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Full text of "Studien über die skandinavischen und arktischen Maldaniden, nebst Zusammenstellung der übrigen bisher bekannten Arten dierser Familie"

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tudien über die skandinavischen 
und arktischen Maldaniden 
nebst Zusammenstellung der übrigen bisher 
bekannten Arten dieser Familie. 
INAUGURAL-DISSERTATION 
ERLANGUNG DER DOKTORWÜRDE 
Ra DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN SEKTION 


DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT ZU UPSALA 


ZUR ÖFFENTLICHEN BEURTEILUNG VORGELEGT - 


VON 


IVAR ARWIDSSON 


LIC. PHIL. STHLM 


DIE VERTEIDIGUNG WIRD AM 2. FEBR. 1907 UM 10 UHR VORMITTAGS 


IM ZOOLOGISCHEN HÖRSAAL STATTFINDEN 


UMSCHLAG UND TITEL 


iz. 
S 


UPSALA 1906 
GEDRUCKT BEI K. W. APPELBERGS BUCHDRUCKEREI 


Abdruck 
’ R ausden a 
Zoologischen Jahrbüchern. Bd. 25. Abt. 
Herausgegeben von Prof. Dr. J. W. Spenge in Gie; 
Verlag von Gustav Fischer, Jena. Rh F 


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Nachdruck verboten. 
Übersetzungsrecht vorbehalten, 


Studien über 
die skandinavischen und arktischen Maldaniden 


nebst Zusammenstellung der übrigenbisherbekannten 
Arten dieser Familie. 


Von 
Ivar Arwidsson in Upsala. 


Mit Tafel 1-12. 


Diese Studien beabsichtigen zunächst, hauptsächlich im Anschluß 
an den äußern Bau die Maldaniden-Formen zu unterscheiden und zu 
beschreiben, die bisher in skandinavischen und arktischen Meeren 
angetroffen worden sind und von denen die bisher: beschriebenen, auch 
was die äußern Kennzeichen betrifft, wenigstens teilweise sehr un- 
vollständig bekannt sind. Ferner wird hier der Versuch gemacht, 
für die betreffenden Formen und Gruppen einigermaßen bestimmte 
Diagnosen zu geben unter Weglassung aller der Unwesentlichkeiten 
oder für größere Gruppen kennzeichnenden Charaktere, wie sie der 
Regel nach in den bisher aufgestellten Diagnosen im Überfluß vor- 
handen sind oder sie ganz ausfüllen. Schließlich galt es, die ver- 
schiedenen Formen und Gruppen in einer etwas mehr natürlichen 
Folge zusammenzustellen, als es bisher geschehen, wobei im großen 
und ganzen auf sämtliche bekannten Formen Rücksicht genommen 
wurde. Es mag in diesem Zusammenhang betont werden, daß bei 
der Gruppierung weniger bekannter Formen in der Regel wenig 
Rücksicht auf den Gattungsnamen, den sie getragen, sondern nur 
auf das, was aus der Beschreibung sich ergeben, genommen wurde. 

1 


2 Ivar ARwıDssoN, 


Es wurde so verfahren, weil, wenigstens früher, die Auffassung und 
Abgrenzung der Gattungen sehr unsicher gewesen ist. 

Das Material, das diesen Studien zu Grunde liegt, besteht zum 
wesentlichen Teil aus der im Naturhistorischen Reichsmuseum zu 
Stockholm vorhandenen Sammlung skandinavischer und arktischer 
Maldaniden, welche mir von dem Intendanten des Museums Herrn 
Professor Hs. TH£EL zur Verfügung gestellt wurde. Kleinere Samm- 
lungen aus den genannten Gebieten habe ich leihweise erhalten von 
Herrn Dr. A. Arpezıvör-Bergen (teilweise Eigentum des dortigen 
Museums), Videnskaps-Selskabets Museum Trondhjem durch Herrn 
Dr. G. SwENANDER, Herrn Professor A. Wır£n-Upsala, Göteborger 
Museum durch Herrn Intendant Dr. L. A. JÄGERSKIÖLD, Herrn 
Konservator O. NorDGAARD-Trondhjem und Tromsöer Museum durch 
Herrn Konservator .J. SPARRE SCHNEIDER. Mehr einzelne Beiträge 
sind geliefert worden von dem Zoologischen Museum zu Upsala durch 
Herrn Professor T. TuULLBERG, dem Kopenhagener Zoologischen 
Museum durch Herrn Dr. G. M. R. Levissen, Herrn Lie. Fil. H». 
ÖSTERGREN-Upsala, dem Naturhistorischen Museum zu Hamburg durch 
Herrn Dr. W. MicHAELsen, Herrn Professor E. LönnBErG-Stockholm, 
Herrn Dr. N. KxıpowıtscH-St. Petersburg und Herrn Dozenten 
J. G. ANDERSSON-Upsala. 

Von Arten, die nicht dem fraglichen Gebiet angehören, habe 
ich Material erhalten von dem Reichsmuseum zu Stockholm, u. a. 
die Kınserg’schen Typusexemplare und 2 Arten, verschafft von der 
Zoologischen Station in Triest durch Herrn Professor ©. Corı, ferner 
. von den Herren Dr. H. P. Jonsson-Winchester Mass., Baron A. DE 
SAINT-JoSEPH-Paris, Professor P. FAuver-Angers, der Zoologischen 
Station in Neapel und Herrn A. E. MAarıArp-Saint-Vaast-la-Hogue; 
endlich sind die Sammlungen der Schwedischen Südpolexpedition 
1901—1903 durch Vermittlung des Herrn Kand. K. A. ANDERSSON- 
Upsala zum Teil benutzt worden. 

Ich habe, außer natürlich dem Reichsmuseum in Stockholm, 
besucht die Museen in Göteborg, Christiania, Trondhjem und Kopen- 
hagen. 

Die Herren Dr. A. Arp£nnör-Bergen und Konservator M. FosLier- 
Trondhjem haben mir schließlich außerordentlich wertvolle Fund- 
angaben mitgeteilt, ersterer für Maldaniden in der Gegend von 
Bergen, letzterer für Lithothamnien (zum Suchen nach Nicomache 
minor) im 'Trondhjemsfjord. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 3 


Allen diesen Instituten wie einzelnen Herren fühlt sich Ver- 
fasser zum größten Dank verpflichtet. 


In der folgenden Darstellung bezeichnet 


R.M. Naturhistorisches Reichsmuseum zu Stockholm, 
Thj.M. Videnskabs-Selskabets Museum zu Trondhjem, 
(zb. M. Museum zu Göteborg, 

T.M. Museum zu Tromsö. 


Das Material, das keine Namensbezeichnung trägt, hat Ver- 
fasser selbst gesammelt; zu diesem Zweck dienten während der 
Jahre 1896—97, 1901—03 mehr oder weniger lange Aufenthalte, 
einmal während des Winters, an der Zoologischen Station Kristine- 
berg zum Studium der Fauna des Gullmarfjords.. Ferner wurden 
an der schwedischen Küste die Väderöarne in Bohuslän 1896 und 
1897 und vor allem die Kosteröarne 1897 und 1901 besucht; die 
Reise 1897 wurde in Gesellschaft des Herrn Dozenten J.G. ANDERSSON 
gemacht. In Norwegen wurden Sammlungen vorgenommen im An- 
schluß an Besuche der Zoologischen Station zu Dröbak 1898 und 
der Biologischen Station zu Bergen 1898; der Trondhjemsfjord wurde 
1898 in Gesellschaft des Herrn Fil. Lie. Hs. ÖsterGren und 1901 
in Gesellschaft des Herrn Dr. G. Swenanper besucht; Sammlungen 
sind hier hauptsächlich gemacht in der Nähe von Rödberg und 1901 
auch im Skjörnfjord. 

Es dürfte sich empfehlen, folgende Angaben über einige geo- 
graphische Breiten hier zu liefern. 

Westküste von Schweden: Gullmarfjord (Mündung) 58° 16‘ n. Br., 
Väderöarne (Bohuslän) 58° 35° n. Br., Kosterfjord 58° 53° n. Br. 

Norwegen: Bergen 60° 24’ n. Br., Trondhjemsfjord (gleich südlich 
von Rödberg) 63° 29° n. Br. 

Schließlich ist zu bemerken, daß (Sr.) nach einer Reihe von 
Fundorten aus dem Nördlichen Eismeer bedeutet, daß dieselben sich 
bei STUxBERG (76, p. 682—687) finden. 


Die Untersuchungen, die hier zusammengefaßt worden, sind 
hauptsächlich im Zoologischen Institut der Universität Upsala und 
auf der am Gullmarfjord belegenen Zoologischen Station Kristine- 
berg der Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgeführt 
worden. 


Upsala, im Juni 1906. 
1* 


Ivar AÄRWIDSSonN. 


Übersicht über die skandinavischen und arktischen 
Maldaniden-Arten, die in dieser Abhandlung unter 


ae 


[bi | 


11. 


Artnamen sich beschrieben finden. 
Kopfscheibe fehlt 


. Die Nuchalorgane bilden Han oder weniger halbkreis- 


förmige Bogen 


. Kragensegmente und ae Hakenuor een Fe 


Lumbrieclymeninae: 


. Anus terminal s 
. Segmente sehr zahlreich: Prolıre u; der Ark 


Praxillura longissima (2 Var.); 
Hakenborsten mit 1 Härchen. 


. Segmente nicht sehr zahlreich . . . . . Zumbriclymene: 
. Die Parapodien des 6. Borstensegments deutlich hinter der 


Mitte. . 2 2020202020. Zumbrielymene cylindricauda ; 
groß, starke Stacheln. 

Die Parapodien des 6. Borstensegments in der Mitte 
Lumbrielymene minor ; 
klein, schmale Stacheln 

Anus dorsal: Notoproctus mit der Art 

Notoproctus oculatus (2 Var.); 
4 Segmente mit Stacheln oder reduzierten Hakenborsten. 
Kragensegmente und doppelte Hakenborstenreihen vor- 
handen: Rhodininae mit der Gattung . . Khodine: 


. Hintere Kragen glatt . - -. - . ....... Zhodine loveni; 


die Partie vor dem 2. Borstensegment ziemlich Kurz. 
Hintere Kragen kreneliett . . . . . Rhodine gracilior ; 
die Partie vor dem 2. Borstensegment ziemlich lang. 


. Die Nuchalorgane bilden mehr offene Bogen oder sind fast 


gerade, 7 cria,a een. nn. Nicomachinae: 
Analeirren en a a Rn a N ELDIECREL 
Boden des Analbechers wenig geneigt . . . (Necomache): 
. Analeirren gleich lang . . Nicomache lumbricalis (1 Var.); 
(in der Regel) 2 hintere borstenlose Segmente. 

Analeirren verschieden lang . . . . . Nicomache minor; 
1 hinteres borstenloses Segment. 

Boden des Analbechers stark geneigt . . . (Loxochona): 
Stacheltragende Segmente 3. . . . Nicomache trispinata ; 


Hakenborsten mit Härchen. 


or 


9 
10 


hit 


11. 


23. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 


Stacheltragende Segmente 4. . Nicomache quadrispinata ; 
Hakenborsten ohne Härchen. 
. Analcirren fehlen: Petaloproctus mit der Art 


Petaloproetus temwis (1 Var.); 3 Segmente mit Stacheln. 


. Kopfscheibe vorhanden . RER EEE N 
SAnısterminal.. „rn... 0. 204.0 Huelymeninae: 
. Analeirren zahlreich, aber keiner rein ventral. Proclymenini: 
. Stacheltragende Segmente 4: Proclymene mit der Art 


Proclymene mülleri; 2 lange Analeirren. 


. Stacheltragende Segmente 3: Zsocöirrus mit der Art 


Isocirrus planiceps ; 
Analeirren gleich lang. 
Analecirren keine oder wenigstens 1 rein ventraler 


. 1 dreieckiges Drüsenfeld auf der Unterseite des 8. Borsten- 


segments vorhanden : Leiochonin? mit der Gattung 
Leiochone : 


. Kopfsäume sehr klein . . . ..... .  Leiochone polaris; 


1 kurzer Analcirrus. 


. Kopfsäume ziemlich groß . . . . .  .. Leiochone borealis ; 


mehrere lange Analcirren. 


. 1 dreieckiges Drüsenfeld auf der Unterseite des 8. Borsten- 


Sesmentsiehlis . u nur na an 78 Bielimenini: 
. Analeirren keine oder wenige . . . . .  .„Mieroclymene: 
. Analeirren fehlen .. . : . „2... .Microclymene acirraia; 


unbedeutender Kopfsaum. 


= Analeirren ars 3... 1.02 25 Micnoeljmene: trieirrato; 


bedeutender Kopfsaum. 
Analcirren zahlreich . 


. Nuchalorgane nicht besonders Ir 

. Seitenständige Drüsenfelder vor dem 1. 1b engere fehlen 
. Hintere trichterähnliche Einsenkung fehlt. . Pra«illella: 
22. 
23. 


Drüsen der vordern Segmente zusammenhängend 
Vordere Spitze des Kopfs kurz. . . . Prawillella ne 
untere Borsten auf dem 1—3. ansehe nicht in 
der Einzahl, niedrige Proboseispapillen 
Vordere Spitze des Kopfs fingerförmig verlängert 
Praxillella gracılıs ; 
untere Borsten auf dem 1.—3. Borstensegment in der 
Einzahl oder wenige, spitz ausgezogene Proboscis- 
papillen. 


12 
13 
14 


15 


16 


17 
18 


il 
20 
21 
22 
23 


6 Ivar ARWIDSSOoN, 


22. Drüsen der vordern Segmente in Bändern 
Prazxillella praetermissa (1 Var.); 
untere Borsten auf dem 1.—3. Borstensegment nicht 
in der Einzahl, niedrige Proboseispapillen. 


21. Hintere trichterähnliche Einsenkung vorhanden. . . . .„ 24 
24. Zahlreiche untere Borsten auf dem 1.—3. Borstensegment: 
Asxiothella mit der Art . . . . .  Awiothella catenata; 


Proboseispapillen spitz ausgezogen, deutlich verschieden 
große Analecirren. 
24. Untere Borsten auf dem 1.—3. Borstensegment in der Ein- 
zahl: Euclymene mit der Art . Eucelymene droebachiensis ; 
Proboseispapillen niedrig, mehr gleich große Analcirren. 
20. Seitenständige Drüsenfelder vor dem 1. Borstensegment 
vorhanden: Heteroclymene mit der Art 
Heteroclymene robusta ; 
deutlich verschieden große Analeirren. 
19. Nuchalorgane kurz: Pseudoclymene mit der Art 
Pseudoclymene quadrilobata ; 
schmale, gleich lange Analeirren (außer dem etwas 
längern ventralen Cirrus). 
12 »Anussdorsah nl ah een Maldaninae: 
25. Kiel des Kopfs bedeutend: Maldane mit der Art 
Maldane sarsi ; 
1. Borstensegment ohne Kragen, Seiteneinschnitte des 
Hinterendes klein. 
25. Kiel des Kopfs schwach: Asychis mit der Art 
Asychis biceps ; 
1. Borstensegment mit Kragen, Seiteneinschnitte des 
Hinterendes bedeutend. 


LO 
[bi 


Fam. Maldanidae SAVvIGNYy. 


Maldaniae SavıGnY (4, p. 92), -idae MALMGREN (31, p. 98). 
Olymenea propria QUATREFAGES (28, p. 235). 


Der Körper rund und langgestreckt, im ganzen 
gleich schmal, in seinem hintern Teil jedoch in ge- 
wissen Fällen mehr oder weniger stark schmäler 
werdend. Die Mehrzahl der Segmente ist lang; die 
vordern Segmente fast durchgehends mit Parapodien 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 7 
im vordern Teil; hinter diesen Segmenten kommen 
hauptsächlich Segmente mit weit nach hinten ge- 
legenen Parapodien. Die Nuchalorgane bilden seichte 
Furchen, die regelmäßig bogenförmig bis gerade sind, 
im letztern Fall oft parallel; die Nuchalorgane sind 
untereinander nicht verbunden. Eine Proboseis ist 
vorhanden, obwohl teilweise nur auf der Hinterseite 
des Munds entwickelt. Gegen den Körper gegliederte 
oder eingeschnürte Anhänge fehlen; von Anhängen 
kann der Kopf nur Säume, glatte oder gezähnte, be- 
sitzen und in gewissen Fällen eine mehr oder weniger 
lange Verlängerung der vordern Spitze An das 
Vorderende oder an die Parapodien, die übrigens 
aller Anhänge ermangeln, gebundene Kiemen finden 
sich nicht, wohl aber können ausnahmsweise rings um 
die hintern Borstensegmente kiemenähnliche, kurze 
und einfache Hervorragungen vorhanden sein. Der 
Anusistterminalbis dorsalund besitzteinen einfachen, 
mehr oder weniger stark entwickelten, in gewissen 
Fällen wenig hervortretenden untern Analzapfen. 
Die. Nephridien münden in der Nähe der untern 
Hakenborsten oder ausnahmsweise etwashöher hinauf 
hinter den Hakenborstenreihen. Die Hautdrüsen sind 
vor allem an den vor den mit hintern Parapodien ver- 
sehenen Segmenten gelegenen Körperteil gebunden. 
Die untern Borsten sitzen in vertikalen, einfachen 
oder doppelten Reihen auf den Seiten des Körpers; 
auf den vordersten Borstensegmenten sind sie im 
Vergleich mit den vollentwickelten Hakenborsten der 
folgenden Segmente mehr oder weniger umgewandelt 
oder können hier fehlen; die vollausgebildeten Haken- 
borsten besitzen einen mehr oder weniger langen, ge- 
bogenen und nach außen zu abgesetzten innern Teil, 
ferner eine Halspartie und am äußersten Ende Zähne, 
die meistens in starkem Winkel gegen den Haken ge- 
bogen sind. In der Regel finden sich (wenigstens an- 
deutungsweise) ein bis mehrere Härchen unter dem 
großen Zahn oder im letztern Fall bisweilen diesen 
Zahn umschließend. Etwas vor und mehr oder weniger 
oberhalb der untern Borsten sitzen in schwach nach 


8 IvAr ARWIDSSoN, 


vorn und oben geneigten Gruppen vordere und 
hintere Haarborsten, deren beide Arten fast durch- 
sehends doppelsäumig sind und von denen die erstere 
in der Regel feiner ist als die letztere; außerdemkann 
dicht unter diesen Borsten noch eine dritte Art hinzu- 
kommen. Die Körpergröße beträchtlich verschieden. 
Die Tiere bilden Röhren (in gewissen Fällen, z. B. in 
Gängen von toten Schalen, sehr schwache), die ent- 
weder einheitlich gebaut sind oder außerdem verhält- 
nismäßig unregelmäßigangebrachte Schalenfragmente 
ete. besitzen. 

Die Mehrzahl der Maldaniden besitzt auf den vordern Seg- 
menten rote bis rotgelbe Punkte, die entweder verstreut oder mehr 
oder weniger dicht zusammenstehen zu roten Bändern etc. ja in 
gewissen Fällen lassen sich gesondert gefärbte Punkte nicht wahr- 
nehmen. Der Bau dieser roten Partien ist nicht näher bekannt, 
vgl. HARKER (83, p. 564), was offenbar darauf beruht, daß eine 
Konservierung derselben in den meisten Fällen mißglückt. Indessen 
ist es mir gelungen, an in Sublimatlösung ') fixiertem Material von 
Prawillella praetermissa und affinis, welche hinsichtlich der Verteilung 
dieser roten Körperchen voneinander sehr verschieden sind, mit 
Hilfe genauer Beschreibungen der Verteilung der roten Punkte resp. 
der Bänder zum Teil die Natur dieser Bildungen festzustellen. 
Jedoch ist der rote Farbstoff noch immer unbekannt, wie auch die 
Bedeutung dieser Bildungen; im übrigen bedarf es natürlich 
eingehender Studien über die verschiedenen Gruppen innerhalb der 
Familie in dieser Hinsicht, um den Gleichheiten und Verschieden- 
heiten, die vielleicht vorhanden sein können, auf die Spur zu kommen. 

Bei den genannten Pra«illella-Arten gelingt es indessen nur, 
die Haut der vordersten Segmente (ungefähr bis zum 4. Borsten- 
segment incl.) zu fixieren; weiter nach hinten sind die verschiedenen, 
stark entwickelten Elemente der Haut, ob es sich nun um rote 
Bänder, Schleimdrüsen etc. handelt, mehr oder weniger vollständig 
unbrauchbar für eine genauere Untersuchung. 

Das Ergebnis ist nun in Kürze das, daß die fraglichen roten 
Punkte, die übrigens am besten an der erstern Art haben untersucht 


1) Genauere Zusammensetzung: Sublimat 5 g, Kochsalz 6 g, konz. 
Essigsäure 6 cem, dest. Wasser 100 cem. Kalt angewendet, 2 Stunden, 
danach Iodbehandlung. — S. OrLANDI (120, p. 27). 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 19) 


werden können, deutlich große, mehr oder weniger hohe 
Drüsenzellen darstellen, die außer einem ungefähr in der Mitte be- 
lesenen, im übrigen selten gefundenen und auf Längsschnitten 
spindelförmigen Kern durch runde, ziemlich eroße Körner aus- 
gezeichnet sind. Diese Körner, die etwas größer sind als die ähn- 
lichen in Eiweißdrüsen der Haut, unterscheiden sich von diesen 
dadurch, daß sie mit Eosin, Eiweißhämatoxylin oder lodgrün sich 
nicht färben. Sie haben nur mit Safranin gefärbt werden können 
und werden dann in Übereinstimmung mit den Körnern der ge- 
nannten Zellen rot bis violett, obwohl etwas dunkler als diese. Sie 
scheinen in dieser Hinsicht nahe übereinzustimmen mit einer Art 
von Drüsenzellen, die FAuven (112a, p. 327) von Ampharetiden 
her kennt und die hier paarweise stehende. ventrale und in die 
Körperhöhlung hineinragende Partien bilden. Schließlich kann mit- 
geteilt werden, dab diese Zellen, wenigstens bei Prazillella praeter- 
missa, nach außen hin stark gefaltet sind oder m. a. W. eine stark 
geschlängelte und eingebuchtete Kontur besitzen. Dies tritt auf den 
hintern, nicht besonders schleimdrüsenhaltigen Partien der rot 
gefärbten Segmente bis zum 8. Borstensegment an mit Silbernitrat- 
lösung behandelten Tieren hervor. Auf den vordern Teilen derselben 
Segmente treten die Grenzen an solchen Präparaten nicht hervor, 
es dürfte die erwähnte Form aber ziemlich durchgehends vorhanden 
sein, nach der etwas unregelmäßigen Form zu urteilen, die die 
Drüsen in @uerschnitten durch den Körper zeigen und die die 
Schwierigkeit erklärt, den Kern zu finden. 

Aufzeichnungen über die fraglichen roten Punkte resp. Bänder 
finden sich ohne nähere Bezeichnung unter Färbung in den betr. 
Artbeschreibungen. 

Um den äußern Körperbau bei den verschiedenen Arten 
zu untersuchen, ist es wichtig, geeignetes Material zur Verfügung 
zu haben, vor allem müssen die Tiere möglichst gut ausgestreckt 
sein. Es wird dies durch Betäuben der lebenden Tiere, z. B. in 
einer Mischung von 9 Teilen Meerwasser und 1 Teil 70°/,igem 
Alkohol oder in gewissen Fällen durch Konservierung des Tiers in 
der Röhre erreicht. In diesem letztern Fall behalten die Tiere 
ihre im ganzen natürliche gleich schmale Form, sonst aber sind sie 
in der Regel hier und dort mehr oder weniger eingekniffen. Be- 
sonders Deformierungen ausgesetzt dürften die zu den Euclymeninae 
gehörenden Formen sein, was aus einer Menge Figuren hervorgeht 
und was in mehreren Fällen Verfasser veranlaßt hat, von einem 


10 IvAr ARrwıDsson, 


vordern schwachen Kragen auf den vordersten Segmenten zu sprechen, 
wo indessen solche Kragen fehlen. Artnamen wie Aziothella catenata 
und Olymene monilis (vgl. die Figur der Originalbeschreibung) deuten 
auch auf die Wichtigkeit hin, die man derartigen, im ganzen be- 
deutungslosen Zusammenziehungen des Körpers beigelegt hat: hier, wie 
das so oft der Fall ist, sind es hauptsächlich die Hakenborstenpartien 
der Parapodien, die besonders hervorstehen, was darauf beruht, dab 
diese nicht in demselben Grade zusammengezogen werden können 
wie die umliegenden Teile. An natürlich gestreckten Tieren treten 
diese Partien gar nicht oder höchst wenig hervor. 

In dem Abschnitt „äußerer Körperbau“ finden sich in den Be- 
schreibungen Angaben über das Vorkommen von Ocellen und einer 
Proboscis, und bezüglich der Nephridien in gewissen Fällen nicht nur 
Angaben über ihre Mündungen — nicht in den Diagnosen — sondern 
auch etwas über ihre relative Größe etc. — Unter Beispielen vorderer 
Segmente, wo die Parapodien deutlich hinter der Mitte sitzen. ist das 
6. Borstensegment bei Zumbrielymene cylindricauda zu beachten. — 
Besondere Aufmerksamkeit ist dem Analzapfen gewidmet worden, einer 
Bildung, die, wenn auch beträchtlich variierend, für die ganze Gruppe 
kennzeichnend ist. Sie bildet eine ziemlich abgesetzte Partie, welche 
die Analöffnung nach unten oder, bei Formen mit dorsalem Anus, 
nach hinten zu begrenzt und die sich meistens beträchtlich vor die 
Analöffnung hinaus erstreckt. Bei den Nicomachinae ist der Anal- 
zapfen klein und an zusammengezogenen Individuen oft von auben 
fast unmerklich. In dem Analzapfen ist offenbar der allerhinterste 
und schwächste Teil des Bauchmarks enthalten.*) — Kiemenähnliche 
Anhänge an den hintern Borstensegmenten sind nur von der Gattung 
Johnstonia bekannt; vgl. auch unter Tribus EZuclymenini. 

In den einzelnen Beschreibungen wird immer von dem 1. Borsten- 
segment ausgegangen, weil die Kenntnis der Zusammensetzung der 
vordersten Partie bei den verschiedenen Gruppen gegenwärtig so 
unvollständig ist, daß man bei einem Ausgehen vom Mundsegment, 
welches Verfahren ja in jeder Hinsicht das rationellste wäre, nicht 
mit Sicherheit, wenigstens nicht immer, die gewünschten Segmente 
feststellen kann. Ältere Beschreibungen sind in diesem Punkt oft 
ziemlich unbestimmt oder irreführend. Indessen finden sich Fälle, 


1) Als Bauchmark wird übrigens in den Beschreibungen die oft 
etwas abgesetzte oder auf andere Weise ausgezeichnete Partie bezeichnet, 
die unmittelbar außerhalb des eigentlichen Bauchmarks liegt. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. ut 


wo auch die Feststellung des 1. Borstensegments etwas unsicher 
bleiben kann. So finden sich vermutlich Zeiochone-Arten innerhalb 
der Gruppe der Gattung, die durch eine stark reduzierte Kopfscheibe 
ausgezeichnet wird — vel. die als Leiochone sp. beschriebene Art —, 
deren im übrigen ziemlich gut ausgebildetes 1. Borstensegment 
normalerweise unterer Borsten entbehrt und von Haarborsten nur 
unbedeutende innere Reste besitzt. Doch sind die Übereinstimmungen 
der fraglichen Arten in anderer Hinsicht mit den übrigen Arten 
der Gattung derartige, daß ein Zweifel über das Entsprechen der 
Segmente in den verschiedenen Fällen nicht herrschen kann. Schließ- 
lich findet man innerhalb der Gattung Maldane ein Beispiel dafür, 
daß eine vor dem Segment, das hier durchgehends als 1. Borsten- 
segment gerechnet wird, gelegene Partie wenigstens ausnahmsweise 
Spuren von Borsten zeigen kann, auch hier innere Teile von Haar- 
borsten. Mehr hierüber im Folgenden! 

Eine Übersicht über den Bau des vordersten Körperteils bei 
den Maldaniden, soweit man ihn kennt, dürfte ungefähr Folgendes 
enthalten. Was zunächst die vordere Grenze des Mundsegments 
betrifft, so ist sie offenbar bei den Nicomachinae vorhanden, obwohl 
sie oft schwer zu entdecken ist — vgl. u. a. Fig. 179 — und Raco- 
vırza (110a, p. 238) behauptet, dab eine solche bei Petaloproctus 
terricola fehle, was indessen ein Irrtum ist. Ferner kann eine solche 
Grenze bei gewissen zu den Lumbriclymeninae gehörigen Formen 
verspürt werden. Die hintere Grenze des Mundsegments wird von 
der Linie gebildet, die sich bei den genannten Gruppen findet, jedoch 
nicht bei allen Formen der letztern Gruppe gefunden worden ist, 
rings um den Körper vor dem 1. Borstensegsment. Ob die Partie, 
die dann zwischen dieser Grenze und der vordern Grenze des 1. 
Borstensegments folgt, so wie diese letztere Grenze hier durchgehends 
aufsefaßt worden ist, einem besondern borstenlosen Segment ent- 
spricht, ist ungewiß. Es ist das jedoch ziemlich wahrscheinlich. 
Wenn man aber die Verhältnisse bei Huelymene lumbricoides vergleicht, 
vorausgesetzt, daß Racovırza’s Angaben über dieselbe richtig sind 
(110a), so kann die Sache auch von einer andern Seite angesehen 
werden. Nach Racovırza verläuft das Dissepiment, das hier das 
1. Borsten(?)segment nach vorn zu begrenzt, auf der Bauchseite 
von einem etwas vor der vordern, „äußern“ Grenze des Segments 
gelegenen Punkt zur Rückenseite in der Nähe der Seiteneinschnitte 
der Kopfsäume. Und möglicherweise sind die Verhältnisse ähnlich 
bei den übrigen Formen der Euclymeninae — so dab also die Seiten- 


12 Ivar ArwıDsson, 


einschnitte, wo solche vorhanden sind, die dazwischen verlaufende 
Linie bei /socöirrus oder die beiden Linien bei Proelymene etc. hier 
mit der innern, vordern Grenze des 1. Borstensegments zusammen- 
fallen würden. Die äußere Grenze, die nahe vor den Parapodien 
des Segments sich findet und die man als ihre vordere Grenze be- 
trachtet, fällt nicht mit dem entsprechenden Dissepiment zusammen, 
wie auch sonst diese äußern Grenzen niemals oder wenigstens in 
der Regel nicht mit den innern zusammenzufallen scheinen. Mög- 
licherweise entspricht nun bei den Zumbrielymeninae und Nicomachınae 
die erwähnte Linie dem vordern Dissepiment des 1. Borstensegments. 
"Die in Fig. 187—188 abgebildete Art, die wenigstens in der Nähe der 
Enucelymeninae steht, so wie diese Gruppe hier begrenzt worden ist, 
ist sowohl durch Seiteneinschnitte in den Säumen des Kopfs und 
eine Linie dazwischen als auch durch eine wenigstens auf der 
Bauchseite deutliche Linie vor der vordern (äußern) Grenze des 1. 
Borstensegments ausgezeichnet. Eine Homologisierung dieser Teile 
ist gegenwärtig nicht angängig; möglicherweise entspricht die Partie 
vor der Grenze des 1. Borstensegments dem 1. Borstensegment bei 
den Euelymeninae, ein Verhältnis also, das an gewisse oben berührte 
Leiochone-Arten erinnert. Es bleiben dann die Arhodininae übrig, wo 
das 1. Borstensegment einer vordern Grenze entbehrt und keine 
andere Grenzlinie auf dem vordersten Teil zu entdecken ist, und 
schließlich die Maldaninae, wo die Verhältnisse relativ einfach zu 
sein scheinen. Vor dem 1. Borstensegment findet sich ein deutliches, 
auf der Unterseite wie die vordersten Borstensegmente zweigeteiltes 
Segment, das sich auf der Rückenseite bis zu den Seiteneinschnitten 
der Kopfsäume erstreckt; der Fund innerer Haarborsten bei einer 
Maldane-Art, wenn auch vorläufig bei einem einzigen Individuum, 
zeigt zur Genüge, daß hier ein Segment vorliegt. Möglicherweise 
entsprechen die Furchen, die diese vordern Segmente zweiteilen, dem 
vordern Dissepiment des nächst dahinterliegenden Segments. Die 
Frage nach diesen innern und äußern Grenzen im allgemeinen wie 
auch die Frage nach der Zusammensetzung des vordersten Körper- 
teils dürfte eines der dankbarsten und auch wichtigsten Probleme 
ausmachen, die innerhalb dieser Gruppe ihrer Lösung harren. 
Unter Hautdrüsen werden nur die Drüsen aufgeführt, die 
beim Einlegen des ganzen Tiers in Iodgrün, in Wasser oder 50"/,igem 
Alkohol gelöst, sich färben; nach der Färbung wurde die Farbe in 
Wasser oder Alkohol differenziert und teilweise Essigsäure angewandt. 
Das beste Material zum Studium der fraglichen Drüsen wird durch 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 13 


Konservierung mit Formol (z. B. 4°/,ige Wasserlösung) oder Formol- 
alkohol (Mischung der vorigen Flüssigkeit mit dem gleichen Volumen 
96°, ,igem Alkohol) erhalten. Im ganzen erhält man auf diese Weise 
sämtliche stark ausgebildeten Schleimdrüsen gefärbt, und eine Ver- 
schiedenheit, auf verschieden konserviertem Material beruhend, tritt 
am meisten an den verstreuten Drüsen des Hinterkörpers hervor. 
Indessen sind natürlich die Schleimdrüsen von bedeutend verschiedener 
Art. und innerhalb einer Gruppe, den Nicomachinae, können die 
vordern Drüsenbänder eines Teils der Segmente, je nach der ver- 
schiedenen Konservierung, sich entweder stark oder fast gar nicht 
färben. Außer Schleimdrüsen, die von Iodgrün nach der erwähnten 
Konservierung gewöhnlich mehr oder weniger blau gefärbt werden, 
dürften in gewissen Fällen eine Reihe Eiweißdrüsen, die dann gleich- 
sam tiefer liegend erscheinen, sich schwach violett färben. 

Berücksichtigt man den Umstand, daß kleine Tiere schwächer 
ausgebildete Hautdrüsen als ältere haben —- dasselbe gilt von den 
oben behandelten roten Punkten — und vorausgesetzt, daß eine 
einigermaßen gleichförmigre Konservierung angewendet wird, so gibt 
die Verteilung dieser Hautdrüsen ein gutes Hilfsmittel ab für die 
Unterscheidung von Arten usw. 

Für das Studium der verschiedenen Arten von Borsten, die 
sich finden, sind in der Mehrzahl der Fälle Glycerinpräparate aus- 
geschnittener Parapodien,.zur Anwendung gekommen, und auf diese 
Weise sind nahezu alle Borstensesmente der verschiedenen Arten 
untersucht worden. Früher hat man sich in der Regel damit be- 
genügt, aufs Geratewohl das eine oder andere, nicht näher angegebene 
Segment zu untersuchen; doch finden sich hierin Ausnahmen, wie 
z. B. bei Moorz (104, p. 51). Solehe durchgehenden Borstenstudien 
sind nun notwendig gewesen, um u. a. derartige Verschiedenheiten, 
wie sie bei den vordern Haarborsten bei Ahodine sich finden, die 
Verbreiterung der untern Borsten bei den Nicomachinae oder auf 
gewissen Segmenten umgewandelte Borsten bei gewissen Pramzllella- 
und Eucelymene-Arten festzustellen oder zu entdecken. 

Bei der Angabe der Anzahl der Zähne der Hakenborsten, wobei 
der große Zahn mitgerechnet wird, wird folgende Bezeichnungsweise 
angewendet, z. B. 31, 3—4°% etc., was besagt, daß die Hakenborsten 
des 4. Borstenseements 3, die des 5. und 6. Borstensegments 5—4 
Zähne besitzen usw. Der große Zahn ist, wie erwähnt, in der Regel 
kräftig nach dem Hals der Borste hin gebogen; Formen wie Nicomache 
(Loxochona) quadrispinata, Proclymene möülleri und Psendoclymene 


14 IvAR ARWIDSSON, 


quadrilobata weichen mehr oder weniger in dieser Hinsicht ab. Die 
Hakenborsten entbehren völlig der Härchen bei der genannten Nco- 
mache-Art und so gut wie vollständig bei Rrhodine; wo Härchen vor- 
handen sind, sitzen sie meistens unter dem großen Zahn, umgeben 
aber bei Proclymene und Prazillella praetermissa, wie auch bei Oly- 
menella und nahe verwandten Arten die Seiten desselben. Die 
Zahlen, die in den Beschreibungen die Hakenborsten der ver- 
schiedenen Segmente angeben, beziehen sich nur auf die Anzahl der- 
selben auf der einen Seite. Die Streifung des Halses der Hakenborsten 
ist verhältnismäßig verschieden innerhalb der verschiedenen Gruppen 
und wahrscheinlich von einer gewissen systematischen Bedeutung; 
indessen sind Angaben hierüber nicht in die resp. Diagnosen auf- 
genommen worden, da diese Verhältnisse nur mehr flüchtig unter- 
sucht worden sind. > 

Bei den Haarborsten ist nur der äußere freie Teil untersucht 
worden, und Spitze, in dem Sinne, wie das Wort im Folgenden an- 
gewandt worden, bezieht sich auf den äußersten Teil der eigentlichen 
Spitze der Borste. Die Säume der Haarborsten, von denen einer 
an den vordern Haarborsten einer Reihe von Segmenten bei Rhodine 
fehlt. wie auch sonst der eine oft sehr schwach bis verschwindend 
werden kann, sind oft verschieden breit, und in der Regel scheint 
der untere Saum breiter zu sein als der obere. Im übrigen finden 
sich die bedentenderen Säume vor allem auf den vordersten Segmenten. 
Die Säume sind aus schräg nach außen verlaufenden Fibrillen zu- 
sammengesetzt, die wenigstens deutlich wahrzunehmen sind, wenn 
die Borsten abgebrochen werden, die aber auch sonst oft etwas 
sichtbar sind. Es ist das besonders der Fall bei einer Borste, wo 
die Säume nicht mehr völlig zusammenhängen, sondern mehr oder 
weniger freie Fibrillen besitzen. Die entsprechende Erscheinung 
findet sich an den mehr oder weniger feinen Zähnen, vereinzelten 
Härchen, Haarpinseln ete., die sich besonders an den Spitzen diverser 
Härchen finden. Untere Haarborsten, wie bei den Necomachinae, 
bilden eine ziemlich deutliche Gruppe für sich, auch wenn künftige 
Untersuchungen vielleicht ihre engere Zusammengehörigkeit mit einer 
der beiden gewöhnlichen Arten nachweisen können. 

Die Parapodienzipfel, welche die Haarborsten bei ihrem Austritt 
aus der Haut umgeben, sind auf den vordersten Segmenten immer 
viel schwächer als weiter nach hinten. Sie sind am stärksten ent- 
wickelt bei Rhodine und übrigens nur hier genauer untersucht worden. 
Sie erweisen sich hier, in wohlgestrecktem Zustand, als aus einem 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 15 


einzigen Zipfel bestehend, aus welchem die Borsten teils von dem 
freien Rand, teils von der hintern Fläche ganz nahe demselben Rand 
ausgehen. Ob das Verhältnis dasselbe ist bei den übrigen Gruppen, 
ist noch ungewiß, hier ist nämlich in der Regel eine vordere stärkere 
und eine hintere schwächere Partie zu sehen, beide ziemlich ab- 
eerundet nach außen hin und geschieden. Die schräge Stellung, die 
die übrigen Haarborsten einnehmen, nimmt in der Regel etwas nach 
hinten hin und an gewissen, unten nicht besonders erwähnten Formen 
ziemlich bedeutend zu. 

Unter Geschlechtsreife werden außer den wenigen Fällen, 
wo völlig geschlechtsreife Individuen beobachtet worden sind, auch 
Beobachtungen über die Größe der unreifen Eier, das Vorkommen 
von Spermatosphären etc. angeführt. — Wenn unter Regeneration 
Beobachtungen über das Wiederwachsen verstümmelter Teile, das 
eine gewisse Anzahl vorderer oder hinterer Segmente umfaßt, mit- 
geteilt werden, so ist natürlich das die fragliche Anzahl von Segmenten 
umfassende Vorderende resp. Hinterende gemeint. 

Bei der Beschreibung der einzelnen Formen ist in der Regel 
keine besondere Rücksicht u. a. auf folgende Verhältnisse genommen 
worden: Falten oder Runzeln rings um den Mund und Anus, in 
letzterem Falle wenigstens nicht ihre Anzahl und ihr näheres Aus- 
sehen: Seitenzähne der Hakenborsten (wo solche vorhanden sind, 
sind sie meistens am besten sichtbar, wenn die Borsten direkt von 
auben betrachtet werden; sie sind wesentlich verschieden in ver- 
schiedenen Gruppen); die Anzahl Härchen auf den Hakenborsten 
(außer wenn nur ein einziges vorhanden ist); die Anzahl Haarborsten 
(doch mit gewissen Ausnahmen) und die Größe und das Aussehen 
der entsprechenden Parapodienzipfel (außer bei Arhodine). Oft sind 
die Drüsen auf den Parapodien, besonders denen der mittlern und 
hintern Borstensegmente, nicht besonders behandelt worden. 


Von frühern Versuchen, in einer natürlichen Weise die ver- 
schiedenen Gattungen dieser Familie zu ordnen, seien hier die er- 
wähnt, die von QUATREFAGES, GRUBE und SAINT-JosEPH gemacht 
worden sind. 

QUATREFAGES läßt die 5 ihm bekannten Gattungen innerhalb der 
Gruppe Clymenea propria (28, p. 235) in einer meines Erachtens 
ziemlich richtigen Weise einander folgen. Er läßt also Clymene 
(—= KEuelymenini etc.) und Leiocephalus (hauptsächlich — Leiochonint) 


16 Ivar ARWwıDSsSsON, 


in der Nähe voneinander stehen. Es kommt dann Johnstonia, die 
allerdings zu den Euclymenini gehören dürfte, Maldane mit rücken- 
ständigem Anus und schließlich Petaloproctus, im Gegensatz zu den 
übrigen einer Kopfscheibe entbehrend. 

GruBE (33, p. 54—57) legt mit Recht Gewicht darauf, ob die 
Analöffnung terminal oder dorsal ist, vereinigt aber die Gattungen 
Rhodine und Nicomache mit COlymene und stellt die Gattung Petalo- 
proectus in die Nähe von Ohrysothemis, Sabaco und Maldane, von welch 
letztern er mit Recht die 2 erstern als nicht verschieden ansieht. 
Die Verwandtschaft zwischen Nicomache und Petaloproctus weist 
GRUBE nicht nach, wie auch natürlich QUATREFAGES nicht, weil zur 
Zeit der Publizierung seiner erwähnten Arbeit nur die ursprüng- 
liche Beschreibung von (Olymene |Necomache| lumbricalis FABRICIUS 
vorlag. 

Saıvt-Josern (106, p. 130) unterscheidet die Formen, die eine 
Kopfscheibe besitzen, von denen, die derselben entbehren. Außer 
der Form des Kopfs mißt er dem Bau des Hinterendes und der 
Hakenborsten große Bedeutung bei, dann auch der Anzahl vorderer 
Segmente, welche umgewandelte, untere Borsten besitzen; diese An- 
zahl variiert nach ihm nicht; vel. unten! Dem verschiedenen Bau 
der Haarborsten legt er keine größere Bedeutung bei; seine Speku- 
lationen über einander ähnliche Borsten bei im übrigen weit von- 
einander verschiedenen Gruppen können ja kaum zu einem nähern 
Verständnis ‚der Bedeutung dieser Bildungen in systematischer Hin- 
sicht führen. Abgesehen von seiner Identifizierung von Prazxilla 
und Neco mit Olymene und seiner Abtrennung von Leiochone ist ihm 
die Ordnung der eine Kopfscheibe tragenden Formen ziemlich gut ge- 
lungen. Innerhalb der entgegengesetzten Gruppe rechnet er offenbar 
Leiocephalus ohne Grund als Synonym zu Nicomache, weist nach, dab 
Nicomachella identisch ist mit Petaloproctus, die er jedoch nicht in 
die Nähe von Nicomache stellt. Schließlich vereinigt er Prazxillura 
mit Zumbriclymene, welche Gattungen ja auch einander nahe stehen, 
es ist ihm aber nicht gelungen, die aus Versehen aufgestellte Gattung 
Paraziothea völlig klarzustellen. — Vgl. schließlich Racovırza’s (110a) 
Einteilung mit Rücksicht auf den Bau des Kopfs, wie sie zum Teil 
unter Leiochone sp. unten berührt wird. 

In der folgenden Aufstellung, welche 5 Unterfamilien umfaßt, 
sind im großen und ganzen folgende Charaktere bei der Sonderung 
derselben zur Anwendung gekommen. Fehlen oder Vorhandensein 
einer Kopfscheibe, Form der Nuchalorgane, Bau der Proboseis, Bau 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 17 


des Hinterendes, z. B. terminaler oder dorsaler Anus, und schließlich 
Bau der Haken- und Haarborsten; vel. im übrigen die Diagnosen 
der genannten Gruppen. 

Hinsichtlich der gegenseitigen Stellung werden die Gruppen so 
geordnet, dab die 3 ersten Unterfamilien im Gegensatz zu den 2 letzten 
einer Kopfscheibe ermangeln. Begonnen wird mit den Zambri- 
celymeninae, die ziemlich regelmäßig bogenförmige Nuchalorgane be- 
sitzen und deren 1. Gattung Arten mit zahlreichen und während des 
Wachstums an Zahl zunehmenden Segmenten umfaßt, dies im Gegensatz 
zu den übrigen Gattungen, von denen die letzte allein einen dorsalen 
Anushat. Es kommen dann die Rrhodininae mit etwas schräg stehenden, 
obwohl immer noch stark bogenförmigen Nuchalorganen, zunehmender 
Seementanzahl und terminalem Anus. Indessen weicht diese Gruppe 
in anderer Hinsicht so sehr ab, vor allem bezüglich des Baues und 
der Stellung der Hakenborsten, daß sie mit Fug in einen gewissen 
Gegensatz zu den übrigen Gruppen gestellt werden könnte. Die 
3. Unterfamilie, Nicomachinae, ist durch schwach oder fast gar nicht 
bogenförmige und nicht querstehende Nuchalorgane, ferner durch 
verhältnismäßig wenige, an Zahl nicht zunehmende Segmente aus- 
gezeichnet. 

Innerhalb der Abteilung mit Kopfscheibe kommt zunächst die 
Gruppe Euclymeninae mit terminalem Anus und wenigstens in der Regel 
nicht während des Wachstums zunehmender Anzahl von Segmenten, 
die indessen sehr zahlreich sein können. Die Nuchalorgane sind 
wenigstens in ihrem größern Teil ziemlich gerade, außerdem aber 
bei der 1. Untergruppe, den Proclymenini, mehr oder weniger nach 
vorn zu aus- oder umgebogen. Die letzte Unterfamilie, Maldaninae, 
zeichnet sich durch nach vorn divergierende, (gerade bis) mehr oder 
weniger bogenförmige Nuchalorgane, dorsalen Anus und für die 
sanze (Gruppe gleichbleibende Borstensegmentanzahl aus. 

Die Proboseis ist mehr oder weniger schwach entwickelt bei 
den 3 ersten Unterfamilien, vermutlich durchgehends nur hinter dem 
Mund, wird dann größer und ist in der letzten Untergruppe in der Unter- 
familie Kuclymeninae in der Regel rings herum ziemlich gleichseitig 
ausgebildet, ebenso bei den Maldaninae, wo indessen ihre verschiedenen 
Teile im ganzen weniger differenziert sind und das ganze Organ 
schwächer entwickelt ist als in der nächstvorhergehenden Unter- 
familie. 

Hinsichtlich der Segmentanzahl der verschiedenen Gruppen be- 
sitzen, wie erwähnt, die 1. Gattung innerhalb der Zumbrielymeninae, 


> 


ui 


18 Ivar ARWIDSSOoN, 


d. h. die Gattung Praxillura, und Zrhodine, während des Wachstums 
zunehmende Segmentanzahl. Dasselbe ist möglicherweise der Fall 
bei besonders segmentreichen Arten der Kuclymenini (vgl. diese 
Gruppe), die übrigen Formen sind aber, soweit meine Erfahrung 
reicht — von einer Reihe Formen!) ist kein oder nur 1 vollständiges 
Individuum sicher bekannt — in der Regel bestimmt an eine ge- 
wisse Segmentanzahl gebunden. Hiervon machen, außer einer Reihe 
offenbar mißgebildeter Individuen, möglicherweise Notoproctus oculatus 
(2 Indiv. der var. arctica!), Leiochone polaris (1 Indiv.) und Miero- 
clymene acirrata eine Ausnahme; die letztere kann ja übrigens zu 
den besonders langen Kuelymenini-Arten gerechnet werden. Besonders 
zu beachten ist das Verhältnis zwischen Notoproctus oculatus, Nico- 
mache lumbricalis und Petaloproctus tenuis und ihren resp. Varietäten, 
zwischen denen ein unbedeutender, aber bestimmter Unterschied in 
der Borstensegmentanzahl vorhanden ist. Außerdem ist beachtens- 
wert, daß in gewissen Fällen, vor allem bei Nicomache lumbricalis 
var. borealis, eine Reihe Individuen eine abweichende Anzahl Borsten- 
seemente haben können, jedoch unter Beibehaltung der normalen 
Gesamtanzahl borstentragender und borstenloser Segmente ; möglicher- 
weise ist dasselbe der Fall gewesen bezüglich des oben erwähnten 
abweichenden Notoproctus-Individuums, dessen Gesamtsegmentanzahl 
nicht hat festgestellt werden können. Die Maldaninae sind offenbar 
am weitesten gegangen in der Festlegung einer bestimmten Segment- 
anzahl, indem wahrscheinlich alle Arten 19 Borstensegmente besitzen, 
aber auch in andern Gattungen und Gruppen dürfte nicht unwahr- 
scheinlicherweise eine gewisse Gesetzmäbiegkeit nachgewiesen werden 
können, so z. B. in den Untergruppen der Gattung Praxillella, eine 
Gesetzmäßigkeit, die also auf größere Einheiten als Arten sich be- 
ziehen würde. 

Was diese Bestimmtheit der Segmentanzahl betrifft, so ist sie 
überhaupt bestritten worden, u. a. von Samtr-JoserH (106, p. 150), 
der der Anzahl der Borstensegmente und der hintern borstenlosen 
Seemente keine Bedeutung zuerkennen will. In diesem Zusammen- 
hang sei darauf hingewiesen, daß in den Fällen, wo die Segment- 
anzahl eine bestimmte ist, dies sowohl für die borstentragenden wie 
für die hintern borstenlosen Segmente gilt; man beachte jedoch, was 


1) Wie Lumbrielymene minor, Isocirrus planiceps, Microchymene tri- 
cirrata, (Praxillella graeilis), Heteroelymene robusta und Pseudoclymene quadri- 
lobata. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 19 


oben: über Nicomache lumbricalis var. borealis etc. gesagt werden ist! 
Wie Samr-JoserH erklärt, dab die Anzahl Segmente für ein und 
dieselbe Art wechselt, so meint auch Orraxnı (120, p. 7), dab kein 
besonderes Gewicht auf die Segmentanzahl gelegt werden dürfe. 
Indessen gibt er bezüglich der Anzahl der von ihm behandelten 
Formen nur für Olymene collaris ein Schwanken in diesem Punkte 
an (120, p. 8), und die Angabe von 19—21 Borstensegmenten kann 
ja sehr wohl auf einer rein zufälligen Mißbildung eines Individuums 
beruhen oder mit einer noch unvollständigen Regeneration hinterer 
Borstensegmente zusammenhängen; es ist nämlich sehr leicht, 
Borstensesmente, die nicht völlig wiedergewachsen sind. und 
wenigstens deutlicher Borsten noch entbehren, irrtümlich als zu 
den normalerweise borstenlosen gehörig zu betrachten. Möglicher- 
weise kann ja schließlich die Anzahl der Borstensegmente, deshalb 
aber nicht die Anzahl der Segmente (vgl. oben), etwas schwankend 
gewesen sein. 

Bezüglich der Anzahl vorderer Borstensegmente mit untern 
mehr oder weniger umgewandelten Hakenborsten meint BIDENKAP 
(105, p. 112), daß diese bei der Gattung Ulymene sehr verschieden 
seien; er teilt zur Stütze hierfür mit, dab er wiederholentlich nur 
2 solche Segmente anstatt der normalen 3 bei Cl. /Prawillella] gra- 
eilis und Cl. /[Isocirrus] planiceps gefunden habe. Es kann dies, 
soweit ich sehe, nichts anderes als eine fehlerhafte Angabe sein, ver- 
mutlich darauf beruhend, dab BipenkArP Individuen vor sich gehabt 
hat, deren 1. Borstensegment in der Regeneration sich befand und 
noch der Borsten ermangelte, denn bei sämtlichen von mir unter- 
suchten Arten, mit Ausnahme von Praxillura longissima, also auch 
bei den beiden erwähnten Arten, haben alle nicht offenbar mib- 
gebildeten Individuen die für die resp. Art kennzeichnende Anzahl 
vorderer Segmente mit ebensolchen untern Borsten besessen. Bei 
Prazillura longissima hat dagegen eine Reihe vorderer Segmente, die 
in einem frühern Stadium nur ziemlich ausgebildete Hakenborsten 
besitzen, auch oder ausschließlich mehr oder weniger deutliche 
Stacheln, m. a. W. es nimmt hier die Anzahl der stacheltragenden 
Segmente mit dem Wachstum zu. Etwas Ähnliches, obwohl nur die 
bestimmte Anzahl Segmente mit umgewandelten untern Borsten be- 
treffend, findet sich innerhalb der Gruppe Lumbrielymeninae außerdem 
wenigstens bei Notoproctus oculatus; besonders bei var.arctica, von welcher 
Material von verschiedenem Alter vorliegt, ist es klar, dab die jungen 


Tiere auf den resp. 4 vordersten Borstensegmenten schwache Haken- 
9% 


20 IvaAR ARWIDSSON, 


borsten !) besitzen, die ausgewachsen hier deutliche Stacheln erhalten. 
Ähnliche Verhältnisse finden sich möglicherweise bei andern Gattungen 
und Gruppen, obwohl nirgends so deutliche Veränderungen wie 
die genannten in der Gattung Notoproctus beobachtet worden sind. 
U. a. besitzt Nicomache (Loxochona) quadrispinata, welche Art allein 
innerhalb der ganzen Gruppe Nicomachinae normalerweise ?) umge- 
wandelte untere Borsten auch auf dem 4. Borstensegment hat, auf 
diesem Segment in gewissen Fällen mehr oder weniger deutliche 
Übergangsformen zu Hakenborsten, in andern Fällen schmale Stacheln 
unter diesen oder nur solche Stacheln. — Vgl. Micromaldane orni- 
thochaeta. 

Hinsichtlich des Baues des Hinterendes hat u. a. v. MARrEn- 
ZELLER (94, p. 20) behauptet, daß dieser wenig wichtig sei für 
die Unterscheidung der resp. Gattungen. Dieser Ansicht kann ich 
in keiner Weise beitreten, im Gegenteil ist der Bau des Hinterendes 
meines Erachtens (vgl. die verschiedenen Gattungen) außerordentlich 
geeignet, in den meisten Fällen diese zu kennzeichnen und abzu- 
erenzen. In gewissen Fällen, wie bei den Maldaninae, ist der Bau 
des Hinterendes im großen und ganzen gleich für die ganze Gruppe, 
bei den Lumbrielymeninae hingegen weicht die an letzte Stelle ge- 
setzte Gattung Notoproctus mit ihrer hintern Scheibe und ihrem 
dorsalen Anus von den übrigen Gattungen ab. Innerhalb der Gruppe 
Nicomachinae finden sich zwar bedeutende Unterschiede, aber die 
beiden Untergattungen der Gattung Nicomache, Nicomache und 
Loxochona, bilden z. B. mit Petaloproctus tenwis und schließlich mit 
deren var. borealis eine ziemlich gleichförmige Serie.”) Innerhalb 
der Unterfamilie Euelymeninae bildet das Hinterende, u. a. der Bau 
der Analecirren, die ja in den meisten Fällen hier vorhanden sind, 
ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für die Untergruppen und 
Gattungen. 

Welche Begriffsverwirrung, auch in letzter Zeit, hinsichtlich der 


1) In einem Fall 1 vollausgebildete Hakenborste auf der einen Seite 
des 4. Borstensegments. 

2) Vgl. vereinzelte Individuen von Nicomache lumbricalis ven. borealis 
und Nicomache trispinata mit einem mehr oder weniger ausgebildeten 
Stachel auf der einen Seite des 4. Borstensegments. 

3) In diesem Zusammenhang kann betont werden, daß die beiden 
hier unten beschriebenen Arten innerhalb der Untergattungen der Gattung 
Nieomache mit Rücksicht auf den Bau des Analbechers vielleicht besser 
in umgekehrter Ordnung hätten behandelt werden sollen. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. sr 


Systematik dieser Tiere geherrscht hat, davon erhält man einen leb- 
haften Eindruck eben durch die leichtfertige Weise, in der ver- 
schiedene Verfasser Formen mit etwas ähnlichen Hinterenden mit- 
einander vermengen und gleichzeitig Betrachtungen darüber anstellen. 
So trägt man kein Bedenken, bei der Behandlung der Petaloproctus- 
Arten, die sich ja durch ihren nach oben hin offenen, scheiben- oder 
schüsselförmigen Analbecher auszeichnen, ohne weiteres die so weit 
verschiedenen Maldane- und Asychis- Arten zu vergleichen. Ein 
frisches Beispiel hierfür findet sich bei M’Istos# (134a, p. 72—73) 
in seiner Behandlung von Nicomache m’intoshi (einer Petaloproctus-Art), 
wo M’Istos#t übrigens sich nicht völlig klar darüber ist, was 
Rücken- und was Bauchseite ist! Im übrigen begegnet man be- 
sonders bei diesem Verfasser (vgl. z. B. das folgende Verzeichnis) 
einer Mehrzahl von Arten, die so unvollständig beschrieben oder 
bearbeitet sind — man beachte u.a. daß sein Studium der 3 Malda- 
nella-Arten nicht zur Aufstellung einer Gattungsdiagnose geführt 
hat — dab nichts oder fast nichts damit gewonnen ist. Man findet 
ferner bei diesem Verfasser und auch bei andern, daß diverse 
Formen aus verschiedenen Meeren ohne einen nähern Grund mit 
solchen aus der Heimat der resp. Verfasser oder oft z. B. aus den 
hier fraglichen Gebieten identifiziert werden, in welch letzterm Fall 
besonders MALMGREN’s Beschreibungen und Figuren (27, 31) deut- 
lich einen gewissen Einfluß ausgeübt haben. Zu was für Schlüssen 
z. B. hinsichtlich der Verbreitung der Tiere man auf diese Weise 
gelangt, ist ohne weiteres einzusehen. Es scheint da besser und für 
die Kenntnis dieser Tiere wichtiger, wenn ein jeder genauer, als 
bisher geschehen, das Material, das gesammelt worden, untersuchen 
und wirklich beschreiben wollte. Und es ist natürlich nötig, in weit 
höherm Grade, als es bisher hat geschehen können, auch den innern 
Bau der Tiere zu untersuchen, vor allem wenn es gilt, die Gattungen 
und Gruppen untereinander zu ordnen. In diesem Zusammenhang 
kann nicht mit Stillschweigen die zum mindesten eigentünliche 
Weise übergangen werden, in der M’Intosn (84, 134a) — durch 
einzelne, der Lage nach nicht näher bestimmte Querschnitte des 
Körpers — zur Abgrenzung der verschiedenen Arten beitragen zu 
können glaubt. 

Folgende Maldaniden- Arten dürften so unvollständig bekannt 
sein, daß ihre nähere Einrangierung in das System unmöglich ist. 

Lumbrieus sabellaris MÜLLER (3, p. 37). 

Olymene borealis DauyELu (12, p. 255). Diese Art ist möglicher- 


BD) Ivar ARWwIDssonN, 


_ 


weise eine Nicomache, besonders deuten die Röhren darauf hin (das 
Vorderende des abgebildeten Individuums offenbar nicht völlig regene- 
riert). JOHNSTON (26, p. 233) glaubt, daß die Art identisch ist mit 
Nicomache lumbricalis, was M’Istos# (39, p. 420) auch für wahr- 
scheinlich, obwohl nichts weniger als sicher hält. In diesem Sinn 
wird der Name nicht unwahrscheinlicherweise von KÜRENTHAL und 
WEISSENBORN (87, p. 781) angewandt, während dagegen WAGNER 
(85, p. 37, 55) dieses Tier nicht meinen kann, das er gleichzeitig 
unter seinem rechten Namen aufführt. 

Ulymene spathulata GRrUuBE (14, p. 114). Unter diesem Namen 
scheint GRUBE, der in seiner ersten Beschreibung von einer Kopfscheibe 
spricht, entweder eine Maldane- oder Asychis-Art beschrieben zu 
haben, wie das Pancer1 offenbar glaubt, wenn er (62, p. 536!) Maldane 
spathulata Gr. anführt, oder auch hat er das Vorderende einer kopf- 
scheibentragenden Form (wie z. B. einer Maldane) und das Hinter- 
ende einer Petaloproctus vor sich gehabt. Das letztere ist das Wahr- 
scheinlichste, da GRUBE selbst (33, p. 57) vermutet, daß das Hinter- 
ende von Ulymene spathulata identisch ist mit dem von Petaloproctus 
terricola. Später (38, p. 106) spricht er von Petaloproctus spathulata, 
die, wie er sagt, ohne Kopfscheibe ist (p. 109). Saıt-JoserH (106. 
p. 144) stellt diese Arten einander gleich, doch behält er, indem er 
voraussetzt, daß Identität vorliegt, fälschlich den Artnamen Zerricola 
bei. Bei der Unsicherheit, die bezüglich der ersten Beschreibung 
herrscht, dürfte es sich empfehlen, hier diese Art oder diesen Namen 
anzuführen. 

Prazxilla nigrita EHLErs (53, p. 297; 58, p. 63); gehört der Gruppe 
Nicomachinae oder Lumbrielymeninae an. 

Maldane malmgreni M’Intos# (84, p. 393). 

Nicomache japonica M’Intos# (84, p. 399); möglicherweise zur 
(Gruppe Lumbriclymeninae gehörig. 

Nicomache (?) benthaliana M’Istosu (84, p. 400. Die Haken- 
borsten ähneln denen bei Nicomachinae; indessen ist der Bau des 
Hinterendes sehr ungewib. 

Maldane(?) sp. M’Istos# (84, p. 401). 

Maldane (?) atlantica M’Intosa (84, p. 401). 

Prazilla occidentalis M’IstosH (84, p. 407). 

Ulymene neapolitana DELLE CHIAJE (7, p. 95) ist offenbar früher 
von DELLE CH1AJE (Mem. su gli anim. s. vert., Vol. 3, p. 179, tab. 45, 
fig. 3, welche Arbeit dem Verf. nicht zur Verfügung gestanden) unter 
dem Namen Clymene amphistoma SAvıGnY beschrieben und abgebildet 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 23 


worden. Diese ursprüngliche Beschreibung zeigt vielleicht, welcher 
Gruppe die Art angehört. Zu beachten ist, dab sie auf Austern- 
schalen gefunden worden ist. 

Es mag hier erwähnt werden, daß Olymenia tenuissima ÖRSTED 
(9, p. 79) offenbar der Gattung Myriochele MALMGREN angehört, vol. 
im übrigen 27, p. 186! und daß Maldane ? pellucida Sars (41, p. 255) 
in keiner Weise beschrieben worden ist. 

Schließlich kann hier die Gattung Meicromaldane Messın mit der 
Art M. ornithochaeta Mesnıu (114, p. 146) angeführt werden, die, ob- 
wohl ziemlich wohl bekannt und offenbar dieser Familie angehörig, 
wenigstens gegenwärtig sich in keine der hier unten aufgestellten 
Unterfamilien einrangieren läßt. Möglicherweise gehört sie in die 
Nähe der Gruppe Nicomachinae, jedoch sind mehr oder weniger voll- 
ständig entwickelte Hakenborsten auf den vordersten Borsten- 
segmenten vorhanden, und vor allem scheinen die Nuchalorgane 
gerade zu sein und nicht nach vorn hin zu divergieren. 2 Paar 
Augen sollen vorhanden sein. 


Was die Gattung Ulymenides ULAPAREDE betrifft, die früher als 
selbständige Gattung aufgefaßt und mit Branchiomaldane LANGERHANS 
von Mesxıt (114, p.164) vorschlagsweise zu einer Familie „Arenicolo- 
Maldaniens“ vereinigt worden ist, so weiß man jetzt, dab die 
dahingehörigen Formen nichts anderes als Entwicklungsformen von 
Arenicola-Arten sind und daß Branchiomaldane eine sehr primitive 
Arenicolide ist; siehe z. B. Faıuven (122a). FAauveL weist auch 
darauf hin (p. 159), daß Arenicoliden und Maldaniden von- 
einander wohl verschieden sind, wenn sie auch im übrigen enger 
miteinander verwandt sind als mit andern Gruppen. 


Unterfam. Lumbrielymeninae n. subfam. 


Die Nuchalorgane bilden gleichmäßige oder mehr 
oder wenigerspitzeBogen. Kopfscheibe fehlt. Zwischen 
dem Mund und dem 1. Borstensegment findet sich (in 
der Regel) eine verhältnismäßig deutliche Grenze. 
Die Grenzen der langen, hintern Borstensegmente in 
der Regel undeutlich. Hintere borstenlose Segmente 
vorhanden. Ziemlich großerAnalzapfen. Hakenborsten 
(oder Stacheln) in einfachen Reihen, vom 1. Borsten- 


24 IvAR ARWIDSSON, 


seement an. Die vollausgebildeten Hakenborsten mit 
langem, nach außenziemlichstark abgesetzteminnern 
Teil, stark aufwärts gebogenem Hals und deutlichen 
Zähnen; Härchen eins bis mehrere im Bogen unter 
dem großen Zahn. Die vordern Haarborsten mit einem 
einzigen, langen und hellen Saum, der dicht vor der 
Spitze eine etwas erweiterte und undurchsichtige, im 
übrigen durch die Deutlichkeit der Fibrillen ziemlich 
stark: hervortretende Partie hat. Die: Säume der 
hintern Haarborsten ziemlich kurz, immer ganz, die 
Spitzen nicht an der Basis verbreitert oder gezähnelt. 

Das Vorderende des Körpers ist bei den hierhergehörigen 
Formen oft bräunlich gefärbt. — Die Nuchalorgane bei den hier 
unten erwähnten Gattungen bilden zunächst gleichmäßige Bogen; 
indessen liegt von der schwedischen Südpolexpedition 1901—1903 
eine offenbar zu dieser Gruppe gehörende, eine neue Gattung re- 
präsentierende Form vor, die u. a. dadurch sich auszeichnet, dab 
die Nuchalorgane ziemlich stark zugespitzte Bogen bilden. Dies 
gibt den Grund dafür ab, daß die Diagnose der Unterfamilie die 
obenstehende Fassung erhalten hat. — Eine ausstülpbare Proboscis 
ist nur bei der Gattung Notoproctus beobachtet worden; vgl. im 
übrigen die einzelnen Gattungen. 

Die Nephridien münden in den Fällen, wo dies bekannt, unter 
und direkt vor oder etwas hinter den Hakenborstenreihen. 

Eine Grenze vor der vordern Grenze des 1. Borstensegments ist 
bei Lumbrielymene sp. (S. 45) und ZL. minor nicht beobachtet worden. 

Wenigstens bei einer Reihe Individuen von Zumbrielymene 
eylindricauda und Notoproctus oculatus ist noch eine Grenze weiter vorn, 
ungefähr in gleicher Höhe mit dem hintern oder mittlern Teil des 
Munds, beobachtet worden, jedoch nur auf den Seiten des Körpers; 
ist in den Figuren nicht wiedergegeben! 

Außer den unten behandelten Gattungen und Formen gehört 
offenbar hierher die Gattung Neco KınBErc mit der Art N. echeneis 
(30, p. 542), die Hakenborsten am meisten ähnlich denen bei Noto- 
proctus (nach dem Typusexemplar des Reichsmuseums in Stockholm) 
und Prazilla (2?) challengeriae M’Istost (84, p. 404). 

Innerhalb dieser Gruppe steht die Gattung Praxillura ziemlich 
abgesondert da, vor allem dadurch, daß die Anzahl der Segmente 
während des Wachstums zunimmt und die Nephridien in einer großen 
Anzahl Segmente vorhanden sind, die vordern jedoch ausgenommen. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 95 


Indessen stimmt diese Gattung in so vielen andern Hinsichten mit 
den übrigen zu dieser Unterfamilie gehörigen Gattungen überein, 
daß man berechtigt sein dürfte, sie in dieser Weise zu vereinigen. 
Man beachte u. a. das Aussehen der Nuchalorgane und vor allem 
die vordern Haarborsten, die eins der wichtigsten Kennzeichen der 
Gruppe auszumachen scheinen. Über das genauere Aussehen dieser 
Borsten wird vor allem unter Notoproctus oculatus berichtet werden. 

Die Härchen der Hakenborsten sitzen ein deutliches Stück, bei 
der Gattung Praxillura jedoch weniger weit, innen vor dem großen 
Zahn befestigt. 

Der Hals bei diesen Borsten ist schwach oder fast gar nicht 
schräg gestreift; am unbedeutendsten bei der Gattung Notoproctus. 
Von den von dem großen Zahn auseehenden Fibrillen gehen 
wenigstens einige mehr oder weniger deutlich nach innen durch den 
Hals fort. 


Gattung Praxillura VERRILL. 
Praxillura VERRILL (71, p. 178). 


Hinter den Parapodien findet sich auf der Unter- 
seiteeinergroßen Anzahl Segmente, ausgenommen der 
vordersten, ein ziemlich breites, rötliehes ‘Band. 
Ocellen vorhanden. Die Nuchalorgane bilden kleine, 
gleichmäßige Bogen. Die vordern, kurzen Segmente 
sind Tzventich zahlreich; die ' Parapodien sitzen 
hier im vordern Teil der Segmente Nephridien in 
zahlreichen Segmenten vorhanden, die vordersten 
jedoch ausgenommen. Die Anzahl Borstensegmente 
ist bedeutend und nimmt während des Wachstums der 
Tiere zu; die hintern borstenlosen Segmente sind in- 
folgedessen ihrer Anzahl nach etwasschwankend. Das 
Hinterende ist schmal und besitzt eine zentrale Anal- 
öffnung. Vor den Parapodien mehroder wenigerstarke 
Drüsenbänder. Die vordersten Borstensegmente be- 
sitzen Stacheln, und die Anzahl dieser Segmente 
nimmt mit dem Wachstum der Tiere zu; in den 1—2 
hintersten stacheltragenden Segmenten finden sich 
oft gleichzeitig 1—2 mehr oder weniger reduzierte 
Hakenborsten,sdie in der. iKegelloberhalp. der\be- 
treffenden Stacheln liegen. Röhren frei, gerade. 


26 Ivar ARWIDSSON, 


VERRILL stellte diese Gattung für Praxillura ornata VERRILL 
(71, p. 179) auf; seine Beschreibung dieser Art ist hinreichend aus- 
führlich,h um mit Sicherheit in der hier unten beschriebenen P. 
longissima eine derselben nahestehende Art sehen zu können. P. 
ornata ist im übrigen ziemlich dürftig beschrieben, und fast alle für 
sie angegebenen Artcharaktere scheinen sich mit P. longissima ver- 
einen zu lassen; jedoch dürfte u. a. der bedeutende Unterschied in 
der Größe, wenigstens vorläufig, die Unterscheidung der beiden Arten 
rechtfertigen. 

Die ventralen rötlichen Bänder bestehen aus feinen, sehr dicht 
gestellten Punkten. Ocellen sind, wenigstens bei allen bisher be- 
obachteten Formen, vorhanden. Ob eine stärker ausgebildete Proboseis 
vorhanden ist oder nicht, ist ungewiß; vgl. unter P. longissima. Die 
vollständigen Individuen, die erhalten worden, scheinen unmittelbar 
an die Hand zu geben, dab die Segmentanzahl mit dem Wachstum 
zunimmt, ebenso wie auch die Anzahl der stacheltragenden vordern 
Segmente. ‚Jedenfalls sind diese Verhältnisse mehr oder weniger 
wechselnd. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die mit nur 
1 Härchen versehenen Hakenborsten, so wie sie bei P. longissima 
vorhanden, für die Gattung kennzeichnend sind. 

SAINT-JOSEPH (106, p. 132) stellt Praxillura zögernd in die Nähe 
von Lumbrielymene Sars. Gegen diese vermutete Verwandtschaft 
mit Zumbrielymene opponiert VERRILL (124, p. 660); er betont gleich- 
zeitig und mit Recht, daß Prazxillura sehr primitiv ist, ja vielleicht 
die primitivste aller Maldaniden repräsentiert. Die zahlreichen 
Segmente, die sehr gleichförmige sind und außerdem mit dem Wachs- 
tum an Zahl zuzunehmen scheinen, weisen im Zusammenhang mit 
den zahlreichen Nephridien auf eine ziemlich abgesonderte Stellung 
hin; jedoch finden sich so viele und deutliche Übereinstimmungen 
mit Laumbrielymene und Notoproctus, daß ich kein Bedenken trage, 
vorläufig alle diese zu der Gruppe Lumbriclymeninae zu vereinigen. 

Außer der oben erwähnten P. ornata VErRILL gehört hierher 
offenbar die von Euters (89, p. 192) unter dem Namen Nicomachella (?) 
picta beschriebene Art. Diese kann wenigstens 10 völlig ausgebildete, 
stacheltragende Segmente haben. 


Skandinayische und arktische Maldaniden. IT 


Praxillura longissima n. sp. 
Pig kio. 17: Tat. 7, Pie. 208.218 214.215, 218.) 


Die braune Farbenzeichnung des Vorderteils findet 
Ssichesameestärksten entwickelt) gleich. hinter den 
Nuchalorganen und dann als paarige Querbänder im 
vordern und als mediane einfache Flecken imhintern 
Teil der Segmente. Zerstreute braune Punkte finden 
sich auf einem Teil der etwas hinter dem Vorderende 
gelegenen Segmente Ziemlich wenige Ocellen auf 
der Oberseite des Kopfs. Die vordern „Proboscis*- 
Falten ziemlich reich drüsenführend (die hintern am 
Rand schwach kreneliert). Deutliche Segmentgrenzen 
wenigstens bis zwischen dem 16. und 17. Borsten- 
segment. 3—4 hintere, borstenlose Segmente. Nephri- 
dien ungefähr von dem 13.—16. Borstensegment an. 
Ziemlich deutliches Drüsenband vor dem Mund. Das 
vor den Parapodien belegene Drüsenband ist ziemlich 
schwach auf den 2-3 vordersten Borstensegmenten. 
Auf dem obern Teil der vordern Segmente finden sich 
im übrigen ziemlich reichlich Drüsen, am stärksten 
auf dem 11.—15. Borstensegment und nach hinten die 
Mittellinie nieht erreichend. Hinter den Segmenten 
mit diesen rückenständigen Drüsen folgen Segmente 
mit seitenständigen. Stacheln bis zum 5.—". Borsten- 
seement gefunden. Die Stacheln an der Spitze gerade. 
Die Hakenborsten mit nur 1 Härchen und mit 5 (6) 
Zähnen. Röhren dünn, zerbrechlich, ausSchlamm oder 
feinem Sand. 

Färbung. Von einigen übrigens schlecht konservierten Indi- 
viduen von 76° 36‘ n. Br., 12° 10° ö. L. zeigt nur eins eine etwas 
deutlichere Zeichnung, die hauptsächlich aus braunen Flecken auf 
der Rückenseite des vordern Teils besteht. Die braune Färbung 
findet sich teils hinter den Nuchalorganen, teils in Querbändern, 
deren 2 vor dem 1. Borstensegment und auf dem vordern Teil des 
1.—14. Borstensesments vorhanden sind; auf den folgenden Seg- 
menten, bis zum 8.—9. Borstensegment, ist nur das hintere, hinter 
den Borsten gelegene Band vorhanden. Kleine, zerstreute, schwarz- 
braune Punkte sind nicht beobachtet worden. An Individuen von 


28 Ivar ARWIDSSoN, 


- 


Jan Mayen, 800 m Tiefe und seichtes Wasser, und von 80° 40° n. Br., 
4° 5°6. L. ist eine ähnliche Farbenzeichnung beobachtet worden, 
die jedoch oft bedeutend stärker ist (Fig. 1). So findet sich 
außer den 2 vordern Bändern der Segmente wenigstens von dem 
2. Borstensegment an ein mehr oder weniger deutlicher Fleck im 
hintern Teil des Segments; auf dem 9.—10. Borstensegment wird 
die Färbung schwächer, um dann bald aufzuhören. Diese Individuen 
besitzen vom 8. bis wenigstens 17. Borstensegment reichliche, Kleine, 
schwarzbraune Punkte, die rund um das ganze Segment herum zer- 
streut liegen und am reichlichsten auf dem 14.—17. Borstensegment 
(mehr nicht im Zusammenhang erhalten), besonders nach dem Bauch- 
mark, vorhanden sind. Weiter nach hinten dürften sie auch auf- 
treten, nach der Fig. 5 z. B. zu urteilen, welche offenbar ein näher 
dem Hinterende gelegenes Segment wiedergibt. 

Von einigen kleinen Individuen von 74° 55° n. Br., 17° 59' w. L. 
scheint nur eins eine schwache, mit der vorigen im übrigen nahe 
übereinstimmende Farbenzeichnung zu besitzen; zerstreute braune 
Punkte hier nicht wahrgenommen. 

Die untern rötlichen Bänder haben nur ausnahmsweise an dem 
vorliegenden Material beobachtet werden können, deutlich jedoch an 
einem Individuum von 76° 36‘ n. Br., 12° 10° ö. L. 

Äußerer Körperbau. Auf der Oberseite des Kopfes finden 
sich nahe dem Rande vor den Nuchalorganen ziemlich wenige Ocellen. 
Ob eine deutliche Proboseis vorhanden ist oder nicht, ist, wie be- 
reits erwähnt, ungewiß. An einem Individuum (Fig. 2) mit mehr 
oder weniger erweitertem Mund sieht man am Dach der Mundhöhle 
2 längsgehende, ziemlich eng zusammenstehende und nach vorn 
ineinander übergehende Falten, die stark drüsenführend sind und im 
übrigen an die entsprechenden bei Zumbrichymene eylindricauda er- 
innern. Auf der Außenseite und hinter jeder dieser Falten sind 
2 etwas schwächere, nicht drüsenführende, am Rand etwas un- 
ebene Falten zu sehen. Durch Aufschneiden des Vorderendes von 
dem Mund aus wurde wahrgenommen, daß die vordern Falten sich 
wie bei der erwähnten Laumbrielymene-Art etwas nach hinten er- 
strecken und daß die seitenständigen hintern Falten, die übrigens 
ziemlich dünn sind, nach hinten ineinander übergehen. 

Ein vollständiges größeres Individuum liegt nicht vor, nach 
deutlich zusammengehörenden Teilen aber zu urteilen, ist es wahr- 
scheinlich, daß die Anzahl der Borstensegmente bis auf mindestens 
60 steigen kann. Dagegen liegen 2 kleinere, vollständige Indi- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 29 


viduen von 74° 55‘ n. Br., 17° 59‘ w. L. mit 42 resp. 46 Borsten- 
segmenten vor, von denen das letztere am größten ist und 37 mm 
in der Länge mißt. 

Die Segmentgrenzen sind deutlich, wenigstens bis zur Grenze 
zwischen dem 16. und 17. Borstensegment, und die Parapodien liegen 
auf diesen sämtlichen Segmenten im vordern Teile Von welchem 
Segment an die Parapodien im hintern Teil der Segmente gelegen 
sind, läßt sich an dem vorliegenden Material nicht entscheiden: 
jedoch ist das (an einem größern Individuum) wenigstens in den 30 
hintern Borstensegmenten der Fall.e Von borstenlosen hintern 
Segmenten können ungefähr 3 an einem großen Individuum (Fig. 7) 
wahrgenommen werden, an kleinern Individuen von 74° 55‘ n. Br., 
17° 59' w. L. ungefähr 4. 

Von 2 Individuen von 76° 36‘ n. B., 12° 10° ö. L. besitzt 
das eine Nephridien vom 14. bis wenigstens 27. Borstensegment an, 
das andere wahrscheinlich vom 13. Borstenseement an. Ein Indi- 
viduum von Jan Mayen, 300 m, entbehrt der Nephridien im 15., be- 
sitzt solche, aber schwach entwickelt, im 16. und völlig im 
17. Borstensegment. 

Hautdrüsen. Nach Individuen von 76° 36' n. Br., 12° 10° 
ö. L., mit welchen Individuen von Jan Mayen, aus 800 m Tiefe, 
vollständig übereinstimmen. — Abgesehen von den vor den Para- 
podien gelegenen Drüsenbändern, die auch auf der Unterseite aus- 
gebildet sind. wo sie jedoch im hintern Teil des Körpers an Stärke 
abnehmen und zuletzt verschwinden, treten die Drüsen am meisten 
auf der obern Seite des Körpers hervor. Hier finden sie sich auf den 
vordersten Segmenten zerstreut, nehmen nach hinten hin zu und werden 
ungefähr auf dem 11.—15. Borstensegment besonders stark (Fig. 3): 
vom 7.—8. Borstensegment an lassen sie in der Mitte des Rückens 
eine Linie mehr oder weniger frei. Diese Linie wird nach hinten 
zu immer breiter; dann verschwinden die rückenständigen Drüsen 
fast vollständig auf dem 18.—19. Borstensegment (beobachtet an 
einem großen Individuum mit kräftigen Drüsen). Die Drüsen finden 
sich von da an nur noch in ziemlich schwachen, rein seitenständigen 
Bändern, die gar nicht oder kaum die Parapodien erreichen 
(Fig. 4, 6) und die nach hinten zu deutlich schnell an Stärke ab- 
nehmen. Dicht vor dem Mund findet sich (Fig. 2) ein schmales 
Band von Drüsen. Im übrigen finden sich auf der Unterseite un- 
gefähr von dem 12. Borstensegment an zu beiden Seiten des Bauch- 
marks schmale Bänder von Drüsen, die jedoch das Gebiet den 


3 IvAR ARWIDSSON, 


Segmentgrenzen zunächst ziemlich frei lassen (Fig. 4); nach hinten 
zu nehmen sie an Stärke ab, vereinigen sich hier aber allmählich 
mit den vor den Parapodien rundherum vorhandenen Bändern, die 
an einem Teil der hintern Segmente ziemlich deutlich sind, um ganz 
hinten zu verschwinden (Fig. 7). 

Borsten. Alle untersuchten Individuen besitzen wenigstens 
auf den 5 vordersten Borstensegmenten Stacheln, deren 1, manchmal 
2 an jeder Parapodie vorhanden sind. Die Stacheln der vordern 
Segmente sind oft am schmalsten; übrigens sind die Stacheln nirgends 
besonders stark, sondern behalten eine langgestreckte Form bei, 
Fig. 208, die mit den entsprechenden Hakenborsten ziemlich über- 
einstimmt. Die Spitze dieser Stacheln ist bei sämtlichen beobachteten 
Individuen gerade, jedoch mit Ausnahme der Übergangsformen zu 
gewöhnlichen Hakenborsten, die bisweilen auf dem Segment nächst 
vor dem 1. Hakenborstensegment vorhanden sein können und die, 
wenn Stacheln oder typische Hakenborsten gleichzeitig vorhanden 
sind, über diesen sitzen. 

Von 9 Individuen von Jan Mayen, S00 m Tiefe, besitzen 2 Stacheln 
an 7 Segmenten (eines davon nur auf der einen Seite des 7. Segments) 
und die übrigen nur auf 6 Segmenten (davon 2 Individuen nur auf 
einer Seite des 6. Segments). Ein Individuum von Jan Mayen, 36 m 
Tiefe, besitzt auch Stacheln auf 6 Segmenten, jedoch findet sich auf 
dem hintersten oberhalb der Stacheln eine 2—3zähnige, wahrschein- 
lich haarlose Hakenborste. Individuen von 80° 40‘ n. Br., 4° 5’ö.L. 
besitzen 6 Segmente mit Stacheln. Von 4 Individuen von 76° 36‘ 
n. Br., 12° 10° ö.L. besitzt 1 Individuum 7 und 3 Individuen 6 Segmente 
mit Stacheln (von den letzteren 1 Individuum mit Stachel nur auf 
der einen Seite des 6. Segments). 

Die Hakenborsten (Fig. 212), die z. B. auf dem 29 Borsten- 
segmente umfassenden und 51 mm langen Vorderteil des letztgenannten 
Individuums folgende Zahlen (auf dem 6.—29. Borstensegment) auf- 
weisen: 2,3,4,4,5,4,4, 6, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 6, 6, 6, 6, 5, 5, 5, 5, 5, besitzen 
von dem 6. Borstensegment an ihr Härchen. Zahl der Zähne: 3°-8, 
4913, 4— 51416, 51°=2%9, Weiter nach hinten — ungefähr auf dem 
38. Borstensegment — findet sich eine Andeutung zu einem 6. Zahn; 
ganz hinten sinkt die Anzahl auf 4. Die Anzahl der- Hakenborsten 
nimmt ganz allmählich nach hinten zu ab. 

Einen nähern Einblick in die Variation, der die Ausbildung der 


Stacheln unterworfen ist, erhält man aus folgender Tabelle über die 
9 vordersten Borstensegmente, wo a einfache, a? doppelte Stacheln be- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 31 


zeichnet; die Zahlen geben voll ausgebildete Hakenborsten und z resp. 2? 
Zwischendinge zwischen Stacheln und Hakenborsten an. Besitzen die Para- 
podien in den betr. Segmenten nicht gleiche Borsten, so findet sich erst 
das linke, dann das rechte Parapodium angegeben, z. B.: a; 1. Sind 
verschiedene Arten von Borsten an einem und demselben Parapodium vor- 
handen, so wird der Anfang mit der obersten Borste gemacht; es be- 
zeichnet also z, a, daß die beiden Parapodien des betr. Segments zu 
oberst eine nicht völlig ausgebildete Hakenborste und darunter einen 
Stachel tragen. 


Jan Mayen, S00 m Tiefe ana Wann. a ar 2 2 
h le ae an. a La 2lna 
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Jan Mayen, 36 m Tiefe KO ae | ars. amıı va zu a on |. | 
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762 30, any Br. 1202104 O6, Beaılar ao, a) al) ara; an] a 2a Ware 2 
" aan ala a 2 a ame ? 
RN ID aaa ara, va ER E ? 


Die Haarborsten variieren nicht sonderlich. Die vordern zeichnen 
sich durch ihren an der Spitze verhältnismäßig breiten und klaren 
Saum (Fig. 214) aus, der nach innen zu schnell abnimmt und ver- 
schwindet. Die hintern Haarborsten besitzen fast gleiche Säume, 
die am stärksten auf den vordersten Segmenten sind (Fig. 215 u. 218). 

Gröbe. Die Individuen, die tiefem Wasser entnommen worden, 
sind sämtlich ziemlich groß; das Vorderteil eines der größten, 29 
Borstensesmente umfassend, mißt 51 mm in der Länge gegenüber 
einer größten Dicke von ungefähr 1 mm. Individuen aus seichtem 
Wasser bei Jan Mayen scheinen im Durchschnitt etwas kleiner zu 
sein. Betrefis zweier vollständiger Individuen von 74° 55‘ n. Br., 
47399 w. 1. siehe’. 29 

Geschlechtsreife. Hierüber sind bei dieser oder den beiden 
folgenden Formen keine Beobachtungen gemacht worden. 

Röhre. Die in tiefem Wasser lebenden Individuen besitzen 
dünne, ziemlich zerbrechliche Röhren, die aus feinem Schlamm be- 
stehen und, wenigstens an dem Fundort 76° 36‘ n. Br., 12° 10° ö. L., 
mit mehr oder weniger zahlreichen Foraminiferen, spärlichen Schwamm- 
spicula etc. besetzt sind. Die bei Jan Mayen in seichterm Wasser 
lebenden Individuen besitzen wahrscheinlich Röhren aus etwas 
gsröberm Material, weil hier Basaltsand vorherrschend ist. Röhren 


39 IvAr ARWIDSSoN, 


von 74° 55‘ n. Br., 17° 59‘ w. L. bestehen aus äußerst feinem grau- 
weißen Sand, der nach auben etwas mit Schlamm vermengt und 
daher hier graugelb ist. Die Röhre bei dem oben erwähnten, 46 
Borstensegmente besitzenden Individuum ist 1 mm breit. 

Fundnotizen. Sämtliche hier erwähnten Individuen sind 
Eigentum des Reichsmuseums in Stockholm. 

03280 53". Br. 174090 5%, 9607 7 Try: 

80940’ n. Br., 4° 5%. L., 605 m. 2Indiy. 

76° 36‘ n. Br., 12° 10‘ ö. L., 1750 m, Bodentemperatur —1,3° C. 
5 Indiv. 

74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L., 350 m, Schlamm, etwas Sand — 
Steinchen. '7 Indiv. 4° 5° n. Br., 3° 51° w. L., nördlich 'von Jan 
Mayen, ca. S00 m, ziemlich fester Schlamm mit wenig Sand — kleinere 
Steine. 11 Indiv. 

70° 58° n. Br, 8° 42° w. L.. Walroßbucht auf der nördlichen 
Seite von Jan Mayen, ca. 36m, hauptsächlich Basaltsand. Einige Indiv. 

Keseneration. 76° 36 n. Br., 12° 110 9.5. 1 Indv27 and 
1 Indiv. 9 vordere Borstensegmente; Jan Mayen, S00 m: 1 Indiv. 
3 vordere Borstensegsmente. 74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L.: 1 Indiv. 
15 und 3 Indiv. unbekannte Anzahl vorderer Borstensegmente. 

Parasiten. 1 Indiv. von.Jan Mayen. 800 m, mit zahlreichen 
Indiv. einer Loxosoma-Art. 


Prasxillura longissima var. minor n. var. 
(Daf-1, Big. 14; "Tat 7,,Rie, 29) 


Die braune Zeichnung des Vorderteils gleicht der 
der Hauptart; braune zerstreute Punkte nicht beob- 
achtet. Hintere borstenlose Segmente 6—7. Nephridien 
von ungefähr dem 10. Borstensegment an. Die Haken- 
borsten mit 6—7 Zähnen. 

Diese Varietät scheint der Hauptart sehr nahe zu stehen, von 
welcher sie sich nicht durch bestimmtere Charaktere unterscheidet. 
Sie erreicht indessen vermutlich nicht dieselbe Größe wie die Haupt- 
art, und möglicherweise können die Ausbildung der Nephridien und 
die Zähne der Hakenborsten einen bestimmten Unterschied zeigen; 
in jedem Fall dürfte ihre Abtrennung gegenwärtig von einem ge- 
wissen Nutzen für die Erörterung dieser Formgruppe sein. Möglicher- 
weise werden künftige Untersuchungen zeigen, dab sie gleichmäßig 
in die Hauptart übergeht und daß die Tiere, die nun unter dem 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 33 


oben genannten Namen zusammengefaßt werden, nur eine im borealen 
Gebiet lebende, etwas verkümmerte darstellen. Hierauf deutet die 
Mittelstellung, die in mehrfacher Hinsicht die Individuen von 
74° 55‘ n. Br., 17° 59° w. L. (p. 29, 32) einzunehmen scheinen, indem 
diese kleinen, schwach gefärbten, mit 4 hintern borstenlosen Segmenten 
und mit verhältnismäßig stark gezähnten Hakenborsten versehenen 
Individuen von einem Lokal mit verhältnismäßig wärmerm Wasser 
herstammen als sämtliche übrigen arktischen Individuen. 

Färbung. Aufzeichnungen über die Farbe im lebenden Zu- 
stand fehlen leider; nach der Konservierung zeigen die Tiere mit 
einer Ausnahme keine nennenswerte Zeichnung, weshalb es möglich 
ist, dab eine ausgeprägtere Zeichnung oft fehlt. Ein Individuum, das 
größte, zeigt jedoch, wie gesagt, eine Farbenzeichnung, die sehr 
deutlich ist und nahezu mit der Zeichnung bei dem in Fig. 1 ab- 
gebildeten Individuum der Hauptart übereinstimmt, wenn sie auch 
nach hinten zu etwas schwächer ist (Fig. 14). 

Braune zerstreute Punkte sind nicht beobachtet worden. Da- 
gegen sind die die Unterseite hinter den Parapodien umschließenden, 
rotpunktierten Bänder hier sehr deutlich vorhanden, besonders stark 
auf dem 4—-10. Borstensegment; ihre Farbe nähert sich oft dem 
Braungelb. 

Äußerer Körperbau. Die größte beobachtete Anzahl von 
Borstensegmenten beträgt 50. Hintere borstenlose Segmente 6—7. 
— Ein Individuum besitzt Nephridien von dem 10. Borstensegment an 
(an Schnittserie untersucht). — Proboseis nicht näher untersucht. 

Hautdrüsen. Die Hautdrüsen scheinen, obwohl schwach ent- 
wickelt, ziemlich genau mit denen der Hauptart übereinzustimmen. 

Borsten. Von den untersuchten Individuen haben 3, davon 
eins mit 41 Borstensegmenten, Stacheln auf den 5 vordersten 
Borstensegmenten. Ein anderes Individuum mit 50 Borstensegmenten 
hat Stacheln auf 4 Borstensegmenten, jedoch nur auf der einen Seite 
des letzten Segments; auf der andern Seite findet sich eine ungefähr 
2zähnige reduzierte Hakenborste. Die Stacheln bei einigen Individuen 
sind schwach nach hinten gebogen. 

Die Hakenborsten (Fig. 213) sind unbedeutend stärker entwickelt 
als bei der var. paucimaculata; ein 6. Zahn findet sich schon auf dem 
10.—11. Borstensegment, wenigstens an den untern Borsten. Ein 
7. Zahn ist bisweilen auf einer Reihe etwas weiter nach hinten zu 
gelegener Segmente zu erkennen. Bei dem erwähnten Individuum 


mit 41 Borstensegmenten, Länge 32 mm, tragen die einzelnen 
3 


34 Ivar ArwıDsson, 


Segmente die folgende Anzahl von Hakenborsten: die Segmente 
6—8: 3, 9—21: 4, 22-34: 3 und 35-41: 2 Hakenborsten. 

Die Haarborsten scheinen sehr genau mit denen der genannten 
Varietät übereinzustimmen. 

Größe. Das größte Individuum erreicht bis zum 20. Borsten- 
segment nur eine Länge von 18 mm gegenüber einer größten Dicke 
von ca. 0,7 mm. Ein Individuum mit 41 ist 32 mm lange und ein 
anderes mit 50 Borstensegmenten ist 30 mm lang bei einer Dicke 
von 0,4 mm. Nach diesen Zahlen zu urteilen. dürfte auch die frag- 
liche Varietät völlig ausgewachsen eine ziemlich bedeutende Anzahl 
Borstensegmente aufweisen. 

Röhre. Die Röhren bei den aus dem Trondhjemsfjord stammen- 
den Individuen sind alle aus feinen, gleichgroßen und hellen Sand- 
körnchen zusammengesetzt. Anhaftender Schlamm ist nicht beob- 
achtet worden. 

Fundnotizen. Nur aus dem Trondhjemsfjord bekannt. 

Rödberg, östliche Bucht, 70 m, Sandschlamm, Schalen, Steine. 
2 Indiv. 

Rödberg, 90—140 m, Sandschlamm mit Schalen und einigen 
Steinchen. 1 Indiv. 

Rödberg, westliche Bucht, 110—140 m, Sandschlamm mit Schalen 
und Steinen. 2 Indiv. 

Gjetstrand, ca. 215 m, Schlamm, etwas Kies (Thnj. M.). 

Regeneration. Kin Individuum 3, ein anderes 7 vordere 
Borstensegmente. 


Prasillura longissima var. paucimaculata n. var. 
(Taf. 1, Fig. 8-13; Taf. 7, Fig. 209—211, 216, 217.) 


Die braune Zeichnung des Vorderteils hauptsäch- 
lich ein querverlaufendes Bandhinterden Parapodien, 
und ein schwacher, längs der Mitte der Segmente sich 
ausbreitender Fleck. Zerstreute braune Punkte größer, 
aber weniger zahlreich als bei der Hauptart. Unge- 
fähr 6—7 (8) borstenlose hintere Segmente. Nephridien 
ungefähr von dem 9. Borstensegment an. Schwächere 
rückenständige Drüsen, breitere Felder in der Mitte 
frei lassend. Keine oder fast keine seitenständigen 
Drüsen dahinter. Die stärkst ausgebildeten Haken- 
borsten 6zähnig. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 35 


Obenstehende Diagnose zeigt die Eigenschaften, die vor allem 
die Individuen dieser Art auszeichnen, die im Kattegat und Skagerrak 
gefunden worden sind und die am besten, wenigstens vorläufig, als 
den vorhergehenden Formen in gewissem Grade gegenüberstehend 
vereinigt werden, obwohl es ziemlich schwer fällt, bestimmte Cha- 
raktere zu finden. 

Färbung. Die ziemlich wechselnde braune Zeichnung der 
vordern Segmente ist meistens ziemlich schwach. Ein stärker ge- 
färbtes Individuum (Fig. 10) besitzt Farbenflecke hinter den Nuchal- 
organen und einige schwache und zerstreute dahinter. Dann folgt 
ein schwaches Querband vor dem 1. Borstenseement und dann ein 
ähnliches, aber stärkeres, auf den 6—7 vordersten Borstensegmenten, 
wo das Band dicht hinter den Parapodien liegt. Das Band ist am 
stärksten auf dem 2. Borstensegment, wo auch eine schwache vordere 
Farbenlinie beobachtet worden ist, und nimmt auf den folgenden 
Segmenten allmählich ab. Eine Reihe Individuen zeigt außerdem 
eine schwache Andeutung von Färbung längs der ganzen (obern) 
Mittellinie auf den vordersten Borstensegmenten, z. B. dem 1.—3.; 
an dem untenerwähnten großen Individuum aus der Nähe von Lysekil 
erstreckt sich diese Färbung bis zum 7. Borstensegment (Fig. 9). 
Das Querband dicht hinter den Parapodien ist an diesem Individuum 
ziemlich kurz, läßt sich aber doch noch auf dem 9. Borstensegment 
wahrnehmen. Nahe dem .Vorderrande der 8 vordersten Borsten- 
seemente findet sich ein wenigstens nach vorn zu ziemlich deutlicher, 
aber noch schmälerer Fleck. 

Auber diesen braunen Flecken und Bändern finden sich auf der 
Rückenseite vom 6. oder 7. bis zum 28. Borstensegment (wenigstens 
bei einigen Individuen) verhältnismäßig große, an den lebenden 
Tieren rotbraune Punkte (Fig. 10). — Die ventralen, aus blutroten, 
dichtstehenden Punkten bestehenden Bänder sind wenigstens auf 
dem 4.—30. Borstensegment vorhanden; diese Bänder treten sehr 
deutlich an den lebenden Tieren hervor, bleiben aber an konser- 
vierten Tieren nur schwach erhalten, am besten noch an formolbehan- 
delten. Es nehmen diese Bänder vermutlich mit der Größe der 
Tiere zu, weshalb eine bestimmte Angabe ihrer größten Ausdehnung 
nicht möglich ist. Bei einem mittelgroßen Individuum aus dem 
Kosterfjord sind sie auf dem 4.—29. Borstensegment vorhanden, am 
stärksten auf dem 7.—15.; auf dem (4.)5.—7. und am stärksten auf 
dem 6. Borstensegment breitet sich das Band etwas nach hinten zu 


auf den Seiten aus. — Das Vorderende ist etwas durchsichtig, 
Fr 


36 Ivar Arwınsson, 


weniger auf dem 6. bis ungefähr 15. Borstensegment, worauf die 
Durchsichtiekeit wieder zunimmt. 

Äußerer Körperbau. Die höchste beobachtete Anzahl 
Borstensegmente beträgt 66. Bei sämtlichen Individuen scheinen 
mindestens 6 deutlich borstenlose Segmente vorhanden zu sein 
(Fig. 11). — Kleinere Individuen besitzen auf jeder Seite 4—5, gröbere 
Individuen bis zu 10 Ocellen. — Ein Individuum aus dem Kosterfjord 
besitzt völlig entwickelte Nephridien vom 9. Borstensegment an und 
vermutlich etwas reduzierte im 8. Borstensegment. — Die Proboseis 
nicht näher untersucht. 

Hautdrüsen. Diese Varietät besitzt bedeutend weniger 
Drüsen als die Hauptart. Das größte beobachtete Individuum be- 
sitzt vor allem Drüsen vor den Parapodien (Fig. 9), auch auf der 
Unterseite, wo sie jedoch zuletzt verschwinden (Fig. 11). Von den 
ziemlich schwachen und nach hinten zu abnehmenden Drüsen längs 
dem Bauchmark, die wenigstens vom 18. Borstensegment an vor- 
handen sind, abgesehen, finden sich nur spärlich Drüsen im vordern 
Teil des Körpers und hauptsächlich zu beiden Seiten von der obern 
Mittellinie, ungefähr auf dem 7.—19. Borstensegment, am stärksten 
auf dem 9.—11., im Vergleich mit den vorhergehenden beiden Formen 
ein breiteres Band in der Mittellinie frei lassend (Fig. 9). Die bei 
der Hauptart beschriebenen seitenständigen Drüsen sind hier in der 
Regel nicht wiedergefunden worden; nur auf dem 18. Borstensegment 
findet sich unter den dorsalen Bändern eine Andeutung von etwas 
Ähnlichem. Individuen aus dem Kosterfjord stimmen nahe mit dem 
eben besprochenen überein, obwohl eine etwas schwächere Ausbildung 
der Drüsen mit der geringern Größe zusammenhängt. Die Form 
der bei den Parapodien belegenen Drüsenpartien auf den hintern 
Segmenten geht aus Fig. 12 und 13 hervor; das auf der letzt- 
genannten Figur wiedergegebene, in der Mitte unterbrochene Band 
ist vor dem 19. Borstensegment zusammenhängend, obwokı ungefähr 
auf dem 16.—18. Borstensegment ziemlich schmal. 

Borsten. Bei den größern Individuen dieser Varietät scheint 
die Anzahl der mit Stacheln ausgerüsteten Segmente mindestens 
dieselbe Höhe zu erreichen wie bei der Hauptart, während dagegen 
kleinere Individuen zum Teil eine schwächere Ausbildung hierin 
zeigen. Ein größeres Individuum aus dem südlichen Kattegat be- 
sitzt Stacheln an 8 Segmenten, wovon jedoch das hinterste auf der 
einen Seite ganz oben 2 etwas reduzierte Hakenborsten besitzt. Das 
große Individuum aus Lysekil besitzt Stacheln an 6 Segmenten, 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 37 


jedoch nur auf der einen Seite des letzten Segments. Von 5 mittel- 
eroben Individuen aus dem Kosterfjord besitzt ein Individuum 
Stacheln auf 7 Segmenten, auf dem letzten Segment nur auf einer 
Seite; ein Individuum auf 4 Segmenten und über den reduzierten 
Hakenborsten des 5. Borstensegments auf der einen Seite; die andere 
Seite besitzt gleichfalls eine reduzierte Hakenborste. Die 3 übrigen 
Individuen haben Stacheln auf 5 Segmenten, eines jedoch auch auf 
der einen Seite des 4. Borstensegments. Dieses letztere Individuum 
hat, gleichwie eines von den beiden andern auf der einen Seite, auf 
beiden Seiten des 3. Borstensegsments ganz oben eine unentwickelte 
Hakenborste. Die Form der Stacheln ist in mehreren Fällen völlig 
gleich der bei der Hauptart beobachteten; in andern Fällen sind 
etwas gebogene Stacheln beobachtet worden (Fig. 209—211). 

Die Hakenborsten stimmen mit denen der Hauptart nahe überein, 
sind jedoch bei stärkster Ausbildung 6zähnig. Verschiedene Indi- 
viduen verhalten sich übrigens bezüglich dieser Borsten etwas ver- 
schieden. Ein 30 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord mit 
ungefähr 50 Borstensegmenten, welches Stacheln auf dem 4. und auf 
der einen Seite des 5. Borstensegments hat, weist folgende Anzahl 
Hakenborsten auf dem 5.—10. Borstensegment auf: 1, 2, 4, 5, 6, 6, 
dann allmählich bis zu 2 auf dem 48. Borstensegment abnehmend. 
Die Hakenborsten der vordern Segmente haben 5—4 Zähne; vom 
9. Borstensegment an ist ein 5. und ungefähr vom 30. an eine 
schwache Andeutung von einem 6. Zahn zu sehen; ganz nach hinten 
wieder 3—4 Zähne. Das große, 95 mm lange Individuum von 
Lysekil verhält sich einigermaßen ähnlich; ein 6. Zahn ist vorhanden, 
wenigstens an einer Reihe Hakenborsten, ungefähr auf dem 17.—40. 
Borstensegment. Die Anzahl Hakenborsten beträgt auf dem 7. bis 
66. Berstensesment? 3,5, 3,6, 6:6..6,.6,:6, 66,7, 7.7.7817, 
2.6: 6.0, 6,6, 6,.5,5.,.9, 3.945,.9.9,9,5,54.972,4,. 2 244, 
AAN 23) 3,8, aaa N BnIndividuamvausidenm 
Kosterfjord, dessen Vorderende bis zum 32. Borstensegment incl. 
37 mm lang ist bei einer größten Dicke von 0,7 mm, besitzt eine 
mit 4 Zähnen und Härchen versehene Hakenborste an den beiden 
Parapodien des letzten stacheltragenden, hier 4. Borstensegments. 
Ein mehr oder weniger deutlicher 6. Zahn findet sich ungefähr auf 
dem 11.—30. Borstenseement, besonders hervortretend auf dem 20. 
bis 25. 

Die mehr oder weniger reduzierten Hakenborsten auf oder dicht 


38 Ivar ARWIDSSON, 


hinter den letzten Segmenten mit Stacheln entbehren in der Regel 
der Härchen und sind oft 3zähnig. 

Von den Haarborsten scheinen die hintern an den vordersten 
Segmenten einen etwas breitern Saum, besonders auf dem 1. Borsten- 
seement, Fig. 216, als bei der Hauptart zu haben; im übrigen ähneln 
sie sehr den entsprechenden bei der letztern, d. h. sie besitzen 
niedrige, untereinander etwas verschiedene Säume, die nach hinten 
zu allmählich abnehmen, besonders der breitere Saum (Fig. 217). 

Größe. Am größten und ungefähr von derselben Größe wie 
die größten Individuen aus dem Nördlichen Eismeer ist 1 Individuum 
von Lysekil; es besitzt 66 Borstensegmente und mißt 95 mm in der 
Länge bei einer größten Dicke von I mm. Der Größe nach am 
nächsten kommt das hier unten erwähnte Individuum von 56° 7 n. 
Br., 11° 28° ö. L. 2 Individuen aus dem Kosterfjord, das eine mit 
47 und das andere mit 50 Borstensegmenten (das letztere mit un- 
gefähr 7—8 borstenlosen hintern Segmenten), erreichen beide eine 
Länge von 29 mm. Das 32 Borstensegmente umfassende Vorderteil 
eines dritten Individuums von derselben Stelle erreicht eine Länge 
von 37 mm. 

Röhre. Nur bezüglich der Individuen aus dem Kosterfjord 
können Angaben über die Röhren geliefert werden. Diese zeigen 
sich hier entweder als aus feinem, reinem Sand gebildet und dann 
ziemlich starr (äußerer und innerer Durchmesser z. B. 1,5 resp. 0,5 mm), 
oder auch sind die Röhren außerdem mit etwas Schlamm und 
in gewissen Fällen mit Resten von Pflanzenteilen und dergleichen 
vermengt. Ob solcher Schlamm stets vorhanden ist, was ziemlich 
wahrscheinlich ist, nach einigen Röhren zu urteilen, die beim Herauf- 
nehmen selbst von einer ziemlich großen, losen Schlammasse um- 
geben waren, die beim Schütteln dann zu großem Teil abfiel, oder 
ob sie nur an einer Reihe von Röhren vorhanden ist, besonders wenn 
sie mehr oder weniger neu sind, ist etwas ungewiß. Von besonders 
beobachteten Fällen können folgende näher erwähnt werden. Ein 
Tier lebte auf Schlamm mit einer großen Menge kleiner Stückchen 
toter Zosterablätter; seine 37 mm lange Röhre war nach vorn zu 1 
und nach hinten zu 2 mm breit und bestand nach vorn zu haupt- 
sächlich aus Sandkörnchen, nach hinten zu war sie dagegen mit 
Stückchen von Zostera-Epidermis etc. fast umschlossen; rund um 
den hintern Teil der im übrigen ziemlich starren Röhre fand sich 
bei der Heraufnahme eine Menge loser Schlamm. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 39 


Fundnotizen. Nördlich von Seeland, ungefähr 56° 7‘ n. Br., 
11° 28° ö. L.,, Sand und Schlamm, 25 m. 1 Indiv. (Kopenh. Mus.). 

Nahe der Mündung des Gullmarfjords, nördlich von Lysekil, 
18—27 m. 1 Indiv. 

V:xderöarne, 1 Indiv. 

Kosterfjord, östlich von Feledholm, 30—35 m, Sandschlamm. 
1 Indiv. 

Kosterfjord, nördlich von Lilla Sneholmen, 32 m, 1 Indiv. 

Kosterfjord, südöstlich von Lilla Sneholmen, 40—50 m, Schlamm 
mit einer Menge toter Zosterablätter. 1 Indiv. 

Östlich von Brattholm, 40—70 m, reiner, mehr oder weniger 
gelbbrauner Schlamm. 4 Indiv. Röhren von reinem Sand (!), ziem- 
lich starr. 

Ältere Fundangabe. Tauser gibt (69, p. 125, unter Ver- 
breitung) Lumbrielymene ceylindricauda für den Kleinen und Großen 
Belt an; statt dessen dürfte hier die eben behandelte Varietät von 
Prazillura vorgelegen haben. 

Regeneration. Lysekil: 1 Indiv. 2 vordere Borstensegmente 
Kosterfjord: 1 Indiv. ungefähr 21 hintere Borstensegmente. 


Gattung Lumbrielymene M. SARs. 
Lumbrielymene M. SArs (46, p. 412). 


Die Nuchalorgane bilden gleichmäßige Bogen. Die 
vordern Segmente mehr oder weniger langgestreckt. 
Derhintere Teildeslanggestreckten Körpersschmäler 
werdend mit subdorsalem Anus. Die Anzahl Borsten- 
segmente nimmt nicht mit dem Wachstum des Tiers zu 
und ist für die verschiedenen Formen konstant oder 
wenig wechselnd. Nephridien in wenigen Segmenten. 
Ein Drüsenring vor den Parapodien findet sich wenig- 
stens auf den vordern Segmenten. Eine bestimmte 
Anzahl vorderer Borstensegmente tragen Stacheln. 
Die ausgebildeten Hakenborsten besitzen mehrere 
Härchen. Röhren gerade und frei. 

Diese Gattungsdiagnose ist hauptsächlich auf Lumbrielymene 
eylindricauda, die einzige bisher genauer bekannte Art, gegründet; 
wegen der „Proboscis“ siehe diese! 


40 Ivar ARWwIDSSOoN, 


Lumbrielymene eylindricauda M. SARs. 
(Taf. 1, Fig. 15—24; Taf. 7, Fig. 219—221). 


Lumbrielymene cylindrieauda M. SARS (46, p. 413). 
? Lumbrieus tubicola MÜLLER (2, tab. 75; 3, p. 49). 
? Olymene sp. DANIELSSEN (18, p. 122). 


Ocellen fehlen. Die Parapodien nahe der Vorder- 
kante auf den 4 vordersten, ziemlich langen Borsten- 
segmenten, näher der Mitte auf dem 5. etwas längern 
und hinter der Mitte auf dem sehr langen 6. Borsten- 
segment. Das 7. und vermutlich das 8. Borstensegment 
etwas kürzer als das6., dieParapodienaufihnenetwas 
vor der Mitte. Die Segmentgrenzen sind bis zur vor- 
dern Grenzedes8. Borstensegmentsincl. deutlich; dann 
undeutliche und auf den hintern, an Größe abnehmen- 
den Borstensegmenten ziemlich deutliche Grenzen. 
19 Borstensegmente Das ziemlich schnell schmäler 
werdende, etwas nach oben gekrümmte Hinterende 
wird von ca.6 borstenlosen Segmenten gebildet, wovon 
ungefähr die 3 vordersten ziemlich stark entwickelt 
sind und deutliche Grenzen besitzen. Das 7.—9. Borsten- 
segment mit Nephridien. Die Borstensegmente 1—8 (9) 
sind vorden Parapodiendrüsenbekleidet, amstärksten 
auf dem 5. und mit Ausnahme eines schmalen vordern 
Randes am schwächsten auf dem 6. Ein rund um den 
Körper herum gehender, vor den Parapodien belegener 
Drüsenring findet sich nach hinten zu bis zum 14.—15. 
Borstensegment, ganz nach hinten zu schwach auf der 
Rückenseite. Starke, gerade, in derRegelvereinzelte 
Stacheln auf dem 1.—4. Borstensegment; das 5. Borsten- 
segment mit etwas rudimentären Hakenborsten; die 
ausgebildeten Hakenborsten mit bis zu 6 Zähnen. Die 
Säume der hintern Haarborsten ziemlich schmal und 
gleichmäßig nach innen zu abnehmend. Die Röhren 
ziemlich dünn, sandinkrustiert, mehr oder weniger 
starr. 

Färbung. Ein großes Individuum aus dem Trondhjemsfjord 
zeigt auf der Oberseite des Vorderteils (nach Konservierung in 
Formolalkohol) ungefähr folgende braune Zeichnung. Der Kopf ist 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 41 


mit Ausnahme des vordern Teils des Kiels und des Gebiets vor den 
Nuchalorganen (Fig. 15) ziemlich stark gefärbt, besonders die Partien 
innerhalb der Bogen der Nuchalorgane Das 1. und 2. Borsten- 
segment gleichfalls ziemlich stark gefärbt, vor allem nach vorn zu; 
das 3. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden, besitzt aber 
außerdem ein stärkeres Band etwas hinter den Parapodien. Auf 
dem 4. Borstensegment ist die Färbung etwas schwächer nach vorn 
zu, aber stark nach hinten zu; auf dem nächsten Segment ist die 
Färbung gleichfalls vorhanden nach hinten zu, während der vordere 
Teil des Segments fast farblos ist (Fire. 19). Auf dem 6. Borsten- 
segment findet sich nur eine unbedeutende Färbung in der Mittel- 
linie bei den beiden Enden des Segments. Diese Farbenzeichnung 
sieht etwas verschieden bei verschiedenen Individuen aus, indem sie 
bei einem Teil derselben mehr zusammenfließt, als sie oben be- 
schrieben worden (vgl. Fig. 18). Größere Individuen sind in der 
Regel stärker gefärbt als Kleinere. 

Äußerer Körperbau. Zwischen den etwas winklig ge- 
bogenen Nuchalorganen erhebt sich ein mehr oder weniger deutlich 
abgesetzter Kiel, der übrigens sich ein Stück nach vorn hin er- 
streckt. Die innern Schenkel der Nuchalorgane reichen etwas weiter 
nach hinten als die äußern (Fig. 15). Der Mund scheint oft grob 
und erweitert (Fig. 16 u. 18); eine ausstülpbare Proboseis ist nicht 
beobachtet worden, dagegen 2 vordere, ziemlich aufgeschwellte und 
eroße Falten am Dach der Mundhöhle (Fig. 17). Diese Falten gehen 
nach vorn zu ineinander über und besitzen längs ihrer innern Kante 
einen feinen Drüsenrand. Ein Sagittalschnitt durch den Kopf zeigt, 
daß diese Falten in ihrem vordersten Teil vermutlich nicht nennens- 
wert herausgeschoben werden können und daß sie nach hinten zu 
fortgehen, obwohl schwächer, aber immer noch drüsenführend, bis 
etwas hinter die Mundöffnung. Innerhalb der hintern Begrenzung 
des Munds finden sich 2 kürzere, weniger abgesetzte, gleichfalls ge- 
rundete Falten (Fig. 17), die sich jedoch nicht weiter hinein oder 
weiter nach hinten zu verfolgen lassen. 

Die Körperabteilung vor dem 1. Borstenseement ist ziemlich 
kurz. Die Borstensegmente 1—4 sind ziemlich langgestreckt, nach 
hinten zu an Länge zunehmend; ihre Parapodien sitzen ziemlich 
nahe dem Vorderrand. Das 5. Borstensegment ist ungefähr ebenso 
lang wie das nächstvorhergehende Segment, dagegen sitzen die 
Parapodien bedeutend weiter nach hinten zu (in der Regel etwas 
weiter als Fig. 16 es zeigt). Der Vorderrand des 5.—7. Borsten- 


49 IvAr ARWIDSSON, 


segements ist auf den Seiten etwas nach hinten gebogen, so dab 
derselbe mitten auf der Unterseite einen ziemlich deutlichen, hervor- 
ragenden Winkel bildet, am deutlichsten auf dem 6. Borstensegment 
(Fie. 16). Eine Andeutung hiervon findet sich auch auf den vor- 
dersten Segmenten. Das 6. Borstensegment ist bedeutend länger als 
das 5., und seine Parapodien sitzen bedeutend hinter der Mitte. 
Das 7. Borstensegment ist etwas kürzer oder ungefähr gleich lang 
wie das vorhergehende; die Parapodien sitzen etwas vor der Mitte; 
das 8. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden, wenigstens 
scheint seine hintere Grenze unmittelbar vor dem Drüsenband des 
folgenden Segments zu liegen. Dieses letztere Segment ist ver- 
mutlich kurz. die Parapodien liegen an oder dicht vor der Mitte; 
die hintere Grenze des Segments ist sehr schwer zu entdecken (diese 
wie die nächstfolgenden Grenzen in Fig. 16 verstärkt). Das 
10. Borstensegment ist lang, die Parapodien wie bei den folgenden 
Segmenten; die hintere Grenze wie die nächstfolgenden schwer zu 
unterscheiden. Die Borstensegmente 11—13 nehmen etwas an Länge 
zu, die Segmente 14—15 dagegen etwas ab. Die Borstensegmente 
16—19 bedeutend kürzer mit allmählich etwas deutlichern Grenzen 
(Fig. 23). Schließlich kommen dann einige an Länge schnell 
abnehmende borstenlose Sesmente, von denen die 3 vordersten 
eine ziemlich deutliche hintere Grenze und wenigstens die 
2 vordersten deutliche Parapodienrudimente besitzen; ganz hinten 
finden sich 3 (4) sehr unbedeutende Segmente oder Anlagen dazu, 
die nur durch schwache Drüsenringe unterschieden werden Können. 
Der von diesen Segmenten gebildete hinterste Körperteil wird schnell 
schmäler und ist schwach aufwärts gebogen (Fig. 23). Die Anal- 
öffnung öffnet sich etwas nach oben, während gleichzeitig der ziem- 
lich große, etwas zugespitzte Analzapfen den Körper nach hinten zu 
gleichmäßig abschließt (Fig. 24). 

5 vollständige Individuen sind untersucht worden, 3 aus der 
Gegend von Bergen und 2 aus dem Trondhjemstjord; alle diese be- 
sitzen 19 Borstensegmente. [Sars (p. 412) gibt 18—19 Borsten- 
segmente als für die Gattung kennzeichnend an!] 

Nephridien, die ungefähr mitten unter und nahe den Haken- 
borstenreihen münden, finden sich im 7.—9. Borstensegment. 

Hautdrüsen. (Nach einem großen Individuum.) Auf dem 
Kopf finden sich Drüsen vor allem auf der Oberseite der Spitze 
selbst, auf dem Kiel und vor den Nuchalorganen. Die Borsten- 
segmente 1—4 besitzen vor den Parapodien einen Drüsenring, der 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 43 


jedoch nicht bis zum Vorderrand reicht; nach hinten zu nimmt der 
Drüsenring etwas ab, so dab er auf dem 4. Borstensegment etwas 
über die Parapodien hinausreicht. Das 5. Borstensegment hat den- 
selben Drüsenring bedeutend kräftiger ausgebildet, der hier auch 
etwas weiter nach hinten reicht. Das 6. Borstensegment besitzt 
einen sehr breiten Drüsenring, der jedoch mit Ausnahme eines 
vordern schmalen Rands und seines hintern, bis etwas hinter die 
Parapodien reichenden Teils verhältnismäßig schwach entwickelt zu 
sein scheint. Auf den folgenden Segmenten nimmt der Drüsenring 
allmählich ab (vgl. Fig. 20, 21 u. 22); der vor den Parapodien be- 
legene Teil desselben ist jedoch bei sämtlichen langen Segmenten, 
also z. B. dem 15. Borstensegment, vorhanden, obwohl er besonders 
auf der Rückenseite (Fig. 22) ziemlich unbedeutend ist. Hinter den 
Parapodien, wo die Drüsen meistens rund um die Hakenborsten 
herum vorhanden sind, verschwinden dieselben auf der Rückenseite 
auf dem 8.—9. und auf der Bauchseite ungefähr auf dem 11. Borsten- 
segment. Die 4 letzten kurzen Borstensegmente haben Drüsen haupt- 
sächlich rund um die Parapodien herum, und von diesen die 3 vor- 
dersten solche zwischen dem Bauchmark und den vor den Para- 
podien geleeenen Drüsen. Ungefähr von dem 9. Borstensegment 
inkl. an ist der Drüsenring mehr oder weniger am Bauchmark unter- 
brochen, der im übrigen wenigstens auf dem 5.—17. Borstensegment, 
obwohl schwach auf dem 5.—6., zu beiden Seiten von einem schmalen 
Drüsenrand begleitet wird. Zerstreute, aber besonders im vordern 
Körperteil ziemlich dicht stehende Drüsen finden sich im übrigen 
auf allen Segmenten. 

Borsten. Die 4 ersten Borstensegmente tragen Stacheln, in 
der Regel 1 an jedem Parapodium; in einigen Fällen ist ein zweiter 
Stachel an den Parapodien der beiden hintern Segmente beobachtet 
worden. Die‘Stacheln sind wenigstens bei sämtlichen gröbßern Indi- 
viduen kurz, gerade und kräftig, vor allem auf den hintern Seg- 
menten (Fig. 219). Auf dem 5. Borstensegment sind die Haken- 
borsten nicht völlig ausgebildet mit 2—3 Zähnen; die 4—5 obern 
entbehren der Härchen (an 1 großen Indiv. beobachtet). Vom 
6. Borstensegment an besitzen alle Hakenborsten Härchen. Anzahl der 
Zähne: 2-35, 4—5*, 5°-1° und an großen Individuen 6, wenigstens 
auf einer Reihe von Hakenborsten auf dem 9.—15. Segment (auf 
allen auf dem 11.—12). Völlig ausgebildete Hakenborsten (Fig. 220). 

Die Anzahl der Hakenborsten beträgt auf dem 5.—19. Borsten- 
segment bei einem 40 mm langen Individuum aus der Gegend von 


44 IvAR ARWIDSSON, 


Bergen 5, 7, 8, 8, 10, 10, 9, 9, 10, 9, 8, 7, 6, 5,5. Ein großes Indi- 
viduum aus dem Trondhjemsfjord, Länge bis zum 17. Borstensegment 
125 mm, besitzt auf dem 5.—12. Borstensegment resp. 10, 13, 16, 18, 
17, 20, 19, 19 Hakenborsten. 

Von den vordern Haarborsten wird hier keine Abbildung mit- 
geteilt, da sie nicht wesentlich von den entsprechenden bei der 
Gattung Notoproctus abweichen und unter allen Umständen sehr 
schwer genauer klarzustellen sind. Der äußere, „dunkle“ Teil des 
Saums ist etwas schmäler und nach außen weniger hervortretend 
als bei genannter Gattung. Außerdem ist zu bemerken, daß der 
ganze genannte, äußere Teil kürzer auf den vordern als auf den 
hintern Segmenten ist. 

Die hintern Haarborsten (Fig. 221) zeichnen sich sämtlich durch 
ihre kurze Spitze und ihre nach innen zu langsam schmäler werden- 
den Säume aus. Diese sind auf den vordersten Segmenten ziemlich 
breit und einander fast gleich; nach hinten zu sind die Säume un- 
bedeutend schmäler und etwas verschieden breit. 

Größe. Das größte beobachtete Individuum ist das oben ge- 
nannte aus dem Trondhjemsfjord, dessen Vorderteil bis zum 17. 
Borstensegment inkl. 125 mm mipbt. 

Geschlechtsreife. Trondhjemsfjord am 3./8. 1898: @ mit 
Spermatosphären, von denen einige vollständig ganz sind, andere teil- 
weise zu zerfallen beginnen. 

Röhre. Das Secrethäutchen der Röhre ist ziemlich dick und 
fest; die Farbe desselben wird an ältern Röhren mehr und mehr 
rötlich. Die Röhren bestehen im übrigen aus einer ziemlich dünnen 
Schicht mehr oder weniger feinen Sandes und einer unbedeutenden 
Menge Schlamm und manchmal außerdem Schalenfragmenten. Bei 
einer ziemlich großen Röhre aus dem Trondhjemsfjord beträgt der 
äußere Durchmesser ca. 1,5 mm, der innere ca. 1 mm. Besonders die 
ältern, rötlichen Röhren sind ziemlich starr. 

Fundnotizen. Gegend von Bergen: 

Hjeltefjord, Triettefluen, 80 m, Sand, einige Indiv. 

Hjeltefjord, nordwestlich von Kalsö kalfven, 105 m, 1 Indiv. 
(APPELLÖF). 

Byfjord, Kvxrnevik, 150 m, Schlamm. 

Osterfjord, ungefähr 10“ nordöstlich von Hammer kyrka, 145 
bis 160 m, 5 Indiv. (ArpELLör). 

Trondhjemstjord: 

Rödberg, 90—125 m, mit Sand gemischter Schlamm, Schalen, 2 Indiv. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 45 


(rjetnes, 320— 350 m, Schlamm mit Schalen und zum Teil etwas Kies 
(Thj. Mus.). 

Gjetstrand, ca. 285 m, Schlamm (Thj. Mus.). 

Ältere Fundangaben. Südliches Norwegen (46, p. 413) 
mesihtehes Norwegen ‘(105, p. 117; 107, p. 10; 11%, 'p. 12). „Val. 
unter Prazxillura longissima var. paucimaculata TAuBErR’s Angabe! 

Regeneration. Gegend von Bergen: 3 Individuen 1 vorderes 
Borstensegment; Trondhjemsfjord: 2 Individuen 2 vordere Borsten- 
segmente. 


Aus dem Trondhjemsfjord, 2° 40“ östlich vom Rödberger Leucht- 
turm, 90—125 m, mit Sand vermischter Schlamm und Schalen, liegt 
das Vorderteil bis zum 17. Borstensegment eines kleinern Individuums 
(der betreffende Teil 17 mm lang) vor, das hinsichtlich der Form 
der Segmente und Hautdrüsen nahe mit Z. cylindricauda überein- 
zustimmen scheint. Jedoch ist es ungewiß, ob diese Art hier vor- 
liegt, da teils die hintern Haarborsten auf den vordersten Segmenten 
sehr breite Säume haben, ungefähr wie bei Z. minor, teils die Haken- 
borsten auf dem 5. Borstensegment sich etwas verschieden verhalten, 
nämlich so, dab nur die 2 obern der 7 vorhandenen, übrigens 
4zähnigen Borsten der Härchen entbehren. Die Borstensegmente 
6—15 haben 6 und die Segmente 16—17 5 Hakenborsten. Die 
4 vordersten Segmente haben Stacheln, 1 an jeder Parapodie 
auber der einen Seite des 3. Borstensegments, die deren 2 aufweist. 


Lumbriclymene sp. 
(Na 1 Bier 25; 27arı 7, Big. 222) 

Das Vorderende einer mit sehr langen vordern Segmenten ver- 
sehenen Zumbrielymene-Art bis zum 6. Borstensegment incl. ist von 
folgenden 2 Lokalen erhalten worden. 

Gegend von Bergen, Kvxrnevik im Byfjord, 180 m; Schlamm; 
Länge des Indiv.: 40 mm. Trondhjemsfjord, Rödberg, östliche Bucht, 
100—125 m, Stein und etwas Schlamm; Länge des Indiv.: 27 mm, 
größte Dicke: 0,7 mm. 

Das erstgenannte Individuum, dessen Form und Hautdrüsen 
ziemlich gut in Fig. 25 zu sehen sind, besitzt auf den 4 ersten 
Borstenseementen schmale Stacheln, besonders schmale auf den 
vordersten Segmenten. 1 Stachel an jeder Parapodie außer auf 
der rechten Seite des 2. und 4. Borstensegments, wo 2 vorhanden 
sind. Das 5. Borstensegment hat 6 völlig ausgebildete Hakenborsten 


46 Ivar Arwınsson, 


mit 5 (6) Zähnen; das 6. Borstensegment hat 10 mit 6 (7) Zähnen 
(Fig. 222). Die Haarborsten scheinen den entsprechenden bei Z. 
eylindricauda zu ähneln, jedoch haben die hintern auf den hier be- 
obachteten Segmenten einen bedeutend breitern Saum als bei der 
genannten Art. 

Das zweite Individuum gleicht in allem Wesentlichen dem 
ersten; die 4 vordersten Borstensegmente besitzen schmale Stacheln, 
l an jedem Parapodium; das 5. Borstensegment hat 4 Hakenborsten 
mit 5 Zähnen und Härchen, das 6. Borstensegment hat 5 Hakenborsten. 

Die Nephridien beginnen im 7. Borstensegement. 

Zusatz. Außerdem liegen von dieser Art in Dr. APrpELLÖF's 
Sammlung 2 mehr oder weniger beschädigte Vorderteile (der eine 
14 Borstensegmente umfassend) und 1 Hinterteil (mit 7 Borsten- 
seementen, von denen auch das hinterste beträchtlich lang ist, und 
4 mehr oder weniger deutlichen borstenlosen Segmenten [insgesamt 
21 Borstensegmente?]) aus der Gegend von Bergen, Herlöfstjord, 
östlich von Askenes, 125—160 m, vor. 


Lumbriclymene minor n. Sp. 
(Taf. 1, Fig. 26; Taf. 7, Fig. 223—225a, 226.) 


Das vorderste Körperende und die Partie rings um 
die Parapodien auf dem 1.—8. Borstensegment mit einer 
eelblichen Färbung, die wenigstens bis zum 4 Borsten- 
segment nahezu zitronengelb ist. Die hintern Seg- 
mente und der hintere Teil wenigstens der 4 vorder- 
sten Borstensegmente durchsichtig. Die Parapodien 
auf den 3 vordersten langen Borstensegmenten nahe 
dem vordern Rande, auf dem 4 Borstensegment etwas 
vor und auf dem 8. hinter der Mitte. Das 4. und das 
7. Borstensegment kommen an Länge gleich hinter 
den vordersten. 18(?) Borstensegmente. Die Borsten- 
segmente 5 bis 8 vor den Parapodien stark drüsen- 
führend, die vordern Segmente schwächer Schmale 
Stacheln auf den 4 vordersten Borstensegmenten, 
1 (2) an jeder Parapodie. Das 5. Borstensegment mit 
vollausgebildeten Hakenborsten. Zähne der Haken- 
borsten (6—)7 an der Zahl. Besonders die vordern 
Haarborsten mit breiten, nach innen zu ziemlich scharf 
abgesetzten, nach außen hin zu einer verhältnismäßig 
langen Spitze sich verschmälernden Säumen. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 47 


Färbung. Nach einem lebenden Individuum. — Das Vorderende 
bis zu den Parapodien des 1. Borstensegments etwas zitronengelb; 
auf der obern Seite des Kopfs nahe der Spitze und etwas dahinter 
chromgelbe Flecke (die vordersten möglicherweise Ocellen). Der 
hintere Teil des 1. Borstensegments bedeutend durchsichtig. Die 
Partie des 2. Borstensegments um die Parapodien herum zitronen- 
gelb mit sehr schwachen Punkten in ihrem hintern Teil; diese 
Punkte gleichwie die entsprechenden auf den folgenden Segmenten sind 
rot mit einem Stich ins Gelbbraune. Der hintere Teil des 2. Borsten- 
seements bedeutend durchsichtig. Das nächste Segment gleicht dem 
vorhergehenden, jedoch ist die gelbe Färbung stärker, und außerdem 
finden sich schwache Punkte auf der Rückenseite vor den Para- 
podien und stärkere Punkte hinter denselben, wo sie übrigens etwas 
nach hinten hin zunehmen. Das 4. Borstensegment gleicht dem 3.; 
die gelbe Färbung jedoch etwas stärker, wie auch die Punkte, die 
vor den Parapodien fast rings um das Segment herumreichen. Die 
hintern Punkte reichen nicht bis an die Parapodien heran. Das 
5. Borstensegment ist stark weißgelb, nicht durchsichtig, wenige 
Punkte im hintern und noch weniger im vordern Teil. Das 6. Borsten- 
segment gleicht dem vorhergehenden und hat sehr wenig Punkte in 
seinem vordern, ziemlich viele aber und hochrote in seinem hintern 
Teil. Das 7. Borstensegment ist vor den Parapodien, besonders in 
der vordern Hälfte dieser Partie, wieder etwas mehr zitronengelb, 
und oben und auf den Seiten deutlich, aber spärlich rot punktiert; 
dicht hinter den Parapodien ein hochrot und dicht punktiertes Band. 
Der hinterste Teil entbehrt der Punkte und ist mehr durchsichtig. 
Das 8. Borstensegment ziemlich gleich dem vorhergehenden, aber 
mit einer etwas anders gelben Färbung; wenige Punkte auf der 
Rückenseite dicht vor den Parapodien, hinter denen zunächst ein 
dicht punktiertes Band und dann eine Reihe zerstreuter Punkte 
folgen. Die folgenden Segmente durchsichtig. 

Äußerer Körperbau. Nur der Vorderteil bis zum 8. Borsten- 
segment inkl. ist an dem einzigen vorliegenden Individuum voll 
ausgebildet; der übrige Körper ist regeneriert. Das Aussehen des 
Vorderteils in ziemlich gestrecktem Zustand geht aus Fig. 26 hervor. 
Die Nuchalorgane sind sehr schwer zu sehen !); sie bilden indessen 
runde Bogen in Übereinstimmung mit Fig. 27. 


1) Sie sind mit Sicherheit erst beobachtet worden, nachdem das 
fragliche Individuum in Kanadabalsam übergeführt worden war; in Fig. 26 
sind sie allzu deutlich wiedergegeben. 


48 Ivar ArwıDsson, 


Die hintern regenerierten Segmente, davon 10 borstenführend, 
sind kurz; 2—3 hintere, borstenlose Segmente sind wahrzunehmen. 
Indessen ist der hinterste Teil so wenig entwickelt und nach der 
Konservierung so schlecht erhalten, daß es nicht möglich ist, ihren 
Bau näher zu studieren; jedoch scheint aus dem betreffenden Mate- 
rial hervorzugehen, dab der Bau des Hinterendes diese Art zu 
derselben Gattung wie Lumbrielymene ceylindricauda stellt. — Es ist 
nicht ausgeschlossen, daß die Zahl der Borstensegmente mehr als 
15 beträgt, weil die hintersten der beobachteten z. B. nur 1 Haken- 
borste besitzen; also kein größerer Unterschied gegenüber den 
folgenden Segmenten, von denen eins oder mehrere ja möglicher- 
weise im Verlauf der Regeneration Borsten erhalten haben könnten. 
Indessen ist dies nicht gerade wahrscheinlich. 

Hautdrüsen. Vor den Parapodien auf den 8 vordersten 
Borstensegmenten finden sich Drüsen, schwache auf den vordern 
Segmenten, stärkere nach hinten zu, wie Fig. 26 zeigt. Ein vorderer, 
drüsenfreier Rand findet sich weniestens auf dem 2.—5. und Drüsen 
hinter den Parapodien auf dem 1. und vor allem auf dem 3.—4. 
Borstensegment. 

Borsten. Auf den 4 vordersten Borstensegmenten finden sich 
schmale Stacheln, 1 an jedem Parapodium außer auf der linken Seite 
des 3. Borstensegments, wo deren 2 vorhanden sind. Auf dem 
vordersten Segment sind die Stacheln, Fig. 225a, am schmalsten und 
gerade, nach hinten nehmen sie etwas an Stärke zu und erhalten 
besonders auf dem 4. Borstensegment einen etwas gebogenen und 
vor der Spitze schwach eingekniffenen äußern Teil. Die Borsten- 
segmente 5—S besitzen resp. (3)4, 4, 5, 5 Hakenborsten (Fig. 226), 
die vollausgebildet sind mit Härchen und 6—7 Zähnen auf dem 
5. Borstensesment und 7 Zähnen auf den folgenden. Die Haken: 
borsten wie auch andere Borsten der übrigen Segmente sind un- 
bekannt. 

Die vordern Haarborsten auf dem 1.—8. Borstensegment stimmen 
nahe mit den entsprechenden z. B. bei Prawxillura longissima und 
Notoproetus oculatus überein, sind aber wegen der Knappheit des 
Materials nicht einer genauern Untersuchung unterworfen worden. 
Die hintern Haarborsten auf denselben Segmenten zeichnen sich 
durch ziemlich breite und auf den vordersten Segmenten ungefähr 
gleiche Säume aus. Auf dem 1. Borstensegment sind die Säume am 
bedeutendsten und nach innen zu ziemlich scharf abgesetzt, jedoch 
kaum so sehr, wie Fig. 224 es wiedergibt. Auf den folgenden Seg- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. . 49 


menten nimmt, wie erwähnt, die Breite der Säume etwas ab, und 
vom 7. Borstensegment an sind sie etwas verschieden. Sie nehmen im 
übrigen nach hinten zu mehr und mehr die Form an, wie sie 
Fig. 223 zeigt (8. Borstensegment). Ob diese Form, die schon auf 
dem 3. Borstensegment schwach angedeutet ist, die natürliche ist 
oder nicht, ist indessen ungewiß, denn die Säume dieser Borsten 
scheinen sich leicht in Fibrillen aufzulösen (obwohl dies nicht aus 
der Figur hervorgeht), und daher kann ihnen möglicherweise leicht 
eine mehr oder weniger fremde Form beigebracht werden. 

Größe. Der vordere Körperteil bis zum 8. Borstensegment 
inkl. mißt bei dem fraglichen Individuum 19 mm in der Länge. 

Fundnotiz. Kosterfjord, östlich von Sneholmarne, ungefähr 
200 m, nicht besonders loser Schlamm mit etwas Schalenresten. 
I Indiv. (dieses ist durch einen Unglücksfall zum größten Teil zer- 
stört worden). 

Regeneration. Der hintere Teil des fraglichen Individuums 


vom 9. Borstensegment inkl. an. 


(Taf. 1, Fig. 27—29; Taf. 7, Fig. 2256.) 


Von Ost-Grönland liegen 1 vollständiges Individuum, dessen 
Hinterteil vom 10. Borstensegment an jedoch regeneriert ist, und 
8 hintere, lange Borstensegmente eines andern Individuums vor, das 
der vorhergehenden Art entweder angehört oder jedenfalls ihr ziem- 
lich nahe steht. Hier wird ohne Angabe eines Namens einiges über 
das fragliche Individuum mitgeteilt. 

Färbung. Der vordere Körperteil ist (Fig. 27 u. 28) mit 
ziemlich reichlicher und deutlicher Farbenzeichnung in Braun ver- 
sehen. Die Durchsichtigkeit ist ungefähr dieselbe wie bei dem In- 
dividuum aus dem Kosterfjord, besonders deutlich auf dem hintern 
Teil des 1.—3. Borstensegments. Das 7. Borstensegment scheint be- 
sonderer Flecke zu entbehren; das 8. Borstensegment hat einen 
schwachen Fleck dicht hinter den Parapodien auf der Rückenseite. 
Dieser Fleck wird nach hinten zu immer deutlicher, während er 
gleichzeitig sich etwas weiter nach vorn erstreckt; vgl. Fig. 29, die 
ihn auf einem hintern (mindestens dem 14. Borstensegment) zeigt; 
. vor diesem Segment ist die Zeichnung schwächer, aber wenigstens 
auf 2 hintern Segmenten stärker. Auf dem regenerierten Hinterteil 
sind noch nahe dem Anus eine Reihe zerstreuter brauner Punkte zu 


sehen. 


50 Ivar ARWIDSSON, 


Äußerer Körperbau. Fig. 28 zeigt den Vorderteil in etwas 
weniger gestrecktem Zustand als Fig. 26; mit Rücksicht auf diesen 
Umstand dürfte sich ergeben, daß ein wesentlicherer Unterschied in 
der Form der vordern 8 Borstensegmente zwischen den beiden 
Formen nicht vorliegt. Das 9. Borstensegment mit den Parapodien 
in seinem hintern Teil ist, wie auch wenigstens 7 folgende Segmente, 
von einer beträchtlich langgestreckten Form. 17 Borstensegmente 
und ungefähr 3 borstenlose Segmente sind an dem vollständigen In- 
dividuum vorhanden, dessen Hinterende im übrigen nahezu gleich 
dem bei dem Typusexemplar der Art zu sein scheint. Die Nuchal- 
organe sind in Fig. 27 zu sehen. 

Hautdrüsen. Die Borstensegmente 1—8 besitzen Drüsen vor 
den Parapodien in naher Übereinstimmung mit dem Individuum aus 
dem Kosterfjord (Fig. 26). Das 1. Borstensegment besitzt jedoch 
einen deutlichen, aber sehr schmalen Drüsenring ungefähr zwischen 
dem Vorderrand und den Parapodien; auf dem nächsten Segment 
ist der Ring etwas stärker. Drüsen hinter den Parapodien auf 
diesen Segmenten scheinen fast vollständig zu fehlen. Das 9. Borsten- 
segment besitzt vor den Parapodien einen ziemlich breiten, aber 
nur schwach ausgebildeten Drüsenring. Weiter nach hinten finden 
sich ähnliche, aber auf der Rückenseite mehr oder weniger offene, 
übrigens allmählich verschwindende Ringe. 

Borsten. Die Borstensegmente 1—4 mit resp. 1, 1, 2,3 Stacheln 
(wenigstens auf der einen Seite), die gerade und schmal sind; 
unterster Stachel des 4. Borstensegments (Fig. 225b). Dasselbe In- 
dividuum besitzt auf den Borstensegmenten 5—9 resp. 3, 4. 4, 5, 
5 Hakenborsten ; von diesen ist bloß die oberste Hakenborste des 
5. Borstensegments untersucht worden und erwies sich als typisch 
mit Härchen und 4 Zähnen ausgebildet. 

Eine 8 lange Borstensegmente umfassende Partie eines andern 
Individuums besitzt resp. 6, 7, 7, 6, 6, 6, 4, 4 Hakenborsten; hiervon 
besitzen die Borsten des 1. Segments 7 und die des letzten Segments 
6—7 Zähne. Die Hakenborsten gleichen nahezu der in Fig. 226 
abgebildeten Borstenform. 

Die an dem letzten Individuum beobachteten hintern Haarborsten 
haben einen ziemlich dunklen äußern Teil mit ziemlich schmalen, 
der Hauptsache nach gleichen Säumen, die nach innen zu sich un- 
gefähr ausnehmen wie in Fig. 223, nach außen zu aber allmählich 
nach einer ziemlich kurzen Spitze hin schmäler werden. 

3röße. Der vordere Körperteil bis zum 8. Borstensegment inkl. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 51 


125 mm lang; das 9. Borstensegment 1,2 mm lang. Die oben er- 
wähnte Partie von 8 langen, hintern Borstensegmenten 17 mm lang. 
Röhre. Röhre dünn aus hell braungelbem Schlamm. 
Fundnotiz. 7245‘ n. Br., 22° 58° w. L., 35—60 m, Schlamm, 
etwas Stein. 2 Indiv. (R.M.). 
Regeneration. Der hintere Teil des vollständigen Indi- 
viduums vom 10. Borstensegment inkl. an. 


Gattung Notoproctus n. 9. 


Die Nuchalorgane bilden gleichmäßiee Bogen. Die 
Proboseis nach vorn sehr'kurz, nach hinten zw eine 
ziemlich große Blase bildend. Die vordern Segmente 
ziemlich kurz, mit den Parapodien nahe dem Vorder- 
rand. Die Segmentgrenzen bis zu der vordern Grenze 
des 8 Borstensegments deutlich; dann fehlen sie 
oder sind undeutlich auf einigen Segmenten, worauf 
sie wieder deutlich werden. Der Körper nach hintenzu 
wenig schmäler werdend, ganz hinten mit einer ovalen, 
von der Bauchseite nach hinten und oben neigenden 
Scheibe, die einen glatten und gerundeten Rand be- 
sitzte Die Anzahl der Borstensegmente nimmt nicht 
mit dem Wachstum des Tiers zu und ist für die ver- 
schiedenen Formen konstant oder wenig wechselnd. 
Nephridien in wenigen Segmenten. Stärkste Haut- 
drüsen auf dem vordern, untern Teil der vordern Seg- 
mente. Eine bestimmte Anzahl vorderer Segmente be- 
sitzt mehr oder weniger umgewandelte Hakenborsten 
bis Stacheln. Die ausgebildeten Hakenborsten besitzen 
mehrere Härchen. Röhren frei oder (schwach) be- 
festigt. 

Möglicherweise sind stets Ocellen vorhanden. Der Kopf, der 
verhältnismäßig kurz und mit seiner vordern Fläche ziemlich quer- 
gestellt ist, scheint an einer Reihe Individuen der hier unten be- 
schriebenen Art fast mit einer ebenen „Kopfscheibe“ ausgerüstet zu 
sein, wie sie besonders an Individuen mit ausgestülpter Proboseis 
hervortritt; vgl. Fig. 38. Eine Kopfscheibe in demselben Sinne wie 
z. B. bei den Enelymeninae ist indessen nicht vorhanden. 


52 Ivar ArwıDsson. 


Notoproctus oculatus n. Sp. 
(Taf. 1, Fig. 30a—34; Taf. 7. Fig. 227—230; Taf. 11, Fig. 345.) 


Wenige Ocellen. 19 Borstensegmente. 3 deutliche 
hintere, borstenlose Segmente. Die Borstensegmente 
6—9 mit Nephridien. Die breitesten Drüsenpartien 
auf dem 5. und 6. Borstensegment, davon die erstere, 
besonders nach vorn zu, ziemlich schwach entwickelt. 
Starke, in der Regel vereinzelte Stacheln auf dem 
1.—4. Borstensegment; vom 5. Borstensegment an aus- 
gebildete Hakenborsten. Die Zähne der Hakenborsten 
höchstens 6—7 an der Zahl. Die hintern Haarborsten 
mit breiten Säumen auf dem 1. Borstensegment; die 
Säume nach hinten zu allmählich abnehmend, während 
gleichzeitig die Spitzen sehr lang werden. Röhren 
ziemlich dünn, etwas inkrustiert von Sand usw, 
schwach befestigt oder frei. 

Färbung. Das Vorderende sämtlicher beobachteten Individuen 
ist besonders oben und auf den Seiten ziemlich kräftig braun ge- 
färbt (Fig. 31); die obere Seite des Kopfs von den Nuchalorganen 
nach hinten zu besonders stark gefärbt (Fig. 34). Vor den Nuchal- 
organen, mit Ausnahme der Spitze selbst und sich nach hinten 
zwischen dieselben hinein erstreckend, findet sich eine fast farblose 
Partie. Auf dem 4. und 5. Borstensegment nimmt die Färbung ab, 
und das 6. Borstensegment ist nur unbedeutend in seinem vordern 
Teil gefärbt. Die schräggestellte Scheibe des Hinterendes ist 
deutlich gefärbt bei größern Individuen, schwächer bei kleinern 
(Fig. 30a). 

Äußerer Körperbau. Unter der Spitze des Kopfs finden 
sich auf jeder Seite einige Ocellen (Fig. 31 u. 33). Die vordere 
Fläche des Kopfs ist mehr oder weniger quergestellt, besonders 
wenn der Vorderteil des Körpers zusammengezogen ist wie in Fig. 33. 
Die Proboseis ist bei dieser Form nicht näher bekannt (vgl. var. 
arctica und Fig. 38). Der Mund kann offenbar ziemlich stark er- 
weitert werden (Fig. 31). Die Partie vor dem 1. Borstensegment 
ist ziemlich kurz; dieses Segment scheint das kürzeste zu sein, 
gleichwie das 7. das längste von den 7 vordersten Borstensegmenten, 
die im übrigen alle deutliche vordere und hintere Grenzen besitzen. 
Die 4 vordersten Borstensegmente sind in Fig. 33 ziemlich stark 
zusammengezogen. Hinter dem 9. Borstensegment kommen zunächst 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 53 


einige ziemlich langgestreckte, dann einige immer kürzere Borsten- 
segmente, die letztern mit deutlichen Grenzen. Insgesamt finden 
sich 19 Borstensegmente, beobachtet an 3 Individuen (Gullmarfjord- 
Bergen). Dieselben Individuen besitzen 3 durch mehr oder weniger 
starke Parapodienrudimente und Drüsenringe ausgezeichnete hintere, 
borstenlose Segmente (Fig. 30b u. 32). Die hintere schräggestellte 
oder an zusammengezogenen Individuen fast quergestellte Scheibe 
besitzt einen gerundeten und wenigstens an nicht völlige aus- 
gestreckten Individuen etwas hervorstehenden Rand, der auf den 
Seiten (Fire. 30a) etwas nach vorn zu umbiegt. An stark zusammen- 
gezogenen Individuen (Fig. 32) erscheint der Rand etwas schärfer. 
Der verhältnismäßig breite und kurze Analzapfen ist, wie der Anus, 
auf der Rückenseite zu sehen (Fig. 30b u. 32). — Die Borsten- 
segmente 6—9 besitzen Nephridien, die unter und dicht hinter den 
Hakenborsten münden. 

Hautdrüsen. Der folgenden Darstellung liest das größte 
der unten erwähnten Individuen aus dem Gullmarfjord zu Grunde. 
Die Oberseite des Kopfs ziemlich spärlich mit Drüsen besetzt. Der 
Körper im übrigen, mit Ausnahme der mehr oder weniger starken 
Drüsenfelder um die Parapodien herum, weist ziemlich spärlich 
Drüsen auf, die sich nach hinten zu hauptsächlich um das Bauch- 
mark herum finden. Die Drüsen um die Parapodien herum (Fig. 32 
u.33) sind am stärksten auf der Unterseite und vor den Parapodien 
außer im hintersten Teil des Körpers, wo diese Drüsen mehr gleich- 
mäbig verteilt sind und wo sie übrigens nicht an das Bauchmark 
heranreichen. Diese Drüsenfelder um die Parapodien herum sind 
schwach auf den vordersten Borstensegmenten, nehmen nach hinten 
zu und sind am stärksten auf dem 6.—8. (9.) Borstensegment. Die 
Drüsenpartien auf dem 5. und 6. Borstenseement sind am breitesten, 
doch ist die auf dem erstern sehr schwach nach vorn zu. Auf der 
Rückenseite findet sich überall ein schwaches und besonders nach 
hinten zu schmales, verbindendes Drüsenband; auf den letzten 
Borstensegmenten und auf den 5 hintern, borstenlosen Segmenten 
ist das Band indessen etwas stärker, obwohl immer noch schmal 
(Fig. 30b). Die hintere, schräge Scheibe ist möglicherweise sehr 
schwach drüsenführend. 

Borsten. Die 4 vordersten Borstensegmente besitzen kurze 
und starke Stacheln, in der Regel einen an jedem Parapodium. Bei 
den Individuen aus Bohuslän sind die Stacheln gerade oder fast 
gerade (Fig. 227), bei dem Individuum aus der Gegend von Bergen 


54 Ivar ARWIDSSON, 


an der Spitze mehr gebogen. Auf dem 1. Borstenseement sind die 
Stacheln im übrigen stets am schwächsten. 

Die Hakenborsten an den übrigen Borstensegmenten sind unter- 
einander ziemlich gleich; sie besitzen alle Härchen und zeichnen 
sich u. a. durch einen stark aufwärts stehenden äußern Teil aus 
(in. Big, 228 tritt dies zu." wenie’ "hervor; vgl. Fig. 233). Die 
Hakenborsten des 5. Borstensegments haben 4—5 Zähne; nach hinten 
zu nimmt die Anzahl der Zähne etwas zu, so daß wenigstens vom 
8. Borstensesment an 6—7 Zähne durchgehends vorhanden sind, 
jedoch möglicherweise mit einer unbedeutenden Verminderung auf 
den beiden letzten Segmenten. Die kleinern seitenständigen Zähne, 
die in Fig. 228 wiedergegeben sind, beginnen auf dem 10. Borsten- 
segment. Das größte bekannte Individuum aus dem Gullmarfjord, 
Länge 42 mm, besitzt auf den Borstensegmenten 5—19 folgende An- 
zahl. von Hakenborsten:8, 10 1141,31, 11.959. 297879. 26-020: 
Die entsprechenden Zahlen für das 25 mm lange (ziemlich zusammen- 
sezogene) Individuum aus der Gegend von Bergen sind: 3, 5, 7, 9, 
2.75.08.78..8..8,.8,08..0,.6,0: 

Die vordern Haarborsten sind auf den verschiedenen Segmenten 
ziemlich gleich und werden (Fig. 230a) durch einen ziemlich breiten, 
nicht vollständig blanken Saum ausgezeichnet, der besonders nach 
innen zu langsam schmäler wird, wo er zuletzt als eine sehr feine 
Leiste erhalten bleibt (Fig. 230b). Etwas vor der eigentlichen Spitze 
ist der Saum ein kurzes Stück gleichsam etwas erweitert, ferner 
dunkler und mit mehr oder weniger deutlichen Linien versehen, die 
die Fibrillen des Saums auszeichnen. Vor dieser, übrigens ja für die 
ganze (sruppe charakteristischen Partie, deren Aussehen von unten 
Fig. 229 wiederzugeben sucht, wird der Saum nach der Spitze hin 
stark schmäler. 

Die hintern Haarborsten sind gleichmäßig mit Saum versehen, 
ausgenommen vielleicht in gewissen Fällen die Borstensegmente 2 
und 3, wo die Säume übrigens an Breite im Vergleich mit dem sehr 
breiten Saum des 1. Borstensegments abnehmen (vgl. Fig. 234). Die 
Spitzen der Borsten sind auf den vordersten Segmenten ziemlich 
kurz, werden merklich länger ungefähr vom 5. Borstensegment an 
und sind vom 7. an sehr lang (Fig. 345). Die Ränder der Säume 
und vor allem die Spitzen sind nicht völlig glatt, sondern gleichsam 
feinhaarig, jedoch ohne irgend welche Andeutung von regelmäßigen 
Zähnchen oder derartigem. 

Größe. Das größte beobachtete Individuum stammt aus dem 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 55 


Gullmarfjord; seine Länge beträgt 42 mm bei einer größten Dicke 
von 1,7 mm. Ein Individuum aus dem Kosterfjord ist ungefähr 28 mm 
und das aus der Gegend von Bergen 25 mm lang. 

Geschlechtsreife. Ein im Juli 1883 im Gullmarfjord ge- 
fangenes Individuum besitzt ziemlich wenig entwickelte Spermato- 
sphären. Ein Individuum aus dem Kosterfjord, 14./8. 1901, hat unreife 
Eier, welche konserviert eine Größe von 0,173%x0,19 mm aufweisen. 

Röhre. Aus den Röhrenfragmenten, die zusammen mit den 
Individuen aus dem Gullmarfjord erhalten sind, geht hervor, daß 
diese Individuen ziemlich dünne, ca. 2 mm breite Röhren besessen 
haben, die aus einem hellen, ziemlich festen und dicken Secret- 
häutchen und einer ziemlich dünnen Schicht von Sandkörnchen, 
Schalenfragmenten, Foraminiferen u. dgl. bestanden. Die Röhren 
sind wenigstens teilweise auf der einen Seite lose an der Unterlage 
befestigt und zum Teil stark gebogen gewesen. Das Individuum 
von Bergen besitzt, unbedeutenden Resten nach zu urteilen, eine 
wenigstens der Hauptsache nach freie, gerade Röhre, die u. a. mit 
im Verhältnis zur Breite der Röhre (ca. 1 mm) sehr langen und 
außerdem zahlreichen Schwammspieula (—7 mm) besetzt ist; diese 
sitzen ziemlich regelmäßig rings um die Röhre herum, gegen welche 
sie einen spitzen Winkel bilden. 

Fundnotizen. Bohuslän: Gullmarfjord; vermutlich zusammen 
mit Nicomache lumbricalis eingesammelt und in solchem Fall in der 
Norra Flatholmerännan, dem einzigen hier bekannten Fundort für 
die genannte Nicomache-Art; möglicherweise aus ziemlich seichtem 
Wasser, der Boden jedenfalls mit Sand, Schalenfragmenten u. dgl 
2 Individuen (R.M.). 

Kosterfjord: Styrsö. 1 Indiv. (Wır£x). 

Kosterfjord: südwestlich vom südlichen Ende von Stora Sneholmen, 
Schlamm, Felsterrassen, vermutlich von einer Stelle mit Sand-Schalen- 
kies, 50—100 m. 1 Indiv. 

Gegend von Bergen: Hjeltefjord, südlich von Trxttefluen, Sand- 
boden, 80 m. 1 Indiv. (APrELLör), 

Regeneration. Kosterfjord: 1 Indiv. das Vorderende bis 
zum 1. Borstensegment inkl. 


56 Ivar Arwınssox, 


Notoproctus oculatus var. minor n. var. 
(Taf. 1, Fig. 35—37.)* 


Entbehrt der braunen Färbung. 18 Borsten- 
segmente. Die Borstensegmente 1—4 mit schmalen 
Stacheln. Röhren vermutlich immer befestigt. 

Färbung. Diese offenbar ziemlich verborgen lebende Form 
besitzt keine braune Farbenzeichnung. Die lebenden Tiere sind 
hell-durchsichtig. 

ÄußererKörperbau. Braune Oeellen deutlich (in Fig. 35 u. 36 
schwach). 5 untersuchte Individuen besitzen alle 18 Borstensegmente 
und 3 mehr oder weniger deutliche hintere, borstenlose Segmente. Die 
Drüsen des Hinterendes (Fig. 37) scheinen auf noch ein, obwohl 
schwächer erhaltenes Segment zu deuten. Die Proboscis, halb aus- 
gestülpt, ist in Fig. 36 und die hintere, in nicht zusammengezogenem 
Zustand ziemlich langgestreckte Scheibe in Fie. 37 zu sehen. Ne- 
phridien sind wenigstens in den Borstensegmenten 6—8 vorhanden. 

Hautdrüsen. Drüsen nahe übereinstimmend mit denen der 
Hauptart (vgl. im übrigen Fig. 35 u. 37). 

Borsten. Stacheln finden sich auf den 4 vordersten Borsten- 
segmenten; sie gleichen denen der Hauptart, sind aber etwas 
schmäler und in der Regel einer an jedem Parapodiim vorhanden; an 
einem Individuum sind indessen doppelte Stacheln auf der einen Seite 
des 1. Borstensegments gefunden worden. Die Hakenborsten stimmen 
gleichfalls nahe mit denen der Hauptart überein, doch scheinen sie 
nicht ganz so viel Zähne zu erhalten. So hat ein ungefähr 18 mm 
langes Individuum höchstens 6 Zähne und das erst auf dem 11.—12. 
Borstensegment. Dasselbe Individuum hat auf den Borstenseementen 
5—18 folgende Anzahl Hakenborsten: 2, 4,5,5,5,5,5,4,5,4 4, 
3, 3, 2. Ein vielleicht etwas größeres Individuum hat auf dem 
9. Borstensegment 6 Hakenborsten, d. h. die bei dieser Form be- 
obachtete größte Anzahl. 

Die Haarborsten stimmen nahe mit denen der Hauptart überein. 

Größe. Das größte beobachtete Individuum erreicht eine Länge 
von 21 mm; 1 anderes Individuum ist 18 mm lang bei einer größten 
Dicke von 0,4 mm. 

Röhre. Röhren ziemlich dünn mit verhältnismäßig großen, 
ziemlich spärlich sitzenden Sandkörnchen, Schalenfragmenten usw. 
Die Röhren sind in mehreren Fällen lose an Schalen oder Steinen 
befestigt; einige Individuen sind in Gängen in toten Modiola-Schalen 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 57 


eefunden worden. Im letztern Fall ist das Häutchen der Röhre von 
sewöhnlichem Aussehen, die Bedeckung mit Sand usw. natürlich 
ganz unbedeutend und durchaus nicht zusammenhängend. Vermut- 
lich sind die Röhren niemals frei, doch können eine Reihe der be- 
obachteten Individuen derartige Röhren gehabt haben, da nähere 
Aufzeichnungen über diese fehlen. 

Fundnotizen. Trondhjemsfjord, Skjörnfjord: Örlandsbugten, 
ca. 50 m, Schalen mit etwas Steinen. 4 Indiv. Südlich von 
Skjeghaugflua, 30—50 m, Schalen. 4 Indiv. 


Notoproctus oculatus var. arctica n. var. 
(Taf. 1, Fig. 38; Taf. 7, Fig. 231—234). 


Wenigstens die größern Individuen mit brauner 
Färbung. (17—)18 Borstensegmente Die Borsten- 
segmente 1—4 an kleinen Individuen hauptsächlich 
mit mehr oder weniger reduzierten Hakenborsten, an 
srößern Individuen allmählich hauptsächlich schmale 
Stacheln. Röhren vermutlich stets frei. 

Färbung. Größere Individuen stimmen bezüglich der Färbung 
ziemlich nahe mit der Hauptart überein, kleinere haben dagegen 
schwächere oder überhaupt gar keine braune Färbung. 

Äußerer Körperbau. Bei dieser Form hat der Bau der 
Proboscis zum Teil beobachtet werden können; bei einem Individuum 
(Fig. 38) ist dieselbe nämlich ausgestülpt. Die Proboscis scheint 
eine nach hinten ziemlich weite, dünnwandige und papillenlose Blase 
zu bilden. Der vordere Teil oder die Vorderwand der Proboseis ist 
sehr kurz. Rings um den weitesten Teil der Proboscis herum ver- 
läuft von der einen Seite zur andern ein schwaches Drüsenband. 

14!) von 16 untersuchten vollständigen Individuen besitzen 18 
Borstensegmente und 3 borstenlose hintere Segmente. Die 2 übrigen 
Individuen, das eine von Godhavn und das andere von 74° 55‘ n. Br., 
17° 59° w. L. scheinen 17 Borstensegmente zu besitzen. Es ist in- 
dessen ungewiß, ob in diesen Fällen eine wirkliche Verminderung 
der Segmentanzahl vorliegt, denn es ist möglich, daß das Segment 
nach dem 17. Borstensegment nur mehr oder weniger der Borsten 
entbehrt, während gleichzeitig die normalen hintern, borstenlosen 
Segmente vorhanden sind, m. a. W. daß hier 17 borstentragende 
und 4 hintere, borstenlose Segmente vorhanden wären. Außerdem 


1) Ein Teil dieser ist unter Fundnotizen besonders hervorgehoben. 


58 Ivar ARWIDSSoN, 


kann eine vorhergehende Regeneration die Entscheidung in den 
einzelnen Fällen erschweren. 

Hautdrüsen. Die Drüsen stimmen nahe mit denen der 
Hauptart überein. 

Borsten. Die Stacheln oder Hakenborsten der 4 vordersten 
Borstensegmente sind ziemlich schwankend. 

Im jungen Zustand besitzen offenbar die Tiere mehr oder 
weniger ausgebildete Hakenborsten auf den 4 vordersten Borsten- 
segmenten und erhalten erst später rein ausgebildete Stacheln. 
Möglicherweise verhalten sich die Hauptart und var. minor in der 
gleichen Weise, aber der Mangel an kleinern Individuen hat hier 
die Beantwortung der Frage unmöglich gemacht. Die Verhältnisse 
bei der arktischen Form gehen u. a. aus der Untersuchung 16 sehr 
kleiner Individuen von 73° 3’ n. Br., 18° 30‘ ö. L. hervor. Diese Indi- 
viduen scheinen alle nur 1 Hakenborsten-Stachel an jedem Parapodium 
zu besitzen. Die 6 kleinsten besitzen hauptsächlich reduzierte Haken- 
borsten, 2zähnige auf dem 1.—2. bis 4zähnige auf dem 4. Borsten- 
segment; auf dem 3.—4. Borstensegment sind sie teilweise fast normal, 
ja, auf dem letzten Segment völlig normal, jedoch mit spärlichen 
Härchen. 3 etwas größere Individuen haben Stacheln auf dem 
3.—4. oder 2.—4. Borstensegment, im übrigen 2zähnige reduzierte 
Hakenborsten. Die 7 größten Individuen haben durchgehends 
Stacheln. 

Von 13 andern Individuen besitzen nur 2 verhältnismäßig grobe 
von 74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L. ausschließlich Stacheln auf den frag- 
lichen Segmenten. Von den übrigen sind 2 hier näher zu erwähnen. 
Das eine, 25 mm lang, von 80° 40' n. Br., 4° 5‘ ö. L., besitzt auf den 
3 vordersten Borstensegmenten nach innen zu mehr oder weniger 
schmäler werdende, gerade Stacheln, die jedoch einen deutlichen 
Absatz vor der Spitze haben (Fig. 231); auf dem 4. Borsten- 
segment ist auf der einen Seite ein Stachel, der fast des genannten 
Absatzes entbehrt, und auf der andern Seite eine fast normal aus- 
gebildete Hakenborste mit 4 Zähnen und Härchen vorhanden. Außer- 
dem findet sich auf der einen Seite des 2. Borstensegments eine 
Borste, zunächst gleich der in Fig. 232 abgebildeten. Das andere 
Individuum von 74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L. besitzt auf dem 1. Borsten- 
segment eine sehr schwach ausgebildete Hakenborste, bei welcher 
der rudimentäre 1. Zahn fast geradeaus steht und die außerdem 
noch 3 Zähne besitzt; Härchen fehlen (Fig. 232). Auf dem nächsten 
Segment finden sich ungefähr gleichartige, jedoch etwas mehr ge- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 59 


bogene Borsten. Auf dem 3.—4. Borstensegment ziemlich normale 
Hakenborsten mit 4 Zähnen, jedoch ohne Härchen. 

Außer dem oben erwähnten Exemplar mit doppelten Borsten ist 
noch eins beobachtet worden. Ein Individuum von 74° 55‘ n. Br., 
17° 59' w. L. besitzt nämlich auf der einen Seite des 1. Borsten- 
segments 2 gerade Stacheln; im übrigen einzelne Stacheln bis zum 
3. Borstensegment incl, während dagegen das nächste Segment mehr 
oder weniger normale Hakenborsten besitzt, eine an jeder Parapodie. 

Die vollausgebildeten Hakenborsten finden sich vom 5. Borsten- 
seement an, wo sie 4—5 Zähne besitzen. Allmählich kommt ein 
6. Zahn hinzu, der sich jedoch nur ungefähr bis zum 10. Borsten- 
segment erhält, wo er übrigens bei kleinern Individuen an den 
obern Borsten fehlt. Nach hinten zu beträgt die Anzahl der Zähne 
durchgehends 5. Vel. im übrigen Fig. 233. Die Anzahl der Haken- 
borsten auf dem 5.—17. Borstensegsment (das darauffolgende er- 
mangelt der Borsten!) eines 12 mm langen und nahezu 0,5 mm 
dicken (ziemlich zusammengezogenen) Individuums von 74° 55’ n. Br., 
17597 walesbettastt resp! 73,:5,19,:5,'4,,4,74,'4,.3,13,.3,.2,2. Das 
srößte bekannte Individuum (siehe unten) besitzt auf dem 5.—18. 
Borstensegment resp. 2, 4, 5, 6, 5, 5,5, 4, 4, 4, 4, 4, 3, 3 Haken- 
borsten. 

Die Haarborsten scheinen nahe mit denen der Hauptart überein- 
zustimmen. Die Form der mit breitem Saum versehenen, hintern Haar- 
borsten auf dem 1. Borstensegment ist in Fig. 234 wiedergegeben. 
Langspitzige hintere Haarborsten sind nicht beobachtet worden, 
dies dürfte aber darauf beruhen, daß die Spitzen an den Borsten 
der hintern Segmente durchgehends abgebrochen waren. 

Gröbe. Das größte beobachtete Individuum, von 80° n. Br., 
4° 33‘ 6. L., mißt in sehr gestrecktem Zustand 32 mm. 

Röhre. Die Röhren sind ziemlich dünn, nach außen haupt- 
sächlich aus Sandkörnern in einer Schicht bestehend; außerdem ver- 
schiedenes andere Material, wie z. B. Schwammspicula. Befestigte 
Röhren sind nicht bekannt, dagegen freie in großer Anzahl, die 
meisten jedoch kleinen Individuen angehörig, die durch Feinsieben 
von Schlammproben erhalten worden. Das oben erwähnte 32 mm 
lange Individnum besitzt eine Sandröhre. 

Fundnotizen. Sämtliche hier erwähnten Individuen sind 
Eigentum des Reichsmuseums in Stockholm. 

80° 40‘ n. Br., 4° 5’ ö. L., feiner Schlamm, 610 m. 1 Indiv. 
(18 Borst.-Segm.). 


60 Ivar ARwıDSssoN, 


80° n. Br., 4° 33° ö. L., 1690 m. 1 Indiv. (18 Borst.-Segm.). 

77° 25° n. Br., 27° 30° ö. L., gelbbrauner Schlamm, 160 m, 
Bodentemp. —1,71° C. 4 Indiv. 

Belsund (West-Spitzbergen), Ostseite der Eders-Insel, feiner 
schwarzgrauer Schlamm, 42 m. 5 Indiv. 

75° 58° n. Br., 13° 18° ö. L., grauer Schlamm, 350 m, Bodentemp. 
—+2,173° C. 10 Indiv. 

73° 3 n. Br., 18° 30' ö. L., grauer Schlamm, 410 m, Bodentemp. 
+2° C. 50 Indiv. 

72% 10/7m. Br. 202037, Schlamm) 355 402m 7. 17 IdW: 
(18 Borst.-Segm.). 

71° 5‘ n. Br., 20° ö. L., mit Schlamm gemischter Kies, 225 m. 
1 Indiv. (18 Borst.-Segm.). 

74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L., Schlamm, etwas Sand und Steinchen, 
350 m. 11 Indiv., davon weniestens 5 mit 18 Borstensegmenten. 

72° 56‘ n. Br., 24° 49' w. L., grauer Schlamm mit etwas Stein- 
chen und Sand, 125 m. 3 Indiv. 

Godhavn (West-Grönland), Schlamm, 125 m. 1 Indiv. 


Unterfam. Rhodininae n. subfam. 


Die Nuchalorgane bilden etwas spitze und gegen- 
einander schwach gebogene Bogen. Eine Kopfscheibe 
fehlt. Vor der Grenze zwischen dem 1. und 2. Borsten- 
segment sind keine Grenzen zu sehen. Die übrigen 
Segmentgrenzen (mit Ausnahme der zwischen dem 9. 
und 10.Borstensegment)sind deutlich. Hintere borsten- 
lose Segmente sind vorhanden, sie sind aber nicht be- 
sonders ausgebildet. Der Analzapfen verhältnismäßig 
groß. Nephridien in wenigen Segmenten. Die zahl- 
reichenund sehr kleinen Hakenborstensind alledurch 
ihren nach außen stark erweiterten und wenig abge- 
setzten Teil ausgezeichnet und entbehren eigent- 
licher Härchen; die kleinern Zähne sind mehr oder 
weniger undeutlich. . Wenigstens die vordern Haken- 
borstensegmente besitzen doppelte Reihen von diesen 
Borsten. Die vordern Haarborsten auf den vordern 
Segmenten mit 2 Säumen; weiter hinten ist nur der 
untere vorhanden, und gleichzeitig ist der Stamm 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 61 


stark verbreitert. Die Säume der hintern Haarborsten 
ganz, die Spitzen nicht verbreitert oder gezähnelt. 

Die Nephridien münden, bei den untersuchten Arten, etwas 
unter und dicht vor den Hakenborstenreihen. 

Der innere Teil der Hakenborsten wird, verglichen mit denen 
anderer Gruppen, deutlich durch einen Absatz auf der Rücken- 
seite und einen gegenüberstehenden runden Vorsprung auf der 
untern Seite begrenzt. Härchen fehlen, wohl aber findet sich 
zwischen dem letzterwähnten Vorsprung und dem großen Zahn 
eine mehr oder weniger hervorragende Partie, in gewissen Fällen 
mit einer schmälern Verlängerung, die offenbar den Härchen oder 
wenigstens der Basis derselben bei den übrigen Gruppen ent- 
spricht. Der Hals ist nicht schräg gestreift; die Fibrillen des großen 
Zahns gehen deutlich durch den Hals borsteneinwärts weiter. 

Die verbreiterten vordern Haarborsten auf den hintern Seg- 
menten sind sehr dünn und durchsichtig, und ihr Stammteil ist 
etwas schräg gestreift, welch letzteres auf eine ganz besondere Ent- 
stehungsweise deutet. 


Gattung Rhodine MALMGREN. 
Ithodine MALMGREN (27, p. 189). 


Ocellen fehlen. Kurzer deutlicher Kiel zwischen 
den Nuchalorganen. Die Proboscis bildet einen hinter 
dem Mund belegenen, runden Körper, der in einen 
srößern vordern und einen kleinern hintern Teil ge- 
teilt ist, beide mit einem quergehenden Band von Pa- 
pillen. Vor den Parapodien des langgestreckten 
1. Borstensegments findet sich auf dem Rücken eine 
quergestellte (besonders durch die Dicke der Cuticula 
ausgezeichnete) Leiste. Das 2. und das 3. Borsten- 
segment tragen nach vorn gerichtete und die hintern 
Segmente (von einem bestimmten Segment an) nach 
hinten gerichtete Kragen; an den Segmentgrenzen, W0 
Kragen vorhanden sind, ist der Körper stark einge- 
kniffen. Die Borstensegmente 1—8 tragen Parapodien 
vor der Mitte. Die Haarborsten sitzen in breiten 
Ansammlungen auf den vordern Borstensegmenten (vor 
allem dem 4.—8.) und sind von den Hakenborsten be- 


62 Ivar Arwınsson, 


trächtlich entfernt. Die Grenze zwischen dem 9. und 
10. Borstensegment fehlt (oder ist undeutlich). Die 
Seemente zunächst hinter dem 10. Borstensegment 
nehmen bedeutend an Länge zu; sodann nehmen sie an 
Länge wie an Dicke ab. Der Anus zentral mit ziem- 
lich rundem Analzapfen Die Zahl der Borstenseg- 
mente ist bedeutend und nimmt während des Wachs- 
tums des Tiers zu; hintere borstenlose Segmente 
wahrscheinlich wenige und möglicherweise (bei den 
betr. Arten) der Zahl nach schwankend. Vor allem die 
Borstensegmente 2—9 besitzen starke Hautdrüsen. Die 
Hakenborsten beginnen auf dem 5. Borstensegment 
und sitzen hier und auf den folgenden Segmentenin 
doppelten Reihen; voneinem der letzten nicht kragen- 
tragenden Segmente an sitzen die Hakenborsten in 
einfachen, hintern Reihen. Schmale, freie Röhren. 

Diese Tiere sind außerordentlich empfindlich, besonders sind 
ihre hintern, stark durchsichtigen Segmente leicht der Gefahr aus- 
gesetzt, von dem übrigen Körper abgerissen zu werden. 

Eine Proboseis ist nur bei Ah. loveni und übrigens nur an kon- 
servierten Individuen beobachtet worden; ihr Vorhandensein findet 
sich schon in einer der MaAumeren’schen Figuren (31, tab. X, 
fig. 61 A!) angedeutet; die hier sichtbare vordere kugelähnliche 
Bildung entspricht offenbar dem hier unten unter dieser Art er- 
wähnten gerundeten Dach der Mundhöhle, wie es in Fig. 46 zu 
sehen ist. 

Die vordere, auf dem Rücken befindliche quergestellte Leiste 
tritt am stärksten an Individuen hervor, wo das Vorderende zu- 
sammen- und heruntergezogen ist (vgl. 31, tab. 10, fie. 61 u. 61A). 

Die Anzahl der Segmente, die doppelte Hakenborstenreihen 
haben, und der Segmente, die (hinterer) Kragen entbehren, stellt 
ganz sicher sehr wichtige Artcharaktere dar; ebenso das Aussehen 
der Kragen auf den ersten hintern Kragensegmenten. Mit Aus- 
nahme eines Individuums von Zrh. gracilior (siehe unten) haben die 
hier untersuchten beiden Arten sich als vollständig konstant hin- 
sichtlich dieser Verhältnisse erwiesen. Bei beiden Arten hören die 
doppelten Hakenborstenreihen mit dem 15. Borstensegment auf, und 
die hintern Kragen beginnen mit dem 17. Borstensegment. Dab 
dies aber nicht für die ganze Gattung charakteristisch ist, geht 
aus einer von Südgeorgien von der Schwedischen Südpolexpedition 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 63 


1901—1903 heimgebrachten Art hervor, wo die entsprechenden 
Borstensegmente das 14. und 18. sind, jedoch findet sich schon auf 
dem 17. eine Andeutung zu einem Kragen (wenigstens auf der einen 
Seite bei einem Individuum). 

Die obern Parapodienzipfel sind schwach auf dem 1. Borsten- 
seement, dann nehmen sie nach hinten hin zu und sind, wie erwähnt, 
vor allem auf dem 4.—8. Borstensegment besonders stark entwickelt. 
Wenn diese breiten Parapodienzipfel richtig ausgestreckt sind, , wie 
in Fig. 52, so zeigen sie, daß die vordern Haarborsten, die übrigens 
verhältnismäßig stark sind, in dem dünnen Rand selbst austreten, 
daß aber die hintern Haarborsten etwas auf die hintere Fläche hin 
verschoben sind. Die untersten Borsten scheinen aus einer gemein- 
samen Tasche hervorzugehen. An Individuen mit mehr zusammen- 
gezogenen Parapodienzipfeln ist diese Anordnung nicht zu sehen, 
statt dessen wird hier, in Übereinstimmung mit Beobachtungen an 
den übrigen Gruppen, eine vordere, übrigens auf dem 2.—9. Borsten- 
segment stärkere Partie und eine hintere Partie, die auf den hintern 
Segmenten fehlt, beobachtet; hier sind im übrigen die Haarborsten- 
ansammlungen schwach, an Breite ungefähr gleich den entsprechenden 
bei den übrigen Gruppen. Die Haarborsten stehen auf den vordern 
Segmenten mehr vor den Hakenborsten, als es bei den übrigen be- 
kannten Maldaniden der Fall ist. 

Die Hakenborsten sitzen in den doppelten Reihen, hier übrigens 
halb so dicht wie in den einfachen, gegeneinander gerichtet, m. a. W. 
der große Zahn auf den Borsten ist in der vordern Reihe nach hinten 
und in der hintern Reihe nach vorn gerichtet. In den einfachen 
Hakenborstenreihen sitzen die Borsten in derselben Weise wie die in 
den hintern der doppelten Reihen. 

TAUBER ist der erste, der vollständige Individuen des fraglichen 
Tiers beobachtet hat (69, p. 122); er erwähnt 35—57 Borsten- 
segmente, davon das 17.—28. sehr lang; ferner 1(—2) hintere, 
borstenlose Segmente, und schließlich faßt er den Anus als sub- 
dorsal auf. 

Außer den hier unten behandelten Arten sind noch 2 Arten 
bekannt, nämlich 


Rhodine attenuata Verrıun (52, p. 610; 77, tab. 9, fig. 2), 
Rhodine sima EHLERS (89, p. 189). 


Der vorderste Körperteil bis zum 1. Borstensegment bei dem 
übrigens abgebildeten Typusexemplar für die letztere Art ist offen- 


64 Ivar ArwıDsson, 


bar nach einer frühern Verstümmelung bei weitem nicht wieder- 
gewachsen. Das abweichende Aussehen des Tiers erklärt sich auf 
diese Weise ganz natürlich, während es sich gleichzeitig zeigt, dab 
auch diese Art (in voller Übereinstimmung mit obenstehender 
Gattungsdiagnose) der Hakenborsten auf den 4 ersten Borsten- 
seementen entbehrt. 


Rhodine loveni MALMGREN. 
(Taf. 2, Fig. 39a—52; Taf. 7, Fig. 235—236; Taf. 11, Fig. 346—347.) 


Rehodine loveni MALMGREN (27, p. 189; 31, p. 209, fig. 61). 
Rhodine loveni MALMGREN var. robustior 'TAUBER (69, p. 123). 


Die vordern Papillen der Proboseis in 4—5 Reihen, 
ziemlich niedrig und an Stärke nach vorn hin ab- 
nehmend. Die hintern Papillen in 3 Reihen, die vor- 
dersten am größten, etwas konisch. Der vorderste 
Teil des Körpers vor dem 2. Borstensegment ziemlich 
kurz und grob. Die Kragen des 2. und 3. Borsten- 
segments deutlich, aber schwach in der Mitte der 
Rückenseite eingeschnitten. Die hintere Kragenreihe 
beginnt mit einem ziemlich kleinen, aber voll aus- 
gebildeten Kragen auf dem 17. Borstensegment; nach 
hinten zuwerdendieKragen ziemlich bedeutend, nicht 
zum wenigsten im hintersten Teil des Körpers; die 
Kragen sind in der Mitte des Rückens tief ein- 
geschnitten; ihr Rand ist glatt. Nephridien im 5.—9. 
Borstensegment. Das 3. Borstensegment besitzt in 
seinem hintern Teil um die Bauchseite und die Seiten 
herum außer andern Hautdrüsen ein besonders stark 
ausgebildetes,aberschmalesDrüsenband. Die hintern 
Kragen besitzen sowohl innerealsäußere Drüsen. Die 
Hakenborsten sitzen in doppelten Reihen bis zum 
15. Borstensegment inkl. Auf der Mehrzahl der Haken- 
borsten ist der innen vor dem großen Zahn gelegene 
Zapfen mehr oder weniger verlängert. Röhren nicht 
starr, mit einer ziemlich dünnen Schicht Schlamm. 

Färbung. Nach einem ziemlich großen lebenden Individuum 
aus dem Gullmarfjord am 25. Juli 1901. Das Vorderteil bis zum 
1. Borstensegment incl. ist hell, durchsichtig gelatinefarbig und ganz 
vorn etwas rötlich. Das 2. Borstensegment gleicht dem vorher- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 65 


gehenden, jedoch haben der Kragen und eine hinter dem Kragen 
liegende, die Rückenseite nicht umschließende Drüsenpartie einen 
schwachen Stich ins Braungelbe. Die entsprechenden Partien des 
3. Borstensegments sind hell gelbbraun, die Färbung im übrigen 
etwas gelblich. (Das Drüsenfeld ist bei kleinern Individuen in der 
Regel auf diesem wie dem folgenden Segment mehr rein weiß als 
bei größern Individuen.) Der hintere Teil des Segments gleicht dem 
entsprechenden auf dem folgenden Segment. Das 4. Borstensegment 
hat ein hell gelbbraunes Band, das, die Bauchseite umschliebend, 
wo es am breitesten ist, nach oben zu schmäler wird und auf jeder 
Seite vor den Haarborsten endet. Vor diesem Band ein weißliches 
Feld, das jedoch ganz vorn auf der Unterseite von einem schmalen 
gelbbraunen Band begleitet wird und auf der Oberseite einem nach 
hinten zu schnell schmäler werdenden gelblichen Felde Platz macht. 
Der hinterste Teil des Segments ist ringsherum „graulich“-blutrot, 
welche Färbung sich außerdem auf der kückenseite keilförmig weit 
nach vorn zwischen die Parapodien erstreckt. Zwischen dieser Partie 
und dem erstgenannten Bande liegt eine gelbliche Partie, die auf 
dem Rücken zu beiden Seiten sich nach der vordern, gleichfarbigen 
Partie hin erstreckt. Das 5. Borstensegment besitzt ein rötlich- 
gelbbraunes, am Vorderrande etwas helleres Drüsenfeld; die Partie 
oberhalb der Parapodien graulich-weiß; das Segment im übrigen 
nahezu graubraun (mit einer gleichsam hindurchleuchtenden blutig 
rötlichen Färbung). Die Borstensegmente 6—9 gleichen ziemlich 
dem 5. Die folgenden Segmente haben etwas von der Grundfärbung 
der vorhergehenden; die weiter nach hinten auftretenden Kragen 
sind hell, welche Färbung zumeist auf ihren Drüsen beruht. 

Äußerer Körperbau. Das Vorderende ist ziemlich grob, 
besonders die Partie hinter dem ersten Paar Parapodien verhältnis- 
mäßig kurz. Die Lage der Nuchalorgane, der dazwischenliegende 
Kiel und die querstehende, etwas weiter nach hinten auf der Rücken- 
seite befindliche Leiste sind aus Fig. 39 und 42 ersichtlich. 

Die völlig ausgestülpte Proboseis ist nur an einem einzigen In- 
dividuum beobachtet worden, dessen Konservierung in FLEMmMInG’scher 
Flüssigkeit sich indessen als äußerst vorteilhaft erwiesen hat. Die 
Proboscis ist nur hinter dem Munde selbst ausgebildet und aus 
2 Teilen zusammengesetzt; der vordere, fast halbkugelförmig, ist 
teils nach vorn hin in der Medianlinie wie eingekniffen, teils besitzt 
er etwas vor seinem breiten Papillenband eine schwach rinnen- 


förmige quere Vertiefung; der hintere Teil der Proboseis wird 
5 


66 IvAr ARwIDSssonN, 


von einem von dem vordern durch eine tiefe Furche wohl ge- 
schiedenen, ziemlich dicken Wulst gebildet, der auf seinem äußersten 
Teil mit Papillen bekleidet ist. Fig. 47 und 48 zeigen diese 
übrigens in Worten schwer zu beschreibenden Verhältnisse. Vor 
der Proboseis, also vor dem eigentlichen Eingang zum Oesophagus, 
scheint das Munddach (Fig. 47) eine nach vorn hin durch eine 
seichte, schmale Furche abgesetzte Partie zu bilden. Weiter nach 
vorn folgt dann die Unterseite der eigentlichen Kopfspitze mit einem 
deutlichen Drüsenband. 

Die Papillen, die auf dem vordern Teil der Proboscis liegen, 
bilden in 4 (5) Reihen ein nach den Seiten schmäler werdendes 
Band; die hinterste Reihe (Fig. 47) ist am stärksten ausgebildet, 
die vordern nehmen an Stärke ab. Die Papillen auf dem hintern, 
wulstförmigen Teil der Proboscis sind bedeutend kräftiger; die 
vordersten dieser Papillen, die ziemlich hoch sind (Fig. 47), sind am 
größten und ungefähr 30 an der Zahl; es folgen dann 2 Reihen an 
Größe abnehmender Papillen, wovon besonders die hintersten ziemlich 
undeutlich sind und im übrigen sich nicht so weit nach den Seiten 
hin erstrecken wie die vordersten. Fig. 43 zeigt diese Papillen, 
gerade von außen her gesehen. Fig. 46 und 47 veranschaulichen die 
Proboseis in zwei andern Lagen; in beiden sieht man die hintern und 
vordern Papillen, von welchen die letztern in Fig. 46 ein ungefähr 
dreieckiges Feld zwischen den erstern einnehmen. Das Dach der 
Mundhöhle nach vorn hin bildet in diesen Lagen — siehe besonders 
Fig. 46 — gleichsam einen runden Wulst. 

Der Kragen des 2. Borstensegments ist auf der Rückenseite 
deutlich, obwohl seicht eingeschnitten (Fig 39a); der Kragen, der 
einen vollkommen glatten Rand hat, nimmt langsam an Länge nach 
der Mittellinie der Bauchseite hin zu. Der Kragen des 3. Borsten- 
seements ist ziemlich gleich dem des vorhergehenden, jedoch etwas 
kürzer als dieser, besonders auf der Bauchseite; vgl. Fig. 42. 

Die Länge der nächstfolgenden Segmente in ausgestrecktem 
Zustande hat nicht bestimmt werden können; vgl Fig. 42. In mehr 
oder weniger zusammengezogenem Zustande zeigen die Borsten- 
segemente 4-9 auf der Rückenseite 2 Paar Wülste (Fig. 44). Die 
Wülste des vordern Paars, das vor und zwischen den Haarborsten 
der Parapodien liegen, sind außer in ihrem hintern Teil auf dem 
4. Borstensessment wohl voneinander geschieden; auf dem 9. Borsten- 
segment sind sie mehr als auf den übrigen geschieden (Fig. 45): 
die Länge nimmt etwas nach hinten zu ab, besonders auf dem 8. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 67 


und 9. Borstensegment. Nach den Seiten zu sind diese Wülste 
wenig gegen die hier stark ausgebildeten Drüsenfelder abgegrenzt. 
Die hintern Wülste, wovon die auf dem 4. Borstensegment am 
längsten, im übrigen aber am wenigsten deutlich sind, liegen gerade 
hinter den Haarborsten; ihre hintern Enden sind etwas voneinander 
abgebogen. Die Länge dieser Wülste nimmt übrigens ziemlich 
schnell nach hinten zu ab, so daß sie auf dem 9. Borstensegment 
nur unbedeutend hinter die Drüsenfelder reichen, die hinter den 
Hakenborsten liegen. Auf dem 10. Borstensegment sind die beiden 
Paar Wülste deutlich kleiner als auf dem vorhergehenden Segment 
und außerdem auf jeder der beiden Seiten deutlich vereinigt. Das 
vordere Paar liegt weit auseinander, das hintere ist sehr kurz. Auf 
dem nächsten Segment wie auch auf den folgenden nehmen diese 
Bildungen ziemlich rasch an Größe ab, besonders der hintere Teil, 
der nun vollständig mit dem vordern verschmilzt, indem das Ganze 
einen bogenförmigen Wulst auf jeder Seite rings um die Haarborsten 
bildet. Von dem 1. hintern Kragensegment an hören diese Bil- 
dungen auf. 

Von dem 16.—17. Borstensegment an haben ungefähr 10 Seg- 
mente eine bedeutende Länge, die vielleicht nach hinten zu etwas 
zunimmt; die längsten sind mindestens 7mal so lang wie breit. Die 
senauern Längenverhältnisse der Segmente sind indessen ziemlich 
schwer festzustellen, zumal da die Tiere sehr empfindlich sind und 
oft Verstümmelungen aufweisen. Die hintern Segmente nehmen in- 
dessen allmählich ab und sind schließlich ziemlich kurz (Fig. 50). 

Ebenso konstant wie die doppelten Hakenborsten mit dem 
15. Borstensegment aufhören, ebenso konstant ist das 17. Borsten- 
segment das erstere hintere Kragensegment (an einer Mehrzahl von 
Individuen beobachtet). Der Kragen auf diesem Segment ist ver- 
hältnismäßig ziemlich kurz (Fig. 42 u. 51); er geht indessen voll- 
ständig rings herum, allerdings kürzer auf der Unterseite, von wo er 
sich nach den Seiten hinauf erweitert, um auf der Rückenseite stark 
eingebuchtet zu sein. Der Kragen, dessen Rand vollständig glatt 
ist, ist auf der Rückenseite mehr nach vorn zu befestigt als auf der 
Bauchseite. Auf den folgenden Segmenten nimmt der Kragen 
allmählich an Länge zu, während gleichzeitig sein Ansatz noch 
etwas schräger wird; im übrigen bleibt sein Aussehen ziemlich un- 
verändert. Zu beachten ist jedoch, daß der Kragen, während seine 
Länge ziemlich bedeutend zunimmt, auf der Unterseite sich etwas 


einbuchtet (vgl. Fig. 42 u. 50). 
5* 


68 Ivar ARrWwIDSsoN, 


Das einzige vollständige Individuum, das untersucht worden, 
besitzt 40 Borstensegmente, wovon das letzte das letzte kragen- 
tragende Segment ist und übrigens Haarborsten nur auf der einen 
Seite trägt (vgl. unter Größe!). Zu hinterst folgt dann wenigstens 
ein schwach angedeutetes Segment mit Anlage zu einem Kragen. 
Auch noch in einigen andern Fällen sind 1—2 schwach entwickelte, 
hintere, borstenlose Segmente beobachtet worden. Wahrscheinlich 
finden sich solche Segmente normalerweise, zumal da die Anzahl 
der Segmente dieser Tiere mit dem Wachstum zunehmen dürfte; ob 
dageesen die Anzahl dieser Segmente eine bestimmte ist und wie 
groß dann die Anzahl in normalen Fällen ist, ist ungewiß. Eine 
Reihe Individuen, wie z. B. das in Fig. 50 abgebildete, besitzt Keine 
solchen Segmente, wenigstens keine sichtbaren; hier kann eine frühere 
Verstümmelung die Verhältnisse verändert haben. Dieselbe Figur 
zeigt indessen deutlich den Analzapfen und die nach hinten ge- 
richtete Analöffnung. 

Die Borstensesmente 5—9 besitzen Nephridien (ra Fig. 40 u. 
42); auf der letztern Figur sind die Mündungen der Organe, die 
übrigens etwas unter und vor den untersten Hakenborsten gelegen 
sind, auf dem 6.—9. Borstensegment angedeutet. 

Hautdrüsen. Außer mehr oder weniger dicht stehenden 
Drüsen finden sich zerstreute Drüsen fast überall in der Haut. 

Aus den Figuren geht die Drüsenverteilung ziemlich genau 
hervor; es mag jedoch auf Folgendes hingewiesen werden. Starke 
Drüsen finden sich unmittelbar vor den Nuchalorganen (Fig. 39). 
Rings um den eigentlichen Vorderrand des Kopfs (Fig. 42) oder 
dicht unter diesem (Fig. 47), je nach der Kontraktion dieser Teile, 
verläuft ein schmales, aber kräftig entwickeltes Drüsenband. Die 
Innenseite der Kragen des 2. und 3. Borstensegments entbehrt der 
Drüsen. Auf dem letztern Segment bemerkt man vor allem ein 
schmales, sehr dichtes und stark ausgebildetes Drüsenband im hintern 
Teil des Segments, dessen Rückenpartie es jedoch nicht umfaßt. Im 
übrigen ist das Segment zu großen Teilen drüsenführend; zu be- 
achten ist, daß man hier wie auch auf großen Teilen des folgenden 
Segments (im Gegensatz zu den betr. Figuren, ausgenommen Fig. 44) 
nur eine geringe Anzahl mehr abgesonderter oder besonders hervor- 
tretender Drüsen sehen kann. Die Hauptmasse besteht deutlich aus 
sehr dicht, vielleicht etwas tiefer gelegenen Drüsen, die diese Partien 
in gefärbtem Zustand als sehr homogen erscheinen lassen. Das 
4. Borstensegment besitzt an einem mittelgroßen Individuum ungefähr 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 69 


folgende Drüsenfelder. Die vordern (obern) Wülste (siehe S. 66!) 
sind ziemlich stark drüsenführend (in Fig. 39a ziemlich schwach 
hervortretend), die hintern dagegen nicht durch Drüsen ausgezeichnet, 
Nahe dem Vorderrand findet sich ein zwischen den Wülsten rings 
um die Unterseite ziehendes schmales Band. Ein ähnliches, aber 
breiteres und hauptsächlich aus dichter und „tiefer“ gelegenen Drüsen 
bestehendes Band findet sich unter den Parapodien; es endet nach 
oben zu in einer etwas nach vorn aufsteigenden Spitze auf jeder 
Seite. Bei größern Individuen nehmen die Drüsen recht bedeutend 
zu. Die vordern Wülste sind über ihre ganze Fläche hin stark 
drüsenführend; die hintern besitzen eine Reihe Drüsen am Rande, 
besonders nach der Mittellinie zu. Das Band unter den Parapodien 
verbreitert sich und wird etwas stärker, besonders durch das Hinzu- 
treten „oberflächlicher* Drüsen, am deutlichsten ganz hinten, wo 
diese mit den um die hintern Wülste herum vorhandenen Drüsen 
zusammenhängen. Dieses 4. Borstensegment zeichnet sich im übrigen 
deutlich durch einen ganz besondern Bau der Haut aus, indem das- 
selbe bei Formolbehandlung zum größten Teil eine ziemlich tief 
braunrote Färbung annimmt, während gleichzeitig alle übrigen Seg- 
mente weißlich werden. 

Die Drüsen der Borstensesmente 5—9 dürften geeigneterweise 
zusammen beschrieben werden können (nach einem ziemlich großen 
Individuum). Die vordern Wülste sind auf dem 5.—6. Borsten- 
segment stark drüsenführend, dann abnehmend (Fig. 44), besonders 
nach den Seiten zu, und auf dem 9. Borstensegment fast ohne 
Drüsen (Fig. 45). Die hintern Wülste sind am Rande schwach und 
nach hinten zu im übrigen abnehmend drüsenführend. Vor den 
Parapodien sind die Segmente mit Ausnahme der Wülste dicht 
drüsenführend, aber auf den hintern Segmenten etwas abnehmend. 
Auf diesen Drüsenfeldern ist vor allem der Vorderrand, aber auch 
die Gebiete nächst den Parapodien durch deutliche, oberflächliche 
Drüsen ausgezeichnet. Das Drüsenfeld nimmt auf den hintern Seg- 
menten ab und ist ziemlich schwach auf dem 9. Borstensegment. 
An einem einzigen, mißgebildeten Individuum finden sich ähnliche 
Drüsen auch vor den Parapodien auf der rechten Seite des 
10. Borstensegments. 

Auf den Segmenten hinter dem 9. Borstensegment finden sich 
vor und hinter den Parapodien ziemlich starke kleine Drüsenbänder, 
die mit wenigstens von dem 8. Borstensegment an längs dem Bauch- 
mark sich erstreckenden Drüsenbändern zusammenhängen, welch 


70 Ivar Arwınsson, 


letztere nach hinten zu jedoch bald nach dem 16. Borstensegment 
verschwinden. Die Drüsenbänder vor den Parapodien verschwinden 
zum großen Teil nach hinten zu; die hintern Bänder nehmen da- 
gegen nach hinten hin zu, wo sie sich auf der Rückenseite ver- 
einigen. Die Kragen selbst sind auf der Außenseite ziemlich deut- 
lich drüsenführend; diese Drüsen sind am schwächsten auf der ' 
Rückenseite und verschwinden im übrigen fast vollständig auf den 
hintern Segmenten. Die Innenseite der Kragen besitzt ziemlich 
reichlich Drüsen, jedoch mit einer besonders auf den vordern Kragen 
deutlichen Unterbrechung auf der Rückenseite (vgl. Fig. 51). Auf 
den hintern Segmenten werden diese innern Drüsen indessen schließ- 
lich ziemlich schwach. 

Borsten. Die Hakenborsten, die in doppelten Reihen auf dem 
5.—15. Borstensegment sitzen, sind, abgesehen davon, daß die obern, 
ältern Borsten deutlich am kleinsten sind, einander sehr ähnlich. 
Auf dem 5. Borstensegment fehlt meistenteils die feine Verlängerung, 
die sonst an dem kegelförmigen Zapfen innen vor dem groben Zahn 
vorhanden ist (vgl. Fig. 235). Die Hakenborsten sind im übrigen da- 
durch ausgezeichnet, daß der Absatz auf der Rückenseite der Borste 
ziemlich kräftig und daß der runde Vorsprung auf der andern 
Seite der Borste verhältnismäßig klein ist und ziemlich weit nach 
innen zu sitzt. Indessen wird derselbe auf den hintern Segmenten 
etwas kräftiger und mehr den entsprechenden bei Ah. gracilior ähn- 
lich. Außer dem großen Zahn besitzen die Hakenborsten 2—3 un- 
deutliche Zähne. Die Hakenborsten der hintersten Segmente sind 
ziemlich schwach und entbehren ganz hinten der feinen Verlängerung 
an dem Zapfen innen vor dem großen Zahn. 

Ein ungefähr 110 mm langes Individuum aus dem Gullmarfjord 
besitzt in jeder der beiden Reihen auf dem 5.—15. Borstensegment 
resp. 40, 45, 47, 50, 55, 63, 65, 65, 62, 60, 60 Hakenborsten; und 
in der einfachen Reihe der folgenden Borstensegmente verhält sich 
die Anzahl der Hakenborsten folgendermaßen: 


19.2785: 21.: 40; DIET ATE 3932929: DT 
17.2 60: 23292: 29.: 26; DDR 22: 40.: 6 


19.: 48; 29. 27; 31.26: 37.: 24; 


Die Segmente hinter dem 23. Borstensegment sind bei diesem 
Individuum regeneriert, aber offenbar ziemlich vollständig; jedoch 
haben die beiden letzten von neuem eine Verstümmelung erfahren 
mit darauf folgender, noch nicht ganz vollständiger Regeneration. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. Al 


Die vordern, verhältnismäßig groben Haarborsten lassen sich 
passenderweise in 2 Gruppen einteilen, die eine die Borstenseemente 
1—9, die andere die übrigen Borstensegmente des Körpers umfassend. 
Die Borsten der erstern Gruppe (Fig. 346) sind durch lange 
Spitzen, jedoch ziemlich kurze auf den 2 vordersten Segmenten, 
ferner durch einen obern, sehr schmalen, auf den hintern Segmenten 
fast verschwindenden Saum und einen untern, ziemlich stark aus- 
sebildeten Saum ausgezeichnet. Dieser letztere Saum ist am 
schwächsten auf dem 1.—2. Borstensegment, nimmt dann zu und 
ist am stärksten ungefähr auf dem 4.—5. Borstensegment, hinter 
welchen Segmenten er jedoch nur höchst unbedeutend abnimmt. Von 
der größten Breite des Saums, die ziemlich weit nach innen zu liegt, 
nimmt derselbe ziemlich rasch ab, jedoch seltner so plötzlich, wie 
die letztgenannte Figur angibt. 

Auf dem 10. Borstensegment finden sich noch in der Regel 
einige zerstreute Borsten der letztgenannten Art; die Mehrzahl 
Borsten hat indessen ein ganz anderes, sehr charakteristisches Aus- 
sehen, vor allem durch den abgeplatteten, etwas schräg gestreiften 
Stammteil ausgezeichnet. Die Borsten haben eine ziemlich kurze 
Spitze und sind etwas nach oben gebogen. Der einzige, untere 
Saum ist ziemlich breit; vgl. im übrigen Fig. 236. Diese breiten 
Borsten sind sehr hell mit außerordentlich feinem und durchsichtigem 
Saum und sind ungefähr von demselben Aussehen auf allen hintern 
Segmenten, abgesehen davon, dab sie im hintersten Teil des 
Körpers möglicherweise etwas gerader und schmäler werden. 

Die hintern Haarborsten haben den untern Saum überall deutlich, 
obwohl nirgends stark ausgebildet; er nimmt bis zum 3. Borsten- 
segment zu (vgl. Fig. 347), um dann nach dem hintern Teil des 
Körpers hin, wo er sehr schmal ist, abzunehmen. Der obere Saum 
ist durchgehends kürzer als der untere und im vordern Teil des 
Körpers mit Ausnahme des 53.—4. Borstensegments, wo sein äuberster 
Teil ungefähr ebenso breit wie der andere Saum ist, schmäler als 
dieser. Nach hinten zu sind die Säume ungefähr gleich breit, bald 
scheint der eine, bald der andere unbedeutend breiter zu sein. 
Schließlich ist zu bemerken, daß der obere Saum in gewissen Lagen 
nicht oder kaum zu entdecken ist. 

Größe. Da es schwer ist, vollständige Individuen zu erhalten, 
vor allem solche, die nicht mehr oder weniger deutliche Spuren 
früherer Verstümmelungen aufweisen, ist es nicht leicht, exakte 
Maße anzugeben. . Das einzige vollständige Individuum, das vorliegt, 


12 Ivar ArwIDsson, 


stammt aus dem Gullmarfjord; es mißt in nicht besonders gestrecktem 
Zustand ungefähr 110 mm in der Länge. Das 3. Borstensegment 
ist ungefähr 2,5 mm dick; die Länge des (ziemlich stark zusammen- 
sezogenen) vordern Teils bis zum 11. Borstensegment inkl. beträgt 
26 mm. Es besitzt 40 Borstensegmente, wovon eine Reihe hinterer 
nicht völlig normale Größe aufweist. Von großen Individuen aus 
dem Gullmarfjord können folgende Mabe angeführt werden. Ein 
ziemlich zusammengezogenes Individuum mißt bis zum 11. Borsten- 
seement inkl. 40 mm; größte Dicke des 3. Borstensegments 3 mm; 
die entsprechenden Maße bei einem ziemlich gestreckten Individuum: 
56 und 2,3 mm. 


seschlechtsreife. Die Art ist nicht geschlechtsreif an- 
getroffen worden. Im mittlern Bohuslän dürfte die Geschlechtsreife 
während des Winters oder Frühlings eintreten. Noch am 15. Januar 
(1902) zeigten Individuen aus dem Gullmarfjord unreife Eier von 
verschiedener Größe, z. B. von 0,042—0,147 mm im Durchmesser. 


Röhre. Die Röhren sind gleichmäßig schmal, nicht starr und 
mit einer ziemlich dünnen Schicht von reinem Schlamm bekleidet, 
der, wenigstens von ältern Röhren, sich leicht ablöst. Das innere 
Häutchen ist bei jungen Röhren hell, wird aber bei ältern Röhren, 
besonders in seinen äußern Teilen, erst gelblich und dann allmählich 
etwas gelbrot. Bei sehr alten Röhrenteilen sind die äußern, übrigens 
leicht abblätternden Schichten des Häutchens oft mehr oder weniger 
schwarz. 

Fundnotizen. Zwischen Nidingarne und Skagen (Kattegat), 
35—50 m, Schlamm, Sand (R. M.). 

Zwischen Vinga und Marstrand, 45 m, Schlamm, Sand (R. M.). 


Im Gullmarfjord ist die Art (in großen Exemplaren) gemein auf 
einem ziemlich festen Schlamm vor (südöstl. von) Grötö Tofva in 
einer Tiefe von ungefähr 45—60 m (R. M.). Außerdem ist sie weit 
drinnen im Fjord, im Saltkällefjord in ca. 45—50 m Tiefe (1 Indiv.), 
gesammelt worden und in spärlicher Anzahl südöstl. von Tistholmen, 
50—65 m, Schlamm, Schalen, alte Wurmröhren usw.; zwischen Tist- 
holmen und Flatholmen, ca. 75 m, ziemlich fester Schlamm mit 
Schalen, Algenresten usw., und schließlich südöstlich vom südwest- 
lichen Byxeskär auf einer Linie nach Osten, ca. 40 m, ziemlich 
fester, blaugrauer Schlamm. 


Kosterfjord, östlich von Brattholm, ca. 35 m, loser Schlamm mit 
Zosteraresten, und ca. 70 m, Schlamm, große Indiv. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 13 


Kosterfjord, südöstlich von Sneholmarne, ca. 70 m, ziemlich loser 
Schlamm. 

Gegend von Bergen, Herlöfsfjord (ArpELLÖör). 

Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, ca. 270 m, Schlamm 
mit feinem Sand und etwas Schalen; kleines Indiv. 

Trondhjemsfjord, Gjeten, ca.440 m, Schlamm mit wenig Kies (Thj.M.). 

Trondhjemsfjord, Gjetstrand, ca. 350 m, Schlamm (Thj.M.). 

Ältere Fundangaben. Da diese und die folgende Art 
früher in der Regel miteinander vermengt worden sind, ist die 
Mehrzahl der Angaben über Funde von Ah. loveni mehr oder weniger 
ungewiß. Die Angaben von TAuBER (69, p. 122), der jedoch die 
folgende Art als eine Varietät unterschied, sind, außer in den Fällen, 
wo die betreffenden Funde haben untersucht werden können — 
vgl. Rh. gracilior — unsicher; indessen dürfte die Mehrzahl seiner 
Angaben sich auf die folgende Art beziehen. 

MALMGREN’S Angaben (27, p. 189; 31, p. 209) dürften vor allem 
oder ausschließlich auf die von ihm beschriebene Art Bezug haben, 
ebenso Marm’s Angabe (55, p. 92) über Funde im Gullmarfjord, 
während dagegen sein Fund bei den Vxderöarne unsicher ist; seine 
Angabe, daß die Tiere in der Region der Florideen lebten und ihre 
Röhren u. a. aus Delesseriablättern zusammengesetzt wären, dürfte 
unrichtig sein. | 

Da Rh. gracilior innerhalb des borealen Gebiets nicht vorzukommen 
scheint, ist anzunehmen, daß die Angaben über das Vorkommen von 
Rh. loveni bei den Färöern (81, p. 303), Shetland (108, p. 409), Schott- 
land (116, p. 158; 125a, p. 361) und den Hebriden (36, p. 92 [40, 
p- 338]) zuverlässig sind, alles unter der Annahme, daß nicht eine 
dritte Art hier vorliegt. !) 

Unsicher sind dagegen folgende Angaben von LEvinsen (103, 
p. 344; die Originalfunde!) mit Ausnahme der aus der Ostsee (die 
beiden letzten) und aus dem Skagerrak (die beiden ersten), die sich 
als Rh. gracilior herausgestellt haben, und Angaben über Funde in 
dänischen Gewässern (81, p. 303) und im Skagerrak (49, p. 152; 105, 


1) M’Intos# bildet (39, p. 420, tab. 15, fig. 16) angeblich eine 
Hakenborste von Ahodine loveni ab, entweder von Schottland oder den 
Hebriden; sie erscheint ziemlich falsch gezeichnet, besonders hinsichtlich 
der kleinern Zähne. Nichtsdestoweniger ist es einigermaßen wahrscheinlich, 
daß die genannte Art hier vorliegt, in solchem Fall aber steht die Figur 
von M’IntosH derjenigen von MALMGREN (31) an Wert nach, obwohl 
auch diese einiges zu wünschen übrig läßt. 


74 Ivar ARrwIDSssoN, 


p. 116 [jedoch ziemlich wahrscheinlich Rh. loveni]), in der Nordsee 
(109, p. 68) und an der Ostküste von Nordamerika (57, p. 351, 367; 
65, p. 16, 17). Vgl. im übrigen die folgende Art! 

Regeneration. Das Vorderende bis zum 1.—2. Borsten- 
segment inkl. ziemlich oft an Individuen aus dem Gullmarfjord be- 
obachtet. Verstümmlungen des Hinterkörpers scheinen noch weit 
gewöhnlicher zu sein, ja man trifft selten Individuen, die nicht 
wenigstens Spuren von einer Regeneration einer mehr oder weniger 
großen Partie dieses Teils zeigen. 

Parasiten. Im Gullmarfjord scheinen fast alle Individuen 
mit mehr oder weniger zahlreichen Individuen einer Loxosoma-Art 
vor allem auf dem obern Teil ungefähr des 3.—9. Borstensegments 
besetzt zu sein. 


Ihodine gracilior (TAUBER). 
(Taf. 2, Fig. 53—58; Taf. 7, Fig. 23”—241; Taf. 8, Fig. 242—243.) 


Rhodine loveni MALMGREN var, gracilior TAUBER (69, p. 123). 
Rhodine loveni MALMGREN var. breviceps TAUBER (69, p. 123). 


Der vorderste Teil des Körpers vor dem 2. Borsten- 
seement ziemlich lang und schmal. Die Kragen des 2. 
und 3. Borstensegments nicht auf der Rückenseite ein- 
geschnitten. Die hintern Kragen beginnen mit einem 
vollausgebildeten Kragen auf dem 17. Borstensegment; 
die Kragen sind im hintersten Teil des Körpers ziem- 
lich kurz. Sie sind hier besonders auf der Oberseite 
stark kreneliert, entbehren dagegen einer deutlichen 
obern, mittlern Einbuchtung. Nephridien im 5% 
Borstensegment. Das3. Borstensegment besitzt hinter 
dem Krageneinschmales, besonders stark entwickeltes 
Drüsenband, das die oberste Partie selbst frei läßt; 
hinter den Parapodien ist dasselbe Segment nur un- 
bedeutend drüsenführend. Den hintern Kragen fehlen 
Drüsen. Die Hakenborsten sitzen in doppelten Reihen 
bis zum 15. Borstensegment inkl. Bei der Mehrzahl 
der Hakenborsten ist der innen vor dem großen Zahn 
gelegene Zapfen nicht verlängert. Röhrenstarr, sand- 
inkrustiert. 

Färbung. Diese Art zeigt bedeutend einförmigere Färbung 
als Rh. loveni. Die folgenden, ziemlich summarischen Aufzeichnungen 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 765) 


beziehen sich hauptsächlich auf Individuen aus dem Gullmarfjord, 
Oxvik. Der Vorderkörper ist mit Ausnahme der rötlichen, bald 
mehr blutroten, bald mehr braungelben Färbung der Drüsenbänder 
ziemlich durchsichtig und von einer hell braungelben Färbung. Die 
Drüsenbänder sind ziemlich schwach gefärbt auf dem 2. Borsten- 
segment, wo die Färbung sich nur auf der Bauchseite findet. Auf 
dem nächsten Segment deckt die Farbe nicht die ganze Drüsenpartie; 
auf dem 8.—9. Borstensegment nimmt sie allmählich ab. Die rote 
Färbung dieser vordern Drüsenfelder wird nach vorn zu durch einen 
schmalen weißen Rand begrenzt; ähnliche Bänder, aber etwas 
breiter, auf beiden Seiten des Rückens und mit einer Fortsetzung 
längs den Seiten hinab vor den Parapodien. Weihe deutliche Felder 
sind im übrigen hinter den Parapodien auf dem 4.—7. abnehmend 
auf dem 8.—-9. Borstensegment (hintere Wülste) vorhanden. Auf 
diesen hintern Feldern finden sich wenigstens auf dem 7.—8. Borsten- 
segment einige schwache rötliche Punkte. 

Große Individuen dürften eine etwas ausgeprägtere Färbung 
haben als das eben beschriebene. 

Äußerer Körperbau. Im großen und ganzen ist hier der- 
selbe Körperbau vorhanden wie bei Ah. loveni, obwohl die Form 
im ganzen etwas schlanker erscheint. 

Die Nuchalorgane sind in Fig. 53 wiedergegeben. — Der Bau 
der Proboseis ist unbekannt. — Das 1. Borstensegment ist auber- 
ordentlich lang (Fig. 56a). Die Kragen auf den beiden folgenden 
Segmenten sind zwar etwas kürzer auf der Rücken- als auf der 
Bauchseite, entbehren jedoch einer deutlichen Einbuchtung auf der 
Rückenseite (Fig. 54). Die Ränder dieser Kragen sind an lebenden 
Individuen wahrscheinlich glatt; an konservierten Individuen sind sie 
indessen oft mehr oder weniger uneben bis kreneliert, jedoch nicht 
in derselben Weise wie auf den Kragen der hintern Segmente. Die 
Wülste auf der Rückenseite der vordern Segmente treten wenigstens 
an zugänglichem Material nicht so deutlich hervor wie bei Ah. lovent. 
Die vordern Wülste sind voneinander etwas mehr getrennt und im 
übrigen mehr langgestreckt, ferner auch weniger scharf gegen die 
Seitenpartien abgegrenzt als bei der genannten Art. Die hintern 
Wülste sind verhältnismäßig noch unbedeutender als die vordern. 

Vom 17. Borstensegment inkl. an tragen die Segmente einen 
hintern deutlich krenelierten Kragen (Fig. 57). Diese Krenelierung 
ist am stärksten auf der Oberseite der Kragen; im übrigen nimmt 
sie, wie die Kragen selbst wenigstens ganz hinten, ziemlich be- 


76 Ivar ARWIDSSOoN, 


deutend nach hinten hin ab. Schon der erste Kragen ist voll aus- 
gebildet; sämtliche Kragen reichen etwas weiter nach hinten 
auf der Bauchseite, sind aber hier etwas kürzer als auf der 
Rückenseite. 

Bei einer Mehrzahl untersuchter Individuen aus dem Gullmar- 
fjord und dem Kosterfjord ist das 17. Borstensegment das erste 
kragentragende wie auch gleichzeitig das vorhergehende das erste 
mit Hakenborsten in einfachen Reihen ist. Von dieser Regel macht 
indessen 1 einziges Individuum aus dem Kosterfjord, südöstlich von 
Lilla Sneholmen, 20—45 m, eine Ausnahme; hier entspricht das 14. 
und 15. Borstensesment dem 16. und 17. bei einem normalen 
Individuum. 

Von vollständigen oder wenigstens vom 16. Borstensegment bis 
zum Hinterende vollständigen Individuen sind folgende 5 unter- 
sucht worden (alle Längenmaße als ungefähr zu nehmen). 


Borsten- 

mm  segmente 
1. Äußerer Teil des Gullmarfjords ca. 26 30 
2. Kosterfjord 0 35 
3. Gullmarfjord, Oxvik (Fig. 58) ah! 35 
4. » „ „ 99 38 
5. Kosterfjord (Indiv. ziemlich gestreckt) „60 34 


Diese Serie deutet, wenn man berücksichtigt, dab das 5. Indi- 
viduum ziemlich gestreckt ist, darauf hin, daß die Anzahl der 
Borstensegmente während des Wachstums zunimmt. 

Hinter den borstentragenden Segmenten, wovon die letzten 
ziemlich kurze Kragen haben und im übrigen im Wachstum be- 
griffen zu sein scheinen, kommen dann wenigstens 1—2 mehr oder 
weniger deutliche borstenlose Segmente, die Anlage zu einem Kragen 
haben können; in Fig. 58 ist ein solches Segment zu sehen. Von 
den 5 oben genannten Individuen z. B. scheint der Unterschied 
zwischen borstentragenden und borstenlosen Segmenten nur bei 
No. 2 auf einer frühern Verstümmelung zu beruhen. Bei den übrigen 
Individuen bilden die Segmente des Hinterendes eine gleichförmige 
Reihe, die auch darauf hindeutet, daß definitiv borstenlose präanale 
Segmente fehlen. 

Die Borstensegmente 5—9 besitzen Nephridien, die wie bei der 
vorhergehenden Art münden. 

Hautdrüsen. Diese Art unterscheidet sich hinsichtlich der 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 77 


Hautdrüsen ziemlich wesentlich von der vorhergehenden Art. Der 
Kopf ist ziemlich gleichmäßig, aber spärlich drüsenführend (Fig. 53); 
am stärksten mit Drüsen versehen ist hier eine Partie hinter und 
etwas unterhalb jedes Nuchalorgans (Fig. 56a). Unter der Kopf- 
spitze selbst findet sich dicht hinter dem Vorderrand ein deutliches, 
ziemlich stark ausgebildetes Drüsenband. 

Auf dem 1. Borstensegment sind die Drüsen am stärksten rings 
um die Parapodien, vor welchen sie bis dicht an das Bauchmark 
reichen; dieses, selbst frei von Drüsen, ist am Rand mit solchen 
besetzt. Das Gleiche ist der Fall vor dem 1. und auf dem 2.—9. 
Borstensegment. Das 2. Borstensegment hat vor den Parapodien 
ein ziemlich starkes Drüsenband, das nach hinten zu rings um die 
Parapodien selbst weiter zieht und hinter diesen in einen Keil endet. 
Der Kragen ist bedeutend weniger drüsenführend, besonders auf 
der Mitte der Unterseite an der Basis. Die Innenseite des Kragens 
entbehrt der Drüsen. Auf dem nächsten Segment (Fig. 54) ist 
der Kragen gleichfalls spärlich drüsenführend auf der Außenseite; das 
dahinter folgende Band ist dagegen etwas verschieden. Es ist 
breiter, läuft nicht auf der Rückenseite zusammen und besitzt in 
seinem vordersten Teil eine besonders deutliche, obwohl schmale 
Partie, die auf dem Rücken beiderseits nach hinten zu umbiegt und 
ungefähr oberhalb der Parapodien endet (Fig. 56a). Das Drüsen- 
band im übrigen, das zu großem Teil aus dicht stehenden, „tiefer“ 
gelegenen Drüsen besteht, nimmt nach hinten zu an Stärke ab, 
besonders dadurch, daß die deutlichern, abgesonderten Drüsen ver- 
schwinden. 

Auf den Borstensegmenten 4—9 (Fig. 56a u. b), die untereinander 
ziemlich gleich sind, ist wieder ein breites Band vorhanden, das dem 
des 3. Borstensegments ähnelt und einen ziemlich breiten vordern Rand 
fast vollständig freiläßt. Das Drüsenband reicht bis zu den vor den 
Parapodien gelesenen Wülsten, deren Drüsen besonders zu be- 
schreiben sind. Auf dem 4. Borstensegment ist das Drüsenband am 
schwächsten, vor allem dicht hinter der am Vorderrande verlaufenden 
starken Linie, die, obwohl abnehmend, auch auf allen den genannten 
Segmenten vorhanden ist (Fig. 55). Die Hakenborsten der Parapodien 
werden auch von den betreffenden Drüsenfeldern umfaßt. 

Die vordern Wülste der Rückenseite sind auf dem 4. Borsten- 
segment ihrer ganzen Länge nach drüsenführend, doch sind ihre 
übrigens sehr stark hervortretenden Drüsen ziemlich deutlich von 
den Drüsenfeldern der Seitenpartien abgesondert. Auch die obere 


78 IvAr ARWIDSSoN, 


Seite der Wülste ist nicht vollständig mit Drüsen bekleidet; zwischen 
den Wülsten findet sich ein nach vorn zu breiteres, ganz drüsen- 
freies Feld. Auf dem 5.—9. Borstensegment sind diese Wülste nur 
an ihrem obern Rand und hauptsächlich nach hinten zu, wo die 
Drüsen rings um die Haarborsten der Parapodien herumgehen, mehr 
ausgeprägt drüsenführend; die Drüsen bilden 2 sehr scharf nach 
vorn hin zugespitzte Keile. 

Die folgenden Segmente besitzen außer zerstreuten Drüsen 
hauptsächlich solche rings um die Parapodien; am stärksten treten 
sie rings um die Haarborsten hervor, wo sie sich etwas nach vorn 
und hinten hin ausbreiten. Die Rückenseite selbst ist frei bis zum 
15. Borstensegment inel.; auf dem nächsten Segment beginnen die 
Drüsen der beiden Seiten sich einander zu nähern, um von dem 
17. Borstensegment inkl. oder dem ersten hintern Kragensegment an 
auf der Rückenseite zusammenzustoßen. Gleichzeitig wird der hintere 
/weig rings um die Hakenborste bedeutend stärker, greift jedoch 
nicht auf den Kragen über, der sowohl außen wie innen durchweg 
drüsenfrei ist. Die Drüsen vor den Hakenborsten nehmen dann auf 
den hintern Segmenten ab. Längs dem Bauchmark finden sich nur 
sehr wenige Drüsen auf jeder Seite. 

Borsten. Auf dem 5.—15. Borstensegment sitzen die Haken- 
borsten in doppelten (Fig. 238) und vom 16. Borstensegment inkl. 
an in einfachen Reihen. Sämtliche Hakenborsten (Fig. 237) sind 
durch 3(—4) Zähne, einen ziemlich schwachen Absatz auf der 
Rückenseite und einen ziemlich kurzen Vorsprung innen vor dem 
groben Zahn ausgezeichnet. Dieser Vorsprung ist jedoch auf einer 
Reihe Borsten wenigstens auf dem 5.—6. Borstensegment mehr oder 
weniger stark verlängert (jedoch nicht so stark wie in der Regel 
bei Ah. loveni). Auf den hintersten Segmenten wird der Vorsprung 
kleiner und kleiner. Der runde Vorsprung innen vor diesem letztern 
ist ziemlich kräftig ausgebildet, besonders zeichnet er sich durch 
seinen schwach überragenden äußern Teil aus. 

Ein ungefähr 50 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord, 
mit 35 Borstensegmenten und außerdem einem sehr kurzen regene- 
rierten Hinterteil, besitzt in jeder Hakenborstenreihe auf dem 5. bis 
15. Borstensegment resp. 14, 17, 18, 19, 23, :27, 28,28, 27, 27, 25 
und auf dem 16.—35. Borstensegment resp. 36. 28, 22, 18, 15, 14, 
13,411, :11,:11,.10,710,19,38, 2,46, 5,5, 5,3 Hakenborsten: 

Die vordern Haarborsten lassen sich geeigneterweise, wie bei 
kh. loveni, in 2 Gruppen einteilen, die eine die Borstensegmente 1—9, 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 79 


die andere die übrigen Segmente des Körpers umfassend. Während 
aber die Borsten in der letztern Gruppe mit den entsprechenden 
Borsten bei Ah. loveni nahe übereinstimmen, weichen die Borsten 
in der 1. Gruppe (wenigstens die Mehrzahl) völlig von dieser ab. 
Sie zeichnen sich (Fig. 239) durch kurze Säume und eine lange, meisten- 
teils ziemlich nach oben gerichtete Spitze aus. Der obere schmälere 
Saum ist am bedeutendsten an der Umbiegung selbst; der untere 
ist dicht außen vor diesem Punkt bedeutend verbreitert, mit einem 
sehr schwach, aber deutlich gefranzten Rand. Die Spitzen sind 
ziemlich lange. Die obern Borsten an jedem Parapodium sind am 
stärksten aufwärts gebogen; nach hinten zu nimmt die Aufwärts- 
biegung etwas ab, aber auch die mehr geraden Borsten behalten 
mit Ausnahme der ziemlich plötzlich zunehmenden Breite des obern 
Saums die oben angegebene Saumform bei (Fig. 240). Hiervon 
können jedoch eine Reihe unterer Borsten eine Ausnahme machen, 
indem man vom 5.—6. bis zum 7.—S8. Borstensegment gerade Borsten 
antrifft, bei denen beide Sänme schmal sind, wovon der untere sogar 
am schmalsten sein kann (Fig. 241). Gleichzeitig Können einige oder 
alle die übrigen vordern Haarborsten an demselben Parapodium mehr 
als gewöhnlich gerade und schmalsäumig sein. Die vordern Haar- 
borsten auf den übrigen Segmenten des Körpers stimmen, wie 
erwähnt, nahe mit den entsprechenden bei Ah. loveni überein, obwohl 
der Stammteil der Borsten verhältnismäßig breiter ist (Fig. 243). 

Die hintern Haarborsten (Fig. 242) haben den untern Saum 
ziemlich stark ausgebildet auf dem 1.—4. oder wenigstens 2.—4. 
Borstensegment, worauf er sehr langsam abnimmt. Ungefähr vom 
21. Borstensegment an ist der untere Saum wenig oder garnicht 
breiter als der entsprechende obere. Dieser ist übrigens schmäler 
als der untere, auch an der Spitze der Borste, wo er indessen auf 
den vordern Segmenten seine größte Breite erreicht. Es ist oft sehr 
schwer, diesen Saum zu sehen, besonders in seinem innern Teil. 
Nach hinten zu nimmt er an Stärke ab. 

Größe. Diese Art erreicht eine beträchtlich verschiedene 
Größe an verschiedenen Lokalitäten; im Gullmarfjord bei Oxvik, wo 
es verhältnismäßig seicht ist, sind die Tiere ziemlich klein, mehr 
nach der Mündung des Fjords zu, in etwas tieferm Wasser, sind 
sie gröber. 

Genauere Angaben sind auch hier aus Mangel an geeignetem 
Material schwer zu liefern. Im Zusammenhang mit der Segment- 
anzahl bei einer Reihe allerdings ziemlich kleiner Individuen sind 


s0 Ivar ARrwıDsson, 


auf S. 76 eine Reihe Maßangaben mitgeteilt. Weitere gehen 
aus dem folgenden hervor. Der vordere Teil eines ziemlich 
großen Individuums von Oxvik (= Fig. 56) mißt in gut aus- 
gestrecktem Zustand bis zum 18. Borstensegment inkl. 72 mm, davon 
der vorderste Teil bis zum Kragen des 2. Borstensegments 5 mm; 
die größte Dicke kaum 1 mm. Ein etwas größeres Individuum von 
derselben Lokalität hat die letztgenannte Partie in sehr gestrecktem 
Zustand 9 mm lang bei einer größten Dicke von gut 1 mm. Das 
Vorderende bis zum 10. Borstensegment inkl. bei einem großen 
Individuum aus der Mündung des Gullmarfjords mißt in ziemlich 
gestrecktem Zustand 47 mm bei einer größten Dicke von 2 mm. 

Geschlechtsreife. Geschlechtsreife Individuen (44 mit 
reifen Spermien) wurden am 10. Januar 1902 bei Oxvik im Gullmar- 
fjord angetroffen. 

Röhre. Die Röhren sind starr, mit meistenteils feinen Sand- 
körnchen inkrustiert, und im ganzen gerade, aber bisweilen hier 
und da mit einer schwächern Biegung. Ältere Röhren, vor allem 
die gröbern, haben ein stark rötlich-gelbes Innenhäutchen; bei 
Jüngern Röhren schwächere Färbung. Bei sehr schmalen Röhren 
und vor allem bei neugebauten Röhrenteilen ist das Innenhäutchen 
gelbweihb. 

Fundnotizen. Westliche Ostsee, ca. 54° 38' 30“ n. Br., 11° 11‘ 
ö. L. (103, Stat. 520) (Kopenh. Mus.). Sortsö Gab (103, Stat. 362) 
(Kopenh. Mus.). 

Die Individuen von diesen beiden Lokalitäten sind sehr klein; 
Länge des Vorderkörpers bis zum 17. Borstensegement inkl. (auch 
hier das 1. hintere Kragensegment) an einem Individuum 18 mm bei 
einer größten Dicke von 0,6 mm. Die Röhren wie gewöhnlich sand- 
inkrustiert; äußerer Durchmesser ungefähr 1 mm, bei einer Röhre 
1,4 mm. 

Großer Belt, ziemlich klein (Kopenh. Mus. WINTHER). 

Bucht von Aarhus, mittelgroß (Kopenh. Mus. TAUBER: var. brevi- 
ceps!). 

Öresund, vor Helsingborg, 28—- 40 m, Schlamm, Sand, Schalen 
(R.M.). 

ca. 97° 51‘ n. Br., 10° 47° ö. L. (103, Stat. 58), (Kopenh. Mus.). 

ca. 57° 57° n. Br., 10° 52° ö. L. (Kopenh. Mus.) 

Gullmarfjord, Oxvik, 15—18 m, sandiger Schlamm, Schalenreste 
(lebende Turritella), gemein. 

Gullmarfjord, Längegap-Mansholmen, große Indiv. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 81 


Gullmarfjord, südöstlich von Tistholmen, 55—65 m, Schlamm, 
Reste von Schalen und Wurmröhren, große Indiv. 

Gullmarfjord, südlich von südwestlich. Byxesk&r, 35—40 m, 
große Indiv. 

V:xderöarne, 45m (Gb.M.). 

Kosterfjord (größere Indiv. nicht beobachtet). 

Kosterfjord, östlich von Felgdholm, 30—35 m, Sandschlamm. 

Kosterfjord, südlich und südwestlich von Lilla Sneholmen, 25—45 m. 

Kosterfjord, nördlich von Lilla Sneholmen, 32 m. 

Kosterfjord, südöstlich von Stora Sneholmen, 45—55 m, besonders 
kleine Indiv. 

Kosterfjord, östlich von Brattholm, 40—70 m, feiner, reiner 
Schlamm. 

Lyngenfjord, nördlichstes Norwegen, Horsnes, 35—55 m (T.M.). 

Belsund (West-Spitzbergen), Eders-Insel (R.M.). 

Ältere Fundangaben. Siehe Rh. loveni! 

Folgende Angaben über das Vorkommen von Ah. loveni dürften 
auf die hier behandelte Art zu beziehen sein. 

Lyngenfjord (122, p. 97): vgl. oben! Karameer (90, p. 296), wenn 
die hier gefundene Röhre wirklich eine Arhodine-Röhre ist. Davis 
Strait (68, p. 507); Röhren starr, sandinkrustiert. Maine, Ostküste 
von Nordamerika (92, p. 745); die hintern Kragen sind kreneliert 
und beginnen auf dem 17. Borstensegment; demnach Ah. gracılior 
oder eine ähnliche Art. 

Regeneration. Der hintere Körperteil bei dieser Art wird 
offenbar nicht so leicht verstümmelt wie bei Rh. loveni, wenigstens 
sind verhältnismäßig wenige Individuen mit regenerierten hintern 
Partien beobachtet worden. Individuen mit bis zum 1. 2. oder 
3. Borstensegment inkl. regeneriertem Vorderende sind in Bohuslän 
beobachtet worden. Das Museum zu Kopenhagen besitzt Individuen 
aus der Bucht von Aarhus, bei denen das Vorderende bis zum 
1. Borstensegment inkl. regeneriert ist und die die Aufschrift Rh. 
loveni var. breviceps TAauBER tragen; diese übrigens nur mit dem 
Namen angeführte Varietät (69, p. 123) ist also nichts anderes als 
Rh. gracilior. 

Parasiten. Ein parasitisches Infusor ist in vereinzelten Indi- 
viduen dicht vor den Parapodien wenigstens auf dem 17.—20. Borsten- 
segment eines Individuums von Oxvik und etwas zahlreicher auf 
dem 17.—27. Borstensegment eines Individuums aus dem Kosterfjord, 


südlich von Felgdholm, beobachtet worden. 
6 


82 Ivar ARWIDSSoN, 


Unterfam. Nicomachinae n. subfam. 


Die Nuchalorgane sind mehr oder weniger bogen- 
förmig bis fast gerade, nach vorn zu divergierend und 
inihrem vordern Teil (wenigstens an nicht zusammen- 
gezogenen Tieren) nicht zurückgebogen. Kopfscheibe 
fehlte. Die Proboscis bildet eine ziemlich hervor- 
stehende Falte, die wenigstens den hintern Teil des 
Munds umfaßt. Zwischen dem Mund und dem 1. Borsten- 
segment findet sich eine deutliche Grenze und vor 
dem Mund oft eine ähnliche Die vordern Borsten- 
segmente verhältnismäßig kurz; hinterdemS8.ziemlich 
langgestreckte, jedoch nach hinten hin abnehmende 
Segmente. Die Anzahl derSegmente bei den einzelnen 
Formen nicht schwankend. Segmenigrenzen in der 
Regel deutlich, jedoch unsichtbar oder sehr schwach 
zwischen dem ”.und 8. Borstensegment, und die nächst- 
folgenden gleichfalls schwach. Analbecher vor- 
handen; er ist schräg, d. h. die obere Partie ist kürzer 
als die untere oder fast verschwunden. Der Boden 
des Analbechers ist mehr oder weniger deutlich nach 
vorn und oben geneigt; derRand trägt ziemlich dicke, 
mehr oder weniger fingerähnliche Cirren bis nur schwache 
Zähnchen oder ist vollständig glatt. Von den be- 
treffenden Analcirren-Zähnchen steht niemals einer 
in der Mitte der Bauchseite. Der Analzapfen unbedeutend, 
an Tieren mit eingezogener Analöffnung oft unsicht- 
bar. DieAnalöffnung (in ruhender Lage) schwach oder 
gar nicht hervorragend. Vollständig entwickelte Ne- 
phridien in wenigen Segmenten. Hautdrüsen bilden 
u.a. einen vordern Ring auf dem 1.—7. Borstensegment; 
auf dem ersten wird der Ring zu beiden Seiten des 
Bauchmarks von einer langgestreckten, deutlich ab- 
gesetzten und besondersstark drüsenführenden Partie 
abgeschlossen. Hakenborsten (inkl. Stacheln) in ein- 
fachen Reihen vom 1. Borstensegment an. Stacheln, in 
der Regel einfache, auf einer gewissen Anzahl der 
vordersten Borstensegmente (3—4). Die voll ausge- 
bildeten Hakenborsten mit langem, nach außen wenig- 
stens auf der Rückenseite ziemlich deutlich abge- 


Pa ENG», + #/& 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 83 


setzten innern Teil; deutliche Zähne, die größern mehr 
oder weniger gesperrt. Die Hakenborsten besitzen 
ein bis mehrere Härchen, die einen Bogen unter dem 
sroßen Zahn bilden, oder ermangeln solcher Die 
vordern Haarborsten mit zwei sehr schmalen (weit 
nach innen zu gelegenen), jedoch etwasverschiedenen 
Säumen und einer sehr langen, langsam schmäler 
werdenden Spitze, deren äußerster Teil an voll aus- 
gebildeten Borsten meistens seitenständige, feine 
Zähnchen trägt. Unterhalb der übrigen Haarborsten 
finden sich, in einerGruppe vereinigt, ein bis mehrere 
lange, gewellte Borsten, die undeutliche bis starke 
Seitenzähnchen besitzen. Die längsten von diesen 
Borsten sind die gröbsten. Bei der Geschlechtsreife 
wachsen gleichzeitig damit, daß die schon vorhandenen 
an Länge zunehmen, ein bis mehrere neue, an Stärke 
rasch abnehmende Borsten hervor. Die hintern, lang- 
spitzigen Haarborsten haben ganze, ziemlich lange, 
nach innen zu gleichmäßig abnehmende und mehr oder 
weniger starke Säume; die Spitzen an der Basis nicht 
verbreitert und glatt. Röhren hauptsächlich aus 
Sand, frei bis befestigt, niemals völlig gerade. 

Der vorderste Körperteil hat oben und auf den Seiten entweder 
eine mehr oder weniger starke, gleichmäßig rotbraune Färbung 
sehr schwach z. B. bei Nicomache (Loxochona) quadrispinata| und in 
gewissen Fällen außerdem eine symmetrische, mehr oder weniger 
deutliche Zeichnung (z. B. Petaloproctus tenwis), oder er ist unregel- 
mäßig fleckig |wie bei Nicomache (Nicomache) minor in der Regel 
und ganz vorn bei Petaloproctus terricola]. 

Die Nuchalorgane, die besonders bei großen Formen wie Nöco- 
mache (Nicomache) lumbricalis an zusammengezogenen Individuen 
mehr oder weniger lyraförmig sind (vel. Fig. 60), sind bei den ver- 
schiedenen Arten verschieden lange und vermutlich etwas verschieden 
gebogen (verglichen au Tieren in schlaffem Zustand); es ist aber 
im Folgenden in der Regel hierauf nicht Rücksicht genommen 
worden. Die Partie zwischen den Nuchalorganen bildet einen runden, 
oft ziemlich deutlichen Kiel. 

Eine Proboseis ist eigentlich nur bei Nicomache (Loxochona) 
quadrispinata und Petaloproctus tenwis var. borealis beobachtet worden, 


und nur in Form einer Falte hinter dem Munde; vermutlich aber 
6* 


84 Ivar Arwıbsson, 


findet sich eine ähnliche Bildung auch bei den übrigen Formen, von 
denen wenigstens bei Nicomache (Nicomache) lumbricalis eine solche 
beobachtet zu sein scheint. Ob ein vorderer Teil .der Proboscis 
vorhanden ist oder nicht, ist unsicher; indessen scheint u. a. Nico- 
mache (Loxochona) trispinata möglicherweise 2 längsgehende, drüsen- 
führende Falten am Dach der Mundhöhle zu haben. 

Die Grenze oder Linie, die vor dem Munde sich rings um den 
Kopf erstreckt (vgl. Fig. 179), ist mehr oder weniger deutlich und am 
stärksten hervortretend an zusammengezogenen Individuen. In den 
Figuren dieser Arbeit von hierhergehörigen Formen ist sie im all- 
gemeinen nicht sichtbar. Die vordern 7 Borstensegmente haben die 
Parapodien nahe ihrer vordern Grenze. Das 4. ist durchgehends am 
kürzesten; die relative Länge der übrigen ist möglicherweise ver- 
schieden bei den verschiedenen Arten (vgl. die Figuren); der Mangel 
an gleichmäßig behandeltem Material hat indessen nicht erlaubt, 
mit Sicherheit hierin Artcharaktere festzustellen. Zwischen dem 
7. und 8. scheint eine Grenze zu fehlen oder eine sehr schwache 
solche (beobachtet bei Nicomache quadrispinata und Petaloproctus 
tenwis) wahrnehmbar zu sein, m. a. W. das 8. Borstensegment wäre 
kurz mit ungefähr mitten auf ihm belegenen Parapodien. 

Die Neigung des Bodens des Analbechers ist bei gewissen Formen 
(Untergattung Nicomache) kaum anders bemerkbar als bei völlig aus- 
gestreckten Individuen. — Nephridien finden sich vom 6. oder 
7. Borstensegment an und voll ausgebildet bis zum 9. inkl.; hinter 
diesem sind in gewissen Fällen (z. B. bei Nicomache lumbricalis) 
schwächere solche Organe beobachtet worden, worüber indessen noch 
zu wenig Beobachtungen vorliegen. Ihre Mündungen dürften durch- 
weg unter und deutlich hinter den Hakenborstenreihen belegen sein. 
Die Reste von Parapodien, die auf den hintern borstenlosen 
Segmenten vorhanden sind, nähern sich stets der Bauchseite nach 
hinten zu. 

Die Differenzierung der Hautdrüsen, die unten bei Nicomache 
lumbricalis var. borealis nachgewiesen wird, dürfte sich teilweise bei 
den übrigen Formen wiederfinden; vgl. die genannte Form! Der 
Analbecher scheint besonders innen arm an Drüsen zu sein oder 
derselben zu entbehren. 

Bei sämtlichen untersuchten Formen ist der Hals der voll aus- 
gebildeten Hakenborsten nach außen hin stark schräg gestreift, so dab 
von den Fasern des innern Stamms keine einzige den großen Zahn 
auch nur erreicht oder gar in ihn hinein verläuft. — Die Haken- 


\ 


Skandinavische und arktische Maldaniden. S5 


borsten von Nicomache (Nicomache) quadrispinata entbehren der 
Härchen. 

Von den untern langen Haarborsten, die ja wohl von allen 
genauer untersuchten Formen her bekannt sind, meint ‚JOHNSON 
(126), der sie nur von Nicomache (Nicomache) personata kennt, dab 
sie möglicherweise Pubertätsborsten sein könnten, welche Eigen- 
schaft ihnen insofern zuzukommen scheint, als sie bei geschlechts- 
reifen Individuen sowohl an Länge (die ältern ausgewachsen) als 
an Zahl zunehmen. Indessen ist diese Erscheinung bisher nur bei 
Nicomache (Nicomache) lumbricalis und deren var. borealis, ferner, ob- 
wohl weniger ausgeprägt, bei Petaloproctus tenwis var. borealis be- 
obachtet worden, aber mit Sicherheit bisher nur bei 42. 


Zu dieser Unterfamilie gehören, nach einer Untersuchung der 
Typenexemplare im Reichsmuseum zu Stockholm, folgende Gattungen 
und Arten: 


Mandrocles Kınsgerc mit der Art M. architectus KiInBERG (90, 
p. 339); lange Haarborsten vorhanden! 

Mylitta KinBerG mit der Art M. qwinquemaculata KINBERG (90, 
p. 342); nur 3 stacheltragende Segmente. 


Außerdem Nicomache capensis M’Istosn (84, p. 399), die von 
MARENZELEER (94, p. 21) mit der von ihm zu dieser Gruppe, genauer 
der Gattung Nicomache, irrtümlich gestellten Olymene microcephala 
SCHMARDA identifiziert wird. Später hat M’Intosu (134a, p. 71) 
Nicomache capensis zur var. capensis unter Nicomache lumbricalis 
degradiert, von welcher Art mit ihrer hier unten aufgestellten var. 
borealis sie sich indessen durch die Anzahl der Borstensegmente 
unterscheidet. Betreffs der Anzahl der hintern borstenlosen Seg- 
mente liefert M’Intosu keine Angabe, und seine Abbildung fig. 32 
des Hinterendes erinnert nicht besonders an eine Nicomache; gehört 
aber dieses Hinterende mit dem von ihm beschriebenen Vorderende 
zusammen — m.a. W. hat keine Verwechslung stattgefunden —, so 
liest hier offenbar eine Art der Gattung Necomache und genauer 
der Untergattung Nicomache vor. Schließlich vermutlich Nicomache (?) 
inornata MooRE (131, p. 479), trotzdem in der Beschreibung dieser 
Art eine undeutliche Kopfscheibe erwähnt wird. Es dürfte dies ein 
Irrtum sein; die Angabe, daß die Härchen der voll ausgebildeten 
Hakenborsten (Fig. 37) innerhalb jeder der beiden Gruppen ungefähr 


s6 Ivar Arwınsson, 


in der Mitte untereinander verbunden sein sollten, erscheint zweifel- 
haft. — Vgl. Meicromaldane 8. 23. 


Gattung Nicomache MALMGREN (27, p. 189). 


Der dorsale Teil des Analbechers deutlich aus- 
sebildet, aber von wechselnder Größe Deutliche 
Analcirren, die nahe aneinander stehen. 


Untergattung Nicomache n. subgen. 


Der Analbecher unbedeutend schräg mit schwach 
geneigtem Boden. (Das 6. Borstensegment besitzt 
Nephridien.) 

Zu dieser Untergattung gehört, außer den hier unten erwähnten 
2 Arten: 


Nicomache personata JOHNSON (126, p. 419). 


Nicomache lumbricalis (Faskıcıus) MALMGREN. 
(Taf. 8, Fig. 244— 245.) 


Sabella lumbricalıs FABRICIUS (1, p. 374). 
Olymene lumbricalis (FABRICIUS) SAVIGNY (4, p. 94; 16, tab. 2, fig. 23—26). 
Nieomache hımbricalis (FABRICIUS) MALMGREN (27, p. 190; 51, p. 209, 

fig. 60). 

Der vordere Körperteil bis zum 3. Borstensegment 
rotbraun. Ocellen fehlen. Borstentragende und hintere 
borstenlose Segmente, welch letztere in der Regel 2 
an Zahl sind, zusammen 24 Der Analbecher ziemlich 
lang und verhältnismäßig deutlich länger auf der 
Bauch- als auf der Rückenseite; der Boden ziemlich 
tief liegend. Die Analcirren ziemlich lang, gleich 
groß. Nephridien im 6.—9. und schwächer (!) auf dem 
10.—12. (13.) Borstensegment. Der vordere Körperteil 
nicht besonders stark drüsenführend, mit Ausnahme 
der Partien um die Parapodien des 7. und 8. Borsten- 
segmentsherum. Aufdenhintersten Segmentennehmen 
die rückenständigen Drüsen zwischen den Parapodien 
zu, und wenigstens auf den2 letzten borstenlosen Seg- 
menten bilden die Drüsen einen Ring rings herum. 
Die Mündungen der Nephridien erst auf dem (9.-—)10. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 87 


Borstensegment vollständig von Drüsen umschlossen. 
Stacheln auf den 3 vordersten Borstensegmenten. Die 
Borstensegmente 4-5 mit mehr oder weniger redu- 
zierten Hakenborsten, höchstens mit schwachen 
Härchen. Die voll ausgebildeten Hakenborsten, deren 
innere, untere Kontur nicht ausgebuchtet ist, besitzen 
mehrere Härchen und bis zu 5(—6) Zähne. Die vordern 
Haarborsten sind auf den vordersten Segmenten glatt, 
habennach hinten zu Seitenzähnchen, die jedoch ziem- 
lich schwach und erst auf dem 9. Borstensegment voll 
ausgebildet sind. Die untern langen Borsten, die fast 
elatt sind (Zähnchen am deutlichsten nach der Basis 
zu), finden sich bei nicht geschlechtsreifen Individuen 
in einer Anzahl von bis zu 8 auf dem 8.—20. Borsten- 
segment und bei geschlechtsreifen Individuen in 
einer Anzahl bis zu 17. Die Säume der hintern Haar- 
borsten auf dem 1.—2 Borstensegment in der Regel 
breit, nach hinten zu mehr oder weniger abnehmend 
und ziemlich wechselnd. Die Röhren entweder frei 
und dann ziemlich gerade bis stark geschlängelt oder 
befestigt und dann mehr oder weniger geschlängelt 
bis geknäuelt. 

Diese Art und ihre hier neu beschriebene var. borealis stehen 
einander sehr nahe, weshalb bei der Beschreibung der Hauptart, 
von welcher in der Regel für Abbildungen geeignetes Material 
nicht vorgelegen, mit Vorteil auf die Figuren für die genannte 
Varietät verwiesen werden kann. 

Färbung. Der vordere Körperteil bis zum 3. Borstensegment 
ist besonders oben, aber auch auf den Seiten rotbraun gefärbt; die 
Färbung nimmt nach hinten. zu ab. 

Äußerer Körperbau. Ocellen fehlen. Die Nuchalorgane 
(vgl. Fig. 60) erscheinen bei stark zusammengezogenen Individuen 
verhältnismäßig abweichend von andern beobachteten Arten. Ihre 
hintern Enden nähern sich gern etwas einander, während gleich- 
zeitig ihr vorderer, nach den Seiten zu gebogener und im übrigen 
verhältnismäßig kurzer Teil fast etwas zurückgebogen ist. Bei 
völlig schlaffen Individuen erweisen sich dagegen die Nuchalorgane 
als mit den übrigen Arten nahe übereinstimmend, d. h. die hintern 
Enden sind ziemlich gleichlaufend, die vordern nur auswärts gebogen. 

Sämtliche (18) vollständigen Individuen, die untersucht worden, 


88 Ivar ARWIDSSON, 


besitzen 22 Borstensegmente (vgl. die Fundnotizen!) und 2 hintere 
borstenlose Segmente. Eine Reihe Variationen sind indessen an 
abgetrennten Hinterteilen beobachtet worden; unter der ganz sicher 
berechtieten Annahme, daß auch diese Individuen insgesamt 24 Seg- 
mente (Borstensegmente + hintere borstenlose) gehabt haben, er- 
weisen sich diese Variationen als von folgender Art. Ein Individuum 
aus dem Kolafjord entbehrt der Haarborsten auf der einen Seite 
des 22. Borstensegments. 1 Individuum von 72°5‘ n. Br. und 66° 10' 
ö. L. besitzt Haarborsten auf der einen Seite des folgenden Segments. 
1 Individuum von 76° 40' n. Br., 115° 30' ö. L. hat auf der einen 
Seite desselben Segments sowohl Haar- als Hakenborsten, während 
dagegen ein anderes Individuum von derselben Lokalität aller Borsten 
auf der einen Seite des 22. Borstensegments entbehrt. 

Von den 2 hintern borstenlosen Segmenten ist das vordere (vgl. 
Fig. 66) bedeutend länger als das andere. 

Die hinter den hintern borstenlosen Segmenten belegene Partie 
ist ziemlich lang und, besonders an ausgestreckten Individuen, deut- 
lich länger auf der Bauch- als auf der Rückenseite. Die Analcirren, 
deren Anzahl als zwischen 14 und 30 variierend befunden worden, 
übrigens ohne sichtbaren Zusammenhang mit der Körpergröße, sind 
überwiegend eleichlang; jedoch kommen oft einige wenige vor, die 
kürzer sind als die übrigen. Sie sind (vel. Fig. 65 u. 66) ziemlich 
kurz und in ihrem äußern Teil gleichschmal; bisweilen finden sich 
Cirren, die zweigeteilt oder unvollständig geschieden zu sein scheinen 
(vgl. Fig. 65). 

Der Boden des Analbechers liegt nur unbedeutend schräg, 
d. h. sein oberer Teil neigt sich nur schwach nach vorn; er er- 
scheint im übrigen an einer Reihe Individuen weit eingezogen, an 
andern (vel. Fig. 65) mehr nach hinten geschoben. Man kann 
wenigstens an einer Reihe größerer Individuen auch auf der Innen- 
seite des Analbechers das Bauchmark wahrnehmen. 

Nephridien im 6.—9. und schwächer im 10. bis wenigstens 
12. Borstensegment. 

Hautdrüsen. Die Drüsen stimmen ziemlich nahe mit den 
entsprechenden bei der var. borealis überein; vgl. diese! Zu beachten 
ist jedoch u. a., daß die Drüsen um die Parapodien herum, besonders 
hinten, auf dem 7.—8. und auch auf den nächstfolgenden Borsten- 
segmenten recht schwach sind. Dies hat u. a. zur Folge, dab die 
Mündungen der Nephridien erst auf dem 8. Borstensegment hinten 
und an der einander zugekehrten Seite von wenn auch schwachen 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 89 


Drüsen umgeben sind. Auf dem nächsten Segment sind diese Drüsen 
etwas zahlreicher, und vom 10. Borstensegment an sind die Mün- 
dungen völlig umschlossen. 

Borsten. Die Borstensegmente 1—3 besitzen kräftige, meistens 
an der Spitze mehr oder weniger nach hinten gebogene Stacheln 
(Fig. 244). Von 34 untersuchten Individuen besitzen 20 einfache 
Stacheln; davon 1 Individuum auch einen Stachel auf der einen 
Seite des 4. Borstensegments. Die übrigen Individuen besitzen 
außerdem einen untern, mehr oder weniger stark entwickelten Stachel 
auf einem bis allen dieser Segmente, jedoch selten auf beiden Seiten. 

Die Hakenborsten des 4. Borstensegments sind ziemlich reduziert, 
besonders bei jüngern Individuen (vgl. Fig. 246), wo sie durchgehends 
sehr offen mit 2—3 Zähnen und ohne Härchen sind. Bei ältern Indi- 
viduen sind die Zähne in der Regel 3 an der Zahl, manchmal mit 
einer Andeutung von einem 4, und sie besitzen außer den 1—2 
obersten schwache Härchen. Das folgende Segment besitzt etwas 
mehr entwickelte Hakenborsten mit 3—4 Zähnen, bei jüngern Indi- 
viduen jedoch wenigstens auf den beiden obersten Borsten ohne 
Härchen. Auf den übrigen Segmenten sind die Hakenborsten voll- 
ständig entwickelt mit ziemlich umgebogenem, größerm Zahn und 
deutlichen Härchen (Fig. 245). Die Unterseite des Stamms der Haken- 
borsten ohne Ausbuchtung. Größte Anzahl der Zähne 5(—6); vgl. 
Skjerstadfjord. Die Form der Hakenborsten scheint an verschiedenen 
Lokalitäten etwas zu variieren, so kommen u. a. Individuen vor, bei 
denen die Rückenlinie der Borsten innen vor den Zähnen gerade oder 
schwach eingebuchtet ist. Ein mittelgroßes Individuum aus dem 
Kolafjord besitzt auf dem 4.—22. Borstensegment Hakenborsten in 
tole&ender, Anzahl: 3,6, 9,13, 16; 15,,15,.14,25,-12,.13,.11, 11511, 
an en Pe a I 

Die vordern Haarborsten, die ebenso wie die hintern aus Mangel 
an gutem Material nicht. genauer haben untersucht werden können, 
die aber wie die letztern nahe mit denen bei der etwas genauer 
untersuchten var. borealis übereinzustimmen scheinen, besitzen 2 
äußerst schwache Säume, wovon wenigstens der eine nach hinten 
zu verschwindet. Die langen Spitzen sind auf den vordersten Seg- 
menten glatt; dann bekommen sie allmählich in ihrem äußersten 
Teil feine Seitenzähnchen, die wenigstens auf dem 8. Borstensegment 
völlig deutlich sind und vom 9. an ihre endgültige, allerdings sehr 
unbedeutende Größe erreichen (vgl. Fig. 248). Die untern langen 
Haarborsten, die wenigstens auf dem 8.—20. Borstensegment vor- 


90 IvAR ARWIDSSON, 


handen sind, sind so gut wie vollständig elatt, jedoch mit besonders 
nach innen zu wahrnehmbarer Andeutung von ziemlich dicht sitzenden 
Seitenzähnchen (vgl. Fig. 249). An großen, nicht geschlechtsreifen 
Individuen sind z. B. auf dem 9. Borstensegment bis zu ungefähr 8 
derartiger Haarborsten beobachtet worden; erst lang und verhältnis- 
mäßige grob, nehmen die Borsten allmählich ab, bis sie schließlich 
kurz und sehr schmal sind. In vielen Fällen ist die Zahl dieser 
Borsten ziemlich klein. Bei geschlechtsreifen oder offenbar kürzlich 
ausgeelaichten Individuen können diese Borsten sehr zahlreich sein, 
wenigstens 17 Stück sind an einem Parapodium beobachtet worden; 
vgl. unter Geschlechtsreife! 

Die Säume der hintern Haarborsten haben ziemlich wechselnde 
Breite. Auf dem 1.—2. Borstensegment sind die beiden Säume auf 
den meisten Borsten breit; weiter nach hinten zu nimmt besonders 
der obere Saum ziemlich an Breite ab (vgl. Fig. 250a). Vereinzelt 
finden sich jedoch auch hier Borsten, bei denen beide Säume gleich 
und ziemlich breit sind. Die Spitzen sind mit Ausnahme der 
vordersten Segmente ziemlich lang und deutlich länger, als die er- 
wähnte Figur es angibt. 

Größe. Ein ziemlich großes Individuum von 75° 40‘ n. Br., 
78° 40° ö. L. mißt in gestrecktem Zustand 160 mm; das Vorderende bis 
zum 11. Borstensegment inkl. 60 mm. Dieselbe Partie an einem großen 
Individuum (Röhre: äußerer Durchmesser 10 mm) von 65° 40' n. Br., 
35° 32° w. L.: 83 mm. V0n'72°% 28 n. Br, 21° 48 w. L. legt das 
Vorderende eines sehr großen Individuums vor; es scheint andert- 
halbmal so groß zu sein wie das erwähnte vollständige Individuum. 

Geschlechtsreife. Von 2 Individuen aus dem Ögsfjord, 
14./3. 1899, besitzt das eine teils reife Spermien und teils weit ent- 
wickelte Spermatosphären. Das andere besitzt nur wenige Spermato- 
sphären. Beide Individuen haben zahlreiche, lange Haarborsten, 
deren wenigstens 17 Stück an einem Parapodium beobachtet worden 
sind. In diesem Zusammenhang kann erwähnt werden, daß ein 
Individuum von Kvnangen, 21./4. 1899, wenigstens bis zu 10 solcher 
Borsten an einer Reihe Parapodien besitzt, jeder Spur von Geschlechts- 
produkten aber entbehrt. Es ist anzunehmen, daß dieses Individuum 
ausgelaicht ist, und nicht unwahrscheinlich, daß eine Reihe langer 
Haarborsten abgefallen sind. Ebenso dürfte das oben erwähnte 
zweite Individuum aus dem Ögsfjord nahezu ausgelaicht sein. 

Röhre. Die Röhren sind in der Regel frei, ziemlich gleich- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 91 


mäßig dick und entweder gestreckt, aber etwas ungleichmäßig ge- 
bogen, oder mehr oder weniger um sich selbst gewunden. 

Die Röhren können verhältnismäßig dünn und glatt sein, aus 
feinem Sand zusammengesetzt; solche Röhren sind z. B. von 71° 3‘ 
n. Br., 63° 46‘ ö. L. und 76° 40' n. Br., 115° 30‘ ö. L. gesehen worden. 
Bei einigen Röhren von der letztern Lokalität beträgt der äußere 
Durchmesser 5 und der innere 3 mm; eine Röhre ist ziemlich scharf 
winklig gebogen, und an einer andern ist der vordere Teil um- 
gebogen und mit der Mündung selbst an einer hintern Partie be- 
festigt. Eine ähnliche Sförmig gebogene Röhre ist vom Ramfjord, 
140 m, beobachtet worden. Oft kommen indessen Röhren vor, die 
aus gröberm Sand, Schalenfragmenten und derartigem zusammen- 
gesetzt sind. Eine sehr grobe, fast gerade Röhre von 65° 40’ n. Br., 
35° 32‘ w. L. hat quer über sich etwas herabgesenkt eine Röhre 
von Lysippe labrata mit Tier darin. Die Röhren von dieser Lokalität 
bestehen aus grobem Sand, Steinchen; äußerer Durchmesser bis 10 
und innerer bis 5,5 mm. 

Stark zusammengerollte Röhren sind in 5 kleinen Exemplaren, 
davon eins an der Kante eines kleinen Steins befestigt, aus dem 
Balstjord, Hvitberg, 90 m beobachtet worden; diese Individuen mit 
22 Borstensegmenten. Ein ebenso beschaffenes, aber größeres Indi- 
viduum von derselben Stelle hat eine freie und wenig gekrümmte Röhre. 

Fundnotizen. West-Grönland, Aukpadlart, 450 m (R.M.). 

Umanak (70° 40‘ n. Br.), 450 m, Schlamm (22 Borstensegmente), 
(R.M.). 

65° 40' n. Br., 35° 32‘ w. L., 70 m, Schlamm, Steine (R.M.). 

72° 28' n. Br., 21° 48° w. L., 180 m, Schlamm, etwas Steine 
(R.M.). 

73° 24‘ n. Br., 21° 25° w. L., 70 m, Schlamm, etwas Steinchen 
und Schalen (R.M.). 

West-Spitzbergen, ca. 78° 10' n. Br., 12° 40° ö. L., 210—250 m, 
Schlamm, Steine (R.M.). 

West-Spitzbergen, Kingsbay (79° n. Br., 12° ö. L.), 450 m (R.M.). 

West-Spitzbergen, Smeerenberg, 160 m (R.M.). 

West-Spitzbergen, 79° 55‘ n. Br., 14° 5, 5—6 m; ziemlich kleine 
Indiv. (22 Borstensegm.) (R.M.). 

West-Spitzbergen, Mosselbay, 17 m, Sandschlamm; mittelgroße 
Indiv. (R.M.). 

Hinlopen Strait, vor Eiskap, 390 m, Schlamm. (22 Borstensegm.) 


(R.M.). 


92 Ivar ARWIDSSoNn, 


König-Karls-Land, Rivalensund (ca. 78° n. Br., 27° ö. L.), 100 
bis 110 m, feiner Schlamm, große Steine; 1 kleines Indiv. (R.M.). 

76° 40' n. Br., 115° 30‘ ö. L. (St.), 60 m, Schlamm (R.M.). 

77° 15° n. Br., 111° 45‘ ö. L. (St.), 40 m, Schlamm (R.M.). 

749,18’ n.,Br., ‚832780. LS), Em EM)! 

749: 8 n. Br, 820% 12°'0.' L.. (8%), !32:m (RM), 

75° 40‘ n. Br., 78° 40' ö. L. (St.), 46 m (Gb.M.). 

72% va5r ID IBE., 2000.30, 0: EI SEM ARM): 

75° n. Br., 75° 20' ö. L. (St.), 36 m, Sandschlamm (R.M.). 
1° 21‘ n. Br., 64° 53‘ ö. L. (St.), 105 m, Schlamm (22 Borstensegm.) 
(R.M.). 

105% n.Br.,.632 20% 0.80), 1602057 Schlamn Yen 
22 Borstensegm.) (Gb.M.). 

Kola-Halbinsel, Orafjord (R.M.) und Kolafjord, 195 m (22 Borsten- 
segm.) (R.M.). 

Finmarken (mördliches Norwegen), Sörvar, Westseite von Sörö 
(R.M.). 

Finnmarken, Altenfjord, Langfjord, 90 m (T.M.). 

Tromsö Amt (nördliches Norwegen), Kv»nangenfjord, 300 —343 m 
(1 Indiv.: 22 Borstensegm.; freie Röhren) (NORDGAARD). 

Tromsö Amt, Lyngenfjord, 54 m und Falsnes, 80—90 m (T.M.). 

Tromsö Amt, Skatören, litoral (1 Indiv.: 22 Borstenseem.) (T.M.). 

Tromsö Amt, Skatören, 50—70 m (T.M.). 

Tromsö Amt, Ulfsfjord, 45 m (R.M.). 

Tromsö Amt, Grötsund, 160 m (R.M.). 

Tromsö Amt, Kalfjord, 36 m (großes Indiv.) (R.M.). 

Tromsö Amt, Tromsösund, 5—20 m (1 Indiv.: 22 Borstensegm.) 
(T.M.). 

Tromsö Amt, Balsfjord, Hvitberg (ca. 69° 30' n. Br., 19° ö. L.), 
120 m (3 Indiv.: 22 Borstensegm.) (T.M.). 

Tromsö Amt, Balsfjord, Hvitberg, 90 m (4 Indiv.: 22 Borstenseem.) 
(T.M.). 

Tromsö Amt, Balsfjord, Ramfjord, Fagernes, 70 m (1 Indiv.: 
22 Borstensegm.) (T.M.). 

Tromsö Amt, Balsfjord, Ramfjord, 140 m (1 Indiv.: 22 Borsten- 
segm.) (R.M.). 

Tromsö Amt, Stönnesbotn, innerer Teil, Senjen-Insel, 40—80 m 
(NORDGAARD). 

Lofoten, Ögsfjord, innerer Teil, 100 m (NornGaarn). 

Nordlands Amt, Skjerstadfjord (ca. 67° 17‘ n. Br.) 230 m (Norp- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 93 


GAARD). 1 mittelgrobes, nicht vollständiges Individuum, das hinsicht- 
lich der Hautdrüsen nahe mit rein arktischen Individuen übereinzu- 
stimmen scheint, das aber an seinen vollausgebildeten Hakenborsten 
6 Zähne besitzt, eine Anzahl, wie sie kaum auch bei den größten 
der übrigen Individuen beobachtet worden ist. 

Ältere Fundangaben. 

Da die Hauptart und die unten folgende Varietät früher nicht 
unterschieden worden sind, ist es offenbar ziemlich unsicher, ob 
es in jedem einzelnen Fall gelingen wird, die frühern Funde 
auf richtige Weise zu gruppieren. Unter der Voraussetzung, dab 
die beiden Formen auch an der Ostküste von Nordamerika vor- 
kommen und daß die Hauptart arktisch, die Varietät boreal ist, 
teile ich der erstern folgende Funde zu; vgl. jedoch var. borealis! 

Vor: Hare’ Island4=70%30" n.vBr}, 54% 41% w. il. (64, ıp. 219; 
68, p. 507). 

Grönland (1, p. 374; 81, p. 303). 

Labrador (32, p. 293). 

Ostküste von Nordamerika (13, p. 31; 92, p. 745; 57, p. 351, 
355, 362, 367; 51. p. 439; 56, p. 39, 43, 45, 411, 502). 

Jan Mayen (88, p. 22). 

Spitzbergen (96, p. 132). 

Ost-Spitzbergen (101, p. 402). 

Nowaja Semlja und ostwärts (70, p. 56; 90, p. 296; 76, p. 784 
80, P.4104P38923171393). 

Weißes Meer (85, p. 55). 

Zerstreute Angaben von dem nördlichen Eismeer und dem nörd- 
lichen Norwegen (27, p. 190; 74, p. 21; 75, p. 10, 8). 

Nördliches Norwegen. Vadsö etc. (23, p. 92; 105, p. 115; [132, 
p. 283]). 

Hammerfest ete. (11, p. 200; 16, p. 16; 18, p. 122; 20, p. 54). 

Lyngenfjord (122, p. 97). 

Kvxnangen-Skjerstadfjord (137, p. 169). 

Regeneration. Das Vorderende bis zum 1. Borstensegment 
ine]. an je einem Indiv. von folgenden Lokalitäten: 65° 40‘n. Br., 35° 32° 
w. L., Nord-Spitzbergen, Karameer, Orafjord, Kolafjord und Kalfjord; 
Vorderende bis zum 2. Borstensegment inel.: 74° 8° n. Br., 82° 12° 
er ndim: 

Parasiten. An Individuen aus dem Ögsfjord wurden Infu- 
sorien gefunden, die an den Haarborsten festsitzen. 


94 Ivar ARwıDSssoN, 


Niceomache lumbricalis var. borealis n. var. 
(Taf. 2, Fig. 59—67; Taf. 8, Fig. 246—251.) 


Borstentragende und hintere borstenlose Segmente, 
welch letztere typischer Weise 2 am der Zshl sind, 
aber zwischen 3 und 1 variieren, zusammen 25 (wovon 
möglicherweise das letzte mehr oder weniger redu- 
ziert sein kann). Die Mündungen der Nephridien vom 
7. Bortensegment inkl. an dicht von Drüsen umgeben. 
Zähne der Hakenborsten bis 6. 

Färbung. An einem lebenden Individuum aus dem Koster- 
fjord ist folgendes bezüglich der mehr oder weniger dicht stehenden, 
schön hellroten Punkte des Vorderkörpers beobachtet worden. Das 
4. Borstensegment ist dicht und außer nach hinten zu etwas bräun- 
lich punktiert. Nahe dem Vorderrande des Segments findet sich 
ein auf den Seiten und unten besonders deutliches Band von 
Punkten. Hinter den Parapodien, besonders darunter, fehlen Punkte 
eine Strecke weit. Das nächste Segment am Vorderrande mit einem 
Bande ringsherum; hinter den Parapodien schwächer punktiert unten 
als oben. Das 6. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden, hat 
aber ein sehr undeutliches vorderes Band. Das 7. Borstensegment 
entbehrt vorderer und hat nur schwache hintere Punkte. 

Äußerer Körperbau. Vel. Fig. 59—62, 64—66! 

Das Vorderende in Fig. 59 ist ziemlich gestreckt. Fig. 61 gibt 
den erweiterten Mund wieder, wobei zugleich deutlich Teile der 
Proboseis sichtbar sind; zu beachten ist, daß dies trotz wieder- 
holter Versuche alles ist, was überhaupt hierüber hat beobachtet 
werden können. Fig. 65 gibt das nach hinten zu ziemlich ver- 
breiterte Hinterende mit dem wenig stark eingezogenen Boden des 
Bechers wieder; man sieht auch eine schwache Andeutung vom Anal- 
zapfen. Fig. 66 zeigt das sehr gestreckte Hinterende; die hintern, 
borstenlosen Segmente, die an zusammengezogenen Individuen 2 stark 
abgesetzte Wülste bilden, sind hier fast eleichmäßig schmal. Be- 
obachtete Analcirren 12—24. 

Von vollständigen Individuen mit 23 Borstensegmenten und 
2 hintern, borstenlosen Segmenten sind 1 vom Öresund beobachtet 
worden, mehrere aus dem Gullmarfjord und 2 aus dem Koster- 
fjord. Von den Individuen aus dem Gullmarfjord entbehrt indessen 
1 der Hakenborsten auf dem 23. Borstensegement. Ein entgegen- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 95 


gesetztes Verhältnis findet sich bei 2 andern Individuen aus dem- 
selben Gebiet, insofern als das sonst borstenlose Segment nach dem 
23. Borstensegment eine Anzahl Borsten trägt, in dem einen Fall 
Haarborsten auf beiden und Hakenborsten auf der einen Seite, in 
dem andern Fall nur Haarborsten auf der einen und Hakenborsten 
auf der andern Seite. 2 andere Individuen, aus dem Gullmarfjord 
bzw. dem Öresund, besitzen, wenn angenommen werden darf, daß sie 
23 vollständig mit Borsten ausgerüstete Segmente besessen haben, 
auch Haarborsten auf der einen Seite des folgenden, d. h. des 
1. normalerweise borstenlosen Segments. 

Indessen ist es nicht ausgeschlossen, daß eine Reihe Individuen 
das 2. hintere, borstenlose Segment mehr oder weniger vollständig 
verlieren können. Hierauf deutet vielleicht ein Hinterende (aus dem 
Gullmarfjord), das außer 2 borstenlosen, hintern Segmenten eine 
schwache Andeutung von einem 3. besitzt. Ein Zwischenstadium 
würde solchenfalls das in Fig. 67 abgebildete Hinterende bilden; 
hier ist das hintere, borstenlose Segment teilweise auf der linken 
Seite reduziert, während gleichzeitig die Cirren und die Borsten des 
23. Borstensegments, mit Ausnahme der Haarborsten der rechten 
Seite, nicht ausgebildet sind. 

An einem Individuum von ungefähr 57° 20° n. Br., 7° 56‘ ö. L. 
ist das hintere der beiden borstenlosen Segmente ziemlich kurz und 
nur unvollständig, unter und auf der rechten Seite, von dem vorher- 
gehenden getrennt. !) 

Das einzige vollständige der aus dem Trondhjemsfjord vor- 
liegenden Individuen besitzt 22 Borstensegmente und 3 hintere, 
borstenlose Segmente. 

Var. borealis besitzt also in der Regel 23 Borstensegmente und 
2 hintere, borstenlose Segmente, kann aber mehr nach Norden (nahe 
ihrer Nordgrenze?) resp. 22 und 3 haben und nach Süden hin offen- 


1) MICHAELSEN (109, p. 39), der dasselbe Individuum (das größte 
der ihm vorliegenden Individuen) untersucht hat, hat die Sache so auf- 
gefaßt, daß nur ein hinteres Segment vorhanden wäre. Zu dieser offenbar 
irrtümlichen Auffassung haben ihn die übrigen von ihm untersuchten 
Individuen oder wenigstens 4 von diesen gebracht. Diese, die bei Helgo- 
land gesammelt sind, wo sie wahrscheinlich in verhältnismäßig seichtem 
Wasser gelebt haben, und die nur ganz flüchtig von mir untersucht worden sind, 
repräsentieren eine neue, Nicomache (Nicomache) minor nahestehende Art; 
22 Borstensegmente und 1 hinteres borstenloses Segment, das jedoch an 
einem der 4 Individuen Haarborsten auf der rechten Seite besitzt — vgl. 
MICHAELSEN! 


96 Ivar Arwınssos, 


bar mehr oder weniger große Anlage zu resp. 24 und 1 Segment 
aufweisen. 

Eine andere Mißbildung ist hier noch zu erwähnen. An einem der 
beiden vollständigen, mit 23 Borstensegmenten versehenen Individuen 
aus dem Kosterfjord (vgl. Fig. 65) sind nämlich die beiden vordersten 
Borstensegmente nicht völlig ausgebildet; besonders das vordere ist 
sehr kurz und entbehrt der Haarborsten. Beide tragen 1 Stachel auf 
der einen und 2 auf der andern Seite. Diese beiden Segmente ent- 
sprechen dem 1. Borstensegment bei normalen Individuen insofern, als in 
unserm Fall außerdem noch 2, aber völlig normale, stacheltragende 
Segmente vorhanden sind. Die nächstfolgenden Segmente entsprechen 
den sonst hinter dem 3. Borstensegment folgenden Segmenten. Wenn 
demnach das mißgebildete Individuum dennoch 23 Borstensegmente 
besitzt, so zeigt dies, dab die vordere Körperabteilung 1 Segment 
mehr erhalten hat, während gleichzeitig die hintere Abteilung 1 Seg- 
ment weniger als in normalen Fällen erhielt. Indessen scheint dies 
darauf hinzudeuten, daß die Segmentanzahl bei der Art außer- 
ordentlich konstant ist. 

Nephridien finden sich vom 6. bis zum 12. und wenigstens in 
einem Fall bis zum 135. Borstensegment inkl. In dem erstgenannten 
Segment scheinen sie mehr oder weniger schwach zu sein, jedenfalls 
aber sind sie an einem Individuum, das auf Schnitten untersucht 
worden ist, völlig normal. Vom 10. Borstensegment an sind die 
Organe ziemlich schwach, wenigstens in einem Fall, besonders im 
10., was sich auch durch die Schwierigkeit zu erkennen gibt, mit 
der die äußern Mündungen wahrzunehmen sind. Diese liegen (vel. 
Fig. 64) deutlich hinter den Hakenbersten. 

Hautdrüsen. Abgesehen von mehr zerstreuten Drüsen sind 
hauptsächlich folgende zu bemerken (vgl. Fig. 59 ete.). Die vordern 
6 Borstensegmente besitzen schwache, jedoch nach hinten zu etwas 
zunehmende Drüsen nahe dem Vorderrand. Auf dem 1. und 2. 
Borstensegment lassen die Drüsen das Bauchmark frei, und auf dem 
erstern wird das Drüsenband zu beiden Seiten durch die charakte- 
ristischen, etwas länglichen Flecke abgeschlossen, die in Fig. 62 
wiedergegeben sind. Vom 3.—4. Borstensegsment an kommen mehr 
oder weniger starke Drüsen hinter den Parapodien hinzu. 

Vom 7. Borstenseement an sind die Drüsen um die Parapodien 
herum deutlich von einer andern Art; auf dem genannten Segment 
sind sie am stärksten hinter den Parapodien. Offenbar infolge ver- 
schiedener Konservierung bleiben die vordern Drüsen hier in ge- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 97 


wissen Fällen ungefärbt (vgl. Fig. 64), wo die die Parapodien um- 
sebenden Drüsen stark hervortreten, in andern Fällen sind sie stark, 
fast blauschwarz gefärbt. Diese Art von Drüsen entspricht offenbar 
denen der vordern Segmente und findet sich nur am Vorderrand 
des 8. Borstensegments. Die Drüsen um die Parapodien herum 
sind dagegen stark auf diesen Segment. Diese Drüsen finden sich 
dann auf sämtlichen Segmenten. Auf dem 8. Borstensegment ragt 
auf der Rückenseite von hinten her ein mehr oder weniger drüsen- 
freier Keil zwischen die Parapodien hinein; auf dem nächsten Seg- 
ment sind die rückenständigen Drüsen schwach, und auf den nächst- 
folgenden fehlen sie oder sind sehr schwach. Später nehmen sie 
wieder zu. 

Zu beachten ist, dab die Mündungen der Nephridien vom 
7. Borstensegment inkl. an dicht von Drüsen umgeben sind. 

Borsten. Von 41 untersuchten Individuen besitzen 24 ein- 
fache Stacheln auf den 3 vordersten Borstensegmenten; von den 
übrigen besitzen 15 doppelte auf 1, manchmal auf 2 Segmenten, 
jedoch sehr selten auf mehr als einer Seite. Die übrigen 2 Indi- 
viduen, beide aus dem Gullmarfjord, weichen dadurch ab, daß Stacheln 
auf 4 Segmenten vorhanden sind, in dem einen Fall einfache, in 
dem andern doppelte auf der einen Seite des 4. 

Ein mittelgroßes Individuum aus dem Öresund besitzt auf dem 
4.—22. Borstensegment (das 23. entbehrt zufälligerweise Haken- 
borsten) folgende Anzahl von Hakenborsten: 3, 4, 10, 12, 14, 14, 15, 
14,14, 13, 12, 12, 11, 10,9, 10/11,9,7. Auf dem 9. und 10. Borsten- 
segment von Individuen aus dem Gullmarfjord sind resp. 17 und 21 
und auf dem 4. 5. 6. und 20. Borstensegment resp. 6, 8, 16 und 
19 Hakenborsten beobachtet worden. 

Bei dem genannten Individuum aus dem Öresund besitzen die 
Hakenborsten auf dem 6. Borstensegment 4 Zähne, worauf allmählich 
ein 5. hinzukommt, deutlich vom 9. Borstensegment an. Vom 15. an 
steigt die Anzahl auf 6, um vom 19. an wieder auf 5 zu sinken. 
Siehe im übrigen Fig. 246 u. 247. 

Die Säume der vordern Haarborsten, die äußerst schwach sind, 
zeigen sich etwas verschieden stark auf den vordersten Segmenten. 
Auf dem 4. Borstensegment ist der eine Saum etwas stärker, um 
bereits auf dem 7. ebenso schwach wie der andere zu sein. Noch 
auf dem 10. Borstensegment ist der eine Saum deutlich, der andere 
sehr schwach. Wegen der ausgebildeten Spitzen siehe Fig. 248. 


Die verlängerten untern Haarborsten, von denen Fig. 249 das 
7 


98 Ivar ARwIDsson, 


Detail darstellt, sind bei einem geschlechtsreifen 4, Gullmarfjord, 
27.12.1901, in großer Anzahl beobachtet worden. Auf dem 9. Borsten- 
segment (Fig. 251) z. B. finden sich ungefähr 11 solche Borsten, von 
sehr langen und verhältnismäßig groben bis zu kurzen und äußerst 
feinen. Auf dem 7. Borstensegment finden sich wenigstens 2 solche, 
eine längere und eine kürzere; auf dem 6. fehlen sie. Bei wenigstens 
3 von 4 andern gleichzeitig beobachteten und wahrscheinlich ge- 
schlechtsreifen Tieren (Geschlecht?) bestanden gleichartige Verhält- 
nisse. 

Betreffs der hintern Haarborsten (Fig. 250) ist zu erwähnen, 
daß der eine Saum dieser Borsten oft schon auf dem 4. Borsten- 
segment schwach gefunden wurde. Der stärkere Saum kann noch 
auf dem 17. Borstensegment bedeutend sein, nachdem er auf den 
vorhergehenden Segmenten schwächer gewesen ist. In andern Fällen 
sind noch auf dem genannten Segment 2 gleiche, ziemlich starke 
Säume beobachtet worden. 


Größe. Das Vorderende bis zum 11. Borstenseement inkl. an 
einem großen Individuum aus dem Gullmarfjord mißt in gestrecktem 
Zustande 60 mm in der Länge. 


Geschlechtsreife. Reife Spermien beobachtet bei 1 Indiv. 
aus dem Gullmarfjord 27.12. 1901. 


Röhre. Die Röhren sind oft mehr gebogen als bei der Haupt- 
art, jedoch erst auf der Südgrenze der Form mehr oder weniger 
geschlängelt bis geknäuelt. Die Röhren meistens etwas rostfarbig. 


Einige ziemlich gerade Röhren von den V:xderöarne sind stark 
mit Schalenfragmenten besetzt; äußerer Durchmesser 6, innerer 
25 mm. Im Gullmarfjord sind die Röhren oft stark geschlängelt; 
ebenso vor Helsingborg, wo eine kleinere, zu einem fast kugel- 
förmigen „Knäuel“ zusammengebogene Röhre beobachtet worden ist. 
An derselben Lokalität sind einige z. B. auf Schalenfragmenten mehr 
oder weniger befestigte Röhren gefunden worden. 


Fundnotizen. Nördlicher Teil des Öresund (LÖNNBERG); vor 
Helsingborg, Schlamm, Sand, Schalen, 23—36 m. 16 Indiv. (R.M.). 


Aus dem Gullmarfjord besitzt das Reichsmuseum in Stockholm 
zahlreiche Individuen und das Göteborger Museum 1 Indiv. („Pipren- 
sarleran“, 60m). Wenigstens seit 1894 ist die Art hier indessen nur an 
einer einzigen Stelle erbeutet worden, nämlich zwischen Flatholmen und 
Tistholmen, wo sie in einer Tiefe von ca. 50—70 m, Boden grober Sand, 
Schalen und Schlamm, gefunden wird; ziemlich schwer zugänglich. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 99 


V:xderöarne, 140—180 m, Schlamm (R.M.); Kosterfjord, ziemlich 
gemein auf Schlamm, teilweise Felsenterrassen, ca. 50—150 m. 

Etwas nordwestlich von 57° 20' n. Br.,.7° 56‘ ö. L., 70 m, 
1 Indiv. (Naturhist. Mus. Hamburg). 

Gegend von Bergen, 140—180 m (ArPELLÖF). 

Trondhjemsfjord, Rödberg, 70—105 m, stark sandgemischter, 
feiner Schlamm mit unbedeutenden Schalenresten. 

Malvik, 27 m, kleine Steine und Schalen (Thj.M.). 

Ältere Fundangaben. Öresund (69, p. 123; 118, p. 39); 
Dänemark (81, p. 303). Kattegat bis südwestliches Norwegen 
(Bukkenfjord)' (69, p123; 61, p. 159; 103, p: 344; 55, p. 93; 27, 
pP. 290). 

Ob diese Form im nördlichsten Norwegen gefangen worden, 
ist unsicher; Sars gibt (11, p. 200; 16, p. 16) an, daß er 22—23 
Borstensegmente an Individuen von hier gefunden habe, und eine 
Verwechslung mit Individuen aus mehr südlichen Gegenden kann 
nicht stattgefunden haben, da er dort, wenigstens bisher, kein voll- 
ständiges derartiges Individuum gefunden hat. Indessen muß es 
bis auf weiteres dahingestellt bleiben, ob nicht ein Irrtum beim 
Zählen hier vorgelegen haben kann, da später beobachtete Indi- 
viduen von denselben Lokalitäten ausschließlich 22 Borstensegmente 
besitzen, oder es hat auch das 1. hintere, sonst borstenlose Segment 
Borsten gehabt. 

Folgende Angaben von dem westlichen Norwegen dürften sich 
wahrscheinlich auf unsere Form beziehen (18, p. 122 [Molde]; 21, 
p. 256; 25, PD. 92: 1070, p- 10: IB], 'p: 12): 

Südliche Nordsee (109, p. 68); Schottland (54, p. 203 '); 59, 
p. 1274); 125a, p. 361); Shetland (40, p. 339); Irland (86, p. 602); 
Liverpool Bay (99, p. 154); Nord-Frankreich (unsicher; 97a, p. 113). 

Ostküste von Nordamerika (vgl. S. 95) (82, p. 731; 50, p. 101; 
65).p. 16). 

Regeneration. Das Vorderende bis zum 1. Borstensegment 
inkl.: 8 Indiv. aus dem Gullmarfjord und 1 Indiv. aus dem Trondhjems- 
fjord; das Vorderende bis zum 2. Borstensegment inkl: 1 Indiv. von 
dem erstern Lokal. Das Hinterteil vom 10. Borstensegment inkl. an 


l) Hier auch am Ebbestrande und möglicherweise eine andere Art, 
wie z. B. die unter dem Namen Nicomache lumbricalis (93, p. 678) er- 
wähnte und abgebildete Art aus demselben Gebiet. Diese Art gehört 
derselben Untergattung an, zeichnet sich indessen durch ein einziges 


hinteres borstenloses Segment aus (Fig. 41 A). 
7x 


100 Ivar Arwısson, 


von je 1 Indiv. von den folgenden Lokalitäten: Gullmarfjord (dieses 
Individuum auch mit einer spätern Regeneration vom 16. Borsten- 
segment an), Kosterfjord und T'rondhjemsfjord. 

Parasiten. Infusorien in der Nähe der Parapodien an 
Individuen aus dem Kosterfjord. 


Nicomache minor n. Sp. 
(Taf. 2, Fig. 68—3; Taf. 8, Fig. 252— 256.) 


Der Vorderteil meistens mehr oder wenigerfleckig. 
Ocellen vorhanden. 23 Borstensegmenteundlhinteres 
borstenloses Segment. Der Analbecher kurz und 
wenig länger auf der Bauch- als auf der Rückenseite; 
der Boden wenig tief liegend. Die Analcirren teils 
länger, ungefähr gleichgroß, teils kürzer und mehr 
wechselnd an Größe Nephridien im 6.—9. Borsten- 
segment. Der vordere Körperteil nicht besonders 
stark drüsenführend; auf den hintersten Borsten- 
segmenten deutliche rückenständige Drüsen und auf 
dem borstenlosen hintern Segment einstarker Drüsen- 
ring. Gerade Stacheln auf den 3 vordersten Borsten- 
segmenten. Die Hakenborsten des 4 und 5. Borsten- 
segments ziemlich reduziert mit höchstens schwachen 
Härchen. Die vollausgebildeten Hakenborsten, deren 
innere, untere Kontur nicht ausgebuchtet ist, besitzen 
mehrere Härchen und bis zu 5 Zähne. Die vordern 
Haarborsten sind auf dem 1.—2. Borstensegment glatt 
oder fast glatt und besitzen auf den folgenden Seg- 
menten deutliche Seitenzähnchen, die nach hinten zu 
etwas zunehmen. Die untern langen Borsten, die fast 
glatt sind (Zähnchen am meisten sichtbar näher nach 
der Spitze zu), finden sich (bei nicht geschlechtsreifen 
Indiv.) ineinerAnzahl von1—2 auf dem 5.—19. Borsten- 
segment. Die Säume der hintern Haarborsten in der 
Regel ziemlich breit auf den 3 vordersten Borsten- 
segementen, nach hinten zu nehmen beide Säume ab, 
aber verschieden stark. Röhren mehr oder weniger 
geschlängelt, dünn, meistensin Lithothamnien. 

Färbung. Der Vorderteil bis zum 3. Borstensegment inkl. 
besitzt in der Regel deutliche und teilweise ziemlich große braune 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 101 


Flecke, die jedoch der Form, Lage und Stärke nach große Ver- 
schiedenheit aufweisen. Bei stark fleckigen Individuen (Fig. 68) 
sind nur die Partien bei den Parapodien und gewisse Teile des 
vordersten Teils frei von Flecken. Die Flecke außerhalb des 
vordern Teils der Bogen der Nuchalorgane sind bisweilen stärker, 
als Fig. 71 es zeigt, bisweilen können sie dagegen auch fehlen. 
Bei 2 im übrigen ziemlich stark fleckigen Individuen ist der Rücken 
mehr oder weniger frei. 

Die stark fleckigen Individuen aus dem Trondhjemsfjord lebten 
alle in Lithothamnion-Bällen, bis zu deren Oberfläche ihr Vorder- 
ende reichte. Es ist wahrscheinlich, besonders mit Rücksicht auf 
die unten erwähnten, schwächer oder gar nicht gefleckten Individuen, 
daß diese Geflecktheit in nahem Zusammenhang mit der Umgebung 
steht. Jedenfalls müssen die gefleckten Tiere wenig sichtbar sein 
in dem bunten Wirrwarr, das von den vielen schmalen Spitzen der 
Lithothamnien im Verein mit etwas Schlamm und einer reichen, 
aber hauptsächlich aus rot gefärbten Tieren bestehenden Fauna 
gebildet wird. 

Die beiden Individuen von Finmarken und Spitzbergen sind 
gefleckt. 

Deutlich schwächer gefleckt als die vorhergehenden ist 1 Indi- 
viduum aus dem Trondhjemsfjord, das unter einem Stein lebte; vgl. 
Fundnotizen. Ungefleckt sind schließlich 2 Individuen von der 
letztgenannten Lokalität, die in Lithothamnion-Bällen lebten, ohne 
die Oberfläche derselben zu erreichen. 

Diese beiden ungefleckten Individuen, deren Grundfarbe übrigens 
viel schwächer war als die der fleckigen, waren im übrigen an 
folgenden Stellen rot punktiert. Das 3. Borstensegment schwach 
punktiert; das nächste Segment stärker punktiert, besonders hinter 
den Parapodien, vor welchen ein oben etwas unbestimmter, unten nur 
nach vorn zu ausgebildeter Ring sich findet. Das 5. Borstensegment 
ist wieder schwächer punktiert, vor den Parapodien hauptsächlich 
in einem distinkten, nach vorn zu gelegenen Ring, der unten 
schwächer ist. Das 6. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden, 
ist aber schwächer punktiert, so ist z.B. der vordere Ring auf der Unter- 
seite kaum sichtbar. Das 7. Borstensegment mit wenigen Punkten, 
am deutlichsten in einem schwachen, obern, vordern Ring. Im 
übrigen sind die Punkte schwach auf der Unterseite des 5. Borsten- 
segments und fehlen hier fast vollständig auf den beiden folgenden 
Segmenten. 


102 Ivar Arwınssos, 


Außderer Körperbau. Ocellen klein, aber ziemlich zahlreich, 
über den vordersten Teil des Kopfs zerstreut (Fig. 68 u. 71). 

Sämtliche beobachteten vollständigen Individuen, 7 aus dem 
Trondhjemsfjord und 1 von Finmarken, besitzen 23 Borstensegmente 
und 1 hinteres, borstenloses Segment. Der Analbecher ist ziemlich 
kurz mit unbedeutendem Unterschied zwischen der Länge der 
Rücken- und der Bauchseite. Die Analeirren, deren Anzahl bei 
Individuen aus dem Trondhjemsfjord 18—23 und bei dem Finmarks- 
individuum 18 beträgt, sind teils länger, mehr oder weniger finger- 
ähnlich und ziemlich gleichgroß, teils kleiner und von verschiedenen 
(Größen, von Kleinen Ausbuchtungen bis fast ausgewachsenen (Fig. 72 
u. 49). 

Der Boden selbst innerhalb der Cirren liegt wenig tief und ist 
nur schwach schräg gestellt (Fig. 73). 

Nephridien im 6.—9. Borstensegment (Trondhjemsfjord). 


Hautdrüsen. Das Vorderende bis zum 4. Borstensegment 
inkl. (Fig. 69) ist ziemlich stark drüsenführend. Auf dem 1. Borsten- 
segment sind auf der Bauchseite (Fig. 70) die hier ziemlich langen 
Drüsenflecken zu sehen. Vor den Parapodien findet sich ein Ring 
oder Band von Drüsen, das nach hinten hin zunimmt, mit dem 
7. Borstensegment aber aufhört. Auf folgenden Segmenten finden 
sich schwache Drüsen rings um die Parapodien. Auf den letzten 
5—4 Segmenten findet sich ein deutliches Band auf der Rückenseite 
und wenigstens auf dem letzten, borstenlosen kräftige Drüsen rings 
herum. Dahinter findet sich eine und die andere schwache Drüse, 
u. a. auf der Außenseite der Cirren. 

Borsten. Die Stacheln der 3 vordersten Borstensegmente sind 
gerade und ziemlich stark; bei sämtlichen beobachteten Individuen 
nur einer an jedem Parapodium (Fig. 252). 

Auf dem 4. Borstensegment beginnen die Hakenborsten. Diese 
sind auf diesem und dem folgenden Segment ziemlich offen und mehr 
oder weniger reduziert. Auf dem erstern sind sie (1) 2—3zähnig 
und entbehren der Härchen, oder es können die basalen Teile der 
Härchen von der 3. Hakenborste inkl. an (von oben gerechnet) vor- 
handen sein. Auf dem letztern Segment sind die Hakenborsten 
özähnig, und die untersten besitzen mehr oder weniger schwach 
ausgebildete Härchen. 

Vom 6. Borstensegment an sind die Hakenborsten (Fig. 253) 
voll ausgebildet mit zahlreichen Härchen. Ihre untere Kontur ist 


Skandinavisehe und arktische Maldaniden. 103 


unauseebuchtet. Anzahl der Zähne (Trondhjemsfjord): 46=°, 4—5®, 
Dt 1 2 41-23, 

Die Anzahl der Hakenborsten auf dem 4.—23. Borstensegment 
eines 35 mm langen 2 (nach welchem die Borsten übrigens vor allem 
studiert worden sind) aus dem Trondhjemsfjord beträgt: 3, 4, 6, 6, 
819,992 99,8, 8, 9,8, 9,11, 20, 10,11, 10. 

Ein Individuum von Finmarken besitzt auf dem 10. Borsten- 
seement 12 Hakenborsten, die im übrigen den obenerwähnten 
gleichen. — Ein Individuum von Moselbay besitzt auf dem 4. Borsten- 
seement 3 Hakenborsten mit 3 Zähnen und ohne Andeutung von 
Härchen und auf dem 8. Borstensegment 8 Hakenborsten mit 5 Zähnen. 

Die Spitzen der vordern Haarborsten sind auf den beiden 
vordersten Borstenseementen glatt oder nahezu glatt; von dem 
folgenden Segment an besitzen sie deutliche Seitenzähnchen, jedoch 
etwas stärkere nach hinten zu; vgl. Fig. 254, die jedoch die feinen 
Spitzen der Zähnchen kaum völlig wiedergibt. Die untern langen 
Borsten, die auf dem 5.—19. Borstensegment vorhanden sind, sind 
äußerst fein, oft fast unmerklich gezähnt, am deutlichsten jedoch 
näher nach der Spitze hin (Fig. 255); sie sind in einer Anzahl von 
1—2 beobachtet worden. 

Die hintern Haarborsten sind durchgehends langspitzig, aber 
wahrscheinlich etwas weniger lang auf den vordersten Segmenten. 
In Fig. 256 ist die Spitze fast kurz. Auf ungefähr den 3 vordersten 
Borstensegmenten sind beide Säume in den meisten Fällen ziemlich 
breit und gleich groß. Dann nimmt besonders der eine ab; doch 
finden sich durch den ganzen Körper hin beide Säume deutlich, ob- 
wohl ziemlich verschieden groß. 

Größe. Die größten Individuen aus dem Trondhjemsfjord er- 
reichen eine Länge von 55 mm in ziemlich gestrecktem Zustand; 
größte Dicke an diesen Individuen 1 mm. Die Individuen von den 
übrigen Lokalitäten wenigstens nicht größer. 

Geschlechtsreife. Trondhjemsfjord 25./6. 1901: 1 2 mit 
unreifen Eiern bis zu einer Größe von 0,2X0,23 mm. Die ent- 
sprechenden Maße bei 1 2 von Finmarken 11./6. 1864: 0,25%x0,28 mm. 

Röhre. (Nach Beobachtungen im Trondhjemsfjord.) Die Röhren 
mit hellem, ziemlich kräftigem Sekrethäutchen und in der Regel 
mit einer dünnen Schicht von Sand. Solche Röhren sind in Litho- 
thamnion-Bällen gefunden worden, an denen sie offenbar nicht be- 
sonders befestigt, sondern in deren mehr oder weniger reichlichem 
Schlamm sie eingebettet sind. Nur in einem Fall wurde eine Röhre 


104 Ivar ArwıDsson, 


unter einem Stein befestigt gefunden; diese Röhre mit verhältnis- 
mäßig gröberer Sandschicht. 

Fundnotizen. Äußerer Teil des Trondhjemsfjords, Skjörnfjord, 
8 Indiv. Von diesen sind 7 in Bällen von Lithothamnion norvegieum 
(Arzscon.) Kyeıım. f. nodulosa Fosı. in der Örlandsbucht in einer 
Tiefe von 8-12 m gefunden worden. Die erwähnten Bälle sind 
hier ziemlich groß, ihr Inneres angefüllt mit Schlamm, lebenden 
Sazxicava und Ophiopholis etc. 5 von den betreffenden Individuen 
wurden ziemlich nahe der Oberfläche der Bälle gefunden, an welche 
wenigstens das (hier gefleckte) Vorderende heranreichte. Die 
2 übrigen Individuen lebten weiter drinnen mit dem Hinterende 
nach der mehr hohlen Mitte der Bälle und waren ungefleckt. In 
derselben Bucht wurde schließlich in einer Tiefe von 4-5 m 1 In- 
dividuum unter einem ziemlich großen Stein (Oberfläche: ca. 15 em?) 
gesammelt, auf welchem ein Exemplar von Laminaria saccharina wuchs. 

Finmarken, Karlsö (gleich nördlich vom 70. Breitengrad). 1 voll- 
ständiges Individuum (R.M.). Ob in Lithothamnion, unbekannt: 
solche jedoch dort vorhanden. 

Nördliches West-Spitzbergen, Moselbay, in Lithothamnion in 
34 m Tiefe. 1 unvollständiges Indiv. (R.M.). Wahrscheinlich ist die hier 
in Frage kommende Lithothamnion-Art L. glaciale, da diese, obwohl 
beträchtlich verschieden von der obenerwähnten L. norvegicum, die 
einzige hier lebende ist, die durch ihre, allerdings unbedeutende 
„Ästiekeit* zum Aufenthaltsort für N. minor sich eignen könnte. 

Regeneration. Trondhjemsfjord 1 Individuum: das Vorder- 
ende bis zum 1. Borstensegment inkl. 


Untergattung Loxochona n. subgen. 


Der Analbecher deutlich schräg mit stark ge- 
neigetem Boden. (Das 6. Borstensegment besitzt keine 
Nephridien.) 


Nicomache trispinata n. sp. 
(Taf. 2, Fig. 74—77, Taf. 3, Fig. 78—79; Taf. 8, Fig. 257—261; 
Taf. 11, Fig. 349.) 


Der Vorderteil oben rötlich. Ocellen vorhanden. 
23 Borstensegmente und 1 hinteres borstenloses Seg- 
ment. Der Analbecher bedeutend länger auf der 
Bauch- als auf der Rückenseite; sein Boden sehr stark 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 105 


geneigt. Die Analcirren ziemlich kurz und ungefähr 
gleichlang. Nephridien im 7.—9. Borstensegment. Der 
Vorderteil ziemlich schwach drüsenführend; die 
hintersten Segmente mit kräftigen Drüsenringen. Die 
3 vordersten Borstensegmente besitzen Stacheln, die 
an der Spitze etwas gebogen sind. Die Hakenborsten 
des 4. Borstensegments und die obersten auf dem 
nächsten entbehren der Härchen. Die übrigen Haken- 
borsten besitzen mehrere Härchen und bis zu 5 Zähne; 
re Innerssungerer Kontur unausgebuchtet. Die 
vordern Haarborsten besitzen glatte Spitzen. ‘Die 
untern langen Borsten, die starke Seitenzähnchen be- 
sitzen, sind (bei nicht geschlechtsreifen Individuen) 
in einer Anzahl von 2—3 auf dem 8.—20. Borstensegment 
vorhanden. Die Säume der hintern Haarborsten sind 
beide ziemlich durchgehend breit. Röhren geschlängelt, 
befestigt. 

Färbung. Ein (lebendes) ziemlich helles Individuum aus dem 
Trondhjemsfjord zeigt folgende Färbung. 

Das Vorderende bis zum 3. Borstensegment inkl. oben hell röt- 
lich, unten weiblich. Das 4. Borstensegment rotpunktiert, aber be- 
sonders unten schwach, wo die Punkte nur am Vorderrande selbst 
vorhanden sind. Das Segment ist etwas durchsichtig mit Ausnahme 
der Drüsenfelder (wie auf dem 1.—3. Borstensegment). Das 5. 
Borstensegment, das ganz gelbweiß ist, gleicht hinsichtlich der 
Punkte dem vorhergehenden; doch findet sich ganz weit nach vorn 
rings herum ein schmaler Ring, der auf der Unterseite am schwächsten 
ist, auf welch letzterer übrigens Punkte fehlen. Das nächste Segment 
gleicht dem vorhergehenden, doch ist der vordere Ring, besonders 
unten, sehr schwach. Die Borstensegmente 7—8 besitzen Punkte 
fast ausschließlich auf der Oberseite hinter den Parapodien. 

Ein anderes, kräftiger gefärbtes Individuum besitzt eine mehr 
gelbliche Grundfärbung als das oben erwähnte und ist vor allem 
durch stärkere, mehr rotbraune Punkte ausgezeichnet. So hat das 
5. Borstensegment einen starken rotbraunen vordern Ring und außber- 
dem eine Reihe obwohl schwacher Punkte nach hinten zu auf der 
untern Seite. Auf dem nächsten Segment ist der Ring ebenfalls 
vollständig, obwohl schwach auf der Unterseite, auf dem darauf 
folgenden findet sich ein sehr schwacher Ring. 

Äußerer Körperbau. Ocellen rot, zahlreich und ein in der 


106 Ivar ARwIıDSsson, 


Mittellinie nicht unterbrochenes Band auf dem vordersten Teil des 
Kopfes (Fig. 74) bildend. ‘ 

Die zahlreichen vollständigen Individuen besitzen 23 Borsten- 
segmente und 1 hinteres borstenloses Segment. Die hinter diesem 
belegene Partie (Fig. 76) ist ziemlich groß und bedeutend länger 
auf der Bauch- als auf der Rückenseite. Die Analcirren, die ziem- 
lich kurz, etwas spitz und ungefähr gleichlang sind, variieren im 
übrigen ziemlich stark der Form nach. Doppelte, d. h. mehr oder 
weniger stark zweigeteilte Cirren treten oft auf. Im übrigen 
sind 14—27 Cirren beobachtet worden, am zahlreichsten bei 
größern Individuen. Der Boden des Analbechers mit dem der 
Bauchseite ziemlich nahe liegenden Anus ist sehr stark geneigt und 
reicht nach vorn und oben bis nahe heran an das hintere borsten- 
lose Segment. 

Nephridien im 7.-—-9. Borstensegment. Auf dem nächsten Seg- 
ment sind Spuren von äußern Mündungen wahrgenommen worden, 
im übrigen aber scheinen die Organe hier rückgebildet zu sein. 

Hautdrüsen. Außer mehr zerstreuten Drüsen finden sich vor 
allem starke Drüsen hinter dem Mund (Fig. 75), ein ziemlich starkes 
Band rings herum vor dem 1. Borstensegment und Bänder in dem 
vordern Teil der Borstensegmente 1—7, wovon das vorderste mit 
seinen starken langgestreckten Flecken auf der Bauchseite (Fig. 75) 
und die übrigen allmählich an Stärke nach hinten hin zunehmen. 
Vom 8. Borstenseement an finden sich Drüsen hauptsächlich rings 
um die Parapodien ohne Verbindung auf der Rücken- oder Bauch- 
seite. Ungefähr vom 14. Borstensegment an beginnen Drüsen auf 
der Rückenseite zwischen den Parapodien aufzutreten; diese Drüsen 
werden auf den hintersten Segmenten (Fig. 76) sehr kräftig und 
bilden zusammen mit den rings um die Parapodien vorhandenen, 
ebenfalls nach hinten hin zunehmenden Drüsen starke Bänder rund 
herum, die jedoch nicht vollständig auf der Bauchseite geschlossen 
sind. Die Außenseite des Analbechers sehr schwach und spärlich 
drüsenführend. 

Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente tragen in der 
Regel nur 1, an der Spitze etwas gebogenen und im übrigen oft 
sehr kräftigen Stachel auf jeder Seite. Bei einer Reihe Individuen 
findet sich auf je einer Seite wenigstens des 2. und 3. Borstensegments 
auch ein unterer, etwas schwächerer Stachel. Außerdem ist einmal 
auf der einen Seite des 4. Borstensegments ein Stachel angetroffen 
worden (Fig. 257), der jedoch mehr gebogen war als die Stacheln 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 107 


im übrigen und einen ziemlich deutlichen Übergang zu den Haken- 
borsten bildete; die andere Seite des Segments bei dem fraglichen 
Individuum besaß 4 Hakenborsten. Die Hakenborsten des 4. Borsten- 
segments sind ziemlich reduziert mit 2—3 Zähnen und ohne Härchen; 
doch ist bisweilen, besonders auf den untern Borsten, die Basis 
solcher Härchen zu sehen (Fig. 258). Auf dem nächsten Segment 
sind die obersten 1—2 Hakenborsten in) gleicher Weise reduziert, 
die übrigen (bei mittelgroßen bis großen Individuen) besitzen da- 
.gegen Härchen. Die voll ausgebildeten Hakenborsten (Fig. 259) 
besitzen kräftig ausgebildete Härchen. Die innere, untere Kontur 
der Hakenborsten ist nicht ausgebuchtet. Die Anzahl der Zähne ist 
ungefähr folgende: 35%, 47-®, 51019, 4°0-22 Ein 55 mm langes 
Individuum besitzt auf den Borstensegmenten 4—23 folgende Anzahl 
Hakenborsten: 4, 6, 8, 11, 14, 15, 16, 17, 17, 16, 14, 12, 10, 10, 10, 10, 
9, 9, 8, 6. 1 Individuum aus 350 m Tiefe besitzt eine vollständig 
ausgebildete Hakenborste auf der linken Seite des in der Regel 
borstenlosen hintern Segments. 

Die vordern Haarborsten (Fig. 260) besitzen vollständig glatte 
Spitzen (wenigstens bei 500maliger Vergrößerung). 

Die untern, welligen Borsten sind in einer Anzahl von 2—3 auf 
dem 8.—20. Borstensegment vorhanden. Sie nehmen auf den 3 ersten 
Segmenten rasch an Länge zu. Die Seitenzähnchen sind stark und 
deutlich und sitzen regelmäßig abwechselnd (Fig. 261). 

Die hintern Haarborsten sind fast durchgehends auf beiden 
Seiten breit besäumt. Am stärksten sind die Säume auf den 2 vor- 
dersten Borstensegmenten ausgebildet. Auf den folgenden Segmenten 
(Fig. 349) nimmt der eine Saum mehr oder weniger, oft bedeutend 
auf den ersten Segmenten, ab, um ungefähr vom 10.—11. Borsten- 
segment an wieder etwas zuzunehmen. Ungefähr vom 13. Borsten- 
segment an sind die Säume gewöhnlich breit und einander ziemlich 
gleich, jedoch möglicherweise nach dem Hinterende zu schwach ab- 
nehmend. 

Größe. Das größte Individuum (Rödberg: 70 m) mißbt 55 mm 
in der Länge. Ein anderes Individuum von derselben Lokalität ist 
35 mm lang bei einer größten Dicke von 1,2 mm. In tieferm 
Wasser, 350 m, sind nur kleinere Individuen beobachtet worden. 

Röhre. Die Röhren, die hauptsächlich aus Sand gebaut und 
ringsherum vollständig sind, sind in der Regel unten platt und an 
Steinen oder toten Schalen befestigt. Meistenteils sind die Röhren 
stark gewunden und ziemlich geknäuelt, doch ‘ist der obere Teil 


108 Ivar ARWIDSSoN, 


der Windungen ziemlich freistehend. An gewissen Lokalitäten, vgl. 
Fundnotizen, finden sich Schalenfragmente in den Röhren, die auch 
in alten Schalen gefunden worden sind. 

Fundnotizen. Die Art ist nur aus dem Trondhjemsfjord 
bekannt. 

Rödberg, zahlreiche Individuen aus der westlichen und östlichen 
Bucht, von 50 bis wenigstens 125 m, mehr oder weniger mit Sand 
gemischter Schlamm. Vor dem dazwischen liegenden „Lophohelia- 
Abhang“ ist 1 Individuum in einer Tiefe von 160 m in der Mündung 
des Bechers einer toten Lophohelia gefunden worden. 

Indalsbucht, ca. 105 m, einige Individuen. Ungefähr zwischen 
Rödberg und der vorigen Lokalität, ca. 350 m, loser Schlamm mit 
Schalenscherben, 10 Indiv. (ÖSTERGREN). 

Im Skjörnfjord, im äußern Teil des Trondhjemsfjords, ist die 
Art an mehreren Lokalitäten gesammelt worden, die durch spärlich 
vorkommenden Schlamm, aber reichliches Vorkommen von Schalen 
ausgezeichnet sind. So wurde 1 Indiv. südlich vom Brackstadland 
gefunden, ca. 160 m, Schalenkies, in einer toten, sehr dicken 
Cyprina-Schale. In der Örlandsbucht wurden aus ca. 90 m Tiefe, 
Schalen und ziemlich loser Sandschlamm, 2 ‚Individuen gesammelt, 
das eine mit ziemlich großen Schalenresten in der Röhre. Südlich 
von Skjeghaugflua lebt die Art in (30—)50 m Tiefe, die aus feinem 
Sand und etwas Schalenscherben gebildeten Röhren gewöhnlich an 
großen toten Modiola-Schalen befestigt; ein hier gefundenes Indi- 
viduum, das im übrigen eine auf gewöhnliche Weise gebaute Röhre 
hatte, lebte in einer derartigen, stark von Vioa angebohrten Schale. 

Regeneration. Das Vorderende bis zum 1., 3. oder 10. Borsten- 
segment inkl. bei einigen Individuen. Ein Individuum ist schräg über 
das 2. Borstensegment hinüber verstümmelt worden, so daß nur die 
Borsten der einen Seite übriggeblieben sind, worauf der verlorene 
Teil in schräger Richtung im Verhältnis zur Längsachse des Tiers 
regeneriert worden ist. 


Nicomache quadrispinata n. sp. 
(Taf. 3, Fig. 80-84; Taf. 5, Fig. 179—180; Taf. 8, Fig. 262—267.) 
Der Vorderteil sehr schwach gefärbt. Ocellen vor- 
handen. 22 Borstensegmente und 1 hinteres borsten- 


loses Segment. Der Analbecher nicht gerade sehr ver- 
schiedenlang aufderOber-und Unterseite. Analcirren 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 109 


ziemlich kurz und ungefähr gleichlang. Der Boden 
des Analbechers verhältnismäßig schwach geneigt. 
Nephridien im 7.—9. Borstensegment. Der Vorderteil 
stark drüsenführend, besonders die Borstensegmente 
5 und 6; hintere Segmente schwach drüsenführend. 
Die 4 vordersten Borstensegmente besitzen Stacheln, 
die jedoch auf dem letzten Segment mehr oder weniger 
deutlich Hakenborstensichnähern. Die Hakenborsten 
beginnen im übrigen auf dem 5. Borstensegment, auf 
dem sie etwas mehr reduziert sind als auf den übrigen 
Sesmenten. AlleHakenborstenentbehren der Härchen. 
sind mehr oder weniger offen und besitzen vollaus- 
gebildet 4 Zähne; ihre innere, untere Kontur ist nicht aus- 
gebuchtet. DievordernHaarborsten im vordern Körper- 
teil glatt, weiter nach hinten zu treten schwache 
Seitenzähnchen auf, die am bedeutendsten ungefähr 
aufdem 12.—13. Borstensegmentsind. Dieunternlangen 
Borsten, die fast glatt sind, finden sich (bei nicht ge- 
schlechtsreifen Indiv.)ineiner Anzahl von2--3auf dem 
7.—18. Borstensegment. Die Säume der hintern Haar- 
borsten verhältnismäßig schmal, der breitere am 
stärksten auf den vordersten Segmenten, der andere 
schmälere ebenso, aber schneller nach hinten zu und 
besonders auf dem ca. 7. Borstensegment schwach. 
Röhren geschlängelt, befestiet. 

Färbung. Das Vorderende wenigstens der größten Individuen 
besitzt bis zum 2.—3. Borstensegment inkl. jedoch nicht auf der 
Unterseite, eine sehr schwache Andeutung von rotbrauner Färbung 
(nach konserviertem Material). 

Äußerer Körperbau. Ocellen ziemlich gering an Zahl auf 
dem vordersten Teil des Kopfs, die Mittelpartie jedoch freilassend 
(Fig. 80). Die Nuchalorgane scheinen bei dieser Art verhältnismäßig 
kurz zu sein und sind bisweilen so gut wie vollständig gerade. Die 
Proboseis hat an einem Individuum aus König Karls-Land unter- 
sucht werden können. Hinter dem Munde findet sich hier eine be- 
deutende Ausbuchtung (Fig. 179). Direkt von unten gesehen (Fig. 180) 
zeigt die Proboscis auf der rechten Seite eine schwach drüsen- 
führende Falte, die nach oben in den Oesophagus hinein forteeht. 
Auf der entgegengesetzten Seite ist dieselbe Bildung in der Figur 
nicht sichtbar. 


110 Ivar ARWIDSSoN, 


6 vollständige Individuen liegen von 74° 55’ n. Br., 17° 59' w.L. 
vor, und alle besitzen sie 22 Borstensegmente und 1 hinteres 
borstenloses Segment. Der Analbecher ist (von der Seite gesehen) 
ziemlich schräg, d.h. sein unterer Rand ist ziemlich nach unten ge- 
neigt, er ist aber verhältnismäßig wenig verschieden lang in seinem 
obern und untern Teil. In Fig. 81 ist der Analbecher mehr als 
gewöhnlich kurz und verbreitert. Die Analeirren (Fig. 81, 83 und 
84) sind ziemlich kurz und in der Regel ungefähr gleichlang; in 
der andern Figur sind sie mehr als gewöhnlich verschieden groß 
und einer von ihnen mehr oder weniger zweigeteilt. Sie sind in 
einer Anzahl von 10—17 beobachtet worden. Der Boden des Anal- 
bechers (Fig. 83 und 84) ist verhältnismäßig schwach geneigt. 

Nephridien im 7.—9. Borstensegment. 

Hautdrüsen. Der Vorderteil vor dem 1. Borstensegment ist 
stark drüsenführend; am freiesten von Drüsen ist der vorderste, 
obere Teil des Kopfes. Die Borstensegmente 1—7 besitzen in ihrem 
vordersten Teil einen Ring von Drüsen, die nach hinten hin bis zum 
5.—6. Borstensesment zunehmen, auf dem letzten Segment aber, be- 
sonders auf der Rückenseite, abnehmen. Die untern längsziehenden 
Drüsenflecken auf dem 1. Borstensegment sind verhältnismäßig 
schwach. Im übrigen sind diese Segmente bis zum 6. inkl. mehr oder 
wenigeerstark und nach hinten zu in zunehmendem Maße drüsenführend ; 
verhältnismäßig große und verstreut, zum Teil ziemlich unregel- 
mäßig stehende Drüsen. ‚Auf dem 3.—4. Borstensegment finden sich 
auf der Bauchseite eine Reihe Drüsen zu beiden Seiten des Bauch- 
marks angeordnet. Das 5. Borstensegment ist in der Regel etwas 
stärker drüsenführend als das folgende, das oft mehr gleichmäßig 
verteilte Drüsen besitzt (vel. Fig. 82). Übrigens können besonders 
diese beiden Segmente noch stärkere Drüsen besitzen, als es diese 
Figur angibt; am schwächsten sind indessen immer die Drüsen 
hinter den Parapodien. Das 7. Borstensegment hat spärliche, haupt- 
sächlich auf der Rückenseite belegene Drüsen. 

Auf den folgenden Segmenten finden sich nur spärlich Drüsen 
und hauptsächlich oberhalb der Haarborsten oder rings um dieselben, 
wo sie indessen ungefähr vom 16. Borstensegment an ziemlich rasch 
zunehmen, um auf den letzten Segmenten auf der Rückenseite zu- 
sammenzufließen. Das hintere, borstenlose Segment hat Drüsen rund 
herum, doch sind sie schwächer auf der Bauchseite und lassen das 
Bauchmark frei. Die Außenseite des Analbechers hat schwache, 
nicht vollständig gleichmäßig verteilte Drüsen. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. alal 


Borsten. (Hauptsächlich nach Individuen aus Ost-Grönland.) 
Die 4 vordersten Borstensegmente tragen in der Regel ziemlich 
starke Stacheln (Fig. 262). Bei 28 untersuchten Individuen sind die 
Stacheln einfach; bei 12 Individuen kommen indessen auf ein bis 
mehreren Segmenten doppelte Stacheln vor. Besonders zahlreich 
sind diese doppelten Stacheln bei Individuen mit deutlich regene- 
riertem Vorderteil, sie sind hier an allen oder in 6 von resp. 8 Para- 
podien beobachtet worden, was den Zusammenhang zwischen der 
Regeneration und dem Vorkommen dieser Stacheln zeigt. Auf dem 
4. Borstensegment sind die Stacheln schmäler als auf den übrigen 
Segmenten und besitzen in der Regel eine deutlich gebogene Spitze; 
sie nähern sich etwas den Hakenborsten der folgenden Segmente. 
In 3 Fällen ist auf der einen Seite des 4. Borstensegments eine 
deutliche Übergangsform zu diesen Borsten mit schmalem Innenteil 
und 1—2 Zähnen gefunden worden; in 2 Fällen wurde indessen unter- 
halb dieser Borsten ein normaler Stachel gefunden. 

Das 5. Borstensegment besitzt ziemlich offene Hakenborsten 
(Fig. 263 u. 264) mit 3—4 Zähnen, wovon der große ziemlich stumpf 
ist; wie die Hakenborsten aller folgenden Segmente entbehren sie 
jeder Spur von Härchen. Auf den folgenden Segmenten werden die 
Hakenborsten (Fig. 265) weniger offen und der große Zahn spitz. 
An 1 untersuchten Individuum, 74° 10° n. Br., 20° 8° w. L., besitzen 
diese Hakenborsten 4 Zähne ungefähr bis zum 15. Borstensegment; 
dann werden sie allmählich etwas offener und besitzen wenigstens von 
19. Borstensegment inkl. an nur 3Zähne. An andern Lokalitäten, z.B. 
72° 28‘ n. Br., 21° 48 w. L., besitzen die Tiere durchweg mehr offene 
Hakenborsten. Individuen von 74° 35° n. Br., 18° 23° w. L. zeichnen 
sich dagegen durch ziemlich gebogene Hakenborsten aus. — Die 
innere, untere Kontur der Hakenborsten entbehrt einer Ausbuchtung. 

1 kleineres Individuum von 74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L. besitzt 
auf dem 5.- 22. Borstensegment (die 10—11 hintern wahrschein- 
lich früher verstümmelt und dann nicht völlig wiedergewachsen) 
folgende Anzahl von Hakenborsten: 2, 5, 5, 5, 6, 5,5,5,5,5, 4 4, 
4,3, 3, 3, 3, 3. Der Vorderteil bis zum 9. Borstensegment inkl. bei 
einem andern Individuum von derselben Lokalität mißt in der Länge 
17 mm (bei einer größten Dicke von 1,2 mm) und besitzt auf den 
Borstensegmenten 5—9 resp. 3, 6, 10, 11, 10 Hakenborsten. Von 
74° 10‘ n. Br., 20° 8' w. L. sind 1 Vorder- und 1 Hinterteil, wahr- 
scheinlich von 2 ungefähr gleichgroßen Tieren, untersucht worden. 
Die Borstensegmente 5—10 besitzen resp. 4, 7, 8, 10, 10, 8 und die 


112 Ivar ARWIDSSOoN, 


Borstensegmente 14—22 durchweg 5 Hakenborsten außer dem 20. 
mit 6 und dem 22. mit 2 Hakenborsten. 

Die vordern Haarborsten entbehren auf den vordern Segmenten 
seitenständiger Zähnchen; schwache Zähnchen treten indessen weiter 
nach hinten zu auf und sind am deutlichsten ungefähr auf dem 
12.—13. Borstensegment (jedoch nicht völlig so deutlich wie Fig. 266 
es angibt). Weiter nach hinten zu nehmen die Zähnchen allmählich 
ab. Die untern, langen Borsten, die in einer Anzahl von 2—3 vom 
7. bis zum 18. Borstensegment inkl. beobachtet worden sind, sind 
fast glatt; nur außerordentlich kleine Zähnchen, ähnlich denen z.B. 
bei Nicomache lumbricalis, aber etwas spärlicher stehend, sind vor- 
handen. 

Die hintern Haarborsten besitzen verhältnismäßig schmale und 
in der Regel verschieden große Säume. Der eine Saum ist ziemlich 
bedeutend auf den 2—3 vordersten Borstensegmenten, besonders auf 
dem 1. Nach hinten zu nimmt er mehr oder weniger bedeutend ab 
und variiert im übrigen ziemlich stark. Der andere Saum ist auf 
dem 1. Borstensegment fast ebenso stark entwickelt wie der erste, 
nimmt nach hinten zu ziemlich rasch ab, variiert aber gleichfalls 
beträchtlich an Stärke. Auf dem 7. (Fig. 267) und den benachbarten 
Segmenten ist er oft fast verschwunden; auch auf den hintersten 
Segmenten ist er oft sehr schwach, kann aber auch, z. B. auf dem 
19. Borstensegment, fast dieselbe Größe erreichen wie der gegrenüber- 
stehende Saum. 

Größe. Der Vorderteil des größten beobachteten Individuums, 
74° 10° n. Br., 20° 8’ w. L., mißt bis zum 11. Borstensegment inkl. 
30 mm in der Länge. Der ziemlich zusammengezogene Vorderteil 
bis zum 9. Borstensegment inkl. bei 1 Individuum von 74° 55‘ n. 
Br., 17° 59 w. L. ist 17 mm lang bei einer größten Dicke von 1,2 mm. 
Der Vorderteil bis zum 10. Borstensegment inkl. bei 1 Individuum 
von 72° 28‘ n. Br., 21° 48' w. L. mißt 25 mm in der Länge. 

Geschlechtsreife. 1 ungefähr 30 mm langes 2 von 74° 55‘ 
n. Br., 17° 59' w. L., 4./7. 1899, besitzt Eier bis zu einer Größe von 
0,065 x. 0,086 mm. 

Röhre. Die Röhren sind mehr oder weniger geschlängelt und 
an Steinen und Schalenscherben befestigt; sie sind, nach den wenigen 
Stücken, die genauer haben untersucht werden können, zu urteilen, 
ziemlich dünn und bestehen aus feinem Sand. Eine Reihe Röhren, 
vielleicht nicht in ihrer ganzen Länge an der Unterlage befestigt, 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 113 


besitzen ringsherum eine gleichförmige Wand; das ist u. a. der Fall 
bei einer Röhre von dem ersten hier unten erwähnten Fundort. 

Fundnotizen. Sämtliche Individuen sind Eigentum des Reichs- 
museums in Stockholm. Die Individuen von Spitzbergen und östlich 
davon sind, mit Ausnahme zweier von der letzten Lokalität, in sog. 
Schlammproben, die diverses feingesiebtes Material enthielten, ge- 
funden worden; vgl. im übrigen die unten folgenden Lokalitäten. 

74° 55‘ n. Br., 17° 59° w. L., 350 m, Schlamm mit etwas Sand — 
kleinen Steinchen. 45 Indiv. (davon 12 aus Schlammproben); von 
32 untersuchten Indiv. besaßen 25 durchweg einfache Stacheln. 

74" 35‘ n. Br., 18° 23° w. L. — südlich von der kleinen Pendulum- 
Insel, 15—21 m, Sandschlamm. 

74° 10‘ n. Br., 20° 8° w. L. — Clavering-Insel, 25—40 m, Schlamm 
mit viel Schalen und kleinen Steinchen; 4 Indiv. 

72° 28‘ n. Br., 21° 48° w. L., 180 m, Schlamm, etwas kleine Stein- 
chen; 2 Indiv. 

79° 58‘ n. Br., 9° 30° 6. L., 425 m. grauer Schlamm mit Steinen, 
Bodentemperatur + 1,5°; 4 kleine Indiv. 

75° 58° n. -Br., 13% 18° ö. L., 350 m, Bodentemperatur +4 2,73°, 
grauer Schlamm mit Wurmröhren; 3 Indiv. 

König Karls-Land, Rivalensund (ca. 78° n. Br., 27° ö. L.), 100 bis 
110 m, Bodentemperatur — 1,45°, feiner Schlamm mit großen Steinen; 
3 kleine Indiv. 

Regeneration. Ost-Grönland: der Vorderteil, umfassend resp. 
1, 3 und 8 Borstensegmente: je 1 Indiv.; der Hinterteil, umfassend 
7 und 15: je 1 Indiv. und 12 und 14 Borstensegmente: je 2 Indiv. 

Parasiten. Ein Individuum von 74° 10‘ n. Br., 20° 8 w. L. 
trägt auf dem 5.—10. Borstensegment ein Infusor. 


Gattung Petaloproctus QUATREFAGES. 


Petaloproctus QUATREFAGES (28, p. 247). 
Nieomachella LEVINSEN (81, p. 146), nach SAıNT-JoSEPH (106, p. 133). 


Der dorsale Teil des Analbechers so gut wie voll- 
ständig verschwunden und eigentlich nur an zu- 
sammengezogenen Individuen als eine mehr oder 
weniger schwache Leiste wahrnehmbar. Der ventrale 
Teil ist stark ausgebildet und bildet zusammen mit 


den nach oben hin verschwindenden Seitenteilen und 
8 


114 Ivar ARrwıDSssoN, 


dem sehr stark geneigten Boden eine schaufelähnliche 
Partie, die deutlicher Analcirren entbehrt. 

Soweit bekannt, besitzen die Hakenborsten der hierhergehörigen 
Formen in vollausgebildetem Zustand stets Härchen '), die bei 
Petaloproctus socialis nach Axprew’s Angabe (98) in der Einzahl 
vorhanden sind. Das Gleiche ist der Fall bei Petaloproctus terricola 
(nach Untersuchung eines im Besitz des Verf. befindlichen Indiv.). 
Samnt-Josern’s Abbildung (106, fig. 181—182), in der 2 Härchen 
wiedergegeben sind, ist unrichtig, ebenso wie seine Vermutung, dab 
die Zähne der Hakenborsten, mit Ausnahme des größten, 2 Reihen 
bildeten, wovon keine median. — Es ist nicht unwahrscheinlich, dab 
die Eigenschaft, 3 stacheltragende Segmente zu besitzen, für die 
Gattung charakteristisch ist. 

Zu dieser Gattung gehören außer P. tenwis mit var. borealis 
folgende Formen: 

Petaloproctus terricola QUATREFAGES (28, p. 247); vgl. Olymene 
spathulata GRUBE (p. 22). 

Petaloproctus ceristagalli (Uuar.) ST.-JosErH (106, p. 133) 

— Nicomache eristagalli (Cuap.) MARION (60, p. 312) 
— Maldane ceristagalli CLAPAREDE (37, p. 197). 
Petaloproctus filiffer (VErRILL) Sr.-Joseru (106, p. 133) |vel. 
P. tenwis var. borealis!| 
— Lumbriclymene filifera (VERRILL) VERRILL (124, p. 659) 
— Maldane filifera VERRILL (71, p. 179). 
Petaloproctus integrinatis (HAswELL) Sr.-JoserH (106, p. 133) 
— Ülymene integrinatis HASwELL (78, p. 634). 

Nicomache m’intoshi MARENZELLER (94, p. 19), schon von SAINT- 
JoserH (106, p. 133), obwohl mit Zögern, zu Petaloproctus gestellt; 
vgl. M’IntosH (134a, p. 72). 

Petaloproctus socialis ANDREWS (98, p. 295). 

Petaloproctus tenwis (TH&EL) SAINT-JOSEPH. 
(Taf. 6, Fig. 190a.) 
Maldane tenuis THEEL (70, p. 57, fig. 592 —54). 
Petaloproetus tenwis (THKEL) SAINT-JOSEPH (106, p. 133). 

Oberseite und Seiten des Vorderteils schwach rot- 

braun (einer deutlichen Zeichnung in Graubraun ent- 


1) 8. jedoch HAsweur'’s ungenügende Abbildung (78, fig. 6) von 
einer Hakenborste von P. entegrinatis. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 115 


behrend). Ocellen fehlen. 20 Borstensegmente und 1 
hinteres borstenloses Segment. Der untere, hintere 
Rand des Analbechers schwach krenelfert bis gezähnt. 
Der Vorderteil bis zum 7. Borstensegment inkl. ziem- 
lich stark drüsenführend; hinter dem 8. Borsten- 
segment schwach drüsenführend, jedoch ziemlich be- 
deutende Drüsenansammlungen auf der Rückenseite 
einer Reihe derhintern Borstensegmente. Dasborsten- 
lose, hintere Segment nur mit schwachen Drüsen. Die 
3 vordern Borstensegmente mitStacheln. Das 4. und 5. 
Borstensegment teilweise mit etwas reduzierten 
Hakenborsten. Diese, die mehrere Härchen und eine 
Anschwellung rings herum innen vor dem Halse be- 
sitzen, haben vollausgebildet 6—7 Zähne. Die vordern 
Haarborsten besitzen außer auf den 2 vordersten 
Borstensegmenten ein®& deutlich zähnchentragende 
Spitze, voll ausgebildet mit starken Zähnchen vom \. 
Borstensegment inkl. an. Die untern langen Haar- 
borsten sind (bei nicht geschlechtsreifen Individuen) 
in einer Anzahl von 1(—2) vom 7. Borstensegment inkl 
anvorhanden. Diehintern Haarborsten besitzen einen 
breiten Saum, am stärksten auf den vordersten Seg- 
menten; der andere Saum ist besonders auf den vor- 
derstenSegmenten schwach, nach hinten zuister zum 
Teil ebenso stark wie der erste. Röhren befestigt, ge- 
schlängelt, niedrig. 

Färbung. Die beobachteten Individuen sehr hell ohne deut- 
liche Zeichnung auf den vordersten Segmenten. 

Äußerer Körperbau. Ocellen fehlen. Die Nuchalorgane 
sind mehr oder weniger deutlich bogenförmieg. 

20 Borstensesmente sind an allen vorliegenden vollständigen 
Individuen, d. h. je 1 von den 3 ersten unten erwähnten Fund- 
orten wahrgenommen worden. 1 hinteres (in der Regel vollständig) 
borstenloses Segment. Der Analbecher scheint, verglichen mit der bei 
var. borealis, ziemlich kurz auf der Bauchseite zu sein (Fig. 190a). Auf 
der Rückenseite reichen dienach vorn und oben verschwindenden Seiten- 
partien des offenen Analbechers ziemlich nahe aneinander heran. 
Der hintere Rand des Analbechers ist mehr oder weniger deutlich 
gezähnt, jedenfalls sind diese Zähnchen oder Unebenheiten weit 


deutlicher als bei der genannten Varietät. Der in Fig. 190a abge- 
g* 


116 Ivar ARWwIDSsoN, 


bildete Analbecher ist ungewöhnlich stark gezähnt. Das Individuum 
von 72° 30° n. Br., 52° 45‘ ö. L. (Tufer’s Typusexemplar) besitzt 
ziemlich schwach krenelierten Rand, die Krenelierung jedoch etwas 
deutlicher als Tu&eus Figur (70, fig. 53) es angibt. In Fig.190a erscheint, 
was selten zu beobachten ist, die Analöffnung stark ausgestülpt. 

Nephridien nicht bekannt. 

Hautdrüsen. Die Partie vor dem 1. Borstensegment ist 
ziemlich stark drüsenführend, jedoch fehlen Drüsen auf dem obern, 
vordersten Teil des Kopfs. Die Borstensegmente 1—8 besitzen 
starke, nach hinten hin bis zum 6. Borstensegment inkl. zunehmende 
vordere Drüsenringe; abnehmend auf dem 7. und besonders auf der 
Rückenseite des 8. Borstensesments. Auf dem 1. Borstensegment 
finden sich starke, aber verhältnismäßig ziemlich kurze längsgestellte 
untere Drüsenflecke. Im übrigen sind die 7 vordersten Borsten- 
seemente besonders oben ziemlich stark drüsenführend, nach hinten 
zu verschwinden jedoch allmählich die Drüsen. Hinter dem 8. Borsten- 
segment finden sich Drüsen hauptsächlich rings um die Parapodien; 
zwischen diesen auf der Rückenseite finden sich erst sehr schwache 
Drüsen, die bis zum 10.—11. Borstensegment abnehmen oder hier 
verschwinden; nach hinten zu nehmen sie wieder zu und bilden 
ziemlich starke obere Bänder, ausgenommen die 2 letzten Borsten- 
sesmente, wo sie mehr oder weniger verschwunden sind, und das 
hintere borstenlose Segment, wo sie vollständig fehlen. 

Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente besitzen in der 
Regel (5 von 6 untersuchten Individuen) einfache gerade Stacheln. 
Ein Individuum besitzt auf der einen Seite des 2. Borstensegments 
einen untern, an der Spitze ziemlich umgebogenen Stachel. Auf 
dem 4. und 5. Borstensegment sind die Hakenborsten, die sämtlich 
durch eine rings herum deutliche Anschwellung innen vor dem Halse 
ausgezeichnet sind, nicht besonders stark entwickelt. 1—2 der 
obern entbehren Härchen, und der große Zahn ist bei ihnen ziem- 
lich stumpf. Vom 6. Borstensegment an sind die Hakenborsten voll- 
ausgebildet mit Härchen und gleichen nahezu denen bei der var. 
borealis (Fig. 269). Anzahl der Zähne: (3—)4*, (4—)5?, 56-7, 6°9, 
6—7!°; auf den folgenden Segmenten ungefähr ebenso viel, aber all- 
mählich etwas abnehmend. Ein Individuum von 74° 10‘ n. Br., 20° 
8' w. L. besitzt 3 Hakenborsten auf der linken Seite des hintern, 
sonst borstenlosen Segments. 

Die vordern Haarborsten, deren feine Säume, besonders der 
stärkere, verhältnismäßig deutlich sind, sind fast glatt auf dem 1.—2. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 117 


Borstensegment, bereits auf dem nächsten Segment aber besitzen sie 
deutliche, wenn auch schwache Seitenzähnchen. Auf den folgenden 
Segmenten nehmen die Zähnchen bedeutend zu und sind vom 
7. Borstensegment inkl. an vollausgebildet, gleich denen bei var. 
borealis (Fig. 270). Dasselbe Verhältnis herrscht bei den untern 
langen Borsten (vel. Fig. 271), welche Seitenzähnchen besitzen und 
in einer Anzahl von 1(—2) vom 7. inkl. an und wenigstens bis zum 
16. Borstensegment inkl. beobachtet worden sind. 

Der eine Saum der hintern Haarborsten ist durchweg kräftig, 
am stärksten jedoch auf den vordersten Segmenten und dann all- 
mählich etwas abnehmend. Der andere Saum ist auf dem 1. Borsten- 
segment sehr schmal, nimmt nach hinten hin allmählich zu, aber 
etwas unregelmäßig, und ist ungefähr vom 9. Borstensegment an 
ziemlich gleich stark oder in der Regel nur unbedeutend schwächer 
als der erste Saum. 

Größe. Das größte beobachtete Individuum, von 74° 10‘ n. Br., 
20° 8° w. L. mißt bis zum 11. Borstensegment inkl. in gestrecktem 
Zustande 18 mm, bei einer größten Dicke von kaum 1 mm. 

Röhre. Röhren sind an Steinen (Kingsbay) oder an lebenden 
Muscheln befestigt gefunden worden; sie bestehen aus feinem Sand, 
einem und dem andern größern Sandkorn und Foraminiferen und 
sind, wenigstens teilweise, rings herum völlig geschlossen, d. h. 
Sandkörnchen nehmen auch an der Bildung der plattgedrückten Be- 
festigungsfläche teil. Die Röhren sind niedrig und geschlängelt. 

Fundnotizen. Sämtliche Individuen sind Eigentum des 
Reichsmuseums in Stockholm. 

Ost-Grönland. 

74° 10° n. Br., 20° 8° w. L. — südöstlich von der Ülavering- 
Insel, 23—40 m, Schlamm, viel Schalen und Steinchen; 4 Indiv. 

73° 6° n. Br., 27° 17° w. L. — innerster Teil des Kaiser Franz 
Joseph-Fjords, 3—9 m. Schlickartiger Schlamm mit Sand und Algen. 
Röhren an lebenden kleinern Individuen von Mya truncata und 
Astarte arctica, die letztere nicht über 35 mm lang; 4 Indiv. 

Westspitzbergen. 

Kingsbay, 300 m, Schlamm, Steine; 1 Indiv. 

Nowaja Sem]ja. 

712° 30° n. Br., 52° 45° ö. L. — Möller Bay, 9—36 m, mit Sand 
gemischter Boden; 1 Indiv. (Tuter’s Typusexemplar). 

Ältere Fundangaben. Tuker’s Angabe über das Typus- 
exemplar (70, p. 57 [91, p. 90)). 


118 Ivar Arwınsson, 


Regeneration. Ost-Grönland: 12 hintere Borstensegmente: 
1 Indiv. 


Petaloproctus tenwuis var. borealis n. var. 
(Taf. 3, Fig. 85—90; Taf. 8, Fig. 268—272.) 
Nicomachella tenwis (THKEL) LEVINSEN (81, p. 146). 
? Petaloprochus filifer (VERRILL) SAINT-JOSEPH. !) 

Der Vorderteil oft mit einer deutlichen Zeichnung 
in Graubraun. 21°) Borstensegmente Hinterer Rand 
des Analbechers völlig oder fast völlig glatt. Ne- 
phridien "im ’"6. 13° Borstensesment, Untere lamere 
Borsten bis zum 17.—18. Borstenseementinkl. 

; Färbung. Gullmarfjord. Der Vorderteil bis zum 2.—3. Borsten- 
segment inkl. mit einer schwachen, rötlichbraunen Färbung. Außerdem 
tritt mehr oder weniger deutlich, an verschiedenen Fundorten ver- 
schieden, eine besondere graubraune Zeichnung hervor; vgl. Fig. 86, 
die 1 Indiv. von Ellskär wiedergibt, welcher Fundort kräftig ge- 
zeichnete Individuen aufzuweisen hat. Eine Reihe Individuen, be- 
sonders kleinere, entbehren so gut wie vollständig dieser Zeichnung. 

Hinsichtlich der roten Punkte ähneln die Individuen aus dem 
Gullmarfjord ziemlich stark den unten beschriebenen aus dem 
Trondhjemsfjord, sie sind aber schwächer mit solchen versehen. Be- 
sonders sind die Punkte sehr spärlich auf der Unterseite, wo sie 


1) VERRILL’s erste Beschreibung dieser Form (71, p. 179) zeigt, 
wie SAINT-JOSEPH meint, daß hier eine Petaloproclus-Art vorliegt, trotz- 
dem VERRILL von einem niedrigen Kopfsaum spricht (möglicherweise hat 
er teilweise gleichzeitig eine andere Form untersucht und damit vermengt, 
z. B. eine Maldane-Art).. Im übrigen zeigt die Beschreibung, daß 
21 Borstensegmente und lange untere Borsten bis zum 18. Borstensegment 
inkl. vorhanden sind; Röhren an Muschelschalen — alles Charaktere überein- 
stimmend mit der obigen Varietät. Dagegen sollen ungefähr 3 Stacheln 
an jedem Parapodium auf den 3 vordersten Borstensegmenten vorhanden sein. 
Später (124, p. 659) teilt VERRILL indessen mit, daß Saum und Scheibe 
am Kopf fehlen und dab nur 1 Stachel an den Parapodien der 3 vordersten 
Borstensegmente sich findet. Dagegen sollen 2 borstenlose Segmente 
vorhanden sein; diese letztere Angabe kann auf einer verschiedenen 
Deutung des Hinterendes beruhen, weshalb es nicht unwahrscheinlich ist, 
daß vollständige Übereinstimmung zwischen dieser und der skandinavischen 
Form besteht, deren jetziger Name borealis dann wohl gegen filifera ver- 
tauscht werden muß. 

2) LEVINSEN gibt (p. 147) 21 Segmente an, womit, nach freund- 
licher Mitteilung an den Verf., 21 Borstensegmente gemeint sind. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 119 


auf dem 6. Borstensesment in der Regel nur in dem vordern Ring 
sich finden und auf dem nächsten Segment vollständig fehlen. 

Trondhjemsfjord. Die graubraune Zeichnung der vordern Seg- 
mente ähnelt sehr der bei den Exemplaren aus dem Gullmarfjord, 
ist aber in der Regel schwächer. Auch hier scheint sie indessen 
ziemlich bedeutend zu wechseln; besonders kräftig gefärbt sind 
einige Individuen aus der Örlandsbucht, 40—90 m. 

1 ziemlich großes Individuum von KRödberg besitzt folgende 
Färbung auf den vordern Segmenten, abgesehen von der braunen 
Pismentierung. Das 2. Borstensegment ist vorn oben schwach rot- 
punktiert. Das 3. Borstensegment besitzt vor den Parapodien ein 
deutliches Band von Punkten, das jedoch auf der Unterseite fast 
unterbrochen ist; hinter den Parapodien spärliche Punkte, aus- 
genommen auf der Unterseite Auf diesem Segment beginnt die 
gelbrötliche Färbung der Drüsenfelder. Auf dem nächsten Segment 
und den folgenden ist diese Färbung bedeutend stärker. Rote 
Punkte finden sich vor den Parapodien in einem deutlichen, aber 
besonders unten nicht gerade breiten Band; hinter den Parapodien 
finden sie sich besonders auf den Seiten und immer noch am 
schwächsten unten. Auf dem 5. Borstensegment bilden die Punkte 
einen scharfen, aber schmalen, vordern Ring und hinter den Para- 
podien nehmen sie etwas ab. Auf dem nächsten Segment finden sich 
ähnliche Punkte wie auf dem vorhergehenden, jedoch noch schwächer 
auf dem hintern Teil. Das 7. Borstensegment besitzt durchweg 
schwächere Punkte, die keinen deutlichen, vordern Ring bilden. 

Im Skjörnfjord sind die Vorder- bzw. Hinterenden der Individuen, 
die in Lithothamnion-Bällen leben, je nachdem sie exponiert sind, 
mehr oder weniger stark rot. So ist 1 Indiv. beobachtet worden, 
bei dem nur das Hinterende bis zur Oberfläche des Balls reichte 
und bei dem die Innenseite des Analbechers allein blutrot ge- 
färbt war. 

Äußerer Körperbau. Vel. Fig. 85—90! 

21 Borstensegmente sind an allen vollständigen, untersuchten 
Individuen beobachtet worden; von vollständigen Individuen liegen 
1 von 56° 30‘ n. Br., 12° 35' ö. L., zahlreiche Individuen aus dem 
Gullmarfjord und 13 aus dem Trondhjemsfjord vor. Eine Pro- 
boseis, ähnlich der bei Nicomache quadrispinata beschriebenen, ist bei 
dem oben erwähnten, ersten vollständigen Individuum beobachtet 
worden. Der Analbecher ist ziemlich lang auf der Bauchseite und 
hat, in lebendem oder konserviertem Zustand, einen vollständig 


120 Ivar ARwıDssoN, 


glatten oder sehr unbedeutend buchtig-gezähnten hintern Rand. 
Nach vorn oben ist der Analbecher (Fig. 89) verhältnismäßig breit. 

Nephridien finden sich im 6.—9. Borstensegment und sind am 
schwächsten im 6. und am stärksten im 8.—9. 

Hautdrüsen. Die Hautdrüsen ähneln sehr denen bei der 
Hauptart. 

Die Partien hinter den Parapodien auf dem 4.—6. Borsten- 
segment färben sich schwach, aber sehr gleichmäbig (vermutlich 
ebenso bei der Hauptart) (Fig. 90); außerdem sind hier zerstreute 
starke Drüsen zu sehen (nach in Formol konservierten Tieren). 
Dieselben Individuen besitzen (vgl. Fig. 87) auf der Außenseite des 
Analbechers schwache, zerstreute Drüsen, die am zahlreichsten auf 
den Seiten sind. | 

Borsten. 2 untersuchte Individuen aus dem Öresund besitzen 
doppelte Stacheln an 1—3 von den Parapodien der 3 vordersten 
Segmente. Von 7 Indiv. aus dem Gullmarfjord besitzen 6 und von 
12 Indiv. aus dem Trondhjemsfjord 9 einfache Stacheln. Die Haken- 
borsten und Haarborsten (besonders untersucht an Indiv. aus dem 
Skjörnfjord) stimmen mit denen der Hauptart überein; siehe Fig. 
268— 272! 

Auf dem 4.-—21. Borstensegment besitzt ein mittelgrobßes Indi- 
viduum von. Rödberg: resp. 3.4 5,8.8 8:88 7 76,66% 
7, 7, 6 Hakenborsten und ein großes Individuum aus dem Skjörnfjord 
gesp.‘ 4.5, 6,9: 20,2108979 58,186, 16,,.6..7,8,,8,.€0. 

Untere lange Haarborsten finden sich vom 7. Borstensegment 
an; an Individuen aus dem Gullmarfjord fehlen sie scheinbar 
vom 18. Borstensegment inkl. an; von 7 untersuchten Individuen 
aus dem Trondhjemsfjord besitzt 1 dieselben bis zum 16. und die übrigen 
bis zum 18. Borstensegment inkl. In der Regel ist nur 1 ziemlich 
grobe und verhältnismäßig ziemlich kurze Borste an jedem Parapodium 
oder möglicherweise die Spitze noch einer 2. feinern zu sehn. Nach 
Beobachtungen an einigen nahezu geschlechtsreifen 33 (vgl. unter 
Geschlechtsreife!) wachsen diese Borsten zur Zeit der Geschlechts- 
reife bedeutend und beginnt noch eine sich zu zeigen. Diese 3. ist 
wahrscheinlich noch feiner als die 2. 1 ausgelaichtes Individuum 
(Geschlecht?) aus dem Gullmarfjord, d. 6./1. 1902, besaß an einem 
einzigen Parapodium eine solche feine, sehr lange Borste, die offen- 
bar während der Geschlechtsreife ausgebildet und noch nicht abge- 
worfen war, während dagegen die übrigen ausgewachsenen dieser 
Borsten, gröbere wie feinere, offenbar früher entfernt worden waren. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 127} 


Größe. Gullmarfjord: Länge bis zu wenigstens 35 mm bei 
einer größten Dicke von 1,2 mm; Trondhjemsfjord (in Lithothamnion): 
Länge bis zu 44 mm. 

Geschlechtsreife. Einige 34, Gullmarfjord,. d. 2./8. 1902, 
besaßen teils reife oder nahezu reife Spermien, teils mehrere Ent- 
wicklungsstadien solcher; vgl. auch S. 120. 


Röhre. Die Röhren meistens aus feinem Sand, ziemlich niedrig 
und meistens stark geschlängelt; an Schalen und Steinen befestigt. 


In der Örlandsbucht sind spärliche Foraminiferen und Schalen- 
scherben in den Röhren enthalten. Die Röhren sind oft nach der 
Unterlage hin nicht deutlich ausgebildet. Das ist jedoch nicht der 
Fall bei den übrigens schwach ausgebildeten Röhren, die sich in 
Lithothamnion-Bällen finden; eine ähnliche Röhre ist in einer stark 
verwitterten Cyprina-Schale gefunden worden. Im Gullmarfjord sind 
die Röhren in der Regel etwas rostbraun. 

Fundnotizen. 


Öresund, Kn&haken, 21—36 m, unter Modiola. 2 Indiv. (LönNBeRrG.) 

56° 30° n. Br., 12° 35‘ ö L., 21 m, Schalen und Steine; auf 
Oyprina-Schalen (21 Borstensegmente: 1 Indiv.) (LÖNnNBERG.) 

1—1,5‘ nördlich von obiger Stelle, 24 m, Schalen. (LÖNNBERG.) 
(Dasselbe Lokal wie in 130). 

Gullmarfjord. (Mehrere Indiv. sind Eigentum des Herrn Professor 
Wırkn.) (21 Borstensegmente: zahlreiche Indiv.) 

Zwischen Skarfs&tet und Ellskär, 20 m, unter Sabellaria auf 
Schalen. 

Islandsberg, auf CUyprina-Schalen. 

Gäasö renna, wsw. von Löken, 25—27 m auf Cyprina-Schalen, 
hauptsächlich unter Sabellaria; gemein. 

Südwestlicher Teil von Flatholmen, spärlich. 

Südöstlich von Tistholmen, bis 50 m spärlich. 

Trondhjemsfjord. 

Sanöen, östliche Seite, 9—18 m, Algen, Schalen, Sandschlamm. 
(Thj.M.) 

Skjörnfjord, Örlandsbucht, 8-12 m, in Bällen von Lithothamnion 
norvegicum f. nodulosa (21 Borstensegmente). 

Örlandsbucht, 40-90 m, Schalen ; auf der Innenseite einer großen 
Modiola-Schale. (21 Borstensegmente); 1 Indiv. in einer verwitterten 
Cyprina-Schale. 

Rödberg, westliche Bucht nahe der Landzunge im Nordwesten. 


123 Ivar Arwıpsson, 


35—70 m, Steine, Schalen, auf der Innenseite einer großen Solen- 
Schale; Röhre gerade. 

Südlich vom Hafenpier, 35—70 m, Steine, Schalen (21 Borsten- 
segmente). 

Südlich von der Spitze des Hafenpiers, 54—90 m, Steine, Schalen, 
Sand; zahlreich, auf Steinen. 

Ungefähr 2° 20“ östlich von Rödberg, 18—70 m, Schalen, Sand; 
auf Steinen und 1 Indiv. auf einem versunkenen Lederstück gefunden. 

Malvik, 9 m, Schalen (Thj.M.). 

Ältere Fundangaben. Öresund (81,..2.l42:.118 29.39, 
nördlich von Hallands V:xderö, vgl. oben (130, p. 54). (Cape Cod: 
Petaloproctus filifer !) 

Regeneration. Gullmarfjord: 1 vorderes Borstensegment: 
3 Indiv.; Trondhjemsfjord: 1 vorderes Borstensegment: 1, 2 dito 2, 
3 dito 1 und 4 dito 2 Indiv. 

Parasiten. Oresund: 1 Indiv. mit Infusorien. 

Gullmarfjord, Islandsberg: 1 Indiv. mit Infusorien. 

Trondhjemsfjord, Rödberg: Infusorien auf der Rückenseite der 
vordern, hauptsächlich der Borstensegmente 4—8 sehr gewöhnlich. 

Skjörnfjord, Örlandsbucht: Infusorien auf den hintern Haar- 
borsten vom 6. Borstensegment an. 


Unterfam. Duclymeninae n. subfam. 


Die vordere Spitze des Kopfs ist nicht besonders 
breit. Die Nuchalorgane, die wenigstens zum größten 
Teil gradlinig sind, divergieren entweder nach vorn 
zu und Können dann in ihrem vordern Teil haken- 
förmig nach außen umgebogen sein, oder sie sind der 
Hauptsache nach parallel. Eine Kopfscheibe ist vor- 
handen; selten ist dieselbe reduziert. Die Proboseis 
bildet eine ansehnliche Blase, die entweder deutlich 
unregelmäßig dadurch ist, daß die basale Partie nach 
vorn zu abnimmt oder gar verschwindet, oder sie ist 
mehr oder weniger völlig regelmäßig. Zwischen dem 
Munde und dem 1. Borstensegment ist keine Grenze 
vorhanden. Die vordern Borstensegmente hauptsäch- 
lich ziemlich kurz; hinter dem 8. mehr oder weniger 
lange, jedoch nach hinten zu abnehmende Segmente. 
Die Anzahl der Segmente, möglicherweise mit Aus- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 123 


nahme von Formen mit besonders zahlreichen Seg- 
menten, variiert bei den betr. Formennicht. Segment- 
srenzen deutlich, ausgenommen in gewissen Fällen 
die Grenze zwischen dem 8. und 9. Borstensegment.!) 
Hintere borstenlose Segmente finden sich so gut wie 
immer Die Analöffnuns terminal und auf, einem 
deutlichen Analkonus plaziert — nicht eingesenkt 
oder eingesenkt — oder umgeben von einer ebenen bis 
schwach eingebuchteten Scheibe; Analcirren sind in 
der Regel vorhanden und meistens rings herum pla- 
ziert. Deutlicher Analzapfen. Nephridien in wenigen 
Se&menten. ‘Hautdrüsen bilden vordere Ringe auf 
den vordern Segmenten oder bekleiden einige von 
diesen vollständig. Hakenborsten (inkl. Stacheln) in 
einfachen Reihen; sie können auf dem 1-2. Borsten- 
segement fehlen. Eine gewisse Anzahl (3—4) der vor- 
dersten Borstensegmente besitzt im Vergleich mit 
den folgenden Segmenten mehr oder weniger stark 
umgewandelte untere Borsten. Die vollausgebildeten 
Hakenborsten mit langem, in der Regel wenigstens 
auf der Rückenseite nach außen abgesetztem innerm 
Teil und deutlichen Zähnen Die Hakenborsten be- 
sitzen mehrere Härchen, die unter oder zu beiden 
Seiten des großen Zahns zusammenstehn. Die vor- 
dern Haarborsten mit langen und schmalen, teilweise 
verschwindenden Säumen; ihre Spitze glatt bis deut- 
lich einen Haarpinsel tragend oder ausnahmsweise 
mit, starken) Seitenlamellen versehen. Die. hintern 
Haarborsten mit langen, schmalen Säumen und glatter 
bis schwach haariger oder ausnahmsweise mit einem 
schwachen Haarpinsel (Microclymene acirrata) Ver- 
sehener Spitze. Röhren in der Regel frei und gerade, 
hauptsächlich aus Schlamm und Sand. 

Die hierhergehörigen Formen besitzen, mit Ausnahme gewisser 
Leiochone- Arten, eine völlig deutliche Kopfscheibe; Kopfsäume finden 
sich in den meisten Fällen und sind, ausgenommen die erwähnten 
Leiochone-Arten ?) und Formen mit sehr niedrigen Säumen wie 


1) Vgl. die in Fig. 191 abgebildete Art. 
2) Bei ihnen ist offenbar nur der vordere Teil der Säume erhalten. 


124 Ivar ARrwıDsson, 


Mieroelymene acırrata, mit Seiteneinschnitten oder wenigstens einem 
Absatz versehen. Bei Proclymene fehlen Säume, die Kopfscheibe ist 
aber in gewisser Weise durch seitenständige Furchen oder Linien 
geteilt. — In sämtlichen Beschreibungen, ob die Kopfsäume nach hinten 
zu vollständig zusammenhängen oder nicht, sind die Säume als einer 
auf jeder Seite aufgefabt. 

Die Nuchalorgane erreichen nirgends den Vorderrand der Kopf- 
scheibe, obwohl es an zusammengezogenen Individuen so aussehen 
kann. Die Partie zwischen den Nuchalorganen ist bei gewissen 
Formen mehr oder weniger platt, bei andern dagegen bildet sie 
einen ziemlich deutlichen Kiel; doch dürfte dieser am meisten an 
zusammengezogenen Individuen hervortreten, und es wird im folgenden 
nur bisweilen Rücksicht auf diese Bildung genommen. — Die Proboseis 
besteht aus einer basalen oder rings herumgehenden Partie, die oft 
papillenführend ist und in gewissen Fällen nach vorn zu abnimmt; 
die mittlere oder äußere Partie ist dünner und wahrscheinlich immer 
mehr oder weniger regelmäßig. Am höchsten entwickelt zu einer 
runden, ziemlich gleichförmigen Blase ist die Proboscis bei der 
Mehrzahl der Gattungen innerhalb der Gruppe Euelymenint. 

Der Körper ist mit Ausnahme z. B. der Microclymene-Arten mit 
ihrem mehr oder weniger stark schmäler werdenden Hinterende im 
ganzen genommen ziemlich gleich schmal. — Die mit vielen Seg- 
menten versehenen Formen, die möglicherweise eine wechselnde und, 
wenn es besonders lange Formen gilt, mit dem Wachstum vielleicht 
zunehmende Anzahl Segmente haben, sind die folgenden: Meero- 
clymene acirrata, welche 27—28 Segmente haben zu können scheint; 
Praxilla elongata, welche (72, p. 124) insgesamt 37 Segmente 
(36 Borstensegmente und 1 hinteres borstenloses) hat; die gleiche 
Anzahl, 57 Segmente, wird für die var. (!) benedicti mit Ausnahme 
eines nur 3 mm langen Individuums, das 26 Segmente besitzt, an- 
gegeben. Bei einer Größe von wenigstens 20—95 mm (vel. 721) 
besitzt die Art 37 (oder möglicherweise ungefähr 37) Segmente, und 
das kleinere Individuum ist wahrscheinlich als in einem postlarvalen 
Stadium stehend aufzufassen, nach welchem es bald seine definitive 
Körperentwicklung erreicht haben würde; doch kann hier auch eine 
mehr oder weniger deutliche Variation vorliegen. Clymene monilis 
und Olymene producta sind schließlich sehr lange Formen, deren 
Segmentanzahl man nicht genau kennt, die aber vielleicht etwas 
wechseln dürfte. — Hintere borstenlose Segmente scheinen unter 
den bekannten Formen nur bei Microclymene acirrata fehlen zu 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 125 


können, obwohl das auch von andern, z. B. Olymene monilis, ange- 
geben wird. Der Analkonus oder die Gegend rings um die Anal- 
öffnung besitzt bei sämtlichen Formen mehr oder weniger starke, 
rines um die Analöffnung gestellte Runzeln, auf deren Stärke etc. 
jedoch (wie bereits erwähnt) keine besondere Rücksicht in den Be- 
schreibungen genommen worden ist. 

Ein deutlicheres Pigment findet sich in den meisten Fällen 
nicht; man beachte jedoch das Vorderende von Leiochone clypeata 
und das Hinterende z. B. von Heteroclymene robusta. 


Bei der Gruppierung der 3 Tribus, die gegenwärtig diese Unter- 
familie bilden, ist vor allem auf den Bau der Nuchalorgane und 
der Proboscis Rücksicht genommen worden. Demnach ist der Anfang 
mit den Proclymenini gemacht worden, die nach vorn zu mehr oder 
weniger divergierende bis umgebogene Nuchalorgane und eine nach 
vorn zu schwächer ausgebildete Proboscis haben; es folgen dann 
die LZeiochonini mit ähnlicher Proboseis, aber in Übereinstimmung 
mit der folgenden Gruppe geraden Nuchalorganen; diese letztere 
Gruppe, die Euclymenini, hat hauptsächlich eine ringsherum ziemlich 
gleichmäßig ausgebildete Proboseis. — Vel. im übrigen die nach 
dieser Gruppe behandelte Form, wiedergegeben in Fig. 187—188. 


Zu dieser Unterfamilie gehören außer den später erwähnten 
Gattungen und Arten folgende, deren nähere Stellung mehr oder 
weniger unsicher ist. 

Olymene microcephala SCHMARDA (22, p. 15); vgl. GRUBE (33, p. 53). 

Clymene lyrocephala SCHMARDA (22, p. 15) — Ülymenella (Axio- 
thella) Iyrocephala (SCHMARDA) VERRILL (124, p. 658). 

Clymene modesta QQUATREFAGES (28, p. 239). 

Johnstonia (2) gracilis KınBerG (30, p. 342); das Hinterende, 
nach Untersuchung des Typusexemplars im Reichsmuseum zu Stock- 
holm, gleichartig z. B. mit dem einer Kuclymene-Art; „Kiementäden“ 
nicht vorhanden. 

Praxilla collaris CLAPARKDE (37, p: 194) — Olymene collaris (CuAr.) 
Orrannı (120, p. 8)%) — Kuclymene (Praxillella) collarıs (Uuar.) 
VeErriınu (124, p. 655); siehe 138, p. 233. 


1) Auch unter der Voraussetzung, daß Lo Branco (102, p. 20) und 
ÖORLANDI es mit derselben Art zu tun gehabt haben wie ÜLAPAREDE, ist 
die Stellung derselben noch unsicher, vor allem wegen der unvollständigen 
Kenntnis von dem Bau des Hinterendes. 


126 Ivar ARWwıDSssoN, 


[Praxilla sp. CLAPAREDE (58, p. 7).] 

Prazxilla abyssorum M’Istos# (84, p. 408). 

Ulymene ceingulata Euuers (89, p. 185), für welche Art VERRILL 
(124, p. 654) die Gattung Ulymenopsis aufgestellt hat. 


Tribus Proclymenini n. trib. 


Vordere Spitze des Kopfs wenig abgesetzt. Die 
Nuchalorgane kurz, ganzvornschwach divergierend bis 
hakenförmigumgebogen. Hintere Grenze des 8. Borsten- 
segments fehlt oder ist nur schwach angedeutet. Vom 
9. Borstensegment inkl. an tragen die Segmente Para- 
podien in ihrem hintern Teile. Von den Analcirren 
steht keiner in der Mittellinie auf der Bauchseite. 
Analzapfen ziemlich deutlich. Unteres dreikantiges 
Drüsenfeld fehlt auf dem 8 Borstensegment. Die 
Borstensegmente 1-2 können der untern Borsten 
entbehren. Die untern Borsten der 3—4 vordersten 
Borstensegmente mehr oder weniger stark von denen 
der folgenden abweichend.!) Die Spitzen der vordern 
Haarborsten glatt bis fast glatt oder mit starken 
Seitenlamellen versehen. 

Öcellen sind nicht bekannt. Die Kopfscheibe scheint eine Art 
querer Furchen zu besitzen, z. B. eine hinter den Nuchalorganen 
wie bei Jsocirrus oder 2 weniger ausgeprägte, die von den 
hintern Enden derselben Organe ausgehen wie bei Proclymene. Die 
Proboscis ist im ganzen ziemlich unbekannt; wahrscheinlich ziemlich 
kräftig entwickelt, wenigstens auf der hintern Seite; deutliche 
Papillen dürften fehlen; vgl. jedoch 16, tab. 1, fig. 3; vgl. im übrigen die 
unten erwähnte Maldane (?) eineta SAINT-JosepH. Die Partie zwischen 
dem Mund und dem 1. Borstensegment scheint immer kurz zu sein. 
Wahrscheinlich findet sich niemals ein eigentlicher Analkonus, sondern 
es bildet die Analgegend in normaler Lage eine ebene oder einge- 
buchtete Scheibe. Beobachtungen, wie sie hier unten unter Proclymene 
mülleri angeführt werden und wie sie M’Intos# für Maldanella 
valparaisiensis anführt, dürften sich auf einen mehr zufällig vorge- 
stülpten Anus beziehen; vgl. im übrigen /soeirrus planiceps. Nephridien 
bisher im 6.—9. Borstensegment gefunden, ihre Mündungen hinter und 
bei oder dicht unter den untersten Hakenborsten. Der Hals der 


1) Vielleicht unsicher z. B. bei Axiothea campanulata. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 127 


_ 


Hakenborsten mehr oder weniger schräg gestreift. Beobachtete Röhren 
gerade und frei. 

Zu dieser Gruppe gehört außer den Gattungen Proclymene und 
Isocirrus mit hier unten erwähnten Arten die Gattung Maldanella 
M’Istos# (84, p. 394). Diese Gattung ist im großen und ganzen 
sehr unvollständig bekannt, ja M’Intost hat nicht einmal versucht, 
wie bereits erwähnt, eine Diagnose zu geben; die freilich sehr un- 
vollständige Beschreibung dreier Arten dürfte jedoch zeigen, daß wir 
berechtigt sind, diese Gattung hier aufzuführen. Die 3 Arten sind: 

Maldanella antarctica‘) M’Intosn (84, p. 394). 

Maldanella valparaisiensis M’Istos# (84, p. 396). 

Maldanella neo-zealaniae M’IstosH (84, p. 398). 

Von diesen Arten weiß man, daß bei ihnen allen die vordere 
Spitze des Kopfs wenig abgesetzt und daß die Partie zwischen den 
Nuchalorganen platt ist oder einen schwachen Kiel bildet. Deut- 
licher Kopfsaum vorhanden. Hinter den Nuchalorganen sind mehr 
oder weniger deutlich gebogene, quergehende Furchen zu sehen. 
Das 1. Borstensegment entbehrt unterer Borsten, welche auf den 
übrigen Borstensegmenten nur durch Hakenborsten (nicht Stacheln) 
vertreten zu sein scheinen. Das Hinterende, von dem man aller- 
dings nicht weiß, ob es eines rein ventralen Cirrus entbehrt, ist 
nur für die 2. Art bekannt und gleicht möglicherweise dem bei der 
Gattung Proclymene, doch sind alle Cirren gleichlang. Die 3. Art 
besitzt nach vorn zu divergierende Nuchalorgane und von dem 
hintern Ende derselben ausgehende Furchen, die offenbar vollständig 
mit denen bei Proclymene mülleri übereinstimmen; vel. Fig. 93. 
Unter der Voraussetzung, dab diese 3 Arten näher miteinander ver- 
wandt sind, worauf alles hindeutet, würde die Gattung Maldanella teils, 
wie bereits erwähnt, der Gruppe Proclymenini angehören, teils sich 
durch deutliche Kopfsäume und den Mangel an untern Borsten auf dem 
1. Borstensegment auszeichnen. Die im übrigen vorkommenden Haken- 
borsten ähneln mehr denen bei Isocirrus als denen bei Proclymene, 
ebenso die Nuchalorgane. Vgl. im übrigen Axiothea campanulata MooRE. 

Olymene harai Izuxa (128, p. 111) entbehrt Hakenborsten auf 
dem 1. Borstenseement und steht, obwohl man von der Abwesen- 
heit eines rein ventralen Cirrus nichts weiß, vermutlich der folgen- 
den Art nahe oder ist mit ihr identisch. 


l) Es steht antarctia, was ein Druckfehler ist, nach Text und Figuren- 
erklärungen. 


128 Ivar Arwısson, 


Azxiothea campanulata MoorE (131, p. 485) gehört sicher zu 
dieser Gruppe. Ihre Nuchalorgane scheinen einen Übergang zwischen 
denen bei den Gattungen Proclymene und Isoeirrus zu bilden. Haken- 
borsten auf allen Borstenseementen außer auf dem 1. wo untere 
Borsten fehlen. Vermutlich eine Maldanella-Art. Auf dem 2. Borsten- 
segment ungefähr bis 20 Hakenborsten. 

Olymene mirabilonga Moor& (131, p. 480) gehört gleichfalls zu 
dieser Gruppe und im übrigen wahrscheinlich wohl zu der Gattung 
Isoeirrus, deren vordere Haarborsten und Hinterende hier sich wieder- 
finden. 

Maldane (?) eincta SAıXT-JosEpH (106, p. 142) mit kurzen Nuchal- 
organen, Querfurchen hinter diesen und niedrigen Säumen; ferner 
fehlen untere Borsten auf dem 1.—2. Borstensegment, auf dem 3. 
Borstensegment finden sich dagegen Stacheln (3) und auf den folgen- 
den Borstensegmenten Hakenborsten. Die eine Art von Haarborsten, 
offenbar die vordern, ähneln sehr den entsprechenden bei Jsocirrus 
planiceps. Obwohl das Hinterende unbekannt ist, deutet doch alles 
daraufhin, daß hier eine Form vorliegt, die /soeörrus und Maldanella 
nahesteht, an welch letztere Gattung auch Samr-JoserH (p. 143) 
gedacht hat. Die Art besitzt eine runde Probosecis. 


Gattung Proclymene n. gen. 


Die Nuchalorgane sind in ihrem vordersten Teil 
hakenförmig umgebogen; ihre längern Schenkel diver- 
gieren übrigens etwas nach vorn hin. Von denhintern 
Enden der Organe geht etwas schräg nachhinten nach 
jeder Seite eine mehr oder weniger deutliche Furche 
oderLinie,dieeinen(besondersan zusammengezogenen 
Individuen wahrnehmbaren) Absatz inder Kopfscheibe 
markieren. Kopfsäume fehlen (oder sind schwach an- 
gedeutet). Hintere borstenlose Segmente gleichmäßig an 
Länge abnehmend und zwischen dem hintersten und den 
Analcirren eine gerade verlaufende, ziemlich kurze 
Partie, die bei zusammengezogenen Individuen nach 
hinten zu mehr oder weniger erweitert ist. Die Anal- 
cirren dicht stehend und kurz triangulär, mit Aus- 
nahme der beiden bedeutend verlängerten zu beiden 
Seiten des Bauchmarkes. Die ebene oder eingezogene 
Analscheibe, an welcher das Bauchmark deutlich zu 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 129 


sehen ist, beginnt unmitelbar vor den Cirren. Deut- 
lichere Drüsen vor allem rings um die vordern Borsten- 
segmente vor den Parapodien; undeutlichere oder 
schwächere Drüsen besonders auf mehr oder weniger 
deutlich äbgesetzten Partien, die hauptsächlich die 
Rücken- und Bauchseite einiger der vordern Borsten- 
segamente (5—8) einnehmen. Die vordersten Borsten- 
sesmente mit in der Regel einfachen Stacheln. Hals 
der Hakenborsten lang, gerade und nach innen zu 
wenig abgesetzt; dieHärchen gehen vonden Seiten aus 
und umgeben die untern Zähne. Die vordern Haar- 
borsten sehr fein mit schmalen Säumen und glatter 
oder fast glatter Spitze. Hintere Haarborsten mit 
kurzen, glatten Spitzen. Röhren frei, gerade. 

Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die als Charaktere für die 
folgende Art angeführten Eigenschaften, ein unterer, vorderer Drüsen- 
fleck auf dem 1. Borstensegment und eine deutlich erhöhte Haken- 
borstenanzahll vom 5.—6. Borstensegment an, für die ganze 
(sattung charakteristisch sind. Dasselbe ist nicht unwahrscheinlich 
der Fall mit der besonders starken schrägen Streifung auf dem 
Hals der Hakenborsten und der ähnlichen schwächern auf dem 
Stamm der hintern Haarborsten zwischen den Säumen, ferner mit 
dem Vorhandensein von 4 stacheltragenden Segmenten. 


Proclymene müäülleri (M. SArs). 
(Taf. 3, Fig. 91—97; Taf. 8, Fig. 273—275; Taf. 11, Fig. 350.) 


Clymene müllerı M. Sars (11, p. 201; 16, p. 13, tab. 1, fig. 1—7). 
Praxilla müllerı (M. SARS) MALMGREN (31, p. 210; 55. fig. 6). 
Praxillella mülleri (M. SARS) VERRILL (77, p. 295). 


Die umgebogenen vordern Schenkel der Nuchal- 
organe machen ein gutes Drittel der längsverlaufen- 
den aus. 19 Borstensegmente und 5 hintere, borsten- 
lose Segmente. Die Länge der beiden großen Ventral- 
cirren ist in gestrecktem Zustand gleich der Dicke 
des Hinterendes. Nephridien im 6.—8 und schwache 
Mündungen auf dem 9. Borstensegment. Das vordere 
Drüsenband des 1. Borstensegments trägt mitten auf 
der Unterseite einen ziemlich stark abgesetzten und 

9 


130 Ivar Arwınsson, 


runden, jedoch in der Längsrichtung des Tiers etwas 
ausgezogenen Drüsenfleck. Hintere, borstenlose Seg- 
mente mit Drüsenbändern ringsherum. Das4. Borsten- 
segment mit starken, in der Regel einfachen Stacheln. 
Die Hakenborsten des 5. Borstensegments stark redu- 
ziert ohne Härchen und fast ohne Zähne bis fast voll- 
ausgebildet mit 4—5 Zähnen. Die vollausgebildeten 
Hakenborsten mitbis zu6 Zähnen; dieseitenständigen 
Härchen decken die 2 untern Zähne. Die Anzahl der 
Hakenborstennimmt beträchtlich zuvom 5.—6. Borsten- 
segment an. Der eine Saum der hintern Haarborsten 
breit, der andere gleichbreit bis sehr unbedeutend. 

Färbung. Nur der Vorderteil (18 mm) bis zum 7. Borstensegment 
inkl. eines kleinern, lebenden Individuums aus dem Kosterfjord ist 
untersucht worden. Das 4. und 5. Borstensegment ist ziemlich 
spärlich mit schwach gelbroten Punkten besetzt; das 6. Borstensegment 
gleicht dem vorhergehenden, ist aber schwächer punktiert; vor dem 
4. Borstensegment noch mehr zerstreute und nach vorn zu im übrigen 
abnehmende Punkte. 

Äußerer Körperbau. Eigentliche Kopfsäume fehlen; bei 
Individuen mit etwas eingesunkener Kopfscheibe bildet diese einen 
ziemlich scharfen Winkel mit dem Rücken, und von der Seite ge- 
sehen, kann es leicht erscheinen, als ob ein solches Individuum hier 
eine Andeutung von Säumen hätte. Individuen mit mehr nach außen 
gewölbter Kopfscheibe zeigen jedoch unmittelbar die vollständige 
Abwesenheit hinterer Säume, indem die Scheibe in einem glatten 
Bogen in die Rückenlinie übergeht. Nach vorn zu sind runde, am 
Rande gelegene Wülste in gewissen Lagen zu bemerken, doch bilden 
sie kaum eigentliche Säume. 

Die längsten Schenkel der Nuchalorgane divergieren etwas nach 
vorn zu, übrigens bisweilen etwas stärker, als es Fig. 93 zeigt. 
Von den hintern Enden der Nuchalorgane geht schräg nach hinten 
nach jeder Seite hin eine deutliche Linie oder Furche, vor welcher 
die hier außerhalb des Nuchalorgans gelegene Partie oft etwas 
herabgesunken liegt. Die Partie zwischen den Nuchalorganen bildet 
einen schwachen Kiel. 

Die Proboseis nicht näher bekannt; sie ist indessen wenigstens 
hinter dem Mund ziemlich stark entwickelt, scheint aber vor dem- 
selben möglicherweise bedeutend reduziert zu sein (vgl. Fig. 91); 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 131 


darauf deutet auch Sars’ Beschreibung und Abbildung (16, p. 14, 
fie. 3). 

Die vordersten Segmente sind ziemlich kurz; vom 5. Borsten- 
segment an werden sie bedeutend länger, besonders das 6. und 7. 
Das 9. und die folgenden Borstensegmente sind nicht besonders lang 
und nehmen allmählich nach hinten zu ab. Die hintere Grenze des 
9. Borstensegments ist besonders undeutlich, die folgenden Grenzen 
werden allmählich deutlicher. 19 borstentragende Segmente, be- 
obachtet an 1 Individuum aus dem Kosterfjord und 2 aus der Gegend 
von Bergen, sämtlich vollständig. 5 hintere borstenlose Segmente 
(nach Beobachtungen an den obengenannten und 3 andern Individuen), 
deren Länge ziemlich schnell nach hinten zu abnimmt, so daß das 
letzte in gestrecktem oder schlaffem Zustand nur ungefähr ebenso 
lang wie breit ist; gleichzeitig ist der Anus deutlich ausgestülpt. 
Bei Individuen mit mehr zusammengezogenem Hinterende (Fig. 95) 
erscheinen die Verhältnisse etwas anders; hier ist das Hinterende 
vom letzten borstenlosen Segment an nach hinten zu ziemlich er- 
weitert, während gleichzeitig die Analscheibe schüsselförmig ein- 
gezogen ist, wie in Fig. 97. Auf der Analscheibe ist das Bauch- 
mark deutlich. Dagegen ist eine Linie rings um dieselbe, eine 
äußere schmale Partie abgrenzend, nicht mit Sicherheit wahr- 
genommen worden, jedenfalls gehen die Runzeln rings um den Anus 
fort bis zur Basis der Analcirren; vgl. Marm’s (55) fig. 6, die eine 
äußere, abgesonderte und gleichzeitig glatte Partie zu zeigen scheint. 

Die 4 vordern der borstenlosen Segmente besitzen (in zusammen- 
gezogenem Zustand) deutlich 2teilige Rudimente von Parapodien; 
sämtliche Rudimente, vgl. Fig. 95, nähern sich nach hinten zu 
deutlich der Bauchseite. — Die 2 langen ventralen Cirren sind in 
gestrecktem Zustand ebenso oder fast ebenso lang wie der Durch- 
messer der Basis des ausgestreckten Analkonus. Fig. 97 zeigt diese 
Cirren mehr zusammengezogen, die innere Partie derselben etwas 
abgesetzt. Die übrigen kurzen, in der Regel wenig wechselnden (in 
Fig. 97 ungefähr 3 deutlich kürzere) Cirren sind dreieckig. Ihre 
Anzahl nimmt deutlich im Zusammenhang mit dem Wachstum zu; 
vgl. im Folgenden. 


Kosterfjord: kleineres Indiv. (Hinterende mit 4 Borsten- 


segmenten: 25 mm) 16 Cirren, 
Gegend von Bergen: 120 mm langes Indiv. (Hinterteil 
nicht völlig regeneriert) 24 , 


9% 


132 Ivar ARwIDssoN, 


Kosterfjord: 165 mm langes Indiv. 24 Cirren, 
Gegend von Bergen: grobes Indiv. 3 


£)] 
Von diesen Individuen besitzt das 3. etwas verschieden breite 
Cirren, und außerdem besitzt der eine lange Cirrus desselben eine 
kürzere äußere (vom Bauchmark aus gerechnet) Seitenspitze. An 
dem 4. Individuum sind 2 kurze Cirren zweigeteilt, der eine bis '/,, 
der andere bis zur Hälfte seiner Länge. An einem andern Indi- 
viduum aus derselben Gegend ist einer von den 23 kurzen Cirren an 
der Spitze fast gleichmäßig geteilt, und noch ein anderes Individuum 
hat an dem linken langen Cirrus eine kurze äußere Seitenspitze. 


Nephridien finden sich in den Borstensegmenten 6—8, und 
wenigstens äußere Mündungen, obwohl schwache, sind auf dem 
9. Borstensegment wahrzunehmen (Fig. 96). Die Nephridien scheinen 
zu einem wesentlichen Teile aus einer hinter den resp. Mündungen 
gelegenen Partie zu bestehen, die, was die Nephridien des 8. Borsten- 
segments betrifft, sich bis hinein in das 10. Borstensegment erstreckt. 


Hautdrüsen. Ein großer Teil der Hautdrüsen, besonders die 
auf den unten erwähnten gelbbraunen Partien, sieht ziemlich ver- 
schieden aus im Vergleich mit den entsprechenden bei den übrigen 
untersuchten Formen. Dies dürfte zum Teil auf der ziemlich stark 
glänzenden Cuticula beruhen, vor allem eine Folge der Kleinheit 
der Drüsen sein oder möglicherweise auch auf einer geringern 
Empfänglichkeit für die verwendete Farbe beruhen. 

Die Spitze des Kopfs ist drüsenführend, dagegen nicht 
die Kopfscheibe. Die 5 vordersten Borstensegmente besitzen einen 
schmalen vordern drüsenfreien Rand, ebenso das folgende, wo er 
jedoch noch schmäler ist. Auf den Borstensegmenten 1—8 findet 
sich vor den Parapodien (Fig. 91) ein Drüsenband, am schwächsten 
auf dem vordersten Segment, dann aber bis zum 5. und 6. Borsten- 
segment zunehmend und darauf wieder abnehmend. Diese Bänder 
zeigen eine mehr oder weniger deutliche Unterbrechung am Bauch- 
mark mit Ausnahme des 8. und vor allem des 1. Borstensegments, 
wo das Bauchmark einen etwas langgestreckten und runden Drüsen- 
fleck trägt, dessen Mittelpartie besonders wohlentwickelt ist (Fig. 92). 

Das Vorderende bis zum 2. Borstensegment inkl. ist im übrigen 
wenig drüsenführend. Auf dem folgenden Segment kommen all- 
mählich ziemlich dicht stehende, aber schwache Drüsen hinzu, 
die sich vor allem auf in konserviertem Zustand, besonders bei 
erößern Individuen, gelblich-braunen Partien vom hintern Teil des 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 133 


5. Borstensegments an bis zum 8. Borstensegment inkl. (Fig. 94, 96) 
finden; zwischen diesen Partien finden sich auf den Seiten un- 
gefärbte, hauptsächlich drüsenfreie Felder, die bedeutend nach 
hinten hin zunehmen (Fig. 94), so dab auf dem 8. Borstensegment 
nur noch eine unbedeutende obere und untere (Fig. 96) drüsen- 
führende Partie vorhanden ist. Ob die vordere Grenze der unter 
allen Verhältnissen sehr schwach gefärbten Drüsenpartien immer so 
liegt, wie Fig. 94 es zeigt, ist unsicher. In jedem Fall sind die 
Drüsen, wenigstens im vordern Teil der Segmente, nicht ausschließ- 
lich an die genannten Felder gebunden; vgl. Fig. 91. 

Fig. 96 zeigt ein unteres Drüsenfeld hinter den Parapodien des 
8. Borstensegments und die bei größern Individuen ziemlich deut- 
lichen Drüsen längs des Bauchmarks. Nach hinten zu nehmen diese 
Drüsen ziemlich bedeutend ab, besonders bei kleinern Individuen, 
wo sie nirgends stark sind. Rings um die Parapodien finden sich 
deutliche Drüsen, und diese Anhäufungen sind untereinander auf 
der Rückenseite wenigstens auf den hintern Segmenten und auf 
der Bauchseite auf den borstenlosen Segmenten verbunden; vgl. 
Bie. 95: 

Im übrigen besitzt der Hinterteil feine und ziemlich spärlich 
stehende Drüsen, die sich bis auf die Cirren hin finden; auf den 
kleinern Cirren und auf dem Gebiet vor ihnen sind sie fast am 
deutlichsten; vgl. Fig. 95, die diese letztern Drüsen wiedergibt. 

Borsten. Die 4 vordersten Borstensegmente besitzen starke, 
an der Spitze gerade oder schwach heruntergebogene Stacheln 
(Fig. 273). Im allgemeinen scheinen sie bis zum 3. Borstensegment 
etwas zuzunehmen, um auf dem 4. etwas schwächer zu sein. Von 
14 untersuchten Individuen besitzen 9 einfache Stacheln. Die 
übrigen besitzen außerdem auf der einen Seite eines Segments — in 
zwei Fällen des 1., in zwei andern Fällen des 2. und schließlich in 
einem Fall des 4. Borstensegments — noch einen, aber schwächern 
untern Stachel. 

Ein ca. 120 mm langes Individuum aus der Gegend von Bergen 
— dasselbe, von dem der Stachel abgebildet ist und dessen Borsten 
im übrigen am genauesten untersucht worden sind — besitzt auf 
dem 5. Borstensegment 6 ziemlich große, wenig entwickelte Haken- 
borsten, wovon die obern 2—4 an der Spitze mehr oder weniger 
abgerundet sind mit nur schwacher Andeutung von Zähnen und 
ohne Härchen. An den untersten Borsten sind die Zähne, hier 4, 
etwas mehr entwickelt, und schwache und nur direkt darunter 


134 Ivar Arwınsson, 


sitzende Härchen kommen hinzu (Fig. 274). Bei Individuen mit 
eröberer Borstenanzahl auf diesem Segment erreichen die untersten 
Hakenborsten ein ziemlich normales Aussehen. An einem andern 
Individuum aus der Gegend von Bergen, mit resp. 11 und 29 Haken- 
borsten auf dem 5. und 6. Borstensegment, sind also die 2 untersten 
Hakenborsten auf dem erstern Segment fast vollständig ausgebildet; 
doch ist der große Zahn noch etwas kurz; insgesamt 4—5 Zähne; 
die Härchen etwas schwach, aber doch auch von den Seiten der Borsten 
ausgehend. 

Die Hakenborsten des 6. Borstensegments sind vollausgebildet, 
jedoch verhältnismäßig offen und mit schwachen Härchen. Vom 
nächsten Segment an findet man im ganzen bei den Hakenborsten 
das Aussehen, wie es in Fig. 275 wiedergegeben ist. Der grobe 
Zahn (der oft etwas spitzer ist als in der Figur) ist ziemlich 
schwach umgebogen; der 2. Zahn ist ziemlich freistehend. Die 
Härchen umfassen den 1.—2. Zahn; der Hals ist lang, gerade und 
gleichschmal und wenig nach innen zu abgesetzt; er wird nach 
hinten zu länger und schlanker als auf den vordern Segmenten und 
ist im übrigen ungewöhnlich deutlich und weit hinein schräg gestreift. 
Anzahl der Zähne: 4—5e7"10%, 5uTı12 5(—6)1?T14 5617719. Das 
obenerwähnte Individuum, dessen Hinterteil vom 17. Borstensegment 
inkl. an jedoch nach einer frühern Verstümmlung nicht vollständig 
wiedergebildet ist, besitzt auf den Borstensesmenten 5—19 folgende 
Anzahl Hakenborsten: 6,. 28, 28, 33, 35, 40, 42, 45, 47, 49, 53, 53, 
28, 24, 20. Ein anderes Individuum besitzt auf den 4 letzten 
Borstensegmenten resp. 55, 57, 37 und 36 Hakenborsten. Ein 
kleineres Individuum, der Hinterteil vom 16. Borstensegment inkl. 
an 25 mm lang, besitzt resp. 22, 21, 21 und 21 Hakenborsten. Ein 
anderes kleineres Individuum besitzt auf den Borstensegmenten 5—8 
resp. 7, 19, 23, 26 Hakenborsten. 

Die vordern Haarborsten sind sehr fein mit schmalen, wenig 
verschieden großen Säumen; auf den vordersten Borstensegmenten 
sind die Säume, indem sie gleichzeitig etwas stärker als nach hinten 
zu sind, doch deutlich verschieden groß. Die ziemlich langen Spitzen 
sind glatt oder am äußersten Ende sehr fein behaart, zunächst 
sehr schwach zottig in der Fortsetzung der Säume, am deutlichsten 
auf einer Reihe Segmente ungefähr vom 4. Borstensegment an. 

Die hintern Haarborsten (Fig. 350) besitzen einen durchweg 
breiten Saum, der jedoch verhältnismäßig schwach auf dem 1.—2. 
und auf den hintersten Borstensegmenten sein kann und im übrigen 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 135 


nach hinten zu etwas abnimmt. Der andere Saum kann gleich grob 
sein wie der erste (z. B. auf dem 2. Borstensegment), ist aber in 
der Regel schwächer und variiert im übrigen ziemlich stark. Be- 
sonders schwach kann er auf dem 1. und den hintern Borsten- 
seementen ungefähr von dem 11. an sein. Bei kleinern Individuen 
sind die Säume oft verhältnismäßig schmäler. Der kleinere Saum 
kann hier sehr unbedeutend sein. Die Spitzen sind ziemlich kurz 
und glatt oder fast glatt. Der Stamm der Borsten ist in dem Teil, 
der von den Säumen umfaßt wird, besonders nach außen zu schwach, 
jedoch hier und da ziemlich deutlich schräg gestreift; die Streifen gehen 
in solcher Richtung, vgl. Fig. 350, daß sie eine gröbere Partie von 
dem (in der Regel) kleinern Saum als von dem größern abschneidend 
gedacht werden können. 


Größe. Das größte der beobachteten vollständigen Individuen 
stammt aus dem Kosterfjord und mißt 165 mm in der Länge bei 
einer größten Dicke von 6 mm. In der Gegend von Bergen erreicht 
die Art wenigstens dieselbe Größe. 


Geschlechtsreife. Ein kleineres 2 aus der Bergener Gegend, 
1./8. 1898, besitzt wenige Eier bis zu 0,23 mm im Durchmesser. Ein 
größeres 3 aus derselben Gegend, 9.8., besitzt verhältnismäßig 
wenige, ziemlich weit entwickelte Spermatosphären. 

Röhre. Die Röhren sind diekwandig und zum Teil aus ziem- 
lich grobem Material gebaut. Zwei Röhren aus dem Hjeltefjord — 
äußerer Durchmesser 9 und 10, Dicke der Wand ca. 2 mm — be- 
stehen aus etwas feinem Sand, vor allem aber aus Schalenfragmenten, 
etwas Echinidenstacheln, zahlreichen Foraminiferen und in dem einen 
Fall aus großen Sandkörnern. 

Fundnotizen. Vxderöarne, 4 Indiv. (Wırkn). 

Kosterfjord. 

210 m. 1 Indiv. (Gb.M.). Die Tiefe wahrscheinlich geringer, 
vg]. jedoch Marm (55), der dieses Indiv. gefunden hat. 

Vor Stora Sneholmen, 35—125 m; großes Indiv. (R.M.). 

Sidöstl. von Stora Sneholmen, 50—150 m, Schlamm, tote Algen, 
Boden Terrassen bildend; 1 kleineres Indiv. 


Gegend von Bergen. 


Hjeltefjord, Tra&ttefluen; — 80 m, Sand. 2 Indiv. (davon 
APrPpELLör 1 St.). 


60% 27% 434 ın.\ Br, 49 58020" u, "WW m,'5 Ind: 
(APpELLÖF). 


136 IvAr ARWwIDSsoN, 


Hauglandsosen, nördl. von Haaholmen, — 90 m, 1 Indiv. 
(APPELLÖF). 

Byfjord, Kvsrnevik, — 180 m, 1 Indiv. 

60° 30‘ 25“ n. Br., 5° 16‘ 12“ ö. L., gleich südl. von Salhus, — 
140 m, 1 Indiv. (ArrELLör). 

Österfjord, gleich östl. von der Kirche in Hammer, 140—160 m, 
1 Indiv. (ArreLLör). | 

Ältere Fundangaben. 

400, 1°.n., Br, 4112 56° w.Db.2(58;p. 26): 

Südwestl. Kattegat, Aarhuser Bucht (69, p. 124). Unsicher! 

Kosterfjord (55, p. 93). 

Südöstl. Norwegen, Dröbak, nach Bıpenkar (105, p. 114). 

Westl. Norwegen (11, p. 200; 16, p. 15547, 2.096: 48, 74122: 
20,.P..94; 21, p. 256; '23,.p. 915/31, p. 210]:795,p. 85 bis Bode: 
105-.9..194: 51119219): 

DANIELSSENn glaubt (18, 20) die Art noch in Vadsö im östl. Fin- 
marken gefunden zu haben, welche Angabe indessen von Sars 
(21, 23) bezweifelt, ohne Reservation aber von BıpEnkar (105) und 
NORMAN (132) aufgenommen wird. 

Labrador (32, p. 293); die Richtigkeit der Angabe bezweifelt 
mit Recht schon VERRILL (77, p. 295). 


Gattung Isoeirrus n. gen. 


Die Nuchalorgane parallel außer ganz vorn, wo sie 
schwach ausgebogen sind. Niedrige wulstförmigeSäume, 
die nach hinten zu fehlen und auf den Seiten schwach 
eingebuchtet sind in gleicher Höhe mit einer nach 
hinten bogenförmigen, quer über die Kopfscheibe 
gehenden seichten Furche. Wenige hintere borsten- 
lose Segmente; dicht vor den untereinander gleichen, 
kurzen und dicht stehenden Analcirren findet sich 
eine kurze, ziemlich feste Partie, und vor dieser kann 
der Körper stark zusammengekniffen sein, indem er 
nach vorn zu einen ringsherum gleichmäßigen, im 
übrigen aber nicht besonders abgesetzten Wulst bildet. 
Innerhalb der Analcirren liegt eine sehr kurze, ring- 
förmige Partie, die nach vorn zu abfällt, und hier- 
nach die durch eine ringförmige Linie mehr oder 
wenigerdeutlichabgesetzte, ebene odereingebuchtete 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 137 


Analscheibe; diese ohne sichtbares Bauchmark. Starke 
Drüsenbänder vor allem rings um die vordern Borsten- 
segmente vor den Parapodien, aber auch deutliche 
Drüsen auf den übrigen Teilen einiger von diesen 
Segmenten. Die vordersten Borstensegmente mit in 
der Regel einfachen Stacheln. Der Hals der Haken- 
borsten von Mittellänge, deutlich aufwärts gebogen; 
die Härchen gehen von der Unterseite des Halses aus, 
in bedeutendem Abstand von dem großen Zahn, dessen 
Spitze sie nach aussen von unten her umfassen. Die 
vordern Haarborsten schmal und mit sehr schmalen 
Säumen und auf den vordern Segmenten mit langer, 
glatter oder fast glatter Spitze. Nach hinten zu folgt 
eine andere Art mit etwas stärkerer, gerader Spitze, 
die aufjeder Seite an ihrem äußersten Teile deutliche, 
an Größe etwas wechselnde Lamellen trägt Die 
hintern Haarborsten besitzen schwache Säume und 
lange Spitzen, wovon einige deutlich an der Basis 
verbreitert sind. Röhren frei, gerade. 


Isoeirrus planiceps (M. SAaRs). 
(Taf. 3, Fig. 98—107; Taf. 8, Fig. 276—280; Taf. 11, Fig. 348, 351.) 


Olymene planiceps M. SARS (46, p. 411). 
? Clymene sp. M. SARs (16, p. 17, tab. 2, fig. 27). 
Euelymene (Euelymene) planiceps (SARS) VERRILL (124, p. 655). 


23 borstentragende Seemente; 1 hinteres borsten- 
loses Segment ohne deutliche Grenzen und dahinter 
eine durch ein verhältnismäßig breites Drüsenband 
ausgezeichnete Partie Nephridien im 6.—9. Borsten- 
segment. Vordere Drüsenbänder bis zum 8. Borsten- 
segment inkl; die Borstensegmente d4—6imübrigen mehr 
oder wenigerdrüsenführend. Das hintere borstenlose 
Segment mit einem oben schwachen Drüsenring. Die 
3 vordersten Borstensegmente mit ziemlich spitzen 
Stacheln, inder Regel einfachen. Die Borstensegmente 
4—5 mit ausgebildeten Hakenborsten, die jedoch etwas 
schwächer entwickelt sind als auf den folgenden Seg- 
menten, deren Hakenborsten höchstens 6 Zähne besitzen. 
Die eine Form der vordern Haarborsten findet sich 


138 Ivar Arwıbssox, 


auf den Borstensegmenten 1—7 (8), die andere vom8&.an. 
Hintere Haarborsten mit an der Basis verbreiterter 
Spitze besonders auf dem 10.—12. Borstensegment. 

Färbung. Die Färbung der lebenden Tiere unbekannt. An 
(in Formol) konservierten Tieren ist die hintere, schwächer drüsen- 
führende Partie der Borstensesmente 5—7 mehr oder weniger stark 
braungelb; dieser Teil des Körpers ist m. a. W. deutlich mit ver- 
schieden gefärbten Ringen versehen. 

AÄußerer Körperbau. Die Kopfscheibe trägt sehr niedrige, 
wulstförmige Säume, die nach vorn zu gleichmäßig in die höchst 
unbedeutend hervortretende Spitze des Kopfs übergehen (Fig. 102). 
Nach hinten zu werden die Säume (Fig. 103) niedriger und niedriger 
und verschwinden etwas hinter der quer über die Kopfscheibe 
gehenden, bogenförmigen Furche, oberhalb welcher sie eine deutliche 
Einsenkung besitzen; die Furche ist im übrigen etwas wahrnehm- 
bar auf jeder Seite unterhalb und hinter den Säumen (Fig. 100). Ganz 
hinten geht die Kopfscheibe mit einer gleichmäßigen Rundung in 
den Rücken über. 

Die Nuchalorgane (Fig. 102) sind im ganzen gleichlaufend und 
ziemlich weit voneinander entfernt, wenigstens an den Individuen, 
die untersucht worden sind und die einer eigentlichen Andeutung 
von einem zwischenliesenden Kiel ermangeln. 

Die Proboseis ist so gut wie unbekannt. Nach einem Individuum 
(Fig. 104) zu urteilen, dessen Proboseis vermutlich eben im Begriff 
war sich vollständig einzuziehen, ist dieselbe vielleicht hauptsächlich 
auf der hintern Seite entwickelt und besitzt hier wahrscheinlich 
längsziehende Wülste, die einigermaßen denen bei P’seudoclymene 
quadrilobata ähneln; doch scheinen sie nicht direkt mit der äußern 
Partie hinter dem Mund zusammenzuhängen. 

Die Partie zwischen der Kopfscheibe und dem 1. Borstensegment 
ist verhältnismäßig sehr kurz. Die 3 vordersten Borstensegmente 
sind ziemlich lang, das 4. dagegen ziemlich kurz; dann nehmen die 
Segmente bis zum 7. Borstensegment inkl. zu. Die hintere Grenze des 
folgenden Segments ist in der Regel sehr schwer zu unterscheiden ; 
doch geht aus einem (in Formol konservierten) Individuum hervor, 
daß die Parapodien etwas vor der Mitte des Segments sitzen. Die 
hierauf folgenden Segmente erreichen in gestrecktem Zustand eine 
sehr bedeutende Länge, besonders auf dem 16.—18. Borstensegment 
beobachtet. Hinter diesen nehmen die Segmente allmählich ab. 
Die hintere Grenze des letzten Borstensegments kann gar nicht oder 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 139 


nur undeutlich unterschieden werden. 23 Borstensermente nach 
SARS, 


Hinten findet sich nur ein deutlich entwickeltes, borstenloses 
Segment (Fig. 105), das durch stärkere Drüsen, wahrscheinlich auf 
den schwachen Parapodienrudimenten, ausgezeichnet ist. Hinter 
diesem Segment, dessen hintere Grenze fehlt, kommt dann eine mehr 
gleichmäßig drüsenhaltige, ziemlich kurze Partie, die in gestrecktem 
Zustand, wie in der Figur, sich nach hinten zu schwach erweitert, 
und die möglicherweise einem zweiten borstenlosen Segment ent- 
spricht. Die Drüsen verschwinden, wo die Partie am weitesten ist, 
und es beginnt dann eine andere, nach hinten zu nur schwach zu- 
sammengezogene Partie, die eine verhältnismäßig feste Haut mit 
glänzender Outicula besitzt. Diese Einschnürung kann indessen an 
zusammengezogenen Individuen höchst bedeutend werden, wo dann 
die nach vorn zu gelegene Partie als ein deutlicher Wulst erscheint, 
der jedoch nieht mit ähnlichen Bildungen bei Euelymene-Arten, z. B. 
E. palermitana, verglichen werden kann. 

Es folgen dann die Analeirren, die dreieckie bis kurz finger- 
ähnlich und untereinander sehr gleich sind (Fig. 107); von einer 
Mehrzahl untersuchter Individuen besitzen nur 2 einen einzigen von 
der Spitze an 2teiligen Cirrus (Fig. 106). Die Anzahl der Cirren 
an denselben Individuen schwankt zwischen 19 und 25, Sars gibt 
16—23(34) an. 

Nach innen von den Cirren kommt eine kurze, nach vorn zu 
abfallende Partie, die durch eine mehr oder weniger deutliche Linie 
(Fig. 107) von der ziemlich planen oder oft eingebuchteten Anal- 
scheibe abgesetzt ist.!) Sars’ Angabe von einer mehr oder weniger 
konischen Partie bezieht sich offenbar auf den ausgestülpten Darm, 
von dem wir unten sprechen werden. Unterhalb des ziemlich kleinen, 
knopfförmigen Analzapfens ist das Bauchmark nicht zu sehen, sondern 
der Analzapfen erweitert sich zu einer nach unten zu breitern Partie 
oder wird von derselben getragen. Die wenigen, aber deutlichen, 
umstehenden Falten tragen je eine neben dem Anus stehende knopf- 
förmige Papille. Diese, wie auch der ähnliche, aber etwas größere 
Analzapfen, sind besonders gut an Individuen mit ausgestülptem 
Darm (Fig. 106) zu sehen. Innen vor diesen Bildungen finden sich 
ziemlich schnell abnehmende Lamellen, von denen die größern, an 


1) Selten so deutlich wie in der betreffenden Figur. 


140 IvAr ARWIDSSsoN, 


vorliegendem Individuum 16, den Papillen entsprechen und die 
kleinern zwischen ihnen stehen. 

Nephridien im 6.—9. Borstensegment. 

Hautdrüsen. (Hauptsächlich nach 1 großen Individuum.) 

Die Kopfscheibe, wie auch ein schmaler Rand neben derselben, 
entbehrt der Drüsen. Im übrigen ist die Partie vor dem 1. Borsten- 
segment etwas drüsenhaltig, jedoch nicht ganz hinten. Die Borsten- 
segemente 1—3 besitzen mit Ausnahme eines ganz vorn belegenen 
freien Rands ein starkes Drüsenband vor den Parapodien, das vom 
1. zum 3. Segment hin zunimmt (Fig. 98, 100, 104). Im übrigen 
sind diese Segmente spärlich, aber deutlich drüsenhaltig, am stärksten 
auf der Rückenseite, besonders hinter und oberhalb der Parapodien, 
wo mit dem vordern Band zusammenlaufende Flecke sich finden; 
ähnlich auch unterhalb der Parapodien nach dem Bauchmark zu, 
das mit Ausnahme des vordern Drüsenbands auf diesen Segmenten 
frei gelassen wird. Außerdem ist direkt hinter den Stacheln auf 
diesen Segmenten, besonders den 2 vordern, ein schmaler, drüsen- 
freier Streifen zu sehen (Fig. 98, 100). Etwas Ähnliches scheint 
sich übrigens vor dem 1. Borstensegment zu finden. 

Die folgenden Segmente bis zu den Parapodien des 7. Borsten- 
segments inkl. sind mit Ausnahme gewisser unbedeutender, unten zu 
erwähnender Partien vollständig mit Drüsen bedeckt, doch sind die 
vor den Parapodien gelegenen Drüsen am stärksten (Fig. 100). Der 
hinterste Teil des 4. Borstensegments ist schwach oder gar nicht 
drüsenhaltig. Außerdem findet sich (sichtbar nur an gut gestreckten 
Individuen) ein drüsenfreier, schmaler Rand nach vorn und hinten 
zu auf diesen Segmenten (d. h. auf dem 7. Borstensegment nur nach 
vorn zu); besonders stark ist dieses drüsenfreie Gebiet auf dem 
hintern, untern Teil des 6. Borstensegments (Fig. 99). Das Bauch- 
mark ist nur unbedeutend frei auf dem 4. und fast gar nicht auf 
dem 5.—6. Borstensegment. Vom Drüsenband des 7. Borstensegments 
an ist das Bauchmark den ganzen Körper hindurch so gut wie völlig 
frei von Drüsen. Das 7. Borstensegment besitzt dicht hinter den 
Hakenborsten starke Drüsen, im übrigen aber nur hier und da zer- 
streute Drüsen. Das 8. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden, 
doch ist das vordere Band, das hier bis zum Vorderrand des Seg- 
ments reicht, etwas schwächer, besonders auf der Rückenseite; die 
Drüsen hinter den Hakenborsten sind hier etwas stärker. 

Die folgenden Segmente besitzen außer zerstreuten, nach dem 
Hinterende zu übrigens etwas abnehmenden Drüsen nur starke 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 141 


Drüsenansammlungen rings um die Hakenborsten. Nach hinten zu 
kommen deutliche Flecke oberhalb der Haarborsten hinzu, die sich 
auf dem 19.—20. Borstensegment untereinander verbinden (Fig. 101). 
Auf den letzten Borstensegmenten sind die Drüsen rings um die 
Parapodien und besonders auf dem Rücken recht schwach. 

Das borstenlose hintere Segment (Fie. 105) besitzt einen 
schwachen, unten etwas stärkern Drüsenring, der nicht weit vom 
Bauchmark auf jeder Seite eine ziemlich hervortretende Drüsen- 
ansammlung trägt, die wahrscheinlich die hier mehr bauchwärts ge- 
legenen Parapodienrudimente auszeichnen. Hinter diesem Segment 
und vor dem Einkniff, der weiter hinten vorhanden sein kann, findet 
sich ein etwas breiterer und im ganzen ctwas stärkerer Drüsenring. 
Unmittelbar vor den Analeirren finden sich sehr schwache Drüsen, 
ebenso auf der Analscheibe und noch schwächere auf der Innenseite 
der Analcirren. 

Borsten. Die 3 vordersten Borstensesmente besitzen gerade 
und ziemlich schlanke Stacheln, die meistens auf dem 1. Borsten- 
segment am schwächsten sind. Der äußere Teil der Stacheln ist 
etwas abgesetzt, ziemlich spitz und sehr unbedeutend gebogen 
(Fig. 276). Der innere Teil ist bisweilen, besonders auf dem 3. Borsten- 
segment, bedeutend länger und schmäler als in der genannten Figur. 
Die übrigen Borstensegmente besitzen alle vollentwickelte Haken- 
borsten, wovon jedoch die des 4. und 5. Borstensegments mit ihren 
4—5 Zähnen etwas schwächer ausgebildet sind als die übrigen. Nach 
hinten zu kommt dann allmählich ein 6. Zahn hinzu, am stärksten 
ausgebildet ungefähr auf dem 8.—9. Borstensegment, wonach er 
schwächer wird oder, bei kleinern Individuen, fehlt. Wie die Här- 
chen weit innen vor der Basis des großen Zahns ihren Ursprung 
nehmen, zeigt Fig. 280. 

1 Individuum aus der Gegend von Bergen, Länge bis zum 
12. Borstensegment inkl. 35 mm, besitzt auf dem 4.—12. Borsten- 
segment die folgende Anzahl von Hakenborsten: 11, 16, 19, 23, 23, 
24, 25, 23,24. Die Borstensegmente 4—11 eines etwas größern Indi- 
viduums aus derselben Gegend besitzen resp. 15, 16, 23, 31, 36, 34, 
31, 31 und die 7 hintersten Borstensegmente eines andern Indi- 
viduums resp. 23, 24, 25, 26, 21, 20, 17 Hakenborsten. 

Die vordern Haarborsten werden durch zwei sehr wohl ge- 
schiedene Formen repräsentiert. Die eine, die sich auf den Borsten- 
segmenten 1—7 findet, besteht aus sehr langspitzigen, schmalen 
und mehr oder weniger deutlich zweisäumigen Borsten, die 


142 Ivar ARWIDSSon, 


etwas schwächer auf den vordersten Segmenten sind (Fig. 351). Die 
Spitzen sind glatt oder mit äußerst schwachen (erst bei sehr starker 
Vergrößerung sichtbaren), schräg nach außen laufenden Härchen ver- 
sehen, die an die schwächsten bei der folgenden Form derselben 
Borsten erinnern. Diese letztere findet sich vom 8. Borstenseement 
inkl. an — doch sind wenigstens an einem der untersuchten Indi- 
viduen die beiden untersten Borsten auf diesem Segment von der 
ersten Form — und ist dadurch ausgezeichnet, daß die hier gerade 
und verhältnismäßig steife Spitze einen kurzen, deutlichen und nach 
der Spitze hin langsam abnehmenden „Pinsel* trägt (Fig. 277). 
Dieser wird von nach den beiden Seiten gerichteten Lamellen oder 
Härchen gebildet, die teils aus stärkern, ungefähr einander gerade 
gegenüberstehenden, teils aus schwächern dazwischen stehenden, 
wie Fig. 278 andeutet, bestehen. Diese Borsten scheinen nur einen 
sehr schmalen und nach hinten zu im übrigen fast verschwindenden 
Saum zu besitzen. Einige dieser Borsten sind sehr schwach auf 
dem 8. und 9. Borstensegment; auf den hintersten Seementen nehmen 
sie etwas an Stärke ab. 

Die hintern Haarborsten besitzen sehr lange und so gut wie 
völlige glatte Spitzen, die jedoch auf den 2 vordersten Borsten- 
segmenten etwas kürzer sind als auf den übrigen Seementen. Die 
Säume sind nirgends bedeutend; der eine und auf den vordern Seg- 
menten meistens gröbere ist indessen am stärksten auf dem 1.—2. 
Borstensegment, obwohl etwas wechselnd. Nach hinten zu nimmt 
dieser Saum allmählich etwas ab. Der andere Saum kann auf den 
2 vordersten Borstensegmenten ebenso stark sein wie der erste, wo 
dieser am schwächsten ist, meistens aber ist er etwas schwächer. 
Auf dem nächsten Segment sind die Säume der Hauptsache nach 
gleich, wie auch auf den folgenden, doch nimmt besonders ganz 
hinten dieser letztere Saum etwas mehr ab als der erstgenannte; 
vgl. Fig. 348. Die Basis der Spitzen, also dicht außen vor den 
Säumen, ist an einer Reihe Borsten vom 8. Borstensegment an ver- 
breitert (Fig. 279. Auf dem genannten Segment finden sich nur 
1—2 derartige Borsten, die im übrigen am stärksten auf dem 10.—12. 
Borstensegment ausgebildet sind; von diesen besitzt wenigstens eines 
ausschließlich diese Borsten. Ungefähr auf dem 17.—23. Borsten- 
segment sind die Spitzen schwächer und zuletzt überhaupt nicht in 
dieser Richtung ausgebildet. | 

Größe. Eines von den größten beobachteten Individuen stammt 
aus dem Byfjord; sein Vorderende bis zum 10. Borstensegment inkl. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 143 


(ziemlich gestreckt) mißt 45 mm in der Länge bei einer größten Dicke 
von reichlich 2 mm. Das Hinterende eines andern großen Indivi- 
duums aus demselben Gebiet vom 19. Borstensegment inkl. an 283 mm 
in der Länge; Dicke wie beim erstgenannten Individuum. 

Geschlechtsreife. Spermatosphären, schwach oval oder rund, 
und Eier in einer Größe bis zu 0,29 X 0,23 mm in der Gegend von 
Bergen d. 1./8. 1898 beobachtet. 

Röhre. Eine Röhre aus dem Byfjord, äußerer Durchmesser 
3,5—4 und innerer Durchmesser 2 mm, ist hauptsächlich aus feinen 
Sandkörnchen und sehr wenig Schlamm zusammengesetzt. Besonders 
nach der Oberfläche zu kommen außerdem dünne Schalenscherben, 
Foraminiferen, kleine Steinchen, Fragmente von Sphagnumblättern 
etc. hinzu. Die Röhren sind frei und gerade. 

Fundnotizen. Gegend von Bergen. 

Hjeltefjord, Tra&ttefluen, 4 Indiv. (ArpELLör). 

NW. von Bölholmarne, 5 Indiv. (Arpennör). (Vor Davangervaag.) 

Byfjord, Kvarnevik, —180 m, Schlamm, 2 Indiv. 

Herlöfsfjord, 270—300 m außen vor Berlandsöen, 180 m, 1 Indiv. 
(APPELLÖF). 

Österfjord, gleich östlich von Hammer kyrka, 180 m von Land, 
140 —160 m, 1 Indiv. (APPELLöF). 

Storeggen, Bank vor der norwegischen Küste ungefähr 62° 35‘ 
u. Br., 530. m, Ries. 2 Tndiv. (B.M.) 

Ältere Fundangaben. Südwestl. Kattegatt, Aarhuser Bucht 
(69, p. 124). Unsicher! Südl. Norwegen (109, p. 68). Südöstl. Nor- 
wegen, Dröbaksund; westl. Norwegen, Hardangerfjord (46, p. 412). 
Gegend von Bergen (111, p. 11). Odvar (105, p. 114). Vgl. die 
obenerwähnte Olymene sp. M. Sars (16)! 


Tribus Leiochonini n. trib. 


Die vordere Spitze des Kopfs mehr oder weniger 
stark abgesetzt. Die Nuchalorgane im ganzen gerade 
und paralleloder nach vorn hin schwach divergierend. 
Proboscisnicht gleichförmig ausgebildet; ihräußerer, 
mehr oder weniger deutlich papillenhaltiger Teil 
stark abnehmend nach vorn zu, wo er zu beiden 
Seiten des vordersten Teils des Kopfs aufhört. 
Hintere Grenze des 8 Borstensegments deutlich; 
Parapodien desselben mehr oder weniger hinter der 


144 Ivar ARrwIDssoN, 


Mitte gelegen; Länge des Segments etwas wechselnd. 
lreinventraler Analceirrus oft (immer?) vorhanden, da- 
gegen keine Cirren unmittelbar am Bauchmark. Der 
Analzapfen deutlich. Unteres dreieckiges Drüsenfeld 
findet sich vor den Parapodien des8. Borstensegments. 
Die Borsten des1. Borstensegments können wenigstens 
dem Äußern nach vollständig reduziert sein. Die 
untern Borsten der 3 vordersten Borstensegmente 
mehr oder weniger stark abweichend von denen der 
folgenden. Die Spitzen der vordern Haarborsten mit 
Haarpinsel. 


Gattung Leiochone GRUBE. 


Leiocephalus QUATREFAGES (28, p. 242), non GraY 1827. 
Leiochone GRUBE (33, p. 56). 
Olymenura VERRILL (124, p. 654). 


Die Kopfscheibe kann stark reduziert sein; die 
Säume variierend. Deutliche hintere borstenlose Seg- 
mente; zwischen dem letzten und einem rings um 
den Analkonus mehr oder weniger deutlich hervor- 
ragenden schwachen Rand findet sich eine kurze, 
glatte Partie Wo seitenständige Analcirren, die 
immer spärlich und ziemlich regelmäßig paarig sind, 
sich finden, sind die längern fadenförmigundschlank;: 
die Mitte der Rückenseite wird frei gelassen. Der 
Analkonus bedeutend mit deutlichem Bauchmark. 
Starke Drüsenbänder auf einer Reihe der vordern 
Segmente Das untere dreieckige Drüsenfeld reicht 
bis an die obern Hakenborsten heran. Die untern 
Borsten der vordersten Borstensegmente bestehen 
aus mehr oder weniger reduzierten Hakenborsten. 
Die Härchen der Hakenborsten gehen von der Unter- 
seite des Halses aus, indem sie einen Bogen nahe unter 
dem großen Zahn bilden. Die vordern feinen Haar- 
borsten mit schwachen bis verschwindenden Säumen 
und kurzem, sehr feinem Haarpinsel. Die Spitzen der 
hintern Haarborsten sind an der Basis nicht ver- 
breitert. 

Die Stelle für die Mündungen der Nephridien, die mehr oder 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 145 


weniger hinter den Hakenborsten liegen, kann von den untersten 
Hakenborsten bis recht weit an den Reihen derselben Borsten hinauf 
variieren. — Der Hals der vollentwickelten Hakenborsten, der nach 
innen zu ziemlich abgesetzt ist, hat eine ziemlich aufwärtsgehende 
obere Kontur und ist außerdem deutlich schräge „estreift. — Das 
untere dreieckige Drüsenfeld ist nach vorn zu mehr oder weniger 
abserundet und kann natürlich insofern die Form wechseln, als es 
in zusammengezogenem und ausgestrecktem Zustand ziemlich ver- 
schieden aussieht. — Beobachtete Röhren gerade und frei. 

Zu der Gattung Zeiochone gehören auber den unten beschriebenen 
Arten die folgenden: 

Leiocephalus ebiensis (Aun. et Epw.) (QUATREFAGES (28, p. 243) 
— (lymene ebiensis Aupouin et Epwarps!) (8, tab. 22) [= Leiochone 
ebiensis (Au. et Epw.) SaInT-JosErH (106, p. 142)]. 

Leiochone leiopygos (GRUBE) GRUBE (33, p. 56) — Ülymene leiopygos 
GrugE (19, p. 91) —= Leiocephalus leiopygos (GRUBE) (JUATREFAGES 
(28, p. 244). 

Leiocephalus parvus (JUATREFAGES (28, p. 243). 

Prazilla simplex CLAPAREDE (37, p. 192) — Euelymene (Prazillella) 
simplex (CLAP.) VERRILL (124, p. 655). 

Olymenura eirrata (EHLERS) VERRILL (124, p. 654) — Olymene 
cirrata EHLERS (89, p. 182). 

Leiochone celypeata SAINT-JosErH (106, p. 139). 

Zu der Gattung Leiocephalus QUATREFAGES rechnete (WUATREFAGES 
(28) 5 Arten: Leiocephalus coronatus n. sp., Leiocephalus parvus n. Sp., 
Olymene ebiensis Aupouın et Epwarps, Olymene intermedia ÖRSTED 
und Ülymene leiopygos GRUBE. Ül. ebiensis ist die erstbeschriebene 
Art, und da diese ebenso wie ZL. parvus offenbar zu der für Cl. 
leiopygos (und Ulymene wurceolata LEıpy) von GRUBE gebildeten Gruppe 
Leiochone ?), die später als Gattung aufgefaßt wurde, gehört, so wird 
l) Die von OUVIER (5, p. 212) und EDwARrDS (8, p. 47) erwähnte 
Originalbeschreibung von AUDOUIN u. EDWARDS scheint nicht gedruckt 
worden zu sein, obwohl die Nummern der hierhergehörigen Figuren von 
ihnen angegeben werden. (Das Gleiche gilt für Olymene lumbricalis AUD. 
et Epw.) 

2) Zu beachten ist, dab Clymene leiopygos GRUBE ziemlich wahr- 
scheinlich nicht nach einer, sondern nach (mehr oder weniger vollständigen 
Teilen von) 2 Arten beschrieben ist und daß Olymene urceolata LEIDY vermutlich 
eine Maldane- oder Asychis-Art ist. Der Name Leiochone ist auf das Vorder- 
ende von Ulymene leıopygos zu beziehen, das verhältnismäßig gut bekannt 
ist und dessen Übereinstimmung mit dem z. B. von Ülymene ebiensis und 

10 


146 Ivar ArwıDsson, 


hier Leiocephalus QUATREFAGES als Synonym zu Leiochone GRUBE 
aufgeführt; der erstere Name ist früher angewendet worden. 
Leiocephalus coronatus gehört offenbar zu den KEuclymenini, und 
Leiocephalus intermedius ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit iden- 
tisch mit Praxillella praetermissa. 


Bei dreien von den obengenannten Arten: Leiochone leiopygos, L.parva 
und Z. simplex, kennt man kein unteres dreieckiges Drüsenfeld; auch 
nicht bei ZL. ebiensis nach der ursprünglichen „Beschreibung“, jedoch 
scheint M’Ixtos# (100, p. 106) ein solches an der von ihm untersuchten 
Art beobachtet zu haben, die nach seiner Angabe Z. ebiensis war, ob 
mit Recht, ist wohl noch ungewib. Jedenfalls erweisen sich diese 
Formen hinsichtlich der reduzierten Kopfscheibe als nahe mitein- 
ander und mit Z. elypeata übereinstimmend, welch letztere Art, in 
Übereinstimmung mit den auf Grund anderer Charaktere hierher- 
gehörigen Z. polaris, L. eirrata‘) und L. borealis, dieses Drüsenfeld 
besitzt. 


L. ebiensis etc. — L. clypeata und die unten zu beschreibende 
L. sp. (S. 147), die einen ähnlichen Kopf besitzen, lassen sich offen- 
bar zu einer Gruppe vereinigen gegenüber einerseits 2. polarıs 
(S. 150), andrerseits Z. cörrata und L. borealis (S. 156), sämtlich mit 
deutlichen Borsten auf dem 1. Borstensegment. ZL. polaris ist durch 
eine deutliche, fast saumlose Kopfscheibe und nur einen kurzen, rein 
ventralen Analecirrus ausgezeichnet. Die beiden letztern Arten be- 
sitzen große Kopfscheibe und starke Säume sowie lange, schlanke 
Analeirren, wovon jedoch kein rein ventraler bei L. cörrata beobachtet 
worden ist. Von den Arten mit reduzierter Kopfscheibe zeichnen 
sich L. simplee und L. sp. (S. 147) dadurch aus, dab das kurze 
1. Borstensegment äußerer Borsten entbehrt; vgl. S.148 u. 149. Die 
erstere Art besitzt lange Analecirren (einen rein ventralen?), die der 
letztern sind unbekannt. 

Obwohl eine Zerlegung der Gattung schon jetzt berechtigt 
erscheinen dürfte, ist eine solche hier doch unterblieben, zu- 
nächst aus dem Grunde, weil so wenige Formen vollständig be- 


Leiochone elypeata augenfällig ist. Möglicherweise sind 2 oder gar alle 
diese Arten identisch; vgl. SAINT-JOSEPH (106). 


1) EHLERS hat das dreieckige Drüsenfeld bei L. cirrata beobachtet, 
und Samr-JosEepH (106, p. 139) weist auf die Ähnlichkeit in dieser 
Hinsicht zwischen L. eirrala und L. clypeata hin. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 147 


kannt sind; besonders herrscht große Unsicherheit bezüglich des 
Vorkommens und des Baues der Analcirren.') 

Eine künftige Zerlegung dürfte geeigneterweise foleendermaßen 
vorzunehmen sein (hier werden nur die wichtigsten Unterscheidungs- 
charaktere angegeben): 

I. Gattung Leiochone GrUBE. Kopfscheibe reduziert. 

Gruppe 1 (Untergattung Leiochone). Das 1. Borstensegsment mit 
deutlichen äußern Borsten. Hierher würden gehören ZL. ebiensis und 
nahestehende (oder identische) Arten. ZL. elypeata scheint ein ver- 
hältnismäßig langes, L. ebiensis und L. leiopygos dagegen ein kurzes 
1. Borstensegment zu haben, weshalb es möglich ist, daß keine 
schärfere Grenze zwischen den hier vorgeschlagenen beiden Gruppen 
aufrechterhalten werden kann. 

Gruppe 2. Das 1. Borstensegment entbehrt äußerer Borsten; 
mit den Arten ZL. simplex und L. sp. (s. unten). 

II. Nov. genus. Kopfscheibe vorhanden; deutlicher Saum und lange 
Analcirren fehlen; mit der Art (Z.) polarıs. 

III. Gattung Olymenura VERRILL.”) Kopfscheibe, deutliche Säume 
und lange Analeirren vorhanden; mit ©. cörrata und (L.) borealis. 

Im übrigen dürfte die Länge des 8. Borstensegments im Ver- 
gleich mit der des 7. wie auch die Anzahl der Nephridien und die 
Lage ihrer Mündungen dazu beitragen, die verschiedenen Ab- 
teilungen der jetzigen Gattung LDexiochone voneinander zu sondern. 
Auch die Form der Hakenborsten scheint ziemlich verschieden zu 
sein; wenigstens scheinen die beiden letztgenannten Arten sich in 
dieser Hinsicht von den übrigen zu unterscheiden. 


Leiochone sp. 
(Taf. 4, Fig. 124125; Taf. 9, Fig. 288; Taf. 11, Fig. 354.) 


Aus dem Hjeltefjord (Gegend von Bergen), nordwestlich von 
Turiholmen, 70 m, liegt in Dr. Arperzör’s Sammlung das Vorder- 
ende bis zum 4. Borstensegment inkl. von einem Individuum einer 
bisher unbekannten oder wenigstens vorläufig nicht identifizierbaren 
Leiochone-Art vor. 

Das Individuum, soweit es bekannt ist, zeichnet sich durch 


1) Möglicherweise können diese, besonders der rein ventrale, bei 
gewissen Arten, wenn die Tiere konserviert sind, leicht abfallen. 
2) VERRILL’s Angabe (124, p. 654) betrefis vorderer Kragen auf 
dem 2.—4. Borstensegment ist fehlerhaft. 
10* 


148 Ivar Arwınsson, 


Folgendes aus. Der Kopf besitzt eine ziemlich große und kräftige 
vordere Spitze, hinter welcher der ziemlich hohe und lange Kiel 
kommt. Zu beiden Seiten des Kiels schließt sich mehr oder weniger 
dicht eine Falte an, die wenigstens teilweise (in zusammengezogenem 
Zustand) das neben dem Kiel gelegene Nuchalorgan deckt.) 

Es ist klar, daß diese Falten, die sich wahrscheinlich etwas 
erweitern können (was bei den entsprechenden bei ZL. clypeata 
sicher der Fall ist), den Säumen bei andern Arten entsprechen. Die 
Kopfscheibe ist auf diese Weise stark reduziert oder verschwunden. 
vielleicht mit Ausnahme der Partie gleich hinter den Nuchalorganen. 
Seitwärts von den Säumen fällt der Kopf stark nach unten ab. 

Ocellen fehlen. — Die Proboscis, die an dem vorliegenden 
Individuum etwas ausgestülpt ist, scheint der bei Z. borealis zu 
ähneln. 

Das 1. Borstensegment, das jedoch nur innere Rudimente von 
vordern und hintern Haarborsten, jedoch keine untern Borsten besitzt, 
ist kurz, aber gut abgegrenzt. In seinem vordersten Teil trägt es 
einen etwas wulstförmig aufgetriebenen, mit Drüsen bekleideten 
Ring. Die Verteilung der Drüsen geht im übrigen aus Fig. 124—125 
hervor. 

Die Anzahl der Hakenborsten auf dem 2.—4. Borstensegment 
beträgt resp. 3, 9 und 14. Auf dem 2. Borstensegment sind sie 
ziemlich reduziert; Härchen fehlen, ebenso ein großer, spitzer Zahn 
auf den 2 obern Borsten, die statt dessen ziemlich abgerundet sind. 
Das 3. Borstensegment besitzt mehr typische Hakenborsten, von 


1) Die Art entspricht in dieser Hinsicht u. a. L. clypeata SAINT- 
JOSEPH, von der Fig. 189 einen Querschnitt durch die Mitte des linken 
Nuchalorgans (man beachte das Flimmerepithel), den halben Kiel und die 
anliegende Falte veranschaulicht. SAmT-JoSEPH gibt (106, p. 140) an, 
daß die den Kiel begleitenden Falten nach hinten zu sich vereinigen, 
und bildet gleichsam eine nach hinten zu umgebogene Rinne ab; das ist 
indessen fehlerhaft. Ein gutes Bild dagegen gibt Racovırza (!10a, 
fig. 50) von dem Vorderteil dieser Art mit den Nuchalorganen ; ebenso 
findet sich bei ihm ein Querschnitt durch die Nuchalorgane (Fig. Sl), 
jedoch noch etwas schematischer wiedergegeben als in der obenerwähnten 
Fig. 189. RacoviTzaA ist offenbar, wie bereits oben erwähnt, der Ansicht, 
dab z. B. L. clypeata von allen Formen mit typisch ausgebildeter Kopf- 
scheibe stark abweiche. Daß dies mindestens eine Übertreibung ist, geht 
schon aus der unverkennbaren Zusammengehörigkeit der Gruppen innerhalb 
der Gattung Leiochone, wie diese hier aufgefaßt worden, hervor. — Die 
Lage der Mündungen der Nephridien bei L. elypeata ist ungefähr die 
mittlere zwischen der entsprechenden bei Z. polaris und L. borealis. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 149 


denen bereits die 3. von oben an Spuren von Härchen besitzt (un- 
gefähr wie bei Z. borealis: Fig. 281); nach unten zu nehmen die Härchen 
zu, ohne jedoch ebenso stark zu werden wie auf dem nächsten Segment. 
Hier finden sie sich mehr oder weniger stark schon auf den obern 
Borsten, die auf diesem Segment voll ausgebildet sind!) (Fig. 288). 
Anzahl der Zähne auf den resp. Segmenten: 4—5?, 5°, 5—6%. 

Die vordern Haarborsten besitzen deutliche, etwas verschieden 
breite Säume und wenigstens auf dem 3.—4. Borstensegment einen 
deutlichen dichten Haarpinsel, am stärksten auf dem letzten Segment. 
Die hintern Haarborsten (Fig. 354) besitzen fast durchgehends 2 
breite, ungefähr gleichgroße Säume. 

Ist nun dieses Individuum normal ausgebildet oder sind die 
Borsten des 1. Borstensegments zufällig reduziert?) Oben (S. 147) 
sind diese Art und Prazxilla simplex CLAPAREDE, die offenbar hierher 
gehört, zusammengestellt worden, weil beide wenigstens äußerer 
Borsten auf dem 1. Borstensegment entbehren. Wie verhält es sich 
nun mit Praxilla simplee? Die wenigen langen und fadenähnlichen 
Analeirren und die Form des Kopfs, nach ULararkoe's Beschreibung 
(37), zeigen, dab hier ein Leiochone-Art vorliegt; daß ein unteres 
dreieckiges Drüsenfeld vorhanden ist, geht nicht aus der Beschreibung 
oder aus den Figuren hervor; die Art ist indessen nicht von unten 
abgebildet. Die Ähnlichkeit mit der norwegischen Art ist offenbar, 
wenn man findet, dab L. simplex ein vorderes (von auben gesehen) 
borstenloses Segment, reduzierte Hakenborsten auf den 2 folgenden 
Segmenten und erst auf dem nächsten (auch hier also dem 4. Borsten- 
segment) voll ausgebildete Hakenborsten besitzt. 


1) Diese Borsten ähneln sehr der. von M’IntosH (39, tab. 16, fig. 2) 
abgebildeten, welche seiner Meinung nach einer Leiochone ebiensis an- 
gehören dürfte; das ist auch möglicherweise der Fall. Da er aber keine 
Hakenborsten auf den 5 vordersten Borstensegmenten fand (was vielleicht 
darauf beruht, daß das Vorderteil nach einer frühern Verstümmelung 
nicht völlig regeneriert war), so ist es nicht ausgeschlossen, daß das 
vorderste allein normalerweise der Hakenborsten entbehrte, in welchem 
Fall die hier behandelte Art vorgelegen haben könnte; doch muß man 
dann voraussetzen, dab auch (äußere) obere Borsten auf dem 1. Borsten- 
segment fehlten. 

2) Daß die fast vollständige Abwesenheit von Borsten auf einer 
frühern Verstümmelung beruhte, ist ausgeschlossen, da bei der Regeneration 
von Borstensegmenten mehr oder weniger normal entwickelte Borsten 
immer beobachtet werden können, bevor die Hautdrüsen ihre volle Ent- 
wicklung erreicht haben. An vorliegendem Individuum läßt sich indessen 
keine Abnahme der Drüsen vor dem 2. Borstensegment beobachten. 


150 Ivar Arwınsson, 


Man findet, daß auch hier das 7. Borstensegment (das 1. borsten- 
lose mitgerechnet) das letzte ist, das ein hinteres rotes Band besitzt, 
und daß das nächste Segment kurz ist; danach kommen stark lang- 
gestreckte Segmente mit hintern Parapodien. Nephridien finden sich 
auf dem 7.—9. Borstensegment. 

Leider erwähnt CLAPARKDE nicht, ob er mehr als ein Individuum 
zur Verfügung gehabt hat. Ist dem nicht so gewesen, und hat also 
ein einziges mißgebildetes Individuum vorliegen können, so würde, 
wenn man eine Mißbildung voraussetzt, der ziemlich unwahrschein- 
liche Fall vorliegen, daß das einzige untersuchte Individuum von 
2 Arten (oder möglicherweise 2 Indiv. von einer Art) mißgebildet 
sein sollte. Im übrigen müßte eine solche Mißbildung, wenn nun 
wirklich eine solche vorläge, auch andere Arten als gerade solche 
innerhalb dieser Gruppe treffen; derartige Fälle sind aber nicht 
bekannt, was alles zur Folge hat, daß man die vorliegenden Indi- 
viduen als normal ausgebildete auffassen mub. 


Leiochone polaris (THEEL). 
(Taf. 4, Fig. 118-123; Taf. 9, Fig. 284—287.) 


Praxilla polaris THEEL (70, p. 58, fig. 55—56). 
Clymene polaris (THKEL) LEVINSEN (81, p. 143). 
Olymenella (Aziothella) polaris (THEEL) VERRILL (124, p. 658). 


Deutliche, aber verhältnismäßig kleine Kopf- 
scheibe Säume kaum wahrnehmbar Nuchalorgane 
kurz. Ocellen vorhanden. Das 7. Borstensegment kurz, 
mit den Parapodien ungefähr in der Mitte Das 
8. Borstensegment ziemlich lang mit den Parapodien 
im hintern Teil. (Normalerweise) 19 Borstensegmente und 
3 hintere borstenlose Segmente 1 kurzer ventraler 
Cirrus. Die Borstensegmente 6—10 mit Nephridien,deren 
Mündungen unterhalb deruntern Hakenborsten liegen. 
Am stärksten die Drüsenbänder vor den Parapodien 
des 4.—7. Borstensegments Das untere dreieckige 
Drüsenfeld erreicht nicht den Vorderrand des 8. Seg- 
ments und umschließt auf jeder Seite vor den untern 
Hakenborsten einen drüsenfreien Fleck. Die Rücken- 
seite desselben Segments trägt einen nach vorn zu 
stark bogenförmigen Drüsenfleck Das 1. Borsten- 
segment besitzt deutliche äußere Borsten. Die Haken- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 151 


borsten des 1.—3. Borstensegments besitzen d4—5 Zähne 
und schwache Härchen erst auf den untern Borsten des 
3. Borstensegments. Das 1. Borstensegment mit], die 
beiden folgenden mit mehr als 1 Hakenborste (ausge- 
nommen sehr kleineIndividuen) Die vollausgebildeten 
Hakenborsten mit nicht hervorragender oberer Zahn- 
partie, starker, etwas abgesonderter Härchenbasis 
und gegen 7 Zähnen. Die meisten hintern Haarborsten 
besitzen einen ziemlich bedeutenden Saum und einen 
schwachen bis fast unmerklichen Saum. 

Färbung. Nicht näher bekannt. 

Äußerer Körperbau. Die Kopfscheibe, die verhältnismäßig 
klein ist, geht nach vorn zu in eine ziemlich breite und wenig ab- 
gesetzte Spitze über (Fig. 120). Die Nuchalorgane sind ziemlich kurz und 
reichen bis etwas hinter die Mitte der Scheibe; nach vorn zu sind 
sie schwach divergent, während gleichzeitig ein schwacher Kiel 
zwischen ihnen vorhanden ist. Sehr schwache Säume sind möglicher- 
weise vorhanden; sie sind als ein schwacher Wulst eigentlich nur 
an Individuen mit etwas eingezogener Kopfscheibe wahrzunehmen. 
Seiteneinschnitte sind nicht beobachtet worden. Ocellen sind in und 
unter dem eigentlichen Vorderrande der Kopfscheibe zu beiden Seiten 
der Spitze des Kopfs vorhanden (Fig. 119); einige Ocellen pflegen 
direkt von oben her sichtbar zu sein. Der Bau der Proboscis ist 
nicht näher bekannt; soviel ist jedoch beobachtet worden, daß diese 
in allem Wesentlichen der bei ZL. borealis gleicht. Die Verteilung 
der Papillen auf dem hintern Teil der Proboscis geht aus Fig. 123 
hervor; Skizze nach einer eingezogenen Proboseis. 

Das Aussehen der vordern Segmente geht deutlich aus Fig. 118 
hervor, die ein wohlgestrecktes, in seiner Röhre konserviertes 
Individuum wiedergibt. Zu beachten ist besonders, dab die Para- 
podien des 7. Borstenseements weiter nach hinten zu sitzen als 
auf den davorliegenden Segmenten. Die hintere Grenze desselben 
Segments ist an dem fraglichen Individuum nicht sichtbar; andere, 
teilweise größere Individuen (Fig. 122) zeigen eine deutliche hintere 
Grenze, deren Lage das vordere Segment kurz mit ungefähr auf der 
Mitte gelegenen Parapodien und das) hintere ziemlich lang er- 
scheinen läßt mit weit rückwärts gelegenen Parapodien. 

Nach dem 8. Borstensegment kommen 11 verhältnismäßig kurze, 
einander gleichende Segmente, wovon jedoch die letzten etwas an 


Länge abnehmen. Hierauf kommen 3(—4; vgl. unten) kurze, « 


152 Ivar Arwınsson, 


borstenlose und ziemlich gut abgegrenzte Segmente mit schwachen 
Parapodienrudimenten; das letzte dieser Segmente ist beträchtlich 
kürzer als breit (Fig. 121). Die Partie zwischen diesem Segment 
und dem an der Basis des Analkonus kaum ausgebildeten freien 
Rand ist etwas länger als das vorhergehende Segment. Ein kurzer, 
rein ventraler Cirrus ist vorhanden; derselbe scheint an konser- 
vierten Individuen verhältnismäßig leicht abzufallen. Der Analkonus 
ist verhältnismäßig kurz mit nach hinten hin zugespitztem Anal- 
zapfen. 

Insgesamt sind 8 vollständige Individuen, alle mit 19 vollaus- 
gebildeten Borstensegmenten, beobachtet worden; 1 aus der Ma- 
totschkin-Straße, 1 von König Karls-Land, 2 von Jan Mayen und 
4 von Ost-Grönland. Diese Individuen (ein Teil davon sehr klein) 
scheinen alle 3 borstenlose hintere Segmente zu besitzen, ausgenommen 
eines aus dem letztgenannten Gebiet; dieses besitzt Spuren von 
Haarborsten auf dem vordersten, hier verhältnismäßig langen Seg- 
ment nach dem 19. Borstensesment und auberdem vermutlich 3 voll- 
ständig borstenlose Segmente. In solchem Fall würde hier ein über- 
zähliges Segment vorhanden sein. 

Nephridien finden sich auf dem 6.—10. Borstensegment; ihre 
Mündungen, wovon die auf dem 7.—S8. Borstensegment in Fig. 122 
sichtbar sind, liegen unbedeutend hinter und unterhalb der untersten 
Hakenborsten. 

Hautdrüsen. Hauptsächlich nach einem großen Individuum, 
dessen Vorderteil in Fig. 118 abgebildet ist. 

Die Koptscheibe trägt hier und da verstreut Drüsen (Fig. 120), 
besonders zwischen den vordern und schräg hinter den hintern 
Enden der Nuchalorgane. Das Vorderteil bis zum 1. Borstensegment 
ist im übrigen ziemlich schwach und ungleichmäßig drüsenhaltig 
und am schwächsten auf der Bauchseite, wo das Bauchmark frei 
liegt. Das 1. Borstensegment besitzt hauptsächlich zerstreute Drüsen, 
die jedoch etwas dichter nach vorn zu sitzen, wo auf der Unterseite 
von dem Vorhandensein eines schwachen Bandes gesprochen werden 
kann. Das nächste Segment besitzt einen deutlichen vordern freien 
Rand und dahinter ein ziemlich starkes Drüsenband, das auber auf 
der Rückenseite sich bis hinter die Parapodien erstreckt; im übrigen 
ist das Segment spärlich mit Drüsen besetzt. Das 3. Borstensegment 
gleicht dem vorhergehenden, doch sind die Drüsen nach hinten zu 
weit bedeutender auf den Seiten und auf der Unterseite. Das 
Bauchmark ist auf diesen beiden Segmenten ziemlich frei, auf dem 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 153 


folgenden wenig frei und auf dem 5.—8. Borstensegment frei nur 
außerhalb der starken Drüsengebiete. Das 4. Borstensegment besitzt 
einen freien vordern Rand; ein ähnlicher findet sich auf den beiden 
folgenden Segmenten, nimmt hier jedoch ab und verschwindet dann. 
Hinter dem erwähnten Rand ein kräftiges Drüsenband, das unge- 
fähr °/, der Länge des Segments einnimmt; der übrige Teil ziemlich 
stark drüsenhaltig. Die Borstensegmente 5—6 mit einem ähnlichen, 
jedoch abnehmenden vordern Drüsenband; auf dem letztern Segment 
reicht es kaum bis hinter die Parapodien. Der hintere Teil des 
4.—6. Borstensegsments besitzt außer deutlichen Drüsen ziemlich 
diehtstehende schwache Drüsen; etwas Ähnliches, obwohl sehr 
schwach ausgeprägt, auf dem 3. Borstensegment. Auf dem 7. Borsten- 
segment ein kräftiges Drüsenband bis zu den Parapodien; der hintere 
Teil wie auf dem vorhergehenden Segment mit zerstreuten Drüsen. 
Das untere dreieckige Drüsenfeld des 8. Borstensegments (Fig. 122) 
erreicht bei weitem nicht den vordern Rand des Segments. Ganz 
vorn trägt das Feld einen Rand von sehr starken Drüsen, ist da- 
gegen nach hinten zu licht und hört in der Hakenborsten- 
ebene auf. Ein wenig weiter hinauf im drüsenreichern Teil 
und vor den untern Hakenborsten findet sich zu beiden Seiten ein 
sehr charakteristischer, drüsenfreier Fleck.') Auf der Rückenseite 
findet sich vor den Parapodien ein mehr oder weniger deutlicher 
bogenförmiger Fleck, der, wie in Fig. 118, in seinem vordern Teil 
fast zweiteilig sein kann. Im übrigen ist das Segment, gleichwie 
auch die folgenden, spärlich drüsenhaltig; Drüsen finden sich hier 
vor allem rings um die Hakenborsten. Das Bauchmark der Haupt- 
sache nach frei außer etwas vor und hinter den Parapodien. Vom 
9. Borstensesment an sind die Drüsen im ganzen sehr spärlich; auf 
dem 9. (Fig. 122) und vielleicht dem 10. finden sich untere hintere 
Drüsen; auf dem 14. oder 15. beginnen schwache rückenständige 
Drüsen zwischen den Parapodien. 

Die Drüsen der hintersten Segmente sind nur an kleinen Indi- 
viduen untersucht worden (Fig. 121). Die 3 borstenlosen Segmente 
besitzen auf der Mitte zerstreute Drüsen rings herum. Etwas stärker 
sind sie dicht vor dem Analkonus und besonders auf der Basis dieses 
letztern. 

Borsten. Auf den 3 vordersten Borstensegmenten finden sich 
ziemlich reduzierte, mehr oder weniger offene Hakenborsten mit 


1) Ähnlich bei 2. elypeata. 


154 Ivar ArwıDsson, 


ziemlich grobem und kurzem, jedoch geschwungenem innern Teil 
(Fig. 284). Härchen sind nur auf dem 3. Borstensegment von der 
3. Borste inkl. von oben an beobachtet worden, ungefähr in 
Übereinstimmung mit Fig. 281 (Z. borealis). Anzahl der Zähne in 
der Regel: 4—5!, 523; bei kleinern Individuen vielleicht etwas 
weniger. 

Die vollausgebildeten Hakenborsten (Fig. 285) beeinnen auf dem 
4. Borstensegment und zeichnen sich u. a. dadurch aus, dab die 
obern Zähne gar nicht oder nicht nennenswert über die übrigen 
hinausreichen und daß die Basis der Härchen stark ausgebildet oder 
gleichsam vom Halse abgesondert ist. 6 deutliche Zähne und 
außerdem 1 wenigstens auf den untersten Borsten vom 8. Borsten- 
segment inkl. an. 

1 mittelgroßes Individuum von Jan Mayen besitzt auf den 
19 Borstensegmenten folgende Anzahl von Hakenborsten: 1, 3, 2, 4, 
4,4, 3,4, 4,4, 5,5, 5, 7, 6, 6,.6,:6,'6. Ein Vorderende, 15 Borsten- 
segmente umfassend (Länge 31, Dicke 2 mm), von 1 Individuum von 
den Fame-Inseln (Scoresby-Sund) besitzt folgende Anzahl Haken- 
borsten:“1, 3,57 16, :6%6,.6.7,.11,.10, 12,73, 13; '14,2162 Weme 
27 mm langes Individuum von derselben Lokalität besitzt 7 Haken- 
borsten auf dem 4.—5. Borstensegment. 1 mittelgroßes Individuum 
aus der Nähe der Beli Ostrow besitzt auf denselben Segmenten 
10 Hakenborsten. Nur an sehr kleinen Individuen findet sich nicht 
mehr als 1 Hakenborste auf sämtlichen 3 vordern Borstensegmenten; 
an einem 12 mm langen Individuum von Jan Mayen finden sich 
z. B. auf dem 3. Borstensegment schon 2. 

Die vordern Haarborsten sind schmal mit äußerst feinen, fast 
unmerklichen Säumen, wovon wenigstens der eine bald nach hinten 
zu verschwindet. Die feinen Spitzen besitzen am Ende einen äußerst 
feinen und wenig breiten Haarpinsel. Auf dem 1. Borstensegment 
ist er kaum und auf dem nächsten Segment nur verhältnismäßig 
schwach ausgebildet (Fig. 286). 

Die hintern, ziemlich langspitzigen Haarborsten besitzen einen 
verhältnismäßig breiten Saum; auf dem 1. Borstensegment kann er 
ziemlich schmal sein, ist aber auf dem nächsten Segment immer am 
breitesten (Fig. 287). Von hier an nimmt er nach hinten zu all- 
mählich ab, doch findet sich oft eine schwache Zunahme um das 
14.—15. Borstensegment herum. Der andere, immer schmälere Saum 
ist auch am bedeutendsten auf dem 2. Borstensegment, von wo er 
mehr oder weniger schnell nach hinten zu abnimmt. Auf den meisten 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 155 


Borstensegmenten, zum Teil oft auch auf dem 2. Borstensegment, ist 
dieser Saum sehr schmal bis fast unmerklich. 

Größe. Die größten Individuen sind aus Ost-Grönland be- 
kannt. 1 Individuum aus dem Scoresby-Sund mißt in ziemlich zu- 
sammengezogenem Zustand bis zum 15. Borstensegment inkl. 31 mm 
bei einer größten Dicke von 2 mm. 1 Individuum aus der Mackenzie- 
Bucht ist in gestrecktem Zustand bis zum 12. Borstensegment inkl. 
ebenso lang bei einer größten Dicke von ungefähr I mm. Von Jan 
Mayen liegt unter mehreren kleinen Individuen 1 vor, das beinahe 
die Größe der erwähnten grönländischen Individuen erreicht. 

Geschlechtsreife. Bei Jan Mayen wurde am 12./6. 1899 
1 2 mit teilweise großen, jedoch unreifen Eiern beobachtet, wovon 
die größten ungefähr 0,44%x0,5 mm maßen. Am 4./8. 1899 wurde 
bei den Fame-Inseln, 9m, 1 & (das oben erwähnte große Individuum 
aus dem Scoresby-Sund) mit völlig reifen Spermien erbeutet. 

Röhre. Individuen aus König Karls-Land besitzen dünne 
Röhren mit ziemlich großen Sandkörnern, etwas Schlamm, Algen- 
resten ete. Individuen aus der Mackenzie-Bucht haben ziemlich 
zerbrechliche und dünne Röhren aus hellem Sand und äußerst feinem 
gelblichem Schlamm. 

Fundnotizen. 

In der Nähe von Beli Ostrow (Kara-Meer), vermutlich einer der 
von STUXBERG (76, p. 682) aufgenommenen Stationen 27, 29, 31 und 
33. 1 Indiv- (R.M.). 

Westlicher Teil der Matotschkin-Straße (Nowaja Semlja), 73° 
19 n. Br., 35—9 m. 2 Indiv. (Taßer’s Typusexemplare) (R.M.). 

Schwedisches Vorland, König Karls-Land, 18—20 m, feiner, 
schwarzgrauer Schlamm. 1 Indiv. (R.M.). 

78° 50‘ n. Br., 27° 39' ö. L., König Karls-Land, 20 m. Boden- 
temperatur —0,2° (aus Schlammproben). 

Jan Mayen, Treibholz-Bucht, 70° 55‘ n. Br., 8° 30‘ w. L., 14 bis 
21 m, Sand. 8 Indiv. (R.M.). 

Ost-Grönland, 74° 35‘ n. Br., 18° 23° w. L., südlich von der Kl. 
Pendulum-Insel, 18—21 m, aus Schlammproben (R.M.). 

Ost-Grönland, Mackenzie-Bucht, 73° 28° n. Br., 21° 35‘ w. L., 
12—35 m, Schlamm. 3 Indiv. (Upsala Mus.). 

Ost-Grönland, Scoresby-Sund, Fame-Inseln, ca. 9m, Schlamm. 
4 Indiv. (R.M.). 

Ältere Fundangaben. Tuker’s Angabe über die Typus- 
exemplare (70, p. 58 [91, p. 90)). 


156 Ivar ARwIDSSoN, 


Regeneration. Scoresby-Sund: Vorderteil bis zum 1. Borsten- 
segment: 1 Indiv.; Jan Mayen: Hinterteil vom 13. Borstensegment 
inkl. an: 1 Indiv. 


Leiochone borealis n. sp. 
(Taf. 3, Fig. 108—115; Taf. 4, Fig. 116-117; Taf. 9, Fig. 281—283; 
Taf. 11, Fig. 352—353.) 


Praxilla sp. M’InTosH (39, p. 421).}) 
? Olymene panueieirrata M. SARS (45, p. 252).°) 


Deutliche Kopfscheibe mit großen Säumen, die 
deutliche Seiteneinschnitte besitzen und hintenetwas 
getrennt sind. Nuchalorganekurz. Ocellen vorhanden. 
Das 7. Borstensegment lang, mit den Parapodien im 
vordern Teil. Das 8. Borstensegment kürzer, mit den 
Parapodien etwas hinter der Mitte. 19 Borstenseg- 
mente und 5 hintere borstenlose Segmente Lange, 
teilweisesehrlange, fadenähnliche Analcirren, wovon 
der ventrale am längsten ist; die übrigen in der Regel 
paarweise, davon das nächst oberste, etwas oberhalb 
der Analöffnung gelegene Paar am längsten; in der 
Regel 7, 9 oder Il Cirren. Die 'Borstensermente 6 9 
mit Nephridien, deren Mündungen hinter den Para- 
podien in einer Höhe von ungefähr ', der Länge der 
Hakenborstenreihen, von unten gerechnet, liegen. 
Wenigstens die vordern ?, der Borstensegmente 4-7 
sindstark drüsenhaltig. Dasuntere dreieckige Drüsen- 
feld reicht biszum Vorderrand des 8. Borstensegments; 
drüsenfreie Flecke innerhalb des Felds fehlen. Die 
vordern Drüsen der Rückenseite dieses Segments enden 
zwischen denParapodien in einem nach hinten gehen- 
den Bogen. Das 1. Borstensegment besitzt deutliche 
äubere Borsten. Die Hakenborsten der Borsten- 
segmente 1-3 sind meistens einfach mit 2-6 Zähnen 


1) Die von M’IntosH hier besprochene Art ist offenbar identisch mit 
L. borealis; vgl. u. a. seine fig. 13, tab. 16. p. 422 spricht M’InTosH 
die Vermutung aus, daß vielleicht Praxilla arelica MALMGREN, also 
Praxillella praetermissa, vorläge. 

2) Diese Art ist unbeschrieben ; im Zoologischen Museum zu Christiania 
fehlt wahrscheinlich das Typusexemplar. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 157 


und schwachen Härchen erst auf dem 3. Borsten- 
segment. Die vollausgebildeten Hakenborsten mit 
hervorragender oberer Zahnpartie und mit bis zu 
7 Zähnen. Die meisten hintern Haarborsten besitzen 
einen schwachen und einen sehr schwachen Saum. 

Färbung. Nach einem Individuum (Vorderende bis zum 
12. Borstensegment inkl. 35 mm lang bei einer größten Dicke von 
1,7 mm) von Rödberg, 230—280 m, sind folgende Aufzeichnungen 
gemacht worden. 

Das 3. Borstensegment ist ziemlich gleichmäßig rotbraun 
(Punkte), jedoch schwach vor den Parapodien und fast verschwindend 
gefärbt ganz hinten. Das nächste Segment zeigt dieselbe Färbung, 
doch fehlt sie hier auf der Bauchseite mit Ausnahme eines schmalen, 
wohlbegrenzten, übrigens rings herumgehenden Ringes; hinter den 
Parapodien starke Färbung. Die Borstensegmente 5 und 6 gleichen 
den vorhergehenden, doch fehlt auf dem erstern fast und auf dem 
letztern vollständig die Färbung vor den Parapodien. Das 7. Borsten- 
seement besitzt hinter den Parapodien ein dunkles, fast blutrotes 
Band, das jedoch nach hinten zu, besonders oben, etwas abnimmt. 
Das untere dreieckige Drüsenfeld auf dem nächsten Segment hat 
nach vorn zu einen scharf abgesetzten, rötlichen Rand. 

Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs ist 
ziemlich klein, abgerundet bis etwas spitz (Fig. 115). Die Nuchal- 
organe reichen kaum bis zur Mitte der Kopfscheibe und divergieren 
nach vorn zu unbedeutend. Die vor den ziemlich bedeutenden 
Seiteneinschnitten gelegenen Teile der Säume sind ziemlich breit; 
die hintern Teile sind etwas niedriger und in der Mittellinie deut- 
lich durch eine in der Regel ebene, jedoch sehr kleine Partie ge- 
trennt. 

Ocellen finden sich unterhalb des vordersten Teils der Kopfsäume 
(Fig. 108); an kleinern Individuen ist ihre Zahl etwas geringer. An 
konserviertem Material werden sie leicht unsichtbar. 

Die Proboseis ist in mehreren verschiedenen Lagen beobachtet 
worden, kaum jedoch völlig normal ausgestülpt, weshalb auch die 
Beschreibung derselben ziemlich unvollständig wird. Die Basis be- 
sitzt nach hinten zu (Fig. 114) kurze längsgehende Drüsenstreifen. 
Nach außen folgt dann der eigentliche, papillenbekleidete Teil, der 
nach hinten zu (Fig. 116a, 108) ziemlich bedeutend ist, nach vorn 
zu aber abnimmt oder zu beiden Seiten der Spitze des Kopfs endet. 
Die Papillen, deren Zahl nach hinten zu 5 und nach den Seiten hin 


158 Ivar Arwıpsson, 


zuletzt 2 in jeder Reihe beträgt, bilden ungefähr 30 ziemlich 
regelmäßige Reihen. An der ausgestreckten Proboscis sind sie be- 
sonders nach innen zu wenig erhaben oder abgesetzt (Fig. 116a); 
anders in mehr zusammengezogenem Zustand; Fig. 116b zeigt, daß 
sie dann ziemlich abgesetzt mit etwas zurückgerichteter Spitze sein 
können. Zwischen dem papillenhaltigen Teil und dem eigentlichen 
Eingang zum Oesophagus, dieser in Fig. 109 offenbar stark erweitert 
und durch einen schwachen Drüsenstreifen ausgezeichnet, findet sich 
eine ziemlich breite, dünnwandige Partie. Ob diese gleichförmig rings- 
herum ist, ist unsicher; indessen ist sie nach vorn zu nicht so schmal, 
wie man nach Fig. 109 glauben könnte. 

Die Borstensegmente 1—3 sind ziemlich lang, die folgenden 4 
kürzer und untereinander ungefähr gleichlang. Das 8. Borsten- 
segment ist ziemlich kurz, mit den Parapodien etwas hinter der 
Mitte. Hinter diesem Segment folgen 11 Borstensegmente, wovon 
die ersten und noch mehr das letzte verhältnismäßig kurz sind, die 
zwischenliegenden etwas mehr langgestreckt. Dann kommen 5 
borstenlose Segmente, wovon besonders die 3 letzten sehr kurz sind, 
mit schwach unterscheidbaren Grenzen (Fig. 113); wenigstens die 3 
vordersten zeigen in zusammengezogenem Zustande ziemlich deutliche 
Parapodienrudimente. Hinter dem letzten borstenlosen Segment 
kommt eine kurze, in zusammengezogenem Zustand nach hinten zu be- 
deutend erweiterte Partie, die nach hinten zu an der Basis des Anal- 
konus in einem schmalen, ‚hervorragenden, freien Rand, der die Cirren 
trägt, endet (Fig. 117). — 19 Borstensegmente sind an allen, d. h. 
5 vollständigen Individuen, die vorgelegen, gefunden worden; von 
diesen Individuen stammt 1 aus dem Skagerrak, 3 aus dem Trond- 
hjemsfjord und 1 von 72° 10' n. Br., 20° 37° ö. L. Sämtliche unter- 
suchten Hinterenden stimmen mit der oben gegebenen Beschreibung 
überein, 

Von den Analcirren, von denen wenigstens alle längern wenig 
steif sind, ist der rein ventrale am längsten und nahezu 2'/,mal so. 
lang wie der Durchmesser des Hinterendes (Fig. 117). Die übrigen 
Cirren sind mehr oder weniger regelmäßig auf den beiden Seiten 
angeordnet. Von diesen ist in der Regel 1 Paar, das etwas höher 
als die Analöffnung sitzt (Fig. 113, 117), am größten. Dann kommen 
2—4 ziemlich regelmäßige Paare hinzu, wovon 1 dorsal von dem 
ebenerwähnten Paare sitzt. In der Regel finden sich also insgesamt 
7, 9 oder 11 Cirren. Doch sind in zwei Fällen 10 und in einem 12 
Cirren beobachtet worden; im letztern Falle sitzt der 12. Cirrus zu 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 159 


oberst auf der rechten Seite, und außerdem ist der längste Cirrus 
derselben Seite (also der 3. von oben) bis nahe zur Basis hin 
unregelmäßig zweigeteilt. Ein ähnlicher Fall, jedoch regelmäßige 
Zweiteilung, ist aus der Gegend von Bergen beobachtet worden; 
vgl. außerdem Fig. 117. 11 Cirren sind im übrigen an Individuen 
aus der Gegend von Bergen, dem Trondhjemsfjord, Finmarken (kleine 
Indiv.) und den beiden unten angegebenen Fundorten im nördlichen 
Eismeer beobachtet worden. 

Der Analkonus ist lang und deutlich gerieft, mit ziemlich 
breitem Bauchmark und großem, etwas rundem Analzapfen. 

Nephridien finden sich im 6.—9. Borstensegment; die Mündungen 
liegen hinter den Parapodien ein gutes Stück oberhalb der untersten 
Hakenborsten (Fig. 112). 

Hautdrüsen. Die Kopfscheibe und die Innenseite der Säume 
entbehren der Drüsen (Fig. 115). Die Außenseite der Säume ist 
ziemlich drüsenhaltig; dann folgen besonders auf der Rückenseite 
und hinter dem Munde etwas stärkere Drüsen. Nach dem 1. Borsten- 
seement zu nehmen sie ab, jedoch nicht immer so stark, wie Fig. 114 
es angibt, da hier sich schmale längsziehende Reihen finden können, 
ähnlich denen, die auf dem 1. Borstensesment sich finden, obwohl 
schwächer als sie. Hier reichen diese auf der Rückenseite (Fig. 115) 
bis beträchtlich hinter die Parapodien, auf der Bauchseite sind sie 
kürzer und gleichzeitig etwas breiter. Im übrigen ist das 1. Borsten- 
segment spärlich drüsenhaltig mit fast freiem Bauchmark. Das 
nächste Segment ist vor den Parapodien mit Ausnahme eines vordern 
freien Rands von einem zusammenhängenden, jedoch auf der Rücken- 
seite schwachen Drüsenband umgeben; hintere zerstreute Drüsen 
etwas zunehmend. Das 3. Borstensegment besitzt wie die nächst- 
folgenden, aber hier allmählich abnehmend, einen deutlichen 
vordern freien Rand. Im übrigen ist der vordere Teil mit Aus- 
nahme eines schmalen Keils längs dem Bauchmark stark drüsen- 
haltige. Hinter den Parapodien kommt ein lichteres, ganz hinten 
etwas abnehmendes Band, das ungefähr die Hälfte dieses Teils ein- 
nimmt; das Bauchmark teilweise frei. Das Segment im übrigen 
spärlich drüsenhaltig. Bei kleinern Individuen ist das hintere Band 
deutlich lichter auf der Rückenseite zwischen und gleich hinter den 
Parapodien. Das 4. Borstensegment ist gut °/, seiner Länge nach 
(gemessen auf der Rückenseite) dicht drüsenhaltig rings herum; 
hinter den Parapodien ist das Band, das auf der Bauchseite etwas 
länger ist, möglicherweise etwas schwächer, besonders bei kleinern 


160 Ivar ARWIDSSoN, 


Individuen. Der hinterste Teil ist spärlich mit immer noch distinkten 
Drüsen besetzt. 

Die Borstensegmente 5 und 6 stimmen nahe mit dem vorher- 
gehenden Segment überein; zu beachten ist, daß der hintere Teil 
der Segmente außer mit stärkern, im übrigen ziemlich spärlichen 
Drüsen dicht mit schwächern, weniger färbbaren Drüsen besetzt ist. 
Außerdem ist das Drüsenband des letztern Segments hinter den 
Parapodien etwas schwächer als auf den 2 vorhergehenden Segmenten, 
besonders bei kleinern Individuen. Das 7. Borstensegment besitzt 
ein besonders starkes, vorderes Drüsenband; hinter den Parapodien 
deutliche, aber allmählich abnehmende Drüsen. 

Das untere dreieckige Drüsenfeld reicht fast bis unmittelbar an 
den Vorderrand des betreffenden Segments. Es ist wenigstensan größern 
Individuen zwischen den untersten Hakenborsten etwas eingebuchtet; 
bei kleinern Individuen tritt die Linie dieser Einbuchtung weniger 
scharf hervor. Die Rückenseite des vordern Teils desselben Segments 
trägt ziemlich dicht gestellte Drüsen, die nach hinten hin zunehmen und 
hier zwischen den Parapodien einen schwachen, aber ziemlich gut 
markierten Bogen bilden; oft bedeutend mehr ausgebildet, als 
Fig. 110 es zeigt. Im übrigen ist dieses und das folgende Segment 
im ganzen spärlich drüsenhaltig. Auf der Rückenseite des 9. Borsten- 
segments findet sich (bei großen Individuen) eine Andeutung zu 
einem Band, das auf den folgenden Segmenten langsam zunimmt, 
um auf dem 13.—14. Borstensegment oft ganz schnell bedeutend an 
Stärke zuzunehmen (Fig. 111). Noch weiter nach hinten nimmt es 
noch etwas zu, um auf den beiden letzten Borstensegementen abzu- 
nehmen. Im hintern Teil des 7. und 8. Borstensegments ist das 
Bauchmark wie auch längs den Borstensegmenten 9—14 von Drüsen 
umgeben; diese bilden auf dem 9.—12. und schwächer auf dem 
13. Borstensegment zwischen den Parapodien eine deutliche An- 
häufung, die teilweise das Bauchmark deckt (Fig. 114). Auf den 
hintern Borstensegmenten finden sich deutliche, nach hinten hin 
zunehmende Drüsen unter den Parapodien; das Bauchmark lassen 
sie hier frei. 

Die hintern borstenlosen Segmente besitzen außer zerstreuten 
Drüsen ein hinteres, mehr oder weniger deutliches Band, das sich 
jedoch nicht über das Bauchmark erstreckt. Das Band des 1. Seg- 
ments (Fig. 115) ziemlich stark, deutlich die Parapodienrudimente 
kennzeichnend; das Band des nächsten Segments ähnlich, obwohl 
viel schwächer. Auf den 3 übrigen Segmenten schmale, aber nach 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 161 


hinten zu etwas deutlichere Bänder; und schließlich ein etwas 
stärkeres Band dicht vor den Analeirren, die nur die eine und 
andere Drüse besitzen. Der Analkonus besitzt zerstreute Drüsen 
nach der Basis zu; längs dem Bauchmark finden sich hier deutliche 
Drüsen, die nach hinten zu gegen den Analzapfen zunehmen (Fig. 113). 

Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente tragen ziemlich 
reduzierte, mehr oder weniger offene Hakenborsten mit ziemlich 
starkem und gebogenem Innenteil, Härchen fehlen oder sind nur 
auf den Borsten des 3. Borstensegments angedeutet (Fig. 281); 
dagegen finden sich deutliche Zähne, resp. 2—4!, ungefähr 5°, 5—6°. 
Noch auf dem letzten Segment sind die Hakenborsten ziemlich offen; 
in einem untersuchten Fall ist sogar die untere (Fig. 281) von den 
2 vorhandenen Borsten offener als irgend eine andere dieser reduzierten 
Hakenborsten. 

Vom 4. Borstensegment inkl. an sind die Hakenborsten vollent- 
wickelt; die obern Zähne reichen weit hinaus. Die Härchen scheinen 
keine besonders abgesetzte Basalpartie zu haben. Die Anzahl der 
Zähne beträgt 6 bis zum 13. Borstensegment inkl. dann kommt ein 
7. Zahn hinzu, der jedoch auf den letzten Segmenten sehr schwach ist. 

Das Vorderteil eines Individuums aus dem Trondhjemsfjord, bis 
zum 16. Borstensegment inkl. 55 mm messend, besitzt auf den resp. 
Segmenten folgende Anzahl von Hakenborsten: 1, 1, 1, 17, 17, 17, 
20, 22, 24, 23, 22, 21, 22, 22, 23,24. Die 9 hintern Borstensegmente 
eines etwas kleinern Individuums aus demselben Gebiet besitzen 
resp. 19, 20, 18, 18, 19, 18, 17, 17, 14 Hakenborsten. Von 17 unter- 
suchten Individuen besitzen 12, davon 9 aus dem Trondhjemsfjord, 
2 aus der Gegend von Bergen und 1 aus dem Skagerrak, nur 
1 Hakenborste auf den 3 vordersten Borstensegmenten. Von den 
übrigen, die aus den beiden erstgenannten Gebieten stammen, be- 
sitzen drei 2 Hakenborsten auf der einen Seite des 3. Borsten- 
segments und die zwei übrigen 2 Hakenborsten an einer der beiden 
Parapodien des 2.—3., resp. 1.—3. Borstensegments: im übrigen ein- 
fache Hakenborsten. 

Die vordern Haarborsten sind fein mit langen Spitzen und auf 
den vordersten Borstensegmenten mit sehr, schwachen, etwas ver- 
schieden großen Säumen, die nach hinten zu mehr oder weniger 
vollständig verschwinden. Vom 2. Borstensegment inkl. an findet sich 
ein äußerst feiner Haarpinsel (Fig. 352, 283). 

Die hintern Haarborsten besitzen ziemlich lange Spitzen, die in 


ihrem äußersten Teil besonders fein sind. Der eine Saum ist, ob- 
IR 


162 IvAr ARWIDSsoN, 


wohl nirgends breit, doch ziemlich bedeutend auf den 2 vordersten 
Borstenseementen, besonders dem 2. (Fig. 355); der Saum variiert 
im übrigen auf den vordern Segmenten ziemlich stark. Nach hinten 
zu nimmt er allmählich ab und ist auf den letzten Borstensegmenten 
wenig stärker als der andere Saum. Dieser kann bereits auf dem 
vordersten Borstensegment sehr schwach sein, ist indessen hier und 
besonders auf dem nächsten Segment teilweise etwas stärker; nach 
hinten zu nimmt er rasch ab und ist hier höchst unbedeutend. 

Größe. Eines der größten Individuen, das beobachtet worden, 
stammt aus dem Trondhjemsfjord und mißt 70 mm in der Länge 
bei einer größten Dicke von 2 mm. Noch im Skagerrak erreicht 
die Art eine ziemlich bedeutende Größe; ein Individuum von dort 
mißt nämlich 60 mm in der Länge, bei einer größten Dicke von 
ungefähr 1,2 mn. 

Geschlechtsreife. 22 mit Eiern sind nur 2mal beobachtet 
worden, nämlich bei Rödberg, am 13. und 17. Juni 1901; in. beiden 
Fällen schienen die Eier weit entwickelt, und in dem einen waren 
sie sehr spärlich. Da später im Sommer im Trondhjemsfjord (August) 
und in der Gegend von Bergen (Juli) vergebens nach Individuen 
mit Geschlechtsprodukten gesucht worden ist, hat es den Anschein, 
als ob diese Art im westlichen Norwegen im Mai—Juni geschlechts- 
reif wird. 

Röhre. Eine Röhre aus dem Hjeltefjord ist aus feinem Sand, 
etwas Schlamm und Foraminiferen nebst sehr feinen Schalenscherben 
gebaut; äußerer Durchmesser 2,5, innerer ungefähr 1,5 mm. Aus 
dem Skagerrak ist eine ziemlich dünne, graugelbe Schlammröhre be- 
obachtet worden. 

Fundnotizen. Skagerrak, „Djuphälan“, 590 m, Schlamm. 
1 Indiv. (R.M... 105—265 m. 1 Indiv. (R.M.). 

(Gegend von Bergen. 

Hjeltefjord, südl. von Tr.ttefluen, bis SO m, Sandschlamm. 
Mehrere Indiv. (ArpELLÖF). 

Hjeltefjord, westsüdwestl. von der südl. Spitze von Kalsö, 270 m 
(APPELLÖF). 

Hjeltefjord, westl. vom nördl. Teil der Insel Gjetanger, 110 bis 
135 m (APPELLÖF). 

Byfjord, Kvrnevik, bis 180 m, Schlamm. Mehrere Indiv. 

Herlöfsfjord, vor Berlandsö, 270—300 m (APPELLÖF). 

Osterfjord, zwei Lokalitäten (APPELLÖF). 

Trondhjemsfjord, Rödberg, westl. Bucht; 130 m: 1 Indiv.; 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 163 


230—280 m, Sandschlamm; 270 m, Schlamm mit feinem Sand und 
etwas Schalen: mehrere Indiv.; 350 m, Schlamm: 1 Indiv. 

Trondhjemsfjord, Gjetnes, 90—260 m, Schlamm mit etwas Kies 
(Thj.M.). 

Trondhjemsfjord, Gjetstrand, 340—350 m. 7 Indiv. (Thj.M.). 

Trondhjemsfjord, Gjetstrand, ungefähr 440 m. 2 Indiv. (Thj.M.). 

Trondhjemsfjord, Malvik, ungefähr 150 m, Schlamm. 1 Indiv. 
(Thj.M.). 

Nördliches Norwegen. Finmarken. Einige kleine Indiv. (R.M.). 

72%. 10° n. Br, 20°.37 ö.L., 350—400 m, Schlamm. 1. Indiv. 
(R.M.). 

76° 40‘ n. Br., 18° 0° ö. L., 180—215 m, Schlamm mit Steinen 
(R.M.). 

Ältere Fundangaben. Shetland (39, p. 421); vel. S. 156. 
M’Intosr#’s übrige Angaben über Prazilla arctica (40, Pp.337; 39, p. 250), 
wenigstens die erstere, beziehen sich wahrscheinlich auf dieselbe 
Art und vielleicht auf dasselbe Individuum. Von 65° 9 n. Br., 
56° 43° w. L. gibt derselbe Verfasser (68, p. 507) Praxilla aretica 
an und bemerkt zugleich, daß ihre Hakenborsten der aus Shetland 
(39) abgebildeten ähneln, weshalb es nicht ausgeschlossen ist, dab 
auch hier Z. borealis vorliegt. — Bezieht sich CUlymene pauecieirrata 
M. Sıars auf diese Art, was ziemlich wahrscheinlich ist, so ist die- 
selbe im Hardangerfjord, westl. Norwegen, in einer Tiefe von nahezu 
900 m gefangen worden. 

Regeneration. Gegend von Bergen. 1 Indiv.: 1 vorderes 
Borstenseement; 2 Indiv.: 2 dito; 1 Indiv.: 3 dito, zugleich 6 hintere 
Borstensegmente (etwas spätere Verstümmlung). 

Trondhjemsfjord. 1 Indiv.: 1 vorderes Borstensegment. 


Tribus Buelymenini n. trib. 


Vordere Spitze des Kopfs mehr oder weniger stark 
abgesetzt. Nuchalorgane im ganzen gerade, parallel 
oder nach vorn zu schwach divergierend. Proboscis 
in der Regel gleichseitig ausgebildet. Das 8. Borsten- 
segment kurz mit deutlicher hinterer Grenze; die 
Parapodien desselben von etwas hinter bis bedeutend 
vor der Mitte des Segments gelegen; vom nächsten 
Segment an tragen die Segmente die Parapodien in 
ihrem hintern Teil. Analeiren können fehlen; meistens 


finden sich solehe und dann immer ein rein ventraler. 
11* 


164 IvAr ARWIDSSON, 


Analzapfen deutlich. Das 8. Borstensegment entbehrt 
des untern dreieckigen Drüsenfelds. Das 1. Borsten- 
segment besitztimmersowohlunterealsobere Borsten. 
Die untern Borsten der 5 vordersten Borstensegmente 
mehr oder weniger stark abweichend von denen der 
folgenden. Die Spitzen der vordern Haarborsten mit 
Haarpinsel. 

Die Nuchalorgane scheinen der Hauptsache nach gerade zu sein; 
die mehr oder weniger deutlichen Ausbuchtungen oder seltner Ein- 
buchtungen (vgl. z. B. Aziothella catenata) nach vorn zu, die sich 
beobachten lassen, beruhen ganz sicher, wenigstens der Hauptsache 
nach, auf Zusammenziehung verschiedener Partien des Kiels. Nur 
bei der Gattung Pseudoclymene scheinen die Nuchalorgane deutlich 
nach vorn divergierend zu sein, und nur bei dieser Gattung enthält 
die Gattungsdiagnose eine Angabe über die gegenseitige Stellung 
der Nuchalorgane. 

Die Proboseis ist ganz sicher ungleichförmig ausgebildet bei 
Pseudoclymene und möglicherweise bei Heteroclymene; da sie hier aber 
noch wenig bekannt ist, ist in den Gattungsdiagnosen hierauf nicht 
Rücksicht genommen worden. 

Die Nephridien münden etwas unterhalb der Hakenborsten- 
reihen und zwar in der Regel direkt unter oder mehr oder weniger 
hinter denselben. Siehe im übrigen die folgende Übersicht! 

Microclymene: unbedeutend dahinter; 

Praxillella: direkt darunter oder unbedeutend dahinter; 
Axiothella: etwas dahinter; 

Olymenella '): unbedeutend dahinter; 

Euclymene: unbedeutend dahinter ; 

Heteroclymene: direkt darunter; 

Pseudoclymene: direkt darunter (oder unbedeutend davor). 

Von den zu dieser Tribus gehörigen Gattungen scheint Micro- 
clymene mit ihrem einfach gebauten Hinterende am ursprünglichsten 
zu sein, weshalb auch der Anfang mit dieser Gattung gemacht 
wird. Es folgt dann zunächst die Gattung Praxillella, auch diese 
mit großem, nicht eingesenktem Analkonus. Ferner die Gattungen 
Aziothella, Olymenella und Euclymene, die sämtlich einen eingesenkten 
Analkonus besitzen und von denen die erstgenannte im Gegensatz 
zu den andern eines hintern, wulstförmigen Rings entbehrt. Nach 
Euelymene sind Heteroclymene und Pseudoclymene placiert worden, 


1) Sowohl (. torguata als rubrocincla. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 165 


wovon besonders die letztere ziemlich alleinstehend ist und möglicher- 
weise, wegen ihrer schwach entwickelten Proboseis, ihrer kurzen, 
nach vorn zu etwas divergierenden Nuchalorgane und abweichenden 
Hakenborsten nicht eigentlich mit den übrigen Gattungen innerhalb 
dieser Tribus (vgl. die Tribus Proclymenin:) zusammengehört. Diese 
beiden letzten Gattungen besitzen im übrigen ein ziemlich einfach 
sebautes Hinterende mit keinem oder kurzem Analkonus, dessen 
Basis direkt an die Analcirren stößt. Heteroclymene zeichnet sich 
außerdem besonders durch starke, seitenständige Drüsenfelder vor 
dem 1. Borstensegment aus. 


Zu dieser Tribus gehören folgende Arten, deren genauerer Platz 
mehr oder weniger unsicher ist. 

Clymene eirrosa Sars (11, p. 201). 

Leiocephalus coronatus (QUATREFAGES (28, p. 242); wahrscheinlich. 

Prazxilla kefersteini KinBErG (30, p. 342). 

Nicomache dispar VERRILL (52, p. 608). 

Praxilla lancasteri M’Intos# (84, p. 403); wahrscheinlich. 

Praxilla kerguelensis M’InTosH (84, p. 405) |—= Ulymene kerguelensis 
(M’Intosa) Eaters (112, p. 122)]; vgl. S. 177. 

Prazxilla assimilis M’Intost (84, p. 406); möglicherweise in der 
Nähe von Prazillella affinis, vgl. Euters (112, p. 123), der es wahr- 
scheinlich mit einer Euelymene-Art zu tun gehabt hat. 

Olymene monilis Fauveu (127, p. 89); wahrscheinlich. 

Hierher gehört vermutlich auch die Gattung Johnstonia QUATRE- 
FAGES (28, p. 244) mit der Art J. clymenoides (JUATREFAGES (28, 
p- 245); vel. 42, 9..320; 44, p-111; 121, p. 395. Wäre -dies. sicher 
der Fall, so müßten die Diagnosen für die übrigen hierhergehörigen 
Gattungen füglicherweise die Abwesenheit kurzer Kiemenfäden an 
den hintern Borstensegmenten, wie sie bei Johnstonia vorkommen, 
angeben. — Vgl. im übrigen Anpkews’ (98, p. 294) Beobachtung 
einer Form, bei welcher mehrere Segmente auf der Rückenseite 
dicht mit feinen Papillen besetzt sind. 


Gattung Microclymene n. 9. 


Die Nuchalorgane lang. Die Proboseis mit deut- 
lichen, gegen die Basis hin gerichteten Papillen. 
Segmente mit Kragen fehlen. Die Parapodien des 
8. Borstensegments etwas hinter der Mitte des Seg- 


166 Ivar Arwıpsson, 


ments. Keine oder sehr wenige Analcirren. Der ziem- 
lich große Analkonus nach vorn zu wenig stark ab- 
oesetzt. Der Analzapfen groß, nach vorn zu sich zu 
einer breiten Partie erweiternd. Mehr oder weniger 
dicht stehende Drüsen auf dem Vorderkörper bis zu 
den Parapodien des 8. Borstensegments. Die Borsten- 
segemente 1—3 mit verhältnismäßig schwach umge- 
wandelten Hakenborsten; dievollentwickelten Haken- 
borsten mit nach innen zu mehr oder weniger ab- 
gsesetztem Hals und die Härchen von der Unterseite 
desselben in einem Bogen unter dem großen Zahn aus- 
sehend. Die vordern Haarborsten mit schwachen 
Säumen auf den vordersten Segmenten; feine Haar- 
pinsel außer auf den vordern Segmenten. Röhren frei, 
gerade. 

Den Typus für diese Gattung stellt M. acirrata n. sp. dar. Die 
in einem einzigen Individuum vorliegende und daher ziemlich dürftig 
bekannte M. trieirrata n. sp. dürfte, wenigstens bis auf weiteres, 
hierherzustellen sein. Indessen sind die Kopfsäume, das Hinter- 
ende und die hintern Haarborsten doch ziemlich wesentlich ver- 
schieden bei den beiden Arten; ferner kennt man den Bau der 
Proboseis und der Röhre nur für die erstere Art. Ocellen sind 
nicht beobachtet. Der Hals der vollentwickelten Hakenborsten ist 
bei beiden unbedeutend schräg striiert. 


Microclymene acirrata n. sp. 
(Taf. 4, Fig. 126—134; Taf. 9, Fig. 289—292; Taf.11, Fig. 355a—356.) 


Niedrige, nach hinten zu stark abnehmende Kopf- 
säume, die keine Seiteneinschnitte aufweisen. Proboseis- 
papillen bis9 in jederReihe 27inderRegelmitsowohl 
untern als obern Borsten versehene und deutlich ab- 
gegrenzte Segmente; außerdem (inder Regel)1hinteres, 
mehr oder weniger schwächer borstenhaltiges Segment, 
daseinerhintern Grenze ermangelt. Analcirren fehlen. 
Nephridien im 6.-—10. Borstensegment, davon die des 
letzten mehr oder weniger reduziert. Die Kopfscheibe 
und der hinterste Teil des Körpers mit ziemlich zahl- 
reichen Drüsen. Die Borstensegmente 1—3 mit verein- 
zelten bis wenigen etwasumgewandeltenHakenborsten; 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 167 


die vollausgebildeten Hakenborsten mitbis zu 7Zähnen. 
Die hintern Haarborsten besitzen nach hinten zu, voll 
entwickelt vom 8. Borstensegmentinkl. an, eine lange 
und nach außen sehr feine, schräg nach oben gebogene 
Spitze, die einen sehr feinen Haarpinsel trägt. Röhren 
dünn, zerbrechlich. 

Färbung. Nach einem großen Individuum aus dem Koster- 
fjord. Das 4. Borstensegment deutlich rot punktiert, jedoch nicht 
ganz vorn, und mit Unterbrechung bei den Parapodien. ‘ Das 
nächste Segment ähnlich, aber mit etwas dichter stehenden 
Punkten, die den Vorderrand erreichen. Die Borstensegmente 6 und 
7 ähneln den vorhergehenden, doch stehen die hintern Punkte etwas 
dichter auf dem erstern und etwas lichter, nach hinten zu abnehmend, 
auf dem letztern. Das 8. Borstensegment besitzt nur wenige Punkte, 
rings herum verstreut, jedoch hauptsächlich auf dem vordern Teil 
des Segments. Die Borstensegmente 4—”7 entbehren der Punkte 
auf der Unterseite auf einem an Breite etwas wechselnden, jedoch 
im ganzen nach hinten hin zunehmenden Feld. 

An einem ziemlich kleinen Individuum aus dem Trondhjemsfjord 
sind die wenigstens hier klar roten Punkte am zahlreichsten auf 
dem 5. Borstensegment. 

Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs ist 
ziemlich breit und wenig abgesetzt (Fig. 126). Die Säume sind 
niedrig, aber deutlich, entbehren der Seiteneinschnitte und nehmen 
nach hinten zu stark ab oder verschwinden fast, wenigstens sind 
sie hier an Individuen mit nicht eingebuchteter Kopfscheibe schwer 
zu beobachten (vgl. Fig. 128, 132). — Die Papillen der Probosecis 
sitzen in ziemlich unregelmäßigen Reihen, ungefähr 6—7 oder auf 
den Seiten 8—9 in jeder Reihe. Die Größe der Papillen schwankt 
etwas (Fig. 127); zu innerst, aber auch verstreut hier und da finden 
sich ziemlich kleine Papillen. Der äußerste Kranz, mit ungefähr 
30 Stück, besteht mit Ausnahme der hintern Seite aus größern und 
wenigstens teilweise ziemlich stumpfen Papillen. Im übrigen sind 
die Papillen ziemlich ausgezogen (Fig. 131). 

Der Vorderrand des 1. Borstensegments ist schwach winklig 
nach vorn zu vor den Parapodien gebogen, am deutlichsten an zu- 
sammengezogenen Individuen (Fig. 128). Das 4. Borstensegment 
und noch mehr das 8. sind kurz. Das nächste Segment ist nicht 
‘besonders lang (Fig. 130), dann aber kommen mehrere lange Seg- 
mente. Die hintersten Segmente nehmen allmählich an Länge ab; 


168 Ivar ARrwıDsson, 


besonders kurz sind die beiden letzten Segmente, das letzte entbehrt 
einer hintern Grenze. 

Die Anzahl der Segmente vom 1. Borstensegment inkl. an be- 
trägt wahrscheinlich in der Regel 28; das 27. besitzt meistenteils 
alle Arten von Borsten, das 28. dagegen meistens nur Haarborsten, 
in einem Fall jedoch 2 Hakenborsten auf der rechten Seite. In 
einem Fall entbehrte das 27. Borstensegment der Hakenborsten, und 
gleichzeitig konnte ein 28. Segment nicht wahrgenommen werden 
(Fig. 1295). Insgesamt sind 8 vollständige Individuen, alle aus dem 
Kosterfjord, beobachtet worden. Möglicherweise finden sich Indi- 
viduen mit 27 deutlich ausgebildeten Borstensegmenten und 1 hintern 
borstenlosen Segment, das mangels einer hintern Grenze und besonderer 
Drüsenansammlungen nicht genauer unterschieden werden kann. 

Das Hinterende wird von einer kurzen zylindrischen Partie und 
dem bei zusammengezogenen Individuen ziemlich deutlich abgesetzten 
Analkonus (Fig. 133, 134) mit seinen deutlichen Analrunzeln und 
seinem großen Analzapfen (Fig. 129a) gebildet. Analcirren fehlen. 
Bei Individuen mit offenem Anus und im übrigen ausgestrecktem 
Hinterende (Fig. 129b) ist kein abgesetzter Analkonus wahrzu- 
nehmen, und das Ganze macht hier den Eindruck eines sehr ur- 
sprünglichen und einfachen Baues. 

Nephridien finden sich vollausgebildet im 7.—9. Borstensegment. 
Im 10. Borstensegment, wo etwas schwächere Mündungen wahrzu- 
nehmen sind (Fig. 130), sind sie mehr oder weniger reduziert und 
oft verschieden auf den beiden Seiten. Ein untersuchtes Individuum 
besitzt hier stark reduzierte Nephridien und das kleinste auf der rechten 
Seite; ein anderes Individuum schien vollständig eines linksseitigen 
Organs zu entbehren mit Ausnahme der Andeutung von einer Mün- 
dung. In Fig. 130 ist übrigens bei der linken Parapodie des 11. 
Borstensegments wahrscheinlich eine Andeutung von einer Mündung 
zu sehen; ein inneres Rudiment in diesem Segment niemals gefunden. 

Hautdrüsen. Die Kopfscheibe trägt besonders auben vor 
und hinter den Nuchalorganen (Fig. 126) zahlreiche Drüsen. Die 
Säume sind drüsenhaltig. Bis zu den Parapodien des 8. Borsten- 
seements ist der Vorderkörper dicht und nach hinten zu bis zum 
7. Borstensegment inkl. zunehmend drüsenhaltig. Besonders ist das 
letztgenannte Segment sehr reichlich mit Drüsen versehen. An 
Individuen, die sich stark färben lassen, treten die vor den Para- 
podien auf dem 1., vor allem aber auf dem 2.—4. Borstensegment 
vorhandenen, besonders starken Drüsenringe ziemlich unbedeutend 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 169 


hervor im Vergleich mit schwächer gefärbten Individuen (Fig. 128). 
Dieser Unterschied dürfte auf verschiedener Konservierung beruhen. 
Wenigstens auf dem 2. Borstensegment läßt der hier übrigens be- 
sonders starke Ring einen schmalen vordern Rand frei. 
Der hintere Teil des 8. Borstensegments ist besonders ganz 
hinten schwach drüsenhaltig. Das 9. Borstensegment besitzt zer- 
streute Drüsen, die jedoch etwas zahlreicher sind als auf den fol- 
genden Segmenten. Im übrigen besitzen diese Segmente deutliche 
Drüsen längs dem Bauchmark, die jedoch weiter nach hinten all- 
mählich verschwinden, und vor allem Drüsen rings um die Parapodien, 
auch etwas auf der Rückenseite. Auf den hintersten Segmenten 
nehmen die zerstreuten Drüsen vielleicht etwas zu; sie sind besonders 
stark in Fig. 129b sichtbar. Der Analkonus ziemlich gleichmäßig 
drüsenhaltig. 
Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente besitzen jederseits 
eine oder jedenfalls nur wenige reduzierte Hakenborsten, die besonders 
nach vorn zu stark offen sind (Fig. 290) und der Härchen entbehren. 
Zähne: 2—3!, ca. 3°, 3—4°. Einen so stark entwickelten äußern 
Teil wie den in Fig. 291 abgebildeten besitzen die Borsten selten. 
Ihr innerer Teil ist ziemlich grob und lang und ziemlich gerade. 
Auf den vollentwickelten Hakenborsten, die auf dem 4. Borsten- 
segment beginnen, sind die Härchen nahe der Basis des großen 
Zahns befestist. Der Hals ist ziemlich kräftig nach innen zu ab- 
gesetzt. Anzahl der Zähne: 61°, 7°-??, dann 6 oder möglicherweise 
nur 5 auf einem Teil der Borsten der beiden letzten Segmente. 
Die Anzahl der Hakenborsten geht aus folgender Übersicht über 
die verschiedenen Borstensegmente hervor; sämtliche untersuchten 
Individuen, wovon die 3 erstern aus dem Kosterfjord und die 4 
letztern aus dem Trondhjemsfjord stammen, sind groß, besonders die 
letztern. 
17 2022,8.97.85 70. 3182107 LESE 1, 10.951059, 5,7, 6, 
9,6, 23.2.0 

12 9,.8,,.9,83 10 1052 

BE on NET 10, g, 10, 10, y, 9, 5, 8, 8, , T, 6, 
6, 4,5, 441,0. 

222 5. 2 Andiy.): 

er a Ze 

2 IE 4108 10T 2 

Das 27. Borstensegment kann 2—3 Hakenborsten besitzen; be- 
obachtet in 2 Fällen, wenn das nächste Segment obere Borsten besab. 


170 IvAR ARWIDSSON, 


Die vordern Haarborsten sind auf den vordersten Borsten- 
segmenten verhältnismäßig kurz und besitzen hier schwache Säume, 
deutliche jedoch bis zum (3.—)4. Borstensegment inkl. Nach hinten zu 
verschwinden die Säume bald, der eine jedoch etwas später als der 
andere. Gleichzeitig werden die Spitzen sehr lang, besonders vom 
7-8. Borstensegment an. Mit Ausnahme der vordersten Borsten- 
segmente besitzen die Spitzen zu äußerst einen sehr feinen, dichten 
Haarpinsel (Fig. 289), der am stärksten auf dem 8. und den nächst- 
folgenden Borstensegmenten ist, um dann etwas, wenn auch un- 
bedeutend, an Stärke abzunehmen. 

Die hintern Haarborsten besitzen auf den vordersten Borsten- 
segmenten verhältnismäßig kurze und gerade Spitzen und schmale, 
ziemlich gleichbreite Säume. Auf dem 2. Borstensegment sind die 
Säume, wenigstens in der Regel, etwas stärker als auf dem 1.; auf 
den 2 folgenden Segmenten nimmt der eine Saum sehr stark an 
Breite ab. Hierauf nehmen diese Borsten allmählich ein anderes 
Aussehen an. Bei der Beschreibung hiervon dürfte es sich empfehlen, 
von dem 8. Borstensegment auszugehen, das diese Borsten voll- 
entwickelt besitzt (Fig. 355a). Der obere Saum ist schmal, der 
untere etwas breiter; der letztere erweitert sich nach außen zu 
und bildet nach einem schwachen Einkniff einen ziemlich weiten 
Bogen, der etwas an der schräg aufwärtsgerichteten Spitze hinauf 
endet. Diese Spitze ist außer an der Basis sehr fein, im übrigen 
lang und am äußersten Ende mit einem sehr feinen, ziemlich lang- 
gestreckten Haarpinsel versehen, dessen einzelne Härchen sehr 
schwer zu beobachten sind (Fig. 355b). Zwischen den deutlichen 
Säumen und dem Haarpinsel findet sich auf jeder Seite eine äußerst 
schwache Andeutung zu einem Saum; den Übergang zum Haarpinsel 
zeigt Fig. 355c. 

Der Übergang dieser Borsten vom 4. zum 8. Borstensegment 
geschieht allmählich und läßt sich folgendermaßen beschreiben. Der 
schmälere Saum nimmt von der höchst unbedeutenden Breite an, 
die er auf dem erstgenannten Segment hat, etwas zu. Die Spitzen 
sind auf dem 5. Borstensegment zwar noch nicht aufwärts gebogen, 
doch sind sie bereits etwas dadurch abgesetzt, dab der untere Saum 
sich etwas nach außen erweitert (Fig. 356). Auf dem 6.—7. Borsten- 
segment erfolgt dann die Umbiegung der Spitze und die Anschwellung 
des untern Saums eben an der Biegung. Ein Absatz an dem Saum 
findet sich jedoch erst auf dem nächsten Segment. Eine Andeutung 
zu einem Haarpinsel findet sich möglicherweise auf dem 5., sicher 


Skandinavische und arktische Maldaniden. räl 


auf dem 6. Borstensegment, und auf dem nächsten Segment ist der 
Haarpinsel ziemlich deutlich. 

Hinter dem 8. Borstensegment besitzen diese Borsten dasselbe 
Aussehen wie dort, vielleicht ist jedoch der Haarpinsel auf den 
nächstfolgenden Segmenten stärker entwickelt, um dann vielleicht 
etwas abzunehmen. Im übrigen ist nur zu bemerken, daß der breitere 
Saum etwas an Stärke nach hinten zu abnimmt; vor allem wird er 
weniger scharf abgesetzt nach außen zu, während gleichzeitig die 
Umbiegung der Spitze, besonders auf den untersten Borsten, mög- 
licherweise etwas schwächer wird. — Individuen aus dem Trondhjems- 
fjord scheinen verhältnismäßig etwas stärkere Säume als die oben 
aus dem Kosterfjord behandelten zu besitzen, was wohl mit der 
ziemlich bedeutenden Größe der untersuchten Individuen zusammen- 
hängt. 

Größe. Von den verhältnismäßig wenigen vollständigen Indivi- 
duen, welche vorliegen, alle aus dem Kosterfjord, mißt eins von den 
sgrößern 55 mm in der Länge; die größte Dicke des ziemlich ge- 
streckten Individuums beträgt 0,5 mm. Die entsprechenden Maße 
für ein kleineres, etwas schwächer gestrecktes Individuum: 44 und 
0,7” mm. Die Art wird hier etwas, aber unbedeutend, größer als diese 
Maße angeben. Im Trondhjemsfjord erreicht die Art, wenigstens 
in größerer Tiefe, mindestens dieselbe Größe wie im Kosterfjord; 
1 Individuum aus seichterm Wasser, vgl. unten, mißt bis zum 
22. Borstensegment inkl. 24 mm. 

Geschlechtsreife. Am 20.8.1901 im Kosterfjord erbeutete 
2? besaßen nur ziemlich kleine, unreife Eier. 

Röhre. Im Kosterfjord bestehen die hellen, sehr dünnen und 
zerbrechlichen Röhren hauptsächlich aus sehr feinen Sandkörnchen ; 
äußerer Durchmesser bis 1 mm. 

Fundnotizen. Kosterfjord, ungefähr gerade vor den Sneholm- 
arne, 160—215 m, loser Schlamm. Ziemlich reichlich (außer eignen 
einige Indiv. von WırEn). 

Skagerrak, „Djuphälan“, 350 m, mit Sand gemischter Schlamm. 
1 Indiv. (R.M.). 

Trondhjemsfjord, vor Rödberg, 350 m, loser Schlamm. 5 Indiv. 
(ÖSTERGREN). 

Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 50—105 m, Sand- 
schlamm, Schalen und etwas Kies. 1 Indiv. 

Regeneration. Kosterfjord: 1 Indiv. bis zum 7. und 1 Indiv. 
bis zum 8. Borstensegment inkl.; mehrere Individuen mit regene- 


172 Ivar ArwıDsson, 


riertem Hinterteil, z. B. vom 9., 16., 18. oder 24. Borstensegment an. 
Trondhjemsfjord: 1 Indiv. bis zum 1. Borstensegment inkl. 


Microclymene tricirrata n. sp. 
(Taf. 4, Fig. 135a—c; Taf. 9, Fig. 293; Taf. 11, Fig. 357—358; 
Taf. 12, Fig. 359— 360.) 

Ziemlich große Kopfsäume mit deutlichen, weit 
rückwärts gelegenen Seiteneinschnitten und deutlich 
eeschieden nach hinten zu. 19 Borstensegmente, deren 
letztes nur unbedeutend kürzer ist als die nächstvor- 
hergehenden. 5 hintere borstenlose Segmente, wovon 
die 2 vordern ziemlich lang und deutlich abgegrenzt 
sind. 3 fadenähnliche, ziemlich lange Cirren, wovon 
der ventrale etwas kürzer ist als die übrigen. Die 
Borstensegmente 7—9 mit Nephridien. Die Kopfscheibe 
und der hinterste Teil des Körpers mit wenigen 
Drüsen. Die Hakenborsten des 1.—3. Borstensegments 
wenig umgewandelt; die vollausgebildeten Haken- 
borsten mit ziemlich kurzem Hals und bis zu6 Zähnen; 
innen vor dem Hals sind diese Borsten stark ausge- 
buchtet, besonders auf der untern Seite Die hintern 
Haarborsten sind nicht in ihremäußern Teilmehroder 
weniger jäh aufwärts gebogen und haben keine Haar- 
pinsel; die Basis der Spitzen ist auf den hintern Seg- 
menten deutlich verbreitert. 

Färbung: unbekannt. 

Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs breit und 
kurz (Fig. 135b). Die Säume, die ganz nach vorn zu schnell abnehmen, 
besitzen weit nach hinten gelegene Seiteneinschnitte und sind in der 
Mittellinie durch einen tiefen, spitzen Einschnitt geschieden. — Die 
Proboseis ist unbekannt. 

Das gegenseitige Größenverhältnis der vordern Segmente ist 
vielleicht nicht völlig getreu in Fig. 135c wiedergegeben, was darauf 
beruht, daß der vorderste Teil des einzigen vorliegenden Individuums 
auseinandergefallen ist. 19 Borstensegmente vorhanden. Die hintern 
Borstensermente sind ziemlich lange, doch nimmt das letzte etwas, 
allerdings unbedeutend, an Länge ab. Darauf folgen zunächst 2 zwar 
an Länge abnehmende, doch deutlich abgegrenzte borstenlose Seg- 
mente mit ziemlich großen Parapodienrudimenten. Die 3 übrigen, 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 173 


kurzen und nur durch Drüsenringe ausgezeichneten Segmente 
(Fig. 135a) bilden zusammen mit dem hintersten, die Analeirren 
tragenden Teil eine mehr zusammenhängende, nach hinten zu schwach 
schmäler (etwas mehr als in der genannten Figur) werdende Partie. 
3 Analeirren sind vorhanden, wovon die 2 längern, ein Paar bildend, 
etwas oberhalb der halben Körperhöhe sitzen. Der Analkonus mit 
seinen deutlichen Runzeln und seinem großen Analzapfen erscheint 
an vorliegendem Individuum wenig abgesetzt, dürfte aber in zu- 
sammengezosenem Zustand ungefähr wie bei der vorhergehenden Art 
aussehen. 

Die Borstensegmente 7—9 besitzen Nephridien. 

Hautdrüsen. Die Kopfscheibe und die Innenseite der Säume 
mit wenigen Drüsen (Fig. 155b). Mit Ausnahme vielleicht des 
vordersten Teils einiger Segmente ist das 6. Borstensegment das 
am stärksten drüsenhaltige (Fig. 135c). Auf den folgenden Segmenten 
nehmen die Drüsen bedeutend ab bis zu den Parapodien des 
8. Borstensegments. Der hintere Teil dieses Segments besitzt nur 
zerstreute Drüsen. Auf den folgenden Borstensegmenten finden sich 
hauptsächlich schwache Drüsen in der Nähe der Parapodien. Die 
borstenlosen Segmente besitzen schwache Drüsen rings herum. Die 
Partie dahinter, besonders der Analkonus, ist arm an Drüsen. 

Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente haben wenig 
bis kaum offene Hakenborsten, die wenigstens auf dem 2. bis 
3. Borstensegment Härchen besitzen; die Zähne, von denen der 
grobe verhältnismäßig kurz ist, sind vermutlich in einer Anzahl von 
2-—3', 4—5°, 5° vorhanden. Die vollausgebildeten Hakenborsten 
besitzen einen ziemlich kurzen Hals, vor welchem innen die Borsten 
besonders auf der untern Seite sich bedeutend erweitern (Fig. 295). 
Die Härchen scheinen etwas von der Basis des großen Zahns ent- 
fernt befestigt zu sein. Die Anzahl der Zähne, mit Ausnahme von 
1—2 wahrscheinlich mißbildeten Hakenborsten auf dem 9. Borsten- 
segment, beträgt ungefähr: 511%, (5—)6!1, 61215, (5—)616, 517719; doch 
ist es möglich, dab der 6. Zahn etwas früher auftritt, als hier an- 
gegeben wird. Anzahl der Hakenborsten auf den 19 Borstensegmenten 
resp: 22,9, 4.,07,4..4,5, 4 4.5,.6,.5, 6,8, 8, 6,.7,4,5. 

Die vordern Haarborsten, welche feine und mit Ausnahme der 
vordersten Borstensegmente besonders lange Spitzen besitzen, haben 
möglicherweise auf den vordersten Borstensegmenten schwache Säume 
und übrigens wahrscheinlich einen sehr feinen Haarpinsel. 

Das Aussehen der hintern Haarborsten ist vielleicht auch nicht 


174 Ivar Ar wıDssox, 


völlig sicher überall festgestellt worden, besonders da mehrere Formen 
aufzutreten scheinen. 

Auf den vordersten Borstensesmenten besitzen die Borsten eine 
etwas kürzere Spitze als auf den folgenden. Die Säume sind schmal 
und etwas verschieden breit; der breitere ist am stärksten auf dem 
2. Borstensegment und scheint übrigens etwas zu variieren. Diese 
Form findet sich mit an Länge zunehmender. aber andauernd nicht ver- 
breiterter Spitze und vielleicht etwas abnehmenden Säumen bis zum 
7.—8. Borstensegment (Fig. 359). Vom 6. Borstensegment beginnt in- 
dessen auf einer Reihe Borsten der eine Saum verhältnismäßig breit 
(Fig. 357) besonders gegen die Spitze hin zu werden, deren Basis 
etwas verbreitert ist. Diese verbreiterte, nach innen zu nicht ab- 
gesetzte Spitze wird nach hinten zu stärker (Fig. 358), während 
gleichzeitig die diese Partie auszeichnende schräge Striierung etwas 
deutlicher wird. Dagegen werden die Säume etwas kürzer und 
schmäler. Außer diesen Borsten werden hier und da vom 7. Borsten- 
segment inkl. an andere Borsten mit ähnlichen Spitzen angetroffen, 
deren verbreiterter Teil jedoch kürzer ist und nach vorn zu gleich- 
mäßiger schmal wird und die übrigens Spuren von Säumen zu tragen 
scheinen. Nach innen zu sind die Spitzen auf den vordern Seg- 
menten hauptsächlich einseitig, auf den hintern zweiseitig abgesetzt, 
obwohl kaum so regelmäßig, wie es Fig. 360 angibt. 

Größe. Das einzige vorliegende Individuum ist 26 mm lang. 

Geschlechtsreife. Das Individuum, das am 31.8. 1898 er- 
beutet wurde, ist ein & mit zahlreichen Spermatosphären. 

Röhre: unbekannt. 

Fundnotiz. Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 
270 m, Schlamm mit feinem Sand und etwas Schalenfragmenten. 
1 Indiv. 


Gattung Prasillella VERRILL. 


Praxilla MALMGREN (27, p. 191), non REICHENBACH 1853. 

? Iphianissa KINBERG (30, p. 340). 

Praxillella VERRILL (77, p. 298). 

Euelymene VERRILL subgen. Prazxillella VERRILL (124, p. 654, 655). 


Nuchalorgane lang. Deutliche Kopfsäume, die hinten 
schwach bis deutlich eingeschnitten sind, Die Pro- 
boseis mit niedrigen bis deutlich gegen die Basis ge- 
richteten Papillen. Segmente mit Kragen fehlen. Die 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 175 


Parapodien des 8 Borstensegments an oder etwas hinter 
der Mitte des Segments. Deutliche hintere borsten- 
lose Segmente sind vorhanden und hinter diesen 
eine langgestreckte, schwach längsgefältelte Partie; 
zwischen dieser und den Analecirren kann sich eine 
kürzere glatte, nach vorn zu etwas abgesetzte Partie 
finden. Analcirren zahlreich, dicht stehend, mehr 
oder weniger schmal und hauptsächlich vonderselben 
Länge mit Ausnahme des längern ventralen Cirrus. 
Der Analkonus, der beträchtlich ist und einen großen 
Analzapfen besitzt, geht direkt von der Basis der 
Analcirren aus) Die-Kopfscheibe mit schwachen 
Drüsen, die meisten zwischen den Nuchalorganen. Die 
Hakenborsten des 1--3. Borstensegments mehr oder 
weniger umgewandelt, ihr gebogener Innenteil in- 
dessen immersehr langund schmal; dievollentwickel- 
ten Hakenborsten mit nach innen deutlich abgesetz- 
tem Hals und Härchen, die dicht unter dem großen 
Zahn oder zu seinen Seiten verlaufen. Die vordern 
Haarborsten mit schwachen Säumen; ein ziemlich 
schwacher, gegen die Säume wenig deutlich abge- 
setzter Haarpinsel kann wenigstens vorhanden sein. 
Die hintern Haarborsten besitzen ziemlich schmale 
Säume, aber, außer auf gewissen Segmenten bei ge- 
wissen Arten, keinen Haarpinsel. Röhren in der Regel 
frei und gerade, ziemlich dünn. 

Der mehr oder weniger deutliche Haarpinsel der vordern Haar- 
borsten, der bei P. affinis und P. gracilis beobachtet worden, kann 
möglicherweise auf einer sekundären Teilung der Säume dieser 
Borsten beruhen. Ist das der Fall, so erklärt sich damit, weshalb 
bisweilen auf den beiden Seiten ungleichlange Haarpinsel beobachtet 
worden sind. — Der Hals der vollausgebildeten Hakenborsten ist 
deutlich schräg gestreift. — Nephridien im 6.—9. Borstensegment 
dürften wahrscheinlich für die Gattung charakteristisch sein. 


MALMGREN’s Gattung Praxilla, die von LEvissen (81, p. 142) 
übrigens eingezogen worden ist, erhält hier einen etwas größern 


1) Er kann indessen rein zufällig mehr oder weniger vollständig 
(wenigstens bei P. praetermissa bis schüsselförmig) eingezogen sein. 


176 Ivar ARwıDsson, 


Umfang, als die ursprüngliche Diagnose ihn angibt; es ist nämlich 
klar, daß P. affinis mit 18 borstentragenden und 3 hintern borsten- 
losen Segmenten eng zusammengehört mit P. gracilis und P. praeter- 
missa, für welche beide MALMGREN resp. 19 und 4 Segmente an- 
nahm. Indessen ist es nicht unwahrscheinlich, daß die Anzahl Seg- 
mente, borstentragende und hintere borstenlose, eine bestimmte ist 
für verschiedene Gruppen innerhalb der Gattung und daß MALMGREN’S 
Diagnose Anwendung für eine von diesen finden wird, wenn eine 
Gruppeneinteilung irgend welcher Art zustande kommt. Wüßte man 
bereits jetzt etwas Bestimmtes in dieser Sache, so wäre hier eine 
weitere Einteilung durchgeführt, denn die Arten, die jetzt der 
Gattung angehören, sind in gewissen Hinsichten ziemlich bedeutend 
verschieden, wie aus folgender Aufstellung sich ergibt. 

Gruppe 1. Nuchalorgane sehr lang. Die hintere längsgefältelte 
Partie nicht deutlich nach hinten zu abgesetzt. Die Borsten- 
segemente 4—7 vollständig mit Drüsen bekleidet. Die Härchen der 
Hakenborsten zusammenstehend unter dem großen Zahn. Zahlreiche, 
mit Haarpinseln versehene hintere Haarborsten auf einem oder 
einigen gewissen Segmenten vorhanden. 

Die Kopfsäume deutlich geschieden, die Proboseispapillen niedrig: 
P. affınıs. 

Die Kopfsäume nicht deutlich geschieden, die Proboseispapillen 
ausgezogen: P. gracilıs. 

Gruppe 2. Nuchalorgane mittelmäßig lang. Proboseispapillen 
niedrig. Die hintere längsgefältelte Partie deutlich nach hinten zu 
abgesetzt. Die Borstensegmente 4—7 mit vordern Drüsenbändern. 
Die Härchen der Hakenborsten zu beiden Seiten von dem großen 
Zahn ausgehend. Mit Haarpinseln versehene hintere Haarborsten 
fehlen. P. praetermissa. 

Der offenbar nicht zum wenigsten wichtige Unterschied zwischen 
den obengenannten Gruppen dürfte in dem verschiedenen Bau des 
Hinterendes liegen. Bei P. praetermissa kann übrigens durch einen 
mehr oder weniger starken Einkniff hinter der längsgefalteten Partie 
der hintere Teil derselben als ein runder Wulst erscheinen, so dab 
das Ganze etwas an das Hinterende bei den Gattungen Olymenella 
und Euclymene mit ihrer deutlichen, von den Analeirren jedoch be- 
deutend entfernten wulstförmigen Partie erinnert. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. #77 


Zu dieser Gattung gehört wahrscheinlich Iphianissa armata 
KıngerG (30, p. 341) auf Grund einer Untersuchung des im Reichs- 
museum zu Stockholm aufbewahrten Typusexemplars, das indessen 
schlecht erhalten ist. Es besitzt vordere Drüsenbänder und Haken- 
borsten, ähnlich den entsprechenden bei Praxillella praetermissa. Be- 
stände kein Zweifel hierüber, so müßte offenbar Iphianissa an die 
Stelle von Prazillella als Gattungsname treten. 

Azxiothea cirrifera LANnGERHANS (73, p. 103) —= Olymenella (Ario- 
thella) cirrifera (LANGERH.) VERRILL (124, p. 658) gehört möglicher- 
weise hierher. 

Die von Envers (112, p. 122) als Olymene kerguelensis (M’InTtosn) 
(siehe S. 165), welche wegen ihrer „stachel“-tragenden Segmente 
keine Praxillella-Art sein kann, aufgefaßten Individuen gehören 
vermutlich hierher. Und wenigstens die größern Individuen, die 
deutlicher Proboseispapillen zu entbehren scheinen, stehen wahr- 
scheinlich in der Nähe von Pra«illella praetermissa, wie auch EHLERS 
meint; man beachte die 19 Borstensegmente. 

Schließlich gehört möglicherweise hierher Ulymene lophoseta 
Orrannı (120, p. 13). 


Praxillella affinis (M. Sans). 
(Taf. 4, Fig. 145—152; Taf. 9, Fie. 297 — 301; Taf. 12, Fig. 364—366.) 
Ulymene affinis M. SaRs (46, p. 412). 


Die vordere Spitze des Kopfs in der Mitte nicht 
fingerförmig verlängert. Die Kopfsäume nach hinten 
zu fast geschieden. Die Nuchalorgane sehr lang. 
Ocellen vorhanden. Die Papillen der Proboseis niedrig, 
bis 910) in jeder Reihe. 18 borstentragendeund3hintere 
borstenlose Segmente. Die dahinter folgende längs- 
gefältelte Partie erstreckt sich ohne Unterbrechung 
bis an die Analeirren. Nephridien im 6.9. Borsten- 
segment. Vom 3. Borstensegment inkl. an bis zu den 
Parapodien des 8&. Borstensegments ist der Körper im 
ganzen gleichmäßig und stark drüsenhaltig; vor diesen 
Segmenten sind besonders kräftige Drüsen im vordern 
Teil des 2. Borstensegments wahrzunehmen. Dieredu- 
zierten Hakenborsten des 1—3. Borstensegments ent- 
behren der Härchen und besitzen einen besonders 
schwachen Innenteil und bis zu 4-5 Zähnen; sie sind 

12 


178 IvAr ARWIDSSON, 


ziemlich gering an Zahl. Bei den vollausgebildeten 
Hakenborsten stehen die Härchen zusammen unter 
dem geroßenZahn und sind bis 7 Zähne vorhanden. Die 
hintern Haarborsten auf dem 10. und 11. Borsten- 
segment besitzen breite, feine und dichte Haarpinsel; 
sie sind im übrigen sehr schmal und wie die ent- 
sprechenden vordern Haarborsten sehr zahlreich. 
Röhren frei. 

Färbung. Die Borstensegmente 3—7 sind spärlich und ziem- 
lich gleichmäßig rotpunktiert. Genauere Anzeichnungen nach einem 
ziemlich kleinen Individuum aus dem Gullmarfjord: das 3. Borsten- 
segment bedeutend spärlicher punktiert als die folgenden; vor den 
Parapodien fast unpunktiert (auf andern, hauptsächlich größern 
Individuen ein schwacher Ring am Vorderrand dieses Segments). 
Auf dem vordern untern Teil des 4. Borstensegments findet sich 
ein von Punkten freies Band. Auf dem 5. und 6. und besonders 
dem 7. Borstensegment sind die Punkte spärlich bei den Parapodien 
ringsherum, das letzte Segment außerdem spärlich punktiert ganz 
hinten. Das 8. Borstensegment ist schwach punktiert vor den Para- 
podien und unpunktiert hinter denselben. 

Äußerer Körperbau. Die Spitze des Kopfs ist ziemlich 
kurz und in der Mitte nicht verlängert. Die Säume sind bedeutend 
mit der größten Breite an der Mitte der Kopfscheibe; die Seiten- 
einschnitte, bis zu denen die langen Nuchalorgane sich erstrecken, 
sind ziemlich schwach (Fig. 151). Nach hinten zu nehmen die 
Säume in schwachen Bogen gegen die Mittellinie hin ab, wo ein 
deutlicher, jedoch nicht bis zur Kopfscheibe reichender Einschnitt 
vorhanden ist. Deutliche Ocellen (Fig. 145) finden sich neben und 
unter dem vordersten Teil der Säume und, obwohl schwächer, auf 
der Partie direkt vor dem Munde; hier können sie an kleinen 
Individuen übrigens fast ganz fehlen. 

Die Papillen der Proboseis sind mehr oder weniger niedrig und 
sitzen in über 40 längsgehenden Reihen, die wenigstens auf der 
hintern Seite der Proboscis ziemlich wohl geschieden sind. In jeder 
Reihe finden sich hier 7—9(10) Papillen, von denen bisweilen eine 
doppelt ist (Fig. 146). Nach der Vorderseite zu nehmen die Papillen 
ab, so daß nur 3—4 hier in den vordersten Reihen vorhanden sind. 

Von den vordern Borstensegmenten ist besonders das 2. ziemlich 
lang (Fig. 152.) Die Parapodien des 8. Borstensegments sitzen ungefähr 
in der Mitte (oder wahrscheinlich etwas hinter dieser, was nur an 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 179 


völlig gestreckten Individuen entschieden werden kann, wie sie dem 
Verf. nicht zu Gebote standen). 18 Borstensegmente sind stets vor- 
handen; dies ist an einer Mehrzahl von Individuen aus dem Gullmar- 
fjord und dem Kosterfjord beobachtet worden. Die Zahl der hintern 
borstenlosen Segmente beträgt 3; ihre Länge nimmt ziemlich schnell 
nach hinten zu ab (Fig. 149), und wenigstens die 2 vordern haben 
deutliche Parapodienrudimente. Hinter diesen kommt die nach vorn 
zu ziemlich gut abgesetzte längsgefältelte Partie, die sich bis an 
die Analeirren erstreckt. Von diesen ist mit Ausnahme des etwas 
längern ventralen Cirrus die Mehrzahl ziemlich lang und gleich grob 
und die übrigen variierend von sehr kleinen, kaum angedeuteten 
bis zu fast ausgewachsenen (Fig. 147, 148). In wenigen Fällen sind 
zweiteilige Cirren beobachtet worden. 

Die Analeirren nehmen deutlich während des Wachstums der 
Tiere zu, was aus folgender Tabelle hervorgeht; das 5. und das 
6. Individuum stammt aus dem Gullmarfjord, die übrigen aus dem 
Kosterfjord, davon die beiden ersten aus 200, resp. 230 m Tiefe. 


Länge in mm Anzahl Analeirren 

21 14 
(davon 2 sehr kurz) 

22 12 

25 12 

45 19 

45 20 

53 27 

(davon ca. 10 kleinere von wechselnder Länge) 
58 21. 


Bei den zwei erstgenannten kleinen Individuen, die nicht un- 
wahrscheinlich ältere und daher vielleicht mit verhältnismäßig mehr 
Analeirren versehen sind als gleichgroße Individuen von für die Art 
sünstigern Lokalitäten, entbehrt das Gebiet nächst dem Ventraleirrus 
vollständig der Analeirren, wenn man von den 2 in dem einen Fall 
notierten kleinen Cirren absieht. 

Der Analkonus, dessen Form und Riefen besonders in Fig. 147 
zu sehen sind, ist ziemlich groß und besitzt einen kräftig aus- 
gebildeten, ziemlich spitzen Analzapfen. 

Die Borstensegmente 6—9 besitzen Nephridien. 


Hautdrüsen. Die Kopfscheibe besitzt auf der Spitze und in 
12* 


180 Ivar Arwınsson, 


Form eines feinen Streifens zwischen den Nuchalorganen schwache 
Drüsen (Fig. 151). Im übrigen kommen Drüsen hier in äußerst 
feinen Streifen vor, einer auf jeder (äußern) Seite von den Nuchal- 
organen. Das Vorderteil bis zum 8. Borstensegment inkl. ist fast 
vollständig mit Drüsen bekleidet, die jedoch im ganzen schwach sind 
vor dem 3. Borstensegment, wo sie besonders im vordern Teil des 
2. Borstensegments hervcertreten, und hinter den Parapodien des 
8. Borstensegments. Auf dem letztern Segment nehmen sie nach 
hinten zu ab, besonders auf der Bauchseite, obwohl weniger gerade 
neben dem Bauchmark. Wenigstens in einer Reihe von Individuen ist 
die Rückenseite dieses Teils auch ziemlich schwach drüsenhaltig 
(Fig. 150); auf dem Übergang zwischen dem 7. und 8. Borsten- 
segment findet sich hier übrigens ein drüsenarmer Fleck, der 
hauptsächlich auf dem erstern Segment liegt, wo er sich weit an 
den Seiten herunter erstreckt. Der Vorderrand des 2.—4., besonders 
stark auf der Unterseite, und des 5. Borstensegments, obwohl hier 
schwächer ausgeprägt, ist frei von Drüsen; hinter diesem freien Rand 
sind die Drüsen auf den erstern Segmenten ganz besonders stark. 
Wenigstens vor dem 4. Borstensegment ist das Bauchmark mehr 
oder weniger frei von Drüsen. 

Vom 9. Borstensegment an finden sich, außer rings um die 
Parapodien, Drüsen hauptsächlich um das Bauchmark herum und 
auf der Rückenseite zwischen den Parapodien. Um das Bauchmark 
herum nehmen sie nach hinten zu ab oder verschwinden fast ganz, 
um vom 18. Borstensegment an wieder zuzunehmen; auf den borsten- 
losen Segmenten sind diese Drüsen ziemlich stark, nehmen dann aber 
wieder ab. Die rückenständigen Drüsen sind noch ziemlich stark 
auf dem 13. Borstensegment, schwach oder ganz verschwunden auf 
den 3 folgenden; dann nehmen sie etwas zu und sind besonders auf 
dem 1. borstenlosen Segment (Fig. 149) beträchtlich stark; hier 
findet sich übrigens 1 Ring rings herum. Ähnlich, aber an Stärke 
abnehmend, auf den 2 übrigen borstenlosen Segmenten. Die längs- 
gefältelte hintere Partie hat deutliche, bis nahe an die Analeirren 
herangehende Drüsenflecke. Die Analeirren sind, außer an der Basis, 
stark drüsenhaltig, besonders auf der Außenseite. Der Analkonus 
trägt eigentlich nur in der Nähe des Bauchmarks Drüsen, die sehr 
schwach sind. 

Die obige Beschreibung ist nach großen Individuen gegeben; 
kleinere Individuen haben, wie gewöhnlich, weniger stark ausgebildete 


Skandimavische und arktische Maldaniden. 181 


Drüsenpartien, besonders an den Stellen, die oben als schwach oder 
verschieden stark mit Drüsen versehen angegeben worden sind. 

Borsten. Die mehr oder weniger offenen Hakenborsten der 
3 vordersten Borstensegmente entbehren der Härchen. Auf dem 
1. Borstensegment sind diese Borsten in gewissen Fällen sehr offen 
mit 3 Zähnen (Fig. 297), oder außer dem großen Zahn ist nur eine 
obere, hintere, runde Partie oder ein Knöpfchen vorhanden; in andern 
Fällen sind die Borsten hier mehr geschlossen mit bis 4 Zähnen 
(Fig. 298). Auf den 2 folgenden Segmenten sind die Borsten etwas 
weniger offen (Fig. 299). Anzahl der Zähne: (1—)2—4!, 4—5?, 5°. 

Vom 4. Borstensegment fangen die vollentwickelten Hakenborsten 
an, deren Härchen nahe unter dem eroßen Zahn verlaufen und deren 
Hals ziemlich schmal ist (Fig. 300). Zähne: 5*, 6°=-°, 6—7 auf den 
folgenden, außer auf den letzten Segmenten, wo nur 6 Zähne vor- 
handen zu sein scheinen. 

Ein 21 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord, 200 m, be- 
sitzt folgende Anzahl Hakenborsten auf den resp. Segmenten: 2, 2, 
3, 4.05, 5, 6,0, 8L80 7,8, 16, 7, 5,5, 5/und ein 24mm langes In- 
dividuum aus demselben Fjord: 2, 2, 3, 8, 6, 6, 8, 9, 9, 10, 9, 8, 8, 
8, 7, 5, 5, 5. Die Borstensesmente 1—12 eines ziemlich großen In- 
dividuums aus dem Gullmarfjord besitzt resp. 5, 5, 6, 12, 11, 12, 15, 
19, 21, 22, 22, 22 und die Borstensegmente 12—18 eines gleichartigen 
Individuums aus demselben Gebiet resp. 22, 23, 23, 21, 19, 18, 16 
Hakenborsten. Übrigens weisen in der Regel alle mehr oder weniger 
ausgewachsenen Individuen eine höhere Anzahl derartiger Borsten 
auf dem 4. als auf dem 5. Borstensegment auf. 

Die vordern Haarborsten besitzen auf den vordersten Borsten- 
segmenten deutliche, obwohl im ganzen schmale Säume. Auf dem 
1. Borstensegment sind die Säume gleichschmal, auf dem nächsten 
Segment aber ist besonders der eine (Fig. 364) etwas breiter; der 
andere variiert hier ziemlich stark. Auf den folgenden Segmenten 
nehmen die Säume allmählich ab. Die Spitze an diesen Borsten ist 
mit Ausnahme der vordersten Segmente lang und mit einem feinen 
Haarpinsel versehen, der sehr schwer wahrzunehmen ist, weshalb es 
möglich sein kann, daß dieser symmetrisch ausgebildet ist, obwohl 
das nicht mit Sicherheit beobachtet ist. Vom.6. Borstensegment an, 
wo der schmälere Saum sehr schwach ist, ist außen vor dem breitern 
Saum ein schwacher Haarpinsel, der nach innen zu zunimmt, be- 
obachtet worden. Auf den folgenden Segmenten nimmt dieser Pinsel 
allmählich zu; vom 10. Borstensegment an ist wenigstens auf einer 


182 Ivar ArwıDssos, 


Reihe Borsten ein ähnlicher, obwohl kürzerer auch auf der andern 
Seite (Fig. 301) beobachtet worden. Der Haarpinsel an diesen 
Borsten macht übrigens den Eindruck, als ob er auf einer mehr zu- 
fälligen, verschieden weit gegangenen Zerteilung der resp. Säume 
beruhte. 

Die vordern Haarborsten auf dem 10. und 11. Borstensegment 
sind in Übereinstimmung mit den hintern bedeutend zahlreicher als 
auf den übrigen Segmenten. 

Die hintern Haarborsten besitzen auf dem 1. Borstensegment 
einen ziemlich breiten und einen schmalen Saum; auf dem nächsten 
Segment sind die beiden Säume ziemlich breit (Fig. 365), doch auf 
einer Reihe Borsten etwas verschieden. Auf den 2 folgenden Seg- 
menten nimmt hauptsächlich der eineSaum ab. Auf dem 5.—9. Borsten- 
segment nehmen die beiden Säume ab, andauernd aber findet sich 
ein deutlicher Unterschied zwischen ihnen. Auf dem 10. und 
11. Borstensesment sind die Borsten sehr zahlreich und von einem 
ganz andern Aussehen. Die zusammenhängenden Säume werden 
durch einen ziemlich breiten, aber sehr feinen dichten Haarpinsel 
ersetzt (Fig. 366), der nach innen und nach außen an Stärke ab- 
nimmt. Der Stamm dieser Borsten ist fast schmäler als der ent- 
sprechende der vordern Haarborsten. Vom 12. Borstensegment an 
finden sich wieder die doppeltgesäumten Borsten, und scheint der 
breitere Saum wenigstens an einer Reihe Borsten auf dem 13. bis 
17. Borstensegment inkl. verhältnismäßig bedeutender zu sein als auf 
den Segmenten vor dem 10. Borstensegment. 

Größe. Unter den untersuchten vollständigen Individuen ist 
ein 58 mm langes @ aus dem Kosterfjord eins der größten. Be- 
deutend größer und eins von den größten beobachteten ist ein un- 
vollständiges Individuum aus dem Gullmarfjord; es mibt bis zum 
12. Borstensegment inkl. 42 mm. In einer Tiefe von 200—230 m 
im Kosterfjord erreicht die Art nur eine Länge von 21—22 mm. 

Geschlechtsreife. 2 aus dem Kosterfjord, 11./8. 1901, be- 
sitzt unreife Eier verschiedener Größen. 4 von derselben Stelle, 
17./8. 1901, besitzt stark angehäufte Spermatosphären. 

Röhre. Röhren gerade, frei, hauptsächlich aus Sand gebaut: 
im übrigen unbekannt. 

Fundnotizen. 

Gullmarfjord, 1 Indiv. (R.M.). 

Die ergiebigste Lokalität ist hier die südliche Flatholmer®ennan 
südwestlich von Flatholmen oder genauer zwischen dem südwestlichen 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 183 


Byxesk«r, Lilla Längholmen und Ullsholmen; 35—40 m loser, ziem- 
lich heller Sandschlamm mit etwas Schalenresten. Weiter nach 
Osten, wo mehr fester blaugrauer Schlamm anfängt, ist die Art 
bedeutend spärlicher vorhanden. Außerdem ist sie beobachtet 
worden bei Gäsön, vor Pittlehufvud, 25—30 m; südlich von Spxttas- 
bädan, 35 m und östlich von Grötö Tofva, 30—35 m, demnach an 
verschiedenen Orten an der Mündung des Fjords. 

Kosterfjord, östlich von Brattholm, 30—70 m, feiner, reiner, 
mehr oder weniger gelbbrauner Schlamm; ziemlich zahlreich. 

Kosterfjord, östlich von Felgdholm, 50—35 m, Sandschlamm. 

Kosterfjord, südöstlich und nördlich von Lilla Sneholmen, resp. 
32 und 45—55 m. 

Kosterfjord, westsüdwestlich von der Untiefe, südlich von 
Krugglö, 50 m. Mehrere Indiv. 

Kosterfjord, östlich von Sneholmare, 200 m. 1 Indiv. 

Kosterfjord, Vattholmen, 230 m. 1 Indiv. (Wır£n). 

Gegend von Bergen, Hjeltefjord, innerer südlicher Teil des 
Davangervaag, ca. 30—50 m. 2 Indiv. 

Ältere Fundangaben. Norwegen, Christianiafjord (46, 
p. 412), Odvaer (105, p. 113). Südwestliches Kattegat, Aarhuser 
Bucht (69, p. 124). 

Regeneration. Gullmarfjord: 1 Indiv.: 2 und 1 Indiv.: 6 
hintere Borstensegmente. Kosterfjord: 1 Indiv.: 2 hintere borsten- 
lose Segmente, 1 Indiv.: 1 und 1 Individ.: 4 hintere Borstensegmente, 
bei dem letztern auch das 1. vordere Borstensegment, obwohl etwas 
später regeneriert. 


Prasxillella gracilis (M. Sars) VERRILL. 
(Taf. 4, Fig. 155—155; Taf. 5, Fig. 156—158; Taf. 9, Fig. 302—307 ; 
Taf. 12, Fig. 367.) 


Clymene gracilis M. SARS (21, p. 256; 23, p. 91), non Clymene quadır- 
lobata M. SArs.!) 
Praxılla gracilis (SARS) MALMGREN (27, p. 192; 31, p. 210, fig. 63). 


1) Wenn SARS meint, die von ihm früher aufgestellte Art Olymene 
quadrrlobata unter einem neuen, seiner Meinung nach geeigneterm Namen 
zu beschreiben, so hat er sich geirrt, da hier 2 weit verschiedene Arten 
vorliegen. — Bezüglich der Möglichkeit, daß 2 nahestehende Praxillella- 
Arten in Sars’ späterm Material vorhanden gewesen sind, vgl. ältere 
Fundangaben. 


184 Ivar ARWIDSSoN, 


Prazxillella gracılis (SARS) VERRILL (77, p. 298). 
Euelymene (Praxillella) gracilis (SARS) VERRILL (124, p. 655). 


Die vordere Spitze des Kopfs in der Mitte finger- 
ähnlich verlängert. DieKopfsäumebildennach hinten 
zu einen zusammenhängenden, in der Mitte nur 
schwach vertieften Rand. Nuchalorgane sehr lang. 
Ocellen fehlen. Die Papillen der Proboscis ausge- 
zogen, bis zu9—10in jeder Reihe ? borstentragende 
und 4 hintere borstenlose Segmente. Die darauf fol- 
gende längsgefältelte Partie erstreckt sich, wenig- 
stens ohne deutlichere Unterbrechung, bis zu den 
Analcirren. Nephridien im 6.—9. Borstensegment. Vom 
4. Borstensegment inkl. an bis zu den Parapodien des 
8. Borstensegments ist der Körper im ganzen gleich- 
mäßig und stark drüsenhaltig. Die Borstensegmente 
1—3 besitzen starke Drüsenbänder in ihrem vordern 
Teil. Die reduzierten Hakenborstendes1.—3.Borsten- 
segments entbehren der Härchen und besitzen einen 
verhältnismäßig stark ausgebildeten Innenteil, wie 
auch der äußere, oft nur 1-, sonst bis 4-zähnige Teil 
häufig ziemlich stark ist; diese Borsten in Einzahl bis 
wenige Die vollausgebildeten Hakenborsten haben 
die Härchen zusammenstehend unter dem großen Zahn 
und bis zu 7 Zähnen. Die hintern Haarborsten auf 
dem 10. Borstensegment besitzen breite, feine und 
dichte Haarpinsel und sind im übrigen sehr schmal 
und in Übereinstimmung mit den entsprechenden vor- 
dern Haarborsten sehr zahlreich. Röhren frei. 


Färbung: unbekannt. 


Äußerer Körperbau. Die vordere, ziemlich bedeutende 
Spitze des Kopfs läuft in der Mitte in einer fingerähnlichen Ver- 
längerung aus, deren Länge am lebenden Tiere offenbar etwas 
wechseln kann (Fig. 153, 154). Die Säume des Kopfs sind ziemlich 
groß, am breitesten etwas vor der Mitte. Nach hinten zu nehmen 
sie ziemlich langsam ab und haben die Seiteneinschnitte gleich hinter 
den langen Nuchalorganen. Die Einschnitte sind ziemlich bedeutend 
und — etwas verschieden je nach der verschiedenen Zusammen- 
ziehung dieser Partien — von einer deutlichen Einsenkung dahinter 
begleitet (Fig. 158), wonach die Säume mehr und mehr abnehmen, 


Skandinavische und arktische Maldaniden, 185 


doch so, daß sie einen hintern, in der Mitte nur sehr unbedeutend 
vertieften, zusammenhängenden Rand bilden. — Ocellen fehlen. 

Die Proboseis, die oft bei der Konservierung ausgestülpt zu werden 
scheint (Fig. 157), besitzt bei einem (mittelgroßen) Individuum aus 
dem Kaiser Franz Joseph-Fjord auf ihrem vordern Teil 4—5 Papillen 
in jeder Reihe. Nach hinten zu steigt die Anzahl bis auf ungefähr 
9—10. Die Papillen der einzelnen Reihen stehen nicht nebeneinander, 
sondern alternieren ziemlich regelmäßig. Die Papillen sind mehr oder 
weniger konisch und ihre Spitze bogenförmig nach der Basis der 
Proboseis zu gebogen (Fig. 156). Mit Ausnahme der einen und andern 
kleinen Papille im äußersten Kranz liegen die größten Papillen nach 
außen zu; nach innen zu nimmt die Größe ab, wie auch etwas nach 
vorn zu, wo keine so großen wie die größten der Hinterseite vor- 
handen sind. In Fig. 158 ist der mittlere Teil der Proboseis unregel- 
mäßig ausgestülpt, und eine Reihe kleinerer Drüsenflecke tritt außer- 
halb der Linie hervor, welche die Mündung der normal ausgestülpten 
Probosceis kennzeichnet. 

Die Partie vor dem 1. Borstensegment ist mehr oder weniger 
deutlich gefurcht und in kleine Felder eingeteilt. Der Vorderrand 
der Borstensegmente 1—35, besonders auf dem vordersten, ist gerade 
vor den Parapodien schwach nach vorn winklig gebogen (Fig. 157, 158). 

Wie viele Borstensegmente diese Art besitzt, muß bis auf weiteres 
als ungewiß betrachtet werden. Das vorliegende Material weist kein 
vollständiges Individuum auf, doch kann die Anzahl derartiger Seg- 
mente — auf Grund von Beobachtungen an wahrscheinlich zusammen- 
gehörenden Teilen — möglicherweise 18 betragen. Sars gibt (23, 
p. 91) an, daß 17—19, meistens 19 Borstensegmente vorhanden seien. 
Wenn man annimmt, daß die hier von Sars vermengten P. gracilis und 
Pseudoclymene quadrilobata, für welch letztere Sars (16) früher 19 
Borstensegmente angegeben hat, eine konstante Anzahl Borsten- 
segmente haben, so würde sich Sars’ Angabe von 17 Borsten- 
segmenten wahrscheinlich auf P. gracilis beziehen. Es ist aber 
nicht ausgeschlossen, daß diese Angabe sich auf Individuen von 
Pseudoclymene quadrilobata mit regeneriertem Hinterteil stützt, wo 
die neuen Borstensegmente noch nicht ihre Borsten erhalten haben, 
weshalb eine Entscheidung über die Anzahl dieser Segmente bei ?. 
gracihis gegenwärtig, wie gesagt, nicht möglich ist. 

Die Zusammengehörigkeit zwischen den vorliegenden Hinterenden 
und Vorderenden ist dadurch außer allen Zweifel gesetzt, dab die 
resp. Borsten vollständige Gleichheit zeigen und im übrigen keine 


186 Ivar ARWIDSSoN, 


andern Arten, die in Betracht kommen könnten, an den Fundorten 
für P. gracilis vorkommen. 

Die hintern borstenlosen Segmente (Fig. 155) sind 4 an der Zahl, 
davon das hinterste ziemlich kurz. Die Parapodienrudimente er- 
scheinen an zusammengezogenen Individuen wenigstens auf den 2 
vordern Segmenten ziemlich deutlich zweigeteilt. Die hintere Grenze 
der 2 hintern Segmente hat nicht beobachtet werden können. Hinter 
diesen Segmenten kommt dann die längsgefältelte Partie, die bis zu 
den Analeirren reicht, jedoch nicht so deutlich wie bei P. affinıs ; 
wenigstens in einem Fall ist eine Furche beobachtet worden, die, 
wenn auch weit schwächer und unregelmäßiger, doch etwas an die 
bei P. praetermissa erinnert. Geeigneteres Material als das vorliegende 
dürfte nötig sein, um dieses genauer festzustellen. Von den Analcirren 
ist der ventrale bis 2mal so lang wie die übrigen, die kurz, schmal 
und ungefähr von derselben Länge sind. 23, 24 und 27 Cirren sind 
an Individuen von 73° 27‘ n. Br., 25° 11‘ ö. L. beobachtet worden. 
Der Analkonus ist ziemlich groß mit deutlichem und ziemlich spitzem 
Analzapfen. 

Nephridien finden sich im 6.—9. Borstensegment. 

Hautdrüsen. Ein ziemlich kleines Individuum von den Lo- 
foten, Kirkfjord, besitzt folgende Hautdrüsen. 

Auf dem Kopf finden sich sehr schwache Drüsen längs der Mitte 
des Kiels, auf der vordern Spitze des Kopfs und längs der Außenseite 
der Nuchalorgane. Die Partie vor dem 1. Borstensegment ist ziemlich 
gleichmäßig drüsenhaltig, am stärksten auf der obern Seite nächst 
den Säumen, hinter dem Munde und neben dem Bauchmark (Fig. 154); 
am schwächsten auf den Seiten neben den Seiteneinschnitten der 
Säume und auf einem Gebiet dicht vor den Parapodien des 1. Borsten- 
segments nebst der Partie vor dem Munde. 

Das 1. Borstensegment hat außer zerstreuten hintern Drüsen 
ein vorderes zusammenhängendes Drüsenband, auf der Bauchseite 
nahezu die halbe Länge des Segments einnehmend, nach der Rücken- 
seite zu kürzer, zu oberst sich nur bis etwas hinter die Parapodien 
erstreckend. Am stärksten ist dieses Band gerade am Vorderrand 
ausgebildet, vor allem auf der Bauchseite. Auf der Rückenseite 
scheint das Band in ziemlich gesonderte, längsziehende schmale 
Streifen zerteilt zu sein; übrigens findet sich ein ähnliches, obwohl 
schwächeres Band dicht vor dem Segment. Das Bauchmark ist 
frei von Drüsen außer ganz vorn, wo das starke Band ungeschwächt 
weitergeht. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 187 


Das 2. Borstensegment hat einen schmalen, obwohl sehr deut- 
lichen drüsenfreien Vorderrand. Das darauffolgende Drüsenband ist 
nicht so dicht wie auf dem vorhergehenden Segment, dagegen aber 
nach hinten zu umfangreicher; rechnet man mehr zerstreute Drüsen 
(wie sie besonders nach hinten zu auf der Rückenseite weit aus- 
einanderstehen) mit, so sind nur die hintern untern Partien und ein 
Keil nach den Parapodien nach vorn zu auf jeder Seite frei von 
Drüsen. Das Bauchmark mit Ausnahme einer Reihe zerstreuter 
Drüsen nur mit einer schwachen Brücke etwas hinter dem Vorder- 
rand des Segments. Die vordere Hälfte des 3. Borstensegments ist 
ziemlich dicht drüsenhaltig, doch ist ein vorderer, besonders auf der 
Rückenseite schmaler freier Rand vorhanden. Die hintere Hälfte ist ziem- 
lich gleichmäßig, aber mehr zerstreut drüsenhaltig, am schwächsten 
nach vorn zu auf der Rückenseite. Das Bauchmark tritt — obwohl 
schwach — durch geringern Drüsenreichtum hervor. Vom 4. bis 
zum 7. Borstensegment inkl. sind die Drüsen sehr reichlich ent- 
wickelt; auf dem 4. findet.sich ein sehr schmaler und auf dem 5. 
ein noch unbedeutenderer vorderer freier Rand. Hinter und dicht 
neben den Hakenborsten des 7. Borstensegments sind die Drüsen 
etwas schwächer. Das 8. Borstensegment ist dicht drüsenhaltig bis 
zu den Parapodien, wenigstens auf der Rückenseite; vor den Haken- 
borsten und nach der Bauchseite zu reichen die Drüsen nicht ganz 
so weit nach hinten. Der übrige Teil des Segments besitzt nur 
zerstreute, mit Ausnahme eines hintern Rands und des Gebiets, 
gleich hinter den Hakenborsten jedoch ziemlich reichliche Drüsen. 
Das Bauchmark ist auf diesem Segment in seinem hintern Teil 
ziemlich frei von Drüsen. 

Auf dem folgenden Segment finden sich außer zerstreuten Drüsen 
vom 12. Borstensegment an eine Reihe unterer Drüsen zwischen 
den Parapodien und vom 14. an entsprechend auf der Rückenseite. 
Um das Bauchmark herum ist vor allem auf den hintersten der 
hier genannten Segmente eine Reihe schwacher Drüsen zu sehen. 

Nach kleinern Individuen von 73° 27° n. Br., 23° 11° ö. L. ist 
folgendes betreffs der Drüsen des Hinterteils angezeichnet worden. 
Die Drüsen um das Bauchmark herum nehmen etwas nach hinten hin 
zu, ebenso auch die Drüsen oberhalb und besonders unterhalb der 
Parapodien; auf den borstenlosen Segmenten (Fig. 155) finden sich 
deutliche Ringe ringsherum. Die längsgefältelte hintere Partie ist 
deutlich drüsenhaltig. Die Cirren und vor allem der ventrale Teil 


188 Ivar ARWIDSSON, 


des Analkonus längs dem Bauchmark ist ziemlich reichlich drüsen- 
haltig. 

Größere Individuen (Fig. 157 und 158) zeigen bedeutend stärkere 
Drüsen; besonders ist zu bemerken, daß obere und untere Drüsen 
bei den Parapodien schon vom 9. Borstensegment an sich finden. 
Die in Fig. 153 abgebildete Kopfscheibe besitzt mit Ausnahme der 
Partie zwischen den Nuchalorganen nur schwache Drüsen, davon ein 
Teil auf der Innenseite der Säume. 

Borsten. Die mehr oder weniger vereinfachten Hakenborsten 
der 3 vordersten Borstensegmente entbehren der Härchen. Die 
Borsten sind hier durchgehends ziemlich offen, die obern Zähne schwach 
oder verschwunden. 1 mittelgroßes Individuum von 72° 45‘ n. Br., 
22° 58' w. L. besitzt resp. 1, 2 und 2 Hakenborsten, wovon die des 
1. Borstensegments (Fig. 304) einen ziemlich kurzen, 2zähnigen 
äußern Teil hat; auf den 2 folgenden Segmenten ist derselbe Teil 
größer und nur durch den groben einfachen Zahn repräsentiert 
(Fig. 303). 1 großes Individuum von derselben Lokalität besitzt 
ähnliche Borsten in einer Anzahl von 3, 2, 2; doch sind die Borsten 
des 3. Borstensegments hier 2—ögezähnt und einigermaßen ähnlich 
der in Fig. 304 abgebildeten. Ein Individuum von 73° 27’ n. Br., 
23° 11° ö. L. besitzt resp. 2, 1 und 1 Hakenborste, davon wenigstens 
die Hakenborsten des 1. Borstensegments 4—5zähnig (Fig. 305). 

Bei den vollentwickelten Hakenborsten auf den folgenden Seg- 
menten stehen die Härchen zusammen dicht unter dem großen Zahn 
(Fig. 306). Anzahl der Zähne bei dem erstgenannten Individuum von 
Ost-Grönland: 5°, 5—6°-7, 6°%=°, 6—7!9-14, Größere Individuen 
von 73° 27' n. Br., 23° 11°ö6. L. besitzen auf den hintern Segmenten 
6zähnige Hakenborsten, kleinere aber auf den hintersten Segmenten, 
wenigstens teilweise, 5zähnige. 

Auf den 10 vordersten Borstensegmenten besitzt i Individuum 
von Ost-Grönland (das oben ersterwähnte) folgende Anzahl von Haken- 
borsten: 1, 2, 2, 12, 12, 12, 15, 15, 15, 17. 1 anderes Individuum 
von derselben Lokalität (auch oben erwähnt) besitzt auf dem 1.—6. 
und 9.—10. Borstensegment resp. 3, 2, 2, 13, 14, 17 und 26, 28 Haken- 
borsten. Die 14 vordern Borstensegmente eines Individuums von 
den Lofoten (vgl. Größe!) besitzt folgende Anzahl von Hakenborsten: 
1,2, 1,10,' 10, 40, 1133) 13,) 14,15, 16)717,216. U DET Ran 
Borstensegmente eines kleinen Individuums von 73° 27‘ n. Br., 23° 
11‘ ö. L. besitzen resp. 16, 17, 16, 14, 14, 13, 11 Hakenborsten. 

Die schmalen Säume der vordern Haarborsten sind besonders 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 189 


auf den vordersten Borstensegmenten etwas verschieden; nach hinten 
zu nehmen sie allmählich ab, und der schmälere verschwindet hier 
außer nach der äußersten Spitze hin. Die ziemlich langen Spitzen 
sind auf den vordersten Borstensegmenten nicht völlig glatt und 
haben wenigstens vom 4. Borstensegment inkl. an einen feinen, 
doppelseitigen, gegen die Säume nach innen nicht scharf abgesetzten 
Haarpinsel (Fig. 302). Auf dem 10. Borstensegment sind diese Borsten 
wie die entsprechenden hintern Haarborsten recht zahlreich. 

Die hintern Haarborsten besitzen auf den 2—3 vordersten Borsten- 
seementen einen verhältnismäßig breiten und einen schmalen Saum 
(Fig. 367). Nach hinten zu nehmen die Säume etwas ab und zeigen 
schon ungefähr vom 4. Borstensegment an wenig Unterschied in der 
Breite. Auf dem 11.—15.(14.) Borstensegment ist der breitere Saum 
deutlich verstärkt; der schmälere Saum verschwindet auf den hintern 
Segmenten. Die Spitzen sind ziemlich kurz und glatt (vgl. jedoch 
das Folgende). 

Das 10. Borstensegment besitzt als einziges — nach Beob- 
achtungen an Individuen von den Lofoten, von Tromsö und 2 Lokali- 
täten bei Ost-Grönland — besonders zahlreiche (bis ca. 40, die vordern 
ebenso) hintere Haarborsten, die sehr fein sind, sogar etwas feiner 
als die entsprechenden vordern. Sie besitzen einen langgestreckten, 
äußerst feinen, doppelseitigen Haarpinsel, ähnlich dem bei P. affinis 
auf dem 10.—11. Borstensegment; vgl. Fig. 307. 

Größe. Das größte beobachtete Individuum stammt von Ost- 
Grönland, 72° 45° n. Br., 22° 58° w. L.; das Vorderteill bis zum 
14. Borstensegment inkl. mißt in ziemlich zusammengezogenem Zu- 
stand 55 mm bei einer größten Dicke von über 3 mm. Die ent- 
sprechende Körperpartie des einzigen aus dem Kirkfjord, Lofoten, 
bekannten Individuums mibt in gestrecktem Zustand 52 mm in der 
Länge, die größte Dicke beträgt jedoch nur ungefähr 1,8 mm. 1 In- 
dividuum aus dem Isfjord, Spitzbergen, mißt in der Länge bis zum 
8. Borstensegment inkl. 42 mm. 

Geschlechtsreife Das oben erwähnte große Individuum 
von Ost-Grönland, gefangen am 18./8. 1899, besitzt zahlreiche 
Spermatosphären in verschiedenen Entwicklungsstadien. Das Indi- 
viduum aus dem Kirkfjord, gefangen am 3./3. 1899, enthält keine 
Geschlechtsprodukte. 

Röhre. Die Röhren sind gerade und frei und ähneln denen 
bei P. praetermissa, sind aber etwas dünner, nach Beobachtungen 
an Röhren von 73° 27' n. Br.. 23° 11’ ö. L,, an welcher Lokalität 


190 IvAr ARWIDSSON, 


sie aus feinem Sand und etwas Schlamm von gelblicher Farbe zu- 
sammengesetzt sind. 

Fundnotizen. Lofoten, Moskenesö, Kirkfjord (ca. 67° 57° 
n. Br., 13° 5° ö. L.), 100 m. 1 Indiv. (NoRDGAARD). 

Tromsö Amt, Fin(s?)nesdybet, 909—105 m. Einige hintere Seg- 
mente eines Indiv., das vermutlich dieser Art angehört (T.M.). 

Tromsö Amt, Ramfjord, 140 m. 1 Indiv. (R.M.). 

Tromsö Amt, Kalfjord, 125 m. 1 Indiv. (R.M.). 

73° 27° n. Br., 23° 11° ö. L., 460 m, schwarzgrauer und ziemlich 
reiner Schlamm. 2 Vorder- und 4 Hinterenden (R.M.). 

Spitzbergen, Isfjord, Safe Harbour — 78° 15‘ n. Br., 13° 55‘ 
ö. L., 50—90 m. 1 Indiv. (R.M.). 

Ost-Grönland, innerster Teil des Kaiser Franz Joseph-Fjords — 
73%6 m. Br, 27° 17 ww. 0m. 92-IndyAalRM)): 

Ost-Grönland, 72° 45‘ n. Br., 22° 58° w. L., westlich von den Scott 
Kelties-Inseln, 35—60 m, Schlamm, etwas Steine 2 Indiv. (R.M.). 

West-Grönland, Sukkertoppen (ca. 65° 20‘ n. Br.), 350 m. 
1 Indiv. (R.M.) 

In Arrernör’s Sammlung liegt von Fitje vor der Mündung des 
Hardangerfjords das Vorderende eines Individuums bis zum 9. Borsten- 
segment inkl. (die 4 vordersten nicht völlig regeneriert) vor, das 
zwar einer Art mit verlängerter Kopfspitze angehört, dessen Über- 
einstimmung mit P. graeilis jedoch nicht, wenigstens nicht mit Sicherheit, 
hat festgestellt werden können. Mit Rücksicht darauf, daß nur ein 
einziges Individuum (vgl. unten) von dem ausgeprägtest borealen Teil 
der Küste Norwegens bekannt ist und die Art mit Sicherheit erst in 
dem abgeschlossenen und ziemlich kalten Kirkfjord (vgl. Fig. 137) auf- 
tritt, ist es höchst wahrscheinlich, daß eine boreale, von P. gracilis ver- 
schiedene Art durch das Individuum von Fitje repräsentiert wird. 

Ältere Fundangaben. Diese Art ist wahrscheinlich ziemlich 
ausgesprochen arktisch; darauf weist ihre bedeutende Größe (in 
ziemlich seichtem Wasser) hin z. B. bei Grönland; jedenfalls ist ein 
Fundort für dieselbe südlich von Kirkfjord nicht mit Sicherheit be- 
kannt. Von Sars’ Angaben (21, 23), die ja ganz sicher auch auf 
Pseudoclymene quadrilobata sich beziehen, haben wahrscheinlich nur 
die betreffs Tromsö und Finmarken [132, p. 283] und möglicherweise 
Lofoten auf P. gracilis Bezug. Möglicherweise hat auch die oben 
für den Fitje-Fund angenommene boreale Art in Sars’ Material vor- 
gelegen, obwohl dies keineswegs besonders wahrscheinlich ist, da ja 
nur 1 Individuum gegenwärtig bekannt ist; ArpsnLörs Angaben 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 191 


107, p. 10; 111, p. 11) über das Vorkommen von P. gracilis in der 
(segend von Bergen beziehen sich nämlich wahrscheinlich auf Pseudo- 
clymene quadrilobata, wenigstens hat er andere Individuen (in der vor- 
liegenden Sammlung) von Pseudoclymene quadrilobata als P. gracilis 
bezeichnet. 

BıpenkAP, der P. gracilis als gemein längs der norwegischen 
Küste angibt, hat indessen an mehreren von ihm untersuchten Indi- 
viduen (aus dem borealen Gebiet?!) keine fingerförmige Verlängerung 
der Kopfspitze gefunden, m. a. W. wenigstens teilweise nicht diese 
Art vor sich gehabt (105, p. 115). — MALnGREN (27, p. 192) kennt 
die Art vom nördlichen Norwegen (vgl. Fundnotizen). 

TAuger’s Angabe (69, p. 125) über das Vorkommen von P. gra- 
eilis im Öresund, in den Belten und im nordwestlichen Kattegat ist 
wahrscheinlich unrichtig; Levinsen (81) übernimmt diese Angaben 
auch nicht. 

Die folgenden Angaben beziehen sich, unter der Voraussetzung, 
dab die Annahme, P. graeilis sei eine mehr oder weniger arktische 
Art, richtig ist, offenbar auf eine andere Art, und dann wahrschein- 
lich teilweise auf die oben angenommene boreale Art. 

Shetland (35, p. 251; 39, p. 421; 40, p. 338). 

Schottland (116, p. 158; 125a, p. 361). 

49° 4‘ n. Br., 12° 22' w.L. (58, p. 26), 42° 44' n.Br., 9° 23° w.L. 
(43, p. 154). 

Östliches Mittelmeer (135, p. 315).') 

Dagegen sind vielleicht einige von den Angaben über das Vor- 
kommen von P. gracilis an der Ostküste von Nordamerika, New- 
England ([50, p. 101]; 56, p. 411; 57, p. 351, 367; [65, p. 16]) und 
im St. Lawrencegolf (63, p. 92; |nach 77, p. 299]) richtig; besonders 
erscheint die letztere Angabe wahrscheinlich. 

Reseneratrom.03. 2 Cneprs 22, 11% IE... TV Indiv! 4 und 
1 Indiv. 2 hintere borstenlose Segmente. 


1) Von einer P. gracilis nahestehenden Art hat Verf. Gelegenheit 
gehabt, einige Individuen (R.M.) aus dem Golf von Triest zu untersuchen, 
davon 4 vollständige mit 18 Borstensegmenten und 4 hintern borstenlosen 
Segmenten und das größte nicht länger als 76 mm bei einer größten Dicke 
von kaum 2 mm. Die Art besitzt u. a. eine schmälere Verlängerung an 
der Kopfspitze und hat den Rand, der hinten von den Kopfsäumen ge- 
bildet wird, etwas deutlicher eingeschnitten und ferner einen bedeutend 
längern Ventraleirrus als P. gracilis. 


192 Ivar Arwınsson, 


Praxillella praetermissa (MALMGREN) VERRILL. 
(Taf. 4, Fig. 136a—143; Taf. 9, Fig. 294—2%96; Taf. 12, Fig. 361-—363.) 
? Olymene intermedia ÖRSTED (9, p. 79)'); vgl. S. 145. 
Praxilla praetermissa MALMGREN (27, p. 191; 31, p. 209, fig. 62). 
Praxilla aretica MALMGREN (31, p. 210); nach TH&EL (70, p. 58). 
Praxillella praetermissa (MALMGREN) VERRILL (77, p. 298). 
Olymene praetermissa (MALMGREN) LEVINSEN (81, p. 144), 
Olymenella (Axiothella) praetermissa (MALMGREN) VERRILL (124, p. 658). 


Die vordere Spitze des Kopfs in der Mitte nicht 
fingerförmig verlängert. Die Kopfsäume nach hinten 
zu fast geschieden. Nuchalorgane mittelmäßig. Ocellen 
fehlen. Die Papillen der Proboscis niedrig, bis zu 
8—9 in jeder Reihe. 19 borstentragende und 4 hintere 
borstenlose Segmente Die darauf folgende längs- 
gefältelte Partie reicht nicht bis an die Analcirren, 
sondern esist hier eine ziemlich deutlich abgesetzte, 
kurze und einen deutlichen Drüsenring tragende 
Partievorhanden. Nephridien im 6.—9. Borstensegment. 
Die Borstensegmente 1—8 besitzen Drüsen in ihrem 
vordern Teil, besonders schwache auf dem 2. und starke 
auf dem 5.—8., hier auf das Gebiet vor den Parapodien 
beschränkt; außerdem ist das 3. Borstensegment bis 
zum Hinterrand mit Drüsen bekleidet, die nach 
hinten hin zunehmen. Die reduzierten Hakenborsten 
des 1.—3. Borstensegments besitzen in der Regel 
Rudimente von Härchen und einen ziemlich schwachen 
Innenteil; Zähne: 4-6; die Borsten können ziemlich 
zahlreich sein. Die vollausgebildeten Hakenborsten 
haben dieHärchen in 2 etwas ausgebreiteten Gruppen 
stehen, eine auf jeder Seite vom großen Zahn; Zähne 
bis zu 6 oder 7. Bei einem Teil der hintern Haar- 
borsten ist die Basis der Spitze schwach verbreitert; 
dagegen fehlen bei diesen Borsten durchgehends Haar- 
pinsel.: Röhren in der Reselirei. 

Färbung. 1 großes 2, Gullmarfjord am 6./8. 1901, zeigt 


1) Unter allen Umständen bezieht sich die-Angabe über das Vor- 
kommen von ÜUlymene intermedia im Dröbaksund (10, p. 415) wahrschein- 
lich nicht auf P. praetermissa, da Schalenboden für den Fundort an- 
gegeben wird. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 193 


folgende Färbung. Das 2. Borstensegment mit sehr wenigen roten 
Punkten. Auf dem nächsten Segment sind sie spärlich vor und 
ziemlich zahlreich hinter den Parapodien, besonders ganz hinten. 
Auf dem 4. Borstensegment reichlich. Auf dem nächsten ziemlich 
wenige vor den Parapodien, davon ein Teil ziemlich nahe dem Vorder- 
rand und ein Teil in einem Band mitten zwischen diesem und den 
Parapodien; hinter den letztern sehr reichlich. Das 6. Borsten- 
segment ähnelt sehr dem vorhergehenden, doch besitzt der vordere 
Teil hauptsächlich nur ein schmales Band am Vorderrand. Das 
7. Borstensegment hat noch weniger Punkte im vordern Teil, diese 
stehen aber äußerst dicht im hintern Teil, der so gut wie blutrot 
aussieht. Das 8. Borstensegment ähnelt so ziemlich dem vorher- 
gehenden; vor den Parapodien finden sich oft ziemlich zahlreiche 
Punkte, die jedoch gegen die Mitte der Unterseite abnehmen. Ganz 
vorn findet sich ein deutlicher, aber sehr schmaler Ring. Hinter 
den Parapodien nicht völlig so starke Punkte wie auf dem vorher- 
gehenden Segment und überhaupt keine Punkte ganz hinten neben 
dem Bauchmark. Das 9. Borstensegment hat ganz vorn auf der 
Rückenseite einen nach hinten zu etwas unregelmäßigen Fleck, der 
an Breite an den Seiten hinunter abnimmt und auf der Unterseite 
in ein sehr schmales und unbestimmtes Band übergeht, das etwas 
nach hinten zu längs den Seiten des Bauchmarks weitergeht. 

Bei mittelgroßen und besonders bei kleinen Individuen findet sich 
lange nicht dieselbe kräftige Ausbildung wie bei großen Individuen. 
Die rote Farbe selbst ist bei kleinern Individuen weniger rein rot, 
sondern mehr gelbrot bis braungelb. Bei kleinen Individuen fehlen 
Punkte auf dem 9. und oft auf dem vordern Teil des 8. und 
7. Borstensegments. Ferner ist das vordere Mittelband auf dem 5. 
schwach bis gar nicht ausgebildet, wie auch das 4. nicht völlig so 
reichliche und das 2. Borstensegment keine Punkte besitzt. 

Äußerer Körperbau. Die Spitze des Kopfs ziemlich kurz 
und in der Mitte nicht verlängert. Die Säume sind ziemlich stark 
und am breitesten etwas vor der Mitte; ganz hinten sind die Säume 
ein kleines Stück fast vollständig geschieden (Fig. 137a). Die Nuchal- 
organe enden bedeutend vor den Seiteneinschnitten. Ocellen fehlen. 

Die Proboscispapillen, für deren Untersuchung gut geeignetes 
Material gefehlt hat, sind ziemlich niedrig und in ungefähr 35 
ziemlich unregelmäßigen Längsreihen geordnet, ein Teil mit mehr 
oder weniger deutlich doppelten Papillen. Auf dem hintern Teil 
der Proboscis scheint die Anzahl Papillen in jeder Reihe bis auf 

13 


194 IVAR ARWIDSSON, 


ungefähr S—9 zu steigen, nach vorn geht sie auf 5 herunter; die 
Papillen der hintern Seite sind die hinsichtlich Größe und Lage am 
meisten variierenden. Die äußern Papillen sind etwas höher als die 
nach der Basis der Proboscis zu sitzenden und können, wenn die 
Proboscis nicht völlig ausgespannt ist, eine einigermaßen deutliche 
Spitze zeigen. In Fig. 143, die eine Partie einer völlig ausgespannten 
Proboscis wiedergibt, können die Papillen eigentlich nur durch ihren 
von der Umgebung abweichenden Bau unterschieden werden. 
Fig. 138 zeigt die mittlere, nicht mit Papillen bekleidete Partie der 
Proboseis in einer Lage, wo die übrigen Teile nicht ausgestülpt sind. 

Vor dem 1. Borstensegment und am Vorderrand desselben ist 
die Haut durch seichte Falten oder Runzeln in kleine, etwas un- 
regelmäßige Felder eingeteilt. Auf dem 1. und etwas schwächer auf 
dem 2. Borstensegment (hier nur an gut ausgestreckten Individuen 
sichtbar; vgl. Fig. 1362) ist der Vorderrand gerade vor den Para- 
podien schwach nach vorn winklig gebogen. Diese beiden Segmente 
sind ungefähr gleich groß und etwas länger als sämtliche nächst- 
folgenden, mit Ausnahme vielleicht des 7. Borstensegments, das ungefähr 
ebenso lang ist (sichtbar an gut gestreckten Individuen) (Fig. 136a u. b). 

Der Körper besitzt insgesamt 19 Borstensegmente; dies ist aus- 
nahmslos bei einer Menge Individuen von der Westküste Schwedens 
und ferner bei folgenden Individuen beobachtet worden: Trondhjems- 
fjord 4, Lyngenfjord 1, Weißes Meer 1, Nowaja Sem]ja 1, Spitzbergen 
1 und Ost-Grönland 2 Individuen. 

Ebenso konstant ist der Bau des hintersten Teils des Körpers, 
der 4 an Länge etwas abnehmende, borstenlose Segmente besitzt; 
an stark zusammengezogenen Individuen sind die nach hinten zu 
übrigens bedeutend abnehmenden Parapodienrudimente deutlich zu 
sehen (Fig. 142), während gleichzeitig die hintere Grenze des letzten 
Segments oft schwer zu sehen ist. Die dahinter gelegene längs- 
gefältelte Partie, die in ihrem hintern Teil an zusammengezogenen 
Individuen gleichsam einen runden Ring (Fig. 142) trägt, ist ziemlich 
kurz und nach hinten zu mehr oder weniger deutlich von der Partie 
nächst den Cirren abgesetzt, welche Partie durch einen wenigstens 
bei größern Individuen (Formolbehandlung) sehr deutlichen Drüsen- 
ring ausgezeichnet wird (Fig. 140). 

Die Analeirren sind in zusammengezogenem Zustand (Fig. 141) 
nach der Basis zu ziemlich breit; in schlaffem Zustand erscheinen 
sie mehr gleich schmal. Der ventrale Cirrus ist mindestens doppelt 
so lang wie die übrigen, untereinander meistens gleich langen Cirren. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 195 


Besonders an einer Reihe kleiner Individuen aus dem Kosterfjord ist 
der ventrale Cirrus bedeutend länger bis gleich dem Durchmesser 
des Hinterendes, doch dürfte dies auf verschiedener Konservierung 
beruhen. Wirklich kurze Cirren sind niemals beobachtet worden, da- 
gegen oft von der Spitze aus mehr oder weniger zweigeteilte Cirren, 
und hiermit hängt vermutlich das Vorkommen schmälerer, paarweise 
stehender Cirren zusammen (man beachte die 2 Paare, das eine nicht 
völlig geschieden, in Fig. 141). Bisweilen ist ein schmaler und 
gleichzeitig ziemlich kurzer Cirrus zu sehen; es dürfte dies in solchem 
Fall mit einer Teilung seitwärts von der Spitze zusammenhängen.) 

Die Analeirren nehmen mehr oder weniger regelmäßig mit dem 
Wachstum zu, was aus folgender Übersicht hervorgeht. 


Körperlänge in mm Anzahl der Analcirren 

Kosterfjord 15 19 
4 17 20 
Gullmarfjord (Oxvik) 20 21 
Kosterfjord resp. 22, 23 20 
R 38 21 
Ost-Grönland 40 21 
Gullmarfjord 45 17 
% 62 22 
r 65 (stark zusammengezogen) 31 
a; resp. 79, 78.95 a7 

r 2 grobe Indiv. (ca. 100) resp. 35,38 


Der Analkonus ist ziemlich bedeutend (Fig. 140, 141; in Fig. 142 
eingezogen. — Die Borstensegmente 6—9 besitzen Nephridien 
(Fig. 136a und b, 139). 

Hautdrüsen. Nach Individuen von Bohuslen. Die Kopf- 
scheibe besitzt eigentlich nur an der Spitze selbst und auf dem Kiel 
Drüsen, die sehr schwach sind (Fig. 137a). Vor dem 1. Borsten- 
segment ist der Körper mit Ausnahme der äußersten Teile der Säume 
ziemlich stark drüsenhaltig, besonders nach hinten zu. Die Borsten- 
segmente 1—8 besitzen vordere Drüsenbänder, die auf den 4 vordern 
Segmenten sich mehr oder weniger bis hinter die Parapodien er- 
strecken. Auf dem 1. Borstensegment ist das Band ziemlich stark 
(Fig.136a,157b); es ist ungefähr gleich breit hinter wie vorden Parapodien 


1) Versuche, bei einem und demselben Individuum eine Teilung der 
Cirren zu verfolgen, sind erfolglos geblieben. 
13* 


196 Ivar Arwınsson, 


und im übrigen am Bauchmark etwas unterbrochen. Auf dem nächsten 
Segment ist das Band ziemlich schwach ausgebildet, besonders hinter den 
Parapodien, und den Vorderrand des Seements läßt es wie auch auf den 
1—2 folgenden Segmenten frei. Das 3. Borstensegment ist im übrigen 
vollständig drüsenhaltig, besonders stark in der hintern Hälfte. Auf 
dem nächsten Segment erstreckt sich das Band ziemlich weit hinter 
die Parapodien, auf dem 5.—8. Borstensegment aber nur bis zu ihnen. 
Mitten auf der Rückenseite ist das Band auf den letztgenannten 
etwas breiter, außerdem finden sich kleine deutliche Felder gerade 
hinter den Parapodien. Die übrigen Teile, also die nicht von den 
Bändern eingenommenen, des 1.—2. und 4.—8. Borstensegments be- 
sitzen nur ziemlich schwache, zerstreute Drüsen. Die Mündungen 
der Nephridien des 6.—8. Borstensegments sind nach hinten zu um- 
geben oder ausgezeichnet durch dicht neben den Mündungen stehende 
Drüsen, die auf den 3 Segmenten ungefähr ähnlich aussehen, doch 
kommen auf dem vordersten etwas angehäufte Drüsen hinter diesen 
Drüsen hinzu, wenn sie auch bei weitem nicht so stark sind wie 
in Fig. 139; siehe unten. 

Der Hinterteil des Körpers besitzt außer deutlichen kleinen 
Drüsenfeldern vor und hinter den Hakenborsten, welche Felder auf 
den hintersten Borstensegmenten etwas stärker werden und unter 
den Parapodien zusammenfließen, nur schwache Drüsen, wovon ein 
Teil, besonders nach hinten zu, sich längs dem Bauchmark findet. 
Auf den 2 letzten Borstensegmenten finden sich deutlichere Drüsen, 
die auf der Bauchseite die die Parapodien umgebenden Drüsen ver- 
binden. Auf der Rückenseite sind ähnliche verbindende Drüsen un- 
gefähr vom 14. Borstensegment an vorhanden, obwohl auf den 
vordersten Segmenten sehr schwache. Die borstenlosen Segmente 
haben nehr oder weniger starke Drüsenbänder in ihrem hintern Teil 
(Fig. 140). Es folgen dann deutliche Drüsen auf der längsgefältelten 
Partie und dahinter ein deutlich abgesetzter Drüsenring. Die Cirren 
sind ringsherum, jedoch hauptsächlich nach der Spitze zu, drüsen- 
haltig. Der Analkonus hat keine Drüsen. 

An ziemlich großen Individuen von Ost-Grönland, Mackenzie- 
Bucht, sind einige Abweichungen von den Bohusl&n-Individuen 
sefunden worden. Das Drüsenband des 4. Borstensegments erstreckt 
sich bedeutend weiter nach hinten zu; ferner finden sich hinter den 
Mündungen der Nephridien des 6. Borstensegments deutliche, etwas 
viereckige Drüsenfelder, oft größer als es Fig. 139 angibt. Auf dem 
nächsten Segment finden sich ähnliche, aber viel kleinere, d. h. lange 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 197 


nicht so weit nach hinten sich erstreckende Drüsenfelder. Auf dem 
8. Borstensegment fehlen Drüsen hinter den Mündungen vollständig. 
Auf dem 5. Borstenseement ist übrigens schon eine Anordnung der 
untern Drüsen gleich der auf dem folgenden Segment zu verspüren. 
Übereinstimmend mit diesen Individuen verhalten sich u. a. ein 14 mm 
langes Individuum aus dem Kjerulfsfjord (Ost-Grönland) und einige 
mittelgroße Individuen von den Lofoten, Kirkfjord, welch letztere 
Lokalität mehr oder weniger ausgesprochen arktisch ist, vgl. NORDGAARD 
(137); es ist also nicht unwahrscheinlich, daß die Art im arktischen 
Gebiet sich mehr oder weniger bestimmt von den Repräsentanten 
in den südlichen Gebieten unterscheidet. Indessen bleibt es künftigen 
Untersuchungen vorbehalten, festzustellen, ob eine bestimmte Grenze 
hier sich ziehen läßt oder nicht. Im erstern Fall dürfte die von 
MALMGREN aufgestellte Art Praxilla arctica wenigstens als Varietät 
beizubehalten sein; vgl. S. 198. 

Borsten. Die Hakenborsten der 5 vordersten Borstensegmente 
sind ziemlich offen mit Rudimenten von Härchen (Fig. 294), oder es 
können die Härchen möglicherweise bei kleinern Individuen voll- 
ständig auf den 2 ersten Segmenten fehlen. Die Anzahl der Zähne 
auf diesen 3 Segmenten ist folgende: 1 großes Individuum von 
Bohuslaen: 4(—5), 4—5, 5; 2 kleine Individuen aus demselben Gebiet 
mit resp. 2,3, 4 und 2, 3, 5 Hakenborsten: 5, 5, 5 und 4, 4, 4—5 Zähne. 
Mit den Bohusl&@n-Individuen stimmen hierin Individuen aus 
dem Weißen Meer überein. 1 Individuum aus dem Kaiser Franz 
Joseph-Fjord mit resp. 2, 2, 3 Hakenborsten besitzt (4—)5, 5, 5—6 
Zähne; ähnlich sehen die entsprechenden Borsten an Individuen von 
652 22n. BE PZN WE TG a8. 

Die vollausgebildeten Hakenborsten, die vom 4. Borstensegment 
inkl. an auftreten, sind vor allem dadurch ausgezeichnet, dab die 
Härchen in 2 breiten Bündeln (Fig. 295) ausgehen, eines jederseits 
von dem großen Zahn, dessen Spitze frei gelassen wird. Diese 
Härchen sind meistenteils schwer zu sehen, und außerdem lassen 
sie sich leicht aus ihrer natürlichen Lage verrücken, weshalb ihr richtiges 
Aussehen früher nicht beobachtet worden ist; vgl. MALMGREN (31, 
Fig.62Dt). Die Anzahl der Zähne beträgt an untersuchten Individuen 
von Bohuslen: 5—6°=°, 6°=1?, 6—71?-19- bei einer Reihe Individuen 
sind die Zähne indessen etwas schwächer, und bei andern sind durch- 
gehends 7 auf den Borsten der hintern Segmente beobachtet worden. 
Die entsprechende Anzahl bei Individuen aus dem Weißen Meer 
und dem Kaiser Franz Joseph-Fjord beträgt: (5—)6*, 6°®, 6--7°-19, 


198 Ivar ARrwıDsson, 


also eine unbedeutende Vermehrung im Vergleich mit den Bohuslen- 
Individuen. Auf Grund dieses Unterschieds ist offenbar Prazilla 
arctica MALMGREN aufgestellt worden. ; 

Ein großes Individuum von Bohuslen besitzt auf den resp. Seg- 
menten die folgende Anzahl von Hakenborsten: 5, 8, 9, 14, 16, 18, 
19; :19,).21, 27, 27, 27, 22, 33, 31,85, 83, 31,29 "Die Anzahl aer 
Hakenborsten auf den 3 vordersten Borstensegmenten ist, außer in 
den oben angegebenen Fällen, bei folgenden Individuen untersucht 
worden: Gullmarfjord, 2 mittelgroße Indiv. mit resp. 3, 4, 6 und 
4, 5, 7 und Spitzbergen 1 Indiv. mit 4, 5, 6 Hakenborsten. 


21./5. 97| 14./7.01| 16./7. 01 | 16./6.97 | 6./8.01 |20./6. 97 

Körperlänge in mm 12 24 al 55 54 — 
Anzahl ausgebildeter 

Hakenborsten 5 7 hl 13 15 17 

Breite der 1. Hakenborste) 14.4 19 21.6 28.8 19.8 28.8 

” ” 2. ” 16.2 FI = > er Fr; 

Aus.‘ 3. © 19.8 21.6 22.5 — — — 

an: ® — 24.3 25.2 — — — 

na. ” 22.5 25.2 — — — — 

4 7.0; n — _- _ 30.6 _ — 

> Erde y 22.8 28.8 — — = 

; BES s —_ u E= 30.6 _ — 

5 he 4 _ 32.4 32.4 —_ —_ 

9 ” 13. ” > = 7 36 er —, 

> „ld! % — _ 33.2 — 

„ 17. ” vg; a. SE mi je 36 

2: i == — u” es Er 

” ” 21. ” Ren Fr ee | = da), 

’ ” 25. ” | 2 Tz TE nt SE 


22./8.01 | 10./6.97 | 6./8.01 | 20./6. 97 | 10./7. 97 
| 

Körperlänge in mm — | — e _ _ 

Anzahl ausgebildeter Haken- 
borsten 20 21 21 22 2o 

Breite der 1. Hakenborste _ 39.6 45 32.4 39.6 
” ” 2. ” 43.2 Ir Fra I 
” ” 3. ” F—= sei = ww Er} 
” ” 4. ” > >57 yrr =) 577 
” ” D. ” Te >» Wr ve er 
” ” 6. ” = 533 = er rn 
nj er 3 _ _ —_ —_ — 
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2) ” 15. » 137. ar 77 3. ur 
e a: N — 44.2 — — —_ 
IR) 3 39.6 _ = 38.5 _ 
% 21. ö u — | ..468 _ —_ 
Eat na, I Bl a 44.3 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 199 


Hinsichtlich der Größe und des Wachstums der Hakenborsten bei 
verschieden großen Individuen sind eine Reihe Messungen an den Haken- 
borsten des 10. Borstensegments ausgeführt worden; die Maße sind ge- 
nommen von der Spitze des großen Zahns bis zum höchsten Punkt der 
Borsten innen vor dem obersten Zahn und sind in u angegeben. Das 


1. und das 7. Individuum stammen aus dem Kosterfjord, alle übrigen aus 
dem Gullmarfjord ; siehe S. 198. 


In der Regel scheint also bei demselben Individuum die Größe der 
Hakenborsten nach unten hin zuzunehmen und zwar schneller bei 
kleinern Individuen als bei größern. Größere Individuen haben in 
der Regel größere Hakenborsten als kleinere, hierin aber dürften 
kleine und große Individuen von verschiedenen Lokalitäten sich etwas 
verschieden verhalten, was zum Teil vielleicht darauf beruht, daß 
die ältern, obern Hakenborsten verschieden schnell verbraucht werden, 
oder m.a. W. nach verhältnismäßig verschiedener Funktionszeit abfalien. 

Dadurch dab man zu verschiedenen Zeiten Individuen ver- 
schiedener Größen von genau derselben einheitlichen Lokalität 
studierte, würde es wahrscheinlich in diesem wie in andern Fällen 
leicht möglich sein, festzustellen, wie schnell die Größe der Borsten 
zunimmt, wie schnell sie verbraucht werden, und im übrigen ver- 
schiedene Jahresklassen von den Tieren zu unterscheiden. 

Fig. 296 zeigt die untern, neuangelesten und noch mehr oder 
weniger unvollständigen Hakenborsten eines ziemlich großen Indi- 
viduums vom 14. Borstensegment an.!) Von den hier durch Pressung 
ziemlich zerstreuten Borsten zeigt die Kleinste oder jüngste nur die 
Spitze des großen Zahns; dann kommen allmählich die übrigen Zähne, 
und wenigstens von der 5. Borste inkl. von unten an sind Härchen zu sehen. 

Die vordern Haarborsten haben auf den vordersten Borsten- 
segmenten sehr schmale, jedoch etwas verschieden große Säume 
(Fig. 361). Nach hinten zu nehmen die Säume allmählich ab und 
sind ungefähr vom 7. Borstensegment an verschwunden oder fast 
verschwunden. Die ziemlich langen, schmalen Spitzen sind glatt; 
wenigstens sehen sie noch bei sehr starker Vergrößerung so aus. 

Schon bei kleinen Individuen scheinen diese Haarborsten nach 
unten verhältnismäßig zahlreich zu sein. Bei größern Individuen 
und offenbar vor allem bei solchen, die sich der Geschlechtsreife 
nähern, nehmen diese untern Borsten höchst bedeutend zu; sie 
scheinen indessen alle ungefähr ebenso stark zu werden wie die 


1) Ähnliche Bilder haben z. B. CLAPARKDE (48) für Terebella und 
GAMBLE u. ASHWORTH für Arenicola (123) geliefert. 


200 Ivar Arwınssox, 


obern, mit Ausnahme der 2—3 vordersten Borstenseemente, wo sie 
schwächer zu sein scheinen. Diese Vermehrung der vordern Haar- 
borsten ist u. a. an 12 im Juli und besonders an 2 großen 44 
Ende August beobachtet worden, sämtlich Individuen aus dem 
Gullmarfjord. Eines der letztern besitzt eine schwächere Vermehrung 
auf dem 1.—2. Borstenseement, dann nehmen die Borsten ziemlich 
bedeutend auf einer Reihe Segmente zu, um auf dem 17. Borsten- 
segment zu verschwinden. Im allgemeinen scheinen diese Borsten 
am stärksten auf dem 11.—16. und besonders ungefähr auf dem 13. 
bis 15. Borstensegment zu sein. 

Die Säume der hintern Haarborsten sind schmal, jedoch etwas 
verschieden groß und am bedeutendsten auf den 2—-3 vordersten 
Borstensegmenten (Fig. 362). Nach hinten zu nimmt der schmälere 
besonders stark ab. Der andere nimmt weniger ab und kann 
übrigens hier und da ganz schnell etwas zunehmen. Die Spitzen 
sind nicht besonders lang, dagegen sind sie ziemlich regelmäßig 
an der Basis schwach verbreitert (Fig. 363). Eine derartige Ver- 
breiterung läßt sich manchmal bereits auf dem 2. Borstensegment 
verspüren, ist jedoch immer deutlicher erst auf dem 5. Borsten- 
segment beobachtet worden. An einem so beschaffenen Individuum 
von Bohuslen sind alle diese Borsten mit Ausnahme von resp. 3—1 
auf den Borstensegmenten 6—8 verbreitert; auf dem 9. Borstenegment 
ist keine Borste verbreitert. Auf dem folgenden Segment fängt 
wieder die verbreiterte Form an, um vom 13. Borstensegment inkl. 
an wenigstens teilweise durch nicht oder nur einseitige verbreiterte 
Borsten ersetzt zu werden. Ein anderes Individuum aus demselben 
Gebiet besitzt auf dem 14. Borstensegment nur verbreiterte Borsten 
bis auf eine, auf dem 15.—18. Borstensegment keine verbreiterte und 
auf dem 19. Borstensegment einige 1- oder 2seitig verbreiterte 
Borsten. Der schmälere Saum ist fast verschwunden, wenn die 
Spitze auf derselben Seite nicht verbreitert ist. 

Größe. In Bohuslen erreicht die Art eine Länge von min- 
destens 100 mm; indessen ist sie an besonders seichten Lokalitäten, 
vor allem aber in größerer Tiefe mit losem Schlamm, z. B. im 
Kosterfjord, von bedeutend geringerer Größe. Aus dem Trondhjems- 
fjord liegt ein ziemlich großes Individuum von Rödberg vor und 
von Sanöen vor der Mündung des Fjords kleine derartige, höchstens 
23 mm lange. Vom nördlichen Norwegen (Kirkfjord: wenigstens 
50 mm), aus dem Weißen Meer, von Spitzbergen, Ost-Grönland (bis 
ca. 75 mm) liegen wenigstens mittelgroße Individuen vor. In 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 201 


seichterm Wasser bei Ost-Grönland, Fame-Inseln, sind über 40 mm 
lange Individuen nicht beobachtet worden. 

Geschlechtsreife. In Bohuslen sind im August nur Indi- 
viduen mit unreifen Geschlechtsprodukten beobachtet worden, und 
im Anfang Dezember sind alle untersuchten Individuen (Gullmar- 
fjord) als ausgelaicht befunden worden. Wahrscheinlich tritt die 
Geschlechtsreife Ende September bis Oktober ein. 1 2 von Rödberg, 
Trondhjemsfjord, gefangen am 26./8. 1898, hat nur unbedeutend ent- 
wickelte Eier. 1 & von Kirkfjord, Lofoten, gefangen am 3./3. 1899, 
besitzt wenige Spermatosphären, die sämtlich weit entwickelt sind; 
es ist anzunehmen, daß dieses Individuum zum größten Teil aus- 
gelaicht ist. 1 2 von 65° 2’ n. Br., 171° w. L., gefangen am 27./7. 
1879, hat unreife, ziemlich kleine Eier, ebenso 1 ? von Ost-Grönland, 
gefangen in der Mackenzie-Bucht am 1.—3./8. 1900. 

Röhre. Im Gullmarfjord sind die gleichförmigen und ziemlich 
zerbrechliehen Röhren hauptsächlich aus sehr feinen Sandkörnchen 
zusammengesetzt; dazu kommt oft eine geringere Menge kleinerer 
Foraminiferen nebst sehr feinen Schalenresten usw. Eine unter- 
suchte Röhre zeigt folgende Masse: äußerer Durchmesser 2,6 und 
innerer Durchmesser 1,5 mm. 

Die Röhren sind in der Regel frei, gerade oder nur mit schwachen 
Biegungen versehen. Abweichend hiervon verhält sich indessen die 
Röhre eines mittelgroßen, im übrigen völlig typischen Individuums, 
das am 9./7. 1901 im äußern Teil des Gullmarfjords oder genauer 
gerade vor Löken in der Gäsö renna innerhalb eines schlammarmen, 
schalenhaltigen Gebiets gefunden wurde. Die etwas geschlängelte 
Röhre ist lose an der Innenseite einer Schale von Uyprina islandica 
befestigt; sie ist ziemlich rund, die Unterseite aber, die jedoch hier 
und da nicht vollständig ist, etwas gegen die Schale abgeplattet. 

Fundnotizen. Öresund, vor Helsingborg, Schlamm mit Sand 
und Schalen, 29—39 m (R.M.). 

Kattegat, Skelderviken, vor Kullen, Schlamm mit Schalen, 
23—25 m (ANDERSSON). 

Kattegat, Laholmsbucht, Schlamm, 18—21 m (R.M.). 

Kattegat, Anholt (Gb.M.). 

Kattegat, südlich von der Morupsbank, Schlamm, 21—34m (R.M.). 

Im Gullmarfjord ist diese Art gemein an mehreren Lokalitäten 
an oder in der Nähe der Mündung des Fjords. Am gemeinsten und 
am größten ist die Art (nach Beobachtungen 1901—1903) im nörd- 
lichen Teil der Gäsö renna auf ziemlich gleichförmigem Schlamm- 


202 Ivar ARwIDssoN, 


boden, Tiefe ca. 25-35 m. (Die ergiebigste Lokalität liegt gleich 
westlich von der Mitte der Fahrstraße und wird im übrigen durch 
die Linien Pittlehufvud—Gäsevik und Pittlehufvud—Gröderöhamn 
begrenzt.) Andere Lokalitäten, z. B. Tistholmen—Flatholmen, vor 
Grötö in einer Tiefe bis zu 60 m, und in Strömmarne, u. a. ziemlich 
zahlreich, obwohl in ziemlich kleinen Individuen bei Oxvik, 18 m. 
Aus dem Innern des Fjords ist die Art nicht bekannt. (Mehrere 
Indiv.: R.M. und Wırkn.) 

Vxderöarne (Bohuslin), 1 Indiv. 

Im Kosterfjord findet sich die Art vor allem in einer Tiefe von 
25—35 m, doch scheint sie nirgends ebenso zahlreich oder so grob 
wie im Gullmarfjord zu sein. Dagegen geht sie hier ziemlich tief 
herunter, doch nur in kleinen Individuen; auf losem Schlamm in 
einer Tiefe von 130 bis etwas über 200 m sind spärliche, nicht über 
ca. 23 mm lange Individuen hier angetroffen worden. Näher an- 
gegebene Fundorte: 

Östlich und nördlich von Felgdholm, 25—35 m. 

Südlich von Lilla Sneholmen, 32 m. 

Östlich von Hamnholmen, bis 215 m (Wırän). 

Nordöstlich von Hamnholmen, 135 m. 

Styrsö, 36—63 m (R.M.). 

Gegend von Bergen (?!) (ArPELLöF). 

Trondhjemsfjord, Rödberg, südlich von der östlichen Spitze des 
Hafenpiers, 50—90 m, Schlamm mit Steinen, Schalen und Sand. 
1 Indiv. 

Trondhjemsfjord, Sanöen, östliche Seite, ca. 9—18 m, Sand- 
schlamm, Schalen (Algen) (Thj.M.). 

Lofoten, Kirkfjord, 100 m (NORDGAARD). 

Tromsö Amt, Kalfjord, 125 m (R.M.). 

Tromsö Amt, Ulfsfjord, 45 m (R.M.). 

Finmarken, südwestliche Seite von Sörö bei Sörvaer, 13—36 m. 
1 Indiv. (UpsalaMus.). 

Finmarken, Lyngenfjord, Horsnesgrunden, 35 m (T.M.). 

Weißes Meer, Solovetsk (KxIpowItsch). 

Westküste von Nowaja Semlja, Möller-Bai, 2”—35 m (R.M.). 

Waigatsch, Kap Grebeni, 14—18 m, Schlamm (R.M.). 

71° 15° n. Br., 66° 5‘ ö. L. (St.), 14—16 m, Sandschlamm (R.M.). 

14° 30%. Br, 73%25' 6. L, 30 m (RM): 

74° 8' n. Br., 82° 12° 6. L. (St.), 34 m, grauer Schlamm (R.M.). 

65° 2' n. Br., 171° w. L., Sandschlamm. Mehrere Indiv. (R.M.). 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 203 


König Karls-Land, 78° 50° n. Br., 27° 39 6. L., 20 m, Boden- 
temper. +0,2°. Aus Schlammprobe. 1 Indiv. (R.M.). 

West-Spitzbergen, Hakluyts Headland, ca. 79° 50° n. Br., 11° 
ö. L., 35 m. Zahlreich (R.M.). 

ÖOst-Grönland, Mackenzie-Bucht, ca. 73° 28° n. Br., 21° 35‘ w. L., 
12—35 m, Schlamm. Mehrere Indiv. (UpsalaMus.). 

Ost-Grönland, Kjerulfsfjord, 73° 6‘ n. Br., 27° 17’ w. L., 70 m, 
Schlamm mit Steinen. Aus Schlammprobe (R.M.). 

Ost-Grönland, Seoresby-Sund, Fame-Inseln, 5—8 m, Schlamm (R.M.) 

West-Grönland, Umanak, ca. 70° 40' n. Br., 445 m (R.M.). 

Ältere Fundangaben. Diese Art ist unter dem Artnamen 
praetermissa von folgenden Gebieten angegeben worden. 

Öresund (118, p. 39; 69, p. 124). Belte etc. (69, p. 124; 81, 
p. 303). Kattegat und Skagerrak (69, p. 124; 49, p. 152; 103, 
p. 345; 55, p. 93; 27, p. 192; 61, p. 160). Südliches und westliches 
Norwegen (61, p. 160; 95, p. 8; 87, p. 781). Nördliches Norwegen 
(41,.9: 253; 132, P 163, 24.@: 192; 122,,p:97;-75, p. 6; 105, p. 118; 
[132, p. 283]. Nowaja Semlja, Kara-Meer etc. (70, p. 58; 90, p. 296; 
76, p. 784; 91, p. 90; 80, p. 411). Spitzbergen (96, p. 132). Davis 
Strait (64, p. 219. New England (50, p. 101, 103; 57, p. 351; 
56, p: 411; 65, px 16, 149592, p.. 746). 

Da die Art im westlichen Norwegen besonders spärlich vorzu- 
kommen scheint, ist es nicht unwahrscheinlich, daß die Angaben 
über ihr Vorkommen bei Schottland (59, p. 128; 61, p. 160; 125a. 
p- 361), Shetland (35, p. 251; 40, p. 338) und den Hebriden (36, 
p. 92) mehr oder weniger unzuverlässig sind, besonders da M’Intosn, 
der die meisten dieser Angaben geliefert hat, in einem Fall (39, 
p. 421) ganz offenbar eine fehlerhafte Bestimmung gemacht hat, 
wenn er angibt, daß die fragliche Art vereinzelte Stacheln auf den 
5 vordersten Borstensegmenten besitzt. 

In noch höherm Grad unsicher erscheinen folgende Angaben: 
westlich vom Kanal (58, p. 26), südwestliches Portugal (43, p. 159), 
Golfe du Lion (60, p. 311; 79, p. 60; [115, p. 649]) und Marmara- 
Meer (110, p. 65, 89). 

Unter dem Artnamen arctica ist die Art von Spitzbergen (31, 
p- 210) angeführt worden. 

Regeneration. Skelderviken: 1 Indiv.: 1 vorderes Borsten- 
segment. Gullmarfjord: 2 Indiv.: 2 vordere Borstensegmente; 1 Indiv. 
mit gleichzeitig 3 vordern und 2 hintern Borstensegmenten; 1 Indiv.: 
2 hintere borstenlose Segmente, 2 Indiv.: 1, 1 Indiv.: 2 und 1 Indiv.: 


204 IvAr ARWIDSSoN, 


3 hintere Borstensegmente. Kosterfjord: 1 Indiv.: 2 hintere Borsten- 
segmente. Rödberg: 1 Indiv.: 2 vordere Borstensegmente. 65° 4 
n. Br., 171° w. L.: 1 Indiv.: 3 hintere Borstensegmente. Ost-Grön- 
land: 1 Indiv.: 1 vorderes und 1 Indiv.: 1 hinteres Borstensegment. 

Parasiten. Von 6 Individuen, gefangen im Kosterfjord am 
21./8. 1901 in ungefähr 125 m Tiefe, tragen 4 auf der Rückenseite 
des 14. (in 2 Fällen) oder einem naheliegenden Borstensegment 
1 Indiv. eines langgestreckten, eiertragenden Copepoden. Vermutlich 
dieselbe Art ist wenigstens 2mal im Gullmarfjord gefunden worden, 
das eine Mal vor Grötö. 


Prasxillella praetermissa var. minor n. var. 
(Taf. 4, Fig. 144.) 


Das 9. Borstensegment besitzt vor den Parapodien 
ein deutliches Drüsenband. 

Diese kleine, auf besonders schlammarmem Sandboden bei Jan 
Mayen gefundene Form ist dadurch ausgezeichnet, daß das 9. Borsten- 
segment vor den Parapodien ein deutliches, rings herumgehendes 
Drüsenband besitzt. Die Breite desselben ist ungefähr dieselbe wie 
bei dem entsprechenden auf dem nächstvorhergehenden Segment, 
d. h. ungefähr die Hälfte des vordern Teils des 9. Borstensegments 
wird von diesem Band frei gelassen (Fig. 144). An recht kleinen 
Individuen ist das Band wesentlich schwächer ausgebildet, als diese 
Figur es angibt. 

Im übrigen scheint diese Varietät, soweit die Untersuchung der 
kleinen Individuen, darunter 3 vollständigen, getrieben worden, nahe 
mit der Hauptart übereinzustimmen. 

Ein 15 mm langes Individuum und ein 28 mm langes Individuum, 
eines von den größten beobachteten, besitzen beide 18 Analcirren. 
2 andere Individuen besitzen resp. 21 und 26 Analcirren. Die Zahl 
der Hakenborsten bei einem Individuum auf den 3 vordersten 
Borstensegmenten beträgt resp. (1—)2, 2, 3. — 1 Individuum, bei 
dem 2 vordere Borstensegmente, und 1 Individuum, bei dem 5 hintere 
borstenlose Segmente regeneriert sind, sind beobachtet worden. 

Es ist wahrscheinlich, daß die Entstehung des Gürtelbands des 
9. Borstensegments, das eine ziemlich große Abweichung von den 
innerhalb der Gruppe herrschenden Verhältnissen darzustellen scheint, 
durch die Schwierigkeit bedingt ist, aus den schweren und im Ver- 
hältnis zu den Tieren ziemlich großen Sandkörnern hinreichend halt- 
bare Röhren zu bilden. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 205 


Fundnotizen. Jan Mayen, Mary Muss-Bucht, 71° 0’ n. Br., 
8° 30' w. L., 23 m, feiner Sand (von Basalt), wenig Schlamm. Einige 
Indiv. (R.M.). 

Jan Mayen, Treibholz-Bucht, 70° 55‘ n. Br, 8° 50° w. L., 14 bis 
21 m, ähnlicher Boden. Einige Indiv. (R.M.). 


Gattung Axiothella (VERRILL). 


Axiothea MALMGREN (27, p. 190); non PascoE 1864. 
Olymenella (inkl. Axiothea MALMG.) VERRILL [1900] subgen. Artothella 

VFRRILL (124, p. 657). 

Nuchalorgane ziemlich lang. Deutliche Kopf- 
säume. Die Proboscis mit deutlichen, nach der Basis 
zu gerichteten Papillen. Segmente mit Kragen fehlen. 
Die Parapodien des 8. Borstensegments an oder etwas 
hinter der Mitte des Segments. Deutliche hintere 
borstenlose Segmente sind vorhanden und hinter 
diesen eine etwas langgestreckte, glatte und fast 
becherförmige Partie; ein wulstförmiger Ring vor der 
letztern fehlt. Der Ventraleirrus am längsten, die 
übrigen Cirren wechselnd. Der Analkönus, dessen 
Analzapfen deutlich ist, ist auf dem Boden einer 
trichterähnlichen Einsenkung belegen. Die Kopf- 
scheibe mit deutlichen Drüsen. Das4.und die folgenden 
Borstensegmente bis zu den Parapodien des 8. dicht 
drüsenhaltig. Die Hakenborsten des 1.—3. Borsten- 
segments verhältnismäßig zahlreich und schwach um- 
gewandelt mit langem und schmalem Innenteil; der 
Hals bei den vollentwickelten Hakenborsten nach 
innen zu nur auf der obern Seite deutlich abgesetzt; 
dieHärchen unter dem großenZahn zusammenstehend. 
Die vordern Haarborsten mit schwachen Säumen und 
ziemlich schwachem, gegen die Säume wenig deutlich 
abgesetztem Haarpinsel. Die hintern Haarborsten 
besitzen ziemlich schmale Säume und glatte Spitzen. 
Röhren frei und gerade, ziemlich dünn. 

Die hinten ohne Einschnitt zusammenhängenden Kopfsäume 
wie auch die breite Kopfspitze und die langen Proboscispapillen 
bei A. catenata stellen wahrscheinlich Gattungscharaktere dar. 

Der Hals der vollentwickelten Hakenborsten ist deutlich schräg 
gestreift. 


206 Ivar ARWIDSSON, 


Die Gattung Azxiothella = Axiothea MALMGREN ist hier in naher 
Übereinstimmung mit Maumeren’s Diagnose und seiner Beschreibung 
des Gattungstypus: Azxiothella catenata (MALMGREN) begrenzt worden, 
doch ist die bestimmte Anzahl borstentragender und hinterer borsten- 
loser Segmente wenigstens bis auf weiteres weggelassen worden; 
möglicherweise können künftige Untersuchungen verschiedener Arten 
die Berechtigung der Aufnahme auch dieser Angaben in die Diagnose 
erweisen. 

Die Gattung ist auf Grund der vermeintlichen Anwesenheit eines 
schwachen Kragens auf einigen der vordern Borstensegmente!) mit 
der Gattung Olymenella vereinigt worden, von welcher sie indessen 
wohl unterschieden zu sein scheint; vgl. untenstehende, in diesem 
Zusammenhang geeigneterweise mitgeteilten Angaben über die letztere 
Gattung. 

Der Gattung Aziothella, also entweder dem gen. Ariothea« MALM- 
GREN oder dem subgen. Aziothella VERRILL, sind eine Reihe Formen 
zugeteilt worden, hauptsächlich aus dem Grunde, weil sie mit 
Haarpinsel versehene vordere Haarborsten besitzen, wie sie ja im 
übrigen u. a. der Gattung Kuelymene zukommen. Indessen scheint 
von diesen Arten außer A. catenata (MALMGREN) nur Olymenella ( Axio- 
thella) somersi Vrrrıuu (124, p. 658) hierherzugehören. Aziothea 
constrieta CLAPAREDE (37, p. 195)?) = Olymenella (Axiothella) constricta 
(Crap.) VerRILL (124, p. 658) und Azxiothea mucosa ANDREWS (98, 
p. 294) — Clymenella mucosa (ANDREWS) VERRILL (124, p. 657) sind 
außerordentlich unsicher. Zu dieser Gattung gehört schließlich 
wahrscheinlich Olymene diadema EHRENBERG (34, p. 637). — Olyme- 
nella rubrocineta Jounson (126, p. 418)?), die durch Folgendes aus- 
gezeichnet wird: hinterer wulstähnlicher Ring, langer Ventraleirrus, 
fehlender Kragen, vordere Drüsenbänder *), zahlreiche wenig um- 


1) VERRIGL (124, p. 656) hat derartige Kragen auf dem 3. und 
4. Borstensegment von Axiothella catenata nach Untersuchung von Individuen 
im Kopenhagener Museum zu finden geglaubt; er hat offenbar einige durch 
Zusammenziehung zufällig hervorragende Vorderränder an den resp. 
Segmenten beobachtet. Denselben Wert dürfte seine Angabe über Kragen 
bei Olymenella (Axiothella) somersi (124) besitzen. — Vgl. im übrigen 
Prawillella zonalis (92) 8. 218. 

2) Besonders das Hinterende wenig bekannt. 

3) 2 von JOHNSoN’s Typusexemplaren haben dem Verf. zur Ver- 
fügung gestanden. 

4) Der hintere Teil des 8. Borstensegments, wie auch die vordere 
Hälfte des nächsten Segments, ist außerdem ziemlich dicht drüsenhaltig. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 207 
gewandelte Hakenborsten auf dem 1.—3. Borstensegment (die untern 
auf dem 1. Borstensegment besitzen bei einem großen Individuum 
schon vollentwickelte Härchen), 2 seitenständige Gruppen von Här- 
chen auf den entwickelten Hakenborsten, gehört offenbar Keiner der 
Gattungen Aziöothella, Clymenella und Euelymene, vgl. unten, an, so 
wie diese hier begrenzt worden sind, dürften aber der Gattung 
Clymenella am nächsten kommen; man beachte u. a. die Härchen der 
Hakenborsten, die denen bei dieser letztern Gattung gleichen. 

Die Gattung Olymenella VERRILL (52, p. 607) = ÜUlymenella (exkl. 
Axiothea MaunG.) VERRILL (124, p. 656) scheint sich durch folgende 
Charaktere auszuzeichnen (teilweise nach Untersuchung von Indi- 
viduen von Olymenella torguata im Reichsmuseum zu Stockholm; siehe 
im übrigen 52, 113 und 124). Die Proboscis längsgerieft. Das 4. 
Borstensegment besitzt einen vorwärtsgerichteten Kragen, der un- 
sefähr von der Mitte des Segments ausgeht (113, p. 115). Hinter den 
borstenlosen hintern Segmenten findet sich ein deutlicher wulstähnlicher 
Ring. Die Analeirren sind oder können etwas verschieden sein, der 
ventrale Cirrus ist nicht am längsten. Analkonus usw. scheinen den 
entsprechenden Teilen z. B. bei Kuclymene zu gleichen, doch ist die 
Innenseite des Trichters deutlich längsgerieft wie eine Fortsetzung 
der Cirren. Die Drüsen auf den vordern Borstensegmenten bilden 
vordere Bänder. Die Borstenseemente 1—3 besitzen (verhältnis- 
mäßig wenige) schwache Hakenborsten; die Härchen der vollaus- 
gebildeten Hakenborsten sind auf den Seiten vom großen Zahn an- 
geordnet; die vordern Haarborsten besitzen deutlichen Haarpinsel. 

Typus der Gattung ist Olymenella torquata (LEIDY) VERRILL (92, 
p. 608) — Arxiothea torguata (Leıvy) Lewis (113, p. 115) = Praxilla 
torquata (Leıpy) VERRILL (50, p. 101) —= Clymene torquata Ley (15, 
p. 146). Die Art besitzt 18 Borstensegmente (52) und 2 hintere 
borstenlose Segmente — den wulstförmigen Ring (52, 113). 

Parazxiothea latens WEBSTER (72, p. 125) ist offenbar nach Indi- 
viduen beschrieben worden, deren vorderer Teil bis zu einem vordern 
Kragensegment gefehlt hat oder nur in Form eines kleinen Zapfens, 
der durch Regeneration neugebildet ist, vorhanden gewesen, vgl. 
Wesster’s Gattungsdiagnose und die Figuren. WEBSTER gibt an, 
daß das 6. Borstensegment das vorderste ist, das nach hinten zu 
gelegene Parapodien hat; dieses Segment ist offenbar in Wirklichkeit 
das 9, m. a. W., 3 vordere Borstensegmente fehlen und das 4. trägt 
einen vorwärtsgerichteten Kragen. Demnach liegt hier offenbar eine 
Olymenella-Art vor, und weshalb nicht gerade C. torguata, mit welcher 


208 Ivar ARrwıDssox, 


die P. latens-Individuen zusammen gefangen worden sind? C. torguata 
hat 18 und P. latens soll — nach der betreffenden Restaurierung — 
20 Borstensegmente besitzen. Doch machen bei beiden die borsten- 
tragenden und die hintern borstenlosen Segmente zusammen 20 aus 
(oder 21, wenn der hintere Wulst mitgerechnet wird, wie auch in 
den resp. Beschreibungen), weshalb es nicht so unwahrscheinlich ist, 
daß wirklich verstümmelte Individuen von ©. torguata WEBSTER’S 
Material bildeten, wobei allerdings vorausgesetzt wird, daß WEBSTER 
z. B. die Parapodienreste der 2 hintern borstenlosen Segmente miß- 
gedeutet und in seiner Beschreibung wie auch in Fig. 64 ihnen 
Borsten gegeben hat. Fig. 66 zeigt übrigens, daß die ausgebildeten 
Hakenborsten, u. a. hinsichtlich der Härchen, denen bei Olymenella 
torquata gleichen. Jedenfalls ist offenbar die Gattung Paraxiothea 
(72, p. 125) (nach der Restaurierung) identisch mit Olymenella. 

Ulymenella elongata (WEBSTER) VERRILL (124, p. 657) — Praxilla 
elongata WEBSTER (72, p. 124) gehört möglicherweise zur Gattung 
CUlymenella oder steht ihr nahe; die Härchen der ausgebildeten 
Hakenborsten sind wahrscheinlich gleich denen bei Ulymenella torquata, 
vgl. Fig. 59 (72). Prazxilla elongata WEBSTER var. benedicti WEBSTER 
(72, p. 125) ist offenbar nach Individuen der Hauptart aufgestellt, die 
nicht völlig regenerierte Vorder- und Hinterteile besitzen; vgl. S. 124. 

Olymenella elongata MoorE (104, p. 51) gehört wahrscheinlich zu 
dieser Gattung; die Härchen der Hakenborsten sind auf beiden Seiten 
vom großen Zahn angeordnet; außerdem ist es wahrscheinlich, daß das 
Hinterende des Typusexemplars vom Hinterrand des vordersten (ein- 
zigen?) der hintern borstenlosen Segmente an nach einer frühern Ver- 
stümmelung nicht völlig regeneriert ist. — Sollten diese und die 
vorhergehende Art der Gattung angehören, so müßte offenbar 
Olymenella elongata MooRE einen neuen Artnamen erhalten. 

Olymene producta Lewwıs (113, p. 111) — KEucelymene (Macro- 
clymene) producta (Lewis) Verkıun (124, p. 655)') steht möglicher- 
weise Olymenella nahe, genauer zwischen dieser Gattung und Aziothella. 
Indessen dürfte ihr Hinterende, besonders mit Rücksicht auf das 
mögliche Vorhandensein eines hintern Wulsts und eines längern 
Ventraleirrus (hinsichtlich des letztern spricht die Beschreibung von 
großer Ähnlichkeit mit CO. torguata, fig. 6 dagegen läßt möglicher- 
weise einen längern Ventraleirrus zu) erneuter Untersuchung be- 
dürfen. 


1) Hier auch irrtümlich elongata genannt. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 209 


Es mag zum Schluß angebracht sein, hier durch ein kurzes 
Schema die gegenseitige Stellung und die wesentlichsten Unter- 
scheidungsmerkmale der besprochenen Gattungen zu veranschau- 
lichen. 

I. Hautdrüsen nicht in Bändern; hinterer wulstförmiger Ring fehlt: 

A:iothella, langer Ventraleirrus (ausgezogene Proboscispapillen). 
1I. Hautdrüsen in Bändern; hinterer wulstförmiger Ring vorhanden. 
Kragensegment vorhanden; kein langer Ventraleirrus: Olymenella. 

Kragenseement fehlt; langer Ventralcirrus. 
Mehrere, wenig umgewandelte Hakenborsten auf dem 1. bis 
3. Borstensegment: Nov. gen.(?) (mit Olymenella rubrocincta). 
Wenige, mehr oder weniger grobe Hakenborsten auf dem 

1.—3. Borstensegment: Zuelymene. 


Axiothella catenata (MALMGREN). 
(Taf. 5, Fig. 166-170; Taf. 9, Fig. 308—311.) 


Axiothea catenata MALMGREN (27, p. 190; 31, p. 209, fig. 59). 
Olymene catenata (MALMGREN) LEVINSEN (81, p. 143). 
Olymenella (Axiothella) catenata (MALMGREN) VERRILL (124, p. 657). 


Die vordere Spitze desKopfs breit. Die Kopfsäume 
nach hinten zu nicht geschieden, hier einen gerade 
verlaufenden Rand bildend. Ocellen fehlen. Pro- 
boseispapillen hauptsächlich mit ausgezogener Spitze. 
15 borstentragende und 4hintere borstenlose Segmente. 
Analcirren teils lang und schmal, teils kurz und rund; 
die letztern wachsen zum großen Teil während des 
Wachstums aus Nephridien im 6.—9. Borstensegment. 
Die Borstensegmente 2-3 sind mehr oder weniger 
vollständig drüsenhaltig bis nahe an den Hinterrand. 
Die ziemlich schwach reduzierten Hakenborsten der 
Borstensegmente 1—3 entbehren der Härchen; Zähne 
4—5. Die ausgebildeten Hakenborsten mit 6(—7) Zähnen. 

Färbung: unbekannt. 


Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs ist 
ziemlich breit, aber wenig hervorstehend (Fig. 169). Die Säume 
sind vor den Seiteneinschnitten ziemlich breit, doch ist ihre größte 
Breite nirgends gleich dem Abstand zwischen den hintern Enden 
der Nuchalorgane. Nach den Seiteneinschnitten zu nimmt dieser 

14 


210 Ivar ARWIDSsoN, 


Teil der Säume etwas ab. Hinter denselben sind die Säume be- 
deutend niedriger und, mit Ausnahme eines kurzen Absatzes ganz 
vorn, ungefähr von derselben Höhe; ein hinterer medianer Einschnitt 
fehlt also. Die Säume, vor allem ihre hintere Partie, sind verhältnis- 
mäßig dick; der Rand ist an einer Reihe größerer Individuen hier 
und da seicht und unregelmäßig eingeschnitten, offenbar eine Folge 
der Konservierung. Die Nuchalorgane reichen nicht bis zu den 
Seiteneinschnitten in den Säumen. Ihre vordere Grenze oder ihr 
Abschluß ist an stark zusammengezogenen Individuen (Fig. 169) 
schwer zu sehen; während gleichzeitig die Organe hier nach vorn 
zu sich nähern, scheinen sie hier in einer schmalen und seichten 
Rinne fortzugehen, die indessen auch bei andern Arten (u. a. sehr 
deutlich bei Olymenella rubrocincta) an zusammengezogenen Individuen 
wahrgenommen werden kann. Einige kleinere, nicht zusammengezogene 
Individuen von A. catenata zeigen, daß die Nuchalorgane in ihrer 
normalen Lage ungefähr gleichlaufend sind, ganz vorn jedoch etwas 
ausgebogen und in der Mitte vielleicht etwas in leichtem Bogen 
einander genähert. — Ocellen fehlen. 

Die Proboscispapillen im äußern Kranz sind ziemlich klein, bei 
einem Individuum ungefähr 26 Stück ; nach innen von dieser kommen 
dann 1—2 Kränze deutlich größerer Papillen, sodann 2—3 Kränze 
an Größe abnehmender Papillen, die innersten auf der Vorderseite 
besonders klein und nicht ausgezogen (Fig. 166). Im übrigen sind die 
Papillen mehr oder weniger stark ausgezogen mit der Spitze nach der 
Basis der Proboscis hin, am deutlichsten an den größten Papillen. 

Die Partie vor dem 1. Borstensesment und der vordere, stark 
drüsenhaltige Teil dieses Segments, besonders auf der Rückenseite, 
sind deutlich gefurcht (Fig. 167). Der vordere Rand wenigstens des 
1. Borstensegments ist vor den Parapodien deutlich nach vorn zu 
winklig gebogen. Die Parapodien des 8. Borstensegments sitzen an 
oder etwas hinter der Mitte des (wohlausgestreckten) Segments. 
18 Borstensegmente sind vorhanden; beobachtet an einem ganzen 
Individuum aus der Treuren-Bay und einem vor den hintersten 
Borstensegmenten zerfallenen, aber offenbar vollständigen Individuum 
aus der Kings-Bay. Die 2 hintersten Borstensegmente nehmen 
ziemlich bedeutend an Länge ab, und hinter diesen kommen dann 
4 in der Regel borstenlose '), nach hinten zu schnell abnehmende 


1) Ein Individuum von 65° 2’ n. Br., 171° w. L. besitzt Haarborsten 
auf der rechten Seite des vordersten, normalerweise borstenlosen Segments. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. >11 


Segmente (Fig. 170). Sie besitzen deutliche Parapodienrudimente, 
die nach hinten zu immer niedriger sitzen, um auf dem 4. Segment 
nur unbedeutend vom Bauchmark entfernt zu sein. Die hintersten 
Segmentgrenzen sind wenigstens an dem vorliegenden Material un- 
deutlich. 

Es folgt dann die besonders in schlaffem Zustande deutlich nach 
hinten zu ziemlich erweiterte, glatte, feste und etwas glänzende, 
becherförmige Partie, die nach hinten zu die Analeirren trägt. 
Innen vor diesen findet sich eine nach vorn gehende, mehr oder 
weniger trichterförmige Vertiefung (Fig. 168), in deren Mitte der 
wenigstens an vorliegendem Material ziemlich niedrige und an der 
Basis ziemlich schwach begrenzte Analkonus sich erhebt. Der Anal- 
zapfen ist ziemlich groß und deutlich; außerdem zeigt ein besser 
erhaltenes Individuum auf den herumstehenden Analrunzeln kleine 
hervorstehende Papillen, die etwas an die bei Aeteroclymene robusta 
(Fig. 174) erinnern. Eine deutlich abgegrenzte Bauchmarkpartie 
auf der Innenseite des Trichters ist nicht beobachtet worden. 

Der schmale Ventraleirrus ist mindestens ebenso lang wie die 
becherförmige Partie vor den Cirren. Die übrigen kürzern Cirren 
sehen ziemlich verschieden bei verschiedenen Individuen aus, in 
deutlichem Zusammenhang mit der Anzahl der Cirren, die übrigens 
ziemlich regelmäßig mit dem Wachstum zunimmt. Die längern 
dieser Cirren sind ungefähr von demselben Aussehen wie der Ventral- 
eirrus, aber etwas kürzer und ein Teil übrigens an Länge wechselnd. 
die übrigen sind kurz und rund stumpf. 

1 Individuum aus der Recherche-Bay mit 20 Cirren (Fig. 168) 
besitzt 9 lange (den ventralen eingerechnet); die übrigen Cirren sind 
kurz, doch etwas varlierend und so gestellt, dab sich 1 in jedem der 
7 Zwischenräume zwischen den längern und 2 in jedem der übrigen 
Zwischenräume, d. h. hier des 2. und 3. linken, vom Ventraleirrus 
aus gerechnet, finden. Aus dem Discofjord sind u. a. folgende 
3 Individuen untersucht worden. 1 Individuum mit 21 Cirren hat 
9 lange Cirren; die übrigen sind kurz und mit Ausnahme der 
Zwischenräume nächst dem Ventraleirrus und des 4. rechten, welche 
Zwischenräume 2 kurze Cirren haben, einzeln gestellt. Ein anderes 
Individuum hat 26 Cirren, wobei lange und kurze völlig gleichmäßig 
abwechseln. Ein drittes Individuum hat 28 mehr oder weniger lange 
und 6 kurze, runde Cirren; von den letztern sind einige sehr klein. 
Bei einem Individuum mit 28 Cirren, aus der Recherche-Bay, sind 


folgende 9 Cirren, nach rechts hin vom Ventraleirrus (als Nr. 1) 
14* 


212 Ivar ARWwIDSssoN, 


aus gerechnet, sehr kurz: 2, 4, 8, 9, 16, 20, 22, 23 und 25; von 
diesen ist z. B. der 16. sehr klein und sitzt dicht neben dem nächsten, 
langen Cirrus. Von den langen Cirren weist ein Teil weniger be- 
deutende Länge auf, so z. B. der 6. (zusammengewachsen an der 
Basis mit dem 5.), der 11.—15. und besonders der 28. Cirrus (also 
neben dem Ventraleirrus). Ein Individuum von Ikaniut hat 25 mehr 
oder weniger lange Cirren und nur 2 kurze Cirren, die letztern je 
auf einer Seite vom Ventralcirrus gelegen. In den meisten Fällen 
scheinen übrigens diese Cirren neben dem Ventraleirrus kurz zu sein, 
doch sind Individuen beobachtet worden, bei denen der eine oder 
beide gestreckt und ziemlich lang gewesen sind. — Außer einem 
oben erwähnten Fall sind doppelte oder nicht völlig geschiedene, 
lange Cirren an 2 Individuen beobachtet worden, bei dem einen sind 
sie ein bedeutendes Stück von der Basis aus vereinigt, bei dem 
andern nur an der Basis. In diesen beiden Fällen sind diese Cirren 
von ungefähr derselben Länge. 

Eine Zusammenstellung der untersuchten Individuen (vg]. unten) 
zeigt, dab die Anzahl der kurzen Cirren, die anfangs ziemlich regel- 
mäßig mit den längern abzuwechseln scheinen, ziemlich regelmäßig 
in dem Maße abnimmt, wie die Anzahl der Cirren im ganzen zu- 
nimmt; offenbar beruht dies darauf, daß die Mehrzahl der kurzen 
Cirren allmählich auswächst. 


Anzahl Analcirren davon lange 
20 9 
21 1) 
26 19 
27 29 
28 19 
34 28 


Die Borstensegmente 6—9 besitzen Nephridien. 

Hautdrüsen. Die Innenseite der Kopfsäume hat ziemlich 
schwache, die Kopfscheibe selbst mit Ausnahme der Partie zwischen 
den Nuchalorganen ziemlich starke Drüsen (Fig. 169). Bei kleinern 
Individuen sind diese Drüsen bedeutend schwächer, ja bei sehr 
kleinen scheinen sie, mit Ausnahme der Partien dicht außen vor 
den Nuchalorganen, nicht nennenswert entwickelt zu sein. (Die 
folgenden Angaben nach einem großen Individuum (Fig. 167)). 

Die Außenseite der Säume, mit Ausnahme ihres äußersten Rands, 


Skandinavische und arktische Maldaniden 913 


ıst wie auch das in Felder eingeteilte Gebiet dahinter sehr gleich- 
mäßig drüsenhaltig. Das 1. Borstensegment hat bis zu einem guten 
Stück hinter die Parapodien ungefähr dasselbe Aussehen, die 
stärksten Drüsen finden sich jedoch vor den Parapodien. Hinein 
in den hintern drüsenarmen Teil, der sich übrigens auf der Unter- 
seite keilfürmig nach vorn bis nahe an den Vorderrand des Segments 
erstreckt, ragen drüsenhaltige Zungen von den Parapodien aus nahe 
dem Bauchmark und eine drüsenärmere in der Mittellinie des Rückens. 
Das Bauchmark ist in keiner Weise auf diesem Segment markiert. 
Das 2. Borstensegment besitzt ganz vorn einen schmalen drüsen- 
freien Rand und dahinter ein Band von sehr starken Drüsen, die 
auch, in Form einer schmalen, mehr oder weniger deutlichen Brücke, 
über das Bauchmark hinausreichen. Die übrigen Teile, mit Aus- 
nahme der hintersten Partie und des Bauchmarks, sind ziemlich 
stark drüsenhaltig. Das 3. Borstensesment ähnelt dem vorher- 
gehenden Segment, ist aber noch gleichmäßiger drüsenhaltig; ein 
schmaler, deutlicher, abgesetzter drüsenfreier hinterer Rand ist vor- 
handen. Das Bauchmark ist nicht drüsenfrei. Das 4. und die fol- 
genden Borstensegmente bis zum vordern Teil des 8. sind gleich- 
mäßig drüsenhaltig; doch besitzt noch wenigstens das erstgenannte 
Segment ein vorderes Band von stärkern Drüsen. Die mehr oder 
weniger drüsenfreien Vorder- und Hinterränder der Segmente nehmen 
allmählich nach hinten zu ab, so dab die Grenzen zwischen dem 
6. und 7. und das 7. und 8. Borstensegment kaum noch oder über- 
haupt nicht durch solche ausgezeichnet sind. Auf dem 8. Borsten- 
segment erstreckt sich das Drüsenband, das nach hinten zu ziemlich 
jäh endet, am weitesten nach hinten auf der Rückenseite; hier 
reichen die Drüsen ungefähr bis zu den Parapodien, doch findet sich 
in der Mittellinie eine deutliche nach vorn gehende Ausbuchtung 
der hintern, mehr drüsenarmen Partie. Auf den Seiten und unten 
reichen die Drüsen nicht bis an die Parapodien heran. Das Segment 
im übrigen ist mit schwachen, zerstreuten Drüsen versehen. Die 
folgenden Borstensegmente sind noch etwas schwächer drüsenhaltig; 
gleich oberhalb der Haarborsten finden sich etwas dichter stehende 
Drüsen, besonders nach hinten zu, wo wenigstens die borstenlosen 
Segmente deutliche Drüsenbänder zwischen den Parapodien auf der 
Rückenseite haben (Fig. 170), und auch etwas nach dem Bauchmark 
zu, das im hintern Teil des Körpers etwas durch Drüsen aus- 
gezeichnet wird (wie auch auf dem hintern Teil des 8. Borsten- 
segments). Der hinter dem letzten borstenlosen Segment gelegene 


214 IvAr ARWIDSSON, 


Teil ist ziemlich stark drüsenhaltig, nach hinten zu jedoch ab- 
nehmend; der Hinterrand selbst ist frei, und die kleinen Drüsen- 
felder, die sich auf der Außenseite der Analcirren finden, stehen 
gar nicht oder kaum in Zusammenhang mit den davor liegenden 
Drüsen. Das Bauchmark ist hier ziemlich frei von Drüsen. Die 
Innenseite der Analcirren ist drüsenhaltig, aber schwach, besonders 
gegen die Spitzen hin (Fig. 168). Die Innenseite des Trichters und 
der Analkonus entbehren der Drüsen. 

Borsten. Die 3 vordersten Borstensesmente besitzen ziemlich 
entwickelte Hakenborsten mit ziemlich spitzem, großem Zahn; 
Härchen fehlen indessen (Fig. 308). Anzahl der Zähne: 4—5. 3 ver- 
schiedene große Individuen von 65° 2‘ n. Br., 171° w. L. besitzen 
resp. 3, 5. 5; 11 (schwache) !), 9, 11 und 12, 16, 18 Borsten auf diesen 
Segmenten; siehe außerdem untenstehende Serie! 

Die Borstensegmente 4 und 5 besitzen zum Teil nicht völlig 
entwickelte Hakenborsten, indem bei den obern Borsten der untere 
Zahn ziemlich stumpf ist und Härchen bei ihnen fehlen; dies 
letztere gilt bei einem Individuum (vgl. die Serie!) für die obern 10, 
resp. 8 von 20 und 20 vorhandenen Borsten. Bei den übrigen 
Borsten nehmen die Härchen allmählich zu, und auf den untersten 
Borsten sind sie völlig entwickelt. Die Hakenborsten der folgenden 
Segmente sind vollentwickelt (Fig. 309) (der große Zahn verhältnis- 
mäbig stumpf) und ausgezeichnet durch eine gerade untere Kontur 
und etwas innen vor der Basis des großen Zahns befestigte Härchen, 
die unter demselben Zahn zusammenstehen. Anzahl der Zähne: 
5—61=°?, (5—)6(—7)101°%. Die Anzahl der Hakenborsten an einem 
groben Individuum aus der Kings-Bay (wenigstens ist es wahrschein- 
lich, daß das untersuchte Vorderteil bis zum 9. Borstensegment inkl. 
und das Hinterteil mit 9 Borstensegmenten zusammengehören) be- 
tragt resp.'9,.13,'15, 20, 20, 21, 21,27, 31,35, 39, 37, 34,34, 35 
37°), 37, 34. Die 5 hintern Borstensegmente eines groben Indi- 
viduums aus dem Discofjord besitzen resp. 34, 31, 27, 26, 25 Haken- 
borsten. 


1) Offenbar ausgewachsen während einer Regeneration; vgl. nächste 
Anm. 

2) Die Borsten der 3 letzten Borstensegmente, besonders die obern, 
sind sehr schwach und entbehren fast vollständig der Härchen; sie sind 
vermutlich während einer Regeneration dieses Teils ausgewachsen, daher 
schwach und offenbar etwas zahlreicher als normalerweise, d. h. die obern 
sind nicht in gewöhnlicher Folge abgefallen. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 215 


Die vordern Haarborsten besitzen schmale, wenig verschiedene 
Säume (der größte Unterschied ungefähr auf dem 3. Borstensegment); 
die Spitzen, die nicht besonders lang sind, besitzen wenigstens vom 
2.—3. Borstensegment an einen deutlichen Haarpinsel (Fig. 310), 
der nach hinten zu etwas stärker wird. 

Die hintern Haarborsten, zu deren Studium das vorliegende 
Material sich wenig eignet, da die Mehrzahl dieser Borsten ab- 
gebrochen oder auf andere Weise beschädigt ist, scheinen (Fig. 311) 
durch schmale, wenig verschiedene Säume ausgezeichnet zu sein. 
Auf dem 14.—18. Börstensegment ist der größte Unterschied zwischen 
den Säumen beobachtet worden. Die Spitzen sind ziemlich kurz. 

Größe. Eins der größten beobachteten Individuen — aus der 
Kings-Bay — mißt in der Länge ungefähr 105 mm bei einer größten 
Dicke (am 9. Borstensegment) von 6 mm. 

Geschlechtsreife. 1 2 aus der Recherche-Bay, 29./6. 1898, 
besitzt hauptsächlich kleine Eier, die größten 0,5 x 0,336 mm. 

Röhre. Eine Röhre aus der Treuren-Bay ist aus Sand und 
Schlamm zusammengesetzt; die Wand 1 mm dick. Eine Röhre von 
Hakluyts Headland ist aus hellem Sand, etwas Schlamm und Algen- 
resten gebaut; Dicke der Wand 1,2 mm. 

Fundnotizen. Sämtliche Individuen sind Eigentum des 
Reichsmuseums zu Stockholm. 

65° 2’ n. Br., 171° w. L., Bering-Straße, Sandschlamm. 

67° 7 n. Br., 173° 24° w. L., Winterhafen der Vega, 16—18m. 

West-Spitzbergen, Shoalpoint, 80° 9' n. Br., 17° 40° ö. L., 55 m. 

West-Spitzbergen, Treuren-Bay. 

West-Spitzbergen, Hakluyts Headland, 55 m. 

West-Spitzbergen, Kings-Bay, Schlamm, Steine, 9—15 m. 

West-Spitzbergen, Recherche-Bay, 77° 30‘ n. Br., 14° 36‘ ö. L., 
schwarzgrauer Schlamm, Sand, Steinchen, 30—40 m. 

West-Grönland, Discofjord, Mellanfjorden, Sandschlamm, 35 bis 
180 m. 5 Indiv. 

West-Grönland, Ikaniut, 27—55 m. 

Ältere Fundangaben. 

Folgende Angaben sind offenbar zuverlässig: 

Bering-Strabße (97, p. 2). 

Westlich von der Bering-Straße (80, p. 411); vgl. oben! 

Weißes Meer (85, p. 56). 

Spitzbergen (27, p. 191; 96, p. 132). 

West-Grönland (129, p. 275; 64, p. 219; 68, p. 507; 27, p. 191). 


216 Ivar Arwıossox, 


Grönland (81, p. 303). 

Die Angaben Casco Bay (57, p. 351) und Gegend von St. George’s 
Banks (65, p. 16) als Fundorte für diese ganz sicher rein arktische 
Art an der Ostküste von Nordamerika erscheinen zweifelhaft, be- 
sonders der letztere, der auch von den betreffenden Verf. als un- 
sicher bezeichnet wird. 

BıpenkaP (105, p. 113) gibt die Art vom Tromsöer Amt im 
nördlichen Norwegen an, wo sie von SPARRE-SCHNEIDER gefangen 
worden ist; in dem Material, das Verf. aus dem Tromsöer Museum 
geliehen erhalten, ist indessen die Art nicht vertreten. 

Die Angaben über folgende Fundorte sind ganz sicher unrichtig: 

Westliches Norwegen (95, p. 8; 111, p. 11). 

Skagerrak (61, p. 160); Kattegatt (103, p. 345). 

Schottland (93, p. 679"); 99, p. 155: die beiden Bestimmungen 
offenbar unrichtig!). 

Shetland (35, p. 251; 39, p. 420 (offenbar unrichtig!); 40, p. 338; 
108, p. 409). 

GEMMILL's Annahme (125a, p. 361), dab die Angabe über das 
Vorkommen von Olymene lumbricalis Aup. et Epw. (26, p. 345) sich 
auf A. catenata bezöge, scheint grundlos zu sein. 

Regeneration. Kings-Bay: 1 Individuum: 3 hintere Borsten- 
segmente; Recherche-Bay: 1 Individuum: 1 vorderes Borstensegment. 


Gattung Euclymene VERRILL. 


Olymene SAVIGNY (4, p. 92), non OKEN 1815. 
BPucelymene VERRILL (124, p. 654). 
Euelymene VERRILL subgen. Euclymene VERRILL (124, p. 655). 


Die Nuchalorgane ziemlich lang. Deutliche Kopf- 
säume Die Proboscis mit niedrigen Papillen. Seg- 
mente mit Kragen fehlen. Die Parapodien des 8. Borsten- 
segments etwas hinter der Mitte des Segments. Deut- 
liche hintere borstenlose Segmente sind vorhanden 
und hinter diesen ein wulstförmiger Ring und ganz 
hinten eine becherförmige Partie Der Ventralecirrus 
am längsten, die übrigenCirren wechselnd. DerAnal- 
konus, dessen Analzapfen deutlich ist, liegt auf dem 
Boden einer trichterähnlichen Einsenkung. Kopf- 


1) Vgl. S. 220. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. za 
f 


scheibe mit deutlichen Drüsen. Die vordern Segmente 
mit deutlichen Drüsenbändern. Die ziemlich groben 
Hakenborsten des 1.—5. Borstensegments sind mehr 
oder weniger stark umgewandelt, entbehren der Här- 
chen und sind in der Regelin Einzahl vorhanden; der 
Hals der vollentwickelten Hakenborsten nach innen 
zu deutlich abgesetzt; die Härchen zusammenstehend 
unter dem großen Zahn. Die vordern Haarborsten mit 
schwachen Säumen und deutlich geschiedenem Haar- 
pinsel. Die hintern Haarborsten besitzen ziemlich 
schmale Säume und glatte Spitzen. Röhren frei und 
serade, ziemlich dünn. 

Der Hals der entwickelten Hakenborsten ist deutlich schräge 
gestreift. — Möglicherweise sind die Kopfsäume nach hinten zu bei 
sämtlichen Arten in der Mitte mehr oder weniger eingeschnitten; 
indessen dürften gerade die hintern Teile der Säume bedeutende 
Verschiedenheiten bei den Arten aufzuweisen haben, die in dieser 
Gattung vereinigt sind und die wahrscheinlich in der einen oder 
andern Weise auf verschiedene Gruppen zu verteilen sein werden; 
vgl. unter Kuclymene droebachiensis ! 

VeErrIEL (124, p. 655) teilt die Gattung Kuclymene in 3 Unter- 
gattungen: Kuclymene, Praxillella und Macroclymene, wovon Prazillella 
eine eigene Gattung bildet, vgl. diese, und Macroclymene durch eine 
Art Olymene producta, vgl. diese, repräsentiert wird, die nicht un- 
wahrscheinlich in die Nähe der Gattung Ciymenella gehört. Bleibt 
dann nur die erstgenannte Untergattung übrig, die also, wenigstens 
bis auf weiteres, eingezogen werden kann. 


Zu der Gattung Euelymene oder in die Nähe derselben zu stellen 
sind außer der unten behandelten #. droebachiensis vermutlich fol- 
gende Arten, wovon jedoch ein Teil so unvollständig bekannt ist, 
dab nur das Vorhandensein vereinzelter, mehr oder weniger um- 
gewandelter Hakenborsten (oft als Stacheln oder dgl. dargestellt) auf 
dem 15. Borstensegment den Ausschlag hat geben müssen. 

Olymene amphistoma SAVIGNY (4, p. 93); vgl. 33, p. 54. 

Olymene uranthus SavıGnY (4, p. 93); vgl. 42, p. 319. 

Euelymene (Euclymene) palermitana (GRUBE) VERRILL (124, p. 655) 
— (lymene palermitana GRUBE (6, p. 66); vgl. 120, p. 10. 


j; | 


218 Ivar Arwınsson, 


Eucelymene (Prawillella) lumbricoides (Aup. et Epw.!)) VERRILL 
(124, p. 655) — (lymene lumbricoides (Aup. et Epw.) QUATREFAGES 
(28, p. 326) = Ulymene lumbricalis Aupovın et Epwarps (8, tab. 22). 
Vgl. 38, p. 109; 42, p. 318; 106, p. 136 (zu beachten die Hakenborsten). 

Euclymene (Euclymene) oerstedii (Cuar.) VERRILL (124, p. 655) = 
Olymene oerstedii CLAPAREDE (24, p. 28); vgl. Samt-JoserH (106, 
p. 137), nach dessen Vermutung übrigens die folgende Art identisch 
mit dieser ist. 

Euelymene (Euelymene) digitata (GRUBE) VERRILL (124, p. 655) —= 
Olymene digitata GruBE (25, p. 54); offenbar Euelymene droebachiensis 
nahestehend. 

Olymene zostericola (JUATREFAGES (28, p. 237). 

Olymene grossa BAıRD (47, p. 95); nach 125, p. 190. Vel. 84, p. 397. 

Enuelymene (Euclymene) zonalıs (VERRILL) VERRILL (124, p. 655) 
— Praxillella zonalis (VERRILL) VERRILL (77, p. 305) = Praxilla 
zonalis VERRILL (56, p. 505). Nach Verrınv's Figuren (56, fig. 2, 
tab. 6 und 57, fig. 4, tab. 5) steht die Art offenbar in der Nähe von 
Euelymene droebachiensis. Die Art, die WEBSTER u. BENEDICT unter 
dem Namen Praxillella zonalis (92, p. 745) aufführen, ist also eine 
andere, vorausgesetzt jedoch, daß ihre Angabe betrefts eines vordern 
Kragens auf dem 4. Borstensegment richtig ist. 

Olymene brachysoma ORLANDI (120, p. 14); ziemlich unsicher, ab- 
weichende Hakenborsten; langer Ventraleirrus? 

Olymene claparedei OruanDı (120, p. 17). 

Eucelymene coronata VERRILL (124, p. 655). 

Olymenella insecta EHLERS (135, p. 54).”) 


Euclymene droebachiensis (M. SARs). 
(Taf. 5, Fig. 159—165; Taf. 9, Fig. 312—814; Taf. 10, Fig. 315—317; 
Taf. 12, Fig. 368—370.) 
(lymene droebachiensis M. SARS (46, p. 412). 
Arxiothea droebachiensis (SARS) MALM (55, p. 95, fig. 5). 

Die vordere Spitze des Kopfs mittelmäßig. Die 
Kopfsäumemitschwachen Seiteneinschnittenundnach 
hinten zu in der Mittellinie schwach eingeschnitten. 
Ocellen fehlen. Die Papillen der Proboseis in der 
Regel 5—6 in jeder Reihe. Das 6. und besonders das 

1) Es steht unrichtig GRUBE. 


2) Ob fig. 19 sich auf dieselbe Art bezieht wie fig. 18 (tab. 7), 
ist ungewißb. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 219 


7. Borstensegment ist lang, das letztere etwasvorder 
Mitte mit einer segmentengrenzähnlichen Furche oder 
einem Einkniff versehen. 20 borstentragende und 3 
hintere borstenlose Segmente Analcirren mehr oder 
weniger fingerförmig, ziemlich regelmäßig abwech- 
selnd. Nephridien im 6.—9. (6.—8.) Borstensegment. 
Deutliche vordere Drüsenbänder auf dem 1.—8. Borsten- 
segment, besonders stark auf dem 6. und 7. und bis 
nahe an den Hinterrand gehend auf dem 3. und 4. Deut- 
liche längsgehende Drüsenbänder: auf dem Rücken 
vom 8., auf den Seiten und längs den Seiten des Bauch- 
marks vom 9. Borstensegment inkl. an, sämtlich nach 
hinten zu ziemlich bald verschwindend. Die Haken- 
borsten des 1.—3. Borstensegments mit ziemlich langem 
Innenteil, izähnig oder, besonders bei kleinern 
Individuen, bis 4zähnig. Die ausgebildeten Haken- 
borsten mit bis zu 8Zähnen. Die vordern Haarborsten 
sind besonders zahlreich auf dem 8.-—l1l. Borsten- 
segment; mit Ausnahme einer größern oder geringern 
Zahl der hintern Haarborsten auf denselben Segmenten 
ist die Basis der Spitzen dieser Borsten mehr oder 
weniger verbreitert und hell. 

Diese Art steht vermutlich ziemlich abseits von dem Typus der 
Gattung, E. amphistoma, E. palermitana und andern. Besonders 
kennzeichnend dürfte folgendes sein: der segmentengrenzähnliche 
Einkniff des 7. Borstensegments, das Vorhandensein von 3 hintern 
borstenlosen Segmenten, der verhältnismäßig lange wulstförmige 
Ring, möglicherweise das Vorkommen von Nephridien auf dem 
6. Borstensegment (#. palermitana z. B. hat diese Organe auf dem 
7.—9. Borstensegment), längsziehende Drüsenbänder vom 8. Borsten- 
segment an und schließlich verhältnismäßig schwach umgewandelte 
Hakenborsten (mit ziemlich langem Innenteil) auf dem 1.—3. Borsten- 
segment. Die längs dem Bauchmark ziehenden Drüsenbänder dürften 
sich bei vielen Arten finden, und wenigstens FE. palermitana besitzt 
hinter dem 8. Borstensegment einige, teilweise ausgezogene, rücken- 
ständige Drüsenflecke. 

Die erwähnte Grenze etwas vor der Mitte des 7. Borsten- 
segments dürfte möglicherweise auf starker Zusammenziehung be- 
sonders starker Ringmuskeln beruhen, die an der innern Grenze 
zwischen den Segmenten gelagert sind. Vollständig schlaffe Individuen 


220 Ivar ARWIDSSON, 


zeigen vielleicht gar keinen Einkniff. — Etwas Ähnliches ist offen- 
bar von ÜUNNINGHAM U. RAMAGE (95, p. 679) für eine Art abgebildet 
(fie. 42), die sie unrichtig als Aziothea catenata bezeichnen und die, 
abgesehen von dem Vorkommen von Ocellen (fig. 42A) und offenbar 
(zufällig?) nicht einfachen Hakenborsten auf dem 1.—3. Borsten- 
segment (fig. 42), E. droebachiensis nahe zu stehen scheint. Bei 
dieser Deutung hinsichtlich der fraglichen Grenze, die ziemlich nahe 
den Parapodien des 7. Borstensegments gelegen ist, fehlt indessen 
in der Figur die gewöhnliche Segmentgrenze, die offenbar ziemlich 
nahe den Parapodien des 8. Borstensegments liegen und dieses 
Segment kurz machen muß. Möglicherweise liegt, obwohl dies nicht 
wahrscheinlich ist, ein direkter Fehler in der Zeichnung vor. 

Färbung. Ein 17 mm langes Individuum von KRödberg, 
17./6. 1901, besitzt gelbbraune Punkte — mit einem Stich ins Rot- 
oder Schokoladenbraune — auf folgenden Segmenten. Das 3. Borsten- 
seement besitzt spärliche Punkte, am zahlreichsten jedoch vor den 
Parapodien, wo sie am Vorderrand einen sehr schwachen Ring 
bilden. Das nächste Segment besitzt einen deutlichen vordern Ring 
und ist hinter den Parapodien ziemlich stark punktiert, besonders 
ganz nach hinten zu. Das 5. Borstensegment besitzt vor den Para- 
podien sehr wenige Punkte, die hauptsächlich auf den Seiten des 
Segments gelegen und nach vorn zu kaum in einem Ring angeordnet 
sind. Von dem Gebiet hinter den Parapodien ist die vordere Hälfte 
dicht punktiert und am stärksten auf der Unterseite, wo die Punkte 
jedoch nicht bis zur Medianlinie reichen, sondern hier zwei, ziemlich 
scharf abgesetzte, etwas abgerundete Felder bilden (etwas Ähnliches 
findet sich auch auf dem vorhergehenden Segment); der hinterste 
Teil ist schwächer punktiert. Das 6. Borstensegment gleicht dem 
vorhergehenden, doch sind weniger Punkte auf den Seiten vor den 
Parapodien und mehr Punkte hinter diesen vorhanden. Das 
7. Borstensegment hat keine Punkte vor und ziemlich schwache 
hinter den Parapodien. Das 8. Borstensegment hat zerstreute Punkte 
vor den Parapodien. 

Ziemlich große Individuen, aus dem Kosterfjord, 20./8. 1901, 
ähneln sehr den vorhergehenden, doch besitzen sie etwas zahl- 
reichere, rotbraune Punkte, die am stärksten auf dem 4. und 5. Borsten- 
seement sind; besonders besitzt das erstere einen starken vordern 
Ring, der nach den Parapodien zu abnimmt. Dieses Segment und 
besonders das folgende besitzt ein freistehendes Band von Punkten 
längs der untern Mittellinie. Das 8. Borstensegment ist vorn sehr 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 3a 


schwach punktiert und besitzt wahrscheinlich Punkte auf den Seiten 
unmittelbar hinter den Parapodien. 

Äußerer Körperbau. Die Säume des Kopfs sind ziemlich 
breit, besonders nach vorn zu; nach hinten zu in der Mittellinie 
sind sie schwach, aber deutlich eingeschnitten (Fig. 159). Die Ein- 
schnitte auf den Seiten sind schwach und wenigstens an einer Reihe 
konservierter Individuen fast verschwunden. Die Nuchalorgane sind 
mittelmäßig und reichen nicht völlig bis an die Seiteneinschnitte 
der Säume heran. Ocelien fehlen. Die Proboseis besitzt ungefähr 
28—30 Reihen niedriger Papillen (Fig. 165); in jeder Reihe stehen 
in der Regel 5—6 Papillen, die nach der Basis der Probosecis zu 
etwas an Größe abnehmen. Die Reihen sind ziemlich deutlich, ob- 
wohl die Papillen hier und da sozusagen geteilt sind, wodurch die 
Reihen oft etwas zusammengehen können. Fig. 163 zeigt die innern 
Papillen in 2 hintern Reihen mit resp. 5 (6) und 8 Stück, wovon 
die letztern (die linken in der Figur) nach der Basis der Proboseis zu 
quer geteilt und wenig deutlich sind. An einer zusammengezogenen 
Proboseis erscheinen besonders die äußersten Papillen ziemlich hoch, 
im Profil gesehen (Fig. 162). Die mittlere, nicht papillentragende 
Partie der Proboscis besitzt ungefähr 28 schwache, radiierende 
Streifen, die sämtlich durch Drüsen ausgezeichnet sind, welche auf 
sewöhnliche Weise von lodgrün gefärbt werden. 

Der vordere Rand des 1. Borstensegments ist vor den Para- 
podien ziemlich deutlich winklig nach vorn gebogen. Von den 
vordern Borstensegmenten sind das 6. und besonders das 7. sehr 
lang; das letztere trägt etwas vor der Mitte ') eine deutliche Furche 
oder Grenze, am meisten ähnlich den äußern Grenzen zwischen den 
Segmenten (Fig. 16la, 165). An einer Reihe von Individuen (kon- 
servierten) erscheint diese Grenze indessen nur in Form eines Ein- 
kniffs auf der Unterseite. 

Hinter dem 8. Borstensegment kommen 12 ziemlich lange, ganz 
hinten jedoch etwas abnehmende Borstensegmente (Fig. 161b, 165, 
164). 3 hintere borstenlose Segmente sind vorhanden (Fig. 164); 
ihre Länge nimmt sehr stark nach hinten zu ab, so daß das hinterste 
mehr kurz als breit ist. Die 2 vordern borstenlosen Segmente haben 
ziemlich starke Parapodienrudimente. Dahinter kommt dann die 
hier recht lange wulstförmige Partie und die hinterste becher- 


1) In Fig. 16la ist der hintere Teil teils stark zusammengezogen, 
teils etwas zu kurz. 


222 Ivar ARWIDSsoN, 


föürmige Partie. Der auch völlig ausgestreckt ziemlich kurze 
Analkonus mit seinem deutlichen Analzapfen liegt auf dem Boden 
der hintern trichterähnlichen Einsenkung; auf dem Analkonus tritt 
die Bauchmarkpartie deutlich hervor (Fig. 160). 

Von den Analeirren, die schmal und fingerförmig sind, ist der 
ventrale ungefähr 2'/;,mal so lang wie der längste der übrigen 
(Fig. 160). Diese sind ziemlich wechselnd, jedoch mit einer ge- 
wissen Regelmäßigkeit angeordnet. Die Anzahl der besonders kurzen 
Cirren scheint während des Wachstums abzunehmen (sie wachsen 
m.a. W. aus), trotzdem die Gesamtzahl der Cirren zunimmt; vgl. die 
folgende Übersicht! Die hier angeführten Individuen nehmen ziemlich 
regelmäßig an Größe zu außer dem 4, das verhältnismäßig klein, 
nur 22 mm lang ist; das letzte Individuum ist ansehnlich grob. 


Anzahl Cirren davon besonders kurz 


1 Indiv. aus dem Kosterfjord 19 6) 
1 ” ) ” „ 23 8 
1 ” ” ” ” 24 6 
li : Trondhjemsfjord 25 4 
ger ne Gnlimarıjord 39 ca. 4 


In 2 Fällen sind Analcirren gefunden worden, die etwas un- 
regelmäßig 2teilig waren. 

7 vollständige, hinsichtlich der Segmentanzahl gleiche Individuen 
sind untersucht worden, davon 6 aus dem Kosterfjord und 1 aus 
dem Trondhjemstjord. 

Nephridien sind im 6.—9. Borstensegment vorhanden oder können 
auch im 9. fehlen (beobachtet bei 1 Indiy.). 

Hautdrüsen. Die Kopfscheibe besitzt schwache Drüsen, die 
vor allem zwischen den Nuchalorganen und zu ihren Seiten wie 
auch auf der vordern Spitze zusammenstehen (Fig. 159). Auf den 
vordern Borstenseementen sind abgesehen von mehr zerstreuten 
Drüsen besonders folgende Anhäufungen zu bemerken. Das 1. Borsten- 
segment besitzt ein schmales Drüsenband nahe dem Vorderrand 
(Fig. 161a); ähnlich auf dem nächsten Segment, jedoch fast schwächer 
neben dem Bauchmark. Auf dem 3.—5. Borstensegment ist dieses 
Band sehr kräftig und erstreckt sich mit Ausnahme des letzt- 
genannten Segments ziemlich weit hinter die Parapodien. Am 
stärksten sind die vordern Bänder auf dem 6. und 7., schwächer da- 
gegen auf dem 8. Borstensegment. Auf dem 1.—7. Borstensegment 
ist der vorderste Rand frei von Drüsen. Die Rückenseite des 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 293 


6. Borstensegments ist hinter den Parapodien etwas drüsenhaltig, 
ebenso, und zwar zunehmend, auf dem folgenden Segment (oft viel 
stärker als in Fig. 16la), während gleichzeitig diese mehr dicht- 
stehenden Drüsen bis herunter gegen das Bauchmark reichen. Auf 
dem 8. Borstensegment beginnt ein dorsales Band abgesondert sicht- 
bar zu werden (Fig. 16la); es ist am stärksten auf dem nächsten 
Segment (Fig. 161b) und nimmt allmählich nach hinten zu ab, um 
auf dem 15. Borstensegment durch einige äußerst spärliche Drüsen 
repräsentiert zu sein. Der hintere Teil des 8. Borstensegments ist 
abgesehen von dem obern Band ziemlich gleichmäßig, obwohl nicht 
besonders stark drüsenhaltig. Vom nächsten Segment an tritt ein 
deutliches Band längs jeder der beiden Seiten und zwei auf der 
Bauchseite längs dem Bauchmark auf (Fig. 165). Die Seitenbänder 
sind auf dem 9. Borstenseement ziemlich breit, nehmen aber nach 
hinten zu sehr schnell ab, indem sie, übrigens ausschließlich mit 
ihrem obern Teil, nur eine Strecke das 11. Borstensegment hinauf 
in Form zusammenhängender Drüsen vorhanden sind (Fig. 161b); 
mehr zerstreute Drüsen setzen das Band auf diesem und den nächsten 
Segmenten fort. Die untern Bänder nehmen gleichfalls nach hinten 
zu ab, sind jedoch deutlich noch auf dem 14. Borstensegment, da- 
nach nur unbedeutende Spuren. 

Grobe Individuen besitzen auf dem 3. hintern borstenlosen Seg- 
ment und auf der darauf folgenden wulstförmigen Partie einen 
starken Drüsenring rings herum, ebenso ist der hintere Teil der 
becherförmigen Partie stark drüsenhaltig, und Drüsen sind noch auf 
der Außenseite der Analeirren vorhanden. Die Innenseite der Cirren, 
der Analkonus ete. sind schwach drüsenhaltig. Bezüslich kleinerer 
Individuen vgl. Fig. 164! 

Borsten. Die reduzierten Hakenborsten der Borstensegmente 
1—3 haben einen ziemlich langen und groben, etwas gebogenen 
Innenteil; an größern Individuen trägt ihr äußerer Teil nur einen 
großen, nach hinten zu übrigens in der Regel stärkern und etwas 
mehr gebogenen Zahn; vgl. Fig. 515. Bei kleinern Individuen sind 
die Borsten durchgehends schwächer und auf dem vordersten oder 
bei sehr kleinen Individuen auf allen 3 Segmenten mit mehr als 
1 Zahn versehen; Härchen fehlen jedoch. 1 Individuum von Rödberg 
z. B. besitzt auf dem 1. Borstensesment eine 4zähnige Hakenborste 
(Fig. 312), deren großer Zahn ziemlich stumpf ist. Die Borsten der 
2 folgenden Segmente 1zähnig (Fig. 313). — Doppelte Borsten 
können manchmal vorkommen, vgl. unten! 


294 IvAR ARWIDSSON, 


Die vollausgebildeten Hakenborsten beginnen auf dem 4. Borsten- 
segment; die Härchen stehen bei ihnen unter dem großen Zahn, und 
der Hals ist nach innen zu sowohl auf der Ober- als auf der Unter- 
seite abgesetzt (Fig. 314). Ein mittelgroßes Individuum von Röd- 
berg besitzt folgende Anzahl Zähne: 6, 6—7°, 7°-°, 7—8°7°?°, Die 
Anzahl der Hakenborsten auf den 11 vordern Borstensegmenten 
dieses Individuums beträgt 1, 1, 1, 9, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 15. Das 
weiter erwähnte große Individuum aus dem Herlöfjord besitzt auf 
den Borstensegmenten 1—6 folgende Anzahl von Hakenborsten: 1, 
1, 1, 12, 14, 16. Ein 19 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord 
besitzt auf den 12 vordern Borstensegmenten resp. 1, 1, 1, 3, 3, 5, 
6, 6, 6, 7, 7, 6 und ein anderes 30 mm langes Individuum auf den 
8 hintern Borstensegmenten resp. 7, 7, 8, 7, 6, 6, 5, 5 Hakenborsten. 
Das oben erwähnte Individuum aus dem Öresund hat auf dem 
1.—8. Borstensegment 1, 2, 1, 10, 10, 17, 18, 20 Hakenborsten. 

Die vordern Haarborsten besitzen auf den 3 vordersten, besonders 
dem 2. Borstensegment ziemlich starke, deutlich verschieden breite 
Säume; die Spitze lang (Fig. 368). Nach hinten zu nehmen die Säume 
allmählich ab, sind schon auf dem 4. Borstensegment schwach und 
dann sehr schwach bis verschwindend. Die Spitze trägt am äußersten 
Ende einen feinen, deutlichen und von den Säumen wohl geschiedenen 
Haarpinsel (Fig. 315), der jedoch auf dem 3.—4. schwach und auf 
dem 1.—2. Borstensegment höchstens schwach angedeutet ist. 

Auf dem 8.—11. Borstensegment, und wenigstens bei kleinern 
Individuen am stärksten auf dem 9.—11., sind diese vordern Haar- 
borsten der Zahl nach wesentlich vermehrt. An mittelgroßen Indi- 
viduen aus dem Trondhjemsfjord sind ca. 40 Stück beobachtet worden. 
Ein 22 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord, 13./8. 1901, be- 
sitzt von diesen Borsten auf dem 8. Borstensegment 12—14, auf den 
folgenden Segmenten wesentlich mehr. Immer sind mehrere, offenbar 
die zuletzt hinzugekommenen, sehr fein und an Länge abnehmend. 

Die hintern Haarborsten haben auf den 3 vordersten Borsten- 
segmenten ziemlich breite Säume; auf dem 1. Borstensegment sind 
die Säume gleich (Fig. 316), oder etwas verschieden, auf den 2 fol- 
senden schwach abnehmend. Die Spitze der Borsten ist hier wie 
sonst ziemlich lang. Nach hinten zu nehmen die Säume allmählich 
ab und werden ungefähr gleich groß (Fig. 370\. 

Die Basis der Spitze, also außen vor den Säumen, bildet in der 
Regel eine mehr oder weniger breite, nach außen zu wenig schmäler 
werdende Partie, leicht erkennbar an ihrer Hellheit und Klarheit. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 225 


Auf den vordersten Segmenten ist diese Partie schwach oder nur 
angedeutet (Fig. 316), wird aber nach hinten zu, besonders auf dem 
12. und den nächstfolgenden Segmenten, wo die Partie etwas breiter 
als die besäumte Partie wird, ziemlich bedeutend, nicht zum wenig- 
sten an Länge (Fig. 317, 370). Indessen finden sich auf dem (7.) 
8.—11. Borstensesment eine geringere oder größere Anzahl Borsten, 
die eine gleichmäßig schmäler werdende, nicht besonders helle Spitze 
haben. Auf dem 7. Borstensegment ist 1 Borste mit einer Andeutung 
hiervon, d. h. nur einseitig verbreitert, beobachtet worden. Auf dem 
nächsten Segment sind 1—2 derartige nicht verbreiterte Borsten 
gefunden worden, und auf dem folgenden Segment (Fig. 369) sind 
sämtliche mit Ausnahme von 1—2 Borsten und auf dem 10. Borsten- 
segment die Mehrzahl der Borsten von diesem Typus. Auf dem 
nächsten Segment sind 1 bis einige derartige Borsten vorhanden. 

Größe. Die 3 größten der untersuchten Individuen stammen 
aus dem Herlöfjord, Gullmarfjord und Öresund; das erstgenannte 
mißt bis zum 7. Borstensegment inkl. 30 mm bei einer Dicke des 
1. Borstensegments von 3 mm; von dem 2. Individuum ist nur das 
Hinterende vom 18. Borstensegment inkl. an bekannt und mißt 
dieser Teil in der Länge 18 mm bei einer größten Dicke von 2 mm; 
das 3. Individuum, das wie das 1. ziemlich zusammengezogen ist, 
mißt bis zum 7. Borstensegment inkl. 23 mm. Aus dem Trondhjems- 
fjord liegt ein Individuum vor, das bis zum 12. Borstensegment inkl. 
39 mm lang ist bei einer größten Dicke von 1,5 mm; ungefähr 
ebenso große Individuen sind im Kosterfjord gefunden worden. 

Geschlechtsreife. Nur das oben erwähnte große Individuum 
aus dem Gullmarfjord, ein $ (wann gefangen ?), besitzt von allen 
untersuchten Individuen entwickelte Geschlechtsprodukte. Die 
übrigen Individuen sind in der Zeit von Ende Mai bis Ende August 
gefangen worden. 

Röhre. Die Röhren sind ziemlich dünn; solche aus dem 
Kosterfjord, 180 m, bestehen aus graugelbem Schlamm mit zahl- 
reichen Foraminiferen und etwas feinen Sandkörnchen. Andere von 
Rödberg, 210-270 m, sind vielleicht etwas fester und bestehen 
mehr ausschließlich aus feinem, hauptsächlich weißem Sand; der 
äußere Durchmesser einer Röhre beträgt 1,1 und der innere ungefähr 
0,35 mm. 

Fundnotizen. Öresund, südwestlich von der Kna&haksbake, 
29 m. 1 Indiv. (LönnBERG; vgl. 118, S. 40). 

15 


226 Ivar Arwınsson, 


Gullmarfjord, zwischen Flatholmen und Tistholmen. 1 Indiv. 
(WIREN). 

Vzxderöarne (Bohusl&n), 45 m. 1 Indiv. (Gb.M.) 

Kosterfjord, östlich von Sneholmarne, ca. 125 m, loser Schlamm, 
Felsterrassen. Mehrere Indiv., teilweise etwas größere Indiv. als die 
folgenden. 

Kosterfjord, östlich von Sneholmarne, ca. 150—200 m, loser 
Schlamm. Mehrere Indiv. 

Kosterfjord, 210 m. 1 Indiv. (Gb.M.). 

Kosterfjord, Styrsö, 35—60 m. 2 kleine Indiv. (R.M.). 

Gegend von Bergen, Herlöfjord, Szterstöl. 1 Indiv. (ÖSTERGREN). 

Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 210-270 m, Sand- 
schlamm. 1 Indiv. 

Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 230—280 m. 1 Indiv. 

Trondhjemsfjord, Gjetstrand, dicht vor Gjeten, ca. 285 m, Schlamm. 
2 Indiv. (Thj.M.). 

Trondhjemsfjord, Gjetstrand, ca. 350 m, Schlamm mit etwas 
Kies. 1 Indiv. (Thj.M.). 

Ältere Fundangaben. Kattegat (55, p. 93; 103, p. 345). 

Skagerrak (55, p. 93; 46, p. 412 |105, p. 113]). Nordsee (109, 
p- 68). 

Regeneration. Kosterfjord: 1 Indiv.: 3 und 1 Indiv.: 
4 vordere Borstensegmente; 1 Indiv.: 12 hintere Borstensegmente. 
Rödberg: 1 Indiv.: 2 vordere Borstensegmente. 

Parasiten. 1 Indiv. von den Vxderöarne besitzt zer- 
streute Loxosoma-Individuen nahe den Parapodien der Borstenseg- 
mente 14—20 und außerdem 1 Indiv. auf dem 1. hintern borsten- 
losen Segment. 


Gattung Heteroclymene n. g. 


Die Nuchalorgane ziemlich lang. Deutliche Kopf- 
säume. Die Proboscis mit niedrigen Papillen. Hinter 
dem Mund 2 seitenständige, besonders nach vorn 
und oben zu wohlabgesetzte, starke Drüsenfelder. 
Segmente mit Kragen fehlen. Die Parapodien des 
8. Borstensegments etwas vor der Mitte des Segments. 
Deutliche hintere borstenlose Segmente sind vor- 
handen; das letzte ist kurz und an dem zusammen- 
gezogenen Hinterende ziemlich hervorstehend im 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 297 


Verhältnis zur unmittelbar folgenden becherähnlichen 
Partie Der Ventralcirrus am längsten, die übrigen 
Cirren verschieden lang. Analzapfen deutlich; die 
Analöffnung, in ruhender Lage, nicht hervorstehend 
oder eingesenkt. Kopfscheibe mit deutlichen Drüsen. 
Die vordern Segmente mit deutlichen Drüsenbändern. 
Die Hakenborsten des 1.—3. Borstensegments sind stark 
umgewandelt, beinahe stachelähnlich und in der Regel 
in der Einzahl vorhanden; der Hals der vollentwickel- 
ten Hakenborsten ist nach innen zu deutlich abge- 
setzt; die Härchen zusammen unter dem großen Zahn 
stehend. Die vordern Haarborsten mit schwachen 
Säumen und deutlich geschiedenem Haarpinsel. Die 
hintern Haarborsten besitzen eine schmale, fast glatte 
Spitze. Röhren frei und gerade, ziemlich dünn. 

Der Hals der entwickelten Hakenborsten ist deutlich schräg 
gestreift. — Zu dieser Gattung gehört, außer der unten beschriebenen 
Art, nicht unwahrscheinlich Prazxilla köllikeri M’Intosn (84, p. 402), 
besonders aus dem Grunde, weil wahrscheinlich vordere seiten- 
ständige Drüsenfelder (Fig. 6, tab. 46) vorhanden sind. 


Heteroclymene robusta n. Sp. 
(Taf. 5, Fig. 171—178; Taf. 10, Fig. 318—320; Taf. 12, Fig. 371—372.) 


Die vordere Spitze des Kopfs ziemlich klein. Die 
Kopfsäume mit deutlichen Seiteneinschnitten und 
nach hinten zu in der Mittellinie mit einem seichten 
Einschnitt. Ocellen fehlen. 19 borstentragende und 5 
hintere borstenlose Segmente; von den letztern ist 
das 5. und besonders das 4. sehr kurz. Von den Anal- 
cirren ist teils eine geringere Anzahl fingerförmig, 
teils eine größere Anzahl kurz; innerhalb jeder 
Gruppe ziemlich gleichförmig (mit Ausnahme des 
Ventralcirrus). Nephridien im 7.—9. Borstensegment. 
Deutliche vordere Drüsenbänder auf dem 1.—9. Borsten- 
segment, am schwächsten nach vorn zu, auf dem 3. bis 
an den Hinterrand und auf dem 4. bis etwas hinter die 
Parapodien fortgehend. Auf dem 9 Borstensegment 
ist das Drüsenband schwach und auf der Bauch- und 


besonders auf der Rückenseite, wo ein freistehendes 
15* 


228 Ivar ARWIDSSON, 


dreieckiges Drüsenfeld vorhandenist, etwas geteilt; 
Ansatz zu etwas Ähnlichem auf dem vorhergehenden 
Segment. Die stachelähnlichen Hakenborsten des 
1.—3. Borstensegments kurz und stark, der äußere Teil 
spitz und innen vor der Spitze etwas eingekniffen. 
Die ausgebildeten Hakenborsten mit bis zu (3—)9 Zähnen. 
Beide Arten von Haarborsten haben lange Spitzen, 
wovon die der hintern auf der Mehrzahl der Segmente, 
am stärksten ungefähr auf dem 9.—16. Borstensegment, 
an der Basis deutlich verbreitert sind. 

Färbung. Ein am 18./6. 1901 in der Indals-Bucht, 150 m, ge- 
fangenes Individuum zeigt folgende Färbung. 

Das 3. Borstensegment ist hinter den Parapodien schwach, nach 
hinten jedoch etwas zunehmend rotpunktiert. Das nächste Segment 
hat wenige Punkte vor den Parapodien, außer am Vorderrand, wo 
ein scharf abgesetztes Band sich findet; hinter den Parapodien 
nehmen die Punkte ziemlich plötzlich zu und können ganz hinten 
nicht mehr voneinander geschieden wahrgenommen werden. Das 
5. Borstensegment hat äußerst wenige Punkte vor den Parapodien, 
ist dagegen hinter diesen ganz rot. Die Borstensegmente 6 und 7 
ähneln dem 5., das erstere hat aber fast keine und das letztere 
überhaupt keine vordern Punkte; auf dem 7. nimmt außerdem die 
rote Färbung etwas nach hinten zu ab, indem sie gleichzeitig in 
Braungelb übergeht. Das 8. Borstensegment weist keine Punkte 
auf. Die rote Färbung ist hell und klar. 

An einer Reihe größerer Individuen ist das Hinterende dicht 
vor den Cirren und besonders auf den Runzeln rings um den Anus 
(Fig. 175) rotbraun gefärbt. 

Äußerer Körperbau. Die Kopfscheibe ist im Leben plan 
mit ziemlich jäh aufwärtsstehenden Säumen; an konserviertem 
Material ist die ganze Scheibe gern eingebuchtet und geht weniger 
scharf in die Säume über. Diese sind ziemlich schmal (ihre wirk- 
liche Breite tritt an konservierten Individuen fast niemals deutlich 
hervor); ihr vorderer Teil nimmt allmählich nach hinten zu. Es 
kommt dann der deutliche Seiteneinschnitt (Fig. 171), worauf der 
hintere Teil der Säume etwas nach hinten zu abnimmt. In der 
Mittellinie findet sich hier ein ziemlich seichter, runder Einschnitt 
(Fig. 176). Abgesehen von diesen Einschnitten sind die Säume, 
wenigstens an konserviertem Material, in der Regel mit mehr oder 
weniger deutlichen und unregelmäßigen Einschnitten versehen, am 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 2239 


stärksten auf dem hintern Teil der Säume. Die vordere Spitze des 
Kopfs ist rund und nicht besonders groß (Fig. 177). Die Nuchal- 
organe reichen kaum an die Seiteneinschnitte heran. Ocellen fehlen. 

Eine völlig ausgestülpte Proboseis ist nicht beobachtet worden; 
das für die Untersuchung der Proboseis am besten geeignete Indi- 
viduum ist in Fig. 177 wiedergegeben. Hier sind an der zum 
Teil und offenbar unregelmäßig eingezogenen Proboscis rings- 
herum, besonders aber auf der hintern Seite, schwach erhabene und 
untereinander wenig: abgesetzte Papillen zu sehen, die in mehr oder 
weniger deutlichen Längsreihen angeordnet sind. Eine Sektion 
der fraglichen und einiger anderer Individuen scheint zu zeigen, dab 
der vordere papillenbekleidete Teil der Proboseis deutlich kürzer 
als der hintere ist; dies kann indessen darauf beruhen, daß der 
hintere Teil an einer eingezogenen Proboscis mehr gestreckt liegt als 
der vordere, m. a. W. es ist ziemlich wahrscheinlich, daß auch hier 
eine (in ausgestülptem Zustand) ziemlich regelmäßige Proboscis vor- 
handen ist. Die mittlere, helle Blase in Fig. 177 besteht aus dem 
hintern Teil des stark erweiterten Eingangs zum Oesophagus; ein 
deutlicher Drüsenstreifen zeichnet den Übergang von der Oberfläche 
der Proboscis zu dem nach innen zu folgenden Teil des Ernährungs- 
kanals aus. 

Die Partie vor dem 1. Borstensegment wird vor allem durch 
2 starke, an zusammengezogenen Individuen etwas kissenförmige 
Drüsenfelder ausgezeichnet; sie liegen hinter dem Munde und er- 
strecken sich von der Bauchseite, wo sie deutlich geschieden sind 
(Fig. 177), nach den Seiten hinauf (Fig. 171) so weit, dab sie von der 
Rückenseite aus gesehen werden können (Fig. 176). Nach oben und 
vorn scheinen sie besonders gut begrenzt durch eine rinnenförmige 
Vertiefung, von der auf jeder Seite eine seichtere Vertiefung nach dem 
(normalen) Seiteneinschnitt der Kopfsäume zu ausgeht. Die Rücken- 
seite der Partie dicht vor dem 1. Borstensegment, wie auch besonders 
der vordere Teil dieses Segments, auch etwas unter den Parapodien, ist 
ziemlich grob längsgefurcht (Fig. 176). Das 1. Borstensegment ist 
etwas kürzer als das folgende; das 4. Borstensegment ist das kürzeste, 
und vom folgenden an nehmen die nächsten Segmente ziemlich stark 
zu. Die Parapodien des 8. Borstensegments sind etwas vor der Mitte 
belegen. Das 9. Borstensegment ist nicht besonders lang, dann 
nimmt die Länge der Segmente bedeutend zu; vgl. unter Größe. 
Diese langen hintern Borstensegmente scheinen sich leicht voneinander 
zu trennen, weshalb es außerordentlich schwer ist, vollständige In- 


230 Ivar Arwıpsson, 


dividuen zu erhalten; so ist auch nur ein solches erhalten worden: 
es besitzt 19 Borstensegmente. 

Zu hinterst kommen dann 5 borstenlose Segmente (ohne Aus- 
nahme an zahlreichen Individuen beobachtet); die 3 vordersten sind 
ziemlich groß, jedoch an Länge abnehmend (Fig. 173); das 3. wie 
auch das 4. hat eine schwach hervortretende hintere Grenze. Das 
letztere ist sehr kurz, doch als solches deutlich, weil es, in Über- 
einstimmung mit den übrigen dieser Seemente, Parapodienrudimente 
trägt. Diese sind sehr deutlich auf den 3 ersten Segmenten, werden 
dann bedeutend schwächer, doch bleibt u. a. eine deutliche Unter- 
brechung in den ringsherum angeordneten, hintern Drüsen der 
2 hintern Segmente bestehen; die Parapodienrudimente nähern sich 
nach hinten hin immer mehr der Bauchseite. Das 5. borstenlose 
Segment ist etwas stärker als das 4., und sein hinterer Teil bildet 
an zusammengezogenen Hinterenden (Fig. 173) eine von dem fol- 
genden, becherförmigen Teil deutlich abgesetzte und etwas wulst- 
förmige Partie. Der becherförmige Teil ist nicht besonders lang, 
oft stark eingebuchtet und im übrigen fest und deutlich glänzend. 

Von den Analeirren ist der ventrale am längsten; in schlaffem 
Zustand beträgt seine Länge mehr als die Hälfte des Durchmessers 
des Hinterendes, in zusammengezogenem nur ungefähr ein Drittel 
desselben Maßes. Die Mehrzahl der übrigen Cirren ist kurz und in 
der Regel einander gleich); in einzelnen Fällen ist der eine und 
andere an der Spitze zweigeteilt; (Fig. 172a und b). Außerdem 
finden sich immer einige längere, meistens ziemlich gleichlange 
Cirren, die jedoch die Größe des ventralen Cirrus nicht er- 
reichen (Fig. 173—175). Die langen Cirren scheinen in keiner be- 
sondern Ordnung gestellt zu sein; so zeigt z. B. ein Individuum 
3 solche Cirren auf der einen und 6 auf der andern Seite. 2 lange 
Cirren stehen selten nebeneinander. Dies trifft jedoch bei 2 von 
den ebenerwähnten 6 Cirren ein; über diesen zweien kommt unmittel- 
bar 1 kurzer und 1 langer 2mal. Die Anzahl der Cirren nimmt 
ziemlich gleichmäßig mit dem Wachstum zu, dagegen nicht gerade 
die der langen Cirren, all dies nach den folgenden Serien zu urteilen, 
wo die Größe der Individuen vom Anfang der Serien nach ihrem 


1) Wenigstens in einem Fall findet sich zwischen dem Ventraleirrus 
und dem 1. langen Cirrus auf der rechten Seite nur 1 kurzer Cirrus, 
dem Ventraleirrus zunächst, ausgebildet, außerdem aber ein hervorragender, 
schwach eingebuchteter Rand, ungefähr 6—7, hier also nicht geschiedenen 
Cirren entsprechend. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 93 


Ende hin zunimmt, und wo die erste Zahl die Gesamtanzahl der 
Cirren, die andere die Anzahl der langen Cirren angibt. 

Gegend von Bergen: 30:7; 32:6; 32:8 (einige halblang); 42:7; 
44:10; 45:5; 46:5; 49:10(—12); 50:5. Trondhjemsfjord: 28:7; 
30 119542 :8:45:12 

Die Partie rings um den Anus bildet eine ziemlich plane Scheibe 
(Fig. 174); erst wenn die Analöffnung etwas erweitert wird, wird 
sie gleichzeitig etwas nach hinten geschoben (Fig. 175). Der Anal- 
zapfen ist ziemlich schmal, aber deutlich; zwischen diesem und dem 
Ventraleirrus scheint eine schmale Bauchmarkpartie hervorzutreten 
(Fig. 174). Die Runzeln, die herumstehen und bis an die Anal- 
öffnung heranreichen, enden hier mit kleinen, dem Analzapfen ähn- 
lichen Anschwellungen (Fig. 175). 

Die Borstensegmente 7—9 besitzen Nephridien; ihre deutlichen 
und etwas längsgestellten, hervorragenden äußern Mündungen sind 
in Fig. 171 zu sehen. 

Hautdrüsen. Die Kopfscheibe ist ziemlich gleichmäßig und 
stark drüsenhaltig (Fig. 176); am schwächsten besetzt ist das Gebiet 
zwischen den Nuchalorganen. Die Drüsen auf der Innenseite der 
Säume sind von denen der Kopfscheibe wohl geschieden, besonders 
bei kleinern Individuen, und lassen den obern Rand der Säume frei. 
Die Mundgegend und die dem 1. Borstensegment nächstliegende Partie 
ist ziemlich schwach drüsenhaltig; auf dem Rücken hinter den Säumen 
stärkere Drüsen (Fig. 176). Am stärksten treten die beiden seiten- 
ständigen Drüsenfelder hervor, die auf der Bauchseite, besonders 
nach vorn zu, ziemlich weit voneinander abstehen. Die Borsten- 
segmente 1 und 2 besitzen vordere deutliche Drüsenbänder und sind 
im übrigen, besonders das letztere, ziemlich stark, obwohl in der 
Regel verstreut drüsenhaltig; bei sehr großen Individuen sind jedoch 
diese Segmente und vor allem das 2. fast vollständig mit 
Drüsen bedeckt (in Fig. 171 treten diese Drüsen nur schwach her- 
vor). Das 2. Borstensegment hat einen schmalen vordern, drüsen- 
freien Rand; stärker auf dem nächsten Segment, nimmt er später 
ab und ist auf dem 7. verschwunden. Auf dem 1. und 2. Borsten- 
segment tritt das Bauchmark durch die Abwesenheit von Drüsen 
ziemlich hervor; auf den folgenden Segmenten wird es weniger 
sichtbar. Das 3. Borstensegment ist stark drüsenhaltig, auch hinter 
den Parapodien, obwohl hier etwas nach hinten zu abnehmend. Auf 
dem 4. Borstensegment reicht das Drüsenband bis etwas hinter die 
Parapodien; der hintere Teil des Segments besitzt, wie auch die 


232 Ivar ARrwıDsson, 


entsprechenden Teile der beiden folgenden Segmente, gleichsam einen 
schwach färbbaren Boden und sehr spärliche Drüsen im übrigen. 
Auf dem 5. Borstensegment reicht das Drüsenband, das übrigens oft 
sich teilweise ziemlich schwach färbt, nur bis zu den Parapodien. 
Die Drüsenbänder auf den 4 folgenden Segmenten nehmen allmählich 
an Breite ab. Auf dem 6. Borstensegment beginnen also die Drüsen 
gleich oberhalb der Haarborsten der Parapodien zu verschwinden, 
m. a. W. die hintere, mehr drüsenfreie Fläche ragt hier hervor. 
Auf dem 7. Borstensegment sind diese hineinragenden Partien länger, 
und auf dem 8. reichen sie bis beträchtlich vor die Haarborsten 
(Fig. 178), während gleichzeitig ähnliche Ausbuchtungen von der 
vordern Seite des Drüsenbands her sich hineinziehen (Fig. 178); 
auf dem 9. Borstensegment ist schließlich das Drüsenband durch 
ähnliche hineinragende Partien vollständig in 3 Teile geteilt, von 
denen der mittlere, dreieckige (bei kleinern Indiv. viel kleinere) auf 
der letztgenannten Figur zu sehen ist. Auf dem 7. Borstenseement 
liegen die übrigens durchgehends ziemlich stark drüsenhaltigen 
Mündungen der Nephridien wenig von dem Drüsenband geschieden; 
auf dem 8. und besonders auf dem 9. Borstensegment, wo übrigens 
das Drüsenband auch auf der Bauchseite fast unterbrochen sein 
kann (Fig. 171), liegen die resp. Mündungen frei. Auf dem 
10. Borstensesment finden sich schwache Drüsen mitten in der 
Rückenlinie zwischen den Parapodien. Die hintern Teile der Borsten- 
segmente 7—9 sind, wie die hintern Segmente des Körpers, schwach 
und sehr verstreut drüsenhaltig. 

Das 1. borstenlose hintere Segment zeichnet sich vor allem 
durch starke Drüsen auf den Parapodienrudimenten und ein den 
Rücken umfassendes Drüsenband darüber aus. Auf den folgenden 
3 Segmenten etwas Ähnliches, aber abnehmend; das 5. oder 
hinterste dieser Segmente mit etwas stärkeren Drüsen, besonders 
ziemlich starkem obern Band (Fig. 173). Die becherförmige Partie 
nach hinten zu etwas drüsenhaltig, jedoch nicht bis an die Cirren; 
diese und die Analgegend nicht drüsenhaltig. 

Borsten. Die „Stacheln“ des 1.—3. Borstensegments sind stark, 
gerade oder wenig gebogen; in einigen Fällen ist ein unterer, ähn- 
licher, nicht ausgewachsener Stachel beobachtet worden. Der äußere 
Teil der Stacheln ist meistenteils sehr spitz und etwas innen vor der 
Spitze eingekniffen (Fig. 319). Diese Borsten nehmen etwas an 
Größe nach hinten hin zu. 

Die folgenden Segmente besitzen ausgebildete Hakenborsten, 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 233 


deren Härchen, die unter dem großen Zahn verlaufen, ein wenig 
nach innen von der Basis derselben befestigt sind (Fig. 320). 
Auf dem 4. Borstensegment können ganz oben 1—2 Haken- 
borsten etwas vereinfacht sein, m. a. W. verhältnismäßig wenige 
Zähne besitzen; im übrigen läßt sich die Anzahl der Zähne un- 
gefähr auf folgende Weise angeben: 6%, 6— 756, 77-9, 7—810-19, 
Zu beachten ist, daß wenigstens teilweise noch 1 Zahn vorhanden 
ist; so sind auf dem 10. Borstensegment z. B., nach besonders genauer 
Untersuchung, 9 Zähne beobachtet worden (Fig. 320). Schließlich 
kann erwähnt werden, dab die Hakenborsten der hintersten Seg- 
mente etwas schwächer ausgebildet sind als die der vorhergehenden. 

Die Borstensegmente 4—12 eines mittelgroßen Individuums und 
die Borstensegmente 15—19 eines ähnlichen, beide von Rödberg, be- 
sitzen folgende Anzahl Hakenborsten: 17, 15, 23, 29, 31, 31, 31, 32, 
33 und 35, 36, 26, 23, 22, 19, 19. Die Borstensegmente 4 und 5 be- 
sitzen bei 2 andern Individuen, einem ziemlich kleinen und einem 
etwas größern, 6 und 11, resp. 10 und 15 Hakenborsten. 

Die vordern Haarborsten haben besonders nach hinten zu lange 
Spitzen. Die Säume sind auf den 2 vordersten Borstensegmenten 
deutlich verschieden breit, beide jedoch schmal; nach hinten zu 
werden die Säume immer schmäler und undeutlicher und sind bald 
im äußersten Teil der Borste ganz verschwunden. Die Spitzen besitzen, 
mit Ausnahme der vordersten Borstensegmente, einen deutlichen 
Haarpinsel, am stärksten an den längsten Spitzen (Fig. 318). 

Die hintern Haarborsten haben schmale, wenig verschieden große 
Säume und sehr lange Spitzen (Fig. 371). Die Borsten der Borsten- 
sesmente 1—3 besitzen jedoch verhältnismäßig kurze Spitzen und 
etwas breitere Säume, von welch letztern einige, besonders auf 
dem 2. Borstensegment, deutlich von verschiedener Breite sind. Die 
Basis der Spitzen ist ungefähr vom 4. Borstensegment an etwas ver- 
breitert; es nimmt dies nach hinten hin zu und ist ungefähr auf dem 
9.—16. Borstensegment sehr deutlich. Der verbreiterte Teil der 
Spitzen scheint oft (Fig. 372) nach innen zu durch einen schwachen 
Einkniff abgeschlossen zu werden, worauf die Säume allmählich 
unterschieden werden können. Auf dem 17. Borstensegment sind 
einige Borsten schwach oder nur auf der einen Seite verbreitert 
auf dem 18.—19. Borstensegment sind mehrere der oberen Borsten 
überhaupt nicht verbreitert. 

Der äußere schmale Teil der Spitzen der hintern Haarborsten 
ist mit Ausnahme vielleicht der der vordersten Borstensegmente 


234 Ivar ARWIDSSoN, 


nicht völlig glatt, sondern mit einem, besonders nach vorn zu sehr 
feinen und schwachen Haarpinsel versehen; dieser ist übrigens in 
den Figuren nicht wiedergegeben. 

Größe. Das Vorderende eines großen Individuums aus dem 
Trondhjemsfjord mißt in der Länge bis zum 9. Borstensegment inkl. 
65 mm bei einer größten Dicke von 3 mm. 2 hintere Segmente, 
ungefähr die Borstensegmente 16 und 17, sind bei einem andern 
Individuum nicht weniger als 38, resp. 50 mm lang in gestrecktem 
Zustand; die größte Dicke (abgesehen von den Parapodien) beträgt 
nahezu 2,5 mm. 

Geschlechtsreife. Ein 2 von Gjetstrand, 19./8. 1901, be- 
sitzt nur kleine Eier, wovon die größten 0,252 x 0,262 mm messen. 

Röhre. Die freien, geraden Röhren sind ziemlich zerbrechlich 
und ziemlich dünn. Eine Röhre von Rödberg, 270—3500 m, ist aus 
ziemlich feinem grauschwarzem Sand und sehr wenigen Foramini- 
feren gebaut; der äußere Durchmesser 3, der innere ungefähr 2,2 mm. 
Bei andern Röhren, z. B. von Bölholmene, ist auch viel Schlamm 
in den Röhren enthalten. Eine gröbere Röhre aus dem Hardanger- 
fjord, äußerer Durchmesser 4, innerer reichlich 3 mm, besteht innen 
hauptsächlich aus einer dünnen Schicht von feinern Sandkörnchen; 
außen ist sie dieht mit zahlreichen Foraminiferen, Fragmenten von 
Muschelschalen, Echinidenstacheln und kleinen Schnecken besetzt, 
mit letztern spärlich. Eine Röhre aus der Indals-Bucht besteht aus 
ziemlich grobem Sand, großen Schalenscherben und groben Sand- 
körnern, die letztern ziemlich spärlich und im übrigen wohl befestigt. 

Fundnotizen. In der Mehrzahl der Fälle ist nur der 
hinterste Teil des Körpers, vom 3. oder 4. hintern borstenlosen 
Segment an, erhalten worden. 

Hardangerfjord, Masterhavn, 20—160 m (WırExn). 

Gegend von Bergen, Hjeltefjord, Traettefluen, 140 m. 

Gegend von Bergen, Hjeltefjord, westnordwestlich von Bölholmene, 
bis 170 m. 

Gegend von Bergen, Hjeltefjord, nordwestlich von Gjetanger, 
100—125 m (APPELLÖF). 

Gegend von Bergen, Byfjord, mehrere Lokalitäten, u. a. aus 
270—350 m (APPELLÖF). 

Gegend von Bergen, Osterfjord, gleich östlich von der Kirche 
in Hammer (ArPpELLÖr). 

Trondhjemsfjord, Rödberg, 90—140, 210— 270, 270 —300 m; 60 m, 
Steine, unbedeutend Schlamm. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 235 


Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 70—110, 350 m. 

Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 150 m, Schlamm mit 
Schalen, Steinen und Sand. 

Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 195 m, Schlamm mit 
Steinchen, etwas Schalen und alte Zophohelia. 

Trondhjemsfjord, Indals-Bucht, 140 m, Sandschlamm mit Schalen 
und Steinen. 

Trondhjemsfjord, Gjetnes, 350 m, Schlamm und Schalenkies 
(Thj.M.). 

Trondhjemsfjord, Gjeten, 440 m, Schlamm und sehr wenig Kies 
(Thj.M.). 

Trondhjemsfjord, Gjetstrand, 140, 215, 250, 250 m, Schlamm und 
teilweise Kies (Thj.M.). 

Im Magen von Centridermichthys umeinatus, 1 kleines Indiv. 
(Thj.M.). 

Regeneration. Rödbere: 1 Indiv.: 6 vordere Borsten- 
segmente. 


Gattung Pseudoclymene n. 9. 


Die Nuchalorgane sehr kurz. Deutliche Kopfsäume. 
Die Proboscis ohne Papillen. Segmente mit Kragen 
fehlen. Die Parapodien des 8. Borstensegments be- 
trächtlich vor der Mitte gelegen. Deutliche hintere 
borstenlose Segmente, wovon die letzten sehr kurz 
sind; unmittelbar auf diese folgt eine kurze becher- 
förmige Partie Analcirren schmal, der ventrale am 
längsten und die übrigen wenig verschieden Der 
Analkonus kurz, direkt von der Basis der Cirren aus- 
sehend; Analzapfen deutlich. Die Kopfscheibe schwach 
drüsenhaltig. Die vordern Segmente mit deutlichen 
Drüsenbändern. Die Hakenborsten der Borsten- 
segmente 1—3 sind stark umgewandelt, teilweise 
stachelähnlich und in der Regel in der Einzahl vor- 
handen. Der Hals der vollausgebildeten Hakenborsten 
nach innen zu auf der Unterseite schwach abgesetzt; 
die Härchen unter dem ziemlich schwach umgebogenen 
eroßen Zahn zusammenstehend. Die vordern Haar- 
borsten mit schwachen Säumen und schwachem, un- 
deutlich abgesetztem Haarpinsel. Die hintern Haar- 


236 Ivar ARWIDSSON 


borsten besitzen kurze, teilweise schwach behaarte 
Spitzen. Röhren in der Regel frei und gerade, ziem- 
lich dünn. 

Wahrscheinlich ist eine schwache Divergenz der Nuchalorgane 
nach vorn zu für die Gattung kennzeichnend; vgl. unten. Der Hals 
der entwickelten Hakenborsten ist deutlich schräg gestreift. — Zu 
dieser Gattung gehört wahrscheinlich Praxilla capensis M’Ixtosz (84, 
p. 404) — Praxilla praetermissa MALMGREN var. capensis M’IxrosH 
(134a, p. 73). 


Pseudoclymene quadrilobata (M. Sars). 
(Taf. 6, Fig. 181—186; Taf. 10, Fig. 321—329.) 


Olymene quadrilobata M. SARS (16, p. 15, tab. 2, fig. 18—22), non Clymene 

gracilis M. SARS; siehe S. 183. 

Euclymene (Praxillella) quadrilobata (SARS) VERRILL (124, p. 655). 

Die vordere Spitze des Kopfs klein. Die Kopf- 
säume stark aufwärtsstehend, mit deutlichen Seiten- 
einschnitten und nach hinten zu in der Mittellinie 
deutlich geschieden. 2 Gruppen von Ocellen sind vor 
dem Mund vorhanden. 19 borstentragende und 5 hintere 
borstenlose Segmente; von den letztern sind die 3 
letzten sehr kurz. Die Analcirren (mit Ausnahme des 
ventralen;) etwas länger als der Analkonus Ne- 
phridien im 6.—9. Borstensegment. Deutliche vordere 
Drüsenbänder auf dem 1.—8 Borstensegment, am 
stärksten auf dem 4.; eine schwache Andeutung zu 
einem Drüsenband auf dem 9. Borstensegment. Die 
3 hintersten borstenlosen Segmente mit gleichmäßig 
schmalen Drüsenringen ringsherum. Die umgewan- 
delten Hakenborsten des 1.—3. Borstensegments sind 
stark, immer ungezähnt, mit in derRegel gleichmäßig 
schmäler werdender, mehr oder weniger gebogener 
Spitze; der innere Teil meistens mehr oder weniger 
gebogen. Die ausgebildeten Hakenborsten mit bis zu 
8 Zähnen. Beide Arten von Haarborsten haben kurze 
Spitzen, besonders die hintern. Bei der Mehrzahl der 
hintern Haarborsten ist die äußerste Partie des saum- 
tragenden Teils deutlich verbreitert. 

Färbung. 1 kleineres Individuum aus dem Skjörnfjord ist 
fein rotpunktiert auf den hinter den Parapodien gelegenen Teilen 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 2337 


des 3.—8. Borstensegments; äußerst fein auf dem 3., im übrigen am 
stärksten auf dem 4. und am schwächsten auf dem 8. Vor den 
Parapodien sind die Borstensegmente 4—6 sehr schwach punktiert, 
jedoch mit Ausnahme von besonders unten ziemlich starken Ringen 
am Vorderrand. Auf dem 7. und 8. fehlen rote Punkte vor den 
Parapodien. 

Äußerer Körperbau. Die Kopfsäume sind stark entwickelt 
und von der Kopfscheibe gerade aufwärtsstehend; nach der kleinen und 
schwach hervorragenden vordern Spitze des Kopfs (Fig. 185) nehmen 
die Säume ziemlich schnell ab, ebenso in einem starken Bogen nach 
den beiden Seiteneinschnitten zu, die ziemlich weit rückwärts ge- 
legen sind (Fig. 184) und deren Bodenlinie eine bestimmte Länge 
hat, mag diese Linie gerade sein (Fig. 182b) oder bogen- 
förmig. Die hintern Saumpartien sind ziemlich stark gerundet, be- 
sonders nach der Mittellinie zu, wo sie ein kurzes, aber deutliches 
Stück zwischen sich frei lassen (Fig. 184). Die Nuchalorgane sind sehr 
kurz und divergieren nach vorn zu schwach. Ocellen finden sich 
vor dem Mund beiderseits an der vordern Spitze des Kopfs; die 
beiden Gruppen sind etwas bogenförmig angeordnet und umfassen 
bei größern Individuen (Fig. 185) zahlreiche Ocellen; bei kleinern 
Individuen ist die Anzahl weit geringer. 

Die Probosceis scheint folgenden Bau zu besitzen. Zuerst ein 
basaler Teil, in längsziehende, sehr niedrige und wenig abgesetzte 
faltenförmige Partien geteilt, deren Zahl ungefähr 36 beträgt und 
die gleichmäßig ringsherum verteilt sind, nach vorn zu jedoch 
immer kürzer und kürzer werden. Dieser Teil ist auf der hintern 
Seite der Proboseis in Fig. 186 etwas zu sehen; er ermangelt 
wenigstens deutlich ausgebildeter und regelmäßig abgesetzter Papillen, 
darf aber als zunächst dem papillenbekleideten Teil der Proboseis 
bei der vorhergehenden Art entsprechend angesehen werden, ob- 
wohl er im übrigen in allem schwächer entwickelt ist als dieser. 
Übrigens scheint er in gewissen Lagen — ob zu Anfang der Heraus- 
stülpung der Proboseis oder zu Ende ihrer Einziehung, bleibe dahin- 
gestellt den Mund von hinten als eine große, nach hinten hin zu- 
nehmende und nach vorn zu verschwindende Falte zu umgeben, 
ungefähr wie es Fig. 182a andeutet (oft beobachtet). Nach innen 
zu von diesem Teil kommt dann eine dünnwandige, ringsherum 
gleiche Partie, innen begrenzt von einer schmalen Drüsenlinie. 

Die vordern Borstensegmente sind untereinander (Fig. 182a) 
ziemlich gleich; das 7. ist jedoch am längsten. Die Parapodien 


238 Ivar ARWwIDSssoN, 


des 8. Borstensegments sitzen beträchtlich vor der Mitte. Die fol- 
genden Borstensegmente, wenigstens bis zum 14.—15. inkl., sind in 
gestrecktem Zustand sehr lang. Insgesamt sind, nach Sars (16, 
p. 15), 19 Borstensegmente vorhanden, wovon die letzten ziemlich 
bedeutend an Länge abnehmen. 

Ganz hinten kommen dann 5 hintere, borstenlose Segmente 
(Fig. 183), wovon die 2 vordern ziemlich langgestreckt sind mit 
deutlichen Parapodienrudimenten und Grenzen. Die 3 übrigen sind 
sehr kurz und nehmen im übrigen etwas nach hinten zu ab; sie 
sind nur durch ihre ringsherum gehenden Drüsenringe zu unter- 
scheiden. Der folgende schwach becherförmige Teil ist kurz und 
ziemlich fest. 

Sämtliche Analeirren sind fingerförmig und schmal, von einer 
dreieckigen Basis ausgehend (Fig. 183). Der ventrale Cirrus ist 
deutlich länger als die übrigen Cirren und ungefähr gleich dem 
halben Durchmesser des Hinterendes. Die übrigen Cirren sind 
durchgehends etwas, wenn auch in der Regel unbedeutend, an Länge 
verschieden; an einem Individuum mit 31 Cirren sind die 2 dem 
Ventraleirrus nächstliegenden nur ungefähr halb so lang wie die 
übrigen, während gleichzeitig 2 zu oberst auf der Rückenseite ge- 
legene verhältnismäßig kurz sind. Von den 21 Cirren, die das in 
Fig. 183 abgebildete Individuum besitzt, ist 1 Cirrus etwas un- 
symmetrisch und nicht völlig bis zur Basis in 2 Teile geteilt. 

Der Analkonus, der von der Basis der Analeirren ausgeht, ist 
kurz und scheint etwas rund zu sein; er besitzt in Fig. 183 eine 
etwas erweiterte Analöffnung. Der Analzapfen ist deutlich, dagegen 
tritt die Bauchmarkpartie hier ziemlich schwach hervor. 

Die Borstensegmente 6—9 besitzen Nephridien. 

Hautdrüsen. Die Kopfscheibe ist sehr schwach drüsenhaltig, 
am deutlichsten zwischen den Nuchalorganen (Fig. 184). Die Innen- 
seite der Säume ist möglicherweise etwas stärker drüsenhaltig, be- 
sonders dicht neben dem obern Rand. Außerhalb der Säume liegen 
die stärksten Drüsen auf der Rückenseite. Der vordere Teil des 
Körpers besitzt mit Ausnahme von mehr oder weniger starken zer- 
streuten Drüsen vordere Bänder auf dem 1.—8. Borstensegment. 
Die Bänder lassen den vordersten Rand der Segmente frei und 
reichen ohne eine bestimmte Grenze bis etwa hinter die Parapodien; 
ihre Stärke nimmt etwas zu bis zum 4. Borstensegment, um dann 
allmählich nach hinten zu abzunehmen (Fig. 181, 182a). Auf dem 
9. Borstensegment findet sich insofern ein schwacher Ansatz zu 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 239 


einem Band, als die Drüsenfelder vor den Hakenborsten etwas 
stärker sind als die hintern und im übrigen, besonders auf der 
Bauchseite, untereinander durch schwache Drüsen verbunden sind. 
Das Bauchmark ist auf dem 1.—3. Borstensegment nur unbedeutend 
mit Drüsen versehen. Auf dem 4.—8. Borstensegsment nehmen 
ziemlich starke Längsbänder von Drüsen die Seitenpartien des Bauch- 
marks ein; der mittlere freie Streifen erweitert sich etwas direkt 
unter oder gleich hinter den Parapodien, besonders deutlich auf dem 
6.—8. Borstensegsment. Die mehr zerstreuten Drüsen auf diesen 
vordern Segmenten scheinen (Fig. 182a) am stärksten auf dem 3. 
und 4. Borstensegment zu sein; das 7. ist auf den Seiten nach hinten 
zu ziemlich spärlich besetzt, ebenso das 8. bis an das Drüsenband 
heran, das jedoch auf der Rückenseite und vor allem längs dem 
Bauchmark etwas ausgezogen ist. 

Bei größern Individuen sind die hintern zerstreuten Drüsen 
etwas kräftiger als oben gesagt worden, besonders auf dem 4.—7. 
Borstensegment, wo die vordern Bänder bedeutend schwächer als 
solche neben den übrigen Drüsen hervortreten. 

Auf den hintern Segmenten finden sich außer zerstreuten, be- 
sonders nach hinten zu sehr schwachen Drüsen zwischen den Para- 
podien schwache, nach hinten hin etwas zunehmende Drüsenstreifen 
auf der Oberseite sämtlicher Segmente, auf der Unterseite un- 
gefähr vom 14. Borstensegment an. Längs den Seiten des Bauch- 
marks, das im hintern Teil des Körpers nirgends von Drüsen gedeckt 
wird, finden sich schwache, nach hinten zu verschwindende Drüsen- 
bänder. Die hintern borstenlosen Segmente (Fig. 183) besitzen deut- 
liche, schmale Drüsenbänder ringsherum in ihrem hintern Teil, am 
schwächsten auf den 3 letzten Segmenten, wo in den Bändern 
übrigens keine Parapodienrudimente zu verspüren sind. Das kurze 
becherähnliche Gebiet ist deutlich drüsenhaltig. Die Analcirren sind 
schwach und nur auf der Innenseite drüsenhaltig; die Riefen des 
Analkonus haben etwas stärkere Drüsen, die jedoch auf dem Anal- 
zapfen selbst fehlen. 

Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente besitzen stark 
umgewandelte ungezähnte Hakenborsten; der Innenteil, obwohl in 
der Regel ziemlich gebogen (Fig. 321, 322), kann ziemlich grob sein 
(Fig. 324). Die äußere Spitze ist in der Regel stark umgebogen; 
diese Umbiegung und im übrigen die Größe der Borsten nimmt in 
der Regel etwas nach hinten hin zu. Die Borste in Fig. 324 hat 
jedoch eine weniger umgebogene äußere Spitze, während gleichzeitig 


240 Ivar ARWwIDSSON 


diese nicht völlig gleichmäßig schmäler wird. Von 17 untersuchten 
Individuen besitzen 13 nur 1 solche Borste an jedem Parapodium; die 
übrigen besitzen außerdem an 1 Parapodium auf der einen oder der 
andern Seite noch eine untere, die, wenigstens in einem näher unter- 
suchten Fall, 1. Borstensegment, etwas kürzer, gerader und mit 
breiterer Basis versehen ist als die entsprechende obere Borste 
(Fig. 323). 

Das 4. Borstensegment besitzt nicht vollentwickelte Haken- 
borsten; der große Zahn ist nämlich etwas stumpf, und Härchen 
fehlen an einer Reihe Borsten. Dies ist der Fall bei einem großen 
Individuum nur bei den 1—2 obern Borsten, bei einem kleinern 
Individuum entbehren aber 5—6 Borsten der Härchen. Das nächste 
Segment besitzt stärker ausgebildete Hakenborsten. Die voll- 
entwickelten Hakenborsten zeichnen sich dadurch aus, daß der Hals 
auf der Unterseite nach innen zu schwach abgesetzt ist, und da- 
durch, dab der 1. Zahn ziemlich klein und wenig umgebogen ist 
(Fig. 325). Die Härchen sitzen dicht neben dem großen Zahn, unter 
welchem sie in einem Bogen verlaufen, der in der Regel etwas 
enger sein dürfte als in der angegebenen Figur. Anzahl der 
Zähne an ziemlich großen Individuen: 5—6*5, 696, 7°, 7—88-10, 
BUT UT BN TR, 1725522 6718-12, Die ) Anzahlder Haken: 
borsten auf dem 4.—16. Borstensegment eines der untersuchten In- 
dividuen’ beträgt resp.)8, 12 17,.20,.19,1212227.24,.26, 2973050 
29 und auf dem 16.—19. Borstensegment eines möglicherweise etwas 
größern Individuums resp. 31, 28, 27, 27. 

Die vordern sehr schmalen Haarborsten besitzen sehr schwache, 
jedoch etwas verschieden große Säume, wovon der kleinere nach 
hinten zu (Fig. 326) oft mehr oder weniger vollständig verschwunden 
ist. Auf den 3—4 vordersten Borstensegmenten, besonders dem 2., 
sind die Säume am besten entwickelt. Die Spitze besitzt einen 
schwachen, sehr feinen, nach innen zu undeutlich abgesetzten Haar- 
pinsel; dieser ist besonders schwach auf den vordersten Segmenten, 
verhältnismäßig am stärksten auf dem 5. bis ungefähr dem 10. Borsten- 
segment und nimmt dann ab, um auf den letzten Segmenten fast 
zu verschwinden. 

Die hintern Haarborsten variieren etwas mehr als die vordern. 
Ungefähr auf den 4 vordersten Borstensegmenten ist der eine Saum 
breit und der andere in der Regel ebenso oder nahezu ebenso breit 
(Fig. 325), mit Ausnahme jedoch des 1. Borstensegments, wo der 
letztere etwas schwächer ist. Nach hinten zu nehmen die Säume all- 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 241 


mählich ab und sind wenigstens an einer Reihe Borsten (Fig. 329) 
schließlich ungefähr gleichschmal; die Säume sind jedoch überall 
deutlich, und noch hinten auf dem 16. Borstensegment kann der eine 
Saum verhältnismäßig breit sein. Die saumfreien Spitzen der Borsten 
sind kurz; innen vor denselben findet sich ungefähr vom 4.—5. 
Borstensegment an eine mehr oder weniger stark verbreiterte Partie 
(Fig. 327, 329), wo nicht nur die äußersten Teile der Säume, sondern 
auch in gewissem Grad der Stamm selbst etwas erweitert ist. Zu 
bemerken ist, dab eine Reihe Borsten ungefähr auf dem 8.—11. Borsten- 
segment überhaupt gar nicht oder nur unvollständig, z.B. einseitig, 
verbreiterte Spitzen besitzt. Die verbreiterten Spitzen am äußersten 
Ende deutlich behaart (Fig. 327); diese Behaarung ist gar nicht 
oder höchst unbedeutend auf den übrigen Spitzen vorhanden. 

Größe. Das Vorderteil eines Individuums von Rödberg ist bis 
zum 12. Borstensegment inkl. 54 mm lang bei einer größten Dicke 
von 1,7 mm. Das entsprechende Längenmaß bei 2 Individuen aus der 
(Gegend von Bergen, bis zum 14. (das 9.—14. ziemlich gestreckt) und 
bis zum 16. Borstensegment inkl. (das 14.—16. ziemlich gestreckt), 
_ beträgt resp. 67 und 63 mm, die größte Dicke im letzteın Fall 
22 mm. 

(seschlechtsreife. Gegend von Bergen, Trxttefluen am 
3./8. 1898: einige 2? mit ziemlich gleichgroben Eiern, die eine Größe 
von 0,26%.0,25 mm erreichen; 1 & mit sehr weit entwickelten Sper- 
matosphären, die teilweise zu zerfallen begonnen. 1 2 von Rödberg, 
24./8. 1898, ist nicht völlig so weit entwickelt wie das vorhergehende. 

Röhre. Die Röhren sind aus Sand gebaut und in der Regel 
gerade und frei; näheres Aussehen unbekannt. Im Kv»rnevik, Byfjord, 
ist 1 kleineres Individuum (das Vorderteil bis zum 17. Borsten- 
segment inkl. besitzt eine Länge von 33 mm bei einer größten Dicke 
von 1,2 mm) gefangen worden, dessen auf der Unterseite etwas ab- 
geplattete Röhre an einer alten Schale von Lima excavata be- 
festigt ist. 

Fundnotizen. Gegend von Bergen, Hjeltefjord, südlich von 
Traettefluen, SO m, Sandschlamm. 

Gegend von Bergen, Hjeltefjord, westsüdwestlich von Kalsö, 
270. m. 

Gegend von Bergen, südlicher Strand des Osterfjords nahe 
der Kirche in Hammer, 105—125, 145—160, 180 m. 

Von diesen Lokalitäten liegen nur wenige Individuen vor, alle 


außer 3 von Trxttefluen im Besitz von APPELLÖF. 
16 


242 Ivar ARWIDSSON, 


(segend von Bergen, Byfjord, Kviernevik, 180 m. 1 kleines Indiv. 

Trondhjemstjord, Skjörnfjord, südlich von Skjeghaueflua, 30 bis 
50 m, Schalen. 1 kleineres Indiv. 

Trondhjemsfjord, Rödberg, 2°20“ östlich vom Leuchtturm, 70 m, 
Sand, Schalen, Steine. 1 Indiv. 

Trondhjemstjord, Rödberg, südlich von der östlichen Landspitze, 
55m. 1 Indiv. 

Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 70—110 m, Sand- 
schlamm mit feinem Kies und etwas Schalen. 1 Indiv. 

Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 230—270 m, Sand- 
schlamm mit Schalen und Steinchen. 1 Indiv. 

Trondhjemsfjord, Indals-Bucht, 125 m, Sandschlamm mit Kies und 
Steinen. 1 Indiv. 

Ältere Fundangaben. Vom Christianiafjord bis wenigstens 
Christiansund, wahrscheinlich aber bis zu den Lofoten (wo z. B. der 
Fundort Grötö innerhalb des borealen Gebiets liest) (16, p. 16; 2i, 
p- 256; 23, p. 92). Die Angaben über noch nördlichere Fundorte 
(21, 25) unsicher wegen der Vermengung mit Prazxillella gracilis ; 
vgl. diese. 

Regeneration. Gegend von Bergen: 1 Indiv.: 1 und 1 Indiv.: 
2 vordere Borstensegmente; 1 Indiv.: mindestens 9 vordere Borsten- 
segmente; ob diese letztere, soeben begonnene Regeneration hätte 
zu Ende geführt werden können, ist wohl sehr ungewiß. 


Gen. et sp.? 
(Taf. 6, Fig. 190%.) 


Aus dem nördlichen Eismeer besitzt das Reichsmuseum zu Stock- 
holm eine Reihe, hauptsächlich aus Schlammproben gesammelter 
Arten, die der Gruppe ZPuelymeninae angehören oder ihr nahestehen. 
Das Material besteht hauptsächlich aus Vorderenden, ganze In- 
dividuen liegen nicht vor, und die Güte des Materials läßt natür- 
lich sehr viel zu wünschen übrig. Indessen kann es angebracht sein, 
hier Abbildungen und kurze Notizen über 2 Individuen zu geben, 
die ziemlich gut erhalten sind, in der Hoffnung, daß eine künftige, 
sicherlich recht schwierige Arbeit an der Feststellung dieser 
Formen hierdurch erleichtert wird. 

Wir beginnen hier mit einem kleinen Individuum (Größe: vel. 
Fig. 190b), das von Ost-Grönland stammt, Kaiser Franz-Josephstjord, 
73° 17° n. Br., 25° 59° w. L., 760 'm,: ziemlich loser Schlamm: mit 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 243 


etwas Sand-Kies-Steinen. Das Vorderende bis zum 15. Borsten- 
segment inkl. (ungefähr) ist erhalten, wovon in Fie. 190b die 9 vor- 
dersten wiedergegeben sind. Die Figur zeigt u. a. die deutliche 
Kopfscheibe mit niedrigen Säumen und langen Nuchalor ganen, das 
kurze, aber mit deutlichen Grenzen versehene 8. Borstensegment und 
die starke Drüsenbekleidung des 4.—7.(—8.) Borstensegments. 

Die Anzahl der Hakenborsten, die auch auf dem 1.—3. Borsten- 
segment einen langen, schmalen und gebogenen Innenteil ri, 
zillella) besitzen, beträgt auf dem 1.—8. Borstensegment resp. 1, 1, 
28.5, 4.4.5 nr ungefähr auf dem 14.—15. Borstensegment resp. 
8 und 10. Anzahl der Zähne: ca. 41, 4—52, 5°, 15-6), 65, 6-78 
7°-8; nach hinten zu bis 8. Schwache Härchen finden sich wenigstens 
vom 2. Borstensegment inkl. an; auf dem nächsten sind sie bereits 
stark; die Härchen stehen in 2 Gruppen, eine auf jeder Seite 
vom großen Zahn. Die vordern Haarborsten besitzen einen sehr 
feinen Haarpinsel an der Spitze und schmale, nach hinten zu ver- 
schwindende Säume. Auch die hintern Haarborsten ähneln sehr 
denen bei der Gattung Prazillella, in deren Nähe diese Art mög- 
licherweise steht. In jedem Fall ee hier deutlich eine zur Tribus 
Enuelymenini gehörige Form vor. 


Gen. et sp.? 
(Taf. 6, Fig. 191.) 


Von Ost-Grönland, dem innersten Teil des Kaiser Franz Josephs- 
fjords oder genauer dem östlichen Ufer des Kjerulfsfjords, 73° 6 n. Br, 
27° 1% w. L., 3—9 m, Schlick mit Sand (und Algen), besitzt ferner 
das Reichsmuseum zu Stockholm u. a. den Vorderteil eines kleinern 
Individuums, wie er in Fig. 191 abgebildet ist. Die 9 vordern 
Segmente, Größe siehe Figur, sind erhalten. Besonders charakte- 
ristisch ist die kleine Kopfscheibe mit ihren schwachen Säumen, 
der Mangel einer Grenze zwischen dem 7. und 8. Borstensegment 
und starken Drüsen nur bis zu den Parapodien des 7. Borsten- 
segments. 

Hakenborsten finden sich in einer Anzahl von resp. 1, 1, 2, 6, 
5, 4, 5, 5, 6. Auch auf dem 1.—3. Borstensegment besitzen diese 
Borsten einen langen, schmalen und etwas gebogenen Innenteil; der 
Aubenteil ist dagegen hier mehr offen mit Härchen, die wenigstens 
auf dem 1. Borstensegment schwach sind. Auf den vollentwickelten 


Hakenborsten stehen die Härchen hauptsächlich unter dem großen 
16* 


244 Ivar ArwıDsson, 


Zahn, aber auch etwas an den Seiten desselben hinauf. Zähne: 
eh 6(—7 DE, 

Die vordern Haarborsten, deren Spitze ziemlich lang ist und 
ungefähr vom 5. und besonders deutlich vom 7. Borstensegment an 
einen sehr feinen Haarpinsel trägt, besitzen schmale, nach hinten 
zu abnehmende bis verschwindende Säume. Die hintern Haarborsten 
auf dem 1.—2. Borstensegment besitzen ziemlich breite und gleiche 
Säume, oder es ist der eine, und zwar überwiegend besonders auf 
dem 2. Borstensegment, bedeutend schmäler als der andere. Bei 
einem Teil dieser letztern beginnt der schmälere Saum sich erst ein 
Stück weiter nach der Spitze hin zu verbreitern. Dasselbe ist der 
Fall bei einem Teil der Borsten auf dem 3. Borstensegment, wo die 
Säume immer verschieden breit sind und von wo aus sie übrigens 
nach hinten zu abnehmen. Die Spitzen sind auf den vordern 
Segmenten ziemlich lang und schmal. Nach hinten nehmen sie 
etwas zu und ihre Basis wird deutlich und ziemlich weit verbreitert 
mit dem Beginn des 5. Borstensegments und nimmt dann be- 
deutend zu. 

Diese Art steht auf Grund des bisher einzig dastehenden Ver- 
hältnisses, daß eine Grenze zwischen dem 7. und 8. Borstenseement 
fehlt, außerhalb der Gruppe Kuclymeninae, so wie diese hier be- 
grenzt worden ist. Und bei der gegenwärtig so unvollständigen 
Kenntnis von der Art ist es wohl zu früh, die Diagnose der Gruppe 
dahin zu ändern, dab diese offenbar mit den verschiedenen Formen 
der Gruppe näher verwandte Art darin untergebracht werden könnte, 
besonders da ja eine Mißbildung vorliegen kann. Übrigens scheint 
der Mangel der fraglichen Grenze an sich nicht so viel zu bedeuten, 
denn denkt man sie sich so verlegt, daß das 8. Borstensegment kurz 
wird, so erhält man ja vollständige Übereinstimmung mit der Gruppe 
Euelymenini. Man kann sich aber auch eine gewisse Übereinstimmung 
zwischen dem 7. und 8. Borstensegment dieser Art und dem 8. und 
9. bei den Proclymenini denken, besonders da die Drüsenbänder bei 
der erstern nur bis zu den Parapodien des 7. Borstensegments vor- 
handen sind. 


Gen. et sp.? 
(Taf. 6, Fig. 187—188b; Taf. 10, Fig. 330—332.) 


In einer runden, schmalen, grauweißen Sandröhre, die ziemlich lose 
an der Innenseite einer Cyprina-Schale befestigt war, wurde am 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 245 


10./6. 1901 im Trondjhemsfjord bei Rödberg, westliche Bucht, 90 bis 
140 m, Sandschlamm mit feinem Kies und Schalen, ein Individuum 
einer im übrigen unbekannten Form erhalten. Nicht das ganze Tier 
ist erhalten, sondern nur das Vorderende bis zum 6. Borstensegment 
inkl., in der Länge knapp 3 mm messend, und einige hintere ziem- 
lich lange Borstensegmente. 

Am kennzeichnendsten für diese Art scheint Folgendes zu sein 
(vgl. Fig. 187—188). Breite vordere Kopfspitze. Gerade, nach vorn 
zu stark divergierende Nuchalorgane; niedrige, nach hinten zu fast 
verschwindende Kopfsäume, die sich nach hinten zu auf beiden 
Seiten ziemlich jäh senken (Fig. 188b); zwischen diesen Punkten 
trägt die Kopfscheibe eine deutliche Furche oder Einsenkung. 
Ferner findet sich hinter dem Mund eine wenigstens auf der 
Bauchseite (Fig. 187) deutliche, querziehende Linie, in der Figur 
vielleicht etwas übertrieben gezeichnet, und hinter dieser Linie eine 
starke Drüsenansammlung auf jeder Seite. 

Außerdem ist zu erwähnen, dab die Hakenborsten, deren An- 
zahl auf den 6 vordersten Borstensegmenten resp. 1, 1,1,4,4,5 
und auf den hinteren Segmenten bis 6 beträgt, auf dem 1. Borsten- 
segment stark umgewandelt sind mit einfachem, nicht gezähnten 
äubern Teil (Fig. 330). Auf dem 2. Borstensegment sind die Haken- 
borsten (Fig. 331) 4zähnig und ziemlich offen, ohne Härchen, im 
übrigen aber ziemlich gleich den vollausgebildeten. Die Haken- 
borsten des 3. Borstensegments sind ungefähr denen des 1. Borsten- 
segments gleich, jedoch etwas größer und ihre äußerste Spitze schneller 
schmäler werdend ‘und etwas gebogen. Vom 4. Borstensegment an 
sind die Hakenborsten völlig ausgebildet (Fig. 332); Anzahl der 
Zähne: (5—)6*, 6°-°; hintere Segmente 7 Zähne. 

Die vordern Haarborsten haben sehr schmale, nach hinten zu 
verschwindende Säume und lange Spitzen, die wenigstens vom 
2. Borstensegment an einen äuberst feinen, aber deutlichen und wohl- 
geschiedenen Haarpinsel besitzen. Die hintern Haarborsten haben auf 
dem 1.—2. Borstensegment besonders kurze und ziemlich breite, jedoch 
vielleicht etwas verschiedene Säume; vom 4. Borstensegment an sind 
die Säume schmal und länger und untereinander etwas verschieden. 
Die Spitze dieser Borsten ist etwas behaart und an der Basis 
schwach verbreitert; letzteres nimmt nach hinten hin zu, wo die ver- 
breiterte Partie ansehnlich lang sein kann. Ein Teil der hintern 
Sesmente scheint an der Spitze verbreiterter Borsten zu entbehren. 

Diese Art stellt sich wegen des Vorkommens einer hinter dem 


246 Ivar ARWIDSsoN, 


Mund querziehenden Linie und einer verhältnismäßig breiten Kopf- 
spitze deutlich außerhalb der Gruppe Zuclymeninae, so wie diese 
hier vorläufig aufgefaßt worden ist. Indessen dürfte die Art in die 
Nähe dieser Gruppe zu stellen sein, bis eine künftige genauere 
Kenntnis der Art möglicherweise zu einer Erweiterung der frag- 
lichen Gruppe führt, so daß diese und eventuell mit ihr nahe- 
verwandte Formen darin Aufnahme finden können. Abgesehen von 
der vordern Linie, die übrigens möglicherweise ein vorderes Segment, 
ähnlich dem bei Leiochone sp. (S. 147) abgrenzt, scheint die Stellung 
der Nuchalorgane und wahrscheinlich die kurzen und verhältnismäßig 
breiten Säume der hintern Haarborsten auf den vordersten Borsten- 
segmenten auf etwas Ursprüngliches zu deuten. 


Unterfamilie Maldaninae n. subfam. 


Der Vorderteil ist deutlich pigmentiert. Vordere 
Spitze des Kopfs breit. Kopfscheibe vorhanden. Die 
Nuchalorgane nach vorn zu stark divergierend bis 
etwas umgebogen; sie sind mehr oder weniger bogen- 
förmig bis fast gerade Der Kopf trägt 2, ziemlich 
kurze und dicke, nach hinten hin etwas zunehmende 
Seitensäume und einen hintern Saum, der von den 
erstern durch deutliche Seiteneinschnitte geschieden 
ist. Die Proboseis bildet eine gleichförmige, ziemlich 
weite, aber kurze und abgeplattete Blase, deren 
basaler, etwas festerer Teil keine Papillen besitzt. 
Ziemlich nahe vor dem 1. Borstensegment findet sich 
eine Furche, die eine schmale, ringsherumgehende 
Partie abtrennt, und vor dieser Furche bis zum Munde 
eine ähnliche Partie, die nach oben zu durch eine 
von den Seiteneinschnitten des Kopfs nach hinten 
ziehende, mehr oder weniger vollständige Furche be- 
srenzt wird. Die 5-6 vordern Borstensegmente sind 
wie die vorderste Partie durch Furchen in 2 Teile 
geteilt, welche Furchen jedoch auf den hintern Seg- 
menten sehr undeutlich werden, besonders auf der 
Rückenseite, während gleichzeitig der hintere Teil 
der Segmente nach hinten zu länger wird. Die vordere 
Grenze des 1. Borstensegments ist auf den Seiten 
nach vorn gebogen. Die Segmentgrenzen sind vorn 
deutlich und nehmen nach hinten ab; hinter dem 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 947 


8. Borstensegment, das wahrscheinlich lang ist, ist die 
Grenze undeutlich. Danach sind Grenzen mit Sicherheit 
erst hinter dem 11. Borstensegment beobachtet worden. 
19 Borstensesmente und wenig hintere borstenlose, 
schwach begrenzte Segmente: eine hintere, von der 
Bauchseite nach hinten und oben geneigte Scheibe, die 
einen obern, mehr in der Ebene der Scheibe ver- 
breiterten Saum und einen untern, mehr rückwärts- 
gerichteten besitzt; zwischen den Säumen deutliche 
Seiteneinschnitte AufderRückenseite vor der Scheibe 
ist der Anus belegen. Nephridien (wahrscheinlich 
immer) im 7.—9. Borstensegment. Hautdrüsen beklei- 
den den vordersten Körperteil ziemlich gleichmäßig 
(doch ist oft die Unterseite des 3. Borstensegments, 
außer unter den Parapodien, mehr oder weniger frei). 
Auf den nächstfolgenden Segmenten sind hauptsäch- 
lich noch Drüsenfelder rings um die Parapodien vor- 
handen und in den hintern Teilen der Segmente ven- 
trale. gesonderte und nach hinten zuabnehmende bis 
verschwindende Drüsenfelder. Die Hakenborsten, die 
niemals stark umgewandelt sind, sitzen in einfachen 
Reihen; sie fehlen (oder sind stark rudimentär) auf 
dem 1. Borstensegment und sind auf dem 2.—4. Borsten- 
segment verhältnismäßig gering an Zahl und etwas 
reduziert. Die vollausgebildeten Hakenborsten mit 
langem, nach außen deutlich abgesetztem innerm 
Teil und ziemlich undeutlich ausgebildeten obern 
Zähnen; die Hakenborsten haben mehrere Härchen, 
die unter dem großen Zahn verlaufen. Die vordern Haar- 
borsten nach außen stark aufwärtsgekrümmt mit hier 
erweitertem unterm Saum. Die hintern Haarborsten 
mit schmalen Säumen und langen Spitzen, die ziem- 
lich zahlreich vorhandene, nicht alternierend bis 
alternierend stehende Zähnchen besitzen. Röhren frei, 
serade, meistens dicker gegen das eine Ende hin und 
aus reinem, tonartigem Schlamm zusammengesetzt. 
Öcellen sind nicht beobachtet worden. (Auf den einander 
zugewandten Seiten der Nuchalorgane bildet die Haut eine 
innere, schräg nach unten und außen verlaufende Falte, die 
z. B. bei Asychis biceps eine mit der äußern Cutieula völlig zu- 


248 Ivar ARWIDSSON, 


sammenhängende Cuticularleiste bildet; die entsprechende Leiste bei 
Maldane sarsi ist schwächer ausgebildet und hängt nicht mit der 
äußern Cuticula zusammen. Möglicherweise liegt hier ein Unter- 
schied zwischen den beiden Gattungen vor.) 

Die kurzen, von den Seiteneinschnitten des Kopfs aus nach 
hinten ziehenden Furchen scheinen besonders deutlich bei Asychis 
zu sein; sie reichen hier völlig bis an die ringsherumgehende 
Furche, wie auch die Partie unter denselben gegen den Mund wohl- 
abgesrenzt ist. Bei Maldane scheinen die kurzen, längsgehenden 
Furchen nach hinten zu unvollständig zu sein, hier in einigem Ab- 
stand von der ringsherum vollständigen Furche erweitern sie sich 
zu einer seichten Grube, die in Übereinstimmung mit den Furchen 
nicht mit Drüsen besetzt ist. Die vordere untere Furche scheint 
hier ziemlich schwach zu sein. 

Sehr schwache Hakenborsten, doch mit deutlichen Zähnen, sind 
auf der einen Seite des 1. Borstensegments an 1 Individuum einer 
Asychis-Art beobachtet worden, die von der Schwedischen Süd- 
pol-Expedition 1901—1903 heimgebracht wurde. 1 großes Indi- 
viduum einer Maldane-Art (dieselbe Expedition) besitzt in den hinter 
den Seiteneinschnitten des Kopfs gelegenen Gruben deutliche, schräg- 
stehende, obwohl kurze Taschen, die offenbar dem obern borsten- 
tragenden Teil der Parapodien auf den Borstensegmenten entsprechen. 
Äußere Haarborsten fehlen zwar in diesen Taschen, dagegen haben 
äußerst feine innere Haarborsten beobachtet werden können, be- 
sonders an Schnitten durch die fragliche Partie. 

Von allen zu dieser Unterfamilie sicher gehörenden Arten, mit 
Ausnahme von Maldane marsupialis und Asychis consobrinus, deren 
Seementanzahl unbekannt ist, weiß man, daß sie 19 Borstensegmente 
besitzen, weshalb die Annahme berechtigt sein dürfte, dab diese An- 
zahl für die ganze Gruppe kennzeichnend ist. In der Regel scheinen 
2 hintere borstenlose Borstensegsmente vorhanden zu sein, doch 
dürfte eine Andeutung zu einem 3. solchen, etwas nach der Anal- 
öffnung hinauf verschobenen Segment bei gewissen Arten zu beob- 
achten sein. 1 hinteres borstenloses Segment wird schließlich für 
Maldane marsupialis und cuculligera angegeben, was wenigstens in 
letzterm Fall, nach Envers’ Figur (89) zu urteilen, vollständig un- 
sicher ist. 

Die Analscheibe ist bei den beobachteten Maldane-Arten und 
wenigstens an wohlausgestreckten Individuen von Asychis biceps 
ziemlich eben. Bei einer Reihe anderer Asychis-Arten ist sie indessen, 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 249 


wenigstens an konservierten und zusammengezogenen Individuen, 
stark abgesetzt in einen obern, mehr quergestellten Teil, der in der 
Mitte nach unten zu mit einer kräftigen, wulst- oder kissentörmigen 
Partie versehen ist, und einen untern, weniger quergestellten und 
tief eingesunkenen Teil. Offenbar ist hier ein gewisser Unterschied 
zwischen den beiden Gattungen vorhanden, wenn auch dieser Unter- 
schied eigentlich nur an konservierten, mehr oder weniger zusammen- 
gezogenen Individuen hervortritt.. Der Analzapfen ist besonders 
von Moore (131, p. 483) bei der von ihm unter dem Namen Maldane 
coronata beschriebenen Art beobachtet worden. 

Die Nephridien münden bei Maldane direkt unter oder un- 
bedeutend hinter den Hakenborsten und bei Asychis unter und etwas 
hinter denselben. 

Der Hals der vollentwickelten Hakenborsten ist nicht schräg 
gestreift. Möglicherweise besitzen die Gattungen Maldane und Asychis 
durchgehends etwas verschiedene Hakenborsten, in Übereinstimmung 
mit den Verhältnissen bei M. sarsı und A. biceps. Die Hakenborsten 
tragen, obwohl dieses nicht näher berührt worden ist, besonders 
deutlich entwickelte Zähnchen seitwärts von den medianen Zähnen. 
Bei Maldane amphiglypta (112, p. 119) und disparidentata (136, p. 494) 
wird von 3 Arten von Haarborsten gesprochen, nach mehreren Be- 
obachtungen an beschädigten Borsten aber zu urteilen, stellt die dritte 
Art nichts anderes als abgebrochene hintere Haarborsten dar. 

Diese Tiere leben in der Regel auf ziemlich festem, oft ton- 
artigem Schlamm; ihre Röhren sind in Anbetracht dessen, daß sie 
aus bloßem Schlamm gebaut sind, recht fest, sie brechen aber bei 
starkem Biegen ziemlich leicht entzwei. 

Zu dieser Unterfamilie gehören möglicherweise folgende Arten. 

Clymene wurceolata LEıpy (15, p. 145), vorausgesetzt, daß die An- 
gabe über vordere borstenlose Segmente sich auf die vordern 
2teiligen Borstensegmente bezieht, wie sie sich bei der hier fraglichen 
Unterfamilie finden; in solchem Fall dürfte die Art der Gattung 
Asychis angehören. 

Olymene insignis BaırD (47, p. 95), sofern nicht Kopfsäume in 
Wirklichkeit fehlen, in welchem Fall eher eine Notoproctus-Art vor- 
liegen dürfte. 


250 Ivar Arwınssox. 


Gattung Maldane GRUBE. 
Maldane GRUBE (19, p. 92); vgl. MALMGREN (27, p. 186). 


Kopfscheibe ziemlich langgestreckt mit verhältnis- 
mäßig schmaler und langer vorderer Spitze und langen 
Seitensäumen. Der Kiel lang und hoch, sich bis zum 
hintern Saum erstreckend. Die Nuchalorgane ziemlich 
kurz, gerade bis schwach bogenförmig, nicht zurück- 
sebogen; von den vordern, äußern Enden der Organe 
scheint sich keine rinnenähnliche Vertiefung nach 
hinten zu erstrecken. Die hintere Scheibe mitkleinen, 
glatten oder mit unbedeutenden Zähnen versehenen 
Säumen und schwachen Seiteneinschnitten. (Das 5. 
Borstensegment mit einem obern halbmondförmigen 
Drüsenfleck ganz vorn auf dem hintern Teil des 
Segements.) 

Das Pigment des Vorderendes tritt wahrscheinlich immer in 
gesonderten Flecken auf. — Die Nuchalorgane sind wahrscheinlich 
an Individuen mit gestreckter Kopfscheibe fast gerade. Wahr- 
scheinlich besitzen übrigens alle Arten der Gattung glatte Seitensäume 
auf dem Kopf. Die Körperform scheint im ganzen etwas länger 
gestreckt zu sein als bei der folgenden Gattung. 

Die verschiedenen Arten dürften sich vor allem unterscheiden 
durch die Verteilung der Pigmentflecke des Vorderendes, den untern 
Saum der hintern Scheibe — glatter oder schwach gezähnter Rand — 
durch das Auftreten der Zähnchen der vordern Haarborsten — mit 
(vgl. M. glebifex |aus Triest|) oder ohne ein ESHnRUHLE Härchen — und 
die Spitzen der hintern Haarborsten. 

Zu dieser Gattung gehören außer M. sarsi folgende Arten: 


Maldane glebifex GruBE (19, p. 92); 19 Borstensegmente. 
Maldane decorata GRUBE (66, p. 538); 19 Borstensegmente. 
Maldane marsupialis GRUBE (67, p. 202). 

Maldane ceuculligera EHLERS (89, p. 178); 19 Borstensegmente. 


Vgl. außerdem Ältere Fundangaben: Japan unter M. sarsi 
(84, 131). 


a 
f 
{ 
4 
w 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 251 


Maldane sarsi MALMGREN. 
(Taf. 6, Fig. 192—199; Taf. 10, Fig. 333—338.) 
Maldane sarsi MALMGREN (27, p. 188; 31, p. 208, fig. 57). 
Olymene koreni HANSEN (75, p. 40); nach M’InrosH (84, p. 392); vgl. 70, 

E39 u. 81, p. 149 

Die schwarzbraunen Pigmentflecke des Vorder- 
endes sind symmetrisch angeordnet und ziemlich groß; 
bei kleinern Individuen können sie jedoch mehr oder 
weniger vollständig fehlen. Am stärksten ist der 
Fleck hinter jedem der beiden Nuchalorgane, danach 
kommt ein Fleck vor dem Kiel und einer auf seinem 
hintersten Teil, endlich einer unter jedem der beiden 
Seitensäume des Kopfs, welche glatt sind. 2 hintere 
borstenlose Segmente. Der untere Saum auf der hin- 
tern Scheibe am Rand glatt. Das hintere, untere 
Drüsenfeld des 6. Borstensegments nimmt schnell an 
Breite nach hinten zuab. Ein entsprechendes Drüsen- 
feld findet sich noch deutlich auf dem 7. und (bei 
srößern Indiv.) angedeutet auf dem 8. Borstensegment. 
Die hintere Scheibe mit schwachen Drüsen etwas ober- 
halb der Mitte. Die Härchen der Hakenborsten nicht 
besonders weit entfernt von dem großen Zahn; Zähne: 
bis 45). Die vordern Haarborsten mitstark erweitertem 
unterm Saum und ziemlich langer Spitze Die nicht 
besonders lange Spitze der hintern Haarborsten mit 
spärlichen, nicht alternierenden Zähnchen, die auf 
dem 4. Borstensegment sehr schwach sind; die Zähnchen 
nicht untermischt mit Härchen. 

Färbung. Das Vorderende ungefähr bis zum 4. Borsten- 
segment inkl. besitzt auf dem Rücken und auf den Seiten verstreut 
symmetrisch angeordnete, braune bis schwarzbraune Flecke, die 
nach hinten zu an Stärke abnehmen und im übrigen an verschiedenen 
Lokalitäten etwas verschieden stark und bei kleinen Individuen oft 
sehr schwach oder fast unmerklich zu sein scheinen; vel. hinsicht- 
lich der Form und Lage der Flecke Fig. 192 und 197. Besonders 
charakteristisch sind die seitenständigen Flecke des Kopfs, die bis 
an die Nuchalorgane heranreichen und neben dem hintersten Teil 
dieser letztern ansehnlich stark sind. Vor dem Kiel und auf dem 
hintersten Teil desselben finden sich gleichfalls starke Flecke. An 


252 Ivar ARWIDSSoN, 


schwach gefärbten Individuen finden sich oft nur diese eben be- 
sonders erwähnten Flecke oder auch nur die erstgenannten hinter 
den Nuchalorganen. Auf der Unterseite des Kopfs findet sich unter 
den Seitensäumen ein deutlicher. langgestreckter Fleck, angedeutet 
in Fig. 192; er fehlt jedoch bei kleinen, schwach gefärbten Indi- 
viduen. Der Hinterteil ist, nach Untersuchung lebender Individuen 
aus Bohuslen, meistens ziemlich hell. Indessen waren einige Indi- 
viduen, die am 14./8. 1901 südöstlich vom südlichen Ende von Lilla 
Sneholmen — Kosterfjord, 50—150 m, Felsterrassen, spärlicher 
und ziemlich fester Schlamm, etwas Algenreste — gefangen wurden, 
in ihrem hintern Teil, vom 12.—13. Borstensegment an, ziemlich 
dunkel, hier in einem gelbgrauen Farbenton mit einem schwachen 
Stich ins Schwarze. Die Säume der hintern Scheibe waren auf ihren 
beiden Seiten dunkel grauschwarz; ein ähnlicher Farbenton, obwohl 
schwächer, auf der Scheibe selbst. Rings um die Seiteneinschnitte, 
besonders auf der Scheibe, fehlte diese Färbung. 

Äußerer Körperbau. Der vordere Teil des Kopfs kann in 
gestreckterm Zustand ziemlich spitz sein (Fig. 197). Die Nuchal- 
organe sind kurz und am vordersten Teil des Kiels gelegen; 
wenigstens bei Individuen mit zusammengezogenem Vorderteil sind 
sie schwach bogenförmig. Die Partie schräg hinter jedem der beiden 
Nuchalorgane ist meistenteils etwas gesenkt. Der Kiel tritt stark 
hervor (Fig. 192, 194, 197). Die Seitenpartien des Kopfs laufen in 
ziemlich feste Säume aus, die nach vorn zu schmal und fast wage- 
recht sind, nach hinten aber mehr aufwärts stehen, während sie 
gleichzeitig etwas breiter werden. Es folgen dann die deutlichen, 
runden Seiteneinschnitte und dann der hintere, ungeteilte und etwas 
niedrigere Saum, der ganz nach hinten zu ziemlich dicht neben dem 
Kiel endet. — Die Proboseis, zu deren Untersuchung nur wenig von 
geeignetem Material vorhanden gewesen, stimmt in allem Wesent- 
lichen mit der bei Asychis biceps überein; vgl. diese Art. 

In den Gruben hinter den Seiteneinschnitten des Kopfs sind 
niemals Reste von obern Haarborsten oder entsprechende Parapodien- 
zipfel beobachtet worden. Von den genannten Gruben aus geht 
wenigstens keine deutliche Linie nach der hinter diesen ringsherum- 
sehenden Furche hin, die eine ziemlich kurze Partie vor dem 
1. Borstensegment abgrenzt. Die untere Partie vor derselben Furche 
scheint, wenigstens bei gestreckten Individuen (Fig. 194), weniger 
stark nach vorn zu abgesetzt zu sein. Die hintere Partie auf dem 
1.—3. Borstensegment nimmt bedeutend an Länge zu, wie auch auf 


ana Ei 75 2 ZZ 2 a Zu 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 253 


den folgenden Segmenten, wo indessen die abgrenzenden Furchen 
schwach werden und besonders auf der Rückenseite fast verschwinden; 
bei zusammengezogenen Individuen kann indessen eine Furche noch 
auf der Bauchseite des 6. Borstensegments und auf der Rückenseite 
des 5. Borstensesments verspürt werden. Die Segmentgrenzen sind 
ziemlich deutlich noch zwischen dem 7. und 8. Borstensegment; 
hinter dem letztern Segment ist in gewissen Fällen eine schwache 
(srenze, weit hinter den Parapodien belegen, beobachtet worden; 
diese wie auch die nächstvorhergehenden Segmentgrenzen jedoch 
schwach auf der Rückenseite. Die hintere Grenze der beiden folgen- 
den Segmente ist dagegen nicht mit Sicherheit beobachtet worden, 
wogegen ganz nach hinten, wenigstens bei gröbßern Individuen, deut- 
liche Grenzen sichtbar sind. Das letzte Borstensegment ist deutlich 
kürzer als die vorhergehenden; die 2 kurzen borstenlosen Segmente 
(Fig. 196, 198, 199) sind vor allem durch ihre zweigeteilten Para- 
podienrudimente ausgezeichnet. 

Die schräggestellte hintere Scheibe, vor welcher auf der Rücken- 
seite die Analöffnung mit ihren vordern Runzeln und der die Hinter- 
seite einnehmende breite Analzapfen zu sehen ist, ist gleichmäßig 
oval und möglicherweise in ihrem untern Teil schwach eingesenkt. 
Von den sehr schmalen und in ihrem äußersten Teil sehr dünnen 
Säumen liegt der obere ungefähr in einer Ebene mit der Scheibe; 
der untere ist mehr nach hinten gerichtet. Der Saum ist mit Aus- 
nahme der schwachen Seiteneinschnitte an den lebenden Tieren voll- 
ständig glatt; an konservierten Individuen kann er dagegen ganz 
unbedeutend gerunzelt sein. 

19 Borstensegmente sind bei sämtlichen, d. h. mehr als 100 unter- 
suchten Individuen gefunden worden; auch sind nirgends anders als 
2 hintere borstenlose Segmente beobachtet worden, in dieser Hinsicht 
sind aber nicht ganz so viele Individuen untersucht worden. 

Nephridien finden sich im 7.—9. Borstensegment. 

Hautdrüsen. Hauptsächlich nach großen Individuen aus 
Bohusl&@n. Die Kopfscheibe ist ziemlich gleichmäßig, aber nicht be- 
sonders stark drüsenhaltig (Fig. 194); der hinterste Teil nach dem 
hintern Saum zu ist jedoch fast drüsenfrei, ebenso eine schmale 
Partie gleich innen vor jedem der Seitensäume. Die Partie vor 
dem 1. Borstensegment ist ziemlich stark drüsenhaltig, besonders 
ihr hinterer Teil. Der Rand der Kopfsäume, wie auch die Partie 
rings um die Seiteneinschnitte und die dahinter befindlichen runden 
Gruben sind drüsenfrei. Die Mundgegend ist auch ziemlich drüsen- 


254 Ivar Arwınssox, 


frei, doch findet sich dicht am Mund auf jeder Seite ein charakte- 
ristisches dreieckiges Drüsenfeld. 

Das 1. Borstensegment ist stark drüsenhaltig; unbedeutend vor 
und unterhalb der Haarborsten ist ein, wenigstens bei größern In- 
dividuen, sehr schwacher drüsenfreier Streifen (Fig. 194) zu sehen. 
Ein ähnlicher Streifen findet sich auf den folgenden Segmenten, er 
wird aber hier immer bedeutender; auf dem 10.—19. Borstenseement 
ist ein solcher Streifen auch hinter den Parapodien vorhanden. Das 
2. Borstensegment hat wie die folgenden Segmente einen deutlichen 
drüsenfreien Vorderrand; im übrigen findet sich ein kleiner drüsen- 
freier Fleck auf dem untern hintersten Teil des Segments (Fig. 195). 
Das 5. Borstensegment, das auf der untern Seite nur bei den Para- 
podien drüsenhaltig ist, besitzt vor dem obengenannten vordern 
feinen drüsenfreien Streifen eine schmale, die Bauchseite umfassende 
Partie, durch Drüsen ausgezeichnet, deren blaue Färbung matter 
erscheint als bei den übrigen Drüsen. Eine ähnliche Partie findet 
sich auch auf den folgenden Segmenten, wo sie bis zum 5. zunimmt, 
um dann abzunehmen und auf dem 10. Borstensegment (Fig. 194) 
zu verschwinden. 

Die Drüsenverteilung auf dem vordern Teil des Körpers geht 
im übrigen aus Fig. 193—195 hervor. Auf dem 4. Borstensegment 
findet sich im vordern Teil auf der Rückenseite eine nach hinten 
zu breitere drüsenfreie Partie (Fig. 195). Auf dem 5.—8. Borsten- 
segment sind hier nahe dem Vorderrand der Segmente etwas frei- 
stehende, auf den hintern Segmenten verschwindende Drüsen vor- 
handen. Die hintern Partien des 4.—8. Borstensegments werden 
durch die untern Drüsenfelder ausgezeichnet, die nach hinten zu 
schnell abnehmen; so sind sie auf dem 6. Borstensegment nach 
hinten zu ziemlich schmal und auf dem nächsten Segment recht 
schwach, nur durch eine kleine Anzahl Drüsen ausgezeichnet. Auf 
dem 8. Borstensegment fehlen entsprechende Drüsen bei kleinern 
Individuen und sind bei größern höchst unbedeutend (Fig. 194). 
Auf der Rückenseite der fraglichen Partien bemerkt man eigentlich 
nur den kräftigen, nach hinten zu etwas halbmondförmig gebogenen 
Fleck auf der Rückenseite des 5. Borstensegments, dicht hinter der 
hier noch sichtbaren, ringsherumgehenden Furche; hinter den Seiten 
des Flecks finden sich oft eine Reihe etwas zerstreuter Drüsen, die 
in Fig. 195 nicht wiedergegeben sind. 

Auf dem 9. Borstensegment finden sich zwischen den Parapodien 
auf der Rückenseite sehr zerstreute Drüsen, auf den nächstfolgenden 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 955 


Seementen sind aber die Drüsen hier kaum zahlreicher als die über 
den ganzen Körper im übrigen spärlichen Drüsen. Nach hinten zu 
nehmen diese rückenständigen Drüsen etwas zu und sind besonders 
deutlich auf den 2 hintern borstenlosen Segmenten (Fig. 198), die 
im übrigen durch ziemlich kräftige Drüsen oberhalb und auf ihren 
Parapodienrudimenten (Fig. 199) ausgezeichnet werden. Auf dem 
10. Borstensegment und den nächstfolgenden Segmenten lassen die 
Drüsen rings um die Parapodien die Bauchpartie ziemlich frei; nach 
hinten zu treten hier indessen allmählich eine Reihe Drüsen auf, die 
auf dem 2. hintern borstenlosen Segment mit den Drüsen vor der 
hintern schräggestellten Scheibe zusammenfließen (Fig. 196). Der 
Analzapfen (Fig. 198) ist stark drüsenhaltig, ebenso der Rand da- 
hinter. Die Scheibe selbst ist schwach drüsenhaltig in ihrem obern 
Teil (Fig. 196), wo die Drüsen hauptsächlich beiderseits vom Bauch- 
mark liegen. 

Borsten. Die Hakenborsten des 2. Borstensegments (Fig. 333) 
sind etwas offen mit ziemlich grobem, großem Zahn. Deutliche Här- 
chen in der Regel; doch können sie möglicherweise bei kleinen Indi- 
viduen fehlen oder auf den obersten Borsten hier mehr oder weniger 
reduziert sein. 3 ziemlich deutliche Zähne. Auf dem 3. Borstensegment 
sind die Hakenborsten etwas mehr den vollausgebildeten Borsten ähn- 
lich, so wie sie vom 4.—5. Segment inkl. an vorhanden sind. Der 
große Zahn ist ziemlich spitz und umgebogen; die obern Zähne sind 
ziemlich undeutlich, besonders vom 7. Borstensegment an; die Härchen 
sitzen ziemlich dicht unter dem großen Zahn (Fig. 334). Ungefähre 
Anzahl der Zähne: 3°, 3(—4)?, 3—4'°, 4(—5)°1", 4185-19, Die Anzahl 
Hakenborsten bei Individuen von verschiedenen Lokalitäten geht aus 
der folgenden Tabelle hervor (2.—19. Borstensegment; für das letzte 
Individuum ist die Länge bis zum 16. Borstensegment inkl. angegeben). 


Länge 

in mm 
74° 55° n. Br., 17059' w.L.[ 14 [1| 2| 2114110] 9] 8| 8| 8| 7] 7) 6 7) 6161651 4 
Dröbak 25 ssdseszzTerrTssasdr 
Dröbak 27 12) 2) 2121010 9 8 8 8 78 8 8 7176| 6 
Skelderviken 35 I4| 5| 612/11111/112)10110| 911/10 1C111 10,10 10] 9 
Skelderviken 42 1a! 5! 613131311211 1111110111 11/11,11,10,.10| 9 
Skelderviken 53 [a el elslhlaltaız 13 1alıalıa 13 1212 12111213 
Ramsöfjord 67 |6| 8| 8252425124 25/2525. 22 23 2 212221|19121121 
71° 21° n. Br., 64° 53° ö.L.| 87 |8| 81131252523) ? 28 26/2324 27 28/33 3213113231 
699 56° n. Br., 174° 27° 5.L.| z5y|a 13lıöis2|o|2|2,2121212,2, 2» ?[2[2|? 


Nach dieser Tabelle besitzen größere Individuen verhältnismäßig 
mehr Hakenborsten auf den hintern Segmenten als kleinere, was 


256 [var ARWIDSSonN. 


indessen darauf beruhen kann, daß die Borsten des Vorderkörpers 
schneller abgenutzt werden und abfallen als die Borsten des Hinter- 
körpers. So ist an dem vorletzten der oben aufgeführten Individuen 
eine Mehrzahl Borsten auf den mittlern Borstensegmenten deutlich 
abgefallen; z. B. auf dem 8. mehrere und auf dem 11.—12. einige; 
auf dem 10. sind die obern auf der rechten Seite stark abgenutzt. 

Das erste und kleinste der in derselben Tabelle angeführten 
Individuen besitzt verhältnismäßig zahlreiche Hakenborsten auf dem 
5. Borstensegment. Vel. im übrigen die folgende Tabelle, die das 
2.—5. Borstensegment umfaßt. 


Länge 

in mm 
Ost-Grönland a Ehe 
Ost-Grönland 23 |4|415| 9 
Ost-Grönland | 24 13/3 4| 9 
Ost-Grönland 2512231418 
Skelderviken 35 [3,3 |4!10 
Ost-Grönland | 30 [4!5|4!10 
Skelderviken 32 14/5/6/13 
Ost-Grönland 35 |3|4|4|21 
Ost-Grönland 45 155/712 
Ost-Grönland 5 616/615 


Die vordern Haarborsten sind auf dem 1.—2. Borstensegment 
etwas schwächer aufwärtsgekrümmt als auf den folgenden Seg- 
menten, wo sie kräftig entwickelt sind (Fig. 335), und der weiteste 
Teil des untern Saums bedeutend ist; der obere Saum ist sehr schmal 
und die Spitze ziemlich lang. Auf den hintern Segmenten sind 
diese Borsten etwas schmäler und in der Regel etwas gerader als 
weiter nach vorn. 

Die Säume der hintern Haarborsten sind schmal, besonders der 
eine, der nach hinten zu schließlich verschwindet. Der breitere 
variiert etwas auf den vordersten Borstensegmenten, doch erreicht 
er nirgends eine größere Breite als die in Fig. 338 wiedergegebene; 
nach hinten zu nimmt auch dieser Saum an Stärke ab (Fig. 336). Die 
Spitzen, die am kürzesten auf dem 1.—2. Borstensegment sind, er- 
reichen nirgends im Vergleich mit einer Reihe anderer Arten eine be- 
deutendere Länge. Wenigstens vom 4. Borstensegment an finden 
sich die feinen, nicht bis undeutlich alternierenden Seitenzähnchen, 
die spärlich sitzen und zwischen welchen sehr feine Härchen nicht 
vorhanden sind. Vom 4. Borstensegment, wo die Zähnchen ziemlich 
schwach sind, nehmen diese allmählich zu und sind ungefähr vom 
7.—8. Borstensegement an vollausgebildet (Fig. 337). 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 257 


Größe. Das größte beobachtete Individuum stammt von Bel- 
sund auf West-Spitzbergen und hat wahrscheinlich vollständig un- 
gefähr 106 mm in der Länge gemessen. Aus der Recherche-Bay 
liest aus SO m Tiefe ein 70 mm langes Individuum vor. Aus dem 
Kara-Meer und von der Nordküste Sibiriens sind aus einer Tiefe von 
27—43 m 75—90 mm lange Individuen beobachtet worden, davon 
ein Individuum von 69° 56‘ n. Br., 174° 27'ö. L., 283m Tiefe, 90 mm 
lang bei einer größten Dicke von 4mm; noch in einer Tiefe von 
150 m ist im Kara-Meer ein 80 mm langes Individuum angetroffen 
worden. Nordwestlich von West-Spitzbergen, 960 m, ist ein 35 mm 
langes Individuum gefunden worden. Bei Grönland ist in seichtem 
Wasser, 9m, ein ungefähr 55 mm langes Individuum gefunden. 
Eines von den größten in Bohuslen beobachteten Individuen 
stammt aus dem Kosterfjord; es ist 52 mm lang bei einer größten 
Dicke von 1,5 mm. 

Geschlechtsreife Ein 2 aus dem Skeldervik, 12./7. 1897, 
besitzt Eier in einer Größe bis zu 0,37 x 0,41 mm. Die ent- 
sprechenden Maße für ein 2 aus dem Kosterfjord, 24./8. 1901: 0,315 
x. 0,3356 mm. 

Röhre. Die Röhren aus reinem Tonschlamm sind meistens 
gegen das eine Ende bedeutend dicker als gegen das andere (vel. 50, 
p. 99). Eine Röhre aus dem Gullmarfjord mit dem inneren Durch- 
messer 1 mm ist an der weitesten Stelle nicht ganz 3 mm dick. Im 
Kosterfjord scheinen die Röhren, wovon jedoch nur kleinere unter- 
sucht worden sind, längergestreckt, mehr gleichmäßig nach den Enden 
zu schmäler und biegsamer, besonders unten in 150 m Tiefe, zu sein 
als im Gullmarfjord. 

Ein 19 mm langes Individuum von 73° 27' n. Br., 23° 11’ ö.L,, 
460 m, wurde in der Röhre am hintern Teil des 8. Borstensegments 
umgeknickt gefunden. Hier ist die Röhre geschlossen, weshalb das 
Tier vermutlich in dieser Stellung ziemlich lange gewesen ist; das 
Tier muß an der Stelle der Umknickung verletzt gewesen sein, die 
Körperwandung ist wenigstens teilweise in dieser neuen Stellung ver- 
heilt. — Ein anderes Individuum, das umgeknickt in der Röhre lag, 
obwohl vielleicht ganz zufällig, ist im Kosterfjord beobachtet worden. 

Fundnotizen. 69° 49' n. Br., 172° 50‘ w. L., Konyam-Bucht, 
27—28 m, Sand, Schlamm (R.M.). 

Nordküste von Sibirien, 69° 56’ n. Br., 174° 26’ ö.L. (St.), 28 m, 
grauer Schlamm (R.M.). 


74° 18‘ n. Br., 83° 8‘ ö. L. (St.), 43 m, Schlamm (R.M.). 
17 


258 Ivar ArwıDsson, 


Kara-Meer, 75° 35° n. Br., 77° 30° ö. L., 36 m, Schlamm (R.M.). 

74° 30‘ n. Br., 73° 25' ö. L. (St.), 30 m, Schlamm, Sand (R.M.). 

74° 45° n. Br., 71° 6° ö. L. (St.), 23 m, Sand, Schlamm (R.M.). 

73° 28° n. Br., 68° 32° 6. L. (St... Kleines Indiv. (R.M.). 

71° 55° n. Br., 67° ö. L. (St.), 57 m, Schlamm (R.M.). 

72° 5‘ n. Br., 66° 10‘ ö. L., 150 m, brauner Schlamm (R.M.). 

71° 21‘ n. Br., 64° 535‘ ö. L. (St.), 105 m, Schlamm (R.M.). 

Waigatsch, Kap Grebeni, 14—18 m, Schlamm (R.M.). 

Westküste von Nowaja Semlja, Möller-Bay, 9—35 m, Sand, Steine. 

Westküste von Nowaja Semlja, Besimennaia-Bay, 72° 53° n. Br.. 
52° 53° ö. L., 7—9 m, Schlamm (R.M.). 

Murman-Küste, Teriberkafjord, 72—80 m (R.M.). 

Murman-Küste, Orafjord, südöstlich von der Insel Rybatschi (R.M.). 

König Karls-Land, 78° 50' n. Br., 27° 39% ö. L., 20 m., Boden- 
temp. —+ 0,2° (R.M.). 

König Karls-Land, Rivalensund, ca. 78° n. Br.. 27° ö. L., 100 bis 
110 m, Bodentemp. — 1,45°, feiner Schlamm mit großen Steinen (R.M.). 

77° 25° n. Br., 27° 30‘ ö. L,, nördlich von Hope Island, 160 m, 
Bodentemp. —1,71°, Schlamm (R.M.). 

Storfjord, Whales Point, 36—54 m (R.M.). 

76° 40‘ n. Br, 18° ö. L., 180—215 m, Schlamm, Steine (R.M.). 

75° 58° n. Br., 13° 18° ö. L. (56° südwestlich von Südkap), 350 m, 
Bodentemp. —+2,73°, Schlamm (R.M.). 

West-Spitzbergen, Recherche-Bay, SO m, Schlamm (R.M.). 

West-Spitzbergen, Belsund, Ostseite der Eders-Insel, 42 m, 
Schlamm (R.M.). 

West-Spitzbergen, Isfjord, Advent-Bay, 36 m (R.M.). 

West-Spitzbergen, Isfjord, Nordfjord, 78° 27’ n. Br., 15° 20' ö. L., 
175 m, Schlamm (R.M.). 

West-Spitzbergen, Isfjord, Kap Boheman, 78° 22'n. Br., 14°53° 6. L.. 
40—50 m (R.M.). 

West-Spitzbergen, 16'—20' w. von Isfjord, 210—250 m, Schlamm, 
Steine (R.M.). 

West-Spitzbergen, Kings-Bay, 305 m, Schlamm, Steine (R.M.). 

West-Spitzbergen, Cross-Bay, 350 m (R.M.). 

West-Spitzbergen, Fairhaven, 18—54 m, Schlamm (R.M.). 

West-Spitzbergen, Treuren-Bay, 45 m (R.M.). 

81° 14° n. Br., 22° 50‘ ö. L., 150 m, Bodentemp. + 2°, Schlamm 
(R.M.). 

80° 32‘ n. Br., 11° ö. L., 900 m (R.M.). 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 259 


80° 40° n. Br., 4° 5° ö. L., 610 m, Schlamm (R.M.). 

ca. 80° 53‘ n. Br., 1° 40' ö. L., 960 m (R.M.). 

“1° 5'n. Br., 8° 51° w. L., Jan Mayen, ca. 800 m, Schlamm (R.M.). 

Ost-Grönland, 74° 55° n. Br., 17° 59% w. L.. 350 m, Schlamm, 
etwas Sand-Steine (R.M.). 

Öst-Grönland, 74° 10° n. Br., 20° 8° w. L., 25—40 m, Schlamm, 
Schale, Steine (R.M.). 

Öst-Grönland, Kaiser Franz Joseph-Fjord, 73° 16° n. Br., 23° 15° 
w. L., 28—36 m, Schlamm, Schale, Steine-Kies, Sand (R.M.). 

Ost-Grönland, Kaiser Franz Joseph-Fjord, 73° 17‘ n. Br., 25° 59 
w. L., 760 m, Schlamm (R.M.). 

Ost-Grönland, Kaiser Franz Joseph-F/jord, 73° 6'n. Br., 27°17’w.L., 
3—9 m, Schlick mit Sand (R.M.). 

Ost-Grönland, Kaiser Franz Joseph-Fjord, 73° 6‘n. Br., 27° 17’ w.L., 
40—70 m, Schlamm, Steine (R.M.). 

Öst-Grönland, westlich von den Scott Kelties-Inseln, 72° 45‘ 
n. Br., 22° 58° w. L., 36—63 m, Schlamm, etwas Steine (R.M.). 

Ost-Grönland, 72° 28° n. Br., 21° 48‘ w. L., 150 m, Schlamm (R.M.). 

Ost-Grönland, Scoresby-Sund, Fame-Inseln, 70° 50‘ n. Br., 22° 31° 
w. L, 9 m, 23—25 m, Schlamm (R.M.). 

Öst-Grönland, Scoresby-Sund, 70° 43° n. Br., 22° 29' w. L., 70 m, 
Schlamm (R.M.). 

West-Grönland, Baffins-Bay, 71° 10° n. Br., 58° 56‘ w. L., 355 m, 
Schlamm (R.M.). 

West-Grönland, vor dem Umanakfjord (ca. 70° 40‘ n. Br.), 216 m, 
Schlamm (R.M.). 

West-Grönland, Discofjord, Mittelfjord, 180 m, Schlamm, Sand 
(R.M.). 

West-Grönland, Davis-Strait, 63° 35° n. Br., 52° 57’ w. L., 76m, 
Sand, Schale (R.M.). 

Island, Arnenes, im Magen von Gadus callarias (R.M.). 

TV 27% nm. Br. 232717407) %, 460° m. Bodentemp. -#2,67°% 
Schlamm (R.M.). 

Tromsö Amt, Lyngenfjord, Faernes, 70—90 m (T.M.). 

Tromsö Amt, Ulffjord, 45 m (R.M.). 

Tromsö Amt, Kalfjord, 125 m (R.M.). 

Tromsö Amt, Ramfjord, Fagernes, 70 m (T.M.). 

Tromsö Amt, Balsfjord, 90 m, 3 Indiv., 125 m, mehrere Indiv. 
(T.M.). 

Skagerrak, „Djuphälan“, 410—625 m, Schlamm (R.M.). 

17E 


260 Ivar ArwıDsson, 


Skagerrak, Dröbak, 70 m. 

Skagerrak, Kosterfjord (teilweise R.M. und Wırkn). 

Skagerrak, Kosterfjord, Styrsö, 36—62 m. 

Skagerrak, Kosterfjord, westlich von Sneholmarne, 1085—160 m, 
Schlamm. 

Skagerrak, Kosterfjord, Ramsö, 185 m, Schlamm. 

Skagerrak, Kosterfjord, 210 m (Gb.M.). 

Gullmarfjord, ziemlich reichlich auf gewissen Lokalitäten nahe 
der Mündung (teilweise R.M. und Wır£x), Schlamm. 

Gullmarfjord u. a., Grötö Tofva-Rödskxren, 45—55 m, zahlreiche 
große Indiv. 

Gullmarfjord, außen vor Längegap, 20—30 m. 

(Gullmarfjord, Flatholmen-Stängsk&r, 40—45 m und zwischen 
Stängskär und Tistholmen. 

Nidingarne-Skagen, 34—54 m, Schlamm, Sand (R.M.). 

Kattegat, südlich von Morupbank, 21—32 m, Schlamm (R.M.). 

Kattegat, Laholmsbukten, 18—21 m, Schlamm (R.M.). 

Kattegat, Skelderviken, 25 m, Schlamm (Axpersson). 

Öresund, Hven-Landskrona, 11—43 m, Schlamm, Sand (R.M.). 

Öresund, Landskrona-Malmö, 11—16 m, Schlamm, Steine (R.M.). 

Ältere Fundangaben. Nordsee (109, p. 68). Oresund und 
südliches Kattegat (69, p. 122; 81, p. 303). Großer Belt, Kattegat 
und Skagerrak (103, p. 345). Bohuslen (27, p. 188; 49, p. 152; 55, 
p. 92). Südliches Norwegen (105, p. 117). Tromsö Amt (27, p. 188; 
122, p. 97). Nördliches Eismeer (74, p. 21), Nowaja Semlja, Kara- 
Meer, Nordküste von Sibirien (70, p. 56; 76, p. 784; 80, p. 411; 90, 
p. 296; 91, p. 89). Südlich vom Bering-Straße (80, p. 411). Spitz- 
bergen (27, p. 188; 96, p. 132). Island (27, p. 188). West-Grönland 
(64, p. 219; 68, p. 507; 117, p. 220; 119, p. 128). Ostküste von 
Nordamerika (50, p. 99; 51, p. 439; 56, p. 45, 411; 57, p. 351, 36%; 
65, p. 16.49, 22): 

Die Angabe über das Vorkommen der Art bei 56° 44‘ n. Br., 
12° 52° w. L. (58, p. 26) erscheint zweifelhaft; es liegt hier mög- 
licherweise dieselbe Art vor, die MALMGREN unter dem Namen M. 
sarsi für das westliche Frankreich angegeben hat (31, p. 208). Diese 
Art unterscheidet sich nach Untersuchung von MAumGren’s Material 
im Reichsmuseum zu Stockholm von M. sarsi durch schwach krene- 
lierten, also nicht glatten untern Rand an der hintern Scheibe. 
Auf dieselbe Weise verhält sich die Art, die auch unter dem 
Namen M. sarsi für Japan (84, p. 392) angegeben wird. Moore 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 961 


(131, p. 483) gibt auch M. sarsi für Japan an, doch weist er auf 
eine Reihe Abweichungen von MALMGREN’s Art hin. 
Regeneration. Gullmarfjord: 1 Indiv.: 2 und 1 Indiv.: 
7 vordere Borstensegmente. Ein 3. Individuum von hier besitzt 
ein schräg regeneriertes Vorderende nach einer Verstümmelung, die 
das Tier schräg zwischen den Parapodien des 3. Borstensegments 
getroffen hatte. Kosterfjord: 3 Indiv.: 7 vordere Borstensegmente. 


Gattung Asychis KINBERG. 


CUhrysothemis KINBERG (30, p. 340), non BERENDT 1845. 
Asychis KINBERG (30, p. 341). 

Sabaco KINBERG (30, p. 341). 

Maldanopsis VERRILL (124, p. 659). 


Kopfscheibe wenig längsgestreckt mit breiter 
andokmazernı vordere r "Spretze und ziemlich 
kurzen Seitensäumen. Der Kiel kurz und niedrig, 
hauptsächlich zwischen den Nuchalorganen hervor- 
tretend. Die Nuchalorgane ziemlich groß und nach 
vorn stark ausgebogen oder, wenigstens bei zu- 
sammengezogenen Individuen, hier etwas zurückge- 
bogen; von den äußern, vordern Enden der Organe aus 
ist, wenigstens an schlaffen Individuen, eine rinnen- 
ähnliche, nach hinten gehende Vertiefung zu sehen, 
die kürzer ist als die Nuchalorgane Die hintere 
Scheibe mit bedeutenden, mehr oder weniger stark 
eingebuchteten Säumen und starken Seiteneinschnitten. 
(Das 5. Borstensegment entbehrt eines obern halb- 
mondförmigen Drüsenflecks.) 

Das Pigment des Vorderendes bildet wahrscheinlich niemals 
deutlich sesonderte Flecke. Die hinter den vordern Enden der 
Nuchalorgane gelesenen rinnenförmigen Vertiefungen, die oft sehr 
deutlich sein können und dann an die Nuchalorgane erinnern oder 
gleichsam diese fortsetzen, sind u. a. bei A. biceps, brasiliensis und 
einer von der Schwedischen Südpol-Expedition 1901—1903 heimge- 
brachten Art beobachtet worden. Bei Chrysothemis amoena und 
Asychis atlanticus sind sie nach Kıngere’s Beschreibungen vorhanden. 
Es mag hier bemerkt werden, dab das Typusexemplar von Sabaco 
maculatus (vgl. unten), das in Übereinstimmung mit Maldane brasiliensis 
als im Besitz von 19 Borstensegmenten befunden worden ist, so 


262 Ivar ArwıDsson, 


schlecht erhalten ist, daß man nicht mit Sicherheit entscheiden kann, 
ob eine Asychis- oder eine Maldane-Art, so wie diese Gattungen hier 
begrenzt worden sind, vorliegt. Wenn aber Kınserc angibt, dab 
das Hinterende bei Sabaco dem bei der Gattung Chrysothemis gleicht, 
deren Art amoena mit völliger Sicherheit derselben Gattung angehört 
wie z. B. Maldane biceps und brasiliensis und Asychis atlanticus, so 
kann hier Sabaco als Synonym zu Asychis aufgenommen werden; der 
Name Öhrysothemis ist früher in einer andern Gruppe angewandt 
worden. Was schließlich Maldanopsis betrifft, so hat VERRILL diese 
Gattung für Maldane elongata aufgestellt, nachdem er offenbar seine 
1882 publizierte Abbildung des Hinterendes (77) dahin mißdeutet 
hat, daß die fragliche Art terminalen Anus haben sollte Was er 
dort in seiner Figur gesehen, ist nichts anderes als eine starke Ein- 
senkung im untern Teil der hintern Scheibe, wie sie so oft, wie 
bereits erwähnt, bei der Gattung Asychis angetroffen wird, wohin 
M. elongata gehört und mit welcher Gattung Maldanopsis also iden- 
tisch ist. 

Die verschiedenen Arten der Gattung dürften vor allem sich 
durch den Bau der Kopfsäume — glatt oder gezähnt —, das Vor- 
handensein oder Nichtvorhandensein eines Kragens auf dem 1. Borsten- 
segment und die Form der Säume der hintern Scheibe unterscheiden. 
Hinsichtlich dieser letztern Säume scheint Mealdane gotai ganz be- 
sonders sich durch mehr oder weniger lange cirrenähnliche Verlän- 
gerungen an dem obern Saum auszuzeichnen. 

Zu dieser Gattung gehören außer A. biceps folgende Arten, wo- 
von die Kınzerge’schen Typusexemplare, außer für A. atlantieus, das 
abhanden gekommen ist, im Reichsmuseum zu Stockholm untersucht 
worden sind. 

Maldane brasiliensis KINBERG (30, p. 340). 

Chrysothemis amoena KıiNnBERrG (30, p. 340). 

Asischis atlanticus KINBERG (30, p. 341). 

Sabaco maculatus KinBErG (30, p. 341). 

Maldane elongata VERRILL (52, p- 609; 77, tab. 9, fig. 1) = 
Maldamopsis elongata (VERRILL) VERRILL (124, p. 659). 

Maldane consobrina MArıon (60, p. 312). 

Maldane amphiglypta Euvers (112, p. 119). 

Maldane gotai Izuxa (128, p. 109), mit welcher Art Maldane 
eoronata MoorE (131, p. 483) identisch ist. 

Maldane disparidentata MoorE (136, p. 424). 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 263 


Von allen diesen Arten, mit Ausnahme von Asychis consobrinus, 
weiß man, daß sie 19 Borstensegmente besitzen. 


Asychis biceps (M. Sars). 
(Taf. 6, Fig. 200—207; Taf. 10, Fig. 339—344.) 


Chymene biceps SARS (21, p. 257; 23, p. 93). 
Maldane biceps (SARS) MALMGREN (27, p. 188; 31, p. 208, fig. 58). 


Die braune Färbung des Vorderendes ziemlich 
gleichmäßig und zusammenhängend; bei kleinern In- 
dividuen kann die Färbung fast fehlen. Die Seiten- 
säume des Kopfs sind, vielleicht mit Ausnahme sehr 
junger Individuen, in der Regel 2- bis mehrzähnig; der 
hintere Saum besitzt mehrere, etwas kleinere und 
gleichmäßigere Zähne. Das 1. Borstensegment trägt 
einen vordern Kragen 2 hintere borstenlose Seg- 
mente. Der obere Saum der hintern Scheibe mit 5 
seichten Einbuehtungen, wovon indessen die mediane 
die bedeutendste ist und die übrigen nach den Seiten 
hin abnehmen. Der untere Saum besitzt 3 Einbuch- 
tungen, wovon die mediane ziemlich tief und spitz 
sein kann; ziemlich nahe dieser kommt dann auf jeder 
Seite ein seichterer Einschnitt. Hinter dem schmalen 
Drüsenband auf-dem hintern Teil des 3. Borsten- 
segments finden sich auf der Rückenseite der nächst- 
folgenden Segmente keine bedeutendern Bänder oder 
Fleeke von Drüsen. Der untere Teil des 3. Borsten- 
segments hauptsächlich nur mit einem Drüsenband 
unter den Parapodien. Der hintere Teil des 7. Borsten- 
seements mit einem schmalen untern querziehenden 
Drüsenfleck, der auf den Seiten bis ungefähr zur Mitte 
der Hakenborstenreihen hinaufreicht. Hinter dem 
Anus ein schwaches, fast unterbrochenes Drüsenband. 
Die Härchen der Hakenborsten bedeutend entfernt 
von der Basis des großen Zahns und auf einer hervor- 
ragenden Partie sitzend; Zähne: bis 3(—4). Die untern 
Säume der vordern Haarborsten mittelmäßig erweitert; 
die Spitze ziemlich lang. Die Spitze der hintern Haar- 
borsten ist verhältnismäßig ziemlich kurz, besonders 
kurz auf dem 1.—2. Borstensegment; sie besitzt feine, 


264 Ivar Arwınsson, 


ziemlich dieht stehende, nicht alternierenden Zähn- 
chen, die auf dem 2. Borstensegment angedeutet sind 
und dann nach hinten hin zunehmen. 

Färbung. Das Vorderende ist, besonders oben, stark braun 
gefärbt, und das Pigment liegt hauptsächlich in mehr oder weniger 
ringförmigen, gesonderten Feldern. Die Färbungsverteilung der 
Kopfscheibe bei einem großen Individuum geht aus Fig. 200 hervor; 
die Säume sind ungefärbt. Die braune Färbung ist am stärksten 
bis zum 4. Borstensegment inkl., nimmt dann ab und ist an großen, 
stark gefärbten Individuen bis zum vordern Teil des 7. Borsten- 
seements wahrnehmbar. Kleine Individuen sind oft fast ungefärbt. 

Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs ist sehr 
breit und abgerundet (Fig. 200). Die Nuchalorgane sind ziemlich 
bedeutend, nach vorn hin, je nach der Zusammenziehung der Scheibe, 
mehr oder weniger stark zurückgebogen; in der Figur sind ferner 
die hier deutlichen von den vordern Enden der Nuchalorgane aus- 
eehenden rinnenförmigen Vertiefungen zu sehen. Der Kiel tritt 
schwach hervor. Die Seitensäume sind auch nach vorn zu ziemlich 
gerade aufwärtsstehend; sie besitzen, vielleicht mit Ausnahme kleiner 
Individuen, in der Regel mehr als einen Zahn. Diese Zähne variieren 
ihrer Form nach ziemlich stark (vgl. die Figuren), jedoch sind sie 
in der Regel etwas größer in dem hintern, etwas höhern Teil der 
Säume (Fig.202). Diese Zähne oder Zipfel nehmen, wie auch die meistens 
etwas kleinern und untereinander mehr gleichförmigen Zähne des 


Zähne Zähne des Körperlänge 


der Seitensäume hintern Saums in mm 

EIERN. | 
Kosterfjord 2 10 18 
Dröbak 1; 2—3 10 38 
Dröbak 2 11 32 
Dröbak 4 (kleine) 11 28 
Rödberg 2(—3) hi 30 
Dröbak 2(—3) 12 3 
Rödberg (3 Indiv.) 3 13 17, 30, 40 
Dröbak 3(—4) 13 40 
Dröbak 3(—4) 13 46 
Rödberg: 2,3-4 13 45 
Dröbak 3(—4) ; 4(—5) 13 50 
a8. Dr, 13918.00. 10: 3(—4); 4—5 13 26 
74° 55‘ n. Br., 17° 59° w. L. 3(—4); 4 14 30 
Dröbak 4(—5) 14 50 
Rödberg 3(—4); 4(—5) 16 40 
Kosterfjord 4; 4—5 15 85 
Kosterfjord 5 20 83 


Kosterfjord 9 wahrscheinl. 27—28 180 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 265 


hintern Saums, während des Wachstums an Zahl zu. Dieses geht 
deutlich aus der Tabelle S. 264 hervor, welche die Anzahl der 
Zähne an einer Mehrzahl verschieden großer Individuen angibt. In 
der Mehrzahl der Fälle kann die Anzahl der Zähne auf den Seiten- 
säumen nicht vollständig bestimmt angegeben werden, und in 7 Fällen 
sind die Verhältnisse etwas verschieden für die beiden Seiten, was 
auch aus der Tabelle hervorgeht. 

Unter den mehr abweichenden Individuen ist das 2. mit einer 
Körperlänge von 35 mm zu beachten; hier ist eine Zerteilung des 
einen Seitensaums in Zähne offenbar ausgeblieben, wie auch auf 
dem hintern Saume ein breiter, 2—3 normalen Zähnen entsprechender 
Zahn vorhanden ist. Die beiden Individuen von 75° 58° n. Br., 13° 
18° ö. L. und 74° 55‘ n. Br., 17° 59° w. L., die aus Gebieten her- 
stammen, wo die Art nahe ihrer Nordgrenze und ganz sicher 
durchgehends klein von Wuchs ist, sind, kann man annehmen, älter 
als gleichgroße Individuen aus südlichern Gebieten, was in solchem 
Falle ihre verhältnismäßig hohe Anzahl von Saumzähnen erklärt. 

Die Seiteneinschnitte vor dem hintern Saum (vgl. besonders 
Fig. 202), sind ziemlich schmal; die Furchen hinter diesen Ein- 
schnitten schmal und deutlich bis an die ringsherumgehende Furche. 
Diese ist wie die vordere kürzere hinter dem Mund sehr deutlich 
(Fig. 202, 206). 

Die Probosecis, die nur an einer geringen Anzahl konservierter 
Individuen beobachtet worden ist, bildet eine ziemlich weite, ab- 
geplattete Blase (Fig. 203), deren oberer, gegen den Körper ge- 
wandter, papillenloser Teil etwas fester als der untere Teil 
ist. Der obere oder äußere Teil der Proboscis ist in seinem 
vordern Teil mehr oder weniger gleichmäßig braun gefärbt mit 
einer bestimmten Färbungsgrenze (sichtbar in Fig. 203) gegen den 
untern Teil der Proboseis. In der Figur ist die Proboscis übrigens 
auf der rechten Seite des Tiers eingezogen. Fig. 201 gibt die 
Proboseis in einer andern Lage wieder; ein Vergleich mit Individuen, 
bei denen nur Seitenteile der Proboseis ausgestülpt sind, scheint 
darauf hinzudeuten, dab bei dem Ausstülpen der Proboscis die Seiten- 
teile zuerst kommen, dann der vordere T’eil — diese Lage also ent- 
sprechend Fig. 201 — und zuletzt der hintere Teil. Beim Einziehen 
(vgl. Fig. 203) dürften möglicherweise die Seitenpartien beginnen. — 
Die Seitenpartien des obern Teils der Proboseis tragen an der 
Basis der Proboscis ziemlich starke Drüsenfelder (Fig. 206). 

Das 1. Borstensegment trägt vorn einen freien, auf den Seiten 


266 Ivar Arwınssox, 


etwas weiter vorwärts reichenden, am Rande glatten Kragen (Fig. 201, 
203, 206). 

Die Furchen der vordern Borstensegmente wie auch die Seg- 
mentgrenzen ähneln sehr denen, die bei Maldane sarsi beobachtet 
worden sind. Die erstern können indessen noch auf dem untern 
Teil des 7. Borstensegments verspürt werden; in Fig. 206 sind diese 
Furchen nicht besonders hervorgehoben worden, man sieht indessen, 
an der Verteilung der Drüsenfelder, daß der hintere Teil der 
Segmente an Länge nach hinten zu verhältnismäßig langsam zu- 
nimmt. Die Grenze zwischen dem 7. und 8. Borstensegment ist 
ziemlich schwach und die zwischen dem 8. und 9. nur undeutlich; 
in Fig. 206 ist sie stark verdeutlicht. Dann ist eine deutliche 
hintere Grenze erst zwischen dem 11. und 12. Borstensegment zu 
sehen. Das letzte Borstensegment ist besonders kurz, und dann 
folgen 2 kurze borstenlose Segmente, die durch ihre Parapodienreste 
ausgezeichnet sind (Fig. 207). 

Die schräggestellte hintere Scheibe ist ziemlich plan, obwohl 
ziemlich gleichmäßig auch in den untern Saum übergehend. Eine 
stärkere, untere Einsenkung, ähnlich der wie sie bei andern Arten 
der Gattung beobachtet worden ist, scheint hier nicht aufzutreten. 
Der obere, in der Ebene der Scheibe liegende Saum (Fig. 205) be- 
sitzt eine seichte mediane Einbuchtung und zu beiden Seiten hier- 
von 2 noch seichtere solche, wovon die untere oft fast verschwunden 
ist; dieser Saum bildet im ganzen, abgesehen von den Ecken gegen 
die bedeutenden Seiteneinschnitte zwischen den Säumen, eine 
dreieckige Figur. Der untere, mehr gerade nach hinten gerichtete 
Saum hat bedentendere Einschnitte; einen in der Mitte, der zwar 
nicht besonders breit ist, aber doch bedeutend tiefer und nach innen 
zu Spitzer sein kann, als Fig. 205 es zeigt. Auf jeder Seite findet 
sich hier ein seichterer Einschnitt (Fig. 207), oberhalb dessen der 
Saum bis zu den Seiteneinschnitten deutlich kürzer ist als seitwärts 
von dem medianen Einschnitt. Der Analzapfen scheint nicht be- 
sonders groß zu sein. 

19 Borstensegmente und 2 hintere borstenlose Segmente sind 
bei allen nicht mißgebildeten Individuen, die von sämtlichen ver- 
schiedenen Lokalitäten untersucht worden sind, gefunden worden. 
Folgende Abweichungen sind indessen an offenbar mißgebildeten 
Individuen beobachtet worden. Ein solches aus dem Kosterfjord, 
(las des Parapodienrudiments (der Drüsenansammlung) auf der rechten 
Seite des 2. hintern borstenlosen Segments entbehrt, ermangelt 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 967 


auch aller Borsten auf derselben Seite des 19. Borstensegments. 
Demnach hier eine unbedeutende Reduzierung der einen Seite des 
Hinterteils ohne Beeinträchtigung der Segmentanzahl des Körpers. 
An einem Individuum aus dem Trondhjemsfjord ist die linke Seite 
des 1. Borstensegments nicht ausgebildet und hat im Gegensatz zur 
rechten Seite keinen Kragen und keine Haarborsten. Indessen findet 
sich auf der linken Seite des 2. Borstensesments eine wenn auch 
gesonderte Fortsetzung der erwähnten Kragenpartie des vorher- 
sehenden Segments; gleichzeitig fehlen auf derselben Seite Haken- 
borsten. Abgesehen von der offenbaren Unvollständigkeit der 
Trennung des 1. und 2. Borstensegments besitzt dieses Individuum 
nur 18 Borstensegmente und 2 hintere borstenlose Segmente. Ziem- 
lich übereinstimmend mit diesem Individuum hat ein anderes von 
Dröbak sich gezeigt, das jedoch nicht genauer untersucht worden ist. 

Nephridien finden sich im 7.—9. Borstensegment. 

Hautdrüsen. Hauptsächlich nach einem 80 mm langen In- 
dividuum aus dem Kosterfjord. Die Kopfscheibe trägt Drüsen haupt- 
sächlich in ihrem vordern Teil und vor allem auf der breiten Spitze, 
mit Ausnahme des Vorderrands selbst. Nach hinten zu folgen die 
Drüsen den einander zugekehrten Seiten der Nuchalorgane in Form 
zweier Keile und finden sich außerdem besonders gehäuft innerhalb 
der Bogen der Nuchalorgane. Die Partie vor dem 1. Borstensegment 
(vgl. Fig. 206) ist mit Ausnahme des hintersten Teils und der 
verschiedenen Furchen, die hier vorhanden sind, ziemlich dicht 
drüsenhaltig. Die Borstensegmente 1 und 2 besitzen auch reichliche 
Drüsen, jedoch mit Ausnahme des Vorderrands des Kragens des 
erstern und der hintersten Partie der beiden Segmente. Der vordere 
Teil des 3. Borstensegments ist ziemlich stark drüsenhaltig; auf der 
Unterseite (Fig. 204) findet sich hier jedoch nur ein Band unter 
den Parapodien. Vor den Parapodien und auch etwas unter denselben 
ist der mittlere Teil der betreffenden Drüsenpartie durch mehr matte, 
blau gefärbte Drüsen in Übereinstimmung mit den Verhältnissen 
bei Maldane sarsi ausgezeichnet. Auf dem 4.—6. Borstensegment 
bilden diese Drüsen ein auf der Bauchseite deutlich zusammen- 
hängendes Band, das im übrigen stark bis zum 5. Borstensegment 
inkl. zunimmt, auf dem 6. aber schwach und auf dem nächsten Seg- 
ment vollständig oder nahezu vollständig verschwunden ist. In den 
betreffenden Figuren sind diese Bänder nicht besonders markiert worden. 
Der hintere Teil des 3. Borstensegments besitzt kleine, aber deut- 
liche Drüsenfelder auf den Seiten; diese Felder, die nach hinten zu 


268 Ivar ARrwıDsson, 


etwas schmäler werden, werden ganz vorn auf der Rückenseite 
durch ein schwaches Drüsenband verbunden. Auf der Bauchseite 
an entsprechender Stelle werden wenigstens die Seiten des Bauch- 
marks (Fig. 204) frei gelassen. 

Die vordern Partien des 4.—8. Borstensegments besitzen haupt- 
sächlich Drüsen auf der Unterseite bis hinauf zu den Haarborsten ; 
diese Drüsen sind mit Ausnahme der hintern untern auf dem 
4. Borstensegment dichtstehend. Die Drüsenpartie ist erst stärker 
vor den Parapodien, um auf dem 7.—8. Borstensegment ungefähr 
gleich auf beiden Seiten zu werden. Oberhalb der Haarborsten ist 
auf diesen Segmenten nur ein sehr schwaches, nach hinten zu ab- 
nehmendes Drüsenband zu sehen. Das Bauchmark ist mehr oder 
weniger frei mit Ausnahme der oben erwähnten Partien mit matter 
sefärbten Drüsen. 

Die hintere Partie des 4.—7. Borstensegments besitzt auf der 
untern Seite ein nach oben schmäleres Drüsenfeld; dies ist auf dem 
4. Borstensegment ziemlich schwach ausgebildet, besonders nach 
hinten zu. Auf den beiden folgenden Borstensegmenten, besonders 
dem 6. wo es übrigens nach hinten zu schnell an Breite abnimmt, 
ist es stark ausgebildet; auf dem 7. Borstensegment ist es schmal 
und wenig stark, ungefähr an der Mitte der Hakenborstenreihen 
endend. 

Die Drüsen des 9. und des folgenden Borstensegments ähneln 
ziemlich denen des 8., jedoch sind sie etwas schwächer, vor allem 
nahe dem Bauchmark, das immer völlig frei ist; sie nehmen hier 
erst hauptsächlich hinter den Parapodien ab, allmählich aber auch 
vor diesen. Auf der Rückenseite verschwindet bald das feine Drüsen- 
band zwischen den Haarborsten. Auf den beiden letzten Borsten- 
segmenten ist dieses Band, wie auch die Drüsen unter den Parapodien, 
wieder etwas stärker. Die Parapodienrudimente der beiden hintern 
borstenlosen Segmente (Fig. 207) sind stark drüsenhaltig und ober- 
halb derselben sind ziemlich deutliche Drüsenbänder zu sehen; im 
übrigen ist die Partie nahe den Säumen ziemlich drüsenhaltig, doch 
findet sich hier nur ein schwaches rückenständiges Drüsenband, das 
direkt hinter dem Anus besonders undeutlich oder fast unterbrochen 
ist. Der Analzapfen ist schwach drüsenhaltig. Die Innenseite der 
Säume und die hintere Scheibe ermangeln der Drüsen, auch solcher 
verstreuter, wie sie sich sonst ja ziemlich zahlreich auf dem Körper 
finden. j 


Borsten. Vor allem nach Material aus dem Trondhjemstjord. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 269 


Die Hakenborsten des 2. Borstensegments (Fig. 339) sind ziemlich 
schwach und etwas offen; Härchen sind immer gefunden worden; 
Zähne 2(—5). Ein ähnliches Aussehen haben die Hakenborsten auf 
dem 3.—4. Borstensegment, obwohl sie hier etwas stärker und 
weniger offen werden. Das 5. Borstensegment mit stärkern Haken- 
borsten und vom 5.—6. Borstensegment an mit deutlicherm 3. Zahn. 
Von da an sind die Hakenborsten, welche starke, ziemlich weit innen 
vor dem großen Zahn und von einer etwas hervorragenden Partie 
ausgehende Härchen besitzen, ziemlich gleich auf sämtlichen Seg- 
menten, haben jedoch eine Andeutung zu einem 4. Zahn vom 
ca. 10. Borstensegment an (Fig. 340). Anzahl der Zähne also: 
2(—3)”"*, 3°=°, 3—4!10=1%. Die Anzahl der Hakenborsten an ver- 
schieden großen Individuen geht aus folgender Tabelle hervor 
(2.—19. Borstensegment). 


Länge 

in mm 
Kosterfjord | 1812] 2| 3| 8| 7| 5] 4| 5| 5] 5] 5] 5] 5| 5] 5] 5] 6| 6 
140 55° n. Br., 17°5% w.L.| 24 |2| 2] 41151210) 9, 9] 8| 9 8| 8| 9] 8 8] 9] 9110 
Rödberg 26 |3| 4 41151011010 9) 91110110 11/10 10) 911012 
Dröbak 46 |4| 4 6151514114 14 14 15 13113 14 13 13113/1515 
Rödberg “0 15| 6| 824 20118119 21120 20 21|21119]19 201919121 
Kosterfjord 150 [8 111113136 41.45 45 4952 5955,55? 21212121? 
Kostertjord 180 [8jı1l12j37lanlas| | P|e|e|2|2|2|2|2]2|?2|? 


An den letzten 2 Individuen, die nach hinten zu eine verhältnis- 
mäbig große Anzahl Hakenborsten besitzen, sind die obern Borsten 
stark abgenutzt, oder es finden sich hier und da deutliche Lücken 
nach obern ausgefallenen Borsten; vermutlich geht dieses Ausfallen 
schneller nach vorn zu vor sich, daher eine so verhältnismäßig 
geringe Anzahl z. B. auf dem 5. Borstensegment. 

Die vordern Haarborsten (Fig. 341) sind einander sehr ähnlich, 
die äußere Aufwärtsbiegung, wie auch der untere Saum, ist nicht 
besonders stark. Im übrigen ist diese Biegung am schwächsten auf 
den 4—5 vordersten Borstensegmenten und vor allem auf den hintern 
Segmenten. Ob diese Borsten auch etwas weiter herunter an jeder 
Parapodie etwas weniger gebogen werden, ist etwas unsicher. 

Die Säume der hintern Haarborsten sind schmal, jedoch etwas 
verschieden. Der breitere erreicht auf den vordersten Segmenten 
(Fig. 342) seine größte, obwohl unbedeutende Breite, nach hinten zu 
nimmt er ab. Der andere bedeutend schmäler und nach hinten zu, 
wenigstens vom 15. Borstensegment an, fast verschwindend. Auf 
dem 1.—2. Borstensegment sind die Spitzen kurz und auf dem 1. 


2370 Ivar ARWIDSSoN, 


glatt, auf dem 2. aber mit einer Andeutung zu Zähnchen. Nach 
hinten zu nehmen die Spitzen an Länge zu (Fig. 343), während 
gleichzeitig die Zähnchen, welche vollausgebildet ziemlich dicht 
und nicht alternierend stehen (Fig. 344), an Stärke nach hinten hin 
zunehmen. 

Größe. Aus dem Kosterfjord sind die größten Individuen — 
150 und 180 mm lang — beobachtet worden. Von Dröbak und aus 
dem tiefsten Teil des Skagerraks sind Individuen von 50 und aus 
der Gegend von Bergen und dem Trondhjemsfjord solche von 70 mm 
Länge gesehen worden. Aus dem nördlichen Norwegen, Island 
(35 mm), Ost-Grönland (30 mm) usw. sind nur kleinere Individuen 
beobachtet worden. 

Geschlechtsreife Ein 2 aus dem Kosterfjord, 21./8. 1901, 
besitzt Eier, die eine Größe von 0,49% 0,52 mm erreichen. 

Röhre. Die Röhren ähneln ziemlich denen bei der vorher- 
sehenden Art und sind wie sie aus reinem Tonschlamm gebaut. 
Eine Röhre aus dem Kosterfjord mißt an ihrer weitesten Stelle 
4—4,5 mm bei einem innern Durchmesser von 2 mm. 

Fundnotizen. Kosterfjord, 30--230 m, Schlamm, am größten 
und reichlichsten in ca. 70—150 m Tiefe. (Teilweise R. M.) 

Svinesund, 55—125 m (R. M.). 

Dröbaksund, gemein von 70 m an. 

Skagerrak, „Djuphälan“, 780 m (R. M.). 

Gegend von Bergen, gemein auf Schlamm, z. B. Hjeltefjord, 
215 m. 

Gegend von Bergen, Byfjord, 300—360 m. (Teilweise ArpELLÖF.) 

Trondhjemsfjord, Rödberg, 59—125 m, Schlamm, in seichterm 
Wasser auch viel Sand; hier und da auch etwas Schalen und Steine. 

Trondhjemsfjord, Malvik, 70—140 m (Thj. M.). 

Trondhjemsfjord, Gjetstrand, 215—440 m, Gjeten, 300 m (Thj. M.). 

Tromsö Amt, Ulffjord, 45 m (R. M.). 

Tromsö Amt, Ramfjord, 140 m (R. M.). 

Island, Arnenes, Torshavn (R. M.). 

73° 27‘ n. Br., 23° 11° ö. L., 460 m, Schlamm, Bodentemperatur 
+ 2,67° (R. M.). 

75° 58° n. Br., 13° 18‘ ö. L., 350 m, Schlamm, Bodentemperatur 
+ 2,75°; u. a. 14 kleine, in feingesiebten Bodenproben gefundene 
Individuen (R. M.). 

74° 55‘ n. Br., 17° 59 w. L., 350 m, Schlamm (R. M.). 

Ältere Fundangaben. Kattegatt (69, p. 121; Verbreitung 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 71 


bis zum Großen Belt?!). Bohuslen-Finmarken (21, p. 257; 23, p. 94; 
apa 29, D.57; Albep: 2554 55, p: 92; 61, 9. 16077, P: &8; 
105sn2.4l6o: 132, 92283:] 134, p. 69; 137, p- 163). Nördlich von 
Norwegen (74, p. 21). Island (27, p. 188). West-Grönland (64, p. 
21a: 507). Schomland (54, p. 203; 59 p: 127;-116, p: 158; 
125a, p. 361). 

Regeneration. Kosterfjord: 1, 2 und 3 vordere Borsten- 
segmente: einige Individuen, und bis zum vordern Teil inkl. des 
4. Borstensegments: 1 Individuum. 

Parasiten. Auf großen Individuen von Malvik, Trondhjems- 
fjord, 70 m, sind ziemlich viele Individuen einer Loxosoma-Art gefunden 
worden, welche auf dem Vorderteil wenigstens bis zum 6. Borsten- 
segment inkl. befestigt sind; nach hinten zu und hauptsächlich oben 
und auf den Seiten, jedoch auch, obwohl spärlich, auf der Unterseite 
hinter dem Munde. Loxosoma-Individuen in spärlicher Zahl sind 
auch von Gjeten, 300 m, und aus dem Kosterfjord, 125 m, ferner 
auf einem Asychis-Individuum aus dem Byfjord, 1350 m, beobachtet 
worden. 


Berichtigungen. 
S. 7, Zeile 6 von unten steht: Haken, lies: Hals. 
S. 14, Zeile 15 von unten steht: Borsten, lies: Borsten (vgl. Fig. 250b). 
S. 14, Zeile 9 von unten steht: Härchen, lies: Borsten. 
S. 15, Zeile 7 von oben: übrigen zu streichen. 
S. 23, Zeile 13 von unten steht: siehe z. B. FAuvEL (122a),. FAuvEL 


weist auch, lies: siehe z. B. Mssnıu (122b). FAUVEL weist (122a). 
S. 44 u. 143 steht: von Hammer kyrka, lies: von der Kirche in Hammer. 
Statt Herlöfsfjord (vel. S. 46, 73, 143, 162) lies überall: Herlöfjord. 
Die Zahl links von Fig. 101 in 19 zu ändern. 


972 Ivar Arwıbsson, 


Register. 


Die Synonyma sind durch |] bezeichnet. 


Asychis 
h amoenus 
“ amphrglyptus 
5 atlantıcus 
n biceps 
3. brastliensis 
h consobrinus 
" disparidentatus 
n elongatus 
» gotan 
5 maculatus . 
[Axwiothea] > 
= campannulata 
5 catenata 
- carrıf era 
e constricta 
“ droebachiensts 
R MAUCOSA 
" lorgnata 
Asxiothella \ 
* catenata 


5 somersi 
Branchiomaldane 
| Ohrysothemis| 


in amoena . 
| Olymene] . 

“ affinis 

„ amphistoma 

E biceps . 

> borealis 

4 brachysoma 

» catenata 

5 eingulata . 

s eirrata 

2 eirrosa . 


" claparedei 


Seite, 
261 
262 
262 
262 
263 
262 
262 
262 
262 
262 
262 
205 
128 
209 
19% 
206 
218 
206 
207 
209 
209 
206 

23 
261 
262 
216 
177 
217 
263 

21 
218 
209 
126 
145 
165 
218 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 


| Olymene] collaris 
R diadema 
: digıtata 
= droebachiensts 
- ebiensis 
graeilis 
a grossa . 
R harai 
a insignis 
x integrinatis 
e intermedia 
" kergquelensis 
N korent . 
a leiopygos . 
= lophoselta . : 
R [humbriealis AuD. et Eow.]. 
z al 
lumbricoides . 
Iyrocephala 
microcephala . 
mirabilonga 
modesta 
monnlis 
müllerı 
neapolitana 
oerstedti 
palermitana 
paucievwrrata . 
planiceps . 
polaris 
praetermissa . 
produeta 
quadrilobata . 
spathulata - 
torgquata 
uranthus . 
urceolata . 
xostertcola 
4 DANIELSSEN 
SARS 
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Olymenella : 
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(„)  insecta : 
5 latens 
(„) MUCOSA . 


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2,08) , 


18 


185, 


‘207, : 


274 Ivar ArwıDsson, 


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Butlymeninae 2. 2 Nr 2. Se 2 See. A 
Buelymenini 2 Ss HEN Renee en Dane ae 
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BEN C De ee e  e 
Gen: ELDER le ee Ne ee SE are 
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Skandinavische und arktische Maldaniden. 


Heteroclymene robusta . 


Iphianissa 
4 armata 
Isoeirrus 2} 
Br planiceps 
Johnstonia 3 


5 elymenoides 
) (?) gracilis . 


| Leiocephabus] 
* coronatus 
= ebiensis 
e intermedius . 
n leiopygos 
5 parvus 
Leiochone alt 
2 borealis 
. cirrata 
n clypeata 
„ ebrensis 
5 leiopygos 
4 parva 
„ polaris 
“ simplex . 
3 urceolata 
h sp. - 
Leiochonini 
Lumbriclymene . ae ten 
5 eylindricauda 
(„) fihfera 
n minor . 


x sp. 
Lumbriclymeninae 
(Lumbrieus) sabellaris 

(„) lubreola 
Maldane. : : » . 
5) amphiglypta . 


(„) ? atlantiea 
(„) biceps 
(») brasiliensis 
(>) (?) eineta . 
(„) consobrina 
I coronata] . 
(„) eristagalli 
5 cuculligera 
” decorata 


(») disparidentata 


18% 


276 Ivar ARrwIDssoN, 


(Maldane) elongata . 

(.)  filifera 

2 glebifex 

(») golar . 

(4) malmgreni 

a marsupialis . 

(4) ? pellueida 

Be sarsi 

) spathulata 

e) tenwis ui: 

(z) ? sp. M’InTosH 
Maldanella 

m antarctica 

® neo-xealaniae . 

e valparaisiensis 
Maldaniae . 
Maldanidae 
Maldaninae 
|Maldanopsis| . . 

e elongata 
Mandrocles BR; 

2 architectus . 
Microclymene : 

5 acirrata 


Micromaldane Fa 
„ ornithochaela 
Mylıtta Re 

„.  gwinquemaculata 
Myriochele 
‚Neco : 

„ echeneis 
Nieomache . . . . . 
? benthaliana 
capensis 
eristagalli 
dispar . 

(?) inornata 
japonieca 
microcephala . 
m’intoshi ; 
„ (Loxochona) 


er 
>= 
u 


BT 


er 
> 


er 
> 


3 


EN N wu RN N En N ER 
% E 
m u u u 


S 


- triceirrata . 


" » quadrispinata . 
„ trispinata . 
» (Nicomache) RTL 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 


Nicomache (Nicomache) lumbricalis 


() (+) 6 
” B) minor 
n - personata 
| Nieomachella] 
R (?) pieta 
> tenuis 
Nicomachinae 
Notoproctus Er 
" oculatus er 
2) » var. arctica 
D) ” „ minor 
| Paraziothea] . 
F latens . Re 
Petaloproctus . . . .- 
5 eristagallı 
” filifer 
” integrinatis .. 
r m’intoshi 
5 soctalıs ; 
(„) spathulatus . 
. tenwis . ARE: 
" n var. borealis . 
5 terricola . & 
[Praxilla] . 


„ abyssorum 

= arctıca_. 

R assimilis 

# capenstis 

»„ (2) challengeriae 
„ collarıs 
„. elongata 
a ale 
„ gracılis 
» kefersteini 

»„ kerguelensis 
a köllikeri 

» lancasteri . 
ns mülleri 

HEN NEITUO. 

5 occidentalis 
„.  Molarıs: : 

„  praetermissa 
” 2 (69) 

- simplex 

£ torgquata 


var. benedieti] . 


var. capensis . 


var. borealis 
var. eapensis 


114 ( 


a, 


. 156, 199, 


56 
208 
207 
113 
114 

118) 
114 


278 


[| Prasilla] zonalıs ; 
A sp. CLAPAREDE . 

»„ sp. M’Intos# 
Praxillella . s 
" affinis . 


. gracilis 
(>) mülleri - 
2 praetermissa . Sa SARRNE 
" » var. Minor . 
(„) zonalıs BREMEN 
Prasxillura . re EN E 
» longissima - » » ..... 
„ m var. Minor . I: 
» n „ paueimaculata . 
5 ornata a ET Er 
R pieta 
Proclymene ä 
F miäülleri 
Proclymenini 
Pseudoclymene RAR 
» quadrilobata 
Rhodine . N 
hi attenuata . 
gracilior . 
5 loveni DE 
I („) var. breviceps] 
” („) »  gracilior 
R % „. robustior] 
- sıma . 
Rhodininae 
[,Sabaco] 


»„.  maculatus 
(Sabella) lumbriealis 


Ivar ARWIDSSoN, 


165, 
183, 


74, 


ID 


—1l 
. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 279 


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1) Tafeln fehlen hier; Neudruck mit Tafeln in 39. Rep., gedruckt 

1386. 


284 


81. 


32. 


gl. 


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1) Soll sein 1887. 


10% 


BLU. 


110a. 
DER 
182. 


112a. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 285 


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(nach Separatabdruck) ist 254 hinzuzufügen !] 

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129. 


130. 


131. 


132. 


133. 


134. 


134a. 


135. 


136, 


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288 Ivar ARWIDSSoN, 


Erklärung der Abbildungen. 


Mit Ausnahme der unten besonders erwähnten Figuren sind diese 
sämtlich von Fräulein S. OHLsson gezeichnet. Fräulein K. KOLMODIN 
hat gezeichnet No. 1, 121, 128, 129b, 132, 135b, 135c, 137a, 148, 155, 
160, 172a und b, Herr A. ÖSTERBERG No. 109, 309, 332, Fräulein 
E. Bentz No. 189, 300, 314, 320 und Herr A. Tuurın No. 190a. 

Links von den Figuren stehende Zahlen geben die Nummern des 
betr. Borstensegments an; die Zahlen rechts geben die Vergrößerungen an. 

—- bei Hinterenden gibt die Lage des Bauchmarks an. — „Drüsen“ 
bedeutet, daß Hautdrüsen, mit Iodgrün gefärbt, in der betr. Figur wieder- 
gegeben sind. 


Tafel, 
Praxillura longissima. 


Fig. 1. Vorderteil, von oben; natürliche Färbung. 7:1. Jan Mayen, 
800 m. 

Fig. 2. Kopf, von unten; Drüsen. 12:1. 76° 36‘ n.Br., 12° 10°. L. 

Fig. 3. 8.—15. Borstensegm., schräg von oben; Drüsen. 9:1. 
762.36 m. Br,:12071076. 27. 

Fig. 4. (25.—)26. Borstensegm., schräg von unten; Drüsen. 10:1. 
76286‘ n..Br., 120105.97 

Fig. 5. Hinteres, langgestrecktes Segment; natürliche Färbung. 10:1. 
Jan Mayen, 800 m. 


Fig. 6. Vermutlich (42.—)43. Borstensegm., von unten; Drüsen. 12:1. 
760 36’ n.-Br., 12° 10°5. I. 


Fig. 7. Hinterteil, von der Seite; Drüsen. 13:1. 76° 36‘ n. Br., 
120.105. 17: 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 289 


Praxillura longissima var. paueimaculata. 


Fig. 8. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. - 13:1. Kosterfjord. 


Fig. 9. 6.—9.(—10.) Borstensegm., von oben; Drüsen und zum Teil 
natürliche Färbung. 12,5:1. Nördlich von Lysekil. 


Fig. 10. Vorderteil, teilweise schräg von oben; natürliche Färbung. 
12:1. Kosterfjord. 


Fig. 11. Hinterteil, von der Seite; Drüsen. 12:1. Ind. —= Fig. 9. 
Fig. 12. 22. Borstensegm., von oben; Drüsen. 14:1. Kosterfjord. 
Fig. 13. Dasselbe Segment wie Fig. 12, von unten; Drüsen. 14:1, 


Prazillura longissima var. minor. — Rödberg. 


Fig. 14. Vorderende, von oben; natürliche Färbung. 16:1. 


Lumbrielymene eylindricauda. — Trondhjemsfjord. 


Fig. 15. Vorderende, von oben ; natürliche Färbung. 6:1. Rödberg. 
Fig. 16. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. 3:1. Rödberg. 
Fig. 17. Kopf, von unten; Drüsen. 8:1. Rödberg. 


Fig. 18. Vorderteil, von der Seite; natürliche Färbung. 3:1. Der 
Mund etwas erweitert. "Rödberg. 


Fig. 19. 5. Borstensegm., von oben; natürliche Färbung. 4:1. Gjetnes. 
Fig. 20. 9.—10. Borstensegm., von oben; Drüsen. 4:1. Gjetnes. 


Fig. 21. 9. Borstensegm. (dasselbe Indiv. wie in Fig. 20), von unten: 
Drüsen. 4:1. 

Fig. 22. (14.—)15.—16. Borstensegm., von oben; Drüsen. 4:1. 
Gjetnes. 

Fig. 23. Hinterteil, von der Seite; Drüsen. 8:1. 


Fig. 24. Hinterende, von oben, 1. sichtbares Segment ist das 3. borsten- 
lose. 8:1. Gjetnes. 


Lumbrichjmene sp. — Byfjord. 
Fig. 25. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. 7:1. 


Lumbrielymene minor. 


Fig. 26. Vorderteil, von oben; Drüsen. Die Nuchalorgane ver- 
deutlicht. 7,5:1. Kosterfjord. 

Fig. 27. Kopf, von oben; natürliche Färbung. 34:1. Ost-Grönland. 

Fig. 28. Vorderteil, von der Seite (dasselbe Indiv. wie Fig. 27); 
natürliche Färbung. 10:1. 

Fig. 29. Ein hinteres Borstensegment, von oben; natürliche Färbung. 
7,5:1. Ost-Grönland. 

19 


290 Ivar ARwıDSsson, 


Notoproctus oculatus. 
Fig. 30a. Hinterteil (nach oben gekehrt), von der rechten Seite; 
natürliche Färbung. 13:1. Gegend von Bergen. 
Fig. 30b. Hinterende, von oben; Drüsen. 10:1. Gegend von Bergen. 


Fig. 31. Vorderteil, von der Seite; natürliche Färbung. 5:1. 
Kosterfjord. 


Fig. 32. Hinterteil, von der Seite; Drüsen. 6:1. Gullmarfjord. 
Fig. 33. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. 5:1. Gullmarfjord. 
Fig. 34. Kopf, von vorn; natürliche Färbung. 8:1. Gullmarfjord. 


Notoproctus oculatus var. minor. a Skörnfjord. 
Fig. 35. Vorderteil; Drüsen; Ocellen sind angedeutet. 12:1. 


Fig. -36. Vorderende, von der Seite; Proboscis teilweise ausgestülpt. 
19= 4: 


Fig. 37. Hinterende, von unten; Drüsen. 15:1. 


Notoproctus oculatus var. arctica. — 74° 55' n. Br., 17° 59 w. L. 


Fig. 38. Kopf, von der Seite, Proboscis ausgestülpt; Drüsen. 12:1. 


Tafel 2. 
IRhodine loveni. — Gullmarfjord. 

Fig. 39a. Vorderende bis zum 6. Borstensegm., von oben; Drüsen. 4:1. 

Fig. 39b. Vorderster Teil, von oben (dasselbe Indiv. wie in voriger 
Fig.); Drüsen. 9:1. 

Fig. 40. 9. Borstensegm., von unten; Drüsen: die Mündungen der 
Nephridien sichtbar. 5:1. 

Fig. 41. Ein hinteres Kragensegment, 20.—25., von oben; Drüsen. 
192. 
Fig. 42. Vorderer Körperteil bis zum 17. Borstensegm. inkl.; 
Drüsen. 4:1. 

Fig. 45. Die gleich rechts von der Mittellinie gelegenen Papillen 
von dem hintern Teil der Proboscis. 80:1. 

Fig. 44. 7. Borstensegm., schräg von oben; Drüsen. 5:1. 

Fig. 45. 9.—12. Borstensegm., von oben; Drüsen. 6:1. 

Fig. 46. Kopf, von unten, Proboscis stark eingezogen. 15:1. 


Fig. 47. Proboseis ausgestülpt, von unten; Drüsen. 12:1. (Das 
Indiv. konserviert mit FLEMMING’scher Flüssigkeit, schwache Lösung.) 


Fig. 48. Profil derselben Proboscis. 12:1. 
Fig. 49. Proboscis noch mehr eingezogen als in Fig. 46. 8:1. 


Fig. 50. Hinterende, schräg von unten; Drüsen. 7,5 :1. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 291 


Fig. 51. 17. Borstensegm., direkt von hinten (das 18. weggenommen) ; 
Drüsen. 8:1. 

Fig. 52. Rechter, oberer Parapodienzipfel des 6. Borstensegm., von 
hinten: die Borsten abgeschnitten; keine Säume gezeichnet; die vordern 
Haarborsten schattiert. 60:1. 


Rhodine gracilior. — Gullmarfjord. 


Fig. 53. Vorderster Teil, von oben; Drüsen. 12:1. 

Fig. 54. 3. Borstensegm., von oben; Drüsen. 10:1. 

Fig. 55. 6. Borstensegm., von unten; Drüsen. 10:1. 

Fig. 56a. Vorderende bis zum 8. Borstensegm. inkl.; Drüsen. 10:1. 

Fig. 56b. Unmittelbare Fortsetzung des vorigen, umfassend das 
9.—10. Borstensegm.; Drüsen. 10:1. 

Fig. 57. 17. Borstensegm., von der linken Seite, schräg von hinten; 
Drüsen. 43:1. 

Fig. 58. Hinterende, umfassend das 27.—35. Borstensegm., von der 
Seite; Drüsen. 18:1. 


‚Nicomache (Nieomache) lumbricalis var. borealis. 


Fig. 59. Vorderteil bis zum 8. Borstensegm. inkl., von der Seite; 
Drüsen. 5,5:1. Gullmarfjord. 

Fig. 60. Kopf, von vorn, stark zusammengezogen ; natürliche Färbung. 
5:1. Gullmarfjord. 

Fig. 61. Kopf, von unten, mit erweitertem Mund, etwas sichtbarer 
Proboseis. 6:1. Gullmarfjord. 

Fig. 62. Vorderteil bis zum 1. Borstensegm. inkl., von unten; 
Drüsen. 7,5:1. Gullmarfjord. 

Fig. 635. Mißbildetes Vorderende (s. S. 96); Drüsen. 6:1. Koster- 
fjord. 

Fig. 64. 7. Borstensegm., von unten; Drüsen. 5:1. Gullmarfjord. 

Fig. 65. Hinterende, ‚direkt von hinten (Drüsen fehlen!,. 8:1. 
Kosterfjord. 

Fig. 66. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. 6:1. Öresund. 

Fig. 67. Mißbildetes Hinterende, von unten (s. S. 9). 45:1. 
Gullmarfjord. 


Nieomache (Nicomache) minor. — Skjörnfjord. 


Fig. 68. Vorderende, von der Seite; natürliche Färbung. 11,5:1. 

Fig. 69. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. 12,5:1. 

Fig. 70. Vorderende bis zum 1. Borstensegm. inkl., von unten; 
Drüsen. 14:1. 

Fie. 71. Kopf, von vorn; natürliche Färbung. 16:1. 


>' 


19% 


299 Ivar ARrWIDSSoN, 


Fig. 72. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. 16,5: 1. 
Fig. 73. Hinterende, direkt von hinten (Drüsen fehlen!), 20:1. 


Nieomache (Loxochona) trispinata. — Trondhjemsfjord. 


Fig. 74. Kopf, von vorn; natürliche Färbung. 8:1. 

Fig. 75. Vorderende bis zum 1. Borstensegm. inkl., von unten; 
Drüsen. 7,5:1. 

Fig. 76. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. 7:1. 

Fig. 77. Hinterende, von hinten (Drüsen fehlen!). 16:1. 


Tafel 3, 
Nicomache (Loxochona) trispinata. — Trondhjemsfjord. 


Fig. 78. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 6,5:1. 
Fig. 79. 6.—9. Borstensegm., von unten; Drüsen. 6,5:1. 


Nieomache (Loxochona) quadrispinata. 


Fig. 80. Kopf, von oben; Ocellen. 10:1. Ost-Grönland. 


Fig. 81. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 9:1. Ost- 
Grönland. 


Fig. 82. Vorderteil; Drüsen. 6:1. Ost-Grönland. 


Fig. 83. Hinterende, von hinten (Drüsen fehlen!.,. 20:1. König 
Karls-Land. 


Fig. 84. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. (Der Darm an- 
gedeutet. — Nach einem durchsichtigen Präparat.) 22:1. Ost-Grönland. 


Petaloproctus tenwis var. borealıis. 
Fig. 85. Vorderende bis zum 1. Borstensegm. inkl., von unten; 
Drüsen. 16:1. Gullmarfjord. 


Fig. 86. Vorderteil, von oben; natürliche Färbung. 14:1. Gullmar- 
fjord, Ellskär. 


Fig. 87. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 13:1. Formol! 
Trondhjemsfjord. 


Fig. 88. Hinterende, von der rechten Seite, etwas von hinten; 
Drüsen. 10,5:1. Nördlich von Hallands Väderö. 


Fig. 89. Hinterende, schräg von hinten ; Drüsen. 26:1. Trondhjemsfjord. 
Fig. 90. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 13:1. Formol! 


Trondhjemsfjord. 
Prochymene müllert. 


Fig. 91. Vorderteil, von der linken Seite, vorn etwas von unten. 
Proboscis etwas ausgestülpt; Drüsen. 4:1. Hjeltefjord. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 293 


Fig. 92. Vorderteil des 1. Borstensegm., von unten (dasselbe Indiv. 
wie das vorige); Drüsen. 4:1. 

Fig. 93. Kopfscheibe. 5:1. Vzederöarne (Bohuslsn). 

Fig. 94. 4.—-9. Borstensegm., von der linken Seite; natürliche 
Färbung. 3:1. Gegend von Bergen. 

Fig. 95. Hinterende, von der rechten Seite, etwas von unten; 
Drüsen. 3:1. Gegend von Bergen. 


Fig. 96. 8. und Anfang des 9. Borstensegm., von unten; Drüsen. 
4:1. Vzederöarne (Bohuslzn). 


Fig. 97. Hinterende, von hinten (Drüsen fehlen!). 5:1. Hjeltefjord. 


Isoeirrus planiceps. — Gegend von Bergen. 
Fig. 98. Vorderende, von der Seite; Drüsen. 4:1. Kvzrnevik. 
Fig. 99. Partie des 6. und 7. Borstensegm., von unten (dasselbe 
Indiv. wie das vorige); Drüsen. 4:1. 


Fig. 100. Vorderteil bis zum 9. Borstensegm. inkl., von der Seite; 
Drüsen. 3:1. Hjeltefjord. 


Fig. 101. Oberseite des hintern Teils des 5. Borstensegm., von 
hinten gerechnet; Drüsen. — Die linke Zahl soll 19 sein (nach SARrs). 
5:1. Kvzxrnevik. 

Fig. 102. Kopf, von oben. 7:1. Hjeltefjord. 

Fig. 103. Partie des linken Kopfsaums, direkt von rechts gesehen 
(dasselbe Indiv. wie das vorige). ca. 18:1. 

Fig. 104. Vorderende bis zum 2. Borstensegm., von unten; Proboscis 
etwas vorgestülpt; Drüsen. 10:1. (Dasselbe Indiv. wie Fig. 100). 

Fig. 105. Hinterende von unten; Drüsen. 6:1. 

Fig. 106. Hinterende mit etwas ausgestülpter Analöffnung, von 
hinten und schräg von unten gesehen. Das Bauchmark angedeutet im 
untern Teil der Figur. 9:1. Gegend von Bergen. 


Fig. 107. Hinterende, direkt von hinten. 11:1. Kvzernevik. 


Leiochone borealıs. 

Fig. 108. Kopf, schräg von der Seite; Ocellen, Proboscis teilweise 
ausgestülp. 10:1. Trondhjemsfjord. 

Fig. 109. Proboseis ausgestülpt, von unten; Drüsen. 18:1. Byfjord. 

Fig. 110. 8. Borstensegm., von oben; Drüsen. 5:1. Trondhjemsfjord. 

Fig. 111. 14. Borstensegm., von oben; Drüsen. 7:1. Trondhjemsfjord. 

Fig. 112. 9. Borstensegm., linke Parapodie und Mündung des 
Nephridiums; Drüsen. 11:1. Trondhjemsfjord. 

Fig. 113. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. 6:1. Trondhjems- 
fjord. 

Fig. 114. Vorderteil bis zum 10. Borstensegm. inkl., Proboseis teil- 
weise ausgestülpt; Drüsen. 4:1. Trondhjemsfjord. 


294 Ivar ARrWwIDSSoN, 


Fig. 115. Kopf und vorderer Teil des 1. Borstensegm., von oben; 
Drüsen. 6:1. Trondhjemsfjord. 


arte 
Leiochone boreal\s. 


Fig. 116a. Partie des hintern Teils der Proboscis; Drüsen. 22:1. 
Trondhjemsfjord. 


Fig. 116b. Profil einer hintern Papillenreihe von einer zusammen 
gezogenen Proboscis. 80:1. Gegend von Bergen. 


Fig. 117. Hinterende, direkt von hinten; Drüsen. 22:1. Trondhjems- 
fjord. 
Leiochone polaris. 


Fig. 118. Vorderende; Drüsen. 6:1. Mackenzie-Bucht. 


Fig. 119. Vorderende, etwas schematisch; Ocellen. 13:1. Mackenzie- 
Bucht. 


Fig. 120. Kopfscheibe; Drüsen. 12,5:1. Mackenzie-Bucht. 


Fig. 121. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. 10:1. Jan 
Mayen. 


Fig. 122. 7.—9. Borstensegm., von unten; Drüsen. 8:1. Scoresby- 
Sund. 


Fig. 123. Skizze von Papillen auf der hintern Seite der Proboscis, 
links von der Mittellinie. 92:1. Scoresby-Sund. 


Leiochone sp. — Gegend von Bergen. 


Fig. 124. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 5:1. 


Fig. 125. Vorderende, von oben (dasselbe Indiv. wie das vorige); 
Drüsen. 7:1. 


Mieroclymene acirrata. — Kosterfjord. 


Fig. 126. Vorderende, von oben; Drüsen. 15:1. 

Fig. 127. Mediane Partie von der vordern Seite der Proboscis. 
125:1. 

Fig. 128. Vorderteil, von der linken Seite, die Proboscis ausgestülpt ; 
Mrusen. „9.1, 

Fig. 129&. Analkonus, von unten; Drüsen. 30:1. 

Fig. 129b. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 25:1, 

Fig. 130. 8.—11. Borstensegm., von unten; Drüsen. 20:1. 


Fig. 131. Schematische Profilzeichnung einer Papille vom vordern 
Teil der Proboseis, ziemlich nahe der Mittellinie. 310:1. 


Fig. 132. Skizze des Kopfs, schräg von der Seite. 12:1. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 295 


Fig. 133. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. 22:1. 
Fig. 134. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. 24:1. 


Mierochymene trieirrata. — Trondbjemsfjord. 


Fig. 135a. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. 20:1. 
Fig. 135b. Vorderende, von oben; Drüsen. 30:1. 
Fig. 135c. Das ganze Tier von der rechten Seite; Drüsen. 7:1. 


Praxillella praetermissa. 
Fig. 136a. Vordertel, von der rechten Seite; Drüsen. 7:1. 
Gullmarfjord. 
Fig. 136b. Unmittelbare Fortsetzung des vorigen ; 8. Borstensegm. 7:1. 
Fig. 1372. Kopfscheibe, von oben; Drüsen. 11:1. Gullmarfjord. 
Fig. 137b. Vorderteil, von unten; Drüsen. 8:1. Ost-Grönland. 
Fig. 138. Proboseis teilweise ausgestülpt. 7:1. Gullmarfjord. 
Fig. 139. 6. Borstensegm., von unten ; Drüsen. 5:1. Ost-Grönland. 


Fig. 140. Hinterteil, von der rechten Seite; Drüsen. Der hinterste 
Teil ziemlich zusammengezogen. 5:1. Gullmarfjord. 


Fig. 141. Hinterende, direkt von hinten. 11:1. Gullmarfjord. 


Fig. 142. Zusammengezogenes Hinterteil, von der rechten Seite. 
8:1. Weißes Meer. 


Fig. 143. Partie des hintern Teils der Proboseis, ziemlich nahe der 
Mittellinie (2 Papillenreiher von der Mittellinie entfernt). 25 :1. Gullmarfjord. 


Praxillella praetermissa var. minor. — Jan Mayen. 


Fig. 144. 7.—10. Borstensegm., von der linken Seite; Drüsen. 15:1. 


Praxillella affinis. — Gullmarfjord. 


Fig. 145. Vorderende, von unten, Ocellen. 15:1. 


Fig. 146. Partie des hintern Teils der Proboseis, rechts von der 
Mittellinie. 45:1. 


Fig. 147. Hinterende, von der rechten Seite. 13:1. 

Fig. 148. Hinterende, direkt von hinten; Drüsen. 12:1. 

Fig. 149. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 5:1. 
Fig. 150. 7.—8. Borstensegm., von oben; Drüsen. 5:1. 

Fig. 151. Kopf, von oben; Drüsen. 10:1. 

Fig. 152. Vorderteil, Proboscis ausgestülpt; Drüsen. 5:1. 


Praxillella gracilis. 
Fig. 153. Kopf, von oben; Drüsen. 6:1. 72° 45'n. Br., 22° 58'w.L. 
Fig. 154. Vorderteil, von unten; Drüsen. 7:1. Lofoten, Kirkfjord. 


296 Ivar Arwınsson, 


Fig. 155. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 4:1. 73% 97° 
n. Br., 232. 11° 5%. 


Tafel 5. 
Prawillella graeilis. 
Fig. 156. Proboseispapillen, vom hintern Teil der Proboscis, rechts 
von der Mittellinie. 75:1. Kaiser Franz Joseph-Fjord. 


Fig. 157. Vorderteil, von der linken Seite, Proboscis ausgestülpt ; 
Drüsen. 5:1. 72° 45’ n. Br., 22° 58' w.L. 


Fig. 158. Vorderteil, von der rechten Seite, teilweise ausgestülpte 
Proboscis; Drüsen. 5,5:1. 72° 45’ n. Br., 22° 58’ w.L. 


Euelymene droebachiensis. — K.osterfjord. 
Fig. 159. Kopf, von oben; Kopfscheibe etwas eingesunken, weil 
Proboseis ausgestülpt, obwohl in der Fig. weggelassen; Drüsen. 12:1. 


Fig. 160. Hinterende, direkt von hinten (Drüsen fehlen oder sind 
sehr schwach). 20:1. 


Fig. 16la. Vorderteil; Drüsen. 7,5:1. 
Fig. 161b. Fortsetzung des vorigen. 7,5:1. 


Fig. 162. Profilzeichnung der 2 äußern Papillen in einer Reihe vom 
hintern Teil der Proboseis; genauer bestimmt, ungefähr 60° von der 
Mittellinie. 108: 1. 


Fig. 163. Die innern Papillen auf der hintern Seite der Proboscis 
neben der Mittellinie. 80:1. 


Fig. 164. Hinterteil, von unten; Drüsen. 12:1. 


Fig. 165. 6.—10. Borstensegm., von unten: Drüsen. 7,5:1. 


Awiothella catenata. 
Fig. 166. Partie des vordern Teils der Proboseis, links von der 
Mittellinie. 65:1. 65°%2‘n.Br., 171’ w.L. 
Fig. 167. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 3:1. Recherche-Bay. 
Fig. 168. Hinterende, direkt von hinten; Drüsen. 5:1. Recherche-Bay. 
Fig. 169. Kopfscheibe; Drüsen. 4:1. Becherche-Bay. 


Fig. 170. Hinterteil, von der rechten Seite; Drüsen. 4,5:1. Re- 
cherche-Bay. 


Heteroclymene robusta. 


Fig. 171. Vorderteil; Drüsen. 3:1. Trondhjemsfjord. 


Fig. 172a. Analeirren von einem Indiv. mit 32 Cirren, davon 6 langen. 
10:1. Gegend von Bergen. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 297 


Fig. 172b. Analeirren von einem Indiv. mit 49 Cirren, davon 
10 langen. 10:1. Gegend von Bergen. 


Fig. 173. Hinterteil, von der linken Seite, Drüsen. 3:1. Trondhjems- 
fjord. 


Fig. 174. Hinterende, von hinten, etwas von unten. (Drüsen 
fehlen.) 7:1. Trondhjemsfjord. 


Fig. 175. Hinterende, schräg von der Seite; natürliche Färbung. 
7:1. Trondhjemsfjord. 


Fig. 176. Vorderende, von oben; Drüsen. 4:1. Trondhjemsfjord. 


Fig. 177. Vorderende, von unten, Proboscis etwas ausgestülpt; 
Drüsen. 6:1. Gegend von Bergen. 


Fig. 178. 8.—9. Borstensegm., von oben ; Drüsen. 3:1. Trondhjemsfjord. 


Nicomache (Loxochona) quadrispinata. — König Karls-Land. 
Fig. 179. Vorderende, von der linken Seite, Proboscis; Drüsen 
(nach einem durchsichtigen Präparat). 14:1. 
Fig. 180. Proboscis (= der vorigen), von unten. 17:1. 


Tafel 6. 
Pseudoelymene quadırtlobata. 
Fig. 181. 6.—8. Borstensegm., von der rechten Seite; Drüsen, 
55:1. Hjeltefjord. 
Fig. 182a. Vorderteil; Drüsen. 5:1. Hjeltefjord. 


Fig. 182b. Partie mit dem rechten Saumeinschnitt des Kopfs von 
außen. 8:1. (Dasselbe Indiv. wie das vorige.) 


Fig. 183. Hinterteil, von der rechten Seite; Drüsen. 8:1. Trondhjems- 
fjord. 


Fig. 184. Kopf, von oben; Drüsen. 6:1. Hjeltefjord. 
Fig. 185. Vorderster Teil, von unten; Ocellen. 6:1. Trondhjemsfjord. 
Fig. 186. Vorderster Teil, von unten, Proboseis. 5:1. Gegend 


von Bergen. 
(Gen. et sp.? — Trondhjemsfjord. 


Fig. 187. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 14:1. 
Fig. 188a. Kopf, von oben; Drüsen. 14:1. 
Fig. 188b. Partie des linken Kopfsaums, von rechts gesehen; Drüsen. 


42:1. 
Leiochone celypeata, — Frankreich. 


Fig. 189. Querschnitt durch den obersten, linken Teil des Kopfs, 
mit dem Nuchalorgan. 110:1. 


298 


Ivar ARWIDSSON, 


Petaloproctus tenuis. — 74° 10° n. Br., 200 81 w. L. 


‘is. 190a. Hinterende (Analbecher), von oben. 18:1. 


Gen. et sp.? — 73° 17' n. Br., 25° 59' w. L. 


io, 190b. Vorderteil; Drüsen. 15:1. 


Gen. etisp.2. — TS8 6m Br, Aue 1. 


. 191. Vorderteil; Drüsen. 7,5:1. 


Maldane sarsi. — Gullmarfjord. 


192. Vorderende, von der rechten Seite; natürliche Färbung. 


. 193. 3.—4. Borstensegm., von unten; Drüsen. Ya 
. 194. Vorderteil; Drüsen (dasselbe Indiv. wie das vorige). 1:22 
Fig. 


195. 4.8. Borstensegm., von oben; Drüsen (dasselbe Indiv. 


wie das vorige). 7:1. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 


Drüsen. 


Fig. 


den hier 


196. Hinterende, von unten; Drüsen. 10: 'B 

197. Vorderteil, von oben; natürliche Färbung. 13:1. 
198. Hinterteil, von oben; Drüsen. 10:1. 

199. Hinterteil, von der rechten Seite; Drüsen. 10:1. 


Asychis biceps. — Kosterfjord. 


200. Kopfscheibe, von vorn; natürliche Färbung. 7:1. 

201. Vorderende, von unten, Proboseis teilweise ausgestülpt ; 
De 

202. Partie des vordersten Teils, von der rechten Seite, u. &. 
3spitzigen Seitensaum des Kopfs zeigend. 28:1. 


. 203. Vorderende, von unten, Proboseis teilweise ausgestülpt. 


. 204. 3. Borstensegm., von unten; Drüsen. 6: 1; 

. 205. Hinterende, von unten; Drüsen. 7:1. 

. 206. Vorderteil, von der linken Seite; Drüsen. ar 
1 


207. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. Dr 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 399 


Tafel 7. 


Prazxillura longissima. 
Fig. 208. Stachel!) vom 2. Borstensegm. (l.?)). 480:1. 76° 36‘ 
25 Br. 2.123107 6. L. 


Fig. 209. var. paucimaculata. Stachel vom 1. Borstensegm. (.). 
640:1. Kosterfjord. 


Fig. 210. var. paucimaculata. Stachel vom 1. Borstensegm. (1.). 
350:1. Kosterfjord. 


Fig. 211. var. paueimaculata. Stachel vom 5. Borstensegm. (r.). 
520:1. Kosterfjord. 

Fig. 212. Hakenborste (4.°)) vom 13. Borstensegm. (l.). 470:1. 
716° 364 n. Br, 12% 105%. 

Fig. 213. var. minor. Hakenborste vom 20. Borstensegm. (l.). 
670:1. Trondhjemsfjord. 


Fig. 214. Vordere Haarborste vom 13. Borstensegm. 1000:1. 
Innerer Teil des Saums etwas übertrieben. 76° 36’ n. Br., 12° 10'6. L. 

Fig. 215. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 810:1. 76° 
s6“n, Br, 1207107. 85 1; 

Fig. 216. var. paucimaeculata. Hintere Haarborste vom 1. Borsten- 
segm. 470:1. Kosterfjord. 


Fig. 217. var. paucimaculala. Hintere Haarborste vom 13. Borsten- 
segm. 770:1.  Kosterfjord. 


Fig. 218. Hintere Haarborste vom 22. Borstensegm. 430:1. 76° 
Sbön. Br, 12°°10°.6. 1. 


Lumbrielymene eylindricauda. — Gegend von Bergen. 


Fig. 219. Stachel vom 4. Borstensegm. 75:1. 
Fig. 220. Hakenborste vom 10. Borstensegm. (l.).. 350:1. 
Fig. 221. Hintere Haarborste vom 11. Borstensegm. 220:1. 


Lumbrielymene sp. — Gegend von Bergen. 


Fig. 222. Hakenborste (6.) vom 6. Borstensegm. (r.). 730:1. 


1) In der Regel wird bei den Borsten nicht angegeben, ob nur ein 
Teil derselben abgebildet ist. 

2) 1. bezeichnet die linke, r. die rechte Seite. 

3) Gibt die Nummer der Hakenborste, resp. des Stachels, von oben 
gerechnet, an. 


300 Ivar ArwIıDsson. 


Lumbrichymene minor. 


Fig. 223. Hintere Haarborste vom 8. Borstensegm. 810:1. Koster- 
fjord. 

Fig. 224. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 860:1. Koster- 
fjord. 


Fig. 225a. Stachel vom 1. Borstensegm. (r.).. 370:1. Kosterfjord. 


Fig. 225b. Stachel (3.) vom 4. Borstensegm. (r.) 350:1. Ost- 
Grönland. 


Fig. 226. Hakenborste (2.) vom 5. Borstensegm.; stark gepreßt, 
doch etwas schräg. 750:1. Kosterfjord. 


Notoproctus oculatus. 
Fig. 227. Stachel vom 4. Borstensegment (r.). 125:1. Gullmar- 
fjord. 


Fig. 228. Hakenborste (5.) vom 12. Borstensegm. (r... 390:1. 
Gullmarfjord. 


Fig. 229. Äußerster Teil, von unten, von einer vordern Haarborste 
des 17. Borstensegm. 1000:1. Gegend von Bergen. 


Fig. 2304. Vordere Haarborste vom 11. Borstensegm. 900:1., 
Gullmarfjord. 


Fig. 230b. Partie, weit innen von der Spitze einer vordern Haar- 
borste des 5. Borstensegm. 900:1. Gullmarfjord. 


Notoprochis oculatus var. archea. 

Fig. 231. Stachel vom 3. Borstensegm. (r.). 260:1. 80° 40‘ 
n.Br., AD. %o..a, 

Fig. 232. Reduzierte Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.). 725:1. 
a8 55. Br, Lu, 59, w.li: 

Fig. 233. Hakenborste (4.) vom 13. Borstensegm. (l.).. 575:1. 
80° 40’ n. Br., 4° 5''6. L. 

Fig. 234. Hintere Haarborste (Länge der Spitze etwas unsicher) 
vom 1. Borstensegm. 720:1. 74° 55’ n. Br., 17° 59' w. L. 


Ithodine loveni. — Gullmarfjord. 


Fig. 235. Hakenborste der hintern Reihe (20.) des 7. Borstensegm. 
d.). 620:1. 


Fig. 236. Vordere Haarborste vom 13. Borstensegm. 500:1. 


Rhodine graeilior. — Gullmarfjord. 


Fig. 237. Hakenborste der hintern Reihe: (1.) des 7. Borstensegm. (l.). 
1400 ::1. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 301 


Fig. 238. Die beiden Reihen Hakenborsten des 10. Borstensegm. (l.). 
ae 


Fig. 239. Vordere Haarborste vom 5. Borstensegm. 900:1. 
Fig. 240. Vordere Haarborste vom 6. Borstensegm. 1200 :1. 


Fig. 241. Vordere Haarborste vom 6. Borstensegm., unterster Teil 
des Parapodiums. 400:1. 


Tafel 8. 
hodine gracihior. — Gullmarfjord. 


Fig. 242. Hintere Haarborste vom 6. Borstensegm. 480:1. 
Fig. 243. Vordere Haarborste vom 10. Borstensegm. 375:1. 


Nicomache (Nieomache) lumbricalis. 
Fig. 244. Stachel, von unten, des 3. Borstensegm. (r.). 48: 
DANS Ne Br. 828 127 5x. 
Fig. 245. Hakenborste (12.) vom 9. Borstensegm. (r.). 175:1. 
78% 10%, Bra. 1200405 5.1. 


bed 


Nieomache (Nrcomache) lumbricalis var. borealis. 
Fig. 246. Hakenborste (1.) vom 4. Borstensegm. (1). 370:1. 
Gullmarfjord. 


.. Fig. 247. Hakenborste (15.) vom 9. Borstensegm. (r.). 370:1. 
Oresund. 


Fig. 248. Vordere Haarborste vom 10. Borstensegm. 280 : 1. Öresund. 


Fig. 249. Partie einer untern, langen Haarborste des 17. Borstensegm. 
400:1. Oresund. 


Fig. 2504. Hintere Haarborste vom 9. Borstensegm. 125: 1. 
Kosterfjord. 


Fig. 250b. Partie einer hintern Haarborste mit abgebrochener Spitze 
vom 9. Borstensegm. 440:1. 


Fig. 251. Oberer Parapodienteil des 9. Borstensegm. (l.), von hinten ; 
von einem geschlechtsreifen . 50:1. Gullmarfjord. 27./12. 1901. 


Nieomache (Nicomache) minor. — Trondhjemstfjord. 


Fig. 252. Stachel vom 3. Borstensegm. 135:1. 
Fig. 253. Hakenborste (3.) vom 10. Borstensegm. (r.). 660:1. 
Fig. 254. Vordere Haarborste vom 16. Borstensegm. 345 ::1. 


Fig. 255. Partie an der Basis unterer, langer Haarborsten des 
15. Borstensegm. 550:1. 


Fig. 256. Hintere Haarborste vom 3. Borstensegm. 255: 1. 


302 Ivar ARWIDSSoN, 


Nicomache (Loxochona) trispinata. — Rödberg. 


Fig. 257. Stachel vom 4. Borstensegm. (1... 125:1. 

Fig. 258. Hakenborste (3.) vom 4. Borstensegm. (r.). 380:1. 
Fig. 259. Hakenborste (13.) vom 10. Borstensegm. (r.). 600:1. 
Fig. 260. Vordere Haarborste vom 5. Borstensegm. 130:1. 

Fig. 261. Partie einer untern, langen Haarborste vom 10. Borsten- 


Nieomache {Loxochona) quadrıspinala. 


Fig. 262. Stachel vom 3. Borstensegm. (r.). 125:1. 74° 55‘ 
n. Br, A170 59% w. D. 


Fig. 263. Hakenborste (1.) vom 5. Borstensegm. (r.). 920:1. 
König Karls-Land. 

Fig. 264. Hakenborste (2.) vom 5. Borstensegm. (.). 410:1. 
7290283.n. Br, 2102 28: 1: 

Fig. 265. Hakenborste (5.) vom 10. Borstensegm. (r.). -300:1. 
74° 10% n..Br., 208. Al. 

Fig. 266. Vordere Haarborste vom 13. Borstensegm. 500:1. 
742.155 n. Brs 199559 w di. 


Fig. 267. Hintere Haarborste vom 7. Borstensegm. 265:1. 74° 10° 
n. Br., 20° 8° w. L. 


Petaloproetus tenwis var. borealis. — Trondbjemsfjord. 


Fig. 268. Hakenborste (1.) vom 4. Borstensegm. (r.). 640:1. 
Fig. 269. Hakenborste (6.) vom 11. Borstensegm. (r.). 700:1. 
Fig. 270. Vordere Haarborste vom 7. Borstensegm. 390:1. 


Fig. 271. Partie einer untern, langen Haarborste vom 11. Borsten- 
segm. 490:1. 
Fig. 272. Hintere Haarborste vom 20. Borstensegm. 310:1. 


Proelymene mülleri. — Gegend von Bergen, 
Fig. 273. Stachel vom 1. Borstensegm. (r.). 35:1. 


Fig. 274. Reduzierte Hakenborste (3.) vom 5. Borstensegm. 250:1. 


Fig. 275. Hakenborste (1.) vom 16. Borstensegm. 350: 1. Härchen 
der hintern Seite weggelassen. 


Isoeirrus planiceps. — Gegend von Bergen. 


Fig. 276. Stachel vom 2. Borstensegm. (r.). 75:1. 
Fig. 277. Vordere Haarborste vom 8. Borstensegm. 260:1, 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 303 


Fig. 278. Partie einer vordern Haarborste vom 11. Borstensegm. 
490 :1. 

Fig. 279. Partie des äußern Teils einer hintern Haarborste vom 
10. Borstensegm. 500:1. 

Fig. 280. Hakenborste (10.) vom 8. Borstensegm. (r.). 225:1. 


Takel 
Leiochone borealis. — Trondhjemsfjord. 


Fig. 281. Hakenborste (2.) vom 3. Borstensegm. (r.). 265:1. 

Fig. 282. Hakenborste (15.) vom 14. Borstensegm. (r.). 580:1. 

Fig. 283. Äußerste Spitze einer vordern Haarborste des 14. Borsten- 
seem. 1100-1. 


Leiochone polaris. — Jan Mayen. 


Fig. 284. Hakenborste (4.) vom 2. Borstensegm. (r.). 8370:1. 
Fig. 285. Hakenborste .(6.) vom 8. Borstensegm. (r.). 760:1. 
Fig. 286. Vordere Haarborste vom 2. Borstensegm. 800:1. 
Fig. 287. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 625:1. 


Leiochone sp. — Gegend von Bergen. 


Fig. 288. Hakenborste (4.) vom 4. Borstensegm. (l.). 470: 1 (beı 
der Figur fehlerhaft). 


Mieroclymene acırrata. 

Fig. 289. Vordere Haarborste vom 9. Borstensegm. 960:1. Trond- 
hjemsfjord. 

Fig. 290. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (l.). 350:1. Koster- 
fjord. 

Fig. 291. Hakenborste (1.) vom 3. Borstensegm. (l.). 670:1. 
Kosterfjord. 

Fig. 292. Hakenborste (11.) vom 13. Borstensegm. (r.). 780:1. 
Kosterfjord. 


Microclymene trieirrata. — Trondhjemsfjord. 
Fig. 293. Hakenborste vom 13. Borstensegm. (1... 1100:1. 


. Praxillella praetermissa. — Gullmarfjord. 
Fig. 294. Hakenborste (3.) vom 1. Borstensegm. 445:1. 
Fig. 295. Hakenborste (15.) vom 10. Borstensegm. 600:1. Härchen 
der hintern Seite weggelassen. 
Fig. 296. In Entwicklung begriffene Hakenborste des 14. Borsten- 


304 Ivar ARrwıDssoR, 


segm. (l.). 180:1. Obwohl das Präparat stark gepreßt ist, werden nicht 
alle Borsten im Profil gesehen. 


Praxillella affinıs. 
Fig. 297. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (l.). 635:1. Gullmar- 
fjord. 
Fig. 298. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.). 635:1. Koster- 
fjord. 
Fig. 299. Hakenborste (2.) vom 2. Borstensegm. (l.). 675:1. 
Gullmarfjord. 


Fig. 300. Hakenborste (22.) vom 13. Borstensegm. (r.). 715:1. 
Kosterfjord. — NB. Der Hals ist falsch gezeichnet, soll gleich dem bei 
P. gracilis sein. 

Fig. 301. Vordere Haarborste vom 10. Borstensegm. 720:1. 
Kosterfjord. 


Praxillella graeilis. 
Fig. 302. Vordere Haarborste vom 13. Borstensegm. 365:1. 72” 
45‘ n. Br., 22% 58 w. L. 


Fig. 303. Hakenborste vom 2. Borstensegm. (r.). 225:1. 72° 45‘ 
Rn: Br.;7229 58. 1: 


Fig. 304. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.). 225:1. 72° 45‘ 
n.' Br., 22% 58‘/w..Ab. 


Fig. 305. Hakenborste (1.) vom 1. Borstensegm. (r.). 130:1. 
730327. In. Br. 2a A oA 


Fig. 306. Hakenborste (1.) vom 12. Borstensegm. (l.),. 390:1. 
29 AB". ‚Br.,; 220 58: 7w..D. 


Fig. 307. Partie einer hintern Haarborste des 10. Borstensegm. 
ca. 800. Lofoten, Kirkfjord. 


Axtothella catenata. 
Fig. 308. Hakenborste (5.) vom 3. Borstensegm. (r.). 510:1. 65° 
2m: Br. "vd a: 


Fig. 309. Hakenborste (3.) vom 18. Borstensegm. (l.). 350:1. 
Discofjord. 


Fig. 310. Vordere Haarborste vom 16. Borstensegm. 310:1. 
Discofjord. 


Fig. 311. Hintere Haarborste vom 14. Borstensegm. 145:1. 
Discofjord. 
Euclymene droebachiensis. 


Fig. 312. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (l.). 675:1. Trond- 
hjemsfjord. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 305 


Fig. 313. Hakenborste vom 3. Borstensegm. (l.). 265: 1. (Dasselbe 
Indiv. wie das vorige.) 


Fig. 314. Hakenborste (13.) vom 10. Borstensegm. (r.). 500:1. 
Trondhjemstjord. 


Makel 10: 


Euelymene droebachiensis. 


Fig. 315. Spitze einer vordern Haarborste des 5. Borstensegm. 
600 :1. Trondhjemsfjord. 


Fig. 316. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 280:1. Gegend 
von Bergen. 


Fig. 317. Spitze einer hintern Haarborste des 4. Borstensegm. 
500:1. Trondhjemsfjord. 


Heteroclymene robusta. — Trondhjemsfjord. 
Fig. 318. Spitze einer vordern Haarborste des 9. Borstensegm. 
500 :1. 
Fig. 319. „Stachel“ vom 3. Borstensegm. (r.). 325:1. 
Fig. 320. Hakenborste (8.) vom 17. Borstensegm. (r.). 400:1. 


Pseudoclymene quadrilobata. 


Fig. 321. Umgewandelte Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.). 
230:1. Gegend von Bergen. 

Fig. 322. Umgewandelte Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.). 
215:1. Gegend von Bergen. 

Fig. 323. Umgewandelte Hakenborste (2.) vom 1. Borstensegm. (r.). 
100:1. Trondhjemsfjord. 

Fig. 324. Umgewandelte Hakenborste vom 3. Borstensegm. (1.). 
110:1. Gegend von Bergen. 

Fig. 325. Hakenborste (25.) vom 12. Borstensegm. (r.),. 530:1. 
Gegend von Bergen. 

Fig. 326. Skizze. Spitze einer vordern Haarborste des 8. Borsten- 
segm. 700:1. Gegend von Bergen. 

Fig. 327. Spitze einer hintern Haarborste des 6. Borstensegm. 
590 :1. Gegend von Bergen. 


Fig. 328. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 450:1. Gegend 
von Bergen. 


Fig. 329. jHintere Haarborste vom 19. Borstensegm. 300 : 1. 
Gegend von Bergen. 
20 


306 Ivar ArwıDssox, 


Gen. et sp.” — Trondhjemsfjord. 


Fig. 530. Reduzierte Hakenborste vom 1. Borstensegm. (l.). 440:1, 
Fig. 331. Hakenborste vom 2. Borstensegm. (l.). 440:1. 
Fig. 332. Hakenborste eines hintern Segments (l.). 640:1. 


Maldane sarsi. — Gullmarfjord. 
Fig. 333. Hakenborste (1.) vom 2. Borstensegm. (r.). 725:1. 
Fig. 334. Hakenborste (1.) vom 10. Borstensegm. (r.), 400:1. 
Fig. 335. Vordere Haarborste vom 9. Borstensegm. 550:1. 
Fig. 336. Hintere Haarborste vom 9. Borstensegm. 270:1. 


Fig. 357. Partie der Spitze einer hintern Haarborste des 13. Borsten- 
seem. 830:1. 


Fig. 338. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 315: 1. 


Asychis biceps. — Kosterfjord. 


Fig. 339. Hakenborste (4.) vom 2. Borstensegm. (r.). 660:1. 
Fig. 340. Hakenborste (11.) vom 11. Borstensegm. (r.). 660:1. 
Fig. 341. Vordere Haarborste vom 7. Borstensegm. 660 :1. 

Fig. 342. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 285:1. 

Fig. 343. Hintere Haarborste vom 10. Borstensegm. 135:1. 


Fig. 344. Partie der Spitze einer hintern Haarborste des 15. Borsten- 
segm. 520:1. 


Varel nn® 


Notoproctus oculatus. — Gullmarfjord. 


Fig. 345. Hintere Haarborste vom 11. Borstensegm. 350: 1. 


Rhodine loveni. — Gullmarfjord. 


Fig. 346. Vordere Haarborste vom 5. Borstensegm. 440:1. Die 
Spitze etwas zu kurz und grob, der schmälere Saum fast zu breit. 


Fig. 347. Hintere Haarborste vom 3. Borstensegm. 440:1. 


Isoeirrus planiceps. — Gegend von Bergen. 


Fig. 348. Hintere Haarborste vom 7. Borstensegm. 140:1. 


Nieomache (Loxochona) trispinata. — Trondhjemsfjord. 


Fig. 349. Hintere Haarborste vom 3. Borstensegm. 350:1. 


Skandinavische und arktische Maldaniden. 307 


Proclymene mrülleri. — &egend von Bergen. 


Fig. 350. Hintere Haarborste vom 8. Borstensegm. 300:1. 


Isocirrus planiceps. — Gegend von Bergen. 


Fig. 551. Vordere Haarborste vom 3. Borstenseem. 450:1. 


Leiochone borealis. — Trondhjemsfjord. 


Fig. 352. Vordere Haarborste vom 2. Borstensegm. 600:1. (Der 
gesäumte Teil etwas zu kurz.) 


Fig. 353. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 290:1. 


Leiochone sp. — Gegend von Bergen. 


Fig. 354. Hintere Haarborste vom 3. Borstensegm, 380:1. 


Mieroclymene acirrata. — Kosterfjord. 


Fig. 355a. Hintere Haarborste vom 10. Borstensegm. (Der Haar- 
pinsel der Spitze nach einer Borste des 12. Borstensegm.) Die Form 
der Säume extrem hervorgehoben. 650:1. 


Fig. 355b. Innere Partie des vorigen Haarpinsels. ca. 1000:1. 


Fig. 355c. Partie der Spitze, wo der Haarpinsel nach innen zu ver- 
schwindet. ca. 1100:1. 


Fig. 356. Hintere Haarborste vom 5. Borstensegm. 720:1. 


Mieroclymene tricirrata. — Trondbjemsfjord. 


Fig. 357. Hintere Haarborste vom 8. Borstensegm. 760:1. 
Fig. 358. Hintere Haarborste vom 15. Borstensegm. 1000: 1. 


Marelat 


Merochymene trieirrata. — Trondhjemsfjord. 


Fig. 359. Hintere Haarborste vom 4. Borstensegm. 900 ::1. 


Fig. 360. Spitze einer hintern Haarborste des 16. Borstensegm. 
980:1. Unsicher, ob völlig so symmetrisch. 


Praxillella praelermissa. — Gullmarfjord. 


Fig. 361. Vordere Haarborste vom 2. Borstenseem. 600:1. 
Fig. 362. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 500:1. 
Fig. 363. Hintere Haarborste vom 17. Borstensegm. 780:1. 


308 Ivar Arwıosson, Skandinavische und arktische Maldaniden. 


Prasxillella affinis. — Kosterfjord, 


Fig. 364. Vordere Haarborste vom 2. Borstensegm. 765::1. 
Fig. 365. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 550:1. 
Fig. 366. Hintere Haarborste vom 11. Borstensegm. 550:1. 


Praxillella gracilis. — Ost-Grönland. 


Fig. 367. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. ' 500: 1. 


Euelymene droebachiensis. 
Fig. 368. Vordere Haarborste vom 2. Borstensegm. 920: 1. 
Trondhjemsfjord. 


Fig. 369. Spitze einer hintern Haarborste vom 9. Borstensegm. 
510:1. Trondhjemsfjord. 


Fig. 370. Hintere Haarborste vom 16. Borstensegm. 810:1. 
Kosterfjord. 
Heterochymene robusta. — Trondhjemsfjord. 


Fig. 371. Hintere Haarborste vom 5. Borstensegm. 250:1. 


Fig. 372. Spitze einer hintern Haarborste des 15. Borstensegm. 
430: 1. 


Lippert & Co. (G. Pätz’sche Buchdr.), Naumburg a. S. 


ZOOLOGISCHE JAHRBÜCHER. Bd. 25, Abt. f. Syst. 


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var, minor 


var. paucimaculata: Fig. 8—13. 
Lumbriclymene minor: Fig. 26—29. Notoproctus oculatus 


Praxillura longissima: Fig. 1—7. 


Verlag von C 


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Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm. 


14. Lumbriclymene cylindricauda: Fig. 15—24. Lumbriciymene sp.: Fig. 25. 
30 a—34. var. minor: Fig. 35—37. var. arctica: Fig. 38. 


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ZOOLOGISCHE JAHRBÜCHER. Bd. 25, Abt. f. Syst. 


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Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm. 


Praxillura longissima: Fig. 1-7. var. paucimaculata: Fig. 8—13. var. minor: Fig. 14. Lumbriclymene cylindricauda: Fig. 15—24. Lumbricilymene sp.: Fig. 25. 
Lumbriclymene minor: Fig. 26—29. Notoproctus oculatus: Fig. 30 a—34. var. minor: Fig. 35—37. var. arctica: Fig. 38. 


Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Rhodine loveni: Fig. 39 a—52. Rhodine gracilior: | 
Nicomache minor: Fig. 68— 
Verlag vo 


Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst Stockholm. 


borealis: Fig, 59--67. 


\icomache trispinata: Fig. 74—77. 


' Fischer in Jena. 


ZOOLOGISCHE JAHRBÜCHER. Bd. 25, Abt. f. Syst. 


Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst Stockholm. 


Rhodine loveni: Fig. 39a-—-52. Rhodine gracilior: Fig. 593—58. Nicomache lumbricalis var. borealis: Fig. 59--67. 
Nicomache minor: Fig. 68—73, Nicomache trispinata: Fig. 74—77. 


Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


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Br Nicomache trispinata: Fig. 78—79. Nicomache quadrispinata: Fig. 80—84. 
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Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm; 


loproctus tenuis var. borealis: Fig. 85-90. Proclymene mülleri: Fig. 91—97. 
eiochone borealis: Fig. 108-115. 


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ZOCLOGISCHE JAHRBÜCHER. Bd. 25, Abt. f. Syst. 


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Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm, 


Nicomache trispinata: Fig. 78—79. Nicomache quadrispinata: Fig. 80—84. Pstaloproctus tenuis var. borealis: Fig. 85—90. 


Proclymene mülleri: Fig. 91—97. 
Isocirrus planiceps: Fig. 98—107. Leiochone borealis: Fig. 108—115. 


Verlag von Gustav Fischer in Jena, 


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ZOOLOGISCHE JAHRBÜCHER. Bd. 25, Abt. f. Syst. 


Leiochone borealis: Fig. 116—117. Leiochone polaris: Fig. 118—123. Leiochone sı 
Praxillella praetermissa: Fig 136-143. Praxillella praetermissa var. minc 
Verlag vor 


TAF. 4. 


Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm: 


ig. 124-125. Microclymene acirrata: Fig. 126—134. Microclymene tricirrata: Fig. 135. 
ig. 144. Praxillella affinis. Fig. 145—152. Praxillella gracilis: Fig. 153-155. 


v Fischer in Jena. 


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Leiochone borealis: Fig. 116—117. Leiochone polaris: Fig. 118—123. Leiochone sp.: Fig. 124—125. Microclymene acirrata: Fig. 126—134 
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Praxillella praetermiss 


Bd. 25, Abt. f. Syst. 


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Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm, 


Microclymene tricirrata: Fig. 135. 
152. Praxillella gracilis: Fig. 153—158. 


Verlag von Gustav Fischer in Jena 


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Praxillella gracilis: Fig. 156-158. Euciymene droebac 
Heteroclymene robusta: Fig. 171—1 


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Lichtdruck V. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockho!m:; 


Fig 159—165. Axiothella catenata: Fig. 166-170. 
mache qauadrispinata: Fig. 179—180. 


ZOOLOGISCHE JAHRBÜCHER. Bd. 25, Abt. f. Syst. 


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_Praxillella gracilis: Fig. 156—158. Euciymene droebachiensis: Fig 159—165. Axiothella catenata: Fig. 
Heteroclymene robusta: Fig. 171—178. Nicomache quadrispinata: Fig. 179—180 


Verlag von Gustav Fischer in jena. 


Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm. 


166—170. 


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Pseudocilymene quadrilobata: Fig. 181—186. Gen. et sp. ? : Fig. 18 
Gen. et sp. ? : Fig. |I90 b. Gen. et sp. ? : Fig. 191. 


Verlag von 


TAF. 6. 


197 
Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm. 


88. Leiochone clypeata: Fig. 189. Petaloproctus tenuis: Fig. 190 a. 
1e sarsi: Fig. 192—-199. Asychis biceps; Fig. 200—207. 


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ZOOLOGISCHE JAHRBÜCHER. Bd. 25, Abt. f. Syst. 


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Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm. 


Pseudociymene quadrilobata: Fig. 181—186. Gen. et sp. ? : Fig. 187-188. Leiochone ciypeata: Fig. 189. Petaloproctus tenuis: Fig. 190 a 
Gen. et sp. ? : Fig. I90 b. Gen. et sp. ? : Fig. 191. Madane sarsi: Fig. 192—199. Asychis biceps: Fig. 200—207 


Verlag von Gw/ ) Fischer in Jena. 


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‚212, 214, 245, 248, var. paucimaculata: Fig. 20° 


Lumbriclymene sp. Fig. 222, Lumbrictymene minor: 


Arwidsson 


Praxillura longissimaä: Fig. 208 


fig. 223-226. Noto 


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16, 247; var. minor: Fig. 213. Lumbriclymene cylindricauda: E29 al 2A 


; oculatus: Big 227-2 30. van. arebiee: Pier 2341-234 Rhodine loveni: | 
gracilior: Fig.237- 241, 


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Arwidsson 


Praxillura longis sima: Fi 


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Verlag von Gustav Fischer in Jena- 


g. 208, 212, 214, 215, 218, var. paucimaculata: Fig. 209-214, 246, 217. var. minor: Fig. 21 


Lithographiev.ESchaal Jena. | 
3. Lumbriclymene eylindricauda: Fig. 219 - 221. 


Lumbriclymene Sp.: Fig. 222; Lumbriddymene minor: Fig. 223-226. Notoproctus oculatus: Fig. 227-230: var. arctica: Fig. 934-234. Rhodine loveni: 


Fig.235- 236. Rhodine gracilior: Fig.237 - 241. 


Zoolog. Jahrb. Bd.25Abt.N. Syst. 


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Arwidsson Verlag von G 
Rhodine ‚gracilior: Fig. 2412-2438 Nicomaehe kumbrieskertie 2ER 
trispinata: Fig. 257-261. Nicomache quadrispinata: Fig. 262-267. Petalopr 

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Fig. 276-280. 


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enuis var. borealis: Fig. 268-272. Brocl Iymene Muller Me, ae, 


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Arwidsson Verlag von Gustav Fischerin Jena Lithogr aphiev’E.Schaal Jena 
Rhodine gracilior: Fig. 242-243. Nicomache lumbricalis: Fig. 244-245. var. borealis: Fig. 246-251. Nicomache minor: Fig. 252-256. Nicomache 

trispinata: Fig. 257-261. Nicomache quadrispinata: Fig. 262-267. Petaloproctus tenuis var. borealis: Fig. 268-272 Prociymene müllert: Pig. 273-275. 

Jsocirus planicepS: Fig. 276 - 280. 


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Leiochone borealis: Fig. 284-283. Leiochone polaris: Fig. 284-287. Leiochone sp.: Fig. 288. Microclymene a a u 
tricirrata: Fig. 293. Praxillella praetermissa: Fig. 294-296. Praxillella affinis: Fig. 297 - 301. Praxillella gracilis. Fıg. 
j Fig. 308 — 311. Euclymene droebachiensis: Fig. Ba Slr, 


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Euglymene droebachiensis: Fig. 345-317. Heterociymene robusta: Fig. 318 
| Maldane sarsi: fig. 333 


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Lithographie v.B.Schaal Jena. 


adrilobata: Fig. 321-329. Gen. et. spa:fig. 330 SR 


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38.Asychis bicepS: Ki 33936, 


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Verlag von Gustav Fischer in Jena. 
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Euölymene droebachiensis: Fig. 315-317. Heteröctlymene robusta: Fig. 318 
; Maldane sarsi:fig. 333 


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Notoproctus oculatus: Fig. 345. Rhodine loveni: Fig. 346-347. Jsocı 
mülleri: Fig. 350. Leiochone borealis: Fig. 352-353. Leiochone sp.: Fig. 35%. 


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spinata: Fig. 3 49. Proclymens 
clymen® tricirr' ata: Fig. 357 -358, 


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46-347. Jsocirrus planicepS: Pi. 3 
Fig. 35%. Microclymene acıpT 


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Arwidsson 
ata: Fig. 355-356. Micro 


Natspracins oculatus: Fig. 345. Rhodine loveni: Fig. 3 
mülleri: Fig. 350. Leiochone borealis: Fig. 352-353. Leiochone SP. 


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Microciymene tricirrata: Fig. 359-360. Praxillella praetermi 
droebachiensis: Fig. 368. 


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affinis. 364-366. Praxillella gracilis: Fig. 367. Euciymene 
Srobusta: Fig. S/1-372. 


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Verlag von Gustav fischer nı Jena Lithographie v.E-Schaal,Jena. 


Microclymene tncirrata: Fig. 359-360. Praxillella praetermissa: Fig. 361-363. Praxillella affınis. 364-366. Praxillella gracilis: Fig. 367. Euclymene® 
droebachiensis: Fig. 368-370. Heteroclymene robusta: Fig. 371-372; 


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