereinzelt  (Chiricahua  Mountams). 
D.  Valens  Lee.  häufig. 

Ipinae:  Ips  confusus  Lee.  Eine  weit  verbreitete  Art, 
die  in  Arizona  auch  wohl  an  der  Südgrenze  ist,  dagegen 
geht  /.  rcctus  Lee.  noch  nach  Mexiko  hinüber.  Cactopimts 
Huhharäi  Schwarz.    Gattung  und  Art  typisch. 

Cortliylinae:  Gnaihotrichus  rciusits  Lee.  Ohne  Besonder- 
heit, da  dies  Corthylinengenus  hauptsächlich  in  Nordamerika 
heimisch  ist. 

Alabama. 

Es  liegen  mir  nur  die  sicheren  Angaben  über  DeJi- 
droctonus  vor:  frontalis  Zimm.  (Callioun,  IMontgomery)  und 

Stett.  cntomo).  Zeit.  1911, 


380 

terebrans  Ol.   (Calhoun).     Beide  Arten  kommen  also  unter- 
mischt vor. 

Califomien. 

Californien  erscheint  mit  einer  großen  Reihe  von  Arten, 
was  seinen  Grund  darin  haben  dürfte,  als  die  wechselnden 
Bodengestaltungen  auch  eine  andere  Flora  bedingt.  Es 
ist  schon  im  Anfang  darauf  hingewiesen,  daß  Californien 
infolge  dieser  günstigen  Zustände  eine  besondere  Stellung 
im  nearktischen  Gebiet  einnimmt.  Vor  allen  Dingen  nehmen 
die  Coniferenbewohner  eine  ganz  überwiegende  Stellung 
ein  und  drücken  die  Laubholzbewohner  vollständig  in  den 
Hintergrund. 

Hylesininae:  Hylastes  gracilis  Lee.  (Taho  Vallev) 
mir  pur  aus  Californien  bekannt.  H.  iiiacer  Lee.  ebendaher, 
aber  weit  verbreitet  (Nebraska),  H.  porosus  Lee.  Mir  nur 
aus  Californien  bekannt.  H.  nignnus  Mannh.  (Taho,  A'alley). 
Es  ist  mir  leider  nicht  möglich,  diese  Angabe  nähei  zu 
prüfen.  Ich  kann  mir  gewisser  Zweifel  nicht  erwehren, 
da  die  Art  auch  für  Alaska  angegeben  ist.  Es  wäre  ja 
natürlich  nicht  unmöglich,  daß  sich  die  Ausbreitung 
längs  der  großen  Westgebirge  hinzieht,  immerhin  ist  es 
aber  doch  eine  gewaltige  Ausdehrung  von  Norden  nach 
Süden.  Hylurgops  granulatus  Lee.  auch  in  den  nördlichen 
Staatenteilen  (Oregon).  H.  sericeus  Mannh.  Für  diese  Art 
ist  das  Vorkommen  von  Alaska  bis  Californien  bereits  seit 
längerem  festgestellt,  wäre  also  auch  für  H .  nigrinus  Mannh. 
wohl  möglich.  H.  subcostulatus  Mannh.  eine  mehr  südliche 
Art,  bis  nach  Mexiko  gehend,  aber  auch  in  Californien 
noch  nicht  an  der  Nordgrenze.  Vorkommen:  Taho,  Valley. 
Renocis  heterodoxus  Casey.  Gattung  und  Art  für  Californien 
charakteristisch!  Hylesinus  aspericollis  Lee.  Mir  nur  aus 
Californien  bekannt.  Durch  die  genauen  L-nterlagen  be- 
günstigt, ist  es  möglich,  das  Genus  Dendroctonus  etwas 
eingehender    zu    besprechen;     denn    die     Gebirgsformation 

Stett.  eutuniol.  Zeit.    191-1. 


.•590 

Californicns  beherbergt  eine  ganze  Anzahl  davon.  D.  hrcvi- 
cornis  Lee.  In  ganz  Cahfornien,  mit  Ausnahme  des  südhchsten 
Viertels,  auf  den  Gebirgen  der  Küstenregion  sowohl  wie 
denn  parallel  gehenden  inneren  Gebirgszuge,  in  dem  da- 
zwischenliegenden Tiefland  fehlend,  geht  aber  noch  weiter 
n;ich  Norden  und  Nordosten.  1).  Barberi  Hopk.  Nach 
der  Distributionskarte  des  D.  Barbevi  bei  Hopkins  1.  c.  p.  87 
auch  im  südlichen  Cahfornien,  in  Mittel-  und  Nordcali- 
fornien  indessen  fraglich,  jedenfalls  nicht  sicher  nach- 
gewiesen. /).  monticolac  Hopk.  in  ähnlicher  Ausdehnung 
wie  brcvicor)iis  und  vielfach  an  denselben  Stellen,  im  Süden 
aber  fehlend.  D.  Jeffreyi  Hopk.  Auf  dem  inneren  Gebirgs- 
zug in  seiner  ganzen  x\usdehnung,  aber  auch  auf  den  süd- 
lichen Gebirgen,  in  der  Küstenregion  hingegen  fehlend. 
D.  pseudotsiigac  Hopk.  nur  im  Norden  und  an  der  Küste, 
auf  der  südlichen  Hälfte  fehlend.  D.  valcns  Lee.  in  ganz 
Cahfornien.  Chaetophloeus  hystrix  Lee.  für  Cahfornien  in 
Gattung  und  Art  charakteristisch  (Sandiago).  Cavphohorus 
simplex  Lee.  mit  bicristatus  Chap.  einziger  A'ertreter  der 
Gattung  in  Amerika  \\n([*  {simplex)  nur  in  Cahfornien. 
Phloeosinus  cristatus  Lee,  Phl.  ciiprcssi  Hopk.  ^Nlir  nur  aus 
Cahfornien  bekannt,  Phl.  sequoiae  Hopk.  dagegen  nc^h 
weiter  nach  Norden  gehend.  Dem  Namen  nach  an  Cupres- 
sinen  wie  in  Europa. 

Cryphalinae :  Sehr  gering  an  Zahl.  H ypothenemus 
striatus  Lee.  und  Cryphalus  terjiiinalis  Mannh. 

Ipinae:  Diese  Gruppe,  wie  zu  erwarten  ist,  wieder  in 
stärktirer  Zahl.  Ips  concinnus  Mannh.  in  ganz  Califoniien, 
überhaupt  an  der  ganzen  Westküste  von  Alaska  bis  Guate- 
mala. I.  CO nf usus  Lee.  gleichfalls  eine  westliche  Art,  aber 
mit  'erheblich  geringerer  x\usbreitung.  /.  latidens  Lee.  nur 
aus  Cahfornien  bekannt.  /.  plastographus  Lee.  westliche 
Art,  in  Cahfornien  wohl  an  der  Nordgrenze,  geht  bis  in  die 
Subtropen.     /.  spinifer  Eichh.  nrir  nur  aus  Cahfornien  be- 

Stfttt.  cntomol.  Zeit.  li)U. 


391 

kannt.  Pifyogeucs  carinulatus  Lee.  gleiehfalls  vorherrsehend 
westlicher  Provenienz.  Am  stärksten  an  Anzahl  ist  aber 
die  Gattung  Pityophthorus  vertreten.  P.  confinis  Lee. 
Im  ganzen  sädlichon  Staatengebiet  von  Californien  bis 
westlich  Virginia  nnd  südlich  bis  Mexiko,  wo  sie  mit  P.  coii- 
jinis  Bldf.  zusammen  vorkommt.  Da  die  Le  Conte'sche 
Art  älter  ist  als  die  Blandford'sche,  wäre  wohl  eine  andere 
Namengebung  am  Platze.  Ob  hier  Blandford's  unantast- 
bare Erhabenheit  oder  sonst  ein  Grund  zur  Unterlassung 
dieser  Maßregel  Schuld  ist,  weiß  ich  nicht.  P.  äigestits  Lee, 
P.  nitidiüus  Mannh.  von  x\laska  bis  Mexiko.  P.  pilosus  Lee, 
P.  pnhipennis  Lee.  (San  Jose)  weiter  verbreitet.  P.  puncti- 
collis  Lee.  eine  südliche  x\rt.  P.  pullus  Zimm.  In  ganz 
Amerika  an  vielen  Orten,  eine  weit  verbreitete  Art;  das 
gleiche  gilt  von  P.  puberulus  Lee,  P.  tiihercuhüits  Eiehh. 

Hylocurinae:    Micracis  hirtcllus  Lee. 

Eccoptogastrinae :  Eccoptogaster  californiciis  Lee.  mir 
nur  von  Californien  bekannt.  E.  praeceps  Lee.  auch  weiter 
östlich  gefunden  (Idaho).     Desgleichen  E.  subscabcr  Lee. 

Corthylinae:  Ptcrocyclon  dentigeruni  Lee.  und  scittellare 
Lee.  schließen  sieh  dem  Grundcharakter  der  Gattung  an. 
Im  allgemeinen  darf  man  allerdings  sagen,  daß  wir  an  der 
Nordgrenze  der  Verbreitung  angekommen  sind,  nur  zwei 
weit  in  den  Staaten  vorkommende  Arten  machen  hier  eine 
x\usnahme:  Gnathotrichus  retustis  Lee.  und  G.  sulcatus  Lee. 

Californien  zeigt  also  deutlich  das  Gepräge  eines  Misch- 
gebietes. Von  Süden  sehen  wir  eine  Anzahl  Gattungen 
südlicher  Provenienz  vordringen,  auf  den  Gebirgen  aber 
die  mehr  Uf'hdlichcn   (n  nera  in  stärkerer  Anzahl  auftreten. 

Georgia. 

Im  wesentlichen  ist  Georgia  ein  Flachland,  nur  im 
Norden  durchziehen  die  letzten  Gebirgsmassen  noch  das 
Gebiet.  Trotzdem  gehören  die  meisten  mir  bekannt 
gewordenen  Ipiden  den  Coniferenbe wohnern  an. 

Sti^t.  entüiiiol.  Zeit.  l'.Ul. 


302 

H3'lesininae :  Hylesinus  iniperialis  Eichh.  Also  wolii 
in  den  ganzen  ,, Staaten".  Dcndroctonus  terebrans  Ol.  (Cor- 
nelia, Thomasville).  Am  letzten  Ort  im  Flachlande.  Einzige 
Art;  vide  Hopkins.  Carphohoriis  bifiivcits  Eichh .  ^lir  nicht 
bekannt,  wie  weit  verbreitet;  bei  Hagedorn:  Nordamerika, 
vielleicht  mit  weiter  Ausbreitung. 

Cryphalinae :  Cryphalus  hispididus  Lee.  Hier  gilt 
das  gleiche. 

Xyleborinae :    Xylchorus  iinprcssus  Eichh.     Ebenso. 

Süd-  und  Nord-Carolina. 

Süd-Carolina  wird  kaum  vom  Gebirge  berührt,  wohin- 
gegen die  ganze  Westgrenze  Nord-Carolinas  vom  Alleghan\- 
gebildet  werden;  das  Hauptmassiv  liegt  noch  diesseits  ckr 
Grenzen.  Es  werden  daher  die  Coniferenbewohner  wieder 
einen  größeren  Prozentsatz  des  Gesamtbestandes  aus- 
machen. Immerhin  erfährt  die  Fauna  doch  einige  Verände- 
rungen, die  ein  recht  abwechselndes  Bild  geben. 

Hylesininae :  Hylastcs  salchrosus  Eichh.  kommt  wohl 
nur  in  Carolina  vor,  desgleichen  H.  scohinostts  Eichh. 
Hvlurgops  rufipcs  Eichh.  auch  in  Kentuky,  also  noch  auf 
den  Westabhängen  des  Gebirges.  Dcndroctonus  frontalis 
Zimm.  an  mehreren  Orten,  namentlich  in  Nord-Carolina, 
in  Süd-Carolina  nur  Chicora  (vide  Hopk.).  D.  terebrans  Ol. 
In  beiden  Staaten,  sowohl  auf  dem  Gebirge  wie  in  der 
Niederung.  D.  valens  Lee.  nur  noch  in  Nord-Carolina, 
hier  ist  im  Osten  die  Südgrenze  erreicht.  Phloeotrihus  fron- 
talis Ol.  Bei  Hagedorn  ohne  nähere  Angaben  (Nordamerika), 
also  wohl  weit  verbreitet.  Dagegen  erscheint  mir  die  An- 
gabe, daß  Ph.  setulosus  Eichh.  vorkommen  soll,  doch 
einigermaßen  bedenklich,  da  die  Art  in  Columbien  und 
Zentralamerika  heimisch  ist.  Hier  wäre  wohl  ein  Frage- 
zeichen am  Platze. 

Carphoborus  bifurcus  Eichh. 

Stett.  cntoinol.  Zoit.  lüli. 


393 

Cryphalinae:  Cryphalus  dissimilis  Zimm.  Nord- 
Carolina,  aber  sicher  weiter  verbreitet. 

Ipinae :  Ips  avulsus  Eichh.  in  den  Südstaaten  weit 
verbreitet.  Pityophthorns  ist  ziemlich  stark  vorhanden, 
ich  fand  folgende  Arten  angegeben:  cornatus  Zimm.  aus 
Süd-Carolina,  vimuttssimus  Zimm.,  puhipennis  Lee.  Also 
nicht  nur  in  den  östlichen  Staaten  (vide  California),  pullus 
Zimm.  Süd-Carolina,  im  östlichen  Nordamerika  bis  New- 
York,  pruinosus  Eichh.  in  gleicher  Ausdehnung. 

Cortltylinae :  Pterocyclon  gracile  Eichh.  über  die  Grenzen 
verbreitet,  P.  mali  Fitch.  ohne  Bedeutung.  Gnathotrichus 
matenarius  Fitch.  Nord-Carolina,  aber  an  der  ganzen  Ost- 
küste vorkommend. 

Xyleborinae:  Xyleborus  celsus  Eichh.  ohne  Besonder- 
heit, ist  weit  in  Nordamerika  verbreitet.  X.  fuscatus  Eichh. 
desgleichen.  X.  pini  Eichh.  fand  ich  hingegen  nur  aus 
Carolina  angegeben.  Anisandrus  tachygraphus  Zimm.  eine 
in  Nordamerika  weit  verbreitete  Art  (Nord-Carolina). 

Tenesse. 

Tenesse  wird  in  seinem  östlichsten  Teil  von  dem  Alleg- 
heny  Mts.  durchzogen,  dem  das  Cumberland  Plateau  vor- 
gelagert ist;  westlich  ist  vorherrschend  Tiefland,  mit  nur 
geringen  Erhebungen  durchzogen,  die  Westgrenze  bildet 
der  Mississippi.  Ich  konnte  keine  Art  finden,  die  für  das 
Gebiet  charakteristisch  wäre,  was  auch  durch  die  Lage 
desselben  einigermaßen  erklärlich  ist.  Bemerkenswert 
ist  allerdings  einiger  Mangel  an  Xyleborinen,  was  vielleicht 
seinen  Grund  darin  hat,  daß  in  den  Küstengebieten  mehr 
Kulturpflanzen  gezogen  werden,  die  dieser  Gruppe  weniger 
zusagend  sind. 

Hylesininae :  Dendroctonus  frontalis  Zimm.  in  der 
südöstlichsten  Ecke  des  Gebietes  (Duckown).  Sonst  keine 
Art,  wir  sind  hier  an  der  Westgrenze  der  Gattung  auf  dem 
östlichsten    Teil    Nordamerikas.       Da?    Landinnere    besitzt, 

Stett.  eiitomgl.  Zeit.  1914.  14a 


394 

wie    wir    noch    sehen    worden,    keine    Vertreter    derselben. 
Phloeotrihus  frontalis  Ol. 

CryphaUnae:  Hypothenemus  eredus  Lee.  Im  östhchen 
und  südHchen  Nordamerika  (Texas  -  New  -  Yersey) . 

Ipinae:    Ips  calligraphus  Germ,  weit  verbreitet. 

Eccoptogastrinae :  Eccoptogaster  muticus  Say  siehe  noch 
erhebhch  weiter  verbreitet  (vide  Missouri,  Penns^dvauia) . 

Corthyhnae:    Pterocyclon  gracile  Eichh. 

Xyleborinae :  Xyleborus  inermis  Eichh.  In  Nordamerika 
weiter  verbreitet,  aber  auch  auf  Cuba,  wahrscheinHch  also 
an  einer  Kulturpflanze.  X.  proquinquus  Eichh.  ebenfalls 
sehr  weit  verbreitet  (Nordamerika — Nicaragua). 

Oklahoma. 

Mir  ist  nur  eine  Art  mit  sicherem  Fundort  bekannt: 
Dendroctonus  frontalis  Zimm.,  hier  am  äußersten  west- 
lichsten  Punkt.     (Western  Indian  territory  Hopk.  1.  c.  94.) 

Virginia. 

Weiter  nach  Norden  gehend  kommen  wir  zunächst  zu 
Virginia,  das  auf  seiner  Ostseite  noch  an  den  Atlantic  heran- 
reicht, im  Westen  aber  mit  dem  Allegheny  Mts.  und  dem 
davorliegenden  Blue  Rid  begrenzt  wird.  Die  Fauna  dürfte 
also  keine  Überraschungen  bringen. 

Hylesininae:  Dendroctonus  frontalis  Zimm.,  D.  terebrans 
Ol.,  D.  Valens  Lee.  ohne  Fundortsangabe  bei  Hopkins. 
Chramesus  icoriae  Lee. 

Ipinae:  Xylocleptes  decipiens  Lee.  Auch  wieder  einmal 
so  ein  seltener  Vogel;  im  östlichen  Amerika  aber  weit  ver- 
breitet, in  Virginia  wohl  an  der  Südgrenze.  Pityophthorus 
pulchellus  Eichh.     Gleiche  Verbreitung. 

Hylocurinae:  Micracis  asperulus  Lee.  Von  Virginia 
bis  New -York  an  der  ganzen  Ostküste. 

Corthylinae :  Corthyliis  col-umbianus  Hopk.,  Gnatho- 
trichus  asperulus  Lee.  Die  Gattung  ist  in  ganz  Amerika 
in  großer  Ausdehnung  zu  finden,  asperulus  ist  noch  eine  der 

Stett.  eiitüinol.  Zeit.  1914. 


395 

mittleren  Arten,  die  allerdings  auch  noch  höher  geht,  aber 
doch  andererseits  keinen  südlichen  Charakter  aufweist. 

Xyleborinae:  Xyleborus  fuscaius  Eichh.  Anisandrus 
obesus  Lee.  bis  Canada  gehend,  in  Virginia  aber,  wie  es  scheint, 
an  der  Südgrenze. 

West-Virginia. 

In  Bodengestaltung  Virginia  sehr  ähnlich,  aber  jen- 
seits des  großen  Gebirgszuges  liegend. 

Hylesininae :  Dendroctonus  frontalis  Zimm.  An  vielen 
Stellen  und  sicher  sehr  häufig.  D.  siniplex  Hopk.  Eine 
der  sporadischen  Arten  dieser  Gattung,  zwar  ausschließlich 
auf  den  Osten  und  Nordosten  der  Staaten  beschränkt,  ist 
dennoch  die  Verbreitung  keineswegs  eine  engumschriebene; 
m  West- Virginia  nur  im  äußersten  Nordosten  bis  Cranes- 
villc,  euiziger  und  überhaupt  südlichster  Fundplatz.  D.  tere- 
brans Ol.  und  D.  Valens  Lee.  sehr  häufig. 

Crypturginae :  Crypturgus  alutaceus  Schwarz,  südlich 
sahen  wir  ihn  schon  in  Florida,  hier  aber,  wie  es  scheint, 
an  der  Nordgrenze. 

Cryphalinae:  Stephanoderes  erectus  Lee. 

Ipinae :  Pityogenes  plagiatus  Lee.  werden  wir  auf  diesem 
Teil  Nordamerikas  noch  öfter  finden.  Pityophthorus  zeigt 
sich  hier  im  wesentlichen  mit  denselben  Arten,  die  wir  in 
Nordamerika  schon  wiederholt  sahen:  confinis  Lee,  eine 
vornehmlich  im  Westen  lebende  Art;  das  weite  Vorkommen 
bis  West  -  Virginia  läßt  auf  großen  Verbreitungsbezirk 
schließen.  Von  lautus  Eichh.  gilt  das  gleiche;  auch  puberulus 
Lee.  geht  weit  nach  Süden  (Columbia),  ohne  in  West- Virginia 
schon  an.  der  Nordgrenze  zu  sein;  pullus  Zimm.  aber  aus- 
gesprochener Ostamerikaner. 

Xyleborinae:  Xyleborus  pubescens  Zimm.  wie  Xyloterus 
retusus  Lee.  sind  vornehmlich  Bewohner  des  Ostens, 
zum  Teil  recht  erheblich  nach  Norden  gehend. 

Eigentlich  Neues  bringt  das  Gebiet  also  nicht. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914.  14a* 


396 

Maryland. 

Nichts  von  Interesse.  Dendrodonus  frontalis  Zimm. 
und  terebrans  OL,  Crypturgus  alutaceus  Scliwarz  und  Pityo- 
genes  flagiatus  Lee.  auch  in  West-Virginia.  Es  bhebe  nur 
Xylehorus  setusicollis  Zimm.  als  einzige  Art,  die  bemerkens- 
wert erscheint,  und  die  ich  außer  von  ^larvland  noch  aus 
keinem  anderen  Gebiet  angegeben  fand.  Wahrscheinhch 
ist  sie  aber  auch  weiter  verbreitet,  wenigstens  in  der  Küsten- 
gegend. 

Kentucky. 
Es  sind  mir  nur  ganz  wenige  Arten  als  bemerkenswert 
bekannt   geworden    und   keine,    die    besonderen    zoogeogra- 
phischen  Wert   hätte.      Hylurgops   rufipes   Eichh.   und  Ips 
calligraphus  Germ. 

Missouri. 
Eccoptogaster  muticus  Say. 

Kansas. 
Pteleobius  aculeatus  Say.     Weit  verbreitet,  aber,  wie  es 
scheint,    mehr    im    inneren    Nordamerikas.       Dendrodonus 
Valens  Lee.  selten. 

Colorado. 
Die    starke    Gebirgsbildung    in    Colorado    bringt    auch 
durch    die    damit    verbundene,    ausgedehnte    Coniferenflora 
wieder   mehr    Ipiden   hervor,    allerdings   sind   es   auch   fast 
ausschließlich  Nadelholzbewohner,  die  ich  kennen  lernte. 

Hylesininae:  Hylastes  longulus  Lee.  Mir  nur  aus 
Colorado  bekannt  geworden.  Dendrodonus  Barheri  Hopk. 
im  Süden  des  Gebietes.  D.  convexifrons  Hopk.  mit  der 
vorigen  untermischt,  gleichfalls  im  Süden.  D.  approximatus 
Dietz.  Auf  den  östlichen  Teilen  des  Rocky  Mts.  an  vielen 
Stellen.  D.  ponderosae  Hopk.  Auf  dem  ganzen  Gebirge 
außerordentlich  häufig;  in  Colorado  liegt  das  eigentliche 
Verbreitungszentrum  der  Art.  D.  pseudotsugae  Hopk.  zwar 
nicht  so  stark  verbreitet,  aber  immerhin  noch  recht  häufig. 

Stett.  entoiiiol.  Zeit.  1914. 


397 

D.  Engclmanni  Hopk.  gleicht  dem  ponderosae  in  sofern, 
als  auch  für  diese  Art  in  Colorado  das  eigentliche  Ver- 
breitiingszentrum  liegt.  D.  Murray aiiae  Hopk.  Eine  der 
seltenen  und  nur  sporadisch  auftretenden  Arten,  in  Colorado 
nur  bei  Jefferson  (Hopk.).  Südhchster  Punkt  der  Ver- 
breitung, soweit  bisher  bekannt.  D.  Valens  Lee.  häufig 
von  hier  aus  starker  Übergang  nach  Neu-]Mexiko.  Phloeotri- 
bus  puberulus  Lee.  nur  in  Colorado  ( ?). 

Cryphalinae:  Cryphalus  mucronatus  Lee.  mir  nur  aus 
Colorado  bekannt. 

Ipinae :  ips  interruptus  Mannh.  Bis  Alaska,  in  Colorado 
wohl  an  der  Südgrenze.  Pityogenes  carintilatits  Lee.  dürfte 
auf  der  östlichen  Hälfte  Nordamerikas  nicht  vorkommen, 
im  Westen  bis  Californien.  Pityophthorus  deleius  Lee.  nur 
aus  Colorado  ( ?) . 

Utah. 

Utah  ist  vorherrschend  Gebirgsland;  wenn  auch  die 
Erhebungen  nicht  so  bedeutend  sind  wie  in  Colorado,  so 
sind  sie  doch  über  den  ganzen  Staat  verteilt  mit  Ausnahme 
des  Nordostens,  wo  sich  große  VVüstenstrecken  finden. 
Die  Ipidenfauna  besteht  auch  in  Utah  fast  ausschließlich 
aus  Coniferenbewohnern. 

Die  in  Colorado  vorhandenen  Dendrodonus- Arten  kom- 
men, mit  Ausnahme  von  ponderosae  und  Murray anae,  auch 
in  Utah  vor,  wenn  auch  nicht  in  so  ausgedehntem  Maße. 
Andere  Hylesiniden  sind  mir  nicht  bekannt  geworden. 

Cryphalinae:  Cryphalus  striatus  Mannh.  Hier  wohl 
an  der  Südgrenze,  nördlich  bis  Alaska,  aber  auch  bis  an 
den  atlantischen  Ozean. 

Ipidae:  Ips  hudsonicus  Lee.  auch  an  der  Hudson  Bay, 
also  recht  ausgebreitet.  Interessant  ist  aber  Xylocleptes 
Cucurbitae  Lee,  den  wir  auch  schon  in  Mexiko  sahen  und 
wohl    das      ganze      dazwischenliegende     Gebiet     bewohnt. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


398 

Pityophthorus  nitidulus  INIannh.     Alaska  bis  Mexik(3  an  der 
ganzen  Westküste. 

Eccoptogastrinae :  Eccopiogaster  snhscahcr  Lee.  West- 
licher Provenienz,  in  Utah  wohl  auf  dem  östlichsten  Punkt. 

Nevada. 

Nevada  dürfte  äußerst  arm  an  Ipiden  sein.  Selbst 
Dendrodonus  könnte  nur  mit  valcns  Lee,  in  Frage  konnnen, 
aber  Hopkins  kennt  auch  selbst  keinen  Fundort.  Der  mir 
noch  bekannt  gewordene  Gnathotrichus  retusus  Lee.  ist 
auch  schon  aus  anderen  Staaten  des  Südwestens  bekannt. 

New-Jersey. 

Nichts  von  Bedeutung.  Stephanodcrcs  crcctus  Lee. 
schon  wiederholt  gemeldet.  Nur  Micracis  opacicoUis  Lee. 
wäre  zu  nennen,  eine  auf  verhältnismäßig  kleinen  Raum  be- 
schränkte Art  und  wohl  nur  dem  Nordwesten  angehörig. 
Eccoptogastcr  quadrispinosus  Say  weit  verbreitet,  desgleichen 
Xylebonis  inipressus  Eichh.  Coniferenbc wohner  dürften 
nur  sehr  spärlich  vorkommen. 

Pennsylvania. 

In  Pennsylvanien  setzt  sich  das  Allegheny-Gebirge 
noch  fort  und  durchzieht  es  in  seiner  ganzen  östlichen 
Hälfte,  nach  dem  Erie-See  zu  ist  aber  das  Terrain  gänzlich 
ins  Tiefland  übergegangen.  Die  größte  Menge  der  mir 
bekannt  gewordenen  Ipiden  besteht  auch  hier  aus  Coniferen- 
bewohnern;  mehrere  bekannte  Arten  kommen  auch  in 
Pennsylvanien  vor,  dazu  aber  auch  einige  neue. 

Hylesininae:  Hylastcs  porculus  Er.  wahrscheinhch  aber 
auch  über  die  Grenzen  des  Gebietes  hinaus.  Hylesinus 
fasciatus  Lee.  sonst  nicht  von  mir  in  der  Literatur  an- 
getroffen. Dendrodonus  frontalis  Zimm.  noch  selten  im 
südlichen  Pennsylvanien,  hier  an  der  Nordgrenze.  D.  picea- 
peeda  sehr  selten.  D.  pundatus  Lee.  sehr  selten.  Chramesus 
icoriae  Lee. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


399 

Ipinae :  Dryococtcs  granicoUis  Lee.  Berge  von  Cnllican 
ccnmty.    Pityophthorus  pulchellus  Eichh. 

Hylocurinae:  Micraspis  asper tilus  Lee,  Thysanoes  jini- 
bricornis  Lee.  Gattung  und  Art  für  Pennsylvanien  cha- 
rakteristiseh,  wenigstens  bis  jetzt. 

Eeeoptogastrinae :  Eccoptogaster  muticus  Say.  (Siehe 
Missoury.) 

Corthylinae:  Pterocyclon  fasdatum  Say  und  gracile 
Eichh.  neben  uiali  Fi^ch.  die  einzigen  Vertreter  dieser 
Gattung  in  Nordamerika.  Sieherheh  kommt  aber  auch 
die  letztere  Art  dort  vor,  sie  ist  ja  die  am  weitesten  ver- 
breitete. 

Ohio. 

Von  hier  sind  mir  keine  besonders  beachtenswerten 
IpideJi  bekannt  geworden.  Hylurgops  pinijex  Fitch.  bis 
Canada  (siehe  daselbst). 

Illinois. 

Wie  alle  Tiefländer  Nordamerikas  bietet  auch  Illinois 
.venig  Bemerkenswertes.  Hypothenemus  striatus  Lee.  auch 
m  Californien,  also  wohl  weit  verbreitet.  Eccoptogaster 
fagi  Walsh.  auch  in  Texas ! !  Micracis  striatulus  Lee.  überall 
verbreitet.  Das  Tiefland  zeigt  sieh  vor  allem  auch  durch 
das  gänzliche  Fehlen  von  Coniferenipiden  an. 
Massachusetts. 

Die  noch  immer,  wenn  auch  senwach  vorhandenen 
Gebirgsbildungen  lassen  einige  Nadelholzbewohner  auf- 
treten; sonst  aber  kaum  etwas  Interessantes. 

Hylesininae :  Dendroctonus  Valens  Lee.  (Lynn,  Wyoming) . 

Xyleborinae:  Xyleborus  ohesus  Lee.  An  der  Ostseite 
Amerikas  von  Canada  bis  Virginia,  so  auch  in  Massachusetts. 
Xyl.  impressus  Eichh.,  Eccoptogaster  multistriatus  Mar  eh. 
1909  zum  ersten  Male  in  Vereinigten  Staaten  aufgefunden. 
Trypophloeus  nitidus  Lee.  bisher  nur  aus  Weymonth,  Massa- 
chusetts bekannt. 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


400 

New-Hampshire. 

Doidroctonus  piceaperda  Hopk.     D.  valcns  Lee. 
Maine. 

Dcndroctonus  piceaperda  Hopk.  hier  in  seiner  stärksten 
Ansbreitung,  D.  Valens  Lee.  mäßig,  D.  simpiex  Le  Conte, 
eine  der  wenigen  Stellen,  an  der  die  Art,  die  an  sich  sehr 
selten  ist,  etwas  stärker  vorkommt. 

Cr\-ptnrginae :  Polygraphus  rufipennis  Kirby  \\c\t  yer- 
breitet. 

Xyleborinae :  Xyloterus  lineatus  Ol.  Ein  alter  Bekannter 
ans  Enropa,  den  wir  in  den  nördlicher  gelegenen  Gegenden 
Amerikas  noch  öfter  finden  werden.  Sonst  kaum  etwas 
Interessantes. 

New- York. 

x\uch  in  New  -  York  tritt  die  Gebirgsformation  noch 
recht  stark  hervor,  die  Coniferenipiden  bilden  daher  anch 
hier  einen  großen  Teil  des  Gesamtbestandes;  etwas  wirklich 
Neues  ist  nicht  vorhanden. 

Hylesininae:  Dendroctonus  valens  Lee.  selten  (Ithaca). 
D.  punctatus  Lee.  Diese  überaus  seltene  Art  soll  in  New  -  York 
vorkommen.  Hopkins  kennt  aber  einen  sicheren  Fundort 
scheinbar  auch  nicht,  wenigstens  hat  er  noch  keinen  fest- 
gestellt.    Dryocoetes  autographns  !  !    Europäer! 

Cryphalinae:    Cryphalus  striatulus  Mannh. 

Ipinae:  Ips  calligraphus  Germ.,  Pityogcncs  plagiatns 
Lee,  Xylocleptes  descipiens  Lee.  haben  wir  schon  kennen 
gelernt,  kommt  aber  noch  weiter  östlich  vor.  Pityophthorus 
consimüis  Lee,  pniinosus  Eichh.,  puberulus  Lee,  pullus 
Zimm.,  also  nichts  Neues. 

Hylocurinae:  Micracis  asperulus  Lee,  M.  opacicoUis  Lee 
desgleichen. 

Eccoptogastrinae :  Eccoptogaster  sulcalns  Lee  vielleicht 
die  einzige  wirklich  interessante  Art. 

Corthylinae:    Plerocyclon  mali  Fitch.  überall  zu  finden. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


401 

X^'leborinae :  Xylebonis  pnhcsccns  Zimm.  Sicher  auch 
weiter  verbreitet,  mindestens  aber  in  den  östlichen  U.  S. 
Staaten. 

Michigan. 

Obgleich  das  Gebirge  in  Michigan  keine  Bedeutung 
mehr  hat,  sind  dennoch  die  Coniferenbewohner  am  stärksten. 
Neues  gibt  es  nicht. 

Hylesininae :  Dcndroctonns  Valens  Lee.  nicht  mehr  häufig, 
so  z.  B.  Grand  Island.  D.  rujipcnnis  Kirby  wohl  die  be- 
merkenswerteste und  wichtigste  Art,  auch  in  den  anliegenden 
Staaten  und  nördlich  der  Lake  superior  vermutet,  aber 
bisher  nur  sicher  nachgewiesen  aus  Michigan  (White  Fish 
Point  and  Grand  Island).  D.  piccaperda  Hopk.,  D.  simplex 
Lee.  In  ]\Iichigan,  wde  es  scheint,  im  Verbreitungszentrum; 
sonst  nur  sehr  sporadisch. 

Ipinae:  Xylocleptes  descipiens  Lee.  Piiyophthorus 
coiisiinilis  Lee.  P.  ohliquus  Lee.  Die  Art  scheint  nur  sehr 
geringe  Verbreitung  zu  besitzen.  P.  opaculus  Lee.  desgleichen. 
P.  pitbenilus  Lee,  P.  pnlchcUiis  Eichh.,  P.  pullus  Zimm., 
P.  pusio  Lee.  bisher  nur  aus  jMichigan.  Die  wenig  verbreiteten 
Arten  bedürfen  der  Prüfung.  Hopkins  teilte  mir  brieflich 
mit,  daß  die  Le  Conte'schen  Arten  zuweilen  sehr  unklar 
seien  und  der  Neubearbeitung  bedürfen. 

Hylocurinae :   Micracis  nidis  Lee.    Bisher  nur  Michigan. 
Wiskonsin. 

Hylesininae:  Hylesinus  imperialis  Eichh.  Siehe  auch 
Arizona,  wohl  eine  mehr  westliche  Art,  die  über  Dakota 
nach  Wiskonsin  hinüberreicht.  Dendrodonus  Valens  Lee. 
Westlichste  Grenze  im  östlichen  Nordamerika. 

Xyleborinae:  Xyleborus  pubescens  Zimm.,.  Xyloterus 
■unicolor  Eichh.  soll  in  Nordamerika  auch  weit  verbreitet 
sein,  ich  fand  allerdings  nur  wenige  sichere  Angaben. 

Dakota. 

Nur  wenig   sichere   Angaben:    So  Hylesinus  imperialis 

Stett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


402 

Eiclih.,  auf  den  ich  schon  hingewiesen  habe.  Dcndroctonus 
ist  auch  nur  noch  vereinzelt  vorhanden,  so  z.  B.  Valens  Lee. 
in  Süd-Dakota;  hier  aber  an  der  äußersten  Südwestecke 
und  zum  westhchen  Gebiet  gehörend.  Engelmanni  Hopk. 
an  gleicher  Stelle,  östlichstes  Vorkommen  der  Art.  Pityogenes 
cannnlatus  Lee.  eine  gleichfalls  westliche  Art.  Hier  an  der 
Nordostgrenze. 

Nebraska. 

Hylastes  maccr  Lee.  mir  nur  aus  Nebraska  bekannt. 
Eccoptogaster  quadrispinosus  Say  ohne  Bedeutung. 

Wyoming. 

Mit  Fortschreiten  nach  Westen  nehmen  die  Dendroctonus- 
Arten  wieder  zu.  D.  Valens  scheint  merkwürdigerweise  zu 
fehlen,  dagegen  findet  sich  Murrayanae  Hopk.  recht  zahl- 
reich, wohl  überhaupt  in  seinem  Hauptverbreitungsgebiet, 
Engelmanni  Hopk.  selten,  ponderosae  Hopk.  etwas  häufiger 
und  nwnticolae  Hopk.  an  seiner  Ostgrenze. 

Idaho. 

Dcndroctonus  Valens  Lee.  an  vielen  Orten,  Engchnauni 
Hopk.  selten,  pseudotsugae  Hopk.  reichlich  über  das  ganze 
Gebiet  verbreitet,  nwnticolae  Hopk.  in  einem  seiner  Haupt- 
verbreitungsgebiete, desgleichen  brevicornis  Lee. 

Piiyophthorus  confinis  Lee.  ohne  Interesse,  dagegen  ist 
Eccoptogaster  praeccps  Lee.  in  Idaho  wohl  an  der  Ostgrenze. 

Montana. 

Dcndroctonus  valens  Lee.  noch  im  westlichen  Drittel, 
aber  nicht  eben  häufig,  pseudotsugae  Hopk.  etwas  mehr 
nach  Westen  vordringend,  nwnticolae  Hopk.  an  der  Nord- 
ostgrenze, brevicornis  Lee.  im  äußersten  Westen  des  Ge- 
bietes, sehr  selten.  Vielleicht  ist  in  Montana  auch  der  Brut- 
platz  von  Ips  integer  Eichh.,  indessen  war  es  mir  nicht 
möglich,  Näheres  zu  ermittehi  und  der  Ausdruck  Rocky 
Mountains  ist  sehr  dehnbar. 

Stett.  cutomol.  Zeit,  1014. 


403 

Oregon. 

Oregon  ist  wieder  zum  guten  Teil  gebirgig  und  nimmt 
Auch  noch  an  der  californischen  Fauna  Anschluß.  Indessen 
will  es  scheinen,  als  ob  wir  das  Vordringen  nach  Norden 
schon  bemerken,  denn  diejenigen  Arten,  die  wärmere  Kli- 
maten  vorziehen,  sind  schon  recht  wenig  geworden,  dagegen 
macht  sich  die  Anwesenheit  borealer  Arten  bemerkbar. 

H3desininae :  Einen  mit  Californien  gemeinsamen  Ipiden 
sehen  wir  zunächst  in  Hylurgops  gramdatus  Lee,  während 
sitbcosltilatus  Mannh.  noch  bis  Mexiko  geht.  Hylastes 
iiigrinus  Mannh.  dagegen  ist  eine  Art  nördlicher  Provenienz 
(bis  Alaska).  Dendrodonus  ist  natürlich  wieder  stark  ver- 
treten, so:  Valens  Lee,  ferner  der  zum  ersten  Male  auf- 
tretende obesits  Mannh.,  eine  der  seitesten  Arten,  hier  an 
der  Südgrenze.  D.  pseudotsugae  Hopk.  häufig,  aber  nur 
im  Westen  an  der  Küste.  D.  monticolae  Hopk.  selten,  nur 
in  der  Südwestecke,  am  gleichen  Ort  auch  D.  brevicornis  Lee. 

Cr3^pturginae :  Dolurgus  pumilus  Mannh.  auch  in 
Alaska,  sicher  also  nördlicher  Herkunft  und  in  Oregon  an 
der  Südgrenze. 

Ipinae:  Ips  coiifusus  Lee.  hier  wohl  an  der  Nordgrenze, 
/.  cmayginatus  Lee.  ist  mir  nur  aus  Oregon  bekannt;  die 
Literatur  ist  sehr  spärlich,  vielleicht  auch  eine  unsichere 
Art.  I.  Oregonis  Exhh.  mir  nur  aus  Oregon  bekannt,  viel- 
leicht auch  charakteristisch;  7.  pini  Say  weit  verbreitet; 
/.  rectus  Lee.  bis  Mexiko  an  der  ganzen  Westküste  entlang. 
Püyophthorus  pubipennis  Lee.  gleichfalls  an  der  ganzen 
Ostküste  und  darüber  hinaus  noch  auf  die  zentralameri- 
kanische Brücke  bis  Guatemala. 

Corthyhnae :  Gnathotrichus  sulcaius  Lee.  ist  auch  noch 
ein  südliches  Tier  (siehe  Mexiko). 

Weiteres  Bekanntwerden  genauer  Fundorte,  nament- 
lich die  Klärung  Le  Conte'scher  Arten,  wird  hier  noch 
manches  ändern. 

Stett,  cutomol.  Zeit.  1914. 


404 

Washington. 

Auch  dieser  letzte  Staat  der  Union  bietet  nichts  von 
besonderer  Bedeutung.  Die  in  Oregon  gefundenen  Den- 
droctonus-Arten  kommen  auch  hier  noch  vor.  Dazu  wäre 
vielleicht  noch  zu  nennen:  Phlocosinus  scriatus  Bldf.  luid 
Eccoptogaster  ventralis  Lee,  die  nur  aus  Washington  ge- 
meldet sind.  Dagegen  ist  Gnathotrichiis  asperulns  Lee. 
wohl  recht  weit  verbreitet  (Virginia), 

Canada. 

Das  ungeheure  Gebiet  Canadas  ist  fast  so  groß  als 
ganz  Europa  und  etwas  größer  als  die  Verein'gten  Staaten 
mit  ihren  Besitzungen.  Die  topographische  Gestaltung  ist 
sehr  verschieden;  hohe  Gebirgszüge  im  Westen  und  Nord- 
westen, große  flache  Niederungsgebiete  östlich  der  terrassen- 
artig abfallenden  Gebirge.  Bewässerung  ist  außerordentlich 
reichlich  und  allein  die  großen  Seen  bedecken  über 
75  000  Ouadratmeilen  Fläche.  Die  Temperatur  ist  nach 
Lage  der  Verhältnisse  natürlich  sehr  wechselnd,  im  Süden 
gemäßigt  und  dem  Nord-Deutschlands  ähnlich,  aber  ohne 
dessen  hohe  Temperaturdifferenzen  zu  besitzen;  im  Norden 
macht  sich  die  arktische  Region  schon  in  recht  tiefen  Lagen 
bemerkbar.     (A^ergl.  Labrador.) 

L>sprünglich  ist  Canada  die  Hiimat  ausgedehnter 
Wälder  gewesen,  nur  die  Präriezone  scheint  aus  Mangel 
an  Feuchtigkeit  und  unter  dem  Einfluß  der  schädigenden 
Spät-  und  Frühfröste  und  der  sehr  kalten  Winter  niemals 
Baumwuchs  hervorgebracht  zu  haben.  Große  Waldbrände 
haben  aber  sicher  auch  zur  Dezimierung  des  Baumbestandes 
beigetragen. 

Was  nun  die  Waldbedeckung  anlangt,  so  wäre  kurz 
folgend  zu  sagen:  Ein  Drittel  des  ganzen  Landes  ist  über- 
haupt baumlos,  das  sind  rund  1  ]\Iillion  Ouadratmeilen, 
hinzu  kommen  rund  300  000  Quadratmeilen  Prärie,  Die 
bewaldete  Fläche  betrug  rund  30  Millionen  Hektar, 

Stett,  eutomol.  Zeit.  191-1. 


405 

1.  In  der  Laubholzzone  finden  sich  vorherrschend: 
Schwarze  Wahiuß,  Tulpenbaum,  Magnoha,  Kastanie, 
Kirsche  im  Süden,  Linde,  Ahorn,  Buche,  Esche, 
Walnuß,  Weiß-  und  Roteiche,  Hickories  in  weiter 
Verbreitung.  Im  ganzen  sind  76  Baumarten 
gefunden. 

2.  Weißlviefernzone :  Weiß-  und  Rotkiefer  herrschen 
vor.     Bestand  an  Baumarten:  36. 

3.  Fichtenzone.  Es  gibt  nur  noch  folgende  8  Arten: 
Schwarz-  und  Rotfichte,  Balsamtanne,  Lärche,  Bank- 
siana-Kiefer,  Birke,  Aspe,  Pappel. 

4.  Douglastannenzone.  Es  finden  sich  45  Baumarten : 
Schwarzkiefer,  Douglastanne  und  Engelmannfichte 
bilden  große  Bestände.  Außerdem  sind  aber  zu 
nennen:  Die  West-Zeder,  Sitkafichte,  Helmlock- 
tanne, Gelb-Kiefer,  Edeltanne.  Im  ganzen  finden 
sich  in  Canada  123  Baumarten. 

Von  dem  einstigen  beispiellosen  Reichtum  der  cana- 
dischen  Wälder  ist  heute  nur  noch  ein  schwacher  Abglanz 
vorhanden  *),  manche  Baumarten  sind  schon  völlig  aus- 
gerottet, manche  stehen  dicht  davor,  nur  von  wenigen 
Arten  sind  noch  größere  Bestände  vorhanden. 

Prinze  Edward  Island,  einst  gänzlich  mit  Wald  bedeckt, 
ist  fast  ganz  waldlos.  ,,Axt,  das  Feuer  und  die  blinde  Gier 
des  Menschen  haben  diesen  einst  wertvollen  Besitz  ver- 
geudet!"    Scheck  1.  c. 

Nova  Scotia.  Auch  diese  canadische  Provinz  war  einst 
fast  ganz  mit  dem  herrlichsten  Wald  bedeckt.  Von  diesem 
ursprünglichen  Bestand  ist  nur  noch  ganz  verschwindend 
wenig  vorhanden,  namentlich  sind  starke  Hölzer  sehr  selten 


*)  cfr.  A.  Scheck,  Die  forstlichen  Verhältnisse  Kanadas. 

Bericht  über  Land-  und  Forstwirtschaft  im  Ausland.      D.  L.  G. 
Stück  11.     19Ü6. 

Stett.  oiitoinol.  Zeit.  191-t. 


406 

geworden  oder  nur  noch  im  Landinncrn  an  einigen  Stellen 
vorhanden. 

New-Brunswick  ist  noch  stärker  mit  Wald  bedeckt, 
aber  auch  hier  haben  Unvernunft  der  Menschen  und  Insekten- 
fraß das  ihrige  getan,  um  den  Bestand  gehörig  zu  dezimieren. 

Quebeck  und  Ontario  besitzen  noch  große  Waldungen; 
dasselbe  gilt  von  Britisch-Columbien. 

Alles  in  allem  kann  man  sagen,  daß  zwar  noch  reicher 
Waldbestand  in  Canada  vorhanden  ist  und  daß  wir  sicher 
nur  einen  Bruchteil  der  dort  vorkommenden  Ipiden  kennen. 
Auf  der  anderen  Seite  ist  es  aber  fraglos,  daß  die  unglaub- 
liche Räuberei  an  Holz,  wie  sie  unter  englischer  Wirt- 
schaft betrieben  wird,  und  vmter  Berücksichtigung  der 
Tatsache,  daß  es  eine  geregelte  Waldwirtschaft  nicht  gibt, 
die  Ipidenfauna  eine  weitere  ungünstige  Verschiebung  er- 
fahren muß;  jedenfalls  können  wir  heute  schon  kein  ein- 
wandfreies Bild  der  einstigen  Fauna  mehr  gewinnen.  Die 
Ipidenfauna  ist  eine  sehr  schwache,  dazu  haben  die  un- 
sinnigen Holz  Verwüstungen,  namentlich  an  der  Ostseite 
Canadas,  ganz  erheblich  beigetragen;  jedenfalls  können 
wir  uns  von  dem  ursprünglichen  Umfang  des  Faunen- 
gebietes keine  klare  Vorstellung  mehr  machen.  In  Quebeck 
und  Ontario,  namentlich  aber  in  Ost-Canada,  sind  noch 
Wälder  von  ganz  ungeheurem  Umfange,  die  ihren  normalen 
Bestand  an  Ipiden  noch  aufweisen  können.  Der  Norden 
fällt  ja  ohnehin  weg  und  es  bleibt  fraglich,  ob  die  Borken- 
käfer den  letzten  kümmerlichen  Nadelhölzern  in  die  ent- 
legenen Gegenden  Labradors  gefolgt  sind;  das  ist  sogar 
sicher  nicht  anzunehmen.  Ferner  ist  zu  bedenken,  daß 
die  durch  Feuer  zerstörten  Wälder  sich  wenigstens  zum  Teil 
wieder  durch  Anflug  verjüngen.  Aber  nur  an  den  wenigsten 
Stellen  sind  wieder  wachsfreudige  Wälder  daraus  entstanden, 
die  größte  Menge  besteht  aus  kranken,  unterdrückten, 
schwächlichen    Hölzern    mit    geringem    Zuwachs,    als:)    ein 

8tett.  piitoiiHil.  Zoit.  1914. 


407 

reines  Paradies  für  den  Borkenkäferbefall.  Dazu  der  enorme 
Reichtum  an  Holzarten !  Wenn  trotzdem  die  Zahl  der  Ipiden 
so  klein  ist,  so  muß  man  entweder  eine  absolute  Armut 
oder  aber  an  noch  ungenügende  Durchforschung  des  großen 
Gebietes  denken.     Beides  ist  möglich. 

Die  Nadelholzipiden  nehmen  den  größten  Raum  ein; 
das  ist  sehr  natürlich,  da  in  den  hohen  Gebieten  die  Coni- 
ferenflora  vorherrschend  ist.  Ein  ungefähres  Bild  der 
Faunenzusammensetzung  ergibt  die  folgende  Aufstellung: 


Nord-Amerika. 

Hylesininae : 
Hylastes  exilis  Chap. 
Hylastinus  trifolii  Müll. 
Hylurgops  decumanus  Er. 
Hylesinus  imperialis  Eichh. 
Chramesus  icoriae  Lee. 

pumilus  Chap. 
Dendroctonus    Valens  Lee. 

tevehvans  Ol. 
Cavphohorus    hicristatus    Chap. 

hifurcus  Eichh. 
Phlocosinus  punctatus  Lee. 
Phloeotribus  anicricanus  Dej. 

Cryphalinae : 
Cryphalus  piceae  Ratz. 

rohustus  Eichh. 
Stcphanoderes  dissimilis  Zimm. 
hispidulus  Lee. 
, ,  rotundicollis 

Eichh. 
H ypothenemus  eriiditus  Westw. 


Ipinae : 
Pityogenes  balsameus  Lee. 
Dvyocoetes  äff  aber  Mannh. 

autographus  Ratz. 
Eichhof fi  Hopk. 
Pityophthorus  mimutissimus 
Zimm. 
tomentosus 
Eichh. 
Eceoptogastrinae : 
Eccoptogaster  rugulosus  Ratz. 
scolytus  F. 
,,  unispinosus  Lee. 

(Westküste) . 
Corthylinae : 
Gnathotrichus  occidentalis 
Hopk. 

Xyleborinae : 
Xyleborus  perforans  Woll. 

proquinquus  Eichh. 
Xyloterus    hneatus  Oliv. 
unicolor  Eichh. 


Nördlich    der    Vereinigten    Staaten    kommen    wir    zum 
eigentlichen  Nordamerika.     Obgleich  wir  erst  auf  dem  50." 


Stett.  entoinol.  Zeit.  1914. 


408 

n.  Br.  uns  befinden,  einer  Höhe,  in  welcher  in  Europa  noch 
reiche  Ipidenfauna  vorhanden  ist,  ist  es  in  Amerika  bald 
mit  der  Herrlichkeit  zu  Ende.  Das  gilt  vor  allen  Dingen 
für  diejenigen  Gebiete,  die  unter  dem  Einfluß  polaren  Klimas 
liegen,  d.  h.  vor  allem  der  Ostseite. 

So  sind  schon  in  Labrador  (siehe  daselbst)  keine  Ipiden 
mehr  vorhanden,  da  kein  Baum  mehr  existieren  kann; 
nach  Westen  fortschreitend  steigt  auch  die  Baumgrenze 
in  höhere  Breitengrade  und  selbst  in  Alaska  finden  wir  noch 
eine  verhältnismäßig  reiche  Ipidenfauna  vor. 

In  den  südlicheren  Gebieten  ist  die  Ipidenzahl  noch 
einigermaßen  reichlich,  was  für  Nordamerika  allgemein 
angegeben  ist,  ist  nachstehend  dargestellt. 

Da  sehen  wir  ja  denn  allerdings  ein  buntes  Bild.  Zu- 
nächst die  im  nearktischen  Amerika  überhaupt  weit  ver- 
breiteten Arten;  ferner  jene,  die  aus  den  südlichen  oder 
nördlichen  Gebieten  hereinragen,  wonl  aucli  einige  cha- 
rakteristische Arten  und  selbst  Europäer,  die  als  Kosmo- 
politen im  ganzen  Palaearktikum  vorkommen.  Dazu  ge- 
sellen sich  aber  auf  ganz  eigentümlicherweise  Arten,  die 
wir  nur  aus  Tropen  und  Subtropen  kennen  gelernt  haben, 
wie  Xylehorus  perforans  Woll.  und  Hypothenemus  eritditus 
Westw.  Diese  gibt  es  eben  überall,  wo  sie  irgend  ihren 
Unterhalt  finden.  Daß  sie  in  Nordamerika  spontan  vor- 
kommen sollten,  erscheint  kaum  glaubhaft. 

Nach  Norden  fortschreitend  nimmt  die  Ipidenfauna 
einen  Charakter  an,  der  dem  des  palaearktischen  Europas 
außerordentlich  ähnlich  ist.  Die  Arten  des  canadischen 
Distrikts  können  natürlich  nicht  mehr  so  mannigfaltig  sein 
wie  in  den  Staaten,  denn  im  Süden  derselben,  vor  allem 
aber  in  Califorinen,  ist  die  Entwicklung  der  Fauna  noch 
ganz  unter  dem  Einfluß  tropischer  Elemente  stehend.  Die 
Staaten  sind  aber  doch  eigentlich,  wenn  wir  das  große  Gebiet 
in  Betracht  ziehen  und  bedenken,    daß  hier  der  Forscher 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


409 

schon  emsig  an  der  Arbeit  war,  nur  recht  arm  an 
Arten.  So  dürfen  wir  uns  für  Canada  keine  großen  Hoffnungen 
machen  und  müssen  als  Ersatz  für  die  vergebens  erhofften 
Artzahlen  die  Charakteristik  des  Gebiets  in  Ansatz 
bringen. 

Hylesininae :  Hylurgops  pinifex  Fitch  auch  in  den 
„Staaten"  vorhanden  (Ohio).  Von  Dendrodonus  Valens  Lee. 
ist  mir  zwar  kein  Fundort  bekannt,  der  das  Vorkommen 
in  Canada  beweist,  da  er  aber  fast  überall,  teilweise  sogar 
in  Stärke,  die  canadische  Grenze  erreicht,  ist  er  wohl  ohne 
Zweifel  auch  dort  zu  finden.  Hopkins  läßt  ihn  in  seiner 
Distributionskarte  auch  bis  Alaska  vorkommen.  1.  c.  p.  155. 
D.  obesus  Mannh.  In  Britisch-Columbia,  Vancouver,  Qeen 
Charlotte  Islands,  vielleicht  auch  noch  an  der  Westküste 
weiter  nach  Norden  gehend.  Diese  Fundorte  sind  mir  aber- 
nicht  bekannt  geworden.  D.  piceaperda  Hopk.  Canada, 
Insel  Anticosti.  D.  simpiex  Lee.  Ungava-Bay.  Selbst 
D.  terebrans  Ol.  fand  ich  noch  angegeben,  was  ja  nach  Lage 
der  Sache  auch  möglich  wäre.  Hopkins  kennt  aber  jeden- 
falls keinen  Fundort.  Scierus  annecteus  Lee.  Insel  Anticosti, 
sicher  eine  der  nördlichsten  Arten  auf  der  Ostseite  des  Ge- 
bietes; übrigens  auch  in  Britisch-Columbien,  also  wohl 
über  ganz  Canada  verbreitet,  ferner  in  Vancouver.  Phloeosi- 
nus  dentatus  Say  auch  in  den  ,, Staaten". 

Crypturginae :  Crypiurgus  atomus  Lee.  desgleichen. 
Polygraphus  rufipennis  Kirby  nicht  nur  in  den  ,, Staaten", 
sondern  sicher  auch  in  Canada,  P.  brevicornis  Kirby  Hud- 
sons-Bay-Region . 

Cryphalinae:  Cryphalus  rigidus  Lee.  mir  nur  aus 
Canada  bekannt.  Stephanoderes  hispidulus  Lee.  Britisch- 
Columbia. 

Ipinae:  Ips  caelatus  Eichh.,  /.  hudsonicus  Lee.  keines- 
wegs nur  am  Hudson,  siehe  auch  Utah.  I.  interruptus  Mannh. 
sehr  weit  verbreitet  und  in   Canada  wohl  ganz  allgemein 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  15a 


410 

vorhanden.  /.  pini  Say,  Pityogenes  fossifrons  Lee.  Vancouver. 
P.  spansiis  Lee.  Lake  sup.  Dryocoefes  autographus  Ratz, 
weit  verbreitet  in  ganz  Canada,  Hudson-Bay,  Lake  sup. 
Pityophthorus  consimilis  Lee.   Ouebeck. 

Hylocurinae:  Pterocyclon  fasciatum  Say  und  mali  Fitch. 
Gnathotrichus  materiarius  Fitch. 

Xyleborinae:  Xyleborus  xylographus  Say,  Saxescni  Ratz. 
Kosmopohtü     Anisandrus  dispar  F.  desgl.     A.  obesus  Lee. 

Für  das    Gebiet  Alaskas  wäre   noch  nachzutragen  für 

Kenai 

zwischen  Cap  Douglas  und  Cap  Elisabeth: 
Hylurgops  sericeus  Mannh. 
Das  antarktische  Gebiet  besitzt  keine  Ipiden. 


Buchbesprechung. 


Verzeichnis  der  im    Regierungsbezirk 
Köslin  aufgefundenen  Käfer. 

Von  Albert  LilIltvitK,  Köslin  1914. 


Ostern  ds.  Js.  besuchte  ich  während  eines  kurzen  Auf- 
enthaltes in  Köslin  meinen  dort  wohnenden  verehrten 
Freund  Herrn  Albert  L  ü  1 1  w  i  t  z.  Beide  mit  der 
gleichen  Liebe  für  die  Natur  erfüllt,  unternahmen  wir  Ende 
der  siebziger  und  Anfang  der  achtziger  Jahre  des  vorigen 
Jahrhunderts  im  Kösliner  Regierungsbezirk  häufig  gemein- 
same Ausflüge  zur  Beobachtung  der  heimischen  Käfer- 
fauna. Während  ich  1883  meinen  Wohnsitz  nach  Stettin 
verlegte  und  mein  Interesse  auch  anderen  Insektengruppen 
zuwandte,  blieb  mein  Freund  seiner  Heimat  und  den  Käfern 
treu.  So  hat  er  etwa  36  J  a  h  r  e  lang  im  Kösliner  Reg. -Bez., 
besonders  in  der  Umgegend  von  Köslin  und  Saleske 
(bei  Stolpmünde),  mit  unermüdlichem  Fleiß  und  nie  er- 
lahmendem Interesse  die  dortige  Käferwelt  beobachtet. 
Durch  Beschränkung  auf  ein  verhältnismäßig  kleines  Sammel- 

Stett.  eatoaiol.  Zeit.  1914. 


411 

gebiet  war  es  ihm  möglich,  dasselbe  mit  einer  Gründlichkeit 
zu  durchforschen,  wie  es  in  unserer  Heimatprovinz  bisher 
wohl  kaum  geschehen  ist. 

Als  ich  bei  dem  erwähnten  Besuch  einen  Blick  in  d  i  e 
reichhaltige  und  peinlich  saubere  Samm- 
lung meines  Freundes  tat,  äußerte  ich  den  Wunsch,  er 
möge  doch  ein  Verzeichnis  der  von  ihm  in  Pommern  auf- 
gefundenen Käfer  anfertigen,  um  so  die  Ergebnisse  seiner 
langjährigen  Beobachtungen  festzulegen  imd  den  Käfer- 
freunden in  Gegenwart  und  Zukunft  zugänglich  zu  machen. 
Diesem  Wunsche  ist  er  bereitwiUigst  nachgekommen,  und 
er  hat  mir  nun  das  handschriftliche  Verzeichnis  —  mit 
Gattungsregister  versehen  und  sauber  gebunden  —  zur 
beliebigen  Verwendung  zur  \'erfügung  gestellt. 

Das  Verzeichnis  umfaßt  2178  Arten,  Wa  r  i  e  - 
täten  und  Aberrationen  und  ist  reich  an 
Bemerkungen  über  Zeit  und  Ort  des  \'or- 
kommens,    über    Futterpflanzen    usw. 

Ich  habe  dieses  wertvolle  Verzeichnis  dem  Entomo- 
logischen \'erein  zu  Stettin  überwiesen. 
Es  ist  der  \^ereinsbibliothek  einverleibt 
worden  und  kann  nun  von  Käferfreunden  eingesehen 
werden.  Der  A'orstand  des  Entomol.  ^^ereins  behält  sich 
vor,  das  Verzeichnis  erforderlichenfalls  in  der  A^ereinszeit- 
schrift  zum  Abdruck  zu  bringen. 

Meinem  lieben  Freunde  aber  spreche  ich  auch  an  dieser 
Stehe  für  die  große  ^lühe,  der  er  sich  in  seinem  hohen  Alter 
so  bereitwiUig  unterzogen  hat,  herzhchen  Dank  aus.  Den 
schönsten  Lohn  aber  wird  er  finden  in  dem  Bewußtsein, 
zur  Erforschung  der  heimischen  Tierwelt  ein  gutes  Stück 
beigetragen  zu  haben. 

Hinweisen  möchte  ich  noch  auf  einen  „Beitrag  zur 
Kenntnis  der  Käferfauna  Pommerns"  von  Albert  L  ü  1 1  - 
w  i  t  z  ,  erschienen  in  der  Deutschen  Entom.  Zeitschr.  1914, 
396  ff.  Er  enthält  ein  Verzeichnis  von  Arten,  die  bisher 
aus  Pommern  nicht  bekannt  waren. 

Stettin,  "den  20.  Oktober  1914. 

Gustav  Schroeder. 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914.  15a* 


412 

Entomologisches   Jahrbuch.      24.    Jahrgang.      Kalender  für 
alle  Insekten- Sammler  auf  das   Jahr  1915.     Heraus- 
gegeben   unter     gütiger    ^litwirkung    hervorragender 
Entomologen  von  Dr.  Oskar  Krancher,  Leipzig.     Mit 
vielen    Original-Abbildungen    und    einem    Inseraten- 
Anhange.     Leipzig.     Frankenstein  &  Wagner.      1915. 
Preis:  Mk.  1,60. 
,, Mitten  in  die  schweren  Kriegswirren  des  Jahres  1914", 
so  sagt  das  Vorwort  des  vorliegenden  24.  Jahrganges,  ,, fällt 
das  Erscheinen  unsers  Entomologischen   Jahrbuchs  für  das 
Jahr  1915."  —  Ob  es  wohl  ein  Wagnis  ist  ?     Ob  wohl  dem 
rührigen  Verlage  von  Frankenstein    &  Wagner,    der    diesen 
Jahrgang  auf  ganze  14  Bogen  erweiterte  und  damit  seinen 
Inhalt  bedeutend  vermehrte,   einigermaßen   Dank    für   das 
Erscheinen  des  Entomologon-Kalenders  auch  für   1915  da- 
durch  gezollt   wird,    daß   die    Auflage   bald   vergriffen    ist  ? 
Die  Ausgabe  ist  ja  keineswegs  hoch  für  das  stattliche  Bänd- 
chen mit  seinem  ganz  vortrefflichen   Inhalte!      Außer  den 
Schluß-Sammel-Anweisungen  für  Kleinschmetterlinge  (Eriso- 
cephalidae,    Micropterygidae,    Hepialidae)    bringt    das    224 
Druckseiten  umfassende   Buch   18  größere  Aufsätze  besten 
Inhaltes   aus   den   verschiedensten    Gebieten   des    Insekten- 
völkchens,  von  hervorragenden  Entomologen  verfaßt,  dazu 
zahlreiche  kleinere  Beiträge,  Übersichtstabellen  und  literari- 
sche  Besprechungen  neuester  entomologischer  Bücher  und 
Werke.       Eine    vorzügliche    Tafel    ,, seltsame    Neuropteren- 
Formen"   gereicht    dem    Jahrbuche    zu    besonderer    Zierde, 
ebenso    die    zahlreichen    Original-Textabbildungen    in    den 
verschiedenen  Aufsätzen.    Und  daß  der  Einband  mit  seiner 
Brieftasche    wiederum    ein    gediegener    und    vornehm    ge- 
haltener ist,  ließ  sich    ja    nicht    anders  erwarten.    Es  dürfte 
darum  nicht  wundernehmen,   wenn  auch   diesen   24.    Jahr- 
gang des  netten  Buches  unsere  besten  Wünsche  begleiten. 
Der  Preis  für  das  überreich  Gebotene  ist  sehr  niedrig. 

Stctt.  entomol.  Zeit.  1014. 


413 

Vereins-Angelegenheiten. 

Am  1.  November  fand  die  ordentliche  Jahresversammlung 
statt.  Es  wurde  des  verstorbenen  Vorsitzenden  Dr.  H.  D  o  h  r  n 
ehrend  gedacht.  Danach  wurde  der  neue  Vorstand  wie  folgt 
gewählt: 

Vorsitzender  Herr  Prof.  L.  Krüger, 
Kassenwart  Herr  Rektor  G.  Schröder, 
Bücherwart  Herr  Sammlungswart  E.  Schmidt, 
Herr  Stadtrat  Dr.  Rabbow, 
Herr  Stadtbaurat  Meyer. 
In  den  Schriftleitungs-Ausschuß,   der  zunächst   aus   den 
zuerst    genannten    drei    Herren    besteht,    wurde    dazu    Herr 
Oberlehrer  Müller    gewählt,    worauf  die  geschäftlichen  Vor- 
lagen erledigt  waren. 

Neu  aufgenommen  wurden  in  den  Verein 

Herr  wissenschaftlicher  Lehrer  Holzfuß,   Stettin, 
Herr  Oberlehrer  Dr.  Sieberer,  Stettin. 

Der  Vorstand. 


Inlialts-Verzeiclinis. 

(Heft  II  1914.) 

Zweiter  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Ruteliden  der 
Philippinen-Inseln.  Von  Dr.  F.  O  h  a  u  s  ,  Berlin-Steglitz. 
Mit  3  Textfiguren.  S.  185.  —  XV.  Beitrag  zur  Kenntnis 
der  Ruteliden.  Von  Dr.  F.  O  h  a  u  s  ,  Berlin- Steglitz.  Mit 
14  Textfiguren.  S.  193.  —  Neue  Apiden  der  palaearktischen 
Region.  \'on  Dr.  H.  Friese,  Schwerin  i./M.  S.  218.  — 
Über  die  Gattung  Ectocemus  Pascoe  und  die  systematische 
Stellung  von  E.  pogonocerus  Fairm.  Von  R.  Kleine, 
Stettin.  S.  233.  —  Beitrag  zur  Kenntnis  von  Chrysomela 
graminis    L.    und    virgata   Motsch.    (Col.).      Von    Georg 

Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


414 

Rein  eck,  Berlin.  Mit  4  Textfignren.  S.  240.  —  Die 
geographische  Verbreitung  der  Ipiden.  (Die  außereuro- 
päischen Gebiete.)  Von  R.  Kleine,  Stettin.  S.  243.  — 
Buchbesprechung.  S.  410.  — '  Vereins-Angelegenheiten. 
S.  413.  —  Inhalts-Verzeichnis.    Heft  II  1914.    S.  413. 


Ausgegeben  am  15.  Januar  1915. 


Inhalt  des  75.  Jahrganges 

der  Stettiner  entomologischen  Zeitung  1914 

(alphabetisch  geordnet). 


Seite 

Alphabetisches  Register 416 

Buchbesprechung    183,  410 

Dr.   H.   Friese  :     Neue   Apiden   der   palaearktischen 

Region 218 

Prof.    Dr.    G.  H  a  u  s  e  r  :    Symbolae    ad    Cognitionen! 

generis  ,,Coptolabrus" 131 

Derselbe  :    Coptolabrus  augustus  subsp.  Antaeus 

(subsp.  nova) 157 

R.    Kleine:     Neue    Brenthiden    aus    dem    Stettiner 

naturhist,  Museum   159 

Derselbe  :    Über  die  Gattung  Ectocemus  Pascoe 
und  die  systematische  Stellung  von  E.  pogonocerus 

Fairm 233 

Derselbe  :    Die    geographische    Verbreitung    der 

Ipiden.     {Die  außereuropäischen  Gebiete.) 243 

Prof.  L.  K  r  ü  g  e  r  :  Osmylidae.  Beiträge  zu  einer  Mono- 
graphie der  Neuropteren-Familie  der  Osmyliden      9 

Stctt.  cutomol.  Zeit.  1914. 


415 

Seite 

Dr.    F.    O  h  a  11  s  :     XIV.    Beitrag    zur    Kenntnis    der 

Ruteliden.     (Col.  lamell.) 138 

Derselbe:  Zweiter  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Rute- 
liden der  Philippin.  Inseln      Mit    3   Textfiguren  185 
Derselbe:    XV.  Beitrag  zur    Kenntnis    der  Rute- 
liden.    Mit  14  Textfiguren  '. .  .   193 

Georg  Reineck:  Beitrag  zur  Kenntnis  von 
Chrysomela  graminis  L.  und  virgata  Motsch.  (Col.) 
Mit  4  Textfiguren    240 

Oberf .     Strohmeyer  :      Neue     Platypodiden      des 

Stettiner  Museums  3 

Vereins-Angelegenheiten    413 


ijtett.  eutomol.  Zeit.  1914. 


416 


Alphabetisches  Register. 


A  c  a  n  t  h  o  t  o  m  i  c  u  s  258,  264. 

spinosus  258. 
Adiaeretus  319. 

spinosus  319. 
Agriorrhynclius  175. 
Amphicranus  368,  376. 
balteatus  368. 
Belti  368. 
brevipennis  368. 
coUaris  368. 
fastigatus  368. 
hybridus  368. 
propugnatus  368. 
terebella  368. 
A  n  d  r  e  n  a  222. 
Afzeliella  227. 

,,         heliopolis  227. 
arsinoe  227. 
atrata  228. 
cubiceps  223. 
dido  228. 
ephippium  231. 

,,       var.  Cleopatra  232. 

.,    dilecta  231. 
,,  ,.    flavipcnnis  232. 

,,  ,,    pallipes  231. 

,,  ..    rufocincta  232. 

floroa  230. 

A'ar.  obscura  230. 
..    rubra  230. 
kamschatkaensis  222. 
marginata  230. 

,,       var.  absoluta  230. 
nigripes  225. 
nigritula  226. 
ovinella  224. 
rosae  228. 

.,      var.  Alfkeni  228. 
rutila  232. 
sisymbrii  228. 


A  n  i  s  a  n  d  r  u  s  248, 252, 382,  410. 

dispar   248,    250.    382,    410. 

obesus  410. 

tachygraphus  382. 
Anisognathus  166. 

bicolor  166. 

Bolkay  170. 
A  n  o  m  a  1  a  185. 

acutangula  201. 

amychodes  210. 

aspera  195. 

Baeri  191. 

Bakeri  185. 

Bedeli  198. 

Blaisei   196. 

Boetcheri  189. 

brevidens  200. 

calybaea  187. 

corruscans  187. 

cxanthematica  187. 

expedita  191. 

glandulicollis  213. 

inconsueta  188. 

inopinata  188. 

iridicollis  203. 

lasiocaula  212. 

picturata   189. 

praecoxalis  204. 

Raui  206. 

rotundicoUis  185. 

spilopteroides  209. 

Vitalisi  207. 
A  n  o  m  o  s  m  y  1  i  d  a  e  9,  11,  40, 

56,   104. 
A  n  t  h  o  p  h  o  r  a  218. 

altenians  220. 

Andres!  220. 

cunicularia  219. 

quadrifasciata  220. 

Wegelini  218. 


Stett.  entomol.  Zelt.  1914. 


41' 


B  a  r  j  r  r  h  y  n  c  h  u  s  1 72. 

Schroederi  172. 
Bothrosternus    364,     375. 

bicandatus  364. 

sculpturatus  364. 
Bracliyspartus    367,    376. 

bai'batus  367. 

ebenius  367. 

r  a  m  p  t  o  c  e  r  u  s  365.  376. 

auricomus  365. 
C  a  r  p  h  o  b  o  r  u  s  247,  252,  407. 
bicristatus  407. 
bifurcus  407. 
Jurinskii  247. 
C  e  r  a  t  o  1  e  p  i  s  365,  375. 

maculicornis  365. 
C  h  a  s  m  o  d  i  a  142. 
anophrys  146. 
badia  149. 
.,      subsp.  heliophila  150. 
,,      paralia   151. 
,,      planalticola  151. 
l)ipunctata  147. 

,,       subsp.  fuscipennis    149. 
,,  ,,      icterica  148. 

„      lutea  149. 
,,  ,,      scutellaris  149. 

.,  ,,      unipunctata  148. 

devisa  153. 
dilatata  142. 
elinguis  151. 
cmarginata  146. 

,,       var.  viridinigra  146. 
tridentata  145. 
vitticollis  154. 
C  h  r  a  m  e  s  u  s  375,  407. 
incoriae  407. 
pumilus  407. 
C  i  s  u  r  g  u  s  246,  252. 

filum  246. 
C  1  a  d  o  c  t  o  m  u  s  324. 

affinis  324. 
C  n  e  s  i  u  s  365,  375,  382. 
costulatus  365. 
elegans  365. 
gracilis  365. 


Lecontei  365. 

palleaceus  365. 

porcatus  365. 

pullus  365. 

punctatus  365. 

setulosus  365. 

strigicollis  382. 
C'occotrypes  258,  264,   326. 

advena  258. 

dactyliperda  258,  322. 

graniceps  258. 

perditor  258. 

pygmaeus  326. 
C  o  m  p  t  o  c  e  r  u  s  330. 

fasciatus  330. 

gibbus  330. 

tiiger  330. 

suturalis  330. 
C  o  n  c  h  y  1  o  s  m  y  1  u  s     10,     14, 
20,  52,   70. 

aureus  20,  52,  70. 
C  o  p  t  o  I  a  b  r  u  s  131. 

augustus  135. 

,,      subsp.  ignigea  135. 

,,  ,,        angulicollis     157. 

Elysii  131. 

,,       supbs.   Lopinensis  131. 
,,  ,,      chikögshanensis 

133. 
C  o  r  m  o  p  u  s  1 70. 

edentatus  170. 
C  o  r  t  h  y  1  i  n  a  e  376. 
Corthylus     331,     366,     376, 
382. 

coUaris  366. 

comatus  366. 

compressicornis  331,  366. 

flagellifer  366. 

luridus  366. 

panamensis  366. 

parvulus  366. 

pityocerus  366. 

punctatissimus  382. 

rubricollis  366. 
C'osmoderes  257,  264. 

consobrinus  257. 
C  h  r  y  s  o  m  e  1  a  240. 


Stett,  entomol,  Zelt.  1914. 


418 


giaminis  240. 

virgata  240.  241. 
C"  r  o  s  s  o  t  a  r  s  u  s  7. 

armipes  7. 

Saundersi  8. 

subdepressi  8. 
C  r  y  p  li  a  1  i  n  a  e  204.   320,   37Ö. 
V  r  y  p  li  a  1  0  m  o  r  p  h  u  s  320. 

communis  320. 
C  r  y  p  h  a  1  u  s     250,     204,     320, 
407. 

cryptomeriae  257. 

exiguus  250. 

fulvus  257. 

laricis  257. 

malus  257. 

paganus  315. 

pallidus  320. 

piceae  250,  407. 

Rliussi  257. 

robustus  407. 

strigilatus  324. 
Crypturginae  252,  204,  320, 

375. 
C  r  y  p  t  u  r  g  u  s  250,  204,  382. 

atomus  382. 

pusillus  256,  382. 

tuberosus  256. 
Ctonoxylon  322. 

amanicum  322. 
C  y  r  t  o  g  e  n  i  u  s  324. 

bicolor  324. 

major  324. 

1)  a  c  r  y  o  s  t  a  0  t  u  s  317. 

Kolbei  317. 
D  a  c  t  y  1  i  p  a  1  p  u  s  319. 

cicatricosus  319. 

marmoratus  321. 
D  a  0  t  y  1  o  b  a  r  u  s  159. 

rufirostris  162. 

rufostriatus  160. 
Dendroctenus     248,     252, 
374,  382,  407,  409. 

micans  248. 

obesus  409. 

piceaperda  409. 


simi)lex  409. 

terelirans  382,  407.  409. 

Valens  407. 
Dendrosinus  374. 
D  e  n  t  r  o  t  e  r  u  s  375. 
D  i  a  m  e  r  i  n  a  e  319,  325. 
ü  i  a  m  e  r  u  s  319. 

cinerascens  325. 

ei'icius  319. 

pispidus  325. 

jiulverulentus  323. 
D  i  a  p  u  s  5. 

frontalis  5. 
Dryocoetes    247,    252.    258, 
264,  362,  375,  382.  4(»7. 

affaber  407. 

affinis  258. 

apatoides  258. 

autographus  249,  250,  258,  407. 

baikalicus  247,  250. 

dinoderoides  258. 

Eichhoffi  407. 

graniceps  258. 

granicollis  382. 

limbatus  362. 

luteus  258. 

maurus  362, 

moestus  258. 

nubilis  258. 

pilosus  258. 

pini  258. 

Eccoptogaster    245,     250, 
252,  264,  265,  275,  407. 
aequipunctatus  259. 
agnatus  259. 
amurensis  248,  250. 
aratus  259. 
Chakisanii  259. 
cla\nger  259. 
cur  vi  centralis  259. 
daluu'icus  250. 
dinidiatus  365. 
eruriens  259. 
frontalis  259. 
japonicus  259. 
Koenigi  246. 


Stctt.  entomol.  Zelt.  1014. 


419 


Koltzei  248,  200. 

mali  248,  250. 

marginatus  365. 

Morawitzi  250. 

miiltistriatus  249. 

Ratzeburgi  250. 

rugulosus  245,  259,  407. 
,.       var.  Heydeni  245. 

Sahlbergi  250. 

Schwyrewi  247,  251. 

,.       var.  sianensis  251. 

scolytus  407. 

ti'ispinosus  259. 

iinispinosus  407. 

ventrosus  249. 
Eccoptogastriiiae    252, 

264,  376. 
Ectocemus  233. 

pogonocerus  233. 
Eidophelus  258.  264. 

imitans  258. 

minutus  258. 
E  1  y  t  r  a  c  a  n  t  h  a  239. 

pogonocerus  239. 
E  p  o  m  a  d  i  11  s  370,  375. 

siilciatus  370. 
E  r  n  o  p  0  r  u  s  375. 
Eulytocerus  375. 
Euosmylus  111. 

stellae  111. 
Eupagiocerus  364,  376. 

dentipes  364. 
E  u  r  y  d  a  c  t  y  1  u  s  323. 

sexspinosus  323. 

G  1  en  o  s  m  y  1  u  s  11,   100. 

elegans  100. 
G  1  o  c  h  i  n  o  c  e  r  u  s  367,  376. 

gemellus  367. 

obtusipennis  367. 
Glochiphorus  325. 

globosus  325. 
G  n  a  t  h  o  t  r  i  c  h  u  s    368,     376. 
407. 

bituberculatus  368. 

consentaneus  368. 

occidentalis  407. 


G  r  a  ni  ni  o  s  in  y  1  ii  s  11,  34,  55, 
88. 

punctatus  34,  55,  88. 
Gyalo  Stoma   174,   175. 

jacunda  176. 

Hapologenius  319. 

globosus  319. 
H  e  t  e  r  o  t  h  e  s  i  s  1 78. 

elegans  181. 
Hexacolus  370,  375. 

inelanocephaliis  370. 

piceus  370. 

setosus  370. 

unipunctatus  370. 
H  y  1  a  s  t  e  s  247, 252, 264, 374, 407. 

alni  254. 

ambiguus  254. 

ater  249,  251. 

attenuatus  254. 

decuinanus  248. 

exilis  407. 

imitator  249. 

longipilus  249. 

opacus  254. 

parallelus  254. 

plumbeus  254. 

substriatus  247. 
H  y  1  a  s  t  i  n  u  s  407. 

trifolii  407. 
Hylesininae  252,  254,   264, 

325,  375. 
H  y  1  e  s  i  n  u  s  255,  246,  407. 

cingulatus  255. 

costalis  255. 

impeiialis  407. 

laticollis  255. 

nobilis  255. 

pusillus  321. 

scutulatus  255. 

tristis  255. 
Hylocurinae  375. 
H  y  1  0  c  u  r  u  s  370,  375. 

cancellatus  370. 

simplex  370. 
Hyloscyllus  325. 

exculptus  325. 


Stett.  cntomol.  Zeit.  1914. 


420 


loricatus  325. 
radens  325. 
Hylurgops    252,    2(54,     316, 

374,  407,  410. 
decumanus  407. 
glabratus  254. 
interstitialis  254. 
piniperda  316. 
sericeus  410. 

H  y  o  r  r  h  y  n  c  h  u  s  254,  264. 

Lewisii  254. 
H  y  p  o  t  h  e  n  e  m  u  s    257,    264, 

361,  375. 

orudens  361. 

expors  257. 

tuberculosus  314. 

I  p  i  n  a  e  252,  264,  326,  375. 

I  p  s  245,  252,  257,  264,  330,  362, 

375.  382.  409. 
acuminatus  248,  250,  257. 

,,       var.   Heydeni   248. 
angulatus  257. 
caelatus  382,  409. 
calligraphus  382. 
cembrae  250,  257. 
concinnus  362. 
ci'ibricollis  362. 
cristatus  330. 
curvidens  257,  318. 
decretus  382. 
flavi])es  330. 
grandicoUis  382. 
hudsoniciis  409. 
interruptus  409. 
interstitialis  362. 
japonicus  257. 
laricis  248,  249,  257. 
pertubatus  382. 
pini  382. 
proximus  257. 
serratus  330. 
sexdentatus  247,  250. 
subelongatus  248. 
varians  330. 
Isostenosmylus  48, 57, 120. 
pulverulentus  48,   120. 


Kalos  m  y  1  i  n  a  o  40.   56,    104. 
K  a  1  o  s  in  y  1 11  s  40,  56,   104. 

citrinus  104. 

falcatiis  110. 

incisus  104. 

latiusculus  108. 

longipennis  109. 
Kelidosmylus  10,  29.  53, 77. 

camerunensis  53,  79. 

hauginus  54,  80. 

leucomatodes  54,  79. 

loloensis  53,  78. 

Picteti  54,  81. 

togoensis  29,  53,  77. 
Kissophagus  246.  252. 

fasciatus  321. 

hederae  246. 

Lagochile  140. 

biplagiata  142. 

columbiana  141. 
Loganius  365,  375. 

atratus  365. 

exiguus  365. 

minuscukis  365. 

panamaensis  365. 
Lysmus  11,  35,  55,  89. 

faurinus  90. 

harmandinus  89. 

japonicus  13,  55,  92. 

nikkoensis  92. 

nipponensis  13,  55,  92. 

Obcrthurinus  91. 

M  a  c  r  a  s  })  i  s  138. 
cupripes  139. 

var.  scotina   139. 
stirpita  138. 
trifida  139. 

,,       var.  taetrica  139. 
variabilis  140. 


IVI 


JVI  e  s  o  s  m  y  1  u  s  126,   128. 

M  e  t  a  c  o  r  t  h  y  1  u  s  366,  376. 

nigripennis  366. 
M  i  c  r  a  n  u  s  382. 

aculeatus  382. 

siituralis  382. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


421 


Microbor  US  370,  37/5. 

boops  370. 
Mim  ela  215. 

Vitalisi  215. 
M  y  e  r  o  p  h  i  1  u  s  249,  252,  264. 

minor  249,  254,  255. 

piniperda  249.  254,  255. 

puellus  249. 

N  o  m  o  s  m  y  1  i  d  a  o    9.    12.    57, 
126. 

0  e  d  o  s  m  y  1  u  s  12,  48,  57.  117. 

l)allidus  48,   119. 

lasmaniensis  48,  117. 
0  s  m  y  1  i  d  a  e  9,  12(5. 
O  s  m  y  1  u  s  13. 

j  iponicus  13.  ** 

nipponensi.s  13. 
()  s  t  r  e  o  s  m  y  1  u  s    11,    30.    54, 
82. 

inquiiiatus  30,  54.  82. 

Pagioccrus   3j4.   375. 

rimosus  384. 
Parosmylus    126,    128,    123. 

prominen.s  123.   123.   12,). 
P  e  r  o  n  o  p  h  o  r  n  s  323. 

brevicolli=!  323. 
P  h  1  o  e  o  b  u  r  u  s  374. 
Phloebphthorus  375. 
Phloeosinus  245.   252.   255. 

264,  375,  332.  407. 

dentatus  382. 

diibius  255. 

Lewisii  255. 

minutus  255. 

perlatus  255. 

pulchellus  255. 

punctatus  407. 

seriatus  255. 

transkaspicus  24';). 

turkistanicus  245. 
P  h  1  o  e  o  t  r  i  b  u  s  318.  375.  382. 
407. 

americauus  407. 

frontalis  382. 


fuscipennis  318. 

liminarius  382. 
P  h  1  o  e  o  t  r  o  g  u  s  282,   264. 

obliquecauda  262. 
Phloeotrupinae  374. 
P  h  r  i  X  o  s  o  m  a  375. 
Pitvogenes    252,    257,    264, 
382,  407,  410. 

balsameus  407. 

fossifrons  410.    ■ 

irkutensis  247. 

monacensis  247. 

sparsus  382,  410. 
Pityogpthoriis    259,     264, 
326,  375,  382,  407. 

cariniceps  382. 

coniperda  382. 

deprecata  326. 

jucundns  259. 

minutissimus  407. 

pulicarius  382. 

tomentosus  407. 
P  i  t  y  p  h  o  r  u  s  362.  3o3. 

amoenus  362. 

cacuminatus  382. 

cincinnatus  332. 

confinis  362. 

confusus  362. 

diglyphus  332. 

guatemalensis  363. 

incomodus  363. 

incompositus  363. 

nigricans  383. 

obsoletus  363. 

obtusipennis  383. 

poricollis  363. 

pubipennis  363. 
P  1  a  t  y  p  u  s  3. 

insularis  4. 

ovatus  3. 
Poecilips  322. 

ciliatus  322. 
P  o  1  y  g  r  a  p  h  u  s  256.  264,  326. 

amoenus  326. 

miser  256. 

oblongus  256. 

Ssiori  256. 


Stett.  entoinol.  Zeit.  1914. 


422 


Popill  ia  192,  216. 

pilicrus  216. 

scalpta  192. 

,,       var.  microps  192. 
,,    caeca  192. 
P  o  r  i  s  m  i  n  a  e  49,   57,   122. 
P  o  r  i  s  m  u  s  49,  57,   122. 

strigatus  49,  122. 
P  r  e  m  n  o  b  i  u  s  314. 

cavipennis  314,  318. 
Prinosceles  370,  375. 

atratus  370. 

maurus  370. 
Problechilus  375. 
Prodioxys  221. 

cinnabarina  221. 
P  s  e  u  d  o  m  a  1  a  i  a  192. 

Sem  per  i   192. 

,,         var.  nigripennis  192. 
.,  ,,   marginipennisl93. 

P  t  e  1  e  o  b  u  s  255,  264. 

scutulatus  255. 

trepanatus  255. 
P  t  e  r  o  c  y  c  1  o  n  367,  376,  382, 
410. 

bidens  367. 

bispinum  367. 

consimile  367. 

cordatum  387. 

difficile  337. 

egenum  337. 

fasciatura  382.  410. 

Ferrarii  367. 

fimbriaticorne  367. 

glabrifrons  337. 

laterale  367. 

lobatum  367. 

luctuosum  367. 

mali  382,  410. 

melanura  367. 

praeruptum  367. 

punctifrons  387. 

sulcatum  367. 

terminatum  367. 

tomicoides  367. 

umbrinum  367. 

vittatuiu  367. 


Pycnarthrum  370,  375. 
Lambottei  370. 
transversum  370. 

R  h  i  n  y  p  t  i  a  193. 

j)arabolica  193. 
R  i  p  i  d  o  s  m  y  1  u  s    10,    14.    24. 
29,  52,  73. 

africanus  25,  29,  52,  73. 

camerunensis  25,  52,  76. 

delagosnsis  25,  77. 

hauginus  25,  53. 

interlineatus  25,   29,   52,    73. 

leucomatodes  25,  53,  76. 

loloensis  25,  53,  76. 

Picteti  26,  53. 

togoensis  25,  53,  77. 
Sc- 

S  c  o  1  y  t  o  p  1  a  t  y  ))  u  s  262,  327 

fasciatus  317. 

Hova  327. 

Mikado  262. 

muticus  262. 

permirus  327. 

Shogun  262. 

Siomio  262. 

Tycon  262. 
Scolytopsis  365.  376. 

puncticoUis  365. 
Sphaerotrypes  255,  264. 

pila  255,  256. 

tauganus  321. 
S  p  i  1  o  s  m  y  1  u  s  10.  12.   14,  50. 
57. 

aureus  70. 

conformis   13,   54.  59.   70. 

consporsus  50. 

croceus  70. 

inquinatus  50,  63,  70. 

japonicus  13,  51. 

lineatocoUis  50,  60. 

modestus  13,  51,  63.  70. 

punctatus  70. 

sumatranus  13.  69. 

.suinbanus  13,  51,  88. 

tuberculatus  13,  50.  57. 
S  p  i  1  o  s  m  y  1  i  n  a  e  9.   12,  57. 


Stett.  entomol.  Zeit.  1914. 


423 


Spongocerinae  264.  327. 
Spongocerus  264. 
S  t  e  g  a  n  o  c  r  a  n  u  s  331 . 

Dohrni  331. 
S  t  e  n  o  s  m  y  1  i  n  a  e  11.  41,  56, 

114. 
S  t  e  n  o  s  m  y  1  ii  s  12,  43,  57,  114. 

tenuis  43,  57,   114. 
S  t  e  p  h  a  n  o  d  e  r  e  s    257,     264, 
326,  331.  375.  407. 
alutaceus  322. 
Aulmanni  322. 
coffeae  314,  323. 
communis  326. 
congonus  314. 
dissimilis  407. 
heveae  314. 
hispidus  407. 
laevigatus  361. 
peritus  257. 
plumeriae  361. 
rotundicollis  407. 
tristis  257. 
S  t  i  g  m  a  t  o  s  m  y  1  u  s     11,     33, 
55,  87. 
ocellatus  33,  55.  87. 
S  t  y  p  h  1  o  s  o  m  a  332,  375. 

granulatum  332. 
S  t  y  r  o  c  o  p  t  e  !•  u  s  319. 
murex  319. 

T  a  e  n  i  o  c  e  r  u  s  234. 

T  h  a  m  n  u  r  g  u  s  245,  252. 

Brylinskii  245. 
T  li  a  u  m  a  t  o  s  m  y  I  u  s    9,     11, 
98. 

diaphanus  98. 
T  h  y  r  i  d  o  s  m  y  1  u  s  11,  37,  56, 
93. 

Langii  53,  93. 
T  r  i  c  o  1  u  s  376. 

nodifer  337. 

ov'icoHis  387. 
Trigonogenus  322. 

fallax  322. 
T  r  y  p  o  d  e  n  d  v  o  n  262.  234. 

pubi[)onni8  262. 


quercus  262. 
sordidus  262. 


Xestipes  322. 
marginatus  322. 
Xyleborinae  252,  264,  326, 

376. 
Xyleborus     260,     261.     264, 
326,  331,  371,  376,  380,  382, 
407,  410. 
affinis  331,  373,  380,   382. 
aemulus  316. 
AUuaudi  326. 
alternans  379. 
amanicus  322. 
armatus  326. 
badius  315,  326,  338. 
caelebs  371. 
capucinus  371,  379. 
catulus  372. 
celsus  382. 
commixtus  371. 
confusus    326,    328,    331.    332, 

372,  380. 
congonus  314. 
cornutus  326. 
costaricensis  371. 
cuneatus  372. 
dectivis  372. 
derelictus  322. 
Eichhoffi  327. 
exaratus  371. 
excavatus  327. 
fraterculus  327. 
ferox  371. 
fuscatus  372. 
gilvipes  371. 
Godmani  371. 
horridus  371. 
imbellis  372. 
impressus  382. 
inermis  382. 
interpunctatus  371. 
intersetosus  372. 
interstitialis  372. 
intrusus  372. 
longipennis  333. 


Stett.  eiitoniol.  Zeit.   1014. 


424 


macer  372. 

madagascariensis  327. 

monachus  371. 

morulus  372. 

natalensis  319. 

pcrforans    315,    323,    379,    407. 

posticus  372. 

princeps  371. 

pricipalis  315. 

procer  373. 

pioquinquu.s  372,  407. 

cjuadmpinosus  317. 

rugicollis  371. 

Salvini  371. 

sanguinicolli.s  371. 

Sliaipi  371. 

spathipennis  371. 

spinolosus  371,  382. 

squamulatus  371. 

torquatus   331,   372.   379. 

villosus  371. 

xanthopus  317. 

xylographus  410. 

xylophagus  382. 


Xylechinus  375. 
Xylocleptes  246,  252,  362, 
375,  382. 

ambitiosus  313. 

bispinus  382. 

chiriquensis  302. 

congonus  314. 

exul  246. 

perforans  313. 

sannio  313. 
X  y  1  o  t  e  r  u  s  252,  264.  3S2,  407. 

fuscatus  382. 

lineatus  248,  250,  261,  407. 

politus  382. 

proximus  261. 

pudipennis  261. 

scabricollis  382. 

signatus  250. 

unicolor  407. 
Xyloctonus  319. 

scolytoides  319. 

Z  e  m  i  o  s  e  s  164. 
camerunus  1(54. 


Stett.  entuiuol.  Zeit.  1914. 


Benachrichtigung. 


Briefe,  Mitteilungen  und  Anfragen  an  den  Entoniologischen 
Verein  oder  die  Redaktion  der  Entomologischen  Zeitung  sind 
zu  richten  an  den  Vorsitzenden  des  Vereins 

Herrn  Prof.  L.  Krüger, 

Stettin,  Naturhistorisches  Museum,  Hakenterrasse. 


Alle  Geldsendungen  sind  zu  richten  an  den  Kassenwart 
des  Vereins 

Herrn  Rektor  GuStaV  Schroeder, 

Stettin,  Birkenallee  15. 


Bücher  und  Zeitschriften  sind  zu  senden  an  den  Bücher- 
wart  des  Vereins 

Herrn  Konservator  E.  Schmidt, 

Stettin,  Naturhistorisches  Museum,  Hakenterrasse. 


9 


12 


^^ 


\^, 


^ 


& 


SMITHSONIAN  INSTnUTION  LIBRARIES 


3  9088  01268  21