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GIFT OF
HORACE W. CARPENTIER
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STILISTIK,
RHETORIK, POETIK
IN BEZUG AUF DIE
BIBLISCHE LITTERATUR
KOMPARATIVISCH
DARGESTELLT VON
ED. KONIG,
DB. PHIL. UND THEOL., ORDENTLICHER PROFES80B AN DER
UNIVEB8ITAT BONN.
LEIPZIG
DIETEEICH'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG
THEODOR WEICHER
1900.
In demselben Verlage erscheinen:
Studien
zur
Gesehichte der Theologie and der Kirche
herausgegeben von
N. Bonwetech und B. Seeberg
Gottingen. BcrHn.
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Heft 1: Bonwetech, Prof. D. N., Die Apokalypse Abrahams. Das Testament
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M. 2.—.
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den Klelnasiatischen vor dem Nlc&nischen Konzil. 2. Bog. M. —.60.
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Dogmas im 11. and 12. Jahrhandert. 6 1 /* Bog M. 1.60.
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M. 1. — .
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Symbol. 5 Bog. M. 1.60.
Heft 4: Geppert, Dr. F., Die Quellen des Kirchenhistorikers Sokrates Scho-
lastiens. 8»/ t Bog. M. 3.—.
Heft 5: Berbig, Georg, D. Joannis Gerhardi homiliae XXXVI. 3 1 /* Bog. M. 1.—.
Heft 6: Meyer, Ph., Dr. theol., Consistorialrath in Hannover, Die theologische
Litteratur der griech. Kirche im 16. Jahrhandert. 12 Bogen. M. 4.—.
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Heft 1: Wiegand, Lie. Dr. Fr., Erzbischof Odilbert von Mailand liber die
Taufe. 4 l /« Bogen. M. 1.50.
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kirchlichen Leben des Mittelalters. I. Symbol und Katechuraenat.
23 Bogen. M. 7.50.
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Heft 1: Lezius, Lie. Fr. Der Toleranzbegriff Lockes and Pafendorfs. Ein
Beitrag zur Gesehichte der Gewissensfreiheit. 7 l / 2 Bg. M. 2,50.
89* Fur Subskribenten, die sich zur Abnahme wonigstens eines Bandes
von ca. 30 Bogen verpflichien, tritt eine
== Preisermtissigung von 20°l o ein. =^=
RHETORIK, POETIK
IN BEZUG AUF DIE
BIBLISCHE LITTERATUR
KOMPARATIVISCH
DARGESTELLT VON
ED. I^ONIG,
DB. PHIL. UND THEOL., OBDBNTLICHER PROFESSOB AN DER
UNIVERSITAT BONN.
LEIPZIG
DIETERICH'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG
THEODOR WEICHER
1900.
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AUe Recite, spezieti auch das der Ubersetzung, vorbehalten.
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Kfc
Vorwort
Schon manche Stellen meiner „Historisch-komparativen
Syntax des Hebr&ischen" und hauptsftchlich deren Schluss
deuteten darauf hin, dass ich noch eine weitere sprachliche
Untersuchung folgen lassen wolle. Denn bei dem vieljftbrigen
Sammeln des Materials, das namentiich in der Syntax vor-
gelegt worden ist, hatte ich zugleich auch solche Erscheinungen
des sprachlichen Ausdrucks beobacbtet, die gem&ss der am
Schluss der Syntax versuchten Grenzregulierung zwischen
Syntax und Stiiistik zur letzteren geh&ren. Diese Er-
scheinungen, wie z. B. Metonymie, Zeugma, Epizeuxis und
Pleonasmus, sollten nach meinem ursprftnglichen Plane in
einem Anhang zur Syntax dargestellt werden. Aber ftir eine
solche Art der Verwertung erwiesen sich die gesammelten
Materialien als zu umfangreich.
Weil also die anf&ngliche Absicht aufzugeben und eine
selbst&ndige Darstellung der stilistischen Erscheinungen ins
Auge zu fassen war, meinte ich, mir audi in Bezug auf
die Vollst&ndigkeit und die Disposition des darzubietenden
Materials eine neue Aufgabe stellen zu milssen.
Deshalb begann ich gleich nach der Fertigstellung
meiner Syntax, die kanonischen, apokryphischen und pseud-
epigraphischen Schriften des Alten Testaments, die Amarna-
Tafeln, den Mesastein und andere epigraphische Denkm&ler,
auch Teile des neuhebr&ischen und neutestamendichen Schrift-
tums noch einmal in Bezug auf stilistische Erscheinungen zu
durchmustern. Ferner unternahm ich es, die Arbeiten, die
sich mit dem Stil der ebenerwahnten Litteraturgebiete sowie
mit der Rhetorik der Araber, der Griechen, der R5mer und
neuerer Volker besch&ftigen, einem vergleichenden Studium zu
unterwerfen. Endlich bemiihte ich mich, das Urteil tiber die
Quellen des Rhythmus der althebuBischen Litteratur, das ich
mir schon bei der wiederholten Ausarbeitung der einleitenden
Vortr&ge zur Psalmenerklarung gebildet hatte, noch einmal
an der Hand der Thatsachen zu priifen, es mit den neueren
S2T933
IV Vorwort.
Theorien tiber die „Metrik" der Hebr&er zu vergleichen and
den wahrscheinlichsten Sachverhalt zu entdecken.
Nun gait es, das so vervollstandigte Material in einer
solchen Weise darzustellen , die dem wirklichen Werden und
Wesen der stilistischen Ph&nomene entspricht. Deshalb habe
ich mir das Ziel gesteckt, die Stilerscheinungen aus ihren
psychologischen Quellpunkten abzuleiten und als ein innerlich
zusammenhangendes Ganze zur Anschauung zu bringen. So
habe ich denn einen einheitlichen Aufbau zu errichten gestrebt,
worin auch die Erscheinungen der Sprachverwendung, die
sonst in der Ehetorik und Poetik betrachtet werden, als
lebendige Glieder eines organischen Ganzen auftreten.
Mit dieser Darstellung meint aber der Unterzeichnete ein
zeitgemasses Werk unternommen zu haben. Denn nachdem
die syntaktischen Grundgesetze der hebr&ischen Sprache dank
der historischen und komparativen Sprachwissenschaft des
neunzehnten Jahrhunderts eine immer hellere Beleuchtung er-
fahren hatten, war es naturlich, sich die weitere Aufgabe zu
stellen, die stilistischen Eigenheiten der Darstellung bei den
Autoren des althebraischen Schrifttums zu sammeln, sie in das
Licht der geschichtlichen Entwicklung zu rucken und durch
Beibringung von Parallelen, die von andern semitischen und
von indogermanischen Litteraturen geboten warden, aus ihrer
Isoliertheit zu befreien, sie auch aus ihren wahren Motiven
herzuleiten und in ihrem innersten Zusammenhang zu durch-
schauen. Speziell aber diirfte auch der Teil meines Buches.
der sich auf die „Poetik" bezieht, im gegenwartigen Stadium
der alttestamentlichen Forschung einem wahren Bediirfnis ent-
sprechen. Denn die Frage nach dem Wesen des Rhythmus
der althebraischen und daran angrenzenden Darstellungen, die
Frage nach der Moglichkeit, ein „Metrum" in der alt-
hebraischen Litteratur ausfindig zu machen, und die Frage
nach der Bedeutung der „Metrik-' fiir die alttestamentliche
Textkritik miissen jetzt geradezu brennende genannt werden.
Von der Meinung, die soeben bezeichneten Aufgaben und
Fragen alle vollkommen gelost zu haben, ist der Unter-
zeichnete weit entfernt. Aber vielleicht darf er doch die
Hoifnung hegen, sowohl fiir die Erkenntnis der einzelnen
stilistischen Erscheinungen als auch fiir ihre Gruppierung und
lebensvolle Verkniipfung einen Fortschritt angebahnt zu haben.
Bonn, den 11. Juni 1900.
Ed. Konig.
tbersicht des Inhalts.
Einleitung. 8eite
1. Uber Stil und Stilistik 1
2. Disposition der Stilistik 3
Erster Hauptteil.
Die intellektueUe Spbare des Seelenlebens und die Stilbescnaffenheit.
Erstens: Die Deutlichkeit des einzelDen Ausdrucks als Faktor
der Stilbeschaffenheit 7
I. Die Grundlagen der normalen Deutlichkeit 7
II. Der Mangel an Deutlichkeit 7
Homonyme, Archaismen, Neologismen, Akyrologir, Amphibolie, Orakel- and
B&tselhaftigkeit, Diplomatische Ausdrucksweise.
III. Die Steigerung der Deutlichkeit 14
1. Epitheton ornans 14
2. Tropen 15
a) Metonymie 15
Signifikante Setzung von Ursache statt Wirkang und umgedreht, des Besitzers
statt des Besitzes and umgedreht, des Positiven statt des Negativen and
umgedreht: Antiphrasis, Euphemie, Ironie, Litotes.
b) Synekdoche 50
Individualisierung; 8pezialisierung (Fizicrungszahlen), Setzung des HauptteiU
fur das Ganze; Setzung des umfassenderen Ausdruckes fOr den beso rider en,
Abstractum pro concreto, Hyperbe).
3. Verdeutlichung durch Parallelen 7v
Exepiplum, allgemeine Sentenz (Proverbium etc ), Zitat, ideelle Anspielung; —
Vergleichung, Paralleldarstellungen : Fabel, Parabel, Paramythie ; — Metapher,
Personifikation, Zusammenschaa der kcirperlichen und der geistigen Sphfire,
Allegorie.
Zweitens: Die Klarheit der Wechselbeziehung der Redebestand-
teile als Faktor der Stilbeschaffenheit 110
I. Die normale Klarheit 110
II. Die Quellen des Mangels an Klarheit 110
Die Januskopfigkeit deiktischer Spracbelemente, Nichtnennung eines logischen
Subjekts oder Objekts etc., formelle Pisgruenzen, ideelle Disgruensen (Zeugma),
Diskontinuitftt, Satzunterbrechung (Parenthesen , Digress ionen), Verdrehung
der Wort- und Satzfolge.
III. Die Steigerung der Klarheit 142
Vorausnebmendes Pronomen, Ersetzung von Pronomen durch Nomen, chiaa-
tische Wort- und Satzstellung, Kenntlichmachung des Anfangs der Apodosis.
Zweiter Hauptteil.
Die voluntatlve Sph&re des Seelenlebens und die Stilbesohaffenheit.
Erstens: Die Bestimmtheit des sprachlichen Ausdrucks . . . 149
1. Die normale Bestimmtheit 149
VI Ubersicht des Inhalts.
Seite
2. Der Mangel an Bestimmtheit 150
3. Die Steigerung der Bestimmtheit 150
Emphase, Voranstellung , indirekte WiederholuDg von Ausdriicken, direkte
Wiederholung von Ausdriicken (Epizeuxis etc.), sonstige Wortflille, Steigerung
von Begriffen dnrch Entfaltung ihrer Faktoren (Hendiadyoiu, Klimax etc.).
Zweitens: Die Lebendigkeit des Sprachstils 166
1. Erstarrung der Lebendigkeit des Sprachstils 166
a) Pleonasmus 167
b) Palindromie 171
Geschichtliche Skizze tiber Pleonasmus und Palindromie.
2. Hochgradige Lebendigkeit des Sprachstils 177
a) Die Gedrungenheit der Ausdrucksweise 178
Brachylogie hinsichtlicb des Subjekts, hinsichtlich des Prifdikats, hinsichtlich
der Verbalergttnzungen , hinsichtlich der Nominalerganzungen , hinsichtlich
korrelater Aussagen, hinsichtlich der Wort- und Satzverknttpfung, hinsicht-
lich naturlicher Durchgangspunkte und selbstverst&ndlicher Konsequenzen.
b) Die Bewegtheit der Darstellung 228
Wechsel der Satzkl&nge, Zwischenfragen und Zwischenrufe, Monolog und
Dialog; Numerus wechsel, Personenwechsel, rascher Subjektswechsel, rascher
Wechsel der angeredeten Grosse.
Dritter Hauptteil.
Die asthetische Sph&re des Seelenlebens and die StUbesohaffenheit.
Erstens : Die normale Beziehung von Astljetik und Sprachstil . . . 260
Zweitens: Mangelhafte Beziehungeu von Asthetik una Sprachstil . 262
1. Verletzung des Geistesauges durch die Wahl
a) schamerregender und • 262
b) hasslicher Ausdriicke 268
2. Verletzung des Ohres 269
Kakophome 269
Drittens: Die Steigerung der ftsthetischen Gefttlligkeit des Sprachstils 271
1. Die gesteigerte Schonheit des Ausdrucks 271
a) Eleganz 272
b) Harmonie von Inhalt und Form §73
c) Harmonie der Darstellungsmittel selbst 274
Das Beharren in einem Bilde, die Konzinnitat der Allegorien, die Einheit-
lichkeit des gewahlten genus dicendi.
2. Die Quellen der Erhohung des Wohllauts 285
a) Zusammenklang von Darstellungselementen 285
Allitteration, Assonanz, Annomiuation.
b) Zusammenwirken von Wohllaut und Rhythmus .... 298
Anaphora, Epiphora, Ploke, Anadiplosis, „8tufenrhythmus".
c) Die Eurhythmie flir sich allein betrachtet 304
Eurhythmie der Prosa :...... 305
Ideelle Eurhythmie . 307
Spezieller oder poetischer Rhythmus 313
Schluss 359
Verzeichnis von Abkiirzungen 361
Sachregister 366
Stellenregister 372
Nachtrag 421
Einleitung.
1. tfber Stil und Stilistik. Schon am Schlusse meiner QueUpunkto
det Sprach-
Syntax habe ich gesagt, dass die in der Sprachverwendung hervor- ,til6, •
tretenden Erscheinungen , welche in der psychologischen Eigenart
des betreffenden Schriftstellers ihren Quellpunkt besitzen, nicht mehr
5 zum Gebiete der Syntax gehtfren. Denn schon z. B. der h&ufigere
oder seltenere Gebrauch kurzer oder langer, einfacher oder mehrfach
zusammengesetzter Satze wird nicht mehr durch die syntaktischen
Prinzipien der betreffenden Sprache bedingt, sondern fliesst aus der
seelischen Eigenart des einzelnen Autors. Ebenso gehSrt die Ver-
io wendung glatt verlaufender oder anakoluthischer Satze zum eigen-
tfimlichen Charakter der Darstellung des betreffenden Schriftstellers,
oder hfichstens zur Gewohnheit der betreffenden Litteraturperiode.
Wird demnach die sprachliche Darstellungsweise durch die unbewusste
Gtistesart des einzelnen Autors, oder durch den unwillkurlichen
15 Einfluss des Sprachgebrauches seiner Zeit bestimmt, so sind an der
vollen Ausgestaltung ihres Geprages auch noch beabsichtigte Momente
beteiligt. Diese liegen in dem Gegenstand und dem Zwecke des
betreffenden Litteraturproduktes.
Alle sprachlichen Darstellungen scheinen mir aber nach ihrem
20 Gegenstand und nach ihrer Beziehung zu den menschlichen Seelen-
thatigkeiten in folgende fiinf Gruppen zerlegt werden zu kflnnen:
a) die Erzahlung, b) die Beschreibung und die davon nur durch
ihren detaillierenden Charakter sich unterscheidende Schilderung,
c) die Abhandlung, d) die Rede und e) die geniessende, feiernde
25 Betrachtung. Denn die Erzahlung stellt ein einmaliges Ereignis dar.
Die Beschreibung und Schilderung malen in grtfberen oder feineren
Strichen den Verlauf eines haufig oder regelmassig wiederkehrenden
Kb nig, Stilistik. 1
2 ' *** ....-- \_ Einleitung.
• • • •• ••• • •• ••• • • «■ *""*
Vofga*tfg&s : (z. # B/ ,,&av*£ra1)ebe"n", oder „den Sonnenaufgang"), oder
einen Zustand. Diese beiden ersten Hauptarten der sprachlichen
Darstellung beschaftigen wesentlich die wabrnehmende Thatig-
keit des Menschen. Ferner die Abbandlung, wovon der Dialog eine
besondere Unterart bildet, beweist oder widerlegt eine Behauptung 5
und wendet sich also an die urteilende Geistesthatigkeit Sodann
die Rede strebt, auf die Willenssph&re des Menschen einzuwirken.
Endlich die Betrachtung, wozu wesentlich auch der Monolog gehdrt,
bringt die Gefiihle der Freude oder des Missbehagens zum Aus-
druck, die beim Anschauen einer Erscheinung oder eines Vorganges 10
die Brust des betrachtenden Subjektes durchstrflmen. Nicht selten
finden sich iibrigens in einem Litteraturprodukt zwei oder mehrere
dieser fiinf Darstellungsarten verbunden, wie z. B. im Briefe oder
im Drama.
Die sprachliche Ausdrucksweise gestaltet sich nun naturgemass 15
anders, je nachdem eine Darstellung bloss in Erz&hlung, Beschreibung
und Erflrterung das Wahrnehmungs- und UrteilsvermSgen der Seele
beschaftigen will, oder in der Rede haupts&chlich auch die Willens-
sphare zu neuen Entschlussen anzufeuern sucht, oder endlich in
feiernder Betrachtung auch ein Echo und Quell von Geffthlsbewegungen 20
sein mtfchte. Ausserdem mussten mit der Wahl der poetischen Form ?
dieser *schriftstellerischen Kunstform wc i^o%rjv 9 sich in psychologisch
erklarlicher Weise auch manche Niiancierungen der Darstellungsari
verkniipfen.
8pSwhrtS n ^* e aus & e8en ^ils ™ehr verborgenen und teils mehr often- 25
baren Quellen hervorfliessenden Charakterziige der Sprachverwendung,
die uns aus einem litterarischen Erzeugnis entgegentreten , werden
als der Stil desselben bezeichnet.
und 1 BUm I \- Die so bezeichnete Eigenart der Sprachverwendung zeigt sich
8 MMchatuei na ^urgemass teils in der A u s w a h 1 von sprachlichen Materialien, 30
die an einem Litteraturprodukt beobachtet wird, und teils in der
Gruppierung der ausge wahl ten Sprachmaterialien. Je nachdem nun
die Darstellungsart eines litterarischen Erzeugnisses die nachstliegenden
Elemente des Sprachschatzes und die gewohnliche Art ihrer Ver-
bindung bevorzugt, oder in beiden Beziehungen eindrucksvollere 35
Niiancen erstrebt, entsteht ein niederer und ein h 6* h e r e r Sprach-
stil. Leicht schritt man dann dazu fort, noch einen mittleren Stil
Einleitung. 3
zu unterscheiden und von einem genus dicendi tenue, einem genus
dicendi mediocre und einem genus dieendi sublime zu sprechen. 1 )
Die Lehre vom Sprachstil umfasst demnach auch die Erfirterung stilistik.
der Darstellungsbesonderheiten des Redners und Dichters. Wie nun
5 schon deshalb die S t i 1 i s t i k als ein umfassendes Gesamtgebiet
betrachtet werden kann, so empfiehlt sich auch aus zwei anderen
Gesichtspunkten die einheitliche Betrachtung des guten und des
schlechten, des niederen und des hflheren Sprachstiles. Denn erstens
sind die Eigenschaften der gewflhnlichen und der hdheren Ausdrucks-
10 weise schon insofern nicht vollstandig getrennt , als manches Mittel
der sprachlichen Darstellungsarten, welches urspriinglich dem hOberen
Stil angehOrt hat, durch die Entwickelung des Sprachgebrauches zu
einem unbewussten Ausdrucksmittel des gewflhnlichen Stiles geworden
ist. So ist es z. B. bei manchen Metonymien. Zweitens wird erst
15 dann ein voller Einblick in die Entstehung und den Zusammenhang
der stilistischen Erscheinungen erflffnet, wenn teils die Eigenschaften
des gewflhnlichen, aber guten Stiles, teils die Fehler des schlechten
und die besonderen Mittel des hflheren Stiles auf ihre psych o-
logischen Quellpunkte zuruckgefuhrt werden. Denn dabei wird
so es sich zeigen , dass die Eigenschaften und Mittel der erwahnten
Stilarten teils auf normaler Wirkung und teils auf Vernachlassigung
oder hochgradiger Beachtung der gleichen seelischen Prozesse be-
ruhen. Deshalb will ich einen Versuch machen, eine organische
Verkntipfung der Lehre vom gewflhnlichen und hflheren Stile vor-
25 zulegen und so einen einheitlichen Auf bau der Darlegungen aus-
zufiibren, die in die drei Gebiete der Stilistik im engeren Sinne,
der Rhetorik und Poetik getrennt werden kflnnten.
2. Disposition der Stilistik. Bei ihrer Disponierung Disposition
r r 6 der Stilistik.
dtirfte man am besten da von ausgehen, dass man die Eigenschaften
30 festzustellen unternimmt, die der gute Sprachstil nach den Forderungen
des menschlichen Geistes besitzen muss.
Nun zunachst was die Form anlangt, so fordert die urteilende
Funktion der Seele Deutlichkeit des einzelnen Ausdruckes bis
*) Vgl. z. B. Joh. Aug. Ernesti, Initia doctrinae solidioris (ed. V.),
und zwar die initia rhetorica, Cap. VI: de generibus dicendi (191 ss.).
Bei den Griechen werden die drei Stilarten als %ccQcc*ri)Q£g rtbv loycov,
t<x xccXoviitvcc 7tidc^ccta, oder als ttdr\ avv^iatiog erwahnt (Volkmann, Die
Rhetorik der Griechen und Romer 457).
1*
4 Einleituog.
zur plastischen Anschaulichkeit und Klarheit der Wechselbeziehung
der Redebestandteile. Ferner die Forderungen des teils zah fest-
haltenden und teils kraftvoll vorwarts strebenden Willens erfullt der
Spracbstil durcb folgende Eigenscbaften : durch emphatische Setzung
der Satzbestandteile, durcb Knappheit des Ausdruckes, die jedes &
unmotivierte Stebenbleiben im Gedankengange verbindert, und durch
positive Bewegtbeit, nfimlicb Abwechselung und Lebbaftigkeit
der Darstellungsweise. Endiich dem Anspruche des Gefiihls wird
der Sprachstil gerecht, wenn er Ssthetische Gefalligkeit,
d. h. Schonbeit und Wobllaut, besitzt. 10
Ferner vom formell-inbaltlicben Gesichtspunkte aus betrachtet,
bangt die Trefflichkeit des Spracbstiles von der Geordnetbeit der
Auseinandersetzung ab. Fasst man endiich die rein inhaltliche Seite
einer Darstellung ins Auge, so wird die gute Beschaffenheit des
Sprachstiles durch die Vollst&ndigkeit und die Wahrbeit des in der 15
betreffenden Darstellung entfalteten Materiales bedingt.
Diese von mir aus der Natur der Sache abgeleitete Anordnung
der Eigenschaften eines guten Sprachstiles setze ich zunSchst der grossen-
teils atomistischen Nebeneinanderstellung gegeniiber, in der die ara-
bische Rhetorik die Eigentiimlichkeiten des Stiles aufzuzahlen pflegt 20
(vgl. Mehren, Die Rhetorik der Araber 1853). Ubrigens pflegen auch
die arabischen Rhctoriker dieMetapher und die Metonymie im zweiten
Hauptteile, aber die sogenannten Form- und Sinnfiguren im dritten
Hauptteile ihres dreiteiligen Systems zu behandeln. Also wird auch
bei ihnen z. B. die Metonymie vor der Sinnfigur erortert, und in der 2&
That hangen beide Mittel des hoheren Stiles nicht innerlich unterein-
ander zusammcn, so sehr es auch nach dem Ausdruck .Sinnfiguren*,
mit dem „figurae sententiae" ersetzt zu werden pflegt, der Fall zu sein
scheint. — Auch R. Volkmann befolgt in seinem Werke „Die Rhetorik
derGriechen undRomer 14 (2. Aufl. 1874) nur die ausserlichc Aneinander- 30
reihung, dass er zuerst von der Korrektheit, Deutlichkeit und An-
gemessenheit als den Grundcrfordernissen der sprachlichen Darstellung,
zweitens vom Schmuck der Rede und drittcns von der Komposition
handelt. Auch bat G. Gerber in seinem Buche ,Die Sprache als Kunst"
(2. Aufl. 1885) die Erscheinungen des Sprachgebrauches nicht nach 35
kiinstlerischen und nicht einmal nach psychologischen Motiven neu ge-
ordnet, sondern wesentlich vom lexikalischgrammatischen Gesichts-
punkte aus bebandelt. Denn er bespricht ,A. das Wort, betrachtet
nach seiner Bedeutung und deren Wandel; d. h. von den Tropcn*
(1 308 ff.); „B. das Wort, betrachtet nach seinem Lautkorper; von den 40
grammatischen Figuren phonetischer Art 14 (1 :w3ff.: Hiatus, Glcich-
Einleitung. 5
klange etc.); B C. das Wort, betrachtet in seinen Beziehungen; von den
syntaktisch-grammatischen Figuren" (1 4Soff. : Pleonasmus, Ellipse, Enal-
lage); ferner als „asthetische Figuren* die Synekdoche, die Metonymie
und die Metapher (2siff.), weiter als „phonetische Figuren* die Ono-
ft matopoie, den Gleichklang und die Euphonie" (iuff.), „die Wort-
figuren" (i75ff.) und „die Sinnfiguren* (*36 — 324).
Ich meine nun, dass die Materialien, die den Stil der hebraischen
und vieler mit ihnen verwandten Litteraturdenkm&ler charakterisieren,
am besten so entfaltet werden, dass gezeigt wird, wie nach ihnen
10 die Eigenschaften und Mittel eines guten Sprachstiles teils in nor-
raaler Weise erstrebt und verwendet und teils vernachl&ssigt worden
sind. Nur wird die Beurteilung des Grades, in welchem die oben
erw&hnten formell-inhaltlichen und rein inhaltlichen Eigenschaften
eines vollendeten Litteraturdenkmales dem hebraischen und dem zu-
15 nachst mit ihm zu vergleichenden Schrifttum zukommen, besser der
litterarisehen und historischen Kritik uberlassen werden.
Erster Hauptteil.
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens and die
Stilbesohaffenheit,
Die ersten Grundanforderungen an die menschliche Ausdrucks-
weise erschallen aus der rezeptiven und urteilenden Sphare des
menscblichen Geisteslebens , denn an sie wird menschliche Rede in
erster Linie gerichtet, und die allererste Forderung verlangt D e u t -
5 1 i c h k e i t des einzelnen Ausdruckes. Es ist dies die nachste
Konsequenz davon, dass Artikuliertheit die Grunddifferenz tierischer
und raenschlicher Stimmlaute bildet.
Erstens: die Deutlichkeit des einzelnen Ausdruckes ais Faktor
der Stllbeschaffenheit.
10 I. Die Grundlagen der normal en Deutlichkeit des einzelnen Nomaie
. .... . Deutlichkeit.
Ausdruckes sind a) dessen eigene positive Bestimmtheit und b) seine
allgemeine Bekanntheit. Diese Faktoren der Deutlichkeit des einzelnen
Ausdruckes werden dadurch in das vollste Licht geruckt werden,
dass ihre Gegens&tze dargestellt und als eine dunkle Folie ver-
15 wendet werden.
II. Der Mangel an Deutlichkeit des einzelnen Ausdruckes Mangel an
° Deutlichkeit.
ist teils mehr oder weniger unvermeidbar und teils eine Folge der
Nachlassigkeit des Autors.
1. Die Existenz von Homonymen macht einen Mangel an Homonyme.
20 Deutlichkeit der Ausdrucksweise fast unvermeidbar.
Zu den Homonymen sind manchmal auch Bolche Ausdrucke
gerechnet worden, die sicher oder wahrscheinlich nicht ganz gleich-
lautend waren. Denn flipn (Glut: Gn 27 44 etc.) und M»n (Dickmilch:
Hi 29 6 f), die von Bottcher g 536 als Homonyme aufgefiihrt wurden,
8 Erster Hauptteil.
hatten einen verscbiedenen Guttural und lauteten also chema und khema.
Denn jenem Worte entspricht das arabische humatun (Gift), diesem das
assyrische bimetu („Butter* nach Delitzsch, Assyr. HWB 1896 28ob),
und weim auch das arabische Uama (Ui>), das statt U> bei Gesenius 18
gemeint ist, „nicht ganz sicber* ist, so wird es doch durch bamma 5
(/+*>> corrupta fuit foetuitque caro) gestutzt. Ebenso kann bei "Ottj
(?Ausbruch x. i., cf. Ps 104i4b = Brotfrucbt, Getreide: Gn 42 iff. 48 s
442 47 u Am 8 5 Nehl0 82f) und IS© (Bruch) die vokalische Aus-
sprache etwas modifiziert gewesen sein, so oft das Wort den letzteren
Sinn auspragen sollte. Wenigstens kommt fUr die Bezeichnung von 10
, Bruch* neben dem erw&hnten Skber, auch das wahrscheinlich ursprung-
lichere "OS* , also Stber, dreimal (Jes 30 u 65 u Am 6 6) vor (cf. Lgb. 2 22).
Dies sind Beispiele, durch welche daran erinnert werden soil,
dass bei der Aufstellung von Homonymen die konsonantischen und
die vokalischen Verhaltnisse der betreffenden Ausdriicke genau unter- 15
sucht werden miissen. Aber auch wenn dies geschieht, wird eine
grosse Zahl von Homonymen im Sprachschatz des Althebraischen kon-
statiert werden miissen. Denn sie finden sich nicht nur im Bereiche
der aus Deutewurzeln entstandenen Sprachelemente, wie JtStl (eae und
hue), oder "JH (ecce und w), sondern auch im Gebiete der aus Begriffs- 20
wurzeln erwachsenen Worter, wie z. B. C]bfiJ „Rind* und .Verbindung,
Sippschaft* etc. bezeichnet, oder wie z. B. K^JJ und rHjD durch die
Geschichte des Lautprozesses gleichklingcnd geworden sind.
Die so entstandenen zahlreichen Homonyme des hebraischen
Sprachschatzes erzeugten eine grosse Gefahr fur die Deutlichkeit 25
des Ausdruckes. Oder sind nicht qore „Rebhuhn tt und qore „Rufer tt
in Ri 15 isf. vermischt? Man denke ferner an die Verlegenheit, die
durch is? IS 14 25 f. (Syntax 187, Anm. 2) hervorgerufen worden
ist und die in dgvpog %\v fiefoaoibvog ihren drastischen Ausdruck
gefunden hat! tJberdies aber liegt in Ps 102 8 Jes 26 17 und Hi 3 itj 30
kein irgendwie gil tiger Anlass, mit B. Jacob (ZATW 1898 293) ein
mit mn n fuit" homonymes „?T!"T, wimmern, schreien tt vorauszusetzen.
Auf die Entstehungsart der Homonyme kommt es hier nicht an.
Ubrigens aber habe ich schon 1874 in „Gedanke, Laut und Accent
als die drei Faktoren der Sprachbildung*, S. 27 die Ansicht ausge- 35
sprochen, dass z. B. bei bDO (einsichtig sein) und b^nOfiJ (thoricht
sein) die erstere Bedeutung durch eine Art von Ironie in ihrGegenteil
umgesetzt worden sein konne. Mit der Theorie aber, dass eiufach nacb
dem Hegel'schen „Die Grundlage aller Bestimmtheit ist die Negation*
eine Lautgruppe einen Sinn und dessen ,Gegen8inn• habe bezeichnen 40
konnen (E. Landau, Die gegensinnigen Worter im Alt- und Neu-
hebraischen 1896), vermag ich mich nicht zu befreunden.
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 9
2. Aber schon nicht unvermeidbar ist die Undeutlichkeit des
Ausdruckes, die durch den Gebrauch von Arcbaismen und Neo- Arch*ifm«n.
logismen, von seltenen oder fremdspracbigen Pormen
herbeigefubrt wird.
5 Der fremde Beurteiler einer Litteratur, wie der althebr&ischen,
kann allerdings nicht mit absoluter Sicherheit wissen, welche Sprach-
bestandteile fur den betreffenden Autor zu alt, oder zu n e u waren, logitman.
als dass er sie verwenden konnte, ohne die Deutlichkeit seiner Dar-
stellung zu gefabrden. Ebenso stebt es mit den s e 1 1 e n auftretenden
10 Spracbgebilden. Denn sogar wenn ein Wort oder eine Formation
ein flapaxgegrammenon in der uns erhaltenen Litteratur ware,
wiirde es mSglich sein, dass die betreffenden Formen in der lebenden
Sprache relativ haufig auftraten. Wesentlich ebenso liegt die Sache
in Bezug auf die fremdspracbigen Wfirter. Denn obgleicb die
is entscbiedenen Aramaismen sicb vom echtbebraischen Sprachgut be-
stimmt abheben und bloss den sp&teren Scbriften angehSren, so kann
docb von niemandem hinterber behauptet werden, dass die betreffenden
fremdspracbigen Formen nicht auch den Zeitgenossen bekannt waren,
also die Deutlichkeit des Ausdruckes nicht hinderten. Nur wer ein
20 Stadium der betreffenden Litteraturentwickelung selbst mit durch -
lebt, kann sicher beurteilen, inwieweit die Deutlichkeit einer Dar-
stellung durch die Wahl veralteter, oder neugebildeter,
gesuchter, oder fremdlandischer Ausdrucke beeintriichtigt wird.
Solehe Urteile sind auch schou z. B. von den Arabern gefallt
25 worden. Denn naeh ihnen ist ein einzelnes Wort ^.v^.5 (fasfhun),
wenn es „kein fremdes und seltenes Wort* ist (Mehren 16). Ferner bei
den Romern machte Augustus (Suet., Octavius, cap. 86) dem Tiberius
Vorwurfe w et exoletas interdum et reconditas voces aucupanti* (vgl.
weiter bei Volkmann 350f.; Gerber 1 396 ff.).
30 Fast ebenso sehwer ist es fur den ausserhalb des lebendigen
Sprachgebrauches Stehenden, die Undeutlichkeit zu beurteilen, welehe
aus der sogenannten ctxvQoXoyicc {xaxd%Qr\Gig oder abusio [Volkmann Akyrologle.
338 363]) entspringen kann. Allerdings ist ein Urteil dann moglich,
wenn z. B. parricida, das ja zweifellos zuerst nur den Vatermorder
35 bezeichnete, auch zur Benennung des Brudermbrders gebraucht wurde,
oder wenn man 2N ^Vater* auch zur Bezeichnung des Grossvaters
oder des Ahnen verwendete (Gn 28 la 32 10 28 9 i 19 28 IK 15 n u
2K 14 s etc.; zu Dn 5 n is 18 23 vgl. aber meine „Einleitung* 389 und zu
DN „Gro88mutter* IK 15 10 is vgl. vielmehr 2Ch 13 2!), wie p r Sohn*
40 auch den ,Enkel tt (Gu 29 5 2S 19 25 2K 9 20 Esr 5 i, cf. Sach 1 1) und
10 Erster Hauptteil.
na .Tochter" auch die „Enkelin* (Gn 24 48 36 2 w), oder 13 auch den
„Urenkel* (Jos 7 24 gernUss V. 1) bezeichnen musste. Ebenso kann auch
der, welcher ausserhalb des lebendigen Sprachgebrauches stent, die
Akyrologie beurteilen, die darin liegt, dass Virgil, Aeneis 4 419 „tantum
sperare dolorem* sagte (Gerber 1 334*). Aber Uber die abusio, die 5
nach Cicero, De oratore 3, § ico in „grandis oratio pro longa, minutus
animus pro parvo* liegt, konnte der dem lebendigen Sprachgebrauch
fern Stehende scbwerlicb urteilen.
Amphiboiie. 3. Zweideutigkeit des Ausdruckes lasst sich nur dann ent-
schuldigen , wenn sie a) ein in der Verlegenbeit gewabltes , oder 10
b) ein geistreiches Mittel ist, den Ausdrack vielsagend zu machen.
a) Zur notgedrungenen Verwendung einer &fiq>t§oXkc gehtirt die
onkaihaft. mehrdeutige Ausdrucksweise, die haufig von den Orakeln gebraucht
wurde. Ein Beispiel ist die doppelsinnige Verwendung des Wortes
ijfiCovog in jenem Ausspruch, den Krflsus zu Delphi empfing (Herodot 15
1 &a), und von „ mater* in „Imperium summum Romae habebit, qui
vestrum primus, iuvenes, osculum matri tulerit* (Livius 1 66).
Ein halbbewusstes, vom sozusagen hellseherischen Sprachgebrauch
gewahltes Beispiel der Zweideutigkeit diirfte doch in dem Dnb von
Ri 7 13 liegen, das als 'y\ a*in 14 gedeutet worden ist. Bei jenem 20
Dnb wird darnach doch wohl an Dnb 5 8 a, cnb etc. (Ps 35 1 b 56 sf.),
nnb: und rranbw gedacht sein. Auf dem Verhaltnis des Gersten-
brotes zu den ackerbautreibendenIsraeliten(Bertheau, KEHB; Moore, ICC
und Budde, KHC z. St.) liegt nach der in V. u gegebenen Deutung
nicht der Accent. Eine ideelle Wechselbeziehung des Traumes und 25
seiner Deutung ist aber vorauszusetzen, ohne dass deshalb (Ottli, KC
z. St.) der Traum fur die Erdicbtuug eines reflektierenden Erzahlers
gehalten wurde.
b) Ein Beispiel des beabsichtigten Gebrauches einer Amphiboiie
(arabisch: taugihun, eigentlich: das Gesichterzeigen) fiihrt Mehren 30
122 f. an, indem der fiber einen Einaugigen ausgesprochene Satz
s M(5gen seine beiden Augen einander gleich sein!" einen Gluck-
ambigtiiUf. wunsch, oder eine Verwiinschung en thai ten kann. Solche B ambiguitas*
oder „dilogia" findet sich „saepe apud Ciceronem, nominatim in
epistolis ad Trebatium* (Ernesti 152). - 35
dUogia. Beispiele aus dem Hebraischen sind folgende: „Die Halfte des
Stammes Manasse* (Jos 13 7 b), welche ostlich vom Jordan an-
gesiedelt wurde, wird am Anfang von 8 a als die westlich vom
Jordan wohnende Halfte aufgefasst, wie wenn der Erzahler diese
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. \\
erw&hnt gehabt bfttte (Qi. 52 a: iidt nbas). Beide Halften hatten
in dem wirklichen Schlusswort von ?b ibr verkniipfendes Band. —
^*ns Jes 10 24 b 26 b: in der Weise (Ex 14 8 b etc. s. u.), wie einst-
mals Agypten, und auf dem Wege nach Agypten. — tfber n:T
6Hos8 5a s. w. u. — btt»b Jo 2 17 soil docb wahrscheiulich den
doppelten Sinn von „bekritteln tt und „beherrschen" haben. — aitt
Sir 3 si a ist im moraliscben und pbysiscben Sinne gemeint.
Weiter sind bierher folgende Falle der Dilogia, die Quintilian
(Volkmann 408) avtavdxkaaig nennt, zu stellen: DDTD Gn 4822; & *? av "-
uo D^V* Ri 10 4; 'an T\izn -nwnri Tiba 15 ie: entweder nach dem MT
(Ottli, KC) „einen Haufen, (ja) zwei Haufen" (cf. PeS.: acervas
acervavi; Trg.: imai yisrvW; Moore, ICC: I heaped them all up;
Budde, KHC), oder nach i^aksltpcov i&jleupa avzovg (LXX; Hier.:
delevi eos) ,ich babe sie tuchtig (-iten) geschunden" (arab. hdmara,
isscabit; van Doorninck, Ktf, Ges. 18 ; Budde, KHC). — n*: "irrm
IS 1 24b sollte direkt hinter „in das Haus Jahwes" wahrscheinlich
heissen „und der Knabe war oder wurde [dort] Knappe" (vgl. nrs
fnin 2 13 is is etc.), freilich nicht p\:n firri, was durch 23b ver-
boten ist, oder w war noch jung" (Ges. 18 ). Wieweit aber der MT
20 gegeniiber der LXX original ist, bleibt fraglich. — In Jes 37 is
lautete unmftglich das Original „sie verSdeten alle Lander, d. h.
V6lker (S. § 248 d), und deren Gebiet* (Dathe 1 1343) trotz en 19 a.
Das Original war wahrscheinlich „alle Lander* (Jfc^V .- f^^N ) 7 aher
diese Hyperbel wurde hier, wo sie noch auffallender, als in 11 || 2K
25 19 11 war, zu D^arrrK (2K 19 17; xa t^vr\ in cod. B) gemildert, dann
wegen :mnn durch aa^KTKi (cod. A) vermehrt und endlich letzteres
im spitzig ironischen Sinne von „samt (S. § 3751) ihrem eigenen
Land" in die Parallelstelle Jes 37 is ubertragen. — In 58 10 ist
„wenn du darreichest (cf. S. § 192 d 193 a) deine Lust und (da-
30 durch) eine bekQmmerte Bi-ust befriedigst" wahrscheinlicher, als das
pleonastisch-tautologische „wenn du darreichest dein Brot etc. - , und
xbv ilfnov kann aus 7 a stammen. — Einigermassen gehtfrt hierher
auch das doppelte nn3 von 66 3 b 4a, das zweifache o^rsn Jr 7 isf.,
die beiden a^c* 8 4b (cf. 3 12 u 22 4 1), Stot? (Lgb. 1 327! Trg.:
35 piiwri, Pe£. jOofckJUO, beides = et taceamus) 8ua und ^"in ub,
-nm und 'i 34 nab; toe Hes 7 10b 11a. Aber durchaus nicht
gehort rn?n und o*pn Hes 20 24 f. hierher, als wenn letzteres Wort
„divinae poenae" (Dathe 1 1311) bezeichnete, was schon durch ^znn:
12 Erster Hauptteil.
widerlegt ist, das nach dem Kontext sich auf die Auszugszeit be-
zieht. Dagegen wieder nnnb^ 41 24 a bezeichnet Thiirangel und Thur-
fliigel. Wollte D^St? Hos 4 17 a auch auf „Schmerzen" hindeuten??
Ferner liaro Sacb 9 3 a durfte Bollwerk und Einschliessung meinen
(Stade, ZATW 1 48 f.). Vgl. is-isao Jos 19 2i> 2S 24 7. Auch 5
in Ps 141 5 umschreibt das erstere den den Superlativ (S. § 309 g;
Trg.: KtrV/p nto^ rrato; Dathe 1 1342; Bathgen, HC), weil sonst
der Cbergang zum Kopf unvermittelt ist. Besonders deutlich liegt
dilogia in "-pen nnn D^VOH Qh 7 6 vor. Beabsicbtigte Dilogie mit
Hilfe von Homonymen findet sich auch im Arabischen nach 10
Fleischer 3 549. In Hariri's 37. Maqame steht eine lange Reihe
von Beispielen solchen Gebrauches der Homonyme, wie ^Ich sah,
wie mancher Brave zu Feigen (!) Zufiucht nahm, Die schirmten ihm
das Leben, als Not ira Lande war - (vgl. weiter in Riickert's Abu
Said, 4. Aufl. 268—272). 15
Aber nicht schliesst das V^ von Ps 142 4 a das bwafe, oder das
V")**"* von Pv 28 16, wo b ein warnendes Bild fiir a ist, ein m^ in
sich, wie Qi. 52 a bei Besprechung von Jos 13 7 b 8 a meinte.
Wenig oder gar nicht begrilndet sind auch folgende Annahmen
von Mehrdeutigkeit. Betreffs N v J5tl Gn 3 13 ist in Bereschith rabba, 20
Par. 19 a. E. bemerkt, dass es den Sinn von "O'V* „er (der nachaS)
reizte mich" (cf. Ps 89 23), den Sinn von "^a^n „er machte mich
schuldig" (cf. Dt 24 10) und den Sinn von ^Tttri „er liess mich ab-
irren* (cf. 2Ch32i5) besitze. Zu ttfcbm Dt25 9 ist in Jebamoth 102 b
bemerkt, es bezeichne S]blZP73 (ein Herausreissen , cf Lv 14 40) und 25
zugleich weise es hin auf ^TV)T, habe also den Sinn von TIT „sich
gurten, sich zum Kampfe rtisten*, wie ^SSbnn von Nm 31 3. Vgl. weiter
bei A. Berliner, Beitrage 58.
Eine Art von beabsichtigter dilogia findet sich auch in Ausdrucken,
die weiter unten noch unter einem anderen Gesichtspunkte zu be- 30
trachten sind: 3T7 etc. Ex 23 5 Lv 26 32 a b Jos 6 18 Jes 16 9b 10b
26 11 28 10 13 29 2ab 30 16 57 6 58 10a Jr 11 17 23 33b ssf. Hes 44 12
Hos 8 11 Jo 1 lof. Ps 74 19 Pv 19 16 21 23 24 10 Kl 2 g Qh 4 lb 10 4
Dn 11 22.
Eine vollstandig beabsichtigte Dunkelheit der Ausdrucksweise 35
Rftteei. bildet das Wesen der Rats el, wie es auch durch die hebraische
Benennung des Ratsels, FtTn d. h. Verknotung oder Verschlungen-
heit, ausgedrUckt wird. Die alttestamentlichen Beispiele zerfallen in
folgende Gruppen: a) die gewobnlichen Ratscl, wie ,Speise kam —
gegen alle Erwartung — vom Fresser, und zwar siisse Speise von 40
einem starken (Fresser) 1 * Ri 14 n. Die Losung wurde wieder in eine
Die intellektuelle Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 13
ratselhafte Frage (is a) eingekleidet (vgl. Aug. Wiinsche, Die Ratsel-
weisheit der HebrSer 1883). Mehren 132 verweist betreffs des 'ilgh&z
oder lughz auf Hariri's 29. und 35. Maq&me (vgl. Rtickert's Abu Said,
4. Aufl., p. 210—214. 248 ff). — b) Die ZahlenrStsel, wie „Sechs Dinge
5 sind es, die Jahwe hasst, und sieben sind die Greuel seiner Seele* etc.
Pv 6 16—19 30 15 ff. Sir 23 16 (dvo e&q . . . xcd xb xqlxov xrZ.) 25 (cf. if.)
27 f. 26 5ff. 19 (cf. itoXXu ipiariaa %xX. 27 24 40 18-26) 50 25: 'an "ClM
mD^blBttl. Diese Ratselart wurde spater ma Midda genannt.
Arabische Beispiele finden sich in Schultens' Gram, arab.: Sententiae
10 arabicae, Nr. L, LIU, LXV, LXXXVI. Vgl. auch G. Jakob, Alt-
arabische Parallelen (1891) 18. Ein Beispiel liest man auch im athio-
pischen „Buch der Philosophen* (Dillmann, Chrestomatbia aeth.,
p. 43): „Zwei Dinge etc." Vielleicht beide Arten von Ratseln wollte
die KSnigin von §eba' dem Salomo vorlegen (IK 10 l 2Ch 9 i). Eine
15 Art Bucbstabenratsel findet sich in "JO© = ban Jr 25 26 und *^-p sb
= D^ltDD 51 1 (liber 'Athbascb vgl. weiter haupts&chlich bei A. Berliner,
Beitrage 12—14). — c) Ratselhafte Aussagen: Nm 12 s Hes 17 2 *&tteih»ft.
Hab 2 6 Ps 49 5 78 2 Pv 1 6 (cf. 30 n— u) Dn 5 12 (PL yrviK) 25 b 8 23
Sir 47 17 (rPPn dem Salomo zugeschrieben) Sap 8 8 (Xvaug alviy^Ldxtav)
20 1 Kor 13 12 (iv alviypuxi). Solche Ra'tsel sind aber nicht in Gn 49 ic
oder Jes 11 1 gemeint, wie Junius bei Dathe 1 1321 wollte. Aber wohl
gehoren hierher die emblematischen Ausdrilcke von Jes 21 1 a (iiber
11a 13 s. u.) 22 1 a 30 6 a. Dagegen wieder nur in einem sehr ab-
geleiteten Sinne sind %axa aiviyiut (Adrianos § 125) Jes 1 22 Hes 39 17 a
25 Jo 4 is a Lk 3 9a gesprochen.
Hierher wurde wohl am richtigsten die Metalepsis gestellt. Sie
ist X4£ig ix Gvvavviiiccs xb byjjovvyLOv dr\Xov6a (vgl. weiter bei Volkmann
364 f.; Gerber 2 50). Ebenso gehort hierher „die versteckte Ausdrucks-
weise, durch die man ein Wort, das zwei Bedeutungen, eine nahero
30 und eine entferntere, hat, in der entfernteren anwendet* (Mehren 105),
oder „die Unbestimmtheit* (cLmo^II. S. 134, eigentlich „Das Weitsein",
VIII von &*»£ „late patuit"). Auf KxlJt eL*ot „Erweiterung der Wort-
bedeutung* wurde es von Saadja zuxUckgefuhrt, wenn HN in Bezug
auf Lot gebraucht wurde (Gn 13 8; Wolff in ZATW 4 237).
35 Spuren von diplomatisch vorsichtiger Ausdrucksweise finden sich dipiomatisch
in dem Can von Ps 89 5ib, welcher Stichos im ubrigen vielleicht vor8ichti *-
ironisch nach Jr 15 15 b, zu deuten ist, ferner in Pv 22 11 (S. § 243 d)
28 aa {roS ersetzt durch raft), Taam 2K 11 1 || laini 2Ch 22 10b,
wie am Rande von Sir 36 10a „Moab" (3tti£) durch „Feind< (3"n«)
40 ersetzt ist, und man spater "WWII ^Romer" mehrfach in TO"lfc* ^ramacr*
(Levy, Targumworterbuch s. v.) verwandelte.
Insofern durch mehrere der zuletzt erwahnten Ausdrucksweisen
die Darstellung gleichsam mit einem Zwielicht iibergossen wird,
14 Erster Hauptteil.
stchcn sie gleich dem Dammerschein des Morgens auf der Grcnze
zwischen den Quellen der Dunkelheit und den Quellen der Deutlichkeit
des Stiles und bahnen den Ubergang zum folgenden Abscbnitt.
III. Die Steigerung der Deutlichkeit des einzelnen
Ausdruckes. 5
Die Mittel, durch welche man der Deutlichkeit der einzelnen
Sachbezeichnungen einer Darstellung einen mflglichst hohen Grad
verleihen kann, meine ich in drei Gruppen zerlegen zu kOnnen.
Denn erstens kdnnen die einzelnen Ausdrucke einer Darstellung da-
durch lebendiger vor das Geistesauge des Htfrers oder Lesers ge- 10
stellt werden, dass eine Eigenschaft, die dem betreffenden Objekte
selbst wirklich innewohnt und fur dasselbe besonders charakte-
ristisch ist, aus dessen Begriffsinhalt herausgenommen und zu
seiner Kennzeichnung als Epitheton ornans verwertet wird. Zweitens
kann die Aufmerksamkeit dadurch in hflherem Grade auf ein Objekt 15
gelenkt werden, dass die n&chstliegende Bezeichnung des betreftenden
Objektes durch einen Ausdruck ersetzt wird, welcher seinerseits
einen Begriff bezeichnet, der zu jenem Objekte in innerlicber
(qualitati ver), oder &usserlicher (quantitativer) Beziehung stent.
Drittens kann die Deutlichkeit der Erwahnung eines Vorganges da- 20
durch erhoht werden , dass mit seiner eigentlichen Bezeichnung ein
Hinweis auf eine Par allele verkntipft wird, die der betreffende
Vorgang in einer anderen Sphare besitzt.
Gemass dieser Disposition der Verdeutlichungsmittel, die von
den nachstliegenden zu den ferner liegenden fortschreitet , werden 25
der Reihe nach folgende Stilerscheinungen zu betrachten sein.
1. Verdeutlichung eines Begriffes durch die Entfaltung einer
Hauptseite des ihm innewohnenden Inbaites, d. h. der Ge-
samtheit seiner Merkmale.
Das Streben nach anschaulicher Darstellung der einzelnen Sach- 30
Epitheton bezeichnungen schafft das sogenannte Epitheton ornans. Denn
indem zur Benennung eines Objektes ein an demselben hervor-
stechendes Merkmal hinzugefiigt wird, tritt das Objekt mit plastischer
Anschaulichkeit vor die Seele.
Ein solches Epitheton pingens, wie man es wohl nennen kSnnte, 35
ist z. B. das „gewaltig" in der Bezeichnung mn Dinn „gewaltige
Urflut 44 Gn 7 11 Jes 51 10 Am 7 4 Ps 36 7 1 (uber 78 15 b vgl. S.
§ 348 a ft.
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 15
Das Epitheton ist von den griechischen Rhe tori kern iibergangen
worden (Volkmann 366). Bei den Lateinern sagte Donat, dass die
tTtl&txa discretionis, proprietatis, ornatus causa beigefiigt wiirden (eben-
da). Mehren erwahnt es nicht. Schon Dathe aber bezeichnete die
5 veranscbaulichenden Epitheta treffend als ^rjyijrnea (1 6). Aller-
dings fiibrte er als Beleg nur &&enitois tldcoloXatQtiatg (1 Pt 4 s) an.
2. Steigerung der Deutlichkeit durch Umsetzung des
nachstliegenden Ausdruckes in einen innerlich -qualitative
oder ausserlich-quantitativ mit ihm zusammenhangenden Ausdruck.
10 Durch die Anwendung eines Tropus (Volkmann 354) muss
naturgemass das betreffende Objekt in einem neuen uud daber ein-
drucksvolleren Lichte erscheinen.
a) Die M e t o n y m i e ist die Wahl eines solchen Ausdruckes, Metonymie.
welcher mit der nach dem herrschenden Sprachgebrauch nachstliegenden
15 Bezeichnung eines Objektes innerlich- qualitati v zusammenhangt.
Fiir die Metonymie kommt auch der Name Hypallage (Volk-
mann 361) vor, und sie heisst bei den Arabern (Mehren 41) JkjL&Jt,
d. h. nach S. 92 die Benennung einer Sache mit einem uneigentlichen
Namen (cf. JkjjS t cognomen). — Die Hauptgruppen der qualitati v oder
20 innerlich zusammengehorigen BegrifFspaare durften aber folgende sein:
Ursache und Wirkung; Besitzer und Besitz; Satz und GegenBatz. Das
erste von diesen drei Begriffspaaren ist ausdrticklich auch schon von
Quintilian (Volkmann 361) erwahnt. Das erste und zweite Begriffspaar
findet sich unter den Bezeichnungen , causa et effectus, subiectum et
25 adiunctum* auch bei Dathe 1 814 aufgefiihrt. Das dritte Begrifispaar
fuge ich hinzu.
a) Die Ursache wird fur die Wirkung gesetzt. Metonymie:
7 ° ° Ursache itatt
„ Geist" vertritt im AT nicht haufig die von ihm ausgehenden wirkung.
Wirkungen. Denn dies ist nicht bei „et seponam partem (yz cf. S.
so § 81) spiritus etc. - (Nm 11 n 25) gemeint, wie Glass bei Dathe 1 817
mit „ loquitur de donis Spiritus sancti" wollte. Ebenso wenig gilt
seine Annahme in 2K 2 9 15 Dn 64b (auch da ist nach 4 sf. i;>
5 11 14 f gottverliehener Geist gemeint) Jes 26 9 Hes 11 19 a || 18 21
36 26 Ps 51 12 u 19. tlberall ist da realer Geist selbst als Quell
so und Tr&ger von Kraft verstanden. tJbrigens trotz des vb* nTtt
und trotz des batx wollte nil Nm 11 17 25 nicht '„de Mosis spiritu,
quo utebatur ad populum Israeliticum gubernandum" (Dathe 1 821)
gesagt sein. Vielmehr wollten jene beiden Textmomente nur an
die Geist begabung des Mose erinnern und die Identitat der Geistes-
40 quelle fur Mose und die anderen betonen. Nicht sollte eine Ver-
16 Erster Hauptteil.
miuderung der Geisteskraft Moses ausgesagt werden. — ran vertritt
auch nicht in Jes 29 24 „ Erkenntnis " (Stade, WB. s. v. 2, b d),
sondern -»rn und n2"0 33>Tn sind die Gegensatze. Aber rm Hi 20 3
bedeutet nicht unwahrscheinlich soviel wie Geistreichheit im ironischen
Sinne. Auch in Dn 5 12 a besitzt die mit .Wissen" etc. koordinierte 5
rm den Sinn von Geistesm&chtigkeit, geistige Potenz, Enthusiasraus
und Energie 0. a. Auch ist mit dem „Hauch seiner Lippen" (Jes
11 4 b 2Thess 2 s) schliesslich das von seinen Lippen strSmende
Wort, und mit mi Hes 37 1 eine negative Ekstase (cf. mein Buch
„Der Offenbarungsbegriff des AT* 2 98 135) geraeint. 10
Diese Art von Metonymie zeigt sich ferner in der Setzung des
vorfiSXefar Vorfahren fiir seine Nachkommen (Dathe 1 822): Japheth u. a.
Nmchkomme. yertreten ^ japhethiten u. a.: nc* Gn 9 27; — pnitr Am 7 of
cf. pnizp ma i«f; — ap^ Gn 46 4 a ("jbTK, wie *p 12 3 b sich
wenigstens m i t auf die Nachkommen bezieht) 49 7 Nm 23 7 10 21 23 15
24 5 17 19 Dt 32 9 (j "to*!) 33 4 10 2S 23 1 Jes 2 3 9 7* (= das
nordliche Reich; || Epbraim V.s) 10 21 14 1a 17 4* 27 6 9 29 [22b
'31 '-QN: der Patriarch selbst] 23 40 27 41 8 14 21 42 24 43 1 22 28
44 if. 5 21 23 45 4 48 12 20 49 sf. 26 59 20 60 16 Jr 10 10 25 (hier
doch von ganz Israel gemeint) 30 7 10 18 31 7 11 46 27 f. 51 19 Hes 20
28 25b 37 25a 39 25a Hos 10 11* 12 3* Am 6 8 7 2 5 8 7 Ob 10
(== Juda) Mi 1 5* 2 12 3 1 8 4 2 5 ef. Nah 2 s, doch auch Mai 1 2;
2 12 Ps 14 7 20 2 24 h 44 5 46 8 12 47 5 53 7 59 u 75 10 76 7
78 5 21 71 79 7 81 2 5 84 9 85 2 87 2 94 7 99 4 105 10 114 7
132 25 135 4 146 5 147 19 Kl 1 17 2 2 f. (bloss Juda?) ICh 16 17 ' 25
Ps 105 10 f, wahrend diese Metonymie an folgenden Stellen ver-
mieden ist: spy ma Ex 19 3 Jes 2 5 f. 8 17 10 20 14 ib 29 22a
46 3 48 1 58 1 Jr 2 4 5 20 Hes 20 5 Am 3 13 9 8 Ob 17 is (= Juda)
Mi 2 7 3 9 Ps 114 if. ap*" 1 "'-a bezeichnet in IK 18 31 wahr-
scheinlich die zwolf eigentlichen S5hne Jakobs , aber die spate ren 30
Generationen seiner Nachkommen in 2K 17 34 Mai 3 « Ps 77 i«
105 ICh 16 13 f. Der Ausdruck spy yil begegnet nur in Jes
45 19 Jr 33 2« Ps 22 24 1, und npy ma J^T nur in Hes 20 st«
— Die gleiche Metonymie zeigt sich bei baii^ (Gn 32 29) von
bansra 34 7 an. 35
Das sind Analogien z. B. zu yp Nm 24 22 Ri 4 11, lb* Mai 1 3
und nn« iar 2Ch 25 24. So vertritt auch David seine Dynastie in
Hos 3 s Jr 30 9 Hes 34 23 (in**!) 37 24 (ina!) Siehe noch w. u.!
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 17
Ebenso ist semen = posteritas (Gn 3 15 etc., and zwar ist ein Nach-
komme in 4 25 IS 1 u 2S 7 is gemass dem Kontezt gem ein t) und =
messis in dem 3H Lv 26 16 b Hi 39 12, vgl. die Erde als Ausgangspunkt
far das Produkt in HSbDKn Gn 3i7b (Qi. 51b: STHD 18 Mb), and
5 ebenso ist HOT fcttt hinter nK^fn 2 S 9 10 gedacbt. Ebenso finden wir
QueUe= Strom Dt 33 28a, erlfiutert in Ps 68 27 Jes 48 1 a, Wurzel^
WurzeUrieb Jes 11 10 532 Sir 47 22 IMaklio, Wdnstock ("{DA bDK) =
Traube etc. 2K 18 31 1| Jes 36 ig Jr 5 i7f. So metonymisch kann auch
ntincha (IK 18 29 36 2K 3 to; S. §97b) gemeint sein. Zorn vertritt so
10 Strafgericht wahrscheinlich in rn?2 || aio Pv 11 23, cf. nil* DV
Hes 7 19 Zeph 1 15 18 Pv 11 4 Hi 21 30. Scriptor stent pro scripto eius-
que argamento: Dn 9 24b (K"02) Mt 5 17 7 12 22 40 Lk 16 29 24 27 44
Jh 646 Act 8 28 so 13 15 40 15 21 (?21 21) 24 n 28 23 2Kor 3 15. Vgl. noch
anderes bei Dathe 1 82a! — Cicero, De oratore 3, § 167 erw&hnt, dass
is man ^Cererem pro frugibus, Liberum appellare pro vino.' 1
Das Werkzeug weist auf das Produkt hin: Mund vertritt Metonymie :
° Werkseng
Avssprache z. B. in Gn 41 40, wo pw wahrscheinlicher mit , £**j f&* Produkt.
w disposuit a (sermonem) zusammenhangt (cf. tiTtccKovtisrai, Ja^j ^wm
[accipiet iudicium], Onq. : ^Trr [nutrietur, ducetur]), als dass es „sich
20 wafmen* (Stade, WB. s. v.] bedeutet; ferner in 45 21 Ex 17 1 38 21
Lv 24 12 Nm 3 16 39 etc. ; ■•btk na* 14 4i * ibtn mn 20 24
22 is* 24 is* 27 14 21 33 88 (RaSi: ttp->tD33 nEtt TObw) 35 30 Dt
1 26 48 9 23 17 6 19 16 (Mt 18 ie) 21 5 b 34 5 (Trg. Jer.: np->TD3 by
^T KW73; Sifre und Rasi: np-»lDDn) Jos 1 18 15 13 17 4 19 50
25 21 3 22 9, aber hinter ,wo?" Ri 9 saa ist diese Metonymie nicht
mit Moore (ICC z. St.) anzunehmen (s. u.); IS 12 4 f. 15 24* IK
IS 21 26 2K 23 85 24 3; [Jes 11 4 b ist rs nicht „sein Aussprucb,
weil sonst ve MO einen Gen. appositionis enthalten miisste, der
im parallelen *pnfite n^H nicht vorhanden ist] ; Am 6 5 : nach dem
30 (begleitenden) Klang (so auch v. Orelli, KC 1896; Nowack, HC
1897; Driver, Cambr. Bible 1897: that chant [cf. p. 236] to the
sound; aber Cheyne, Exp. Times 1898 334 konjiziert: qrrb* O^ttTTflSi
*nti bipb sinntD'n barn !) Ps 8 sa 49 14b, doch auch 73 9a (cf. Bftthgen,
HC) Pv 4 24 6 12 11 11b 18 7 Kl 1 is Qh 8 2 ICh 12 aabf. —
35 Ferner konnte Zunge leicht ein Ausdruck far Sprache werden :
Gn 10 5 20 31 Dt 28 49 Jes 28 11 66 is Jr 5 15 Sach 8 23 Est 1 22
3 12 89 Dn 1 4 (Act 2 4 11), wie die Zunge auch speziell die ver-
leumderische Rede (Jr 18 is Ps 73 9 b 140 12) und die Rede uber-
haupt bezeichnet: Zeph 3 is(?) Ps 5 10 52 6 109 2 120 2 Pv 10 20
40 12 is f. 17 4 21 6 25 15 23 Hi 15 5. — Dazu gesellt sich Lippe als
Konig, Stilistik. 2
18 Erster Hauptteil.
Hinweis auf Rede o. a.: Gn 11 1 (=Sprache) el 9 Jes 19 18 28 n
33 19 Hes 3 fif. 36 3 Hos 14 sb (= Bekenntnis; Mikhlal Jophi: ■>Vn
i3T)DtD; nctqnov ist doch nur Auslegung, nicht tlbersetzung eines
*1D, wie neuerdings mehrfach vorausgesetzt wird) Zeph 3 9 Ps [nicht
12 s] 45 s 81 « Pv 4 24 10 8 etc. 12 19 17 4 etc. 26 28 Hi 11 2 5
(= loquacitas) 12 20 Kl 3 62; Tnnfitt *D» „Lohn meiner Lippen*
d. h. meiner Gebete (Sir 51 22 a). — Ebenso vertritt der Gautnen
die Rede in Pv 5 3 8 7 Hi [nicht 6 30] 31 so, auch HL 5 ie (Stickel
z. St.), und so wurde schliesslich auch Kehle in Ps 5 10 gebraucht
Die Hand vertritt ihre Wirksamkeit, auch speziell die von 10
der Hand geleistete Unterstiitzung an den kursiv gedruckten Stellen
und zwar bei Menschen (z. B. Gn 16 12 Dt 32 86 Ri 1 35 6 2 1 S
18 17 21 22 172k cf. Jr 26 24; IK 11 26 f.), oder bei ubermenschlichen
Wesen z. B. Ex 3 19 (npm T an den kursiv gedruckten Stellen)
6 1 9 3 13 3 9 14 ie 14 31 32 11 Nm 20 so Dt 2 15 4 34 5 lb 6 21 15
7 8 19 26 8 34 is Ri 2 15 1 S 5 e 9 11 7 13 12 15 2S 3 12 14 19
IK 10 29b 18 46 2K 3 15 Jes 8 11 14 26 25 10 41 20 Jr 32 si Hes
1 3 3 14 22 8 1 20 88f. 33 22 37 1 40 1 Ps 36 12 136 is Pv 10 4
Hi 12 9 13 21 20 22 (speziell = Schickung, Schicksal 19 21 23 2)
Ru 1 13 Dn 9 16 Esr 8 22 31 9 2 Neh 2 is 2 Ch 30 12. — Die rechte 20
Hand (cf. Gn 14 22 etc. [S. § 391b] Neh 9 15 b Jes 62 s) ist ver-
mittelndes Symbol des Schwflrens schon in der Zeit des arabischen
Heidentums (Goldziher, Zur arab. Phil. 1 [1896] 55, Anm. 1), wie
der Zeigefinger auch as-sabbdba von v-*** B Verwiinschung' heisst
(ebd.) , und so wurde die rechte Hand ein Ausdruck fur Schwur 25
in Ps 144 h 11. — Arm bezeichnet Mittel der Unterstiitzung (Jes
33 2) oder tiberhaupt Eingriff in den Geschichtsverlauf, Geschichts-
urirkung z. B. Jes 53 lb (doch auch 51 5 9) Hos 11 3 Ps 10 16
37 17 44 4b, und dafur steht speciell „ausgestreckter Arm" in Ex 6 6
Dt 4 34 5 is 7 19 9 29 11 2 26 8 1 K 8 42 2K 17 30 Jr 27 5 32 n 21 30
Hes 20 »3f. Ps 136 12 2Ch 6 32 1; rrtan 't Hi 38 15.
Das Horn j dieses originale Mittel der Machtentfaltung (Hes
34 21 Ps 44 6a Dn 8 4a 11 40a) ist zum Symbol der Macht und
Herrschaft geworden: Dt 33 17 1 S 2 1 10 (Trg.: rvobtt) 2S 22 s
(Qi. z. St. : pnnn) Jr 48 25 (Trg. : nsbE) Hes 29 21 Am 6 13 (ein 85
nomen proprium erscheint im Kontext kaum naturlich) Mi 4 13
Sach 2 4 Ps 18 3 (S. § 337 1) 22 22 75 e 11 89 is 25 92 11 112 9
132 17 148 14 Hi 16 15 Kl 2 3 17 Dn 7 7 ff. 8 sff ICh 25 5 (RaSi:
Die intellektuelle Sphfire des Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 19
irptfa y\j> trm ^b>ab aaanfciD rwnawi pp; Qi.: d-nnb bsm»** p.p
rnbtfra dK^'ittb'i) ; IK 22 n || 2Ch 18 10 Sir 51 12c, s: rmxn
nn mab pp, is: iwb pp dti; Apok 5 e 12 3 13 iff. 17sff. —
Schwert wurde leicht ein lebhafter Hinweis auf.den Krieg: rri^tt
5 ann! Gn 31 26 Ex 5 3 Lv 26 u Dt 32 25 (Kl 1 20) 2S 2 26 12 10
Jes 1 20 2 4 21 15 51 19 Jr 5 12 9 15 etc. 14 is etc. 21 7 25 29
31 2 etc. Hes 6 8 8 7 15 11 8 14 17 etc. Hos 11 6 Am 9 4 Mi 4 3
Ps 144 10 Kl 1 20 2Ch 36 20; iux%aiQcc \\ bI^vti Mt 10 34, || Sucfie-
Qt6(i6g Lk 12 51. — t33tt5 (Stab) Jes 11 4b enthalt eine Metonymie
10 des Vollzugsmittels fur die zu vollziehende Handlung , n&mlich die
niederstreckende Strafsentenz.
feDS Ex 21 21 = 1BD3 n3p)3 Gn 17 23. — ban ('n Jos 19 29
cf. Lgb. 2 28 c): Schnur als Maass (2S 8 saa Am 7 17 Mi 2 5) be-
zeichnet, wie Maass, auch das Gemessene: Dt 3 4 isf. 32 9 Jos 17 14 etc.
i5 2S8 2a|3 Zeph2sf. Psl6« 105 11 Hi 21 17. — Das Messwerkzeug
vertritt auch den dadurch zu ermittelnden Raum: rrinBtt Ps 39 ea.
Auch Impulse und Krafte sind Faktoren des Erfolges *J££g^ :
und deshalb pr&gnante Anzeichen desselben: a'jtf Glut (Jes 49 10; «?^^[
xcxvGcav) bezeichnet auch den durchgliiten Boden (35 7), und in
20 letzterem Sinne war es auch in Sir 43 22 b gemeint , wahrend der
Siracidenenkel es da im urspriinglicheren Sinne fasste und kccvgcov
setzte. — Zorn: 1 S 28 is Mi 7 9, schliesslich auch in „seinen Zorn
ausschutten" Jes 42 25 Jr 10 25 Hes 7 s 9 s 14 19 20 8 is 21 ssi. 21 36
222231 30 15 36 18 Hos 5 10 Zeph 3 8 Ps 69 25 79 e Kl 2 4 4nf;
25 cf. Eph 5 6. — Huld: Jes 55 s Neh 13 u etc. (S. § 262 e) cf. Lk
11 41 12 33 Act 3 2f. 10 9 36 10 2 4 si. — Kraft oder Miihe vertritt
Erfolg, Frucht, Lohn: Gn 4 12 Pv 5 10 Hi (?6 22) 31 39; cf. yu*
(2 145a) in Gn 31 42 mit *vp i n Dt 28 33 etc.; Ps 105 44b Qh 2 19;
Qevoalt etc.: Jr 5 17a Am 3 10b; sm«n Ps 78 29: die Beute ihrer
so Begier (cf. Gn 3 6 [zu 49 26 cf. 2 165 1 ] Ps 21 3 112 10). Das ist •
doch analog zu "pa*") Gn 42 33. Deshalb ist dies wahrscheinlicher
eine urspriingliche Abkurzung von 'a S nan? 19 b, die von LXX,
PeS. (%abHra dfkaphna), Onq., Qi. 51b erganzt wurde, als dass lad
hinterher weggelassen worden ware. tFber Jes 58 10a a s. u.
«5 Auch die von der Kraft angeregte und vermittelte Handlung
wurde zum vielsagenden Hinweis auf ihre Konsequenz. So ist
es bei Vbertretung zwar nicht in Gn 4 13 b (cf. S. § 215 a), aber
in "pya 19 15: „bei und durch die Bestrafung etc."; Ex 28 43
2*
20 Enter Hauptteil.
Lv 5 1 etc. Nm 14 ss Hes 23 ssb 49 etc. 44 10b Jr 14 ieb Sach 14 19
Ps 7 17. Ebenso involviert die nfcCan (eigentlich: ZielverfeMung)
ihre Konsequenz: zwar wenig wahrscheinlich in Gn 18 20 (BDB 309 a),
aber in Nm 16 26 32 2sb (cf. SlKBri Jes 5 isb) [nicbt in Hes 3 20
(BDB) cf. 18 24] Sach 14 19 Kl 4 6, aber nicht in Jes 40 2b (Breden- 5
kamp z. St.), denn innpb kann hinter zwei Perfecta historica kein
Perfectum propheticum sein. — Zu "nat Gn 25 28 etc. cf. S. § 242b,
zu Nm 22 7 cf. S. § 260 d. Eine Ubergabe von Geschenken ist
auch gar nicht erwahnt. — T»£p Schnitt = Geachnittenesi Lv 19 9
23 10 22 25 5 Dt 24 19 1 S 6 13 8 12 Jr 5 17 Jo 1 11 4 13 Hi 5 5. 10
Ebenso metonymisch steht iBDN Mi 7 1. Eine Handlung be-
zeichnet auch ihre indirekte Wirkung. So weist O^nbiD IK 9 us
auf die mit einer Entlassung oft (cf. Gn 21 14 etc.) verkniipfte
Schenkung (=Geschenk) bin. Zu Mil 14a vgl. das deutsche „Ab-
schied* das in der Soldatensprache auch das Abschiedsdokument be- 15
zeichnei
J^STiir Bezeichnungen von Materialien vertreten die daraus ge-
Prod,lkt - fertigten ProduktejJ Stein : Lv 19 30 Dt 25 13 15 2S 14 2« Mi 611
Pv 11 1 16 11 20 10 23; Jes 34 11 Sach 4 10; Dt 4 28 (cf. Lv 26 iay)
28 36 64 29 16 2 K 19 18 || Jes 37 19, Jr 2 27 3 9 Hes 20 32 ; Ex 7 i9f. 20
— Staub (Gn 3 19 cf. inTana Ps 146 4 a) und Asche = Mensch :
Gn 18 27 (cf. Hi 10 9 a 30 19 42 e t) Ps 103 u (cf. 104 29) Qh 12 7 ;
yr\ V ;°* v ) *vi <snodog Sir 10 sa. — Ex 24 10 b: „etwas wie ein
(S. § 299 h) Plattenwerk (S. § 306 e) von Sapphir." — Eisen: Dt
19 5 (br-an) 27 5 Jos 8 si 2S 23 7 2K 6 sf. Jes 10 34 Ps 105 is* 25
107 10* QhlOio; brttb lCh29 2f. — Kupfererz: Ri 16 21 2S3s4
2K25? Jr39? 52 11 Kl 3 7b 2Ch33n 36 6; nransb lCh29 2f. —
Silber vertritt auch die Silbermtinze: wahrscheinlich mit iiber-
gangenem (Gn 20 16 etc. cf. S. § 314 h) oder gesetztem bpib (Gn
23 15 etc. cf. § 314 i), hauptsachlich *insb *nr ie; qosb 1 Ch 29 2 30
und das zweite cpsb in 5 (Ps 115 4a? S. u.). Ebenso bezeichnet
Gold wahrscheinlich gemunztes Gold in Gn 24 22 etc. (S. § 3 14 hi);
nmb ICh 29 2 und das zweite arwb in5(Psll54? S. u.). —
Holz: Dt 4 28 28 36 64 29 ie 2K 19 is || Jes 37 19, 44 19b, wo Peters,
TThQ 1896 285 ohne Not und mit Verkennung des Parallelismus von 35
Vim und y$ bia (cf. 46 ia) iibersetzen will „und den Rest da von
sollte ich zu einem Bel machen?"; Jr 2 27 3 9 (zu 10 sb/3 cf. S.
§ 350 b!) Hes 20 32 41 22 a a Hos4i2; Ex 7 19 Dt 19 5 (pn), nicht
Die intellektuelle Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 21
in 2S 6 5, denn ICh 13 8 bietet das Original, aber in 2 S 21 19;
in Hes 37 16: yy (JfiOdO) ist nach D«nDK T3 TOK 19 a ein Scepter-
stab (§dpdov, \Jas), nicbt amb. Vgl. auch Gn 40 19 a Dt 21 22 f.
Jos 8 29 10 26 2 S 21 6 9 13 Esr 6 11 Est 2 23 5h etc. (ava%Qe[icc6-
5 ftivtog avtov Herod. 7 194 cf. avEGtavQcocav 6 30) Act 5 so 10 89 13 29
Gal 3 is lPt2 24; Act 16 24. — Cypresse: zu 2S6s cf. ICh 13 s;
Nah 2 4; zu Zeph 2 14 cf. S. 152 *; (HL 1 17 s. u.). — Lmnen =
Docht Jes 42 3 43 n\. — Getre£de= Brot: wahrscheinlich Ps 78 24
(| &nb Ex 16 4 Ps 105 40), sicber Kl 2 12 cf. Neh 5 2.
10 jS) Die W i r k u n g wird als signifikanter Ersatz von U r s a c h e WJxkoKrfffr
und Wirkung gebraucht. Urs»che.
So finden wir Volker als das natiirliche Produkt von Stamm-
v&tern anstatt dieser genannt: Gn 25 23 a a. Hierher gehflrt ferner
Bitterkeit: Gn26s5a; Leben: Bedingung and Quelle des Lebens Dt
15 30 20b, cf. Jh 11 25 12 50 14 6 1 Jb 5 20b; gegemiber 'n Tiptt Ps 36 10
Pv 10 11 etc.; Ekre (iiM): Ps 3 4b, wegen des parallelen 'jn tritt ist
es nicht „Gegenstand meines Riihmens* (B&thgen, HC; BDB 459 a),
und ebendeswegen ist es auch anders, als in Ps 106 20 a (gegen
Datbe 1840; s. u.); Starke, Bed, Licht, Freude etc.: Jr 16 19
20 Ps 18 2b 22 20b 46 2; Jr 23 <;b Hab 3 19; Ps 27 1 83 20; 43 4a;
cf. IKor 1 so Epb 2 u; Bin 13 3 2Kor 1 u IThess 2 19; Kummer etc. :
Pv 10 lb 17 25 19 13a; ctfjutQTlcc Rm 7 7.
Macht involviert den Machtquell oder Machttrager : t*3? Ps 8 sb SK^JJJJJiJ^
ist gleicbsam eine verteidigende Heeresmacht, ein die Skepsis fiber- Urhebor.
25 tonender S&ngerchor. So steht auch b^tt eindrucksvoll fur einen
haupts&chlichen Vermittler und Vollzieher der Gewcdt, d. h. fur
Beer: Ex 14 4 17 28 15 4 etc. Nm 31 u Dt 11 4 IS 17 20 2S 89,
bwi TO 24 2 etc. (S. § 267 d) IK 20 1 25 2K 6 nf. 7 6 18 17
25 1 5 10 Jes 36 2 43 17 Jr 32 2 etc. 46 22 Hes 17 17 27 10 [?n] etc.
so 37 10 38 4 15 Jo 2 11 25 Sach 4 6 9 4 14 u Ps 33 ie 136 15 Est 1 3
8 11 Dn 11 13 25 26 Esr 8 22 Neh 2 9 3 84 1 Ch 18 9 («^n bvi 20 1 —
2Ch 26 ist) 2Ch 13 3 14 ?f. 16 s 17 2 24 24 26 11 (b^n m> ist)
33 14; Svvafiiv fieydXriv 1 Mk 3 10 etc.; tia dvvdfui, Herod. 4 155. —
irna etc. Jes 42 eb 49 6 b ist, weil er ein lebendiger ist, Mittler des
35 Bundes. *t»b Mi 1 5 ist auctor rebellionis. Die -Sunden* vertreten
in wab Jes 1 18 b ihre Urheber, und dibtfj Mi 5 4 ist auctor pacis.
Wenigstens ware die Aussage „und solcher Art wird der Priede
22 Erster Hauptteil.
sein: wenn Assur etc." (Nowack, HC) sehr weDig natiirlich. Der
Genetiv 9Xfr Ps 125 3 (KJttj^, ^LLi>) vertritt tc&v &(uxqt&1l&v 9 PL
JJo\?> Hieron.: peccatorum, r V$*A^"$ ; rVrin ist Dankchor 0. a.
zwar nicht in Jr 30 19 a (Trg.: Krmn ibjwj "pri^ inatp^; xal gcfev-
tfovrat «tc avTwv adoi/we), denn die Prozessionen pflegten ja nach 5
und nicht aus Jerusalem, woran in isb hauptsfichlich gedacht ist,
zu ziehen; aber in Neh 12 si 38 40, und setzten nicht auch die
Rflmer custodia fur custos? Man findet es in „Unicus anser erat
minimae custodia villae" (Ovid, Met. 8 684). Cf. „Aderat mors terrorque
sociorum, lictor Sextius* (Cicero, In Verrem 5, Cap. 45, § 118). 10
»fotonymie: Eine Handlung wird als volltflnender Ersatz fur ihre Voll-
Wlrkung fur °
ihre Vermitt- zugsmittel genannt: rDia Gn 12 2b: Segens/orm^Z (cf. 48 20), wie
nbbp Jr 29 22 Sach 8 13; rpia: Bundesm#fcZ 0. ft. Gn 17 13 Ex 31 1<$
IK 8 21 || 2Ch 6 11; Leben : LebensmiCtel Dt 24 eb Pv 27 27b; pCog
Mr 12 44 Lk 8 43 15 12 so 21 4 1 Jh 3 17 ; vl%r\ 1 Jh 5 4. Blut wurde 15
natiirlich ein bedeutungsvoller Ausdruck fur Mord, weil die Ver-
giessung des Blutes das Mittel der Tfltung war: Ex 4 25f. Dt 19 10
12 Jes 33 15 b Hos 1 4 4 2 Ps 9 is etc. Mt 27 24 Hebr 12 4 (auch Lv
20 a 11 ff. Jos 2 10 2S 1 16 IK 2 37 Hes 18 13 heisst , seine TOtung
hat er selbst zu verantworten*). Tod vertritt als schlimmste Konse- 20
quenz furchtbarer Krankheiten diese selbst: Ex 10 17b (Heuschrecken-
plage; cf. ^-n 5 3 9 3: &dvatog\) 2K 4 4ob (Gift) Jr 15 2 18 21 43 11
Oh? 1 ?.* Pes * 14 i*, Trg. fitrritt, LXX: ddvaxog, JbLott, cyo) Hi 27
15; cf. assyr. ^mutant/,, Tod, Seuche, Pest" im Eponymenkanon beim
Jahre 803 etc." (Del., HWB 1896 395 b); Qdvctroi 2Kr 11 23; Apok 25
2 23 6 8 18 8.
Hierher gehort doch wahrscheinlich auch ?T*2 Hes 44 is b (flLa
[^su*ju] entstand aus j3t£a; cf. Cornill z. St.; Pes. ubergeht 18 b). Denn
als Parallele zu "Wit 17 b und als Gegensatz zu D^FltfJE 17 a isa scheint
es a) richtig durch span S^T/D TttaWl "O TttS 'nD'Obn (RaSi z. St.) ge- 30
deutet zu sein. Weder scheint es zu bedeuten ($) ein temporales „in
sudore* (Hieron.) = dum sudant (GTh 588a), noch y) ein lokales Oiptta
pJMBID (Talmud), namlich unter den Acbselhohlen und unter den Huften,
obgleich darauf auch das Trg. „und nicht sollen sie sich glirten an ihren
Huften, sondern nur an ihrer Brust sollen sie sich umwickeln" hinzielt, 35
und Qi. sowie Mikhlal Jophi z. St. die Wahl zwischen der talmudischen
und der targumischen Auslegung lassen.
Negative Erscheinungen konnten entsprechend ihrer Natur auch
zu signifikanten Hinweisen auf die Quellen oder Mittel ihrer Be-
seitigung werden. So diirfte z. B. OtDN zur Bedeutung eines Schuld- 40
Betitser Air
Beeits
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 23
besdtigungsmittels gelangt sein: Lv 6 10 1 S 6 3 2 K 12 n Jes 53 10 Hes 40
39 etc. — PKSpt! .Siiridopfer* (Lv 5 9 etc.) konnte auch mit dem verbum
denominativum 82an zusammenhangen ; cf. "p? Hos48; 2Kor5si.
Setzung von Wirkung statt Ursache zeigt sich auch im Ge-
5 brauch von Verb en (Datbelw7): ti^rp Jes28icb: non confundetur
(^n^T^T^ «V, oi) pi) xal a/ctyrrfl^, ^u*«J JJ) ideoque non festinabit. Also
nicht „8cheint LXX tCW gelesen zu haben* (Dillmann, KEHB). Ahn-
lich ist es bei 'n ri73tDPs5i2f. 70s; 252b35i9a; 252a3 2o3l2 119ii6b.
Auch das Produkt steht statt des Materials: pnv tanb^J^J ^
10 Jes 28 28, cf. enia? (Getreide), Jrca^; Ps 104 u Hi 28 5; n»g Jes M *«***-
47 2; -nto 33 12; s n ^yn Ps 74 15. — Der Erfolg vertritt die ihn
bedingende Handlung. So steht Macht statt Machtentfatiung in
^n Ps 110 3 a.
y) Das Besitzende vertritt seinen Besitz. SSffirf!:
15 Dies zeigt sich zun&chst in „er wird mich, d. h. meinen Besitz
okkupieren" Gnl5sb4a Ri 14 15b Hos 9 s Pv 30 23 bf. Weniger
auffallend hat ©*T» VOlker zum Objekt, weil Nationen auch sonst
(S. § 248 d) ihr Land vertreten: Nm 21 32 K Dt 2 12 2if. 9 1 11 23b
12 2 29 18 14 19 lb 31 3 Ri 11 2sb 24 a /S Jes 54 3 63 is Jr 49 if.
20 Hes 36 12 Am 9 12 f. Ahnlich ist „Jahwe ist sein etc. Erbe" Dt
10 9 18 2 Jos 13 33 b (cf. u b) 18 7 Hes 44 28 f. — Hierher gehCrt
das menschlichen Subjekten zugeschriebene Verzehren von Menschen
(abgesehen von Lv 26 29 Dt 28 53 55 2K 6 28 f., ?Jr 5 17a, Hes 5 10
Sach 11 9 Kl 2 20): Jr 2 s; ?10 25 s. u.; [Hes 19 sb/3?] (cf. Mi 3 s)
25 Ps 14 4 (J 53 5) 79 7 Pv 30 u (cf. Hi 29 17) 2Kor 11 20. "A%o zov
awHSwceywyov Mr 5 35 meint /\jlQliO CM h^ J £>, und ^yfftdtft
Mt 2 6 muss hinter der Anrede einer Stadt den Fiirstensitz oder
das Gauzentrum meinen.
So vertritt der Herrscher das beherrschte Gebiet z. B. in
30 „Sub Jove frigido" (Horat, Carmina 1 j, 25) oder wie z. B. „Neptunus
pro man" gesagt wurde (Cicero, De oratore 3, § 167).
Hierher gehort auch, dass Herr oder Herrin als Subjekt
bei der Handlung der Diener gesetzt wurde: Tlbn Gn 40 22a
heisst nicht „er liess hangen* (v. Bohlen, J. P. Lange u. a.), und das
35 Subjekt „man" ist wegen 41 13 b nicht wahrscheinlich. Der gleiche
Fall findet sich in ua/3 (Uber 43 34 a cf. S. § 324 d) 46 29 a a 2S 12 t»ay
(zugleich eine Art Brachylogie ; s. u.). Ebenso kommt im Arabischen
vor „sie zerriss* anstatt „sie Hess zerreissen." „Die von ihr veranlasste
Handlung wird als ihre eigene dargestellt" (Fleischer 2 377).
V
24 Ereter Hauptteil.
Die Hand vertritt als Besitzerin von Kraft diese selbst : Gn 9 5
30 35 32 12 etc. 41 35 42 Ex 18 10 etc., z. B. auch Lv 25 86 47 (Ver-
mflgen) vgl. Hes 16 49; Jos 9 2c Ri 3 30 (Gewalt), ebenso 4 24 69;
IS 10 is etc. 17 22 37 23 17; IK 14 27 2K 22 5 9; 8 20 etc. Jes
28 2 b, doch auch 57 10, denn „Hand" wftre dort zu speziell; *p *iatp r>
Nm 11 23 2K 19 26 Jes 37 27 50 2 59 if; 47 u 66 u Jr 18 21 Hes
35 5 Ps 63 11 ; auch in n*B in 1 K 20 42 Pv 6 6: aus der Gewalt =
axis der Sph&re des Einflusses; Ps 22 21 31 9 ie 76 <$; 49 ie 89 49 f;
141 6 9 Hi 5 20; 27 11 Est 2 s 8 14 69 Esr 1 8 8 ss; Dn 12 7b;
ICh 18 1 etc.; 25 * 26 28 29 8 2Ch 12 10 26 11 34 10 17; 21 8 10 10
I' 2K 8 20 22 etc.; zur Verftigung: Neh 11 24 ICh 18 17, auch hier
nicht im kflrperlichen Sinne : ad latus. — Ebenso wurde Arm oder
Arme zu einem Ausdruck fur Qewalt: z. B. Gn 49 24 Jes 40 10
59 16 63 sb Jr 17 5 48 25 Hes 30 21 ff. Hos 7 15 Ps 83 9 Hi
22 9 40 9a. 15
In „scheren das Haupt" (Lv 14 9 Nm 6 9b 18 Dt 21 12 2S 14 26
Jes 7 20 a Hes 44 20 Hi 1 20 f) kommt ;z3&n Haupt als Besitzer des
sonst bei m und nba stehenden Haares oder Bartes in Betracht
(Qi. 51b: tttttn ^tftt n«), wie durch das in Jes 7 20 a parallel
gehende D^b:nn *i*fe konstatiert ist. Aber nicht 11T3 Nm 69a soil 20
den Sinn von ttfin *i*tD (Qi. 52 a) besitzen. Auch in K12iob ist
nicht T)*t» (Abulwalid 178) gemeint. — Ferner bei titk^ HL 5 11
bleibt der Vergleichungspunkt zwischen dem Kopf und dem Golde
(39 arq, J^ojfl Jsjo j! Cf. jJo£i| jJJay 7 5) allerdings un-
klar. Haupt konnte aber als Trager der Krone den Gedanken an diese 25
involvieren, zumal in syrischen Braut- und Hochzeitsliedern vielfach
von Ktmig (melik) und Kflnigin (meltlca) gesprochen wurde (J. G. Wetz-
stein, Zeitschr. fur Ethnologie 5 288).
Die letzterwahnten Beispiele leiten zur n achate n Gruppe Uber.
Metonymie: Speziell die Sph&re oder Werkstatte bietet anschauliche 30
Sph&re fttr r x
inhait. Ausdriicke fur den darin befindlichen Inhalt oder den darin sich
abspielenden Prozess. So werden, wenn man vom Innern des
Menschen aus vorwarts schreitet, z. B. folgende Ausdriicke gebraucht :
Herz vertritt die Vorstellungsbewegungen und Willensbestrebungen
(cf. Gn6s 821) z. B. in 17 17 20 6 24 45 Dt 7 17 Jes 6 10 14 13; 35
n reden ilber das Herz hinein = die stiirmische Gedankenbewegung
besanftigen* Gn 34 3 50 21 Ri 19 3 2S 19 8 Jes 40 2 Hos 2 16
Die iutellektnelle Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 25
Ru2is 2Ch30 22 32 ef; ferner z. B. Hos 4 n 7 n Ps 7 n 10 e etc.
Pv (cf. 2 10 etc.) : in carena corde = stultus 6 32 7 7 9 4 ie 10 is 21
11 12 12 a 15 2i 17 is 24sof; ausserdem in 8 5 15 32 (= ampin,
Jfcoaa~) 17 ie || rWDri; 19 8 || niinm; 28 26 || rTCDn; Qb 1 is i<$ (Trg.:
5 ^2ib ■WVnJja, in cogitatione cordis mei) etc.; ebenso in ,das Herz
mutschUtfen* Ps 62 9 (cf. imto 102 1, tp\d 142 3!) Kl 2 19, cf. 11. —
Die gleiche Metonymie zeigt sicb im Gebrauch von Herz und Nieren
oder umgedreht (Jr 11 20 17 10 20 12 Ps 7 10 26 2 1 Sap 1 6 Apok
2 23t) und Nieren allein: Jr 12 2 Ps 16 7 73 21 Pv 23 i« Hi [nicbt
10 16 18, cf. Kl 3 13] 19 27f- Der Anlass dieses Sprachgebrauches mag
mehr in der einstmaligen Unbekanntheit der Nierenfunktion, als' in
ihrem Zusammenhang mit der „cupiditas rei Venereae" (Flacius,
Bd. 1 s. v. renes) gelegen haben. — )DD3, Seele = Streben , Our:
Dt 21 14 23 25 Jes 5 14 32 « 56 11 (auch 58 10a a, indem gemass oben
15 19 29 die Gier auch ihre Beute oder ihr Objekt bezeichnet. Das
tpDD3 ist durch das folgende ©D3 geschiitzt. Tbv aqxov in tyvjr\q
6ov entbalt die Deutung und das Grundwort) Jr 34 16 Hes 16 27
Hab 2 5 Ps 17 9 27 12 41 3 Pv 13 2 23 2 28 25 Qh. 6 9. — -lfea,
Fleisch vertritt teils Weichheit, Empfangltchkeit (Hes 11 19 36 20),
20 teils Hrnfalligkeit und Schvoache (2 Ch 32 s).
Das Bans ist ein sinnenfelliger Ausdruck fur die Familie etc. : JJ®}JJgJ^;.
Gn 7 1 (Trg.: ^rna «3«-bs) etc. (cf. „erbaut werden* Gn 16 2 30 3; °^jj*-
„bauen" Dt 25 9 2S 727 IK 11 38 Ru 4 11) Gn 30 30 Ex 1 21 2S 7 11 ;
18 81 6 || ICh 10 e! Lk 19 9 Act 10 2 IKor 1 i« etc. (Dathe 1 854); =
25 Vermogen: Gn 39 4 43 i« 44 1 4;- ?Ex 1 21; 2S1723 lK13setc.
Jes 22 15 etc. — Zelt: Gn 13 5 (richtig Dathe 1 859) Ps 78 67 (| Mti);
?91 10; Pv 14 11. — Umgebung: Nm 22 4 Esr 1 6. vron Kl 2 22 be-
zeichnet wegen „wie an einem Festtage" notwendig accolas meos,
Richtig ist also itccQoixtccg (nicht 7tccQOixeata [L6hr, HC]), cf. das
so targumische 'm ivtf??rnn „und versammeln sollen sich die Jiinglinge
der ganzen Umgebung etc.*
Ausdriicke, wie Stadt etc., veranschaulichen die Bilrgerschaft etc.:
i^fl y\T etc. Gn 19 lsbjS 35 5 b Jos [nicht 8 7 bei oceupetis] 11 19
Rilsa IS 4 13 ex. 5 12b (?23iob) Jes 14 si 2S20i9 2KII20 Jes
35 19 is 22 2 33 8 Jr 4 29a 11 12 26 2 (? 29 7) Hes 22 3 Am 5 3 Mi 6 9b
Zeph 2 15 3 1 Sach 14 2b Ru 1 19; Est 3 15 8 15 2Ch 23 21 f ; vgl.
Thor (Ru 3 11 b) = die welche am Thor zu verkehren pflegen; „deine
Stadt weint, und ihre Thranen rinnen* (A mama- Brief e 41 40 f.).
26 Erster Hauptteil.
Dieser Gebrauch ubertrug sich naturgemass auch auf Stadtnamen.
Hier liegt die ideelle Wurzel fur den Gebrauch von pteOT (Gn 15 2 b jS;
S. § 306 hq 280 h), das statt dammasqi gewahlt wurde, am eine
Assonanz an das vorhergehende ptDE herzustellen. Andere Beispiele
linden sich in 1 S 22 19 a Jr 49 24 Mt 3 5 ( ot ^hQoaokvfuitat Mr 1 5) 5
Mt 11 21 28 23 37 (Adrianos § 113) Act 8 25. Der Ausdruck fur Land
(z. B. IS H2529 2S 15 23) und die Landesnamen schlugen
leicht dieselbe Bahn der Sprachverwendung ein: z. B. Gn 47 15 Jes
43 sb Hos 12 s [fiber Jes 23 8 b siehe Lgb. 2 99 a] Ps 68 32 b
105 38 etc. (S. § 248 d). Allerdings die Konsonanten D^awo hatten 10
in einem Teile der Stellen auch das nomen gentilicium meinen kdnnen ;
vgl. hauptsachlich Jes 30 7 31 s. Zu Dnb ma 2 S 23 24 || '3» 1 Ch
11 26 vgl. die vielen Palle des Obergehens der beiden ahnlichen
Laute m und b in S. § 380m!
Die Bezeichnungen der Erde und ihrer Teile fanden natur- 15
gemass die gleiche Verwendung, und zwar vertritt Erde so die
Erdbewohner in Gn 6 11a etc. (S. § 248 d) 18 25 41 so [nicht Jes
24 20] Ps 66 1 4 82 s 96 1 Mt 5 13; yi»(n)-^Dc« 1 S 2 10 Jes 45 22
52 10 Ps 22 28 67 8 98 3 1- Auch -mania Ps 65 9 b konnte hierher
gehOren (aber s. u. 28 28—37) , wie sicher "ps^n Ps 78 26 HL 4 10, 20
Di*n Hi 37 17: Siidwind; peat HL4i6: Nordwind; cf. pD£ n«n Pv
25 23 Sir 43 20 a. = Berg und Thai stehen so metonymisch in Ri
7 24 und zwar nicht in Mi 1 4 (Dathe 1 855), aber in ICh 12 15 bf.
Berg vertritt den darauf geubten Kult oder die dadurch reprasentierte
Religion : Jes 2 2f. || Mi 4 1 f. Libanon ist eine grandiose Bezeichnung 25
der auf ihm stehenden Cedern: Jes 10 34 b 40 16 a, aber nicht Ps
29 6 b (B&thgen, HC), denn die Baume selbst sind schon vorher ab-
gethan, und das Hiipfen von Bergen ist auch in 114 4 6 erwahnt.
— Wiiste stent so metonymisch in Ps 29 8 cf. 9 a und Meer in
Dt 33 19 b Jes 60 r>; [Hes 26 17 a: Vokkupiert von Meeresteilen, 30
Meeresfluten; denn 19 a b sieht ganz wie eine Erlauterung aus!J. —
Imeln und Qestade: vgl. •w(n) (*)!& Jes 20 6 23 2 6 Hes. 27 35
39 6 mit dem blossen D">*8 Jes 41 1 5 42 4 10 49 1 51 5 60 9 Hes
26 is Zeph 2 11 Ps 97 if (Adrianos § 113).
Ophir = Produkt d. h. Gold von Ophir: Hi 22 24. — Auch ptaTi 35
Am 3 12 meinte wegen des durch die parallele !ti2>3 geschiitzten fe*lT
immerhin am wahrscheinlichsten ein bekanntes Produkt von ptD^^T,
wie der Stadtname, nur mit Vernachlassigung von „Bett* auch von
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 27
LXX, Trg., Pe§., Arabs beibebalten word en ist, and der Stoffname
Damast (franz.: Damas) stammt docb eben vom Stadtnamen , mochte
auch der arabische Stoffhame dimaqsun (.«JLo) absolut nicht mit dem
Stadtnamen dimiSqu oder dimaSqu (/ i^o) zuaammenhangen, sondern
5 von ftha^a (Kokon der Seidenraupe nnd die robe Seide selbst) durcb
das Aramaische hindurch entlebnt sein (FrSnkel, Aramaische Fremd-
worter im Arabischen 40. 288). Haben die erwahnten arabischen Formen
des Namens der Stadt Damaskus bei der Entstehung jenes Stoffnamens
nicht wenigstens konkurriert? Oder sind folgende Deutungen ,in
jo Damaskus in Sopha(ecken)* (G. Hoffmann, ZATW 1883 102), oder s in
Damascus in a couch" (Driver, Cambr. Bible 1897), oder ,auf der
Decke (ronato [Grfitz]) des Lagers 4 (Nowack, HC) wahrscheinlicher?
Der irdischen Sphare sind Doch folgende metonymisch gebrauchte
Ausdriieke entlebnt: Korb etc. Dt 28 5 17; n Hydria farinae etc."
15 IK 17 14 (Flacius 2 sss): nsn n»p it3DT»» (Abulw. 212 2); Becker:
Jes 51 17 22 (Adrianos § 82) Jr 16 7 25 15 b 49 12 51 7 a Hes 23 32
Ps 11 eb [?23 5 (Adrianos § 113)] Mt 20 22 (Adr. § 82) 26 42 Jb
18 11 ; Lk 22 17 20 1 Kor 11 25 („calix in sacra coena pro vino ponitur*
Flacius 2 338); Nest: Dt 32 11 Jes 10 n 16 2 Hi 29 is f; Schiff:
20 Jes 23 1 (itloZa KctQxqdovogl Adrianos § 113) 14 f, cf. lnli\qovvxo
Lk 8 28.
Eine Spezialgruppe solcber Metonymien wird von folgender
Trias gebildet: Unterwelt: Jes 14 9a 38 isaat; — Himmel^ zwar
nicht Dt 32 1 etc., aber Ps 50 4 (Adrianos § 113) 73 9a (tig xbv
26 ovqccvov, J«XUO, QJ'fl't* m m fltfiji I , aber das Tr g- setzte richtig
K'Wtf ^TO?) Hi 15 15 b (i! qedosim) Dn 4 2sb; D*?lb finw Ab6th
4 12 etc.; f$oi]6co{iiv stg xbv ovquvov, rfhtag lktr\<su 7\^&g IMak 4 10 etc.
(LA. rot) ovQavoi) 3 is); cf. fiaadsta x&v ovgav&v Mt 11 11 || (lecadeta
xov fcoti Lk 7 28; Mt 21 25 || Mr 11 30 Lk 20 4; ^qxov tig xbv
30 ovqcivov Lk 15 18; Jh 3 27; nicht Apok 18 20, s. u. zu Jes 44 23! —
Welt: GMrtfilct xo$ xotfftov Sap 6 25 etc. (cf. Grimm, Lex. s. v. KoCfiog)
Mt IS 38 etc. Jh 3 16 etc. Rm 3 t: (Flacius 2 33s) 1 Kor 4 9 etc.
Endlich Mund war ein anschaulicher Ausdruck fur Mund-
fiillung oder Bissen. Dies kommt oft vor, weil es eine naheliegende
35 Masseinheit bildete und stellt sich in folgenden Erscheinungsformen
dar: "ib?N ">c? Ex 16 21; ■»B"by „nach Massgabe" Gn 43 7 Ex 34 27
Dtl7io*Lv27 8i8 Nm26 56f; O^mz; ■»$ Dt21n 2K2 9 SachlSsf;
■*B3 „nach der Norm", was ausser jenem besonderen Fall von Ex
16 21, nur noch 28 32 39 23 Lv 25 52 Nm 6 21 7 5 7f. 35 8 (Sach 2 \
28 Erster Hauptteil.
S. § 395 d) Mai 2 9 Hi 33 e 2Ch3l2f steht; ^cb „nach Massgabe*
Gn 47 is ; 'an nbDK ^Db Ex 12 4 16 i« is Lv 25 ie 27 ie Nm 9 n 26 u
Jos 18 4 1 K 17 i Jr 29 10 Hos 10 12 Pv 12 8 27 21 f.
zrttfl5fzeit- : Auch eine Z e i t bezeichnung konnte zum leicht fasslichen Aus-
•ricbeinung. dn^ einer — regelmassig — in ihr auftretenden Erscheinung 5
werden, und dies zeigt sich wirklich bei folgenden Gruppen von
Zeitbezeichnungen :
Tag: Dt 4 32 (dw), vgl. auch 1 S 24 20 w. u.; Jr 17 16 Hes
21 so 22 4 Hos 2 2b Ob 11 Mi 7 4 Ps 137 7 Hi 18 20 Qh 5 19, iwr
D^n vor ICh 1 1 ; Mr 13 19 1 Kor 4 s. — „Deine Jahre* Pv 5 9 10
(•jpjitf , > | ^ft ) steht am wahrscheinlichsten im synthetischen Paralle-
li8mus zu tjinn und bezeichnet das in den Jahren sich vollziehende
Leben (xbv fUov, yS^li; || )DD5 6 32). — Zeit: Ps 31 16 Hi 11 17 ICh
12 32 29 so (?Est 1 is) 2 Tim 3 1. — Db*£ Qh 3 11 ist doch soviel
wie die Welt, und zwar bezeichnet dieser Ausdruck dort wegen 15
seiner Verbindung mit „ins Herz geben* genauer den Sinn fur oder
die denkende Beschaftigung mit der Welt, nur dass dieses Sinnen
nicht sein Ziel erreicht (11b). Jenes Db* ist also doch = almv Sap
13 8, welche Stelle auch sachlich parallel geht, 14c I84 Mtl3 22 etc.
Hebr 1 2 11 3 (ITim 1 17). — 4} coqcc steht so metonymisch in Mr 20
14 35 Jh 12 27.
Y?E> was nach J^5 urspriinglich „Hitze" und dann „warme
Jahreszeit" (Gn 8 22 etc.) heisst, bezeichnet — im Unterschied von
T3fcp (s. o. 20 9 f.) — auch die in die warme Jahreszeit fallende
Obsternte (Jes 16 9 cf. 28 4) und hauptsachlich deren Ertrag: 2 S 25
16 if. Jr 40 10 12 48 32 Am 8 if. Mi 7 1. Vgl., ausser dem bekannten
d'iQog, noch mensis als Ausdruck fur menstruatio. Vertreten nun
Abend und Morgen (Ps 65 9 b) die in ihnen aufgehenden Sonne,
Mond und Sterne? Diese gewflhnlicbe Auffassung (Bathgen, HC;
KtT ; Duhm, KHC) ist wenig naturlich , und der Paralielismus von 30
9ab braucht nicht synonym zu sein, sondern kann synthetisch sein,
d. h. mit den Extremen des Raumes solche der Zeit zusammen-
stellen. Daher heisst es wahrscheinlich : die Ausgange (= Aus-
gehende, Aufbrechende) am if organ (cf. «£•» Ps 104 23) und am
Abend, wo die Karawanen im Orient oftmals aufbrachen (Jes 21 13 s. u.), 35
versetzest du in Jubel (namlich durch das Erglanzenlassen von Sonne,
Mond und Stemen).
Die intellektueUe Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 29
So konnte auch Fest fur das gesagt werden, was in erster
Linie zum Fest gehtfrte, d. h. das Festopfer: an Ex 23 is (J| nar!),
Onq.: «an no??; Mai 2 s Ps 118 ti (richtig Abulw. 178); -i3hB 2Ch
30 22, richtig Qi. 51b: nanTStt n rtoT, und jedenfalls auch bei nDB
5 ist Pesach-Opfer die abgeleitete Bedeutung: Ex 12 21 Dt 16 2 sf. Esr
620 2Ch30i6i7 35 ib iff.; Mt26n Mr 14 12 Lk 22 7 11 Jh 18 28.
Eine Erscheinung konnte aus verschiedenem Motiv auch ErVchefa^ng
fiir ihr Anzeichen gesetzt werden. Dies geschah aus asthe- **%£&£?'
tischem Motiv bei D^na Dt 22 15 17, aber tffter geschah es zur Er-
10 hflhung des Eindruckes. So erklftrt sich nns Ex 8 19; cf. w Nm
6 7 b, ^y Dt 16 », tt*m»m 2 K 13 17; nEfcU) Hes 7 27. to bezeichnet
1 7 7 t t : \
in Ps 78 «i gemass dem Kontext die Bundeslade (IS 4 21), cf. 132 8,
aber trotzdem ist to nicht so in Ps 105 4 || 1 Ch 16 11 gemeint
(s. u.). Wieder hierher gehflrt indes nisVo . . . tfabrn Est 5 1.
15 d) Ein Besitz dient als signifikanter Hinweis auf seinen BeStjTfkr
e s 1 1 z e r.
So steht das assyrische pifodtu (Besitz) anstatt bU pify&ti, und
Besitz-Herr x. L ist der pacha, Statthalter (nnc), zuerst in 1 K 10 15,
dann in 20 24 2 K 18 24 || Jes 36 9 Jr 51 2s Hes 23 6 Hag 1 1 Mai 1 s
20 Est 3 12 Esr 8 se Neh 2 7 2 Ch 9 11 etc. erwahnt. Ferner Geist Jes
30 1 a vertritt gemISs* 2a den Geistbesitzer , mitt ID" 1 ** Hos 9 7, vgl.
1 Jh 4 1—8 1 Tim 4 1 2 Thess 2 2. Der Sprachgebrauch zeigt da
schliesslich nur die ganz begreifliche Erscheinung, dass er ein
wesentliches Merkmal eines Dinges auf dieses hinweisen lasst.
25 Diesen Vorgang beobachten wir ferner in ninctp 1 K 7 9 : wahr-
scheinlich Handbreiten x. i. = Simse 0. a. Hierher stellt man wohl
am richtigsten den Gebrauch des Ausdruckes Augen etc. zur Be-
zeichnung des Sehenden etc. (Hi 29 15) und den Gebrauch des Aus-
druckes Tage (dto*» Hi 32 7 a) zur Darstellung des Betagten. Vgl.
so auch noch Ps 93 1 a 104 1 b ! Metonymie des Attributs fur dessen
Besitzer findet sich auch in der Setzung des Satzes „der unter seinem
Herde viele Asche hat* fiir „gastfreundlich tf (Mehren 41).
Als solches charakteristisches Attribut musste naturgemass haupt- jJjJSJJJ 1 ^
s&chlich das Abzeichen eines Standes, das Insigne einer Wiirde warde -
85 dienen. So steht §6bef, Herrscherstab in Gn 49 10 (Pes. (A^i.)
als Charakteristikum der Herrschaft^ allerdings nicht des Herrschers
(itQimv, Onq.: Ipb^ "P?3?), denn dann musste auch das parallele
pphtt den riyov^vog (Onq.: fcnco, Pes.: )t p, ^*> fl interpres" nach
30 Erster Hauptteil.
Brockelmann, Lex. Syr. s. v.) bezeichnen, und dann ware l"»b? , i ym
kein natiirlicher Ausdruck far in tow ^q&v ccvtoti (Onq.: ^SniD? ^J?!).
Dieses §ebe£ symbolisiert den Herrscher in Nm 24 17 (= B51D ^Bitf
Am 1 5 8), aber wieder die Herrschaffc in Sach 10 11 Ps [nicht 2 9]
45 7b 125 sf, wie auch der Hirtenatab in Ps 23 4 die gflttlicbe 5
Geschichtslenkung darstellt. Ebenso reprasentiert der Thron sinnen-
fallig die Herrschaffc (Ps 89 5), und NM Sessel malt den Richter
vor die Augen (94 20), vgl. xcc&idQa Mt 23 2 : munus docendi ; ftgovoi
Kol 1 16. Ebenso fungiert das Diadem (2S 1 10 2 K 11 12 || 2Ch
23 11) in Ps 89 40 182 is Pv 27 24 f, und so setzte man „togam pro 10
pace" (Cicero, De oratore 3, § m). Vgl. die Setzung von graues
Hoar (swtd) Lv 19 32 far Oreis (cf. Dt 32 25) und die Verwendung
des assyrischen hadaSSatu (cf. Est 2 7), das urspriinglich „Myrte"
bezeichnet, im Sinne von „Braut" (P. Jensen bei Wildeboer, KHC
zum Estherbuche 173). 15
^bZFZte. Als Symbole oder Sitze der betreffenden Gutter sind die Tere-
binthen etc. statt der Gutter selbst gesetzt: Jes 1 29, vgl. Dt 12 2 etc.
2 K 16 4 Hos 4 13 Jes 57 s etc. Wesentlich hierber gehtfrt es, wenn
per-aa, d. h. Grosshaus (Ebers, Agypten und die Bticher Mose's
263 f. ; Meyer, Gescb. des Altertums 1 59 u. a.), eine Bezeichnung fur 20
den Herrscher wurde (= tt*1B z. B. Gn 12 15 Ex 1 19 1 S 2 27
IK 3 1 Jes 19 u Jr 25 19 Hes 17 17 Ps 135 9 HL 1 9 ICh 4 is);
vgl. „die hohe Pforte" als Bezeichnung der tiirkischen Regierung!
So dient anqofivG-dct als drastischer Ersatz von ct%QO$voxiav E%ovreg
(Act 11 s) in Rm 2 2«a 27 3 so 4 9 Gl 2 7 Eph 2 11 Kol 3 11. 25
Konkrete Spuren der Himmehrtchtwngen und Weltgegenden
sind die Luftstrdmungen: Jr 49 32 so Hes 5 10 12 12 14 17 21 37 9
42 20 Sach 2 10 [nicht 6 5 (GTh)] Dn 8 8 ICh 9 24. — Der Nil ver-
tritt als Kennzeichen Agyptens dieses selbst: Jes 23 3 (cf. Jr 2 is).
— Als deutlichstes Insigne einer Person oder Sache (vgl. J. Bflhmer, 30
Das biblische „Im Namen* 1898 25) konnte auch deren Name sie
selbst vertreten (Dathe 1 896) : IK 8 33 36 42a Jes 25 1 Jr 10 6 Mai 1 6 ;
Ps 5 12 69 37 119 132; 9 11; 61 e 86 11 NehJ. 11; Ps 9 3 52 11
54 8 etc.; Jes 30 27a (Adrianos § 83) Ps 20 2 74 ?ff.; Lv 24 u Dt
28 58 Act 4 12. — Der Ausdruck Name vertritt auch einen be- 35
treffenden menschlichen Trager des Namens zwar nicht sowohl in
Dt 25 7, weil dort D\» doppelsinnig auf den Verstorbenen (cf. Ru
4 5 10; 2S 14 7) und zugleich auf den Nachkommen (= ant Gn 38 h)
Die intellektuelle Sphare des SeelenlebeDS and die StilbeschafFenheit. 31
sich bezieht, aber in Nm 1 2ff. 3 40 26 53 1 Ch 23 24 Eph 1 21 Act
1 15 Apok 3 4 11 13. Ebenso sprach Vergil, Aeneis 6 763, vom „Alba-
num nomen* und sagte Schiller: Wer z&hlt die Vtflker, nennt die
Namen, die etc.
5 Die Setzung des Zeichens for das Bezeichnete geschieht
aucb dann, wenn ein ftusserlicher Vorgang, der einen anderen wirk-
lich begleitet und daher nicht metaphorisch gebraucht ist (s. u.), '
anstatt eines Vorganges der geistigen Sphare gebraucht ist. Lachen .
vertritt so die Freude (Ps 126 2 Hi 8 21 Lk 6 21 25), Salben das Ein-
10 setzen (Ri 9 s), Stehen das Dienen (z. B. Gn 18 8 Dt 1 38 10 8 18 5
IK 1 2 17 1 18 15 NehjL2 44 ICh 6 is). — Ihnlich ist der Gebrauch
folgender Redensarten (bathe 1 889 AT.): „Schliissel geben etc." =
Dispositionsrecht verleihen (Jes22 22a); „Leerheit der Zahne geben"
= zur Entbehrung verurteilen (Am 4 e); »das Gesicht erheben" =
15 Aufmerksamkeit und Fursorge widmen (Nm 6 20 Dt 28 50); „den
Kopf erheben" = sich emptfren (Ri 8 28 Ps 83 3) oder = aufatmen
(Lk 21 28); „die Augen erheben" = Interesse etc. widmen (Hes 18 6
Ps 121 1 123 1); „das Gesicht erblasst" = erschrecken und ver-
zagen (Jes 29 22); „frontem scorti habere" = schamlos und frech
20 sein (Jr 3 3); „das Knie beugen* = sich demiitigen (Je 45 23
Phil 2 10 Eph 3 14, cf. Ps 72 9); „die Hand geben etc." : Jr 50 15 Hes
17 is; Kl 5 5; ICh 29 22 2Ch 30 8; Hi 17 3; 2S 13 19 Jr 2 37; Mi
7 is Hi 29 9; 2K 3 11; = bevollmachtigen : Ex 28 4i 29 9 29 33
32 29 Lv 8 33 16 32 Nm 3 3 Ri 17 5 12 IK 13 33 Hes 43 26 1 Ch
25 29 6 2Ch 13 9 29 sif, Schwurgeste: Gn 14 22 etc. (S. § 391b) Ps
106 26 Neh 9 15; Geste beim Gebet: IK 8 22b Jes 1 15 Hi 11 13b
Esr 9 5b 2Ch 6 12b 13b; Ex 17 12 Ps 28 2 134 2 141 2 Kl 3 4i
ITim 2 8; „auf den Schenkel schlagen etc." = die Trauer
durch Gesten bezeigen: Jr 31 19 a Am 8 10 Jo 1 13 a Ps 35 is 69 12
so Hi 16 15 Kl 2 io ; Jr 47 5 48 sea; n sie biss sich in den Finger*
(Hflllenf. der IStar, Rev. 21); „dieSchwerter etc. umschmieden" =
den Krieg verbannen; Jes 2 4b || Mi 4 3b cf. „falx ex ense" Martial
14 34; Dathe 1 893) vgl. Hes 39 9f. Ps 46 10; Jo 4 10 cf. „et curvae
rigidum falces conflantur in ensem" (Virg., Georg. 1 sos) vgl. Ps 58 11.
85 Als eine spezielle Art des Besitzes konnte auch der In halt den Metonymie:
r Inhalt fUr
von ihm besetzten Raum und die von ihm ausgefullte Zeit vertreten. Raum.
Die Metonymie eines Inhaltes fur seinen Raum findet sich
in „alle Kreise der Philistaer und alle GeSuriter* ("n?tt}3ft"bs)
32 Enter Hauptteil.
Jos 13 ab; dbtiw fieri w^n 15 8 a 18 as a, -owa Thp* Sach
9 7 b. Diese metonymische Identifizierung der Bewohner und ihres
Wohnortes liegt auch in IS 5 10b vor, wonach die SEqroniter sagten:
„Sie haben zu mir die Lade des Gottes von Israel hergebracht,
urn mich und mein Volk zu tSten*. Nur bei dieser metonymischen 5
Auffassung, wonach das „mich* die Stadt iEqron bezeichnet, ist der
Ausdruck „mein Volk* verst&ndlich. A Is Oberleitung zum folgenden
ist weiter der Ausdruck *ifcn m >2V m * Jos 17 na, eine Parallele zum
Stadtnamen &?b;p, zu beachten. So konnte "jn^at na etc., die Be-
wohnerschaft §ijjon's etc. (S. § 255 e 337 f) wegen der Haufigkeit 10
dieser Ausdrucksweise auch zu einer Bezeichnung der Stadt selbst
werden: Jes 1 8 (verglichen mit einer „Hutte u etc.!) 10 32 (|| obTtiW;
aber doch nicht 16 1) Jr 51 »s (verglichen mit einer „ Tonne*). 1 )
Diese Metonymie ist natiirlich in „Thore von bath Stjjon (Ps 9 15)
vorausgesetzt, aber unsicher bleibt sie in 137 s. Denn „ Verge waltigerin" 15
und „deine Kinder* kann sowobl von der Bewohnerschaft als auch
von der Stadt selbst gesagt sein. Aber sicher die Stadt selbst ist
wieder gemeint in w und auszog(!) aus bath jStyon" (Kl 1 6). Ebenso
ist es in „die Mauer von bath Syjon" (2 s is a).
Andere Falle dieser Metonymie sind folgende : Bund (rpia), 20
was in 1 K 8 21 || 2 Ch 6 11 a zunachst Bundesmittel ist (s. 0. 22 13),
ist dort zugleich soviel wie Bundesbuch, und dieselbe Metonymie
liegt zwar nicht in Rm 9 4 (Dathe 1 808), aber ganz ausdriicklich
in 2Kr 3 14 (diafhjxr}) vor. — Die Wasserquellen Jos 15 19 meinen
das von ihnen umschlossene Terrain wenigstens mit. — Ebenso ist 25
es bei „Zelte" Hos9eb cf. Hieronymus z. St. „ubi quondam domus
erant, ibi ... spinae*. — Der Ausdruck „Getreide aufthun* (Am 8 5)
*) In D"n»a na naun-' Jr 46 19 und lin^ na natf^ 48 is sind
zwei koordinierte unverbundene Status constructi (S. § 275 d) gemeint,
weil wegen 46 19 auch nicht in 48 18 die hier besprochene Metonymie
beabsichtigt ist. Ebenso ist es an der dritten S telle, wo noch jo&kbeth
(S. § 255 d) und bath (§ 255 g) vereinigt sind: Sach 2 n. Zu natfr»
trat — an Dittographie ist wohl kaum zu denken — das gebrauchlichere
Synonymum na hinzu. Der syntaktische Prozess ist also, wie gegen
Graf (zu Jr 46 19) zu bemerken ist, nicht wie in nbtti^ (cf. S. § 337 n).
Auch der hier erwfihnte Parallelismus von na mit naiBV, der auch in
K1421 auftritt, verstarkt die in S. § 337 e gegebene Beweisfuhrung, wo-
nach das zwischen na und DbttJVT bestehende Verhaltnis ursprunglich
als das eines Genetivus possessivus gemeint war.
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 33
weist wirklich auf den Getreidespeicher o. a. hin und ist also rich tig
gedeutet in &t]aavQOv 1 Trg.: VtiSiN *"•?)???» ebenso Pes. und )*JjJ>\
„ thesaurus reconditus sub terra* (Freytag). — ^ Hi 32 19 ist =
'* l»: (Qi. 51b), und hfiaktxt avxbv elg to onoxog xtA. (Mt 22 13)
5 ist mit Recht auch yon Gerber 2 57 bei dieser Art von Metonymie
erwahnt. Auch in der Redensart Hfialov elg to. dcoga (Lk 21 4)
spielte bei der Wahl des elg die Wechselbeziehung von koqPccv oder
xoQficcvccg (= S&qov) mit yaZocpvluxiov eine Rolle, vgl. PeS. Lk 21 4:
joj^.1 JiDtao to und KOQfiavag Mt 27 6, cf. xbv ieqov dyoccvQOv —
10 xcdefcca, de Koqficcv ag — tig %axuy{ay\\v vdcczav il-avaktoiuov (Josephus,
De b. j. 2 9, 4; Grimm, Lex. s. v.;. Dieselbe Metonymie zeigt sich
in der Identitat von nQoaev%r\ (Act 16 13 i«) mit jLd^. to und
in der von hfiavarog (Apok 835) mit thuribulum.
Eine regelmassig in einer bestimmten Z e i t auftretende E r - Metonymie :
° Encheinung
15 scheinung konnte zu einem deutlichen Hinweis auf die Zeit far ^ Tt Zolt -
selbst werden. Dies thut n^Sp (Schnitt = Getreideernte) zwar nicht
in dem mflglicherweise aus ii^rr ba entstandenen Tttp bx 2S
23 13, aber in Jes (?9 2 16 9) 18 4 Jr 8 20 Pv (?6 8 10 5) 20 4
( q"Yn) ?26 1. Ebenso steht „messis fur tempus messis" (Gerber 2 59).
20 e) Metonymie von Satz und Gegensatz. ^n°s^ti e
Die Unterarten dieser Metonymie sind nach den Motiven zu un 8a *^ en "
benennen, die den Sprachgebrauch dazu gefuhrt haben, einen Aus-
druck unter Umstanden den wirkungsvollen Hinweis auf sein Gegen-
teil sein zu lassen.
25 1) Soweit die Metonymie von Satz und Gegensatz
zunachst das intellektuelle Gebiet beruhrt, kann sie mit dem
freilich an sich allgemeineren Ausdruck Antiphrasis benannt
werden.
Dathe 1 897—905 zahlte in alphabetischer Reihenfolge eine An- Antiphrasis ?
80 zahl von Ausdriicken als ^antiphrastische" auf. Aber ich meine,
sie in folgende Gruppen bringen und sie dadurch zugleich als zum
grossen Teil nicht existierend erweisen zu konnen:
ETP bedeutet in Dt 2 21 f. Jos 87 23 5 a Ri 14 is nicht „haere-
ditate aut possessione eiicere" (Dathe 1 900), sondern okkupieren
S5 (s. 0. 23 1«), und darnach hat auch sein Passivum den Sinn von
„okkupiert werden • : Gn45iib Pv 20 13 23 21 30 9. — Die Niqjal-
aussprache von *po n Qh 10 9 diirfte eine Analogiewirkung des parallelen
Konig, Stilittik. 3
34 Erster Hauptteil.
Niqtal aS3?"» und nur ein Aquivalent des intransitiven w pD n , kommt
in Gefahr* (D aim an. Gram, des judisch-palastinischen Aramaisch 216)
sein. Letzteres aber wild dem arabischen sakuna foO*, pauper
et miser fuit) parallel gehen, welches einen hohen Grad des ..JC*
„ruhen a , namlich „quiesciert und depossediert sein* darstellt. — s
In nrnn: und ^rv^rta Dn 2 1 8 27 sollte am wahrscheinlichsten der
voile Begriff des w Geschehenseins, Vorbeiseins" durch die passivische
Form deutlich ausgepragt werden. Weder liegt das Passivum eines
B mn = (S*^, praeceps ruit tt (Storr, Obs. 39) noch das Passivum
eines privativen Verbalstammes (= w confici" nach Dathe 1 899) vor. 10
— Wie eine privative, beseitigende Wirkung sich mit einer inten-
siven und daher leicht schonungslosen Thatigkeit verknupfen kann,
zeigt sich allerdings in ana Jos 17 15 is Hes 21 24 23 47, D"tf Nm
24 8 Hes 23 34, -jEn Ex 27 3 Nm 4 is, asi Dt 25 18 Jos 10 19, fcttan
Lv 8 15 etc., das in 14 52 schon vom Talmud (A. Berliner 51) richtig 15
als privativ erkannt wurde, ferner in nab HL 4 9, qro Jes 10 33,
bjo 5 2 62 10, oatr Jr 50 17 und tHo Hi 31 8, wahrend *)Ncn Dt
24 20 (Chullin 131a vorl. Z.: maibia irra irn«on bran fitbra) nicht
privativ (A. Berliner 51), sondern denominativ ist.
Die beiden W5rter ion kOnnten zwei sekundare Homonyme 20
sein, wie es deren mehrere giebt (s. o. 8 24). Allerdings aber wurde
die Kombination (BDB 338 a) von ion w Huld" mit o^us> (congre-
gavit etc.) den Durchgang durch nton voraussetzen (s. u. 35 15 iiber
Lv20n Py14m 25 10).
Bei einer anderen Gruppe braucht nur der Grundsinn des Aus- 25
druckes richtig gefasst zu werden, um erkennen zu lassen, dass an
den Stellen, in denen ein antiphrastischer Gebrauch des betreffenden
Ausdruckes vorzuliegen scheint, gar keine wirkliche Veranderung
im Sinne des Ausdruckes eingetreten ist:
qos w raffen a wurde je nach dem betreffenden Kontext natiir- 30
licherweise ein ^Zusammenraffen 1 * oder „Wegraffen tf : Gn 30 23 Ri
18 25 1 S 15 e 2 K 5 e 11 Jes 4 1 Jr 16 5 Hes 34 29 Ps 26 9 85 4
[nicht 104 29]. — Setzt man bei birrb-a (Lgb. 1 soe) die neutrale
Grundbedeutung „aufspringen* (exsultare) voraus, so versteht sich
auch Ps 2 11 (im Kultus gemass 11a) Hos 10 5. — Aus ^0$ „deflexit, 35
torsit" (verba etc.) lasst sich ein gemeinsames Merkmal sowohl fur
den Sptftter wie fur den Dolmetscher (Gn 42 23 cf. Jes 43 27 Hi
33 23 2Ch32 3i) ableiten. — Aus na: „fremd sein* kann n^sn
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 35
„befremdlich finden, beachten* etc. (Gn 27 23) und dann das synonyme
Qittel is: (Hi 34 19) sowie das leicht sekundftre -isrnn (Pv 20 11)
und Niqtal 13: (Kl 4 8) entstanden sein. — Aus bOD w dick sein*
(wie die Lendenmuskeln etc. Lv 3 4 — 7 4 Hi 15 27 Ps 38 s) konnte
5 sich w schwerfallig sein" (cf. arab. hakila, segnis est) und daraus
„tb5richt sein* (cf. Pv 9 13 Ps 49 u Qh7 25). aber auch zugleich
w beharrend (vertrauensvoll etc.) sein* (cf. Ps 78 7 85 9 Pv 3 26 Hi
8 14 31 24) entfalten. — Das hinter personlichem Subjekt gebrauchte
bbn konnte den Sinn des prahlerischen oder thflrichten Glanzens
10 erlangen und so das mit der Borniertheit leicht sich verbindende
ubertriebene Lachen bezeichnen, vgl. alwari (zu freundlich) = albern :
1 S 21 14 Jes 44 25 Jr 25 ie 46 9 50 38 51 7 Nah 2 5 Ps 5 u 73 3 75 s
102 9 Hi 12 17 Qh 1 17 2 2 12 7 7 25 9 3 10 13. Trotz $&$> htldlun
„luna* ist nicht mit Storr, Obs. 40 an den w lunaticus* zu denken.
15 — non (s. 0. 34 20) wurde auch als Ausdruck einer psychologischen
Konsequenz des Huldgeniessens verwendet : Deprimierung, Beschamung
Lv 20 17 Pv 14 34 25 10. Im Targum existiert auch das P^al
„beschamt werden": lion Kb "prPEfijn Ps 34 6 Manuskript (Levy,
TW s. v.) etc.
20 Giebt man dem u:np den Sinn „vom Profanen abgesondert sein*
so erklaren sich auch folgende Erscheinungen : qadei und <fde&a
(Gn 38 2if. Dt 23 is IK 14 24 15 12 22 47 2K 23 7 Hos 4 u [12 1
cf. S. § 348 d]) waren positive BegrifFe, wenn sie auch die Ver-
achtung der Jahweverehrer herausforderten. Ferner auch in Ex
25 29 37b 30 29b Lv 6 11b 20a (cf. 27 10 21) Nm 17 2b 3a Dt 22 9
(cf. Jos 6 19) Jes 65 5 (= ich bin unberuhrbar fur [S. § 21] dich;
cf. 2S 69 IK 17 is Lk5 8 837) Hag 2 12a; Hes44i9b 46 20b war
die mit TDip bezeichnete Wirkung im Sinne der Darsteller selbst
eine positive und gute, nur die Nach wirkung, die dadurch be-
so dingte Reinigungsceremonie, war unangenehm.
the Gn 49 4 soil nach Ibn Ezra z. St. an cincl D^l Ri 9 4
erinnern und so ein ^"ictt sein. Ebenderselbe bemerkt zu Nm 22 3 b :
^IDH TCD yp^l, und er fiigt hinzu Sisa^pST rmrra fib*: 1STI72D1.
Er meinte wohl , dass auch in Jes 7 yip den Sinn von pias be-
85 sitzen solle. Das ist alles nicht im Texte begriindet.
Hieronymus meinte, in 2S12u sei blasphemando blasphemasti
inimicos Domini „per antiphrasin dictum* und der Sinn sei „sal-
vationem tribuisti inimicis Domini, quibus insurgentibus contra po-
3*
36 Erster Hauptteil.
pulum Domini, peccato hoc tuo praepediente, non poterit eis resistere
populus Domini." Aber eine solche Ausdrucksweise besasse hier
gar keine psychologiscbe Wurzel und kann deshalb gar nicht voraus-
gesetzt werden (s. u. 41 e).
Uber die von Wetzstein bei Delitzsch, Ps., 4. Aufl. 883 ff. vor- 5
getragene Meinung, dass &K& Jes 17 11 Jr 15 18 17 9 16 30 15 Mi 1 9 „per
antiphrasin* entstanden sei, siehe Lgb. 2 136, Anm. 1.
Antiphrastisch ist die nachbiblische Ausdrucksweise , dass eine
Schrift „die Hande verunreinige*, d. h. unberiihrbar, beilig, kanoniscb
sei. Siehe dariiber meine „Einleitung" 450 f. 10
2) Die Metonymie von Satz und Gegensatz im Ge-
biete der Asthetik und der Pie tat: die E up he mi e.
^EtK* Die fiisse, welche als leicht bestaubt (Gn 18 4 19 2 1 S 25 4i
'moSt.™ Lk 7 44 Jh 13 10) zu den axi^ioxeqa xov aiofiaxog (IKor 12 23) ge-
htfren, vertreten im AT mehrmals iiberhaupt die unteren Teile des 15
Ktfrpers.
Dieser Sprachgebrauch liegt allerdings nicht in Ex 4 25 a vor,
wo Sanctius nach Glass I, III, VIII (1668, p. 216) „illud filii
membrum" verstand, und Nowack, Archaologie 1 i«8, die Schamteile
Moses erwabnt findet. Auch letzteres ware doch nicht recht natiir- 20
lich und motiviert. Vielmehr ist dort der Gestus des verachtlichen
und zornigen Hinwerfens vor die Fiisse gemeint, wie „zur Erde
werfen" in Jes 25 12 etc. stent. Rich tig sind in Ex 4 25 a die Fiisse
nicht als Euphemismus aufgefasst von LXX, PeS., Onq. : nynjji
■»rv,£^j?b . — Die Fiisse im eigentlichen Sinne waren auch in Ri 25
5 27 gemeint. Denn die nach dem Zeltpflock und Hammer langende
(26 a) und den Kopf Sisera's zerschmetternde Jael ist erhaben uber
den Verdacht, den einzelne Talmudisten (Jebamoth 103 a b ; Nazir 23 b)
aus den Worten „zwischen ihren Fiissen" schtfpfen zu ktfnnen ge-
meint haben. — Fraglich bleibt auch, ob die Fiisse (Jes 6 2) hier- 30
her gehoren, die von dem einen Flugelpaar der Saraphe bedeckt
wurden, und die von LXX (xovg nodccg), PeS. und Arabs einfach
iibersetzt, von Delitzsch , Bredenkamp, v. Orelli, Cheyne (1884),
Skinner (Cambr. Bible 1896) unbesprochen gelassen worden sind.
Sie kflnnen den Kcrperteil bezeichnen, der auch bei bekleideten 35
Orientalen wenigstens an der Oberseite von den Sandalen freigelassen
wurde und als bestiiubt vorausgesetzt werden konnte. Die Fiisse
bezeichnen in Jes 6 2 also keineswegs sicher den Ktfrper (Trg. : "»ODW
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbescbaffenheit. 37
"*jnn79 Kb" rrn^w; cf. Rasi: zur Selbsterniedrigung, dass nicht ge-
sehen werde sein ganzer Kfirper vor seinem SchOpfer), oder „die
natiirliche Bltfsse* (Kittel, KEHB 1898), oder „den unteren KSrper-
teil* (Duhm, HC). Das nrrrn'ns Hes lab kann dies nicht ent-
5 scheiden. Am wenigsten ist mit Sanctius bei Glass 1. c. an das
„ pudendum virile* gedacht, und dass neben der vom Herrscher-
mantel umflossenen Gottheit die Saraphe unbekleidet (Duhm, HC)
waren, ist nicht sehr wabrscheinlich.
Auch der Ausdruck „von zwischen seinen Fiissen* ist in Gn
10 49 10 a von der Sitte orientaliscber Herrscher, den Herrscberstab
zwischen die Fusse zu stemmen, zu verstehen. Jener Ausdruck
wiirde in sehr harter Weise statt i% tcoi> fir}Qcov ccvxov (Vulg. : de
femore eius: Onq. : "•rrira n ?M, von den Sflhnen seiner Stfhne) ge-
sagt sein. Wesentlich anders liegt die Sacbe in Dt 28 57, wo der
15 weibliche Sprflssling einer Prau beschrieben ist als •pap na^fr
^rba^. — „Die Fusse bedecken" (Ri 3 24 [catontvol tovg itodccg
ccvtov, Trg.: rrrntt rr &nn va?]; IS 24 4 [7taQa<S)uvoiac«s&cu, Trg.:
rwiitt "lansb]) bedeutet ahum deponere und nicht dormire. Diese
Weise des Ausdruckes heisst T!22 Tpi via honesta bei Qimchi zu
20 1 S 24 1, wo er auch D^ttp D"opD , foramina parva = urina erwahnt.
Diese Ausdrucksweise wird auch D^p3 yiob sermo insontium ge-
nannt (Goldziher, Tanchum Jerufc. 32 l ). Bei :rb 1 K 18 27 ist
zwischen rrto B meditatio" und rp.^ (Ausfuhrung des Planes) die Be-
deutung „insectandum, consilium" passender, als w recessio" (Euphe-
25 mismus fur Beiseitegehen) , wogegen Gedankenfolge und Gedanken-
gehalt bedenklich machen. Wegen des darauffolgenden Tj'yi giebt
das Trg. unrichtig spprnzjK „er wird verfolgt* (so tibrigens auch
Ra&i und Qi. z. St.). Endlich D^bjnn n?b, das Haar der Fusse
(Jes 7 20) ist ein durch den Gegensatz ©fin veranlasster Ausdruck
30 fur rrnm -)?s) (Qi. z. St.), und dies leitet zum folgenden fiber.
m^i? Blosse (Hos 2 11 Hes 16 s gemass 7 b) wurde als Ausdruck
fur „Bl8sse x. i.* = pudenda verwertet: Gn 9 22 f. Ex 20 20 28 42
Lv 18 off. 20 nff. (Dt 23 15 24 1 ; S. § 337k; vgl. D-ttM 25 11)
IS 20 30 Jes (20 4) 47 3 Hes 16 aef. 22 10 23 10 ff. Kl 1 8.' — nfca
35 Fleisch ist in CDnfea Gn 17 is am wahrscheinlichsten die caro quae
praeputium est (11a ua 23b 21b 25b; cf. S. § 337 h), deshalb schliess-
lich das membrum virile, nicht „ corpus* 1 (Dathe 1 1270). Denn eben-
derselbe Sinn von Tic 21 liegt, wie im Targum JeruS. zu Gn 6 2:
38 Erster Hauptteil.
*noa "nb^a pbma „einhergehend mit Entblflssung der Scham*, so
auch in folgenden Stellen vor: Lv 15 sf. (19: muHebria) 16 4 (Sa-
maritanus: Dt 25 11 statt DTOTO!) Hes 16 2« (Trg.: *ioa ^banOT2,
mit starkem Gliede versehen) 23 20 44 7 9 Sir 23 in e. — Auch T«
besitzt in Jes 57 8 am wahrscheinlichsten ebendenselben Sinn, denn 5
es muss den Hflhepunkt der dortigen Aufzahlung bezeichnen. Des-
halb ist w jede winkende Hand* (Kittel, KEHB; Skinner, Cambr.
Bible) unwahrscheinlich. — Spater wurde auch iaa ^penna* ein
Ausdruck far penis, und man findet ihn z. B. in der kulturgeschicht-
lich interessanten Stelle Sanh. 107 a: WMH3 Diaa w pp naa 10
*aiD WJ1731 a***. — Endlich begegnet auch rra im Sinne von
muliebrta nicht selten im Talmud etc. (Levy, NHWB. s. v.).
In ,yp, erkenntn = sexuellen Verkehr haben* (Gn 4 1 17 25
19 5b 24 16 38 2«b Ri 19 25 1 S 1 19 IK 1 4 [PeS.: )oa~lt Mt 1 25;
mit der Fran als Subjekt: Gn 19 8 Nm 31 i?f. 35 Ri 11 39 21 11 f.f is
Lk 1 34) liegt vielleicht zunfichst eine Pragnanz (== voll erkennen)
und dann zugleich eine Euphemie. Denn es ist nicht ganz wahr-
scheinlich, dass zuerst die Aussage „das Gesicht der Entschleierten
(Ges. 18 = 'dfjada iccujhahd) gemeint war. Die Hebraerinnen er-
scheinen doch gewdhnlich ohne Schleier, und dieser Umstand wird 20
nicht durch Gn 29 23 aufgehoben. Ebenso wenig wahrscheinlich war
t besuchen" der ursprungliche Sinn jener Ausdrucksweise. Endlich
ist es auch nicht ganz nattirlich, die speziellen Objekte rnn* oder
■•bina (Schwally, ZDMG 1898 136) als iibergangen vorauszusetzen.
Derselbe Euphemismus liegt in venire ad muUerem : Gn 6 4 25
16 2 (cf. sa) 19 3i 29 2sb 30 3 ie 38 2b sf. [nicht 39 ub (BDBs.v.)]
Dt 22 13 25 6 (cf. venire ad mulierem in cubiculum Ri 15 1) 16 1
25 11 4 12 24 16 21 20 s Hes 23 44 Ps 51 2b Pv 2 19 6 29, tigtJtoqtvovxo
Tob 7 11. Aber eine Kombination des blossen D*wa Hes 20 29 mit
* T
^TiN h:t Ex 34 15 etc. liegt doch zu fern , und deshalb bezeichnet 30
das Nia von Hes 20 29 nur das frequentare. — In demselben euphe-
mistischen Sinn gebrauchte man auch appropinquare ad mvlierem:
Gn 20 4 Lv 18 u Dt 22 u Jes 83 Hes 18 ef. Immer noch ver-
hfillend ist auch der Ausdruck aati liegen bei etc.: Gn 19 32—35
26 10 30 i5f. 34 2 (S. § 211 h) 7 35 22 39 7 10 12 u Ex 22 15 is Lv 35
15 is (S. § 211h) 24 (ebd.) 18 22 (192o) 20 u-20 Nm 5 13 (S. § 211h)
19 ebd. (31 17 f. 35) Dt 22 22 f. 25 28 f. 27 20-23 IS 2 22 2 S 11 4 11
12 11 24 13 11 14 (S. § 211h) Hes 23 s (S. § 211h), sarin 17
Die intellektuelle Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 39
(cf. Qh 4 11 ) f- — Ahnlich ist aviprjg inl rqv xo/ri/v (Gn 49 a) und
„aufdecken den Bettzipfel des Vaters* Dt 23 i 27 20 (Geiger, Ur-
schrift386); aber „breiten den Mantelzipfel fiber • (Hes 16 8 Ru 3 9)
heiset „verhullen und beschirmen*.
5 Eophemismen in derselben Sphare sind noch folgende Aus-
driicke: beriihren Gn 20 eh Pv 6 29 IKor 7 1; essen Pv 30 20 und
&QTog Sir 23 17; Wasser (= semen genitale, wie mee = mou im
Assyriscben ; Del., HWB 394) Jes 48 1, wo iibrigens TO wegen «£■>
ganz wabrscbeinlich fur "»3TO gesetzt wurde (s. u. 39 17). Analog
10 sind ferner folgende Ausdriicke: DTO (Pv 5 is 9 17); w Mischwein*
(HL 7 s), vgL tririken in einer Erzablung bei Kosegarten, Chrest.
arab., p. 14 und bei Stickel, Hoheslied, p. 183; 9 Verkehr haben*,
SfjuXetv Jud 12 12; xoitri, fhtvoi Sap 3 16 4 e; xty 6q>uk^v Scivodidovcci
IKor 7 «.
15 Wie mit der fortschreitendeD Kultur das Gebiet der asthetischen
Euphemismen sicb erweiterte, wird weiter unten an Dt 23 1 etc.
ICh 17 11 etc. Dt 28 27 so etc. gezeigt werden.
Mebr oder nur die Pietat und speziell die religiose Scbeu ^22m£i"
fuhrte zur Wabl folgender Eupbemien: Pietat.
20 Halb noch auf dem asthetischen Gebiete wurde es liegen, wenn,
wie es nicbt un wabrscbeinlich ist, mttcnn ma (2K15s) im Sinne
von t das Haus der Isolierung* statt „Aussfitzigen-Asyl* gesagt worden
ware. Die Buchstabenverteilung miDDn nrnaa »und er wohnte in
seinem Hause frei, d. h. unbehelligt* (Klostermann, KC; Benzinger,
25 KHC [?]) vertrftgt sich weder mit dem Sinn von mDsn, das mehr
auf ein Yersetzen in eine neue Umgebung hinweist, noch mit 2Ch
2621. Das von Stade, ZATW 1886 159 vermutete q^hn maa (Jr
3622; Am 3 15) durfte weder nfltig noch sicher sein.
Doch wohl aus natfirlicher Scheu und Pietat floss der Gebrauch
so von tt£2 Seele anstatt rTO tic; (Seele ernes Verstorbenen, was in
Lv21n Nm6e steht): Lv 19 28 21 1 22 4 Nra'5 2 611 9 of. 10
19 11 Hag 2 is, cf. animamque sepulcro Condimus (Virg., Aeneis 3
[Dathe 1 902] 67 s.).
Aus religitfser Scheu wablte man wobl den neutralen Ausdruck
35 thun in der Formel ,Gott mQge mir dies und das thunl* (1 S 3 17 etc.
2 S 3 9 etc. 1 K 2 23 etc. Ru 1 17 [alle Stt. siehe in S. § 391 i]), wie
dieses Verb auch in der arabischen Fluchformel B Gott mflge thun ! *
oder w ich werde than* (Goldziher, Zur arab. Pbil. 1 40) auftritt.
40 Erster Hauptteil.
Bei anderen Fallen dieser Eupheraie ist es wahrscheinlich
oder sicher, dass sie nicht der lebendigen Sprachverwendung, sondern
einer sekundaren Textgestaltung angehftren.
Zuerst kommen einige Stellen von *pa in Betracht. Dieses
miisste in IK 21 10 13 Ps 10 3b Hi 1 5 11 2 5 9 nicht den Sinn von 5
w segnend oder gnissend verabschieden ", sondern von „lastern* oder
„ verfluchen ' besitzen. Es ist nun schon an sich nicht wahrschein-
lich, dass in Verbindungen , in denen *p.a auch seine Bedeutung
,preisen* naturgemass hatte besitzen kflnnen, und in Situationen,
wo es auf die Deutlichkeit des Ausdruckes ankam , wie in 1 K 10
21 10 13, ^na in einem keineswegs selbstverstandlichen Sinn gebraucht
worden ware. Deshalb wird die Annahme, dass die ctvttq>Qa<Sig, die
fur IE 21 10 13 und Hi 1 5 11 auch Adrianos § 114 annahra, aus
dem lebendigen Sprachgebrauch des Althebr&ischen selbst stamme
(Duhm, KHC zu Hi 1 5), nicht dadurch gesi chert, dass das arabische is
*6ji*\, athiopische f\/^(\ \ 7 maltesische byrek etc. (GTh 241b)
auch im Sinne von „verfluchen* gebraucht werden. Jene Annahme
wird auch nicht dadurch gesichert, dass Wetzstein in Delitzsch's
Psalmenkommentar, 4. Aufl. 883 ff. viele Belege fur euphemistische
Ausdrucksweise aus dem neueren arabischen Sprachgebrauch geben 20
konnte. Vgl. dazu noch „der Rabe bringt mir die Freudenkunde
(xaf ccvriyQCiOiv) der Trennung von den Meinigen" (Fleischer 2 299) ;
ferner bei Mehren 124 f. Belege fur „den Scherz, mit dem Ernst
gemeint ist" und „den Sarkasmus oder die Satire in der Form des
Lobes*. — Wahrscheinlicher ist, dass bei einer nachfolgenden Text- 25
behandlung das in direkter Verbindung mit einem Gottesnamen
(cf. Jesl4b/3) stehende „l&stern* oder „verflucben a beseitigt worden
ist, soweit dies nicht durch die Konstruktion, wie durch das a Jes
8 21 , verhindert wurde. So durfte die Stutze , welche Duhm fur
seine Annahme aus Jes 8 21 entlehnen wollte, ihre Kraft verlieren. 30
Fur den sekundaren oder textkritischen Ursprung des *pa jener
sieben Stellen spricht mit besonderer Deutlichkeit Ps 10 3 b. Denn
nur als Interpretament oder euphemistischer Ersatz von yec erklart
sich das dorfcige *p 2 in natiirlicher Weise, wie iiberdies in 3 a holal
„ist prahlerisch etc.* hatte beabsichtigt sein kOnnen (Trg.: n2n©8, 35
inuivuxui, -j£U£j [gloriatur], JO£*kjt2D [iactans se]. — Die That-
sache, dass im nachbiblischen Hebraisch der euphemistische Gebrauch
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 41
von rpa bestand (vgl. Den r« *;-ra etc. bei Levy, NHWB 1 207),
entscheidet weder far die eine noch fur die andere der beiden m5g-
lichen Auffassungen. Jedenfalls war es spater, wie z. B. in Sopherim 4,
§ 9, streng verboten , einen Gottesnamen beim Fluchen zu ver-
r> wenden.
Der MT von 2S 12 u (s. 0. 35 su) wollte ausdriicken „du hast
die Feinde Jahwes zur Lttsterung veranlasst" (nccQol-vvayv naQ^wag,
Trg.: *>*-} N73? "Wwi W31D «nnns nns?:; Vulg.: blasphemare fecisti).
Aber diese kausative Bedeutung des y«3 wiirde nur hier vorliegen.
10 Deshalb ist das Objekt *:r» „die Feinde" als spater eingeschaltet
anzusehen. Schon Qimchi bemerkte z. St.: '"■> nx n:D7a b'S, er
will sagen, eine Antiphrasis gebrauchend, Jahwe. Jedenfalls hat
also schon Qimchi gespurt, dass Jahwe selbst das Objekt von diese m
Verbum yxp sein miisse. — Eben dasselbe verhullende *zr« ist
15 auch in 1 S 25 22 eingeschaltet (Thenius u. a. bis Lohr im KEHB
und Smith im ICC), und vielleicht stand dort zuerst *»b. Aber die
von L5hr zu 1 S 2 17 zitierte Meinung Geigers, dass in dieser Stelle
rnye eingeschaltet sei, lasst sich nicht begriinden , weil bei y»z
auch das Wort Jahwes als Objekt steht (Jes 5 24 cf. anay^ovftivoig
20 xbv koyov kvqIov Jr 23 17).
Aus sekundftrer Modification des alttestamentlichen Wortlautes
ist wahrseheinlich auch z. B. axntt Am 6 8 herzuleiten (Geiger, Ur-
schrift 349). Es ist weder „ Schreibfehler * (Nowack, HC) fur arnE,
noch eine wirklich existierende „Nebenform' (Ges. 18 ) von n*n?2. —
25 Eine verwandte Erscheinung liegt wahrseheinlich in vrcis X^T
b-OD Kim Pv 19 ib. Denn dieses b^os kann nicht den Sinn von
w th6richt" besitzen. Aber es ist auch nicht in b-CD an dieser Stelle
ein etymologisch ursprunglicher Sinn (lumbosus, adiposus [Schultens
z. St.]: Schmerbauch o. a.) zu suchen, sondern wahrseheinlich liegt
30 in diesem b % 03 eine Spur von der immermehr auf kommenden Identi-
fizierung der Kategorien „reich" und „thoricht = gottlos - , wie diese
aus bitteren Erfahrungen geborene Kombination dunkler oder deut-
licher in folgenden Stellen zu Tage tritt: Jes 53 ua ('a mtir cf. S.
§330 in!) Ps49n 73 3— 12 Pvl9ib cf. Mt 13 22 19 23 etc. Lk 6 20
35 ('! tit. rc5 nv. Mt 5 3) 24 16 19 fF. Jak 2 6 5 1 ITim 6 17. Wahrsehein-
lich ist jenes b % OD Pvl9ib ein Interpretations-Q e re, welches auch
fur das Verstandnis von 28 c b einen Wink geben sollte (cf. nsttis''
Gn 30 18 etc. ; Lgb. 2 as«).
42 Ereter Hauptteil.
Tnwiefern mit der fortschreitenden religi5sen Erkenntnis eine
vielfache Scheu vor dem Gebrauch dieser und jener religionsgeschicht-
lichen Ausdrucke sich geltend machte, wird besser in anderem Zu-
sammenbange gezeigt. Erinnert sei aber docb z. B. an den Parallelis-
mus von mm 2S 6 9 23 n 2 K 22 19 mit DTtbtf(n) lCb 13 12 5
11 19 2Cb 34 27. Vgl. weiteres Material zunachst in meiner t Ein-
leitung« 77!
Eine Antipbrasis (Adrianos § 114) oder Ironie bat der Hellenist
durcb ei)(pQcuv6ttfvog text* in die Stelle Jr 20 15 f. gebracbt. — Ebel
rabbathi, der grosse Traktat Uber die TVatiergebr&uche, wird bei RaSi 10
(Winter and Wiinsche 1 609) auch Scmachoth, also /^tfudankundgebungen
genannt.
ironia. 8 ) Ironie mit ibren Nebenarten.
Hierher gehOrt nicbt Gn 3 22 (so kursiv gesetzt, weil aU uber-
menschltche Ausserung referiert), wie Datbe 1 905 annabm. Aber 15
wabrscbeinlicb liegt Ironie in Gn 18 12 b und sicher Ex 10 10 a Dt
32 38 b Ri 10 14. Mit einem Anflug von Spott ist ferner Davids
Frage an den Abner „Bist du nicbt ein Mann etc.?* (IS 26 15
[Datbe 1 909]) gesprochen. ttber 2S 4 10b vgl. S. § 260 d! Eine
ironiscbe Nacbahmung von Worten der Pseudopropheten liegt in 20
'ai nV* IK 22 isb. Weiter gehOrt bierher 2K 8 10 Q.
Verbal tenen Spott atmen aucb die Worte B verstecke dich im
Staub!« etc. Jes 2 10 89b [nicht 14 9-11 (Adrianos § 123)] 17 4
(vm . . . ni»D) 21 6 23 16 29 lh 47 12 57 12 a is a a (cf. Lgb. 2 151,
Anm. 1). — Bei Jeremia begegnet eine ironiscbe Ausserung zwar 25
nicbt in D"n£3 4 i«$ (Storr, Obs. 32), denn man beacbte miat3 V?
„eine aufs Korn genommene Stadt* (Jes Is) aber in 7 21b 11 16* a
22 28a 30 fif. (cf. Hos 13 13a) 46 9 51 sbpy. — Aucb Res 20 39 &
beginnt am wabrscbeinlicbsten mit einem konklusiv - konzessiven
(cf. S. § 363 c) „also immerhin* und enthalt bis MM eine ironiscbe so
Konzession, f&hrt darauf latent adversativ (S. § 360 b) fort, entbalt
das DK der Beteuerung (S. § 391k), falscb unterbrechendes Athnach
•(Syntax S. 715) und dahinter das i von S. § 3611. Persiflage klingt
sodann aus 28 3 32 5b, — nur indirekt aus Hos 10 1 a (Adrianos
§ 123), aber voll aus Am 4 4, wesbalb auch scbon Qimcbi zu wddi 55
bemerkte: , Dieser Imperativ ist nicht in der Art eines Befehls,
der einen Willen ausdriickt, sondern in der Art von D1T3* [^«um,
guzma = ironia. sarcasmus, hyperbole]. Ironisch ist ferner Mi 2 11 b
Die intellektuelle Sphere des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 43
7 8a Nah 2 12 (Adrian) Sach 9 9b 11 iSa. Auch Mai 1 9a ist ironisch,
wie das sicb selbst verneinende Nts^n 9 b beweist.
T • -I
Weiter recline ich "*-pon „meine Loyalen etc.* Ps 50 6 hierher.
Der Hohnruf 60 10 c ist kraftiger, als die nicht hierher gehdrige Aus-
5 sage 108 10 c. Die Reihe setzt sich fort in Pv 11 22 17 ig (?war
nicht gemeint „Weisheit und Verstand zu kaufen giebt es nicht*
[cf. S. g 390 f]); i:inb 28 8 (s. u.); Hi 6 22 12 2 17 sb (cf. 20 z
oben 16 sf.) 20 10 b (sarkastisch) 26 2f. Wie *y 80 24 a eine sar-
kastische Selbstbezeichnung des Hiob sein ktinnte, siebe in Lgb. 2 64
10 Anm. ! Ironisch ist weiter 38 3b etc.; Kl 4 21 a Qh 10 lb, wfthrend
in 11 9 richtig von Dathe 1 913 keine Ironie gefunden worden ist.
Auch Mt 26 46 gehort nicht hierher, denn to Xoutov ist v posthac tt
(Grimm s. v.). Aber ironisch ist xcck&g Mr 7 9; Lk 11 41 Jh 3 10b
7 28&a 19 ub; (UDQta 1 Kor 1 21; 4 s 2Kor 10 12 11 19 12 13
15 (Dathe 1 911).
Ein Hauptthema der Persiflage war die satirische Charakteristik
der Idole: IK 18 27 Jes 40 19 41 7 44 9ff. 46 ef. Jr 2 27 10 3—6 sf.
Hab 2 is f. Ps 106 20 b 115 4ff. 135 15 ff., imaxoXr\ 'hq. 4 sff. Sap
13 10 ff. Sarkastisch ist wahrscheinlich auch die Benennung der
20 Moloch-Opfer als „cadavera" (o-nac Jr 31 40) und jedenfalls die Be-
zeichnung der iteQixofvt'i als Kaxaxofiri (Phil 3 2). Adrian bemerkte
in § 122: w kccx l7tix<o&a6(i6v* , d. h. in verspottender, verlachender
Weise, spricht die Schrift, wenn sie bei der Schmach der Feinde
sagt „aha, aha, gesehen hat es unser Auge!" (Ps 35 21b), oder
25 „nimm eine Zither etc.!" (Jes 23 16), oder yuq itlout ovxixi tq%ovxcci
1% Kaqp\66vog (10 b), oder nokig xakri xal htfyaQig, riyovfiivri q>aQ-
fuauav (Nah 3 4aj3 cf. Zeph 2 15a), oder litl x& KvqUo ovx insnold'u
(Zeph 3 2b a;?), oder TtQoqy^XBvCov rifiiv, XqiGxl, xtg Idxw b itccfaccg
at (Mt 26 es). Er hfttte z. B. die Frage „Ist das die Stadt etc.?*
30 (El 2 15 c 16 be) hinzufugen kflnnen.
Eine Nebenart der Ironie ist auch die Simulation (Gerber simulation.
2 319). Aber nicht mit vollem Recht ist eine solche von Dathe 1 911
in Gn 19 2 gefunden worden. Denn die Weigerung, im Hause des
Lot einkehren zu wollen, war keine Verhullung des Auftrages, die
35 Familie des Lot zu retten (V. 12 ff.). Mehr gehflrt hierher Gn 12 13
20 2 13, wo rrirm in -+s>\ »-XP »dies ist meine Schwester* von
mohammedanischen Interpreten so aufgefasst wird, dass es „in der
44 Erster Hauptteil.
entfernteren Bedeutung j.Glaubensschwester** gemeint ist* (Mehren
105). Dieselbe Erscheinung liegt in 6n 22 2 und Mt 15 24 2« 22 ib
aber nicht in Act 23 a vor.
In diesen Zusammenhang gehtfrt auch „das fingierte Nicht-
wissen des Wissenden* (Mehren 125), oder „das Vorfiihren 5
des Bekannten in der Form des Unbekannten* (S. 127), wie z. B.
in „ War's eines Blitzes Leuchten , was da erschien , oder wars das
Licht einer Lampe, oder war's ein Lttcheln in ihrein sonnigen Antlitz?*
flierher kttnnen als besondere Gruppe auch die Falle gestellt
werden, wo Ausdriicke nur im Anschluss an eine herrschende Be- 10
nennung oder eine Volksmeinung oder die Einbildung der betreffenden
Personen gebraucht werden, wie era: .Prophet* z. B. in Bezug auf
Chananja Jr 28 1 (LXX 35 1 : 6 tpevSoTi^offn^g !) Tit 1 12 (cf. nca^Q
Lk 2 48), p-'nas Hes 21 sf., dhucwi %xL Mt 8 12 9 i2f., fcog 2Kor 4 ia.
Eine Unterart ironischer Aussagen kann aus solchen Ausserungen 15
gebildet werden, in denen der Sprecher eine faktische Erscheinung
in ihr Gegenteil verwandeln mOchte. In Gn 37 19 wollen
Josephs Bruder gerade dadurch, dass sie ihn den ,Traumbesitzer =
Traumer* nennen, auf die Grundlosigkeit der Anspriiche hinweisen,
die er aus seinen Traumen ableitete. Mit noch mehr Grand kflnnen 20
2S 6 20 Jes 5 19 Ps 22 9 Mt 22 i« (cf. Lk 20 20) 27 29 40 42 f. hier
erwahnt werden.
Aber die Lugen, wie sie in Gn 3 4 und Mt 2 8 enthalten sind,
bilden keine Momente der „rhetorica sacra* (Dathe 1 913). Ebenso
wenig gehort in deren Gebiet die Ironie, welche in den Vor- 25
gangen selbst liegt, wie in den Konsequenzen des Versuches,
die Gattin fur die Schwester auszugeben (Gn 12 11 ff. 20 2ff. 26 7ff.).
Antoine Baumgartner hat in seinem anziehenden Schriftchen iiber
„L'humour dans Tancien Testament* (Lausanne 1896), worin er auf
p. 7 auch andere neuere Bearbeitungen seines Thema aufzahlt, in so
Humor, jenen Erzahlungen Gn 12. 20. 26 „des Elements d* hum our tres
sensibles* (p. 18) gefunden. Da er selbst aber vorsichtigerweise
jene Erzahlungen zu den w exemples d'humour latent* (p. 22) rechnet,
so wird er mir nicbt widersprechen , wenn ich vielmehr die Er-
eignisse selbst tragikomisch nenne. Eben denselben Charakter 35
triigt die Geschichte von der Verwechselung der Rahel und der Lea
(Gn 29 21 if.). Aber mehr nur tragisch mochte ich die Geschichte
von Juda (Gn 38 11 ff.) nennen. Dagegen wieder nicht ganz unwahr-
Die intellektuelle Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffonheit. 45
scheinlich ist es, dass „rhumour etait cherche et voulu" (p. 21) in
der dupierenden Antwort der Hebammen (Ex 1 io) und in der Er-
zfthlung von Biliam und seiner Eselin (Nm 22 27—31), welche die
Verkehrtheit jener Reise eher einsehen durfte, als BilSam selbst.
6 Jedenfalls sollte dem Verfolgungszug des Saul der Stempel der
L&cherlichkeit aufgedriickt werden, indem dieser Zug rait einer Floh-
hatz auf einen „einzigen (ins) Floh* (IS 24 15) verglichen wurde.
— Treffende Beispiele schalkhafter , humorvoller oder satirischer
Ausserungen, die in der nachkanonischen Litteratur des Juden turns
10 vorliegen, findet man bei Baumgartner 1. c, p. 11 — 15.
4) Auch die Litotes oder Meiosis dient der Deutlichkeit LHotet.
des Ausdruckes. Denn nach dem natiirlichen Einfluss einer dunklen
Folie auf die ErhOhung eines Lichteffektes muss jeder Versuch, einen
Tbatbestand in der Ausdrucksweise zu verkleinern, den gerade ent-
15 gegengesetzten Eindruck im Htfrer oder Leser bervorrufen.
Das Gebiet der Litotes ist allerdings zu weit ausgedehnt
worden, indem schon folgende Falle zu ihm gerechnet worden sind:
n;?:-> Kb etc. Ex 20 7 (Dathe 1 231: gravissime puniet; Storr 33)
Lv 10 lb Jr 2 8b/3 nb/3 Am 1 3 etc. Sach 8 na Ps 83 2.
20 Mit mebr oder weniger Wahrscheinlichkeit gehflren hierher aber Litotes.
Aussagen, wie „ein eingeknicktes Rohr wird er nicht (vollends)
zerbrechen* etc. Jes 42 3 a Ps 51 19b 78 50a (cf. b!) 84 ia(?) 107 38 b
Pv 12 3 17 21b. — Bestimmt soil der entsprechende positive Begriff
deutlich aus folgenden negativen Ausdriicken in die Augen springen:
85 Drn Kb (nicht weise) etc. Dt 32 6b 2S 1 21 (= blank geputzt 0. a.); 1 )
Jes (cf. y*-»b 10 15 ex. [Siegfr.-St. s. v. Kb]) 31 3 65 2 Jr 4 22a
8 d Hes 20 25 Hos 13 13b (cf. ab -pat 7 11) Am 5 isb 20 (cf. Hi 12 25a
[Storr 260]) Ps 36 5 43 1 44 13 a Pv (13 23 b) 16 29 18 r,a 24 23
30 25 f. Hi 12 25 a 22 30 a 26 2 f. Sehr charakteristisch ist speziell
so die Ausdrucksweise airso itr nnb Nb (nicht reichlich = zu wenig)
2 Ch 30 5 b ; Mt 2 a. — Bei Verben zeigt sich solche Litotes in Dt
18 u Jr 4 li Hes 18 21 an 33 11 a Sach 8 17 Ps 5 sa 51 19 78 so 107 38
! ) Hub. Grimme (TTQ 1897 58?, Anm. 2) bemerkt zu 28 1 21: „Ich
zweiflc nicht, dass es heissen soil „der Scbild Sauls, des mit 01 (zum
Konige) Gesalbten*, sodass ^ba entweder einen Rest von altem, miss-
verstandlich gewordenem blba (^bn) „ B ubergossen, gesalbt** darstellt,
wozu 1TC72 eine gute Glosse ware, oder dass es Glosse zum folgenden
"p „,ohne a * ist.* Mir kommt dies mehr, als bloss zweifelhaft vor.
46 Erster Hauptteil.
(cf. 2K4s) Pvl7 2i Hi 13 20; «:*Tn etc. Dn7 2sf.; Jh 1 *e 637
Rm 5 5 1 Kor 11 17 (Storr 33, 260).
Litotes findet sich ferner (Dathe 1 1293) in trnnK „einige =
mehrere, ziemlich viele" (Gn 27 44 [nicht 29 20 cf. 8. § 73] Dn 11 20),
tivlg Rm 3 3 1 Tim 4 1 , xlq Act 5 3d, rJ Gal 2 6 63; — "HD „ent- r»
sprechend Geniige = gerade genug oder vielmehr ubergenug" Est
1 lsb; — cc<s&tvr)g Rm5o; — „beriihren" = verletzen 0. &. Gn
26 11 29 Jos 9 19 2S 14 10 Jr 12 u Hes 17 10 Sach 2 12b Ps 105 15 Hi
In 2 5 4 5 19 21 Ru 2 9 Dn 11 10 Uh 5 is Hebr 11 28; — „sich
gegenseitig sehen" = sich miteinander im Kampfe messen: 2K 10
14 8 11 [nicht 23 29 b] 2Ch 25 17 21; — ^grussen* = Verkehr
pflegen 0. a.: 2K 4 29 Lk 10 4 Act 18 22 20 1 21 7 19 25 13 2 Jh iof.;
— inixqtituv Hebr 6 3 (pro „si Deus potenter hoc operatus fuerit*
[Flacius 2 387]). — Ahnlich ist auch rpn Ps 73 9 Pv 6 11 24 34; na^
Psl27s Pv2l2s; nfc* Ru 2 19 Mt20i2; rrn Dt32s9 IK 17 22; 15
*:a Jr 31 4 Hi 22 23 Mai 3 15 2 Ch 11 sf. Dn 4 27; w geben* = preis-
geben: Nm 21 29 Jes 34 2 Jr 18 21 Hes 16 27 Mi 5 2 Ps 27 12 etc.
Dn 3 28 Jh 3 16 Rm 4 25 etc. (Storr 10 f.).
^iatotM^bei ^ls Erscheinungen der Litotes fuhrte Flacius 2 386 f. noch
folgende Ausdrucksweisen auf: ne timeas pro ne patiarts te opprimi 20
Hmore (Gn 15 1), ferner nolite timere, scilicet nimium: Jr 10 2 Mi
7 5 Ps 112 7 Mt 6 13 Jh 12 25 Mr 14 38 Lk 22 40; sodann nolite
8olliciti esse etc. (Mt 6 34) id est valde excruciari etc. 10 19 28 Lk
12 29 f. ; Mt 11 is (= non raultum comedens) 19 (= satis liberaliter
vivens et perinde ut alii honesti homines); 13 12 (= qui multum 25
habet etc.); Jh 16 24 (= non ita certa fide, ut debebatis et postea
facietis; item Mt 9 15); Lk 10 4 2 Jh 11 (= ne patiamini vos aliis
negotiis a vestro officio abduci) ; Gal 2 6 1 Kor 7 19 : aliquid esse =
aliquid eximii esse, IKor 1 28; 10 1: nolo vos ignorare = cupio
hoc vos valde considerare. Wie schon einige der vorhergehenden 30
Deutungen von Flacius nur eine sehr fragliche Richtigkeit besitzen,
so sagte er zu viel, wenn er non exstinguet (Jes 42 s Mt 12 20)
mit „accendet* deutete (Clavis 2 3*8).
Sehr interessant und wichtig ist die Frage, ob der kompara-
tivische Ausdruck B mehr, als", d. h. die relative Verneinung, in der 35
Geschichte des Sprachgebrauches auch als Litotes fur „ nicht" ver-
wendet wurde. Indem ich die Geschichte dieser Frage einiger-
massen in ihre friiheren Stadien zuriick verfolgte, habe ich beobachtet,
Die intellektuelle Sphftre des Seelenlebens unci die Stilbeschaffenheit. 47
dass man jene relative Verneinung vielfach als einen Ersatz der
absoluten ansehen zu miissen meinte.
Denn in Nolde-Tympe's Concordantiae particularum hebraicaruni
findet sich bei "pa als 22. Abschnitt „ yiz = 71071" (pag. 464), und
s als erster Beleg ist ^272)2 npntt Gn 38 26 gegeben. Der Sinn dieses
Satzes ist aber dieser: sie hat ein tTbergewicht von Momenten der
Normalit&t iiber mir. Richtig also sind folgende Deutungen: "2T3
(Onq.), ^020, ^ fyw, „justior me est* (Hier.), etc. Sehr treffend
iibersetzte Ed. B6hmer, Das erste Buch der Thora (1862) 58 mit
10 aSie ist mehr im Recht als ich". tTber das von Dillmann (KEHB),
Strack (KC) u. a. neuerdings gebraucbte w gegeniiber mir*, vgl. S.
§ 308b! Es ist nicht gemeint „iusta est, non ego" (Nolde-Tympe
464). Dies ergiebt sich nicht aus dem Zusammenhange, wie es bei
Nolde-Tympe in Nota 1546, p. 911 heisst B patet ex ratione, quae
15 sequitur: quandoquidem non dedi ei Schelah filium meum". Nein,
die Rechtbeschaffenheit , resp. die Ungerechtigkeit ist als eine aus
mehreren Faktoren sich zusammensetzende GrOsse gedacht, und dem
Juda ist das Gestandnis zugeschrieben , dass er mehr Momente der
Ungerechtigkeit besitze, als die Thamar, denn, wie zur Begrundung
to hinzugefogt ist , er hatte sie nicht dem Schelah zur Frau gegeben.
Er hatte dadurch indirekt auch das spatere Verhalten der Thamar
veranlasst. Ausserdem hatte er selbst sie als eine Qedescha bemitzt.
Dagegen sie hat — in dieser Angelegenheit — weniger Momente
der Unnormalitat auf sich geladen. Richtig sagte auch Luther,
*5 Enarrationes in Genesin (Opera exeg. lat. 9 21s): „Recte dixit Juda
, w iustior est me*", quamquam ingens flagitium est incestus [Tha-
maris]; sed is [Juda] plura et maiora peccata commisit."
Ebenso verhalt es sich mit den anderen Stellen, in denen nach
Nolde-Tympe und anderen das pa „mehr, als" ein Ausdruck fur
so 9 nicht" sein sollte. Denn zunachst die Aussage „Du bist mehr im
Recht als ich* (1 S 24 is) ist ganz ebenso, wie Gn 38 26 (s. 0. 47 5).
Ferner in ^n» " , n^3 a^a (Jon 4 3), was Dathe 1 413 als Beleg an-
fuhrt, ist gemeint, dass Jona das Leben auch weiter ertragen werde,
wenn Gott es so haben wolle, dass er aber freilich den Tod vor-
85 ziehe. Sodann Ps 30 4, womit Nolde-Tympe 464 wahrscheinlich 4 b
gemeint hatte, gehort gar nicht hierher (cf. S. § 406 0). Auch
durch den Satz „du hast das Bflse mehr, als das Gute geliebt*
(Ps 52 ;,) sollte dem Betreffenden nicht absolut jede gute Regung
48 Erster Hauptteil.
abgesprochen werden. Ferner 118 sf. heisst „Es ist besser, auf
Jahwe, als auf Menschen (9: Fiirsten) sich zu verlassen" (Buxtorf,
Thes. gram., ed. 1651, p. 563: ^Melius est confidere in Deo quam etc.").
Diese Stelle wurde auch von Dathe 1 413 f. durch ,in Jova sperare
bonum est, non vero sperare in homine" erklart. Aber auch der r>
Umstand, dass in Jr 17 5 derjenige verflucht wird, der sich auf
Menschen verlasst, und dass in Ps 146 3 steht „ verlasst euch nicht
auf Fiirsten ! g , kann den koraparativischen Ausdruck, der in Ps 118 sf.
gebraucht ist, nicht seines eigentlichen Sinnes berauben. Denn der
Grad des Ablehnens von Menschenhilfe braucht nicht an alien Stellen 10
der gleiche zu sein. — In nn^yTa Hes 17 7 b (Trg.: 9, Pe£.: a^
Hier.: a, LXX: avv = «^* des Arabs) linden Corn ill und Berth olet
(KHC) ein „mehr, als", und dies ist richtig gegeniiber „und nicht*
(KC). — Eben dasselbe gilt von Hab 2 10 a. Der komparativische
Sinn des i?a liegt auch in Pv 25 7 vor. Auch aus Hi 35 11 lasst sich 15
nicht das Gegenteil erweisen ; denn auch schon Ps 104 21 149 9 Hi
12 7 f. sprechen gegen die Deutung „non bestias terrae" (Nolde-
Tympe, p. 464), und wenn sie hinzufugten „ bestias dociles seu ca-
paces eruditionis, saltern in minore gradu, litonov 11 (p. 911), so
verstanden sie das qVc* w gew8hnen, lehren" ohne Grund vom eigent- 20
lichen Unterricht. — Dass das p als ein Aquivalent des „ nicht"
gefuhlt worden sei, lasst sich nicht einmal aus dem Parallelismus
von ^M und p in der jungen Stelle Pv 8 loab konstatieren. Denn
man kann freilich sagen , dass auch die erstere Mahnung „nehmt
meine Unterweisung an und nicht Silber!* (10 a) nicht als eine ab- 25
solute gemeint sein konne, und deshalb das 72 als Ersatz des ban
habe auftreten konnen. Indes immerhin bleibt noch die Mftglichkeit
offen , dass in 10 a b eine gradatio ad minus vorliegen soil , dass
namlich die Weisheit in Bezug auf ihre eigene Unterweisung
(■ncTO 10 a) ein energischeres Verbot aussprechen solle, als in Be- so
zug auf Erkenntnis uberhaupt (die blosse rTl 10 b).
Zu dieser Stellenreihe hat man vielfach auch ';n ana n^ft rbr
IS 15 22 gestellt. Aber mit Recht ist das dortige y>2 nicht nur
vom Trg. und von der Pe&. , von Ra£i und Levi ben GerSom bei-
behalten, sondern auch in der LXX durch vtcbq und von Hieronymus 35
durch quam wiedergegeben worden. Die Cbersetzung „auscultare,
non sacrificium, est bonum* (Nolde^Tympe, p. 464) kann nicht durch
die Behauptung, dass an dieser Stelle nicht „de sacriticio in genere,
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbescbaffenheit. 49
sed de adipe et sacrificio ex anathemate* (p. 911) die Rede sei, be-
griindet werden. Denn weder in 22 a noch in 22 b ist darauf hin-
gedeutet, dass hinter dem Gehorsam bloss eine Opferung gebannter
Tiere an Wert zuruckstehe. Ausserdem wird der komparativische
5 Sinn von 22 b durch das »wie B von 22 a empfohlen. — Eben derselbe
Gedanke ist ferner in Ps 69 32 ausgesprochen. — Endlich in Hos
6 eb ist das yo vom Trg. und von Pes. beibebalten, in der LXX
sowie von Hieronymus durch den Exponenten des Komparativs (^,
quam) ersetzt. Auch z. B. Abulwalid, Riqma, 26, Z. 10 v. u. er-
10 setzte das "pa von Hos 6 cb durch ya nrr, fasste es demnach ganz
deutlich als Exponenten des Komparativs. Allerdings viele, wie in
anderem Zusammenhange naher entfaltet werden kann, haben in
dieser Stelle Hos 6 tjb den Komparativ als einen Ersatz des „ nicht*
gedeutet. Indes kann der faktische Wechsel der Ausdrucksweise,
15 der zwiscben fi&i und *p2 Hos 6 oab besteht, vielleicht auch durch
folgende Erwagung als beabsichtigt erwiesen werden. Namlich ion
(« a) ist eine Leistung der Willenssphare : die Hingabe mit der Seele,
die Loyalitat etc. ; aber r.3H (0 b) ist eine nur intellektuelle Leistung.
Letztere kann geringer gewertet sein , und deshalb ist wohl die
20 MSglichkeit , dass in Hos 6 dab eine gradatio ad minus vorliegen
soil, nicht vflllig von der Hand zu weisen.
Dass die komparativische Ausdrucksweise eine absolute Ver-
neinung ersetze, hat man auch aus Stellen des NT erweisen wollen.
Von Nolde-Tympe, Dathe u. a. ist zunachst Karifo] ovrog dEdixcciG)-
25 fiivog sig xbv olxov avzov r\ {yccq) ixtivog (Lk 18 u) angefuhrt worden.
Ich meine aber, dass auch in diesem Satze die Gerechtigkeit nicht
in der absoluten Summe ihrer Momente dem ZOllner in seinem Ver-
haltnis zum Pharisaer zugesprochen werden soil. Denn wenn dies
hatte geschehen sollen , hatte auch eine andere Ausdrucksweise zu
so Gebote gestanden. Die Stelle ist eine Parallele zu Gn 38 26 (s. o.
47 5). Das f\ ist gleich *,73, wie es auch in der Pe£t$ durch a> j* K *
ersetzt ist. Dieses Urteil wird auch durch die im Codex Sin. ge-
botene Lesart itaq in (im Verhaltnis zu jenem) empfohlen. — Auch
rjycc7tri0av ol av&QOWzoi pcckkov to Gxotog tj to <pcbg (Jh 3 19) heisst
35 nicht B eos plane non dilexisse, sed odisse lucem" (Dathe 1 415). Dies
wird nicht durch 20 f. bewiesen, denn nag 6 <pa$Xa nqacacov vxk. (20)
braucht nicht den gleichen Umfang mit of av&qamoi, (19) zu haben,
und in der That ist ja das in Christo erscheinende Licht von einer
Kb nig, Stiliitik. 4
50 Enter Hauptteil.
Minorit&t unter den Menschen begrusst worden. Auch in i\ya%y\<iav
xr\v do^av xcbv av&QQm&v [iciXXov rjitSQ zr\v do^av xov &sov (12 45)
liegt keine absolute Verneinung wegen 5 44. Ebenso wenig ist dies
bei „man muss Gott mehr gehorchen, als den Menschen* (Act 4 19
5 29) der Fall. Vielmehr ist der Sinn dieser: ,Gott kommt die 5
hflhere Auktoritat zu*. Also nur in solchen Fallen, in denen die
Forderungen Gottes und der Menschen auseinander gehen , kommt
dem gflttlichen Willen die entscheidende Kraft zu.
litotes be- Aber hauptsachlich in solchen Fallen, in denen ein Komparativ
Negation, die allgemeine Bedensart „ vorzuglicher sein* oder „vorziehen" aus- 10
druckt, ist der Sprachgebrauch dazu fortgeschritten, diese Ausdrucks-
weise als eine Art Litotes anstatt eines Ausdruckes der absoluten
Verwerfung zu verwenden. Denn doch nur so kann kquxxov aya&o-
itowOvTccg, el ftiloi to -friA^fia xov footf, itdc%6iv r\ nawmotovvxag
(1 Pt 3 17) gefasst werden. Ungemigend ist die Deutung, dass ein 15
Leiden sich leichter ertragen lfisst, wenn man ein gates Gewissen
hat, als wenn der Stachel des bflsen Gewissens die Wunde aufwuhlt.
Besonders deutlich aber ist xqhxxov icxiv ya^ulv J) nvQotia&ai (1 Kor
7 9). Aber auch durch fiakkov iXdfisvog xtA. Hebr 1 1 25 soil doch
ausgesagt sein, dass Mose in seinem sp&teren Leben die Zugehflrig- 20
keit zum Volke Jahwes ganz der Gunst der Agypter vorgezogen
hat. Vgl. auch noch 1 Tim 1 4 !
Synekdoche. b) Die Synekdoche ist die Verwendung eines Ausdruckes,
welcher mit der nachstliegenden Bezeichnung eines Objektes nur
ausserlich-quantitativ zusammenh&ngt. 25
Die hierher gehflrigen Erscheinungen des Stiles durften am
richtigsten so angeordnet werden.
Synekdoche: a) Ein Teil vom Umfang eines Begriffes vertritt oft
Game, den ganzen Umfang. Dies ist der Gebrauch der para pro toto,
und er dient zur Steigerung der Deutlichkeit , weil eine konkrete so
Einzelheit mit lebhafterer Anschaulichkeit vor die Seele tritt, als
eine allgemeine Grosse.
Zum Zwecke der Individualisierung wird zunachst die
Einzahl oft fur die Mehrzahl gew&hlt. Viele Ffilie dieser Erscheinung,
wie # ai ni2$"» (Gn 4 20 etc.) sind schon in S. § 256 aufgezfthlt. Dazu 35
gehttren noch „der Jebusiter" etc. und andere Singulare in Gn 10 i6f.
12e etc. 32 b 49 ob Ex 15 1 21 Nm 21 7 IS 24 11a 2S 8 is 15 is
Die intellektuelle Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 51
Jes 16 1a (-^s) Jr 8 7 Jo 1 4 Jon 2 4a|3. Cber das gefliigelte Wort
„der Entronnene" (Gn 14 is etc.) und ahnliche Ausdriicke siehe S.
§ 800 a! tTbrigens schon Abulwalid 222 erinnerte an OlDJl etc.
(Sach 14 15), Dathe 1 56 1254 an UTNtt etc. Ps 1 1 32 1 Pv 30 17 19
5 Apok 21 21, Storr 8 an *$>12 Dn 8 21.
Dieser Gebrauch der Einzahl strebt wahrscheinlicher nach In- individuaii-
dividualisierung, als dass er der Ausdruck einer natiirlichen
Hyperbel ware. Diese Indi vidualisierung aber dient der
Veranschaulichung.
10 Zur Individualisierung, von der viele Beispiele auch
in S. § 3341 3461m 348 1 — z diskutiert werden mussten, geh5rt
auch noch Ps 12 4b, der wahrscheinlich nicbt richtige MT 22 17b,
ferner 126 o.
Eine besonders interessante Art der Individualisierung ist diese,
15 dass eine von sich sprechende Mehrbeit sich alsEinzel-
wesen be hand el t. Dieses Gegenbild zura sogenannten Hobeits-
und Bescheidenheits-Plural (S. § 207 b c) zeigt sich, wenn auch nicht
wirklich in Gn 34 so b, wo vielmehr umgedreht die Einheit sich ent-
faltet, so doch in ^b Jos 17 ub (cf. 17 b), w&hrend Ri 18 23 b sich an
so reft als die Hauptperson unter den in 22 b genannten Leuten wendet.
Die erw&hnte Konzentration findet sich allerdings nicht in -»b« etc.
1 S 5 10b (Lflhr, KEHB 1898 z. St.); denn bei dieser synekdochischen
Auffassung bleibt der Ausdruck „und mein Volk - , worunter doch
eben nur die sEqroniten verstanden sein konnen, unerklarlich (s. 0. 32 5).
25 Die erwahnte Individualisierung begegnet uns aber wieder in *ny
IS 80 22, -o:k 2S 20 19a, ->b 21 4. Vgl. auch Falle, wie das «wr etc.
Ps 81 t;b Jes 45 24 etc. w. u.!
Andere Erscheinungen des individualisierenden Singular,
wie Am 6 10, fallen auch unter einen andercn Geaichtspunkt und werden
so deshalb weiter unten beleuchtet.
Aus dem natiirlichen Trieb nach Spezialisierung und Deter- Bpeauii
minierung erwuchs auch die Setzung einer bestimmten Zahl
fur eine Summe, die nach der Voraussetzung des Darstellers
an jene bestimmte Zahl angrenzt.
35 Man kann sagen, dass dieser Gebrauch einer bestimmten Zahl
schon da vorliegt, wo irtK (nn») „ein(e)" statt ,irgendein(e)* gesetzt
ist (S. § 73. 291 de). Sicher stent B zwei" fur den unbestimmten
4*
■ierung.
52 Erster Hauptteil.
Ausdruck t ein paar* (nicht: Paar) = t einige" (S. § 74): Nm 9 22
Hos6*a; Dt 32 so lSllnb lK17i2 Mt 14 n 18 19. Vgl. den
von Rabbinen aufgestellten Satz ,Die kleinste Summe einer Mehr-
heit sind zwei" (A. Berliner 42 : D"*3t8 D^an ttiS^B), weshalb die Setzung
von ■•sti oder v»© (Lv 14 4 16 7 Nm 10 2) „die vflllige Gleichheit 5
beider Dinge" fordern soil. A. Berliner bat nicht auf *y\ yiy Dn
7 25 b hinge wiesen, aber auch wenn er es gethan hatte , wurde sich
daraus keine Begriindung fur jenen Satz ergeben, denn jene Aus-
drucksweise von Dn 7 25 b war nur eine verhiillte Andeutung eines
historisch vorliegenden Zeitraumes (vgl. 9 27 a 12 7 b und S. § 266 d!). 10
Aber nicht ganz ohne Grand sagte Dathe 1 1257: „Duplum stat pro
multo, vel eo, quod plus satis est: Jes 40 2b [fuge 51 19 hinzu!]
61 7 Jr 16 18 [cf. 17 18 b] Sach 9 12 [cf. Hi 42 7] Apok. 18 e."
Auch die drei bezeichnet oft eine hinreichend abgegrenzte
kleine Gesamtheit: Gn 30 se 40 10 12 42 17 Ex 2 2 3 is 5 s 8 23 10 22 15
15 22 (vgl. ,der dritte* 19 11) Lv 19 23 Jos 1 11 2 ie 22 2S 24 13
IK 12 5 2K 11 sf. 13 18b (cf. 20 5) Jes 16 u 20 3 Jon 2 1 Est 4 i«
Dnl5 lCh21i2 Judl2? Sir 25 if. 4Esr6 24; Dnm nizjibrc „drei
Worte" Aboth 1 1 18 2 1 10 3 1; „drei Monate" etc. Amarna-Briefe
21 26 43 1 90 38 91 79; e<og tqItov ovqavov 2Kor 12 2 s. u. 53 9! — 20
Die Quelle dieses Gebrauches von drei lag ubrigens in der Be-
obachtung nicht weniger Erscheinungen , die sich aus drei Haupt-
teilen zusammensetzen , wie z. B. Himmel, Erde und §e'6l (Ex
20 4 || Dt 5 8; Ps 139 8 etc), oder Morgen, Mittag und Abend (IK
18 2ea 29 a Ps55l8f). 25
Die Zahl steben wird im exakten Sinne z. B. bei der Dauor
eines Hochzeitsfestes (Ri 14 12 17 Tob 11 is: 6 ydfiog . . . mxa rmeQ&v)
gebraucht, denn ein solches Fest wird „die Woche" (Gn 29 27 a 29 a)
oder „die KOnigswoche" (Wetzstein, Zeitscbr. fur Ethnologie 5 287 ff.)
genannt, und ein yccfwg i)(x£Qcbv SeKcaeaoaQcov Tob 8 19 ist eine Aus- 30
nahme. Die exakte Zahl steben war auch z. B. in folgenden Fallen
gemeint: „sieben Priester" Jos 6 4, „sieben Locken" etc. Ri 16 13 19
IS 10 8 11 s 13 « 2S 21 6 IK 18 48 Hes 3 15 f. Sach 3 9 Pv 9 1
(vgl. 2Ch 21 if.) Est 1 14 (Herod. 3 31). — Aber anderwarts ist
steben der spezielle, obgleich bloss approximative Aus- 35
druck fur eine mittlere Anzahl. Mit weniger — an den kursiv
gedruckten Stellen — oder mehr Sicherheit ist dies der Fall in
Gn 4 15 24* 7 4 31 23 33 3 (vgl. „Zu den Fiissen meines Herrn falle
Die intellektuelle Sphare dee Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 53
ich sieben und sieben Mai"; Amarna - Briefe 88 if. 39 4— « 40 5
42 3 43 3 44 3 47 2f. — 293 7 iiber 50 Mai!) Ex 7 25 Lv 26 is 24 28
Dt 28 7 25 m 16 7 1 S 2 5 2 S 12 6 (LXX : htrankaalova) 24 18 2 K
4 35 81 Jes 4 1 11 15 30 26 Jr 15 9 Hes 39 9 12 Ps 12 7 79 12 119 164
6 Pv 6 31 a (ef. b Ex 21 37 22 1— s) 24 ie 26 i« 25 Hi 2 13 5 19 Ru 4 15
Dn 3 19b 1 Ch 21 12; Sir 7 s 20 11 (= 12) 32 11 (= 35 11) 37 n (= is)
40s TobSs 613 7 11 12 15 (die sieben heiligen Engel) 2Mak7i;
4Mak 1 8 4Esr 3 — 14 (sieben Visionen) 6 50, Ascensio Jes 9 1 (der
siebente Himmel; vgl. 2Korl2 2 oben 52 20); Mt 12 45 18 21 22 25
10 Mr 16 9 Lk 17 4 Act 19 14; „ sieben Tage redete Gott mit Mose im
Dornbusch" Ex 8 1 (Seder Solam rabba, cap. 5); „ sieben Prophetinnen*
sind ebd. , cap. 21 gezahlt: Sara als Gemahlin des Propheten (Gn
20 7) Abraham [cf. Jes 8 3], Mirjam (Ex 15 20 f.), Debora (Ri4if.),
Channa (IS 2 iff.), Abigail (25 2 2f.), Cbulda (2K22h), Esther (Est
15 9 29 31); nach Aaron lebte Mose (Dt 34 1) noch „ sieben Monate und
sieben Tage" (Diqduqe § 70); zu „die base Sieben* vgl. % Sieben sind
sie, sieben sind sie ; in der WasserhShlung sieben sind sie ; Verstflrer
des Himmels — sieben sind sie* (Frd. Delitzsch, Chald. Genesis 807);
„die sieben weisen Meister* z. B. in den MiSl6 Sindbad (ed. P. Cassel,
20 3. Aufl. 1891).
An diesem Gebrauch der Zahl sieben partizipiert auch ihre
Halfte (Dn 9 27b 12 7b; cf. hr\ xqicc xai iifjvag tiaaagag Jud 8 4;
Lk 4 25 Jk 5 17 Apok 11 2 etc.), ihre Verdoppelung (Gn46 22[?] Lv
12 5 Nm 29 13 b 1 K 8 «5 Tob 8 19 Mt 1 17) und auch sonstige Multi-
25 plikationen von ihr, wie ein aufsteigender Grad dieses Gebrauchs
der Siebzig aus folgender Stellenreihe erhellen diirfte : Ex 1 5 27 Nm
33 9 Dt 10 22; Ex 24 1 9 Nm 11 16 24f.; Ri 1 7 8 so 9 2 4f., vgl. B und
er tfltete siebzig Verwandte* (Zendschlrli, Panammu-Inschrift, Z. 3)
is 24 56 12 14 2 S 24 15 2 K 10 i Hes 8 n Ps 90 10 (Solon sagt bei
so Herodot 1 32 : ig ipdo^i)%ovrcc irea ovqov trjg ^orjg av&Q(mi<p nqoxt-
frrjtit); Jes 23 15 Jr 25 11 29 10 Sach 1 12 7 5 Dn 9 2 24 ff.; beachte
die 70 oder 72 Volkernaraen in Gn 10 2ff. (m. Einleitung 231;
Krauss, Die Zahl der biblischen VOlkerschaften [ZATW 1899 1]),
ferner die 70 von Gn 46 27 Ex 1 5, die 70 Noachiden ICh 1 5—23,
85 die 70 Abrahamiden (29—42), die 70 Jiinger LklOif.; Ij^do^xovra
(Judl2), und so erklart sich auch die Lesart ,170 Tausend" (7 2)
gegenuber den n 120 Tausend" (2 5); 70 Tage der ftgyptischen
Trauer (Gn 50 3 b) oder Einbalsamierung (Herodot 2 86 8s); 77 mal
54 Erster Hauptteil.
(Gn 4 24), 70X7 (Mt 18 22); sieben Tausend: IK 19 is Rm 11 4
Apok 11 13; MeSaS-Inschrift. Z. 16.
Eine ziemlich richtige DeutuDg dieses Gebrauches der Zahl sieben
findet sich scboD bei Adrianos § 85: 9 Tbv iittu icQid'iwv iiti nXbovaa^iov
Xiyti (i) YQccyrj) aY ovv iitl xtULov apiltyou.* Die Hauptgrundlage 5
dieses Gebrauches war jedenfalls die regelmfissige Wiederkebr der
sieben Tage der Woche (cf. Gn 2 2), die ihrerseits ein Reflex der Mond-
phasen war (vgl. Philo, Ailegoriarum 1 4: tgonal 6tfo]vr\g tpdopLccoi
yivovtai). Die Sieben leuchtete ja auch aus den sieben Sternen des
Arkturus (Hi 9o 38 32 b), der haufig den Hirten und Karawanen (cf. Jes 10
21 13) den Kompass ersetzte. Auch die Kenntnis der Pleiaden (n72"*3
Am 5 8 Hi 9 9b 38 31) und der Planeten (Schrader, KAT* 18 ff.) kann
diesen Gebrauch der Zahl .sieben* begiinstigt haben. Aber ohne Grund
sagte Augustin, De civitate Dei 11 31: „Totus impar primus numeras
ternarius est, totus par quaternarius; ex quibus duobus septenarius 15
constat. Ideo pro uni verso saepe ponitur.*
Zwolf Brunnen sind neben siebzig Palmen in Ex 15 27 erwahnt.
Dieser Gebrauch konnte hinreichend durch die Zahl der Monate
(IK 4 7 lCh27i) und die zwOlf Stationen des Zodiakus (2K23s
Hi 38 32; arab. al-mandzilu „stationes lunae") nahegelegt werden. 20
In der That bemerkte schon Philo zu Ex 15 27: 9 Tilewg d'aQi&iibg
6 dcadena, fucQtvg di 6 fcodtaxog iv ovgavti Kvnkog, roaovvoig %axr\-
6T£QiO{iivog (pcaCfpoQOig aoxqoig (De profugis § 33). Vgl. die , aquae
duodecim* (Apoc. Bar., cap. 53 — 68) und die dwdexec %o(pivovg etc.
Mt 14 20 26 53. Die Zwolf findet sich so auch in den Amarna- 25
Briefen 81 8, in den zwfllf Sockeln am Grabmal des Cyrus zu Per-
sepolis (Justi, Altpers. Gesch., p. 46) und in den ,duodecim tabulae
legum" der Rtfmer.
Vierzig Jahre alt heiratete Isaak etc. Gn 25 20 26 34 Jos 14 7
2 S 2 10. Dreimal treffen wir vierzig Jahre in Gn 6 3 und im Leben so
Moses Ex 7 7 (cf. 2 11) Act 7 23 30 Dt 34 7, vgl. itscc ig ielxoct Tutl
ixaxbv rovg nolkovg twv 'lypvocpaywv catMvhG&ca (Herod. 3 23).
Weiter werden Regierungen und andere Perioden von vierzig Jahren
gefunden : Ri 3 11 5 8 31 8 28 13 1 1 S 4 is 2 S 5 4 1 K 2 11 11 42
( 1 Ch 29 27 2Ch 9 30) 24 1, und vierzig Jahre sind auch Saul in 35
Act 13 21 und Jos., Antt. 6 14, 9 zugeschrieben. Sodann findet man
die Vierzig in Bezug auf die Wiistenwanderung in Ex 16 35 Nm
14 33f. 32 13 Dt 2 7 82 29 4 Jos 5 6 Am 2 10 5 25 Ps 95 10 Neh 9 21.
Aber auch anderwarts ist die Vierzig auffallend haufig verwendet:
Ex 24 im 26 19 34 28 (cf. Lv 12 2—5) Nm 13 25 Dt 9 9 11 is 25 10 10 40
Die intellektuelle Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 55
25 s Ri 12 14 IS 17 it? (in 2 S 15 7 ist „ vierzig" als eine gebrauch-
liche Zabl anstatt *vier* eingedrungen, vgl. das Vh^f/ der PeS. und
das tiaauQEg von Jos., Antt. 7 9,i) 1 K 5 «j 7 38 19 8 2K 8 9 Hes 4 6
29 11-13 41 2 46 22 Jon 3 4 Neh 5 15 1 Ch 12 36 Jud 1 4, Bel (LXX) 2,
5 Apoc. Bar. 76 4 4Esrl4 23 Mt 4 2 Act 1 3 23 13 21, rrnntf M6£a2-
Inschr., Z. 8; Amarna- Briefe 17 sa 135 (Rev.) 11 14 44; vierzig
Tage der ftgyptischen Einbalsamierung (Gn50sa; Diod. Sic.
1 91 : itkelovg r(bv XQuexovra) ; Herod. 1 202 : 6 ^Aqa^rjg arofiaai i£e-
Qevyexat xeaGSQccxovxct ; 2 29: odomoQlrjv nonjaeca i^SQcbv tsogsqukovtcc;
10 4 73 : bei den Skytben ijfxigcag TSOOSQaxovrcc ol idi&xcu 7tSQUcyovta^
insixct ftccitTOVTcci. Brugsch. Steininschrift etc., 2. Aufl. 313 bemerkt,
dass „ vierzig Jahre" noch jetzt in der persischen Spracbe nichts
anderes, als „viele Jahre" heisst. Man beach te nocb die vierzig
Tausend in Jos 4 13 Ri 5 8 2S 10 17 f. IK 4 25 1 Cb 12 36 1 Mak
15 12 41 2 Mak 5 14 und Jos., Antt. 7 13, 1.
Der Weg zum Verst&ndnis dieses Gebraucbes der Zahl vierzig
wird durcb das AT selbst gezeigt. Denn eine Generation, mit wenigen
Ausnahmen, wurde dazu verarteilt, in der Wiiste zu sterben (Nm 14 22f.
26 64), und dieser Aufentbalt in der Wiiste dauerte nacb anderen Stellen
20 (Nm 44 w 20 22 ff. 32 13 33 88 f. Dt 2 7 etc. 8. o.) „ vierzig* Jahre. Folg-
licb sind vierzig Jabre der anscbauliche, weil fixierte, aber
ebendesbalb zugleicb nur approximative Ausdruck der Dauer einer
Generation. Zugleicb hatte man beobachtet, dass die voile Entwickelung
des Menscben, seine sogenannte ttxurj, ungefabr im vierzigsten Jahre
25 seines Lebens eintrat (vgl. 70—80 in Ps 90 10). Jedenfalls liegt dieser
Gedanke in den Worten ,Bis er erlangte seine Vollkraft (^asuddahu)
und er erreicbte vierzig Jahre* (Qor. 46 14), und hieraus erklart sich
die Tradition, dass Mohammed, vierzig Jahre alt, zum Propheten be-
rufen wurde (Rud. Hirzel, ,Uber Rundzahlen* in den Berichten der
30 SScbs. Gesellschaft der Wissenschaften 1885, p. 39. 62). Von hier aus
fallt ein Licht auf die Zabl , vierzig* von Jos 14 7 2S 2 10 Act 7 23 etc.
(s. o). Sehr unsicher ist das, was von Lepsius. Chronologie der Agypter,
p. 15 angenommen wurde, dass das bebraische 'arbazim wegen seines
Anklanges an rabbim „viele* beglinstigt wurde.
35 Auch die Anwendung der Zahl funf besitzt einige Male einen
solcben approximativ-spezialisierenden Charakter: vgl. Gn 43 34 Ri
18 2 IS 17 40 21 4 und Lev 22 u 26 8 IS 17 & 2K 7 13 Jes 19 w
30 17 4 Esr 14 24 Mt 14 n 21 ( Mr 6 38 44 Lk 9 is Jh 6 9) 1 Kor
14 19; Amarna-Briefe 9 30 10 12 16 39 f. 26 9 85 17 151 47. Konnte
40 es fehlen, dass die Zahl der Finger — zu 2S 21 20 || 1 Ch 20 e
56 Ereter Hauptteil.
vgl. die „sedigiti" (Plinius, Nat. hist. 11 43) — einen solchen ver-
anschaulichenden Gebrauch erlangte?
Aus derselben Quelle floss der gleicbe Gebrauch von zehn:
Gn 31 7 Lv 26 20 Nm 14 22 (?Ri 6 27) IS 1 8 (?17 17 2S 18 11
1 K 14 3 2K 5 5) Jes 6 13 Am 5 3 Sach 8 23 Hi 19 3 Qh 7 19 Est 5
9 13b Dn 1 20 b (?Neh 5 is) Tob 4 20 Sir 41 « Hen 93 15, und die
„zehn Versuchungen Abrahams" (Jub 19 s) werfen ein erklarendes
Licht auf die „zehn tt Versuchungen von Nml422, denn mit Recht
sagte schon J. H. Kurtz, Geschichte des Alten Bundes 2 398: „Die Ver-
suche, gerade zehn geschichtliche Versuchungen aufzuzahlen, gelangen 10
nicht ohne Zwang zu ihrem Ziele" ; — Mt 25 1 Lk 15 8 Apok 2 10
A both 3 6. Es ist interessant, dass sogar im Buche Jeslra die
B zehn" Spb&ren von der Zahl der Finger hergeleitet sind (cap. 1,
§ 3; ed. Rittangel, p. 195: m*3Sfc« TOT nDOtt mTBO -HZ3J). ,Zehn-
mal mehr als tt o. &. findet sich in den Amarna - Briefen 17 33 «3 15
20 22 21 (Rev.) 11 34 22 32 46 s* 23 12 is 39.
Derselbe Gebrauch von fiinfzig (5 X 10) begegnet in Gn 6 15
7 24 8 3 18 24 Ex 18 21 etc. 26 5 etc. Lv 23 ig 25 10 etc. 27 3 Nm
4 sff. 16 2 Dt 22 29 Jos 7 21 1 S 6 19 2S 24 24 IK 18 4 2K 1 9
Jes 3 3 etc. Esr 8 6 etc.; nivxi\%ovxcc Jud 1 2; :t)i:n Me£a3-Inschr., 20
Z. 28; L (also mit Ziffer geschrieben) Amarna-Briefe 54 23 81 9
94 (Rev.) 30 101 29 268 11.
Auch die beiden Zahlen hunderC (z. B. Lv 26 h 2 S 24 s Pv
17 10 Qh6s 812 lCh2l3 Tob 14 11 cf. 2 Jud 10 17 Sir 18 9:
von den Jahren des menschlichen Lebens, wie in Seneca, De brevitate 25
vitae 3 cf. Ps 90 10; Mt 19 29 tex. rec. Mk 10 30 Lk 8 8, ns?:
MesaS-Inschr. Z. 29; IC in Amarna-Briefe 27 is) und tauaend (Ex
20 « 34 7 Dt 1 11 7 9 32 so Ri 15 ig 1 S 18 7 21 12 29 r. 2 S 18 12
Jes 30 17 60 22 Jr 32 is Am 5 3 Mi 6 7 Ps 50 10 84 11 90 4 91 7
105 8 119 72 Hi 9 3 33 23 Qh 6 g 7 28 Dn 5 1 1 Ch 12 u 16 15, 30
„1000 Seqel" Amarna-Briefe 21 34) sind zunachst fixierte und
da rum eindrucksvolle Bezeichnungen einer grbsseren Summe,
Fixierungszahlen, wie man vielleicht mit gutem Grand sagen
kflnnte. Aber wenigstens schon die Zahl tausend fallt auch unter
einen anderen Gesichtspunkt (s. u. Hyperbel). 35
Unter diesen doppelten Gesichtspunkt fallen auch die folgenden
griisseren Zahlen: zvhntausend Lv 26 8 Dt 32 30 1 S 18 7 21 12 29 s Hcs
16 7 Hos 8 12 Mi 6 7 Ps 3 7 68 is 91 1 HL 5 10 Sir 23 mb 47 6 (naa-i),
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 57
ILVQifrcrig Sap 12 22; aiebzig Tausend 2S 24 15; ,100000 Jahre* Amarna-
Briefe 19 39 20 27; tausend Tausende Dn 7 10 [1 Ch 21 6 22 u] 2Ch 14 8;
tausende von Myriade Gn24eo; Myriaden von Tausenden Nm 10 36;
erne Myriade von Myriaden Dn 7 10 und Myriaden mal Myriaden Hen
5 40 1 60 1 71 8. Auch bei diesen Zablen bleibt ea fraglich, wieweit sie
fizierte und darum greifbare Bezeicbnungen einer grossen oder
unzahligen Menge sind, und wieweit bei ibrer Wabl die Neigung, nacb
oben abzurunden, mitwirkte.
Eine Art der Synekdoche, die den n&chstliegenden und darum synekdoche:
10 greif bareren Ausdruck wahlt , lftsst sich aucb darin erkennen , dass toto.
der Ausdruck „die Vater* far alle Vorfahren gesetzt wird (Gn 47 9
Ex 12 » Nm 14 is 20 15 Ps 22 5 39 13 106 a etc.), wie „Stfhne" oder
.Tochter" fur Nachkommen (Gn 19 ss 27 46 Ex 1 7 Ri 11 40 Jr
31 29 etc.), oder w Bnider" fur Verwandte iiberhaupt: z. B. Ex 2 11
15 Nm 16 10 cf. Gn 13 8 etc. 20 u Dt 15 12) Ri 9i 14 3 2 S 19 42 Jes
6620 Am 1 9 10bl22» Mtl246f., vgl. aucb „Sch wester" in Gn
24 59 f. Nm 25 is Pv 7 4 Hi 17 u HL 4 9ff. Aber dieser Gebrauch
hangt auch mit dem Mangel oder der Seltenheit eines Ausdruckes
fiir „ Vorfahren* etc. zusaramen, und jedenfalls nicht synekdocbisch
20 (gegen Da the 1 1254) ist die Verwendung von 3N „ Vater" fur
„ Gross vater" (s. 0. 9 sis).
Ein Hauptteil kann natiirlicherweise auch sonst leicht die Ge-
samtmasse eindrucksvoll vertreten, da er in ihrem Vorder-
grunde steht. Hierher gehtfrt allerdings nicht, wie gegen Dathe
25 1 1255 f. zu bemerken ist, DibiB (Gn 43 23 etc.), denn dieses Dib'i ist
mebr „Unversehrtheit iiberhaupt 8 , als bloss w Friede". Ebenso wenig
gehort hierher w Esci" (Ex 13 13), oder B Befehle" (Ps 119 e); aber
doch folgende Ausdriicke : „Brot* Gn 3 19 Jes 3 7 Ps 41 10 104 15
Mt 6 11 etc., wahrend D^ttH „das Wasser" Neh 4 17 doch wohl iiber-
30 haupt nicht mOglich ist. Ferner reihen sich hier die Ausdriicke
fl Blut-That, Blut-Siinde" (s. 0. 22 15) ein, wenn sie den BegrifF .schwere
Vergehen iiberhaupt" mit greJler Farbe vor das Auge malen: Jes
1 15 b Hes 9 9 etc. (?Ps 51 ie). Eind rucks voile Reprasentanten der
betreffenden Kategorie treten uns sodann auch in „L8we* etc. ent-
35 gegen: Jes 15 9 60 «b Ps 72 15a Hi 5 23a. Analog ist die Setzung
von t dicere" fiir „declarare" Dn 7 1 b, aber es steht nicht fiir „facere"
Mall 7b, wie Storr 10 meinte, gescbweige denn dass die Worte 1%
yuGTobq nob ecogcpoQOV LXX Ps 110 3 ba mit Adrian § HI durch
i.vxi itqb Ttdayg xf\g Ktiasag gedeutet werden konnten.
58 Erster Hauptteil.
Ferner sind zwar nicht Agypten und Assyrien in Jes 19 inff.
synekdochisch gemeint, aber aus der soeben durch Beispiele er-
lauterten Art von Synekdoche erklart sich, dass Teman (Ob 9 a) mit
Edom (Jr 49 22b; cf. Ob sb Jr 49 7 a; Am 1 11a 12a) parallel gebt,
und dass . ? Aramfter u , d. h. Syrer, in den Targumen. im Talmud etc. 5
ein Ausdruck fur „Go'tzendiener oder Heide uberhaupt" wurde: *)]jyb
Lv 25 47 bei Onq.: ^Kb (ed. Sab., sonst: -WKb oder *«?"}K^);
Berakboth 8 a etc. (Levy, TWB. s. v.). Der Religionskrieg gegen
den Syrer Antiochus Epiphanes (175 — 164) und die Lautahnlichkeit
von 'Armaj und Rumaj (Rtfmer) begiinstigte diesen Gebrauch von 10
■*»-!«, cf. Trg. Jerus. I zu Dt 32 24; Kl 5 11 etc. bei Levy 1. c.
Daher konnte auch das syrische 'armaja fur das synekdocbisch ge-
braucbte ™EXlr\v gesetzt werden: Jh 7 35 (Lewis, Bensly etc.. The
four gospels etc. 1894 2ts2b) Act 16 1 3 Rm 1 n; 2 9 IKor 1 22 f. Gal
3 2* Kol 3 11 (cf. hl\£A{ = i&viK&g Gal 2 11). 15
Aber „David' (Hos 3 s Jr 30 9 Hes 34 «3 37 21) bietet nicht einen
Fall der Synekdoche, durch die der bekannteste Repr&sentant einer
Kategorie fur jeden Vertreter derselben gesetzt wird, wie z. B. Atrides
bei Juvenal 4 C5 allgemein den Herrscher bezeichnet, und die Arzte
bei Martial 2 16, 5 Machaones heissen (s weiter bei Volkmanu 362; 20
Gerber 2 s«). Gegen eine solche synekdochische Deutung des in jenen
Stellen erw&hnten Namens „David* spricht ausser dem, was oben 16 ss
bemerkt wurde, auch 2K2325, weil danach David nicht das uniiber-
troffene, also auch nicht das wirkliche Musterbild eines irdischen Be-
heiTschers der Theokratie war. Jene synekdochische Auffassung des 25
Namens „ David" hat nur bei der Hinzufugung des — wahrscheinlich
sekundarcn — Relativsatzes Jr 30 9b|S dem Autor und dem hellenistischen
Verkurzer dieses Relativsatzes vorgeschwebt. Auch bei dem determi-
nierten Ausdruck ,den Propheten Elia* (Mai 3 23) ist jene Synekdoche
schwerlich beabsichtigt. so
Synekdoche Das Streben nach Anscbaulichkeit fuhrte auch dazu, durch
Haopt- mehrere Hauptrepriisentanten einer Gesamtheit oder durch mehrere
uaten etc. Hauptcharakterziige einer Situation diese selbst vor Augen zu stellen.
So fungiert das Wortpaar „Milch und Honig" (0. a.) Ex 3 8 17 13 5
33 3 Nm 13 27 14 m 16 i 3 f. Dt 6 3 (8 s) 11 9 26 9 15 27 3 31 20 35
Jos 5 6 (2K 18 32) Jr 11 5 32 22 (41 8 Hes 16 13 19) 10 « i:> (2Ch
31 5). Wahrscheinlich gehtfren hierher auch die Wortpaare „Witwe
und Waise" (Ex 22 21 [nicht Dt 10 is 24 19 ff. 2G 12 f. 27 19 Jr 7 o
22 3 Mai 3 5 Ps 68 u 146 9]), „Epha und Hin" etc. (Lv 19 30 Pv
20 23 etc.; Flacius 2 :ww), ,Leben und Tod* (Dt 30 15 19 cf. Rm 7 10 40
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 59
8 o; Storr 9). Ebenso grenzt der Ausdruck „ Bogen und Schwert" etc.
(Ps 44 7 46 10) an die enume ratio partium oder nzqtcpQCKSiq,
die auch nach Gerber 2 255 „durch Hervorhebung einer Teilvor-
stellung eine zur Synekdoehe gehflrige Figur* werden kann". Analog
5 sind scbliesslich auch Stellen, wie Ps 99 a Jes 23 3 ( B die Saat des
Nil etc.*) Pv 10 1 15 20 17 25 23 23 30 17 („Vater — Mutter 44 );
Jes 24 1—3 40 3— 11, allerdings nicht 63 ie, denn Abraham und
Israel kttnnten allein als V titer Israels neben Jahwe in Betracht
kommen, steben also nicht „pro maioribus 44 (Storr 9). Aber eher
10 gehdren hierher Jr 15 1 und Hes 14 14 oder Ps 87 4b (Adrian § 115:
xavcc iteqUpQccaiv' akkoyvkoi xca TvQog xtA.); 103 20—22 115 19 f. Tob
13 3 is is; Sach 9 nb.
Verwandte Erscheinungen sind der ^SQUS^iog (Ilias 9 593) oder
die distributio (Verg., Aeneis 2 29; Gerber 2 332) und der JoJou
15 ^Jl*o£i\ »das Aufzahlen der Eigenschaften 44 (Mehren 165 5), und
diese Erscheinungen treten mehr oder weniger vollkommen in folgenden
Stellen zu Tage: „die ihr auf weissen Eselinnen reitet, auf Decken
sitzt" etc. Ri 5 10 2S 3 29 ('n p^ins) Hes 24 iea (= uxor) 26 9a«
(= aries, helepolis) 31 u a (= arbores riguae) Mi 7 5b (= uxor)
2oZephl9a Pv30sia Hi 10 21 f. 1622b 18 13b ub|3 2Cb 32 21b
(= filii).
Die zweite Hauptart der Setzung von pars pro toto Synekdoehe
zeigt sich z. B. darin, dass „mein Balfcen* (*»rnp Gn 19 «) fiir „mein beiundtSu"
Dach oder Haus" gesagt ist. Ebenso bemerkte Cicero, De oratore 3,
25 § i«8: „Intelligi volumus ex parte totum, ut pro aedificiis quum
parietes aut tecta dicimus.* Auch Vorhang (ny^n^) bezeichnet
(2 S 7 2 Jr 4 20 10 20 49 29 Hab 3 7 HL 1 5 1 Ch 17 1 f) das Zelt
als dessen Hauptteil, enthalt nicht eine Metonymie (Dathe 1 836)
des Stoffes fiir das Produkt; denn das Zelt bestand nicht bloss aus
30 Vorhangen. Eine Verwendung der pars pro toto liegt auch in der
Setzung von Thor{e) im Sinne von „Stadt a Gn 22 17 24 go Dt 12 15
15? etc. Jes3 2tsb 14 31 60inb Jrl4 2a Mil 9b Ps 87 2 [Ru3nb
(S.-St. s. v. ^yxb) s. 0. 25 37]. Eben dieselbe Art von pars pro toto
zeigt sich fernerhin in den Gleichungen „SeJine = Bogen" (Ps
35 21 13 b), ^Pfeile treten ~ den Bogen treten d. h. spannen* (Ps 58 8
64 4) und n Donner = Ge witter" (81 8).
Dieselbe Art der Synekdoehe von pars pro toto zeigt sich noch
z. B. in Bezug auf die Teile des menschlichen Wesensbestandes in
60 Erster Hauptteil.
folgenden Vertretungen : Knochen und Fleisch = Kcrper : Hi 2 5
cf. On 2 23; 29 u Ri 9 2 2S 5 1 19 uf. ICh 11 if; — Fleisch =
der ganze Kflrper: Ex 80 32 Lv 6 3 etc. Nm 8 7 etc. IK 21 27 Jes
10 is Ps 16 9 (Adrian § 111 : avxl rotf iyco) etc. Hi 10 *(?) 14 22
19 26 Qh 2 3 etc. , ferner = relativ leicht hinfaliige Materie iiber- ft
haupt: Gn 6 s Jes 31 3 Jr 17 5 Ps 56 5 78 39 (Adrian § 92: inl
&vtix6xr\Toq) cf. 2Ch 32 8 oben 25 20, oder = Lebendiges iiberbaupt
Gn 6 is 17 19 7 is f. etc.; — Fleisch und Blut = Mensch: Sir 14 isc
(OT) ^IM 17 31b (|x>JO [<&&) Mt 16 17 IKor 15 50 Gal 1 16 cf. alfia
xctl 6ccq£ Eph 6 12 Hebr 2 u; Seele = Mensch: z. B. Gn 9 sa 10
(S. § 280d!) 12 5 13 14 21 17 n 46 is Ex 12 15 15 9 Lv 2 1 7 2of.
26 11 Nra 31 35 Dt 10 22 Ps 23 3 (Adrian § 111: tyvp\v pov nqh
iltf) ICh 5 21 etc. (S. § 29); — Kopf (Ri 5 30 2S 3 s; Dn 1 10
[S. § 30!]) oder Schadel = Person: Ex 16 ie 88 26 Nm 1 2ff. 3 47
ICh 23 3 24 1; — D^E, zugewendeter Teil etc. (s. u. bei Gn 1 2), 15
Antlitz = Erscheinungsform. Person : Ex 83 u Dt 4 37 Jes 63 9 Ps
21 10 80 17 etc.; 2 S 17 11 Jes 3 15 Pv 7 15; d^:d Ntes (Gn 19 21
32 21 Lv 19 15 Dt 10 17 2K 5 1 Jes 3 3 9 u Mai 1 sf. 2 9 Pv 6 35
Hi 13 10 b 32 21a 42 sb Kl 4 16; kqogqmov Xa^dveiv Lk 20 21 Gal
2 e) und D*>2B VStt (Dt 1 17 16 19 Jes 8 9 Pv 24 23 28 21 ; pkimiv 20
dg TtQoaomov Mt 22 16 Mr 12 14) = die Persflnlichkeit berxick-
sichtigen; — Mund = Person: 1 K 19 is (s. u. 60 34) und = Sprecher:
Ex 4 i6 (cf. 7 1) Jes 30 2 Jr 15 19 2Ch 6 4 (= Nathan 2S 7 4),
wie „ Mund Gottes" noch ttfter den priesterlichen (?z. B. Jos 9 u)
oder prophetischen (z. B. Jes 62 2) Sprecher der Gottheit bezeichnet ; 25
— i7and = Seite (1 S 19 3 1 Ch 23 28 2Ch 21 i«; Nm 34 3 etc. s. u.)
und = Person (Ps 7 4 b). So synekdochisch steht noch z. B. die
Zunge Jes 45 23 54 17 Pv 10 si 26 28, oder das graue Ilaar Gn
42 38 44 29 31 IK 2 6 9 (cf. Ru 4 15) f ? vgl. jua&> (fiafnathi ihre
Augenlider) = juJUc (ihre Augen; Fleischer 2 267). so
Wie schon in diesen Fallen der fur die betreffende Situation
nachstliegende und wichtigste Teil eines Ganzen dieses
naturlicberweise vertrat, so zeigt sich dies besonders deutlich in
folgenden Ausdrucksweisen : „ihren Mund befragen* Gn 24 37, und
auch in Ri 9 38 a steht *pc fur den Teil der Person, der in diesem 35
Kontext ihr wichtigster ist, und so fur diese; „das Angesicht sehen"
Gn 31 5; „ubrig lassen alle Kniee etc." IK 19 18 Ps 12 4a Pv 10 31 ;
„ unrein an den Lippen* Jes 6 7; „wie lieblich sind die Fusse" etc.
Die in telle ktuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 61
Jes 52 7 Nah 2 i (vgl. auch Ps 22 n b) Act 5 a (Wot; oi nodeg %xL !)
Km 10 15; cf. Rm 3 is; Ps 119 lot Lk 1 79 Hbr 12 13; — Ps 17 11a
s. u.; fiber 6822 b cf. S. § 277 s 328 f. Als Subjekt des Einher-
wandelns (Hengstenberg u. a.) ware der Haaracheitel wegen des Pa-
6 rallelismus und wegen der Kuhnheit des Ausdruckes unwahrscheinlich.
ft) Ebenso wie in der Individualisierung und Spezialisierung, Synekdoche.
konnte man in der Verallgemeinerung ein Mittel der eindrucks- parte,
vollen Darstellungsweise finden. Man durfte voraussetzen , dass der
umfassendere Ausdruck mit stftrkerer Wucht die Seele
10 p a c k e , und so das apperzipierte Bild ein lebbafteres sei. Die daraus
entspringende natiirliche Neigung, das Generelle fur das Be-
sonde re oder das totum pro parte zu setzen, zeigt sich in folgenden
Ausdrucksweisen.
Zu ihnen gehdrt zun&chst die Wahl des wir fUr ich. Dieser
15 Gebrauch der 1. pluralis statt der 1. singularis, der auch von Volk-
mann 359 als synekdochisch bezeichnet wird, ist in S. § 206 und
207 behandelt, nur ist zu Esr 4 \s nocb 2Ch 25 tea zu fugen. —
Als ein verwandtes totum pro parte ist die Generalisierung anzu-
sehen , durch die auf ein Individuum ein sentenziflser und darum
20 pluralischer Satz angewendet wird. Dahin kann gehOren „wie sagt
ibr zu meiner Seele: „„Flieht zu eurem Berge d. h. bergw&rts als
Geflugel!" 1 '? 8 (Ps 11 ibK).
Von den Fallen des Pluralgebrauches , die Datbe 1 1231 bierher
zieht, siehe Gn 21 7 in S. § 264c! Ferner das „filias suas etc." 46 7
25 wird mit V. 15 (30 n 34 iff.) und 17 durch 37 35, durch die Natur der
Sache und durch das Verhalten erklart, das die alttestamentlichen
Genealogien auch sonst in Bezug auf weibliche Nachkommen zu be-
obachten pflegen. — Sodann 'd ^:s konnte im Registerstil wegen seiner
Haufigkeit den Sinn von „Nachkommenschaft* bekommen und infolge-
30 dessen auch dann angewendet werden, wenn diese nur aus einem Gliede
bestand: Gn 36 25 46 23 Nm 26 s ICh 1 a 2 7f. 31 (vgl. rrisa si mit 35!)
7 12b (cf. vibg ainov 'Aoq) 2Ch 24 25, wo Dittographie des ^ vorliegen
kann : ,m * M*3 cf. vibg 'latdai. — Endlich der Ausdruck diu x&v itQO-
<pTfta>v etc. (Mt 2 23 [Mr 1 2] Jh 6 45 Act 13 40) meint die §l$Xog t&v
35 nffO(pr}rd>v (Act 7 42).
Eine Art des totum pro parte liegt auch in der Nennung einer
ganzen und fortdauernden Gemeinschaft anstatt der betreffenden
Generation oder sogar eines einzelnen Gliedes jener Gemeinschaft:
Der allgemeine Ausdruck "Ptt^a Lv 21 4 („an seinen Volksgenossen",
40 wie in lb) restringiert sich durch b?a ,als Ehegatte* (S. § 332k)
62 Erster Hauptteil.
zu „an einem Weibe aus seinen Volksgenossen a . Dieselbe Erscheinung
findet sich zwar nicht in DDnN Dt 1 9b (Storr 390), denn 9b re-
feriert die direkte Rede, die an jene vergangene Generation gerichtet
sein soil; aber in 26 c a 29 lb Jos 5 1K Ri 2 lb Hos 12 5b, wes-
balb das dortige 1:737 (Trg. : K|?27) unrichtig in 7iQog ccvrovg, O0QX, &
*J geandert worden ist. Dagegen wieder tinwto? Ps 66 «b gehflrt
nicht hierher, denn es ist nicht vergangenheitlich gemeint.
Hanpt- Das Ganze konnte besonders leicht sich als signifikanter
moment ist
index det Vertreter eines Hauptteils seines Bestandes gel tend machen :
Ganzen.
„Sem a ist in Gn 9 28 a (cf. 10 21) statt seiner Elite d. h. der Hebraer 10
oder vielmehr Israels gesagt. Schlacht vertritt die Schlacktreihe in
Gn 14 sb Ri 20 22 2 S 11 15 etc. und so am wahrscheinlichsten auch in
Hos 1 7b (?glossiert durch 'di d^OIO; 2 20 s. a.). Sodann Fleisch in
seinem Sinn „Lebendiges iiberhaupt tt (s. 0. 60 7f.) bezeichnet doch den
Menschen allein : in Gn 6 12 etc., dann zwar nicht sowohl in Ps 65 s 15
(Storr 10), denn vgl. 147 9b, aber in 145 21 (? Hi 10 4) Dn 2 11
(cf. Jh 1 u), und ebenso ist der allgemeine Ausdruck fco^n ,die
Lebendigen" zur Bezeichnung der Menschen allein gewahlt in Dn 4 14b.
Ahnlich ist es, wenn Krrpn „die Tiere" (7 12) = partes animalis
ist (V. « 24; 11 25 f. ; Storr 7). Cbrigens zeigt sich ebendieselbe 20
psychologische Neigung, das Hauptmoment eines Vorgangs zum
Index des Ganzen zu machen, auch bei verbalen Ausdriicken.
Dies ist zwar nicht in Kf\T\ Gn 8 13 der Fall . als wenn dies .in-
: it ' "
ceperunt exsiccari* (Storr 8) ausdriicken wollte. Vielmehr ist a^n
B austrocknen' die schwachere Potenz des tzfcF (14) „blass [cf. tins], 25
durr sein". Aber et aedificavit 1 K 6 ib heisst nach 38 wirklich
soviel wie et coepit aedificare, wodurch es in 2 Ch 3 if. ersetzt
ist. Aus derselben Neigung des Sprachgebrauchs erklart sich auch
'v\ Dvbs Lv 4 7, vgl. S. § 94 und Ex 29 12b Lv 5 isb 25b sob
Nm 8 16 weiter unten! so
Sjnekdoche: Ein totum pro parte zeigt sich auch darin, dass ein relatives
fur Eigen- oder absolutes nomen appellativum fur das betreffende nomen
proprium gesetzt wird. Aber die herkflmmliche Beurteilung dieses
Sprachgebrauchs scheint mir einer wesentlichen Verbesserung zu
bedurfen. 35
Fassen wir zuerst die nomina gentilicia ins Auge, die ich mit
den relativen Appellativa gemeint habe ! Wenn da z. B. statt Tvdetdyg
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 63
Ju>(iridi)Q (Uias 5 1) in der Fortsetzung 6 Tvdstdrjg (i<) gebraucht
ist, so hat der Artikel der relativen (S. § 298) oder auch der abso-
luten (S. § 297) Bekanntheit den Ausdruck Tvdetdrjg zu einem balben
oder ganzen Eigennamen gestempelt. Dasselbe ist der Fall ,cum
s Tydides dicitur et intelligitur Diomedes". Dieser Gebrauch darf
also nicbt nrit Volkmann 366 als Antonomasie angeseben werden,
die eine Unterart der Synekdocbe bildet, und fiir die Volkmann 362
z. B. die Setzung von domztor maris statt Neptun als Beleg an-
fuhrt. Vielmehr geho'rt der Gebrauch von Tydides statt Diomedes
10 zu den Stufen der Eigennaraenbildung , die in S. § 293 — 295 dar-
gestellt sind. Ebendahin und nicht zur Antonomasie (Gerber 2 38)
gebort der Gebrauch von 6 7ton]xi}g fur Homer und natiirlich wegen
der Artikellosigkeit des Lateinischen auch der Gebrauch von sorores
(Proper! 4 n, 27) etc. fiir die Danaiden etc. (Gerber 1. c, aber seine
15 ubrigen Zitate aus Properz sind falsch).
Eine solche Vorstufe der Eigennamenbildung und nicht Anto-
nomasie (Dathe 1 1250) liegt darin, dass „der Strom" (Gn 31 21 etc.;
S. § 295 g) und, mit rhetorisch-poetischer Neigung zur Artikellosig-
keit, , Strom" (Jes 7 20 etc. [S. § 295 g] Ps 80 12) fur Euphrat ge-
20 setzt wurde. Dazu gehfirt aber nicht das mflglicherweise mit fNSfcO
ttiSNn^ *v\ (13b) parallele K-a:ai *v\ fifOJ? Hos 12 nab. Denn der
Nabi Mose hat seinesgleichen (Dt 18 15 18 cf. Jr 7 25 etc. Act 3 22
7 37) und sogar Mose, Aharon und Mirjam sind nebeneinander ge-
stellt in Mi 6 4. Man vergleiche zu Hos 12 nab insbesondere die
25 Zusammenstellung von Mose und Samuel in Jr 1 5 1 ! Deshalb ist
in Hos 12 nab auch nicht die artikulierte Aussprache ba-nnaM
vorauszusetzen, sondern iv nQoqyfjxrj (Ev^fia%og: dice nqocprixov [Field
2 9«o]) richtig. Nabi hat also nicht an der durch die Artikulierung
vermittelten Eigennamenbildung teilgenommen, wie wir sie bei iiqo~
so (prjtrig beobachten , wenn 6 %qo<pr\xr]g in Jh 1 21 25 7 40 (cf. 6 14
Mt 21 11) gesagt ist tfberdies aber auch itQoqn\xi\s ist in diesem
Prozess der Eigennamenbildung nicht durch die Artikulierung hin-
durch zur Artikellosigkeit fortgeschritten, wie z. B. %QtGxog (gesalbt)
durch 6 Xqtaxog (der Gesalbte: Mt 1 17 etc.) zu Xqicxog (Mr 9 41 etc.
u bei Grimm s. v.) sich entwickelte.
Zu den Fallen der durch Artikel setzung vermittelten Eigen-
namenbildung geh5ren auch die artikulierten Epitheta, wie „die
Weisse* (Jes 24 23 80 26 HL 6 10), d. h. der Mond, vgl. das arabische
64 Erster Hauptteil.
al-dhmaru „der Rote", d. h. der Nichtaraber. Vgl. weitere Falle
in S. § 305 e und noch Dinnrj Neh 10 if.! Sodann zu den Fallen
des ganz durchschrittenen Prozesses der Eigennamenbildung, der durch
die Artikulierung hindurch znr abermaligen Artikeilosigkeit des be-
treffenden Nomen fuhrte und in S. § 295 g — k dargestellt ist, gehCrt 5
auch der Gebrauch von bN, das am wabrscheinlichsten zuerst „ Starke*
hiess (Lgb. 2 102 f.), fur „Gott tt (Gn 14 20 etc.), und der Gebrauch
von -riN w Licht" x. i. fur „Sonne": Jes 18 4 Hab 3 4 Hi 81 2«$ 37 21.
Ebenso synekdochisch wurde z. B. c :>jJl (ad-duga, das Dunkelj
statt oL*Jl (al-ghurdbu, der Rabe [Fleischer 2 299]), oder urbs fiir 10
Roma gesagt, wie Ernesti, Initia rhetorica § 327 bei der Synek-
doche erwahnt.
Synekdoche: Wesentlich ebendieselbe Generalisierung wandte der Sprach-
•icrung. gebrauch an, indem er einen allgemeinen Begriff zur Bezeichnung
einer Haupterscheinungsform desselben wahlte. Dies diirfte das wahre 15
Motiv der Setzung von Schlag x. i. (cf. Gn 12 17 Ex 11 1) fiir Lepra
gewesen sein: Lv 13 sff. cf. rij: Jes 53 4 Ps 73 14. Ferner b?n
Kraft oder Starke (s. 0. 19 26) gebrauchte man im Sinne vonFcr-
rnogen d. h. Habe in Gn 34 29 Nm 31 9 Dt 8 17 1 K 10 2 (wahr-
scheinlicher, als fl Gefolge fc , wie es in 2 Ch 9 1 gedeutet ist) Jes 8 4 20
10 n 30 6 60 5 11 61 Jr 15 13 17 3 Hes 26 12 28 if. Ob 11 13
Mi 4 is Zeph 1 13 Ps 33 17 49 7 11 Pv 13 22 31 (? 3) 29 Hi 5 5 15 29
20 is 31 25 Dn 11 10 2 Kor 8 3 Apok 18 13. Sodann ns> Kraft
(s. 0. 19 2«) hat diesen speziellen Sinn von Vermogen in Hos 7 9
(? Pv 5 10 Hi 6 22) 36 19 Esr 2 «9 etc. Ebenso besitzt Diift Hofie 25
die besondere Bedeutung Himmel in 2 S 22 17 Jes 24 is 21 32 15
33 5 40 26 57 15 Mi 6 6 Ps 7 s 18 17 71 19 93 4 144 7 148 1 Hi 16 19,
und der allgemeine Ausdruck rrinN bezeichnet die Voter x. i. in
Sir 44 1, wie auch in der Mekhilta zu Ex 12 1 nach Bacher, Alteste
Terminologie etc. 1899 2. so
So sind auch Attribute von allgemeinerer Bedeutung zur Charak-
terisierung spezieller Erscheinungen gewahlt worden, bei denen sie
in hohem Grade beobachtet wurden. Zwar risfrn (eine neue etc.
2 S 21 16) kann nicht so erklart werden, weil Neuheit nicht das
Charakteristikum einer einzigen Sache genannt werden konnte. Aber 35
die erwahnte Wortwahl zeigt sich in D"W Ps 78 69 cf. Hi 21 22
{Hohes = Himmel)-, TON lib** Hi 14 1 15 u 25 a f Sir 10 isb (cf.
Mt 11 11: Weibgebvrmer = Mensch); r^bn Hi 29 6 a (S. § 252 i,
Die intellektaelle Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 65
Anm.). „Basansspr8sslinge" steht parallel mit D^N Dt 32 u (cf.
Am 4 1 Ps 22 13 b) und dann sogar statt „Widder g in Sir 47 sb.
roiBi3 „bewohnt g bezeichnet die bewohnte Erde (43 *c, vgl. „Die
Originalitat" etc. 66 68).
5 Aus dem Streben, einen allgemeineren und darum ein-
drucksvolleren Begriff zu verwenden, ist am wahrscbeinlicbsten
auch die Setzung des abstractum pro concrete geboren worden. Synekdoche:
Abttnetam
Dieser Gebrauch wird von Volkmann bei der Metonymie als eine pro concMto -
Art der Hypallage in einer Anmerkung (!) S. 361 l behandelt und tritt
10 auch bei Gerber 2 oof. ohne organische Eingliederung in den Gesamt-
komplex der Metonymie auf. Dieser Gebrauch hat offenbar noch keine
sichere StelluDg im System der stilistischen Erscheinungen. Vielleicht
aber wird seine wesentliche Warzel aufgedeckt, wenn er hauptsachlich
aus dem Trieb abgeleitet wird, einen Ausdruck zu verwenden, der
15 durch seine Allgemeinheit volltonend und eindrucksvoll ist, aber
doch zugleich nicht direkt die einzelne Person trifft. Zeigt sich dies
Nebenmotiv dieses Gebrauches nicht hinreichend deatlich in derWahl
von ,Mutwilligkeiten* (o^brn Jes 3 4 b) zur Bezeichnung von mut-
willigen Herrschern?
20 Zu den Beispielen des Abstractum pro concrete, die aus anderen
Gesichtspunkten in S. § 242 a — e 243 a b 306 behandelt sind, seien
hier folgende gefiigt. _
Relativ nahe lag die Verwendung des Abstraktum dann,
wenn eine Gesamtheit bezeichnet werden sollte. Denn da ent-
25 sprach die allgemeine Bezeichnung der Qualitftt der allgemeinen
Quantit&t, die gemeint war. Deshalb findet sich dieser Gebrauch
des Abstraktum auch schon von vorn herein in der Prosa. Hierher
gehtfrt z. B. ny^p obedientia = Unterthanenschaft (MeSaS - In-
schrift 28: n*BiD73 33^ bs; Jes 11 u: auch rribsto), speziell die
so audientes im eigentlichen Sinne d. h. Leibwache : 1 S 22 11, wo ^lio
(Trg.: n*y, LXX: &q%ow) in "id, eine Form mit mehr sekundarem
(cf. Lgb. 2 458 f.), ubergegangen ist, und in 2 S 23 23 || 1 Ch 11 25.
Ahnliche Falle sind folgende: moto 2 S 9 12 (introitus = mtro-
euntes) ; kim Hes 44 5 b ; *&XV2 wahrscheinlich (s. 0. 28 ss f.) in Ps
35 65 9b; -Tin© Mi 7 &b (cf. S. § 260 e!); niba (ExiUerung = Exu-
lantensckaft) Am 1 e 9 Ob 20b Jes 20 4 Jr 24 5 28 4 29 22 40 1
52 31 Hes 1 2 33 21 40 1 Jes 45 13 2 K 25 27f; nbia Am 1 15 Nah
3 10 Jr 29 i« etc. (10 mal) Hes 1 1 etc. (10 mal) 2K 24 15 Sach 6 10
14 2 Est 2 e Esr 1 11 etc. (11 mal) Neh 7 6 ICh 5 22 f.
Xdnig, 8Uli»tik. "~ 5
66 Enter Hauptteil.
Aber der generelle Ausdruck wurde haupts&chlich aus dem
Streben nach deutlicbem Eindruck, wie auf pag. 65 5f. besprocben
ist, auch zur Bezeichnung von Individuen verwendet. Dies erhellt
in steigendem Grade aus folgenden Ausdrucksweisen : liy Hilfe in
Gn 2 20, wo das Abstraktum auch von Onq. in *^QD beibehalten, 5
aber von LXX und Pe§. in das Konkretum (pOT}&6g, \A^20) ver-
wandelt wurde, und in Hi 31 21b; mina Jes 3 25f; "riM 5 is etc.
(S. § 309 g); otto 24 4 (cf. 13 19a S. § 309k) Ps92 9; T rnpB Nm
3 32 Jes 60 17 2K 11 is || 2Ch 23 is, auch 24 11 (cf. S. § T 242c);
die — verkflrperte — Swndhaftigkeit 0. a. 2 Ch 24 7. Zu Bekannt- 10
8chaft (Pv 7 a Ru 2 1 Q 3 2 f) stellt sich das konkret verwendete
connaissance als Parallele. Zur Setzung von yxi (s. 0. 64 16) fur
hprosus (Lv 13 4 b 12 f. 17 31 50 b 62 b) mag zarte Scheu vor Er-
wahnung einer solcben Person angeregt haben. Vgl. tttttt Ri 13 4
HKEB 7 14 cf. nsin Neh 5 9 ! Aber rriTtb Am 8 8 beruht auf 75
falscher Interpretierung von "rvnuj.
Als eine besondere Gruppe durften mit Recht solche Beispiele
des abstractum pro concrete zusammengestellt werden, deren ab-
strakter Begriff anderwarts durch die RelationswOrter by 3 etc. „Be-
sitzer etc." (S. § 306 f—q) zu konkretem Gebrauche gelangte. Zu- 20
nacbst nun by*ba stent a) als Genetiv hinter einem anderen Worte,
als ri*K .Mann* etc., in 2S 22 5 Nab 1 11 Ps 18 5 Pv 19 28, /J) mit
tp-»« f Mann # etc. 18 mal (Dt 13 u etc. S. § 306 h-n 337 n), aber
y) selbst&ndig in Dt 15 9 (S. § 333 p) 2S23« (LXX: 6 mtq&vo&s)
Nah 2 1 Pv 6 12 (S. § 333 p) Hi 34 is; Belial oder nach dissimilierter 25
Aussprache BeltccQ 2 Kor 6 15 Test. Ruben, c. 2 etc. tTbrigens wird die
Bedeutung „Unheil" auch von P. Jensen in The Exp. T. 1898 283 f. gegen
die Meinung von Cheyne geschiitzt, die ich in S. pag. 309, Anm. 1
kritisiert habe. Ebenso geht no?nn 1J^ Jr 44 4 (cf. S. § 306 p)
mit narin Jes 41 24 b parallel. Es war aber eine zu mechanische so
Auffassung der Entwickelung des Sprachgebrauches, wenn Qi. 52 a
in dem letzterwahnten Worte eine Abkurzung der Ausdrucksweise
nayin xbw voraussetzte. Ebenso bemerkte Qi. 51a zu ynj Jr
50 31 a 82 a unrichtig: nfion fiOtt 1« "plT «p« (cf. S. § 305 a 306 q);
]Vn Sir 13 24 b cf. 15 7 b. Auch bei rwi» Ps 109 2 und bei wri 35
t : •
Pv 17 4 b dachte Qimchi 1. c. unrichtig an Erganzung durch TDifii.
Dn 9 23 siehe in S. § 306 r! — f Virtutes et vitia pro ipsis, in
quibus ilia sunt, appellantur: Luxuries quam in domum irrupU
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 67
et: Quo avaritia penettavit; aut: Fides valtiit, iustitia confecit*
(Cicero, De oratore 3, § 168).
Einzelbelege fur die Setzung des abstractum pro concrete sind
noch diese : Kostbarkeit ("H33) : gravissima pars = anima : Gn 49 <;
6P87« I69 (nicht: yl&aaa [LXX, Act2 2e], lingua [Hier.], M LJ)
30 is 57e 108 2; cf. wtp 22 21 3517. 1 ) — 'ai iniM Jr2nb:
„ Quelle der Ehre* (Giesebrecht, HC) ist trotz des b"»*v» «iba im
dortigen Kontext unwahrscheinlich , weil zu sebr abgeleitet, cf. Ps
106 20 a, wie auch HD^Si Hes 34 26 a ein Segensgebiet und nicht
10 „Segen8quell* (KtT) ist, denn es bedarf selbst der Segensquelle
(26b). — Vgl. n*3 IS 15 29, pn$ Ps 17 1 und als Gegens&tze
•prr*ib etc. Ps 44 is, nb-«b Hi 26 2f. ban aber ist kein abstractum
(Datbe 1 s?i u. a.): Jr 2 5 14 22 Ps 144 4 cf. Dt 32 si. — Zu Tod
Jes 38 is cf. „morte campos contegi* (Georges, Lat. Lex. s. v. mors).
15 — roifo Jr 3 6 s nf.t (cf. 8. § 333uv); *j» Hes 44 e (S. § 306r);
niK* Jesl2 5f; yn*n "pK? fur ifKS Jrl2s 49 19 50 44 Sach 11 sf:
cf. rn»» Ps 36 12 a || cwh, || -riDJ Sir 13 20 cf. 24 b. — ntttn Hes
23 sb. — Ps 45 4b: „deinen Qlanz und deine Zier*, Apposition
zu Schwert, vielleicht dieses einzelne Stuck der Rustung verall-
20 gemeinernd zu „glanzenden Waffenschmuck*. — nbij Ps 107 42 b,
nnby Hi 5 10 b. aber nicht direkt so auch in 24 40 trotz PeS. und Arabs.
TT 1
— Jugend (Ps 110 s: Tjmb"*) steht wie tuventus fur iuvene.s (Gerber
2 eo). — Ebenso fungieren ttjE^ Pv 12 27, ipti 17 4b, miON". u
*) Hiess nicht iaStart oder ZaMrcth, wie mntf* Dt 7 13 28 is 51
wahrscheinlich zuerst gemeint war, oder SaStarfoh, wie nach dem ninnoy
der 4. Stelle (28 4) gesprochen wurde, FruchibarkeU = Frucht oder Sprfos-
linge ? Dies entspricht dem alle vier Mai parallelen iao (Wurf = Ge-
worfenes), das ohne jede Wahrscheinlichkeit in Ges. 13 (1899) zu B Mutter-
tier e a gemacht wird, sehr gut. Jenes Wort %aitart kann eine Form mit
eingeschaltetem t seln, wie es ziemlich viele im Assyrischen giebt (Delitzsch,
Assyr. Gram. § 65 40: z. B. qtirubu von qaraba abgeleitet: „Angriff,
auch Darbringung, Gabe*), und zwischen i und r lag t als Uberleitnngs-
konsonant (Lgb. 2 472 f.) besonders nahe. Vgl. das arabische ^y^- »be-
w&ssertes Land* (Wellhausen, Skizzen 3 no) und ,in Yemen 'Athtar was
worshipped as a God of wells" (Robertson Smith, Rel. of. Sem. 1 97, note).
Oder woher sonst, als von ihrem vorausgesetzten Einfluss auf die Frucht-
barkeit, hatte die Gottin ihren Namen? Der Ausdruck fur Fruchtbarkeit
dttrfte also zuerst existiert haben?!
5*
68 Erster Hauptteil.
(weil etc. [S. § 412 s]; ersetzt durch das Particip ^S12, v^k^JD);
bDD QhlOea. "' ' ^^
Kleine Sondergruppen werden von folgenden Fallen gebildet:
FurcfU steht fiir Gefurchtetes : Gn 31 42 Jes 8 is Ps 53 « 76 12 b Pv
l2cf. 825 2Kor5n, und B. Jakob. ZATW 1898 287 f. meint, dass 5
auch rwv Jes 7 25 ein Purcbtobjekt, namlich ,,die Sense oder die
Hacke 0. &.* bezeicbne. Aber der neuerdings (cf. S. § 324 b 332 1)
angenommene Sinn ist unanstttssig, weil extreme Wucherung von
Dorngestriipp in der That die Bodenkultur verhindern kann. Anderer-
seits setzt Jacob's Deutung, die iibrigens von Trg., LXX, PeS. t Vulg. 10
gemeiut sein kann, eine ungewflhnliche Verwendung von nNl^ voraus.
Dieses Bedenken wird niolit dadurch beseitigt, dass es im jer. Tal-
mud, Nazir am Ende heisst „wie die Dora en sich furchten vor dem
Eisen, so furchtet sich das Haar vor dem Eisen" (Jacob 1. a), and
dass 6 q>6f$og so gebraucht ist in Sir 23 19, auch tlNT* .GOtze^u. a. 15
heisst in Sanh. 64 a 106 a. — Hoffnung und ahnliche Begriffe
stehen fiir Gehofftes etc.: Jes 20 5 Jr 14 8 17 7 is etc. Ps 40 6 71 5
Pv 13 12 2Mak 7 u Act 28 20 Rm 8 24 Gal 5 s Kol 1 27 1 Tim 1 1 Tit
2 13 Hbr 6 is, wie auch spes bei Vergil, Ovid und auch z. B. bei
Sueton, Tib., cap. 11 in „ quasi ad occasionem maioris spei commo- 20
raretur* gebraucht ist. — Ebenso vertritt Liebe das Concretum in
Jr 2 83 12 7 Hos 9 10, dann zwar nicht in HL 2 7 (cf. Stickel z. St.)
3584, aber in 7 7 (gegen Stickel !), wo auch D^Wn die deliciosae
(cf. 6 8) bezeichnen muss , cf. w 1 2 etc. 13 etc. , wahrend wieder
ccydnri 1 Jh 4 8 ig nicht mit Storr 21 hierher zu ziehen ist. Da- 25
gegen wird auch im Arabischen vom Hinsiechen der Liebe an-
statt vom Hinsiechen des liebenden Dichters gesprochen (Fleischer
2 407). — Weiter ist ebenso Sehnsucht in 1 K 20 e Jes 64 10 Hes
24 16 21 25 Hos 9 c Hag 2 7 Ps 21 3 a verwendet. Daran reiht sich
D*Wtt etc.: Ps 106 46 Dn 1 9: Objekt des Erbarmens. Vgl. noch 30
rrppT (? Gn 43 11) Ex 15 2 Jes 12 2 Ps 118 u: Preis 0. a.; nVnn Dt
lo'ii 26 19 Jes 62 7 Jr 13 11 17 u 51 4i Zeph 3 19 f. Ps 148 u etc.:
Lobgesang 0. a; nbNtzj IS 1 27 Hi 6 8: Bitte.
Hierher ist auch IcCdrach (Hi 31 32) zu stellen, das nach Lgb.
2 105 b (cf. S. § 241 g) „der Wandererschaft" (cf. 6 isf.; ^3 2S35
12 4) bedeuten soil, und 'orach (Pv 10 17), das nach S. § 241 g
281 p 336 z Status constructus von 'drench sein k6nnte, kann auch
hierher gehflren, wie 6dog Jh 14 6; — Pv 23 18 siehe S. § 242 b; —
Die intellektuelle SphSre des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 69
njizja IS 8 2 17 is 23 17 etc. (S. § 315p) Est 10 s Neh 11 9 2Ch
28?; — nbtittg 2Ch32 9a; avaxolri Lkl?8; — Schande (bfaeth),
ein emphatischer Ausdrack fur ein scbandliches Idol etc.; 2S2sff.
4 4 9 d 11 21 21 8 Hos 9 10 Jr 3 24 11 13, und jener Ausdrack zeigt
6 sich ja auch in der Aussprache Za&tSreih IK 11 6 38 2K 23 13 1;
cf. tag Baaltlfi 1 S 7 4, rjj Baal Hos 2 8 (bebr.: 10); 7tQO(pfjxai tfjg
aia%vvwg IK 18 19 25; Rm 11 4 , und jenes b6$eth besitzt aucb in
der Aussprache Mdlekh (Lv 18 21 20 2-5 IK 11 7 2K23io Jr
32 85 f) einen Reflex. — neQixofiri = ntqix^n^ivt^g Rm 3 so 4 9 12
10 15 8 Gal 5 « 6 15 Kol 3 11; cf. xazarofii] Phil 3 2.
Relative oder absolute Generalisierung des Begriffes, Setzung
des starkeren Ausdruckes fur den schw&cheren, hat der Sprach-
gebraucb aucb obne Streben nach positiver Steigerung des be-
treffenden Begriffes angewendet: die Hyperbel ("Nan habqj, oder
15 warn gvama).
In ihr Gebiet gehflren schon die grOsseren Fixierungszahlen synekdoche:
Hyperbel.
(s. 0. 56 35) an manchen Stellen, wie fausend etc. z. 6. in Dt 32 so
Ri 15 i« 1 S 18 7 (in Sir 47 6 reproduziert) Qh 6 e 7 28 Dn 5 1 1 Ch
12 14 und die ,100000 Jahre* in den Amarna- Brief en 19 89 (JG-at
20 U'im) 20 37 (IC li-im). Lateinische Beispiele findet man namentlich
bei Rud. Hunziker (Die Figur der Hyperbel in den Gedichten Vergils
1896), der die Beziehung der Hyperbel zur Synekdoche nicht er-
kannte und sie deshalb unricbtig von den Tropen trennen wollte
(S. 15), S. 37 ff. Aber auch z. B. bei Cicero, Pro P. Sestio 27,
25 § 59 liest man ^sescentas (oder sexcentas) operas".
Andere Hauptgruppen von Beispielen hyperbolischer Aus-
drucksweise sind folgende:
Vergleichung einer Quantitat mit den Teilchen des Staubes Hyperbein
findet sich Gn 13 i« 28 u (cf. Ex 8 13 b) Nm 23 10 2S 22 43 (Ps der titw* n "
30 18 43) Sach 9 s (Hi 27 u) Ps 78 27 2 Ch 1 ef Sir 44 21. Perner wird
der Sand (des Meeresufers) als Mass verwertet: Gn 22 17, was auch
schon von Flacius unter den vielen Beispielen der „ Hyperbole" er-
wahnt wurde, die er 2 383 ff. anfuhrte; ferner Gn 32 13 41 49 Jos 11 4
Ri 7 12 IS 13 5 2S 17 11 IK 4 20 5 9 Jes 10 22 (48 19) Jr 15 8 Hos
ss 2 1 (Hab 1 9) Ps 78 27 (139 is) Hi 6 3 (29 is) Rm 9 27 Hbr 11 12
Apok 20 8 f. In der altarabischen Phraseolojie gebrauchte man
ebenso die Kiesel und den Sand, namlich der Wiiste, cf. Goldziher,
Hyperbolische Typen im Altarabischen (ZAssyr. 1896 288 ff.). —
70 Ereter Hauptteil.
Oder man appellierte an den Regen (Dt 32 2 Mi 5 6 Ps 72 6 cf. Jes
48 18b und im Arab. 1. c. S. 294), oder an den Tau (Ps 110 ab),
oder an die Sterne (6n 22 17 26 4 Ex 32 is Dt 1 10 10 22 28 «s» Nah
3 16 Neh 9 2s 1 Ch 27 2s Sir 44 21 und im Arab. 1. c. S. 295) als
Mass von QuantitAten. Man sagte auch n Bache etc. von Ol etc.* 5
(Mi 67 Hi 20 17 29 0) und machte die Welt (6 xoCfiog) zum Mass
der fur Menscben unmessbaren adixia (Jak 3 «). — Solche Aus-
drucksweisen streifen an das Setzen der Totalitat, wie dieses
z. B. in den Worten „ein Land, dessen Steine (? alle) Eisen sind*
(Dt 8 9), oder in der Pormel „unter jedem(!) griinen Baum* vor- 10
kommt CpJi Y*"b3 mm Dt 12 2 1 K 14 23 2K 16 4 17 10 Jes 57 5
Jr 2 20 3 6 15 Hes 6 is 2Cb 28 4 1), die auch von v. Orelli im ThLBl
1 899 566 als „hyperbolisch* bezeichnet ist. Das gleiche rasche Hineilen
zur Totalitat zeigt sich ferner in itccvteg 1 Kor 8 1, oder in dem, was
Hunziker 57 f. z. B. aus Vergil, Georg. 1 31 8 anfuhrt: „ Omnia ven- 15
torum concurrere proelia vidi*.
Hyperbei der Die Grflsse einer Ausdehnung soil durch folgende Ausdrucks-
weisen iiberaus deutlich veranschaulicht werden: „Bis an den
Himmel* etc. Gn 11 4 Dt 1 28 a (Ra§i: i»arj yiicbn) 1 ) 9 1 IS 5 12b
Jr 51 ab Ps 107 26 Esr 9 «b 2Ch 28 obf Apok 18 5. — n In 20
coelum a8cendere superbiam insignem notat* (Dathe 1 1284): Jes
14 is Jr 51 58. Analog ist „sein Nest zwischen die Sterne setzen •
Ob 4; cf. ovqccvIcov aoxQcov anxic^ai 2Mak 9 10; arabisch bei Wen-
rich 161: „Cum sidera tangerem gloria*, und bei Hunziker 92 f.
116 f. 146 f. findet man z. B. „Ferit aurea sidera clamor* (Aeneis 25
2 488) und 9 m Axqi %a\ ovQctvtcov force pevog vitpEki&v* (Anthol. pal. 14 5).
Das letzterwahnte Analogon leitet zu dem Ausdruck w auf Wolken-
hohen hinansteigen" (Jes 14 n). tTbrigens D"0*2t (Jr 4 29) heisst
„in die Dickichte*; vgl. fiber a? im Lgb. 2 75 b; NjiD^in (silvas);
„xal elg tec aXorj ixQvPrjGav* in der Syro-hexaplaris „cum obelo" 30
(Field 2 58s). Also Jr 4 29 bietet nicht ,in nubes* (Datbe 1 1285);
aber einen Ersatz finden wir in 22 nr Sir 13 23 b. — Etwas schwacher
ist die Ausdrucksweise „wie Cfedernhtfhe* Am 2 9 a. — Eine ver-
wandte Gruppe umfasst folgende Redensarten: ,Vom Ilimmel auf
l ) Dies sagte nach Bacher, Die Slteste Terminologie etc. 1899 29
schon Simon ben Gamliel, der auch das „heute* von Dt 9 1 als ein
"•Kan fasste.
Die inteUektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 71
die Erde* Kl 2 1; „vom Aufgang bis Untergang* (Ps 103 12), wie
man auch im Arabiscben sagt (Goldziher 1. c. 303); „bis zur Unter-
welt* (Jes 57 9 Ht 11 23).
Eine Bewegungsfahigkeit sodann, wie man sie sich zur leichten
5 tFberwindung grosser Dimensionen mehr wiinschte, als wirklich be-
sass, nannte man „scbnell wie die Adler* (and Geier) Jr 48 40 Hab
1 8 Pv 23 5 Hi 9 26, oder sogar „schneller, als die Adler* 28 1 23
Jr 4 13 Kl 4 19 f (Hunziker 84 ff.: z. B. „Harpalyce volucremque
fuga praevertitur Hebrum* aus Aeneis 1 8 17); cf. Jes 19 1 60 8 Nah 1 3
10 und das arabische „equitavit alas venli*, oder „praevertere ventum*,
oder „vehitur alis 8lnUfuocameli m bei Wenrich 164 170.
Ferner um die Peinbeit oder Genauigkeit einer Erscbeinung
uberaus stark auszuprftgen, wahlte man folgende Ausdriicke: B aufs
Hoar* Bi 20 ie cf. 1 S 14 4» 2 S 14 11 1 K 1 52 (Ps 40 is 69 5) Mt
16 5 36 10 36 etc.; „ein Steinchen* 2 S 17 13 Am 9 9 Pv 26 sf; »wie
Malm oder feiner Staub" Jes 5 21 29 5 f.
Extreme Ausdrucke der Geringschatzung sind die Steine (IK Hyperbein
dor (taring*
10 27 cf. 21 2 Ch 1 15 9 20), der Koth etc. : 1 S 2 8 2 S 22 43 Jes 5 25, •chtuung
ahnlich 34 3; Ps 18 43 Kl 3 45 1 Kor 4 13. Sodann die Bescheidenheit,
20 Unterwiirfigkeit, oder auch Selbstverachtung pragte sich in folgenden
Bezeichnungen aus: % Staub und Ascke* Gn 18 27 Hi 30 19 Sir 10 9
cf. 1 S 2 8 1 K 16 2 Ps 113 7 Hi 13 12; ffeuschrecken (Nm 13 34),
toter Hund (Amarna-Briefe : 83 so 99 33) etc. : 1 S 24 15 2 S 3 8 l )
9 8 16 9 Jes 41 u Jr 22 19a Ps 22 7 (IS 24 15 und Ps 22 7 liess
25 Adrian § 124 unrichtig xcetcc 6ctq%a<s^6v gesagt sein) Hi 25 c Esr 9 8,
auch Hi 8 9a (S. § 326b ex.); endlich 2K 9 37 Jr 8 2 9 21 16 4
l ) Im MT von 2S 3 8, mit dem das Trg. (abgesehen von ^?>
nonne?), die Pel. und die LXX (^ xeqpodq xvvbg iy& «fyw;) iiberein-
stimmen, ist tlSfiH = Kopf als der Teil eines Hundes gemeint, der beim
30 eventuellen Verzehren des Hundes, wie in 2K 6 25 beim Esel, den wert-
losesten Teil desselben bildet. Weniger wahrscheinlich enthalt dieses
©«n 2S 3 8 eine Hindeutung auf die Anfuhrerstellung des Abner. Nicbt
aber ist dieses 1DK1 mit t^tf zu vertanschen und zu tibersetzen „Bin
ich einer der Kalibaer, wie sie in Juda sind?" (Klostermann, KC). Denn
35 der Sinn ware zu dunkel. Endlich die Ubersetzung „Bin ich etwa der
Fiirst von Kaleb?* (Winckler, Gesch. Israels 1 25) beruht auf den un-
begrundbaren Voraussetzungen , dass David (vgl. 1 S 25) erst „Furst von
Kaleb" war, dass cr als solcher zu Hebron residierte und als solcher
„sich den Stamm Juda unterwarf*
72 Erster Hauptteil.
25 ss Ps 83 11 f. — Vgl. iiber den Ausdruck des Minimalen noch
andere Materialien in S. § 93 ! — Besonders interessant ist die Ver-
gleichung mit folgenden Ausdriicken der A m a r n a - Briefe : f Dein
Diener und der Staub deiner Fusse" (128 if. 129 a 130 s 143 3 etc.);
„der Staub unter der Sandale des Ktfnigs* (149 5 151 4 152 4f. s
155 4 156 4); „der Staub der Sohle der Sandale* (240 4) etc..
(157 5 158 s); ,der Koth, darauf du trittst* (260 e); „der Schemel
deiner Fiisse* (144 a 260 7; cf. Jos 10 24 Jes5l2aa Ps 110 i). —
Ferner wie in 6n 14 23, ist Schuhriemen auch bei den Arab em
ein Typus des Geringfugigen , aber viel haufiger der Stride, das 10
Hautchen eines DatteOcerm, der Fliigel eines Ftohes (Goldziher
1. c. 296 ff.).
Hyper- Nicht Euphemismen (s. 0. 36 f.), sondern Hyperbeln treten
bolische
Hbfiiohkeit. auch in den Hof lichkeitsausdriicken auf, die im Sprachgebrauch sich
vielfach ausgebildet haben. Denn durch diese Ausdriicke wird nicht 15
. eine abstossende Erscheinung beschSnigt, sondern nur ein normales
Phanomen auf ein htfheres Niveau erboben. Zu den Beispielen, die
aus dem Hebraischen, Amharischen etc. in S. § 6 und 207 c an-
gefubrt sind, vergleiche man noch das Material, welches H. Francke
in „ Die Respektssprache im Ladaker tibetischen Dialekt" (ZDMG 20
1898 275 fF.) vorgelegt hat. Wahrend es in diesem Dialekt w nicht,
wie in den meisten arischen Sprachen, Sitte ist, eine einzelne Person
im Plural anzureden" (S. 280), kann dort sogar eine htfflichere
Form des Imperativs gebildet werden, und giebt es im verbalen
und nominalen Bereiche viele Respektsausdrucke. Aber auch eine 25
Parallele zu den Hyperbeln der indirekten Hflflichkeitsbezeigung
giebt es dort. Denn die Hflflichkeit wird auch dadurch zum Aus=
druck gebracht, class die sprechende Person sich anderen gegenuber
herabsetzt. Hyperbeln in solcher indirekten Ho'flichkeitsbezeigung
sind im Hebraischen oft „dein Kneckt*, „deine Magd* etc.: z. B. 30
Gnl8s 5 42iof. Ex 4 10 5 le Nm 11 11 32 27 Dt 3 24 Jos 9 9 IS In
3o 2 S 7 20 1 K 1 13 26 18 12 Jes 36 11 Ps 19 12 Ru 2 13 Dn 9 17
Neh 1 « 1 Ch 17 17 etc. (S. § 6). Viel mehr solche Hyperbeln giebt
— es^ Im Chinesischen (Francke 1. c. 276).
HyperbolischerGebrauch von Verb en tritt in folgen- 35
den Erscheinungen auf: Schon „verlassen" (Gn 2 21 Mt 19 5), aber
noch mehr „hassen a (Gn 29 31 Lk 14 20 cf. 33 Mt 10 37! Jh 12 25)
ist ein starker Ausdruck fur „weniger lieb haben*. Ferner die
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens and die StilbeschaflPenheit. 73
Redensart „vom Reittier fatten* (Gn 24 tub 2 K 5 21) malt die
Schnelligkeit des Herabsteigens mit einem allzu satten Pinselstrich.
Einen ahnlichen Charakter tragen folgende Redeweisen: fliessen von
Milch und Honig: Ex 3 8 etc. (s. 0. 58 as) Nm 13 27 etc. (Vergil,
5 Georgicon 3 sio: Laeta magis pressis manabunt flumina mammis);
n evomes = dolebis de beneficiis acceptis" Pv 23 8 (Dathe 1 1285);
verderben = sch&digen Ru 4 e; svvov%i<!av iavxovg Mt 19 12; itivlqtia
2 Kor 11 8.
Ebensowenig fehlen hyperbolische Wend un gen im Ge-
10 biete der zusammengesetzten Redensarten , wie man aus folgenden
Beispielen ersiebt: Staub fressen Gn 3 ub, vgl. „unsere Feinde
tikalu ipra = raflgen Staub fressen* (Amarna-Briefe 122 s«); cf.
Jes 49 23 65 25 Mi 7 17 Ps 72 9; — das Herz geht aus jemandem
heraus (Gn 42 2s) = der Mut verlasst ihn etc. 1 S 25 37 b IK
16 10 6b. Auch „die Erde spaltete sich infolge ihres Geschreies" (1 K
1 40 b) ist ainodo excessus (nabsn) et hyperboles (wsro)" gesagt
(Levi ben GerSom z. St.). Ferner ist *heftig toeinen* zwar nicht
in 1 S 7 6, aber sonst mehrfach hyperbolisch ausgepr>: Jr 8 23
13 17 Ps 6 7 (Qimchi z. St.: Httna) 119 i3« Kl 3 48 f. (Hunziker 51:
20 Odyssee 19 204 ff. ; Aeschylus, Agam. 851 f. : %lav^txx(ov nr\yat, Vergil,
Aeneis 1 465: multa gemens, largoque humectat flumine vultum;
Ovid, Metam. 9 65« etc.). Ahnlich ist 'ai 13^3 2S 19 7 b und der
Ausdruck fiir s heftig erschiittert sein" in Hes 27 28 (Lgb. 2 202 c!);
Hi 26 6 a Kl 2 11 a; krank sein vor Liebe: HL 2 5 5 8 (Hunziker
25 124 f.: Theokrit 1 m 2 29 etc.; Vergil, Bucolicon 8 sof. : ut cera li-
queseit bl uno eodemque igni, sic nostro Daphnis amore; 2 6f.: cru-
delis Alexi . . . mori me denique coges).
Die Prahlerei des Eroberers htfren wir aus 1 K 20 10 b 2 K
19 24 b Jes 10 14 a cf. Ps 72 9. — Auch die vielertfrterte Sentenz
30 ivnonuntqiv iativ, x«fi?/Aov %xL (Mt 19 24 Mr 10 25 Lk 18 25) kann
nach The Expository Times 1898 388 f. weder durch Vertauschung
von Tueptjkog mit dem fraglichen Kupdog (Tau) noch durch Berufung
auf NadelShr als Name einer Seitenpforte ihres hyperbolischen Charak-
ters entkleidet werden. Denn dieser Name konnte durch Dr. G. E.
36 Post (in Beyrut) nicht konstatiert werden (siehe daruber in Hastings'
Bible Dictionary s. v. camel). — Zu nokBfioi Jak 4 1 verglich schon
Dathe 1 1284 Dnb: Jr 1 19 15 20. Man vergleiche noch 1 Kor 1 28
und die kuhne, aber schSne Hyperbel im arabischen Satze „Ihre
74 Enter Hauptteil.
Hufe schlugen iiber ihren KCpfen eine Briicke von Staub, dass es,
wenn sie gewollt batten, ibnen mftglich gewesen ware, dariiber bin
zu traben" (Mebren 115).
Hypothetische Satze, wie „Wenn du gleicb dem Adlcr dein
Nest in der HCbe anlegtest, wiirde ich dich doch von dort herab- 5
holen* etc. (Jr 49 i«b || Ob i Ps 139 s Pv 27 22 1 Kor 13 1 etc.) be-
sitzen Parallelen in „Non, mihi si linguae centum sint oraque cen-
tum 1 Ferrea vox, omnes scelerum comprendere formas, Omnia poe-
narum percurrere nomina possim" (Vergil, Aeneis 6 625-027). Dies
ist die Redeweise ^cctc adwdrov' 1 (Hunziker 141). 10
Hyperbei Einer speziellen Untersucbung bedarf die Prage, ob aucb die
Negation? Negationen hyperbolisch gebraucht worden sind. Denn im Parallelis-
mus mit der oben 46 34 — 50 22 diskutierten Meinung ist der ebso-
luten Negation vielfach eine bloss relative Kraft zugeschrieben worden.
Dies hat man zunachst in D^iibKtt •>* H:n "Tia omnbtf Dna tfb 15
, nicht ihr, sondern Oott hat mich hierher gesandt* (On 45 8) an-
genommen. Aber mit Recht ist von Onq., PeS., LXX etc. und Hierony-
mus das einfache Kb, JJ, ov etc. und non gesetzt worden. Denn
der Text wollte einfach verneinen, dass die Bruder Josephs die Ur-
heber der geschicbtlichen Mission gewesen sind, die Joseph in Agypten
zu verwalten hatte. Durch diese Aussage setzte sich Gn 45 8 auch
nicht mit 37 28 in Widerspruch. Rich tig schrieb daher auch Luther
(Opera exeg. latina 10 3«$4): „Venditio vestra non deduxit me in hunc
locum •. So haben es auch die neueren Exegeten gefasst, und zwar
besonders deutlich J. P. Lange, THBW, Gn. 2 444. Ohne Not und 25
sogar gegen die Absicht des Textes ist also das Nb von Gn 45 «
durch non tarn erklart worden von Nolde-Tympe (Concordantiae
partieularum, p. 424) und Dathe 1 418. Diese wollten den relativen
Sinn des fc<b noch in folgenden Stellen finden: zunftchst in „ nicht
gegen uns richten sich eure Ausbriiche des Unwillens, sondern gegen 30
Jahwe" (Ex 16 sb). Aber auch da ist ein non tarn gegen die Ab-
sicht des Textes, wie die vorausgehende Frage „was sind wir?* aus-
driicklich beweist. Ebenso verhftlt es sich mit IS 87 (Flacius,
Clavis 2 383 f. ; Nolde-Tympe) , mit Jes 43 in , dessen b« von Nolde
ebenso gefasst wurde, mit Jr 3 it? (Nolde) 7 22 (Flacius u. a.) Jo 2 13 35
(Dathe) Ps 50 nf. (Nolde) Pv 8 10 a 17 12 b (Dathe) 26 4 (Flacius).
Buxtorf, Thes. gram. 6 553 fuhrte als Beispiele dieses fraglichen Zu-
sammentreffens von «bi resp. b.si nur „Pv 8 10 Hos 6 u Jo 2 13 (vide
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebers und die StilbeschafFenheit. 75
Pv 17 12 28 23)* an. In Pv 8 to a wird bai auch von Kamphausen
in KtF und von Wildeboer (Kurzer Handcommentar 1897 z. St.) als
Ausdruck eines Comparativs gefasst. Aber s. 0. 48 23 !
Schon Gousset gab uber diesen Punkt fast ganz zutreffende Be-
5 merkungen. Nachdem er n&mlich in seinen Commentarii linguae hebraicae
(ed. sec. 1743 soi f .) viele solche Stellen , in denen andere einen bloss
relativen Sinn der Verneinung finden wollten, aufgezfthlt and die meisten
(ausser Gn 32 28 Ex 16 b Hes 16 47) fur ungiltige Beweisstellen erklart
hatte, fugte er folgende Warnung hinzu ,lector non debet parti-
10 culam fc*b spectare ut ancipitem etc." Aus diesen Worten klingt
die gewiss berechtigte Besorgnis her aus, dass der Sinn des 8b durch
die oben erwahnten Exegesen zu einer schwankenden Grosse werden
konne.
Man hat aber auch aus dem Arabischen erweisen zu kflnnen
15 gemeint, dass die Partikel der absoluten Venieinung zum Teil einen
bloss relativen Sinn besitze. Marti (Jahrbucher fur prot. Theol.
1880 3x0 f.) berief sich darauf, dass in arabischen Sprichwtfrtern z. B.
gesagt wird „das Tragen der Steine mit einem Verstandigen [nam-
lich : geschieht und ist ertrfiglich] und nicht (^ , vcald) das Trinken
20 des Weines mit einem Schurken", aber auch ,,das Tragen der Steine
ist besser ( ,y« ^£> , kairun min), als einen schlechten Handel treiben*.
Indes die Thatsache, dass beide Ausdrucksweisen gebraucht wurden,
garantiert nicht, dass beide ganz den gleichen Grad der Verneinung
auspragen wollten. Durch die erstere Ausdrucksweise kann eine
25 entschiedenere Ablehnung ausgesprochen werden, als durch die andere
Redeweise. Als aquivalente Formen k6nnen die beiden Ausdrucks-
weisen nur da gemeint sein, wo in ihnen der gleiche Inhalt aus-
geprftgt ist, wie wenn gesagt wird „ein Ei am heutigen Tage [nam-
lich: gilt und ist zu wfthlen] und nicht (wald) ein Kuchlein am
30 morgenden Tage* und auch „ein Ei heute ist besser (ahjaru min),
als ein Huhn morgen". Schliesslich aber ist auch hier (s. 0. 50 12)
zu urteilen, dass der Gebrauch der komparativischen Ausdrucksweise
eine Art Litotes im Ausdruck der Negation sein kann. — Zuletzt
fuhrte Marti eine Stelle aus Hariri's Maqamen an, die w5rtlich so
35 lautet ,und ibr lacht bei der Beerdigung und nicht [ist oder findet
statt] euer Lachen in der Stunde des Tanzens". Marti ubersetzt
die Stelle komparativisch „und ihr lacht bei der Beerdigung mehr
als euer Lachen ist in der Stunde des Tanzes". Mir aber scheint
da der Gegensatz eine absolute Verneinung des Gedankens, dass das
76 Enter Hauptteil.
Lachen der angeredeten Personen einen lustigen Anlass besitze, zu
fordern.
Innerhalb des NT hat man einen komparativischen Sinn des ov
und fir) hauptsachlich in folgenden Stellen gefunden: fir} kvxi6xr\vai
xdb novriQ& (Mt 5 39). Aber dies ist gegen die Absicht des Textes, und 5
richtig hat die Pe§. die absolute Verneinung beibehalten ( x Q2DQjd1. JJj)
und bietet die Vulgata: nan restistere. Wie in 5 89, liegt die Sache
in 6 8 6 17 (gegen Flacius) 9 is 10 20 18 8 6 22 23 3 b (Mr 8 11 stent
unrichtig bei Nolde-Tympe) ; 10 is ist auch bei Flacius erwahnt; Lk
14 12 (auch gegen Dathe), wo aber der Finalsatz zu beachten ist; 10
Jh 3 82 5 30 45 6 27 9 3 (cf. Bm 9 is) 1 Pt 3 8 lJh 3 is 1 Kor 1 n
9 9 15 10 b Eph 6 12 Phil 4 « 1 Thess 4 8. Ich kann nicht urteilen,
dass an einer dieser Stellen das ov oder (irj kein wirkliches voiles
nicht sein solle. — Winer § 59, Nr. 8 b meinte, dass in Mt 10 20
Mr 9 87 Lk 10 20 Jh 12 44 1 Kor 15 10 1 Thess 4 8 „aus rhetorischem 15
Grand die absolute Negation statt der bedingten (relativen) gewahlt
sei, nicht um reell (logisch) die erste Vorstellung aufzuheben, sondern
am alle Aufmerksamkeit ungeteilt auf die zweite hinzulenken, sodass
die erste gegen sie verschwinde*. Trotzdem und eben deshalb ver-
wirft er es, das ov solcher Stellen mit „ nicht sowohl" zu iibersetzen. 20
Darin hat er vollstandig Recht. Ja, ich meine, noch einen Schritt
weiter gehen und behaupten zu sollen, dass die Autoren solcher
Stellen, wie Mt 10 20, die mit ov eingefuhrte Aussage wirklich ab-
lehnen wollten. Auch in 1 Kor 1 17 wollte Paulus voll verneinen,
dass ihm Christus den ausdrucklichen Auftrag erteilt habe, den Tauf- 25
akt zu vollziehen. Dadurch wollte er seine vorhergehende Aussage
(V. u ie), dass er nur ganz wenige Personen getauft habe, erklaren.
Nicht aber kann durch die in V. 14 hj enthaltene Erzahlung die Ne-
gation (V. 17) als eine bloss relative erwiesen werden. Denn der
Apostel kann mit seinen Worten ov yaQ anioxedi fie XgiOxbg (tan- so
r/fetv, akka evayyekt&c&ai gemeint haben, dass er die vorher er-
wahnten wenigen Taufen ohne ausdrucklichen Auftrag Christi voll-
zogen habe. Dies konnte Paulus meinen und thun, weil er ja nicht
etwa gesagt hat, dass ihm Christus das Taufen verboten habe. Also
konnte er das Taufen fur eine ihm erlaubte Handlung ansehen. Bei 35
1 Kor 1 17 nahm , wie ich hinterher bemerkte , auch Winer keinen
rhetorischen Charakter der Aussage an, indem er an die Worte
Bengels „Quo quis non mittitur, id agere debet* erinnerte.
Die intellektaelle Spb&re des Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 77
Auch in den Aussagen, dass einer Person oder Zeit keine andere
gleiche (1 K 8 is || 2 Ch 1 12 ; cf. Jo 2 2 Dn 9 12 Mr 13 19) liegt trotz
2 K 18 5 28 25 kein gedankenloses incomparabilis (Storr 262). —
ftberdies lasst sich in der Geschichte des hebraischen Sprachgebrauchs
5 folgendes beobachten. Parallel mit dem Bedilrfnis , manchem ab-
geblassten Sprachelement eine lautliche Aufrrischung seines Geprages
zu verleihen (S. § 818a e 319c etc.), machte sich auch die Neigung
geltend, starkere Begriffe zu wahlen. Man erkennt beides nicht nur
aus der Begiinstigung von nk'jp nh» »sehr, sehr% dessen Stellen alle
10 in S. § 318 f gegeben sind, sondern auch daraus, dass ahb „in Menge
= massenhaft" in den Kflnigsbiichern 5 Mai, aber in Chronika 85
Mai vorkommt. Der Ausdruck „iiberaus" 0. a. (nb^ttb) ist aber
iiberhaupt nur in 1 Chr 14 2 22 5 23 17 29 3 25 2Ch 1 1 16 12 17 12
20 19 26 8 gewahlt.
15 Interessant dtirften noch folgende geschichtliche Bemerkungen sein.
Adrian § 121 fand Ausspniche xatf v7tSQ^oXr)v in Jes 55 12b Jo 1 6
Ps 6 7 58 4a 68 22 107 26 114 4 Mt 5 is 29 {si 6 6<p&aXn6g %tl.) 63 19 24
Lkl9 40. Peruer Augustin sagte in De civitate dei (ed. Dombart)
16 21 iiber Gn 13 10: % Et faciam semen tuum tanquam harenam terrae
20 ea locutione dictum est, quam Graeci vocant hyperbolen\ quae utique
tropica est, non propria. Quo tamen modo, ut ceteris tropis, uti solere
scrip turam, nullus qui earn didicit ambigit* Sodann Flacius fand
hyperbolische Daretellungen nicht bloss in Jh 21 25 (Claris 2 152 383 387)
und Mt 539 (p. 383), sondern auch in Jes 13 10 Jo 3 4 Zeph 1 15 Mt 24 29
25 Apok 6 13, ja er sah .vicinum quiddam hyperbolae* (p. 387) auch in
Rm 9 21 Gal 2 17 ex. und Hebr 2 u.
8. Steigerung der Deutlichkeit durch eine mehr oder weniger ParaUeien.
ausdruckliche Hindeutung auf Parallelen, die das darzustellende
Phanomen in sonstigen Erscheinungen seiner eigenen, oder einer
30 andern Spb&re besitzt.
a) Exempel, Sentenz und Citat. Ezjempiom.
a) An das Gebiet der Synekdoche grenzt auch noch das Exem- I
plum. Denn treffend wird es von Volkmann 185 eine n abgekurzte j
Induktion" genannt, und auch Gerber 2 41 bezeichnet es als „eine
85 auf der Synekdoche beruhende Pigur*. In der That ist das Exem-
plum eine Erscheinung des pars pro toto. Es ist, wie auch sein
Name Exemplum andeutet, eine individualisierende Ausdrucks-
78 Erster Hauptteil.
weise. Aber nicht ohne Grund hat das Exemplum auch den Namen
7taQccSnyiia oder Beispiel erhalten. Es gehflrt zu gleicher Zeit
zum Gebiet der Paralleldarstellungen. Es will als Hinweis auf die
geschichtliche Wirklichkeit einer Aktion oder Passion deren
Mtfglichkeit und Erstrebbarkeit veranschaulichen. Deshalb diirfte 5
das Exemplum oder Beispiel hier seine geeignete Stelle im System
der Erscheinungen des Sprachstils finden.
Falle des Exemplum liegen nicht in .Abraham" und f Israel"
(Jes 63 ic$), denn diese zwei bilden dort nicht Subjekte konkreter
Geschichtsthatsachen. Auch Noach u. a. (Hes 14 u 20) stehen nur 10
in hypothetischen Satzen. Aber in Mai 2 15 ist Abraham als fak-
tisches Vorbild eines Mannes hingestellt, der nur aus h&herem Motiv
handelt. Als Beispiele glanzen weiter Mose, Aaron und Samuel in
Ps 99 e, Pinchas in 106 sof. , iiberhaupt „unsere Vater* in 106 7
Hi 8 8 Neh 9 ief. Salomo aber, dem in Qh 1 12 ff. und HL 3 7ff. 15
eine Selbstcharakteristik in den Mund gelegt ist, wird in der Frage
„Hat nicht Salomo gesundigt etc.?" (Neh 13 2«) als warnendes Bei-
spiel vorgefuhrt. "~^
Das AT bietet wenig Falle des Exemplum, wie denn aus dem
AT gar kein exemplum bei Flacius oder Dathe erwahnt wird, und 20
wie ubrigens auch Mehren das na^aduy^a nicht beriihrt. Erst den
Epigonen lag es nahe, auf die anspornenden oder abschreckenden
Beispiele fruherer Geschichtsperioden zurfickzuweisen , und aus den
sp&teren Litteraturprodukten habe ich folgende Exempla notiert:
Abraham, Mose u. a. Jud 4 12 8 19 f. 1 Mak 2 52-60 ; etog vno^iv^asoDg 25
wird erzahlt die Geschichte von Eleazar 2 Mak 6 nff., ein V7t6devy(ia
yevvaiotrirog (31). Perner wird 1) p>r\xt\Q . . . fivrj^ijg ayadyg «|/a
(7 20) gepriesen. Die Mahnung i^ki^are elg aQ%cclug yspeccg er-
schallt in Sir 2 10, und ein reiches Tableau von Musterbildern wird
in dem Abschnitt ,Lob von Vatern der Vorzeit" (obiy mis natD) so
44 1 — 50 21 entworfen. Salomo stellt sich selbst als Beispiel dar
in Weish 7 7ff., und die Agypter sind in 17 aff. als Schreckbild ge-
zeichnet. — David wird als Beispiel der Verzichtleistung nach 2S
23 16 in 4 Mak 3 6-17 geschildert , und der Martyrer Eleazar sowie
die Mutter mit den sieben Sohnen werden als strahlende Muster 35
heldenmutiger Pr6mraigkeit in 4 Mak 5 3 — 6 30 8 5 ff. gepriesen. —
In dem NT, worin das Wort ita^aduy^La selbst nicht und itccQadeiyiicc'
xl&iv nur Mt 1 19 Hbr 6 6 vorkommt, sind hauptsachlich folgende
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 79
Exempel vorgefuhrt: 'IcDccvvrjg Mtll isf.; die KOnigin von Saba Mt
11 42 Lk 11 si ; der Satanas Mr 3 23 ; die Witwe von Sarepta Lk 4 20;
die Niniviten 11 82; yvvi\ Am 17 32 (auch von Flacius 2 341, 29 er-
wahnt); die Sodomiten Mt 10 15 11 23 f. Lk 10 12 2Pt 2 (vitodevytia
5 iiekXovx&v) Judae 7 ; Theudas u. a. Act 5 36 f. ; Apollos 1 Kor 3 (cf.
4 n), Christus Phil 2 sff., Balaam 2 Pt 2 15 ; die Vorbilder des Glaubens
und der daraus bervorquellenden Tugenden: Hbr 11 4ff., ein vicpog
(uc(nv(Kov 12 1 ; 'HXeiag Jak 5 17 (Flacius 1. c). Beacbte noch vno-
deiyn* in Jb 13 15 Jak 5 10 2 Pt 2 0!
10 Hierher gebo'ren die Erzahlungen von Tobit und Susanna, in- Autgeftihrte
soweit sie einen bistorischen Kern besitzen. Das Subjekt eines solchen * T"^!
ausgefuhrten nuQuduy^a ist jene Kaiserstochter , welcbe einst beim
Anblick des Rabbi Josua ausgerufen bat oder baben soil: „Schade,
dass eine so berubmte Weisbeit in einem so h&sslichen Oefass ent-
15 balten ist!* Josua erwiderte ibr: „Worin bewahrt der Kaiser, dein
Vater, seinen Wein auf?* Siebe weiter bei R. J. Furstenthal,
Rabbiniscbe Anthologie 150f. Solcbe Erz&hlungen, die eine reale
Orundlage besitzen, aber zur Einkleidung von Ideen mindestens weiter
entfaltet worden sind, werden Legenden — auf dem religiOsen
20 Gebiete — oder Sagen, wenn sie das profane Gebiet betreffen,
genanni Hierher gehOren die Erzahlungen von dem Wundarzt Abba,
dem Rabbi Beroka u. a. bei Furstenthal 1. c. 153 ff. 163. Als ein
jBeispiel* ist auch die Geschichte von der H6llenfahrt der IStar
erzahlt (ed. Alfred Jeremias, p. 7). Solche Erzahlungen, die rein
25 fingiert sind und das religiose Gebiet betreffen , kOnnen M y t h e n
genannt werden.
Hierher dtirften am richtigsten auch die Darstellungen vom
wirklichen Verhalten unverniinftiger Subjekte gestellt werden:
w Ein Rind kennt seinen Herrn" etc. Jesls; der S torch etc. Jr8 7;
30 „ein L6we g etc. Am 3 4f.; die Ameise Pv 6 c-8 30 25, die Spinne
(28), der Lowe (30); der Strauss ist ein warnendes Beispiel Hi 39 15.
Auch Adrian § 112 liess Jes 1 3 und Jr 8 7 m %axa vnoduyiia* ge-
sprochen sein. In diese Reihe gehdrt auch die 6vk?i Mt 24 32, ob-
gleich sie dort TtaQafioh] heisst, und auch an das defyfia itvQog aUovtov
85 Judae 7 ist noch zu eiinnern.
p) Im Gegensatz dazu bildet der allgemeine Ausspruch sentmu.
einen Fall des totum pro parte. Die yv<bp,r\ oder sententia will ihr
Licht auf alie Falle werfen, ohne sie einzeln vorzufiihren. Dieser
80 Erster Hauptteil.
ideelle Ursprung der Sent en z zeigt sich auch in ihrem Namen
Maxime, und ebendasselbe ergiebt sich aus dem hebr&ischen Sprach-
gebrauch, denn ein und derselbe Satz ist bald dem generellen Sub-
jekte 9 man* beigelegt und bald ein maial genannt (vgl. IS 19 24 b
10 12 b; Jr 31 29 Hes 18 2). Aber auch der eben erwahnte Ausdruck :>
ma&al scheint mir zu lehren, dass die Satze, die mit ihm bezeichnet
wurden, allgemeine Sentenzen sein sollten. Denn der urspriingliche
Sinn von ma§al (bfljtt) ist nach meiner Ansicht der Begriff Gleich-
heit oder Identitat, und weil die gewflhnlichste Art von Identifizie-
rung die Kombination von Subjekt und Pradikat ist, so wurde maial 10
ein Ausdruck fur Urteil oder Sentenz x. i. So erklart sich, dass
medal einen normativen Ausspruch in Nm 23 7 is 24 3 15 20 f. 23 Hi
27 1 29 1 bezeichnet. tfbrigens ist der urspriingliche Sinn des Wortes
maial (bwp) sehr disputabel.
Die jetzt herrschende Theorie, die wesentlich auch von E. Meier, 15
Wurzelwflrterbuch 503 f. vorgetragen wurde, ist hauptsachlich durch
Fleischer in Delitzsch's Proverbienkommentar begriindet worden und
wird auch von Ges. 18 (1899) mit den Worten „eigentlich wohl: als
etwas dastehen, reprasentieren etwas" vertreten. Man geht vom
arab. JJl* matala „stetit erectus* etc. aus. Darnach wat ein JJU 20
matalun, das formelle Aquivalent von b^JTa maial, von vorn herein
eine B positio tt x. i. Diese konnte unter dem Gesichtspunkt der
Sicherheit betrachtet werden und war dann eine „affirmatio" und
3 bibtt kOnnte dann mit Jemandem imponieren* in Parallele ge-
bracht werden, oder die t positio* konnte unter dem Gesichtspunkt 25
der Formulierung eines Gedankens betrachtet werden, und dann war
die ,,positio a die Einkleidung oder Reprasentation einer Idee. Aber
diese Ableitung von maial muss einige sehr gewagte Spriinge machen,
urn zu ihrem Ziel zu gelangen, und ich lege deshalb einen neuen
Versuch der Ableitung von maSal vor. 30
Ich gehe davon aus, dass die Bedeutung 8 gleiehen* oder „gleieh
sein 11 die vorherrschende ist bei dem Verb bfc'E und seinen semiti-
schen Verwandten. Denn diese Bedeutung ist die einzige beim
assyriscben maS&lu, beim athiopischen masdla (Dillmann: ,similis,
consentaneus fuit tt ), beim aramaischen mftal, und auch beim ara- 35
bischen matala, ist diese Bedeutung die herrschende. Darauf baue
ich die These auf, dass maSal ursprfinglich den Sinn von Gleich-
heit oder Komplex besass. Diese Vermutung wird dadurch
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 81
unterstiitzt, dass das assyrische ma&lu die Bedeutung ^Gesamtheit"
besitzt. Nun, was ist die gewbhnlicbste Art von Identifizierung oder
Kombination ? Diese ist das Urteil, und dessen VerkOrperung ist
der Satz. Demgemass konnte masal eine Sentenz, aber aucb 8enten«.
5 a n d e r e Arten von Kombination einzelner Vorstellungen und
ganzer Reiben von Vorstellungen bezeichnen. — Ferner ein veibum
denominativum von maSal „ Urteil" kann btitt fl herrschen" sein, das
im Phtinicischen (cf. Bloch, Ph6n. Glossar 43) und im Hebraischen
begegnet. Denn die Thatigkeit des Herrscbens vollzog sich ur-
10 spriinglich wesentlieh in der Fallung von Urteilen (vgl. Salomos
Worte „zu richten dein Volk* 1 K 3 9) *). Von der Festigkeit, die
eine naturliche Eigenschaft der Urteile ist, kann weiter das arabische
matala „feststehen tt abgeleitet sein.
Mit diesem Etymologisierungsversuch stimmt zusammen, dass
15 das arabische Nomen matalun sowohl eine „sententia* als auch eine
„ parabola" bezeicbnet, der allgemeine Satz librigens „die zusammen-
fassende Rede" (**lAl *^LXJi etc. Mehren 130) genannt wird. Eben-
so besitzt das hebraische Nomen maSal den Sinn von „allgemeiner
Satz* (yvcfyiij, sententia, Maxime), wie z. B. in den beiden scbon
20 angefuhrten Stellen IS 10 12b Hes 18 2 und hOchst wahrscbeinlich
auch in den drei betreffs Salomo ausgesagten Stellen: IK 5 12;
nznri D^bwa ipn Qh 12 9 OptW, JJk», 3^*0 und Sir 47 17 a:
! ) Fiirst, Hebraisch-Chaldaisches Worterbucb, 3. Aufl. ed. V. Ryssel
(1876) 8. v. stellte b6?3 ^herrschen* mit Jw*u „strenuus fait" zusammen.
25 Dies ist nicht einfach unmoglich. Denn das aramaische bP73 kommt
nicht in der Bedeutung .herrschen" vor. Folglich braucbt dem hebraischen
b^73 das „herrschen" bezeicbnet, nicht ein arabisches JJL* zu entsprechen.
Ferner korrespondiert m und b nicht gauz selten im Semitischen (cf. J. Barth,
Etymologische Studien 32). Aber es ist nicht notig, an basula mit Fiirst
30 zu appellieren. librigens ist der Zusammenhang der beiden Haupt-
bedeutungen von blDW nicht von Abu '1-walid in seinem kitabu '1-usfllu
(ed. Ad. Neubauer), p. 395 erkliirt worden. Er begnligte sich, die einzelnen
Gruppen von Wortern durch die Formel y>\ { c^ XA ^ » un< * em anderer
Sinn** (zeigt sich etc.) nur ausserlich zu verkniipfen. Ferner David
35 Qimchi sagte in seinem Wurzelbuch einfach 1TJ mET Nnn btDEJl yzy
"On b«. Auch die neuesten Kommentatoren der TXKhvi ^b^JTS (Wildeboer,
KHC 1897; Frankenberg, HC 1898: Strack, KC 1899) haben das Etymon
des Ausdruckes masal nicht untersucht.
Konlg, Stilistik. 6
82 Erster Hauptteil.
b^ia, JJ&20, naQoifitai , Vulg. : proverbia. Aber ma&al bezeichnet
nicht weniger auch andere Arten von Kombination (s. u. 88 — 92),
wie ja auch schon die LXX das Wort in Qh 12 9 mit itctqa^oU)
wiedergab.
Wie zu erwarten, treten allgemeine Sentenzen in der hebraischen r»
Litteratur teils sporadisch und teils in Sammlungen auf. Eine
solche ist bauptsachlich das Buch, welches MaSal's (IlaQomUu, Pro-
verbia) heisst, aber auch im 'Ijj6bgedicht, im Qoheleth („Prediger*),
bei Ben Sira, im talmudischen Traktat IVi^q^ (buchstablich : Apho-
rismen) Aboih (von Vatern) und in anderen Teilen des nachbiblischen 10
Schrifttums der Juden finden sich viele Sentenzen.
Vgl. Joh. Buxtorf , Florilegium hebraicum (1648) ; R. J. Fursteu-
thal, Rabbinische Anthologie (1835) ; J. Furst, Perlenschniire aramaischer
Gnomen und Lieder (1896); L. Dukes, Rabbinische Blumenlese (1844)
und: Zur rabbinischen Spruchkunde (1851); C. Taylor, Sayings of the 15
Jewish Fathers (Cambridge 1877); S. Schechter, Aboth de Rabbi
Nathan (Vindobonae 1887); W. Budge, Oriental Wit etc. (London
1899) 31 ff. — Komparatives Material findet man in Gabirol's 1DO
Q-O^SDn irQE, A Choice of Pearls, originally compiled from the
Arabic, translated into Hebrew, with a faithful English translation 20
by the Rev. B. H. Asher (London 1859) ; Freytag, A r a b u m proverbia
(1838—43); — auch in dem athiopischen „Buch der Philosophen",
wovon Teile in Dillmann's Chrestomathia aethiopica, p. 40 ff. stehen.
Betreffs der and em Litteraturen vergleiche man Gerbcr 2 405ff.
Sentenz. Fur die stilistische Funktion der allgemeinen Sentenzen ist es 2;.
von keinem Belang, dass sie, soweit sie in das Stadium der un-
bewussten Existenz eintreten und gewohnheitsm&ssig von Generation
zu Generation weitergegeben werden, den Namen SprichwSrter
zu bekommen pflegen, wie dies auch aus der Bezeichnung w der
MaSal der Alten* (1 S 24 14) und aus der Reminiszenz „fruher pflegte so
man zu sprechen* (2S20is) hervorleuchtet. Die stilistische Be-
deutung der allgemeinen Sentenzen hangt auch kaum davon ab, dass
manche derselben einen negativen Charakter tragen und an ihren
Subjekten eine vernichtende Kritik uben (Nm 21 27 IS 10 12 || 19 24
Jes 14 4 Mi 2 4 Hab 2 e), sodass die Redensart „zum MaSal werden" 35
eine gefiirchtete Drohung war: Dt 28 37 1 K 9 7 Jr 24 9 Hes 14 8
Ps 44 15 69 12 Hi 17 g 2Ch 7 20 f. Der Werth der allgemeinen
Sentenz als eines Verdeutlichungsmittels springt aber in die Augen,
wenn man auf die Gebiete blickt, aus denen sie ihr veranschau-
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 83
lichendes Licht schOpfen. Deshalb soil auf diese Gebiete wenigstens
ein Streifblick geworfen werden.
Aus der Region der Mineralien sind folgende Sentenzen
geholt: w Steine (sogar) zerreibt Wasser* (Hi 14 19), das hebraische
:» „gutta cavat saxum"; Apfel von Gold etc. Pv 25 11; im Feuer wird
das Gold gepriift etc. Sir 2 5; „viele scbon bat das Gold verderbt"
82c; „Eisen wird (nur) durch Eisen gescharft* Pv 27 17; was ist
schwerer, als Blei etc. Sir 22 14; Sand und Salz etc. 15; wer Pech
angreift etc. 13 1 a.
10 Auf das Gebiet der Pflanzen blickt die stolze Prage ,Was
bat das Strob mit dem Getreide zu thun? a (Jr 23 28), oder der
Ausspruch, der vom Essen der Herlinge bergenommen ist (Jr 31 29
Hes 18 2) und ebenso folgende Dikta: Besser ist ein Gericbt Ge-
muse etc. Pv 15 17 || 17 1; ein Spatter ist der Wein etc. Pv 20 1
15 cf. „in Lumpen kleidet der Rausch" 23 21b; „suche nicht beim
Wein ein Held zu sein* Sir 34 25; „wie neuer Wein so ein neuer
Freund" 9 10 c.
Dem Reiche der Tiere sind folgende Scblagw6rter entlehnt:
„Du sollst dem Ocbsen etc.* Dt 25 4 1 Kor 9 9 ITim 5 is; „Ver-
20 andert ein Panther seine Streifen?" Jr 13 23; „Geh zu der Ameise,
du Fauler, sieh ihr Verbal ten und werde weise!" Pv 6 6; „Wo
keine Ocbsen, bleibt rein der Stall* 14 4 (cf. Sir 26 7); Peitscbe etc.
Pv 26 3. „Schreit der Wildesel iiber Hunger auf saftiger Gras-
flacbe?" Hi 6 5. , Klein ist unter den Fliegtieren die Biene etc. fa
2") Sir 11 3; 12 13 a; Jedes Lebewesen liebt seinesgleichen" 13 i:>a
('an naa bs; arab. bei Schultens, Gram. ar. 297: „camelus in loco
cameli genu flectit*); „was bat der Wolf fur Gemeinscbaft mit dem
Lamm?" (':n rte 13 17a); fl fliehe vor der Siinde wie vor einer
Schlange" 21 2a; „Miicken seigen (mit dem Sieb beseitigen), aber
so Kameele verscblucken " Mt23 24; n ein Hund wendet sich zu seinem
eigenen Gespei zuruck" (2Pt 2 22, abnlicb Pv 26 11).
Andere Sentenzen sind der menschlichen Sphare entlehnt,
und unter ibnen lassen sich folgende Gruppen unterscheiden : Aus
dem Leben des einzelnen Menschen sind folgende Sentenzen
35 entlehnt: „Ein Beuteheld wie Nimrod nach dem Urteile Jahwes*
Gn 10 ob; Jst auch Saul unter den Propheten?* 1 S 10 12 || 19 24;
„Riihme sich nicht einer, der sich erst rustet, wie einer, der die
Waffen scbon ablegt!" IK 20 11b; „wie die Mutter so die Tochter"
6*
84 Erster Hauptteil.
Hes 16 44 b; „ungerecht erworbene Schatze niitzen nichts" Pv 10 2 a
(Schultens 1. c. Nr. 32: „Paupertas praestat divitiis illicitis et lucro
iniusto*); 13 11 20a 15 1 a; „in jeder Anstrengang wird ein Vorteil
liegen" Pv 14 23 a cf. folgende negative Pendants „des Winters
wegen pfliigt der Faule nicht etc." 20 4 22 13 24 33 26 13-iti Sir 5
22 1 und bei Schultens Nr. 21: „Pigritia et multitudo somni ab-
ducunt a deo et adducunt paupertatem" ; „Besser ist es, auf der
Dachecke zu sitzen, als bei einem z&nkischen Wei be" etc. 21 9 || 19
25 24 27 15; hyperbolisch gesteigert: Sir 25 ie; „Wer andern eine
Grube grabt" etc. Pv 26 27 Qh 10 8 Sir 27 26; „Nicht wird im Glticke 10
der Freund vermisst" Sir 12 8; *Gieb und nimm!" 14 16a; „ein
Pebltritt vom Boden etc." 20 is a; die Luge etc. 20 24a (Schultens,
Nr. 33: „lingua muti melior est lingua loquentis mendacium*);
„ Jeder, der viel Worte macht, lasst SUnde eintreten* (Aboth 1 17);
„Ein rauher Mensch scheut die Sunde nicht* («an N^P lis yvt i»
2 5); „Wer viel Fleisch macht, macht viel Wurmer* (2 7; cf. Jes
14 11b 66 24b Hi 7 5a 17 ub 21 20b 20 20a 25 oa). — Andere
Sentenzen abstrahieren eine Lehre aus dem Leben der Nationen
oder anderer grtfsserer Menschenkreise : „Kann der — schwarze —
Athiope seine Haut wechseln?" (Jr 13 23); „Gerecbtigkeit erhtihet 2a
ein Volk" etc. Pv 14 34. Ferner wird eine veranschaulichende Sentenz
aus der Sphare des Jagers (Gn 10 9b), des Kriegers (IK 20 11b),
des Kaufmannes (Hi 2 4: „Haut um Haut", cf. Shylock in Merchant
of Venice !), des Arztes (Lk 4 23) und des Landmanns (Jh 4 37) geholt.
Endlich aus der religiosen oder ubermenschlichen Sphare 25
sind folgende Sentenzen entlehnt: „Auf dem Berge Jahwes wird
Providenz geubt" etc. Gn 22 ub Hes 12 22 2Ch 25 sb|S Lk 1 37.
zitat. y) Hier mtfchte ich auch das Zitat einordnen. Oder bietet es
nicht sozusagen eine litterarische Parallele?
Als ein Zitat ist 'an ^cfej Ps 107 40 gemeint, nur dass dort die 30
Aussprache Saphakh naturlicher ware (cf. Hi 12 21a 24 b). Eine
leichte Modification zeigt sich ja auch in Ps 107 42 a b gegenuber Hi
22 19 a 5 leb.
ideeiie An- Dann darf hierher auch die i d e e 1 1 e (s. u.) A n s p i e 1 u n s ,
d. h. mehr oder weniger versteckte Hindeutung, auf eine Stelle aus 35
der Litteratur gestellt werden: z. B. Jes 10 24 ex. (cf. Ex 14 sb etc.)
Jes 24 isb (cf. Gn 7 11b) Jes 30 32 a (cf. Ex 15 20 1 S 18 15 etc.)
Die intellektuelle Spbare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 85
Jes 34 nb Jr 4 23 (cf. Gn 1 2) Jes 56 9 a (cf. Ps 104 11) Jes 66 2 a
(cf. Gn 1 sb etc.) 17 (cf. Lv 11 7) Ps 11 6 (cf. S. § 194f) Ps 33 9a
(cf. Gn 1 3b) Ps 50 sb (cf. Ex 19 ujff.) Ps 55 ig (cf. Nm 16 33) Pv
11 21b: O^y^n 3nT kann eine Anspielung auf Ex 20 e || Dt 5 10 ent-
5 halten (cf. TSK 1898 532).
Dagegen ist es sehr fraglich, ob in Jes 27 1 mit Cheyne, Ency-
clopedia Biblica 1 (1899) 1132 eine n allusion* auf die Schlangen zu
finden ist, welche von der Tiamat, der personifizierten chaotischen
Urflut, den zu ihr haltenden GOttern als Waffen verliehen worden
10 sein sollen. Cheyne stiitzt sicb dabei auf den Ausdruck D*2 und
deutet ihn mit „in sea*. Aber wenn dieser Ausdruck, trotz Hes
26 17, auch nicbt „am Meere* bedeuten sollte, so war doch D*3 zu-
gleich mit gegeben, sobald ein tannin als Metapher fur Agypten
gebraucht werden sollte, und dies liegt nach V. 13 hier vor. Denn
15 darnach bezeichnet der erste Liwjathan, der als eine „fluchtige
Schlange* charakterisiert wird, Assyrien, weil dieses wesentlich am
pfeilschnellen (Curtius 6 se) Tigris lag, und der zweite Liwjathan,
der eine „windungsreiche Schlange* genannt wird, ist ein Bild fur
Babel, weil dieses am windungsreichen Euphrat (Herodot 1 i»s) lag.
20 Indem so die beiden Faktoren der flstlichen Weltmacht bezeichnet
wurden, veranschaulicht der Tannin, also ein B langgestrecktes Tier*
die siidwestliche Weltmacht Agypten, die am Roten Meer und
weiterhin sich lang hinstreckte. Indem der Autor so durch positive
Textelemente die GrOssen fixiert hat, die in den beiden Liwjathanen
25 und dem Tannin metaphorisch veranschaulicht werden sollen, wird
die Annahme einer Allusion ausgeschlossen. Denn diese bezeichnet
eine bewusste und beabsichtigte Hindeutung auf Mo-
mente einer anderen Vorstellungssph&re. Der Autor
braucht aber iibrigens auch nicht unbewusst an die Schlangen der
30 Tiamat erinnert zu haben. Denn das Wort Liwjathan, das eigentlich
„Ringeltier* bezeichnet und in Hi 40 25 ein Ausdruck fur Krokodil
ist, kann gew&hlt worden sein, weil es zu dem vielfach gewundenen
Doppelstrom im Osten passte. Ferner, wenn der Ausdruck Tannin,
der auch in Hes 29 3 und 32 2f. das agyptische Reich metaphorisch
35 darstellt, uberall eine Schlange der Tiamat bezeichnet h&tte, so ware
der Gottheit selbst in Gn 1 21 die SchSpfung dieser Schlangen zu-
geschrieben. Vielmehr aber bezeichnet Tannin dort, wie auch wahr-
scheinlich in Ps 148 7 und Hi 7 12, die natiirlichen Seeungeheuer,
86 Erster Hauptteil.
wie die Wale, die Haifische etc., und ein solches bot eine geeignete
Veranschaulichung des agyptischen Feindes.
Eine ideelle Anspielung enthalt aber sicher der Talmud (Jebamdth
63 b) in den Worten „ Wenn in Westen (d. b. Palastina) jemand ein
Weib nahm, sagte man zu ihm: N£ie in N£?a *on ft (cf. Pv 18 22 5
Qb 7 26 a). tTbrigens von der „Einlegung", d. b. Entlehnung aus
einem profanen Werke (Mehren 138 cf. w Anspielung* 141 f.), unter-
scbeidet der Araber „die E n tn e h m u n g v n L i c b t d e r F e u e r"
(§ure 57 15), d. b. Anspielung auf Worte des Qoran oder auf mund-
licbe Ausspruche Mobammeds. 10
vergieichung. b) Die Ve i* g 1 e i c h un g , die in einfacber oder ausgefubrter
Gestalt auftreten kann, beleucbtet einen Vorgang, indem sie aus-
drucklicb auf eine Parallele desselbcn hinweist , die entweder der
konkreten und allgemein bekannten Sphare entnommen ist, oder
wenigstens fur den betreffenden Hflrer- und Leserkreis im Vorder- ir,
grund des Interesses steht.
Eine Vergleicbung findet sich im AT zwar nocb nicht in Gn
1 20 a 5 a 6 22 etc., wo das 3 von i:nwis et€. vielmebr in prapo-
sitionale Funktion ubergegangen ist (S. § 332 s) '), oder in Satzpaaren
wie mas ^CSS ':n wa 7o ig 12 a 17 23 18 5, in denen die Identitat 20
des Vorgangs feblt und daher Tl : N2 einen Satz der Norm beginnt
(S. § 388 h), oder in Satzen, wie „gleich Gnineni von Stauden habe
icb euch alles gegeben" (9 sb), worin nur eine Parallele zum Objekt
enthalten ist. Fraglich ist die Statuierung einer Vergleicbung auch
nocb in Gn 3 sb (S. § 338 d 412 e) 22a 10 9b 13 10 10a. So steht 2:,
es in Bezug auf den Gebraucb von Vergleicbungen bis mit Gn 17,
d. b. auf ca. 24 Seiten.
Aber in den ersten sieben Kapiteln des Jesajabucbes , die nur
ca. acht Seiten fullen, und in Ps 1 — 18 steht es in dieser Hinsicbt
folgendermassen : Vertreter der letzterwahnten Gruppe sind „so waren no
wir gleich Sodom" etc. Jes 1 ob lsbad 30 5 24a 28 b 29a Ps 1 3 a
(Jr 17 8) 4 b. Ausserdem aber findet sich in Jes 1 — 7 und Ps 1 — 18:
J ) Ebendasselbe ist in bb? Dt 9 10 b der Fall, wo allerdings Ditto-
graphie von D vorliegen kann, aber dieses weder ,abundat* (Flacius,
2 349, 35) nocb Vertreter von COro sein sollte, welche Auffassung Dill- 35
mann im KEHB ohne Grund aus dem iy&yQanxo der LXX herauslas.
Auch n^TS Ri 13 23b ist nicht hacc (Flacius), sonderu talia (S. §48/).
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 87
„und iibrig geblieben ist (die Bewohnerschaft) §ijjon(s), wie eine
Hiitte im Weinberg etc.* Jes 1 »; „weisse Farbe zeigen, wie der
Sehnee etc." lsb/Sy; 24 a; „wie Feuerzunge etc. u 5 isb; 24 a; „wie
Meerestosen" 30 a; B gleich der Terebinthe* etc. 613; „und sein Herz
5 bebte, wie Waldbaume beben vor dem Sturm" 7 2b; „wie Ttfpfer-
gefasse* Ps 2 ob; ,wie ein Lflwe* etc. 7 s 10 9 17 8 a, in Bezug
worauf Adrian § 117 ohne Grund von htoy^naig spricht, und 17 12.
Bemerkenswerte Einzelfalle von Vergleichungen linden sich noch
z. B. in 83 10 12 uf. 92 13 123 2; Jes 10 24 a Jr 5 27 a (mbs). „Wie
10 ein Vogel, der im Kafig (aibD) sitzt, so bin ich in Gebal" etc. heisst
es in den Amarna-Briefen 50 4sf. 60 25-37 62 iaf. 64 34f. 84 4 87 19.
Die demnach in den verschiedenen Gattungen der bebraiscben
Litteraturprodukte verschieden stark angewendete Vergleichung
ist noch in funffacher Richtung zu beleuchten:
15 a) Die zur Veranschaulichung verwendete Erscbeinung wird
durch diesen Gebraucb nicbt selbst gelobt, wie z. B. nicht die Schlange
Ps 57 5 (Augustin ad. loc. ; Flacius 2 177, 2).
/3) „Una eademque res multis et variis similitudinibus insinuatur
in sacris Uteris, ut varietur ipse dicendi modus propter fastidium"
20 (Augustin in Psalmum 8. ; Flacius 2 179, 10).
y) Wenn das zur Veranschaulichung verwendete Objekt fur den Spharen
betreffenden Htfrer- oder Leserkreis im Vordergrunde des Bewusst-
seins steht, dient es seinem Zwecke. Nach einer fremden Bewusst-
seinsstufe kann nicht die verauschaulichende Kraft eines Simile
2:. bemessen werden. Deshalb ist auch dies nicht unmtfglich, dass Ver-
gleichungen aus dem ideellen Gebiete genommen werden. Zwar wird
bei G. Kohfeldt, Zur isthetik der Metapher (1892)63 betreffs der
Gedichtszeilen „die Sonne quoll her vor, wie Ruh' aus Tugend quillt*
zustimmend referiert „Kant lobte dieses Gieichnis noch, Vischer aber
aosagte: „Wir haben heute nur ein L&cheln dafiir". Indes kommt es
darauf an, welches von beiden Gebieten, das sinnlich wahrnehmbare,
oder das ideelle, fur den betreffenden Hflrer oder Leser im Vorder-
grunde steht. Bei Menschen von lebhafter Religiosit&t und ernstem
Sittlichkeitsstreben kann auch ein solches Simile, das aus dem reli-
35 gitfsen oder dem ethischen Gebiete entlehnt ist, eine verdeutlichende
Wirkung iiben. Auch in einem Verse des 'Imru-1-Qais heisst es
„Pfeile, blau wie die Zahne der Gnul's" (Mehren 21; J^c, das Uber
raschende; PI. .^Lt oder JLcl : daemonum species).
88 Erster Hauptteil.
ver- d) Auch das tertium comparationis, welches der Araber
gleiohaogt-
punkt. hflchst charakteristisch t das Gesicht der Vergleichung" (jiu^&Jt jo**)
nennt, kann ja bei dem einen der verglichenen Objekte nur im Reiche
der Phantasie existieren. So ist es z. B. in dem Verse „und die
Sterne in der Finsternis der Nacht gleichen Traditionen vom Propheten, s
neben welchen eine irrtiimliche Neuerung sich zeigt* (Mehren 21).
Das Leuchten der Traditionen Mobammeds war bloss ein gedacbtes
Phanomen.
e) tJberdies sind die Vergleichungen scbon z. B. bei den Arabern
in naheliegende (^jyj), die leicht fasslich (mubtadalwn) 10
sind, und in fernliegende (juou), die befremdend (gharibun)
sind, eingeteilt worden (Mehren 28). Indem sodann Qazwini (Mehren 96)
die Vergleichung zur Kategorie der eigentlichen Ausdrucksweise ge-
rechnet hat, war er im Rechte gegenuber Charisius (Volkmann 354),
der die Homoeosis zu den Tropen (s. o. 15 10) zahlte. 15
Parallel- Eine Vergleichung, die sich zu einer selbstandigen Ausfuhrung
ung * erweitert , wird eine Paralleldarstellung. Denn soviel ich
auch nachgesueht und nachgesonnen habe, konnte ich doch keinen
andern Ausdruck ersinnen, der das gemeinsame Genus von Fabel,
Parabel, Paramythie und Parallelisierung bezeichnen kftnnte. 20
Fabei. Eine F a b e 1 ist eine Erzahlung, in der wirkliche Naturelemente,
Miner alien, Pflanzen oder Tiere so vorgefuhrt werden, als wenn sie
Selbstbewusstsein , Selbstbestimmung und Sprechf&higkeit besassen.
Eine solche Darstellung wird innerhalb des AT zun&chst in Ri 9 8-15
gefunden, wo Jotham zur Beleuchtung von Abimelechs Verhalten 25
die Konigswahl der Baunie erzahlt (Qi. z. St.: •»»:« Dtt D"»£*tt blBE
CD©). Auch die Worte des Joas „Der Dornbusch auf dem Libanon
etc.* (2K 14 9) sind mit Cheyne (Job and Solomon 126) eine Fabel
zu nennen. Aber Hes 17 3-10 gehOrt nicht hierher (s. u.). In der
alttestamentlichen Litteratur ist demnach diese Darstellungsgattung 30
wenig vertreten.
Indes nach dem Traktat Sopherlm 16 9 iiberlieferte der bekannte
Hillel, der Rivale Sammaj's, „Gespr&che der Berge, B&ume, Tiere,
Danionen und bDtt mbiDttTa*. Schon RaSi hat darin haggadische
Fabeldichtung erkannt (Joel M tiller, Massekheth Sopherlm XXX. 219). 35
Ferner in Sanh. 38 b ist dem R. MeYr die Kenntnis von „dreihundert
Fuchsfabeln* (D">byilD mb;i)73 maw ;abE) zugeschrieben. Vgl. weiter
in "^lTanptt b«tt, ed. Is. Salomo (t 1268) „continens fabulas et apo-
Die inteilektuelle Spbare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 89
logos* (Buxtorf, bibl. rabb. s. v.), in Buxtorf s Florilegium und Dukes'
Rabbiniscbe Blumenlese 7, ferner bei Back, Die Fabel in Talmud
und Midrasch (MGWJ 1875—84) und bei W. Budge, Oriental wit etc.
(1899) 90—94. — Vier Fabeln vom Adler etc. sind in der baby-
6lonisch-assyrischen Litteratur gefunden worden (Frd. Delitzscb,
Chald. Genesis 133 ff. 311). Die Fabeln des Arabers Loqman liest
man z. B. in Erpenii, Grammatica arabica, ed. Scbultens, p. 205 — 275.
— Nicbt wenige Fabeln liest man aucb in „Pantschatantra: Fiinf
Bticher indischer Fabeln, Mttrehen und Erzfthlungen* (iibersetzt von
10 Th. Benfey), wie z. B. „Der Lb* we und der Hase* (S. 62 ff.). Ferner
Hesiod, "Epya %al V^ca, V. 200—209 erzfthlt eine Fabel vom Habicht
und der Nachtigall zur Veranschaulichung des Satzes "A<pQ(ov d'og
xi&ekoi 7tqbg XQefoaovag avxicpsQl^eiv (V. 208).
Eine P a r a b e 1 ist eine Erz&hlung, deren Subjekt in einem per- Parabei.
15 sOnlichen, aber ungenannten Wesen besteht, und die zur Veranschau-
lichung eines Vorganges fingiert ist.
Das AT bietet Parabeln im gewflhnlicben Sinne dieses Wortes
in 2S 12 i-4 14 e f. IK 20 39 f. Jes 5 1-6 28 24-28.
Ein interessanter Essai von P. Cersoy (a Lyon) Uber Jes 5 i-«
20 wird unter dem Titel „L'apologue de la vignc* in der Revue biblique
(Janvier 1899) gelesen. Er will V. 1a Ubersetzen: „Je vais chanter a
mon ami mon chant amical a propos de sa vigne*. Aber wenn der
Prophet sich selbst als den primaren Urheber dieses Gedichtea gemeint
hatte, ware es unnatiirlich , wenn er Gott in V. 3-6 als die sprechende
25 Person hatte auftreten lassen. Der Umstand dagegen, dass im Anfang
des Gleichnisses (V. ib2) der Weinbergsbesitzer als eine dritte Person
behandelt ist, lasst sich wohl erklaren. Denn dnrch die Wahl dieser
Form wurde ein zweifaches erreicht. Erstlich schloss sich so der An-
fang des Gleichnisses direkt an das Exordium an, und zweitens wurde
so der Schein vcrscheucht, als wenn Jesaja selbst der Weinbergsbesitzer
ware. Ausserdem meint Cersoy, dass Jesaja in V. 1 b und 2 „8'est servi
probablement d'un petit chant populaire*. Aber weder die Verschieden-
heit des Satzbaues von V. lb 2 und 3-6 noch der Ubergang zur ersten
Person (V. a-o) sind Beweise fiir diese Vermutung. Denn ea war ganz
35 natiirlich, dass der Ausbruch des gottlichen Zornes mit den eigenen
Worten der Gottheit zum Ausdruck gebracht wurde.
Uberdies sind die erwHhnten funf Abschnitte des AT nicht bttjTa
maial (s. 0. 82 2 f.) genannt. Aber dies lfisst nicht darauf schliessen,
dass der Terminus maial nicht der richtige Titel dieser funf Er-
40 zahlungen gewesen ware. Die Abwesenheit des Ausdruckes maial
90 Erster Hauptteil.
lasst sich genugend daraus ableiten, dass die Autoren nur nicht die
Gelegenheit ergriffen haben, eine spezielle Bezeichnung des betreffen-
den Abschnittes hinzuzufugen. "Obrigens hat schon Dav. Qimchi seine
Erklarung von 2 S 12 1-4 mit ttTtt biBEtt begonnen. Ebenso leitete
er 14 6f. mit bitfEH tt:pn firm (vgl. D"»b'£72 ipn Qh 12 9) ein. Ferner r»
beginnt er die Auslegung von Jes 5 1-6 mit bc» moiT fc**a:n "nai.
Endlich die Worte 'm l^TKn 28 23 werden von ihm mit den Worten
hwo *pi Crib nrfi* „er sprach zu ihnen in der Art oder mit Ver-
wendung eines masal* eingeleitet. Mit vollem Recht bemerkte ferner
Hieronymus zu Jes 5 7: „Quae prius per metaphoram dicta sunt vel 10
per parabolam, postea exponuntur manifestius". Jedenfalls ist
das syrische JJfcoo r das dem hebraischen bvn vollstandig entspricht,
fiir nccQa^olri in Mt 13 is 31 33 etc. 21 45 Mr 4 2 etc. Lk 5 36 6 39
14 7 etc. gesetzt worden. Auch Volkmann 379 spricht von der in
die Form einer Erzahlung eingekleideten nuQafloM) (similitudo oder 15
G 1 e i c h n i s).
Aucb die spatere Litteratur der Juden zeigt denselben Gebrauch
des Wortes ma&al. Denn der Talmud (Sabbath 152 b) erzahlt z. B.,
dass ein Ktfnig kOnigliche Kleider an seine Knechte verteilt hatte.
Die Intelligenten unter ihnen legten die Kleider in einen Koffer, 20
aber die Unbesonnenen unter ihnen verrichteten in diesen Kleidern
ihre gewOhnliche Arbeit. Eines Tages frug der Kflnig nach seinen
Kleidern. Die Intelligenten gaben sie ihm so zuriick, wie sie ge-
wesen waren, aber die Kleider der Unbesonnenen waren befleckt
Da lobte der Kflnig die Intelligenten , aber die Unbesonnenen liess 25
er in das Gefangnis werfen, und ihre Kleider wurden dem Wascher
(03"Ob) ubergeben. Diese Erzahlung ist ausdriicklich ^b»b biDtt
„ein Gleichnis von einem Kflnig" genannt, und sie illustriert den
Satz ^b r^:n: 'TOfiO ib rrjn „Gieb sie (die Seele) ihm (Gott) zuriick,
wie er sie dir gegeben hat!" (Vgl. Mt 25 uff. Lk 19 11 ff.) Ein 30
ebensolcher *p'-b bis?2 begegnet uns auch in Sabbath 153 a, oder man
liest ':n bW2 "jb bniMfi* in 2Aboda zara 54 b. — Eine Lehrerzahlung
liegt auch im Buche Jona vor, und schon der Name Jehudith
stempelt die Heldin des nach ihr benannien Buches zu einer Per-
sonitikation der jiidischen Nation. Das Buch Judith „ist ein geist- sn
lich schSn Gedicht", wie Luther sagte (vgl. weiter meine „Einleitung"
378 ff. 479 f.). — Die Mi&tt Sindbad (ed. P. Cassel, 3. Aufl. 1884)
sind zum grossten Teil Parabeln. Ferner wird eine buddhistische
Die intellektuelle Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 91
Parabel bei Edm. Hardy, Der Buddbismus (1890) 124 f. gelesen.
Sodann Herodot 1 hi erz&hlt die Parabel von dem FlOtenspieler und
den Fiscben, die nicbt nacb seiner Pfeife tanzen w oil ten.
Vc73 ma$al bildet auch den Titel des Abscbnittes Hes 24 3-5 p»r*boiisch-
b „Trage dem Haus der Widerspenstigkeit einen masal vor und sprieh : E?Sbfungen.
So hat mein Herr Jabwe gesagt: Setz den Topf auf, setz ihn auf
und giess auch Wasser hinein etc.!" Dieser Abschnitt liefert einen
doppelten Beweis. Einerseits enth< er eine Erzahlung, die den
oben erwahnten Geschichten 2 S 12 1-4 14 of. 1 K 20 39 f. Jes 5 i-g
10 28 24-28 entspricht. Folglich werden auch diese fiinf Abschnitte
ebenso richtig zur Kategorie masal gerechnet, wie Hes 24 ab-5 aus-
driicklich ein bcw genannt ist (Arabs: JJL*, Pes\: JJfcoo, LXX:
7tctQC((}oXi)v, und nur das Targum meinte, die Wurde dieses Abschnittes
steigern zu miissen, indem es ihn eine JlNia: „Propbetie* nannte).
15 Andererseits besteht eine formelle Cbereinstimmung zwischen Hes
24 3-5 und 3 24b-2« 4 1-12 5 1-4 etc. Denn in alien diesen Abschnitten
wird von ein em gottlichen Auftrag, eine Handlung auszufuhren, be-
richtet, und dann wird hinzugefugt, dass diese Handlung einen Ge-
danken illustriert. Folglich stimmen die fiinf Abschnitte 2 S 12 1-4 etc.
20 und Hes 3 24 b-2t> 4 1 ff. etc. 24 3-5 in ihrem didaktischen Zweck zu-
sammen, und beide Reihen von Abschnitten sind parabolische. Dieses
Urteil wird weiter dadurch unterstutzt, dass Jr 25 15 ff*. die Erziihlung
von einer gtfttlich aufgetragenen Handlung enthalt, die nicht aus-
gefiihrt worden sein kann.
25 Drei ^^1*1 A>. mtsdld sind in Henoch 37 5 angekiindigt, nam- Par»boii«che
Erzihlung
lich Kapitel 38 — 44, 45 — 57 und 58 — 71. In diesen m e sdydt oder uud vision.
m e 8dldjdt sind Ph&nomene und Prozesse der iiberirdischen Spbare
zur Beleuchtung der irdischen Schicksale des speziellen Gottesreicbes
verwendet. Diese drei Abschnitte enthalten also wesentlich das, was
30 man Gleichnisse nennt. Derselbe Zweck ist der Quellpunkt von
Visionen. Dies wird deutlich aus den Worten „Demonstra mihi et
hoc, si plus, quam praeteritum sit, habet venire* (4 Esra 4 45) er-
sehen. Denn diese Bitte wird durch eine Vision erfiillt, die in den
Worten „Ecce fomax ardens transiit coram me etc." (V. 4«) be-
35 schrieben ist, und diese Vision ist ausdriicklich eine „similitudo*
genannt (V. 47). Eine andere ^similitudo" wird in 8 2f. gelesen, und
wieder ist eine Vision in den Worten „Vidisti similitudinem
92 Erster Hauptteil.
eius, quoraodo filium lugeret" (10 49) ausdrticklich ein Gleichnis ge-
nannt. Auch die 'amsdl, die den dritten Teil des „ Pastor Hermae*
bilden (atbiopisch berausgegeben von Ant. d'Abbadie in den „Ab-
handlungen fur die Kunde des Morgenlandes* II, 1, 47 ff.), sind Visionen,
in denen der Weinstock etc. gezeigt wird. 5
Pftramythien. Auch die Paramythien, die nacb J. G. Herder von den
Parabeln unterscbieden werden, besitzen ihre Analogien in der hebrS-
ischen Litteratur (cf. ituqcuivftiov, das in Weish 3 18 einen Zusprucb,
eine Trflstung [= nccqa^v^la 1 Kor 14 3] und in Pbil 2 1 eine —
erquicklicbe — Ansprache bezeicbnet). Herder verstand unter Para- 10
mytbien solche Erzahlungen, die „zur Erbolung der Seele dienen
und auf die alten griecbiscben Mytben aufgebaut sind*. Es sind
Gescbichten, in denen Personifikationen von Ideen oder Naturprozessen
als lebende Wesen eingefuhrt werden. Eine von den paramythiscben
Erzahlungen Herders beginnt mit „ Aurora beklagte sich unter den 15
Gtfttern*. Eine andere beginnt mit „Nacbt und Tag stritten sich
mit einander um den Vorzug* und eine dritte mit „Einst sass am
murmelnden Strom die Sorge nieder und sann". Nun finden wir
Falle der Person ifikation auch im AT nicht selten. Denn wir lesen
z. B. * Das Licht der Gerecbten freut sich* (Pv 13 9) und „Die 20
Thorheit reisst nieder (14 lb), was die Weisheit aufgebaut hat* (ta).
Ebendieselbe Thorheit wird nun weiter in einer ganzen Erzahlung
wie ein verfuhrerisches Weib dargestellt (9 13-18), und dieselbe Weis-
heit, mit deren Hilfe Jahwe selbst die Erde gegrundet hat etc.
(3 19 f. cf. 1 20), tritt als Subjekt in der Darstellung einer drama- 25
tisch bewegten Aktion „Ruft nicht die Weisheit etc. 14 (8 iff.) auf.
Eine Erzahlung von gleicher Art liegt in Sir 24 sff. vor. Denn auch
da ist die „ Weisheit" eine Eigenschaft Gottes, die in der Scbtfpfung
der Welt und der Leitung Israels entfaltet wurde. Dies ergiebt
sich deutlich aus den Worfen %al iQQtfaaa iv ka& dedo£ccOiiiv<p „und 30
ich wurzelte ein etc." (Sir 24 12). Nur eine Personifikation der Weis-
heit wird ferner in Weish6i5bff. vorgeftibrt. Die Worte ^Tvcc
(id&ijTe oocptctv" (V. 10 b) zeigen dies mit grundlegender Sicberheit.
Die Weisheit stellt auch in Weish 7 12 a nichts anderes, als die
Eigenschaft Gottes dar (vgl. „deine Weisheit* in 9 2), welche Welt as
und Geschichte lenkt. Denn Salomo konnte diese Weisheit in sich
aufnehmen und reproduzieren, cf. n ?na&ov* (7 13), n slg tyvyccq 6(5 lag
tietaPcdvovGci* (27 c), „d<sT]X&tv tig tyv%r)v fttQcatovToq %vq(ov u
Die intellektuelle Sphare des Scclenlebens und die Stilbescbaffenheit. 93
(10 le), und die Weisheit ist nicht anders gemeint, als die cupQoavvij
(10 sb).
Ubrigens bietet aucb die nachbiblische Litteratur der Juden
Erz&hlungen, in denen Personifikationen als Subjekte auftreten. Eine
s solcbe beginnt mit „Wfibrend Noab in der Arcbe lebte, erschien eines
Tages die Luge [die im Hebraischen durcb ein Maskulinum be-
zeichnet wird] und bat eingelassen ' zu werden. Noah, der die Liige
nicht kannte, war bereit, ihr ihre Bitte zu erfullen, aber er erkl&rte,
dies nicht eher thun zu kOnnen, als bis sie sich eine Gefahrtin an-
10 geschafft haben wtirde , weil nur Paare in die Arche eingelassen
werden ktfnnten. Die Liige musste also unverrichteter Sache ab-
ziehen. Aber sie war kaum einige Schritte gegangen, als sie der
Ungerechtigkeit begegnete. Mit ihr verbunden , wurde die
Liige in die Arche eingelassen, aber dort ubervorfeiltcn beide ein-
15 ander seibst" (MidraS Jalqut Gen. 56 ; R. J. Fiirstenthal, Rabbinische
Anthologie, Nr. 497) cf. Gn 7 ie.
Endlich die oben S. 88 20 erwahnte Parallelisierung ist
die detaillierte Nebeneinanderstellung der einzelnen identischen Punkte
zweier Erscheinungen. Sie ist tiberhaupt ein seltenes Produkt der
20 stilistischen Kunst, und ich habe sie in den ^erglichenen Litteraturen
noch nicht gefunden.
c) Die Metapher entspringt aus der Zusammenschau ver- MoUpher.
gleichbarer Momente des sinnlich wahrnehmbaren und des ideellen
Gebietes, und sie kann die Identifizierung je eines Ph&nomens der
2r» beiden erwalinten Gebiete genannt werden.
Ehe die einzelnen Gruppen der metaphorischen Ausdrucksweisen
vorgefiihrt werden, sind aber noch einige Bemerkungen iiber das
Wesen und die Einteilung der Metapher zu machen.
Vergleichung und Metapher sind schon oft als die ent-
30 faltete und die kontrahierte Form ebenderselben Stileigentiimlichkeit
bezeichnet worden. Denn schon Aristoteles, Rhet. 3 10 (Volkmann 356)
bezeichnete das Gleichnis als eine fiexdg>OQa duccpsQovOci nQoftioei, und
umgedreht sagte z. B. schon Flacius 2 341, 43 t metaphora brevior est
similitudo.* Genau ebenso driickte sich Volkmann 356, ahnlich
»') Mehren 38 aus, und infolge dieser Auffassung spricht man bei den
Arabern von B Yergleichung ohne Kaf* (^ili ^ Jt^»j z. B. bei
M. Wolff*, Zur Charakteristik der Bibelexegese Saadja Alfajjumis
94 Ereter Hauptteil.
[ZATW 1884 229]); cf. „t«s TtaQctpoXccg iivsv rot) (bg Xiyn [1) yQcc(pij]
noXhhiig* (Adrian § 73). Auch G. Kohlfeldt, Zur Asthetik der
Metapher (1892) 45 stellt w Vergleichung B und „ Metapher* neben-
einander.
Den wirklichen tJbergang der Vergleichung in die Metapher r,
habe ich allerdings noch nirgends beleuchtet gefunden, und auch
die folgenden Beispiele werden den fraglichen t)bergang nur schein-
bar beweisen. Denn freilich ktinnte aus der Ausdrucksweise *Der
Schmerz in meiner Brust ist wie Feuersglut" der Gebrauch der Aus-
drucksweise „der Schmerz brennt" oder „brennender Schmerz u ent- 10
standen sein. Ebenso kOnnte aus dem Gebrauch von „ein Ge-
danke taucht in der Seele wie ein Blitz auf* die Verwendung des
Verbum „aufblitzen u entsprungen sein. Aber diese Herleitung der
Metapher diirfte doch zu mechanisch sein. Vielraehr diirfte nach
meiner Ansicht die Metapher der Reflex einer unbewussten 15
Zusammenschau fthnlicher Ph&nomene der sinnlich wahrnehm-
baren und der ideellen Sphare sein.
Ein unbegriindetes Extrem scheint mir Reichel, Sprachpsycbo-
logische Untersuchungen (1897) 179, zu vertreten, wenn er sagt:
„Es ist wirklich kein wesentlicher Unterscbied zwischen der eigent- 20
lichen und metaphorischen Benennung. Es finden iiberall Abziige
statt*. Nach meinem Urteil bleibt es doch eine wesentliche Differenz
der Ausdrucksweise, wenn die Seinssphare der im Subjekte und
Pradikate auftretenden beiden Vorstellungen die gleiche, und wenn
sie eine verschiedene ist. 2:>
Cberdies unterscheiden sich Metonymie und Metapher dadurch,
dass letztere den ursprunglichen Sinn des betreffenden Ausdruckes
in demselben Zusammenhange nicht gestattet (Mehren 41).
Um die grosse Zahl der Falle dieser ^translatio* (Cicero,
De oratore 3 38, § ico) auf ihre Ausgangspunkte zurflckzuftihren, 30
haben schon Pseudo- Plutarch, Quintilian u. a. (Gerber 2 79 f.) gesagt,
dass die B Dbertragung" geschehe n ccnb atyv%cov iitl atyv%ct* %rX.
Auch nach den arabischen Rhetoren (Mehren 35 f.) sind die beiden
Seiten der Metapher entweder sinnlich oder geistig, oder die eine
sinnlich und die andere geistig, oder umgekehrt. Bei dieser Disposi- as
tion ist auch zu bleiben. Jedenfalls wird durch Gerber's (2 82)
Bemerkung „ Entweder der Begriff wird durch Gestalten aus dem
reichen Formenspiel der Aussenwelt plastisch veranschaulicht , oder
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 95
er wird energisch durchstrftmt von der personifizierenden inneren
Bewegung der Seele" der Gesamtumfang der metaphorischen Aus-
drucksweise nicht erscbOpft. Auch Kohfeldt, Zur Asthetik der
Metapher 45 ff., giebt keine neue durchgreifende Einteilung der
5 Metaphern.
Cbrigens wird die folgende Cbersicht zeigen, dass der Satz
(Stade, ZATW 1886 us) „Bildliche Redensarten sind bei ihrer Ent-
stehung eigentlich gemeint" nur zum Teil richtig sein kann.
a) Ein Gebiet des Unbelebten stent im allgemeinen oder Metapher:
10 wenigstens fur den betreffenden Autor und Leser im Vordergrund und
der Beobachtung und flffnet sich daher naturgem&ss als Quelle der
Darstellungsmittel fiir ein anderes Gebiet des Unbelebten. Wenn
sicb daran noch Cbertragung auf die Sphare des Belebten anschliesst.
darf dies gleich mit bemerkt werden.
15 Die begluckenden Erscheinungen des L i c h t e s (cf. 2 S 23 i
Ps 104 22 etc.) assoziierten sich im Vorstellungsleben und daher in
der Ausdrucksweise leicht mit der F r e u d e , und umgedreht wurde
das Dunlcel (in den kursiv gcsetzten Stellen) leicht zu einem Pendant
des Leides, was schon Adrian § 88 zu erklaren strebte: Jes 5 sob
so 8 22 1 9 i etc. [nicht 45 7] 58 8 59 9 60 if. 5 a Op^n, ^opL
[splendebis], .-%£> -ftj" [laetaberis] ; LXX hat es iibergangen; > afflues
[Hieron.]) cf. 62 1 b ; Jr 8 21 13 is Hes 32 7f. Jo 2 2 Am 5 is Mi 7 s
Nah 1 8 Zeph 1 lb Ps 18 29b 23 4a 35 oa M 20b 97 11 112 4
118 27a 143 3 Pvl3 9 m5u 11 17 1522a 17 12 18 6 2228 29 sb
an 23b 30 20 Kl 3 2 6 Est 8 18 Neh 9 nb. Daher wurde Licht speziell
ein Ausdruck fiir Huld (Pv 16 15 s. u.) und Leben: Ps 13 4 56 14
(58 ob) Hi 3 10 20 (33 30) Qh (65) 11 17, insbesondere fur das einstige
Leben (Ps 49 20), wahrend Dunkel eine signifikante Bezeichnung des
Todes wurde: Ps 88 ?b (Adrian § 88) 13 Hi 10 21 f. Dazu gesellt
30 sich Morgenrote: Jes 8 20 b cf. 58 8 Hos 6 3 HL 6 10 (cf. Ps 110 3 b);
Sonne: nicht Jes 30 2G (Dathe 1 1013), aber Jr 15 9 Mi 3 cb Ps
58 9b Qh 6 5; Mittag als Bild der Kulmination des Ghickes: Jes
58 10 Ps 37 Hi 11 17. — Feiier: Lk 12 49 (cf. Jr 20 9 Lk 24 32 etc.
Dathe 1 1057); = Verderben : Nm 21 28 Ri 9 20 Jes 42 25 (cf. TIN
»5 7i; 6624b) Jr 48 45 Hes 30 8 (Trg.: NndfiO VSTren «*%ny!)
Am 1 4 etc. (Dathe 1 loss), nibjbT Ps 11 6 Kl 5 10; cf. Ranch Jes
14 31 b 34 10 Jo 3 3; Feuer = Zorn: Jes 9 is 24 6 Ps 140 11 etc.;
cf. Ranch 2S 22 9 || Ps 18 9 Jes 65 5; brennen = zornig werden:
96 Enter Hauptteil.
Gn 4 5 etc. (S. § 323 b) Dt 19 6 (orr) 32 22 Ps 39 4 57 5 (trttib)
2Mak 4 38 10 35 14 45 (2Kor 11 29); uberkocken = iibermiitig etc.
handeln: (mc Gn 49 4) Ex 18 11b 21 ua Dt 1 4a b 17 11 18 20 (mo
Jr 23 82a Zeph 3 4a cf. Ps 59 8 94 4a Pv 15 2b 28b) Neh 9 10
cf. 1 Kor 7 9 ; Aeneis 4 2: ... et caeco carpitur igni. 5
Tau (be?) veranschaulicht den geheimnisvollen Ursprung und
zugleich die Massenhaftigkeit erfreulicher Erscheinungen : Mi 5 e 2 S
17 12 Ps 110 3. Wasserfluten sind ein Bild feindlicher Potenzen:
2S 22 17 Jes 28 17b 43 2 Ps 18 17 32 e 66 12 69 2 f. 124 4 144 7
Kl 3 54. In demselben Sinne wird der Ausdruck Wellen verwendet: 10
Jon 2 4 Ps 42 8 88 8 93 4 (cf. 2 S 22 sa || Ps 18 5a) f. Auch Strome
veranschaulicben Schicksalskatastrophen : Ps 18 sb [nicht Jes 18 2 b
41 18 Ps 46 5 65 10 (Dathe 1 1077)] Pv 21 1a (= res, quae multi-
fariam ad beneficia exhibenda dirigi potest). Dagegen Wasser, Quell
und abnliche Naturelemente wurden leicbt zu Bezeichnungen der 15
geistigen Erquickung etc.: Lv 12 7 20 18 (? Ps 68 27b); Jr 8 23;
Sach 13 1 Ps 36 10 Pv 10 11 13 u 14 27 16 22 18 4b; Jes 8 « 12 3
85 of. 41 17 [nicht 49 10] Jr 51 se Hos 13 15 Pv 20 5; ^maris ima-
gine liberalitatem describit Ebn Doreid" (Wenrich 163).
Luft = Inbaltloses und Erfolgloses: Jes 41 29 b Jr 5 13 (Trg.: 20
in nihilum) 22 22 Hos 12 2 Mi 2 11 Pv 11 29 Hi 7 7 15 2 16 3 Qb
1 14 17 2 11 17 20 4 4 6 10 5 15 6 9 1 Kor 9 26 14 9 ; aifilg Jak 4 u;
— Sturm = Verderben : Jes 29 6 41 10 (54 11 a) Jr 23 19 30 23
Hes 13 11 Hos 8 7 Am 1 u Nah 1 3 (Sach 7 u Ps 50 3 58 10) 83 it*
Hi 9 17 21 is 27 21 ; — Wolke = Unheil: Hes 30 3 34 12 Jo 2 2 25
Zeph 1 15 Kl 2 1a; = massenhafter Feind: Jr 4 13 Hes 30 18 38 9 itf
(arabisch bei Wenrich 163 ; Ilias 4 274: ... ct(ict 6s vi<pog stjeero rcifoov);
Hbrl2i: vitpoq [iuqtvqoop ; — Donner = laute Kunde: Hi26uc;
— Blitz = Gefunkel: Dt 32 4i Hes 21 15 20 ss Nah 3 3 Hab 3 11
(cf. Sach 9 14), = daherfahrende Pfeile (nuip.-'CUJ"; Ps 76 4 cf. 77 isb) 30
und = blitzende Klinge: Hi 20 25.
Erdbeben = heftige Staatserschutterung : Ps 60 4 ; — Berg =
Burg (in Ps 76 5 ist der MT weniger wahrscheinlich, als nr, cdtovtov,
aeternitas; Jr 51 25; vgl. Hab 3 e mit Ex 15 uff.) und = Hinder-
nis: Jes 40 4 41 15; cf. Sach 4 7; — Fels = Zufluchtsort : Jes 33 ie 35
Ps 27 5 40 3 61 3; — Thai = Bedrangnis 0. a.: Jes 40 4 (cf. Hos
2 17a Jo 4 2a) Ps 23 4 (84 7a) arabisch ^habitant in valle torrentibus
obnoxia* (Wenrich 166); ebenso Grube u. a.: Jes 24 17 22 Sach 9 11
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 97
Ps 55 24 71 20; 86 is [nicht 88 4] 7 107 20 Pv 2% u Kl 3 47 53 4 20;
jemandem eine Grube graben: Jr 18 20 22 Ps 7 ie 9 16 (35 7) 57 7
94 is Pv 26 27 Qh 10 s; — Morast u. a. = Tiefpunkt der Wider-
wftrtigkeit: Jr 38 22 Ps 40 3 69 s 15 Kl 4 5; ahnlich Staub: 1 S 2 8
6 Jes 25 12 b 26 5b 47 1 52 2 Ps 7 22 ieb so 44 20 113 7 119 25
Hi 16 15 Kl 3 29; Jes 61 3 Hes 28 is Mai 3 21 Kl 3 10; 611 3 ub
Mi 7 17 Jes 65 25ay 44 20a (cf. 49 2sa<J) Ps 72 ob 102 ioaf; —
Stem = empfindungslose und starre Materie: IS 25 37 Hes 11 19
36 2<; \ = schwerer und dem Verschlussstein , wie er z. B. beim
10 Grabe gebraucht wurde (Mt 27 «h>), gleichender Gegenstand (Sach 5 8) ;
— Eiaen = Hartes und Harte: Dt 4 20 1 K 8 51 Jr 11 1; Lv 26 19
Dt 28 23 48* Jes 48 4 Jr 1 is 28 u* Mi 4 13 Ps 2 9*; — Sols =
Antiseptikon etc. : Mt 5 13 Mr 9 so Kol 4 « ; — Silber (Jes 1 22 [cf. 25
Hes 22 isf. Ps 119 119 Pv 25 4 26 23f] Jr 6 so Ps 12 7 Pv 10 20)
15 und Qold = wertvolle Substanzen, speziell = gelbliches Ol : Sach
4 12; = goldschimmerndes Licht, Goldflut: Hi 87 22; 1 Kor 3 12 Apok
3 18 21 18.
Some = triebkraftiges Element o. a. : Ps 126 ea (cf. Mt 1324 ete.)
1 Pt 1 23; vgl. sden: Jr 4 3 31 27 Hos 2 25 8 7 10 12 Sach 10 9 a a,
20 eine Explikation des in^s i£3: und (wirklich) werde ich sie Wurzel
gewinnen lassen (&juq& etc., also ist nicht D'rr«"i zu vermuten); Ps
126 5 (arabisch bei Wenrich 182: „Reversi sumus turgescente in
pectoribus semine desiderii, quod rigaretur lacrimis properantibus 1 ');
Pv 11 is 22 8 Hi 4 8 1 Kor 15 42 ff. Gal 6 s; — aproasen u. ft.: Jes
25 42 9 43 19 61 11 b Ps 62 11 132 isb Phil 4 10, wahrend in Jo 1 12
die Freude vervcelkt; — Wurzel = Grundlage (cf. Hos 14 6 b Hi
13 27 28 9) iiberhaupt: Dt 29 17 2 K 19 so Jes 14 so 37 si Pv 12 s 12
Hi 19 28 cf. einwurzeln (Jes 27 6 40 24 Jr 12 » Ps 80 10 Hi 5 9) etc.
(Jes 5 24 Hos 9 16 Ps 52 7); — Baum: Gn 2 9 etc. Jes 2 13 Pv 3 is
so (TtaQafiokri nach Adrian § 78) 11 30 13 12 15 4. — Auch Libanon-
Wald = Reihen von Cedernsftulen (1 K 7 2 10 17 21 Jes 22 s) ist
nicht eine Svnekdoche partis pro toto, sondern eine Verlebendi gun g
des Kunstproduktes, wie wir sie auch in der Setzung von
Wald (Jer 21 ub) oder Cedern (22 7) fur Sftulen beobachten. Eine
35 Schlussgruppe dieser Art Metaphern, die der Sphftre des Unbelebten
entlehnt wurden, bilden folgende metaphorisch verwendete Ausdriicke:
Fruchi: Jes 3 10 10 12 27 9 Jr 6 19 21 u Hos 10 is Am 2 9b Ps
58 12 104 is Pv 1 31 8 19 11 so 12 u 31 ie: Jes 57 i»a (Pv 10 31?);
Konig, Stiliitilc 7
98 Ereter Hauptteil.
— 01: Dt 32 is 33 24b Hi 29 «; Jes 61 s (S. g 337 1) Ps 45 8 (cf.
133 2); „unter seinem Feigenbaum und Weinstock sitzen g : IK 5 5
Mi 4 4 Sach 3 iof (cf. 2K 18 31 || Jes 36 ie Jr 5 i?t); Wemernte:
Ri 8 2 (20 45 Jr 69) 49* || Ob 5 cf. Ernte iiberhaupt: Jr 51 33b Jo
4 13 Mt 9 37 f. 13 39 Lk 10 2 Jh 4 35 Apok 14 15 ff.; IceUern: Jes 5
63 s (gut ausgefuhrt von Lowth, Praelectib VII, p. 74) Jo 4 13 Kl
1 15 Apok 14 19; „auf der Hefe sitzen*: Jr 48 11 Zeph 1 i» (cf. Ps
75 9); ockern: Ps 129 s Hi 4 sa Sir7i»a: o^n ttvnnn b«; emten:
Hos 6 11 8 ? 10 12 Jo 4 13a Ps J26 5 Pv 22 » Hi 4 s 2 Kor 9 e;
dreschen = peinigen 0. &.: Ri 8 7 Jes 21 10 28 27 f. 41 15 Jr 51 33a 10
Am 1 3 b Mi 4 is Hab 3 12 ; worfeln = sichten 0. &. : cf. Jes 41 16
Jr 15 7 51 2 Mt 3 12; sieben: (Am 9 9b) Lk 22 si; Getreide =,
Wertvolles: Jr 28 28 Ps 72 ie Mt 3 12 13 29 f. (Spreu: Jes 17 13 b,
cf. „Stoppel* Ps 83 ub; Hos 13 sb Zeph 2 2a Ps 1 4 Mt 3 12);
mahlen = Sklavin sein: Jes 47 2; SauerCeig: Mt 13 33 16 6 IKor 15
5 7f. Gal 5 9; Brot: Nm 14 9 Ps 42 4 80 e.
Viele der hierher gehorigen Stellen sind trefflich von 0. Ungewitter,
Die landwirtschaftlichen Bilder und Metaphern in den poetischen
BUchern des AT (Gymnasial-Programm von Konigsberg 1885) 7ff. er-
ortert worden. 20
Metapher: jS) Manche Ph&nomeue der unbelebten Sph&re wurden wegen
und ihres hervorstechenden Charakters sogar mit Bestandteilen der be-
lebten Sph&re zusammengeschaut und daher vielfach zu deren
Bezeichnung verwendet.
Folgende Gruppen werden sich unterscheiden lassen: 25
Der im Abenddunkel aufQammende Stem wurde leicht das Bild
eines siegreichen Helden: Nm 24 17 cf. Jes 14 12 Dn 8 10 Apok
(1 ie etc.) 22 16; „o sidus Fabiae, Maxime, gentis* (Ovid., Ep. ex
Ponto 3 3, 2; Ernesti, Initia rhetorica § 315); vgL &i$xiq bit®Qt,v&
(d. h. dem ZelQcog} ivallyxcov (Ilias 5 5). Von Helden ist arabisch 30
bei Wenrich 162 gesagt s duo soles temporis matutini g , und Sonne
ist ein hftufiger Ausdruck ftlr den Pharao (z. B. Gn 12 15 Ex 1 19
1 S 2 27 1 K 3 1 Jes 19 11 Jr 25 19 Hes 17 17 Ps 135 9 136 15 HL 1 9
ICh 4 is 2Ch 8 11) in den Amarna-Briefen : z. B. 83 57 84 5 88 7
93 1 94 1 e 117 22 127 3 128 1 129 10 etc. — n Leuchten (s. 0. 95 is) 35
lassen das Antlitz* = huldreich blicken: Nm 6 25 Ps 31 17 67 2
80 4 8 20 119 135 (cf. Qh8 lb, wo es Gegensatz von b^e Tr ist) Dn
9 i7f; Xr:s tin Ps 4 7 44 4 89 ie Pv 16 15 Hi 29 24t. — Leuchte
Die intellektuelle Spha're des Seelenlebens tmd die Stilbeschaffenheit. 99
vertritt metaphbrisch den Spender von Sieg und Heil iiberhaupt
2S 21 17 22 99 Ps 18 29a Hi 18 e 21 n cf. Pv 13 9 20 20 24 20 cf. Jr
25 20 ex. und Benzinger, Hebr. Archfiologie § 17 ex.), wahrend Pv
81 18 wegen des dort dabeistehenden Umstandes „in der Nacht"
$ nicbt hierber gehflrt (gegen Wildeboer, KHC 1897 z. St). Leuchte
ist aucb speziell der fortglimmende Funke (2S 14 7; arabisch bei
Wenricb 161 : „Exitium exstinxit prunam meam) d. b. der Stamm-
halter: IK 11 so 15 4 2K 8 19 || 2Ch 21 7 Ps 182 17; cf. Jes 42 s
(Hi 12 sa) Am 4 11 Sach 3 2b (IKor 3 15 Judae 23); Licht == intel-
10 lektuelle Aufklftrung: Jes 2 s (42 6 49 «) 51 4 b Ps (19 9 b) 86 10
119 105 Pv 6 23; glanzen = in Ehren stehen: Dn 12 sa; avaXd^ovGt
Weish 3 7; „ super stellas fulgebunt facies eorum, qui abstinentiam
habuerunt" 4Esr 7 55; „ihr werdet gl&nzen* Hen 104 2; Mt 13 43
Apok 2 28; Aapt/stt %xh Sibyllinen 2 35.
15 Wasserfluten (s. 0. 96 sf.) = feindliche Scbaren: Jes 8 7 (cf. 17 i2f.
57 20a) Jr47 2 51 42a (Trg.: *£$) Hes26(sb)i9b [nicht Amos 9 6b
trotz Adrian § 108: 7va tfity tovs *A<S6vqIov$ %ccl zb itXfi&og] Ps
[nicbt 65 s 89 10] 94 4 124 5 Apok 17 1 15; daherfluten u. a.: Jes 8 8
(10 22) 28 nf. (Jr 8 «) Nah 1 8 Dn 11 22; — Quell: Jr 2 13 17 13
& (kann das in S. § 81 besprochene erste 12 von ^ipwa Ps 68 27 b nicbt
dittographiscb sein?) Pv 25 26; Brunnen: Pv 5 15 (cf. Jes 48 1a
51 ib); — tprudeln = aussprechen: Ps 19 3 45 2 78 2 119 171
145? Pvl23 15 2 28 (18ub); traufeln = reden 0. ft.: Dt 32 2 Hes
21 2 Am 7 ib Mi 2 « 11 Hi 29 22 (Horatius, Epist 1 8, 16: Praeceptum
25 auriculis hoc instillare memento !) ; ausgiessen = aussern u. ft. z. B.
1 S 1 15b Ps 62 9 Hi 3 24 Kl 2 19; Hes 16 15 Ps 22 15 78 2 107 40
141 sb Hi 30 16 a Ki 2 11; icaschen, als symbolische Handlung in
Dt 21 6 und Mt 27 24 vollzogen, ist soviel wie reinigen fiberhaupt
in Jes 1 16 4 4 Jr 4 14 Hes 16 4 9 (36 25) Ps 26 6 51 9 73 13 Pv 30 12
30 Hi 9 30 Act 22 16 Jak 4 8 1 Kor 6 11 Hbr 10 22 Apok (1 5) 7 u.
Fels (s. 0. 96 35) = Hort 0. ft., in Bezug auf Israels Gott ge-
sagt: Dt.32 4 15 is sof. 37 1 S 2 2 2 S 22 3 32 47 23 3 Jes 17 10 (cf. S*
§ 3371) 264 30 29 44s Habli2 Psl8s32 47 19 15 28 1 31 3 623?f.
71s 73 26 78 35 89 27 92 16 94 22 95 1 144 if. Fur den metapho-
35 rischen Sinn dieses Wortes „Fels* spricht bestimmt z B. der Urn-
stand, dass „Fels* aucb manchmal nur als veranschaulichendes Equi-
valent nachfolgt: Dt 32 sf. etc. Jes 17 10 30 2a etc. Dass die be-
treffenden Schriftsteller den Ausdruck „Fels" als eine Metapher
100 Erster Hauptteil.
gemeint haben, erkennt auch J. Kerber, Die religionsgeschichtliche
Bedeutung der hebraischen Exgennamen (1897) 26 an. Aber er meint,
einen n w der Metapher fortlebenden Steinfqtisch* voraussetzen zu
durfen. Dafur finde ich keinen Grund in den Quellen. — Ausser
in Bezag aaf Israels Gott ist Fels so inetaphorisch noch in Jes &
31 a gebraucht, wo teb? n^^ Schutzgott" heisst. Eine arabische
Parallele bietet Wenricb 165 in „.Cuius clientelam suscipimus, nobis
mons est elatus etc." — Den Terrainverhftltnissen ist nocb der Ge-
brauch von Weg oder Pfctd als Ausdruck fur ^Richtung* etc. ent-
lehnt: Gn 6 12 etc. Jes 2 sa etc. 10 24b 26 b Jer 4 is Am 8 u Hag 1 5 10
Ps 1 1 ; Pv 8 22 etc. Mt 21 32 22 ie etc. Act 2 28 9 2 22 4 24 u etc.
cf. Adrian § 75: 6dbv 7toklaiug uvxl 7tQa^£(og Xiyu scil. r\ yQctqnj.
Dass das wechselvolle Terrain Palastinas die Wahl der zuletzt
erwahnten Metaphern begUnstigte, iat gut von J. Robertson, The
Poetry etc. (1898) 150 f., dargestellt worden. 15
Saat (s. 0. 97 is) = Biirgerschaft u. a.: Jr 2 21 (Mt 13 ssb);
— Wurzel (s. 0. 97 26) = Urbeber, Anfanger tu a.: Jes 14 29; Ri
5 u Hos 14 6 Am 2 9; Jes 11 1 Mai 3 19b Hi 8 17 18 u 29 19 Dn
11 7; — Zweig = Nachkomme u. a.: Mai 3 19b Jes 11 1 60 21 Ps
80 11b Hi 5 82 29 19b (Lgb. 2 i8i, Anm. 3 !) Rm 11 ieff.; — griinen 20
und bliihen; Ps 52 10 92 is; Jes 27 e (66 u) Hos 14 s Ps 72 ie 92 s
13 f. 103 15 b; — PfUmze = Werk, Unternebmung u. a. (Jes 5 7
17 10 60 21 61 sb Hes 34 29 a Ps 92 u c& 128 3 144 12 Mt 15 13)
und pflanzen = begriinden u. a. : Ex 15 17 2 S 7 10 Jes 40 24 51 ie
Jr 1 10b 2 2i 11 17 12 2 18 9 24 « 31 28 32 4i 42 10 45 4 Hes 36 36 2*
Am 9 15 Ps44s 80 9 94 9 Dn 11 45 10bl7 9t; — Baum (Jes 2 13
11 1 40 24 61 sb Jr 11 19 Hes 17 24) oder Wald: Jes 10 17b 34 Sach
11 1-3; Mt3io 12 33; — Olbaum: Jr 11 16 Sach4sff.; Wein&tock;
Dt32s2 Jes52 Jr22i (Hos 10 1) Ps809; — Bohr (IKH15) =
ohnmachtig etc.: 2K 18 21 || Jes 36 0, Hes 29 e Mt 11 7 || Lk 7 24; so
Jes 42 3 Mt 12 20 ; Dornen = sttfrende, verwundende Elemente : Nm
33 55 Jos 23 is Jes 9 7 a 10 17 27 4 Hes 2 6 28 24 Ps 58 10 Pv 26 9a
(eine nuQufioh) nach Adrian § 73); Stroh = relativ wertlose Masse:
Jr 23 28 ; Gra$ = aussergewOhnlich vergangliche Erscheinung : Jes
40 eb 51 12 b (S. § 332 k) cf. Ps 90 5 103 15. 35
Baus wurde als ein bekannter Anfentbaltsort ein Ausdruck
fur Ortlichkeit uberbaupt:; Jes 3 20 b Neh 2 3 Dn 4 27. Allerdings fiir
Pv 8 2 ist trotz der PeS. bht 'urckata und Hes 21 26 doch auch auf
Die intellektuelle Sph&re des Seelenlebens und* die Stilbe$eliaHfettJieil."\ JPJT
Syntax, p. 689 zu verweisen, und auch j »\* fcjj^ „Haus des Kindes*
= „<Jeburtstag* entwickelte sich aus dem Gedanken an die Stern-
kon9tellation , unter der die Geburt stattgefunden hatte (Schwally,
ZDMG 1898 139). Dies ist wegen seines ideellen Zusammenhanges
5 mit den folgenden Metaphern hier erwahnt. Denu die Vorstellung
vom Stabtegeb&ude Kegt zu Gnmde, wenn von des Staates Eck-
(steih)en (Ri 20 2 cf. n?E Jes 28 15; Eph 2 20), Ortmdlagen (Hes
80 4 b), €&ulen (Jes 19 10 a) die Rede tet. An der letzterwfthnten
Stelle ist desbalb ninti als Maskulinum konstmiert. Ebendieselbe
10 Metapher finden wir in der Gleichung .^.1 d. h. stabilimenla =
proceres, und ebendeshalb finden wir columna bei Horatius, Car-
mina 1 85, 14 von Augustus gesagt. So erklavt sicb aucb der meta-
pborische Gebrauch von Riegeln (via Hos 11 6; cf. Hil7i6; Trg.:
"ni-125 und -ria^nn; Hieron.: electos eius) und nrr Zelfpflock =
16 Oberer, von dem der Staat abhftngt (Sach 10 4).
Aucb Schild als Ausdruck fur Beschiilzer 0. &. gehflrt, im
Unterscbied von t Schwert* etc. (s. 0. 19 4f.), hierker. Denn der so
gebraucbte Ausdruck Schild will nicht einen Schild tr&ger, sondern
sozn$agen einen lebendigen Schild bezeiohnen: Gn 15 1 Dt 83 29
20 2 S 22 a [nicht Hes 26 s ex.] Hos 4 is ex. (ct Nowack, HC!) Ps 3 4
(5 is) 18 s 28 7 84 10 (Adrian § 108: %ma fimyo^v) 12 (91 4 18 31
Pv 30 5; Eph 6 ie), wie scutum imperii Fabius Cunctator (Floras
2 «, 28). Fast der Gegensatz ist es, wenn Piiester und Fursten
SchUngen und Netze genannt werden mussten (Hos 5 lb).
25 y) Manche Teile und Vorgftnge der b e 1 e b t e n Sphftre dr&ngten Metapher
sich duroh ihre Bekanntheit oder ihre auffattende Beschaflfenheit so iebtem»uf
Belebtee.
in den Vordergrund des Bewusstseins, dass ihre Bezeichnungen auch
zu Ausdrficken fur andere Eleinente und Prozesse der belebten
Sphftre wurden.
so Ganz natQrlich ist es, dass vom Loicen, dem KOnig der Tiere, oft
Metaphern entlehnt wurden. Lihoe war der Ehrenname eines starken
Helden (-ria? Pv 30 so): Gn 49 9 (Hes 19 2) 2S 23 20 etc. (S. § 280 i)
Esr 8 16 (Gn 46 ie Km 26 17: dissimiliert aus "•b«n« cf. Lgb. 2 465 f.!).
Als Lowe wurde bei Hebrfiern und Arabern (Wenrich 167) auch
85 ein gewaltiger Feind bezeichnet: Jr 4 7 5 6 (cf. „L5wenzfihne* Jo
lcb) Nah2i2 Zeph 3 s Ps 22 22 [nicht 34 11] 57 5 58 7 (2 Tim
4 17 1 Pt 5 8). Die gleiche Ideenassoziation entwickelte sich bei Btir
:.102:.:' :;••/." : : /. *"* : ,Er*ter Hauptteil.
<Pv 28 is Kl 3 10), bei Panther (Jr 5 e), bei Wolf (Gn 49 27 Jr 5 6
cf. Hes 22 a? Hab 1 8 Zepb 3 s; Mt 7 15 Jh 10 is Act 20 29), bei
/Stier (Jes 34 7 Ps 22 is 68 31), bei Hund (Ps 22 17 21 cf. 59 7 15
Jes 56 11 Jr 15 af) und bei Schioem (Ps 80 n).
Der Wildesel wurde ein Bild der Unb&ndigkeit etc.: Gn 16 12 5
Hi 11 12 24 5 (cf. Imru-lkaisi „vallem instar ventris onagri desertam
peragravi* bei Wenrich 171) Dn 5 21 (vgl. Goldziher, Zur arab. Phil.
1 87, Anm. 3). So wurden „ hyaena et struthiocamelus Arabum poetis
imagines stoliditatis (Wenrich 168), cf. Hi 39 17 Kl 4 s. — ^ Als Basans-
kiihe sind in Am 4 1 fippige und herrschsuchtige Damen bezeichnet 10
(cf. Jes 15 sa Jr 46 20 Hos 10 11). . — Bocke .wurden ein Bild fur
Volksftihrer : Jes 14 9 Sach 10 3 cf. Jr. 50 8b; vgl. „arietes == copi-
amm duces* und „admissarii = principes* bei Wenrich 175. 181.
Aber Bocke stellen auch stdrrische Elemente dar (Hes 34 17 b Mt
25 32 f.) als Gegensatz zu den Schafen (Jes 53 7 Hes 36 38 Ps 79 13 15
100 3 Jh 10 1 etc.).
Andere Metaphern aus dem Tierreich sind Schlange: Gn 49 17
Jes 14 29 59 5 Ps (91 13) 140 4 Hi 20 u 1* (vgl. bei Wenrich 173
das arabiscbe 9 Ne amputes caudam viperae eamque dimittas, si vir
acer es, verum fac, ut caudam caput sequatur!*), ferner der Skor- 20
pion: Hes 2 e (IK 12 11b; Wenrich 174) und der Wurm: Jes 41 u
Ps 22 7. Ein geiler Mensch wird als Hengst von Pferd (Jr 5 8 a)
oder Esel (Hes 23 20 cf. Jr 2 24 f.) , und ein schamloser Mensch als
Hund (Dt 23 19 cf. Mt 7 c Pv 26 n 2 Pt 2 22) dargestellt
„Auf Adler8 Fliigeln* veranschaulicht die triumphierende Art 25
des g5ttlichen Eingreifens in den Geschichtslauf : Ex 19 4 cf Dt 82 11
(fearer (uratpoQav nach Adrian § 108) Ps 17 8 b. Andere beliebte
Metaphern aus dem Beiche des Gefiederten sind Taube (Jes 38 14),
TurteUaube (Ps 74 19) und Vogel flberhaupt: Jes 46 11 Jr 12 9 Hes
39 4 Ps 11 1. Aber diese Metapher ist doch nicht in Qh 10 20 b 30
(':n TpT *!) zur Schilderung der Fama (Dathe 1 1143 f.) verwendet,
denn von dieser heisst es 9 ingrediturque solo et caput inter
nubila condit* (Aeneis 4 177 cf. Metam. 12 43 ff.).
Aus den iibrigen Tierreichen erscheinen in metaphorischer Ver-
wendung wohl nur Schlangen* und /wcAartige Ungeheuer: Jes 27 1 s&
(51 9) Hes 29 3 32 2f. Ps 74 13 f. cf. 68 31. Aber im Anschluss an
die der tierischen Sphare entlehnten Metaphern ist auch das Horn
zu erwfihnen: Ex 27 2 etc. IK 1 50 2 28 Jr 17 1 Am 8 u; Jes 5 1
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 103
(cf. Zakfi: 1 S 14 4 Ps 3 s Hi 39 28) Hab 3 * (Ex 34 20 f. ss). Zu-
nachst vom Tiere ist auch dies hergenommen, dass dem Feuer eine
Zunge . zugeschrieben ist'(Jes5 24; Sir48 4c: Tifcfl3 "\wb; Targum
Seni zu Esther (ed. M. David 1898) 6 is: KTOT Kttrb; Act 2 s;
5 Jjdt ^LJ), mid dass vom Lecken (ronb IK 18 38 bf) des Feuers
gesprochen wird (vgl. „das Feuer frisst* Ex 24 17 etc. w. u. 105 2e).
Auch in verbalen Redensarten zeigt sich die haufige Prapon-
deranz der massigeren mid darum augenfalligeren tierischen
Region der belebten Sphare gegemiber der mensch lichen Region.
10* Dies zeigt sich zun&chst in folgender Reihe von Ausdrficken:
weiden eine als Herde vorgestellte Gesamtheit: Gn 49 24b <S. % 274b!)
2S 5 2 Jes 14 so 44 28 61 5 Jr 3 is (= lehren u> a.) 12 10! 17 te
23 iff. 50 « Hes 34 2ff. Mi 5 3 Sach 10 2 11 4ff. Jh 21' u etc. Dieser
. metaphorische Gebrauch von weiden tritt besonders in der Redens-
15 art „ weiden sich selbst etc.* (Hes 34 2b: %taa (ina<poQav nach Adrian
§ 108; Jes 44 20 Hos 12 2) mid in Ps 23 1 80 2 hervor. Fischen
ist xorct ptxctcpOQav nach Adrian verwendet in Am 4 2b Hab 1 isff.
Jr 16 tea Mt 4 19. — Aus der Region der Tiere stammt das Siossen
(m: Ps 44 a) und speziell aus der Region der Schlangen (Gn 49 17
20 Nni 21 e Jr 8 17 Am 5 i» 9 3 Pv 23 32 Qh 10 8 11 1) stammt der Ge-
brauch von betssen im Sinne von ,peinigen" (Mi 3 5 Hab 2 7 f),
speziell durch Wucher: Ex 22 24 Lv 5 30 f. Dt 23 20 f. Hes 18 8 ff.
22 12 Ps 15 s Pv 28 8 f. Der tierischen Sphare entlehnte man auch
das Verbum verzehren als Ausdruck fur „vernichten, ausplundern* etc.:
25 z. B. Nm 24 sb Jes 9 11 Jr 2 3 10 25 30 i« 50 7 17 51 34 Hos 7 7
Mi 3 3 Ps 14 4 || 53 6 79 7. Aber zpu (Mai 3 10 Ps 111 5 Pv 30 8
31 15 Hi 24 sf) ist mit dem arabischen tarifa „ bonis vitae affluxit*
zu kombinieren (Barth, EF. 1898 se), cf. bfcp und arab. qatala.
Die Ausdrucksweise „ (iber die Menschen dahinreifen* (Jes 51 23
30 und speziell Ps 66 12) erklart sich aus der ddsa (cf. X2*P\ Am 1 3
Mi 4 13), die Wetzstein in der t Zeitschrift fur Ethnologie* (1873) 284
so beschrieben hat: „Es legt sich eine Anzahl Manner mit den Seiten
dicht aneinander auf die Erde, den Rfickeh nach oben. tJber diese
Menschenreihe reitet der Ordensscheich [Orden der Rif&'tjd) auch
35 der Kriegsorden genannt] auf einem Rosse* etc. — Ideell hftngt
damit die Redensart ,jemandem den Fuss auf den Naeken setzen*
(Jos 10 24 cf. Ps 110 1) zusammen. Direkt der Beschaftigung mit
den Tieren sind wieder folgende Metaphern entlehnt: xmterjochen u. ii.:
belebte.
X-/
104 Enter Hauptteil.
Lv 26 is IK 12 4 Jes 9 s Jr 2 20 Kl 1 u 3 27 Act 15 10 etc.; ztigdn u. a.:
2S 8 lb 2 K 19 2* Jes 30 28b 3729 Hes 38 4 (Ts 32 i>) Jak 1 a« 82;
w da6 Nelz auswerfen* u. &.: Jr 50 24 Hes 12 is (noetic fMuwpoQav auch
nach Adrian § 108) 82 3 Hos 5 lb 9 s Ps 9 i« 25 15 35 ?f. 57 7
141 10 Pv 29 5 Hi 18 s 19 e Qh 7 26 etc. 5
Andererseits sind anch solcbe Ausdrttcke, die znaachst Ton Er-
scheinungen der menschlichen Sphare gelten, auf die Tierwelt iiber-
tragen, wie es bei *i* und D* „Volk* der Fall ist in Zeph 2 u Jo
1 6 2 4b Ps 74 u b Pv SOisf. Dies fuhrt zum Folgenden hinuber.
<J) Endlich lag es nahe , dass der Mensch als Mitteipnnkt der 10
belebten Wesen auch die ihn umgebende N a t u r auf sein Niveau
erbob, daher in seiner Ausdrucksweise mit Leben und sogar mit
PersSnlichkeit ausstattete.
Metapher Daher sah man leicht einen Kopf in jeder Spkze , vgl. z. B.
Tom Belebten — . _ . . ^ _ ._ .— .-.. ^ ^, _ ^ «... —. -. —. ~-~ _ •_ _
auf. un- Gn 8 5 11 4 28 12 47 si Ex 34 2 1 S 9 22 1 k 21 9 2 K 1 9 Jes 2 2 15
Mi 2 is Ps 24 7 72 16 118 22 137 e („der Kopf ineiner Freude*)
Ps 23 84 Hi 22 12 24 24 Est 5 2b 2Ch 13 12. Ebendeshalb sprach
man von einem Mund des Brunnens (Gn 29 2 f. 8 10 Ps 69 us), der
HShle (Jos 10 is 22 27), der & e '6l (Jes 5 u Ps 141 7), der Erde (Gn
4 11 Nm 16 30 32 26 10 Dt 11 of), des Sackes (Gn 42 27 43 12 21 20
44 1 f. 8), des Kleides (Ex 28 32 39 23 Ps 133 2 Hi 80 is), der M'Mwna
(IK 7 si[a?]b), der Epha (Sacb 5 sb), der Stadt (Pv 8 3), ja der
Verdrehtheit oder Schlechtigkeit (Ps 107 42 Hi 5 16) t- Ausserdem
wurde ein Mund als Beisswerkzeug am Schwerte erblickt : Gn 34 21;
Ex 17 13 Nm 21 24 Dt 13 i« 20 13 etc. (S. § 332 w), und bezeichnete 25
Mund als Anfangsteil einer Hdhlung aucb den Rand: 2 K 10 21 21 1«
Jes 19 7 Jr 48 28 Pv 8 29 Esr 9 11 f, wie ein Rand auch als Lfppe
erschien: Gn 22 17 41 3 17 Ex 2 s 7 15 14 so 26 4 10 28 20 36 11 17
39 19 Dt 2 88 4 48 JOS 11 4 12 2 13 9 18 1 S 13 5 1 K 5 9 7 23 2«
9 26 2K 2 13 Hes 43 13 47 ef. 12 Dn 12 5 2 Ch 4 2 5 8 17. — tr:?, 30
das zunachst den einem Betrachter zugewendeten Teil, die Vorder-
seite, und dann das Antlitz bezeichnet, ist vielleicht trotzdem als
Metapher empfunden in oittn ■>;? (Oberflache des Uroceans) Gn
1 2 etc., und sehr wahrscheinlich ist diese metaphorische Vorstellung
z. B. in Hes 21 21b Qh 10 10a Pv 6 35a. 35
Ferner erschien die Seite (s. 0. 60 2c) eines unbelebten Objektes
auch als Hand: Nm 34 3 (**n) Jos 15 46 IS 4 13 Q. auch in V. i*
in der wahrscheinlichen Glosse zum dunkel scheinenden (siehe aber
Die intellektuelle Sphftre det Seelenlebens trod die Stilbeschaffenheit. 105
Lgb. 2 299c!) n»; 2 8 15 2 18 4 Hes 48 1 Ps 140 6 Pv 8 8, und so
als eine heraosgestreekte Hand erschien tpeziell auch der Flussrand :
Ex 2 5 Nm 13 29 Dt 2 37 K 11 *e (t) Jr 46 6 Dn 10 4. Der Busen
sodann ist naturgemta mit dem ihn bedeckenden Teil des Gewandes
5 identif ziert worden: Ex 4 ef. Nm 11 12 Jes 40 11 (cf. 49 tsb Ps 129 7b)
Jes 65 « Ps 79 it (89 *ib? cf. Jr 15 isb N«h 5 13a) Pv 6 *7 16 as 17 23
21 u Lk 6 ss. Den konkreten Begriff verfliiohtigend, bemerkte Adrian
§ 67 : 2W nokitov awUagoti %a\ inl xov i%o^t(Svov Xiyu seil. 1) ygctgn],
Auf einer ahnlichen VorstellungBapperzeption bernht der Ausdruck
10 .die Blosse des Landes* On 42 9 12 cf. „die Schamteile (S. § 336 k)
Agyptens* (Jes 20 4) und „der Nobel der Erde* Ri 9 87 Hes 38 12 f.
Wie z. B. die menschliche Hand, dieses haupts&chliche Organ
des Menschen, warden a«ch andere menschliche Werkseuge mit Ein-
fltissen des Naturlebens zusammengeschaut. So wnrden PfeCle ein
16 Ausdruck fiir unheilvolle Schickmngen : Dt 32 42 (Hes 5 i« s. u.)
Sach 9 14 Ps 38 s 64 s 91 6 Pv 7 23a Hi 6 4.
Weiter wurden Handhmgen belebter und sogar p e r s 6 n - Penoniflka-
I i c h e r , d. h. mit Selbstbewnsstsein und Selbstbestimmung begabter
We sen in die Vorstellung von Teilen der unbelebten Sphftre
20 aufgenommen.
Bloss rezeptiv sind sie da gedacht, wo sie zum Htiren auf-
gefordert warden, wie in Dt 32 1 * (der Himmel) 1 K 13 2 Jes 1 2 *
Jr 2 12* 22 29 47 e Hes 6 s 21 s 36 1 4 s 37 4 Hos 10 8 Jo 2 21
Mi 6 2 Sach 11 if. Ps 114 *f. 148 3 Hi 28 22 HL 4 lea Lk 23 30
25 IKor 15 55. Aber das Unpersttnliche ist dabei oft auch aktiv ge-
dacht, wie in folgenden Ausdracksweisen : ,das Fever friest* : Ex
24 17 Nm 11 1 3 Dt 4 24 9 s Ei 9 15 20 1 K 18 ss 2K 1 10 Jes 5 24
9 4 etc. Jr 17 27 Hes 15 5 etc. Hos 8 14 Jo 1 20 etc. Ps 18 9 21 10 etc. ;
„die Erde frisst* : Nm 13 32 Hes 36 13 a; „das Schwert, das mit
so einem Monde ausgestattet zu sein schien (s. 0. 104 24), frisst (2S
II 25 18 8 etc.), ja, auch „ein Fluch frisst*-. Jes 24 0; Hos 5 7:
? nun wird man (der Heuschreckenschwarm oder der plundernde
Feind) nach Verlauf eines Monats (©inr) d. h. bald abfressen ihre
Acker,
35 Daran reihen sich folgende Gruppen personifizierender Rede-
weisen: Die JS*6l macht breit ihre Gier d. h. ihren Schbmd: Jes
5 14 (Hab 2 5) cf. biftns -cb Ps 141 7, das Konsumieren der S e 6l
(Ps 49 15 b Pv 27 20) und das Abvceiden des Todes (Ps 49 15 a) t-
1Q6 . Erster Hauptteil.
. — Die Stimme des Blules schreit (On 4 10), wie unter Thrane Ex
22 2« qffenbar die (kOstliche) Frucht von Wein and Ol veretanden
1st. Auch der Araber spricht von der n Thrane der Traube*
{damlatu-Vcarmz), t(nd V*SJ? Thrane ersetzt abn (Fett) Gn 45 is.
Der nachbibliscbe Gebrauch von yan s= rravnn ist sekurid&r (vgl. 5
Geiger, Urschrift etc. 466 £ gegen Strack,.KC zu Ex 22 28). ' Nicht
bloss die Seele (Jr 13 17), sondern auch die Ackerfurchen (Hi 81 as)
vaeinen (zu Hi 28 11a cf. S, § 406 p). Das Land etc. speit aus: Lv
18 25 28 20 22 Hi 20 15. Vgl. noch, z. B. „ich werde ineine Pfeile
trinken lessen* (Dt 32 42f; arabisch bei Wenrich 181 B aquatum 10
ducit hastam* etc.);
Die Pfade feiern (Ri 5 «a MT; $r[ef]ch6th Jes 21 13 lage nach
eb nfther) 1 die Cypressen freuen sich (Jes 14 s) und die Schiffe
hexden (28 1), der Norden giebt zuriick (43 6), der Himmel etc. ant-
wortet (Hos 2 23) und das Schiff gedachte (Jon 1 4). Man erinnere 15
sich weiter an das Sehreien der Steine (Hab 2 11 Lk 19 40) und des
Urocean8 (Hab 3 10 cf. 5), an das Aufwachen des Schwertes (Sach
13 7), das Kopfkeben der Thore (Ps 24 7 9), das &Acn etc. der Ge-
wasser (77 17), 'das Sichfreuen etc. des Himmels etc. (Jes 44 23 49 is
55 12 Ps 96 11-13 98 7f. 148 3 ff.). Auch „das Licht der Gerechten 20
freut sich* (Pv 18 0) und die Thorheit reisst nieder (14 lb), was
die Weisheit aufgebaut hat (14 1 a). — In „ der Wein ist ein Spatter*
' (Pv 20 1) versteht Qi 51b zu ausserlich den Wein als y>*n nmw.
Bieselbe lebendige Anschauungsweise zeigt sich in dem D&cio "O
(widerspentig ist ihr Rauschtrank) , das in Hos 4 18 a zu vermuten 25
ist, und in „ in Lumpen kleidet Schlftfrigkeit*, wie sie hauptsftchlich
auch vom Rausche herriihrt (Pv 28 21 b).
Dies ist die nqooomoTtotXa oder personificatio, durch welche
besonders der rhetorisch-poetische Ausdruck auch in anderen Littera-
turen einen grossen Teil der Beseeltheit erlangte, die das mensch- 30
liche Gemtit so wohlthuerid beriihrt.
Schon Adrian § 118 sagte: 9 Kccxic nqoGammoitav* [namlich
ist die Ausdrucksweise], oxav xicl x&v cta/w#»v, ivloxB dl xal &vv-
%o6xitiov r itQoCama xe xai Xvyovg iTtoxifttxcu, und er nannte als
Beispiele, wenn ich. die von ihm angewendete Reihenfolge beibehalte, 35
Ps 24 7 19 2 Ri 9 8 ; Ps 85 11 Am 7 4 a (LXX : i*dXe<se n}v <Mci?v iv
itvql 6 Kvqu>9) Sach 5 sb Pv 8 3b 22 so.
Die intellektueUe SphSre des SeelenleJbens und die Stilbeschaffenheit. 107
Wenrich 145 erinnerte an das oben erw&hnte mors pascet
eos* (nr^j) etc. Ps49is, wozu die „Zaline des Todes" (arabisch
bei ihm pag. 167) eine grelle Illustration bilden, ferner an Hi 41 u
(t? y*b;) und an ,sagittae filii arcus* etc. Jes 14 12 37 22 Jr 46 19
5 Ps 17 s Hi 17 14 18 1$ 38 32 41 so Kl 3 15 Qh 12 4 (siehe weiter in
S. § 255 de 306 f — 6); vjgl. das arabische „ pater vitae = pluvia* etc.
(Wenrich 198). — Fleischer 2 203 nannte als arabische Beispiele
1 den personifizierten und mit einer Hand ausgestatte ten Wind %
wie den ^personifizierten Zephyr* (pag. 395 cf. Jes 43 ») , oder
10 (pag.. 205) 9 eine 'Araka, die nacb einem girrenden Waldtauber ihre
biegsame: Gestalt in schwebende Bewegung setzte und ihm wohl
auch ihre Bliiten als Galakleid iiberwarf*, wie die Garben, ja Sonne r
Mond und Sterne sich yerneigen (Gn 87 7b 9b und §ure 12 4 2I$4
nach Nflldeke, Zur Gram. § 64, pag< 81). Ferner sind nach Fleischer
15 2 287 Ajun. »die wie ein zum Angriff bereites Heer auf den Ufern
stehenden Baume" .eine beliehte „Personifikation* (cf. Jes 14 s), wie
auch beim Araber „ das personifizierte Jerusalem spricht" (pag. 207
cf. Jes 47 1 Hos2s3 etc.), und wie auch in den A ni a r n a - Briefen
es heisst „deine Stadt wmti* (41 40 f.) und ,Gebal, deine Magd* etc,
20 1094 120 3 147 11 150io«3 239 43. Das Arabische bietet 2. B.
noch die Personifikation des Schwertes (Fleischer 2 290 cf. Jr 47 6 f.
Sach 13 7), des Krankheitsschmerzes (pag. 305) und des Wein-
schlauches als eines „dickb&uchigen Sklaven" (pag. 306). Auch
beim Araber ,nubes plorat lacrimis* (jef. Hi 31 38 b) und bei ihm
25 „fortunae dentes unguesque adscribuntur* (Wenrich 196 167). Im
Arabiscben wurde endlich auch das graue Haar als ,unwillkommener
Gast* und als t Todeskunder* (pLi , n&lin) bezeichnet (Goldziher,
Zur arab. Phil. 2 [1899] X), vgl. Gn 15 15 42 ss IK 2 6 9 Jes 46 4
Qh 11 10b.
30 Endlich wurde im Sprachgebrauche oftmais die Bezeichnung zasammen-
einer kOrperlichen Handlung von Menschen als Ausdruck einer kSrporiiohes
geistigen Bethatigung gew&hlt. Diesen tJbergang von der^s^hare. *°
kflrperlichen B.edeutung in die psychologische be-
obachtet man z. B. bei folgenden Ausdriicken: anblasen (Gn 15 11b:
35 yerscheuchen ; cf. Jes 40 7 24) = als eine verachtliche Grflsse be-
handeln (Hag 1 9 Mai 1 13 Ps 10 5). In demselben Sinne steht hmter
den Riicketi werfen etc. : 1 K 14 9 (cf. Jes 51 17 Ps 129 3) Neh 9 2«.
Kiissen driickt Anerkennung aus: vgl. IS 10 1 mit IK 19 is Hos
108 Ewter Hauptteil.
18 s b Ps 2 12. „Das Geeicht der Rkbter bedecken* beisst w sie
Terblenden* : Hi 9 *4. Anf geistige Verhaltnisse sind fernerhin
folgende Ausdrucksweisen iibertragen worden: wanhende Kme (Hes
7 l? 21 12 Nah 2 u Ps 109 uDn5 ef) ettirken: Jes 85 s Hi 4 4f Hbr
12 12; die Fiisse vor Ansioes etc. (Jr 13 i«) bektitm: Ps 18 37 56 u 5
•91 12 121 s, vgl. auch 4 2 18 34 73 is mit 31 9 40 s; vhebrechen,
als metaphorisch anch schon yon Adrian § 40 erkannt: Sx 34 15 f. etc.
(8. §218d) nnd ausserdem: Ri 8 27 2K9 22 Jr2so Siebsf. 13 27
Hes 16 16 f. 25 23 3 Hos 5 3 [nicht Nah 3 4]; jseugen etc: Jr 2 27 Zeph
2 2 Ps 2 7 90 2 Pv 25 23 27 1 Hi 88 28 Jh 1 is Jak 1 15, vgl. anch 10
Jes 26 is 33 11 59 4b Ps 7 15 Hi 15 35; Kraft umgilrten: 1 S 2 4b
(Jt 1 17) Ps 18 33 2S 22 40 || Ps 18 40 Pv 31 17 (Hi 88 s); etch ver-
stecken = sich einer Thatigkeit entziehen : Dt 22 1 8 f. Jes 58 7 Ps
£5 2; die Hande wascken etc.: (Dt21e) Ps26e 73 13 Hi 9 so (Mt
-27 24) = ftt) noivavrjoat rivog itQ&yfucvog (Adrian § 70) ; Brandmal 15
= beschamende Rede, wenn anch nicht in ~2 Jes 3 24 b, aber doch
in ^*gy* vgl. Goldziher, Zur arab. Philol. 1 (1896) 90 103: „Unsere
Siempel sind auslaofende Kawafl : driicken wir damit ein Brandmal
.auf, so verkennen es die Leute nicht *.
Dem Zeltleben *ntlehnte man z. B. diese Redensarten: je- 20
manden als Zeltpflock etnechlagen, d. h. ihm eine gesicherte Stellung
in dem betreffenden Organismus verleihen (Jes 22 22 25). Der Gegen -
«atz w jemanden aue dem Zelte herausreiasen* (Ps 52 7) erklart sich
darnach von selbst.
Von der Sphare des Kriegsiebens istz. B. bjn „ Feldzeichen * 25
{cf. assyr. dagdlu, blicken) auf das Gebiet anderer menschlicher Be-
^iehungen iibertragen in „und sein Feldzeichen gegen mich war —
lauter — Liebe* (HL 2 4 b).
Der Sphare des Knltus sind folgende metaphorische Aus-
driicke entlehnt: Ol vielleicht in Dt 32 is etc. (s. 0. 98 if.); Fett so
vielleicht in Ps 65 12 b, aber sicher in 36 9 a (~rr2 T^); Ysop (Ex
12 22 Lv 14 4 etc.) in Ps 51 9; — beschneiden etc.: Ex 6 12 30 Lv
26 4i Dt 10 is 30 6 Jr 4 4 6 10 9 15; vcaschen: Ps 51 4; salben:
Ri 9 15 Ps 45 8 (?Dn 9 24); opfern: nicht sowohl in Hab 1 i«, weil
fur das betreffende Subjekt das ,Netz* etc. Kultusobjekte sein diirften, 35
aber in .opfere Gott Dank!* Ps 50 ua 23a; Opfer: Ps 51 1?. —
Ans dieser Sphare leitete Lowth (Praelectio VIII., pag. 85 s.), der das
Die intellektuelle Sphere des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 109
von mir soeben gegebene Material nicht beruhrt hat, den Ausdruck
frt^i Jes 61 10 her, der freilich dort, wenn er ein originates Text-
element bildet (cf. neQUfrrjiu), eine singulare Bedeutnng besitzt. Aber
die Ansdriicke 'ai nTfic Ps 65 7, t> ttnb 98 i, 'n ntfab 104 ifi%
5 *r*J3*! 139 15 hat er sicher ohne Grund aas dieser Sph&re hergeholt.
— Bauer, Hermeneutica sacra, pag. 209, der nor Ps 51 9 und die
in 183 2 liegende Yergleichung ('21 yc&2) erwahnte, hat also nicht
mit vollem Grund hinzugefugt: ,Fatendum est, minus frequentes
esse metaphoras e rebus sacris petitas in Vetere Testamento".
10 Wenn die metaphorische Ausdrucksweise sich durch einen ganzen Allegoric
Redezusammenhang hinzieht, spricht man von allegorischer Dar-
stellungsart. Denn z. B. Cicero, Orator 27 (Gerber 2 92) sagte: „Cum
confluxerunt plures continuae translationes, alia plane fit oratio;
itaque genus hoc Graeci appellant akktiyoqlav*.
15 Sichere Beispiele allegorischer Darstellungsweise finde ich
in Gn 49 9 Nm 24 sb 9 Dt 32 15 22 ssf. 41 f. Ri 8 2b IK 12 11 u
2K 19 sb Jes 1 5f. 11 1 [aber nicht in 6-8, obgleich z. B. Adrian
§ 73 in diesem Abschnitt eine TcaQafioXtj fand] 14 29 28 20 30 93 32 2a
38 12b 42 s 51 lb 54 11b Jr 5 ea 6 sb 11 10 12 9 Hes 13 10-1*
2ol6 3ff. 173-10 19 2ft 22i9ff. 23 2ff. 29sff. 31 sff. S4 2ff. Nah 2 i2f.
3 12 Ps 69 2ff. (cf. Adrian § 120: t Katie akkriyoQtav* [namlich spricht
die Schrift], oxav xa arnica nkrjdTj cw$%S)g [!] Cdccxa Xiyy %al xt]v xov-
x<ov tyodov xaxcadvapov) 75 9 80 (eine t Allegoric" auch nach Gerber
2 100) — nicht 84 4, denn da ware die Bemerkung fiber das Legen
25 der Jungen allzu unnatiirlich und nach 3 b erscheint der Dichter als
noch auf der Pilgerfahrt befindlich — 110 3 b On*in!) 126 5 f. 129 5
Pv 8 s (Dathe 1 1299) 5 15-19 (Wenrich 147) HL 2 3 4 12 ft 7 it
(DOpke, Hermeneutik etc. 93) Qh 12 2ff. VgL auch Sap 15 iff.;
izoxapoi %xk. Jh 7 38: eine naqa^oXr\ nach Adrian § 73.
so Auch der oben mit aufgeflihrte Abschnitt Hes 17 3-10 1st keine
„Fabel" (Bertholet, KHC z. St.). Denn schon der am Anfang stehende
Ausdruck „der grosse Adler* ist so gewahlt, dass er nicht einen
wirklichen Adler meinte, sondern auf das den Zeitgenossen be-
kannte Subjekt dieses Abschnittes, den adlergleich daherfahrenden
85 Nebukadnessar, hindeutete. Folglich liegt darin das Eennzeichen der
Allegoric Denn uberaus treffend bemerkte Heinrich Kurz in seinem
.Handbuch der poetischen Nationallitteratur der Deutschen*: t Wenn
der Dichter nicht diejenige Erscheinung darstellt, von wej|frer er
HO Ewter Hauptteil.
eigentlich sprecben will, sondern eine andere, welche mit jener mehr
oder weniger AhnUchkeiten besitzt, die Darsteilung aber so
durchftihrt, dass man leicht bemerkt, er meine nicbt
diese, sondern jene Ericheinung, so entstebt eine Alie-
gorieV Gate Beispiele dieser Darstellungsart findet man in Hans 5
Sachs' „Die Wittenbergiscb Nachtigall", oder Friedricb Riickert's
«Die hohleWeide', oder Schiller's „Das Mftdchen aus der Fremde\
tJber die unberecbtigte Erweiterung der Partien des AT, die
Ton ibrem Autor selbst allegoriscb g e m e i n t sind, siebe eine Unter-
suchung in meiner 9 Einleitung ins AT* 547 ff.! 10
,Etsi Arabum poetae imagines, quibus utuntur, raro conti-
nnare uberiusque explicare solent, tamen eorum carminibus baud
desunt et aliegoriae* (Wenricb 199). In einer Beschreibung des
Sees von Tiberias (cf.Nm 34 a Hos 4 sb 1 Mak 11 67 Lk 5 i Jb 6 i
as 21 i) liest man „Tener corpore [est ille lacus], ossitus destitutus, &
filias [L e. pisces] babet neque tamen uterum etc.* (Wenrich 200 f.).
Zweitens: Die Klarheit der Wechselbeziehung der Rede
bestandteile ale Faktor der Stilbeschaffenheit.
Normal© I. Die Mittel, wodurch die normale Klarheit desWechsel-
** ' verhfiltnisses aufeinander folgender Worte hergestellt wird, bestehen so
bekanntlicb erstens in der vorsichtigen Verwendung der deiktischen
und uberhaupt stellvertretenden Bestandteile des Spracbschatzes,
sodann in dem ricbtigen Gebrauch der Flexions-, Motions- und
Komparationsexponenten der betreffenden Sprache, ferner in dev
vollen Kongruenz und naturliehen oder usuellen Stellung der Satz- 25
bestandteile und Satze, endlich in der gentigenden Vollstfindigkeit
der verwendeten Mittel des Ausdruckes.
Hangei an II. Beim Blick auf diese Grundlagen der normalen Klarkeit
eines Wortkomplexes werden mehrere Queilen eines Mangels an
Klarheit der Wechselbeziehung der Bestandteile einer Wortsumme so
sofort von selbst sichtbar.
Doppei- I- Eine Quelle des Mangels anKlarheit sprudelt darnach
monatraUTorZun^chst aus dem Gebrauch der deiktischen und uberhaupt steli-
vertre^fcd/an Elemente des Spracbschatzes. Diese Quelle ist in der
Die intellektaelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. HI
That erne sprudelnde zu nennen, weil sie sich nur beim umsichtig-
sten Gebrauch der erwahnten Sprachelemente hinreichend verstopfen
lasst. Denn die deiktischen und iiberbaupt stellvertretenden Sprach-
bestandteile veranlassen schon dadurch eine Unsicherheit der
5 Identitftt einzelner Darstellung selemente, dass sie so-
wohl auf eine vorausgehende als auch auf eine nachfolgende GrOsse
hinweisen kflnnen.
Zu den in S. § 47 genannten Stellen vergleiche man noch
folgende: Auf eine vorausgehende Grttsse weist das Demonstra-
10 tiv z. B. auch in Gn 5 29 39 n 49 28 b Ex 19 lb Lv 7 37. Auch
in Dt 82 29 a blickt rtf t auf den vorausgehenden Gedankenzusammen-
hang und wegen 29b nicht auf ';n q^iV F^*? (Abulwalid 218). tFber
das "rtnn Ri 11 39 b vgl. S. § 323 h, obgleich auch Abulwalid 218
das Subjekt in 40 findet. Auf eine vorausgehende Grflsse weist das
15 Demonstrate ferner in 1 S 14 10 b Jes 5 25 9 11 etc. 43 9 45 21, und
zwar nicht bloss auf 1-13 (Seliin, Serubbabel 1898 127), sondern auch
auf u-i7, denn dieser Abschnitt kann beim Aussprechen des zuruck-
weisenden nfch 21 nicht Ubersprungen werden. Die retrospektive
Funktion des nfitT ist auch in Ps 74 is wahrscheinlich (Bathgen, HC),
sound der Satz 9 gedenke daran!" bildet dann eine Parallele zu »gieb
nicht etc.!* (19a). — Dagegen bezieht sich das demonstrative Pro-
nomen oder Adjektiv auf eine folgende Grdsse z. B. auch in Gn
9 12 42 is Ex 8 i», obgleich Abulwalid 218 diese Beziehung des nj
auf 'ai tjK^atTTQ bestritt, weil Mose nicht gezweifelt habe, dass Gott
25 sein Sender sei , und weil ein Zeichen nicht in der Zukunft liegen
kdnne. Denn die MQglichkeit der Unsicherheit Moses wird durch
jene Zeichenankundigung selbst vorausgesetzt, und ein fur die Zukunft
versprochenes Garantiezeichen findet sich auch in 1 S 10 2. Auch
nah in Ex 9 16 (S. § 340 q) und nj in 30 13 35 a IK 13 3 weisen
so auf darauffolgende GrOssen hin. Ebenso ist es in 2K 19 29 || Jes
37so, obgleich da Abulwalid 218 gemass seiner bei Ex 3 12 er-
wahnten Theorie das Zeichen wieder im Vorausgehenden finden
wollte, indem der Riickmarsch des Assyrers das Unterpfand dafur
bieten werde, dass die Verheissung von Dt 5 ie etc. sich doch an
36 Israel bewahrheiten werde. Nach vorwarts weist das Demonstrativ
auch in Jes 56 2 58 oa (§ 340p) 66 *b Ps 42 5.
Ein Doppelgesicht besitzen auch die demonstrativen Adverbia
^2 und ns. Denn
112 Enter Hauptteil.
januekopfig. a) m £ blickt allerdings meist riickw&rts. Vgl. S. g 332b
und nock z. B. Gn 18 5 etc. Ex 22 39 a, denn 29 b enthfilt nor eine
Spezialisierung ; 23 11 Nm 15 ub; Dt 18 14b: in dieser Voraussetzung
(of. ua); 2S 23s; IK 2 7b: als meine Gastgeber 0. a.; 22 12; Jes
52 14: auf entsetzliche Art (c£ ntnatD) ; 65 8; Jr 14 10: in dem Grade 5
der vorher beschriebenen Strafe (LXX, Pe§., Arabs baben es iiber-
gangen, und das von Giesebrecbt im HC vermutete 15N ist ver-
w&ssernd); Hes 11 5 Am 5 14; Ps 61 9: entsprechend den die Gott-
heit preisenden Elementen des Psalms (4 6), die dem Sanger beim
Ruck- und Vorblick als die haupts&chlichsten erscheinen; 63 s: so 10
sehnsuchtsvoll ; 5a || 4b ; [127 2: solidum rectumque; nicht „ as abun-
dantly • (BDB 486a), denn man fragt dann: Was? Etwa Muhsals-
Brod, oder Schlaf?]; Hi 9 35 b: furchtsam gegenuber Gott (ssa); Esr
10 12 2Chli2b. Aber zweigesichtig ist is in Sach 14 16 Ps
65 10 Est 2 12, und bloss vorwftrts blickt *p in Gn 29 26 Ex 15
10 10 Hes 33 10.
P) nb blickt mancbmal ebenfalls ruck warts. Hitzig-Steiner
haben unrichtig im KEHB zu Am 4 12 gesagt, dass 9 rt3 sicb nie
auf ein Vorhergebendes bezieht*. Denn retrospektiv ist !"i3 in Gn
15 5 Nm 22 30 23 5 32 8 (mindestens zweigesichtig ist das dortige 20
na) Jos 6 3 14 (17 14) 1 S 11 7 17 27 27 11 1 K 2 sob 5 25 Jes 20 «
Jr 5 is Hes 23 89 ; Am 4 12 : dieses TTD ist weder mit der Aposiopese
„quos ego" (Gunning z. St.) zu vergleichen noch als vorwftrts, auf
5 2 nach Hitzig-Steiner, weisend zu betrachten; Neh 13 is 2 Cb 19 (9b ?)
10b 24 ub. Janusktfpfig ist r.3 in Ex 5 15 und El 2 20. Aber 26
meistens ist TV3 vorwartsblickend: Gn 22 5 trotz 4b; 24 30,
wo es auf die erst noch zu referierende Bede hinweist; 31 8 32 5
45 9 50 17 Ex 3 uf. 4 22 5 1 10 7 17 26 8 16 9 1 is 10 s 11 4 19 3
20 22 32 27 Nm 6 23 8 7 20 u 22 i« Dt 7 5 Jos 7 is 22 ie 24 2 Ri
66 11 15 1 S 2 27 317* (die Beschaffenheit des angedrohten Gottes- so
aktes ist als selbstverstandlich vorausgesetzt) 9 9 10 is 11 9 14 9f.
44* 15 2 16 7 18 25 20 7 (weist auf ai'j) 13* 21 25 « 22* 2S 8 9*
35* 7 5 8 11 25 12 7 11 15 26 16 10Q 19 1 14* 24 12 IK 2 2s* soa
11 31 12 10 24 13 2 21 14 7 19 2* 20 3 5 10* 13 f. 28 42 21 19 22 11 27
2K 1 4 6 11 16 2 21 3 16 f. 4 43 6 31* 7 1 9 3 6 12 18 f. 18 19 29 31 19 3 35
6 io 20 32 20 i 5 21 12 22 15 f. isab Jes 7 7 8 11 10 24 18 4 21 6 t6
22 15 24 13 (§ 340 q) 28 16 29 22 30 12 15 31 4 36 4 u u 37 3 6 10
21 33 38 1 5 42 5 43 1 u 16 44 2 6 24 45 1 11 u 18 48 17 49 7 ('si iTDb?:)
Die intellektuelle Spbare des Seelenlebens and die StilbeschafFenheit. 113
8 22 25 50 i 51 22 52 s f. 56 i 4 57 15 65 s is 66 i 12 Jr 2 2 etc.
{die ubrigen Stetten mit *ton tts sind bei Jr u. a. nicht gepriift
tvorden) 9 21 21 8 23 so <S. § 340 q) ss 37 27 4 37 7 45 4 Hes 3 4
(cf. 8 11 »7 2&2*J etc 11 5 etc. 83 27 Am 1 s etc. 7 1 4 7 8 1 Ob 1
5 Mi 2 3 8 5 Sfoh 1 12 Hag 1 2 etc. Sach 1 s etc. Mai li Rul 17* (s. o.
in dieser Reib* bei 1 S 3 n !) Esr 1 2 1 Cb 17 4 7 21 lof. 2 Ch 11 4 etc.
fD3 ist zuriickschauend in Nm 82* 11 15 15 11-13 Dt 25 9 doppei-
T T ffetichtiir.
29 as Jos 10 25 IS 2 u 19 17 2S 13 4 17 21 IK 1 e 9 8 Jr 13 9
22 s 28 tf 51 64 Hes 4 13 31 is Hos 10 15 Ps 144 15 Hi 1 5 HL 5 9
io Qb 11 5 Est 6 9 h 9 26 Neh 5 is 2Cb 7 21. Aber r?M ist doppel-
gesichtig in Ex 29 85 Jr 19 11 (2Cb 18 19), und vorw&rts blickt
TiZ'z in Ex 12 11 und 1 K 1 48.
I T
Bei Fie und Dri ist nicbt die riickblickende und vorw&rtsblickende,
aber die nfthere und entferntere Beziebung fraglich.
15 ns ist stets so gebraucht, dass die Person, die es verwendet,
selbst an dem durcb nfe angedeuteten Orte sich befindet: Gn 19 12
22 5 40 15 Nm 22 8 32 6 16 Dt 5 s 28 12 8 29 u Jos 18 6 8 Ri 4 20
18 3 19 9 IS 16 11 21*9 23 s 2S20 4 IK 2 so 19 9 is 22 7 2K2 2
4 6 3 11 7sf. 10 23 Jes22i*; 52 s: dieses ttfe weist auf Baby lonien,
to welcbes sicb naturgemass als dritte Exilsstfttte an Agypten und
Assyrien (4) anschloss, und welches desbalb durch das Demonstrativ
vertreten werden konnte, weil der Sprecher sicb dort befand (gegen
Reich, Das propb. Schriftthum: 1. Bd.: Jesaja 1892 219). Dieses
ns weist nicbt auf Jerusalem (Sellin, Serubbabel 1898 lsef.), denn
25 die Bewobnerschaft §ijjons ist nacb 52 2 eine Gefangenenschar, und
die Ruckkehr(!) Jahwes nach (S. § 210 f) §ijjon steht noch bevor
(«b 9a cf. 502a). Aucb J. Strauss verweist in The Expository Times
1898 425 f. richtig auf 'n wrp m*>:th r;Vh 52 12b. Ebenso ist nfe
endlich in Hes 8 6 9 17 Ps 182 u Hi 38 11 (atef) Ru 4 if. Esr 4 2
so 1 Ch 29 17 2 Ch 18 6 gebraucht.
3ti (Gn 2 8 etc.) aber, oder wenigstens M73, dessen Stellen alle
von mir gepriift worden sind, ist so verwendet, dass der Ort des
Sprechers nicht mit der Lokalitat oder — an den kursiv gedruckten
Stellen — mit der Qrosse uberhaupt identisch ist, auf welche Dflj
85 hinweist: Gn 2 10b (= eo reticto) 3 98 10 14 11 gf. 12 8 18 ie 22
20 1 24 5 7 26 17 22f. 27 9 45 28 2 6 30 82 42 6 26 49 24 Lv 2 2 Nm
13 23 f. 21 12 f. 16 22 41 23 13 27 Dt 4 29 5 15 6 23 9 28 10 7 11 10
19 12 24 18 30 4 JCS 6 22 l. r , uf. 18 13 19 13 34 20 6 Ri 1 11 20 8 8
Kttnig, Stilietik. 8
114 Enter Hauptteil.
18 11 19 is 21 a* 1 S 4 4 10 3 is (aus der dortigen Gegend, nioht:
aos dem Volk) 23 17 49 22 i s 24 i 2S 6 a 14 s 16 6 21 is 1 K 1 45
2 36 9 28 12 S5 17 IB 19 19 2K 2 28 25 6 2 7*8 19 10 16 17 27 88
23 12 24 is (= TOTi fa ii a) Jes 52 n 65 20 Jr 13 e 22 24 29 n
37 12 38 11 43 12 49 ie (= ^tft?) 38 50 9 (ist nicbt ibi, ande [8. &
§ 380 c] i. e. ex latere septentrionali wabrscheinlicher , als das ein-
fache inde, d. b. t von Seiten dieser Vfllker" [Graf z. St.], oder die
temporale [Giesebrecbt, HC], oder die konklusive [cf. S. § 378 k]
Fassung?) Hes 53; Hos 2 17: von der Waste aus d. b. durch diesen
bitteren Dorcbgangspankt bindurcb. Denn nur so kommt der Paral- 10
lelismus mit „Betrubnisthal* zu seinem Recht. Zugleich entbalt der
Ausdruck eine Anspielung auf die in Nm 13 23 ('ai D©£) fixierte
Tradition. Die Deutnng mit 9 nacb Yerlassen der Wiiste* ist fast
inbaltslos. — Am 6 2 9 af. [in 4 bernbt ante auf Dittograpbie des
vorausgehenden 73 and vielleicbt aacb auf Assimilation an 2 f. Richtig 15
ist also i%it 1 ^l y «SL*]; — Ob 4 cf. Jr 49 ie; Mi 2 8 Hi 89 29
Neh lj^ 1 Ch 1 12 (cf. Gn 10 ia) 13 e 2Ch 8 is 26 20 cf. 19 b.
Undchere Pronomina konnten aber aacb durch die Sorglosigkeit des Spracb-
Srtmna von
Fttrwdrtern. gebrauchs oder des einzelnen Autors auf mebrfacbe Weise eine Un-
klarbeit der Wechselbeziehung von Darstellongselementen veranlassen. 20
ct) Ein Pronomen kann die in einem Kontext praponderierende
Grflsse, das sogenannte logiscbe Subjekt oder Objekt ver-
treten : vgL S. § 2 and daza noch diese F&lle : auf Mose bezieht sich
„ seine Fosse" Ex 4 25a, and ib 22 lb auf das „Aktivsubjekt" (cf.
8. § 102) des ttStt ia. Ferner tt in rtivvn Jos 12 eb vertritt das 2s
dominierende Objekt des Kontextes: y^N ia. — Cyras ist in Jes
41 25 45 13 46 11 48 u (?55 11b vgl. The Exiles' Book etc. 92 f.)
gemeint. — Sodann i\y (Jr 30 8 a) bezieht sicb auf den damaligen
Beberrscber Vorderasiens , Nebukadne§§ar. — Hierber geh6rt ferner
rfrN (Hes 18 10 b), was die mit Blutvergiessen (10 a) zusammenhangen- 30
den Gesetzesabertretungen (6-8 a) darstellt, ebenso Qtibfij Sacb 1 3
(Storr 400, Anm.) and aucb ntfT Hi 12 9 b. Aber tt in ttNM Est
9 25 ist neutrisch (cf. Parallelen in S. § 12) gemeint and bezieht
sich nicht aaf Esther, denn die Proposition Kth steht bei einer
Nacbricht (9 11) , aber bei Esthers Gang zum Kttnige steht bx Nia 35
4 s 11 16. — tTbrigens D Pv 12 6b meint nicht das in ea enthaltene
logische Objekt (Ew. § 309 c), sondern die Di-iB" 1 nach Analogie von
13 3a 14 3 b. Dabei zeigt sicb eine Nuance insofern, als das Pro*
Die intellektuelle Sph&re des SeeleolebenB und die Stilbeschaffenheit. H5
nomen auch auf ein Synonymum des vorher gebrauchten Ausdrucks
hinweisen kann, wie ia Pv23sa anf -rf* als synonym mit ^nfrnb
4 a , oder wie i von inan 26 26 b auf den in ttfiOiD liegenden s6ng\
— Das Pronomen in tta, rmn« etc. Sir 51 is c 20 a etc. vertritt
5 die rrosn isd, das den Eontext beherrschende Objekt.
In Texten, die sicb mehr oder weniger direkt auf die Religion
beziehen, konnte speziell Gott zu einer den ganzen Kontext be-
herrscbenden Grflsse, also zum logiscben Subjekt und Objekt
werden. Dies ist wirklicb der Fall in "hsna Ex 34 29b, rntf"« Jes
10 26 lb und ritta 34 11b, wo „er" sich mehr, als w man" (vgl. S.
§ 324 djS und die passive Fassung in Trg., LXX, PeS., Arabs) em-
pfiehlt; ferner in *:ytt* 38 12 b cf. 11a; sodann in Ps 19 5 b (oie)
Pv 10 24b O ,man*); 12 12 b, wo aber wabrscheinlicber fetOn
„perennis* beabsicbtigt war. In 13 10a war .man" gemeint (S.
15 § 324d0); aber in 21b ist „Gott", der Allvergelter , verstanden,
und aucb bei "pan 14 9 b ist wegen DU5« 9 a wenigstens zugleich
mit an Gott gedacht, wie auch K*n it* a sich scbliesslich auf Gott
bezieht. Zu 21 12, das GL § 233 5 hierher stellte, vgl. S. § 295 ik
und nicht sowohl § 293 d, woran Wildeboer im KHC 1897 z. St.
20 denkt. — In Hi 3 20 a bedeutet ^rv; nicht „es giebt" (B6. 2 144),
was ja nicht einmal in 37 10a richtig ist (cf. S. § 322b). In 7 sb
finden wir die Gleichung „sie = man = Gott". Ebenso ist bei
y\^1 8 isa auf Gott hingeblickt, weil der 'dchu, zu dem sich die
Darstellung zuriickgewendet hat, den Gottlosen vertritt. Auch in
»5 9 32 a ist »er", d. h. Gott, als die selbstverst&ndliche Gegenpartei
verstanden. Ebenso fungiert „er" in 12 13 f. 13 i«b 19 8, aber in
13 a konnte das absolute und intransitive ipTntt (Gn 21 16 etc.
[cf. S-St.] 44 4 Ex 8 24 Jos 8 4 Ri 18 22 [nicht Pv 5 s]) gemeint
sein, und dies ist wegen des Parallelismus von 13 b 14 a b wahrschein-
80 lich (cf. iuziarriaav, Pe5. und Arabs). Also das p"»mfi des MT von
Hi 19 is a ist durch Haplographie entstanden. Wieder an Gott ist
gedacht bei nV©? etc. Hi 20 23 21 17 b (23 3 s. u. 116 25) 24 22 a
(Trg., LXX) 23 a 30 11a (der Sing, an© ist > 'an innc und a^Jt),
aber in 30 17 a ist echt poetisch der Irijla das handelnde Subjekt
35 und nicht s Gott* (Budde), wie dieser allerdings in 19a gemeint ist
Kl 3 1 s. u. 116 31! Aber ppov 4 22 gehtfrt direkt hierher. tfber
das Kitt von Qh 9 9 b, das GL § 233 5 zu dieser Gruppe von Fallen
stellte, vgl. S. £ 350b! Frankenberg im HC 1898 zu Pv 10 24b
8*
116 Erster Hauptteil.
erinnert auch an Sir 16 7 89 si 46 9 (6 xvqiogl). Ich ftige ire
38 5 b aus dem 1899 verSffentlichten Texte hinzu.
(f) Daran grenzt auch ein Teil der Falle, in denen Pronomina
ein erst hinterher folgendes Nomen vertreten. Denn so gut,
wie Vertretung des logischen Subjektes oder Objektcs ist es, wenn 5
die durch ein Pronomen reprasentierte GrOsse in einem viel spftteren
Satze auftaucbt: Ri 5 28 a a; *rat«n 2S 8 7b, namlich KboSeth, wie
das folgende "«3N zeigt; vgl. auch das an *iEO?n sich anreihende
vn?D?i und QtiVN IK 13 11b 12a. tTber Jes 8 21a 23a 13 2a cf. S.
§ 3! In 21 2 by ist jihr/Gestflhn* (mit Genetivus auctoris) mflglich 10
and das Pronomen stent natiirlicherweise in Beziehung zu dem An-
griffsobjekt Elams und Mediens. Deshalb vertritt das Pronomen
von nnn3« die Tyrannin Babel (9 b) und nicbt ausschliesslich (Kittel,
KEHB) oder kaum zugleich die weiter entfernte Nation Israel (10 a).
tFbrigens durfte Tiatbn ttnn3K, zu dessen tt man 18 5 und nb Nm 32 42 15
Sach 5 11 Ru 2 uf vergleicbe, sich mit Recbt gegenfiber a?« bs
n*2vn firtf behaupten, das von Cobb im American Journal of Bibl.
Lit. 1898 46 vorgeschlagen wurde. Schon das feminine i*)Vt und
das ma8kuline fin« wurden nicbt harmonieren. — Vgl. weiter S. § 3!
Dazu kommt noch i"P Jes 23 11a; ib Hes 48 lb, denn gemeint ist 20
„nun (S. § 367 dj) — dort also — soil ihm — dem schon ins
Auge gefassten Dan — gehflren der Strich von Osten und (S. § 330 p)
Westen*. Ferner gehOrt hierher zwar nicht Ps 28 sa, denn iizyb
(LXX, PeS., Ar., Ath.; Lgb. 1 131!) war beabsichtigt, aber ';n itiip
114 2 (cf. 7) und Hi 23 s (cf. ie). An Analogien fur belilo 24 6 a 25
fehlt es also nicht, wie eine solche ja auch in 26 6 a stent, aber
vielleicht ist belil als ein geringwertiges Objekt nor aus dem liqqei
von 24 e b erschlossen, und beruht das i auf Verdoppeiung des oft
(cf. meine Einleitung 69) sehr vabnlichen \ 0ber ■'Sbptti^ Hi 31 6 a
mit darauffolgendem mbN 6 b s. u. ! Direkt hierher gehflrt aber so
Kl 3 1 (cf. mm is). — Vergleiche, dass in Est 2 21 das zuerst ge-
setzte ^b^tt daiin durch tb^nonN fixiert wird. — na Sir 51 13 b
blickt nicht iiber das Gebet zuriick auf w nan"* 51 1, sondern auf
rWDn 13 d, die zugleich das logische Objekt des Kontextes bildet.
Ebenso steht ns 25 a, nssn 25 b. 35
Andere Gruppen von Fallen, in denen ein Pronomen auf ein
folgendes Nomen hinweist (Nm24na Aml«aetc. s. u.), bilden
weniger eine Quelle der Unklarheit, Denn in diesen Fallen wird das
Die intellektuelle Spbare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 117
Pronomen sofort erkl&rt, and sie treten auch mit einfir gewissen Regel-
massigkeit auf.
Al8 doppelgesichtig wird das D von D^p*l*1 Ps 29 ca ge^
meint sein, indem es an die stlirzenden Cedern ankniipfte, aber wesent-
5 lich auf die folgenden Berge hinblickte.
. y) Die Klarbeit der Aufeinanderbeziehung der Darstellungs-
raomente ist auch dann bedroht, wenn ein Pronomen eine
weiter entfernte Grflsse v.ertritt (Psl2 8aetc.; cf. S. § 1),
oder wenn es eine direkt angeredete Person mit einer solchen zu-
;o sammenfasst , an deren einstige Apostropbierung mir erinnert ist,
wie cn« ^atin (1 K 9 e), oder eine sp&tere Verailgemeinerung des
Historiographen enthalt, wie 'ai -aiST* (1 K 11 33).
6) Am st&rksten ist die Durcbsichtigkeit des Wechselverb<-
nisses der Satzteile dann beeintrachtigt, wenn ein Pronomen oder iiber-
15 haupt ein stellvertretendes Sprachelement nicht das nacbstvor-
hergebende Darstellungsmoment vertritt, das van ibm ver-
treten werden ktfnnte, sondern sich auf eine entferntere Grflsse
zuriickbezieht. tfbrigens ist hier das Relativum unberucksichtigt
geblieben, weil dessen abnorme Beziehung eine abnorme Satzstellung
so involviert, die weiter unten behandelt wird.
Hierher gehOrt nicbt Nin Gn 10 12b, denn es fasst die vorber
erwabnten vier Stadte zusammen. Aber inj;*i 14 it a blickt auf 9,
und „er" 41 13 b auf 10b. — Betreffs nnN Ex 10 11 miisste nur im
unpunktierten Text bemerkt werden, dass es sich auf das weiter
25 vorhergehende nan beziehe (Abulwalid 216). — 1S7212 Ex 10 26 ver-
tritt freilich nicht no^?, aber Abulwalid 216 musste bemerken,
dass es natiirlicberweise nicht das feminine Wort vertreten konnte.
— In Ex 21 11 wolite Abulwalid 214 nach Vorgangern das n?&nsbtf5
in unmoglicher Weise auf rncrn nnaf 1 : Kb n^K (sa) und auf dni
so nnr^ i:ab (9 a) beziehen. — Nin Lv 15 23 heisst es (S. § 10) =
etwas, nicht gerade "•bs (KEHB), was wegen des ">bsn~b3? nicht
ganz natiirlich ware. Aber jedenfalls weist jenes Kin nicht auf
'ai •»? n^SN V :5?n Wte *i3Ttn Din (Abulwalid 216) d. h. auf 19 a.
Cbrigens zu 1^353 (23a) vgl. S. § 415 s\ — Dass in „wie Jahwe
35 durch Mose zu ihm redete" (Nm 17 5 b) das „ihm g sich nicht auf
Mose zuruck beziebt (Abulwalid 216: nt5tt ba> M lb i*ittN yx) 7
lag in der Natur der Sache, und wurde von ihm jedenfalls nur be-
merkt, damit er hinzufugte, dass es auf Aaron (5 a) gehe (cf. Ex
118 Enter Hauptteil.
30 7-9 etc.). — 1? Dt 12 4 bezieht sich auf die vielen Kultusorte etc.
(sf.), weshalb diese eben zerstflrt werden sollen, aber nicht auf
Dn*n8tt (sb; Abulwalid 214). — ]2 Dtl5i7b weist nach Abul-
walid 214 nicbt auf nr^n (t7a), sondern auf p^TH (t4a). Indes
bezieht es sich auf den ganzen Abschnitt 12 ff. zuriick. 5
Das erste ys von IS 1 7a blickt auf ib 5 zuriick. — pmn
IS 15 27b hat den entfernteren biMD zum Subjekt (Abulwalid 215),
und nicht ist mit einigen, wie Abulwalid sagt, Samuel als Subjekt
eines Wip^i vorauszusetzen und eine Parallele zur symbolischen
Handlung von IK 11 so zu postuiieren. — Das Shu in inpTm 2S 10
11 «5b bezieht sich freilich auf Joab (25 a) zuriick (Abulwalid 216:
asv b« niD), aber ein naberes Maskulinum, das naturlicherweise
durch jenes 4hu vertreten werden ktinnte, findet sich vorher nicht.
— D 2 S 22 15 a geht nicht auf 13 b 12 b, sondern auf 4 b zuriick. —
Storr 401 erwahnt rnb; IK 1 «b als auffallig, aber Ghaggilh (5a) 15
ist das nachst vorhergehende feminine Subjekt. — Cbrigens TDinTt
*«:©n IK 6 1 bezieht sich nicht auf das folgende *pnb, sondern auf
das vorhergehende „vierte Jahr* (cf. S7; Abulwalid 216).
•njfcb Jes 53 2 a vertritt die GrOsse, die mit ^72 gemeint ist
(vgl. The Exiles' Book etc. 188 f.), nicht mm (ib; Del., Nag., 20
Bred.; v. Orelli, KC; Duhm, HC; Kittel, KEHB). Ebenso wenig
heisst es t fur sich bin" (Klostermann, Deuterojesaja 1893 59), oder
ist l2"CDb (Cheyne, Jewish Religious Life etc. 1898 83 : t before us*)
zu konjizieren. — In Jr 51 5 ist die Aussage „ nicht verwitwet
(d. h. ganzlich verlassen , cf. Jes 50 1 54 1) ist Israel und Juda 25
(deshalb) weil ihr (Israel's und Juda's) Land voll von Schuld ist*
immer noch durchsichtiger, als die Aussage „ nicht ist verwitwet etc.,
sondern ihr (der Chaldaer [Abulwalid 216]) Land* etc. — nnix
(Hes 12 is) vertritt Chaldaa, das der geblendete (2 K 25 7) §idqijjahu
nicht sah, und nicht obtftv 10b (Abulwalid 215). — na (Hes 33 12b) 30
blickt auf die rrp-tX (12a) zuriick, die" bei einem pvjjjt seibstver-
standlich ist — n Hab 1 10 b vertritt das entferntere 1x212 (Storr 400),
das wegen seiner Identitat mit -)2M "p* als cine feminine Grflsse
vorgestellt werden konnte (cf. niiaSM Dn 11 15 1)- Wenn man n
Hab 1 10 b als Index des maskulinen Suffixes (Nowack, HC) fasste, 35
wiirde es sich auf -id? beziehen.
Zu Ps 18 15 a s. 0. 2 S 22 15 a! — ip*at Ps 34 is bezog auch
Abulwalid 214 richtig iiber V. 17 hinweg auf die O^p^fc von V. 16.
. Die inteilektuelle Sphfire desSeelenlebens and die Stilbeschaffenheit 119
tTber den Orginaltext vgl. meine Einleitung 66 M — D in D*am
Ps 44 s vertritt nicbt das n&here U^i , sondern das entferntere
WTW (»a; Abulwalid 216). — -rta 68 15 a blickt nicht auf ub,
sondern auf na 10 b. — ':n nc»n 105 u si a 86 a 89 a 4oa vertritt nicbt
5 die nftchst vorhergehende masknline Gr&sse. — n Pv 7 8 blickt zwar
auf die new yon V. 5 (Storr 400), aber dies ist die n&chste feminine
Gr&sse. — In Hi 81 is a b ist das in Din** enthaltene Maskulinum
nnd Femininum (S. § 247 f) expliziert (s. u.). — Das &w in "ppa
ICh 28 n bezieht sich auf tnptt (iob), nnd urn rna mit Dbl« zu
10 koordinieren , ist n« vor T»na wiederbolt. Dies zur Erlfiuterung
von S. §8751!
2. Ferner auch der Gebraucb unerwarteter Flexions- nnd Motions- Fomene
formen, aus dem sonst in der Stilistik verscbiedene Arten von
„Enallage* abgeleitet warden (vgl. bei Dathe 1 647 ff. und sogar
15 noch bei Gerber 1 497 ff.), tr> dazu bei, die tfbersichtlichkeit der
Darstellung zu vennindern. Zu den erwftbnten Quellen der Unklar*
heit gesellt sicb weiterbin aucb die Disgruenz der Satzteile (S.
§ 342 — 350). Aber diese Erscheinungen des Sprachgebrauchs sind,
soweit sie iiberhaupt und speziell im Hebr&ischen existieren, geniigend
20 in meiner Syntax cbarakterisiert worden.
Die Hypallage wird von Dathe 1 652 richtig als die Er- ideeiio
scheinung definiert, „qua uni attribuitur, quod attribuendum esset
alteri". Wesentlich ebendasselbe meinte Abulwalid mit •pssa ^ncn
(Riqma 207 210 f.), wie die von ihm angefuhrten und von mir alle
25 beurteilten Falle zeigen. Aber die von ihm und von Dathe 1 127 f.
652 ff. gegebenen Beispiele zerfallen in drei Gruppen.
a) Folgende Stellen enthalten keine Hypallage:
In Gn 9 2 soil fcfrnn nach Abulwalid 211 auf die unlebendige
mris ubertragen sein und ebenso y**'© Ex 7 28. — ■»?© n*bin Ex
so 25 4 etc. 28 6 etc. ist nicht, wie Abulwalid 210 meinte, aus ■»$«}
nrVn (Lv 14 4 6 49 51 f. Nm 19 ef) verdreht. — Fur Ex 30 18 gilt nicht
O'HpTcn rby D^wn bD raciDtt (Abulwalid 210). — Ebenso wenig
gehflrt TTJ^ ■WU Lv 12 4 hierher, was Dathe 1 127 mit „in pur-
gatione sanguinis* deuten wollte. — Trotz Lv 13 4 a ist in 10 a nicht
86 *pb ^CTT m*fei (Abulwalid 210) gemeint. — „Geheilt ist der
Schlag etc. von dem Auss&tzigen weg* (Lv 14 9) konnte ebenso gut
gesagt werden, wie 2x12 ynaen ske^:, wie Abulwalid 210 unter
-?
120 Eratcr HauptteiL
Hinweis auf 2K 5 s (s. w. u.) meinte. — TOcm Lv 17 ua erklftrt
sich nach S. § 338 z (Abulwalid 210: ww i»d:). — Zu ant n»9
Lv 22 4 ex. cf. S. § 829 f! — bs> lisa Nm 8 i« 1st Interpretament
nach S. § 833 1 (gegen Abulwalid 211). — Zu yyr> we Jos 2 6b
cf. S. § 306c/3; zu IS 23 ?b cf. S. § 402 z! — 28 12 27 ex. deutete 6
Dathe mit ,intercepi urbi aquam" ! — 2K 5 sb «f. (cf. Ps 19 ua«):
„wegraffen jemanden vom Aussatz* ist = ihn da von befreien. —
2K 9 24: w fallen seine Hand mit dem Bogen* ist = ihn erfassen.
— „Sie setzte ihre Augen in die Schminke* (2K 9 so), worin Altere
(A. Berliner 41 ; Abulwalid 210 mit Hinweis auf Jr 4 so) eine 10
Hypallage fanden, ist nur eine hdchst treffende Beschreibung jener
Operation.
Fttr Jes 2 11 ist wy rnfia* ittDttB (Abulwalid 210) unbegrundet.
— fib* Jes 5e etc. (S. § 328 b) beurteilte Abulwalid 211, wie
ib'E-in Gn 9 2 (s. 0. 119 28). — BetrefFs Dp^bT* y* Jes 5 11b er- 15
innerte er (pag. 210) an ncrv 1DO 11a. — 3ttDN Jes 47 sb, worin
Dathe 1 653 die Hypallage von „non occurram homini" fur „non
occurret mihi homo* fand, meinte am wahrscheinlichsten das Hiqtil
y$tt (= interzedieren lassen; vgl. die Diskussion in The Exiles'
Book etc. 68 f.). — Zu yj> yy Hes 21 sob 34b 35 5 b cf. S. § 309 g! 20
tber o**tt 9ptie(n) Hes 34 is vergleiche man S. § 330 n! — Zu
qba nvc& Am 5 3 cf. S. § 332 k (gegen qb« n:tt73 OTOtrn Abul-
walid 211). — Am 5 i6b|5: teils Streben nach Verhinderung einer
falschen Konstruktion von *ti2 ^"P* isptt-bfiji und teils die Ge-
wflhnlichkeit der chiastischen Wortsteliung hat den MT veranlasst 25
(Abulwalid 210: 1E0» b« Ti: wp).
Zu Ps 19 14 a a vgl. oben 2K 5 sb! In v^xb rrirttna Ps 80 6 b
(S. § 332 p) ist ebenso wenig ein y:y* "pen (A. Berliner 41;
Abulwalid 210: iD^biM m?7:n) zu sehen, wie in 'ai D*nn br 104 6
(s. u.). — Mit y^xo in 105 so verhalt es sich, wie in dem oben so
erwahnten Falle Ex 7 28. — In 1382b war „uber Alles deinen
Namen gemass deinem Wort" (^mtt&o) beabsichtigt, ist aber Haplo-
graphie von 3 eingetreten. Also ist nicht bs falsch gestellt (Flacius
2 302, 17). — In der Aussage „und wie eine Fussfessel , die zur
Zuchtigung eines Thoren dient* (Pv 7 22 b) ist das tertium compara- 35
tionis die Schnelligkeit , wie in 22 a die Wiilenslosigkeit. Dagegen
t sicut stultus ad castigationem compedis" und andere Umstellungen etc.
(Wildeboer, KHC) waren weniger sinnreich. — S^rro qcr (Pv 26 23)
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 121
ist nicht = C]03 MT. — In Hi 16 15 b riahm Abulwalid 210 den
Gebrauch eines ',3 anstatt b** an, wie er es in ©c:a Lv 17 ilb r
Qimchi 46 b in ia pi* Lv 24 *ob und beide in Neh 2 12 ex. voraus-
setzten. Mit Beseitigung des hippukh sei in Hi 16 nb gemeint
5 n^p b* ^ict ^nbbnyi im Sinne 'ai jb**n Jos 7 6b. Urn seine Kom-
bination von *nbby Hi 16 isb mil rib* plausibel zu maehen, ver-
wies Abulwalid unrichtig auf'tbr* Neh 8 e und ^b Lv ,26 se.
Obrigens fugte er schliesfilich«*hitizti, dass in Hi 16 tab Tibbw
*ie« ^®N1 gemeint sein k6nne, ohne dass er das bbi? erklarte. — -
10 Zu ninEH *is Est 9 19 cf. Hes 38 11 Sach 2 sf: Stadte der frei
T "T '
daliegeriden Gegenden (S. § 245 d). — . Zu D^rnb Dn 1 9 vgl. oben
68 30! Auch 'n nnfirbDi 2 35 gehttrt nicht hierher. Endlich 1$-$
n % Xrn Neh 10 35 ist nicht *ligna oblationum" (Dathe 1 12&).
(?) Neben der Ausdrucksweise „Feuer schleudern an einen Gegen-
15 stand* (Am 1 4—2 5 Hos 8 u Hes 89 « cf. 30 s 14 ie; Kl 1 isf)
konnte, unter begunstigendem Einfluss des gebrauchlichen U3«2 (Ex
3« 12 10 etc.), sich auch die umgedrehte Verbindung „ einen Gegen-
stand ins Feuer schleudern 8 ausbilden (Ri 1 8 [Flacius 2 302; A. Ber-
liner 41] 20 48 2 K 8 12 Ps 74 ?t cf. Ex 32 24 etc., tf «a in: 2 K 19 is
20 ] Jes 37 19; Ps 140 11). Nicht wahrscheinlich meinte man „send off
by fire* (Moore, ICC zu Ri 1 s). — ,Mein Gebein klebt an meinem
Fleische" (Ps 102 6 Hi 19 20 a) war nicht unmOglich neben der urn-
gedrehten -Aussage (Kl 4 s). — Ferner konnte bei einer reziproken
Thatigkeit, wie das Kuasen ist, auch die beweglichere Hand zum
25 Subjekt gemacht werden: ptsjni Hi 31 27. — Auch in 40 25 b war
nicht zu erwarten „in lingua eius mergens funem* (Flacius 2 302, 31).
y) Nur die Aussage „der Mehl-Krug wird nicht aufgezehrt
werden etc." (IK 17 14; Abulwalid 212) entspricht am meisten den
Beispielen von Hyp a 11 age, die aus andern Sprachen mit Recht
30 angefahrt werden (s. u. 121 ss). Dagegen die Aussage „so sollen sie-
(eure Siinden) weiss werden" (Jes 1 is) beruht nur auf natiirlicher
Beibehaltung des vorhergebenden Subjektes.
Auch t gladius vagina vacuus - (Cicero, Pro Marcello § 17) steht
nicht statt „ vagina gladio vacua" (Dathe 1 656), und „Ibant obscuri
35 sola sub nocte per umbram" (Verg., Aeneis 6 268) steht nicht „pro
obscura ndcte soli" (Servius ad locum; Gerber 1 536), sondern , solus*
heisst dort t einsam" oder „6de", wie auch anderwarts. Ferner in
den Fallen, wie t ein gutes GlasWein", bescbreibt da& Attribut den
y /
122 Enter Hauptteil.
Gesamtbegriff „Glas Wein*, and dieser nicht unnatiirliche Sprach-
gebrauch hat nur eine kfihnere Anwendung gefunden in Beispielen,
wie 9 der Saiten goldenes Spiel* (Schiller's Kassandra), oder w ad
maiora rerum initia* (Li v. 1 1; Gerber 1 587f.). — „Eine Art von
Hy pall age, eine rhetorische Umkehrung des natfirlichen Verhftit- 5
nisses von Person und Sache* sah Fleischer 2 sos 1 in der Setzung
▼on „er fand kein Mittel, seinem Principat auszuweichen*.
idedie Zu den Arten der mehr ideellen Disgruenz gehtfren auch foi-
amMgoitM. gende zwei Erscheinungen :
Als Parallele zu der oben 10 12 behandelten afKpifiollcc giebt 10
es eine teils nachl&ssige (cf. Mehren 184 37) and teils geistreiche
Dankelheit des Wechselverb<nisses der Satzteile. Zor beabsichtigten
ambiguitas gehtfrt die Doppelsinnigkeit mancber Orakel, wie z. B.
jenes Spruches t Aio te Aeacida Romanos vincere posse* (Ernesti,
Initia rhet. § 310; Volkmann 840; Gerber 2 231 f.). Dem stellt sich 15
der Satz T*3t na** an (Gn 25 n) an die Seite.
• t -»r - x '
idMUe Sodann ein iibertriebener Grad von Satzzosammenziehang (S.
JMsgraaui :
zeugm*. § 876 n), die nach Gerber 1 470 auch von alten Stilisten als avkkqtyig
xzL bezeichnet wurde, wird hauptsfichlich mit dem Ausdruck Zeugma
(Volkmann 405) benannt. ao
Alttestamentliche Beispiele von Zeugma sind folgende: Kttnn
Gn 1 11: sie lasse gninen und sprossen iiberhaupt; cf. «a£ 2 1 mit
Neh 9 6 (GL 853); qiti Gn 8 15b; a«p 4 20 b (Onq.: tt? ■nwv, PeS.:
ufiq&njai qenjana; %xr\voxq6(fayv\ Qi. 51b: ttsptt Wli); vgL auch
••may 80 sea w. u.; ni?33 47 19 (GL 853). rrisrtb Dt 27 25a ent- 25
halt nicht bloss eine Apposition nach S. § 333 s, sondern auch zu-
gleich ein Zeugma, indem „fur das Vergiessen o. a\* hinzuzudenken
ist. — Weitere Beispiele sind rtaTb IS 1 21b; Y^Si 26 sb; ba«
28 17 29 a; doch auch qn^n Jes 17 13b; rpi 40 19 (a gilt auch vor
rnpm nach S. § 319 m); mt» 42 10. In 55 3 schliesst die Appo- so
sition „das Aquivalent oder die Verwirklichung der etc.* unwillkttr-
lich einen zeugmatischen Gebrauch des SirnpN in sich. — Andere
Falle sind n^i Jr 19 1 : erwirb und wirb (= kauf und nimm ;
> Trg. -isnn [duces] oder Qimchi's 'pbin); *mati (S. § 389 a)
Hes 6 9 : brechen Herz und Augen ; np Hos 1 2 (v. Orelli, KC ; No- 35
wack, HC); -riatjjl 2 20b (cf. Ps 76 4); vielieicht caeti Ps 7 9b (s. u.);
aber *X2V2 65 9 bezOge sich indirekt auf die Sonne und den Mond
mit den Sternen, nicht auf den „Abend* (GL 853), wenn nicht fiber-
Die intellektuelle Sph&re dee Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 123
haupt die oben 28 38 f. empfohlene Auffassung richtiger ware. — Da-
gegen gehflrt wieder hierher nypa 74 is: spalten und hervorbrechen
lassen; "ISO 76 4: zersplittern und beendigen; TOltoa Pv 8 m: als
er dem Meer seine Satzung aufstellte (and festetellte :) Wasser sollten
& nicbt etc.; rp-p Hi 89 25; t Sack und Asche anadehen* (tiab'n) Est
4 1; wabn Dn 5 29. Auch xarn 2Ch 16 12 b schliesst ein bwb in
sich, und dient nicht tt^ib Heh_JL± in einem doppelten Sinn von
leihen (= borgen und verborgen)?
In der Aussage „sie sahen (a^Wi) die Donnerschl&ge und die
10 Blitze etc.* (Ex 20 is) steht der dem Verb nicht genau entsprechende
Ausdruck doch direkt hinter dem Verb. Auch fprp *soll geschehen"
(Dt 21 5 b) passt nattirlicber zu dem vom Richter zu diktierenden
„Schlag a (25 s), als zu 3^ „Streitsache g . Trotzdem folgt dies an
erster Stelle auf n^Sr*. Bei *p* Jr 15 8, worin GL 858 ein Zeugma
15 faad, ist allerdings nicht mit dem Targum v ich liess pltttzlich fiber
sie Heere kommen, und sie zerstttrten ibre Stadte* (ifrPVJB) an
„Stadt* zu denken. Weiter geh6rt zu dieser Gruppe aber wia Hi
4 10 und rrfc* 10 12.
Dathe behandelte das Zeugma nicht Gerber 1 475 f. fuhrte z. B.
20 Bias 1 532 f. und vixtuQ tfapfiQOtsiriv re, tdneQ &toi ainol idovai (Hesiod,
Theog. 640) an. Mehren 103 erwahnt ah XlfL&rfi muidkalatun [colli-
gatio etc.: Zeugma] jJJI jOa^ 5 X* [deceperunt et decepit deusj, wahrend
doch „das Rfinkeschmieden kein auf Gott anwendbarer Begriff* ist.
3. Unklarheit ist auch beiDiskontinuitat der Satzbestand- Diskontinui-
26 teile zu befiircbten. ***'
Am wenigsten wird die Klarheit des Wortzusammenhangs durch
starke Trennung {disruptio) zusammengehflriger Satzbestandteile be-
drobt: naftrta Gn7is; iTOKb lb 25 *o; 9 y\ nt«a Jr86io. Auch
die Anwendung des Nomen absolutum pflegt keine Unklarheit der
so Zusammengehtirigkeit aufeinander folgender Worte hervorzurufen.
Denn diese Casus absoluti (S. § 841 412 k etc.) befinden sich zwar
faktisch in Anakolutlue (Gerber 1 60s) gegenuber den andern Satz-
bestandteilen. Aber teils wegen ihrer psychologiscien Bedingtheit
und teils wegen ihres Zusammenhangs mit dem Sprachgebrauch er-
85 zeugen sie keine Unklarheit des logischen Verhaltnisses der Worte.
Aber die Fftlle von Anakoluthie, die nicht in einer solchen festen
und darum haufig wirkenden Neigung des Sprachgebrauchs wurzeln,
verbreiten doch Dunkelheit ftber die Wechselbeziehung der aufein-
124 Ereter Hauptteil.
ander folgenden Wortkomplexe. Solche Falle von Anakoluthie sind
haupts&chlich durch Parenthesen veranlasst.
a) Anakoluthien mit absolut vorangestelltem Nomen. Zu den
in S. § 270 c 271 a b 341 412 k etc. angefiihrten Beispielen gesellen
sich noch folgende hinzu: In Gn 3 sa beginnt bei D*»nbN *i73N eine 5
Unterbrechung des Satzbaues. Weniger wahrscheinlich ist "^.SET als
Anfang einer direkten Zit&tion und Q^nbM "HON als Schaltsatz ge-
meint. Weiter gehtfrt hierher Ex 80 as 88 Lv 20 n 22 isb 19a (DD:**ib);
25 44 ( l x\ *p», wie 4 12 in S. § 341c) 4eb; Nm 15 29 35 23:
'tf p«-bD(a); Dt20 2o: in« 'n y* (S. § 340 f.); IKII211 (cf. ia
§ 341a 367 S)- r Jes 40 22 (S. § 410 a) -24; 42 3 a 49 19 ('an ^nann
S. § 341a) 53 4a; 56 4f., denn wenn o^-iob zu -ra« gehOren sollte,
wiirde in 5 DDb erwartet; 66 sb (cf. S. § 412 p); Jr 25 sib; 28 9
(S. § 341 g; fiberdies wie Lv 4 12 etc. § 341 c); Hes 11 sb; Ps 87 ib
(§ 341 d) Qh 5 18b ('n Hi); 'an ts*K Qh 6 2: „ein Mann, dem* etc. 15
(Trg., LXX, PeS., Arabs) ist wahrscheinlicher, als „ein Mann, wenn";
L ,1ZT\ Esr 5 14 b. — Ahnlich ist es bei Vorausstellung eines Umstandes,
wie des 73*55 in Qh 10 sa (cf. S. § 341 m und mrr ^cb 2S 6 21b);
Esr 7 9a bei der Aussprache j e sUd (cf. ideiuktace ; <yY\*\V Qu^Jt).
— Vgl. 'Anoplityag nqbg xoUxov xbv ctokov . . . ?do£i fioi nay%aXog 2a
elvcu (Plato, De leg. Ill, pag. 668 ; Gerber 1 548). — Auch in Bezug
auf das Arabische spricht Fleischer 1 716 von „Anakoluth".
b) Andere Falle von Anakoluthie: Gn 1 29b unterbricht die
Konstruktion , wie der auf *pro 29 a zuriickblickende Akkusativ
pnj-bsrnfit so a zeigt. Einschaltung eines zweiten **nn3 (Holzinger, 25
KHC 1898 z. St.) ist eine sehr mechanische Operation. — 'an p^
Gn 14 24, von Trg., LXX, PeS. einfach nachgeahmt, zielte auf ein
n^N (S. § 384b) 0. a. hin — Zu Dt 11 2 vgl. S. § 270c! — 'an n«»art
1 K 6 12 ist in Trg., LXX (A) und Pe§. nachgeahmt. — rrrr Jes
7 23 b ist ein wiederholender Ausdruck, wie solche in S. § 340 a i so
besprochen sind. — Jr27sb: die Konstruktion von npo mit dem
Akkusativ geht iiber in die mit b? (vgl. auch S. § 341 i).
Materialien^zur komparativen Wiirdigung und psychologischeri
Ableitung dieser Erscheinungen sind schon in S. § 341 1 zusammen-
gestellt worden. Renan freilich meinte in seiner Histoire des langues 35
semitiques, p. 135, B que ces irr^gularites , que les grammairiens
croient expliquer par des anacoluthes etc., sont les inadvertances, ou
plutot les liberies dune langue qui ne connait qu une seule rfcgle v
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 125
exprimer avec vivacity, au moyen de ces m£canismes naturels, ce
qu'elle vent exprimer". Aber das ist doch nicbt richtig. Denn auch
der hebraische und uberhaupt semitische Alitor konnte sich lebhaft
ausdrdcken, obne dass er die Satzkonstruktion unterbracb.
5 4. Unklarbeit wegen Satzunterbrechung, s»uonter-
a) Sie ist kaum da zu finden, wo die von mir nacbgewiesene
(S. § 868 a — d) indirekte Anknupfung eines tempus consecutivum
vorliegt: z. B. bei intibizri Gn 8 23a (gegen Delitzsch z. St.). Analog
ist 37 22 b, wo die Zweckangabe durcb die Anffthrung der Rede sehr
jo weit von iBfifn getrennt ist.
b) Aber folgende Arten von Wortkomplexen droben in auf-
steigendem Grade eine Unklarheit durcb Satzunterbrechung hervor-
zurufen :
a) Die organischen Zwischens&tze, die in S. § 414 bebandelt
15 bind , verdunkeln den Satzzusammenhang zwar nicht faktiscb , wenn
sie zu grflsserer Lange anschwellen (Esr 4 13 Dn 2 37 b ssa 4 17 f.),
aber wenn sie auf eine falsche GrOsse bezogen werden kdnnen.
Eine falsche Beziehung des -1HJ8 war ausgeschlossen in „Zuriick-
ziehen (locker machen) soil jeder Gl&ubiger (Besitzer) eines Dar-
90 lehens (Status absolutus ma$&e, mstt mit Segol) seine Hand, welches
(S. § 380 m) er darleiht etc." (Dt 15 2 cf. Neh 10 32 b: Pfand von
irgendwelcher [andern!] Hand). — r Die Mtfglichkeit einer falschen
Beziehung des Attributivsatzes ist in Gn 49 sob 50 13 b (S. § 380b)
beseitigt. — Aber die Mflglichkeit einer falschen Beziehung des
25 Zwischensatzes besteht in Gn 1 11a, wo das yifittvb* nachhinkt;
14 17 89 17 Dt 1 4 Jr 29 1-3 41 9a (S. § 383a/3) Hi 81 12a Ru 3 1a 4 15b.
Die Trennung eines Zwischensatzes oder seines Aquivalentes von
dem dadurch beschriebenen Nomen ist im Semitischen dann natiir-
lich, wenn das beschriebene Nomen im Status constructus steht. Die
30 Unklarheit , welche so von Seiten der formalen Beschaffenheit der
betreffenden Worte droht, ist meist durcb deren Sinn verhutet worden.
Die Gefahr einer falschen Beziehung des Zwischensatzes oder seines
Aquivalentes besteht aber doch schon in vis Titi? "**ie y? Gn 1 11a;
■TON 2-.T (29a). Dieselbe Gefahr besteht ferner in Fallen, wie t;n
jb5 b"H*tt ntP (Gn 10 21b) etc., die in S. § 334 y bebandelt sind. Ebenso
kBnnte ISJK Nm 18 12 b sich auf dm beziehen. Man vergleiche noch
Jos 22 29 b 2K 9 lb ft wo aber ein naturliches Verstandnis die rich-
tige Direktive gab, und 2£h 1 ea! Auch der zweite koordinierte
126 Ereter Hauptteil.
Zwischensatz yon Est 4 a a (in^ tfb -)»&) beeintrachtigt die Klar-
heit des Wortzusammenhangs.
/3) Die Schaltsatze verdanken es nor ihrer Gebr&uchlichkeit,
dass sie nicht als unorganische Einkapselungen innerhalb der Satz-
struktur erscheinen. Solche gebrauchliche Schaltsatze sind „sagte 5
etc.* Ex 5 16 etc. Vgl. S. § 374 ef und dazu noch z. B. mm ^a
Jes 48 22 || 57 21, ferner die sehr auffallende Einschaltung von 'an CK?
vor -na Am 6 14a, oder -155 Dn 2 46 8 20 6 24.
y) Zwischenrufe: Gn 49 is; Dt32i5: 'an m:»»; Jos 22 22:
i:**spn-b«; Ri5~»b: mm iD^ia; lK14ub: und was rottet er n>
(irna^) auch jetzt aus! (Stossseuizer eines spateren Patrioten); Hes
16 23b: 'an -na; 18 10b: n« (cf. S. § 82!); 33 33: nao mm, Hos
4 ea; Ps 49 is: „Nun wird der Tod sie weiden!" Ein sekund&rer
Zwischenruf ist Ps 81 16, und die Verkennung desselben hat ver-
anlasst, dass in 17 a vib^rfipn statt des ursprunglichen ^nb^DKKn ge- 15
sprochen wurde (cf. i73K»n etc. 2S 1 s Sach 4 2 11 13 Neh 5 9 7 s);
Ps 142 4a: 'an nrwn.
6) Zwischenfragen: Eine solche liegt kaum vor in Gn
44 34a; aber in 2K 1 i«: *ba»rj; Jes 48 11; Am 2 11b: 'an r)»m,
Hi 14 ua: 'an nw OK; 42 sa. 20
' e) Mehr wird der Satzzusammenhang durch eingestreute
Explikativs&tze verdunkelt. Unter ihnen k6nnen folgende
Gruppen unterschieden werden : — 1) asyndetische Erlauterungen etc.
(S. § 357 f): z. B. 'an onto* Ex 80 13b Dt 1 11 Ri 10 4b cf. IK
18 is b; Est 1 1a ('an Kin) 2 7 ('an firn). — 2) Satze mit einleiten* n
dem n epexegeseos (S. § 360 dw): z. B. 'an bwrin IS 18 17 b; 'an Dizft
25 sab; [on*n-f«bi 2S 7 11a gehOrt aber wahrscheinlicher zu S. § 375 d
(= et praesertim), als zu § 375 c]; 'an 0-oyasm 2S 21 2; 'an nmna*n
IK 18 sb 4; 'an onvn 2K 9 ub isa; mm 'an Kim Jr 20 1; oder
nnYa} 'an mm 2 S 14 26 (cf. S. § 367 z 869 g); wwi Est 2 20 b w
21a; Dn 4 21b, und das n 22 a ruhrt daher, dass schon 20b als Deutung
angesehen wurde. — a) Satze mit einleitendem "»3 explicativum (S.
§ 373 a), oder eine dieses •*» ersetzende, (§ 373 fy) Frage: 'an Kbtt
Gn 19 20b; 'an -rir^a 45 11 a; banSnT'an *5 Ex 12 15b; 'an D? ^d
33 3; Dt 3 11; omen »b *» 4 15 b; -nrra 'an Dn»T ->3 5 5 (ein t zu- 35
falliges Auftreten der Worte* nach Abulwalid 216); [? 'an «2)5 b$ •»»
6 15a]; Jos 21 10b; 1 K 8 4ea; 'an wn Jes 9 sa; 'an nns373 ^a (wurde
etwa ein *o dem folgenden :r> assimiliert ?) 52 14; mstt 'an 13 Hes
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebena and die Stilbeschaffenheit. 127
2 5; Sach 2 12b; 'y\ ba "O Hi 27 s; 'jn iwatt •»» 31 is; 'ai p-o
Est 1 13b 14. Auch Nell 6 lb enth< wahrscheinlich eine erl&uternde
1 Zwischenbemerkung zum Ausdruck „Riss" (ync) : n&mlich nicht ein-
mal etc. ; 'n Kb*) 1 Ch 5 1 b ; 28 27. — 4) Mit rtett beginnen er-
5 ISuternde Einschaltungen in 2 Ch 2 2-5. tfbrigens fehlt nicht der
Nachsatz (K©), sondern er folgt mit ttnjn ea.
f) Eine mit der darauf folgenden Eonjnnktion nicht harmonie-
rende Einschaltung liegt auch in folgenden Textelementen 'an 0*rn
IK 9 11 a, aber vielleicht ist nur ein 1 verloren gegangen, sodass es
10 heissen sollte »und in denen Chiram etc.* ; n*m Am 5 e. Vergleiche
auch die Unklarbeit, die darin liegt, dass die interrogative und die
konditionale Funktion des CN sich in Jos 22 22 b -24 a verkntlpft, und
dass "wet in Dn 9 2b zugleich „welche* und zugleich „dass" be-
zeichnet.
15 t]) Anakoluthische Wortkomplexe, die Parenthesenzu nennen Satmoter-
sind (cf. J. F. Hirt, De parenthesi sacra V. T. 1745; aber Dathe dnrch*
bespricht nicht die Parenthese): "OEb bis ?T)b3? Gn 13 10. — Ganz
willkiirlich fand Abulwalid 217 in ^"to b$a Ex 6 a a das a des
Schwurs (S. § 391a) und fasste er sb als eine Parenthese. — Paren-
20 thetisch ist 'n VEiD Nm 14 u (aber vgl. S. § 368 a) und *nr*n bis
02b Dt 3 19; aber '31 Qv 4 10a kann sich ebenso gut an DFtfiift 9b,
wie an naxn—,B (Abulwalid 217) anschliessen. — Ohne Not und
M5glichkeit hat Abulwalid 217 'an la* 1 ! "HDKa 6 ab an ttrnzftb ib
ankniipfen wollen. — Wie in Jos 17 2a-5a der Satzbau durch Ein-
26 schaltungen unterbrochen ist, und wie auch 17 s eine eingeschaltete
Nebenbemerkung bildet, so finden sich Unterbrechungen des Satz-
zusammenhangs auch in 21 10 f. — Abulwalid 217 erinnert ferner
richtig an arci bis DHH twa Ri 20 27 f.
Eine weitlaufige Detaillierung eines Umstandes bilden zwischen
so IS 3 saa und 4a die Worte -"bji (S. § 362 1: aste!) bis D-ttbK:
und zwar = wahrend namlich (cf. S. § 360 d) etc. Aber nicht ist
aa43 bfcttEW 3 eine Parenthese, wie die Interpunktoren, der Talmud
(Qidd. 78 b stellt ittnpBa aai© baiaiDi ans Ende von V. s), ebenso
Abulwalid 214 und z. B. noch Japhet, Die Accente etc. (1896) 20
35 meinten. Denn die Annahme einer so unnatiirlichen Wortzerteilung
kann nicht durch das Bedenken gestutzt werden, dass sonst „Eli auf
seinem gewflhnlichen Lager, der Jiinger Samuel aber an geweihter
Statte geruht h&tte* (Japhet 1. c). Cbrigens setzt aber das n«ip
128 Erster Hauptteil.
V. 5 etc. voraus, class auch Eli sein Lager in einem Teile des Ge-
Samtheiligtums besessen hat. — Eine Parenthese ist auch die
Aussage *n?*i (1 S 9 27), die wenigstens am Ende des Kapitels (Abul-
walid 213) stehen miisste. Sodann 13 21a, oder 21b ('si a^ttbl) ist
ein ttnrichtig gestellter Nachtrag zu 20 b. Parenthetisch ist ferner 5
'ii Vtt 14 21a: „sie gehflrten [namlich] zu den Philistftern seit langem,
[namlich] die welche etc.* Letzteres ist ein restringierender Appo-
sitionalsatz nach S. § 385 n. — Parenthesen finden sich ferner in
2S 1 is: 'n YttV? (S. § 407b); 2S 14 isba: 'n -I3WI „und warum
soil, weil (S. § 408 d) der Kflnig diesen Satz aussprach, er einem 10
Schuldigen gleichen?* (> •nsn fTC: und warum hat geredet etc.);
2 S 18 13: bsi bis ^bTan.
Parenthwe. In Jes 64 i a ist ni^D bis zum zweiten 3& parenthetisch.
— Aber in Jr 47 2-4 schliesst sich crrrb* 4 a an D^IJ "ji^sT *8b
an, und nicht ist 'ji hi^n 3 eine zufallige Zwischenbemerkung 15
(Abulwalid 217). — Hes 28 3-5 macht den Vordersatz schleppend,
und auch 'n nfetna (29 7) schaltet eine Explikation ein. — tlber
Ps 40 ?a/3 (*b 's D::t?) vg 1 - s - § 344c ™d uber 45 eb, das von
Abulwalid 216 und 6L 855 zu den Parenthesen gestellt wurde,
s. u. 135 31. — In primarer Weise von Ps 49 sb, aber zugleich in 20
sekundarer Weise von 9ab, wodurch sb nur umschrieben wird, ist
10a abhangig. Also ist 9ab doch keine Parenthese. Ebenso ver-
halt es sich mit „Gesetzt den Fall, dass er seine Seele etc., sie wird
koramen etc." (49 19 f.). Eine ztfgernde Zwischenbemerkung ist aber
wahrscheinlich Ps 51 7f. Jedoch wiederum 104 8 a ('n iby) ge- 25
h8rt nur relativ hierher. Denn es ist eine Aussage fiber Natur-
prozesse, die den Lauf der StrSme mitbedingen. — Ferner Hi 11 u
(S. § 415 0) ist keine Parenthese. Denn teils das Perfekt von 13 b.
teils die Wiederholung des ON 14a empfehlen es, lsb als Apodosis
anzusehen. Zu dieser Auffassung rat aber auch die Schwierigkeit, 30
die in der Annahme lage, dass V. u eine Zwischenbemerkung sei.
Ebenso wenig ist Hi 22 24 f. eine Parenthese (Duhm, KHC), sondern
zu rrt5i ist das Qere Jr 13 16 zu vergleichen, das in Syntax, pag. 115.
Anm. 4 gemeint war. — Parenthetisch ist aber wieder ICh 8 cb 7a
sowie HTan bis na in 13. Sodann 18 10 b ist schwerfallig gegenuber 35
2 S 8 10 b, und Parenthesen liegen z. B. auch noch in 1 Ch 26 si b
(S. § 271b), in 2Ch 5 isb, wo n^m der Nachsatz zu u a ist, und
in Nim bis vz7 32 9 vor.
Die iotellektuelle Sphare dee Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 129
tJbrigens die Interpunktoren des MT haben nach Wickes (Prose
Accents etc. 42) Parenthesen, die innerhalb eines Pasuq auftreten,
auf folgende Art angezeigt. Sie haben an das Ende eines solchen
Wortkomplexes ein Interpunktionszeichen gesetzt, welches das nachst
5 starkere gegeniiber dem vorhergehenden Trenner war. Man kann
dies z. B. an *»3 bis NBm IK 8 46 beobachten. Wickes hat nur
t v:iv
wenige Ausnahmen gefunden. Unter ihnen fuhrt er auch Ex 30 is b
an. Aber da ist das Silluq immerhin urn einen Grad starker, als
das Athnach. — Wesentlich ebendieselbe Interpunktionsregel hat
10 J. M. Japhet gefunden, der in B Die Accente der heiligen Schrift"
(1896) § 25 die Parenthese behandelt, die z. B. bei Abuiwalid 216
nsoiia -i?3ft«3 heisst.
t : t -t r
Gerber 1 seof. erwahnt als Stellen der itcc(>iv&e<sig oder itagifi-
7tr ooaig, interpositio oder irUerclusio, z. B. Homer, Ilias Is 7 390;
isSophokles, Philoktet 847; Vergil, Aeneis 1 65 ss.: »Aeole (namque
tibi etc. V. 65 s.), Gens inimica mihi tyrrhenum navigat aequor
(V. 67) etc.*; Bucolicon 9 23: »Tityre, dum redeo (brevis est via),
pasce capellas!" tTberdies heisst es nicht t vita% wie bei Gerber
1. c. steht.
20 Als ausgedehnte Parenthesen kCnnen Digressionen oder
Exkurse {nctqtnflaisug) , wie sie in Gn 38 1-30 Dt 2 10-12 20-23 Est
2 10-14 enthalten sind, angesehen werden.
&) Faile mit ausdrticklicher Wiederaufnahme des Fadens satmnter-
der Satzverkniipfung , mochte er in geringerem Grade, wie an den 'wiSS™
25 kursiv gedruckten Stellen, oder in starkerem Masse verdunkelt sein.
Einigermassen gehtfrt hierher schon das intt*! Gn 7 23 y das
13273 s«m 21 16 b und "rrb^i 24 10 b, dann sicherer *i73&m Ex 1 i«
hinter langerem und vm Ex 4 9b hinter ganz kurzem Attributiv-
satz; ferner folgende Ausdriicke vm 12 4ib; mm Lv 27 3b; y*snbm
30 Nm 5 2i ; D v «D:«n ^nBji 14 37 a; ODT Dt 4 42 (S. § 413 a), das zu-
gleich wiederaufhehmend ist; Nil Dt 18 e, das mehr explikativ
(cf. S. § 360 d 369 g), als reassumierend ist, wie Abuiwalid 170 es
fasste; ttnan Ri 9 i«a 19 a (Abuiwalid 170 216 f.: id-in iidnd
D^ar!); mm 11 31b. Auch IS 14 30 erklart sich am wahr-
35 scheinlichsten durch eine Wiederaufnahme in folgender Weise : „ware
da voilends es der Fall, dass, wenn heute das Volk von der Beute
seiner Feinde, die es gefunden hat, gegessen hatte, dass jetzt nun
nicht gross ware die Niederlage unter den Philistaern?" (S. § 415 m).
Ktfnig, Stilistik. 9
130 Ereter Hauptteil.
Es ist eine sich selbst veraeinende Frage, und wenn es nicht der
Fall gewesen ware, dass die Niederlage unter den Philistaern nicht
gross war, dann wftre diese Niederlage eben faktisch gross gewesen.
Die auffallende Stellung der Negation Kb erkl&rt sich daraus, dass
die leider vorliegende Thatsache, dass die philist&ische Niederlage 6
an jenem Tage nicht gross war, bei der Wahl der Ausdrucksweise
nachwirkte. Wiederaufnehmend ist aucb mn^ **3Db in 2 S 6 21 b.
Wiederaufnehmend ist ferner'aai IK 8 42b; nann H3 12 10;
•»rrn 14 6 a (Wiederaufnahme ist eine Art der Explizierung : deshalb
vgl. S. § 869 g). Das zweite n^n 2K2n ist noch wahrschein- 10
licher eine formelle Wiederaufnahme, als ein Ausdruck der thatsBch-
lichen Wiederholung des Schlagens (cf. 6n 19 9 a etc. S. § 368 c).
Ferner gehtfrt hierher cftn Jes 10 11 a; (cf. pb 30 is mit p-b* ieb);
•jmK Jr 20 sb; n interrogativum 23 27 (trotz Giesebrecht, HC). Das
"iiDtf yr> von 29 25 b wird hinter einer langen Einschaltung wieder 15
aufgenommen in sib, und ebenso ^nrcn 34 1 8-20; ■)*■* Hes 21 29b
(cf. 29 a); ova 24 26a; "jan 28 e b (cf. 2a); wic Hag 2 isb; "C3H
Sach 3 9b; 'ai "*bib Ps 124 2 kann auch hierher gehdren (s. u.);
D">73*3 Est 1 1a; *m 2 7a 8a; n«n»i Dn 8 2b; nn« nsnto 9 2a;
■•58 ^y\ 21 a; 13H5N •)•*? Neh 4 17; das zweite nnb in 9 a a; ">?a 20
'an *pwi ICh 5 sa (cf.'ia); 2Ch 5 11-13 mit wiederaufhehmendem
*rm; 20 n a: nsm cf. 10a.
Eine sehr indirekte Wiederaufnahme liegt in 1 K 12 2 f.
vor, wo 3TOT3 2 a durch 'jn ^nbsyn wieder aufgenommen werden
soil. Es ist durch die Aussprache wajja&ob 2Ch 10 2 b erleichtert. 25
Ohne wirklichen Nachsatz ist auch T-»arQ Est 2 12 trotz ntan is.
- • - ; vt
Indirekt ist die Wiederaufiiahme auch hinter 'jn tfbl lChl2i9a
in 20 a.
Dabei machte sich das affirmierende und explizierende ^3 (S. § 351 c
373a: z. B. auch IK 8 42a 11 ie) leicht als wiederaufhehmendes 30
■O geltend: yp^s 2S 3 9; Dtf-^s 15 21; -,? *$ IK 1 sob; ttr* -o
Jes 49 19. Wahrscheinlich enthfilt tn-^3 Jr 26 15 a ein wiederauf-
nehmendes ->S obiecti trotz 22 24b 1 S 14 39 (S. §4151 391 on).
Endlich gehtfrt hierher Pv 2 3 (S. § 391 0).
Vgl. 1 Jh 1 1-3 1 Kor 8 1-4 Eph 2 4f. (1) 3 u (1) nach Storr 397. 35
— Gerber 1 547 f. giebt Beispiele von Anakoluthie und Reassumptio
aus Cicero, Livius u. a.
5. Verdrehung der gewflhnlichen Wort- und Satzfolge.
Die intellektuellc Sphfire des Seeleulebcns und die Stilbeschaffenheit. 131
Die Annahme verdrehter Wort- und Satzfolge driickte schon
Ismaels Schiiler Josija durch das Verb 0^,0 (kastrieren = alterieren)
aus, und dieses ist = *]Dn w umdrehen tf nach dem Manuel du lecteur
(ed. Derenbourg im JAs. 1870 sooff., pag. 359, Z. 2; Bacher, Die
5 alteste Terminologie 1899 lse). Schon Josija fand diese Operation
bei Ex 20 24 Nm 96 15 ss 27* natig (s. u.). Ebenso stent in Sifre
zu Nm 5 23 : irroTn NipttH 0*10 (castra scripturam et — ita — explica
earn !). Auch RaSi sagte betreffs 'an nana D3 Nm 22 33 b : NipE ht
DTiOtt = dies ist eine verdrehte Schriftstelle. Ebendenselben Aus-
10 druck gebrauchte Ibn Ezra bei Esr 7 eb. Nachmanides spricht bei
Gn 15 is von cnott anptt (Goldziher, Tanchum JeruS. 26 s ). Abul-
walid handelte in einem besonderen Kapitel seiner Riqma (Kap. 33,
pag. 212 — 214) -lmfirem DipTCtt yo d. h. vom Vorausgestellten
und Nachgebrachten , und alle seine Beispiele sind im folgenden
is erwahnt. Sodann Dathe 1 osoff. nannte die hierher gehOrigen Er-
scheinungen im allgemeinen synchysis, einzelne Teile derselben
auch Prolepsis und Hysterologia. Dariiber handeln auch
Volkmann 229 373 f. und Gerber 1 ssaff.
a) Eine Umdrehung der gewflhnlichen Wortfolge existiert schon Umdrehung
20 bei den Casus absoluti, die aber wesentlich unter einen anderen foige?
Gesichtspunkt fallen (s. 0. 123 31). Solche Umdrehung waltet auch
bei der sogenannten Antizipation , wie sie in „Gott sah das Licht,
dass es gut war* etc. (Gn 1 4 a) auftritt. Dariiber vergleiche man
S. § 414 b — q und ftige zu § 414 k noch Neh 9 15 b sowie zu § 414 m
25 noch Dn 4 6 a 17 a! Solche Verdrehung der gewflhnlichen Wortfolge
macht sich ferner zunachst noch bei den Konjunktionen be-
merkbar.
In Bezug darauf ist schon in S. § 341 n eine bis zur Misna
herab vergleichende Darstellung von Fallen gegeben, wo die Kon-
sojunktion ^falls' 1 oder w wann" hinter dem Subjekt steht:
-3 DtK etc. Lv 1 2 etc. Dazu ist noch zu fugen: Hes 14 13 18 21
2Ch 6 28 (|! 1 K 8 37) 7 17 ( IK 9 4). Wie schon in diesen beiden
letzterwabnten Fallen die Voranstellung des Subjektes zu dessen
Hervorhebung dient, so erklart sich die Nachstellung der Konjunktion
35 auch in folgenden Beispielen aus rhetorischem Motiv: Jes 28 isb
Mi 5 4b Ps62nb (-3 Vn) 141 10b (iy -s:«) Hi 27 4b (owS -:vdb)
36 is (yi rron). Ebenso steht das Objekt (Ps 66 18: DN 1>N),
oder das Adverbiale (Ps 95 7b: DN Dl*n) vor der Konjunktion.
9*
132 Erster Hauptteil.
tfberdies sagt Fleischer 1 711 betreffs des Arabischen, dass Jede
Bedingungspartikel an der Spitze des Satzes stehen muss". — Dathe
1 663 macht auf Qh 3 13 (S. § 414 f ex.) aufmerksam und vergleicht
1 Kor 14» Gal 2 10. Wenn er aber auch *$ tpED w Ps 128 2
ais einen Fall der jSynchysis coniunctionis* erwahnt, so ist dieses 5
*z nach seiner faktischen Geltung am meisten ein interjektionaler
Ausdruck der Beteuerung (cf. S. § 351c). Ebendasselbe gilt von
dem ">S Ps 118 10 b 11b 12 b, welches GL 855 als eine nachgestellte
Konjunktion erwahnte. Aber aus solcher Hinterstellung eines Binde-
wortes, die psychologisch motiviert ist undunter dengleichen 10
Voraussetzungen gleichmassig eintritt, kann keine Unklarheit des
Wortzosammenhanges folgen.
Eine innerlich begriindete Wortfolge liegt auch in der
Vorausstellung folgender Satzteile: bs Gn 4 22 (S. § 327 ex;
Abulwalid 213: aim ttab bs tmi); o^nbri "TOT Lv 17 5 b (S. 15
§ 327 v); vnp trann Dt 33 11 (S. § 328 e); "in« IS 14 35b
(S. § 327 vw) und trat? O^Ya Jes 37 26 (S. § 327 v), was Abulwalid
212 214 hintergestellt haben wollte. Innerlich motiviert ist speziell
die Vorausstellung folgender Umstande : -ikrrriB (Gn 41 2), an dessen
Stellung Abulwalid 213 Anstoss nahm, oder o^ns etc. (Jes 23 12 etc., 20
cf. S. § 339 p und noch Ps 95 7 b Hi 6 28 b 23 9 a). Ebenso inner-
lich begriindet ist die Stellung von o?n Jr 33 24 (gegen Abulwalid
213). Ferner tp^rna Ps 17 7 ist richtig ans Ende gestellt, weil es
zu anibto und o^Oin gehCren soil. Die Stellung 'man 'in *i» '■•a
(Abulwalid 213) wiirde D^oin seiner Erganzung berauben (zu 'r\W2 25
cf. S. §406p). Sodann -|3 WQ* rri:»b Ps 90 12 heisst: auf den
stetigen und raschen Verlauf unserer Lebenszeit zu achten, lehre
uns so, d. h. indem wir z u r u c k blicken (S. § 332b) auf den vor-
her beschriebenen Schicksalsweg Israels und auf den hohen Grad
der vor Gott zu hegenden Furcht! Fur Hi 19 23 (S. § 339 p) ferner 30
wiinscht Abulwalid 213 die Stellung ncsa ipnvn.
Eine Verdunkelung des Wechselverhaltnisses der Worte k 6 n n t e
nur durch wilikurliche und vereinzelte Umstellung von
Satzteilen herbeigefuhrt werden, wenn eine solche wirklich vor-
handen ware. 35
Richtig aber ist die Stellung zunachst bei nirnrib D:7p Ex 7 24 b,
und sie hangt vielleicht mit S. § 226 e (vgl. noch Jes 49 oa) zu-
sammen. Die Stellung ist nicht mit Abulwalid 212 f. aus aosinb
Die intellektuelle Sphere des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 133
nnttb D**?a abzuleiten, obgleich er wahrscheinlich trotz Hi 3 21b
(cf. S. § 211b — f) mit Recht sagte: „ Nicht ist oto das Objekt
von ViEim, denn das Wasser gruben sie nicht". — Ferner o^ns
Ex 24 5 gehBrt keinesfalls bloss zu rib*, wie in Chaglga 6 b (A. Ber-
5 liner 29) vorausgesetzt wird, sondern wahrscheinlich zu beiden Opfer-
arten. — In mt2 Lv 4 6a ist -,?? partitiv (S. § 81), und bs 7 b be-
zeichnet die Gesamtmasse des Blutes, indem sie trotz Abzug eines
minimalen Teiles als nicht alteriert angesehen werden konnte. Dem-
nach gilt nicht das talmudische ■p * ^ "pama (Zebachim 25 a;
10 A. Berliner 41), d. h. etwa: man nimmt weg und ffigt hinzu, sodass
man bekommt ieFTO DT — In Nm 9 6 15 83 wollte Josija in Sifre
z. d. Stellen (Bacher 136) die Namen Mose und Aaron umgestellt
haben, weil die Frage erst an letzteren gerichtet worden sei. Ebenso
hielt er in Nm 27 2 die Namen Mose und iTr^aj fur falsch gestellt.
15 — In Nm 30 s ware der Gedanke „wann immer er es hflrt* sehr
unnatiirlich durch i3tt2«S DT*a ausgedriickt Dieser Ausdruck muss
daher vielmehr zum folgenden gehflren (LXX und Abulwalid 213).
Dagegen wiederum ttbcKa Dt 28 29 ist richtig gestellt, weil es so-
viel, wie »in seiner (S. § 299 d) Dunkelheit* heisst. Also ist FibE&Q
20 nicht hinter D^nruta (Abulwalid 218) zu setzen. — In 1 K 6 15 war
",E?n rri"V]5 das Original, und nicht ist mit Abulwalid 211 eine
Metathesis von rn-rpn ■jdo zu vermuten. — nipn rnwii; Jr 5 24 b,
das wahrscheinlicher zu S. § 281 h , als zu § 337 m gehflrt, vertritt
nicht 'o mpn (Abulwalid 212). — ins nwna Dn 8 «b erkl&rt sich
25 nach S. § 306 d , w&hrend Abulwalid 212 darin ein transponiertes
iriTan ran erblickte.
Sodann nahm Dathe lc62 synchysin unrichtig bei -p2 ^lEr
TTCTW: Gn 2 7, bei 3 18 11a Ps 102 10 a und bei pn Jes 28 19 b
(SV§"8898 397 b) an.
30 Im tibrigen strebten die restringierenden oder anknupfenden
Ausdriicke „lediglich, nur, audi" naturgemass dahin, sich gleich am
Anfang einer Aussage zur Geltung zu bringen (S. § 389 stu, und
zwar C|fc auch Qh 5 is). Um so auifalliger ware es, wenn qt „auch"
Ps 138 7 hinter b* gestellt ware, wie Abulwalid 212 als Wtt
35 (Mutmassung) die Wortfolge *a*« br qx hinstellte , die auch in
Codices (cf. de Rossi) gefunden wird.
Ebendasselbe Streben nach der ersten Stelle im Satze konnte
naturgemass auch das anknupfende und weiter leitende „fernerhin,
134 Erster Hauptteil.
noch" besitzen. Jedenfalls also wurde es nicht der Analogic ent-
behren . wenn nir Mi 6 10 im Original am Satzanfang gestanden
hatte, wie hi Rm 5 6 die erste Stelle im Satze hat Ausserdem
stehen auch sonst Satzteile vor dem Index der Prage: vgl. nicht
sowohl *n tr Gn 19 12 (Hitzig-Steiner zu Mi 6 10), wo •»» wahr- 5
scheinlich einen Objektivsatz beginnt (S. § 65), aber *»» rn&TSTD etc.
Ps 19 13 Pv 31 10 a (S. § 339 m) Hi 38 37 b, und, ganz abgesehen
von dem -n? des Targum Mi 6 10, ist die „Stadt* von LXX Mi
6 9b (&7wve 9 (pvkrj, xal xCq xoGfiriOei 716 fov;) auch nicht von der
PeSl^a oder dem Arabs akzeptiert worden. tTberhaupt hatte die 10
Aussage »h6rt, Stamm und Versammlung der Stadt* (Wellhausen,
Skizzen etc. V; Nowack, HC; mit „?" auch bei KtT und G. A. Smith,
Exp. B.) auch ihrerseits Schwierigkeiten.
Ebendasselbe Voraneilen des nir und des begriflflich pr&pon-
derierenden ba beobachtet man in Gn 7 4 2 S 1 9 9 3 Hi 27 5 Hos 16
14 3 (siehe die Diskussion in S. § 2771m), aber in Ps 74 sb ist
nicht gemeint „omnis inimicus" (Flacius 2 302, 12).
Auch die naturliche Voranstellung von "iidk konnte iiberwuchern:
Jr 14 1 46 1 etc. (S. § 877 c). Trotzdem ist nicht daran zu denken,
dass Est 6 sb0 mit Abulwalid 212 zu "\r,2 -,t5« n*Db?a nroi urn- 20
gestellt werde.
Mehr Gefahr fur dieKlarheit des Wortzusammen-
hanges liegt in folgenden Fallen vor:
Freilich wollte Abulwalid 214 ohne Not die gewOhnliche Lesart
nr-N Gn 22 is (cf. S. § 291 d) hinter rpjj riicken. — Sodann qor^bK 25
(Gn 41 57) ist allerdings eine unrichtig gestellte Restriktion des
TTO^attt, aber dass dort „btf vielleicht anstatt yo* stehe (Abulwalid
214 f.j, ist ein unhaltbarer Gedanke. — In 'an infih -nba Ex 22 8 a
(S. § 414 i!) wollte Abulwalid 212 ohne Grand das m vor wn
gestellt und durch bei?72H erganzt haben. — Aber iiab mmb "Fib a so
(Ex 22 19b) hinkt ungeschickt nach und fehlt im Samaritanus. Ich
vermute, dass das beim Samaritaner vorhergehende D^nK (LXX, A :
higoig) und das o^rr zusammengefallen sind. — Missverstandlich ist
auch das von m« getrennte S27? Lv 1 2 (Abulwalid 212: "O DD73 Dl»;
Flacius 2 302, 28). — Aber in 'ai nrna Nm 22 ssb liegt kein 35
Hysteronproteron. Denn der angeredete BilBam war die Hauptperson.
— iTncra sollte in Ri 8 32 am Ende stehen (Abulwalid 212), hat aber
zur Trennung von -pafc* und *ax seinen jetzigen Platz bekommen. —
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenhoit. 135
Dagegen liegt in "rics*n ^nj|$ (1 S 21 10), wo Junius und Tremellio
(Dathe 1 664) mit „ dixit sacerdos, postquam ephodum adhibuit* fiber -
setzten, keine Unordnung vor. Dathe appellierte zur Begriindung
dieser Auffassung vergeblich an tp-inK (Dt 24 20 f.). Denn dieses
5 besitzt in S. § 401 b seine Analogien und heisst „hinter deiner
Wirksamkeit* = nach deiner eigenen Erntethatigkeit. — Nach-
hinkende Erlauterungen sind aber ':n ona 2 S 8 27 und "p-TCfcja
2 K 10 36. Ferner ttisatt nfitana 24 3 b kann zwar indirekt auch
mit den nachst vorhergebenden Worten verkntipft werden; aber
10 gegeniiber 'yi bb? dtirfte es ein sekundftrer Hinweis auf den ent-
fernteren Anlass des Strafbescblusses sein.
Jes 26 11b, dessen tp'nfc entweder nach S. § 336 e oder nach
§ 327 v aufzufassen ist, wollte Abulwalid 212 zu sbDNn *yn* s)«
C8 umgestellt haben. — "»n72T Jr 4 28 b ist unrichtig zu dem formell
15 verwandten "•fl'na'n gerfickt. Auch die Beseitigung der Asyndese
(PeS. buX^Ljo) kann nur als halbe Hilfe gelten. Denn direkt ver-
bunden, erscheinen jene beiden perfektischen Ausdrucke wegen ihres
Begriffes als unnatiirlich. Ihre Trennung, wie sie in LXX vorliegt,
muss als richtig anerkannt werden. — In n&jtrn'HD nc? Jr 11 ic
20 durfte das *iKn sekundar sein , weil es haufig bei J1D? stand (6n
39 6 etc. cf. S. § 247 e 336h), und jedenfalls kann nicht die Wortfolge
iNn nc *nD (Abulwalid 213) vorausgesetzt werden. — Nicht falsch ge-
stellt sind tpntaa Jr 17 3, oder aps^b 31 7. In 38 20 a wollte Abul-
walid 212 orn n» "TP^a gestellt haben, aber vgl. 25a (S. § 277 e). —
26 Jedoch ba« Hes 24 17 (S. § 361 q) ist unrichtig fortgenickt worden.
— Eine sekundare Erlauterung des ,wir* ist wohl btnto"« (Hos 8 2),
welches in LXX fehlt und von Abulwalid 212 zu ^pyj? gestellt wird.
In Ps 21 is a b ist die Hauptaktion vor die Nebenaktion ge-
stellt. — In Ps 85 7 ist nniD unrichtig durch das i:wb in den ersten
so Stichos gezogen worden. — In Ps 45 ob ist von zwei Wirkungen
der Pfeile die hauptsachlichste eindrucksvoll zuletzt gestellt Diese
Stelle ahnelt also am meisten einem Hyperbaton, wie Gerber
1 556 es z. B. in „Est hominum naturae, quam sequi debemus,
maxime inimica crudelitas" (Cicero, De officiis 3 11) findet. In Ps
35 45 ob liegt kein Hysteron-proteron, geschweige denn eine Paren these *).
*) Ein Hyperbaton fand Adrian § 103 auch in PslOsf., weil
cvlXa^dvovxai xxX. (LXX: 9 23 b) zwischen d 7Ct(ox6g (*&) und ort
iitatvelxai xtX. eingeschoben sei; aber siehe unten beim Chiasmus! Ein
136 Ereter Hauptte.il.
— mEOIS! Ps 66 i6 kfinnte von ns:K weggeriickt worden sein.
Aber wieder die Wortfolge von Ps 110 sb ist psychologisch ver-
standlich, wenn auch nur folgendermassen zu ubersetzen ware: „auf
heiligen Bergen aus dem Mutterschoss der Morgenrtfte — ist —
dir (?wie: bUD Db) ein Tan deine junge Mannschaft*. Denn da 5
die Berge, wenn sie aus dem Mutterschoss der Morgenrttte gleichsam
hervortauchen, mit Tau bedeckt zu sein pflegen, und da mit diesem
die Heerscharen parallelisiert werden, so konnte der mehrbeziiglicbe
Satzteil *iniB[73?] »m73 vom Tau losgelflst werden. Siehe (ibrigens
noch weiter unten. — In Esr 7 cb ist kein 011013 tcyp'O (s. o. 131 io) io
enthalten. Denn zu ib ■)£«■) gehSrt das 'an "rs ebenso genau, wie
das in«)5^-b3. Aber "ttnb 13? 10 ub hinkt nach. — In JMi 4 io
wiirde Abulwalid 212 richtig cnp-ttji Onagri als die beabsichtigte
Reihenfolge fordern, wenn nicht viehnebr das vorausgehende D^rTOim
auf den Verlust eines nia^na (cf. V. 7) oder wenigstens auf die 15
Absolutheit des D-^tntt (cf. LXX bei 4 ie) hinwiese. — in 2Ch
3 lb ist der MT „wo er an Stelle seines Vaters Vorbereitungen
getroflfen hat" wahrscheinlicher das Original, als -itfcl mpE3 (LXX,
Pes\). — Ein Hyperbaton ist Rm 16 25-27 nach Flacius 2 soi, 37 ff.
„Bei Homer ist diese voteQokoyta, der sensuum ordo praeposterus, 20
sehr haufig. Das fur den Gedanken wichtigere wird vorangestellt,
das Nebens&chliche, wenngleich der Zeit nach Vorhergehende, folgt
nach. Vgl. Odyssee 4 476 5 264 19 535: aki iiye (wi xbv ovbiqqv
vrtoxQivai xai axovtfov, ferner Sophokles, Oedipus rex 1091 ; Vergil,
Aeneis 2 sss : ... moriamur et in media arma ruamus ! In Prosa 25
ist die Hysterologia sehr selten, wie etwa im Anschluss an Homer
tQO<pi\v %m yiveaiv bei Xenophon (Memorab. 3 5, io), Plato (De Rep. IV,
pag. 436 A) und einiges unbedeutende bei Thukydides* (Volkmann
374). Als einen hierher gehtfrigen Fall von „ hysterologia vel QateQov
itQoreQOv' (Donatus) giebt Gerber 1 559 f. noch „ mater delira neca- 30
bit ... febrimque reducet* (Horat., Sat. 2,3, 293 f.). — Die Ana-
strophe ist „duorum verborum ordo praeposterus nullo interposito
extrinsecus verbo" (Diomedes bei Gerber 1 557), wie oQvi&eg &g
(Ilias 3 2), oder Italiam contra etc. (Vergil, Aeneis 1 13 32), oder
lupi ceu (2 355). Ein Analogon dazu ist die sporadische Voran- 35
Hyperbaton fand er ferner in Ps 32 4, weil das iatQcccpriv tig TaXaaicoQiav
(LXX: 31 4) sich richtiger an xgd&iv ft* xxX. (31 sb) anschliesse. Auch
dies ist unbegrundet.
Die intellektuelle Sphfire det Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 137
stellung des den Genetiv vertretenden nomen rectum, deren Spuren
im Assyrischen, Syrischen, Athiopischen , Amhariscben , Hebraischen
(vgl. noch nbrn-bDb Ps 119 96 a) etc. ich in S. § 337 § untersucht habe.
b) Umstellung von direkt verbundenen oder subordinierten umtt^iung
5 S a t z e n findet sich mit einem verschiedenen Grad von Wahrschein-
licbkeit in folgenden Fallen:
Die Stellung von "J^rrn Gn 1 7b ist von Abulwalid 212 mit
Recht durch Hinweis auf 24 b angegriffen worden. — Ebenso wenig ist
die Stellung von ':n bkrn Gn 24 64 b wirklich motiviert, und Abul-
10 walid wiinscht diesen Satz nicht mit Unrecht hinter 65 a zu sehen.
Aber in Ex 14 21 hielt er (pag. 212) die Wortreihe 0"°»n to|33?i
'yi Dfejn obne Grund fur die richtiger geordnete Satzfolge. Denn
vergleiche dariiber S. § 142! Dort ist auch aber Ex 16 20 ge
handelt, wo schon die Mekhilta (Bacher 136) die Satzfolge iDKiri
15 D'T'n annahm. — In Ex 20 24 b war weder „an jedem Orte, wo ich
zu dir kommen und dich segnen werde, werde ich meines Namens
gedenken lassen* (Mekhilta z. St.) noch „an jedem Orte, wo ich
mich dir kundgebe, dort sollst du meinen Namen erw&hnen" (Sifre
zu Nm 6 23; Levy, NHWB s. v. 011073 [s. 0. 131 11]; Winter und
20 Wiinsche 1 898) gemeint. Siehe dariiber meine w Einleitung" 175! —
Der Satz „denn mein Name ist in ihm" (Ex 23 21b) gehflrt nach
Abulwalid 216 hinter ibp?. Aber er begrundet auch 'ai »&* tfb. —
Das nachfolgende 773^31 Ex 24 7 ist ein, allerdings vielleicht sekun-
darer, Hinweis auf die kiinftige Gottesverkundigung, und nicht kann
25 ncy:T texl: mit Abulwalid 212 gefordert werden. — t)ber -nn
Lv 9 22 (Levy, NHWB. s. v. oiioe [s. 0. 131 11]) siehe S. § 142!
— urpl Lv 16 11b ist explizierend oder detaillierend (S. § 360 d).
Also ist nicht 'jn nan^i vor 'ai 1551 zu stellen (Abulwalid 212). —
Ferner 'n nEfcfrn Jos 2 16 (xal e&rcv, dLritque) wollte Dathe 1 eesf.
so als Nachtrag auffassen , weil das Gesprach in jenem Moment die
Plucht hatte verraten kflnnen. Aber das Gesprach konnte im un
mittelbaren Anschluss an das Hinablassen und hinreichend leise ge
fuhrt werden. — Allerdings der Satz „und die Lewijjim haben herab
gehoben etc.* (1 S 6 15) ist die Detaillierung eines nicht vorher er
55 wahnten Momentes (cf. S. § 117). — Weil Abulwalid 213 Ps 37 sb
nicht nach pici 27 (S. § 364 k) auslegte, wollte er n:i»N nan
voraus gestellt haben. — «iicn 'jn n* Ps 119 12a wird schon in
Mi&na, Berakh6th 9 5 ex. (vgl. weiter bei Bacher 136) so zitiert:
138 Enrter Hauptteil.
'nb rrifcyb n? Di«7J tjrnin •i^tn „man verletzte dein Gesetz, weil
es Zeit war fiir Jahwe za wirken". Dadurch wird dem AT eine
extrem deterministische Anschauung aufgebiirdet. — Neh 2 e b |3
(':n nrnai) a. — Das doppelte "(y^b Neh 6 is (cf. pag. 342, Anm 1
der Syntax: ttm deswillen war er gemietet, damit er etc.) wollte 5
Abulwalid 213 dadurch beseitigen, dass er wn *N3tt *|*7?b hinted
■*by in 12 b stellte.
Bei i»*j -)«}« 6n 10 u || 1 Ch 1 12, Samar., Onq., LXX, PeS. etc.
nahm z. B. Dathe 1 659 nach Dt 2 2s Am 9 7 Jr 47 a eine Umstellung
des Originals an. Aber gerade angesichts dieser Stellen ware eine 10
sekundfire Metathesis auf fall end. Am wahrscheinlichsten ist ein Teil
der Philist&er i n direkt aus Kaphtor aber die Gegend des ftgyptischen
Mons Casius in ihre neue Heimat gewandert. Vgl. hauptsachlich
Ebers, Agypten und die Bucher Mosis 120 — 126, nach welchem sich
der Satz hinter DTtbos „dem koptischen ghds oder has (mons) und 15
lokh oder rokh (uri, torrefied)* wohl erklftrt. — In „meine Weiber
und Kinder, um (S. § 332 0) die ich dir gedient habe" (Gn 30 26
s. 0. 122 25; Abulwalid 216) blickt T£K auf die Weiber zurflck.
Aber weil kein faktisches Missverstandnis mflglich war, konnten mit
den Miittern deren Sprftsslinge gleichsam als Konsequenzen zusammen- 20
genommen werden. Trotzdem ist nicht nco als ,unterordnendes
mit* 1 (Dillmann, KEHB) gemeint. Nach meinem Urteil ist nicht
einmal ein mtfgliches „und zwar mit*, das sich nach S. § 375 c er-
klaren wtirde, im Sinne des Textes von Gn 30 26 oder Jes 38 6 a.
Cbrigens ist , wenn man Gn 30 m b als Relativsatz fasst (vgl. aber 25
S. § 387 k), gerade durch das Streben, den Relativsatz korrekt zu
stellen, die unrichtige MSglichkeit hervorgerufen worden, ifiiatn robb
direkt mit rrincb zu verbinden. — 'an n®«3 Dt 1 19 gehOrt nicht
zum nachst vorausgelienden crrfcn. — Der MT -ic« wn D*i*rr rnn
'31 1 S 24 20 soil am wahrscheinlichsten heissen „f&r diesen Tag, so
wo du mir solches (namlich: Gutes, wie vorher stent) gethan hast".
Dass n*~ Dvrr im Relativsatz ans Ende gestellt werden soil, ist
nicht mit Abulwalid 218 und LXX gemeint. Aber eine andere
Frage ist, ob nicht der Relativsatz erst hinterher als eine Erlauterung
hinzugefugt wurde. — rmn*»b niba 2S 3 8 a konnte als Beschreibung 35
des betonten Pradikativs des vorhergehenden Satzes nachfolgen.
Die spatere Einschaltung von mimb, die H. P. Smith (ICC 1899
z. St.) befurwortet, ist unwahrscheinlich , weil der Relativsatz einen
Die intellektuelle Spbfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenhcit. 139
uberaus charakteristischen Zug zu dem in 2 S 3 8 gezeichneten Ge-
schichtsbilde liefert, und weil er seiner Stellung wegen in LXX
nbergangen sein kann. Mein Urteil durfte durcb '*r "Fi^S 1 * -.©a
Jr 18 sa unterstiitzt werden.
5 In Jes 7 i«f. enthalt der Kausalsatz „denn bevor der Knabe etc.*
(V. ie) die Begriindung der Wahl des Namens „Gott mit uns* (V. ub),
und der Kausalsatz „bringen wird* Jahwe uber dich etc.* (V. 17) be-
griindet den Genuss der Produkte eines verwiisteten Landes (V. 15
cf. 82 b). Aber man nahm die beiden Seiten der Ankiindigung zu-
10 sammen in V. ub 15 und wollte die doppelseitige Ankundigung
durch die ebenfalls zusammengefassten beiden Kausalsatze Y. i6f.
begrfinden. Indes auch durch die Einftigung eines ,zwar (V. ie) —
aber (V. 17)" und durcb die Annabme des parenthetischen Charakters
der Worte D^M bis n^Db?a (V. i«) kann die Schwierigkeit nicht
15 vollstandig uberwunden werden.
Als ein Beispiel dieser .Synchysis* giebt Volkmann 373 „Treg
Notus abreptas in saxa lateotia torquet, saxa vocant Itali, media* quae
in fluctibus, aras* (Vergil, Aeneis 1 i08f.). — Eine hierher gehorigo
^Synchysis* liegt ferner in ,Hirzel's Daphne, den Kleist innig wic
«o Gleimen liebt" (Rlopstock, Zurichersee; Gerbcr 1 559).
c) Das unchronologische Vorausnehmen oder Nacb-
bringen ganzer selbstandiger Aussagen beeintrachtigt die
Klarheit der Darstellung.
Schon der Kommentar Mekhilta zu Ex 12ff., der dem Zeitalter
25 der MiSna nahesteht, erwahnt bei 15 s (Bacher, Die alteste Terniino-
logie 1899 167), aber vielmehr bei S'HN *iW, also bei V. 9 (cf.
Mekhilta, ed. J. H. Weiss 1865, foL 48 a), den Satz irrwrai onpiE "fN
mira, d. h. in wOrtlicher Obersetzung : „Es giebt nicht Voraus-
genommenes und Nacbgebrachtes in der Tora*, d. h. in dem AT
30 iiberhaupt (vgl. die Belege in meiner B Einleitung* 456 f.). Dies
muss bedeuten : der Inhalt des AT ist nicht nach chronologischem
Gesichtspunkt angeordnet, oder wenigstens kommt es dem AT nicbt
auf — strikte und jedesmalige — chronologische Reihenfolge seines
Inhaltes an. Diesen Sinn muss die Form el haben, weil sie g e r a d e
sszur Erklarung des Umstandes angefiihrt wird , dass Ab-
schnitte, die zeitlichFruheres enthalten, trotzdem lokal nach-
folgen. So ist diese Formel bei n es sprach der Feind: ich werde
(sie) verfolgen etc.* (Ex 15 9) verwendet, und dabei ist gesagt: „Dies
140 Erster Hauptteil.
ist (= h&tte sein sollen und ktfnnen) der Anfang des Abschnittes,
und warum ist es h i e r geschrieben ? Weil ';n V N > ™ e 0Den stent
und fibersetzt ist (vgl. den Urtext der Worte und iiberhaupt weiter
auch bei Bacher 167 f.!). Als weitere Parallelen werden dort fol-
gende angefuhrt : Jes 6 1 , sodass also scbon in der Mekhilta das 5
sechste Eapitel des Jesajabucbs ricbtig als der Reflex der Inaugural-
vision Jesajas angeseben wurde ; Hes 2 i ( t und manche sagen ebenso
bei m-n Tin* d. b. bei 17 2) Jr 2 2 Hos 10 1 Qb 1 12. Im MidraS
rabba zur letztgenannten Stelle sind andere Belege fur jenen Satz
nocb in Lv 9 1 Dt 29 9 Jos 87 Ri 5 3 Ps 73 22 gefunden. tJber 10
Gn 15 off. Ex 16 35 Nm 7 1 9 1 , wo iiberall nacb SifrG zu Nm 9 1,
oder nach der letzten von den zweiunddreissig Auslegungsregeln (vgl.
meine ^Einleitung* 516 522) Bestatigungen des oben erwahnten
Satzes gefunden wurden, siebe in der folgenden Auseinandersetzung !
Proiepris. Die Erscheinung der Prolepsis wurde von Datbe 1 oasf. zu- 15
nftcbst in Gn 1 27 2 7 isff. gesucht. Aber vgl. dagegen in S. § 142!
Ferner iiber Gn 21 27 b siebe S. § 369 c! Anders liegt die Sacbe
in Gn2sb (cf. S. § 369e) 24 29b 27 23b 32 2a b (S. § 869d).
Wiederum 'an DK 28 20 b ist eher skeptiscb gegeniiber 15, als omott
(s. 0. 131 11; BereSith rabba bei Bacher 137; Levy, NHWB. s. v.). 20
Ferner in Gn 35 29 hat der Genesis-Redaktor gemftss seinem Dis-
positionsprinzip , das nicbt auf eine einfacb cbronologiscbe Reihen-
folge der Erzahlungsmomente hinzielte, die Lebensgeschicbte des
zweiten Erzvaters zum Abscbluss bringen wollen (s. u. 140 34 fiber
1 K 22 51 2 K 3 7). Sodann Ex 6 13 scheint mir mehr ein die Quellen 25
verkniipfender , als ein vorausnebmender Zusatz zu sein. tijji 7 6
wird besser eine formelle Ankiindigung, als eine Vorausnabrae ge-
nannt. Cber Ex 10 29 siehe S. § 142! In 12 50 und 16 33 ff. aber
liegen Anzeichen spaterer Bericbterstattung vor. In ':n 's^ ■♦rni
Ex 16 35 fand ja auch schon der Kommentar Sifre zu Nm 9 1 einen 30
Beweis davon, dass das chronologische Dispositionsprinzip nicht im
AT walte (s. 0. 139 31). Wenigstens eine relative ProlepsLs wiirde
Mose durch die Hervorhebung von rpim Ex 17 14 begangen haben
(cf. Nm 27 is). ttber das Verh<nis von IK 22 51 zu 2K 3 7 s. 0.
140 21 zu Gn 35 29! Betreffs Jes 7 lb und Sach 7 2 etc. vgl. S. 35
§ 142c 369 e! Hinter „dein Gott" kann D^nbttn Jon 1 eb den
Artikel der Konnexitat (cf. S. § 299) enthalten, wie iibrigens dies
auch in 3 9a 10 a b die nachstliegende Auffassung des o^nbxn ist
Die intellektuelle Sph&re des Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 141
Das '«ii 1 e b enthalt also keine Prolepsis von 9 b, und ebenso wenig
ist 10 b (denn sie wossten etc.) ein Gaze^ov gegeniiber 10 a, wie beides
von Ben. Wolf in seinem verdienstlichen fiucbe ,Die Gescbichte des
Propheten Jona nacb einer karschunischen Handschrift" (1897) n
6 angenommen worden ist. — Proleptisch ist aber das O^bir in
2Ch6 2b.
Falle der Hysterologie liegen in folgenden Aussagen vor:Hytteroiogie.
';n nrifij ntu) Gn 11 1, verglichen mit 10 6 20 si. Aber 12 1 soil nacb
dem Kontext an die Ankunft in Charran (11 8ib) ankniipfen. Wieder-
10 rim liegen Nachtrage, wenn auch nicbt in 15 9ff., das im Seder Solam
rabba, cap. 1 vor 12 4 gestellt wird (cf. Bacher 168), so doch in
Ex 22 2 b 3 gegeniiber 21 37 (Abulwalid 215). Eine nachtragliche
Bemerkung ist ferner in Nm 7 1 enthalten , sogar wenn cv da den
allgemeinen Sinn von „Zeit* (Strack, KC mit Hinweis auf Drs 84 a)
is bes&sse. Denn nfts 7 1 blickt nicbt plusquamperfektisch auf die
Aufstellung des Zeltes zuruck, und das einfache D-pri ^aufstellen*
kann nicbt alle .D^Kibfcn* in sich scbliessen (RaSi z. St.), und dieser
Ausdruck D'WbTp kommt uberbaupt in Lv 8 33 zuletzt vor. — Ein
Nachtrag ist auch Nm 9 1-14. Dieses Stuck verliert diesen Charakter
20 nicht dadurch, dass mit der Ortsangabe „in der Wtiste Sinai* (so
der Jalqut SimSoni z. St.) oder mit der ausdrucklichen Zeitangabe
auf das fruhere Datum dieser Enthullung hingewiesen ist. Deshalb
wird schon in Sifre zu Nm 9 1 (Bacher 168) an den Umstand, dass
da der erste Monat genannt wird, aber in Nm 1 1 bereits der zweite
25 Monat erwfthnt war , der Satz miro im^i onpTO V«© 'pEbb
gekniipft, und er bedeutet: dies soil dich lehren, dass das chrono-
logische Anordnungsprinzip nicht in der Schriffc waltet (s. 0. 139 35;
ebenso im Jalqut Simioni und bei RaSi z. St.). — Ferner linden
sich solche Nacbtrage in Ri 17ff. IS 1755-58 (Goldziher, Tanchum
30 JeruS. 26, Anm. 2) und Jes 38 21 f.
Auch die nachtragliche Beriihrung von solchen Momenten des
Geschichtsverlaufs , die vorher nicht erw&hnt worden sind, kommt „.
vor (Dathe 1 67if.): 'an D-?fa rnfeaj Gn 31 if. IS 12 12 (cf. 8 5) 22 13
('an biKrin) Hes 20 7 isb Hos 10* n 12 5 (cf. Gn 32 35 ff.) Am 1 1
35 (Sach 14 5) 2 1 [5 25 f. bezieht sich aber auf die Zukunft; cf. S.
§ 368 b] Ps 105is 106 33.
Anmerkungsweise sei hier erw&hnt, dass "lmfcTOl DipiE in der
massoretischen Terminologie der Ausdruck fiir die Transposition aut*
142 Erster Hauptteil.
einander folgender Buchslaben ist Sie wird in *f ^«7 etc# ^2 ^ a * nacn
Okhla weokhla, Nr. 91 vorausgesetzt : Jos 6 is 20 8 2127 Ri 16 26 IS
14 27 19 is 22 f. (2 mal) 27 8 2S 3 25 14 so 15 28 18 8 20 u 24 16 1 K 7 45
2K 11 2 14 c Jes 37 so Jr 2 25 8 c 9 7 17 23 29 u 32 28 42 20 50 15 Hes
36 u 40 15 42 iu 43 i5f. Ps 73 2 139 c 145 6 Pv 1 27 13 20 19 16 23 5 31 27 5
Hi 26 12 Qh 9 4 Est 1 5 16 Dn 4 9 5 7 ig (2 mal) 29 Ear 2 46 4 4 8 17 Neh
4 7 12 14 lCh 1 46 3 21 27 29 2Ch 17 8 29 8.
So ist gezeigt worden, dass die mo'glichen Hauptquellen eines
Mangels an Klarheit der internen Aufeinanderbeziehung eines Wort-
komplexes die folgenden sind: die JanuskOpfigkeit mancher 10
Elemente des Sprachschatzes, der sprunghafte Wechsel der
sprachlicben Identifizierungsmittel und iiberhaupt die Vernach-
1 a s s i g u n g der ideellenKontinuitat der Darstellung, ferner
die abnorme Stellung der Mittel des Ausdrucks. Ob aber die
althebraische Litteratur, wenn sie endlicb aucb unter dem Gesichts- 15
punkt der Vollstandigkeit der Ausdrucksmittel betrachtet wird,
mit vollem Recht der Unklarheit beschuldigt werden darf, soil weiter
unten in einem andern Zusamraenbange untersucht werden.
stoifferumr DDL Steigerung der Klarheit des Wecbselverhaltnisses
der Bestandteile eines Wortkomplexes. 20
Es ist zu erwarten, dass das natiirliche Streben nach Durch-
sichtigkeit der sprachlichen Darstellung sicb nicbt nur bemiiht, die
nacbgewiesenen Quellen der Unklarheit des Redezusammenhangs zu
verstopfen, sondern auch nach solchen Quellen gesucht hat, a us
denen ein gr5sseresMass vonLicht uber den Rede- 25
zusammenhang ausgegossen wird. Ferner ist auch dies psycho -
logisch erklarlich, dass die Quellen der Verdunklung und der Er-
hellung des Redezusammenhangs, so entgegengesetzt sie auch sind,
doch in einem inneren Kausalnexus stehen.
Aufkiirendes *• Oder wendet man nicht gerade die deiktischen Elemente 30
P und°«ei e n des Sprachschatzes, die ihrer Natur nach einen Januskopf tragen,
Kisau. j azu ftn ^ ^- e Aufeinanderbeziehung der Bestandteile eines Wort-
komplexes klarer zu machen?
Hierher gehOren die Spuren vom Ausdruck des derjenige etc.,
die im Semitischen gefunden werden (S. § 50). Denn dieses Demon- 35
strativ und seine Aquivalente soil einen Lichtstrahl auf die Funktion
werfen, die der Korrelatsatz in dem betreffenden Satzpaar verwaltet.
Auch in einigen Fallen des vorausnehmenden Pronomens
Die intellektuelle SphSre dee Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 143
(S. § 3401— q), wie z. B. in -n)?b 127572 Jos 22 29a, dient die Setzung
des Pronomens wenigstens nebenbei zurVerdeutlichung des Gedanken-
verhaltnisses, das zwischen den einzelnen Elementen des betreffenden
Wortkomplexes besteht.
5 Deiktische Sprachelemente sind aber auch nicht selten dnrch
die Nomina selbst ersetzt worden, die durch jene batten vertreten
werden ktfnnen. So steht in Gn 2 20 b statt t fur sich" vielmebr
t fur den Menschen*, und die gleiche Erscheinung zeigt sich in 5 lb
12 5b 16 16b 23 i«a/3 cf. 24 soa/3 49 it>b. Ebenso findet sich in
10 Ex 10 11b ftris statt ,sich*, denn noch in loab 11a ist Pharao der
Sprechende. Also ist das Subjekt ,man' (Dillmann-Ryssel, KEHB)
nicht wahrscheinlich in 11b. Ferner 73351, das in Lv 13 sob 51 schon
- ... - *
von Abulwalid 174 auffallig gefunden wurde, ist statt des Pronomens
gesetzt, damit nicht an den Aussatzigen gedacht werden kOnne. Um
lsjeden Zweifel fiber das beabsich tigte Subjekt oder
Objekt zu verhindern, sind auch folgende Nomina wiederholt
worden: liTDH Lv 14 14b 15 b, dessen ^nSil von Menahem ben Saruq
(Bacher, ZDMG 1895 59) als pleonastisch angesehen wurde, 2«b saab;
nxarti ib 16 11 b, denn wenn i stunde, kOnnte auch an ein anderes
20 Objekt gedacht werden. Derselbe Fall liegt ferner in yajirp Jos
10 24, n*n IS 25 22; 2S 6 10: „Davidsstadt tt war eine feststehende
Benennung. Ahnlich ist es, wenn in Sach 8 5 rnnhrna hinzugefiigt
wurde, weil „spielen auf den Platzen und Gassen* eine gebrauch-
liche Redensart war (cf. Mt 11 it). Auch dtb Pv 1 32 ersetzt
26 schliesslich das auf die pethcgim selbst beziigliche B ihr*.
Das Streben nach Klarheit war auch das Hauptmotiv,
sich folgendermassen auszudrucken „nach dem Bilde Gottes machte
er (namlich Gott) den Menschen (Gn 9 eb) statt zu sagen „nach
seinem Bilde machte Gott etc." Gleich an der ersten Stelle sollte
so klar ausgesprochen werden, um w e s s e n Ahnlichkeit es sich handele.
Dagegen war es missverstandlich , wenn Aqlba zu sagen pflegte
(Aboth 3 u): „Geliebt [von Gott] ist der Mensch, weil er nach Bild
(o^Sta) geschaffen wurde*. Obgleich er seinen Satz richtig meinte,
weil er ja hinterher ausdriicklich Gn 9 « b zitierte , war die Ab-
35 trennung des Wortes „Bild" von „Gott* nicht im Sinne dieses
Textes. — Ebenso heisst es 14 1 „In den Tagen Amraphels etc. machten
sie (d. h. Amraphel u. a.) Krieg* statt „in ihren Tagen machten
Amraphel u. a. Krieg*. — Das gleiche Motiv wirkte in ;ann rirtzn
144 Erster Hauptteil.
Hes 37 12 a und in 3TK~*<d Pv 12 14 a 13 2 a [nicht 18 20 a! Auch
das ■» von tt2lTC? 12 25 a erklart sich nach S. § 349 a, wie auch
Wan; Hi 29 10 nach § 349 f, falls nicht n dittographisch ist]. Einen
Pendant bildet auch der arani&ische Satz „den Wunsch des Kflnigs
betreffs dieser Sache schicke er uns zu! g (Esr 5 17 b). 5
Um die Klarheit der Darstellung zu erhflhen, hat
man also vielfach eine Ersetzung desPronomens durch das
No men geiibt, und in diesem Streben wurde der aramaisch-hebrft-
ische Daniel noch durch seine grftzisierte Gestalt iibertroffen, wie
Bludau (BS 2 290) gut hervorgehoben hat: das Pronomen in nvi 10
2 sib wurde durch xf^g elxovog ersetzt, wie fur TjVk 3 22 b ot 7tQO%n-
QUS&ivtsg und fiir rjtb sowie fur in*tt 8 7 %axivavxi xo% XQciyov
beziehungsweise catb xo% xquyov gewfthlt ist.
An anderen Stellen wurde diese Ersetzung des Pronomens durch
das Nomen nicht sowohl durch die Rucksicht auf die Klarheit der 15
Wechselbeziehuog der Rede bes tan dteile , als durch das Streben nach
Hervorhebung der betreffenden Grosse veranlasst (s. u. bei 1 K 8 1 a b etc.
Gn 1 27 a ^ etc.).
stejgemng 2. Ferner die Stellung der Satzbestandteile und der Satze
durch die scheint der Klarheit dann am giinstigsten zu sein, wenn die Glieder 20
zweier Reihen zweimal in der gleichen Aufeinanderfolge wiederkehren,
wie z. B. Gn 2 sa und sb mit 9-u und 15 ff. parallel gehen. Aber
es ist psychologisch erklarlich, dass der Darsteller das letzte Glied
der ersten Aufzahlung als erstes Glied der zweiten Aufz&hlung be-
handelt. Denn so beschaftigt sich der Geist mit dem Gegenstand, 25
mit dem die e r s t e Aufzahlung geschlossen hat, noch weiter
und erfahrt in einem Zuge alles, was uber ihn zu bemerken
ist. Wenn dann das vorhergehende Glied der Reihe besprochen wird,
so kehrt der Geist des Darstellers und Lesers allmahlich wieder zu
seinem Ausgangspunkt zuriick. 30
Diese Art der Anordnung der Glieder zweier Reihen von Ob-
jekten nennt man die chiastische, und sie hat ihren Namen
XtccCfiog (bei Hermogenes u. a. nach Gerber 1 654) daher, dass das
Schema, durch das sie veranschaulicht werden kann (uC^^*)? ^ er
Gestalt des Buchstaben Chi ahnelt. a&
Die Gefahr, dass durch die chiastische Folge der Darstellungs-
elemente eine Unklarheit hervorgerufen werde, konnte auch dadurch
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 145
vermindert werden, dass die nattirliche Neigung zum Chiasmus
sich machtig ausbildete, und so diese Erscheinung auch durch ihre
Haufigkeit ihre verdunkelnde Kraft verlor. Wenn man aber auch
schwanken kann, ob der Chiasmus der Wort- und Satzstellung zu
5 den Quell en der Verdunklung , oder zu den Quellen der Erhellung
des Wortzusammenhangs zu rechnen ist, so gehfirt er doch mehr zur
letzteren Art von Quellen.
Ubrigens so wenig wie Volkmann, hat auch Dathe oder Gesenius
in seinem Lehrgebaude , Ewald, Nagelsbach, Muller, Davidson den
10 Chiasmus erwahnt. Die Bemerkungen, die ihm von Mehren 104, Storr
401. 403 und Gesenius-Kautzsch § 114r 142 f gewidmet worden sind,
sollen im folgenden beriicksichtigt werden.
a) Chiasmus der Wortstellung. chiastifche
.Wimmeln sollen die Gewftsser von Gewimmel etc., und Gefliigel steiiung.
is soil fliegen etc/ (Gn 1 2oab; S. § 339f); 4 4b sa; 6 a&S (s. u.);
9 ea 27a/3 (s. u.) 12 sa 15 eb isa (s. u.) Ex 12 sob 21 isb Nm
24 isa Dt 32 4a 9a 33 28 a b Ri 1 19a ; „zu Grunde gehen sollen deine
* Feinde, o Jahwe, und alle seine Freunde sollen gleichen dem Auf-
gang des Sonnenballs in seiner Kraft!* Ri5sia; 18 23 a; IS 2 sa
20 (zweimal) 24b § ('n ?»$); ahnlich ist auch 4 2 gestellt; IK 8 31 a §;
Jes 1 21 ; 4 4a: der Schmutz etc. ('ai r>Kk) blickt chiastisch auf
3 i6ff. 2-15 zurtick; 5 7a: der dem Pradikativ des ersten Satzes
verwandte Ausdruck ist durch Ideenassoziation sofort angereiht.
In 24 a ist Subjekt (iDK "pcb) und Subjekt ('in ©tin) aneinander-
25 geriickt. — Jes 10 4 a. — Diese Neigung hat dazu beigetragen,
dass Stecken und Stock in 10 5 mOglichst einander genahert wurden.
Weitere Beispiele von chiastischer Wortstellung finden
sich in Jes 10 ua/Sy 29b 31 11 7a 14 25a 15 cb 16 sb 9b 24 1 a
12 isb 26 19 a (Smend, ZATW 4 194) 30 26 b 32 6 b ('yi np©?^)
30 40 12a 42 15b 22a (Vi ■♦roil) 24a 45 lab 49 (auch 2a cf. S. § 368 1)
sa ea: ^tlib Vl Cgrfb; 51 iea 52 ua/S b (iiNrn vwnfc) 53 1
58 6b 7a 59 sb 60 13b; — Jr 2 sb 7b sa i9aa 3 sa 12 isa
16 isb 23 6a 31 33a 50 sa; — Hes 3 20b; — Hos 4 sa 10 isa;
Am 2 4b 5 16 b 23 ; 62 b, wo sich aus dem Chiasmus die unerwartete
35 Voranstellung von ,ihr Gebiet" (obina) erklart und gemeint ist
„und (= „oder* cf. S. § 371a) ob umgedreht ihr Gebiet grfisser,
als euer Gebiet ist* ; — Ob 1 b (TEip bezieht sich auf die D^a)
Mi 1 4a «b 4«8 (Subjekt von nnwn ist ubrigens 'n nybkn 7a 6 a)
KSnig, Stillstik 10
146 Erster Hauptteil.
7 i«b Nah 1 sa (S. § 389m/3!) b 3 lb (OT3 und p-iE) sb (Jam
und das wahrscheinlich beabsichtigte mqjim) Zeph 3 19 b a Sach
8 2; — Ps 1 sab 2 lab 2a sab sab loab 7 17 9 i« 15 s 18 si
19 2 22 17 29 6 38 ua is 62 na 65 na 69 34 78 4a (daraus er-
klart sich die Vorausstellung von "p*in£ *ninb) 83 12 93 1 104 ub 5
i*a te) 107 9 116 sa (Vjppi) 126^>ab 132 4ab; — Pv 1 27a
(odvki M^n?) 2 8 8 16 5 2 5 10 8 12 21 (auch von GK § 114 r
bemerkt) 21 17 28 6 ; — Hi 3 20 6 8 15 [18 ist unrichtig von
P. Vetter, Die Metrik des Buches Job 1897 10 f. aufgezahlt] 28
7 8 8 18 8 5 10 5 12 8 [lO 17 ufc] 18 6 10 12 20 19 14 20 6 9 20 10
21 11 27 7a b 28 (auch 25) 26 29 2 7 (fehlt bei Vetter 1. c.) 28
30 81 31 4 33 22 36 14 38 ief. 22 26 (auch as) 89 6 40 26; — Qh
7 1a; Esr lib; ICh 24 7, wo wohl mehr das Streben nach Ver-
meidung von Missverstandlichkeit wirkte; 2 Ch 82 24 b; — Sir 8 so
4 24f. 7 s 10 12 e 15 2 45 sef 47 11 cd 51 22. 15
Als Parallele aus dem Assyrischen bemerke z. B. „Ich
werde zertrtLmmern die Thiir, den Biegel werde ich zerbrechen*
(Hflllenfahrt der Etar, ed. Alfr. Jeremias, Z. 17). — Das von
Mehren 104 aus dem Arabischen angefuhrte Beispiel t Die Sitten
der Gebieter sind die Gebieter der Sitten* gehttrt auch zu einer 20
anderen Art von Wortstellung (s. u.). Ferner die Wortstellung,
die man in t Wie kOnnte ich deiner vergessen, der du wie ein
Httgel, ein Zweig und eine Gazelle an Blick, an Gestalt und an
Huften bist?* beobachtet, nennen die Araber laff wanakr „das
Zusammen- und Auseinanderwickeln* (Mehren 108); vgl. iiber „anti- 25
thetischen .^o^ v_aJ* bei Fleischer 8 410. — Ebers, Allitteration
und Beim im Altagyptischen (Nord und Siid 1 1; Gerber 2 260)
iibersetzt z. B. „Ra ist gewaltig, schwach sind die Gottlosen* etc*
— Gerber 1 565 2 211s 608f. zitiert: w Kal nqbg avdqag ywcu£l wxl
ccvSqccGi 7tQog ywwjwg* (Plato, Leges 882); „ratio nostra consentit, so
pugnat oratio* (Cicero, De finibus 3 s); etc. In Schillers B Wallen-
steins Tod* 2 2 liest man „Eng ist die Welt, und das Gehirn ist
weit : leicht bei einander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume
stossen sich die Sachen*.
chiMtitohe b) Chiasmus der Satzstellunff. 35
SatwteUung. ...
Dieser zeigt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit schon in Gn
3 16, indem das in i« a an zweiter Stelle erwtthnte Moment ('n l sp ta im)
in 16 b an erster Stelle entfaltet wird, etc. s. u. Zweifellos aber
Die intellektuelle Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 147
begegnet uns dieser Chiasmus der Satzstellung in dem Auftrag
w Mach fett (unempfindlich) das Herz (ab = Denkwerkstatte) diese9
Volkes und seine Ohren mach schwerfallig und seine Augen ver-
klebe, damit es mit seinen Augen nicht sehe und mit seinen Ohren
6 nicht htfre und sein Herz nicht verstehe* ! Jes 6 loab. — Die
beiden Aussagen von nb 'yi rp?TO fitb Jes 8 28 a sind in umgedrehter
Reihenfolge durch die iibrigen Teile von 28 und durch 9 i aus-
gefrihrt — Das t wehe!" 10 5 a wird erst in 7 fF. motiviert und ent-
faltet (12), aber B Stecken meines Zoras etc.* 6a b wird schon in e
10 expliziert. — nyi •non 55 8 b ist in 4 entfaltet, dagegen was dem
Volke Israel von Gott gewahrt werden soil, also das erste Moment
von 8, wird erst in b ausgefuhrt. — 56 8 b findet in 4f. seine Aus-
einandersetzung, aber sa in ef. — Vergleiche Jr 35 ieab mit inf.
und 17! (Dathe 1 667 liess solche Satze xaO' CateQOv TtQOtSQOv ge-
16 sagt sein). — In Hos 5 10 geht die Ursache der Strafe voraus, aber
in 11 geht diese voran, und die Ursache folgt. Ausserdem geht in
10 f. Juda voran und Ephraim folgt, aber in 12 geht dieses voran. —
Jo 3 ab 4a: Rauchsaulen || Finsternis; 0*1 || vn. — Am 9 nab: Die
Wiederersetzung der Verluste des davidischen Hauses wird retro -
20gressiv dargestellt. — Die Subjekte von Sach 14 17 f. sind in
19 a b in umgedrehter Reihenfolge erwahnt. — Die beiden GrSssen,
deren Ankunffc in Mai 3 1 a angekiindigt ist, werden in 1 b in ent-
gegengesetzter Aufeinanderfolge besprochen.
Ps 1 4a geht mit sb parallel, aber 4b mit sa. Auch nach 5
25 wendet sich der Dichter erst allmahlich wieder zur Besprechung
der paddiqim, von denen er ausgegangen war. — Auch Ps 10 2
erklart sich am natUrlichsten aus dem Walten der Neigung zum
Chiasmus. Dann schliesst sich .sie werden erfasst* direkt an die ^y
an, die auch nach 9 durch die Ranke der Gottlosen gefangen werden.
so Als Optativ gefasst, behftlt 2 b etwas Gezwungenes. — In Ps 15 2f.
korrespondiert IM 2b mit „verleumden* 8 a, dagegen byb 2 a mit
nv y sb. — 133 lb: das an zweiter Stelle stehende D^3 wird
schon in 2, aber das an erster Stelle stehende rna wird erst in 3
erl&utert. — Pv 11 is a findet seine Parallele in 19 b, aber isb
35 (np f n3r) korrespondiert mit 19a. — Wahrend -poartfb Hi 27 sb
offenbar durch 6 erlautert wird, blickt 7 auf 6 a zuruck. Denn ge-
meint ist „es werde gleich einem Frevler, der ich sein soil und
zu dem ich sogar selbst mich stempeln soil (5 a), vielmehr mein
10*
148 Erster Hauptteil.
Feind!\ — Betreflfe Hi 31 is (s. o. 119 7) ist auch die Meinung
von Storr 401 mflglich, dass i8a auf 17 b, aber isb auf ieb blickt
3. Auch hinsichtlich der Satzverkniipfung strebt eine gate
Darstellung nach einem mtfglichst hohen Grad von Klarheit. Wir
beobachten dieses Streben z. B. in der Wahl von Mitteln, den An- 5
fang der Apodosis anzuzeigen, wie es geschichtlich in S. § 415 b — e
nachgewiesen worden ist.
In dieser Beziehung wird das Hebraische von dem Arabischen,
dessen Litteraturperiode allerdings auch spater liegt, iibertroffen.
Aber auch im Arabischen fehlt das o des Nachsatzes ausnahms- 10
weise t da, wo man es erwartete* (Nflldeke, Znr Gram. etc. 1897,
§ 89, pag. 111).
Zweiter Hauptteil.
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens and die
Stilbesohaffenheit.
Die Ausserungen des menschlichen Geisteslebens, welche dessen
Willenssphare bilden, konzentrieren sich run die beiden Grund-
bestrebungen, entweder die bereits errungenen Positionen festzuhalten,
oder neue zu gewinnen. Deshalb gruppieren auch die fieziehungen
6 des sprachlichen Ausdrucks zur Willenssphare sich urn diese beiden
Grundrichtungen des Willens, und wir finden den guten Sprachstil
darauf bedacht, teils dem zah behauptenden und teils dem energisch vor-
warts strebenden Wollen zum entsprechenden Ausdruck zu verhelfen
(s. o. 4 2f.). Sollen aber die Eigenschaften des guten Sprachstiles,
10 auf die er enteprechend den beiden Grundrichtungen des Willens
hinstrebt, mit je einem einzigen Worte benannt werden, so ist die
Wahl sehr schwer. Vielleicht indes durften die beiden Ausdriicke
„Bestimmtheit* und t Lebendigkeit* noch am meisten geeignet sein 7
die Grundeigenschaften der sprachlichen Darstellung zu bezeichnen,
15 die sie gemftss den normalen Hauptbestrebungen des Wollens besitzt.
I. Die Bestimmtheit des sprachlichen Ausdruckes, ihre nor-
male Erscheinung, ihre Vernachlassigung und ihre Steigerung.
1. Die normale Art der Bestimmtheit des sprachlichen Normaie b#-
tUjnmthcit*
Ausdruckes braucht nicht weitlaufig beschrieben zu werden. Denn
20 sie wird durch den Gkbrauch des Behauptungs- und Ausrufssatzes
und tlberhaupt aller kategorisch lautenden Ausdrucksmittel hergestellt
(S. § 351 etc.). Die normale Bestimmtheit des sprachlichen Aus-
150 Zweiter Hauptteil.
druckes wird auch dadurch in helleres Licht treten, dass die mflg-
lichen Quellen ihres Mangels und ihrer Steigerung aufgesucht werden.
Mangel an 2. Ein Mangel an Bestimmtheit der sprachlichen Dar-
^stellung wird nicht schon z. B. durch die Wahl potentialer Aus-
drucksmittel verschuldet. Denn deren Wahl kann durch die be- 5
treffende Sachlage gefordert sein und ist dann ein Mangel der dar-
zustellenden Sache und nicht der Darstellungsform. Aber letztere
wird mangelhaft sein, wenn die Bevorzugung der potentialen Aus-
drucksweise nicht durch die Unsicherheit der darzusteilenden Sache
gefordert ist. Ferner kann auch die Wahl rhetorischer Fragen eine 10
Quelle der Unbestimmtheit des Ausdruckes werden, insofern dem
Hftrer oder Leser unsicher bleiben kann, ob die betreffende oratorische
Frage das Aquivalent eines bejahenden, oder eines verneinenden Be-
hauptungssatzes sein soil. Z. B. innerhalb Hi 3 — 14 ersetzen die
Fragen in 4 n 5 1 6 sf. n-is 22 f. 30 7 12 17 20 8 3 it 9 4 12 29 15
10 3-7 10 11 2f. 7f. 10 12 9f. 11 13 8 f. 19 a 14 4 a 10 b bestimmt
eine positive oder negative Behauptung; aber dies scheint mir bei
42a unsicher. Auch <: lasst einem solchen Zweifel Raum. Ebenso
bleibt in 10 sb 9b die Absicht Gottes fraglich. Eine solche Un-
bestimmtheit haftet auch an 13 7 23. 20
GMteigerto 3. Die Steigerung der Bestimmtheit des Ausdruckes
B * tinuntncit - heisst im Deutschen sehr bezeichnenderweise die Nachdriicklichkeit
der Ausdrucksweise. Denn die gesteigerte Bestimmtheit besteht darin,
dass einer Bemerkung noch ein N a c h druck hinzugefiigt wird. Eben-
dieselbe Beschaffenheit eines Darstellungsmomentes kann man auch 25
dessen Em phase nennen. Denn das Wort e pupae ig erlangte zu
seinem urspriinglichen Begriff B Hindeutung* — auf einen „Neben-
sinn* — schon in der griechischen und rfhnischen Stilistik (Yolk-
mann 380 f. 431; Gerber 2 227 f.) noch den Begriff w Nachdruck*
hinzu. Man sagte ja damals schon tig nXtlova ipcpaciv B zu grOsserem 30
Nachdruck*, hebraisch yn:b, eigentlich fl zum Drangen*, behandelt
von Abulwalid, Riqma, "D I^^D. — Da ubrigens beim Sprechen als
Mittel des Nachdruckes auch die Verstarkung, ErhOhung und Ver-
tiefung des Stimmtones angewendet wird, so wird der Nachdruck,
den man bei einzelnen Momenten einer mimdlichen Darstellung an- 35
wendet, oft deren „besondere Betonung* genannt, und diese Be-
zeichnungsweise wird naturgemass auf schriftliche Darstellungen iiber-
Die voluntative Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 151
tragen. Aber welcbes nun sind die Mittel, die bei schriftlichen
Darlegungen zur Erzielung von Emphase gew&hlt werden kOnnen?
In erster Linie muss zu diesen Mitteln wohl die Wahl von
Formen gerechnet werden, die durch ihren LautkOrper nicht bloss
5 auf das Gehflr, sondern auch auf das Gesicht einen aussergewflhnlich
starken Eindruck machen kOnnen.
Zu ihnen sind im Talmud Reduplikativstamme, wie p^pf? etc.
Lv 13 49, mit Unrecht, und Derivate auf ^i (Gn 8 17 49 17) wenigstens
ohne Grand gerechnet worden (vgl. Zemach Rabbiner, Beitrage zur.
10 hebr. Synonymik 1899 xvi). Jedenfalls ist auch im Talmud und
Midrasch selbst der Ausdruck y.naip (Ex 16 * 8 31 15 35 2 Lv 16 31
23 8 24 32 39 25 4 f.) teils als Steigerungs- und teils als Verkleinerungs-
form gedeutet (A. Berliner 38 37) und auch yie*o Jes 9 4 als Demi-
nutivum angesehen worden (vgl. Zemach Rabbiner 1. c. xvn). Zu
15 den mit Absicht gewahlten lautkraftigen Formen kann aber die
Pronominalform SnnU etc. in ^K^p? etc. Gn 42 4 43 9a a gehtfren
(vgl. Lgb. 2 444). Andere Ffille, die A. Berliner 47 auffuhrt, wie
Gn 43 9 a (5 Lv 4 32 6 11, kOnnen aus der Einwirkung des Satztones
erklart werden. Ausserdem lasst sich in manchen Fallen, wie Hi
20 37 13 34 11, doch nicht verkennen, dass die n-haltigen Formen ohne
Streben nach Emphase gebraucht wurden. Folglich entbehrt die
Annahrae, dass die n-haltige Pronominalform in Lv 4 32 6 11 17 9
und 24 8 eine exkludierende Betonung des betreffenden Objektes
anzeige, wie Talmudisten nach A. Berliner 47 meinten, des sicheren
25 Grundes.
Nachdruck der Bede liegt selbstverstandlich auch in der
Wahl von Plurales intensivi, wie rriyinr „Heilssumme* 0. a. (Ps
42 e), oder D^rrap „InbegrifF von Siissigkeit* (HL 5 ie). Vgl. weiter
in S. § 259 c— 2*62 g und 263 a— 264 f! Aber y$ ^ (Am 3 15 b)
30 braucht nicht mit D^"»03 Jes 13 10 (S. § 264 f (5) koordiniert zu
werden (Abulwalid 168), weil nach IK 22 39 und Ps 45 9 die Existenz
mehrerer solcher Palaste wahrscheinlich ist.
Zur Steigerung des Eindruckes dient auch at-tcujridu
(ju-^uJl) „das Abstreifen", wodurch die einem Subjekte inne-
35 wohnende Eigenschaft durch t^bertragung auf einen anderen Besitzer
verselbstandigt wird, wie in „ich habe an jemandem einen warmen
Freund" etc. (Mehren 112). Zwei weitere Beispiele dieser Er-
scheinung stehen bei Fleischer 2 212 399.
152 Zweiter Hauptteil.
Vor»n- Feraer der Umstand, dass die nachdriickliche Setzung eines
UBg * Ausdruckes auch dessen Hervorhebung genannt wird, weist darauf
hin, dass als Mittel stilistischer Emphase die abnorme Stellung and
besonders die Vorausstellung von Satzbestandteilen verwendet
wird. Von diesem Mittel des sprachlichen Nachdruckes wird auch 5
in der gewOhnlichen Art der Darstellung viel Gebrauch gemacht.
Daher war die betonende Stellung der Satzteile auch schon in der
Syntax § 339 etc. zu behandeln. Aber auch hier kann diese stilistische
Erscheinung durch eine Reihe neuerdings gefundener Fftlle veran-
schaulicht werden. 10
Zu ihnen wurde die Vorausstellung des Subjektes in "n'j"'!?
1 S 20 41 b gehcren, wenn diese Konsonanten als Original angesehen
werden kflnnten (vgl. S. § 136 b). — Betonende Voranstellung des
Objektes findet sich aber wirklich in rntrrfctb tpip Lv 19 19, woraus
der Talmud etc. (A. Berliner 49) unrichtig schloss, snTn sei un- 15
wesentlicb, und deshalb sei in dem Verb y-rt auch das „J&ten und Be-
decken des Feldes mit Erde" etc. mit inbegriffen. Andere emphatisch
vorausgestellte Objekte sind iw Jes 53 »a, 12b etc. fles 11 15 b
20 iea etc. (S. § 414a) Ps 19 13 74 sb Pv 13 16 24 11 Hi 38 37b
2Ch 31 e. — Umstftnde sodann sind auch in 'an "an a Ps 17 4, so
D*>n etc. 95 7 b 104 eb Hi 6 28 b Sir 49 is a mit Wucht in den
Vordergrund gestellt.
Zur ideellen und geschichtlichen Wiirdigung der abnormen Wort-
stellung als eines Mittels der Emphase vergleiche man mit dem,
was aus Slbawaihi in S. § 3891 zitiert worden ist, noch folgende 25
Satze. Zunachst Reichel, Sprachpsychologische Untersuchungen
(1897) 12 bemerkt mit Recht: „Je leichter ein Satzteil ergftnzt
wird, desto mehr wird er zuriickgedrangt. Je unbekannter er ist,
desto weiter riickt er nach vorn a . Ferner zur historischen Orientierung
giebt Ed. Norden folgende htfchst zutrefFende Bemerkung: B Das so
wichtigste Moment, das psychologische, ist in den antiken Sprachen
stark modifiziert durch ein konveniionelles Gesetz, aber nicht, wie
bei den neueren Sprachen, das der Syntax, sondern das des Wohl-
klanges" (Antike Kunstprosa 1898, 1 m).
indirekte In anderen Fallen der betonenden Voranstellung von Darstellungs- 35
hoiung. elementen zeigt sich zugleich ein anderes Mittel der Emphase, und
dieses besteht in der indirekten Wiederholung eines Rede-
Die voluntative Sphere des Seelenlebens und die Stilbesch&fFenheit. 153
bestandteiles. Sie geschieht durch Pronomina oder andere hindeutende
Sprachelemente.
Zun&chst nun solche Ffille, in denen der Nachdruck durch ein
wieder aufnehmendes Pronomen hergestellt wird, finden sich
5 z. B. in Jes 59 ieb Hes 11 7a 44 24a Pv 10 22a 24a 22 9 (cf. S. § 336 hi)
2Ch 31 6 (cf. S. § 340c) Dn 6 17b (cf. S. § 340d); Lv 21 sb Nm
69a Dt 20 20 (cf. S. § 340f); Nm 22 20b 35a 2K 17 sea (cf. S.
§ 340h); Gn50s Hes 20 40 a Pv 8 27a, rb« 2Ch34 26a (cf. S.
§ 340 i); Hes 35 15 (§ 340 k). Da (Neh 9 29^ S. § 50med.) nimmt
10 tpascEQ wieder auf, um eine Ankniipfung fur den charakterisieren-
den Attribute vsatz darzubieten. Ferner das zweite "priN Dn 5 n b
gehflrt zu S. § 341 ay.
Andere Beispiele des wieder aufhebmenden Pronomens fallen
wesentlich unter einen andern Gesichtspunkt und sind deshalb oben
15 124 sff. besprochen.
Die Hervorhebung eines Elementes der Darstellung kann aber
auch durch ein vorausnehmendes Deutewort geschehen (S.
§ 3401— q). Ausser in den dort angefuhrten Fallen ist dieses Her-
vorhebungsmittel zunachst noch an folgenden Stellen gewahlt worden:
20 mn nb-Vn Kin Ex 12 42b; *r-nt3» Nm 24 17 a; rrari Dt 32 52b;
aim Ps 87 r>b. Ein vorausnehmendes und betonendes Pronomen
kann aber auch in der betreffendcn Verbalform eingeschlossen sein,
und so reiht sich hier auch Jes 63 is a an. Indem dort gesagt wurde
w Fur — die — Spanne Zeit haben sie okkupiert etc., haben unsere
25 Bedr&nger etc.", hat der Autor die Aufinerksamkeit in erhtfhtem
Masse auf die Bedr&nger (13^X) gelenkt. Dasselbe Mittel der Em-
phase begegnet uns ferner in 'yi ^"bfc 'an HT"b« Jes 66 2b. Aller-
dings sodann Hes 8 isb gehtfrt nicht hierher. soudern dessen 3MD^
ist vielmehr nach S. § 332 k aufzufassen, und auch yi£r in Hes
so 11 15b fallt als Interpfetament unter den Gesichtspunkt von S. § 333 e.
Dagegen wieder in Am 1 sa 6 a 9a etc. liegt eine betonende Voraus-
nahme in doppelter Weise vor. Zu den Belegstellen von S. § 840 p q
kommt auch noch Qh 4 12 a Est 3 s Dn 5 30 7 24 a /3, Gn 34 22 Ps
41 12 und Jr 23 29 44 u Hes 20 27 b Pv 9 is hinzu.
35 Cbrigens trieb das Streben nach Emphase auch andererseits fiber
die Wahl des Pronomens hinaus (s. 0. Gn 2 20 b etc.), wenn es sich
darum handelte, a) eine feststehende Benennung beizubehalten, oder
154 Zweiter Hauptteil.
(3) einen ehrenvollen Titel zu erw&hnen, oder y) insbesondere eine
Gottesbezeichnung nicht in den Hintergrund treten zu lassen.
Beispiele dieser drei Gruppen findet man in folgenden Stellen:
a) Hinter dem Subjekt y-i»n „die Erde" ist in Gn 1 24 trotz-
dem ein Objekt yw-irnn „2iWgetier" genannt, weil dieser Aus- 5
druck sich im Sprachgebrauch als Bezeichnung des die Erde frei
durchschweifenden Wildes ausgepragt hatte. Derselbe Fall liegt bei
bfipvn Ps 36 7 a vor.
(3) In Gn27 25a ist die Benennung „mein Sohn" (^a) statt
„dein" gewahlt. io
Ferner ist der Titel B K8nig" etc. in folgenden Stellen bevor-
zugt: 2S14isb IK 1 20b 8iab 22 15b 2K 8 28b 29a 22 sab
[gegenuber 2Ch 34 sab!] Jes 10 sib Ps 45 «c Qh 2 12b Est 8 s Esr
5 17 Dn 4 25.
y) Speziell ein Gottesname ist dem Pronomen vorgezogen in 15
dem Satze „im Bilde Gottes schuf er (Gott) ihn" etc. Gn 1 27aj3
(schon von Adrian § 86 bemerkt; cf. 9 eb) 18 14 a 19 b 19 24 b
(ebenfalls schon von Adrian erwahnt!) 24 44 b Ex 16 7 a 20 7 b Dt
5 11b 6 24a 7 sa IS 15 22a 25 26 (das zweite mm) 29 sb 2S 1 10b
7 11b; doch auch IK 10 9b; sicher 13 9a (statt liana) 2 K 17 12 20
19 4aj3 Jes 6 12a 8 is 11 sb (vgl. 12 sa) 37 4 Jr 1 9ab 2 sa sia
8 ub Hes 37 1a Hos 1 7a Am 4 12b Mi 6 sb Zeph 1 s (? ist mm
aus * vervollstandigt) Mai 3ib Ps57ab8«a 26 1 36 7a (schon
von Adrian bemerkt!) 50 14 2sb 110 2a Pv 8 ita (s. u.) Hi 16 2iab:
,und er (Gott) schaffe Ausgleich einem Manne in dessen Beziehung 25
zu Gott!"; Dn 9 9a 17b; Rm 1 4 2 Tim 1 is (Adrian!). Manche von
diesen Beispielen und noch andere fallen auch unter einen andern
Gesichtspunkt (s. u. bei Gn 24 44b Ri 5 sab etc.; Nm 26 4b Dt
33 4 IS 12 11 etc.).
Indirekte Wiederholung findet sich auch in der stilisti- so
schen Erscheinung, die schon von Phoebammon (Gerber 2 184) speziell
Epanalepsis genannt wurde. Sie besteht darin, dass „ebendasselbe
Wort nach andern wiederholt wird" (Gerber 1. c). Hierher gehflrt
es, dass msr n«o „ein Rest wird sich bekehren" (Jes 10 21a) in
22 a wieder aufgenommen wird , dass die hervorstechende Charak- 35
teristik s hochgewachsen und glatt etc." in Jes 18 2a und 7a auf-
tritt, dass vielleicht vn: 21 is a in 22 3 a (cf. Cornill, ZATW 1884
83 ff.), oder „ich zerreisse" (Hos 5 ub) in „er zerreisst" (6 1a) wieder-
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 155
klingt, und dass die Ausdriicke „ich vertilge die Bewohner* sowie
„den Szepterhalter" sich in Amos 1 5b 8a, beziehungsweise sc sb
wiederholen. Manche Beispiele von Epanalepsen besitzen wahr-
scheinlich noch eine andere Funktion und werden deshalb weiter
5 unten aufgefuhrt (vgl. bei Jes 2 n 17 etc.; Ps 93 3b 4a etc. 120 5b
ea etc.; Ex 3 19 61 etc. 2 S 1 19 25 27 Ps 56 5 etc. 39 « 12 42 6 12 etc.).
Nur in entfernterer Beziehung steht dazu die ScvaxstpalaUoctg oder
inavakr^ig^ die Adrian § 116 in dem als Unterschrift gedeuteten Satze
Avxr\ r\ §l§Xog ysvtasag obqavov ts %a\ yf^g (Gn 2 4 a) fand.
10 Das zweite *fi28b in IK 2 4 drttckt nicht .promissionis certitudo*
(Dathe 1 643) aus, stammt auch weniger wahrscheinlich von ,Ver-
schreibung" (Benzinger, KHC 1899 z. St.), als dass das erste *)£ttb
eine Erg&nzung einleitet.
Ohne Anlass ist die Wiederholang yon Cpb Lv 4 12 , HJ? 6 20
15 und in]P 21 7 im Talmud (vgl. bei A. Berliner 50) als bedeutsam an-
geseben worden.
Aber auch die direkte Wiederholung von Darstellungs- Direkte
Wieder-
elementen ist ein sehr nattbrliches Mittel, ihnen Nachdruck zu ver- hoinng.
leiben. Dieses Mittel der Hervorhebung bat deshalb schon in der
20 alten Stilistik (Gerber 2 m) den Namen Epizeuxis oder g e m i -
natio erhalten. Gerber zitiert z. B. *AQ£g y "Aqtg (Bias 5 31), in Be-
zug worauf Eustathius z. St. von naXdXoyla spricht, und occidi,
occidi non Spurium Maelium (Cicero, Pro Milone 27, § 72), wozu
Quintilian 9 3, 28 bemerkte: „ Verba geminantur amplificandi causa".
25 Aus dem AT babe ich folgende Falle von einfacher Epizeuxis
oder geminatio gesammelt: „ Abraham, Abraham!" Gn 22 11 (Okhla
w e okhla, Nr. 242; wegen des Paseq vgl. Lgb. 1 12s); on«n oifctn
25 30, wodurch die drfingende Ungeduld gemalt wird; 46 2 (Okhla,
Nr. 242); -wn ■«:a *!??!; 48 19& (kursiv, veil mit dazwischen
30 8tehendemVokativ etc.); mre | rro?D Ex 3 4; mn" 1 | mm 34 6 (Lgb.
1 123); D*:in: D^nns Nm 398 is; y2& \ -px 5 22 cf. Ps 41 14 72 19
89 53 Neh 8 6f; anpn an^rr Nm 17 28 a; 'a "ft-na Dt 2 27; '£ pis
16 20: durchaus Normalitat, voile Gerechtigkeit ; mm 0*»nbK ba
steht doppelt Jos 22 22; nv **w Ri 5 12 [nicht 11 25, wie in GL
85 670 steht]; 'a nroa IS 2 sa; '© bair© IS 3 10, das dritte Bei-
spiel, das in Okhla, Nr. 242 erwahnt ist; »a? »* 2 S 16 7b; 'a ^:a
,mein Sohn, mein Sohn!" 19 lb 5b; 'n nb"»bn 20 20; mm *:?y
*::y IK 18 37 a; -nan ->iz5fin „mein Kopf, mein Kopf!" 2K 4 19;
H2N r^Xn 6 21 (cf. Hes 22 2); 'p icp ,Verschw8rung, VerschwcTung!*
156 Zweiter Hauptteil.
11 14; 'ai 3HT *)X0& 25 is: „die von gediegenem Gold 44 etc., w&hrend
die "Cbersetzung „was von Gold war [nahm er] in Gold 4 * (Benzinger,
KHC 1899 z. St.) ganz unnatfirlich ist.
Im Jesajabuch verteilen sich die Beispiele von Epizeuxis auf
gewisse Partien: ': nbp3 Jes 21 9; 'ai "•n 24 ioa 21 ab; '« fiibti 5
„Friede, Friede! 44 26 8 T (57 19 Jr 6 u 811 lChl2ist); '"• rw i«a.
m n*» (38 n) kflnnte freilich aus mm (Duhm, HC) geworden sein,
aber vergleiche ^n "»n 19. An beiden Stellen kann eine Betonung
beabsichtigt sein. Dazu gesellt sich ': l»n3 ,Tr8stet, trOstet! 44 40 1;
'a "03» 43 11 25 51 12; 'b ''rjttb 48 11a; 'y "nv 51 9 und 52 1; 10
'n -n-runr: 51 17; (cf. 'p bip 52 sa); '0 vno 52 11; '0 ibb 57 u;
'd Onbti 19 ; DV ffn 58 2 ; 'y *niy 62 10. Diese begeisternden Doppel-
mfe sind schon im Midrascb Wajjiqra rabba als Eigenheit von Jes
40 ff. erwfthnt und mbiCD mTnnD genannt (Fiirst 25, Anm. 9).
Aus dem iibrigen AT etc. habe ich folgende Falle von Epi- 15
zeuxis notiert: '» *yi2 Jr 4 19; 'ri Dibti 6 u 8 11: (cf. '31 ibsa
10 25 b; Abulwalid 168: ymb inbs&n 131D; „es sagt der Sagende
[= man meint], dass sie Israel ein Mai fiber das andere Mai ver-
zehrten und so es vertilgten 41 ); fiO 83 46 20 b; 't WT 52 19 s. 0.
156 if. fiber 2K 25 15; — '« ^n« Hes 11 ir»a; '31 ^BKi 16 6; -n« 20
•na „weh, weh! 41 ssf; 'n rn'in 21 33; *n ttrasnn 22 2 cf. 2K 6 21;
'XD "ai« 33 11. Aber 'an "ittnmbfit 44 19 ist doch dittographisch trotz
des Sprachgebrauchs , der in S. § 318 f belegt ist. — 'in Wi Hos
2 4 (s. 0. 155 29); 4 i-\ m*N 2d; 'y *nny Nah 2 9; '2 15:33 Zeph 3 5
(Adrian § 87 sagt: to jiqcdT iitl raxvttjtog i%kap,$avu [soil. ^ ypaqptfl, «»
indem er auf Ps 46 «b und 119 us a hinweist; aber a ipaa Zeph
3 5 bedeutet ^allmorgentlich 41 , wie in Ex 16 21 30 7 etc. S. § 88,
ist also = ipa baa, wie schon Abulwalid 175 sagte); — "in "in
„weh, weh!* Sach 2 iof; It? in 4 7b; — 'k '■be* „mein Gott, mein
Gott 44 Ps 22 2; 'n n»n 35 21 40 10 70 4 f; '« TS« 41 u 72 19 89 53 so
s. 0. Nm 5 22; (cf. 57 50b s. 0. 155 29); 477 57*a 8a; '•» -pi^r
6813a; ft2J0 03$aetc.; '* vi? 137 7; *b D-obT^ Pv30 4a; 'n ^m
Hi 19 21; 'o *avi HL 7 1; 'o nio Kl 4 15; pirn pjr Dn 10 19 (c£
Jr 10 25); '» ya* Neh 8 6 s. 0. Nm 5 22; ahnlich ist 'ai OTOfin ICh
8 28 a; 'xo Dibti 12 is; 'ai ^tO 1 ? 2Ch 14 6; 'p -nop 23 is; nRB T6T3 35
Sir 7 17a; *a *a 13 22c; — MiSna, Berakhoth 5 3: „Wir danken,
danken 44 ; Judith 13 20: yivovzo ytvoixo s. 0. Nm 5 22; Mt 23 37
Lk 22 si 23 21 Jh 1 52 etc. 5 24; Act 9 4 Apok 18 2 (Dathe
Die voluntatis Sphare dea Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 157
1 law); Agyptisch-arabisch : bukra bukra „schon morgen" (Spitta
§ 131).
Verdoppelung yon pluralischen Substantiven ist Ausdiuck einer
uugezahlten Reihe in Gn 14 10 £z 8 10 Ri 5 22 2K 3 ifi Jo 4 14, und
5 denselben Sinn gewann die Verdoppelung von indeterminierten konkreten
Singularen, wie in 0*n DT» etc. Gn 39 10 etc. (S. § 89), oder ETN ^N etc.
49 28 b (J (?) Ex 36 4 etc., *i:w Hjti Dt 14 22 (Abulwalid 175), besonders
im spSteren Stil (cf. S. § 57 90), vgl. auch rdgil ragil „Mann fiir Mann"
(Spitta § 131).
10 „Wiederholung deutet auf etwas besonderes bin* lautete schon
die 10. von den 32 bermeneutiscben Regeln des Eliezer ben Jose (meine
.Einleituug" 516).
Noldeke, Zur Gram. 1897, § 39 erwahnt aus dem Arabiscben
Falle, wie „ein verrateriscber, wabrbaft verraterischer Emir", als Er-
15 scheinungen des TcCktd (vgl. dariiber S. § 333 S).
Einen besonders bohen Grad von Empbase eines Darstellunffs- Dreifeche
° Wiedar-
momentes pragte man durch dessen dreifacbe Setzung aus: hoinng.
Vgl. scbon Gn 9 25-27 48 15 b iea 49 25 b 26 a Nm 6 22-24 Jos 22 22,
aber hauptsachlich 'p 'p ©iip Jes 6 s, 'n 'n bS'Tj Jr 7 4, '« 'k yiK
20 22 29, 'y 'y nr* Hes 21 32 (cf. 'd '3 Dpb Nah 1 2). Auch im Agyp-
tischen bezeichnet „gut, gut, gut" den hflchsten Grad (Brugsch,
Steininschrift etc., 2. Aufl. 110). Vgl. „To morrow and to morrow
and to morrow M (Shakespeare, Macbeth 5 5); „borgt und borgt und
borgt" (Lessing, Nathan); „Rinnet, rinnet, linnet dein Blut u (Schiller,
25 Braut von Messina) und andere moderne Beispiele bei Gerber 2 iss f.
Auch lautlich oder begrifflich verwandte Wtfrter, die weiter sonatige
unten (vgl. Jes 29 14 Hes 6 14 32 15 35 3 7 Nah 2 11 Zeph 1 15 Hi ai°Miu«i de?
30 s 38 27 Kl 2 5 b) unter einem andern Gesichtspunkt zu besprechen mp ***'
sind, und iiberhaupt Synonyma oder positive und negative Begriffe
so pragen durch ihr Zusammentreten eine Begrifissteigerung aus : Dfitns
'jn etc. Nm 6 9 Jes 29 5 30 13, b]? etc. Jes 5 26 Jo 4 4 (cf. S. § 309hik);
Jes 1 4a Ps 106 « etc.; Ex 9 i9ba(3 12 20; Dt 33 «a Gn 42 2b Jes
38 lex Hes 18 13b Dt 28 isa; IS 1 nay Jes 3 9a ex. Jr 20 uab
Hos 5 sa Hab 2 4a. Auch solche Wortfulle, die dem von natur-
85 licher Gesundheit strotzenden Kflrper gleicht, ist ein Mittel des kraft-
voll nach Eindruck strebenden Darstellers. So beobachten wir es
in Stellen, wie z. B. Jes 1 6f. Jr 4 19 a 20 a b, in denen man gleich-
sam ein anschauliches und darum machtig packendes Gemalde vor
sich sieht. Vgl. Quintilians Erklarung von n ivd^yeia, quae a Cicerone
158 Zweitei Hauptteil.
Mustratio et evidentia nominator, quae non tarn dicere videtur quam
ostendere", und die auch repraesentatio heisst (Quintilian 6 2, 32 ;
8 3, 6i ; Gerber 2 soo**).
Dasselbe gesunde Streben nach Emphase zeigt sich auch in
Stellen, wie „weinen wird meine Seele wegen (eures) Hochmuts und 5
heftig thrftnen und in Thranen (gleichsam) herabstiirzen wird mein
Auge, weil gefangen sein wird die Herde Jahwes" (Jr 14 17), oder
48 29, wo der tlbermut Moabs sechsmal bezeichnet wird. Ahnlich
ist Ps 5 2 f. 6 9 f. 7 17 29 1 f. 89 si f. , und Rabbinen benennen diese
stilistische Erscheinung als .Verdopplung des Sinnes durch ver- 10
schiedene Wflrter* (m3io mbM yzyn bcD).
Aber es giebt auch eine nur scheinbare Wortfttlle. Sie liegt
in solchen Wortzusammenstellungen, wie D* E)K Lv 26 44. Dazu be-
merkte freilich Ibn Ezra, es sei ein *mn£ "psjb, also ein Ausdruck
der Eleganz , und der eine wurde gemigen , und die ganze Schrift 15
hat derartiges, und so ist auch *!jx pn bei Mose [Nm 12 2), "p« ^bstt
[Ex 14 11 etc.]*. Aber dariiber ist zweierlei zu sagen: Wie die Ver-
dopplung der identischen Ausdrucke, so tritt auch die Haufung der
Synonyma seltener im frllheren (lDbi IS814 2K14 Jes 87 30 isf;
cf. 5 14 52 6 Jr 11 22), hftufiger im spateren Stil auf (vgl. S. § 89, 20
90 etc.), aber auch in ihm ist solche Haufung der Ausdrucke nur
zum kleineren Teile durch einen Zug zum Emphatischen und Hyper-
bolischen veranlasst (S. § 318 ef). Zum grflsseren Teile dient die
erwfthnte Worthaufiing zur Auffrischung eines im Sprachgebrauch
verblassten Sprachelementes. Man vergleiche ausser dem, was in S. 25
§ 318 a b bemerkt ist, noch iiber Negationswucherung § 352 w — z
und beachte haupts&chlich, dass mit ninra 2 S 10 3 b das zusammen-
gesetzte b nisya 1 Ch 19 sbf parallel geht! So tauchte ja auch in
der indogermanischen Sprachentwicklung von Junnen etc. auf (Paul,
Principien etc. 137). so
Ein solches Doppelgesicht tragt auch diePolysyndese. Auch
sie ist teils ein Ausdruck betonender Energie, teils kann sie nicht
wohl als Auspragung einer bestimmten Idee gedeutet werden.
Den ersterwahnten Charakter diirfte die Poly syn des e be-
sitzen, wenn in Gn 43 8 ein „und* auf das andere folgt (nicht 2K 35
19 sc || Jes 37 37 (GL 842)], oder wenn die Wiederholung des DN
Ri 9 16 a b die Fraglichkeit der Sache veranschaulicht, oder wenn in
Jes 5 13 a 14 a „deswegen . . . deswegen* gesetzt ist. Der Kausal-
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbescbaffenbeit. 159
zusammenhang von Irreligiositat and Exilierung sollte deutlich zum
Bewusstsein gebracht werden. Ahnlich ist die Betonung der Doppel-
wurzel einer Konsequenz in IE 18 27 Ps 116 2a Jes 1 29 f. Jr
48 sab etc. (S. § 373 d). In andern Fallen soil die Polysyndese
6 die ganze Fiille von Faktoren einer GesamtgrOsse veranschaulichen
(Gn 1 is b 21 24 etc. ; cf. "jB Dt 82 27 b c) , wie auch in andern Litte-
ratoren das — in ihnen seltenere — Polysyndeton „ nicht Begriffe
hervorhebt, sondern die Art, wie der Zusammenhang von BegrifFen
gefasst wird* (Gerber 2 20s).
10 Eine geradlinige Entwicklung von Bevorzugung des Polysyn-
deton zu der des Syndeton oder umgedreht wird sich ubrigens
schwerlich beobachten lassen. Denn wenn z. B. „Sem und Ham und
Japheth* in Gn 9 is (Jahwist), aber „Sem, Ham und Japheth* in 10 1
1 Ch 1 4 stent, so ist zu beachten, dass in Texten, die es vorwiegend
15 mit Aufzahlung von Reihen zu thun haben , die Vermeidung des
Polysyndeton nahe liegt tTberdies ist letzteres auch in Gn 10 oder
ICh 1 nicht selten. Vgl. noch .GerSom und Qehath und Merari*
(Ex 6 16 NmSnf) mit „Gersom, Qehath und Merari* Gn 46 a,
wo es — vielleicht wegen seiner Gebrttuchlichkeit — mitten unter
20 Polysyndeta steht; ICh 5 27 61 23 6f.
Halbe Polysyndese kann man in folgenden beiden Erscheinungen
sehen , dass a) wenigstens mehrere Glieder einer grtisseren Reihe
verkniipft sind, oder 0) dass sie in verbundenen Teilgruppen vor-
gefuhrt wird.
25 Das erstere Yerfahren zeigt sich in Gn 86 11 b, aber 1 kann
auf Dittographie des i vom vorausgehenden neat beruhen und LXX
hat nur ro%6p, sodann in Jr 2 26 b, wo Dms^bi das hervorhebende
,und auch* (S. § 375 d) besitzen durfte (vgl. aber auch ICh 5 28:
'y\ linam), wie in Dt 29 22 a nb73j 'a eine Sondergruppe bilden (vgl
so auch Jo 3 1 a b) , wie ferner in 1 K 6 7 b 'a ^bs-bs eine verallge-
meinernde Apposition darstellt, und wie in Ps 45 9 das hinter zwei
verbundenen Grflssen stehende W"»»p ein sekundares Interpretament
sein durfte.
Ferner die Bildung von Teilgruppen beobachtet man z. B.
35 in folgenden Stellen: Gn 10 4 36 is a 46 16 a 21 Nm 3 19 (vgl. mit
Okhla, Nr. 288 damit Ex 6 is 1 Ch 5 28 63), ohne dass das Motiv
uns bekannt ware. Dies ist auch in Jos 17 3 b nicht der Fall
Durchsichtig ist das Motiv der Teilgruppenbildung aber in Gn 14 2 a
160 Zweiter Hauptteil.
Ex 1 4 oder Jes 40 n („er kommt [10a] wie ein Hirt, der* etc.).
Freilich wenn troy auch „Saugende* heissen kOnnte, wiirde der Sinn
dieser sein: „wie ein Hirt, der etc., wird er sie leiten* (obf^). —
Solche Gruppenbildung war auch in Neh 4 10 (s. o. 136 12) beab-
sichtigt: 'ai DTPnm rnn-TQ. — Sie zeigt sich auch in 1 Ch 1 8 5
gegenuber der Parallelstelle in Gn 10 6. Das Motiv der Gruppierung
kann in 1 Ch 1 8 wohl nur dies sein , dass zwei Paare entstehen
sollten, w&hrend in 2 1 die Rucksicht auf die Zugehflrigkeit zu eben
derselben Mutter die Gruppenbildung anregte, aber wieder in 2 2
deren Grund undurchsichtig ist; 15 11b. 10
BegnffB- Wie nun ein einfacher Begriff d u r c h ftusserliche Entfaltung
steigerung
durch seinenEindruck vermehren konnte, so musste dies auch bei
Botfaltong .
•einer zusamraengesetzten Begriffen der Fall sein. Deshalb konnte z. B.
Faktoren. ° °
der Begriff „ Metropolis*, um sich wuchtiger geltend zu machen, sich
in seine Faktoren zerlegen und als ein Wortpaar auftreten in ,eine 15
Stadt und Mutter* (2S 20 19). So diirfke das Hendiadyoin seine
psychologische Ableitung und seine innerlich motivierte Einreihung
in die Stilistik gefunden haben.
Der Terminus $i> 81a dvolv wurde von Servius zu Vergil., Aeneis
1 6i mit den Worten „niolemque et montes insuper altos, id est: 20
molera montium* erwahnt und ebenso richtig in „pateris libamus
et auro* (Georgicon 2 192) gefunden (Gerber 1 534). Ubrigens ge-
braucht schon Servius auch die Form „Endiadys", sodass Hendiadys
auch deshalb neben Hendiadyoin gebraucht werden kann.
Ein Fall desselben liegt schon in '51 rhfcb Gn 1 ub vor, weil 25
am wahrscheinlichsten der Sinn „zu Zeichen sowohl (S. § 371 e 376a)
f&r Fest-Zeiten etc.* ausgepragt werden soil. Denn einen doppelt
modifizierten Sinn der Prftposition b anzunehmen, ist viel weniger
unnatiirlich , als die tlbersetzung t zu Zeichen und zu Zeiten* etc.
(Delitzsch; Dillmann, KEHB; Spurrell 1896; KtT; Strack, KC). Aber 30
finrn Gn 3 iea hat wahrscheinlich jenes i augmentativum , wovon
ich in S. § 375 d viele Belege gegeben habe, und die selbstandige
Geltung der w Muhsal" entspricht ja auch so sehr der kulturgeschicht-
lichen Stellung orientalischer Frauen. Auch die Fortsetzung des
Textes, welche die beiden Objekte in chiastischer Satzstellung (s. 0. 35
146 37) beleuchtet, spricht dafiir, dass die Mtihsal und die Menge
der graviditas (cf. '31 ^r.pion !) je eine selbstandige Geltung besitzen
sollen. In Gn 3 i«a ist also nicht wahrscheinlich ein £v due dvoiv*
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 161
(Holzinger, KHC 1898) beabsichtigt. — Dagegen (wiTQfaofog ist, wie
schon oben angedeutet, empbatisch wiedergegeben in urbs et mater
2 S 20 19b. — Wiederum in Jes 1 is ex. ist nicht B iniquitatem coetus*
(Dathe 1 i2e) gemeint, sondern i bedeutet „und zugleich*. Aber
5 'vi ]tt Jes 4 5 ersetzt „Rauchwolke* etc., und '©m Fns 8 22 ver-
tritt „finstere d. h. unheilvolle Bedrftngnis*. Ferner die Ausdrucks-
weisen 'ai rt3 (Jes 10 2s a 28 22b), 'an *i£*» 53 8a (Ley, Historische
Erklftrung des 2weiten Teil des Jesaja 1893 12$), ,Zukunft (m^n«)
und Hoffhung* (Jr 29 11) sind nachdrucksTolle Zerlegungen von B fest-
10 beschlossene Vernichtung*, „ Angst des Gerichts" und „hoffhungs-
reiche Zukunfb*. Ebenso ist es bei „die Rolle und die Worte*
(Jr 36 27) ,h. e. volumen verborum* (Dathe 1. a).
Auch in Ps 29 1 b 96 7 b bleibt selbst dann , wenn «n richtig
mit Hupfeld-Nowack durch largimini oder concedite (wie Dt 32 s
15 Ps 29 2 96 8 ICh 16 28 f.) gedeutet wird, doch die koordinierte Gel-
tung von Til ni33 (Duhm, KHC 1899: w Ehre und Starke*) un-
natiirlich. Denn tb (Trg.: coste) bedeutet hier so wenig, wie in
Ex 15 1 „Ehre* (Bathgen, HO 1897). Ttfi^v und das davon ab-
hangige JyOr/ sowie 'LAS sind keine unanfechtbaren Indizien dieses
20 Sinnes von l'y. Wahrscbeinlicher ist eine emphatische Zerdehnung
von s die Ehre seiner Macht* beabsichtigt. fOber ^bip 116 lb vgl.
S. § 333 !] — Ebenso enthalt bip; msB'* Hi 4 ie eine bedeutsame
Zerlegung von „Gefliister einer Stimrae*. Auch in 10 17 c ist ge-
meint jWechselffclle und zwar so zahlreich und feindlich wie ein
25 Heer". Fernerhin C2E^ri n? Qh 85b scheint nur aus Nachahmung
des in 6 a richtigen Wortpaares zu stammen. Dagegen wieder aus
dem Begriff „Freudengelage* ist das Element „Freude g nachdrucks-
voll betont in ttnfctp. nntttt etc. ,Gelage und Freude* Est 9 isb
22 b. Betreffs O^rt 2Ch 16 14 vergleiche man aber Syntax, pag. 194,
so Anm. gegeniiber der Deutung ,Arten von Gewurzen* (GL 854).
Yon den Fallen des Hendiadyoin, die Dathe 1 126 f. aus dem
NT zitiert (ilitidog xal avaatdosmg Act 23 6, %d(>i>v xal &7toaroXrjv Rm
1 5, tfjg $i£rig xal tfjg 7ti6xr\tog 11 J 7, elxoov xal $6£av 1 Kor 11 7, 0a<rt-
Xelav xal do£av 1 Thess 2 12) dlirften wenigstens der erste und der vierte
85 hierher gehoren.
Ein verwandtes Mittel der Emphase ist die Darstellung eines Emphwe
Begriffes fcatf' oXov xal (liQog. Sie liegt in folgenden Ausdrucks- wahnungTon
weisen vor: „Ihre Hand . . . und ihre Rechte* etc. Ri 5 26 a b, oder Neb«n»»che
Kdnig, SUllitik. 11
162 Zweiter Hauptteil.
"OWl "HJ Jes 48 is (vgl. auch 5 i a). Sie findet sich zwar nicht in
inm 'ai mm 48 ieb, was in S. § 25 diskutiert ist, aber in „Jahwe
wird aufglanzen und seine Herrlichkeit etc." (60 s b). Analog ist
einigermassen ,sie, ihre EOnige etc." (Jr 2 86 b 3 24 a b) und speziell
„mich, namlich meine Hande und Fiisse* (Ps 22 17 b) sowie mm 5
S*?i 105 4 || 1 Ch 16 li. tTbrigens wurde die logische Struktur dieser
Ausdrucksweise schon von Saadja einigermassen durchschaut, indem
er das i von Jes 48 ieb 60 *b Ps 105 4 — und das von -^D^ Jes
13 6 — durch ^ ,mit* ersetzte (Wolff in ZATW 4 22s).
Auch V^X Ps 17 11 a wurde nach Delitzsch u. a. (cf. S. § 328 f) 10
hierher gehOren, aber es ist trotz 73 sb nicht wahrscheinlich , da
„Schritt kein Glied* ist (Hitzig z. St.). Wahrscheinlicher war ^yntfK
beabsichtigt, und zwar meinte dies praedicaverunt me (PeS.: ^jo*^*)
im hOhnenden Sinne, wie ihr tfbermut (10 b) sie anleitete und ihr
jetziges Verfahren (n a ft) beweist (nicht : duxerunt me ; cf. ix§al6vreg, 16
woran Aethiops und Arabs sich anschlossen).
Wesentlich dieselbe Methode, ein Begriffsmoment nachdriicklich
zu erw&hnen, zeigt sich in der Ausdrucksweise „die Erde und ihren
Ertrag* etc. Dt 32 22 faba-n) Jr 8 i«b (FKibw); „sowohl wir als
auch speziell der etc.* On 44 16; vgl. 5 29b etc. 2S 13 10a Jes 1 1a etc. 20
7ua etc. in S. § 375d.
F.mpbM* Wenn solche sinnverwandte Ausdriicke verkniipft werden, die
Jriflfrrer- einen verschiedenen Grad einer Erscheinung auspragen, so wird der
g ° ung ' Nachdruck stufenweise erstrebt, und es entsteht eine Eli max ad
maius oder eine Elimax ad minus. 25
Beispiele von Elimax ad maius finden sich in folgenden Zu-
sammenstellungen : „sieben Mai" und „siebenundsiebzig Mai" (Gn
4 24ab); „Land, Verwandtschaft, Vaterhaus* (Gn 12 1a); 3W3 44 sab;
^bn 49 20b; W» Ex 6 12; Nml2uab; ypy* und banto 1 * W,
aber in einer sich selbst verneinenden rhetorischen Frage (Nm 23 10 a) ; so
'an bs> 24 17b; q&n Dt 31 27 IS 23 s; ^Erb* Jes 19 7a; 'n rron
25 12; •spn Jr 12 5ab; «D1D Hes 32 21b; Mi 4 sab Hab 1 5a Sach
7 11 f.; Ps 1 1; n«3 yjp 85 14; 'an *ria 40 s a; ,Volk und Vater-
haus* 45 11b; Da'npn etc. 55 17b 119 lsiab 162a; C)«D Pv 6 82 7 9;
■*S C)N 11 si 15 11 17 7; 30 2; Hi 3 sab 19 isab 2sf.; doch wohl 85
auch in HL 2 lab; TO* SrW Est 9 12; Sir 10 i9ab, c d; si (itoaai&g;);
Rm8 29f.; r £/fy*«H *rk. 2Eor 11 22 (Joh. Weiss 186); lEor4s
Uh 1 1 (Flacius 2 sos, s).
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 163
Eine Eli max ad minus bietet 'ai ntirtt Hes 22 isb und der
MT yon Amos 6 12: ,Rennen Bosse auf dera Fels, oder ackert man
darauf mit Rindern, d. h. ist wenigstens letzteres ein natiirliches
Verfahren?* tfber D*npn vgl. S. § 254 g! Siehe auch uber Pv
6 8 10 a b und Hos 6 6 a b oben 48 25 49 20 !
Die vorher miterw&hnten Falle Gn 4 24 ('*! trW3«l •>*) 44 8
(aD>3 ^«l) Ex 6 12 ('ai ^Kl) Nm 12 w Dt 31 27 IS 23 3 Jr 12 sab
Pv 11 31 Est 9 12 (liD* rP2) sind in Okhla we-okhla, Nr. 182 f. ale Falle
des IBim bp „Leicht and Last" bezeichnet. Dieser Terminus qal
10 wachdmer selbst findet sich zuerst in Mi&na, Berakhoth 9 5, dann
auch z. B. in A both 1 5. Anwendungen dieser Auslegungsweise auf
Ex 20 25 f. 21 7 Dt 32 10 Jes 33 18 Hes 15 5 Ps 15 4b 5a siehe bei Bacher,
Die Slteste Tenninologie etc. (1899) 173 f.
Eine besondere Gruppe bilden die Falle von aufsteigender
15 Klimax, deren Stufen a us Zahlen bestehen, wie ein (und, oder)
zwei: Dt 32 30 Jr 3 u Ps 62 12 Hi 83 u 40 5 Sir 38 17, vgl. die
Verknupfung von Singular mit Dual (Ex 21 21 Ri 5 so 15 i«) oder
von Singular mit Plural (Qh2sb0); — zwei (und, oder) drei:
2K 9 32 Jes 17 ea Am 4 8 (vgl. Hos 62) Hi 33 29 Sir 13 7 28 le
20 26 28 32 7b 50 25 Mt 18 20; arab. jom&n teldte ,zwei, drei Tage*
(Spitta § 132 b); syr. „zwei, drei Glaubige" (Nflldeke, Syr. Gram.
§ 240 B); Amarna-Briefe 87 44; bis terque bei Cicero u. a.; vgl. biTan
DitibiD, i%&k xcci tQUrjv i)(jUqvv Gn 31 2 5 Ex 5 7f. 14 21 29 86 Dt
4 42 19 * 6 Jos 3 4 4 18 20 6 1 S 4 7 etc. 2K 18 sb Ru 2 11 ICh
*5 11 2, oder n^bicn IPTp 1 S 20 12; — drei (und, oder) vier (cf. Ex
20 5 || Dt 5 9) Jr 36 23 Amos 1 s — 2 e (d. h. wegen einer unbegrenzten
und deshalb erschreckenden Beihe von Vergehen) Pv 80 16 18 21 29
Sir 26 5; „immaturos parient infantes trium et quatuor mensium"
(4 Esr 6 21); arab. teldt axbcte kawdgdt „drei, vier Kaufleute*
*o (Spitta § 132 b); XQig^cc%aqeg dccvccoi %al tstqcciuq (Odyss. 5 30$); ter
et quater (Horai, Carm. 1 21, is); ter quaterque beati (Vergil.,
Aeneis 1 94); — vier, fiinf: Jes 17 eb, arab. teldt arba 1 feamas
tdkdt ,drei, vier, funf Stuck" (Spitta L c); — fiinf oder seeks:
2K 13 19; „funf und sechs Mai* (Amarna-Briefe 21 17 20); — seeks,
zb sieben: Pv 6 ie Hi 5 19; — sieben, acht: Mi 5 4 Qh 11 2; — neun
und zekn: Sir 25 7; vgl. noch ,80 oder 50" (Amarna-Briefe 120 32).
Die Tendenz dieser speziellen Art von Klimax ad mains geht dahin,
eine unbegrenzte Perspektive auf eine Beihe von Erscheinungen
zu erOffnen und dadurch einen starken Eindruck zu bewirken,
11*
164 Zweiter Hauptteil.
Eine ahnliche klimaktische Ausdrucksweise liegt auch in 1*19112
njn-bfij etc. Jr 9 2 Ps 84 8 144 is a (aber 'ai n?r» Hes 4 10 1 Ch 9 2&
wird richtig von B. Jacob, ZATW 1898 289 f. so gedeutet: von einer
Zeit eines Tages bis zu derselben Zeit des folgenden Tages, und
der in MiSna, Nidda 1 i vorliegende Sprachgebrauch unterstxitzt «►
diese Detitung); an b» Jn» etc. Sir 13 21 40 13; — ,Katastrophe iiber
Katastrophe* (Hes 7 2e), und darnach ware mttglich ma b* mo Hi
18 is b, wie auch in 16 14 a das ^2g in HSS. fehlt; y& b« y\T etc.
Ps 69 28a Sir 3 27a 5 5b 26 15; %aqvv avxl %aQixog Jh 1 ie.
Verwandt sind die entfernteren oder n&heren Analogien sum 10
Sorites (Gerber 1 899), die sich in Hos 2 23-25 Amos 3 3-8 Sap 6 18-21
(cf. Rm 5 2-5 2 Pt 1 5-7) finden. Etwas ahnliches liegt auch in 4 Ear
628-31 vor.
BMononff Trftgt die Klimax bei ailer ihrer Kontinuitat doch einen ver-
w«u »uf den hull ten Gegensatz in sich, so ist mit ihr auch die Antithese ver- 15.
wandt, und diese durfte in der That am richtigsten als ein nega-
tives Mittel, die Bestimmtheit einer Aussage anzu-
zeigen, betrachtet werden.
Glanzende Beispiele von Antithese finden sich in Jes 1 9f.
(verschont von Sodoms Schicksal und doch belastet mit Sodoms 20
Schuld) 21 (schon von Flacius 2 303, 39 erwahnt) 3 24 52b 4b 7b 20
9 1 9a b 43 22 25 58 10b 59 9b Jr 2 isb Hes 16 33, ^b tpo ,ex
te pro me* Mi 5 1, sitt 3n Mai 2 17, ^8 nn» Ps 2 7, ,mit Thranen
saen, mit Freuden ernten* 126 sab; Kl 1 1; ,dem Weisen stehen
Freie zu Diensten* etc. Sir 10 25 a; fux^a iv ntxuvolg (likMGcc %al 25-
&Q%h ykv%v6(uxx(ov 6 naqnbg ccvxfjg 11 3; 22 e 30 9; arcivavu xvO
*a%ov xb aycc&ov %xX. 36 u; (cf. Mt 6 uf. 19 10 28 32 f.; Flacius
2 480, 59 ff.); cp&g, axoxCa kxL Jh 1 sff. (^antitheses sunt crebrae
in Ioanne*; Flacius 2 520, isff.); Rm 6 2 8 18 2Kor 6 7b-io (Augustin,
De civ. dei 11 18: „Antitheta quae appellantur in ornamentis so-
elocutionis sunt decentissima" : per gloriam et ignobilitatem etc.)
Phil 3 7; Ikev&eQtav . . . dvOkot 2Pt 2 19 (Dathe 1 me).
Eine besondere Gruppe von Antithesen bilden die Wort-
paare rvubfin und n*nn» etc. (Nm 24 2oJes8eabJr25abMi
6 3 a 4 a), die noch unter einen anderen Gesichtspunkt fallen (s. u.). 35-
— Als vjjL Ja, tibdqun, was eigentlich s Nebeneinanderstellung* und
dann „ Antithese* bczeichnet, zitiert Mehren 99 aus Hariri z. B.
^Seitdem das griine Leben staubgrau und der geJbe Freund (das
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 165
Oold) abtriinDig wurde, f&rbt sich der weisse Tag schwarz und
mein schwarzer Scheitel weiss* etc. Einen Fall von solchem aj Ju
(tadri<}\ bei dem „eigentlich oder uneigentlich gebrauchte FarbwOrter
die Entgegensetzung hervorbringen* (Mehren 99), erwahnt Fleischer
jb 2 i6i. — Eine Antithese mit kontradiktorischem Gegensatz giebt
Mehren 105 1 „Wir tveisen, wenn es uns beliebt, die Worte der
Anderen ab; sie aber weisen nicht unsere Worte ab } wann wir reden*.
Interessante Nachweise liber die Antithese ale ein zunHchst
von Heraklit und Gorgias gewahltes Mittel der Kunstprosa giebt
to Norden, Antike Kunstprosa (1898) 1 17-23. .
Verwandt mit der Antithese und deshalb ebenfalls negative
Mittel, die Bestimmtheit zum Ausdruck zu bringen,
sind folgende Erscheinungen :
a) inavoQ&maig, correctio, arabisch al-istidrdku (^L>Ju«^).
as Sie zeigt sich z. B. in „Wie viele Freunde gab es, die ich fur
Schilde hielt, und sie waren es, aber fur meine Feinde* (Mehren 128;
vgl. auch 104, Nr.* 7). tTber Jes 29 28 a Ps 83 12 a HL 6 12 y siehe
auch in S. § 333 <?, und wie die Restriktion (Nm 31 82 a Dt 5 sb
Ri 3 ib), so ist auch eine nachfolgende Erweiterung (ban Nm 24 17 b,
20 in* b^b Esr 7 25) eine Art der correctio. Ferner iibersetzte Dathe
•• :it '
1 1851 die klimaktische Ausdrucksweise von Pv 6 16 nicht ganz ohne
Grand mit „Sex odit Dominus, imo septem etc.*, und er verglich
Mr 9 24 Jh 12 27 16 82 Em 8 34 14 4 1 Kor 7 10 15 10 Gal 2 20 4 9
2 Tim 4 8 Uh 2 2. Jedenfalls liegt eine Verbindung von Klimax
S5 und correctio in solchen S&tzen, wie „ Jeden Schlag will ich , nur
nicht einen Schlag, der das Herz trifft* etc. ()^\y JfcODQ**2D Sir
25 isab 14 a b). Vgl. auch eiye wxl eUfj Gal 3 4!
(f) &vrutatriyoQta 9 translatio in adversarium, wie in n mein Ver-
fahren ("Witt) etc.? Ist es nicht vielmehr euer Verfahren etc.?*
zo (Hes 18 29 cf. 33 17; Dathe 1 1877). Verwandt ist die av^vnotpoqa
„contraria illatio* (Dathe 1 1879) oder „occupatio obiectionis* (Flacius
2 806, so): Mt 21 23 ff. Rm 3 ?f. 9 19 f.; 14 18-15 IKor 10 30 Uh 3 12.
y) 6%v(io)qov: „Sich stiitzen auf den, der es schlagt* (Jes
10 2oa); 9 sepukurd asini sepeh'etur (Jr 22 19) hoc est insepultd
zb sepulturd (Cicero, In Phil. 1 5). Sequitur trahendo et proiiciendo
ultra porta* Hierosolymae* (Dathe 1 1377); *x\ rril£ Ps 25 17
(cf. S. § 339 n); „lingua mollis frangit ossa* {ana Pv 25 15); ti^-Jato'*
w satiabitur egestate* (28 19). Aber mehr nur scheinbar gehflren
166 Zweiter Hauptteil.
bierher folgende Ausdrucksweisen : ':n ■narM „und Halbnackten zogsi
da die Kleider aus' (Hi 22 e); yua^uo^rjaav . . . atLpcc&a&ai, Act
5 4i ; Ttxvrftla . . . nXovxog 2 Eor 8 2; fc&<ta xk§vr\iuv ITim 5 6 (Dathe
1 1S78). Fleischer 2 271 zitiert als Beispiele des Oxymoron den
Satz „Du hast die Feinde befruchtet mit unfruchtbaren (d. h. fehl- &
schlagenden) Wunschen* etc. (cf. Fleischer 2 794, wo 417 fehlt).
8) Ein heftiger Ausdruck des Gegensatzes liegt in der aitoSUo^g
oder detestatio, wie sie sich jn Ps 50 i«sfF. Mt 4 10 16 23 Lk 9 55
Act 8 20 (Dathe 1 1379) findet.
So konnte gezeigt werden, wie die eine Funktion des Willens, 10
sein Trieb zum zahen Festhalten, sich haupts&chlich durch die Stellung
der Worte, durch ihre indirekte und direkte, ihre positive und
negative Wiederholung Ausdruck verschafft.
II. Die Lebendigkeit des Sprachstiles.
Da die Lebendigkeit des Stiles das Korrelat zum energisch is
vorwartsstrebenden Drang des Willens bildet (s. 0. 149 13), so droht
sie zu erstarren, sobald der Gang der Darstellung irgendwie schleppend
wird, und entfaltet sie sich zu voller Kraft, wenn die Darstellung
in raschen Schritten ihrem Ziele zueilt. Die einzelnen Erscheinungen
nun, in denen entweder pulsarme Schlaffheit oder kuhne Baschheit 2a
der sprachlichen Darstellung sich zeigt, sind nicht leicht zu dispo-
nieren. Aber vielleicht entbehrt die folgende Anordnung der in
Betracht kommenden Materialien nicht ganz der inneren Begrilndung.
1. Stilerscheinungen, in denen die natttrliche Lebendigkeit
der sprachlichen Darstellung zu erstarren droht. 2s
Diese Phanomene in erster Linie zu behandeln, bringt einen
dreifachen Vorteil mit sich. Denn erstens laufen dann die Grund-
ztige der Disposition aller drei Hauptteile des vorliegenden Werkes
parallel. Sodann wird durch diese Anordnung der Gedanke zurtick-
gedrangt, als wenn Mangel an Lebhaftigkeit des Stiles durchaus nur so
im Greisenalter einer Litteratursprache zu Tage treten k6nne, wahrend
mindestens soviel feststeht, dass die Geschichte der Wechselbeziehung
von Mangel und Fulle der Lebendigkeit des Sprachstiles keine gerad-
linige 1st. Endlich besitzt diese Disposition den Vorteil, dass zuletzt
Die voluntatire Sphare dee Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit 167
gezeigt werden kann, wie die natfirliche Lebhaftigkeit sprachlicher
Darstellung durch die bewusste Kunst des Bedners und Dichters
geschtitzt und gesteigert zu werden pflegt
a) Pleonasmus als Gesamtbezeichnung der Symptome von Symptom©
6 Schlaffheit des DarstellunKSverlaufes, die betreffs des E i n z e 1 - surmng der
Lebendigkeit
ausdruckes sich zeigen. <!©• gpnoh-
Strebt man darnach, die Grenzlinie zwiscben den nur schein-
baren mid den wirklichen Spuren des Pleonasmus zu finden, so
kommen folgende Momente des sprachlichen Ausdruckes in Betracht :
10 In b*Wi -OK VMn (Dn 10 i 12 6 f) dient ■*:« nicht zum Nach-
druck (ynab [s. o. 150 si]), wie Abulwalid 169 meinte, sondern ver-
mittelt die Anknfipfung des Namens b«"»3n (cf. Qh 1 lsf), dessen
Hinzufugung allerdings nicht wirklich nfttig war. Auch in dem
blossen ■»:« nmsn (Qh 1 i*), -ok ^mek (2 i is 3 17 f. 9 ie), ttod
15 "OK (2 11 f.), "^K wan (2 is 24 4 4 5 17) ist -OH weder emphatisch
(Abulwalid 169) noch pleonastisch , sondern Ersatz des im Sprach-
bewusstsein zuriicktretenden alten Pronomen **n (S. § 18).
Wir finden ferner die Dualform, die doch den Begriff des
Paares auspragt, mit dem Zahlwort zwet yerbunden (Ex 28 12 b etc.
20 cf. S. § 257 d). Wir treffen sodann hie und da einen doppelten
Ausdruck des Genetivverhaltnisses (Nm 1 21 ff. etc. cf. S. § 281 p
284 c e) etc. Aber auch diese Erscheinung beruht zu einem grossen
Teil darauf, dass fruhere Mittel des Ausdruckes die Scharfe ihres
Geprages verloren hatten und deshalb aufgefrischt wurden. Nur
25 zum kleinerenTeile zeigen solche Ausdrucksweisen eine Neigung
zur Weitlaufigkeit der Darstellung an, sodass von Wortuberfluss,
Perissologie oder Pleonasmus gesprochen werden kann.
Wie die Funktion mancher Sprachelemente vergessen und daher
ein neues Mittel mit Direr Verwaltung betraut wurde, zeigt sich
30 z. B. daran, dass das alte Mittel des Genetivausdruckes, der Status
constructus, sogar mit anderen Genetivezponenten verbunden wurde.
Denn wie im Assyrischen z. B. Jcatlat ia Sum-iddin, die Sklavin
des Sum-iddin* gelesen wird, so zeigt das Hebraische eine solche
Verwendung des Status constructus im Konsonantismus und wenigstens
36 im traditionellen Vokalismus. Denn man findet nnb"n)3n Ps 58 5.
und die dativische Fassung des Targum ( a Gift ist ihnen gleich dem
Gift von Schlangen*) und der LXX (Ovfios avtotg) ist nur ausserlich
168 Zweiter Hauptteil.
korrekter, tils die genetivische Deatung in <£OjbJQ*» (venenum =
ardor eorum), f »g* -^ (furor eorum) und ^^Q*f«0^» • (ira eorum).
Weiter liest man Dn&tb roann (Pv 24 sb), und dessen genetivische
tTbersetzung in fitttfrian Nripr.'iw und in JjUV^J )LoJ2Ql entspricht
dem parallelen Genetiv yon 9 a mehr, als die dativische Cbersetzung 5
mit axcc&ccQGtct avdqi (Symmachus bei Field 2 sei: (idiXvyfia av&qcb-
noig) und in dem arab. annajdsaiu lirrayvli. tfber b nans El
2 is etc. cf. S. § 336wxy; — b "pDST? Jos 8 11 13 15 e 17s 24 30
Ri 2 9f; siehe weiter Jos 15 21 2K 23 3 Hes 10 2 und noch viele
Falle in S. § 281 p 386 w — z. Ferner zeigt das Aram&ischeio
yn^ riEUJ? „Lebensodem* Gn 2 7 im Targum JeruSalmi (cf. Winer,
Gram. § 56). Falle, wie ^an '■n'nrp »^ie Alraunen meines Sohnes*
Gn 30 15 f. Onq. (Dalman § 38 1) oder nton ^OE (Weir, A short
history of the Hebrew text of the Old Testament 1899 iss) gehOren
nicht so sicher hierher, weil Formen auf •» auch als Status absolutus 15
gebraucht wurden, vgl. ^nw N^]? ® n 1 10 O n( l- ( e & Sab.). Dass
ebenderselbe Gebrauch des Status constructus auch im Syrischen
vorkomme, wird von Duval (Gram. syr. 339) und von J. K. Zenner
(ZDMG 1897 679) behauptet, aber von NOldeke (ebd. 1898 91) be-
stritten, ohne dass dabei auf die hier von mir gegebenen kompara- 20
tiven Materialien hingewiesen worden ware.
Verwandt ist der doppelte Ausdruck der ZugehOrigkeit : 2S
22 2 b etc. (S. § 282 a 284 ace), und dazu gesellt sich *}&? ^b
Hes 29 sb, aber nicht ^em 7 a, sondern ^ (d) ist Nachahmung des
vorausgehenden ^ (d). Beabsichtigt war die Aussage „wenn sie (das 25
Haus Israel) dich (das in 6 b mit einer Stiitze verglichene Agypten)
mit der hohlen Hand anfassen, so wird sie (die Stiitze) zerbrechen".
9 lhre Hand 4 * (LXX, Pe5., Arabs) ist weitere Konsequenz des falschen
D (*]). In gleicher Weise kflnnte "prwatpn Hes 41 22 auf Nach-
ahmung des folgenden rn-pp beruhen. — Ebenso wenig gehttrt 30
■>bj ^n Ps 7 9 b hierher. Freilich Duhm (KHC 1899) iibersetzt
„meine Unschuld, die ich habe*. Aber um dies auszudrucken, ware
das gewflhnliche "»b gewahlt worden, und speziell hinter „Unschuld'
wurde b nicht durch by ersetzt worden sein. In Ps 42 5 7, worauf
Hupfeld-Nowack verweisen, 131 2 b /3 K13 2oist iibrigens "»b* ein 35
Adverbiale. In Ps 7 9b ist auch nicht das ^a**> von Hi 13 is b zu
erganzen (Bttthgen, HC), sondern entweder liegt dort der pragnante
Prapositionengebrauch vor, der in S. § 819 r beschriebeo ist, oder
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 169
ttcti ist dort zeugmatisch (s. o. 122 s«) verwendet. — An Pleonas-
mus streifen aber folgende Falle: nticn Lv 19 20a, wenn
sein tt als Pronominalindex gefasst wird (cf. S. § 345 d); ttTSKS Hes
16 44 b; , cuius aerugo (nriKbn) in ea" 24 6a; auch inso Ps 18 12 a
5 rriso 2S22i2! «w Psl8 24b, *b 30 12a, n ^irT Hi 20 2b;
';n nnfcttpp Kl 1 9; „das Herz der Menschen in ihnen" Qh 8 11b;
ft ins^n'Bn 11 isb (cf. 2S 22 2 Ps 27 2b 144 2a).
Auch die Wahl eines vorausnehmenden Pronomens (S. § 340 m — q)
ist manchmal Symptom des Pleonasmus, Aber ntann "ppa
10 2 K 3 25 a ist wobl ein sekundares — einschrftnkendes (s. u.) —
Interpretament.
Auf dem Gebiete des Verbalgebrauches sind mir zunachst folgende
Darstellungsmomente als halb oder ganz pleonastisch auf-
gefallen: D^njPt ';n rri:isn Gn 41 32; matf ';n 310 Jos 5 2b IK
16 19 7f; cf. nn« IS 10 9; matf spov Jes 11 11 f; »er machte wieder
ein anderes* Jr 18 4 b. rrio^bn fia'ntt Hi 10 17 besitzt also Ana-
logies Cf. n^ra 'ai wn Sir 50 21 a.
Betreffs der Yerbalrektion erinnere ich an folgendes: 3 blDlQ?
oder 3 bttiantt r,gleich sein u>&* Ps 49 13 21 Hi 30 19; bizto: mit
20 dem D? adaequationis (S. § 375 i 1) Ps 28 1 143 7 f, wie uy "»TD
Dn 5 21 a f. — So erklart sich T»B3 rfiai: Hes 32 2 aus Haplo-
graphie von 3 (kiovxi, J^JJ *xJJ), und vielleicht hangt damit auch
r»33 mttl 31 is zusammen; cf. 3 wm Ps 17 12 f, und so ist doch
auch 3 njttJW 2 S 22 34 || Ps 18 34 gemeint (*^/ t ^v ; Targum:
25 macht meine Fiisse leicht [vb*»\p] wie Hirschkiine), denn ?"ntf>p soil
hier nicht heissen „der feststellt" (6 mcxaqxt^ ofisvog) , da fur die
Fiisse von Hindinnen das Feststehen am wenigsten cbarakteristiscb
ist. Fur die erstere Deutung spricbt auch ';n Dion Hab 3 19. —
Vgl. ferner *n33">OT im Targum von 2S 7na; nwi3 Ps 58 5 Dn
•0 10 16 f; auch 3 Vi ns Jr 23 29!
Hiermit ist folgende Erscbeinung verwandt. £s heisst „Gemass
allem, was (= ganz wie) ihm Gott befahl, so that er* etc.: Gn
6 22* (Asteriskus bei den Stellen,mit •)? s yi b35) 41 is C|3 ':n ntias)
44 10 (Kittys D3n3^3) — etwas anders ist Ex 1 12 cf. S. § 371
85 7 6 12 28 50 27 8 39 82* 43 40 16* Lv 4 20 24 19f. 27 12 14 Nm
1 154* 2 17 5 4b 6 21 ("£>?) 8 4 20b* 22 9 14 14 28 15 14 20 17 26
32 si (13 ':n «to» na) 36io Dt 8 20 12 22 22 2eb 28 63; — Jos 1 17*
2 21 10 1 39 11 15 14 5 23 15 Ei 1 7 7 17 11 10 15 11 1 S 8 8* 9 is
170 Zweiter Hauptteil.
15 33 25 26 26 24 2S 7 17* 9 n* 13 as 14 17 16 19 28 IK 1 37 2 58
2K 16 11*; — Jes 10 11 14 24 20 sf. 26 17 29 s 31 4 6 38 u (tu*
im Targum = T*fi» und bei Symmachus = ly%zrXtiA\dvr\ [Field
2 5oe] } also ist "nx? vermutet worden [A. Berliner 18]) 52 14 a a 15 a
(54 9 cf. S. § 871 f) 55 lof. 61 11 63 u 65 8 66 ia 22; — Jr 2 26 5
5 19 27 6 7 13 11 18 6b 24 6 8 31 28 32 42 (33 22 cf. S. § 371 f;
34 5) 39 12 42 5* is 20*; — Hes 1 28 (cf. 12 7) 11 15 « 20 86 22 *0ab,
wo £ vor ntt^p 20 a ubersprungen worden sein kami; 22 23 44 84 12
35 16 36 as 42 11 ; — Hos [4 7 ist etwas anders; s. 0. Ex 1 12] 11 2
Jo 2 4 Am 3 12 Sach 1 6 7 13 8 13 uf.; — Ps 42 2 48 9 u 83 ifif. 10
103 16 123 2 Pv 10 26 23 7 24 29 26 1 2 8 ist. 278 19 Hi 7 sf. HL
2 2 a Qh 3 19 5 15 7 6 ; vgl. 3 -js Esr 10 12 und -nb«» 'an l? Neh 5 12.
Man ktinnte sagen, diese Ausdrucksweise sei stets zur Hervor-
bebung der genauen Korrespondenz, also des Nacbdrucks wegen, ge-
wahlt, wie z. B. in Ri 7 17 15 u. Aber in gewissen Partien des 15
AT, zunachst in den mit Asteriskus versebenen Stellen, scbeint dieser
Zweck docb sehr in den Hintergrund des Bewnsstseins getreten zn
sein, nnd in ibnen durfte der doppelte Hinweis auf den Modus aus
einer Erschlaffung des Darstellungsfortscbrittes stanunen.
Auch in Hesekiel und Sacharja 1 — 8 babe ich n u r — solcbe — 20
pleonasische — Falle mit doppeltem Exponenten der
Modalitat beobacbtet.
tlbrigens findet sich ein solcher doppelterExponent der
Modalitat aucb in 'i ':n pint?? etc. Pv 10 23 26a. Kombination
bertibrt sicb mit Komparation. Aber in D ^t3«D Sir 4 27 b durfte 25
das eine oder das andere Wort sekundar sein.
Aucb eine doppelte Auspragung des Kausalnexus
findet sich. Denn ';n 75b 'ai ^2 » we ^ e ^ c » deshalb etc." beobachtet
man in Nm 20 12 IK 14 7a 10a 2K 1 icab 21 11 a 12a Jes 8 ef.
28 15 a iea 29 is a ua 30 12 a 13 a [^ stebt obne folgendes ^b in so
Jr 5 14] Hes 5 7a sa (auch 11 ief.) 13 22 f. 16 s*f. 21 9ab 22 i9ab
25 sf. ef. sf. i2f. ifif. 26 2f. 28 6b ?a 29 $b sa sf. 85 sf. lof.
86 if. sf. &f. 13 f. (auch 39 23a 26 a) f.
Diese Darstellungsart, bei welcher der Autor nicht fortschreitet,
obne noch einen Blick zuruckgeworfen zu baben, enthalt schon e i n e n 85
Keim der Neigung, eine Strecke des zuriickgelegten Weges
lieber noch einmal zu durcblaufen, als zielbewusst und that-
kraftig sofort eine neue Etappe des Gedankenganges zu erstreben.
Die voluntative Sph&re des Seelenlebena und die Stilbeschaffenheit. 171
Die soeben charakterisierte Neigung mancher Darsteller ist die Palin-
dromic
b) Palindromie als Gesamtbezeichnung der Mattheit des Sohiaffheit
Darstellungsverlaufs , die in den Satzzusammenhftngen sich •teiiungt"-
5 auspr>. Yon dieser Palindromie habe ich folgende Arten be-
obachtet:
a) Hinter der Angabe von Grund und Folgerung kommt
der Darsteller noch einmal auf die Begrundung zu sprechen.
Dies ist mit einem verschiedenen Grad von Auffalligkeit in folgenden
10 Stellen der Fall: Gn 2 sb (cf. nation 2b) 3 19a b (tpTO, aitip) 6 ea
7b (cm«i, *n)?nr) ua 12b (rrr,«fcj *2>) etc.; 11 7b 8 (Sprachver-
wirrung) 9a (Benennung von Babel), 9b (wegen der Spracbver-
wirrung). Dieselbe Darstellnngsart finden wir in Jes 5 22 f. 24 a b
16 8 9ab. Ferner 58 8 b kommt mit beteuerndem *2> auf die ob-
15 jektive (V. 4-e) und subjektive (V. 7) Grundlage des iiberraschenden
Ausganges (V. 8 a) der Leiden des Jahweknechtes zuriick. Zu "O
vergleicbe das ^3 von 2 S 23 5 b (pag. 171 ss) und siehe ebendort
fiber Jes 53 nf. ! Voraussetzung, Konsequenz, Voraussetzung folgen
sich ferner in Jes 58 7, 8 9 a, 9 b 10; Jr 4 27 a 28 a b. Motiv (nil),
20 Thatsache und Anlass folgen sicb auch in Jr 11 10-13; 18 20 a 0*3
VC) 21 22a, b (ViD ■♦s); Hes 1 20; 5 7a (•)*:), 8 9a, b (•)?:); 36 4b,
6 6a, b; 47 sb 9b. Wesentlich ebenso ist Am 4 12 (*»3 a]??), w&hrend
5 10 f. nur alinlich ist. Verwandt ist auch Mi 3 c, wo in "jiTriTD die
Veranlassung des "(Sb, die in der vorhergehenden Charakteristik ge-
25 geben war, wieder auftaucht. Bestimmt hierher gehCrt wieder Ps
50 12b ("b -3) 119 sb eab; Pv 1 29f., 81, 82; Qb 8 nab 12a; ICh
21 8a, ba, §', TK, CM 22 13; 2Ch 21 10b cf. ob.
(3) Hinter der Angabe einer Thatsacho oder Folgerung
und ihres G run des wird noch einmal die Thatsache als Folgerung
so erw&hnt. So ist es in folgenden Aussagen: „und nicht Hess das Land
es zu, dass sie (S. § 414 b) beisammen wobnten, denn ibre Habe war
gross, und nicht konnten sie beisammen wohnen" Gnl3e; rfran ftib
Lv 18 7 15; IS 3 isab ua. Auch ':n ^; b=> -»S 2S 23 sb kehrt
zur Beschreibung der Thatsache (5 a) zuriick. Wesentlich ebenso ist
35 IK 10 9; Jes 53 11 12 ab; Hos 2 sf. 7 8; n-isaa, Best von 15, ie;
Ps 22 16 17 isa, vgl. auch 116 2b; Hi 19 29, 20 2a, b; 22 28-30 cf.
S. § 855 q.
172 Zweiter Hauptteil.
Die oben in 171 u und 171 35 berUhrten Palindromien von Jes 53
haben wahrscheinlich den besonderen Anlass, dass in V. sb-io der Prophet
das Wort ergreift, und dass dessen Rede innerhalb V. n f . in die Worte
des Auftraggebers des Jahweknechtes ubergeht. Vgl. dariiber meine
Darlegung in The Exiles' Book of consolation 1899 i7of. und noch Jr 4si. 5
y) Ein Vorgang wird zweimal berichtet. Diese Stilerschei-
nung liegt in folgenden Stellen vor: „Gott schuf den Menschen nach
seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn" etc. Gn 1 27 a;
6 17 b 22b (ito* I?)*, worin schon Flacius 2 449 eine „repetitio syn-
tactical fand; Ex 7 ** 12 2ab 28* so*; 16 85 Cpan); aber 25 33 85 10
(Dathe 1 044) ist distributiv; 39 82* 43* 40 ie*; Lv 4 20 a*. Das
zweite C]«2i 'itDK Lv 20 10 ist eine erlauternde Apposition zum auf-
fallend scheinenden ersten Satz, ist daher weder dittographisch (Dill-
mann-Ryssel, KEHB) noch kausal (Dathe 1 644). Palindromisches
1X2 "|3 etc. taucht wieder in Nm 1 54* 5 4ab* 8 2oab* 9 sab* 15
17 26* auf. Weiter gehSrt orna* Dt 29 15 b, 'ri Drraa Jos 21 42b,
'ai p-crn Ri6ss und auch onsen IK 13 11b sowie ^n* Jr 44 12
hierher. Palindromisch ist auch der Gedankengang von Qh 1 c 2 10
5 14 etc. (cf. Siegfried, HC 1898 23), und so kann auch zu Dn 10 21b
in 11 1 (ohne die Zeitangabe! Vgl. dariiber S. § 397 c) eine Palin- 20
dromie folgen, worin die beiderseitige Bundesgenossenschaft bestatigt
wird. Es kann iibersetzt werden: „und = wie mein Standhalten
zur Kraftigung und Stiitzung fur ihn dient". Damit diirfte die von
Bevan, Behnnann (HC) und Marti in KtJ vorgeschlagene Textum-
gestaltung als unntttig erwiesen sein. 25
Eine ahnliche Neigung zur Wiederholung zeigt sich darin, dass,
im Unterschied von Am 7 1 f. etc., in Hes 8 5 flf. Sach 1 8 ff. Dn 8 1 flf.
eine Vision zuerst ausfiihrlich beschrieben und dann ebenso ge-
deutet wird.
Wesentlich ebenso ist der Gebrauch , hinter einer Aufzahlung 30
das Ergebnis zu wiederholen, wie z. B. in „und Asel hatte sechs
Sflhne, und dies sind ihre Namen etc. Dies sind die Sflhne von
Asel* ICh 9 44, cf. D^nbn 2Ch 17 8 a.
d) Eine Behauptung wird hinter ihrem Gegensatz
wieder holt: Hes 33 12 b: ';n p^tti. Daraus erklftrt sich das na. 85
Eine ktinstliche Art solcher retrogressiv-progressiver Darstellungs-
weise ist der Palindromus (Gerber 2 360 385), wie er z. B. in folgenden
Versen Riickert's sich darstellt:
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 173
,Jugend, Rausch und Liebe Bind
Gleich drei schonen Frlihlingstagen ;
Statt urn ihre Flucht zu klageD,
Herz, geniesse sie geschwind,
5 Statt um ibre Flucht zu klagen!
Gleicb drei schonen Frlihlingstagen
Jugend, Rausch und Liebe aind.*
c) Nachdem die Symptome eines matten oder zttgernden Dar- Gewhicht-
stellungsganges unter zwei theoretischen Hauptgesichtspunkten be- ° Sber
10 trachtet worden sind, soil nocb der Versuch gemacht werden, • onMm^, •
diese umstandlich-wortreiche Darstellungsweise in ihrem geschicht-
lichen Auftreten za verfolgen.
a) Um einen gesicherten zeitlicben Ausgangspunkt zu haben,
kntipft man dabei vielleicbt nicht unpassend an jene Bemerkung
16 an, die der Talmud fiber die Darstellungsweise Jesajas und Hesekiels
giebt, indem es heisst w Alles, was Hesekiel gesehen bat, hat auch
Jesaja gesehen, aber Hesekiel beobachtete es mit den Augen eines
Dttrflers, der den Kflnig gesehen hat, und Jesaja mit den Augen
eines Stadters, der ebenfalls den Kttnig gesehen hat" (Chagiga 13 a).
20 Der Sinn dieser Worte ist nattirlich der, dass die Schilderung der
Inauguralvision Hesekiels weit mehr detailliert und infolgedessen
wortreicher ist, als die von Jesaja gegebene Beschreibung seiner
Berufungsvision. Dies findet man bei Vergleichung von Hes 1 3 — 2 s
mit Jes 6 i-8 voll bestatigt (vgl. die Kiirze der Visionsbeschreibungen
15 in Am 7 if. if. 7 f. 8 if. 9 1), und ebendieselbe Verschiedenheit
haftet auch Uberhaupt den Darstellungen der beiden erwahnten
Bedner an. Denn im allgemeinen lasst sich beobachten, dass die
Beden des alteren Jesaja (vgl. meine ^Einleitung" 31 2 if.) die energie-
volle Gedrungenheit nur mit der absichtsvoll nach Eindruck strebenden
so WortfOlle (s. 0. 157 37), aber nicht mit der halb oder ganz un-
bewussten Gewohnheit vertauschen, die Gedankenmomente einer Dar-
stellung in doppeltem oder mehrfachem Ausdruck vorzuftlhren.
Eine Neigung zu dieser mehr pleonastischen Ausdrucksweise
lasst sich schon bei Jeremia nicht ganz verkennen. Dies ist auch
85 von Giesebrecht (HC zu Jeremia 1894, XVHI), der in die gewflhn-
liche ,abschatzige" Beurteilung von Jeremia's Stil nicht einfach
einstimmen will, trotzdem nicht geleugnet worden, weil w eine ge-
wisse Monotonie der Darstellung unverkennbar" sei. Aber um
174 Zweiter Hauptteil.
wenigstens einen einzigen Beitrag zur stilistischen Charakteristik
Jeremia's zu liefern, habe ich auf die Art geacbtet, wie Jesaja und
Jeremia den aussergewflhnlicben Ursprung ihrer Aussagen anzuzeigen
pflegen. Zu diesem Zwecke babe ich bei beiden Propbeten die ersten
sechs Kapitel durcbgeseben. Da ist mir aufgefallen, dass Jesaja 6
relativ selten (1 2 a 10 a is a sob 24a 2 1a 3 15b id a 5 oa 6 8 11)
auf die fiberirdische Quelle seiner Kunde binwies und ganz selten
einen solcben Hinweis do p pelt, d. h. am Anfang und am Ende
der betreffenden Yerkundigung, gab (1 isa 20b). Aber Jeremia hat
solchen doppelten und mehrfachen Hinweis in 1 7a sb;io
u a 15a 19b; 2 1a 2a sb; 4a 5a 9a 12b; (19b 22b 29b 31a); 3 lab;
ea 10b; 11a 12a b 13b; ua iea; (20b; 4 1a; 3a; 9a; 17b; 27a;
5 9b; 11b); 14 a 15a isa; (22a 29a; 6 ea 9a; 12b 15b; 21a 22a).
Betreffs Jeremia's Stil machte ubrigens schon Menachem ben Saruq
(W. Bacher, ZDMG 1895 59 f.) richtig auf das abundierende av«irt» 15
Jr26 22b und auf die Umstandlichkeit von ';n "nvra Da 84 9 b
aufmerksam. Beachte auch n^ann DTO«3 etc. 3 iea 44 30a!
Solche Neigung zum mehr unbewussten Wortreichtum lasst sich
weiter auch in Jes 40 ff. nicht verkennen. Bei diesen Beden kann
man zwar den soeben ins Auge gefassten Gesichtspunkt nicht mit 20
vollem Grund verfolgen, weil der Prophet seine Worte oft in die
direkte Rede seines Herrn ubergehen liess. Indes man beachte doch,
wie die Quelle des Propbeten zitiert ist in 40 1 a 6a; 25b; 41 iff.;
2iab; 42 sff. ; 43 1 10 ua 1*; 44 2a caff.; 45 11a 13b am Anfang
und Ende der Gotteskunde; 14 a; is a 19 b, und uberhaupt liest man 26
neum, das vor Kap. 40 nur in 1 24 3 15 14 22 (zweimal) f. 17 3 e 19 4
22 26 30 1 31 9 37 24 auftritt, in 41 u 43 10 12 49 is 52 5 (zweimal)
54 17 55 8 56 8 59 20 66 2 17 22. Jedenfalls aber lasst sich die
pleonastische Darstellungsart von Jes 40 ff. aus anderen Erscheinungen
hinreichend sicher erkennen. Ich brauche nur zwei Beispiele an- *•
zufuhren, die schon Abulwalid 175 erwahnte: „thun und machen"
(nfe^i b*D 41 4 a) und „ich habe ihn geschaffen und ihn gebildet,
ihn gemacbt' 4 43 7. Ebenso pleonastisch ist z. B. die Ausdrucks-
weise in 55 11 a b „sie soil nicht erfolglos zuruckkehren, sondern nur
wenn er (?; vgl. The Exiles' Book 1899 92 f. issf.) vollbracht hat* etc. 86
Hesekiel verhalt sich zur Erwahnung der giJttlichen Quelle
seiner Reden so, dass sie in folgenden Stellen zitiert wird: 1 3 a;
2 lb 4b 8a; 3 1a 4a 10a 11b; iea etc., vgl. hauptsachlich noch
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 175
folgenden dichten Chor von solcben Zitationen : 5 5 a 7 a 8 a 11a 13 b
15 b 17 b. Aucb in Kap. 6 wird am Scbluss der Abscbnitte noch
einmal auf Jabwe als den Ausgangspunkt zuruckgewiesen : 6 1 a 10 ;
11a 14 b. Ebenso ist es z. B. in 25 1-7 8-11 12-14 15-17. Aber aucb
5 an anderen vereinzelten oder durchgehenden Erscheinungen kann
man den pleonastiscben Cbarakter der Darstellungsweise Hesekiels
beobacbten. Denn man findet die Ausdrucksweise „und spricb zu
ibnen und sag zn ihnen" (3 11; abnlich 14 4 20 3 27 29 3 33 2),
was so nie bei Jeremia, aucb nicbt 22 2 51 62, vorkommt; ferner
10 ^TMtn 'jn Ifctk^ 10 2 (Abulwalid 170), oder die unnOtige Wieder-
bolong von ana 21 24 b. Sodann der Abschnitt 36 1-7 fiel aucb
scbon Dathe (1 eu) wegen seines Wortscbwalles auf. Ein einzelner
Fall von Pleonasmus liegt noch z. B. in den Worten „und ein Kttnig
soil fiber sie sein als Konig* 87 22 a (fb'ob), w&hrend nn* 22 b ditto-
is graphiscb sein diirfte, und aucb die Wiederholung eines Datum mit
dem Ausdruck ,an eben diesem Tage etc." ('ai DXJSi 24 2 40 1) ist
weniger aus dem Streben nach Bestimmtheit, als aus schwerfalliger
Umstandlichkeit entsprungen. Ausserdem erinnere man sicb daran,
dass Hesekiels Darstellungsart aucb an den pleonastisch-palindro-
20 mischen Erscbeinnngen , die auf pag. 171 — 172 beschrieben sind,
stark beteiligt war.
In Sach 1 — 4 liest man, wenn der oben bei der stilistischen
Vergleicbung von Jesaja, Jeremia und Hesekiel verfolgte Haupt-
gesicbtspunkt nicbt ausser Acht gelassen werden soil, folgendes: „das
25 Wort Jabwes erging", „spricht Jahwe*, t Spruch Jahwes*, „spricht
Jahwe", „spricht Jabwe", „Spruch Jabwes" ! In 2 10 stebt zweimal
„Spruch Jahwes". 4 6 beginnt mit „das ist das Wort Jabwes etc.*
und scbliesst mit „spricbt Jahwe etc.* In Sach 1 — 8 findet man auch
„sie werden erfassen* und „sie werden erfassen" 8 23.
so Darnach wird man nicht ohne guten Grand urteilen, dass seit
Jeremia's Zeit sich eine unverkennbare Neigung zu mechanischem
Worttiberfluss und zu Schwerfalligkeit des Darstellungsganges geltend
machte. Yergnfigen an Kleinmalerei kann sich einer Generation
und auch mebrerer bemachtigen.
*5 " "~"~ (I) Um die fragliche Stilentwickelung auch ausserbalb der
/ rednerischen Partien des AT zu verfolgen, fasse ich nun nicht die
I Bticber Samuelis, Kflnige, Esra, Nebemia und Chronika direkt ins
' Auge, obgleich sich auch in ihnen im allgemeinen ein tlbergang
176 Zweiter Hauptteil.
von lebenskraftiger Bewegtheit zu starrer Formelhaftigkeit der Dar-
stellungsweise beobachten l&sst. "Dbrigens ist «obtt IS 17 is a schon
in S. § 370 m ais wahrscheinliche Dittographie bezeichnet worden;
vgl. auch tk Mtttt fi1*a ICh 16 7a cf. Est 1 lb etc. Auf jene
Bticher des AT seien nur nebenbei einige Streiflichter geworfen, 5
indem die Schichten der pentateuchiscben Geschichts-
und Gesetzesdarlegungen in Bezug auf das Tempo der Dar-
stellungsbewegung gepriift werden. Auch bei deren diesbeziiglicher
Charakterisierung soil nicbt das Material wiederbolt werden, welches
in meiner „Einleitung ins AT* (pag. 169 189 209 225) gegeben 10
ist. Auch sollen nicht sowohl sporadische Einzelfalle hervorgehoben
werden, wie das wiederholende y^fitrrnfii "jnK Gn 85 12b; W»T»n
nn«n Ex 26 2 , von Menachem ben Saruq bei W. Bacber, ZDMG
1895 59 f. als Spur des Pleonasmus bezeichnet; 29 54, von Dathe
1 644 als pleonastisch hervorgehoben; 'in npi^r n« 35 5 (Menachem); 15
'an *i?TT Nm 8 1 (cf. 7 89 b), das mir mit der Paraschentrennung
zusammenzuhangen scheint ; 9 18-23 ; ':n D*E # jn w*n 20 8 ; n©K
27 17a. Vielmehr soil auf die Vorliebe fur bestandige
Wiederholung gewisser Ausdrucksweisen hingewiesen
werden, die sich in manchen Partien des Pentateuchs zeigt. 20
Dabei kommt schon dies in Betracht, dass gewisse Pentateuch-
abschnitte (Gn 1 27 a 6 22 etc. Ex 39 82 etc. Lv 4 20 etc. Nm 1 54 etc.)
auffallend stark an den Arten des Pleonasmus und der Palindromic
beteiligt waren, die oben 167 21 — 172 ss beschrieben worden sind.
Ferner findet sich die wiederholende Ausdrucksweise „im Jahre von 25
600 Jahr" etc. nur in Gn 7 11 8 4 u Ex 40 2 17 Lv 16 29 23 5 24
25 9 Nm 7 72 78 29 1 33 ss (cf. S. § 315 a b i). Auffallend ist so-
dann die Explizierung eines nEtf*n „und er sagte" durch ein anderes
nratn (Gn 46 2 a, von Abulwalid 168 bemerkt). Nicht so befremdend
ist es, wenn ein solches zweites *ft28*n in Ex 1 ie hinter langerem 50
Zwischensatz auftritt. Sehr fern von lebendiger Knappheit des Aus-
druckes ist wieder „spricb etc. und sag" (rriENn) Lv 1 2 etc. 21 1,
welche letzterwahnte Stelle schon Abulwalid (168) auffiel^JIan
findet dieselbe Art des Ausdruckes z. B. auch in Est 1^2 Neb 3 s4.\
Der Parallelismus , welcher zwischen der Darstellungsart einer 35
Pentateuchschicht und gewissen spateren Stiicken des AT waltet
wird auch durch die Thatsache beleuchtet, dass die Verbindung
eines vorausgehenden b3 (Gesamtheit) mit hinterher wiederholendem
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 177
0V3 (ihre Gesamtheit) sich nur an folgenden Stellen des AT be-
obacbten lftsst: Nm 16 3 Jes 14 isa Jr 30 m Hes 11 15 a 20 40 a
35 15 36 10, cf. Ps 119 128.
y) Eine Parallele zu dem Wechsel zwischen energischer Rasch-
5 heit und matter Schwerfalligkeit, der in der rednerischen und bistorio-
grapbiscben Litteratur der Hebraer sich nicht v&lig verkennen lasst,
findet sich aucb in ihrer Sentenzenlitteratur. Denn die Gnomen-
sammlung, die in Pv 10 1 — 22 u znsammengestellt ist, en thai t isolierte
Stichenpaare , ausser 19 7, und wenn in dieser Sammlung auch ein
10 Kausalsatz (16 12 20 19 19 21 25 22 9), oder ein Finalsatz (15 24
16 30) auftritt, so geschieht dies doch innerhalb des Distichon. Auch
in der Sammlung Kap. 25 — 29 wird der betreffende Gedanke after
durch einzeln stehende Disticha (25 11 12 uff. 23 ff., besonders in
Kap. 28 und 29) oder Tristichen (25 8 is) ausgepragt, aber in dieser
15 Sammlung finden sich auch nicht wenige Tetrastichen , wie z. B.
25 sf. 9f. 21 f. In der Sammlung 22 17 — 24 34 zeigen sich mehr
Gruppen von 4, 5, 6 etc. Stichoi. Kap. 30 und 31 enthalten
grflssere Abschnitte, und besonders die in Kap. 1 — 9 vorangeschickte
Einleitung bewegt sich in langeren Ausfuhrungen dahin. — VgL
20 unter dem Gesichtspunkt der Wortfiille auch z. B. Hi 32 2 b 3 a
5b itfb 17b.
iTccvtokoyia* wurde von Adrian § 100 ohne Grand in den
Worten „ich lag und schlief " (sogar) etc. Ps 3 6 a 52ab 49 3 a
5l7ab 104 4a b gefunden. Aber mit Recbt urteilte er so iiber
25 K^p«"n ^a-n Ps 50 1 und vnani W*^ 94 4 a, und auch aAi?? 1 ? und
■Uttb etc. 94 22 wurde nicht durch die poetische Form nfltig ge-
macht. Ebensowenig forderte diese die Dreifachheit der Auspragung
ebendesselben Vorstellungsmomentes , die in „schau herab . . . und
sieh und besichtige" (Ps 80 15b), oder in ,Arm, Hand, Rechte*
so (89 14; Adrian § 101) gewahlt ist.
Zur Vergleichung sei wenigsteiis daran erinnert, dass es bei den
Arabern nach Wenrich 193 gewohnlich der Fall ist, ,ut omnis simi-
litudo in uno eodemque hemistichio absolvatur*. Auch an den alt-
indischen Vergleichen hebt Arnold Hirzel (Gleichnisae und Metaphern
35 im Rgveda 1890, pag. 7) ,die pragnante Karae" hervor.
2. Erscheinungen, in denen sich hochgradige Lebendig-
keit des Sprachstiles zeigt.
Konig, Stiliitik. 12
178 Zweiter HauptteiL
a) Die Gedrungenheit der Ausdrucksweise: die Brachylogie.
Um die einzelnen Erscheinangsformen der Gedrungenheit
des Sprachstiles in einer angemessenen Reihenfolge tiberblicken zu
kttnnen, wird man wohl am besten zunachst die einzelnen Satzteile
und dann die Satzzusammensetzungen in Bezug daranf ins Auge 5
fassen, ob betreffs ihrer eine Brachylogie sich geltend macht.
B«whyiogie a) Brachylogie hinsichtlich des Snbjektes.
botreffi des
Subjektet. Ein ganz naturlicher Vorgang ist es, wenn hinter dem lebhaft
hinweisenden nati w siehe! fc das aus dem Kontext von selbst hervor-
tauchende Subjekt als hinreichend deutlich angesehen wurde : „siehe 10
(ihn = er ist) zwischen QadeS* etc. Gn 16 ub 18 ob 24 sob 37 15a
38 24a 41ibj? Ex 7 15a 8 i«a IS 9 24a 10 11a 15 12b 16 ub
30 sb ica Jes 29 sa Jr 4 24a; nNj nan Jr 10 22 Hes 7 5b ub 10a
21 12b 30 9b 83asa 39 sat; 19isa; 87 ub: hinter rran it konnte
D eos sehr leicht als entbehrlich erscheinen ; Am 7 1 a. 16
Sehr natfirlich war es ohnehin, ein Subjekt, das mit einem
direkt vorher erwahnten Nomen identisch war, durch dieses mit
vertreten zu lassen Wie dieses Motiv schon in der vorhergehenden
Stellenreihe mitwirkte, so beobachtet man seinen Einfluss auch in
der Ausdrucksweise „nach dem Bilde Gottes machte er, d. b. Gott, 20
den Menschen* etc. Gn 9 sb 14 1 Esr 5 17b. — Ausserlich gleiche
Fftlle liegen in Gn 19 ssb (maK) und 32 7 b (nip?) vor; vgL auch
■*niD» 26 7. — In Ex 13 sb erfullte der Gedanke an die Begrundung
des Gedenkfestes die Seele des Erzahlers so vflllig, dass er entweder
im vorhergehenden bajj&m hahu sich ein „der oder das (ist) * invol- 25
viert dachte, oder durch das w des fc von „um des willen, was
(vgl. auch S. § 50/3 neben § 51) Jahwe that etc. 11 ein selbstver-
standliches „ist das* mit vertreten sein liess. — Ferner yn«n Ri
18 sa dient in doppelter Weise, wie auch ""73 Jes 40 is und ^:et
41 17b. Sodann Kin Jr 10 sa fungiert zugleich fur sb. Ebenso so
ist es mit mm DV» Jo 2 lb und rristtn Sach 13 e. — In Ps 62 10b
allerdings ist die Annahme, dass TVfln das Subjekt zu zwei Satzen
geben sollte, unnOtig. War iibrigens nicht irp *»ba JTBn oder
TrrbnJWf, worin ^ba wie in Jes 38 17 gemeint sein konnte, das
Original von MT nm batTO rTEtt ? Das freilich nicht unerklarliche 35
(cf. S. § 308 c), aber neben ban 10 a a fast auffallige bnrra wurde
dann verschwinden. — Aber wieder ^73 Ps 89 49 106 2 und mm
Ps 96 is a 2Ch 19 t>a fungieren doppelt. — Ahnlich ist Dn 8 19 b 26 b.
Die voluntative Sphfire des Seelenlebea* and die Stilbeschaffenheit 179
Wesentlich hierher gebtfren auch die F&lle des absolut gesetzten
T)K »Nichtexistenz <t ) die in Parallels&tzen oder sogar Doppelfragen
stehen: Gn 30 lb Ex 17 7b 32 **b Nm 13 20a § Ri 4 20b 9 15b
20a IS 10 14 b 2S 17 6 2K2 10 b. Haupts&chlich gehflrt hierher
6 v«i tyna Jes 41 17, yen ostittb 59 n, yen Dib© Hes 7 25, yen ™b
Ps69 2i, yen nODn Pvl4e, yen "HKb Hi 3 9, aber auch in 33 88 a
verstand sich ybfc, das Subjekt des Parallelsatzes 32 a, von selbst.
Ein Subjekt konnte ferner als im nachsten Kontext hin-
reichend angedeutet gelten.
10 So ergab sich als Subjekt zu 'tTaefcn Gn 3 lb der iin vorher-
gehenden koordinierten Satze besprochene u3nD. Ebenso sprang aus
„dein" Gn 14 20 a das Subjekt fur 20 b hervor, und so konnte aus
dem „dein* und „dir" yon Gn 20 iea fur das als Particip ge-
m e i n t e nroiai 16 b (Lgb. 1 42s) ma als selbstverstandliches Subjekt
15 nachklingen. Jed en falls findet man in Jos 24 22 b „da sagten sie:
Zeugen (0^?)% worin also die Worte „sind wir" als selbstverstand-
lich gelten; s. u. 180 it$ Ru 4 11 a. Allerdings zu D'HOTE IS 2 24b
vergleiche man Ex 36 6 (Driver zu 1 S 2 24), und nicht ist an die
angeredeten Sflhne Samuels als die Subjekte gedacht. Denn bei
20 Betonung des einen Subjektes „ich* hatte das andere Subjekt nicht
ganz unausgesprochen bleiben kSnnen. Cbrigens bei o^^BO'O Ps 78 4
fehlt nicht das Subjekt (cf. S. § 412e), wie LOhr im* KEHB zu
1 S 2 24 meinte. — Aber in 1 S 6 s ergab sich „ihr* als die andere
Partei im Wechselgesprach (s. u. 180 34). Ferner y» IK 8 cob
26 erganzt sich durch t einen Gott".
Sodann in Jes 49 9 b ergab sich fur nv»nb das Subjekt „du*
ganz natiirlich aus dem vorhergehenden tpnn:. Hes 13 7 b s. u.!
Der MT setzt ein Subjekt „du* auch zu mati: Hes 27 34 voraus,
das freilich fur '2 ro verkannt ist (cf. S. § 331 b). — In den Worten
30 w beim anbinden sie (o'npeta) an (b so auch Gn 49 11) ihre Ver-
schuldungen" (Hos 10 10 b) waltete noch das Subjekt w ich* von 10 a
weiter. Dieselbe Beziehung besteht zwischen dem ,du* von MiGca
(-qt) und dem Infinitiv nJH 5b. Auch in Am 62b sprang hinter
^^y etc. ein ,ihr* von selbst aus dem Kontext hervor. Ebenso
35 kann es also bei Kttin Hab 2 10 hinter mfcr* etc. sein. -PS)J Sach
9 12 b erganzt sich durch „ich\ Auch dm^*>3 Mai 1 7 heisst nach
dem Kontext „indem ihr etc."
12*
180 Zweiter Hauptteil.
Weiterhin in Ps 7 10b konnte ^rQl als Imperativ gemeint sein.
sodann in Ps 16 sb a konnte FnSV fortwirken, abgeseben davon,
dass hinter *s ein "> als immerbin mflgliche Abbreviatur von msr»
(vgl. meine B Einleitung tt 75 f.) ubergangen sein konnte. Dieselbe
Fortwirkung von mn^ findet man in Ps 22 29 b. Die Einfuguog 5
von Nin in 16 sba ist also nicbt mit Duhm (KHC 1899 zu 16 s)
zu fordern. Ferner der Vokativ ,0 Gott" involviert in 68 3d a ein
»du\ Aucb das „dein', womit 89 9 a scbloss, bot ein „du" fftr
9 b dar: „Gewaltig bist du, Jahwe, und deine Treue umgiebt dich\
Dies ist wahrscbeinlicher, als eine zwischen zwei Vokativen stehende 10
Frage (Bfitbgen, HC; KtT; Duhm, KHC). Und wo bleibt da die
Symmetric des Sticbos 9b? Duhm freilich streicht ihn. — wy
Ps 119 82 a schloss ein „ich" als Subjekt fur b in sich. — 'an fcntd
127 2 heisst: vergebliche Mtihe ist es (n&mlich das, was direkt da-
hinter erwahnt wird) euch, die ihr etc. — Pv 15 15 b ("*£■» bs). — 15
Ru 4 11a (o^J?) ist ganz derselbe Fall, wie oben 179 15 Jos 24 22 b.
— Hinter ';n "*28l Dn 8 27 ist schliesslich ytt VSJ g esa g*7 „ which
must refer to the first person" (J. D. Prince, A critical commentary
on the book of Daniel 1899, pag. 245). Aber dass in ICh 29 11 b
hinter „und dir, Jahwe, ist die Herrschaft" nicht folge „und das 20
Emporragen fiber alles als Haupt*, sondern „und du bist es, der
emporragt etc.* kann nicht French (Expositor 1895 29s) zugegeben
werden (cf. Driver 1. c). — Zu nana 2Ch 3 1a ist der vorher er-
wahnte Jahwe das Subjekt. — »Du* ist als selbstverstandliches
Subjekt beim aramaischen mbt3 Esra 7 ua vorausgesetzt. t Wir* 25
ist nach dem Kontext das selbstverstandliche Subjekt von CHTO in
MiSna, Berakhoth 5 s 8 2ff.
Sehr naheliegend war es, im Zwiegesprftch und in fthnlichen
Darstellungsarten die selbstverstandliche andere Partei
sich von selbst erganzen zu lassen. So ist es bei i^» n „da sprach 30
er, namlich der Mensch, die andere Partei des Dialogs* etc. Gn
3 10 a 11a (Gott); ahnlich ist 15 is a; 18 10 a 28 b 29 b sob etc. 22 lb
24 82-34 30 29a 31 a 33 15 b 37 14 a. IS 2 24 gehOrt aus dem oben
179 20 angegebenen Grunde nicht hierher; aber 0">nVu373 6 s, 1B&H
16 5 a 2S37b, irristi'n etc. 2S 11 is. Psychologisch hfJchst inte- 85
ressant ist das neben wn stehende nfc'n 2S 14 eb /3. Weitere
Glieder dieser Spezialgruppe finden sich in 18 2s a a (Achima?as
sagte: 'an "»rri), ?fcl253 IK 20 12, 1738*1 34a (Benhadad; cf. ■»:«■),
Die voluotative Sphfire des Seelenlebena and die Stilbeschaffenbeit. 181
nfimlich Ach'ab), ^ryn 2 K 10 15b, l t»N , n Jes 7 is, und so erklart
sich auch D-nrata Hes 18 7b, vgl. auch *vw\ 2Ch 82 24b und Lk
19 2« (Storr 407) cf. 27; Hi 9 32a (s. 0. 115 25).
Auch dem weiteren Kontext konnte die Fixierung eines
5 Subjektes iiberlassen werden, wenn dieses den betreffenden Kon-
text sozusagen beherrscbte, also das sogenannte t logische*
Subjekt desselben war: *&?T Gn 21 53 a, nfimlich Abraham. Ebenso
ist es bei KttO 34 5 a, ritaf* sib, K-an 39 ua, n"»ttfr 41 13 b, ■p*n
Dt 28 82 ((nfimlich die Rettung) cf. Neh 5 sb. mb;; IK 1 eb gilt
10 von der Mutter des Adonija (V. 5 a 2S 8 4a). Zu bm Jes 48 11a
ist nicht mit Ew. § 851a das Wort "riM von 11b als Subjekt
vorauszunehmen, sondern das in ^3125 ^9ttb 9 a liegende DID schwebte
als indirekter Reprfisentant des gCttlichen „Ich* (11 a a) dem Redner
in 11a § vor. Ferner vm Hes 47 10 a beziebt sich auf den mit
is brjD (10 a 9b etc.) verwandten und jedenfalls im Kontext dominierenden
Begriff D^a (9b sb etc.), aus welchen beiden Begriffen auch D^bm
(9 a) zusammengeflossen ist. — Weiter gehflrt hierher lb«© Ps 105 40
(S. g 333 ly LXX, PeS., Arabs, Aeth.) und y»«i Neh 5 sb vgl. oben
181 sf. Dt28 8 2.
20 Das grosse logische Subjekt „Gott" war selbstverstfindlich bei
Weissagungen. Deshalb erg&nzte es sich zu b*D Hab 1 5 und Tjra
Sach 9 12 , wahrend zu fcOTD "»B Mai 2 ie entweder ein durch ■» an-
gedeutetes mFP oder das folgende „der Gott Israels* wahrschein-
lich als Subjekt gemeint war. — Aber auch ausserhalb der prophe-
25 tischen Reden konnte die Bestimmung des Subjektes „Gott" dem
weiteren Kontext iiberlassen werden, wenn eine Aussage nach ihrer
Art auf dieses spezielle Subjekt hinwies, wie bei - ,rn msb Hi 3 20 a
natiirlicherweise nur an den Weltenlenker gedacht sein konnte, etc.
Siehe weiter Ex 34 29 b etc. oben 115 9!
so Das generelle Subjekt ,man' wurde in Ex 10 11 1 S 26 20 1 K 14 10
Am 6 t2 verkannt (cf. S. § 324 c— e), indem Dunasch (Bacher, ZDMG
1895 r>9) ein Subjekt erganzen wollte.
n« ^Bruder* Dt 15 12 vertritt das begriffsverwandte
rrinK „Schwester" mit, und i:a IK 13 11 involvierte alle na.
35 Aus „tausend" (von euch) Jes 30 17 ergab sich in diesem Kontext
der verwandte Begriff .alle* vor ,ihr*, wie aus 3K „Vater* Hes
22 10 a doch wahrscheinlich der Gedanke an das korrelate ■ja w Sohn fc
hervorsprang.
182 Zweiter Hauptteil.
Mit Hinweis auf das Zusammenstehen der Synonyraenpaare "inrn
ibrn (Gn4i 17 21s etc., aber vgl. 30s!) oder nTW 3n*n (25s n,
aber vgl. 35 29, und 20 lb 2a gehort nicht dazu) nahm Strack (KC)
auch in np'n artTD'n Lv 8 15 J9 as, wo auch Samar., Onq., LXX und
Pes. den Singular bieten, den hinter beiden Verben folgenden Mose 5
al9 Subjekt an. Jener Grund ist ungiltig , indes Mose war nach Ex
29 1 1 f. gemeint Aber die starke Interpunktion , die Unib^l an alien
drei Stellen besitzt, scheint daranf hinzudeuten, dass die Tradition an
einen Priesterdiener dachte (cfc S. § 324 d).
Bei den beiden ursprunglichen Nomina td^ ,Existenz a , dessen 10
Stellen kwrsiv gedruckt sind, und y& ^Nicbtexistenz* lag es logisch
nabe, eine Verallgemeinerung eintreten und das spezielle Subjekt
der Existenz oder Nicbtexistenz aus dem K on text erganzen
zu lassen: Gn 30 lb Ex 17 7b 82 32b Nm 13 20 a £ Bi 4 20b 9 15b
20a; V K "> 1 S 94b, namlich das, was man sucbte: ni-hfctti sb; wa; 15
10 14 b 2S176 (s. 0.); IK 18 10: statt WN, wofiir aber kaum
bloss durcb Haplographie 3*8 entstanden ist; 2K 2 10b Jes 41 17
59 11 Jr 37 /7b Hes 7 25 Ps 69 21 (s. 0.); Pv 13 *a: das betreffende
Objekt des nwitt; 14e (s. 0.); 20 ib: das Objekt des bfittt; Hi 3 9
33 33 a, und auch in "p«a ym 'pKl Dn 8 a stebt 2">K statt Wtf , 20
das iibrigens auch durcb Haplographie verkiirzt sein ktmnte. Denn
die nominale Natur des *pN war dem Sprachbewusstsein schliesslich
entschwunden (cf. S. § 3381), und deshalb ist dieser Prozess auch
in Dn 8 5a vorauszusetzen , obgleich ein Partizip folgt. Das Sub-
jekt, dessen Erdberfibrung verneint ist, war also der vorher erwahnte 25
Ziegenbock. — Dies war zu bemerken , weil Driver in BDB 34 b
sagt w with subject not expressed, once (late), Dn8 6a: and (it) was
not touching the earth*. Diese Auffassung beruht auf der Annahme,
dass jener Satz heisse „und Nicbtexistenz eines, der die Erde be-
riihrte*, namlich bei der vorher erwfthnten Bewegung. Aber diese 30
Annahme ist grammatisch nicht notwendig und vom sachlichen Ge-
sichtspunkt aus nicht ganz natiirlicb. Denn bei dieser Annahme
wiirde die Identitat des Subjektes der negierten Beruhrung und der
vorher beschriebenen Bewegung nur ganz indirekt ausgesprocben
sein. — yw Sir 51 7. 36
Indem der Infinitiv sehr oft zum Ausdruck eines abhangigen
Vorgangs diente, konnte bei ihm urn so leichter das aus dem Haupt-
vorgang oder dem Zusammenhang fiberbaupt sich ergebende Subjekt
unbezeichnet bleiben. Diese naturliche Gedrungenheit des Ausdrucks
Die Yolantative Sphare des SeelenlebeDs and die Stilbeschaffenheit. 183
zeigt sich z. B. in folgenden Stellen: rripibrib 6n 2 10, Kitofc 4 isb
(S. § 215a), fjcm 19 20b, nv-ttb 24 4a, lapb 23 8 (S. § 215a),
PK-te 24 »oa, mba 25 2«b, ^ttab Ex 5 us cf. IS 9 24a, ^riK^n
Ex 9 iea, Nm 10 7a 85 soex., tfa Dt 4 21, nvnb 24 4a, n»ab IS
5 9 24a cf. Ex 5 14, o*pb IS 22 is, n:a 25 2b („er", cf. 4b, nicht
^uian", wie Ew. § 304a meinte), nrttb 2S 7 29,'3Wta IK 20 12
(s. 0.) , a'15 Jes 7 22 (Subjekt sind die in V. 21 b erwahnten Tiere),
p-*mn Jr 27 10 (»sie% nicht „ich g [Ew. § 304 a], denn das gfltt-
liche mnii folgt noch in V. 10 gegenuber V. 16, worauf Ewald sicli
10 berief); ttpmb *sodass ich* Hes 8 cb; Hos 10 10b Mi 6 sb, "iDOb
Ps 102 22 (die befreiten Gefangenen V. 21 a b). •pinb Pv 28 8 ist
ironisch (s. 0. 48 7) auf den Wucberer selbst bezogen. — Auch
nvnb Jes 49 eb gehOrt wahrscheinlich zu dieser Reihe. Denn t Heil"
ist dort, wie die parallelen AusdrUcke „Licht" and w Bund* (49 eb
15 42 eb) metonymisch verwendet (s. 0. 21 34). Hinter D^ptlb etc. 49 e a
konnte es auch nicbt auffallen, dass dem Jahweknecbt (Israel) diese
Mission, der Vermittler des gOttlichen Heils fur den Erdkreis zu
sein, zugesprochen wurde. Das pronominale Subjekt 1\ konnte sich
aber naturgemass aus dem K on text erganzen, wie dies anch in <rc,
so JoojL, ,.%*£» vorausgesetzt wurde. Dagegen die Aussage „dass mein
Heil sei oder werde bis etc." ist weniger wahrscheinlich.
Besonders leicht konnte der Darsteller es sich erlassen, das
generelle Subjekt ,man* am Infinitiv etwa durch Anhangung eines
D oder ^ zum Ausdruck zu bringen. Diese Kurze beobachtet man
25 z. B. an nens etc. Gn 33 10 Ex 9 leb 19 isb etc. in S. § 215 a—c;
aber auch an ratoa Ex 27 7, npca 30 12, yo»S Ki 14 e, bi»£3 1 S
2 13 ~{der ib^arbs oder „man B ; es konnte das Qal biDa von Hes 24 5 b
gemeint sein, aber ebendeshalb nicht ein „intransitives biisel*); nn
1 S 18 19, bwsi 2S 3 34, 5)ON=n Jes 10 14, cp£3 Sach 13 9, nVtb „dass
30 man entlasst" Mai 2 lea, nn«a Ps 42 4, rpss 66 10, Ti3b 69 21, ta t728
Pv 25 7 ; aber bei ^inb 28 8 wird das generelle Subjekt unntftig
von Ew. § 304a angenommen (s. 0. 183 11); bntts Hi 13 9b; nSil
2Ch 28 22, wo „man* wahrscheinlicher , als „er* das Subjekt ist;
bnrn: 31 10, *)2rci 33 12.
35 So konnte auch der Einschalter von Gn 2 4a (s. meine *Einr
leitung* 240) das Subjekt des wahrscheinlich urspriinglichen EK^M
im logischen Subjekt jenes Zusammenhangs , d. h. in Gott , suchen
184 Zweiter Hauptteil.
(Ew. § 304 a). Aber weil das EfcnM hinsichtlich seines Subjektes
doch missverstandlich war, wnrde vielleicht das n minusculum ein-
geschaltet, am die Form passivisch zu machen und so ihr Subjekt
zu fixieren. Denn es ist unwahrscheinlich , dass dieses *n auf den
»Fels der Ewigkeiten* (BaSi z. St) hinweisen sollte, oder dass es 6
auf die Muhelosigkeit der gtfttlichen SchOpfung hindeuten wollte (cf.
Ps83e), weil „alle Buchstaben den Dienst der Zunge erfordern, nur
nicht der Buchstabe ti* (Beresith rabba, Parasa 12), oder dass auf
DmaK hingezeigt werden sollte (Buxtorf, Tiberias, Liber I, cap. 15).
— So kann auch rvjb Zeph 2 2 a ein „man* (Davidson § 85, Rem. 1), 10
das schliesslich der Weltgeschichtslenker ist, zum Subjekt haben. —
Auch D^fe Hi 20 4 b weist, obgleich es „Setzung* vertritt (S. § 215 c),
doch in letzter Instanz auf deren Urheber hin.
Zunachst als haufiger Ausdruck abhangiger Satze konnte auch
das Partizip dazu einladen, bei seinem Gebrauch das Subjekt des 15
iibergeordneten Satzes oder auch des weiteren Kontextes oder —
in den Icutsw gedruckten Stellen — auch das generelle Subjekt als
selbstverst&ndlich fungierend vorauszusetzen. Diese Brachylogie be-
obachtet man in Gn 24 sob etc. (s. 0. 178 11) und z. B. in Ijbfr Gn
32 7b, :r»wns 38 29; 39 22* (Plural in der Nahe!) Ex 5 16; [ng£ 20
Lv 18 28 ist wahrscheinlicher als Perfekt gemeint, cf. Sin 2K 19 21 |i
Jes37 22 (S. § 345a!) 28?bJ 29 ab Nah 3 isa Ps 76 ea Kl 4 isa];
Dt 33 sa 12b Jos 8 6* (Plural in der Nahe); vbtm Ri 13 19b:
und er, der MaTakh (V. 17 b) des direkt vorher erwahnten mm,
entfaltete Wunderbarkeit im Thun (cf. Nm 6 2 etc.; S. § 399m), 25
indem er sich mit der Opferflamme verm&hlte. Das von Moore im
ICC 1895 z. St. vermutete KbBEfrT, das nicht sicher durch rw &ccv-
(McGxa Tzoiovvri gestutzt wird, ist wegen des folgenden Satzes B wfthrend
Mandach etc. zusahen* unwahrscheinlich, denn dann wurde Mandach
seiner eigenen Opferdarbringung zugesehen haben. — IS 1 7 25 a so
(nb*) 20 lb IK 5 lb* (Plural in der Nahe!) Jes 13 5a* 21 11 24 2
(cf. Driver § 135 e) 26 sb 29 8 a 30 24 b; 82 12 a ist wohl (cf. S.
§ 877 d) als nicht mehr von vnn 11a abhftngig gemeint, sodass
mit „ indem ihr etc.* zu iibersetzen ware, und gehtfrt deshalb weniger
wahrscheinlich zu S. § 345 f, als zu § 324 n; 33 4b 5a; Jr 2 17b ss
28 17a* 35 5 88 M; Hes 8 is* 13 7b; Nah 1 12a blickt auf 10a;
ttpM Mai 2 15 a; Ps 22 29 b 33 6 a 7 a 37 26 a; 55 20, wenn nicht
^?.?.11 beabsichtigt war; 66 17b kann so gemeint sein (cf. ZATW
Die voluntative Spbare des Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 185
1898 100); 97 10b; zu 112 4b cf. S. § 332kg; Hi 12 it i9ff. 25 2b
26 7 (S. § 412g) 41 isa (S. § 412s) Neh 6 Job 9 5b* [aber nicht
bei onrnpl 5b (Davidson § 100a); s. u.] 87b*; ^hw ICh 17 27b jS.
Indem nun die Neigung, den Infinitiv tind das Particip statt
6 der konjugierten Verbalformen zu verwenden, in den spateren Teilen
der althebrftischen Litteratur starker hervortritt (cf. S. § 218 b 399 yz
412s t 413 1 etc.), hat sicb in ihnen auch die Brachylogie ge-
steigert.
Wie sehr diese gedrungene, aber auch bequeme Ausdrucksweise
10 im Hebr&ischen der M i § n a und in den V erzweigungen des Aramaischen
beliebt wurde, ist schon in S. § 324 n gezeigt worden. Ubrigens be-
obachtet man auch im Agyptischen eine „Fortlassung des Sub-
jektes in lebhafter Erzahlung* (Erman, Agypt. Gram. § 168 353).
/3) Brachylogie hinsichtlich des Pradikates. Brachylogie
betreffs des
16 Psychologisch sehr erklarlich ist es, dass Ausrufe in ge- Pr*dik»tet.
drungenster Gestalt hervorgestossen werden: vgl. 8. § 354 a b, und
als Analogon zu dem dort erwfthnten bnp von Jes 40 3 etc. fuhrt
NOldeke (Mand. Gram. 480) den Ausdruck „die Stimme der Seele!* etc.
an. So war auch z. B. bei nib© | oibtf (Jes 26 a 57 io Jr 6 4 8 11
20 1 Ch 12 is f) oder beim einfachen ofttf (Hes 13 10 Mi 3 5) nur der
Ruf „Friede!" gemeint, und es ware unnatiirlich, da von einer tFber-
gehung des Pradikates zu sprechen. Ebenso ist es bei dem Zuruf
in in Sach 4 7b. Ferner an Falle, wie IK 18 41 b 19 12b etc.
(S. § 354a), schloss sich auch Jes 66 eb Jr 50 28a Ps 29 sa 4a b
25 Hi ?9 24bj3.
Nachstverwandt sind die Ausdrucksweisen, wie *viel, d. h. uber-
genug ist es, fur euch!* etc., Nm 16 s b etc. (S. § 3551), und auch
'an *a6m in Jos 9 23 schloss sich epexegetisch (cf. 8. § 375 c) zu-
gleich an nn* und zugleich an O^n^N an; Jes 8 iea etc. 20a etc.
30 (S. § 217ab 3551m) Ps 17 11a 46 sa, neb n; Pv 30 32 Sir 5 12b.
Auch mit 'ai D^aW 2 K 22 is || 2Ch 34 26 war gemeint „die
Worte etc. sollen bestehen", aber es ist eine sekundare Bemerkung.
Zu ICh 18 10b vgl. S. § 375b! Konnte nun in Bi 21 17a nicht
gemeint sein „es soil existieren ein Besitz einer Fluchtlingschafb
35 von Benjamin!* ? — *pD b* *jt Sir 5 i»b.
Dem Ausruf nahert sich ein im Casus absolutus voraus-
gesendetes Nomen: das Geschrei fiber Sodom etc. Gn 18 20.
186 Zweiter Hauptteil.
Aber auch durch positiv gesetzte Satzbestandteile
kann die verbale Aussage mit vertreten werden.
Der natfirlichste Fall ist dieser, dass eine Verbalaussage
zugleicb fur einen folgenden Satz diente. Erw&hnens-
wert scheinen folgende Beispiele zu sein: 6
*nn2 „ich habe gegeben" fungiert fur Gn 1 29 a und so a; 31 49 a:
und — er nannte ihn — „die Warte", weil etc.; 46 15a: ?\tt n«i;
Ex 3 19 b: and nicht einmal bei Anwendung von Gewalt euch lassen
wird (-|rr). Auch dV^ tfb Ex 22 u a ist latent in ub (cf. S. § 332 0).
Aus ^zii Nm 5 19 b ergab sich das Verb fur mfctt 20 a. Andere 10
Beispiele finden sich in Nm 26 4 a (cf. 2 a) Dt 11 26 a 27 a 28 a. TV
Ri 5 13 b wirkte noch in na fort. Das tfa^i von 16 lb scheint aber
unrichtig fQr 2 a im Sinne von »er = man kam" unwiederholt _ge-
blieben zu sein. — D^DDttJ 1 S 8 2 b wurde gleich noch mit an ^tt
2 a angekniipft. fitb 167 b erganzt sich durch das folgende TWH\ 16
Dessen sekund&re Erganzung durch otyercu (b^ooj JJ s. u.) ist er-
klarlicher, als seine sekundare Weglassung. Auch 1V2 IS 19 3 b
2S 18 22 a 23 a Hi 13 lsb besitzt sein Prftdikat zugleich mit im
vorhergehenden Verb. — Aus "(mi lKllisb ergftnzte sich hinter
„befahl er" von selbst ein „zu geben* zu nb (Qi. 51b: *ib nnb *TOK). 20
Weshalb steht nicht einfach „und er gab ihm Haus und Speise* ?
Weil fur das sich wiederholende Speisegeben eine ktinigliche Ordre
genugte und notwendig war. — Weiter gehflrt hierher m-o^ IK
14 ub (s. 0. 126 10); *i$y 19 11 a (cf. ^cb; ? 11b etc.); 1)38*1 20 84 a.
In 2K 9 27b allerdings fehlt iHD'n nur durch eine Art von Haplo- 25
graphie. Aber 3>pam 2 K 25 4 involvierte „sie brachen hinaus*
(cf. Jr 52 7).
rnEri Jes 1 27 b a fungiert in einer entsprechenden Form auch
fair bjS. Analog ist wrn (8 19 b) und 'at mr (28 9 a etc.). anp
40 6 a erschalit als Echo auch in eb, cf. en a 26 a! In ahnlicher so
Weise verstand sich hinter n^m etc. Jes 41 26 b in 27 a (S. § 382 g)
eine Aussage, wie „verkundigte ich" (The Exiles' Book 108), von
selbst, zumal wieder eine synonyme Aussage in "jnfij 11S373 27 b folgt.
Ferner ••naTOS Jr 20 10 a fungiert doppelt Sodann diirfte auch "»33n
Jr 23 39 (= ich bin gespannt darauf), gleichsam Erganzung suchend 35
auf das folgende Verb hinblicken. Ferner rfla 85— DT Mi 6 5a wieder-
holt sich fur 6b (Storr 404), wie Mb 7 say einen modifizierten
Reflex erzeugt. In Sach 9 17b folgt aanr, und in 10 4 folgt «$;».
Die voluntative Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 187
Fernerhin nb?m 14 is a involvierte als Erganzung des ubrigens syno-
nymen n«a ein selbstverstandliches rrnn, und omb* «bi soil sich
aus 17 b erganzen, ist aber ein sekundares Interpretament von isb.
Sodann bei "in«n ma. Mai 2 15 ay verstand sich nfe* nach a a von selbst.
5 Auch die zusammengezogenen Satze (S. § 376 n) Ps20sab
haben ibr Verb erst in 8 b, wo das m6gliche ^a*3 nicbt so natur-
lich zu OttJa passt. rrito* Pv 10 23 und lb 1 * 17 21a wiederholen
sich von selbst. Aus aibn Kl 5 19 a klang ein a©" 1 far 19 b nach.
Das hinter „was der Mensch etc.* (cf. Ri 18 sb w. u. 188 37) schon
10 an sich naturliche ,wird thun" ist mit vertreten durch das darauf-
folgende 7TO* Qh 2 12 b. Auch nans: Sir 7 19 b diente zweimal und
vgl. S. 308 c.
Ebendasselbe Verb fungiert natiirlicberweise fur
Parallelsatze: z. B. oto Jos 10 12b, ncptia Ri 5 28a, nb*n 2S
15 22 15, rrp Jes 5 9b jS, nsn ma 41 22b, *ia*n 43 2a, 'ai ixt 49 7ajS
cf. Ps 69 as HL 6 9b; ^pm Jes 54 ub, mpa 59 11b; (cf. bnp Jr
48 3 51 54); -i£m Hes 5 a, aber in 31 17 b vermute ich VYn *et
dispulsi sunt (cf. S. § 370 e), qui habitaverunt in umbra eius, medias
in gentes"; nay Am 8 5a, vnam Mi 2 2a, ipsfri 2b, b-tfnrrma
20 Hab 2 i«, wo fiberdies ma oder uma vor massekha iibergangen
sein durfte; NipM Ps 22 3, fnptfti 69 21, 181 33 cf. Jes 49 7 HL
6 9b; mrp Ps 94 10, ^b73 99 1, wenn nicht in lb das Perfekt a©"'
gemeint war; fci© etc. 105 so 108 eab 114 sab ea b Pv 8 29
(s. 0. 123 s) 27 2; any *3 fungiert in 20 ieab 27 13a b, indem i*a
25 unterstiitzend wirkt; Hi 3 12; 15 uab: was ist? etc.; doch auch
19 23 27a; 22 10b 11 a 23 11b 12a 33 20 37 0, -»rn5n 42 3, vn HL
69b cf. Jes 49 7 Ps 69 33; *ato-» Qh 5 9a, wn Dn 1 12b. Vgl. im
Agyptischen ,Setzet meinen Namen in den Mund eurer Diener,
(setzet) meine Erinnerung zu euren Kindern" (Erman, Agypt. Gram.
30 § 351).
Als Spezialgruppe sind folgende Falle zusammenzuordnen : „sie
sollen am Leben bleiben!* (und sie blieben am Leben) und sie
wurden etc. (Jos 9 21); „sowie wir gebaren (gebaren wir): Wind*
(Jes 26 isa); „beim Sprossen (rhca) von Frevlern (sprossten sie):
35 fiir etc.* (Ps 92 s).
Eine verwandte Sondergruppe bilden folgende Falle: qph «b
„wird nicht fortfahren" (sich zu ereignen) Ex 11 eb etc. (S. § 205 b);
„sie weissagten und (S, § 360 b) nicht fuhren sie fort* (ico;; fcibn,
188 Zweiter Hauptteil.
namlich zu weissagen) etc.: Nm 11 25 Dt 5 19 25 3, tpoi* flbi IS
3 17 etc. (S. § 391 i), Hi 20 9 a, und dieselbe Ausdrucksweise war
auch in 27 19 a beabsichtigt ; 34 32 38 11a 40 5 32 f. — Bei dem
ebenfalls sehr gebrauchlichen nTO konnte eine ahnliche Verselb-
st&ndigung eintreten, und man kann kaum von Cbergehung der ent- 5
sprecbenden Formen des Zeitwortcs „ werden" sprechen bei naib etc.
Ex 4 ?b 2K 5 u. — tTber b-^an IS 20 4i vgl. aber S. g 136!
Ein interessantes Pendant zeigt sich darin, dass vom formel-
haften Wortpaar „empfangen (mst) und gebaren (lb^)" das erste
nicht nur vom zweiten seine Rektion erhielt (Nm 11 12 Jes 33 11 10
ICh 4 17), sondern auch allein gesetzt wurde: 1 Ch 4 17 b.
Gemeint konnte sein „wir werden kampfen (und dabei sehen),
ob nicht" IK 20 23 25. Jedenfalls sagte man „er wird treten (seinen
Bogen und abschiessen) seine Pfeile" Ps 68 8 b 64 4 b.
Cbrigens sind die Worte „Bis wann, Jahwe, wirst du mich 15
vergessen fur immer?" (Ps 13 2) mit gutem Grand von Gerber 1 43«
als ein „schwer zu rubrizierender Pleonasmus* bezeichnet worden.
Denn im Gegenteil sind sie ein Reflex der lebhaftesten Ge-
dankenbewegung. Sie enthalten ja zwei sich einander iiber-
stiirzende Fragen „wie lange etc." und B wirst du mich fur immer 20
vergessen?", die hauptsachlich in dem gemeinsamen Pradikat s ver-
gessen" zusammenklingen und deshalb an diesem Punkte der Dar-
stellung besprochen werden. ttberdies findet sich ein gleich be-
wegtes Fragenpaar noch in 74 10 79 s 89 47. — Eine ahnliche
Raschheit der Gedankenbewegung zeigt sich in Jr 13 27 ex. 25
Wie demnach ein Verb (s. 0. 186 28 ff.) in mannichfacher Weise
auf ein zweites Pradikat hinweisen konnte, so konnte auch ein
anderer Satzteil die verbale Aussage mit vertreten.
So nahm man sich hinterdem drangend fragenden „auch?"
(?$) nicht Zeit, ein selbstverstandliches „ist es der Fall oder ahn- so
lich" auszudriicken : Gn 3 lb etc. (S. § 382 g hi). Auch z. B. hinter
•03 Gn 27 36 etc. (S. § 382 h; Okhla we-okhla, Nr. 8) und hinter
dem fragenden „was?" erganzt sich von selbst ein „ist" oder „sei" etc.:
IS 19 sb 2S 18 29b, cf. 12b (quisquis est) Ps 74 9b Pv 9 isb [IS
19 sb 2S 18 22a Hi 13 13b siehe anderwarts]. Hinter „was?" blieb 35
auch ein aus dem Gesamtkontext sich ergebendes Verb leicht unaus-
gesprochen: DnK 7TO Ri 18 sb, namlich: thut, d. h. unternehmt,
ihr nun? Dies entspricht der Antwort „Auf und wir wollen hinauf-
Die voluntative Sphfire des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 189
steigen!" (oa). Auch in tttt Hos 14 9 a und Pv 30 2 war ein „ist
zu thun 0. a." latent. — Ebenso schloss ein hinzeigendes Wort
leicht ein „soll sein etc.* in sich: n^T Nm 8 24, aber in Hi 19 sea
entspricht ein exkiamatorisches „dies da! 44 mehr dem erregten Charak-
5 ter der Stelle, als em allt&gliches „wird dies sein" (Trg.: fin *?!&).
— Auch in folgenden Stellen taucht das Pradikat aus einem demon -
strativischen oder einem sonstigen signifikanten Subjekt oder Pradika-
tivum empor: Nm 16 7ad IK 18 u&d 22 isaMT Jes 1 ssa (njlg) Jr
4 2«a Hab 8 ub Ps 78 2aK 77 ua Hi 28 ?a Est 1 isb 2Ch 15 aba
10 3 a (cf. S. § 838 0) 34 22a (S. § 283a). Zu bvu 2Ch2 4a ^sei
gross!" vergleiche man ^'VSTO etc. „man gedenke etc.!" (MiSna,
BerakhGth 1 6 2 8 44 5 2f.).
Ferner schliesst die Negation oft das Verb des Seins oder
Geschehens in sicb : «(i)b?i Gn 4 7 a (das von Ball in SBOT konji-
15 zierte f y\ n«tob wird von G. H. Box in The Exp. Times 1899 426
mit Grand bestritten) lS15na2K20i9b (ist es nicht = gewiss
ist es, namlich: gut, cf. 19a) Jes 28 25a Hes 18 2sbf; rib Hi 26 2a.
— Ebenso natvirlich fiihrte das abwehrende b« oft eine hin-
reichend deutliche Sprache: Gn 19 is etc. \S. g 855*nj, und
20 so erganzte sich auch das »fern sei es mir!" von 18 22 15 a aus
dem Kontext durch „dies zu behaupten"; aber das bK von 2S 13 ie,
wozu Dunasch (Bacher, ZDMG 1895 59) ein rriDJn erg&nzen wollte,
weist auf by (Lgb. 2 sse).
Auch andere Umstandsbezeichnungen konnten als H i n -
25 weise auf den betreffenden Yerbalausdruck gelten. Z. B.
vds Gn 25 28 a involviert „pflegte zu sein". Aus 1X3 28 2 ie klang
ein Ausdruck, wie „drang tt 0. a., hervor. Jes 44 12 a meint am wahr-
scbeinlichsten „ein Arbeiter in Eisen hat einen Meissel (0. a.) erfasst"
oder ,hantierte mit dem Meissel" (vgl. S. § 330 m und The Exp.
30 Times 1898 5«3-66«). Zu Jo 4 1 vergleiche man S., pag. 676! Dies
trifft auch auf Sach 8 23 a zu. Sodann Dfnb* &*5t 14 isb vertrat
ganz natiirlich die vorher (nb) erwahnte vollstandige Formel. Ferner
geh6ren hierher Ps 1 4 b, wo «AA' &cu %votig nach Adrian § 99 xor
ikliityiv steht, und Ps 52 sb etc. (S. § 326 k). Umstand und Pra-
35 position wirken zum gleichen Effekt in Hi 15 nbjS zusammen. —
ICh 15 13a erg&nzt sich aus 'n Wfrpnn 12. nbsrab-b* 2Ch 16 i2ajS
involviert das Verb des Seins 0. a. — In IS 20 12a ersetzt die
Anrufung des Schwurzeugen das Verb „ich schwtfre", und der Aus-
190 Zweiter Hauptteil.
druck „in meine Ohren* (Jes 5 9 a) weist wegen des folgenden tfb~D8
(S. § 391 h etc.) sehr wahrscheinlich auf das Verb des SchwOrens
hin, obgleich DK und tfb'OK auch bei blossen Versicberungen stehen
(S. § 391 m). tJberdies Jes 8 20 a ist doch nicht ebenso gemeint,
weil 1) nm "la^S 20 b kaum auf 19 a zurfickblicken kann, weil 2) bei 5
jener Vermutung der Subjektssatz 2ob/5 nicht ganz natiirlich sein
wiirde, und weil s) auch 21 a sich nicht gut anschltisse. Aber wieder
ttbH Jes 22 14 ist durch DN nuanciert. Vgl. im Mandaischen
die Ausdrucksweise ,bei deinem Leben (schwSren wir), dass etc."
fNgJdeke, Mand. Gr. 480). 10
J Prapositionen zeigten sehr oft dem Geistesauge die Richtung
I auf den gemeinten Vorgang. So ist es in „und siehe, das
*- — .Wort Jahwes (geschah) zu ihm folgendermassen* etc. Gn 14 24 etc.
(vgl. S. § 319r) 15 4a etc. (S. § 326i); 174a: mein Bund (ist
= besteht) mit dir; „ein Mann gegen seinen Sohn (n3M) Btc.* Ex 16
22 29 a; 'n ^nwny Nm 14 27: „wie lange (ist es = kotnmt es zu)
etc.* (cf. S. § 382 e 397 de), wie -wr* auch in Dn 8 lsb (cf. Nm
14 27 f) 12 6 das nach dem Kontext sich modifizierende Verb des
Seins in sich schliesst; — ^abE Nm 16 28 b; omb* Dt 9 10 b: war
oder stand; "mN Jos 14 12b: mm; 'n 'Oabn Jos 21 5 || 1 Ch 6 4. — 20
fiber njrib 2S 4 10b cf. S. § 399 y auch gegen LGhr, KEHB z. St.!
Ewald's (§ 338 b) Deutung des "iCN als eines explikativen „namlich <1
setzt eine bei dieser Aussage unnatiirliche Ironie voraus. — Ebenso
brachylogisch sind weiter die Ausdrflcke Ijb, rpab etc. 2S16a und
■pKtt Kilft 2S 23 4. fiber nan 1 K 11 asajS siehe S. § 270 a 283 a! 25
Hierher gehtfrt auch Orpbarrbr Jes 10 25 b, D^SJab „nach Agypten"
23 5a und yn«b 26 9b. Zu nattrb* '* 32 10a cf. S. § 357g! Wegen
des b* ist diese Ausdrucksweise nicht mit Delitzsch im BC dem
einfachen D*«an 27 (S. § 331 c) zu koordinieren. Ferner die Stellen
von (b&*) b? ^yn Jr 50 31 51 25 Hes 5 8 etc. Nah 2 u etc. stehen ao
alle in S. § 325 e.' Aus dieser brachylogischen Funktion der be-
treffenden Praposition erklart sich ferner nn"n 131*5 etc. Hes 7 isb
15a und -pbfc* Hos 3 5b, namlich tfafct tfb. Eine pragnante Prapo-
sition schliesst ferner Subjekt und Pradikat in sich : "pinN Hos 5 8 b ;
bs 8 ia. Betrachte unter diesem Gesichtspunkt weiter b Hab 2 3 a a, 35
aSach 4 ob, b 7aj3, a Mi 7 say Ps 19 12b, b« 25 15a 33 isa 34 10,
317 a ('ai aba 45 o c s. a.), und nmTJ 94 17 a ist gleich einem pra-
positionalen Ausdruck. Hierzu gesellt sich weiter Ps 118 10 b 11b
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 191
12b: DflD3 = nomine Jabwae (fiet) ut etc.; ■»* Pv 6 26a (liber 1*1
20 i«b 27 lsb s. 0. 187 24); ^cb 27 21b: ist entsprechend ; ■ptobNeh
L-2 ia, wozu .war" und nicht "wasi (Ra5i z. St.) sich ergfin^t ; nxTb
1 Ch 23 4 , and eine kleine Sondergrnppe bilden einige F&lle mit 3
6 (of. S. § 306 u): Ps 29 *ab 33 4b Pv 8 sa, wie 23 17b, Hi 34 35b;
cf. n* Pv 6 2e a.
Prfipositionen dienen der Brachylogie anch nocb in folgenden
Stellen: HL 2 oa 83 a, wo iibrigens das Aussprechen eines Wunsches
geziemender ist, als das von Budde im KHC vorausgesetzte Aus-
10 plaudern wirklicher Erfabrungen von Neuverm&hlten ; Ki 1 12 a , er-
flrtert in S. § 353 c; omb* ICh 9 33 b: (lastet) auf ibnen im Ge-
biete (cf. S. § 279a 332 r) etc.; OJTB - b* 12 32b: waren gespannt
oder hflrend auf etc.; cf. 'n nmb 29 5a: zu(r Beschafrung von)
Gold etc.; 2Cb 11 22b 16 10 ay 18 3 ex. (feblt im || IK 22 4) 21 isa
15 26 is a (sic) 28 21b 30 9 a 17 b 35 21a (■pb* cf. S. § 319 r). Man
sieht, dass der Cbronist in dieser Beziebung zur Gedrungenbeit des
Stils neigt (Driver, Introduction 6 , pag. 527, Nr. 27).
Konjunktionen , wie „bevor* etc., scblossen leicht die Aussage
„eintritt 0. ft.* in sicb: D*iB3 Jes 17 ua 28 4b; n* .bis*: Ps 137 7b;
20 cf. TTT Dn 4 24 b : und versuche (so), ob etwa etc.
Ebenso verstand sich hinter der Interjektion ft$T\ »siehe* die
Existenz der ins Auge gefassten Grflsse von selbst : z. B. 1 Ch 28 21 a.
Aucb dasObjekt konnte als gemigender Hinweis auf die
Verbalaussage gelten: In Sach 7 tsa 7 a liest man „seid nicht
25 ihr es, die essen etc. ? Nicht die Worte (o^a^rrnN), n&mlich hflrtet
ihr?* Aus einer solcben Punktion des Objekts erklftrt sich auch
z. B. „zu dem Terrain (iJiTab), den etc.* tS 13 sa (cf. 8. § 283a!).
— In 30 22 b liessen das vorausgehende IFSttb und das Objekt auf
das Verb „sollen nehmen* schliessen. Unrichtig ist „to each man*
30 von H. P. Smith im ICC 1899 z. St. ergftnzt worden. Als eines
von den arabischen Beispielen, in denen durch das Objekt auf
die Verbalaussage hingewiesen wird (Slbawaihi § 50 f. 61) bemerke
„die Scheibe bei Gott!* statt „er trifft die Scheibe* (§ 51). Den-
selben Sprachgebrauch beobachtet man auch in „fortes fortunam*
35 oder „Diesen Kuss der ganzen Welt!* (vgl. Paul, Principien 270).
Besondere leicht konnte diese bracbylogische Funktion eines Ob-
jektes bei einem Zitat, wie aiTlTlN Nm 21 ub, verwertet werden. So
verh< es sich ja wahrscheinlich auch mit Zitaten, die mit dem Subjekt
erginsnngen.
\
192 Zweiter Hauptteil.
beginnen (Ps 5 1 [cf. 9 t mit 2S 21 iof.!] 22 l 45 i 53 l 56 l 60 l 69 i
80 l 88 i). Bei Zitaten kann natiirlich auch ein Objekt als bekannt
vorausgesetzt werden, wie wahrscheinlich h inter nfitfrrbK Ps 57 i
58 i 59 i 75 i. -
Uberdies scheint die Seele des Sprachgebranchs nicht genugend 5
belauscht worden zu sein, wenn Saadja (Bacher, ZDMG 1895 .%) *inN1
Ti* Hi 19 26 mit "m* niba ^n«l erklarte, oder wenn Dunasch ben
Labrat (Bacher, ZDMG 1895 883) meinte, dass ^bttB (IS 15 23), H31TO
(Hesl6 4i) etc. (cf. S. § 406 n!) durch n^p zu erganzen seien, und
wenn er in Gn 48 17 b vor den drei letzten Worten ttrnfc* OTOb ein- 10
schalten wollte. Auch ist hinter np^l etc. Gn 24 1* Ri 19 isb 2S
13 19 a nicht ein zweites Verb zu erg&nzen, sondern das B nebmen" steht
nur in eigentUmlich pragnantem Sinne.
Br»chyiogie y) Brachylogie hinsichtlich der Verbal erganz un gen.
betreffe der
Verbal- Eine ganz natiirliche Gedrungenheit der Darstellung zeigt sich 15
zun&chst darin, dass das zu tnehreren Verb en gehflrende
Objekt oder Adverbiale nur einmal gesetzt und nicht
^durch ein Pronomen wiederholt wurde.
Dies zeigt sich in Kajn »und brachte, namlich sie* Gn 2 laajS;
Dtiab^l 3 21 b, wohinter di* Gewander hinzugedacht sind; 6 19 a 20b 20
9 ssa 11 sajS 12 19b 18 ?bj3 21 ua 22 eajS 24 51a 28 ua<? 38 isb
Ex 2 25b 12 4a 23 oajSb; bei yrs^ Dt 24 lb und beim wahrschein-
lichen Hiqtil bafirn Dt32i3ajS (s. u.); ferner in Ri 13 19 a und
19 25a; sodann bei a^inb etc. 1 S 2 8 a 7 «a (D'to) 17 31 b 19 i3ajSb.
Im MT von IS 24 20b (s. 0.) kann naic als Objekt hinzugedacht 25
sein. Zu psam 2S 9 10 (s. 0.) gesellt sich Karn 13 10b. Weiter
gehflrt biDNb 28 17 29b und im8«n 2K1729b hierher. Deshalb
ist in 2 K 24 3 a jS hinter VOflb das E5 nicht wahrscheinlich haplo-
graphisch. Fur Jes 42 21b habe ich aber 't i'V^n (und herrlich
ihn [den mit dem Jahwe-Volk identischen Jahwe-Knecht] mache, so
er ist ja [jetzt] etc.) vermutet und in The Exiles' Book etc. 1899
67 f. begriindet. Sodann in Jes 43 13 b folgt das Objekt von b*DK
nach. Ferner zu b*M 44 12 a durfte das vorhergehende .Fisen* als
das selbstverstandliche Objekt der Thatigkeit eines Eisenarbeiters
nachklingen. Weiter geh6rt hierher ntey Jr 8 8 b (vgl. meine Ab- 35
handlung im Expositor 1900) und GnNam 17 21b. Ferner 3n*K
Hes 5 11b blickt schon auf das folgende •py (Hi 36 7; Abulwalid 216).
Weitere Glieder in der Reihe der hierher gehOrigen Falle sind
JTNttttb Hes 22 3 b, nY?2 24 4b, wozu ein ah aus 4a nachhallt, wie
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 193
bei irmfc* 29 3 b ein „ibn" als selbstverstandlich iibergangen ist.
Sodann ybosi Am 6 12 a a fangiert auch in aj3; aber bei :r»am Hab
1 sa feblt nicht ^ (Ew. § 303 c); cf. is a etc.! Hierher geh6rt je-
docb rnin Hab 3 2 a und nto* Ps 22 32 b. In 44 10 a stebt das
5 Objekt am nachfolgenden Verb (cf. 139 lb; Gegensatz 44 nab), und
so war aucb das wahrscbeinliche ^D"p? Ps 49 19 gemeint. Zu "pur
68 17 b (3 cf. S. § 211 e! to Ps 73<ia klang bei qw» eb nacb.
Wegen der Wortstellung erscbeint es unnatiirlich, iwb als Objekt
(Nowack; Bathgen, HC; KXJ ; Duhm, KHC 1899) zu denken. Ferner
10 nay» 84 ?b blickt auf pET, und nfoob 119 9 a auf „seinen Weg\
Nicht ist *pma zu schreiben (Duhm, KHC), denn wo regiert "Tnti
sonst 2? In diese Reihe stellt sich ferner anm •cmpn 139 lb
sowie # 5i dViE'' Hi 21 19 b 27 17 a. Sodann "Q'j-nN Est 1 18 a fungiert
auch fur ns^pfita; 2 10 b 15 a. icvnb 1 Ch 10 13 b ist auch deshalb
15 ein nur fragliches Original.
Dieser Sprachgebrauch ist in dem infcOW, das der Samaritaner
in Dt 4 29 a fur das nNSW des MT bietet, verkannt. Also unrichtig
ist nnaosra von Steuernagel im HC 1898 z. St. als Original angesehen
worden. Ebenso konnte bDarn Dt 32 isaj? gelesen werden, ohne
20 dass mit dem Samaritaner ein in (Shu) angefugt wurde. — Dar-
nach vermute ich fur Jos 2 4a als Original ein blosses 2D£m „und
sie versteckte" (namlich: sie, eos , die vorher erw&hnten beiden
Manner). Aber indem das darauf folgende "i, wie auch sonst (cf.
S. § 3301) Dittographie erfuhr und zugleich das Objekt grundlos
2:> vermisst wurde und irgendwie erganzt werden sollte , entstand der
MT "TONm nDEEm, der bisher ein Ratsel war. — Ebenso erklart sich
'*> "Q^sJnb Ri 19 3. Das 1 beruht auch da auf Dittographie! —
Ganz derselbe Sprachgebrauch zeigt sich im agyptischen Satz-
paar „Er raubte seinen Esel, er trieb (ton) in sein Dorf" (Erman,
30 Ag. Gram. § 354).
Auch ein erwahnter Umstand, wie er in mby-im Nm 17 11 a
1 T V T ' v :
enthalten ist, konnte beim darauffolgenden U*i£i als selbstverstand-
lich gelten. So halite ferner aus 'an ro^3 by 1 K 22 ssa unwill-
kiirlich ein rnb* oder H2 nach. Endlich konnte das gellende b«tt
35 aus Hi 35 2b in 3b nachklingen, oder durch seinen Gegensatz TiNErn?
wieder wachgerufen werden.
Ganz naturlich war es endlich, dass hei sinnverwandten Verben,
wie „sich erinnem" und „nicht vergessen" etc., die Verbalerganzuncr
Konig, Stiliatik. 13
194 Zweiter Hauptteil.
erst hinter dem zweiten Verb erwahnt wurde: Dt 9 7 a Jr 14 21b
Nml54oaf. Analog ist 'ai i?ir Jes 43 10 b. Cbrigens in itoyi in?
1 S 6 7 ist ito^i wabrscheinlich ein Zusatz, den die Neuheit des be-
treffenden Wagens zu erfordern schien.
Auch das im naheren oder entfernteren Kontext enthaltene, so- 5
genannte logische Objekt gait oft als hinreicbend ge-
nannt: InGn49b heisst ^nri; «b „ich weiss — es — nicht*,
und dieselbe Brachylogie zeigt sich in 6 22 a 9 22 b 24 i2ajS 49 a §
27 isb ($ (kursiv gesetzt, weil das logische Objekt im neutralen etuoas
besteht) /4 a 20 a b 25 a b 31 33 a (cf. anaD* 32 b) 35 22 b 37 17 b (statt 10
D^zwa*;, vgl. das samdtim des Samaritaners !) 38 9 b (cf. sit sb,
oder „es* ist zu erganzen) Ex 2 3 b (3 (die nan) 19 25 b (cf. 24 a b)
22 10 b Jos 22 7 a (ihr bekanntes Gebiet) is a, wo es zu erganzen ist ;
wajyar'u IK 13 12b (S. § 142b!), also ist nicht mit Benzinger (KHC
1899 z. St.) inian^l zu fordern. — *T» Jes 1 sb: mein Volk hat 15
— ihn, seinen Herrn — nicht erkannt; "pintf" 1 13 8 a; *x\ inn
40 21 a b blickt auf 22a; 'si b^D 41 4a a saa; irn" 1 Hos 9 7 ay;
*y\ nnan, ST3^ Ps 10 i4ab; niarb 17 11b; [30 sa: ? du hast eine
Position verliehen meinem Berge] ; man* 40 10 b ; q*n:n 68 3 a (aber
vgl. S. § 288!); nsrcn 137 sb: mich. Zu Ntinn „du wirst ver- 20
fehlen" (Hi 5 24 b cf. Pv 8 3«s a) klingt ?p2 als allgemeineres t etwas
von ihrn* nach. Weiter findet sich diese Erscheinung bei 3ns:b Hi
67a, und auch noKB 34 33 blickt auf das grosse logische Objekt:
Gott. Sodann zu spoinb und snnsb Qh 3 14 erganzt sich das neu-
trale etwas (cf. S. § 39 7 f). Ferner n*Wib Est 4 11a blickt auf 25
'ai ID^K zuriick. So gedrungen steht auch -psJt Dn 11 39 a da. Weiter
in Ne h 6 i2_ wiirde ein wahrscheinliches 'i irrrSNi (Haplographie !)
auf das logische Objekt „ihn" (rr?73tz3 10 a b; inbttii2a ex.) hinweisen.
'ai nam, wofur die Pe§. j ,dass a setzte, wiirde sich nach S. § 414 c
erklaren. — Das Objekt von nDia ICh 17 27 b a liegt in 27 a, und 30
das Objekt von ies^i 2Ch 1 2a ist aus dem in 3 a Folgenden deutlich.
Wenn mzhn 2 S 21 16 auch nicht durch seinen Begriff auf n'jn
hinweisen konnte (s. 0. 64 33), so war diese Waffe doch durch das
"iian „umgegurtet" genug angedeutet.
Erklarlich ist es, dass auch iiber . einen aus dem Kontext selbst- 35
verstandlichen Objektsatz weggeeilt werden konnte. Deshalb ist
es rnSglich, dass der Inhalt der in Gn 4 8 a erwahnten Unterhaltung
('si l^^i) von vorn herein fehlte und erst im Samaritaner (nelaka
Die voluiitative Sphare des Seelenlebens uod die Stilbeschaffenheit. 195
aSiadi) und sonst in der Tradition (LXX etc.; m. Einleitung 572)
ergftnzt wurde. Ein nahe verwandter Fall liegt bei 'itttf'n 2 Ch
82 24 b (3 vor, und man vergleiche auch die Falle, wie iwn Jon
2 u etc. in S. g 369 k.
5 Im Anschluss daran darf wohl dies bemerkt werden: In Jr 8 lsb
ist gemeint „so gab ich ihnen denn — das, was (S. § 380 f) — sie
iibertraten* (cf. D in S. § 14). Denn V. 13 konnte vom Redner als
neuer Anlauf der Rede gedacht sein , mochte nun epofc* iterativ-
imperfektisch, oder futurisch sein sollen. Ganz unmtfglich ist hinter
10 der Erwahnung der Fruchtlosigkeit des Jahwevolkes der so ver-
standene V. isb nicht, und er lauft mit ubjS parallel. Die Deutungen
„und ich gebe* (iP.fio) ihnen (solche), die sie uberziehen (Graf,
v. Orelli, KC z. St.), oder oniaw „nach ihrem Ertrage" (Giesebrecht,
HC z. St.), oder D11J3'' „die sie abfressen sollen* (KtT) haben auch
15 Schwierigkeiten.
Diese auf die Verbalerganzung beztigliche Gedrungcnheit der
Ausdrucksweise hat eine ziemliche Ausdehnung dadurch erlangt, dass
manche Verba ihre Erganzung durch eine immer wiederholte Apper-
zeption gleichsam in sich aufgenommen haben.
20 Zu den in S. § 209 b— c gegebenen Gruppen von Fallen dieser
Pragnanz des Verbalgebrauches seien hier noch folgende Belege gefiigt:
PIS IK 8 9 2Ch 5 lob; TVS? zwar nicht wahrscheinlich in Gn 31 2oa,
wo die in S. § 369 n gegebene Erklarung richtig erscheint, aber in
TYCS* IS 14 e; -00 Jos6i (Hitzig, Begriff der Kritik 151), wie nrz
25 Jes 22 22; Dfe; Ps 85 ub, 1-13 Jes 51 iaad und C3«1 Ps 40 2, wo wegen
dee folgenden 2EOH doch wahrscheinlich, im LJnterschied von Ri 16 30,
13TN vorschwebte. — Positio absoluta bahnt sich an bei *n2 Jos 22 7 a,
cf. 203 1 S 16 u. — Ferner erinnere ich noch an 1*0, das mit 3? in
Ri 19 5, aber allein in 1 K 13 7 steht, und an bo» (28 22 9a || Ps 18 9a;
co 50 s), an laX^ 39 7 b sowie an 08W3 Hi 42 6 [34 33 7 ie] und 1«31 Qh
8 io: und traten ein, namlich ins Jenseits (cf. NJ3b?» WSfcTOiO „und
wurden getrennt von der Welt") oder vielleicht „zum Frieden* (cf. NW
E"ibl2 Jes 57 2). Die speziellen N&herbestimmungen des Kontextes,
hauptsachlich in 10 b, lassen nicht mit Knobel und Wright z. St. an
35 den allgemeinen Gegensatz von 812 (Ps 71 isb) und "jbn (Ps39nb
Hi 14 20) denken, der in Qh 1 4 5 15 64 vorliegt.
BetrefFs Jes 11 11a (S. § 209 d) ist dies hinzuzufugen: qw „wird
zuriickziehen seine Hand - , was Perles 64 nach lS14i9b vorschlagt,
ist an sich zu wenig deutlich und passt nicht za rP3S3, denn einst hat
40 Jahwe sein Volk T3 (Ex 13 a 14 8 etc.) herausgefubrt. — Ferner
Ip^TrPl 2S 2 16 a a ist unnotig durch V3 in dem %ti(>L der LXX ver-
13*
1A6 Zweiter Hauptteil.
vollst&ndigt. — tpn Sir 36 s a ist am Rande durch T ergfinzt, aber
siehe S. § 209 c ex.
Prfignant ist auch 12?: Hos9 4a (cf. Ex 30 9b), 1113 Ps 76 12a
und iimn 119 56 a (= war mir zu eigen o. 8.), denn ^3 66 b muss das
vorausnehmende nfc*T wieder aufnehmen. Denn wenn DNT retrospektiv .5
sein und "'S ,denn g (KU) heissen sollte, wiirde idem (55 b) per idem
(reb) begriindet. — Eine ahnliche Prfignanz liegt in "POn Pg 66 20,
indem das aus dem Subjekt uud dem Verbalbegriff sich ergebende
„von sich weg" als selbstverstandlich betrachtet wurde. — Absolut
stent auch V^NI Neh 13 15 b. — Aber iiber bam 2S 13 39, worin die 10
neunte von den zweiunddreissig Auslegungsregeln (meine „Einleitung*
516) eine JYiatp yyi via brevis fand (Bacher, Alteste Terminologie
1899 26), vergleiche man S. § 323 i!
Betreffs der natiirlichen Nichtwiederholung von
doppelt fungierenden Prapositionen (Jes 40 19b 42 22b 15
48 i4b Ps 111 lb etc.) und Negationen (Jr22iob Hi 32 20 etc.)
findet man Sammlungen in S. § 3191m 352 u v.
Vfllkerpsychologisch interessant ist es, zu beobachten, inwieweit
gewisse Einschr&nkungen und Erweiterungen des Prfidi-
kates, die bei scharfem Nachdenken des H6rers oder Lesers aus 20
dem Kontext von selbst hervorsprangen, als keiner be-
sonderen Auspragung bediirftig galten.
Die Andeutung der Restriktion, die der Deutsche durch
„nur u oder bei einer temporalen Aussage durch „erst" ausdriickt,
ist im Hebr&iscben oft dem Kontext iiberlassen: 'ai KX£K 25
„iinde ich nur Gnade etc." Gn 33 15 b T wo uberdies 738 iibergangen
sein kann; nas^ Jos 22 4a: nur aus Besorgnis; 'vpa IS 19 10a:
nur in die Wand; B773D 2S 19 37: nur wie oder gewissermassen
ein wenig; mraK 2K 3 25 a: nur die Steine von ihr (der Landschaft
Moab; s. 0. 169 10); ';n nn«"Kb 2K 6 10b: nicht nur einmal etc.; 30
'ai zhm Jes 24 22 b: und nur (= erst) nach einer Menge etc. ;
V) ^3"tN Jes 36 12; '*i pen: Jr 6 28 a: nur Erz etc.; nienb 20 is:
nur um zu sehen ; zhffi 23 23a; 'n ■*«::« Hes 12 i«a; n?2n 14 ub
20b: nur sie; T^pm 43 say: und nur die Wand; rnati"* Hos 7 4b ;
tja 14 4b, ab Pv 14 10a, mbannat 20 isb, ^ 25 lea, bnaa 35
27 17 a; iPKip Hi 13 11a: sein blosses Erheben (gegenuber 10 b);
■ir^y 18 7b: sein eigener Plan; "riya 19 20b: nur mit der Haut;
mw Ru 1 nb; ir ; ,s:b 2Ch 32 sib: nur um ihn zu prufen; inan
Sir 42 15 c.
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 197
Ebendieselbe Einschr&nkung liegt vor, wenn wir geneigt sind,
hinter „ nicht* ein B mehr g zu erg&nzen, wie bei it^N Gn 5 24 b:
und er war nicht mehr da; rib 40 23; 12:-»K 42 isb; N"»arP2 Ex
86 b : sodass es nicbt melir brachte ; ^mbnb Jos 22 25 b ; o?E Jes
ft 7 8b: sodass es nicht inehr ein Volk ist; ^23^1 etc. 19 7b 33 19 a
38na 58 4b 65 i-b; *nbnb Jr 34 9b; usnn 49 10b; ■pen Hes
13 isb; nriT"rib nNT 21 31: nicht mehr; rib etc. 25 10b 2621a
28 19b; ba(i) Ps 10 isb: neque tarn; nr« etc. 37 36 a 89 ub; *>ba
72 7b; imw 103 iea; -SD-'Ki etc. Hi 7 sb 8 22b 24 isb; Era Kl
10 5 7 b ; ftij filaaymuiv 1 Tim 1 20.
Einschrankungen sind auch in folgenden Fallen als selbstver-
standlich angesehen: D*»td:N lSlna meint natiirlich D^man O^-iOD '«,
wie Qi. 51b bemerkt, der dasselbe orD:« 2 33 b als D^Tirn '« deutet.
fiber o*»«5:«a 17 12b vgl. S. § 370g! Ferner Q-naa 1 K 22 10 meint
is konigliche Gewander, nicht bloss mi-ran, wie Qi. 51b vermutet.
Aber er deutet den Sprachgebrauch richtig, wenn er ebenda 173X2
Jes 1 is durch pbn "roaca wiedergiebt und im Kommentar z. St.
an Ps 147 i« erinnert. Auch bei -aT Mall ua war D^n nach
T T • T
dem Gesetze (Ex 12 5 etc.) selbstverstandiich. Ebenso verstand sich
«o bei n^« Pv 18 22 a, n£? 20 is a und B© 22 ta das Attribut agut*
nach dem Kontext von selbst.
Umgedreht eine betonende Erweiterung einer Aussage
anzuzeigen, ist dem Kontext in folgenden Fallen uber-
lassen: ci*n Jos 22 22 ex.: gleich oder noch heute; ^N 2S18 2t>:
25 noch ein Mann ; 'jn bcri^i Jes 29 is b : und trotz Dunkel und sogar
Finsternis; 0*n 56 12b: auch der morgende Tag; "pK Jr 9 cb: wie
noch, vceiter, anders; ba 20 10: sogar alle; N^n 37 4a: noch; rjbfij
Hes 47 4b 5a: noch tausend; rib Sach 10 ca d: noch nicht; Bi\t
Ps 119 91 a: noch heute; Pv 19 isa 23 is a 24 33 ab: noch; 'n rt'cr*
so Dn 11 23a: wird er noch wetter Betrug iiben; cr Qh 8 ua 10 r»a:
es giebt noch etc.; Jh 11 6 Act 26 id ex. 1 Kor 5 2a Hbr 6 10 ex.
(Nolde 546 a); — vgl. auch „da sagten sie ... und weiter sagten
sie" etc. Gn 19 9 a etc. (S. § 368 c), und ebendasselbe weiter erganzt
sich bei T>:«b 2S 3 12b; — nsn Ps 120 «:a: zu viel; layabn etc.
35 9 zu satt werden" Pv 25 t«b 30 9a; T\\p_ Hi 40 4: zu gering.
Eine aVhnliche Erscheinung liegt vor, wenn in Gn 41 isb gesagt
ist „du hflrst einen Traum. um ihn zu deuten - . Denn aus dem
Gegensatz der Verba blitzt eine Naherbestimmung des Deutens hervor,
198 Zweiter Hauptteil.
sodass gemeint ist „um ihn auch schon zu deuten". — Als mehr
oder weniger analoge Falle diirfen noch folgende angereiht werden:
C??*72 Hos 6 2 : schon oder so fort nach zwei Tagen ; npr Ri 6 si :
schon, gleich etc.; KS" 1 Nm 17nb: ist schon ausgegangen; Dl-rfen
Jos 2 ob: ihr werdet sie noch erreichen; D"»ttisn Jr 14 22: der Himmel 5
sel6st; rja 48 is b: auch gegen dich selbst; Drn: 49 20 b: sogar ihre
eigenc Trift; nci Pv 28 21a: und schon ein Bissen; b*an -»s 30 23ajS:
wann sie e n d 1 i c h sich verbeii-atet ; Kl 1 20 b : der Tod selbst (s. 0.
196 as Ru 1 17).
Leicht konnte ubrigens ein Ausdruck, der einen Satz schliesst, 10
in parallel en Aussagen wieder als An fang nachhallen. Denn
Jes 11 7 a durfte folgendermassen gemeint gewesen sein: „Kuh und
Bar werden zusamraen weiden (nrr 1 jackdaw), und zusammen (Tirm
vfjachdciw) werden sich lagern ihre Jungen*. Chiasmus und Ana-
diplosis (s. u. Ps 72 17 b 130 5 b 6 a Hi 34 26) konnten diese Neigung 13
begiinstigen. Eine ahnliche Bewandtnis hat es mit tfttsn Ps 73 25
und wahrscheinlich mit yipn 1 Ch 4 8 a sowie mit TrisiSEi u a.
Brachyiogie 6) Brachylogie betreffs der Norainalerg&nzungen.
betreffs der .
Nominal- In dieser Beziehung beobachtet man zun&chst dies, dass der
ergfinzungen.
aus dem naheren oder ferneren Kontext bekannte Besitzer un-20
genannt bleibt: tTber *vitf Ex 1 15b vergleiche man S. § 361b,
aber im Unterschied von Ex 25 10 17 23 liest man „die Lange des
einen Vorhanges war achtundzwanzig Ellen und — seine — Breite etc."
Ex 26 2, wo also das blosse arp statt nsrn gesetzt ist. Ganz die
gleiche Ausdrucksweise findet sich in Ex 26 8 a 27 1 18. Analoga 25
zeigen sich in biail Nm 34 6 a etc. (3., pag. 283, Anm. 1). tTber
ab IS 10 e a cf. S. § 327 1. Entferntere Parallelen zu jenen Exodus-
stolen existieren in n*TCP Jes 26 1 b, natiE72 30 27 a, wo aber ictkabed
massao „und wuchtig oder heftig seine A uf walking* beabsichtigt
sein kflnnte, und D"»:i» Jes 40 26 b (uber 53 4bjS cf. S. § 275 a). 30
Aber vollkommen analogjenen Beispielen aus Ex 26 2 etc.
ist nripn etc. „die Breite des Baues und — seine — H6he a etc.
Hes 40 oby 21b sob 36b 42a 47a 41 2b 4a sb etc., w&hrend in 22a
'1 niraa beabsichtigt sein kflnnte; 42 20 a 43 13 b, wo zwar rrp^n her-
gestellt werden ktfnnte, aber doch noch das blosse arn bliebe, was 35
auch in ua steht (cf. *!jn& etc. 16 a 17 a) , und darnach erklart sich
auch nmEi 45 24 46 5 „und das data gehorigc Pflanzenopfer".
Wieder nur entfernt ahnlich ist mas Dva Ob 12 b ub. Ferner in
T T
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 199
Ps 45 4 a war wahrscheinlich SST gemeint (Trg. : *!j3*v ; aov, Pels.,
Aeth., Arabs). Fraglich ist die in Rede stehende Brachylogie auch
bei man Ps 111 lb cf. (i)idw 127 sb, und 'ai r^iD Pv 7 10b stent
statt nb 't 'tc -hdk; aber beachte dhId || ra->to 20 29a b, s)D2 Hi
5 27 17 b und rjfet 40 24b, obgleich diese dichterischen Beispiele mit
der Neigung der Poesie zur Indeterminirtheit (s. u. bei dialectus
poetica) zusammenhangen k(5nnen. Ein genaues Analogon zu
den im Exodus und Hesekiel beobachteten Fallen ist wieder '■pfc
2Ch3i5. Denn bei diesem Worte und bei 5n3©)3 (2 Ch 31 12 b:
10 ,als Stellvertreter* oder w war Stellvertreter*) liegt nach vielen Bei-
spielen keine Haplographie des darauffolgenden i vor.
Entferntere Analoga finden sich auch in rrVs TinN etc. HL
4 of. [Ex 15 2 Jes 12 2 Ps 118 u] 2S 23 5b Jr 49 25Q (cf. S. § 38!).
Vgl. den agyptischen Satz „wende sein Gesicht gegen den, der
15 Wahrheit spricht, (seinen) Hinterkopf (gegen) die, die Luge sprechen B
(Ennan, ZDMG 1892 104).
Der umgedrehte Fall, wie er in "»e«i d?2 Jes 10 25a vorl&ge,
ware nicht ebenso natiirlich, und deshalb ist dort Haplographie des
vorausgehenden n anzunehmen und G*tti rait Artikel der relativen
20 Bekanntheit (cf. 5b; S. § 298 a b) vorauszusetzen. Ferner bei „ein
Sohn soil ehren 3N Vater* (Mai 1 6 a) kann entweder die Kategorie
„einen Vater" betont sein, oder es war l("»)aN „ seinen Vater" vor i
beabsichtigt (cf. S. § 330 o).
Tnwieweit ubrigens die hebrSiscbe Ausdrucksweise sich auch von
25 der umstandlichen Manier, das Besitztum vor jedem Besitzer zu
wiederbolen, frei machte, ist schon in S. § 276 a — e und 3191 — n unter-
sucht worden. Hier erinnere ich nur an folgende drei Proben ,durch
den Geist des Gericbts und Verzehrens" (Jes 4 4 b), „den Geist der
Weisheit und des Verstandes" etc. (11 2 cf. S., pag. 659) und ,jeder
30 Soldatenstiefel . . . und (jcdes) Gewand* (9 4). Hiermit beriihrt sich
das Fortwirken von n ^;N Ob 7 a in 7 b.
Jenes doppelte n*P) von Jes 4 4b ist nach dem doppelten ■*?{,
von Gn 11 29 ("SN '*l "^N), wo der Vater von zwei Schwestern (!) ge-
meint ist, zu beurteilen, lasst also keine pneumatologische Ausdeutung
35 zu. — Ferner ist bD (totalitas etc.) auch z. B. in „alle (bs) meine
Sohne und (bDi) Tochter* etc. wiederholt: Gn 37 35 Ex 10 13 12 30.
Also fand der Talmud (Menachoth 58 a) bei dem doppelten bs von
•221 bsi ^Nic bD Lv 2 11 ohne Grand, wie auch A. Berliner, Bei-
trage 39 zugiebt, in der Wiederholung des bD vor *l8iD und IDS^
200 Zweiter Hauptteil.
die Idee ausgepriigt, dass Jedes allein einen besonderen, voneinander
unabhangigen Begriff bilde tf .
Eine Zunahme dieser Art von Gedrungenheit der Ausdrucksweise
ist mir nach meinen Beobachtungen (cf. S. § 276 a— e 3191 — n) doch
wahrsclieinlicb. 5
Zu den Beobachtungen 3 die iiber die doppelte Geltung
eines He dernonstrativum in Syntax, pag. 283, Anra. 1 mitgeteilt
sind , diirfte zunachst noch "jN3Cn ... "ia Ps 65 14 hinzuzufugen
sein. Auch wird hinter OJtl etc. 114 sab die Schreibung D"n?tn «a
nicht auf falscher Dittographie des n beruhen, und folglich ist der 10
Artikel auch vor niw:* 114 6 b brachylogisch unwiederholt ge-
blieben.
Ferner wurden die haufigen Zahlobjekte sehr oft als
selbstverstandlich vorausgesetzt. Diese Art der Braeby-
logie ist positiv und negativ schon in S. § 314 f — k 315 a c etc. is
beleuchtet worden und nur noch folgendes hinzuzufiigen : bpttS (§ 314 h)
ist auch in Dt 22 29 Ri 8 26 a Hos 22a hinzugedacht, und dasselbe
ist betreffs -133 „(Brot-)Laib" (§ 314 k) in Lv 23 17 der Fall. —
So gait auch n:t5 „Jahr* als durch mri^bsj hinreichend angedeutet:
Jes 15 5 || Jr 48 34, und B Mann* war hinter B erschlagen" selbst- 20
verstandlich : 2 S 8 13 || Ps 60 2 b 1 Ch 18 12; 2 K 19 35 a || Jes 37 3c a.
— Sodann mb* 1 (1 S 2 5) und TbY* (Qh 6 3) waren genugende
Hinweise auf das Zahlobjekt „ Kinder", und ebenso Hess man die
aus OTtosb deutliche Tierart (cf. ':n •,«£ 7 a) als Zahlobjekt weg in
2Ch35 9 b. 25
Eine verwandte Erscheinung ist es, wenn ein ira Kontext ge-
nanntes Zahlworf, wie ■CtEJi Gn 7 11 etc. (S. § 315 a), im nachsten
Fortgange der Darstellung unwiederholt blieb, und das fast
selbstverstandliche nnN von hd^N 1 S 1 24 auch auf bar fortwirkte
(Qi. 52 a: nnN ba: cf. Ps57 9!). Ja, moglicherweise wurde auch 30
sonst eine naturgemass vorausgesetzte Zahl hinzugedacht : oder konnte
nicht hinter „im dritten Monat" als selbstverstandlich gelten „am
ersten dieses Monats", zumal iBirQ auch zugleich „beim Neumond*
bedeutete? So ist wahrscheinlich Ex 19 1 Nra 9 1 20 1 Sach 1 1
gemeint. Aber hinter shn (2K 25 3) ist ^mn (Jr 52 c) als be- 35
kannt vorausgesetzt, und hinter „im elften Jahre" (Hes 26 1)
ist wahrscheinlich „im elften Monat" (Bertholet, KHC 1898 z. St.)
textgeschichtlich verloren gegangen.
Die voluntativc Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenbeit. 201
Sodann wurde dieWiederholung identischer Nomina,
die im pradikativen oder attributiven Verh<nis zu-
einander stehen wtirden, vermieden.
Statt „er nahm einen Stein von den Steinen" sagte man ,er
r. nahm — einen oder einige — von den Steinen* (Gn 28 n; S. § 81).
So eilte die Darstellung sehr oft fiber die Erwahnung des Exemplars
zur Nennung der ganzen Kategorie hin. Vgl. z. B. noch „ nicht
blieb zuriick — jemand — ausser den Geringen (S. § 244 e) vom
Landvolk" 2K 24 ub; ^113312 || -pin na Sir 36 ub!
10 Diese Gewohnheit des hebraischen Ausdruckes, die doppelte
Setzung einer Kategorie zu vermeiden und sie zuerst
auch nicht einmal durch das Pronomen t irgendeinen etc." vertreten
zu lassen, reicbt sehr weit. Aus den Fallen, wo nach Nolde 423
Kb fiir w nicht irgendeiner* oder „ nicht etwas" stent, scheint Ps
15 73 25 wirklich so zu erklftren zu sein. Denn wenn man iibersetzt:
„Wer (S. § 352 a) ist mir im Himmel (namlich: neben dir; § 376 k n)
und neben dir habe ich kein Gefallen", wenn man also auch positio
absoluta des ^naten annimmt (§ 209 e) : so springt doch unwillkur-
lich aus dem Ausdruck „ neben dir* das Objekt „an irgendjemand"
20 oder „an etwas" hervor.
Solche einmalige Setzung einer Kategorie kann also, wenn
auch nicht in ':n ">3j?n 2K 23 17 b a, so doch in Nm 12 6 b Ps 45 7 a
Esr 10 13a 2Ch 15 sa/3 vorliegen (vgl. die Diskussion in der Syntax!).
Jedenfalls zeigt sich dieselbe Erscheinung auch im Aramaischen.
25 Denn am *H TTOfin Dn 2 32 heisst „sein Kopf ist einer (= ein
Kopf) von Gold", und so ist der Ausdruck noch mehrmals bis
'zi Tribrn 34 a. Ebenso ist es zwar nicht sicher bei PWttbtD 3 33 b
(Storr 404) oder bei nniDbtt 4 31 b und -ps© 7 7 (ZOckler im THB W
zu Dn 2 32), aber in ftn'obE 7 14 b und in nnib 19 b.
30 Sehr leicht ist das ben von pi&a-^a Gn 15 2 b auch beim
parallelen damme&eq hinzugedacht.
Andere Modifikationen von Nominibus galten als durch
das Sprachbewusstsein des Hflrers oder Lesers gege ben.
Fiir „Nachkommen (ben&) des Binjamin" gebrauchte man meist
35 den erwahnten vollen Ausdruck •pra^n -^a. Er findet sich in Gn
46 21, wo die direkten Abkttmmlinge des Binjamln gemeint sind,
und weiter in Nm 1 36 2 22 7 eo 20 s (13 Q) uf. 18 21-48 21 13 20 23
2 S 2 25 4 2 23 20 Jr 6 1 Neh 11 4 7 31 1 Ch 6 50 8 40 9 3 (cf. 4) 7
202 Zweitcr Hauptteil.
11 si 12 16 29. Aber die Silbe Bin (Sohn) des Ausdrucks Binjamln
hielt man mehrmals fur selbstverstandlich. Dies zeigt sich nicht
bloss in bene (So'hne) jemini Ri 19 ieb und IS 22 7af C^tt 11 "Oa),
was nur der Plural des aus anderem Motiv (cf. S. § 273 a) erklar-
lichen bin jemini (Benjaminit: Ri 3 15 1 S 9 21 2 S 16 11 19 17 IK 5
2 s; ?Ps 7 if) ist, sondern auch in ■»:■»»■* C->«-ja 1 S 9 1, in *m* UTS
2S 20 1 Est 2 st und in dem einfachen ^3^ 1 S 9 4f.
""" Ebenso konnte das zur Ortsnamenbildung verwendete Wort b§th
(Haus) als selbstverstandlich betrachtet werden: vgl. *pTT3 bsa ma
^ Jos 13 17b und blosses *p*73 b*a Nm 32 38 Hes 25 9 1 Ch 5 8, 10
d e r 1V73 ma Jr 48 23 und sogar blosses ^a Nm 32 3b (BeSon
= MeSon, cf. iiber die Wechselbeziehung von b und m S. § 330 m !) :
— y ( das heutige Malin. — Weiter begegnet bx&CT ma Mi 1 11 und
* \ \ blosses bEtf Sach 14 5. Die Wtfrter f 6$el und 'asSl konnten nun
Wechselformen sein und siehe iiber den Kontext in S. § 330 f! — 15
Ferner vergleiche man folgende Paare von Namen : n) ma 1 Ch
2 51 mit *n* Jos 12 13 und -msn 1 Ch 27 28 a. — lOO^n ma cf.
•^nn Nefr 2 10 ^ 13 28. — *rnbn ma 2 S 21 19 cf. «wib n« ICh
20 s(?). — Aber zu ro*» ma 2S 20 ua cf. 15 a etc. (BDB 115 a).
— Weiter begegnen folgende Modifikationen : yiy ma Am 1 5 steht 20
neben pr 2 K 19 12 || Jes 37 12; Hes 27 23. — mwma Neh_7j8_
geht parallel mit m«T* Esr 2 24; Neh 12 29. — Zu mi?n ma Jos
15 6 61 18 22 vergleiche man nanrn is und -na^rn 2 S 23 31 || ICh
11 32! Dazu beachte man "C^inn weiter oben 202 18 und das neben
abE ma Jos 15 27 Neh 11 2»$ stehende ^absn 2S 23 *«, verderbt zu 25
mbsn ICh 11 27 27 10! — aim-ma Ri 18 28 2S 10 6 cf. aim
10a und am Nm 13 21. — So steht ferner neben D"3mrt n^T ma
2K 10 12b das blosse ipr ma ub, und so konnte statt nbiBIT
auch bloss nb;b gesagt werden: Ps 76 3 cf. Gn 14 18.
Besonders interessant ist es, dass der zusammengesetzte Aus- 30
druck nias ma „Vaterhauser" (cf. S. § 267 h), der vollstandig in
Ex 6 u 12 T 3 Nm 2 34 7 2 17 is Jos 22 u 1 Ch 7 7 40 9 9 24 4 2Ch
25 5 35 5 12 gebraucht ist, o'fter bloss durch niaN, also durch
das sogenannte Bestimmungswort eines Kompositums, a n -
gedeutet werden konnte: Ex 6 25b Nm 31 26 36 1 Jos 14 1 19 51 35
21 1 IK 8 1 Esr 1 5 2 68 3 12 4 2f. 829 10 i<$_Neh J7. 70 f. 813 11 13
12 22 f. ICh (nicht 6 4b, wie in Ktf; denn es sind die Stammvater
der mispachoth gemeint) 7 11 8 <$ 10 13 28 99b 33 f. 15 12a 23 9b 24
Die voluntative Spbart* des Seelenlebens und die Stilbeschaftenheit. 203
24 6 sib (nicht: m) 26 21 26 3ta 32 a 27 1 29 6 a 2Ch 1 2b 5 2a|3
19 8 23 2a 26 12.
Auf dem kultusgeschichtlichen Gebiete bildete sich J ah toe elohe
§ebdoth (z. B. 2 S 5 10) zu dem blossen JaJuoe sthdoth um, wie es
5 z. B. in der Parallelstelle lChll9 heisst (vgl. weiter in S.
8 285 a!). — Ferner 0^3 (Hes 9 2f. 11 10 2 ef. Dn 10 5 12 ef.)
ist docb nur das vom selbstverstandlicben -Has (Kleider) losgeltiste
Bestimmungswort des Kompositums, wie das soeben in 202 33 er-
wahnte 'aboth. — Endlich T*?:nn (Dn 8 11-13 11 31 12 11) bezeichnet
10 z war nicbt alle Kultuselemente , bei denen T»)2n ( B kontinuierlich*)
gebraucht ist (Ex 25 30 27 20 29 42 etc.; S. § 318 d), wie Havernick
in seinem Danielkommentar meinte, aber es bezeichnet das tagUche
Opfer, bei dem der Ausdruck -p)2m am meisten gebraucht wurde,
und so ist es auch im M i S n a - Traktat 7 amid gedeutet.
15 f) Namentlich K r r e 1 a t verhaltnisse von Satzteilen und Satzen Brachyiogie
mussten zu brachylogischer Ausdrucksweise einladen. Denn aus dem dmck von
einen Gliede der Korrelation ergab sich das andere leicht von h&itnisaen.
selbst. So erklart sich die Erscheinung, dass zunachst bei Ver-
gleichungen sich in mehrfacher Hinsicht eine Neigung zur Brachy-
20 logie geltend machte. Dies zeigt sich ja schon darin, dass ni23^3 2 S
7 10 ex. auch in 11 a fortwirkte, oder fehlte etc.: vgl. die in S. § 371 kl
gegebenen Zusammenstellungen und dazu noch Sir 3 30b 61b 32eab
4 Esr 5 23-27, wie z. B. auch in Jes 1 22 f. Metapher und eigentlicher
Ausdruck einfach neben einander gestellt sind, und in Ps 84 3 4 der
2b eigentliche Ausdruck und die Parallele kraftvoll asyndetisch neben
einander stehen. So liess man ja auch sonst einfach nebeneinander
gestellte Nomina sich gegenseitig ein erklarendes Licht zuwerfen,
wie z. B. riXpn und Drri£]5"b2 Ps 19 7a: von dem einen Endpunkte
... an ihren entgegengesetzten Endpunkten. Ebenso kurz ist „von
so einem Abend bis zum nachsten Abend" (3^"iy) in Lv 23 32b aus-
gedruckt (vgl. weiter in S. § 86). Aber dazu gesellen sich bei
Vergleichungen noch folgende Spuren der Brachylogie.
Erstens war es naturlich, das beiden in Vergleichung stehenden
Satzen gemeinsame Verb nicht zu wiederholen. Das Gegen-
35 teil ist nicht in 'ai Vsd Ps 42 2 der Pall , denn dies heisst „Wie
ein Hirsch, der etc., so etc." Jedenfalls liegt die Nichtwieder-
holung sicher in „und er wird es behiiten, wie ein Hirt seine
Herde" (Jr 31 10b; S. § 388 d). Andere erwahnenswerte Falle dieser
204 Zweiter Hauptteil.
Brachylogie finden sich in „wie fruher" 2S 7 10b || 1 Ch 17 ub; Ps
103 5 b. MSglichst kurz ist auch a*ito Jes 38 12: wie der Weber
sein Oewebe (Trg.: "pfij^s r>?r, PeS.: JJqj ^/). — Die Abwesen-
heit der Kopula in den vier Stellen Jos 14 7Diiaa 2K 7 7ad 10 ex.,
die E. Schwabe (s nach seinem Wesen etc. 17) bemerkt, ist weniger 5
auffallend. Dagegen ist roETOS Dt 29 22 b bemerkenswert. Denn
dessen Sinn ist ,wie — bei (cf. S. § 319 fg) — der Unikehrung
(Am 4 11 etc.) von Sodom etc. es war*, d. h. auch Schwefel und
Salz (22a«) sich zeigte, womit Jes 13 19 a b wenigstens ahnlich ist.
Hflchst auifallig ware es ferner, wenn 'ai art 11DSS Sach 10 cad be- 10
deuten sollte „wie — sie waren — als ich sie — noch — nicht
verworfen". Siehe die richtigere Auffassung in S. § 388 i! Be-
merkenswert ist weiterhin 'an Cp?7? Jes 10 15 b |3 (das ware ja, wie
wenn etc.), 'an D^nsES 31 5 a und 'ai sibns Ps 73 20: ff wie man einen
Traum — verachtet — sofort etc. (S. § 324 e 401 dk), wirst du 15
verachten*. Endlich in Esr9ib ist hinter w wie" wenigstens die
Aussage „es entsprochen hfttte" oder eine tibnliche als selbstverstand-
licber Ersatz des ib^n: angesehen. Vgl. meinen Erklarungsversuch
in S. § 405 c!
Zweitens trifft man Aussagen, wie n nicht war einer enteprechend 20
jenem Tage, oder vielleicht noch besser, wie jener Tag vor ihm und
nach ihm* Jos 10 u. Da ist also die Wiederholung der Kate -
g r i e „Tag* ebenso vermieden worden, wie es oben 201 r» ff. be-
treffs Gn 28 11 2K 24 ub etc. nachgewiesen worden ist, und wie
es auch noch weiter unten 206 5ff. betreffs Ps 18 34 etc. gezeigt werden 25
wird. Jene Auffassung von Jos 10 14 meine ich im Lgb. 2 279-2*4
richtig mit den andern Mflglichkeiten verglichen und nicht nur aus
dem Hebraischen, sondern auch aus dem Arabischen gerechtfertigt
zu haben (vgl. noch S. § 31 8 h 319 b—h).
Analoga von Jos 10 14 finden sich an folgenden Stellen: Ex 30
24 10b: unter seinen Piissen war etwas (d. h. ein Bauwerk 0. a.;
siehe Hes 40 2b in dieser Reihe!) wie; raps Lv 14 35b: eine Er-
scheinung wie Aussatz; Dt 1 11 : Jahwe fiige zu euch etwas was wie
ihr ist etc.; Dt9iob: und auf ihnen war — geschrieben (cf. O^ans
10a) — etwas wie alle Worte etc.; Jos 10 13: und nicht beeilte er 35
sich zu kommen etwas (d. h. eine Zeitspanne) wie einen vollen Tag;
1 S 8 5 : uns zu regieren auf eine Art wie etc. ; 20 s: etwas (d. h.
eine Entfernung) wie ein Schritt; 25 n»a: „und es war etwas (d. h.
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 205
in diesem Kontext, wo eine Zeitgrtfsse folgt: ein Zeitraum) wie die
(cf. S. § 297 b!) zehn Tage", sodass also nicht w nach zehn Tagen"
genieint ist, wie E. Schwabe (s nach seinem Wesen etc. 38) dachte ;
2 S 18 sa: denn du (av) bist solche (Personen), wie wir sind, tausend;
r» yys Hes 1 27a: etwas wie etc.; p»3 10 ia; fi3M3 40 2 b s. 0. in
dieser Reihe bei Ex 24 10 b; — Ps 73 15 a. wo die Vermutung eines
:m73D ^solches wie es (ea, n&mlich i»f.)" allerdings das DTnra von
Ri8 is Ps 115 8 135 is fur sicb hat, wo aber noch S. § 318 i zu
vergleichen ist; Pv 16 27b: und auf seinen Lippen ist etwas wie
10 stark sengendes (Lgb. 2 iso) Feuer; Hi 29 2: g&be man mir etwas
(d. h. hier: eine Zeit) gleich den Monden der Vorzeit; Kl 1 20 b:
draussen hat Kinder gewiirgt das Schwert, drinnen etwas wie (d. h.
gleichsam) der Tod selbst (s. 0. 198 sf.); Qh 8 ua: denen zusttfsst
etwas das entspricht dem Thun von Frevlern, oder vielleicht noch
15 richtiger, wie in S. § 323 d iibersetzt ist (cf. **n § 323 i); Dn 1 19a:
emer wie Daniel; 8 15b: und siehe, es stand mir gegeniiber etwas
(d. h. eine Erscheinung) wie das Aussehen oder die Erscheinung eines
Mannes; 10 i«a: und siehe, etwas ahnliehes wie die Ahnlichkeit von
Menschen (D"?N **:*) riihrte meine Lippen an. Ebenderselbe Fall
20 liegt in 10 isb vor. Darnach ist das Aramaische in 7 isa/Jy
so zu iibersetzen: und siehe (oder: sehet) mit deh Wolken des
Himmels war kommend etwas Ahnliehes oder ein ahnliehes Wesen
wie ein Mensch (ir:N 15).
Ebenso erklart sich 'an n:NHprn Lv 10 19 „und es trafen mich
25 solche Dvnge wie diese" (nYfcj3), und die gleiche Erscheinung zeigt
sich in rtfra Ri 19 30 IS 4 7b Jr 2 10 b, D'nyiD Neh 6 sa: etwas
wie etc., D513 1 Ch 21 3 a, aJ?;3 2Ch 12 7. Analog sind auch noch
nb2 Dn 4 32 und tfbs im Targum zu Hi 6 21 , die den Sinn von
„wie etnas, das nicht ist 14 besitzen.
30 Man vergleiche auch noch z. B. „lenkt eure Aufmerksamkeit
auf — das was d. h., weil Zeitgrflssen folgen, auf die Zeit — von
heute an weiterhin!* (Hag 2 is).
Umgedreht wird in Vergleichungen oftmals die betreffende Kate-
gorie bei der Erwfthnung des zu vergleichenden Gegenstandes ge-
85 nannt, aber nicht bei den zurVeranschaulichung dienen-
den Worten wiederholt. Denn freilich findet man oft die
voile Ausdrucksweise, wie sie z. B. in ,der Rauch des Landes glich
dem Rauche des Schmelzofens* (Gn 19 2s b) oder in „den Schall
206 Zweiter Hauptteil.
ihrer Fliigel wie den Schall von vielen Wassern* (Hes 1 24) an-
gewendet ist, auch in 2 K 18 32 a Jes 80 2«a Jr 48 4ib 49 22 b Ps
58 5a (doppeltes n^n!) Dn 7 «b 10 eb etc. Aber daneben wnrde
z. B. dies gesagt: „der gleich macht (s. 0. 169 21) meine Fiisse gleich
den(en von) Hirschkiihen" (2S 22 34 || Ps 18 34 und wesentlich ebenso 5
in Hab 8 19). Der Sprachgeist scheint nicht verstanden worden zu
sein, indem schon die LXX und die PeS. hinter vog, resp. ^/ den
Genetiv (i\u<pov = JLjj) setzten. Erst die oben 201 5f. una 204 f.
von mir gegebenen Nacbweise bieten aber die sichere Basis fur das
Urteil, dass nicht einfach „ meine Ftisse gleich den Hirschkuhen* 10
gemeint war. Mit Recht also ist die Ausdrucksweise, wie sie in
2 S 28 34 || Ps 18 34 vorliegt, schon fruher mit dem Nanien compa-
ratio compendiaria sive decurtata belegt worden.
Genau entsprechende Falle von der Species brachylogischer Ver-
gleichung, wie sie aus 2S 22 34 || Ps 18 34 beleuchtet worden ist, 15
linden sich in folgenden Aussagen: „mein Ende, wie er* (Nm 23 10:
infcs = das Ende von ihm); nib*K3 2 S 22 34; *ihre Stinde gleich
— der Siinde — Sodoms* Jes 3 9 a; S1K3 29 4b: und gleich der
Sti'mme ernes 'Ob (wahrscheinlich : revenant) wird deine Stimme sein ;
'an ^brci Jes 45 9b: und dein Thun ist das Tkun eines, der keine 20
Hande hat; ^*Y13 63 2b: und deine Kleider wie die Kleider eines
Keltertreters ; ^naas Jr50 9b: seine Pfeile wie die Pfeile eines
Helden ; rrib*NS Hab 3 19 (wesentlich wie 2 S 22 34 Ps 18 34); nib«N3
Ps 18 34 s. 0. 206 5 ff.; [zu -n«3 Ps 22 17b /3 vgl. S., pag. 681]; nav*S
Ps 55 7: Fittich gleich dem Fittich der Taube; VSns 103 15 a: wie 25
die Tage des Grases sind seine Tage; "vcss Pv 19 12 a: wie die
Ileftigkeit eines Lowen ist die Heftigkeit eines Kflnigs; 20 2a; ^a3:»2
Hi 34 36 b O "^'iNSi s. u.): wegen (seiner) Entgegnung gleich der
Entgegnung etc. ; m» ^-irfe etc. HL 4 1 b 65b (Qi. , WB. s. v. :
■nj iyt»D ust-pd!) «a 7a; d\ts TW 5 12a; - ,no:3 myto etc. 30
Dn 4 30 b 5 21 a. Vgl. yXdoacci Jooel — yk&ooai — nvQog (Act 2 3)
und im Arabischen z. B. „mein Dank glich den Auen* ( jo *jJa ?
kar-rijddi) „d. h. dem, welchen die Auen dem (erquickenden) Regen
spenden" (Fleischer 2 876), und aus dem Agyptischen wird von
Erman (Ag. Gram. § 352) angefuhrt: „er erfreut das Herz des Dieners 35
wie (das Herz des) Fiirsten".
Diese gedrungene Ausdrucksweise konnte auch bei dem eben-
falls kombinierenden Prapositionenpaar „von — bis" auftreten,
Die voluntative Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 207
und so ist es in „Jahwe wild Ktfrner ausklopfen (aarr!) von der
Ahre des Stroms (S. § 295 g) bis zu — der (Ahre) — des Baches
Agyptens* Jes 27 12. Denn da kann hinter Earn fur nba;c nur die
Bedeutung „Ahre fc (Gn 41 5 etc. Jes 17 5 etc.), aber nicht die Be-
r> deutung „Strom* (Ges.-Buhl 13 1899 s. v.) als natiirlich gelten. Daran
reiht sich der Satz „und gehen werden die Bewohner einer (Stadt)
zu — denen — einer andern" (nnN-b$) Sach 8 21. Darnach erklart
sich die Aussage „an jenem Tage wird sich flffnen dein Mund mit
— dem — des entronnenen Boten" (Hes 24 27 a, cf. 26 ex., wo von
10 der Meldung des Boten geredet ist).
Trotz der soeben 206 38 erwahnten kombinierenden Funktion des
Prapositionenpaares "1*0) '31 f>2 kann nicht mit Hitzig (Begriff (Jer
Kritik 150) vorausgesetzt werden, dass das erste Glied des Begriffspaares
an-i* aitfE, dessen Stellen alle in S. § 92 b aufgezahlt sind, in 3 to
15 Ps 39 3 als Hinweis auf jenes ganze Begriffapaar gebraucht worden
ware. Dieses 3*KT2 Ps 39 3 ist vielmehr analog zu ba*E etc. 49 15 etc.
(S. § 406 p) uud zu •,555 (Jes 62 10), das ja auch Duhm im HC z. St.
stehen lasst — Ferner H2t;27? (Gn 19 4 Jr 51 31), wozu Hitzig (Begriff
der Kritik 150) wieder (s. o. 207 13) ri2££ "IJI erganzt haben wollte,
20 ist in S. § 406 q erklart.
Auch bei D~rn 1 S 14 ig wurde nicht w das erste Korrelat vom
Schriftsteller ausgelassen* (Hitzig 1. c), sondern ein D?n ging text-
geschichtlich verloren (cf. Zv&sv xai tv&tv und S. § 86).
Solche kurze Ausdrucksweise ware in 1 Ch 17 5 hinter dem Aus-
25 druck „von einem Zelt zum andern" (Zelt: bnN "b« bnNE) bei der
Anreihung eines zweiten analogen Begriffspaares moglich, und so konnte
^SD7I"5« TSCTSEI auf das erstere Glied des Paares reduziert sein.
Aber es bleibt fraglich , ob diese kurze Ausdrucksweise in 1 Ch 17 5
durch die Absicht des Autois, oder durch das Forteilen eines Schreiber-
80 griffels entstand, und ich muss auch dieses isolierte "2S37273^ fur sekund&r
halten. Also die matp *1T via brivis, die man nach der neunten
von den zweiunddreissig Auslegungsregeln (m. Einleitung516; Bacber 25)
in ICh 17 s fand, besitzt nur eine textgeschichtliche Existenz.
Formell abweichend von den aus Ps 18 34 etc. geschftpften Bei-
35 spielen (s. 0. 206 16 ff.), aber sachlich ihnen gleich sind folgende Falle
von comparatio cornpendiaria : „t}berwallung (ins) wie die des
Wassers" (Gn 49 4 a); „Gebrull ist ihm gleich dem des Lo'wen*
(firaVs) Jes 5 29 a, cf. 13 4 a (pict nach S. § 332 p; Hes 23 15 bf);
w eine Stimme wie die einer Gebarerin* (nbins) habe ich gehort*
40 Jr 4 31; ttb©2 26 o a, ibste 9a; *pdss on: Ps 19 12 20 2; „diese
deine hohe Statur ("jnTaip) gleicht der der Palme k HL 7»a.
208 Zweiter Hauptteil.
Daran reiht sich auch die Aussage .aufgehtirt hat zu sein der
Sara Periode (rnfc) wie die der Frauen* (Gn 18nb); denn weniger
wahrscheinlich ist gemeint „wie sie den Frauen zu sein pflegt".
Ebenso besitzt in Jr 6 24 die Ausdrucksweise „erfasst bat uns Wehe
(b^n t Windung" etc.) gleich dem einer Geb&renden" einen sehr hohen 5
Grad von Wahrscheinlichkeit. Die Deutung „wie es (das Wehe) eine
Gebarende erfasst" empfiehlt sich weit weniger. Denn bei letzterer
Anffassung wtirde die Analogie jener vorher erwahnten Stellen ver-
nachlassigt und eine viel st&rkere Ergftnzung notwendig gemacbt.
Ebenso verhalt es sich mit Jr 22 23 50 43 b Mi 4 ob Ps 48 7b. Diese 10
Anffassung der soeben erwahnten Stellen wird positiv durch die
Eystenz der voilen Ausdrucksweise „Windungen gleich den Windungen
(■n^atj) einer Gebarenden" empfohlen, die in Jes 21 3 a gewahlt ist.
Denn sie weist auf die betreffende Vorstellungsweise hin. — Ein
wei teres Glied dieser Reihe von Fallen findet sich in b^bs Jes 30 29: 15
gleich dem Lied der Nacht etc. In Analogie dazu liest man in Hi
40 9 a : wenn ein Arm (= Macht, Einfluss s. 0.) gleich dem Gottes
(btfi) dir zu Gebote steht. Endlich 0*jj?3 Kl 5 21 heisst: sodass sie
werden wie die (Tage cf. das vorhergehende 'JpE^) der Vorzeit.
Bei dieser Nichtwiederholung der betreffenden Kate- 20
gorie hielt man mehrmals auch die Setzung des ^wie 14 (s) fiir
fiber flussig, wie uberhaupt die Vergleichung auch durch blosse
Nebeneinanderstellung ausgediiickt wurde (Jes 44 s 62 5 a Jr 17 ua
Hi 24 19 [S. § 360 a] Qh 10 1). Denn neben „seine Augen sind
gleich denen der Tauben" (HL 5 12 a) steht auch „deine Augen sind 25
Tauben" (1 15 b 4 1a), was selbstverstftndlich den Sinn der Ausdrucks-
weise „deine Augen sind solche von Tauben" besitzen soil. Dieses
blosse D^v 3^7 von 1 15b 4 ia ko'nnte nun allerdings durch Haplo-
graphie des s aus D*2TS D^r entstanden sein , und derselbe Vor-
gang kfinnte bei rnD*te(D) D"^* 7 5b oderab vorausgesetzt werden. 30
Diese Annahme wurde auch durch die Existenz von niXD "p 3 ^ etc.
6 5b oa 7 4a sab etc. nicht einfach verboten. Aber eine Gedrungen-
heit der Ausdrucksweise , wie sie in ,deine Augen sind solche von
Tauben* 1 15 b 4 ia tiberliefert ist, besitzt nicht nur in der oben
208 23 gegebenen Stellenreihe Jes 44 3 etc., sondern auch in andern 33
Thatsachen des Sprachgebrauchs Analogien, welche die Originalitat
jener Gedrungenheit empfehlen. Denn neben der Ausdrucksweise
„ihre Wege sind Wege (""Dm) von Liebenswiirdigkeit* (Pv 3 17 a)
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens mid die Stilbescbaffenheit. 209
stebt t ttnd alle ihre Pfade sind Friede* (nb). Femer beisst es mit
vorangehendem Prftdikate: t Wege zum Hades sind die (Wege) zu
ibrem (der Ehebrecherin) Hause' (Pv 7 27 a).
Man wird das Wesen der oben 208 96 ff. aos HL 1 16 b 4 1 a 7 5 b
5 angefuhrten Ausdrucksweise ricbtiger durchsohauen , wenn man in
ibr eine realistische Ktlhnheit der Parallelisierung er-
kennt, als wenn man eine tfbergehung des t wie* (3) vermutet, wie
sie z. B. von GL 842 betreffs rr'ja etc. (Jes 21 8 51 12 b etc. cf. S.
% 332 kl) angenommen wurde. Man wird desbalb auch in U*>m DW
10 Nab 3 is nicht Haplographie des D anzunehmen baben. Solcbe ge-
drungene Kombination differierender Grttssen kommt
ja aucb sonst nicht selten vor. Denn man findet z. B. folgende
Aussagen: y die ganze Erde (s. 0. 18 1) war eine Lippe* etc. Gn
11 1 14 10a a Ex 9 3i b 2S 12 soa lK2isa (Qib^r) Jes 5 12a 7 24b
15 Jr 2 ssb || 11 18a; Hes 38 5b; t deine Eleider sind Myrrhe etc/ Hes
16 isa Ps 45 9 111 sa (cf. S. § 806r!) Pv 3 17b (ebd.) 15 15b (und
alle Tage eines Frohlichen sind ein immerwabrendes Zecbgelage);
vgl. aucb die kubnen Zusammenstellungen in 16 14 a Hi (? 12 12 b)
21 ea (S. § 306 r). Insbesondere grossartig ist die Kombination yon
20 „Trauer* und t Harfe* in 30 si.
Ob freilicb in Aussagen, wie „der Altar soil sern Holz' etc.
(Hes 41 22 a a Ps 115 4 a HL 1 nab 5 11a) Metonymie des Materials
fur das Produkt (s. 0. 20 88 ff. dieselben Stellen), oder eine gedrungene
Ausdrucksweise vorliegen soil, die das genauere Verbaltnis der beiden
25 zusammengestellten Grttssen als binreicbend deutlicb ansab, ist nicht
ganz sicher. Aber die letztere Anscbauung dtirfte fast naturlicber sein.
Zu der iiberaus kurzen Nebeneinanderstellung „Bruhe — ihre
Gefasse" (Jes 65 4b/3) vergleiche man S. § 330 m n, aber aucb das
Pendant t der eine Korb — sehr gute Feigen* (Jr 24 2).
so Eine Art comparatio compmdiaria enthalten, sachlich angesehen,
mancbe Ausdrucksweisen , die, vom formellen Gesicbtspunkt aus be-
tracbtet, Genetivi appositionis (S. § 887 1) darstellen. Denn z. B. beisst
es ,au geben Freuden-Ol statt Trauer* (Jes 61 8 cf. Pa 45 8 Hbr 1 9).
Da ist 01, welches Quelle, Mittel und Araeichen des Wohlbefindens
35 war (Ps 23 5 104 16 Pv21nab 279Lk7*s; Jes 1 eb Lkl084) t nicht
einfach metonymisch an Stelle der Freude gesetzt, sondern ein Genetiv
hinzugeftigt, welcher ausdriickt ,das mit der Freude vergleichbar ist".
Analog ist ^T^? ^0 ,der Hunger, der Pfeilen gleicbt* (Hea5iua),
und das 321H erscheint docb kaum als ein sekundftrer Reflex von
Kb nig, Stiliitik. 14
210 Zweiter Hauptteil.
3**1 ieb na. Daran grenzt Ps76 4a, weil lati zunachst den Bogen
zum Objekt hat (Hos 2 20 Pa 46 10). 1st nicht auch m*9 m-l (Ps
107 95 148 s) ,Hauch, der einem Sturme gleicht" ? So konnte auch mit
*PT?^- ^?P Ps 110 3 b ,deine junge Mannschaft, die dem Tau an Menge
gleicht* gemeint sein, wenn nicht so zu ubersetzen ware, wie oben 5
136 iff. dargelegt ist Aber Wn£ ,ihr Wald« (Jr 21 ub b. 0. 97 84) ware
ein unnatiirlicher Ausdruck fiir ,sie (die Stadt), die einen Wald dar-
steUt' (Giesebrecht, HC z. St.).
Viele Arten der Brachylogie, die bei Vergleichungen
auftritt, zeigen sich naturgemfiss auch bei dem komparativisch 10
parallelisierenden Ausdruck 9 mehr, ah* (yip). Dies tritt
in dreifacher Weise zu Tage.
firstens wie hinter 2) entsprechend etc., so gait naturgemass
auch hinter yn mekr, ah eine Proposition im parallelen
Satze fiir selbstverstandlich: ntifitta Pv 21 9b II 25 24b: J) 15
£v, 21 19 b: J) (text, 29 20b: V»ODb || IStttt; lyta Hi 33 25a: t mehr,
als th der Jugend*. Der adverbiale Akkusativ "l^b ist nach *i?&a
36 14 nicht gemeint. tTbrigens konnte ^nKtititt 35 sb, das nach
meiner Ansicht 'n»tt „mehr, als von meiner Sunde" vertritt, aus
mehreren Anlassen entstehen. Denn beachte 'nnrtin etc. Hes 42 5 b 20
Hi 33 17a Qh 2 24a und das wahrscheinliche Nachklingen des b#tt
von Hi 35 2 b.
Zweitens heisst es in 2ChS39b „um Schlechteres zu than, als
die Heiden thaten*. Also das identische Verb der parallelen
Satze gait als selbstverstandlich (s. 0. 203 38 Jr 31 10b etc.). 25
Beachte noch, wie zwei so komparierte Satze ohne Kopula in 2Ch
32 7 ex. auftreten !
Drittens in Jos 19 9 b lautet es „der Anteil (p^ti) der Judaer
war grosser, als sie" (055, namlich die Simeoniten) , d. h. ah ihr
AnteiL Dies ist also ebendieselbe comparaiio campendiarta sive so
decurtata, wie sie oben 206 16 und 207 37 an Nm 23 10 etc. und
On 49 4a etc. beobachtet wurde. Andere Falle dieser Stilerscheinung
habe ich noch in folgenden Stellen gefunden: Jes 10 10 a: und zwar
sind ihre Statuen (omb^OD^) besser (S. § 308 c), als die von Jeru-
salem; — 52 14: t so verderbt war unter das Niveau des Aussehens 35
eines Menschen sein Aussehen, und seine Gestalt (Chiasmus s. 0. 145 si!)
unter das Niveau der Gestalt von Menschen*, wo der zweite Satz
den stilistischen Charakter des ersten fbdert; — 56 sa: einen Namen
Die voluntative Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenbeit. 211
besser, als der van Sflhnen (0*03)3) eta.; — [vgl. den vollst&ndigen
Ausdruck in Am 6 sb|3] — Ps 4 sb: Freude fiber die Freude der
Zeit hinaus, wo etc.; denn wenn man tibersetzen wollte „mehr als
zur Zeit, wo", so wttrde die Freude des Dichters in keinem poa-
5 tiven Verhftltnis zum Folgenden stehen. (tFbrigens Zerweok, Die
hebr. Prftp. Mia 1893 98 erw&hnt nur Ps 4 sb von der bier ge-
gebenen Stellenreibe). — Hi 35 sb 8 a meint: „Hast du damit aus-
gesprochen (= dokumentiert) „„meine Gerechtigkeit ist besser, als
die Gottes*", dass du sagtest etc." Dann ist das Gedankenverh<-
10 nis von ab and sab weit klarer, als bei der Fassung „nennst es
..meine Gerechtigkeit vor Gott"", dass du' etc. (Dillmann, KEHB;
KO; Budde, HC). tJberdies regiert iw« in der Bedeutung t nennen"
die Praposition b. Endlich in der tTbersetzung „nennst es: mein
Recht gegen Gott, dass du sagst etc." (Duhm, KHC) sind die Aus-
15 driicke „Recht" and „ gegen" unklar. Wenn „gegenuber" gemeint
ist, so vergleiche man S. § 308b! — Dn 1 10b: eure Gesichter
mehr verkiimmert, als die der Jiinglinge etc. (tTbrigens Olof Molin,
Om prepositionem ya 1893 54 erw&hnt nur Ps 4 sb und Dn 1 10
aus der hier gegebenen Stellenreibe). — Dn 2 39 a: ein anderes
20 Kttnigreich niedriger, als du (1J J?) = als das K'&rugreich von dir ;
— 4 is a: „sein Herz veranderte man weg vom (vgL aber S. § 324k
406 0!) Herzen ernes Menschen". Durch diese Cbersetzung wird
nicht „der Sinn matt gemacht* (H&vernick z. St.), sondern einfach
die stilistische Analogie gewahrt.
25 In Ps 84 11a ist hinter dem komparativischem min der aus
tp-iitna sich ergebende Umstand „ausserhalb deines Tempels" als
selbstverst&ndlich behandelt. Ebenso liess man das Reichsein des
tip* Pv 19 1 sich aus der Vergleichung ergeben. So sind ja auch
die beiden Stichoi 28 ieab ('ai V«) einander erganzende Parallelen.
so Endlich zeigt sich auch in Rm 5 12-14 1 Tim 1 3 und 2 Tim 2 20,
wie sehr es bei Parallelisierungen nahe lag, die eine Seite nur zu
skizzieren oder gar bloss erraten zu lassen.
J) Betrachten wir nun die konjunktionale Wort verkniipfung Br*chyiogie
unter dem Qesichtspunkt der Gedrungenheit des Sprachstiles, so ist b kSjjunk- r
86 die gewChnliche Syndese (z. B. Gn 36 88 2K 21 11 Hes 5 7 a Pv wSJt™?-
1 8 a, b, 4 a + b), wie sie einerseits aus naturlichen Motiven sich zur P""^-
Polysyndese steigerte (s. 0. 158 81), andererseits aus ebenso natur-
lichen Anlassen von der Asyndese durchbrochen worden.
14*
212 Zweiter Hauptteil.
Folgende Gruppen von Fallen werden dies veranschaulicheH :
Yon den oben 163 isff. vorgeffthrten Stellen der Zahlenklimax
„ein and (oder) zwei* etc. bieten folgende ein Asyndeton: Ps
62 it, wo allerdings i hinter DTrbflt fkbergangen sein kOnnte (vgL fiber
die Wechselbeziehung yon m and to in 8. § 330 p); Bi 5 so, wo 5
das parallels 'at bbtt? eingewirkt haben kOnnte, and jedenfalls seinet-
wegen mieht ein Verlust des i zu vermaten ist; 15 te 2E9ts Jes
17 ea Am 4 e (cf. Hoa 62) Hi 33 89 Sir 13 7. Femer DfOtoM b(i)»m
steht nberall asyndetiscb, antser in den vier Stellen Ex 4 10 2 S 3 17
5 2 || 1 Ch 11 9, in denen beryorbebendes D* ... 03 gebrancbt ist 10
Dam gesellt sich nock 1 S 20 12 (cf. S. § 333 e) und Pv 30 is. Diese
haofige Asyndese berubt auf der Gebrauchlichkeit solcher Zu-
sammenstellungen, nnd ebendeshalb sind alle Beispiele solcber Zahlen-
klimax, die Spitta § 132b aus dem Agyptisch- Arab is cb en ge-
geben bat, asyndetiscb. Ebenso ist es im assyriscben £§t$n umeib
tind umt , ein en Tag, zwei Tage* (Delitzsch, Assyr. Gram, g 127).
Andere Paare yon nicbtidentischen (s. 0. 155 25 nnd Gn 49 17a)
koordinierten Worten, die wegen ibrer begrift lichen Zosammen-
gehtirigkeit m5glicbst rascb bintereinander and daber asyndetiscb
gesetzt warden, sind allerdings nicbt l v\ Wa-ia Ri 19 2, iw Jes 20
63 11 , p"nc Nah 3 1 , nVrm Ps 65 *a, wie GL 842 meinte. ttber
diese Fftlle yergleicbe man yielmebr S. % 333 e, 277 u, 240 c and
LXX! Aber nicbtidentiscbe koordinierte Wortpaare, die bierber
gehtfren, sind folgende: -ft -ftb etc. Ex 3 is 17 is; bg FFrtTO ,eilig,
geschwind* Jes 5 26 and ebendieselben Worte in amgedrebter Reiben- 2s
folge: Jo 4 4; rnib "l^S? J«8 27 4 (syndetisch in 5 e 7 M-25 9 17 f);
wabrscbeinlicb auch teid yip 32 is trotz der Syndese, die im
Targom (*1W "Wavi, Dorngestrapp und Dorn oder Distel), in LXX
(axccv&a %al %OQxog) and PeS. (Jv^Io Jdqo) sich zeigt ; Jrnwi Tv&to
34 is b (? Nacbabmung von is a); -ina* 010 38 u, scbon yon Qi. 44 a so
erwabnt; Djn D^rp Hes 48 lb (cf. 8. § 830 p!); firab fi^« Nah 2 12;
rvv xanxi Hab 8 11 (vgl. die wabrscheinlich sekundftre Syndese von
K-r*Oi fifttttu., LXX, PeS., Ar.), wabrend in inc3 OIOS Ps 32 9
das zweite Wort eine Glosse sein kflnnte; „bei Tag . . . bei Nacbt"
88 2; -i^a an* Dn 8 u (cf. Lgb. 2 4ief.). Ebenso beobacbtet man 35
im Assyrischen neben biltu u mandattu (Abgabe and Tribat)
aac hbiltu mandattu and viele solche asyndetische Paare bei Delitzsch,
Assyr. Gram. § 127.
Die voluntatis Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit 213
Zu diesen ideell-konventionellen Asyndeta kann auch
das Wortpaar o^n pvijfc „ normal, vollkommen' gehOren, da diese
Zusammenstellung zweimal (On 69 Hi 12 4) vorkomrat. Vgl. das
arabische nfo tcdjibyn mekaasaryn „gute, bescheidene Leute g etc.
5 bei Spitta g 182 c! — Ebenso ist vielleicht vi|73 'an J^TO t von der
8aat des Erdbodens, von der Frucht des Baumes* (Lv 27 so) zu
beorteilen, aber es kann auch nur lautlich bedingt sein (cf. S.
§330p; xa/, ^o)!
Andere Asyndeta durften sekundare Interpretamente (cf. S.
10 g 333 1) bilden, wie z. B. "p? On 10 11, das asthetisierende rri^Tlb
STW 39 io b, na'T Lv 21 u und bs ^roa Nm 8 ic. — Nebenbei be-
merkt, ist ^a^Tpa 1 S 4 8 weder durch ^und" (xa/, J^«XOo) an-
zukniipfen, oder zu y et populo suo in deserto fecit mirabilia* zu
erganzen (Trg., Ar.), noch als t Widerspruch gegen die pentateuchische
15 Darstellung des Auszuges* (L3hr, EEHB 1898) zu bezeichnen. Am
wenigsten ware dann diese „Randglosse* (L5hr) zu erwarten. Viel
naturlicher scheint mir die Annahme, dass die Oegend des Sehilf-
meeres schon — und nicht mit Unrecht — zur Wtiste gerechnet
wurde, und dass von der letzten Hauptkatastrophe auf alle Schlage
90 zuriickgeblickt ist , die nach der Tradition die Agypter beim Aus-
zuge Israels trafen. Deshalb ist auch nicht mit EL P. Smith im
ICC 1899 ^aw zu vermuten. — Andere Falle der mehr oder weniger
wahrscheinlich glossatorischen Asyndese finden sich in Dib©3«5i
2 S 18 12 ex., vapjrt 2 K 11 13, nnYti? Jes 27 s, tpwna by ntf« Jr
25 18 4a, was doch nur ein sekundflres mechanisches Echo von 11a
ist, rrivn Hab 2 6, pn3J Ps 45 5 (S. g 383 s t).
Betreffe 'n nr&T}*) Hes 10 12, was Ew. g 349 a als „rasch
aufz&hlend* charakterisierte, vermute ich, dass es vom vorhergehenden
3">S0 (cf. S. g 319 q) abh&ngen ktinnte, und dass der Text bedeuten
30 sollte : n rings urn (xvhXo&ev rolg rioouQOi tQO%oig) ihre Vierheit, ihre
R&der", oder auch nach V'fitn iaba 3 a ,die Vierheit ihrer R&der*.
Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass jedes der vier Racier
wieder relativ vier B&der darstellte (cf. 1FP?5^ 1 17 a). — Ferner
DiTT^N Neh 10 so a bedeutet „n&mlich die vornehraen unter ihnen"
85 und stellt einen Satfu-lbajdni (cf. S. g 332 b p 334 c) dar. — Endlich
vor cpYtt Jr 11 19 ein 1 zu erganzen (so Menachem ben Saruq nach
Bacher, ZDMG 1895 86$), lag kein sicherer Grand vor, da q^rftt auch
adjektivisch gebraucht werden konnte. Vgl. nebenbei fiber die
214 Zweiter Hauptteil.
Einsetzung eines i vor "\n» Gn 18 5 24 66 Nm 31 2 Ps 68 26 sowie
vor tpDBiW Ps 36 7 in meiner w Einleitung* 84 ! Beachte auch das
QerZ bNtth Pv20 4b!
Koordinierte Infinitive mit der gleichen oder mit verschiedener
Proposition finden aich als Asyndeta. Dies ist zwar nicht in Gn 6
35 17 a der Fall, denn ftn^S ist untergeordnet, aber in iMtDD iDbfca
lK16u (S. § 401n).
Ganz natiirlich war ee, dass Verba hauptsachlich dann, wenn das
eine von ihnen einen mehr formalen Begriff darstellte, sich gern oboe
Yerbindung wie zu einem Kompositum zusammenfiigten : 1!*V? etc. Gn 10
18 6 b etc. (S. § 861b— s). Dazu kommt nocb Hos 9 9 Ps6nb and
3^SP *»KS* Qh 10 1 a. Aber ttber T>W *ni"» etc. Neb 10 29 b und
Pv28 2b siebe in S. § 410 e, and bei diesen beiden Fallen ist nicbt
von Asyndese (Wildeboer, KHC zu Pv 28 2) zu sprecben.
Aucb Begriffs&hnlichkeit oder klimaktiscbe Beziehung zweier Verba 16
konnte zu ibrer unmittelbaren Aneinanderfugung anleiten: siebe die
Belege in S. § 370 b und dazu nocb F&lle in 2 S 28 8 a Jes 30 88 a Hes
32 21b Ob 7 a Sacb 9 15, wo TOfll "intil hfitte beabsichtigt sein konnen;
Ps 88 6a; Dt 32 29a Ps 69 32b Kl 2 16 b.
Versucht man nun bestimmte Darstellungsgattungen und Zeit- 20
perioden der hebraischen Litteratur unter dem jetzt ins Auge
gefassten Gesichtspunkt zu beurteilen, so kann folgendes hervor-
geboben werden, obne dass die Nachweise wiederholt werden, die in
8. § 152 — 154 194 ef etc. (cf. pag. 715) fiber Asyndese gegeben
worden sind. 25
Die Asyndese rednerischer Darstellungen (S. § 357 g etc.)
tritt in besonderem Grade bei dem lebhaft aufgeregten H s e a her-
vor : 4 7 5 10 8 3 9 « a ; 6 8 a 14 9 a (Jr 2 is t) b. — Ferner iiber
Amos bemerkt P. Kleinert (*Die Naturanschauung des AT* in
TSK 1898 7ff. 27 f.) mit Recht: „Ein an den Klassikern gebildetes 80
Geftihl fur kontinuierlichen Stil mag sich an Am 4 is 5 s 9 sf.
stossen. Aber gerade Amos ist reich an Gedankenblitzen , die mit
uberraschend kiihner Wendung der fortlaufenden Bede einen anderen
Hintergrund geben, vgl. z. B. 3 2b 9 7*; vgl. noch 7 s! — tJber
Jesaja u. a. vgl. S. § 357 g und dazu noch das peremptorischess
Asyndeton „kurz: Brandmal anstatt Schtfnheit" (3 24 ex.), wozu
6 is ex. einen vielsagenden Gegensatz bildet; ferner Jr 10 22 b
30 ub 6 Hes 24 11 ex., sodann die sturmisch drangenden
Imperative in Jes 4 ib0 Jr 31 21 Jo 1 u, auch die beiden leben-
digen Fragen ob^rj nbtt??! Hes 17 15b! In Nahum 8 sb kOnnte 40
Die voluntatis Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit 215
zwischen m und m leicht to iibergangen sein (cf. S. § 830 p), aber
es kann auch pathetisch - ironisch gemeint sein »deren Aussenwerk
Meer, deren Mauer Wasser (Dto) war"; cf. 3 1; Zeph 82-4. —
Das Asyndeton dient auch z. B. dazu, einen schroffen, gleich-
5 sam untiberbruckbaren Gegensatz zu veranschaulichen. Dies
zeigt sich in § y\ ttjprri Jes 59 11b, und speziell in 'y\ firaatt Jr 28 »a
sowie in Hes 85b: nem zum Hause Israel. Die Asyndese ist so
auch ein signifikantes Mittel, jeden Einwand von vornherein
abzuschneiden. Diese schneidige Waffe sehen wir insbesondere
10 noch in 'an *»3N Hes 85 13 b und ntoybt ^^ 2 15 b gebraucht Wenn
nun ^n>a Dn 11 is nach S. § 332 d 1 ) und nicht nach § 388 k zu
deuten ist, so ist umsoweniger mit J. D. Prince (A critical com-
mentary on the book of Daniel 1899 255) ein „blN but* zu kon-
jizieren.
15 Wie sehr ferner auch in der hebrftischen Poesie die Leb-
haftigkeit der dichterischen Gedankenbewegung sich in der H&ufig-
keit der Asyndese wiederspiegelt , ist schon in S. § 194 ef und
besonders 357 h 368 f 370 h 383 a 384 g 385 cd etc. nachgewiesen
worden. Ich erinnere deshalb nur noch an Bi 5 18-b u a b c , wo
20 triumphierende Freude den Giiffel befliigelt, an Ps 45 6, an 65 4 b,
wo das Asyndeton den Gegensatz malt, an 115 ic, wo die selb-
standige Bedeutung der beiden Eigenschaften sich auspragt, an
116 s b, wo dis Haufung des B und* vermieden werden sollte (cf. S.
§ 194ef etc.; ->tit Hi 42 9), und an Pv 20 4b 24 82 etc. Hi 32 15a ieb.
25 Aber auch in der historischen und legislativen Prosa treten
einige Arten von Asyndese in bemerkenswerter Weise hervor : Asyn-
dese hinter frn ist von mir als Ausdruck der Lebhaftigkeit in
ZATW 1899 *66f. an Gn 15 17 24 15a (? Ex 14 20) 28 15 82a IK 1 21
2E821 20 4 besprochen worden. Ausserdem zeigt sich Asyndese
so von parallelen Satzteilen (•»*» rpsrbsa IS 22 15b) und Parallel-
satzen ('yi bDS 2K 10 so a) in lebhaft bewegter Darstellung, oder
l ) Zu dem absoluten Gebrauch von n r»bsi, den ich in S. § 382 d
fur Nm 11 6 Jes 10 4 a Dn 11 is annehme, habe ich seitdem ein Analogon
in dem Si gefunden, das Fleischer 3 411, Anna. 1 so deutet: Starke Afnr-
»
35 mation, durch eine Ellipse a es ist nicht anders als 11 zu erklaren; cf. bei
Bocthor: certainement, ^M.
216 Zweiter Hauptteil.
Asyndese von explikativen (rt*r,T 'ai tn etc. Lv 15 19 Nm 18 11b
of. Dt 11 12 Hes 19 sab) und von anttthetischen Sfttzen, wie z. B.
in Dt 22 1b 4b, 'ai omrrinaro Ri 2 2a, 'n nrD Kb IK 19 11 a b
12 a , vgL das energisch protestierende ni* 7*8 1 K 8 «o. — In be-
merkenswerter Weise tritt ferner die Asyndese von Kauaalsatzea 5
hervor: of. S. § 357 d und noch Ex 6 8 Lv 13 22b ex., woran Jes
45 sb ahnelt, Hes 20 7b 34 sob Qh 1 4 etc., wozu sich die expli-
zierende Nebenbemerkung Da 'ai rtfeWpK .namlich etc.* 2Ch 4 «a
gesellt. — Ein natiirliches Pendant bilden die asyndetischea
Konklusivsatze, die sich in manchen Partien des AT hftufen: siehe 10
S. § 415 i and aasserdem noch 'sn D^tjTJ „ihre Sftnde sollen sie
tragen etc.* Lv 20 20; cf. 'n *»^ Hes 28 i«; Neh 9 21a ICh 2 s
(also: drei) 4b 23 12b 2tb Qh 2 iff. Da beaehte auch in 1 a
den asyndetischen Konzessivsatz „freilich es giebt etc. 11 . AufEallend
ist die Asyndese auch z. B. in 2Mak 13 19 (auch 21-2*) 14 25, is
und wie sehr sie in der Misna auffallt, ist bereits in S. § 357 e
bemerkt.
Viele Spuren von Asyndese finden sich speziell in Partien,
wie sie die in Gn 10 enthaltene „V8lkertafel* oder das in Nm 26
gegebene Namenverzeichnis darstellen. Da fallt z. B. die Zusammen- ao
stellung „nach ihren Geschlechtern in ihren Nationen* Gn 10 6 b
(cf. S. § 3761), oder nns^g Nm 26 sb auf. Das letztere Asyndeton
klingt in J^;jl wieder, und das Syndeton nccl Sfj^iog ist vielleicht
trotz S. § 330 p sekund&r. Aber diese Falle von Asyndese ktranen
in der mehr ausserlich aufzahlenden Manier der erwahnten Partien 26
ihren Anlass besitzen. Sie kflnnen ein Zeichen der „listenfKrmigen
Ausdrucksweise* sein, die von Ntildeke (Mand. Gram. 483) auch im
Mandaischen beobachtet wurde, weil man dprt z. B. folgende
Darstellungsart findet „als sie einen Anteil zuwiesen, (da waren
es) dem Widder: 12000 Jahre, Stier: 11000 Jahre, Zwillinge: so
10000 Jahre* etc. Aber fast wie ein Symptom spaterer Bevor-
zugung der Asyndese erscheint die konstante unverkniipfte Auf-
zahlung aufeinander folgender Kflnige, die in den spater hinzugefugten
tJberschriften beobachtet wird: Jes 1 1 Hos 1 1 Mi 1 1 cf. t|0fctV
qovb ICh 25 9 a. 55
Die haufige Nichteinflihrung von oratio directa kann, wie in
S. § 374 b, im Voriibergehen bemerkt werden, vgl. z. B. noch Gn
20 5 a (zweimal) — im Gegensatz z. B. zu n* ■»? Jos 22 wb — Ri
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 217
5 ssb Jes 3 6 ('*n nbvt)) cf. 10 29 etc. w. a.; 14 i«b 22 13b 33 isb
58 2f. Jrl 7a 6 if. 8 u 11 19b 20 10a b 40 6a (S. § 383b!) Hoe
61 Ps 2 s, was richtig sehon yon Adrian § 99 erwftbnt wurde, 32 8
41 eb 9 75 3, aber kaum richtig fand Adrian 1. c. eine fiUuiipig yon
6 tlm&v hinter Ps 27 6 30 9 130 1. Wirklicbe Asyndese yon direkter
Bede findet sich dagegen wieder in Pv 8 4. — Aber nicht so rascb
kttnnen die Satzpaare erledigt werden, die korrelative genannt
werden kOnnten (8. § $4). Sie yerdienen ans zwei Grunden eine
speziellere Betrachtung. Denn erstens gait aueh in ihnen, wie in
10 den oben 204 23 ff. besprochenen Korrelatsatzen, oft das Demonstratiy
als im Belativ eingescblossen (S. § 50 etc.), and der id'idtm (§ 380 a)
vertrat yon yornberein das ankntLpfende Relativ. Zweitens wahrend
die Sifa (§ 380 c— f) im allgemeinen der SHa (§ 380 g—m) go-
wichen zu sein scheint (g 59 357a — n 380 ff.), hat jene, also
15 der asyndetische Belatiysatz, speziell beim Attributi vsatz
spater vielleicht noch mehr Terrain gewonnen.
Icb lege folgende Materialien vor:
Der Ausdruck 'e ••jpjty MftJ °- a - f^* 8 Gute m deinen Augen*
ersetzt t das, was gut ist in deinen Augen" Gn 16 6 19 8 und steht,
90 zum Teil mit leichter Modifikation, wie in „an dem guten Orte in
deinen Augen wobne!" 20 15 b, noch in Nm 36 e a [fehlt in Mandel-
kern 440 d] Dt 12 28 Jos 9 25 Bi 10 15 19 24 1 S 1 9s 3 is 11 10
14 86 40 (vgl. aitt ^TDK-bs 28 8 19!) 10 12 (cf. ana "\wn 15 26!)
19 19 28 (aitt •rtkm* ss!) 89 24 22 2K 10 5 20 3 Jes 38 9 Jr 26 u
36 Est 8 8 1 Oh 19 is 21 28 2 Ch 14 1 f. — Die entsprechende Ausdrucks-
weise 'd ^9% ^Ujjtt t das Bichtige in den Augen jemandes" findet
sich Ex 15 26 Dt 6 is 12 8 26 28 13 19 21 9 Bi 17 6 21 25 1 K 11 33 ss
14 8 15 5 11 22 43 2K 10 30a 12 3 14 3 15 8 34 16 2 18 8 22 2
(vgl. beim Maskulinum den vollst&ndigen Ausdruck 3 *TO^ 1W Jr
so 27 s) 34 16 40 4f. 2Ch 20 82 24 2 25 2 26 4 27 2 28 1 29 9 34 if.
— Sodann der ebenfalls entsprechende Ausdruck 'd ^JP?2} yw .das
B&se in den Augen jemandes = das, was jemandem b5se erscheint*
begegnet in Nm 32 ub Dt 4 25 [nicht „85", wie bei Mandelkern
1101c steht] 9 is 17 2 31 29 Bi 2 11 3 7 13 4 1 6 1 10 6 13 1 1 8
86 15 19 (*"! 29 7) 2 8 12 9 1 K 11 6 14 22 15 26 84 16 19 96 so 21 20 96
22 68 2K 3 2 8 is 27 13 2 11 14 24 15 9 18 24 28 17 2 it 21 2 6 i6f. 20
23 82 87 24 9 19 Jes 65 12 66 4 Jr 7 so 18 10 (nmn) 32 so Ps 51 6
2Ch 21 6 22 4 29 6 33 2 6 92 36 5 9 12 1-
218 Zweiter Hauptteil.
Zu diesen uberaus kurzen Objektss&tzen gesellen sich
viele auffallend gedmngene Attributivsatze:
'an nN TY^a heisst zwar in Gn 6 is a wahrscheinlich „einen
Bond von meiner Seite (cf. S. § 304 und On 17 4) mit dir auf-
richten" (9 17 Ex 6 4; cf. meine Einleitung 169!), aber jener Aus- 5
druck bedeutet „mein Bond mit ihnen etc.' in Ex 2 24b Lv 26 44a
Bi 2 lb Jr 14 21 Hes 16 so Ps 105 42, wo richtig das Targum den
vervollst&ndigten Attributivsatz S^K B? ^ giebt und die LXX
durch ihr xov aqbg *Afl(pxap, den Ausdruck „mit Abraham* richtig
zum Attribut stempelt. Analog ist die kurze Ausdrucksweise 10
t mein Bund zwischen etc.* Gn 17 11b 19 b 0.
Zur Anfugung des hftufigen nga (S. § 332 e) an "p? Gn 34 25
( t die im Zustand der Sorglosigkeit sich befand B ) und an tt5i3 Hes
30 9 a kam der Sprachgebrauch , weil zugleich auch der betreffende
Vorgang sich wahrend dieses sorglosen Zustandes vollzog. D2H Pv 15
23 29 a reprasentiert ja ebenfalls einen abgekurzten Attributivsatz,
und so sind Adverbia noch weiter verwendet (cf. S. § 318 e) und
treten haufig so im Neusyrischen auf (Noldeke, Neusyr. Gram.
§ 270 f).
An Einzelbeispielen solcher gedrungenen Attributivsatze 20
habe ich noch folgende gesammelt:
il^JS nty Gn 2 is 20 t eine Hilfe entsprechend ihm = eine ihm
entsprechende Gehilfin", wahrend T\W 3 6 ((ux avz^g) ein Adverbiale
bildet; w»»b 6 20 7 u (1 11 24 f.); .Pleisch in (= mit, cf. 8. § 402 s)
seinem Blute* 9 4a, wahrend in* 9 8 wieder wahrscheinlicher ein 26
Adverbiale darstellt, also richtig durch (ur avxoV ohne xolq ersetzt
ist, cf. "HON 12a; 'i -rob 10 9b; 'ai bw 17 12b (cf. S. § 278b);
'in n«» 27a; ttbjb 22 7b sa; JTjfea Ex 22 sob, wo iibrigens nchtt
„Zerrissenes* eine Apposition (S. § 333 s) zum GesamtbegrifF „Fleisch
auf dem Felde" ist, sodass in Ex 22 sob nicht „die Bildung langer so
Wortketten zum Ausdruck einer einzigen zusammengesetzten Vor-
stellung* (P. Vetter, Die Metrik etc. 1897 21) sich zeigt. Attributiv
steht ferner isuDlb Ex 27 s a 19 a und itfDKtt in w dies ist der Anteil
. . . von den Feuerspeisen Jahwes* Lv 7 35 a. Andere solche kurze
Attributivsatze zeigen sich in folgenden Stellen und Wortreihen : Lv 85
7ssb 21 i7ba; B die Siinde ihrerVater durch ihre Untreue* (ob*»3
Lv 26 40); „aller Zehnte des Landes von (p) der Aussaat etc." 27 so;
.Allerheiligstes vom Feuer" (Onq. Nnttj'* *)» ^rvto) Nm 18 9; 25 isb/3
Die voluntative Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffeuheit. 219
30 17 b (} Dt 17 8. Attributiv ist aber nicht ttyvin 2i *a, wie die Schule
Schammai's (cf. A. Berliner 36) meinte, sodass der Sinn ware „es
darf nicht die aussenstehende d. h. die ansserhalb der Verwandt-
schaft stehende Fran einem fremden Manne sein*. Vielmehr fasste
5 die Schule Hillel's richtig dieses nitinn Dt 25 6 a im adverbialen
Sinne von "pn^. — Solche kurze Attributivsatze zeigen sich ferner
in t dfts Qebiet von etc.* (Jos 13 10a), t der Priester von etc.* (Jos
21 4b), dann zwar nicht in „zum Kriege gegen Israel etc.* (IS 7ioa
2 S 21 20 s. u. 219 17 bei Jes 7 i), aber wieder in „ein Mann von
10 dort* (oitfB IS 10 is) und in STffpb TIN?)? „mein Eifer fur Jahwe*
(2K10iea).
Analog ist „ihre Sunde gleich Sodom* (Jes 3 9 a), d. h. die
gleich der Sodom* ist (s. 0. 206 is). Ebendieselbe Brachylogie be-
obachtet man in M*Ma nbOBH (MeSa3-Ins(5hrift 26): „die Strasse
15 am Arnon*. — Allerdings eine etwas fragliche Sondergruppe wird
von folgenden Fallen gebildet: ,Gesang betreffs etc.* Jes5ia; „zum
Kriege gegen es* 7 1a Hos 10 10b s. 0. 219 sf. 1 S 7 10a und weiter
•pa ■jjen Hes 16 84 sowie b *?1D Hos 7 12 b. Der Charakter des nomen
verbi blickt wohl noch durch, obgleich b rtnn Ps 40 4, b !i l DP 42 »
20 und b *\*X& 1 Ch 25 7 auch ein b als Vertreter eines Genetivus obiecti
enthalten kOnnen, oder b samt seinem Komplement einen Attributiv -
satz vertreten kann. Zu dieser Gruppe kdnnte auch a niON Jes 16 5
gehOren (vgl. aber S. § 336 d!). Jedenfalls stent ihr 'xy nibnn 30 3 b
nahe, und ihr durfte auch DfTO ^n^ (Jr 11 20 b 20 12 b t) an-
25 gehflren, denn 9 sich r&chen an fttt)* findet sich in 1 S 14 24 24 13
Jes 1 24 Jr 15 15 46 10; Esr 7 9 a. Hierher geh6rt wohl auch '31 firiattb
Hes 44 4b: auf den Eingang (s. 0. 65 34) bei alien Ausgangen etc.
— Aber wirklich attributiv ist 'y\ -ocb Jes 17isb (S. § 388 e, cf.
Jr 50 sb Dn 2 35 Ps 18 4sa); •p^Ka in t gleich Wasserlaufen in diirrer
so Gegend* Jes 32 2. tJber ■'b'ntt 40 15 a cf. S. § 278 c! — Ferner bei
'a ntofea Jr 7 24 ist entweder a oder das ganze folgende nwnqja
aus 11 8 13 10 23 17 eingeschaltet. Aber vgl. weiter „ ihr en Plan
gegen mich zum Tode* Jr 18 28 (cf. 'an 1"» 31 11b: „von der Hand
eines Stftrkeren als er*); *»3Db 50 sb; — „seine Stadte nach und
85 am Ende des Grenzgebietes* Hes 25 9. Die BegrtLndung siehe in
S. § 406 r! Zu Vtgpn cf. D'jjgn Gn 2 8 etc. und HfcpB selbst in
Hes 48 lb. Dieselbe Knappheit liegt in „an der Seite nach aussen
zu* (Hes 40 40 a) und in Dntaaa (43 7b; S. 3301!): „auf und in
220 Zweiter Hauptteil.
ibren Hfigeln", sodass es sich zugleich auf die Hdhen des vorher
erw&hnten Gtitzenkultes (onttma) und auf die Grabhugel bezieht (cf.
TOttl Jes 53 oa; The Exiles' Book 1899 sif. und Sir 21 sb). Der
Pleonasmus „Leichname bei ihrem Tode* (ortoa) lftsst sich nach
meiner Empfindung nicht, wie Bertholet im KHC z. St. meint, mit 5
Mtt. D^iJB (2 K 19 36 || Jes 87 se) koordinieren , denn die letztere
Ausdrucksweise sollte das Unglaubliche jenes grausigen Schauspiels
malen. — Sehr leicht entstand ferner Sidney *iWD „Thor nach Norden*
(Hes 46 9a 47 af: die beiden einzigen Falle bei -M)!); aber anf-
fallender ist „die heiligen Hallen for die Priester* (46 19 a). — Auch 10
'in ^ Mi 7 14 a gesellt sich zu dieser Reihe.
Weitere Falle dieser brachylogischen Attributivsatze
finden sich in folgenden Ansdriicken: „meine DemtLtigung Ton Seiten
meiner Hasser* Ps 9 14; „Mensch yon der Erde* 10 is; 'ai a&a 17 ib;
nbnt2 etc. 17 u; „Feuer aus seinem Munde* (Ps 18 9 a || 2 8 22 9); 16
18 43 a s. 0. 219 29 bei Jes 17 ub. Besonders aufiallend ist litn mt*
60 is, weil es auch iiberdies noch prftgnant statt «Hil£e, die (tin*)
erlast aos Bedr&ngnis' steht. Ferner gehtfrt hierher f Gott in ?ijjon*
(65 2 a) , denn dass Jahwe nnr in §ijjon Lob zu Teil werden solle
(Duhm, KHC 1899), ist kein zn erwartender Gedanke. Andere Bei- to
spiele sind Dnjjtt OW 77 ea, Wtt* *p*S 85 5 b und orn» 110 3b
(s. 0. 136 iff.). Denn die Wortverkmipfung w auf heiligen Bergen
(die = wie sie) aus dem Mutterschoss der Morgenr5te (hervor-
tauchen)* ist wahrscheinlich die einzig richtige.
Andere Giieder dieser Beihe sind a W12 etc. Pv 15 i«a 16 8 a 95
21 isa (t&aig Xa&qioq, j JfcoOfO»)b; 'in y*pa 26 1; vjjjj •jfj'j Hi
28 10a 31 29 b; ,wegen Einwanden wie Nichtswlirdigen* (34 3«) d. h.
die denen (s. 0. 206 as) von Nichtswurdigen gleichen", wo tLbrigens
S (Stgiteq), das in Handschriften mehrmals mit a wechselt (Hos 10 15 b
Ps 37 20 b), durchaus den Vorzug verdient, wie "^a^ro in Ps 32 4b 90
(Trg.: ^5!) im Sinne von „wie in (cf. S. § 319 g) etc.* gemeint
war. Weiter reihen sich folgende Ausdrucke an: „K5nige auf dem
Thron* Hi 36 7; „meine Stute am Wagen" HL 1 9, wo sHadthi weder
mit dem zur Erg&nzung geneigten -n^n (Budde, ZDPV 1895 94) zu
koordinieren, noch der Status constructus pluralis sUsdtM oder sUsoth 35
(Budde, KHC ; Siegfried, HC) als Original vorauszusetzen ist. Hatte
denn PharSao lauter Stuten an seinen Wagen, oder war es natiirlich,
Sulamith mit einem Stuten p a a r (susothi) zu vergleichen ? tTbrigens
Die voluntative Sphere des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 221
siehe meine Vennutung fiber rikkbi in S. § 277 g, mid weshalb
hfttte nicht Salomos Prachtwagen als agyptiscber Importartikel cbarak-
terisiert — und ironisiert — werden kOnnen ? Ira HL staht ehenso
brachylogiseh ^"03 lub mid 'v\ n»» 4 ia. Dazn gesellt rich
6 *y\ ma» Bui ta. Ferner die Fassung „Worte von Weisen in Ge-
lassenheit (gesproehen) werden mehr gehttrt* entspricbt dem parallelen
Ansdroek „Geschrei" (Qb 9 17). Zweifelloe ist diese Brachylogie
wieder in , ein Gericht fiber jegliches Verborgene* (Qb 12 14) and
in andern Ausdriicken: Est 1 15b 4 s a 7 9a (cf. 1 10b); Neb 9 9a
10 13 si a*
Eine besonders auffallende Braehylogie zeigt sich ^
darin, dase man die Ausdrucksweise ,entepreebend der (guten) Wirk-
samkeit seines Gottes fiber ihm* (Eer 7 $ 9 %% 8 J0 Neh 2 8) anstatt
der voltaren Form t die (als gmte) fiber ibm waltete* (Neh 2i s) wahlte.
16 tTberhaapt hat mir die Lektfire von Esra - Nehemia - Ctronika den
Eindruck erweckt , dass die gedrangene -Art der Attribuierung in
diesen drei Schriften besonders stark anftrete. Denn man findet in
ihnen folgende Beispiele auffallend gedrongener Attribuierungen^—
,das Wort Jahwes aus dem Munde Jeremias B Esr 1 ia || ica 2Ch
20 36 22; t gemass der Erm&chtigung etc. bestreflfe ihrer* Esr 87b;
„Feind auf dem Wege" 8 22; vgl. die brachylogische Apposition
*X\ mm, )0O»V ^ en 3 i7a„; t dies sind die Geschlechter DJ-pnaKb
(L h. wie sie zosammenhftDgen mit ihren Stammvfttern' u. a. ICh
6 4 47a etc. 7»aa 40 9 9 26 31 a/3; „ihre Brfider zu ihrer Linken"
sill. ft. 6 29 89b 9 25a. Als Attribnt ist doch anch ib^a 10 12b ge-
meint. Weitere FftUe finden sich in 11 22 a 20 b 81 a 89 a 12 7 K
niiSjsa 12 2 ist wahrscheinlich eine sekund&re Erlauterung. Andere
Beispiele trifft man in 15 20 b(?) 22a, doch auch in 18 8 a, richer
wieder in itt* 21 20a, zhb 22 sab 4b, ttrnttt 26 ua, Mta*"bDb 28 21a;
80 arw» 29 4a, wo also nicht „und zwar" (Ktf) gemeint ist; yib JMb;
2Ch l9a 9 ia 9a 11 sb 12 14b 20 87a 24 lb 26 sb 30i2bi*b£4b
32 6 b 39 a 33 is a; m»» Y»a 34 ub; DlpttJ-rb* etc. 27 35 eb (doch
auch .KarkemiS am Phrath" 20 a) 22 a; ifctt fefaan 36 12 b; „der
tlberbleibsel vom Sohwert" 20 a; 9 das Wort Jahwes durch den Mund*
85 21 a 22 a.
Dieselbe Gedrungenheit der Ausdrucksweise tritt stark im Bib-
lisch -Aram ftisc hen hervor (Marti, Gram, der bibl.-aram. Sprache
1896, § 114 a). Denn man findet z. B. t wie Spreu die von Sommer-
222 Zweiter Hauptteil.
tennen fliegt* Dn 2 35 (cf. Jes 17 13b); t Kraut, wie Binder es ver-
zehren* 4 29a; 'n ninn 7 27a; "pfrb* Esr5ia, w&hrend *by Jr
15 16 b durch «^p3 ergftnzt ist ; „zu Brandopfern fiir etc.* Esr 6 9.
Ferner in der MiSna liest man z. B. ,der Auszug aus Agypten
in den N&chten" (Berakhdth 1 5), „bei seinem Eingang zum Lehr- 5
haus* (4 2).
Brachyiogie rj) Brachylogie hinsichtlich naturlicher Durchgangapunkte oder
DOtTBTU TOT-
mitteinder selbstverst&ndlicher Konsequenzen.
Vorg&nge.
In 6n 2 6 wird erzahlt „und ein Nebel stieg auf yon der Erde
und trankte die Erdoberflftche". Also das Sinken des Nebels ist 10
als selbstverstttndlicher Zwischenvorgang behandelt. Ferner Gn 15 8 f.
heisst „woran soil ich erkennen? Da sprach er: Nimm doch etc.!*
Also die Zwischenaussage „daran sollst da erkennen* ist als ftber-
flussig betrachtet — Vgl. das bei Fleischer 1 soo zitierte arabische
Satzpaar „Wenn du mir heute Ehre erweisest, so habe ich dir gestern 15
das Gleiche gethan*. Da ist der Zwischengedanke „ so ist das nicht
mehr, als recht und billig* in einem „Enthymem*, wie Fleischer
sagt, als selbstverstandlich betrachtet. — Sodann ':n initfn? Gn 30 27 b
meint „ich habe meine Zeichen beobachtet und — habe dabei be-
merkt, dass — mich segnete etc.* Ferner in 1 S 21 *a ist Achime- 20
lechs Antwort als selbstverstandlich iibersprungen. Weiterhin ':n SfCn
1 K 1 21 will andeuten : und es wurde geschehen — bei jetziger Sach-
lage d. h. falls du meinen Sohn nicht bestimmt als Nachfolger be-
zeichnen wurdest — : sowie der Kflnig stiirbe, so wurde etc. (cf. S.
§ 867 y). Auch in Ps 1 ea hat der Dichter eine Folge und in eb 25
eine Yoraussetzung als selbstverstandliche Momente iibergangen.
Darauf gesttitzt, mache ich einen Versuch zur Aufhellung von
Dt38 2ib. Vielleicht soil dies besagen: Und es kamen Volksh&upter
(Anspielung auf Jos 22 13 ff.) — und fanden : er (der Stamm Gad)
hat ausgefuhrt etc. so
AUerdings in Gn 18 sb mochte ich (cf. S. § 355 w 390 a) nicht
eine „in der hebr&ischen Sprache Ubliche SubinteHigierungsweise* (Saadja
nach Wolff, ZATW 4 229) finden. Vielleicht aber ist bei diesen Worten
auch zunachst an die folgende Erscheinung gedacht. N&mlich die aus-
driickliche Charakterisierung eines Satses als einer permiss.io (im- 35
xQOTir\) wird leicht fiir selbstverstandlich gehalten. Denn z. B. wird in Ri
10 14, was als ironiech gemeint in Kursivdruck gegeben ist, eine Zwischen-
bemerkung, wie „meinetwegen mogt ihr dies immerhin thun" 0. a. iiber-
gangen. Der gleiche Fall liegt in folgenden Stellen vor: !K22i6b
Die voluntative Sphftre des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 223
Jes29lb Hes2O30a Am4 4f. Pv6 3*bjJ K14jMa Qhll9Mt23a»
26 45a Jh 2 19b 13 27 ex. Apok 22 it. Ebenso ist bei einer concessio
(ovyx&QTiois) die Bemerkung ,ich gestehe dies zu" als latent behandelt
in Rm 11 20 a 1 Kor 4 8 (ironisch) 2Kor 12 10 a Jak 2 Ida.
5 Die Annahme verschwiegener Bedingungssatze hat Brachyiogu
betreffs Gn 20 5 Ri 10 is 2 K 20 i Jon 3 4 Mt 7 2 Jak 8 4, in Bezug natariicher
worauf Dathe 1 1858 diese Annahme machte, keinen Grand. Aber Mtrangai.
diese Annahme besitzt in der von Dathe nicht erwahnten Stelle Nm
12 14 eine ideelle Basis. Denn dort soil folgendes gesagt sein „und
10 (S. § 360 b: restringierende Fortsetzung von lsb) hatte (S. § 390 r:
uneingefuhrter Bedingongssatz) auch nor ihr Yater ihr ins Gesicht
gespuckt, wurde sie da nicht sieben Tage beschamt sein? Wievieh
mehr (s. o. 162 29) soil sie, wenn sie Oott verldsst und dieser sie
mit Aussatz bestrafen musste, eingeschlossen werden". Alle kursiv
16 gedrackten Worte sind, weil sie sieh aas dem Sachverhalt von selbst
ergaben, iiberspnmgen, and far sie ist nor die peremptorische Sen-
tenz „sie soil eingeschlossen werden* gesetzt worden. — Auch die
konditionale Einfuhrung von mflglichen Einwanden ist infolge leb-
hafter Gedankenbewegung z. B. in folgenden Wortreihen
soiibergangen: §ijjon sprach ,Jahwe hat mich verlassen, and der
Herr hat mich vergessen". (Wenn nan §ijjon etwa denkt, dass aach
eine Matter ihres Kindes vergessen kOnne, so bekenne ich:) t Ver-
gisst ein Weib ihres Kindleins etc.?" Jes 49 15 f. Solche n^oxara-
Xqipig oder anticipatio zeigt sich auch in Mt 3 9 Rm 3 3 si etc.
25 9 eb. Aach niOxhg di *xl. IKor 10 is wurde nach meiner Ansicht
vollst&ndiger so lauten: aber wenn ihr auch von tibermenschlicher
Seite her versucht werden solltet, so ist Gott getreu etc.
Wenn zwei Bedingungssatze auf einander folgen, konnte der Brachyiogi*
Nachsatz des einen in Gedanken ubersprungen werden, naheiiegen-
80 weil er aus dem kontradiktorischen Gegensatz beider Bedingungs- teqaenseii.
sfitze und aus dem Nachsatz des zweiten oder ersten von ihnen sich
yon selbst verstand. So ist es zunachst in den Worten 9 Wenn du
ihnen ihre Verfehlung vergeben wirst — , wenn aber nicht, so
lOsche doch mich acts etc.!* Ex 82 32. Schon der Samaritaner er-
85 ganzte den ersten Nachsatz durch «jd , die LXX durch ticpeg , Ra§i
durch „so ist es gut, und dann sage ich nicht: losche mich aus!"
tTbrigens kann der ON-Satz von 32 a wegen des folgenden ^K-Dfln
und dessen Parallelen nicht als ein Wunschsatz aufgefasst werden.
224 Zweiter Hauptteil.
— Die gleiehe Brachylogie zeigt sich beim zweiten Bedingungssatze
in Nm 5 20. Sie liegt sodann zwar nicht beim ersten Bedingungs-
satze von Ri 9 ieff. vor, wie Ew. § 355 c meinte; denn da steht der
Nachsatz des ersten Bedingungssatzes in 'ai Mittip 19 b (cf. nakcbg
noulxt Jak 2 a). Aber jene ftbergehung der Apodosis zeigt 6
sich wieder in IS 12 iif. und findet sich ebenso im aramftischen
Dn 9 15 a (Kautzsch, Gram, des Biblisch- Aramftischen § 106) sowie
im Arabischen (Fleischer 1 756). Storr 419 zitierte richtig noch
Lkl3e.
Auch bei einzeln stehenden Bedingungss&tzen konnte in ge- 10
dmngener Darstellnngsweise eine ans dem Zusammenhange selbst-
verst&ndliche Folgerung unausgesprochen bleiben. Dies
zeigt sich in Gn 38 17 b 50 15 Ex 4 i, wo also das Fehlen des Nach-
satzes doch kein sicherer Beweis gegen die konditionale Funktion
des dortigen jrn (S. § 390 g) ist; Ri 16 13 b (gegenuber 7 b 11b); 15
1 8 14 so, wozu man S. § 415m vergleiche; 21 sb; 26 10 (S. § 391 n);
2 K 20 19 (S. § 351 i 355 x); Ps27s, wahrend 'yi DN Di«tt Ps95 7C
nicht hierher gehttrt. Denn erstens ist es ein Optativsatz (S. § 35 5 x) 1 ),
weil die konditionale Fassung sich sachlich weniger empfiehlt, da
die ZugehOrigkeit Israels zu Jahwe nicht vom menschlichen Gehor- so
sam abh&ngt (cf. Hes 2 5 a 7 a etc.), und zweitens wurde es ein Kon-
ditionalsatz zum Vorhergehenden sein. — Wieder fthnlich jenen vor-
hergehenden Stellen ist aber Pv 80 4 ex., indem die vielen drangenden
Fragen unwiUkiirlich die Forderung „antworte!" in sich schlossen.
Endlich ist ein Nachsatz unausgesprochen in 1 Ch 4 10 a und in '31 DN *[N 25
Sir 37 16 f. (|| Jju/ }0^ 37 12 f.), vgl. G. Margoliouth, JQR 1899 20,
note 4: „The mental apodosis to verses 16 and 17 is, 'with such a
one keep counsel' 11 . — El iyvmg %%L Lk 19 42 2Pt 2 4 Rm 9 22 f.
Ahnlich ist auch Mt 6 25 b 89 Mk 11 52 a. — Verwandt ist das
„Enthymem*, das Fleischer l7S4ausQor'an22 6 anfuhrt: t Wenn so
ihr in Ungewissheit wegen der Auferstehung seid, — nun ich habe
*) Vgl. dazu noch aus dem Arabischen die Worte „„wenn es dem
Fursten gut dtinkt* — elliptischer Gebrauch eines konditionalen oder
[cf. S. § 390 y] hypothetischen Vordersatzes mit ^ [Gn 23 13 Ps 81 9
o- *
95 7 139 19 etc. in S. § 355 x] oder yl, als hoflicher Ausdruck eines Vor- 35
Bchlages, einer Bitte, eines Rates, einer Aufforderung, wie auch die
Tiirken ihren Modus conditionalis so gebrauch en" (Fleischer 2 323).
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 225
euch ja geschaffen* d. h. so zieht daraus, dass wir euch gescbaffen
haben, den Schluss, dass wir euch 'auch vom Tode erwecken ktfnnen.
— tbrigens ganz analog ist „Wenn ich ansehe deinen Himmel etc.,
— so drdngt sich mir die Frage auf die Ltppen — : Was ist
5 der Mensch etc.?* Ps 8 if.
Zu den Erscheinungen des ^Avavxcc7t6doxov gehSren ubrigens
auch alle die Schwursatze, bei denen die Selbstbedrohung, die
in 1 S 3 17 etc. (S. § 891 i) und so auch im Arabischen (Gold-
ziher, Zur arab. Phil. 1 40) stent , als selbstverst&ndlich an-
10 gesehen ist. Der aus dieser gesetzten oder hinzugedachten Selbst-
bedrohung erklarliche Gebrauch des rib ON und on (Gn 14 23 21 23 etc.
1 S 3 14 etc. Jes 14 24 62 8 Hes 34 8 a etc. Ps 89 36 etc.) findet sich
ubrigens auch im arabischen ^t „wenn nicht . . . (so)*, wie NOldeke
(Zur Gram. etc. § 55, pag. 66, Anm. 6) hervorhebt. Vgl. bei ihm
15 noch im Nachtrag (pag. 114) „ich beschwflre euch, wenn ihr weg-
geht, so ... = nicht wegzugehen*. Auch § 67, pag. 89, Anm. 1
iiber das „im Qoran haufige negative J" ist zu beachten.
Schon in den drei zuletzt erw&hnten Gruppen von Fallen kann
eine Aposiopese gefunden werden, soweit dieser Ausdruck iiberhaupt
20 dem Wesen der aus dem Drange der Gedankenbewegung geborenen
firachylogie entspricht. Aber man benennt hauptsachlich solche Falle
von fortsturmender Redeweise mit dem Ausdruck Aposiopese,
in denen ein und derselbe Satz unvollendet gelassen, und die Fort-
setzung schon im Anfang hinreichend angedeutet ist. Deshalb ge-
25 h8rt hierher zunachst die Wortreihe „und nun — dass er nicht
seine Hand ausstrecke!* — namlich ist einc Massregel zu treffen
oder ahnlich (Gn 3 22). Cber 2S 5 8 siehe gleich nachher! Aber
'ai D^rj 2 S 23 17 gehflrt wirklich hierher, denn es meint „das Blut
der Manner* — namlich sollte ich gieichsam trinken ? So sind die
so Worte schon in der Parallelstelle ICh 11 19 durch nnitN „soll ich
trinken* erganzt! — Wiederum die Fragen "TO-iy # bis wie lange?"
(Jes 6 11 Jr 23 26 Hab 2 <s Ps 6 4 90 i»f) gehCren kaum hierher,
da sie sich fast ebenso aus dem nachsten Kontext erganzen , wie
in 94 sa.
36 Hierher gehCrt im Arabischen s.\JtZf)i\ ( «eigentlich das Sich-
begniigen, namlich mit einem Teile des zu Sagenden*). Mehren 132
giebt das Beispiel 9 Ich werde nicht umkehren, nicht ablassen und
Xttnig, Stilistik. 15
226 Zweiter Hauptteil.
nicht zuruckschrecken, so lange ich in den Banden des Lebens ver-
bleibe, und auch nicht wenn . . . (ich sterben muss) 11 . Dieselbe
# rhetorische Figur ^L«A^il!* findet Fleischer 2 294 in den Worten
„oder ein verstohlener Blick mit: Vielleicht — *, d. h. „der zu ver-
stehen giebt: Vielleicht begliicke ich dich wieder mit meiner Liebe*. 5
In "03N riT rt^sb Gn 25 22 ist nicht mit P. v. Bohlen (Genesis
V TT V
erklart 1835) eine „ Aposiopese* zu sehen, die durch v schwanger*
zu erganzen ware. Vielmehr schliesst das ftttb ebenso das Pradikat
des Seins in sich, wie das vorausgehende ys (cf. 32 b 27*6 ex.).
Auch die Worte „Ins Herz der Feinde des KOnigs!* Ps 45 ecio
wollen nicht ein abgebrochener Satz sein, sondern sie erganzen sich
aus 6 a hinsichtlich ihres Subjektes (*patn „deine Pfeile*), und der
Umstand „ins Herz* involviert das bei „Pfeil* selbstverstandliche
Pradikat, wie bei anderen Satzen (s. 0. 189 24).
ftbrigena Adrianos § 128 flihrte als solche Worte des AT, die is
noetic &itoouo7ir\Giv gesprochen seien , nur „%ai forat 'IfQOvaaXi}^ ay la,
xal aXXoyfvijg [sic] o4 tiuXevostai di afafis* (Jo 4 17 b) an. Denn da
stelie die Schrift eine avaxaivcoaiv in Aussicht, habe aber die Unter-
scheidung 9 sl ^tj itov itccQavoptfasucv* verschwiegen (ait£Oicom\osv).
Hitzig bemerkte in t Begriff der Kritik* 150 sehr besonnen: 20
B Man muss sich hiiten, da, wo die Sprache eine Aposiopese, wie
2 S 28 17, vgl. IMos 50 16 Ps 27 is, oder eine Ellipse zul&sst, eine
Lucke des Textes zu wittern*. Er erw&hnt dabei nicht 2S 5 8 a,
aber in der That wird darin mehr, als eine Aposiopese gefunden
werden mussen. Denn wenn man auch aus H373 als selbstverstand- 25
V -
liches Verb zu „und die Lahmen etc.* das Pradikat „erschlagt*
herausnehmen kflnnte, so wtirde doch noch die Vollendung des Satzes
»jeder der etc/ fehlen, und die Erganzung, die in ICh 11 6 a stent,
kann nicht dem Kontext entnommen werden. In 2S 5 8 a wird
also eine „ Lucke* zu statuieren sein, und auch z. B. hinter Dfcf 30
'ai arnib Sach 6 16 b ist ja eine lacuna im Texte.
In 1 K 14 15 allerdings gait die Konsequenz des Schlagens, die
durch den Satz ,sodass es hin- und herwankt* hatte ausgedruckt
werden kttnnen, teils als halb selbstverstandlich und teils als im
folgenden nw angedeutei Ebenso ergab sich hinter n©fc Pv 24 isb 35
die Konsequenz „und du gegenuber dem, der nunmehr von Gott
begunstigt wtirde, im Nachteil seiest* von selbst. Die Erganzung
von t auf dich" (Levi ben GerSom: ^2 irww, Wildeboer, KHC)
Die voluntative Sphere des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 227
ist nicht ganz begrftndet. — Von einem Defekt (Dathe 1 037) kann
auch bei Jh 1 is nicht die Rede sein, denn das elvcci eig xbv %6htov
schloss das Sq&v als eine selbstverstandliche Konsequenz in sicb.
In ebenso energischem Gedankengang ist bei ijfucQxov nrl. Jb 9 3 a
5 der Folgesatz t sodass er deshalb blind geboren worden ware" als
von selbst deutlicb behandelt. Ohne Not ferner erganzt die PeSlJa
in 1 Jh 2 19 hinter JJ/ (= &Ul) die beiden Worte **% QOS&J =
exibant ex nobis.
Wirft man auf die Stilerscheinungen , die im letzten Abschnitt
to (pag. 178 — 227) hinsichtlich der Andeutung des Subjektes, des
Pradikates etc. besprochen worden sind, nocb einen zusammenfassenden
Blick, so konstituieren sie die Art des Sprachstiles, die alles, was
nacb dem allgemein menscblichen Sprachgebrauch oder gemass dem
Genius der betreffenden Spracbe und nach dem Kontext der be-
15 treffenden Aussage sicb von selbst erganzt, auch wirklich als
selbstverstandlich behandelt und als nur latent be-
trachtet. Schon Dunasch ben Labrat sprach daher nach W. Bacher
(ZDMG 1895 59) nicht mit Unrecht von Sj+L* x»LV (kalimatun
muzmaratun von .♦£>!, post tergum reiiciens non curavit rem),
20 n:iDX nbtt „verborgenem Wort", und wesentlich richtig fand auch
Nflldeke (Mandaische Gram. § 817) in den hier besprochenen Er-
scheinungen „die Nichtsetzung von solchen Worten oder Satzteilen,
die logisch eigentlich ntftig waren, aber als selbstverstandlich keines
besonderen Ausdruckes bedurfen".
25 Betrachtet man die im letzten Abschnitt vorgefuhrten stilistischen P«ycho-
. logischer
Phanomene nun aber endlich nach ihrem psychologischen Uraprung, QueUpunkt
so stammen sie aus dem naturlichen Trieb jedes kraftvoll vorwarts Brachyiogie.
strebenden Geisteslebens, nur soviel Darstellungsmittel zu verwenden,
als zur deutlichen Auspragung der Gedanken ntftig sind. Diese
30 stilistischen Erscheinungen sind daher ein Zeichen hochgradiger
Lebendigkeit der Darstellung und werden deshalb richtig als
Anzeichen der Gedrungenheit des Stiles oder Gedrangtheit der
Darstellungsweise aufgefasst. Diese naturliche und erstrebenswerte
Eigenschaft des Sprachstiles kOnnte mit Paul (Principien etc., Kap. XVI)
55 und Reichel (Sprachpsychologische Studien 1897 isi ff.) auch als
„Sparsamkeit im Ausdruck" bezeichnet werden, da Sparsamkeit eine
Tugend ist. Aber jene Beschaffenheit des Sprachstiles „Knappheit ft
zu nennen, entspricht schon nicht ganz dem Werden und Wesen
15*
228 Zweiter Hauptteil.
der in Rede stehenden Stilerscheinungen, weil der Ausdruck „Knapp-
heit" schon fast eine Bem&ngelung der betreffenden Stilart in sich
schl^esst. Noch weniger kommt das psychologische Entstehen der
betreffenden Erscheinungen zu seinem Rechte, wenn man in ihnen
ein „Defizit" (ynon bei Abulwalid, Riqma, Kap. 25), oder eine 5
jWeglassung" (UkuifHg* Ellipse) 1 ) sieht, die ubrigens, im Untersehied
von der Aposiopese (s. o. 225 22), eine Weglassung „in der Mitte*
(Gerber 1 415) des Satzes bezeichnet. Es ist ricbtiger, wenn die in
Rede stehenden Stilerscheinungen als Ausserungen der Energie des
Geisteslebens betrachtet werden, als wenn man in ihnen Symptome 10
von Erkrankung des Sprachlebens oder von Nachlassigkeit des be-
treffenden Autors findet.
b) Die Bewegtheit der Darstellung.
Die Bewegt- Mit dem Ausdruck w Bewegtheit* kann vielleicht am richtigsten
heit der .
D*T8teUung. die Beschaffenheit des Sprachstiles bezeichnet werden, nach der eine is
sprachliche Darstellung sich von starrer Einftirmigkeit frei zu halten
und ihren Gliedern jene Tendenz zur Bewegung einzuhauchen weiss,
die an den Figuren eines Gemaldes den Betrachter so iiberaus wohl-
thuend beriihrt. Wenigstens habe ich keinen Ausdruck finden ktfnnen,
der die LebensfUlle eines stilistischen Produktes, die ich soeben zu 20
charakterisieren suchte, besser bezeichnen kflnnte, als das Wort
„Bewegtheit". Oder ruft dieses Wort uns nicht das Bild des
Meeres vor die Seele, welches dem Windeshauche im Wellengekrfiusel
antwortet und dem Sonnenstrahl im Farbenspiel entgegenlftchelt ?
wechsei der Diese Bewegtheit der Produkte des Sprachstiles tritt uns zu- 2s
Satzklange.
nachst aus dem Wechsel der sogenannten Satzklange (S. § 351)
entgegen, der die Monotonie von Behauptungssatzen durch die Ein-
flechtung von Fragen und Ausrufen zu vermeiden weiss.
Solche Gewandtheit des Schriftstellerns trifft man schon in der
erzahlenden Prosa des AT. Denn es lasst sich nicht verkennen, so
dass der Jahwist im Pentateuch sich vor anderen Erzahlern dadurch
auszeichnet, dass er die Behauptungssatze hfiufig mit Fragen oder
Ausrufen abwechseln lasst und durch Einstreuung der Interjektionen
w siehe!* (rtlti) und w bitte tt («D) die Aufmerksamkeit des Lesers
*) Vgl. y\jj&£ (tagridun , detractio) bei Fleischer 2 172 und 3 652 : 8S
„Ab8treifung*.
Die voluntative SphSre des Seelenlebens und die Stilbescbaffenheit. 229
immer yon neuem anzuregen bestrebt ist. Man sehe Gn 3 1 13 22 f.
4 7 9 11 14, und vergleicht man auch sogar Kap. 18 mit Kap. 23,
so bleibt doch ein Unterschied im Grade solcher Bewegtheit der
Darstellung unverkennbar. Spiegelt sich in der Haufung des MS
* 18 af. so-32, in der .Einflechtung der monologischen Frage 17 b und
in dem affektvoli protestierenden „fern sei est" 25 a b nicht eine
hohe Bewegtheit der Seele wieder?
Eine Sondergruppe bilden die Falle, wo hinter dem einfuhrenden
•»!m „da geschah es" und rpm „da wirds geschehen" der iiber*
10 raschende Charakter des Eintrittes einer Folge durch den Ausruf
t und siehe!* angezeigt wird: Gn 15 17 24 15 a 29 25 38 27 29 42 35
IS 13 10a 25 20 2S I2 13 36 15 32 IK 18 7 2K2n 3 20 (cf. 6 25)
85 13 21 Hes 87 7 Dn 8 15 (vgL meine „Syntaktischen Exkurse zum
AT* in ZATW 1899 268 276).
15 Solche Einstreuung von Fragen oder Ausrufen — letztere in
den kursiv gedruckten Stellen — beobachtet man z. B. in folgenden
Stellen: 2S 23 sab ex. Jes 1 21 3/ia/5a 5sff. 8 25 a 10 15 28 28a*
(»Wird Getreide zermalint?*) Jr 2 11 14 17 f. 23 24 a 28 f* siab 33 & 36,
wahrscbeinlicb auch z. B. in 6 2 a 13 57 a; Hos 4 tf a 17 b Milsb
20 Sir 18 2. tTber rhetorische Fragen, die Behauptungss&tze vertreten,
siehe weiter in S. § 851 i 352 a und noch z. B. Ps 64 6 b (n«-r» •>»
tab) Sir 13 2c 17a 14 5a 15 16 17b d 20b 22b 82 4b c 85 15 36 sb
38 5 a 21 b. Ferner fiber Fragen, die anstatt eines Bedingungssatzes
gebraucht sind, vergleiche man schon in S. § 390 p und z. B. noch
25 Hi 8 13 7 21 13 19 Sir 7 22-24 26 13 9a. Sodann Frage an Stelle
eines Kausalsatzes findet man in Ru 2 9a und Neh 63b („Warum
soil etc. = denn nicht etc.*). Fernerhin anstatt verneinter Konse-
kutivs&tze liest man Fragesatze in Qh 7 ieb 17 b 24 b 2Ch 32 4 b
Sir 12 12 b d 80 12 c. Endlich Fragen, welche den Nachsatz vertreten,
do findet man in Jes 819 b Ps 8 6 44 22 a. Cbrigens abschliessende
Ausrufe, wie sie in Ps 2 12 89 erklingen, nennt man epiphonemata.
Duhm bemerkt im KHC zu Ps 25 12 (1899): .Die Frage mit ^
ist nor ein bei den Spateren beliebtes Mittel zur Einfubrung eines
Relati vsatzes , cf. Duhm, HC zu Jes 44 10." Nan. alle Stellen, wo *n
35 and !"!£ zur Einfiihrung eines Korrelativsatzes verwendet sind, findet
man in S. § 65 , nur ist Jes 50 10 schon in § 382 b ausgenommen,
worin Laue (Die Ebed-Jahwe-Lieder 1898 9) mit mir zusammenstimmt.
Ferner die Stellen, wo FIT "'W einen Korrelativsatz ersetzt, stehen in
S. § 43. Nach der Priifung dieser zwei Grnppen yon Stellen wird sich
230 Zweiter Hauptteil.
jener Satz von Duhm bewtthren, wenn sein Auadruck .beliebtee' in*
Sinne Ton ,bevorzugtes* gemeint ist
Wie deutlich ferner pragt sich die Bewegtheit des Stiles speziell
in Z wise hen fragen und Zwi&chenrufen — an den kursiv ge-
druckten Stellen — aus! Solche trifft man z. B. in Dt 82 ifia/J &
( j ai nroti) Jos 22 wb Ei 5 *b 2K 1 ie Obam) Jes 23 JSa/5 (.dies
ist das Yolk etc.!*) 48 na/3 53 i Hes 16 aah 83 sab a Hos 4 e a
8 6 a a ('an rm) Am 2 nb (q«n) 5 25 (o'naTri) Hab 2 <s («ibn) Ps
22 (ba) *7b (oaaab *rr) 49 J5a0 (o*^ nltt) 81 /* 142 4a § Hi
14 ua 42 sa; cf. Kl 4 ua und p^rr Ps 9 nb; Neb 5 19 6 9b 14 i*
13 J4 s*b jw wb ICh 9 *o ex. (to* mm) Sir 45 ssf. 46 nd (w
Sraiab DlSt) etc.; MiSna, Aboth 8 i etc.: Kltt Ipl^ iDTipn.
Manche von den erwahnten Zwischenrufen sind Apostro-
phierungen, wie 'ai Ftttttt Dt 32 15 a /?, und letztere Erscheinung
findet sich in bemerkenswerter Weise noch z. B. in folgenden Stellen : is
,0 Tdchter Israels, weint fiber Saul!* etc. 2S 1 24 26; Jes 2 22
('ai ibnri) 3 10 8 sb 9a 9 2* (Anrufung Gottes*) 10 22 30a b 26 7b
41 s Jr 2 10 ( j n via* cf . Am 6 2) 5 10 11 isb 12 9b (Apostro-
phierung yon Tieren) Hos 6 11a 8saa Jo 2 ft* (Tiere) Am 6 t
('an <na:r) Mi 5 1 a ('ai Sinai) Nah 2 9 ('ai *nw) Ps 2 10 ('ai nwi) 20
6 9 ('an «nio) 22 27 b ('an w) 83 22* 84 4 ('an nVna) 45 n ('an •*»«)
68 sea* 82 s* 108 20 105 16 109 21 ♦ 122 2b 148 10 (Tiere) Pv
81 29b ('an ran, eh di torf^*"****!) Kl 2 is ('ai ^T?!? *T°) Neh
6 9b*: •n;-nK pjrn nran.
Mit der uneingefUhrten oratio directa, yon der oben 216 m 2s
Beispiele, wie Jes 8 6 14 ieb, gegeben worden sind, ist der unvor-
bereitet aufkretende Monolog verwandt. Dieser zeigt sich z. B.
in Bi 5 12, wo 'ai *>*1V hinter 7b 9a ganz wohl eine Selbstauf-
munterung der Debora sein kann; Jes 10 29a (^b pbn *aa) 22 isb
('ai Visa) 51 12* ('ai ^3« ist Rede Gottes*) 52 2 b s 56 12; 45 24 so
48 i«b 49 iff. 50 4-9 53 1 61 1 68 7; Hos 6 i-s: Monolog = Selbst-
bekenntnis; Mi 6 6 7 16 siehe sofort (pag. 231 19) beim Dialog; Ps
2 «♦ 64 7a/J ('ai <i»n) 89 4f. 91 14 95 sf. 105 15 182 ef.
Hierbei yergleicbe man, was schon Storr 408 mit Recht be-
merkte : „ Jeremiae familiarissimum est (v. c. 4 9-21 23-26 si 5 s-6 ss
8 14 8. is i9init. 20 — 9 1 9 10 6-16 19s. 14 7-9 16 19 [,8.* war falscb
hinzugeffigt] 18 isss.), diyinam orationem interrumpere, nee
facile (cf. autem 4 10 14 17; 11 1 14 10 15 1) de interpeUatione
Die Toluntative Sphere des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 231
admonere*. Auch diese Unterbrechungen bestehen in Monologen
teils des Propheten, der dabei mehrmals sein Volk mit vertritt, und
teils Israels.
Eine hochgradige Aktualit&t der Darstellung pragt sich auch
6 in der Stileigentumlichkeit aus, die Adrian § 80 so bespricht: Eine
Stimmung (duU&eoiv, Gemiitszustand, Gesinnung) schildert die Schrifb
oft vermittelst Be den ($ifrtara), wie z. B. es heisst »sie sprachen:
wer wird sie sehen?* (Ps 64 $b), anstatt dass erz&hlt wurde, wie
die Betreffenden alles so gethan h&tten, oder wie solche Be den
10 sich finden in Ps 14 i || 63 i 30 7 b 74 8 (nm D^D) 88 6 is Jes
14 is 47 10 b Mai 1 6 ex. — Man wird dabei an das Verfahren er-
innert, welches der Araber „Einlegung* (Mehren 138) nennt,
d. h. Ersetzung der eigenen Darlegung durch ein gefltigeltes Wort,
and man weiss doch, wie sehr die Eunstwerke der Holzplastik durch
15 „eingelegte* Zierraten an lebendiger Mannigfaltigkeit gewinnen.
Eine sehr temperamentvolle Art der Darstellung zeigt
sich darin, dass sie in Dialoge libergeht, wie in Bi 5 88-30 Jes
40eaa/Jb fai ittKi) 49 isf. ('ai n?$nn) 58 a£ (':n wat rrab)
Hos 14 5 (':n NB-W) Mi 6 6-8 7 i4 £ Mai lit 12 f. 2 uf. 8 is. 1st
20 es nicht als wenn man schon die diskutierende Methode der Ge-
setzesschule belauschte, deren Stimmengewirr im Talmud an unser
Ohr schlagt? Die MiSna beginnt ja gleich mit einer Frage „Von
wann an am Abend liest man das J&mds?* und mit einer Antwort
t Von der Stunde an, wo die Priester sich versammeln, um von
25 ihrer Hebe zu essenV
Eine Vereinigung yon Monolog und Dialog zeigt sich in
der aitoxotvaaig (Gerber 2 288) oder „communicatio, quae est
quasi cum iis ipsis, apud quos dicas, deliberatio* (Cicero, De oratore
8 58, § 204). Beispiele zeigen sich in folgenden Stellen: 9 und nun,
so ihr Bewohner Jerusalems etc., richtet doch etc.* Jes 5 s (cf. 7a);
„Wohin soil ich gehen, um mich dem Einflusse deines Geistes zu
entziehen? 4, Ps 139 7; Lkllia Act 4 19 IKor 4 21 10 15 11 is Gal
3 2 4 21 (Dathe 1 mo).
Aus Monolog (HL 1 2a iajS) und Dialog (1 20-4 a etc.)
85 ist fast das gauze Hohelied gewebt, und auch der philosophierende
Autor des Ijjobgedichtes hat seine Darstellung dadurch zu beleben
gewusst, dass er die einzelnen Wenduugen seines Untersnchungsgaages
232 Zweiter Hauptteil.
in Selbstgesprachen oder in Wechselrede sich entfalten Hess. Vgl. noch
fiber Wechselgesang weiter unten!
Von der „Wechselrede* (al-mur&gc&atu von J^K, iteram
itemmque fecit) giebt Mehren 129 f. folgende Probe: „Es sprach zu
mir eines Tages Suleiman — (manche Rede aber ist widerwartig) : — 5
„Beschreibe mich and SAli, welcher von uns beiden gottesfUrchtiger
und frommer ist!* — ,,Wenn ich sage"*, erwiederte ich, ,,was wirk-
lich an euch ist, so wirst du bose werden**. „Gewiss nicht!* ver-
setzte er. „ fl Nur gemach!** antwortete icb. ,Sag mir's immer!*
t11 Nun so bore!* 1 * „Bescbreibe erst ihn!* J ,,Er giebt** (d. b. er 10
ist freigebig). ,Beachreibe nun mich!* ,,Du weigerst** (d. h. du
bist geizig).
LebensToUe Die Bewegtheit des Spracbstiles zeigt sich ferner in einer
des stiles, lebensvollen Aktualitatdes Vortrages, die elastiscb auf alle
niomentanen Anregungen zu reagieren vermag, welche 15
am Wege der betreffenden Auseinandersetzung emportauchen. Oder
giebt es nicht sprachliche Produkte, in denen der Geist gleichsam
Funken schlagt. weil der Darsteller mit feinfuhliger Regsamkeit
eine tiberraschende Ftille Ton Andeutungen auszupragen versteht?
Gewiss, und die hebraisehe Litteratur scheint mir keineswegs der 20
Spuren solcher spannkraftigen Aktualitat zu entbehren. Sie
scheinen mir in folgenden vier Art en von Abwechselung
der Ausdrucksweise mit schwacherer oder starkerer Deutlichkeit ent-
halten zu sein.
Numerus- Zunachst ist schon in dem Numeruswechsel, der sich in 25
den haufigen Wechselbeziehungen von Singular und Plural
zeigt, eine elastische Beweglichkeit der Seele des Darstellers und
sein Streben zu erkennen, alle Seiten und Beziehungen des be-
sprochenen Gegenstandes zum Ausdruck zu bringen.
Unter diesen Gesichtspunkt fallt schon die Erscheinung , dass 30
Kollektivbegriffe bald in Beriicksichtigung ihrer Form singulariseh
und bald mit Riicksicht auf ihre Inhaltsfulle pluralisch behandelt
werden. Oder diirfte nicht dies das, wenn auch unbewusst wirkende,
Motiv sein, wenn das Volk Israel in Ex 22 20 a mit du, aber in 20 b
mit ihr angeredet ist? So macht sich aber die Riicksicht einer- 35
seits auf den zugleich kollektiven und zugleich individualisierenden
Sinn des Singulars und andererseits auf den explizierenden Sinn,
des Plurals noch vielfach gel tend. Man wird dies bei Vergleichung
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaflenheit. 233
folgender Stellenreihen erkennen, in denen die Stellen, worin der
Plural auftritt, immer kursiv gedruckt sind.
Deutlich individualisierendes w du a (Ex 10 2a: ^bOP) geht mit
dFSTn 2b in generalisierendes ihr fiber.
5 Die ganze Gemeinde und die Altesten Israels, die in Ex 12 s 21
angeredet sind, werden natiirlicherweise zun&chst durch den Plural
reprasentiert : 12 6-24 a. Aber in 24 b folgt w als eine Satzung fur
dich und deine Kinder*. Wenn dieser Singular nicht individual -
sierend sein sollte, so ist er wenigstens warm paranetisch. Er ist
10 auch im Samaritaner, von Onq. und LXX beibehalten, und erst die
PeSita hat den nivellierenden Plural ^TLJcJi.0 -g*k gesetzt. Mit Ex
12 24a b ist besonders Lv 19 Pa cc, ($ b || 23 22 & a, ($ b zu vergleichen.
Der Plural von Ex 13 8 f. sodann bezieht sich auf das angeredete
Yolk (8 a a), aber distribuierender Singular folgt in 6-1 o.
15 Das „du* von Ex 20 2 vertritt zunachst das Volk (19 25), ob-
gleich es im weiteren Verlaufe des Dekalogs auch jedes einzelne
Glied des Volkes bezeichnete. Das „du* von 20 24 kann indivi-
dualisierend sein, vielleicht in Assimilierung an den Singular „ Altar*
und Jeder Ort*. Denselben Charakter kann das „du* von 21 2
20 besitzen. Ferner der einzelne Israelit, dem in 22 20 a die Schonung
des einzelnen Fremden empfohlen wird, war nicht selbst ein Fremder
in Agypten gewesen. Wie wohl motiviert war deshalb der tTber-
gang zu ihr in 20 b! Sodann der Plural von 22 21 passt sowohl
zum vorhergehenden Satze als auch zu dem bs. Dass aber dann
25 (22 22) der individualisierende Singular eintritt, ist in Harmonie
mit der Einzahl des Objekts ink. Ahnlich scheint mir der Wechsel
von Singular und Plural in 22 22 28 24 ad 29 80 23 1-9 &b 10-12
18 14-24 26 34 11 f. 18 14-26 begrUndet zu sein.
Innerhalb des sogenannten Heiligkeitsgesetzes (Lvl7 — 26), worin
ao Aaron und seine Sonne (17 2) oder die Israeliten etc. (18 2 19 2
20 t etc.) angeredet sind, dominiert naturgemass der Plural: 17l4e*tC
Aber er wechselt mit dem Singular in folgender Weise: 18 2-6 7,
worin das „du* individualisierend ist, -22, 24-80 19 2-9 a b-ioaba
b($-uab isf. 16a b-is 19a b 23-27 ah 28 29 30f. S2f. 84aa a/3 b-87
35 20 7 f. 19, wo die Erinnerung an „deine Mutter* individualisierend
ist, 22-26 21 sai 22 19-22 23 24l 2$3^22ab 24f[. 24 8 [der Sing.
7! bezieht sich auf Mose] 22 25s s-5 6 ace a/3-7 (detaillierend) -9a
(das individualisierende „du" ist beibehalten) 9b-i3 14 a (detaillierend)
234 Zweiter Hauptteil.
b is f. (individualisierend) 17-34 25 85-87 88 89-44 a, worauf wieder ein
besonders deutlich generalisierender Plural in den Worten t von den
Nationen, die rings urn euch sind* (44b) gefunden wird, and end-
lich der Singular noch in 47 58 und der Plural in 26 1-39 gewahlt ist
Im Deuteronomium scheint mir dieser.Numeruswechsel auf 5
folgende Motive zuriickgeffihrt werden zu kttnnen:
Vor allem ist zu bedenken, dass der kollective Begriff ^Israel*
ebenso vor sich mit dem Singular und h i n t e r sich mit dem Plural
konstruiert werden konnte, wie der gleiche lebendige Wechsel bei
anderen Eollektivbegriffen (S. g 346 d) beobacbtet wird. Auf diese 10
Weise erklart sich, ganz abgesehen von „sieh . . . ihr* (1 8 4 6 11 86,
cf. S. g 344 g 348 n), der singularische Imperativ y&6 vor ,o Israel 41
neben dem nachfolgenden ihr (4 1 5 1 20 sf). Ebenderselbe Fall
liegt aber in dem Wechsel des Singular ,hiite dich!* und des ihr etc.
24 sa& sa J 25 17 a & Wenn ferner mehrmals die Rede mit ,du* 15
beginnt, aber mit ihr fortgesetzt wird, so muss man sich zunftchst
an die Erscheinnng erinnern, dass auch sonst Eollectiva in ihrer Nahe,
unter dem Eindruck ihrer Form, durch den Singular, aber in weiterer
Entfernung gemass ihrem Begriff durch den Plural reprasentiert
werden (S. g 346 k 1 p). Ausserdem aber ist noch Folgendes zu 80
bedenken.
Der dem Singular nachfolgende Plural kann in vielen
Fallen einen explizierenden oder einen frequentativen Sinn besitzen
sollen. Denn zun&chst das Yolk, welches in 6 is mit t du" an-
geredet ist, kann dann unwillkurlich sich in seine Stamme und s&
Einzelwesen zerlegt haben (6 14), weil es viele Arten der Idololatrie
an den Grenzen der einzelnen Bezirke Israels gab. Ebenderselbe
Fall wiederholt sich in 6 15 16 . Ebenso kttnnen in dem ODa von
7 4b die vielen Falle von Idololatrie beriicksichtigt sein, die in den
vielen Ehen (7 s) eintreten k6nnen. tTberdies konnte dahinter 30
^tnn 73ST»73«m beabsichtigt sein, und dann verliert das !TO*n des
Samaritaners 7 5 a seine letzte Basis. Ferner in 7 7 konnte sich das
Pronomen euer etc. naturlicherweise dem kollektiven Ausdruck
„Menge", der in DDS'nn liegt, assimilieren. Frequentativ kann 7 /4 a
sein. Ygl. besonders „deine Hand" 7 84 mit „ihr sollt verbrennen* s&
26 a. Die R6nige (84) wurden der ganzen Nation und wesentlich zu
derselben Zeit unterworfen, aber die Verbrennung der G6tzenbilder
(45 a) konnte erst zu verschiedenen 2ieiten in den einzelnen StAdten
Die volontative Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 235
und Dtirfern geschehen. In 8 i blickt das ,ihr sollt beobacbten etc.*
auf die kunftigen Generationen Israels. Ebenso erkl&rt sich das
Tiliitn 19b. Die yerschiedenen Falle des Widerstandes gegen Jahwe
kflnnen in 'y\ DDK3 9 7b beriicksichtigt sein, wo das '» TanKat* des
5 Samaritaners original sein rind das nttS** des MT auf Haplographie
yon 73 beruhen diirfte. Besonders deutlich scheint die Disraembration
des Volkes Israel in 10 Jfib yorzuliegen, woran sich let assimilieren
konnte. Vielleicht erkl&rt sich 11 8b 9 ebenso. In 11 10 beginni
der neue Abschnitt wieder mit dem ,du*, durch welches der Sin-
10 gnlar „ Israel* am naturlichsten yertreten wird. Deshalb ist diesem
!in& nicht das ttnfit des Samaritaners vorzuziehen. Yielmehr kann
das darauffblgende ar«ar» des MT wegen des hinter ihm stehenden
DTSE aus nttSt geworden sein, was Steuernagel im HC 1898 z. St.
iibersehen hat Auf die Zukunft des in Generationen sich ent-
15 faltenden Volkes blickt auch Una. — Vergleichen wir ferner ,eure
Kinder* (11 2 12 ist) mit ,dein Sohn* etc. (12 is)! Liegt nicht eine
Assimilation der Zahl des Pronomens an die des Nomens vor ? Auf
die vielen zukunftigen Generationen und die vielen VBlker blickt
sodann wieder das ihr von 13 4 b 8 a a. Nur ganz naturlicb war
so die Ausdrucksweise „ Kinder seid ihr etc." 14 l. Das „auf ihn sollt
ihr httren* (18 16 b) ist sicherlich kein sekundares Element der Rede.
Steuernagel, der im HC z. St. jene Worte far einen sekund&ren Zu-
satz erklfirt, hat nicht beachtet, dass der Plural durch die voraas-
gehende Mehrzahl t Brudern* angeregt werden konnte. Auch nicht
»5 Dn^tean 19 10 a ist ,em alter Schreibfehler" (Steuernagel, HC, p. 74).
Beach te, dass der Plural D^OD© vorausgeht! In derselben Weise
kann das ihr yon 20 5 a auf das ,Volk* yon 2 b hinblicken. Ferner
korrespondieren pluralisches Subjekt und pluralisches Objekt in 20 I8 f
wie Plural mit Plural und Singular mit Singular in 23 sab. Mehrere
so Glieder Israels sind auch in 24 2 b erwtthnt, wenn das T&rann des
Samaritaners richtig ist. Hierher kann sodann 27 12 gehttren, und
beachte den Plural .die Sterne des Himmels* in 28 ft»a. Die vielea
Falle der Idololatrie kunftiger Generationen sind wahrscheinlich im
Plural von 32 let berucksichtigt
35 Der entgegengesetzte tfbergang yon der pluralischen
zur singularischen Anrede kann teils eine kollektivierende und
teik eine indiyidnalisierende Tendenz verfolgen, in beiden Fallen
aber zugleich ergreifend oder innerlich riihrend sein sollen.
236 Zweiter Hauptteil.
Diese- Art des tfberganges trftgt der singularischen Form des
Begriffes Israel Rechnung, wenn das »du* das Volk bezeichnet, wie
in 4 29, wo der Samaritaner richtig m»pan bietet, und wo wegen
„Jahwe, dein Gott" zum Gebrauche des n dxx* tibergegangen sein
kann. Denn so ist dieser Wechsel in 6 15 17 b 7 6 motiviert. Mit 6
sb kehrte der Sprecher zur Verwendung des »du* zurfick, das in
7 iff. dominierte, und wegen 7 9 ist nicht in sb '?3 Wdid^i voraus-
zusetzen. Vgl. noch 7 12 b 82 9i 10 12 12 1 14 2 21a: „ein beiliges
Volk bist du". Dieser ttbergang zum w du* hat zu gleicher Zeit
den Zweck, die angeredeten Personen durch den Ton der Herzlich- 10
keit zu riihren. Dies zeigt sich besonders deutlicb in dem -Finalsatz
„damit du furchten mOgest Jab we, deinen Gott 41 6 2. Ebendaraus
erklftrt sicb mit Wahrscheinlichkeit die Thatsache, dass man im Dt
nicht so haufig „Jahwe, euer Gott*, wie „Jahwe, dein Gott" findet.
Der letztere Ausdruck begegnet in 4 25 (Samaritaner: 73D"»nb») 9 s 10 9 15
20 etc. 12 7b 9b (Samaritaner: •BD^ilbN), und der Samaritaner hat
D^ttbfc „dein Gott* noch zwClftnal hinzugefugt (6 12 is 10 is 14 2 b
15 4 16 2 b 15 17 10 18 5 b 12 a 28 59 30 s), und nur in 9 5 hat er
€S weggelassen. In dem Ausdruck ,dein Gott" braucht aber das
Pronomen „dein" keineswegs bloss kollektivierend zu sein, wie in 20
dem best&ndigen "]anp „deine Mitte": 4 3 6 is 7 21 13 2 « 12 14 f.
16 11 17 2? 18 15 19 i9f. 21 9 21 22 21 24 23 17 24 7 26 11 28 43. Auf
jeden Fall erlaubte der Begriff ,Volk" als Kollektivum (S. § 346 d),
dass ein gewandter Autor bei dessen Konstruktion dem Streben
nachAbwechslung huldigte. So erkl&ren sich wohl die Stellen 25
27 lb 2a 4ab 28 62b 68b (der Samaritaner bietet an beiden letzt-
6rwahnten Orten den Plural) 29 if. 30 is (Samaritaner: Wn»).
Wesentlich der Tendenz nach Individualisierung entsprang
die Wahl des Singular an folgenden Stellen. 7 25 beginnt mit den
Worten „die Schnitzbilder ihrer GOtter sollt ihr mit Feuer ver- so
brennen", wird aber mit „du sollst nicht begehren Silber oder Gold,
das an ihnen ist* fortgesetzt. Sieht man nicht deutlich, wie der
Kampf gegen die Idole alien Gliedern der Nation, aber der Kampf
gegen die Habgier bloss einzelnen ans Herz gelegt ist? Ein fthn-
liches Motiv waltet in llnab 14b 12 6b/3 (Samaritaner: ftnfita). 35
In 12 13 korrespondiert das „dein" mit „an jedem Orte*. Distributiv
erscheint mir der Singular in 13 lb (Samaritaner: ic^Oin) und ebenso
in sb, wie auch „Fremder" und „dein" in 14 21. Dazu darf man
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 237
auch 4 34 (Samaritaner : toD^r* ) 29 2 4 ex. (Samaritaner : ':n W*b*a)
fiigen. Denn die Erinnerung jedes einzelnen Gliedes der Nation
sollte aufgeriittelt werden.
Das Streben nach Abwechslung zwischen gleich mo*g-
5 lichen Ausdrucksweisen ist auch bei folgenden Gruppen von Fallen
des Numeruswechsels zu beachten:
tFbergang von Singular in Plural findet sich z. B. in Jes 12 1 a
3 a 4a 48 6 a Hes 45 20 ab, und wenn in 20a mit Cornill STO2"> ge-
schrieben werden durfte, so bliebe immer noch derselbe tfbergang
10 von is a b zu 20 b. Die Pes. setzt die 8. singularis und pluralis in
20 a b, aber in 21a bietet auch sie . g*\ . t)ber Mi 1 11a, worin Ew.
§ 319 a solchen Numeruswechsel fand, siehe auch S. § 346 s! Der
Cbergang von Singular in Plural zeigt sich ferner wieder in Hos
14 3 Ps 11 lb K 32 sf. 105 uab. Der Wechsel von „mich" (HL
15 1 2 a 4 b a) mit „wir tf (^b/S) bedarf einer besonderen Erklarung, und
diese liegt wohl in der litterarischen Eigenart des HL (vgl. dariiber
meine „Einleitung* § 87 1).
Der entgegengesetzte tJbergang von Plural in Singular soil in
!-na*N Ri 12 5 individualisieren und soil in IK 18 isb die Hervorhebung
20 des Subjektes bewirken. Ebenderselbe Numeruswechsel soil in Jes
55 3 5 a 65 15 a Hos 10 ub kollektivieren (cf. **3T*73 Jr 51 34), in
Jes 56 5 Jr 50 sb Ps 17 12a individualisieren oder distribuieren. Da-
gegen in dem fcCtfa von Dn 2 23 b, was die LXX mit ihrem r\^CoaCa
(Bludau, BS 2 299) vereinfachen wollte, fasste sich Daniel nur mit
25 seinen Freunden (cf. V. is) zusammen. — Im Buche Maleachi wechselt
bei der Anrede der Plural mit dem Singular so : 1 2-8 ab 2 18 Uab
16b a b/3. — Vgl. noch Jes 80 22a Hes 5 17a Hi 18 3b 4b (von der
Kategorie geht Bildad zum Individuum uber) 24 24 a.
Die Inhaltsfiille von Kollektiva machte sich bei ihrer pluralischen
so Konstruktion auch z. B. noch in folgenden Stellen geltend : Dt 32 i&
(S. § 346k) Jes 10 25b (§ 346 q) 42 22 43 21 (§ 346 g) 45 11 (§ 346k)
Jr 8 sb, wahrend die singularische Form des kollektiven Nomen beim
"Dbergang vom Plural zum Singular Beachtung fand: Dt 32 6 Jes
44 8 52 14. Der auf die Bewohner Agvptens bezugliche Plural D
85 (Hes 29 6 b) ging unter Vermittlung des Singular njSJttto, womit
Agypten verglichen war, in den Singular tja etc. iiber (7ab).
Das Streben nach Individual isierung waltet auch dann r
wenn das generelle Subjekt „man" in demselben Zusammenhang erst
238 Zweiter Hauptteil.
durch die 3. pluralis and dann durch die 3. singularis ersetzt wird
(Ex 34 15b Nm 13 22a Jr 8 4b Ps 140 11 a [K] ba Hi 6 20a [S. § 348 y]
28 lb 2b), wahrend beim entgegengesetzten Wechsel vielmehr eine
General isierung erstrebt sein kann : Jes 9 19 (? Wi) 10 4 a (S. § 832 d
353d) Jr 10 *ab (cf. S. § 324 eg) Hes 23 44 (fifb", ws) Mi 4uab 5
Ps 64 9 (1 und D Hi 5 sab blicken auf den b"n» and seine Kinder)
24 16.
Plural und Singular wechseln in auf einander folgenden Sfitzen
2. B. in yrrpi etc. Lv 2 2 IS 16 4b (cf. S. § 324d) 2S23«b
(§ 324 g) 7 a Jes 8 20 b 46 7 b 57 2 b (jeder, welcher) Jr 5 26 8410
(? W123-) Hes 44 25, wo fifD^ und das durch Dittographie verderbte
RKV durch nrHFitt 2«a geschiitzt wird, und der Singular den ein-
zelnen Fall markieren soil; 48 ua (^3lMO 17 11 a ist trotzdem un-
wahrscheinlich) Am 6 10 Sach 13 5 14 12; Ps 5 10 35 8 62 5 (cf.
63 11 etc. in S. § 348 v) 126 e; Pv: ? anpn 9 3: man soil rufen; 15
12 loab 16 13 21 27 81 5; Hi 12 eb 7a 17 5 24 5 ief. (S. § 324cg)
*2bcf. 28 if. in S. § 324d/3g! — ttto Neh4n; 'ai rwatt lCh27i.
Der Ubergang von ,ich* (nbtifc*) zu ,uns" (Jes 6 8) erklart sich
aus der Riicksichtnahme auf die im dortigen Kontext (2-4 of.) aus-
driicklich erwShnte Umgebung Gottes. Aber die Meinung, dass David 20
erst „ich* und dann ,wir* von sich selbst gesagt habe (Duhm, KHC
1899 zu Ps 132 5f.), ist erstens nicht ebenso durch ein positives Element
dee Kontextes begriindet. Zweitens sagte David ,bis ich finde einen
kunftigen Platz fUr die Lade 4 (Psl32 5a), aber die ,wir* von eb
melden die Auf fin dung des friiheren Aufenthaltsortes der Lade. End- 25
lich fasst Duhm zu Gunsten seiner Erklarung die Worte v wir haben
sie gehort in Ephratha* in dem Sinne von „wir haben gehort, dass
sis (die Lade) in Ephratha ist*. Aber das ware eine unnatiirliche Ab-
kUrzung. Gemeint wird sein ,wir haben es (S. § 12) gehort in Ephratha*.
Penonen- Noch viel starker bethatigt sich sodann in der Stilerscheinung, 30
wechsel. ^ e mftn ^^ B p ersonenwecnse i« nennen kann, die Ffthigkeit
und das Bestreben des Autors, der jedesmaligen Situation voll ge-
recht zu werden, auf alle Impulse lebhaft zu reagieren und die Wellen
des Stimmungswechsels ungehemmt in der Darstellung nachschwingen
zu lassen. Ja, ich meine nicht fehlzugreifen, wenn ich in vielen raschen 35
tfbergangen von der einfachen Besprechung einer Gro'sse zu deren
Apostrophierung oder zur monologisierenden Wahl einer von sich
selbst sprechenden Person und in den entgegengesetzten Abwechs-
lungen eine geistreiche Art der Darstellung erblicke.
Die volantative Sph&re des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 239
Indem bei der Entfaltnng dieses Personenwechsels, der
ubrigens schon von SaSadja and Danasch ben Labrat beacbtet wurde
(Bacber, ZDMG 1895 57), am natiirlichsten von der dritten Person
als der gebrauchlichsten ausgegangen wird, zeigen sicb folgende
5 Arten dieser Abwechslung.
Cbergang der dritten Person in die zweite.
Nur indirekt gehftrt hierher die Erscheinung, dass in den Referaten
fiber die Gesetzgebung der betreffende Gesetzesempfanger erkl&rlicher-
weise hie und da als die angeredete Person emportaucht: vgl. Ex
10 21 2 a 14b 28 a 22 17 so etc.; Lv 13 56a 57b (*|1D-iW) 21 8 etc. Diese
Motivierung des „du* dieser Stellen dtirfte trotz des tf*W von Ex
21 7 and des b3 von 22 is noch besser dem psychologischen Zu-
sammenhange des betreffenden tFberganges entsprechen, als wenn man
an die Erscheinung erinnert, dass das generelle Subjekt aach darch
15 das individuell anfassende B du* ersetzt worde (vgl. S. § 824 b and
noch z. B. Ps 27 u 34 u Rm 2 17 1 Kor 7 le Gal 4 7 6 1 etc.).
Aber direkt gehOren hierher die Stellen, in denen ebendieselbe ttbergang
Grouse zuerst besprochen und dann angeredet wird: phierung.
Gn 49 26a 26 a (sp^N): der Sprechende giebt seine spezielle
2oSympathie mit der betreffenden Grftsse mflglichst direkt
kund; Dt 82 nd isa/3 (FOtttf); Jos 7 2b (03*09: paranetisch an-
fassend); Ri 5 15 b iea (nav 1 *); 2S 7 23 b, wo DDb eine spatere pa-
ranetische Umgestaltung von DSib ist, durch welches DTibfit in weiterer
Ferne ebenso vertreten werden konnte, wie isbn vorhergeht (cf. S.
25 § 348 d 846 d). tTbrigens ist im dortigen tjatlN wieder auf die an-
geredete Gottheit Bezug genommen, and bedeutet ^DBO „von weg*.
Weiter zeigt sich derselbe tJbergang von der dritten zur
zweiten Person in ^p"»n IK 1 2b and 'jn ISP Jes 1 5: der Redner
will den angesprochenen Personen sozusagen onmittelbar ans Herz
so pochen. tfbergang der Exclamatio in die Apostrophe zeigt sich
ferner in Jes 1 22 25 a; 29 a (GL § 217) 3 12 b 14 b (zur Applizierung
einer Drohung) 26 5 s; 8 19: Cbergang zur Anrede der Schiiler (i«b)
and Kinder (is a); 12 1 14 9 16 7b 9 17 10 22 10a: 'n Sjb heisst es
inAssimilierung der Gotteskonde an die Form des prophetischen
86 Referats; 30 s a 42 e 49 7 b 52 u a a (:pb*) 55 1 (siehe nachher 242 15
bei Hab 2 15!) 61 7 a (zu 15'-; beachte S. § 324 g).
Welch* energische Paranese liegt in dem ■'JWV „sie werden dich
abweiden* Jr 2 u\ tJber si siehe 242 17 bei Hab 2 15! In Jr 5 ua
240 Zweiter Hauptteil.
erscheint ein in der Gotteskunde vorauszusetzendes „weil s i e sprechen*
als w weil ihr sprecht". Der Satz hat sich der Form des prophe-
tischen Referats a s s i m i 1 i e r t (s. u. bei 86 29 b und 1 S 2 20 a etc. ;
Ex 7 17 b). Derselbe tlbergang ist auch in 12 13b vom MT und alien
alten Versionen angenommen worden, und einem asyndetischen Zu- 5
ruf „schamt euch etc.!", der durch Dittographie des 1 verandert
worden ist, gegenfiber scbeint mir die Aussage »und sind zu schanden
geworden etc.", wie das Perfekt zu iibersetzen ware (vgl. S. § 370 f),
fast zu matt. — In dem DD von 17 lb, das von PeS., Arabs und
Vulg. vermieden ist, giebt sich der Einfluss des prophetischen Re- 10
ferats , oder das naturliche Apostrophierungsstreben des lebendigen
Redners kund. Ebenso ist es in 17 13 a 23 ssb/3 und 30 8 a. Das
Dtf?tttt5 von 29 19 b fasst die Exulanten mit den Nichtexulanten zu-
sammen. Zu dem nn« von 36 29b vgl. oben 5 ua! — Die Wendung
„ihr und eure Vater* (44 sb) enthalt, indem sie das „ihr a von 2 a 15
wieder aufnimmt, eine mahnende Identifizierung der besprochenen
Judaer mit den Israeliten, die nach Agypten gewandert waren. Diese
Identifizierung setzt sich auch in dem wb« von 4 a fort, indem das
„ihr" des nfeyn von 4 b mitwirkte, bis dann in V. 5 wieder nur die
fruheren Generationen besprochen wurden. Allerdings wiirde, wenn 20
in 2 b — 4 a und sf. nur die dritte Person gebraucht ware (Pe8. und
Giesebrecht im HC), die Darstellung glatter verlaufen. Aber ware
sie dann ebenso vielsagend? — 113, wx etc. 50 8 und ib»nm
51 3 b enthalten einen lebendigen Appell an die Energie des Audi-
torium. 25
Ein sehr deutlicher Ausdruck des positiven Interesses ist der
tlbergang zu euch (oD^nfelin etc.) in Hes 20 40 b. Ferner von dem
auf Agyptens Bewohner beziiglichen d Hes 29 6 b wandte sich der
Redner mit ^a etc. (7ab 8 a) zur lebhaft vergegenwartigenden Apo-
strophierung jenes Erbfeindes. Auch in Hes 31 10 a tritt ein Anlauf so
zur Anrede hervor, nur dass sofort ein Riickfall ins Referat folgte.
Eine Alteration von rrttipna ^35 kann doch nicht vermutet werden.
Vgl. dabei die etwas generelle Bemerkung, die, wie schon Dathe
1 647 zitierte, David Qimchi zu Hes 81 10 machte: „Es ist die Ge-
wohnheit der Schrift, zu sprechen zum Anwesenden und vom Nicht- 35
anwesenden [so zu sprechen], wie wenn es einer (d. h. ein Anwesen-
der) ware". Auch in 'in XV3CXB 35 15b ist die Wegwendung von
dem verurteilten Edom ganz naturlich (cf. S., pag. 673).
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 241
Auch Hosea's Energie trieb ibn an, die kuhle Besprechung
oftmals mit der entweder teilnahmsvollen oder anfeuernden Apostro
phierung zu vertauschen : VTON etc. 2 3 8 a is 21 4 5 a 6 b. — 8 5 a a
enthalt wegen des Absprunges zur Anrede an Samaria (^bay) am
5 wahrscheinlichsten einen prophetischen Zwischenruf, ein Echo des
in s a vorhergehenden Satzes. Diese Erkenntnis ist die Hauptsache.
Cber den Sinn dieses Zwischenruf es kann man zweifelhaft sein.
Der Satz »verworfen hat Israel Gutes* (sa) braucht aber nicht eine
mechanische Parallele „verworfen hat er dein Kalb, Samaria!* in
10 5 a a gefonden zu haben. Das rm beider Stellen kann auch eine
dilogia (s. 0. 10 se) in sich schliessen, und das riDT yon 5 a kann also
mindestens zugleich den Sinn von foetuit besitzen sollen (Yulg. :
„Proiectus est vitulus tuus - ; Wiinsche; v. Orelli, KC; KtT; T. K. Cheyne
in Cambr. B.: „Thy calf, Samaria, is loathsome"; G. A. Smith
15 in Exp. B. 1898: „He loathes thy calf*). Dies ist das Wahrschein-
lichste. Ein Zwischenruf wfirden die drei Worte auch dann noch
bleiben, wenn das Participium passivum H3J (zantffich t verstossen")
gemeint ware (Ges.-Buhl 18 1899). Auch in der imperativischen
Auffassung der LXX {iatiftQvtyai xbv (i6<s%ov Gov) und des Arabs
20 daqqi iiylaki) wiirde der Satz 5 a a einen Zwischenruf bilden , der
auf den Inf. absolutus nht (zan$ a ch) zuruckgehen kflnnte (cf. 10 4 a,
S. § 222 a) und nicht T1ST fordern wiirde. Diese Worte „verwirf
dein Kalb, Samaria! 1 ' kflnnten einen ironischen Pendant zu „ver-
worfen hat Israel Gutes" (3a) bilden, und sie allein wtirden den
25 Zwischenruf ausmachen, weil das mit Otlb in 4 b korrespondierende
D3 im darauffolgenden Satz „entbrannt ist mein Zorn gegen sie"
sich nicht auf "Jjba*, sondern nur auf ^in»\b beziehen kann. Ein
Zwischenruf wiirde 6 a a nur dann nicht sein, wenn nDTN (Wellhausen,
Skizzen etc. V. Heft; Nowack im HC 1897) „ich werde verstossen"
so gemeint gewesen ware. Aber wie matt wiirde dieser Satz sein, und
warum soil diese ruhige Aussage erst hinterher in einen lebhaften
Zwischenruf verwandelt worden sein? 1st dieser nicht dem geist-
spriihenden Hosea selbst zuzutrauen? — Das Trg. (erraverunt post
vitulum Samariae) und die PeS. (erraverunt propter vitulum Sama-
35 riae) haben ebenfalls ohne Grand den Text geandert.
Besonders interessant ist der tfbergang von ^niD? zu DSnfc* Am
2 sb 10a, weil er ein Beweis des warmen Interesses ist, das der
Prophet an seinem nachsten Arbeitsgebiete , Israel" nahm. — Weitere
Kdnig, Stilittik. 16
242 Zweiter Hauptteil.
Beispiele des tTberganges zur Apostrophierung finden wir in dem
dankbar sich erinnernden nyom Jon 2 3 b, in dem direkt treffenden
vi"»nn (Mi 2 sb) und osb (8 ea). tJber ^bicn 7 iob s. u. — Be-
treffs TirTiTya Nab 3 9b darf man vermuten, dass es durch einen
unrichtigen Seitenblick auf Ninive (cf. na) veranlasst wurde. 5
In Habakkuk beobacbten wir solcbe Abwechselung, wenn wir
yon 2 db, das einen allgemeinen Satz ausspricbt, zu 7f. fortscbreiten,
worin die Sentenz auf eine vor das Oeistesauge tretende Grttsse an-
gewendet wird. Den gleichen Wecbsel finden wir in 2 9 und 10.
Konnte nun bei der dritten Partie (2 15 a a etc.) dieser tTbergang 10
nicbt scbon mit 15 a/? eintreten? Muss also dies ein Zusatz sein?
— Denselben Vorstellungsverlauf von der Betrachtung einer all-
gemeinen Kategorie zum Ausdruck der Teilnabme an bekannten
speziellen Vertretern dieser Kategorie beobachtet man iibrigens aucb
in Jes 55 1, und dadurcb wird das ib dieser S telle uberhaupt erst 15
erkl&rt. Die rascbeste Zuriicklegung jenes Vorstellungsverlaufes ist
wahrscbeinlich in DPK ^riin Jr 2 si ausgepr>, sodass es heisst „0
tiber die Generation, wie ihr sie bildet!* Derselbe Cbergang von
der exclamatio zur apostrophe findet sich auch in Hi 18 4: bei der
zuerst mehr indirekten Bekampfung des Haupthelden fasste Bildad 20
ihn zun&chst mit einem allgemeineren Komplez zusammen (od^*3
„in euren Augen" sb). Dann dem einzelnen Gegner sich zu-
wendend, behandelte er ihn zunachst immer noch als eine gleichsam
abwesende Person (iibc: »seine Seele" 4a) und ruckte ihm erst
zuletzt mit einer apostrophierenden Anfrage ('ai tpsrobn „deinet- 25
wegen etc.?* 4b) direkt auf den Leib.
Die gleiche Raschheit der Gedankenbewegung beobachtet man
in dem hohnvollen iizran Ps # 14 ea, 'n tp 22 27b 0, ^a 34 4 a,
'jn ^TT2io 45 11 a , ^b 15 b f$ 49 19 b , wahrend 20 keinen Personen-
wechsel enthalt, wie Nagelsbach § 101, Anm. annahm; 53 ah (vgl. nicht so
S. § 324 g, aber zu dem 346 m), tDMb 69 ssb 0, n&np 81 s,
Sj 17 b, 'ai tpgj 128 2 (anteilnehmend) 135 9 a ("ODirQ: triumphierende
Vergegenw&rtigung) Hi 15 2f. 4ff. (indirekte und direkte Bekampfung
des Haupthelden) 18 4 (s. 0. 242 19 bei Hab 2 16 etc.): erst all-
mfihlich wandte sich Bildad direkt gegen Ijjob. — HL 1 sab: 35
eine erst als abwesend behandelte Person ('ai pis?) ist dann
ideell oder lokal naher getreten (tpni). Ist es nicht ebenso in
i&ccp?
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 243
Aus der Neigung zum Cbergang in die oratio directa erklart
sich iva imfrrig Mr 5 23 , wahrend es bei einfacher Fortsetzung des
ccvxbv itolXa geheissen hatte Xvu Imbf. Der gleiche tTbergang findet
sich in Ilias 4 soi-sos 28 855 (Gerber 1 sie).
5 Der Cbergang yon derBesprechung Gottes zudessen
Apostrophierung tritt besonders haufig auf. Dies war
ein Symptom der Lebendigkeit des Verkehrs, in dem ein religiOser
Mensch zu seinem Gott steht.
Solche Apostrophe zeigt sich pragnant in ^va ■Pttftfc Dt 33 3 a,
10 und bei ihrer Beriicksichtigung erklart sich wahrscheinlich »b. Denn
indem das ■nbV 8a im doppelten Sinne von „zu Lewi tt und „betreffs
Lewi* gemeint werden konnte, war ein tTbergang vori der Anrede
Lewi's (sab) zur Anrede Jahwes mtfglich (9b 10), der in 11a wirk-
lich genannt ist. — tfbergang zur Apostrophierung Gottes findet
15 sich weiter in 2 S 22 26 36 49 b. — Allerdings iirnxtoj Jes 2 6 a a
scheint mir nicht an Jahwe gerichtet zu sein (s. u. 245 30), aber
Hinwendung zu Gott findet sich in Kferrbtf 2 9b (vgl. 9 2 etc. w. u.)
38 12 b 13 b etc. 63 2 14 b; "omenr* Jr 11 isb; Hos 4 4 b, aber vgl.
S. § 338 d. MSglich ist diese Erscheinung also auch in ^TatzS Mi
20 6 9 a , und sie zeigt sich weiter in tfmz 7 17 b § (zu is a b 19 a
cf. S. § 3441) Sach 14 5b; Ps 3 8 4 ?b 7 9b. tth-jn 10 13b ist
wahrscheinlich mit Riicksicht auf den Dichter geformt, der un-
mittelbar darauf (14 a) Gott anredete. Weniger wahrscheinlich ist
der Satz „du wirst (es) nicht ahnden* direkte Anrede Gottes von
25 Seiten des Frevlers. Denn ein solches ,du a ware in dessen Munde
und vor diesem Pradikate wenig naturlich. — Solche Anrede Gottes
liegt weiter in Ps 16 5b, denn in 5a ist Jahwe am naturlichsten
als besprochene Person gedacht; ferner in 3T2n etc. 10 a b 18 ieb
(| istt .seine Nase" 2S 22 ieb!) 26 36 49b 22 sa a p 23 4b 24 eb
so 68 sa 86 a , was wahrscheinlich nicht sekundar gegeniiber iv xolg
baioig ccvxov ist. Diese unwillkiirliche Hinwendung zu Gott, wie
sie z. B. wieder in i^nn 69 24 b begegnet, stempelt die Gottheit
sozusagen zum logischenVokativ der religi6sen Dichtung.
Er findet sich wieder z. B. in 76 5 77 12b (tfKbs) 99 3 104 lb 6f.
35 isb 106 4a 47 145 10 Hi 16 7b 30 20 Neh 9 5b.
Ein sehr frappantes Nebeneinanderstehen von dritter
und z we iter oder z weiter und dritter Person zeigt sich auch
darin, dass „mein Herr" fur „du" gesetzt wird, wie auch die mit
16*
244 Zweiter Hauptteil.
,mein Herr" titulierte Person doch daneben mit ,du" angeredet
wird (Gn 18 3, wo urspriinglich 'adoni beabsichtigt war, etc.; cf. Ps
8 2 10). Diese tlbergange bilden kaum ein Moment im Stilcharakter
des betreffenden Autors, da sie dem feststebenden Spracbgebraucbe
angebOren (ygl. aber die Jcursiv gedruckten Stellen). Trotzdem dilrfen 5
ibre Pundorte zur Vergleichung dargeboten werden:
Gn 23 6 a 11 a 15 a 24 is 31 35 a 82 b b 42 10 44 7 a b ie a b is
(cf. r^a* i»a) 47 isa 19a Ex 32 22 Nm 11 28b 12 11 32 25b (cf. YW
Jos 5 14b); — Ri 4 isa; — IS 1 16a iea 2ea; 16 i«: ")»«"» neben
'n THU; 25 24ab 20 27a, b, 29b, soa, siaa/3 (cf. ib May) 31b 10
41b (cf. i'na* 26 isa, 'n ym&*> 20a); 19b: tjmon; 29 sb; — 2S
3 21a; 4 sa: spfe:, 8b: wt; 9 11a: tpa* (cf. nab 13 as); 14 17b:
tplb«; 19 b: Spa*; 88 b: via* Kethib, *pa* QerG; 15 15 b: tpn*;
21b: *pa*; 16 4; 18 28b: tpnbtt neben "OlKa; si: SfBDie; 32: Spb*;
19 20: ibtp; 21: ;pa* (cf. nab *ob); 27bc 28a: tpa*; 28b: rston 15
(xal itoLr\aov)\ 29a: "»3i«b neben ntorn; (ima Mb: sein eigenes
Haus); 3u: 'pa*; 37b: "oblHP (er!), 88 a: spay (dein!); (cf. yon
24 ab mit nstn 19 20!; 24 Ma: i*ia*). tfbrigens David redete den
Arawna gleicb mit ,du* an: *pa*73 21b; aber aucb Arawna ging dann
in die duzende Anrede iiber: nan 22 b (Idov. Zu ^bttb ^bttn 23 a 20
s. 0. 203 28). — IK 1 2b: tjp^n neben ">DT«b. — Nebenbei bemerkt,
nach ttnN isa 17a 20a scbeint ttFttn aucb in isb beabsicbtigt ge-
wesen und das jetzt dort stebende nnri nur durch isa veranlasst
worden zu sein. — Weiter zeigt sich dieser Wechsel in 1 K 1 27 a :
mrrin; 2ss: *m neben spa*; 187b isa; 20 7: spaia; — 2K25
4 ie: SjnncO; 28: nbttP; [spa* 5 isb blickt auf Elisa 17a zuriick];
6 12: naim; 26: tt*">TDitt. — Nebenbei bemerkt, a-i*ntt 2 K 18 2s a
ist (cf. nnb» 1 K 20 9 a) so geformt , wie es an den K8nig Hisqia
mitgeteilt werden soil. Dies ist nach dem Inhalt von 23 f. das wahr-
scheinlichste Urteil. Dann liegt zwischen ■jvwatn 22 a und an*ntt so
23 a nicbt einfacb Numeruswecbsel vor. tlbrigens ist das soeben er-
wahnte "jvraNn 22 a, weil es dem n:nua entspricht, wabrscbeinlicber
original, als 1BM1 im parallelen Jes 36 7 a. Letztere Form scbeint
auf Nivellierung mit an*ntt (2K 18 23 a || Jes 36 8 a) zu beruhen. —
Jr 37 20: tpob; — Ps 110 1: a» -»3i«b; — Ru 2 is: 'an *:n72n3; 35
— (cf. ICh 21 *b: tipa^; s. 0. 2S 24 3b); 23a: np || njr 2S
24 22a! — 2Ch 2 14b: TH3*b ist neben *pa« isb auffallend.
Chiram will sich nicbt einen Knecht Salomos nennen. Wahrschein-
Die voluntative Sphere dee Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 245
lich war "»ni2b das Original, und i beruht auf Dittographie des
darauffolgenden i.
Beim entgegengesetzten Obergang von der zweiten zur trbergang
d r i 1 1 e n Person strebt der Darsteller dahin, die zuerst angeredete yierong.
5 Grflsse auch in kuhlerer, objektiverer Weise, gleichsam als
Objekt des Interesses eines ZuhOrerkreises zu behandeln. Hierher
gehOrt folgende Stellenreihe :
In Gn 49 4 symbolisiert der tJbergang von du (rrb?) zu er
(nby) die Abkuhlung des Wohlwollens, die durch den Gedanken an
10 das von Ruben einst erregte Missfallen bedingt wurde. — 'an 3H3
49 9 b : der Blick des Dichters scbweifb zu bewundernder Betracbtung
eines gleichsam in die Ferne riickenden Bildes ab. — Bei JW^pST)
Lv 2 sb (S. § 824 d!) beachte, dass das generelle Subjekt ^man*
durch die zweite und dritte Singularis ersetzt wurde (s. u. 247 i f.
15 bei Mai 2 15 b). — Deutlich zeigt sich der in Rede stehende tTber-
gang wieder bei Tb^ Nm 24 7 a und mm 22 a. — Ferner vm Jos
9 21 a berucksichtigt die Hauptmasse der Gibeoniten, die von den
anwesenden Deputierten vertreten wurde (s. u. 246 14 Jr 44 9 b etc.),
und ebenso blickt ipyat^n Jos 24 7 a auf den parallelen Begriff t eure
20 Vater* (e b) , wie schon die Pe&fya ( . q*% ^ *n/ ^^nP) erkannt hat.
— Aber b«ti 1 S 2 20 a bezeichnet einen tTbergang ins Referat
(S. § 850 e!), und D^D 64b soil das allgemeine Subjekt „man*,
d. h. hier die betroffene Volksmasse, bezeichnen, indem „man* auch
soviel wie Jedermann" ist. — Das "nnnN IK 1 20b entstand im
25 Anschluss an die vorhergehende Ersetzung des Pronomens „du*
durch den Titel.
In die Worte „§ijjon — muss und — wird durch Gerichts-
vollzug erlOst werden* (Jes 1 27) kleidete der Redner eine mehr
generelle Sentenz fiber die vorher (25 f.) angeredete GrOsse. Eben-
so derselbe tTbergang zeigt sich in 'ai wbn 2 6 a 0, denn in 'ai SirnBBJ a a
scheint mir das Israel der beklagenswerten Wirklichkeit angeredet
zu sein. Denn dann bleibt wesentlich dieselbe angeredete Grtfsse,
die in 5 a vorHegt, wahrend der von mehreren Exegeten angenommene
tJbergang von einem Vokativ („Haus Jakob" 5 a) zu einem anderen
85 Vokativ („Jahwe* eaa) umsoweniger nfttiirlich ware, als Jahwe
direkt vor t*aa in sb die besprochene GrOsse ist. — 'ai FPttnE
3 26*. (ibermannt vom Schmerze um seine Nation, wendet der Redner
sein Auge gleichsam von ihr weg. — Andere Spuren dieser leb-
246 Zweiter Hauptteil.
h a f t e n Abwechselung zwischen A n rede und B e sprechung zeigt
das Jesajabuch noch an folgenden Stellen: 22 ieb (tFbergang in
ironisch-tadelnde Betracbtung) 23 sa 31 c 41 la 42 20 b 45 8 a 21a
46 g 49 9 b 52 sf. 12 f. 14 a §: es ist, als wenn der Sprechende, in
Gedanken verloren , die in u a a ins Auge gefasste Grtfsse (tpb* ; 5
Jahweknecht = Israel) dann wieder mebr in die Feme hfttte treten
lassen. — In Jr 11 17 b musste ein tFbergang vom metaphorischen
Ausdruck ('x\ rnt 10 a) zu der durch ihn veranschaulicbten Gr6sse
und damit zur Wabl der dritten Person stattfinden. Sodann in
DrrVb*B Jr 21 12 K kann sich die psychologisch ganz erklarliche 10
Wegwendung von der getadelten Grflsse malen. Ferner war
die Ruckkehr zur referierenden Be sprechung Jakobs in 30 8 b (ia)
nicbt unnaturlich. Ebenso ist es in 30 10 b. Weiterhin das nfe?
von Jr 44 9 b spricht von der Mehrzahl der vorher erwahnten Sub-
jekte (s. o. Jos 9 21a und s. u. Hos 10 9 b und auch Hes 5 iea 15
44 7b). — Das D?tSi von Hes 5 iea ktfnnte sich auf das besonders
strafbare dritte Drittel (12 b is) beziehen, aber es scheint eine sekun-
dare Kombination der Bedrohung Israels mit einer Bedrohung seiner
Feinde vorzuliegen. Zu dieser Vermutung fuhrt die statt w e hajitha
in 15 a gewahlte Aussprache ufha-j e tha, das erwahnte Dna und die 20
Doppeltheit des -nDN-Satzes in iea. Daraus erklart sich auch der
tFbergang von *p 15 b in OD i«ab 17 a a. Ferner ein tFbergang,
wie er z. B. in den erwahnten Stellen Jes 52 sf. 12 f. etc. vorliegt,
oder auch Einfluss des parallelen V. 5 ist in Hes 26 14 a (S. § 205 b)
mtfglich. Weiter gehOrt 'n -jm Hes 31 10 b hierher, aber mpji 25
44 7 b spricht wahrscheinlich von den Unbeschnittenen , die als
Israels Gehilfen indirekt den mit Israel geschlossenen Bund brachen.
Hosea zeigt die Lebhaftigkeit des Wechsels zwischen Anrede
und Besprechung in der Aufeinanderfolge von ^?^5 (2 8 a) und
tt*31$ etc. sb 19 a 4ea 7a 9«. Nicht ganz so verh< es sich mit so
10 9b, denn nicht Israel als ungeteiltes Ganze trat auf die Seite
Gibea's (Ri 20 12 ff.)- Vgl. oben 246 u bei Jr 44 9b! — Ein Fall
des tFberganges von der zweiten zur dritten Person findet
sich zwar nicht in ia Ob 7b, wie Nagelsbach § 101 meinte; aber
in am Mi 1 13 b a. Der Satz stellt eine erklarende Zwischenbemerkung 86
dar. War etwa ursprungHch r« nNSan gemeint? — Ferner die
Stellen Mi 3 3 7 15b Zeph (2 12 cf. S. § T 3441) 3 7 zeigen den tFber-
gang ins Referat, der auch schon in einem Teile der anderen
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 247
erwahnten Stellen vorliegt. — Zu larp Mai 2 isb s. 0. Lv 2 sb und
S. § 324d0.
Apostrophe und Betrachtung wechseln auch in Ps
34 4a (nbiJ) und eb: itratt „man hat immer schon geblickt*. Es
& ist eine allgemeine Sentenz. Andere Spuren dieser lebhaften Geistes-
bewegung beobachtet man in Ps 45 14 b (rronab) 82 5 (cf. Bathgen,
HC z. St.) 89 9 b, welcher Stichos mit m -port beginnt (vgl. S. § 353 v);
Dnrttn 105 12a, zu DDnvna nivelliert in der Parallele ICh
16 i9(!); HO 6 oder mindestens V. 7, wo der irdische Kflnig Israels
10 das Subjekt ist. — Auffallend bleibt das bfctt? von Ru 4 4 a, das,
wenn echt, yon BoSaz mit einem Seitenblick auf die Zeugen ge-
sprochen sein miisste.
tfbrigens macht sich diese aus mehreren Motiven erklarliche
Neigung, von der An rede zur Besprechung uberzugehen, auch
15 spezieli hinter ausdriicklich gesetzten Vokativen geltend: 1 K 22 28 etc.
in S. § 344 1 — n und ausserdem in Ri 5 31 a 2 S 22 51 K, dann zwar
nicht in ib&TO Jes 30 2 a (Storr 389), denn hinter ^tt steht gew6hn-
lich exclamatio und nicht Apostrophe, aber in 48 1 51 7 a Jr 2 2s b
(tTO-n) 24 und auch 3 5a ist ahnlich; 21 ub Hes 21 sob (ittv)
20 47 7a Am 5 7 (cf. S. § 411 f) 12b 6 5b (cf. 2b sb) Ob sa Mi 3 9b
7 isa (inbm) Ps 18 51 91 2b Dn 9 4b, wo rarwb in LXX und
Theod. zu xotg ayanibaC as vereinfacht ist (Bludau, Alex. tTbersetzung
des Buches Daniel in BS 1897 135).
Der Gegensatz zu der oben 243 sff. behandelten Erscheinung,
25 dass in religiflsem Kontext leicht zur Anrede Gottes tibergegangen
wird, tritt, abgesehen von einigen schon oben 247 9ff. erwahnten
Fallen, haupts&chlich aus dem Motiv ein, dass das anredende-
Pronomen durch den Gottesnamen selbst ersetzt werden
soil, wie ahnliches auch sonst (s. 0. 154 iff.) geschehen ist.
so Solcher tJbergang von der Apostrophierung Gottes zu
dessen Besprechung zeigt sich vielleicht zuerst in Gn 24 42a-44b.
Denn dort beginnt das Gebet mit „Jahwe, wenn du etc.", aber es
klingt aus in die Worte .welches Jahwe bestimmt hat (rp?h) etc.".
Andere Falle finden sich in folgenden Stellen: Ri 5 4a (tpyara) sab;
35 Ps 3 4a (nmai) 5a; 5 7a ("raan) b (auch schon von Qimchi z. St.
hervorgehoben) ; 7 sb (FQTO) 9a, was als allgemeine Sentenz formu-
liert sein soil; 173 :p 10a kann aber dittographisches •» besitzen und
• -iTtt kann „beende!" heissen; 10 13 a (y»3). Ps 18 3 (13) tragt den
248 Zweiter Hauptteil.
Charakter eines objektivierenden Referates. Dieselbe Form wahlte
der Beter auch wieder in na (nbtr), wahrend 29 b (TPiS) und 31a
sich aus dem Streben nach Bevorzugung des Gottesnamens vor dem
Pronomen erklaren. Das gleiche Motiv waltet in 26 lb (mrrw),
wahrend 36 7 a aus einem oben 154 15 besprochenen Gesicbtspunkt ver- 5
standlich wird. Mit der Absicbt, den Gottesnamen statt des Pronomens
zu wahlen, kann sich auch die Neigung, aus den persflnlichen Er-
fahrungen oder Oberzeugungen allgemein geltende Sentenzen abzu-
leiten, verknupfen. So motiviert sich am wahrscheinlichsten 44 22 a
("iprr), 51 19a (cnba ••roT) und 56 5 (D^ttbaa), wie auch 65 7 OpDB) 10
und 104 (2) s a (mptott) eine allgemeine Charakteristik Gottes ent-
halten, 106 8 a (o*'*t5'P")) ins geschichtliche Referat iibergeht, und 48
(mfn ^Via) den glorreichen Gottesnamen nennen wollte. Besonders
deutlich drangt sich die Wahrnehmung, dass dieser tFbergang
zur Besprechung Gottes mit der natiirlichen Praponderanz is
des Gottesnamens vor dem Pronomen zusammenh&ngt, in 74 is a auf.
Die ganze Grflsse des Vergehens der Feinde ('an cpn) sollte zu Tage
treten. Die Satze von 145 3 (^ Vh*) und 8 ('an "pan) sollten durch
die Bevorzugung des Gottesnamens zu allgemeinen Sentenzen ge-
stempelt werden. In 145 12 a kann sehr leicht eine Yerkennung 20
von ^ rmaa anzunehmen sein. Denn tiber die Wahrscheinlichkeit
solcher Abkurzung von mir» siehe die LXX zu Ps (16 3b) 31 7a Jon
1 9a, und gegenuber 145 3 8 14 17 war in 12 a die Yerkennung der
eventuellen Abbreviatur mtfglich, weil nur in 12 a das '** durch das
Suffix zu ersetzen war. — :p£tt Hi 17 c a ist hinter dem digressiven 25
V. 6 wahrscheinlicher original, als e&ov. — tTbrigens ist auch in
. Dn 9 9, wo der tFbergang zu 'jn "^Nb sich wesentlich aus dem
Streben, liber den Gott Israels eine allgemein giltige Aussage zu
machen, erklart, das entsprechende Pronomen der dritten Person in
13 sb von Theodotion iibergangen und in LXX durch aov ersetzt so
worden. Ferner finden wir fur das aus dem gleichen Streben ge-
flossene "018 *|*73b 17 b bei Theodotion die Worte ?v«tev aov, xvqu
und in LXX die Worte bvekev t(qv dovkcov aov, dianoxct.
Einfluss Die Abwechselung zwischen dem Gebrauch der dritten und
direct*, Mo- der ersten Person wurde durch folgende Motive angeregt: 35
g u * a) Durch die psychologisch erklarliche Neigung, eine Aussage
sich an die vorhergehende direkte Rede assimilieren zu lassen, oder
einfach durch die im Hebraischen und weiterhin (S. § 377 e) liber-*
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 249
haupt wahrnehmbare Praponderanz der direkten Rede vor der in-
direkten. So erklaren sich folgende Erscheinungen : 'an ^nu3«, mein
Weib etc. Gn 26 7 b , wfthrend bei ^ttan Ex 4 23 a wohl nur die
Vermittelung Moses hinzugedacht ist; *inwa Dt 7 4, ^nnDn 11 14 f.,
5 this 17 s b, ^nat* 28 20 b, '■jbifitt 29 4f. Wie man schon aus den
letzterwfthnten Stellen sieht, gebt insbesondere das Beferat fiber eine
Gotteskxxndgebxmg oft und ganz erklarlicherweise in die oratio directa
Gottes fiber. Weil diese Erscheinung in den letzterw&hnten Stellen
nicht durch Steuernagel (HC 1898 z. St.) beseitigt werden kann,
10 so kann auch in 11 uf. nicbt das Dro des Samaritaners ffir das
Original gebalten werden, ganz abgeseben da von, dass das "Tin: des
MT scbon wegen seiner Schwierigkeit kaum sekundar ist. Eben-
deshalb kann aucb in 7 4a nicht vermutet werden, dass '*» ^infcTO,
was an sich nach meiner „Einleitung ins AT' 75 f. Analogien be-
15 sasse, verkannt worden sei. Besonders interessant ist das aus der-
selben Quelle fliessende und oipercu entsprechende fc^ooj jl 1 S 16 7ba.
Der ebenso motivierte ftbergang vom Gebrauch der dritten
Person zur Wahl direkter Rede zeigt sich in folgenden Stellen:
yhwn Jes 81a, '•nnrna (Gottcskunde) 5 5; ipcK 10 12 b; mm
20 11 3 a, •nfrip »a; ^pwifn 22 10 a, Tfinpi sob; ^mpmn 45 i\ "»T>n
50 21b; "*b« 51 4; mm 53 10b, ^a* ill; mm 61 6, -ON S; mT^
61 11b, 'an tronN 62 i; nsn Jr 11 17a, •OO^Dttb J7b. Auch im
Wechsel von nai Am 3 1a mit *rpb*n lb vollzieht sich diesertfber-
gang der dritten in die erste Person. Aber unmflglich ist diese
25 Annahme in Mi 5 1 , weil nicht bloss vorher (4 13), sondern auch
hinterher (5 2) Gott die besprochene GrCsse ist. In dem *»b von
5 1 spricht vielmehr der Prophet als Interpret der Gottheit und
Vertreter seiner Nation. Dagegen wieder der tJbergang zur oratio
directa dei zeigt sich in ':n ^n2*l Nah 1 12 b. So erklart sich auch
so das an nfcN Hag 2 21 a sich nicht direkt anschliessende *08 21 b.
Die oben in 249 19 mit angefuhrte Stelle Jes 5 3 gehftrt wirk-
lich in diese Reihe. Denn die im Anfange des Liedes Jes 5 1 ff. be-
obachtete und schon oben 89 27 motivierte B e sprechung des Preundes
begunstigt nicht die Meinung von Cersoy (Revue Biblique, Janvier
35 1899 s), dass 'mmb (1a) der Dativ (a mon ami) sei, und dass
"HTH n*r»© bedeute „mon chant amical*. Nein, Jesaja will nur als
der Reproduzent dieses Liedes gelten. Der Autor und eigentliche
Sanger desselben ist der dort gemeinte Weinbergsbesitzer. Dies er-
250 Zweiter Hauptteil.
giebt sich mit Bestimmtheit aus dem tfbergange der dritten
Person, als welche der Weinbergsbesitzer, der Freund Jesajas, zuerst
(lb 2) eingefuhrt ist, in die erste Person (v. 3-6). Folglich ist
V. 1a zu iibersetzen: „Ich will doch singen von (S. § 327 g) meinem
Freunde, (namlich) das Lied meines Freundes von (S. § 330 r) seinem 5
Weinberge!" Wenn aber gemeint ware „Ich will doch singen meinem
Freunde mein Freundeslied von (a propos de) seinem Weinberge",
dann ware es unnatiirlich, wenn im Hauptteile des Liedes der Freund,
dem Jesaja ein Lied h&tte singen wollen, als die sprechende Person
eingefuhrt ware. Dass vielmehr der Weinbergsherr als der eigent- 10
licbe Autor des Liedes gemeint ist, stimmt auch damit, dass Gott
dem Jesaja als der letzte Quellpunkt seiner prophetischen Dar-
stellungen gait.
Unter diesen Stellen des tFbergangs von einer fesprochenen
Person zu deren Einfuhrung als einer sprechenden Person sind die 15
bemerkenswert , wo die Einfuhrungsformel der oratio directa fehlt,
wie in 'n "»D58 Jes 51 12 (cf. mm ua); 'n n&nsi 53 2b (vgl. mein
„The Exiles' Book a 1899 isof.); 'm «on:N tttt-b* Jr8na; ':n ttpm3D
Ps 2 3 und ahnlich ist auch 'an •O&n e; 'jn 1BT1 46 11 (cf. ^ati** 10b);
•a 91 14 (cf. rW 11a); ^nniStt 132 ua; ■oob Hi 41 2 b. 20
($) Der Autor fasste sich ferner mit den besprochenen Personen
zusammen und sprach in ihrem Namen: *i:b Jes 1 0; robai 2 sb
(cf. 5 is: mein Volk); wbj 8 10; 12b 9 5; irttbs 52 10b (cf. itt*
10 a). Ahnlich ist der Fall, wenn die besprochene GrcJsse das Wort
zu einem dankbaren Zwischenruf nimmt, wie in Jr 31 3 a: — (ja) 25
von fern her (schon) erschien mir Jahwe! (pimE, namlieh als Israel
noch seinen Ruheport suchte ; vgl. S. § 402 d). — Allerdings rtSTNH
in Mi 6 a als original anzunehmen, wird durch das „ich tt von VPbntt
13 verhindert. Jener tJbergang findet sich aber wieder in isnxn Ps
12 sb, rmttfe: 66 6b, jtmk 81 db. 30
y) Nur ein relativ anderer und doch ein spezieller Fall des
Wechsels zwischen dritter und erster Person zeigt sich darin,
dass aus einer Gemeinschaft ein stimmfiihrendes Organ hervortreten
konnte. So konnte der kollektivische Jahweknecht (Jes 41 8 42 1 etc.;
vgl. NKZ 1898 895 ff.; The Exiles' Book 1899 19 ff.) in einem prophe- 35
tischen Sprecher seinen Chorfuhrer finden: 45 24 48 isb 49 1 50 4
53 1 61 1 63 7; vgl. 'yi -n»fc Ps 89 51b.
Die voluntative Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaftenheit. 251
Eine ergiebige Quelle des Wechsels zwischen dritter und
erster oder erster und dritter Person sprudelte in der Neigung
untergebener oder demiitiger Personen, den Ausdruck „dein Knecht"
oder ,deine Magd" statt „ich* und den Ausdruck „deine Knechte"
5 statt »wir* zu gebrauchen. Da die Wahl dieser Ausdrucksweisen
nicht ganz von der Freiheit der betreffenden Darsteller unabhftngig
war, wie auch ein Teil der kuraiv gedruckten Stellen erweist, so
durfen die Fundorte des aus dieser Wahl entspringenden Wechsels
zwischen dritter und erster oder erster und dritter Person
10 hier zur Vergleichung verzeichnet werden. Dabei sind die Stellen in
Kursivdruck mit gegeben, in denen der Ausdruck „dein Knecht" etc.
statt „ich tt oder „wir" stent, ohne dass daraus ein Wechsel zwischen
dritter und erster Person resultierte. Zwischen [ ] sind mehrere
solche Stellen beigefugt, wo die Ausdrilcke „dein Knecht" etc. nicht
15 »ich" oder ,wir" vertreten.
Die Reihe beginnt mit „Wenn ich — hoffentlich — Gnade
in deinen Augen gefunden habe, so gehe doch nicht an deinem
Knechte (statt: mir) voriiber* Gn 18 3. Umgedreht stent „dein
Knecht" neben „an mir" etc. Gn 19 19; 32 5 11 a 21 33 5 19; 44 is:
20 ,mein Herr" und w ich B wurden keinen Personenwechsel involvieren;
32a: "QN; 33a: "Onab; — Ex 4 10a: "ODN, ^3* ; — Nralln:
TiafE ; — Dt 3 23 a 24 a 25 a : ':n prwNl ; — Ri 1 5 is : nTON ; —
IS 30a 10b 17 32b \ 34a 35a 36a: TiNam, nsn; 20 of.: ■^pC;
s: ->a; 22 15: -ON neben Tna^aO) etc.; 23 10: masa; 11a; 27s:
25 'yi Tifcora; 28 $; (29 s]; — 2S7isf.: 'ai rD:R; 25 (ima) 87-29-
9 2b (»ich* ergiebt sich aus dem ttnx als die selbstverstandliche
andere Partei; s. 0. 180 29); 9 6b; s: •CTOS; 11: ^nbtti; 13 24b 85b;
14 22: "nfiOTB, wo iibrigens das Kethlb Yna* natiirlicher ist (cf.
avrotJ, Of«31}); 15 5b; s: ^ratfa; 21: "OIK; 18 29: Wr; 19 20:
80^1«; 2i:ViKBn; 57; 29: ">rmb; 36: 'n n«n; 37: ^bBV»; 38: r»B«V,
24 10 : ">nb303 ; — 1 K 1 [26 a] 27 b (unwahrscheinliches Qere) ; 2 38 :
WR, ttiW; 3 7f.: "03«; 0; 8 58a (inanm); 2sab: *nbN; 5$f.; 62-,
18 9: *3n*>72nVL; 12: -n*«3; 20 9: tttDJK; 39: "*b«; — 2 K 5 15 : -WT» ;
17; is: ^3n», *T; 25; 8 13 (ntoy cf. n*W» 1 K 20 9 !) ; — Ps 19 i2f.:
35 "0]53; 14: "Q; 27 9: vnTJ; 31 17: "03^t3")tt; 69 is: "*b; 862: "»2N; 4:
«to«; 16: "»b«; [89 40: tpl* = er]; 109 28 f.: ^ttito; 119 17: n^HN;
23: ^3; 37 f. 49 65 f. 76 84 122 124 185 139-141 170 ; 143 if.: *»33^ ;
Dn 9/7; — Neh 1 o: "03N; it: ifisn und nicht "»::n; 2 5: ■onbtfn;
252 Zweiter Hauptteil.
— ICh 17 i«f.: "3K (|| -D3« 2S 7 is); I8f. 23 (in^a) 36-27; 21 s:
-PbS03 ('J 2S 24 10); — 2Ch 6i0a; ab (] IK 8 »s); *>f.
„Euer Knecht" vertritt 8 ich" nur in Gn 18 6 19 2.
Bei Spna* „deine Knechte" findet sich dieser Wechsel zwischen
dritter und erster oder erster und dritter Person an fol- 6
genden Stellen: Gn 42 lib; is: „zwo*lf sind deine Knechte (= $ie),
Briider sind icir u ; 44 7f.: 13K3&E; 9: *i:n3«;.i6b: 133n; 21a 22a; 23;
si: 13*aK; 46 34: 13"»W3tt; 47 sf.; — Ex 5isf.: 13b; — Nni3l49:
W»a; 82 4b 5: 13»£tt; 25 f.: ^«, 13EtD; 27: ">3l«; si: nfe*3; —
Jos 9 [s]; 9: WW3; 24ab: em3V, 10 6: iS^bK; — 1 S 12 19: ni»3; 10
[22 u?]; 25 sab: 133; 2S 11 24: vertritt tpa* ein u, oder ein
nos? 15 15b; 19 6 8: Joab schliesst sich mit ein; — IK 1 27b K;
8 82 se: Salorao ist mit eingeschlossen ; — 2 K [6 s: ? = nos] ; 18 20:
13H3«; 22 9 (cf. «»b 10a); — Jes 36 11 (/ 2K 18 2d); 63 17: der
Redner schliesst sich mit ein, im Unterschied von Ps 79 2 10; aber 15
in 89 51 a 90 13 16 schliesst sich der Dichter wieder ein. In 102 is
ist es wieder etwas fraglicher, ob tpiD3> das nos vertritt, denn der
Satz kann auch eine aJlgemeine Sentenz bilden sollen. Das Letztere
ist wahrscheinlich bei 'jn ^33 29 beabsichtigt. — Dn 1 12 f. : 13b ; —
2 Ch 6 23 27 : Salomo soil wohl nicht ausgeschlossen sein ([| 1 K 8 32 20
se); 34 16 b: Dn (ohne Parallele in 2K 22 9), cf. ->b is a.
Ebendenselben Personenwechsel finden wir im Aramaischen:
Dn 2 4: fctf)H3, und auch •p'jD? Esr 4 11 ist ein Ersatz von „wir B .
— Die Amarna-Briefe zeigen einen solchen Wechsel z. B. in den
Worten „Es m6ge erhoren der Kflnig das Wort seines Dieners (= von 25
m?r), sodass lebt sein Diener (= ich), dann werde ich bewachen etc.*
55 53-56. Dieselbe Ausdrucksweise begegnet in 62 17 65 29-34 etc.,
wahrend die einfache Ersetzung von „ich tt durch ^dein Knecht"
nicht von mir bemerkt worden ist.
Der gleiche W r echsel zwischen dritter und erster oder erster 30
und dritter Person tritt ein, wenn der Ausdruck „deine Magd
(TjnteN oder ^nncti)" fur „ich" gewahlt wird: 1 S 1 11 : •W-iDtt; ie:
•Wte; 18; 25 24a b: ^3N; 27a: -OlNb steht da und nicht B ihrem*
Herrn; 28 Sib; 4i b: "^N steht da und nicht ^ihres* Herrn; 28 21b:
D*»\CNi; 22b: ntttofitt; — 2 S 14 6b (*3K) 6 a 7a; 12: ^318 ist gewahlt 35
und nicht „ihr* Herr; 16 17 I9b; 20 17; — IK 1 13 17; 3 soab:
■•pTiD; 2K 4 2b 16b; — Ru 2 isab: -03fin; 3 oby: anstatt *by.
Die voluntative Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 253
Die erste Person geht, auch abgesehen von den soeben t)berg»ng
(251 iff. — 252 87) mit erwahnten Fallen, in die dritte iiber: tiriarung,
Hier kann zun&chst die Erscheinung bemerkt werden, dass fur
das Pronomen einer ersten, weil sprechenden Person deren Name
5 gesetzt wird, wie in „o Weiber Lamechs* etc. Gn 4 28 Nm 24 a b
(D*ba) 4 isb 16 Ri 5 i5aa cf. ^ITOp 7 b. Vielleicht ist die Setzung
des Naraens myj in 15 a a durch den Parallelismus von p-ia i6a0
angeregt worden. — Ausserlich gleich ist es, wenn statt „mir* (Nm
26 4b) oder „ich" (Dt 33 4) Mose, oder statt „mich" (IS 12 11)
10 bfcWttttrnfctt erscheint. Diese Falle kCnnen mit der Sitte zu koordi-
nieren sein, dass Autoren von sich in der dritten Person erz&hien
(Jes 7 8 etc.), und in Jr 28 5 ff. konnte eine Unterscheidung zwischen
dem n ich tt , das in 4 b Gott in den Mund gelegt war, und dem »ich"
des Propheten erstrebt werden. Aber die aus Nm 26 4 b Dt 33 4
15 und IS 12 11 zitierten Erscheinungen kOnnen auch den Charakter
des Referats tragen, wie nb Ri 16 is a und i3T« IS 22 17 a. — In
IS 25 23 kflnnte das Original Tnb gelautet haben , und dann ware
es ^15D Qcinnuj, periphrasis ; Qimchi z. St.), oder ein Mittel der Her-
vorhebung, wie Ra&i sagte (?tb*73b TQD *pi Sit). Aber es kann
20 auch ein ursprfingliches *»b bei Gelegenheit der Einsetzung des oben
41 15 besprochenen ^8 verdrftngt worden sein. — Indes das "ft3« ! n
von 2 S 1 8 Sach 4 2 Neh 5 9 7s, das sich aus der Lautgeschichte
und der Gebrauchlichkeit von inn*! erklart (2 48i, Anm. 1), ist nicht
mit GL § 217 3 als ein Symptom des Wechsels von erster und
25 dritter Person zu deuten.
Ein voir wechselt mit sie (Jes 38 2: D2*it), indem der Sprecher
gegenwfirtige und abwesende Gruppen in Israel unterscheidet , wie
eine innere Differenzierung Israels auch sonst zum Ausdruck kommt:
vgl. oben 245 so fiber Jes 2 «aa, ferner das ^uns" in bfiWtt* 7 14
so 8 8 b 10 b, sodann die Unterscheidung der Israeliten und ihrer Mutter
(Hos 2 4a Jes 50 1 54 1 cf. Hes 5 12 a b ua), weiterhin die Aus-
einanderhaltung der auch zu Israel gehOrenden Bedranger desselben
und des Volkes selbst: Jes 3 12 15; Mi 3 3 Ps 14 4 53 5; Hes 86 13-15;
Jr 5 14 a 19 a 33 24 ; Ps 95 7 b, und liegt nicht eine interne Scheidung
36 von Lewi in Dt 33 8 vor? — Auch das aihr" von Wtt3n Neh 4 t$b
bezieht sich nur auf den Teil der angeredeten Personen, der in den
Orten der redenden Personen heimisch war. — Ebenso wie in Jes
33 2, wird voir (nSNttn) durch sie (*QK) ersetzt (Jes 42 24 b), indem
254 Zweiter Hauptteil.
der Blick zu den friiheren Generationen Israels zuruck-
schweift.
Der Cbergang des nos(ter) Mi 7 19 a in eorum (anNton 19 b)
erklart sich daraus, dass der Prophet neben und fur das Volk das
Wort ergriff, bis er sich in l^nact 20 b mit ihm zusammenschloss. — 5
Es wiirde nicht ganz der Analogien entbehren (s. 0. 154 11), wenn
das ich des Dichters von Ps 61 in das Nomen Konig iiberginge
(V. 7). Aber da der Dichter bis V. 6 das ich und tnein angewendet
hat und z. B. auch in V. 4 a statt fiir mich den Ausdruck fiir den
Konig hatte wahlen kOnnen: so bilden V. 7f. vielmehr eine Fiirbitte 10
«ines Dichters , der nicht selbst der Kflnig war, fur den Kflnig. —
Aber ich (ai?2K Ps 62 3b) ging in man (©**», i) uber (4a sa), weil
der Dichter sich mit einer allgemeinen Kategorie zu-
sammenfasste (s. u. 254 31 Hi 13 2s). — Mit otta Ps 90 10a
blickt der Dichter von der Gcsamtheit, in deren Nainen er spricht, 15
auf die Menschenmasse, die sich nicht eines aussergewdhnlich langen
Lebens erfreuen darf.
In Pv 8 11a ist das Ich (V. 10 a) der Chokhma durch diesen
Ausdruck ersetzt, und so kflnnte auch in nrta yytK "^K (8 17 a K)
die von sich selbst sprechende Weisheit sich wie eine objektiveso
Gr6sse behandeln. Dies ware nicht einfach unmtfglich. Aber weil
schon in 17b die Darstellungsweise eine andere ist, durfte das tt,
wodurch meine zu ihre wird, aus einer sekund&ren Identifizierung
sines Liebhabers der Weisheit mit dieser entstanden sein und das
Qer6 •♦attN (Trg.: ■'Erri, xovg ifii yikovvxag, Pe£., Arabs) den Ori- 25
ginalwortlaut darstellen. — Gemass dem in Ps62sb 4a beobachteten
tFbergang von B ich" in „Mann tt (s. o. 254 12) und gemass der in
innb Hi 12 4 a sowie in nrm:? Kl 4 17 a (cf. S. § 344 p!) vor-
liegenden Selbstobjekti vie rung ware es nicht einfach unm6g-
lich, dass der monologisierende Ijjob hinter „die Piisse von mir* so
(13 27 b) mit fcwm 28 a zu einer umfassenden Kategorie hinuber ge-
blickt hatte. Dies kflnnte durch die im Kontext von 2» a mehrmals
auftretende Selbstobjektivierung des Ijjob durch n*nNb (24 b) und
„das verwehte Blatt* (25 a) sowie „die vertrocknete Stoppel* (25 b)
begtinstigt worden sein. Aber die an Kim 28 a sich anschliessende 35
Ausdrucksweise „wie ein der Verwesung geweihter Gegenstand (S.
§ 243 b) wird er abgerieben oder morsch werden (nba**)" legt den
Gedanken naher, dass Ijjob mit Nim 28 a auf jeden der soeben er-
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 255
wahnten Ausdrucke „das verwehte Blatt" und .die vertrocknete
Stoppel" (25 a b), durch die er sich selbst objektiviert hatte, zuriick-
schaute. Zugleich kann er mit *v\ fcWn 28 a auch die direkt vorher
erw&hnten „Wurzeln* seines Fusses (''©"ittj 27 b) und damit diesen
5 selbst gemeint haben, denn auch dazu passt naturlicherweise das Verb
„wird morsch oder abgerieben* (28 a). Also dtirfte doch vielleicht
die bei Hi 13 28 im HC und KHC angenommene Textumstellung als
unndtig erwiesen sein.
Speziell haufig ist die erste Person, die in einer Gottes-
10 kundgebung gebraucht ist, in die d r i 1 1 e Person iibergegangen. Doch
sind die Motive dieser Abwechslung ebenso wenig verborgen, wie
unnatiirlich. Denn ein Teil der Falle dieses tTberganges hangt da-
mit zusammen, dass ein die Gottheit vertretendes Pronomen erklar-
licherweise gern durch den glorifizierenden Gottesnamen ersetzt wird
15 (8. 0. 154 15 und z. B. Jes 12 sa; Jr 8 14b: mrrb). Ein anderer Teil
der Beispiele dieses tTberganges erklart sich daraus, dass sozusagen
das go*ttliche Thema in die prophetische Variation iibergegangen ist.
So begreift sich zunachst der Wechsel von „so hat gesagt Jahwe:
um Mitternacht schreite ich etc.* (Ex 11 5) und „ damit ihr erkennt,
20 dass Jahwe scheidet etc.* (V. 7). Hier liegt auch der Quellpunkt
der Variation von mm 3>attfc, [ f y n Jxl» und dem TWitDa des Sama-
ritaners sowie dem iofioacc von LXX (Dt 1 8 b). Auch in 2 K 22 19
tritt mm statt ,ich* auf. War dort das blosse -^Eto „vor mir*
das Original, und entstand mm aus •* ? Siehe oben 248 22, 249 14
25 und na"P Jes 28 11 b (?) ! — In Jes 1 4 handelt es sich aber nicht
bloss um die Ersetzung des Pronomens durch den Namen mm, denn
das uns (12 b 9 a) zeigt, dass der Prophet das Wort ergriffen hat.
Ebenso wenig diirfte es bei der Parabeldeutung 5 7 zweifelhaft sein,
dass Gottes Rede in die seines Interpreten iibergegangen ist.
30 Bei andern Stellen ist es wieder fraglich, welches der beiden
erwahnten Motive, die Neigung zur Setzung des Gottesnamens und
der Dbergang von Gottesrede in prophetische Reproduction , mehr
gewaltet hat. Man vergleiche Jes 5 24 b 6 12 a, wo ebenfalls »ich*
zu erwarten war; 87 isf. 9 10 (cf. 7 a!) 11b 12 b is a 18 a 10 26 11 9 b
35 44 2 a, wahrend 'si bbim 25 zu den durch das Pradikativ oder Partizip
vermittelten Fallen des tFbergangs von der erst en zur dritten
Person (Zeph 2 12 etc. S. § 344 op) gehOrt. — Jes 51 13 (mm ,|
"DDK 12); — -r iris 51 15b Jr 46 is 48 15 51 57 f — ; Jr 2 3a 31a
256 Zweiter Hauptteil.
3 is a 29 32 b Hos 4 10 b; vgl. die hinter dem Zwischenruf 6 11a in
11 b (':n *»3MDa) erfolgende Rfickkehr zur Gotteskunde ; n3T bis yrmxb
85a a; mmi Jo 4 21b; ipce* neben nfer AmSsbeb; ^rODtl neben
•pan 4 11a 12 b. Dass mindestens in einem Teil dieser Stellen ein
tfbergang in die prophetische Reproduktion vorliegt, zeigt sicb in 5
4 is a ('ai mn *2 181 20), wo nicht der Gebrauch des Gottesnamens
die Wahl der dritten Person veranlasst hat. — Man vergleiche weiter
■»mb*tt etc. Am 9 7b sa; Mi 7 17 be (cf. isena 16b); Zeph 1 8 a, wo
niT HST doch nicht aus "»mT (s. 0. 255 24) geworden ist; ^fic*
und mm Zeph 8 9a b; T>by Sach 12 10b; "pian Mai 3 lb. — Analog 10
sind ferner folgende Stellen: Ps 50 14, wo D^Jtbab (LXX: rg> tow,
J0i\jJ) statt „mir" steht; 28b; 81 its; mm nbttT 110 2a (cf. Twb
lb a) in der zunachst bis V. 8 sich erstreckenden Entfaltung des
in iba erwahnten mm D83; Tn:M 2 Ch 34 27a, wo iiberdies D*»ttb«
|| mm 2 K 22 19 steht. 15
Obrigens in Verbindung mit mm DfiW Bteht nach meiner Be-
obachtung Gott in der dritten Person liberhaupt an folgenden Stellen:
wahrscheinlich in Jes 59 20 (vgl. The Exiles' Book 1899 mf.), aber
sicher in Jr 25 31 (ebenso bei la'n 29 32 b) 31 38 50 4 Hes 13 g Sach
10 12 Ps 110 2 a. 20
Wechiei Abwechslung zwischen der Wahl der zweiten und der ersten
Anrede and oder der e r s t e n und der zweiten Person.
direct* u. a. Die zweite Person geht in die erste fiber, indem die Form u. a.
einer Gotteskunde sich der Form des prophetischen Eeferats assi-
miliert hat: Ex 7 17 b. Denn Jahwes Rede an Mose musste lauten 25
„Siehe, du wirst mit dem Stabe schlagen, der in deiner Hand ist etc.*
Aber die Gottesrede ist gleich so formuliert, wie sie dem Pharao
referiert wurde, namlich „siehe, ich werde mit dem Stabe schlagen,
der in meiner Hand (^"ra) ist etc." — Im Cbergang vom anreden-
den iVn zu nDSrrn Mai 1 9 a pragt sich die Sympathie des Propheten so
mit den angeredeten Personen aus.
Beeinflossung Eine erste Person (namlich wii'r), wie sie im Referat fiber
direct* durch oratio directa zu erwarten ware, geht in das dir der Apostro-
postrop e phj erun g (iber. So ist es in den Wort en „dass du sprachst, was
er dir helfe" (Hi 35 3 a). Diese Auffassung des dortigen ^b em- 35
pfiehlt sich in diesem Kontext, wo der scharfe direkte Angriff herrscht,
mehr, als ein Rekurs auf den Gebrauch der zweiten Person singu-
lars als eines Ausdruckes fur .man". — Ps 95 7b s. 0. 253 34!
Die voluntative Sph&re des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit 257
Eine interne Selbstunterscheidung, mit welcher der
Monolog verwandt ist, zeigt sich in der Aufeinanderfolge von „w«r",
„sammelt euch* und ,wir werden kommen etc." (Jr 8 14), wahrend
nttnp und manpsi Ob ib sich chiastisch (s. 0. 145 37) auf die Gojtm
5 and Israel beziehen. Ebendieselbe Selbstunterscheidung liegt auch
in der Aufeinanderbeziehung einer e r s t e n Person und der Formen
WSi, ftdb etc. (S. § 324 g — k), die wenigstens urspriinglich die
zweite Person „gieb doch, geh doch etc.!" vertraten. Dieser Vor-
gang liegt am wahrscheinlichsten auch in Qh 2 1 vor. Denn nach-
10 dem dort das gebrauchliche Hdh das Wechselverh<nis einer ersten
und zweiten Person eingeleitet hatte, konnte es durch das MD
von FDOtt. und durch das ebenfalls als allgemeinerer Zuruf gebrauch-
liche ttfcn (Dt 1 8 4 5 11 2«) fortgesetzt werden. Dabei konnte FD
als Suffix den Dativ vertreten (S. § 21), also das tfb oder JiDb des
15 Interesses und der Anregung (S. § 35) ersetzen. So lasst sich ver-
stehen, wie das Targum (" , TH8 # STHfia "prO«l) und die Vulgata („et
affluam deliciis") das S12 einfach iibergehen konnten. Dann wiirde
f1©3 hier, wie in Ri 6 89 und IS 17 39, absolut gebraucht sein, und
gemeint ware n ich will dirs (= ich wilts doch) versuchen*. Jeden-
20 falls besitzt die andere Hauptdeutung , die das Herz angeredet sein
lasst (LXX, Pe§., Arabs, Knobel, Wright; Volck, KC; Nowack, KEHB;
Wildeboer, KHC; ? Siegfried, HC), Schwierigkeiten darin, dass b^Ubbi
und nicht el- oder IHibbi gesagt ist, und dass das Versuchen oder
Erproben des Herzens unmotiviert und liberhaupt undeutlich erscheint.
25 Dieselbe Raschheit des Vorstellungsverlaufs , welche nach den Batcher
vorhergehenden Abschnitten die Hauptquelle des oft so feinfuhligen weohtei.
Numerus- und Personenwechsels bildete, fuhrte weiter auch zu
manchem schnellen Wechsel des Subjektes.
Ein Beispiel des raschen Subjektswechsels findet sich
80 zunachst in Vib*l Gn 6 4 a d. Das energische Denken setzte voraus,
dass das neue Subjekt sich aus dem Oflb von selbst verstehe.
tJbrigens durfte diese Voraussetzung in diesem und in andern Fallen
sich auch auf den haufigen Chiasmus (s. 0. 145 15), jene natiirliche
Neigung stiitzen, das Schlussmoment eines Satzes gleich wieder im
85 Anfang der nachsten Aussage zur Geltung kommen zu laesen. Der
gleiche Fall zeigt sich in pnH Gn 9 27 a/*, ^r^n 14 20b, mtirw
15 eb, wi 13 a (S. § 346 p cf. § 221), ib*:ri Ex 12 seb (cf. Ryssel
im KEHB 1897), fiibi 21 isb, ittpm Dt 32 i3ba, hier zwar ohne
Konig, Stilistik. 17
258 Zweiter HauptteiL
Chiasmus, aber in Parallelismus mit a a. Wahrscheinlich war aber
bDK*n in a/3 als Hiqtal gemeint (s. o. 192 23). — Bei Chiasmus
finden wir den raschen Subjektswechsel wieder in ti3l*n Ei
1 19 a, ia&*n 18 23 a, Kizfcl IK 8 31 a, wan wahrscheinlicher , als
„man* (Kt)), Subjekt ist. — Beachte auch die Verschiedenheit des 5
Subjektes „man* von ifr'Sf&i und des Q V D in 2K 19 36 b || Jes 37 sob!
ttberdies die Aussage 'an iDFnn *und sie (diese letzteren) sollen
geben etc.* (2 K 22 5 b) ist in der Parallele 2Ch34iob missver-
standen. — Aber solcher Subjektswechsel ist bei «D*n Jes 6 10 b*
nicht wahrscheinlich. — Wiederum treffen wir solchen Subjekts- 10
wechsel in '31 aitti Fs 7 13a ohne Einfluss des Chiasmus, aber am
Anfang eines neuen Abschnittes (S. § 324 d/3). — In Hi 21 32 a b
bezeichnet die 8. Person singularis masculini das eine Mai das Sub-
jekt „er* und das andere Mai das Subjekt „man*. — Aber mit
'y\ nan'* Dn 11 sea/3 ist gemeint „dessen Ehre wird er gross machen" 15
(lies lm \ VISD !). — Chiasmus begiinstigte den raschen Subjektswechsel
wieder in *wn Esr 1 lb und in "infim 2Ch 82 24b.
Nur ein scheinbarer Subjektswechsel liegt in Mai 2 15 b vor, in-
dem ebendieselben Personen mit ,ihr*, resp. mit „du* oder „man" ge-
meint sind. 20
weohMi der Ein rascher Wechsel der angeredeten GrGsse scheint
fSSiL. urspriinglich nicht in Hos 4 4b 5a beabsichtigt gewesen zu sein,
weil ib wahrscheinlich meinte J ja[b] DTpyi „aber mit dir ist mein
Streit, Priester* (cf. S. § 338 <J 290 d!). — Dass das ,ihr g von
Jr 5 14 a (to^iai) 19 a (il'ntfn) verschiedene Teile Israels bezeichnet, 25
war bei der vielfach vorkommenden inneren Differenzierung Israels
(8. 0. 258 34) nicht auffellig. — Ferner das y>rib» von Ps 68 29 a
wird nicht bloss von 6 fteog, Ar. , Ath., jo£$^, sondern sogar vom
Targum fcttjbfcj desavouiert. Dieses *p stammt daher, dass tp* in
unrichtiger Deutung der in V. 28 aufgez&hlten Teile Israels als die so
Heeresmacht dieses Volkes aufgefasst wurde. Auch der Imperativ
!W* spricht gegen die Originalit&t des tpnb«, welches seinerseits
die perfektische Aussprache von mit nach sich gezogen hat. — So-
dann die Eollision zwischen der 2. singularis masculini in Ps 91 3-8
und dem „du* von 9 a existiert nicht fur den Leser, der weiss, dass S6
die 2. singularis masculini auch ein zutraulicher Ausdruck des gene-
rellen Subjektes „raan" ist, wie er auch gleich wieder in 9b-is auf-
tritt (s. 0. 239 15).
ani
Die voluntative Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 259
Man kann auch noch an andere Arten der raschen Ab-
wechslung erinnern. Sie begegnet im Bau paraUeler Satzglieder :
die Objekte von ^fcn Am 89b sind teils durch einen Satzteil und
teils durch einen Satz (V. 10) dargestellt. Man vergleiche unter
6 diesem Gesichtspunkt noch Ps 22 89 a b (49 isa 21a) 90 sab Hi 5 21a b
37sfta/3b Dn 1 15a Neh 9 5b. Die Abwechslung tritt auch in
der Verbalrektion hie und da hervor: vgL Hes 16 36 a b 23 30 (a
und b*) Dn 12 7 b (b *"*<* a) 2Ch 16 i»b (a und b*).
Alle diese Stilerscheinungen bilden einen Gegensatz zum
10 to ten Einerlei und zur gleichftrmigen Schablone. Deshalb fallen
sie nicht unter den Gesichtspunkt der Pathologie des Stils, sondern
unter den Gesichtspunkt der lebensvollen Plastik.
17*
Dritter Hauptteil.
Die asthetische Sphare des Seelenlebens and die
Stilbeschaffenheit.
Norm*ie Be- !• Ursprung und Erscheinungsformen der normalen Beziehung
UhetiLTSTd von Asthetik und Sprachstil.
Sprachatii. ^. e vQn ^ logischen Funktion des menschlichen Geistes An-
spriiche an die Beschaffenheit der sprachlichen Ausdrucksweise er-
hoben werden, so geschieht dies auch von der Seite des Seelenlebens, 5
welche die asthetische genannt zu werden verdient. Derm es giebt
eine Seite des Seelenlebens, die in spezifisch direkter Beziehung zur
Asthese, d. h. dem Empfinden, steht und sich mit einer besonderen
Elasse von Qualitaten, namlich Schflnheit etc., beschaftigt.
Zur Charakteristik dieser Region des Seelenlebens ist aber auch 10
noch wenigstens dies hinzuzufugen, dass nicht ohne einen innerlichen
Grund das Quellgebiet dieser psychischen Region sowohl Empfindung
als auch Gefuhl genannt wird. Denn der Gesamteindruck , durch
den die SchQnheit eines Objektes sich unserer Seele aufdrangt, kann
freilich als eine Gesamtempfindung oder eine Gemeinempfindung be- 15
zeichnet werden. Aber weil alle Phanomene unseres Seelenlebens,
die nicht leicht in ihre Koeffizienten zerlegt und schwer abgegrenzt
werden kflnnen, Gefuhle genannt zu werden pflegen, so hat der
Sprachgebrauch sich nicht ohne Grund dazu geneigt, von einem
B Gefuhl" fur SchSnheit zu sprechen. Ausserdem diirfte es nicht 20
durchaus bestritten werden k(5nnen, dass die asthetischen Qualitaten,
wie die Schonheit, in einem besonders nahen Verhaltnis zu den
psychischen Zustanden stehen, die im strenger wissenschaftlichen
Sprachgebrauch Gefuhle heissen (vgl. Nahlowsky, Das Gefuhlsleben
Die aethetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit 261
16 ff.). Denn wie die SchOnheit eines Objektes durch einen un-
mittelbaren Gesamteindruck sich dem betrachtenden Subjekte offen-
bart, so diirfte sie auch eine besonders machtige Quelle des Lust-
gefuhles sein, wie die eine grosse Abteilung der Gefuhle bekanntlich
6 in der Psychologie genannt zu werden pflegt.
Wie aber wird die sprachliche Ausdrucksweise geeignet, dem
ftsthetischen Gefiihl zu schmeicheln ?
Nun da kommt zunachst die lautliche Seite der sprachlichen
Darstellung in Betracht, und es sind zunachst Forderungen des
10 Ohres, die erfullt sein wollen. Denn das Gehfir will nicht durch
die akustische Schwierigkeit einer sprachlichen Darstellung verletzt,
sondern durch ihren Wohllaut erfreut sein. In der That sind diese
Wunsche, die das Ohr in Bezug auf die sprachliche Darstellung
hegt, auch schon von fruheren Stilistikern (vgl. Volkmann 443 f.
is und Gerber 1 376 384 2 113) beachtet worden.
Aber bei ihnen finde ich nicht bemerkt, dass auch das as the -
tische Empfinden des Menschen im allgemeinen, sein SchOn-
heitssensorium iiberhaupt, Forderungen an den Sprachstil stellt. Machen
sich denn aber, urn meine Meinung vor der Hand nur einigermassen
20 zu detaillieren, einer sprachlichen Darstellung gegeniiber nicht auch
die ftsthetischen Forderungen des Auges geltend ? Miissen nicht die
Bilder, die in einer sprachlichen Darstellung indirekt dem Geistes-
auge des Menschen vorgefuhrt werden, dem Schtfnheitssinn des-
selben entsprechen? Miissen sie nicht aus asthetisch getalligen Ge-
25 bieten des Vorstellungskreises entlehnt sein ? Miissen sie nicht auch
untereinander selbst zusammenstimmen ? Auch diese Fragen fordern
eine Beantwortung, und zwar empfiehlt es sich aus mehreren Gresichts-
punkten, ihre Beantwortung in erster Linie zu versuchen.
Die Eigenschaften der sprachlichen Ausdrucksweise, durch welche
so diese den angedeuteten asthetisch en Forderungen des Seelenlebens
gerecht wird, ktfnnen in den zwei allgemeinen Ausdriicken S c h 6 n -
he it und Wohllaut zusammengefasst werden. Da nun diese
beiden Grundeigenschaften selbst eine beredte Sprache fiber ihr
Wesen und ihre normalen Darstellungsmittel ffihren, so kann gleich
85 dazu iibergegangen werden, die erwahnten beiden Lichtgestalten
durch die dunkle Folie ihrer Gegensatze zum vollsten Strahlen zu
bringen.
262 Dritter Hauptteil.
M*ngeihafte II. Die Arten der mangelhaften Beziehung von Asthetik
tod Ai?he g tikund Sprachstil.
and
Spr»chitil.
1. Die ftsthetische Forderung des Geistesauges wird verletzt,
wenn durch die Wahl der Wfirter unbewusster- oder bewussterweise
a) solche Bilder vor die Seele hingezaubert werden, durch 5
welche die Schamhaftigkeit des — spateren — Betrachters
verletzt werden kann.
So hatten die Rtfmer durch Dorica castra (Verg., Aeneis 2 27),
caeca caligme (3 20s), glauca canentia (Georgica 2 13) an cacare
erinnert werden kftnnen. Ferner durch die Wortfolge cum nobis 10
oder cum navibus (Aeneis 1 193) h&tte der Gedanke an cunnus in
ihnen wachgerufen werden kSnnen, und Cicero, Orator 14 meinte,
dass deswegen nobiscum gesagt worden sei. Servius nannte in seinen
Bemerkungen zu den erwahnten Vergilstellen solche Ausdrucke Kak-
emphata , und Diomedes fand , wie Gerber 1 385 anfuhrt , in der is
Wahl solcher Wflrter und Wortfolgen die aeschrologia, die er
so definierte: „Vitio compositionis inverecunda oratio, compositio
verborum obscenae significationis aut unius verbi obscena significatio
et pronuntiatio*.
In der althebraischen Litteratur sind nun nicht wenige Euphe- 26
mismen gewahlt (s. 0. 36 13 ff.), aber daneben enthalt sie doch auch
Ausdriicke, in denen Teile und Verrichtungen des Menschen direkt
besprochen sind, die nach der Analogie jener Euphemismen ver-
mieden und umschrieben sein ktfnnten. Interessant sind aber bei
der Betrachtung jener Ausdrucke noch zwei Umstande. Erstens ist 25
uberaus bemerkenswert, dass auch jene Ausdrucke im Fortschritt
der Kulturgeschichte Israels als asthetisch verletzend
empfunden und deshalb durch andere Ausdrucksweisen ersetzt worden
sind. Zweitens ist dabei noch dies auffallend, dass diese Astheti-
sierung der althebraischen Litteratur nicht in einem einzigen Stadium 30
der Geschichtsentwickelung sich vollzog. Deshalb sollen jene Aus-
driicke in zwei Gruppen zerlegt werden, je nachdem sie schon auf
einer wenig spateren, oder erst auf einer viel spateren Kultur-
stufe als unasthetische empfunden und deshalb beseitigt
worden sind. 35
a) Man findet in der althebraischen Litteratur solche Ausdrucks-
weisen, die in anderen Schichten dieser Litteratur vom hebraischen
Die asthetische Sphftre des Seeleolebens und die Stilbeschaffenheit. 263 '
Texte selbst durch ftsthetisch wenigstens relativ verfeinerte
Bedensarten ersetzt sind.
Denn die Ausdrucksweise „aufdecken die BlOsse des Vaters",
die im sogenannten Heiligkeitsgesetze and zwar in Lv 187a sb
5 cf. u a 16 b; 20 n cf. 20 f. begegnet, ist durch die Redensart „auf-
decken den Zipfel (der Bettdecke) des Vaters" in Dt 23 1 27 so
ersetzt worden. Dies erwfthnte schon Geiger, Urschrift etc. 386,
aber entgangen ist ihm, dass der Ausdruck „welcher aus deinem
Leibesinnern (SpJTOB) hervorgehea wird" (2S 7 12) in der Parallel -
10 s telle (ICh 17 11) zu der Ausdrucksweise B welcher zu deinen
Sflhnen gehfiren wird' fisthetisiert worden ist. Der Ausdruck
■»*», der eigentlich „Eingeweide* 0. a. bezeichnet, ist ja wahrschein-
lich (s. 0. 39 8 f.) auch in Jes 48 1 durch ^73 ersetzt worden, und die
Redensart „liegen bei* diirffce in Gn 39 10 b durch die Wendung
15 „sein mit tt asthetisch unanstflssig gemacht worden sein. Ebendeshalb
kann fur ns „cunnus" Jes 3 17b nicht ein urspriingliches ne^n
oder nKD und statt mh „conceptas est" Hi 3 3 nicht ein einst-
maliges vyi „siehe!" vermutet werden.
An mehreren anderen Stellen ist es fraglich, ob Geiger, Ur-
20 schrift etc. 410 — 413 mit genugendem Grand ftsthetisch ver-
hullende Aussprachen des urspriinglichen Textes angenommen hat.
Denn zunachst konnte neben so a auch schon beim Leben der
Sprache die Wortform §&a (Dt 23 14 Hes 4 12 1) existieren, die am
wahrscheinlichsten durch Konkurrenz des lautlich erhOhten Niat
25 (vgl. das athiopische fi^ifc in Lgb. 2 162, Anm. 1) und des N3S"» ent-
stand. Geiger aber fand sekund&re Umgestaltungen von so'a auch
in Hes 26 isb 47 sa sb 11.
Ob ferner $ff „Unflat" (cf. Sach 3 af.), oder §e „(marsch)
hinaus!* das Original in Jes 30 22 b war, ist mindestens zweifelhaft.
30 Das xai &g mnqov cboeig avra kann auch nur auf einer Anahn-
lichung des Satzes 30 22 b § an den vorhergehenden Satz „du wirst sie
wie ein mit Menstruationsblut beflecktes Ding hinwerfen* beruhen.
Jedenfalls driickt der Hellenist einen mannigfachumgestalteten
Wortlaut von 22 b /3 aus , der nach dem Hebraischen vielmehr so
35 lautet: „Marsch hinaus!" wirst du zu ihm sagen. Ebenso verhalt sich
der aramaische Paraphrast mit seinen Satzen „ihr werdet sie ent-
fernen: wie man die Unreinigkeit (Asthetisierung von HVj!) ent-
fernt (22 b a), so werdet ihr sie entfernen (22 b /3)' zum hebraischen
264 Dritter Hauptteil.
Wortlaut von 22 b cc /3. Auch der Schlusssatz der Pe<& von 22 b,
namlich „und wie Schmutz werdet ihr sie hinauswerfen", stellt nicht
eine tlbersetzung des hebraischen Tertes „„Marsch hinaus!"* wirst
du zu ihm sagen*, sondern eine Umanderung desselben dar. Mir
kommt es darnach so vor, als ob erst die Spateren zugleich durch 5
se an sea (excrementum) erinnert wurden und zugleich die lebhaft
bewegte Ausdrucksweise des hebraischen Schlusssatzes von Jes 30 22 b
der des vorhergehenden Satzes assimilierten.
Auch in Hos 5 11 b ist saw als ein ironischer (Jes 28 10 13)
Hinweis auf den Menschenbefehl (Jes 29 is) Jerobeams I. nicht die 10
allerunwahrscheinlichste Lesart. Denn Gesenius sagte zwar im The-
saurus s. v. iat: „Nusquam dicitur ire post mandatum pro sequi
mandatum* ; aber „einem Befehl nachfolgen" konnte ebenso gut
gesagt werden , wie „seinen Gedanken etc. nachfolgen* (Jes 65 2
Jr 3 17 9 is 16 12 18 12). Noch mehr aber, als die Begriindung des 15
Ktfnigtums in Israel (Hos 10 4 10 3 13 10 f.), konnte die Kultus-
gesetzgebung Jerobeams I. (lK12 28ff.), diese „Sunde Jerobeams*
(13 34 14 16 15 30 34 16 19 26 31 22 53 2K 3 3 10 29 81 13 2 ff. 14 24
15 9 if. 17 21 f.), als die Quelle des Unheils fiir Israel bezeichnet sein
in Hos 5 nb, wie in 8 5 f. 10 5 13 2b, cf. 4 iu 5 8 10 5 8 12 12a. 20
— Oder ist in Hos 5 11 b der MT -0&n 12 durch eine Art Haplo-
graphie aus ^3&n Niifc entstanden? Das ungeziemende Benehmen
Israels ist in der That durch starke Ausdriicke, wie „Geist der
Hurerei" (Hos 4 11 ff.), bezeichnet, und Geiger, Urschrift etc. 411
vermutete i£ „ Schmutz, Unrat* als das Original in 5 11b. Dann 25
wiirde die massoretische Aussprache saw ein euphemistisches Qerd
sein. Diese Auslegung ist nicht absolut unmOglich, aber nicht die
wahrscheinlichste. — Kann der Prophet etwa gemeint haben „weil
er sich entschloss, zu folgen der Nichtigkeit = dem Gtftzendienst" ?
So interpretierten die LXX (oTtiaco rwv ftata/wv), PeS., Ar., Vulg. 30
(cf. "lJJiD'n T173» im Targum), G. A. Smith, Twelve prophets (Exp. B.)
1 (1896) 262; KtT; Nowack, HC 1897; Valeton, Amos und Hosea
(1898) 216. Nun wird allerdings en© artikellos in Hos 10 4 12 12
gebraucht. Aber diese Auffassung setzt voraus, dass ein gewtfhn-
licheres Wort (anti) in ein selteneres (i£) tibergegangen ware. Haben 35
nicht vielmehr umgedreht die LXX u. a. den Ausdruck IE als fcWD
gedeutet? — War ferner gemeint „weil Epbraim willig dem Gott
Saw folgte" ? Hommel (Exp. T. 1899 329 f.; ZDMG 1899 101) wollte
Die Ssthetfoche Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 265
diese Deutung 1) auf den Ausdruck ^titf ^bft griinden, weil dieser
„klar auf einen Gottesnamen hinweise*. Aber iinK "Jjbn hat zum
Objekt a) eine menschliche Person : Gn 24 6i etc. ; b) ein Ding : Jos
6 9 etc. ; c) Jahwe : Dt 13 5 etc. ; d) andere Gfitter u. a. etc. : Dt
5 4 3 etc. IS 12 21 IK 21 26 2E 17 15 Jr 2 6 Hes 20 so; e) die
eigenen Gedanken a. a. : Jes 65 2 Jr 3 17 9 is 16 12 18 12 Hes 13 s
33 si Hi 31 7. 2) Sollen nach Hommel die LXX mit ihrem oiti<5(o
xmv (xccralcov das lit deutlich fur einen versteckten Gottesnamen
gehalten haben. Aber sie ktfnnen NTO gelesen haben, weil £ und XD
10 regelmassig durch a wiedergegeben werden (Konnecke, Eigennamen
in der LXX, pag. 14), oder sie ktfnnen das seltenere ■}£ ins gewfihn-.
lichere &OTD umgedeutet haben. 3) Auf den Kult des Gottes Saw,
der im Palmyrenischen (Bathgen, Beitrage 1 91) und jetzt in einer
siidwestarabischen Inschrift gefunden wurde, ist nicht wahrscheinlich
15 von Hosea als auf die Quelle des nationalen Missgeschickes hin-
gewiesen worden, denn da musste man erwarten, dass dieser Kult
o*ffcer erwahnt ware , wie z. B. der Kult des Baal Hos 2 10 15 19
(9 10) 11 2 13 1 : Ephraim geriet durch Baal in Schuld. — War in
Hos 5 ub endlich *WD« gemeint (Cheyne, Exp. T. 1899 376; OLZ
20 1899 100)? Aber weshalb ware tusk hier nicht ebenso, wie z. B. in
8 9, beibehalten worden ? Die graphische Schwierigkeit dieser letzten
Annahme kSnnte nur durch ihre ideelle Notwendigkeit aufgewogen
werden, aber von dieser kann keine Rede sein.
Ebenfalls ohne sicheren Grund wurde von Geiger, Urschrift etc.
25 413 in Jes 18 2 b 7b ein ip „Auswurf" vorausgesetzt. Dagegen spricht
schon die von Geiger ignorierte doppelte Setzung des angeblichen
qff. Das ;^»*\ welches von der PeSl^a in Jes 18 2 b 7 b geboten
wird, diirfte iiberdies Participium Pael sein und wahrscheinlicher
„diripiens*, als „deturpans" oder „blasphemans a bedeuten. Ein
so j+2*20 stebt nicht in Jes 18 2 b 7 b, wie es Brockelmann, Lex. Syr.
s. v. fur Jes 18 2 angiebt und mit „turpis, foedus* iibersetzt, und
+2*20} heisst nicht „der im Trunke sich besudelt" (Geiger, Ur-
schrift etc. 413).
Ferner $aw l&saw etc. Jes 28 10 13 iibersetzte Geiger, Ur-
85 schrift etc. 411 mit der Pe<& und Theodotion, der V. 13 nach Field
2 479 f. durch dsiGaMa sig dsiGaltav, ifietbg elg ifietov wiedergab,
folgendermassen : „Unrat zu Unrat, Auswurf zu Auswurf." Dies
verstflsst gegen den Kontext. Denn die Gegner des Propheten haben
266 Dritter Hauptteil.
direkt vorher gefragt, ob dieser etwa solche unterrichten wolle,
„die eben erst (s. o. 196 31) von der Milch entwfihnt, von der
Mutterbrust abgesetzt seien' (9 b).. Diese spottende Frage konnten
sie nor dann stellen, wenn die Bedeweise des Propheten nach ihrer
Ansicht entweder zn simpel oder zu kategorisch padagogisch war, 5
und diesen angeblichen Charakter der jesajanischen Darstellung
konnten sie durch die Worte „ Befehl auf Befehl, Befehl auf Befehl,
Eanon anf Kanon, Kanon auf Kanon* andeuten. Aber zun&chst
zum vorhergehenden Eontext hatte es nicht gestimmt, wenn sie
,Unrat zu Unrat etc.* gemeint hatten. Denn damit n&hrt man nicht 10
■ kleine Kinder. — Ebenso harmoniert die ftbersetzung „ Befehl auf
Befehl etc.* mit dem nachfolgenden Eontext „eine Eleinigkeit da,
eine Eleinigkeit dort* (10 b) und „ja — wirklich — durch Lippen-
8tammeleien — wie ihr sie in meinen Vortr&gen findet — und mit
einer anderen Zunge wird Jahwe (s. 0. 181 21) zu diesem Volke 15
reden* (11). Aber auch mit diesem folgenden Eontext wurde die
Deutung „ Unrat zu Unrat* durchaus nicht stimmen.
Endlich libp^p Hab 2 i6b/3 besitzt als Deri vat von bbp sichere
Analogien im neuhebraischen mbaittTa „Lappen" und weiter im
Syrischen, Targumischen und Neusyrischen (cf. Lgb. 2 497 !). Jener 20
Ausdruck ist auch im Targum (rpfg b? K3bp n rv;n) und in der
PeSita (JviJ durch „Schmach a sowie in LXX durch axilla wieder-
gegeben worden. Wenn *pbp*»p schon deshalb keinen verkannten
Imperativ "*p (Geiger, Urschrift etc. 412: „wirf aus Schmach!') ent-
halt, so wiirde dessen Herleitung aus dem hebraischen Sprachbestand 25
auch Schwierigkeiten besitzen. Denn der Imperativ von ?v*p wiirde
rnp gelautet haben (vgl. iiber Jr 25 27 in Lgb. 2 586, Anm. 1), und
die Derivate von Nip besitzen alle ihr N. Das hieronymianische
*vomitus ignominiae" scheint teils auf Verkennung des schwierigen
Plurilitterum zu beruhen und teils aus dem vorhergehenden Satze so
abgeleitet zu sein.
p) An andern Stellen. der althebr&ischen Litteratur ist wenig-
stens eine asthetisierende Randlesart angemerkt.
Im sexuellen Gebiet ist bara Dt 28 30 Jes 13 ie Jr 3 2 Sach 14 2
durch 33tD ersetzt. Ferner Ausdriicke, die mit dem After, den Ex- 35
krementen und andern ekelhaften Dingen zusammenhingen , sind in
folgenden Stellengruppen geandert: Dt 28 27 IS 5 6 9 12 6 4f.; —
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 267
2K 6 25; 10 27 (nicht ,22*, wie bei Bacher, Die ttlteste Terminologie
1899 16 steht); 18 27 || Jes 36 12. tTber die talmudischen Quellen,
Motive und Diskussionen siehe meine „Einleitung ins AT* 31 62 f.!
T. K. Cheyne meint im » Expositor*, July 1899 (cf. The Ex-
5 pository Times 1899 482), dass in 2 K 18 27 ursprtinglich „they may
eat their carobs (orrnnn) and drink their sour wine* beabsicbtigt
gewesen sei. Aber wenn urspriinglich von den Schoten des Johannis-
brotbaums und von saurem Wein die Rede gewesen ware, wie ware
dann die Texttradition, die sonst darauf bedacht ist, den Text asthe-
10 tisch zu verfeinern, dazu gekommen, das Unasthetische erst hinterher
in den Text zu setzen ? Schon deshalb ist diese Konjektur basislos.
Ausserdem ist es ganz unwahrscheinlich , dass das Verzehren von
Johannisbrot ein Anzeicben der ftussersten Hungersnot einer Festung
gewesen ware. Dies kann nicht aus den ouQccxue von Lk 15 16 ge-
15 folgert werden. Ebendeshalb ist es abzulehnen, dass in 2 K 6 25 die
Wortpaare WXQ'iy igh und D'Olin 13 gemeint gewesen seien. Da
ware also auch 13 in nprt geandert worden. tJberdies wenn Cheyne
hinzufiigte, dass auch in Jes 1 20 der Originaltext nbSKFi D^nn „so
werdet ihr Johannisbrot essen miissen* gelautet habe, so ist dies
20 mehr humoristisch, als tragisch.
Ist nun der althebr&ischen Darstellungsweise die oben 262 16
definiei*te aeschrologia zuzuschreiben ?
Die Euphemismen des hebraischen Schrifttums, die oben 36 13 ff.
besprochen worden sind, k6nnen die Bejahung dieser Frage nicht
25 verhindern. Denn der Sprachgebrauch einer Nation kann in der
einen Sphare asthetisch zunickhaltender, als in der andern Sphare
sein. Ausserdem kflnnte man es sich leicht erklaren, wenn die he-
braische Ausdrucksweise in Bezug auf sexuelle Dinge eine besondere
Zurfickhaltung geubt hatte, weil fiber das eheliche Leben im Orient
60 ein besonders dicbter Schleier gebreitet war und ist.
Allerdings bildet ferner die oben 266 34 konstatierte Thatsache,
dass Aussagen fiber sexuelle und andere schamerregende Gegenstande
in den sp&teren Zeiten geandert worden sind, keinen objektiven Grund
ffir die Bejahung jener Frage. Denn kOnnten nicht jene alteren
85 Ausdrucksweisen in der Zeit ihrer Anwendung ebenso sehr dem
asthetischen Gefuhl Rechnung getragen haben, wie die Ausdrticke,
welche spater an ihre Stelle gesetzt wurden? Dies meinte Glass,
indem er (Philologia sacra, ed. 1668, p. 219) sagte: „Verba ilia in
268 Dritter HauptteiL
textu hebraeo posita non in se, sed ex communi et profano apud
Judaeos usu et opinione obscoena fuerunt". Aber mit dieser Er-
wagung kann man die Beantwortung der Frage nach dem Verh<-
nis der althebr&ischen Litteratur zur aeschrologia nicht abgeschlossen
sein lassen, wie sich Glass bei dem zitierten Urteil beruhigte. Er 6
durchschaute also nicht, dass bei dieser historischen Beurteilung der
althebr&ischen Litteratur diese nur eine relative Freiheit von aeschro-
logia gewinnt. Er warf aber nicht die Frage auf , ob denn in der
Detaillierung der Gesetzesprinzipien nicht auch weniger vom ,Auf-
decken der Blfisse' (Lv 18 eff.) hatte gesprochen werden kfinnen. 10
Er frag auch nicht, ob die Strafreden Hesekiels nicht hinreichend
strong batten ausfallen ktfnnen, wenn in ihnen weniger von sexuellen
Dingen (16 7 b etc.) gesprochen worden ware. Vom Kiissen etc
(HL 1 i 2 e) sprach Glass und warf denen, die darin etwas Un-
asthetisches fanden , vor , einen befleckten Geist nach Tit 1 15 zu is
besitzen. Aber an ^-ms etc. HL 7 s etc. erinnerte er sich nicht
Er dachte wohl, wie schon Jehuda ben Ilai (bei Bacher, Die alteste
Terminologie etc. 1899 ie): mttb «b« "Waab o^-pttn *rt3 D*wn Y»
„man legt das Hohelied nicht zur Schande, sondern zum Lobe aus",
d. h. man asthetisiert und moralisiert diese Poesie. 20
b) Das Geistesauge wird, obgleich in geringerem Grade, auch
dann verletzt, wenn die Darstellungselemente aus dem Gebiete des
Hasslichen gewahlt werden.
„Poetarum arabicorum", sagt Wenrich 194, „comparationes
haud raro eapropter humiles, imo indecentes nobis videri, quod na- 25
turae vel iis in rebus arctius .inhaereant, a qui bus sensus pulchri
abhorret". Als Beleg fuhrt er z. B. folgende Zeilen an: „ Homines
sumus, quos attrivit bellum, acsi essemus Stipites frictionis, quos
denigrant cameli scabiosi". Ebenso kann die Vergleichung der Feinde
mit einem Bienenschwarm etc. (Ps 118 12 a) und kOnnen Ausdrucke, so
wie Feigen etc. ('n D"*2«m Nah 3 12), Voglein (liES Ps 124 7 a),
Schlauch (ntf: Ps 119 8s), oder morscher Zahn (nan y& Pv 25 19),
als kleinmalerisch oder unschOn erscheinen. Sie werden diesen Cha-
rakter auch nicht ganz dadurch verlieren, dass man sie im Lichte
der friiheren Kulturzustande betrachtet. Sie werden ferner nicht 36
dadurch ganz schfln, dass auch andere alte Autoren die Spharen des
Unschonen nicht , vollstandig vermieden haben , wie Wenrich 141
bemerkte: „Certe apud Homerum, principem poetarum, quam pluri-
Die Ssthetiflche Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 269
mae invenies imagines, quae pro nostrorum temporum sensu
humiles videntur*. "Obrigens wird aber die Vergleichung Israels
mit einer Herde (l&tes Ps 78 62) und seine metaphorische Bezeich-
nung als einer solchen (Jer 23 1 Hes 34 31 Mi 7 14 Ps 74 1 79 13
5 95 7 100 3 etc.) durch den Gedanken an die riihrende Sorgsamkeit
des Hirten (Jes 40 11 Ps 23 iff.) schOn umrahmt.
2. Der Mangel an Wohllaut der Darstellung. Mangel an
Allerdings ist die unbewusst arbeitende Sprachseele unablassig
bemuht, ihre Produkte von Missklangen zu reinigen. 1 ) Aber anch
10 beim Gebrauch des so iiberlieferten Sprachmaterials kann der
asthetische Anspruch auf Wohlklang eines sprach-
lichen Produktes vernachlassigt werden.
Deshalb haben auch schon die alten Stilistiker von der %a%o-
(pcovla (Norden, Die antike Kunstprosa 1898, BcL 1 57 f.) oder dem
15 Kaxifjupcctov (Gerber 1 384) and dem xaxoavvd'etov (Yolkmann 341 345)
gehandeli Sie besprachen den Missklang, der z. B. aus der An-
einanderreihung von 8 und x entspringt (Cicero, Orator 45 ; Gerber
1 388) , und Cicero warnt in Bezug auf die Stellung der Wtfrter,
„ut neve asper eorum concursus neve hiulcus sit" (De oratore 343,
20 § 171). Ferner im Gebiete des Vokalismus ist namentlich der Hiatus
in verschiedenem Grade, hauptsachlich von Isokrates, getadelt worden
(Norden 1 57; Volkmann 437; Gerber 1 337).
Lassen sich nun auch in der althebraischen Litteratur F&lle Konsonan-
solcher Kakophonie feststellen ? Flacius, oder Dathe, oder Storr und I8 phonie. °
25 neuere Grammatiker erwahnen nichts davon. Aber ich meine doch
folgendes gefanden zu haben.
Die Form KtDim (Gn 1 11), die nach der Analogie tadie zu
sprechen ware, ist schon von den Alten als kakophonisch empfunden
und daher zu ta-cfae zerdehnt worden (cf. Lgb. 2 500). Ebenso ist
so mehrmals die Aufeinanderfolge mehrerer Spiranten verhindert worden.
Denn z. B. forderte man statt mi khamokha, dessen erstes Teh dem
sonstigen Vokaleinfluss entsprochen hatte, die Aussprache ml kamohha
(Ex 15 11). Ein anderes Beispiel liegt in der Zunickdrangung der
Aussprache dh e thdltrajja hinter die Aussprache d^thdb^rajfd (Dn 3 2).
35 *) Uber Assimilation, Dissimilation, Metathesis und andere Prozesse,
durch die der Sprachgeist sein Produkt yon Missklangen zu befreien
sucht, siehe in meinem „Komparativ-historischen Lehrgebaude des Hebr.*
2 463 ff. 469 f. 473 486 ff. 490 etc.
270 Dritter Hauptteil.
Alle iiberlieferten Ffille dieses natiirlichen Widerstandes gegen Kako-
phonie findet man in Lgb. 1 62 £ diskutiert : *Ba -O Gn 32 n ; 'sa
Ex 14 4a; 'a n' 15 i; '3tt3 n; 'a '* is; 'a«3 io; 'a K 1 si; '3 n Dt
32 is; '3 V Jos 8 24; 'a V Ri 1 u; 'a •»' IS 16 e; '3 n' IK 18 44;
'3 n' Jes 10 9; 1313 54 12; bsbs Jr 20 9; 'as Hes 17 10; 'na Ps 5
23 s; ioa 34 2; 'as 103 11; 3 'n Hi 5 27; 'as 38 sa; 'm Dn 3 2f.;
'n3 5 11 ; 'sa 2 Ch 29 so.
Soweit nun von den Setzern der Lesezeichen die Intentionen
der Urheber des iiberlieferten Textes zum Ausdruck gebracht worden
sind, baben auch scbon diese an den betreffenden Stellen keine kako- 10
phonischen Gebilde verwenden wollen, und wenigstens ein indirektes
Ecbo des Widerwillens gegen den Missklang der spracblicben Dar-
stellung hallt docb aus jenen Spottzeilen $aw lapctw $aw lapaw
qaw laqaw qaw laqaw (Jes 28 10 13) beraus. Denn die SpOtter (ua)
wenigstens meinten, dass die ibnen unangenebme Propbetenrede sicb, 15
wie durch pedantisch-nflrgelnden Inhalt (s. 0. 266 5 f.), so aucb durcb
gesucbt einsilbige, gleicbsam stammelnde (11a) Form cbarakterisiere.
Man vergleicbe die zornig stockende Rede, die Sopbokles in Oedipus
Tyr. 370 f. dem Oedipus in den Mund gelegt hat: &X£ fifw, Jti^v
col. col 6h xotix ovx ear, tnel xvylbg tec xancc xov xe voUv xa xofijun 20
bI (Gerber 1 896), vgl. auch bei Volkmann 471 fiber 9 x(nc%vxrig d. h.
Herbigkeit der Darstellung*.
Hi»tw. Der Hiatus, der, wie schon oben 269 20 f. bemerkt wurde, iiber-
baupt nicht allgemein als kakopbonisch empfunden wurde, ist auch
im Hebraischen nicht durchaus vermieden worden. 25
Welche Prozesse zur ttberbruckung des Hiatus im Wort-
innern eintraten , siehe im Lgb. 2 480-482 , aber hier ist genauer zu
entfalten, dass die Bevorzugung der alten Endungen in und un
doch nicht ganz ausser Zusammenhang mit der Vermeidung des
Hiatus gestanden hat. Denn zunachst in ist vor folgenden Lauten so
gebraucht: vor w-u (Ru 3 4), vor dem blossen Glottisschluss , also
dem Spiritus lenis (3 is), vor dem verstftrkten Kehlkopfdruck y
(2 8 21), vor Spiritus asper (IS 1 u und Jr 31 22), allerdings auch
vor einem gewfihnlicben Konsonanten (Jes 45 10).
Die Bevorzugung der Endung Un ferner ist allerdings am 35
meisten vom Satzton abhangig, wie z. B. in Dt 13 5 H viermal vor
W'U gesetzt ist, und Un erst beim st&rksten Satzton erscheint. Aber
Die Ssthetische Sph&re dea Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 271
an einigen Stellen, hauptsachlich an denen , die in der folgenden
Aufz&hlung mit * ausgezeichnet sind, durfte die Wahl des un doch
wohl mit der Scheu vor dem Hiatus zusammenhangen. Im Penta-
teuch namlich steht Un vor w-u Gn 8 s Ex 1 22 4 15 9 29* 14 u
6 18 20 34 13a Nm 11 19* Dt 1 is 29* 4 10 11* ie 20b 28* (z. B. dieses
Pa$t» hat keinen wirklichen innerlichen Grand) 5 30* 7s 81b* I85
12 18 1 31 29; — vory-i: Ex 20 12* Dt 4 2«b* 5 16* 62* 30isb*;
— vor Spiritus lenis: Gn 82 20 Ex 3 12 11 7 18 26 21 18 35 22 8
21 so Nm 16 29 32 7 20 Dt 1 22 4 6 5 20 6 u 17 7 12 11 22 12 2; —
10 vor y: Ex 17 2 22 24 Dt 8 20a 17 13; — vor Spiritus asper: Gn
48 32; — vor n: Gn 18 28 Ex 15 u; — vor einem gewfihnlichen
Konsonanten: Gn 3 4 18 29-32 32 5 44 1 23 Ex 3 21 4 9 5 7 9 28 so
34 isb Nm 16 28 82 15 23 Dt 1 17 2 25 4 lof. 26a 6 3 7 5 (kann auf
Nachahmung des vorausgehenden un beruhen) 25 81a 19 20 b 12 1
15 sf. 8 18 15 30 18a 33 11.
Uber die ausserpentateuchischen tin ist schon in Lgb. 2 482 ge-
handelt worden.
III. Die Mittel, die asthetische Gefalligkeit des Sprachstils zu
steigern.
20 1. Die Faktoren eines gesteigerten Grades von Schflnheit steigemog
der sprachlichen Darstellung. heit des
Die „Sch5nheit* des stilistischen Ausdrucks wird von Gerber
tiberhaupt nicht beriihrt, und Volkmann, der diese Eigenschaft des
Stils im Anschluss an Hermogenes (S. 468) behandelt (S. 473), be-
25 schreibt sie teils nur mit sehr allgemeinen Aussagen , teils setzt er
sie in Momente des Stils, die andere Eigenschaften desselben be-
dingen. Das was von seiner Ausfuhrung am meisten zutrifft und
hierher gehflrt, ist folgendes: „Zur Deutlichkeit und Gr5sse (niye&og)
der Darstellung muss eine gewisse SchOnheit (wxlkog) kommen. Die
30 Darstellung muss ein bestimmtes Kolorit (xQ&l 1 **) haben. Die SchOn-
heit zeigt sich in der Symmetrie der Glieder und Teile in Ver-
bindung mit einer gefalligen Farbung, die wie ein gleichm&ssiges
%&og iiber das Ganze ausgebreitet ist. Dies meint Plato, wenn er
im Phaidros sagt, eine schttne Rede miisse einem lebendigen, ge-
35 gliederten Organismus gleichen. Die Sch5nheit der Darstellung ist
iibrigens nahe verwandt mit deren Glanz (ka^nqoxrig^ S. 472)*.
272 Dritter Hauptteil.
Mir selbst scheint die Schfinheit des Sprachstils, wenn sie
nicht mit anderen Eigenschaften desselben vermengt werden soil,
nur in folgende Faktoren gesetzt werden zu kOnnen.
Eieganz. a) Die Eleganz der einzelnen Ausdriicke und speziell auch
der Adel der angewendeten Metaphern. 5
Die Eleganz der von einem Autor bevorzugten Sprachmittel
kann zwar von uns, die wir dem Leben der betreffenden Sprache
fernstehen, nicht vollstandig beurteilt werden, indes lasst sich doch
ein Urteil wenigstens dariiber gewinnen, ob der Autor seine Dar-
stellungsmittel aus asthetisch-feinen Sphftren zu wahlen pflegL 10
Auch in dieser Hinsicht wird Jesaja, der schon durch den
strengen Ideengang seiner Reden hervorragt (vgl. 1 2-9. 10-15. 16-20.
21-31), die erste Stelle einnehmen. Denn die asthetische Feinheit
seiner Wortwahl wird htfchst selten durch ein von der sittlichen
Indignation ausgepresstes Wort (3 17 b 4 sa) in Frage gestellt. Seine 15
Metaphern aber sind hervorragend malerisch und erhaben. Gern
wandte er „Dunkelheit" und „Licht* (5 sob 8 22 f. 9 1 etc.), oder
die mit unwiderstehlicher Gewalt daherbrausenden Wasserwogen (8 7 f.
28 17 b etc.) als Veranschaulichungsmittel an. Dies sind hauptsach-
lich die Momente , um deretwillen Jesaja's Darstellungen in einem 20
besonderen Glanze (XafinQorrig) strahlen.
Aus andern Teilen der althebraischen Litteratur sei als Probe
einer schtfnen Darstellung nur Jo 1 12 herausgegriffen , wo es heisst
„ der Weinstock ist verdorrt, und der Feigenbaum 1st verwelkt,
Granate samt Palme und Apfelbaum sind diirr*. Denn die SchSn- 25
heit wird bei der sprachlichen Darstellung, wie bei jeder Form-
LiebUche gebung , auch durch ein gewisses Mass von lieblicher
Farbung (xQob^ue) bedingt, und welche reizende Scenerie wird in
Joels Worten vor das Geistesauge des Lesers hingezaubert , indem
Anmut. an eine Mannichfaltigkeit anmutigster Gestalten der Pflanzenwelt so
erinnert ist!
Ubrigens sehr zutreffend ist das, was Wenrich 141 iiber Ver-
gleichungen, wie „gleich Davids Turm ist dein Hals etc.* (HL 4*7 sf.),
bemerkt. Sie schienen allerdings „iustum modum excedere", ff neque
tamen haec pro nostra sentiendi cogitandique ratione diiudicanda sunt. 35
Qui orientis oras inhabitant populi vividiori, quam occidentis incolae,
gaudent imaginandi vi, quae cuncta splendidiori luce collustrat mirum-
que in modum auget".
Die Ssthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit 273
b) Neben die Anmut der einzelnen Elemente einer Darstellung Harmonie
stellt sich als weiterer Faktor ibrer SchOnheit das , was man die and Form,
innere Harm on ie einer Darstellung nennen kann. Oder gehdrt
nicht auch die Einbeitlicbkeit des Charakters eines spracblichen Ge-
5 m&ldes zu den Grundbedingungen seiner SchOnheit?
Diese Harmonie bestebt aber zuerst in dem Zusammen-
stimmen von Gegenstand und Form einer Darstellung, und
wie reizend tritt diese Art der Harmonie uns oft im Hohenliede
entgegen! Man lese z. B. „Wohlan doch, meine Freundin, meine
10 Schtine, komm docb ! Denn siehe, der Winter ist voniber, der Begen
bat sicb verzogen. Die Blumen zeigen sicb im Lande, die Zeit, den
Weinstock zu beschneiden, ist gekommen, und die Stimme der Turtel-
taube lftsst sich in unserm Lande hfiren' (HL 2 iob-12)! Wie fugen
da die Ausbriiche des erwacbenden Liebessehnens und die Scbilderung
15 des Naturfriihlings sich zu einer einheitlichen Gestaltengruppe zu-
sammen ! Welchen entsprechenden Ausdruck hat ferner der peremp-
torische Charakter der Gerichtssentenz (Jes 5 5 a) in den unflektierten
Sprachformen der Wortreihe „Entfernen seine Einzftunung ....
Niederreissen seine Mauer!" (5 b) gefunden! War endlich die Spott-
20 sucht nicht erfinderisch genug, die angeblich allzu kategorische und
p&dagogische Vortragsart des Jesaja durch eine Reihe einsilbiger
und monotoner Wtfrter „Ordre auf Ordre, Norm auf Norm, Wenig-
keit da, Wenigkeit dort!' (28 10) abzukonterfeien ?
Sinn fiir Zusammenstimmung von Objekt und Form einer sprach-
25 lichen Darstellung zeigt ihr Autor speziell darin , dass er d a s fur
den betreffenden Gegenstand geeignete genus dicendi wahlt.
Man unterscheidet nftmlich mit Theophrast drei %ccQcc*tj]Qeg
cpqaGxMoi xoH koyov oder genera dicendi. Allerdings weder
Dathe oder Mebren oder Gerber erwfihnt diese drei genera dicendi,
50 aber Volkmann 454 ff. bespricht sie ausfuhrlicher, indem er sie wohl
zu allgemein einfach „drei Stilarten" nennt. Die gewChnlichen Attri-
bute, wodurch die drei genera dicendi bei den lateinischen
Rhetoren unterschieden werden, sind tenue, mediocre und
sublime (Volkmann 456), und schon Theophrast hat nicht ganz
85 ohne Grand gelehrt, dass der Charakter eines jeden von diesen drei
genera dicendi „ durch die verschiedene Art der Worte, Kom-
position und Figuren bedingt sei' (Volkmann 460).
Konig, Stilistik. IB
274 Drifter Hauptteil.
Die Wahl eines der drei genera dicendi hangt ubrigens nicht
ausschliesslich von dem darzustellenden Gegenstand ab. Diese Wahl
stent anch in Eonnex mit der Eigenart des bezuglichen Autors und
der stilistischen Qesamtrichtong seines Zeitalters. Diese Wahl ist
endlich anch davon nicht unabhangig, ob die betreffende Darstellnng 5
dem Gebiete der Prosa, oder der Poesie angehQren soil. Denn urn
zunachst den zweiten yon den erwfthnten vier Regulatoren der genera
dicendi ins Auge zn fassen, so war die Wahl des genus dicendi
sublime, das in den Darstellungen Jesaja's vorwiegt, ebenso wenig
von seiner geistigen Gesamtbeschaffenheit unabhangig, wie der 10
%aQceKtiiQ ityriX6g, den man der Darstellungsart des Thucydides zu-
schrieb (Yolkmann 455. 458. 461). Ferner fiber den Wechsel der
stilistischen Gesamtneigung, welcher sich nach dem Gauge der Zeit-
* alter beobachten lasst, vergleiche man meine ^Einleitung ins AT*
149. Endlich fiber das Verhaltnis der genera dicendi zu Prosa und 15
Poesie siehe unten S. 277 ff.!
Hwmoni« der Die Harmonie des schflnen Stils zeigt sich sodann in dem
ndtui teibit.Zusammenstimmen der Darstellungsmittel unter ein-
ander selbst, und die althebraische Litteratur zeigt auch diese
Richtung der Harmonie in iiberwiegendem Masse. Denn man be- to
obachtet sie z. B. in den Worten 9 und ich vertilgte den Amoriter
vor ihnen, dessen Htfhe gleich der GedernhOhe und der eichenstark
war, und vertilgte seine Frucht oben und seine Wurzeln unten*
(Am 2 9). Man beobachtet dieselbe Harmonie in der Charakteristik
„die da Rechtsspruch in Wermut verwandelten und Gerechtigkeit 25
zu Boden streckten* (5 7). Dieselbe Art von Harmonie zeigt sich
weiter in den Zusammenstellungen von Am 5 19 8 10 9 is Nah 2 3
4 f. 11 12-14 Mai 8 2 f. Dagegen zeigen diese drei Autoren, die speziell
in Bezug auf solche Harmonie betrachtet wurden, einen Mangel der-
selben nur in Am 4 1 f. , wo den 9 Basanskuhen* (4 1) nicht die so
„Angeln* und „Fischerhaken* (4 a) entsprechen, und in Mai 3 19,
wo der mit „Stoppel* verglichenen Grdsse doch noch „Wurzel und
Zweig* zugeschrieben wird.
Also nicht vdllig zutreffend bemerkte Adrian § 28, dass die
Schrift B ein einmal gewahltes Bild im ganzen Verlaufe einer Dar- 85
stellung angemessen durchfuhre*, &g iv rg> tyaXptp [18 10 uf.]
dutyquyu xbv &bov &g xaxaflavxa, tlxa XQa^avxcc, eltct 7ti(i^ccvxa /3iXiy.
To ccvrb di noutv olde tucI htl av&Qccmcov, &g iv 57 5. Auch in
Die asthetische Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 275
Jes 8 7 f. liegt der tFbergang vom Strom als dem Bilde eines Heeres
zu dem ebenso bildlich verwendeten Raubvogel vor. Dies ist trotz
■PMK (Lgb. 2 499, Anm. 11) Hes 12 u 17 21 38 e 9 22 89 4 wahr-
scheinlicb. Ein schroffer Wechsel der Bezeichnungsspharen liegt
5 in rpVa "OK Jr 3 4. Ist deshalb nicht der erstere Ausdruck eine
Glosse?
Diese innere Harmonie der Darstellungsmittel spielt
naturgemass bei den allegorischen Darstellungen eine besondere Rolle.
Eine Allegorie ist nur dann koncinn, wenn die Darstellang
10 in ebenderselben Metapher beharrt und so in alien ihren Teilen
harmonisch zusammenstimmt. Aber wenn verschiedene Metaphern
verkntipft, oder mit den metaphorischen Ausdriicken auch eigentliche
yerbunden werden, so ist die Allegorie unrein oder gemischt.
Den letzteren Cbarakter besitzt die allegorische Darstellung Ps 23.
16 Denn da geht die metaphorische Verwendung des Hirten in die des
Gastfreundes (V. 5) fiber. Aber ohne Grand sagte Adrian § 119
fiber Hes 16 7b: % Maa&obg xarax^rjarix&g tic Sptj Uyovaa [^ yqcccp^
iatb T<yd <S%iqiiarog, x^l%cc di xi\v rfjg yfjg svyoqUcv*. Denn die
Metaphern „Bruste" and „Haar" sind von ebenderselben Sphare
20 entlehnt. — Ferner aus metaphorischen and aus eigentlichen Aus-
driicken mischt sich die Darstellang in 2K 18 21 || Jes 36 6 ; 45 8
Jr 2 21 4 11 f. 6 28-so 50 17 Hes 16 sff. 29 sff. Nah 2 12-u. fiber
die Inkoncinnitat von Ps 35 sab (yb t Spreu" und nn^i „stossend")
eab (nipbpbn und cpS) findet man gute Bemerkungen bei Alfr. Rahlfs,
25 tFber ■»}* und ij* in den Psalmen (1892) 44 f.
Daraus aber, dass dies zu konstatieren ist, erwachst den be-
treffenden Darstellungen kein aussergewflhnlicher Mangel* Denn
schon Quintilian 8 e, 47 (Gerber 2 99) sagte: „Habet usum allegoriae
frequenter oratio, sed raro totius: plerumque apertis permixta
30 est*. Es war also ein selten erreichtes Ideal, wovon Horaz in
seiner Epistola ad Pisones (de arte poetica) V. 86 f. sprach, indem
er stolz frug:
Descriptas servare vices operumque colores,
Cur ego, si nequeo ignoroque, poeta salutor?
95 Der Ausdruck catachresis, mit dem von einigen Neueren
(vgl. bei Gerber 2 88 f.) die unreine oder gemischte Allegorie benannt
worden ist, bezeichnet nach den alten Rhetorikern (z. B Cornificius
18*
276 Dritter Hauptteil.
bei Gerber 2 27 f. do) die ^abusio, quae verbo simili et propinquo
pro certo et proprio abutitur, boc modo : vires bominis breves sunt,
aut: parva statura, aut: pauco sermone*. Eine solche Unvoll-
kommenbeit des metapboriscben Ausdruckes, die meist aus Flucbtig-
keit der Wortwabl geboren sein durfte, liegt in „stinkend machen 5
den Gerucb in den Augen* (Ex 5 21) und in „die Leichname der
Idole* (Lv 26 so). Aber nicbt bloss eine solcbe asthetische Inkon-
cinnitat, wie Dathe 1 1277 meinte, liegt in bate „kochen" (Dt 16 7),
sondern eine Differenz der Legislation. Denn das Passabopfer „ge-
kocht* zu essen, ist in Ex 12 9 ausdriicklicb untersagt, und da ist 10
bisa dem ttVafc „braten" entgegengesetzt. Aber jene t durities stili*
(Datbe 1. c), wie die vorber erwabnte Inkoncinnitat von anderem
Gesicbtspunkt aus genannt werden kann, liegt in -»n 1 S 2 15 b , Q'n
2 S 23 17 und aw» Hi 4 12 , wahrend ^ic'fcfi DTtta Ps 88 6 eine
ironische Zwiscbenfrage sein diirffce. 15
Adrian § 117 fand obne Grand eine Darstellung 9 wxxa cm6-
XQflGiv Sxav tfj hiQCDv TiQOOijyoQta yuxl iv etiyoig KccTa%Q&tcci* . Er
sab diese Ausdrucksweise in den oben 102 27 ff. eingereibten Stellen
Ps 17 s a Opti^?), 44 6 (mja) sowie Jo 2 *b (d?) und fugte dazu
noch das vermenschlichende '*i rPjpEri Ps 104 3 a. - 20
tDie harmonische Ubereinstimmung* (-aajJI sleL*) wird von
Mebren 100 durch einen Vers Bufcturi's veranschaulicbi Darin
werden die von der Reise abgemagerten Kamele durcb die Ver-
gleicbung t wie die gekrummten Bogen, vielmehr wie die Pfeile
abgescbabt, ja wie die Bogensebnen" bescbrieben. Solcbe Konsequenz 85
der Bilderwahl erscbeint aber als eine zweifelhafte Quelle der Stil-
schttnbeit.
innere Har- Die soeben behandelte Art von Harmonie spracblicber Dar-
DanteUongs-stellungen muss sicb speziell darin zeigen, dass der Cbarakter
des vom Autor fur die betreffende Darstellung gewablten genus so
dicendi einbeitlicb ausgepragt ist.
Um nun die Beleuchtung dieser Harmonie zu'ermflglicben, muss
bier erflrtert werden, inwieweit sicb ein Unterschied von genera
dicendi innerbalb der althebr&iscben Litteratur beobachten lasst
Diese ErSrterung wird sicb hauptsftcblich aucb mit der Fest- s&
stellung der Darstellungsmittel zu beschaftigen haben, welche die
sogenannte dtaleetas poetica Veteris Testamenti konstituieren. Denn
Die asthetische Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 277
unter diesem Namen fasste man die Elemente der h5heren Element©
Diktion alttestamentlicher Partien zusammen. Diktion tor
"ftbrigens ist dieser Name und die damit bezeichnete Sacbe
weder bei Volkmann and Gerber noch bei Mehren oder Dathe zu
5 finden, und noch Eichhorn erwabnte in der 4. Ann 1 , seiner Einleitung,
Bd. 1 (1823) 8i kaum den Namen w Dichtersprache*. Und doch
hatte scbon Flacius 2 88 wenigstens von den Dichtern im allgemeinen
bemerkt „poetae plusculum sibi indulgent; longe repetunt exordia;
nequaquam observant rerum gestarum ordinem; descriptiones attexunt
10 varias , quibus interdum diutius immorantur ; similitudinibus , com-
paratis et amplificationibus abundant, etc. 11 . Man vergleiche auch,
was Calov in seinem Criticus Sacer Biblicus, pag. 142 s. bemerkte.
Ferner batte hauptsftchlich Lowth in „De sacra poesi Hebraeorum*
(Oxonii 1753), und zwar in praelectio HE. ausdriicklich die „dialectus
15 quaedam poetica" erw&hnt (p. 31) und manche Elemente derselben
aufgefuhrt. Er hatte ferner in praelectio XIII s. z. B. die Diktion
des Prologs der Ijjobdichtung mit der in dieser selbst angewendeten
Ausdrucksweise verglichen. Sodann hatte ebenfalls vor dem Er-
scheinen von Eichhorns Einleitung schon 6. J. L. Vogel eine Mono-
so graphie „De dialecto poetica divinorum carminum Veteris Testamenti"
(1764) vertfffentlicht. Kurzere Beitrage zur Kenntnis dieses Gegen-
standes sind weiter in folgenden Werken zu finden: Gesenius' Ge-
schichte der hebraischen Sprache und Schrift (1815), S. 21 — 23,
sowie in seinem Lehrgebftude der hebr. Sprache (1817), Index s. v.
85 ,poetische Formen"; Havernick, Einleitung ins AT. I, 1 (1836),
S. 171—174; B8ttcher, Lehrbuch der hebr. Sprache § 50 und 51;
Gesenius - Kautzsch , Hebrftische Grammatik (1896) § 2q — s. Zur
abschliessenden Erkenntnis kann aber auch hier nur eine statistisch
genaue Darlegung des Thatbestandes fiihren, und als Beitrag zu einer
so solchen biete ich das folgende dar.
Wenn eine systematische Vergleichung der Diktion der einzelnen
Teile der althebr&ischen Litteratur am besten der Beihe nach den
grammatischen, den stilistichen und den lexikalischen Gesichtspunkt
ins Auge fasste, so wurde sie zunachst folgende Gruppen von Ma-
85 terialien vorfuhren kCnnen.
Erstens: grammatische Momente:
a) nt fungiert anaphorisch-relativ (S. § 61 380 g) in Ex 13 a
(gehflrt dieser Fall mindestens zugleich zu S. § 50/3?) Jes 25 9 Ps
278 Dritter Hauptteil.
74 2 78 64 104 8 26 Pv 23 22 Hi 15 17 19 19 (fiber Baumann's
Meinungen siehe S. § 51), ebenso it in Ps 132 12 und nt in Jes
42 24 43 21 Hab 1 11 Ex 15 is ie [Samaritaner : ttt] Ps 9 ie 10 2
[in 12 8 ist es demonstrate] 17 9 31 5 32 8 62 12 68 29 142 4 143 8.
0) Die suffigierte Pronominalform 173 (mS) steht statt Q (m) 5
als Verbalsuffix in telW"rti (Ex 23 si), aber sehr oft in Ex 15 5-17
Ps 2 5 5 11 21 10 13 22 5 45 17 59 12 73 e 80 6 83 12 140 10 Q.
y) Nomina feminina, im Status absolutus singularis auslautend
auf ath Ex 15 2 [Samaritaner: tt Tn»T] Jes 12 2 Jr 49 25 Q Ps 16
[53 1] 60 is [61 1] 65 10* [rabbath] ») 74 19 [88 1] 108 13 120 «* 10
123 4* 129 1 f. * 134 4 [Kl 2 is cf. S. § 336 x] sind zwar in den meisten
Fallen textkritiscb unsicher, aber mindestens in Bezug auf das rabbath
kaum zu beanstanden (vgl. die Einzeluntersuchung in Lgb. 2 207 425).
d) Die Pluralendung in erscheint in 2 S 21 20K IK 11 33
2 K 11 13 Hes 4 9 26 is Mi 3 12 (? aus beabsichtigtem "p*?, oder 15
aus Allitteration an p*£, oder Assimilation an n) Dn 12 is; Ri 5 10
Pv 31 3 Hi 4 2 12 11 15 13 18 2 24 22 26 4 31 10 32 11 u 33 8 32
34 3 35 4 i« 38 2 Kl 1 4 (4 sK, cf. Lgb. 2 40).
f) Beibebaltung alter Gasusendungen (S. § 268a 269a
272 a 287 b) wird in folgenden Stellen der althebraischen Litteratur 20
beobacbtet. — Zun&chst Formen auf d, in welchem O. E. Lindberg
(Yergleicbende Gram. 81. 97) einen nicbt nacbweisbar scheinenden
postfixen Artikel & und J. Bartb, ZDMG 1900 698 ein unsicheres Ana-
logiegebilde erkennen mScbte, findet man in Gn 1 24 Nm 23 18 24 3 15
Jes 56 9 Zepb 2 u Ps 50 10 79 2 104 11 20 114 8. — Ferner ein i, 25
das nacb Bartb eine unorganische Nachabmung von "OK etc. sein soil,
zeigt sicb in Gn 31 39 Jes 1 21 22 16 ['•DDK 47 8 10 heisst „ausser mir*
und ist also unrichtig von Ley, Grundziige 105 aufgezalilt] Jr 10 17 K
22 23 K 49 ie 51 is K Hes 27 aK Hos 10 11 Ob s Mi 7 [s (Ley 105)
cf. S. 186 *] u [zu *ODN Zepb 2 15 cf. Jes 47 s] Sach 11 17; Gn so
49 11 f. Ex 15 e Dt 33 ie 2S 22 [2 (Ley 105) cf. S. § 282 a] u
Ps 101 5 110 4 113 5-7 [s cf. S. § 272 d] 9 114 8 116 1 123 1
[144 2 (Ley 105) cf. S. § 282 a] Kl 1 1 4 21, vgl. nocb Tiba, TblT
und "»3)a bei den Adverbien und Prapositionen. — Sodann die alte
*) Die Genetiwerbindung in 12 a besitzt Analogien (S. § 327 q 836 1) 35
und bei dem indefiniten Ausdruck „ein Jabr* ist nicbt das „archaistische
njTD* (Duhm, KHC 1899 z. St.) als beabsicbtigt vorauszusetzen. Eher
konnte Sanoth gemeint gewesen sein.
Die astbetische Sphere des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit 279
Akkusativform trat als neue — nominativische — Wortform auf
(vgl. die semitischen and indogermaniscben Analogieen in S. § 269 a — c)
tind ist an folgenden Stellen gebraucht: in [Ei 14 is cf. S. § 269 b]
Jes 8 23 [Jr 11 is S. § 287 b] Hes 28 is Hos 87 10 13; Jon 2 10
6 Ex 15 16 [Sam.: sw»K] Ps 3 3 [44 27 = Locativ] (? 63 8 cf. S. § 287 b)
80 3 92 i« (? 94 17 cf. S. § 287 b) [116 15 cf. S. § 269 b] 120 1
124 4 125 3 Hi 5 10 10 22 34 13 (? 37 12 cf. S. § 287 b).
f) Vollere oder anders betonte Nominalsuffixe werden ge-
fonden. Zunachst alteres nnd im Volksdialekt nocb erhaltenes
10 khi for Jch zeigt sich in 2 E 4 2 f. 7 (an diesen drei Stellen vom
Qere desavouiert) Jr 11 15 Ps 108 3-5 116 7 19 135 9 137 0. So-
da n n &hvL erscheint fur aw in Nab 2 4 Hab 3 10 Hi 24 23, vgl. das
dem Aramaiscben entsprechende &h% in Ps 116 12. We iter dm6
kommt fiir am in lEabn etc. Ps 17 10 21 11 89 is vor. Ferner
15 m$ tritt fur hem in WB Ps 17 10 58 7 59 13 und speziell in IdmS
fiir lahSm auf: Jes 16 4 23 1 26 u is 30 5 35 8 43 8 44 7 15 48 21
53 8 (cf. meine Einleitung, S. 76. 87) Hab 2 7; Gn 9 26 f. Dt 32 32 35
33 2 Ps 2 4 28 8 44 4 11 49 u 55 20 56 8 58 5 8 59 9 64 6 66 7
73 6 10 is 78 24 60 80 7 88 9 99 7 119 105 Pv 23 20 Hi 3 u 6 19
20 14 21 15 28 22 17 19 24 16 f. 30 13 39 4 Kl 1 19 22 4 10 15 (lucken-
haft aufgezablt bei Ley, Grundziige 116 und NJPhP 1893 611).
Weiterbin zeigt sicb &md fur $h6m in Dt 32 27 [Samaritaner :
i3*n£] 32 [Samaritaner: ttrP332] 37 38 [Samaritaner: nmrQT] 33 29
[Samaritaner: Ma] Ps 2 3 11 7 35 16 49 12 58 7 59 13 73 7 83 12
25 140 4 10 Hi 27 23 und speziell in wba Ps 2 5 und TO^b* Dt 32 23
[Samaritaner: iamb*] Ps 5 12 55 10 64 9 Hi 6 10 b 20 23 21 17 22 2
27 23 29 22 30 2 5, vgl. das neben toa-'K (Ps 59 14) stehende wa"»«
(73 5; S. § 258 g).
tjf) Im Gebiete der Adverbien findet sicb die Negation bed
80 statt Id in Hos 7 2 9 10Q Jes 14 21 26 lof. 14 18 33 2of. 2sf. 35 9
40 24 43 17 44 sf. Ps 10 4 11 16 18 16 2 4 8 17 3 5 21 3 8 12 30 7
82 9 46 6 49 13 58 9 78 44 93 1 96 10 104 5 9 119 121 140 nf. 141 4
147 20 Pv 9 13 10 30 12 3 14 7 19 23 22 29 23 7 35 24 23 Hi 41 15
ICh 16 so || Ps 96 10.
35 #)Prapositionen: Die alte Genetivform -TiblT begegnet in
Dt 1 36 4 12 Jos 11 13 IK 3 18 12 20 Ps 18 32 und -2» (minn& nur
in Jes 30 11) 46 3 Mi 7 12 Ri 5 u Ps 44 11 19 [45 9] 68 32 74 22
78 2 42 88 10 Hi 6 10a 7 6 9 3 25 11 9 12 22 14 11 15 22 so 16 10
280 Dritter Hauptteil.
18 17 20 4 28 4 30 so 31 7 33 is 23 so. Die vollere Form tea liest
man in Jes 25 10Q 43 2 44 i« 19 Ps 11 2 Hi 9 soK 16 4f. 19 16 37 8.
Ferner iws findet sich in 6n 19 15 Jes 26 17 f. 30 22 41 25 51 Jr
13 21 15 is 50 26 Hes 16 57 Hos 7 4 13 7 Hab 3 14 Sach 9 15 10 2
?f.; Ex 15 5 8 Ps 29 e 58 5 8-10 61 7 63 6 73 is 78 13 79 5 88 &
89 4? 90o 140 4 Pv23? Hi 6 15 10*2ab 12 s 14 9 19 22 28 s 31 37
38 u 40 17 41 16 HL 6 10 Kl 4 6 Neh 9 11 || Ex 15 5. Sodann tob
erscheint nur in Hi 27 u 29 21 38 40 40 4. Weiterhin ">ba tritt
bloss in Hi 3 22 5 26 15 22 29 19 vor. Aber "»*T3? zeigt sich in Nm
24 20 24 (Samaritan er: »n&o 1?) Jes 26 4 (fehlt bei Mandelkern 825 c) 10
65 is Ps 83 is 92 8 104 23 132 12 u 147 6 Hi 7 4 20 5. Endlich
*by trifft man in Nm 24 6 Jes 18 4 Jr 8 is Mi 5 6; Gn 49 17 22 Dt
32*2 Ps 32 5 49 12 50 5 16 92 4 94 20 108 10 131 2 Pv 8 2 [17 26
stent falsch in Mandelkern 864 b] 30 19 Hi 6 6 7 1Q 89 9 26 15 27
16 15 18 10 20 4 29 3 f. 7 30 4 (fehlt bei Mandelkern 864 b) 33 15 15
36 28 38 24 41 22 El 4 5.
1) Konjunktionen: Aus der Geschichte des Gebrauchs von
t|N, die in S. § 871 be entfaltet ist, sei ein Moment hervorgehoben,
das dort nicht erwahnt wurde, namlich dass innerhalb des Psalters
gam „auch etc.* und 'aph „auch etc.* (dieses an den kuraiv ge- 20
druckten Stellen) so wechseln: 8 s 14 s 16ef.9 18 49 19 12 u 28 4
25 3 37 25 38 11 41 10 44 10 49 3 52 7 53 4 58 a 65 u 68 9 n 19
71 is 22 24 74 16 77i?f. 78 2of. 83 9 84 sf. 7 85 13 89 e 12 22 28
44 93 1 95 9 96 10 107 s 108 2 118 11 119 a 23 f. 129 2 132 12 133 1
135 17 137 1 139 10 12 148 12. 25
Was die Syntax anlangt, so seien folgende Erscheinungen
berilhrt:
x) Die Neigung, das Jaqtul (cf. S. § 114) als Ausdruck eines
vergangenheitlichen Yorgangs im abhangigen Satze zu gebrauchen
(S. § 154c 155ab 156; 167; hauptsachlich 368 f— i), vgl. irnt£?rp ao
Ps 8 ob mit fcn£ Gn 1 6.
A) Asyndetischer, oder vielleicht w interestischer g , aus Interesse
oder Anteilnahme geborener Gebrauch des Jaqtul elevatum, das sehr
mit Unrecht (Noldeke, Zur arabischen Gram. § 60 Anm.) Jussiv ge-
nannt zu werden pflegt: vgl. iiber nt3W^ etc. Ps 11 6 etc. Hi 36 14 85
38 24 in S. § 194 ef 195. tFbrigens trifft man auch im Arabischen
z. B. pju 3 (Qor'an 17 11; GL 428 liess das ^ weg) ,und er ruft -
anstatt ^pju».
Die asthetische Sphare des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit. 281
fi) In einem Aufsatz „sur la syntaxe de l'impSratif en h6breu*
(KEJ 1897 106-109) behauptet M. Lambert beobachtet zu haben, dass
„dans les moroeaax de po6sie ou d'61oquence, le parallelisme oblige
a employer le nitoe mode [d. h. Imperativ hinter Imperativ etc.
6 cf. S. § 864k] pour les verbes coordonnes".
v) Pluralische Gestalten von Nominibus sind mehrfach gewahlt,
wie z. B. rri-iBtt Hi 37 «. Vgl. in S. § 259 b— 267 i.
|) Seltenerer Gebrauch des Akkusativ-Exponenten nN (S. § 288 a b).
0) Teils Anschluss an den altertumlicheren Sprachgebrauch und
10 teils Lebendigkeit der Vorstellungsweise (cf. Hab 3 5 a b) fiihrte zur
Auffassung mancher Dinge als Personen und daher zum Gebrauche
ihrer Bezeichnungen als Nomina propria d. h. zur haufigen Ver-
meidung des ausserlichen Determinationsmittels, des Artikels. Dies
ist komparativ und bistorisch in S. § 291 a — 295 g beleuchtet worden
is (vgl. besonders iiber die Tempelweihrede in § 292 b) und in den
daran ankniipfenden Bemerkungen von M. Lambert in ^'article dans
la poesie hebraique" (RE J 1898 208-209). Beacbte noch, dass im
Zin&trli 9 kein Artikel geschrieben ist 11 (G. Hoffmann, ZAss 1896 283 f.).
tTbrigens 31 und "nyafc Gn 25 28 kann teils aus Nacbahmung des
so parallelen Dab und teils aus der hier besprochenen Vermeidung ausser-
licher Determination stammen. — Mancbe F&lle, wie D^B3 poo etc.
(Kl 2 15 a ic a) , sind auch durch den Einfluss der Gebrauchlichkeit
veranlasst, der in 8. § 294 efg besprochen wurde.
it) Substantivierung von Attributen findet sich mehrfach (S.
25 § 305 de), vgl. im Arabischen z. B. noch ytj zfiirun „rugiens* =
leo. Viele Beispiele giebt Wenrich 116 f. 159 f. Auch den Um-
stand, dass bath Sijjon nur in 2 K 19 21 innerhalb der historischen
Litteratur auftritt, erklare ich mir daraus, dass es aus einer red-
nerischen Quelle herriihrt, denn 2K 19 21 geht parallel mit Jes 37 22!
to Alle sonstigen Stellen von bath Sijjon findet man in S. § 255 e.
q) Hftufigerer Gebrauch des St. c. vor Prftpositionen (S.
§ 336 w— y).
a) Bevorzugung der §ifa vor der §ila (S. § 59. 380 c— f). —
Aber der Parallelismus membrorum hat nichts mit der Stellung der
85 Satzteile zu thun (gegen Carra de Vaux, Etude de syntaxe semitique
comparee 1895 e).
Zweitens die stilistiscben Charakterztige der hflheren
Diktion, die in irgendwelchen Teilen der altbebraischen Litteratur
282 Dritter Hauptteil.
angewendet ist, warden in dem vorliegenden Werke selbst dargestellt.
Man wird aus meiner Darlegung ersehen, mit wie wenig Eecht
Adrian, Eteaywyrj % 99 — 106 Ellipsen, Tautologien, Pleonasmen,
Wiederholungen , Hyperbata als tduc roV yut%aqiov Javtd hinstellte.
tfbrigens statuierte er in Ps 21 is unrichtig eine avtrtrQogrf, indem &
er iwn (s. o. 59 34 f.) als atTberrest" fasste und daher den Gebrauch
von iv xolg itsqiXolnoig aov &vxl xoH iv toig ntqtXolnoig avr&v vor-
aussetzte.
Drittens lasst sicb auf lexikalischem Gebiete beobachten,
dass in gewissen Partien der althebraischen Litterateur eine Reihe 10
von Elementen des hebrftiscben Sprachscbatzes bevorzugt worden ist.
Darauf wird die Aufmerksamkeit zunachst bei der Lekture von
Gn 4 2s gelenkt. Denn das dort gebrauchte *pT»tt vernehmen be-
gegnet nur nocb Ex 15 26 Nm 23 is (Bil'amsspruch) Dt 1 45 32 1
Ri 5 3 Jes 1 2 etc. Jr 13 15 Hos 5 1 Jo 1 2 Ps 5 2 etc. Pv 17 4 Hi 15
9 i« etc. Neh 9 so 2 Ch 24 19 (vielleicht in Anlebnung an Jes 64 s,
aber vgl. fiber den misnischen Gebrauch von roan Jes 24 23 etc. in
S. § 305 e). Ferner mn« Wort ist nur in Gn 4 2s Dt 32 2 33 9
2S22si Jes524 282s 294 32 9 Ps 12 7 176 18 si 105i9 119nff.
[19] 138 2 147 is Pv 30 5 Kl 2 17 gewahlt. so
Wahrend sodann in Gn 9 26-27 sicb nur das oben unter f) er-
wabnte ixh 26 f. aus seiner Umgebung heraushebt, tritt in dem
Gottesspruch 25 28 der Ausdruck Q»b, D^TflNb VoUcerachaft auf, wie
nur nocb in dem Segensspruch 27 29 und in Jes 17 12 f. 34 1 41 1
43 4 9 49 1 51 4 55 4 60 2 Jr 51 58 Hab 2 is Ps 2 1 7 s etc. bis 25
149 7 Pv 11 26 14 2» S4 24 24. — In Gn 27 29 zeigt sich neben Qxb
als ein anderes auffallendes Element des Sprachschatzes noch das
Verb mn, das ausserdem in Jes 16 4 Hi 37 6 Qb 2 22 lis Neh 6 6
begegnet.
Aus dem Bereicbe der Verba seien noch drei Beispiele gegeben: so
nna und nicht aia steht fur kommen in Dt 33 2 21 Jes 21 12 14
41 5 23 25 44 7 45 11 56 9 12 Jr 3 22 12 9 Mi 4 8 Ps 68 32 Pv 1 27
Hi 3 25 16 22 30 14 37 22. — 2B3 ist das gewflhnliche Wort fur
pflanzen von Gn 2 8 an, aber bn\D erscheint nur in Hos 9 is Jr 17 s
Hes 17 8 10 22 f. 19 10 is Ps 1 s 92 14 128 s. — mn Jcundthun liest 35
man nur in Ps 19 3 Hi (13 17) 15 17 32 6 10 17 36 2.
Endlich aus dem nominalen Gebiete sei nur hervorgehoben, dass
der Ausdruck Mensch durch DIN in Gn 1 26 etc., aber durch £5158
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 283
nur an folgenden Stellen wiedergegeben ist: Dt 32 2« Jes 81 13 7 12
24 e 33 8 51 7 12 56 2 Jr 20 10 Ps 8 5 9 20 f. 10 is 55 u 56 2 66 12
73 5 90 8 103 is 104 15 144 3 Hi 4 17 5 17 7 1 17 9 2 10 4f. 13 9
14 19 15 n 25 4 e 28 4 is 32 8 33 12 26 36 25 2Ch 14 10, ygl. das
5 aramaische tttatt Dn 2 10 etc. Esr 4 11 6 11. Andere hierhergehflrige
lexikalische Materialien findet man noch in Gesenius' WB. , heraus-
gegeben von Mtthlau und Volck (1886), S. XXXTY und bei Mfihlau,
de Proverbiorum quae dicuntur Aguri et Lemuelis origine et indole,
p. 34 s.
10 Ohne von allem, was hier S. 277 — 283 angefuhrt ist, irgend-
etwas zu erwahnen, sagt J. Robertson, The poetry etc. 1898 151:
„The distinction between poetry and prose is here [in the Hebrew
language] shadowy". Dieses Urteil entbehrt also der genfigenden
Begrundung. Auch der Gebrauch der Metaphern, auf den er hin-
15 weist, ist in der hflhern und niedern Diktion der althebrftischen
Litteratur nicht gleich (s. 0. 95 — 108). Er limitiert seinen Satz von
pag. 151 f. dann auch selbst auf pag. 156, indem er hier zugesteht:
„The metaphorical use of language ... is more abundant in the Psalms 11 .
Fragt man iiberdies, aus welchen Quellen die Elemente der
20 httheren Diktion des Hebraischen geflossen sind, so ist in erster Linie
das bemerkenswert , worauf Stade in seiner Abhandlung „tfber den
Verwandtschaftsgrad des PhSnicischen und Hebraischen* (in „Morgen-
l&ndische Forschungen* 1875 i67ff.) 222 hingewiesen hat, und wozu
ich die hebraischen Belege in [ ] hinzufuge : „b*D ist im PhOnizischen
25 das gewflbnliche Wort fur thun, meichen* [Ex 15 17 Nm 23 23 Dt 32 27
Jes 26 12 31 2 41 4 43 is 44 12 15 Hos 6 8 7 1 Mi 2 1 Hab 1 5 Zeph
2 s Ps 5 e etc. Pv 16 4 etc. Hi 7 20 etc.]. „Der Monat heisst im
Phttnizischen in Monatsangaben noch allgemein n-r* [Ex 2 2 Dt 21 13
33 14 1 K 6 37 f. 82 2K 15 13 Sach 11 8 Hi 3 « 7 s 29 2 39 2]. „Der
so Plural n2iD Jahre ist im Phflnizischen im allgemeinen Gebrauche*
pt 32 7 Jes 38 10 15 Hes 22 4 Ps 31 11 61 7 77 e 11 78 33 90 10 15
102 25 28 Pv 3 2 4 10 5 9 9 11 10 27 Hi 10 5 16 22]. — Will man
sodann ein allgemeines Urteil fiber die psychologischen und lokalen
Quellpunkte der Elemente des hftheren genus dicendi der Hebraer
85 wagen, so scheint mir am richtigsten so gesagt zu werden: die Be-
standteile der hSheren Diktion mancher Partien der althebraischen
Litteratur sind als ungewtthnliche und die Mannichfaltigkeit des
Ausdrucks steigernde Formengewfthlt worden, und sie waren nach
284 Drifter HauptteiL
ihrem Laute meist hervorragend klangvoll, nach ihrer Herkunft aber
zum Teil alter, zum Teil volksdialektisch und in beiden Fallen oft
zugleich fremddialektisch.
interne Har- Bei dem Gebrauche dieser hfiheren Diktion konnte Harmonie
hdheren gl dadurch erzielt werden , dass kein stflrendes Element hinzugefugt 5
' wurde. Aber wo die Mischung anfing, unharmonisch zu werden, wird
sich nicht leicht entscheiden lassen.
Wabrscheinlich bezog sich schon auf die Eleganz and Harmonie
der Dicbtungen Davids seine Bezeichnung als bK^fo"> rrilBT D^3
2 S 23 1 b. Denn die sicherste tFbersetzung ist folgende : „der lieb- 10
lich ist in Bezug auf (S. g 336 h) die Ges&nge (ein zusammenge-
setzter Status constructus, der seine Analogien in S. § 281 b besitzt)
unter Israel" = der Liederliebliche Israels. So ist der Ausdruck
wahrscheinlich im Trg., sicher in der PeS.: ^^^ concUens etc.,
bei Hieron. : egregius psaltes Israel ; bei RaSi und Qimcbi z. St. ver- 15
standen worden, und „der liebliche Sanger Israels u wird aucb in
Siegfried-Stade, WB. s. v. OTO und von Lttbr, KEHB z. St. uber-
setzt. — Oder ist dieses 0^3 im Sinne von „der liebliche Gegen-
stand" zu fassen? „Der Liebling" ist bei Elostermann im KG und
bei KtJ, ,the joy" von H. P. Smith im ICC 1899 z. St ubersetzt. 20
Aber dies ist an sich schwierig, und zur Auspragung dieses Ge-
dankens hatte ein passives Wort naher gelegen. Der Parallelismus
verlangt auch kein passives naSim, denn „der Gesalbte Jahwes*
wurde kaum noch als ein passiver Begriff gefuhlt, und von der
aktiven Beziehung Davids zu Musik und Poesie ist mehr die Rede 25
(1 S 16 is 2 S 1 17 ff. 3 83 f. 22 iff. Am 6 5 etc.), als von seiner passiven
Beziehung zu den beiden erwahnten Ausserungen (IS 18 7; LXX
Ps 151). Es ist auch nicht ratsam, dieses naSim von den andern
zw&f abzusondern und mit +J6 naghama (naghima) t leni, submissa
voce usus est" zu kombinieren, welches Nestle (Marginalien 10) in so
„2S 23 1 und Ps 81 3 vorzuliegen scheint*. Ein von diesem 0*3
abgeleitetes naiim wurde weder in aktiver noch in passiver Be-
deutung 2S 23 1 passen, und der kinn$r Ps 81 3 war doch auch
nicht bloss leise tflnend. Vgl. Gn 31 27 Hi 21 12, wonach der Ton
des kin/nor mit dem Paukenschlag zusammenwirkte. Dbrigens evrtQt- 35
nug tyaknoi 'IaQaqk (LXX) 2 S 23 1 beruht auf der Voraussetzung
einer Haplographie von 7r*3 anstatt 73^23. Field 1 584 fiigt hinzu:
„Alia exempla: xal togaiog 6 tyakfiog* .
Die Ssthetiscbe Spb&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 285
Jedenfalls bildet diese Ausfuhrung fiber das wahrscheinliche
amoenus von 2 S 23 i einen Obergang zum folgenden Abschnitt.
2. Die Quellen der Erhtfhung des Wohllauts der Darstellung steigemng
entspringen teils aus einem gewissen Mass des Znsammenklanges uutei. "
5 der Darstellungselemente und teils aus einer geregelten A b -
wechslung des formellen Verlaufs der Darstellung.
a) Die erste yon diesen Quellen ist also ein gewisses Mass von zuammen-
Zusammenklang der Darstellungselemente. Denn so sehr ein ng
immerw&hrendes Unisono dem Ohre missf&Ut und dieses im all-
10 gemeinen Abwechslung erstrebt , so sehr wird es doch angenehm
beruhrt, wenn im Flusse der Schallwellen einzelne gleich-
klingendeElemente auftaucheu. Diese Thatsache der Erfahrung
lasst sich auch aus der Physiologie der Sinneswahrnehmungen ab-
leiten. Denn die Gehflrthfttigkeit muss wohltbuend beruhrt werden,
15 wenn nach einer kiirzeren oder langeren Reihe von Eindriicken die
gleiche Wahrnehmung sich wiederholt, und dadurch ein Ausruhen
der Empfindung8nerven eintritt.
Etwas anderes ist das sich haufende Unisono, und wieder etwas
anderes ist der Laut und sein ihm nach einem Intervall in niian-
30 cierter Klangfarbe nachtflnendes Echo. Man weiss, wie sehr uns
das letztere entztickt, wahrend die Wiederkehr des Unisono uns vom
akustischen Standpunkt aus aueh dann missfallt, wenn sie dem Zwecke
der charakterisierenden Nachahmung, wie in saw la$aw saw l&saw
qaw laqow etc. (Jes 28 10 is), dient. tfbrigens aber ist die Ein-
25 tOnigkeit, die ein betreffender Autor durch seine Wortwahl bewirkt,
wie Dfira'n und N^arr in Dn 1 2ab gewfthlt ist, nicht w Monotonie
der hebrftischen Sprache" (Bludau. Die alexandrinische tJbersetzung
des Buches Daniel in BS 2 295).
Die zusammenklingenden Elemente der sprachlichen Darstellung
to sind schon fruhzeitig ihren Beurteilern aufgefallen. Die griechischen
Rhetoriker sprachen von naqrfaflCig (Anklang) etc. (Volkmann 439.
441 ; Gerber 2 iu ff.). Von den Arabern wurde diese Stilerscheinung
aj-tfindsu genannt, d. h. die HomogeneYtat, wie Mehren 154 treffend
tibersetzte. Ra5i fand in Saphra Saphar (Mi 1 10 b) ein bctt "piDb
85 T^DbM b5?, also einen Ausdruck, der mit dem andern zusammenfiel
d. h. zusammenklang. Dav. Qimchi fand dieselbe Erscheinung in
chaV?q& ndchal chelqekh (Jes 57 e). Ebendieselbe Erscheinung fand
286 Dritter Haupttett.
er in ^m3J0 (Jes 65 12) wegen desson Beziebung zu *m. Er ver-
glich dabei Gn 49 19 ie Zeph 2 4b und fugte binzu: mnX 'pn Kim
d. h. und darin bestebt eine Methode der Eleganz. Sodann sind
diese Gleichkl&nge unter dem verallgemeinerten Ausdruck Parono-
masia zusammengefasst worden. So gescbab es yon Dathe 1 1335 f., 5
yon Gesenius im Lebrgebaude 856 f. , yon Mehren 154 f. und yon
J. M. Casanowicz in der verdienstvollen Monograpbie fiber „ Parono-
masia in tbe Old Testament* (Boston 1894). Ehe icb aber selbst
die einzelnen Arten der spracblicben Gleicbklange vorfubren kann,
muss eine Voruntersuchung iiber die Elemente des sprachlichen Gleicb- 10
klangs angestellt werden, die als Mittel zur Steigerung des Wobl-
lauts einer spracblicben Darstellung gelten k5nnen.
Das Obr, von dessen Urteil oben 285 off. gesprocben wurde,
macbt beim Empfinden der Gleicbklange keinen Unterscbied zwiscben
unvermeidbarem und vermeidbarem , zwiscben zufalligem und beab- 15
sicbtigtem Gleicbklang. Namlicb Casanowicz 26 f. begniigt sich, die
Gleicbklange in die soeben erwfthnten Kategorien zu bringen. Aber
scbon das GehSr macbt einen Unterschied zwischen gewflhnlicben
und aussergewShnlichen Gleicbklangen. Darauf berubt es, dass
wenigstens zunachst die einsilbigen Flexionsendungen nicbt leicbt so
als vollgiltige Gleicbklange empfunden werden.
Nacb dieser Analogic konnte auch das bebraiscbe Obr z. B. in
den auf einander folgenden Worten mSsadim, jamim, ianim (Gn 1 14),
oder in peril, rebil, mdM (22) keine vollgiltigen Gleicbklange finden.
Aus demselben Grunde konnten in solchen Spracben, in denen Flexions- 25
oder Derivationsmittel oder Prapositionen etc. prafigiert werden,
diese v r gesetzten Laute nicbt als auffallige Gleicbklange gelten.
Mit Unrecbt meinte Casanowicz 27, yon dieser Kegel die Nominal-
prafixe ausnebmen zu sollen, „ because they were no longer felt to
be formative elements 11 . Die Begrundung dieser Annabme wird bei 30
ihm aber vollstandig vermisst. Ja, er bat aucb ubersehen, dass das
von ibm angefiibrte Wortpaar «m72i «iri73 die gegenteilige Meinong
empfieblt. Denn eben nicbt der Anlaut m in der ursprunglicben
und normalen Lesart «i3?3i &2,in (2 S 3 25) genugte , urn ein zu-
sammenklingendes Wortpaar berzustellen , sondern man sucbte den 35
Eindruck dieses gleichen konsonantischen Anlautes tn durcb den
gleicben Vokal 6 zu erganzen. Dafur dass nicbt, wie Casanowicz
meint, das Nominalprafix als voller Faktor anlautenden Gleicbklanges
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 287
gait, spricht doch auch folgender Umstand. Das Nominalpr&fix m
von rnattha ist bei der Zusammenstellung yon masfol rraw etc.
Hes 6 14 nicht beriicksichtigt. S. u. 292 4ff. bei Zeph 1 15 ein
ebensolches Beispiel aus dem Arabischen! Deshalb kflnnen Falle,
5 wie mach(a)8akh und mc&aqaMm (Jes 42 ie), die Casanowicz 62 als
Beispiele von Allitteration aufz&hlt, nicht gelten.
Dass die Zusammenstellung eines Singulars mit seinem eigenen
Plural, die einen Superlativ ersetzen soil, wie %Sbed Sab&dim etc.
Gn 9 25 etc. S. § 309hi, nicht als Mittel der Herstellung von
10 Euphonie gemeint ist, hat Casanowicz 26 richtig hervorgehoben. Aber
betreffe aller Falle der sogenannten figura etymologica (dkh6l tokhel etc.
Gn 2 16 etc.) ist mir ebendasselbe Urteil nicht so sicher, wie ihm.
Vielleicht stimmt man mir bei, wenn man die in S. § 219 a — 220 b
329 a — g — v gesammelten Beispiele iiberblickt (vgl. auch hier
15 weiter unten 2K 19 7 || Jes 37 7 etc. Hes 18 iea 38 12 a etc.). In
einem Teil der Falle durfte doch die Rucksicht auf den Zusammen-
klang der Formen zur Wabl gerade dieses Verstarkungsmittels an-
geleitet haben.
Die Gleichklftnge einer sprachlichen Darstellung, die gemass
20 dieser Grenzregulierung als Mittel der Steigerung ihres Wohllautes
gelten kdnnen, zerfallen nach der Natur der Sache in folgende
Gruppen.
a) Allitteration: frre&ith bara' Gn 1 1 kann nicht mit Allitteration.
Casanowicz (Paronomasia 26) als t unavoidable* hingestellt werden,
25 denn auch fcnn n^nn hatte, wie in Hos 1 2, gewahlt werden k5nnen.
— 1WO ID* Gn 18 27 (cf. Hes 27 30) Hi 30 10 42 6f. Auch im
Arabischen kann der Anklang nur die beiden letzten Eonsonanten
der betreffenden Wflrter betrefFen, wie in t Er hat jg& ^ J$\ ii weder
Spur noch Land", was Dietrich, Zur Gram. 256 anfuhrt, also: Id
so 'itran toald 'itjaran. — triab D^fnb Ex 25 27 (Dathe 1 1335). —
miKHh UXD 2S 14 7 cf. •jrmjwh yti'rab Jes 14 30 (Dietrich, Zur
Gram. 255). — p*ntin Q^ u. fi, lK9s Jrl9s 49 17 50 ist- —
rwnui *ro u. a. 2K 19 7 || Jes 37 7; Jr 49 u (23 51 *e) Ob if. —
Jes 1 23 a s. u. 292 82. — "pan -p*b Jes 2 19 (cf. S. § 329 c) 21
85 (cf. Ps 10 lsb/Sf). — rn*> *v*mb u. ft. Jes 5 s 7 23-26 9 17 10 17
27 4f; 10 29a/*. — iNtii Bti und nsn ^3 Jes 14 22 Hi 18 iof. —
nnwbi "jiicb u. ft. Jes 22 13 a 35 10 b 51 11b; Jr 7 34 15 ie 16 9
288 Dritter Hauptteil.
Sach 8 19 Ps 51 10; 40 17 Kl 4 21; cf. Est 8 i«f. — 'an TO Jes 15 9a.
— aiaa matt Jes 23 1 (Dietrich, Zur Gram. 255)? — D*nfe mino
23 s; cf. 24 4a ?ab 12 22a. — 'y\ *me Jes 24 i?f. Jr 48 4sf. Kl
3 47a. — Dv-rcsj xpyam u. a. Jes 25 «; 10b 26 lb (Kl 2 sb); 29 «
Nah 1 sb; Jes 34 11 a a Zeph 2 14a; vgL auch sadajim Jes 32 12, 5
das als lebensvoller und kontextueller dem von Stade in ZATW
1884 267 und im WB 464 b empfohlenen aadim vorzuziehen sein
durfte, mit 8ed&. — 1261 itb u. a. Jes 51 19 59 7 60 is Jr 48 sf
(liickenhaft angefuhrt bei Casanowicz 80). — chcUl e q& . . . chelqekh
Jes 57 e. — §&m(m)u samdjim Jr 2 12 a f. — mWTDl matt Jr 10
5 so f. — V^p O^atp Jr 12 is a. — KisttTitt Jr 23 33. — Vrt 103
Jr 49 .no a. — dlnm a^n Jr 50 21b. — dm «wi Hes 5 17 28 23
38 22. — manton rrettsd u. a. Hes 6 i4 23 33 32 15 33 28 f. 35 3 7. —
'tttttt orps Hes 7 11; — n^»i D^CO* Hes 16 7 22 39 23 29 f. —
Vgl. 'ai viinw Hes 17 20 cf. Kl 1 13 b. — bow *p* Dt 4 11 (aim- 15
lich 5 19) Hes 34 12 Jo 2 2 Zeph 1 15 Ps 97 2 Hi 38 9 f. — nTTfltt
. c)N»l Hes 36 3. — DK30 10 Hos 4 is; 9 15 b s. u. 292 32. — W
nciO '31 Am 1 wb Ps 83 ie. — Wahrscheinlich gehflrt auch die
Zusammenstellung von ■»* und ">3 Mi 1 a a b hierher, denn y repr&-
sentierte auch den Laut des gh, wie die Gleichung rw = ra£a 20
beweist. — *|nmp ^m?l Mi 1 ie b. — DtoVk D^bfct Hab 2 is b.
— envn 'ai *nn Sach 9 5. — rwi n* Mai 2 12. — Tim Tin Ps
21 e (45 4) 96 e 104 1 111 3 Hi 40 10 1 Ch 16 27 (Zitat) f. — W^
wn« 'an Ps 64 sb. — -ptf, I'M etc. 69 31a 32 a. — 'y\ oibib ibaib
122 «f. — rate «^ab« 132 is a cf. Hi 8 22 a. — 'an 1DN3 1TB3 25
147 ieb. — oariB ins u. a. Pv 3 2s 8 27b 10 ieab 13 22b 14 34b.
— nun wab* Hi 8 22. — citd^ tost etc. Hi 17 8 26 10 a 29 iea
31 40 a 37 ie. — ywte) m-tfflD etc. Kl 1 4a; isb; 2 sb (cf. Jes
26 1). — iatj ':n n»© Kl 3 47b 4 isa. — ywto DID Qh 7 ia. —
■pfetoi nn^io Est 8 ief. — a-ian a-na Esr 8 31b. — gjiibqov ttorifc 30
Lk 2 11; syrisch: tarla (porta) und tejara (crates) Jh 10 1 PeStta.
Aus der nachbiblischen Litteratur der Juden gehoren nach Casa-
nowicz 43 z. B. folgende Ausdrucksweisen hierher: „An drei Dingeo
wird ein Mensch erkannt, namlich "IOJM1 IDIM WOS = bektoo bekfcd
tibekataso, d. h. an sein em Beutel, an seinem Becher and seiner Bitter- 35
keit ("103O3 eigentlich : an seinem Arger, oder seinem Zorn)". — blDK
bS3 a«n birn = 'ekhol bbsd v*Ub bestl, „iss Zwiebel und wohne im
Schatten*, d. h. lebe lieber armlich, als dass dn von einem Glaubiger
aus dem Schatten deines Hauses vertrieben werdest.
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 289
Allitterierend und assonierend sind mehr oder weniger
sicher folgende Beispiele: ndl icandd Gn 4 12 uf. — WP*n Wl^
42 35 b, schon von GL 858 hervorgehoben. — aiT**) *i1£2 d. h. am
vvahrscheinlicbsten „Belasteter (Dienstpflichtiger) und Lastfreier* nach
5 Ex 23 sb (Selbstandiger cf. Lgb. 2 137, Anm. 2): Dt 32 36 IK
14 10 21 21 2K 9 s 14 26 f- — rribtt rriban e tc. 2S 6 20 (in Jes
22 13 a war mit mnti der Infinitivus constructus gemeint und dar-
nach auch vorher dreimal); Vi 0153 010 Jes 80 i«a; nian rrifin
42 20a; ';n rribN Hos 10 4a; nio^ rrn* Hab 3 isb. — - K^tthl
10 u-ph e lethi u. a. 2S 8 is 15 is 20 7 (23b) IK 1 38 44 ICh 18 17 f. —
mm U33ttn 2S 22 8; 'attd Sattd zur Verstarkung des Gegensatzes
von „du* und „ich* : IK 21 7; — 'y\ rroitttt Jes 22 5 a; hippoq
tippoq etc. Jes 24 3 6 a; ttj^l D*n 29 6; 'armon || hamdn 32 14;
s&acA /86ac& 34 eb (Dietrich, Zur Gram. 256); ra*H wajjirdU 41 5
is (S. § 366 1); ails lizztiz 43 17; naissn naw 54 6 (GL 857); ikrcpA
qfyeph 54 8; — D"Oa, D"»3D Hes 2 4a; ino§aaw umobaaw (Hes
43 11), wo die letztere Formation statt mebo'aw gewahlt ist, wie
neben mo§<l statt mabo vielmehr moba als spatere Randlesart in
28 3 23 erscheint; — §hnach qhnach Hos 8 7b; nab"»8 nb^K Mi
20 1 sa; — UMttro ©anm Ps 18 $;Jiru wfijira'u 40 4 52 8; node etc.
56 s; hindoph tindoph 68 3 (cf. Lgb. 2 554 b!); 'n «nnr; 107 11; —
w^m win Hi 6 21b; 'n D^nc 22 10 ab; — ':n ^ Qh 10 u; —
p^a 'ai "na Sir 32 10 a; — menb (die Haare) und manjdn (ge-
z&hlte) in der PeSlJa von Mt 10 so, woran Nestle in The Expository
23 Times 1899 526 erinnerte; ferner 7toQvetce und novr\qla^ cpftovov und
cpovov Rm 1 29 (Dathe 1 isse) 31 a Eph 3 oa.
In der griechischen Prosa tritt die Allitteration fast Aiutter»Uon.
nur in Verbindung mit der Annomination auf (s. u. 292 ie). Aber
in der Poesie findet sie sich von Homer an „nicht selten* (Volk-
30 mann 439): jyvxo xa^al %oXccdeg (II. 4 526); 66<Hv nanav xaxav xaxoig
(Aeschylus, Perser 998). ^Euripides hat dieses Mittel nicht mehr
wie die andern Tragiker instinktiv und selten, sondern bewusst und
baufig angewendet* (Norden, An tike Kunstprosa 1 60). Ahnlich war
es bei den Rtfmern nach Volkmann 3S9f. und Gerber 2 i63f.:
35 vgl. /onge /ateque ; nos omnia nobis difficilia /acilium /astidio feci-
mus (Seneca, Epist. 90 is) ; qui data fide /irmata /identem /"e/ellerit
(Plautus) ; «aepe levi *omnum *uadebit inire *u$urro etc. bei Vergil,
Eclog. 1 56 8 21 ff. 68 ff. ; ^>ossunt prodesse ^?otentes etc. (Ovid.,
Kdnig, Stilistik. 19
290 Dritter Hauptteil.
Trist. 3 4, 7f.). Cber Allitteration in anderen Litteraturen s. u.
bei „Stabreim* !
AtfonftDx. §) Assonanz t wie der vokaliscbe Gleichklang aufein-
ander folgender Wdrter genannt zu werden pflegt, wird in folgenden
Wortzusammenstellungen gebOrt: tohu wabdhu Gn 1 2 Jr 4 2s and 5
tdku . . . bShu Jes 84 11 t; mm* und mblbn Ex 32 is a; rrriai -nio
Dt 21 is 20 Jr 5 23 (Casanowicz 88)? Vi 1V3« Dt 28 28 a Sach 12 4
(Casanowicz Lc.)? Aber sicber ist Assonanz wieder in folgenden
Vokalfolgen beabsichtigt : ni"ef ni. 2 S 12 14a; — hqf go/ Jes 1 4;
Id . . .jophi 3 24b; hi&iam&r \\ haiqU 7 4; nb&TO || nb*ttb 7 ub 10
(cf. S. § 402 d); ttr- 24 19; — Uj hodo Jr 22 is; — sifck&th
kijjfin Am 5 25 (GL 374 Anm.)? — nes&j \\ kesHj Ps 32 1 ; bedo-
brSkha \\ beiaphfSkJia 51 eb; — zadon \\ qalon Pv 11 2; 'n «n« 23 29.
Ebenso sollen vielleicht auch die Worte rials nibina Kl 1 4 b,
jedenfalls die Wortpaare a%ivo$ und itQivog (Sus 64 58), %xr\v(av und 15
nrqvcov (1 Kor 15 39) eine Assonanz enthalten. Der letzterwfthnte
Fall wird aucb von Norden, Antike Kunstprosa 2 (1898) 503 her-
vorgehoben.
B. Jacob, ZATW 1898 299 meint, dass in Dt 28 22 ursprunglich
die Lautkomplexe baiahaft ufiaqaddaht ufladallaqt, ferner baitddafon 20
ufiapirraqdn gesprocben worden seien. Ebenso batten sich einstmals
mard und ma l l in Jos 22 22 einander entsprocben. Aber erstens
wird bei dieser Annabme das Streben nach Gleicbklang grundlos
zum Beberrscber der konsonantiscb-vokalischen Lautgesetze gemacht.
Denn wenn in jenen beiden ersten Worten Sahaft und qaddahi die 25
Gutturalis den a-Laut bewabrte, so ist nicht ebenderselbe Vorgang
beim dritten Worte vorauszusetzen. Vielmehr entspricbt das uber-
lieferte dalUqeth ganz dem Verbalten der Nichtgutturalen zur Be-
wabrung des a-Lautes. Ferner, wenn die Sprachtradition eine
Ahnung von jener Tendenz nach Assonanz gehabt hfttte, so wurde 30
sie diese mechanische Korrespondenz der Laute auch wirklich her-
gestellt haben. Denn dieses Verhalten der Sprachiiberlieferung be-
obachten wir zwar nicht wahrscheinlich in SjDTOn Gn 3 15 (s. 0. 122 23),
was nach P. Haupt bei Casanowicz 81 statt ^eiWDn gesprochen
worden ware, aber in folgenden exzeptionellen Formationen: na&$dni etc. 35
Gn 41 51 ; das zweite lajarim Ri 10 4, w&hrend bei Dimon Jes 15 9,
was Casanowicz 43 52 als Produkt des Strebens nach Gleichklang
anfubrt, auch Dtmona Jos 15 22 (Lgb. 2 459) nicht zu vergessen ist.
Die asthetiscbe Spbfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 291
Zur ErmOglicbung des Zusammenklanges sind aber weiter folgende
Lautgestalten gebildet worden: tibbdq, ttbbSz Jes 24 s (cf. Smend,
ZATW 1884 193); helaj 32 7 (cf. kilaj s); ba statt i2*a Mi 1 io;
vesuj Ps 32 i ; pallag 55 io. Ebenso sind ja auch vital yiyQapiiiva
5 zur ErmOglichung der Allitteration oder Assonanz gewahlt worden:
ptoai Gn 15 *b § (s. o. 26 s); y»fe 1 K 18 27; nam Jes 15 4 cf. •*«
17 1; rt'K© 24 i«; a*n73t5 25 e; na 32 19a; barrc Hes 24 21; 'ou?
39 2; iiTO Ps 55 9; bw etc. 74 «; cf. HOD Pv 12 i« (nur noch
in 23); -in 21 8; n*UD Kl 3 47 b (Casanowicz 42); vgl. -Q* ICh 2 7
10 mit Jos 7 25 f.
,Dic Allitteration ist bezeichnend ftir die germaniscbe, die
angelsKcbsische, die skandinavische Poesie, also ftir die an Konsonanten
reicben nordischen Spracben, wabrend die siidlichen, namentlicb die
spanische, die Assonanz pflegen" (Gerber 2 163).
1:. y) Annomination ist, was das Wort selbst betrifft, die von An ^ in * p
Quintilian (9 8, cm) gepragte lateinische Gestalt des Ausdruckes
rtccQovoiLuoLa, wie Gerber 2 149 bemerkt. Was sodann die mit diesen
beiden Worten bezeiebnete Stilerscheinung anbelangt, so kann Anno-
mination als die potenzierte Form der Allitteration bezeiebnet
«o werden. Denn bei der Nebeneinanderstellung etymolo-
giscb verwandter Sprachgebilde wird mehr, als der blosse
Zusammenklang der anlautenden Konsonanten erstrebt. Bei der
nun folgenden Aufz&blung yon Beispielen der Annomination,
die sich in der althebraischen Litteratur finden, sollen die Stellen
25 kvrsiv gedruckt werden, in denen die Annomination in der Zu-
sammenstellung verscbiedener Verbalst&mme u. &. besteht: D^S^
n?:rn Gn 42 7ab; pi:t, m'sy Ex 32 id a b; -mami, tobidi Lv
26 as a I,; 'ai na«3m Dt*30 /-*; 'yi -nba© IS 1 *7f.- J ai Dp*i IK
Ssoab; ':n la^om 47 a b\ t verzehren* und „verzehrt werden* Jes
so l*9f.; 'aHra-nna lididi sirath dSdi 5 1a; ta'amfnti \\ te-'amenfi
7 9b; -|Kb p«0 9 4; 'n D"»ppn 10 tab; bofdim bagddti etc. 24 ieb
27 7; musad mus{s)ad „von wohlbegriindeter Grundung* 28 i«b;
n*:«n i-P3Km 29 2 Kl 2 &b. Allerdings die Konjizierung von V.p:i
fur Jr 3 17 (Nestle , Marginalien etc. 3 ; Casanowicz 76) setzt obne
35 Grand voraus, dass nip im Sinne des arabischen qaraj „collegit
aquam" im Hebrftischen existiert babe und in Gn 1 9f. Jr 3 17 ver-
kannt worden sei. Aber sicbere Falle von Annomination liegen
wieder in folgenden Ausdrucksweisen vor: 'an n^JO Jr 28 I9ab;
19*
292 Dritler Hauptteil.
Mpiani tipia Nah 2 11 ; n«i»?2^ ttfinie Zeph 1 15 Hi 30 s 38 27 Sir
51 ioc (nKTOm rwnD); -ornEi -a? Pv 26 nb\ D"»pp* Qh 4 iai;
'ai Dp*! 2Ch 6 lOab ( | IK 8 *Oa6); 'ji ODawa 2Ch 30 0.
Den aus Nah 2 li Zeph 1 15 Hi 30 3 etc. angefuhrten Wort-
zu8ammenstellungen entspricht formell ganz das arahische Wort- s
paar .. JC*J^ ., JG! »das Sein und der Ort" (Dietrich, Zur Gram.
256). Dathe 1 1339 bemerkte ferner den Parallelismus von ^L+oi
(raqqedtun, saltavistis) und ^L^-Dl/ ('arqecliun, lamentati estis) Mt
11 17. Er verweist sodann betreffs Jh 1 sb auf bap t Dunkelheit*
(Dalman, Gram, des JPAramaiscb 105) und bap. „aufhehmen*. Die- io
selbe Erscheinung zeigt sich in der Nebeneinanderstellung von avcc-
yivartxtre und imyvcbaso&e %xX. 2 Kor 1 is 3 2 b, nolXotg itolkuxig xxk.
8 22 9 8 b. Norden, Antike Kunstprosa (1898) 1 23 f. weist nach,
dass neben der Antithese (s. 0.) die naQovofiaala hauptsachlich durch
Heraklit and Gorgias zu Elementen der Kunstprosa erhoben wurden. 15
Ein Beispiel aus Plato's Phaedrus 249 C ist zekiovg oa zeltxag te-
iovfuvog riktog ovxag fwvog yiyvtiai (Volkmann 440).
Allitterierende.assonierende und hauptsachlich anno-
minierende Ausdeutung von Worten.
Dies durfte eine sachliche Benennung der Stilerscheinungen 20
sein, die im Arabischen unter dem allgemeinen Ausdruck yinasiln
(s. 0. 285 33) und sonst unter der Bezeichnung .Paronomasie* mit
befasst, oder htfchstens als .Wortspiele* (Volkmann 407), genauer:
w \Vortklangspiele* (Gerber 2 132; s. 0. 84 34), Jeux de mots* (Ant Baum-
gartner, L'humour 23), .plays upon words" (Casanowicz 12) zu 25
einer besonderen Unterabteilung der Paronomasien gestempelt werden.
Obgleich diese Stilerscheinungen nur zum geringeren Teile als Mittel
der Steigerung des Wohllautes gel ten konnen, miissen sie doch hier
in einer Nebenuntersuchung vorgefuhrt werden.
Aniu«ie- Allitterierende Wortausdeutungen sind oben 292 is 30
"dwtMg.'* ini Hinblick auf folgende F&lle als eine besondere Gruppe erwShnt
worden: scur(r)djikh sot^rim Jes 1 23; 8ar(r)ehSm 8dr*rtm Hos 9 15.
Da sind die beiden nebeneinander gestellten Worte it: (scar) und
-nio so deutlich von verschiedenem Etymon, dass das Motiv, gerade
s6i*rim bei der Charakterisierung der betreffenden sar(r)im zu wahlen, si
nur in der Allitteration der beiden Ausdrucke gelegen ha ben kann.
Iui iibrigen aber ist es einigermassen zweifelhaft, wie weit bei den
iu Rede stehenden Wortausdeutungen das Interesse fur die phonetische
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die StilbescbafFenheit. 293
Ahnlicbkeit, oder das Interesse fur die etymologiscbe Zusammen-
gebtfrigkeit der betreffenden beiden Wflrter vorgewaltet hat. Doch
meine ich , dass ein phonetiscbes Interesse in den Fallen vorauszu-
setzen ist, in denen ahnlicb klingende Ausdrticke zusamniengestellt
r> sind, die htichstens in ihrer mehr oder weniger verborgenen Wurzel
verwandt sind.
Zu dieser Gruppe gehflren noch z. B. folgende Kombinationen :
N6 a ch und nich{ch)am Gn 5 29; **i£73 Mi 7 12 als ausdeutendes
Aquivalent von D^atB; vgl. ONTO Pv 7 22 mit DntnD 7a; Shnen
10 und $im e kha HL 1 3 a Qh 7 1a.
Allitterterend'as8onierend sind darnach folgende Wortzusammen- AUHt«rie-
rend-asionie-
stellungen : Qajin und qantthi Gn 4 1 b ; Damm&seq und mkheq etc. *end« Wort-
15 2b 17 5 35 is (cf. mtofin «£■* und mT 38 28b sob). Ausser-
lialb der Genesis sind die hierher geh&rigen Falle nicbt systematisch
15 gesucbt, aber gelegentlicb folgende Stellen notiert worden : ^p, p
Nm 24 21 (GL 859); p*, ito Jos 7 25 (cf. *o* lCb 2 7); iamjja
fAnathoth etc. Jes 10 sob; 13 « Jo 1 15 f; 15 9a 21 2 (^b*) na
(rrain cf. qtin = Ttfic) is (an* und a'ny) 24 18 a; Jr 48 2b; Hes
7 b Opptt cf. Am 8 2) 25 u;a; Hos 1 4a b (bawnn, bfinto*); Jo 1 15
20 (Jes 13 «); Am 5 sb (cf. Jos 5 a) 8 2 (yp cf. Hes 7 e); Mi 1 10a a §
ub is a (TDDlb, HTDb); is a («-p, rTOitt); Zeph2 4ab; Sach 9 sa;
VO^D, O^D Dn 5 25 b 28; ngivog xrA. Sus 54 f. 58 f. (Einleitung 486).
Ganz zutreffend sagt Ant. Baumgartner, L'humour dans l'ancien
Test. 1896 34: „Chez les prophetes, la note de l'humour reste une
25 note grave, conforme au ton g6n6ral de leur predication. Et pour-
tant, malgre le serieux de leur pensee et le caractere souvent tragique
de leurs discourse ils ont su parfois donner a leur pensee cette
forme <T esprit qui convient au style noble*. — In der nachbiblischen
jiidischen Litteratur (s. 0. 288 52) ist fiW (IK 11 2* 29 12 2ff.
so 14 1 itf 15 so 16 2ff. 22 53 2K 3 s 9 9 10 29 13 sff. 14 24 15 off.
17 21 f. 23 15 2Ch 9 29 13 iff.) zweifach kombiniert worden: teils
mit UT ?:m *das Volk zum unsittlichen (cf. Lv 18 23 20 ie) Gfltzen-
dienst verleiten* und teils mit rtt^tt, weil er Dissensus zwischen
Israel und dessen bimmlischen Vorfahren hergestellt bat (cf. Mai
35 3 24a). Vgl. „drei Ktfnige haben keinen Teil an der kiinl'tigen Welt:
Jerobeam, Ahab (1 K 16 29 33 etc.) und Manasse (MiSna, Sanh. 10 2).
Ebenso ist im Talmud der "^TOfc (Jo 2 20) als „das btfse Gebilde
(lat* Gn 8 21 a) gedeutet , das im Herzen des Menschen verborgen
294 Dritter Hauptteil.
ist" (incat). Im Arabischen vgl. ad-damn Sainuddini „das
Schuldenmachen ist die Schftndung der Religion" (Mehren 156).
In einigen Fallen tritt der ideelle Zweck der Zusammenstellung
ahnlich klingender Formen besonders deutlich zu Tage. Hierher
gehflrt es, wenn Jesaja (5 7 b) rntSpaf etc. als mispach etc. charak- 5
terisieren wollte, was durch Eichten etc. und Vernickten etc. nach-
geahmt werden ktfnnte. Ferner Firritt Jr 4 17 soil durch den Hin-
weis auf *ra 18 den Beigeschmack des Bitteren bekommen. tFbrigens
ist eine Wirkung des chereb (Jr 50 55-88) in sehr geistloser Weise
durch die Aussprache chdreb von den anderen Wirkungen abgetrennt. 10
Ferner der ideelle Gegensatz von Unterstfitzung und Zerstreuung
sollte in Hes 12 14 durch die Gegenuberstellung von tl^ty (? „und
alles was um ihn [als] Hilfe ist*) und ?TUK ausgepragt werden,
und auch die Wahl der Aussprachsniiance 'ezare (Lv 26 ss Hes 5 12
12 14 cf. Sach 7 14 etc. Lgb. 2 503) wollte diesem Zwecke dienen. 15
Aus demselben Motiv entsprang wohl die Nebeneinanderstellung der
einigermassen zusammenklingenden Worte Pphatim und Satim Hes
28 26. Ob aber in der Parallelisierung von sdp und $od Hi 5 21
eine gegenseitige Beleuchtung der beiden Begriffe enthalten sein soil,
ist fraglich. Sicher war es hingegen der Fall, wenn Jesus in Mt 21 15 f. 20
dem oSanna («3*iDnN) ein 'oina («3«w) entgegensetzte (cf. Ps 22 1
Mt 27 4tf). So ist es nach Zahn, Einl. ins NT 2 31 6 von Nestle in
The Exp. T. 1899 525 angenommen worden. Cbrigens aber stent
im Targum ieni zu Est 3 8 die Form tt:3i8"iri (cf. artavva), und fur
adOi* (Starke) Ps 8 s etc. ist 'i* mit w, wie in JajlOX, uberliefert 25
Mehrmals bilden die allitterierenden oder assonierenden Wo'rter
mehr oder weniger direkte Gegensatze: Vgl. schon muan || m^nN
Nm 24 20, dann one und iritott Jes 8 6a b, b\3> und bnn Jr 2 &a b,
«»n«br? und "»rpb*n Mi 6 3 a 4a, o^n und on Pv 29 10a, und da-
mit darf yivnaxeig, a ccvayiv6<sxeig ; (Act 8 30), xqCvhs und kcczohqIvsu; so
und ahnliches (Rm 2 1 5 16 12 3 14 23 2Kor 4 8 2Thess 3 11) ver-
glichen werden.
Als eine besondere Gruppe diirfen hier die Zusammenstellungen
CCON 2]08 etc. Jes 28 28 a Jr 8 13 a 48 9 a Zeph 1 2a erwahnt werden.
Endlich gehOrt die Art von Wortdeutungen hierher, bei welcher 35
Worte mit chiastischerKorrespondenz der Laute sich gegen-
seitig beleuchten sollen. Vielleicht soil so schon 'ebtach Jes 12 2
durch seinen Gegensatz 'ephchad in ein helleres Licht gestellt werden.
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 295
ONE und feitoa 8 eab fallen vielleicht auch unter diesen Gesichts-
pnnkt. Jedenfalls ist die chiastische Lautkorrespondenz bei folgenden
Gegeniiberstellungen beabsichtigt : "iNE und *\t& Jes 61 s, "Wttfc und
"PKttX Ps 107 83 b, y^rr und ynb Hi 36 15 (Casanowicz 85). Be-
5 achte auch die Zusammenstellung von ma bd mit bdma (Hes 20 29),
wodurch die letztere als Statte einer unmotivierten Frequenz ge-
deutet werden soil, und mirz&ch seruchim Am 6 7b! Von hier aus
scheint mir aber auch auf das bis jetzt dunkle ntia fP^2 TDtD ratir
Mi 1 11a ein Licht zu fallen. Sollten nicht die beiden ausseren und
10 die beiden inneren Glieder dieser Wortreihe an einander anklingen,
und war dabei nicht auch eine chiastische Lautkorrespondenz von
rott' und nsa beabsichtigt? Auch in Mi 1 13a ieb kommt es ja
nur auf eine annahernde Ahnlichkeit der neben einander gestellten
Lautkomplexe an. So scheint auch yn*" 1 mit S£J in 1 Ch 4 9 f.
15 kombiniert zu werden. Aber nur eine sehr fragliche Richtigkeit
besitzen die Falle, in denen Ktfnigsberger (ZwTh 1893, II. Bd. 306 f.
und 1894) diese Erscheinung nachweisen zu konnen gemeint hat.
Aus der nachbiblischen Litteratur (s. 0. 288 s») beriihrt sich hier-
mit :mNb nra ya ^b rjbnro nt:© „ vielleicht ist von dir 'ijjdb und
20 'ojeb [Feind] verwechselt worden", sagte Ijjob zu Gott (cf. Hi 1 1 3 1).
Hierher gehOrt auch, was Dathe 1 1339 xiber bjfctt („crux* cf. bsto
Gn 48 14 b) und VfafcE (scandaluin) zur Beleuchtung von 1 Kor 1 23 f.
bemerkt, zu dessen Erklarung er ubrigens auch an die lautliche Ver-
wandtschaft von bso {^(oqia [Qh 10 6 a]), b^ton „Erfolg haben u (cf.
25 dvvafiig) und bDC {oocpLa) erinnerte. Solcher yindsu-lqalbi findet
sich auch im Arabischen: z. B. fatkun und hatfa (Mehren 158).
Ein anderes Beispiel dieser ^Umstellungs-Paronomasie" giebt Fleischer
2 210: i\>t« und oL>«
Die nur allitterierende und assonierende Wortzusammenstellung
30 wurde auch schon bei den alten Rhetorikern als 7taQovo(ucala oder
,denominatio* bezeichnet. Denn man fand eine solche darin, dass
Terenz (Andria 218) schrieb „Nam inc6ptiost amentium, haud aman-
tium* und dass Cicero (Cat. 1 9) sagte: „qui de huius urbis atque
adeo de orbis terrarum exitio cogitant" (V. J. Emery, Definition of
35 some rhetorical terms [AmJPhil. 1897 206 20s]).
Annominierende Ausdeutungen von Wfirtern aber , also Annominie-
wirkliche Paronomasien, sind folgende: deutung.
Die einfachste Art besteht aus den Fallen, in denen sicher oder
296 Dritter Hauptteil.
sehr wahrscheinlich auf das Etymon des einen Wortes hingewiesen
und so ein Lichtstrahl auf dieses geworfen werden soil: 'adama l
'adam Gn 2 ?ab; 'isia || 'tt 23 (cf. Lgb. 2 159); Stih \\ §dih 4 25;
japJit\\ Jepheth 9 27; 10 25 11 9 (kursiv sind die Stetten gesetzt,
in denen ein ausdriicklicher Versuch der Herleitung des betreffenden 5
Namens vorliegt) 16 H 19 20 37 f. 21 e cf. 9 81 22 14 25 25 f. (cf.
Hos 12 4a; Gn 27 se) so 26 20-22 83 (cf. 21 3i) 27 86 29 82-36 30 a
(cf. 49 16) 8 11 (cf. 49 19) /a 18 (cf. 49 15 ex.) 20 28 f. 31 47 b (GaUed
zur Beleuchtung yon Gil*ad) 32 3 s» (cf. 35 10; Hos 12 4 b) 31 33 17
38 a* 41 w f. 49 s a 13 15 (cf. 30 is) ie (cf. 30 6) 19 (cf. 30 11) 50 it. 10
— Ausserhalb der Genesis sind bei nur sporadischer Beobachtung
folgende Ffille notiert worden: rTOttEx2i0; otth* 22; «nb Nml8 2;
bsb* Jos 5 9 (cf. Am 5 5); IS 13 7a: und als — neue und wirk-
liche — Slbrim (d. h. Uberschreitende) iiberschritten sie etc. War
diese Aussage einfach unm8glich? 1st also llTM rrinaara maan 15
(Wellh.), resp. 'Ji ma*«n (Driver, Eft, L8hr im KEHB), oder wn
VW an (Budde in SBOT) zu konjizieren? — ma*B «na* Jes 10 29 a;
din 63 2a; ■»:» || wan 65 11b 12a; npri Jr 1 12; ibarrn barm 2 »b;
vpn anpn etc. 61 482a; D"»»ibu5 13 19, ein ausdeutendes Echo von
Jerusalem; «nn D^T 51 2a; (tt)72m etc. Hos 1 eab 2 25; ap*% 20
ap* etc. 12 4ab; nc* mc* Mi 1 10b; ataa anas ub (s. 0. 293 28 f.);
nwi ■»» N173 Ru 1 20 b; rrayaan *aam Neh 9 24; wabiD|| Dibo ICh
22 9; nixQog || flir^cr Mt 16 18 (Dathe 1 133s). — Nachbiblische Bei-
spiele der jiidischen Litteratur (s. 0. 288 32) sind folgende: ^b "*1K
■nafcTO ^b *1K "nafcVTa „wehe mir von Seiten meines Bildners, wehe ?*»
mir von wegen meines Gebildes* d. h. der Gedanken (vgl. Gn8 2ia).
Menace (2K 20 21 21 iff. 23 26 24 3 Jr 15 4 ICh 3 13 2Ch 32 33
33 1 ff. s. 0. 298 se) ist daraus abgeleitet, omaab bantt^ n« K^arTO
O"^0aiD (cf. Mai 3 24 a). — Vgl. az-zulmu zulumdtu jaumi-lqijd*
mati (arabisch bei Mehren 160) „das Unrecht ist die Yerfinsterung 30
des Auferstehungstages". Andere Beispiele von Paronomasien giebt
Fleischer 2 162 176 its 239 (S&lih || pdlik heisst bei den Arabern eine
„vollkommene Paronomasie", tdgnlsun tdm[m]un; pag. 417) 250 299
310 f. 335 343 369 384 („etyinologische Paronomasie*) 483 452. Vgl. iiber
jjWortspiel" ebenda pag. 217 („eine uniibersetzbare Spielerei*) 249 t^ 35
(„Sinnspiel mit der etymologischen Bedeutung der Eigennamen") 304
( B unUbersetzbares after-etymologisches Wortspiel im arabischen Ge-
SChmack*) 462 738.
1 )ie astbetische Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 297
Annominierende Wortausdeutung wird auch so erstrebt, Annominie-
dass ebendasselbe Wort in modifiziertem Sinne wiederholt wird: deutung
it* Ex 23 5 = uberlassen und freilassen (cf. SW Dt 32 se etc.
s. o. 289 5 f.). Die Deutung „verlassen sollst du es [nur] rait ihm"
s ist wegen des energischen Ausdrucks aT*m at* nicht wahrscbeinlich.
— dt:o Lv 26 32a b cf. Hes 12 19 (Oasanowicz 34 82); W\n Jos 6 is
cf. 7 11 f.; vgl. bDNttB etc. Ri 14 uaa; "H^tt Jes 16 9b 10b; WP TPTm
26 11; 'ai nsb ix 28 10 13; bfiO'iK 29 1 2a; 2b; 'n 013 30 i«ab;
'n ■'pbn 57 e; e5d3 58 ioaa|3; Wl Jrlln. 23ssb 38 f. giebt eine
10 Ausdeutung von massa (Aufbebung = Ausspruch) in den Worten
„nun ich werde euch naMeren (vergessen; Kl 3 17) durcb nasieren
(Aufheben = Exilieren)*, und es ist fast nicbt das Wabrscheinlicbste,
dass beide Male nasa' (aufheben) gemeint war. **i*tt 34 17; «to3
Hes 44 12; atari Hos 8 11; rinrin Jo 1 10 f.; mn Ps 74 19 a (S.
15 g 255da) b; TBtti Pv 19 ie 21 23; lit 24 10; Uia Kl 2 e; on»
Qb 4 lb; rv*V* 10 4; iDtttt^ qttti Dn 11 22. Vgl. R am Tage, da die
Siunde (d. i. die Auferstehung) eintritt, werden die Sunder schwtfren,
sie hatten nicht llinger als eine Stunde (in den Grabern) verweilt"
(§ure 30 54 f.; Mehren 155). Diese Art der Wortzusammenstellung
20 ist eine Art der traductio und heisst genauer duapoQci, wenn sie in
den Worten ebenderselben Person auftritt, aber avccnXaaig oder (bei
Quintilian 9 3, cs) icvTccvaxXaaig, wenn sie in den Satzen verschiedener
Personen gebraucht wird, wie in „cum Proculeius quereretur de
filio, quod is mortem suam expectarel, et ille dixisset, se vero non
25 expectare : immo , inquit , rogo eorpectes* (Volkmann 408 ; Gerber
2 216). Schliesslich fallen auch die oben 11 3 loff. besprochenen Aus-
driicke aus Ri 10 4 15 ie Jes 10 24b 37 is 58 10 66 sb 4a Jr 7 isf.
8 4b nab Hes 20 24 f. 41 24a Hos 8 5a Ps 141 5 Qh 7 6 zugleich
unter den hier behandelten Gesichtspunkt.
so Als eine kleine Sondergruppe durfen die Falle zusammengestellt
werden, in denen ein bloss gedachtes Wort durch die Nennung eines
lautlich gleichen oder ahnlichen beleuchtet wird. So sind das ge-
setzte und das zu erganzende n*ip Jo 2 13 in verschiedenem Sinne
gebraucht. Ebenso wird das nicht ausgesprochene On (Gn 41 45 50
35 46 20 = Heliopolis Jr 43 13) durch die Setzung von Awen gedeutet
(Hes 30 17). Vgl. die mir hinreichend sichere Kombinierung von
Heliopolis (in der BiqSa = Baal-beq) = On (LXX) mit Awen
(Am 1 5) und die Umdeutung von b« ma in *pK ma Hos 4 15 5 8
298 Dritter Hauptteil.
10 5 cf. 8! Ferner sollen die nicht erwfthnten chozim als hozim
Jes 56 10 charakterisiert werden. tfber d*2V Ps 123 4 siehe S. § 309 k !
Eine zweite Quelle des Wohllauts der sprachlichen Dar-
stellung sprudelt in einer geregelten Abwechslung ihres formalen
Verlaufs. Diese nicht leicbt definierbare Beschaffenheit des Stils 5
nennt man seinen Rhythmus oder besser seine Eurhythmie. Ehe
diese selbst nach ihren eigenen Bedingungen beschrieben wird, ist
erst nocb
b) eine Kombination von Faktoren des Wohllauts
und des Rhythmus zn betrachten. 10
Euphonie Einen Zusammenhang von Euphonie und Eurhyth-
und
Eurhythmie. m i e erblicke ich n&mlich darin , dass die Darstellungselemente, die
den Wohllaut steigern, an bestimmte Stellen auf einander folgender
Satze gestellt werden, "and somit diewohlklingenden Elemente
der Darstellung in bestimmten Intervallen wiederkehren. 15
Vielleicht habe ich mit dieser Beobachtung etwas zur psychologischen
Erklarung der Stilerscheinungen beige tragen, die meistens nur mecba-
nisch als Anaphora, Epiphora etc. aufgefuhrt werden. Denn auch
sogar Gerber 2 175 ff. hat diese Erscheinungen nur als n Wortfiguren "
zusammengestellt. 20
Anaphora. ce) Die Anaphora, die auch Epanaphora heisst (Yolkmann
398 ; Gerber 2 i8e) , ist bekanntlich die Wiederholung von Worten
am Anfange auf einander folgender Satze und wird in folgenden
Fallen beobachtet; 'spia Dt 28 3-6 (Dathe 1 1331), THN 16-19; rMN
■OSK 'jn Ri 5 sb (cf. Ps 76 s) 7b 12a 23a; ttb?sm Jes 2 7ab sa, 25
bs-b* 12a— 16b, *ntt 5 8-22, tttott mis 24 sab, m« 26 7a sa,
■na* nan 65 13 f.; Tiffin Jr 4 23-26, ':n ba&O 5 17, b* -omi 23 so a
31 a 32a, znn 50 35-37, ^n3tE3n 51 20b — 23b: a^in Hes 11 s; "•nfcnan
Hos 2 21; ':n nribtf-b* Am 1 s — 2 e; 'an Ijnwa Mi 1 7b, '•Fnam
5 9 a — 12 a, dyi 7 11 f.; trotf a'njsa Hab 3 2; t)0« Zeph 1 2f.; D^Ea 30
2 2b; D"»2n Ps 3 2b sa, wto 24 9, mm bip 29 3-5, DlIK 46 11b,
rib©"* 57 4, Mi* 9, cf. 93 sb, 94 sab 96 lab 2a, 7b sa, 'an wa
103 ia 2a, 'n aits 118 sf. is f., mm 121 sab, doch auch pwb
122 sa 9a; c£ 123 sb 4a; n*ni 128 5b ea, ibVn 148 if.; 'an T»"n
Hi 36 17; rW« fc«n Sir 31 sb 4b sb, lobdf, 32 4e 5bd isa — 15a ss
17 a c isa; Sia^T? 9 mal 2 etc. hinter einander in PirqG Aboth 2 7;
nj]5 2 mal 2 (ebenda).
Die Ssthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 299
An manchen Beispielen dieser anaphorischen Wiederholungen
zeigt sich besonders deutlicb, dass das wiederholte Aussageelement
als Basis dient, aufder ein neues Moment der Darstellung
aufgebaut werden soil. Von dieser Art ist „Setz (n'DS?) den
5 Kessel auf, setz auf (nb«) und giess auch Wasser hinein!" (Hes
24 s), ferner „und was iibrig liessen (nrri) etc. 44 Jo 1 4; „auf dich
haben vertraut (^ntta) etc.* Ps 22 5a b 6b; „largimini (concedite,
lan) Jahwae etc.!* 29 1 67 4 ('m spiv) 7f.; „es sahen dich die
Gewfisser, Gott, es sahen dich die Gewasser und (S. § 880 p)
iobebten* (77 17); itnn ^ti« 89 52, ibbn 118 1; 124 if. 126 2b 3 a
('sn b*wn) 127 iaa (tfb mm OK) ba; a/3 (xnt) b/3 2a; 128 lb
ab Cnc«) 129 if. ('n ns^i) und ahnlich 130 5 a! Die von Hupfeld-
Nowack zu Ps 29 1 hiermit koordinierten Stellen 57 2 a 8 a 92 10
93 3 a 115 1, in denen die wiederholten Worte nur durch einen
15 Vokativ getrennt sind und nicht, wie in 94 sab (298 32), jede wieder-
holte Wortgruppe einen eigenen Stichos bildet, gehtiren vielmehr
bloss zur Epizeuxis (s. 0. 156 32). Dazu gesellen sich auch 94 1
und 96 7.
„Nach dem Haus der Finsternis, dem Sitz Irkalla's, Nach dem
20 Haus , dessen Betreter nicht mehr herauskommt* (Hflllenfahrt der
IStar [ed. Alf. Jeremias] 4f.); ,ich werde zertrummern* (17 f.) ; „Stadt
nicht gebaut, Stadt nicht errichtet* (D. H. Miiller lis); itavxa ((wi)
2£e<mv 1 Kor 612 10 23 (Joh. Weiss 185); \ir\ ovx £%o(mv 9 4f.;
nuvreg 10 lb — 4a s a (Joh. Weiss 187); navta 13 7; tX rig funfmal
25 in 2 Kor 11 20; %vv8vvoig 26.
Q) Epiphora (bei Dathe 1 1332: Epistrophe): 13na« Nm 17 27b; Bpiphor*.
'V\ -lEfln Dt 27 16-26; *y\ rria^a Ki 5 15 b 16 b; D™n Dlfecn und
Difccm D^n IK 20 is ab; *y\ nun Jes 2 11 17, 'yy raipa 19 b 21b;
5 25b 9 11b 16b 20b 10 4b; ttnbb? 15 sbcf/3; 'v\ Dibo y& 48 22
30 nur entlehnt aus 57 21; auch v*E nr«"» tfbi 53 7ab kann eindrucks-
volle Epiphora sein sollen; iDb"» Hes 1 12, JirriN rrcsipm 32 ie; nz*\
Sach 10 s b (vgl. Gn 43 ub unten 304 23); niMH •spn Ps 24 10,
■pcsmn 68 16, 'ai &w 115 9-11, rnttn liob 120 2b sb, "»«D3 131 2ab,
mmb und ap*i n^ab 132 2a b sab, 'n ^:nD 9 16, 'an wa 135 19-21;
35 vrptiog IKor 18 11; slow; xayw 2 Kor 11 22, noXhxnig 28; u-zu-un&a
f ihren Sinn* (Hflllenfahrt der Btar sf.); „wenn du eine Sache nicht
vermagst, so lass sie und geh von ihr zu etwas fiber, das du ver-
magsf etc. bei Mehren 102 156 163, cf. d&mi&un und tdmi^m 159.
300 Dritter Hauptteil.
Die Vereinigung von Anaphora und Epiphora heisst gewobnlich
Symploke. Sie findet sich zwar kaum in b^firrtfc* nad 1 Jr 9 23
(Dathe 1 1332), aber in 'jh n«J*" Ps 118 2-4 und in 'n vritt 136 1-3.
Ahnlich ist lKorl2 4-6 14 15. Gerber 2 193 f. giebt Bebpiele aus De-
mosthenes (JJsqI tov 6t£(pdvov, p. 112: iy,UQTVQT]6£ N moid fj£ . . . xaxa xr\v 5
dia&rjxriv, i[LccQxvQr\6t JTaffixAf/? . . . xccrcc rr t v dta^ijxrjv), aus Cicero (In
Verrem 5 so, § 133, wo ich aber statt des von ihm zitierten ersten oportere
in der editio Teubneriana vielmehr debere finde) und aus anderen
alten und neuen Autoren.
pioke. y) Ploke ist die gewOhnliche Bezeichnung des Gleichklangs 10
von An fang und Ende eines oder zweier auf einander folgenden
Satze. Diese Erscheinung heisst auch Kyklos (Volkmann 400 f. :
„Donatus p. 398 und Rufinus p. 50 19 sprechen in diesem Falle
von mclu8W u ). Gerber 2 194 fuhrt z. B. aus Propertius 5 5, 63 den
Vers n aurum spectato, non quae manus adferat aurum* als Probe 15
an. Analog sind folgende Ausdrucksweisen : „Es feierte (Ann) die
Richterschaffc (?) in Israel, sie feierte (Ann)" Ri 5 7a; *phn, ^hn
24 a b cf. 28aaj3; D1*tt 2S3*ab; nttwti Jes 1 7 (fcursiv sind die
Stellen gesetzt, in denen Satzanfang und Satzende nur mehr
oder weniger synonym sind), b^.T 16 7 a (siehe weiter unten iiber 20
18 2 7), irrn bs 56 9, TDK 64 ia; a^« Jr 2 9b (s. w. u. iiber 46 20
24 Zeph 2 8 10) ; cf. && Hos 4 5 a ; "»nN3p Sach 8 2 ; wahrscheinlich
15 bb Ps 1 4a (ov% ottzng . . . ov% oflrws), a'-\tr 10 9, mp 27 i4ab,
VTOT 47 7ab, o-»nb« 58 3, ^sib -p^ 57 8, ahnlich ist TOto und Jp72iD
121 4b sa, 'n wa 134 lb 2b; ban Qh 1 2, aitD 7 ia; ilnlg Rm 25
8 24, 1) &y&Jtr\ IKor 13 4, %ccCqnB Phil 4 4, yqr^yo^uxB Mk 18 35-37;
cf. Ps 8 2 10 103 1 22! Im Arabischen ist das den Satz be-
ginnende _.^| (apparuit) und das den Satz schliessende $j>> (circum-
stantia) zu vergleichen. Ferner „und du fiirchtest die Menschen,
aber Gott ist wurdiger , dass du ihn fiircktest* (Sure 33 37) und 30
andere Beispiele siehe bei Mehren 162 f. 164!
„Die indvodog oder regressio ist nach Quintilian § 35 diejenige
Art der Wiederholung, welche einmal Ausgesprochenes wiederholt und
teilt, wie in Vergil., Aeneis 2 435f.: Iphitus et Pelias mecum, quorum
Iphitus aevo (436) iam gravior, Pelias et volnere tardus Ulixi* (Volk- 35
mann 400).
Anadipio.is. d) Anadiplosis ist der hiiufigste Name der Darstellungsweise,
in welcher das Ende eines Satzes zum Anfang einer neuen Aus-
sage gemacht wird (s. 0. 144 2s ff. uber Chiasmus). Gerber 2 182 195
Die asthetische Sphiire des Seelenlebens und die Stilbeschaffeuheit. 301
fiihrt Beispiele aus Demosthenes, Homer, Sophokles (Elektra 1168
[lies: 1144 f.]: <5> q>lixcn\ &g fi antohoag, ancokeaag %xl.) und an-
deren an. <Volkmann 401 zitiert Belege aus Cicero (Cat. 1 i: Hie
tamen vivit. Vivit?) und Vergil (Aeneis 10 isof., Eel. 10 72 f.). Diese
b Erscheinung heisst aucb Epanastrophe (Casanowicz 33, Gerber und
Volkmann 11. cc), und im Lateinischen sagt man auch dafur (s 0.
300 82) „regressio" (Am.J.Pbilol. 1896 212 f.). Im Arabischen
vergleiche man schon „die wecbselseitige Ahnlichkeit der Extremi-
taten" (Mehren 101), besonders aber ic^L* (muzdwayatun = copu-
10 latio), wie z. B. die zwei Halften eines Verses von Bu^turl (Mehren
103) durch ^Jb (fa-lay ya = turn perseveravit) verbunden sind.
Die reine Anadiplosis zeigt sich in den beiden Zeilen „Wachter
des Wassers, Cffhe dein Thor, Offhe dein Thor, eintreten will ich!*
(H6llenfahrt der Ktar 14 f.).
15 Aus dem Hebraiscben gebtfrt hierher schon sdphekh dam ha-
Cidam bti-dddm damo jiteaphekh (Gn 9 6 a cf. Lv 26 29), worin uber-
dies auch die Ploke (s. 0. 300 10) einigermassen vertreten ist, wie in
Pour elle il s'embellit, et s'embellit par elle (Gerber 1 555). Dasselbe ist
noch strenger in lukhen jejGlil (b^b"»*0 mo'tib, lemo'&b kulloh jejelil
to (Jes 16 7 a) ausgebildet (cf. 5 20). Ahnlich ist auch 27 5 Mi 2 « ;
,Vater sollen verzehren Kinder (o^33i), und Kinder sollen verzehren
ihre Viiter" Hes 5 10 (ahnlich ist Lv 26 29) ; ypn KS N2t yp.(n) Hes
7 6a; ben . . . ha'ab ufiab . . . ha-ben 18 20b; cf. diTuuodzcu bis
duutuo&G>ii€v Gal 2 u;. So sind Gleichklange auch in ttTpH? Dn^
25 Oiib STttJi (Qh 3 isb) geordnet. Diese Verbindung von Ploke und
Anadiplosis ist ebenfalls (s. 0. 301 tsf.) ircdvodog (regressio) genannt
worden (Dathe 1 1333). Nicht gut ist es , wenn Quintilian 9 8, 41
(Gerber 2 200) diese Erscheinung einfach 7tko%r\ nannte. tfberdies
belegte er sie mit m Vestrum iam hie factum reprehenditur , patres
so conscripti , non meum , ac pulcherrimum quidem factum, verum, ut
dixi, non meum, sed vestrum* (Cicero, In Quintum Metellum).
Mehr oder weniyer (vgl. die kursiv gedruckten Stellen) echte Anadipiosii.
Falle der Anadiplosis finden sich — ferner — in folgenden
Stellen: Ri 5 (cf. rripn* 11a,) ranba i9ac*0 20 a b, '■» nwb 2sbaj3;
35 'n D^p Jesisf.; 'ai D"»tt8b 17 12b is a, ttibn und ttlVn 25 7a;
muz 26 sb, intaa 4a, cf. mrro und r^a 4a b; nab"»EiD"» und
nb^EST etc. sb 6ab („Stichwort* p-^afc in 7ab) sb 9a („Stich-
wflrter* iiwb und ixh wenigstens in der Nahe vom Ende und An-
302 Dritter Hauptteil.
fang des Stichos in 9 b 10 a) 10 b na (mrr) nab (wm und iwtp);
':n Dnb« 27 s (von ,Stufenrhythmus" in Jes 24 — 27 sprach auch
Smend in ZATW 4 194); bn-iiD 32 is, ltfai (BElDtt und frpifc) 45 lb
(cnVr und Q-nrtD) 60 tab ('n tnp«); Jr 2 isb: 'vi rrntfa rri^tfa
ist, weil das zweite 'a nur eine Apposition und keinen neuen Satz s
bildet , nicht mit Recht von Gerber 2 iw hierher gezogen worden
(cf. -,pi Ps 133 2b a); 3 8a (o^ayj und tflpbp); blDK Hes 3 i; &7ab
(•BESte); tt«a 7 ob 7a; ^:n« 16 34 b. Eine fihnliche Erscheinung liegt
in Jo 1 sf. (s. u.), und echte Anadiplosis findet sich wieder in
'an ym*&2 Mi2«ab, -wrp 7ub 15a; sp"n Psleab, qianb und 10
rpam 10 0; '3 1BON3 35 15 a b (cf. Dabo** 37 4oab), wfthrend tj-hsti
45 5 a nur ein dittograpbisches Ecbo von 4 b zu sein scbeint; a^lDK
68 23. Konnte, wie z. B. 1DOK3 in 35 15 a b, nicht auch D*njrbs 72 17 b
doppelt gesetzt oder gemeint gewesen sein? Folglich ist nicht der
Wegfall von ninEtiwbs zu vermuten (KtJ u. a.). Weiter gehSrt 15
hierher wnrrtK 75 5b 6 a, ©ab tiab 93 1, omBar* 94 25, «a **3
96 isaa/3, VTOT 98 ib 5a, tWia 113 s, *!pa^ 115 12, OD"b* u,
•nT* 121 ib 2b, 'n D13"» sb 4a, obwv 122 2b s a, isanOO 123 2b
5 a, 'ai lay 124 4 b 5 a cf. 7ab. Vielleicht war auch ^mbrrin doppelt
gemeint 180 sb da (vgl. 121 eab). Zu pT 188 2 s. 0. bei Jr 2 13 b! 20
Aber weiter gehflrt hierher nbn3 135 12 a b 136 21a 22 a, vgL 145 is
(bob); Hi 7 18 (o^pab und o^^b), vnpm 17 15 a b (war D^pco in
84 2tf doppelt gemeint? Cf. bei Ps 72 17b 93 1 130 sb ea; s. 0. 198 12
Jes 11 7a); ':n npjrat Hi 34 28; cf. m©TO HL 2 ib 2a; v* Kl 1 ie;
£017, %cd 7; fcoif Jh 1 4f. t vgl. xi\v &lijfcucv, %a\ f\ iclrffoia 8 32. 23
kXtjqovohol %xl. Rm 8 17 (cf. 29 f.) 9 so 10 17 2Kor 9 6 (Joh. Weiss
175) 11 21 Phil 2 s Jak 1 sf.
Leittfne, Euphonisch-rhythmisch wirken auch Epanalepsen (s. 0. 155 sf.),
' die nicht gerade den Anfang oder das Ende von Sfttzen bilden. Solche
Epanalepsen nennt man gewflhnlich „Stichworte*, aber ihr Wesen 30
und ihre Funktion diirfte besser durch den Ausdruck LeitVcme be-
zeichnet werden. Dazu gehort wohl obnp und rribp (ft2 compara-
tionis S. § 308b), SP*nW und n^« Ps 98 sb 4a, 4ab. Ferner
innerhalb Ps 120 — 134, aus denen viele Fftlle von Anaphora, Epi-
phora, Ploke und Anadiplosis erwahnt worden sind, beobachtet man ss
folgende Leittone: yyi 120 5b 6a, cibtt eb 7a, nE©"» 121 7ab sa, (?^a©
122 4, rri«02> 5), CibiB ea 7a, vbiB"» und rnbig eb 7b; ? "3** 123 1a
saa/Sb; *afa (n)a*l sb 4a; na sb 4b; ? o^Tan 124 4a sa, 13«D3 sa
Die fiflthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit 303
7 a, tab»3 und he 7a b; ? b n-OO 125 2ab, wahrscbeinlich aber o-p^nfctt
sab, weil dieses in 3 b nicbt wiederholt zu werden brauchte ; ? atba
126 eab; aber ">:a 127 4b war nicht natiirlicherweise zu vermeiden
(gegen Delitzsch); ? ipn"* 128 4a 6 a; doch auch nana und w*ia
s 129 sab nach Analogie von ivhb und n^c 180 7b sa; braa 181 2ba|S;
132 2ab sb sab isb ub ieab; iy 138 2ab sa; *pa 184 2b sa.
Allerdings feblen die erwfthnten Eigentiimlichkeiten in manchem Teile
der genannten ffinfzehn Dicbtungen, wie wenigstens in 180 1-4. Trotz
dem durfte es eine sehr wahrscheinlicbe Meinung sein, dass der Titel
10 rrib*tttt T»'£ r esp. '»b T»1D, fiber den meine Syntax § 267 h jS 804 c
zu vergleicben ist, sowohl auf die Bestimmung dieser Lieder, Wall-
fabrtslieder zu sein, als auch auf den damit ubereinstimmenden
stufenartiffen Bhythmus der meisten Partien dieser Lieder sicb beziebt. stofen-
J rhythmut.
Solcber „Stufenrhythmus g wird auch anderw&rts beobachtet.
15 Denn zur debqa, dem „eigentlichen Nationaltanz der syrischen
Hajari*, wird ein Text gesungen, dessen „Strophen wie die Glieder
einer Kette, oder wie die Finger der Tanzer in einander h&ngen,
insofern die n&chste Strophe mit den Worten beginnt, mit welchen
die vorhergehende schliesst" (Wetzstein, Zeitschrift fur Ethnologie
20 5 292). Auch bei den arabischen Dichtern besteht n kjjJLz}\ darin,
dass das Schlusswort des vorhergehenden Verses am Anfang des
n&chsten wiederholt wird, wie in den Versen des Abu Nuwas „Die
Chuzaimiten sind die besten unter den Sflhnen Qazim's, die Hazi-
miten sind die besten etc.* (Mehren 165).
2& Die soeben beschriebene Darstellungsart, welche durch die Ab-
wechslung von Pause und geregeltem Fortschritt einen vorzQglichen
Grad von Eurhythmie bedingt, hat sich noch weiter entwickelt. Denn
es knfipfen sich auch mehr, als zwei Paare von Begriffen, an ein-
ander. So ist es in „ich werde zustimmen der Erde, und die Erde
so wird zustimmen dem Getreide, und das Getreide wird zustimmen etc.*
(Hos 2 23 f.), oder in B Was Hbrig liess der Nager (on), verzehrte die
Heuschrecke, und was die Heuschrecke tibrig liess, verzehrte der
Fresser etc.* (Jo 1 4), ferner in ,6 loyog ktL* (Jh 1 1; vgl. Sap
6 18-20 Rm 5 s-5 8 29 f. 10 14 f. 1 Kor lis 2 Pt 1 5-7), sodann in „Die
$5 Chuzaimiten sind die besten unter den IJazimiten, die Hazimiten sind
die besten unter den Darimiten, die Darimiten sind die besten unter
den Tamlmiten* (Mehren 165; s. u. 304 11 f.). Diese Art von Wort-
304 Dritter Hauptteil.
Anwiipiotis verbindung kann Anadiplosis iterata oder catena genannt werden,
eraa * wie lctzteres auch schon bei Isidorus geschieht. Gut ist auch die
Bezeichnung 'EttajtAoxiJ, wie Rutilius Lupus sagte, und iitoiKodotinoig,
wie schon Aristoteles, De gen. anim. 1 is bemerkte: xi\v ijioiKodo-
(ii]Giv 1% xf\g diupokijg i) koidoQla, i% tie tatmjs i] pa%i\. Ungenau s
und verwirrend aber war es, wenn schon Tiberius meinte „^ y&v
avadtitk(oaig iv 8vo xcokoig ylvstcci, ?j ^ «Mfu*| iv itolXoig* , und
wenn darnach auch Gerber 2 197 die fortgesetzte Anadiplosis einfach
Klimax und Gradatio nennt. Dies kann nur damit entschuldigt
werden, dass die Anadiplosis iterata haufig eine Steigerung in sich 10
schliesst. Wie sich dies an dem soeben angefuhrten arabischen Bei-
spiele zeigte, worin eine gradatio ad minus zum Ausdruck kommt,
so ist eine gradatio ad maius in folgenden Beispielen der catena
enthalten: ,Davon erzahlt euren Kindern, und eure Kinder (sollen
da von erz&hlen) ihren Kindern, und ihre Kinder einer andern Gene- 15
ration* (Jo 1 3). Darnach habe ich schon in TSK 1898 534 die Ver-
mutung ausgesprochen, dass in Ex 34 7 gemeint sei „die Sunde von
Vatern an Kindern und Kindeskindern , (also) an Vertretern der
dritten Generation und an Vertretern des vierten Geschlechts*. Vgl.
auch „hinzufugen mQge (qD^) Jahwe zu euch, zu euch und zu euren *o
Kindern!* (Ps 115 u).
Anadipioiii. Eine Art Anadiplosis liegt auch in TbDtf -»Pbbtp 1W3
Gn 48 14 b : , Wie ich kinderlos gewesen bin, so bin ich (jetzt wieder)
kinderlos*. Weder ist mit dem ersteren ^nbDtD auf die Zeit, wo er
Joseph verlor, zuriickgebHckt (so Levy, TWB s. v. Von), noch be- 25
zieht sich das zweite "»PbD;z5 bloss auf Benjamin (Abulwalid 168:
■pn^M bDTDN), denn Jakob konnte nicht bloss diesen als sein Kind
bezeichnen, noch sind beide Qatalformen in die futurische Sphare
zu verlegen (GK 106 0), denn Jakob hatte soeben (in 14 a) die Hoff-
nung ausgesprochen, dass seine Kinder spater wiederkommen werden. 30
— In rhythmischer Beziehung analog ist " , rH iT K "^l?** "HBK3 Est
4 16b: »Wie ich umgekommen bin, bin ich umgekommen*, wo das
Qatal das Futurum exactum (S. § 129) ersetzt. Vgl. noch K£r\
Wl ins Sach 10 sb!
T
Burbythmie. c) Die Eurhythmie fur sich allein betrachtet. 3&
Auch die Prosa muss einen gewissen Grad des Rhythmus be-
sitzen. B Dies lehrte, nachdem Thrasymachus aus Chalcedon darauf
Die Sathetische Sphere des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit 305
hingewiesen (Cicero, Orator 52 175), zuerst Isokrates mit Nachdruck,
wie Cicero (Brutus 8 st) bemerkt: Isocrates primus intellect, etiam
in soltUa oratione, dum yersum effugeres, modum tamen et numerum
quendam opportere servari" (Volkmann 443; vgl. auch Norden, An tike
5 Kunstprosa 1898, 1 41 f.). Cicero hat auch bestimmt ausgesprochen T
dass das Bediirfnis nach Eurhythmie der sprachlichen Darstellung
in der Natur des menschlichen Gehttrs begriindet ist, denn er sagte :
„Aures ipsae, quid plenum, quid inane sit, indicant" (Brutus 8 34;
Volkmann 443).
10 Aber man kann leichter konstatieren , dass und weshalb auch
die prosaische Darstellung durch Eurhythmie wohl-
gefallig wird, als im einzelnen angeben, durch welche Mittel diese
Eurhythmie der Prosa erzielt wird. Allerdings schon Aristoteles,
Rhet. Ill 9 sagte % ctQ&pbv t%u 4\ iv ntQtodoig W|t$", und darnach
15 bemerkt Norden, Antike Kunstprosa 1 42 gewiss richtig, dass ,peri-
odisierte und rhythmische Bede nach antiker Vorstellung identisch
waren". Aber lftsst sich dieser Rhythmus nicht noch genauer be-
stimmen? Volkmann 444 begnftgt sich, darauf hinzuweisen, dass
zunftchst am Anfang und Schluss der Perioden t jede Hftrte und
20 Schroffheit des Klanges zu vermeiden sei, und dass auch die Mitte
der Perioden weder „trage und schleppend sein noch allzuviel Kiirzen
haufen* dtirfe. Gerber aber handelt gar nicht von Rhythmus, Eu-
rhythmie oder Numerus. Ebenso wenig hat Dathe dies gethan.
Indes so schwierig die Sache auch ist, so wage ich doch die
25 Behauptung, dass im Unterschied von der Euphonie die Eurhythmie Eurhythmie.
einer sprachlichen Darstellung mindestens in dem Oleichgewicht
besteht, das durch die ungekiinstelte Abwechslung yon
Mass und Stellung der Olieder auf einander folgender Einzel-
s&tze und Satzgruppen bedingt ist. Die Abwechslung der Satzkl&nge
so (S. § 351 — 355), also der Wechsel von Behauptung, Frage und Aus-
ruf, begriindet schon wieder mehr eine andere Beschaffenheit sprach-
licher Darstellungen (s. 0. 228 2«).
Da nun durch die erwahnten Faktoren der Eurhythmie des Eurhythmia
Sprachstils nur der geringste 6rad des Rhythmus einer sprachlichen
85 Darstellung erzielt wird, so mussen diese Faktoren der Eurhythmie
auch in der Prosa hergestellt werden. Auch jedes Prosastuck soil
mit einem KOrper verglichen werden ktfnnen, dessen wohlgefalliger
Eindruck darauf beruht, dass an ihm Glieder von verschiedener
Kdnig, Still.Uk. 20
306 Dritter Hauptteil.
Massenhaftigkeit und Struktur abwechseln und diese Teile im Ver-
haltnis zu einander und zum Ganzen proportional sind.
Fassen wir unter dem Gesichtspunkt der Eurhythmie nun
einige Prosastiicke der althebrftischen Litteratur ins Auge!
Die Erzahlung von der Brautfahrt, die Abrahams Oberknecht 5
in das transeuphratensische Gebiet unternahm (Gn 24), verlfiuft im
allgemeinen in gutem Rhythmus. Denn die meisten Sfttze sind
weder uberfiillt noch unsymmetrisch. Aber ein langatmiger Attri-
butivsatz tritt auf in „Jahwe, der Gott des Himmels, der mich vom
Hause meines Vaters und vom Lande meiner Abstammung wegnahm 10
und der zu mir redete und mir den Eid leistete ,deiner Nachkommen-
schaft werde ich dieses Land geben', er wird senden etc.* (7). Noch
wohl proportioniert ist aber der ahnlich gebaute Satz in u. Auch
wechseln kiirzere (z. B. ssf.) und langere Satzverbindungen mit-
einander ab. 15
Ferner in der Erzahlung Dt 1 eflf. trifft man einen auffallend
unsymmetrischen Satz erst in der Satzverbindung von 19, wo hinter
dem knappen Satz „und wir brachen vom Choreb auf* folgt w und
wir durchschritten jene grosse und fruchtbare Steppe, die ihr auf
dem Wege zum Gebirge der Amoriter gesehen habt etc.*, bis sich so
daran wieder die kurze Aussage „und wir kamen bis QadeS Barne*3*
anschliesst.
Man erkennt schon aus diesen wenigen Proben, dass die ein-
fache Prosa der althebrftischen Litteratur gewdhnlich (uber Esra
4 13 etc. s. o. 125 16 !) die Eigenschaften besitzt, aus denen in erster 25
Linie die Eurhythmie sprachlicher Darstellungen entspringt, und
zu denen z. B. auch die Aufeinanderfolge gleicher Verbalformen
(S. § 370 i k) gehflren kann. Deshalb soil diese Priifung nicht weiter
fortgesetzt, sondern vielmehr sofort die Beantwortung der Frage
unternommen werden, ob in manchen Teilen der althebrftischen 30
Litteratur sich ein aussergewQhnliches Mass von Eurhythmie erkennen
lftsst, und worauf dieses beruht.
H5hewrGn^ Vergleichen wir, urn diese Frage zu beantworten, zunftchst einige
Bh^thLu Partien im Buche Jesaja ! Da lesen wir z. B. „Im Jahre des Todes
des Ktfnigs Uzzijahu, da sah ich den AUherrn sitzen auf einem as
hohen und erhabenen Thron, und (= w&hrend) seine Saume den
Palast fiillten. Saraphe standen bei ihm, je sechs Fliigel besass
jeder: mit zweien bedeckte er sein Antlitz, und mit zweien bedeckte
Die asthetische Sphfire des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit 307
er seine Fiisse, und mit zweien flog er B (6 if.). Damit stellen wir
zun&chst folgende Satze zusammen: „HCret nur immerzu und ver-
stehet nicht, und sehet nur immerzu und erkennet nicht. Mach
fett das Herz dieses Volkes und seine Ohren mach schwerhtirig und
6 seine Augen verstreiche, damit es nicht mit seinen Augen sehe und
mit seinen Ohren httre und sein Herz verstehe (s. o. 147 i) und es
umkehre und sich heile* (69 b 10). t Bis dass St&dte wiiste liegen
werden ohne Bewohner, und H&user ohne Menschen, und die Acker-
erde zur Wiistenei verwiistet werden wird, und Jahwe entfernen
10 wird den Menschen, und gross sein wird die Verlassenheit inmitten
des Landes" (11b 12). Ferner vergleichen wir noch „H6ret,
Himmel, und merke auf, Erde, denn Jahwe hat geredet: Ich habe
Kinder grossgezogen und erhChet, und sie sind von mir abgefallen.
Ein Rind kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe semes Herrn,
15 Israel hat — ihn — nicht erkannt, mein Volk hat es sich nicht
zum Bewusstsein gebracht* (1 2f.). Endlich lesen wir noch die
erste Partie, die innerhalb der Genesis durch die Wahl lexikalischer
Elemente eines hflheren genus dicendi auffiel (s. 0. 282 is). Dies
war die Lemekh-Rede Gn 4 23 : ,3 Ada und §illa, h6ret meine Stimme,
so ihr Weiber Lemekhs, vernehmt meine Rede : Einen Mann erschlage
ich ob meiner Wunde und einen Knaben ob meiner Strieme"
(cf. S. § 374 b 131b 105).
Kann es fehlen, dass man bei der vergleichenden Lekture von
Jes 6 if. und der anderen soeben iibersetzten Abschnitte in den
25 letzteren einen gewissen Gleichlauf der Satze beobachtet ? qieicUaof
Diese Erscheinung ist in der That so deutlich, dass sie schon
im Altertum bemerkt wnrde, wie haupts&chlich Schmiedl, Der
Parallelismus in der biblischen Poesie (MGWJ 10 157) erwiesen hat.
Es waren nach ihm schon Ibn Ezra (f 1167) und Dav. Qimchi
so (t ca. 1230) , die diesen bicD DTO (Ibn Ezra zu Gn 49 sb 6 a 17 a
Dt 32 7: verdoppelter Ausdruck) beachteten. Mehr Namen werden
angefiihrt werden, wenn sofort iiber Quelle und Zweck der in Rede
stehenden Erscheinung gesprochen wird. Zuvor soil nur noch iiber
ihren Namen bemerkt werden, dass sie bei Flacius 2 451 repetitio
35 rhelorica heisst. Wahrend ich sie dann bei Glass uberhaupt nicht
erwahnt finde, ist sie Parallelismus membrorum nach meiner Kenntnis
zuerst von Lowth in folgenden Worten genannt worden: w Poetica
sententiarum compositio maximam partem constat in aequalitate ac
20*
der 8itxe.
308 Dritter Hauptteil.
similitudine quadam sive paralleUamo membrorum cuiusque periodi,
ita ut in duobus plerumque membris res rebus, verbis verba quasi
demensa ac paria respondeant" (Praelectio XIX, p. 208). Der Aus-
druck membrum bezeichnet dabei dasselbe, wie xmXov. Dieses ist
nach Suidas i ccTtrjQtus^ivrjv iwoutv £%<ov tfr/gog, und Aquila Bo- &
manus, p. 27 (Volkmann 431) sagte: n Membrum est pars orationis
ex pluribus verbis absolute aliquid significans". Zur Vergleichuug
ffige ich nocb dies bei: „Das Kotnma kann aus einem (Quint 9 4, 12s;
Cicero , Orator 67 225) , aber auch aus mehreren Wtfrtern bestehen,
giebt aber fftr sich keinen abgeschlossenen Sinn und unterscheidet 10
sich hierdurch vom Kolon, welches grSsser ist und einen in sich
abgeschlossenen Sinn hat 41 (Volkmann 431).
Das Wesen dieser Erscheinung wird erkannt werden, wenn
der wahre Quellpunkt dieses Gleichlaufs der Satze aufge-
deckt wird. 15
Wurde diese Erscheinung durch das Streben, den Ausdruck
der Vorstellungen zu verstftrken, hervorgerufen ? In der That fand
Qimchi z. B. in Hos 12 5 b und Hab 3 8 a eine Wiederholung ptnb,
oder, wie Tanchura JeruSalmi (Goldziher, T.J. 81) sich ausdriickte,
littakidi (vgl. S. § 333 f fiber das mit takidun synonyme tauMdun). 20
Ebenso meinte Augustinus unter dem Beifall von Flacius 2 452, 36,
dass „eiusmodi repetitionem (Ps 2 s 85 33 11) facere ad vehementem
et certam confirmationem". Endlich hat Gerber den „sog. paralle-
lismus membrorum" unter dem Gesichtspunkt der 9 Haufung oder
Steigerung des Ausdruckes" betrachtet. Aber dann wurde diese 25
stilistische Erscheinung, wie sie oben 307 iff. aus Jes 6 9ff. 1 2f.
Gn 4 23 veranschaulicht wurde, ein Zeichen des Pleonasmus, also
ein Symptom unbeholfener oder wenigstens schwulstiger Darstellungs-
weise sein. Ist eine solche gerade den Rednern, und zwar in den
H(5hepunkten ihrer Darlegungen (Jes 6 obff.) und in ihren sch5nsten so
Ausarbeitungen (1 2flf.), und den Dichtern (Gn 4 2s etc.) zuzumuten?
Nein, durch die bisher erw&hnte erste Beurteilung des parallelismus
membrorum wird sein wahres Wesen nicht erfassi
Einen anderen Quellpunkt dieser Erscheinung vermuteten wahr-
scheinlich schon die jtLdischen Exegeten, die in ihr einen mnat ^j-n 35
erblickten, wie Ibn Ezsra (zu Dt 32 7 : mnat ^ m n p -D biCD oyon),
oder Levi ben GerSom (Goldziher, Tanchum Jer. 30). Sie haben
freilich nicht gesagt, was sie dabei unter „via elegantiae" verstanden.
Die fisthetiache Sphlre des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 309
Vielleicht aber wird die Natur and der Ausgaagspunkt der frag-
lichen Erscheinung am richtigsten so aufgefasst: Sie ist idee lie id«eiie
Eurhythmie, Produkt der psychologisch erklftrlichen Neigung, ur y
in Momenten der stftrkeren Seelenbewegong gleichsam durch Ruf
6 und Echo oder durch Aussprache and Apperzeption zam aasrahenden
Gleichgewicht za gelangen.
Als ein Nebenmoment , welches aach in mancher Fallen die
Anwendung des Gleichlaufs der S&tze begfinstigte, mag der
Umstand gewesen sein, auf den Lowth 207 hinwies. Er erinnerte
10 dort an die Neigung zum antiphonischen Gesang, die bei den He-
brftern nach manchen Spuren vorhanden war. Ein ganz ausdriick-
licher Beweis wurde schon in Ex 15 si vorliegen, wenn Dnb ^*m
meinte „und sie antwortete ihnen 11 , den in V. l erwahnten M&nnern
(Strack, EC ; Ryssel, KEHB). Aber halt nicht von dieser Auslegung
16 der von diesen beiden Exegeten nicht erklarte Umstand ab , class
das „ich will singen 41 von V. i in , singe t!* (V. si) omgewandelt
ist? Wenn ein Antworten Mirjam's erwahnt warden sollte, lag dann
nicht die Beibehaltong des „ich will singen* sehr nahe, aber ein
Imperativ „ singe t!" recht fern? Dieser Aufruf zum Singen ist
so aber naturlich, wenn das Dnb sich auf den n&chstvorher erwahnten
Frauenchor beziehen sollte, was hinsichtlich des Genus viele Ana-
logien besitzt (S. § 14). Dann meinte ITm v da hob (ihnen) an,
oder sang (Ges.-Buhl 18 ) ihnen zu*, and der Frauenchor antwortete
„ich will singen 41 (V. i) oder ,lasst ans singen" (rrrtJ:). Aach
S5 bei letzterer Auslegung enthftlt Ex 15 si eine Spar yon Geteiltheit
des Gesamtchores, der ein Lied zum Vortrag brachte. Solche Spuren
linden sich aach in Ex 32 isb (rvfe?) Bi 5 u (ttrr) IS 18 7 21 is
(cf. Jes 6 s) 27 s (w) Ps 88 i (ni2*) 115 »ff. (c£ i08 so~ss 118 i-4
185 19 f. 148 1-5) 118 se b, wo der Segensraf des Vors&ngers von
so einem Chor aafgenommen wird (xcctic avxcatoxqictv nach Adrian
§ 57); 136 lb sb etc. 147 7 Esr 3 11 (Neh 12 u 51 ss 40?); vgl., dass
die Therapenten charakterisiert sind als &v%up6voi$ &Q(iovUug Ini-
XSiqovofiaOvTsg fuel hto(f%ov(Uvoi (Philo, TIbqI (Hov fc(OQr)Tuwti § 11),
and dass von Christengemeinden berichtet ist, quod essent soliti
86 carmen Christo , quasi deo , dicere secum invicem (Plinii epistolae
10 oe), wie aach die Bevtflkerung des heutigen Palftstina sehr den
Wechselgesang liebt (L. Schneller in „Kennst da das Land? 41 , Ab-
schnitt w Musik*). Wenn aber Lowth meinte, dass von diesem
310 Dritter Hauptteil.
einzigen Anlass aus der Parallelismas membroram „in universa
Hebraeorum poesi fere obtinuit", so hat er die Tragweite des von
ihm geltend gemachten Umstandes sehr uberschatzt.
Weil aber der Gleichlauf der Satze aus dem Drange nach
ideeller Eurhythmie geboren wurde, so konnte dieser Gleich- 5
lauf sich in folgenden Richtungen vollziehen. Betrachten wir folgende
drei Gruppen von Beispielen!
cc) „3Ada and §illa, hOret meine Stimr *, ihr Weiber Lamekhs,
vernehmt meine Rede" etc. (Gn 4 23), oder „Als Israel aus Agypten
zog, das Haus Jakobs aus einem fremdsprachigen Volke, wurde 10
Juda sein (cf. V. 7) Heiligtum , Israel sein Herrschaffcsgebiet" etc.
(Ps 114 iff.). — (}) „Das Gesetz Jahwes ist vollkommen : es stellt
die Seele wieder her. Das Zeugnis Jahwes ist wahrhafbig : es macht
den Albernen weise. Die Forderungen Jahwes sind richtig: sie er-
freuen das Hera" etc. (Ps 19 sff. Pv 5 9 Hi 9 5). — y) „Solche, 15
die satt hatten an Brot, mussten (cf. S. § 126) sich verdingen, und
(= aber, cf. S. § 860b) solche, die hungerten, fanden wiederum
(? Sod) Rune* (1 S 2 5 cf. Hi 14 e); oder „diese riihmen (s. u.) die
Kriegswagen und jene die Rosse, und (S. § 360 c) wir den Namen
Jahwes, unseres Gottes. Sie sind niedergebeugt und gefallen, und 20
wir standen auf und erneuerten uns* (Ps 20 sf.).
Offenbar kam in den Beispielen dieser drei Gruppen die Geistes-
bewegung des Autors auf folgenden drei Wegen zur Ruhe, ent-
weder (a) durch Wiederholung des ersten Laufes, oder (0) sozusagen
durch diskurrierende Begehung des zuerst gerade durchmessenen 25
Raumes, oder (y) durch den Anprall an die entgegengesetzte Sphare.
Deshalb findet man in den Fallen von (a) Gn 4 23 f. Ps 114 iff. etc.
synonymen Parallelismus membrorum, in den Fallen von (fi) Ps
19 sff. etc. synthetischen Parallelismus membrorum und endlich in
den Fallen von (y) 18 2 s Ps 20 sf. etc. antithetischen Parallelis- so
mus membrorum.
ideeiie Dieser Parallelismus giebt den betreffenden Partien der hebraischen
" e 'Litteratur teils die Harmonie zusammenklingender T0ne f teils den
beruhigenden Eindruck der scheinbar unerschOpflich sprudelnden
Fulle und teils den malerischen Effekt von Lichtern, die in dunklen ss
Folien ihre Kontraste finden.
tfbrigens erweist sich die psychologische Natiirlichkeit solcher
ideellen Eurhythmie auch dadurch, dass sie auch in anderen Littera-
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenbeit. 311
turen vielfach erstrebt wurde. Man vergleiche aus der keilschrift-
licben Litteratur nur z. B. folgende Satze: „0 meine Herrin, seit
den Tagen meiner Eindbeit bin ich gar sebr an Ungluck gebunden :
Speise habe icb nicbt gegessen, Weinen war meine Labung ; Wasser
5 babe ich nicbt getrunken, Thranen waren mein Getrank ; mein Herz
ist nimmer frChlieh, mein Gemxit nimmer beiter geworden" (Zimmern,
babylonische Busspsalmen 1885 34), oder
„Nacb dem Lande obne Heimkehr, dem Lande, [das da kennst(?)],
[ricbtete] IStar, die Tochter des Mondgottes, ibren Sinn.
10 Des Mondgottes Tochter richtete ibren Sinn
nach dem Hause der Finsternis, dem Sitze Irkalla's,
nach dem Hause, dessen Betreter nicht mebr herauskommt,
nach dem Pfade, dessen Hingang nicht zuruckfuhrt etc.".
Dies sind die ersten secbs Zeilen vom Gedicht iiber w die HCllenfahrt
15 der IS tar", herausgegeben nnd erklart von Alfred Jeremias in „die
assyrisch-babylonischen Vorstelkmgen vom Leben nach dem Tode"
1887 nff. Andere babylonisch-assyrische Proben findet man
bei Brown, The Religious poetry of Babylonia (in The Presbyterian
Review 1888 69-86) ; A. H. Sayce, Alte Denkmaler im Lichte neuer
20 Forschung (1886) 193 200-204; C. P. Tiele, Babylonisch-assyrische
Geschichte (1888) 568; Hommel, Die semitischen Vfllker und Sprachen,
Bd. 1 (1883) 315 f. und „Die altisraelitische tFberlieferung* (1897) 311.
— Aus der agyptischen Litteratur ubersetzte Ebers in der Zeit-
schrift ,Nord und Siid" (Bd. 1, Heft 1) z. B.
25 Der eine ist er, der das Seiende bildet,
Der Einzige ist er, der die Wesen erschaflft,
Es gingen die Menschen hervor aus seinen Augen,
Und es entstanden die G Otter auf seines Mundes Geheiss.
Ein anderes Zeilenpaar lautet nach seiner tfbersetzung :
30 Ra ist gewaltig, schwach sind die Gottlosen;
Ra ist erhaben, und niedrig sind die Gottlosen.
Man vergleiche tiber agyptische Beispiele auch bei Wickes, Treatise
on the accentuation etc. (1887) 38. — „Antithetischen Parallelismus*
belegt Fleischer 2 206 aus dem Arabischen.
35 Noch wichtiger, als diese komparative Beleuchtung der ideellen ideene
E u r h y t h m 1 e , 1st die Abgrenzung lhres inner nebraischen Ver- ihr inner-
, . , . hebrftischo*
breitungsgebietes. Gebiet.
312 Dritter Hauptteil.
Wie nun schon aus der oben 306 u ff. angestellten Vergleichang
von Jes 6 1 f. mit 9 b ff. ersehen werden konnte , dass der ideelle
Gleichlauf der Satze nicht in alien Teilen der prophetischen Bucher
sich findet, so lasst sich dies auch weiter zeigen. Denn neben den
oben 807 11 ff. zitierten Satzen „Httret, ihr Himmel, und, Erde, 5
nimm zu Ohren* etc. (Jes 1 «f.) stehen auch Satze, wie die folgenden:
„Wann ihr kommt, urn vor mir zu erscheinen: wer forderte dies
von eurer Hand: meine VorhCfe zu zertreten? Ihr sollt nicht fort-
fahren Speisopfer der Unaufrichtigkeit zu bringen, (denn) Rftucher-
werk der Greuelhaftigkeit ist es mir" etc. (Jes 1 is 13 a). Ebenso 10
wenig ist ein Streben nach dem ideellen Gleichlauf der Satze in
folgenden Worten ausgepragt: t An jenem Tage wird der Mensch
seine silbemen und goldenen Gfltzen, die man sich zur Anbetung
gemacht hat, bin zu den Maulwiirfen und Fledermausen werfen"
(Jes 2 20). is
Ja, nicht einmal die Partie des Jesajabuches, die ausdrucklich
als Lied ("PUJ) bezeichnet ist (Jes 5 iff.), zeigt durchg&ngig den
ideellen Gleichlauf der Satze. Denn man vergleiche „Ein Weinberg
gehtfrte meinem Freunde auf einem fetten Berghorn , und er grub
ihn um und entsteinte ihn und bepflanzte ihn mk Edelrebe etc., 20
und er wartete auf das Tragen von Trauben, aber er trug Herlinge,
und nun Bewohner von Jerusalem und Mann von Juda, entscheidet
doch zwischen mir und meinem Weinberg! Was war an meinem
Weinberg noch zu thun, und ich hatte es nicht an ihm gethan?
Weswegen wartete ich auf das Hervorbringen von Trauben, und er 25
brachte Herlinge hervor?" etc. (Jes 5 ib-4). Ebenso wenig findet
sich der ideelle Gleichlauf der Satze uberall im Psalter. Denn da
liest man auch „Ich legte mich und schlief, ich erwachte, denn
Jahwe schutzte mich. Ich fUrchte mich nicht vor Myriaden von
Leuten, welche sich gegen mich aufgestellt haben* (Ps3ef.) etc. so
48 7f. etc. Richtig sagte also schon Ley (Leitfaden 10), dass „die
Dichter sich durch den Parallelismus nicht derart gebunden halten,
dass sie nicht, wo der Gedanke es erfordert, denselben durchbrechen
soil ten". Ebendasselbe ist von Grimme, ZDMG 1896 U9 anerkannt
worden. Unrichtig meinte also noch Fldckner, tFber den Charakter ss
der alttestamentlichen Poesie (Gymnasialprogramm von Beuthen
1898) xvin, „das Wesen der Eigenart der hebraischen Poesie liege
im sogenannten Gedankenrhythmus (auch parallelismus membrorum
Die Ssthetbche SphSre det Seelenlebens and die StUbetchaffenheit 313
genannt)". Zu allgemein sagt auch J. Robertson, The poetry etc.
1898 160 : „The distinguishing feature of the Hebrew poetry ... is
the rhythmical balancing of parts, or parallelism of thought", und
ohne hinreichenden Grand nennt Duhm im EHC zu den Psalmen
5 (1899) xxx den Paralielismus membrornm ,das poetische Formal-
prinzip* [der Hebrfter].
Da also in vielen Sfttzen der hebrftischen Redner und Dichter
sich kein ausgeprftgtes Streben nach ideeller Eurhythmie erkennen
lfisst, so ist der ideelle Gleichlauf von Sfttzen mindestens nicht das
10 durchgreifende Mittel, wodurch hebrftische Redner und Dichter ihren
Darstellungen ein besonderes (s. o. 806 si) Mass von Rhythmus zu
yerleihen gesucht haben. Deshalb ist noch einmal (s. o. 806 so), die
Frage zu stellen, ob ein Teil der althebrftischen Litteratur ein fiber
die Eurhythmie guter Prosa (s. o. 305 — 306) hinausgehendes Mass
is von Rhythmus besitzt, und von welcher Art dieser besondere Rhyth-
mus ist. Dieser aussergewtthnliche Rhythmus eines Teiles der Spasieiier
hebrftischen Darstellungen ktmnte dann kurzweg poetischer Rhythmus poctiicher
genannt werden.
Die nachste Mttglichkeit ist diese. Die Quelle des poetischen
%o Rhythmus kann in dem geregelten L&ngenverhftltnis der
Darstellungen korrespondierender Yorstellungsreihen liegen.
Denn worin besteht der Rhythmus eines Musikstftckes ? Wahrend
dessen Harmonic in dem wohlthuenden Zusammenklingen gleichzeitig
vernommener TOne und wahrend die Melodie in der Abwechselung
t5 verschieden hoher TOne besteht, ist der musikalische Rhythmus
durch die Aufeinanderfolge langer und kurzer Toue oder Tonreihen
bedingt, und auch besonders dieser letzterw&hnte Wechsel entspricht
dem Bediirfnis der sensitiven und motorischen Nerven und des
Seelenlebens, weil er das erschlaffende Einerlei der Beth&tigung und
so Bewegung verhtttei Folglich kann auch der besondere Rhythmus
von Wortreihen durch das geregelte L&ngenverh<nis der
Lautverkttrperungen korrespondierender Yorstellungsreihen bedingt
sein. tfbrigens ktinnen diese Verkflrperungen korrespondierender
Yorstellungsreihen von hier an Stichoi genannt werden, weil dieser
85 Ausdruck Ott%oi die kleinsten rhythmischen Einheiten eines Gedichtes
bezeichnet, die deshalb je in eine ff Reihe* oder Zeile geschrieben
zu werden pflegten. Man vergleiche die stichische. Schreibweise,
die von den Massoreten wenigstens fur Ex 15 ib-i8 Dt 32 1-43 Ri
314 Dritter Hauptteil.
5 2 ff. and 2 S 22 2 ff. yorgeschrieben ist (vgl. das Genauere in meiner
Einleitung 461 f.).
Untersuchen wir nun, ob die erwahnte Moglichkeit der Quelle
des poetischen Rhythmus der hebr&ischen Litteratur sich bei der
Vergleicbung einzelner Abschnitte derselben als Wirklichkeit erweist ! 5
Naturgemass fassen wir dabei gleich solcbe Abschnitte des AT
ins Auge, in denen uberhaupt ein gesteigertes Mass von Eurhythmie
(s. 0. 305 f. 307) vermutet werden kann. Daber prufen wir zuerst
Jes 1 21 ff. unter dem angegebenen Oesicbtspunkt. Da beisst es:
21 * »Wie ist zu einer Hure geworden eine getreue Stadt, 8lb eine, 10
die voll (war) von Rechtsubung, in der Gerecbtigkeit herbergte, und
nun Mdrder! M * Dein Silber wurde zu Schlacken, Wb dein Rausch-
trank ist mit Wasser verschnitten. 2S » Deine Fiirsten sind Ab-
triinnige und Genossen von Dieben , a3b jeder davon liebt Geschenk
und lauft der Bestechung nach, 2So die Waise richten sie nicht, is
88 d und der Prozess der Witwe kommt nicht vor sie*. Dieser Ab-
schnitt besitzt Elemente der hoberen Diktion (Tittba 21b cf. oben
278 27) und auch ideellen Gleichlauf der Satze (s. 0. 309 aff.), aber
ein Streben nach Gleichmass des Ausdruckes korrespondierenderVor-
stellungsreihen kann ihren Autor nicht erftillt haben, denn sonst 2*
hatte er 21a und 21b, 28 c und 23 d weniger ungleich lang machen
ktfnnen.
tJber dieses Ergebnis wird man auch nicht bei der Prufung
von Jes 1 4-7 hinauskommen. Denn es lautet z. B. so : 7 * Euer Land
ist eine Wuste, eure Stadte mit Peuer verbrannt, 7b eure Ackererde ss
— vor euch verzehren Fremde sie, und eine Wiiste (ist sie) wie
Umsturz durch Fremde*. Aber wenn auch in den Prophetenschriften
manche Partien, wie z. B. Jes labs, ein Gleichmass der Auspragung
korrespondierender Vorstellungsreihen aufweisen, so kann man nur
dies urteilen., dass hebraische Redner in einzelnen Aussprachen, die so-
einen HOhepunkt ihrer Darlegung bezeichnen, unwiilkflrlich und
naturgemass im Gefuhl fiir Eurhythmie sich mit den Dichtern be-
ruhrt haben. Mit Recht wird wohl trotzdem Jesaja nicht in Bezug
auf 12b s, sondern nur in 5 1 von einem t»)D (Gesang oder Lied)
gesprochen haben. In der That finden wir hier wenigstens in 5 s-6, 8*
SpeaioUer die das der Gottheit in den Mund gelegte Lied enthalten, ein Gleich-
Symmetric." mass von Sticboi, namlicb: 8 * Und nun, Bewohner Jerusalems und
Mann von Juda, 8b entscheidet doch zwischen mir und zwischen
Die Ssthetische Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 315
meinem Weinberg! 4a Was war meinem Weinberg noch zu thun,
4b und ich that's nicht an inm? 4c Weswegen wartete ich auf Her-
vorbringung von Trauben, 4d und er brachte Herlinge hervor? etc.
Gleicbmass von Stichoi beobachtet man aucb in Ps 1, da V. sf.
5 so gemeint war: „ 8a und er wird gleicben einem Baum, gepflanzt
an Wasserbachen , 8b der seine Frucbt zu seiner Zeit bringt und
(dessen) Blatt nicht verwelkt, 8c und alles, was er thun wird, wird
er hinausfuhren. 4a Nicht so sind die Gottlosen, nicht so, 4b sondern
gleich der Spreu, die der Wind zerstiebt*. In der That ist das
io ov% ofhag oi aatfiuq , ov% otizcag der LXX (samt Arabs und Ath.)
mit gutem Grand von Baethgen als richtiger Reflex des Originals
anerkannt worden (vgl. Analogien oben 300 23). Denn das zweite
:d Kb, das schon an und fur sich als uberflussig erscheinen konnte,
stiess auch noch mit ■o zusammen und ging parallel mit 33 br.
15 In Bezug auf Ps 2 etc. soil dieses Gleichmass der Stichoi jetzt
nicht nachgewiesen werden. Es diirfte aber auch ohne dies Herder's
Satz (Vom Geist der ebrftischen Poesie, Bd. 1 32) „Symmetrie ist
in ibnen (den ebraischen Gedichten) auch dem bltfdesten Ohre ver-
nehmbar* nicht fur unbegnindet gelten (vgl. auch H. Steiner, tber
20 hebraische Poesie 1873 22). Indes soil doch noch darauf hinge wiesen
werden, dass diese Symmetrie nicht in den direkt auf einander fol-
genden Stichoi sich zu zeigen braucht, wie in den bisher betrachteten
Beispielen, sondern auch in alternierenden Stichoi, oder, noch all-
gemeiner ausgedriickt, in den Darstellungen korrespondierender Vor-
25 stellungsreihen. In der That findet man diese indirekte Art von
Symmetric in der hebrftischen Qlna oder Elegie. Denn nachdem indirekte
schon Bellermann, Versuch fiber die Metrik der Hebrfter (1813) 126 ^TnV e *
betreffs Kl 1 iff. bemerkt hatte: „Gegen die Mitte [der 66 Dichter- m
verse von Kl 1] ist immer ein Einschnitt", hat besonders Budde in
30 ZATW 1882 eff. nachgewiesen, dass z. B. in Kl 3 \JK. auf einen
langeren Stichos immer ein kiirzerer folgt.
"Cber rt3"»p bemerkte Wetzstein in der Zeitschrift fur Ethno-
logie, Bd. 5 207 l : fl Im AT heisst die Nanie ktna, ein Wort, welches
man irrig mit dem Schlagen der Saiteninstrumente zusammengestellt
35 hat. Man wird im Altertum (etwa mit Ausnahme der ihres bebenden
Tones wegen seltsam ergreifenden syrischen RohrflSte, vgl. IS 10 5
IK 1 40 Jes 5 12 30 29; Jr 48 s«t Mt 9 23) kein musikalisches In-
strument bei der Totenklage verwendet haben. Heutigen Tags ware
316 Drifter Hauptteil.
es sogar unmOglich. Gesenius vergleicht im Thesaurus das arabische
kern ,der Schmied* and kefna „die Lauteiischl&gerin*, aber der
Metallarbeiter heisst kein nicht als ,Schlftger*, sondern als Bildner
(jetzt heisst er bei alien Stftmmen nur ,Kunstler*, stint*) y und die
Citherschlftgerin heisst Jeeina nicht als „Schlfigerin*, sondern als 5
Kunstlerin. Die Nftnie heisst htna (vom Zeitwort Ian, concinnare)
ctntweder yon ihrer poetischen Form, oder wahrscheinlicher von
ihrem, den Toten ausschmuckenden Inhalt (im Arabischen wird das
Zeitwort vom Herausputzen der Braut, vom Ausschmucken des Hauses
gebraucht)*. — fiber Qina - Rhythmus vgl. weiter Budde T ZATW 10
1883 299 ff.; 1891 mff.; 1892 teiff.; auch eine Bemerkung im L0B1
1895, 2. Marz; ferner Ley, TSK 1896 637, n&mlich er findet B Kl age-
lied verse* in Hi 1 si (doppelt) 3 si-s* 7 si (doppeit) 10 9f. 14 i6f.
16 15 f. (doppelt) 23 icf. 30 i«f. isf. 37 1-4; auch D. H. Mailer, die
Propheten etc. 1896 S09. — Als arabische Beispiele von Leichen- 15
klagen giebt Wetzstein 1. c. 298 z. B. folgende:
„Ach, wenn er doch zu lOsen ware! Wahrlich ich zahlte das
Lflsegeld !
LOst mich, teure Blutsverwandte, mit feingliedrigen Rossen!
Ach, wenn er doch zu lflsen ware! Wahrlich ich zahlte das 20
Ltfsegeld !
Ltist mich, meine lieben Bruder, mit jungfr&ulichen Madchen!
tjbrigens „sagt die dem Toten am nachsten stehende Person: Gebe
Gott, dass unser Verlust zum Ltfsegeld fur euch alle werde !* (S. soo,
vgl. zum Gedanken Ps 49 s; 28 21 6 etc. The Exiles' Book etc. 25
42 f.!). Den Rhythmus einer alten arabischen Totenklage be-
zeichnet Goldziher, Zur arab. Philologie 1 77 f. 212 durch — - - | — .
Dies ist ein Rhythmus, wie er „sich eben erst aus dem numerisch
undisziplinierten Sa§ € herausarbeitet, welches in alter Zeit in Trauer-
liedern angewandt wurde". — Vgl. noch bei L. Schneller in t Kennst so
du das Land?" im Abschnitt ,Musik* : Neulich sangen die Klage-
weiber, als ein Mann von seinem Kamel getOtet worden war: [A
= erster Chor] LSesch dads to [B = z weiter Chor] er ridjdll
[A] LSesch qatdlto [B] jd djamdl? (Warum hast du ihn zertreten,
den Mann? Warum hast du ihn gettftet, Eamel?) 33
Bhythmus Solcher Rhythmus, der auf dem regelmassigen Wechsel eines
e kia^e? n langeren und eines kurzeren Stichos beruht, ist analog dem t ele-
Die asthetische Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit 317
gischen* Versmass, durch dessen Hexameter mid Pentameter gleich-
sam abgebildet wird, wie dem Aufschwung des Lebens eine Lahmung
desselben folgt. Solcher — elegischer — Rhythmus zeigt sich in
der ausdrucklich angektadigten nrp (Am 5 1 cf. 8 10) „Qefallen ist,
5 steht nicht mehr auf — die Jungfrau Israel; bingestreckt liegt sie
auf ihrem Heimatboden — keiner bebt sie anf* (5 2). Derselbe
elegiscbe Rhythmus war auch in dem Gedichte Jes 38 10-20 beab-
sichtigt, wie mir Dubm in HC gnt nacbgewiesen zu baben scheint.
Auch Jeremia wurde mebrmals dorch den traurigen Inhalt seiner
10 Anssagen veranlasst, ihn in Satzen mit <^a-Rhythmus auszupr&gen,
wie in „Denn heraufstieg der Tod in unsere Fenster — kam in
unsere Palaste, Zu vernichten den Enaben von der Strasse weg —
die Jttnglinge von den Plfttzen* (9 20, vgl. weiter 13 isflf. und Giese-
brecht im HC xvih sowie zu 9 ieff.). Er erinnert dabei ausdruck-
15 lich an die meqonenoth 1 die S&ngerinnen der Qina. Eine solche
Qina kundigt Hesekiel ausdrucklich in 19 1 an, und sie beginnt
mit „Wie war deine Mutter eine LOwin — zwischen Ltiwen! Sie
lagerte inmitten von Leuen — zog gross ihre Jungen*, etc. (zum
Athnach vgl. Syntax 715). Ebenso ausdriicklich ist ein Teil von
20 Hesekiels Vortrag als Qina bezeichnet in 26 17, und sie beginnt mit
„Wie verschwandst du, okkupiert vom Meere (?? cf. S. § 107), —
gepriesene Stadt!* Die Qina (27 2) fiber Tyrus folgt in 27 3 flf.
und speziell die Qina fiber den Kdnig von Tyrus in 28 12 flf., wie
eine fiber Pharao in 32 2 flf. 16 19 flf., nur will sich in den letzten
25 beiden Stellen nicht durchgftngig der Klageliedrhythmus zeigen (vgl.
namentlich Bertholet im KHC zu den Hesekielstellen), der auch bei
2S 1 i»-27 fast nur in der grundlegenden Klage „die Zier, Israel,
ist auf deinen Htihen erschlagen — wie sind die Helden gefallen!*
(19 cf. 25) wiederhallt und in 8 84 nicht angeschlagen wird. — Qina-
so Rhythmus besitzen aber jedenfalls auch die Zeilen „Wie lange ,
Jahwe, rief ich — und nicht h5rst du, schreie (S. § 158) ich zu
dir fiber Gewalt (S. § 211 g) — und nicht hilfst du! f (Hab 1 2),
und so kann die prophet ische Klage noch hie und da in den ge-
wohnten Rhythmus der Elegie fibergegangen sein.
85 Aber die darauffolgenden Satze (Hab 1 3 flf.) besitzen nicht den-
selben Rhythmus. Denn wenn dieser auch noch bis zu den Worten
,Warum lasst du mich sehen Unheil {lama tar'M \Ucen) und schaust
zu Miibsal (wetalbti Samat)?* geht, so bricht dieser Rhythmus doch
318 Dritter Hauptteil.
in den Ubrigen Worten von 1 3 ab. Denn auf die weitere Frage „und
ist Verwttstung und Gewaltthat vor mir?*, die noch den beginnenden
langeren Teil eines Klagelied - Stichos bilden konnte, folgt ,und ent-
stent (S. § 366 g: hinter Praesens historicum) Streit und erhebt sich
Zank?* Vergleicht man nun wex&d iceSamdl lencgcU (sap) mit wajehf 5
ri'b umadon jissd' (.*b), so wird man bemerken, dass sb gegenuber
sa/3 eher langer, als kiirzer, ist und nicht den nachzitternden Anschluss
eines Klagelied-Stichos bilden sollte. Uberhaupt zeigt die Fortsetzung
$al~k£n taphug tord, weld jes& lantsach mtipdt, H rasdS mdkttr eth-
hassadddq, Salkenjesf mtipdt m'Zuqqdl (V. 4 etc. V. 7 etc.) nicht die gleiche 10
Symmetric, wie 3 2 ff. : jahwi Samditi Simiakhd, jarithi jahuci poolekhd,
beqjbrtb sanim chajjihu, beq&reb Sanim todfai, berdgez r<Mch(ch)6m tizkdr
(V. 2). „The whole of w. 2-6 is reducible to ternary stichi: v. 2:
s s 3 3 s; v. 3: 8 3 8 3; v. 4 : 3 3 3; ▼. 5: 3 3; v. e: 3 83 3 3*, (R. Sinker,
The Psalm of Habakkuk 1890 11). — Vgl. noch Jr 9 9 Hes 2 10 19 u is
27 32 2Ch 35 25, und der Siracide erwahnte die Qfna in nz^p T\rt2
38 ieb (cf. Wisdom of Ben Sira, edd. Schechter und Taylor 1899).
Wie oben 814 9ff. aus der Vergleichung von Jes 1 21-23 mit
5 s-6, so ist auch wieder aus der soeben angestellten Vergleichung
von Hab 1 sff. mit 8 2ff. das Urteil zu schopfen, dass auch bei den 20
Hebraern es Redner (Sprecher = nebi'im) und Dichter gegeben
hat, und dass auch vom stilistischen Gesichtspunkt aus die Propheten
nicht mit den Poeten in ebendieselbe Klasse von Darstellern zu
bringen sind, wie ja die Prophetien von Haggai, Sacharja 1 — 8 und
Maleachi fast durchaus die sogenannte dialectus poetica (s. 0. 277 — 283) 25
vermissen lassen, wabrend diese noch in den nachexilischen Poesien
gebraucht ist. Wie sehr sogar die epideiktische Rede, worin am
meisten „die gehobene Prosa* gepflegt werden durfte, jedes „tTber-
mass des Poetischen* vermeiden musste, hat Norden, Antike Kunst-
prosa (1898) 1 62 f. durch Ausspriiche von Isokrates, Aristoteles und so
Theophrast belegt. Jedenfalls „darf die Rede nie metrisch sein*
(S. 53). Den Unterschied von Rede und Dichtung hat ja auch
Cicero keineswegs verwischen wollen. Vgl. seine Worte: „Est fim-
timus oratori poeta, numeris adstrictior paulo, verborum
autem licentia liberior, multis vero ornandi generibus socius ac paene 35
par" (De oratore 1 ic, § 70) und „ Versus saepe in oratione per im-
prudentiam dicimus, quod vehementer est vitiosum* (Orator 56, § m).
So bestatigt sich, was aus der verschiedenen Beziehung der
Sprecher (Jes 59 13b Jr 14 ub 28 16b 20 Hes 18 2b 17) und der Dichter
(Ps 45 2 a 49 4 b cf. 36 2 a) zum Herzen (= Denkwerkst&tte) sich er- 40
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 319
giebt, und was in K"»?J ytt (es existiert kein Prophet) Ps 74 9 direkt
ausgesprochen ist , denn weim der AutOr von Ps 74 die Propheten
und die Poeten koordiniert hatte, so wurde er selbst einen Propheten
reprftsentiert haben und den zitierten Satz nicht haben aussprechen
5 kttnnen. Mit Recht sagte also Adrian im Schlussparagraph (§ 134)
seiner Efoayayyy: „Auch das soil den Eingeweihten kund sein, dass
von der Prophetie [dieses Wort im spateren Sinne genommen] die
eine in ungebundener Rede (Xoyccdtjv) abgefasst ist, wie die Aussagen
Jesajas und Jeremias und der in ihrer Periode Lebenden, die andere
10 aber in bestimmtem Mass (iv (UtQto) mit Gesang abgefasst ist, wie
die Psalmen des seligen David etc.* Bemerkenswert sind auch folgende
Worte von Hieronymus, Praefatio in Isaiam : „Nemo, cum prophetas
versibus viderit esse descriptos, metro eos existimet apud Hebraeos
ligari et aliquid simile habere de Psalmis et operibus Salomonis,
15 sed quod in Demosthene et Tullio solet fieri, ut per cola scribantur
et commata. qui utique prosa, non versibus conscripserunt, nos quo-
que, utilitati legentium providentes, interpretationem novam novo
scribendi genere distuudmus 1 '. — Die Teile des ATs, die tic <sn%t]Qa
genannt wurden, umfassten nicht tic TiQoqyqrcxd (vgl. die Nachweise
20 bei Alfr. Rahlfs, Alter und Heimat der vatikanischen Bibelhandschrift
[NGGW 1899] 72 ff. 75 f.).
Der Boeben bei Adrian bertihrte erweiterte Gebrauch der Be-
zeichnung naM\ in welchem dies auch auf die Pfleger der Dicht-
kunst und Musik angewendet wurde, ist erwiesenermassen sekundar.
25 Siehe die Beweisstellen aus dem AT (vgl. noch 2S 7 2 Jes 37 2b),
dem NT und dem rabbinischen Schrifttum etc. in meiner Einleitung
456 f. und dazu noch Tob 4 12 und Seder iolam rabba , cap. 20 f.,
wo auch Abigail (cf. 1 S 25 28) und Esther (cf. Est 2 7) Prophetinnen
genannt sind, sowie Seder Solam zuta (zofa in Dalman's Aramaisch-
so neuhebraischem WOrterbuch 118), ed. Joh. Meyer 108: m*-on ^n
CN^aa KnT3?n, wenn da auch vielleicht vorausgesetzt ist, dass ^D«btt
= Knxa? sei (cf. Mai 1 1). Dies ist zuerst gegen W. Reich , Das
prophetische Schrifttum, Bd. 1 (Jesaja [1892]) 219 zu betonen, der
unter Berufung auf Baba bathra 78 a bemerkt: v Die Dichter und
85 Seher des biblischen Schrifttums sind identische Personen M . Dies
gilt aber auch gegen die Identifizierung von „ prophetische Schrift*
mit ,Gedicht g (H. Winckler, Geschichte Israels, Bd. 1 [1895] 84),
die auch mehreren anderen neueren Gelehrten nahe liegt (vgl. Mich.
320 Dritter Hauptteil.
fleilprin, The historical poetry of the ancient Hebrews, vol. 2 «* etc.;
Grimme, ZDMG 1896 549; 1897 584 und andere).
Die Redner konnten Dichtungen einschalten, oder ihre Rede
in einen ihren HOrern bekannten Rhythmus ftbergehen lassen, wie
noch einmal in Bezog auf eine Bemerkung D. H. Mfillers 1 209 5
gegenfiber Budde's Elegievers hervorgehoben sein soil; aber wenn
der Unterschied yon Redner and Dichter ans der althebraischen
Litteratur gestrichen werden sollte, so mussten alle prophetischen
Ausserungen im Rhythmns der Poesien verfasst sein, und dies kann
wenn z. B. das ganze Bnch Hesekiel oder die Schriften Haggai, 10
Sach 1 — 8 und Maleachi verglichen werden, dnrchans nicht be-
hanptet werden. Auch das hflhere genus dicendi fehlt ja den
erw&hnten nachexilischen Prophetien, wahrend es noch im letzten
Psalmenbuche vertreten ist (s. 0. 277 — 288). Aus dem dichterischen
Rhythmns einzelner Partien der Prophetenbficher folgt aber so wenig 15
ihre absolute Koordiniertheit mit den Poesien, wie aus dem Zusammen-
treffen prophetischer Begeisterung und poetischer Begabung bei
Debora, das doch gewiss auch nur ein persttnliches gewesen sein
kann. Also ohne Grand bemerkte H. Grimme, ZDMG 1896 575 s :
„Man denke daran, dass Debora in Ri 4 4 rwna tt©8 genannt wird, so
also wie jeder 8*03 uber die Dichtungsgabe verfugte*.
Die oben begrfindete Behauptung, dass nicht alien prophetischen
Darlegungen und folglich ihnen nicht alssolchen poetischer Rhyth-
mus eignet, wiirde auch dann nicht erschilttert sein, wenn nachge-
wiesen werden kflnnte , dass die prophetischen Aussprachen noch is
weiter an andern Arten des poetischen Rhythmns der Hebr&er teil-
genommen haben. tJbrigens aber mussen diese andern Arten des
poetischen Rhythmns erst fur sich selbst konstatiert sein, und diese
Mflglichkeit soli jetzt geprttft werden.
stichen- Kann der Stichen-Rhythmus oder die Zeilen-Symmetrie , wie so
Symmetric ^ Q ^ VorhergehemJen besprochene Art von poetischem Rhythmns
althebr&ischer Darstellungen genannt werden kOnnte, genauer auf
seine Yoraussetzungen zurftckgefuhrt werden? Ist das Ebenmass,
das, zwischen auf einander folgenden und alternierenden Stichoi her-
vortretend, eine Quelle des Rhythmus werden konnte, nur im all- 36
gemeinen durch den Sinn des Sprech- und HOr-Organs fur Zeilen-
Symmetrie oder Stichen-Rhythmus gefiihlt worden? Dies ware nicht
einfach unmflglich. Der Verfasser z. B. des 2. Psalms kOnnte sich
Die asthetische Spbare des Seeleolebens mid die Stilbeschaffenheit 321
durch sein blosses Gefuhl far Ebenmfissigkeit der Zeilen und fQr
den darin liegenden Bhythmus haben anleiten lassen, folgendermassen
zu dichten: la lama ra-geH gbftm, lb u-Ufummim jehgH riq } % *jith-
joffebA malekte erep, 8b toerozenim nSsedH jachad * c Sal jah'ce
5 toefal meSfchB etc. Oder der Sanger von la Hchd ja-§eba badad
haZfr — rabbathi Sam, lb ha-jetha ke'almana — rabbathi ba-g&jtm
10 sar{r)athi ba~medtnoth — ha-jetha lamas (Kl 1 i) kCnnte nor
durch die unbewusst in ihm nachklingende Erinnernng an die
wechselnde Lftnge der Klageliedzeilen geleitet worden sein, als er
10 die soeben zitierten Worte komponierte. Ja , es ist die Frage , ob
wir fiber diese Moglichkeit hinaus sicher — uberall — weiter vor-
dringen ktmnen.
Indes es muss versucht werden, tmd deshalb ist zu fragen, ob Wurde die
^^ 8ttahan-
hebr&ische Dichter das Langenverhaltnis der Sticboi nicht durch Symmetric
15 andere Mittel, als durch das Gefuhl fur wesentliche Symmetrie auf jEdert? 6
einander folgender oder alternierender Zeilen, festetellen wollten.
Diese Mittel batten nach der Analogic der Dichtkunst anderer Vfllker
in dem Wechsel von Hebungen und Senkungen, oder von langen
und kurzen Silben etc. liegen kOnnen. Die hebraischen Dichter
so hatten akzentuierenden, oder quantitierenden, etc. Bhythmus erstreben
kttnnen.
Da erhebt sich eine Vorfrage. Denn es kftnnte bezweifelt
werden, ob der Wortakzent und die Vokalquantitat des Althebraischen
auch hinreichend sicher bekannt seien, um sie bei Untersuchung des
15 Bhythmus zur Grundlage machen zu kCnnen. Dies haben auch wirk-
lich schon Lowth 34 (vgl. dagegen J. D. Michaelis 436 s.) und andere
gefragt. Aber
a) nach vielen Spuren ist anzunehmen, dass eine lebendige Kennt-
nis der althebraischen Sprache sich bis zur Zeit der MiSna-Bedaktion .
so (ca. 180 n. Ch.) und daruber hinaus bis zur ausserlichen Bezeich-
nung der Akzentuation und Vokalisation vererbt hat (vgl. weiter
mein Lgb. 2 848-86*).
p) Speziell die iiberlieferte Setzung des Hauptakzentes oder
Hochtones der Worter erweist sich durch sichere Beweise ihrer
85 direkten oder indirekten lautphysiologischen Bedingtheit als gewachsen
und nicht erfunden. Nftmlich zunftchst beim Yerbum liegt der Hoch-
ton auf der Ultima, wenn er nicht durch die lautliche Schwere der
Paenultima vom Vordringen nach dem Wortende zurfickgehalten
Kdnig, Stilittik. 21
322 Drifter HauptteiL
wird: qafdlta etc., aber qetaltSm und qetalttn, weil tern (vgL das
ath. k&nmti) und ten (vgl. das arab. tunna) vermdge ihrer indirekten,
in der Yererbung noch nachwirkenden Lautschwere den Wortakzent
festhielten (vgl. weiter im Lgb. 2 &13-541). tlbrigens auch der Satz
von K. Hartung (Der Prophet Amos in „Bibl. Studien*, heraus- 5
gegeben von Bardenhewer 1898, 4. Heft) u ,der massoretische Text
ist offenbar so abgeteilt, wie es zu den Vorlesungen in der Synagoge
am besten passte* entbehrt der Begrfindung. Denn z. B. die Reden
des Amos sind doch mindestens in der Hauptsache so im massore*
tischen Terte in Satze and Satzgrappen zerlegt and danach inter- 10
pungiert, wie es dem logischen Zosamnienhang der Reden entspricht.
Die Grundlagen dieser Satzabgrenzung miissen auch auf den Redner
selbst zuriickgefuhrt werden. Denn dieser selbst hat es doch durch
seinen Satzbau veranlasst, dass man hinter B Jan we brullt lflwen-
artig aus Sijjon und lasst aus Jerusalem seine Stimme ertflnen* 15
(Am 1 2 a) und dann wieder hinter „und es trauern die Oasen der
flirten und es verdorrt der Gipfel des Karmel* (2 b) interpungierte.
Der Redner selbst hat es veranlasst, dass diese zwei Satzpaare als
eine zusammenhangende Satzverbindung aufgefasst warden. Er selbst
zeigte das Ende der Satzverbindung an, indem er einen neuen Ge- 20
dankenabschnitt durch die Zitierungsformel „so hat Jahwe gesagt*
einleitete. In dieser neuen Gedankenkette wiederum hat der Redner
selbst die Satze abgegrenzt. Denn wer konnte gleich die nachsten
Satze (1 sab) anders abgrenzen, als es im MT geschehen ist? Nor
aus logischen Griinden ist auch wieder der darauf folgende Satz 25
(1 4 a) abgegrenzt: er bildet die Entfaltung von „ich werde es nicht
riickgangig machen*. Das Bediirfiiis nach Leichtigkeit oder Rhyth-
mus des Synagogenvortrags hat diese Satzgrenzen nicht geschafifen.
y) Auch die Vokalisation stellt sich im wesentlichen durch ihre
innere Folgerichtigkeit und durch ihre lautphysiologische und kom- 30
parative Motiviertheit als ein organisches Erzeugnis lebendiger Sprach*
tradition dar. Denn z. B. ist das d alteinheimischer Bestandteile
des Hebraischen zu 6 herabgedriickt , und diesem Schicksal ist nur
das & solcher Wttrter entgangen, welche erst spat ins Hebraische
eingedrungen sind, wie Jcethdb etc. (Lgb. 2 140 f.). Perner die ver- 35
kurzbaren Vokale, wie das o in Jiqtol, enteprechen Yokalkiirzen
des Arabischen, cf. jaqtulu. Sodann gerade der mit normaler Mund-
Qfimung gebildete und deshalb leicht sprechbare a-Laut ist in der
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaftenheit 323
Vortonsilbe bewahrt worden , wie in jilboSSni, niqtalim etc. ; aber
der gedriickte e-Laut ist unter gleichen Verhaltnissen doch nur
seltener geblieben, vgl. jeqat&Uni, qofllm etc. (Lgb. 2 105 530). Ware
die Punktation ausgesonnen, so wiirde nicht immer das Natiirliche
5 getroffeu worden sein. tTbrigens dariiber . dass z. B. Cholem nicht
bloss eine Vokalqualitat anzeigen will, vergleiche man Lgb. 2 seif.,
so wie ZDMG 1897 tf26-«so, and wenn andererseits betreffsderhebr&ischen
Silben auch wieder yon morae gesprochen wird (Grimme, ZDMG
1896 529 ff.), so erinnere man sich auch an meine Schrift „Gedanke,
10 Laut und Accent" etc. 21 !
Nach den Untersuchungen, die in den angefuhrten Abschnitten
meines Lehrgebaudes niedergelegt sind, kann die Beantwortung der
Frage, ob in der althebraischen Litteratur irgendwo ein akzentuierender,
oder ein quantitierender Rhythmus erstrebt worden sei, nicht durch
15 die Meinung verhindert werden, dass eine wesentliche Diskrepanz
zwischen dem wirklichen und dem uberlieferten Akzent und Laut-
bestand des Althebraischen bestehe. Aber ob jene Frage trotzdem
zu bejahen, und wie sie zu beantworten ist, muss erst noch unter-
sucht werden.
20 Die nachste MSglichkeit, das den Rhythmus bedingende Langen- oaromi-
verhaltnis der Stichoi (s. 0. 313 36) zu regeln, lage in einer genau den«.
durchgefuhrten Casurenkorrespondenz der Stichoi. Dies wiirde
zu dem, was ich selbst oben 320 33 ff. als erste Mflglichkeit hingestellt
habe, zunftchst sich gesellen, weil bei diesem Blick auf die regel-
25 massige Casurenkorrespondenz die n a c h s t kleineren Teile der Stichoi
als eventuelle Organe des Rhythmus in Betracht gezogen werden.
Die geregelte Casurenkorrespondenz ist aber von Paul Vetter als
Quelle des poetischen Rhythmus der Hebraer geltend gemacht worden,
wenn ich Vetter s Darlegungen in „Die Metrik des Buches Job*
so (Biblische Studien 1897, Heft 4) auf einen einzigen Ausdruck zuriick-
ftihren darf.
Vetter sagt a, a. 0. 3 : „Was der zweiten Zeile des Klageverses
auf Grund ihres metrischen Baues absichtlich fehlen soil, ist die
Casur. Diese Zeile sollte beim Vortrag ohne Pause zu Ende ge-
35 sprochen werden, wfthrend inmitten der ersten Zeile eine leichte
Pause den Vortrag unterbrach". Aber kann diese Absicht der
Dichter von Klageversen objektiv sicher nachgewiesen werden?
21*
324 Dritter Hauptteil.
Bei dem Versuche, jenen Satz zu beweisen, verwendet Vetter
die ErkeDntnis vom Wesen des Sprechtaktes, wie wir sie bei
Sievers (Phonetik 4 § 584) finden, wo es heisst: ,Schwficher ge-
sprochene Silben verbinden sich mit einer starker gesprocbenen zu
einer in sich geschlossenen Gruppe, die sich von etwaigen Nachbar- 5
grnppen mehr oder minder deutlich abhebt". Der „mehr oder
minder (!) deutliche" Sprechtakt kann demnach kurz als eine Silben*
grnppe bezeichnet werden, die sich am eine den Starkton tragende
Silbe konzentrieri
Nur nnwesentlich ist, was Vetter fiber die Aosdehnong des 10
hebraischen Sprechtaktes bemerkt, aber auch das ist nicht ganz ein-
wandsfreL Denn schon das ist unsicher, ob durch das Yorkommen
langerer Status-constructus-Ketten im allgemeinen ein Sinn fur aus-
gedehnte Sprechtakte sich ausbildete. Ebenso kann man bezweifeln,
ob tpa«b 1X&& niiSrr*)E-p« Ri 6 15 dem Hebrfter fur einen einzigen 15
Sprechtakt gait. Endlich stellte er die Behauptung, „dass das
Pradikat, wenn es seinem Subjekte unmittelbar Torherging, seinen
Hauptton verlieren und nor mehr als nebentonig ansgesprochen
werden konnte* (S. 21), ohne Beleg hin. Aber die Vergleichung
einer Reihe Ton Stellen hat mir ergeben, dass beim vorausgehenden so
Pradikat nicht nur ein yerbindender Akzent (Gn 3 5a ea 14a 17b
4 11 a 12 12a 23 ia 6a 27 46 b 41 sab 48 9a 49 sa IS 23 10a),
sondern auch ein trennender Akzent steht, und zwar sowohl bei
zusammengesetztem Pradikativ (Gn 2 it a is a 14a 4 9b 13 8 b 24 24a
49 5b Jes 52 i» b a) als auch da, wo das Pradikativ aus einem 25
einzigen Worte besteht, wie in Dti D*WT? etc. Gn 3 7a 21 13b
IS 19 2a. tFbrigens kann nicht behauptet werden , dass ein mit
verbindendem Akzent versehenes Pradikat „ seinen eigenen Hauptton
verliert" (vgl. die Untersuchung in Lgb. 1 84 f. 2 522 f.), und es ist
nicht gut, wenn man sagt, dass ein solches Pradikat „nur mehr als 30
nebentonig ansgesprochen wurde*. Die Silben eines Sprechtaktes,
die nicht den einen Starkton tragen, wurde ich als schwachtonig
bezeichnen.
Die Hauptsache aber ist, dass die Sprechtakte auch in der
Prosa Torhanden sind. Wie also soil , wenn man den Sprechtakt s&
als Faktor des Bhythmiu annimmt, sich Prosa und Poesie unter-
scheiden? Der Unterschied musste darin liegen, dass in der Prosa
eine ungeregelte Reih« Ton Sprechtaktea auf einander folgt, aber
Die asthetische Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 325
in der Poeeie es anders ware. Alles hfingt also von der Mttglich-
keit des Nachweises ab, dass die Aufeinanderfolge der Sprechtakte
in einer sprachlichen Darstellnng sich in einer regelmassigen Weise
wiederholt, und so das sich zeigt, was ich oben 823 22 eine
6 Casurenkorrespondenz nannte.
Rficksichtlich des Klageliedverses meint Vetter die Kegel-
mfissigkeit der Casurenfolge an Ps 19 8-10 nachweisen zu kOnnen
(8. 25 f.). In der That klingen die 8tichoi dieses Abschnittes so:
8 » tordth JahwS temtmd, 8b meXbath ndphei; 8 « iedtfth JahwS
10 neemandy 8d machltfmath pSthi, and in entsprechender Weise
weiter. Ich habe nunmehr, nachdem das Becht der uberlieferten
Akzentuation besprochen ist (s. 0. 821 ss) die Haupt- oder Hoch-
tonsilbe der Wflrter durch einen Akut angezeigi Nun meint Vetter,
dass in den Stichoi sa und sc, wie auch dann in 9a und 9C, 10a
15 und 10 c eine Casur hinter Jahwe beabsichtigt sei, indem da der
Dichter das Ende eines Sprechtaktes angenommen habe. Dies ware
nicht unmftglich, aber wenigstens schon die alten Akzentuatoren
haben diese Casur nicht erkannt. Denn diese haben nicht bloss
das dem Namen Jahwe vorangebende Wort mit einem Conjunctivus
20 versehen, sondern auch das Wort Jahwe selbst in sac 9 ac 10c, und
nur in 10 a steht beim yerbindenden Azla noch ein Paseq-Strich
(cf. Lgb. 1 so f.). Es kann also kaum fur erwiesen gelt en, dass in
Ps 19 8 a eine Casur beabsichtigt war, und die Gleichheit der
Stichoi sac 9ac 10 ac hat ja auch ihren besonderen Grand, namlich
25 den Umstand, dass sechsmal ein Synonymum yon B Gesetz* mit
Jahwe yerbunden werden sollte.
Diese spezielle Beschaffenheit des einzigen Abschnittes Ps 19
8-10, der yon Vetter zur Erforschung der rhythmischen Natur des
Klageliedes untersucht worden ist, muss beachtet werden, weil sich
so bei der rhythmischen Analyse anderer Klageliedverse zeigen durfte,
dass teils im lftngeren Stichos kein Streben nach Anbringung einer
Casur und teils im kurzeren Stichos eher ein solches Streben be-
merkbar ist Oder ist es naturlich, in den Worten „ward (sie)
gleich einer Witwe* (Kl 1 1) hinter dem durchaus erganzungs-
85 bedurftigen B ward (sie)" eine Casur beabsichtigt sein zu lassen ?
Sodann im dritten langeren Stichos yon El 1 1 „eine Ftirstin unter
den Stadten" soil der Dichter eine Form (8ar[r]dthz) , die den
Status constructus vertritt (vgL rabbdthi Sam 1a), als das die
326 Dritter Hauptteil.
Cftsur tragende Wort gewahlt haben? Freilich haben die Akzen-
tuatoren in beiden Fallen einen Distinctivus gesetzt Aber eine
Casur bei „ward (sie)" bleibt unnaturlich, und jedenfalls erweisen
sich hier so wenig, wie bei Ps 19 8-10, die Akzentuatoren als Ver-
treter von Vetter's These (oben 323 32 ff.), dass der kiirzere Stichos 5
des Klageliedverses keine Casur besitzen sollte. Denn hajethd
lamas Kl 1 1 f. besitzt den Distinctivus Tiphcha bei hajethd. Ferner
wfihrend die Worte '3n lah menachchSm (2 c), die einen langeren
Stichos vertreten, keinen Distinctivus haben, stent ein solcher inner-
halb „und ihre Thrane (ist) auf ihrer Wange" (2 b) und innerhalb 10
„wurden ihr zu Feinden" (2f), obgleich diese beiden Wortreihen
je einen kiirzeren Stichos des Klageliedverses ausmachen. Und
muss man nicht auch wirklich sagen, dass der Dichter bei der
Wahl der Worte „und nicht ist ihr ein Truster " (»c) weniger die
Absicht gehabt haben kann, hinter dem erganzungsbediirftigen „und 15
nicht ist ihr" eine Casur vorauszusetzen , als bei der Wahl der
Worte „und ihre Thrane (ist) auf ihrer Wange* (2 b) hinter
„ Thrane" ?
Ebenso wenig kann bei weiterer Prufung der Stichoi von
Kl 1 gefunden werden , dass der Dichter die Absicht gehabt hatte, 20
Vetter's obige These (s. 0. 323 32 ff.) zu begriinden. Denn der langere
Stichos Kl 1 3C heisst „sie weilt unter den Nation en* und der
erganzungsbedurftige Ausdruck n weilt* kann nicht als Trager einer
Casur gemeint sein. Ebenso liegt die Sache bei dem langeren
Stichos 1 se „alle ihre Verfolger haben sie erreicht* betrefifs des 25
Ausdruckes 9 Verfolger". tFberdies steht in beiden Fallen ein Con-
junctivus. Demnach kann die Quelle des speziellen Rhythmus der
ciiuren- Klageliedverse doch nicht in der Casurenkorrespondenz liegen, die
denaiat Vetter (s. o. 323 82 if.) angenommen hat.
Lasst sich diese Quelle im 'Ijjobgedicht nachweisen ? Vetter 4 ff. so
hat eine Reihe interessanter Beobachtungen gemacht, aber sie
mussen genau auf ihre Beweiskraft gepriift werden.
a) Innerhalb vieler Stichoi liegen zwei Sprechtakte vor, und
ist also eine Casur angezeigt. So ist es zunachst da, wo der
Stichos aus mehr, als einem selbstandigen Satze besteht, wie in 35
„und die Nacht (die, cf. S. § 292 p) sprach: Empfangen ist ein
Knablein" (Hi 3 sb), oder in „er harre auf Licht, und es bleibt
aus" (3 9b). Solcher Falle hat Vetter 267 aufgezahlt. Daran
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 327
reihen sich zunachst Stichoi, wie „und das, wovor mir graute, kam
fiber mich" (8 25 b), oder *vertilgt sei die Nacht, da ich geboren
ward* (3 s a) etc.: 43 + 126 Sticboi. Dazu ftigt er auch Falle,
wie »ging aus dem Mutterschoss hervor und verscbied" (3 11 b,
5 cf. S. § 366 u). Es ist ja auch nicht einfach unmOglich , dass
hinter mibbften Japdthi und vor waegwdl eine Casur eintreten
sollte, obgleich die Akzentuatoren in 3 11b, wie in dem vorher an-
gefuhrten Stichos 89b einen Conjunctivus an der von Vetter an-
genommenen Casurstelle gesetzt baben. Aber kttnnen auch sogar
10 die Falle , wo in einem Stichos zwei vollstandige Satze enthalten
sind, die Absicht des Dichters erweisen, ein Gedicht zu fertigen,
dessen Stichoi je eine Casur besitzen sollten? Schon an und fur
sich ist in so kurzen Stichoi, wie das Ijjobgedicht sie besitzt, eine
Casur nicht naturlich. Sie ist ja nicht einmal z. B. in den Stichoi
15 des Gedichtes „Der Kampf mit dem Drachen* vorhanden. Wenn
nun da in einem Stichos, wie in „Was rennt das Volk, was wftlzt
sich dort* zwei selbstandige Satze enthalten sind, so kann dadurch
nicht die Absicht des Dichters, Stichoi mit Casur zu bilden, kon-
statiert werden. Im Ijjobgedicht sind aber die Stichoi, in denen
20 eine Casur bloss mttglich ist, auch nach Vetters Beobachtung in
der iiberwiegenden Mehrheit (S. 7f.). Ausserdem enthalt dieses
Gedicht auch Stichoi , die keine Casur besitzen kQnnen , weil diese
6ich bei einem Status constructus befinden wiirde. Die 24 Gegen-
instanzen dieser Art, die Vetter beobacbtet hat, meint er so be-
25 urteilen zu k^nnen. Er sondert zuerst die 13 Stichoi ab, in denen
zwei oder drei Status construed auf einander folgen : 4 19 a, 813 a etc.
Betrefls ihrer erinnert er daran, dass zwar in 4 19 a das erste Glied
einer fortgesetzten Status - constructus - Kette einen Conjunctivus
(Illuj) besitze, aber in den andern Stellen einen schwachen Distinc-
80 tivus bei sich babe, wie im allgemeinen auch ausserhalb des Ijjob-
buches. Aber ob sie dadurch als Trftger einer Casur charakterisiert
werden sollen, und ob die angelehnten Formen nach Absicht des
Dichters solche Trager sein sollten, ist nicht sehr wahrscheinlich.
Sodann einige andere Falle, wo nach dem MT ein Status con-
85 structus der Casurtrager sein wurde, beseitigt er auch durch Text-
konjektur. Eine solche war aber wenigstens in 17 11 gar nicht
ntftig (s. u.), und vielleicht war in 34 26 das DpDO doppelt gedacht
(s. 0. 302 28) , und ist in so das rpn DIN ein Interpretament
328 Dritter Hauptteil.
(Duhm, KHC) und so mit 29 c zu kombinieren. Aber wenn auch
diese drei Stellen keine kategorischen Oegeninstanzen bilden, so
bleiben doch die andern Stellen, wo ein Status constructus die
Casur tragen musste, eine Schwierigkeit far die Annahme, dass
eine Casur in jedem Stichos der Ijjobdichtung beabeichtigt seL 5
Indes hat Yetter nicht auch zwingende Grande far diese Annahme
geltend gemacht?
/3) Er meint, in ldn*a jitUn le %am4l 6r (3 so a) masse der
Dichter hinter Samel eine Casur vorausgesetzt haben, weil sonst die
Worte batten heissen kttnnen t War am giebt er dem des Lichtes 10
Entbehrenden?* Indes diese Auffassung konnte darch den be-
stimmten Sinn des Samel, wonach dies gar nicht „entbehrend* be-
deutet, verhindert werden. Jedoch ebenderselbe Stichos 8 so a ge«
hflrt zngleich zu einer andern Beihe von Stellen, die „ganz besonders'
far Vetters These zu sprechen scheinen. Dies sind die Stichoi, in 15
denen der Dichter nicht das Zusammentreffen zweier Haupttonsilben
yermieden hat: 3 15b, 20a etc. (S. 13). Da ist nun die erste Frage
ob die Scheu vor diesem Zusammentreffen schon einstmals beim
lebendigen Gebrauche des Althebraischen so stark gehegt wurde,
wie es bei den Akzentuatoren zum Ausdruck gekommen ist (vgL so
Lgb. 2 6si Anm. 52s). Sodann betreffs der iiberlieferten Akzen-
tuation bemerkt er, dass das in Rede stebende Zusammentreffen
entweder durch die Nesiga (vgl. a. a. 0. meine Auszuge aus Wijn-
koop's Buch und dazu Pr&torius, tJber den ruckweichenden Akzent
im Hebraiscben 1897) oder durch die Maqqephierung vermieden 25
worden sei (vgL zu den in Lgb. 2 523 * angefohrten Thatsachen noch
diese, dass in siidarabischen Inschriften und athiopischen Hand-
schriften die Procliticae nicht den Worttrennungsstrich hinter sich
haben, ausser wo zwei zusammenstehen [Hommel, Sudarab. Chresto-
mathie § 6]). Aber da hat er z. B. den von mir zitierten Satz so
Wijnkoop's ,ascensio accentus omittitur, si pnus vocabulum habet
distinctivum accentum* etc. tibersehen. Dieses Mittel hatten die
Akzentuatoren auch an den in Rede stehenden Ijjobstellen anwenden
kttnnen, und dadurch hatten sie zugleich die Annahme einer Casur
begunstigt. Aber unter den Stichoi , die Vetter angeftihrt hat und 86
yon denen ubrigens 9 25 a 15 19 b 16 10 c 20 2 b (mit Nesiga in
Baer's Text) sowie 22 17 a in Baer's Text gar kein Zusammentreffen
von Haupttonsilben zeigen, besitzen nur folgende einen Distinctivus
Die fisthetiache Sphare des SeelenlebeoB und die Stilbeschaffenheit. 329
bei der betreffenden Silbe: 8 6 a 9 29b 17 lb (cf. fiber §innorith
mein Lgb. 1 8o) 23 6 b 24 sb isc 38 iea (fiphcha initiale) 27 b
88 eb. Die iibrigen Stichoi haben alle einen Conjunctivas an der
betreffenden S telle: 3 15b 20a 4 21a 5 ea 6 sb 13a 820a 9 20a
6 10 4a ieb 12 2a 15 6a 18 9a 22 17b iea 24a 25b 27 sa iea 28 eb
8b 2aa 29 2*a 30 21a 83 20a 34 is a 15a 36 6b 28b 38 28 a 40 9a
(tiber das dortige Paseq siehe mein Lgb. 1 122 f.) is a. Die Akzen-
tuatoren wenigstens also haben an den meisten dieser Stellen einen
Schwachton (s. 0. 324 82) and keine Casar angezeigt
10 y) Weiter weist Vetter za Gunsten seiner These aaf die „Reim-
stellen* hin, die sich im Ijjobgedicht fanden. Denn ihre Zahl sei
so gross, dass von blossem unbeabsichtigten Spiel der Laate nicht
die Rede sein kttnne. Der „Reim* habe aber nor bei einer Pause
hervortreten kttnnen, and diese falle haufig mit der Silbe zusammen,
16 die auf Grand logischer Betrachtang als Casurstelle gelten mftsse.
Aber dies alles durfte hinfallig werden, wenn man die Reime be-
trachtet, die als „die am meisten ins Ohr fallenden" herausgehoben
sind: al-taio renana bo 87b; lo Salawft* welo-&aqat*i 26a; Sabadato:
mal'akhau? 4 18 ; ge&oloth : niphla'o/ft 5 9 ; Sephalfm : qodertm 11 ;
to kocbe: qisst 6 11; orechoth: halikho^A etc. 19b 24 7 uf. is 9 10
10 1 &f. etc. Ich denke, dass ich die Aufzahlung hier schon
schliessen kann. Denn solche allitterierende oder assonierende Zu-
sammenklange kOnnen, weil zum gr^ssten Teil unvermeidbar, nicht
als beabsichtigt gelten (? 3 7 b), und solche Zusammenkl&nge
25 markieren aach keine Vortragspause.
d) Endlich findet Vetter auch den Umstand, dass 652 Stichoi
ausschliesslich verbindende Akzente und 29 Stichoi zwei trennende
Akzente haben, nicht ungunstig fur seine Meinong, weil doch in
ungefahr zwei Dritteilen des Ganzen der Stichos durch einen
80 trennenden Akzent in zwei Teile zerlegt sei. Ich habe seine An-
gaben wenigstens betreffs 3 sff. und 4sff. nachgepruft „ Aus-
schliesslich verbindende Akzente" giebt erfUr 34bc5bnaban,
aber es muss heissen 3 *bc [&b ist auszuscheiden] sa 9b nab ub
15 b 20 a 21 a 22 a 28 b. Dagegen ftir 4 2 ff. hat er fast richtig 4 2a
85sb4b8b9abiob u[a ist auszuscheiden] b 16C 19 b 20 a 21a beobachtet.
Die andern obigen Angaben mOgen also im wesentlichen richtig
sein. Aber ob die Akzentuatoren ohne einen innerlichen Anlass,
wie Vetter annimmt, in so viel Stichoi keinen Trenner gesetzt
330 Dritter Hauptteil.
haben, bleibt doch sehr die Frage. Ware es nicht wirklich in den
allermeisten von den soeben aufgez&hlten Stichoi von 3 sff. und
4 2ff. sehr wenig naturlich, wenn in ihnen eihe Casur voraus-
gesetzt wiirde? Mir kommt es so vor, ich mag diese Stichoi lesen,
so oft ich wolle. 5
CMuren- Deshalb kann ich auch (s. o. 326 2$) beim Ijjobgedicht nicht
denz ist zu dem Urteil gelangen , dass seine Dichter in jedem Stichos die
Anbringung einer Casur beabsichtigt hatten, und dass diese Casuren-
korrespondenz die Quelle des Rhythmus seiner Stichoi sei. Es ist
allerdings ein entschiedenes Verdienst von Vetter, dass er eine neue 10
Mdglichkeit, den poetischen Rhythmus der Hebraer auf seinen Aus-
gahgspunkt zuriickzufTihren, ins Auge gefasst hat, aber ich vermag
kein positives Ergebnis seiner Untersuchung zu erblicken. Daran
kann auch Dealers Buch „ Rhythmus etc." (1899) nichts andern, denn
er hat fiber Vetters Darlegung nur referiert (S. 15) und sie akzep- 15
tiert (S. 16), aber nichts zu ihrer Begrundung gethan.
Die Eine nachste Mflglichkeit ist diese, dass die hebr&ischen Dichter
durchdie 6 die Symmetrie (s. 0. 320 so) ihrer Gedichtzeilen durch die ge-
bedin^* n regelte Zahl der Hebungen oder Hochtonsilben hatten bedingt
sein lassen. Dann hatten sie einen akzentuierenden Rhythmus 20
erstrebt, welcher dem almoin wiirde, der im Nibelungenliede vorliegt.
Akzentuierender Rhythmus ktfnnte nun zunachst wieder in d e r
Art erstrebt worden sein, dass nur „eine mehr oder weniger regel-
massige Abwechslung von Hebungen und Senkungen" beabsichtigt
wurde, w der betonten Silbe eine oder mehrere nichtbetonte Silben s&
vorangehen konnten."
Diese Nuance wurde im wesentlichen schon von Bellermann ge-
meint, denn er sagte in seinem „Vereuch liber die Metrik der Hebraer*
(1813) 82: ,Tn jedem Worte, bestehe es aus zwei, drei oder vier Silben,
ist in der hebraUchen Sprache nur eine lange Silbe, und diese ist die so
betonte*, und in alien seinen Transkriptionen hat er die Haupttonsilbe
jedes Wortes als die allein gewichtige (d. h. lange) bezeichnet. In
neuerer Zeit wurde die oben erwahnte Anffassung des poetischen Rhyth-
mus der Hebraer hauptoachlich von J. Ley in seinen „Gnindziigen des
Rhythmus, des Vers- und Strophenbaues in der hebraischen Poesie* 35
(1875, S. 8. 17) und im .Leitfaden der Metrik der hebraischen Poesie*
(1887, § 3) vertreten. Erganzungen zu seiner Beweisfuhrung finden
sich auch in NJPhP 1893 607 ff. , in ,Die metrische Beschaffenheit des
Buches Hiob« (TSK 1895 635-<;92; 1897 1-42) und in „Die Bedeutung des
Ebed Jahwe im 2. Teil des Jesaja* (TSK 1899 i6sff.). Wesentlich die 40
Die fisthetische SphSre des Seelenlebens und die Stilbescbaffenheit 331
gleiche Anaicht wird yon B. Neteler in „ Anfang der hebrfiischen Metrik
der Psalmen* (1871) und „Grundzttge der hebraischen Metrik der
Psalmen* (1879) sowie von H. Grimme in „Abriss der biblisch-
hebraischen Metrik* (ZDMG 1896 529-sw; 1897 683-712; TThQu 1898 295 ff.
5 421 ff.) verteidigt. Akzentuierenden Rhythmus besitzt die hebraiscbe
Poesie z. B. auch nacb Charles Aug. Briggs, Messianic Prophecy
1886 etc.; Hebraica 1887 i52ff. und 1888 201 ff., dem sich wieder George
H. Gilbert, The Poetry of Job 1889 9-11 angeschlossen hat, vgl. auch
Francis Brown im Am. JBLit. 1890 71 ff. , ferner nach L. Schneller in
10 „Kennst du das Land?" (1889) 117: .Rhythmus, die taktmassige Folge
von Hebungen und Senkungen der Stimme* (vgl. dort weiter!), sodann
nach Gunkel (ZATW 1893 223) und Marquart, Fundamente israelitischer
und judischer Geschichte 1896 2: „Das metrische Prinzip [zunachst im
Deboraliedj beruht darauf , dass jede Verszeile aus drei Hebungen be-
15 steht, wobei jedoch (ahnlich wie bei der altgermanischen AUitterations-
poesie) die Anzahl und Quantitat der Silben keine oder nur eine be-
schrankte Rolle spielt, und Partikeln, Prapositionen etc. beliebig bald
tonlos, bald betont sein konnen*. (Jbrigens in Bezug auf die konsti-
tuierende Wichtigkeit der Tonhebungen stimmt mit Ley auch z. B.
20 Budde, vgl. in seinem „Handkommentar* zu Hiob (1886), S. v, Anm. 2
den Satz „Richtiger zahlt J. Ley die Hebungen •, obgleich Budde auf
S. iv seine eigene Anschauung so ausdruckt: „Weit uberwiegeod haben
im Buch Hiob [33ff.| die Versglieder [= StichoiJ einen Umfang von
drei selbstandigen Worten*. Auch Buhl bemerkt im Artikel ,Dicht-
25 kunst der Israeliten" (PRE 8 4 635, 58): „Fur die wesentliche Rich tigkeit
des Systems, wonach der Rhythmus auf der Zahl der Hebungen beruht,
sprechen gewiss sehr gewichtige Grunde. Erstens kann man bei dieser
Annahme bei der ma&soretischen Form der Sprache stehen bleiben,
da die dariu angegebene Akzentuatiou das notige Material liefert.
co Namentlich wird man kaum in Abrede stellen konnen, dass Doppel-
sticha mit 2x3 Hebungen so haufig vorkommen, dass diese ab das
normale Metrum der Israeliten bezeichnet werden diirfen*. Auf „der
Zahl der Hebungen 11 beruht auch nach Duhm (KHC zu den Psalmen
1899 xxx) „die Metrik* der Hebrfier (s. o. 313 sf.), und ihm hat sich
85 Marti im KHC zu Jesaja (1900) xxiv angeschlossen.
Als einzigen positiven Grund seiner Anschauung fuhrte Ley
(Grundziige etc. 6) folgenden an: „Die zahlreichen konsonantischen
Endungen, welche ausschliesslich nur in der Poesie vorkommen,
weisen auf ein rhythmisches Bediirfnis hin, so die Endungen dtha,
AomOy SmOy dmo und mehrere andere (Ex 15 5 7 9f. 12 15 17 Ps 2
8-5 Hi 20 28 22 2 etc.) , welche erst bei der Annahme der rhyth-
mischen Versmessung ihre ErkJarung linden.* Er hat ubrigens
nicht bemerkt, dass in dieser metrischen Ausdeutung der sogenannten
332 Drifter Hauptteil.
dialectus poetica Lowth 80 sein Vorgftnger war, und schon dieser
erwtthnte (p. 82) die Meinung yon Abarbanel fiber *m«: etc.
Ex 15 « etc., nach welcher „carminis ratio et melodiae necessitas
sic postulaverunt.*
BhythmUcbe Die Ann ah me dieser Meinung kann nicht von Torn herein 6
Bedentung
der B diaiec- durch folgende drei Umst&nde verhindert werden : a) Man hat immer
tai poetic*".
nnr gewagt einen Teil der Elemente der hOheren Diktion (s. o.
277 — 288) als Faktoren des poetischen Rhythmus geltend zu
machen, und man konnte auch nicht mehr wagen. Denn ein Teil
der Bestandteile dieses httheren genus dicendi verhttlt sich ebenso 10
zur Akzentuation , wie die entsprechenden Ausdriicke der gewtthn-
lichen Darstellungsweise. So stand es betreffs der Endungen ath
und a, in und Im, und wenn nicht ganz betreffs bed und IS, so
doch betreffs 'aph und gam, und fiber einen neueren Yersuch der
rhythmischen Deutung von Formen, wie jamper (Ps lie) etc, ver- is
gleiche man in S. § 192 d 194 f 195! — b) Man hat, wie auch
Ley (Orundztige 99 ff.), den Teil der Elemente des hflheren genus
dicendi, welchen man in positive Beziehung zum poetischen Rhyth-
mus gesetzt hat, doch nicht iiberall im AT so fungieren lassen
kflnnen. Auch Ley musste dies z. B. betreffs ^wa Ex 15 e zu- to
geben (S. 107) und fasste diese Form deshalb mit Ewald als
Femininform. Dartiber siehe in S. § 272 c! — c) Am wenigsten
kflnnte man sich darauf berufen , dass dem *w von 2 8 22 u ein
blosses D* in Ps 18 44 entspricht. Denn dass jenes ■* nicht mit
B8. § 829 ff. als die alte Kasusendung zu betrachten ist, hat schon 25
Philippi, Status constructus 100 richtig bewiesen. Jener Wechsel
von *l& und D* kflnnte demnach ebenso wenig die rhythmische
Wichtigkeit von Elementen der „ dialectus poetica* verhindern,
wie der Wechsel von b* und *>b9, der in Hi 7 i am wahrschein-
lichsten sich deshalb zeigt, weil die im Hiobgedicht hftufig auf- so
tretende Form *b$ (Lgb. 2 304) leicht auch in 7 1 gew&hlt wurde.
Nachahmung von 89b 20 4 b 88 24 b ist n&mlich wegen 21 5 b 26 7 a
weniger wahrscheinlich. Aber auch die vorher erwfthnten zwei Um-
stftnde besitzen keine absolute Beweiskraft gegen die rhythmische
Bedeutung der „ dialectus poetica*. Denn die Wahl einzelner Be- 35
standteile derselben konnte doch auch dem Zwecke dienen, den
Rhythmus der betreffenden Zeilen zu regeln. Es kommt nur darauf
an, wie die Frage, ob sich dies als Wirklichkeit erweisen l&sst, zu
Die Ssthetische Sph&re des Seelenlebens mid die Stilbeechaffenheit 333
beantworten ist. Das Ergebnis meiner darauf bezfiglichen Unter-
suchung ist folgendes.
Die Endung dtha dient in der Wahl yon je&C&dtha 16 etc.
statt jeMld 16 etc. (Ps 8 s 44 27 68 8 80 s 92 16 94 17 120 1
5 Hi 5 16 [?] Hes 28 16) auffallend dem Wechsel von Arsis and Thesis,
and der Umstand, class dieser Wechsel gerade am Ende des Stichos
durch die Wahl einer besondern Wortform erstrebt wurde, ist
wohl erkl&rlich, denn die rhythmische Korrespondenz der Stichoi
fiel an ihrem Ende am meisten ins Gehttr. Wer erinnerte sich anch
10 nicht sofort des Oesetzes , dass der funfte Fuss eines Hexameters
daktylisch sein muss, damit wenigstens am Schlusse der Zeile sich
ihr rhythmischer Charakter deutlich ansprftge? — Aber jener
Zweck der Wahl von dtha l&sst sich nicht mit Ley 101 in Ex 15 u
finden, und jener Zweck kttnnte dem Gebrauche von Formen auf 6
15 (s. 0. 278 24) nor dann in Ps 50 10 79 2 104 20 zugeschrieben
werden, wenn, was Ley 103 nicht bemerkt hat, die diphthongische
Aussprache chaito vorausgesetzt werden dfirfte, die eine offene
Paenultima (cf. Lgb. 2 521) herstellen wiirde. — Einige Male kOnnte
der gleiche Wechsel anch beim Gebrauch von Formen mit der
20 Kasusendang i (s. 0. 278 27 ff.) erstrebt worden sein : El 1 1 Ps 110 4 (?).
Von den vielen Formen, die auf dieses i auslauten, lassen sich also
recht wenige auf das erw&hnte Streben zuruckffthren, denn fiber die
von Ley 105 f. hierher gezogenen Stellen Jes 47 8 10 Zeph 2 15
Mi 7 s Ps 142 2 siehe S. § 325 h 255 d 282 a.
25 Jenes fragliche Streben vermag ich auch aus dem Gebrauche
anderer Elemente der „dialectus poetica* nicht herauszuerkennen.
Obrigens meint auch Ley dies nicht in Bezug auf den Gebrauch
der Particulae "»SB etc. in mint&~sar etc. Ps 44 11 78 2 42 88 10
Hi 6 is a etc. Dagegen betreffs der Bevorzugung von lahSrti
so Ps 78 29 nimmt er S. 116 x das in Rede stehende Streben an, und
doch ist die Wahl von Idmo nur in Gn 9 26 f. Ps 44 4 66 7 Hi 24 17
39 4 Kl 1 19 dieser Annahme gfinstig. Er hat nicht beachtet, dass
Idmo in Dt 32 82 85 83 2 Ps 2 4 28 8 44 11 49 u 55 20 56 8 58 5 8
59 9 64 6 73 6 10 is 78 24 66 80 7 88 9 99 7 119 165 Pv 23 20
85 Hi 3 14 6 19 14 21 15 28 22 17 19 24 ic SO is Kl 1 22 4 10 15 ge-
wfthlt wurde, obgleich dadurch der Wechsel von Hebung und
Senkung g e s 1 6 r t wurde. Ebenso ist die Wahl einer l&ngeren Suffix-
form fur den Wechsel von Hebung und Senkung gfinstig in Ex 15 5 (?)
334 Dritter Hauptteil.
10a 12 is n Dt 32 27 82 (?) Ps 5 12 11 7 17 10a (?) 21 is 35 16 49 1*
89 is (? schon in alter Zeit so betont) 103 4 b Hi 21 n 30 2 (?),
gleichgiltig in Ex 15 17 (?) Dt 82 23 37 38 33 29 Ps 2 5 5 11 22 5
55 16 58 7 59 14 64 9 73 5 « 7 83 12 103 3 4a 6b 116 7 19 137 6
140 4 10 Hi 6 ieb 20 23 22 2 27 23 29 22 305, aber stOrend in 5
Ex 15?9ba/3 Hab 3 10 Ps 2 s 17 10b 21 10 11 45 17 59 12 is
(chattdth pimS) 80 6 116 12 135 9 Hi 24 2s (statt uftendw 3a7 dh*
i*kh2hSm).
Aus dem Gebrauch des h Cher en genus dicendi lasst sich also
das Streben nach dem Wechsel von Hebung und Senkung nicbt 10
positiv als rhythmisches Prinzip der hebraischen Dichtung ableiten.
Andererseits feblt dieser Wechsel sonst sehr hfiufig in den poetischen
Abschnitten des AT: Gn 4 23 f. etc.
Die zahi der Aber vielleicht kann wenigstens d i e Frage , ob in den korre-
Hebungen .
wargieich?spondierenden Stichoi eine gleiche Zahl von Hebungen, ohne 16
Zahlung der dazwischen liegenden Senkungen, erstrebt wurde, be-
jabt werden.
In Gn 4 23 folgen sich drei Stichoi mit je vier Hebungen und
dann — als Abschluss — einer mit zwei Hebungen. In Ex 15 2ff.
enthalt jeder Stichos in den allermeisten Fallen vier Hebungen. 20
In Ps 2 1-6 zeigen sich drei Hebungen in jedem Stichos, wenn man
oa bei 'eUmo abgrenzt und har in eb als Hebung spricht. Dann
sondern sich zwei, drei, zwei, drei Hebungen (= V. 7), zwei, drei,
drei Hebungen (= V. s) , drei, drei Hebungen (= V. 9), drei, drei
Hebungen (= V. 10), drei, zwei Hebungen (= V. 11), drei, zwei, 25
drei, drei Hebungen (= V. 12). Da ich nicht finden kann, dass die
zweihebigen Stichoi regelmassig mit einander korrespondieren und
nicht mit den Pentametern im elegischen Versmass koordiniert
werden kttnnen: so wird auch die zuletzt (334 14) gestellte Frage
nicht absolut bejaht werden ktfnnen (s. u. 343 26 ff. fiber Ps 136 iff. 30
Hi 3 sff. etc.), wie es im KHC zu Jes. (1900) xxiv, 22 geschieht.
Die wesentliche Symmetrie, welche der wahrscheinlichste Quell-
punkt des Rhythmus korrespondierender Stichoi war, konnte auch
schon bewirken, dass das lautkraftigere dndkhi dem ' a ni vorgezogen
wurde in Hi 12 3. Betreffs einzelner Aafstellungen von Ley be- 35
merke ich noch dies.
Er behauptet, dass die Negation „tfb mitten im Versabschnitte
nie den Ton hat* (Leitfaden 5) , wie er auch in TSK 1899 197 205
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 335
sagt, dass t «b und »bi ftberall unbetont" seien. Aber zunachst die
Tradition entscheidet sich dagegen. Denn bei einer darauf bezug-
lichen Durchsicht von Ps 1 — 30 fand ich Kb a) zwar mit Maqqeph
(Yerbindungslinie), aber in der Gegentonssilbe : Is [? 4 a mit Metheg]
5 6 3 7 [5 « jedenfalls mit Metheg] 9 n 15 3 (3 mal) 5a a 16 10
(2 mal) 18 22 f. [39] 44 22 [3b ef.] 25 (3 mal) 24 4 b a 26 4a 27 3
30 1. — b) fitb stent ohne Maqqeph in 1 1 (3 mal) 5 6 (2 mal) 7 is
9 13 19 10 e 13 14 4 15 4 sa/J b 18 37 42 22 sa 30 23 1 24 4b/?
25 3 26 1 4b 5 28 5 (2 mal) 30 is. Ferner scheint das Yerneinungs-
10 adverb so stark den Sinn der Aussage zu bestimmen, dass es natur-
gemftss eine betonte Silbe bildet, wenn es nicht z. B. durch einen
anderen Gegensatz, der in den Aussagen intendiert ist, seiner Be-
tontheit entkleidet wird. t)berdies ist niht auch im Nibelungen-
liede betont z. B. in sine kundes niht bescheiden baz der guoten
15 (Strophe 13 2).
Ferner die Erscheinung, dass minni-sar etc. Ps 44 11 etc. ge»
setzt wurde (Ley, Grundzuge 108 ff.), wollte er mit der von ihm
sogenannten Aszendenz des Tones zusammenbringen, nach der v die
Betonung im Hebr&ischen stufenmassig ansteigend" sei (S. 115).
20 Aber diese Aszendenz ist schon an sich zu bezweifeln. Denn im
Hebr&ischen geht die Nebentonsilbe nur zum Teil der Hauptton-
silbe direkt voran und ist zum Teil weiter von ihr entfernt. Der
Betonungsweise des Nomens (chakhdm, ch a khtimd) steht ja die des
Yerbums {chtikhdm, chtf-kfcmd) gegenuber. Ausserdem meine ich,
25 for die in minni-sar etc. Ps 44 11 etc. auftretende Erscheinung, bei
deren Beobachtung Ley iibrigens r?E - by Hi 21 5 b und mn^by 26 7 a
iibersehen hat, ein anderes Motiv gefunden zu haben: N&mlich es
war naturgemftss, dass der Haupttonsilbe, die zugleich den Starkton
(s. 0. 324 s) trug, auch eine voller ttfnende Senkung entsprach.
so S erklart es sich, dass auffallend hHufig vor der letzten Hauptton-
silbe eines Stichos lftngere Partikeln gewfthlt wurden: ^ba Gn 49 17
22 Ex 15 5 Dt 32 2 Ps 29 e 44 11 50 6 16 63 2 78 2 13 42 83 is
88 10 90 9 92 4 sab 94 20 104 23 132 12 u 147 e Pv 8 2 30 19 Hi
3 22 5 26 6 6 isf. 7 (iQ) 4 8 9 11 9 3 26 f. (so K) 10 22a b 11 9
85 12 22 14 9 11 15 22a b 27 30 16 5 16 18 17 19 22 20 4a b 5 24 10
27 14 28 if. 29 7 19 30 4 8 30 31 39 33 9 is 2s 30 34 6 87 8 38 2
24 40 39 16 40 4 17 41 16 22 HL 6 10 Kl 4 6.
Sodann in Bezug auf das, was Ley, NJPhP 1893 612 f. bemerkt
336 Drifter Hauptteil.
hat, erw&hne ich folgendes. Wenn er in Ps 7 10 statt jigmor-nd
vielmehr Jt gm6r-na aussprechen will, so schiebt er das Faktum bei
Seite, dass es nach der fiberlieferten Akzentuation keine Encliticae
(of. Lgb. 2 593) giebt. M5ohte die Voraussetzung aolcher uns auch
immerhin naturlicher erscheinen, man kann doch das herrschende 5
Gesetz nicht deshalb andern, weil durch die JLnderung in einzelnen
Fallen der t Rhythmus wohlklingender 11 wurde. ftbrigens die Plene-
schreibung des o in nb-iuo^ Jes 44 17 und ft-^TfctSN Ps 89 89 be-
grundet nicht, dass Ley mit seiner Akzentuation jigmir-na die ur-
sprdnglichere Betonung vertritt. Denn diese Pleneschreibung er- id
scheint ja auch in in*rtia:n Jos 18 *o, djitw* Jes 26 *o, TJilh-Tbrnn
Ps 10 is und T>K— natp*» Pv 22 a. Soil auch in diesen vier Fallen
die Pleneschreibung des o die Enklitisierung des folgenden Wortes
anzeigen? Nein, das 1 sollte nur, wie auch sonst die Aussprache
dirigiert wurde (cf. Lgb. 2 347), das o farieren. Im ubrigen vgl. oben 15
821 8i ff. und Duller 64—69.
Ob man fiber die oben 821 9 884 39 ausgesprochenen Satze mit
Sicherheit hinausgelangen wird, ist mir zweifelhaft 1 )
Zun&chst eine gleiche Zahl von Hebungen jeder Zeile eines
betreffenden hebraischen Gedichtes ist auch nicht nach dem zu er- so
warten, was in keilschriftlichen Poesien neuerdings beobachtet worden
ist. Namlich in einer ^neubabylonisch geschriebenen Tafel sind die
Zeilen durch drei vertikale Linien in vier Teile geteilt. Diese eigen-
tumliche Vierteilung der Zeilen kann meiner Ansicht nach gar keinem
andern Zwecke dienen, als einer Hervorhebung von vier Versgliedern, ss
sodass wir dadurch einen urkundlichen Beweis daftir haben, dass die
Babylonier mit Bewusstsein in einer Gattung Poesie Verse mit vier
Hebungen gezfthlt haben" (H. Zimmern, Weiteres zur babylonischen
Metrik [ZAss 1895 1 f. u]). Denn er fugte in t t}ber Ehythmus im
Babylonischen* 1 (ZAss 1897 382-392) hiDzu, dass „in bestimmten Texten so
*) Nachdem die obige Untersuchung im Oktober 1899 abgeschlossen
war, freute ich mich, im Januar 1900 in Gankel's trefflicher Bearbeitung
der Esra-Apokalypse (in Kaatzsch, Apokr. and Pseudep. 2 36of.) folgende
S&tze zu lesen: Kurzzeilen bestehen in der hebraischen Poesie gewohn-
lich aus je drei oder je zwei Wortern oder logischen Elementargruppen. 36
— In den Lang- und Kurzzeilen der hebraischen poetischen Teste ist
die Zahl der Worte oder elementaren Sinnesgruppen nor durchschnittlich,
nicht konstant dieselbe.
Die Bsthetische Sphere des Seelenlebens und die StilbeschafFenheit. 337
diese Hebungen in sehr gleichmfissiger Anzahl auftreten, so z. B. im
babylonischen SchOpfungsepos fast durchweg in der Form 2 + 2,
wahrend dagegen andere Texte, z. B. die Surpu-Tafeln, starken
Wechsel zwischen Versen der Form 2 + 2, 2 + 3, 3 + 2, 3 + 3,
6 2 + 2+2 zeigenV
Ob sodann die Zahl der Senkungen, die zwischen den Hebungen
stehen durften, doch geregelt oder wenigstens an eine ausserliche
Grenze gebunden war? „Im Babylonischen zeigte sieh bei naherem
Zusehen, dass das Auftreten von Senkungen zwischen den Hebungen
10 nicht willkiirlich , sondern an bestimmte . Gesetze gebunden ist , und
zwar der Art, dass zwischen zwei Hebungen mindestens eine, ge-
wOhnlich zwei, nicht selten aber auch drei Senkungen stehen, wahrend
mehr als drei Senkungen entweder ftberhaupt nicht, oder nor ganz
vereinzelt vorkommen. Sievers erkannte am babylonischen SchOpfungs-
15 epos auch noch, dass die Verteilung von Hebungen und Senkungen
im einzelnen mit Notwendigkeit auf das Sprechschema x - x, bezw.
x x ± x fuhrt, wof&r unter bestimmten Verhftltnissen auch x ± . (. . ist
Zeichen fur ^heritage"), bezw. * x ± . y ferner eventuell zu Beginn
eines Verses A - * sowie eventuell am Versende x ± A (Zeichen fur
20 rhythmische Pause) eintreten kann" (ZAss 1897 38s).
Nach Zimmern's Mitteilung 1. c. meint Sievers auch, dass „es ihm
gelungen sei, in der hebraischen Poesie ausgesprochen gleichm&ssigen
Rhythmus nachzuweisen*. DarUber sagte Buhl als Nachwort zu seinem
Artikel „Dichtkunst bei den Israeliten* (PRE 8 4 638, sff.) folgendes:
25 . , Sievers' Ergebnisse enthalten einerseits eine Best&tigung des von an-
deren in Bezug auf die Zahl der Hebungen etc. Gefundenen, anderer-
seits fiihrten sie zu dem Resultate, dass sich in den alttestamentlichen
Schriften ein einheitlicher und bestimmter, sowohl fur Rezitation wie
fur Gesang geeigneter Rhythmus nachweisen lasse, der in seiner Sprech-
30 form am einfachsten als ein pseudo - anapastischer bezeichnet werden
konne; in ihrer vollen Form erscheinen die Fiisse als x x z, d. h. wie
im deutschen gesprochenen Anapast folge auf zwei sprachlich un-
betonte Silben von beliebiger Quantitat eine sprachlich lange Hebung
(z. B wajjixmdn jeSurvtn toajjibidt Dt 32 15 a) ; doch konne ohne weiteres
35 die erete Senkungssilbe eines jeden Fusses fehlen, wobei dann ihre Zeit
der rorausgehenden Hebung zugeteilt werde, die dadurch uberdehnt
erscheine (z. B. ki jir y 6 <\> ki 'azelath jdd V. 36 c). Eine weitere Dar-
stellung dieser Ergebnisse, die, bis auf einzelne typische Ausnahmen,
durchgangig auf der massoretischen Aussprache des Textes ruhen, wird
40 demn&chst in den Abhandlungen der Sachs. Gesellschaft der Wissen-
schaften veroffentlicht werden*. Diese weitere Darstellung wird nach
Kdnig, Stiliitik. 22
338 Dritter Hauptteil.
giitiger Mitteilung Professor Sievers 1 Tom 23./5. 1900 ,fur das Hebr&ische
einen taktmassigen Versbau in Anspruch nehmen*, aber die bei Buhl
gegebenen Andeutungen Uber die „moglichen Formen der Versfusse*
„fortzubilden uud auszubauen versuchen*. Es kann sich also erst spater
zeigen, wie die obigen Annahmen sich modifisieren und begrUnden. s
Die Anzahl der Senkungen, die zwischen den einzelnen Hebungen
stehen konnten, ist auch nach H. Grimme's Anschaaung von der
hebr&ischen Metrik (a. o. 331 4f.) nicht immer gleich. £r lasst namlich
aus der Satzbetonung die Yersbetonong so entstanden sein, dass der
Hauptton, Nebenton uud Schwachton zur Hebung nnd Senkung wurden. 10
So entsteht ein Metrum, das zwischen zwei Hebungen mindestens eine
Senkung aufweist. Im einzelnen meint Gritnme dieses: Jede letzte
hanpttonige Silbe, mag sie am Ende eines Sprechtaktes (s. o. 324 2ff.)
oder eines ganzen Satzes stehen, wird zur Hebung. Aber jede schwach-
tonige Silbe wird zur Senkung. Die Ubrigen haupttonigen Silben, die is
nicht am Ende stehen, sowie die nebentonigen Silben sind doppelwertig,
bald Hebungen, bald Senkungen. Dies h&ngt yon der Zahl der Moren
oder Zeitmasse ab, welche die Silben nach dem Torhergehenden und
vor dem nachfolgenden Hauptton zahlen. — Nun Hebungen und Senkungen
haben sich im hebrfiischen Verse gewiss nach den Betonungsstufea so
geltend gemacht. Aber dass die Senkungen uberhaupt und auf die
Weise bestimmt wurden, wie Grimme es nach den angefiihrten letzten
Sfitzen nachzuweisen unternimtnt, dies bezweifle ich. Vgl. noch oben
324 85; 323 sf. und Doller 70—74!
Aksentuieren- Eine andere Nuance der Grandanschauung vom akzentuie- «
mas u*oh rend en Rhythmus der hebraischen Poesie ist haupts&chlich von
G. Bickell ausgebildet worden, vgl. seine Arbeiten v Metrices biblicae
regulae exemplis illustratae" (1879); „Supplementum metrices bi-
blicae" (1879); ZDMG 1879 701 ff.; 1880 657 ff.; 1881 4ir,£; „Car-
mina Veteris Testamenti metrice" (1882) ; t Dichtungen der Hebraer" so
Bd. I— in (1882 f.); WZKM 1891—94; „Das Buch Job nach An-
leitung der Strophik etc. ubersetzt" (1894). Er findet den poetischen
Rhythmus der Hebraer im „regelmassigen Wechsel betonter Silben
mit unbetonten" und sagt, damit kein Zweifel uber seine Ansicht
bestehe, auch einfach so: „Der metrische Akzent trifffc stete eine 35
am die andere Silbe. Da die letzte Silbe des Stichos in der Senkung
stehen soil, so haben die Stichen mit rmgleicher Silbenzahl jam-
bischen, die mit gleicher trochaischen Bhythmus. . . . Das masso-
retische Akzentuationssystem halte ich im ganzen fiir richtig, nehme
aber an , dass die einer betonten Endsilbe zunachst vorhergebende 40
Silbe mit vollem Vokale jener fast gleichwertig war, die metrische
Die Ssthetische Sph&re des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 339
Hebung daher jeder von beiden zukommen konnte* (ZDMG
1881 415 418 f.).
Einen Sekundanten hat Bickell haupts&chlich an G. Gietmann
(De re metrica Hebraeorom 1880) gefunden, vgL uber t Gietmann's
6 System" das Genauere bei DOller 48 — 51. Aber einen scharfen
Gegner hat Bickell in J. Ecker gefunden. Der letztere schrieb „Prof.
G. BickelTs „ t Carmina Yeteris Testamenti metrice"", das neueste
Denkmal auf dem Kirehhof der hebr&ischen Metrik" (1883), wovon
noch in demselben Jahre eine zweite, sehr vermehrte Auflage er-
10 schien. J. Eoker wies nach (1. Aufl., S. 8) , dass Bickell , am den
von ihm angenommenen „regelmassigen Wechsel betonter Silben mit
unbetonten" herzustellen, in den Psalmen ca. 2600 Silben beseitigt
oder hinzugefiigt und 3811 Vokalveranderungen vorgenommen habe.
Treffliche Bemerkungen zur Beurteilung von Bickell's These geben
is Budde im t Handkommentar" zu Hiob (1896), V. XL VII etc., Vetter
62—66 und Deller 41—48.
Ich selbst gebe zur Kritik der Bickell'schen Anschauung nur
folgenden Beitrag. Namlich er meint, dass der Ijjob- Dialog in lauter
katalektischen jambischen Tetrametern gedichtet sei. Deshalb trans-
20 skribiert er (WZKM 1893 155 f.) den Anfang der Elihureden (82 e) so:
(JaHr ani lejdmtm, V'attSm pabim, je&ttim;
c Al kSn zachdlt vatra\ Mechdwot d#i it'hhem.
Er schaltet demnach in 32 6 a das Wort ono (sic) ein und
lasst in eb das Afformativum i von ^nbm verschluckt werden. —
25 Ihm hat Duhm im v Kurzen Handkommentar" zu Hiob (1897) bei
3 2 (S. 17) vOllig beigestimmt. Infolgedessen schliesst er sich oft,
obgleich nicht immer, an Bickell an, wo dieser dem von ihm voraus-
gesetzten Rhythmus zu Liebe den uberlieferten Text geandert hat.
Z. B. heisst es Hi 34 10: „Darum, Manner von Verstand, hOrt mir
30 zu: fern sei's von Gott, Frevel zu iiben, und vom AUmftchtigen,
Unrecht zu thun". Aber Duhm sagt, unter Vergleichung von Bickell's
Carmina Veteris Testamenti metrice: t V. 10 a ist zu lang fur einen,
zu kurz fur zwei Stichen und wird nach V. 2 zu erganzen sein, so-
dass es hiesse n B Darum, ihr Weisen, gebt GehOr, Manner von Ver-
35 stand, h6rt mir zu"". In V. 10b ist mit Bickell ^tibi zu schreiben,
da sonst V. 10c reichlich kurz ist*. Die Prftpositionen sind aber
bei parallelen Satzteilen oft nur einmal gesetzt worden (cf. S. § 819 m).
Bickell's Anschauung kann nicht durch seinen Hinweis (Metrices
22*
340 Dritter Hauptteil*
bihlicae etc. 4; Carmina V. T. m. 220) auf die silbenz&hlende Metrik
der Syrer gestiitzt werden. Denn vorausgesetzt , die Silbenzahlung
habe als rhythmisches Prinzip bei den syrischen Dicbtern geherrscht,
so wflrde dies, wie schon Vetter 1. c. 62 f. richtig hervorbob, far
die bebr&ische Dicbtung nar dann eine entfernte Wahrsoheinlicbkeit 5
begrunden, wenn die Syrer dieses Prinzip von den Hebr&ern ent-
lebnt hatten, oder dieses Prinzip als ursprfinglich semitisch erwiesen
und so aucb bei den Hebr&ern vermutet werden kOnnte. Beides
aber lasst sich nicbt erweisen, und Vetter fugt hinzu, dass die
syriscben Dichter das metrische Prinzip der Silbenzahlung vielmebr 10
von den Persern entlebnt baben kOnnten. Indes ist es ja gar noch
nicht ausgemacht, dass Silbenzahlung das rhythmiscbe Prinzip in
der syriscben Poesie gewesen sei. Grimme bat es in den „Grund-
ziigen der syrischen Betonungs- und Verslehre" (ZDMG 1893 27«ff.
278 [gegen Bickell]) und in „Nochmals zur syrischen Betonungs- und 15
Verslehre* (ZDMG 1899 102-112) bestritten.
Jedenfalls sollten aber solche Verse, deren Arsis und Thesis
durch akzentuierenden Rhythmus bedingt ist, nicht „ jambisch • ,
„trochaisch g etc. genannt werden. Diese Ausdriicke sind ursprung-
lich for Verse mit anderem Rhythmus gepr> und lassen leicht an so
diesen denken. Ich schlage vor, dass man bei Dichtungen, in denen
mit mehr oder weniger Grand ein akzentuierender Rhythmus
angenommen wird, vielmehr die Bezeichnungen jambisierend, trocha£-
sierend, anapastisierend , dalctylisierend etc. verwende. Auch die
Namen „ Trimeter" etc. entsprechen nicht in Wirklichkeit Versen 25
von akzentuierendem Rhythmus, denn „gemessen" wird bei
ihnen nicht. Man kflnnte ja dreihebiger Stichos oder Vers etc. sagen,
oder auch Triictus, Tetrcdctus etc. einfuhren.
wurde Rhythmus und Metrum ist nicht ebendasselbe , vielmehr sagte
q Vender schon Longinus (bei Sommer 134) richtig: MirQov itcccr\Q Qv&fiog. so
entrebt? Es gilt aber weiter auch noch die vierte MOglichkeit zu priifen,
namlich ob von den hebraiscben Dichtern der Wechsel kurzer
und langer Silben als die Quelle des poetischen Rhythmus be-
trachtet worden ist. Dann hatten die hebraischen Dichter quanti-
tierenden Rhythmus erstrebt. $5
Diese Annabme ist nicht wegen der Hypothese, dass die hebra-
ischen Vokalzeichen nur die Vokalqualitat anzeigen wollten, unstatt-
haft. Denn diese Hypothese wird schon durch den Gegensatz der
Die asthetbche Sphfire des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 341
Nichtpausalform bc?T5 (q&tcd) und der Pausalform bup r (q&f&l) be-
seitigt, vgl. weiter oben 328 sf. und Lgb. 2 301 f. sowie ZDMG 1897
626-630 ! Aber jene Annahme wird durch die faktisehen Quantit&ts-
verhfiltnisse der bebraischen Dichtungen unmBglich gemacht Man gehe
6 sie von Gn 4 23 f. an durch, und man wird die UnmOglichkeit, einen ge-
regelten Wechsel kurzer und langer Silben herzustellen, bestatigt finden.
Quantitierender Bhythmus ist der bebraischen Poesie viel-
leicht nur scheinbar von der alteren Tradition zugesohrieben worden.
Naralicb Philo(?), Ils^i fMov ftcro^nxoti § 11 sagt nur unbestimmt
10 und auch nur von Therapeuten, dass sie 9 &dovai nsnonffiivovg eig
xbv dsbv Cfivovg nolXoig p i t q 1 g %ai {liked,* . Aber Josephus, *A(y£.
2 16, 4 schrieb fiber Ex 15 *ff.: n Mm>6rjg faity slg xbv faov, iyxafitSv
re %ai xtjg iv^uvelag iv%aQiCtlav nsqU%ovCctv^ iv i^a(iixgo) tovco
cvvxl%y\Civ K '. Perner fiber Dt 32 1-43 sagte er in *Aq%. 4 8, 44: „JIo/-
15 rfitv i^dfistQOv ctvxoig aviyvw, r t xccxalikomev iv to5 filfiXa x&
ngn*. Endlich betreffs Davids urteilte er in 'Aq%. 7 12, 3: 'Slidecg
eig xbv fcbv ital Hfivovg awexa^axo, pixQOv nomllov, xovg (tiv
yicg XQipixQovg, xobg dh 7tsvxa^iixQ0vg inolriaev*. Aber eigent-
liche d. h. quantitierende Hexameter finden sich weder in Ex 15 2ff.
20 noch in Dt 32 iff. Ja, sogar sechshebige Stichoi (sozusagen Hexa-
icti; 8. 0. 34026) kann man in Ex 15 2 ff. nicht entdecken, wahrend
sie allerdings in Dt 32 1 ff. vorliegen , wie auch in Ps 3 2 ff. raeist
drei h e b i g e Stichoi sich finden. Das wahrscheinlichste Urteil bleibt
daher dieses, dass der wahre Bhythmus der bebraischen Poesien in
25 jenen Satzen des Josephus nur nach entfernten Ankl&ngen charak-
terisiert worden ist, indem er die hebraischen Gedicbtzeilen als
Hexameter etc. bezeichnete.
Ebendasselbe Urteil ist iiber den Sinn der Aussagen zu fallen,
die wir fiber den Bhythmus der hebraischen Poesien bei griechischen
so und lateinischen Kirchenlehrern lesen. Denn toils sind diese Aus-
sagen nur unbestimmt, wie z. B. Adrianos in seiner Eiaay&yri §134
nur sagte, dass der eine Teil des AT geschrieben sei (in dbdifc iv
jtiir^oo, wie Davids Psalmen und die Stficke im Exodus [15 2ff] und
Deuteronomium [32 iff. 33 1 ff.]. Teils schranken diese Aussagen
85 ihre Bedeutung auf mannichfache Weise ein , indem sie sich auf
eine fremde Auktoritat berufen, oder sonstwie. So ist es schon bei
folgendem Scholium des Origenes zu Ps 118 1: t O£frG> ys axl%og
ioxtv ' oi yicq itag *E§Qidot,g oxl%oi, &g sksyi xig [vielleicht sein Lehrer
342 Dritter Hauptteil.
Huillus], sfi^tcQol dctv iv S£a(iixQ(p ^v ^ $v x& JevxeQovofiio) ipdrj'
iv XQt(iixQ(p di %al xexQafiixQip ot tycdfioL Ot Cxt%ot ovv, ot 7taQ
^EPgccloig, exbqoI slow itaoa xohg Ttaq 4jfuv. KxXS (abgedruckt bei
Pitra , Analects sacra 2 84i , mitgeteilt von E. Preuschen , ZATW
1891 316 f., besprochen von Ley ebenda 1892 212 f.). Sodann Eusebias 5
sagt in der noonaoacxivfi ivayyiki%r\ 11 6, 5: 9 Ehv (J'fiv ctvxotg
[xotg ^Efioalotg] xal efifuxooi itoiycug 9 &g ^ ^eydkr\ Mcoaimg [so
in Heinichen's Ausgabe] mdii %ca rot) daftiS 6 orf tyaktiog, tw xa-
lovpiva itccQ "EkXr\Giv fiQaxp (jUxq& owxexayfiivoi. Octal yovv l£a-
(UXqcc elvcti xcrikcc, di butaldtxa OvU.a($&v it&toirtfUva. Kcci xa 10
Ionia dh xa 7tct(j avxolg 6xi%iqori di iic&v klyexcu xqi(jUxqq>v xe %al
xtxoaphQ&v xctxic xr\v oixslav ctvx&v avyiteus&ai (pavyv.* Da ist auf
die Worte „sie sagen" und den Schlusssatz t gem&ss der ihnen eigen-
tumlichen Sprache" zu achten. Endlicb Hieronymus belief sich,
obgleich er selbst Hebraisch verstand, betreffs des bebr&iscben Rhyth- 15
mus docb auch auf »Philo, Josephus, Origenes, Caesariensis Eusebius"
(Praefatio ad Jobum), und diese baben also mOglicherweise sein
Urteil beeinflusst. Er giebt ja auch eine sehr interessante eigene
Aussage (ebd.): V A principio voluminis usque ad verba Jobi (3 if.)
apud Hebraeos prosa oratio est Porro a verbis Jobi (3 3) usque so
ad 42 6 hexametri versus sunt, dactylo spondeoque currentes et,
propter linguae idioma, crebro recipientes et alios pedes, non earun-
dem syllabarum, sed eorundem temporum. Interdum quoque rhyth-
mus ipse dulcis et tinnulus fertur, numeris pedum solutis, quod
metrici magis quam simplex lector intelligunt 8 . Indes man sieht, 25
dass der Eindruck, den Hieronymus vom Rhythmus der Ijjobdichtung
gewonnen batte, ziemlich unsicher war. Die „Metriker", an die er
sicb am Schlusse seiner Worte wandte, brauchen sicb also durch
dieselben nicbt zu sehr beengt zu fuhlen und durfen jedenfalls mit
Augustin (bei DOller 18) sagen: *Non omnis rhythmus etiam metimm*. 30
Zur Kritik der alten Nachrichten vergleiche man weiter noch Vetter
69 f. und Dflller 18 — 85! Der letztere hat ferner die neueren
„quantitierenden Systeme" von Gomarus und Jones dargestellt und
beleuchtet (S. 51 — 54). Auch die Griinde, die er S. 84 — 88 gegen
den metrischen Charakter der biblisch-hebrfiischen Poesie entwickelt, 35
sind beachtenswert.
Die Durchwanderung der Wege, die zur Aufspfirung der wahren
Quelle des poetischen Rhythmus der Hebrfter fuhren kflnnnen, hat
Die asthetische Spha're des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit 343
diese Quelle in einer Kombination der allerersten Mflglichkeit (s. a.
313 20 f.) and des Grundelementes der dritten MOglichkeit (s. o. 330 isff.)
finden gelehrt, and diese Kombination kann so beschrieben werden:
Der poetische Rhythmus wurde von den Hebr&ern nur in der wesent- lUauiut.
5 lichen Symmetrie der Gedichtszeilen (Stichoi) gefunden , and diese
Symmetrie beruhte nur auf der wesentlichen Gleicbheit (s. o. 334 32)
der Hebungen korrespondierender Gedichtszeilen.
Die richtige Vorstellung von der Natur des Rhythmus der alt-
hebrftischen Poesien ist auch in der judischen Tradition nicht ganz
10 verblasst. Denn in Jehuda Halle wi's Buoh Al-Chazari (arabisch and
deutsch herausgegeben von H. Hirschfeld 1885 — 87) 2, § 69 f. wird
auf den Satz „Andere Sprachen iibertreffen die hebraische in metrisoh
aufgebauten (fjbJj* von Jni „coniunxit, ordinavit"), nach Melodien
eingerichteten Liedern" geantwortet: „Es ist lftngst klar, dass die
15 Melodien (^Ls^Jl „modulationes*) die Metrik der Rede entbehren
kftnnen, und dass man in „,Leer und Voll"* modulieren kann hodu
KJahwt Jd-tdb (Ps 136 1 a) in der Modulation von faost niphlaSth
(fdoloth Pbaddd (V. 4 a).* Darin prftgt sich nicht nur die negative
Erkenntnis aus, dass die althebraische Poesie die Metrik anderer
20 Litteraturen entbehrt, sondern jene Worte enthalten auch einen
Schimmer von der richtigen positiven Einsicht in den Rhythmus
der althebr&ischen Poesie. Denn sie meinen, dass eine ,leere" Ge-
dichtszeile ebenso moduliert werden kOnne, wie eine „ voile*, dass
also der Rhythmus nicht an eine mechanische Gleichheit
25 der Stichen-Ausdehnung gekniipft sei. In der That zeigt der er-
w&hnte Ps 136, abgesehen von der immer gleichen Zeile hi faoldm
cha8do ib 2b sb etc., nicht bloss dreihebige Zeilen in 2a 3 a 5a
0a 7a sa 10a 11a 13a u a 10a 17a isa 19a 20a 21a 22a 23a 25a 20a
und darnach wahrscheinlich auch in 1a, sondern auch zweifellos
30 vierhebige Zeilen in 4 a 9 a 12 a 15 a und eine zweihebige Zeile 24 a.
"Cbrigens kann ich auch nicht mit H. Grimme ( v Metrisch-kritische
Emendationen zum Buche Hiob* in TThQu 1898 295 ff. 421 ff.) finden,
dass das Ijjobgedicht aus lauter Stichoi mit drei Hebungen bestehe,
und dass 27 4-6 sowie 28 13-19, weil sich da vier Hebungen in den
35 Stichoi zeigen, als unecht anzusehen seien. Denn vier Hebungen
sind, wenn auch das hora von 3 sb in Nachahmung des ISov der
T.YX beseitigt werden kOnnte (vgl. aber 7 a Ps 51 7; oben 162 35),
doch in 3 20 a sowie 24 a und andererseits nur zwei Hebungen in
844 Dritter Hauptteil.
91 b (? 22 a). Das Streben nach Symmetric ideell zusammenhangender
Gedichtszeilen diirfte nur soweit gewirkt haben, dass in 31 sab,
was Grimme nicht beriihrt, die Voraussendung des Pronomens vor
dem Nomen gewahlt wurde, die ibren vorbereitenden Zweck besass
und aucb sonst vorkam (s. o. 116 29). 6
Treffend wird diese Darstellangsart durch das charakterisiert,
was L. Schneller in „Kennst du das Land?" (Abschnitt „Musik")
iiber die „Volksgesfinge" der arabiscb redenden BevOlkerung des
heutigen Palastina bemerkt: „Die Rhythmen sind mannigfaltig. Eine
Zeile kann zwei bis acht Hebungen haben, und zwischen zwei Hebungen, 10
werden oft drei Silben bequem untergebracht . , . Herzensbewegung
und Affekt bestimmen Gleichmass and Abwechslung*.
Denselben Cbarakter tragt aucb nocb der Rhythmus der
hebraischen Sirachspriiche, die seit 1897 durch Cowley and Neubaaer,
Smend u. a. beraosgegeben worden sind (Sir 39 15 ff.). Ryssel spricht 15
sich in Kautzsch's „Die Apokryphen und Pseudepigraphen des AT"
(1899) 1 232 gewiss richtig so aus: »Die frische und lebbafte Dar-
stellung erstrebt nur im allgemeinen Gleichmassigkeit der Glieder*.
Denn weder kann man in alien Stichoi drei nocb auch durohweg
vier Hebungen konstatieren. Ferner Gunkel hOrt (ebenda 2 349 f. ; so
8. 0. 836 31) nicht obne Grand Nachkl&nge dieses sozusagen in freier
Luft sich tummelnden Rhythmus der Zeilen von Am 1 2 und von
Ex 15 1 einerseits in 4Esr 4 36f. 5 1 6 if. und andererseits in 4Esr
8 52f. 10 2lf.
Erst die neuhebr&ische Poesie eretrebte, in Nachahmung ara- 25
bischer Dichter, den quantitierenden Rhythmus, wie in 'OB Dpn
it?^ ys* etc. Vgl. Al-Chazari 2 7a: t Nun sene ich, wie ihr Juden
gern jenen Vorzug des Metram (THO) erlangen and es darin anderen
Volkern gleich thun mochtet, am das Hebraische in ihre Versmasse
(orrbpiDE) hineinzuzwangen". So bekamen sie imriQ (Al-Chazari so
2 u) „gebundene* (Rede). Siehe daruber ferner Buxtorf, Thesaurus
linguae hebraeae, 5 ed. (1651) Gisss.; Goldziher, Tanchum Jerusalmi 27;
Siegfried and S track, Lehrbuch der neuhebraischen Sprache and Litte-
ratur (1884) ns-120; B. Fischer, Hebraische CJnterrichtsbriefe (1888) iwff. ;
M. Hartmann, Die hebraische Verskanst nach dem metek ttfatajim des 35
'Jmmanu'el FransTs (1894) 11 ff.; H. Hirschfeld in ZDMG 1894 70iff.:
*Das quantitierende Prinzip des Arabischen ging dann ins silbenz&hlende
iiber* (S. 708). Dies ist ,die — soweit wir unterrichtet sind — von
Dunasch [ben Labrat, der urn 960 lebte] eingefiihrte arabisierende
Metrik* (W. Bacher, ZDMG 1895 scs). Siehe weiter bei Winter und 40
Die asthetiscbe Sphfire des Seelenlebens and die Stilbescbaffenheit, 345
Wilnsche 3 (1896) sff. und auch bei M. Hartmann, Das arabische
Strophengedicht: 1. das Muwa&ah (1897). Uber sprachliche Lizenzen
bei judischen Dichtern vergleicbe man in ZDMG 1882 401 ff. , and die
„poetischen Lizenzen* im Arabischen behandelte schon Sibawaihi § 7.
6 Die so (8. 0. 343 1 ff.) beschaffene spezieUe Eurhythmie mancber
Teile der altbebraischen Ldtteratur kOnnte nun noch in mehrfacber
Weise gesteigert sein. Die Symmetrie der wesentlicb gleichhebigen
Zeilen k&nnte durch Ausdehnung auf grOssere Darstellungskomplexe
eindrucksvoller gemacht, und die Korrespondenz der einander
io*parallel laufenden Zeilen kflnnte durch markante Anzeichen hervor-
gehoben sein.
Da treten uns also zunachst zwei Fragen entgegen, namlich
die nacb der rhythmischen Grundeinheit der hebraischen Bhythmiiche
Poesie und die nach der Existenz von Stropbenbildung in ibr.
15 Die tlberaus viel erOrterte Prage nacb der rhytbmischen
Grundeinheit scheint mir so beantwortet werden zu mussen:
die rhythmischen Grundeinbeiten mussen die Gedichtsteile sein,
deren Symmetrie den poetischen Bhythmus bedingi Diese Sym-
metrie zeigt sich nun nicht schon in einem einzelnen Stichos, sondern
io erst in einem Stichenpaare oder Distichon.
Folglich wird die rbythmische Grundeinheit doch nicht vom
einzelnen Stichos gebildet (Sommer, Biblische Abhandlungen 1846
loeff.; Steiner, ffber hebr. Poesie 1873 22; Delitzsch, Psalmen 1883 22;
Bickell u. a.), sondern sie besteht im symmetrischen Stichenpaar oder
26 Distichon (KOster, TSK 1831 4off.; Hupfeld, Psalmen, Einl. § 5
[Nowack 1888, XXXIX]; Ley, Grundziige 15 ff.; Budde, ZATW
1882 49; Ley, TSK 1895 635-638; J. K. Zenner, Die Chorges&nge im
Bucbe der Psalmen 1896 2; Vetter, Metrik des Buches Job 1897 if.).
Zu Gunsten dieser letzteren Meinung spricht auch der Umstand,
so dass der Satz ziemlich haufig das Distichon umfasst: Ps 2 « 17 7
32 s 33 u 102 s 137 2 (Lowth 224 s.); Ps 2 6a, dessen drei
Hebungen bei 'eUmo schliessen; Hi 17 11. — Es ware ferner am
besten, wenn fur den Stichos, also die Zeile, der Ausdruck Vers
eingefiibrt werden kQnnte, damit der Sinn des letzterwfthnten Aus*
85 druckes gewahrt und eine Einheitlichkeit seiner Verwendung fur
das Hebraische und das Nichthebraische erzielt wiirde. Denn dann
besasse das hebraische Klagelied-Distichon zwei Verse, wie das
elegische Distichon der Rflmer etc. Fiir das hebraische Wort
346 Drifter Hauptteil.
PasHq aber sollte Abschmtt^ sectw oder comma eingefnnrt werden,
wie es dem Wortsinne entspricht. Denn PasHq ist manchmal eher
Strophe, als Vers. Vgl. das Tristichon Ps 4 2, und Strophen von
je zwei Zeilen sind in einem babylonischen Gedichte sehr wahr-
scheinlich (H. Zimmern, ZAss 1895 15). 5
strophenbau. Haben hebraische Dichter tlberhaupt Strophenbildung,
d. h. eine formell gleichmassige Einkleidung je einer Hauptwendung
der Gesamtidee eines Gedichtes, erstiebt? Nun, das lftsst sich aller-
dings nachweisen, dass mehrmals die Hauptwendungen eines dich-
terischen Gesamtgedankens in einer gleichen oder wesentlich gleichen 1*
oder symmetriscb korrespondierenden Zahl von Stichoi dargestellt
sind. Solche symmetrische Ausfuhrung von Sinnabschnitten findet
man in Ps 2 1-8 4-6 7-9 10-12 8 2f. 4f. ef. sf. 12 2f. 4f. ef. sf. 17 1-5
6-12 13-15 86 2-5 6-10 11-13 85 2-4 6-8 9-14 114 1-4 5-8 128 1 2f. 4 5f.
180 if. Sf. 5f. 7f. 189 1-6 7-12 13-18 19-24 Hi 8 3-10 11-19 20-26. Noch 15
deutlichere Anzeichen einer bewtissten Strophenbildung liegen aber
darin, dass die sporadische Wiederholung gleicher Ausdriicke
(,mit starker Hand" etc. Ex 3 19 6 1 o Dt 4 34 5 15 26 8 Jes 5 25
9 n-10 4 Jr 21 5 32 21 Hes 20 33 f. Ps 136 12) und Stichoi (2S 1 19
25 27 Ps 56 5 11 f. 67 4 6 80 4 8 2o) auch zu einer regQlmassigen 20
geworden ist, indem sie das Ende von Sinnabschnitten anzeigt So
finden wir einen Kehrvers in Ps 89 6 12 42 6 12 43 5 46 (4) 8 12 49 is
21 57 6 12 59 6 12 18 136, wo jeder zweite Stichos identisch ist, wie
in dem hebrftischen Sirachtezt, der 1899 in „The Wisdom of Ben
Sira" herausgegeben wurde, in 51 12 ebenso vierzehnmal obi*b *D 25
Yion als Refrain gebraucht ist.
Diese Anzeichen der Strophenbildung hebraischer Dichter sind
hauptsachlich von Ktfster, TSK 1831 40 ff. eruiert worden. Philippson,
Die Psalmen 370 f. verweist noch auf Ps 56 (am Ende der 2. und
5. Strophe) 62 2f. 6f. 80 (am Schlusse der 1., 2. und 4. Strophe) so
99 (am Schlusse der 2. und 3. Strophe) 107 6 13 19 28 116 (nur an
der Spitze der 7. und 9. Strophe). Vgl. den Refrain t Incipe
Maenalios mecum, mea tibia!* (Verg., Eclog. 8 21 si 36 49 4<t 51 57) und
t Ducite ab urbe domum, mea carmina, ducite Daphnim* (68 72 76
79 84 90 94 100 104). Auf Gedankenwendungen weist auch der Wechsel ss
der Buchstaben alphabetischer Gedichte (s. u. 357 37: Ps 119 1-8 etc.)
hin. Cbrigens auch das ttbo $£/[7]a, dessen Etymologic nach
B. Jacob's Beitrttgen zur Einleitung in die Psalmen (ZATW 1896
Die Ssthetische Sph&re des Seelenlebena nod die Stilbeschaffenheit 347
129 ff.) v unbekannt* ist, das aber doch wahrscheinlich sursuml
(Lgb. 2 &89 2 ) als einen Zuruf an die InstrumentaJmusik bezeichnet
(cf. didiltakfuc Ps. Sal. 17 si 18 10; Hab 8 8 9 is Ps 8 8 etc.) und
keine Korruption yon nbo (Bachmann, Alttestl Untersuchungen
5 1894 4i f.) oder Hebraisierung von Recite (P. Cassel bei S-St. 8. v.)
bildet, steht nioht selten am Ende eines Sinnabschnittes , vgl. Ps 8
8 5 9) und Jacob weist speziell daraof hin , dass die Stucke von
Ps 57 und 60, aus denen Ps 108 zusammengesetzt ist, „gerade nach
nbo anheben* (S. 187; cf. Ps 57 a 60 7). Aber er hat nicht be-
10 merkt, dass nbo doch auch vor ,und g steht (4 s). Cber t Psalmen
mit Sela« vgl. noch Ley, Grundztige 68 ff. und BDB 1900 700! tfber
Strophenbau in Jesus Sirach cf. in Kautzsch's Apokryphen 1899 282.
Andere Bemerkungen Uber diese Fragen findet man noch bei
Scblottmann, tfber den Strophenbau in der hebr&ischen Poesie (Leiden
15 1884); Ch. Briggs, The strophical organization of Hebrew trimeters
(Hebraica 1887 152-ite); Gilbert, The poetry of Job (1889) xi; Ley,
Leitfaden 1887 17-19 : NJPhP 1893 615-617; J. Marquart, Fundamente etc.
1896 s; Grimme, ZDMG 1896 549 f.; ganz besonders bei Budde, HC zu
Hiob 1896 v; Vetter, Metrik des Buches Job 1897 so ff; Grimme, OLZ
20 1900 126 f. fiber Niv. Schlogl, De re metrica veterum Hebraeorum.
Ist denn aber in der Erkenntnis des althebrftischen Strophen- strophenbau.
banes nicht schon 1895/96 eine neue Ara eingetreten?
Am 15. Okt. 1895 wurde D. H. Miillers Buch ,Die Propheten
in ihrer ursprunglichen Form" ausgegeben. Darin finden sich
25 folgende Satze : t Was der Parallelismus membrorum im Verse ist,
das ist die Besponsion in der Strophe und in der Rede*. „Bei „Beqxm-
streng durchgefuhrter Besponsion korrespondiert jede Zeile der
einen Sti*ophe mit der entsprechenden Zeile der zweiten Strophe
entweder wOrtlich genau oder gedanklich, parallel oder antithetisch*.
so v Beispiele fur diese strenge Besponsion bieten Amos 1 f. 7 f.,
Jer 1 und Hes 14 12-28 21 1-12. Die Entstehungsart dieser Besponsion
ist eine verschiedene. In Amos scheint sie den Ton des Yolksliedes
nachzuahmen" (S. 191).
Dass nun solche ideelle Beziehungen, welche bei den auf
85 einander folgenden Satze n als Parallelismus membrorum bezeichnet
zu werden pflegen (s. o. 307 — 318), auch zwischen den Teilen
grQsserer Abschnitte einer Darstellung walten, ist weniger nattir-
lich, weil da der Hflrer oder Leser erst wieder die vorhergehenden
korrespondierenden Satze sich aussinnen und aufsuchen muss. Aber
348 Drifter Hauptteil.
diese kiinstliche Art des Aufbaues hebraischer Darstellungen miisste
trotzdem anerkannt werden, wenn sie sich als thats&chlich nach-
weisen liesse. Diesen Nachweis hat D. H. Miiller dadurch erleichtert,
dass er „streng durchgefiihrte Responsion* schon da findet, wo jede
Zeile der einen Strophe mit der entsprechenden Zeile der zweiten 5
Strophe „entweder wdrtlich genau oder gedanklich, parallel oder
antithetisch* korrespondiert. Prufen wir nun das yon ihm an-
gefuhrte erste Beispiel jStrenger Responsion" , namlich Amos
1 2—2 5!
Am 1 2 wird yon ihm (S. 63 — 65) Pr&ludium genannt Dann 10
folgen in 1 3-5 6-8 t zwei Strophen von ftinf Zeilen, welche durch
einen Doppelvers (4 = 7) als Refrain getrennt werden." Denn
„jeder Zeile der je zweiten Strophe (5 = s) kann eine mehr oder
minder genau entsprechende in der zweiten nachgewiesen werden.*
Aber die Korrespondenz yon 5 und 8 beschrankt sich ja darauf, dass 15
die Worte t und ich tilge die Bewobner* in 5 b 8 a und die Worte
„und den Szepterhalter* in sc sb gebraucht sind (s. 0. 302 28 ff. iiber
„Stich worte * oder Leittonel) Erstens stehen die gleichen Ausdriicke
nicht in parallel gehenden Stichoi, und waren denn zweitens diese
Ausdriicke nicht so naheliegend , dass sie in den Bedrohungen 20
zweier Staaten natiirlicherweise zweimal vorkommen konnten?
Diese Frage scheint mir bei derPrufung der neueren
Strophenentdeckungen sehr beachtet werden zu
miissen. Sie erhebt sich sogleich wieder, wenn D. H. Mailer
zur Begriindung der w strengen Responsion" von Am l$-6»-8 weiter 25
hinzufiigt: „ Der Refrain ist nahezu identisch, ebenso die drei ersten
Zeilen der je ersten Strophe.* Unter ,dem Refrain* verstebt er
die Worte „* Und so sende ich Feuer in rjazaels Haus und es ver-
zehrt die Palaste Ben- Had ads" und „ 7 Und so sende ich Feuer in
Ghazza's Mauern und es verzehrt darin die Palaste." Endlich unter 30
*den drei ersten Zeilen der je ersten Strophe* versteht Mailer die
Worte t **Also spricht Jahweh: 8b Wegen drei Verbrechen Damaskus'
8c und wegen vier nehme ich es nicht zuriick.* Dies sind aber die
einzigen wirklich identischen Worte. Die hat man langst als eine
Art der Anaphora (s. 0. 298 29) resp. Epiphora (Volkmann 399; vulgo 85
missbrauchlich : Refrain) gekannt. Sollen nun der neuen Auf-
fassung zu Liebe die bloss einfUhrenden Worte ff So hat gesagt
Jahweh* als ein Stichos der n Strophe* betrachtet werden durfen,
Die Sathetische Sph&re des Seelenlebens and die Stilbeschaffenheit 349
und darf als funfter Stichos der Akkusativ -utorrnM gel ten? Ich
meine, ganz ruhig das Urteil fallen zu kOnnen : Amos hat durch die
Setzung dieses einfachen Akkusativs, den er ja leicht h&tte erweitern
kflnnen, deutlich ausgedriickt, dass es ihm nicht auf die Bildung
5 von Stichoi einer Strophe ankam.
Man hat auch sehon vorher den ideellen Parallelismus der Be-
drohung von Tyrus (1 9f.), von Edom (nf.), von sAmmon (13-15)
und von Moab (2 i-s) durchschaut gehabt. Aber man hat nicht
gedacbt, dass man Amos zu einem Strophendichter machen durfe.
10 Mtlller meint es, wenn er auch bei diesem Unternehmen Tnsb „zu
Kalk* (2 lb) als einen vollen Stichos ansetzen muss.
Wie Muller zu Gunsten seiner These vom Strophenbau der
Propheten an eine teilweise fragliche Hesponsion appellierte, so
auch an die Erscheinungen , die er , Concatenate* und „Inclusio*
isnannte (S. 200 ff.).
Die Concatenatio „verbindet das Ende der einen Strophe mit n conc*t©n»-
dem Anfang der zweiten*- (S. 200). Dies ware also dieselbe Er-
scheinung, die sonst (s. o. 300 37 ff.) Anadiplosis heisst, nur dass die
von Muller gemeinten Falle am „ Ende der einen und am Anfang
20 der zweiten Strophe" stehen. Eine „sehr hiibsche Concatenatio
kommt schon bei Hosea zwischen 5 14-15 und 6 1 vor* (201 f.).
*Auf S. 117 hat er dort nur „eine Art Concatenatio* gefunden,
und in der That besteht das, was er im Auge hat, nur darin, dass
in Hos 5 14 b gesagt ist „ich (Jahwe) zerreisse* (cjltSM) und in 6 1a
25 „er (Jahwe) zerriss* (qi^). Da (S. 117) fugt auch Muller ganz
rich tig hinzu: „Dies gestattet aber durchaus nicht, weitere Schlusse
daraus zu ziehen.* Aber die „dichterische Individualit&t* Jesajas
zeigt sich darin, dass die Vergleichung Jerusalems mit » Sodom*
und 9 Gomorrha" (1 9) in 10 wieder aufgenommen und ebenda die
so Verben „htfren* und „horchen*, wie in 2, gebraucht werden. Nun
kann man in jenem Gebrauch von t Sodom" und „Gomorrha* eine
vehemente Antithese und auch eine Anadiplosis sehen (s. 0. 164 19
801 35); aber die Verwendung der beiden Synonyma „h(5ren* und
^horchen" fur bedeutungsvoll zu halten, erscheint mir sehr gewagt.
35 Jedenfalls kann nicht zugegeben werden , dass der Gebrauch von
Anadiplosis, die bei Cicero, Cat. 1 1 etc. getroffen wird (Volkmann
401), aus einem Bedner einen Dichter macbt.
1
350 Dritter Hauptteil.
T ,incioaio u . „Inclusio* sodann wird das Auftreten gleicher Ausdrficke am
Anfange and Ende von Abschnitten genannt (S. 200). Ein Beispiel
wird zun&chst in „0, da gar schttae Kuh Agypten, eine Bremse
vom Norden kommt* and „Zu schanden wird die Bevdlkerung
Agyptens, hingegeben in die Hand eines Volkes von Norden" 5
(Jer 46 20 24) gefunden. Nan selbst zagegeben , dass mit 20 ein
Sinnabschnitt beginne, was ist natfirlicher , als dass ein Redner am
Ende einer Gedankenreihe abrondend auf deren Anfang zuruck-
deute? Ferner in Zeph 2 8 kommt Schmtihung (nBin), Lasterung
and prahlen (b^an) > and in 10 Hochmut (l"iKa) , schmdhen and 10
prahlen vor. Das ist abermals nor eine natiirliche Abrondong
eines Sinnabschnittes, ein Analogon zur Ploke (s. 0. 300 10 ff.)- Aber
folgt daraos *Strophenbau" Zephanja's?
Aber Amos „ist nicht allein in dem kCniglichen Tempel Betels
aufgetreten, sondern mit einer Jfingerschar, welche den Chor bildete. 15
Er als Chorfuhrer begann: (l 2 *) Und er spracb: 2b Jahweb scbreit
von Zion her, 2o and aas Jerusalem lasst er seine Stimme erschallen,
ad and es traaern die Triften der Hirten, 2# and es verdorrt das
Haupt des Karrael. — Darauf folgte nan der Wechselgesang des
Chores: 1. Strophe and Antistrophe fiber Damascus und Ghazza 20
2 X (5 + 2 + 5 Stichoi); 2. Strophe and Antistrophe fiber Tyras
and Edom 2 X (5 + 2 Stichoi); 3. Strophe and Antistrophe fiber
Ammon und Moab 2 X (5 + 2 + 5 Stichoi). — Zum Schluss
nimint nun der Chorfuhrer wieder das Wort, greifb auf Juda und
Jerusalem zurfick und halt nun eine Strafpredigt gegen das fiber- 25
mfitige Nordreich." — Also um beim angeblichen einleitenden Ge-
sang des Chorftihrers ffinf Stichoi herauszubringen , wird der Aus-
druck ^Tafitn „und er sprach" zu einem Stichos gestempelt! Soil
dabei der Chorfuhrer von sich selbst in der dritten Person ge-
sprochen haben? Amos hatte ja singen mfissen: ,Und ich spreche* ! so
Cber die Fraglichkeit der n Stichoi* Oitead und zu Kalk (1 sb 2 lb)
ist schon oben 349 1 10 gesprochen worden. Und Amos war ein Chor-
fUhrer und kam als solcher nach Bethel? Merkwurdig, dass da von
kein Wort im Texte 7ioflf. steht! Immer heisst es nur ,geh, ent-
flieh etc. ! tt (7 12 f.), und immer spricht Amos nur von sich allein $5
(7 u£).
In seinem neuen Buche „Strophenbau und Responsion" (1898)
hat D. H. Miiller aus den Prophetenschriften zuerst (S. 14 — 17)
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit 351
Jes 18 behandelt. Dieses Stuck hat er nicht bloss in drei Abschnitte
(1-8 4-e 7) zerlegt, wie langst gescheheD war (VitriDga [ed. Bas. 1732J
1 514; Stade, De Isaiae vaticiniis aethiopicis, p. 94; etc.), sondern
Miiller nennt Jes 18 t ein absteigendes Strophengebilde von 7 + 6 + 5
5 Zeilen, wobei die mittleren Zeilen der ersten und dritten Strophe
auf einander respondieren* (S. 17). Aber was war naherliegend,
als dass die markante Charakteristik von KuS, die in 2 gepragt war,
noch einmal im Schlusse der Rede angewendet wurde? Nunmehr
aber soil diese naturliche Epanalepsis (s. 0. 154 36) ein Anzeichen
10 des beabsichtigten Strophenbaues sein, und was fur eines „Strophen-
gebildes"! Die Absicht, es ,absteigend* sein zu lassen, miisste
sicherer angezeigt sein. Die fUnf Stichoi des diitten Abschnittes
bringt ja auch Miiller nur so zu Stande, dass er hinter „In selbiger
Zeit* einschaltet „spricht Jahweh der Heerscharen" (S. 15).
15 Oder wurde eine neue Epoche in der Erkenntnis des althebra-
ischen Strophenbaues durch J. K. Zenner's Schriffc ,Die Chorgesange
im Buche der Psalmen" (1896) begriindet?
Auch Zenner versucht sich an der strophischen Auffassung von
Amos 1 2 — 2 16 (S. 5 — 8). Er lasst die von Mtiller angenommenen
so Stichoi „Gilead* und „zu Kalk* nicht gelten, sondern konjiziert
„die Berge von Gilead* (uban "nn 1 sb) und „Menschen zu Kalk*
(-pfeb m« 2 1 b). Er ist ferner nicht damit einverstanden , dass
die Abschnitte iiber Tyrus (1 9f.) und Edom (11 f.) von Miiller als
.Strophe und Antistrophe" und der Abschnitt iiber Juda (2 4f.) als
26 „Schlussstrophe* bezeichnet worden sind. Denn ,wenn der Autor
das von ihm kunstvoll geformte Grebilde zwei- oder gar dreimal
in verstummelter Gestalt reproduziert oder imitiert batte, ware das
nicht befremdlich ? Was kann den Autor dazu bewogen haben?
Schwerlich der Gegenstand der einzelnen Strophen; auch nicht eine
so formale Schwierigkeit". Aber wie, wenn es dem Propheten Amos
gar nicht darauf ankam, die einzelnen Staaten in mechanisch gleichen
Abschnitten zu bedrohen? Wie, wenn er mehr den Geist, als die
Form herrschen Hess? Wie, wenn er uberhaupt nicht „ Strophen*
zu bauen strebte?
»5 Diese MOglichkeit hat Zenner gar nicht ins Auge gefasst, denn
auch fiir ihn ist Amos ein ,Chorfiihrer u und standen diesem ChOre
zur Verfugung. Er ist deshalb nicht darauf bedacht, den von Miiller
vorausgesetzten Strophenbau des Amos auf seine Basis zu unter-
352 Dritter Hauptteil.
suchen, sondern meint, ihn nur in den oberen Stock werken besser
ausbanen zu miissen. Dies versncht er so, dass er jene kiirzerea
Aussprachen uber Tyrus, Edom und Juda (1 »f. nf. 2 *f.) „Wechsel-
strophen" nennt. Bin erster Chor habe nftmlich vorgetragen „So
spricht Jahve: Wegen drei Verbrechen Tyrus' und wegen vier soil 5
das Recht seinen Lauf haben (1 9a)". Ein zweiter Chor habe fort-
gefahren mit „Weil sie Geraubte auslieferten herdenweise an Edom
and nicht gedachten des Bruderbundes (1 9b)". Darauf habe der
erste Chor hinzugefftgt : „So entsende ich Peuer gegen Tyms' Mauern,
und es verzehrt seine Palftste (1 io)". Da begann wieder der zweite 10
Chor mit „So spricht Jahve: Wegen drei Verbrechen Edoms und
wegen vier soil das Recht seinen Lauf haben (1 na)", etc. Gegen-
iiber diesem Versuch ist folgendes zu bedenken. Erstens ist hinter
den Worten, die Zenner mit „soll das Recht seinen Lauf haben" (1 9 a)
wiedergiebt, kein Satz aus. Die Worte s weil sie eine voile Exulanten- 15
schar ausgeliefert etc." (1 9b) bilden zum Vorhergehenden eine Apposi-
tion und nicht den Vordersatz zu den nachsten Worten t und ich
werde Feuer senden etc." (1 10). So sind nftmlich diese Worte zu
fibersetzen. Sie bilden die Fortsetzung von „ werde ich es nicht
rtickgftngig machen". Zweitens aber sind die soeben gemachten 20
syntaktischen Bemerkungen nicht nur um ihrer selbst willen wichtig,
sondern sie lassen auch erkennen, wie wenig naturlich es ist, dass
bei dem appositionellen Erklllrungssatz „ wegen ihrer Auslieferung
einer vollen Exulantenschar an Edom" (1 9 b) ein zweiter Chor ein-
gesetzt habe. Cberhaupt aber kommt es mir unnaturlich vor, Satze, 2s
die sich einander fortsetzen, an verschiedene Sprecher zu verteilen.
Anders ist es bei parallelen Sfttzen, wie in Ps 118 26 b (s. 0. 309 29).
Sodann drittens was bewog Zenner, die Abschnitte 1 9f. 11 f. 2 4f.
nicht mit Muller n Strophe und Antistrophe" sowie „Schlussstrophe*,
sondern # Wechselstrophe" zu nennen? Die Verschiedenheit des Um- so
fanges, den die erwfthnten Abschnitte gegeniiber 1 3-5 e-8 is-15 be-
sitzen. Aber haben denn die Absatze 1 9-12 und 2 4f. nicht ebenso
verschiedenen Umfang? Die erstere ^Wechselstrophe" hat auch bei
Zenner sechs Zeilen und die andere hat vier Zeilen. Eonnte denn
wechMi- Amos nicht zwei gleichmassige # Wechselstrophen a bauen, — wenn s&
■trop e. er uijgj.jja^^ qjjj Strophenbauer und ein „Chorfuhrer" war?
Indes der Ausgangspunkt von Zenner's besonderen Ideen fiber
die althebrftische Strophik war Ps 132. Man muss also wenigstens
Die asthetische Sphere des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit 353
das noch prufen, was Zenner fiber die Struktur von Ps 132 bemerkt
hat, wenn man einen Beitrag zur Beurteilung seiner neuen These
von der jWechselstrophe 11 geben will. Diese Prtifung ist um so
notwendiger, als D. H. Muller in .Strophenbau und Responsion*
5 (1898) 7f. an Zenner 's Behandlnng von Ps 132 nnr dies vermisst,
dass die von Mtiller (vgl. aber Hupfeld-Nowack 2 556, Z. 1 und
Delitzsch's Sperrdruck!) beobachteten t Responsionen* (2 a 11a; 9 a b
i« ab) nicht als dessen Entdeckung verwertet sind, aber die Zenner'sche
Umstellung von lab hinter 10 „plausibel" findet.
10 Betrens Ps 132 war schon frtiber erkannt, dass er in zwei
Teile (1-10 und u-is) zerfeUt (vgl. z. B. Hupfeld-Nowack 2 595),
und dass „Stichworte" diesen Psalm durchziehen (siebe Delitzsch's
tTbersetzung und oben 808 e). Aber Zenner meinte zuerst, die
erwfthnten beiden Teile, die z. B. auch B&thgen im HC zu den
15 Psalmen, dessen 1. Auflage bereits 1892 erschien, bemerkte, noch mehr
einander parallel zu machen, indem er lab hinter 10 a b stellte.
„Meine erste These lautete: Die Besponsion muss vollstfindig ge-
macht werden g (S. 8). Indes mit welchem Bechte darf der Dar-
stellung ein mehr mechanisch - schematischer Charakter aufgepr>
20 werden ? Ferner h&ufen sich bei der Versetzung von 1 a b hinter
10 b dort die Bittsfttze, wfthrend diese jetzt gut auf den Anfang und
den Schluss des ersten Hauptabschnittes verteilt sind. Sodann musste
Zenner, um 2 a ganz gleich 11 a zu gestalten, das Belativum beseitigen
und Ttt einsetzen. Aber die iiberlieferte „Verkn(ipfung von 1 a b 2 a
25 ist grammatisch , logisch und psychologisch schief und ungerecht-
fertigt* ! Ich glaube , dass diese Worte nur das Echo „ungerecht-
fertigt* wachrufen k^nnen. Ferner lab ist nach Zenner ja auch
schon vom Chronisten hinter 10 zitiert worden (2 Ch 6 42). Aber
man vergleiche die Worte „Gedenke, Jahwe, dem David alle seine
30 Miihseligkeit (Jes 58 4 Ps 119 71 132 1; S.-Si; Ges. 18 )! - mit den
Worten 9 Gedenke der Huldversprechungen (gemacht) an David, deinen
Knecht!* (2Ch 642 b). Liegt da ein „Zitat" vor? Es ist vielmehr
schon nach seiner Form (cf. S. § 289 k 262 e) eine sekundftre Hin-
zuftigung. Ob endlich 132 1 von seinem angeblich ursprtinglichen
35 Platze hinter 10 spater weggerilckt — und dabei der Belativsatz 2 a
hergestellt — wurde, enthiillt sich vielleicht im folgenden.
Denn die Hauptoperation, die Zenner an dem nach seiner An-
sicht verrenkten Ps 182 vornahm, betrifft ef. isf. Nun, in Bezug
K5nig, StiUstik. 23
354 Dritter Hauptteil
auf „Siehe, wir hCrten es in Ephratha, fanden sie in den Gefilden
von JaSar* (poetisch fur Qirjath JeSarim) vergleiche man meine Syntax
§§ 374 b 12 3, and sogar das „wir" hat Analogien (s. o. 230 ss).
Aber Zenner, 8. 4 nahm schon an „solchen Verspaaren zwischen
regelrechten vierzeiligen Strophen" Anstoss. Abwechslung von 5
langeren and kiirzeren „ Strophen" ist zu beanstanden? Indes „V. nf.
1st direkte Rede Jahves, ebenso V. u-is. Dazwischen steht V. is,
der von Jahve in der dritten Person redet. Das ist doch sehr sonder-
bar". Aber der tTbergang vom Gebrauch der eigenen Worte einer
Person znr referierenden Form des Ansdruckes ist nicht selten (s. o. 10
255 is if.: Ex 11 6 7 Dt 1 sb Jes 1 4 etc.), und der Satz „begehrt hat
er es als Sitz for sich" (132 isb) ezplizierte sich nicht unnatur-
licherweise dorch die eigene Erkl&rung Jahwes „dies ist meine Ruhe-
statte etc.* (14 a; S. g 374 b und betreffs des ftberganges der dritten
Person in die erste vgl. oben 249 19 217 1: Jes 3 4 etc. 6 etc.). 15
Diese Analogien des Sprachgebrauchs hat aber Zenner nicht
gesucht, sondern ihm „stieg die Prage auf, ob vielleicht eine griind-
liche Lttsung aller Schwierigkeiten nicht zu erreichen ware durch
Verschmelzung der beiden Halbstrophen , die sich doch nicht re-
spondierend gegeniiberstehen, zu einer einzigen regelrechten Strophe." so
Mit der Ordnung e is 7 14 sind „alle Schwierigkeiten gehoben."
Wirklich? Nun er iibersetzt: «Siehe, wir hOrten es in Ephratha,
wir erkundeten es in Qirjath Jearim, 18 dass Jahve erwahlt hat Sion,
es erkoren zu seinem Wohnsitz. 7 Lasst uns eintreten in seine
Wohnung, niederfallen vor dem Schemel seiner Fusse: , u Das ist w
meine Ruhestfttte fur und fur, hier will ich wohnen, denn ich habe
sie erkoren." Schliesst sich da an 7 die direkte Rede 14 ebenso
natiirlich an, wie gemftss dem Obigen an isb? Nein, folglich ist
durch die Zusammenstellung der Pesuqim e is 7 14 eine neue
Schwierigkeit entstanden. Weil Zenner sie nicht bemerkt hat, fiigt so
er hinzu: t Sind die Verse 6 und 7 so zu den Versen is und 14
zu ordnen, dann wird man noch einen Schritt weiter gehen miissen
und auf den Schwur Davids (2-5) gleich den Schwur Jahwes (11 f.)
folgen lassen miissen." „Erst singt der erste Chor die erste Strophe
(2-5), dann antwortet der zweite Chor mit einer Gegenstrophe (11 f.), ss
hierauf folgt eine Strophe (e is 7 14), bei der die beiden ChOre Vers
fur Vers abwechseln (Wechselstrophe) ; daran schliesst sich eine
zweite Strophe des ersten Chores (8-10 1) und eine zweite Gegen-
Die Bsthetfeehc SphKre des SeeleniebenH nod die Stilbeschaffenheit 355
strophe des zweiten (ift-ia),' B Der Psalm , wie er in uusera
Biicbem stent, enthftlt die binter einander gesehriebenen Rollen
zweier Chore.*
Aber dies kann nicht. angenommen werden. Denn er&tens kaun
5 keiu zureichender Grund vorgebracht werden , aus dem nicht die
Reihe von Pesuqim a-euf, a is 7 11 a-io 1 i5-i& beim Nieder&chreiben
des Gedfchts beibehalten worden ware , wenri de die beabsichtigte
gewesen ware. Zweitens wiirde durch die Xe bene man derstellung
von 7 und 14 etne Scbwierigkeit entstehen, wie oben 3£4 21 gezcigt
10 wurde. Drittens wfirde hinter Jahwes ErklMrung m Dies ist raeine
Ruhestatte ftir und fur: hier will ieb wobnen . denn ich babe sie
erkorenl (14) die Auffordening F Erbebe dich T Jahwe, nach deiner
Ruhestatte etc.!" (s) unnaturlich sein.
Folglich kann ich die Theorie Zenker's nicht filr begrftndet halten,
is Duhm im KHC 1899 z. St. mid Kesuler im RC 1899 z. St. habeu
die Aufstellung Zenner's gar nicht erwjibut
D(>ller T Rhythmua etc. (1899) 88—98 giebt nutzlicbe Notizen uber
die rerschiedenen Versueh^. Strop ben in der ii]tht»braiacheu Dlchtuug
uiichzawpisen. Er &elbst stelh mit Recht die ganz iillgcmein gebalteoe
20 Theses f Miudestens in rielen Gedichteu lassen &ich Stronhen iiitcb-
w^isen, die aucb auwrlieh scbon als solcbe oft erkennlmr sind* auf.
Anstatt aber hinzuzufiigen : p Die wichtigstc Einteiluug der Slropbeu
1st je den falls die Id Strop he a, Gegenstropben und Wechsel&rropnen*,
bette er erat die Existeus von ^Wechselatropben* nachweiaen soilen,
25 Die Eurhythmie der bebraischen Poesien ko'nnte nun nocb da-
dnrcb gesteigert sein T dass die Korrespondenz dtr rhythmiseh
zusammenklingenden StiQhoi dnrcb die Wahl von Assonanzeh ver>
starkt ware. So wiirde in der hebraisehen Poesie der Gebrauch
im IN'inis entstanden sein. Reinf
30 Nue kommen Falle von Allitteration und Assonanz, wie sie
oben 287 ff. besprochen worden sind, aucb in den poetischen Teileu
des ATs vor. Deiin abnlicb dem oben erwttlmteu wie diwion m&i*u
ihim etc. {Jes 15 b a 24 4 a 1* sraa) ist jir*u rabbiro w*jlra'u etc.
P& 40 4 52 h 18 s, Aber wer wollte desbalb der althebrai§cheu
35 Poesie ^Stabreim* zuschreiben *> Femer begegnea in den dichteriscben
Parti en des ATs aucb vieie Assonanzen in den Endsilben korrespon-
dierender SUcboi , wie in qoU \\ 'nnrathi etc, Gn 4 *a Hi 14 10 b
1 s 1 8 7 Ps 6 sf 8 5, In Beispielen , wie sie in Gn 4 n etc, vor-
23*
356 Dritter Hauptteil.
liegen, kCnnte jemand wenigstens das finden wollen, was die
Franzosen eine „rirae suffisante" nennen (Gerber 2 171), wie in
soupir || cUsir. Indes schon oben 286 isff. ist gezeigt worden, dass
solcbe Gleichkl&nge wegen ihrer GewOhnlichkeit kaum mehr vom
Ohre empfunden werden konnten (vgl. leminthti, \\ lemtnShd etc *
Gn 1 12 etc.) Sodann wo die Assonanz wirklich beabsichiigt ist,
wie in dem eigens dazu gebildeten nesitj || hfaHtj Ps 32 l , steht sie
nicht am Ende korrespondierender StichoL Endlicb zeigen sich
jedenfalls in keinem Gedichte AUitterationen oder Assonanzen durch
alle Stichoi hindurch. Man kOnnte also auch dann, wenn die oben 10
angefiihrten Assonanzen als Eeime betrachtet werden durftcn, der
althebraiscben Dichtung htfchstens solcbe sporadiscbe Beime zu-
schreiben, wie sie z. B. bei Shakespeare vorkommen (Hamlet:
rise || eyes am Schlusse von I2; thing || Icing am Schlosse yon
Act II; me || see im III. Act am Ende von Ophelia's Rede ; etc.). 15
„Die Frage, ob bereits in den biblischen Versen Reim und
Metrik vorkommen, wurde vielfach von den jttdischen Gelebrten im
Mittelalter erOrtert. Die meisten verneinten das Vorhandensein der-
selben" (Poznanski, Beitrage ztir Geschichte der hebi-ftiscben Spracb-
wissenscbaft, Bd. 1 [1894] 35). Sie haben nach dem Obigen im so
wesentlicben ricbtig genrteilt, und so sagte auch schon Bellermann,
Versuch uber die Metrik der Hebrfter (1818) *iof.: ,Die Natur der
hebraiscben Sprache, in der die persttnlichen und besitzanzeigenden
Fiirw5rter den Haupt- und Zeitwtfrtern angehangt werden, gestattet
mehr Reime , als in andern Sprachen. Dergleichen Reime werden 2b
aber oft eintanig, und deshalb scheint sie der gebildete Hebr&er
nicht in ganzen Gedichten durchaus gebraucht zu haben ; wenigstens ist
allenfalls nur eins dieser Art vorhanden [? Ps 136]. Hieraus schliessen
wir: der alte Hebraer rechnete den Reim nicht zur Vollkommen-
heit eines guten Gedichts.* Mit Recht urteilt auch FlSckner, tTber so
den Charakter der alttestamentlichen Poesie (Gymnasialprogramm
von Beuthen 1898) XIX: n Das AT kannte den Reim als Kunst-
form sicherlich nicht." Zu demselben Urteii ist auch James
Robertson, The poetry etc. 1898 ieo und Duller 6 gelangt.
Nur im uneigentlichen Sinne und jedenfalls ohne Grund konnte 35
es geschehen, wenn auch in neuerer Zeit der althebraischen Poesie
jReim* zugesprochen wurde. So fand Dietrich, ZGr. 256 9 Reim
in tdhu wabohu Gn 1 2, 'ijjim und sijjim* Jes 84 n [lies: 11].
Die aathetiacbe Sphiire des Seele&lebcns und die Stilbeachaffenheit. 35?
Stickel, Das Hohelied (18S8) m nennt die Endungen von karmi
ieW lo natarti (HL 1 «b) wenigstens „reiraartig." Casanowicz
8ft 33 spricbt von B Rime fc * P. Sehmakl, Der Reim im hebr&ischen
Texte dea Ezechiel (TThQ 1897 xti-m) fand .Endreime* in 82 u%
5 wo Identitat zweier Schiussw5rter t also Epiphora (s, o. 299 n) t vorliegt,
feraer ^Anfangsreime* in 11 I (Anaphora a. o. 298 ss) t .Binnenreime*
in 18 i«a 38 iaa (Annominatio % o. 2S7 ia!), „Kreuzreime g in ben . » -
ha\ib w*ab*.Jia~bm 18 sob (Epanodos s, o. 301 sal), „Kettenstab-
reime* in 30 tJ f. [?]. Ob femer lrgendweiche von den SteUen, die
10 Vetter, Die Metrik des Buehes lob (1897) uf. aufziihlte (Hi 3 ih
sea 4 i* etc.), beweisen ktinnen, da«a »die alttestawentlichen Sehrift-
steller den Reim als rhytbmiaches Mittel gekannt und gehandhabt
haben", bleibt ganz fraglich (s. o. 329 tt}~ Dies wiirde auch nieht
durch einen Zasammenklang, wie in *imjiMokh ha-nacka$ fclo laeha&
16 (Qh 10 n) T wo anch Wildeboer ira KHC (1898) t. St Ton aReim"
sprieht, bewiesen werden ktSnnen.
Die meiiten judjachen Gelehrten des Mittelaltera benaurnvti-n,
die „Juden bfttten erst In der aeuhebriUachon Poesie Reim urid
Met rum von den Arabem herubergenomraen* : Poznariski, Beitrage etc.
80 I -Ah), Uber den Reim arahiecher Gedichte vgl. Fleischer 2 Sis in
43i und Goldzther, Zur arabiachen Philologie 1 (1896) m 5*f>
Als ein bewusst angewendetes Mittel, die Korrespondenz sym-
metrischer Gedichtateile zu steigern, konmit aber sicher eine Art
von Aliitteration, die alphabet ische Akroaticbie, vor. Sokhe Akraittoai*.
25 findet sich zwar keineswegs sicher in Nah 1 s-2 s (ausser 2 t ;
cf. Bickell, ZDMG 1880 &&&-&«a; 1881 4i», Anm.; SWAc 1894, V;
Gunkelj ZATW 1893 ass ff.; Cheyne, Expositor 1895 w l ; Nowack,
HC 1897 z, St), aber wahr&cheinlieh in Pa 9 nnd 10 (cf. Bathgen,
HC 1897 z. St. und Duhm, KHC 1899 z. St) und sicher in Ps 25 34
so 37 111 112 119 145 Pt 31 io-si Kl 1—4, Dabei stehen die anf-
einander folgenden Buehstaben des hebraischen Alphabets (fiber
Pa 34 ut 37 aaf. 145 iaf. ,Pv 31 25 f. Kl 2 isf. cf. meine Einleitung
58 &6 1 ve 419 f.) in Ps 111 and 112 je am Anfange eines Stichos,
in Ps 25 34 145 Pv 31 io-3i und Kl 1 £ 4 je am Anfange etnas
85 Pasuq , in P^ (9 1) 37 je am Beginn zweier Peauqim f in Kl 3
allerual an der Bpitze von je drei Pesnqim , wie schon in Threni
rabba zu 3 i hervorgehoben tst, tmd endlieh in Ps 119 je am An-
fange von acbt Pesuqim. Dieee Gruppen von zwei oder drei oder
358 Dritter Hauptteil.
acht Pesuqim waren natiirlich als gleichmassige grCssere Gedichts-
teile, demnach als eine Art von Strophen gemeint (s. o. 346 35).
Betreffs Ps 119 hat D. H. Mttller, Strophenbau und Responsion
(1898) 64-6i die Vermutung ausgesprochen, dass der Dichter Strophen
von je acht Pesuqim gebildet habe, weil er acht Synonyma f&r 5
den Begriff „Wort Gottes" habe verwerten wollen (cf. 4i-4s 57-«±
73-80 81-88 129-136), und diese acht Synonyma seien aus Ps 19 8-11
entlehnt, wenn man dort 10 a mit mB8, 11a mit Via mm "»pn und
11b mit v^m beginnen dtirfe. Der Gedanke an die acht Synonyma
ist wahrscheinlicher, als ihre Ableitung aus Ps 19 8-11. tTbrigens 10
begann schon Hupfeld - Nowack's Erlauterung von Ps 119 (1888,
Bd. 2 538) mit den Worten „Eine Sammlung von Sprtichen auf den
Wert des Wortes Gottes (wie im 2. Teil des 19. Ps.)".
Neuestens hat H. P. Chajes in seinen Proverbia-Stndien (1899)
gemeint, „wir hatten es in Pv 10 1 — 22 1 6 mit den zerstreuten 15
Gliedern von Spruchreihen zu thun, die nach den Buchstaben des
Alphabets geordnet waren, wie Ps 119 etwa, allerdings mit weniger
pedantischer Regelmassigkeit* (S. v). Indes ist weder diese Ein-
schr&nkung bei einer „alphabetischen" Darstellung mttglich, noch
scheint er mir den Beweis ftir seine Hypothese erbracht zu haben. to
Der hebraische Text von Sir 51 13-29, welcher in „The Wisdom
of Ben Sira. By S. Schlechter and C. Taylor - (Cambridge 1899)
verfiffentlicht worden ist (p. 23£), zeigt wenige, aber doch hin-
reichend deutliche Spuren davon, dass jener Abschnitt ein alphabe- ^
tisches Akrostichon bilden sollte. Denn er beginnt mit •»:« , setzt 25
sich im nachsten Stichenpaare mit nnEfitt (in Treue gegen sie, die
Weisheit) fort, zeigt an der entsprechenden Stelle des Alphabets
die Zeilenanfange npian, •H", W, 1P3, wahrend in der n&chsten
Zeile D^bDO wenigstens das dritte Wort bildet und leicht am Anfang
gestanden haben kann, ferner nr, •»©, ODnKlttO), n:mp, ifin, WTO 30
als zweites, also wahrscheinlich versetztes Wort, und endlich nwn.
Da wird man wohl ruhig sagen ktfnnen, dass die von G. Bickell in
ZKTh 1882 326 ff. ausgesprochene Vermutung, Sir 51 isff. sei ein
alphabetischesAkrostichon gewesen, sich bestfttigt hat. Auch
SchlOgl stimmt zu in ZDMG 1899 669 ff. — tfber i und e in Ps 35
25 5 f. 22 34 6 f. 23 siehe in meiner Einleitung ins AT 399, Anm. l!
Die alphabetische Akrostichieist selbstverstfindlich nur
ein sehr ausserliches Mittel, die Zusammengehtfrigkeit von Gedichts-
Die asthetische Sphare des Seelenlebens und die Stilbeschaffenheit. 359
teilen zu veranschaulichen. Trotzdem kann nicht mit Sicherheit
geurteilt werden, dass die Anwendung dieses Faktors der Eurhythmie
erst sehr spat in der betreffenden Litterator aufgetreten sein kflnne.
Beweise fitr die exilische Entstehongszeit der Klagelieder sind in
5 meiner Einleitung 419 vorgelegt worden. — Andere Akrosticha, als
alphabetische , sind im AT (Ps 2 i-4 110 ib-4 Esth 1 20) nicht er-
weisbar. Man sehe die Kritik der Versuche, in diesen Stellen Ana-
gramme zu erkennen, in meiner Einl. 293, Anm. und 404, Anm. —
Alphabetische und andere Akrosticha sind in der neuhebraischen
10 Poesie haufig (Winter und Wiinsche 8 10). — tfbrigens „ist die
Existenz von Akrosticha im Babylonischen sicher bezeugt*
(H. Zimmern, ZAss 1895 15). Alphabetische Gedichte giebt es auch
bei den Samaritanern, Syrern etc., vgl. Ed. Sachau, tfber die
Poesie in der Volkssprache der Nestorianer (SBAc 1896) 184: „Die
15 ersten neunzehn Strophen haben alphabetische Anfonge" etc. „In
ampla ilia proyerbiorum arabicorum collectione, quae Meidanio
debetur, omnes, quae eadem littera incipiunt, sententiae compositae
et secundum alphabeti ordinem dispositae habentur* (Wenrich 269).
Ferner bemerkte Cicero, De divinatione 2 54, dass die Verse der
20 S i b y 1 1 e akrostichisch gewesen seien , und die jetzt sogenannten
Oracula Sibyllina enthalten ein Akrostichon in 8 217-250.
Dass „Ben Sir a gern seine Verse in Gruppen zu 50 resp. 100
zusammengeordnet hat* (Schlatter, Das neugefundene hebr&ische Stuck
des Jesus Sirach 1897 101), bleibt unsicher. Denn erstens ist es prekar,
25 40 28-30 und wiederum 42 9-1 4 mit den ihnen vorangehenden Abschnitten
zu Gruppen von 50 Distichen zu verbinden. Abgesehen ferner davon,
dass dem David in 47 1-11 nur 17 und nicht 18 Distichen, wie Schlatter
angiebt, gewidmet sind, ist es auch unbegrUndet, Rehabeam und Je-
robeam von Salomo abzutrennen und mit Elia zu verbinden. Un-
30 motiviert ist es jedenfalls, hinter Jeremia einen Einschnitt zu machen
und mit Hesekiel eine neue Gruppe zu beginnen. Endlich wenn Schlatter
selbst in der Gruppe von Rehabeam bis Jeremia nur 49 und im letzten
Teil nur 48 Distichen z&hlt, wie hatte dann jene angebliche Neigung
des Ben Sira ,der Sicherung des Textes* dienen konnen? Die Zahlen 49
35 oder 48 h&tten ja im Gegenteil geradezu einladen miissen, noch ein
oder zwei Distichen hinzuzufiigen. Wie h&tte iiberhaupt die Zahl der
Distichen geschiitzt sein konnen, da sie nirgends im Buche angedeutet
war und jedenfalls zu spfit entdeckt worden ware?
Obgleich demnach auch in der althebraischen Litteratur die
40 rhetorischen und poetischen Partien nicht in jeder Hinsicht absolut
360 Dritter Hauptteil.
getrennt sind, beben sich doch die letzteren auch bei den Hebr&ern
durch eine starkere Bevorzugung eines hftheren genus dieendi (s. o.
277 ff. 320 is) und durch ein gr5sseres Mass von Eurhythmie, die
in Symmetric and akzentaierendem Rbythmus ihre Hauptfaktoren
besitzt (320 ff.), als besondere Eunstprodukte heraus (vgL tttana Ps s
45 s und Ttolriatg, welches Wort bei Aristoteles [Gerber 1 66] ge-
braucht ist). Aber die althebraische Poesie war, wie auch ich
wieder gezeigt zu haben meine, noch nicht in dem strengen
Sinne eine gebundene (-ttinn) Art der Darstellung, in welchera
es in Nachahmung der arabischen Dichter (Mehren 140: ahaqdu, 10
das Binden) die neuhebraische Dichtung wurde.
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2. Aufl. (1883).
KC = Kurzgefasster Commentar zu den heiligen Schriften des Alten und
Neuen Testaments, herausgegeben von Strack und Zockler.
KEHB — Kurzgefasstes exegetiscbes Handbuch zum Alten Testament,
(Leipzig bei Hirzel).
KHC = Kurzer Handcommentar zum Alten Testament, herausgegeben
von K. Marti (Tubingen bei Mohr 1897 ff.).
KU = Die heilige Sckrift Alten Testaments, in Verbinduitg mit anderen
Ubersetzt von Emil Kautzsch, 2. Aufl. (1896).
LCB1. = Litterariscbes Centralblatt, herausgegeben von Ed. Zarncke.
Lehrgeb&ude oder Lgb. =Htetorisch-kritisches Lehrgebaude der hebraischen
Sprache mit komparativer Beriicksichtigung des Semitischen Uber-
haupt, Bd. 1 (1881), Bd. 2 (1895), Bd. 8 (1897).
Levy, NHWB == J. Levy, Neuhebr&isches Worterbuch, 4 Bde.
Ley = Julius Ley, Grundziige des Rhythmus, des Vers- und Strophen-
baues (1875).
Ley, Leitfaden = J. Ley, Leitfaden der Metrik der hebraischen Poesie
(1887).
Lindberg = O. E. Lindberg, Vergleichende Grammatik der semitischen
Sprachen (Goteborg 1897 ff.).
Lowth = Roberti Lowth De sacra poesi Hebraeorum praelectiones aca-
demicae Oxonii habitae (1753), ed Rosenmtiller (1815).
Mandelkern = Sol. Mandelkern, Veteris testamenti concordantiae (1896).
Mehren = A. F. Mehren (Kopenhagen), Die Rhetorik der Araber (1858).
Mekhilta cf. Ed. Konig, Einleitung ins A. T. 522.
MGWJ = Monataschrift fUr Geschichte und Wissenschaft des Judentums.
D. H. Muller = Dav. Heinr. Muller, Die Propheten in ihrer Urgestalt.
Grundsatze der ursemitischen Poesie etc. (1896).
MT = Massoretischer Text cfes hebraischen Alten Testaments.
NGGW = Nachrichten der Gottinger Gesellschaft der Wissenschaften.
364 Verseichuis vod Abkurzungen.
NJPhP = Neue JahrbUcher fur Philologie and Padagogik.
Noldeke = Th. Noldeke, Zur Grammatik dot classischen Arabiseh in den
,Denkschriften der Wiener Academic* (1897).
Nolde = Noldii concordantiae particularum ebimico-ohaldaicarum, ed.
Tympe (1784).
Norden = Ed. Nordeo, Die antike Kunstprosa, 2 Rde. (1898).
OLZ = Orientalistische Litteratur-Zeitung, seit 1898 heranagegeben von
F. Peiser.
Onq. = Targum des Onqelos, sitiert nach der editio Sabioneta, ed.
A. Berliner (1884).
Die Originalit&t etc. = Ed. Konig, Die Originalitat des neulich ent-
deckten hebrttischen Sirachtextes textkritisch, exegetisch and sprach-
geschichtlich nntersucht (1899).
Paul = Hermann Paul, Principien der Sprachgeschichte (1886).
Perlee = Felix P., Analekten car Textkritik des Alien Test (1895).
Q = Qere.
Qimchi oder Qi. = David QL's Mikblol, ed. Rittenberg (1868) oder t Wursel-
bach*, ediderant Biesenthal et Leberecht (1847).
Reichel = Waltber Reichel, Sprachpsychologiache Stodien (1897).
R£j =s Revue des Etudes Juives (Paris, ed. Israel Levi).
Robertson = James Robertson, The poetry and the religion of the Psalms
(1898).
8. = Ed. Konig, Historisch-komparative Syntax der hebrftischen Sprache
(Schlussband des ,Lehrgebftudes* 1897).
SBAc = Sitzungsberichte der Berliner Academic.
SBOT = The sacred books of the Old Testament (ed. P. Haapt).
Nivard Schldgl, De re metrica veterum Hebraeonun (1899).
Sibawaihi = Sibawaihi's Buch fiber die [arabische] Grammatik, ubersetxt
und erklfirt von Gustav Jahn (1895 ff.).
Sifir&, cf. Ed. Konig, Einleitnng ins A. T. 522.
Sommer = Georg Sommer, Biblische Abhandlungen (1846).
Spitta = Wilhelm Spitta-Bey, Grammatik des arabischen Vulgardialektes
von Agypten (1880).
S.-St. = Siegfried und Stade, Hebriusches Wdrterbuch sum A. T. (1892).
SWAc. «=» Sitzungsberichte der Wiener Academic
THBW = Theologisch - homiletisches Bibelwerk, heranagegeben von
J. P. Lange.
TSK = Theologisehe Studien und Kritiken.
TThQ = TUbinger theologisehe Quartalschrift
Yetter = Paul Vetter, Die Metrik des Bnches Job; 4. Heft des 2. Bandes
von ,Biblische Studien", heranagegeben von Otto Bardenhewer (1897).
Volkmann = Rich. Volkmann, Die Rhetorik der Griechen und Rttmer
(1874).
Weiss = Johannes Weiss, Beitrage tot paulinischen Rhetorik, ent-
halten in , Theologisehe Studien, Herrn wirklichem Oberkonsistorial-
Verzeichnis yon Abkiirzungen. 365
rat Professor Dr. Bernhard Weiss zu seinem 70. Geburtstag darge-
brachf (1897) i6fr-»47.
Wenrich = J. G. Wenrich, De poeseos hebraicae atque arabicae origene,
indole mutuoque consensu atque discrimine (Lipsiae 1843).
Winter und Wiinsche = Die judische Litteratur seit Abschluss dea
Kanons, herausgegeben von J. Winter und Aug. Wttnsche, 8 Bde.
(1894—96).
Wisdom of Ben Sira = The Wisdom of Ben Sira, portions of the Book
Ecclesiasticus from Hebrew, edd. S. Schechter und C. Taylor (Cam-
bridge 1899).
WZKM «= Wiener Zeitschrift fur die Kunde des Morgenlandes.
ZAsb. = Zeitschrift flir Assyriologie.
ZATW = Zeitechrift fur die alttestamentliche Wissenschaft.
ZDMG = Zeit8chrift der Deutschen Morgenl&ndischen Gesellschaft.
ZKTh = Zeitschrift fur katholische Theologie.
Zemach Rabbiner, BeitrSge zur hebraischen Synonymik im Talmud und
Midrasch (1899).
Zenner = J. K. Zenner, Die Chorges&nge im Buche der Psalmen (1896).
ZWT = Zeitschrift fur wissenschaftliche Theologie.
Uber andere Buchertitel, wie Midrasch etc., wolle man das Sach
register meiner ,Einleitung ins A. T.* nachsehen!
Sachregister.
Die Ziffern bezeichnen die Seiten und Zeilen.
Abhandlung 1 84 2 4.
Abstractum pro concreto 65 7.
Abusio 9 82 10 5.
Abwechslung 228 22 26 259 1 10 285 5.
Accentuation etc. cf. Akientuation etc.
aeschrologia 262 16 267 22.
asthetisch 4 y 260 1 261 7 16 so.
asthetisierend 263 1 20 266 33 268 20.
Akrostichie 357 24.
Aktualitat 232 u 21.
&xvQoloyUt 9 32.
Akzentuation 321 S3,
akzentuierender Rhythmus 321 20
330 20.
Allegorie 109 10 110 is 275 9 28.
allgemeiner Ausspruch 79 86.
Allgemeine8 fUr Besonderea 61 9 65 6.
AUitteration 287 23 289 1 27 290 1
291 11 292 30 293 11.
Allusio 84 si 85 7 86 3.
alpbabetisch 357 24—359 18.
Ambiguitas 10 33 122 13.
Amphibolie 10 12 29.
Anadiplosis 300 37 301 12 15 38 304 1.
Anagramm 359 7f.
&vax£(paXaLo6ig 155 7.
&va*Xactg 297 21.
Anakoluthie 123 32 124 37 130 36.
Scvavranodotov 223 29 224 5 225 6.
anapastisierend 340 23.
Anaphora 298 21 299 1.
Anastrophe 136 31.
Scv&vnocpOQd 165 80.
Anmut 272 so.
Annominatio 291 15 295 86.
Anschaulichkeit 14 34 15 5 51 9 77 27 ff.
93 22ft 158 2.
Anspielung 84 34 86 2.
Scvtavaxlaag 11 9 297 22.-
Anticipatio 131 22 223 24.
&vxi%atrifOQia 165 28.
Antiphonie 309 10.
Antiphraais 33 29 36 8 42 8.
Antithese 164 15 165 8.
antithetischer Parallelismos mem-
brorum 310 is 26 36 311 if. 30 f. S3.
Antonomasie 63 6.
&7i &dvvdtov 74 10.
Aphorismen 82 9.
tcjiodUofys 166 7.
&1t0X0iv(O6l9 231 27.
Aposiopese 225 22 226 16 21.
Apostrophierung 230 is 243 6 247 s
30 256 33.
&7t6x(W<Hs 87 7 276 16.
Appellativum fiir nomen proprium
62 32.
Archaismen 9 2.
Assonanz 290 3 291 u 293 11.
Asyndese 211 38 217 14.
Aszendenz des Tones 835 18.
Athbaach 13 15.
Ausruf 185 15 86 228 33 229 15.
Sachregister.
367
Beispiel 78 2 24.
Beschreibung 1 22 26.
Bestimmte Zahl 51 32.
Bestimmtheit 149 13 16.
Betonung 150 36.
Betrachtung 1 24 f. 2 s 247 3.
Bewegtheit 4 7 228 13 232 13.
Brachylogie 178 1 185 u 192 u 198 18
203i5 21183 222 7.
Casur 323 22 826 24 34 etc. 829 25
330 s.
Casurenkorrespondenz 328 22 325 5.
Catachresis 275 35.
Catena 304 1 13.
Chiasmus 144 23 148 2.
chiastisch 294 36 295 2.
Citat vgl. Zitat und direkte Rede
Colon vgl. x&Xov.
Communicatio 231 27.
Comparatio 86 n 98 29 208 13 208 22.
Comparatio compendiaria sive decor-
tata 206 13 207 3^208 19 210 30.
Concatenate 349 u.
Concessio 223 2.
Concinnitfit 275 9 276 12.
Copulatio 301 9.
Correctio 165 u.
daktylisierend 340 23.
Detestatio 166 s.
Deutlichkeit 3 33 7 10 14 4.
,dialectus poetica" 276 37 277 14 2843.
Dialog 2 4 231 17 26 36 232 3.
Dichtung vgl. Poeaie und 845 5.
Digression 129 20.
Diktion 277 1 31 281 38 283 15 20.
Dilogia 10 34 12 9 29.
diplomatisch 13 35.
direkte Rede 216 36 230 25 243 1
249 1 is.
Disgruenz 119 12 122 8.
Disruptio 128 27.
Distichon 813 35 815 21 31 831 31 845 30.
Distributio 5.9 u.
doppelgesichtig 111 37 112 14 113 10
117 3.
Doppelsinnigkeit 10 14 122 13.
Drama 2 u.
Dreizahl 52 u.
Durchsichtigkeit 110 i9ff.
Durities 276 11.
Eleganz 272 4.
Elegie 315 26 316 29 317 8 34.
Ellipse 228 6.
emblematisch 13 22.
Emphase 150 26 151 2 161 36.
Ifuportt? 15027.
Enallage 119 14.
ivaQysuc 157 39.
Enthymem 224 30.
Enumeratio partium 59 2.
Epanalepsis 154 32 155 3 8 302 28 30.
Epanaphora 298 21.
Epanastrophe 301 5.
Epanodos 300 32.
Epanorthosis 165 14.
Epiphonema 229 si.
Epiphora 299 26.
Epistrophe 299 26.
Epitheton ornans 14 14 31.
Epitothasmus 43 22.
inixgon^ 222 35.
Epizeuiis 155 20 157 1.
inoixod6tLri<sig 804 3.
erhaben 271 28 272 16.
Erzahlung 1 22 25.
Euphemismus 36 13 — 42 6.
Euphonie 261 32 269 7 285 8 298 11.
Eurhythmie 298 4 a 804 85 305 25 84
313 11 16 etc.
Ezclamatio 185 15 36 228 33 229 15.
Exemplum 77 31 78 24.
Exkurs 129 21.
Explikativsatz 126 22.
Fabel 88 21.
Farbung 272 27.
figurae sententiae 4 28.
368
Sachregister.
Fhderungszahl 55 21 56 as 57 8.
Frage, rhetorische 150 10 22828 229 15.
fremdspraehige AusdrUcke 9 u f6.
Gedrungenheit 178 1 200 s 227 ss.
Gegensinn 840.
geistreieh 288 39 259 9 293 88.
Geminatio 155 so 86.
genera dicendi 273 86 38.
Generalisierung 64 is 69 11 233 4 etc.
Gewandtheit 228 89 232 18 87 238 38
257 85 259 9.
Gleichklang 285 11 286 9 287 19.
Gleichlauf 807 »5 309 8 f.
Gleichnifl 89 a 90 15 88.
Glosse 126 83.
Gnome 81 11*.
Gradatio 162 24 164 1 304 12.
„Grundeinheit" (rhythmische) 318 35
345i5.
Harmonic 273 8 6 274 17 275 7 276 81
284 4 313 83.
Hfisslichkeit 268 23.
Hauptton 321 33.
Hebung 330 19 336 88 etc.
Hendiadyoin 160 16 19 161 81.
Hervorhebung 152 8.
Hiatus 270 23 271 3.
Hiobgedicht 231 36.
Hochton 321 34.
Hoflichkeitsausdrficke 72 u 251 3.
Homoeosis 88 15.
Homonyme 7 19 8 33.
Humor 44 31.
Hypallage 15 16 119 21 121 29 122 5.
Hyper baton 135 32 36 136 19.
Hyperbel 69 14 77 25.
Hysterologie 131 17 136 20 141 7.
Hysteron-proteron 131 17 136 29.
jambisierend 340 22.
januskopfig 111 37 112 14 113 10 117 s.
Ijjobdichtung 231 35 326 30 ff.
Illustratio 158 1.
Inclusio 350 1.
Individualisierung 50 38 283 s 8 etc
235 37 etc. 237 87.
Interpretament 159 3*.
Ironie 42 is 44 15 85.
naxi(i€pcetov 269 15.
Kakophonie 269 14 84.
xcntoGvv&STOv 269 15.
xaXXog 271 89.
XC£xdlQ7\6L$ 9 88.
Kehrvers 346 88.
Kina vgl. Qina.
Klagelied 315 26 ttf. 317 85 84 321 9
323 3* 325 6.
Klarheit 4 1 110 19 142 19 148 4*
Kleinmalerei 175 83.
Klimax 162 24 164 1 3049.
Knappheit 227 37.
xb\LyuaL 308 8.
xwiov 308 4 11.
Lacuna 226 31.
XafL7CQ6vrig 271 36 272 21.
Lebendigkeit 149 13 166 a 177 36
227 31.
Legende 79 19.
Leichenklage 315 38 316 15 86 86.
Leitmotiv, Leitton 802 80 f.
Litotes 45 11 16—50 88.
Lizenzen, poetische 845 2ff.
logischer Vokativ 243 33.
logisches Subjekt oder Objekt 114 »
115 8 181 6 20 194 6.
Llieke 226 23 30 227 1.
Mascbal 80 4 89 37 90 18 91 4 u 92 ».
Mazime 80 2 81 19.
Meiosis 45 11— 50 22.
Melodie 313 24 341 11 343 15.
Membrum 308 4.
^Qic^6g 59 is.
Metalep8is 13 26.
Metapher 93 22 (^€ta<pOQa\) 94 is
109 10.
Metonymie 15 13—50 27.
Sachregister.
Monolog 2 8 280 27 281 i 26 86.
Monotonie 285 26.
Muqdam u-m*tichchar 181 13 189 27
141 25 37.
Mythufl 79 25.
Nachdruck 150 24 29.
nachhinkend 123 28.
Nanie 315 as.
Nebenton 325 21.
Neologismen 9 7.
neuhebrSisch 344 25 357 18 860 u.
Numeri rotundi 51 32 55 29 57 8.
Numeruswechsel 232 25 238 29.
Objektivierung 245 5 253 l.
xa& ZXov xccl ii£qo£ 161 37.
orakelhaft 10 is.
Oratio directs 216 36 230 25 243 l
249 28.
Oxymoron 165 33 166 4.
ncddXoyla 155 22.
Palindromic 170 36 171 8.
Palindromic 172 37.
Parabel 89 u.
naQ*$oXj 79 34 82 s 89 u 90isi5 91 is.
Paradeigma 78 2 79 12.
Parallele 77 28 84 29 88 17.
Parallelisierung 93 17 209 6.
Parallelismus membrorum 307 36 —
313 9.
Paramythie 92 6.
nuQix$u6i$ 129 21.
7t(XQ^7fTC06Lg 129 13.
Parenthese 127 15 129 12.
naQ^xWiS 285 31.
itctQOipia 82 1 7.
Paronomasie 286 4 291 17 292 14 295
30 37.
Pars pro toto 50 29—61 5.
Pasfiq 346 iff.
Perissologie 127 26.
nsQUpgaaig 59 2.
Permissio 222 35.
Kdnig, Stiliatik.
Persiflage 42 sa 48 ic.
Perspektive 163 38.
Peroonenwechsel 238 31 257 24.
Personifikation 105 n 107 29.
Perepicuitas 110 17—148 11.
Pleonasmus 167 4 170 35 173 10 176 23.
Ploke 800 10.
Poesie (c£ .dialectus poetica* 276
37—284 3 und 318 17) 314 34 318 21
34 320 23 28 325 1 341 u 342 7 20.
poetischer Rhythmus 313 17.
Polysyndese 158 si.
potential 150 8.
Procliticae 328 28.
TtQOxcctalrppis 223 23.
Prolepsis 131 17 140 15.
7tQ06(ononoitd 106 28.
Proyerbium 82 i 7.
Prosa 304 36 805 s 11 36 306 24 313 u
324 35 f. 37 f. 342 20 349 37.
Psycbologisierung 107 33.
Punktation 321 23 823 16.
Qina 315 26 32 316 10 36 817 sff. 321 9
323 32 325 6 so 326 27.
quantitierender Rhythmus 340 33.
R&teel 12 36. •
ratselhaft 13 17.
Reassumptio 129 23 130 86.
Rede 1 24 2 7 818 21 320 3 7 349 37.
Refrain 346 22 26 348 36.
Regressio 300 32.
Reim 329 10 13 22 355 29—357 21.
Repetitio 129 23 155 20 307 34.
Respektesprache 72 20.
Responsion 347 25 ff.
rhetoriscbe Frage 150 10 229 32.
Rhythmus 304 36 305 3 34 313 11 16 25.
Runde Zahl 51 32 55 29 57 8.
Sage 79 20.
Sarkasmus 43 19.
Satire 45 8.
Schaltsatze 126 3.
24
370
Sacbregister.
schamerregend 262 6.
Schilderung 1 23 26.
schleppend 123x8 125 16 166 n 170 19
177 5 305 21 806 8 is.
Schonheit 261 31 271 20.
schwachtonig 324 32 329 9.
Sela 346 37—347 10.
Selbstobjektivierung 254 29 255 l.
Senkung 334 16.
Sentenz 79 36 82 25.
Siebenzabl 52 26.
Simile 87 21.
Similitudo 90 15 91 35.
Simulatio 43 31.
Sinnfiguren 4 27.
Sorites 164 11.
jSparsamkeit im Ausdruck* 227 86.
SpezialisieruDg 51 31.
Sprechtakt 324 2 11 31 84 825 2 16 336
3537.
Sprichwort 82 28.
Spruch 80 12 81 10.
Stabreim 855 35 857 8.
Starkton 324 8 32.
Starrheit 166 26 167 5.
ftrixnQts 313 37 319 18.
Stichos 313 34 f. 341 37 342 2 343 5.
Stichwort 301 87 302 80.
Stil 1 1 2 28.
Stilart 2 36 273 31.
Stilistik 3 5 28.
Stropbenbildung 345 8 346 6—355 24.
Stufenrhytbmus 303 14 f.
Subjektswechsel 257 29 258 18.
avXXr^ig 122 18.
Symmetric 315 n 820 30 330 18.
Symploke 300 2.
avyx&QTicie 223 8.
Synchysis 131 16 132 5 183 27 139 16 19.
Syndese 211 35.
Synekdocbe 50 23 — 69 16 etc.
synonymer Parallelismus membrorum
310 8 24 33 31l25f. 27f.
syntbetischer Parallelismus mem-
brorum 310 12 25 34 311 11.
Tautologie 177 22.
temperamentvoll 281 16.
Tertium comparationis 88 1.
Tetraictus 840 27.
Tetrameter 839 15 340 24 842 2 11.
Totenklage 315 38 316 15 26 si 36.
Totum pro parte 61 eff.
Traductio 297 20.
tragikomisch 44 35.
Translatio 94 29.
Trennung zusammengehoriger Satz-
bestandteile 125 27.
Triietua 340 27.
Trimeter 340 24 341 18 842 2 11.
trochaisierend 340 22.
Tropus 15 10.
ubertragen vgl. Metapher.
Umstellung 13232 1374 13921 142 u.
unasthetisch 262 3—271 17.
Unbestimmtheit 150 3.
uneingefUbrte direkte Rede 216 as
257 16.
Unklarheit 110 32.
Unlebendigkeit 166 25 177 5.
Verdrehuug 130 38 132 32.
Vergleichung 86 11 93 29 203 13 208 as.
Vergleichungspunkt 88 1.
Vers 345 33 ff..
Vierzigzabl 54 29.
Voranstellung 152 4.
Wechselgesang 309 10 ff.
Wechselrede vgL Dialog.
„Wech8el8trophe B 352 30—355 24.
Weitlaufigkeit 168 22 177 22.
Wiederaufnahme 129 23.
wiederaufnehmend 153 4.
Wiederholnng 152 37 157 16 166 is.
Willenssphare 4 2 149 5 166 10.
Wobllaut 261 32 269 7 285 3 298 s.
Wortdeutung 292 18—298 1.
WortfUlle 157 34 158 12.
Sachregister.
371
Wortspiel 292 23.
Wortetellung 144 19 152 4.
WortuberfluBA 167 4.
%ta6p6$ 144 88—148 2.
XQ&tu* 271 so 272 28.
v7t6dnyvM 79 82.
votSQoXoyia 131 17 136 20 141 2 7.
Zahlenklimax 163 15.
Zehnzahl 56 8.
Zeugma 122 19 123 19.
Zitat 84 28.
Zusammenklang 285 7.
Zweideutigkeit 10 9 19.
Zweizahl 52 4.
Zwischenbemerkung 126 8 21 129 20
130 29.
; Zwischenfrage 126 18 229 15 230 4.
Zwiscbenruf 126 9 229 15 230 4 250 25.
Zwischensatz 125 u.
Zwolfcahl 54 n.
Dltt, «72Tia 42 87 69 15 73 16.
nbarab -n» *pn (37 19) 253 19.
rnn* 711 286 2 308 25.
matp *pn 196 12 207 si.
^nn 69 14 70 19 37.
Ton 131 3.
*pBTl 119 23 120 28 121 4.
rubcrr 73 16.
Thon 2285.
blBD DJB 807 30.
«n» 25318.
bcD 15811.
pmb 308 is.
ymb 150 31 156 17.
iWb by bci3 Ti«b 285 84.
o^pD ii©b 37 21.
ma 13 8.
-ttoin inwa 129 12.
nm«»1 Dnpitt 131 13 139 27 141 25 37.
baib-ra 93 22ff.
■wnn 344 30 360 9.
n:w* nVft 22720.
ntara 360 s.
O'niOtt 131 11 137 19 26 140 19.
bttto 80 14 30 89 87 90 4-9 12 18 91 4
25 92 2.
bptL'E 344so.
yn3 150 31.
o-aps 37 20.
•mo 344 28.
01-1-0 1312 7.
mn* 158 14 183 9.
nwm bp 163 9.
i^« 183 81.
Termini technici der arabiscben
Stilistik sind an folgenden Stellen
erklart: 9 25 10 20 18 31 32 15 17 19
44 4 59 14 81 15 17 88 10 9386 12321
146 24 151 38 157 15 164 36 165 2 14
213 35 225 36 226 3 228 35 231 12
232 3 276 21 285 33 292 21 295 25
296 32 f. 301 8f. 303 15 20 316 29
360 10.
24*
Stellenregister.
Die Zahlen bezeichnen die Seite and die Linie der betreffenden Seite.
Geaetii Seite
li .. 287 23
2 85i 104332905
3
4
5
7
9
10
11
14
16
20
21
92
24
26
27
30
2i
2
3
4a
9
10
15
18
19
20
85 2f.
13123
28081
,137 7
29136
168i6
122 22 125 25
38 269 27
. . 160 25
. . .159 6
. . 145i5
.8536 159 6
. . 28624
.1544 159 6
278 24
. . . 86 is
154 16 172 8
176 22
12423 34
.186 6
122 22
. 547
171io
155 o 183 35
. . .222 9
133 28 140 16
168 n 296 3
11331 140i8
21936 282 34
97 29 144 22
118 35 183 l
. . 14422
. . 21822
140 16 192 19
66 5 143 8
218 22
Geaeeti
223 .
24
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3
4
5
6
7
10
11
13
14 b
isa
23
4i
4
5
7
8
Seite
. 60 2 296 3
72 36
179 io 188 3i
229i
. 1245 2714
44 23 271 12
. . . 86t5
19 30 218 23
. . 32426
. . 18031
. . 180 32
. 12 20 229 i
73 n 97 6
. . 17 1
15b 122 23 290 33
16 a 14637 160 si
nb. 174 1518
19a. . .57 28
i9b 2021 171io
21 . . 192 20
22 42 14 225 27
113 85 125 8
229 i
. 38 is 1822
293i2
. . 145i5
. 96 1 145 is
189 u 229 2
. . 19437
.1947 229 2
. . .106 1
104 19 229 2
. 19 27 289 2
1937 183 i
10
n
12
18 b
n .229 2 289 2
15 . . . 52 38
17 38 13 188 2
20 5035 122 23
Genesis 8eite
4 22 . . 132 14
23a 253 5 283i3
18 310 9 27 83
35537
23b 307 19 30831
334i8
24 a 52 38 163 6
334is
24b54 l 162 27
3414
25 172 38is2963
5i . . .1438
3 ... 86 18
24 . . .197 2
29 111 10 16220
2938
62 . . .37 38
3 . 54 30 606
4 38 25 145 15
257so
5 . . . 2435
7 . . 17111
9 . . .2133
na. . . 26 17
12 62 15 100 10
171n
is . . .60s
15 ... 56 17
n . 60s 1729
18 . . .218 3
19 . 60 8 192 20
20 19220 218 24
22a. 86 is 194 8
22bl6933l76 22
7i . . . 2522
4 . 52 38 134 15
9 ... 8620
ii a 176 26 200 27
Geaesii Seite
7 nb. 14 37 84 «7
13 . . 123 28
14 . . 21834
15 . . . 60s
16 . 86 20 93 16
23 . . 129 26
24 . . . 56 18
8s . . .56 is
4 . . 17626
5 . . 10415
13 ... 62 23
14 . 62 25 176 26
21 .2435 293 38
296 26
22 . . . 28 23
92 . . 11928
3 . . . 8623
4 . . 21825
5a . 24 i 60 io
5b . . .24i
6 a 145 16 301 16
6b 143 28 34
154nl782i
8 . . 218 25
12 11123 21827
17 .. .218 5
18 . . 159 13
22 . 37 32 194 8
23 . . 19221
25 157i8 282 2i
287 9
26a. . . 62 io
26b. . 279 n
27a 296 4 16 13
14516 257 36
10 1 . . 159is
2 . 53 32 216 19
4 . . 159 35
Stellenregister.
373
GeiMli Seite
CtoBMli Seite
GeaetU Seite
Geaetii Seite
105
17 36 216 21
154
. . 190u
199
. . 19788
24? 11386 30612
6
. . .1606
5
. . 11220
12
113 16 134 5
10 . . 12927
9
83 86 84 22
6
145 16 257 37
15
. 1988 2083
12 . . .1948
218 27
8
.. 222n
18
. . 189i9
14 . . 306i3
11
. . 213io
9
140 n 141 10
19
. . 25119
15 215 28 229 a
12
. . 117 21
11
. . 10734
20
126 34 296 6
16 . . . 38 14
14
113 3511417
13 a
18082 14516
21
. . .60n
18 . . .244 7
138 s
257 37 131 n
24
. . 154n
22 20 32 192 11
16
. . . 5036
15
. . 107 28
26b
. . . 2538
29 . . 140 18
SO
. . . 1736
17
21528 229 a
28
. . 205 38
30 a 183 3 143 9
21
62 ii 125 35
162
. 2522 3826
29
. . .1832
112 26
26
. . .296 4
6
. . 21719
31
. . . 3826
8obl78 n 184i9
81
. 17 36 53 32
12
. 18 12 102s
82
. . . 3834
82 . . 18083
111
. 18 i 141 8
14
178 ii 296 5
38
. . 17822
42 . . 247 31
209u
16
. . .1439
37
. . .2966
44 154 18 247 S3
3
. . 19221
174
190n 218 4
88
. . . 57 18
45 . . . 2435
4
70 19 104 15
5
. . 293 is
20 1
11336 182 8
48 . . . 10 1
6
. . . 18 l
11
. . 218ii
2
. 4336 4427
49 . . . 194 8
8
. . 11385
12
. . 21827
8
. . .2236
51 . . 19221
9
171 12 296 4
13
. 22 is 37 35
4
. . . 3833
55 . . .2141
29
. . 19933
14
. . .60n
5
. . 21687
57 . . .6034
12 1
.1418 16228
17
. . . 2485
6
. 2435 396
59 . . . 57 16
2b
. . . 22 12
19
. . 218 n
7
. . .58i3
60 . 57 3 59 3i
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. . 14516
28
. . . 19 12
13
. . . 4386
61 . . . 265 8
sb
. . . 1614
27
. . 21828
15
. . 217 21
64 . 78i 1379
5
.60n 1439
18 sb
.2442 72si
16
.202917914
25s . . .1822
6
. . . 5037
251i8 222si
21 2
. . .1822
17 . . .1822
8
. . 11835
4
. 36 is 229 5
6
. . .2966
20 .5429 123 28
11
. . . 4427
5
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7
. . . 61 24
22 . . . 226 6
13
. 43 35 60 n
252 s 112 2
9
. . .2966
28a 21 13 282 23
15
. 30 21 98 32
6
. . 214io
14
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23b 122 16 281 19
17
. . . 64 is
7
. . 192 21
16
11527 129 27
25 . . .296 6
19
. . 192 21
8
. . . 31 10
23
. . 225n
26 . . . 188 8
IS 5
. . .25 26
9
. . 178n
27
. . 140n
28 . 20 7 189 26
6
. . 17132
10
. . 18082
31
. . .296 6
80 155 28 296 7
8
. . . 57 15
11
13328 208 2
38
. . .1817
82 . . .226 9
10
. . 127i7
12b. . .4216
22i
. . 18032
264 ... 70s
16
. 69 29 77 19
14
. . 154i7
2
. . . 44 2
7 44 27 178 28
14 1
14336 17821
16
. . 11885
5
112 26 113 17
249 s
2
. . 15938
19
. 154i7
6
. . 192 21
10 . . . 38 85
8
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20
.203 18537
»
. . 21828
11 .
. 467
10
157 4 209 u
22
. . 11335
8
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17 .
113 36
11
. . 117 22
24
. . . 56 18
11
. . 155 26
20 .
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13
. . .512
25
. . . 26 n
13
. . 13426
22 .
11336
18f. 125 26 202 29
27
. 2022 7121
14
. 84 27 296 6
29 .
. 46s
20
.647 17912
287 26
17
70 3 69 si
83 .
.296 7
257 86
28
18032 271H
5931 10428
34 .
. 54 29
21
. . . 60 n
29
18032 27112
286
. . .2447
35a.
.2114
22
. 18 21 31 25
30
18032 229 6
8
. . .1832
279 .
. 113 36
28
. 729 225 n
192
36 is 43 33
11
. . .244?
18 .
. . 1949
24
124 27 190 13
2523
13
. . 22484
14 .
194io
15 1
. 46 21 101 19
4
. . 20718
15
.20so 244 7
20 .
194io
2b
. 262 2916
6b
. . .38u
16
. 20 30 143 9
28 . 35 1 140 18
201 so 293 is
8
. 38 is 59 23
24 [4
. . 183 2]
25 154 9 194 io
sb
. . .23i6
217i9
5
. . 11836
29 . .
282 24 26
374
Stellenregister.
Genesis Seite Genesis Seite
Genesis Seite
| Genesis Seite
27 86 188 32 296 7
31 89
. . 27827
37 19 . . . 44 17
42 1 ... 87
44 . .723 464
42
. 1928 684
22 . . . 125 9
2
. . 157 32
45 . . 113 36
47
. . .2968
28 . . . 7422
4
. 151 16
46 . 57 is 226 9
49
. . .186 6
38 1 . . 12921
6
. 113 36
28» . . 11386
32s
. . .296 9
2b . . . 3826
7
. . 29127
6 . . 11336
5
112 27 25119
8 . 3088 3826
9
. 105io
ii 192 21 201 5
271i2
9 . . 194 u
io 72 31 244 7
12 . . 10415
6
. 5037 2447
llff. . . 4488
n .
72 si 2526
13 . . . 9 37
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396
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21
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10 . - .2180
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28
... 7328
332
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10
. . 11216
12 . . .144i
10b. . . 201
82
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11
45 32 156 22
16 . . * 21 2
12 12 32 297 14
318n
12
11830 172 35
22 . - 175 14
18b. . .22*7
84
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17
. . 16580
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19 15622 35 97
35
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21
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25a . . 16 21
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♦ . .1978
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400
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28 .
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PaiUpperbrief
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. 97 25
Koloiterbrief
1 16 ... 309
27 . . . 68 18
3 io . . . 69 io
11 . 3025 58 15
46 ... 97 13
lTbeisaloaleherbrlef
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19 . . .2121
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2Thesialoaleherbrief
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8 ... 168
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2 Petri
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19 . . 1643*
22 83 31 102 24
1 Johannis
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22
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420
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Hebrierkrief Seite
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Hebrierbrief
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4
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Hermae
. . 92 1
Nachtrag.
Gcrade an dem Tage, an dem ich das Vorwort zu diesein Buche
achrieb, kam mir der sechste Band der „Keilinschriftlichen Bibliothek* zu
Oesicht, den ich wahrend der Ausarbeitung meines Buches immer als eine
neue Quelle der Auf klarung erwartet hatte, weil als sein lnhalt „assyrisch-
babylonische Mythen und Epen*, also wenigstens zum Teil poetische
Stticke der Keilschriftlitteratur, angekiindigt waren. Diesen lnhalt bringt
er auch wirklich, aber der Herausgeber P. Jensen schreibt in 6einen
Yorbemerkungen (S. XIII): „Trotz der richtigen Beobachtungen GunkeFs
und Zimmern's [s. o. S. 336 f.] und ihrer Vorganger iiber die metrischen
Formen der assyrischen Poesie habe ich sie vollstandig ignoriert, bei der
Darstellung [sic] des Textes, weil sie nur in einigen wenigen der von mir
behandelten Teste und zwar dort ganz nach Belieben durch Liicken
zwischen je zwei Hemistichen zum Ausdruck kommen und ich doch nicht
mehr geben wollte, als was in den Texten selbst steht, in der Ubersetzung
aber, weil eine metrische Zwangsjacke mich an einer moglichst wort-
lichen Ubersetzung, also dem eigentlichen Zweck des Buches, durchaus
gehindert hatte.**
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Ps' ,
Drack Ton G. Kreyiing in Leipzig.
Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung, Theodor Weicher, Leipzig.
In anastatischcm Neudruck sind erschienen:
Abu Bekr Muhammed ben el -Hasan
Ibn DoreicTs
genealogisch-etymologisches Haudbuch
Aus der Handschrift der Univ.-Bibliothek zu Leyden
herausgegeben von
Ferdinand Wfistenfeld.
Preis 12 Mk.
Das Leben Muhammed's
nach
Muhammed Ibn Ishak
bearbeitet yon
Abd el-Malik Ibn Hischam.
Aus den Handschriften zu Berlin, Leipzig, Gotha und Leyden
herausgegeben von
Dr. Ferdinand Wfiatenfeld.
= 3 Bande. 30 Mark, ==
Dem 3. Bande ist der in der Original- Ausgabe fehlende, aber zum
Nachschlagen fest unentbehrliche Index der Kapitel beigegeben worden.
Oenealogische Tabellen
der
Arabischen Stamme und Familien.
In zwei Abteilungen.
Mit historischen
und geographischen Bemerkungen in einem alphabetischen Register.
Aus den Quellen zusammengestellt
von
Dr. Ferdinand Wfistenfeld.
Preis M. 15.-.
Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung, Theodor Weicher, Leipzig.
Soeben ist erschienen:
Einleitung in die Ethik.
i.
System und Kritik der ethischen Systeme.
Von
Lie Carl Storage,
Privatdozent der Theologie an der Univexsitat Halle.
VI und 194 Seiten. gr. 8°.
: Prefc: S Mk. '
Der Verfasser verfolgt mit dieser ersten „kritischen" Halffce einer „Ein-
leitung in die Ethik' 4 eine doppelte Absicht. Auf der einen Seite will er
mit den Problemen der ethischen Wissenschaft vertraut machen, wfihrend er
auf der anderen Seite durch die Untersuchung der methodologischen Vorfragen
der Ethik das wissenschaftliche Fundament fur eine systematische Darstellung
der Ethik zu gewinnen sucht. Beide Aufgaben sucht er zu l&sen, indem er
die verschiedenen Standpunkte, welche auf dem Gebiete der Ethik vertreten
werden, zu charakterisieren und auf ihren Wert zu prflfen unternimmt. Indem
dabei die verschiedenen Standpunkte in der Weise aufeinander folgen, dass
jedesmal der folgende an dem Punkte einsetzt, an dem der voraufgehende sich
als unzureichend erweist, dient die Kritik zugleich zu einer allseitigen Orien-
tierung fiber die Frobleme der ethischen Wissenschaft. Mit besonderer Aus-
fiihrlichkeit werden dabei die Leistungen der drei grflssten modernen Ethiker:
Schleiermacher , Herbart und Kant beriicksichtigt. Speziell die Ausfuhrungen
iiber Kant bieten einen ausfdhrlichen Kommentar zu Kants ^Kritik der prak-
tischen Vernunft a , der bis ins einzelne die Gedankengfinge dieses Kantischen
Hauptwerkes zu analysieren und verstUndlich zu machen sucht und daneben
eine Kritik der Kantischen Ethik, in der — insbesondere gegeniiber der Aus-
legung der Kantischen Ethik durch die Neukantianer i — der nachteilige Ein-
fluss, welchen die erkenntnistheoretischen Gedanken Kants auf die genialen
Konzeptionen seiner Ethik ausgefibt haben, ans Licht gestellt wird.
Druck von G. Kreysing in Leipzig.
RETURN CIRCULATION DEPARTMENT
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UNIV. OF CALIF, B
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pORM NO. DO 6,
UNIVERSITY OF CALIFORNIA, BERKELEY
BERKELEY, CA 94720
1
GENERAL UMAUY-U.C. BERKELEY
B00012Slb7
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