24
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tudien über die skandinavischen
und arktischen Maldaniden
nebst Zusammenstellung der übrigen bisher
bekannten Arten dieser Familie.
INAUGURAL-DISSERTATION
ERLANGUNG DER DOKTORWÜRDE
Ra DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN SEKTION
DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT ZU UPSALA
ZUR ÖFFENTLICHEN BEURTEILUNG VORGELEGT -
VON
IVAR ARWIDSSON
LIC. PHIL. STHLM
DIE VERTEIDIGUNG WIRD AM 2. FEBR. 1907 UM 10 UHR VORMITTAGS
IM ZOOLOGISCHEN HÖRSAAL STATTFINDEN
UMSCHLAG UND TITEL
iz.
S
UPSALA 1906
GEDRUCKT BEI K. W. APPELBERGS BUCHDRUCKEREI
Abdruck
’ R ausden a
Zoologischen Jahrbüchern. Bd. 25. Abt.
Herausgegeben von Prof. Dr. J. W. Spenge in Gie;
Verlag von Gustav Fischer, Jena. Rh F
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Nachdruck verboten.
Übersetzungsrecht vorbehalten,
Studien über
die skandinavischen und arktischen Maldaniden
nebst Zusammenstellung der übrigenbisherbekannten
Arten dieser Familie.
Von
Ivar Arwidsson in Upsala.
Mit Tafel 1-12.
Diese Studien beabsichtigen zunächst, hauptsächlich im Anschluß
an den äußern Bau die Maldaniden-Formen zu unterscheiden und zu
beschreiben, die bisher in skandinavischen und arktischen Meeren
angetroffen worden sind und von denen die bisher: beschriebenen, auch
was die äußern Kennzeichen betrifft, wenigstens teilweise sehr un-
vollständig bekannt sind. Ferner wird hier der Versuch gemacht,
für die betreffenden Formen und Gruppen einigermaßen bestimmte
Diagnosen zu geben unter Weglassung aller der Unwesentlichkeiten
oder für größere Gruppen kennzeichnenden Charaktere, wie sie der
Regel nach in den bisher aufgestellten Diagnosen im Überfluß vor-
handen sind oder sie ganz ausfüllen. Schließlich galt es, die ver-
schiedenen Formen und Gruppen in einer etwas mehr natürlichen
Folge zusammenzustellen, als es bisher geschehen, wobei im großen
und ganzen auf sämtliche bekannten Formen Rücksicht genommen
wurde. Es mag in diesem Zusammenhang betont werden, daß bei
der Gruppierung weniger bekannter Formen in der Regel wenig
Rücksicht auf den Gattungsnamen, den sie getragen, sondern nur
auf das, was aus der Beschreibung sich ergeben, genommen wurde.
1
2 Ivar ARwıDssoN,
Es wurde so verfahren, weil, wenigstens früher, die Auffassung und
Abgrenzung der Gattungen sehr unsicher gewesen ist.
Das Material, das diesen Studien zu Grunde liegt, besteht zum
wesentlichen Teil aus der im Naturhistorischen Reichsmuseum zu
Stockholm vorhandenen Sammlung skandinavischer und arktischer
Maldaniden, welche mir von dem Intendanten des Museums Herrn
Professor Hs. TH£EL zur Verfügung gestellt wurde. Kleinere Samm-
lungen aus den genannten Gebieten habe ich leihweise erhalten von
Herrn Dr. A. Arpezıvör-Bergen (teilweise Eigentum des dortigen
Museums), Videnskaps-Selskabets Museum Trondhjem durch Herrn
Dr. G. SwENANDER, Herrn Professor A. Wır£n-Upsala, Göteborger
Museum durch Herrn Intendant Dr. L. A. JÄGERSKIÖLD, Herrn
Konservator O. NorDGAARD-Trondhjem und Tromsöer Museum durch
Herrn Konservator .J. SPARRE SCHNEIDER. Mehr einzelne Beiträge
sind geliefert worden von dem Zoologischen Museum zu Upsala durch
Herrn Professor T. TuULLBERG, dem Kopenhagener Zoologischen
Museum durch Herrn Dr. G. M. R. Levissen, Herrn Lie. Fil. H».
ÖSTERGREN-Upsala, dem Naturhistorischen Museum zu Hamburg durch
Herrn Dr. W. MicHAELsen, Herrn Professor E. LönnBErG-Stockholm,
Herrn Dr. N. KxıpowıtscH-St. Petersburg und Herrn Dozenten
J. G. ANDERSSON-Upsala.
Von Arten, die nicht dem fraglichen Gebiet angehören, habe
ich Material erhalten von dem Reichsmuseum zu Stockholm, u. a.
die Kınserg’schen Typusexemplare und 2 Arten, verschafft von der
Zoologischen Station in Triest durch Herrn Professor ©. Corı, ferner
. von den Herren Dr. H. P. Jonsson-Winchester Mass., Baron A. DE
SAINT-JoSEPH-Paris, Professor P. FAuver-Angers, der Zoologischen
Station in Neapel und Herrn A. E. MAarıArp-Saint-Vaast-la-Hogue;
endlich sind die Sammlungen der Schwedischen Südpolexpedition
1901—1903 durch Vermittlung des Herrn Kand. K. A. ANDERSSON-
Upsala zum Teil benutzt worden.
Ich habe, außer natürlich dem Reichsmuseum in Stockholm,
besucht die Museen in Göteborg, Christiania, Trondhjem und Kopen-
hagen.
Die Herren Dr. A. Arp£nnör-Bergen und Konservator M. FosLier-
Trondhjem haben mir schließlich außerordentlich wertvolle Fund-
angaben mitgeteilt, ersterer für Maldaniden in der Gegend von
Bergen, letzterer für Lithothamnien (zum Suchen nach Nicomache
minor) im 'Trondhjemsfjord.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 3
Allen diesen Instituten wie einzelnen Herren fühlt sich Ver-
fasser zum größten Dank verpflichtet.
In der folgenden Darstellung bezeichnet
R.M. Naturhistorisches Reichsmuseum zu Stockholm,
Thj.M. Videnskabs-Selskabets Museum zu Trondhjem,
(zb. M. Museum zu Göteborg,
T.M. Museum zu Tromsö.
Das Material, das keine Namensbezeichnung trägt, hat Ver-
fasser selbst gesammelt; zu diesem Zweck dienten während der
Jahre 1896—97, 1901—03 mehr oder weniger lange Aufenthalte,
einmal während des Winters, an der Zoologischen Station Kristine-
berg zum Studium der Fauna des Gullmarfjords.. Ferner wurden
an der schwedischen Küste die Väderöarne in Bohuslän 1896 und
1897 und vor allem die Kosteröarne 1897 und 1901 besucht; die
Reise 1897 wurde in Gesellschaft des Herrn Dozenten J.G. ANDERSSON
gemacht. In Norwegen wurden Sammlungen vorgenommen im An-
schluß an Besuche der Zoologischen Station zu Dröbak 1898 und
der Biologischen Station zu Bergen 1898; der Trondhjemsfjord wurde
1898 in Gesellschaft des Herrn Fil. Lie. Hs. ÖsterGren und 1901
in Gesellschaft des Herrn Dr. G. Swenanper besucht; Sammlungen
sind hier hauptsächlich gemacht in der Nähe von Rödberg und 1901
auch im Skjörnfjord.
Es dürfte sich empfehlen, folgende Angaben über einige geo-
graphische Breiten hier zu liefern.
Westküste von Schweden: Gullmarfjord (Mündung) 58° 16‘ n. Br.,
Väderöarne (Bohuslän) 58° 35° n. Br., Kosterfjord 58° 53° n. Br.
Norwegen: Bergen 60° 24’ n. Br., Trondhjemsfjord (gleich südlich
von Rödberg) 63° 29° n. Br.
Schließlich ist zu bemerken, daß (Sr.) nach einer Reihe von
Fundorten aus dem Nördlichen Eismeer bedeutet, daß dieselben sich
bei STUxBERG (76, p. 682—687) finden.
Die Untersuchungen, die hier zusammengefaßt worden, sind
hauptsächlich im Zoologischen Institut der Universität Upsala und
auf der am Gullmarfjord belegenen Zoologischen Station Kristine-
berg der Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgeführt
worden.
Upsala, im Juni 1906.
1*
Ivar AÄRWIDSSonN.
Übersicht über die skandinavischen und arktischen
Maldaniden-Arten, die in dieser Abhandlung unter
ae
[bi |
11.
Artnamen sich beschrieben finden.
Kopfscheibe fehlt
. Die Nuchalorgane bilden Han oder weniger halbkreis-
förmige Bogen
. Kragensegmente und ae Hakenuor een Fe
Lumbrieclymeninae:
. Anus terminal s
. Segmente sehr zahlreich: Prolıre u; der Ark
Praxillura longissima (2 Var.);
Hakenborsten mit 1 Härchen.
. Segmente nicht sehr zahlreich . . . . . Zumbriclymene:
. Die Parapodien des 6. Borstensegments deutlich hinter der
Mitte. . 2 2020202020. Zumbrielymene cylindricauda ;
groß, starke Stacheln.
Die Parapodien des 6. Borstensegments in der Mitte
Lumbrielymene minor ;
klein, schmale Stacheln
Anus dorsal: Notoproctus mit der Art
Notoproctus oculatus (2 Var.);
4 Segmente mit Stacheln oder reduzierten Hakenborsten.
Kragensegmente und doppelte Hakenborstenreihen vor-
handen: Rhodininae mit der Gattung . . Khodine:
. Hintere Kragen glatt . - -. - . ....... Zhodine loveni;
die Partie vor dem 2. Borstensegment ziemlich Kurz.
Hintere Kragen kreneliett . . . . . Rhodine gracilior ;
die Partie vor dem 2. Borstensegment ziemlich lang.
. Die Nuchalorgane bilden mehr offene Bogen oder sind fast
gerade, 7 cria,a een. nn. Nicomachinae:
Analeirren en a a Rn a N ELDIECREL
Boden des Analbechers wenig geneigt . . . (Necomache):
. Analeirren gleich lang . . Nicomache lumbricalis (1 Var.);
(in der Regel) 2 hintere borstenlose Segmente.
Analeirren verschieden lang . . . . . Nicomache minor;
1 hinteres borstenloses Segment.
Boden des Analbechers stark geneigt . . . (Loxochona):
Stacheltragende Segmente 3. . . . Nicomache trispinata ;
Hakenborsten mit Härchen.
or
9
10
hit
11.
23.
Skandinavische und arktische Maldaniden.
Stacheltragende Segmente 4. . Nicomache quadrispinata ;
Hakenborsten ohne Härchen.
. Analcirren fehlen: Petaloproctus mit der Art
Petaloproetus temwis (1 Var.); 3 Segmente mit Stacheln.
. Kopfscheibe vorhanden . RER EEE N
SAnısterminal.. „rn... 0. 204.0 Huelymeninae:
. Analeirren zahlreich, aber keiner rein ventral. Proclymenini:
. Stacheltragende Segmente 4: Proclymene mit der Art
Proclymene mülleri; 2 lange Analeirren.
. Stacheltragende Segmente 3: Zsocöirrus mit der Art
Isocirrus planiceps ;
Analeirren gleich lang.
Analecirren keine oder wenigstens 1 rein ventraler
. 1 dreieckiges Drüsenfeld auf der Unterseite des 8. Borsten-
segments vorhanden : Leiochonin? mit der Gattung
Leiochone :
. Kopfsäume sehr klein . . . ..... . Leiochone polaris;
1 kurzer Analcirrus.
. Kopfsäume ziemlich groß . . . . . .. Leiochone borealis ;
mehrere lange Analcirren.
. 1 dreieckiges Drüsenfeld auf der Unterseite des 8. Borsten-
Sesmentsiehlis . u nur na an 78 Bielimenini:
. Analeirren keine oder wenige . . . . . .„Mieroclymene:
. Analeirren fehlen .. . : . „2... .Microclymene acirraia;
unbedeutender Kopfsaum.
= Analeirren ars 3... 1.02 25 Micnoeljmene: trieirrato;
bedeutender Kopfsaum.
Analcirren zahlreich .
. Nuchalorgane nicht besonders Ir
. Seitenständige Drüsenfelder vor dem 1. 1b engere fehlen
. Hintere trichterähnliche Einsenkung fehlt. . Pra«illella:
22.
23.
Drüsen der vordern Segmente zusammenhängend
Vordere Spitze des Kopfs kurz. . . . Prawillella ne
untere Borsten auf dem 1—3. ansehe nicht in
der Einzahl, niedrige Proboseispapillen
Vordere Spitze des Kopfs fingerförmig verlängert
Praxillella gracılıs ;
untere Borsten auf dem 1.—3. Borstensegment in der
Einzahl oder wenige, spitz ausgezogene Proboscis-
papillen.
12
13
14
15
16
17
18
il
20
21
22
23
6 Ivar ARWIDSSOoN,
22. Drüsen der vordern Segmente in Bändern
Prazxillella praetermissa (1 Var.);
untere Borsten auf dem 1.—3. Borstensegment nicht
in der Einzahl, niedrige Proboseispapillen.
21. Hintere trichterähnliche Einsenkung vorhanden. . . . .„ 24
24. Zahlreiche untere Borsten auf dem 1.—3. Borstensegment:
Asxiothella mit der Art . . . . . Awiothella catenata;
Proboseispapillen spitz ausgezogen, deutlich verschieden
große Analecirren.
24. Untere Borsten auf dem 1.—3. Borstensegment in der Ein-
zahl: Euclymene mit der Art . Eucelymene droebachiensis ;
Proboseispapillen niedrig, mehr gleich große Analcirren.
20. Seitenständige Drüsenfelder vor dem 1. Borstensegment
vorhanden: Heteroclymene mit der Art
Heteroclymene robusta ;
deutlich verschieden große Analeirren.
19. Nuchalorgane kurz: Pseudoclymene mit der Art
Pseudoclymene quadrilobata ;
schmale, gleich lange Analeirren (außer dem etwas
längern ventralen Cirrus).
12 »Anussdorsah nl ah een Maldaninae:
25. Kiel des Kopfs bedeutend: Maldane mit der Art
Maldane sarsi ;
1. Borstensegment ohne Kragen, Seiteneinschnitte des
Hinterendes klein.
25. Kiel des Kopfs schwach: Asychis mit der Art
Asychis biceps ;
1. Borstensegment mit Kragen, Seiteneinschnitte des
Hinterendes bedeutend.
LO
[bi
Fam. Maldanidae SAVvIGNYy.
Maldaniae SavıGnY (4, p. 92), -idae MALMGREN (31, p. 98).
Olymenea propria QUATREFAGES (28, p. 235).
Der Körper rund und langgestreckt, im ganzen
gleich schmal, in seinem hintern Teil jedoch in ge-
wissen Fällen mehr oder weniger stark schmäler
werdend. Die Mehrzahl der Segmente ist lang; die
vordern Segmente fast durchgehends mit Parapodien
Skandinavische und arktische Maldaniden. 7
im vordern Teil; hinter diesen Segmenten kommen
hauptsächlich Segmente mit weit nach hinten ge-
legenen Parapodien. Die Nuchalorgane bilden seichte
Furchen, die regelmäßig bogenförmig bis gerade sind,
im letztern Fall oft parallel; die Nuchalorgane sind
untereinander nicht verbunden. Eine Proboseis ist
vorhanden, obwohl teilweise nur auf der Hinterseite
des Munds entwickelt. Gegen den Körper gegliederte
oder eingeschnürte Anhänge fehlen; von Anhängen
kann der Kopf nur Säume, glatte oder gezähnte, be-
sitzen und in gewissen Fällen eine mehr oder weniger
lange Verlängerung der vordern Spitze An das
Vorderende oder an die Parapodien, die übrigens
aller Anhänge ermangeln, gebundene Kiemen finden
sich nicht, wohl aber können ausnahmsweise rings um
die hintern Borstensegmente kiemenähnliche, kurze
und einfache Hervorragungen vorhanden sein. Der
Anusistterminalbis dorsalund besitzteinen einfachen,
mehr oder weniger stark entwickelten, in gewissen
Fällen wenig hervortretenden untern Analzapfen.
Die. Nephridien münden in der Nähe der untern
Hakenborsten oder ausnahmsweise etwashöher hinauf
hinter den Hakenborstenreihen. Die Hautdrüsen sind
vor allem an den vor den mit hintern Parapodien ver-
sehenen Segmenten gelegenen Körperteil gebunden.
Die untern Borsten sitzen in vertikalen, einfachen
oder doppelten Reihen auf den Seiten des Körpers;
auf den vordersten Borstensegmenten sind sie im
Vergleich mit den vollentwickelten Hakenborsten der
folgenden Segmente mehr oder weniger umgewandelt
oder können hier fehlen; die vollausgebildeten Haken-
borsten besitzen einen mehr oder weniger langen, ge-
bogenen und nach außen zu abgesetzten innern Teil,
ferner eine Halspartie und am äußersten Ende Zähne,
die meistens in starkem Winkel gegen den Haken ge-
bogen sind. In der Regel finden sich (wenigstens an-
deutungsweise) ein bis mehrere Härchen unter dem
großen Zahn oder im letztern Fall bisweilen diesen
Zahn umschließend. Etwas vor und mehr oder weniger
oberhalb der untern Borsten sitzen in schwach nach
8 IvAr ARWIDSSoN,
vorn und oben geneigten Gruppen vordere und
hintere Haarborsten, deren beide Arten fast durch-
sehends doppelsäumig sind und von denen die erstere
in der Regel feiner ist als die letztere; außerdemkann
dicht unter diesen Borsten noch eine dritte Art hinzu-
kommen. Die Körpergröße beträchtlich verschieden.
Die Tiere bilden Röhren (in gewissen Fällen, z. B. in
Gängen von toten Schalen, sehr schwache), die ent-
weder einheitlich gebaut sind oder außerdem verhält-
nismäßig unregelmäßigangebrachte Schalenfragmente
ete. besitzen.
Die Mehrzahl der Maldaniden besitzt auf den vordern Seg-
menten rote bis rotgelbe Punkte, die entweder verstreut oder mehr
oder weniger dicht zusammenstehen zu roten Bändern etc. ja in
gewissen Fällen lassen sich gesondert gefärbte Punkte nicht wahr-
nehmen. Der Bau dieser roten Partien ist nicht näher bekannt,
vgl. HARKER (83, p. 564), was offenbar darauf beruht, daß eine
Konservierung derselben in den meisten Fällen mißglückt. Indessen
ist es mir gelungen, an in Sublimatlösung ') fixiertem Material von
Prawillella praetermissa und affinis, welche hinsichtlich der Verteilung
dieser roten Körperchen voneinander sehr verschieden sind, mit
Hilfe genauer Beschreibungen der Verteilung der roten Punkte resp.
der Bänder zum Teil die Natur dieser Bildungen festzustellen.
Jedoch ist der rote Farbstoff noch immer unbekannt, wie auch die
Bedeutung dieser Bildungen; im übrigen bedarf es natürlich
eingehender Studien über die verschiedenen Gruppen innerhalb der
Familie in dieser Hinsicht, um den Gleichheiten und Verschieden-
heiten, die vielleicht vorhanden sein können, auf die Spur zu kommen.
Bei den genannten Pra«illella-Arten gelingt es indessen nur,
die Haut der vordersten Segmente (ungefähr bis zum 4. Borsten-
segment incl.) zu fixieren; weiter nach hinten sind die verschiedenen,
stark entwickelten Elemente der Haut, ob es sich nun um rote
Bänder, Schleimdrüsen etc. handelt, mehr oder weniger vollständig
unbrauchbar für eine genauere Untersuchung.
Das Ergebnis ist nun in Kürze das, daß die fraglichen roten
Punkte, die übrigens am besten an der erstern Art haben untersucht
1) Genauere Zusammensetzung: Sublimat 5 g, Kochsalz 6 g, konz.
Essigsäure 6 cem, dest. Wasser 100 cem. Kalt angewendet, 2 Stunden,
danach Iodbehandlung. — S. OrLANDI (120, p. 27).
Skandinavische und arktische Maldaniden. 19)
werden können, deutlich große, mehr oder weniger hohe
Drüsenzellen darstellen, die außer einem ungefähr in der Mitte be-
lesenen, im übrigen selten gefundenen und auf Längsschnitten
spindelförmigen Kern durch runde, ziemlich eroße Körner aus-
gezeichnet sind. Diese Körner, die etwas größer sind als die ähn-
lichen in Eiweißdrüsen der Haut, unterscheiden sich von diesen
dadurch, daß sie mit Eosin, Eiweißhämatoxylin oder lodgrün sich
nicht färben. Sie haben nur mit Safranin gefärbt werden können
und werden dann in Übereinstimmung mit den Körnern der ge-
nannten Zellen rot bis violett, obwohl etwas dunkler als diese. Sie
scheinen in dieser Hinsicht nahe übereinzustimmen mit einer Art
von Drüsenzellen, die FAuven (112a, p. 327) von Ampharetiden
her kennt und die hier paarweise stehende. ventrale und in die
Körperhöhlung hineinragende Partien bilden. Schließlich kann mit-
geteilt werden, dab diese Zellen, wenigstens bei Prazillella praeter-
missa, nach außen hin stark gefaltet sind oder m. a. W. eine stark
geschlängelte und eingebuchtete Kontur besitzen. Dies tritt auf den
hintern, nicht besonders schleimdrüsenhaltigen Partien der rot
gefärbten Segmente bis zum 8. Borstensegment an mit Silbernitrat-
lösung behandelten Tieren hervor. Auf den vordern Teilen derselben
Segmente treten die Grenzen an solchen Präparaten nicht hervor,
es dürfte die erwähnte Form aber ziemlich durchgehends vorhanden
sein, nach der etwas unregelmäßigen Form zu urteilen, die die
Drüsen in @uerschnitten durch den Körper zeigen und die die
Schwierigkeit erklärt, den Kern zu finden.
Aufzeichnungen über die fraglichen roten Punkte resp. Bänder
finden sich ohne nähere Bezeichnung unter Färbung in den betr.
Artbeschreibungen.
Um den äußern Körperbau bei den verschiedenen Arten
zu untersuchen, ist es wichtig, geeignetes Material zur Verfügung
zu haben, vor allem müssen die Tiere möglichst gut ausgestreckt
sein. Es wird dies durch Betäuben der lebenden Tiere, z. B. in
einer Mischung von 9 Teilen Meerwasser und 1 Teil 70°/,igem
Alkohol oder in gewissen Fällen durch Konservierung des Tiers in
der Röhre erreicht. In diesem letztern Fall behalten die Tiere
ihre im ganzen natürliche gleich schmale Form, sonst aber sind sie
in der Regel hier und dort mehr oder weniger eingekniffen. Be-
sonders Deformierungen ausgesetzt dürften die zu den Euclymeninae
gehörenden Formen sein, was aus einer Menge Figuren hervorgeht
und was in mehreren Fällen Verfasser veranlaßt hat, von einem
10 IvAr ARrwıDsson,
vordern schwachen Kragen auf den vordersten Segmenten zu sprechen,
wo indessen solche Kragen fehlen. Artnamen wie Aziothella catenata
und Olymene monilis (vgl. die Figur der Originalbeschreibung) deuten
auch auf die Wichtigkeit hin, die man derartigen, im ganzen be-
deutungslosen Zusammenziehungen des Körpers beigelegt hat: hier, wie
das so oft der Fall ist, sind es hauptsächlich die Hakenborstenpartien
der Parapodien, die besonders hervorstehen, was darauf beruht, dab
diese nicht in demselben Grade zusammengezogen werden können
wie die umliegenden Teile. An natürlich gestreckten Tieren treten
diese Partien gar nicht oder höchst wenig hervor.
In dem Abschnitt „äußerer Körperbau“ finden sich in den Be-
schreibungen Angaben über das Vorkommen von Ocellen und einer
Proboscis, und bezüglich der Nephridien in gewissen Fällen nicht nur
Angaben über ihre Mündungen — nicht in den Diagnosen — sondern
auch etwas über ihre relative Größe etc. — Unter Beispielen vorderer
Segmente, wo die Parapodien deutlich hinter der Mitte sitzen. ist das
6. Borstensegment bei Zumbrielymene cylindricauda zu beachten. —
Besondere Aufmerksamkeit ist dem Analzapfen gewidmet worden, einer
Bildung, die, wenn auch beträchtlich variierend, für die ganze Gruppe
kennzeichnend ist. Sie bildet eine ziemlich abgesetzte Partie, welche
die Analöffnung nach unten oder, bei Formen mit dorsalem Anus,
nach hinten zu begrenzt und die sich meistens beträchtlich vor die
Analöffnung hinaus erstreckt. Bei den Nicomachinae ist der Anal-
zapfen klein und an zusammengezogenen Individuen oft von auben
fast unmerklich. In dem Analzapfen ist offenbar der allerhinterste
und schwächste Teil des Bauchmarks enthalten.*) — Kiemenähnliche
Anhänge an den hintern Borstensegmenten sind nur von der Gattung
Johnstonia bekannt; vgl. auch unter Tribus EZuclymenini.
In den einzelnen Beschreibungen wird immer von dem 1. Borsten-
segment ausgegangen, weil die Kenntnis der Zusammensetzung der
vordersten Partie bei den verschiedenen Gruppen gegenwärtig so
unvollständig ist, daß man bei einem Ausgehen vom Mundsegment,
welches Verfahren ja in jeder Hinsicht das rationellste wäre, nicht
mit Sicherheit, wenigstens nicht immer, die gewünschten Segmente
feststellen kann. Ältere Beschreibungen sind in diesem Punkt oft
ziemlich unbestimmt oder irreführend. Indessen finden sich Fälle,
1) Als Bauchmark wird übrigens in den Beschreibungen die oft
etwas abgesetzte oder auf andere Weise ausgezeichnete Partie bezeichnet,
die unmittelbar außerhalb des eigentlichen Bauchmarks liegt.
Skandinavische und arktische Maldaniden. ut
wo auch die Feststellung des 1. Borstensegments etwas unsicher
bleiben kann. So finden sich vermutlich Zeiochone-Arten innerhalb
der Gruppe der Gattung, die durch eine stark reduzierte Kopfscheibe
ausgezeichnet wird — vel. die als Leiochone sp. beschriebene Art —,
deren im übrigen ziemlich gut ausgebildetes 1. Borstensegment
normalerweise unterer Borsten entbehrt und von Haarborsten nur
unbedeutende innere Reste besitzt. Doch sind die Übereinstimmungen
der fraglichen Arten in anderer Hinsicht mit den übrigen Arten
der Gattung derartige, daß ein Zweifel über das Entsprechen der
Segmente in den verschiedenen Fällen nicht herrschen kann. Schließ-
lich findet man innerhalb der Gattung Maldane ein Beispiel dafür,
daß eine vor dem Segment, das hier durchgehends als 1. Borsten-
segment gerechnet wird, gelegene Partie wenigstens ausnahmsweise
Spuren von Borsten zeigen kann, auch hier innere Teile von Haar-
borsten. Mehr hierüber im Folgenden!
Eine Übersicht über den Bau des vordersten Körperteils bei
den Maldaniden, soweit man ihn kennt, dürfte ungefähr Folgendes
enthalten. Was zunächst die vordere Grenze des Mundsegments
betrifft, so ist sie offenbar bei den Nicomachinae vorhanden, obwohl
sie oft schwer zu entdecken ist — vgl. u. a. Fig. 179 — und Raco-
vırza (110a, p. 238) behauptet, dab eine solche bei Petaloproctus
terricola fehle, was indessen ein Irrtum ist. Ferner kann eine solche
Grenze bei gewissen zu den Lumbriclymeninae gehörigen Formen
verspürt werden. Die hintere Grenze des Mundsegments wird von
der Linie gebildet, die sich bei den genannten Gruppen findet, jedoch
nicht bei allen Formen der letztern Gruppe gefunden worden ist,
rings um den Körper vor dem 1. Borstensegsment. Ob die Partie,
die dann zwischen dieser Grenze und der vordern Grenze des 1.
Borstensegments folgt, so wie diese letztere Grenze hier durchgehends
aufsefaßt worden ist, einem besondern borstenlosen Segment ent-
spricht, ist ungewiß. Es ist das jedoch ziemlich wahrscheinlich.
Wenn man aber die Verhältnisse bei Huelymene lumbricoides vergleicht,
vorausgesetzt, daß Racovırza’s Angaben über dieselbe richtig sind
(110a), so kann die Sache auch von einer andern Seite angesehen
werden. Nach Racovırza verläuft das Dissepiment, das hier das
1. Borsten(?)segment nach vorn zu begrenzt, auf der Bauchseite
von einem etwas vor der vordern, „äußern“ Grenze des Segments
gelegenen Punkt zur Rückenseite in der Nähe der Seiteneinschnitte
der Kopfsäume. Und möglicherweise sind die Verhältnisse ähnlich
bei den übrigen Formen der Euclymeninae — so dab also die Seiten-
12 Ivar ArwıDsson,
einschnitte, wo solche vorhanden sind, die dazwischen verlaufende
Linie bei /socöirrus oder die beiden Linien bei Proelymene etc. hier
mit der innern, vordern Grenze des 1. Borstensegments zusammen-
fallen würden. Die äußere Grenze, die nahe vor den Parapodien
des Segments sich findet und die man als ihre vordere Grenze be-
trachtet, fällt nicht mit dem entsprechenden Dissepiment zusammen,
wie auch sonst diese äußern Grenzen niemals oder wenigstens in
der Regel nicht mit den innern zusammenzufallen scheinen. Mög-
licherweise entspricht nun bei den Zumbrielymeninae und Nicomachınae
die erwähnte Linie dem vordern Dissepiment des 1. Borstensegments.
"Die in Fig. 187—188 abgebildete Art, die wenigstens in der Nähe der
Enucelymeninae steht, so wie diese Gruppe hier begrenzt worden ist,
ist sowohl durch Seiteneinschnitte in den Säumen des Kopfs und
eine Linie dazwischen als auch durch eine wenigstens auf der
Bauchseite deutliche Linie vor der vordern (äußern) Grenze des 1.
Borstensegments ausgezeichnet. Eine Homologisierung dieser Teile
ist gegenwärtig nicht angängig; möglicherweise entspricht die Partie
vor der Grenze des 1. Borstensegments dem 1. Borstensegment bei
den Euelymeninae, ein Verhältnis also, das an gewisse oben berührte
Leiochone-Arten erinnert. Es bleiben dann die Arhodininae übrig, wo
das 1. Borstensegment einer vordern Grenze entbehrt und keine
andere Grenzlinie auf dem vordersten Teil zu entdecken ist, und
schließlich die Maldaninae, wo die Verhältnisse relativ einfach zu
sein scheinen. Vor dem 1. Borstensegment findet sich ein deutliches,
auf der Unterseite wie die vordersten Borstensegmente zweigeteiltes
Segment, das sich auf der Rückenseite bis zu den Seiteneinschnitten
der Kopfsäume erstreckt; der Fund innerer Haarborsten bei einer
Maldane-Art, wenn auch vorläufig bei einem einzigen Individuum,
zeigt zur Genüge, daß hier ein Segment vorliegt. Möglicherweise
entsprechen die Furchen, die diese vordern Segmente zweiteilen, dem
vordern Dissepiment des nächst dahinterliegenden Segments. Die
Frage nach diesen innern und äußern Grenzen im allgemeinen wie
auch die Frage nach der Zusammensetzung des vordersten Körper-
teils dürfte eines der dankbarsten und auch wichtigsten Probleme
ausmachen, die innerhalb dieser Gruppe ihrer Lösung harren.
Unter Hautdrüsen werden nur die Drüsen aufgeführt, die
beim Einlegen des ganzen Tiers in Iodgrün, in Wasser oder 50"/,igem
Alkohol gelöst, sich färben; nach der Färbung wurde die Farbe in
Wasser oder Alkohol differenziert und teilweise Essigsäure angewandt.
Das beste Material zum Studium der fraglichen Drüsen wird durch
Skandinavische und arktische Maldaniden. 13
Konservierung mit Formol (z. B. 4°/,ige Wasserlösung) oder Formol-
alkohol (Mischung der vorigen Flüssigkeit mit dem gleichen Volumen
96°, ,igem Alkohol) erhalten. Im ganzen erhält man auf diese Weise
sämtliche stark ausgebildeten Schleimdrüsen gefärbt, und eine Ver-
schiedenheit, auf verschieden konserviertem Material beruhend, tritt
am meisten an den verstreuten Drüsen des Hinterkörpers hervor.
Indessen sind natürlich die Schleimdrüsen von bedeutend verschiedener
Art. und innerhalb einer Gruppe, den Nicomachinae, können die
vordern Drüsenbänder eines Teils der Segmente, je nach der ver-
schiedenen Konservierung, sich entweder stark oder fast gar nicht
färben. Außer Schleimdrüsen, die von Iodgrün nach der erwähnten
Konservierung gewöhnlich mehr oder weniger blau gefärbt werden,
dürften in gewissen Fällen eine Reihe Eiweißdrüsen, die dann gleich-
sam tiefer liegend erscheinen, sich schwach violett färben.
Berücksichtigt man den Umstand, daß kleine Tiere schwächer
ausgebildete Hautdrüsen als ältere haben —- dasselbe gilt von den
oben behandelten roten Punkten — und vorausgesetzt, daß eine
einigermaßen gleichförmigre Konservierung angewendet wird, so gibt
die Verteilung dieser Hautdrüsen ein gutes Hilfsmittel ab für die
Unterscheidung von Arten usw.
Für das Studium der verschiedenen Arten von Borsten, die
sich finden, sind in der Mehrzahl der Fälle Glycerinpräparate aus-
geschnittener Parapodien,.zur Anwendung gekommen, und auf diese
Weise sind nahezu alle Borstensesmente der verschiedenen Arten
untersucht worden. Früher hat man sich in der Regel damit be-
genügt, aufs Geratewohl das eine oder andere, nicht näher angegebene
Segment zu untersuchen; doch finden sich hierin Ausnahmen, wie
z. B. bei Moorz (104, p. 51). Solehe durchgehenden Borstenstudien
sind nun notwendig gewesen, um u. a. derartige Verschiedenheiten,
wie sie bei den vordern Haarborsten bei Ahodine sich finden, die
Verbreiterung der untern Borsten bei den Nicomachinae oder auf
gewissen Segmenten umgewandelte Borsten bei gewissen Pramzllella-
und Eucelymene-Arten festzustellen oder zu entdecken.
Bei der Angabe der Anzahl der Zähne der Hakenborsten, wobei
der große Zahn mitgerechnet wird, wird folgende Bezeichnungsweise
angewendet, z. B. 31, 3—4°% etc., was besagt, daß die Hakenborsten
des 4. Borstenseements 3, die des 5. und 6. Borstensegments 5—4
Zähne besitzen usw. Der große Zahn ist, wie erwähnt, in der Regel
kräftig nach dem Hals der Borste hin gebogen; Formen wie Nicomache
(Loxochona) quadrispinata, Proclymene möülleri und Psendoclymene
14 IvAR ARWIDSSON,
quadrilobata weichen mehr oder weniger in dieser Hinsicht ab. Die
Hakenborsten entbehren völlig der Härchen bei der genannten Nco-
mache-Art und so gut wie vollständig bei Rrhodine; wo Härchen vor-
handen sind, sitzen sie meistens unter dem großen Zahn, umgeben
aber bei Proclymene und Prazillella praetermissa, wie auch bei Oly-
menella und nahe verwandten Arten die Seiten desselben. Die
Zahlen, die in den Beschreibungen die Hakenborsten der ver-
schiedenen Segmente angeben, beziehen sich nur auf die Anzahl der-
selben auf der einen Seite. Die Streifung des Halses der Hakenborsten
ist verhältnismäßig verschieden innerhalb der verschiedenen Gruppen
und wahrscheinlich von einer gewissen systematischen Bedeutung;
indessen sind Angaben hierüber nicht in die resp. Diagnosen auf-
genommen worden, da diese Verhältnisse nur mehr flüchtig unter-
sucht worden sind. >
Bei den Haarborsten ist nur der äußere freie Teil untersucht
worden, und Spitze, in dem Sinne, wie das Wort im Folgenden an-
gewandt worden, bezieht sich auf den äußersten Teil der eigentlichen
Spitze der Borste. Die Säume der Haarborsten, von denen einer
an den vordern Haarborsten einer Reihe von Segmenten bei Rhodine
fehlt. wie auch sonst der eine oft sehr schwach bis verschwindend
werden kann, sind oft verschieden breit, und in der Regel scheint
der untere Saum breiter zu sein als der obere. Im übrigen finden
sich die bedentenderen Säume vor allem auf den vordersten Segmenten.
Die Säume sind aus schräg nach außen verlaufenden Fibrillen zu-
sammengesetzt, die wenigstens deutlich wahrzunehmen sind, wenn
die Borsten abgebrochen werden, die aber auch sonst oft etwas
sichtbar sind. Es ist das besonders der Fall bei einer Borste, wo
die Säume nicht mehr völlig zusammenhängen, sondern mehr oder
weniger freie Fibrillen besitzen. Die entsprechende Erscheinung
findet sich an den mehr oder weniger feinen Zähnen, vereinzelten
Härchen, Haarpinseln ete., die sich besonders an den Spitzen diverser
Härchen finden. Untere Haarborsten, wie bei den Necomachinae,
bilden eine ziemlich deutliche Gruppe für sich, auch wenn künftige
Untersuchungen vielleicht ihre engere Zusammengehörigkeit mit einer
der beiden gewöhnlichen Arten nachweisen können.
Die Parapodienzipfel, welche die Haarborsten bei ihrem Austritt
aus der Haut umgeben, sind auf den vordersten Segmenten immer
viel schwächer als weiter nach hinten. Sie sind am stärksten ent-
wickelt bei Rhodine und übrigens nur hier genauer untersucht worden.
Sie erweisen sich hier, in wohlgestrecktem Zustand, als aus einem
Skandinavische und arktische Maldaniden. 15
einzigen Zipfel bestehend, aus welchem die Borsten teils von dem
freien Rand, teils von der hintern Fläche ganz nahe demselben Rand
ausgehen. Ob das Verhältnis dasselbe ist bei den übrigen Gruppen,
ist noch ungewiß, hier ist nämlich in der Regel eine vordere stärkere
und eine hintere schwächere Partie zu sehen, beide ziemlich ab-
eerundet nach außen hin und geschieden. Die schräge Stellung, die
die übrigen Haarborsten einnehmen, nimmt in der Regel etwas nach
hinten hin und an gewissen, unten nicht besonders erwähnten Formen
ziemlich bedeutend zu.
Unter Geschlechtsreife werden außer den wenigen Fällen,
wo völlig geschlechtsreife Individuen beobachtet worden sind, auch
Beobachtungen über die Größe der unreifen Eier, das Vorkommen
von Spermatosphären etc. angeführt. — Wenn unter Regeneration
Beobachtungen über das Wiederwachsen verstümmelter Teile, das
eine gewisse Anzahl vorderer oder hinterer Segmente umfaßt, mit-
geteilt werden, so ist natürlich das die fragliche Anzahl von Segmenten
umfassende Vorderende resp. Hinterende gemeint.
Bei der Beschreibung der einzelnen Formen ist in der Regel
keine besondere Rücksicht u. a. auf folgende Verhältnisse genommen
worden: Falten oder Runzeln rings um den Mund und Anus, in
letzterem Falle wenigstens nicht ihre Anzahl und ihr näheres Aus-
sehen: Seitenzähne der Hakenborsten (wo solche vorhanden sind,
sind sie meistens am besten sichtbar, wenn die Borsten direkt von
auben betrachtet werden; sie sind wesentlich verschieden in ver-
schiedenen Gruppen); die Anzahl Härchen auf den Hakenborsten
(außer wenn nur ein einziges vorhanden ist); die Anzahl Haarborsten
(doch mit gewissen Ausnahmen) und die Größe und das Aussehen
der entsprechenden Parapodienzipfel (außer bei Arhodine). Oft sind
die Drüsen auf den Parapodien, besonders denen der mittlern und
hintern Borstensegmente, nicht besonders behandelt worden.
Von frühern Versuchen, in einer natürlichen Weise die ver-
schiedenen Gattungen dieser Familie zu ordnen, seien hier die er-
wähnt, die von QUATREFAGES, GRUBE und SAINT-JosEPH gemacht
worden sind.
QUATREFAGES läßt die 5 ihm bekannten Gattungen innerhalb der
Gruppe Clymenea propria (28, p. 235) in einer meines Erachtens
ziemlich richtigen Weise einander folgen. Er läßt also Clymene
(—= KEuelymenini etc.) und Leiocephalus (hauptsächlich — Leiochonint)
16 Ivar ARWwıDSsSsON,
in der Nähe voneinander stehen. Es kommt dann Johnstonia, die
allerdings zu den Euclymenini gehören dürfte, Maldane mit rücken-
ständigem Anus und schließlich Petaloproctus, im Gegensatz zu den
übrigen einer Kopfscheibe entbehrend.
GruBE (33, p. 54—57) legt mit Recht Gewicht darauf, ob die
Analöffnung terminal oder dorsal ist, vereinigt aber die Gattungen
Rhodine und Nicomache mit COlymene und stellt die Gattung Petalo-
proectus in die Nähe von Ohrysothemis, Sabaco und Maldane, von welch
letztern er mit Recht die 2 erstern als nicht verschieden ansieht.
Die Verwandtschaft zwischen Nicomache und Petaloproctus weist
GRUBE nicht nach, wie auch natürlich QUATREFAGES nicht, weil zur
Zeit der Publizierung seiner erwähnten Arbeit nur die ursprüng-
liche Beschreibung von (Olymene |Necomache| lumbricalis FABRICIUS
vorlag.
Saıvt-Josern (106, p. 130) unterscheidet die Formen, die eine
Kopfscheibe besitzen, von denen, die derselben entbehren. Außer
der Form des Kopfs mißt er dem Bau des Hinterendes und der
Hakenborsten große Bedeutung bei, dann auch der Anzahl vorderer
Segmente, welche umgewandelte, untere Borsten besitzen; diese An-
zahl variiert nach ihm nicht; vel. unten! Dem verschiedenen Bau
der Haarborsten legt er keine größere Bedeutung bei; seine Speku-
lationen über einander ähnliche Borsten bei im übrigen weit von-
einander verschiedenen Gruppen können ja kaum zu einem nähern
Verständnis ‚der Bedeutung dieser Bildungen in systematischer Hin-
sicht führen. Abgesehen von seiner Identifizierung von Prazxilla
und Neco mit Olymene und seiner Abtrennung von Leiochone ist ihm
die Ordnung der eine Kopfscheibe tragenden Formen ziemlich gut ge-
lungen. Innerhalb der entgegengesetzten Gruppe rechnet er offenbar
Leiocephalus ohne Grund als Synonym zu Nicomache, weist nach, dab
Nicomachella identisch ist mit Petaloproctus, die er jedoch nicht in
die Nähe von Nicomache stellt. Schließlich vereinigt er Prazxillura
mit Zumbriclymene, welche Gattungen ja auch einander nahe stehen,
es ist ihm aber nicht gelungen, die aus Versehen aufgestellte Gattung
Paraziothea völlig klarzustellen. — Vgl. schließlich Racovırza’s (110a)
Einteilung mit Rücksicht auf den Bau des Kopfs, wie sie zum Teil
unter Leiochone sp. unten berührt wird.
In der folgenden Aufstellung, welche 5 Unterfamilien umfaßt,
sind im großen und ganzen folgende Charaktere bei der Sonderung
derselben zur Anwendung gekommen. Fehlen oder Vorhandensein
einer Kopfscheibe, Form der Nuchalorgane, Bau der Proboseis, Bau
Skandinavische und arktische Maldaniden. 17
des Hinterendes, z. B. terminaler oder dorsaler Anus, und schließlich
Bau der Haken- und Haarborsten; vel. im übrigen die Diagnosen
der genannten Gruppen.
Hinsichtlich der gegenseitigen Stellung werden die Gruppen so
geordnet, dab die 3 ersten Unterfamilien im Gegensatz zu den 2 letzten
einer Kopfscheibe ermangeln. Begonnen wird mit den Zambri-
celymeninae, die ziemlich regelmäßig bogenförmige Nuchalorgane be-
sitzen und deren 1. Gattung Arten mit zahlreichen und während des
Wachstums an Zahl zunehmenden Segmenten umfaßt, dies im Gegensatz
zu den übrigen Gattungen, von denen die letzte allein einen dorsalen
Anushat. Es kommen dann die Rrhodininae mit etwas schräg stehenden,
obwohl immer noch stark bogenförmigen Nuchalorganen, zunehmender
Seementanzahl und terminalem Anus. Indessen weicht diese Gruppe
in anderer Hinsicht so sehr ab, vor allem bezüglich des Baues und
der Stellung der Hakenborsten, daß sie mit Fug in einen gewissen
Gegensatz zu den übrigen Gruppen gestellt werden könnte. Die
3. Unterfamilie, Nicomachinae, ist durch schwach oder fast gar nicht
bogenförmige und nicht querstehende Nuchalorgane, ferner durch
verhältnismäßig wenige, an Zahl nicht zunehmende Segmente aus-
gezeichnet.
Innerhalb der Abteilung mit Kopfscheibe kommt zunächst die
Gruppe Euclymeninae mit terminalem Anus und wenigstens in der Regel
nicht während des Wachstums zunehmender Anzahl von Segmenten,
die indessen sehr zahlreich sein können. Die Nuchalorgane sind
wenigstens in ihrem größern Teil ziemlich gerade, außerdem aber
bei der 1. Untergruppe, den Proclymenini, mehr oder weniger nach
vorn zu aus- oder umgebogen. Die letzte Unterfamilie, Maldaninae,
zeichnet sich durch nach vorn divergierende, (gerade bis) mehr oder
weniger bogenförmige Nuchalorgane, dorsalen Anus und für die
sanze (Gruppe gleichbleibende Borstensegmentanzahl aus.
Die Proboseis ist mehr oder weniger schwach entwickelt bei
den 3 ersten Unterfamilien, vermutlich durchgehends nur hinter dem
Mund, wird dann größer und ist in der letzten Untergruppe in der Unter-
familie Kuclymeninae in der Regel rings herum ziemlich gleichseitig
ausgebildet, ebenso bei den Maldaninae, wo indessen ihre verschiedenen
Teile im ganzen weniger differenziert sind und das ganze Organ
schwächer entwickelt ist als in der nächstvorhergehenden Unter-
familie.
Hinsichtlich der Segmentanzahl der verschiedenen Gruppen be-
sitzen, wie erwähnt, die 1. Gattung innerhalb der Zumbrielymeninae,
>
ui
18 Ivar ARWIDSSOoN,
d. h. die Gattung Praxillura, und Zrhodine, während des Wachstums
zunehmende Segmentanzahl. Dasselbe ist möglicherweise der Fall
bei besonders segmentreichen Arten der Kuclymenini (vgl. diese
Gruppe), die übrigen Formen sind aber, soweit meine Erfahrung
reicht — von einer Reihe Formen!) ist kein oder nur 1 vollständiges
Individuum sicher bekannt — in der Regel bestimmt an eine ge-
wisse Segmentanzahl gebunden. Hiervon machen, außer einer Reihe
offenbar mißgebildeter Individuen, möglicherweise Notoproctus oculatus
(2 Indiv. der var. arctica!), Leiochone polaris (1 Indiv.) und Miero-
clymene acirrata eine Ausnahme; die letztere kann ja übrigens zu
den besonders langen Kuelymenini-Arten gerechnet werden. Besonders
zu beachten ist das Verhältnis zwischen Notoproctus oculatus, Nico-
mache lumbricalis und Petaloproctus tenuis und ihren resp. Varietäten,
zwischen denen ein unbedeutender, aber bestimmter Unterschied in
der Borstensegmentanzahl vorhanden ist. Außerdem ist beachtens-
wert, daß in gewissen Fällen, vor allem bei Nicomache lumbricalis
var. borealis, eine Reihe Individuen eine abweichende Anzahl Borsten-
seemente haben können, jedoch unter Beibehaltung der normalen
Gesamtanzahl borstentragender und borstenloser Segmente ; möglicher-
weise ist dasselbe der Fall gewesen bezüglich des oben erwähnten
abweichenden Notoproctus-Individuums, dessen Gesamtsegmentanzahl
nicht hat festgestellt werden können. Die Maldaninae sind offenbar
am weitesten gegangen in der Festlegung einer bestimmten Segment-
anzahl, indem wahrscheinlich alle Arten 19 Borstensegmente besitzen,
aber auch in andern Gattungen und Gruppen dürfte nicht unwahr-
scheinlicherweise eine gewisse Gesetzmäbiegkeit nachgewiesen werden
können, so z. B. in den Untergruppen der Gattung Praxillella, eine
Gesetzmäßigkeit, die also auf größere Einheiten als Arten sich be-
ziehen würde.
Was diese Bestimmtheit der Segmentanzahl betrifft, so ist sie
überhaupt bestritten worden, u. a. von Samtr-JoserH (106, p. 150),
der der Anzahl der Borstensegmente und der hintern borstenlosen
Seemente keine Bedeutung zuerkennen will. In diesem Zusammen-
hang sei darauf hingewiesen, daß in den Fällen, wo die Segment-
anzahl eine bestimmte ist, dies sowohl für die borstentragenden wie
für die hintern borstenlosen Segmente gilt; man beachte jedoch, was
1) Wie Lumbrielymene minor, Isocirrus planiceps, Microchymene tri-
cirrata, (Praxillella graeilis), Heteroelymene robusta und Pseudoclymene quadri-
lobata.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 19
oben: über Nicomache lumbricalis var. borealis etc. gesagt werden ist!
Wie Samr-JoserH erklärt, dab die Anzahl Segmente für ein und
dieselbe Art wechselt, so meint auch Orraxnı (120, p. 7), dab kein
besonderes Gewicht auf die Segmentanzahl gelegt werden dürfe.
Indessen gibt er bezüglich der Anzahl der von ihm behandelten
Formen nur für Olymene collaris ein Schwanken in diesem Punkte
an (120, p. 8), und die Angabe von 19—21 Borstensegmenten kann
ja sehr wohl auf einer rein zufälligen Mißbildung eines Individuums
beruhen oder mit einer noch unvollständigen Regeneration hinterer
Borstensegmente zusammenhängen; es ist nämlich sehr leicht,
Borstensesmente, die nicht völlig wiedergewachsen sind. und
wenigstens deutlicher Borsten noch entbehren, irrtümlich als zu
den normalerweise borstenlosen gehörig zu betrachten. Möglicher-
weise kann ja schließlich die Anzahl der Borstensegmente, deshalb
aber nicht die Anzahl der Segmente (vgl. oben), etwas schwankend
gewesen sein.
Bezüglich der Anzahl vorderer Borstensegmente mit untern
mehr oder weniger umgewandelten Hakenborsten meint BIDENKAP
(105, p. 112), daß diese bei der Gattung Ulymene sehr verschieden
seien; er teilt zur Stütze hierfür mit, dab er wiederholentlich nur
2 solche Segmente anstatt der normalen 3 bei Cl. /Prawillella] gra-
eilis und Cl. /[Isocirrus] planiceps gefunden habe. Es kann dies,
soweit ich sehe, nichts anderes als eine fehlerhafte Angabe sein, ver-
mutlich darauf beruhend, dab BipenkArP Individuen vor sich gehabt
hat, deren 1. Borstensegment in der Regeneration sich befand und
noch der Borsten ermangelte, denn bei sämtlichen von mir unter-
suchten Arten, mit Ausnahme von Praxillura longissima, also auch
bei den beiden erwähnten Arten, haben alle nicht offenbar mib-
gebildeten Individuen die für die resp. Art kennzeichnende Anzahl
vorderer Segmente mit ebensolchen untern Borsten besessen. Bei
Prazillura longissima hat dagegen eine Reihe vorderer Segmente, die
in einem frühern Stadium nur ziemlich ausgebildete Hakenborsten
besitzen, auch oder ausschließlich mehr oder weniger deutliche
Stacheln, m. a. W. es nimmt hier die Anzahl der stacheltragenden
Segmente mit dem Wachstum zu. Etwas Ähnliches, obwohl nur die
bestimmte Anzahl Segmente mit umgewandelten untern Borsten be-
treffend, findet sich innerhalb der Gruppe Lumbrielymeninae außerdem
wenigstens bei Notoproctus oculatus; besonders bei var.arctica, von welcher
Material von verschiedenem Alter vorliegt, ist es klar, dab die jungen
Tiere auf den resp. 4 vordersten Borstensegmenten schwache Haken-
9%
20 IvaAR ARWIDSSON,
borsten !) besitzen, die ausgewachsen hier deutliche Stacheln erhalten.
Ähnliche Verhältnisse finden sich möglicherweise bei andern Gattungen
und Gruppen, obwohl nirgends so deutliche Veränderungen wie
die genannten in der Gattung Notoproctus beobachtet worden sind.
U. a. besitzt Nicomache (Loxochona) quadrispinata, welche Art allein
innerhalb der ganzen Gruppe Nicomachinae normalerweise ?) umge-
wandelte untere Borsten auch auf dem 4. Borstensegment hat, auf
diesem Segment in gewissen Fällen mehr oder weniger deutliche
Übergangsformen zu Hakenborsten, in andern Fällen schmale Stacheln
unter diesen oder nur solche Stacheln. — Vgl. Micromaldane orni-
thochaeta.
Hinsichtlich des Baues des Hinterendes hat u. a. v. MARrEn-
ZELLER (94, p. 20) behauptet, daß dieser wenig wichtig sei für
die Unterscheidung der resp. Gattungen. Dieser Ansicht kann ich
in keiner Weise beitreten, im Gegenteil ist der Bau des Hinterendes
meines Erachtens (vgl. die verschiedenen Gattungen) außerordentlich
geeignet, in den meisten Fällen diese zu kennzeichnen und abzu-
erenzen. In gewissen Fällen, wie bei den Maldaninae, ist der Bau
des Hinterendes im großen und ganzen gleich für die ganze Gruppe,
bei den Lumbrielymeninae hingegen weicht die an letzte Stelle ge-
setzte Gattung Notoproctus mit ihrer hintern Scheibe und ihrem
dorsalen Anus von den übrigen Gattungen ab. Innerhalb der Gruppe
Nicomachinae finden sich zwar bedeutende Unterschiede, aber die
beiden Untergattungen der Gattung Nicomache, Nicomache und
Loxochona, bilden z. B. mit Petaloproctus tenwis und schließlich mit
deren var. borealis eine ziemlich gleichförmige Serie.”) Innerhalb
der Unterfamilie Euelymeninae bildet das Hinterende, u. a. der Bau
der Analecirren, die ja in den meisten Fällen hier vorhanden sind,
ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für die Untergruppen und
Gattungen.
Welche Begriffsverwirrung, auch in letzter Zeit, hinsichtlich der
1) In einem Fall 1 vollausgebildete Hakenborste auf der einen Seite
des 4. Borstensegments.
2) Vgl. vereinzelte Individuen von Nicomache lumbricalis ven. borealis
und Nicomache trispinata mit einem mehr oder weniger ausgebildeten
Stachel auf der einen Seite des 4. Borstensegments.
3) In diesem Zusammenhang kann betont werden, daß die beiden
hier unten beschriebenen Arten innerhalb der Untergattungen der Gattung
Nieomache mit Rücksicht auf den Bau des Analbechers vielleicht besser
in umgekehrter Ordnung hätten behandelt werden sollen.
Skandinavische und arktische Maldaniden. sr
Systematik dieser Tiere geherrscht hat, davon erhält man einen leb-
haften Eindruck eben durch die leichtfertige Weise, in der ver-
schiedene Verfasser Formen mit etwas ähnlichen Hinterenden mit-
einander vermengen und gleichzeitig Betrachtungen darüber anstellen.
So trägt man kein Bedenken, bei der Behandlung der Petaloproctus-
Arten, die sich ja durch ihren nach oben hin offenen, scheiben- oder
schüsselförmigen Analbecher auszeichnen, ohne weiteres die so weit
verschiedenen Maldane- und Asychis- Arten zu vergleichen. Ein
frisches Beispiel hierfür findet sich bei M’Istos# (134a, p. 72—73)
in seiner Behandlung von Nicomache m’intoshi (einer Petaloproctus-Art),
wo M’Istos#t übrigens sich nicht völlig klar darüber ist, was
Rücken- und was Bauchseite ist! Im übrigen begegnet man be-
sonders bei diesem Verfasser (vgl. z. B. das folgende Verzeichnis)
einer Mehrzahl von Arten, die so unvollständig beschrieben oder
bearbeitet sind — man beachte u.a. daß sein Studium der 3 Malda-
nella-Arten nicht zur Aufstellung einer Gattungsdiagnose geführt
hat — dab nichts oder fast nichts damit gewonnen ist. Man findet
ferner bei diesem Verfasser und auch bei andern, daß diverse
Formen aus verschiedenen Meeren ohne einen nähern Grund mit
solchen aus der Heimat der resp. Verfasser oder oft z. B. aus den
hier fraglichen Gebieten identifiziert werden, in welch letzterm Fall
besonders MALMGREN’s Beschreibungen und Figuren (27, 31) deut-
lich einen gewissen Einfluß ausgeübt haben. Zu was für Schlüssen
z. B. hinsichtlich der Verbreitung der Tiere man auf diese Weise
gelangt, ist ohne weiteres einzusehen. Es scheint da besser und für
die Kenntnis dieser Tiere wichtiger, wenn ein jeder genauer, als
bisher geschehen, das Material, das gesammelt worden, untersuchen
und wirklich beschreiben wollte. Und es ist natürlich nötig, in weit
höherm Grade, als es bisher hat geschehen können, auch den innern
Bau der Tiere zu untersuchen, vor allem wenn es gilt, die Gattungen
und Gruppen untereinander zu ordnen. In diesem Zusammenhang
kann nicht mit Stillschweigen die zum mindesten eigentünliche
Weise übergangen werden, in der M’Intosn (84, 134a) — durch
einzelne, der Lage nach nicht näher bestimmte Querschnitte des
Körpers — zur Abgrenzung der verschiedenen Arten beitragen zu
können glaubt.
Folgende Maldaniden- Arten dürften so unvollständig bekannt
sein, daß ihre nähere Einrangierung in das System unmöglich ist.
Lumbrieus sabellaris MÜLLER (3, p. 37).
Olymene borealis DauyELu (12, p. 255). Diese Art ist möglicher-
BD) Ivar ARWwIDssonN,
_
weise eine Nicomache, besonders deuten die Röhren darauf hin (das
Vorderende des abgebildeten Individuums offenbar nicht völlig regene-
riert). JOHNSTON (26, p. 233) glaubt, daß die Art identisch ist mit
Nicomache lumbricalis, was M’Istos# (39, p. 420) auch für wahr-
scheinlich, obwohl nichts weniger als sicher hält. In diesem Sinn
wird der Name nicht unwahrscheinlicherweise von KÜRENTHAL und
WEISSENBORN (87, p. 781) angewandt, während dagegen WAGNER
(85, p. 37, 55) dieses Tier nicht meinen kann, das er gleichzeitig
unter seinem rechten Namen aufführt.
Ulymene spathulata GRrUuBE (14, p. 114). Unter diesem Namen
scheint GRUBE, der in seiner ersten Beschreibung von einer Kopfscheibe
spricht, entweder eine Maldane- oder Asychis-Art beschrieben zu
haben, wie das Pancer1 offenbar glaubt, wenn er (62, p. 536!) Maldane
spathulata Gr. anführt, oder auch hat er das Vorderende einer kopf-
scheibentragenden Form (wie z. B. einer Maldane) und das Hinter-
ende einer Petaloproctus vor sich gehabt. Das letztere ist das Wahr-
scheinlichste, da GRUBE selbst (33, p. 57) vermutet, daß das Hinter-
ende von Ulymene spathulata identisch ist mit dem von Petaloproctus
terricola. Später (38, p. 106) spricht er von Petaloproctus spathulata,
die, wie er sagt, ohne Kopfscheibe ist (p. 109). Saıt-JoserH (106.
p. 144) stellt diese Arten einander gleich, doch behält er, indem er
voraussetzt, daß Identität vorliegt, fälschlich den Artnamen Zerricola
bei. Bei der Unsicherheit, die bezüglich der ersten Beschreibung
herrscht, dürfte es sich empfehlen, hier diese Art oder diesen Namen
anzuführen.
Prazxilla nigrita EHLErs (53, p. 297; 58, p. 63); gehört der Gruppe
Nicomachinae oder Lumbrielymeninae an.
Maldane malmgreni M’Intos# (84, p. 393).
Nicomache japonica M’Intos# (84, p. 399); möglicherweise zur
(Gruppe Lumbriclymeninae gehörig.
Nicomache (?) benthaliana M’Istosu (84, p. 400. Die Haken-
borsten ähneln denen bei Nicomachinae; indessen ist der Bau des
Hinterendes sehr ungewib.
Maldane(?) sp. M’Istos# (84, p. 401).
Maldane (?) atlantica M’Intosa (84, p. 401).
Prazilla occidentalis M’IstosH (84, p. 407).
Ulymene neapolitana DELLE CHIAJE (7, p. 95) ist offenbar früher
von DELLE CH1AJE (Mem. su gli anim. s. vert., Vol. 3, p. 179, tab. 45,
fig. 3, welche Arbeit dem Verf. nicht zur Verfügung gestanden) unter
dem Namen Clymene amphistoma SAvıGnY beschrieben und abgebildet
Skandinavische und arktische Maldaniden. 23
worden. Diese ursprüngliche Beschreibung zeigt vielleicht, welcher
Gruppe die Art angehört. Zu beachten ist, dab sie auf Austern-
schalen gefunden worden ist.
Es mag hier erwähnt werden, daß Olymenia tenuissima ÖRSTED
(9, p. 79) offenbar der Gattung Myriochele MALMGREN angehört, vol.
im übrigen 27, p. 186! und daß Maldane ? pellucida Sars (41, p. 255)
in keiner Weise beschrieben worden ist.
Schließlich kann hier die Gattung Meicromaldane Messın mit der
Art M. ornithochaeta Mesnıu (114, p. 146) angeführt werden, die, ob-
wohl ziemlich wohl bekannt und offenbar dieser Familie angehörig,
wenigstens gegenwärtig sich in keine der hier unten aufgestellten
Unterfamilien einrangieren läßt. Möglicherweise gehört sie in die
Nähe der Gruppe Nicomachinae, jedoch sind mehr oder weniger voll-
ständig entwickelte Hakenborsten auf den vordersten Borsten-
segmenten vorhanden, und vor allem scheinen die Nuchalorgane
gerade zu sein und nicht nach vorn hin zu divergieren. 2 Paar
Augen sollen vorhanden sein.
Was die Gattung Ulymenides ULAPAREDE betrifft, die früher als
selbständige Gattung aufgefaßt und mit Branchiomaldane LANGERHANS
von Mesxıt (114, p.164) vorschlagsweise zu einer Familie „Arenicolo-
Maldaniens“ vereinigt worden ist, so weiß man jetzt, dab die
dahingehörigen Formen nichts anderes als Entwicklungsformen von
Arenicola-Arten sind und daß Branchiomaldane eine sehr primitive
Arenicolide ist; siehe z. B. Faıuven (122a). FAauveL weist auch
darauf hin (p. 159), daß Arenicoliden und Maldaniden von-
einander wohl verschieden sind, wenn sie auch im übrigen enger
miteinander verwandt sind als mit andern Gruppen.
Unterfam. Lumbrielymeninae n. subfam.
Die Nuchalorgane bilden gleichmäßige oder mehr
oder wenigerspitzeBogen. Kopfscheibe fehlt. Zwischen
dem Mund und dem 1. Borstensegment findet sich (in
der Regel) eine verhältnismäßig deutliche Grenze.
Die Grenzen der langen, hintern Borstensegmente in
der Regel undeutlich. Hintere borstenlose Segmente
vorhanden. Ziemlich großerAnalzapfen. Hakenborsten
(oder Stacheln) in einfachen Reihen, vom 1. Borsten-
24 IvAR ARWIDSSON,
seement an. Die vollausgebildeten Hakenborsten mit
langem, nach außenziemlichstark abgesetzteminnern
Teil, stark aufwärts gebogenem Hals und deutlichen
Zähnen; Härchen eins bis mehrere im Bogen unter
dem großen Zahn. Die vordern Haarborsten mit einem
einzigen, langen und hellen Saum, der dicht vor der
Spitze eine etwas erweiterte und undurchsichtige, im
übrigen durch die Deutlichkeit der Fibrillen ziemlich
stark: hervortretende Partie hat. Die: Säume der
hintern Haarborsten ziemlich kurz, immer ganz, die
Spitzen nicht an der Basis verbreitert oder gezähnelt.
Das Vorderende des Körpers ist bei den hierhergehörigen
Formen oft bräunlich gefärbt. — Die Nuchalorgane bei den hier
unten erwähnten Gattungen bilden zunächst gleichmäßige Bogen;
indessen liegt von der schwedischen Südpolexpedition 1901—1903
eine offenbar zu dieser Gruppe gehörende, eine neue Gattung re-
präsentierende Form vor, die u. a. dadurch sich auszeichnet, dab
die Nuchalorgane ziemlich stark zugespitzte Bogen bilden. Dies
gibt den Grund dafür ab, daß die Diagnose der Unterfamilie die
obenstehende Fassung erhalten hat. — Eine ausstülpbare Proboscis
ist nur bei der Gattung Notoproctus beobachtet worden; vgl. im
übrigen die einzelnen Gattungen.
Die Nephridien münden in den Fällen, wo dies bekannt, unter
und direkt vor oder etwas hinter den Hakenborstenreihen.
Eine Grenze vor der vordern Grenze des 1. Borstensegments ist
bei Lumbrielymene sp. (S. 45) und ZL. minor nicht beobachtet worden.
Wenigstens bei einer Reihe Individuen von Zumbrielymene
eylindricauda und Notoproctus oculatus ist noch eine Grenze weiter vorn,
ungefähr in gleicher Höhe mit dem hintern oder mittlern Teil des
Munds, beobachtet worden, jedoch nur auf den Seiten des Körpers;
ist in den Figuren nicht wiedergegeben!
Außer den unten behandelten Gattungen und Formen gehört
offenbar hierher die Gattung Neco KınBErc mit der Art N. echeneis
(30, p. 542), die Hakenborsten am meisten ähnlich denen bei Noto-
proctus (nach dem Typusexemplar des Reichsmuseums in Stockholm)
und Prazilla (2?) challengeriae M’Istost (84, p. 404).
Innerhalb dieser Gruppe steht die Gattung Praxillura ziemlich
abgesondert da, vor allem dadurch, daß die Anzahl der Segmente
während des Wachstums zunimmt und die Nephridien in einer großen
Anzahl Segmente vorhanden sind, die vordern jedoch ausgenommen.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 95
Indessen stimmt diese Gattung in so vielen andern Hinsichten mit
den übrigen zu dieser Unterfamilie gehörigen Gattungen überein,
daß man berechtigt sein dürfte, sie in dieser Weise zu vereinigen.
Man beachte u. a. das Aussehen der Nuchalorgane und vor allem
die vordern Haarborsten, die eins der wichtigsten Kennzeichen der
Gruppe auszumachen scheinen. Über das genauere Aussehen dieser
Borsten wird vor allem unter Notoproctus oculatus berichtet werden.
Die Härchen der Hakenborsten sitzen ein deutliches Stück, bei
der Gattung Praxillura jedoch weniger weit, innen vor dem großen
Zahn befestigt.
Der Hals bei diesen Borsten ist schwach oder fast gar nicht
schräg gestreift; am unbedeutendsten bei der Gattung Notoproctus.
Von den von dem großen Zahn auseehenden Fibrillen gehen
wenigstens einige mehr oder weniger deutlich nach innen durch den
Hals fort.
Gattung Praxillura VERRILL.
Praxillura VERRILL (71, p. 178).
Hinter den Parapodien findet sich auf der Unter-
seiteeinergroßen Anzahl Segmente, ausgenommen der
vordersten, ein ziemlich breites, rötliehes ‘Band.
Ocellen vorhanden. Die Nuchalorgane bilden kleine,
gleichmäßige Bogen. Die vordern, kurzen Segmente
sind Tzventich zahlreich; die ' Parapodien sitzen
hier im vordern Teil der Segmente Nephridien in
zahlreichen Segmenten vorhanden, die vordersten
jedoch ausgenommen. Die Anzahl Borstensegmente
ist bedeutend und nimmt während des Wachstums der
Tiere zu; die hintern borstenlosen Segmente sind in-
folgedessen ihrer Anzahl nach etwasschwankend. Das
Hinterende ist schmal und besitzt eine zentrale Anal-
öffnung. Vor den Parapodien mehroder wenigerstarke
Drüsenbänder. Die vordersten Borstensegmente be-
sitzen Stacheln, und die Anzahl dieser Segmente
nimmt mit dem Wachstum der Tiere zu; in den 1—2
hintersten stacheltragenden Segmenten finden sich
oft gleichzeitig 1—2 mehr oder weniger reduzierte
Hakenborsten,sdie in der. iKegelloberhalp. der\be-
treffenden Stacheln liegen. Röhren frei, gerade.
26 Ivar ARWIDSSON,
VERRILL stellte diese Gattung für Praxillura ornata VERRILL
(71, p. 179) auf; seine Beschreibung dieser Art ist hinreichend aus-
führlich,h um mit Sicherheit in der hier unten beschriebenen P.
longissima eine derselben nahestehende Art sehen zu können. P.
ornata ist im übrigen ziemlich dürftig beschrieben, und fast alle für
sie angegebenen Artcharaktere scheinen sich mit P. longissima ver-
einen zu lassen; jedoch dürfte u. a. der bedeutende Unterschied in
der Größe, wenigstens vorläufig, die Unterscheidung der beiden Arten
rechtfertigen.
Die ventralen rötlichen Bänder bestehen aus feinen, sehr dicht
gestellten Punkten. Ocellen sind, wenigstens bei allen bisher be-
obachteten Formen, vorhanden. Ob eine stärker ausgebildete Proboseis
vorhanden ist oder nicht, ist ungewiß; vgl. unter P. longissima. Die
vollständigen Individuen, die erhalten worden, scheinen unmittelbar
an die Hand zu geben, dab die Segmentanzahl mit dem Wachstum
zunimmt, ebenso wie auch die Anzahl der stacheltragenden vordern
Segmente. ‚Jedenfalls sind diese Verhältnisse mehr oder weniger
wechselnd. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die mit nur
1 Härchen versehenen Hakenborsten, so wie sie bei P. longissima
vorhanden, für die Gattung kennzeichnend sind.
SAINT-JOSEPH (106, p. 132) stellt Praxillura zögernd in die Nähe
von Lumbrielymene Sars. Gegen diese vermutete Verwandtschaft
mit Zumbrielymene opponiert VERRILL (124, p. 660); er betont gleich-
zeitig und mit Recht, daß Prazxillura sehr primitiv ist, ja vielleicht
die primitivste aller Maldaniden repräsentiert. Die zahlreichen
Segmente, die sehr gleichförmige sind und außerdem mit dem Wachs-
tum an Zahl zuzunehmen scheinen, weisen im Zusammenhang mit
den zahlreichen Nephridien auf eine ziemlich abgesonderte Stellung
hin; jedoch finden sich so viele und deutliche Übereinstimmungen
mit Laumbrielymene und Notoproctus, daß ich kein Bedenken trage,
vorläufig alle diese zu der Gruppe Lumbriclymeninae zu vereinigen.
Außer der oben erwähnten P. ornata VErRILL gehört hierher
offenbar die von Euters (89, p. 192) unter dem Namen Nicomachella (?)
picta beschriebene Art. Diese kann wenigstens 10 völlig ausgebildete,
stacheltragende Segmente haben.
Skandinayische und arktische Maldaniden. IT
Praxillura longissima n. sp.
Pig kio. 17: Tat. 7, Pie. 208.218 214.215, 218.)
Die braune Farbenzeichnung des Vorderteils findet
Ssichesameestärksten entwickelt) gleich. hinter den
Nuchalorganen und dann als paarige Querbänder im
vordern und als mediane einfache Flecken imhintern
Teil der Segmente. Zerstreute braune Punkte finden
sich auf einem Teil der etwas hinter dem Vorderende
gelegenen Segmente Ziemlich wenige Ocellen auf
der Oberseite des Kopfs. Die vordern „Proboscis*-
Falten ziemlich reich drüsenführend (die hintern am
Rand schwach kreneliert). Deutliche Segmentgrenzen
wenigstens bis zwischen dem 16. und 17. Borsten-
segment. 3—4 hintere, borstenlose Segmente. Nephri-
dien ungefähr von dem 13.—16. Borstensegment an.
Ziemlich deutliches Drüsenband vor dem Mund. Das
vor den Parapodien belegene Drüsenband ist ziemlich
schwach auf den 2-3 vordersten Borstensegmenten.
Auf dem obern Teil der vordern Segmente finden sich
im übrigen ziemlich reichlich Drüsen, am stärksten
auf dem 11.—15. Borstensegment und nach hinten die
Mittellinie nieht erreichend. Hinter den Segmenten
mit diesen rückenständigen Drüsen folgen Segmente
mit seitenständigen. Stacheln bis zum 5.—". Borsten-
seement gefunden. Die Stacheln an der Spitze gerade.
Die Hakenborsten mit nur 1 Härchen und mit 5 (6)
Zähnen. Röhren dünn, zerbrechlich, ausSchlamm oder
feinem Sand.
Färbung. Von einigen übrigens schlecht konservierten Indi-
viduen von 76° 36‘ n. Br., 12° 10° ö. L. zeigt nur eins eine etwas
deutlichere Zeichnung, die hauptsächlich aus braunen Flecken auf
der Rückenseite des vordern Teils besteht. Die braune Färbung
findet sich teils hinter den Nuchalorganen, teils in Querbändern,
deren 2 vor dem 1. Borstensegment und auf dem vordern Teil des
1.—14. Borstensesments vorhanden sind; auf den folgenden Seg-
menten, bis zum 8.—9. Borstensegment, ist nur das hintere, hinter
den Borsten gelegene Band vorhanden. Kleine, zerstreute, schwarz-
braune Punkte sind nicht beobachtet worden. An Individuen von
28 Ivar ARWIDSSoN,
-
Jan Mayen, 800 m Tiefe und seichtes Wasser, und von 80° 40° n. Br.,
4° 5°6. L. ist eine ähnliche Farbenzeichnung beobachtet worden,
die jedoch oft bedeutend stärker ist (Fig. 1). So findet sich
außer den 2 vordern Bändern der Segmente wenigstens von dem
2. Borstensegment an ein mehr oder weniger deutlicher Fleck im
hintern Teil des Segments; auf dem 9.—10. Borstensegment wird
die Färbung schwächer, um dann bald aufzuhören. Diese Individuen
besitzen vom 8. bis wenigstens 17. Borstensegment reichliche, Kleine,
schwarzbraune Punkte, die rund um das ganze Segment herum zer-
streut liegen und am reichlichsten auf dem 14.—17. Borstensegment
(mehr nicht im Zusammenhang erhalten), besonders nach dem Bauch-
mark, vorhanden sind. Weiter nach hinten dürften sie auch auf-
treten, nach der Fig. 5 z. B. zu urteilen, welche offenbar ein näher
dem Hinterende gelegenes Segment wiedergibt.
Von einigen kleinen Individuen von 74° 55° n. Br., 17° 59' w. L.
scheint nur eins eine schwache, mit der vorigen im übrigen nahe
übereinstimmende Farbenzeichnung zu besitzen; zerstreute braune
Punkte hier nicht wahrgenommen.
Die untern rötlichen Bänder haben nur ausnahmsweise an dem
vorliegenden Material beobachtet werden können, deutlich jedoch an
einem Individuum von 76° 36‘ n. Br., 12° 10° ö. L.
Äußerer Körperbau. Auf der Oberseite des Kopfes finden
sich nahe dem Rande vor den Nuchalorganen ziemlich wenige Ocellen.
Ob eine deutliche Proboseis vorhanden ist oder nicht, ist, wie be-
reits erwähnt, ungewiß. An einem Individuum (Fig. 2) mit mehr
oder weniger erweitertem Mund sieht man am Dach der Mundhöhle
2 längsgehende, ziemlich eng zusammenstehende und nach vorn
ineinander übergehende Falten, die stark drüsenführend sind und im
übrigen an die entsprechenden bei Zumbrichymene eylindricauda er-
innern. Auf der Außenseite und hinter jeder dieser Falten sind
2 etwas schwächere, nicht drüsenführende, am Rand etwas un-
ebene Falten zu sehen. Durch Aufschneiden des Vorderendes von
dem Mund aus wurde wahrgenommen, daß die vordern Falten sich
wie bei der erwähnten Laumbrielymene-Art etwas nach hinten er-
strecken und daß die seitenständigen hintern Falten, die übrigens
ziemlich dünn sind, nach hinten ineinander übergehen.
Ein vollständiges größeres Individuum liegt nicht vor, nach
deutlich zusammengehörenden Teilen aber zu urteilen, ist es wahr-
scheinlich, daß die Anzahl der Borstensegmente bis auf mindestens
60 steigen kann. Dagegen liegen 2 kleinere, vollständige Indi-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 29
viduen von 74° 55‘ n. Br., 17° 59‘ w. L. mit 42 resp. 46 Borsten-
segmenten vor, von denen das letztere am größten ist und 37 mm
in der Länge mißt.
Die Segmentgrenzen sind deutlich, wenigstens bis zur Grenze
zwischen dem 16. und 17. Borstensegment, und die Parapodien liegen
auf diesen sämtlichen Segmenten im vordern Teile Von welchem
Segment an die Parapodien im hintern Teil der Segmente gelegen
sind, läßt sich an dem vorliegenden Material nicht entscheiden:
jedoch ist das (an einem größern Individuum) wenigstens in den 30
hintern Borstensegmenten der Fall.e Von borstenlosen hintern
Segmenten können ungefähr 3 an einem großen Individuum (Fig. 7)
wahrgenommen werden, an kleinern Individuen von 74° 55‘ n. Br.,
17° 59' w. L. ungefähr 4.
Von 2 Individuen von 76° 36‘ n. B., 12° 10° ö. L. besitzt
das eine Nephridien vom 14. bis wenigstens 27. Borstensegment an,
das andere wahrscheinlich vom 13. Borstenseement an. Ein Indi-
viduum von Jan Mayen, 300 m, entbehrt der Nephridien im 15., be-
sitzt solche, aber schwach entwickelt, im 16. und völlig im
17. Borstensegment.
Hautdrüsen. Nach Individuen von 76° 36' n. Br., 12° 10°
ö. L., mit welchen Individuen von Jan Mayen, aus 800 m Tiefe,
vollständig übereinstimmen. — Abgesehen von den vor den Para-
podien gelegenen Drüsenbändern, die auch auf der Unterseite aus-
gebildet sind. wo sie jedoch im hintern Teil des Körpers an Stärke
abnehmen und zuletzt verschwinden, treten die Drüsen am meisten
auf der obern Seite des Körpers hervor. Hier finden sie sich auf den
vordersten Segmenten zerstreut, nehmen nach hinten hin zu und werden
ungefähr auf dem 11.—15. Borstensegment besonders stark (Fig. 3):
vom 7.—8. Borstensegment an lassen sie in der Mitte des Rückens
eine Linie mehr oder weniger frei. Diese Linie wird nach hinten
zu immer breiter; dann verschwinden die rückenständigen Drüsen
fast vollständig auf dem 18.—19. Borstensegment (beobachtet an
einem großen Individuum mit kräftigen Drüsen). Die Drüsen finden
sich von da an nur noch in ziemlich schwachen, rein seitenständigen
Bändern, die gar nicht oder kaum die Parapodien erreichen
(Fig. 4, 6) und die nach hinten zu deutlich schnell an Stärke ab-
nehmen. Dicht vor dem Mund findet sich (Fig. 2) ein schmales
Band von Drüsen. Im übrigen finden sich auf der Unterseite un-
gefähr von dem 12. Borstensegment an zu beiden Seiten des Bauch-
marks schmale Bänder von Drüsen, die jedoch das Gebiet den
3 IvAR ARWIDSSON,
Segmentgrenzen zunächst ziemlich frei lassen (Fig. 4); nach hinten
zu nehmen sie an Stärke ab, vereinigen sich hier aber allmählich
mit den vor den Parapodien rundherum vorhandenen Bändern, die
an einem Teil der hintern Segmente ziemlich deutlich sind, um ganz
hinten zu verschwinden (Fig. 7).
Borsten. Alle untersuchten Individuen besitzen wenigstens
auf den 5 vordersten Borstensegmenten Stacheln, deren 1, manchmal
2 an jeder Parapodie vorhanden sind. Die Stacheln der vordern
Segmente sind oft am schmalsten; übrigens sind die Stacheln nirgends
besonders stark, sondern behalten eine langgestreckte Form bei,
Fig. 208, die mit den entsprechenden Hakenborsten ziemlich über-
einstimmt. Die Spitze dieser Stacheln ist bei sämtlichen beobachteten
Individuen gerade, jedoch mit Ausnahme der Übergangsformen zu
gewöhnlichen Hakenborsten, die bisweilen auf dem Segment nächst
vor dem 1. Hakenborstensegment vorhanden sein können und die,
wenn Stacheln oder typische Hakenborsten gleichzeitig vorhanden
sind, über diesen sitzen.
Von 9 Individuen von Jan Mayen, S00 m Tiefe, besitzen 2 Stacheln
an 7 Segmenten (eines davon nur auf der einen Seite des 7. Segments)
und die übrigen nur auf 6 Segmenten (davon 2 Individuen nur auf
einer Seite des 6. Segments). Ein Individuum von Jan Mayen, 36 m
Tiefe, besitzt auch Stacheln auf 6 Segmenten, jedoch findet sich auf
dem hintersten oberhalb der Stacheln eine 2—3zähnige, wahrschein-
lich haarlose Hakenborste. Individuen von 80° 40‘ n. Br., 4° 5’ö.L.
besitzen 6 Segmente mit Stacheln. Von 4 Individuen von 76° 36‘
n. Br., 12° 10° ö.L. besitzt 1 Individuum 7 und 3 Individuen 6 Segmente
mit Stacheln (von den letzteren 1 Individuum mit Stachel nur auf
der einen Seite des 6. Segments).
Die Hakenborsten (Fig. 212), die z. B. auf dem 29 Borsten-
segmente umfassenden und 51 mm langen Vorderteil des letztgenannten
Individuums folgende Zahlen (auf dem 6.—29. Borstensegment) auf-
weisen: 2,3,4,4,5,4,4, 6, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 6, 6, 6, 6, 5, 5, 5, 5, 5, besitzen
von dem 6. Borstensegment an ihr Härchen. Zahl der Zähne: 3°-8,
4913, 4— 51416, 51°=2%9, Weiter nach hinten — ungefähr auf dem
38. Borstensegment — findet sich eine Andeutung zu einem 6. Zahn;
ganz hinten sinkt die Anzahl auf 4. Die Anzahl der- Hakenborsten
nimmt ganz allmählich nach hinten zu ab.
Einen nähern Einblick in die Variation, der die Ausbildung der
Stacheln unterworfen ist, erhält man aus folgender Tabelle über die
9 vordersten Borstensegmente, wo a einfache, a? doppelte Stacheln be-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 31
zeichnet; die Zahlen geben voll ausgebildete Hakenborsten und z resp. 2?
Zwischendinge zwischen Stacheln und Hakenborsten an. Besitzen die Para-
podien in den betr. Segmenten nicht gleiche Borsten, so findet sich erst
das linke, dann das rechte Parapodium angegeben, z. B.: a; 1. Sind
verschiedene Arten von Borsten an einem und demselben Parapodium vor-
handen, so wird der Anfang mit der obersten Borste gemacht; es be-
zeichnet also z, a, daß die beiden Parapodien des betr. Segments zu
oberst eine nicht völlig ausgebildete Hakenborste und darunter einen
Stachel tragen.
Jan Mayen, S00 m Tiefe ana Wann. a ar 2 2
h le ae an. a La 2lna
a Sr aslallar Lara a: aan ae
N A er alla ar a a, aaa als 3
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Jan Mayen, 36 m Tiefe KO ae | ars. amıı va zu a on |. |
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762 30, any Br. 1202104 O6, Beaılar ao, a) al) ara; an] a 2a Ware 2
" aan ala a 2 a ame ?
RN ID aaa ara, va ER E ?
Die Haarborsten variieren nicht sonderlich. Die vordern zeichnen
sich durch ihren an der Spitze verhältnismäßig breiten und klaren
Saum (Fig. 214) aus, der nach innen zu schnell abnimmt und ver-
schwindet. Die hintern Haarborsten besitzen fast gleiche Säume,
die am stärksten auf den vordersten Segmenten sind (Fig. 215 u. 218).
Gröbe. Die Individuen, die tiefem Wasser entnommen worden,
sind sämtlich ziemlich groß; das Vorderteil eines der größten, 29
Borstensesmente umfassend, mißt 51 mm in der Länge gegenüber
einer größten Dicke von ungefähr 1 mm. Individuen aus seichtem
Wasser bei Jan Mayen scheinen im Durchschnitt etwas kleiner zu
sein. Betrefis zweier vollständiger Individuen von 74° 55‘ n. Br.,
47399 w. 1. siehe’. 29
Geschlechtsreife. Hierüber sind bei dieser oder den beiden
folgenden Formen keine Beobachtungen gemacht worden.
Röhre. Die in tiefem Wasser lebenden Individuen besitzen
dünne, ziemlich zerbrechliche Röhren, die aus feinem Schlamm be-
stehen und, wenigstens an dem Fundort 76° 36‘ n. Br., 12° 10° ö. L.,
mit mehr oder weniger zahlreichen Foraminiferen, spärlichen Schwamm-
spicula etc. besetzt sind. Die bei Jan Mayen in seichterm Wasser
lebenden Individuen besitzen wahrscheinlich Röhren aus etwas
gsröberm Material, weil hier Basaltsand vorherrschend ist. Röhren
39 IvAr ARWIDSSoN,
von 74° 55‘ n. Br., 17° 59‘ w. L. bestehen aus äußerst feinem grau-
weißen Sand, der nach auben etwas mit Schlamm vermengt und
daher hier graugelb ist. Die Röhre bei dem oben erwähnten, 46
Borstensegmente besitzenden Individuum ist 1 mm breit.
Fundnotizen. Sämtliche hier erwähnten Individuen sind
Eigentum des Reichsmuseums in Stockholm.
03280 53". Br. 174090 5%, 9607 7 Try:
80940’ n. Br., 4° 5%. L., 605 m. 2Indiy.
76° 36‘ n. Br., 12° 10‘ ö. L., 1750 m, Bodentemperatur —1,3° C.
5 Indiv.
74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L., 350 m, Schlamm, etwas Sand —
Steinchen. '7 Indiv. 4° 5° n. Br., 3° 51° w. L., nördlich 'von Jan
Mayen, ca. S00 m, ziemlich fester Schlamm mit wenig Sand — kleinere
Steine. 11 Indiv.
70° 58° n. Br, 8° 42° w. L.. Walroßbucht auf der nördlichen
Seite von Jan Mayen, ca. 36m, hauptsächlich Basaltsand. Einige Indiv.
Keseneration. 76° 36 n. Br., 12° 110 9.5. 1 Indv27 and
1 Indiv. 9 vordere Borstensegmente; Jan Mayen, S00 m: 1 Indiv.
3 vordere Borstensegsmente. 74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L.: 1 Indiv.
15 und 3 Indiv. unbekannte Anzahl vorderer Borstensegmente.
Parasiten. 1 Indiv. von.Jan Mayen. 800 m, mit zahlreichen
Indiv. einer Loxosoma-Art.
Prasxillura longissima var. minor n. var.
(Daf-1, Big. 14; "Tat 7,,Rie, 29)
Die braune Zeichnung des Vorderteils gleicht der
der Hauptart; braune zerstreute Punkte nicht beob-
achtet. Hintere borstenlose Segmente 6—7. Nephridien
von ungefähr dem 10. Borstensegment an. Die Haken-
borsten mit 6—7 Zähnen.
Diese Varietät scheint der Hauptart sehr nahe zu stehen, von
welcher sie sich nicht durch bestimmtere Charaktere unterscheidet.
Sie erreicht indessen vermutlich nicht dieselbe Größe wie die Haupt-
art, und möglicherweise können die Ausbildung der Nephridien und
die Zähne der Hakenborsten einen bestimmten Unterschied zeigen;
in jedem Fall dürfte ihre Abtrennung gegenwärtig von einem ge-
wissen Nutzen für die Erörterung dieser Formgruppe sein. Möglicher-
weise werden künftige Untersuchungen zeigen, dab sie gleichmäßig
in die Hauptart übergeht und daß die Tiere, die nun unter dem
Skandinavische und arktische Maldaniden. 33
oben genannten Namen zusammengefaßt werden, nur eine im borealen
Gebiet lebende, etwas verkümmerte darstellen. Hierauf deutet die
Mittelstellung, die in mehrfacher Hinsicht die Individuen von
74° 55‘ n. Br., 17° 59° w. L. (p. 29, 32) einzunehmen scheinen, indem
diese kleinen, schwach gefärbten, mit 4 hintern borstenlosen Segmenten
und mit verhältnismäßig stark gezähnten Hakenborsten versehenen
Individuen von einem Lokal mit verhältnismäßig wärmerm Wasser
herstammen als sämtliche übrigen arktischen Individuen.
Färbung. Aufzeichnungen über die Farbe im lebenden Zu-
stand fehlen leider; nach der Konservierung zeigen die Tiere mit
einer Ausnahme keine nennenswerte Zeichnung, weshalb es möglich
ist, dab eine ausgeprägtere Zeichnung oft fehlt. Ein Individuum, das
größte, zeigt jedoch, wie gesagt, eine Farbenzeichnung, die sehr
deutlich ist und nahezu mit der Zeichnung bei dem in Fig. 1 ab-
gebildeten Individuum der Hauptart übereinstimmt, wenn sie auch
nach hinten zu etwas schwächer ist (Fig. 14).
Braune zerstreute Punkte sind nicht beobachtet worden. Da-
gegen sind die die Unterseite hinter den Parapodien umschließenden,
rotpunktierten Bänder hier sehr deutlich vorhanden, besonders stark
auf dem 4—-10. Borstensegment; ihre Farbe nähert sich oft dem
Braungelb.
Äußerer Körperbau. Die größte beobachtete Anzahl von
Borstensegmenten beträgt 50. Hintere borstenlose Segmente 6—7.
— Ein Individuum besitzt Nephridien von dem 10. Borstensegment an
(an Schnittserie untersucht). — Proboseis nicht näher untersucht.
Hautdrüsen. Die Hautdrüsen scheinen, obwohl schwach ent-
wickelt, ziemlich genau mit denen der Hauptart übereinzustimmen.
Borsten. Von den untersuchten Individuen haben 3, davon
eins mit 41 Borstensegmenten, Stacheln auf den 5 vordersten
Borstensegmenten. Ein anderes Individuum mit 50 Borstensegmenten
hat Stacheln auf 4 Borstensegmenten, jedoch nur auf der einen Seite
des letzten Segments; auf der andern Seite findet sich eine ungefähr
2zähnige reduzierte Hakenborste. Die Stacheln bei einigen Individuen
sind schwach nach hinten gebogen.
Die Hakenborsten (Fig. 213) sind unbedeutend stärker entwickelt
als bei der var. paucimaculata; ein 6. Zahn findet sich schon auf dem
10.—11. Borstensegment, wenigstens an den untern Borsten. Ein
7. Zahn ist bisweilen auf einer Reihe etwas weiter nach hinten zu
gelegener Segmente zu erkennen. Bei dem erwähnten Individuum
mit 41 Borstensegmenten, Länge 32 mm, tragen die einzelnen
3
34 Ivar ArwıDsson,
Segmente die folgende Anzahl von Hakenborsten: die Segmente
6—8: 3, 9—21: 4, 22-34: 3 und 35-41: 2 Hakenborsten.
Die Haarborsten scheinen sehr genau mit denen der genannten
Varietät übereinzustimmen.
Größe. Das größte Individuum erreicht bis zum 20. Borsten-
segment nur eine Länge von 18 mm gegenüber einer größten Dicke
von ca. 0,7 mm. Ein Individuum mit 41 ist 32 mm lange und ein
anderes mit 50 Borstensegmenten ist 30 mm lang bei einer Dicke
von 0,4 mm. Nach diesen Zahlen zu urteilen. dürfte auch die frag-
liche Varietät völlig ausgewachsen eine ziemlich bedeutende Anzahl
Borstensegmente aufweisen.
Röhre. Die Röhren bei den aus dem Trondhjemsfjord stammen-
den Individuen sind alle aus feinen, gleichgroßen und hellen Sand-
körnchen zusammengesetzt. Anhaftender Schlamm ist nicht beob-
achtet worden.
Fundnotizen. Nur aus dem Trondhjemsfjord bekannt.
Rödberg, östliche Bucht, 70 m, Sandschlamm, Schalen, Steine.
2 Indiv.
Rödberg, 90—140 m, Sandschlamm mit Schalen und einigen
Steinchen. 1 Indiv.
Rödberg, westliche Bucht, 110—140 m, Sandschlamm mit Schalen
und Steinen. 2 Indiv.
Gjetstrand, ca. 215 m, Schlamm, etwas Kies (Thnj. M.).
Regeneration. Kin Individuum 3, ein anderes 7 vordere
Borstensegmente.
Prasillura longissima var. paucimaculata n. var.
(Taf. 1, Fig. 8-13; Taf. 7, Fig. 209—211, 216, 217.)
Die braune Zeichnung des Vorderteils hauptsäch-
lich ein querverlaufendes Bandhinterden Parapodien,
und ein schwacher, längs der Mitte der Segmente sich
ausbreitender Fleck. Zerstreute braune Punkte größer,
aber weniger zahlreich als bei der Hauptart. Unge-
fähr 6—7 (8) borstenlose hintere Segmente. Nephridien
ungefähr von dem 9. Borstensegment an. Schwächere
rückenständige Drüsen, breitere Felder in der Mitte
frei lassend. Keine oder fast keine seitenständigen
Drüsen dahinter. Die stärkst ausgebildeten Haken-
borsten 6zähnig.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 35
Obenstehende Diagnose zeigt die Eigenschaften, die vor allem
die Individuen dieser Art auszeichnen, die im Kattegat und Skagerrak
gefunden worden sind und die am besten, wenigstens vorläufig, als
den vorhergehenden Formen in gewissem Grade gegenüberstehend
vereinigt werden, obwohl es ziemlich schwer fällt, bestimmte Cha-
raktere zu finden.
Färbung. Die ziemlich wechselnde braune Zeichnung der
vordern Segmente ist meistens ziemlich schwach. Ein stärker ge-
färbtes Individuum (Fig. 10) besitzt Farbenflecke hinter den Nuchal-
organen und einige schwache und zerstreute dahinter. Dann folgt
ein schwaches Querband vor dem 1. Borstenseement und dann ein
ähnliches, aber stärkeres, auf den 6—7 vordersten Borstensegmenten,
wo das Band dicht hinter den Parapodien liegt. Das Band ist am
stärksten auf dem 2. Borstensegment, wo auch eine schwache vordere
Farbenlinie beobachtet worden ist, und nimmt auf den folgenden
Segmenten allmählich ab. Eine Reihe Individuen zeigt außerdem
eine schwache Andeutung von Färbung längs der ganzen (obern)
Mittellinie auf den vordersten Borstensegmenten, z. B. dem 1.—3.;
an dem untenerwähnten großen Individuum aus der Nähe von Lysekil
erstreckt sich diese Färbung bis zum 7. Borstensegment (Fig. 9).
Das Querband dicht hinter den Parapodien ist an diesem Individuum
ziemlich kurz, läßt sich aber doch noch auf dem 9. Borstensegment
wahrnehmen. Nahe dem .Vorderrande der 8 vordersten Borsten-
seemente findet sich ein wenigstens nach vorn zu ziemlich deutlicher,
aber noch schmälerer Fleck.
Auber diesen braunen Flecken und Bändern finden sich auf der
Rückenseite vom 6. oder 7. bis zum 28. Borstensegment (wenigstens
bei einigen Individuen) verhältnismäßig große, an den lebenden
Tieren rotbraune Punkte (Fig. 10). — Die ventralen, aus blutroten,
dichtstehenden Punkten bestehenden Bänder sind wenigstens auf
dem 4.—30. Borstensegment vorhanden; diese Bänder treten sehr
deutlich an den lebenden Tieren hervor, bleiben aber an konser-
vierten Tieren nur schwach erhalten, am besten noch an formolbehan-
delten. Es nehmen diese Bänder vermutlich mit der Größe der
Tiere zu, weshalb eine bestimmte Angabe ihrer größten Ausdehnung
nicht möglich ist. Bei einem mittelgroßen Individuum aus dem
Kosterfjord sind sie auf dem 4.—29. Borstensegment vorhanden, am
stärksten auf dem 7.—15.; auf dem (4.)5.—7. und am stärksten auf
dem 6. Borstensegment breitet sich das Band etwas nach hinten zu
auf den Seiten aus. — Das Vorderende ist etwas durchsichtig,
Fr
36 Ivar Arwınsson,
weniger auf dem 6. bis ungefähr 15. Borstensegment, worauf die
Durchsichtiekeit wieder zunimmt.
Äußerer Körperbau. Die höchste beobachtete Anzahl
Borstensegmente beträgt 66. Bei sämtlichen Individuen scheinen
mindestens 6 deutlich borstenlose Segmente vorhanden zu sein
(Fig. 11). — Kleinere Individuen besitzen auf jeder Seite 4—5, gröbere
Individuen bis zu 10 Ocellen. — Ein Individuum aus dem Kosterfjord
besitzt völlig entwickelte Nephridien vom 9. Borstensegment an und
vermutlich etwas reduzierte im 8. Borstensegment. — Die Proboseis
nicht näher untersucht.
Hautdrüsen. Diese Varietät besitzt bedeutend weniger
Drüsen als die Hauptart. Das größte beobachtete Individuum be-
sitzt vor allem Drüsen vor den Parapodien (Fig. 9), auch auf der
Unterseite, wo sie jedoch zuletzt verschwinden (Fig. 11). Von den
ziemlich schwachen und nach hinten zu abnehmenden Drüsen längs
dem Bauchmark, die wenigstens vom 18. Borstensegment an vor-
handen sind, abgesehen, finden sich nur spärlich Drüsen im vordern
Teil des Körpers und hauptsächlich zu beiden Seiten von der obern
Mittellinie, ungefähr auf dem 7.—19. Borstensegment, am stärksten
auf dem 9.—11., im Vergleich mit den vorhergehenden beiden Formen
ein breiteres Band in der Mittellinie frei lassend (Fig. 9). Die bei
der Hauptart beschriebenen seitenständigen Drüsen sind hier in der
Regel nicht wiedergefunden worden; nur auf dem 18. Borstensegment
findet sich unter den dorsalen Bändern eine Andeutung von etwas
Ähnlichem. Individuen aus dem Kosterfjord stimmen nahe mit dem
eben besprochenen überein, obwohl eine etwas schwächere Ausbildung
der Drüsen mit der geringern Größe zusammenhängt. Die Form
der bei den Parapodien belegenen Drüsenpartien auf den hintern
Segmenten geht aus Fig. 12 und 13 hervor; das auf der letzt-
genannten Figur wiedergegebene, in der Mitte unterbrochene Band
ist vor dem 19. Borstensegment zusammenhängend, obwokı ungefähr
auf dem 16.—18. Borstensegment ziemlich schmal.
Borsten. Bei den größern Individuen dieser Varietät scheint
die Anzahl der mit Stacheln ausgerüsteten Segmente mindestens
dieselbe Höhe zu erreichen wie bei der Hauptart, während dagegen
kleinere Individuen zum Teil eine schwächere Ausbildung hierin
zeigen. Ein größeres Individuum aus dem südlichen Kattegat be-
sitzt Stacheln an 8 Segmenten, wovon jedoch das hinterste auf der
einen Seite ganz oben 2 etwas reduzierte Hakenborsten besitzt. Das
große Individuum aus Lysekil besitzt Stacheln an 6 Segmenten,
Skandinavische und arktische Maldaniden. 37
jedoch nur auf der einen Seite des letzten Segments. Von 5 mittel-
eroben Individuen aus dem Kosterfjord besitzt ein Individuum
Stacheln auf 7 Segmenten, auf dem letzten Segment nur auf einer
Seite; ein Individuum auf 4 Segmenten und über den reduzierten
Hakenborsten des 5. Borstensegments auf der einen Seite; die andere
Seite besitzt gleichfalls eine reduzierte Hakenborste. Die 3 übrigen
Individuen haben Stacheln auf 5 Segmenten, eines jedoch auch auf
der einen Seite des 4. Borstensegments. Dieses letztere Individuum
hat, gleichwie eines von den beiden andern auf der einen Seite, auf
beiden Seiten des 3. Borstensegsments ganz oben eine unentwickelte
Hakenborste. Die Form der Stacheln ist in mehreren Fällen völlig
gleich der bei der Hauptart beobachteten; in andern Fällen sind
etwas gebogene Stacheln beobachtet worden (Fig. 209—211).
Die Hakenborsten stimmen mit denen der Hauptart nahe überein,
sind jedoch bei stärkster Ausbildung 6zähnig. Verschiedene Indi-
viduen verhalten sich übrigens bezüglich dieser Borsten etwas ver-
schieden. Ein 30 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord mit
ungefähr 50 Borstensegmenten, welches Stacheln auf dem 4. und auf
der einen Seite des 5. Borstensegments hat, weist folgende Anzahl
Hakenborsten auf dem 5.—10. Borstensegment auf: 1, 2, 4, 5, 6, 6,
dann allmählich bis zu 2 auf dem 48. Borstensegment abnehmend.
Die Hakenborsten der vordern Segmente haben 5—4 Zähne; vom
9. Borstensegment an ist ein 5. und ungefähr vom 30. an eine
schwache Andeutung von einem 6. Zahn zu sehen; ganz nach hinten
wieder 3—4 Zähne. Das große, 95 mm lange Individuum von
Lysekil verhält sich einigermaßen ähnlich; ein 6. Zahn ist vorhanden,
wenigstens an einer Reihe Hakenborsten, ungefähr auf dem 17.—40.
Borstensegment. Die Anzahl Hakenborsten beträgt auf dem 7. bis
66. Berstensesment? 3,5, 3,6, 6:6..6,.6,:6, 66,7, 7.7.7817,
2.6: 6.0, 6,6, 6,.5,5.,.9, 3.945,.9.9,9,5,54.972,4,. 2 244,
AAN 23) 3,8, aaa N BnIndividuamvausidenm
Kosterfjord, dessen Vorderende bis zum 32. Borstensegment incl.
37 mm lang ist bei einer größten Dicke von 0,7 mm, besitzt eine
mit 4 Zähnen und Härchen versehene Hakenborste an den beiden
Parapodien des letzten stacheltragenden, hier 4. Borstensegments.
Ein mehr oder weniger deutlicher 6. Zahn findet sich ungefähr auf
dem 11.—30. Borstenseement, besonders hervortretend auf dem 20.
bis 25.
Die mehr oder weniger reduzierten Hakenborsten auf oder dicht
38 Ivar ARWIDSSON,
hinter den letzten Segmenten mit Stacheln entbehren in der Regel
der Härchen und sind oft 3zähnig.
Von den Haarborsten scheinen die hintern an den vordersten
Segmenten einen etwas breitern Saum, besonders auf dem 1. Borsten-
seement, Fig. 216, als bei der Hauptart zu haben; im übrigen ähneln
sie sehr den entsprechenden bei der letztern, d. h. sie besitzen
niedrige, untereinander etwas verschiedene Säume, die nach hinten
zu allmählich abnehmen, besonders der breitere Saum (Fig. 217).
Größe. Am größten und ungefähr von derselben Größe wie
die größten Individuen aus dem Nördlichen Eismeer ist 1 Individuum
von Lysekil; es besitzt 66 Borstensegmente und mißt 95 mm in der
Länge bei einer größten Dicke von I mm. Der Größe nach am
nächsten kommt das hier unten erwähnte Individuum von 56° 7 n.
Br., 11° 28° ö. L. 2 Individuen aus dem Kosterfjord, das eine mit
47 und das andere mit 50 Borstensegmenten (das letztere mit un-
gefähr 7—8 borstenlosen hintern Segmenten), erreichen beide eine
Länge von 29 mm. Das 32 Borstensegmente umfassende Vorderteil
eines dritten Individuums von derselben Stelle erreicht eine Länge
von 37 mm.
Röhre. Nur bezüglich der Individuen aus dem Kosterfjord
können Angaben über die Röhren geliefert werden. Diese zeigen
sich hier entweder als aus feinem, reinem Sand gebildet und dann
ziemlich starr (äußerer und innerer Durchmesser z. B. 1,5 resp. 0,5 mm),
oder auch sind die Röhren außerdem mit etwas Schlamm und
in gewissen Fällen mit Resten von Pflanzenteilen und dergleichen
vermengt. Ob solcher Schlamm stets vorhanden ist, was ziemlich
wahrscheinlich ist, nach einigen Röhren zu urteilen, die beim Herauf-
nehmen selbst von einer ziemlich großen, losen Schlammasse um-
geben waren, die beim Schütteln dann zu großem Teil abfiel, oder
ob sie nur an einer Reihe von Röhren vorhanden ist, besonders wenn
sie mehr oder weniger neu sind, ist etwas ungewiß. Von besonders
beobachteten Fällen können folgende näher erwähnt werden. Ein
Tier lebte auf Schlamm mit einer großen Menge kleiner Stückchen
toter Zosterablätter; seine 37 mm lange Röhre war nach vorn zu 1
und nach hinten zu 2 mm breit und bestand nach vorn zu haupt-
sächlich aus Sandkörnchen, nach hinten zu war sie dagegen mit
Stückchen von Zostera-Epidermis etc. fast umschlossen; rund um
den hintern Teil der im übrigen ziemlich starren Röhre fand sich
bei der Heraufnahme eine Menge loser Schlamm.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 39
Fundnotizen. Nördlich von Seeland, ungefähr 56° 7‘ n. Br.,
11° 28° ö. L.,, Sand und Schlamm, 25 m. 1 Indiv. (Kopenh. Mus.).
Nahe der Mündung des Gullmarfjords, nördlich von Lysekil,
18—27 m. 1 Indiv.
V:xderöarne, 1 Indiv.
Kosterfjord, östlich von Feledholm, 30—35 m, Sandschlamm.
1 Indiv.
Kosterfjord, nördlich von Lilla Sneholmen, 32 m, 1 Indiv.
Kosterfjord, südöstlich von Lilla Sneholmen, 40—50 m, Schlamm
mit einer Menge toter Zosterablätter. 1 Indiv.
Östlich von Brattholm, 40—70 m, reiner, mehr oder weniger
gelbbrauner Schlamm. 4 Indiv. Röhren von reinem Sand (!), ziem-
lich starr.
Ältere Fundangabe. Tauser gibt (69, p. 125, unter Ver-
breitung) Lumbrielymene ceylindricauda für den Kleinen und Großen
Belt an; statt dessen dürfte hier die eben behandelte Varietät von
Prazillura vorgelegen haben.
Regeneration. Lysekil: 1 Indiv. 2 vordere Borstensegmente
Kosterfjord: 1 Indiv. ungefähr 21 hintere Borstensegmente.
Gattung Lumbrielymene M. SARs.
Lumbrielymene M. SArs (46, p. 412).
Die Nuchalorgane bilden gleichmäßige Bogen. Die
vordern Segmente mehr oder weniger langgestreckt.
Derhintere Teildeslanggestreckten Körpersschmäler
werdend mit subdorsalem Anus. Die Anzahl Borsten-
segmente nimmt nicht mit dem Wachstum des Tiers zu
und ist für die verschiedenen Formen konstant oder
wenig wechselnd. Nephridien in wenigen Segmenten.
Ein Drüsenring vor den Parapodien findet sich wenig-
stens auf den vordern Segmenten. Eine bestimmte
Anzahl vorderer Borstensegmente tragen Stacheln.
Die ausgebildeten Hakenborsten besitzen mehrere
Härchen. Röhren gerade und frei.
Diese Gattungsdiagnose ist hauptsächlich auf Lumbrielymene
eylindricauda, die einzige bisher genauer bekannte Art, gegründet;
wegen der „Proboscis“ siehe diese!
40 Ivar ARWwIDSSOoN,
Lumbrielymene eylindricauda M. SARs.
(Taf. 1, Fig. 15—24; Taf. 7, Fig. 219—221).
Lumbrielymene cylindrieauda M. SARS (46, p. 413).
? Lumbrieus tubicola MÜLLER (2, tab. 75; 3, p. 49).
? Olymene sp. DANIELSSEN (18, p. 122).
Ocellen fehlen. Die Parapodien nahe der Vorder-
kante auf den 4 vordersten, ziemlich langen Borsten-
segmenten, näher der Mitte auf dem 5. etwas längern
und hinter der Mitte auf dem sehr langen 6. Borsten-
segment. Das 7. und vermutlich das 8. Borstensegment
etwas kürzer als das6., dieParapodienaufihnenetwas
vor der Mitte. Die Segmentgrenzen sind bis zur vor-
dern Grenzedes8. Borstensegmentsincl. deutlich; dann
undeutliche und auf den hintern, an Größe abnehmen-
den Borstensegmenten ziemlich deutliche Grenzen.
19 Borstensegmente Das ziemlich schnell schmäler
werdende, etwas nach oben gekrümmte Hinterende
wird von ca.6 borstenlosen Segmenten gebildet, wovon
ungefähr die 3 vordersten ziemlich stark entwickelt
sind und deutliche Grenzen besitzen. Das 7.—9. Borsten-
segment mit Nephridien. Die Borstensegmente 1—8 (9)
sind vorden Parapodiendrüsenbekleidet, amstärksten
auf dem 5. und mit Ausnahme eines schmalen vordern
Randes am schwächsten auf dem 6. Ein rund um den
Körper herum gehender, vor den Parapodien belegener
Drüsenring findet sich nach hinten zu bis zum 14.—15.
Borstensegment, ganz nach hinten zu schwach auf der
Rückenseite. Starke, gerade, in derRegelvereinzelte
Stacheln auf dem 1.—4. Borstensegment; das 5. Borsten-
segment mit etwas rudimentären Hakenborsten; die
ausgebildeten Hakenborsten mit bis zu 6 Zähnen. Die
Säume der hintern Haarborsten ziemlich schmal und
gleichmäßig nach innen zu abnehmend. Die Röhren
ziemlich dünn, sandinkrustiert, mehr oder weniger
starr.
Färbung. Ein großes Individuum aus dem Trondhjemsfjord
zeigt auf der Oberseite des Vorderteils (nach Konservierung in
Formolalkohol) ungefähr folgende braune Zeichnung. Der Kopf ist
Skandinavische und arktische Maldaniden. 41
mit Ausnahme des vordern Teils des Kiels und des Gebiets vor den
Nuchalorganen (Fig. 15) ziemlich stark gefärbt, besonders die Partien
innerhalb der Bogen der Nuchalorgane Das 1. und 2. Borsten-
segment gleichfalls ziemlich stark gefärbt, vor allem nach vorn zu;
das 3. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden, besitzt aber
außerdem ein stärkeres Band etwas hinter den Parapodien. Auf
dem 4. Borstensegment ist die Färbung etwas schwächer nach vorn
zu, aber stark nach hinten zu; auf dem nächsten Segment ist die
Färbung gleichfalls vorhanden nach hinten zu, während der vordere
Teil des Segments fast farblos ist (Fire. 19). Auf dem 6. Borsten-
segment findet sich nur eine unbedeutende Färbung in der Mittel-
linie bei den beiden Enden des Segments. Diese Farbenzeichnung
sieht etwas verschieden bei verschiedenen Individuen aus, indem sie
bei einem Teil derselben mehr zusammenfließt, als sie oben be-
schrieben worden (vgl. Fig. 18). Größere Individuen sind in der
Regel stärker gefärbt als Kleinere.
Äußerer Körperbau. Zwischen den etwas winklig ge-
bogenen Nuchalorganen erhebt sich ein mehr oder weniger deutlich
abgesetzter Kiel, der übrigens sich ein Stück nach vorn hin er-
streckt. Die innern Schenkel der Nuchalorgane reichen etwas weiter
nach hinten als die äußern (Fig. 15). Der Mund scheint oft grob
und erweitert (Fig. 16 u. 18); eine ausstülpbare Proboseis ist nicht
beobachtet worden, dagegen 2 vordere, ziemlich aufgeschwellte und
eroße Falten am Dach der Mundhöhle (Fig. 17). Diese Falten gehen
nach vorn zu ineinander über und besitzen längs ihrer innern Kante
einen feinen Drüsenrand. Ein Sagittalschnitt durch den Kopf zeigt,
daß diese Falten in ihrem vordersten Teil vermutlich nicht nennens-
wert herausgeschoben werden können und daß sie nach hinten zu
fortgehen, obwohl schwächer, aber immer noch drüsenführend, bis
etwas hinter die Mundöffnung. Innerhalb der hintern Begrenzung
des Munds finden sich 2 kürzere, weniger abgesetzte, gleichfalls ge-
rundete Falten (Fig. 17), die sich jedoch nicht weiter hinein oder
weiter nach hinten zu verfolgen lassen.
Die Körperabteilung vor dem 1. Borstenseement ist ziemlich
kurz. Die Borstensegmente 1—4 sind ziemlich langgestreckt, nach
hinten zu an Länge zunehmend; ihre Parapodien sitzen ziemlich
nahe dem Vorderrand. Das 5. Borstensegment ist ungefähr ebenso
lang wie das nächstvorhergehende Segment, dagegen sitzen die
Parapodien bedeutend weiter nach hinten zu (in der Regel etwas
weiter als Fig. 16 es zeigt). Der Vorderrand des 5.—7. Borsten-
49 IvAr ARWIDSSON,
segements ist auf den Seiten etwas nach hinten gebogen, so dab
derselbe mitten auf der Unterseite einen ziemlich deutlichen, hervor-
ragenden Winkel bildet, am deutlichsten auf dem 6. Borstensegment
(Fie. 16). Eine Andeutung hiervon findet sich auch auf den vor-
dersten Segmenten. Das 6. Borstensegment ist bedeutend länger als
das 5., und seine Parapodien sitzen bedeutend hinter der Mitte.
Das 7. Borstensegment ist etwas kürzer oder ungefähr gleich lang
wie das vorhergehende; die Parapodien sitzen etwas vor der Mitte;
das 8. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden, wenigstens
scheint seine hintere Grenze unmittelbar vor dem Drüsenband des
folgenden Segments zu liegen. Dieses letztere Segment ist ver-
mutlich kurz. die Parapodien liegen an oder dicht vor der Mitte;
die hintere Grenze des Segments ist sehr schwer zu entdecken (diese
wie die nächstfolgenden Grenzen in Fig. 16 verstärkt). Das
10. Borstensegment ist lang, die Parapodien wie bei den folgenden
Segmenten; die hintere Grenze wie die nächstfolgenden schwer zu
unterscheiden. Die Borstensegmente 11—13 nehmen etwas an Länge
zu, die Segmente 14—15 dagegen etwas ab. Die Borstensegmente
16—19 bedeutend kürzer mit allmählich etwas deutlichern Grenzen
(Fig. 23). Schließlich kommen dann einige an Länge schnell
abnehmende borstenlose Sesmente, von denen die 3 vordersten
eine ziemlich deutliche hintere Grenze und wenigstens die
2 vordersten deutliche Parapodienrudimente besitzen; ganz hinten
finden sich 3 (4) sehr unbedeutende Segmente oder Anlagen dazu,
die nur durch schwache Drüsenringe unterschieden werden Können.
Der von diesen Segmenten gebildete hinterste Körperteil wird schnell
schmäler und ist schwach aufwärts gebogen (Fig. 23). Die Anal-
öffnung öffnet sich etwas nach oben, während gleichzeitig der ziem-
lich große, etwas zugespitzte Analzapfen den Körper nach hinten zu
gleichmäßig abschließt (Fig. 24).
5 vollständige Individuen sind untersucht worden, 3 aus der
Gegend von Bergen und 2 aus dem Trondhjemstjord; alle diese be-
sitzen 19 Borstensegmente. [Sars (p. 412) gibt 18—19 Borsten-
segmente als für die Gattung kennzeichnend an!]
Nephridien, die ungefähr mitten unter und nahe den Haken-
borstenreihen münden, finden sich im 7.—9. Borstensegment.
Hautdrüsen. (Nach einem großen Individuum.) Auf dem
Kopf finden sich Drüsen vor allem auf der Oberseite der Spitze
selbst, auf dem Kiel und vor den Nuchalorganen. Die Borsten-
segmente 1—4 besitzen vor den Parapodien einen Drüsenring, der
Skandinavische und arktische Maldaniden. 43
jedoch nicht bis zum Vorderrand reicht; nach hinten zu nimmt der
Drüsenring etwas ab, so dab er auf dem 4. Borstensegment etwas
über die Parapodien hinausreicht. Das 5. Borstensegment hat den-
selben Drüsenring bedeutend kräftiger ausgebildet, der hier auch
etwas weiter nach hinten reicht. Das 6. Borstensegment besitzt
einen sehr breiten Drüsenring, der jedoch mit Ausnahme eines
vordern schmalen Rands und seines hintern, bis etwas hinter die
Parapodien reichenden Teils verhältnismäßig schwach entwickelt zu
sein scheint. Auf den folgenden Segmenten nimmt der Drüsenring
allmählich ab (vgl. Fig. 20, 21 u. 22); der vor den Parapodien be-
legene Teil desselben ist jedoch bei sämtlichen langen Segmenten,
also z. B. dem 15. Borstensegment, vorhanden, obwohl er besonders
auf der Rückenseite (Fig. 22) ziemlich unbedeutend ist. Hinter den
Parapodien, wo die Drüsen meistens rund um die Hakenborsten
herum vorhanden sind, verschwinden dieselben auf der Rückenseite
auf dem 8.—9. und auf der Bauchseite ungefähr auf dem 11. Borsten-
segment. Die 4 letzten kurzen Borstensegmente haben Drüsen haupt-
sächlich rund um die Parapodien herum, und von diesen die 3 vor-
dersten solche zwischen dem Bauchmark und den vor den Para-
podien geleeenen Drüsen. Ungefähr von dem 9. Borstensegment
inkl. an ist der Drüsenring mehr oder weniger am Bauchmark unter-
brochen, der im übrigen wenigstens auf dem 5.—17. Borstensegment,
obwohl schwach auf dem 5.—6., zu beiden Seiten von einem schmalen
Drüsenrand begleitet wird. Zerstreute, aber besonders im vordern
Körperteil ziemlich dicht stehende Drüsen finden sich im übrigen
auf allen Segmenten.
Borsten. Die 4 ersten Borstensegmente tragen Stacheln, in
der Regel 1 an jedem Parapodium; in einigen Fällen ist ein zweiter
Stachel an den Parapodien der beiden hintern Segmente beobachtet
worden. Die‘Stacheln sind wenigstens bei sämtlichen gröbßern Indi-
viduen kurz, gerade und kräftig, vor allem auf den hintern Seg-
menten (Fig. 219). Auf dem 5. Borstensegment sind die Haken-
borsten nicht völlig ausgebildet mit 2—3 Zähnen; die 4—5 obern
entbehren der Härchen (an 1 großen Indiv. beobachtet). Vom
6. Borstensegment an besitzen alle Hakenborsten Härchen. Anzahl der
Zähne: 2-35, 4—5*, 5°-1° und an großen Individuen 6, wenigstens
auf einer Reihe von Hakenborsten auf dem 9.—15. Segment (auf
allen auf dem 11.—12). Völlig ausgebildete Hakenborsten (Fig. 220).
Die Anzahl der Hakenborsten beträgt auf dem 5.—19. Borsten-
segment bei einem 40 mm langen Individuum aus der Gegend von
44 IvAR ARWIDSSON,
Bergen 5, 7, 8, 8, 10, 10, 9, 9, 10, 9, 8, 7, 6, 5,5. Ein großes Indi-
viduum aus dem Trondhjemsfjord, Länge bis zum 17. Borstensegment
125 mm, besitzt auf dem 5.—12. Borstensegment resp. 10, 13, 16, 18,
17, 20, 19, 19 Hakenborsten.
Von den vordern Haarborsten wird hier keine Abbildung mit-
geteilt, da sie nicht wesentlich von den entsprechenden bei der
Gattung Notoproctus abweichen und unter allen Umständen sehr
schwer genauer klarzustellen sind. Der äußere, „dunkle“ Teil des
Saums ist etwas schmäler und nach außen weniger hervortretend
als bei genannter Gattung. Außerdem ist zu bemerken, daß der
ganze genannte, äußere Teil kürzer auf den vordern als auf den
hintern Segmenten ist.
Die hintern Haarborsten (Fig. 221) zeichnen sich sämtlich durch
ihre kurze Spitze und ihre nach innen zu langsam schmäler werden-
den Säume aus. Diese sind auf den vordersten Segmenten ziemlich
breit und einander fast gleich; nach hinten zu sind die Säume un-
bedeutend schmäler und etwas verschieden breit.
Größe. Das größte beobachtete Individuum ist das oben ge-
nannte aus dem Trondhjemsfjord, dessen Vorderteil bis zum 17.
Borstensegment inkl. 125 mm mipbt.
Geschlechtsreife. Trondhjemsfjord am 3./8. 1898: @ mit
Spermatosphären, von denen einige vollständig ganz sind, andere teil-
weise zu zerfallen beginnen.
Röhre. Das Secrethäutchen der Röhre ist ziemlich dick und
fest; die Farbe desselben wird an ältern Röhren mehr und mehr
rötlich. Die Röhren bestehen im übrigen aus einer ziemlich dünnen
Schicht mehr oder weniger feinen Sandes und einer unbedeutenden
Menge Schlamm und manchmal außerdem Schalenfragmenten. Bei
einer ziemlich großen Röhre aus dem Trondhjemsfjord beträgt der
äußere Durchmesser ca. 1,5 mm, der innere ca. 1 mm. Besonders die
ältern, rötlichen Röhren sind ziemlich starr.
Fundnotizen. Gegend von Bergen:
Hjeltefjord, Triettefluen, 80 m, Sand, einige Indiv.
Hjeltefjord, nordwestlich von Kalsö kalfven, 105 m, 1 Indiv.
(APPELLÖF).
Byfjord, Kvxrnevik, 150 m, Schlamm.
Osterfjord, ungefähr 10“ nordöstlich von Hammer kyrka, 145
bis 160 m, 5 Indiv. (ArpELLör).
Trondhjemstjord:
Rödberg, 90—125 m, mit Sand gemischter Schlamm, Schalen, 2 Indiv.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 45
(rjetnes, 320— 350 m, Schlamm mit Schalen und zum Teil etwas Kies
(Thj. Mus.).
Gjetstrand, ca. 285 m, Schlamm (Thj. Mus.).
Ältere Fundangaben. Südliches Norwegen (46, p. 413)
mesihtehes Norwegen ‘(105, p. 117; 107, p. 10; 11%, 'p. 12). „Val.
unter Prazxillura longissima var. paucimaculata TAuBErR’s Angabe!
Regeneration. Gegend von Bergen: 3 Individuen 1 vorderes
Borstensegment; Trondhjemsfjord: 2 Individuen 2 vordere Borsten-
segmente.
Aus dem Trondhjemsfjord, 2° 40“ östlich vom Rödberger Leucht-
turm, 90—125 m, mit Sand vermischter Schlamm und Schalen, liegt
das Vorderteil bis zum 17. Borstensegment eines kleinern Individuums
(der betreffende Teil 17 mm lang) vor, das hinsichtlich der Form
der Segmente und Hautdrüsen nahe mit Z. cylindricauda überein-
zustimmen scheint. Jedoch ist es ungewiß, ob diese Art hier vor-
liegt, da teils die hintern Haarborsten auf den vordersten Segmenten
sehr breite Säume haben, ungefähr wie bei Z. minor, teils die Haken-
borsten auf dem 5. Borstensegment sich etwas verschieden verhalten,
nämlich so, dab nur die 2 obern der 7 vorhandenen, übrigens
4zähnigen Borsten der Härchen entbehren. Die Borstensegmente
6—15 haben 6 und die Segmente 16—17 5 Hakenborsten. Die
4 vordersten Segmente haben Stacheln, 1 an jeder Parapodie
auber der einen Seite des 3. Borstensegments, die deren 2 aufweist.
Lumbriclymene sp.
(Na 1 Bier 25; 27arı 7, Big. 222)
Das Vorderende einer mit sehr langen vordern Segmenten ver-
sehenen Zumbrielymene-Art bis zum 6. Borstensegment incl. ist von
folgenden 2 Lokalen erhalten worden.
Gegend von Bergen, Kvxrnevik im Byfjord, 180 m; Schlamm;
Länge des Indiv.: 40 mm. Trondhjemsfjord, Rödberg, östliche Bucht,
100—125 m, Stein und etwas Schlamm; Länge des Indiv.: 27 mm,
größte Dicke: 0,7 mm.
Das erstgenannte Individuum, dessen Form und Hautdrüsen
ziemlich gut in Fig. 25 zu sehen sind, besitzt auf den 4 ersten
Borstenseementen schmale Stacheln, besonders schmale auf den
vordersten Segmenten. 1 Stachel an jeder Parapodie außer auf
der rechten Seite des 2. und 4. Borstensegments, wo 2 vorhanden
sind. Das 5. Borstensegment hat 6 völlig ausgebildete Hakenborsten
46 Ivar Arwınsson,
mit 5 (6) Zähnen; das 6. Borstensegment hat 10 mit 6 (7) Zähnen
(Fig. 222). Die Haarborsten scheinen den entsprechenden bei Z.
eylindricauda zu ähneln, jedoch haben die hintern auf den hier be-
obachteten Segmenten einen bedeutend breitern Saum als bei der
genannten Art.
Das zweite Individuum gleicht in allem Wesentlichen dem
ersten; die 4 vordersten Borstensegmente besitzen schmale Stacheln,
l an jedem Parapodium; das 5. Borstensegment hat 4 Hakenborsten
mit 5 Zähnen und Härchen, das 6. Borstensegment hat 5 Hakenborsten.
Die Nephridien beginnen im 7. Borstensegement.
Zusatz. Außerdem liegen von dieser Art in Dr. APrpELLÖF's
Sammlung 2 mehr oder weniger beschädigte Vorderteile (der eine
14 Borstensegmente umfassend) und 1 Hinterteil (mit 7 Borsten-
seementen, von denen auch das hinterste beträchtlich lang ist, und
4 mehr oder weniger deutlichen borstenlosen Segmenten [insgesamt
21 Borstensegmente?]) aus der Gegend von Bergen, Herlöfstjord,
östlich von Askenes, 125—160 m, vor.
Lumbriclymene minor n. Sp.
(Taf. 1, Fig. 26; Taf. 7, Fig. 223—225a, 226.)
Das vorderste Körperende und die Partie rings um
die Parapodien auf dem 1.—8. Borstensegment mit einer
eelblichen Färbung, die wenigstens bis zum 4 Borsten-
segment nahezu zitronengelb ist. Die hintern Seg-
mente und der hintere Teil wenigstens der 4 vorder-
sten Borstensegmente durchsichtig. Die Parapodien
auf den 3 vordersten langen Borstensegmenten nahe
dem vordern Rande, auf dem 4 Borstensegment etwas
vor und auf dem 8. hinter der Mitte. Das 4. und das
7. Borstensegment kommen an Länge gleich hinter
den vordersten. 18(?) Borstensegmente. Die Borsten-
segmente 5 bis 8 vor den Parapodien stark drüsen-
führend, die vordern Segmente schwächer Schmale
Stacheln auf den 4 vordersten Borstensegmenten,
1 (2) an jeder Parapodie. Das 5. Borstensegment mit
vollausgebildeten Hakenborsten. Zähne der Haken-
borsten (6—)7 an der Zahl. Besonders die vordern
Haarborsten mit breiten, nach innen zu ziemlich scharf
abgesetzten, nach außen hin zu einer verhältnismäßig
langen Spitze sich verschmälernden Säumen.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 47
Färbung. Nach einem lebenden Individuum. — Das Vorderende
bis zu den Parapodien des 1. Borstensegments etwas zitronengelb;
auf der obern Seite des Kopfs nahe der Spitze und etwas dahinter
chromgelbe Flecke (die vordersten möglicherweise Ocellen). Der
hintere Teil des 1. Borstensegments bedeutend durchsichtig. Die
Partie des 2. Borstensegments um die Parapodien herum zitronen-
gelb mit sehr schwachen Punkten in ihrem hintern Teil; diese
Punkte gleichwie die entsprechenden auf den folgenden Segmenten sind
rot mit einem Stich ins Gelbbraune. Der hintere Teil des 2. Borsten-
seements bedeutend durchsichtig. Das nächste Segment gleicht dem
vorhergehenden, jedoch ist die gelbe Färbung stärker, und außerdem
finden sich schwache Punkte auf der Rückenseite vor den Para-
podien und stärkere Punkte hinter denselben, wo sie übrigens etwas
nach hinten hin zunehmen. Das 4. Borstensegment gleicht dem 3.;
die gelbe Färbung jedoch etwas stärker, wie auch die Punkte, die
vor den Parapodien fast rings um das Segment herumreichen. Die
hintern Punkte reichen nicht bis an die Parapodien heran. Das
5. Borstensegment ist stark weißgelb, nicht durchsichtig, wenige
Punkte im hintern und noch weniger im vordern Teil. Das 6. Borsten-
segment gleicht dem vorhergehenden und hat sehr wenig Punkte in
seinem vordern, ziemlich viele aber und hochrote in seinem hintern
Teil. Das 7. Borstensegment ist vor den Parapodien, besonders in
der vordern Hälfte dieser Partie, wieder etwas mehr zitronengelb,
und oben und auf den Seiten deutlich, aber spärlich rot punktiert;
dicht hinter den Parapodien ein hochrot und dicht punktiertes Band.
Der hinterste Teil entbehrt der Punkte und ist mehr durchsichtig.
Das 8. Borstensegment ziemlich gleich dem vorhergehenden, aber
mit einer etwas anders gelben Färbung; wenige Punkte auf der
Rückenseite dicht vor den Parapodien, hinter denen zunächst ein
dicht punktiertes Band und dann eine Reihe zerstreuter Punkte
folgen. Die folgenden Segmente durchsichtig.
Äußerer Körperbau. Nur der Vorderteil bis zum 8. Borsten-
segment inkl. ist an dem einzigen vorliegenden Individuum voll
ausgebildet; der übrige Körper ist regeneriert. Das Aussehen des
Vorderteils in ziemlich gestrecktem Zustand geht aus Fig. 26 hervor.
Die Nuchalorgane sind sehr schwer zu sehen !); sie bilden indessen
runde Bogen in Übereinstimmung mit Fig. 27.
1) Sie sind mit Sicherheit erst beobachtet worden, nachdem das
fragliche Individuum in Kanadabalsam übergeführt worden war; in Fig. 26
sind sie allzu deutlich wiedergegeben.
48 Ivar ArwıDsson,
Die hintern regenerierten Segmente, davon 10 borstenführend,
sind kurz; 2—3 hintere, borstenlose Segmente sind wahrzunehmen.
Indessen ist der hinterste Teil so wenig entwickelt und nach der
Konservierung so schlecht erhalten, daß es nicht möglich ist, ihren
Bau näher zu studieren; jedoch scheint aus dem betreffenden Mate-
rial hervorzugehen, dab der Bau des Hinterendes diese Art zu
derselben Gattung wie Lumbrielymene ceylindricauda stellt. — Es ist
nicht ausgeschlossen, daß die Zahl der Borstensegmente mehr als
15 beträgt, weil die hintersten der beobachteten z. B. nur 1 Haken-
borste besitzen; also kein größerer Unterschied gegenüber den
folgenden Segmenten, von denen eins oder mehrere ja möglicher-
weise im Verlauf der Regeneration Borsten erhalten haben könnten.
Indessen ist dies nicht gerade wahrscheinlich.
Hautdrüsen. Vor den Parapodien auf den 8 vordersten
Borstensegmenten finden sich Drüsen, schwache auf den vordern
Segmenten, stärkere nach hinten zu, wie Fig. 26 zeigt. Ein vorderer,
drüsenfreier Rand findet sich weniestens auf dem 2.—5. und Drüsen
hinter den Parapodien auf dem 1. und vor allem auf dem 3.—4.
Borstensegment.
Borsten. Auf den 4 vordersten Borstensegmenten finden sich
schmale Stacheln, 1 an jedem Parapodium außer auf der linken Seite
des 3. Borstensegments, wo deren 2 vorhanden sind. Auf dem
vordersten Segment sind die Stacheln, Fig. 225a, am schmalsten und
gerade, nach hinten nehmen sie etwas an Stärke zu und erhalten
besonders auf dem 4. Borstensegment einen etwas gebogenen und
vor der Spitze schwach eingekniffenen äußern Teil. Die Borsten-
segmente 5—S besitzen resp. (3)4, 4, 5, 5 Hakenborsten (Fig. 226),
die vollausgebildet sind mit Härchen und 6—7 Zähnen auf dem
5. Borstensesment und 7 Zähnen auf den folgenden. Die Haken:
borsten wie auch andere Borsten der übrigen Segmente sind un-
bekannt.
Die vordern Haarborsten auf dem 1.—8. Borstensegment stimmen
nahe mit den entsprechenden z. B. bei Prawxillura longissima und
Notoproetus oculatus überein, sind aber wegen der Knappheit des
Materials nicht einer genauern Untersuchung unterworfen worden.
Die hintern Haarborsten auf denselben Segmenten zeichnen sich
durch ziemlich breite und auf den vordersten Segmenten ungefähr
gleiche Säume aus. Auf dem 1. Borstensegment sind die Säume am
bedeutendsten und nach innen zu ziemlich scharf abgesetzt, jedoch
kaum so sehr, wie Fig. 224 es wiedergibt. Auf den folgenden Seg-
Skandinavische und arktische Maldaniden. . 49
menten nimmt, wie erwähnt, die Breite der Säume etwas ab, und
vom 7. Borstensegment an sind sie etwas verschieden. Sie nehmen im
übrigen nach hinten zu mehr und mehr die Form an, wie sie
Fig. 223 zeigt (8. Borstensegment). Ob diese Form, die schon auf
dem 3. Borstensegment schwach angedeutet ist, die natürliche ist
oder nicht, ist indessen ungewiß, denn die Säume dieser Borsten
scheinen sich leicht in Fibrillen aufzulösen (obwohl dies nicht aus
der Figur hervorgeht), und daher kann ihnen möglicherweise leicht
eine mehr oder weniger fremde Form beigebracht werden.
Größe. Der vordere Körperteil bis zum 8. Borstensegment
inkl. mißt bei dem fraglichen Individuum 19 mm in der Länge.
Fundnotiz. Kosterfjord, östlich von Sneholmarne, ungefähr
200 m, nicht besonders loser Schlamm mit etwas Schalenresten.
I Indiv. (dieses ist durch einen Unglücksfall zum größten Teil zer-
stört worden).
Regeneration. Der hintere Teil des fraglichen Individuums
vom 9. Borstensegment inkl. an.
(Taf. 1, Fig. 27—29; Taf. 7, Fig. 2256.)
Von Ost-Grönland liegen 1 vollständiges Individuum, dessen
Hinterteil vom 10. Borstensegment an jedoch regeneriert ist, und
8 hintere, lange Borstensegmente eines andern Individuums vor, das
der vorhergehenden Art entweder angehört oder jedenfalls ihr ziem-
lich nahe steht. Hier wird ohne Angabe eines Namens einiges über
das fragliche Individuum mitgeteilt.
Färbung. Der vordere Körperteil ist (Fig. 27 u. 28) mit
ziemlich reichlicher und deutlicher Farbenzeichnung in Braun ver-
sehen. Die Durchsichtigkeit ist ungefähr dieselbe wie bei dem In-
dividuum aus dem Kosterfjord, besonders deutlich auf dem hintern
Teil des 1.—3. Borstensegments. Das 7. Borstensegment scheint be-
sonderer Flecke zu entbehren; das 8. Borstensegment hat einen
schwachen Fleck dicht hinter den Parapodien auf der Rückenseite.
Dieser Fleck wird nach hinten zu immer deutlicher, während er
gleichzeitig sich etwas weiter nach vorn erstreckt; vgl. Fig. 29, die
ihn auf einem hintern (mindestens dem 14. Borstensegment) zeigt;
. vor diesem Segment ist die Zeichnung schwächer, aber wenigstens
auf 2 hintern Segmenten stärker. Auf dem regenerierten Hinterteil
sind noch nahe dem Anus eine Reihe zerstreuter brauner Punkte zu
sehen.
50 Ivar ARWIDSSON,
Äußerer Körperbau. Fig. 28 zeigt den Vorderteil in etwas
weniger gestrecktem Zustand als Fig. 26; mit Rücksicht auf diesen
Umstand dürfte sich ergeben, daß ein wesentlicherer Unterschied in
der Form der vordern 8 Borstensegmente zwischen den beiden
Formen nicht vorliegt. Das 9. Borstensegment mit den Parapodien
in seinem hintern Teil ist, wie auch wenigstens 7 folgende Segmente,
von einer beträchtlich langgestreckten Form. 17 Borstensegmente
und ungefähr 3 borstenlose Segmente sind an dem vollständigen In-
dividuum vorhanden, dessen Hinterende im übrigen nahezu gleich
dem bei dem Typusexemplar der Art zu sein scheint. Die Nuchal-
organe sind in Fig. 27 zu sehen.
Hautdrüsen. Die Borstensegmente 1—8 besitzen Drüsen vor
den Parapodien in naher Übereinstimmung mit dem Individuum aus
dem Kosterfjord (Fig. 26). Das 1. Borstensegment besitzt jedoch
einen deutlichen, aber sehr schmalen Drüsenring ungefähr zwischen
dem Vorderrand und den Parapodien; auf dem nächsten Segment
ist der Ring etwas stärker. Drüsen hinter den Parapodien auf
diesen Segmenten scheinen fast vollständig zu fehlen. Das 9. Borsten-
segment besitzt vor den Parapodien einen ziemlich breiten, aber
nur schwach ausgebildeten Drüsenring. Weiter nach hinten finden
sich ähnliche, aber auf der Rückenseite mehr oder weniger offene,
übrigens allmählich verschwindende Ringe.
Borsten. Die Borstensegmente 1—4 mit resp. 1, 1, 2,3 Stacheln
(wenigstens auf der einen Seite), die gerade und schmal sind;
unterster Stachel des 4. Borstensegments (Fig. 225b). Dasselbe In-
dividuum besitzt auf den Borstensegmenten 5—9 resp. 3, 4. 4, 5,
5 Hakenborsten ; von diesen ist bloß die oberste Hakenborste des
5. Borstensegments untersucht worden und erwies sich als typisch
mit Härchen und 4 Zähnen ausgebildet.
Eine 8 lange Borstensegmente umfassende Partie eines andern
Individuums besitzt resp. 6, 7, 7, 6, 6, 6, 4, 4 Hakenborsten; hiervon
besitzen die Borsten des 1. Segments 7 und die des letzten Segments
6—7 Zähne. Die Hakenborsten gleichen nahezu der in Fig. 226
abgebildeten Borstenform.
Die an dem letzten Individuum beobachteten hintern Haarborsten
haben einen ziemlich dunklen äußern Teil mit ziemlich schmalen,
der Hauptsache nach gleichen Säumen, die nach innen zu sich un-
gefähr ausnehmen wie in Fig. 223, nach außen zu aber allmählich
nach einer ziemlich kurzen Spitze hin schmäler werden.
3röße. Der vordere Körperteil bis zum 8. Borstensegment inkl.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 51
125 mm lang; das 9. Borstensegment 1,2 mm lang. Die oben er-
wähnte Partie von 8 langen, hintern Borstensegmenten 17 mm lang.
Röhre. Röhre dünn aus hell braungelbem Schlamm.
Fundnotiz. 7245‘ n. Br., 22° 58° w. L., 35—60 m, Schlamm,
etwas Stein. 2 Indiv. (R.M.).
Regeneration. Der hintere Teil des vollständigen Indi-
viduums vom 10. Borstensegment inkl. an.
Gattung Notoproctus n. 9.
Die Nuchalorgane bilden gleichmäßiee Bogen. Die
Proboseis nach vorn sehr'kurz, nach hinten zw eine
ziemlich große Blase bildend. Die vordern Segmente
ziemlich kurz, mit den Parapodien nahe dem Vorder-
rand. Die Segmentgrenzen bis zu der vordern Grenze
des 8 Borstensegments deutlich; dann fehlen sie
oder sind undeutlich auf einigen Segmenten, worauf
sie wieder deutlich werden. Der Körper nach hintenzu
wenig schmäler werdend, ganz hinten mit einer ovalen,
von der Bauchseite nach hinten und oben neigenden
Scheibe, die einen glatten und gerundeten Rand be-
sitzte Die Anzahl der Borstensegmente nimmt nicht
mit dem Wachstum des Tiers zu und ist für die ver-
schiedenen Formen konstant oder wenig wechselnd.
Nephridien in wenigen Segmenten. Stärkste Haut-
drüsen auf dem vordern, untern Teil der vordern Seg-
mente. Eine bestimmte Anzahl vorderer Segmente be-
sitzt mehr oder weniger umgewandelte Hakenborsten
bis Stacheln. Die ausgebildeten Hakenborsten besitzen
mehrere Härchen. Röhren frei oder (schwach) be-
festigt.
Möglicherweise sind stets Ocellen vorhanden. Der Kopf, der
verhältnismäßig kurz und mit seiner vordern Fläche ziemlich quer-
gestellt ist, scheint an einer Reihe Individuen der hier unten be-
schriebenen Art fast mit einer ebenen „Kopfscheibe“ ausgerüstet zu
sein, wie sie besonders an Individuen mit ausgestülpter Proboseis
hervortritt; vgl. Fig. 38. Eine Kopfscheibe in demselben Sinne wie
z. B. bei den Enelymeninae ist indessen nicht vorhanden.
52 Ivar ArwıDsson.
Notoproctus oculatus n. Sp.
(Taf. 1, Fig. 30a—34; Taf. 7. Fig. 227—230; Taf. 11, Fig. 345.)
Wenige Ocellen. 19 Borstensegmente. 3 deutliche
hintere, borstenlose Segmente. Die Borstensegmente
6—9 mit Nephridien. Die breitesten Drüsenpartien
auf dem 5. und 6. Borstensegment, davon die erstere,
besonders nach vorn zu, ziemlich schwach entwickelt.
Starke, in der Regel vereinzelte Stacheln auf dem
1.—4. Borstensegment; vom 5. Borstensegment an aus-
gebildete Hakenborsten. Die Zähne der Hakenborsten
höchstens 6—7 an der Zahl. Die hintern Haarborsten
mit breiten Säumen auf dem 1. Borstensegment; die
Säume nach hinten zu allmählich abnehmend, während
gleichzeitig die Spitzen sehr lang werden. Röhren
ziemlich dünn, etwas inkrustiert von Sand usw,
schwach befestigt oder frei.
Färbung. Das Vorderende sämtlicher beobachteten Individuen
ist besonders oben und auf den Seiten ziemlich kräftig braun ge-
färbt (Fig. 31); die obere Seite des Kopfs von den Nuchalorganen
nach hinten zu besonders stark gefärbt (Fig. 34). Vor den Nuchal-
organen, mit Ausnahme der Spitze selbst und sich nach hinten
zwischen dieselben hinein erstreckend, findet sich eine fast farblose
Partie. Auf dem 4. und 5. Borstensegment nimmt die Färbung ab,
und das 6. Borstensegment ist nur unbedeutend in seinem vordern
Teil gefärbt. Die schräggestellte Scheibe des Hinterendes ist
deutlich gefärbt bei größern Individuen, schwächer bei kleinern
(Fig. 30a).
Äußerer Körperbau. Unter der Spitze des Kopfs finden
sich auf jeder Seite einige Ocellen (Fig. 31 u. 33). Die vordere
Fläche des Kopfs ist mehr oder weniger quergestellt, besonders
wenn der Vorderteil des Körpers zusammengezogen ist wie in Fig. 33.
Die Proboseis ist bei dieser Form nicht näher bekannt (vgl. var.
arctica und Fig. 38). Der Mund kann offenbar ziemlich stark er-
weitert werden (Fig. 31). Die Partie vor dem 1. Borstensegment
ist ziemlich kurz; dieses Segment scheint das kürzeste zu sein,
gleichwie das 7. das längste von den 7 vordersten Borstensegmenten,
die im übrigen alle deutliche vordere und hintere Grenzen besitzen.
Die 4 vordersten Borstensegmente sind in Fig. 33 ziemlich stark
zusammengezogen. Hinter dem 9. Borstensegment kommen zunächst
Skandinavische und arktische Maldaniden. 53
einige ziemlich langgestreckte, dann einige immer kürzere Borsten-
segmente, die letztern mit deutlichen Grenzen. Insgesamt finden
sich 19 Borstensegmente, beobachtet an 3 Individuen (Gullmarfjord-
Bergen). Dieselben Individuen besitzen 3 durch mehr oder weniger
starke Parapodienrudimente und Drüsenringe ausgezeichnete hintere,
borstenlose Segmente (Fig. 30b u. 32). Die hintere schräggestellte
oder an zusammengezogenen Individuen fast quergestellte Scheibe
besitzt einen gerundeten und wenigstens an nicht völlige aus-
gestreckten Individuen etwas hervorstehenden Rand, der auf den
Seiten (Fire. 30a) etwas nach vorn zu umbiegt. An stark zusammen-
gezogenen Individuen (Fig. 32) erscheint der Rand etwas schärfer.
Der verhältnismäßig breite und kurze Analzapfen ist, wie der Anus,
auf der Rückenseite zu sehen (Fig. 30b u. 32). — Die Borsten-
segmente 6—9 besitzen Nephridien, die unter und dicht hinter den
Hakenborsten münden.
Hautdrüsen. Der folgenden Darstellung liest das größte
der unten erwähnten Individuen aus dem Gullmarfjord zu Grunde.
Die Oberseite des Kopfs ziemlich spärlich mit Drüsen besetzt. Der
Körper im übrigen, mit Ausnahme der mehr oder weniger starken
Drüsenfelder um die Parapodien herum, weist ziemlich spärlich
Drüsen auf, die sich nach hinten zu hauptsächlich um das Bauch-
mark herum finden. Die Drüsen um die Parapodien herum (Fig. 32
u.33) sind am stärksten auf der Unterseite und vor den Parapodien
außer im hintersten Teil des Körpers, wo diese Drüsen mehr gleich-
mäbig verteilt sind und wo sie übrigens nicht an das Bauchmark
heranreichen. Diese Drüsenfelder um die Parapodien herum sind
schwach auf den vordersten Borstensegmenten, nehmen nach hinten
zu und sind am stärksten auf dem 6.—8. (9.) Borstensegment. Die
Drüsenpartien auf dem 5. und 6. Borstenseement sind am breitesten,
doch ist die auf dem erstern sehr schwach nach vorn zu. Auf der
Rückenseite findet sich überall ein schwaches und besonders nach
hinten zu schmales, verbindendes Drüsenband; auf den letzten
Borstensegmenten und auf den 5 hintern, borstenlosen Segmenten
ist das Band indessen etwas stärker, obwohl immer noch schmal
(Fig. 30b). Die hintere, schräge Scheibe ist möglicherweise sehr
schwach drüsenführend.
Borsten. Die 4 vordersten Borstensegmente besitzen kurze
und starke Stacheln, in der Regel einen an jedem Parapodium. Bei
den Individuen aus Bohuslän sind die Stacheln gerade oder fast
gerade (Fig. 227), bei dem Individuum aus der Gegend von Bergen
54 Ivar ARWIDSSON,
an der Spitze mehr gebogen. Auf dem 1. Borstenseement sind die
Stacheln im übrigen stets am schwächsten.
Die Hakenborsten an den übrigen Borstensegmenten sind unter-
einander ziemlich gleich; sie besitzen alle Härchen und zeichnen
sich u. a. durch einen stark aufwärts stehenden äußern Teil aus
(in. Big, 228 tritt dies zu." wenie’ "hervor; vgl. Fig. 233). Die
Hakenborsten des 5. Borstensegments haben 4—5 Zähne; nach hinten
zu nimmt die Anzahl der Zähne etwas zu, so daß wenigstens vom
8. Borstensesment an 6—7 Zähne durchgehends vorhanden sind,
jedoch möglicherweise mit einer unbedeutenden Verminderung auf
den beiden letzten Segmenten. Die kleinern seitenständigen Zähne,
die in Fig. 228 wiedergegeben sind, beginnen auf dem 10. Borsten-
segment. Das größte bekannte Individuum aus dem Gullmarfjord,
Länge 42 mm, besitzt auf den Borstensegmenten 5—19 folgende An-
zahl. von Hakenborsten:8, 10 1141,31, 11.959. 297879. 26-020:
Die entsprechenden Zahlen für das 25 mm lange (ziemlich zusammen-
sezogene) Individuum aus der Gegend von Bergen sind: 3, 5, 7, 9,
2.75.08.78..8..8,.8,08..0,.6,0:
Die vordern Haarborsten sind auf den verschiedenen Segmenten
ziemlich gleich und werden (Fig. 230a) durch einen ziemlich breiten,
nicht vollständig blanken Saum ausgezeichnet, der besonders nach
innen zu langsam schmäler wird, wo er zuletzt als eine sehr feine
Leiste erhalten bleibt (Fig. 230b). Etwas vor der eigentlichen Spitze
ist der Saum ein kurzes Stück gleichsam etwas erweitert, ferner
dunkler und mit mehr oder weniger deutlichen Linien versehen, die
die Fibrillen des Saums auszeichnen. Vor dieser, übrigens ja für die
ganze (sruppe charakteristischen Partie, deren Aussehen von unten
Fig. 229 wiederzugeben sucht, wird der Saum nach der Spitze hin
stark schmäler.
Die hintern Haarborsten sind gleichmäßig mit Saum versehen,
ausgenommen vielleicht in gewissen Fällen die Borstensegmente 2
und 3, wo die Säume übrigens an Breite im Vergleich mit dem sehr
breiten Saum des 1. Borstensegments abnehmen (vgl. Fig. 234). Die
Spitzen der Borsten sind auf den vordersten Segmenten ziemlich
kurz, werden merklich länger ungefähr vom 5. Borstensegment an
und sind vom 7. an sehr lang (Fig. 345). Die Ränder der Säume
und vor allem die Spitzen sind nicht völlig glatt, sondern gleichsam
feinhaarig, jedoch ohne irgend welche Andeutung von regelmäßigen
Zähnchen oder derartigem.
Größe. Das größte beobachtete Individuum stammt aus dem
Skandinavische und arktische Maldaniden. 55
Gullmarfjord; seine Länge beträgt 42 mm bei einer größten Dicke
von 1,7 mm. Ein Individuum aus dem Kosterfjord ist ungefähr 28 mm
und das aus der Gegend von Bergen 25 mm lang.
Geschlechtsreife. Ein im Juli 1883 im Gullmarfjord ge-
fangenes Individuum besitzt ziemlich wenig entwickelte Spermato-
sphären. Ein Individuum aus dem Kosterfjord, 14./8. 1901, hat unreife
Eier, welche konserviert eine Größe von 0,173%x0,19 mm aufweisen.
Röhre. Aus den Röhrenfragmenten, die zusammen mit den
Individuen aus dem Gullmarfjord erhalten sind, geht hervor, daß
diese Individuen ziemlich dünne, ca. 2 mm breite Röhren besessen
haben, die aus einem hellen, ziemlich festen und dicken Secret-
häutchen und einer ziemlich dünnen Schicht von Sandkörnchen,
Schalenfragmenten, Foraminiferen u. dgl. bestanden. Die Röhren
sind wenigstens teilweise auf der einen Seite lose an der Unterlage
befestigt und zum Teil stark gebogen gewesen. Das Individuum
von Bergen besitzt, unbedeutenden Resten nach zu urteilen, eine
wenigstens der Hauptsache nach freie, gerade Röhre, die u. a. mit
im Verhältnis zur Breite der Röhre (ca. 1 mm) sehr langen und
außerdem zahlreichen Schwammspieula (—7 mm) besetzt ist; diese
sitzen ziemlich regelmäßig rings um die Röhre herum, gegen welche
sie einen spitzen Winkel bilden.
Fundnotizen. Bohuslän: Gullmarfjord; vermutlich zusammen
mit Nicomache lumbricalis eingesammelt und in solchem Fall in der
Norra Flatholmerännan, dem einzigen hier bekannten Fundort für
die genannte Nicomache-Art; möglicherweise aus ziemlich seichtem
Wasser, der Boden jedenfalls mit Sand, Schalenfragmenten u. dgl
2 Individuen (R.M.).
Kosterfjord: Styrsö. 1 Indiv. (Wır£x).
Kosterfjord: südwestlich vom südlichen Ende von Stora Sneholmen,
Schlamm, Felsterrassen, vermutlich von einer Stelle mit Sand-Schalen-
kies, 50—100 m. 1 Indiv.
Gegend von Bergen: Hjeltefjord, südlich von Trxttefluen, Sand-
boden, 80 m. 1 Indiv. (APrELLör),
Regeneration. Kosterfjord: 1 Indiv. das Vorderende bis
zum 1. Borstensegment inkl.
56 Ivar Arwınssox,
Notoproctus oculatus var. minor n. var.
(Taf. 1, Fig. 35—37.)*
Entbehrt der braunen Färbung. 18 Borsten-
segmente. Die Borstensegmente 1—4 mit schmalen
Stacheln. Röhren vermutlich immer befestigt.
Färbung. Diese offenbar ziemlich verborgen lebende Form
besitzt keine braune Farbenzeichnung. Die lebenden Tiere sind
hell-durchsichtig.
ÄußererKörperbau. Braune Oeellen deutlich (in Fig. 35 u. 36
schwach). 5 untersuchte Individuen besitzen alle 18 Borstensegmente
und 3 mehr oder weniger deutliche hintere, borstenlose Segmente. Die
Drüsen des Hinterendes (Fig. 37) scheinen auf noch ein, obwohl
schwächer erhaltenes Segment zu deuten. Die Proboscis, halb aus-
gestülpt, ist in Fig. 36 und die hintere, in nicht zusammengezogenem
Zustand ziemlich langgestreckte Scheibe in Fie. 37 zu sehen. Ne-
phridien sind wenigstens in den Borstensegmenten 6—8 vorhanden.
Hautdrüsen. Drüsen nahe übereinstimmend mit denen der
Hauptart (vgl. im übrigen Fig. 35 u. 37).
Borsten. Stacheln finden sich auf den 4 vordersten Borsten-
segmenten; sie gleichen denen der Hauptart, sind aber etwas
schmäler und in der Regel einer an jedem Parapodiim vorhanden; an
einem Individuum sind indessen doppelte Stacheln auf der einen Seite
des 1. Borstensegments gefunden worden. Die Hakenborsten stimmen
gleichfalls nahe mit denen der Hauptart überein, doch scheinen sie
nicht ganz so viel Zähne zu erhalten. So hat ein ungefähr 18 mm
langes Individuum höchstens 6 Zähne und das erst auf dem 11.—12.
Borstensegment. Dasselbe Individuum hat auf den Borstenseementen
5—18 folgende Anzahl Hakenborsten: 2, 4,5,5,5,5,5,4,5,4 4,
3, 3, 2. Ein vielleicht etwas größeres Individuum hat auf dem
9. Borstensegment 6 Hakenborsten, d. h. die bei dieser Form be-
obachtete größte Anzahl.
Die Haarborsten stimmen nahe mit denen der Hauptart überein.
Größe. Das größte beobachtete Individuum erreicht eine Länge
von 21 mm; 1 anderes Individuum ist 18 mm lang bei einer größten
Dicke von 0,4 mm.
Röhre. Röhren ziemlich dünn mit verhältnismäßig großen,
ziemlich spärlich sitzenden Sandkörnchen, Schalenfragmenten usw.
Die Röhren sind in mehreren Fällen lose an Schalen oder Steinen
befestigt; einige Individuen sind in Gängen in toten Modiola-Schalen
Skandinavische und arktische Maldaniden. 57
eefunden worden. Im letztern Fall ist das Häutchen der Röhre von
sewöhnlichem Aussehen, die Bedeckung mit Sand usw. natürlich
ganz unbedeutend und durchaus nicht zusammenhängend. Vermut-
lich sind die Röhren niemals frei, doch können eine Reihe der be-
obachteten Individuen derartige Röhren gehabt haben, da nähere
Aufzeichnungen über diese fehlen.
Fundnotizen. Trondhjemsfjord, Skjörnfjord: Örlandsbugten,
ca. 50 m, Schalen mit etwas Steinen. 4 Indiv. Südlich von
Skjeghaugflua, 30—50 m, Schalen. 4 Indiv.
Notoproctus oculatus var. arctica n. var.
(Taf. 1, Fig. 38; Taf. 7, Fig. 231—234).
Wenigstens die größern Individuen mit brauner
Färbung. (17—)18 Borstensegmente Die Borsten-
segmente 1—4 an kleinen Individuen hauptsächlich
mit mehr oder weniger reduzierten Hakenborsten, an
srößern Individuen allmählich hauptsächlich schmale
Stacheln. Röhren vermutlich stets frei.
Färbung. Größere Individuen stimmen bezüglich der Färbung
ziemlich nahe mit der Hauptart überein, kleinere haben dagegen
schwächere oder überhaupt gar keine braune Färbung.
Äußerer Körperbau. Bei dieser Form hat der Bau der
Proboscis zum Teil beobachtet werden können; bei einem Individuum
(Fig. 38) ist dieselbe nämlich ausgestülpt. Die Proboscis scheint
eine nach hinten ziemlich weite, dünnwandige und papillenlose Blase
zu bilden. Der vordere Teil oder die Vorderwand der Proboseis ist
sehr kurz. Rings um den weitesten Teil der Proboscis herum ver-
läuft von der einen Seite zur andern ein schwaches Drüsenband.
14!) von 16 untersuchten vollständigen Individuen besitzen 18
Borstensegmente und 3 borstenlose hintere Segmente. Die 2 übrigen
Individuen, das eine von Godhavn und das andere von 74° 55‘ n. Br.,
17° 59° w. L. scheinen 17 Borstensegmente zu besitzen. Es ist in-
dessen ungewiß, ob in diesen Fällen eine wirkliche Verminderung
der Segmentanzahl vorliegt, denn es ist möglich, daß das Segment
nach dem 17. Borstensegment nur mehr oder weniger der Borsten
entbehrt, während gleichzeitig die normalen hintern, borstenlosen
Segmente vorhanden sind, m. a. W. daß hier 17 borstentragende
und 4 hintere, borstenlose Segmente vorhanden wären. Außerdem
1) Ein Teil dieser ist unter Fundnotizen besonders hervorgehoben.
58 Ivar ARWIDSSoN,
kann eine vorhergehende Regeneration die Entscheidung in den
einzelnen Fällen erschweren.
Hautdrüsen. Die Drüsen stimmen nahe mit denen der
Hauptart überein.
Borsten. Die Stacheln oder Hakenborsten der 4 vordersten
Borstensegmente sind ziemlich schwankend.
Im jungen Zustand besitzen offenbar die Tiere mehr oder
weniger ausgebildete Hakenborsten auf den 4 vordersten Borsten-
segmenten und erhalten erst später rein ausgebildete Stacheln.
Möglicherweise verhalten sich die Hauptart und var. minor in der
gleichen Weise, aber der Mangel an kleinern Individuen hat hier
die Beantwortung der Frage unmöglich gemacht. Die Verhältnisse
bei der arktischen Form gehen u. a. aus der Untersuchung 16 sehr
kleiner Individuen von 73° 3’ n. Br., 18° 30‘ ö. L. hervor. Diese Indi-
viduen scheinen alle nur 1 Hakenborsten-Stachel an jedem Parapodium
zu besitzen. Die 6 kleinsten besitzen hauptsächlich reduzierte Haken-
borsten, 2zähnige auf dem 1.—2. bis 4zähnige auf dem 4. Borsten-
segment; auf dem 3.—4. Borstensegment sind sie teilweise fast normal,
ja, auf dem letzten Segment völlig normal, jedoch mit spärlichen
Härchen. 3 etwas größere Individuen haben Stacheln auf dem
3.—4. oder 2.—4. Borstensegment, im übrigen 2zähnige reduzierte
Hakenborsten. Die 7 größten Individuen haben durchgehends
Stacheln.
Von 13 andern Individuen besitzen nur 2 verhältnismäßig grobe
von 74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L. ausschließlich Stacheln auf den frag-
lichen Segmenten. Von den übrigen sind 2 hier näher zu erwähnen.
Das eine, 25 mm lang, von 80° 40' n. Br., 4° 5‘ ö. L., besitzt auf den
3 vordersten Borstensegmenten nach innen zu mehr oder weniger
schmäler werdende, gerade Stacheln, die jedoch einen deutlichen
Absatz vor der Spitze haben (Fig. 231); auf dem 4. Borsten-
segment ist auf der einen Seite ein Stachel, der fast des genannten
Absatzes entbehrt, und auf der andern Seite eine fast normal aus-
gebildete Hakenborste mit 4 Zähnen und Härchen vorhanden. Außer-
dem findet sich auf der einen Seite des 2. Borstensegments eine
Borste, zunächst gleich der in Fig. 232 abgebildeten. Das andere
Individuum von 74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L. besitzt auf dem 1. Borsten-
segment eine sehr schwach ausgebildete Hakenborste, bei welcher
der rudimentäre 1. Zahn fast geradeaus steht und die außerdem
noch 3 Zähne besitzt; Härchen fehlen (Fig. 232). Auf dem nächsten
Segment finden sich ungefähr gleichartige, jedoch etwas mehr ge-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 59
bogene Borsten. Auf dem 3.—4. Borstensegment ziemlich normale
Hakenborsten mit 4 Zähnen, jedoch ohne Härchen.
Außer dem oben erwähnten Exemplar mit doppelten Borsten ist
noch eins beobachtet worden. Ein Individuum von 74° 55‘ n. Br.,
17° 59' w. L. besitzt nämlich auf der einen Seite des 1. Borsten-
segments 2 gerade Stacheln; im übrigen einzelne Stacheln bis zum
3. Borstensegment incl, während dagegen das nächste Segment mehr
oder weniger normale Hakenborsten besitzt, eine an jeder Parapodie.
Die vollausgebildeten Hakenborsten finden sich vom 5. Borsten-
seement an, wo sie 4—5 Zähne besitzen. Allmählich kommt ein
6. Zahn hinzu, der sich jedoch nur ungefähr bis zum 10. Borsten-
segment erhält, wo er übrigens bei kleinern Individuen an den
obern Borsten fehlt. Nach hinten zu beträgt die Anzahl der Zähne
durchgehends 5. Vel. im übrigen Fig. 233. Die Anzahl der Haken-
borsten auf dem 5.—17. Borstensegsment (das darauffolgende er-
mangelt der Borsten!) eines 12 mm langen und nahezu 0,5 mm
dicken (ziemlich zusammengezogenen) Individuums von 74° 55’ n. Br.,
17597 walesbettastt resp! 73,:5,19,:5,'4,,4,74,'4,.3,13,.3,.2,2. Das
srößte bekannte Individuum (siehe unten) besitzt auf dem 5.—18.
Borstensegment resp. 2, 4, 5, 6, 5, 5,5, 4, 4, 4, 4, 4, 3, 3 Haken-
borsten.
Die Haarborsten scheinen nahe mit denen der Hauptart überein-
zustimmen. Die Form der mit breitem Saum versehenen, hintern Haar-
borsten auf dem 1. Borstensegment ist in Fig. 234 wiedergegeben.
Langspitzige hintere Haarborsten sind nicht beobachtet worden,
dies dürfte aber darauf beruhen, daß die Spitzen an den Borsten
der hintern Segmente durchgehends abgebrochen waren.
Gröbe. Das größte beobachtete Individuum, von 80° n. Br.,
4° 33‘ 6. L., mißt in sehr gestrecktem Zustand 32 mm.
Röhre. Die Röhren sind ziemlich dünn, nach außen haupt-
sächlich aus Sandkörnern in einer Schicht bestehend; außerdem ver-
schiedenes andere Material, wie z. B. Schwammspicula. Befestigte
Röhren sind nicht bekannt, dagegen freie in großer Anzahl, die
meisten jedoch kleinen Individuen angehörig, die durch Feinsieben
von Schlammproben erhalten worden. Das oben erwähnte 32 mm
lange Individnum besitzt eine Sandröhre.
Fundnotizen. Sämtliche hier erwähnten Individuen sind
Eigentum des Reichsmuseums in Stockholm.
80° 40‘ n. Br., 4° 5’ ö. L., feiner Schlamm, 610 m. 1 Indiv.
(18 Borst.-Segm.).
60 Ivar ARwıDSssoN,
80° n. Br., 4° 33° ö. L., 1690 m. 1 Indiv. (18 Borst.-Segm.).
77° 25° n. Br., 27° 30° ö. L., gelbbrauner Schlamm, 160 m,
Bodentemp. —1,71° C. 4 Indiv.
Belsund (West-Spitzbergen), Ostseite der Eders-Insel, feiner
schwarzgrauer Schlamm, 42 m. 5 Indiv.
75° 58° n. Br., 13° 18° ö. L., grauer Schlamm, 350 m, Bodentemp.
—+2,173° C. 10 Indiv.
73° 3 n. Br., 18° 30' ö. L., grauer Schlamm, 410 m, Bodentemp.
+2° C. 50 Indiv.
72% 10/7m. Br. 202037, Schlamm) 355 402m 7. 17 IdW:
(18 Borst.-Segm.).
71° 5‘ n. Br., 20° ö. L., mit Schlamm gemischter Kies, 225 m.
1 Indiv. (18 Borst.-Segm.).
74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L., Schlamm, etwas Sand und Steinchen,
350 m. 11 Indiv., davon weniestens 5 mit 18 Borstensegmenten.
72° 56‘ n. Br., 24° 49' w. L., grauer Schlamm mit etwas Stein-
chen und Sand, 125 m. 3 Indiv.
Godhavn (West-Grönland), Schlamm, 125 m. 1 Indiv.
Unterfam. Rhodininae n. subfam.
Die Nuchalorgane bilden etwas spitze und gegen-
einander schwach gebogene Bogen. Eine Kopfscheibe
fehlt. Vor der Grenze zwischen dem 1. und 2. Borsten-
segment sind keine Grenzen zu sehen. Die übrigen
Segmentgrenzen (mit Ausnahme der zwischen dem 9.
und 10.Borstensegment)sind deutlich. Hintere borsten-
lose Segmente sind vorhanden, sie sind aber nicht be-
sonders ausgebildet. Der Analzapfen verhältnismäßig
groß. Nephridien in wenigen Segmenten. Die zahl-
reichenund sehr kleinen Hakenborstensind alledurch
ihren nach außen stark erweiterten und wenig abge-
setzten Teil ausgezeichnet und entbehren eigent-
licher Härchen; die kleinern Zähne sind mehr oder
weniger undeutlich. . Wenigstens die vordern Haken-
borstensegmente besitzen doppelte Reihen von diesen
Borsten. Die vordern Haarborsten auf den vordern
Segmenten mit 2 Säumen; weiter hinten ist nur der
untere vorhanden, und gleichzeitig ist der Stamm
Skandinavische und arktische Maldaniden. 61
stark verbreitert. Die Säume der hintern Haarborsten
ganz, die Spitzen nicht verbreitert oder gezähnelt.
Die Nephridien münden, bei den untersuchten Arten, etwas
unter und dicht vor den Hakenborstenreihen.
Der innere Teil der Hakenborsten wird, verglichen mit denen
anderer Gruppen, deutlich durch einen Absatz auf der Rücken-
seite und einen gegenüberstehenden runden Vorsprung auf der
untern Seite begrenzt. Härchen fehlen, wohl aber findet sich
zwischen dem letzterwähnten Vorsprung und dem großen Zahn
eine mehr oder weniger hervorragende Partie, in gewissen Fällen
mit einer schmälern Verlängerung, die offenbar den Härchen oder
wenigstens der Basis derselben bei den übrigen Gruppen ent-
spricht. Der Hals ist nicht schräg gestreift; die Fibrillen des großen
Zahns gehen deutlich durch den Hals borsteneinwärts weiter.
Die verbreiterten vordern Haarborsten auf den hintern Seg-
menten sind sehr dünn und durchsichtig, und ihr Stammteil ist
etwas schräg gestreift, welch letzteres auf eine ganz besondere Ent-
stehungsweise deutet.
Gattung Rhodine MALMGREN.
Ithodine MALMGREN (27, p. 189).
Ocellen fehlen. Kurzer deutlicher Kiel zwischen
den Nuchalorganen. Die Proboscis bildet einen hinter
dem Mund belegenen, runden Körper, der in einen
srößern vordern und einen kleinern hintern Teil ge-
teilt ist, beide mit einem quergehenden Band von Pa-
pillen. Vor den Parapodien des langgestreckten
1. Borstensegments findet sich auf dem Rücken eine
quergestellte (besonders durch die Dicke der Cuticula
ausgezeichnete) Leiste. Das 2. und das 3. Borsten-
segment tragen nach vorn gerichtete und die hintern
Segmente (von einem bestimmten Segment an) nach
hinten gerichtete Kragen; an den Segmentgrenzen, W0
Kragen vorhanden sind, ist der Körper stark einge-
kniffen. Die Borstensegmente 1—8 tragen Parapodien
vor der Mitte. Die Haarborsten sitzen in breiten
Ansammlungen auf den vordern Borstensegmenten (vor
allem dem 4.—8.) und sind von den Hakenborsten be-
62 Ivar Arwınsson,
trächtlich entfernt. Die Grenze zwischen dem 9. und
10. Borstensegment fehlt (oder ist undeutlich). Die
Seemente zunächst hinter dem 10. Borstensegment
nehmen bedeutend an Länge zu; sodann nehmen sie an
Länge wie an Dicke ab. Der Anus zentral mit ziem-
lich rundem Analzapfen Die Zahl der Borstenseg-
mente ist bedeutend und nimmt während des Wachs-
tums des Tiers zu; hintere borstenlose Segmente
wahrscheinlich wenige und möglicherweise (bei den
betr. Arten) der Zahl nach schwankend. Vor allem die
Borstensegmente 2—9 besitzen starke Hautdrüsen. Die
Hakenborsten beginnen auf dem 5. Borstensegment
und sitzen hier und auf den folgenden Segmentenin
doppelten Reihen; voneinem der letzten nicht kragen-
tragenden Segmente an sitzen die Hakenborsten in
einfachen, hintern Reihen. Schmale, freie Röhren.
Diese Tiere sind außerordentlich empfindlich, besonders sind
ihre hintern, stark durchsichtigen Segmente leicht der Gefahr aus-
gesetzt, von dem übrigen Körper abgerissen zu werden.
Eine Proboseis ist nur bei Ah. loveni und übrigens nur an kon-
servierten Individuen beobachtet worden; ihr Vorhandensein findet
sich schon in einer der MaAumeren’schen Figuren (31, tab. X,
fig. 61 A!) angedeutet; die hier sichtbare vordere kugelähnliche
Bildung entspricht offenbar dem hier unten unter dieser Art er-
wähnten gerundeten Dach der Mundhöhle, wie es in Fig. 46 zu
sehen ist.
Die vordere, auf dem Rücken befindliche quergestellte Leiste
tritt am stärksten an Individuen hervor, wo das Vorderende zu-
sammen- und heruntergezogen ist (vgl. 31, tab. 10, fie. 61 u. 61A).
Die Anzahl der Segmente, die doppelte Hakenborstenreihen
haben, und der Segmente, die (hinterer) Kragen entbehren, stellt
ganz sicher sehr wichtige Artcharaktere dar; ebenso das Aussehen
der Kragen auf den ersten hintern Kragensegmenten. Mit Aus-
nahme eines Individuums von Zrh. gracilior (siehe unten) haben die
hier untersuchten beiden Arten sich als vollständig konstant hin-
sichtlich dieser Verhältnisse erwiesen. Bei beiden Arten hören die
doppelten Hakenborstenreihen mit dem 15. Borstensegment auf, und
die hintern Kragen beginnen mit dem 17. Borstensegment. Dab
dies aber nicht für die ganze Gattung charakteristisch ist, geht
aus einer von Südgeorgien von der Schwedischen Südpolexpedition
Skandinavische und arktische Maldaniden. 63
1901—1903 heimgebrachten Art hervor, wo die entsprechenden
Borstensegmente das 14. und 18. sind, jedoch findet sich schon auf
dem 17. eine Andeutung zu einem Kragen (wenigstens auf der einen
Seite bei einem Individuum).
Die obern Parapodienzipfel sind schwach auf dem 1. Borsten-
seement, dann nehmen sie nach hinten hin zu und sind, wie erwähnt,
vor allem auf dem 4.—8. Borstensegment besonders stark entwickelt.
Wenn diese breiten Parapodienzipfel richtig ausgestreckt sind, , wie
in Fig. 52, so zeigen sie, daß die vordern Haarborsten, die übrigens
verhältnismäßig stark sind, in dem dünnen Rand selbst austreten,
daß aber die hintern Haarborsten etwas auf die hintere Fläche hin
verschoben sind. Die untersten Borsten scheinen aus einer gemein-
samen Tasche hervorzugehen. An Individuen mit mehr zusammen-
gezogenen Parapodienzipfeln ist diese Anordnung nicht zu sehen,
statt dessen wird hier, in Übereinstimmung mit Beobachtungen an
den übrigen Gruppen, eine vordere, übrigens auf dem 2.—9. Borsten-
segment stärkere Partie und eine hintere Partie, die auf den hintern
Segmenten fehlt, beobachtet; hier sind im übrigen die Haarborsten-
ansammlungen schwach, an Breite ungefähr gleich den entsprechenden
bei den übrigen Gruppen. Die Haarborsten stehen auf den vordern
Segmenten mehr vor den Hakenborsten, als es bei den übrigen be-
kannten Maldaniden der Fall ist.
Die Hakenborsten sitzen in den doppelten Reihen, hier übrigens
halb so dicht wie in den einfachen, gegeneinander gerichtet, m. a. W.
der große Zahn auf den Borsten ist in der vordern Reihe nach hinten
und in der hintern Reihe nach vorn gerichtet. In den einfachen
Hakenborstenreihen sitzen die Borsten in derselben Weise wie die in
den hintern der doppelten Reihen.
TAUBER ist der erste, der vollständige Individuen des fraglichen
Tiers beobachtet hat (69, p. 122); er erwähnt 35—57 Borsten-
segmente, davon das 17.—28. sehr lang; ferner 1(—2) hintere,
borstenlose Segmente, und schließlich faßt er den Anus als sub-
dorsal auf.
Außer den hier unten behandelten Arten sind noch 2 Arten
bekannt, nämlich
Rhodine attenuata Verrıun (52, p. 610; 77, tab. 9, fig. 2),
Rhodine sima EHLERS (89, p. 189).
Der vorderste Körperteil bis zum 1. Borstensegment bei dem
übrigens abgebildeten Typusexemplar für die letztere Art ist offen-
64 Ivar ArwıDsson,
bar nach einer frühern Verstümmelung bei weitem nicht wieder-
gewachsen. Das abweichende Aussehen des Tiers erklärt sich auf
diese Weise ganz natürlich, während es sich gleichzeitig zeigt, dab
auch diese Art (in voller Übereinstimmung mit obenstehender
Gattungsdiagnose) der Hakenborsten auf den 4 ersten Borsten-
seementen entbehrt.
Rhodine loveni MALMGREN.
(Taf. 2, Fig. 39a—52; Taf. 7, Fig. 235—236; Taf. 11, Fig. 346—347.)
Rehodine loveni MALMGREN (27, p. 189; 31, p. 209, fig. 61).
Rhodine loveni MALMGREN var. robustior 'TAUBER (69, p. 123).
Die vordern Papillen der Proboseis in 4—5 Reihen,
ziemlich niedrig und an Stärke nach vorn hin ab-
nehmend. Die hintern Papillen in 3 Reihen, die vor-
dersten am größten, etwas konisch. Der vorderste
Teil des Körpers vor dem 2. Borstensegment ziemlich
kurz und grob. Die Kragen des 2. und 3. Borsten-
segments deutlich, aber schwach in der Mitte der
Rückenseite eingeschnitten. Die hintere Kragenreihe
beginnt mit einem ziemlich kleinen, aber voll aus-
gebildeten Kragen auf dem 17. Borstensegment; nach
hinten zuwerdendieKragen ziemlich bedeutend, nicht
zum wenigsten im hintersten Teil des Körpers; die
Kragen sind in der Mitte des Rückens tief ein-
geschnitten; ihr Rand ist glatt. Nephridien im 5.—9.
Borstensegment. Das 3. Borstensegment besitzt in
seinem hintern Teil um die Bauchseite und die Seiten
herum außer andern Hautdrüsen ein besonders stark
ausgebildetes,aberschmalesDrüsenband. Die hintern
Kragen besitzen sowohl innerealsäußere Drüsen. Die
Hakenborsten sitzen in doppelten Reihen bis zum
15. Borstensegment inkl. Auf der Mehrzahl der Haken-
borsten ist der innen vor dem großen Zahn gelegene
Zapfen mehr oder weniger verlängert. Röhren nicht
starr, mit einer ziemlich dünnen Schicht Schlamm.
Färbung. Nach einem ziemlich großen lebenden Individuum
aus dem Gullmarfjord am 25. Juli 1901. Das Vorderteil bis zum
1. Borstensegment incl. ist hell, durchsichtig gelatinefarbig und ganz
vorn etwas rötlich. Das 2. Borstensegment gleicht dem vorher-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 65
gehenden, jedoch haben der Kragen und eine hinter dem Kragen
liegende, die Rückenseite nicht umschließende Drüsenpartie einen
schwachen Stich ins Braungelbe. Die entsprechenden Partien des
3. Borstensegments sind hell gelbbraun, die Färbung im übrigen
etwas gelblich. (Das Drüsenfeld ist bei kleinern Individuen in der
Regel auf diesem wie dem folgenden Segment mehr rein weiß als
bei größern Individuen.) Der hintere Teil des Segments gleicht dem
entsprechenden auf dem folgenden Segment. Das 4. Borstensegment
hat ein hell gelbbraunes Band, das, die Bauchseite umschliebend,
wo es am breitesten ist, nach oben zu schmäler wird und auf jeder
Seite vor den Haarborsten endet. Vor diesem Band ein weißliches
Feld, das jedoch ganz vorn auf der Unterseite von einem schmalen
gelbbraunen Band begleitet wird und auf der Oberseite einem nach
hinten zu schnell schmäler werdenden gelblichen Felde Platz macht.
Der hinterste Teil des Segments ist ringsherum „graulich“-blutrot,
welche Färbung sich außerdem auf der kückenseite keilförmig weit
nach vorn zwischen die Parapodien erstreckt. Zwischen dieser Partie
und dem erstgenannten Bande liegt eine gelbliche Partie, die auf
dem Rücken zu beiden Seiten sich nach der vordern, gleichfarbigen
Partie hin erstreckt. Das 5. Borstensegment besitzt ein rötlich-
gelbbraunes, am Vorderrande etwas helleres Drüsenfeld; die Partie
oberhalb der Parapodien graulich-weiß; das Segment im übrigen
nahezu graubraun (mit einer gleichsam hindurchleuchtenden blutig
rötlichen Färbung). Die Borstensegmente 6—9 gleichen ziemlich
dem 5. Die folgenden Segmente haben etwas von der Grundfärbung
der vorhergehenden; die weiter nach hinten auftretenden Kragen
sind hell, welche Färbung zumeist auf ihren Drüsen beruht.
Äußerer Körperbau. Das Vorderende ist ziemlich grob,
besonders die Partie hinter dem ersten Paar Parapodien verhältnis-
mäßig kurz. Die Lage der Nuchalorgane, der dazwischenliegende
Kiel und die querstehende, etwas weiter nach hinten auf der Rücken-
seite befindliche Leiste sind aus Fig. 39 und 42 ersichtlich.
Die völlig ausgestülpte Proboseis ist nur an einem einzigen In-
dividuum beobachtet worden, dessen Konservierung in FLEMmMInG’scher
Flüssigkeit sich indessen als äußerst vorteilhaft erwiesen hat. Die
Proboscis ist nur hinter dem Munde selbst ausgebildet und aus
2 Teilen zusammengesetzt; der vordere, fast halbkugelförmig, ist
teils nach vorn hin in der Medianlinie wie eingekniffen, teils besitzt
er etwas vor seinem breiten Papillenband eine schwach rinnen-
förmige quere Vertiefung; der hintere Teil der Proboseis wird
5
66 IvAr ARwIDSssonN,
von einem von dem vordern durch eine tiefe Furche wohl ge-
schiedenen, ziemlich dicken Wulst gebildet, der auf seinem äußersten
Teil mit Papillen bekleidet ist. Fig. 47 und 48 zeigen diese
übrigens in Worten schwer zu beschreibenden Verhältnisse. Vor
der Proboseis, also vor dem eigentlichen Eingang zum Oesophagus,
scheint das Munddach (Fig. 47) eine nach vorn hin durch eine
seichte, schmale Furche abgesetzte Partie zu bilden. Weiter nach
vorn folgt dann die Unterseite der eigentlichen Kopfspitze mit einem
deutlichen Drüsenband.
Die Papillen, die auf dem vordern Teil der Proboscis liegen,
bilden in 4 (5) Reihen ein nach den Seiten schmäler werdendes
Band; die hinterste Reihe (Fig. 47) ist am stärksten ausgebildet,
die vordern nehmen an Stärke ab. Die Papillen auf dem hintern,
wulstförmigen Teil der Proboscis sind bedeutend kräftiger; die
vordersten dieser Papillen, die ziemlich hoch sind (Fig. 47), sind am
größten und ungefähr 30 an der Zahl; es folgen dann 2 Reihen an
Größe abnehmender Papillen, wovon besonders die hintersten ziemlich
undeutlich sind und im übrigen sich nicht so weit nach den Seiten
hin erstrecken wie die vordersten. Fig. 43 zeigt diese Papillen,
gerade von außen her gesehen. Fig. 46 und 47 veranschaulichen die
Proboseis in zwei andern Lagen; in beiden sieht man die hintern und
vordern Papillen, von welchen die letztern in Fig. 46 ein ungefähr
dreieckiges Feld zwischen den erstern einnehmen. Das Dach der
Mundhöhle nach vorn hin bildet in diesen Lagen — siehe besonders
Fig. 46 — gleichsam einen runden Wulst.
Der Kragen des 2. Borstensegments ist auf der Rückenseite
deutlich, obwohl seicht eingeschnitten (Fig 39a); der Kragen, der
einen vollkommen glatten Rand hat, nimmt langsam an Länge nach
der Mittellinie der Bauchseite hin zu. Der Kragen des 3. Borsten-
seements ist ziemlich gleich dem des vorhergehenden, jedoch etwas
kürzer als dieser, besonders auf der Bauchseite; vgl. Fig. 42.
Die Länge der nächstfolgenden Segmente in ausgestrecktem
Zustande hat nicht bestimmt werden können; vgl Fig. 42. In mehr
oder weniger zusammengezogenem Zustande zeigen die Borsten-
segemente 4-9 auf der Rückenseite 2 Paar Wülste (Fig. 44). Die
Wülste des vordern Paars, das vor und zwischen den Haarborsten
der Parapodien liegen, sind außer in ihrem hintern Teil auf dem
4. Borstensessment wohl voneinander geschieden; auf dem 9. Borsten-
segment sind sie mehr als auf den übrigen geschieden (Fig. 45):
die Länge nimmt etwas nach hinten zu ab, besonders auf dem 8.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 67
und 9. Borstensegment. Nach den Seiten zu sind diese Wülste
wenig gegen die hier stark ausgebildeten Drüsenfelder abgegrenzt.
Die hintern Wülste, wovon die auf dem 4. Borstensegment am
längsten, im übrigen aber am wenigsten deutlich sind, liegen gerade
hinter den Haarborsten; ihre hintern Enden sind etwas voneinander
abgebogen. Die Länge dieser Wülste nimmt übrigens ziemlich
schnell nach hinten zu ab, so daß sie auf dem 9. Borstensegment
nur unbedeutend hinter die Drüsenfelder reichen, die hinter den
Hakenborsten liegen. Auf dem 10. Borstensegment sind die beiden
Paar Wülste deutlich kleiner als auf dem vorhergehenden Segment
und außerdem auf jeder der beiden Seiten deutlich vereinigt. Das
vordere Paar liegt weit auseinander, das hintere ist sehr kurz. Auf
dem nächsten Segment wie auch auf den folgenden nehmen diese
Bildungen ziemlich rasch an Größe ab, besonders der hintere Teil,
der nun vollständig mit dem vordern verschmilzt, indem das Ganze
einen bogenförmigen Wulst auf jeder Seite rings um die Haarborsten
bildet. Von dem 1. hintern Kragensegment an hören diese Bil-
dungen auf.
Von dem 16.—17. Borstensegment an haben ungefähr 10 Seg-
mente eine bedeutende Länge, die vielleicht nach hinten zu etwas
zunimmt; die längsten sind mindestens 7mal so lang wie breit. Die
senauern Längenverhältnisse der Segmente sind indessen ziemlich
schwer festzustellen, zumal da die Tiere sehr empfindlich sind und
oft Verstümmelungen aufweisen. Die hintern Segmente nehmen in-
dessen allmählich ab und sind schließlich ziemlich kurz (Fig. 50).
Ebenso konstant wie die doppelten Hakenborsten mit dem
15. Borstensegment aufhören, ebenso konstant ist das 17. Borsten-
segment das erstere hintere Kragensegment (an einer Mehrzahl von
Individuen beobachtet). Der Kragen auf diesem Segment ist ver-
hältnismäßig ziemlich kurz (Fig. 42 u. 51); er geht indessen voll-
ständig rings herum, allerdings kürzer auf der Unterseite, von wo er
sich nach den Seiten hinauf erweitert, um auf der Rückenseite stark
eingebuchtet zu sein. Der Kragen, dessen Rand vollständig glatt
ist, ist auf der Rückenseite mehr nach vorn zu befestigt als auf der
Bauchseite. Auf den folgenden Segmenten nimmt der Kragen
allmählich an Länge zu, während gleichzeitig sein Ansatz noch
etwas schräger wird; im übrigen bleibt sein Aussehen ziemlich un-
verändert. Zu beachten ist jedoch, daß der Kragen, während seine
Länge ziemlich bedeutend zunimmt, auf der Unterseite sich etwas
einbuchtet (vgl. Fig. 42 u. 50).
5*
68 Ivar ARrWwIDSsoN,
Das einzige vollständige Individuum, das untersucht worden,
besitzt 40 Borstensegmente, wovon das letzte das letzte kragen-
tragende Segment ist und übrigens Haarborsten nur auf der einen
Seite trägt (vgl. unter Größe!). Zu hinterst folgt dann wenigstens
ein schwach angedeutetes Segment mit Anlage zu einem Kragen.
Auch noch in einigen andern Fällen sind 1—2 schwach entwickelte,
hintere, borstenlose Segmente beobachtet worden. Wahrscheinlich
finden sich solche Segmente normalerweise, zumal da die Anzahl
der Segmente dieser Tiere mit dem Wachstum zunehmen dürfte; ob
dageesen die Anzahl dieser Segmente eine bestimmte ist und wie
groß dann die Anzahl in normalen Fällen ist, ist ungewiß. Eine
Reihe Individuen, wie z. B. das in Fig. 50 abgebildete, besitzt Keine
solchen Segmente, wenigstens keine sichtbaren; hier kann eine frühere
Verstümmelung die Verhältnisse verändert haben. Dieselbe Figur
zeigt indessen deutlich den Analzapfen und die nach hinten ge-
richtete Analöffnung.
Die Borstensesmente 5—9 besitzen Nephridien (ra Fig. 40 u.
42); auf der letztern Figur sind die Mündungen der Organe, die
übrigens etwas unter und vor den untersten Hakenborsten gelegen
sind, auf dem 6.—9. Borstensegment angedeutet.
Hautdrüsen. Außer mehr oder weniger dicht stehenden
Drüsen finden sich zerstreute Drüsen fast überall in der Haut.
Aus den Figuren geht die Drüsenverteilung ziemlich genau
hervor; es mag jedoch auf Folgendes hingewiesen werden. Starke
Drüsen finden sich unmittelbar vor den Nuchalorganen (Fig. 39).
Rings um den eigentlichen Vorderrand des Kopfs (Fig. 42) oder
dicht unter diesem (Fig. 47), je nach der Kontraktion dieser Teile,
verläuft ein schmales, aber kräftig entwickeltes Drüsenband. Die
Innenseite der Kragen des 2. und 3. Borstensegments entbehrt der
Drüsen. Auf dem letztern Segment bemerkt man vor allem ein
schmales, sehr dichtes und stark ausgebildetes Drüsenband im hintern
Teil des Segments, dessen Rückenpartie es jedoch nicht umfaßt. Im
übrigen ist das Segment zu großen Teilen drüsenführend; zu be-
achten ist, daß man hier wie auch auf großen Teilen des folgenden
Segments (im Gegensatz zu den betr. Figuren, ausgenommen Fig. 44)
nur eine geringe Anzahl mehr abgesonderter oder besonders hervor-
tretender Drüsen sehen kann. Die Hauptmasse besteht deutlich aus
sehr dicht, vielleicht etwas tiefer gelegenen Drüsen, die diese Partien
in gefärbtem Zustand als sehr homogen erscheinen lassen. Das
4. Borstensegment besitzt an einem mittelgroßen Individuum ungefähr
Skandinavische und arktische Maldaniden. 69
folgende Drüsenfelder. Die vordern (obern) Wülste (siehe S. 66!)
sind ziemlich stark drüsenführend (in Fig. 39a ziemlich schwach
hervortretend), die hintern dagegen nicht durch Drüsen ausgezeichnet,
Nahe dem Vorderrand findet sich ein zwischen den Wülsten rings
um die Unterseite ziehendes schmales Band. Ein ähnliches, aber
breiteres und hauptsächlich aus dichter und „tiefer“ gelegenen Drüsen
bestehendes Band findet sich unter den Parapodien; es endet nach
oben zu in einer etwas nach vorn aufsteigenden Spitze auf jeder
Seite. Bei größern Individuen nehmen die Drüsen recht bedeutend
zu. Die vordern Wülste sind über ihre ganze Fläche hin stark
drüsenführend; die hintern besitzen eine Reihe Drüsen am Rande,
besonders nach der Mittellinie zu. Das Band unter den Parapodien
verbreitert sich und wird etwas stärker, besonders durch das Hinzu-
treten „oberflächlicher* Drüsen, am deutlichsten ganz hinten, wo
diese mit den um die hintern Wülste herum vorhandenen Drüsen
zusammenhängen. Dieses 4. Borstensegment zeichnet sich im übrigen
deutlich durch einen ganz besondern Bau der Haut aus, indem das-
selbe bei Formolbehandlung zum größten Teil eine ziemlich tief
braunrote Färbung annimmt, während gleichzeitig alle übrigen Seg-
mente weißlich werden.
Die Drüsen der Borstensesmente 5—9 dürften geeigneterweise
zusammen beschrieben werden können (nach einem ziemlich großen
Individuum). Die vordern Wülste sind auf dem 5.—6. Borsten-
segment stark drüsenführend, dann abnehmend (Fig. 44), besonders
nach den Seiten zu, und auf dem 9. Borstensegment fast ohne
Drüsen (Fig. 45). Die hintern Wülste sind am Rande schwach und
nach hinten zu im übrigen abnehmend drüsenführend. Vor den
Parapodien sind die Segmente mit Ausnahme der Wülste dicht
drüsenführend, aber auf den hintern Segmenten etwas abnehmend.
Auf diesen Drüsenfeldern ist vor allem der Vorderrand, aber auch
die Gebiete nächst den Parapodien durch deutliche, oberflächliche
Drüsen ausgezeichnet. Das Drüsenfeld nimmt auf den hintern Seg-
menten ab und ist ziemlich schwach auf dem 9. Borstensegment.
An einem einzigen, mißgebildeten Individuum finden sich ähnliche
Drüsen auch vor den Parapodien auf der rechten Seite des
10. Borstensegments.
Auf den Segmenten hinter dem 9. Borstensegment finden sich
vor und hinter den Parapodien ziemlich starke kleine Drüsenbänder,
die mit wenigstens von dem 8. Borstensegment an längs dem Bauch-
mark sich erstreckenden Drüsenbändern zusammenhängen, welch
70 Ivar Arwınsson,
letztere nach hinten zu jedoch bald nach dem 16. Borstensegment
verschwinden. Die Drüsenbänder vor den Parapodien verschwinden
zum großen Teil nach hinten zu; die hintern Bänder nehmen da-
gegen nach hinten hin zu, wo sie sich auf der Rückenseite ver-
einigen. Die Kragen selbst sind auf der Außenseite ziemlich deut-
lich drüsenführend; diese Drüsen sind am schwächsten auf der '
Rückenseite und verschwinden im übrigen fast vollständig auf den
hintern Segmenten. Die Innenseite der Kragen besitzt ziemlich
reichlich Drüsen, jedoch mit einer besonders auf den vordern Kragen
deutlichen Unterbrechung auf der Rückenseite (vgl. Fig. 51). Auf
den hintern Segmenten werden diese innern Drüsen indessen schließ-
lich ziemlich schwach.
Borsten. Die Hakenborsten, die in doppelten Reihen auf dem
5.—15. Borstensegment sitzen, sind, abgesehen davon, daß die obern,
ältern Borsten deutlich am kleinsten sind, einander sehr ähnlich.
Auf dem 5. Borstensegment fehlt meistenteils die feine Verlängerung,
die sonst an dem kegelförmigen Zapfen innen vor dem groben Zahn
vorhanden ist (vgl. Fig. 235). Die Hakenborsten sind im übrigen da-
durch ausgezeichnet, daß der Absatz auf der Rückenseite der Borste
ziemlich kräftig und daß der runde Vorsprung auf der andern
Seite der Borste verhältnismäßig klein ist und ziemlich weit nach
innen zu sitzt. Indessen wird derselbe auf den hintern Segmenten
etwas kräftiger und mehr den entsprechenden bei Ah. gracilior ähn-
lich. Außer dem großen Zahn besitzen die Hakenborsten 2—3 un-
deutliche Zähne. Die Hakenborsten der hintersten Segmente sind
ziemlich schwach und entbehren ganz hinten der feinen Verlängerung
an dem Zapfen innen vor dem großen Zahn.
Ein ungefähr 110 mm langes Individuum aus dem Gullmarfjord
besitzt in jeder der beiden Reihen auf dem 5.—15. Borstensegment
resp. 40, 45, 47, 50, 55, 63, 65, 65, 62, 60, 60 Hakenborsten; und
in der einfachen Reihe der folgenden Borstensegmente verhält sich
die Anzahl der Hakenborsten folgendermaßen:
19.2785: 21.: 40; DIET ATE 3932929: DT
17.2 60: 23292: 29.: 26; DDR 22: 40.: 6
19.: 48; 29. 27; 31.26: 37.: 24;
Die Segmente hinter dem 23. Borstensegment sind bei diesem
Individuum regeneriert, aber offenbar ziemlich vollständig; jedoch
haben die beiden letzten von neuem eine Verstümmelung erfahren
mit darauf folgender, noch nicht ganz vollständiger Regeneration.
Skandinavische und arktische Maldaniden. Al
Die vordern, verhältnismäßig groben Haarborsten lassen sich
passenderweise in 2 Gruppen einteilen, die eine die Borstenseemente
1—9, die andere die übrigen Borstensegmente des Körpers umfassend.
Die Borsten der erstern Gruppe (Fig. 346) sind durch lange
Spitzen, jedoch ziemlich kurze auf den 2 vordersten Segmenten,
ferner durch einen obern, sehr schmalen, auf den hintern Segmenten
fast verschwindenden Saum und einen untern, ziemlich stark aus-
sebildeten Saum ausgezeichnet. Dieser letztere Saum ist am
schwächsten auf dem 1.—2. Borstensegment, nimmt dann zu und
ist am stärksten ungefähr auf dem 4.—5. Borstensegment, hinter
welchen Segmenten er jedoch nur höchst unbedeutend abnimmt. Von
der größten Breite des Saums, die ziemlich weit nach innen zu liegt,
nimmt derselbe ziemlich rasch ab, jedoch seltner so plötzlich, wie
die letztgenannte Figur angibt.
Auf dem 10. Borstensegment finden sich noch in der Regel
einige zerstreute Borsten der letztgenannten Art; die Mehrzahl
Borsten hat indessen ein ganz anderes, sehr charakteristisches Aus-
sehen, vor allem durch den abgeplatteten, etwas schräg gestreiften
Stammteil ausgezeichnet. Die Borsten haben eine ziemlich kurze
Spitze und sind etwas nach oben gebogen. Der einzige, untere
Saum ist ziemlich breit; vgl. im übrigen Fig. 236. Diese breiten
Borsten sind sehr hell mit außerordentlich feinem und durchsichtigem
Saum und sind ungefähr von demselben Aussehen auf allen hintern
Segmenten, abgesehen davon, dab sie im hintersten Teil des
Körpers möglicherweise etwas gerader und schmäler werden.
Die hintern Haarborsten haben den untern Saum überall deutlich,
obwohl nirgends stark ausgebildet; er nimmt bis zum 3. Borsten-
segment zu (vgl. Fig. 347), um dann nach dem hintern Teil des
Körpers hin, wo er sehr schmal ist, abzunehmen. Der obere Saum
ist durchgehends kürzer als der untere und im vordern Teil des
Körpers mit Ausnahme des 53.—4. Borstensegments, wo sein äuberster
Teil ungefähr ebenso breit wie der andere Saum ist, schmäler als
dieser. Nach hinten zu sind die Säume ungefähr gleich breit, bald
scheint der eine, bald der andere unbedeutend breiter zu sein.
Schließlich ist zu bemerken, daß der obere Saum in gewissen Lagen
nicht oder kaum zu entdecken ist.
Größe. Da es schwer ist, vollständige Individuen zu erhalten,
vor allem solche, die nicht mehr oder weniger deutliche Spuren
früherer Verstümmelungen aufweisen, ist es nicht leicht, exakte
Maße anzugeben. . Das einzige vollständige Individuum, das vorliegt,
12 Ivar ArwIDsson,
stammt aus dem Gullmarfjord; es mißt in nicht besonders gestrecktem
Zustand ungefähr 110 mm in der Länge. Das 3. Borstensegment
ist ungefähr 2,5 mm dick; die Länge des (ziemlich stark zusammen-
sezogenen) vordern Teils bis zum 11. Borstensegment inkl. beträgt
26 mm. Es besitzt 40 Borstensegmente, wovon eine Reihe hinterer
nicht völlig normale Größe aufweist. Von großen Individuen aus
dem Gullmarfjord können folgende Mabe angeführt werden. Ein
ziemlich zusammengezogenes Individuum mißt bis zum 11. Borsten-
seement inkl. 40 mm; größte Dicke des 3. Borstensegments 3 mm;
die entsprechenden Maße bei einem ziemlich gestreckten Individuum:
56 und 2,3 mm.
seschlechtsreife. Die Art ist nicht geschlechtsreif an-
getroffen worden. Im mittlern Bohuslän dürfte die Geschlechtsreife
während des Winters oder Frühlings eintreten. Noch am 15. Januar
(1902) zeigten Individuen aus dem Gullmarfjord unreife Eier von
verschiedener Größe, z. B. von 0,042—0,147 mm im Durchmesser.
Röhre. Die Röhren sind gleichmäßig schmal, nicht starr und
mit einer ziemlich dünnen Schicht von reinem Schlamm bekleidet,
der, wenigstens von ältern Röhren, sich leicht ablöst. Das innere
Häutchen ist bei jungen Röhren hell, wird aber bei ältern Röhren,
besonders in seinen äußern Teilen, erst gelblich und dann allmählich
etwas gelbrot. Bei sehr alten Röhrenteilen sind die äußern, übrigens
leicht abblätternden Schichten des Häutchens oft mehr oder weniger
schwarz.
Fundnotizen. Zwischen Nidingarne und Skagen (Kattegat),
35—50 m, Schlamm, Sand (R. M.).
Zwischen Vinga und Marstrand, 45 m, Schlamm, Sand (R. M.).
Im Gullmarfjord ist die Art (in großen Exemplaren) gemein auf
einem ziemlich festen Schlamm vor (südöstl. von) Grötö Tofva in
einer Tiefe von ungefähr 45—60 m (R. M.). Außerdem ist sie weit
drinnen im Fjord, im Saltkällefjord in ca. 45—50 m Tiefe (1 Indiv.),
gesammelt worden und in spärlicher Anzahl südöstl. von Tistholmen,
50—65 m, Schlamm, Schalen, alte Wurmröhren usw.; zwischen Tist-
holmen und Flatholmen, ca. 75 m, ziemlich fester Schlamm mit
Schalen, Algenresten usw., und schließlich südöstlich vom südwest-
lichen Byxeskär auf einer Linie nach Osten, ca. 40 m, ziemlich
fester, blaugrauer Schlamm.
Kosterfjord, östlich von Brattholm, ca. 35 m, loser Schlamm mit
Zosteraresten, und ca. 70 m, Schlamm, große Indiv.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 13
Kosterfjord, südöstlich von Sneholmarne, ca. 70 m, ziemlich loser
Schlamm.
Gegend von Bergen, Herlöfsfjord (ArpELLÖör).
Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, ca. 270 m, Schlamm
mit feinem Sand und etwas Schalen; kleines Indiv.
Trondhjemsfjord, Gjeten, ca.440 m, Schlamm mit wenig Kies (Thj.M.).
Trondhjemsfjord, Gjetstrand, ca. 350 m, Schlamm (Thj.M.).
Ältere Fundangaben. Da diese und die folgende Art
früher in der Regel miteinander vermengt worden sind, ist die
Mehrzahl der Angaben über Funde von Ah. loveni mehr oder weniger
ungewiß. Die Angaben von TAuBER (69, p. 122), der jedoch die
folgende Art als eine Varietät unterschied, sind, außer in den Fällen,
wo die betreffenden Funde haben untersucht werden können —
vgl. Rh. gracilior — unsicher; indessen dürfte die Mehrzahl seiner
Angaben sich auf die folgende Art beziehen.
MALMGREN’S Angaben (27, p. 189; 31, p. 209) dürften vor allem
oder ausschließlich auf die von ihm beschriebene Art Bezug haben,
ebenso Marm’s Angabe (55, p. 92) über Funde im Gullmarfjord,
während dagegen sein Fund bei den Vxderöarne unsicher ist; seine
Angabe, daß die Tiere in der Region der Florideen lebten und ihre
Röhren u. a. aus Delesseriablättern zusammengesetzt wären, dürfte
unrichtig sein. |
Da Rh. gracilior innerhalb des borealen Gebiets nicht vorzukommen
scheint, ist anzunehmen, daß die Angaben über das Vorkommen von
Rh. loveni bei den Färöern (81, p. 303), Shetland (108, p. 409), Schott-
land (116, p. 158; 125a, p. 361) und den Hebriden (36, p. 92 [40,
p- 338]) zuverlässig sind, alles unter der Annahme, daß nicht eine
dritte Art hier vorliegt. !)
Unsicher sind dagegen folgende Angaben von LEvinsen (103,
p. 344; die Originalfunde!) mit Ausnahme der aus der Ostsee (die
beiden letzten) und aus dem Skagerrak (die beiden ersten), die sich
als Rh. gracilior herausgestellt haben, und Angaben über Funde in
dänischen Gewässern (81, p. 303) und im Skagerrak (49, p. 152; 105,
1) M’Intos# bildet (39, p. 420, tab. 15, fig. 16) angeblich eine
Hakenborste von Ahodine loveni ab, entweder von Schottland oder den
Hebriden; sie erscheint ziemlich falsch gezeichnet, besonders hinsichtlich
der kleinern Zähne. Nichtsdestoweniger ist es einigermaßen wahrscheinlich,
daß die genannte Art hier vorliegt, in solchem Fall aber steht die Figur
von M’IntosH derjenigen von MALMGREN (31) an Wert nach, obwohl
auch diese einiges zu wünschen übrig läßt.
74 Ivar ARrwIDSssoN,
p. 116 [jedoch ziemlich wahrscheinlich Rh. loveni]), in der Nordsee
(109, p. 68) und an der Ostküste von Nordamerika (57, p. 351, 367;
65, p. 16, 17). Vgl. im übrigen die folgende Art!
Regeneration. Das Vorderende bis zum 1.—2. Borsten-
segment inkl. ziemlich oft an Individuen aus dem Gullmarfjord be-
obachtet. Verstümmlungen des Hinterkörpers scheinen noch weit
gewöhnlicher zu sein, ja man trifft selten Individuen, die nicht
wenigstens Spuren von einer Regeneration einer mehr oder weniger
großen Partie dieses Teils zeigen.
Parasiten. Im Gullmarfjord scheinen fast alle Individuen
mit mehr oder weniger zahlreichen Individuen einer Loxosoma-Art
vor allem auf dem obern Teil ungefähr des 3.—9. Borstensegments
besetzt zu sein.
Ihodine gracilior (TAUBER).
(Taf. 2, Fig. 53—58; Taf. 7, Fig. 23”—241; Taf. 8, Fig. 242—243.)
Rhodine loveni MALMGREN var, gracilior TAUBER (69, p. 123).
Rhodine loveni MALMGREN var. breviceps TAUBER (69, p. 123).
Der vorderste Teil des Körpers vor dem 2. Borsten-
seement ziemlich lang und schmal. Die Kragen des 2.
und 3. Borstensegments nicht auf der Rückenseite ein-
geschnitten. Die hintern Kragen beginnen mit einem
vollausgebildeten Kragen auf dem 17. Borstensegment;
die Kragen sind im hintersten Teil des Körpers ziem-
lich kurz. Sie sind hier besonders auf der Oberseite
stark kreneliert, entbehren dagegen einer deutlichen
obern, mittlern Einbuchtung. Nephridien im 5%
Borstensegment. Das3. Borstensegment besitzt hinter
dem Krageneinschmales, besonders stark entwickeltes
Drüsenband, das die oberste Partie selbst frei läßt;
hinter den Parapodien ist dasselbe Segment nur un-
bedeutend drüsenführend. Den hintern Kragen fehlen
Drüsen. Die Hakenborsten sitzen in doppelten Reihen
bis zum 15. Borstensegment inkl. Bei der Mehrzahl
der Hakenborsten ist der innen vor dem großen Zahn
gelegene Zapfen nicht verlängert. Röhrenstarr, sand-
inkrustiert.
Färbung. Diese Art zeigt bedeutend einförmigere Färbung
als Rh. loveni. Die folgenden, ziemlich summarischen Aufzeichnungen
Skandinavische und arktische Maldaniden. 765)
beziehen sich hauptsächlich auf Individuen aus dem Gullmarfjord,
Oxvik. Der Vorderkörper ist mit Ausnahme der rötlichen, bald
mehr blutroten, bald mehr braungelben Färbung der Drüsenbänder
ziemlich durchsichtig und von einer hell braungelben Färbung. Die
Drüsenbänder sind ziemlich schwach gefärbt auf dem 2. Borsten-
segment, wo die Färbung sich nur auf der Bauchseite findet. Auf
dem nächsten Segment deckt die Farbe nicht die ganze Drüsenpartie;
auf dem 8.—9. Borstensegment nimmt sie allmählich ab. Die rote
Färbung dieser vordern Drüsenfelder wird nach vorn zu durch einen
schmalen weißen Rand begrenzt; ähnliche Bänder, aber etwas
breiter, auf beiden Seiten des Rückens und mit einer Fortsetzung
längs den Seiten hinab vor den Parapodien. Weihe deutliche Felder
sind im übrigen hinter den Parapodien auf dem 4.—7. abnehmend
auf dem 8.—-9. Borstensegment (hintere Wülste) vorhanden. Auf
diesen hintern Feldern finden sich wenigstens auf dem 7.—8. Borsten-
segment einige schwache rötliche Punkte.
Große Individuen dürften eine etwas ausgeprägtere Färbung
haben als das eben beschriebene.
Äußerer Körperbau. Im großen und ganzen ist hier der-
selbe Körperbau vorhanden wie bei Ah. loveni, obwohl die Form
im ganzen etwas schlanker erscheint.
Die Nuchalorgane sind in Fig. 53 wiedergegeben. — Der Bau
der Proboseis ist unbekannt. — Das 1. Borstensegment ist auber-
ordentlich lang (Fig. 56a). Die Kragen auf den beiden folgenden
Segmenten sind zwar etwas kürzer auf der Rücken- als auf der
Bauchseite, entbehren jedoch einer deutlichen Einbuchtung auf der
Rückenseite (Fig. 54). Die Ränder dieser Kragen sind an lebenden
Individuen wahrscheinlich glatt; an konservierten Individuen sind sie
indessen oft mehr oder weniger uneben bis kreneliert, jedoch nicht
in derselben Weise wie auf den Kragen der hintern Segmente. Die
Wülste auf der Rückenseite der vordern Segmente treten wenigstens
an zugänglichem Material nicht so deutlich hervor wie bei Ah. lovent.
Die vordern Wülste sind voneinander etwas mehr getrennt und im
übrigen mehr langgestreckt, ferner auch weniger scharf gegen die
Seitenpartien abgegrenzt als bei der genannten Art. Die hintern
Wülste sind verhältnismäßig noch unbedeutender als die vordern.
Vom 17. Borstensegment inkl. an tragen die Segmente einen
hintern deutlich krenelierten Kragen (Fig. 57). Diese Krenelierung
ist am stärksten auf der Oberseite der Kragen; im übrigen nimmt
sie, wie die Kragen selbst wenigstens ganz hinten, ziemlich be-
76 Ivar ARWIDSSOoN,
deutend nach hinten hin ab. Schon der erste Kragen ist voll aus-
gebildet; sämtliche Kragen reichen etwas weiter nach hinten
auf der Bauchseite, sind aber hier etwas kürzer als auf der
Rückenseite.
Bei einer Mehrzahl untersuchter Individuen aus dem Gullmar-
fjord und dem Kosterfjord ist das 17. Borstensegment das erste
kragentragende wie auch gleichzeitig das vorhergehende das erste
mit Hakenborsten in einfachen Reihen ist. Von dieser Regel macht
indessen 1 einziges Individuum aus dem Kosterfjord, südöstlich von
Lilla Sneholmen, 20—45 m, eine Ausnahme; hier entspricht das 14.
und 15. Borstensesment dem 16. und 17. bei einem normalen
Individuum.
Von vollständigen oder wenigstens vom 16. Borstensegment bis
zum Hinterende vollständigen Individuen sind folgende 5 unter-
sucht worden (alle Längenmaße als ungefähr zu nehmen).
Borsten-
mm segmente
1. Äußerer Teil des Gullmarfjords ca. 26 30
2. Kosterfjord 0 35
3. Gullmarfjord, Oxvik (Fig. 58) ah! 35
4. » „ „ 99 38
5. Kosterfjord (Indiv. ziemlich gestreckt) „60 34
Diese Serie deutet, wenn man berücksichtigt, dab das 5. Indi-
viduum ziemlich gestreckt ist, darauf hin, daß die Anzahl der
Borstensegmente während des Wachstums zunimmt.
Hinter den borstentragenden Segmenten, wovon die letzten
ziemlich kurze Kragen haben und im übrigen im Wachstum be-
griffen zu sein scheinen, kommen dann wenigstens 1—2 mehr oder
weniger deutliche borstenlose Segmente, die Anlage zu einem Kragen
haben können; in Fig. 58 ist ein solches Segment zu sehen. Von
den 5 oben genannten Individuen z. B. scheint der Unterschied
zwischen borstentragenden und borstenlosen Segmenten nur bei
No. 2 auf einer frühern Verstümmelung zu beruhen. Bei den übrigen
Individuen bilden die Segmente des Hinterendes eine gleichförmige
Reihe, die auch darauf hindeutet, daß definitiv borstenlose präanale
Segmente fehlen.
Die Borstensegmente 5—9 besitzen Nephridien, die wie bei der
vorhergehenden Art münden.
Hautdrüsen. Diese Art unterscheidet sich hinsichtlich der
Skandinavische und arktische Maldaniden. 77
Hautdrüsen ziemlich wesentlich von der vorhergehenden Art. Der
Kopf ist ziemlich gleichmäßig, aber spärlich drüsenführend (Fig. 53);
am stärksten mit Drüsen versehen ist hier eine Partie hinter und
etwas unterhalb jedes Nuchalorgans (Fig. 56a). Unter der Kopf-
spitze selbst findet sich dicht hinter dem Vorderrand ein deutliches,
ziemlich stark ausgebildetes Drüsenband.
Auf dem 1. Borstensegment sind die Drüsen am stärksten rings
um die Parapodien, vor welchen sie bis dicht an das Bauchmark
reichen; dieses, selbst frei von Drüsen, ist am Rand mit solchen
besetzt. Das Gleiche ist der Fall vor dem 1. und auf dem 2.—9.
Borstensegment. Das 2. Borstensegment hat vor den Parapodien
ein ziemlich starkes Drüsenband, das nach hinten zu rings um die
Parapodien selbst weiter zieht und hinter diesen in einen Keil endet.
Der Kragen ist bedeutend weniger drüsenführend, besonders auf
der Mitte der Unterseite an der Basis. Die Innenseite des Kragens
entbehrt der Drüsen. Auf dem nächsten Segment (Fig. 54) ist
der Kragen gleichfalls spärlich drüsenführend auf der Außenseite; das
dahinter folgende Band ist dagegen etwas verschieden. Es ist
breiter, läuft nicht auf der Rückenseite zusammen und besitzt in
seinem vordersten Teil eine besonders deutliche, obwohl schmale
Partie, die auf dem Rücken beiderseits nach hinten zu umbiegt und
ungefähr oberhalb der Parapodien endet (Fig. 56a). Das Drüsen-
band im übrigen, das zu großem Teil aus dicht stehenden, „tiefer“
gelegenen Drüsen besteht, nimmt nach hinten zu an Stärke ab,
besonders dadurch, daß die deutlichern, abgesonderten Drüsen ver-
schwinden.
Auf den Borstensegmenten 4—9 (Fig. 56a u. b), die untereinander
ziemlich gleich sind, ist wieder ein breites Band vorhanden, das dem
des 3. Borstensegments ähnelt und einen ziemlich breiten vordern Rand
fast vollständig freiläßt. Das Drüsenband reicht bis zu den vor den
Parapodien gelesenen Wülsten, deren Drüsen besonders zu be-
schreiben sind. Auf dem 4. Borstensegment ist das Drüsenband am
schwächsten, vor allem dicht hinter der am Vorderrande verlaufenden
starken Linie, die, obwohl abnehmend, auch auf allen den genannten
Segmenten vorhanden ist (Fig. 55). Die Hakenborsten der Parapodien
werden auch von den betreffenden Drüsenfeldern umfaßt.
Die vordern Wülste der Rückenseite sind auf dem 4. Borsten-
segment ihrer ganzen Länge nach drüsenführend, doch sind ihre
übrigens sehr stark hervortretenden Drüsen ziemlich deutlich von
den Drüsenfeldern der Seitenpartien abgesondert. Auch die obere
78 IvAr ARWIDSSoN,
Seite der Wülste ist nicht vollständig mit Drüsen bekleidet; zwischen
den Wülsten findet sich ein nach vorn zu breiteres, ganz drüsen-
freies Feld. Auf dem 5.—9. Borstensegment sind diese Wülste nur
an ihrem obern Rand und hauptsächlich nach hinten zu, wo die
Drüsen rings um die Haarborsten der Parapodien herumgehen, mehr
ausgeprägt drüsenführend; die Drüsen bilden 2 sehr scharf nach
vorn hin zugespitzte Keile.
Die folgenden Segmente besitzen außer zerstreuten Drüsen
hauptsächlich solche rings um die Parapodien; am stärksten treten
sie rings um die Haarborsten hervor, wo sie sich etwas nach vorn
und hinten hin ausbreiten. Die Rückenseite selbst ist frei bis zum
15. Borstensegment inel.; auf dem nächsten Segment beginnen die
Drüsen der beiden Seiten sich einander zu nähern, um von dem
17. Borstensegment inkl. oder dem ersten hintern Kragensegment an
auf der Rückenseite zusammenzustoßen. Gleichzeitig wird der hintere
/weig rings um die Hakenborste bedeutend stärker, greift jedoch
nicht auf den Kragen über, der sowohl außen wie innen durchweg
drüsenfrei ist. Die Drüsen vor den Hakenborsten nehmen dann auf
den hintern Segmenten ab. Längs dem Bauchmark finden sich nur
sehr wenige Drüsen auf jeder Seite.
Borsten. Auf dem 5.—15. Borstensegment sitzen die Haken-
borsten in doppelten (Fig. 238) und vom 16. Borstensegment inkl.
an in einfachen Reihen. Sämtliche Hakenborsten (Fig. 237) sind
durch 3(—4) Zähne, einen ziemlich schwachen Absatz auf der
Rückenseite und einen ziemlich kurzen Vorsprung innen vor dem
groben Zahn ausgezeichnet. Dieser Vorsprung ist jedoch auf einer
Reihe Borsten wenigstens auf dem 5.—6. Borstensegment mehr oder
weniger stark verlängert (jedoch nicht so stark wie in der Regel
bei Ah. loveni). Auf den hintersten Segmenten wird der Vorsprung
kleiner und kleiner. Der runde Vorsprung innen vor diesem letztern
ist ziemlich kräftig ausgebildet, besonders zeichnet er sich durch
seinen schwach überragenden äußern Teil aus.
Ein ungefähr 50 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord,
mit 35 Borstensegmenten und außerdem einem sehr kurzen regene-
rierten Hinterteil, besitzt in jeder Hakenborstenreihe auf dem 5. bis
15. Borstensegment resp. 14, 17, 18, 19, 23, :27, 28,28, 27, 27, 25
und auf dem 16.—35. Borstensegment resp. 36. 28, 22, 18, 15, 14,
13,411, :11,:11,.10,710,19,38, 2,46, 5,5, 5,3 Hakenborsten:
Die vordern Haarborsten lassen sich geeigneterweise, wie bei
kh. loveni, in 2 Gruppen einteilen, die eine die Borstensegmente 1—9,
Skandinavische und arktische Maldaniden. 79
die andere die übrigen Segmente des Körpers umfassend. Während
aber die Borsten in der letztern Gruppe mit den entsprechenden
Borsten bei Ah. loveni nahe übereinstimmen, weichen die Borsten
in der 1. Gruppe (wenigstens die Mehrzahl) völlig von dieser ab.
Sie zeichnen sich (Fig. 239) durch kurze Säume und eine lange, meisten-
teils ziemlich nach oben gerichtete Spitze aus. Der obere schmälere
Saum ist am bedeutendsten an der Umbiegung selbst; der untere
ist dicht außen vor diesem Punkt bedeutend verbreitert, mit einem
sehr schwach, aber deutlich gefranzten Rand. Die Spitzen sind
ziemlich lange. Die obern Borsten an jedem Parapodium sind am
stärksten aufwärts gebogen; nach hinten zu nimmt die Aufwärts-
biegung etwas ab, aber auch die mehr geraden Borsten behalten
mit Ausnahme der ziemlich plötzlich zunehmenden Breite des obern
Saums die oben angegebene Saumform bei (Fig. 240). Hiervon
können jedoch eine Reihe unterer Borsten eine Ausnahme machen,
indem man vom 5.—6. bis zum 7.—S8. Borstensegment gerade Borsten
antrifft, bei denen beide Sänme schmal sind, wovon der untere sogar
am schmalsten sein kann (Fig. 241). Gleichzeitig Können einige oder
alle die übrigen vordern Haarborsten an demselben Parapodium mehr
als gewöhnlich gerade und schmalsäumig sein. Die vordern Haar-
borsten auf den übrigen Segmenten des Körpers stimmen, wie
erwähnt, nahe mit den entsprechenden bei Ah. loveni überein, obwohl
der Stammteil der Borsten verhältnismäßig breiter ist (Fig. 243).
Die hintern Haarborsten (Fig. 242) haben den untern Saum
ziemlich stark ausgebildet auf dem 1.—4. oder wenigstens 2.—4.
Borstensegment, worauf er sehr langsam abnimmt. Ungefähr vom
21. Borstensegment an ist der untere Saum wenig oder garnicht
breiter als der entsprechende obere. Dieser ist übrigens schmäler
als der untere, auch an der Spitze der Borste, wo er indessen auf
den vordern Segmenten seine größte Breite erreicht. Es ist oft sehr
schwer, diesen Saum zu sehen, besonders in seinem innern Teil.
Nach hinten zu nimmt er an Stärke ab.
Größe. Diese Art erreicht eine beträchtlich verschiedene
Größe an verschiedenen Lokalitäten; im Gullmarfjord bei Oxvik, wo
es verhältnismäßig seicht ist, sind die Tiere ziemlich klein, mehr
nach der Mündung des Fjords zu, in etwas tieferm Wasser, sind
sie gröber.
Genauere Angaben sind auch hier aus Mangel an geeignetem
Material schwer zu liefern. Im Zusammenhang mit der Segment-
anzahl bei einer Reihe allerdings ziemlich kleiner Individuen sind
s0 Ivar ARrwıDsson,
auf S. 76 eine Reihe Maßangaben mitgeteilt. Weitere gehen
aus dem folgenden hervor. Der vordere Teil eines ziemlich
großen Individuums von Oxvik (= Fig. 56) mißt in gut aus-
gestrecktem Zustand bis zum 18. Borstensegment inkl. 72 mm, davon
der vorderste Teil bis zum Kragen des 2. Borstensegments 5 mm;
die größte Dicke kaum 1 mm. Ein etwas größeres Individuum von
derselben Lokalität hat die letztgenannte Partie in sehr gestrecktem
Zustand 9 mm lang bei einer größten Dicke von gut 1 mm. Das
Vorderende bis zum 10. Borstensegment inkl. bei einem großen
Individuum aus der Mündung des Gullmarfjords mißt in ziemlich
gestrecktem Zustand 47 mm bei einer größten Dicke von 2 mm.
Geschlechtsreife. Geschlechtsreife Individuen (44 mit
reifen Spermien) wurden am 10. Januar 1902 bei Oxvik im Gullmar-
fjord angetroffen.
Röhre. Die Röhren sind starr, mit meistenteils feinen Sand-
körnchen inkrustiert, und im ganzen gerade, aber bisweilen hier
und da mit einer schwächern Biegung. Ältere Röhren, vor allem
die gröbern, haben ein stark rötlich-gelbes Innenhäutchen; bei
Jüngern Röhren schwächere Färbung. Bei sehr schmalen Röhren
und vor allem bei neugebauten Röhrenteilen ist das Innenhäutchen
gelbweihb.
Fundnotizen. Westliche Ostsee, ca. 54° 38' 30“ n. Br., 11° 11‘
ö. L. (103, Stat. 520) (Kopenh. Mus.). Sortsö Gab (103, Stat. 362)
(Kopenh. Mus.).
Die Individuen von diesen beiden Lokalitäten sind sehr klein;
Länge des Vorderkörpers bis zum 17. Borstensegement inkl. (auch
hier das 1. hintere Kragensegment) an einem Individuum 18 mm bei
einer größten Dicke von 0,6 mm. Die Röhren wie gewöhnlich sand-
inkrustiert; äußerer Durchmesser ungefähr 1 mm, bei einer Röhre
1,4 mm.
Großer Belt, ziemlich klein (Kopenh. Mus. WINTHER).
Bucht von Aarhus, mittelgroß (Kopenh. Mus. TAUBER: var. brevi-
ceps!).
Öresund, vor Helsingborg, 28—- 40 m, Schlamm, Sand, Schalen
(R.M.).
ca. 97° 51‘ n. Br., 10° 47° ö. L. (103, Stat. 58), (Kopenh. Mus.).
ca. 57° 57° n. Br., 10° 52° ö. L. (Kopenh. Mus.)
Gullmarfjord, Oxvik, 15—18 m, sandiger Schlamm, Schalenreste
(lebende Turritella), gemein.
Gullmarfjord, Längegap-Mansholmen, große Indiv.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 81
Gullmarfjord, südöstlich von Tistholmen, 55—65 m, Schlamm,
Reste von Schalen und Wurmröhren, große Indiv.
Gullmarfjord, südlich von südwestlich. Byxesk&r, 35—40 m,
große Indiv.
V:xderöarne, 45m (Gb.M.).
Kosterfjord (größere Indiv. nicht beobachtet).
Kosterfjord, östlich von Felgdholm, 30—35 m, Sandschlamm.
Kosterfjord, südlich und südwestlich von Lilla Sneholmen, 25—45 m.
Kosterfjord, nördlich von Lilla Sneholmen, 32 m.
Kosterfjord, südöstlich von Stora Sneholmen, 45—55 m, besonders
kleine Indiv.
Kosterfjord, östlich von Brattholm, 40—70 m, feiner, reiner
Schlamm.
Lyngenfjord, nördlichstes Norwegen, Horsnes, 35—55 m (T.M.).
Belsund (West-Spitzbergen), Eders-Insel (R.M.).
Ältere Fundangaben. Siehe Rh. loveni!
Folgende Angaben über das Vorkommen von Ah. loveni dürften
auf die hier behandelte Art zu beziehen sein.
Lyngenfjord (122, p. 97): vgl. oben! Karameer (90, p. 296), wenn
die hier gefundene Röhre wirklich eine Arhodine-Röhre ist. Davis
Strait (68, p. 507); Röhren starr, sandinkrustiert. Maine, Ostküste
von Nordamerika (92, p. 745); die hintern Kragen sind kreneliert
und beginnen auf dem 17. Borstensegment; demnach Ah. gracılior
oder eine ähnliche Art.
Regeneration. Der hintere Körperteil bei dieser Art wird
offenbar nicht so leicht verstümmelt wie bei Rh. loveni, wenigstens
sind verhältnismäßig wenige Individuen mit regenerierten hintern
Partien beobachtet worden. Individuen mit bis zum 1. 2. oder
3. Borstensegment inkl. regeneriertem Vorderende sind in Bohuslän
beobachtet worden. Das Museum zu Kopenhagen besitzt Individuen
aus der Bucht von Aarhus, bei denen das Vorderende bis zum
1. Borstensegment inkl. regeneriert ist und die die Aufschrift Rh.
loveni var. breviceps TAauBER tragen; diese übrigens nur mit dem
Namen angeführte Varietät (69, p. 123) ist also nichts anderes als
Rh. gracilior.
Parasiten. Ein parasitisches Infusor ist in vereinzelten Indi-
viduen dicht vor den Parapodien wenigstens auf dem 17.—20. Borsten-
segment eines Individuums von Oxvik und etwas zahlreicher auf
dem 17.—27. Borstensegment eines Individuums aus dem Kosterfjord,
südlich von Felgdholm, beobachtet worden.
6
82 Ivar ARWIDSSoN,
Unterfam. Nicomachinae n. subfam.
Die Nuchalorgane sind mehr oder weniger bogen-
förmig bis fast gerade, nach vorn zu divergierend und
inihrem vordern Teil (wenigstens an nicht zusammen-
gezogenen Tieren) nicht zurückgebogen. Kopfscheibe
fehlte. Die Proboscis bildet eine ziemlich hervor-
stehende Falte, die wenigstens den hintern Teil des
Munds umfaßt. Zwischen dem Mund und dem 1. Borsten-
segment findet sich eine deutliche Grenze und vor
dem Mund oft eine ähnliche Die vordern Borsten-
segmente verhältnismäßig kurz; hinterdemS8.ziemlich
langgestreckte, jedoch nach hinten hin abnehmende
Segmente. Die Anzahl derSegmente bei den einzelnen
Formen nicht schwankend. Segmenigrenzen in der
Regel deutlich, jedoch unsichtbar oder sehr schwach
zwischen dem ”.und 8. Borstensegment, und die nächst-
folgenden gleichfalls schwach. Analbecher vor-
handen; er ist schräg, d. h. die obere Partie ist kürzer
als die untere oder fast verschwunden. Der Boden
des Analbechers ist mehr oder weniger deutlich nach
vorn und oben geneigt; derRand trägt ziemlich dicke,
mehr oder weniger fingerähnliche Cirren bis nur schwache
Zähnchen oder ist vollständig glatt. Von den be-
treffenden Analcirren-Zähnchen steht niemals einer
in der Mitte der Bauchseite. Der Analzapfen unbedeutend,
an Tieren mit eingezogener Analöffnung oft unsicht-
bar. DieAnalöffnung (in ruhender Lage) schwach oder
gar nicht hervorragend. Vollständig entwickelte Ne-
phridien in wenigen Segmenten. Hautdrüsen bilden
u.a. einen vordern Ring auf dem 1.—7. Borstensegment;
auf dem ersten wird der Ring zu beiden Seiten des
Bauchmarks von einer langgestreckten, deutlich ab-
gesetzten und besondersstark drüsenführenden Partie
abgeschlossen. Hakenborsten (inkl. Stacheln) in ein-
fachen Reihen vom 1. Borstensegment an. Stacheln, in
der Regel einfache, auf einer gewissen Anzahl der
vordersten Borstensegmente (3—4). Die voll ausge-
bildeten Hakenborsten mit langem, nach außen wenig-
stens auf der Rückenseite ziemlich deutlich abge-
Pa ENG», + #/&
Skandinavische und arktische Maldaniden. 83
setzten innern Teil; deutliche Zähne, die größern mehr
oder weniger gesperrt. Die Hakenborsten besitzen
ein bis mehrere Härchen, die einen Bogen unter dem
sroßen Zahn bilden, oder ermangeln solcher Die
vordern Haarborsten mit zwei sehr schmalen (weit
nach innen zu gelegenen), jedoch etwasverschiedenen
Säumen und einer sehr langen, langsam schmäler
werdenden Spitze, deren äußerster Teil an voll aus-
gebildeten Borsten meistens seitenständige, feine
Zähnchen trägt. Unterhalb der übrigen Haarborsten
finden sich, in einerGruppe vereinigt, ein bis mehrere
lange, gewellte Borsten, die undeutliche bis starke
Seitenzähnchen besitzen. Die längsten von diesen
Borsten sind die gröbsten. Bei der Geschlechtsreife
wachsen gleichzeitig damit, daß die schon vorhandenen
an Länge zunehmen, ein bis mehrere neue, an Stärke
rasch abnehmende Borsten hervor. Die hintern, lang-
spitzigen Haarborsten haben ganze, ziemlich lange,
nach innen zu gleichmäßig abnehmende und mehr oder
weniger starke Säume; die Spitzen an der Basis nicht
verbreitert und glatt. Röhren hauptsächlich aus
Sand, frei bis befestigt, niemals völlig gerade.
Der vorderste Körperteil hat oben und auf den Seiten entweder
eine mehr oder weniger starke, gleichmäßig rotbraune Färbung
sehr schwach z. B. bei Nicomache (Loxochona) quadrispinata| und in
gewissen Fällen außerdem eine symmetrische, mehr oder weniger
deutliche Zeichnung (z. B. Petaloproctus tenwis), oder er ist unregel-
mäßig fleckig |wie bei Nicomache (Nicomache) minor in der Regel
und ganz vorn bei Petaloproctus terricola].
Die Nuchalorgane, die besonders bei großen Formen wie Nöco-
mache (Nicomache) lumbricalis an zusammengezogenen Individuen
mehr oder weniger lyraförmig sind (vel. Fig. 60), sind bei den ver-
schiedenen Arten verschieden lange und vermutlich etwas verschieden
gebogen (verglichen au Tieren in schlaffem Zustand); es ist aber
im Folgenden in der Regel hierauf nicht Rücksicht genommen
worden. Die Partie zwischen den Nuchalorganen bildet einen runden,
oft ziemlich deutlichen Kiel.
Eine Proboseis ist eigentlich nur bei Nicomache (Loxochona)
quadrispinata und Petaloproctus tenwis var. borealis beobachtet worden,
und nur in Form einer Falte hinter dem Munde; vermutlich aber
6*
84 Ivar Arwıbsson,
findet sich eine ähnliche Bildung auch bei den übrigen Formen, von
denen wenigstens bei Nicomache (Nicomache) lumbricalis eine solche
beobachtet zu sein scheint. Ob ein vorderer Teil .der Proboscis
vorhanden ist oder nicht, ist unsicher; indessen scheint u. a. Nico-
mache (Loxochona) trispinata möglicherweise 2 längsgehende, drüsen-
führende Falten am Dach der Mundhöhle zu haben.
Die Grenze oder Linie, die vor dem Munde sich rings um den
Kopf erstreckt (vgl. Fig. 179), ist mehr oder weniger deutlich und am
stärksten hervortretend an zusammengezogenen Individuen. In den
Figuren dieser Arbeit von hierhergehörigen Formen ist sie im all-
gemeinen nicht sichtbar. Die vordern 7 Borstensegmente haben die
Parapodien nahe ihrer vordern Grenze. Das 4. ist durchgehends am
kürzesten; die relative Länge der übrigen ist möglicherweise ver-
schieden bei den verschiedenen Arten (vgl. die Figuren); der Mangel
an gleichmäßig behandeltem Material hat indessen nicht erlaubt,
mit Sicherheit hierin Artcharaktere festzustellen. Zwischen dem
7. und 8. scheint eine Grenze zu fehlen oder eine sehr schwache
solche (beobachtet bei Nicomache quadrispinata und Petaloproctus
tenwis) wahrnehmbar zu sein, m. a. W. das 8. Borstensegment wäre
kurz mit ungefähr mitten auf ihm belegenen Parapodien.
Die Neigung des Bodens des Analbechers ist bei gewissen Formen
(Untergattung Nicomache) kaum anders bemerkbar als bei völlig aus-
gestreckten Individuen. — Nephridien finden sich vom 6. oder
7. Borstensegment an und voll ausgebildet bis zum 9. inkl.; hinter
diesem sind in gewissen Fällen (z. B. bei Nicomache lumbricalis)
schwächere solche Organe beobachtet worden, worüber indessen noch
zu wenig Beobachtungen vorliegen. Ihre Mündungen dürften durch-
weg unter und deutlich hinter den Hakenborstenreihen belegen sein.
Die Reste von Parapodien, die auf den hintern borstenlosen
Segmenten vorhanden sind, nähern sich stets der Bauchseite nach
hinten zu.
Die Differenzierung der Hautdrüsen, die unten bei Nicomache
lumbricalis var. borealis nachgewiesen wird, dürfte sich teilweise bei
den übrigen Formen wiederfinden; vgl. die genannte Form! Der
Analbecher scheint besonders innen arm an Drüsen zu sein oder
derselben zu entbehren.
Bei sämtlichen untersuchten Formen ist der Hals der voll aus-
gebildeten Hakenborsten nach außen hin stark schräg gestreift, so dab
von den Fasern des innern Stamms keine einzige den großen Zahn
auch nur erreicht oder gar in ihn hinein verläuft. — Die Haken-
\
Skandinavische und arktische Maldaniden. S5
borsten von Nicomache (Nicomache) quadrispinata entbehren der
Härchen.
Von den untern langen Haarborsten, die ja wohl von allen
genauer untersuchten Formen her bekannt sind, meint ‚JOHNSON
(126), der sie nur von Nicomache (Nicomache) personata kennt, dab
sie möglicherweise Pubertätsborsten sein könnten, welche Eigen-
schaft ihnen insofern zuzukommen scheint, als sie bei geschlechts-
reifen Individuen sowohl an Länge (die ältern ausgewachsen) als
an Zahl zunehmen. Indessen ist diese Erscheinung bisher nur bei
Nicomache (Nicomache) lumbricalis und deren var. borealis, ferner, ob-
wohl weniger ausgeprägt, bei Petaloproctus tenwis var. borealis be-
obachtet worden, aber mit Sicherheit bisher nur bei 42.
Zu dieser Unterfamilie gehören, nach einer Untersuchung der
Typenexemplare im Reichsmuseum zu Stockholm, folgende Gattungen
und Arten:
Mandrocles Kınsgerc mit der Art M. architectus KiInBERG (90,
p. 339); lange Haarborsten vorhanden!
Mylitta KinBerG mit der Art M. qwinquemaculata KINBERG (90,
p. 342); nur 3 stacheltragende Segmente.
Außerdem Nicomache capensis M’Istosn (84, p. 399), die von
MARENZELEER (94, p. 21) mit der von ihm zu dieser Gruppe, genauer
der Gattung Nicomache, irrtümlich gestellten Olymene microcephala
SCHMARDA identifiziert wird. Später hat M’Intosu (134a, p. 71)
Nicomache capensis zur var. capensis unter Nicomache lumbricalis
degradiert, von welcher Art mit ihrer hier unten aufgestellten var.
borealis sie sich indessen durch die Anzahl der Borstensegmente
unterscheidet. Betreffs der Anzahl der hintern borstenlosen Seg-
mente liefert M’Intosu keine Angabe, und seine Abbildung fig. 32
des Hinterendes erinnert nicht besonders an eine Nicomache; gehört
aber dieses Hinterende mit dem von ihm beschriebenen Vorderende
zusammen — m.a. W. hat keine Verwechslung stattgefunden —, so
liest hier offenbar eine Art der Gattung Necomache und genauer
der Untergattung Nicomache vor. Schließlich vermutlich Nicomache (?)
inornata MooRE (131, p. 479), trotzdem in der Beschreibung dieser
Art eine undeutliche Kopfscheibe erwähnt wird. Es dürfte dies ein
Irrtum sein; die Angabe, daß die Härchen der voll ausgebildeten
Hakenborsten (Fig. 37) innerhalb jeder der beiden Gruppen ungefähr
s6 Ivar Arwınsson,
in der Mitte untereinander verbunden sein sollten, erscheint zweifel-
haft. — Vgl. Meicromaldane 8. 23.
Gattung Nicomache MALMGREN (27, p. 189).
Der dorsale Teil des Analbechers deutlich aus-
sebildet, aber von wechselnder Größe Deutliche
Analcirren, die nahe aneinander stehen.
Untergattung Nicomache n. subgen.
Der Analbecher unbedeutend schräg mit schwach
geneigtem Boden. (Das 6. Borstensegment besitzt
Nephridien.)
Zu dieser Untergattung gehört, außer den hier unten erwähnten
2 Arten:
Nicomache personata JOHNSON (126, p. 419).
Nicomache lumbricalis (Faskıcıus) MALMGREN.
(Taf. 8, Fig. 244— 245.)
Sabella lumbricalıs FABRICIUS (1, p. 374).
Olymene lumbricalis (FABRICIUS) SAVIGNY (4, p. 94; 16, tab. 2, fig. 23—26).
Nieomache hımbricalis (FABRICIUS) MALMGREN (27, p. 190; 51, p. 209,
fig. 60).
Der vordere Körperteil bis zum 3. Borstensegment
rotbraun. Ocellen fehlen. Borstentragende und hintere
borstenlose Segmente, welch letztere in der Regel 2
an Zahl sind, zusammen 24 Der Analbecher ziemlich
lang und verhältnismäßig deutlich länger auf der
Bauch- als auf der Rückenseite; der Boden ziemlich
tief liegend. Die Analcirren ziemlich lang, gleich
groß. Nephridien im 6.—9. und schwächer (!) auf dem
10.—12. (13.) Borstensegment. Der vordere Körperteil
nicht besonders stark drüsenführend, mit Ausnahme
der Partien um die Parapodien des 7. und 8. Borsten-
segmentsherum. Aufdenhintersten Segmentennehmen
die rückenständigen Drüsen zwischen den Parapodien
zu, und wenigstens auf den2 letzten borstenlosen Seg-
menten bilden die Drüsen einen Ring rings herum.
Die Mündungen der Nephridien erst auf dem (9.-—)10.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 87
Borstensegment vollständig von Drüsen umschlossen.
Stacheln auf den 3 vordersten Borstensegmenten. Die
Borstensegmente 4-5 mit mehr oder weniger redu-
zierten Hakenborsten, höchstens mit schwachen
Härchen. Die voll ausgebildeten Hakenborsten, deren
innere, untere Kontur nicht ausgebuchtet ist, besitzen
mehrere Härchen und bis zu 5(—6) Zähne. Die vordern
Haarborsten sind auf den vordersten Segmenten glatt,
habennach hinten zu Seitenzähnchen, die jedoch ziem-
lich schwach und erst auf dem 9. Borstensegment voll
ausgebildet sind. Die untern langen Borsten, die fast
elatt sind (Zähnchen am deutlichsten nach der Basis
zu), finden sich bei nicht geschlechtsreifen Individuen
in einer Anzahl von bis zu 8 auf dem 8.—20. Borsten-
segment und bei geschlechtsreifen Individuen in
einer Anzahl bis zu 17. Die Säume der hintern Haar-
borsten auf dem 1.—2 Borstensegment in der Regel
breit, nach hinten zu mehr oder weniger abnehmend
und ziemlich wechselnd. Die Röhren entweder frei
und dann ziemlich gerade bis stark geschlängelt oder
befestigt und dann mehr oder weniger geschlängelt
bis geknäuelt.
Diese Art und ihre hier neu beschriebene var. borealis stehen
einander sehr nahe, weshalb bei der Beschreibung der Hauptart,
von welcher in der Regel für Abbildungen geeignetes Material
nicht vorgelegen, mit Vorteil auf die Figuren für die genannte
Varietät verwiesen werden kann.
Färbung. Der vordere Körperteil bis zum 3. Borstensegment
ist besonders oben, aber auch auf den Seiten rotbraun gefärbt; die
Färbung nimmt nach hinten. zu ab.
Äußerer Körperbau. Ocellen fehlen. Die Nuchalorgane
(vgl. Fig. 60) erscheinen bei stark zusammengezogenen Individuen
verhältnismäßig abweichend von andern beobachteten Arten. Ihre
hintern Enden nähern sich gern etwas einander, während gleich-
zeitig ihr vorderer, nach den Seiten zu gebogener und im übrigen
verhältnismäßig kurzer Teil fast etwas zurückgebogen ist. Bei
völlig schlaffen Individuen erweisen sich dagegen die Nuchalorgane
als mit den übrigen Arten nahe übereinstimmend, d. h. die hintern
Enden sind ziemlich gleichlaufend, die vordern nur auswärts gebogen.
Sämtliche (18) vollständigen Individuen, die untersucht worden,
88 Ivar ARWIDSSON,
besitzen 22 Borstensegmente (vgl. die Fundnotizen!) und 2 hintere
borstenlose Segmente. Eine Reihe Variationen sind indessen an
abgetrennten Hinterteilen beobachtet worden; unter der ganz sicher
berechtieten Annahme, daß auch diese Individuen insgesamt 24 Seg-
mente (Borstensegmente + hintere borstenlose) gehabt haben, er-
weisen sich diese Variationen als von folgender Art. Ein Individuum
aus dem Kolafjord entbehrt der Haarborsten auf der einen Seite
des 22. Borstensegments. 1 Individuum von 72°5‘ n. Br. und 66° 10'
ö. L. besitzt Haarborsten auf der einen Seite des folgenden Segments.
1 Individuum von 76° 40' n. Br., 115° 30' ö. L. hat auf der einen
Seite desselben Segments sowohl Haar- als Hakenborsten, während
dagegen ein anderes Individuum von derselben Lokalität aller Borsten
auf der einen Seite des 22. Borstensegments entbehrt.
Von den 2 hintern borstenlosen Segmenten ist das vordere (vgl.
Fig. 66) bedeutend länger als das andere.
Die hinter den hintern borstenlosen Segmenten belegene Partie
ist ziemlich lang und, besonders an ausgestreckten Individuen, deut-
lich länger auf der Bauch- als auf der Rückenseite. Die Analcirren,
deren Anzahl als zwischen 14 und 30 variierend befunden worden,
übrigens ohne sichtbaren Zusammenhang mit der Körpergröße, sind
überwiegend eleichlang; jedoch kommen oft einige wenige vor, die
kürzer sind als die übrigen. Sie sind (vel. Fig. 65 u. 66) ziemlich
kurz und in ihrem äußern Teil gleichschmal; bisweilen finden sich
Cirren, die zweigeteilt oder unvollständig geschieden zu sein scheinen
(vgl. Fig. 65).
Der Boden des Analbechers liegt nur unbedeutend schräg,
d. h. sein oberer Teil neigt sich nur schwach nach vorn; er er-
scheint im übrigen an einer Reihe Individuen weit eingezogen, an
andern (vel. Fig. 65) mehr nach hinten geschoben. Man kann
wenigstens an einer Reihe größerer Individuen auch auf der Innen-
seite des Analbechers das Bauchmark wahrnehmen.
Nephridien im 6.—9. und schwächer im 10. bis wenigstens
12. Borstensegment.
Hautdrüsen. Die Drüsen stimmen ziemlich nahe mit den
entsprechenden bei der var. borealis überein; vgl. diese! Zu beachten
ist jedoch u. a., daß die Drüsen um die Parapodien herum, besonders
hinten, auf dem 7.—8. und auch auf den nächstfolgenden Borsten-
segmenten recht schwach sind. Dies hat u. a. zur Folge, dab die
Mündungen der Nephridien erst auf dem 8. Borstensegment hinten
und an der einander zugekehrten Seite von wenn auch schwachen
Skandinavische und arktische Maldaniden. 89
Drüsen umgeben sind. Auf dem nächsten Segment sind diese Drüsen
etwas zahlreicher, und vom 10. Borstensegment an sind die Mün-
dungen völlig umschlossen.
Borsten. Die Borstensegmente 1—3 besitzen kräftige, meistens
an der Spitze mehr oder weniger nach hinten gebogene Stacheln
(Fig. 244). Von 34 untersuchten Individuen besitzen 20 einfache
Stacheln; davon 1 Individuum auch einen Stachel auf der einen
Seite des 4. Borstensegments. Die übrigen Individuen besitzen
außerdem einen untern, mehr oder weniger stark entwickelten Stachel
auf einem bis allen dieser Segmente, jedoch selten auf beiden Seiten.
Die Hakenborsten des 4. Borstensegments sind ziemlich reduziert,
besonders bei jüngern Individuen (vgl. Fig. 246), wo sie durchgehends
sehr offen mit 2—3 Zähnen und ohne Härchen sind. Bei ältern Indi-
viduen sind die Zähne in der Regel 3 an der Zahl, manchmal mit
einer Andeutung von einem 4, und sie besitzen außer den 1—2
obersten schwache Härchen. Das folgende Segment besitzt etwas
mehr entwickelte Hakenborsten mit 3—4 Zähnen, bei jüngern Indi-
viduen jedoch wenigstens auf den beiden obersten Borsten ohne
Härchen. Auf den übrigen Segmenten sind die Hakenborsten voll-
ständig entwickelt mit ziemlich umgebogenem, größerm Zahn und
deutlichen Härchen (Fig. 245). Die Unterseite des Stamms der Haken-
borsten ohne Ausbuchtung. Größte Anzahl der Zähne 5(—6); vgl.
Skjerstadfjord. Die Form der Hakenborsten scheint an verschiedenen
Lokalitäten etwas zu variieren, so kommen u. a. Individuen vor, bei
denen die Rückenlinie der Borsten innen vor den Zähnen gerade oder
schwach eingebuchtet ist. Ein mittelgroßes Individuum aus dem
Kolafjord besitzt auf dem 4.—22. Borstensegment Hakenborsten in
tole&ender, Anzahl: 3,6, 9,13, 16; 15,,15,.14,25,-12,.13,.11, 11511,
an en Pe a I
Die vordern Haarborsten, die ebenso wie die hintern aus Mangel
an gutem Material nicht. genauer haben untersucht werden können,
die aber wie die letztern nahe mit denen bei der etwas genauer
untersuchten var. borealis übereinzustimmen scheinen, besitzen 2
äußerst schwache Säume, wovon wenigstens der eine nach hinten
zu verschwindet. Die langen Spitzen sind auf den vordersten Seg-
menten glatt; dann bekommen sie allmählich in ihrem äußersten
Teil feine Seitenzähnchen, die wenigstens auf dem 8. Borstensegment
völlig deutlich sind und vom 9. an ihre endgültige, allerdings sehr
unbedeutende Größe erreichen (vgl. Fig. 248). Die untern langen
Haarborsten, die wenigstens auf dem 8.—20. Borstensegment vor-
90 IvAR ARWIDSSON,
handen sind, sind so gut wie vollständig elatt, jedoch mit besonders
nach innen zu wahrnehmbarer Andeutung von ziemlich dicht sitzenden
Seitenzähnchen (vgl. Fig. 249). An großen, nicht geschlechtsreifen
Individuen sind z. B. auf dem 9. Borstensegment bis zu ungefähr 8
derartiger Haarborsten beobachtet worden; erst lang und verhältnis-
mäßige grob, nehmen die Borsten allmählich ab, bis sie schließlich
kurz und sehr schmal sind. In vielen Fällen ist die Zahl dieser
Borsten ziemlich klein. Bei geschlechtsreifen oder offenbar kürzlich
ausgeelaichten Individuen können diese Borsten sehr zahlreich sein,
wenigstens 17 Stück sind an einem Parapodium beobachtet worden;
vgl. unter Geschlechtsreife!
Die Säume der hintern Haarborsten haben ziemlich wechselnde
Breite. Auf dem 1.—2. Borstensegment sind die beiden Säume auf
den meisten Borsten breit; weiter nach hinten zu nimmt besonders
der obere Saum ziemlich an Breite ab (vgl. Fig. 250a). Vereinzelt
finden sich jedoch auch hier Borsten, bei denen beide Säume gleich
und ziemlich breit sind. Die Spitzen sind mit Ausnahme der
vordersten Segmente ziemlich lang und deutlich länger, als die er-
wähnte Figur es angibt.
Größe. Ein ziemlich großes Individuum von 75° 40‘ n. Br.,
78° 40° ö. L. mißt in gestrecktem Zustand 160 mm; das Vorderende bis
zum 11. Borstensegment inkl. 60 mm. Dieselbe Partie an einem großen
Individuum (Röhre: äußerer Durchmesser 10 mm) von 65° 40' n. Br.,
35° 32° w. L.: 83 mm. V0n'72°% 28 n. Br, 21° 48 w. L. legt das
Vorderende eines sehr großen Individuums vor; es scheint andert-
halbmal so groß zu sein wie das erwähnte vollständige Individuum.
Geschlechtsreife. Von 2 Individuen aus dem Ögsfjord,
14./3. 1899, besitzt das eine teils reife Spermien und teils weit ent-
wickelte Spermatosphären. Das andere besitzt nur wenige Spermato-
sphären. Beide Individuen haben zahlreiche, lange Haarborsten,
deren wenigstens 17 Stück an einem Parapodium beobachtet worden
sind. In diesem Zusammenhang kann erwähnt werden, daß ein
Individuum von Kvnangen, 21./4. 1899, wenigstens bis zu 10 solcher
Borsten an einer Reihe Parapodien besitzt, jeder Spur von Geschlechts-
produkten aber entbehrt. Es ist anzunehmen, daß dieses Individuum
ausgelaicht ist, und nicht unwahrscheinlich, daß eine Reihe langer
Haarborsten abgefallen sind. Ebenso dürfte das oben erwähnte
zweite Individuum aus dem Ögsfjord nahezu ausgelaicht sein.
Röhre. Die Röhren sind in der Regel frei, ziemlich gleich-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 91
mäßig dick und entweder gestreckt, aber etwas ungleichmäßig ge-
bogen, oder mehr oder weniger um sich selbst gewunden.
Die Röhren können verhältnismäßig dünn und glatt sein, aus
feinem Sand zusammengesetzt; solche Röhren sind z. B. von 71° 3‘
n. Br., 63° 46‘ ö. L. und 76° 40' n. Br., 115° 30‘ ö. L. gesehen worden.
Bei einigen Röhren von der letztern Lokalität beträgt der äußere
Durchmesser 5 und der innere 3 mm; eine Röhre ist ziemlich scharf
winklig gebogen, und an einer andern ist der vordere Teil um-
gebogen und mit der Mündung selbst an einer hintern Partie be-
festigt. Eine ähnliche Sförmig gebogene Röhre ist vom Ramfjord,
140 m, beobachtet worden. Oft kommen indessen Röhren vor, die
aus gröberm Sand, Schalenfragmenten und derartigem zusammen-
gesetzt sind. Eine sehr grobe, fast gerade Röhre von 65° 40’ n. Br.,
35° 32‘ w. L. hat quer über sich etwas herabgesenkt eine Röhre
von Lysippe labrata mit Tier darin. Die Röhren von dieser Lokalität
bestehen aus grobem Sand, Steinchen; äußerer Durchmesser bis 10
und innerer bis 5,5 mm.
Stark zusammengerollte Röhren sind in 5 kleinen Exemplaren,
davon eins an der Kante eines kleinen Steins befestigt, aus dem
Balstjord, Hvitberg, 90 m beobachtet worden; diese Individuen mit
22 Borstensegmenten. Ein ebenso beschaffenes, aber größeres Indi-
viduum von derselben Stelle hat eine freie und wenig gekrümmte Röhre.
Fundnotizen. West-Grönland, Aukpadlart, 450 m (R.M.).
Umanak (70° 40‘ n. Br.), 450 m, Schlamm (22 Borstensegmente),
(R.M.).
65° 40' n. Br., 35° 32‘ w. L., 70 m, Schlamm, Steine (R.M.).
72° 28' n. Br., 21° 48° w. L., 180 m, Schlamm, etwas Steine
(R.M.).
73° 24‘ n. Br., 21° 25° w. L., 70 m, Schlamm, etwas Steinchen
und Schalen (R.M.).
West-Spitzbergen, ca. 78° 10' n. Br., 12° 40° ö. L., 210—250 m,
Schlamm, Steine (R.M.).
West-Spitzbergen, Kingsbay (79° n. Br., 12° ö. L.), 450 m (R.M.).
West-Spitzbergen, Smeerenberg, 160 m (R.M.).
West-Spitzbergen, 79° 55‘ n. Br., 14° 5, 5—6 m; ziemlich kleine
Indiv. (22 Borstensegm.) (R.M.).
West-Spitzbergen, Mosselbay, 17 m, Sandschlamm; mittelgroße
Indiv. (R.M.).
Hinlopen Strait, vor Eiskap, 390 m, Schlamm. (22 Borstensegm.)
(R.M.).
92 Ivar ARWIDSSoNn,
König-Karls-Land, Rivalensund (ca. 78° n. Br., 27° ö. L.), 100
bis 110 m, feiner Schlamm, große Steine; 1 kleines Indiv. (R.M.).
76° 40' n. Br., 115° 30‘ ö. L. (St.), 60 m, Schlamm (R.M.).
77° 15° n. Br., 111° 45‘ ö. L. (St.), 40 m, Schlamm (R.M.).
749,18’ n.,Br., ‚832780. LS), Em EM)!
749: 8 n. Br, 820% 12°'0.' L.. (8%), !32:m (RM),
75° 40‘ n. Br., 78° 40' ö. L. (St.), 46 m (Gb.M.).
72% va5r ID IBE., 2000.30, 0: EI SEM ARM):
75° n. Br., 75° 20' ö. L. (St.), 36 m, Sandschlamm (R.M.).
1° 21‘ n. Br., 64° 53‘ ö. L. (St.), 105 m, Schlamm (22 Borstensegm.)
(R.M.).
105% n.Br.,.632 20% 0.80), 1602057 Schlamn Yen
22 Borstensegm.) (Gb.M.).
Kola-Halbinsel, Orafjord (R.M.) und Kolafjord, 195 m (22 Borsten-
segm.) (R.M.).
Finmarken (mördliches Norwegen), Sörvar, Westseite von Sörö
(R.M.).
Finnmarken, Altenfjord, Langfjord, 90 m (T.M.).
Tromsö Amt (nördliches Norwegen), Kv»nangenfjord, 300 —343 m
(1 Indiv.: 22 Borstensegm.; freie Röhren) (NORDGAARD).
Tromsö Amt, Lyngenfjord, 54 m und Falsnes, 80—90 m (T.M.).
Tromsö Amt, Skatören, litoral (1 Indiv.: 22 Borstenseem.) (T.M.).
Tromsö Amt, Skatören, 50—70 m (T.M.).
Tromsö Amt, Ulfsfjord, 45 m (R.M.).
Tromsö Amt, Grötsund, 160 m (R.M.).
Tromsö Amt, Kalfjord, 36 m (großes Indiv.) (R.M.).
Tromsö Amt, Tromsösund, 5—20 m (1 Indiv.: 22 Borstensegm.)
(T.M.).
Tromsö Amt, Balsfjord, Hvitberg (ca. 69° 30' n. Br., 19° ö. L.),
120 m (3 Indiv.: 22 Borstensegm.) (T.M.).
Tromsö Amt, Balsfjord, Hvitberg, 90 m (4 Indiv.: 22 Borstenseem.)
(T.M.).
Tromsö Amt, Balsfjord, Ramfjord, Fagernes, 70 m (1 Indiv.:
22 Borstensegm.) (T.M.).
Tromsö Amt, Balsfjord, Ramfjord, 140 m (1 Indiv.: 22 Borsten-
segm.) (R.M.).
Tromsö Amt, Stönnesbotn, innerer Teil, Senjen-Insel, 40—80 m
(NORDGAARD).
Lofoten, Ögsfjord, innerer Teil, 100 m (NornGaarn).
Nordlands Amt, Skjerstadfjord (ca. 67° 17‘ n. Br.) 230 m (Norp-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 93
GAARD). 1 mittelgrobes, nicht vollständiges Individuum, das hinsicht-
lich der Hautdrüsen nahe mit rein arktischen Individuen übereinzu-
stimmen scheint, das aber an seinen vollausgebildeten Hakenborsten
6 Zähne besitzt, eine Anzahl, wie sie kaum auch bei den größten
der übrigen Individuen beobachtet worden ist.
Ältere Fundangaben.
Da die Hauptart und die unten folgende Varietät früher nicht
unterschieden worden sind, ist es offenbar ziemlich unsicher, ob
es in jedem einzelnen Fall gelingen wird, die frühern Funde
auf richtige Weise zu gruppieren. Unter der Voraussetzung, dab
die beiden Formen auch an der Ostküste von Nordamerika vor-
kommen und daß die Hauptart arktisch, die Varietät boreal ist,
teile ich der erstern folgende Funde zu; vgl. jedoch var. borealis!
Vor: Hare’ Island4=70%30" n.vBr}, 54% 41% w. il. (64, ıp. 219;
68, p. 507).
Grönland (1, p. 374; 81, p. 303).
Labrador (32, p. 293).
Ostküste von Nordamerika (13, p. 31; 92, p. 745; 57, p. 351,
355, 362, 367; 51. p. 439; 56, p. 39, 43, 45, 411, 502).
Jan Mayen (88, p. 22).
Spitzbergen (96, p. 132).
Ost-Spitzbergen (101, p. 402).
Nowaja Semlja und ostwärts (70, p. 56; 90, p. 296; 76, p. 784
80, P.4104P38923171393).
Weißes Meer (85, p. 55).
Zerstreute Angaben von dem nördlichen Eismeer und dem nörd-
lichen Norwegen (27, p. 190; 74, p. 21; 75, p. 10, 8).
Nördliches Norwegen. Vadsö etc. (23, p. 92; 105, p. 115; [132,
p. 283]).
Hammerfest ete. (11, p. 200; 16, p. 16; 18, p. 122; 20, p. 54).
Lyngenfjord (122, p. 97).
Kvxnangen-Skjerstadfjord (137, p. 169).
Regeneration. Das Vorderende bis zum 1. Borstensegment
ine]. an je einem Indiv. von folgenden Lokalitäten: 65° 40‘n. Br., 35° 32°
w. L., Nord-Spitzbergen, Karameer, Orafjord, Kolafjord und Kalfjord;
Vorderende bis zum 2. Borstensegment inel.: 74° 8° n. Br., 82° 12°
er ndim:
Parasiten. An Individuen aus dem Ögsfjord wurden Infu-
sorien gefunden, die an den Haarborsten festsitzen.
94 Ivar ARwıDSssoN,
Niceomache lumbricalis var. borealis n. var.
(Taf. 2, Fig. 59—67; Taf. 8, Fig. 246—251.)
Borstentragende und hintere borstenlose Segmente,
welch letztere typischer Weise 2 am der Zshl sind,
aber zwischen 3 und 1 variieren, zusammen 25 (wovon
möglicherweise das letzte mehr oder weniger redu-
ziert sein kann). Die Mündungen der Nephridien vom
7. Bortensegment inkl. an dicht von Drüsen umgeben.
Zähne der Hakenborsten bis 6.
Färbung. An einem lebenden Individuum aus dem Koster-
fjord ist folgendes bezüglich der mehr oder weniger dicht stehenden,
schön hellroten Punkte des Vorderkörpers beobachtet worden. Das
4. Borstensegment ist dicht und außer nach hinten zu etwas bräun-
lich punktiert. Nahe dem Vorderrande des Segments findet sich
ein auf den Seiten und unten besonders deutliches Band von
Punkten. Hinter den Parapodien, besonders darunter, fehlen Punkte
eine Strecke weit. Das nächste Segment am Vorderrande mit einem
Bande ringsherum; hinter den Parapodien schwächer punktiert unten
als oben. Das 6. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden, hat
aber ein sehr undeutliches vorderes Band. Das 7. Borstensegment
entbehrt vorderer und hat nur schwache hintere Punkte.
Äußerer Körperbau. Vel. Fig. 59—62, 64—66!
Das Vorderende in Fig. 59 ist ziemlich gestreckt. Fig. 61 gibt
den erweiterten Mund wieder, wobei zugleich deutlich Teile der
Proboseis sichtbar sind; zu beachten ist, daß dies trotz wieder-
holter Versuche alles ist, was überhaupt hierüber hat beobachtet
werden können. Fig. 65 gibt das nach hinten zu ziemlich ver-
breiterte Hinterende mit dem wenig stark eingezogenen Boden des
Bechers wieder; man sieht auch eine schwache Andeutung vom Anal-
zapfen. Fig. 66 zeigt das sehr gestreckte Hinterende; die hintern,
borstenlosen Segmente, die an zusammengezogenen Individuen 2 stark
abgesetzte Wülste bilden, sind hier fast eleichmäßig schmal. Be-
obachtete Analcirren 12—24.
Von vollständigen Individuen mit 23 Borstensegmenten und
2 hintern, borstenlosen Segmenten sind 1 vom Öresund beobachtet
worden, mehrere aus dem Gullmarfjord und 2 aus dem Koster-
fjord. Von den Individuen aus dem Gullmarfjord entbehrt indessen
1 der Hakenborsten auf dem 23. Borstensegement. Ein entgegen-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 95
gesetztes Verhältnis findet sich bei 2 andern Individuen aus dem-
selben Gebiet, insofern als das sonst borstenlose Segment nach dem
23. Borstensegment eine Anzahl Borsten trägt, in dem einen Fall
Haarborsten auf beiden und Hakenborsten auf der einen Seite, in
dem andern Fall nur Haarborsten auf der einen und Hakenborsten
auf der andern Seite. 2 andere Individuen, aus dem Gullmarfjord
bzw. dem Öresund, besitzen, wenn angenommen werden darf, daß sie
23 vollständig mit Borsten ausgerüstete Segmente besessen haben,
auch Haarborsten auf der einen Seite des folgenden, d. h. des
1. normalerweise borstenlosen Segments.
Indessen ist es nicht ausgeschlossen, daß eine Reihe Individuen
das 2. hintere, borstenlose Segment mehr oder weniger vollständig
verlieren können. Hierauf deutet vielleicht ein Hinterende (aus dem
Gullmarfjord), das außer 2 borstenlosen, hintern Segmenten eine
schwache Andeutung von einem 3. besitzt. Ein Zwischenstadium
würde solchenfalls das in Fig. 67 abgebildete Hinterende bilden;
hier ist das hintere, borstenlose Segment teilweise auf der linken
Seite reduziert, während gleichzeitig die Cirren und die Borsten des
23. Borstensegments, mit Ausnahme der Haarborsten der rechten
Seite, nicht ausgebildet sind.
An einem Individuum von ungefähr 57° 20° n. Br., 7° 56‘ ö. L.
ist das hintere der beiden borstenlosen Segmente ziemlich kurz und
nur unvollständig, unter und auf der rechten Seite, von dem vorher-
gehenden getrennt. !)
Das einzige vollständige der aus dem Trondhjemsfjord vor-
liegenden Individuen besitzt 22 Borstensegmente und 3 hintere,
borstenlose Segmente.
Var. borealis besitzt also in der Regel 23 Borstensegmente und
2 hintere, borstenlose Segmente, kann aber mehr nach Norden (nahe
ihrer Nordgrenze?) resp. 22 und 3 haben und nach Süden hin offen-
1) MICHAELSEN (109, p. 39), der dasselbe Individuum (das größte
der ihm vorliegenden Individuen) untersucht hat, hat die Sache so auf-
gefaßt, daß nur ein hinteres Segment vorhanden wäre. Zu dieser offenbar
irrtümlichen Auffassung haben ihn die übrigen von ihm untersuchten
Individuen oder wenigstens 4 von diesen gebracht. Diese, die bei Helgo-
land gesammelt sind, wo sie wahrscheinlich in verhältnismäßig seichtem
Wasser gelebt haben, und die nur ganz flüchtig von mir untersucht worden sind,
repräsentieren eine neue, Nicomache (Nicomache) minor nahestehende Art;
22 Borstensegmente und 1 hinteres borstenloses Segment, das jedoch an
einem der 4 Individuen Haarborsten auf der rechten Seite besitzt — vgl.
MICHAELSEN!
96 Ivar Arwınssos,
bar mehr oder weniger große Anlage zu resp. 24 und 1 Segment
aufweisen.
Eine andere Mißbildung ist hier noch zu erwähnen. An einem der
beiden vollständigen, mit 23 Borstensegmenten versehenen Individuen
aus dem Kosterfjord (vgl. Fig. 65) sind nämlich die beiden vordersten
Borstensegmente nicht völlig ausgebildet; besonders das vordere ist
sehr kurz und entbehrt der Haarborsten. Beide tragen 1 Stachel auf
der einen und 2 auf der andern Seite. Diese beiden Segmente ent-
sprechen dem 1. Borstensegment bei normalen Individuen insofern, als in
unserm Fall außerdem noch 2, aber völlig normale, stacheltragende
Segmente vorhanden sind. Die nächstfolgenden Segmente entsprechen
den sonst hinter dem 3. Borstensegment folgenden Segmenten. Wenn
demnach das mißgebildete Individuum dennoch 23 Borstensegmente
besitzt, so zeigt dies, dab die vordere Körperabteilung 1 Segment
mehr erhalten hat, während gleichzeitig die hintere Abteilung 1 Seg-
ment weniger als in normalen Fällen erhielt. Indessen scheint dies
darauf hinzudeuten, daß die Segmentanzahl bei der Art außer-
ordentlich konstant ist.
Nephridien finden sich vom 6. bis zum 12. und wenigstens in
einem Fall bis zum 135. Borstensegment inkl. In dem erstgenannten
Segment scheinen sie mehr oder weniger schwach zu sein, jedenfalls
aber sind sie an einem Individuum, das auf Schnitten untersucht
worden ist, völlig normal. Vom 10. Borstensegment an sind die
Organe ziemlich schwach, wenigstens in einem Fall, besonders im
10., was sich auch durch die Schwierigkeit zu erkennen gibt, mit
der die äußern Mündungen wahrzunehmen sind. Diese liegen (vel.
Fig. 64) deutlich hinter den Hakenbersten.
Hautdrüsen. Abgesehen von mehr zerstreuten Drüsen sind
hauptsächlich folgende zu bemerken (vgl. Fig. 59 ete.). Die vordern
6 Borstensegmente besitzen schwache, jedoch nach hinten zu etwas
zunehmende Drüsen nahe dem Vorderrand. Auf dem 1. und 2.
Borstensegment lassen die Drüsen das Bauchmark frei, und auf dem
erstern wird das Drüsenband zu beiden Seiten durch die charakte-
ristischen, etwas länglichen Flecke abgeschlossen, die in Fig. 62
wiedergegeben sind. Vom 3.—4. Borstensegsment an kommen mehr
oder weniger starke Drüsen hinter den Parapodien hinzu.
Vom 7. Borstenseement an sind die Drüsen um die Parapodien
herum deutlich von einer andern Art; auf dem genannten Segment
sind sie am stärksten hinter den Parapodien. Offenbar infolge ver-
schiedener Konservierung bleiben die vordern Drüsen hier in ge-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 97
wissen Fällen ungefärbt (vgl. Fig. 64), wo die die Parapodien um-
sebenden Drüsen stark hervortreten, in andern Fällen sind sie stark,
fast blauschwarz gefärbt. Diese Art von Drüsen entspricht offenbar
denen der vordern Segmente und findet sich nur am Vorderrand
des 8. Borstensegments. Die Drüsen um die Parapodien herum
sind dagegen stark auf diesen Segment. Diese Drüsen finden sich
dann auf sämtlichen Segmenten. Auf dem 8. Borstensegment ragt
auf der Rückenseite von hinten her ein mehr oder weniger drüsen-
freier Keil zwischen die Parapodien hinein; auf dem nächsten Seg-
ment sind die rückenständigen Drüsen schwach, und auf den nächst-
folgenden fehlen sie oder sind sehr schwach. Später nehmen sie
wieder zu.
Zu beachten ist, dab die Mündungen der Nephridien vom
7. Borstensegment inkl. an dicht von Drüsen umgeben sind.
Borsten. Von 41 untersuchten Individuen besitzen 24 ein-
fache Stacheln auf den 3 vordersten Borstensegmenten; von den
übrigen besitzen 15 doppelte auf 1, manchmal auf 2 Segmenten,
jedoch sehr selten auf mehr als einer Seite. Die übrigen 2 Indi-
viduen, beide aus dem Gullmarfjord, weichen dadurch ab, daß Stacheln
auf 4 Segmenten vorhanden sind, in dem einen Fall einfache, in
dem andern doppelte auf der einen Seite des 4.
Ein mittelgroßes Individuum aus dem Öresund besitzt auf dem
4.—22. Borstensegment (das 23. entbehrt zufälligerweise Haken-
borsten) folgende Anzahl von Hakenborsten: 3, 4, 10, 12, 14, 14, 15,
14,14, 13, 12, 12, 11, 10,9, 10/11,9,7. Auf dem 9. und 10. Borsten-
segment von Individuen aus dem Gullmarfjord sind resp. 17 und 21
und auf dem 4. 5. 6. und 20. Borstensegment resp. 6, 8, 16 und
19 Hakenborsten beobachtet worden.
Bei dem genannten Individuum aus dem Öresund besitzen die
Hakenborsten auf dem 6. Borstensegment 4 Zähne, worauf allmählich
ein 5. hinzukommt, deutlich vom 9. Borstensegment an. Vom 15. an
steigt die Anzahl auf 6, um vom 19. an wieder auf 5 zu sinken.
Siehe im übrigen Fig. 246 u. 247.
Die Säume der vordern Haarborsten, die äußerst schwach sind,
zeigen sich etwas verschieden stark auf den vordersten Segmenten.
Auf dem 4. Borstensegment ist der eine Saum etwas stärker, um
bereits auf dem 7. ebenso schwach wie der andere zu sein. Noch
auf dem 10. Borstensegment ist der eine Saum deutlich, der andere
sehr schwach. Wegen der ausgebildeten Spitzen siehe Fig. 248.
Die verlängerten untern Haarborsten, von denen Fig. 249 das
7
98 Ivar ARwIDsson,
Detail darstellt, sind bei einem geschlechtsreifen 4, Gullmarfjord,
27.12.1901, in großer Anzahl beobachtet worden. Auf dem 9. Borsten-
segment (Fig. 251) z. B. finden sich ungefähr 11 solche Borsten, von
sehr langen und verhältnismäßig groben bis zu kurzen und äußerst
feinen. Auf dem 7. Borstensegment finden sich wenigstens 2 solche,
eine längere und eine kürzere; auf dem 6. fehlen sie. Bei wenigstens
3 von 4 andern gleichzeitig beobachteten und wahrscheinlich ge-
schlechtsreifen Tieren (Geschlecht?) bestanden gleichartige Verhält-
nisse.
Betreffs der hintern Haarborsten (Fig. 250) ist zu erwähnen,
daß der eine Saum dieser Borsten oft schon auf dem 4. Borsten-
segment schwach gefunden wurde. Der stärkere Saum kann noch
auf dem 17. Borstensegment bedeutend sein, nachdem er auf den
vorhergehenden Segmenten schwächer gewesen ist. In andern Fällen
sind noch auf dem genannten Segment 2 gleiche, ziemlich starke
Säume beobachtet worden.
Größe. Das Vorderende bis zum 11. Borstenseement inkl. an
einem großen Individuum aus dem Gullmarfjord mißt in gestrecktem
Zustande 60 mm in der Länge.
Geschlechtsreife. Reife Spermien beobachtet bei 1 Indiv.
aus dem Gullmarfjord 27.12. 1901.
Röhre. Die Röhren sind oft mehr gebogen als bei der Haupt-
art, jedoch erst auf der Südgrenze der Form mehr oder weniger
geschlängelt bis geknäuelt. Die Röhren meistens etwas rostfarbig.
Einige ziemlich gerade Röhren von den V:xderöarne sind stark
mit Schalenfragmenten besetzt; äußerer Durchmesser 6, innerer
25 mm. Im Gullmarfjord sind die Röhren oft stark geschlängelt;
ebenso vor Helsingborg, wo eine kleinere, zu einem fast kugel-
förmigen „Knäuel“ zusammengebogene Röhre beobachtet worden ist.
An derselben Lokalität sind einige z. B. auf Schalenfragmenten mehr
oder weniger befestigte Röhren gefunden worden.
Fundnotizen. Nördlicher Teil des Öresund (LÖNNBERG); vor
Helsingborg, Schlamm, Sand, Schalen, 23—36 m. 16 Indiv. (R.M.).
Aus dem Gullmarfjord besitzt das Reichsmuseum in Stockholm
zahlreiche Individuen und das Göteborger Museum 1 Indiv. („Pipren-
sarleran“, 60m). Wenigstens seit 1894 ist die Art hier indessen nur an
einer einzigen Stelle erbeutet worden, nämlich zwischen Flatholmen und
Tistholmen, wo sie in einer Tiefe von ca. 50—70 m, Boden grober Sand,
Schalen und Schlamm, gefunden wird; ziemlich schwer zugänglich.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 99
V:xderöarne, 140—180 m, Schlamm (R.M.); Kosterfjord, ziemlich
gemein auf Schlamm, teilweise Felsenterrassen, ca. 50—150 m.
Etwas nordwestlich von 57° 20' n. Br.,.7° 56‘ ö. L., 70 m,
1 Indiv. (Naturhist. Mus. Hamburg).
Gegend von Bergen, 140—180 m (ArPELLÖF).
Trondhjemsfjord, Rödberg, 70—105 m, stark sandgemischter,
feiner Schlamm mit unbedeutenden Schalenresten.
Malvik, 27 m, kleine Steine und Schalen (Thj.M.).
Ältere Fundangaben. Öresund (69, p. 123; 118, p. 39);
Dänemark (81, p. 303). Kattegat bis südwestliches Norwegen
(Bukkenfjord)' (69, p123; 61, p. 159; 103, p: 344; 55, p. 93; 27,
pP. 290).
Ob diese Form im nördlichsten Norwegen gefangen worden,
ist unsicher; Sars gibt (11, p. 200; 16, p. 16) an, daß er 22—23
Borstensegmente an Individuen von hier gefunden habe, und eine
Verwechslung mit Individuen aus mehr südlichen Gegenden kann
nicht stattgefunden haben, da er dort, wenigstens bisher, kein voll-
ständiges derartiges Individuum gefunden hat. Indessen muß es
bis auf weiteres dahingestellt bleiben, ob nicht ein Irrtum beim
Zählen hier vorgelegen haben kann, da später beobachtete Indi-
viduen von denselben Lokalitäten ausschließlich 22 Borstensegmente
besitzen, oder es hat auch das 1. hintere, sonst borstenlose Segment
Borsten gehabt.
Folgende Angaben von dem westlichen Norwegen dürften sich
wahrscheinlich auf unsere Form beziehen (18, p. 122 [Molde]; 21,
p. 256; 25, PD. 92: 1070, p- 10: IB], 'p: 12):
Südliche Nordsee (109, p. 68); Schottland (54, p. 203 '); 59,
p. 1274); 125a, p. 361); Shetland (40, p. 339); Irland (86, p. 602);
Liverpool Bay (99, p. 154); Nord-Frankreich (unsicher; 97a, p. 113).
Ostküste von Nordamerika (vgl. S. 95) (82, p. 731; 50, p. 101;
65).p. 16).
Regeneration. Das Vorderende bis zum 1. Borstensegment
inkl.: 8 Indiv. aus dem Gullmarfjord und 1 Indiv. aus dem Trondhjems-
fjord; das Vorderende bis zum 2. Borstensegment inkl: 1 Indiv. von
dem erstern Lokal. Das Hinterteil vom 10. Borstensegment inkl. an
l) Hier auch am Ebbestrande und möglicherweise eine andere Art,
wie z. B. die unter dem Namen Nicomache lumbricalis (93, p. 678) er-
wähnte und abgebildete Art aus demselben Gebiet. Diese Art gehört
derselben Untergattung an, zeichnet sich indessen durch ein einziges
hinteres borstenloses Segment aus (Fig. 41 A).
7x
100 Ivar Arwısson,
von je 1 Indiv. von den folgenden Lokalitäten: Gullmarfjord (dieses
Individuum auch mit einer spätern Regeneration vom 16. Borsten-
segment an), Kosterfjord und T'rondhjemsfjord.
Parasiten. Infusorien in der Nähe der Parapodien an
Individuen aus dem Kosterfjord.
Nicomache minor n. Sp.
(Taf. 2, Fig. 68—3; Taf. 8, Fig. 252— 256.)
Der Vorderteil meistens mehr oder wenigerfleckig.
Ocellen vorhanden. 23 Borstensegmenteundlhinteres
borstenloses Segment. Der Analbecher kurz und
wenig länger auf der Bauch- als auf der Rückenseite;
der Boden wenig tief liegend. Die Analcirren teils
länger, ungefähr gleichgroß, teils kürzer und mehr
wechselnd an Größe Nephridien im 6.—9. Borsten-
segment. Der vordere Körperteil nicht besonders
stark drüsenführend; auf den hintersten Borsten-
segmenten deutliche rückenständige Drüsen und auf
dem borstenlosen hintern Segment einstarker Drüsen-
ring. Gerade Stacheln auf den 3 vordersten Borsten-
segmenten. Die Hakenborsten des 4 und 5. Borsten-
segments ziemlich reduziert mit höchstens schwachen
Härchen. Die vollausgebildeten Hakenborsten, deren
innere, untere Kontur nicht ausgebuchtet ist, besitzen
mehrere Härchen und bis zu 5 Zähne. Die vordern
Haarborsten sind auf dem 1.—2. Borstensegment glatt
oder fast glatt und besitzen auf den folgenden Seg-
menten deutliche Seitenzähnchen, die nach hinten zu
etwas zunehmen. Die untern langen Borsten, die fast
glatt sind (Zähnchen am meisten sichtbar näher nach
der Spitze zu), finden sich (bei nicht geschlechtsreifen
Indiv.) ineinerAnzahl von1—2 auf dem 5.—19. Borsten-
segment. Die Säume der hintern Haarborsten in der
Regel ziemlich breit auf den 3 vordersten Borsten-
segementen, nach hinten zu nehmen beide Säume ab,
aber verschieden stark. Röhren mehr oder weniger
geschlängelt, dünn, meistensin Lithothamnien.
Färbung. Der Vorderteil bis zum 3. Borstensegment inkl.
besitzt in der Regel deutliche und teilweise ziemlich große braune
Skandinavische und arktische Maldaniden. 101
Flecke, die jedoch der Form, Lage und Stärke nach große Ver-
schiedenheit aufweisen. Bei stark fleckigen Individuen (Fig. 68)
sind nur die Partien bei den Parapodien und gewisse Teile des
vordersten Teils frei von Flecken. Die Flecke außerhalb des
vordern Teils der Bogen der Nuchalorgane sind bisweilen stärker,
als Fig. 71 es zeigt, bisweilen können sie dagegen auch fehlen.
Bei 2 im übrigen ziemlich stark fleckigen Individuen ist der Rücken
mehr oder weniger frei.
Die stark fleckigen Individuen aus dem Trondhjemsfjord lebten
alle in Lithothamnion-Bällen, bis zu deren Oberfläche ihr Vorder-
ende reichte. Es ist wahrscheinlich, besonders mit Rücksicht auf
die unten erwähnten, schwächer oder gar nicht gefleckten Individuen,
daß diese Geflecktheit in nahem Zusammenhang mit der Umgebung
steht. Jedenfalls müssen die gefleckten Tiere wenig sichtbar sein
in dem bunten Wirrwarr, das von den vielen schmalen Spitzen der
Lithothamnien im Verein mit etwas Schlamm und einer reichen,
aber hauptsächlich aus rot gefärbten Tieren bestehenden Fauna
gebildet wird.
Die beiden Individuen von Finmarken und Spitzbergen sind
gefleckt.
Deutlich schwächer gefleckt als die vorhergehenden ist 1 Indi-
viduum aus dem Trondhjemsfjord, das unter einem Stein lebte; vgl.
Fundnotizen. Ungefleckt sind schließlich 2 Individuen von der
letztgenannten Lokalität, die in Lithothamnion-Bällen lebten, ohne
die Oberfläche derselben zu erreichen.
Diese beiden ungefleckten Individuen, deren Grundfarbe übrigens
viel schwächer war als die der fleckigen, waren im übrigen an
folgenden Stellen rot punktiert. Das 3. Borstensegment schwach
punktiert; das nächste Segment stärker punktiert, besonders hinter
den Parapodien, vor welchen ein oben etwas unbestimmter, unten nur
nach vorn zu ausgebildeter Ring sich findet. Das 5. Borstensegment
ist wieder schwächer punktiert, vor den Parapodien hauptsächlich
in einem distinkten, nach vorn zu gelegenen Ring, der unten
schwächer ist. Das 6. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden,
ist aber schwächer punktiert, so ist z.B. der vordere Ring auf der Unter-
seite kaum sichtbar. Das 7. Borstensegment mit wenigen Punkten,
am deutlichsten in einem schwachen, obern, vordern Ring. Im
übrigen sind die Punkte schwach auf der Unterseite des 5. Borsten-
segments und fehlen hier fast vollständig auf den beiden folgenden
Segmenten.
102 Ivar Arwınssos,
Außderer Körperbau. Ocellen klein, aber ziemlich zahlreich,
über den vordersten Teil des Kopfs zerstreut (Fig. 68 u. 71).
Sämtliche beobachteten vollständigen Individuen, 7 aus dem
Trondhjemsfjord und 1 von Finmarken, besitzen 23 Borstensegmente
und 1 hinteres, borstenloses Segment. Der Analbecher ist ziemlich
kurz mit unbedeutendem Unterschied zwischen der Länge der
Rücken- und der Bauchseite. Die Analeirren, deren Anzahl bei
Individuen aus dem Trondhjemsfjord 18—23 und bei dem Finmarks-
individuum 18 beträgt, sind teils länger, mehr oder weniger finger-
ähnlich und ziemlich gleichgroß, teils kleiner und von verschiedenen
(Größen, von Kleinen Ausbuchtungen bis fast ausgewachsenen (Fig. 72
u. 49).
Der Boden selbst innerhalb der Cirren liegt wenig tief und ist
nur schwach schräg gestellt (Fig. 73).
Nephridien im 6.—9. Borstensegment (Trondhjemsfjord).
Hautdrüsen. Das Vorderende bis zum 4. Borstensegment
inkl. (Fig. 69) ist ziemlich stark drüsenführend. Auf dem 1. Borsten-
segment sind auf der Bauchseite (Fig. 70) die hier ziemlich langen
Drüsenflecken zu sehen. Vor den Parapodien findet sich ein Ring
oder Band von Drüsen, das nach hinten hin zunimmt, mit dem
7. Borstensegment aber aufhört. Auf folgenden Segmenten finden
sich schwache Drüsen rings um die Parapodien. Auf den letzten
5—4 Segmenten findet sich ein deutliches Band auf der Rückenseite
und wenigstens auf dem letzten, borstenlosen kräftige Drüsen rings
herum. Dahinter findet sich eine und die andere schwache Drüse,
u. a. auf der Außenseite der Cirren.
Borsten. Die Stacheln der 3 vordersten Borstensegmente sind
gerade und ziemlich stark; bei sämtlichen beobachteten Individuen
nur einer an jedem Parapodium (Fig. 252).
Auf dem 4. Borstensegment beginnen die Hakenborsten. Diese
sind auf diesem und dem folgenden Segment ziemlich offen und mehr
oder weniger reduziert. Auf dem erstern sind sie (1) 2—3zähnig
und entbehren der Härchen, oder es können die basalen Teile der
Härchen von der 3. Hakenborste inkl. an (von oben gerechnet) vor-
handen sein. Auf dem letztern Segment sind die Hakenborsten
özähnig, und die untersten besitzen mehr oder weniger schwach
ausgebildete Härchen.
Vom 6. Borstensegment an sind die Hakenborsten (Fig. 253)
voll ausgebildet mit zahlreichen Härchen. Ihre untere Kontur ist
Skandinavisehe und arktische Maldaniden. 103
unauseebuchtet. Anzahl der Zähne (Trondhjemsfjord): 46=°, 4—5®,
Dt 1 2 41-23,
Die Anzahl der Hakenborsten auf dem 4.—23. Borstensegment
eines 35 mm langen 2 (nach welchem die Borsten übrigens vor allem
studiert worden sind) aus dem Trondhjemsfjord beträgt: 3, 4, 6, 6,
819,992 99,8, 8, 9,8, 9,11, 20, 10,11, 10.
Ein Individuum von Finmarken besitzt auf dem 10. Borsten-
seement 12 Hakenborsten, die im übrigen den obenerwähnten
gleichen. — Ein Individuum von Moselbay besitzt auf dem 4. Borsten-
seement 3 Hakenborsten mit 3 Zähnen und ohne Andeutung von
Härchen und auf dem 8. Borstensegment 8 Hakenborsten mit 5 Zähnen.
Die Spitzen der vordern Haarborsten sind auf den beiden
vordersten Borstenseementen glatt oder nahezu glatt; von dem
folgenden Segment an besitzen sie deutliche Seitenzähnchen, jedoch
etwas stärkere nach hinten zu; vgl. Fig. 254, die jedoch die feinen
Spitzen der Zähnchen kaum völlig wiedergibt. Die untern langen
Borsten, die auf dem 5.—19. Borstensegment vorhanden sind, sind
äußerst fein, oft fast unmerklich gezähnt, am deutlichsten jedoch
näher nach der Spitze hin (Fig. 255); sie sind in einer Anzahl von
1—2 beobachtet worden.
Die hintern Haarborsten sind durchgehends langspitzig, aber
wahrscheinlich etwas weniger lang auf den vordersten Segmenten.
In Fig. 256 ist die Spitze fast kurz. Auf ungefähr den 3 vordersten
Borstensegmenten sind beide Säume in den meisten Fällen ziemlich
breit und gleich groß. Dann nimmt besonders der eine ab; doch
finden sich durch den ganzen Körper hin beide Säume deutlich, ob-
wohl ziemlich verschieden groß.
Größe. Die größten Individuen aus dem Trondhjemsfjord er-
reichen eine Länge von 55 mm in ziemlich gestrecktem Zustand;
größte Dicke an diesen Individuen 1 mm. Die Individuen von den
übrigen Lokalitäten wenigstens nicht größer.
Geschlechtsreife. Trondhjemsfjord 25./6. 1901: 1 2 mit
unreifen Eiern bis zu einer Größe von 0,2X0,23 mm. Die ent-
sprechenden Maße bei 1 2 von Finmarken 11./6. 1864: 0,25%x0,28 mm.
Röhre. (Nach Beobachtungen im Trondhjemsfjord.) Die Röhren
mit hellem, ziemlich kräftigem Sekrethäutchen und in der Regel
mit einer dünnen Schicht von Sand. Solche Röhren sind in Litho-
thamnion-Bällen gefunden worden, an denen sie offenbar nicht be-
sonders befestigt, sondern in deren mehr oder weniger reichlichem
Schlamm sie eingebettet sind. Nur in einem Fall wurde eine Röhre
104 Ivar ArwıDsson,
unter einem Stein befestigt gefunden; diese Röhre mit verhältnis-
mäßig gröberer Sandschicht.
Fundnotizen. Äußerer Teil des Trondhjemsfjords, Skjörnfjord,
8 Indiv. Von diesen sind 7 in Bällen von Lithothamnion norvegieum
(Arzscon.) Kyeıım. f. nodulosa Fosı. in der Örlandsbucht in einer
Tiefe von 8-12 m gefunden worden. Die erwähnten Bälle sind
hier ziemlich groß, ihr Inneres angefüllt mit Schlamm, lebenden
Sazxicava und Ophiopholis etc. 5 von den betreffenden Individuen
wurden ziemlich nahe der Oberfläche der Bälle gefunden, an welche
wenigstens das (hier gefleckte) Vorderende heranreichte. Die
2 übrigen Individuen lebten weiter drinnen mit dem Hinterende
nach der mehr hohlen Mitte der Bälle und waren ungefleckt. In
derselben Bucht wurde schließlich in einer Tiefe von 4-5 m 1 In-
dividuum unter einem ziemlich großen Stein (Oberfläche: ca. 15 em?)
gesammelt, auf welchem ein Exemplar von Laminaria saccharina wuchs.
Finmarken, Karlsö (gleich nördlich vom 70. Breitengrad). 1 voll-
ständiges Individuum (R.M.). Ob in Lithothamnion, unbekannt:
solche jedoch dort vorhanden.
Nördliches West-Spitzbergen, Moselbay, in Lithothamnion in
34 m Tiefe. 1 unvollständiges Indiv. (R.M.). Wahrscheinlich ist die hier
in Frage kommende Lithothamnion-Art L. glaciale, da diese, obwohl
beträchtlich verschieden von der obenerwähnten L. norvegicum, die
einzige hier lebende ist, die durch ihre, allerdings unbedeutende
„Ästiekeit* zum Aufenthaltsort für N. minor sich eignen könnte.
Regeneration. Trondhjemsfjord 1 Individuum: das Vorder-
ende bis zum 1. Borstensegment inkl.
Untergattung Loxochona n. subgen.
Der Analbecher deutlich schräg mit stark ge-
neigetem Boden. (Das 6. Borstensegment besitzt keine
Nephridien.)
Nicomache trispinata n. sp.
(Taf. 2, Fig. 74—77, Taf. 3, Fig. 78—79; Taf. 8, Fig. 257—261;
Taf. 11, Fig. 349.)
Der Vorderteil oben rötlich. Ocellen vorhanden.
23 Borstensegmente und 1 hinteres borstenloses Seg-
ment. Der Analbecher bedeutend länger auf der
Bauch- als auf der Rückenseite; sein Boden sehr stark
Skandinavische und arktische Maldaniden. 105
geneigt. Die Analcirren ziemlich kurz und ungefähr
gleichlang. Nephridien im 7.—9. Borstensegment. Der
Vorderteil ziemlich schwach drüsenführend; die
hintersten Segmente mit kräftigen Drüsenringen. Die
3 vordersten Borstensegmente besitzen Stacheln, die
an der Spitze etwas gebogen sind. Die Hakenborsten
des 4. Borstensegments und die obersten auf dem
nächsten entbehren der Härchen. Die übrigen Haken-
borsten besitzen mehrere Härchen und bis zu 5 Zähne;
re Innerssungerer Kontur unausgebuchtet. Die
vordern Haarborsten besitzen glatte Spitzen. ‘Die
untern langen Borsten, die starke Seitenzähnchen be-
sitzen, sind (bei nicht geschlechtsreifen Individuen)
in einer Anzahl von 2—3 auf dem 8.—20. Borstensegment
vorhanden. Die Säume der hintern Haarborsten sind
beide ziemlich durchgehend breit. Röhren geschlängelt,
befestigt.
Färbung. Ein (lebendes) ziemlich helles Individuum aus dem
Trondhjemsfjord zeigt folgende Färbung.
Das Vorderende bis zum 3. Borstensegment inkl. oben hell röt-
lich, unten weiblich. Das 4. Borstensegment rotpunktiert, aber be-
sonders unten schwach, wo die Punkte nur am Vorderrande selbst
vorhanden sind. Das Segment ist etwas durchsichtig mit Ausnahme
der Drüsenfelder (wie auf dem 1.—3. Borstensegment). Das 5.
Borstensegment, das ganz gelbweiß ist, gleicht hinsichtlich der
Punkte dem vorhergehenden; doch findet sich ganz weit nach vorn
rings herum ein schmaler Ring, der auf der Unterseite am schwächsten
ist, auf welch letzterer übrigens Punkte fehlen. Das nächste Segment
gleicht dem vorhergehenden, doch ist der vordere Ring, besonders
unten, sehr schwach. Die Borstensegmente 7—8 besitzen Punkte
fast ausschließlich auf der Oberseite hinter den Parapodien.
Ein anderes, kräftiger gefärbtes Individuum besitzt eine mehr
gelbliche Grundfärbung als das oben erwähnte und ist vor allem
durch stärkere, mehr rotbraune Punkte ausgezeichnet. So hat das
5. Borstensegment einen starken rotbraunen vordern Ring und außber-
dem eine Reihe obwohl schwacher Punkte nach hinten zu auf der
untern Seite. Auf dem nächsten Segment ist der Ring ebenfalls
vollständig, obwohl schwach auf der Unterseite, auf dem darauf
folgenden findet sich ein sehr schwacher Ring.
Äußerer Körperbau. Ocellen rot, zahlreich und ein in der
106 Ivar ARwIıDSsson,
Mittellinie nicht unterbrochenes Band auf dem vordersten Teil des
Kopfes (Fig. 74) bildend. ‘
Die zahlreichen vollständigen Individuen besitzen 23 Borsten-
segmente und 1 hinteres borstenloses Segment. Die hinter diesem
belegene Partie (Fig. 76) ist ziemlich groß und bedeutend länger
auf der Bauch- als auf der Rückenseite. Die Analcirren, die ziem-
lich kurz, etwas spitz und ungefähr gleichlang sind, variieren im
übrigen ziemlich stark der Form nach. Doppelte, d. h. mehr oder
weniger stark zweigeteilte Cirren treten oft auf. Im übrigen
sind 14—27 Cirren beobachtet worden, am zahlreichsten bei
größern Individuen. Der Boden des Analbechers mit dem der
Bauchseite ziemlich nahe liegenden Anus ist sehr stark geneigt und
reicht nach vorn und oben bis nahe heran an das hintere borsten-
lose Segment.
Nephridien im 7.-—-9. Borstensegment. Auf dem nächsten Seg-
ment sind Spuren von äußern Mündungen wahrgenommen worden,
im übrigen aber scheinen die Organe hier rückgebildet zu sein.
Hautdrüsen. Außer mehr zerstreuten Drüsen finden sich vor
allem starke Drüsen hinter dem Mund (Fig. 75), ein ziemlich starkes
Band rings herum vor dem 1. Borstensegment und Bänder in dem
vordern Teil der Borstensegmente 1—7, wovon das vorderste mit
seinen starken langgestreckten Flecken auf der Bauchseite (Fig. 75)
und die übrigen allmählich an Stärke nach hinten hin zunehmen.
Vom 8. Borstenseement an finden sich Drüsen hauptsächlich rings
um die Parapodien ohne Verbindung auf der Rücken- oder Bauch-
seite. Ungefähr vom 14. Borstensegment an beginnen Drüsen auf
der Rückenseite zwischen den Parapodien aufzutreten; diese Drüsen
werden auf den hintersten Segmenten (Fig. 76) sehr kräftig und
bilden zusammen mit den rings um die Parapodien vorhandenen,
ebenfalls nach hinten hin zunehmenden Drüsen starke Bänder rund
herum, die jedoch nicht vollständig auf der Bauchseite geschlossen
sind. Die Außenseite des Analbechers sehr schwach und spärlich
drüsenführend.
Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente tragen in der
Regel nur 1, an der Spitze etwas gebogenen und im übrigen oft
sehr kräftigen Stachel auf jeder Seite. Bei einer Reihe Individuen
findet sich auf je einer Seite wenigstens des 2. und 3. Borstensegments
auch ein unterer, etwas schwächerer Stachel. Außerdem ist einmal
auf der einen Seite des 4. Borstensegments ein Stachel angetroffen
worden (Fig. 257), der jedoch mehr gebogen war als die Stacheln
Skandinavische und arktische Maldaniden. 107
im übrigen und einen ziemlich deutlichen Übergang zu den Haken-
borsten bildete; die andere Seite des Segments bei dem fraglichen
Individuum besaß 4 Hakenborsten. Die Hakenborsten des 4. Borsten-
segments sind ziemlich reduziert mit 2—3 Zähnen und ohne Härchen;
doch ist bisweilen, besonders auf den untern Borsten, die Basis
solcher Härchen zu sehen (Fig. 258). Auf dem nächsten Segment
sind die obersten 1—2 Hakenborsten in) gleicher Weise reduziert,
die übrigen (bei mittelgroßen bis großen Individuen) besitzen da-
.gegen Härchen. Die voll ausgebildeten Hakenborsten (Fig. 259)
besitzen kräftig ausgebildete Härchen. Die innere, untere Kontur
der Hakenborsten ist nicht ausgebuchtet. Die Anzahl der Zähne ist
ungefähr folgende: 35%, 47-®, 51019, 4°0-22 Ein 55 mm langes
Individuum besitzt auf den Borstensegmenten 4—23 folgende Anzahl
Hakenborsten: 4, 6, 8, 11, 14, 15, 16, 17, 17, 16, 14, 12, 10, 10, 10, 10,
9, 9, 8, 6. 1 Individuum aus 350 m Tiefe besitzt eine vollständig
ausgebildete Hakenborste auf der linken Seite des in der Regel
borstenlosen hintern Segments.
Die vordern Haarborsten (Fig. 260) besitzen vollständig glatte
Spitzen (wenigstens bei 500maliger Vergrößerung).
Die untern, welligen Borsten sind in einer Anzahl von 2—3 auf
dem 8.—20. Borstensegment vorhanden. Sie nehmen auf den 3 ersten
Segmenten rasch an Länge zu. Die Seitenzähnchen sind stark und
deutlich und sitzen regelmäßig abwechselnd (Fig. 261).
Die hintern Haarborsten sind fast durchgehends auf beiden
Seiten breit besäumt. Am stärksten sind die Säume auf den 2 vor-
dersten Borstensegmenten ausgebildet. Auf den folgenden Segmenten
(Fig. 349) nimmt der eine Saum mehr oder weniger, oft bedeutend
auf den ersten Segmenten, ab, um ungefähr vom 10.—11. Borsten-
segment an wieder etwas zuzunehmen. Ungefähr vom 13. Borsten-
segment an sind die Säume gewöhnlich breit und einander ziemlich
gleich, jedoch möglicherweise nach dem Hinterende zu schwach ab-
nehmend.
Größe. Das größte Individuum (Rödberg: 70 m) mißbt 55 mm
in der Länge. Ein anderes Individuum von derselben Lokalität ist
35 mm lang bei einer größten Dicke von 1,2 mm. In tieferm
Wasser, 350 m, sind nur kleinere Individuen beobachtet worden.
Röhre. Die Röhren, die hauptsächlich aus Sand gebaut und
ringsherum vollständig sind, sind in der Regel unten platt und an
Steinen oder toten Schalen befestigt. Meistenteils sind die Röhren
stark gewunden und ziemlich geknäuelt, doch ‘ist der obere Teil
108 Ivar ARWIDSSoN,
der Windungen ziemlich freistehend. An gewissen Lokalitäten, vgl.
Fundnotizen, finden sich Schalenfragmente in den Röhren, die auch
in alten Schalen gefunden worden sind.
Fundnotizen. Die Art ist nur aus dem Trondhjemsfjord
bekannt.
Rödberg, zahlreiche Individuen aus der westlichen und östlichen
Bucht, von 50 bis wenigstens 125 m, mehr oder weniger mit Sand
gemischter Schlamm. Vor dem dazwischen liegenden „Lophohelia-
Abhang“ ist 1 Individuum in einer Tiefe von 160 m in der Mündung
des Bechers einer toten Lophohelia gefunden worden.
Indalsbucht, ca. 105 m, einige Individuen. Ungefähr zwischen
Rödberg und der vorigen Lokalität, ca. 350 m, loser Schlamm mit
Schalenscherben, 10 Indiv. (ÖSTERGREN).
Im Skjörnfjord, im äußern Teil des Trondhjemsfjords, ist die
Art an mehreren Lokalitäten gesammelt worden, die durch spärlich
vorkommenden Schlamm, aber reichliches Vorkommen von Schalen
ausgezeichnet sind. So wurde 1 Indiv. südlich vom Brackstadland
gefunden, ca. 160 m, Schalenkies, in einer toten, sehr dicken
Cyprina-Schale. In der Örlandsbucht wurden aus ca. 90 m Tiefe,
Schalen und ziemlich loser Sandschlamm, 2 ‚Individuen gesammelt,
das eine mit ziemlich großen Schalenresten in der Röhre. Südlich
von Skjeghaugflua lebt die Art in (30—)50 m Tiefe, die aus feinem
Sand und etwas Schalenscherben gebildeten Röhren gewöhnlich an
großen toten Modiola-Schalen befestigt; ein hier gefundenes Indi-
viduum, das im übrigen eine auf gewöhnliche Weise gebaute Röhre
hatte, lebte in einer derartigen, stark von Vioa angebohrten Schale.
Regeneration. Das Vorderende bis zum 1., 3. oder 10. Borsten-
segment inkl. bei einigen Individuen. Ein Individuum ist schräg über
das 2. Borstensegment hinüber verstümmelt worden, so daß nur die
Borsten der einen Seite übriggeblieben sind, worauf der verlorene
Teil in schräger Richtung im Verhältnis zur Längsachse des Tiers
regeneriert worden ist.
Nicomache quadrispinata n. sp.
(Taf. 3, Fig. 80-84; Taf. 5, Fig. 179—180; Taf. 8, Fig. 262—267.)
Der Vorderteil sehr schwach gefärbt. Ocellen vor-
handen. 22 Borstensegmente und 1 hinteres borsten-
loses Segment. Der Analbecher nicht gerade sehr ver-
schiedenlang aufderOber-und Unterseite. Analcirren
Skandinavische und arktische Maldaniden. 109
ziemlich kurz und ungefähr gleichlang. Der Boden
des Analbechers verhältnismäßig schwach geneigt.
Nephridien im 7.—9. Borstensegment. Der Vorderteil
stark drüsenführend, besonders die Borstensegmente
5 und 6; hintere Segmente schwach drüsenführend.
Die 4 vordersten Borstensegmente besitzen Stacheln,
die jedoch auf dem letzten Segment mehr oder weniger
deutlich Hakenborstensichnähern. Die Hakenborsten
beginnen im übrigen auf dem 5. Borstensegment, auf
dem sie etwas mehr reduziert sind als auf den übrigen
Sesmenten. AlleHakenborstenentbehren der Härchen.
sind mehr oder weniger offen und besitzen vollaus-
gebildet 4 Zähne; ihre innere, untere Kontur ist nicht aus-
gebuchtet. DievordernHaarborsten im vordern Körper-
teil glatt, weiter nach hinten zu treten schwache
Seitenzähnchen auf, die am bedeutendsten ungefähr
aufdem 12.—13. Borstensegmentsind. Dieunternlangen
Borsten, die fast glatt sind, finden sich (bei nicht ge-
schlechtsreifen Indiv.)ineiner Anzahl von2--3auf dem
7.—18. Borstensegment. Die Säume der hintern Haar-
borsten verhältnismäßig schmal, der breitere am
stärksten auf den vordersten Segmenten, der andere
schmälere ebenso, aber schneller nach hinten zu und
besonders auf dem ca. 7. Borstensegment schwach.
Röhren geschlängelt, befestiet.
Färbung. Das Vorderende wenigstens der größten Individuen
besitzt bis zum 2.—3. Borstensegment inkl. jedoch nicht auf der
Unterseite, eine sehr schwache Andeutung von rotbrauner Färbung
(nach konserviertem Material).
Äußerer Körperbau. Ocellen ziemlich gering an Zahl auf
dem vordersten Teil des Kopfs, die Mittelpartie jedoch freilassend
(Fig. 80). Die Nuchalorgane scheinen bei dieser Art verhältnismäßig
kurz zu sein und sind bisweilen so gut wie vollständig gerade. Die
Proboseis hat an einem Individuum aus König Karls-Land unter-
sucht werden können. Hinter dem Munde findet sich hier eine be-
deutende Ausbuchtung (Fig. 179). Direkt von unten gesehen (Fig. 180)
zeigt die Proboscis auf der rechten Seite eine schwach drüsen-
führende Falte, die nach oben in den Oesophagus hinein forteeht.
Auf der entgegengesetzten Seite ist dieselbe Bildung in der Figur
nicht sichtbar.
110 Ivar ARWIDSSoN,
6 vollständige Individuen liegen von 74° 55’ n. Br., 17° 59' w.L.
vor, und alle besitzen sie 22 Borstensegmente und 1 hinteres
borstenloses Segment. Der Analbecher ist (von der Seite gesehen)
ziemlich schräg, d.h. sein unterer Rand ist ziemlich nach unten ge-
neigt, er ist aber verhältnismäßig wenig verschieden lang in seinem
obern und untern Teil. In Fig. 81 ist der Analbecher mehr als
gewöhnlich kurz und verbreitert. Die Analeirren (Fig. 81, 83 und
84) sind ziemlich kurz und in der Regel ungefähr gleichlang; in
der andern Figur sind sie mehr als gewöhnlich verschieden groß
und einer von ihnen mehr oder weniger zweigeteilt. Sie sind in
einer Anzahl von 10—17 beobachtet worden. Der Boden des Anal-
bechers (Fig. 83 und 84) ist verhältnismäßig schwach geneigt.
Nephridien im 7.—9. Borstensegment.
Hautdrüsen. Der Vorderteil vor dem 1. Borstensegment ist
stark drüsenführend; am freiesten von Drüsen ist der vorderste,
obere Teil des Kopfes. Die Borstensegmente 1—7 besitzen in ihrem
vordersten Teil einen Ring von Drüsen, die nach hinten hin bis zum
5.—6. Borstensesment zunehmen, auf dem letzten Segment aber, be-
sonders auf der Rückenseite, abnehmen. Die untern längsziehenden
Drüsenflecken auf dem 1. Borstensegment sind verhältnismäßig
schwach. Im übrigen sind diese Segmente bis zum 6. inkl. mehr oder
wenigeerstark und nach hinten zu in zunehmendem Maße drüsenführend ;
verhältnismäßig große und verstreut, zum Teil ziemlich unregel-
mäßig stehende Drüsen. ‚Auf dem 3.—4. Borstensegment finden sich
auf der Bauchseite eine Reihe Drüsen zu beiden Seiten des Bauch-
marks angeordnet. Das 5. Borstensegment ist in der Regel etwas
stärker drüsenführend als das folgende, das oft mehr gleichmäßig
verteilte Drüsen besitzt (vel. Fig. 82). Übrigens können besonders
diese beiden Segmente noch stärkere Drüsen besitzen, als es diese
Figur angibt; am schwächsten sind indessen immer die Drüsen
hinter den Parapodien. Das 7. Borstensegment hat spärliche, haupt-
sächlich auf der Rückenseite belegene Drüsen.
Auf den folgenden Segmenten finden sich nur spärlich Drüsen
und hauptsächlich oberhalb der Haarborsten oder rings um dieselben,
wo sie indessen ungefähr vom 16. Borstensegment an ziemlich rasch
zunehmen, um auf den letzten Segmenten auf der Rückenseite zu-
sammenzufließen. Das hintere, borstenlose Segment hat Drüsen rund
herum, doch sind sie schwächer auf der Bauchseite und lassen das
Bauchmark frei. Die Außenseite des Analbechers hat schwache,
nicht vollständig gleichmäßig verteilte Drüsen.
Skandinavische und arktische Maldaniden. alal
Borsten. (Hauptsächlich nach Individuen aus Ost-Grönland.)
Die 4 vordersten Borstensegmente tragen in der Regel ziemlich
starke Stacheln (Fig. 262). Bei 28 untersuchten Individuen sind die
Stacheln einfach; bei 12 Individuen kommen indessen auf ein bis
mehreren Segmenten doppelte Stacheln vor. Besonders zahlreich
sind diese doppelten Stacheln bei Individuen mit deutlich regene-
riertem Vorderteil, sie sind hier an allen oder in 6 von resp. 8 Para-
podien beobachtet worden, was den Zusammenhang zwischen der
Regeneration und dem Vorkommen dieser Stacheln zeigt. Auf dem
4. Borstensegment sind die Stacheln schmäler als auf den übrigen
Segmenten und besitzen in der Regel eine deutlich gebogene Spitze;
sie nähern sich etwas den Hakenborsten der folgenden Segmente.
In 3 Fällen ist auf der einen Seite des 4. Borstensegments eine
deutliche Übergangsform zu diesen Borsten mit schmalem Innenteil
und 1—2 Zähnen gefunden worden; in 2 Fällen wurde indessen unter-
halb dieser Borsten ein normaler Stachel gefunden.
Das 5. Borstensegment besitzt ziemlich offene Hakenborsten
(Fig. 263 u. 264) mit 3—4 Zähnen, wovon der große ziemlich stumpf
ist; wie die Hakenborsten aller folgenden Segmente entbehren sie
jeder Spur von Härchen. Auf den folgenden Segmenten werden die
Hakenborsten (Fig. 265) weniger offen und der große Zahn spitz.
An 1 untersuchten Individuum, 74° 10° n. Br., 20° 8° w. L., besitzen
diese Hakenborsten 4 Zähne ungefähr bis zum 15. Borstensegment;
dann werden sie allmählich etwas offener und besitzen wenigstens von
19. Borstensegment inkl. an nur 3Zähne. An andern Lokalitäten, z.B.
72° 28‘ n. Br., 21° 48 w. L., besitzen die Tiere durchweg mehr offene
Hakenborsten. Individuen von 74° 35° n. Br., 18° 23° w. L. zeichnen
sich dagegen durch ziemlich gebogene Hakenborsten aus. — Die
innere, untere Kontur der Hakenborsten entbehrt einer Ausbuchtung.
1 kleineres Individuum von 74° 55‘ n. Br., 17° 59' w. L. besitzt
auf dem 5.- 22. Borstensegment (die 10—11 hintern wahrschein-
lich früher verstümmelt und dann nicht völlig wiedergewachsen)
folgende Anzahl von Hakenborsten: 2, 5, 5, 5, 6, 5,5,5,5,5, 4 4,
4,3, 3, 3, 3, 3. Der Vorderteil bis zum 9. Borstensegment inkl. bei
einem andern Individuum von derselben Lokalität mißt in der Länge
17 mm (bei einer größten Dicke von 1,2 mm) und besitzt auf den
Borstensegmenten 5—9 resp. 3, 6, 10, 11, 10 Hakenborsten. Von
74° 10‘ n. Br., 20° 8' w. L. sind 1 Vorder- und 1 Hinterteil, wahr-
scheinlich von 2 ungefähr gleichgroßen Tieren, untersucht worden.
Die Borstensegmente 5—10 besitzen resp. 4, 7, 8, 10, 10, 8 und die
112 Ivar ARWIDSSOoN,
Borstensegmente 14—22 durchweg 5 Hakenborsten außer dem 20.
mit 6 und dem 22. mit 2 Hakenborsten.
Die vordern Haarborsten entbehren auf den vordern Segmenten
seitenständiger Zähnchen; schwache Zähnchen treten indessen weiter
nach hinten zu auf und sind am deutlichsten ungefähr auf dem
12.—13. Borstensegment (jedoch nicht völlig so deutlich wie Fig. 266
es angibt). Weiter nach hinten zu nehmen die Zähnchen allmählich
ab. Die untern, langen Borsten, die in einer Anzahl von 2—3 vom
7. bis zum 18. Borstensegment inkl. beobachtet worden sind, sind
fast glatt; nur außerordentlich kleine Zähnchen, ähnlich denen z.B.
bei Nicomache lumbricalis, aber etwas spärlicher stehend, sind vor-
handen.
Die hintern Haarborsten besitzen verhältnismäßig schmale und
in der Regel verschieden große Säume. Der eine Saum ist ziemlich
bedeutend auf den 2—3 vordersten Borstensegmenten, besonders auf
dem 1. Nach hinten zu nimmt er mehr oder weniger bedeutend ab
und variiert im übrigen ziemlich stark. Der andere Saum ist auf
dem 1. Borstensegment fast ebenso stark entwickelt wie der erste,
nimmt nach hinten zu ziemlich rasch ab, variiert aber gleichfalls
beträchtlich an Stärke. Auf dem 7. (Fig. 267) und den benachbarten
Segmenten ist er oft fast verschwunden; auch auf den hintersten
Segmenten ist er oft sehr schwach, kann aber auch, z. B. auf dem
19. Borstensegment, fast dieselbe Größe erreichen wie der gegrenüber-
stehende Saum.
Größe. Der Vorderteil des größten beobachteten Individuums,
74° 10° n. Br., 20° 8’ w. L., mißt bis zum 11. Borstensegment inkl.
30 mm in der Länge. Der ziemlich zusammengezogene Vorderteil
bis zum 9. Borstensegment inkl. bei 1 Individuum von 74° 55‘ n.
Br., 17° 59 w. L. ist 17 mm lang bei einer größten Dicke von 1,2 mm.
Der Vorderteil bis zum 10. Borstensegment inkl. bei 1 Individuum
von 72° 28‘ n. Br., 21° 48' w. L. mißt 25 mm in der Länge.
Geschlechtsreife. 1 ungefähr 30 mm langes 2 von 74° 55‘
n. Br., 17° 59' w. L., 4./7. 1899, besitzt Eier bis zu einer Größe von
0,065 x. 0,086 mm.
Röhre. Die Röhren sind mehr oder weniger geschlängelt und
an Steinen und Schalenscherben befestigt; sie sind, nach den wenigen
Stücken, die genauer haben untersucht werden können, zu urteilen,
ziemlich dünn und bestehen aus feinem Sand. Eine Reihe Röhren,
vielleicht nicht in ihrer ganzen Länge an der Unterlage befestigt,
Skandinavische und arktische Maldaniden. 113
besitzen ringsherum eine gleichförmige Wand; das ist u. a. der Fall
bei einer Röhre von dem ersten hier unten erwähnten Fundort.
Fundnotizen. Sämtliche Individuen sind Eigentum des Reichs-
museums in Stockholm. Die Individuen von Spitzbergen und östlich
davon sind, mit Ausnahme zweier von der letzten Lokalität, in sog.
Schlammproben, die diverses feingesiebtes Material enthielten, ge-
funden worden; vgl. im übrigen die unten folgenden Lokalitäten.
74° 55‘ n. Br., 17° 59° w. L., 350 m, Schlamm mit etwas Sand —
kleinen Steinchen. 45 Indiv. (davon 12 aus Schlammproben); von
32 untersuchten Indiv. besaßen 25 durchweg einfache Stacheln.
74" 35‘ n. Br., 18° 23° w. L. — südlich von der kleinen Pendulum-
Insel, 15—21 m, Sandschlamm.
74° 10‘ n. Br., 20° 8° w. L. — Clavering-Insel, 25—40 m, Schlamm
mit viel Schalen und kleinen Steinchen; 4 Indiv.
72° 28‘ n. Br., 21° 48° w. L., 180 m, Schlamm, etwas kleine Stein-
chen; 2 Indiv.
79° 58‘ n. Br., 9° 30° 6. L., 425 m. grauer Schlamm mit Steinen,
Bodentemperatur + 1,5°; 4 kleine Indiv.
75° 58° n. -Br., 13% 18° ö. L., 350 m, Bodentemperatur +4 2,73°,
grauer Schlamm mit Wurmröhren; 3 Indiv.
König Karls-Land, Rivalensund (ca. 78° n. Br., 27° ö. L.), 100 bis
110 m, Bodentemperatur — 1,45°, feiner Schlamm mit großen Steinen;
3 kleine Indiv.
Regeneration. Ost-Grönland: der Vorderteil, umfassend resp.
1, 3 und 8 Borstensegmente: je 1 Indiv.; der Hinterteil, umfassend
7 und 15: je 1 Indiv. und 12 und 14 Borstensegmente: je 2 Indiv.
Parasiten. Ein Individuum von 74° 10‘ n. Br., 20° 8 w. L.
trägt auf dem 5.—10. Borstensegment ein Infusor.
Gattung Petaloproctus QUATREFAGES.
Petaloproctus QUATREFAGES (28, p. 247).
Nieomachella LEVINSEN (81, p. 146), nach SAıNT-JoSEPH (106, p. 133).
Der dorsale Teil des Analbechers so gut wie voll-
ständig verschwunden und eigentlich nur an zu-
sammengezogenen Individuen als eine mehr oder
weniger schwache Leiste wahrnehmbar. Der ventrale
Teil ist stark ausgebildet und bildet zusammen mit
den nach oben hin verschwindenden Seitenteilen und
8
114 Ivar ARrwıDSssoN,
dem sehr stark geneigten Boden eine schaufelähnliche
Partie, die deutlicher Analcirren entbehrt.
Soweit bekannt, besitzen die Hakenborsten der hierhergehörigen
Formen in vollausgebildetem Zustand stets Härchen '), die bei
Petaloproctus socialis nach Axprew’s Angabe (98) in der Einzahl
vorhanden sind. Das Gleiche ist der Fall bei Petaloproctus terricola
(nach Untersuchung eines im Besitz des Verf. befindlichen Indiv.).
Samnt-Josern’s Abbildung (106, fig. 181—182), in der 2 Härchen
wiedergegeben sind, ist unrichtig, ebenso wie seine Vermutung, dab
die Zähne der Hakenborsten, mit Ausnahme des größten, 2 Reihen
bildeten, wovon keine median. — Es ist nicht unwahrscheinlich, dab
die Eigenschaft, 3 stacheltragende Segmente zu besitzen, für die
Gattung charakteristisch ist.
Zu dieser Gattung gehören außer P. tenwis mit var. borealis
folgende Formen:
Petaloproctus terricola QUATREFAGES (28, p. 247); vgl. Olymene
spathulata GRUBE (p. 22).
Petaloproctus ceristagalli (Uuar.) ST.-JosErH (106, p. 133)
— Nicomache eristagalli (Cuap.) MARION (60, p. 312)
— Maldane ceristagalli CLAPAREDE (37, p. 197).
Petaloproctus filiffer (VErRILL) Sr.-Joseru (106, p. 133) |vel.
P. tenwis var. borealis!|
— Lumbriclymene filifera (VERRILL) VERRILL (124, p. 659)
— Maldane filifera VERRILL (71, p. 179).
Petaloproctus integrinatis (HAswELL) Sr.-JoserH (106, p. 133)
— Ülymene integrinatis HASwELL (78, p. 634).
Nicomache m’intoshi MARENZELLER (94, p. 19), schon von SAINT-
JoserH (106, p. 133), obwohl mit Zögern, zu Petaloproctus gestellt;
vgl. M’IntosH (134a, p. 72).
Petaloproctus socialis ANDREWS (98, p. 295).
Petaloproctus tenwis (TH&EL) SAINT-JOSEPH.
(Taf. 6, Fig. 190a.)
Maldane tenuis THEEL (70, p. 57, fig. 592 —54).
Petaloproetus tenwis (THKEL) SAINT-JOSEPH (106, p. 133).
Oberseite und Seiten des Vorderteils schwach rot-
braun (einer deutlichen Zeichnung in Graubraun ent-
1) 8. jedoch HAsweur'’s ungenügende Abbildung (78, fig. 6) von
einer Hakenborste von P. entegrinatis.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 115
behrend). Ocellen fehlen. 20 Borstensegmente und 1
hinteres borstenloses Segment. Der untere, hintere
Rand des Analbechers schwach krenelfert bis gezähnt.
Der Vorderteil bis zum 7. Borstensegment inkl. ziem-
lich stark drüsenführend; hinter dem 8. Borsten-
segment schwach drüsenführend, jedoch ziemlich be-
deutende Drüsenansammlungen auf der Rückenseite
einer Reihe derhintern Borstensegmente. Dasborsten-
lose, hintere Segment nur mit schwachen Drüsen. Die
3 vordern Borstensegmente mitStacheln. Das 4. und 5.
Borstensegment teilweise mit etwas reduzierten
Hakenborsten. Diese, die mehrere Härchen und eine
Anschwellung rings herum innen vor dem Halse be-
sitzen, haben vollausgebildet 6—7 Zähne. Die vordern
Haarborsten besitzen außer auf den 2 vordersten
Borstensegmenten ein®& deutlich zähnchentragende
Spitze, voll ausgebildet mit starken Zähnchen vom \.
Borstensegment inkl. an. Die untern langen Haar-
borsten sind (bei nicht geschlechtsreifen Individuen)
in einer Anzahl von 1(—2) vom 7. Borstensegment inkl
anvorhanden. Diehintern Haarborsten besitzen einen
breiten Saum, am stärksten auf den vordersten Seg-
menten; der andere Saum ist besonders auf den vor-
derstenSegmenten schwach, nach hinten zuister zum
Teil ebenso stark wie der erste. Röhren befestigt, ge-
schlängelt, niedrig.
Färbung. Die beobachteten Individuen sehr hell ohne deut-
liche Zeichnung auf den vordersten Segmenten.
Äußerer Körperbau. Ocellen fehlen. Die Nuchalorgane
sind mehr oder weniger deutlich bogenförmieg.
20 Borstensesmente sind an allen vorliegenden vollständigen
Individuen, d. h. je 1 von den 3 ersten unten erwähnten Fund-
orten wahrgenommen worden. 1 hinteres (in der Regel vollständig)
borstenloses Segment. Der Analbecher scheint, verglichen mit der bei
var. borealis, ziemlich kurz auf der Bauchseite zu sein (Fig. 190a). Auf
der Rückenseite reichen dienach vorn und oben verschwindenden Seiten-
partien des offenen Analbechers ziemlich nahe aneinander heran.
Der hintere Rand des Analbechers ist mehr oder weniger deutlich
gezähnt, jedenfalls sind diese Zähnchen oder Unebenheiten weit
deutlicher als bei der genannten Varietät. Der in Fig. 190a abge-
g*
116 Ivar ARWwIDSsoN,
bildete Analbecher ist ungewöhnlich stark gezähnt. Das Individuum
von 72° 30° n. Br., 52° 45‘ ö. L. (Tufer’s Typusexemplar) besitzt
ziemlich schwach krenelierten Rand, die Krenelierung jedoch etwas
deutlicher als Tu&eus Figur (70, fig. 53) es angibt. In Fig.190a erscheint,
was selten zu beobachten ist, die Analöffnung stark ausgestülpt.
Nephridien nicht bekannt.
Hautdrüsen. Die Partie vor dem 1. Borstensegment ist
ziemlich stark drüsenführend, jedoch fehlen Drüsen auf dem obern,
vordersten Teil des Kopfs. Die Borstensegmente 1—8 besitzen
starke, nach hinten hin bis zum 6. Borstensegment inkl. zunehmende
vordere Drüsenringe; abnehmend auf dem 7. und besonders auf der
Rückenseite des 8. Borstensesments. Auf dem 1. Borstensegment
finden sich starke, aber verhältnismäßig ziemlich kurze längsgestellte
untere Drüsenflecke. Im übrigen sind die 7 vordersten Borsten-
seemente besonders oben ziemlich stark drüsenführend, nach hinten
zu verschwinden jedoch allmählich die Drüsen. Hinter dem 8. Borsten-
segment finden sich Drüsen hauptsächlich rings um die Parapodien;
zwischen diesen auf der Rückenseite finden sich erst sehr schwache
Drüsen, die bis zum 10.—11. Borstensegment abnehmen oder hier
verschwinden; nach hinten zu nehmen sie wieder zu und bilden
ziemlich starke obere Bänder, ausgenommen die 2 letzten Borsten-
sesmente, wo sie mehr oder weniger verschwunden sind, und das
hintere borstenlose Segment, wo sie vollständig fehlen.
Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente besitzen in der
Regel (5 von 6 untersuchten Individuen) einfache gerade Stacheln.
Ein Individuum besitzt auf der einen Seite des 2. Borstensegments
einen untern, an der Spitze ziemlich umgebogenen Stachel. Auf
dem 4. und 5. Borstensegment sind die Hakenborsten, die sämtlich
durch eine rings herum deutliche Anschwellung innen vor dem Halse
ausgezeichnet sind, nicht besonders stark entwickelt. 1—2 der
obern entbehren Härchen, und der große Zahn ist bei ihnen ziem-
lich stumpf. Vom 6. Borstensegment an sind die Hakenborsten voll-
ausgebildet mit Härchen und gleichen nahezu denen bei der var.
borealis (Fig. 269). Anzahl der Zähne: (3—)4*, (4—)5?, 56-7, 6°9,
6—7!°; auf den folgenden Segmenten ungefähr ebenso viel, aber all-
mählich etwas abnehmend. Ein Individuum von 74° 10‘ n. Br., 20°
8' w. L. besitzt 3 Hakenborsten auf der linken Seite des hintern,
sonst borstenlosen Segments.
Die vordern Haarborsten, deren feine Säume, besonders der
stärkere, verhältnismäßig deutlich sind, sind fast glatt auf dem 1.—2.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 117
Borstensegment, bereits auf dem nächsten Segment aber besitzen sie
deutliche, wenn auch schwache Seitenzähnchen. Auf den folgenden
Segmenten nehmen die Zähnchen bedeutend zu und sind vom
7. Borstensegment inkl. an vollausgebildet, gleich denen bei var.
borealis (Fig. 270). Dasselbe Verhältnis herrscht bei den untern
langen Borsten (vel. Fig. 271), welche Seitenzähnchen besitzen und
in einer Anzahl von 1(—2) vom 7. inkl. an und wenigstens bis zum
16. Borstensegment inkl. beobachtet worden sind.
Der eine Saum der hintern Haarborsten ist durchweg kräftig,
am stärksten jedoch auf den vordersten Segmenten und dann all-
mählich etwas abnehmend. Der andere Saum ist auf dem 1. Borsten-
segment sehr schmal, nimmt nach hinten hin allmählich zu, aber
etwas unregelmäßig, und ist ungefähr vom 9. Borstensegment an
ziemlich gleich stark oder in der Regel nur unbedeutend schwächer
als der erste Saum.
Größe. Das größte beobachtete Individuum, von 74° 10‘ n. Br.,
20° 8° w. L. mißt bis zum 11. Borstensegment inkl. in gestrecktem
Zustande 18 mm, bei einer größten Dicke von kaum 1 mm.
Röhre. Röhren sind an Steinen (Kingsbay) oder an lebenden
Muscheln befestigt gefunden worden; sie bestehen aus feinem Sand,
einem und dem andern größern Sandkorn und Foraminiferen und
sind, wenigstens teilweise, rings herum völlig geschlossen, d. h.
Sandkörnchen nehmen auch an der Bildung der plattgedrückten Be-
festigungsfläche teil. Die Röhren sind niedrig und geschlängelt.
Fundnotizen. Sämtliche Individuen sind Eigentum des
Reichsmuseums in Stockholm.
Ost-Grönland.
74° 10° n. Br., 20° 8° w. L. — südöstlich von der Ülavering-
Insel, 23—40 m, Schlamm, viel Schalen und Steinchen; 4 Indiv.
73° 6° n. Br., 27° 17° w. L. — innerster Teil des Kaiser Franz
Joseph-Fjords, 3—9 m. Schlickartiger Schlamm mit Sand und Algen.
Röhren an lebenden kleinern Individuen von Mya truncata und
Astarte arctica, die letztere nicht über 35 mm lang; 4 Indiv.
Westspitzbergen.
Kingsbay, 300 m, Schlamm, Steine; 1 Indiv.
Nowaja Sem]ja.
712° 30° n. Br., 52° 45° ö. L. — Möller Bay, 9—36 m, mit Sand
gemischter Boden; 1 Indiv. (Tuter’s Typusexemplar).
Ältere Fundangaben. Tuker’s Angabe über das Typus-
exemplar (70, p. 57 [91, p. 90)).
118 Ivar Arwınsson,
Regeneration. Ost-Grönland: 12 hintere Borstensegmente:
1 Indiv.
Petaloproctus tenwuis var. borealis n. var.
(Taf. 3, Fig. 85—90; Taf. 8, Fig. 268—272.)
Nicomachella tenwis (THKEL) LEVINSEN (81, p. 146).
? Petaloprochus filifer (VERRILL) SAINT-JOSEPH. !)
Der Vorderteil oft mit einer deutlichen Zeichnung
in Graubraun. 21°) Borstensegmente Hinterer Rand
des Analbechers völlig oder fast völlig glatt. Ne-
phridien "im ’"6. 13° Borstensesment, Untere lamere
Borsten bis zum 17.—18. Borstenseementinkl.
; Färbung. Gullmarfjord. Der Vorderteil bis zum 2.—3. Borsten-
segment inkl. mit einer schwachen, rötlichbraunen Färbung. Außerdem
tritt mehr oder weniger deutlich, an verschiedenen Fundorten ver-
schieden, eine besondere graubraune Zeichnung hervor; vgl. Fig. 86,
die 1 Indiv. von Ellskär wiedergibt, welcher Fundort kräftig ge-
zeichnete Individuen aufzuweisen hat. Eine Reihe Individuen, be-
sonders kleinere, entbehren so gut wie vollständig dieser Zeichnung.
Hinsichtlich der roten Punkte ähneln die Individuen aus dem
Gullmarfjord ziemlich stark den unten beschriebenen aus dem
Trondhjemsfjord, sie sind aber schwächer mit solchen versehen. Be-
sonders sind die Punkte sehr spärlich auf der Unterseite, wo sie
1) VERRILL’s erste Beschreibung dieser Form (71, p. 179) zeigt,
wie SAINT-JOSEPH meint, daß hier eine Petaloproclus-Art vorliegt, trotz-
dem VERRILL von einem niedrigen Kopfsaum spricht (möglicherweise hat
er teilweise gleichzeitig eine andere Form untersucht und damit vermengt,
z. B. eine Maldane-Art).. Im übrigen zeigt die Beschreibung, daß
21 Borstensegmente und lange untere Borsten bis zum 18. Borstensegment
inkl. vorhanden sind; Röhren an Muschelschalen — alles Charaktere überein-
stimmend mit der obigen Varietät. Dagegen sollen ungefähr 3 Stacheln
an jedem Parapodium auf den 3 vordersten Borstensegmenten vorhanden sein.
Später (124, p. 659) teilt VERRILL indessen mit, daß Saum und Scheibe
am Kopf fehlen und dab nur 1 Stachel an den Parapodien der 3 vordersten
Borstensegmente sich findet. Dagegen sollen 2 borstenlose Segmente
vorhanden sein; diese letztere Angabe kann auf einer verschiedenen
Deutung des Hinterendes beruhen, weshalb es nicht unwahrscheinlich ist,
daß vollständige Übereinstimmung zwischen dieser und der skandinavischen
Form besteht, deren jetziger Name borealis dann wohl gegen filifera ver-
tauscht werden muß.
2) LEVINSEN gibt (p. 147) 21 Segmente an, womit, nach freund-
licher Mitteilung an den Verf., 21 Borstensegmente gemeint sind.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 119
auf dem 6. Borstensesment in der Regel nur in dem vordern Ring
sich finden und auf dem nächsten Segment vollständig fehlen.
Trondhjemsfjord. Die graubraune Zeichnung der vordern Seg-
mente ähnelt sehr der bei den Exemplaren aus dem Gullmarfjord,
ist aber in der Regel schwächer. Auch hier scheint sie indessen
ziemlich bedeutend zu wechseln; besonders kräftig gefärbt sind
einige Individuen aus der Örlandsbucht, 40—90 m.
1 ziemlich großes Individuum von KRödberg besitzt folgende
Färbung auf den vordern Segmenten, abgesehen von der braunen
Pismentierung. Das 2. Borstensegment ist vorn oben schwach rot-
punktiert. Das 3. Borstensegment besitzt vor den Parapodien ein
deutliches Band von Punkten, das jedoch auf der Unterseite fast
unterbrochen ist; hinter den Parapodien spärliche Punkte, aus-
genommen auf der Unterseite Auf diesem Segment beginnt die
gelbrötliche Färbung der Drüsenfelder. Auf dem nächsten Segment
und den folgenden ist diese Färbung bedeutend stärker. Rote
Punkte finden sich vor den Parapodien in einem deutlichen, aber
besonders unten nicht gerade breiten Band; hinter den Parapodien
finden sie sich besonders auf den Seiten und immer noch am
schwächsten unten. Auf dem 5. Borstensegment bilden die Punkte
einen scharfen, aber schmalen, vordern Ring und hinter den Para-
podien nehmen sie etwas ab. Auf dem nächsten Segment finden sich
ähnliche Punkte wie auf dem vorhergehenden, jedoch noch schwächer
auf dem hintern Teil. Das 7. Borstensegment besitzt durchweg
schwächere Punkte, die keinen deutlichen, vordern Ring bilden.
Im Skjörnfjord sind die Vorder- bzw. Hinterenden der Individuen,
die in Lithothamnion-Bällen leben, je nachdem sie exponiert sind,
mehr oder weniger stark rot. So ist 1 Indiv. beobachtet worden,
bei dem nur das Hinterende bis zur Oberfläche des Balls reichte
und bei dem die Innenseite des Analbechers allein blutrot ge-
färbt war.
Äußerer Körperbau. Vel. Fig. 85—90!
21 Borstensegmente sind an allen vollständigen, untersuchten
Individuen beobachtet worden; von vollständigen Individuen liegen
1 von 56° 30‘ n. Br., 12° 35' ö. L., zahlreiche Individuen aus dem
Gullmarfjord und 13 aus dem Trondhjemsfjord vor. Eine Pro-
boseis, ähnlich der bei Nicomache quadrispinata beschriebenen, ist bei
dem oben erwähnten, ersten vollständigen Individuum beobachtet
worden. Der Analbecher ist ziemlich lang auf der Bauchseite und
hat, in lebendem oder konserviertem Zustand, einen vollständig
120 Ivar ARwıDssoN,
glatten oder sehr unbedeutend buchtig-gezähnten hintern Rand.
Nach vorn oben ist der Analbecher (Fig. 89) verhältnismäßig breit.
Nephridien finden sich im 6.—9. Borstensegment und sind am
schwächsten im 6. und am stärksten im 8.—9.
Hautdrüsen. Die Hautdrüsen ähneln sehr denen bei der
Hauptart.
Die Partien hinter den Parapodien auf dem 4.—6. Borsten-
segment färben sich schwach, aber sehr gleichmäbig (vermutlich
ebenso bei der Hauptart) (Fig. 90); außerdem sind hier zerstreute
starke Drüsen zu sehen (nach in Formol konservierten Tieren).
Dieselben Individuen besitzen (vgl. Fig. 87) auf der Außenseite des
Analbechers schwache, zerstreute Drüsen, die am zahlreichsten auf
den Seiten sind. |
Borsten. 2 untersuchte Individuen aus dem Öresund besitzen
doppelte Stacheln an 1—3 von den Parapodien der 3 vordersten
Segmente. Von 7 Indiv. aus dem Gullmarfjord besitzen 6 und von
12 Indiv. aus dem Trondhjemsfjord 9 einfache Stacheln. Die Haken-
borsten und Haarborsten (besonders untersucht an Indiv. aus dem
Skjörnfjord) stimmen mit denen der Hauptart überein; siehe Fig.
268— 272!
Auf dem 4.-—21. Borstensegment besitzt ein mittelgrobßes Indi-
viduum von. Rödberg: resp. 3.4 5,8.8 8:88 7 76,66%
7, 7, 6 Hakenborsten und ein großes Individuum aus dem Skjörnfjord
gesp.‘ 4.5, 6,9: 20,2108979 58,186, 16,,.6..7,8,,8,.€0.
Untere lange Haarborsten finden sich vom 7. Borstensegment
an; an Individuen aus dem Gullmarfjord fehlen sie scheinbar
vom 18. Borstensegment inkl. an; von 7 untersuchten Individuen
aus dem Trondhjemsfjord besitzt 1 dieselben bis zum 16. und die übrigen
bis zum 18. Borstensegment inkl. In der Regel ist nur 1 ziemlich
grobe und verhältnismäßig ziemlich kurze Borste an jedem Parapodium
oder möglicherweise die Spitze noch einer 2. feinern zu sehn. Nach
Beobachtungen an einigen nahezu geschlechtsreifen 33 (vgl. unter
Geschlechtsreife!) wachsen diese Borsten zur Zeit der Geschlechts-
reife bedeutend und beginnt noch eine sich zu zeigen. Diese 3. ist
wahrscheinlich noch feiner als die 2. 1 ausgelaichtes Individuum
(Geschlecht?) aus dem Gullmarfjord, d. 6./1. 1902, besaß an einem
einzigen Parapodium eine solche feine, sehr lange Borste, die offen-
bar während der Geschlechtsreife ausgebildet und noch nicht abge-
worfen war, während dagegen die übrigen ausgewachsenen dieser
Borsten, gröbere wie feinere, offenbar früher entfernt worden waren.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 127}
Größe. Gullmarfjord: Länge bis zu wenigstens 35 mm bei
einer größten Dicke von 1,2 mm; Trondhjemsfjord (in Lithothamnion):
Länge bis zu 44 mm.
Geschlechtsreife. Einige 34, Gullmarfjord,. d. 2./8. 1902,
besaßen teils reife oder nahezu reife Spermien, teils mehrere Ent-
wicklungsstadien solcher; vgl. auch S. 120.
Röhre. Die Röhren meistens aus feinem Sand, ziemlich niedrig
und meistens stark geschlängelt; an Schalen und Steinen befestigt.
In der Örlandsbucht sind spärliche Foraminiferen und Schalen-
scherben in den Röhren enthalten. Die Röhren sind oft nach der
Unterlage hin nicht deutlich ausgebildet. Das ist jedoch nicht der
Fall bei den übrigens schwach ausgebildeten Röhren, die sich in
Lithothamnion-Bällen finden; eine ähnliche Röhre ist in einer stark
verwitterten Cyprina-Schale gefunden worden. Im Gullmarfjord sind
die Röhren in der Regel etwas rostbraun.
Fundnotizen.
Öresund, Kn&haken, 21—36 m, unter Modiola. 2 Indiv. (LönNBeRrG.)
56° 30° n. Br., 12° 35‘ ö L., 21 m, Schalen und Steine; auf
Oyprina-Schalen (21 Borstensegmente: 1 Indiv.) (LÖNnNBERG.)
1—1,5‘ nördlich von obiger Stelle, 24 m, Schalen. (LÖNNBERG.)
(Dasselbe Lokal wie in 130).
Gullmarfjord. (Mehrere Indiv. sind Eigentum des Herrn Professor
Wırkn.) (21 Borstensegmente: zahlreiche Indiv.)
Zwischen Skarfs&tet und Ellskär, 20 m, unter Sabellaria auf
Schalen.
Islandsberg, auf CUyprina-Schalen.
Gäasö renna, wsw. von Löken, 25—27 m auf Cyprina-Schalen,
hauptsächlich unter Sabellaria; gemein.
Südwestlicher Teil von Flatholmen, spärlich.
Südöstlich von Tistholmen, bis 50 m spärlich.
Trondhjemsfjord.
Sanöen, östliche Seite, 9—18 m, Algen, Schalen, Sandschlamm.
(Thj.M.)
Skjörnfjord, Örlandsbucht, 8-12 m, in Bällen von Lithothamnion
norvegicum f. nodulosa (21 Borstensegmente).
Örlandsbucht, 40-90 m, Schalen ; auf der Innenseite einer großen
Modiola-Schale. (21 Borstensegmente); 1 Indiv. in einer verwitterten
Cyprina-Schale.
Rödberg, westliche Bucht nahe der Landzunge im Nordwesten.
123 Ivar Arwıpsson,
35—70 m, Steine, Schalen, auf der Innenseite einer großen Solen-
Schale; Röhre gerade.
Südlich vom Hafenpier, 35—70 m, Steine, Schalen (21 Borsten-
segmente).
Südlich von der Spitze des Hafenpiers, 54—90 m, Steine, Schalen,
Sand; zahlreich, auf Steinen.
Ungefähr 2° 20“ östlich von Rödberg, 18—70 m, Schalen, Sand;
auf Steinen und 1 Indiv. auf einem versunkenen Lederstück gefunden.
Malvik, 9 m, Schalen (Thj.M.).
Ältere Fundangaben. Öresund (81,..2.l42:.118 29.39,
nördlich von Hallands V:xderö, vgl. oben (130, p. 54). (Cape Cod:
Petaloproctus filifer !)
Regeneration. Gullmarfjord: 1 vorderes Borstensegment:
3 Indiv.; Trondhjemsfjord: 1 vorderes Borstensegment: 1, 2 dito 2,
3 dito 1 und 4 dito 2 Indiv.
Parasiten. Oresund: 1 Indiv. mit Infusorien.
Gullmarfjord, Islandsberg: 1 Indiv. mit Infusorien.
Trondhjemsfjord, Rödberg: Infusorien auf der Rückenseite der
vordern, hauptsächlich der Borstensegmente 4—8 sehr gewöhnlich.
Skjörnfjord, Örlandsbucht: Infusorien auf den hintern Haar-
borsten vom 6. Borstensegment an.
Unterfam. Duclymeninae n. subfam.
Die vordere Spitze des Kopfs ist nicht besonders
breit. Die Nuchalorgane, die wenigstens zum größten
Teil gradlinig sind, divergieren entweder nach vorn
zu und Können dann in ihrem vordern Teil haken-
förmig nach außen umgebogen sein, oder sie sind der
Hauptsache nach parallel. Eine Kopfscheibe ist vor-
handen; selten ist dieselbe reduziert. Die Proboseis
bildet eine ansehnliche Blase, die entweder deutlich
unregelmäßig dadurch ist, daß die basale Partie nach
vorn zu abnimmt oder gar verschwindet, oder sie ist
mehr oder weniger völlig regelmäßig. Zwischen dem
Munde und dem 1. Borstensegment ist keine Grenze
vorhanden. Die vordern Borstensegmente hauptsäch-
lich ziemlich kurz; hinter dem 8. mehr oder weniger
lange, jedoch nach hinten zu abnehmende Segmente.
Die Anzahl der Segmente, möglicherweise mit Aus-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 123
nahme von Formen mit besonders zahlreichen Seg-
menten, variiert bei den betr. Formennicht. Segment-
srenzen deutlich, ausgenommen in gewissen Fällen
die Grenze zwischen dem 8. und 9. Borstensegment.!)
Hintere borstenlose Segmente finden sich so gut wie
immer Die Analöffnuns terminal und auf, einem
deutlichen Analkonus plaziert — nicht eingesenkt
oder eingesenkt — oder umgeben von einer ebenen bis
schwach eingebuchteten Scheibe; Analcirren sind in
der Regel vorhanden und meistens rings herum pla-
ziert. Deutlicher Analzapfen. Nephridien in wenigen
Se&menten. ‘Hautdrüsen bilden vordere Ringe auf
den vordern Segmenten oder bekleiden einige von
diesen vollständig. Hakenborsten (inkl. Stacheln) in
einfachen Reihen; sie können auf dem 1-2. Borsten-
segement fehlen. Eine gewisse Anzahl (3—4) der vor-
dersten Borstensegmente besitzt im Vergleich mit
den folgenden Segmenten mehr oder weniger stark
umgewandelte untere Borsten. Die vollausgebildeten
Hakenborsten mit langem, in der Regel wenigstens
auf der Rückenseite nach außen abgesetztem innerm
Teil und deutlichen Zähnen Die Hakenborsten be-
sitzen mehrere Härchen, die unter oder zu beiden
Seiten des großen Zahns zusammenstehn. Die vor-
dern Haarborsten mit langen und schmalen, teilweise
verschwindenden Säumen; ihre Spitze glatt bis deut-
lich einen Haarpinsel tragend oder ausnahmsweise
mit, starken) Seitenlamellen versehen. Die. hintern
Haarborsten mit langen, schmalen Säumen und glatter
bis schwach haariger oder ausnahmsweise mit einem
schwachen Haarpinsel (Microclymene acirrata) Ver-
sehener Spitze. Röhren in der Regel frei und gerade,
hauptsächlich aus Schlamm und Sand.
Die hierhergehörigen Formen besitzen, mit Ausnahme gewisser
Leiochone- Arten, eine völlig deutliche Kopfscheibe; Kopfsäume finden
sich in den meisten Fällen und sind, ausgenommen die erwähnten
Leiochone-Arten ?) und Formen mit sehr niedrigen Säumen wie
1) Vgl. die in Fig. 191 abgebildete Art.
2) Bei ihnen ist offenbar nur der vordere Teil der Säume erhalten.
124 Ivar ARrwıDsson,
Mieroelymene acırrata, mit Seiteneinschnitten oder wenigstens einem
Absatz versehen. Bei Proclymene fehlen Säume, die Kopfscheibe ist
aber in gewisser Weise durch seitenständige Furchen oder Linien
geteilt. — In sämtlichen Beschreibungen, ob die Kopfsäume nach hinten
zu vollständig zusammenhängen oder nicht, sind die Säume als einer
auf jeder Seite aufgefabt.
Die Nuchalorgane erreichen nirgends den Vorderrand der Kopf-
scheibe, obwohl es an zusammengezogenen Individuen so aussehen
kann. Die Partie zwischen den Nuchalorganen ist bei gewissen
Formen mehr oder weniger platt, bei andern dagegen bildet sie
einen ziemlich deutlichen Kiel; doch dürfte dieser am meisten an
zusammengezogenen Individuen hervortreten, und es wird im folgenden
nur bisweilen Rücksicht auf diese Bildung genommen. — Die Proboseis
besteht aus einer basalen oder rings herumgehenden Partie, die oft
papillenführend ist und in gewissen Fällen nach vorn zu abnimmt;
die mittlere oder äußere Partie ist dünner und wahrscheinlich immer
mehr oder weniger regelmäßig. Am höchsten entwickelt zu einer
runden, ziemlich gleichförmigen Blase ist die Proboscis bei der
Mehrzahl der Gattungen innerhalb der Gruppe Euelymenint.
Der Körper ist mit Ausnahme z. B. der Microclymene-Arten mit
ihrem mehr oder weniger stark schmäler werdenden Hinterende im
ganzen genommen ziemlich gleich schmal. — Die mit vielen Seg-
menten versehenen Formen, die möglicherweise eine wechselnde und,
wenn es besonders lange Formen gilt, mit dem Wachstum vielleicht
zunehmende Anzahl Segmente haben, sind die folgenden: Meero-
clymene acirrata, welche 27—28 Segmente haben zu können scheint;
Praxilla elongata, welche (72, p. 124) insgesamt 37 Segmente
(36 Borstensegmente und 1 hinteres borstenloses) hat; die gleiche
Anzahl, 57 Segmente, wird für die var. (!) benedicti mit Ausnahme
eines nur 3 mm langen Individuums, das 26 Segmente besitzt, an-
gegeben. Bei einer Größe von wenigstens 20—95 mm (vel. 721)
besitzt die Art 37 (oder möglicherweise ungefähr 37) Segmente, und
das kleinere Individuum ist wahrscheinlich als in einem postlarvalen
Stadium stehend aufzufassen, nach welchem es bald seine definitive
Körperentwicklung erreicht haben würde; doch kann hier auch eine
mehr oder weniger deutliche Variation vorliegen. Clymene monilis
und Olymene producta sind schließlich sehr lange Formen, deren
Segmentanzahl man nicht genau kennt, die aber vielleicht etwas
wechseln dürfte. — Hintere borstenlose Segmente scheinen unter
den bekannten Formen nur bei Microclymene acirrata fehlen zu
Skandinavische und arktische Maldaniden. 125
können, obwohl das auch von andern, z. B. Olymene monilis, ange-
geben wird. Der Analkonus oder die Gegend rings um die Anal-
öffnung besitzt bei sämtlichen Formen mehr oder weniger starke,
rines um die Analöffnung gestellte Runzeln, auf deren Stärke etc.
jedoch (wie bereits erwähnt) keine besondere Rücksicht in den Be-
schreibungen genommen worden ist.
Ein deutlicheres Pigment findet sich in den meisten Fällen
nicht; man beachte jedoch das Vorderende von Leiochone clypeata
und das Hinterende z. B. von Heteroclymene robusta.
Bei der Gruppierung der 3 Tribus, die gegenwärtig diese Unter-
familie bilden, ist vor allem auf den Bau der Nuchalorgane und
der Proboscis Rücksicht genommen worden. Demnach ist der Anfang
mit den Proclymenini gemacht worden, die nach vorn zu mehr oder
weniger divergierende bis umgebogene Nuchalorgane und eine nach
vorn zu schwächer ausgebildete Proboscis haben; es folgen dann
die LZeiochonini mit ähnlicher Proboseis, aber in Übereinstimmung
mit der folgenden Gruppe geraden Nuchalorganen; diese letztere
Gruppe, die Euclymenini, hat hauptsächlich eine ringsherum ziemlich
gleichmäßig ausgebildete Proboseis. — Vel. im übrigen die nach
dieser Gruppe behandelte Form, wiedergegeben in Fig. 187—188.
Zu dieser Unterfamilie gehören außer den später erwähnten
Gattungen und Arten folgende, deren nähere Stellung mehr oder
weniger unsicher ist.
Olymene microcephala SCHMARDA (22, p. 15); vgl. GRUBE (33, p. 53).
Clymene lyrocephala SCHMARDA (22, p. 15) — Ülymenella (Axio-
thella) Iyrocephala (SCHMARDA) VERRILL (124, p. 658).
Clymene modesta QQUATREFAGES (28, p. 239).
Johnstonia (2) gracilis KınBerG (30, p. 342); das Hinterende,
nach Untersuchung des Typusexemplars im Reichsmuseum zu Stock-
holm, gleichartig z. B. mit dem einer Kuclymene-Art; „Kiementäden“
nicht vorhanden.
Praxilla collaris CLAPARKDE (37, p: 194) — Olymene collaris (CuAr.)
Orrannı (120, p. 8)%) — Kuclymene (Praxillella) collarıs (Uuar.)
VeErriınu (124, p. 655); siehe 138, p. 233.
1) Auch unter der Voraussetzung, daß Lo Branco (102, p. 20) und
ÖORLANDI es mit derselben Art zu tun gehabt haben wie ÜLAPAREDE, ist
die Stellung derselben noch unsicher, vor allem wegen der unvollständigen
Kenntnis von dem Bau des Hinterendes.
126 Ivar ARWwıDSssoN,
[Praxilla sp. CLAPAREDE (58, p. 7).]
Prazxilla abyssorum M’Istos# (84, p. 408).
Ulymene ceingulata Euuers (89, p. 185), für welche Art VERRILL
(124, p. 654) die Gattung Ulymenopsis aufgestellt hat.
Tribus Proclymenini n. trib.
Vordere Spitze des Kopfs wenig abgesetzt. Die
Nuchalorgane kurz, ganzvornschwach divergierend bis
hakenförmigumgebogen. Hintere Grenze des 8. Borsten-
segments fehlt oder ist nur schwach angedeutet. Vom
9. Borstensegment inkl. an tragen die Segmente Para-
podien in ihrem hintern Teile. Von den Analcirren
steht keiner in der Mittellinie auf der Bauchseite.
Analzapfen ziemlich deutlich. Unteres dreikantiges
Drüsenfeld fehlt auf dem 8 Borstensegment. Die
Borstensegmente 1-2 können der untern Borsten
entbehren. Die untern Borsten der 3—4 vordersten
Borstensegmente mehr oder weniger stark von denen
der folgenden abweichend.!) Die Spitzen der vordern
Haarborsten glatt bis fast glatt oder mit starken
Seitenlamellen versehen.
Öcellen sind nicht bekannt. Die Kopfscheibe scheint eine Art
querer Furchen zu besitzen, z. B. eine hinter den Nuchalorganen
wie bei Jsocirrus oder 2 weniger ausgeprägte, die von den
hintern Enden derselben Organe ausgehen wie bei Proclymene. Die
Proboscis ist im ganzen ziemlich unbekannt; wahrscheinlich ziemlich
kräftig entwickelt, wenigstens auf der hintern Seite; deutliche
Papillen dürften fehlen; vgl. jedoch 16, tab. 1, fig. 3; vgl. im übrigen die
unten erwähnte Maldane (?) eineta SAINT-JosepH. Die Partie zwischen
dem Mund und dem 1. Borstensegment scheint immer kurz zu sein.
Wahrscheinlich findet sich niemals ein eigentlicher Analkonus, sondern
es bildet die Analgegend in normaler Lage eine ebene oder einge-
buchtete Scheibe. Beobachtungen, wie sie hier unten unter Proclymene
mülleri angeführt werden und wie sie M’Intos# für Maldanella
valparaisiensis anführt, dürften sich auf einen mehr zufällig vorge-
stülpten Anus beziehen; vgl. im übrigen /soeirrus planiceps. Nephridien
bisher im 6.—9. Borstensegment gefunden, ihre Mündungen hinter und
bei oder dicht unter den untersten Hakenborsten. Der Hals der
1) Vielleicht unsicher z. B. bei Axiothea campanulata.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 127
_
Hakenborsten mehr oder weniger schräg gestreift. Beobachtete Röhren
gerade und frei.
Zu dieser Gruppe gehört außer den Gattungen Proclymene und
Isocirrus mit hier unten erwähnten Arten die Gattung Maldanella
M’Istos# (84, p. 394). Diese Gattung ist im großen und ganzen
sehr unvollständig bekannt, ja M’Intost hat nicht einmal versucht,
wie bereits erwähnt, eine Diagnose zu geben; die freilich sehr un-
vollständige Beschreibung dreier Arten dürfte jedoch zeigen, daß wir
berechtigt sind, diese Gattung hier aufzuführen. Die 3 Arten sind:
Maldanella antarctica‘) M’Intosn (84, p. 394).
Maldanella valparaisiensis M’Istos# (84, p. 396).
Maldanella neo-zealaniae M’IstosH (84, p. 398).
Von diesen Arten weiß man, daß bei ihnen allen die vordere
Spitze des Kopfs wenig abgesetzt und daß die Partie zwischen den
Nuchalorganen platt ist oder einen schwachen Kiel bildet. Deut-
licher Kopfsaum vorhanden. Hinter den Nuchalorganen sind mehr
oder weniger deutlich gebogene, quergehende Furchen zu sehen.
Das 1. Borstensegment entbehrt unterer Borsten, welche auf den
übrigen Borstensegmenten nur durch Hakenborsten (nicht Stacheln)
vertreten zu sein scheinen. Das Hinterende, von dem man aller-
dings nicht weiß, ob es eines rein ventralen Cirrus entbehrt, ist
nur für die 2. Art bekannt und gleicht möglicherweise dem bei der
Gattung Proclymene, doch sind alle Cirren gleichlang. Die 3. Art
besitzt nach vorn zu divergierende Nuchalorgane und von dem
hintern Ende derselben ausgehende Furchen, die offenbar vollständig
mit denen bei Proclymene mülleri übereinstimmen; vel. Fig. 93.
Unter der Voraussetzung, dab diese 3 Arten näher miteinander ver-
wandt sind, worauf alles hindeutet, würde die Gattung Maldanella teils,
wie bereits erwähnt, der Gruppe Proclymenini angehören, teils sich
durch deutliche Kopfsäume und den Mangel an untern Borsten auf dem
1. Borstensegment auszeichnen. Die im übrigen vorkommenden Haken-
borsten ähneln mehr denen bei Isocirrus als denen bei Proclymene,
ebenso die Nuchalorgane. Vgl. im übrigen Axiothea campanulata MooRE.
Olymene harai Izuxa (128, p. 111) entbehrt Hakenborsten auf
dem 1. Borstenseement und steht, obwohl man von der Abwesen-
heit eines rein ventralen Cirrus nichts weiß, vermutlich der folgen-
den Art nahe oder ist mit ihr identisch.
l) Es steht antarctia, was ein Druckfehler ist, nach Text und Figuren-
erklärungen.
128 Ivar Arwısson,
Azxiothea campanulata MoorE (131, p. 485) gehört sicher zu
dieser Gruppe. Ihre Nuchalorgane scheinen einen Übergang zwischen
denen bei den Gattungen Proclymene und Isoeirrus zu bilden. Haken-
borsten auf allen Borstenseementen außer auf dem 1. wo untere
Borsten fehlen. Vermutlich eine Maldanella-Art. Auf dem 2. Borsten-
segment ungefähr bis 20 Hakenborsten.
Olymene mirabilonga Moor& (131, p. 480) gehört gleichfalls zu
dieser Gruppe und im übrigen wahrscheinlich wohl zu der Gattung
Isoeirrus, deren vordere Haarborsten und Hinterende hier sich wieder-
finden.
Maldane (?) eincta SAıXT-JosEpH (106, p. 142) mit kurzen Nuchal-
organen, Querfurchen hinter diesen und niedrigen Säumen; ferner
fehlen untere Borsten auf dem 1.—2. Borstensegment, auf dem 3.
Borstensegment finden sich dagegen Stacheln (3) und auf den folgen-
den Borstensegmenten Hakenborsten. Die eine Art von Haarborsten,
offenbar die vordern, ähneln sehr den entsprechenden bei Jsocirrus
planiceps. Obwohl das Hinterende unbekannt ist, deutet doch alles
daraufhin, daß hier eine Form vorliegt, die /soeörrus und Maldanella
nahesteht, an welch letztere Gattung auch Samr-JoserH (p. 143)
gedacht hat. Die Art besitzt eine runde Probosecis.
Gattung Proclymene n. gen.
Die Nuchalorgane sind in ihrem vordersten Teil
hakenförmig umgebogen; ihre längern Schenkel diver-
gieren übrigens etwas nach vorn hin. Von denhintern
Enden der Organe geht etwas schräg nachhinten nach
jeder Seite eine mehr oder weniger deutliche Furche
oderLinie,dieeinen(besondersan zusammengezogenen
Individuen wahrnehmbaren) Absatz inder Kopfscheibe
markieren. Kopfsäume fehlen (oder sind schwach an-
gedeutet). Hintere borstenlose Segmente gleichmäßig an
Länge abnehmend und zwischen dem hintersten und den
Analcirren eine gerade verlaufende, ziemlich kurze
Partie, die bei zusammengezogenen Individuen nach
hinten zu mehr oder weniger erweitert ist. Die Anal-
cirren dicht stehend und kurz triangulär, mit Aus-
nahme der beiden bedeutend verlängerten zu beiden
Seiten des Bauchmarkes. Die ebene oder eingezogene
Analscheibe, an welcher das Bauchmark deutlich zu
Skandinavische und arktische Maldaniden. 129
sehen ist, beginnt unmitelbar vor den Cirren. Deut-
lichere Drüsen vor allem rings um die vordern Borsten-
segmente vor den Parapodien; undeutlichere oder
schwächere Drüsen besonders auf mehr oder weniger
deutlich äbgesetzten Partien, die hauptsächlich die
Rücken- und Bauchseite einiger der vordern Borsten-
segamente (5—8) einnehmen. Die vordersten Borsten-
sesmente mit in der Regel einfachen Stacheln. Hals
der Hakenborsten lang, gerade und nach innen zu
wenig abgesetzt; dieHärchen gehen vonden Seiten aus
und umgeben die untern Zähne. Die vordern Haar-
borsten sehr fein mit schmalen Säumen und glatter
oder fast glatter Spitze. Hintere Haarborsten mit
kurzen, glatten Spitzen. Röhren frei, gerade.
Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die als Charaktere für die
folgende Art angeführten Eigenschaften, ein unterer, vorderer Drüsen-
fleck auf dem 1. Borstensegment und eine deutlich erhöhte Haken-
borstenanzahll vom 5.—6. Borstensegment an, für die ganze
(sattung charakteristisch sind. Dasselbe ist nicht unwahrscheinlich
der Fall mit der besonders starken schrägen Streifung auf dem
Hals der Hakenborsten und der ähnlichen schwächern auf dem
Stamm der hintern Haarborsten zwischen den Säumen, ferner mit
dem Vorhandensein von 4 stacheltragenden Segmenten.
Proclymene müäülleri (M. SArs).
(Taf. 3, Fig. 91—97; Taf. 8, Fig. 273—275; Taf. 11, Fig. 350.)
Clymene müllerı M. Sars (11, p. 201; 16, p. 13, tab. 1, fig. 1—7).
Praxilla müllerı (M. SARS) MALMGREN (31, p. 210; 55. fig. 6).
Praxillella mülleri (M. SARS) VERRILL (77, p. 295).
Die umgebogenen vordern Schenkel der Nuchal-
organe machen ein gutes Drittel der längsverlaufen-
den aus. 19 Borstensegmente und 5 hintere, borsten-
lose Segmente. Die Länge der beiden großen Ventral-
cirren ist in gestrecktem Zustand gleich der Dicke
des Hinterendes. Nephridien im 6.—8 und schwache
Mündungen auf dem 9. Borstensegment. Das vordere
Drüsenband des 1. Borstensegments trägt mitten auf
der Unterseite einen ziemlich stark abgesetzten und
9
130 Ivar Arwınsson,
runden, jedoch in der Längsrichtung des Tiers etwas
ausgezogenen Drüsenfleck. Hintere, borstenlose Seg-
mente mit Drüsenbändern ringsherum. Das4. Borsten-
segment mit starken, in der Regel einfachen Stacheln.
Die Hakenborsten des 5. Borstensegments stark redu-
ziert ohne Härchen und fast ohne Zähne bis fast voll-
ausgebildet mit 4—5 Zähnen. Die vollausgebildeten
Hakenborsten mitbis zu6 Zähnen; dieseitenständigen
Härchen decken die 2 untern Zähne. Die Anzahl der
Hakenborstennimmt beträchtlich zuvom 5.—6. Borsten-
segment an. Der eine Saum der hintern Haarborsten
breit, der andere gleichbreit bis sehr unbedeutend.
Färbung. Nur der Vorderteil (18 mm) bis zum 7. Borstensegment
inkl. eines kleinern, lebenden Individuums aus dem Kosterfjord ist
untersucht worden. Das 4. und 5. Borstensegment ist ziemlich
spärlich mit schwach gelbroten Punkten besetzt; das 6. Borstensegment
gleicht dem vorhergehenden, ist aber schwächer punktiert; vor dem
4. Borstensegment noch mehr zerstreute und nach vorn zu im übrigen
abnehmende Punkte.
Äußerer Körperbau. Eigentliche Kopfsäume fehlen; bei
Individuen mit etwas eingesunkener Kopfscheibe bildet diese einen
ziemlich scharfen Winkel mit dem Rücken, und von der Seite ge-
sehen, kann es leicht erscheinen, als ob ein solches Individuum hier
eine Andeutung von Säumen hätte. Individuen mit mehr nach außen
gewölbter Kopfscheibe zeigen jedoch unmittelbar die vollständige
Abwesenheit hinterer Säume, indem die Scheibe in einem glatten
Bogen in die Rückenlinie übergeht. Nach vorn zu sind runde, am
Rande gelegene Wülste in gewissen Lagen zu bemerken, doch bilden
sie kaum eigentliche Säume.
Die längsten Schenkel der Nuchalorgane divergieren etwas nach
vorn zu, übrigens bisweilen etwas stärker, als es Fig. 93 zeigt.
Von den hintern Enden der Nuchalorgane geht schräg nach hinten
nach jeder Seite hin eine deutliche Linie oder Furche, vor welcher
die hier außerhalb des Nuchalorgans gelegene Partie oft etwas
herabgesunken liegt. Die Partie zwischen den Nuchalorganen bildet
einen schwachen Kiel.
Die Proboseis nicht näher bekannt; sie ist indessen wenigstens
hinter dem Mund ziemlich stark entwickelt, scheint aber vor dem-
selben möglicherweise bedeutend reduziert zu sein (vgl. Fig. 91);
Skandinavische und arktische Maldaniden. 131
darauf deutet auch Sars’ Beschreibung und Abbildung (16, p. 14,
fie. 3).
Die vordersten Segmente sind ziemlich kurz; vom 5. Borsten-
segment an werden sie bedeutend länger, besonders das 6. und 7.
Das 9. und die folgenden Borstensegmente sind nicht besonders lang
und nehmen allmählich nach hinten zu ab. Die hintere Grenze des
9. Borstensegments ist besonders undeutlich, die folgenden Grenzen
werden allmählich deutlicher. 19 borstentragende Segmente, be-
obachtet an 1 Individuum aus dem Kosterfjord und 2 aus der Gegend
von Bergen, sämtlich vollständig. 5 hintere borstenlose Segmente
(nach Beobachtungen an den obengenannten und 3 andern Individuen),
deren Länge ziemlich schnell nach hinten zu abnimmt, so daß das
letzte in gestrecktem oder schlaffem Zustand nur ungefähr ebenso
lang wie breit ist; gleichzeitig ist der Anus deutlich ausgestülpt.
Bei Individuen mit mehr zusammengezogenem Hinterende (Fig. 95)
erscheinen die Verhältnisse etwas anders; hier ist das Hinterende
vom letzten borstenlosen Segment an nach hinten zu ziemlich er-
weitert, während gleichzeitig die Analscheibe schüsselförmig ein-
gezogen ist, wie in Fig. 97. Auf der Analscheibe ist das Bauch-
mark deutlich. Dagegen ist eine Linie rings um dieselbe, eine
äußere schmale Partie abgrenzend, nicht mit Sicherheit wahr-
genommen worden, jedenfalls gehen die Runzeln rings um den Anus
fort bis zur Basis der Analcirren; vgl. Marm’s (55) fig. 6, die eine
äußere, abgesonderte und gleichzeitig glatte Partie zu zeigen scheint.
Die 4 vordern der borstenlosen Segmente besitzen (in zusammen-
gezogenem Zustand) deutlich 2teilige Rudimente von Parapodien;
sämtliche Rudimente, vgl. Fig. 95, nähern sich nach hinten zu
deutlich der Bauchseite. — Die 2 langen ventralen Cirren sind in
gestrecktem Zustand ebenso oder fast ebenso lang wie der Durch-
messer der Basis des ausgestreckten Analkonus. Fig. 97 zeigt diese
Cirren mehr zusammengezogen, die innere Partie derselben etwas
abgesetzt. Die übrigen kurzen, in der Regel wenig wechselnden (in
Fig. 97 ungefähr 3 deutlich kürzere) Cirren sind dreieckig. Ihre
Anzahl nimmt deutlich im Zusammenhang mit dem Wachstum zu;
vgl. im Folgenden.
Kosterfjord: kleineres Indiv. (Hinterende mit 4 Borsten-
segmenten: 25 mm) 16 Cirren,
Gegend von Bergen: 120 mm langes Indiv. (Hinterteil
nicht völlig regeneriert) 24 ,
9%
132 Ivar ARwIDssoN,
Kosterfjord: 165 mm langes Indiv. 24 Cirren,
Gegend von Bergen: grobes Indiv. 3
£)]
Von diesen Individuen besitzt das 3. etwas verschieden breite
Cirren, und außerdem besitzt der eine lange Cirrus desselben eine
kürzere äußere (vom Bauchmark aus gerechnet) Seitenspitze. An
dem 4. Individuum sind 2 kurze Cirren zweigeteilt, der eine bis '/,,
der andere bis zur Hälfte seiner Länge. An einem andern Indi-
viduum aus derselben Gegend ist einer von den 23 kurzen Cirren an
der Spitze fast gleichmäßig geteilt, und noch ein anderes Individuum
hat an dem linken langen Cirrus eine kurze äußere Seitenspitze.
Nephridien finden sich in den Borstensegmenten 6—8, und
wenigstens äußere Mündungen, obwohl schwache, sind auf dem
9. Borstensegment wahrzunehmen (Fig. 96). Die Nephridien scheinen
zu einem wesentlichen Teile aus einer hinter den resp. Mündungen
gelegenen Partie zu bestehen, die, was die Nephridien des 8. Borsten-
segments betrifft, sich bis hinein in das 10. Borstensegment erstreckt.
Hautdrüsen. Ein großer Teil der Hautdrüsen, besonders die
auf den unten erwähnten gelbbraunen Partien, sieht ziemlich ver-
schieden aus im Vergleich mit den entsprechenden bei den übrigen
untersuchten Formen. Dies dürfte zum Teil auf der ziemlich stark
glänzenden Cuticula beruhen, vor allem eine Folge der Kleinheit
der Drüsen sein oder möglicherweise auch auf einer geringern
Empfänglichkeit für die verwendete Farbe beruhen.
Die Spitze des Kopfs ist drüsenführend, dagegen nicht
die Kopfscheibe. Die 5 vordersten Borstensegmente besitzen einen
schmalen vordern drüsenfreien Rand, ebenso das folgende, wo er
jedoch noch schmäler ist. Auf den Borstensegmenten 1—8 findet
sich vor den Parapodien (Fig. 91) ein Drüsenband, am schwächsten
auf dem vordersten Segment, dann aber bis zum 5. und 6. Borsten-
segment zunehmend und darauf wieder abnehmend. Diese Bänder
zeigen eine mehr oder weniger deutliche Unterbrechung am Bauch-
mark mit Ausnahme des 8. und vor allem des 1. Borstensegments,
wo das Bauchmark einen etwas langgestreckten und runden Drüsen-
fleck trägt, dessen Mittelpartie besonders wohlentwickelt ist (Fig. 92).
Das Vorderende bis zum 2. Borstensegment inkl. ist im übrigen
wenig drüsenführend. Auf dem folgenden Segment kommen all-
mählich ziemlich dicht stehende, aber schwache Drüsen hinzu,
die sich vor allem auf in konserviertem Zustand, besonders bei
erößern Individuen, gelblich-braunen Partien vom hintern Teil des
Skandinavische und arktische Maldaniden. 133
5. Borstensegments an bis zum 8. Borstensegment inkl. (Fig. 94, 96)
finden; zwischen diesen Partien finden sich auf den Seiten un-
gefärbte, hauptsächlich drüsenfreie Felder, die bedeutend nach
hinten hin zunehmen (Fig. 94), so dab auf dem 8. Borstensegment
nur noch eine unbedeutende obere und untere (Fig. 96) drüsen-
führende Partie vorhanden ist. Ob die vordere Grenze der unter
allen Verhältnissen sehr schwach gefärbten Drüsenpartien immer so
liegt, wie Fig. 94 es zeigt, ist unsicher. In jedem Fall sind die
Drüsen, wenigstens im vordern Teil der Segmente, nicht ausschließ-
lich an die genannten Felder gebunden; vgl. Fig. 91.
Fig. 96 zeigt ein unteres Drüsenfeld hinter den Parapodien des
8. Borstensegments und die bei größern Individuen ziemlich deut-
lichen Drüsen längs des Bauchmarks. Nach hinten zu nehmen diese
Drüsen ziemlich bedeutend ab, besonders bei kleinern Individuen,
wo sie nirgends stark sind. Rings um die Parapodien finden sich
deutliche Drüsen, und diese Anhäufungen sind untereinander auf
der Rückenseite wenigstens auf den hintern Segmenten und auf
der Bauchseite auf den borstenlosen Segmenten verbunden; vgl.
Bie. 95:
Im übrigen besitzt der Hinterteil feine und ziemlich spärlich
stehende Drüsen, die sich bis auf die Cirren hin finden; auf den
kleinern Cirren und auf dem Gebiet vor ihnen sind sie fast am
deutlichsten; vgl. Fig. 95, die diese letztern Drüsen wiedergibt.
Borsten. Die 4 vordersten Borstensegmente besitzen starke,
an der Spitze gerade oder schwach heruntergebogene Stacheln
(Fig. 273). Im allgemeinen scheinen sie bis zum 3. Borstensegment
etwas zuzunehmen, um auf dem 4. etwas schwächer zu sein. Von
14 untersuchten Individuen besitzen 9 einfache Stacheln. Die
übrigen besitzen außerdem auf der einen Seite eines Segments — in
zwei Fällen des 1., in zwei andern Fällen des 2. und schließlich in
einem Fall des 4. Borstensegments — noch einen, aber schwächern
untern Stachel.
Ein ca. 120 mm langes Individuum aus der Gegend von Bergen
— dasselbe, von dem der Stachel abgebildet ist und dessen Borsten
im übrigen am genauesten untersucht worden sind — besitzt auf
dem 5. Borstensegment 6 ziemlich große, wenig entwickelte Haken-
borsten, wovon die obern 2—4 an der Spitze mehr oder weniger
abgerundet sind mit nur schwacher Andeutung von Zähnen und
ohne Härchen. An den untersten Borsten sind die Zähne, hier 4,
etwas mehr entwickelt, und schwache und nur direkt darunter
134 Ivar Arwınsson,
sitzende Härchen kommen hinzu (Fig. 274). Bei Individuen mit
eröberer Borstenanzahl auf diesem Segment erreichen die untersten
Hakenborsten ein ziemlich normales Aussehen. An einem andern
Individuum aus der Gegend von Bergen, mit resp. 11 und 29 Haken-
borsten auf dem 5. und 6. Borstensegment, sind also die 2 untersten
Hakenborsten auf dem erstern Segment fast vollständig ausgebildet;
doch ist der große Zahn noch etwas kurz; insgesamt 4—5 Zähne;
die Härchen etwas schwach, aber doch auch von den Seiten der Borsten
ausgehend.
Die Hakenborsten des 6. Borstensegments sind vollausgebildet,
jedoch verhältnismäßig offen und mit schwachen Härchen. Vom
nächsten Segment an findet man im ganzen bei den Hakenborsten
das Aussehen, wie es in Fig. 275 wiedergegeben ist. Der grobe
Zahn (der oft etwas spitzer ist als in der Figur) ist ziemlich
schwach umgebogen; der 2. Zahn ist ziemlich freistehend. Die
Härchen umfassen den 1.—2. Zahn; der Hals ist lang, gerade und
gleichschmal und wenig nach innen zu abgesetzt; er wird nach
hinten zu länger und schlanker als auf den vordern Segmenten und
ist im übrigen ungewöhnlich deutlich und weit hinein schräg gestreift.
Anzahl der Zähne: 4—5e7"10%, 5uTı12 5(—6)1?T14 5617719. Das
obenerwähnte Individuum, dessen Hinterteil vom 17. Borstensegment
inkl. an jedoch nach einer frühern Verstümmlung nicht vollständig
wiedergebildet ist, besitzt auf den Borstensesmenten 5—19 folgende
Anzahl Hakenborsten: 6,. 28, 28, 33, 35, 40, 42, 45, 47, 49, 53, 53,
28, 24, 20. Ein anderes Individuum besitzt auf den 4 letzten
Borstensegmenten resp. 55, 57, 37 und 36 Hakenborsten. Ein
kleineres Individuum, der Hinterteil vom 16. Borstensegment inkl.
an 25 mm lang, besitzt resp. 22, 21, 21 und 21 Hakenborsten. Ein
anderes kleineres Individuum besitzt auf den Borstensegmenten 5—8
resp. 7, 19, 23, 26 Hakenborsten.
Die vordern Haarborsten sind sehr fein mit schmalen, wenig
verschieden großen Säumen; auf den vordersten Borstensegmenten
sind die Säume, indem sie gleichzeitig etwas stärker als nach hinten
zu sind, doch deutlich verschieden groß. Die ziemlich langen Spitzen
sind glatt oder am äußersten Ende sehr fein behaart, zunächst
sehr schwach zottig in der Fortsetzung der Säume, am deutlichsten
auf einer Reihe Segmente ungefähr vom 4. Borstensegment an.
Die hintern Haarborsten (Fig. 350) besitzen einen durchweg
breiten Saum, der jedoch verhältnismäßig schwach auf dem 1.—2.
und auf den hintersten Borstensegmenten sein kann und im übrigen
Skandinavische und arktische Maldaniden. 135
nach hinten zu etwas abnimmt. Der andere Saum kann gleich grob
sein wie der erste (z. B. auf dem 2. Borstensegment), ist aber in
der Regel schwächer und variiert im übrigen ziemlich stark. Be-
sonders schwach kann er auf dem 1. und den hintern Borsten-
seementen ungefähr von dem 11. an sein. Bei kleinern Individuen
sind die Säume oft verhältnismäßig schmäler. Der kleinere Saum
kann hier sehr unbedeutend sein. Die Spitzen sind ziemlich kurz
und glatt oder fast glatt. Der Stamm der Borsten ist in dem Teil,
der von den Säumen umfaßt wird, besonders nach außen zu schwach,
jedoch hier und da ziemlich deutlich schräg gestreift; die Streifen gehen
in solcher Richtung, vgl. Fig. 350, daß sie eine gröbere Partie von
dem (in der Regel) kleinern Saum als von dem größern abschneidend
gedacht werden können.
Größe. Das größte der beobachteten vollständigen Individuen
stammt aus dem Kosterfjord und mißt 165 mm in der Länge bei
einer größten Dicke von 6 mm. In der Gegend von Bergen erreicht
die Art wenigstens dieselbe Größe.
Geschlechtsreife. Ein kleineres 2 aus der Bergener Gegend,
1./8. 1898, besitzt wenige Eier bis zu 0,23 mm im Durchmesser. Ein
größeres 3 aus derselben Gegend, 9.8., besitzt verhältnismäßig
wenige, ziemlich weit entwickelte Spermatosphären.
Röhre. Die Röhren sind diekwandig und zum Teil aus ziem-
lich grobem Material gebaut. Zwei Röhren aus dem Hjeltefjord —
äußerer Durchmesser 9 und 10, Dicke der Wand ca. 2 mm — be-
stehen aus etwas feinem Sand, vor allem aber aus Schalenfragmenten,
etwas Echinidenstacheln, zahlreichen Foraminiferen und in dem einen
Fall aus großen Sandkörnern.
Fundnotizen. Vxderöarne, 4 Indiv. (Wırkn).
Kosterfjord.
210 m. 1 Indiv. (Gb.M.). Die Tiefe wahrscheinlich geringer,
vg]. jedoch Marm (55), der dieses Indiv. gefunden hat.
Vor Stora Sneholmen, 35—125 m; großes Indiv. (R.M.).
Sidöstl. von Stora Sneholmen, 50—150 m, Schlamm, tote Algen,
Boden Terrassen bildend; 1 kleineres Indiv.
Gegend von Bergen.
Hjeltefjord, Tra&ttefluen; — 80 m, Sand. 2 Indiv. (davon
APrPpELLör 1 St.).
60% 27% 434 ın.\ Br, 49 58020" u, "WW m,'5 Ind:
(APpELLÖF).
136 IvAr ARWwIDSsoN,
Hauglandsosen, nördl. von Haaholmen, — 90 m, 1 Indiv.
(APPELLÖF).
Byfjord, Kvsrnevik, — 180 m, 1 Indiv.
60° 30‘ 25“ n. Br., 5° 16‘ 12“ ö. L., gleich südl. von Salhus, —
140 m, 1 Indiv. (ArrELLör).
Österfjord, gleich östl. von der Kirche in Hammer, 140—160 m,
1 Indiv. (ArreLLör). |
Ältere Fundangaben.
400, 1°.n., Br, 4112 56° w.Db.2(58;p. 26):
Südwestl. Kattegat, Aarhuser Bucht (69, p. 124). Unsicher!
Kosterfjord (55, p. 93).
Südöstl. Norwegen, Dröbak, nach Bıpenkar (105, p. 114).
Westl. Norwegen (11, p. 200; 16, p. 15547, 2.096: 48, 74122:
20,.P..94; 21, p. 256; '23,.p. 915/31, p. 210]:795,p. 85 bis Bode:
105-.9..194: 51119219):
DANIELSSENn glaubt (18, 20) die Art noch in Vadsö im östl. Fin-
marken gefunden zu haben, welche Angabe indessen von Sars
(21, 23) bezweifelt, ohne Reservation aber von BıpEnkar (105) und
NORMAN (132) aufgenommen wird.
Labrador (32, p. 293); die Richtigkeit der Angabe bezweifelt
mit Recht schon VERRILL (77, p. 295).
Gattung Isoeirrus n. gen.
Die Nuchalorgane parallel außer ganz vorn, wo sie
schwach ausgebogen sind. Niedrige wulstförmigeSäume,
die nach hinten zu fehlen und auf den Seiten schwach
eingebuchtet sind in gleicher Höhe mit einer nach
hinten bogenförmigen, quer über die Kopfscheibe
gehenden seichten Furche. Wenige hintere borsten-
lose Segmente; dicht vor den untereinander gleichen,
kurzen und dicht stehenden Analcirren findet sich
eine kurze, ziemlich feste Partie, und vor dieser kann
der Körper stark zusammengekniffen sein, indem er
nach vorn zu einen ringsherum gleichmäßigen, im
übrigen aber nicht besonders abgesetzten Wulst bildet.
Innerhalb der Analcirren liegt eine sehr kurze, ring-
förmige Partie, die nach vorn zu abfällt, und hier-
nach die durch eine ringförmige Linie mehr oder
wenigerdeutlichabgesetzte, ebene odereingebuchtete
Skandinavische und arktische Maldaniden. 137
Analscheibe; diese ohne sichtbares Bauchmark. Starke
Drüsenbänder vor allem rings um die vordern Borsten-
segmente vor den Parapodien, aber auch deutliche
Drüsen auf den übrigen Teilen einiger von diesen
Segmenten. Die vordersten Borstensegmente mit in
der Regel einfachen Stacheln. Der Hals der Haken-
borsten von Mittellänge, deutlich aufwärts gebogen;
die Härchen gehen von der Unterseite des Halses aus,
in bedeutendem Abstand von dem großen Zahn, dessen
Spitze sie nach aussen von unten her umfassen. Die
vordern Haarborsten schmal und mit sehr schmalen
Säumen und auf den vordern Segmenten mit langer,
glatter oder fast glatter Spitze. Nach hinten zu folgt
eine andere Art mit etwas stärkerer, gerader Spitze,
die aufjeder Seite an ihrem äußersten Teile deutliche,
an Größe etwas wechselnde Lamellen trägt Die
hintern Haarborsten besitzen schwache Säume und
lange Spitzen, wovon einige deutlich an der Basis
verbreitert sind. Röhren frei, gerade.
Isoeirrus planiceps (M. SAaRs).
(Taf. 3, Fig. 98—107; Taf. 8, Fig. 276—280; Taf. 11, Fig. 348, 351.)
Olymene planiceps M. SARS (46, p. 411).
? Clymene sp. M. SARs (16, p. 17, tab. 2, fig. 27).
Euelymene (Euelymene) planiceps (SARS) VERRILL (124, p. 655).
23 borstentragende Seemente; 1 hinteres borsten-
loses Segment ohne deutliche Grenzen und dahinter
eine durch ein verhältnismäßig breites Drüsenband
ausgezeichnete Partie Nephridien im 6.—9. Borsten-
segment. Vordere Drüsenbänder bis zum 8. Borsten-
segment inkl; die Borstensegmente d4—6imübrigen mehr
oder wenigerdrüsenführend. Das hintere borstenlose
Segment mit einem oben schwachen Drüsenring. Die
3 vordersten Borstensegmente mit ziemlich spitzen
Stacheln, inder Regel einfachen. Die Borstensegmente
4—5 mit ausgebildeten Hakenborsten, die jedoch etwas
schwächer entwickelt sind als auf den folgenden Seg-
menten, deren Hakenborsten höchstens 6 Zähne besitzen.
Die eine Form der vordern Haarborsten findet sich
138 Ivar Arwıbssox,
auf den Borstensegmenten 1—7 (8), die andere vom8&.an.
Hintere Haarborsten mit an der Basis verbreiterter
Spitze besonders auf dem 10.—12. Borstensegment.
Färbung. Die Färbung der lebenden Tiere unbekannt. An
(in Formol) konservierten Tieren ist die hintere, schwächer drüsen-
führende Partie der Borstensesmente 5—7 mehr oder weniger stark
braungelb; dieser Teil des Körpers ist m. a. W. deutlich mit ver-
schieden gefärbten Ringen versehen.
AÄußerer Körperbau. Die Kopfscheibe trägt sehr niedrige,
wulstförmige Säume, die nach vorn zu gleichmäßig in die höchst
unbedeutend hervortretende Spitze des Kopfs übergehen (Fig. 102).
Nach hinten zu werden die Säume (Fig. 103) niedriger und niedriger
und verschwinden etwas hinter der quer über die Kopfscheibe
gehenden, bogenförmigen Furche, oberhalb welcher sie eine deutliche
Einsenkung besitzen; die Furche ist im übrigen etwas wahrnehm-
bar auf jeder Seite unterhalb und hinter den Säumen (Fig. 100). Ganz
hinten geht die Kopfscheibe mit einer gleichmäßigen Rundung in
den Rücken über.
Die Nuchalorgane (Fig. 102) sind im ganzen gleichlaufend und
ziemlich weit voneinander entfernt, wenigstens an den Individuen,
die untersucht worden sind und die einer eigentlichen Andeutung
von einem zwischenliesenden Kiel ermangeln.
Die Proboseis ist so gut wie unbekannt. Nach einem Individuum
(Fig. 104) zu urteilen, dessen Proboseis vermutlich eben im Begriff
war sich vollständig einzuziehen, ist dieselbe vielleicht hauptsächlich
auf der hintern Seite entwickelt und besitzt hier wahrscheinlich
längsziehende Wülste, die einigermaßen denen bei P’seudoclymene
quadrilobata ähneln; doch scheinen sie nicht direkt mit der äußern
Partie hinter dem Mund zusammenzuhängen.
Die Partie zwischen der Kopfscheibe und dem 1. Borstensegment
ist verhältnismäßig sehr kurz. Die 3 vordersten Borstensegmente
sind ziemlich lang, das 4. dagegen ziemlich kurz; dann nehmen die
Segmente bis zum 7. Borstensegment inkl. zu. Die hintere Grenze des
folgenden Segments ist in der Regel sehr schwer zu unterscheiden ;
doch geht aus einem (in Formol konservierten) Individuum hervor,
daß die Parapodien etwas vor der Mitte des Segments sitzen. Die
hierauf folgenden Segmente erreichen in gestrecktem Zustand eine
sehr bedeutende Länge, besonders auf dem 16.—18. Borstensegment
beobachtet. Hinter diesen nehmen die Segmente allmählich ab.
Die hintere Grenze des letzten Borstensegments kann gar nicht oder
Skandinavische und arktische Maldaniden. 139
nur undeutlich unterschieden werden. 23 Borstensermente nach
SARS,
Hinten findet sich nur ein deutlich entwickeltes, borstenloses
Segment (Fig. 105), das durch stärkere Drüsen, wahrscheinlich auf
den schwachen Parapodienrudimenten, ausgezeichnet ist. Hinter
diesem Segment, dessen hintere Grenze fehlt, kommt dann eine mehr
gleichmäßig drüsenhaltige, ziemlich kurze Partie, die in gestrecktem
Zustand, wie in der Figur, sich nach hinten zu schwach erweitert,
und die möglicherweise einem zweiten borstenlosen Segment ent-
spricht. Die Drüsen verschwinden, wo die Partie am weitesten ist,
und es beginnt dann eine andere, nach hinten zu nur schwach zu-
sammengezogene Partie, die eine verhältnismäßig feste Haut mit
glänzender Outicula besitzt. Diese Einschnürung kann indessen an
zusammengezogenen Individuen höchst bedeutend werden, wo dann
die nach vorn zu gelegene Partie als ein deutlicher Wulst erscheint,
der jedoch nieht mit ähnlichen Bildungen bei Euelymene-Arten, z. B.
E. palermitana, verglichen werden kann.
Es folgen dann die Analeirren, die dreieckie bis kurz finger-
ähnlich und untereinander sehr gleich sind (Fig. 107); von einer
Mehrzahl untersuchter Individuen besitzen nur 2 einen einzigen von
der Spitze an 2teiligen Cirrus (Fig. 106). Die Anzahl der Cirren
an denselben Individuen schwankt zwischen 19 und 25, Sars gibt
16—23(34) an.
Nach innen von den Cirren kommt eine kurze, nach vorn zu
abfallende Partie, die durch eine mehr oder weniger deutliche Linie
(Fig. 107) von der ziemlich planen oder oft eingebuchteten Anal-
scheibe abgesetzt ist.!) Sars’ Angabe von einer mehr oder weniger
konischen Partie bezieht sich offenbar auf den ausgestülpten Darm,
von dem wir unten sprechen werden. Unterhalb des ziemlich kleinen,
knopfförmigen Analzapfens ist das Bauchmark nicht zu sehen, sondern
der Analzapfen erweitert sich zu einer nach unten zu breitern Partie
oder wird von derselben getragen. Die wenigen, aber deutlichen,
umstehenden Falten tragen je eine neben dem Anus stehende knopf-
förmige Papille. Diese, wie auch der ähnliche, aber etwas größere
Analzapfen, sind besonders gut an Individuen mit ausgestülptem
Darm (Fig. 106) zu sehen. Innen vor diesen Bildungen finden sich
ziemlich schnell abnehmende Lamellen, von denen die größern, an
1) Selten so deutlich wie in der betreffenden Figur.
140 IvAr ARWIDSSsoN,
vorliegendem Individuum 16, den Papillen entsprechen und die
kleinern zwischen ihnen stehen.
Nephridien im 6.—9. Borstensegment.
Hautdrüsen. (Hauptsächlich nach 1 großen Individuum.)
Die Kopfscheibe, wie auch ein schmaler Rand neben derselben,
entbehrt der Drüsen. Im übrigen ist die Partie vor dem 1. Borsten-
segment etwas drüsenhaltig, jedoch nicht ganz hinten. Die Borsten-
segemente 1—3 besitzen mit Ausnahme eines ganz vorn belegenen
freien Rands ein starkes Drüsenband vor den Parapodien, das vom
1. zum 3. Segment hin zunimmt (Fig. 98, 100, 104). Im übrigen
sind diese Segmente spärlich, aber deutlich drüsenhaltig, am stärksten
auf der Rückenseite, besonders hinter und oberhalb der Parapodien,
wo mit dem vordern Band zusammenlaufende Flecke sich finden;
ähnlich auch unterhalb der Parapodien nach dem Bauchmark zu,
das mit Ausnahme des vordern Drüsenbands auf diesen Segmenten
frei gelassen wird. Außerdem ist direkt hinter den Stacheln auf
diesen Segmenten, besonders den 2 vordern, ein schmaler, drüsen-
freier Streifen zu sehen (Fig. 98, 100). Etwas Ähnliches scheint
sich übrigens vor dem 1. Borstensegment zu finden.
Die folgenden Segmente bis zu den Parapodien des 7. Borsten-
segments inkl. sind mit Ausnahme gewisser unbedeutender, unten zu
erwähnender Partien vollständig mit Drüsen bedeckt, doch sind die
vor den Parapodien gelegenen Drüsen am stärksten (Fig. 100). Der
hinterste Teil des 4. Borstensegments ist schwach oder gar nicht
drüsenhaltig. Außerdem findet sich (sichtbar nur an gut gestreckten
Individuen) ein drüsenfreier, schmaler Rand nach vorn und hinten
zu auf diesen Segmenten (d. h. auf dem 7. Borstensegment nur nach
vorn zu); besonders stark ist dieses drüsenfreie Gebiet auf dem
hintern, untern Teil des 6. Borstensegments (Fig. 99). Das Bauch-
mark ist nur unbedeutend frei auf dem 4. und fast gar nicht auf
dem 5.—6. Borstensegment. Vom Drüsenband des 7. Borstensegments
an ist das Bauchmark den ganzen Körper hindurch so gut wie völlig
frei von Drüsen. Das 7. Borstensegment besitzt dicht hinter den
Hakenborsten starke Drüsen, im übrigen aber nur hier und da zer-
streute Drüsen. Das 8. Borstensegment gleicht dem vorhergehenden,
doch ist das vordere Band, das hier bis zum Vorderrand des Seg-
ments reicht, etwas schwächer, besonders auf der Rückenseite; die
Drüsen hinter den Hakenborsten sind hier etwas stärker.
Die folgenden Segmente besitzen außer zerstreuten, nach dem
Hinterende zu übrigens etwas abnehmenden Drüsen nur starke
Skandinavische und arktische Maldaniden. 141
Drüsenansammlungen rings um die Hakenborsten. Nach hinten zu
kommen deutliche Flecke oberhalb der Haarborsten hinzu, die sich
auf dem 19.—20. Borstensegment untereinander verbinden (Fig. 101).
Auf den letzten Borstensegmenten sind die Drüsen rings um die
Parapodien und besonders auf dem Rücken recht schwach.
Das borstenlose hintere Segment (Fie. 105) besitzt einen
schwachen, unten etwas stärkern Drüsenring, der nicht weit vom
Bauchmark auf jeder Seite eine ziemlich hervortretende Drüsen-
ansammlung trägt, die wahrscheinlich die hier mehr bauchwärts ge-
legenen Parapodienrudimente auszeichnen. Hinter diesem Segment
und vor dem Einkniff, der weiter hinten vorhanden sein kann, findet
sich ein etwas breiterer und im ganzen ctwas stärkerer Drüsenring.
Unmittelbar vor den Analeirren finden sich sehr schwache Drüsen,
ebenso auf der Analscheibe und noch schwächere auf der Innenseite
der Analcirren.
Borsten. Die 3 vordersten Borstensesmente besitzen gerade
und ziemlich schlanke Stacheln, die meistens auf dem 1. Borsten-
segment am schwächsten sind. Der äußere Teil der Stacheln ist
etwas abgesetzt, ziemlich spitz und sehr unbedeutend gebogen
(Fig. 276). Der innere Teil ist bisweilen, besonders auf dem 3. Borsten-
segment, bedeutend länger und schmäler als in der genannten Figur.
Die übrigen Borstensegmente besitzen alle vollentwickelte Haken-
borsten, wovon jedoch die des 4. und 5. Borstensegments mit ihren
4—5 Zähnen etwas schwächer ausgebildet sind als die übrigen. Nach
hinten zu kommt dann allmählich ein 6. Zahn hinzu, am stärksten
ausgebildet ungefähr auf dem 8.—9. Borstensegment, wonach er
schwächer wird oder, bei kleinern Individuen, fehlt. Wie die Här-
chen weit innen vor der Basis des großen Zahns ihren Ursprung
nehmen, zeigt Fig. 280.
1 Individuum aus der Gegend von Bergen, Länge bis zum
12. Borstensegment inkl. 35 mm, besitzt auf dem 4.—12. Borsten-
segment die folgende Anzahl von Hakenborsten: 11, 16, 19, 23, 23,
24, 25, 23,24. Die Borstensegmente 4—11 eines etwas größern Indi-
viduums aus derselben Gegend besitzen resp. 15, 16, 23, 31, 36, 34,
31, 31 und die 7 hintersten Borstensegmente eines andern Indi-
viduums resp. 23, 24, 25, 26, 21, 20, 17 Hakenborsten.
Die vordern Haarborsten werden durch zwei sehr wohl ge-
schiedene Formen repräsentiert. Die eine, die sich auf den Borsten-
segmenten 1—7 findet, besteht aus sehr langspitzigen, schmalen
und mehr oder weniger deutlich zweisäumigen Borsten, die
142 Ivar ARWIDSSon,
etwas schwächer auf den vordersten Segmenten sind (Fig. 351). Die
Spitzen sind glatt oder mit äußerst schwachen (erst bei sehr starker
Vergrößerung sichtbaren), schräg nach außen laufenden Härchen ver-
sehen, die an die schwächsten bei der folgenden Form derselben
Borsten erinnern. Diese letztere findet sich vom 8. Borstenseement
inkl. an — doch sind wenigstens an einem der untersuchten Indi-
viduen die beiden untersten Borsten auf diesem Segment von der
ersten Form — und ist dadurch ausgezeichnet, daß die hier gerade
und verhältnismäßig steife Spitze einen kurzen, deutlichen und nach
der Spitze hin langsam abnehmenden „Pinsel* trägt (Fig. 277).
Dieser wird von nach den beiden Seiten gerichteten Lamellen oder
Härchen gebildet, die teils aus stärkern, ungefähr einander gerade
gegenüberstehenden, teils aus schwächern dazwischen stehenden,
wie Fig. 278 andeutet, bestehen. Diese Borsten scheinen nur einen
sehr schmalen und nach hinten zu im übrigen fast verschwindenden
Saum zu besitzen. Einige dieser Borsten sind sehr schwach auf
dem 8. und 9. Borstensegment; auf den hintersten Seementen nehmen
sie etwas an Stärke ab.
Die hintern Haarborsten besitzen sehr lange und so gut wie
völlige glatte Spitzen, die jedoch auf den 2 vordersten Borsten-
segmenten etwas kürzer sind als auf den übrigen Seementen. Die
Säume sind nirgends bedeutend; der eine und auf den vordern Seg-
menten meistens gröbere ist indessen am stärksten auf dem 1.—2.
Borstensegment, obwohl etwas wechselnd. Nach hinten zu nimmt
dieser Saum allmählich etwas ab. Der andere Saum kann auf den
2 vordersten Borstensegmenten ebenso stark sein wie der erste, wo
dieser am schwächsten ist, meistens aber ist er etwas schwächer.
Auf dem nächsten Segment sind die Säume der Hauptsache nach
gleich, wie auch auf den folgenden, doch nimmt besonders ganz
hinten dieser letztere Saum etwas mehr ab als der erstgenannte;
vgl. Fig. 348. Die Basis der Spitzen, also dicht außen vor den
Säumen, ist an einer Reihe Borsten vom 8. Borstensegment an ver-
breitert (Fig. 279. Auf dem genannten Segment finden sich nur
1—2 derartige Borsten, die im übrigen am stärksten auf dem 10.—12.
Borstensegment ausgebildet sind; von diesen besitzt wenigstens eines
ausschließlich diese Borsten. Ungefähr auf dem 17.—23. Borsten-
segment sind die Spitzen schwächer und zuletzt überhaupt nicht in
dieser Richtung ausgebildet. |
Größe. Eines von den größten beobachteten Individuen stammt
aus dem Byfjord; sein Vorderende bis zum 10. Borstensegment inkl.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 143
(ziemlich gestreckt) mißt 45 mm in der Länge bei einer größten Dicke
von reichlich 2 mm. Das Hinterende eines andern großen Indivi-
duums aus demselben Gebiet vom 19. Borstensegment inkl. an 283 mm
in der Länge; Dicke wie beim erstgenannten Individuum.
Geschlechtsreife. Spermatosphären, schwach oval oder rund,
und Eier in einer Größe bis zu 0,29 X 0,23 mm in der Gegend von
Bergen d. 1./8. 1898 beobachtet.
Röhre. Eine Röhre aus dem Byfjord, äußerer Durchmesser
3,5—4 und innerer Durchmesser 2 mm, ist hauptsächlich aus feinen
Sandkörnchen und sehr wenig Schlamm zusammengesetzt. Besonders
nach der Oberfläche zu kommen außerdem dünne Schalenscherben,
Foraminiferen, kleine Steinchen, Fragmente von Sphagnumblättern
etc. hinzu. Die Röhren sind frei und gerade.
Fundnotizen. Gegend von Bergen.
Hjeltefjord, Tra&ttefluen, 4 Indiv. (ArpELLör).
NW. von Bölholmarne, 5 Indiv. (Arpennör). (Vor Davangervaag.)
Byfjord, Kvarnevik, —180 m, Schlamm, 2 Indiv.
Herlöfsfjord, 270—300 m außen vor Berlandsöen, 180 m, 1 Indiv.
(APPELLÖF).
Österfjord, gleich östlich von Hammer kyrka, 180 m von Land,
140 —160 m, 1 Indiv. (APPELLöF).
Storeggen, Bank vor der norwegischen Küste ungefähr 62° 35‘
u. Br., 530. m, Ries. 2 Tndiv. (B.M.)
Ältere Fundangaben. Südwestl. Kattegatt, Aarhuser Bucht
(69, p. 124). Unsicher! Südl. Norwegen (109, p. 68). Südöstl. Nor-
wegen, Dröbaksund; westl. Norwegen, Hardangerfjord (46, p. 412).
Gegend von Bergen (111, p. 11). Odvar (105, p. 114). Vgl. die
obenerwähnte Olymene sp. M. Sars (16)!
Tribus Leiochonini n. trib.
Die vordere Spitze des Kopfs mehr oder weniger
stark abgesetzt. Die Nuchalorgane im ganzen gerade
und paralleloder nach vorn hin schwach divergierend.
Proboscisnicht gleichförmig ausgebildet; ihräußerer,
mehr oder weniger deutlich papillenhaltiger Teil
stark abnehmend nach vorn zu, wo er zu beiden
Seiten des vordersten Teils des Kopfs aufhört.
Hintere Grenze des 8 Borstensegments deutlich;
Parapodien desselben mehr oder weniger hinter der
144 Ivar ARrwIDssoN,
Mitte gelegen; Länge des Segments etwas wechselnd.
lreinventraler Analceirrus oft (immer?) vorhanden, da-
gegen keine Cirren unmittelbar am Bauchmark. Der
Analzapfen deutlich. Unteres dreieckiges Drüsenfeld
findet sich vor den Parapodien des8. Borstensegments.
Die Borsten des1. Borstensegments können wenigstens
dem Äußern nach vollständig reduziert sein. Die
untern Borsten der 3 vordersten Borstensegmente
mehr oder weniger stark abweichend von denen der
folgenden. Die Spitzen der vordern Haarborsten mit
Haarpinsel.
Gattung Leiochone GRUBE.
Leiocephalus QUATREFAGES (28, p. 242), non GraY 1827.
Leiochone GRUBE (33, p. 56).
Olymenura VERRILL (124, p. 654).
Die Kopfscheibe kann stark reduziert sein; die
Säume variierend. Deutliche hintere borstenlose Seg-
mente; zwischen dem letzten und einem rings um
den Analkonus mehr oder weniger deutlich hervor-
ragenden schwachen Rand findet sich eine kurze,
glatte Partie Wo seitenständige Analcirren, die
immer spärlich und ziemlich regelmäßig paarig sind,
sich finden, sind die längern fadenförmigundschlank;:
die Mitte der Rückenseite wird frei gelassen. Der
Analkonus bedeutend mit deutlichem Bauchmark.
Starke Drüsenbänder auf einer Reihe der vordern
Segmente Das untere dreieckige Drüsenfeld reicht
bis an die obern Hakenborsten heran. Die untern
Borsten der vordersten Borstensegmente bestehen
aus mehr oder weniger reduzierten Hakenborsten.
Die Härchen der Hakenborsten gehen von der Unter-
seite des Halses aus, indem sie einen Bogen nahe unter
dem großen Zahn bilden. Die vordern feinen Haar-
borsten mit schwachen bis verschwindenden Säumen
und kurzem, sehr feinem Haarpinsel. Die Spitzen der
hintern Haarborsten sind an der Basis nicht ver-
breitert.
Die Stelle für die Mündungen der Nephridien, die mehr oder
Skandinavische und arktische Maldaniden. 145
weniger hinter den Hakenborsten liegen, kann von den untersten
Hakenborsten bis recht weit an den Reihen derselben Borsten hinauf
variieren. — Der Hals der vollentwickelten Hakenborsten, der nach
innen zu ziemlich abgesetzt ist, hat eine ziemlich aufwärtsgehende
obere Kontur und ist außerdem deutlich schräge „estreift. — Das
untere dreieckige Drüsenfeld ist nach vorn zu mehr oder weniger
abserundet und kann natürlich insofern die Form wechseln, als es
in zusammengezogenem und ausgestrecktem Zustand ziemlich ver-
schieden aussieht. — Beobachtete Röhren gerade und frei.
Zu der Gattung Zeiochone gehören auber den unten beschriebenen
Arten die folgenden:
Leiocephalus ebiensis (Aun. et Epw.) (QUATREFAGES (28, p. 243)
— (lymene ebiensis Aupouin et Epwarps!) (8, tab. 22) [= Leiochone
ebiensis (Au. et Epw.) SaInT-JosErH (106, p. 142)].
Leiochone leiopygos (GRUBE) GRUBE (33, p. 56) — Ülymene leiopygos
GrugE (19, p. 91) —= Leiocephalus leiopygos (GRUBE) (JUATREFAGES
(28, p. 244).
Leiocephalus parvus (JUATREFAGES (28, p. 243).
Prazilla simplex CLAPAREDE (37, p. 192) — Euelymene (Prazillella)
simplex (CLAP.) VERRILL (124, p. 655).
Olymenura eirrata (EHLERS) VERRILL (124, p. 654) — Olymene
cirrata EHLERS (89, p. 182).
Leiochone celypeata SAINT-JosErH (106, p. 139).
Zu der Gattung Leiocephalus QUATREFAGES rechnete (WUATREFAGES
(28) 5 Arten: Leiocephalus coronatus n. sp., Leiocephalus parvus n. Sp.,
Olymene ebiensis Aupouın et Epwarps, Olymene intermedia ÖRSTED
und Ülymene leiopygos GRUBE. Ül. ebiensis ist die erstbeschriebene
Art, und da diese ebenso wie ZL. parvus offenbar zu der für Cl.
leiopygos (und Ulymene wurceolata LEıpy) von GRUBE gebildeten Gruppe
Leiochone ?), die später als Gattung aufgefaßt wurde, gehört, so wird
l) Die von OUVIER (5, p. 212) und EDwARrDS (8, p. 47) erwähnte
Originalbeschreibung von AUDOUIN u. EDWARDS scheint nicht gedruckt
worden zu sein, obwohl die Nummern der hierhergehörigen Figuren von
ihnen angegeben werden. (Das Gleiche gilt für Olymene lumbricalis AUD.
et Epw.)
2) Zu beachten ist, dab Clymene leiopygos GRUBE ziemlich wahr-
scheinlich nicht nach einer, sondern nach (mehr oder weniger vollständigen
Teilen von) 2 Arten beschrieben ist und daß Olymene urceolata LEIDY vermutlich
eine Maldane- oder Asychis-Art ist. Der Name Leiochone ist auf das Vorder-
ende von Ulymene leıopygos zu beziehen, das verhältnismäßig gut bekannt
ist und dessen Übereinstimmung mit dem z. B. von Ülymene ebiensis und
10
146 Ivar ArwıDsson,
hier Leiocephalus QUATREFAGES als Synonym zu Leiochone GRUBE
aufgeführt; der erstere Name ist früher angewendet worden.
Leiocephalus coronatus gehört offenbar zu den KEuclymenini, und
Leiocephalus intermedius ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit iden-
tisch mit Praxillella praetermissa.
Bei dreien von den obengenannten Arten: Leiochone leiopygos, L.parva
und Z. simplex, kennt man kein unteres dreieckiges Drüsenfeld; auch
nicht bei ZL. ebiensis nach der ursprünglichen „Beschreibung“, jedoch
scheint M’Ixtos# (100, p. 106) ein solches an der von ihm untersuchten
Art beobachtet zu haben, die nach seiner Angabe Z. ebiensis war, ob
mit Recht, ist wohl noch ungewib. Jedenfalls erweisen sich diese
Formen hinsichtlich der reduzierten Kopfscheibe als nahe mitein-
ander und mit Z. elypeata übereinstimmend, welch letztere Art, in
Übereinstimmung mit den auf Grund anderer Charaktere hierher-
gehörigen Z. polaris, L. eirrata‘) und L. borealis, dieses Drüsenfeld
besitzt.
L. ebiensis etc. — L. clypeata und die unten zu beschreibende
L. sp. (S. 147), die einen ähnlichen Kopf besitzen, lassen sich offen-
bar zu einer Gruppe vereinigen gegenüber einerseits 2. polarıs
(S. 150), andrerseits Z. cörrata und L. borealis (S. 156), sämtlich mit
deutlichen Borsten auf dem 1. Borstensegment. ZL. polaris ist durch
eine deutliche, fast saumlose Kopfscheibe und nur einen kurzen, rein
ventralen Analecirrus ausgezeichnet. Die beiden letztern Arten be-
sitzen große Kopfscheibe und starke Säume sowie lange, schlanke
Analeirren, wovon jedoch kein rein ventraler bei L. cörrata beobachtet
worden ist. Von den Arten mit reduzierter Kopfscheibe zeichnen
sich L. simplee und L. sp. (S. 147) dadurch aus, dab das kurze
1. Borstensegment äußerer Borsten entbehrt; vgl. S.148 u. 149. Die
erstere Art besitzt lange Analecirren (einen rein ventralen?), die der
letztern sind unbekannt.
Obwohl eine Zerlegung der Gattung schon jetzt berechtigt
erscheinen dürfte, ist eine solche hier doch unterblieben, zu-
nächst aus dem Grunde, weil so wenige Formen vollständig be-
Leiochone elypeata augenfällig ist. Möglicherweise sind 2 oder gar alle
diese Arten identisch; vgl. SAINT-JOSEPH (106).
1) EHLERS hat das dreieckige Drüsenfeld bei L. cirrata beobachtet,
und Samr-JosEepH (106, p. 139) weist auf die Ähnlichkeit in dieser
Hinsicht zwischen L. eirrala und L. clypeata hin.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 147
kannt sind; besonders herrscht große Unsicherheit bezüglich des
Vorkommens und des Baues der Analcirren.')
Eine künftige Zerlegung dürfte geeigneterweise foleendermaßen
vorzunehmen sein (hier werden nur die wichtigsten Unterscheidungs-
charaktere angegeben):
I. Gattung Leiochone GrUBE. Kopfscheibe reduziert.
Gruppe 1 (Untergattung Leiochone). Das 1. Borstensegsment mit
deutlichen äußern Borsten. Hierher würden gehören ZL. ebiensis und
nahestehende (oder identische) Arten. ZL. elypeata scheint ein ver-
hältnismäßig langes, L. ebiensis und L. leiopygos dagegen ein kurzes
1. Borstensegment zu haben, weshalb es möglich ist, daß keine
schärfere Grenze zwischen den hier vorgeschlagenen beiden Gruppen
aufrechterhalten werden kann.
Gruppe 2. Das 1. Borstensegment entbehrt äußerer Borsten;
mit den Arten ZL. simplex und L. sp. (s. unten).
II. Nov. genus. Kopfscheibe vorhanden; deutlicher Saum und lange
Analcirren fehlen; mit der Art (Z.) polarıs.
III. Gattung Olymenura VERRILL.”) Kopfscheibe, deutliche Säume
und lange Analeirren vorhanden; mit ©. cörrata und (L.) borealis.
Im übrigen dürfte die Länge des 8. Borstensegments im Ver-
gleich mit der des 7. wie auch die Anzahl der Nephridien und die
Lage ihrer Mündungen dazu beitragen, die verschiedenen Ab-
teilungen der jetzigen Gattung LDexiochone voneinander zu sondern.
Auch die Form der Hakenborsten scheint ziemlich verschieden zu
sein; wenigstens scheinen die beiden letztgenannten Arten sich in
dieser Hinsicht von den übrigen zu unterscheiden.
Leiochone sp.
(Taf. 4, Fig. 124125; Taf. 9, Fig. 288; Taf. 11, Fig. 354.)
Aus dem Hjeltefjord (Gegend von Bergen), nordwestlich von
Turiholmen, 70 m, liegt in Dr. Arperzör’s Sammlung das Vorder-
ende bis zum 4. Borstensegment inkl. von einem Individuum einer
bisher unbekannten oder wenigstens vorläufig nicht identifizierbaren
Leiochone-Art vor.
Das Individuum, soweit es bekannt ist, zeichnet sich durch
1) Möglicherweise können diese, besonders der rein ventrale, bei
gewissen Arten, wenn die Tiere konserviert sind, leicht abfallen.
2) VERRILL’s Angabe (124, p. 654) betrefis vorderer Kragen auf
dem 2.—4. Borstensegment ist fehlerhaft.
10*
148 Ivar Arwınsson,
Folgendes aus. Der Kopf besitzt eine ziemlich große und kräftige
vordere Spitze, hinter welcher der ziemlich hohe und lange Kiel
kommt. Zu beiden Seiten des Kiels schließt sich mehr oder weniger
dicht eine Falte an, die wenigstens teilweise (in zusammengezogenem
Zustand) das neben dem Kiel gelegene Nuchalorgan deckt.)
Es ist klar, daß diese Falten, die sich wahrscheinlich etwas
erweitern können (was bei den entsprechenden bei ZL. clypeata
sicher der Fall ist), den Säumen bei andern Arten entsprechen. Die
Kopfscheibe ist auf diese Weise stark reduziert oder verschwunden.
vielleicht mit Ausnahme der Partie gleich hinter den Nuchalorganen.
Seitwärts von den Säumen fällt der Kopf stark nach unten ab.
Ocellen fehlen. — Die Proboscis, die an dem vorliegenden
Individuum etwas ausgestülpt ist, scheint der bei Z. borealis zu
ähneln.
Das 1. Borstensegment, das jedoch nur innere Rudimente von
vordern und hintern Haarborsten, jedoch keine untern Borsten besitzt,
ist kurz, aber gut abgegrenzt. In seinem vordersten Teil trägt es
einen etwas wulstförmig aufgetriebenen, mit Drüsen bekleideten
Ring. Die Verteilung der Drüsen geht im übrigen aus Fig. 124—125
hervor.
Die Anzahl der Hakenborsten auf dem 2.—4. Borstensegment
beträgt resp. 3, 9 und 14. Auf dem 2. Borstensegment sind sie
ziemlich reduziert; Härchen fehlen, ebenso ein großer, spitzer Zahn
auf den 2 obern Borsten, die statt dessen ziemlich abgerundet sind.
Das 3. Borstensegment besitzt mehr typische Hakenborsten, von
1) Die Art entspricht in dieser Hinsicht u. a. L. clypeata SAINT-
JOSEPH, von der Fig. 189 einen Querschnitt durch die Mitte des linken
Nuchalorgans (man beachte das Flimmerepithel), den halben Kiel und die
anliegende Falte veranschaulicht. SAmT-JoSEPH gibt (106, p. 140) an,
daß die den Kiel begleitenden Falten nach hinten zu sich vereinigen,
und bildet gleichsam eine nach hinten zu umgebogene Rinne ab; das ist
indessen fehlerhaft. Ein gutes Bild dagegen gibt Racovırza (!10a,
fig. 50) von dem Vorderteil dieser Art mit den Nuchalorganen ; ebenso
findet sich bei ihm ein Querschnitt durch die Nuchalorgane (Fig. Sl),
jedoch noch etwas schematischer wiedergegeben als in der obenerwähnten
Fig. 189. RacoviTzaA ist offenbar, wie bereits oben erwähnt, der Ansicht,
dab z. B. L. clypeata von allen Formen mit typisch ausgebildeter Kopf-
scheibe stark abweiche. Daß dies mindestens eine Übertreibung ist, geht
schon aus der unverkennbaren Zusammengehörigkeit der Gruppen innerhalb
der Gattung Leiochone, wie diese hier aufgefaßt worden, hervor. — Die
Lage der Mündungen der Nephridien bei L. elypeata ist ungefähr die
mittlere zwischen der entsprechenden bei Z. polaris und L. borealis.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 149
denen bereits die 3. von oben an Spuren von Härchen besitzt (un-
gefähr wie bei Z. borealis: Fig. 281); nach unten zu nehmen die Härchen
zu, ohne jedoch ebenso stark zu werden wie auf dem nächsten Segment.
Hier finden sie sich mehr oder weniger stark schon auf den obern
Borsten, die auf diesem Segment voll ausgebildet sind!) (Fig. 288).
Anzahl der Zähne auf den resp. Segmenten: 4—5?, 5°, 5—6%.
Die vordern Haarborsten besitzen deutliche, etwas verschieden
breite Säume und wenigstens auf dem 3.—4. Borstensegment einen
deutlichen dichten Haarpinsel, am stärksten auf dem letzten Segment.
Die hintern Haarborsten (Fig. 354) besitzen fast durchgehends 2
breite, ungefähr gleichgroße Säume.
Ist nun dieses Individuum normal ausgebildet oder sind die
Borsten des 1. Borstensegments zufällig reduziert?) Oben (S. 147)
sind diese Art und Prazxilla simplex CLAPAREDE, die offenbar hierher
gehört, zusammengestellt worden, weil beide wenigstens äußerer
Borsten auf dem 1. Borstensegment entbehren. Wie verhält es sich
nun mit Praxilla simplee? Die wenigen langen und fadenähnlichen
Analeirren und die Form des Kopfs, nach ULararkoe's Beschreibung
(37), zeigen, dab hier ein Leiochone-Art vorliegt; daß ein unteres
dreieckiges Drüsenfeld vorhanden ist, geht nicht aus der Beschreibung
oder aus den Figuren hervor; die Art ist indessen nicht von unten
abgebildet. Die Ähnlichkeit mit der norwegischen Art ist offenbar,
wenn man findet, dab L. simplex ein vorderes (von auben gesehen)
borstenloses Segment, reduzierte Hakenborsten auf den 2 folgenden
Segmenten und erst auf dem nächsten (auch hier also dem 4. Borsten-
segment) voll ausgebildete Hakenborsten besitzt.
1) Diese Borsten ähneln sehr der. von M’IntosH (39, tab. 16, fig. 2)
abgebildeten, welche seiner Meinung nach einer Leiochone ebiensis an-
gehören dürfte; das ist auch möglicherweise der Fall. Da er aber keine
Hakenborsten auf den 5 vordersten Borstensegmenten fand (was vielleicht
darauf beruht, daß das Vorderteil nach einer frühern Verstümmelung
nicht völlig regeneriert war), so ist es nicht ausgeschlossen, daß das
vorderste allein normalerweise der Hakenborsten entbehrte, in welchem
Fall die hier behandelte Art vorgelegen haben könnte; doch muß man
dann voraussetzen, dab auch (äußere) obere Borsten auf dem 1. Borsten-
segment fehlten.
2) Daß die fast vollständige Abwesenheit von Borsten auf einer
frühern Verstümmelung beruhte, ist ausgeschlossen, da bei der Regeneration
von Borstensegmenten mehr oder weniger normal entwickelte Borsten
immer beobachtet werden können, bevor die Hautdrüsen ihre volle Ent-
wicklung erreicht haben. An vorliegendem Individuum läßt sich indessen
keine Abnahme der Drüsen vor dem 2. Borstensegment beobachten.
150 Ivar Arwınsson,
Man findet, daß auch hier das 7. Borstensegment (das 1. borsten-
lose mitgerechnet) das letzte ist, das ein hinteres rotes Band besitzt,
und daß das nächste Segment kurz ist; danach kommen stark lang-
gestreckte Segmente mit hintern Parapodien. Nephridien finden sich
auf dem 7.—9. Borstensegment.
Leider erwähnt CLAPARKDE nicht, ob er mehr als ein Individuum
zur Verfügung gehabt hat. Ist dem nicht so gewesen, und hat also
ein einziges mißgebildetes Individuum vorliegen können, so würde,
wenn man eine Mißbildung voraussetzt, der ziemlich unwahrschein-
liche Fall vorliegen, daß das einzige untersuchte Individuum von
2 Arten (oder möglicherweise 2 Indiv. von einer Art) mißgebildet
sein sollte. Im übrigen müßte eine solche Mißbildung, wenn nun
wirklich eine solche vorläge, auch andere Arten als gerade solche
innerhalb dieser Gruppe treffen; derartige Fälle sind aber nicht
bekannt, was alles zur Folge hat, daß man die vorliegenden Indi-
viduen als normal ausgebildete auffassen mub.
Leiochone polaris (THEEL).
(Taf. 4, Fig. 118-123; Taf. 9, Fig. 284—287.)
Praxilla polaris THEEL (70, p. 58, fig. 55—56).
Clymene polaris (THKEL) LEVINSEN (81, p. 143).
Olymenella (Aziothella) polaris (THEEL) VERRILL (124, p. 658).
Deutliche, aber verhältnismäßig kleine Kopf-
scheibe Säume kaum wahrnehmbar Nuchalorgane
kurz. Ocellen vorhanden. Das 7. Borstensegment kurz,
mit den Parapodien ungefähr in der Mitte Das
8. Borstensegment ziemlich lang mit den Parapodien
im hintern Teil. (Normalerweise) 19 Borstensegmente und
3 hintere borstenlose Segmente 1 kurzer ventraler
Cirrus. Die Borstensegmente 6—10 mit Nephridien,deren
Mündungen unterhalb deruntern Hakenborsten liegen.
Am stärksten die Drüsenbänder vor den Parapodien
des 4.—7. Borstensegments Das untere dreieckige
Drüsenfeld erreicht nicht den Vorderrand des 8. Seg-
ments und umschließt auf jeder Seite vor den untern
Hakenborsten einen drüsenfreien Fleck. Die Rücken-
seite desselben Segments trägt einen nach vorn zu
stark bogenförmigen Drüsenfleck Das 1. Borsten-
segment besitzt deutliche äußere Borsten. Die Haken-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 151
borsten des 1.—3. Borstensegments besitzen d4—5 Zähne
und schwache Härchen erst auf den untern Borsten des
3. Borstensegments. Das 1. Borstensegment mit], die
beiden folgenden mit mehr als 1 Hakenborste (ausge-
nommen sehr kleineIndividuen) Die vollausgebildeten
Hakenborsten mit nicht hervorragender oberer Zahn-
partie, starker, etwas abgesonderter Härchenbasis
und gegen 7 Zähnen. Die meisten hintern Haarborsten
besitzen einen ziemlich bedeutenden Saum und einen
schwachen bis fast unmerklichen Saum.
Färbung. Nicht näher bekannt.
Äußerer Körperbau. Die Kopfscheibe, die verhältnismäßig
klein ist, geht nach vorn zu in eine ziemlich breite und wenig ab-
gesetzte Spitze über (Fig. 120). Die Nuchalorgane sind ziemlich kurz und
reichen bis etwas hinter die Mitte der Scheibe; nach vorn zu sind
sie schwach divergent, während gleichzeitig ein schwacher Kiel
zwischen ihnen vorhanden ist. Sehr schwache Säume sind möglicher-
weise vorhanden; sie sind als ein schwacher Wulst eigentlich nur
an Individuen mit etwas eingezogener Kopfscheibe wahrzunehmen.
Seiteneinschnitte sind nicht beobachtet worden. Ocellen sind in und
unter dem eigentlichen Vorderrande der Kopfscheibe zu beiden Seiten
der Spitze des Kopfs vorhanden (Fig. 119); einige Ocellen pflegen
direkt von oben her sichtbar zu sein. Der Bau der Proboscis ist
nicht näher bekannt; soviel ist jedoch beobachtet worden, daß diese
in allem Wesentlichen der bei ZL. borealis gleicht. Die Verteilung
der Papillen auf dem hintern Teil der Proboscis geht aus Fig. 123
hervor; Skizze nach einer eingezogenen Proboseis.
Das Aussehen der vordern Segmente geht deutlich aus Fig. 118
hervor, die ein wohlgestrecktes, in seiner Röhre konserviertes
Individuum wiedergibt. Zu beachten ist besonders, dab die Para-
podien des 7. Borstenseements weiter nach hinten zu sitzen als
auf den davorliegenden Segmenten. Die hintere Grenze desselben
Segments ist an dem fraglichen Individuum nicht sichtbar; andere,
teilweise größere Individuen (Fig. 122) zeigen eine deutliche hintere
Grenze, deren Lage das vordere Segment kurz mit ungefähr auf der
Mitte gelegenen Parapodien und das) hintere ziemlich lang er-
scheinen läßt mit weit rückwärts gelegenen Parapodien.
Nach dem 8. Borstensegment kommen 11 verhältnismäßig kurze,
einander gleichende Segmente, wovon jedoch die letzten etwas an
Länge abnehmen. Hierauf kommen 3(—4; vgl. unten) kurze, «
152 Ivar Arwınsson,
borstenlose und ziemlich gut abgegrenzte Segmente mit schwachen
Parapodienrudimenten; das letzte dieser Segmente ist beträchtlich
kürzer als breit (Fig. 121). Die Partie zwischen diesem Segment
und dem an der Basis des Analkonus kaum ausgebildeten freien
Rand ist etwas länger als das vorhergehende Segment. Ein kurzer,
rein ventraler Cirrus ist vorhanden; derselbe scheint an konser-
vierten Individuen verhältnismäßig leicht abzufallen. Der Analkonus
ist verhältnismäßig kurz mit nach hinten hin zugespitztem Anal-
zapfen.
Insgesamt sind 8 vollständige Individuen, alle mit 19 vollaus-
gebildeten Borstensegmenten, beobachtet worden; 1 aus der Ma-
totschkin-Straße, 1 von König Karls-Land, 2 von Jan Mayen und
4 von Ost-Grönland. Diese Individuen (ein Teil davon sehr klein)
scheinen alle 3 borstenlose hintere Segmente zu besitzen, ausgenommen
eines aus dem letztgenannten Gebiet; dieses besitzt Spuren von
Haarborsten auf dem vordersten, hier verhältnismäßig langen Seg-
ment nach dem 19. Borstensesment und auberdem vermutlich 3 voll-
ständig borstenlose Segmente. In solchem Fall würde hier ein über-
zähliges Segment vorhanden sein.
Nephridien finden sich auf dem 6.—10. Borstensegment; ihre
Mündungen, wovon die auf dem 7.—S8. Borstensegment in Fig. 122
sichtbar sind, liegen unbedeutend hinter und unterhalb der untersten
Hakenborsten.
Hautdrüsen. Hauptsächlich nach einem großen Individuum,
dessen Vorderteil in Fig. 118 abgebildet ist.
Die Koptscheibe trägt hier und da verstreut Drüsen (Fig. 120),
besonders zwischen den vordern und schräg hinter den hintern
Enden der Nuchalorgane. Das Vorderteil bis zum 1. Borstensegment
ist im übrigen ziemlich schwach und ungleichmäßig drüsenhaltig
und am schwächsten auf der Bauchseite, wo das Bauchmark frei
liegt. Das 1. Borstensegment besitzt hauptsächlich zerstreute Drüsen,
die jedoch etwas dichter nach vorn zu sitzen, wo auf der Unterseite
von dem Vorhandensein eines schwachen Bandes gesprochen werden
kann. Das nächste Segment besitzt einen deutlichen vordern freien
Rand und dahinter ein ziemlich starkes Drüsenband, das auber auf
der Rückenseite sich bis hinter die Parapodien erstreckt; im übrigen
ist das Segment spärlich mit Drüsen besetzt. Das 3. Borstensegment
gleicht dem vorhergehenden, doch sind die Drüsen nach hinten zu
weit bedeutender auf den Seiten und auf der Unterseite. Das
Bauchmark ist auf diesen beiden Segmenten ziemlich frei, auf dem
Skandinavische und arktische Maldaniden. 153
folgenden wenig frei und auf dem 5.—8. Borstensegment frei nur
außerhalb der starken Drüsengebiete. Das 4. Borstensegment besitzt
einen freien vordern Rand; ein ähnlicher findet sich auf den beiden
folgenden Segmenten, nimmt hier jedoch ab und verschwindet dann.
Hinter dem erwähnten Rand ein kräftiges Drüsenband, das unge-
fähr °/, der Länge des Segments einnimmt; der übrige Teil ziemlich
stark drüsenhaltig. Die Borstensegmente 5—6 mit einem ähnlichen,
jedoch abnehmenden vordern Drüsenband; auf dem letztern Segment
reicht es kaum bis hinter die Parapodien. Der hintere Teil des
4.—6. Borstensegsments besitzt außer deutlichen Drüsen ziemlich
diehtstehende schwache Drüsen; etwas Ähnliches, obwohl sehr
schwach ausgeprägt, auf dem 3. Borstensegment. Auf dem 7. Borsten-
segment ein kräftiges Drüsenband bis zu den Parapodien; der hintere
Teil wie auf dem vorhergehenden Segment mit zerstreuten Drüsen.
Das untere dreieckige Drüsenfeld des 8. Borstensegments (Fig. 122)
erreicht bei weitem nicht den vordern Rand des Segments. Ganz
vorn trägt das Feld einen Rand von sehr starken Drüsen, ist da-
gegen nach hinten zu licht und hört in der Hakenborsten-
ebene auf. Ein wenig weiter hinauf im drüsenreichern Teil
und vor den untern Hakenborsten findet sich zu beiden Seiten ein
sehr charakteristischer, drüsenfreier Fleck.') Auf der Rückenseite
findet sich vor den Parapodien ein mehr oder weniger deutlicher
bogenförmiger Fleck, der, wie in Fig. 118, in seinem vordern Teil
fast zweiteilig sein kann. Im übrigen ist das Segment, gleichwie
auch die folgenden, spärlich drüsenhaltig; Drüsen finden sich hier
vor allem rings um die Hakenborsten. Das Bauchmark der Haupt-
sache nach frei außer etwas vor und hinter den Parapodien. Vom
9. Borstensesment an sind die Drüsen im ganzen sehr spärlich; auf
dem 9. (Fig. 122) und vielleicht dem 10. finden sich untere hintere
Drüsen; auf dem 14. oder 15. beginnen schwache rückenständige
Drüsen zwischen den Parapodien.
Die Drüsen der hintersten Segmente sind nur an kleinen Indi-
viduen untersucht worden (Fig. 121). Die 3 borstenlosen Segmente
besitzen auf der Mitte zerstreute Drüsen rings herum. Etwas stärker
sind sie dicht vor dem Analkonus und besonders auf der Basis dieses
letztern.
Borsten. Auf den 3 vordersten Borstensegmenten finden sich
ziemlich reduzierte, mehr oder weniger offene Hakenborsten mit
1) Ähnlich bei 2. elypeata.
154 Ivar ArwıDsson,
ziemlich grobem und kurzem, jedoch geschwungenem innern Teil
(Fig. 284). Härchen sind nur auf dem 3. Borstensegment von der
3. Borste inkl. von oben an beobachtet worden, ungefähr in
Übereinstimmung mit Fig. 281 (Z. borealis). Anzahl der Zähne in
der Regel: 4—5!, 523; bei kleinern Individuen vielleicht etwas
weniger.
Die vollausgebildeten Hakenborsten (Fig. 285) beeinnen auf dem
4. Borstensegment und zeichnen sich u. a. dadurch aus, dab die
obern Zähne gar nicht oder nicht nennenswert über die übrigen
hinausreichen und daß die Basis der Härchen stark ausgebildet oder
gleichsam vom Halse abgesondert ist. 6 deutliche Zähne und
außerdem 1 wenigstens auf den untersten Borsten vom 8. Borsten-
segment inkl. an.
1 mittelgroßes Individuum von Jan Mayen besitzt auf den
19 Borstensegmenten folgende Anzahl von Hakenborsten: 1, 3, 2, 4,
4,4, 3,4, 4,4, 5,5, 5, 7, 6, 6,.6,:6,'6. Ein Vorderende, 15 Borsten-
segmente umfassend (Länge 31, Dicke 2 mm), von 1 Individuum von
den Fame-Inseln (Scoresby-Sund) besitzt folgende Anzahl Haken-
borsten:“1, 3,57 16, :6%6,.6.7,.11,.10, 12,73, 13; '14,2162 Weme
27 mm langes Individuum von derselben Lokalität besitzt 7 Haken-
borsten auf dem 4.—5. Borstensegment. 1 mittelgroßes Individuum
aus der Nähe der Beli Ostrow besitzt auf denselben Segmenten
10 Hakenborsten. Nur an sehr kleinen Individuen findet sich nicht
mehr als 1 Hakenborste auf sämtlichen 3 vordern Borstensegmenten;
an einem 12 mm langen Individuum von Jan Mayen finden sich
z. B. auf dem 3. Borstensegment schon 2.
Die vordern Haarborsten sind schmal mit äußerst feinen, fast
unmerklichen Säumen, wovon wenigstens der eine bald nach hinten
zu verschwindet. Die feinen Spitzen besitzen am Ende einen äußerst
feinen und wenig breiten Haarpinsel. Auf dem 1. Borstensegment
ist er kaum und auf dem nächsten Segment nur verhältnismäßig
schwach ausgebildet (Fig. 286).
Die hintern, ziemlich langspitzigen Haarborsten besitzen einen
verhältnismäßig breiten Saum; auf dem 1. Borstensegment kann er
ziemlich schmal sein, ist aber auf dem nächsten Segment immer am
breitesten (Fig. 287). Von hier an nimmt er nach hinten zu all-
mählich ab, doch findet sich oft eine schwache Zunahme um das
14.—15. Borstensegment herum. Der andere, immer schmälere Saum
ist auch am bedeutendsten auf dem 2. Borstensegment, von wo er
mehr oder weniger schnell nach hinten zu abnimmt. Auf den meisten
Skandinavische und arktische Maldaniden. 155
Borstensegmenten, zum Teil oft auch auf dem 2. Borstensegment, ist
dieser Saum sehr schmal bis fast unmerklich.
Größe. Die größten Individuen sind aus Ost-Grönland be-
kannt. 1 Individuum aus dem Scoresby-Sund mißt in ziemlich zu-
sammengezogenem Zustand bis zum 15. Borstensegment inkl. 31 mm
bei einer größten Dicke von 2 mm. 1 Individuum aus der Mackenzie-
Bucht ist in gestrecktem Zustand bis zum 12. Borstensegment inkl.
ebenso lang bei einer größten Dicke von ungefähr I mm. Von Jan
Mayen liegt unter mehreren kleinen Individuen 1 vor, das beinahe
die Größe der erwähnten grönländischen Individuen erreicht.
Geschlechtsreife. Bei Jan Mayen wurde am 12./6. 1899
1 2 mit teilweise großen, jedoch unreifen Eiern beobachtet, wovon
die größten ungefähr 0,44%x0,5 mm maßen. Am 4./8. 1899 wurde
bei den Fame-Inseln, 9m, 1 & (das oben erwähnte große Individuum
aus dem Scoresby-Sund) mit völlig reifen Spermien erbeutet.
Röhre. Individuen aus König Karls-Land besitzen dünne
Röhren mit ziemlich großen Sandkörnern, etwas Schlamm, Algen-
resten ete. Individuen aus der Mackenzie-Bucht haben ziemlich
zerbrechliche und dünne Röhren aus hellem Sand und äußerst feinem
gelblichem Schlamm.
Fundnotizen.
In der Nähe von Beli Ostrow (Kara-Meer), vermutlich einer der
von STUXBERG (76, p. 682) aufgenommenen Stationen 27, 29, 31 und
33. 1 Indiv- (R.M.).
Westlicher Teil der Matotschkin-Straße (Nowaja Semlja), 73°
19 n. Br., 35—9 m. 2 Indiv. (Taßer’s Typusexemplare) (R.M.).
Schwedisches Vorland, König Karls-Land, 18—20 m, feiner,
schwarzgrauer Schlamm. 1 Indiv. (R.M.).
78° 50‘ n. Br., 27° 39' ö. L., König Karls-Land, 20 m. Boden-
temperatur —0,2° (aus Schlammproben).
Jan Mayen, Treibholz-Bucht, 70° 55‘ n. Br., 8° 30‘ w. L., 14 bis
21 m, Sand. 8 Indiv. (R.M.).
Ost-Grönland, 74° 35‘ n. Br., 18° 23° w. L., südlich von der Kl.
Pendulum-Insel, 18—21 m, aus Schlammproben (R.M.).
Ost-Grönland, Mackenzie-Bucht, 73° 28° n. Br., 21° 35‘ w. L.,
12—35 m, Schlamm. 3 Indiv. (Upsala Mus.).
Ost-Grönland, Scoresby-Sund, Fame-Inseln, ca. 9m, Schlamm.
4 Indiv. (R.M.).
Ältere Fundangaben. Tuker’s Angabe über die Typus-
exemplare (70, p. 58 [91, p. 90)).
156 Ivar ARwIDSSoN,
Regeneration. Scoresby-Sund: Vorderteil bis zum 1. Borsten-
segment: 1 Indiv.; Jan Mayen: Hinterteil vom 13. Borstensegment
inkl. an: 1 Indiv.
Leiochone borealis n. sp.
(Taf. 3, Fig. 108—115; Taf. 4, Fig. 116-117; Taf. 9, Fig. 281—283;
Taf. 11, Fig. 352—353.)
Praxilla sp. M’InTosH (39, p. 421).})
? Olymene panueieirrata M. SARS (45, p. 252).°)
Deutliche Kopfscheibe mit großen Säumen, die
deutliche Seiteneinschnitte besitzen und hintenetwas
getrennt sind. Nuchalorganekurz. Ocellen vorhanden.
Das 7. Borstensegment lang, mit den Parapodien im
vordern Teil. Das 8. Borstensegment kürzer, mit den
Parapodien etwas hinter der Mitte. 19 Borstenseg-
mente und 5 hintere borstenlose Segmente Lange,
teilweisesehrlange, fadenähnliche Analcirren, wovon
der ventrale am längsten ist; die übrigen in der Regel
paarweise, davon das nächst oberste, etwas oberhalb
der Analöffnung gelegene Paar am längsten; in der
Regel 7, 9 oder Il Cirren. Die 'Borstensermente 6 9
mit Nephridien, deren Mündungen hinter den Para-
podien in einer Höhe von ungefähr ', der Länge der
Hakenborstenreihen, von unten gerechnet, liegen.
Wenigstens die vordern ?, der Borstensegmente 4-7
sindstark drüsenhaltig. Dasuntere dreieckige Drüsen-
feld reicht biszum Vorderrand des 8. Borstensegments;
drüsenfreie Flecke innerhalb des Felds fehlen. Die
vordern Drüsen der Rückenseite dieses Segments enden
zwischen denParapodien in einem nach hinten gehen-
den Bogen. Das 1. Borstensegment besitzt deutliche
äubere Borsten. Die Hakenborsten der Borsten-
segmente 1-3 sind meistens einfach mit 2-6 Zähnen
1) Die von M’IntosH hier besprochene Art ist offenbar identisch mit
L. borealis; vgl. u. a. seine fig. 13, tab. 16. p. 422 spricht M’InTosH
die Vermutung aus, daß vielleicht Praxilla arelica MALMGREN, also
Praxillella praetermissa, vorläge.
2) Diese Art ist unbeschrieben ; im Zoologischen Museum zu Christiania
fehlt wahrscheinlich das Typusexemplar.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 157
und schwachen Härchen erst auf dem 3. Borsten-
segment. Die vollausgebildeten Hakenborsten mit
hervorragender oberer Zahnpartie und mit bis zu
7 Zähnen. Die meisten hintern Haarborsten besitzen
einen schwachen und einen sehr schwachen Saum.
Färbung. Nach einem Individuum (Vorderende bis zum
12. Borstensegment inkl. 35 mm lang bei einer größten Dicke von
1,7 mm) von Rödberg, 230—280 m, sind folgende Aufzeichnungen
gemacht worden.
Das 3. Borstensegment ist ziemlich gleichmäßig rotbraun
(Punkte), jedoch schwach vor den Parapodien und fast verschwindend
gefärbt ganz hinten. Das nächste Segment zeigt dieselbe Färbung,
doch fehlt sie hier auf der Bauchseite mit Ausnahme eines schmalen,
wohlbegrenzten, übrigens rings herumgehenden Ringes; hinter den
Parapodien starke Färbung. Die Borstensegmente 5 und 6 gleichen
den vorhergehenden, doch fehlt auf dem erstern fast und auf dem
letztern vollständig die Färbung vor den Parapodien. Das 7. Borsten-
seement besitzt hinter den Parapodien ein dunkles, fast blutrotes
Band, das jedoch nach hinten zu, besonders oben, etwas abnimmt.
Das untere dreieckige Drüsenfeld auf dem nächsten Segment hat
nach vorn zu einen scharf abgesetzten, rötlichen Rand.
Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs ist
ziemlich klein, abgerundet bis etwas spitz (Fig. 115). Die Nuchal-
organe reichen kaum bis zur Mitte der Kopfscheibe und divergieren
nach vorn zu unbedeutend. Die vor den ziemlich bedeutenden
Seiteneinschnitten gelegenen Teile der Säume sind ziemlich breit;
die hintern Teile sind etwas niedriger und in der Mittellinie deut-
lich durch eine in der Regel ebene, jedoch sehr kleine Partie ge-
trennt.
Ocellen finden sich unterhalb des vordersten Teils der Kopfsäume
(Fig. 108); an kleinern Individuen ist ihre Zahl etwas geringer. An
konserviertem Material werden sie leicht unsichtbar.
Die Proboseis ist in mehreren verschiedenen Lagen beobachtet
worden, kaum jedoch völlig normal ausgestülpt, weshalb auch die
Beschreibung derselben ziemlich unvollständig wird. Die Basis be-
sitzt nach hinten zu (Fig. 114) kurze längsgehende Drüsenstreifen.
Nach außen folgt dann der eigentliche, papillenbekleidete Teil, der
nach hinten zu (Fig. 116a, 108) ziemlich bedeutend ist, nach vorn
zu aber abnimmt oder zu beiden Seiten der Spitze des Kopfs endet.
Die Papillen, deren Zahl nach hinten zu 5 und nach den Seiten hin
158 Ivar Arwıpsson,
zuletzt 2 in jeder Reihe beträgt, bilden ungefähr 30 ziemlich
regelmäßige Reihen. An der ausgestreckten Proboscis sind sie be-
sonders nach innen zu wenig erhaben oder abgesetzt (Fig. 116a);
anders in mehr zusammengezogenem Zustand; Fig. 116b zeigt, daß
sie dann ziemlich abgesetzt mit etwas zurückgerichteter Spitze sein
können. Zwischen dem papillenhaltigen Teil und dem eigentlichen
Eingang zum Oesophagus, dieser in Fig. 109 offenbar stark erweitert
und durch einen schwachen Drüsenstreifen ausgezeichnet, findet sich
eine ziemlich breite, dünnwandige Partie. Ob diese gleichförmig rings-
herum ist, ist unsicher; indessen ist sie nach vorn zu nicht so schmal,
wie man nach Fig. 109 glauben könnte.
Die Borstensegmente 1—3 sind ziemlich lang, die folgenden 4
kürzer und untereinander ungefähr gleichlang. Das 8. Borsten-
segment ist ziemlich kurz, mit den Parapodien etwas hinter der
Mitte. Hinter diesem Segment folgen 11 Borstensegmente, wovon
die ersten und noch mehr das letzte verhältnismäßig kurz sind, die
zwischenliegenden etwas mehr langgestreckt. Dann kommen 5
borstenlose Segmente, wovon besonders die 3 letzten sehr kurz sind,
mit schwach unterscheidbaren Grenzen (Fig. 113); wenigstens die 3
vordersten zeigen in zusammengezogenem Zustande ziemlich deutliche
Parapodienrudimente. Hinter dem letzten borstenlosen Segment
kommt eine kurze, in zusammengezogenem Zustand nach hinten zu be-
deutend erweiterte Partie, die nach hinten zu an der Basis des Anal-
konus in einem schmalen, ‚hervorragenden, freien Rand, der die Cirren
trägt, endet (Fig. 117). — 19 Borstensegmente sind an allen, d. h.
5 vollständigen Individuen, die vorgelegen, gefunden worden; von
diesen Individuen stammt 1 aus dem Skagerrak, 3 aus dem Trond-
hjemsfjord und 1 von 72° 10' n. Br., 20° 37° ö. L. Sämtliche unter-
suchten Hinterenden stimmen mit der oben gegebenen Beschreibung
überein,
Von den Analcirren, von denen wenigstens alle längern wenig
steif sind, ist der rein ventrale am längsten und nahezu 2'/,mal so.
lang wie der Durchmesser des Hinterendes (Fig. 117). Die übrigen
Cirren sind mehr oder weniger regelmäßig auf den beiden Seiten
angeordnet. Von diesen ist in der Regel 1 Paar, das etwas höher
als die Analöffnung sitzt (Fig. 113, 117), am größten. Dann kommen
2—4 ziemlich regelmäßige Paare hinzu, wovon 1 dorsal von dem
ebenerwähnten Paare sitzt. In der Regel finden sich also insgesamt
7, 9 oder 11 Cirren. Doch sind in zwei Fällen 10 und in einem 12
Cirren beobachtet worden; im letztern Falle sitzt der 12. Cirrus zu
Skandinavische und arktische Maldaniden. 159
oberst auf der rechten Seite, und außerdem ist der längste Cirrus
derselben Seite (also der 3. von oben) bis nahe zur Basis hin
unregelmäßig zweigeteilt. Ein ähnlicher Fall, jedoch regelmäßige
Zweiteilung, ist aus der Gegend von Bergen beobachtet worden;
vgl. außerdem Fig. 117. 11 Cirren sind im übrigen an Individuen
aus der Gegend von Bergen, dem Trondhjemsfjord, Finmarken (kleine
Indiv.) und den beiden unten angegebenen Fundorten im nördlichen
Eismeer beobachtet worden.
Der Analkonus ist lang und deutlich gerieft, mit ziemlich
breitem Bauchmark und großem, etwas rundem Analzapfen.
Nephridien finden sich im 6.—9. Borstensegment; die Mündungen
liegen hinter den Parapodien ein gutes Stück oberhalb der untersten
Hakenborsten (Fig. 112).
Hautdrüsen. Die Kopfscheibe und die Innenseite der Säume
entbehren der Drüsen (Fig. 115). Die Außenseite der Säume ist
ziemlich drüsenhaltig; dann folgen besonders auf der Rückenseite
und hinter dem Munde etwas stärkere Drüsen. Nach dem 1. Borsten-
seement zu nehmen sie ab, jedoch nicht immer so stark, wie Fig. 114
es angibt, da hier sich schmale längsziehende Reihen finden können,
ähnlich denen, die auf dem 1. Borstensesment sich finden, obwohl
schwächer als sie. Hier reichen diese auf der Rückenseite (Fig. 115)
bis beträchtlich hinter die Parapodien, auf der Bauchseite sind sie
kürzer und gleichzeitig etwas breiter. Im übrigen ist das 1. Borsten-
segment spärlich drüsenhaltig mit fast freiem Bauchmark. Das
nächste Segment ist vor den Parapodien mit Ausnahme eines vordern
freien Rands von einem zusammenhängenden, jedoch auf der Rücken-
seite schwachen Drüsenband umgeben; hintere zerstreute Drüsen
etwas zunehmend. Das 3. Borstensegment besitzt wie die nächst-
folgenden, aber hier allmählich abnehmend, einen deutlichen
vordern freien Rand. Im übrigen ist der vordere Teil mit Aus-
nahme eines schmalen Keils längs dem Bauchmark stark drüsen-
haltige. Hinter den Parapodien kommt ein lichteres, ganz hinten
etwas abnehmendes Band, das ungefähr die Hälfte dieses Teils ein-
nimmt; das Bauchmark teilweise frei. Das Segment im übrigen
spärlich drüsenhaltig. Bei kleinern Individuen ist das hintere Band
deutlich lichter auf der Rückenseite zwischen und gleich hinter den
Parapodien. Das 4. Borstensegment ist gut °/, seiner Länge nach
(gemessen auf der Rückenseite) dicht drüsenhaltig rings herum;
hinter den Parapodien ist das Band, das auf der Bauchseite etwas
länger ist, möglicherweise etwas schwächer, besonders bei kleinern
160 Ivar ARWIDSSoN,
Individuen. Der hinterste Teil ist spärlich mit immer noch distinkten
Drüsen besetzt.
Die Borstensegmente 5 und 6 stimmen nahe mit dem vorher-
gehenden Segment überein; zu beachten ist, daß der hintere Teil
der Segmente außer mit stärkern, im übrigen ziemlich spärlichen
Drüsen dicht mit schwächern, weniger färbbaren Drüsen besetzt ist.
Außerdem ist das Drüsenband des letztern Segments hinter den
Parapodien etwas schwächer als auf den 2 vorhergehenden Segmenten,
besonders bei kleinern Individuen. Das 7. Borstensegment besitzt
ein besonders starkes, vorderes Drüsenband; hinter den Parapodien
deutliche, aber allmählich abnehmende Drüsen.
Das untere dreieckige Drüsenfeld reicht fast bis unmittelbar an
den Vorderrand des betreffenden Segments. Es ist wenigstensan größern
Individuen zwischen den untersten Hakenborsten etwas eingebuchtet;
bei kleinern Individuen tritt die Linie dieser Einbuchtung weniger
scharf hervor. Die Rückenseite des vordern Teils desselben Segments
trägt ziemlich dicht gestellte Drüsen, die nach hinten hin zunehmen und
hier zwischen den Parapodien einen schwachen, aber ziemlich gut
markierten Bogen bilden; oft bedeutend mehr ausgebildet, als
Fig. 110 es zeigt. Im übrigen ist dieses und das folgende Segment
im ganzen spärlich drüsenhaltig. Auf der Rückenseite des 9. Borsten-
segments findet sich (bei großen Individuen) eine Andeutung zu
einem Band, das auf den folgenden Segmenten langsam zunimmt,
um auf dem 13.—14. Borstensegment oft ganz schnell bedeutend an
Stärke zuzunehmen (Fig. 111). Noch weiter nach hinten nimmt es
noch etwas zu, um auf den beiden letzten Borstensegementen abzu-
nehmen. Im hintern Teil des 7. und 8. Borstensegments ist das
Bauchmark wie auch längs den Borstensegmenten 9—14 von Drüsen
umgeben; diese bilden auf dem 9.—12. und schwächer auf dem
13. Borstensegment zwischen den Parapodien eine deutliche An-
häufung, die teilweise das Bauchmark deckt (Fig. 114). Auf den
hintern Borstensegmenten finden sich deutliche, nach hinten hin
zunehmende Drüsen unter den Parapodien; das Bauchmark lassen
sie hier frei.
Die hintern borstenlosen Segmente besitzen außer zerstreuten
Drüsen ein hinteres, mehr oder weniger deutliches Band, das sich
jedoch nicht über das Bauchmark erstreckt. Das Band des 1. Seg-
ments (Fig. 115) ziemlich stark, deutlich die Parapodienrudimente
kennzeichnend; das Band des nächsten Segments ähnlich, obwohl
viel schwächer. Auf den 3 übrigen Segmenten schmale, aber nach
Skandinavische und arktische Maldaniden. 161
hinten zu etwas deutlichere Bänder; und schließlich ein etwas
stärkeres Band dicht vor den Analeirren, die nur die eine und
andere Drüse besitzen. Der Analkonus besitzt zerstreute Drüsen
nach der Basis zu; längs dem Bauchmark finden sich hier deutliche
Drüsen, die nach hinten zu gegen den Analzapfen zunehmen (Fig. 113).
Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente tragen ziemlich
reduzierte, mehr oder weniger offene Hakenborsten mit ziemlich
starkem und gebogenem Innenteil, Härchen fehlen oder sind nur
auf den Borsten des 3. Borstensegments angedeutet (Fig. 281);
dagegen finden sich deutliche Zähne, resp. 2—4!, ungefähr 5°, 5—6°.
Noch auf dem letzten Segment sind die Hakenborsten ziemlich offen;
in einem untersuchten Fall ist sogar die untere (Fig. 281) von den
2 vorhandenen Borsten offener als irgend eine andere dieser reduzierten
Hakenborsten.
Vom 4. Borstensegment inkl. an sind die Hakenborsten vollent-
wickelt; die obern Zähne reichen weit hinaus. Die Härchen scheinen
keine besonders abgesetzte Basalpartie zu haben. Die Anzahl der
Zähne beträgt 6 bis zum 13. Borstensegment inkl. dann kommt ein
7. Zahn hinzu, der jedoch auf den letzten Segmenten sehr schwach ist.
Das Vorderteil eines Individuums aus dem Trondhjemsfjord, bis
zum 16. Borstensegment inkl. 55 mm messend, besitzt auf den resp.
Segmenten folgende Anzahl von Hakenborsten: 1, 1, 1, 17, 17, 17,
20, 22, 24, 23, 22, 21, 22, 22, 23,24. Die 9 hintern Borstensegmente
eines etwas kleinern Individuums aus demselben Gebiet besitzen
resp. 19, 20, 18, 18, 19, 18, 17, 17, 14 Hakenborsten. Von 17 unter-
suchten Individuen besitzen 12, davon 9 aus dem Trondhjemsfjord,
2 aus der Gegend von Bergen und 1 aus dem Skagerrak, nur
1 Hakenborste auf den 3 vordersten Borstensegmenten. Von den
übrigen, die aus den beiden erstgenannten Gebieten stammen, be-
sitzen drei 2 Hakenborsten auf der einen Seite des 3. Borsten-
segments und die zwei übrigen 2 Hakenborsten an einer der beiden
Parapodien des 2.—3., resp. 1.—3. Borstensegments: im übrigen ein-
fache Hakenborsten.
Die vordern Haarborsten sind fein mit langen Spitzen und auf
den vordersten Borstensegmenten mit sehr, schwachen, etwas ver-
schieden großen Säumen, die nach hinten zu mehr oder weniger
vollständig verschwinden. Vom 2. Borstensegment inkl. an findet sich
ein äußerst feiner Haarpinsel (Fig. 352, 283).
Die hintern Haarborsten besitzen ziemlich lange Spitzen, die in
ihrem äußersten Teil besonders fein sind. Der eine Saum ist, ob-
IR
162 IvAr ARWIDSsoN,
wohl nirgends breit, doch ziemlich bedeutend auf den 2 vordersten
Borstenseementen, besonders dem 2. (Fig. 355); der Saum variiert
im übrigen auf den vordern Segmenten ziemlich stark. Nach hinten
zu nimmt er allmählich ab und ist auf den letzten Borstensegmenten
wenig stärker als der andere Saum. Dieser kann bereits auf dem
vordersten Borstensegment sehr schwach sein, ist indessen hier und
besonders auf dem nächsten Segment teilweise etwas stärker; nach
hinten zu nimmt er rasch ab und ist hier höchst unbedeutend.
Größe. Eines der größten Individuen, das beobachtet worden,
stammt aus dem Trondhjemsfjord und mißt 70 mm in der Länge
bei einer größten Dicke von 2 mm. Noch im Skagerrak erreicht
die Art eine ziemlich bedeutende Größe; ein Individuum von dort
mißt nämlich 60 mm in der Länge, bei einer größten Dicke von
ungefähr 1,2 mn.
Geschlechtsreife. 22 mit Eiern sind nur 2mal beobachtet
worden, nämlich bei Rödberg, am 13. und 17. Juni 1901; in. beiden
Fällen schienen die Eier weit entwickelt, und in dem einen waren
sie sehr spärlich. Da später im Sommer im Trondhjemsfjord (August)
und in der Gegend von Bergen (Juli) vergebens nach Individuen
mit Geschlechtsprodukten gesucht worden ist, hat es den Anschein,
als ob diese Art im westlichen Norwegen im Mai—Juni geschlechts-
reif wird.
Röhre. Eine Röhre aus dem Hjeltefjord ist aus feinem Sand,
etwas Schlamm und Foraminiferen nebst sehr feinen Schalenscherben
gebaut; äußerer Durchmesser 2,5, innerer ungefähr 1,5 mm. Aus
dem Skagerrak ist eine ziemlich dünne, graugelbe Schlammröhre be-
obachtet worden.
Fundnotizen. Skagerrak, „Djuphälan“, 590 m, Schlamm.
1 Indiv. (R.M... 105—265 m. 1 Indiv. (R.M.).
(Gegend von Bergen.
Hjeltefjord, südl. von Tr.ttefluen, bis SO m, Sandschlamm.
Mehrere Indiv. (ArpELLÖF).
Hjeltefjord, westsüdwestl. von der südl. Spitze von Kalsö, 270 m
(APPELLÖF).
Hjeltefjord, westl. vom nördl. Teil der Insel Gjetanger, 110 bis
135 m (APPELLÖF).
Byfjord, Kvrnevik, bis 180 m, Schlamm. Mehrere Indiv.
Herlöfsfjord, vor Berlandsö, 270—300 m (APPELLÖF).
Osterfjord, zwei Lokalitäten (APPELLÖF).
Trondhjemsfjord, Rödberg, westl. Bucht; 130 m: 1 Indiv.;
Skandinavische und arktische Maldaniden. 163
230—280 m, Sandschlamm; 270 m, Schlamm mit feinem Sand und
etwas Schalen: mehrere Indiv.; 350 m, Schlamm: 1 Indiv.
Trondhjemsfjord, Gjetnes, 90—260 m, Schlamm mit etwas Kies
(Thj.M.).
Trondhjemsfjord, Gjetstrand, 340—350 m. 7 Indiv. (Thj.M.).
Trondhjemsfjord, Gjetstrand, ungefähr 440 m. 2 Indiv. (Thj.M.).
Trondhjemsfjord, Malvik, ungefähr 150 m, Schlamm. 1 Indiv.
(Thj.M.).
Nördliches Norwegen. Finmarken. Einige kleine Indiv. (R.M.).
72%. 10° n. Br, 20°.37 ö.L., 350—400 m, Schlamm. 1. Indiv.
(R.M.).
76° 40‘ n. Br., 18° 0° ö. L., 180—215 m, Schlamm mit Steinen
(R.M.).
Ältere Fundangaben. Shetland (39, p. 421); vel. S. 156.
M’Intosr#’s übrige Angaben über Prazilla arctica (40, Pp.337; 39, p. 250),
wenigstens die erstere, beziehen sich wahrscheinlich auf dieselbe
Art und vielleicht auf dasselbe Individuum. Von 65° 9 n. Br.,
56° 43° w. L. gibt derselbe Verfasser (68, p. 507) Praxilla aretica
an und bemerkt zugleich, daß ihre Hakenborsten der aus Shetland
(39) abgebildeten ähneln, weshalb es nicht ausgeschlossen ist, dab
auch hier Z. borealis vorliegt. — Bezieht sich CUlymene pauecieirrata
M. Sıars auf diese Art, was ziemlich wahrscheinlich ist, so ist die-
selbe im Hardangerfjord, westl. Norwegen, in einer Tiefe von nahezu
900 m gefangen worden.
Regeneration. Gegend von Bergen. 1 Indiv.: 1 vorderes
Borstenseement; 2 Indiv.: 2 dito; 1 Indiv.: 3 dito, zugleich 6 hintere
Borstensegmente (etwas spätere Verstümmlung).
Trondhjemsfjord. 1 Indiv.: 1 vorderes Borstensegment.
Tribus Buelymenini n. trib.
Vordere Spitze des Kopfs mehr oder weniger stark
abgesetzt. Nuchalorgane im ganzen gerade, parallel
oder nach vorn zu schwach divergierend. Proboscis
in der Regel gleichseitig ausgebildet. Das 8. Borsten-
segment kurz mit deutlicher hinterer Grenze; die
Parapodien desselben von etwas hinter bis bedeutend
vor der Mitte des Segments gelegen; vom nächsten
Segment an tragen die Segmente die Parapodien in
ihrem hintern Teil. Analeiren können fehlen; meistens
finden sich solehe und dann immer ein rein ventraler.
11*
164 IvAr ARWIDSSON,
Analzapfen deutlich. Das 8. Borstensegment entbehrt
des untern dreieckigen Drüsenfelds. Das 1. Borsten-
segment besitztimmersowohlunterealsobere Borsten.
Die untern Borsten der 5 vordersten Borstensegmente
mehr oder weniger stark abweichend von denen der
folgenden. Die Spitzen der vordern Haarborsten mit
Haarpinsel.
Die Nuchalorgane scheinen der Hauptsache nach gerade zu sein;
die mehr oder weniger deutlichen Ausbuchtungen oder seltner Ein-
buchtungen (vgl. z. B. Aziothella catenata) nach vorn zu, die sich
beobachten lassen, beruhen ganz sicher, wenigstens der Hauptsache
nach, auf Zusammenziehung verschiedener Partien des Kiels. Nur
bei der Gattung Pseudoclymene scheinen die Nuchalorgane deutlich
nach vorn divergierend zu sein, und nur bei dieser Gattung enthält
die Gattungsdiagnose eine Angabe über die gegenseitige Stellung
der Nuchalorgane.
Die Proboseis ist ganz sicher ungleichförmig ausgebildet bei
Pseudoclymene und möglicherweise bei Heteroclymene; da sie hier aber
noch wenig bekannt ist, ist in den Gattungsdiagnosen hierauf nicht
Rücksicht genommen worden.
Die Nephridien münden etwas unterhalb der Hakenborsten-
reihen und zwar in der Regel direkt unter oder mehr oder weniger
hinter denselben. Siehe im übrigen die folgende Übersicht!
Microclymene: unbedeutend dahinter;
Praxillella: direkt darunter oder unbedeutend dahinter;
Axiothella: etwas dahinter;
Olymenella '): unbedeutend dahinter;
Euclymene: unbedeutend dahinter ;
Heteroclymene: direkt darunter;
Pseudoclymene: direkt darunter (oder unbedeutend davor).
Von den zu dieser Tribus gehörigen Gattungen scheint Micro-
clymene mit ihrem einfach gebauten Hinterende am ursprünglichsten
zu sein, weshalb auch der Anfang mit dieser Gattung gemacht
wird. Es folgt dann zunächst die Gattung Praxillella, auch diese
mit großem, nicht eingesenktem Analkonus. Ferner die Gattungen
Aziothella, Olymenella und Euclymene, die sämtlich einen eingesenkten
Analkonus besitzen und von denen die erstgenannte im Gegensatz
zu den andern eines hintern, wulstförmigen Rings entbehrt. Nach
Euelymene sind Heteroclymene und Pseudoclymene placiert worden,
1) Sowohl (. torguata als rubrocincla.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 165
wovon besonders die letztere ziemlich alleinstehend ist und möglicher-
weise, wegen ihrer schwach entwickelten Proboseis, ihrer kurzen,
nach vorn zu etwas divergierenden Nuchalorgane und abweichenden
Hakenborsten nicht eigentlich mit den übrigen Gattungen innerhalb
dieser Tribus (vgl. die Tribus Proclymenin:) zusammengehört. Diese
beiden letzten Gattungen besitzen im übrigen ein ziemlich einfach
sebautes Hinterende mit keinem oder kurzem Analkonus, dessen
Basis direkt an die Analcirren stößt. Heteroclymene zeichnet sich
außerdem besonders durch starke, seitenständige Drüsenfelder vor
dem 1. Borstensegment aus.
Zu dieser Tribus gehören folgende Arten, deren genauerer Platz
mehr oder weniger unsicher ist.
Clymene eirrosa Sars (11, p. 201).
Leiocephalus coronatus (QUATREFAGES (28, p. 242); wahrscheinlich.
Prazxilla kefersteini KinBErG (30, p. 342).
Nicomache dispar VERRILL (52, p. 608).
Praxilla lancasteri M’Intos# (84, p. 403); wahrscheinlich.
Praxilla kerguelensis M’InTosH (84, p. 405) |—= Ulymene kerguelensis
(M’Intosa) Eaters (112, p. 122)]; vgl. S. 177.
Prazxilla assimilis M’Intost (84, p. 406); möglicherweise in der
Nähe von Prazillella affinis, vgl. Euters (112, p. 123), der es wahr-
scheinlich mit einer Euelymene-Art zu tun gehabt hat.
Olymene monilis Fauveu (127, p. 89); wahrscheinlich.
Hierher gehört vermutlich auch die Gattung Johnstonia QUATRE-
FAGES (28, p. 244) mit der Art J. clymenoides (JUATREFAGES (28,
p- 245); vel. 42, 9..320; 44, p-111; 121, p. 395. Wäre -dies. sicher
der Fall, so müßten die Diagnosen für die übrigen hierhergehörigen
Gattungen füglicherweise die Abwesenheit kurzer Kiemenfäden an
den hintern Borstensegmenten, wie sie bei Johnstonia vorkommen,
angeben. — Vgl. im übrigen Anpkews’ (98, p. 294) Beobachtung
einer Form, bei welcher mehrere Segmente auf der Rückenseite
dicht mit feinen Papillen besetzt sind.
Gattung Microclymene n. 9.
Die Nuchalorgane lang. Die Proboseis mit deut-
lichen, gegen die Basis hin gerichteten Papillen.
Segmente mit Kragen fehlen. Die Parapodien des
8. Borstensegments etwas hinter der Mitte des Seg-
166 Ivar Arwıpsson,
ments. Keine oder sehr wenige Analcirren. Der ziem-
lich große Analkonus nach vorn zu wenig stark ab-
oesetzt. Der Analzapfen groß, nach vorn zu sich zu
einer breiten Partie erweiternd. Mehr oder weniger
dicht stehende Drüsen auf dem Vorderkörper bis zu
den Parapodien des 8. Borstensegments. Die Borsten-
segemente 1—3 mit verhältnismäßig schwach umge-
wandelten Hakenborsten; dievollentwickelten Haken-
borsten mit nach innen zu mehr oder weniger ab-
gsesetztem Hals und die Härchen von der Unterseite
desselben in einem Bogen unter dem großen Zahn aus-
sehend. Die vordern Haarborsten mit schwachen
Säumen auf den vordersten Segmenten; feine Haar-
pinsel außer auf den vordern Segmenten. Röhren frei,
gerade.
Den Typus für diese Gattung stellt M. acirrata n. sp. dar. Die
in einem einzigen Individuum vorliegende und daher ziemlich dürftig
bekannte M. trieirrata n. sp. dürfte, wenigstens bis auf weiteres,
hierherzustellen sein. Indessen sind die Kopfsäume, das Hinter-
ende und die hintern Haarborsten doch ziemlich wesentlich ver-
schieden bei den beiden Arten; ferner kennt man den Bau der
Proboseis und der Röhre nur für die erstere Art. Ocellen sind
nicht beobachtet. Der Hals der vollentwickelten Hakenborsten ist
bei beiden unbedeutend schräg striiert.
Microclymene acirrata n. sp.
(Taf. 4, Fig. 126—134; Taf. 9, Fig. 289—292; Taf.11, Fig. 355a—356.)
Niedrige, nach hinten zu stark abnehmende Kopf-
säume, die keine Seiteneinschnitte aufweisen. Proboseis-
papillen bis9 in jederReihe 27inderRegelmitsowohl
untern als obern Borsten versehene und deutlich ab-
gegrenzte Segmente; außerdem (inder Regel)1hinteres,
mehr oder weniger schwächer borstenhaltiges Segment,
daseinerhintern Grenze ermangelt. Analcirren fehlen.
Nephridien im 6.-—10. Borstensegment, davon die des
letzten mehr oder weniger reduziert. Die Kopfscheibe
und der hinterste Teil des Körpers mit ziemlich zahl-
reichen Drüsen. Die Borstensegmente 1—3 mit verein-
zelten bis wenigen etwasumgewandeltenHakenborsten;
Skandinavische und arktische Maldaniden. 167
die vollausgebildeten Hakenborsten mitbis zu 7Zähnen.
Die hintern Haarborsten besitzen nach hinten zu, voll
entwickelt vom 8. Borstensegmentinkl. an, eine lange
und nach außen sehr feine, schräg nach oben gebogene
Spitze, die einen sehr feinen Haarpinsel trägt. Röhren
dünn, zerbrechlich.
Färbung. Nach einem großen Individuum aus dem Koster-
fjord. Das 4. Borstensegment deutlich rot punktiert, jedoch nicht
ganz vorn, und mit Unterbrechung bei den Parapodien. ‘ Das
nächste Segment ähnlich, aber mit etwas dichter stehenden
Punkten, die den Vorderrand erreichen. Die Borstensegmente 6 und
7 ähneln den vorhergehenden, doch stehen die hintern Punkte etwas
dichter auf dem erstern und etwas lichter, nach hinten zu abnehmend,
auf dem letztern. Das 8. Borstensegment besitzt nur wenige Punkte,
rings herum verstreut, jedoch hauptsächlich auf dem vordern Teil
des Segments. Die Borstensegmente 4—”7 entbehren der Punkte
auf der Unterseite auf einem an Breite etwas wechselnden, jedoch
im ganzen nach hinten hin zunehmenden Feld.
An einem ziemlich kleinen Individuum aus dem Trondhjemsfjord
sind die wenigstens hier klar roten Punkte am zahlreichsten auf
dem 5. Borstensegment.
Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs ist
ziemlich breit und wenig abgesetzt (Fig. 126). Die Säume sind
niedrig, aber deutlich, entbehren der Seiteneinschnitte und nehmen
nach hinten zu stark ab oder verschwinden fast, wenigstens sind
sie hier an Individuen mit nicht eingebuchteter Kopfscheibe schwer
zu beobachten (vgl. Fig. 128, 132). — Die Papillen der Probosecis
sitzen in ziemlich unregelmäßigen Reihen, ungefähr 6—7 oder auf
den Seiten 8—9 in jeder Reihe. Die Größe der Papillen schwankt
etwas (Fig. 127); zu innerst, aber auch verstreut hier und da finden
sich ziemlich kleine Papillen. Der äußerste Kranz, mit ungefähr
30 Stück, besteht mit Ausnahme der hintern Seite aus größern und
wenigstens teilweise ziemlich stumpfen Papillen. Im übrigen sind
die Papillen ziemlich ausgezogen (Fig. 131).
Der Vorderrand des 1. Borstensegments ist schwach winklig
nach vorn zu vor den Parapodien gebogen, am deutlichsten an zu-
sammengezogenen Individuen (Fig. 128). Das 4. Borstensegment
und noch mehr das 8. sind kurz. Das nächste Segment ist nicht
‘besonders lang (Fig. 130), dann aber kommen mehrere lange Seg-
mente. Die hintersten Segmente nehmen allmählich an Länge ab;
168 Ivar ARrwıDsson,
besonders kurz sind die beiden letzten Segmente, das letzte entbehrt
einer hintern Grenze.
Die Anzahl der Segmente vom 1. Borstensegment inkl. an be-
trägt wahrscheinlich in der Regel 28; das 27. besitzt meistenteils
alle Arten von Borsten, das 28. dagegen meistens nur Haarborsten,
in einem Fall jedoch 2 Hakenborsten auf der rechten Seite. In
einem Fall entbehrte das 27. Borstensegment der Hakenborsten, und
gleichzeitig konnte ein 28. Segment nicht wahrgenommen werden
(Fig. 1295). Insgesamt sind 8 vollständige Individuen, alle aus dem
Kosterfjord, beobachtet worden. Möglicherweise finden sich Indi-
viduen mit 27 deutlich ausgebildeten Borstensegmenten und 1 hintern
borstenlosen Segment, das mangels einer hintern Grenze und besonderer
Drüsenansammlungen nicht genauer unterschieden werden kann.
Das Hinterende wird von einer kurzen zylindrischen Partie und
dem bei zusammengezogenen Individuen ziemlich deutlich abgesetzten
Analkonus (Fig. 133, 134) mit seinen deutlichen Analrunzeln und
seinem großen Analzapfen (Fig. 129a) gebildet. Analcirren fehlen.
Bei Individuen mit offenem Anus und im übrigen ausgestrecktem
Hinterende (Fig. 129b) ist kein abgesetzter Analkonus wahrzu-
nehmen, und das Ganze macht hier den Eindruck eines sehr ur-
sprünglichen und einfachen Baues.
Nephridien finden sich vollausgebildet im 7.—9. Borstensegment.
Im 10. Borstensegment, wo etwas schwächere Mündungen wahrzu-
nehmen sind (Fig. 130), sind sie mehr oder weniger reduziert und
oft verschieden auf den beiden Seiten. Ein untersuchtes Individuum
besitzt hier stark reduzierte Nephridien und das kleinste auf der rechten
Seite; ein anderes Individuum schien vollständig eines linksseitigen
Organs zu entbehren mit Ausnahme der Andeutung von einer Mün-
dung. In Fig. 130 ist übrigens bei der linken Parapodie des 11.
Borstensegments wahrscheinlich eine Andeutung von einer Mündung
zu sehen; ein inneres Rudiment in diesem Segment niemals gefunden.
Hautdrüsen. Die Kopfscheibe trägt besonders auben vor
und hinter den Nuchalorganen (Fig. 126) zahlreiche Drüsen. Die
Säume sind drüsenhaltig. Bis zu den Parapodien des 8. Borsten-
seements ist der Vorderkörper dicht und nach hinten zu bis zum
7. Borstensegment inkl. zunehmend drüsenhaltig. Besonders ist das
letztgenannte Segment sehr reichlich mit Drüsen versehen. An
Individuen, die sich stark färben lassen, treten die vor den Para-
podien auf dem 1., vor allem aber auf dem 2.—4. Borstensegment
vorhandenen, besonders starken Drüsenringe ziemlich unbedeutend
Skandinavische und arktische Maldaniden. 169
hervor im Vergleich mit schwächer gefärbten Individuen (Fig. 128).
Dieser Unterschied dürfte auf verschiedener Konservierung beruhen.
Wenigstens auf dem 2. Borstensegment läßt der hier übrigens be-
sonders starke Ring einen schmalen vordern Rand frei.
Der hintere Teil des 8. Borstensegments ist besonders ganz
hinten schwach drüsenhaltig. Das 9. Borstensegment besitzt zer-
streute Drüsen, die jedoch etwas zahlreicher sind als auf den fol-
genden Segmenten. Im übrigen besitzen diese Segmente deutliche
Drüsen längs dem Bauchmark, die jedoch weiter nach hinten all-
mählich verschwinden, und vor allem Drüsen rings um die Parapodien,
auch etwas auf der Rückenseite. Auf den hintersten Segmenten
nehmen die zerstreuten Drüsen vielleicht etwas zu; sie sind besonders
stark in Fig. 129b sichtbar. Der Analkonus ziemlich gleichmäßig
drüsenhaltig.
Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente besitzen jederseits
eine oder jedenfalls nur wenige reduzierte Hakenborsten, die besonders
nach vorn zu stark offen sind (Fig. 290) und der Härchen entbehren.
Zähne: 2—3!, ca. 3°, 3—4°. Einen so stark entwickelten äußern
Teil wie den in Fig. 291 abgebildeten besitzen die Borsten selten.
Ihr innerer Teil ist ziemlich grob und lang und ziemlich gerade.
Auf den vollentwickelten Hakenborsten, die auf dem 4. Borsten-
segment beginnen, sind die Härchen nahe der Basis des großen
Zahns befestist. Der Hals ist ziemlich kräftig nach innen zu ab-
gesetzt. Anzahl der Zähne: 61°, 7°-??, dann 6 oder möglicherweise
nur 5 auf einem Teil der Borsten der beiden letzten Segmente.
Die Anzahl der Hakenborsten geht aus folgender Übersicht über
die verschiedenen Borstensegmente hervor; sämtliche untersuchten
Individuen, wovon die 3 erstern aus dem Kosterfjord und die 4
letztern aus dem Trondhjemsfjord stammen, sind groß, besonders die
letztern.
17 2022,8.97.85 70. 3182107 LESE 1, 10.951059, 5,7, 6,
9,6, 23.2.0
12 9,.8,,.9,83 10 1052
BE on NET 10, g, 10, 10, y, 9, 5, 8, 8, , T, 6,
6, 4,5, 441,0.
222 5. 2 Andiy.):
er a Ze
2 IE 4108 10T 2
Das 27. Borstensegment kann 2—3 Hakenborsten besitzen; be-
obachtet in 2 Fällen, wenn das nächste Segment obere Borsten besab.
170 IvAR ARWIDSSON,
Die vordern Haarborsten sind auf den vordersten Borsten-
segmenten verhältnismäßig kurz und besitzen hier schwache Säume,
deutliche jedoch bis zum (3.—)4. Borstensegment inkl. Nach hinten zu
verschwinden die Säume bald, der eine jedoch etwas später als der
andere. Gleichzeitig werden die Spitzen sehr lang, besonders vom
7-8. Borstensegment an. Mit Ausnahme der vordersten Borsten-
segmente besitzen die Spitzen zu äußerst einen sehr feinen, dichten
Haarpinsel (Fig. 289), der am stärksten auf dem 8. und den nächst-
folgenden Borstensegmenten ist, um dann etwas, wenn auch un-
bedeutend, an Stärke abzunehmen.
Die hintern Haarborsten besitzen auf den vordersten Borsten-
segmenten verhältnismäßig kurze und gerade Spitzen und schmale,
ziemlich gleichbreite Säume. Auf dem 2. Borstensegment sind die
Säume, wenigstens in der Regel, etwas stärker als auf dem 1.; auf
den 2 folgenden Segmenten nimmt der eine Saum sehr stark an
Breite ab. Hierauf nehmen diese Borsten allmählich ein anderes
Aussehen an. Bei der Beschreibung hiervon dürfte es sich empfehlen,
von dem 8. Borstensegment auszugehen, das diese Borsten voll-
entwickelt besitzt (Fig. 355a). Der obere Saum ist schmal, der
untere etwas breiter; der letztere erweitert sich nach außen zu
und bildet nach einem schwachen Einkniff einen ziemlich weiten
Bogen, der etwas an der schräg aufwärtsgerichteten Spitze hinauf
endet. Diese Spitze ist außer an der Basis sehr fein, im übrigen
lang und am äußersten Ende mit einem sehr feinen, ziemlich lang-
gestreckten Haarpinsel versehen, dessen einzelne Härchen sehr
schwer zu beobachten sind (Fig. 355b). Zwischen den deutlichen
Säumen und dem Haarpinsel findet sich auf jeder Seite eine äußerst
schwache Andeutung zu einem Saum; den Übergang zum Haarpinsel
zeigt Fig. 355c.
Der Übergang dieser Borsten vom 4. zum 8. Borstensegment
geschieht allmählich und läßt sich folgendermaßen beschreiben. Der
schmälere Saum nimmt von der höchst unbedeutenden Breite an,
die er auf dem erstgenannten Segment hat, etwas zu. Die Spitzen
sind auf dem 5. Borstensegment zwar noch nicht aufwärts gebogen,
doch sind sie bereits etwas dadurch abgesetzt, dab der untere Saum
sich etwas nach außen erweitert (Fig. 356). Auf dem 6.—7. Borsten-
segment erfolgt dann die Umbiegung der Spitze und die Anschwellung
des untern Saums eben an der Biegung. Ein Absatz an dem Saum
findet sich jedoch erst auf dem nächsten Segment. Eine Andeutung
zu einem Haarpinsel findet sich möglicherweise auf dem 5., sicher
Skandinavische und arktische Maldaniden. räl
auf dem 6. Borstensegment, und auf dem nächsten Segment ist der
Haarpinsel ziemlich deutlich.
Hinter dem 8. Borstensegment besitzen diese Borsten dasselbe
Aussehen wie dort, vielleicht ist jedoch der Haarpinsel auf den
nächstfolgenden Segmenten stärker entwickelt, um dann vielleicht
etwas abzunehmen. Im übrigen ist nur zu bemerken, daß der breitere
Saum etwas an Stärke nach hinten zu abnimmt; vor allem wird er
weniger scharf abgesetzt nach außen zu, während gleichzeitig die
Umbiegung der Spitze, besonders auf den untersten Borsten, mög-
licherweise etwas schwächer wird. — Individuen aus dem Trondhjems-
fjord scheinen verhältnismäßig etwas stärkere Säume als die oben
aus dem Kosterfjord behandelten zu besitzen, was wohl mit der
ziemlich bedeutenden Größe der untersuchten Individuen zusammen-
hängt.
Größe. Von den verhältnismäßig wenigen vollständigen Indivi-
duen, welche vorliegen, alle aus dem Kosterfjord, mißt eins von den
sgrößern 55 mm in der Länge; die größte Dicke des ziemlich ge-
streckten Individuums beträgt 0,5 mm. Die entsprechenden Maße
für ein kleineres, etwas schwächer gestrecktes Individuum: 44 und
0,7” mm. Die Art wird hier etwas, aber unbedeutend, größer als diese
Maße angeben. Im Trondhjemsfjord erreicht die Art, wenigstens
in größerer Tiefe, mindestens dieselbe Größe wie im Kosterfjord;
1 Individuum aus seichterm Wasser, vgl. unten, mißt bis zum
22. Borstensegment inkl. 24 mm.
Geschlechtsreife. Am 20.8.1901 im Kosterfjord erbeutete
2? besaßen nur ziemlich kleine, unreife Eier.
Röhre. Im Kosterfjord bestehen die hellen, sehr dünnen und
zerbrechlichen Röhren hauptsächlich aus sehr feinen Sandkörnchen ;
äußerer Durchmesser bis 1 mm.
Fundnotizen. Kosterfjord, ungefähr gerade vor den Sneholm-
arne, 160—215 m, loser Schlamm. Ziemlich reichlich (außer eignen
einige Indiv. von WırEn).
Skagerrak, „Djuphälan“, 350 m, mit Sand gemischter Schlamm.
1 Indiv. (R.M.).
Trondhjemsfjord, vor Rödberg, 350 m, loser Schlamm. 5 Indiv.
(ÖSTERGREN).
Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 50—105 m, Sand-
schlamm, Schalen und etwas Kies. 1 Indiv.
Regeneration. Kosterfjord: 1 Indiv. bis zum 7. und 1 Indiv.
bis zum 8. Borstensegment inkl.; mehrere Individuen mit regene-
172 Ivar ArwıDsson,
riertem Hinterteil, z. B. vom 9., 16., 18. oder 24. Borstensegment an.
Trondhjemsfjord: 1 Indiv. bis zum 1. Borstensegment inkl.
Microclymene tricirrata n. sp.
(Taf. 4, Fig. 135a—c; Taf. 9, Fig. 293; Taf. 11, Fig. 357—358;
Taf. 12, Fig. 359— 360.)
Ziemlich große Kopfsäume mit deutlichen, weit
rückwärts gelegenen Seiteneinschnitten und deutlich
eeschieden nach hinten zu. 19 Borstensegmente, deren
letztes nur unbedeutend kürzer ist als die nächstvor-
hergehenden. 5 hintere borstenlose Segmente, wovon
die 2 vordern ziemlich lang und deutlich abgegrenzt
sind. 3 fadenähnliche, ziemlich lange Cirren, wovon
der ventrale etwas kürzer ist als die übrigen. Die
Borstensegmente 7—9 mit Nephridien. Die Kopfscheibe
und der hinterste Teil des Körpers mit wenigen
Drüsen. Die Hakenborsten des 1.—3. Borstensegments
wenig umgewandelt; die vollausgebildeten Haken-
borsten mit ziemlich kurzem Hals und bis zu6 Zähnen;
innen vor dem Hals sind diese Borsten stark ausge-
buchtet, besonders auf der untern Seite Die hintern
Haarborsten sind nicht in ihremäußern Teilmehroder
weniger jäh aufwärts gebogen und haben keine Haar-
pinsel; die Basis der Spitzen ist auf den hintern Seg-
menten deutlich verbreitert.
Färbung: unbekannt.
Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs breit und
kurz (Fig. 135b). Die Säume, die ganz nach vorn zu schnell abnehmen,
besitzen weit nach hinten gelegene Seiteneinschnitte und sind in der
Mittellinie durch einen tiefen, spitzen Einschnitt geschieden. — Die
Proboseis ist unbekannt.
Das gegenseitige Größenverhältnis der vordern Segmente ist
vielleicht nicht völlig getreu in Fig. 135c wiedergegeben, was darauf
beruht, daß der vorderste Teil des einzigen vorliegenden Individuums
auseinandergefallen ist. 19 Borstensegmente vorhanden. Die hintern
Borstensermente sind ziemlich lange, doch nimmt das letzte etwas,
allerdings unbedeutend, an Länge ab. Darauf folgen zunächst 2 zwar
an Länge abnehmende, doch deutlich abgegrenzte borstenlose Seg-
mente mit ziemlich großen Parapodienrudimenten. Die 3 übrigen,
Skandinavische und arktische Maldaniden. 173
kurzen und nur durch Drüsenringe ausgezeichneten Segmente
(Fig. 135a) bilden zusammen mit dem hintersten, die Analeirren
tragenden Teil eine mehr zusammenhängende, nach hinten zu schwach
schmäler (etwas mehr als in der genannten Figur) werdende Partie.
3 Analeirren sind vorhanden, wovon die 2 längern, ein Paar bildend,
etwas oberhalb der halben Körperhöhe sitzen. Der Analkonus mit
seinen deutlichen Runzeln und seinem großen Analzapfen erscheint
an vorliegendem Individuum wenig abgesetzt, dürfte aber in zu-
sammengezosenem Zustand ungefähr wie bei der vorhergehenden Art
aussehen.
Die Borstensegmente 7—9 besitzen Nephridien.
Hautdrüsen. Die Kopfscheibe und die Innenseite der Säume
mit wenigen Drüsen (Fig. 155b). Mit Ausnahme vielleicht des
vordersten Teils einiger Segmente ist das 6. Borstensegment das
am stärksten drüsenhaltige (Fig. 135c). Auf den folgenden Segmenten
nehmen die Drüsen bedeutend ab bis zu den Parapodien des
8. Borstensegments. Der hintere Teil dieses Segments besitzt nur
zerstreute Drüsen. Auf den folgenden Borstensegmenten finden sich
hauptsächlich schwache Drüsen in der Nähe der Parapodien. Die
borstenlosen Segmente besitzen schwache Drüsen rings herum. Die
Partie dahinter, besonders der Analkonus, ist arm an Drüsen.
Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente haben wenig
bis kaum offene Hakenborsten, die wenigstens auf dem 2. bis
3. Borstensegment Härchen besitzen; die Zähne, von denen der
grobe verhältnismäßig kurz ist, sind vermutlich in einer Anzahl von
2-—3', 4—5°, 5° vorhanden. Die vollausgebildeten Hakenborsten
besitzen einen ziemlich kurzen Hals, vor welchem innen die Borsten
besonders auf der untern Seite sich bedeutend erweitern (Fig. 295).
Die Härchen scheinen etwas von der Basis des großen Zahns ent-
fernt befestigt zu sein. Die Anzahl der Zähne, mit Ausnahme von
1—2 wahrscheinlich mißbildeten Hakenborsten auf dem 9. Borsten-
segment, beträgt ungefähr: 511%, (5—)6!1, 61215, (5—)616, 517719; doch
ist es möglich, dab der 6. Zahn etwas früher auftritt, als hier an-
gegeben wird. Anzahl der Hakenborsten auf den 19 Borstensegmenten
resp: 22,9, 4.,07,4..4,5, 4 4.5,.6,.5, 6,8, 8, 6,.7,4,5.
Die vordern Haarborsten, welche feine und mit Ausnahme der
vordersten Borstensegmente besonders lange Spitzen besitzen, haben
möglicherweise auf den vordersten Borstensegmenten schwache Säume
und übrigens wahrscheinlich einen sehr feinen Haarpinsel.
Das Aussehen der hintern Haarborsten ist vielleicht auch nicht
174 Ivar Ar wıDssox,
völlig sicher überall festgestellt worden, besonders da mehrere Formen
aufzutreten scheinen.
Auf den vordersten Borstensesmenten besitzen die Borsten eine
etwas kürzere Spitze als auf den folgenden. Die Säume sind schmal
und etwas verschieden breit; der breitere ist am stärksten auf dem
2. Borstensegment und scheint übrigens etwas zu variieren. Diese
Form findet sich mit an Länge zunehmender. aber andauernd nicht ver-
breiterter Spitze und vielleicht etwas abnehmenden Säumen bis zum
7.—8. Borstensegment (Fig. 359). Vom 6. Borstensegment beginnt in-
dessen auf einer Reihe Borsten der eine Saum verhältnismäßig breit
(Fig. 357) besonders gegen die Spitze hin zu werden, deren Basis
etwas verbreitert ist. Diese verbreiterte, nach innen zu nicht ab-
gesetzte Spitze wird nach hinten zu stärker (Fig. 358), während
gleichzeitig die diese Partie auszeichnende schräge Striierung etwas
deutlicher wird. Dagegen werden die Säume etwas kürzer und
schmäler. Außer diesen Borsten werden hier und da vom 7. Borsten-
segment inkl. an andere Borsten mit ähnlichen Spitzen angetroffen,
deren verbreiterter Teil jedoch kürzer ist und nach vorn zu gleich-
mäßiger schmal wird und die übrigens Spuren von Säumen zu tragen
scheinen. Nach innen zu sind die Spitzen auf den vordern Seg-
menten hauptsächlich einseitig, auf den hintern zweiseitig abgesetzt,
obwohl kaum so regelmäßig, wie es Fig. 360 angibt.
Größe. Das einzige vorliegende Individuum ist 26 mm lang.
Geschlechtsreife. Das Individuum, das am 31.8. 1898 er-
beutet wurde, ist ein & mit zahlreichen Spermatosphären.
Röhre: unbekannt.
Fundnotiz. Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht,
270 m, Schlamm mit feinem Sand und etwas Schalenfragmenten.
1 Indiv.
Gattung Prasillella VERRILL.
Praxilla MALMGREN (27, p. 191), non REICHENBACH 1853.
? Iphianissa KINBERG (30, p. 340).
Praxillella VERRILL (77, p. 298).
Euelymene VERRILL subgen. Prazxillella VERRILL (124, p. 654, 655).
Nuchalorgane lang. Deutliche Kopfsäume, die hinten
schwach bis deutlich eingeschnitten sind, Die Pro-
boseis mit niedrigen bis deutlich gegen die Basis ge-
richteten Papillen. Segmente mit Kragen fehlen. Die
Skandinavische und arktische Maldaniden. 175
Parapodien des 8 Borstensegments an oder etwas hinter
der Mitte des Segments. Deutliche hintere borsten-
lose Segmente sind vorhanden und hinter diesen
eine langgestreckte, schwach längsgefältelte Partie;
zwischen dieser und den Analecirren kann sich eine
kürzere glatte, nach vorn zu etwas abgesetzte Partie
finden. Analcirren zahlreich, dicht stehend, mehr
oder weniger schmal und hauptsächlich vonderselben
Länge mit Ausnahme des längern ventralen Cirrus.
Der Analkonus, der beträchtlich ist und einen großen
Analzapfen besitzt, geht direkt von der Basis der
Analcirren aus) Die-Kopfscheibe mit schwachen
Drüsen, die meisten zwischen den Nuchalorganen. Die
Hakenborsten des 1--3. Borstensegments mehr oder
weniger umgewandelt, ihr gebogener Innenteil in-
dessen immersehr langund schmal; dievollentwickel-
ten Hakenborsten mit nach innen deutlich abgesetz-
tem Hals und Härchen, die dicht unter dem großen
Zahn oder zu seinen Seiten verlaufen. Die vordern
Haarborsten mit schwachen Säumen; ein ziemlich
schwacher, gegen die Säume wenig deutlich abge-
setzter Haarpinsel kann wenigstens vorhanden sein.
Die hintern Haarborsten besitzen ziemlich schmale
Säume, aber, außer auf gewissen Segmenten bei ge-
wissen Arten, keinen Haarpinsel. Röhren in der Regel
frei und gerade, ziemlich dünn.
Der mehr oder weniger deutliche Haarpinsel der vordern Haar-
borsten, der bei P. affinis und P. gracilis beobachtet worden, kann
möglicherweise auf einer sekundären Teilung der Säume dieser
Borsten beruhen. Ist das der Fall, so erklärt sich damit, weshalb
bisweilen auf den beiden Seiten ungleichlange Haarpinsel beobachtet
worden sind. — Der Hals der vollausgebildeten Hakenborsten ist
deutlich schräg gestreift. — Nephridien im 6.—9. Borstensegment
dürften wahrscheinlich für die Gattung charakteristisch sein.
MALMGREN’s Gattung Praxilla, die von LEvissen (81, p. 142)
übrigens eingezogen worden ist, erhält hier einen etwas größern
1) Er kann indessen rein zufällig mehr oder weniger vollständig
(wenigstens bei P. praetermissa bis schüsselförmig) eingezogen sein.
176 Ivar ARwıDsson,
Umfang, als die ursprüngliche Diagnose ihn angibt; es ist nämlich
klar, daß P. affinis mit 18 borstentragenden und 3 hintern borsten-
losen Segmenten eng zusammengehört mit P. gracilis und P. praeter-
missa, für welche beide MALMGREN resp. 19 und 4 Segmente an-
nahm. Indessen ist es nicht unwahrscheinlich, daß die Anzahl Seg-
mente, borstentragende und hintere borstenlose, eine bestimmte ist
für verschiedene Gruppen innerhalb der Gattung und daß MALMGREN’S
Diagnose Anwendung für eine von diesen finden wird, wenn eine
Gruppeneinteilung irgend welcher Art zustande kommt. Wüßte man
bereits jetzt etwas Bestimmtes in dieser Sache, so wäre hier eine
weitere Einteilung durchgeführt, denn die Arten, die jetzt der
Gattung angehören, sind in gewissen Hinsichten ziemlich bedeutend
verschieden, wie aus folgender Aufstellung sich ergibt.
Gruppe 1. Nuchalorgane sehr lang. Die hintere längsgefältelte
Partie nicht deutlich nach hinten zu abgesetzt. Die Borsten-
segemente 4—7 vollständig mit Drüsen bekleidet. Die Härchen der
Hakenborsten zusammenstehend unter dem großen Zahn. Zahlreiche,
mit Haarpinseln versehene hintere Haarborsten auf einem oder
einigen gewissen Segmenten vorhanden.
Die Kopfsäume deutlich geschieden, die Proboseispapillen niedrig:
P. affınıs.
Die Kopfsäume nicht deutlich geschieden, die Proboseispapillen
ausgezogen: P. gracilıs.
Gruppe 2. Nuchalorgane mittelmäßig lang. Proboseispapillen
niedrig. Die hintere längsgefältelte Partie deutlich nach hinten zu
abgesetzt. Die Borstensegmente 4—7 mit vordern Drüsenbändern.
Die Härchen der Hakenborsten zu beiden Seiten von dem großen
Zahn ausgehend. Mit Haarpinseln versehene hintere Haarborsten
fehlen. P. praetermissa.
Der offenbar nicht zum wenigsten wichtige Unterschied zwischen
den obengenannten Gruppen dürfte in dem verschiedenen Bau des
Hinterendes liegen. Bei P. praetermissa kann übrigens durch einen
mehr oder weniger starken Einkniff hinter der längsgefalteten Partie
der hintere Teil derselben als ein runder Wulst erscheinen, so dab
das Ganze etwas an das Hinterende bei den Gattungen Olymenella
und Euclymene mit ihrer deutlichen, von den Analeirren jedoch be-
deutend entfernten wulstförmigen Partie erinnert.
Skandinavische und arktische Maldaniden. #77
Zu dieser Gattung gehört wahrscheinlich Iphianissa armata
KıngerG (30, p. 341) auf Grund einer Untersuchung des im Reichs-
museum zu Stockholm aufbewahrten Typusexemplars, das indessen
schlecht erhalten ist. Es besitzt vordere Drüsenbänder und Haken-
borsten, ähnlich den entsprechenden bei Praxillella praetermissa. Be-
stände kein Zweifel hierüber, so müßte offenbar Iphianissa an die
Stelle von Prazillella als Gattungsname treten.
Azxiothea cirrifera LANnGERHANS (73, p. 103) —= Olymenella (Ario-
thella) cirrifera (LANGERH.) VERRILL (124, p. 658) gehört möglicher-
weise hierher.
Die von Envers (112, p. 122) als Olymene kerguelensis (M’InTtosn)
(siehe S. 165), welche wegen ihrer „stachel“-tragenden Segmente
keine Praxillella-Art sein kann, aufgefaßten Individuen gehören
vermutlich hierher. Und wenigstens die größern Individuen, die
deutlicher Proboseispapillen zu entbehren scheinen, stehen wahr-
scheinlich in der Nähe von Pra«illella praetermissa, wie auch EHLERS
meint; man beachte die 19 Borstensegmente.
Schließlich gehört möglicherweise hierher Ulymene lophoseta
Orrannı (120, p. 13).
Praxillella affinis (M. Sans).
(Taf. 4, Fig. 145—152; Taf. 9, Fie. 297 — 301; Taf. 12, Fig. 364—366.)
Ulymene affinis M. SaRs (46, p. 412).
Die vordere Spitze des Kopfs in der Mitte nicht
fingerförmig verlängert. Die Kopfsäume nach hinten
zu fast geschieden. Die Nuchalorgane sehr lang.
Ocellen vorhanden. Die Papillen der Proboseis niedrig,
bis 910) in jeder Reihe. 18 borstentragendeund3hintere
borstenlose Segmente. Die dahinter folgende längs-
gefältelte Partie erstreckt sich ohne Unterbrechung
bis an die Analeirren. Nephridien im 6.9. Borsten-
segment. Vom 3. Borstensegment inkl. an bis zu den
Parapodien des 8&. Borstensegments ist der Körper im
ganzen gleichmäßig und stark drüsenhaltig; vor diesen
Segmenten sind besonders kräftige Drüsen im vordern
Teil des 2. Borstensegments wahrzunehmen. Dieredu-
zierten Hakenborsten des 1—3. Borstensegments ent-
behren der Härchen und besitzen einen besonders
schwachen Innenteil und bis zu 4-5 Zähnen; sie sind
12
178 IvAr ARWIDSSON,
ziemlich gering an Zahl. Bei den vollausgebildeten
Hakenborsten stehen die Härchen zusammen unter
dem geroßenZahn und sind bis 7 Zähne vorhanden. Die
hintern Haarborsten auf dem 10. und 11. Borsten-
segment besitzen breite, feine und dichte Haarpinsel;
sie sind im übrigen sehr schmal und wie die ent-
sprechenden vordern Haarborsten sehr zahlreich.
Röhren frei.
Färbung. Die Borstensegmente 3—7 sind spärlich und ziem-
lich gleichmäßig rotpunktiert. Genauere Anzeichnungen nach einem
ziemlich kleinen Individuum aus dem Gullmarfjord: das 3. Borsten-
segment bedeutend spärlicher punktiert als die folgenden; vor den
Parapodien fast unpunktiert (auf andern, hauptsächlich größern
Individuen ein schwacher Ring am Vorderrand dieses Segments).
Auf dem vordern untern Teil des 4. Borstensegments findet sich
ein von Punkten freies Band. Auf dem 5. und 6. und besonders
dem 7. Borstensegment sind die Punkte spärlich bei den Parapodien
ringsherum, das letzte Segment außerdem spärlich punktiert ganz
hinten. Das 8. Borstensegment ist schwach punktiert vor den Para-
podien und unpunktiert hinter denselben.
Äußerer Körperbau. Die Spitze des Kopfs ist ziemlich
kurz und in der Mitte nicht verlängert. Die Säume sind bedeutend
mit der größten Breite an der Mitte der Kopfscheibe; die Seiten-
einschnitte, bis zu denen die langen Nuchalorgane sich erstrecken,
sind ziemlich schwach (Fig. 151). Nach hinten zu nehmen die
Säume in schwachen Bogen gegen die Mittellinie hin ab, wo ein
deutlicher, jedoch nicht bis zur Kopfscheibe reichender Einschnitt
vorhanden ist. Deutliche Ocellen (Fig. 145) finden sich neben und
unter dem vordersten Teil der Säume und, obwohl schwächer, auf
der Partie direkt vor dem Munde; hier können sie an kleinen
Individuen übrigens fast ganz fehlen.
Die Papillen der Proboseis sind mehr oder weniger niedrig und
sitzen in über 40 längsgehenden Reihen, die wenigstens auf der
hintern Seite der Proboscis ziemlich wohl geschieden sind. In jeder
Reihe finden sich hier 7—9(10) Papillen, von denen bisweilen eine
doppelt ist (Fig. 146). Nach der Vorderseite zu nehmen die Papillen
ab, so daß nur 3—4 hier in den vordersten Reihen vorhanden sind.
Von den vordern Borstensegmenten ist besonders das 2. ziemlich
lang (Fig. 152.) Die Parapodien des 8. Borstensegments sitzen ungefähr
in der Mitte (oder wahrscheinlich etwas hinter dieser, was nur an
Skandinavische und arktische Maldaniden. 179
völlig gestreckten Individuen entschieden werden kann, wie sie dem
Verf. nicht zu Gebote standen). 18 Borstensegmente sind stets vor-
handen; dies ist an einer Mehrzahl von Individuen aus dem Gullmar-
fjord und dem Kosterfjord beobachtet worden. Die Zahl der hintern
borstenlosen Segmente beträgt 3; ihre Länge nimmt ziemlich schnell
nach hinten zu ab (Fig. 149), und wenigstens die 2 vordern haben
deutliche Parapodienrudimente. Hinter diesen kommt die nach vorn
zu ziemlich gut abgesetzte längsgefältelte Partie, die sich bis an
die Analeirren erstreckt. Von diesen ist mit Ausnahme des etwas
längern ventralen Cirrus die Mehrzahl ziemlich lang und gleich grob
und die übrigen variierend von sehr kleinen, kaum angedeuteten
bis zu fast ausgewachsenen (Fig. 147, 148). In wenigen Fällen sind
zweiteilige Cirren beobachtet worden.
Die Analeirren nehmen deutlich während des Wachstums der
Tiere zu, was aus folgender Tabelle hervorgeht; das 5. und das
6. Individuum stammt aus dem Gullmarfjord, die übrigen aus dem
Kosterfjord, davon die beiden ersten aus 200, resp. 230 m Tiefe.
Länge in mm Anzahl Analeirren
21 14
(davon 2 sehr kurz)
22 12
25 12
45 19
45 20
53 27
(davon ca. 10 kleinere von wechselnder Länge)
58 21.
Bei den zwei erstgenannten kleinen Individuen, die nicht un-
wahrscheinlich ältere und daher vielleicht mit verhältnismäßig mehr
Analeirren versehen sind als gleichgroße Individuen von für die Art
sünstigern Lokalitäten, entbehrt das Gebiet nächst dem Ventraleirrus
vollständig der Analeirren, wenn man von den 2 in dem einen Fall
notierten kleinen Cirren absieht.
Der Analkonus, dessen Form und Riefen besonders in Fig. 147
zu sehen sind, ist ziemlich groß und besitzt einen kräftig aus-
gebildeten, ziemlich spitzen Analzapfen.
Die Borstensegmente 6—9 besitzen Nephridien.
Hautdrüsen. Die Kopfscheibe besitzt auf der Spitze und in
12*
180 Ivar Arwınsson,
Form eines feinen Streifens zwischen den Nuchalorganen schwache
Drüsen (Fig. 151). Im übrigen kommen Drüsen hier in äußerst
feinen Streifen vor, einer auf jeder (äußern) Seite von den Nuchal-
organen. Das Vorderteil bis zum 8. Borstensegment inkl. ist fast
vollständig mit Drüsen bekleidet, die jedoch im ganzen schwach sind
vor dem 3. Borstensegment, wo sie besonders im vordern Teil des
2. Borstensegments hervcertreten, und hinter den Parapodien des
8. Borstensegments. Auf dem letztern Segment nehmen sie nach
hinten zu ab, besonders auf der Bauchseite, obwohl weniger gerade
neben dem Bauchmark. Wenigstens in einer Reihe von Individuen ist
die Rückenseite dieses Teils auch ziemlich schwach drüsenhaltig
(Fig. 150); auf dem Übergang zwischen dem 7. und 8. Borsten-
segment findet sich hier übrigens ein drüsenarmer Fleck, der
hauptsächlich auf dem erstern Segment liegt, wo er sich weit an
den Seiten herunter erstreckt. Der Vorderrand des 2.—4., besonders
stark auf der Unterseite, und des 5. Borstensegments, obwohl hier
schwächer ausgeprägt, ist frei von Drüsen; hinter diesem freien Rand
sind die Drüsen auf den erstern Segmenten ganz besonders stark.
Wenigstens vor dem 4. Borstensegment ist das Bauchmark mehr
oder weniger frei von Drüsen.
Vom 9. Borstensegment an finden sich, außer rings um die
Parapodien, Drüsen hauptsächlich um das Bauchmark herum und
auf der Rückenseite zwischen den Parapodien. Um das Bauchmark
herum nehmen sie nach hinten zu ab oder verschwinden fast ganz,
um vom 18. Borstensegment an wieder zuzunehmen; auf den borsten-
losen Segmenten sind diese Drüsen ziemlich stark, nehmen dann aber
wieder ab. Die rückenständigen Drüsen sind noch ziemlich stark
auf dem 13. Borstensegment, schwach oder ganz verschwunden auf
den 3 folgenden; dann nehmen sie etwas zu und sind besonders auf
dem 1. borstenlosen Segment (Fig. 149) beträchtlich stark; hier
findet sich übrigens 1 Ring rings herum. Ähnlich, aber an Stärke
abnehmend, auf den 2 übrigen borstenlosen Segmenten. Die längs-
gefältelte hintere Partie hat deutliche, bis nahe an die Analeirren
herangehende Drüsenflecke. Die Analeirren sind, außer an der Basis,
stark drüsenhaltig, besonders auf der Außenseite. Der Analkonus
trägt eigentlich nur in der Nähe des Bauchmarks Drüsen, die sehr
schwach sind.
Die obige Beschreibung ist nach großen Individuen gegeben;
kleinere Individuen haben, wie gewöhnlich, weniger stark ausgebildete
Skandimavische und arktische Maldaniden. 181
Drüsenpartien, besonders an den Stellen, die oben als schwach oder
verschieden stark mit Drüsen versehen angegeben worden sind.
Borsten. Die mehr oder weniger offenen Hakenborsten der
3 vordersten Borstensegmente entbehren der Härchen. Auf dem
1. Borstensegment sind diese Borsten in gewissen Fällen sehr offen
mit 3 Zähnen (Fig. 297), oder außer dem großen Zahn ist nur eine
obere, hintere, runde Partie oder ein Knöpfchen vorhanden; in andern
Fällen sind die Borsten hier mehr geschlossen mit bis 4 Zähnen
(Fig. 298). Auf den 2 folgenden Segmenten sind die Borsten etwas
weniger offen (Fig. 299). Anzahl der Zähne: (1—)2—4!, 4—5?, 5°.
Vom 4. Borstensegment fangen die vollentwickelten Hakenborsten
an, deren Härchen nahe unter dem eroßen Zahn verlaufen und deren
Hals ziemlich schmal ist (Fig. 300). Zähne: 5*, 6°=-°, 6—7 auf den
folgenden, außer auf den letzten Segmenten, wo nur 6 Zähne vor-
handen zu sein scheinen.
Ein 21 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord, 200 m, be-
sitzt folgende Anzahl Hakenborsten auf den resp. Segmenten: 2, 2,
3, 4.05, 5, 6,0, 8L80 7,8, 16, 7, 5,5, 5/und ein 24mm langes In-
dividuum aus demselben Fjord: 2, 2, 3, 8, 6, 6, 8, 9, 9, 10, 9, 8, 8,
8, 7, 5, 5, 5. Die Borstensesmente 1—12 eines ziemlich großen In-
dividuums aus dem Gullmarfjord besitzt resp. 5, 5, 6, 12, 11, 12, 15,
19, 21, 22, 22, 22 und die Borstensegmente 12—18 eines gleichartigen
Individuums aus demselben Gebiet resp. 22, 23, 23, 21, 19, 18, 16
Hakenborsten. Übrigens weisen in der Regel alle mehr oder weniger
ausgewachsenen Individuen eine höhere Anzahl derartiger Borsten
auf dem 4. als auf dem 5. Borstensegment auf.
Die vordern Haarborsten besitzen auf den vordersten Borsten-
segmenten deutliche, obwohl im ganzen schmale Säume. Auf dem
1. Borstensegment sind die Säume gleichschmal, auf dem nächsten
Segment aber ist besonders der eine (Fig. 364) etwas breiter; der
andere variiert hier ziemlich stark. Auf den folgenden Segmenten
nehmen die Säume allmählich ab. Die Spitze an diesen Borsten ist
mit Ausnahme der vordersten Segmente lang und mit einem feinen
Haarpinsel versehen, der sehr schwer wahrzunehmen ist, weshalb es
möglich sein kann, daß dieser symmetrisch ausgebildet ist, obwohl
das nicht mit Sicherheit beobachtet ist. Vom.6. Borstensegment an,
wo der schmälere Saum sehr schwach ist, ist außen vor dem breitern
Saum ein schwacher Haarpinsel, der nach innen zu zunimmt, be-
obachtet worden. Auf den folgenden Segmenten nimmt dieser Pinsel
allmählich zu; vom 10. Borstensegment an ist wenigstens auf einer
182 Ivar ArwıDssos,
Reihe Borsten ein ähnlicher, obwohl kürzerer auch auf der andern
Seite (Fig. 301) beobachtet worden. Der Haarpinsel an diesen
Borsten macht übrigens den Eindruck, als ob er auf einer mehr zu-
fälligen, verschieden weit gegangenen Zerteilung der resp. Säume
beruhte.
Die vordern Haarborsten auf dem 10. und 11. Borstensegment
sind in Übereinstimmung mit den hintern bedeutend zahlreicher als
auf den übrigen Segmenten.
Die hintern Haarborsten besitzen auf dem 1. Borstensegment
einen ziemlich breiten und einen schmalen Saum; auf dem nächsten
Segment sind die beiden Säume ziemlich breit (Fig. 365), doch auf
einer Reihe Borsten etwas verschieden. Auf den 2 folgenden Seg-
menten nimmt hauptsächlich der eineSaum ab. Auf dem 5.—9. Borsten-
segment nehmen die beiden Säume ab, andauernd aber findet sich
ein deutlicher Unterschied zwischen ihnen. Auf dem 10. und
11. Borstensesment sind die Borsten sehr zahlreich und von einem
ganz andern Aussehen. Die zusammenhängenden Säume werden
durch einen ziemlich breiten, aber sehr feinen dichten Haarpinsel
ersetzt (Fig. 366), der nach innen und nach außen an Stärke ab-
nimmt. Der Stamm dieser Borsten ist fast schmäler als der ent-
sprechende der vordern Haarborsten. Vom 12. Borstensegment an
finden sich wieder die doppeltgesäumten Borsten, und scheint der
breitere Saum wenigstens an einer Reihe Borsten auf dem 13. bis
17. Borstensegment inkl. verhältnismäßig bedeutender zu sein als auf
den Segmenten vor dem 10. Borstensegment.
Größe. Unter den untersuchten vollständigen Individuen ist
ein 58 mm langes @ aus dem Kosterfjord eins der größten. Be-
deutend größer und eins von den größten beobachteten ist ein un-
vollständiges Individuum aus dem Gullmarfjord; es mibt bis zum
12. Borstensegment inkl. 42 mm. In einer Tiefe von 200—230 m
im Kosterfjord erreicht die Art nur eine Länge von 21—22 mm.
Geschlechtsreife. 2 aus dem Kosterfjord, 11./8. 1901, be-
sitzt unreife Eier verschiedener Größen. 4 von derselben Stelle,
17./8. 1901, besitzt stark angehäufte Spermatosphären.
Röhre. Röhren gerade, frei, hauptsächlich aus Sand gebaut:
im übrigen unbekannt.
Fundnotizen.
Gullmarfjord, 1 Indiv. (R.M.).
Die ergiebigste Lokalität ist hier die südliche Flatholmer®ennan
südwestlich von Flatholmen oder genauer zwischen dem südwestlichen
Skandinavische und arktische Maldaniden. 183
Byxesk«r, Lilla Längholmen und Ullsholmen; 35—40 m loser, ziem-
lich heller Sandschlamm mit etwas Schalenresten. Weiter nach
Osten, wo mehr fester blaugrauer Schlamm anfängt, ist die Art
bedeutend spärlicher vorhanden. Außerdem ist sie beobachtet
worden bei Gäsön, vor Pittlehufvud, 25—30 m; südlich von Spxttas-
bädan, 35 m und östlich von Grötö Tofva, 30—35 m, demnach an
verschiedenen Orten an der Mündung des Fjords.
Kosterfjord, östlich von Brattholm, 30—70 m, feiner, reiner,
mehr oder weniger gelbbrauner Schlamm; ziemlich zahlreich.
Kosterfjord, östlich von Felgdholm, 50—35 m, Sandschlamm.
Kosterfjord, südöstlich und nördlich von Lilla Sneholmen, resp.
32 und 45—55 m.
Kosterfjord, westsüdwestlich von der Untiefe, südlich von
Krugglö, 50 m. Mehrere Indiv.
Kosterfjord, östlich von Sneholmare, 200 m. 1 Indiv.
Kosterfjord, Vattholmen, 230 m. 1 Indiv. (Wır£n).
Gegend von Bergen, Hjeltefjord, innerer südlicher Teil des
Davangervaag, ca. 30—50 m. 2 Indiv.
Ältere Fundangaben. Norwegen, Christianiafjord (46,
p. 412), Odvaer (105, p. 113). Südwestliches Kattegat, Aarhuser
Bucht (69, p. 124).
Regeneration. Gullmarfjord: 1 Indiv.: 2 und 1 Indiv.: 6
hintere Borstensegmente. Kosterfjord: 1 Indiv.: 2 hintere borsten-
lose Segmente, 1 Indiv.: 1 und 1 Individ.: 4 hintere Borstensegmente,
bei dem letztern auch das 1. vordere Borstensegment, obwohl etwas
später regeneriert.
Prasxillella gracilis (M. Sars) VERRILL.
(Taf. 4, Fig. 155—155; Taf. 5, Fig. 156—158; Taf. 9, Fig. 302—307 ;
Taf. 12, Fig. 367.)
Clymene gracilis M. SARS (21, p. 256; 23, p. 91), non Clymene quadır-
lobata M. SArs.!)
Praxılla gracilis (SARS) MALMGREN (27, p. 192; 31, p. 210, fig. 63).
1) Wenn SARS meint, die von ihm früher aufgestellte Art Olymene
quadrrlobata unter einem neuen, seiner Meinung nach geeigneterm Namen
zu beschreiben, so hat er sich geirrt, da hier 2 weit verschiedene Arten
vorliegen. — Bezüglich der Möglichkeit, daß 2 nahestehende Praxillella-
Arten in Sars’ späterm Material vorhanden gewesen sind, vgl. ältere
Fundangaben.
184 Ivar ARWIDSSoN,
Prazxillella gracılis (SARS) VERRILL (77, p. 298).
Euelymene (Praxillella) gracilis (SARS) VERRILL (124, p. 655).
Die vordere Spitze des Kopfs in der Mitte finger-
ähnlich verlängert. DieKopfsäumebildennach hinten
zu einen zusammenhängenden, in der Mitte nur
schwach vertieften Rand. Nuchalorgane sehr lang.
Ocellen fehlen. Die Papillen der Proboscis ausge-
zogen, bis zu9—10in jeder Reihe ? borstentragende
und 4 hintere borstenlose Segmente. Die darauf fol-
gende längsgefältelte Partie erstreckt sich, wenig-
stens ohne deutlichere Unterbrechung, bis zu den
Analcirren. Nephridien im 6.—9. Borstensegment. Vom
4. Borstensegment inkl. an bis zu den Parapodien des
8. Borstensegments ist der Körper im ganzen gleich-
mäßig und stark drüsenhaltig. Die Borstensegmente
1—3 besitzen starke Drüsenbänder in ihrem vordern
Teil. Die reduzierten Hakenborstendes1.—3.Borsten-
segments entbehren der Härchen und besitzen einen
verhältnismäßig stark ausgebildeten Innenteil, wie
auch der äußere, oft nur 1-, sonst bis 4-zähnige Teil
häufig ziemlich stark ist; diese Borsten in Einzahl bis
wenige Die vollausgebildeten Hakenborsten haben
die Härchen zusammenstehend unter dem großen Zahn
und bis zu 7 Zähnen. Die hintern Haarborsten auf
dem 10. Borstensegment besitzen breite, feine und
dichte Haarpinsel und sind im übrigen sehr schmal
und in Übereinstimmung mit den entsprechenden vor-
dern Haarborsten sehr zahlreich. Röhren frei.
Färbung: unbekannt.
Äußerer Körperbau. Die vordere, ziemlich bedeutende
Spitze des Kopfs läuft in der Mitte in einer fingerähnlichen Ver-
längerung aus, deren Länge am lebenden Tiere offenbar etwas
wechseln kann (Fig. 153, 154). Die Säume des Kopfs sind ziemlich
groß, am breitesten etwas vor der Mitte. Nach hinten zu nehmen
sie ziemlich langsam ab und haben die Seiteneinschnitte gleich hinter
den langen Nuchalorganen. Die Einschnitte sind ziemlich bedeutend
und — etwas verschieden je nach der verschiedenen Zusammen-
ziehung dieser Partien — von einer deutlichen Einsenkung dahinter
begleitet (Fig. 158), wonach die Säume mehr und mehr abnehmen,
Skandinavische und arktische Maldaniden, 185
doch so, daß sie einen hintern, in der Mitte nur sehr unbedeutend
vertieften, zusammenhängenden Rand bilden. — Ocellen fehlen.
Die Proboseis, die oft bei der Konservierung ausgestülpt zu werden
scheint (Fig. 157), besitzt bei einem (mittelgroßen) Individuum aus
dem Kaiser Franz Joseph-Fjord auf ihrem vordern Teil 4—5 Papillen
in jeder Reihe. Nach hinten zu steigt die Anzahl bis auf ungefähr
9—10. Die Papillen der einzelnen Reihen stehen nicht nebeneinander,
sondern alternieren ziemlich regelmäßig. Die Papillen sind mehr oder
weniger konisch und ihre Spitze bogenförmig nach der Basis der
Proboseis zu gebogen (Fig. 156). Mit Ausnahme der einen und andern
kleinen Papille im äußersten Kranz liegen die größten Papillen nach
außen zu; nach innen zu nimmt die Größe ab, wie auch etwas nach
vorn zu, wo keine so großen wie die größten der Hinterseite vor-
handen sind. In Fig. 158 ist der mittlere Teil der Proboseis unregel-
mäßig ausgestülpt, und eine Reihe kleinerer Drüsenflecke tritt außer-
halb der Linie hervor, welche die Mündung der normal ausgestülpten
Probosceis kennzeichnet.
Die Partie vor dem 1. Borstensegment ist mehr oder weniger
deutlich gefurcht und in kleine Felder eingeteilt. Der Vorderrand
der Borstensegmente 1—35, besonders auf dem vordersten, ist gerade
vor den Parapodien schwach nach vorn winklig gebogen (Fig. 157, 158).
Wie viele Borstensegmente diese Art besitzt, muß bis auf weiteres
als ungewiß betrachtet werden. Das vorliegende Material weist kein
vollständiges Individuum auf, doch kann die Anzahl derartiger Seg-
mente — auf Grund von Beobachtungen an wahrscheinlich zusammen-
gehörenden Teilen — möglicherweise 18 betragen. Sars gibt (23,
p. 91) an, daß 17—19, meistens 19 Borstensegmente vorhanden seien.
Wenn man annimmt, daß die hier von Sars vermengten P. gracilis und
Pseudoclymene quadrilobata, für welch letztere Sars (16) früher 19
Borstensegmente angegeben hat, eine konstante Anzahl Borsten-
segmente haben, so würde sich Sars’ Angabe von 17 Borsten-
segmenten wahrscheinlich auf P. gracilis beziehen. Es ist aber
nicht ausgeschlossen, daß diese Angabe sich auf Individuen von
Pseudoclymene quadrilobata mit regeneriertem Hinterteil stützt, wo
die neuen Borstensegmente noch nicht ihre Borsten erhalten haben,
weshalb eine Entscheidung über die Anzahl dieser Segmente bei ?.
gracihis gegenwärtig, wie gesagt, nicht möglich ist.
Die Zusammengehörigkeit zwischen den vorliegenden Hinterenden
und Vorderenden ist dadurch außer allen Zweifel gesetzt, dab die
resp. Borsten vollständige Gleichheit zeigen und im übrigen keine
186 Ivar ARWIDSSoN,
andern Arten, die in Betracht kommen könnten, an den Fundorten
für P. gracilis vorkommen.
Die hintern borstenlosen Segmente (Fig. 155) sind 4 an der Zahl,
davon das hinterste ziemlich kurz. Die Parapodienrudimente er-
scheinen an zusammengezogenen Individuen wenigstens auf den 2
vordern Segmenten ziemlich deutlich zweigeteilt. Die hintere Grenze
der 2 hintern Segmente hat nicht beobachtet werden können. Hinter
diesen Segmenten kommt dann die längsgefältelte Partie, die bis zu
den Analeirren reicht, jedoch nicht so deutlich wie bei P. affinıs ;
wenigstens in einem Fall ist eine Furche beobachtet worden, die,
wenn auch weit schwächer und unregelmäßiger, doch etwas an die
bei P. praetermissa erinnert. Geeigneteres Material als das vorliegende
dürfte nötig sein, um dieses genauer festzustellen. Von den Analcirren
ist der ventrale bis 2mal so lang wie die übrigen, die kurz, schmal
und ungefähr von derselben Länge sind. 23, 24 und 27 Cirren sind
an Individuen von 73° 27‘ n. Br., 25° 11‘ ö. L. beobachtet worden.
Der Analkonus ist ziemlich groß mit deutlichem und ziemlich spitzem
Analzapfen.
Nephridien finden sich im 6.—9. Borstensegment.
Hautdrüsen. Ein ziemlich kleines Individuum von den Lo-
foten, Kirkfjord, besitzt folgende Hautdrüsen.
Auf dem Kopf finden sich sehr schwache Drüsen längs der Mitte
des Kiels, auf der vordern Spitze des Kopfs und längs der Außenseite
der Nuchalorgane. Die Partie vor dem 1. Borstensegment ist ziemlich
gleichmäßig drüsenhaltig, am stärksten auf der obern Seite nächst
den Säumen, hinter dem Munde und neben dem Bauchmark (Fig. 154);
am schwächsten auf den Seiten neben den Seiteneinschnitten der
Säume und auf einem Gebiet dicht vor den Parapodien des 1. Borsten-
segments nebst der Partie vor dem Munde.
Das 1. Borstensegment hat außer zerstreuten hintern Drüsen
ein vorderes zusammenhängendes Drüsenband, auf der Bauchseite
nahezu die halbe Länge des Segments einnehmend, nach der Rücken-
seite zu kürzer, zu oberst sich nur bis etwas hinter die Parapodien
erstreckend. Am stärksten ist dieses Band gerade am Vorderrand
ausgebildet, vor allem auf der Bauchseite. Auf der Rückenseite
scheint das Band in ziemlich gesonderte, längsziehende schmale
Streifen zerteilt zu sein; übrigens findet sich ein ähnliches, obwohl
schwächeres Band dicht vor dem Segment. Das Bauchmark ist
frei von Drüsen außer ganz vorn, wo das starke Band ungeschwächt
weitergeht.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 187
Das 2. Borstensegment hat einen schmalen, obwohl sehr deut-
lichen drüsenfreien Vorderrand. Das darauffolgende Drüsenband ist
nicht so dicht wie auf dem vorhergehenden Segment, dagegen aber
nach hinten zu umfangreicher; rechnet man mehr zerstreute Drüsen
(wie sie besonders nach hinten zu auf der Rückenseite weit aus-
einanderstehen) mit, so sind nur die hintern untern Partien und ein
Keil nach den Parapodien nach vorn zu auf jeder Seite frei von
Drüsen. Das Bauchmark mit Ausnahme einer Reihe zerstreuter
Drüsen nur mit einer schwachen Brücke etwas hinter dem Vorder-
rand des Segments. Die vordere Hälfte des 3. Borstensegments ist
ziemlich dicht drüsenhaltig, doch ist ein vorderer, besonders auf der
Rückenseite schmaler freier Rand vorhanden. Die hintere Hälfte ist ziem-
lich gleichmäßig, aber mehr zerstreut drüsenhaltig, am schwächsten
nach vorn zu auf der Rückenseite. Das Bauchmark tritt — obwohl
schwach — durch geringern Drüsenreichtum hervor. Vom 4. bis
zum 7. Borstensegment inkl. sind die Drüsen sehr reichlich ent-
wickelt; auf dem 4. findet.sich ein sehr schmaler und auf dem 5.
ein noch unbedeutenderer vorderer freier Rand. Hinter und dicht
neben den Hakenborsten des 7. Borstensegments sind die Drüsen
etwas schwächer. Das 8. Borstensegment ist dicht drüsenhaltig bis
zu den Parapodien, wenigstens auf der Rückenseite; vor den Haken-
borsten und nach der Bauchseite zu reichen die Drüsen nicht ganz
so weit nach hinten. Der übrige Teil des Segments besitzt nur
zerstreute, mit Ausnahme eines hintern Rands und des Gebiets,
gleich hinter den Hakenborsten jedoch ziemlich reichliche Drüsen.
Das Bauchmark ist auf diesem Segment in seinem hintern Teil
ziemlich frei von Drüsen.
Auf dem folgenden Segment finden sich außer zerstreuten Drüsen
vom 12. Borstensegment an eine Reihe unterer Drüsen zwischen
den Parapodien und vom 14. an entsprechend auf der Rückenseite.
Um das Bauchmark herum ist vor allem auf den hintersten der
hier genannten Segmente eine Reihe schwacher Drüsen zu sehen.
Nach kleinern Individuen von 73° 27° n. Br., 23° 11° ö. L. ist
folgendes betreffs der Drüsen des Hinterteils angezeichnet worden.
Die Drüsen um das Bauchmark herum nehmen etwas nach hinten hin
zu, ebenso auch die Drüsen oberhalb und besonders unterhalb der
Parapodien; auf den borstenlosen Segmenten (Fig. 155) finden sich
deutliche Ringe ringsherum. Die längsgefältelte hintere Partie ist
deutlich drüsenhaltig. Die Cirren und vor allem der ventrale Teil
188 Ivar ARWIDSSON,
des Analkonus längs dem Bauchmark ist ziemlich reichlich drüsen-
haltig.
Größere Individuen (Fig. 157 und 158) zeigen bedeutend stärkere
Drüsen; besonders ist zu bemerken, daß obere und untere Drüsen
bei den Parapodien schon vom 9. Borstensegment an sich finden.
Die in Fig. 153 abgebildete Kopfscheibe besitzt mit Ausnahme der
Partie zwischen den Nuchalorganen nur schwache Drüsen, davon ein
Teil auf der Innenseite der Säume.
Borsten. Die mehr oder weniger vereinfachten Hakenborsten
der 3 vordersten Borstensegmente entbehren der Härchen. Die
Borsten sind hier durchgehends ziemlich offen, die obern Zähne schwach
oder verschwunden. 1 mittelgroßes Individuum von 72° 45‘ n. Br.,
22° 58' w. L. besitzt resp. 1, 2 und 2 Hakenborsten, wovon die des
1. Borstensegments (Fig. 304) einen ziemlich kurzen, 2zähnigen
äußern Teil hat; auf den 2 folgenden Segmenten ist derselbe Teil
größer und nur durch den groben einfachen Zahn repräsentiert
(Fig. 303). 1 großes Individuum von derselben Lokalität besitzt
ähnliche Borsten in einer Anzahl von 3, 2, 2; doch sind die Borsten
des 3. Borstensegments hier 2—ögezähnt und einigermaßen ähnlich
der in Fig. 304 abgebildeten. Ein Individuum von 73° 27’ n. Br.,
23° 11° ö. L. besitzt resp. 2, 1 und 1 Hakenborste, davon wenigstens
die Hakenborsten des 1. Borstensegments 4—5zähnig (Fig. 305).
Bei den vollentwickelten Hakenborsten auf den folgenden Seg-
menten stehen die Härchen zusammen dicht unter dem großen Zahn
(Fig. 306). Anzahl der Zähne bei dem erstgenannten Individuum von
Ost-Grönland: 5°, 5—6°-7, 6°%=°, 6—7!9-14, Größere Individuen
von 73° 27' n. Br., 23° 11°ö6. L. besitzen auf den hintern Segmenten
6zähnige Hakenborsten, kleinere aber auf den hintersten Segmenten,
wenigstens teilweise, 5zähnige.
Auf den 10 vordersten Borstensegmenten besitzt i Individuum
von Ost-Grönland (das oben ersterwähnte) folgende Anzahl von Haken-
borsten: 1, 2, 2, 12, 12, 12, 15, 15, 15, 17. 1 anderes Individuum
von derselben Lokalität (auch oben erwähnt) besitzt auf dem 1.—6.
und 9.—10. Borstensegment resp. 3, 2, 2, 13, 14, 17 und 26, 28 Haken-
borsten. Die 14 vordern Borstensegmente eines Individuums von
den Lofoten (vgl. Größe!) besitzt folgende Anzahl von Hakenborsten:
1,2, 1,10,' 10, 40, 1133) 13,) 14,15, 16)717,216. U DET Ran
Borstensegmente eines kleinen Individuums von 73° 27‘ n. Br., 23°
11‘ ö. L. besitzen resp. 16, 17, 16, 14, 14, 13, 11 Hakenborsten.
Die schmalen Säume der vordern Haarborsten sind besonders
Skandinavische und arktische Maldaniden. 189
auf den vordersten Borstensegmenten etwas verschieden; nach hinten
zu nehmen sie allmählich ab, und der schmälere verschwindet hier
außer nach der äußersten Spitze hin. Die ziemlich langen Spitzen
sind auf den vordersten Borstensegmenten nicht völlig glatt und
haben wenigstens vom 4. Borstensegment inkl. an einen feinen,
doppelseitigen, gegen die Säume nach innen nicht scharf abgesetzten
Haarpinsel (Fig. 302). Auf dem 10. Borstensegment sind diese Borsten
wie die entsprechenden hintern Haarborsten recht zahlreich.
Die hintern Haarborsten besitzen auf den 2—3 vordersten Borsten-
seementen einen verhältnismäßig breiten und einen schmalen Saum
(Fig. 367). Nach hinten zu nehmen die Säume etwas ab und zeigen
schon ungefähr vom 4. Borstensegment an wenig Unterschied in der
Breite. Auf dem 11.—15.(14.) Borstensegment ist der breitere Saum
deutlich verstärkt; der schmälere Saum verschwindet auf den hintern
Segmenten. Die Spitzen sind ziemlich kurz und glatt (vgl. jedoch
das Folgende).
Das 10. Borstensegment besitzt als einziges — nach Beob-
achtungen an Individuen von den Lofoten, von Tromsö und 2 Lokali-
täten bei Ost-Grönland — besonders zahlreiche (bis ca. 40, die vordern
ebenso) hintere Haarborsten, die sehr fein sind, sogar etwas feiner
als die entsprechenden vordern. Sie besitzen einen langgestreckten,
äußerst feinen, doppelseitigen Haarpinsel, ähnlich dem bei P. affinis
auf dem 10.—11. Borstensegment; vgl. Fig. 307.
Größe. Das größte beobachtete Individuum stammt von Ost-
Grönland, 72° 45° n. Br., 22° 58° w. L.; das Vorderteill bis zum
14. Borstensegment inkl. mißt in ziemlich zusammengezogenem Zu-
stand 55 mm bei einer größten Dicke von über 3 mm. Die ent-
sprechende Körperpartie des einzigen aus dem Kirkfjord, Lofoten,
bekannten Individuums mibt in gestrecktem Zustand 52 mm in der
Länge, die größte Dicke beträgt jedoch nur ungefähr 1,8 mm. 1 In-
dividuum aus dem Isfjord, Spitzbergen, mißt in der Länge bis zum
8. Borstensegment inkl. 42 mm.
Geschlechtsreife Das oben erwähnte große Individuum
von Ost-Grönland, gefangen am 18./8. 1899, besitzt zahlreiche
Spermatosphären in verschiedenen Entwicklungsstadien. Das Indi-
viduum aus dem Kirkfjord, gefangen am 3./3. 1899, enthält keine
Geschlechtsprodukte.
Röhre. Die Röhren sind gerade und frei und ähneln denen
bei P. praetermissa, sind aber etwas dünner, nach Beobachtungen
an Röhren von 73° 27' n. Br.. 23° 11’ ö. L,, an welcher Lokalität
190 IvAr ARWIDSSON,
sie aus feinem Sand und etwas Schlamm von gelblicher Farbe zu-
sammengesetzt sind.
Fundnotizen. Lofoten, Moskenesö, Kirkfjord (ca. 67° 57°
n. Br., 13° 5° ö. L.), 100 m. 1 Indiv. (NoRDGAARD).
Tromsö Amt, Fin(s?)nesdybet, 909—105 m. Einige hintere Seg-
mente eines Indiv., das vermutlich dieser Art angehört (T.M.).
Tromsö Amt, Ramfjord, 140 m. 1 Indiv. (R.M.).
Tromsö Amt, Kalfjord, 125 m. 1 Indiv. (R.M.).
73° 27° n. Br., 23° 11° ö. L., 460 m, schwarzgrauer und ziemlich
reiner Schlamm. 2 Vorder- und 4 Hinterenden (R.M.).
Spitzbergen, Isfjord, Safe Harbour — 78° 15‘ n. Br., 13° 55‘
ö. L., 50—90 m. 1 Indiv. (R.M.).
Ost-Grönland, innerster Teil des Kaiser Franz Joseph-Fjords —
73%6 m. Br, 27° 17 ww. 0m. 92-IndyAalRM)):
Ost-Grönland, 72° 45‘ n. Br., 22° 58° w. L., westlich von den Scott
Kelties-Inseln, 35—60 m, Schlamm, etwas Steine 2 Indiv. (R.M.).
West-Grönland, Sukkertoppen (ca. 65° 20‘ n. Br.), 350 m.
1 Indiv. (R.M.)
In Arrernör’s Sammlung liegt von Fitje vor der Mündung des
Hardangerfjords das Vorderende eines Individuums bis zum 9. Borsten-
segment inkl. (die 4 vordersten nicht völlig regeneriert) vor, das
zwar einer Art mit verlängerter Kopfspitze angehört, dessen Über-
einstimmung mit P. graeilis jedoch nicht, wenigstens nicht mit Sicherheit,
hat festgestellt werden können. Mit Rücksicht darauf, daß nur ein
einziges Individuum (vgl. unten) von dem ausgeprägtest borealen Teil
der Küste Norwegens bekannt ist und die Art mit Sicherheit erst in
dem abgeschlossenen und ziemlich kalten Kirkfjord (vgl. Fig. 137) auf-
tritt, ist es höchst wahrscheinlich, daß eine boreale, von P. gracilis ver-
schiedene Art durch das Individuum von Fitje repräsentiert wird.
Ältere Fundangaben. Diese Art ist wahrscheinlich ziemlich
ausgesprochen arktisch; darauf weist ihre bedeutende Größe (in
ziemlich seichtem Wasser) hin z. B. bei Grönland; jedenfalls ist ein
Fundort für dieselbe südlich von Kirkfjord nicht mit Sicherheit be-
kannt. Von Sars’ Angaben (21, 23), die ja ganz sicher auch auf
Pseudoclymene quadrilobata sich beziehen, haben wahrscheinlich nur
die betreffs Tromsö und Finmarken [132, p. 283] und möglicherweise
Lofoten auf P. gracilis Bezug. Möglicherweise hat auch die oben
für den Fitje-Fund angenommene boreale Art in Sars’ Material vor-
gelegen, obwohl dies keineswegs besonders wahrscheinlich ist, da ja
nur 1 Individuum gegenwärtig bekannt ist; ArpsnLörs Angaben
Skandinavische und arktische Maldaniden. 191
107, p. 10; 111, p. 11) über das Vorkommen von P. gracilis in der
(segend von Bergen beziehen sich nämlich wahrscheinlich auf Pseudo-
clymene quadrilobata, wenigstens hat er andere Individuen (in der vor-
liegenden Sammlung) von Pseudoclymene quadrilobata als P. gracilis
bezeichnet.
BıpenkAP, der P. gracilis als gemein längs der norwegischen
Küste angibt, hat indessen an mehreren von ihm untersuchten Indi-
viduen (aus dem borealen Gebiet?!) keine fingerförmige Verlängerung
der Kopfspitze gefunden, m. a. W. wenigstens teilweise nicht diese
Art vor sich gehabt (105, p. 115). — MALnGREN (27, p. 192) kennt
die Art vom nördlichen Norwegen (vgl. Fundnotizen).
TAuger’s Angabe (69, p. 125) über das Vorkommen von P. gra-
eilis im Öresund, in den Belten und im nordwestlichen Kattegat ist
wahrscheinlich unrichtig; Levinsen (81) übernimmt diese Angaben
auch nicht.
Die folgenden Angaben beziehen sich, unter der Voraussetzung,
dab die Annahme, P. graeilis sei eine mehr oder weniger arktische
Art, richtig ist, offenbar auf eine andere Art, und dann wahrschein-
lich teilweise auf die oben angenommene boreale Art.
Shetland (35, p. 251; 39, p. 421; 40, p. 338).
Schottland (116, p. 158; 125a, p. 361).
49° 4‘ n. Br., 12° 22' w.L. (58, p. 26), 42° 44' n.Br., 9° 23° w.L.
(43, p. 154).
Östliches Mittelmeer (135, p. 315).')
Dagegen sind vielleicht einige von den Angaben über das Vor-
kommen von P. gracilis an der Ostküste von Nordamerika, New-
England ([50, p. 101]; 56, p. 411; 57, p. 351, 367; [65, p. 16]) und
im St. Lawrencegolf (63, p. 92; |nach 77, p. 299]) richtig; besonders
erscheint die letztere Angabe wahrscheinlich.
Reseneratrom.03. 2 Cneprs 22, 11% IE... TV Indiv! 4 und
1 Indiv. 2 hintere borstenlose Segmente.
1) Von einer P. gracilis nahestehenden Art hat Verf. Gelegenheit
gehabt, einige Individuen (R.M.) aus dem Golf von Triest zu untersuchen,
davon 4 vollständige mit 18 Borstensegmenten und 4 hintern borstenlosen
Segmenten und das größte nicht länger als 76 mm bei einer größten Dicke
von kaum 2 mm. Die Art besitzt u. a. eine schmälere Verlängerung an
der Kopfspitze und hat den Rand, der hinten von den Kopfsäumen ge-
bildet wird, etwas deutlicher eingeschnitten und ferner einen bedeutend
längern Ventraleirrus als P. gracilis.
192 Ivar Arwınsson,
Praxillella praetermissa (MALMGREN) VERRILL.
(Taf. 4, Fig. 136a—143; Taf. 9, Fig. 294—2%96; Taf. 12, Fig. 361-—363.)
? Olymene intermedia ÖRSTED (9, p. 79)'); vgl. S. 145.
Praxilla praetermissa MALMGREN (27, p. 191; 31, p. 209, fig. 62).
Praxilla aretica MALMGREN (31, p. 210); nach TH&EL (70, p. 58).
Praxillella praetermissa (MALMGREN) VERRILL (77, p. 298).
Olymene praetermissa (MALMGREN) LEVINSEN (81, p. 144),
Olymenella (Axiothella) praetermissa (MALMGREN) VERRILL (124, p. 658).
Die vordere Spitze des Kopfs in der Mitte nicht
fingerförmig verlängert. Die Kopfsäume nach hinten
zu fast geschieden. Nuchalorgane mittelmäßig. Ocellen
fehlen. Die Papillen der Proboscis niedrig, bis zu
8—9 in jeder Reihe. 19 borstentragende und 4 hintere
borstenlose Segmente Die darauf folgende längs-
gefältelte Partie reicht nicht bis an die Analcirren,
sondern esist hier eine ziemlich deutlich abgesetzte,
kurze und einen deutlichen Drüsenring tragende
Partievorhanden. Nephridien im 6.—9. Borstensegment.
Die Borstensegmente 1—8 besitzen Drüsen in ihrem
vordern Teil, besonders schwache auf dem 2. und starke
auf dem 5.—8., hier auf das Gebiet vor den Parapodien
beschränkt; außerdem ist das 3. Borstensegment bis
zum Hinterrand mit Drüsen bekleidet, die nach
hinten hin zunehmen. Die reduzierten Hakenborsten
des 1.—3. Borstensegments besitzen in der Regel
Rudimente von Härchen und einen ziemlich schwachen
Innenteil; Zähne: 4-6; die Borsten können ziemlich
zahlreich sein. Die vollausgebildeten Hakenborsten
haben dieHärchen in 2 etwas ausgebreiteten Gruppen
stehen, eine auf jeder Seite vom großen Zahn; Zähne
bis zu 6 oder 7. Bei einem Teil der hintern Haar-
borsten ist die Basis der Spitze schwach verbreitert;
dagegen fehlen bei diesen Borsten durchgehends Haar-
pinsel.: Röhren in der Reselirei.
Färbung. 1 großes 2, Gullmarfjord am 6./8. 1901, zeigt
1) Unter allen Umständen bezieht sich die-Angabe über das Vor-
kommen von ÜUlymene intermedia im Dröbaksund (10, p. 415) wahrschein-
lich nicht auf P. praetermissa, da Schalenboden für den Fundort an-
gegeben wird.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 193
folgende Färbung. Das 2. Borstensegment mit sehr wenigen roten
Punkten. Auf dem nächsten Segment sind sie spärlich vor und
ziemlich zahlreich hinter den Parapodien, besonders ganz hinten.
Auf dem 4. Borstensegment reichlich. Auf dem nächsten ziemlich
wenige vor den Parapodien, davon ein Teil ziemlich nahe dem Vorder-
rand und ein Teil in einem Band mitten zwischen diesem und den
Parapodien; hinter den letztern sehr reichlich. Das 6. Borsten-
segment ähnelt sehr dem vorhergehenden, doch besitzt der vordere
Teil hauptsächlich nur ein schmales Band am Vorderrand. Das
7. Borstensegment hat noch weniger Punkte im vordern Teil, diese
stehen aber äußerst dicht im hintern Teil, der so gut wie blutrot
aussieht. Das 8. Borstensegment ähnelt so ziemlich dem vorher-
gehenden; vor den Parapodien finden sich oft ziemlich zahlreiche
Punkte, die jedoch gegen die Mitte der Unterseite abnehmen. Ganz
vorn findet sich ein deutlicher, aber sehr schmaler Ring. Hinter
den Parapodien nicht völlig so starke Punkte wie auf dem vorher-
gehenden Segment und überhaupt keine Punkte ganz hinten neben
dem Bauchmark. Das 9. Borstensegment hat ganz vorn auf der
Rückenseite einen nach hinten zu etwas unregelmäßigen Fleck, der
an Breite an den Seiten hinunter abnimmt und auf der Unterseite
in ein sehr schmales und unbestimmtes Band übergeht, das etwas
nach hinten zu längs den Seiten des Bauchmarks weitergeht.
Bei mittelgroßen und besonders bei kleinen Individuen findet sich
lange nicht dieselbe kräftige Ausbildung wie bei großen Individuen.
Die rote Farbe selbst ist bei kleinern Individuen weniger rein rot,
sondern mehr gelbrot bis braungelb. Bei kleinen Individuen fehlen
Punkte auf dem 9. und oft auf dem vordern Teil des 8. und
7. Borstensegments. Ferner ist das vordere Mittelband auf dem 5.
schwach bis gar nicht ausgebildet, wie auch das 4. nicht völlig so
reichliche und das 2. Borstensegment keine Punkte besitzt.
Äußerer Körperbau. Die Spitze des Kopfs ziemlich kurz
und in der Mitte nicht verlängert. Die Säume sind ziemlich stark
und am breitesten etwas vor der Mitte; ganz hinten sind die Säume
ein kleines Stück fast vollständig geschieden (Fig. 137a). Die Nuchal-
organe enden bedeutend vor den Seiteneinschnitten. Ocellen fehlen.
Die Proboscispapillen, für deren Untersuchung gut geeignetes
Material gefehlt hat, sind ziemlich niedrig und in ungefähr 35
ziemlich unregelmäßigen Längsreihen geordnet, ein Teil mit mehr
oder weniger deutlich doppelten Papillen. Auf dem hintern Teil
der Proboscis scheint die Anzahl Papillen in jeder Reihe bis auf
13
194 IVAR ARWIDSSON,
ungefähr S—9 zu steigen, nach vorn geht sie auf 5 herunter; die
Papillen der hintern Seite sind die hinsichtlich Größe und Lage am
meisten variierenden. Die äußern Papillen sind etwas höher als die
nach der Basis der Proboscis zu sitzenden und können, wenn die
Proboscis nicht völlig ausgespannt ist, eine einigermaßen deutliche
Spitze zeigen. In Fig. 143, die eine Partie einer völlig ausgespannten
Proboscis wiedergibt, können die Papillen eigentlich nur durch ihren
von der Umgebung abweichenden Bau unterschieden werden.
Fig. 138 zeigt die mittlere, nicht mit Papillen bekleidete Partie der
Proboseis in einer Lage, wo die übrigen Teile nicht ausgestülpt sind.
Vor dem 1. Borstensegment und am Vorderrand desselben ist
die Haut durch seichte Falten oder Runzeln in kleine, etwas un-
regelmäßige Felder eingeteilt. Auf dem 1. und etwas schwächer auf
dem 2. Borstensegment (hier nur an gut ausgestreckten Individuen
sichtbar; vgl. Fig. 1362) ist der Vorderrand gerade vor den Para-
podien schwach nach vorn winklig gebogen. Diese beiden Segmente
sind ungefähr gleich groß und etwas länger als sämtliche nächst-
folgenden, mit Ausnahme vielleicht des 7. Borstensegments, das ungefähr
ebenso lang ist (sichtbar an gut gestreckten Individuen) (Fig. 136a u. b).
Der Körper besitzt insgesamt 19 Borstensegmente; dies ist aus-
nahmslos bei einer Menge Individuen von der Westküste Schwedens
und ferner bei folgenden Individuen beobachtet worden: Trondhjems-
fjord 4, Lyngenfjord 1, Weißes Meer 1, Nowaja Sem]ja 1, Spitzbergen
1 und Ost-Grönland 2 Individuen.
Ebenso konstant ist der Bau des hintersten Teils des Körpers,
der 4 an Länge etwas abnehmende, borstenlose Segmente besitzt;
an stark zusammengezogenen Individuen sind die nach hinten zu
übrigens bedeutend abnehmenden Parapodienrudimente deutlich zu
sehen (Fig. 142), während gleichzeitig die hintere Grenze des letzten
Segments oft schwer zu sehen ist. Die dahinter gelegene längs-
gefältelte Partie, die in ihrem hintern Teil an zusammengezogenen
Individuen gleichsam einen runden Ring (Fig. 142) trägt, ist ziemlich
kurz und nach hinten zu mehr oder weniger deutlich von der Partie
nächst den Cirren abgesetzt, welche Partie durch einen wenigstens
bei größern Individuen (Formolbehandlung) sehr deutlichen Drüsen-
ring ausgezeichnet wird (Fig. 140).
Die Analeirren sind in zusammengezogenem Zustand (Fig. 141)
nach der Basis zu ziemlich breit; in schlaffem Zustand erscheinen
sie mehr gleich schmal. Der ventrale Cirrus ist mindestens doppelt
so lang wie die übrigen, untereinander meistens gleich langen Cirren.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 195
Besonders an einer Reihe kleiner Individuen aus dem Kosterfjord ist
der ventrale Cirrus bedeutend länger bis gleich dem Durchmesser
des Hinterendes, doch dürfte dies auf verschiedener Konservierung
beruhen. Wirklich kurze Cirren sind niemals beobachtet worden, da-
gegen oft von der Spitze aus mehr oder weniger zweigeteilte Cirren,
und hiermit hängt vermutlich das Vorkommen schmälerer, paarweise
stehender Cirren zusammen (man beachte die 2 Paare, das eine nicht
völlig geschieden, in Fig. 141). Bisweilen ist ein schmaler und
gleichzeitig ziemlich kurzer Cirrus zu sehen; es dürfte dies in solchem
Fall mit einer Teilung seitwärts von der Spitze zusammenhängen.)
Die Analeirren nehmen mehr oder weniger regelmäßig mit dem
Wachstum zu, was aus folgender Übersicht hervorgeht.
Körperlänge in mm Anzahl der Analcirren
Kosterfjord 15 19
4 17 20
Gullmarfjord (Oxvik) 20 21
Kosterfjord resp. 22, 23 20
R 38 21
Ost-Grönland 40 21
Gullmarfjord 45 17
% 62 22
r 65 (stark zusammengezogen) 31
a; resp. 79, 78.95 a7
r 2 grobe Indiv. (ca. 100) resp. 35,38
Der Analkonus ist ziemlich bedeutend (Fig. 140, 141; in Fig. 142
eingezogen. — Die Borstensegmente 6—9 besitzen Nephridien
(Fig. 136a und b, 139).
Hautdrüsen. Nach Individuen von Bohuslen. Die Kopf-
scheibe besitzt eigentlich nur an der Spitze selbst und auf dem Kiel
Drüsen, die sehr schwach sind (Fig. 137a). Vor dem 1. Borsten-
segment ist der Körper mit Ausnahme der äußersten Teile der Säume
ziemlich stark drüsenhaltig, besonders nach hinten zu. Die Borsten-
segmente 1—8 besitzen vordere Drüsenbänder, die auf den 4 vordern
Segmenten sich mehr oder weniger bis hinter die Parapodien er-
strecken. Auf dem 1. Borstensegment ist das Band ziemlich stark
(Fig.136a,157b); es ist ungefähr gleich breit hinter wie vorden Parapodien
1) Versuche, bei einem und demselben Individuum eine Teilung der
Cirren zu verfolgen, sind erfolglos geblieben.
13*
196 Ivar Arwınsson,
und im übrigen am Bauchmark etwas unterbrochen. Auf dem nächsten
Segment ist das Band ziemlich schwach ausgebildet, besonders hinter den
Parapodien, und den Vorderrand des Seements läßt es wie auch auf den
1—2 folgenden Segmenten frei. Das 3. Borstensegment ist im übrigen
vollständig drüsenhaltig, besonders stark in der hintern Hälfte. Auf
dem nächsten Segment erstreckt sich das Band ziemlich weit hinter
die Parapodien, auf dem 5.—8. Borstensegment aber nur bis zu ihnen.
Mitten auf der Rückenseite ist das Band auf den letztgenannten
etwas breiter, außerdem finden sich kleine deutliche Felder gerade
hinter den Parapodien. Die übrigen Teile, also die nicht von den
Bändern eingenommenen, des 1.—2. und 4.—8. Borstensegments be-
sitzen nur ziemlich schwache, zerstreute Drüsen. Die Mündungen
der Nephridien des 6.—8. Borstensegments sind nach hinten zu um-
geben oder ausgezeichnet durch dicht neben den Mündungen stehende
Drüsen, die auf den 3 Segmenten ungefähr ähnlich aussehen, doch
kommen auf dem vordersten etwas angehäufte Drüsen hinter diesen
Drüsen hinzu, wenn sie auch bei weitem nicht so stark sind wie
in Fig. 139; siehe unten.
Der Hinterteil des Körpers besitzt außer deutlichen kleinen
Drüsenfeldern vor und hinter den Hakenborsten, welche Felder auf
den hintersten Borstensegmenten etwas stärker werden und unter
den Parapodien zusammenfließen, nur schwache Drüsen, wovon ein
Teil, besonders nach hinten zu, sich längs dem Bauchmark findet.
Auf den 2 letzten Borstensegmenten finden sich deutlichere Drüsen,
die auf der Bauchseite die die Parapodien umgebenden Drüsen ver-
binden. Auf der Rückenseite sind ähnliche verbindende Drüsen un-
gefähr vom 14. Borstensegment an vorhanden, obwohl auf den
vordersten Segmenten sehr schwache. Die borstenlosen Segmente
haben nehr oder weniger starke Drüsenbänder in ihrem hintern Teil
(Fig. 140). Es folgen dann deutliche Drüsen auf der längsgefältelten
Partie und dahinter ein deutlich abgesetzter Drüsenring. Die Cirren
sind ringsherum, jedoch hauptsächlich nach der Spitze zu, drüsen-
haltig. Der Analkonus hat keine Drüsen.
An ziemlich großen Individuen von Ost-Grönland, Mackenzie-
Bucht, sind einige Abweichungen von den Bohusl&n-Individuen
sefunden worden. Das Drüsenband des 4. Borstensegments erstreckt
sich bedeutend weiter nach hinten zu; ferner finden sich hinter den
Mündungen der Nephridien des 6. Borstensegments deutliche, etwas
viereckige Drüsenfelder, oft größer als es Fig. 139 angibt. Auf dem
nächsten Segment finden sich ähnliche, aber viel kleinere, d. h. lange
Skandinavische und arktische Maldaniden. 197
nicht so weit nach hinten sich erstreckende Drüsenfelder. Auf dem
8. Borstensegment fehlen Drüsen hinter den Mündungen vollständig.
Auf dem 5. Borstenseement ist übrigens schon eine Anordnung der
untern Drüsen gleich der auf dem folgenden Segment zu verspüren.
Übereinstimmend mit diesen Individuen verhalten sich u. a. ein 14 mm
langes Individuum aus dem Kjerulfsfjord (Ost-Grönland) und einige
mittelgroße Individuen von den Lofoten, Kirkfjord, welch letztere
Lokalität mehr oder weniger ausgesprochen arktisch ist, vgl. NORDGAARD
(137); es ist also nicht unwahrscheinlich, daß die Art im arktischen
Gebiet sich mehr oder weniger bestimmt von den Repräsentanten
in den südlichen Gebieten unterscheidet. Indessen bleibt es künftigen
Untersuchungen vorbehalten, festzustellen, ob eine bestimmte Grenze
hier sich ziehen läßt oder nicht. Im erstern Fall dürfte die von
MALMGREN aufgestellte Art Praxilla arctica wenigstens als Varietät
beizubehalten sein; vgl. S. 198.
Borsten. Die Hakenborsten der 5 vordersten Borstensegmente
sind ziemlich offen mit Rudimenten von Härchen (Fig. 294), oder es
können die Härchen möglicherweise bei kleinern Individuen voll-
ständig auf den 2 ersten Segmenten fehlen. Die Anzahl der Zähne
auf diesen 3 Segmenten ist folgende: 1 großes Individuum von
Bohuslaen: 4(—5), 4—5, 5; 2 kleine Individuen aus demselben Gebiet
mit resp. 2,3, 4 und 2, 3, 5 Hakenborsten: 5, 5, 5 und 4, 4, 4—5 Zähne.
Mit den Bohusl&@n-Individuen stimmen hierin Individuen aus
dem Weißen Meer überein. 1 Individuum aus dem Kaiser Franz
Joseph-Fjord mit resp. 2, 2, 3 Hakenborsten besitzt (4—)5, 5, 5—6
Zähne; ähnlich sehen die entsprechenden Borsten an Individuen von
652 22n. BE PZN WE TG a8.
Die vollausgebildeten Hakenborsten, die vom 4. Borstensegment
inkl. an auftreten, sind vor allem dadurch ausgezeichnet, dab die
Härchen in 2 breiten Bündeln (Fig. 295) ausgehen, eines jederseits
von dem großen Zahn, dessen Spitze frei gelassen wird. Diese
Härchen sind meistenteils schwer zu sehen, und außerdem lassen
sie sich leicht aus ihrer natürlichen Lage verrücken, weshalb ihr richtiges
Aussehen früher nicht beobachtet worden ist; vgl. MALMGREN (31,
Fig.62Dt). Die Anzahl der Zähne beträgt an untersuchten Individuen
von Bohuslen: 5—6°=°, 6°=1?, 6—71?-19- bei einer Reihe Individuen
sind die Zähne indessen etwas schwächer, und bei andern sind durch-
gehends 7 auf den Borsten der hintern Segmente beobachtet worden.
Die entsprechende Anzahl bei Individuen aus dem Weißen Meer
und dem Kaiser Franz Joseph-Fjord beträgt: (5—)6*, 6°®, 6--7°-19,
198 Ivar ARrwıDsson,
also eine unbedeutende Vermehrung im Vergleich mit den Bohuslen-
Individuen. Auf Grund dieses Unterschieds ist offenbar Prazilla
arctica MALMGREN aufgestellt worden. ;
Ein großes Individuum von Bohuslen besitzt auf den resp. Seg-
menten die folgende Anzahl von Hakenborsten: 5, 8, 9, 14, 16, 18,
19; :19,).21, 27, 27, 27, 22, 33, 31,85, 83, 31,29 "Die Anzahl aer
Hakenborsten auf den 3 vordersten Borstensegmenten ist, außer in
den oben angegebenen Fällen, bei folgenden Individuen untersucht
worden: Gullmarfjord, 2 mittelgroße Indiv. mit resp. 3, 4, 6 und
4, 5, 7 und Spitzbergen 1 Indiv. mit 4, 5, 6 Hakenborsten.
21./5. 97| 14./7.01| 16./7. 01 | 16./6.97 | 6./8.01 |20./6. 97
Körperlänge in mm 12 24 al 55 54 —
Anzahl ausgebildeter
Hakenborsten 5 7 hl 13 15 17
Breite der 1. Hakenborste) 14.4 19 21.6 28.8 19.8 28.8
” ” 2. ” 16.2 FI = > er Fr;
Aus.‘ 3. © 19.8 21.6 22.5 — — —
an: ® — 24.3 25.2 — — —
na. ” 22.5 25.2 — — — —
4 7.0; n — _- _ 30.6 _ —
> Erde y 22.8 28.8 — — =
; BES s —_ u E= 30.6 _ —
5 he 4 _ 32.4 32.4 —_ —_
9 ” 13. ” > = 7 36 er —,
> „ld! % — _ 33.2 —
„ 17. ” vg; a. SE mi je 36
2: i == — u” es Er
” ” 21. ” Ren Fr ee | = da),
’ ” 25. ” | 2 Tz TE nt SE
22./8.01 | 10./6.97 | 6./8.01 | 20./6. 97 | 10./7. 97
|
Körperlänge in mm — | — e _ _
Anzahl ausgebildeter Haken-
borsten 20 21 21 22 2o
Breite der 1. Hakenborste _ 39.6 45 32.4 39.6
” ” 2. ” 43.2 Ir Fra I
” ” 3. ” F—= sei = ww Er}
” ” 4. ” > >57 yrr =) 577
” ” D. ” Te >» Wr ve er
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nj er 3 _ _ —_ —_ —
- os, & — 39.6 _ — 39.6
” „ 11. ) u SER FRE Na SEE
5 Fer } — 41.4 — — 42.7
2) ” 15. » 137. ar 77 3. ur
e a: N — 44.2 — — —_
IR) 3 39.6 _ = 38.5 _
% 21. ö u — | ..468 _ —_
Eat na, I Bl a 44.3
Skandinavische und arktische Maldaniden. 199
Hinsichtlich der Größe und des Wachstums der Hakenborsten bei
verschieden großen Individuen sind eine Reihe Messungen an den Haken-
borsten des 10. Borstensegments ausgeführt worden; die Maße sind ge-
nommen von der Spitze des großen Zahns bis zum höchsten Punkt der
Borsten innen vor dem obersten Zahn und sind in u angegeben. Das
1. und das 7. Individuum stammen aus dem Kosterfjord, alle übrigen aus
dem Gullmarfjord ; siehe S. 198.
In der Regel scheint also bei demselben Individuum die Größe der
Hakenborsten nach unten hin zuzunehmen und zwar schneller bei
kleinern Individuen als bei größern. Größere Individuen haben in
der Regel größere Hakenborsten als kleinere, hierin aber dürften
kleine und große Individuen von verschiedenen Lokalitäten sich etwas
verschieden verhalten, was zum Teil vielleicht darauf beruht, daß
die ältern, obern Hakenborsten verschieden schnell verbraucht werden,
oder m.a. W. nach verhältnismäßig verschiedener Funktionszeit abfalien.
Dadurch dab man zu verschiedenen Zeiten Individuen ver-
schiedener Größen von genau derselben einheitlichen Lokalität
studierte, würde es wahrscheinlich in diesem wie in andern Fällen
leicht möglich sein, festzustellen, wie schnell die Größe der Borsten
zunimmt, wie schnell sie verbraucht werden, und im übrigen ver-
schiedene Jahresklassen von den Tieren zu unterscheiden.
Fig. 296 zeigt die untern, neuangelesten und noch mehr oder
weniger unvollständigen Hakenborsten eines ziemlich großen Indi-
viduums vom 14. Borstensegment an.!) Von den hier durch Pressung
ziemlich zerstreuten Borsten zeigt die Kleinste oder jüngste nur die
Spitze des großen Zahns; dann kommen allmählich die übrigen Zähne,
und wenigstens von der 5. Borste inkl. von unten an sind Härchen zu sehen.
Die vordern Haarborsten haben auf den vordersten Borsten-
segmenten sehr schmale, jedoch etwas verschieden große Säume
(Fig. 361). Nach hinten zu nehmen die Säume allmählich ab und
sind ungefähr vom 7. Borstensegment an verschwunden oder fast
verschwunden. Die ziemlich langen, schmalen Spitzen sind glatt;
wenigstens sehen sie noch bei sehr starker Vergrößerung so aus.
Schon bei kleinen Individuen scheinen diese Haarborsten nach
unten verhältnismäßig zahlreich zu sein. Bei größern Individuen
und offenbar vor allem bei solchen, die sich der Geschlechtsreife
nähern, nehmen diese untern Borsten höchst bedeutend zu; sie
scheinen indessen alle ungefähr ebenso stark zu werden wie die
1) Ähnliche Bilder haben z. B. CLAPARKDE (48) für Terebella und
GAMBLE u. ASHWORTH für Arenicola (123) geliefert.
200 Ivar Arwınssox,
obern, mit Ausnahme der 2—3 vordersten Borstenseemente, wo sie
schwächer zu sein scheinen. Diese Vermehrung der vordern Haar-
borsten ist u. a. an 12 im Juli und besonders an 2 großen 44
Ende August beobachtet worden, sämtlich Individuen aus dem
Gullmarfjord. Eines der letztern besitzt eine schwächere Vermehrung
auf dem 1.—2. Borstenseement, dann nehmen die Borsten ziemlich
bedeutend auf einer Reihe Segmente zu, um auf dem 17. Borsten-
segment zu verschwinden. Im allgemeinen scheinen diese Borsten
am stärksten auf dem 11.—16. und besonders ungefähr auf dem 13.
bis 15. Borstensegment zu sein.
Die Säume der hintern Haarborsten sind schmal, jedoch etwas
verschieden groß und am bedeutendsten auf den 2—-3 vordersten
Borstensegmenten (Fig. 362). Nach hinten zu nimmt der schmälere
besonders stark ab. Der andere nimmt weniger ab und kann
übrigens hier und da ganz schnell etwas zunehmen. Die Spitzen
sind nicht besonders lang, dagegen sind sie ziemlich regelmäßig
an der Basis schwach verbreitert (Fig. 363). Eine derartige Ver-
breiterung läßt sich manchmal bereits auf dem 2. Borstensegment
verspüren, ist jedoch immer deutlicher erst auf dem 5. Borsten-
segment beobachtet worden. An einem so beschaffenen Individuum
von Bohuslen sind alle diese Borsten mit Ausnahme von resp. 3—1
auf den Borstensegmenten 6—8 verbreitert; auf dem 9. Borstenegment
ist keine Borste verbreitert. Auf dem folgenden Segment fängt
wieder die verbreiterte Form an, um vom 13. Borstensegment inkl.
an wenigstens teilweise durch nicht oder nur einseitige verbreiterte
Borsten ersetzt zu werden. Ein anderes Individuum aus demselben
Gebiet besitzt auf dem 14. Borstensegment nur verbreiterte Borsten
bis auf eine, auf dem 15.—18. Borstensegment keine verbreiterte und
auf dem 19. Borstensegment einige 1- oder 2seitig verbreiterte
Borsten. Der schmälere Saum ist fast verschwunden, wenn die
Spitze auf derselben Seite nicht verbreitert ist.
Größe. In Bohuslen erreicht die Art eine Länge von min-
destens 100 mm; indessen ist sie an besonders seichten Lokalitäten,
vor allem aber in größerer Tiefe mit losem Schlamm, z. B. im
Kosterfjord, von bedeutend geringerer Größe. Aus dem Trondhjems-
fjord liegt ein ziemlich großes Individuum von Rödberg vor und
von Sanöen vor der Mündung des Fjords kleine derartige, höchstens
23 mm lange. Vom nördlichen Norwegen (Kirkfjord: wenigstens
50 mm), aus dem Weißen Meer, von Spitzbergen, Ost-Grönland (bis
ca. 75 mm) liegen wenigstens mittelgroße Individuen vor. In
Skandinavische und arktische Maldaniden. 201
seichterm Wasser bei Ost-Grönland, Fame-Inseln, sind über 40 mm
lange Individuen nicht beobachtet worden.
Geschlechtsreife. In Bohuslen sind im August nur Indi-
viduen mit unreifen Geschlechtsprodukten beobachtet worden, und
im Anfang Dezember sind alle untersuchten Individuen (Gullmar-
fjord) als ausgelaicht befunden worden. Wahrscheinlich tritt die
Geschlechtsreife Ende September bis Oktober ein. 1 2 von Rödberg,
Trondhjemsfjord, gefangen am 26./8. 1898, hat nur unbedeutend ent-
wickelte Eier. 1 & von Kirkfjord, Lofoten, gefangen am 3./3. 1899,
besitzt wenige Spermatosphären, die sämtlich weit entwickelt sind;
es ist anzunehmen, daß dieses Individuum zum größten Teil aus-
gelaicht ist. 1 2 von 65° 2’ n. Br., 171° w. L., gefangen am 27./7.
1879, hat unreife, ziemlich kleine Eier, ebenso 1 ? von Ost-Grönland,
gefangen in der Mackenzie-Bucht am 1.—3./8. 1900.
Röhre. Im Gullmarfjord sind die gleichförmigen und ziemlich
zerbrechliehen Röhren hauptsächlich aus sehr feinen Sandkörnchen
zusammengesetzt; dazu kommt oft eine geringere Menge kleinerer
Foraminiferen nebst sehr feinen Schalenresten usw. Eine unter-
suchte Röhre zeigt folgende Masse: äußerer Durchmesser 2,6 und
innerer Durchmesser 1,5 mm.
Die Röhren sind in der Regel frei, gerade oder nur mit schwachen
Biegungen versehen. Abweichend hiervon verhält sich indessen die
Röhre eines mittelgroßen, im übrigen völlig typischen Individuums,
das am 9./7. 1901 im äußern Teil des Gullmarfjords oder genauer
gerade vor Löken in der Gäsö renna innerhalb eines schlammarmen,
schalenhaltigen Gebiets gefunden wurde. Die etwas geschlängelte
Röhre ist lose an der Innenseite einer Schale von Uyprina islandica
befestigt; sie ist ziemlich rund, die Unterseite aber, die jedoch hier
und da nicht vollständig ist, etwas gegen die Schale abgeplattet.
Fundnotizen. Öresund, vor Helsingborg, Schlamm mit Sand
und Schalen, 29—39 m (R.M.).
Kattegat, Skelderviken, vor Kullen, Schlamm mit Schalen,
23—25 m (ANDERSSON).
Kattegat, Laholmsbucht, Schlamm, 18—21 m (R.M.).
Kattegat, Anholt (Gb.M.).
Kattegat, südlich von der Morupsbank, Schlamm, 21—34m (R.M.).
Im Gullmarfjord ist diese Art gemein an mehreren Lokalitäten
an oder in der Nähe der Mündung des Fjords. Am gemeinsten und
am größten ist die Art (nach Beobachtungen 1901—1903) im nörd-
lichen Teil der Gäsö renna auf ziemlich gleichförmigem Schlamm-
202 Ivar ARwIDssoN,
boden, Tiefe ca. 25-35 m. (Die ergiebigste Lokalität liegt gleich
westlich von der Mitte der Fahrstraße und wird im übrigen durch
die Linien Pittlehufvud—Gäsevik und Pittlehufvud—Gröderöhamn
begrenzt.) Andere Lokalitäten, z. B. Tistholmen—Flatholmen, vor
Grötö in einer Tiefe bis zu 60 m, und in Strömmarne, u. a. ziemlich
zahlreich, obwohl in ziemlich kleinen Individuen bei Oxvik, 18 m.
Aus dem Innern des Fjords ist die Art nicht bekannt. (Mehrere
Indiv.: R.M. und Wırkn.)
Vxderöarne (Bohuslin), 1 Indiv.
Im Kosterfjord findet sich die Art vor allem in einer Tiefe von
25—35 m, doch scheint sie nirgends ebenso zahlreich oder so grob
wie im Gullmarfjord zu sein. Dagegen geht sie hier ziemlich tief
herunter, doch nur in kleinen Individuen; auf losem Schlamm in
einer Tiefe von 130 bis etwas über 200 m sind spärliche, nicht über
ca. 23 mm lange Individuen hier angetroffen worden. Näher an-
gegebene Fundorte:
Östlich und nördlich von Felgdholm, 25—35 m.
Südlich von Lilla Sneholmen, 32 m.
Östlich von Hamnholmen, bis 215 m (Wırän).
Nordöstlich von Hamnholmen, 135 m.
Styrsö, 36—63 m (R.M.).
Gegend von Bergen (?!) (ArPELLöF).
Trondhjemsfjord, Rödberg, südlich von der östlichen Spitze des
Hafenpiers, 50—90 m, Schlamm mit Steinen, Schalen und Sand.
1 Indiv.
Trondhjemsfjord, Sanöen, östliche Seite, ca. 9—18 m, Sand-
schlamm, Schalen (Algen) (Thj.M.).
Lofoten, Kirkfjord, 100 m (NORDGAARD).
Tromsö Amt, Kalfjord, 125 m (R.M.).
Tromsö Amt, Ulfsfjord, 45 m (R.M.).
Finmarken, südwestliche Seite von Sörö bei Sörvaer, 13—36 m.
1 Indiv. (UpsalaMus.).
Finmarken, Lyngenfjord, Horsnesgrunden, 35 m (T.M.).
Weißes Meer, Solovetsk (KxIpowItsch).
Westküste von Nowaja Semlja, Möller-Bai, 2”—35 m (R.M.).
Waigatsch, Kap Grebeni, 14—18 m, Schlamm (R.M.).
71° 15° n. Br., 66° 5‘ ö. L. (St.), 14—16 m, Sandschlamm (R.M.).
14° 30%. Br, 73%25' 6. L, 30 m (RM):
74° 8' n. Br., 82° 12° 6. L. (St.), 34 m, grauer Schlamm (R.M.).
65° 2' n. Br., 171° w. L., Sandschlamm. Mehrere Indiv. (R.M.).
Skandinavische und arktische Maldaniden. 203
König Karls-Land, 78° 50° n. Br., 27° 39 6. L., 20 m, Boden-
temper. +0,2°. Aus Schlammprobe. 1 Indiv. (R.M.).
West-Spitzbergen, Hakluyts Headland, ca. 79° 50° n. Br., 11°
ö. L., 35 m. Zahlreich (R.M.).
ÖOst-Grönland, Mackenzie-Bucht, ca. 73° 28° n. Br., 21° 35‘ w. L.,
12—35 m, Schlamm. Mehrere Indiv. (UpsalaMus.).
Ost-Grönland, Kjerulfsfjord, 73° 6‘ n. Br., 27° 17’ w. L., 70 m,
Schlamm mit Steinen. Aus Schlammprobe (R.M.).
Ost-Grönland, Seoresby-Sund, Fame-Inseln, 5—8 m, Schlamm (R.M.)
West-Grönland, Umanak, ca. 70° 40' n. Br., 445 m (R.M.).
Ältere Fundangaben. Diese Art ist unter dem Artnamen
praetermissa von folgenden Gebieten angegeben worden.
Öresund (118, p. 39; 69, p. 124). Belte etc. (69, p. 124; 81,
p. 303). Kattegat und Skagerrak (69, p. 124; 49, p. 152; 103,
p. 345; 55, p. 93; 27, p. 192; 61, p. 160). Südliches und westliches
Norwegen (61, p. 160; 95, p. 8; 87, p. 781). Nördliches Norwegen
(41,.9: 253; 132, P 163, 24.@: 192; 122,,p:97;-75, p. 6; 105, p. 118;
[132, p. 283]. Nowaja Semlja, Kara-Meer etc. (70, p. 58; 90, p. 296;
76, p. 784; 91, p. 90; 80, p. 411). Spitzbergen (96, p. 132). Davis
Strait (64, p. 219. New England (50, p. 101, 103; 57, p. 351;
56, p: 411; 65, px 16, 149592, p.. 746).
Da die Art im westlichen Norwegen besonders spärlich vorzu-
kommen scheint, ist es nicht unwahrscheinlich, daß die Angaben
über ihr Vorkommen bei Schottland (59, p. 128; 61, p. 160; 125a.
p- 361), Shetland (35, p. 251; 40, p. 338) und den Hebriden (36,
p. 92) mehr oder weniger unzuverlässig sind, besonders da M’Intosn,
der die meisten dieser Angaben geliefert hat, in einem Fall (39,
p. 421) ganz offenbar eine fehlerhafte Bestimmung gemacht hat,
wenn er angibt, daß die fragliche Art vereinzelte Stacheln auf den
5 vordersten Borstensegmenten besitzt.
In noch höherm Grad unsicher erscheinen folgende Angaben:
westlich vom Kanal (58, p. 26), südwestliches Portugal (43, p. 159),
Golfe du Lion (60, p. 311; 79, p. 60; [115, p. 649]) und Marmara-
Meer (110, p. 65, 89).
Unter dem Artnamen arctica ist die Art von Spitzbergen (31,
p- 210) angeführt worden.
Regeneration. Skelderviken: 1 Indiv.: 1 vorderes Borsten-
segment. Gullmarfjord: 2 Indiv.: 2 vordere Borstensegmente; 1 Indiv.
mit gleichzeitig 3 vordern und 2 hintern Borstensegmenten; 1 Indiv.:
2 hintere borstenlose Segmente, 2 Indiv.: 1, 1 Indiv.: 2 und 1 Indiv.:
204 IvAr ARWIDSSoN,
3 hintere Borstensegmente. Kosterfjord: 1 Indiv.: 2 hintere Borsten-
segmente. Rödberg: 1 Indiv.: 2 vordere Borstensegmente. 65° 4
n. Br., 171° w. L.: 1 Indiv.: 3 hintere Borstensegmente. Ost-Grön-
land: 1 Indiv.: 1 vorderes und 1 Indiv.: 1 hinteres Borstensegment.
Parasiten. Von 6 Individuen, gefangen im Kosterfjord am
21./8. 1901 in ungefähr 125 m Tiefe, tragen 4 auf der Rückenseite
des 14. (in 2 Fällen) oder einem naheliegenden Borstensegment
1 Indiv. eines langgestreckten, eiertragenden Copepoden. Vermutlich
dieselbe Art ist wenigstens 2mal im Gullmarfjord gefunden worden,
das eine Mal vor Grötö.
Prasxillella praetermissa var. minor n. var.
(Taf. 4, Fig. 144.)
Das 9. Borstensegment besitzt vor den Parapodien
ein deutliches Drüsenband.
Diese kleine, auf besonders schlammarmem Sandboden bei Jan
Mayen gefundene Form ist dadurch ausgezeichnet, daß das 9. Borsten-
segment vor den Parapodien ein deutliches, rings herumgehendes
Drüsenband besitzt. Die Breite desselben ist ungefähr dieselbe wie
bei dem entsprechenden auf dem nächstvorhergehenden Segment,
d. h. ungefähr die Hälfte des vordern Teils des 9. Borstensegments
wird von diesem Band frei gelassen (Fig. 144). An recht kleinen
Individuen ist das Band wesentlich schwächer ausgebildet, als diese
Figur es angibt.
Im übrigen scheint diese Varietät, soweit die Untersuchung der
kleinen Individuen, darunter 3 vollständigen, getrieben worden, nahe
mit der Hauptart übereinzustimmen.
Ein 15 mm langes Individuum und ein 28 mm langes Individuum,
eines von den größten beobachteten, besitzen beide 18 Analcirren.
2 andere Individuen besitzen resp. 21 und 26 Analcirren. Die Zahl
der Hakenborsten bei einem Individuum auf den 3 vordersten
Borstensegmenten beträgt resp. (1—)2, 2, 3. — 1 Individuum, bei
dem 2 vordere Borstensegmente, und 1 Individuum, bei dem 5 hintere
borstenlose Segmente regeneriert sind, sind beobachtet worden.
Es ist wahrscheinlich, daß die Entstehung des Gürtelbands des
9. Borstensegments, das eine ziemlich große Abweichung von den
innerhalb der Gruppe herrschenden Verhältnissen darzustellen scheint,
durch die Schwierigkeit bedingt ist, aus den schweren und im Ver-
hältnis zu den Tieren ziemlich großen Sandkörnern hinreichend halt-
bare Röhren zu bilden.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 205
Fundnotizen. Jan Mayen, Mary Muss-Bucht, 71° 0’ n. Br.,
8° 30' w. L., 23 m, feiner Sand (von Basalt), wenig Schlamm. Einige
Indiv. (R.M.).
Jan Mayen, Treibholz-Bucht, 70° 55‘ n. Br, 8° 50° w. L., 14 bis
21 m, ähnlicher Boden. Einige Indiv. (R.M.).
Gattung Axiothella (VERRILL).
Axiothea MALMGREN (27, p. 190); non PascoE 1864.
Olymenella (inkl. Axiothea MALMG.) VERRILL [1900] subgen. Artothella
VFRRILL (124, p. 657).
Nuchalorgane ziemlich lang. Deutliche Kopf-
säume. Die Proboscis mit deutlichen, nach der Basis
zu gerichteten Papillen. Segmente mit Kragen fehlen.
Die Parapodien des 8. Borstensegments an oder etwas
hinter der Mitte des Segments. Deutliche hintere
borstenlose Segmente sind vorhanden und hinter
diesen eine etwas langgestreckte, glatte und fast
becherförmige Partie; ein wulstförmiger Ring vor der
letztern fehlt. Der Ventraleirrus am längsten, die
übrigen Cirren wechselnd. Der Analkönus, dessen
Analzapfen deutlich ist, ist auf dem Boden einer
trichterähnlichen Einsenkung belegen. Die Kopf-
scheibe mit deutlichen Drüsen. Das4.und die folgenden
Borstensegmente bis zu den Parapodien des 8. dicht
drüsenhaltig. Die Hakenborsten des 1.—3. Borsten-
segments verhältnismäßig zahlreich und schwach um-
gewandelt mit langem und schmalem Innenteil; der
Hals bei den vollentwickelten Hakenborsten nach
innen zu nur auf der obern Seite deutlich abgesetzt;
dieHärchen unter dem großenZahn zusammenstehend.
Die vordern Haarborsten mit schwachen Säumen und
ziemlich schwachem, gegen die Säume wenig deutlich
abgesetztem Haarpinsel. Die hintern Haarborsten
besitzen ziemlich schmale Säume und glatte Spitzen.
Röhren frei und gerade, ziemlich dünn.
Die hinten ohne Einschnitt zusammenhängenden Kopfsäume
wie auch die breite Kopfspitze und die langen Proboscispapillen
bei A. catenata stellen wahrscheinlich Gattungscharaktere dar.
Der Hals der vollentwickelten Hakenborsten ist deutlich schräg
gestreift.
206 Ivar ARWIDSSON,
Die Gattung Azxiothella = Axiothea MALMGREN ist hier in naher
Übereinstimmung mit Maumeren’s Diagnose und seiner Beschreibung
des Gattungstypus: Azxiothella catenata (MALMGREN) begrenzt worden,
doch ist die bestimmte Anzahl borstentragender und hinterer borsten-
loser Segmente wenigstens bis auf weiteres weggelassen worden;
möglicherweise können künftige Untersuchungen verschiedener Arten
die Berechtigung der Aufnahme auch dieser Angaben in die Diagnose
erweisen.
Die Gattung ist auf Grund der vermeintlichen Anwesenheit eines
schwachen Kragens auf einigen der vordern Borstensegmente!) mit
der Gattung Olymenella vereinigt worden, von welcher sie indessen
wohl unterschieden zu sein scheint; vgl. untenstehende, in diesem
Zusammenhang geeigneterweise mitgeteilten Angaben über die letztere
Gattung.
Der Gattung Aziothella, also entweder dem gen. Ariothea« MALM-
GREN oder dem subgen. Aziothella VERRILL, sind eine Reihe Formen
zugeteilt worden, hauptsächlich aus dem Grunde, weil sie mit
Haarpinsel versehene vordere Haarborsten besitzen, wie sie ja im
übrigen u. a. der Gattung Kuelymene zukommen. Indessen scheint
von diesen Arten außer A. catenata (MALMGREN) nur Olymenella ( Axio-
thella) somersi Vrrrıuu (124, p. 658) hierherzugehören. Aziothea
constrieta CLAPAREDE (37, p. 195)?) = Olymenella (Axiothella) constricta
(Crap.) VerRILL (124, p. 658) und Azxiothea mucosa ANDREWS (98,
p. 294) — Clymenella mucosa (ANDREWS) VERRILL (124, p. 657) sind
außerordentlich unsicher. Zu dieser Gattung gehört schließlich
wahrscheinlich Olymene diadema EHRENBERG (34, p. 637). — Olyme-
nella rubrocineta Jounson (126, p. 418)?), die durch Folgendes aus-
gezeichnet wird: hinterer wulstähnlicher Ring, langer Ventraleirrus,
fehlender Kragen, vordere Drüsenbänder *), zahlreiche wenig um-
1) VERRIGL (124, p. 656) hat derartige Kragen auf dem 3. und
4. Borstensegment von Axiothella catenata nach Untersuchung von Individuen
im Kopenhagener Museum zu finden geglaubt; er hat offenbar einige durch
Zusammenziehung zufällig hervorragende Vorderränder an den resp.
Segmenten beobachtet. Denselben Wert dürfte seine Angabe über Kragen
bei Olymenella (Axiothella) somersi (124) besitzen. — Vgl. im übrigen
Prawillella zonalis (92) 8. 218.
2) Besonders das Hinterende wenig bekannt.
3) 2 von JOHNSoN’s Typusexemplaren haben dem Verf. zur Ver-
fügung gestanden.
4) Der hintere Teil des 8. Borstensegments, wie auch die vordere
Hälfte des nächsten Segments, ist außerdem ziemlich dicht drüsenhaltig.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 207
gewandelte Hakenborsten auf dem 1.—3. Borstensegment (die untern
auf dem 1. Borstensegment besitzen bei einem großen Individuum
schon vollentwickelte Härchen), 2 seitenständige Gruppen von Här-
chen auf den entwickelten Hakenborsten, gehört offenbar Keiner der
Gattungen Aziöothella, Clymenella und Euelymene, vgl. unten, an, so
wie diese hier begrenzt worden sind, dürften aber der Gattung
Clymenella am nächsten kommen; man beachte u. a. die Härchen der
Hakenborsten, die denen bei dieser letztern Gattung gleichen.
Die Gattung Olymenella VERRILL (52, p. 607) = ÜUlymenella (exkl.
Axiothea MaunG.) VERRILL (124, p. 656) scheint sich durch folgende
Charaktere auszuzeichnen (teilweise nach Untersuchung von Indi-
viduen von Olymenella torguata im Reichsmuseum zu Stockholm; siehe
im übrigen 52, 113 und 124). Die Proboscis längsgerieft. Das 4.
Borstensegment besitzt einen vorwärtsgerichteten Kragen, der un-
sefähr von der Mitte des Segments ausgeht (113, p. 115). Hinter den
borstenlosen hintern Segmenten findet sich ein deutlicher wulstähnlicher
Ring. Die Analeirren sind oder können etwas verschieden sein, der
ventrale Cirrus ist nicht am längsten. Analkonus usw. scheinen den
entsprechenden Teilen z. B. bei Kuclymene zu gleichen, doch ist die
Innenseite des Trichters deutlich längsgerieft wie eine Fortsetzung
der Cirren. Die Drüsen auf den vordern Borstensegmenten bilden
vordere Bänder. Die Borstenseemente 1—3 besitzen (verhältnis-
mäßig wenige) schwache Hakenborsten; die Härchen der vollaus-
gebildeten Hakenborsten sind auf den Seiten vom großen Zahn an-
geordnet; die vordern Haarborsten besitzen deutlichen Haarpinsel.
Typus der Gattung ist Olymenella torquata (LEIDY) VERRILL (92,
p. 608) — Arxiothea torguata (Leıvy) Lewis (113, p. 115) = Praxilla
torquata (Leıpy) VERRILL (50, p. 101) —= Clymene torquata Ley (15,
p. 146). Die Art besitzt 18 Borstensegmente (52) und 2 hintere
borstenlose Segmente — den wulstförmigen Ring (52, 113).
Parazxiothea latens WEBSTER (72, p. 125) ist offenbar nach Indi-
viduen beschrieben worden, deren vorderer Teil bis zu einem vordern
Kragensegment gefehlt hat oder nur in Form eines kleinen Zapfens,
der durch Regeneration neugebildet ist, vorhanden gewesen, vgl.
Wesster’s Gattungsdiagnose und die Figuren. WEBSTER gibt an,
daß das 6. Borstensegment das vorderste ist, das nach hinten zu
gelegene Parapodien hat; dieses Segment ist offenbar in Wirklichkeit
das 9, m. a. W., 3 vordere Borstensegmente fehlen und das 4. trägt
einen vorwärtsgerichteten Kragen. Demnach liegt hier offenbar eine
Olymenella-Art vor, und weshalb nicht gerade C. torguata, mit welcher
208 Ivar ARrwıDssox,
die P. latens-Individuen zusammen gefangen worden sind? C. torguata
hat 18 und P. latens soll — nach der betreffenden Restaurierung —
20 Borstensegmente besitzen. Doch machen bei beiden die borsten-
tragenden und die hintern borstenlosen Segmente zusammen 20 aus
(oder 21, wenn der hintere Wulst mitgerechnet wird, wie auch in
den resp. Beschreibungen), weshalb es nicht so unwahrscheinlich ist,
daß wirklich verstümmelte Individuen von ©. torguata WEBSTER’S
Material bildeten, wobei allerdings vorausgesetzt wird, daß WEBSTER
z. B. die Parapodienreste der 2 hintern borstenlosen Segmente miß-
gedeutet und in seiner Beschreibung wie auch in Fig. 64 ihnen
Borsten gegeben hat. Fig. 66 zeigt übrigens, daß die ausgebildeten
Hakenborsten, u. a. hinsichtlich der Härchen, denen bei Olymenella
torquata gleichen. Jedenfalls ist offenbar die Gattung Paraxiothea
(72, p. 125) (nach der Restaurierung) identisch mit Olymenella.
Ulymenella elongata (WEBSTER) VERRILL (124, p. 657) — Praxilla
elongata WEBSTER (72, p. 124) gehört möglicherweise zur Gattung
CUlymenella oder steht ihr nahe; die Härchen der ausgebildeten
Hakenborsten sind wahrscheinlich gleich denen bei Ulymenella torquata,
vgl. Fig. 59 (72). Prazxilla elongata WEBSTER var. benedicti WEBSTER
(72, p. 125) ist offenbar nach Individuen der Hauptart aufgestellt, die
nicht völlig regenerierte Vorder- und Hinterteile besitzen; vgl. S. 124.
Olymenella elongata MoorE (104, p. 51) gehört wahrscheinlich zu
dieser Gattung; die Härchen der Hakenborsten sind auf beiden Seiten
vom großen Zahn angeordnet; außerdem ist es wahrscheinlich, daß das
Hinterende des Typusexemplars vom Hinterrand des vordersten (ein-
zigen?) der hintern borstenlosen Segmente an nach einer frühern Ver-
stümmelung nicht völlig regeneriert ist. — Sollten diese und die
vorhergehende Art der Gattung angehören, so müßte offenbar
Olymenella elongata MooRE einen neuen Artnamen erhalten.
Olymene producta Lewwıs (113, p. 111) — KEucelymene (Macro-
clymene) producta (Lewis) Verkıun (124, p. 655)') steht möglicher-
weise Olymenella nahe, genauer zwischen dieser Gattung und Aziothella.
Indessen dürfte ihr Hinterende, besonders mit Rücksicht auf das
mögliche Vorhandensein eines hintern Wulsts und eines längern
Ventraleirrus (hinsichtlich des letztern spricht die Beschreibung von
großer Ähnlichkeit mit CO. torguata, fig. 6 dagegen läßt möglicher-
weise einen längern Ventraleirrus zu) erneuter Untersuchung be-
dürfen.
1) Hier auch irrtümlich elongata genannt.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 209
Es mag zum Schluß angebracht sein, hier durch ein kurzes
Schema die gegenseitige Stellung und die wesentlichsten Unter-
scheidungsmerkmale der besprochenen Gattungen zu veranschau-
lichen.
I. Hautdrüsen nicht in Bändern; hinterer wulstförmiger Ring fehlt:
A:iothella, langer Ventraleirrus (ausgezogene Proboscispapillen).
1I. Hautdrüsen in Bändern; hinterer wulstförmiger Ring vorhanden.
Kragensegment vorhanden; kein langer Ventraleirrus: Olymenella.
Kragenseement fehlt; langer Ventralcirrus.
Mehrere, wenig umgewandelte Hakenborsten auf dem 1. bis
3. Borstensegment: Nov. gen.(?) (mit Olymenella rubrocincta).
Wenige, mehr oder weniger grobe Hakenborsten auf dem
1.—3. Borstensegment: Zuelymene.
Axiothella catenata (MALMGREN).
(Taf. 5, Fig. 166-170; Taf. 9, Fig. 308—311.)
Axiothea catenata MALMGREN (27, p. 190; 31, p. 209, fig. 59).
Olymene catenata (MALMGREN) LEVINSEN (81, p. 143).
Olymenella (Axiothella) catenata (MALMGREN) VERRILL (124, p. 657).
Die vordere Spitze desKopfs breit. Die Kopfsäume
nach hinten zu nicht geschieden, hier einen gerade
verlaufenden Rand bildend. Ocellen fehlen. Pro-
boseispapillen hauptsächlich mit ausgezogener Spitze.
15 borstentragende und 4hintere borstenlose Segmente.
Analcirren teils lang und schmal, teils kurz und rund;
die letztern wachsen zum großen Teil während des
Wachstums aus Nephridien im 6.—9. Borstensegment.
Die Borstensegmente 2-3 sind mehr oder weniger
vollständig drüsenhaltig bis nahe an den Hinterrand.
Die ziemlich schwach reduzierten Hakenborsten der
Borstensegmente 1—3 entbehren der Härchen; Zähne
4—5. Die ausgebildeten Hakenborsten mit 6(—7) Zähnen.
Färbung: unbekannt.
Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs ist
ziemlich breit, aber wenig hervorstehend (Fig. 169). Die Säume
sind vor den Seiteneinschnitten ziemlich breit, doch ist ihre größte
Breite nirgends gleich dem Abstand zwischen den hintern Enden
der Nuchalorgane. Nach den Seiteneinschnitten zu nimmt dieser
14
210 Ivar ARWIDSsoN,
Teil der Säume etwas ab. Hinter denselben sind die Säume be-
deutend niedriger und, mit Ausnahme eines kurzen Absatzes ganz
vorn, ungefähr von derselben Höhe; ein hinterer medianer Einschnitt
fehlt also. Die Säume, vor allem ihre hintere Partie, sind verhältnis-
mäßig dick; der Rand ist an einer Reihe größerer Individuen hier
und da seicht und unregelmäßig eingeschnitten, offenbar eine Folge
der Konservierung. Die Nuchalorgane reichen nicht bis zu den
Seiteneinschnitten in den Säumen. Ihre vordere Grenze oder ihr
Abschluß ist an stark zusammengezogenen Individuen (Fig. 169)
schwer zu sehen; während gleichzeitig die Organe hier nach vorn
zu sich nähern, scheinen sie hier in einer schmalen und seichten
Rinne fortzugehen, die indessen auch bei andern Arten (u. a. sehr
deutlich bei Olymenella rubrocincta) an zusammengezogenen Individuen
wahrgenommen werden kann. Einige kleinere, nicht zusammengezogene
Individuen von A. catenata zeigen, daß die Nuchalorgane in ihrer
normalen Lage ungefähr gleichlaufend sind, ganz vorn jedoch etwas
ausgebogen und in der Mitte vielleicht etwas in leichtem Bogen
einander genähert. — Ocellen fehlen.
Die Proboscispapillen im äußern Kranz sind ziemlich klein, bei
einem Individuum ungefähr 26 Stück ; nach innen von dieser kommen
dann 1—2 Kränze deutlich größerer Papillen, sodann 2—3 Kränze
an Größe abnehmender Papillen, die innersten auf der Vorderseite
besonders klein und nicht ausgezogen (Fig. 166). Im übrigen sind die
Papillen mehr oder weniger stark ausgezogen mit der Spitze nach der
Basis der Proboscis hin, am deutlichsten an den größten Papillen.
Die Partie vor dem 1. Borstensesment und der vordere, stark
drüsenhaltige Teil dieses Segments, besonders auf der Rückenseite,
sind deutlich gefurcht (Fig. 167). Der vordere Rand wenigstens des
1. Borstensegments ist vor den Parapodien deutlich nach vorn zu
winklig gebogen. Die Parapodien des 8. Borstensegments sitzen an
oder etwas hinter der Mitte des (wohlausgestreckten) Segments.
18 Borstensegmente sind vorhanden; beobachtet an einem ganzen
Individuum aus der Treuren-Bay und einem vor den hintersten
Borstensegmenten zerfallenen, aber offenbar vollständigen Individuum
aus der Kings-Bay. Die 2 hintersten Borstensegmente nehmen
ziemlich bedeutend an Länge ab, und hinter diesen kommen dann
4 in der Regel borstenlose '), nach hinten zu schnell abnehmende
1) Ein Individuum von 65° 2’ n. Br., 171° w. L. besitzt Haarborsten
auf der rechten Seite des vordersten, normalerweise borstenlosen Segments.
Skandinavische und arktische Maldaniden. >11
Segmente (Fig. 170). Sie besitzen deutliche Parapodienrudimente,
die nach hinten zu immer niedriger sitzen, um auf dem 4. Segment
nur unbedeutend vom Bauchmark entfernt zu sein. Die hintersten
Segmentgrenzen sind wenigstens an dem vorliegenden Material un-
deutlich.
Es folgt dann die besonders in schlaffem Zustande deutlich nach
hinten zu ziemlich erweiterte, glatte, feste und etwas glänzende,
becherförmige Partie, die nach hinten zu die Analeirren trägt.
Innen vor diesen findet sich eine nach vorn gehende, mehr oder
weniger trichterförmige Vertiefung (Fig. 168), in deren Mitte der
wenigstens an vorliegendem Material ziemlich niedrige und an der
Basis ziemlich schwach begrenzte Analkonus sich erhebt. Der Anal-
zapfen ist ziemlich groß und deutlich; außerdem zeigt ein besser
erhaltenes Individuum auf den herumstehenden Analrunzeln kleine
hervorstehende Papillen, die etwas an die bei Aeteroclymene robusta
(Fig. 174) erinnern. Eine deutlich abgegrenzte Bauchmarkpartie
auf der Innenseite des Trichters ist nicht beobachtet worden.
Der schmale Ventraleirrus ist mindestens ebenso lang wie die
becherförmige Partie vor den Cirren. Die übrigen kürzern Cirren
sehen ziemlich verschieden bei verschiedenen Individuen aus, in
deutlichem Zusammenhang mit der Anzahl der Cirren, die übrigens
ziemlich regelmäßig mit dem Wachstum zunimmt. Die längern
dieser Cirren sind ungefähr von demselben Aussehen wie der Ventral-
eirrus, aber etwas kürzer und ein Teil übrigens an Länge wechselnd.
die übrigen sind kurz und rund stumpf.
1 Individuum aus der Recherche-Bay mit 20 Cirren (Fig. 168)
besitzt 9 lange (den ventralen eingerechnet); die übrigen Cirren sind
kurz, doch etwas varlierend und so gestellt, dab sich 1 in jedem der
7 Zwischenräume zwischen den längern und 2 in jedem der übrigen
Zwischenräume, d. h. hier des 2. und 3. linken, vom Ventraleirrus
aus gerechnet, finden. Aus dem Discofjord sind u. a. folgende
3 Individuen untersucht worden. 1 Individuum mit 21 Cirren hat
9 lange Cirren; die übrigen sind kurz und mit Ausnahme der
Zwischenräume nächst dem Ventraleirrus und des 4. rechten, welche
Zwischenräume 2 kurze Cirren haben, einzeln gestellt. Ein anderes
Individuum hat 26 Cirren, wobei lange und kurze völlig gleichmäßig
abwechseln. Ein drittes Individuum hat 28 mehr oder weniger lange
und 6 kurze, runde Cirren; von den letztern sind einige sehr klein.
Bei einem Individuum mit 28 Cirren, aus der Recherche-Bay, sind
folgende 9 Cirren, nach rechts hin vom Ventraleirrus (als Nr. 1)
14*
212 Ivar ARWwIDSssoN,
aus gerechnet, sehr kurz: 2, 4, 8, 9, 16, 20, 22, 23 und 25; von
diesen ist z. B. der 16. sehr klein und sitzt dicht neben dem nächsten,
langen Cirrus. Von den langen Cirren weist ein Teil weniger be-
deutende Länge auf, so z. B. der 6. (zusammengewachsen an der
Basis mit dem 5.), der 11.—15. und besonders der 28. Cirrus (also
neben dem Ventraleirrus). Ein Individuum von Ikaniut hat 25 mehr
oder weniger lange Cirren und nur 2 kurze Cirren, die letztern je
auf einer Seite vom Ventralcirrus gelegen. In den meisten Fällen
scheinen übrigens diese Cirren neben dem Ventraleirrus kurz zu sein,
doch sind Individuen beobachtet worden, bei denen der eine oder
beide gestreckt und ziemlich lang gewesen sind. — Außer einem
oben erwähnten Fall sind doppelte oder nicht völlig geschiedene,
lange Cirren an 2 Individuen beobachtet worden, bei dem einen sind
sie ein bedeutendes Stück von der Basis aus vereinigt, bei dem
andern nur an der Basis. In diesen beiden Fällen sind diese Cirren
von ungefähr derselben Länge.
Eine Zusammenstellung der untersuchten Individuen (vg]. unten)
zeigt, dab die Anzahl der kurzen Cirren, die anfangs ziemlich regel-
mäßig mit den längern abzuwechseln scheinen, ziemlich regelmäßig
in dem Maße abnimmt, wie die Anzahl der Cirren im ganzen zu-
nimmt; offenbar beruht dies darauf, daß die Mehrzahl der kurzen
Cirren allmählich auswächst.
Anzahl Analcirren davon lange
20 9
21 1)
26 19
27 29
28 19
34 28
Die Borstensegmente 6—9 besitzen Nephridien.
Hautdrüsen. Die Innenseite der Kopfsäume hat ziemlich
schwache, die Kopfscheibe selbst mit Ausnahme der Partie zwischen
den Nuchalorganen ziemlich starke Drüsen (Fig. 169). Bei kleinern
Individuen sind diese Drüsen bedeutend schwächer, ja bei sehr
kleinen scheinen sie, mit Ausnahme der Partien dicht außen vor
den Nuchalorganen, nicht nennenswert entwickelt zu sein. (Die
folgenden Angaben nach einem großen Individuum (Fig. 167)).
Die Außenseite der Säume, mit Ausnahme ihres äußersten Rands,
Skandinavische und arktische Maldaniden 913
ıst wie auch das in Felder eingeteilte Gebiet dahinter sehr gleich-
mäßig drüsenhaltig. Das 1. Borstensegment hat bis zu einem guten
Stück hinter die Parapodien ungefähr dasselbe Aussehen, die
stärksten Drüsen finden sich jedoch vor den Parapodien. Hinein
in den hintern drüsenarmen Teil, der sich übrigens auf der Unter-
seite keilfürmig nach vorn bis nahe an den Vorderrand des Segments
erstreckt, ragen drüsenhaltige Zungen von den Parapodien aus nahe
dem Bauchmark und eine drüsenärmere in der Mittellinie des Rückens.
Das Bauchmark ist in keiner Weise auf diesem Segment markiert.
Das 2. Borstensegment besitzt ganz vorn einen schmalen drüsen-
freien Rand und dahinter ein Band von sehr starken Drüsen, die
auch, in Form einer schmalen, mehr oder weniger deutlichen Brücke,
über das Bauchmark hinausreichen. Die übrigen Teile, mit Aus-
nahme der hintersten Partie und des Bauchmarks, sind ziemlich
stark drüsenhaltig. Das 3. Borstensesment ähnelt dem vorher-
gehenden Segment, ist aber noch gleichmäßiger drüsenhaltig; ein
schmaler, deutlicher, abgesetzter drüsenfreier hinterer Rand ist vor-
handen. Das Bauchmark ist nicht drüsenfrei. Das 4. und die fol-
genden Borstensegmente bis zum vordern Teil des 8. sind gleich-
mäßig drüsenhaltig; doch besitzt noch wenigstens das erstgenannte
Segment ein vorderes Band von stärkern Drüsen. Die mehr oder
weniger drüsenfreien Vorder- und Hinterränder der Segmente nehmen
allmählich nach hinten zu ab, so dab die Grenzen zwischen dem
6. und 7. und das 7. und 8. Borstensegment kaum noch oder über-
haupt nicht durch solche ausgezeichnet sind. Auf dem 8. Borsten-
segment erstreckt sich das Drüsenband, das nach hinten zu ziemlich
jäh endet, am weitesten nach hinten auf der Rückenseite; hier
reichen die Drüsen ungefähr bis zu den Parapodien, doch findet sich
in der Mittellinie eine deutliche nach vorn gehende Ausbuchtung
der hintern, mehr drüsenarmen Partie. Auf den Seiten und unten
reichen die Drüsen nicht bis an die Parapodien heran. Das Segment
im übrigen ist mit schwachen, zerstreuten Drüsen versehen. Die
folgenden Borstensegmente sind noch etwas schwächer drüsenhaltig;
gleich oberhalb der Haarborsten finden sich etwas dichter stehende
Drüsen, besonders nach hinten zu, wo wenigstens die borstenlosen
Segmente deutliche Drüsenbänder zwischen den Parapodien auf der
Rückenseite haben (Fig. 170), und auch etwas nach dem Bauchmark
zu, das im hintern Teil des Körpers etwas durch Drüsen aus-
gezeichnet wird (wie auch auf dem hintern Teil des 8. Borsten-
segments). Der hinter dem letzten borstenlosen Segment gelegene
214 IvAr ARWIDSSON,
Teil ist ziemlich stark drüsenhaltig, nach hinten zu jedoch ab-
nehmend; der Hinterrand selbst ist frei, und die kleinen Drüsen-
felder, die sich auf der Außenseite der Analcirren finden, stehen
gar nicht oder kaum in Zusammenhang mit den davor liegenden
Drüsen. Das Bauchmark ist hier ziemlich frei von Drüsen. Die
Innenseite der Analcirren ist drüsenhaltig, aber schwach, besonders
gegen die Spitzen hin (Fig. 168). Die Innenseite des Trichters und
der Analkonus entbehren der Drüsen.
Borsten. Die 3 vordersten Borstensesmente besitzen ziemlich
entwickelte Hakenborsten mit ziemlich spitzem, großem Zahn;
Härchen fehlen indessen (Fig. 308). Anzahl der Zähne: 4—5. 3 ver-
schiedene große Individuen von 65° 2‘ n. Br., 171° w. L. besitzen
resp. 3, 5. 5; 11 (schwache) !), 9, 11 und 12, 16, 18 Borsten auf diesen
Segmenten; siehe außerdem untenstehende Serie!
Die Borstensegmente 4 und 5 besitzen zum Teil nicht völlig
entwickelte Hakenborsten, indem bei den obern Borsten der untere
Zahn ziemlich stumpf ist und Härchen bei ihnen fehlen; dies
letztere gilt bei einem Individuum (vgl. die Serie!) für die obern 10,
resp. 8 von 20 und 20 vorhandenen Borsten. Bei den übrigen
Borsten nehmen die Härchen allmählich zu, und auf den untersten
Borsten sind sie völlig entwickelt. Die Hakenborsten der folgenden
Segmente sind vollentwickelt (Fig. 309) (der große Zahn verhältnis-
mäbig stumpf) und ausgezeichnet durch eine gerade untere Kontur
und etwas innen vor der Basis des großen Zahns befestigte Härchen,
die unter demselben Zahn zusammenstehen. Anzahl der Zähne:
5—61=°?, (5—)6(—7)101°%. Die Anzahl der Hakenborsten an einem
groben Individuum aus der Kings-Bay (wenigstens ist es wahrschein-
lich, daß das untersuchte Vorderteil bis zum 9. Borstensegment inkl.
und das Hinterteil mit 9 Borstensegmenten zusammengehören) be-
tragt resp.'9,.13,'15, 20, 20, 21, 21,27, 31,35, 39, 37, 34,34, 35
37°), 37, 34. Die 5 hintern Borstensegmente eines groben Indi-
viduums aus dem Discofjord besitzen resp. 34, 31, 27, 26, 25 Haken-
borsten.
1) Offenbar ausgewachsen während einer Regeneration; vgl. nächste
Anm.
2) Die Borsten der 3 letzten Borstensegmente, besonders die obern,
sind sehr schwach und entbehren fast vollständig der Härchen; sie sind
vermutlich während einer Regeneration dieses Teils ausgewachsen, daher
schwach und offenbar etwas zahlreicher als normalerweise, d. h. die obern
sind nicht in gewöhnlicher Folge abgefallen.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 215
Die vordern Haarborsten besitzen schmale, wenig verschiedene
Säume (der größte Unterschied ungefähr auf dem 3. Borstensegment);
die Spitzen, die nicht besonders lang sind, besitzen wenigstens vom
2.—3. Borstensegment an einen deutlichen Haarpinsel (Fig. 310),
der nach hinten zu etwas stärker wird.
Die hintern Haarborsten, zu deren Studium das vorliegende
Material sich wenig eignet, da die Mehrzahl dieser Borsten ab-
gebrochen oder auf andere Weise beschädigt ist, scheinen (Fig. 311)
durch schmale, wenig verschiedene Säume ausgezeichnet zu sein.
Auf dem 14.—18. Börstensegment ist der größte Unterschied zwischen
den Säumen beobachtet worden. Die Spitzen sind ziemlich kurz.
Größe. Eins der größten beobachteten Individuen — aus der
Kings-Bay — mißt in der Länge ungefähr 105 mm bei einer größten
Dicke (am 9. Borstensegment) von 6 mm.
Geschlechtsreife. 1 2 aus der Recherche-Bay, 29./6. 1898,
besitzt hauptsächlich kleine Eier, die größten 0,5 x 0,336 mm.
Röhre. Eine Röhre aus der Treuren-Bay ist aus Sand und
Schlamm zusammengesetzt; die Wand 1 mm dick. Eine Röhre von
Hakluyts Headland ist aus hellem Sand, etwas Schlamm und Algen-
resten gebaut; Dicke der Wand 1,2 mm.
Fundnotizen. Sämtliche Individuen sind Eigentum des
Reichsmuseums zu Stockholm.
65° 2’ n. Br., 171° w. L., Bering-Straße, Sandschlamm.
67° 7 n. Br., 173° 24° w. L., Winterhafen der Vega, 16—18m.
West-Spitzbergen, Shoalpoint, 80° 9' n. Br., 17° 40° ö. L., 55 m.
West-Spitzbergen, Treuren-Bay.
West-Spitzbergen, Hakluyts Headland, 55 m.
West-Spitzbergen, Kings-Bay, Schlamm, Steine, 9—15 m.
West-Spitzbergen, Recherche-Bay, 77° 30‘ n. Br., 14° 36‘ ö. L.,
schwarzgrauer Schlamm, Sand, Steinchen, 30—40 m.
West-Grönland, Discofjord, Mellanfjorden, Sandschlamm, 35 bis
180 m. 5 Indiv.
West-Grönland, Ikaniut, 27—55 m.
Ältere Fundangaben.
Folgende Angaben sind offenbar zuverlässig:
Bering-Strabße (97, p. 2).
Westlich von der Bering-Straße (80, p. 411); vgl. oben!
Weißes Meer (85, p. 56).
Spitzbergen (27, p. 191; 96, p. 132).
West-Grönland (129, p. 275; 64, p. 219; 68, p. 507; 27, p. 191).
216 Ivar Arwıossox,
Grönland (81, p. 303).
Die Angaben Casco Bay (57, p. 351) und Gegend von St. George’s
Banks (65, p. 16) als Fundorte für diese ganz sicher rein arktische
Art an der Ostküste von Nordamerika erscheinen zweifelhaft, be-
sonders der letztere, der auch von den betreffenden Verf. als un-
sicher bezeichnet wird.
BıpenkaP (105, p. 113) gibt die Art vom Tromsöer Amt im
nördlichen Norwegen an, wo sie von SPARRE-SCHNEIDER gefangen
worden ist; in dem Material, das Verf. aus dem Tromsöer Museum
geliehen erhalten, ist indessen die Art nicht vertreten.
Die Angaben über folgende Fundorte sind ganz sicher unrichtig:
Westliches Norwegen (95, p. 8; 111, p. 11).
Skagerrak (61, p. 160); Kattegatt (103, p. 345).
Schottland (93, p. 679"); 99, p. 155: die beiden Bestimmungen
offenbar unrichtig!).
Shetland (35, p. 251; 39, p. 420 (offenbar unrichtig!); 40, p. 338;
108, p. 409).
GEMMILL's Annahme (125a, p. 361), dab die Angabe über das
Vorkommen von Olymene lumbricalis Aup. et Epw. (26, p. 345) sich
auf A. catenata bezöge, scheint grundlos zu sein.
Regeneration. Kings-Bay: 1 Individuum: 3 hintere Borsten-
segmente; Recherche-Bay: 1 Individuum: 1 vorderes Borstensegment.
Gattung Euclymene VERRILL.
Olymene SAVIGNY (4, p. 92), non OKEN 1815.
BPucelymene VERRILL (124, p. 654).
Euelymene VERRILL subgen. Euclymene VERRILL (124, p. 655).
Die Nuchalorgane ziemlich lang. Deutliche Kopf-
säume Die Proboscis mit niedrigen Papillen. Seg-
mente mit Kragen fehlen. Die Parapodien des 8. Borsten-
segments etwas hinter der Mitte des Segments. Deut-
liche hintere borstenlose Segmente sind vorhanden
und hinter diesen ein wulstförmiger Ring und ganz
hinten eine becherförmige Partie Der Ventralecirrus
am längsten, die übrigenCirren wechselnd. DerAnal-
konus, dessen Analzapfen deutlich ist, liegt auf dem
Boden einer trichterähnlichen Einsenkung. Kopf-
1) Vgl. S. 220.
Skandinavische und arktische Maldaniden. za
f
scheibe mit deutlichen Drüsen. Die vordern Segmente
mit deutlichen Drüsenbändern. Die ziemlich groben
Hakenborsten des 1.—5. Borstensegments sind mehr
oder weniger stark umgewandelt, entbehren der Här-
chen und sind in der Regelin Einzahl vorhanden; der
Hals der vollentwickelten Hakenborsten nach innen
zu deutlich abgesetzt; die Härchen zusammenstehend
unter dem großen Zahn. Die vordern Haarborsten mit
schwachen Säumen und deutlich geschiedenem Haar-
pinsel. Die hintern Haarborsten besitzen ziemlich
schmale Säume und glatte Spitzen. Röhren frei und
serade, ziemlich dünn.
Der Hals der entwickelten Hakenborsten ist deutlich schräge
gestreift. — Möglicherweise sind die Kopfsäume nach hinten zu bei
sämtlichen Arten in der Mitte mehr oder weniger eingeschnitten;
indessen dürften gerade die hintern Teile der Säume bedeutende
Verschiedenheiten bei den Arten aufzuweisen haben, die in dieser
Gattung vereinigt sind und die wahrscheinlich in der einen oder
andern Weise auf verschiedene Gruppen zu verteilen sein werden;
vgl. unter Kuclymene droebachiensis !
VeErrIEL (124, p. 655) teilt die Gattung Kuclymene in 3 Unter-
gattungen: Kuclymene, Praxillella und Macroclymene, wovon Prazillella
eine eigene Gattung bildet, vgl. diese, und Macroclymene durch eine
Art Olymene producta, vgl. diese, repräsentiert wird, die nicht un-
wahrscheinlich in die Nähe der Gattung Ciymenella gehört. Bleibt
dann nur die erstgenannte Untergattung übrig, die also, wenigstens
bis auf weiteres, eingezogen werden kann.
Zu der Gattung Euelymene oder in die Nähe derselben zu stellen
sind außer der unten behandelten #. droebachiensis vermutlich fol-
gende Arten, wovon jedoch ein Teil so unvollständig bekannt ist,
dab nur das Vorhandensein vereinzelter, mehr oder weniger um-
gewandelter Hakenborsten (oft als Stacheln oder dgl. dargestellt) auf
dem 15. Borstensegment den Ausschlag hat geben müssen.
Olymene amphistoma SAVIGNY (4, p. 93); vgl. 33, p. 54.
Olymene uranthus SavıGnY (4, p. 93); vgl. 42, p. 319.
Euelymene (Euclymene) palermitana (GRUBE) VERRILL (124, p. 655)
— (lymene palermitana GRUBE (6, p. 66); vgl. 120, p. 10.
j; |
218 Ivar Arwınsson,
Eucelymene (Prawillella) lumbricoides (Aup. et Epw.!)) VERRILL
(124, p. 655) — (lymene lumbricoides (Aup. et Epw.) QUATREFAGES
(28, p. 326) = Ulymene lumbricalis Aupovın et Epwarps (8, tab. 22).
Vgl. 38, p. 109; 42, p. 318; 106, p. 136 (zu beachten die Hakenborsten).
Euclymene (Euclymene) oerstedii (Cuar.) VERRILL (124, p. 655) =
Olymene oerstedii CLAPAREDE (24, p. 28); vgl. Samt-JoserH (106,
p. 137), nach dessen Vermutung übrigens die folgende Art identisch
mit dieser ist.
Euelymene (Euelymene) digitata (GRUBE) VERRILL (124, p. 655) —=
Olymene digitata GruBE (25, p. 54); offenbar Euelymene droebachiensis
nahestehend.
Olymene zostericola (JUATREFAGES (28, p. 237).
Olymene grossa BAıRD (47, p. 95); nach 125, p. 190. Vel. 84, p. 397.
Enuelymene (Euclymene) zonalıs (VERRILL) VERRILL (124, p. 655)
— Praxillella zonalis (VERRILL) VERRILL (77, p. 305) = Praxilla
zonalis VERRILL (56, p. 505). Nach Verrınv's Figuren (56, fig. 2,
tab. 6 und 57, fig. 4, tab. 5) steht die Art offenbar in der Nähe von
Euelymene droebachiensis. Die Art, die WEBSTER u. BENEDICT unter
dem Namen Praxillella zonalis (92, p. 745) aufführen, ist also eine
andere, vorausgesetzt jedoch, daß ihre Angabe betrefts eines vordern
Kragens auf dem 4. Borstensegment richtig ist.
Olymene brachysoma ORLANDI (120, p. 14); ziemlich unsicher, ab-
weichende Hakenborsten; langer Ventraleirrus?
Olymene claparedei OruanDı (120, p. 17).
Eucelymene coronata VERRILL (124, p. 655).
Olymenella insecta EHLERS (135, p. 54).”)
Euclymene droebachiensis (M. SARs).
(Taf. 5, Fig. 159—165; Taf. 9, Fig. 312—814; Taf. 10, Fig. 315—317;
Taf. 12, Fig. 368—370.)
(lymene droebachiensis M. SARS (46, p. 412).
Arxiothea droebachiensis (SARS) MALM (55, p. 95, fig. 5).
Die vordere Spitze des Kopfs mittelmäßig. Die
Kopfsäumemitschwachen Seiteneinschnittenundnach
hinten zu in der Mittellinie schwach eingeschnitten.
Ocellen fehlen. Die Papillen der Proboseis in der
Regel 5—6 in jeder Reihe. Das 6. und besonders das
1) Es steht unrichtig GRUBE.
2) Ob fig. 19 sich auf dieselbe Art bezieht wie fig. 18 (tab. 7),
ist ungewißb.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 219
7. Borstensegment ist lang, das letztere etwasvorder
Mitte mit einer segmentengrenzähnlichen Furche oder
einem Einkniff versehen. 20 borstentragende und 3
hintere borstenlose Segmente Analcirren mehr oder
weniger fingerförmig, ziemlich regelmäßig abwech-
selnd. Nephridien im 6.—9. (6.—8.) Borstensegment.
Deutliche vordere Drüsenbänder auf dem 1.—8. Borsten-
segment, besonders stark auf dem 6. und 7. und bis
nahe an den Hinterrand gehend auf dem 3. und 4. Deut-
liche längsgehende Drüsenbänder: auf dem Rücken
vom 8., auf den Seiten und längs den Seiten des Bauch-
marks vom 9. Borstensegment inkl. an, sämtlich nach
hinten zu ziemlich bald verschwindend. Die Haken-
borsten des 1.—3. Borstensegments mit ziemlich langem
Innenteil, izähnig oder, besonders bei kleinern
Individuen, bis 4zähnig. Die ausgebildeten Haken-
borsten mit bis zu 8Zähnen. Die vordern Haarborsten
sind besonders zahlreich auf dem 8.-—l1l. Borsten-
segment; mit Ausnahme einer größern oder geringern
Zahl der hintern Haarborsten auf denselben Segmenten
ist die Basis der Spitzen dieser Borsten mehr oder
weniger verbreitert und hell.
Diese Art steht vermutlich ziemlich abseits von dem Typus der
Gattung, E. amphistoma, E. palermitana und andern. Besonders
kennzeichnend dürfte folgendes sein: der segmentengrenzähnliche
Einkniff des 7. Borstensegments, das Vorhandensein von 3 hintern
borstenlosen Segmenten, der verhältnismäßig lange wulstförmige
Ring, möglicherweise das Vorkommen von Nephridien auf dem
6. Borstensegment (#. palermitana z. B. hat diese Organe auf dem
7.—9. Borstensegment), längsziehende Drüsenbänder vom 8. Borsten-
segment an und schließlich verhältnismäßig schwach umgewandelte
Hakenborsten (mit ziemlich langem Innenteil) auf dem 1.—3. Borsten-
segment. Die längs dem Bauchmark ziehenden Drüsenbänder dürften
sich bei vielen Arten finden, und wenigstens FE. palermitana besitzt
hinter dem 8. Borstensegment einige, teilweise ausgezogene, rücken-
ständige Drüsenflecke.
Die erwähnte Grenze etwas vor der Mitte des 7. Borsten-
segments dürfte möglicherweise auf starker Zusammenziehung be-
sonders starker Ringmuskeln beruhen, die an der innern Grenze
zwischen den Segmenten gelagert sind. Vollständig schlaffe Individuen
220 Ivar ARWIDSSON,
zeigen vielleicht gar keinen Einkniff. — Etwas Ähnliches ist offen-
bar von ÜUNNINGHAM U. RAMAGE (95, p. 679) für eine Art abgebildet
(fie. 42), die sie unrichtig als Aziothea catenata bezeichnen und die,
abgesehen von dem Vorkommen von Ocellen (fig. 42A) und offenbar
(zufällig?) nicht einfachen Hakenborsten auf dem 1.—3. Borsten-
segment (fig. 42), E. droebachiensis nahe zu stehen scheint. Bei
dieser Deutung hinsichtlich der fraglichen Grenze, die ziemlich nahe
den Parapodien des 7. Borstensegments gelegen ist, fehlt indessen
in der Figur die gewöhnliche Segmentgrenze, die offenbar ziemlich
nahe den Parapodien des 8. Borstensegments liegen und dieses
Segment kurz machen muß. Möglicherweise liegt, obwohl dies nicht
wahrscheinlich ist, ein direkter Fehler in der Zeichnung vor.
Färbung. Ein 17 mm langes Individuum von KRödberg,
17./6. 1901, besitzt gelbbraune Punkte — mit einem Stich ins Rot-
oder Schokoladenbraune — auf folgenden Segmenten. Das 3. Borsten-
seement besitzt spärliche Punkte, am zahlreichsten jedoch vor den
Parapodien, wo sie am Vorderrand einen sehr schwachen Ring
bilden. Das nächste Segment besitzt einen deutlichen vordern Ring
und ist hinter den Parapodien ziemlich stark punktiert, besonders
ganz nach hinten zu. Das 5. Borstensegment besitzt vor den Para-
podien sehr wenige Punkte, die hauptsächlich auf den Seiten des
Segments gelegen und nach vorn zu kaum in einem Ring angeordnet
sind. Von dem Gebiet hinter den Parapodien ist die vordere Hälfte
dicht punktiert und am stärksten auf der Unterseite, wo die Punkte
jedoch nicht bis zur Medianlinie reichen, sondern hier zwei, ziemlich
scharf abgesetzte, etwas abgerundete Felder bilden (etwas Ähnliches
findet sich auch auf dem vorhergehenden Segment); der hinterste
Teil ist schwächer punktiert. Das 6. Borstensegment gleicht dem
vorhergehenden, doch sind weniger Punkte auf den Seiten vor den
Parapodien und mehr Punkte hinter diesen vorhanden. Das
7. Borstensegment hat keine Punkte vor und ziemlich schwache
hinter den Parapodien. Das 8. Borstensegment hat zerstreute Punkte
vor den Parapodien.
Ziemlich große Individuen, aus dem Kosterfjord, 20./8. 1901,
ähneln sehr den vorhergehenden, doch besitzen sie etwas zahl-
reichere, rotbraune Punkte, die am stärksten auf dem 4. und 5. Borsten-
seement sind; besonders besitzt das erstere einen starken vordern
Ring, der nach den Parapodien zu abnimmt. Dieses Segment und
besonders das folgende besitzt ein freistehendes Band von Punkten
längs der untern Mittellinie. Das 8. Borstensegment ist vorn sehr
Skandinavische und arktische Maldaniden. 3a
schwach punktiert und besitzt wahrscheinlich Punkte auf den Seiten
unmittelbar hinter den Parapodien.
Äußerer Körperbau. Die Säume des Kopfs sind ziemlich
breit, besonders nach vorn zu; nach hinten zu in der Mittellinie
sind sie schwach, aber deutlich eingeschnitten (Fig. 159). Die Ein-
schnitte auf den Seiten sind schwach und wenigstens an einer Reihe
konservierter Individuen fast verschwunden. Die Nuchalorgane sind
mittelmäßig und reichen nicht völlig bis an die Seiteneinschnitte
der Säume heran. Ocelien fehlen. Die Proboseis besitzt ungefähr
28—30 Reihen niedriger Papillen (Fig. 165); in jeder Reihe stehen
in der Regel 5—6 Papillen, die nach der Basis der Probosecis zu
etwas an Größe abnehmen. Die Reihen sind ziemlich deutlich, ob-
wohl die Papillen hier und da sozusagen geteilt sind, wodurch die
Reihen oft etwas zusammengehen können. Fig. 163 zeigt die innern
Papillen in 2 hintern Reihen mit resp. 5 (6) und 8 Stück, wovon
die letztern (die linken in der Figur) nach der Basis der Proboseis zu
quer geteilt und wenig deutlich sind. An einer zusammengezogenen
Proboseis erscheinen besonders die äußersten Papillen ziemlich hoch,
im Profil gesehen (Fig. 162). Die mittlere, nicht papillentragende
Partie der Proboscis besitzt ungefähr 28 schwache, radiierende
Streifen, die sämtlich durch Drüsen ausgezeichnet sind, welche auf
sewöhnliche Weise von lodgrün gefärbt werden.
Der vordere Rand des 1. Borstensegments ist vor den Para-
podien ziemlich deutlich winklig nach vorn gebogen. Von den
vordern Borstensegmenten sind das 6. und besonders das 7. sehr
lang; das letztere trägt etwas vor der Mitte ') eine deutliche Furche
oder Grenze, am meisten ähnlich den äußern Grenzen zwischen den
Segmenten (Fig. 16la, 165). An einer Reihe von Individuen (kon-
servierten) erscheint diese Grenze indessen nur in Form eines Ein-
kniffs auf der Unterseite.
Hinter dem 8. Borstensegment kommen 12 ziemlich lange, ganz
hinten jedoch etwas abnehmende Borstensegmente (Fig. 161b, 165,
164). 3 hintere borstenlose Segmente sind vorhanden (Fig. 164);
ihre Länge nimmt sehr stark nach hinten zu ab, so daß das hinterste
mehr kurz als breit ist. Die 2 vordern borstenlosen Segmente haben
ziemlich starke Parapodienrudimente. Dahinter kommt dann die
hier recht lange wulstförmige Partie und die hinterste becher-
1) In Fig. 16la ist der hintere Teil teils stark zusammengezogen,
teils etwas zu kurz.
222 Ivar ARWIDSsoN,
föürmige Partie. Der auch völlig ausgestreckt ziemlich kurze
Analkonus mit seinem deutlichen Analzapfen liegt auf dem Boden
der hintern trichterähnlichen Einsenkung; auf dem Analkonus tritt
die Bauchmarkpartie deutlich hervor (Fig. 160).
Von den Analeirren, die schmal und fingerförmig sind, ist der
ventrale ungefähr 2'/;,mal so lang wie der längste der übrigen
(Fig. 160). Diese sind ziemlich wechselnd, jedoch mit einer ge-
wissen Regelmäßigkeit angeordnet. Die Anzahl der besonders kurzen
Cirren scheint während des Wachstums abzunehmen (sie wachsen
m.a. W. aus), trotzdem die Gesamtzahl der Cirren zunimmt; vgl. die
folgende Übersicht! Die hier angeführten Individuen nehmen ziemlich
regelmäßig an Größe zu außer dem 4, das verhältnismäßig klein,
nur 22 mm lang ist; das letzte Individuum ist ansehnlich grob.
Anzahl Cirren davon besonders kurz
1 Indiv. aus dem Kosterfjord 19 6)
1 ” ) ” „ 23 8
1 ” ” ” ” 24 6
li : Trondhjemsfjord 25 4
ger ne Gnlimarıjord 39 ca. 4
In 2 Fällen sind Analcirren gefunden worden, die etwas un-
regelmäßig 2teilig waren.
7 vollständige, hinsichtlich der Segmentanzahl gleiche Individuen
sind untersucht worden, davon 6 aus dem Kosterfjord und 1 aus
dem Trondhjemstjord.
Nephridien sind im 6.—9. Borstensegment vorhanden oder können
auch im 9. fehlen (beobachtet bei 1 Indiy.).
Hautdrüsen. Die Kopfscheibe besitzt schwache Drüsen, die
vor allem zwischen den Nuchalorganen und zu ihren Seiten wie
auch auf der vordern Spitze zusammenstehen (Fig. 159). Auf den
vordern Borstenseementen sind abgesehen von mehr zerstreuten
Drüsen besonders folgende Anhäufungen zu bemerken. Das 1. Borsten-
segment besitzt ein schmales Drüsenband nahe dem Vorderrand
(Fig. 161a); ähnlich auf dem nächsten Segment, jedoch fast schwächer
neben dem Bauchmark. Auf dem 3.—5. Borstensegment ist dieses
Band sehr kräftig und erstreckt sich mit Ausnahme des letzt-
genannten Segments ziemlich weit hinter die Parapodien. Am
stärksten sind die vordern Bänder auf dem 6. und 7., schwächer da-
gegen auf dem 8. Borstensegment. Auf dem 1.—7. Borstensegment
ist der vorderste Rand frei von Drüsen. Die Rückenseite des
Skandinavische und arktische Maldaniden. 293
6. Borstensegments ist hinter den Parapodien etwas drüsenhaltig,
ebenso, und zwar zunehmend, auf dem folgenden Segment (oft viel
stärker als in Fig. 16la), während gleichzeitig diese mehr dicht-
stehenden Drüsen bis herunter gegen das Bauchmark reichen. Auf
dem 8. Borstensegment beginnt ein dorsales Band abgesondert sicht-
bar zu werden (Fig. 16la); es ist am stärksten auf dem nächsten
Segment (Fig. 161b) und nimmt allmählich nach hinten zu ab, um
auf dem 15. Borstensegment durch einige äußerst spärliche Drüsen
repräsentiert zu sein. Der hintere Teil des 8. Borstensegments ist
abgesehen von dem obern Band ziemlich gleichmäßig, obwohl nicht
besonders stark drüsenhaltig. Vom nächsten Segment an tritt ein
deutliches Band längs jeder der beiden Seiten und zwei auf der
Bauchseite längs dem Bauchmark auf (Fig. 165). Die Seitenbänder
sind auf dem 9. Borstenseement ziemlich breit, nehmen aber nach
hinten zu sehr schnell ab, indem sie, übrigens ausschließlich mit
ihrem obern Teil, nur eine Strecke das 11. Borstensegment hinauf
in Form zusammenhängender Drüsen vorhanden sind (Fig. 161b);
mehr zerstreute Drüsen setzen das Band auf diesem und den nächsten
Segmenten fort. Die untern Bänder nehmen gleichfalls nach hinten
zu ab, sind jedoch deutlich noch auf dem 14. Borstensegment, da-
nach nur unbedeutende Spuren.
Grobe Individuen besitzen auf dem 3. hintern borstenlosen Seg-
ment und auf der darauf folgenden wulstförmigen Partie einen
starken Drüsenring rings herum, ebenso ist der hintere Teil der
becherförmigen Partie stark drüsenhaltig, und Drüsen sind noch auf
der Außenseite der Analeirren vorhanden. Die Innenseite der Cirren,
der Analkonus ete. sind schwach drüsenhaltig. Bezüslich kleinerer
Individuen vgl. Fig. 164!
Borsten. Die reduzierten Hakenborsten der Borstensegmente
1—3 haben einen ziemlich langen und groben, etwas gebogenen
Innenteil; an größern Individuen trägt ihr äußerer Teil nur einen
großen, nach hinten zu übrigens in der Regel stärkern und etwas
mehr gebogenen Zahn; vgl. Fig. 515. Bei kleinern Individuen sind
die Borsten durchgehends schwächer und auf dem vordersten oder
bei sehr kleinen Individuen auf allen 3 Segmenten mit mehr als
1 Zahn versehen; Härchen fehlen jedoch. 1 Individuum von Rödberg
z. B. besitzt auf dem 1. Borstensesment eine 4zähnige Hakenborste
(Fig. 312), deren großer Zahn ziemlich stumpf ist. Die Borsten der
2 folgenden Segmente 1zähnig (Fig. 313). — Doppelte Borsten
können manchmal vorkommen, vgl. unten!
294 IvAR ARWIDSSON,
Die vollausgebildeten Hakenborsten beginnen auf dem 4. Borsten-
segment; die Härchen stehen bei ihnen unter dem großen Zahn, und
der Hals ist nach innen zu sowohl auf der Ober- als auf der Unter-
seite abgesetzt (Fig. 314). Ein mittelgroßes Individuum von Röd-
berg besitzt folgende Anzahl Zähne: 6, 6—7°, 7°-°, 7—8°7°?°, Die
Anzahl der Hakenborsten auf den 11 vordern Borstensegmenten
dieses Individuums beträgt 1, 1, 1, 9, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 15. Das
weiter erwähnte große Individuum aus dem Herlöfjord besitzt auf
den Borstensegmenten 1—6 folgende Anzahl von Hakenborsten: 1,
1, 1, 12, 14, 16. Ein 19 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord
besitzt auf den 12 vordern Borstensegmenten resp. 1, 1, 1, 3, 3, 5,
6, 6, 6, 7, 7, 6 und ein anderes 30 mm langes Individuum auf den
8 hintern Borstensegmenten resp. 7, 7, 8, 7, 6, 6, 5, 5 Hakenborsten.
Das oben erwähnte Individuum aus dem Öresund hat auf dem
1.—8. Borstensegment 1, 2, 1, 10, 10, 17, 18, 20 Hakenborsten.
Die vordern Haarborsten besitzen auf den 3 vordersten, besonders
dem 2. Borstensegment ziemlich starke, deutlich verschieden breite
Säume; die Spitze lang (Fig. 368). Nach hinten zu nehmen die Säume
allmählich ab, sind schon auf dem 4. Borstensegment schwach und
dann sehr schwach bis verschwindend. Die Spitze trägt am äußersten
Ende einen feinen, deutlichen und von den Säumen wohl geschiedenen
Haarpinsel (Fig. 315), der jedoch auf dem 3.—4. schwach und auf
dem 1.—2. Borstensegment höchstens schwach angedeutet ist.
Auf dem 8.—11. Borstensegment, und wenigstens bei kleinern
Individuen am stärksten auf dem 9.—11., sind diese vordern Haar-
borsten der Zahl nach wesentlich vermehrt. An mittelgroßen Indi-
viduen aus dem Trondhjemsfjord sind ca. 40 Stück beobachtet worden.
Ein 22 mm langes Individuum aus dem Kosterfjord, 13./8. 1901, be-
sitzt von diesen Borsten auf dem 8. Borstensegment 12—14, auf den
folgenden Segmenten wesentlich mehr. Immer sind mehrere, offenbar
die zuletzt hinzugekommenen, sehr fein und an Länge abnehmend.
Die hintern Haarborsten haben auf den 3 vordersten Borsten-
segmenten ziemlich breite Säume; auf dem 1. Borstensegment sind
die Säume gleich (Fig. 316), oder etwas verschieden, auf den 2 fol-
senden schwach abnehmend. Die Spitze der Borsten ist hier wie
sonst ziemlich lang. Nach hinten zu nehmen die Säume allmählich
ab und werden ungefähr gleich groß (Fig. 370\.
Die Basis der Spitze, also außen vor den Säumen, bildet in der
Regel eine mehr oder weniger breite, nach außen zu wenig schmäler
werdende Partie, leicht erkennbar an ihrer Hellheit und Klarheit.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 225
Auf den vordersten Segmenten ist diese Partie schwach oder nur
angedeutet (Fig. 316), wird aber nach hinten zu, besonders auf dem
12. und den nächstfolgenden Segmenten, wo die Partie etwas breiter
als die besäumte Partie wird, ziemlich bedeutend, nicht zum wenig-
sten an Länge (Fig. 317, 370). Indessen finden sich auf dem (7.)
8.—11. Borstensesment eine geringere oder größere Anzahl Borsten,
die eine gleichmäßig schmäler werdende, nicht besonders helle Spitze
haben. Auf dem 7. Borstensegment ist 1 Borste mit einer Andeutung
hiervon, d. h. nur einseitig verbreitert, beobachtet worden. Auf dem
nächsten Segment sind 1—2 derartige nicht verbreiterte Borsten
gefunden worden, und auf dem folgenden Segment (Fig. 369) sind
sämtliche mit Ausnahme von 1—2 Borsten und auf dem 10. Borsten-
segment die Mehrzahl der Borsten von diesem Typus. Auf dem
nächsten Segment sind 1 bis einige derartige Borsten vorhanden.
Größe. Die 3 größten der untersuchten Individuen stammen
aus dem Herlöfjord, Gullmarfjord und Öresund; das erstgenannte
mißt bis zum 7. Borstensegment inkl. 30 mm bei einer Dicke des
1. Borstensegments von 3 mm; von dem 2. Individuum ist nur das
Hinterende vom 18. Borstensegment inkl. an bekannt und mißt
dieser Teil in der Länge 18 mm bei einer größten Dicke von 2 mm;
das 3. Individuum, das wie das 1. ziemlich zusammengezogen ist,
mißt bis zum 7. Borstensegment inkl. 23 mm. Aus dem Trondhjems-
fjord liegt ein Individuum vor, das bis zum 12. Borstensegment inkl.
39 mm lang ist bei einer größten Dicke von 1,5 mm; ungefähr
ebenso große Individuen sind im Kosterfjord gefunden worden.
Geschlechtsreife. Nur das oben erwähnte große Individuum
aus dem Gullmarfjord, ein $ (wann gefangen ?), besitzt von allen
untersuchten Individuen entwickelte Geschlechtsprodukte. Die
übrigen Individuen sind in der Zeit von Ende Mai bis Ende August
gefangen worden.
Röhre. Die Röhren sind ziemlich dünn; solche aus dem
Kosterfjord, 180 m, bestehen aus graugelbem Schlamm mit zahl-
reichen Foraminiferen und etwas feinen Sandkörnchen. Andere von
Rödberg, 210-270 m, sind vielleicht etwas fester und bestehen
mehr ausschließlich aus feinem, hauptsächlich weißem Sand; der
äußere Durchmesser einer Röhre beträgt 1,1 und der innere ungefähr
0,35 mm.
Fundnotizen. Öresund, südwestlich von der Kna&haksbake,
29 m. 1 Indiv. (LönnBERG; vgl. 118, S. 40).
15
226 Ivar Arwınsson,
Gullmarfjord, zwischen Flatholmen und Tistholmen. 1 Indiv.
(WIREN).
Vzxderöarne (Bohusl&n), 45 m. 1 Indiv. (Gb.M.)
Kosterfjord, östlich von Sneholmarne, ca. 125 m, loser Schlamm,
Felsterrassen. Mehrere Indiv., teilweise etwas größere Indiv. als die
folgenden.
Kosterfjord, östlich von Sneholmarne, ca. 150—200 m, loser
Schlamm. Mehrere Indiv.
Kosterfjord, 210 m. 1 Indiv. (Gb.M.).
Kosterfjord, Styrsö, 35—60 m. 2 kleine Indiv. (R.M.).
Gegend von Bergen, Herlöfjord, Szterstöl. 1 Indiv. (ÖSTERGREN).
Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 210-270 m, Sand-
schlamm. 1 Indiv.
Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 230—280 m. 1 Indiv.
Trondhjemsfjord, Gjetstrand, dicht vor Gjeten, ca. 285 m, Schlamm.
2 Indiv. (Thj.M.).
Trondhjemsfjord, Gjetstrand, ca. 350 m, Schlamm mit etwas
Kies. 1 Indiv. (Thj.M.).
Ältere Fundangaben. Kattegat (55, p. 93; 103, p. 345).
Skagerrak (55, p. 93; 46, p. 412 |105, p. 113]). Nordsee (109,
p- 68).
Regeneration. Kosterfjord: 1 Indiv.: 3 und 1 Indiv.:
4 vordere Borstensegmente; 1 Indiv.: 12 hintere Borstensegmente.
Rödberg: 1 Indiv.: 2 vordere Borstensegmente.
Parasiten. 1 Indiv. von den Vxderöarne besitzt zer-
streute Loxosoma-Individuen nahe den Parapodien der Borstenseg-
mente 14—20 und außerdem 1 Indiv. auf dem 1. hintern borsten-
losen Segment.
Gattung Heteroclymene n. g.
Die Nuchalorgane ziemlich lang. Deutliche Kopf-
säume. Die Proboscis mit niedrigen Papillen. Hinter
dem Mund 2 seitenständige, besonders nach vorn
und oben zu wohlabgesetzte, starke Drüsenfelder.
Segmente mit Kragen fehlen. Die Parapodien des
8. Borstensegments etwas vor der Mitte des Segments.
Deutliche hintere borstenlose Segmente sind vor-
handen; das letzte ist kurz und an dem zusammen-
gezogenen Hinterende ziemlich hervorstehend im
Skandinavische und arktische Maldaniden. 297
Verhältnis zur unmittelbar folgenden becherähnlichen
Partie Der Ventralcirrus am längsten, die übrigen
Cirren verschieden lang. Analzapfen deutlich; die
Analöffnung, in ruhender Lage, nicht hervorstehend
oder eingesenkt. Kopfscheibe mit deutlichen Drüsen.
Die vordern Segmente mit deutlichen Drüsenbändern.
Die Hakenborsten des 1.—3. Borstensegments sind stark
umgewandelt, beinahe stachelähnlich und in der Regel
in der Einzahl vorhanden; der Hals der vollentwickel-
ten Hakenborsten ist nach innen zu deutlich abge-
setzt; die Härchen zusammen unter dem großen Zahn
stehend. Die vordern Haarborsten mit schwachen
Säumen und deutlich geschiedenem Haarpinsel. Die
hintern Haarborsten besitzen eine schmale, fast glatte
Spitze. Röhren frei und gerade, ziemlich dünn.
Der Hals der entwickelten Hakenborsten ist deutlich schräg
gestreift. — Zu dieser Gattung gehört, außer der unten beschriebenen
Art, nicht unwahrscheinlich Prazxilla köllikeri M’Intosn (84, p. 402),
besonders aus dem Grunde, weil wahrscheinlich vordere seiten-
ständige Drüsenfelder (Fig. 6, tab. 46) vorhanden sind.
Heteroclymene robusta n. Sp.
(Taf. 5, Fig. 171—178; Taf. 10, Fig. 318—320; Taf. 12, Fig. 371—372.)
Die vordere Spitze des Kopfs ziemlich klein. Die
Kopfsäume mit deutlichen Seiteneinschnitten und
nach hinten zu in der Mittellinie mit einem seichten
Einschnitt. Ocellen fehlen. 19 borstentragende und 5
hintere borstenlose Segmente; von den letztern ist
das 5. und besonders das 4. sehr kurz. Von den Anal-
cirren ist teils eine geringere Anzahl fingerförmig,
teils eine größere Anzahl kurz; innerhalb jeder
Gruppe ziemlich gleichförmig (mit Ausnahme des
Ventralcirrus). Nephridien im 7.—9. Borstensegment.
Deutliche vordere Drüsenbänder auf dem 1.—9. Borsten-
segment, am schwächsten nach vorn zu, auf dem 3. bis
an den Hinterrand und auf dem 4. bis etwas hinter die
Parapodien fortgehend. Auf dem 9 Borstensegment
ist das Drüsenband schwach und auf der Bauch- und
besonders auf der Rückenseite, wo ein freistehendes
15*
228 Ivar ARWIDSSON,
dreieckiges Drüsenfeld vorhandenist, etwas geteilt;
Ansatz zu etwas Ähnlichem auf dem vorhergehenden
Segment. Die stachelähnlichen Hakenborsten des
1.—3. Borstensegments kurz und stark, der äußere Teil
spitz und innen vor der Spitze etwas eingekniffen.
Die ausgebildeten Hakenborsten mit bis zu (3—)9 Zähnen.
Beide Arten von Haarborsten haben lange Spitzen,
wovon die der hintern auf der Mehrzahl der Segmente,
am stärksten ungefähr auf dem 9.—16. Borstensegment,
an der Basis deutlich verbreitert sind.
Färbung. Ein am 18./6. 1901 in der Indals-Bucht, 150 m, ge-
fangenes Individuum zeigt folgende Färbung.
Das 3. Borstensegment ist hinter den Parapodien schwach, nach
hinten jedoch etwas zunehmend rotpunktiert. Das nächste Segment
hat wenige Punkte vor den Parapodien, außer am Vorderrand, wo
ein scharf abgesetztes Band sich findet; hinter den Parapodien
nehmen die Punkte ziemlich plötzlich zu und können ganz hinten
nicht mehr voneinander geschieden wahrgenommen werden. Das
5. Borstensegment hat äußerst wenige Punkte vor den Parapodien,
ist dagegen hinter diesen ganz rot. Die Borstensegmente 6 und 7
ähneln dem 5., das erstere hat aber fast keine und das letztere
überhaupt keine vordern Punkte; auf dem 7. nimmt außerdem die
rote Färbung etwas nach hinten zu ab, indem sie gleichzeitig in
Braungelb übergeht. Das 8. Borstensegment weist keine Punkte
auf. Die rote Färbung ist hell und klar.
An einer Reihe größerer Individuen ist das Hinterende dicht
vor den Cirren und besonders auf den Runzeln rings um den Anus
(Fig. 175) rotbraun gefärbt.
Äußerer Körperbau. Die Kopfscheibe ist im Leben plan
mit ziemlich jäh aufwärtsstehenden Säumen; an konserviertem
Material ist die ganze Scheibe gern eingebuchtet und geht weniger
scharf in die Säume über. Diese sind ziemlich schmal (ihre wirk-
liche Breite tritt an konservierten Individuen fast niemals deutlich
hervor); ihr vorderer Teil nimmt allmählich nach hinten zu. Es
kommt dann der deutliche Seiteneinschnitt (Fig. 171), worauf der
hintere Teil der Säume etwas nach hinten zu abnimmt. In der
Mittellinie findet sich hier ein ziemlich seichter, runder Einschnitt
(Fig. 176). Abgesehen von diesen Einschnitten sind die Säume,
wenigstens an konserviertem Material, in der Regel mit mehr oder
weniger deutlichen und unregelmäßigen Einschnitten versehen, am
Skandinavische und arktische Maldaniden. 2239
stärksten auf dem hintern Teil der Säume. Die vordere Spitze des
Kopfs ist rund und nicht besonders groß (Fig. 177). Die Nuchal-
organe reichen kaum an die Seiteneinschnitte heran. Ocellen fehlen.
Eine völlig ausgestülpte Proboseis ist nicht beobachtet worden;
das für die Untersuchung der Proboseis am besten geeignete Indi-
viduum ist in Fig. 177 wiedergegeben. Hier sind an der zum
Teil und offenbar unregelmäßig eingezogenen Proboscis rings-
herum, besonders aber auf der hintern Seite, schwach erhabene und
untereinander wenig: abgesetzte Papillen zu sehen, die in mehr oder
weniger deutlichen Längsreihen angeordnet sind. Eine Sektion
der fraglichen und einiger anderer Individuen scheint zu zeigen, dab
der vordere papillenbekleidete Teil der Proboseis deutlich kürzer
als der hintere ist; dies kann indessen darauf beruhen, daß der
hintere Teil an einer eingezogenen Proboscis mehr gestreckt liegt als
der vordere, m. a. W. es ist ziemlich wahrscheinlich, daß auch hier
eine (in ausgestülptem Zustand) ziemlich regelmäßige Proboscis vor-
handen ist. Die mittlere, helle Blase in Fig. 177 besteht aus dem
hintern Teil des stark erweiterten Eingangs zum Oesophagus; ein
deutlicher Drüsenstreifen zeichnet den Übergang von der Oberfläche
der Proboscis zu dem nach innen zu folgenden Teil des Ernährungs-
kanals aus.
Die Partie vor dem 1. Borstensegment wird vor allem durch
2 starke, an zusammengezogenen Individuen etwas kissenförmige
Drüsenfelder ausgezeichnet; sie liegen hinter dem Munde und er-
strecken sich von der Bauchseite, wo sie deutlich geschieden sind
(Fig. 177), nach den Seiten hinauf (Fig. 171) so weit, dab sie von der
Rückenseite aus gesehen werden können (Fig. 176). Nach oben und
vorn scheinen sie besonders gut begrenzt durch eine rinnenförmige
Vertiefung, von der auf jeder Seite eine seichtere Vertiefung nach dem
(normalen) Seiteneinschnitt der Kopfsäume zu ausgeht. Die Rücken-
seite der Partie dicht vor dem 1. Borstensegment, wie auch besonders
der vordere Teil dieses Segments, auch etwas unter den Parapodien, ist
ziemlich grob längsgefurcht (Fig. 176). Das 1. Borstensegment ist
etwas kürzer als das folgende; das 4. Borstensegment ist das kürzeste,
und vom folgenden an nehmen die nächsten Segmente ziemlich stark
zu. Die Parapodien des 8. Borstensegments sind etwas vor der Mitte
belegen. Das 9. Borstensegment ist nicht besonders lang, dann
nimmt die Länge der Segmente bedeutend zu; vgl. unter Größe.
Diese langen hintern Borstensegmente scheinen sich leicht voneinander
zu trennen, weshalb es außerordentlich schwer ist, vollständige In-
230 Ivar Arwıpsson,
dividuen zu erhalten; so ist auch nur ein solches erhalten worden:
es besitzt 19 Borstensegmente.
Zu hinterst kommen dann 5 borstenlose Segmente (ohne Aus-
nahme an zahlreichen Individuen beobachtet); die 3 vordersten sind
ziemlich groß, jedoch an Länge abnehmend (Fig. 173); das 3. wie
auch das 4. hat eine schwach hervortretende hintere Grenze. Das
letztere ist sehr kurz, doch als solches deutlich, weil es, in Über-
einstimmung mit den übrigen dieser Seemente, Parapodienrudimente
trägt. Diese sind sehr deutlich auf den 3 ersten Segmenten, werden
dann bedeutend schwächer, doch bleibt u. a. eine deutliche Unter-
brechung in den ringsherum angeordneten, hintern Drüsen der
2 hintern Segmente bestehen; die Parapodienrudimente nähern sich
nach hinten hin immer mehr der Bauchseite. Das 5. borstenlose
Segment ist etwas stärker als das 4., und sein hinterer Teil bildet
an zusammengezogenen Hinterenden (Fig. 173) eine von dem fol-
genden, becherförmigen Teil deutlich abgesetzte und etwas wulst-
förmige Partie. Der becherförmige Teil ist nicht besonders lang,
oft stark eingebuchtet und im übrigen fest und deutlich glänzend.
Von den Analeirren ist der ventrale am längsten; in schlaffem
Zustand beträgt seine Länge mehr als die Hälfte des Durchmessers
des Hinterendes, in zusammengezogenem nur ungefähr ein Drittel
desselben Maßes. Die Mehrzahl der übrigen Cirren ist kurz und in
der Regel einander gleich); in einzelnen Fällen ist der eine und
andere an der Spitze zweigeteilt; (Fig. 172a und b). Außerdem
finden sich immer einige längere, meistens ziemlich gleichlange
Cirren, die jedoch die Größe des ventralen Cirrus nicht er-
reichen (Fig. 173—175). Die langen Cirren scheinen in keiner be-
sondern Ordnung gestellt zu sein; so zeigt z. B. ein Individuum
3 solche Cirren auf der einen und 6 auf der andern Seite. 2 lange
Cirren stehen selten nebeneinander. Dies trifft jedoch bei 2 von
den ebenerwähnten 6 Cirren ein; über diesen zweien kommt unmittel-
bar 1 kurzer und 1 langer 2mal. Die Anzahl der Cirren nimmt
ziemlich gleichmäßig mit dem Wachstum zu, dagegen nicht gerade
die der langen Cirren, all dies nach den folgenden Serien zu urteilen,
wo die Größe der Individuen vom Anfang der Serien nach ihrem
1) Wenigstens in einem Fall findet sich zwischen dem Ventraleirrus
und dem 1. langen Cirrus auf der rechten Seite nur 1 kurzer Cirrus,
dem Ventraleirrus zunächst, ausgebildet, außerdem aber ein hervorragender,
schwach eingebuchteter Rand, ungefähr 6—7, hier also nicht geschiedenen
Cirren entsprechend.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 93
Ende hin zunimmt, und wo die erste Zahl die Gesamtanzahl der
Cirren, die andere die Anzahl der langen Cirren angibt.
Gegend von Bergen: 30:7; 32:6; 32:8 (einige halblang); 42:7;
44:10; 45:5; 46:5; 49:10(—12); 50:5. Trondhjemsfjord: 28:7;
30 119542 :8:45:12
Die Partie rings um den Anus bildet eine ziemlich plane Scheibe
(Fig. 174); erst wenn die Analöffnung etwas erweitert wird, wird
sie gleichzeitig etwas nach hinten geschoben (Fig. 175). Der Anal-
zapfen ist ziemlich schmal, aber deutlich; zwischen diesem und dem
Ventraleirrus scheint eine schmale Bauchmarkpartie hervorzutreten
(Fig. 174). Die Runzeln, die herumstehen und bis an die Anal-
öffnung heranreichen, enden hier mit kleinen, dem Analzapfen ähn-
lichen Anschwellungen (Fig. 175).
Die Borstensegmente 7—9 besitzen Nephridien; ihre deutlichen
und etwas längsgestellten, hervorragenden äußern Mündungen sind
in Fig. 171 zu sehen.
Hautdrüsen. Die Kopfscheibe ist ziemlich gleichmäßig und
stark drüsenhaltig (Fig. 176); am schwächsten besetzt ist das Gebiet
zwischen den Nuchalorganen. Die Drüsen auf der Innenseite der
Säume sind von denen der Kopfscheibe wohl geschieden, besonders
bei kleinern Individuen, und lassen den obern Rand der Säume frei.
Die Mundgegend und die dem 1. Borstensegment nächstliegende Partie
ist ziemlich schwach drüsenhaltig; auf dem Rücken hinter den Säumen
stärkere Drüsen (Fig. 176). Am stärksten treten die beiden seiten-
ständigen Drüsenfelder hervor, die auf der Bauchseite, besonders
nach vorn zu, ziemlich weit voneinander abstehen. Die Borsten-
segmente 1 und 2 besitzen vordere deutliche Drüsenbänder und sind
im übrigen, besonders das letztere, ziemlich stark, obwohl in der
Regel verstreut drüsenhaltig; bei sehr großen Individuen sind jedoch
diese Segmente und vor allem das 2. fast vollständig mit
Drüsen bedeckt (in Fig. 171 treten diese Drüsen nur schwach her-
vor). Das 2. Borstensegment hat einen schmalen vordern, drüsen-
freien Rand; stärker auf dem nächsten Segment, nimmt er später
ab und ist auf dem 7. verschwunden. Auf dem 1. und 2. Borsten-
segment tritt das Bauchmark durch die Abwesenheit von Drüsen
ziemlich hervor; auf den folgenden Segmenten wird es weniger
sichtbar. Das 3. Borstensegment ist stark drüsenhaltig, auch hinter
den Parapodien, obwohl hier etwas nach hinten zu abnehmend. Auf
dem 4. Borstensegment reicht das Drüsenband bis etwas hinter die
Parapodien; der hintere Teil des Segments besitzt, wie auch die
232 Ivar ARrwıDsson,
entsprechenden Teile der beiden folgenden Segmente, gleichsam einen
schwach färbbaren Boden und sehr spärliche Drüsen im übrigen.
Auf dem 5. Borstensegment reicht das Drüsenband, das übrigens oft
sich teilweise ziemlich schwach färbt, nur bis zu den Parapodien.
Die Drüsenbänder auf den 4 folgenden Segmenten nehmen allmählich
an Breite ab. Auf dem 6. Borstensegment beginnen also die Drüsen
gleich oberhalb der Haarborsten der Parapodien zu verschwinden,
m. a. W. die hintere, mehr drüsenfreie Fläche ragt hier hervor.
Auf dem 7. Borstensegment sind diese hineinragenden Partien länger,
und auf dem 8. reichen sie bis beträchtlich vor die Haarborsten
(Fig. 178), während gleichzeitig ähnliche Ausbuchtungen von der
vordern Seite des Drüsenbands her sich hineinziehen (Fig. 178);
auf dem 9. Borstensegment ist schließlich das Drüsenband durch
ähnliche hineinragende Partien vollständig in 3 Teile geteilt, von
denen der mittlere, dreieckige (bei kleinern Indiv. viel kleinere) auf
der letztgenannten Figur zu sehen ist. Auf dem 7. Borstenseement
liegen die übrigens durchgehends ziemlich stark drüsenhaltigen
Mündungen der Nephridien wenig von dem Drüsenband geschieden;
auf dem 8. und besonders auf dem 9. Borstensegment, wo übrigens
das Drüsenband auch auf der Bauchseite fast unterbrochen sein
kann (Fig. 171), liegen die resp. Mündungen frei. Auf dem
10. Borstensesment finden sich schwache Drüsen mitten in der
Rückenlinie zwischen den Parapodien. Die hintern Teile der Borsten-
segmente 7—9 sind, wie die hintern Segmente des Körpers, schwach
und sehr verstreut drüsenhaltig.
Das 1. borstenlose hintere Segment zeichnet sich vor allem
durch starke Drüsen auf den Parapodienrudimenten und ein den
Rücken umfassendes Drüsenband darüber aus. Auf den folgenden
3 Segmenten etwas Ähnliches, aber abnehmend; das 5. oder
hinterste dieser Segmente mit etwas stärkeren Drüsen, besonders
ziemlich starkem obern Band (Fig. 173). Die becherförmige Partie
nach hinten zu etwas drüsenhaltig, jedoch nicht bis an die Cirren;
diese und die Analgegend nicht drüsenhaltig.
Borsten. Die „Stacheln“ des 1.—3. Borstensegments sind stark,
gerade oder wenig gebogen; in einigen Fällen ist ein unterer, ähn-
licher, nicht ausgewachsener Stachel beobachtet worden. Der äußere
Teil der Stacheln ist meistenteils sehr spitz und etwas innen vor der
Spitze eingekniffen (Fig. 319). Diese Borsten nehmen etwas an
Größe nach hinten hin zu.
Die folgenden Segmente besitzen ausgebildete Hakenborsten,
Skandinavische und arktische Maldaniden. 233
deren Härchen, die unter dem großen Zahn verlaufen, ein wenig
nach innen von der Basis derselben befestigt sind (Fig. 320).
Auf dem 4. Borstensegment können ganz oben 1—2 Haken-
borsten etwas vereinfacht sein, m. a. W. verhältnismäßig wenige
Zähne besitzen; im übrigen läßt sich die Anzahl der Zähne un-
gefähr auf folgende Weise angeben: 6%, 6— 756, 77-9, 7—810-19,
Zu beachten ist, daß wenigstens teilweise noch 1 Zahn vorhanden
ist; so sind auf dem 10. Borstensegment z. B., nach besonders genauer
Untersuchung, 9 Zähne beobachtet worden (Fig. 320). Schließlich
kann erwähnt werden, dab die Hakenborsten der hintersten Seg-
mente etwas schwächer ausgebildet sind als die der vorhergehenden.
Die Borstensegmente 4—12 eines mittelgroßen Individuums und
die Borstensegmente 15—19 eines ähnlichen, beide von Rödberg, be-
sitzen folgende Anzahl Hakenborsten: 17, 15, 23, 29, 31, 31, 31, 32,
33 und 35, 36, 26, 23, 22, 19, 19. Die Borstensegmente 4 und 5 be-
sitzen bei 2 andern Individuen, einem ziemlich kleinen und einem
etwas größern, 6 und 11, resp. 10 und 15 Hakenborsten.
Die vordern Haarborsten haben besonders nach hinten zu lange
Spitzen. Die Säume sind auf den 2 vordersten Borstensegmenten
deutlich verschieden breit, beide jedoch schmal; nach hinten zu
werden die Säume immer schmäler und undeutlicher und sind bald
im äußersten Teil der Borste ganz verschwunden. Die Spitzen besitzen,
mit Ausnahme der vordersten Borstensegmente, einen deutlichen
Haarpinsel, am stärksten an den längsten Spitzen (Fig. 318).
Die hintern Haarborsten haben schmale, wenig verschieden große
Säume und sehr lange Spitzen (Fig. 371). Die Borsten der Borsten-
sesmente 1—3 besitzen jedoch verhältnismäßig kurze Spitzen und
etwas breitere Säume, von welch letztern einige, besonders auf
dem 2. Borstensegment, deutlich von verschiedener Breite sind. Die
Basis der Spitzen ist ungefähr vom 4. Borstensegment an etwas ver-
breitert; es nimmt dies nach hinten hin zu und ist ungefähr auf dem
9.—16. Borstensegment sehr deutlich. Der verbreiterte Teil der
Spitzen scheint oft (Fig. 372) nach innen zu durch einen schwachen
Einkniff abgeschlossen zu werden, worauf die Säume allmählich
unterschieden werden können. Auf dem 17. Borstensegment sind
einige Borsten schwach oder nur auf der einen Seite verbreitert
auf dem 18.—19. Borstensegment sind mehrere der oberen Borsten
überhaupt nicht verbreitert.
Der äußere schmale Teil der Spitzen der hintern Haarborsten
ist mit Ausnahme vielleicht der der vordersten Borstensegmente
234 Ivar ARWIDSSoN,
nicht völlig glatt, sondern mit einem, besonders nach vorn zu sehr
feinen und schwachen Haarpinsel versehen; dieser ist übrigens in
den Figuren nicht wiedergegeben.
Größe. Das Vorderende eines großen Individuums aus dem
Trondhjemsfjord mißt in der Länge bis zum 9. Borstensegment inkl.
65 mm bei einer größten Dicke von 3 mm. 2 hintere Segmente,
ungefähr die Borstensegmente 16 und 17, sind bei einem andern
Individuum nicht weniger als 38, resp. 50 mm lang in gestrecktem
Zustand; die größte Dicke (abgesehen von den Parapodien) beträgt
nahezu 2,5 mm.
Geschlechtsreife. Ein 2 von Gjetstrand, 19./8. 1901, be-
sitzt nur kleine Eier, wovon die größten 0,252 x 0,262 mm messen.
Röhre. Die freien, geraden Röhren sind ziemlich zerbrechlich
und ziemlich dünn. Eine Röhre von Rödberg, 270—3500 m, ist aus
ziemlich feinem grauschwarzem Sand und sehr wenigen Foramini-
feren gebaut; der äußere Durchmesser 3, der innere ungefähr 2,2 mm.
Bei andern Röhren, z. B. von Bölholmene, ist auch viel Schlamm
in den Röhren enthalten. Eine gröbere Röhre aus dem Hardanger-
fjord, äußerer Durchmesser 4, innerer reichlich 3 mm, besteht innen
hauptsächlich aus einer dünnen Schicht von feinern Sandkörnchen;
außen ist sie dieht mit zahlreichen Foraminiferen, Fragmenten von
Muschelschalen, Echinidenstacheln und kleinen Schnecken besetzt,
mit letztern spärlich. Eine Röhre aus der Indals-Bucht besteht aus
ziemlich grobem Sand, großen Schalenscherben und groben Sand-
körnern, die letztern ziemlich spärlich und im übrigen wohl befestigt.
Fundnotizen. In der Mehrzahl der Fälle ist nur der
hinterste Teil des Körpers, vom 3. oder 4. hintern borstenlosen
Segment an, erhalten worden.
Hardangerfjord, Masterhavn, 20—160 m (WırExn).
Gegend von Bergen, Hjeltefjord, Traettefluen, 140 m.
Gegend von Bergen, Hjeltefjord, westnordwestlich von Bölholmene,
bis 170 m.
Gegend von Bergen, Hjeltefjord, nordwestlich von Gjetanger,
100—125 m (APPELLÖF).
Gegend von Bergen, Byfjord, mehrere Lokalitäten, u. a. aus
270—350 m (APPELLÖF).
Gegend von Bergen, Osterfjord, gleich östlich von der Kirche
in Hammer (ArPpELLÖr).
Trondhjemsfjord, Rödberg, 90—140, 210— 270, 270 —300 m; 60 m,
Steine, unbedeutend Schlamm.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 235
Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 70—110, 350 m.
Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 150 m, Schlamm mit
Schalen, Steinen und Sand.
Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 195 m, Schlamm mit
Steinchen, etwas Schalen und alte Zophohelia.
Trondhjemsfjord, Indals-Bucht, 140 m, Sandschlamm mit Schalen
und Steinen.
Trondhjemsfjord, Gjetnes, 350 m, Schlamm und Schalenkies
(Thj.M.).
Trondhjemsfjord, Gjeten, 440 m, Schlamm und sehr wenig Kies
(Thj.M.).
Trondhjemsfjord, Gjetstrand, 140, 215, 250, 250 m, Schlamm und
teilweise Kies (Thj.M.).
Im Magen von Centridermichthys umeinatus, 1 kleines Indiv.
(Thj.M.).
Regeneration. Rödbere: 1 Indiv.: 6 vordere Borsten-
segmente.
Gattung Pseudoclymene n. 9.
Die Nuchalorgane sehr kurz. Deutliche Kopfsäume.
Die Proboscis ohne Papillen. Segmente mit Kragen
fehlen. Die Parapodien des 8. Borstensegments be-
trächtlich vor der Mitte gelegen. Deutliche hintere
borstenlose Segmente, wovon die letzten sehr kurz
sind; unmittelbar auf diese folgt eine kurze becher-
förmige Partie Analcirren schmal, der ventrale am
längsten und die übrigen wenig verschieden Der
Analkonus kurz, direkt von der Basis der Cirren aus-
sehend; Analzapfen deutlich. Die Kopfscheibe schwach
drüsenhaltig. Die vordern Segmente mit deutlichen
Drüsenbändern. Die Hakenborsten der Borsten-
segmente 1—3 sind stark umgewandelt, teilweise
stachelähnlich und in der Regel in der Einzahl vor-
handen. Der Hals der vollausgebildeten Hakenborsten
nach innen zu auf der Unterseite schwach abgesetzt;
die Härchen unter dem ziemlich schwach umgebogenen
eroßen Zahn zusammenstehend. Die vordern Haar-
borsten mit schwachen Säumen und schwachem, un-
deutlich abgesetztem Haarpinsel. Die hintern Haar-
236 Ivar ARWIDSSON
borsten besitzen kurze, teilweise schwach behaarte
Spitzen. Röhren in der Regel frei und gerade, ziem-
lich dünn.
Wahrscheinlich ist eine schwache Divergenz der Nuchalorgane
nach vorn zu für die Gattung kennzeichnend; vgl. unten. Der Hals
der entwickelten Hakenborsten ist deutlich schräg gestreift. — Zu
dieser Gattung gehört wahrscheinlich Praxilla capensis M’Ixtosz (84,
p. 404) — Praxilla praetermissa MALMGREN var. capensis M’IxrosH
(134a, p. 73).
Pseudoclymene quadrilobata (M. Sars).
(Taf. 6, Fig. 181—186; Taf. 10, Fig. 321—329.)
Olymene quadrilobata M. SARS (16, p. 15, tab. 2, fig. 18—22), non Clymene
gracilis M. SARS; siehe S. 183.
Euclymene (Praxillella) quadrilobata (SARS) VERRILL (124, p. 655).
Die vordere Spitze des Kopfs klein. Die Kopf-
säume stark aufwärtsstehend, mit deutlichen Seiten-
einschnitten und nach hinten zu in der Mittellinie
deutlich geschieden. 2 Gruppen von Ocellen sind vor
dem Mund vorhanden. 19 borstentragende und 5 hintere
borstenlose Segmente; von den letztern sind die 3
letzten sehr kurz. Die Analcirren (mit Ausnahme des
ventralen;) etwas länger als der Analkonus Ne-
phridien im 6.—9. Borstensegment. Deutliche vordere
Drüsenbänder auf dem 1.—8 Borstensegment, am
stärksten auf dem 4.; eine schwache Andeutung zu
einem Drüsenband auf dem 9. Borstensegment. Die
3 hintersten borstenlosen Segmente mit gleichmäßig
schmalen Drüsenringen ringsherum. Die umgewan-
delten Hakenborsten des 1.—3. Borstensegments sind
stark, immer ungezähnt, mit in derRegel gleichmäßig
schmäler werdender, mehr oder weniger gebogener
Spitze; der innere Teil meistens mehr oder weniger
gebogen. Die ausgebildeten Hakenborsten mit bis zu
8 Zähnen. Beide Arten von Haarborsten haben kurze
Spitzen, besonders die hintern. Bei der Mehrzahl der
hintern Haarborsten ist die äußerste Partie des saum-
tragenden Teils deutlich verbreitert.
Färbung. 1 kleineres Individuum aus dem Skjörnfjord ist
fein rotpunktiert auf den hinter den Parapodien gelegenen Teilen
Skandinavische und arktische Maldaniden. 2337
des 3.—8. Borstensegments; äußerst fein auf dem 3., im übrigen am
stärksten auf dem 4. und am schwächsten auf dem 8. Vor den
Parapodien sind die Borstensegmente 4—6 sehr schwach punktiert,
jedoch mit Ausnahme von besonders unten ziemlich starken Ringen
am Vorderrand. Auf dem 7. und 8. fehlen rote Punkte vor den
Parapodien.
Äußerer Körperbau. Die Kopfsäume sind stark entwickelt
und von der Kopfscheibe gerade aufwärtsstehend; nach der kleinen und
schwach hervorragenden vordern Spitze des Kopfs (Fig. 185) nehmen
die Säume ziemlich schnell ab, ebenso in einem starken Bogen nach
den beiden Seiteneinschnitten zu, die ziemlich weit rückwärts ge-
legen sind (Fig. 184) und deren Bodenlinie eine bestimmte Länge
hat, mag diese Linie gerade sein (Fig. 182b) oder bogen-
förmig. Die hintern Saumpartien sind ziemlich stark gerundet, be-
sonders nach der Mittellinie zu, wo sie ein kurzes, aber deutliches
Stück zwischen sich frei lassen (Fig. 184). Die Nuchalorgane sind sehr
kurz und divergieren nach vorn zu schwach. Ocellen finden sich
vor dem Mund beiderseits an der vordern Spitze des Kopfs; die
beiden Gruppen sind etwas bogenförmig angeordnet und umfassen
bei größern Individuen (Fig. 185) zahlreiche Ocellen; bei kleinern
Individuen ist die Anzahl weit geringer.
Die Probosceis scheint folgenden Bau zu besitzen. Zuerst ein
basaler Teil, in längsziehende, sehr niedrige und wenig abgesetzte
faltenförmige Partien geteilt, deren Zahl ungefähr 36 beträgt und
die gleichmäßig ringsherum verteilt sind, nach vorn zu jedoch
immer kürzer und kürzer werden. Dieser Teil ist auf der hintern
Seite der Proboseis in Fig. 186 etwas zu sehen; er ermangelt
wenigstens deutlich ausgebildeter und regelmäßig abgesetzter Papillen,
darf aber als zunächst dem papillenbekleideten Teil der Proboseis
bei der vorhergehenden Art entsprechend angesehen werden, ob-
wohl er im übrigen in allem schwächer entwickelt ist als dieser.
Übrigens scheint er in gewissen Lagen — ob zu Anfang der Heraus-
stülpung der Proboseis oder zu Ende ihrer Einziehung, bleibe dahin-
gestellt den Mund von hinten als eine große, nach hinten hin zu-
nehmende und nach vorn zu verschwindende Falte zu umgeben,
ungefähr wie es Fig. 182a andeutet (oft beobachtet). Nach innen
zu von diesem Teil kommt dann eine dünnwandige, ringsherum
gleiche Partie, innen begrenzt von einer schmalen Drüsenlinie.
Die vordern Borstensegmente sind untereinander (Fig. 182a)
ziemlich gleich; das 7. ist jedoch am längsten. Die Parapodien
238 Ivar ARWwIDSssoN,
des 8. Borstensegments sitzen beträchtlich vor der Mitte. Die fol-
genden Borstensegmente, wenigstens bis zum 14.—15. inkl., sind in
gestrecktem Zustand sehr lang. Insgesamt sind, nach Sars (16,
p. 15), 19 Borstensegmente vorhanden, wovon die letzten ziemlich
bedeutend an Länge abnehmen.
Ganz hinten kommen dann 5 hintere, borstenlose Segmente
(Fig. 183), wovon die 2 vordern ziemlich langgestreckt sind mit
deutlichen Parapodienrudimenten und Grenzen. Die 3 übrigen sind
sehr kurz und nehmen im übrigen etwas nach hinten zu ab; sie
sind nur durch ihre ringsherum gehenden Drüsenringe zu unter-
scheiden. Der folgende schwach becherförmige Teil ist kurz und
ziemlich fest.
Sämtliche Analeirren sind fingerförmig und schmal, von einer
dreieckigen Basis ausgehend (Fig. 183). Der ventrale Cirrus ist
deutlich länger als die übrigen Cirren und ungefähr gleich dem
halben Durchmesser des Hinterendes. Die übrigen Cirren sind
durchgehends etwas, wenn auch in der Regel unbedeutend, an Länge
verschieden; an einem Individuum mit 31 Cirren sind die 2 dem
Ventraleirrus nächstliegenden nur ungefähr halb so lang wie die
übrigen, während gleichzeitig 2 zu oberst auf der Rückenseite ge-
legene verhältnismäßig kurz sind. Von den 21 Cirren, die das in
Fig. 183 abgebildete Individuum besitzt, ist 1 Cirrus etwas un-
symmetrisch und nicht völlig bis zur Basis in 2 Teile geteilt.
Der Analkonus, der von der Basis der Analeirren ausgeht, ist
kurz und scheint etwas rund zu sein; er besitzt in Fig. 183 eine
etwas erweiterte Analöffnung. Der Analzapfen ist deutlich, dagegen
tritt die Bauchmarkpartie hier ziemlich schwach hervor.
Die Borstensegmente 6—9 besitzen Nephridien.
Hautdrüsen. Die Kopfscheibe ist sehr schwach drüsenhaltig,
am deutlichsten zwischen den Nuchalorganen (Fig. 184). Die Innen-
seite der Säume ist möglicherweise etwas stärker drüsenhaltig, be-
sonders dicht neben dem obern Rand. Außerhalb der Säume liegen
die stärksten Drüsen auf der Rückenseite. Der vordere Teil des
Körpers besitzt mit Ausnahme von mehr oder weniger starken zer-
streuten Drüsen vordere Bänder auf dem 1.—8. Borstensegment.
Die Bänder lassen den vordersten Rand der Segmente frei und
reichen ohne eine bestimmte Grenze bis etwa hinter die Parapodien;
ihre Stärke nimmt etwas zu bis zum 4. Borstensegment, um dann
allmählich nach hinten zu abzunehmen (Fig. 181, 182a). Auf dem
9. Borstensegment findet sich insofern ein schwacher Ansatz zu
Skandinavische und arktische Maldaniden. 239
einem Band, als die Drüsenfelder vor den Hakenborsten etwas
stärker sind als die hintern und im übrigen, besonders auf der
Bauchseite, untereinander durch schwache Drüsen verbunden sind.
Das Bauchmark ist auf dem 1.—3. Borstensegment nur unbedeutend
mit Drüsen versehen. Auf dem 4.—8. Borstensegsment nehmen
ziemlich starke Längsbänder von Drüsen die Seitenpartien des Bauch-
marks ein; der mittlere freie Streifen erweitert sich etwas direkt
unter oder gleich hinter den Parapodien, besonders deutlich auf dem
6.—8. Borstensegsment. Die mehr zerstreuten Drüsen auf diesen
vordern Segmenten scheinen (Fig. 182a) am stärksten auf dem 3.
und 4. Borstensegment zu sein; das 7. ist auf den Seiten nach hinten
zu ziemlich spärlich besetzt, ebenso das 8. bis an das Drüsenband
heran, das jedoch auf der Rückenseite und vor allem längs dem
Bauchmark etwas ausgezogen ist.
Bei größern Individuen sind die hintern zerstreuten Drüsen
etwas kräftiger als oben gesagt worden, besonders auf dem 4.—7.
Borstensegment, wo die vordern Bänder bedeutend schwächer als
solche neben den übrigen Drüsen hervortreten.
Auf den hintern Segmenten finden sich außer zerstreuten, be-
sonders nach hinten zu sehr schwachen Drüsen zwischen den Para-
podien schwache, nach hinten hin etwas zunehmende Drüsenstreifen
auf der Oberseite sämtlicher Segmente, auf der Unterseite un-
gefähr vom 14. Borstensegment an. Längs den Seiten des Bauch-
marks, das im hintern Teil des Körpers nirgends von Drüsen gedeckt
wird, finden sich schwache, nach hinten zu verschwindende Drüsen-
bänder. Die hintern borstenlosen Segmente (Fig. 183) besitzen deut-
liche, schmale Drüsenbänder ringsherum in ihrem hintern Teil, am
schwächsten auf den 3 letzten Segmenten, wo in den Bändern
übrigens keine Parapodienrudimente zu verspüren sind. Das kurze
becherähnliche Gebiet ist deutlich drüsenhaltig. Die Analcirren sind
schwach und nur auf der Innenseite drüsenhaltig; die Riefen des
Analkonus haben etwas stärkere Drüsen, die jedoch auf dem Anal-
zapfen selbst fehlen.
Borsten. Die 3 vordersten Borstensegmente besitzen stark
umgewandelte ungezähnte Hakenborsten; der Innenteil, obwohl in
der Regel ziemlich gebogen (Fig. 321, 322), kann ziemlich grob sein
(Fig. 324). Die äußere Spitze ist in der Regel stark umgebogen;
diese Umbiegung und im übrigen die Größe der Borsten nimmt in
der Regel etwas nach hinten hin zu. Die Borste in Fig. 324 hat
jedoch eine weniger umgebogene äußere Spitze, während gleichzeitig
240 Ivar ARWwIDSSON
diese nicht völlig gleichmäßig schmäler wird. Von 17 untersuchten
Individuen besitzen 13 nur 1 solche Borste an jedem Parapodium; die
übrigen besitzen außerdem an 1 Parapodium auf der einen oder der
andern Seite noch eine untere, die, wenigstens in einem näher unter-
suchten Fall, 1. Borstensegment, etwas kürzer, gerader und mit
breiterer Basis versehen ist als die entsprechende obere Borste
(Fig. 323).
Das 4. Borstensegment besitzt nicht vollentwickelte Haken-
borsten; der große Zahn ist nämlich etwas stumpf, und Härchen
fehlen an einer Reihe Borsten. Dies ist der Fall bei einem großen
Individuum nur bei den 1—2 obern Borsten, bei einem kleinern
Individuum entbehren aber 5—6 Borsten der Härchen. Das nächste
Segment besitzt stärker ausgebildete Hakenborsten. Die voll-
entwickelten Hakenborsten zeichnen sich dadurch aus, daß der Hals
auf der Unterseite nach innen zu schwach abgesetzt ist, und da-
durch, dab der 1. Zahn ziemlich klein und wenig umgebogen ist
(Fig. 325). Die Härchen sitzen dicht neben dem großen Zahn, unter
welchem sie in einem Bogen verlaufen, der in der Regel etwas
enger sein dürfte als in der angegebenen Figur. Anzahl der
Zähne an ziemlich großen Individuen: 5—6*5, 696, 7°, 7—88-10,
BUT UT BN TR, 1725522 6718-12, Die ) Anzahlder Haken:
borsten auf dem 4.—16. Borstensegment eines der untersuchten In-
dividuen’ beträgt resp.)8, 12 17,.20,.19,1212227.24,.26, 2973050
29 und auf dem 16.—19. Borstensegment eines möglicherweise etwas
größern Individuums resp. 31, 28, 27, 27.
Die vordern sehr schmalen Haarborsten besitzen sehr schwache,
jedoch etwas verschieden große Säume, wovon der kleinere nach
hinten zu (Fig. 326) oft mehr oder weniger vollständig verschwunden
ist. Auf den 3—4 vordersten Borstensegmenten, besonders dem 2.,
sind die Säume am besten entwickelt. Die Spitze besitzt einen
schwachen, sehr feinen, nach innen zu undeutlich abgesetzten Haar-
pinsel; dieser ist besonders schwach auf den vordersten Segmenten,
verhältnismäßig am stärksten auf dem 5. bis ungefähr dem 10. Borsten-
segment und nimmt dann ab, um auf den letzten Segmenten fast
zu verschwinden.
Die hintern Haarborsten variieren etwas mehr als die vordern.
Ungefähr auf den 4 vordersten Borstensegmenten ist der eine Saum
breit und der andere in der Regel ebenso oder nahezu ebenso breit
(Fig. 325), mit Ausnahme jedoch des 1. Borstensegments, wo der
letztere etwas schwächer ist. Nach hinten zu nehmen die Säume all-
Skandinavische und arktische Maldaniden. 241
mählich ab und sind wenigstens an einer Reihe Borsten (Fig. 329)
schließlich ungefähr gleichschmal; die Säume sind jedoch überall
deutlich, und noch hinten auf dem 16. Borstensegment kann der eine
Saum verhältnismäßig breit sein. Die saumfreien Spitzen der Borsten
sind kurz; innen vor denselben findet sich ungefähr vom 4.—5.
Borstensegment an eine mehr oder weniger stark verbreiterte Partie
(Fig. 327, 329), wo nicht nur die äußersten Teile der Säume, sondern
auch in gewissem Grad der Stamm selbst etwas erweitert ist. Zu
bemerken ist, dab eine Reihe Borsten ungefähr auf dem 8.—11. Borsten-
segment überhaupt gar nicht oder nur unvollständig, z.B. einseitig,
verbreiterte Spitzen besitzt. Die verbreiterten Spitzen am äußersten
Ende deutlich behaart (Fig. 327); diese Behaarung ist gar nicht
oder höchst unbedeutend auf den übrigen Spitzen vorhanden.
Größe. Das Vorderteil eines Individuums von Rödberg ist bis
zum 12. Borstensegment inkl. 54 mm lang bei einer größten Dicke
von 1,7 mm. Das entsprechende Längenmaß bei 2 Individuen aus der
(Gegend von Bergen, bis zum 14. (das 9.—14. ziemlich gestreckt) und
bis zum 16. Borstensegment inkl. (das 14.—16. ziemlich gestreckt),
_ beträgt resp. 67 und 63 mm, die größte Dicke im letzteın Fall
22 mm.
(seschlechtsreife. Gegend von Bergen, Trxttefluen am
3./8. 1898: einige 2? mit ziemlich gleichgroben Eiern, die eine Größe
von 0,26%.0,25 mm erreichen; 1 & mit sehr weit entwickelten Sper-
matosphären, die teilweise zu zerfallen begonnen. 1 2 von Rödberg,
24./8. 1898, ist nicht völlig so weit entwickelt wie das vorhergehende.
Röhre. Die Röhren sind aus Sand gebaut und in der Regel
gerade und frei; näheres Aussehen unbekannt. Im Kv»rnevik, Byfjord,
ist 1 kleineres Individuum (das Vorderteil bis zum 17. Borsten-
segment inkl. besitzt eine Länge von 33 mm bei einer größten Dicke
von 1,2 mm) gefangen worden, dessen auf der Unterseite etwas ab-
geplattete Röhre an einer alten Schale von Lima excavata be-
festigt ist.
Fundnotizen. Gegend von Bergen, Hjeltefjord, südlich von
Traettefluen, SO m, Sandschlamm.
Gegend von Bergen, Hjeltefjord, westsüdwestlich von Kalsö,
270. m.
Gegend von Bergen, südlicher Strand des Osterfjords nahe
der Kirche in Hammer, 105—125, 145—160, 180 m.
Von diesen Lokalitäten liegen nur wenige Individuen vor, alle
außer 3 von Trxttefluen im Besitz von APPELLÖF.
16
242 Ivar ARWIDSSON,
(segend von Bergen, Byfjord, Kviernevik, 180 m. 1 kleines Indiv.
Trondhjemstjord, Skjörnfjord, südlich von Skjeghaueflua, 30 bis
50 m, Schalen. 1 kleineres Indiv.
Trondhjemsfjord, Rödberg, 2°20“ östlich vom Leuchtturm, 70 m,
Sand, Schalen, Steine. 1 Indiv.
Trondhjemstjord, Rödberg, südlich von der östlichen Landspitze,
55m. 1 Indiv.
Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 70—110 m, Sand-
schlamm mit feinem Kies und etwas Schalen. 1 Indiv.
Trondhjemsfjord, Rödberg, westliche Bucht, 230—270 m, Sand-
schlamm mit Schalen und Steinchen. 1 Indiv.
Trondhjemsfjord, Indals-Bucht, 125 m, Sandschlamm mit Kies und
Steinen. 1 Indiv.
Ältere Fundangaben. Vom Christianiafjord bis wenigstens
Christiansund, wahrscheinlich aber bis zu den Lofoten (wo z. B. der
Fundort Grötö innerhalb des borealen Gebiets liest) (16, p. 16; 2i,
p- 256; 23, p. 92). Die Angaben über noch nördlichere Fundorte
(21, 25) unsicher wegen der Vermengung mit Prazxillella gracilis ;
vgl. diese.
Regeneration. Gegend von Bergen: 1 Indiv.: 1 und 1 Indiv.:
2 vordere Borstensegmente; 1 Indiv.: mindestens 9 vordere Borsten-
segmente; ob diese letztere, soeben begonnene Regeneration hätte
zu Ende geführt werden können, ist wohl sehr ungewiß.
Gen. et sp.?
(Taf. 6, Fig. 190%.)
Aus dem nördlichen Eismeer besitzt das Reichsmuseum zu Stock-
holm eine Reihe, hauptsächlich aus Schlammproben gesammelter
Arten, die der Gruppe ZPuelymeninae angehören oder ihr nahestehen.
Das Material besteht hauptsächlich aus Vorderenden, ganze In-
dividuen liegen nicht vor, und die Güte des Materials läßt natür-
lich sehr viel zu wünschen übrig. Indessen kann es angebracht sein,
hier Abbildungen und kurze Notizen über 2 Individuen zu geben,
die ziemlich gut erhalten sind, in der Hoffnung, daß eine künftige,
sicherlich recht schwierige Arbeit an der Feststellung dieser
Formen hierdurch erleichtert wird.
Wir beginnen hier mit einem kleinen Individuum (Größe: vel.
Fig. 190b), das von Ost-Grönland stammt, Kaiser Franz-Josephstjord,
73° 17° n. Br., 25° 59° w. L., 760 'm,: ziemlich loser Schlamm: mit
Skandinavische und arktische Maldaniden. 243
etwas Sand-Kies-Steinen. Das Vorderende bis zum 15. Borsten-
segment inkl. (ungefähr) ist erhalten, wovon in Fie. 190b die 9 vor-
dersten wiedergegeben sind. Die Figur zeigt u. a. die deutliche
Kopfscheibe mit niedrigen Säumen und langen Nuchalor ganen, das
kurze, aber mit deutlichen Grenzen versehene 8. Borstensegment und
die starke Drüsenbekleidung des 4.—7.(—8.) Borstensegments.
Die Anzahl der Hakenborsten, die auch auf dem 1.—3. Borsten-
segment einen langen, schmalen und gebogenen Innenteil ri,
zillella) besitzen, beträgt auf dem 1.—8. Borstensegment resp. 1, 1,
28.5, 4.4.5 nr ungefähr auf dem 14.—15. Borstensegment resp.
8 und 10. Anzahl der Zähne: ca. 41, 4—52, 5°, 15-6), 65, 6-78
7°-8; nach hinten zu bis 8. Schwache Härchen finden sich wenigstens
vom 2. Borstensegment inkl. an; auf dem nächsten sind sie bereits
stark; die Härchen stehen in 2 Gruppen, eine auf jeder Seite
vom großen Zahn. Die vordern Haarborsten besitzen einen sehr
feinen Haarpinsel an der Spitze und schmale, nach hinten zu ver-
schwindende Säume. Auch die hintern Haarborsten ähneln sehr
denen bei der Gattung Prazillella, in deren Nähe diese Art mög-
licherweise steht. In jedem Fall ee hier deutlich eine zur Tribus
Enuelymenini gehörige Form vor.
Gen. et sp.?
(Taf. 6, Fig. 191.)
Von Ost-Grönland, dem innersten Teil des Kaiser Franz Josephs-
fjords oder genauer dem östlichen Ufer des Kjerulfsfjords, 73° 6 n. Br,
27° 1% w. L., 3—9 m, Schlick mit Sand (und Algen), besitzt ferner
das Reichsmuseum zu Stockholm u. a. den Vorderteil eines kleinern
Individuums, wie er in Fig. 191 abgebildet ist. Die 9 vordern
Segmente, Größe siehe Figur, sind erhalten. Besonders charakte-
ristisch ist die kleine Kopfscheibe mit ihren schwachen Säumen,
der Mangel einer Grenze zwischen dem 7. und 8. Borstensegment
und starken Drüsen nur bis zu den Parapodien des 7. Borsten-
segments.
Hakenborsten finden sich in einer Anzahl von resp. 1, 1, 2, 6,
5, 4, 5, 5, 6. Auch auf dem 1.—3. Borstensegment besitzen diese
Borsten einen langen, schmalen und etwas gebogenen Innenteil; der
Aubenteil ist dagegen hier mehr offen mit Härchen, die wenigstens
auf dem 1. Borstensegment schwach sind. Auf den vollentwickelten
Hakenborsten stehen die Härchen hauptsächlich unter dem großen
16*
244 Ivar ArwıDsson,
Zahn, aber auch etwas an den Seiten desselben hinauf. Zähne:
eh 6(—7 DE,
Die vordern Haarborsten, deren Spitze ziemlich lang ist und
ungefähr vom 5. und besonders deutlich vom 7. Borstensegment an
einen sehr feinen Haarpinsel trägt, besitzen schmale, nach hinten
zu abnehmende bis verschwindende Säume. Die hintern Haarborsten
auf dem 1.—2. Borstensegment besitzen ziemlich breite und gleiche
Säume, oder es ist der eine, und zwar überwiegend besonders auf
dem 2. Borstensegment, bedeutend schmäler als der andere. Bei
einem Teil dieser letztern beginnt der schmälere Saum sich erst ein
Stück weiter nach der Spitze hin zu verbreitern. Dasselbe ist der
Fall bei einem Teil der Borsten auf dem 3. Borstensegment, wo die
Säume immer verschieden breit sind und von wo aus sie übrigens
nach hinten zu abnehmen. Die Spitzen sind auf den vordern
Segmenten ziemlich lang und schmal. Nach hinten nehmen sie
etwas zu und ihre Basis wird deutlich und ziemlich weit verbreitert
mit dem Beginn des 5. Borstensegments und nimmt dann be-
deutend zu.
Diese Art steht auf Grund des bisher einzig dastehenden Ver-
hältnisses, daß eine Grenze zwischen dem 7. und 8. Borstenseement
fehlt, außerhalb der Gruppe Kuclymeninae, so wie diese hier be-
grenzt worden ist. Und bei der gegenwärtig so unvollständigen
Kenntnis von der Art ist es wohl zu früh, die Diagnose der Gruppe
dahin zu ändern, dab diese offenbar mit den verschiedenen Formen
der Gruppe näher verwandte Art darin untergebracht werden könnte,
besonders da ja eine Mißbildung vorliegen kann. Übrigens scheint
der Mangel der fraglichen Grenze an sich nicht so viel zu bedeuten,
denn denkt man sie sich so verlegt, daß das 8. Borstensegment kurz
wird, so erhält man ja vollständige Übereinstimmung mit der Gruppe
Euelymenini. Man kann sich aber auch eine gewisse Übereinstimmung
zwischen dem 7. und 8. Borstensegment dieser Art und dem 8. und
9. bei den Proclymenini denken, besonders da die Drüsenbänder bei
der erstern nur bis zu den Parapodien des 7. Borstensegments vor-
handen sind.
Gen. et sp.?
(Taf. 6, Fig. 187—188b; Taf. 10, Fig. 330—332.)
In einer runden, schmalen, grauweißen Sandröhre, die ziemlich lose
an der Innenseite einer Cyprina-Schale befestigt war, wurde am
Skandinavische und arktische Maldaniden. 245
10./6. 1901 im Trondjhemsfjord bei Rödberg, westliche Bucht, 90 bis
140 m, Sandschlamm mit feinem Kies und Schalen, ein Individuum
einer im übrigen unbekannten Form erhalten. Nicht das ganze Tier
ist erhalten, sondern nur das Vorderende bis zum 6. Borstensegment
inkl., in der Länge knapp 3 mm messend, und einige hintere ziem-
lich lange Borstensegmente.
Am kennzeichnendsten für diese Art scheint Folgendes zu sein
(vgl. Fig. 187—188). Breite vordere Kopfspitze. Gerade, nach vorn
zu stark divergierende Nuchalorgane; niedrige, nach hinten zu fast
verschwindende Kopfsäume, die sich nach hinten zu auf beiden
Seiten ziemlich jäh senken (Fig. 188b); zwischen diesen Punkten
trägt die Kopfscheibe eine deutliche Furche oder Einsenkung.
Ferner findet sich hinter dem Mund eine wenigstens auf der
Bauchseite (Fig. 187) deutliche, querziehende Linie, in der Figur
vielleicht etwas übertrieben gezeichnet, und hinter dieser Linie eine
starke Drüsenansammlung auf jeder Seite.
Außerdem ist zu erwähnen, dab die Hakenborsten, deren An-
zahl auf den 6 vordersten Borstensegmenten resp. 1, 1,1,4,4,5
und auf den hinteren Segmenten bis 6 beträgt, auf dem 1. Borsten-
segment stark umgewandelt sind mit einfachem, nicht gezähnten
äubern Teil (Fig. 330). Auf dem 2. Borstensegment sind die Haken-
borsten (Fig. 331) 4zähnig und ziemlich offen, ohne Härchen, im
übrigen aber ziemlich gleich den vollausgebildeten. Die Haken-
borsten des 3. Borstensegments sind ungefähr denen des 1. Borsten-
segments gleich, jedoch etwas größer und ihre äußerste Spitze schneller
schmäler werdend ‘und etwas gebogen. Vom 4. Borstensegment an
sind die Hakenborsten völlig ausgebildet (Fig. 332); Anzahl der
Zähne: (5—)6*, 6°-°; hintere Segmente 7 Zähne.
Die vordern Haarborsten haben sehr schmale, nach hinten zu
verschwindende Säume und lange Spitzen, die wenigstens vom
2. Borstensegment an einen äuberst feinen, aber deutlichen und wohl-
geschiedenen Haarpinsel besitzen. Die hintern Haarborsten haben auf
dem 1.—2. Borstensegment besonders kurze und ziemlich breite, jedoch
vielleicht etwas verschiedene Säume; vom 4. Borstensegment an sind
die Säume schmal und länger und untereinander etwas verschieden.
Die Spitze dieser Borsten ist etwas behaart und an der Basis
schwach verbreitert; letzteres nimmt nach hinten hin zu, wo die ver-
breiterte Partie ansehnlich lang sein kann. Ein Teil der hintern
Sesmente scheint an der Spitze verbreiterter Borsten zu entbehren.
Diese Art stellt sich wegen des Vorkommens einer hinter dem
246 Ivar ARWIDSsoN,
Mund querziehenden Linie und einer verhältnismäßig breiten Kopf-
spitze deutlich außerhalb der Gruppe Zuclymeninae, so wie diese
hier vorläufig aufgefaßt worden ist. Indessen dürfte die Art in die
Nähe dieser Gruppe zu stellen sein, bis eine künftige genauere
Kenntnis der Art möglicherweise zu einer Erweiterung der frag-
lichen Gruppe führt, so daß diese und eventuell mit ihr nahe-
verwandte Formen darin Aufnahme finden können. Abgesehen von
der vordern Linie, die übrigens möglicherweise ein vorderes Segment,
ähnlich dem bei Leiochone sp. (S. 147) abgrenzt, scheint die Stellung
der Nuchalorgane und wahrscheinlich die kurzen und verhältnismäßig
breiten Säume der hintern Haarborsten auf den vordersten Borsten-
segmenten auf etwas Ursprüngliches zu deuten.
Unterfamilie Maldaninae n. subfam.
Der Vorderteil ist deutlich pigmentiert. Vordere
Spitze des Kopfs breit. Kopfscheibe vorhanden. Die
Nuchalorgane nach vorn zu stark divergierend bis
etwas umgebogen; sie sind mehr oder weniger bogen-
förmig bis fast gerade Der Kopf trägt 2, ziemlich
kurze und dicke, nach hinten hin etwas zunehmende
Seitensäume und einen hintern Saum, der von den
erstern durch deutliche Seiteneinschnitte geschieden
ist. Die Proboseis bildet eine gleichförmige, ziemlich
weite, aber kurze und abgeplattete Blase, deren
basaler, etwas festerer Teil keine Papillen besitzt.
Ziemlich nahe vor dem 1. Borstensegment findet sich
eine Furche, die eine schmale, ringsherumgehende
Partie abtrennt, und vor dieser Furche bis zum Munde
eine ähnliche Partie, die nach oben zu durch eine
von den Seiteneinschnitten des Kopfs nach hinten
ziehende, mehr oder weniger vollständige Furche be-
srenzt wird. Die 5-6 vordern Borstensegmente sind
wie die vorderste Partie durch Furchen in 2 Teile
geteilt, welche Furchen jedoch auf den hintern Seg-
menten sehr undeutlich werden, besonders auf der
Rückenseite, während gleichzeitig der hintere Teil
der Segmente nach hinten zu länger wird. Die vordere
Grenze des 1. Borstensegments ist auf den Seiten
nach vorn gebogen. Die Segmentgrenzen sind vorn
deutlich und nehmen nach hinten ab; hinter dem
Skandinavische und arktische Maldaniden. 947
8. Borstensegment, das wahrscheinlich lang ist, ist die
Grenze undeutlich. Danach sind Grenzen mit Sicherheit
erst hinter dem 11. Borstensegment beobachtet worden.
19 Borstensesmente und wenig hintere borstenlose,
schwach begrenzte Segmente: eine hintere, von der
Bauchseite nach hinten und oben geneigte Scheibe, die
einen obern, mehr in der Ebene der Scheibe ver-
breiterten Saum und einen untern, mehr rückwärts-
gerichteten besitzt; zwischen den Säumen deutliche
Seiteneinschnitte AufderRückenseite vor der Scheibe
ist der Anus belegen. Nephridien (wahrscheinlich
immer) im 7.—9. Borstensegment. Hautdrüsen beklei-
den den vordersten Körperteil ziemlich gleichmäßig
(doch ist oft die Unterseite des 3. Borstensegments,
außer unter den Parapodien, mehr oder weniger frei).
Auf den nächstfolgenden Segmenten sind hauptsäch-
lich noch Drüsenfelder rings um die Parapodien vor-
handen und in den hintern Teilen der Segmente ven-
trale. gesonderte und nach hinten zuabnehmende bis
verschwindende Drüsenfelder. Die Hakenborsten, die
niemals stark umgewandelt sind, sitzen in einfachen
Reihen; sie fehlen (oder sind stark rudimentär) auf
dem 1. Borstensegment und sind auf dem 2.—4. Borsten-
segment verhältnismäßig gering an Zahl und etwas
reduziert. Die vollausgebildeten Hakenborsten mit
langem, nach außen deutlich abgesetztem innerm
Teil und ziemlich undeutlich ausgebildeten obern
Zähnen; die Hakenborsten haben mehrere Härchen,
die unter dem großen Zahn verlaufen. Die vordern Haar-
borsten nach außen stark aufwärtsgekrümmt mit hier
erweitertem unterm Saum. Die hintern Haarborsten
mit schmalen Säumen und langen Spitzen, die ziem-
lich zahlreich vorhandene, nicht alternierend bis
alternierend stehende Zähnchen besitzen. Röhren frei,
serade, meistens dicker gegen das eine Ende hin und
aus reinem, tonartigem Schlamm zusammengesetzt.
Öcellen sind nicht beobachtet worden. (Auf den einander
zugewandten Seiten der Nuchalorgane bildet die Haut eine
innere, schräg nach unten und außen verlaufende Falte, die
z. B. bei Asychis biceps eine mit der äußern Cutieula völlig zu-
248 Ivar ARWIDSSON,
sammenhängende Cuticularleiste bildet; die entsprechende Leiste bei
Maldane sarsi ist schwächer ausgebildet und hängt nicht mit der
äußern Cuticula zusammen. Möglicherweise liegt hier ein Unter-
schied zwischen den beiden Gattungen vor.)
Die kurzen, von den Seiteneinschnitten des Kopfs aus nach
hinten ziehenden Furchen scheinen besonders deutlich bei Asychis
zu sein; sie reichen hier völlig bis an die ringsherumgehende
Furche, wie auch die Partie unter denselben gegen den Mund wohl-
abgesrenzt ist. Bei Maldane scheinen die kurzen, längsgehenden
Furchen nach hinten zu unvollständig zu sein, hier in einigem Ab-
stand von der ringsherum vollständigen Furche erweitern sie sich
zu einer seichten Grube, die in Übereinstimmung mit den Furchen
nicht mit Drüsen besetzt ist. Die vordere untere Furche scheint
hier ziemlich schwach zu sein.
Sehr schwache Hakenborsten, doch mit deutlichen Zähnen, sind
auf der einen Seite des 1. Borstensegments an 1 Individuum einer
Asychis-Art beobachtet worden, die von der Schwedischen Süd-
pol-Expedition 1901—1903 heimgebracht wurde. 1 großes Indi-
viduum einer Maldane-Art (dieselbe Expedition) besitzt in den hinter
den Seiteneinschnitten des Kopfs gelegenen Gruben deutliche, schräg-
stehende, obwohl kurze Taschen, die offenbar dem obern borsten-
tragenden Teil der Parapodien auf den Borstensegmenten entsprechen.
Äußere Haarborsten fehlen zwar in diesen Taschen, dagegen haben
äußerst feine innere Haarborsten beobachtet werden können, be-
sonders an Schnitten durch die fragliche Partie.
Von allen zu dieser Unterfamilie sicher gehörenden Arten, mit
Ausnahme von Maldane marsupialis und Asychis consobrinus, deren
Seementanzahl unbekannt ist, weiß man, daß sie 19 Borstensegmente
besitzen, weshalb die Annahme berechtigt sein dürfte, dab diese An-
zahl für die ganze Gruppe kennzeichnend ist. In der Regel scheinen
2 hintere borstenlose Borstensegsmente vorhanden zu sein, doch
dürfte eine Andeutung zu einem 3. solchen, etwas nach der Anal-
öffnung hinauf verschobenen Segment bei gewissen Arten zu beob-
achten sein. 1 hinteres borstenloses Segment wird schließlich für
Maldane marsupialis und cuculligera angegeben, was wenigstens in
letzterm Fall, nach Envers’ Figur (89) zu urteilen, vollständig un-
sicher ist.
Die Analscheibe ist bei den beobachteten Maldane-Arten und
wenigstens an wohlausgestreckten Individuen von Asychis biceps
ziemlich eben. Bei einer Reihe anderer Asychis-Arten ist sie indessen,
Skandinavische und arktische Maldaniden. 249
wenigstens an konservierten und zusammengezogenen Individuen,
stark abgesetzt in einen obern, mehr quergestellten Teil, der in der
Mitte nach unten zu mit einer kräftigen, wulst- oder kissentörmigen
Partie versehen ist, und einen untern, weniger quergestellten und
tief eingesunkenen Teil. Offenbar ist hier ein gewisser Unterschied
zwischen den beiden Gattungen vorhanden, wenn auch dieser Unter-
schied eigentlich nur an konservierten, mehr oder weniger zusammen-
gezogenen Individuen hervortritt.. Der Analzapfen ist besonders
von Moore (131, p. 483) bei der von ihm unter dem Namen Maldane
coronata beschriebenen Art beobachtet worden.
Die Nephridien münden bei Maldane direkt unter oder un-
bedeutend hinter den Hakenborsten und bei Asychis unter und etwas
hinter denselben.
Der Hals der vollentwickelten Hakenborsten ist nicht schräg
gestreift. Möglicherweise besitzen die Gattungen Maldane und Asychis
durchgehends etwas verschiedene Hakenborsten, in Übereinstimmung
mit den Verhältnissen bei M. sarsı und A. biceps. Die Hakenborsten
tragen, obwohl dieses nicht näher berührt worden ist, besonders
deutlich entwickelte Zähnchen seitwärts von den medianen Zähnen.
Bei Maldane amphiglypta (112, p. 119) und disparidentata (136, p. 494)
wird von 3 Arten von Haarborsten gesprochen, nach mehreren Be-
obachtungen an beschädigten Borsten aber zu urteilen, stellt die dritte
Art nichts anderes als abgebrochene hintere Haarborsten dar.
Diese Tiere leben in der Regel auf ziemlich festem, oft ton-
artigem Schlamm; ihre Röhren sind in Anbetracht dessen, daß sie
aus bloßem Schlamm gebaut sind, recht fest, sie brechen aber bei
starkem Biegen ziemlich leicht entzwei.
Zu dieser Unterfamilie gehören möglicherweise folgende Arten.
Clymene wurceolata LEıpy (15, p. 145), vorausgesetzt, daß die An-
gabe über vordere borstenlose Segmente sich auf die vordern
2teiligen Borstensegmente bezieht, wie sie sich bei der hier fraglichen
Unterfamilie finden; in solchem Fall dürfte die Art der Gattung
Asychis angehören.
Olymene insignis BaırD (47, p. 95), sofern nicht Kopfsäume in
Wirklichkeit fehlen, in welchem Fall eher eine Notoproctus-Art vor-
liegen dürfte.
250 Ivar Arwınssox.
Gattung Maldane GRUBE.
Maldane GRUBE (19, p. 92); vgl. MALMGREN (27, p. 186).
Kopfscheibe ziemlich langgestreckt mit verhältnis-
mäßig schmaler und langer vorderer Spitze und langen
Seitensäumen. Der Kiel lang und hoch, sich bis zum
hintern Saum erstreckend. Die Nuchalorgane ziemlich
kurz, gerade bis schwach bogenförmig, nicht zurück-
sebogen; von den vordern, äußern Enden der Organe
scheint sich keine rinnenähnliche Vertiefung nach
hinten zu erstrecken. Die hintere Scheibe mitkleinen,
glatten oder mit unbedeutenden Zähnen versehenen
Säumen und schwachen Seiteneinschnitten. (Das 5.
Borstensegment mit einem obern halbmondförmigen
Drüsenfleck ganz vorn auf dem hintern Teil des
Segements.)
Das Pigment des Vorderendes tritt wahrscheinlich immer in
gesonderten Flecken auf. — Die Nuchalorgane sind wahrscheinlich
an Individuen mit gestreckter Kopfscheibe fast gerade. Wahr-
scheinlich besitzen übrigens alle Arten der Gattung glatte Seitensäume
auf dem Kopf. Die Körperform scheint im ganzen etwas länger
gestreckt zu sein als bei der folgenden Gattung.
Die verschiedenen Arten dürften sich vor allem unterscheiden
durch die Verteilung der Pigmentflecke des Vorderendes, den untern
Saum der hintern Scheibe — glatter oder schwach gezähnter Rand —
durch das Auftreten der Zähnchen der vordern Haarborsten — mit
(vgl. M. glebifex |aus Triest|) oder ohne ein ESHnRUHLE Härchen — und
die Spitzen der hintern Haarborsten.
Zu dieser Gattung gehören außer M. sarsi folgende Arten:
Maldane glebifex GruBE (19, p. 92); 19 Borstensegmente.
Maldane decorata GRUBE (66, p. 538); 19 Borstensegmente.
Maldane marsupialis GRUBE (67, p. 202).
Maldane ceuculligera EHLERS (89, p. 178); 19 Borstensegmente.
Vgl. außerdem Ältere Fundangaben: Japan unter M. sarsi
(84, 131).
a
f
{
4
w
Skandinavische und arktische Maldaniden. 251
Maldane sarsi MALMGREN.
(Taf. 6, Fig. 192—199; Taf. 10, Fig. 333—338.)
Maldane sarsi MALMGREN (27, p. 188; 31, p. 208, fig. 57).
Olymene koreni HANSEN (75, p. 40); nach M’InrosH (84, p. 392); vgl. 70,
E39 u. 81, p. 149
Die schwarzbraunen Pigmentflecke des Vorder-
endes sind symmetrisch angeordnet und ziemlich groß;
bei kleinern Individuen können sie jedoch mehr oder
weniger vollständig fehlen. Am stärksten ist der
Fleck hinter jedem der beiden Nuchalorgane, danach
kommt ein Fleck vor dem Kiel und einer auf seinem
hintersten Teil, endlich einer unter jedem der beiden
Seitensäume des Kopfs, welche glatt sind. 2 hintere
borstenlose Segmente. Der untere Saum auf der hin-
tern Scheibe am Rand glatt. Das hintere, untere
Drüsenfeld des 6. Borstensegments nimmt schnell an
Breite nach hinten zuab. Ein entsprechendes Drüsen-
feld findet sich noch deutlich auf dem 7. und (bei
srößern Indiv.) angedeutet auf dem 8. Borstensegment.
Die hintere Scheibe mit schwachen Drüsen etwas ober-
halb der Mitte. Die Härchen der Hakenborsten nicht
besonders weit entfernt von dem großen Zahn; Zähne:
bis 45). Die vordern Haarborsten mitstark erweitertem
unterm Saum und ziemlich langer Spitze Die nicht
besonders lange Spitze der hintern Haarborsten mit
spärlichen, nicht alternierenden Zähnchen, die auf
dem 4. Borstensegment sehr schwach sind; die Zähnchen
nicht untermischt mit Härchen.
Färbung. Das Vorderende ungefähr bis zum 4. Borsten-
segment inkl. besitzt auf dem Rücken und auf den Seiten verstreut
symmetrisch angeordnete, braune bis schwarzbraune Flecke, die
nach hinten zu an Stärke abnehmen und im übrigen an verschiedenen
Lokalitäten etwas verschieden stark und bei kleinen Individuen oft
sehr schwach oder fast unmerklich zu sein scheinen; vel. hinsicht-
lich der Form und Lage der Flecke Fig. 192 und 197. Besonders
charakteristisch sind die seitenständigen Flecke des Kopfs, die bis
an die Nuchalorgane heranreichen und neben dem hintersten Teil
dieser letztern ansehnlich stark sind. Vor dem Kiel und auf dem
hintersten Teil desselben finden sich gleichfalls starke Flecke. An
252 Ivar ARWIDSSoN,
schwach gefärbten Individuen finden sich oft nur diese eben be-
sonders erwähnten Flecke oder auch nur die erstgenannten hinter
den Nuchalorganen. Auf der Unterseite des Kopfs findet sich unter
den Seitensäumen ein deutlicher. langgestreckter Fleck, angedeutet
in Fig. 192; er fehlt jedoch bei kleinen, schwach gefärbten Indi-
viduen. Der Hinterteil ist, nach Untersuchung lebender Individuen
aus Bohuslen, meistens ziemlich hell. Indessen waren einige Indi-
viduen, die am 14./8. 1901 südöstlich vom südlichen Ende von Lilla
Sneholmen — Kosterfjord, 50—150 m, Felsterrassen, spärlicher
und ziemlich fester Schlamm, etwas Algenreste — gefangen wurden,
in ihrem hintern Teil, vom 12.—13. Borstensegment an, ziemlich
dunkel, hier in einem gelbgrauen Farbenton mit einem schwachen
Stich ins Schwarze. Die Säume der hintern Scheibe waren auf ihren
beiden Seiten dunkel grauschwarz; ein ähnlicher Farbenton, obwohl
schwächer, auf der Scheibe selbst. Rings um die Seiteneinschnitte,
besonders auf der Scheibe, fehlte diese Färbung.
Äußerer Körperbau. Der vordere Teil des Kopfs kann in
gestreckterm Zustand ziemlich spitz sein (Fig. 197). Die Nuchal-
organe sind kurz und am vordersten Teil des Kiels gelegen;
wenigstens bei Individuen mit zusammengezogenem Vorderteil sind
sie schwach bogenförmig. Die Partie schräg hinter jedem der beiden
Nuchalorgane ist meistenteils etwas gesenkt. Der Kiel tritt stark
hervor (Fig. 192, 194, 197). Die Seitenpartien des Kopfs laufen in
ziemlich feste Säume aus, die nach vorn zu schmal und fast wage-
recht sind, nach hinten aber mehr aufwärts stehen, während sie
gleichzeitig etwas breiter werden. Es folgen dann die deutlichen,
runden Seiteneinschnitte und dann der hintere, ungeteilte und etwas
niedrigere Saum, der ganz nach hinten zu ziemlich dicht neben dem
Kiel endet. — Die Proboseis, zu deren Untersuchung nur wenig von
geeignetem Material vorhanden gewesen, stimmt in allem Wesent-
lichen mit der bei Asychis biceps überein; vgl. diese Art.
In den Gruben hinter den Seiteneinschnitten des Kopfs sind
niemals Reste von obern Haarborsten oder entsprechende Parapodien-
zipfel beobachtet worden. Von den genannten Gruben aus geht
wenigstens keine deutliche Linie nach der hinter diesen ringsherum-
sehenden Furche hin, die eine ziemlich kurze Partie vor dem
1. Borstensegment abgrenzt. Die untere Partie vor derselben Furche
scheint, wenigstens bei gestreckten Individuen (Fig. 194), weniger
stark nach vorn zu abgesetzt zu sein. Die hintere Partie auf dem
1.—3. Borstensegment nimmt bedeutend an Länge zu, wie auch auf
ana Ei 75 2 ZZ 2 a Zu
Skandinavische und arktische Maldaniden. 253
den folgenden Segmenten, wo indessen die abgrenzenden Furchen
schwach werden und besonders auf der Rückenseite fast verschwinden;
bei zusammengezogenen Individuen kann indessen eine Furche noch
auf der Bauchseite des 6. Borstensegments und auf der Rückenseite
des 5. Borstensesments verspürt werden. Die Segmentgrenzen sind
ziemlich deutlich noch zwischen dem 7. und 8. Borstensegment;
hinter dem letztern Segment ist in gewissen Fällen eine schwache
(srenze, weit hinter den Parapodien belegen, beobachtet worden;
diese wie auch die nächstvorhergehenden Segmentgrenzen jedoch
schwach auf der Rückenseite. Die hintere Grenze der beiden folgen-
den Segmente ist dagegen nicht mit Sicherheit beobachtet worden,
wogegen ganz nach hinten, wenigstens bei gröbßern Individuen, deut-
liche Grenzen sichtbar sind. Das letzte Borstensegment ist deutlich
kürzer als die vorhergehenden; die 2 kurzen borstenlosen Segmente
(Fig. 196, 198, 199) sind vor allem durch ihre zweigeteilten Para-
podienrudimente ausgezeichnet.
Die schräggestellte hintere Scheibe, vor welcher auf der Rücken-
seite die Analöffnung mit ihren vordern Runzeln und der die Hinter-
seite einnehmende breite Analzapfen zu sehen ist, ist gleichmäßig
oval und möglicherweise in ihrem untern Teil schwach eingesenkt.
Von den sehr schmalen und in ihrem äußersten Teil sehr dünnen
Säumen liegt der obere ungefähr in einer Ebene mit der Scheibe;
der untere ist mehr nach hinten gerichtet. Der Saum ist mit Aus-
nahme der schwachen Seiteneinschnitte an den lebenden Tieren voll-
ständig glatt; an konservierten Individuen kann er dagegen ganz
unbedeutend gerunzelt sein.
19 Borstensegmente sind bei sämtlichen, d. h. mehr als 100 unter-
suchten Individuen gefunden worden; auch sind nirgends anders als
2 hintere borstenlose Segmente beobachtet worden, in dieser Hinsicht
sind aber nicht ganz so viele Individuen untersucht worden.
Nephridien finden sich im 7.—9. Borstensegment.
Hautdrüsen. Hauptsächlich nach großen Individuen aus
Bohusl&@n. Die Kopfscheibe ist ziemlich gleichmäßig, aber nicht be-
sonders stark drüsenhaltig (Fig. 194); der hinterste Teil nach dem
hintern Saum zu ist jedoch fast drüsenfrei, ebenso eine schmale
Partie gleich innen vor jedem der Seitensäume. Die Partie vor
dem 1. Borstensegment ist ziemlich stark drüsenhaltig, besonders
ihr hinterer Teil. Der Rand der Kopfsäume, wie auch die Partie
rings um die Seiteneinschnitte und die dahinter befindlichen runden
Gruben sind drüsenfrei. Die Mundgegend ist auch ziemlich drüsen-
254 Ivar Arwınssox,
frei, doch findet sich dicht am Mund auf jeder Seite ein charakte-
ristisches dreieckiges Drüsenfeld.
Das 1. Borstensegment ist stark drüsenhaltig; unbedeutend vor
und unterhalb der Haarborsten ist ein, wenigstens bei größern In-
dividuen, sehr schwacher drüsenfreier Streifen (Fig. 194) zu sehen.
Ein ähnlicher Streifen findet sich auf den folgenden Segmenten, er
wird aber hier immer bedeutender; auf dem 10.—19. Borstenseement
ist ein solcher Streifen auch hinter den Parapodien vorhanden. Das
2. Borstensegment hat wie die folgenden Segmente einen deutlichen
drüsenfreien Vorderrand; im übrigen findet sich ein kleiner drüsen-
freier Fleck auf dem untern hintersten Teil des Segments (Fig. 195).
Das 5. Borstensegment, das auf der untern Seite nur bei den Para-
podien drüsenhaltig ist, besitzt vor dem obengenannten vordern
feinen drüsenfreien Streifen eine schmale, die Bauchseite umfassende
Partie, durch Drüsen ausgezeichnet, deren blaue Färbung matter
erscheint als bei den übrigen Drüsen. Eine ähnliche Partie findet
sich auch auf den folgenden Segmenten, wo sie bis zum 5. zunimmt,
um dann abzunehmen und auf dem 10. Borstensegment (Fig. 194)
zu verschwinden.
Die Drüsenverteilung auf dem vordern Teil des Körpers geht
im übrigen aus Fig. 193—195 hervor. Auf dem 4. Borstensegment
findet sich im vordern Teil auf der Rückenseite eine nach hinten
zu breitere drüsenfreie Partie (Fig. 195). Auf dem 5.—8. Borsten-
segment sind hier nahe dem Vorderrand der Segmente etwas frei-
stehende, auf den hintern Segmenten verschwindende Drüsen vor-
handen. Die hintern Partien des 4.—8. Borstensegments werden
durch die untern Drüsenfelder ausgezeichnet, die nach hinten zu
schnell abnehmen; so sind sie auf dem 6. Borstensegment nach
hinten zu ziemlich schmal und auf dem nächsten Segment recht
schwach, nur durch eine kleine Anzahl Drüsen ausgezeichnet. Auf
dem 8. Borstensegment fehlen entsprechende Drüsen bei kleinern
Individuen und sind bei größern höchst unbedeutend (Fig. 194).
Auf der Rückenseite der fraglichen Partien bemerkt man eigentlich
nur den kräftigen, nach hinten zu etwas halbmondförmig gebogenen
Fleck auf der Rückenseite des 5. Borstensegments, dicht hinter der
hier noch sichtbaren, ringsherumgehenden Furche; hinter den Seiten
des Flecks finden sich oft eine Reihe etwas zerstreuter Drüsen, die
in Fig. 195 nicht wiedergegeben sind.
Auf dem 9. Borstensegment finden sich zwischen den Parapodien
auf der Rückenseite sehr zerstreute Drüsen, auf den nächstfolgenden
Skandinavische und arktische Maldaniden. 955
Seementen sind aber die Drüsen hier kaum zahlreicher als die über
den ganzen Körper im übrigen spärlichen Drüsen. Nach hinten zu
nehmen diese rückenständigen Drüsen etwas zu und sind besonders
deutlich auf den 2 hintern borstenlosen Segmenten (Fig. 198), die
im übrigen durch ziemlich kräftige Drüsen oberhalb und auf ihren
Parapodienrudimenten (Fig. 199) ausgezeichnet werden. Auf dem
10. Borstensegment und den nächstfolgenden Segmenten lassen die
Drüsen rings um die Parapodien die Bauchpartie ziemlich frei; nach
hinten zu treten hier indessen allmählich eine Reihe Drüsen auf, die
auf dem 2. hintern borstenlosen Segment mit den Drüsen vor der
hintern schräggestellten Scheibe zusammenfließen (Fig. 196). Der
Analzapfen (Fig. 198) ist stark drüsenhaltig, ebenso der Rand da-
hinter. Die Scheibe selbst ist schwach drüsenhaltig in ihrem obern
Teil (Fig. 196), wo die Drüsen hauptsächlich beiderseits vom Bauch-
mark liegen.
Borsten. Die Hakenborsten des 2. Borstensegments (Fig. 333)
sind etwas offen mit ziemlich grobem, großem Zahn. Deutliche Här-
chen in der Regel; doch können sie möglicherweise bei kleinen Indi-
viduen fehlen oder auf den obersten Borsten hier mehr oder weniger
reduziert sein. 3 ziemlich deutliche Zähne. Auf dem 3. Borstensegment
sind die Hakenborsten etwas mehr den vollausgebildeten Borsten ähn-
lich, so wie sie vom 4.—5. Segment inkl. an vorhanden sind. Der
große Zahn ist ziemlich spitz und umgebogen; die obern Zähne sind
ziemlich undeutlich, besonders vom 7. Borstensegment an; die Härchen
sitzen ziemlich dicht unter dem großen Zahn (Fig. 334). Ungefähre
Anzahl der Zähne: 3°, 3(—4)?, 3—4'°, 4(—5)°1", 4185-19, Die Anzahl
Hakenborsten bei Individuen von verschiedenen Lokalitäten geht aus
der folgenden Tabelle hervor (2.—19. Borstensegment; für das letzte
Individuum ist die Länge bis zum 16. Borstensegment inkl. angegeben).
Länge
in mm
74° 55° n. Br., 17059' w.L.[ 14 [1| 2| 2114110] 9] 8| 8| 8| 7] 7) 6 7) 6161651 4
Dröbak 25 ssdseszzTerrTssasdr
Dröbak 27 12) 2) 2121010 9 8 8 8 78 8 8 7176| 6
Skelderviken 35 I4| 5| 612/11111/112)10110| 911/10 1C111 10,10 10] 9
Skelderviken 42 1a! 5! 613131311211 1111110111 11/11,11,10,.10| 9
Skelderviken 53 [a el elslhlaltaız 13 1alıalıa 13 1212 12111213
Ramsöfjord 67 |6| 8| 8252425124 25/2525. 22 23 2 212221|19121121
71° 21° n. Br., 64° 53° ö.L.| 87 |8| 81131252523) ? 28 26/2324 27 28/33 3213113231
699 56° n. Br., 174° 27° 5.L.| z5y|a 13lıöis2|o|2|2,2121212,2, 2» ?[2[2|?
Nach dieser Tabelle besitzen größere Individuen verhältnismäßig
mehr Hakenborsten auf den hintern Segmenten als kleinere, was
256 [var ARWIDSSonN.
indessen darauf beruhen kann, daß die Borsten des Vorderkörpers
schneller abgenutzt werden und abfallen als die Borsten des Hinter-
körpers. So ist an dem vorletzten der oben aufgeführten Individuen
eine Mehrzahl Borsten auf den mittlern Borstensegmenten deutlich
abgefallen; z. B. auf dem 8. mehrere und auf dem 11.—12. einige;
auf dem 10. sind die obern auf der rechten Seite stark abgenutzt.
Das erste und kleinste der in derselben Tabelle angeführten
Individuen besitzt verhältnismäßig zahlreiche Hakenborsten auf dem
5. Borstensegment. Vel. im übrigen die folgende Tabelle, die das
2.—5. Borstensegment umfaßt.
Länge
in mm
Ost-Grönland a Ehe
Ost-Grönland 23 |4|415| 9
Ost-Grönland | 24 13/3 4| 9
Ost-Grönland 2512231418
Skelderviken 35 [3,3 |4!10
Ost-Grönland | 30 [4!5|4!10
Skelderviken 32 14/5/6/13
Ost-Grönland 35 |3|4|4|21
Ost-Grönland 45 155/712
Ost-Grönland 5 616/615
Die vordern Haarborsten sind auf dem 1.—2. Borstensegment
etwas schwächer aufwärtsgekrümmt als auf den folgenden Seg-
menten, wo sie kräftig entwickelt sind (Fig. 335), und der weiteste
Teil des untern Saums bedeutend ist; der obere Saum ist sehr schmal
und die Spitze ziemlich lang. Auf den hintern Segmenten sind
diese Borsten etwas schmäler und in der Regel etwas gerader als
weiter nach vorn.
Die Säume der hintern Haarborsten sind schmal, besonders der
eine, der nach hinten zu schließlich verschwindet. Der breitere
variiert etwas auf den vordersten Borstensegmenten, doch erreicht
er nirgends eine größere Breite als die in Fig. 338 wiedergegebene;
nach hinten zu nimmt auch dieser Saum an Stärke ab (Fig. 336). Die
Spitzen, die am kürzesten auf dem 1.—2. Borstensegment sind, er-
reichen nirgends im Vergleich mit einer Reihe anderer Arten eine be-
deutendere Länge. Wenigstens vom 4. Borstensegment an finden
sich die feinen, nicht bis undeutlich alternierenden Seitenzähnchen,
die spärlich sitzen und zwischen welchen sehr feine Härchen nicht
vorhanden sind. Vom 4. Borstensegment, wo die Zähnchen ziemlich
schwach sind, nehmen diese allmählich zu und sind ungefähr vom
7.—8. Borstensegement an vollausgebildet (Fig. 337).
Skandinavische und arktische Maldaniden. 257
Größe. Das größte beobachtete Individuum stammt von Bel-
sund auf West-Spitzbergen und hat wahrscheinlich vollständig un-
gefähr 106 mm in der Länge gemessen. Aus der Recherche-Bay
liest aus SO m Tiefe ein 70 mm langes Individuum vor. Aus dem
Kara-Meer und von der Nordküste Sibiriens sind aus einer Tiefe von
27—43 m 75—90 mm lange Individuen beobachtet worden, davon
ein Individuum von 69° 56‘ n. Br., 174° 27'ö. L., 283m Tiefe, 90 mm
lang bei einer größten Dicke von 4mm; noch in einer Tiefe von
150 m ist im Kara-Meer ein 80 mm langes Individuum angetroffen
worden. Nordwestlich von West-Spitzbergen, 960 m, ist ein 35 mm
langes Individuum gefunden worden. Bei Grönland ist in seichtem
Wasser, 9m, ein ungefähr 55 mm langes Individuum gefunden.
Eines von den größten in Bohuslen beobachteten Individuen
stammt aus dem Kosterfjord; es ist 52 mm lang bei einer größten
Dicke von 1,5 mm.
Geschlechtsreife Ein 2 aus dem Skeldervik, 12./7. 1897,
besitzt Eier in einer Größe bis zu 0,37 x 0,41 mm. Die ent-
sprechenden Maße für ein 2 aus dem Kosterfjord, 24./8. 1901: 0,315
x. 0,3356 mm.
Röhre. Die Röhren aus reinem Tonschlamm sind meistens
gegen das eine Ende bedeutend dicker als gegen das andere (vel. 50,
p. 99). Eine Röhre aus dem Gullmarfjord mit dem inneren Durch-
messer 1 mm ist an der weitesten Stelle nicht ganz 3 mm dick. Im
Kosterfjord scheinen die Röhren, wovon jedoch nur kleinere unter-
sucht worden sind, längergestreckt, mehr gleichmäßig nach den Enden
zu schmäler und biegsamer, besonders unten in 150 m Tiefe, zu sein
als im Gullmarfjord.
Ein 19 mm langes Individuum von 73° 27' n. Br., 23° 11’ ö.L,,
460 m, wurde in der Röhre am hintern Teil des 8. Borstensegments
umgeknickt gefunden. Hier ist die Röhre geschlossen, weshalb das
Tier vermutlich in dieser Stellung ziemlich lange gewesen ist; das
Tier muß an der Stelle der Umknickung verletzt gewesen sein, die
Körperwandung ist wenigstens teilweise in dieser neuen Stellung ver-
heilt. — Ein anderes Individuum, das umgeknickt in der Röhre lag,
obwohl vielleicht ganz zufällig, ist im Kosterfjord beobachtet worden.
Fundnotizen. 69° 49' n. Br., 172° 50‘ w. L., Konyam-Bucht,
27—28 m, Sand, Schlamm (R.M.).
Nordküste von Sibirien, 69° 56’ n. Br., 174° 26’ ö.L. (St.), 28 m,
grauer Schlamm (R.M.).
74° 18‘ n. Br., 83° 8‘ ö. L. (St.), 43 m, Schlamm (R.M.).
17
258 Ivar ArwıDsson,
Kara-Meer, 75° 35° n. Br., 77° 30° ö. L., 36 m, Schlamm (R.M.).
74° 30‘ n. Br., 73° 25' ö. L. (St.), 30 m, Schlamm, Sand (R.M.).
74° 45° n. Br., 71° 6° ö. L. (St.), 23 m, Sand, Schlamm (R.M.).
73° 28° n. Br., 68° 32° 6. L. (St... Kleines Indiv. (R.M.).
71° 55° n. Br., 67° ö. L. (St.), 57 m, Schlamm (R.M.).
72° 5‘ n. Br., 66° 10‘ ö. L., 150 m, brauner Schlamm (R.M.).
71° 21‘ n. Br., 64° 535‘ ö. L. (St.), 105 m, Schlamm (R.M.).
Waigatsch, Kap Grebeni, 14—18 m, Schlamm (R.M.).
Westküste von Nowaja Semlja, Möller-Bay, 9—35 m, Sand, Steine.
Westküste von Nowaja Semlja, Besimennaia-Bay, 72° 53° n. Br..
52° 53° ö. L., 7—9 m, Schlamm (R.M.).
Murman-Küste, Teriberkafjord, 72—80 m (R.M.).
Murman-Küste, Orafjord, südöstlich von der Insel Rybatschi (R.M.).
König Karls-Land, 78° 50' n. Br., 27° 39% ö. L., 20 m., Boden-
temp. —+ 0,2° (R.M.).
König Karls-Land, Rivalensund, ca. 78° n. Br.. 27° ö. L., 100 bis
110 m, Bodentemp. — 1,45°, feiner Schlamm mit großen Steinen (R.M.).
77° 25° n. Br., 27° 30‘ ö. L,, nördlich von Hope Island, 160 m,
Bodentemp. —1,71°, Schlamm (R.M.).
Storfjord, Whales Point, 36—54 m (R.M.).
76° 40‘ n. Br, 18° ö. L., 180—215 m, Schlamm, Steine (R.M.).
75° 58° n. Br., 13° 18° ö. L. (56° südwestlich von Südkap), 350 m,
Bodentemp. —+2,73°, Schlamm (R.M.).
West-Spitzbergen, Recherche-Bay, SO m, Schlamm (R.M.).
West-Spitzbergen, Belsund, Ostseite der Eders-Insel, 42 m,
Schlamm (R.M.).
West-Spitzbergen, Isfjord, Advent-Bay, 36 m (R.M.).
West-Spitzbergen, Isfjord, Nordfjord, 78° 27’ n. Br., 15° 20' ö. L.,
175 m, Schlamm (R.M.).
West-Spitzbergen, Isfjord, Kap Boheman, 78° 22'n. Br., 14°53° 6. L..
40—50 m (R.M.).
West-Spitzbergen, 16'—20' w. von Isfjord, 210—250 m, Schlamm,
Steine (R.M.).
West-Spitzbergen, Kings-Bay, 305 m, Schlamm, Steine (R.M.).
West-Spitzbergen, Cross-Bay, 350 m (R.M.).
West-Spitzbergen, Fairhaven, 18—54 m, Schlamm (R.M.).
West-Spitzbergen, Treuren-Bay, 45 m (R.M.).
81° 14° n. Br., 22° 50‘ ö. L., 150 m, Bodentemp. + 2°, Schlamm
(R.M.).
80° 32‘ n. Br., 11° ö. L., 900 m (R.M.).
Skandinavische und arktische Maldaniden. 259
80° 40° n. Br., 4° 5° ö. L., 610 m, Schlamm (R.M.).
ca. 80° 53‘ n. Br., 1° 40' ö. L., 960 m (R.M.).
“1° 5'n. Br., 8° 51° w. L., Jan Mayen, ca. 800 m, Schlamm (R.M.).
Ost-Grönland, 74° 55° n. Br., 17° 59% w. L.. 350 m, Schlamm,
etwas Sand-Steine (R.M.).
Öst-Grönland, 74° 10° n. Br., 20° 8° w. L., 25—40 m, Schlamm,
Schale, Steine (R.M.).
Öst-Grönland, Kaiser Franz Joseph-Fjord, 73° 16° n. Br., 23° 15°
w. L., 28—36 m, Schlamm, Schale, Steine-Kies, Sand (R.M.).
Ost-Grönland, Kaiser Franz Joseph-Fjord, 73° 17‘ n. Br., 25° 59
w. L., 760 m, Schlamm (R.M.).
Ost-Grönland, Kaiser Franz Joseph-F/jord, 73° 6'n. Br., 27°17’w.L.,
3—9 m, Schlick mit Sand (R.M.).
Ost-Grönland, Kaiser Franz Joseph-Fjord, 73° 6‘n. Br., 27° 17’ w.L.,
40—70 m, Schlamm, Steine (R.M.).
Öst-Grönland, westlich von den Scott Kelties-Inseln, 72° 45‘
n. Br., 22° 58° w. L., 36—63 m, Schlamm, etwas Steine (R.M.).
Ost-Grönland, 72° 28° n. Br., 21° 48‘ w. L., 150 m, Schlamm (R.M.).
Ost-Grönland, Scoresby-Sund, Fame-Inseln, 70° 50‘ n. Br., 22° 31°
w. L, 9 m, 23—25 m, Schlamm (R.M.).
Öst-Grönland, Scoresby-Sund, 70° 43° n. Br., 22° 29' w. L., 70 m,
Schlamm (R.M.).
West-Grönland, Baffins-Bay, 71° 10° n. Br., 58° 56‘ w. L., 355 m,
Schlamm (R.M.).
West-Grönland, vor dem Umanakfjord (ca. 70° 40‘ n. Br.), 216 m,
Schlamm (R.M.).
West-Grönland, Discofjord, Mittelfjord, 180 m, Schlamm, Sand
(R.M.).
West-Grönland, Davis-Strait, 63° 35° n. Br., 52° 57’ w. L., 76m,
Sand, Schale (R.M.).
Island, Arnenes, im Magen von Gadus callarias (R.M.).
TV 27% nm. Br. 232717407) %, 460° m. Bodentemp. -#2,67°%
Schlamm (R.M.).
Tromsö Amt, Lyngenfjord, Faernes, 70—90 m (T.M.).
Tromsö Amt, Ulffjord, 45 m (R.M.).
Tromsö Amt, Kalfjord, 125 m (R.M.).
Tromsö Amt, Ramfjord, Fagernes, 70 m (T.M.).
Tromsö Amt, Balsfjord, 90 m, 3 Indiv., 125 m, mehrere Indiv.
(T.M.).
Skagerrak, „Djuphälan“, 410—625 m, Schlamm (R.M.).
17E
260 Ivar ArwıDsson,
Skagerrak, Dröbak, 70 m.
Skagerrak, Kosterfjord (teilweise R.M. und Wırkn).
Skagerrak, Kosterfjord, Styrsö, 36—62 m.
Skagerrak, Kosterfjord, westlich von Sneholmarne, 1085—160 m,
Schlamm.
Skagerrak, Kosterfjord, Ramsö, 185 m, Schlamm.
Skagerrak, Kosterfjord, 210 m (Gb.M.).
Gullmarfjord, ziemlich reichlich auf gewissen Lokalitäten nahe
der Mündung (teilweise R.M. und Wır£x), Schlamm.
Gullmarfjord u. a., Grötö Tofva-Rödskxren, 45—55 m, zahlreiche
große Indiv.
Gullmarfjord, außen vor Längegap, 20—30 m.
(Gullmarfjord, Flatholmen-Stängsk&r, 40—45 m und zwischen
Stängskär und Tistholmen.
Nidingarne-Skagen, 34—54 m, Schlamm, Sand (R.M.).
Kattegat, südlich von Morupbank, 21—32 m, Schlamm (R.M.).
Kattegat, Laholmsbukten, 18—21 m, Schlamm (R.M.).
Kattegat, Skelderviken, 25 m, Schlamm (Axpersson).
Öresund, Hven-Landskrona, 11—43 m, Schlamm, Sand (R.M.).
Öresund, Landskrona-Malmö, 11—16 m, Schlamm, Steine (R.M.).
Ältere Fundangaben. Nordsee (109, p. 68). Oresund und
südliches Kattegat (69, p. 122; 81, p. 303). Großer Belt, Kattegat
und Skagerrak (103, p. 345). Bohuslen (27, p. 188; 49, p. 152; 55,
p. 92). Südliches Norwegen (105, p. 117). Tromsö Amt (27, p. 188;
122, p. 97). Nördliches Eismeer (74, p. 21), Nowaja Semlja, Kara-
Meer, Nordküste von Sibirien (70, p. 56; 76, p. 784; 80, p. 411; 90,
p. 296; 91, p. 89). Südlich vom Bering-Straße (80, p. 411). Spitz-
bergen (27, p. 188; 96, p. 132). Island (27, p. 188). West-Grönland
(64, p. 219; 68, p. 507; 117, p. 220; 119, p. 128). Ostküste von
Nordamerika (50, p. 99; 51, p. 439; 56, p. 45, 411; 57, p. 351, 36%;
65, p. 16.49, 22):
Die Angabe über das Vorkommen der Art bei 56° 44‘ n. Br.,
12° 52° w. L. (58, p. 26) erscheint zweifelhaft; es liegt hier mög-
licherweise dieselbe Art vor, die MALMGREN unter dem Namen M.
sarsi für das westliche Frankreich angegeben hat (31, p. 208). Diese
Art unterscheidet sich nach Untersuchung von MAumGren’s Material
im Reichsmuseum zu Stockholm von M. sarsi durch schwach krene-
lierten, also nicht glatten untern Rand an der hintern Scheibe.
Auf dieselbe Weise verhält sich die Art, die auch unter dem
Namen M. sarsi für Japan (84, p. 392) angegeben wird. Moore
Skandinavische und arktische Maldaniden. 961
(131, p. 483) gibt auch M. sarsi für Japan an, doch weist er auf
eine Reihe Abweichungen von MALMGREN’s Art hin.
Regeneration. Gullmarfjord: 1 Indiv.: 2 und 1 Indiv.:
7 vordere Borstensegmente. Ein 3. Individuum von hier besitzt
ein schräg regeneriertes Vorderende nach einer Verstümmelung, die
das Tier schräg zwischen den Parapodien des 3. Borstensegments
getroffen hatte. Kosterfjord: 3 Indiv.: 7 vordere Borstensegmente.
Gattung Asychis KINBERG.
CUhrysothemis KINBERG (30, p. 340), non BERENDT 1845.
Asychis KINBERG (30, p. 341).
Sabaco KINBERG (30, p. 341).
Maldanopsis VERRILL (124, p. 659).
Kopfscheibe wenig längsgestreckt mit breiter
andokmazernı vordere r "Spretze und ziemlich
kurzen Seitensäumen. Der Kiel kurz und niedrig,
hauptsächlich zwischen den Nuchalorganen hervor-
tretend. Die Nuchalorgane ziemlich groß und nach
vorn stark ausgebogen oder, wenigstens bei zu-
sammengezogenen Individuen, hier etwas zurückge-
bogen; von den äußern, vordern Enden der Organe aus
ist, wenigstens an schlaffen Individuen, eine rinnen-
ähnliche, nach hinten gehende Vertiefung zu sehen,
die kürzer ist als die Nuchalorgane Die hintere
Scheibe mit bedeutenden, mehr oder weniger stark
eingebuchteten Säumen und starken Seiteneinschnitten.
(Das 5. Borstensegment entbehrt eines obern halb-
mondförmigen Drüsenflecks.)
Das Pigment des Vorderendes bildet wahrscheinlich niemals
deutlich sesonderte Flecke. Die hinter den vordern Enden der
Nuchalorgane gelesenen rinnenförmigen Vertiefungen, die oft sehr
deutlich sein können und dann an die Nuchalorgane erinnern oder
gleichsam diese fortsetzen, sind u. a. bei A. biceps, brasiliensis und
einer von der Schwedischen Südpol-Expedition 1901—1903 heimge-
brachten Art beobachtet worden. Bei Chrysothemis amoena und
Asychis atlanticus sind sie nach Kıngere’s Beschreibungen vorhanden.
Es mag hier bemerkt werden, dab das Typusexemplar von Sabaco
maculatus (vgl. unten), das in Übereinstimmung mit Maldane brasiliensis
als im Besitz von 19 Borstensegmenten befunden worden ist, so
262 Ivar ArwıDsson,
schlecht erhalten ist, daß man nicht mit Sicherheit entscheiden kann,
ob eine Asychis- oder eine Maldane-Art, so wie diese Gattungen hier
begrenzt worden sind, vorliegt. Wenn aber Kınserc angibt, dab
das Hinterende bei Sabaco dem bei der Gattung Chrysothemis gleicht,
deren Art amoena mit völliger Sicherheit derselben Gattung angehört
wie z. B. Maldane biceps und brasiliensis und Asychis atlanticus, so
kann hier Sabaco als Synonym zu Asychis aufgenommen werden; der
Name Öhrysothemis ist früher in einer andern Gruppe angewandt
worden. Was schließlich Maldanopsis betrifft, so hat VERRILL diese
Gattung für Maldane elongata aufgestellt, nachdem er offenbar seine
1882 publizierte Abbildung des Hinterendes (77) dahin mißdeutet
hat, daß die fragliche Art terminalen Anus haben sollte Was er
dort in seiner Figur gesehen, ist nichts anderes als eine starke Ein-
senkung im untern Teil der hintern Scheibe, wie sie so oft, wie
bereits erwähnt, bei der Gattung Asychis angetroffen wird, wohin
M. elongata gehört und mit welcher Gattung Maldanopsis also iden-
tisch ist.
Die verschiedenen Arten der Gattung dürften vor allem sich
durch den Bau der Kopfsäume — glatt oder gezähnt —, das Vor-
handensein oder Nichtvorhandensein eines Kragens auf dem 1. Borsten-
segment und die Form der Säume der hintern Scheibe unterscheiden.
Hinsichtlich dieser letztern Säume scheint Mealdane gotai ganz be-
sonders sich durch mehr oder weniger lange cirrenähnliche Verlän-
gerungen an dem obern Saum auszuzeichnen.
Zu dieser Gattung gehören außer A. biceps folgende Arten, wo-
von die Kınzerge’schen Typusexemplare, außer für A. atlantieus, das
abhanden gekommen ist, im Reichsmuseum zu Stockholm untersucht
worden sind.
Maldane brasiliensis KINBERG (30, p. 340).
Chrysothemis amoena KıiNnBERrG (30, p. 340).
Asischis atlanticus KINBERG (30, p. 341).
Sabaco maculatus KinBErG (30, p. 341).
Maldane elongata VERRILL (52, p- 609; 77, tab. 9, fig. 1) =
Maldamopsis elongata (VERRILL) VERRILL (124, p. 659).
Maldane consobrina MArıon (60, p. 312).
Maldane amphiglypta Euvers (112, p. 119).
Maldane gotai Izuxa (128, p. 109), mit welcher Art Maldane
eoronata MoorE (131, p. 483) identisch ist.
Maldane disparidentata MoorE (136, p. 424).
Skandinavische und arktische Maldaniden. 263
Von allen diesen Arten, mit Ausnahme von Asychis consobrinus,
weiß man, daß sie 19 Borstensegmente besitzen.
Asychis biceps (M. Sars).
(Taf. 6, Fig. 200—207; Taf. 10, Fig. 339—344.)
Chymene biceps SARS (21, p. 257; 23, p. 93).
Maldane biceps (SARS) MALMGREN (27, p. 188; 31, p. 208, fig. 58).
Die braune Färbung des Vorderendes ziemlich
gleichmäßig und zusammenhängend; bei kleinern In-
dividuen kann die Färbung fast fehlen. Die Seiten-
säume des Kopfs sind, vielleicht mit Ausnahme sehr
junger Individuen, in der Regel 2- bis mehrzähnig; der
hintere Saum besitzt mehrere, etwas kleinere und
gleichmäßigere Zähne. Das 1. Borstensegment trägt
einen vordern Kragen 2 hintere borstenlose Seg-
mente. Der obere Saum der hintern Scheibe mit 5
seichten Einbuehtungen, wovon indessen die mediane
die bedeutendste ist und die übrigen nach den Seiten
hin abnehmen. Der untere Saum besitzt 3 Einbuch-
tungen, wovon die mediane ziemlich tief und spitz
sein kann; ziemlich nahe dieser kommt dann auf jeder
Seite ein seichterer Einschnitt. Hinter dem schmalen
Drüsenband auf-dem hintern Teil des 3. Borsten-
segments finden sich auf der Rückenseite der nächst-
folgenden Segmente keine bedeutendern Bänder oder
Fleeke von Drüsen. Der untere Teil des 3. Borsten-
segments hauptsächlich nur mit einem Drüsenband
unter den Parapodien. Der hintere Teil des 7. Borsten-
seements mit einem schmalen untern querziehenden
Drüsenfleck, der auf den Seiten bis ungefähr zur Mitte
der Hakenborstenreihen hinaufreicht. Hinter dem
Anus ein schwaches, fast unterbrochenes Drüsenband.
Die Härchen der Hakenborsten bedeutend entfernt
von der Basis des großen Zahns und auf einer hervor-
ragenden Partie sitzend; Zähne: bis 3(—4). Die untern
Säume der vordern Haarborsten mittelmäßig erweitert;
die Spitze ziemlich lang. Die Spitze der hintern Haar-
borsten ist verhältnismäßig ziemlich kurz, besonders
kurz auf dem 1.—2. Borstensegment; sie besitzt feine,
264 Ivar Arwınsson,
ziemlich dieht stehende, nicht alternierenden Zähn-
chen, die auf dem 2. Borstensegment angedeutet sind
und dann nach hinten hin zunehmen.
Färbung. Das Vorderende ist, besonders oben, stark braun
gefärbt, und das Pigment liegt hauptsächlich in mehr oder weniger
ringförmigen, gesonderten Feldern. Die Färbungsverteilung der
Kopfscheibe bei einem großen Individuum geht aus Fig. 200 hervor;
die Säume sind ungefärbt. Die braune Färbung ist am stärksten
bis zum 4. Borstensegment inkl., nimmt dann ab und ist an großen,
stark gefärbten Individuen bis zum vordern Teil des 7. Borsten-
seements wahrnehmbar. Kleine Individuen sind oft fast ungefärbt.
Äußerer Körperbau. Die vordere Spitze des Kopfs ist sehr
breit und abgerundet (Fig. 200). Die Nuchalorgane sind ziemlich
bedeutend, nach vorn hin, je nach der Zusammenziehung der Scheibe,
mehr oder weniger stark zurückgebogen; in der Figur sind ferner
die hier deutlichen von den vordern Enden der Nuchalorgane aus-
eehenden rinnenförmigen Vertiefungen zu sehen. Der Kiel tritt
schwach hervor. Die Seitensäume sind auch nach vorn zu ziemlich
gerade aufwärtsstehend; sie besitzen, vielleicht mit Ausnahme kleiner
Individuen, in der Regel mehr als einen Zahn. Diese Zähne variieren
ihrer Form nach ziemlich stark (vgl. die Figuren), jedoch sind sie
in der Regel etwas größer in dem hintern, etwas höhern Teil der
Säume (Fig.202). Diese Zähne oder Zipfel nehmen, wie auch die meistens
etwas kleinern und untereinander mehr gleichförmigen Zähne des
Zähne Zähne des Körperlänge
der Seitensäume hintern Saums in mm
EIERN. |
Kosterfjord 2 10 18
Dröbak 1; 2—3 10 38
Dröbak 2 11 32
Dröbak 4 (kleine) 11 28
Rödberg 2(—3) hi 30
Dröbak 2(—3) 12 3
Rödberg (3 Indiv.) 3 13 17, 30, 40
Dröbak 3(—4) 13 40
Dröbak 3(—4) 13 46
Rödberg: 2,3-4 13 45
Dröbak 3(—4) ; 4(—5) 13 50
a8. Dr, 13918.00. 10: 3(—4); 4—5 13 26
74° 55‘ n. Br., 17° 59° w. L. 3(—4); 4 14 30
Dröbak 4(—5) 14 50
Rödberg 3(—4); 4(—5) 16 40
Kosterfjord 4; 4—5 15 85
Kosterfjord 5 20 83
Kosterfjord 9 wahrscheinl. 27—28 180
Skandinavische und arktische Maldaniden. 265
hintern Saums, während des Wachstums an Zahl zu. Dieses geht
deutlich aus der Tabelle S. 264 hervor, welche die Anzahl der
Zähne an einer Mehrzahl verschieden großer Individuen angibt. In
der Mehrzahl der Fälle kann die Anzahl der Zähne auf den Seiten-
säumen nicht vollständig bestimmt angegeben werden, und in 7 Fällen
sind die Verhältnisse etwas verschieden für die beiden Seiten, was
auch aus der Tabelle hervorgeht.
Unter den mehr abweichenden Individuen ist das 2. mit einer
Körperlänge von 35 mm zu beachten; hier ist eine Zerteilung des
einen Seitensaums in Zähne offenbar ausgeblieben, wie auch auf
dem hintern Saume ein breiter, 2—3 normalen Zähnen entsprechender
Zahn vorhanden ist. Die beiden Individuen von 75° 58° n. Br., 13°
18° ö. L. und 74° 55‘ n. Br., 17° 59° w. L., die aus Gebieten her-
stammen, wo die Art nahe ihrer Nordgrenze und ganz sicher
durchgehends klein von Wuchs ist, sind, kann man annehmen, älter
als gleichgroße Individuen aus südlichern Gebieten, was in solchem
Falle ihre verhältnismäßig hohe Anzahl von Saumzähnen erklärt.
Die Seiteneinschnitte vor dem hintern Saum (vgl. besonders
Fig. 202), sind ziemlich schmal; die Furchen hinter diesen Ein-
schnitten schmal und deutlich bis an die ringsherumgehende Furche.
Diese ist wie die vordere kürzere hinter dem Mund sehr deutlich
(Fig. 202, 206).
Die Probosecis, die nur an einer geringen Anzahl konservierter
Individuen beobachtet worden ist, bildet eine ziemlich weite, ab-
geplattete Blase (Fig. 203), deren oberer, gegen den Körper ge-
wandter, papillenloser Teil etwas fester als der untere Teil
ist. Der obere oder äußere Teil der Proboscis ist in seinem
vordern Teil mehr oder weniger gleichmäßig braun gefärbt mit
einer bestimmten Färbungsgrenze (sichtbar in Fig. 203) gegen den
untern Teil der Proboseis. In der Figur ist die Proboscis übrigens
auf der rechten Seite des Tiers eingezogen. Fig. 201 gibt die
Proboseis in einer andern Lage wieder; ein Vergleich mit Individuen,
bei denen nur Seitenteile der Proboseis ausgestülpt sind, scheint
darauf hinzudeuten, dab bei dem Ausstülpen der Proboscis die Seiten-
teile zuerst kommen, dann der vordere T’eil — diese Lage also ent-
sprechend Fig. 201 — und zuletzt der hintere Teil. Beim Einziehen
(vgl. Fig. 203) dürften möglicherweise die Seitenpartien beginnen. —
Die Seitenpartien des obern Teils der Proboseis tragen an der
Basis der Proboscis ziemlich starke Drüsenfelder (Fig. 206).
Das 1. Borstensegment trägt vorn einen freien, auf den Seiten
266 Ivar Arwınssox,
etwas weiter vorwärts reichenden, am Rande glatten Kragen (Fig. 201,
203, 206).
Die Furchen der vordern Borstensegmente wie auch die Seg-
mentgrenzen ähneln sehr denen, die bei Maldane sarsi beobachtet
worden sind. Die erstern können indessen noch auf dem untern
Teil des 7. Borstensegments verspürt werden; in Fig. 206 sind diese
Furchen nicht besonders hervorgehoben worden, man sieht indessen,
an der Verteilung der Drüsenfelder, daß der hintere Teil der
Segmente an Länge nach hinten zu verhältnismäßig langsam zu-
nimmt. Die Grenze zwischen dem 7. und 8. Borstensegment ist
ziemlich schwach und die zwischen dem 8. und 9. nur undeutlich;
in Fig. 206 ist sie stark verdeutlicht. Dann ist eine deutliche
hintere Grenze erst zwischen dem 11. und 12. Borstensegment zu
sehen. Das letzte Borstensegment ist besonders kurz, und dann
folgen 2 kurze borstenlose Segmente, die durch ihre Parapodienreste
ausgezeichnet sind (Fig. 207).
Die schräggestellte hintere Scheibe ist ziemlich plan, obwohl
ziemlich gleichmäßig auch in den untern Saum übergehend. Eine
stärkere, untere Einsenkung, ähnlich der wie sie bei andern Arten
der Gattung beobachtet worden ist, scheint hier nicht aufzutreten.
Der obere, in der Ebene der Scheibe liegende Saum (Fig. 205) be-
sitzt eine seichte mediane Einbuchtung und zu beiden Seiten hier-
von 2 noch seichtere solche, wovon die untere oft fast verschwunden
ist; dieser Saum bildet im ganzen, abgesehen von den Ecken gegen
die bedeutenden Seiteneinschnitte zwischen den Säumen, eine
dreieckige Figur. Der untere, mehr gerade nach hinten gerichtete
Saum hat bedentendere Einschnitte; einen in der Mitte, der zwar
nicht besonders breit ist, aber doch bedeutend tiefer und nach innen
zu Spitzer sein kann, als Fig. 205 es zeigt. Auf jeder Seite findet
sich hier ein seichterer Einschnitt (Fig. 207), oberhalb dessen der
Saum bis zu den Seiteneinschnitten deutlich kürzer ist als seitwärts
von dem medianen Einschnitt. Der Analzapfen scheint nicht be-
sonders groß zu sein.
19 Borstensegmente und 2 hintere borstenlose Segmente sind
bei allen nicht mißgebildeten Individuen, die von sämtlichen ver-
schiedenen Lokalitäten untersucht worden sind, gefunden worden.
Folgende Abweichungen sind indessen an offenbar mißgebildeten
Individuen beobachtet worden. Ein solches aus dem Kosterfjord,
(las des Parapodienrudiments (der Drüsenansammlung) auf der rechten
Seite des 2. hintern borstenlosen Segments entbehrt, ermangelt
Skandinavische und arktische Maldaniden. 967
auch aller Borsten auf derselben Seite des 19. Borstensegments.
Demnach hier eine unbedeutende Reduzierung der einen Seite des
Hinterteils ohne Beeinträchtigung der Segmentanzahl des Körpers.
An einem Individuum aus dem Trondhjemsfjord ist die linke Seite
des 1. Borstensegments nicht ausgebildet und hat im Gegensatz zur
rechten Seite keinen Kragen und keine Haarborsten. Indessen findet
sich auf der linken Seite des 2. Borstensesments eine wenn auch
gesonderte Fortsetzung der erwähnten Kragenpartie des vorher-
sehenden Segments; gleichzeitig fehlen auf derselben Seite Haken-
borsten. Abgesehen von der offenbaren Unvollständigkeit der
Trennung des 1. und 2. Borstensegments besitzt dieses Individuum
nur 18 Borstensegmente und 2 hintere borstenlose Segmente. Ziem-
lich übereinstimmend mit diesem Individuum hat ein anderes von
Dröbak sich gezeigt, das jedoch nicht genauer untersucht worden ist.
Nephridien finden sich im 7.—9. Borstensegment.
Hautdrüsen. Hauptsächlich nach einem 80 mm langen In-
dividuum aus dem Kosterfjord. Die Kopfscheibe trägt Drüsen haupt-
sächlich in ihrem vordern Teil und vor allem auf der breiten Spitze,
mit Ausnahme des Vorderrands selbst. Nach hinten zu folgen die
Drüsen den einander zugekehrten Seiten der Nuchalorgane in Form
zweier Keile und finden sich außerdem besonders gehäuft innerhalb
der Bogen der Nuchalorgane. Die Partie vor dem 1. Borstensegment
(vgl. Fig. 206) ist mit Ausnahme des hintersten Teils und der
verschiedenen Furchen, die hier vorhanden sind, ziemlich dicht
drüsenhaltig. Die Borstensegmente 1 und 2 besitzen auch reichliche
Drüsen, jedoch mit Ausnahme des Vorderrands des Kragens des
erstern und der hintersten Partie der beiden Segmente. Der vordere
Teil des 3. Borstensegments ist ziemlich stark drüsenhaltig; auf der
Unterseite (Fig. 204) findet sich hier jedoch nur ein Band unter
den Parapodien. Vor den Parapodien und auch etwas unter denselben
ist der mittlere Teil der betreffenden Drüsenpartie durch mehr matte,
blau gefärbte Drüsen in Übereinstimmung mit den Verhältnissen
bei Maldane sarsi ausgezeichnet. Auf dem 4.—6. Borstensegment
bilden diese Drüsen ein auf der Bauchseite deutlich zusammen-
hängendes Band, das im übrigen stark bis zum 5. Borstensegment
inkl. zunimmt, auf dem 6. aber schwach und auf dem nächsten Seg-
ment vollständig oder nahezu vollständig verschwunden ist. In den
betreffenden Figuren sind diese Bänder nicht besonders markiert worden.
Der hintere Teil des 3. Borstensegments besitzt kleine, aber deut-
liche Drüsenfelder auf den Seiten; diese Felder, die nach hinten zu
268 Ivar ARrwıDsson,
etwas schmäler werden, werden ganz vorn auf der Rückenseite
durch ein schwaches Drüsenband verbunden. Auf der Bauchseite
an entsprechender Stelle werden wenigstens die Seiten des Bauch-
marks (Fig. 204) frei gelassen.
Die vordern Partien des 4.—8. Borstensegments besitzen haupt-
sächlich Drüsen auf der Unterseite bis hinauf zu den Haarborsten ;
diese Drüsen sind mit Ausnahme der hintern untern auf dem
4. Borstensegment dichtstehend. Die Drüsenpartie ist erst stärker
vor den Parapodien, um auf dem 7.—8. Borstensegment ungefähr
gleich auf beiden Seiten zu werden. Oberhalb der Haarborsten ist
auf diesen Segmenten nur ein sehr schwaches, nach hinten zu ab-
nehmendes Drüsenband zu sehen. Das Bauchmark ist mehr oder
weniger frei mit Ausnahme der oben erwähnten Partien mit matter
sefärbten Drüsen.
Die hintere Partie des 4.—7. Borstensegments besitzt auf der
untern Seite ein nach oben schmäleres Drüsenfeld; dies ist auf dem
4. Borstensegment ziemlich schwach ausgebildet, besonders nach
hinten zu. Auf den beiden folgenden Borstensegmenten, besonders
dem 6. wo es übrigens nach hinten zu schnell an Breite abnimmt,
ist es stark ausgebildet; auf dem 7. Borstensegment ist es schmal
und wenig stark, ungefähr an der Mitte der Hakenborstenreihen
endend.
Die Drüsen des 9. und des folgenden Borstensegments ähneln
ziemlich denen des 8., jedoch sind sie etwas schwächer, vor allem
nahe dem Bauchmark, das immer völlig frei ist; sie nehmen hier
erst hauptsächlich hinter den Parapodien ab, allmählich aber auch
vor diesen. Auf der Rückenseite verschwindet bald das feine Drüsen-
band zwischen den Haarborsten. Auf den beiden letzten Borsten-
segmenten ist dieses Band, wie auch die Drüsen unter den Parapodien,
wieder etwas stärker. Die Parapodienrudimente der beiden hintern
borstenlosen Segmente (Fig. 207) sind stark drüsenhaltig und ober-
halb derselben sind ziemlich deutliche Drüsenbänder zu sehen; im
übrigen ist die Partie nahe den Säumen ziemlich drüsenhaltig, doch
findet sich hier nur ein schwaches rückenständiges Drüsenband, das
direkt hinter dem Anus besonders undeutlich oder fast unterbrochen
ist. Der Analzapfen ist schwach drüsenhaltig. Die Innenseite der
Säume und die hintere Scheibe ermangeln der Drüsen, auch solcher
verstreuter, wie sie sich sonst ja ziemlich zahlreich auf dem Körper
finden. j
Borsten. Vor allem nach Material aus dem Trondhjemstjord.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 269
Die Hakenborsten des 2. Borstensegments (Fig. 339) sind ziemlich
schwach und etwas offen; Härchen sind immer gefunden worden;
Zähne 2(—5). Ein ähnliches Aussehen haben die Hakenborsten auf
dem 3.—4. Borstensegment, obwohl sie hier etwas stärker und
weniger offen werden. Das 5. Borstensegment mit stärkern Haken-
borsten und vom 5.—6. Borstensegment an mit deutlicherm 3. Zahn.
Von da an sind die Hakenborsten, welche starke, ziemlich weit innen
vor dem großen Zahn und von einer etwas hervorragenden Partie
ausgehende Härchen besitzen, ziemlich gleich auf sämtlichen Seg-
menten, haben jedoch eine Andeutung zu einem 4. Zahn vom
ca. 10. Borstensegment an (Fig. 340). Anzahl der Zähne also:
2(—3)”"*, 3°=°, 3—4!10=1%. Die Anzahl der Hakenborsten an ver-
schieden großen Individuen geht aus folgender Tabelle hervor
(2.—19. Borstensegment).
Länge
in mm
Kosterfjord | 1812] 2| 3| 8| 7| 5] 4| 5| 5] 5] 5] 5] 5| 5] 5] 5] 6| 6
140 55° n. Br., 17°5% w.L.| 24 |2| 2] 41151210) 9, 9] 8| 9 8| 8| 9] 8 8] 9] 9110
Rödberg 26 |3| 4 41151011010 9) 91110110 11/10 10) 911012
Dröbak 46 |4| 4 6151514114 14 14 15 13113 14 13 13113/1515
Rödberg “0 15| 6| 824 20118119 21120 20 21|21119]19 201919121
Kosterfjord 150 [8 111113136 41.45 45 4952 5955,55? 21212121?
Kostertjord 180 [8jı1l12j37lanlas| | P|e|e|2|2|2|2|2]2|?2|?
An den letzten 2 Individuen, die nach hinten zu eine verhältnis-
mäbig große Anzahl Hakenborsten besitzen, sind die obern Borsten
stark abgenutzt, oder es finden sich hier und da deutliche Lücken
nach obern ausgefallenen Borsten; vermutlich geht dieses Ausfallen
schneller nach vorn zu vor sich, daher eine so verhältnismäßig
geringe Anzahl z. B. auf dem 5. Borstensegment.
Die vordern Haarborsten (Fig. 341) sind einander sehr ähnlich,
die äußere Aufwärtsbiegung, wie auch der untere Saum, ist nicht
besonders stark. Im übrigen ist diese Biegung am schwächsten auf
den 4—5 vordersten Borstensegmenten und vor allem auf den hintern
Segmenten. Ob diese Borsten auch etwas weiter herunter an jeder
Parapodie etwas weniger gebogen werden, ist etwas unsicher.
Die Säume der hintern Haarborsten sind schmal, jedoch etwas
verschieden. Der breitere erreicht auf den vordersten Segmenten
(Fig. 342) seine größte, obwohl unbedeutende Breite, nach hinten zu
nimmt er ab. Der andere bedeutend schmäler und nach hinten zu,
wenigstens vom 15. Borstensegment an, fast verschwindend. Auf
dem 1.—2. Borstensegment sind die Spitzen kurz und auf dem 1.
2370 Ivar ARWIDSSoN,
glatt, auf dem 2. aber mit einer Andeutung zu Zähnchen. Nach
hinten zu nehmen die Spitzen an Länge zu (Fig. 343), während
gleichzeitig die Zähnchen, welche vollausgebildet ziemlich dicht
und nicht alternierend stehen (Fig. 344), an Stärke nach hinten hin
zunehmen.
Größe. Aus dem Kosterfjord sind die größten Individuen —
150 und 180 mm lang — beobachtet worden. Von Dröbak und aus
dem tiefsten Teil des Skagerraks sind Individuen von 50 und aus
der Gegend von Bergen und dem Trondhjemsfjord solche von 70 mm
Länge gesehen worden. Aus dem nördlichen Norwegen, Island
(35 mm), Ost-Grönland (30 mm) usw. sind nur kleinere Individuen
beobachtet worden.
Geschlechtsreife Ein 2 aus dem Kosterfjord, 21./8. 1901,
besitzt Eier, die eine Größe von 0,49% 0,52 mm erreichen.
Röhre. Die Röhren ähneln ziemlich denen bei der vorher-
sehenden Art und sind wie sie aus reinem Tonschlamm gebaut.
Eine Röhre aus dem Kosterfjord mißt an ihrer weitesten Stelle
4—4,5 mm bei einem innern Durchmesser von 2 mm.
Fundnotizen. Kosterfjord, 30--230 m, Schlamm, am größten
und reichlichsten in ca. 70—150 m Tiefe. (Teilweise R. M.)
Svinesund, 55—125 m (R. M.).
Dröbaksund, gemein von 70 m an.
Skagerrak, „Djuphälan“, 780 m (R. M.).
Gegend von Bergen, gemein auf Schlamm, z. B. Hjeltefjord,
215 m.
Gegend von Bergen, Byfjord, 300—360 m. (Teilweise ArpELLÖF.)
Trondhjemsfjord, Rödberg, 59—125 m, Schlamm, in seichterm
Wasser auch viel Sand; hier und da auch etwas Schalen und Steine.
Trondhjemsfjord, Malvik, 70—140 m (Thj. M.).
Trondhjemsfjord, Gjetstrand, 215—440 m, Gjeten, 300 m (Thj. M.).
Tromsö Amt, Ulffjord, 45 m (R. M.).
Tromsö Amt, Ramfjord, 140 m (R. M.).
Island, Arnenes, Torshavn (R. M.).
73° 27‘ n. Br., 23° 11° ö. L., 460 m, Schlamm, Bodentemperatur
+ 2,67° (R. M.).
75° 58° n. Br., 13° 18‘ ö. L., 350 m, Schlamm, Bodentemperatur
+ 2,75°; u. a. 14 kleine, in feingesiebten Bodenproben gefundene
Individuen (R. M.).
74° 55‘ n. Br., 17° 59 w. L., 350 m, Schlamm (R. M.).
Ältere Fundangaben. Kattegatt (69, p. 121; Verbreitung
Skandinavische und arktische Maldaniden. 71
bis zum Großen Belt?!). Bohuslen-Finmarken (21, p. 257; 23, p. 94;
apa 29, D.57; Albep: 2554 55, p: 92; 61, 9. 16077, P: &8;
105sn2.4l6o: 132, 92283:] 134, p. 69; 137, p- 163). Nördlich von
Norwegen (74, p. 21). Island (27, p. 188). West-Grönland (64, p.
21a: 507). Schomland (54, p. 203; 59 p: 127;-116, p: 158;
125a, p. 361).
Regeneration. Kosterfjord: 1, 2 und 3 vordere Borsten-
segmente: einige Individuen, und bis zum vordern Teil inkl. des
4. Borstensegments: 1 Individuum.
Parasiten. Auf großen Individuen von Malvik, Trondhjems-
fjord, 70 m, sind ziemlich viele Individuen einer Loxosoma-Art gefunden
worden, welche auf dem Vorderteil wenigstens bis zum 6. Borsten-
segment inkl. befestigt sind; nach hinten zu und hauptsächlich oben
und auf den Seiten, jedoch auch, obwohl spärlich, auf der Unterseite
hinter dem Munde. Loxosoma-Individuen in spärlicher Zahl sind
auch von Gjeten, 300 m, und aus dem Kosterfjord, 125 m, ferner
auf einem Asychis-Individuum aus dem Byfjord, 1350 m, beobachtet
worden.
Berichtigungen.
S. 7, Zeile 6 von unten steht: Haken, lies: Hals.
S. 14, Zeile 15 von unten steht: Borsten, lies: Borsten (vgl. Fig. 250b).
S. 14, Zeile 9 von unten steht: Härchen, lies: Borsten.
S. 15, Zeile 7 von oben: übrigen zu streichen.
S. 23, Zeile 13 von unten steht: siehe z. B. FAuvEL (122a),. FAuvEL
weist auch, lies: siehe z. B. Mssnıu (122b). FAUVEL weist (122a).
S. 44 u. 143 steht: von Hammer kyrka, lies: von der Kirche in Hammer.
Statt Herlöfsfjord (vel. S. 46, 73, 143, 162) lies überall: Herlöfjord.
Die Zahl links von Fig. 101 in 19 zu ändern.
972 Ivar Arwıbsson,
Register.
Die Synonyma sind durch |] bezeichnet.
Asychis
h amoenus
“ amphrglyptus
5 atlantıcus
n biceps
3. brastliensis
h consobrinus
" disparidentatus
n elongatus
» gotan
5 maculatus .
[Axwiothea] >
= campannulata
5 catenata
- carrıf era
e constricta
“ droebachiensts
R MAUCOSA
" lorgnata
Asxiothella \
* catenata
5 somersi
Branchiomaldane
| Ohrysothemis|
in amoena .
| Olymene] .
“ affinis
„ amphistoma
E biceps .
> borealis
4 brachysoma
» catenata
5 eingulata .
s eirrata
2 eirrosa .
" claparedei
Seite,
261
262
262
262
263
262
262
262
262
262
262
205
128
209
19%
206
218
206
207
209
209
206
23
261
262
216
177
217
263
21
218
209
126
145
165
218
Skandinavische und arktische Maldaniden.
| Olymene] collaris
R diadema
: digıtata
= droebachiensts
- ebiensis
graeilis
a grossa .
R harai
a insignis
x integrinatis
e intermedia
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N korent .
a leiopygos .
= lophoselta . :
R [humbriealis AuD. et Eow.].
z al
lumbricoides .
Iyrocephala
microcephala .
mirabilonga
modesta
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neapolitana
oerstedti
palermitana
paucievwrrata .
planiceps .
polaris
praetermissa .
produeta
quadrilobata .
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torgquata
uranthus .
urceolata .
xostertcola
4 DANIELSSEN
SARS
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Olymenella :
Br elongata Moork >
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(„) insecta :
5 latens
(„) MUCOSA .
N et PS u Sn = MR Te 7
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2,08) ,
18
185,
‘207, :
274 Ivar ArwıDsson,
Seite
((dymenella) rubloeinetn. „2 2. = es Een... BOB
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( ) praetermissa 2. . 2. se...
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Eucelymene . 209, 216
5 AMDRISIOmaN. De; "ch, wu ae re ee SE a realen
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5 (>) Iumbrieoides „2 Ware nl an ken
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Butlymeninae 2. 2 Nr 2. Se 2 See. A
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Skandinavische und arktische Maldaniden.
Heteroclymene robusta .
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Isoeirrus 2}
Br planiceps
Johnstonia 3
5 elymenoides
) (?) gracilis .
| Leiocephabus]
* coronatus
= ebiensis
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2 borealis
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n clypeata
„ ebrensis
5 leiopygos
4 parva
„ polaris
“ simplex .
3 urceolata
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Leiochonini
Lumbriclymene . ae ten
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(„) fihfera
n minor .
x sp.
Lumbriclymeninae
(Lumbrieus) sabellaris
(„) lubreola
Maldane. : : » .
5) amphiglypta .
(„) ? atlantiea
(„) biceps
(») brasiliensis
(>) (?) eineta .
(„) consobrina
I coronata] .
(„) eristagalli
5 cuculligera
” decorata
(») disparidentata
18%
276 Ivar ARrwIDssoN,
(Maldane) elongata .
(.) filifera
2 glebifex
(») golar .
(4) malmgreni
a marsupialis .
(4) ? pellueida
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) spathulata
e) tenwis ui:
(z) ? sp. M’InTosH
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Maldanidae
Maldaninae
|Maldanopsis| . .
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2 architectus .
Microclymene :
5 acirrata
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Skandinavische und arktische Maldaniden.
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[Praxilla] .
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„ praetermissa
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var. capensis .
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278
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A sp. CLAPAREDE .
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” („) » gracilior
R % „. robustior]
- sıma .
Rhodininae
[,Sabaco]
»„. maculatus
(Sabella) lumbriealis
Ivar ARWIDSSoN,
165,
183,
74,
ID
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Skandinavische und arktische Maldaniden. 279
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288 Ivar ARWIDSSoN,
Erklärung der Abbildungen.
Mit Ausnahme der unten besonders erwähnten Figuren sind diese
sämtlich von Fräulein S. OHLsson gezeichnet. Fräulein K. KOLMODIN
hat gezeichnet No. 1, 121, 128, 129b, 132, 135b, 135c, 137a, 148, 155,
160, 172a und b, Herr A. ÖSTERBERG No. 109, 309, 332, Fräulein
E. Bentz No. 189, 300, 314, 320 und Herr A. Tuurın No. 190a.
Links von den Figuren stehende Zahlen geben die Nummern des
betr. Borstensegments an; die Zahlen rechts geben die Vergrößerungen an.
—- bei Hinterenden gibt die Lage des Bauchmarks an. — „Drüsen“
bedeutet, daß Hautdrüsen, mit Iodgrün gefärbt, in der betr. Figur wieder-
gegeben sind.
Tafel,
Praxillura longissima.
Fig. 1. Vorderteil, von oben; natürliche Färbung. 7:1. Jan Mayen,
800 m.
Fig. 2. Kopf, von unten; Drüsen. 12:1. 76° 36‘ n.Br., 12° 10°. L.
Fig. 3. 8.—15. Borstensegm., schräg von oben; Drüsen. 9:1.
762.36 m. Br,:12071076. 27.
Fig. 4. (25.—)26. Borstensegm., schräg von unten; Drüsen. 10:1.
76286‘ n..Br., 120105.97
Fig. 5. Hinteres, langgestrecktes Segment; natürliche Färbung. 10:1.
Jan Mayen, 800 m.
Fig. 6. Vermutlich (42.—)43. Borstensegm., von unten; Drüsen. 12:1.
760 36’ n.-Br., 12° 10°5. I.
Fig. 7. Hinterteil, von der Seite; Drüsen. 13:1. 76° 36‘ n. Br.,
120.105. 17:
Skandinavische und arktische Maldaniden. 289
Praxillura longissima var. paueimaculata.
Fig. 8. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. - 13:1. Kosterfjord.
Fig. 9. 6.—9.(—10.) Borstensegm., von oben; Drüsen und zum Teil
natürliche Färbung. 12,5:1. Nördlich von Lysekil.
Fig. 10. Vorderteil, teilweise schräg von oben; natürliche Färbung.
12:1. Kosterfjord.
Fig. 11. Hinterteil, von der Seite; Drüsen. 12:1. Ind. —= Fig. 9.
Fig. 12. 22. Borstensegm., von oben; Drüsen. 14:1. Kosterfjord.
Fig. 13. Dasselbe Segment wie Fig. 12, von unten; Drüsen. 14:1,
Prazillura longissima var. minor. — Rödberg.
Fig. 14. Vorderende, von oben; natürliche Färbung. 16:1.
Lumbrielymene eylindricauda. — Trondhjemsfjord.
Fig. 15. Vorderende, von oben ; natürliche Färbung. 6:1. Rödberg.
Fig. 16. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. 3:1. Rödberg.
Fig. 17. Kopf, von unten; Drüsen. 8:1. Rödberg.
Fig. 18. Vorderteil, von der Seite; natürliche Färbung. 3:1. Der
Mund etwas erweitert. "Rödberg.
Fig. 19. 5. Borstensegm., von oben; natürliche Färbung. 4:1. Gjetnes.
Fig. 20. 9.—10. Borstensegm., von oben; Drüsen. 4:1. Gjetnes.
Fig. 21. 9. Borstensegm. (dasselbe Indiv. wie in Fig. 20), von unten:
Drüsen. 4:1.
Fig. 22. (14.—)15.—16. Borstensegm., von oben; Drüsen. 4:1.
Gjetnes.
Fig. 23. Hinterteil, von der Seite; Drüsen. 8:1.
Fig. 24. Hinterende, von oben, 1. sichtbares Segment ist das 3. borsten-
lose. 8:1. Gjetnes.
Lumbrichjmene sp. — Byfjord.
Fig. 25. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. 7:1.
Lumbrielymene minor.
Fig. 26. Vorderteil, von oben; Drüsen. Die Nuchalorgane ver-
deutlicht. 7,5:1. Kosterfjord.
Fig. 27. Kopf, von oben; natürliche Färbung. 34:1. Ost-Grönland.
Fig. 28. Vorderteil, von der Seite (dasselbe Indiv. wie Fig. 27);
natürliche Färbung. 10:1.
Fig. 29. Ein hinteres Borstensegment, von oben; natürliche Färbung.
7,5:1. Ost-Grönland.
19
290 Ivar ARwıDSsson,
Notoproctus oculatus.
Fig. 30a. Hinterteil (nach oben gekehrt), von der rechten Seite;
natürliche Färbung. 13:1. Gegend von Bergen.
Fig. 30b. Hinterende, von oben; Drüsen. 10:1. Gegend von Bergen.
Fig. 31. Vorderteil, von der Seite; natürliche Färbung. 5:1.
Kosterfjord.
Fig. 32. Hinterteil, von der Seite; Drüsen. 6:1. Gullmarfjord.
Fig. 33. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. 5:1. Gullmarfjord.
Fig. 34. Kopf, von vorn; natürliche Färbung. 8:1. Gullmarfjord.
Notoproctus oculatus var. minor. a Skörnfjord.
Fig. 35. Vorderteil; Drüsen; Ocellen sind angedeutet. 12:1.
Fig. -36. Vorderende, von der Seite; Proboscis teilweise ausgestülpt.
19= 4:
Fig. 37. Hinterende, von unten; Drüsen. 15:1.
Notoproctus oculatus var. arctica. — 74° 55' n. Br., 17° 59 w. L.
Fig. 38. Kopf, von der Seite, Proboscis ausgestülpt; Drüsen. 12:1.
Tafel 2.
IRhodine loveni. — Gullmarfjord.
Fig. 39a. Vorderende bis zum 6. Borstensegm., von oben; Drüsen. 4:1.
Fig. 39b. Vorderster Teil, von oben (dasselbe Indiv. wie in voriger
Fig.); Drüsen. 9:1.
Fig. 40. 9. Borstensegm., von unten; Drüsen: die Mündungen der
Nephridien sichtbar. 5:1.
Fig. 41. Ein hinteres Kragensegment, 20.—25., von oben; Drüsen.
192.
Fig. 42. Vorderer Körperteil bis zum 17. Borstensegm. inkl.;
Drüsen. 4:1.
Fig. 45. Die gleich rechts von der Mittellinie gelegenen Papillen
von dem hintern Teil der Proboscis. 80:1.
Fig. 44. 7. Borstensegm., schräg von oben; Drüsen. 5:1.
Fig. 45. 9.—12. Borstensegm., von oben; Drüsen. 6:1.
Fig. 46. Kopf, von unten, Proboscis stark eingezogen. 15:1.
Fig. 47. Proboseis ausgestülpt, von unten; Drüsen. 12:1. (Das
Indiv. konserviert mit FLEMMING’scher Flüssigkeit, schwache Lösung.)
Fig. 48. Profil derselben Proboscis. 12:1.
Fig. 49. Proboscis noch mehr eingezogen als in Fig. 46. 8:1.
Fig. 50. Hinterende, schräg von unten; Drüsen. 7,5 :1.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 291
Fig. 51. 17. Borstensegm., direkt von hinten (das 18. weggenommen) ;
Drüsen. 8:1.
Fig. 52. Rechter, oberer Parapodienzipfel des 6. Borstensegm., von
hinten: die Borsten abgeschnitten; keine Säume gezeichnet; die vordern
Haarborsten schattiert. 60:1.
Rhodine gracilior. — Gullmarfjord.
Fig. 53. Vorderster Teil, von oben; Drüsen. 12:1.
Fig. 54. 3. Borstensegm., von oben; Drüsen. 10:1.
Fig. 55. 6. Borstensegm., von unten; Drüsen. 10:1.
Fig. 56a. Vorderende bis zum 8. Borstensegm. inkl.; Drüsen. 10:1.
Fig. 56b. Unmittelbare Fortsetzung des vorigen, umfassend das
9.—10. Borstensegm.; Drüsen. 10:1.
Fig. 57. 17. Borstensegm., von der linken Seite, schräg von hinten;
Drüsen. 43:1.
Fig. 58. Hinterende, umfassend das 27.—35. Borstensegm., von der
Seite; Drüsen. 18:1.
‚Nicomache (Nieomache) lumbricalis var. borealis.
Fig. 59. Vorderteil bis zum 8. Borstensegm. inkl., von der Seite;
Drüsen. 5,5:1. Gullmarfjord.
Fig. 60. Kopf, von vorn, stark zusammengezogen ; natürliche Färbung.
5:1. Gullmarfjord.
Fig. 61. Kopf, von unten, mit erweitertem Mund, etwas sichtbarer
Proboseis. 6:1. Gullmarfjord.
Fig. 62. Vorderteil bis zum 1. Borstensegm. inkl., von unten;
Drüsen. 7,5:1. Gullmarfjord.
Fig. 635. Mißbildetes Vorderende (s. S. 96); Drüsen. 6:1. Koster-
fjord.
Fig. 64. 7. Borstensegm., von unten; Drüsen. 5:1. Gullmarfjord.
Fig. 65. Hinterende, ‚direkt von hinten (Drüsen fehlen!,. 8:1.
Kosterfjord.
Fig. 66. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. 6:1. Öresund.
Fig. 67. Mißbildetes Hinterende, von unten (s. S. 9). 45:1.
Gullmarfjord.
Nieomache (Nicomache) minor. — Skjörnfjord.
Fig. 68. Vorderende, von der Seite; natürliche Färbung. 11,5:1.
Fig. 69. Vorderteil, von der Seite; Drüsen. 12,5:1.
Fig. 70. Vorderende bis zum 1. Borstensegm. inkl., von unten;
Drüsen. 14:1.
Fie. 71. Kopf, von vorn; natürliche Färbung. 16:1.
>'
19%
299 Ivar ARrWIDSSoN,
Fig. 72. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. 16,5: 1.
Fig. 73. Hinterende, direkt von hinten (Drüsen fehlen!), 20:1.
Nieomache (Loxochona) trispinata. — Trondhjemsfjord.
Fig. 74. Kopf, von vorn; natürliche Färbung. 8:1.
Fig. 75. Vorderende bis zum 1. Borstensegm. inkl., von unten;
Drüsen. 7,5:1.
Fig. 76. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. 7:1.
Fig. 77. Hinterende, von hinten (Drüsen fehlen!). 16:1.
Tafel 3,
Nicomache (Loxochona) trispinata. — Trondhjemsfjord.
Fig. 78. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 6,5:1.
Fig. 79. 6.—9. Borstensegm., von unten; Drüsen. 6,5:1.
Nieomache (Loxochona) quadrispinata.
Fig. 80. Kopf, von oben; Ocellen. 10:1. Ost-Grönland.
Fig. 81. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 9:1. Ost-
Grönland.
Fig. 82. Vorderteil; Drüsen. 6:1. Ost-Grönland.
Fig. 83. Hinterende, von hinten (Drüsen fehlen!.,. 20:1. König
Karls-Land.
Fig. 84. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. (Der Darm an-
gedeutet. — Nach einem durchsichtigen Präparat.) 22:1. Ost-Grönland.
Petaloproctus tenwis var. borealıis.
Fig. 85. Vorderende bis zum 1. Borstensegm. inkl., von unten;
Drüsen. 16:1. Gullmarfjord.
Fig. 86. Vorderteil, von oben; natürliche Färbung. 14:1. Gullmar-
fjord, Ellskär.
Fig. 87. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 13:1. Formol!
Trondhjemsfjord.
Fig. 88. Hinterende, von der rechten Seite, etwas von hinten;
Drüsen. 10,5:1. Nördlich von Hallands Väderö.
Fig. 89. Hinterende, schräg von hinten ; Drüsen. 26:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 90. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 13:1. Formol!
Trondhjemsfjord.
Prochymene müllert.
Fig. 91. Vorderteil, von der linken Seite, vorn etwas von unten.
Proboscis etwas ausgestülpt; Drüsen. 4:1. Hjeltefjord.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 293
Fig. 92. Vorderteil des 1. Borstensegm., von unten (dasselbe Indiv.
wie das vorige); Drüsen. 4:1.
Fig. 93. Kopfscheibe. 5:1. Vzederöarne (Bohuslsn).
Fig. 94. 4.—-9. Borstensegm., von der linken Seite; natürliche
Färbung. 3:1. Gegend von Bergen.
Fig. 95. Hinterende, von der rechten Seite, etwas von unten;
Drüsen. 3:1. Gegend von Bergen.
Fig. 96. 8. und Anfang des 9. Borstensegm., von unten; Drüsen.
4:1. Vzederöarne (Bohuslzn).
Fig. 97. Hinterende, von hinten (Drüsen fehlen!). 5:1. Hjeltefjord.
Isoeirrus planiceps. — Gegend von Bergen.
Fig. 98. Vorderende, von der Seite; Drüsen. 4:1. Kvzrnevik.
Fig. 99. Partie des 6. und 7. Borstensegm., von unten (dasselbe
Indiv. wie das vorige); Drüsen. 4:1.
Fig. 100. Vorderteil bis zum 9. Borstensegm. inkl., von der Seite;
Drüsen. 3:1. Hjeltefjord.
Fig. 101. Oberseite des hintern Teils des 5. Borstensegm., von
hinten gerechnet; Drüsen. — Die linke Zahl soll 19 sein (nach SARrs).
5:1. Kvzxrnevik.
Fig. 102. Kopf, von oben. 7:1. Hjeltefjord.
Fig. 103. Partie des linken Kopfsaums, direkt von rechts gesehen
(dasselbe Indiv. wie das vorige). ca. 18:1.
Fig. 104. Vorderende bis zum 2. Borstensegm., von unten; Proboscis
etwas vorgestülpt; Drüsen. 10:1. (Dasselbe Indiv. wie Fig. 100).
Fig. 105. Hinterende von unten; Drüsen. 6:1.
Fig. 106. Hinterende mit etwas ausgestülpter Analöffnung, von
hinten und schräg von unten gesehen. Das Bauchmark angedeutet im
untern Teil der Figur. 9:1. Gegend von Bergen.
Fig. 107. Hinterende, direkt von hinten. 11:1. Kvzernevik.
Leiochone borealıs.
Fig. 108. Kopf, schräg von der Seite; Ocellen, Proboscis teilweise
ausgestülp. 10:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 109. Proboseis ausgestülpt, von unten; Drüsen. 18:1. Byfjord.
Fig. 110. 8. Borstensegm., von oben; Drüsen. 5:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 111. 14. Borstensegm., von oben; Drüsen. 7:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 112. 9. Borstensegm., linke Parapodie und Mündung des
Nephridiums; Drüsen. 11:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 113. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. 6:1. Trondhjems-
fjord.
Fig. 114. Vorderteil bis zum 10. Borstensegm. inkl., Proboseis teil-
weise ausgestülpt; Drüsen. 4:1. Trondhjemsfjord.
294 Ivar ARrWwIDSSoN,
Fig. 115. Kopf und vorderer Teil des 1. Borstensegm., von oben;
Drüsen. 6:1. Trondhjemsfjord.
arte
Leiochone boreal\s.
Fig. 116a. Partie des hintern Teils der Proboscis; Drüsen. 22:1.
Trondhjemsfjord.
Fig. 116b. Profil einer hintern Papillenreihe von einer zusammen
gezogenen Proboscis. 80:1. Gegend von Bergen.
Fig. 117. Hinterende, direkt von hinten; Drüsen. 22:1. Trondhjems-
fjord.
Leiochone polaris.
Fig. 118. Vorderende; Drüsen. 6:1. Mackenzie-Bucht.
Fig. 119. Vorderende, etwas schematisch; Ocellen. 13:1. Mackenzie-
Bucht.
Fig. 120. Kopfscheibe; Drüsen. 12,5:1. Mackenzie-Bucht.
Fig. 121. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. 10:1. Jan
Mayen.
Fig. 122. 7.—9. Borstensegm., von unten; Drüsen. 8:1. Scoresby-
Sund.
Fig. 123. Skizze von Papillen auf der hintern Seite der Proboscis,
links von der Mittellinie. 92:1. Scoresby-Sund.
Leiochone sp. — Gegend von Bergen.
Fig. 124. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 5:1.
Fig. 125. Vorderende, von oben (dasselbe Indiv. wie das vorige);
Drüsen. 7:1.
Mieroclymene acirrata. — Kosterfjord.
Fig. 126. Vorderende, von oben; Drüsen. 15:1.
Fig. 127. Mediane Partie von der vordern Seite der Proboscis.
125:1.
Fig. 128. Vorderteil, von der linken Seite, die Proboscis ausgestülpt ;
Mrusen. „9.1,
Fig. 129&. Analkonus, von unten; Drüsen. 30:1.
Fig. 129b. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 25:1,
Fig. 130. 8.—11. Borstensegm., von unten; Drüsen. 20:1.
Fig. 131. Schematische Profilzeichnung einer Papille vom vordern
Teil der Proboseis, ziemlich nahe der Mittellinie. 310:1.
Fig. 132. Skizze des Kopfs, schräg von der Seite. 12:1.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 295
Fig. 133. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. 22:1.
Fig. 134. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. 24:1.
Mierochymene trieirrata. — Trondbjemsfjord.
Fig. 135a. Hinterende, von der rechten Seite; Drüsen. 20:1.
Fig. 135b. Vorderende, von oben; Drüsen. 30:1.
Fig. 135c. Das ganze Tier von der rechten Seite; Drüsen. 7:1.
Praxillella praetermissa.
Fig. 136a. Vordertel, von der rechten Seite; Drüsen. 7:1.
Gullmarfjord.
Fig. 136b. Unmittelbare Fortsetzung des vorigen ; 8. Borstensegm. 7:1.
Fig. 1372. Kopfscheibe, von oben; Drüsen. 11:1. Gullmarfjord.
Fig. 137b. Vorderteil, von unten; Drüsen. 8:1. Ost-Grönland.
Fig. 138. Proboseis teilweise ausgestülpt. 7:1. Gullmarfjord.
Fig. 139. 6. Borstensegm., von unten ; Drüsen. 5:1. Ost-Grönland.
Fig. 140. Hinterteil, von der rechten Seite; Drüsen. Der hinterste
Teil ziemlich zusammengezogen. 5:1. Gullmarfjord.
Fig. 141. Hinterende, direkt von hinten. 11:1. Gullmarfjord.
Fig. 142. Zusammengezogenes Hinterteil, von der rechten Seite.
8:1. Weißes Meer.
Fig. 143. Partie des hintern Teils der Proboseis, ziemlich nahe der
Mittellinie (2 Papillenreiher von der Mittellinie entfernt). 25 :1. Gullmarfjord.
Praxillella praetermissa var. minor. — Jan Mayen.
Fig. 144. 7.—10. Borstensegm., von der linken Seite; Drüsen. 15:1.
Praxillella affinis. — Gullmarfjord.
Fig. 145. Vorderende, von unten, Ocellen. 15:1.
Fig. 146. Partie des hintern Teils der Proboseis, rechts von der
Mittellinie. 45:1.
Fig. 147. Hinterende, von der rechten Seite. 13:1.
Fig. 148. Hinterende, direkt von hinten; Drüsen. 12:1.
Fig. 149. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 5:1.
Fig. 150. 7.—8. Borstensegm., von oben; Drüsen. 5:1.
Fig. 151. Kopf, von oben; Drüsen. 10:1.
Fig. 152. Vorderteil, Proboscis ausgestülpt; Drüsen. 5:1.
Praxillella gracilis.
Fig. 153. Kopf, von oben; Drüsen. 6:1. 72° 45'n. Br., 22° 58'w.L.
Fig. 154. Vorderteil, von unten; Drüsen. 7:1. Lofoten, Kirkfjord.
296 Ivar Arwınsson,
Fig. 155. Hinterteil, von der linken Seite; Drüsen. 4:1. 73% 97°
n. Br., 232. 11° 5%.
Tafel 5.
Prawillella graeilis.
Fig. 156. Proboseispapillen, vom hintern Teil der Proboscis, rechts
von der Mittellinie. 75:1. Kaiser Franz Joseph-Fjord.
Fig. 157. Vorderteil, von der linken Seite, Proboscis ausgestülpt ;
Drüsen. 5:1. 72° 45’ n. Br., 22° 58' w.L.
Fig. 158. Vorderteil, von der rechten Seite, teilweise ausgestülpte
Proboscis; Drüsen. 5,5:1. 72° 45’ n. Br., 22° 58’ w.L.
Euelymene droebachiensis. — K.osterfjord.
Fig. 159. Kopf, von oben; Kopfscheibe etwas eingesunken, weil
Proboseis ausgestülpt, obwohl in der Fig. weggelassen; Drüsen. 12:1.
Fig. 160. Hinterende, direkt von hinten (Drüsen fehlen oder sind
sehr schwach). 20:1.
Fig. 16la. Vorderteil; Drüsen. 7,5:1.
Fig. 161b. Fortsetzung des vorigen. 7,5:1.
Fig. 162. Profilzeichnung der 2 äußern Papillen in einer Reihe vom
hintern Teil der Proboseis; genauer bestimmt, ungefähr 60° von der
Mittellinie. 108: 1.
Fig. 163. Die innern Papillen auf der hintern Seite der Proboscis
neben der Mittellinie. 80:1.
Fig. 164. Hinterteil, von unten; Drüsen. 12:1.
Fig. 165. 6.—10. Borstensegm., von unten: Drüsen. 7,5:1.
Awiothella catenata.
Fig. 166. Partie des vordern Teils der Proboseis, links von der
Mittellinie. 65:1. 65°%2‘n.Br., 171’ w.L.
Fig. 167. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 3:1. Recherche-Bay.
Fig. 168. Hinterende, direkt von hinten; Drüsen. 5:1. Recherche-Bay.
Fig. 169. Kopfscheibe; Drüsen. 4:1. Becherche-Bay.
Fig. 170. Hinterteil, von der rechten Seite; Drüsen. 4,5:1. Re-
cherche-Bay.
Heteroclymene robusta.
Fig. 171. Vorderteil; Drüsen. 3:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 172a. Analeirren von einem Indiv. mit 32 Cirren, davon 6 langen.
10:1. Gegend von Bergen.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 297
Fig. 172b. Analeirren von einem Indiv. mit 49 Cirren, davon
10 langen. 10:1. Gegend von Bergen.
Fig. 173. Hinterteil, von der linken Seite, Drüsen. 3:1. Trondhjems-
fjord.
Fig. 174. Hinterende, von hinten, etwas von unten. (Drüsen
fehlen.) 7:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 175. Hinterende, schräg von der Seite; natürliche Färbung.
7:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 176. Vorderende, von oben; Drüsen. 4:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 177. Vorderende, von unten, Proboscis etwas ausgestülpt;
Drüsen. 6:1. Gegend von Bergen.
Fig. 178. 8.—9. Borstensegm., von oben ; Drüsen. 3:1. Trondhjemsfjord.
Nicomache (Loxochona) quadrispinata. — König Karls-Land.
Fig. 179. Vorderende, von der linken Seite, Proboscis; Drüsen
(nach einem durchsichtigen Präparat). 14:1.
Fig. 180. Proboscis (= der vorigen), von unten. 17:1.
Tafel 6.
Pseudoelymene quadırtlobata.
Fig. 181. 6.—8. Borstensegm., von der rechten Seite; Drüsen,
55:1. Hjeltefjord.
Fig. 182a. Vorderteil; Drüsen. 5:1. Hjeltefjord.
Fig. 182b. Partie mit dem rechten Saumeinschnitt des Kopfs von
außen. 8:1. (Dasselbe Indiv. wie das vorige.)
Fig. 183. Hinterteil, von der rechten Seite; Drüsen. 8:1. Trondhjems-
fjord.
Fig. 184. Kopf, von oben; Drüsen. 6:1. Hjeltefjord.
Fig. 185. Vorderster Teil, von unten; Ocellen. 6:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 186. Vorderster Teil, von unten, Proboseis. 5:1. Gegend
von Bergen.
(Gen. et sp.? — Trondhjemsfjord.
Fig. 187. Vorderteil, von der rechten Seite; Drüsen. 14:1.
Fig. 188a. Kopf, von oben; Drüsen. 14:1.
Fig. 188b. Partie des linken Kopfsaums, von rechts gesehen; Drüsen.
42:1.
Leiochone celypeata, — Frankreich.
Fig. 189. Querschnitt durch den obersten, linken Teil des Kopfs,
mit dem Nuchalorgan. 110:1.
298
Ivar ARWIDSSON,
Petaloproctus tenuis. — 74° 10° n. Br., 200 81 w. L.
‘is. 190a. Hinterende (Analbecher), von oben. 18:1.
Gen. et sp.? — 73° 17' n. Br., 25° 59' w. L.
io, 190b. Vorderteil; Drüsen. 15:1.
Gen. etisp.2. — TS8 6m Br, Aue 1.
. 191. Vorderteil; Drüsen. 7,5:1.
Maldane sarsi. — Gullmarfjord.
192. Vorderende, von der rechten Seite; natürliche Färbung.
. 193. 3.—4. Borstensegm., von unten; Drüsen. Ya
. 194. Vorderteil; Drüsen (dasselbe Indiv. wie das vorige). 1:22
Fig.
195. 4.8. Borstensegm., von oben; Drüsen (dasselbe Indiv.
wie das vorige). 7:1.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Drüsen.
Fig.
den hier
196. Hinterende, von unten; Drüsen. 10: 'B
197. Vorderteil, von oben; natürliche Färbung. 13:1.
198. Hinterteil, von oben; Drüsen. 10:1.
199. Hinterteil, von der rechten Seite; Drüsen. 10:1.
Asychis biceps. — Kosterfjord.
200. Kopfscheibe, von vorn; natürliche Färbung. 7:1.
201. Vorderende, von unten, Proboseis teilweise ausgestülpt ;
De
202. Partie des vordersten Teils, von der rechten Seite, u. &.
3spitzigen Seitensaum des Kopfs zeigend. 28:1.
. 203. Vorderende, von unten, Proboseis teilweise ausgestülpt.
. 204. 3. Borstensegm., von unten; Drüsen. 6: 1;
. 205. Hinterende, von unten; Drüsen. 7:1.
. 206. Vorderteil, von der linken Seite; Drüsen. ar
1
207. Hinterende, von der linken Seite; Drüsen. Dr
Skandinavische und arktische Maldaniden. 399
Tafel 7.
Prazxillura longissima.
Fig. 208. Stachel!) vom 2. Borstensegm. (l.?)). 480:1. 76° 36‘
25 Br. 2.123107 6. L.
Fig. 209. var. paucimaculata. Stachel vom 1. Borstensegm. (.).
640:1. Kosterfjord.
Fig. 210. var. paucimaculata. Stachel vom 1. Borstensegm. (1.).
350:1. Kosterfjord.
Fig. 211. var. paueimaculata. Stachel vom 5. Borstensegm. (r.).
520:1. Kosterfjord.
Fig. 212. Hakenborste (4.°)) vom 13. Borstensegm. (l.). 470:1.
716° 364 n. Br, 12% 105%.
Fig. 213. var. minor. Hakenborste vom 20. Borstensegm. (l.).
670:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 214. Vordere Haarborste vom 13. Borstensegm. 1000:1.
Innerer Teil des Saums etwas übertrieben. 76° 36’ n. Br., 12° 10'6. L.
Fig. 215. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 810:1. 76°
s6“n, Br, 1207107. 85 1;
Fig. 216. var. paucimaeculata. Hintere Haarborste vom 1. Borsten-
segm. 470:1. Kosterfjord.
Fig. 217. var. paucimaculala. Hintere Haarborste vom 13. Borsten-
segm. 770:1. Kosterfjord.
Fig. 218. Hintere Haarborste vom 22. Borstensegm. 430:1. 76°
Sbön. Br, 12°°10°.6. 1.
Lumbrielymene eylindricauda. — Gegend von Bergen.
Fig. 219. Stachel vom 4. Borstensegm. 75:1.
Fig. 220. Hakenborste vom 10. Borstensegm. (l.).. 350:1.
Fig. 221. Hintere Haarborste vom 11. Borstensegm. 220:1.
Lumbrielymene sp. — Gegend von Bergen.
Fig. 222. Hakenborste (6.) vom 6. Borstensegm. (r.). 730:1.
1) In der Regel wird bei den Borsten nicht angegeben, ob nur ein
Teil derselben abgebildet ist.
2) 1. bezeichnet die linke, r. die rechte Seite.
3) Gibt die Nummer der Hakenborste, resp. des Stachels, von oben
gerechnet, an.
300 Ivar ArwIıDsson.
Lumbrichymene minor.
Fig. 223. Hintere Haarborste vom 8. Borstensegm. 810:1. Koster-
fjord.
Fig. 224. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 860:1. Koster-
fjord.
Fig. 225a. Stachel vom 1. Borstensegm. (r.).. 370:1. Kosterfjord.
Fig. 225b. Stachel (3.) vom 4. Borstensegm. (r.) 350:1. Ost-
Grönland.
Fig. 226. Hakenborste (2.) vom 5. Borstensegm.; stark gepreßt,
doch etwas schräg. 750:1. Kosterfjord.
Notoproctus oculatus.
Fig. 227. Stachel vom 4. Borstensegment (r.). 125:1. Gullmar-
fjord.
Fig. 228. Hakenborste (5.) vom 12. Borstensegm. (r... 390:1.
Gullmarfjord.
Fig. 229. Äußerster Teil, von unten, von einer vordern Haarborste
des 17. Borstensegm. 1000:1. Gegend von Bergen.
Fig. 2304. Vordere Haarborste vom 11. Borstensegm. 900:1.,
Gullmarfjord.
Fig. 230b. Partie, weit innen von der Spitze einer vordern Haar-
borste des 5. Borstensegm. 900:1. Gullmarfjord.
Notoprochis oculatus var. archea.
Fig. 231. Stachel vom 3. Borstensegm. (r.). 260:1. 80° 40‘
n.Br., AD. %o..a,
Fig. 232. Reduzierte Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.). 725:1.
a8 55. Br, Lu, 59, w.li:
Fig. 233. Hakenborste (4.) vom 13. Borstensegm. (l.).. 575:1.
80° 40’ n. Br., 4° 5''6. L.
Fig. 234. Hintere Haarborste (Länge der Spitze etwas unsicher)
vom 1. Borstensegm. 720:1. 74° 55’ n. Br., 17° 59' w. L.
Ithodine loveni. — Gullmarfjord.
Fig. 235. Hakenborste der hintern Reihe (20.) des 7. Borstensegm.
d.). 620:1.
Fig. 236. Vordere Haarborste vom 13. Borstensegm. 500:1.
Rhodine graeilior. — Gullmarfjord.
Fig. 237. Hakenborste der hintern Reihe: (1.) des 7. Borstensegm. (l.).
1400 ::1.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 301
Fig. 238. Die beiden Reihen Hakenborsten des 10. Borstensegm. (l.).
ae
Fig. 239. Vordere Haarborste vom 5. Borstensegm. 900:1.
Fig. 240. Vordere Haarborste vom 6. Borstensegm. 1200 :1.
Fig. 241. Vordere Haarborste vom 6. Borstensegm., unterster Teil
des Parapodiums. 400:1.
Tafel 8.
hodine gracihior. — Gullmarfjord.
Fig. 242. Hintere Haarborste vom 6. Borstensegm. 480:1.
Fig. 243. Vordere Haarborste vom 10. Borstensegm. 375:1.
Nicomache (Nieomache) lumbricalis.
Fig. 244. Stachel, von unten, des 3. Borstensegm. (r.). 48:
DANS Ne Br. 828 127 5x.
Fig. 245. Hakenborste (12.) vom 9. Borstensegm. (r.). 175:1.
78% 10%, Bra. 1200405 5.1.
bed
Nieomache (Nrcomache) lumbricalis var. borealis.
Fig. 246. Hakenborste (1.) vom 4. Borstensegm. (1). 370:1.
Gullmarfjord.
.. Fig. 247. Hakenborste (15.) vom 9. Borstensegm. (r.). 370:1.
Oresund.
Fig. 248. Vordere Haarborste vom 10. Borstensegm. 280 : 1. Öresund.
Fig. 249. Partie einer untern, langen Haarborste des 17. Borstensegm.
400:1. Oresund.
Fig. 2504. Hintere Haarborste vom 9. Borstensegm. 125: 1.
Kosterfjord.
Fig. 250b. Partie einer hintern Haarborste mit abgebrochener Spitze
vom 9. Borstensegm. 440:1.
Fig. 251. Oberer Parapodienteil des 9. Borstensegm. (l.), von hinten ;
von einem geschlechtsreifen . 50:1. Gullmarfjord. 27./12. 1901.
Nieomache (Nicomache) minor. — Trondhjemstfjord.
Fig. 252. Stachel vom 3. Borstensegm. 135:1.
Fig. 253. Hakenborste (3.) vom 10. Borstensegm. (r.). 660:1.
Fig. 254. Vordere Haarborste vom 16. Borstensegm. 345 ::1.
Fig. 255. Partie an der Basis unterer, langer Haarborsten des
15. Borstensegm. 550:1.
Fig. 256. Hintere Haarborste vom 3. Borstensegm. 255: 1.
302 Ivar ARWIDSSoN,
Nicomache (Loxochona) trispinata. — Rödberg.
Fig. 257. Stachel vom 4. Borstensegm. (1... 125:1.
Fig. 258. Hakenborste (3.) vom 4. Borstensegm. (r.). 380:1.
Fig. 259. Hakenborste (13.) vom 10. Borstensegm. (r.). 600:1.
Fig. 260. Vordere Haarborste vom 5. Borstensegm. 130:1.
Fig. 261. Partie einer untern, langen Haarborste vom 10. Borsten-
Nieomache {Loxochona) quadrıspinala.
Fig. 262. Stachel vom 3. Borstensegm. (r.). 125:1. 74° 55‘
n. Br, A170 59% w. D.
Fig. 263. Hakenborste (1.) vom 5. Borstensegm. (r.). 920:1.
König Karls-Land.
Fig. 264. Hakenborste (2.) vom 5. Borstensegm. (.). 410:1.
7290283.n. Br, 2102 28: 1:
Fig. 265. Hakenborste (5.) vom 10. Borstensegm. (r.). -300:1.
74° 10% n..Br., 208. Al.
Fig. 266. Vordere Haarborste vom 13. Borstensegm. 500:1.
742.155 n. Brs 199559 w di.
Fig. 267. Hintere Haarborste vom 7. Borstensegm. 265:1. 74° 10°
n. Br., 20° 8° w. L.
Petaloproetus tenwis var. borealis. — Trondbjemsfjord.
Fig. 268. Hakenborste (1.) vom 4. Borstensegm. (r.). 640:1.
Fig. 269. Hakenborste (6.) vom 11. Borstensegm. (r.). 700:1.
Fig. 270. Vordere Haarborste vom 7. Borstensegm. 390:1.
Fig. 271. Partie einer untern, langen Haarborste vom 11. Borsten-
segm. 490:1.
Fig. 272. Hintere Haarborste vom 20. Borstensegm. 310:1.
Proelymene mülleri. — Gegend von Bergen,
Fig. 273. Stachel vom 1. Borstensegm. (r.). 35:1.
Fig. 274. Reduzierte Hakenborste (3.) vom 5. Borstensegm. 250:1.
Fig. 275. Hakenborste (1.) vom 16. Borstensegm. 350: 1. Härchen
der hintern Seite weggelassen.
Isoeirrus planiceps. — Gegend von Bergen.
Fig. 276. Stachel vom 2. Borstensegm. (r.). 75:1.
Fig. 277. Vordere Haarborste vom 8. Borstensegm. 260:1,
Skandinavische und arktische Maldaniden. 303
Fig. 278. Partie einer vordern Haarborste vom 11. Borstensegm.
490 :1.
Fig. 279. Partie des äußern Teils einer hintern Haarborste vom
10. Borstensegm. 500:1.
Fig. 280. Hakenborste (10.) vom 8. Borstensegm. (r.). 225:1.
Takel
Leiochone borealis. — Trondhjemsfjord.
Fig. 281. Hakenborste (2.) vom 3. Borstensegm. (r.). 265:1.
Fig. 282. Hakenborste (15.) vom 14. Borstensegm. (r.). 580:1.
Fig. 283. Äußerste Spitze einer vordern Haarborste des 14. Borsten-
seem. 1100-1.
Leiochone polaris. — Jan Mayen.
Fig. 284. Hakenborste (4.) vom 2. Borstensegm. (r.). 8370:1.
Fig. 285. Hakenborste .(6.) vom 8. Borstensegm. (r.). 760:1.
Fig. 286. Vordere Haarborste vom 2. Borstensegm. 800:1.
Fig. 287. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 625:1.
Leiochone sp. — Gegend von Bergen.
Fig. 288. Hakenborste (4.) vom 4. Borstensegm. (l.). 470: 1 (beı
der Figur fehlerhaft).
Mieroclymene acırrata.
Fig. 289. Vordere Haarborste vom 9. Borstensegm. 960:1. Trond-
hjemsfjord.
Fig. 290. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (l.). 350:1. Koster-
fjord.
Fig. 291. Hakenborste (1.) vom 3. Borstensegm. (l.). 670:1.
Kosterfjord.
Fig. 292. Hakenborste (11.) vom 13. Borstensegm. (r.). 780:1.
Kosterfjord.
Microclymene trieirrata. — Trondhjemsfjord.
Fig. 293. Hakenborste vom 13. Borstensegm. (1... 1100:1.
. Praxillella praetermissa. — Gullmarfjord.
Fig. 294. Hakenborste (3.) vom 1. Borstensegm. 445:1.
Fig. 295. Hakenborste (15.) vom 10. Borstensegm. 600:1. Härchen
der hintern Seite weggelassen.
Fig. 296. In Entwicklung begriffene Hakenborste des 14. Borsten-
304 Ivar ARrwıDssoR,
segm. (l.). 180:1. Obwohl das Präparat stark gepreßt ist, werden nicht
alle Borsten im Profil gesehen.
Praxillella affinıs.
Fig. 297. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (l.). 635:1. Gullmar-
fjord.
Fig. 298. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.). 635:1. Koster-
fjord.
Fig. 299. Hakenborste (2.) vom 2. Borstensegm. (l.). 675:1.
Gullmarfjord.
Fig. 300. Hakenborste (22.) vom 13. Borstensegm. (r.). 715:1.
Kosterfjord. — NB. Der Hals ist falsch gezeichnet, soll gleich dem bei
P. gracilis sein.
Fig. 301. Vordere Haarborste vom 10. Borstensegm. 720:1.
Kosterfjord.
Praxillella graeilis.
Fig. 302. Vordere Haarborste vom 13. Borstensegm. 365:1. 72”
45‘ n. Br., 22% 58 w. L.
Fig. 303. Hakenborste vom 2. Borstensegm. (r.). 225:1. 72° 45‘
Rn: Br.;7229 58. 1:
Fig. 304. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.). 225:1. 72° 45‘
n.' Br., 22% 58‘/w..Ab.
Fig. 305. Hakenborste (1.) vom 1. Borstensegm. (r.). 130:1.
730327. In. Br. 2a A oA
Fig. 306. Hakenborste (1.) vom 12. Borstensegm. (l.),. 390:1.
29 AB". ‚Br.,; 220 58: 7w..D.
Fig. 307. Partie einer hintern Haarborste des 10. Borstensegm.
ca. 800. Lofoten, Kirkfjord.
Axtothella catenata.
Fig. 308. Hakenborste (5.) vom 3. Borstensegm. (r.). 510:1. 65°
2m: Br. "vd a:
Fig. 309. Hakenborste (3.) vom 18. Borstensegm. (l.). 350:1.
Discofjord.
Fig. 310. Vordere Haarborste vom 16. Borstensegm. 310:1.
Discofjord.
Fig. 311. Hintere Haarborste vom 14. Borstensegm. 145:1.
Discofjord.
Euclymene droebachiensis.
Fig. 312. Hakenborste vom 1. Borstensegm. (l.). 675:1. Trond-
hjemsfjord.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 305
Fig. 313. Hakenborste vom 3. Borstensegm. (l.). 265: 1. (Dasselbe
Indiv. wie das vorige.)
Fig. 314. Hakenborste (13.) vom 10. Borstensegm. (r.). 500:1.
Trondhjemstjord.
Makel 10:
Euelymene droebachiensis.
Fig. 315. Spitze einer vordern Haarborste des 5. Borstensegm.
600 :1. Trondhjemsfjord.
Fig. 316. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 280:1. Gegend
von Bergen.
Fig. 317. Spitze einer hintern Haarborste des 4. Borstensegm.
500:1. Trondhjemsfjord.
Heteroclymene robusta. — Trondhjemsfjord.
Fig. 318. Spitze einer vordern Haarborste des 9. Borstensegm.
500 :1.
Fig. 319. „Stachel“ vom 3. Borstensegm. (r.). 325:1.
Fig. 320. Hakenborste (8.) vom 17. Borstensegm. (r.). 400:1.
Pseudoclymene quadrilobata.
Fig. 321. Umgewandelte Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.).
230:1. Gegend von Bergen.
Fig. 322. Umgewandelte Hakenborste vom 1. Borstensegm. (r.).
215:1. Gegend von Bergen.
Fig. 323. Umgewandelte Hakenborste (2.) vom 1. Borstensegm. (r.).
100:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 324. Umgewandelte Hakenborste vom 3. Borstensegm. (1.).
110:1. Gegend von Bergen.
Fig. 325. Hakenborste (25.) vom 12. Borstensegm. (r.),. 530:1.
Gegend von Bergen.
Fig. 326. Skizze. Spitze einer vordern Haarborste des 8. Borsten-
segm. 700:1. Gegend von Bergen.
Fig. 327. Spitze einer hintern Haarborste des 6. Borstensegm.
590 :1. Gegend von Bergen.
Fig. 328. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 450:1. Gegend
von Bergen.
Fig. 329. jHintere Haarborste vom 19. Borstensegm. 300 : 1.
Gegend von Bergen.
20
306 Ivar ArwıDssox,
Gen. et sp.” — Trondhjemsfjord.
Fig. 530. Reduzierte Hakenborste vom 1. Borstensegm. (l.). 440:1,
Fig. 331. Hakenborste vom 2. Borstensegm. (l.). 440:1.
Fig. 332. Hakenborste eines hintern Segments (l.). 640:1.
Maldane sarsi. — Gullmarfjord.
Fig. 333. Hakenborste (1.) vom 2. Borstensegm. (r.). 725:1.
Fig. 334. Hakenborste (1.) vom 10. Borstensegm. (r.), 400:1.
Fig. 335. Vordere Haarborste vom 9. Borstensegm. 550:1.
Fig. 336. Hintere Haarborste vom 9. Borstensegm. 270:1.
Fig. 357. Partie der Spitze einer hintern Haarborste des 13. Borsten-
seem. 830:1.
Fig. 338. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 315: 1.
Asychis biceps. — Kosterfjord.
Fig. 339. Hakenborste (4.) vom 2. Borstensegm. (r.). 660:1.
Fig. 340. Hakenborste (11.) vom 11. Borstensegm. (r.). 660:1.
Fig. 341. Vordere Haarborste vom 7. Borstensegm. 660 :1.
Fig. 342. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. 285:1.
Fig. 343. Hintere Haarborste vom 10. Borstensegm. 135:1.
Fig. 344. Partie der Spitze einer hintern Haarborste des 15. Borsten-
segm. 520:1.
Varel nn®
Notoproctus oculatus. — Gullmarfjord.
Fig. 345. Hintere Haarborste vom 11. Borstensegm. 350: 1.
Rhodine loveni. — Gullmarfjord.
Fig. 346. Vordere Haarborste vom 5. Borstensegm. 440:1. Die
Spitze etwas zu kurz und grob, der schmälere Saum fast zu breit.
Fig. 347. Hintere Haarborste vom 3. Borstensegm. 440:1.
Isoeirrus planiceps. — Gegend von Bergen.
Fig. 348. Hintere Haarborste vom 7. Borstensegm. 140:1.
Nieomache (Loxochona) trispinata. — Trondhjemsfjord.
Fig. 349. Hintere Haarborste vom 3. Borstensegm. 350:1.
Skandinavische und arktische Maldaniden. 307
Proclymene mrülleri. — &egend von Bergen.
Fig. 350. Hintere Haarborste vom 8. Borstensegm. 300:1.
Isocirrus planiceps. — Gegend von Bergen.
Fig. 551. Vordere Haarborste vom 3. Borstenseem. 450:1.
Leiochone borealis. — Trondhjemsfjord.
Fig. 352. Vordere Haarborste vom 2. Borstensegm. 600:1. (Der
gesäumte Teil etwas zu kurz.)
Fig. 353. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 290:1.
Leiochone sp. — Gegend von Bergen.
Fig. 354. Hintere Haarborste vom 3. Borstensegm, 380:1.
Mieroclymene acirrata. — Kosterfjord.
Fig. 355a. Hintere Haarborste vom 10. Borstensegm. (Der Haar-
pinsel der Spitze nach einer Borste des 12. Borstensegm.) Die Form
der Säume extrem hervorgehoben. 650:1.
Fig. 355b. Innere Partie des vorigen Haarpinsels. ca. 1000:1.
Fig. 355c. Partie der Spitze, wo der Haarpinsel nach innen zu ver-
schwindet. ca. 1100:1.
Fig. 356. Hintere Haarborste vom 5. Borstensegm. 720:1.
Mieroclymene tricirrata. — Trondbjemsfjord.
Fig. 357. Hintere Haarborste vom 8. Borstensegm. 760:1.
Fig. 358. Hintere Haarborste vom 15. Borstensegm. 1000: 1.
Marelat
Merochymene trieirrata. — Trondhjemsfjord.
Fig. 359. Hintere Haarborste vom 4. Borstensegm. 900 ::1.
Fig. 360. Spitze einer hintern Haarborste des 16. Borstensegm.
980:1. Unsicher, ob völlig so symmetrisch.
Praxillella praelermissa. — Gullmarfjord.
Fig. 361. Vordere Haarborste vom 2. Borstenseem. 600:1.
Fig. 362. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 500:1.
Fig. 363. Hintere Haarborste vom 17. Borstensegm. 780:1.
308 Ivar Arwıosson, Skandinavische und arktische Maldaniden.
Prasxillella affinis. — Kosterfjord,
Fig. 364. Vordere Haarborste vom 2. Borstensegm. 765::1.
Fig. 365. Hintere Haarborste vom 2. Borstensegm. 550:1.
Fig. 366. Hintere Haarborste vom 11. Borstensegm. 550:1.
Praxillella gracilis. — Ost-Grönland.
Fig. 367. Hintere Haarborste vom 1. Borstensegm. ' 500: 1.
Euelymene droebachiensis.
Fig. 368. Vordere Haarborste vom 2. Borstensegm. 920: 1.
Trondhjemsfjord.
Fig. 369. Spitze einer hintern Haarborste vom 9. Borstensegm.
510:1. Trondhjemsfjord.
Fig. 370. Hintere Haarborste vom 16. Borstensegm. 810:1.
Kosterfjord.
Heterochymene robusta. — Trondhjemsfjord.
Fig. 371. Hintere Haarborste vom 5. Borstensegm. 250:1.
Fig. 372. Spitze einer hintern Haarborste des 15. Borstensegm.
430: 1.
Lippert & Co. (G. Pätz’sche Buchdr.), Naumburg a. S.
ZOOLOGISCHE JAHRBÜCHER. Bd. 25, Abt. f. Syst.
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ErIEn)
var, minor
var. paucimaculata: Fig. 8—13.
Lumbriclymene minor: Fig. 26—29. Notoproctus oculatus
Praxillura longissima: Fig. 1—7.
Verlag von C
Ber
Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst. Stockholm.
14. Lumbriclymene cylindricauda: Fig. 15—24. Lumbriciymene sp.: Fig. 25.
30 a—34. var. minor: Fig. 35—37. var. arctica: Fig. 38.
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ZOOLOGISCHE JAHRBÜCHER. Bd. 25, Abt. f. Syst.
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Praxillura longissima: Fig. 1-7. var. paucimaculata: Fig. 8—13. var. minor: Fig. 14. Lumbriclymene cylindricauda: Fig. 15—24. Lumbricilymene sp.: Fig. 25.
Lumbriclymene minor: Fig. 26—29. Notoproctus oculatus: Fig. 30 a—34. var. minor: Fig. 35—37. var. arctica: Fig. 38.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
Rhodine loveni: Fig. 39 a—52. Rhodine gracilior: |
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Lichtdruck v. J. Cederquists Kemigr. Anst Stockholm.
Rhodine loveni: Fig. 39a-—-52. Rhodine gracilior: Fig. 593—58. Nicomache lumbricalis var. borealis: Fig. 59--67.
Nicomache minor: Fig. 68—73, Nicomache trispinata: Fig. 74—77.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
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Nicomache trispinata: Fig. 78—79. Nicomache quadrispinata: Fig. 80—84. Pstaloproctus tenuis var. borealis: Fig. 85—90.
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Pseudociymene quadrilobata: Fig. 181—186. Gen. et sp. ? : Fig. 187-188. Leiochone ciypeata: Fig. 189. Petaloproctus tenuis: Fig. 190 a
Gen. et sp. ? : Fig. I90 b. Gen. et sp. ? : Fig. 191. Madane sarsi: Fig. 192—199. Asychis biceps: Fig. 200—207
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g. 208, 212, 214, 215, 218, var. paucimaculata: Fig. 209-214, 246, 217. var. minor: Fig. 21
Lithographiev.ESchaal Jena. |
3. Lumbriclymene eylindricauda: Fig. 219 - 221.
Lumbriclymene Sp.: Fig. 222; Lumbriddymene minor: Fig. 223-226. Notoproctus oculatus: Fig. 227-230: var. arctica: Fig. 934-234. Rhodine loveni:
Fig.235- 236. Rhodine gracilior: Fig.237 - 241.
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trispinata: Fig. 257-261. Nicomache quadrispinata: Fig. 262-267. Petalopr
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Rhodine gracilior: Fig. 242-243. Nicomache lumbricalis: Fig. 244-245. var. borealis: Fig. 246-251. Nicomache minor: Fig. 252-256. Nicomache
trispinata: Fig. 257-261. Nicomache quadrispinata: Fig. 262-267. Petaloproctus tenuis var. borealis: Fig. 268-272 Prociymene müllert: Pig. 273-275.
Jsocirus planicepS: Fig. 276 - 280.
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