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Full text of "Studien-stiftungen im Koenigreiche Boehmen"

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335 



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STUDIJNI NADANI 



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V KRALOVSTVI CESKEM 



XII. SVAZEK. 



(1880 — 1892.) 



^^4;g§^ 



Y PRAZE 1905. 
N&kladem c. k. mlstodriitelstvl pro Öechy. 

Tiakem mfetodrSItelske knihtlskdrny. 



// 



STUDIEN-STIFTUNGEN 



IM 



KÖNIGREICHE BÖHMEN. 



XII. BAND. 
(1889 — 1892.) %ih^ 




PRÄG 1905. 

Im Verlage der k. k. Statthalterei für Böhmen. 

Druck der Statthalterei-Buohdruckerei. 



yJ2. 



Inhalt. 



859. 1889 Jiinner 20. 



8G0. 188!) Jänner 27. 



8(;i. 1889 Jiinner 29. 

862. 1889 Jiinner 29. 

863. 1889 Jänner 29. 

864. 1889 Jänner 31. 

865. 1889 Feber 2. 

866. 1889 FVbor 2<). 

867. 18S9 Febwr 26. 

868. 1889 März 6. 

869. 1889 April 2. 
XII. 



Josef Snipc'sche Stiftung 1—5 

I. 1889 Jänner 20. Karolim'ntkal. Zuschrift dea Stillers an 

rfas BurgerTneigteramt in Karolinenthal 2—3 

II. 1S02 Februar 8. Karolincnthal. Sliftsbrief 3-5 

Kaiser Frmiz Josef 'Studini-Sfiftumf der Stadtgemeinde 

Sebastian^berg 6—12 

I. 1889 Jänner 27. Sebastiansberg. Protokoll fies Gemeinde- 

ausschusses 8-^10 

II. 1898 Mai 7. Sebastian 8 bcrg. rrotokoil des Gemeinde- 

HUsschuBses 10—11 

III. 1899 Juni 24. Sobastiausberjf. WidmiiMjjsuikundo .... 11-15 

Franz Preidl Edler von Ha.Hsenhr nun sehe Stiftung für 

das bischöfliche Priesterseminar in Leitmeritz . 13—10 

1889 Jjinner 29. Böhrniscli-Kamniti. Tostament des Stifters 14—15 

Franz Preidl Edler von Ifassenlrunn'scJw Stiftung für 

die Leitmeritzer Lehrerbildungsanstalt 1^—19 

1903 Juli 31. Leitmeritz. Stiftsbrief 17-19 

Franz Preidl Edler von Hassenfßrunn'sehe Stiftung bei 

der landwirtbchaftlichen Mittelschule in Kaaden 20-92 

1895 Mai 17. Prag. Stiftsbrief . . . 21— 2fi 

Johann PouchUysche Stiftung bei dem Vereine „Radljoöt** 23—26 

I. 1889 Jänner 31. Zdounek Teatament des Stifters . . . . 23—24 

II. 1887 I)e7.eml>er 23. Prag. Stiftsbrief 24—25 

Barbara Payer'sche Studenten-Stiftungen 26-20 

1889 Feber 2. Starkenbach. Testament der Stilterin , . 28-29 

Josef und Pauline von Griniersehc Studenten-Stiftung 30 3:J 

I. 1889 Feber 2(). Kpfer. lietztwillip^e Anordnung der Stif- 
terin Pauline von (irüner 31 

II. 189f> Jänner 26. Prag. Stiltsbnef 32— 3 J 

Dr Wenzel Niklas'srhr Studenten-Stiftung 34—35 

1889 Folter 20. Wolin. Testament linr Stifterin Babettn 

Niklas 34-3:. 

Alois Pr och aska' sehe Studenten-Stiftung .30—40 

I. 1889 Mär« 6. Tuoboritz. Testament .les Stifters .... 38-39 

II 1802 Juni 30. Prag. Stiltsbrief 30—40 

Franz UUrich\^che Studenten-Stiftung 41— 4X 

I. 1^89 April 2. Prag. Testament des Stifter? 43— Ifi 

II. 1900 November 21. Pra?. Stiftsbrief 4^i— 48 

A 



II 

Seiti* 

870. 1889 April 17. Studenten-Stiftung zur Feier des 40jährigeiiUegierung8- 

jubiläums Seiner Majestät des Kaisers und Königs 
Frans Josef I. errichtet vom Vereine der Chru- 

dinier Akademiker 49—58 

I. 1889 April 17. Protokoll übcu* die (jeneralversammluiig 

, des Vereines der Chrudimer Akademiker 52 -5:! 

n. 1891 März 20. Protokoll über die Generalversammlung 

dieses Vereines 53 

III. 1889 September 25. Protokoll über die (ieneralversanimluug 

dieses Vereines 53—54 

IV, 1894 Dezember 22. Protokoll über die außerordentliche 
Generalversammlung dieses Vereines 54 — 55 

V. 1895 Juni 28. Protokoll ü)>er die außerordentliche Gene- 
ralversammlung dieses Vereines 55 

VI. 1895 August 23. Chrudim. Stiftsbrief 50-58 

871. 1889 April 30. Richard EisenschimnieVsche Studenten-Stiftung .... 59— 6() 

1889 April 30. Jungbunzlau Zuschrift des Stifters Heinrich 

Eisenschimmel an den Stadtrat in Jung))unzlau .... 59—00 

872. 1889 Mai 28. Wilibald Jerie'sche Studenten-Stiftung 61-65 

I. 1895 Mai 13. Hohenelbe. Zuschrift des k. k. Bezirks- 
gerichtes Hohenelbe, beinhaltend das Testament des Stifters G'2 — 63 
11. 1895 September 30. Prag. Stiftsbrief 64-65 

873. 1889 Juni 1. Stiftung des Jakob Harant^ gewesenen Bezirksrichters 

in Pfibrara, für Studierende 66—70 

I. 1889 Juni 1. PHbram. Letzter Wille des Stifters .... 68 -69 

II. 1897 Juni 20. Prag. Stiftsbrief 69-70 

874. 1889 Juni 6. .Josef Novotny'sche Studenten-Stiftung 71—74 

I. 1889 Juni 6. Arnau. Testament des Stiftern 71—72 

n. 1892 Feber 18 Arnau. Stiftsbrief 73—74 

875. 1889 Juni 28. Karl Tetihnerschr Studenten-Stiftung 75- -78 

I. 18S9 Juni 23. Prag Testament des Stifters 75—77 

II. 1896 September 2. Prag. Stiftsbrief 77—78 

876. 1889 Juni 25. Th. Dor Vinzenz Ndhlovskfschc Stiftung 79-85 

I. 1889 Juni 25. Prag. Letzter Wille des Stifters 81—82 

11. 1897 Juni 23. Prag. Stiftsbrief 83—85 

877. 1889 Juli 6. Stiftung des Johann Nejedly aus Detenic 86-93 

I. 1889 Juli 6. Kanrim. Letzter Wille des Stifters .... 88—90 

II. 1895 September 1. Prag, Stiftsbrief 90—93 

878. 1889 Juli 13. Adolf Komers'sche Studenten-Stiftung 94-96 

I. 1889 Juli 13. Massweg. Testament des Stifters 94—95 

II. 1894 Mai 29. Humpolec. Stiftsbrief 95—96 

879. 1889 Juli 17. Dr Karl Esmarch-Stiftung 97-102 

I. 1889 Juli 17. Prag. Eingabe des Komitee zur Gründung 

einer Dr. Karl Esmarch-Stiftung 98—100 

11. 1891 November 26. Prag Stiftsbrief 100—102 

880. 1889 Juli 29. Auguste SeidVsche Studenten-Stiftung 103-106 

I. 1889 Juli 29. Reichenberg. Widmungsurkunde der Stifter 

Franz und Maria Schütze 104 

IL 1895 September 7. Reichenberg. Stiftsbriel 105—106 

881. -1889 November 7. Karl StöhrscJie Studenten-Stiftung 107-109 

1894 Dezember .SO. Teplitz, Stiftsbrief 107-109 



882. 1889 November 14. 



883. 1889 Dezember 24. 



884. 1890 Feber 4. 



885. 1890 März 29. 



886. 1890 April 2. 



887. 1890 Mai 10. 



888. 1890 Mai 20. 



889. 1890 Mai 20. 



890. 1890 Mai 31. 



891. 1890 Juli 5. 



892. 1890 Juli 14. 



893. 1890 Juli 28. 



XH. 



in 

Seite 

Albine Hospoddr'sche Studenten-Stiftung 110—112 

I. 1889 November 14. Karolineutbal. Letzter Wille der 

Stifterin 110-111 

ir. 1893 Oktober 14. Prag. Stiftsbrief 111— 11 d 

Franz Anton Wagnerische Studenten-Stiftung in AuBig 113—117 

1. 1889 Dezember 24. Außig. Widmungsarkande 114—115 

n. 1895 Juni 14. AuÜi^. Slirtsbrief 116—117 

Dr Emil lieer'schc Studenten-Stiftung für Juristen . 118—128 

1. 1890 Feber 4. Prag. Widmangsarkunde des Stiftera 

Sigmund Beer 122-194 

II. 1890 Dezember 10. Prag. Stiflabrief 125-128 

P. Wenzel Koubek'sche Studenten-Stiftung 129—131 

1. 1890 jMärz 29. 2ebrak. LeUter Wille des Stifters . . . 129-130 
Juni 16. Prajr, _ 

II. 1896 —- s" - , Stift8brief 181 

Juh 4. 2ebrak. 

liosalie Pietermutz'sche Studenten-Stiftung 132—135 

l. 1890 April 2. Dux. Letzter Wille der Stifterin 138 

II. 1898 April 30 Altehrenberg. Stiftsbrief 134—186 

Wenzel Trenkler'sche Studenten-Stiftung 136—140 

I. 1890 Mai 10. Reichenberg. Widmungsurkunde 137 

II. 1894 Juni 14. Reichenberg, btiftsbrief 138—189 

III. 1895 Dezember 9. Reichenberg. 8 tiftsbrief- Nachtrag . . 189 

IV. 1902 März 17. Rcichenber^'. II. Stiftsbrief-Nachtrag . . 140 

Josef Illadik'sche Studenten-Stiftung 141—144 

I. 1890 Mai 20. Reichcnau. Letztwillige Anordnung des 

Stifters 142 

II. 1900 Juni 21. Prag. Stiftsbrief 142—144 

Alois Turek*sche Stiftung für Hörer der böhmischen 

technischen Hochschule in Prag 145-156 

I. 1890 Mai 20. Prag. Testament des Stifters 146—155 

11. I099 Dezember 11. Prag. Stiftsbrief 165—158 

Erzherzogin Valerie-Stiftung an der I. deutschen Staats- 
realschule in Prag 157—160 

1896 Oktober 8. Prag. Stiftsbrief 168—160 

Med. U. Cand. Josef Wolfram'sclhc Studenten-Stiftung 

in Saaz 161—168 

I. 1890 Juli 5. Saaz Widmungsurkunde der Stifter .... 163—164 
II. 1890 Juli 15. Saaz. Annahmserklärung des Bürgermeisters 

von Saaz 165 

III. 1P91 August 7, Saaz. Stiftsbrief 165—168 

Anton lieißmiüler'sche Stiftung für arme Studierende 

des Knabenseminars in Mariaschein 169—171 

I. 1890 Juli 14. Ladowitz. Wechselseitiges Testament der 

Eheleute Anton und Anna Reißmüller 169—170 

II. 1900 September 18. Leitmeritz. Stiftsbrief 170—171 

Stiftung der Eheleute Emanuel und Eleonora Chocho- 
louiek aus Sedlec, für Studierende an böhmischen 

Gymnasien und Realgymnasien . 172—176 

I. 1890 Juli 28. Klattau. Letzter Wille der Stifterin Eleonora 

Chocholousek 173 — 174 

II. 1903 Oktober 14. Prag. Stiltsbrlef 175—170 

A* 



IV 



Suite 

894. 18!)0 Juli 28. Stiftung der Eheleute Eiüauuel und Eleouora Cliocho- 

lousck aus Sedlec für Studierende au liöhmihclieu 

Realschulen 177—179 

190a Oktober 14. Vrug. Stiftsbrief 178—179 

895. 1890 Juli 28. Stiftung der Eheleute Eiuanuel und Eleonora (liocho- 

lotisek aus Sedlec für Studierende an der böh- 
mischen Gewerbeschule in Pilsen mo— 182 

IJloa Oktober 14 Pra<r Stiftsbriif 181 — 182 

89G. 1890 Juli 30. Leopold BechcrVschc Stiftung für Schüler des Saazer 

(tynuiasiums . 183—187 

I. 1890 Juli 30. Saaz. /usclirift des Stifters au die k. k lie- ' 

zirksbauptraannsehaft iu Saaz 184 

II. 1890 .lull 24. Snaz. Der vom Stifter vorjrelegte Stifts- 

briel-Kutwurf 181—186 

III. 1891 Jänuer HO. Saaz. Stiftsbrief 186—187 

897. 1890 Juli 31. F. Kajetan PossdVnchc Studenten-Stiftung 18« -191 

I. 1890 Juli 31. B-l.eipa. AVidmuuj^surkuude . . ... 189 

II. 1891 Novembers. B.-Leipa. Stiftsbrief 18!l— 191 

898. 1890 August 12. Erzherzogin Mar'tP Valerie Studenten-Stiftung der 

Stadtgeraeinde Kaaden 192—196 

I. 1890 August 12. Kaaden. Au8i£U^ aus dem Protokolle über 

die SitEuug des Gemeindeausschusses zu Kaaden .... 193—195 

II. 189 Dezember 28. Kaaden. StlRsbrief 195—196 

899. 1890 September 10. Ottokar Ottmba'sche Studenten-Stiftuug 197-200 

1896 August 13. Niraburg. Stiftsbrief 198—200 

900. 1890 November 3. Dr Bernhard liolzano'sche Stiftung für Studierende 

der Mathematik und Philosophie an der k. k. böh- 
mischen Karl- Ferdinands-Universität in Prag . . 201—207 

1. 1800 November 3. Praer. Widmungsurkunde des Dr 

Vinzenz NÄhlovsky und Johann Sfastny 204 

II. 1892 November 15. Prag. Stiftsbrief. '. 204—207 

901. 189U November 3. Dr Bernhard Bolmno'sche Stiftung für ordentliche 

Hörer der Mathematik und Philosophie an der 
k. k. deutseben Karl-Ferdinauds-Uuiversitiit in 

Prag 208-214 

1. 1890 November :J. Prag. Widmungsurkunde des Dr 

Vinzenz Nahlovsky und Johann Stastny 210 — 211 

IL 1891 Jänner 24. Prag. Stiftsbrief 211—214 

902. 1890 November 22. Alexander Sei fe^'V sehe Studenten-Stiftung in Mies. . . 21 ö— 222 

1. IbUO November 22. Mies. Zuschrift der Stifterin Kulalia 

Seifert an die k. k. Stattbalterei in Prag 217 

W (Ohno Datum.) Der von der Stifterin mit dieser Zubchrift 

vorgelegte Stiftsbrief-Entwurf 218—220 

III. 1895 Jänner 17. Mies. Stiftsbrief 220—222 

903. 1891 Jänner 12. Tiure^- Stiftung bei der k. k. böhmischen Realschule 

in Prag 223-228 

I. 1891 Jänner 12. Kgl. Weinberge. Widinungsurkunde des 

Stifters Alois Bnrei 224—225 

11. 1896 Oktober 15. Prag. Stiftsbrief 226—228 

904.* 1891 Feber 20. Peter M. Fischer* sehe Stiftung für Studierende der 

Forstlehraustalt in Weißwasser 229—232 

I. 1891 Feber 20. Smichov. Kodicill des Stifters 230 

II. 1894 Juni 20. Prag. Stifbsbriol 231—232 



Seite 

905. 1891 März 81. Johann Podhaiaki/ sehe Studenten-Stiftung 283—235 

I. 18»1 März 31. Aniau. Widmungsurkimde 233—234 

II. 1903 Dezember 19. Arnau. Stiftsbrief 234—235 

9ü6. 1891 Mai 3. MUDor. Josef Moravecscke Studenten-Stiftung .... 236—237 

I. 1891 Mai 3. Königinhof. WidiuunKsurkunde 236-237 

If. 181*8 Juli 24. Köüiginhof. Erklärung des Stifters ... 237 

907. 1891 Mai 10. Stiftung des Direktors Matthäus Jezhera 238—244 

T. 1891 Mai 10. Pardubitz Letzter Wille des Stifters . . . 240—241 

II. 1902 September 1, BaÄnic. Stiflsbrief 241—244 

908. 1891 Mai 19. Ferdinand Ritter von Fiscali-Stiftimy 245—256 

190a Juli 15. Prag. Stiftsbrief 249—256 

909. 1891 Juli 2. Barbara Stofffsche Studenten-Stiftung 257-260 

I. 1891 Juli 2 Bischofteinitz. Testament der Stifterin ... 258 

II. 1896 März 5. Prag. Stiftsbrief 259—260 

910. 1891 September 24. Studenten-Stiftung des August Fodernwyer in Pilsen . 261—268 

I. 1891 September 24. Pilsen. Widmungsurkunde des Stifters 263 

II. 1897 Oktober 19 Pilsen Protokoll aufgeaomnien mit Stifter 

bei der k. k. Bezirksbauptmannscbaft in Pilsen .... 264 

III. 1895 August 30. Pilsen Stiftsbrief 264—267 

IV. 1900 Juni 20. Pilsen. Stift sbrief-Nacbtrag 267—268 

911. 1891 Oktober 12. Stiftung des MUDor Joset HanienM, k. k. Professors 

für arme Studierende aus der Stadt Patzau . . 269— 27S 
I. 1891 Oktober 12. Prag. Zuschrift der Stifterin Maria 

Hamernik an die k k. Statthalterei in Prag 270—271 

II. Ib93 Mai 9 Prag. Stiftsbrief 271—272 

111. 1894 August 31. Prajr Stiftsbrief-Nachtrag 272—273 

912. 1891 November 24. Alois Erhan'srhc Studenten-Stiftuog 274-279 

I. 1891 November 24. Prag. Testament der Stifter in Johanna 

Erban 275—276 

II. 1898 November 18. Prag. Stiftsbrief 277—279 

913. 1892 Jänner 8. Wenzel Hron'sche Studentenstiftung 280-281 

I. 1892 Jänner 8 Prag. Letzter Wille des Stifters .... 280 

II. 1895 Juni 24. Prag. Stiftsbrief 281 

914. 1892 Feber 12. Johann und Isabella Janha^sche Studentenstiftung für 

Maler und Mediziner 282—285 

I. 1892 Feber 12. Teplitz. Letztwillige Bestimmung der Stif- 
terin Ibabella Janka 2S3 

11. 1897 Jänner 3. Prag. Stiftsbrief 283—285 

915. 1892. Feber 15. Stiftung der Marie Tdhor, Witwe nach dem MUDr 

Johann Tabor, zur Unterstützung armer Kandi- 
daten der Medizin 286—291 

I. 1892 Feber 15. Prag. Widmungsurkunde der Stifterin 

Marie Täbor 287—288 

II. 1895 Jänner 24. Prag. Stiftsbrief 288-291 

916. 1892. März 25. Johann Amos Kontensky- Stiftung^ gegründet von der 

I. Vorschußkassa in Hohenmauth 292—296 

I. 1892 Murz 25. Hohenmauth. Auszug aus dem Protokolle 
der XX VIII. Generalversammlung der I. Vorachußkassa 

in Hohenmauth 293—294 

11. 1896 Jänner 12. Hohenmauth. Stittungs- als Widmungs- 
urkunde 294-295 

III. 1903 Oktober 10. Hohenmauth. Stiftungsbehördlich bo- 

ßtätigter Stiftsbrief 295—296 



VI 



917. 1892 März 28. 



918. 1892 April 14. 



919. 1892 April 27. 



920. 1892. April 29. 



921. 1892 Mai 10. 



922. 1892 Mai 12. 



923. 1892 Juni 7. 



924. 1892 Juli 1. 



925. 1892 August 20. 



926. 1892 Oktober 9. 



927. 1892 November 8. 



Suite 
Johann Auios Komensky'StndcHten'St'tftunfj^ gegründet 

von der Stadtgemeinde Melnik 297—301 

1. 1692 März 98. Melnik. Aoszug aus dem Protokolle über 

die Sitzung der Gemf*indevertretuog der Stadt Melnik . 298—299 
H. 1893 November 27. Melnik. Auszog aus dem Protokolle 

über die Sitzung der Gemeindevertretan^ der Stadt Melnik 300 

III. 1893 Dezember 13. Melnik. Stiftsbrief-Entwurf 800-301 

Kofnensky-Sti/tufig, errichtet von der Stadtgemeinde 

Hohenmauth 302—306 

I. 1892 April 14. lloheuiaautb. Auszug aus dem Protokolle 
-über die Sitzung der Gemeindevertretung der Stadt Hohen- 
mauth 303-304 

II. 1895 Dezember 7. Hohenmauth. Stiftsbrief ;i04— 30r> 

Josef Ritter von Stangler'sche Familien- und Studenten- 
stiftung 307—312 

I. 1892 April 27. Kosetitz. Testament des Stifters .... 309—310 

11. 1893 Juni 20. Koäetitz. Nachtrags-Testament des Stifttjrs 310—312 

Johann Arnos Komensky-Stiftung^ gegründet von der 

kgl. Stadt Pilsen 318—316 

I. 1892 April 29. Pilsen. Protokoll über die Sitzuug des 

Gemeindeausschusses der Stadt Pilsen 314 

II. 19U0 September 25. Pilsen. Stiftsbrief 315— 31G 

Eduard Richter' sehe Studentenstiftung 317—320 

I. 1892 Mai 10. Georgswalde. Testament des Stifters ... 318 

IT. 1897 Oktober 1. Georgswalde. Stiftsbrief 319—320 

Maurus Pfamierer^sche Studentenstiftung 321—327 

I. 1892 Mai 12. Prag. Widrauogsurkunde der Stifterin Ka- 
tharina Vojrl 323—324 

II. 1893 April 13. Pra^ Nachtrag zur Widmungsurkunde 324 

111. 1893 Oktober 30. Prag. Stiftsbrief 325—327 

Johann StmgVsche Studentenstiftuug 328—335 

T. 1892 Juni 7. Budweis. Testament des Stifters 330—331 

II. 1896 Jänner 15. Prag. Stiftsbrief 332—335 

Kuttenberger Domdechant Albert Küßer Ritter von 

Asmansvilla'sche Stiftung 336—344 

I. 1892 Juli I. Prag. Widmungsurkunde der Stifterin Kleo- 

nora Küffer von Asmansvilla 339—341 

II. 1893 Oktober 20. Prag. Stiftsbrief 341-344 

Stiftung, gegründet von dem Komitee der gewesenen 
Schiiler zur dauernden Erinnerung an die Feier 
des 25jäbrigen Bestandes der böhmischen Mittel- 
schulen in Pilsen 345—351 

I. 1892 August 20. Pilsen. Widmungsurkunde 347—348 

II. 1900 Oktober l«j. Pilsen. Stiftsbrief 348—351 

Luise Dollansky'sche Studentenstiftung 352—355 

I. 1892 Oktober 9. Prag. Testament der Stifterin 353 

II. 1899 November 25. Prag. Stiftsbrief 354—355 

Wenzel Gühlerfschr Stiidentenstiftung 35n— 304 

I. 1892 November 8. Teplitz. Widmungsnrkunde des Stifters 358—360 

II. 1803 August 19. Teplitz. Nachtragserkläruu«^ des Stifters ?60— 361 

III. 1«94 November 23. Prag. Stiftsbnrf 361—864 



vn 

Seite 

02R. 1892 November 20. Ignaz Feld mann' sehe Stiulentenstiftiing 365— 3GK 

T. 1P92 November 20. Pardubitz. Letzter Wille des Stifters 365— 3fi6 
II. IHOO DezeiubtT 21. Prag. Sfiftsbrief 36(5—308 

Anhang 369—372 

920. 1890. Mai 20, Alois TureVsche Stiftung zu Gunsten der Professor 

Skuhersky'sclien Freitisch-Stiftung für Hörer der 
k. k. böhmischen technischen Hochschule in Prag 371—372 
1899 Dezember 11. TrAjf. Stiftsbriet 371—372 

Register 373—375 



Berichtigungen. 

Seite 49) Zeile 3 von oben soll anstatt „dubna 22. April** richtig „dubna 17. April'' stehen. 
Seite 97, Zeile 3 von oben soll anstatt ^Juli 18. cervence" richtig „Juli 17. cervence" stehen. 
Seite 110, Zeile 3 von oben soll anstatt „Oktober 14. fijna** richtig „November 14. listo- 

padu** stehen. 
Seite 208. Zeile 3 von oben soll anstatt „November 20. listopadu** richtig „November 3. 

listopadu'' stehen. 
Seite 223, Zeile 2 von oben soll anstatt „1890'* richtig „1891** stehen. 
Seite 229, Zeile 2 von oben soll anstatt „1890" richtig „1891" stehen. 



Ob sah. 



859. 1889 leden 20. 



860. 1889 leden 27. 



861. 1889 leden 29. 

862. 1889 leden 29. 
8G3. 1889 leden 29. 

864. 1889 leden 31. 

865. 1889 ünor 2. 

866. 1889 ünor 26. 

867. 1889 ünor 26. 

868. 1889 brezen 6. 

869. 1889 duben 2. 
XII. 



Strdnka 

Nadani Josefa Srnce 1—5 

1. 1889 leden 20. v Karlfne. Pripis zaklaüatele parkmistrov- 

sk^mo uradu v Karline 2 — 3 

n. 1892 ünor b. v Karline. Nadaci listina 3—5 

Studentske nadani cisafe Frantikha Josefa zaIo2ene 

mestem Bastianperkem 6—12 

I. 1889 leden 27. v Bastianperku. Protokol obecniho v^boru 8—10 

11. 1898 kveten?. v Bastianperku. Protokol obecni ho vyboru 10 — 11 

III. 1899 öerven 24. v Bastianperku. Vönovacf listina .... 11 — J2 

Nadace Frantiäka Freidia Slechtice z Hassenbninnu 

pro biskupsky kne^sky seminaf y LitomeHcich 13—15 

1889 leden 29. v Öeske Kamenici. ZaveC zakladatele . . 14—15 

Nadace Frantiöka Preidla slechtice z Haasenbrunnu 

pro uütelöky üstav v Litomeficich 16—19 

1903 öervenec 31. v Litomericicb. Nadaci listina . . . 17—19 

Nadani Frantiäka Preidla §lechtice z Hassenbrunnu 

pfi stfedni hospodarske äkole v Kadani .... 20-22 

1895 kveten 17. v Praze. Nadaci listina 21—22 

Nadani Jana Pottchleho pi-i spolku „Radbodt'' .... 23—25 

I. 1889 leden 31. v Zdounku. Zavef zakladatele 23—24 

IL 1897 prosinec 23. v Praze. Nadaci list 24-25 

Studentska nadani Barbory Payerove 26—29 

1889 ünor 2. v Jilemnici. Posledni vüle zakladatelky . . 28-29 

Studentske nadani Josefa a Pauly z Grünem .... 30—83 

I. 1889 ünor 26. v Chebu. Posledni porizeni zakladatelky 

Pauly z Grüneru 31 

IL 1896 leden 26. ▼ Praze. Nadaci listina . 32—33 

Studentske nadani Dra Vaclava Niklasa 31—35 

18S9 ünor 26. ve Yolyni. ZaveC zakladatelky Barbory 

Niklasovö 34—35 

Studentske nadani Aloise Prochäsky 36—40 

T. 1889 brezen 6. v TuchoHcich. Zavet zakladatele .... 38—39 

IL 1892 Nerven 30. v Praze. Nadaci listina 39—40 

Studentske nadani Frantiska üllricha 41—48 

I. 1889 duben 2. v Praze. Zavef zakladatele 43—45 

II. 1900 listopad 21. v Praze. Nadaci listina 46—48 

B 



870. 1889 diiben 17. 



871. 1889 duben 30. 



872. 1889 kveten 28. 



873. 1889 cerven 1. 



874. 1889 öerven C. 



875. 1889 öerven 23. 



876. 1889 Nerven 25. 



877. 1889 öervenec 6. 



878. 1889 öervenec 13. 



879. 1889 6ervenec 18. 



880. 1889 öervenec 29. 



881. 1889 listopad 7. 



Strdnka 
Mereudni nadani studeutske k ucteni painatky 40leteho 
vladafskeho jubilea J. V. cisare a krale FrantWca 
Josefa I, zalozene spolkem akademikü Chru- 

diraskych 49—58 

I. 1889 duben 17. Protokol valnö hromady spolku akademikü 

Chrudiraskych 62—53 

II. 1891 brezen 20. Protokol valnö broroady tebo2 spolku . r>8 

III. 1889 zäfi 25. Protokol valne bromady teboz spolku . . . 53—54 
IV. 1894 prosinec 22. Protokol mimoradne valne bromady 

teboz spolku 64 — 55 

V. 1895 derven 2S. Protokol mimoradne valne broroady 

t^boz spolku 55 

VI. 1895 srpen 23. v Chrudimi. Nadaci listina 50—58 

Studentske nadäni Richarda EisenschimnUa 59— ßi) 

1889 duben 30. v MIade Holeslavi. Pripis zakladatele 

JindHcba Eisenscbimmla mestsk^ rade v Mlad^ Boleslavi 59 - <>0 

Studentske nadani Vilibalda Jerie 61—65 

I. 1895 kvSten 13. ve Vrcblabi. Pripis c. k. okresnibo soudu 

ve Vrcblabi, obsahi^ici poslednt poHzen! zakladatele . . 62 — 63 

II. 1895 zän 80. v Praze. Nadaci listina 64—65 

Nadace Jakuba Ilaranta, byvalebo c. k. okresnibo 

soudce V PKbrami pro studujici 66—70 

1. 1889 öerven 1. v Pfibrami. Kfialt zakladatele 68—69 

II. 1887 cerven 20. v Praze. Nadaci listina 69-70 

Studentske nadäni Josefa Novotneho 71—74 

I. 1889. öerven 6. v Hostin nem. Posledni porizeni zakladatele 71 — 72 

II. 1892 ünor 18. v Hostinn^m. Xadaci listina 73—74 

Studentske nadäni Karla Teubnera 75-78 

I. 1889 öerven 23. v Praze. Posledni vule zakladatele . . . 75—77 

II. 1896 zari 2. v Praze. Nadaci listina 77—78 

Nadäni Tb. Dra Vincence Ndhlovskeho 79—86 

I. 1889 cerven 25. v Praze. Posledni vule zakladatele . . . 81—82 

II. 1897 öerven 23. v Praze. Nadaci listina 83—85 

Nadäni Jana NejecUeho z Detenic 86—93 

1. 1889 öervenec 6. v KouHmi. Zävet zakladatele 88—90 

II. 1895 zaH 1. v Praze. Nadaci listina 90—93 

Studentske nadäni Adolfa Komerse 94—96 

I. 1889 öervenec 13. v Masswegu. Zavet' zakladatele . . . 94—96 

II. 1894 kveten 29. v Ilumpolci. Nadaci listina 95—96 

Nadäni Dr. Karla Esmarcha 97—102 

I. 1889 öervenec 17. v Praze. Ppdäni komitötu k zalozeni 

töto nadace sc utvoHvsiho 98 — 100 

IL 1891 listopad 26. v Praze. Nadaci listina 100—102 

Studentske nadäni Augusty Seidlove 103—106 

I. 1889 öervenec 29. v Liberci. Venovaci listina zakladatelu 

Frantiska a Marie Scbützovych 104 

II 1895 zaH 7. v Liberci. Nadaci listina 105—106 

Studentske nadäni Karla Stöhra 107—109 

1894 prosinec 30. v Teplici. Nadaci listina 107—109 



882. 1889 listopad 14. 

883. 1889 proainec 24. 

884. 1890 üuor 4. 

885. 1890 bfezen 29. 

886. 1890 duben 2. 

887. 1890 kveten 10. 

888. 1890 kTeten 20. 

889. 1890 kvöten 20. 

890. 1890 kveten 31. 

891. 1890 cervenec 5. 



892. 1890 cervenec 14. 



893. 1890 cervenec 28. 



XII. 



XI 

Strdnka 

Studentske nadani Albiuy Hospoddfove 110—112 

I. 1889 listopad 14. v Karlinö. Poslednl völe zakladatelky 110—111 
II. 1893 njen 14. v Praze. Nadaci listina 111-112 

Nadani Frantiska Antonina Wagnera v Üsti 118—117 

I. 1889 prosinec 24. v Üsti. Venovacf listina 114—115 

II. 1895 öerven 14. v Üsti. Nadaci listina 116—117 

Studentske nadani Dra. Emila Beera pro pravniky . 118—128 

I. 1890 unor 4. v Praze. Vöaovaci listina sakladatele 

Zikmunda Beera 122—124 

II. 1890 prosinec 10. v Praze. Nadaci listina 125—128 

Studentske nadani P. Vaclava Koubka 129—181 

I. 1890 brezen 29 v 2ebrace. Poslednf vule zakladatele . . 129-130 

tr ton^ öerven 16. v Praze. „ , ..... ,„, 

II. 1896 Ä-r- ; — Nadaci listina 181 

dervenec 4. v Zebrace. 

Studentske nadani Rozalie Pietermuizove 132—185 

I. 1890 duben 2. v Ducbcovö. Poslednf vule zakladatelky . 183 

II. 1898 duben 30. v Star6m Ehrenber^ini- Nadaci listina . . 134—135 

Studentske nadani Vaclava Trenhlera 136—140 

L 1890 kveten 10. v Liberci. Venovaci listina 137 

II. 1894 öerven 14. v Liberci. Nadaci listina 138—189 

III. 1896 prosinec 9. v Liberci. Dodatek k nadaci listine . . 189 

IV. 1902 brezen 17. v Liberci. II dodatek k nadaci listine . 140 

Studentske nadani Josefa Hladika 141—144 

I. 1890 kveten 20. v Rychnove. Fosledni vule zakladatele . 142 

IL 1900 öerven 21. v Praze. Nadaci listina 142—144 

Nadani Aloise Turka pro posluchaöe öeske vysoke 

skoly technicke v Praze 146—156 

I. 1890 kveten 20. v Praze. Zavet zakladatele 146—166 

IL 1899 prosinec 11. v Praze. Nadaci listina 155—156 

Nadani arcivevodkyne Vcderie pfi I. nSmecke stätni 

reälce v Praze 157—160 

1896 Hjen 8. v Praze. Nadaci listina 158—160 

Studentske nadani Med. U. Cand. Josefa Wolfrania 

V Zatci 161—168 

I. 1890 öervenec 5. v 2atci. Yönovaci listina zakladatelü . 168 — 164 
IL 189() cervenec 15. v 2atci. Vyj&di'eni purkmistra 2ateck6bo 

stran pHjeti t^to nadace 165 

IIL 1891 srpna 7. v 2atci. Nadaci listina 165—168 

Nadani Antonina Reisstnüllera pro cbude studujici 

chlapeckeho seminaf e v Bohusudovä 169-171 

I. 1890 öervenec 14. v Ledvicich. Yzajemna zivH manzel& 

Antonina a Anny Reissmüllerovych 169—170 

IL 1900 zaK 18. v Litomericicb. Nadaci listina 170—171 

Nadace nian^elü Emanuela a Eleonory Chocholoiiskovych 
ze Sedice pro studujici öeskych gymnasii a real- 
nych gyjnnasii 172—176 

I. 1890 öervenec 28. v Klatovecb. Posledni vüle zakladatelky 

Eleonory ChocbolouSkove 173 — 174 

IL 1903 Hjen 14. v Praze. Nadaci listina 176—176 



XII 



894. 181)0 ^ervenec 28. 



895. 1895 ßervenec 28. 



896. I89Ü öervenec 30. 



897. 1890 öervenec 31. 

898. 1890 srpen 12. 

899. 1890 zäf'i 10. 

900. 1890 listopad 3. 



901. 1890 listopad 3. 



902. 1890 listopad 22. 



903. 1891 leden 12. 



904. 1891 ünor 20. 



Str4uka 
Nadace raanielft Emanuela a Eleonory Chocholous- 
kovych ze Sedlee pro studujici na ceakych 

realkach 177-179 

1903 Hjen 14. v Praze. Nadaoi listma 178— 17H 

Nadace luanzelö Emanuela a Eleonory ChocholauS' 
kovtich ze Sedice pro studujici na ceske prü- 

myslove äkole v PIzni 180—182 

1903 Hjen 14. v Praze. Nadaci liatina 181—182 

Nadani Leopolda Becherta pro zaka 2ateckeho gyninasia 183—187 
I. 1890 cervenec 30. v ^atci PHpis zakladatele na c. k. 

okresni bejtmariRtv) v 2atci 184 

II. 1890 6ervenec 24. v 2atci. Navrh nadaci listiiiy z«kla- 

datelem predloieny 184—186 

III. 1891 leden 30. v 2atci. Nadaci listina 186—187 

Studentske nadani P. Kajetana Posseita 188—191 

I. 1890 cervenec 31. v Ceske Lipe. Venovaci listina ... 189 

II. 1891 listopad 8. v Ceske lape. Nadaci listina 189—191 

Studentske nadani arcivevodkyne Marie Valerie, za- 

lo^ene mestem Kadani 192—190 

I. 1890 srpen 12. v Kadani. Vynatek z protokolu o sezeni 

obecniho vyboru Kadaiiskeho 193 - 19o 

II. 1891 prosinec 28. v Kadani. Nadaci listina 195— 196 

Studentske nadani Otakara Ottriihy 197—200 

189G srpen 13. v Nymburce. Nadaci list 198—200 

Nadani Dra Bernarda Bolzano pro studujici mathe- 
matiky a filosofie na c. k. ceske universite Karlo- 

Ferdinandovfe v Praze 201—207 

I. 1890 listopad 3. v Praze. Venovaci listina Dra Vinc. 

Nablovskeno a Jana äfastuebo 204 

II. 1892 listopad 15. v Praze. Nadaci listina 204—207 

Nadani Dra Bernarda Bolzana pro fädne posluchace 
mathematiky a filosofie na c. k. nemecke uni- 
versite Karlo-Ferdinandove v Praze 208—214 

I. 1890 listopad 3. v Praze. VSnovaci listina Dra Vinc. 

Nahlovsköho a Jana Sfastneho ... 210 — 211 

II. 1892 leden 24. v Praze. Nadaci listina 211—214 

Studentske nadani Alexandra Seiferta ve Stribfe . . . 215—222 
I. 1890 listopad 22. ve Stribre. Pripis zakladatelky Eulalie 

Seiferlove c. k. mistodrzitehtvi v Praze 217 

II. (Bez data.) Navrh nadaci listiny zakladatelkou timto pK- 

pisem predloieny 218—220 

IIL 1895 leden 17. ve Stribre Nadaci listina 220—222 

Nadani Buresovo pfi c. k. ceske realce v Praze . . . 223—228 
I. 1891 leden 12. na Kral. Vinohradech. Venovaci listina 

zakladatelova 224—225 

II. 1896 fyeu 15. v Praze. Nadaci listina 226—228 

Nadace Petra M. Fischera pro studujici lesniho uöeliste 

V Bele ' 229—232 

I. 1891 ünor 20. na ^^michove. Kodicil zakladatele .... 230 

11. 1694 Nerven 20. v Praze. Nadaci listina 231—232 



XIII 



905. 1891 bfezen 31. 

906. 1891 kveleii '6. 

907. 1891 kvöteii 10. 

908. 1891 k Veten 19. 

909. 1891 eervenec 2. 

910. 1891 zaii 24. 



911. 1891 njen 12. 



912. 1891 lietopad 24. 



913. 1892 leden 8. 



914. 1892 ünor 12. 



915. 1892 ünor 15. 



916. 1892 bfezen 25. 



Stranka 

Studentskii nadace Jana Podhaiskeho 333—235 

I. 1891 biezen 31. v HoBtinnem Venovaci listina 233—234 

II. 1903 proBiTiec 10. v Hosti n^m. Nadaci listina 234—235 

Studentske nadani MUDra Josefa Moravce 236—237 

I. 1891 kveten 3. ve Dvore Kralove. Veaovaci listina . . . 236—237 
II. 1898 ierveoec 24, ve Dvore Kralove. Prohlaäeni zakladatele 237 

Nadace feditele Matouse Jezberij 238—244 

I. 18!»! kvoten 10. v PardubiciVh. Poslednivüle zakladalelova 240—241 

11. 1902 zäH 1. V Basnicich. Nadaci ÜBtina 241-244 

Nadace Ferdinanda rytife z Fiscali 245-256 

1903 cervenec J5. v Prazc. Nadaci listina 249—256 

Studentske nadäni Barbory Stofflove 257—260 

I. 1891 öervenec 2. v Uorsovo Tyne Zavef zakladatelky . 258 

11. 1896 brezen 5. v Praze. Nadaci listina 259—260 

Studentska nadace Augusta Fodermayera v Plzni . . 261—268 

1. 1891 zari 24. v Plzni. Venovaci listina zakladatelova . . 2fi3 

II. 1897 Hjen 19. v Plzni. Protokol sepsany se zakladatelem 

u c. k. okresnfho hejtmanstvi v Plzni 264 

III. 1895 srpen 30. v Plzni. Nadaci listina 264—267 

IV. 1900 öerven 20. v Plzni. Dodatek k nadaci listine . . . 267—208 

Nadace MUDra Joseta Hamernika c. k. professora, 

pro chude studujici z mßsta Pacova 269—273 

I. 1891 Hjen 12. v Praze. Podani zakladatelky Marie Ha- 

mernikove na c. k. mistodrzitehtvi v Praze 270—271 

II. 1893 kveten 9. v Praze. Nadaci listina 271—272 

HI. 1894 srpen 81. v Praze. Dodatek k nadaci listine .... 272—278 

Studentske nadani Aloise Erbana 274—279 

I. 1891 listopad 24. v Praze. Zavt't zakladatelky Jobany 

Erbanove 275-276 

11. 1898 listopad 18. v Praze. Nadaci listina 277—279 

Studentskä nadace Vaclava Hrona 280—281 

I. 1892 leden 8. v Praze. Posledni vule zakladatele . . .' . 280 

II. 1895 öerven 24. v Praze. Nadaci listina 281 . 

Studentskä nadace Jana a Isabely Jankovych pro 

malife a posluchace lekafstvi 282—283 

I. 1892 ünor 12. v Teplici. Posledni ponzeni zakladatelky 

Isabely Jankovö 283 

II. 1897 leden 3. v Praze. Nadaci listina 283—285 

Nadace Marie Tdborove, vdovy po MUDru Janu Tabo- 

rovi, ku podporovani chudych kandidätü lekafstvi 286—291 

I. 1892 ünor 15. v Praze. Venovaci listina zakladatelky . . 287—286 

II. 1895 leden 24. v Praze. Nadaci listina 288-291 

Nadace Jana Amosa Komenskelio^ zalozena I. zaloznou 

ve Vysokem Myte 292—296 

I. 1892 brezen 25. ve Vysokem Myte. Vytah z protokolii 
sopsaneho v XXVIIl. valne bromade Prvni zaloSny 

ve Vysokem Mytö 293—294 

II. 1896 leden 12. vo Vysokem Myte. Nadacni jako veno- 
vaci listina 204—295 

IIT. 1903 rvjen 10. ve Vysokem Myte. Nadacnim üradeiu 

potvrzena nadaci listina 295—296 



XTV 

917. 1892 Wezen 28. 



918. 1892 duben 14. 



919. 1892 duben 27. 



920. 1892 duben 29. 



921. 1892 kv^ten 10. 



922. 1892 kveten 12. 



923. 1892 öerven 7. 



924. 1892 ßervenec 1. 



925. 1892 8rpen 20. 



926. 1892 fijen 9. 

927. 1892 listopad 8. 



Stranka 
Studentska nadace Jana Ämosa Kovienskeho zaiozeua 

mestßkou obci Melnickou 297—301 

I. 1892 bl-ezen 28. v Melniku. Vytah ze zapisu o sezeni 

obecnfbo zaatupitelstva Melnickeho 298 — 299 

II. ]89i listopad 27. na Melnice. Vytab ze zapisu o scbu?i 

obecnibo zastupitelstva mesta Melnika 3U0 

III. 1893 prosinec 13 na Melnice. Navrh nadaöni listiny . . 300—801 

Nadace Komemkeho zfizenä mestskou obci Vysokym 

Mytem 302—306 

I. J802 dubeu 14. ve Vysokym Myte. Vypis z protokola 

ü zasedani obecuibo zastupitelstva mesta Vysokebo Myta 803—304 

II. 1895 prosinec 7. ve Vysokym Myte. Nadaci listina . . . 304—306 

Ilodinne a studentske nadani Josefa rytife Stanglera 307—312 

I. 1892 duben 27. v Koseticich. Zävet zakladatele .... 309—310 
II. 1693 cerven 20. v Koseticich. Dodatek k poslcdni vuU 

zakladatelove 310—312 

Nadace Jana Amosa Konienskeho zalozena obci kral. 

mesta Plzne 313—316 

I. 1892 duben 29. v Plzni. Protokol o schüzi obecuibo vy- 

boni kral. mesta Plzne 314 

II. 1900 zari 25. v Plzni. Nadaci listina 315—316 

Studentska nadace Eduarda Richtra 317-320 

I. 1892 kveten 10. v Georgswalde. Zävef zakladatele ... 318 

II. 1897 Hjeu 1. v Georgswalde. Nadaci listina 319—320 

Studentska nadace Maura Pfamierera 321—327 

I. 1892 kveten 12. v Praze. Venovaci listina zakladatelky 
Kateiiny Voglove 323—324 

II. 1893 duben 13. v Praze. DodaU-k k venovaci listine . . 824 

III. 1893 Hjen 30. v Praze. Nadaci listina 325—327 

Studentske nadani Jana Stingla 32«— 335 

I. 1892 cerven 7. v Budejovicich. ZaveC zakladatele . . . 330—331 

II. 1896 leden 15. v Praze. Nadaci listina 332—335 

Kutnohorskä nadace kapitulniho dekana Alberta 

Küffet'a rytife z Asmansvilly 336 -344 

I. 1892 dervenec 1. v Praze. Venovaci listina zakladatelky 

Eleonory Küflferove z Asmansvilly 339—341 

IL 1893 fijen 20. v Praze. Nadaci listina 341—344 

Nadace zalozena komitetem hf/valych mku na trvalou 
oslavu pamätky 25leteho trvani ßeske stfedni 

skoly V Plzni 345—351 

1. 1892 srpen 20. Plzni. Venovaci listina 347—348 

II, 1900 fijen 16. v Plzni. Nadaci listina 348—351 

Studentska nadace Luisy Dollanske 352-355 

I. 1892 Hjen 9. v Praze. Zävet zakladatelky 353 

II. 1899 listopad 25. v Praze. Nadaci listina 354—355 

Studentska nadace Vaclava Göhleria 356—364 

1. 1^02 listopad 8. v Teplioi. Venovaci listina zukladatclova :i58— 860 

II. 1893 srpen 10. v Tei)liri. Dodatecm'« prohlääeni /akla- 
(latelovu 360- y61 

III. 1894 listopad 23. v Pi-a/e. Nadari listiuu . 361—364 



XV 

Stranka 

928. 1892 listopad 20. Studentske nadani Ignata Fekhnanna '. . . . 365—368 

I. 189a listopad 20. V Pardabidch. Posledni vule zakladatele 365—366 
II. 1H96 proBiueo 21. v Prazo. Nadaci listina 366—368 

Dodatek 369—872 

929. 1890 kveten 20. Xadace Aloise Turka ve prospech nadace professora 

Skuherskeho na bezplatue obedy pro posluchace 

c. k. ceske vysoke §koly technicke v Praze . 371—372 

1891) proflinec 11. v Praze. Nadaci listina 371—372 

RejfitHk 377—379 



O p p a V y. 

Nastränce49. fadka 3. shora ma stati misto „dubna 22. April" spravne „dubna 17. April**. 

Na strance 97. fädka 3. shora ma stati misto „Juli 18. 6ervence" spravne „Juli 17. öervence". 

Na strance 110. fadka 3. shora mä stati njisto „Oktober 14. Wjna" spravne „November 
14. listopadu**. 

Na strance 208. fadka 3. shora ma stati misto ,,No7ember 20. listopadu^ spravne „No- 
vember 3. listopadu". 

Na strance 223. fadka 2. shora ma stati misto ;yl890** spravne „1891". 

Na strance 229. fadka 2. shora ma stati misto „1890" spravne „1891". 



850. 



1889 

ledna 20. Jänner. 



Nadanj Josefa Sriice. 



Majitel ftemovitosti v KarlinS Jose/ 
Srnec zfidilUstem purkmistrovslcemu üfadu 
V Karline zaslanym ze due 20. ledna 1889 
nadaci pro chudeho, pilneho a mrav- 
neho zäka c, k, ceske reälky v Kar- 
linij vinovav k totnu tiöelu dva stdtni 
dluzni upisy po LOOO zL 



Nadanec müzc teto nadace ui i- 
vati, dokud na öeske redlce v Karline 
s dobrym prospichem studuje a pro 
pi'ipad, ze by pfesioupil na öesko- 
slovanskou akademii v Praze, take 
po öas studii na tomto listavS. 



Upräzdni'li se tato nadace po 
iäku öeskoslovanske obehodni aka- 
demie, nitlze zase jenom idku ceske 
reälky v Karline, udHena byti. 



Za techto podminek maji na na- 
daci ndrok: 

1. zäci z pfibuzenstva zakla- 
datele Josef a Srnce ajeho manzclky 
Aloisie Srncove rozene Spiessove; 
kdyby t^ch nehylo 

2. iäci z Mochova a Kozovaz 
V okresu Öeskobrodskem; kdyby tech 
nebylo 

3. idci pfisluini do obce Karlina 
a teprve, kdyby iddneho zpiisobileho 
£dka techto kategor ii nebylo, 



4. chudf, pilni a mravni zäci 
ieske reälky v KarlinS vübcc. 



xn. 



Josef Srnec'sche Stiftung. 

Der Realitätenbesitzer Josef Srnec 
in Karolinenthal errichtete laut der an das 
Bürgermeisteramt in Karolinenthal gerich* 
teten Zuschrift vom 20, Jänner 1889 eine 
Stiftung für einen armen, fleißigen 
und sittlichen Schüler der k, k. böh- 
mischen Realschule in Karolinen- 
thal, indem er zu diesem Zwecke zwei 
Staatsschuldverschreibungen über je 1.000 fl. 
(). W. widmete. 

Der Sti/tling kann diese Stif- 
tung bei gutem Studienf ortgange 
während der Studien an der böh- 
mischen Realschule und, falls er an 
die böhmisch-slavische Hände Is- 
akademie übertreten und an dieser 
Anstalt mit gutem Erfolge studieren 
sollte, auch während der Studien an 
dieser Anstalt genießen, 

Falls jedoch diese Stiftung nach 
einem Schüler der böhmi s ch-sla- 
vis che n Handelsakademie zur Erle- 
digung gelangt, kann sie wiedernur 
an einen Schüler der böhmischen 
Realschule in Karolinenthal ver- 
liehen werden. 

Unter diesen Bedingungen haben 
auf diese Stiftung Anspruch: 

1. Schüler aus der Verwandt- 
schaft des Stifters Josef Srnec und 
dessen Gattin Aloisia Srnec geb. 
Spieß; in deren Abgang 

2. Schüler, welche aus Moehow 
oder Kozovaz im Böhmisch- Broder 
Bezirke stammen; in deren Ermang- 
lung 

3. Schüler, welche in der Ge- 
meinde Karol inen thal heimats- 
berechtigt sind, und erst, wenn kein 
stiftungsfähiger Schüler aus diesen 
Kategorien vorhanden wäre, 

4. arme, fleißige und sittliche 
Schüler der böhmischen Realschule 
in Karolinenthal überhaupt. 

1 



Josef Srnec. 



Josef Srnrc« 



2 



Prdvo praesentaini prislu§ i 
uiitelskSmu sboru c. k. öeske redlky 
V Karlinö, prdvo udilovaci obecnimu 
gastupitelstvu mista Karlina. 



Nadace se mdjmenovati „Naddni 
Josef a Srnce,'' 

Sprdvu nadaöniho jmäni vy- 
hradil zakladatel purkmistrovskemu 
üfadu V Karline. 

PrisluSny nadaöni list byl dne 8. ünora 
1692 ohci Karlinskou vyhotoven a dne 
11. öervna 1893 c. k. mistodriüelstvim 
V Praee potvrzen. 

Uchazeii maji iddosti vlastnorucne psane 
a podepsane podati u mistske rady Karlinske 
apfiloiiti list domovsky, krestny, vysvidceni 
posledniho pülleti a v pHpadi pribuzenstvi 
se zakladatelem pfislusne doklady. 



Nyni udili nadaci iuto obecni^ 
zastupitelstvo mista Karlina na 
zdkladi praesentace uöitelskeho 
sboru c, k. öeske redlky v Karlinö. 



Nadaöni jmSni, jei spravuje obec Kar- 
Unskd, 6ini 4.443 K; z jeho öistcho vynosu 
dotuje sejedno misto s roönim poHtkem 166 K. 



Das Präsentationsrecht steht 
dem Lehrkörper der k. k. böhmischen 
Realschule in Karolinenthalj das 
Verleihungsrecht der Gemeinde- 
vertretung der Stadt Karolinen- 
thal zu. 

Die Stiftung hat den Namen 
„Josef Srnec' seh e Stiftung** zu 
führen. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
Vermögens räumte der Stifter dem 
Biirgermeisteramte in Karolinen- 
thal ein. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
8. Feber 1892 von der Stadfgemeinde Karo- 
linenthal ausgefertigt und unterm 11. Juni 
1893 von der k. k. Statthalterei in Prag 
bestätigt. 

Die Bewerber um diese Stiftung haben 
ihre eigenhändig geschriebenen und unter- 
fertigten Gesuche bei dem Karolinenthaler 
Stadtrate zu überreichen und dieselben mit 
dem Heimatscheine, Taufscheine, dem Zeug- 
nisse aus dem letzten Semester und im Falle 
ihrer Verwandtschaft mit dem Stifter mit 
den bezüglichen Nachweisen zu belegen. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
über Präsentation des Lehrkörpers 
der k. k. böhmischen Realschule in 
Karolinenthal von der Gemeinde- 
vertretung der Stadt Karolinenthal 
verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
die Stadtgpmeinde Karolinenthal verwaltet, 
beträgt 4.443 K, aus dessen Reinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 168 K dotiert wird. 



I. 

Slavny purkmistro vsky üfade! 

Usnesl jsem se, ze zalo2im tyto dve nadace : 

I. VSnuji dva c. k. Rakouske stätni üpisy stfibrne renty, totiz ö. 404.106 na 1.000 zl 
a ö. 544.308 na 1.000 zl., dohromady tedy 2.000 zl. na nadaci pro chudeho, pilneho, 
mravnebo zaka öeske reälne skoly y Karline tim zpüsobem, aby po2jval 
üroköv z tohoto kapitalu po cely öas, dokud na ceske äkole v Karline 
8 dobrym prospöchem studuje, a take pro pfipad, ze by pfestoupil na 
Ceskoslovanskou obchodni akademii v Praze a tarn rovn^z s dobrym 
prosp^chem studoval. 

Kdyby nadace ta upräzdnßna byla po zäkovi jmenovane akademie, mobla by ovsem 
zase jenem udelena byti zakovi öeske realno Skoly v Karline s vyminkami a ustanovenimi 
tuto naznaöenymi. 

Za techto podminek maji k nadaci te pravo v prvni fadö zaci z pfibuzenstva 
meho (Josefa Srnce) a manzelky me Aloisie Srncove rozene Spiessove, pak, kdyby tech 
nebylo, zdci pochazejici z Mochova nebo Kozovaz v okrese Ceskobrodskem a kdyby ani 
onöch ani tSch nebylo, zaci pi^isluäni do obce Karlinske a teprva, kdyby zadneho zpÄso- 
bileho ääka techto kategorii nebylo, chudi, pilni a inravni zaci jmenovane §koly vöbec. 



3 Josef Srnec. Josef Srnec. 3 

Praesentaäni pr&YO nalezeti raa sboru professorskemu öeske reälne Skoly 
V Karline, pravo udelovaci obecnfmu zastupitelstvi Karlinskemu. 

JI. Venuji c, k. Rak. statni üpis stfibrne renty ö. 519.668 znejici na 1.000 zl. 
k tomu üöelu, aby üroky z tohoto kapitalu kaidym rokem rozdelovany byly ckudym za- 
opatfenym v chudobinci KarliDskein a to pokazde jednou polovici dne 19. bfezna luuz- 
skym, a drubou polovici dne 21. cervna zenskym. 

Prosim sluäne: 

Slavny purkmistrovsky üfade, raöiz toto moje oznameni na vfidomost vziti, 
dotöene mnou zalozens nadace ve sprävu stou pfijatia daläi zafizeni pfedsevziti. 

V Karl in 6, 20. ledna 1889. 

Jos. Srnec mp. 

P. S. Nadace I. meji jmeno: Nadace Josefa Srnce. 

II. „ „ Nadace Josefa Srnce a Aloisie Srncove. 

Original a purkmistrovsk^ho üradu v Karlinl. Original beim Bürgermeisteramte in Karo- 

linenthal. 



II. 

Purkmistrovsky ufad 

V Karline. ^^^' ^-^öö. 

2 kolky 

äöokr. Nadacnilistina. 

Yznik nadace. My ni^epsani zästupcove m§sta Karlina v politickem okresu Karlinskem 

V krälovstvi Ceskem stvrzujeme a doznäväme jmenem svym a svych na- 
stupcü V üfadfi, ie pan Josef Srnec, majitel realit v Karlinö, ustanovil 
zfizeni nadace pro chudeho, pilneho, mravnebo zaka (ieske realne §koly 

V Karline, zaslav sub pr«es. 21. ledna 1689 t, 1^1 k purkmistrovskemu 
üfadu Y Karlin^ list ze dne 20. ledna 1889 näsledujiciho obsahu: 

„ Venuji dva c. k. Rakouske stätni üpisy stribrne rcnty, totiz ii%. 404.106' 
na 1.000 zl. a öis. 544.308 na 1.000 zl., dohromady tedy 2.000 zl. na na- 
daci pro chudeho, pilneho, mrayneho zaka öeske realne §koly 

V Karlin6 tim zpusobem, aby poiival ürokftv z tohoto kapi- 
talu po cely öas, dokud na öeske realne §kole y Karline 
s dobrym prosp6chem studuje a take pro pfipad, ze by pi^e- 
stoupil na ceskoslovanskou obchodni akademii v Praze 
a tarn rovnez s dobrym prospechem studoval. 

Kdyby nadace ta upräzdnena byla po ^äkovi jmenovane akademie, 
mohla by ovSem zase jenom udelena byti Äakovi ceske realne skoly v Kar- 
line s vyminkami a ustanovenimi tuto naznaöenymi. 

Za tßchto podminek maji ku nadaci te pravo v prvni 
fade iäci z pfibuzenstva meho (Josefa Srnce) a manzelky me 
Aloisie Srncove roz. Spiessove, pak kdyby tSch nebylo — 
iaci pochäzejici z Mochova nebo Kozovaz v okresu Cesko- 
brodskem a kdyby ani onech ani tech nebylo, zaci pfisluäni 
do obce Karlinske a teprv, kdyby zädneho zpüsobileho zaka 
t6chto kategorii nebylo, chudi, pilni a mravni iäci jmeno- 
vane Skoly vübec. 

Praesentaöni pravo nales^eti ma sboru professorskemu öeske 
realne Skoly v Karlinö, pravo udölovaci obecnimu zastupitelstvu Kar- 
linskemu. 

xn. !♦ 



Josef Srnec. 



Joaef Smec 



Jm4no nadace. 



Cim 86 jestza- 

dateli pH ucha- 

zeni 86 o nadaci 

vykdzati ? 



Pravo prae86n- 
tacni. 



Pravo 
propüjöovacf. 



Nadace meji jmeno: „Nadace Josefu Srnce'^. 

Tj'mi pfipisera poi^.ädal take pan Josef Sroec purkmistrovsky üfad 

V Karlinfe, aby dotienou, jim zaloienou nadaci ve sprävu svou pfijal a dal§i 
zaffzeni pfedsevzal. 

Zakladatelera küöelu zfizeni nadace odevzdane statni üpisy c. 404.106 
a 544.308 byly pod cl. deposit. ai 1889 v mestskem düchodft v uschovani 
vzaty a k üßelu feäenemu vinkulovany. 

Pfi te pfileäitosti zameneny byly tyto dva dluini üpisy po 1.000 zl. 

V jeden dluzni üpis a sice de dato Viden, dne 1. ledna 1889 öis. 59.311 
znejici na obnos 2.000 zl., jenz na jraeno teto nadace fädnö zafaden jest. 

Jelikoz jnieni nadaönf takto die pfedpisü stavajicich zjiätöno, v po- 
kladne mßstskeho düchodu Karlinskeho ulozeno jest a dftchody vynasi, jichz 
k dosazeni üöelu nadaöniho upoti^ebiti Ize, pfijimäme nadani toto a zavazu- 
jeme se jmenem svym a svych nästupcü v üfadS, ie nad tim bditi budeme, 
by poßinaje äkolnim rokem 1893/94 dächody ze jmeni nadacniho rocne vy- 
padajici a nyni hotovych 84 zl. — kr. R. ö. obnaSejici k ücelu nadadnimu 
obraceny byly. 

Die naduvedene vüle zakladateloyy mä nadace slouti : „Nadace 
Jüsefa Srnce*'. 

2adatel, jenz o nadaci uchazeti se mini, pfedloi^iz: 

1. 2ado8t Jim vlastnoruöne psanou a podepsanou, kterai na mestskou 
radu adressoväna budiz; 

2. domovsky list; 

3. kfestni list; 

4. §kolni vysvedöeni z posledniho püUeti skolniho. 

Pokud by 2adatel byl pfibuznym zakladatele, doloi k zädosti ve§kere 
tom svedcici dokumenty. 

Die vfile zakladateloyy venovacim pfipisem projevene pfisluäi pravo 
praesentacni sbora professorskemu c. k. öeske reälne skoly y Karline, 
a zavazal se tento professorsky sbor ve schüzi svoji konane dne 19. zafi 1891, 
ze pravo praesentacni ohledne nadace teto po vSecky casy fadne vykonävati 
budc. Usneseni toto bylo vynosem c. k. zemske §koliu rady v Cechach ze 
dne 30./IX. 1891, öis. 22.832 z. §. r., schvaleno. 

Propüjöovaci pravo pnsluäi die vyslovneho pfani zakladatelova 
obecnimu zastupitelstvu v Karline, kterez v fädne schüzi svoji dne 
3. ünora 1892 konane zavazek propüjcovani nadace teto jednomyslnym 
usnesenim na se pfevzalo. 

Nadace tato vstoupi v zivot Skolnlm rokem 1893/94. 

Düchodü ze jmeni nadaöniho za cas od 1. ledna 1889 do 31. pro- 
since 1892 pfijatych obrati se pfedevsim k uhrazeni nakladu se zh'zenim 
nadace spojenycb. Zbytek upotfebi se k ücelu nadaönimu. 

My podepsani slibujeme a zavazujeme se jmenem svym a svych nä- 
stupcü Y üfade, ze o stale udrzoväni nadace v platnosti a o jistotu jineni 
nadacniho se starati budeme, ie se jmenim tim bez pfedchoziho schvaleni 
pfislusneho üfadu nadacniho zadnou zmenu nepfedsevezmeme, ze nad tfm 
bditi budeme, by düchody ze jmeni nadaöniho v cas vybirany byly, jich se 
pouze k üöelu v teto nadaöni listinö ustanovenemu pouzivalo a vübec aby 
se veskera ustanoveni listiny teto verne a svedomite plnila. 

Z vynosu nadace slozime kazdorocne fadny Ü6et, z nehoz summarni 
vytah c. k. mistodrzitelstvi podati nalezi. 

Zäroven pfejimäme nadaöni listiny povinnost upräzdneni nadace teto 
vyhlasovati a zadosti za propüj6eni jeji pfijimati. 

Dükazem toho bylo 6 stejnopisü teto nadaäni listiny sdelano a v§e- 
strannö podepsano, z nich^ jeden urcen jest pro vysoke c, k. mistodräitel- 
stvi V Praze, druhy pro vysokou c. k. zemskou skolni radu v Praze, tfeti 



Josef Srnec. Josef Smec. 5 

pro zakladatele pana Josefa Srnce, majitele realit y Karline, dtvrty pro 
c. k. okresni hejtmanstvi v Karline, paty pro mestskou radu v Karline 
a §e6ty pro sbor professorsky c. k. öeske reälne äkoly y Karline. 

Purkmifttrovsky üfad v Karline, 
dne 8. ünoia 1892. 

(L. St.) StaroBta: 

Jan Topinka rnp. 

Mestsky rada: 
Hanuä mp. Obecni vybor: 

Antoniu N i c e k mp. 
Obecni vybor: 

Petr Per mann mp. 

Öis. 73.830. 
Stvrzuje se. 

C. k. mistodrzitelstyf y Cechach. 
V Praze, dne II. cervna 1893. 

Za Tnistodrzitele: 

(L. St.) Friedl mp. 

Original u c. k. mfstodrzitelstyi v Praze. Original bei der k. k. Statt halterei in Frag. 



Kaiser Franz Josef* Stadienetiilnng. 



Nadanf cisare Frantinka Josefa. 



seo. 



1889 

Jänner 27. ledna. 



Kaiser Franz Josef- Studienstiftuug Studeiitskö nadani cisare Frantiska 
der Stadtgemeinde Sebastiansberg. Josefa zatozenöineslemBastianperkem. 



Aus Anlaß des vierzigjährigen 
Regierungsjubiläums Seiner Je. u. h. 
Apostolischen Majestät des Kaisers 
Franz Josef L hat der Gemeinde- 
ausschuß der Stadt Sebastiansberg 
in der am 27. Jänner 1889 abgehal- 
tenen Sitzung beschlossen, eine 
Kaiser Franz Josef -Stiftung für 
mittellose Studierende aus Seba- 
stiansberg zu errichten und zu diesem 
Zwecke ein Kapital von 250 fl., zahlbar in 
10 Jahresraten zu 25 fl., beginnend vom 
Jahre 1889, zu widmen und d'ts Stiftungs- 
vermögen durch Sammlungen, Spenden etc. 
zu erhöhen. 

In dieser Sitzung wurde auch der Wort- 
laut des zu errichtenden Stiftsbriefes be- 
schlossen. 

Anläßlich des 50jährigen Re- 
gierung s Jubiläums Seiner Maje- 
stät hat der Gemeindeausschuß der 
Stadt Sebastiansberg in der am 
7. Mai 1898 abgehaltenen Sitzung 
beschlossen, zu dieser bereits be- 
stehenden Studienstiftung ein Ka- 
pital von 250 ft., zahlbar in zehn Jahres- 
raten zu 25fl., zu widmen und diese Stif- 
tung durch Sammlungen und Spenden zu 
erhöhen. 

Diese Stiftung soll erst ins 
Leben treten, bis das Stiftungs- 
kapital die Höhe von 2.000 K erreicht 
haben wird. 

Auf Grund der Beschlüsse vom 27. Jänner 
1889 und 7. Mai 1898 wurde vom Stadtrate 
die Widmungsurkunde de dato Sebastiansberg 
den 24. Juni 1899 ausgefertigt. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Kaiser Franz Josef -Studienstif- 
tung" zu führen. 

Dieselbe ist bestimmt : 
a) für unbemittelte Bürgersöhne 
der kgl. Bergstadt Sebastians- 
berg behufs Ausbildung an 
Mittel- und Hochschulen, an 



U pfileiitosti dOleteho jubilea 
panoväni Jeho c. a k. Apostolskeho 
Veliöenstva cisare Frantiska Jo- 
sefa I. usnesl se obecni vybor mista 
Bastianperku ve schüzi konane dne 
27. ledna 1889, aby zfizena byla na- 
dace cisare FrantiSka Josefa pro 
nemaj etni studujici z Bastian- 
perku a aby k tomu üöelu vänovän byl 
kapital 250 zl., splatny v 10 roinich Ihütäch 
po 25 zl., poöinajfc rokem 1889, a aby na- 
daöni kapital rozmnozen bylsbirkami, daryap. 



V tomto sezeni stalo se take usneseni 
ohiedni zn6ni nadaöni listiny. 

U pfileiitosti 50leteho jubilea 
panoväni Jeho Veliöenstva usneslo 
se obecni zastupitelstvo mista Ba- 
stianperku ve schüzi konane dne 
7. kvötna 1898, aby k teto jiz stdva- 
jici studentskc nadaci venovdn byl 
kapital 250 zl., splatny v 10 roönich 
Ihütäch po 25 zl. a aby tato nadace 
rozmnoiena byla sbirkami a dary. 



Nadace tato vejde teprv tchdyve 
skutek, ai nadaöni kapital dosähne 
vyse 2M0 K. 

Na zdkladö usneseni ze dne 27. ledna 1889 
a 7. kvötna 1898 byla möstshou radou vy- 
hotovena vönovaci listina dand v Bastian- 
perku dne 24. öervna 1899. 

Nadace tato se md jmenovati 
„Studentskc nadani cisare Fran- 
tiska Josefa". 

Nadace ta jest ustanovena: 
a) pro nemajetne mesfanske syny 
kräl. horniho mesta Bastian- 
perku za üöelem v zdäläni na 
skoläch stfednich a vysokych, 



Kaiser Franz Josef Studienstiflung. 



Nadaui ci'sare Frantiska Josefa. 



Gcfoerhe-j Ackerbau- und son- 
stigen Fortbildung s schulen; 

b) für mittellose Bürgerwaisen 

behufs Erlernung eines Hand- 

Werkes. 

Derjenige^ welcher in den Ge- 
nuß dieser Stiftung gelangen will^ 
hat seine Mittellosigkeit und sein 
tadelloses sittliches Verhalten mit 
den notigen Zeugnissen auszuwei- 
sen und das letzte Schulzeug nis 
beizubringen. 

Auf die Dauer der bereits zu- 
rückgelegten Studienzeit des Be- 
werbers ist keine Rucks icht zu 
nehmen^ der Bewerber muß aber 
deutscher Nationalität und Christ 
sein. 

Bas Ansuchen um Verleihung 
dieser Stiftung ist an den Stadt- 
rat in Sebastiansberg zu richten^ 
welcher die drei würdigsten Bewer- 
ber dem Gemeindeausschusse vorzu- 
schlagen hat. 

Die Verleihung der Stiftung 
steht allein dem Gemeindeaus- 
schusse der Stadt Sebastiansberg 
zu. Derselbe hat diese Stiftung in 
einer öffentlichen Sitzung^ in wel- 
cher zwei Drittel der Ausschuß- 
mitglieder anwesend sein müssen, 
mittels Stimmzetteln zu verleihen 
und hiebei in erster Linie den Vor- 
schlag des Stadtrates zu berück- 
sichtigen. 

Die Kundmachung der Erledi- 
gung dieser Stiftung hat das Bürger- 
meisteramt in Sebastiansberg zu besorgen. 

Der Stiftungsgenuß ist auf die 
Dauer der gesetzlich bestimmten 
Studienzeit beschränkt und erlischt 
mit dem Abgange des Stiftlings aus 
der Lehranstalt. 

Während der Studienzeit hat 
der Stiftungsgenuß aufzuhören, so- 
bald ein Stiftung im sittlichen Be- 
tragen eine schlechte oder in einem 
Lehr gegenstände nicht die zur 
V orrückung in eine höhere Klasse 
erforderliche Note erhält. 

Bei Stiftungen, denen diese 
Stiftung behufs Erlernung eines 
Gewerbes v erliehen wurde, be- 
schränkt sich der Genuß der Stif- 
tung auf die Dauer der Lehrzeit 
und erlischt, sobald der Stiftling 



ddle na skoldch prümyslovych, 

hospoddirskych nebo jinych po- 

kraöovacich ; 
b) pro nemajetne sirotky po miiia- 

nech za üöelem vyuieni se fe- 

meslu. 

Kdo chce pozivdni teto nadace 
dosici, mä svou nemajetnost 
a bezvadne mravne chovdni potfeh- 
nymi vysvädöenimi prokdzati a po- 
sledni skolni vysvSdöeni predloziti. 



Na dobu jii odbytych studii se 
zretel neb6fe, uchazec viak musi 
byti nömecke ndrodnosti a kfestan. 



^ddost za udäleni teto nadace 
md se podati u mSstski rady v Ba- 
stianperku, kterd tri nejhodnijäi 
uchazeie obecnimu vyboru navrhne. 



Udilovdni teto nadace pfislusi 
jedini obecnimu vyboru mista Ba- 
stianperku. Tento propüjöuje nadaci 
ve V er ejnem seseni, pri kterim 
maji byti pritomny dvi tiretiny 
ölenü obecniho vyboru, a sice hlaso- 
vacimi listky a md pri tom miti 
zreni v prvnt fadi k ndvrhu möst- 
ske rady. 



Vyhldsku o uprdzdnini teto na- 
dace obstard purkmistrovsky ürad v Ba- 
stianperku. 

Poiitek nadaöni jest omezen na 
dobu studii zdkonem stanovenou a 
pfestdvd odchodem nadance z üstavu. 



Za studii pomine pozitek na- 
daöni, obdrSi-li nadanec z mravü 
spatnou zndmku nebo kdyi z pfed- 
mStu uöebniho neobdrzi zndmku 
k postoupeni do vyssi tfidy po- 
tfebnou. 

U nadancü, jimS nadace za üöe- 
lem vyuöeni se reneslu udHena 
byla, jest poJtitek nadaöni omezen 
na dobu uöeni a prestdvd, jakmile 
nadanec mistra sveho bez podstatne 
pfiöiny opusti, nemravny iivot 



8 



Kaiser Franz Josef- Studienstiftung. 



Nadani ci'safe Frautiska Joeefa. 



8 



den Lehrherrn ohne begründete Ur- 
sache verläßt^ einen unsittlichen 
Lehensivandel führt und sich zur 
Unzufriedenheit des Lehrherrn be- 
trägt. 

Die Entscheidung über diese 
Umstände steht dem Stadtrate in 
Sebastiansberg zu. 

Dem Stiftung sollen die halbjährigen Ra- 
ten des Stiftungsbezuges nur dann ausgefolgt 
werden, wenn die bezüglichen Quittungen von 
dem Vorstande der betreffenden Lehranstalt 
oder vom Lehrherrn zum Zeichen der Wür- 
digkeit des Schülers oder Lehrlings mitge- 
fertigt sind. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
das Bürgermristeramt in Sebastiansberg ver- 
waltet, betrug am 1. Jänner 1902 1510 K 10 h. 



vede a k nespokojenosti mistrovS se 
chovd. 



Rozhodnuti o töchto okolnostech 
pfisluH mistske radi v Bastian- 
perku. . 

Nadanci vypluti sc pololetni cästky na- 
daöniho poHtku Jen tehdy, jsou-li kvitance 
spolupodepsäny odpfednosty dotyöneho üstavu 
vyuöovactho nebo od mistra k potvrzovdni 
hodnosti Sdka nebo uöednika oprdvnineho. 



Jmeni tcto nadacc, jei spravuje purk- 
mistrovsky ürad v Bastianperku, öinilo 1, ledna 
1902 1.510 K 10 h. 



Abschrift. 

Protokoll, 
aufgenommen beim Bürgermeisteramt Sebastiansberg am 27. Jänner 1889. 

IL Bescblussfassung, in welcher Weise das Kegierungs Jubiläum 
Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef würdig zu begehen sei. 

Wird über Antrag des Stadtrathes Herrn Siegmuiid Gross einstimmig beschlossen, 
den allerhöchsten Intentionen Sr. Majestät unseres erhabenen Kaisers folgend, eine 
„Kaiser Franz Josef-Stiftung" für mittellose Studierende aus Sebastians- 
berg aller Kategorien zu errichten und zu dieser Stiftung ein Capital von 
250 fl., zahlbar in 10 Jahresraten zu 25 fl., beginnend vom Jahre 1889, zu widmen. 
Diese Stiftung wäre durch Sammlungen, Spenden u. s. w. zu erhöhen. 

Der Stadtrath wird mit der Ausarbeitung des Stiftsbriefes, welcher dem Stadtver- 
ordneten- Collegi um vorzulegen ist, betraut. 

Femer wurde beschlossen, aus Anlass dieses Regierung^^jubiläuros die Armenportionen 
in Sebastiansberg lebender hiesiger Armenpfründler im Monate December 1. J. um 
je 50 kr. aufzubessern. 

Stiftsbrief. 

I. Diese Stiftung soll für ewige Zeiten den Namen „Kaiser Franz Josefs- 
Studienstiftung" führen und im Kundmachungswege stets als solche ausgeschrieben 
werden. 

IL Als Stammvermögen wird betrachtet: der von der Stadtgemeinde Sebastiansberg 
gespendete Betrag von 250 fl., zahlbar in 10 Jahresraten, die durch den Aufruf an die 
Bevölkerung erzielten Geldbeträge sowie die zu dieser Stiftung etwa zufliessenden Sühn- 
beträge, freiwilligen Spenden u. s. w. 

III. Die Zinsen des Stammvermögens werden für eine Stiftung verwendet, und ist 
dieselbe erst dann auszuschreiben, wenn das Stamm vermögen, welches sicher und frucht- 
bringend anzulegen ist, eine Höhe von tausend Gulden Ö. W. erreicht. 

IV. Diese Stiftung wird an unbemittelte Bürgersöhne der königl. 
Bergstadt Sebastiansberg zum Behufe ihrer Ausbildung anMittel- und 
Hochschulen, an Gewerbe-, Ackerbau- und sonstigen Fortbildungs- 
schulen verliehen, 

6^ an mittellose Bürgerwaisen zum Zwecke der Erlernung eines 
Gewerbes, 



9 Kaiser Franz Josef-Stadienstiftung. Kadani cisafe Frantiika Josefa. g 

V. Derjenige, welcher in den Genuss dieser Stiftung gelangen will, 
hat seine Mittellosigkeit und sein tadelloses sittliches Verhalten mit 
den nöthigen Zeugnissen auszuweisen und vom letzten Jahrgange 
seiner vorhergegangenen Studienzeit, bei b) den letz ten Schulausweis, 
mit guten Fortschrittsclassen beizubringen. 

Auf die Dauer der bereits zurückgelegten Studienzeit des Be- 
werbers soll keine Rücksicht genommen werden, dagegen rouss der 
Bewerber deutscher Nationalität und Christ sein. 

VI. Das Ansuchen um Verleihung dieser Stiftung ist an den Stadtrath der 
Stadt Sebastiansberg zu richten, welcher von sämmtlichen Gesuchen ohne Ausnahme 
die drei Würdigsten, jedoch nur aus den nach Absatz IV., V. befähigten Bewerbern, 
dem Gemeindeausschuss yorschlägt. 

VII. Die freie, fortdauernde Verleihung dieser Stiftung gebührt allein 
dem Gemeindeausschusse der Stadt Sebastiansberg, welcher dieselbe in einer öffentlichen 
Gemeindeausschussitzung, in welcher zwei Drittel der Ausschussmitglieder anwesend sein 
müssen, verleiht. Die Abstimmung geschieht mittelst Stimmzettel, und ist der Vorschlag 
des Stadtrathes in erster Linie zu berücksichtigen. 

VIU. Die Kundmachung von der Erledigung dieser Stiftung soll durch 
das Bürgermeisteramt in Sebastiansberg auf die geeignetste Weise, jedenfalls auch durch 
öffentliche Blätter, geschehen und zur Einbringung der Gesuche der Bewerber eine Frist 
von 6 Wochen bestimmt werden. 

IX. Derjenige, welchem die Stiftung verliehen wird, erhält jährlich die Zinsen vom 
Stammvermögen in zwei Raten, welche halbjährlich nachhinein ausgezahlt werden. 

X. Die Dauer dieses Stiftungsgenusses ist im allgemeinen auf die Dauer 
der gesetzlich bestimmten Studienzeit beschränkt und erlischt jedenfalls mit dem Abgange 
des Stiftlings von der Lehranstalt. 

Aber selbst während der Studienzeit hat der Stiftungsgenuss sogleich aufzuhören, 
sobald ein Stiftling im sittlichen Betragen eine schlechte oder in einem Lehrgegenstand 
nicht einmal die zur Vorrückung in eine höhere Glasse erforderliche Note erhält. 

Bei dem Stiftlinge nach Absatz V. h) beschränkt sich der Genuss der Stiftung auf 
die Dauer der Lehrzeit und erlischt, sobald der Stiftling den Lehrherrn ohne gegründete 
Ursache verlässt, einen unsittlichen Lebenswandel führt und sich zur Unzufriedenheit 
des Lehrherrn beträgt. 

Die Entscheidung über diese Umstände steht dem Stadtr.ithe von Sebastiansberg zu. 

XI. Zum steten Ausweise der fortdauernden Würdigkeit soll dem 
Stiftlinge die halbjährige Rate seines Stiftungsbezuges nur dann ausgefolgt werden, wenn 
die bezügliche Quittung von dem Vorstande der betreffenden Lehranstalt oder dem 
Lehrherrn zum Zeichen der Würdigkeit des Schülers gegengezeichnet erscheint. 

XII. Dem Bürgermeisteramte steht zugleich die Verwaltung des 
Stiftungsvermögens unentgeltlich zu. Die Verwaltungsrechnung ist alljährlich 
der hohen k. k. Statthalterei vorzulegen, dabei die Stiftungsbetbeiligung und das Stamm- 
vermögen der Stiftung nachzuweisen. Die Barauslagen sind aus dem Erträgnisse des 
Stiftungsvermögens zu bestreiten, daher bei Verleihung der Stiftung hierauf Rücksicht 
zu nehmen ist. 

XIII. Gegenwärtig ist nachstehendes Vermögen vorhanden: 81 fl. 70 kr. Ö. W., 
vorläufig eingelegt in die Komotauer Sparcassa fol. 18.011 Nr. 156.- 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief errichtet, gefertigt und mit dem Siegel der 
königl. Bergstadt Sebastiansberg versehen. 

Sebastiansberg, am 27./1. 1889. 

Der Bürgermeister: 

(L. St.) Franz Keitzl mp. 

Stadtrath: 

Siegmund Gross mp. 

Bemard Röscher mp. 

Anton Lang mp. 
Xn. 2 



10 Kaiser Franz Josef-Studienstiftung. Nadaui ciBafe Franti&ka Josefa. 10 

Dass diese Abschrift mit dem hieramts erliegenden, beziehungsweise im Sitzungs- 
protokollbuche eingetragenen Originale wörtlich gleichlautend ist, wird bestätigt. 

Bürgermeisteramt Sebastiansberg, 
am 12. Mai 1892. 

Der Bürgermeister: 
(L. St.) Gross mp. 

Beglaubigte Abschrift beiderk. k. Statt- OvSreny o p i s u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 

halterei in Prag. 



Abschrift. 

Protokoll 

aufgenommen über die am 7. Mai 1898 abends Vs9 Uhr abgehaltene ordentliche 

Gemeindeausschussitzung. 

Gegenwärtige: 
Die Herren: 

Siegmund Gross, Bürgermeister, Vorsitzender, d^'e Stadträthe : Bernard Thum, Anton 
Lang und Josef Wohlfahrt, dann die Stadtverordneten : Josef Fassl, Eduard UhUg, Wenzel 
Stöckl, Dr. Wilhelm Lang, Josef Kerl, Josef Bichter und Franz Fritsch. 

Der Vorsitzende constatiert die Beschlussfähigkeit und erklärt die Sitzung für 
eröffnet. 

Zu Protokollfertigern werden stimmeneinhellig ernannt die Herrn Josef Fassl und 
Josef Richter. 

Hierauf wurde die Tagesordnung, wie folgt, erledigt: 

L und II. Programmspunkt gegenstandslos. 

ni. Antrag des Stadtrathes wegen würdiger Feier des 50jährigen 
Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers. 

Wird stimmeneinhellig be- 
schlossen, zu der bereits beste- 
henden Studienstiftung ein Capital 
von 250 fl., zahlbar in zehn Jahres- 
raten ä 25 fl., zu widmen und diese 
Stiftung durch Sammlungen und 
Spenden zu erhöhen. 

Ferner wird beschlossen, die Armen- 
portionen der hiesigen Armenpfründler im 
Monate December um je 50 kr. zu erhöhen. 

IV. und V. Programmspunkt gegenstandslos. 

Da die Tagesordnung erledigt ist, wird die Sitzung fiir geschlossen erklärt. 

Josef Richter mp. Gross mp. 

Josef Fassl mp. 

Schneider mp. 
Schriftführer. 



1 1 Kaiser Franz Josef-Stodienftiftnng. Nadani cfsure Frantiika Josefa. 1 1 

Für die Richtigkeit dieser Abschrift 

Bürgermeisteramt Sehastiansberg, 

am 8. April 1893. 

Der Bürgermeister: 
(L. St.) Gross mp. 

K. k. Bezirkshauptmannschaft Komotau, 
17. April 1903. 

Gesehen I 

Der k. k. Bezirkshauptmann : 

Dr. Czerny mp. 

Beglaabigte Abschrift bei der k. k. Statt- Ovöreny opis u c. k. mistodr^itelstvl v Praze. 

halterei in Prag. 



in. 

Widmungsurkunde. 

Die Gemeindevertretung der königl. freien Bergstadt Sebastians- 
berg widmet zufolge Beschlusses vom 27. Jänner 1889 und ?om 7. Mai 1898 aulässlich 
der Feier des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des 
Kais.ers Franz Josef I. den Betrag von je 250 fl., zusammen 500 fl. Ö. W., welche 
Beträge in zehnjährigen Raten ä 25 fi. Ö. W. zahlbar sind, zur Errichtung einer Stiftung 
unter nachstehenden Bedingungen: 

I. Diese Stiftung soll ftir ewige Zeiten den Namen „Kaiser Franz Josef- 
Studienstiftung" führen und im Kundmachungswege stets als solche ausgeschrieben 
werden. 

n. Als Stammvermögen dient der von der Stadtgemeinde Sebastiansberg 
gewidmete Betrag von zusammen 500 fl. Ö. W., zahlbar in Jahresraten zu 25 fl., Ton 
welchen die letzte Rate am 31. December 1908 fällig und zahlbar wird, dann die zu 
Gunsten dieses Fondes einfliessenden Sühnbeträge, freiwillige Spenden u. s. w. 

III. Die Zinsen des Stammvermögens werden für eine Stiftung ver- 
wendet, und es ist diese Stiftung erst dann auszuschreiben, wenn das Stamm vermögen, 
welches ,bei der hiesigen Sparcassa fruchtbringend anzulegen ist, die Höhe von tausend 
Gulden Ö. W. erreicht hat. 

IV. Diese Stiftung wird an: 

a) unbemittelte Bürgersöhne der königl. freien Bergstadt Sebastians- 
berg behufs Ausbildung an Mittel- und Hochschulen, an Gewerbe-, 
Ackerbau- und sonstigen Fortbildungsschulen, 

6^ mittellose Bürgerwaisen behufs Erlernung eines Gewerbes ver- 
liehen. 

V. Derjenige, welcher in denGenuss dieser Stiftung gelangen will, 
hat seine Mittellosigkeit und sein tadellosses sittliches Verhalten mit den 
nöthigen Zeugnissen auszuweisen und das letzte Schulzeugnis beizubringen. 

Auf die Dauer der bereits zurückgelegten Studienzeit des 
Bewerbers soll keine Rücksicht genommen werden, dagegen muss der 
Bewerber deutscher Nationalität und Christ sein. 

VI. Das Ansuchen um Verleihung der Stiftung ist an den Stadtrath der 
Stadt Sebastiansberg zu richten, welcher von sämmtlichen Bewerbern ohne Ausnahme die 
drei würdigsten Bewerber nach Absatz IV. und V. dem Gemeindeausschusse vorschlägt. 

XII. 2* 



12 Kaiser Franz Josef-Stadienstiftung. Nadanf cisare Frantiska Josefa. ]2 

VII. Die freie, fortdauernde Verleihung dieser Stiftung steht dem 
Gemeindeausschusse der Stadt Sebastiansberg zu, welcher dieselbe in einer öffentlichen 
Gemeindeausschusssitzung, in welcher zwei Drittel der Ausschussmitglieder anwesend sein 
müssen, verleiht. 

Die Abstimmung hat mit Stimmzetteln zu erfolgen, und es ist der Vor- 
schlag des Stadtrathcs in erster Linie zu berücksichtigen. 

VIII. Die Kundmachung ?on der Erledigung dieser Stiftung soll durch das 
Bürgermeisteramt Sebastiansber(? auf die geeignete Weise, jedenfalls auch durch öffentliche 
Blätter, geschehen und zur Einbringung der Gesuche eine Frist von sechs Wochen 
bestimmt werden. 

IX. Derjenige, welchem die Stiftung verliehen wird, erhält jährlich die Zinsen vom 
Stammvermögen in zwei Raten, welche halbjährig nachhinein ausbezahlt werden. 

X. Die Dauer des Stiftungsgenusses ist im allgemeinen auf die Dauer der 
gesetzlich bestimmten Studienzeit beschränkt und erlischt mit dem Abgange des Stiftlings- 
aus der Lehranstalt. 

Während der Studienzeit hat der Stiftungsgenuss sogleich aufzu- 
hören, sobald ein Stiftliug im sittlichen Betragen eine schlechte oder in einem Lehr- 
gegenstande die zur Vorrückung in eine höhere Classe erforderliche Note nicht erhält. 

Bei Stiftungen nach Absatz V. h) beschränkt sich der Genuss der Stiftung auf 
die Dauer der Lehrzeit und erlischt, sobald der Stiftling den Lehrherrn ohne begründete 
Ursache verlässt, einen unsittlichen Lebenswandel führt und sich zur Unzufriedenheit 
des Lehrherrn beträgt. 

Die Entscheidung über diese Umstände steht dem Stadtrathe zu Sebastiansberg zu. 

XI. Zum Ausweise der fortdauernden Würdigkeit soll dem Stiftling die 
halbjährige Rate seines Stiftungsbezuges nur dann ausgefolgt werden, wenn die bezügliche 
Quittung von dem Vorstände der betreffenden Lehranstalt oder vom Lehrherrn zum 
Zeichen der Würdigkeit des Schülers oder Lehrlings gegengezeichnet ist. 

XII. Dem Bürgermeisteramte Sebastiansberg wird die unent* 
geltliche Verwaltung des Stiftungsvermögens übertragen. 

Die VerwaltungsrechnuDg ist alljährlich der k. k. Statthalterei vorzulegen und hiebei 
die Stiftungsverleihung und das Stammverinögen der Stiftung nachzuweisen. 

Die Barauslagen sind aus dem Erträgnisse des Stiftungsvermögens zu bestreiten 
und hierauf bei Verleihung der Stiftung Rücksicht zu nehmen. 

XIU. Das StiftuDgsvermögen besteht gegenwärtig aus dem Einlagebuche der 
Sebastiansberger Sparcassa Folio 45 über Kronen 877-53 oder Gulden 438-76 '/a. 

Sebastiansberg, am 24. Juni 1899. 

Die Gemeindeaus schassmitglieder: Der Bürgermeister: 

Josef Peter mp. Gross mp. 

Dr. Stefan mp. ^®'' Stadtrath: 

(L. St.) Thum mp. 

Original beim Bürgermeisteramte Sebastians- Original u piirkmistrovskSho ursdu v Bastian- 

berg, perku. 



13 Franz Preidl Edler von Hassenbrunn. 



Frant. Preidl ilecbtic z Hassenbrunnu. 



13 



861. 



1889 

Jänner 29. ledna. 

Franz Preidl Edler von Hassen- Nadaee Frantiska Preidia sierhtice 
brunn sehe Stiftung fjir das bischöfliche z Hassenbrunnu pro biskupsky knezsky 
Priesterseminar in Leitmeritz. seminär v Litomei^icich. 



Der am 28. August 1889 verstorbene 
Franz Preidl Edler von Hassen- 
brunn vermachte in seinem Testamente vom 
29. Jänner 1889 seiner Nichte Anna Körschner 
den lebenslänglichen Nutzgenuß einer Feber- 
und einer Mai - Rente - Obligation über je 
5.000 fl. 

Nach ihrem Ableben hat die 
Mairente über 3.000 fl. dem katho- 
lischen Priesterseminar in Leit- 
meritz zur Errichtung einer Stif- 
tung behufs Unterstützung mittel- 
losery diese Anstalt besuchender 
Zöglinge zuzufallen. 

Der Genuß dieser Stiftung ist 
vor allem Kindern unbemittelter 
Verwandter des Stifters nach dem 
Verwandtschaftsgrade^ sodann An- 
gehörigen der Heimatsgemeinde des 
Stifters Hasel^ in Ermanglung 
solcher Kindern unbemittelter An- 
gehöriger der Stadt Böhmisch- 
Kamnitz und in letzter Reihe des 
Bezirkes Böhmisch-Kamnit z zu- 
zuwenden. 

Bas Verleihungsrecht räumte 
der Stifter dem Stadtrate im Böh- 
misch-Kamnitz ein. 

Nach dem am 25. Jänner 1901 erfolgten 
Ableben der Anna Körschner wurde dem 
bischöflichen Konsistorium in Leitmeritz^ 
welches die Verwaltung dieser Stiftung über- 
nommen hat, das Stiftungsvermögen, bestehend 
aus einer Staatsschuldverschreibung über 
10.000 Kund einem Barbetrag von 88K99 h, 
ausgefolgt. 

Die Verbriefung und Konstituierung 
dieser Stiftung befindet sich im Zuge der 
Verhandlung. 



Frantisek Preidl siecht ic z Hassen- 
brunnu, dne 28. srpna 1880 zemfely, 
odkdzal ve sv6 zäv^ti ze dne 29. ledna 1889 
sve neteri Ann6 Körschnerovi dozivotni po- 
ziväni ünorove a kvHnovi rentove obligace, 
z nichi kaidd na 5.000 zl. znÜa. 

Po jeji smrti md kvätnovd renta, 
na 5.000 zl. znäjici, pfipadnouti 
katolickemu knSzskemu seminäri 
v Litomiricich za üöelem zrizeni 
nadace k podporovdni nemajetnych, 
tento üstav navst^vujictch cho- 
vancü. 

PoSitek tito nadace md pripad- 
nouti pf edevsim dStem nemajetnych 
pfibuznych zakladatelovych die 
stupnä pribuzenstvi, pak prisln§- 
niküm domovske obce zakladatelovy 
Haslu, V nedostatku tich dötem ne- 
majetnych prislusnikü mästa Öeske 
Kamenice a v posledni radi dStem 
nemajetnych prislusnikü okresu 
6 es kok ame nicke ho. 

Prdvo propüjöovaci vyhradil 
zakladatel mästske radi v Öeske 
Kamenici. 

Po smrti Anny Körschnerove, jez dne 
25. ledna 1901 zemrela, bylo jmöni nadaöni, 
zdlezejici ze stdtniho dluiniho üpisu na 
10.000 K znSjiciho a z hotovosti 88 K 99 h, 
vyddno biskupske konsistofi v Litom^ficich, 
kterd sprdvu teto nadace prijala. 



Jedndni o zrizeni a potvrzeni nadace 
jest V proudu. 



14 Franz Freidl Edler von Hassenbrunn. Frant. Preidl siech tio z Hassenbraiiim. 14 

Abschrift. 

Testament. 

Nachdem mir gefertigtem Franz Preidl Edlen Ton Hassenhrunn, Fabriks- 
und Domänenbesitzer in Böhm.-Kamnitz, bei eintretendem Todesfalle yor 
allem daran gelegen sein muss, dass die Yon mir begründeten Fabriksetablissements auch 
nach meinem Tode unter einheitlicher Leitung und in geordneter Weise fortgeführt werden, 
was durch die Vereinigung derselben in der Hknd eines Besitzers zunächst erreicht wird, 
und dass der Haupttheil meines Vermögens nur in den Besitz yon Persönlichkeiten gelange, 
bei welchen ich auf dessen Erhaltung sicher rechnen kann, anderntheils von mir auch 
darauf Bedacht zu nehmen ist, dass auch meinen weiteren Anverwandten ein materielles 
Zeichen meiner Zuneigung zutheil werde, so habe ich, um meine irdischen Angelegenheiten 
in einer rechtskräftigen, keinem Zweifel Ri^um gebenden Form zu ordnen, mich ent- 
schlossen, meinen letzten Willen mittelst nachstehenden schriftlichen Testamentes zu 
erl^lären, und testiere demgemäss im Vollbesitze meiner geistigen Kräfte frei und ohne 
Zwang nach Erwägung aller Umstände, wie folgt: 



XIX. 

Herrn Emanuel Earsch als Universalerben wird Ton mir die Verpflichtung auferlegt, 
nachstehende letztwillige Vermächtnisse 

4. Der Anna Körschner. Tochter meiner verstorbenen Schwester Johanna, verehelicht 
gewesenen Philipp in Altstadt, den Nutzgenuss eines in Österreich. Rente, und zwar mit 
5.000 fl. Papierrente: Feberrente, 5.000 fl. Mairente, zu fundierenden Kapitales von 
10.000 fl., das ist zehntausend Gulden nominale, durch Zuwendung der Coupons dieser 
Staatspapiere für ihre Lebenszeit zu verabfolgen. 



XXII. 

Ich verpflichte weiter Herrn Emanuel Karsch als meinen Universalerben, nachstehende 
woblthätige Stiftungen zu errichten, und widme sohiu für diese Zwecke folgende Capi- 
talsbeträge : 

1. vermache ich dem Armenfonde meiner Heimatsgemeinde Hasel ein Capital von 
3.000 fl. ö. W., das ist dreitausend Guldetn ö. W., behufs Vertheilung des jeweiligen 
Erträgnisses dieser Stiftung an eine oder mehrere ohne ihr Verschulden verarmte oder 
erwerblos gewordene FamiUen, und soll dem Gemeinderathe in Hasel die jeweilige Ver« 
theiluDg dieses Erträgnisses, welche stets an meinem Todestage zu erfolgen hat, zustehen. 

2. Das im Absätze XIX. 4 bezeichnete Nutzgenusscapital von 10.000 fl. soll nach 
dem Ableben der Nutzungsberechtigten Anna Körschner an nachbenannte Institute 

a) die Feber-Rente Obligationen per 5.000 fl. an das Leitmeritzer 
Pädagogium, 

b) die Mairente-Obligationen per 5.000 fl. an das katholische Priester- 
seminar in Leitmeritz 

behufs Errichtung wohlthätiger Stiftungen, bezweckend die Unter- 
stützung mittelloser, diese Anstalten besuchender Zöglinge zufallen, 
der Genuss dieser Stiftungen vor allem Kindern unbemittelter Ver- 
wandter nach dem Verwandtschaftsgrade, sodann Angehöriger meiner 
Heimatsgemeinde Hasel und in Ermangelung solcher den Kindern un- 
bemittelter Angehöriger der Stadt Böhm.-Kamnitz und in letzter Reihe 
des Bezirkes Böhm.-Kamnitz zugewendet werden, das Verleihungsrecht 
aber dem löblichen Stadtrathe in Böhm.-Kamnitz zustehen. 

3. Vermache ich ein baares Capital von 5.000 fl. Ö. W., das ist fünf- 
tausend Gulden ö. W., zur Errichtung einer Stiftung, betreffend die 
Unterstützung von die Kaadner Ackerbauschule oder ein im Falle 
deren Aufhebung an deren Stelle tretendes gleichartiges deutsches 



15 Franz Preidl Edler von Hassenbronn. Fraut. Preidl ftlechtic z Hastenbrannu. 15 

Institut besuchenden Söhnen der auf meinen Domainen Brunnersdorf- 
Hagensdorf in Verwendung stehenden Beamten und Angestellten mit 
der Beschränkung auf die Dauer dieser Verwendung. 



XXV. 

Ich entbinde Herrn Emanuel Karsch ausdrücklich Ton jedweder Verpflichtung, für 
die durch ihn zur Erfüllung und zur Afiszahlung gelangenden Legate irgendwelche Sicher- 
stellung zu leisten; es sind sohin die Legatare nicht berechtigt, yon ihm vor dem Zeit- 
punkte der Fälligkeit dieser Legate irgendwelche Sicherheit zu begehren. 

XXVL 

Herr Emanuel Karsch ist verpflichtet, die Hälfte der mit der Zuweisung der sämmt- 
lichen in den Absätzen H. bis XXIV. bestimmten Legate verbundenen Gebühren aus 
dem ihm zufallenden Verlassenschaftsvermögen ohne Regressnahme gegen jene Legatare 
zu bestreiten, während die andere Hälfte dieser Gebühren den letzteren zu tragen obliegt. 

Böhmisch-Eamnitz, am 29. Jänner 1889. 

Franz Preidl 
Edler von Hassenbrunn mp. 

Josef Weigl mp., 
Testamentszeuge. 

Karl Honig mp., 
Testamentszeuge. 

Dr. Eduard Kreibich mp., 
Testamentszenge. 

Nr. 7.640. 

Wurde mit dem einzigen noch vorhandenen Codicille vom 24. Juni 1889 hiergerichts 
am 4. September 1889 kundgemacht. 

E. k. Bezirksgericht B.-Eamnitz, 
4. September 1889. 

Hickel mp., 
k. k. Bezirksrichter. 

Einfache, autographierte Abschrift Jednoduchy, autografovany opis u o.k. 

bei der k. k. Statthalterei in Prag. mistodriitelstvi v Praze. 



IG Franz Preidl Edlor von Hassenbrann. 



-Frant. Preidl ilechtic z Hasscubrunna. IG 



86S. 
1889 

Jänner 29. lldna. 

Franz Preidl Edler vop Hassenbrnnn'- Nadace Frantiska Preidia slechtice 
sehe Stiftung für die Leitmeritzer z Hassenbrunnn pro iieitelsky nstHv 
Lehrerbildungsanstalt. v Litomericieh. 



Der am 28. August 1889 verstorhene 
Franz Preidl Edler von Hassen- 
brunn vermachte in seinem Testamente vom 
29. Jänner 1889*) der Anna Körsclmer, 
Tochter seiner Schwester, den lebenslänglichen 
Nutzgenvß einer Feber- und einer Mai- 
Rente-Obligation über je 5.000 fl. 

Nach ihrem Ableben hat die 
Feber-Rente über 5.000 fl. dem Leit- 
meritzer Pädagogium zur Errich- 
tung einer Stiftung behufs Unter- 
stützung mittelloser, diese Anstalt 
besuchender Zöglinge zuzufallen. 

Der Genuß dieser Stiftung ist 
vor allem Kindern unbemittelter 
Verwandter des Stifters nach dem 
Verwandtschaftsgrade, sodann An- 
gehöriger der Ueimatsgemeindc des 
Stifters Hasel, in Ermanglung 
solcher Kindern unbemittelter An- 
gehöriger der Stadt Böhmisch- 
Kamnitz und in letzter Reihe des 
Bezirices Böhmisch-Kamnitz zuzu- 
wenden. 

Das Verleihungsrecht räumte 
der Stifter dem Stadtrate in 
Böhmisch-Kamnitz ein. 

Nach dem (wi 25. Jänner 1901 erfolgten 
Ableben der Anna Körschner wurde der 
Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in 
Leitmeritz, welche mit Bewilligung des 
k. k. Landesschulrates für Böhmen die Ver- 
waltung dieser Stiftung übernommen hat, das 
Stiftungsvermögen, bestehend aus einer Staats- 
schuldverschreibung über 10.000 K und einem 
Barbetrage von 88 K 99 h, ausgefolgt. 



Frant isek Preidl Slechtic z Hassen- 
brunnu, dne 28. srpna 1889 zemfely, od- 
käzal ve sve zäv6ti ze dne 29. ledna 1889*) 
AnnS Körschnerove, dcefi sve sestry, dozi- 
votni poHvdni ünorove a kv^tnove rentove 
obligace, z nichz kaidd na 5.000 zl. znela. 

Po jeji smrti md ünorovd renta, 
na 5.000 zl. znäjici pfipadnouti Uta- 
mäfickemu paedagogiu na zfizeni 
nadace k podporovdni nemajetnych, 
tento üstav navstevujicich cho- 
vancü. 

Pozitek nadace teto mä pripad- 
nouti pfedevsim dötem nemajetnych 
pribuzny ch zakladatelovych die 
stupnS pfibuzenstvt, pak prislus- 
niküm domovske obce zakladatelovy 
Haslu, V nedostatku takovych dätent 
nemajetnych pfisluinikü mista 
Öeske Kamenice, a v posledni radS 
ditem nemajetnych pfisluSnikü 
okresu Öeskokamenickeho. 

Prdvo propüjcovaci vyhradil 
zakladatel* möst s ke radä v Öeske 
Kamenici. 

Po smrti Anny Körschnerove, kterd dne 
25. ledna 1901 zemfela, bylo jmäni nadacni 
zdlezejici ze stdtniho dlu^niho üpisu na 
10.000 K znijiciho a z hotovosti 88 K 99 h, 
vyddno riditelstvi c. k. tlstavu uöitelskeho 
V Litom&ficich, ktere s povolenim c. k. zemske 
ikolni rady pro Gechy sprdvu teto nadace 
prijcdo. 



*) Das Testament den Stifters sieh 
bei der von Franz Preidl Edlen von Hassenbrunn 
errichteten Stiftung fnr das bischöfliche Priester- 
seminar in Leitineritz unter Nr. 858 in diesem 
BandCf 



*) Zavet zakladatelovu viz pri nadaci 
Frantiskem Preidlem slechticem z Hassenbrunnu 
pro biskupsky knezsky seminar v LitomeHcich zri- 
zene, pod c. 858 tohoto svazku. 



17 Franz Preidl Edler von Hassenbrasn. Frant. Preidl filechtic z Hassenbninnii. 17 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am Dotyönä nadaüni listina byla dne 31. der- 

31. Juli 1903 ausgefertigt und unterm 25, Sep' vence 1903 vyhotovena a dne 25. zdfi 1903 

tember 1903 von der k. k. Statthalterei in c. k. mistodriitdstvim v Praze potvrzena. 
Prag bestätigt. 

. Diese Stiftung tritt mit dem Studien- Nadace tato vstoupi v iivot studijnim 

jähr 1903/04 ins Leben. rokem 1903/04. 



Stiftsbrief 
über die Franz Preidrsche Leitmeritzer Pädagogiumstiftung. 

Die gefertigte Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Leitmeritz urkundet 
und bekennt für sich und ihre Amtsnachfolger: es habe der am 28. August 1889 ver- 
storbene Franz Preidl Edler von Hassenbrunn laut der letztwilligen Anordnung 
ddto. Böhmisch-Kamnitz am 29. Januar 1889 die Errichtung einer Stiftung für 
mittellose Zöglinge der Leitmeritzer k. k. Lehrerbildungsanstalt, 
indem er dieser Stiftung eine Rentenobligation von 5.000 fl. nom. legierte, im Punkte 
XXII, Abs. 2 der bezogenen letztwilligen Anordnung mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„Ich verpflichte weiters Herrn Emanuel Karsch als meinen Universalerben, nach- 
stehende wohltätige Stiftungen zu errichten, und widme sohin für diese Zwecke folgende 
Kapitalsbeträge : -. . 

2) Das im Absätze XIX, 4 bezeichnete Nutzgenußkapital von 10.000 fl. soll nach 
dem Ableben der Nutzungsberechtigten Anna Eörschner an nachbenannte Institute: 

a) Die Feberrente-Obligationen per 5.000 fl. an das Leitmeritzer 
Pädagogium. 

b) die Mairente-Obligationen per 5000 fl an das katholische Priesterseminar in 
Leitmeritz behufs Errichtung wohltätiger Stiftungen, bezweckend die 
Unterstützung mittelloser, diese Anstalten besuchender Zöglinge, 
zufallen, der Genuß dieser Stiftung vor allem Kindern unbemittelter 
Verwandter nach dem Verwandtschaftsgrade, sodann Angehöriger 
meiner Heimatsgemeinde Hasel und in Ermangelung solcher den 
Kindern unbemittelter Angehöriger der Stadt Böhmisch-Kamnitz und 
in letzter Reihe des Bezirkes Böhmisch-Kamnitz zugewendet werden, 
das Verleihungsrecht aber dem löblichen Stadtrate in Böhmisch- 
Kamnitz zustehen.'' 

Femer traf der Stifter im Punkte XXVI der bezogenen letztwilligen Anordnung die 
auch auf diese Stiftung Bezug habende Anordnung: 

„Herr Emanuel Karsch ist verpflichtet, die Hälfte der mit der Zuweisung der 
sämmtlichen in den Absätzen II bis XXIV bestimmten Legate verbundenen Gebühren 
aus dem ihm zufallenden Verlassenschaftsvermögen ohne Segreßuahme gegen jene 
Legatare zu bestreiten, während die andere Hälfte dieser Gebühren den letzteren zu 
tragen obliegt." 

Zufolge Bescheides des k. k. Bezirksgerichtes Tetschen vom 29. Dezember 1891, 
Zahl 18.712, hat Dr. Julius Gareis in Tetschen als Testamentsvollstrecker des Herrn 
Franz Preidl Edlen von Hassenbrunn einverstäudlich mit Frau Anna Körschner in 
Tetschen die Staatsschuldverschreibungen ddto. 1. August 1868 Nr. 59.706, 108.268, 
105.121, 79.853 und 71.472 ä 1.000 fl. nom., zusammen per 5.000 fl., nebst Coupons seit 
1. Februar 1892 und Talons für die Stiftung zu Gericht erlegt und wurde bei diesem 
Deposit das lebenslängliche Zinsenbezugsrecht der Frau Anna Körschner angemerkt. 

Nachdem letztere am 25. Januar 1901 verstorben und deren Nutznießungsrecht 
an diesem Tage zur Erlöschung gelangt war, wurde die Verrechnung mit dem Erben 
nach Frau Anna Körschner in der Weise gepflogen, daß demselben die am 1. Februar 1901 
fälligen Coupons der obigeo Bentenobligationen, auf welche die gedachte Erblasserin 
Anspruch hatte, überlassen wurden, wogegen die Erben den auf die Zeit vom 26. bis 
31. Januar 1901 entfallenden Betrag per 6 K 96 h an die Stiftung entrichteten und bei 
dem k. k. Bezirksgerichte Tetschen in gerichtliche Verwahi'ung erlegten. 

XIL 3 



18 Franz Preidl Edler von Hassenbrunn. Frant. Preidl ilechtic z Hassenbronna. lg 

Hierauf wurde zufolge Beschlusses des k. k. Bezirksgerichtes Tetschen Tom 
25. April 1901 IV 622/91-1 die Erfolglassung der für das Leitmeritzer Pädagogium ver- 
wahrten Staatsschuldyerschreibungen dd. 1. August 1868 Nr. 59.706, 108.268, 105.121, 
79.853 und 71.472 ä 1.000 fl., zusammen 5.000 fl. = 10.000 K, nebst Coupons seit 
1. August 1901 und Talons sowie des erwähnten Betrages per 6 £" 96 A an die k. k. 
Statthalterei in Böhmen als Stiftungsbehörde erwirkt und wurden diese Staatsschuldver- 
schreibungen mit je 3 Coupons yom 1. Februar 1902 bis 1. Februar 1903 und je einem 
Talon und ein Barbetrag von 88 jET 99 A — nachdem tou dem k. k. Hauptsteueramte 
Tetschen aus dem Barbetrage Ton 6 £" 96 A und einem Teile des Erlöses der am 
1. August 1901 fälligen Coupons die Verwahrungsgebühr entrichtet worden war — von 
der k. k. Landeshauptkassa in Prag am 19. August 1901 unter Dep. Nr. 534 für die 
Stiftung in Empfang genommen. 

Seitens der k. k. Landeshauptkassa in Prag wurde sodann über Auftrag der k. k. 
Statthalterei die Zusammenschreibung der vorgedachten Staatsschuldversehreibungen in 
die Notenrentenobligation ddto. 1. August 1901 Nr. 201.292 per 5000 fl = 10.000 E 
und die Vinkulierung derselben auf den Namen „Direktion der k. k. Lehrerbildungs- 
anstalt zu Leitmeritz in Böhmen nom. der von Franz Preidl errichteten Leitmeritzer 
Pädagogiumstiftung" bei der k. k. Staatsschuldeukassa in Wien veranlaßt. 

Da seitens der Stiftungsbehörde die Verwaltung der Stiftung der 
Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Leitmeritz überlassen 
und diese mit dem Erlasse des k. k. Landesschulrates in Böhmen vom 
23. Juli 1901 Zahl 26.010 zur Übernahme dieser Verwaltung ermächtigt 
wurde, erteilte die k. k. Statthalterei in Böhmen den Auftrag, daß die obgedachto 
vinkulierte Notenrentenobligation vom I.August 1901 Nr. 201.292 per 5.000 fl. = 10.000 Z 
nebst dem Barbetrage von 88 Z' 99 A von der k. k. Landeshauptkassa in Prag an 
die Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Leitmeritz ausgefolgt werde, welchem 
Auftrage die gedachte Kassa unterm 19. November 1901 durch Übersendung dieser 
Wertschaften an die k. k. Bezirkshauptmannschaft Leitmeritz behufs Ausfolgung an die 
Anstaltsdirektion entsprach. 

Die Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Leitmeritz hat die * bezeichneten 
Wertschaften am 11. Januar 1902 übernommen und mit den am 1. Februar 1902 
fällig gewordenen Zinsen der obigen Notenrentenobligation, welche 210 K betrugen, 
sowie mit dem Teilbetrage von IdZ" 65 h der obigen Barschaft, zusammen 255 £66 A, 
die auf die Stiftung entfallende Hälfte der Legatgebühr und des Schulbeitrages bestritten, 
respektive dem Erben H. Emanuel Earsch, welcher die ganze Legatsgebühr nebst dem 
Schulbeitrage entrichtet hatte, rückersetzt. 

Der verbliebene Barrest per 73 £" 33 % wurde nach Abzug der Gestehungskosten 
für das Einlagsbuch bei der Sparkasse in Leitmeritz in das Einlagsbuch Fol. 43.497 mit 
dem Betrage von 73 Z^ 09 ^ eingelegt und letzteres auf den Namen der Stiftung 
vinkuliert. 

Das Vermögen der Stiftung besteht aus der Notenrentenobligation vom 1. August 1901 
Nr. 201.292 per 5000 fl. = 10.000 K und aus dem Einlagebuch der Leitmeritzer Spar- 
kassa Fol. 43.497 über 73 K 09 h. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmäßig sichergestellt, 
in der Kassa der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Empfang genommen worden ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, nimmt die Direktion der 
k. k. Lehrerbildungsanstalt diese Stiftung an und verpflichtet sich für sich und ihre 
Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, daß vom Jahre 1903 an die von dem Stiftungs- 
vermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermalen im effektiven Betrage von 200 K^ 
der Anordnung des Stifters und diesem Stiftsbriefe entsprechend verwendet werden. 

Die Stiftung tritt mit dem Jahre 1903 ins Leben. Die im 
Laufe des Jahres 1902 eingeflossenen Nutzungen des Stiftungsvermögens sind — soweit 
nicht daraus die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung bestritten wurden — zur Vermehrung 
des Stiftungskapitals verwendet worden. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung wurden aus den eben erwähnten Nutzungen 
bestritten. Die gefertigte Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Leitmeritz gelobt 
und verpflichtet sich für sich und ihre Amtsnachfolger, für die stete Aufrechthaltung 
der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu 



19 Franz Preidl Edler von Hassenbrann. Frant. Preidl slecbtio z HaBsenbronna. 19 



sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der kompetenten Stiftungsbehörden keine 
Änderung Torzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungs- 
Vermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten 
Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft 
zu erfüllen. 

Der mitgefertigte Stadtrat der Gemeinde Böhmisch - Kamnitz nimmt hiemit auf 
Grund des Beschlusses des Gemeindeausschusses vom 25. Mai 1903 für sich und seine 
Amtsnachfolger das ihm Tom Stifter eingeräumte Verleihungsrecht an und wird dasselbe 
ioi Sinne der stifterischen Anordnung ausüben. 

Urkund dessen wurden von diesem Stiftsbriefe vier gleichlautende Exemplare ver- 
faßt, allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet und soll eines davon bei der 
k. k. Statthalterei in Prag, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Leitmeritz, 
das dritte bei der Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Leitmeritz und das vierte 
bei der Stadtgemeinde in Böhmisch- Kamnitz aufbewahrt werden. 

Leitmeritz, am 31. Juli 1903. 

Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Leitmeritz: 

Franz Wenzel rap., In Vertretung des k. k. Direktors : 

k. k. Bezirkaschulinspektor, Wenzel K e i C h e 1 1 mp. 

als Zeuge. 

J. Blumentritt mp., 

k. k. Direktor, 

als Zeuge. 

Stadtrat Böhmisch-Kamnitz, 
am 25. August 1903. 

Der Bürgermeister: 
Dr. Menzel mp. 
(^' ^^-^ Die Stadtrate: 

Emanuel Hegenbarth mp. 

Franz Hübel mp. 

St.-Z. 201.910. 
W^ird bestätigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 25. September 1903. 

Für den Statthalter: 
(L, St.) Dörfl mp. 



XIL 3* 



20 Frans Preidl Edler von Hassenbmnn. 



Frant. Preidl ilechtic z Hassenbninnu. 20 



8e3. 

1889 

Jänner 29. ledna. 

Franz Preidl Edler von Hassenbrunn- Nadani Frantiska Preidia siechtice 
sehe Stiftung bei der landwirtschaft- z Hassenbrunnu pri stredni hospo- 
lieben Mittelschule in Haaden. darsice slcole v Hadani. 



Der am 26. August 1889 verstorbene 
Franz Preidl Edler von Hassen- 
brunn widmete in seinem Testamente de 
dato Bohmisch-Kamnitz am 29. Jänner 1889*) 
ein Kapital von 5.000 fl. . zur Errichtung 
eitler Stiftung hei der landwirtschaftlichen 
Mittelschule in Kaaden. 

Biese Stiftung ist dem Willen 
des Stifters gemäß bestimmt zur 
Unterstützung von die Kaadner 
Ackerbauschule oder im Falle de- 
ren Aufhebung ein an deren Stelle 
tretendes gleichartiges deutsches 
Institut besuchenden Söhnen der 
auf der Bomäne des Stifters Brun- 
nersdorf'Hagensdorf in Verwen- 
dung stehenden Beamten und An- 
gestellten mit der Beschränkung 
auf die Bauer dieser Verwendung. 

Ber bezügliche Stiftshrief wurde am 
17. Mai 1895 von der k. k. Statthalterei in 
Prag ausgefertigt. 

Gegeniüärtig wird diese Stiftung 
regia collatione an studierende 
Jünglinge, welche die landwirt- 
schaftliche Mittelschule in Kaaden 
besuchen und Söhne der auf der Bo- 
mäne Brunnersdorf'Hagensdorf in 
Verwendung stehenden Beamten 
und Angestellten sind, verliehen. 

Bas Vermögen dieser Stiftung, welches 
gleichfalls von der k. k. Statthalterei in Prag 
verwaltet wird, beträgt 12.197 K, aus dessen 
Reinerträgnisse ein Platz mit der Jahres- 
gebühr von 496 K dotiert wird. 



Frantisek Preidl slechtic z Has- 
senbrunnu, dne 28. srpna 1889 zesnuly, 
vänoval ve svem testamentu ze dne 29. led- 
na 1889*) danem v Öeske Kamenici, ka- 
pital 5.000 zl, na zfizeni nadace pri stredni 
hospoddfske skole v Kadani. 

Nadani toto jest die vüle zakla- 
datelovy urceno k podpofe synü 
lirednikü a zfizencü na panstvi za- 
klatelove Prunerovä-Ahnikovc 
ustanovenych a to na dobu jich 
sluiby, jestlize synove ti navstS- 
vuji hospo ddrskow skolu v Kadani 
nebo, kdyby byla zrusena, stejno- 
rody nemecky üstav na misto jeji 
vstoupivsi. 



PrisluSny nadaöni list byl dne 17. kvit- 
na 1895 c. k. mistodrzitelstvim v Praze vy- 
hotoven. 

Nyni udiluje se nadani toto re- 
gia collatione studujicim jinochüm, 
kteri hospoddrskou stredni Skolu 
V Kadani navstävuji a jsou syny 
ürednikü a zfizencü na panstvi Pru- 
nefovä-Ahnikovd zamestnanych. 



JmSni teto nadace, kteri rovnii c. k. 
mistodrzitelstvim jest spravovdno, öini 
12.197 K, a dotujc se z jeho öistiho vynosu 
jedno misto s roönim pozitkem 496 K. 



*) Das Testament des Stifters sieh bei der 
Franz Preidl Edler von Hassenbninn'schen Stiftung 
bei dem bischöflichen Priesterseminar in Leitmeritz 
unter Nr. 858 in diesem Bande. 



*) Zavet zakladatelovu vizpH nadani FrantiSka 
Preidia siechtice z Hassenbrunnu pH biskupskto 
kndisk^m seminari v Litomericich, pod öis. 858 
tohoto svazku. 



21 Franz Preidl Edler von Hassenbrann. Frant. Preidl ilechtic z Hassenbranna. 21 

Stiftsbrief. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen beurkundet hiemit, es habe der am 28.. August 
1889 verstorbene Franz Preidl Edler von Hassenbrunn laut der letztwilligen 
Anordnung de dato Böhmisch-Kamnitz am 29. Jänner 1889 die Errichtung einer Stiftung 
bei der landwirthschaftlichen Mittelschule (Ackerbauschule) in Eaaden im Punkte XXII, 
Abs. 3 der bezogenen letztwilligen Anordnung mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„Veimache ich ein baares Capital von 5.000 fl. einer Stiftung, betreffend die 
„Unterstützung von die Kaadner Ackerbauschule oder ein im Falle 
„deren Aufhebung an deren Stelle tretendes gleichartiges deutsches 
„Institut besuchenden Söhnen der auf meiner Domaine Brunnersdorf- 
qHageusdorf in Verwendung stehenden Beamten und Angestellten mit 
„Beschränkung auf die Dauer dieser Verwendung/ 

Femer traf der Stifter im Punkte XXVI der bezogenen letztwilligen Anordnung 
die auch auf diese Stiftung bezughabende Anordnung: 

„Herr Emanuel Karsch ist verpflichtet, die Hälfte der mit der Zuweisung der 
„sämmtlichen in den Absätzen II bis XXIV bestimmten Legate verbundenen Gebühren 
^aus dem ihm zufallenden Verlassenschaftsvermögen ohne Regressnahme gegen jene 
„Legatare zu bestreiten, während die andere Hälfte dieser Gebühren den letzteren zu 
„tragen obliegt." 

Der legierte Betrag per 5.000 fl. 

sammt 57» Zinsen seit dem Todestage des Erblassers (28.^8. 1889) bis zum 

Erlagstage (28./1. 1892) ^. ^ 606 „ 25 kr. 

Zusammen . . . 5.60G fl. 25 kr. 

wurde abzüglich der halben Erbgebühr per 250 fl. — kr. 

mit dem Betrage von 5.356 fl. 25 kr. 

bei dem k. k. Steueramte Tetschen eingezahlt und von diesem an die k. k. Landes- 
hauptcassa in Prag eingesendet. 

Von dem eingesendeten Betrage wurden 17 fl. 50 kr. zur Bestreitung der für die 
Quittung erforderlichen Stempelmarken verwendet, der Rest per 5.338 fl. 75 kr. wurde 
in der Art fruchtbringend angelegt, dass 11 Stück Silberrentenobligationen, zusammen 

im Nominalbetrage von 5.600 fl. 

mit Coupons vom 1. Juli 1892 angekauft und der erübrigende Baarrest per 26 fl. 41 kr. 
in der Böhmischen Sparcassa, und zwar in dem 47o Einlagebüchel fol. 218.180, einge- 
legt wurde. 

Für die der Stiftung gehörigen Silberrentenobligationen wurde die auf „die k. k. Landes- 
hauptcassa in Prag noe der im Studentenstiftungsfonde verrechneten, von Franz Preidl 
Edlen von Hassenbrunn für die Ackerbauschule in Eaaden errichteten Unterstützungs« 
Stiftung" vinculierte, in Silber verzinsliche 4*2% Staatsschuldverschreibung de dato Wien 
1. Jänner 1894, Nr. 76.475 per 5.600 fl. angeschafft und im Journale des Studenten- 
stiftungsfondes sub Art. 1.132 beempfangt. 

Von dem Erlöse der Coupons vom 1. Juli 1892, 1. Jänner 1893, 1. Juli 1893 und 

1. Jänner 1894 per 470 fl. 40 kr. 

wurde der Theilbetrag per 50 fl. in das der Stiftung gehörige 4% Einlagebuch der 
Böhmischen Sparcassa fol. 218.180 eingelegt, welches nach Zuschreibung der Zinsen bis 
Ende 1893 per 1 fl. 94 kr. auf 78 fl. 35 kr. lautete, der Rest per ... . 420 fl. 40 kr. 
wurde nach Abzug der Gestehungskosten eines neuen Einlagsbuches per 10 kr. mit dem 
Betrage von 420 fl. 30 kr. auf das Einlagebuch fol. 149.998 mit 372% Verzinsung vom 
1. Juni 1894 ab in die Böhmische Sparcassa eingelegt. 

Diese Einlagebücher wurden beim Studentenstiftungsfonde unter Art. 1.069, 1.071 in 
Empfang genommen. Aus diesen Einlagebüchern wurde nach Zuschreibung der Zinsen 
bis 8./11. 1894 der Betrag per 457 fl. 28 kr. erhoben und zum Ankauf der auf „die 
k. k. Landeshauptcassa in Prag noe der im Studentenstiftungsfonde verrechneten, von 
Franz Preidl Edlen von Hassenbrunn für die Ackerbauschule in Kaaden errichteten 
ünterstützungsstiftung" vinculirten 4'27o Silberrentenobligation vom 1./7. 1894, Nr. 77.633 
per 450 fl. verwendet. Diese vom 1/7 1894 verzinsliche Obligation wurde beim Studenten- 
stiftungsfonde sub art. 2.184 in Empfang genommen. Beim Ankaufe derselben wurde das 



22 Franz Pr«idl Edler von Hassenbrann. Frant. Preidl siech tic z Haseenbnmnu. 22 

Einlagebuch fol. 149.998 zur Gänze yerwendet, in dem Einlagebuche folio 218.180 
verblieben 48 fl. 52 kr. 

Nachdem auf diese Ali; das Vermögen der Stiftung, yorschriftsmässig sichergestellt, 
bei der k. k. Landeshauptcassa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung 
des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt die k. k. Statthalterei 
diese Stiftung an und wird dafür sorgen, dass vom Jahre 1894 an die von dem Stiftungs- 
vermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im effectiven Betrage von 240 fl., 
nach Abzug des Staatsregiebeitrages und der Kosten der Kundmachung der Stiftung der 
Anordnung des Stifters und diesem Stiftsbrief entsprechend verwendet werden. 

Diese Stiftung tritt mit dem Jahre 1894 ins Leben. 

Die für die Zeit vom 28, August 1889 bis zum 1. Jänner 1894 eingeflossenen 
Nutzungen des Stiftungsvermögens sind zur Gebührenzahlung und zur Vermehrung des 
Stiftungscapitales verwendet worden. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung werden aus den vorhandenen Einkünften der 
Stiftung bestritten. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird die Stiftung den bestehenden gesetzlichen 
Vorschriften gemäss verwalten, auf Kosten derselben gehörig ausschreiben, die Stiftung 
vergeben, für die stete Aufrechterhaltung derselben und für die Sicherheit des Stiftungs- 
vermögens, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen desselben und für deren 
Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke sorgen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende P]xemplare verfasst 
und mit der amtlichen Fertigung und dem Amtssiegel der k. k. Statthalterei versehen 
worden, und soll eines davon bei der k. k. Statthalterei in Böhmen, das zweite bei der 
k. k. Landeshauptcassa in Prag und das dritte bei der Direction der landwii'thschaftlichen 
Mittelschule in Kaaden aufbewahit werden. 

Prag, am 17. Mai 1895. 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) Thun mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 



23 



Jan Pouchly. 



Johann Pouchl^. 



23 



8e4. 



1889 

ledna 31. Jänner. 



Nadäni Jana Pouehleho pri spoiku Johann Pouchlf sehe Stiftung bei dem 
»Radiiosr. Vereine „Raditosf". 



Jan Pouchly^ c. a Je, podplukovnik 
minio sluzbiiy dne 24. öervence 1869 zesnuly, 
odkdzal ve sve zävHi ze dne 31. ledna 
1889 spoiku „RadhoSt" kapital 2.000 zl 
na zrizeni nadace, kterä hy nesla 
jeho jmeno, ustanoviv, ie ürokü z to- 
hoto kapitälu md se pülletnS nebo 
celoroini upotfebiti. 

Prislusny nadacni list hyl spolkem 
„Radhost^ v Praze ze dne 23, prosince 1897 
vyhotoven a dne 5. ünora 1898 c, k. misto- 
drzitelstvtm v Praze potvrzen. 

Die usianoveni tohoto nadaö- 
niho listu maji se roöni düchody 
z jmini nadaöniho vynaloSiti die 
§ 1. stanov spoiku „Radhoit" k pod- 
pofe nemajetnych studujicich z Mo- 
ravy^ Slezska a Slovenska, ktefi na 
Praiskych vysokych &koldch stu- 
duji, predevStm tSchj kdoi svd siu- 
dia tarn poöinaji. 

Nyni vykondvd tuto nadaci. spolek 
„RadhoSt" v Praze. 

Jmini nadaöni, jei ty£ spolek spravuje, 
ömi 4.800 K; jeho ürolcü 196 K 56 h roönS 
uiivd se po rozumu nadaöni listiny. 



Der am 24. Juli 1889 zur Kremsier 
verstorbene k. u. k. Oberstletänant a. D. 
Johann Pouchly hat in seinem Testa- 
mente vom 31. Jänner 1889 dem Vereine 
„RadhoSt*' ein Kapital von 2.000 fl. 
zur Errichtung einer seinen Namen 
führenden Stiftung mit der Be- 
stimmung vermacht, daß die Zinsen 
dieses Kapitales halb- oder ganz- 
jährig zu verwenden sind. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde vom 
Vereine „Radhost*^ in Prag am 23. Dezember 
1897 ausgefertigt und unterm 5. Feber 1898 
von der k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes ist das Erträgnis 
dieser Stiftung im Grunde des § 1 
der Statuten des Vereines „Radhost^ 
zur Unterstützung unbemittelter 
Studierender aus Mähren, Schlesien 
und der Slowakei, welche an den 
Prager Hochschulen den Studien 
obliegen, insbesondere solcher, welche 
ihre Studien daselbst beginnen, zu 
verwenden. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung vom 
Verein „Radhoät^ in Prag persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
derselbe Verein verwaltet, beträgt 4,800 K, 
dessen Jahreserträgnis im Betrage von 196 K 
56 h stiftsbriefgemäß verwendet wird. 



Abschrift. 



E. k. Bezirksgericht in Kremsier. 
C. k. okresni soud v Kromefiäi. 



Testament. 
Für den Fall meines Ablebens bestimme ich: 



24 J»n Pouchly. Johanu Pouchly. 24 

3. Dem Verein „BadhoSt** testiere ich 2.000, sage zweitausend Gulden, 
als meinen Namen führende Stiftung, wovon die Zinsen halb- oder 
ganzjährig zu verwenden sind. 

Zdounek, 31. Jänner 1889. 

Als erbetener Zeuge : Johann Pouchly mp., 

Josef Blaäek mp., k. k. Oberstlieutenant. 

Ingenieur- Adjunct der K. F. Nordbahn. 

Kundgemacht laut Protokoll dto. 25./17. 1889 von dem gefertigten Gerichtscommissär. 
Kremsier in Mähren, am 25./7. 1889. 

Eduard Schweiuitz mp., 
als Gericbtscommissär. 



Geprüft, uud wird die Übereinstimmung dieser Abschrift mit der mit ge- 
stempelten Urschrift bestätigt. 

Gerichtskanzlei Nr. I. des k. k. Bezirksgerichtes in Kremsier, 

am 25. März 1903. 

(L. St.) äfastny mp., 

Eanzelist. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 

halterei in Prag. 



/50 kr.\ 
Vkolek./ 



II. 

Nadaci list. 



My podepsatji JUDor Jan Zavadil, zemsky advokät, jako^to starosta, Antonin MatyaS, 
jakozto pokladnik, Josef Cvröek, c. k. professor, jakoito jednatel a MUC. Innocenc Mezl, 
jakozto pfedseda finanöni komise „RadhoSte^, spolku pro podporu moravskych, slezskych 
a slovenskych akademikü na vysokych skoläch v Praze, v politickem okresu magistratu 
kräl. mesta Prahy v kralovstvi Ceskem stvrzujeme a doznäväme ve svem a nästupcu 
svych jmeD&, ie pan Jan Pouchly, c. ak. podplukovnik mimo slu^bu, dne 24. öervence 
1889 vKromefii^i zemfely, die posledniho pofizeni zalozeni nadace pfi spolku „Radhoäti^ 
odkäzav mu obnos 2.000 zl. R. 6. t§mito slovy nafidil: 

3. „Dem Vereine „RadhoSt" testiere ich 2.000 fl. Ö. W., sage: zwei- 
tausend Gulden öst. Währung, als meinen Namen tührende Stiftung, 
wovon die Zinsen halb- oder ganzjährig zu verwenden sind''. 

Prostfednictvim c. k. mistodrzitelstvi pro Moravu byl odkaz ten sestävajici ze dvou 
statnich dluinich üpisft ddto. 1. listopadu 1868, ö. 71.778 a 119.352 znejicich kazdy na 
1.000 zl. s kupony od 1. kvetna 1890, pak ze stätniho dluzniho üpisu ddto. 1. listopadu 
1868, ö. 46.471 znSjiciho na 100 zl. s kupony od l. kvetna 1890 veleslavnemu c. k. misto- 
drzitelstvi V Cechach zaslau a zde sub praes. 27. zäfi 1890, ö. 105.357 D. N. 1.179 
V prozatimni uschovani vzat; sub pr. 9. fijna 1890, c. 109.291 D. N. 1.242 doäel je§te 
CO dopln^k obnos na hotovosti per 20 zl. 14 kr. 

Na zaklade vynosu veleslavneho c. k. mistodrzitelstvi v Öechdch ze dne 14. ledna 
1893, 6. 118.755, byly prostfednictvim c. k. hlavni zemske pokladny v Praze shora uve- 
dene cenne papiry na jmeno nadace fädnö vinkuloväny a pfi te pfileiitosti vymeneny 
za stätui dluzni lipis ddto. 1. listopadu 1892, ö. 83.183 zn^jici na 2.100 zl. nom. Poiitky 
z obligaci od 1. kvötna 1890 az do 31. fijna 1892 vyplyvajici byly spolu s obnosem na 
hotovosti per 20 zl. 14 kr. uloieny na jmeno nadace do Pra^ske mestske spofitelny na 



25 



Jan Pouclily. 



Johann Pouchly. 



25 



kniiku iislo 163.932, folio 67.573 znejici na obnos per 284 zl. 44 kr., a sice dne 
30. ledna 1893. 

Jmeni nadaÖDi obsahuje tedy: 

1. stätni dluiof üpis BJednoceiie papiro?6 renty de dato ve Vidni dne 1. listopadu 
1892, öis. 83.183 t obnosu 2.100 zl. R. 6, pro nadaci zavazeny; 

2. vkladni kniiku Praiske m^stske spofitelny öis. 163.932, foL 67.573 znijici nyni 
na obnos 300 zl. R. 6. a na jmeno Jana Pouchlebö nadace pti spoiku „I^dhoSti^ v ten 
smysl zavazenou, ie jistina per 300 zl.. tvofici öäst jm^ni kmenoveho feöene nadace, mide 
Jen se svolenim c. k. mistodr^itelstvi v Cechäch vydana byti. 

Ano tedy jmSni nadaöni die pfedpisü v te pfiöinö platnych zjiStöno, y pokladn6 
spoiku „BadhoSt^ uiozeno jest a take u^itek dävä, jehoi k üöelu nadaönimu upotfebiti 
Ize, toz die nsneseni vyboru ze dne 14. fijna 1891 pi4jimäme nadäni toto a ustanoYU- 
jeme die § 1. stano? spoiku »RadhoStö^, aby od roku 1892 roini düchody z jm6ni 
nadaöuiho, jez nyni 98 zl. 28 kr. R. t. obnääeji, ku podpofe nemajetnych 
studujicich zMoravy, Slezska aSlovenska na vysokych äkolacb Praisk^ch 
meäkajicich, predev^im pak tech, kdoä studia svi tarn poöinaji, vyna- 
lozeny byly. 

NadäDi Ystoupilo dnem 1. ledna 1892 y iivot. 

Düchodky z jroöni nadaönihu vzeäle byly obräceny ku z?&t§eni nada£niho jmeni, 
zbytek obriäcen byl k ü6elu nadaönimu, toti2 ku podpofe nemajetnych studujicich öesko- 
slovanskych z Moravy, Slezska a Slovenska na vysokych ikolach Praiskych, pfedeväim 
tSch, kdoi studia sva tam poöinaji. Vylohy s vyhotovenim listu nadaciho budou uhrazeny 
ze jmeni spoiku „RadhoSt^". 

My podepsani slibujeme a zavazujeme sehe i nastupce, ze budeme, seö jsme, o za- 
chovani nadace a o jistotu jm^ni nada^nfho peöovati a Ie se jmönim nadaönim bez 
pfedchoziho schväleni pi^sluöneho üfadu nadaöniho iadne zmöny nepfedsevezmeme, ie 
toho dbati budeme, aby dftchodky ze jmeni nadaöniho v öas dochazely a Jen k tomu, 
y tomto nadacim listu ustanovenemu üöelu obräceny byly, a ze v&bec y§echna zde uve- 
denä ustanoveni pilne a svedomite plniti budeme. 

Tomu na dökaz byl tento nadaci list trojmo yyhotoven, podepsän, dvSma svedky 
ovefen a bude jeden opis u veleslavneho c. k. mistodriitelstvi, druhy u slayneho magi- 
stratu kräl. hlav. mösta Prahy, tfeti v pokladne spoiku „RadhoSte** uschovan. 

V Praze, dne 23. prosince 1897. 



Frant. Prudil mp., 
svedek. 

Eduard Jednota mp. 
svedek. 



JUDor Jan Zavadil mp., 

zemsky advokat, t. d. starosta. 

Antonin MatyaS mp., 

jako2to pokladnik. 

Dr Josef Cvröek mp., 
c. k. B. Professor, t. 6. jednatel. 

MUC Innocenc V. Mezl mp., 
t. ö. predseda iinanöni kommisse. 



Stvrzuje se. 



fiis. 1.915. 



C. k. mistodrÄitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 5. ünora 1898. 



(L. St.) 



Za mistodr titele: 
Heyrowsky mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



xn. 



26 



Barbora Payerovi. 



Barbara Payer. 



26 



ses. 



1889 

ünora 2. Feber. 



Studontska iiadani Barboiy Payerove. 



Barbora Pai/erovd, dne 5. iervna 
1890 gesnuldy odkäzala ve sve posledni vüli 
se dne 2. ünora 1889, dane v Jüemnici, na 
gfieeni dvou stejnych nadaci pro 
chude studuj ici kapital 8.000 zh 
8 timito omeeenimi: 

Z kapitälu 4,000 zl. vyhradila 
siüstavitelka svemu synovci a uni- 
versdlnimu didici Josefu Hrubemu 
doSivotni uHvänu 

Po jeho smrti mä se z tohoto ka- 
pitälu zfiditi nadace pro studujici 
hochy, kteri navstSvuji stfedni 
nebo vysokou, take prümyslovou 
neb odbornou skolu, 

Ndrok na tuto nadaci maji pre- 
devHm a vyhradnö synove a vnuci 
dädice zakladatelcina Josef a Hrubeho 
a Marie Posepne, j!>ai mvzsti p o- 
tomci z pribuzenstva zakladatel- 
öina vüheCf pokud alespon ceskou 
obecnoii nebo stfedni §kolu navstö- 
vuji. 



Pfi tom maji potomci po sy- 
novci zakladatelJcy Josefu Hrubem, 
synu bratra jejiho Josef a Hrubeho, 
a potomci Marie Posepne pfednost 



Koneöniy kdyby tech nebylo nebo 
byli nehodni, jsou k pozitku nadac- 
nimu povoldni chudi studuj ici 
r ödem z Jilemnice a okoli, ktefi 
alespon obecnou nebo stfedni skolu 
öeskou navstSvuji. 

Z druheho kapitälu 4.000 zl. vyhradtla 
zakladatelka doJtivotni uziväni svemu bratrii 
Karlu Hrubemu a jeho manzelce Terezii 
rovnym dilem. Kdyby jeden zemfel, pfipadne 
uziväni cele druhemu. 



Barbara Payersche Studenten- 
stiftungen. 

Die am 5. Juni 1890 verstorbene Bar- 
bara Payer hat in ihrem letzten Willen 
de dato Starkenbach den 2. Feber 1889 zur 
Errichtung zweier gleicher Stif- 
tungen für arme Studierende ein 
Kapital von 8.000 fl. mit folgenden 
Beschränkungen vermacht: 

Von einem Kapitale im Betrage 
von 4.000 fl. hat die Erblasserin 
ihrem Neffen und Universalerben 
Josef Hruby den lebenslänglichen 
Zinsenbezug eingeräumt. 

Nach seinem Tode ist aus die- 
sem Kapitale eine Stiftung für 
studierende Knaben zu errichten, 
welche eine Mittel- oder Hochschule, 
eventuell Gewerbe- oder Fachschule 
besuchen. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben vor allem und ausschließ- 
lich die Söhne und Enkel des Erben 
der Stifterin Josef Hruby und der 
Marie Po s epny, dann die männ- 
lichen Nachkommen aus der Ver- 
wandtschaft der Stifterin über- 
haupt, solange sie wenigstens eine 
böhmische Volks- oder Mittelschule 
besuchen. 

Hiebet haben die Nachkommen 
nach dem Neffen der Stifterin Josef 
Hruby, dem Sohne des Bruders der 
Stifterin Josef Hruby, und die 
Nachkommen der Marie Posepny 
den Vorzug. 

Endlich, falls solche nicht vor- 
handen oder würdig wären, sin d 
zum Stiftungs g enus s e arme aus 
Starkenbach oder Umgebung gebür- 
tige Studierende berufen, welche 
tvenigstens eine böhmische Volks- 
oder Mittelschule besuchen. 

Von dem zweiten Kapitale im Betrage 
von 4.000 fl. räumte die Stifterin ihrem 
Bruder Karl Hruby und seiner Gattin The- 
resia zu gleichen Teilen dtn Zinsenbezug auf 
Lebensdauer ein. Stirbt ein Teil, so übergeht 
der ganze Nutzgenuß auf den zweiten Teil. 



27 



Barbora Payerova, 



Barbara Payer. 



27 



To smrti Karla Urubeho a jeho man- 
zelky Terenie Hmhe maji näroh na uzivdni 
spoleinc deti jejich, iotiz syn Igndc Hrtihy 
a dcera Amm Hrnhd, 

V pripade smrti jednoho z nich 
pripadne cele uzivdni druhcmu. 

Jakmilc nzitdni toto prestane, 
vid so zriditi nadace pro studnj fei 
hochy, hte r i navstivuji s koln 
stredni nebo vysokou, takc prümy- 
slorou neb odhornou, 

Ndrok na tuto nadaci maji: 

n) predcvHm synove a vnuci Irjndce 
Hrubeho, .^yna bratrn zaklada- 
telcina Karla, pokud alespon 
ceskou obecnou nebo stredni 
skolu navstSvtiji ; 

i») muzSti potomci z pribuzenstva 
zakladatelöina vübec, pri öemi 
potomci Igndce Hrubeho maji 
pfednost; konecne 

c) kdyby tSch nebylo, nebo byli ne- 
hodni, jsou k poiitku nadaönimu 
povoläni chudi studujici z Ji- 
lemnice nebo z okoli s podmin- 
kou, ze alespon öeskou obecnou 
nebo stredni skolu navsttvuji. 



Kdyby se oba tyto kapitdly poplatky 
nebo jakymkoli jinym zpüsobem zmensily, 
nafidila zaMadatelka, ze od jeji smrti ürok 
tak dlouho ke kapitdlu se pfirdzeti ma, az 
kazdy kapitdl dosdhne vyse 4.000 zL 



Prdvo praeseniaöni k obcma na- 
dacim vyhradila zakladatelka obec- 
nimu zastupitelstvu mösta Jilem- 
nicc. 

Jmöni nadaöni zdlezejici ze stfibrne 
renty v celkove sumö 8,000 zL nalezd se 

V uschovdni c, k, okresniho soudu v Jilem- 
niciy a jsou pri techto obligacich poznamendna 
zminönd poHvaci prdva. 

Nadace tyto nejsou dosud listem stvrzeny. 
Üroky z obou nadacnich kapitdlu berou osoby 

V posledni vüli Barbory Payerove jmenovanL 



XII. 



Nach dem Ableben des Karl Hruby und 
dessen Gattin Theresia Hruby haben auf 
den Nutzgenuß gemeinschaftlich ihre Kinder, 
nämlich deren Sohn Ignaz Hruby und deren 
Tochter Anna Hruby, Anspruch» 

Im Falle des Ablebens eines 
derselben übergeht der ganze Nutz- 
genuß auf den andern. 

Sobald dieser Nutzgenuß auf- 
hört, ist eine Stiftung für studie- 
rende Knaben zu errichten, welche 
eine Mittel- oder Hochschule, auch 
eine Gewerbe- oder Fachschule be- 
suchen. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben: 

a) vor allem die Söhne und Enkel 
des Ignaz Hruby, des Sohnes 
des Bruders der Stifterin Karl 
Hruby, falls dieselben wenig- 
stens eine böhmische Volks- oder 
Mittelschule besuchen; 

b) die männlichen Nachkommen 
aus der Verwandtschaft der 
Stifterin überhaupt, tvobei die 
Nachkommen des Ignaz Hruby 
den Vorzug haben; 

c) endlich, falls solche nicht vor- 
handen oder nicht würdig wären, 
sind zum St iftung s genuß be- 
rufen arme Studierende aus 
Starkenbach oder Umgebung 
unter der Bedingung, daß sie 
wenigstens eine böhmische Volks- 
oder Mittelschule besuchen. 

Falls diese beiden Kapitalien sich durch 
die Übertragungsgebühr oder auf eine andere 
Weise verringern sollten, so ordnete die Stif- 
terin an, daß sofort von ihrem Tode an die 
Zinsen so lange zum Kapital geschlagen wer- 
den, bis jedes Kapital wieder die Höhe von 
4.000 fl. erreicht hat. 

Das Präsentations recht für 
beide Stiftungen räumte die Stif- 
terin der Gemeindevertretung der 
Stadt Starkenbach ein. 

Das in Silberrenten-Obligationen ange- 
legte Stiftungsvermögen im Gesamtbetrage 
von 8.000 fl. befindet sich in Verwahrung 
des k, k. Bezirksgerichtes Starkenbach und 
sind bei diesen Obligationen die vorerwähnten 
Nutzungsrechte angemerkt. 

Diese Stiftungen sind bisher nicht ver- 
brieft. Die Zinsen von den beiden Stiftungs- 
kapitalien beziehen die im Testamente der 
Barbara Payer bezeichneten Personen. 

4* 



28 Barbora Payerovd. Barbara Payer. 28 

Opis. 

Posledni vüle. 

Ve jmenu Boha öinim pfi dobre pameti a po zralem iivä£eoi posledni pofizeni 
sve takto: 

I. Za dödice ustanovuji sveho synovce Jo8ef[a] Hrubyho ingeni[eu]ra, syna po bratru 
8yem Josefovi. 

3. sumu (osm tisic zlatych) 8.000 zl. 

odkazuji ku zfizeni dvou stejnych nadaci pro chude Btudujici, aväak 
s tim obmezenim: 

Ze sumy 4.000 zl. züstane uiivänf vyhrazeno memu synovci a dädici 
Josefu Hrubemu a2 do jeho smrti. Po jeho smrti zfiditi se mä nadac6 
pro studujici hochy, ktefi navStevuji stfedni neb vysokou, take prümyslovou neb 
odbornou äkolu, a maji na tuto nadaci miti näroky: a) pfedev§im a yyhradne 
synove a vnuci meho dedice Josefa Hnibeho a Marie Poäepnc, dale maji närok muz§ti 
potomci z meho pnbuzenstva vübec, pokud aspoä obecnou a sti^edni äkolu öeskou studo- 
vati budou. 

Pfi tom potomci po mem synovci Josefu Hrubym, synu po bratru mem Josefovi, a 
potomci po Marii PoSepne pfednost maji miti. 

Koneöne kdyby tech nebylo nebo byli nehodni, chudi studujici, rodem z Jilemnice 
a okoli, ktefi alespon obecnou a stfedui skolu cesky studuji. 

Z druhe sumy 4.000 zl. jest vyhrazeno uj^iväni memu bratru Earlovi 
Hrubemu a jeho manielce Terezii stejnym dilem; kdyby jeden zemfel, pfipadne 
niif&ni ceU druhemu. Po smrti obou maji ui^iväni miti deti jejich, totii Ignac, syn Karla 
Hrubebo, a dcera Anna te£ spolo£n6. 

y pfipadu smrti jednoho z nich pfipadne u2iväni cele druhemu. Jakmile uzi- 
vani teto summy pfestane, zfiditi se mä nadace pro studujici hochy. 
ktefi navStevuji stfedni neb vysokou, take prümyslovou neb odbornou 
gkolu, a maji na tuto nadaci miti näroky: 

a) pfedevSim synove a vnuci Ignäce Hrubeho, syn[a] meho bratra Karla, pokud 
aspon obecnou a stfedni Skolu öesky studuji; 

b) maji närok mui^Sti potomci z meho pfibuzenstva vubec, ktefi obecnou a aspoii 
stfedni Skolu £esky studuji. Pfitom Ignäce Hrubyho potomci, syna meho bratra 
Karla, pfednost miti maji; 

c) kdyby tech nebylo nebo byli nehodni, chudi studujici z Jilemnice a okoli s pod- 
minkou, ze aspon obecnou a stfedni Skolu öesky studuji. 

Kapital muj, ktery ur^en jest na obe nadace a tez pro ty, ktefi jistou öästku odkä- 
zanou maji, jest knihovne pojiSten, tak ie neni obava, ze by se tento kapital zmensil. 

Kdyby ale pfece suma ta 4.000 zl. poplatky neb jakymkoliv zpüsobem se zmenSila, 
musi ihned od me smrti ürok ku kapitälu pfir&stati, a2 by suma 4.000 zl. plnä byla. 

To plati o obouch nadaönich kapitälech. 

Praesentaöni prävo na obe nadace vyhrazuji möstskemu zastu- 
pitelstvi Jilemnickemu. 

12. Za vykonavatele posledni vüle ustanovuji Dra Josefa Holeho, soud. adju[n]kta 

V Jarom&fi, jemui odkazuji pohledävku 250 zl., kterä na usedlosti öp. 13 v Sovoluskäch 

V poloice väzne a vymerem c. k. okresniho soudu v Libäni ze dne 28./2. 1889, &, 1.011, 
na vyhrazovaci kapital vymöukovy odkäzäna byla. 

Pfebude-li z ürokü po zaplaceni tax a vyloh s provedenim me posledni vüle vzeSlych 
jeSte nöjakä £ästka, odkazuji tuto tei Dru Josefu Holemu k uhi^azeni jeho vyloh a cest. — 
Co2 vse pfi zdravem rozumu a dobre pamöti takto ustanovuji a na däkaz pravdy vlastno- 
ruöne podpisuji. 

V Jilemnici, dne 2. ünora 1889. 

Barbora Payer v. r., 

vdova po c. k. okresnim adjunktovi, 
vlastnorucne podepsala. 



29 Barbora Payerova. Barbara Payer. 29 

ProblUena dne 6. öervna 1890 u c. k. okresniho soudu v Jilemnici. 

C. k. okresni soudce: 
Neumann v. r. 

Stvrzuje se, ze opis ten s vid. opisem ve spisech se nalezajicim doslovne souhlasi. 

Kancelaf c. k. okresniho soudu v Jilemnici, 
dne 26. brezna 1903. 

(L. St.) Filipovsky mp., 

c. k. kancelista. 

Overeny opis u c. k. rofstodriitelatvi v Praze. Bejflaubigte Abschrift bei der k. k. Statt 

halterei in Pnij?. 



30 



Josef und Panline von Grflner. 



Josef a pHuIa z Grüneru. 



30 



see. 



1889 

Feber 26. ünora. 



Josef und Pauline von Gruner'sche 
Studentenstiftung. 

Die am 9. Dezember 1889 in Eger 
verstorbene Ministericdralswitwe Pauline 
von Grüner vermachte in ihrer letzt- 
willigen Anordnung vom 26. Feber 1889 
zur Errichtung einer Studenten- 
Stiftung ein Kapital von 3.000 fl. ohne 
jedoch nähere Modalitäten bezüglich 
dieser Stiftung zu treffen. 

Nach der von den Erben und 
dem Testamentsexekutor auf Grund 
der Kenntnis der Absicht der Stif- 
terin abgegebenen Erklärung hat 
diese Stiftung den Namen y^Josef 
und Pauline Grüner'sche Studenten- 
Stiftung" zu führen und ist für 
einen armen, fleißigen, sittsamen, 
talentierten und nach Eger zustän- 
digen Jüngling, der am Gymnasium 
in Eger studiert, bestimmt. 

Der Stiftnngsgenuß hat bis zur 
Vollendung der Studien an der Uni- 
versität oder der technischen Hoch- 
schule zu dauern. 

Schlechter Fortgang in den Stu- 
dien, Unsittlichkeit und Trunksucht 
haben den Verlust der Stiftung nach 
sich zu ziehen. 

Das Präsentationsrecht steht 
dem Egerer Gemeindeausschusse, 
das Verleihungsrecht der k. k, Statt- 
halterei in Prag zu. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
26. Jänner 1896 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Im Falle der Erledigung dieser 
Stiftung ist der Konkurs behufs 
Wiederbesetzung stets am Gymna- 
sium in Eger und in der Stadt Eger 
in der üblichen Art und Weise zu 
verlautbaren. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von der k. k. Statthalterei in 
Prag über Präsentation des Ge- 
meindeausschusses der Stadt Eger 
verliehen. 



Studentske 



nadanj Josefa 
z Grüneru. 



a Pauly 



Vdova po ministeridlnim radovi Paula 
z Grüneru, dne 9. prosince 1889 v Chebu 
zesnulä, odkdzala ve sve posledni vüli ze 
dne 26. ünora 1889 na zrizeni student- 
ske nadace kapital 3.000 zl., neustano- 
vivsi bli^siho zpüsobu u vici te. 



Die vyjädfeni dädicü a vyko- 
navatele posledni vtlle, znalych 
ümyslu zakladatelöina, mä se tato 
nadace jmenovati „Studentske na- 
ddni Josefa a Pauly z Grüneru^, 
a ustanovena jest pro chudeho, 
pilneho, mravneho, nadaneho a do 
Chebu prislusneho jinocha, jeni na 
gymnasiu v Chebu studuje. 



Po^ivati Ize tohoto naddni as 
do zakonceni studii na universite 
nebo vysoke skole technicke. 

Kdo ve Studiich spatni pro- 
spivd, nemravny zivot vede, nebo 
opilstvi se oddävä, ztrdci nadaci. 

Prdvo praesentacni prislusi 
Chcbskemu obecnimu zastupitelstvu, 
prdvo propüjöovaci c. k. mistodrii- 
t eist vi. 

Prislusny nadacni list byl dne 26, ledna 
1896 c. k. mistodrzitelstvim v Praze vy- 
hotoven. 

Uprdzdni-li se nadace, md se 
konkurs na jeji obsazeni vidy na 
gymnasiu C heb s Je em a v mestS 
Chebu obvyklym zpüsobem vyhldsiti. 



Nyni udili nadaci tiito c. k. mtsto- 
drititelstvi v Praze na zdklade prae- 
sentace obecniho zastupitelstva mista 
Chebu. 



31 Josef und Pauline von Grüner. Josef a Paula z Grüneru. 31 

I. 

Abschrift. 

Letztwillige Anordnungen, 
welche nach dem beiderseitigen Ableben zur Geltung gelangen sollen. 

A. Unser Haus Nr. 38 neu in der Schanzstrasse samnit den anstossenden Gärten, 
wie dieses Besitzthum grundbücherlich einverleibt ist, soll zu Gunsten einer Stiftung 
für Witwen und weibliche Waisen k. k. Staats- und hierstädtischer Beamten in das Eigen- 
thum der Stiftung, beziehungsweise als Fond für die aus dessen Erträgnisse zu errich- 
tenden einzelnen Stiftsplätze, bestimmt bleiben und darf daher nicht verkauft werden. 

Die Anzahl der Stiftsplätze wird hiernach späteren Anordnungen vorbehalten, welche 
ddr überlebende Ehegatte im Einvernehmen mit dem Testamentsexecutor s. Z. zu be- 
stimmen für gut befindet. 

Diese Stiftung soll den Namen fuhren : 

„Josef und Pauline von Grüner-Stiftung für Beamten -Witwen und Waisen.*' 

C. An Legaten, welche sämmtlich im Nominalwerthe von Wertbpapieren bestehen, 
würden folgende vertheilt werden. 

14. Studeulenstiftung 3.000 fl. 

Vorstehendes erkläre ich als meinen letzten Willen. 

Eger, am 26. Feber 1889. 

Pauline von Grüner mp. 

Dr. Friedrich Major mp.. 
als Zeuge des leisten Willens. 

Dr. Adam Sommer mp., 
als Zeuge des letzten Willens. 

Franz Zinner mp., Mil.-Ober- Intendant, 
als Zeuge des letzten Willens. 

Ich vermache Herrn Adam Doctor Sommer sammt Gattin nach meinem Tode 3.000 fl.. 
ebenso Herrn Dr. Friedrich Major sammt Gattin 3.000 fl. 

Eger, am 27. Feber 1889. 

Pauline von Grüner mp. 

Zu den sämmtlichen vorstehenden Aufzeichnungen erübrigt noch anzuführen, dass 
die Summe der Werthpapiere in ihrem Nominalwerthe am 2. März 1887 61.722 fl. Ö. W. 
betragen hat. 

Ferner haben die gesammten Einlagen mit Zinsen in der Egerer Sparcassa, am 

31. December 1886 13.436 fl. 24 kr. 

betragen. 

Stimmt mit dem ungestempelten aus zwei Bogen bestehenden Originale wörtlich 
überein. 

Hilfsämtervorstehung des k. k. Kreisgerichtes Eger, 
am 31. December 1889. 

(L. St.) Ilarlass mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u c. k. raistodrzitelstvi v Praze. 
halterei in Prag. 



32 Josef und Paaline von Grüner. Josef a Pauls z Grünem. 32 

^^^^' \ Stiftsbrief. 



/ 50 kr. \ 
\ Stempel. / 



Die k. k. Statthalterei in Böhmen urkundet und bekennt hiemit, es habe die am 
9. December 1889 in Eger verstorbene k. k. Ministerialrathswitwe Frau Pauline von 
Grüner laut der letztwilligen Anordnung vom 26. Feber 1889 die Errichtung einer Stif- 
tung mit nachstehenden Worten angeordnet: 

An Legaten, . welche sämmtlich im Nominalwerthe von Werthpapieren bestehen, 
würden folgende vertheilt werden: 



14. Studentenstiftung 3.000 U 

Nach der von den Erben und dem Testamentsexecutor auf Grund der Kenntnis der 
Absicht der Stifterin abgegebenen Erklärung soll diese Stiftung die Benennung: 

„Josef und Pauline von Grüner-Studentenstiftung*' erhalten und 
für einen armen, sittsamen, talentierten und fleissigen in Eger zu- 
ständigen Jüngling, der. das Gymnasium in Eger studiert, bestimmt sein. 

Der Genuss hat bis zur Beendigung der Studien an der Universität 
oder der technischen Hochschule zu währen. 

Schlechter Fortgang in den Studien, ünsittlichkeit und Trunk- 
sucht haben den Verlust des Stiftungsgenusses nach sich zu ziehen. 

Das Präsentationsrecht steht dem Egerer Gemeindeausschusse, 
das Verleihungsrecht der k. k. Statthalterei in Böhmen zu. 

Dieser Betrag von 3.000 fl. nom. wurde am 13. October 1890 sammt Zinsen 
und abzüglich der Gebühren bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Eger erlegt, und 
besteht nun nach Wiederergänzung das Stiftungsvermögen in den Papier-Renten-Obliga- 
tionen de dato Wien, am 1. Mai 1895 Nr. 92.263, lautend auf 2.900 fl., und de dato Wien 
am 1. August 1895 Nr. 180.811, lautend auf 100 fl., welche auf den Namen der Stiftung 
ordnungsmässig vinculiert, resp. intestiert sind. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag in Empfang genommen worden ist und zur Er- 
füllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt die k. k. Statt- 
halterei in Böhmen diese Stiftung an und wird stets darüber wachen, dass vom J. 1895 
an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im efiFec- 
tiven Betrage von 126 fl. Ö. W., schreibe: Einhundert zwanzig sechs Gulden, abzüglich 
des staatlichen Regiekostenbeitrages, zur Erfüllung des Stiftungszweckes gemäss den oben 
enthaltenen Bedingungen und den bestehenden Vorschriften entsprechend verwendet werden. 

Diese Stiftung tritt, nachdem sich das, abzüglich der Gebühren, erlegte Capital, wie 
oben bereits bemerkt, wieder auf den Nominalbetrag per 3.000 fl, ergänzt hat, mit dem 
Jahre 1895 ins Leben. Die in der Zeit vom 1. November 1892 bis 1. November 1894, 
bezw. vom 1. Feber 1893 bis 1. August 1894 fällig gewordenen Interessen per 243 fl. 60 kr., 
bezw. 6 fl. 30 kr. sowie die beim Ankaufe der Obligationen gemachten Ersparnisse per 
28 fl. 42 kr. werden zur Bestreitung der Stiftungserrichtungskosten verwendet. Der er- 
übrigende Rest wird zum Stiftungscapitale geschlagen. 

Der Concurs zur Besetzung des erledigten Stiftungsplatzes wird 
stets am Gymnasium in Eger und in der Stadt Eger in der üblichen 
Art und Weise verlautbart werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen verpflichtet sich, für die stete Aufrechterhaltung 
der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, 
mit demselben vorschriftsgemäss zu gebahren, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen 
des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe 
festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen genau 
zu erfüllen. 

Der Egerer Gemeindeausschuss hat laut Sitzungsbeschlusses vom 16. December 1895 
das ihm bei dieser Stiftung zugedachte Präsentationsrecht übernommen und ausüben 
?u wollen erklärt. 



33 Josef und Pauline von Grüner. Josef a Paula z Grüneru. 33 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe zwei gleichlautende Exemplare verfasst, 
gefertigt, mit dem Amtssiegel versehen worden, und soll eines davon bei der k. k. Statt- 
haiterei in Böhmen und das zweite in der städtischen Cas3a zu Eger aufbewahrt werden. 

Prag, am 26. Januar 1896. 



Der 


k. k. 


st 


atthalter: 


(L. St.) 


Th 


un 


mp. 


JUDr. Gustav G schier mp., 






(L. St.) 


Bürgermeister. 








J. Watzka mp., 






(L. St.) 


Stadtrath. 








Job. Mayer mp. 








Ausschussmitglied. 








Georg L a k e 1, 








Ansschussroitglied. 









Original bei der k. k. Statlhalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvl v Praze. 



XIL 



34 



Dr. Wenrel Niklaa. 



Dr. Vadav Niklai. 



34 



seT. 



1889 

Feber 26. ünora. 



Dr. Wenzel Nikias'sche Studenten- 
Stiftung. 

Die am 6. Jänner 1903 zu Wolin ver- 
storbene Bahette Nihlas geh, Seiffert 
widmete in ihrem Testamente de dato Wolin 
den 26. Feher 1889 ein Kapital von LOGO fl. 
zur Errichtung einer S tiftung 
unter dem Namen „Doktor Wenzel 
Nihlas' sehe Stiftung für fleißige 
und dürftige Hörer der Medizin 
böhmischer Nationalität aus Wolin 
oder Prag. 

Das Präsentationsrecht räumte 
die Stifterin dem Prof essoren-Kolle- 
gium der medizinischen Fakultät 
der k.k.böhmischen Universität ein. 

Das gewidmete Kapital von 2.000 K 
samt 5"/„ Zinsen seit dem Todestage der 
Stifterin wurde bei der k. k. Statthalterei in 
Prag am 4. März 1903 erlegt. 

Die Verbriefung und Aktivierung dieser 
Stiftung ist im Zuge der Verhandlung. 



Studentske nadani Dra Vaclava 
Niklasa« 

Barbora Niklasovd roz. Seiffer- 
tovd, dne 6. ledna 1903 ve Volyni zesnuld, 
vänovala ve sve posledni vüli ze dne 26. ünora 
1889 kapital 1.000 zl. na zrizeni nadace 
pod jmenem „Nadace Dra Vaclava 
Niklasa" pro pilne a chude poslu- 
chade lekarstvf, ceske närodnosti 
z Volynä nebo z Prahy. 



Prdvo praesentaöni vyhradila 
zakladatelka professorskemu sboru 
lekafske fakulty c. k. Öeske uni- 
versity. 

VSnovany kapital 2.000 Kbyl i s 5^1 ^ üroky 
ode dne ümrti zakladatelky u c. k. misto- 
drhtelstvi v Praze dne 4. bfezna 1903 sloien. 

Zdpis a uskuteönini teto nadace jest 
V proudu. 



Abschrift. 

Testament, 
eigenhändig geschrieben von Babette Niklas, geb Seiffert. 

Nach reiflicher Überlegung und bei klarem Bewusstsein verfasse ich nachstehend 
meinen letzten Willen über mein gesammtes Vermögen, welches in Obh'gationen, Spar- 
cassabuch und dem Garten sammt brauberechtigtem Haus Nr. 233 besteht, wie ich es 
nach der Verabredung mit meinem unvergesslichen Gatten zusammenstelle. 

Wo ich immer sterben sollte, wünsche ich in Wolin an der Seite meines guten 
Mannes begraben zu werden, in dem Grab Popel Niklasuv. Mein Begräbnis möge jenem 
meines guten Mannes gleich gestellt werden. 

Der Gemeinde Wolin bestimme ich 100 fl. für die Erhaltung des Grabes Popel 
Niklasftv. 

Auf ganzjähriges Gebet, welches lauten soll : für f Doctor Wenzel Niklas und seine 
Gattin Babette, ferner auf ein Requiem für beide, alljährig an meinem Sterbetag gelesen, 
bestimme 107 fl., wovon zu diesen Andachten der jährliche Bezug der Zinsen verwendet 
werden soll. 

Eine Stiftung von ÖOO fl. bestimme für verarmte Woliner geborene Bürger, bevor- 
zugt werden die Verwandten der Erblasserin. Die Interessen werden jedes Jahr am 
Tage des heil. Wenzel an 5 arme Bürger vertheilt. Das Verleihungsrecht steht dem 
Woliner Bürgermeisteramte zu. 

Ferner bestimme eine Stiftung von 1.000 fl. unter dem Namen: 
Doctor Wenzel Niklas'sche Stiftung für fleissige, dürftige Hörer der 



35 Dr. Wenzel Niklas. Dr. Vdclav Niklas. 35 

Medicin böhmischer Nationalität aus Wolin oder Prag. Das Präsen- 
tationsrecht steht den böhmischen Professoren der Facultät^zu. 

Eine zweite Stiftung yon 500 il. für dürftige Witwen nach böhmischen Ärzten, auch 
unter dem Namen Niklas'sche Stiftung. Das Verleihungsrecht steht dem Verein der 
böhmischen Ärzte zu. 

Der Bezug von den oben genannten zwei Stiftungen besteht in dem Bezugsrechte 
der jährlichen Zinsen. 
• • .••••••.••••.•••••..••.••..• 

Dieses Testament habe ich eigenhändig geschrieben und unterschrieben. 

Wolin, am 26. Februar 1889. 

Babette Niklas mp., 
geb. Seiflfert. 

Dass diese von amtswegen verfertigte Abschrift mit dem drei Seiten umfassenden 
ungestempelten Originale wörtlich übereinstimmt, wird bestätigt. 

Kanzlei-Abteilung I des k. k. Bezirksgerichtes in Wolin, 

am 12. Jänner 1903. 

Der k. k. Ofßzial: 
(L. St.) Geyer mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. OvSiheny opis u c. k. mistodrzitelstv! vPraze. 

Statthalterei in Prag. 



XIL 5* 



36 



Alois iVochaska. 



Alois Procbaska. 



3G 



ses. 



1889 

März 6. bfezna. 



Alois ProchaNka'sihe Studenten- 
Stiftung. 

Der am 4, September lß89 verstorbene 
Alois Prochaska, Besitzer des Land- 
tafelgutes Tuchoritz, widmete in seinem Testa- 
mente de dato Tuehoritz den 6. März 1889 
zur Errichtung einer Studentcnstiftung ein 
Kapital von 2.000 fl. in .">% Staatsschuld- 
verschreibungen. 

Diese Stiftung ist bestimmt 
für arme, fleißige Knaben, welche 
in erster Reihe aus der Verwandt- 
Schaft des Stifters väterlicherseits, 
eventuell aus der Nachkommen- 
schaft d'es Stifters selbst abstam- 
men und sich dem theologischen, 
medizinischen oder juridischen, 
eventuell technischen Studium wid- 
men. Der Genuß dauert während 
der Gymnasialstudien oder während 
des Besuches der Universität oder 
(technischen) Hochschule. 

In Ermanglung von Bewerbern 
aus der bezeichneten Verwandt- 
schaft des Stifters haben auf die 
Stiftung Anspruch arme, fleißige 
Knaben, die aus den Orten Muncifai 
und Smeöno im Schlaner Bezirke 
und Stein- ^ehrowitz oder Tuchlo- 
witz im Neustraschitzer Bezirke 
stammen, ohne Unterschied der 
Nationalität oder Religion, 

Die Ausfertigung des Stiftsbriefes über- 
ließ der Stifter seinen sieben Kindern, die 
auch über den Modus der Präsentation be- 
züglich dieser Stiftung das Erforderliche zu 
bestimmen haben. 

Im Grunde dieser testamentarischpn Be- 
stimmung wurde der Stiftsbrirf am 30. Juni 
1892 von den Erben des Stifters d. i. seinen 
sieben Kindern ausgefertigt und unterm 
0. Febcr 1893 von der k. k. Statthalterei in 
Prag bestätigt. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftshriefes ist, solange die Erben 
des Stifters, d, i. Maria Wawäk geb. 



Stodentskö nadani Aloise 
Prochasky. 

Majitel deskoveho statku Tuchoric 
Alois Prochaska, dne 4. zdH 1889 ze- 
snuly, rSnoval ve sve zdv^ti dane v Tucho- 
ricich dne 0, brezna 1889 na zrizeni stu- 
dentskeho nadani 2.000 zh v 5\ stdtnich 
dliiznich upisech. 

Nadani toto jest ustanoveno 
pro chudSy pilne chlapce, ktefi 

V prve rad^ z pfibuzenstva zakla- 
datelova se strany otcovske, po pfi- 
padi z potomstva zakladatele sama 
pochdzeji a studiu bohosloveckemv, 
lekarskemu nebo prdvnickemu, po 
pfipadö technickemu se venuji. Po- 
zivdni nadace trvä po dobu studii 
na gymnasiu nebo po dobu ndvstivy 
university nebo v y soke kkoly 
(technicke). 

Kdyby nebylo uchazeöü z ozna- 
öeneho pfibuzenstva zakladatelova, 
maji na toto nadani ndrok chudi, 
pilni chlapci, kteri z mist Munci- 
fajc a Smecna v Sldnskem a Ka- 
mennych ^ehrovic nebo Tuchlovic 

V Novostraseckem okresu pochdzeji, 
bez rozdllu ndrodnosti nebo ndbo- 
gienstvi. 

Vyhotovenl nadaöni listiny züstavil za- 
kladatel svym sedmi ditem, kterc take maji 
uciniti potfebne opatreni o zpüsobu praeseu' 
tacniho prdva k teto nadaci. 

Na zdklade tohoto testamentdrniho usia- 
noveni byl nadaöni list dne 30. cervna 1892 
dedici zakladatelovymi, t. j. jeho sedmi ditmi 
vyhotoven a dne 6. ünora 1893 c. k. mtsto- 
drzitelstvim v Praze potvrzen. 

Die ustanoveni tohoto nadac- 
niho listu jest, pokud d6dici zakln- 
datelov i, t. j, Marie Wawäkovd roz. 



37 



Alois Prochaska. 



Alois Procba<ika. 



37 



Prochaska, Josefine Freiin von 
Dobrzensky geh, Prochaska, Karl 
Prochasküj Fritz Prochaska, Bu- 
dolf Prochaskaj Eichard Prochaska 
und Emilie Soupper geb. Prochaska, 
oder auch nur ein Teil derselben 
am Leben sind, aus dem Kreise 
dieser 7 genannten Erben des Alois 
Prochaska ohne Unterschied des 
Geschlechtes der an Jahren älteste 
Erbe für seine ganze Lebensdauer 
zur Präsentation berechtigt. 

Als ältester begann mit der 
Präsentation Karl Prochaska, Pri- 
vatier in Milöic bei Pecek. 

Behufs Ausübung dieses Prä- 
sentationsrechtes hat die k. k. Statt- 
halterei in Prag von jeder Erledi- 
gung dieser Stiftung den Präsen- 
tationsberechtigten zu verständigen, 
welcher sodann binnen vier Wochen 
das Präsentationsrecht auszuüben 
hat, widrigenfalls nach fruchtlos 
abgelaufener Frist der k. k. Statt- 
halterei in einem solchem Falle 
das freie Verleihungsrecht zusteht. 

Nach dem Ableben des letzten 
der genannten Miterben nach Alois 
Prochaska hat das Präsentations- 
recht zu entfallen und es hat so- 
dann die k.k. Statthalterei in Prag, 
welcher das Verleihungsrecht zu- 
steht, diese Stiftung nach eigenem 
Ermessen und den bestehenden Vor- 
schriften zu verleihen. 

Die bis zur Konstituierung dieser Stif- 
tung aufgelaufenen und nicht verwendeten 
Nutzungen sowie oMch die infolge der Va- 
kanz der Stiftung hinzukommenden Erträg- 
nisse sind so lange zum Kapitale zuzuschlagen, 
bis das ganze Stiftungskapital einen Ziusen- 
genuß von 250 fl. abwirft. Übersteigt der 
jährliche Zinsenertrag den Betrag von 250 fl., 
so ist der Überschuß zur Errichtung eines 
zweiten Platzes zu verwenden, dessen Stif- 
tungsgebühr bis auf den Betrag jährlicher 
250 fl. erhöht werden kann. 

Ebenso ist mit den weiter zu errichtenden 
Stiftungsplätzen zu verfahren. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation des Karl 
Prochaska von der k. k. Statthal- 
terei in Prag verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k. Statthalterei in Pmg vei'icaltet wird^ 
beträgt 4.400 K, aus dessen Beinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 160 K dotiert wird. 



Prochaskovd, Josef a svob. pani 
D obr zenskä roz. Prochaskovd, 
Karel Prochaska, Eric Prochaska, 
Budolf Prochaska, Bichard Pro- 
chaska a Emilie Soupperovd roz. 
Prochaskovd nebo j en nöktefi 
z nich na zivu j sou, nejstarsi 
z techto sedmi didicü Aloise Pro- 
chasky bez rozdilu pohlavi po cely 
svüj ^ivot k praesentaci oprävnen. 



Jako nejstarsi poöal s praesen- 
taci Karel Prochaska, soukromnik 

V Milcicich u Peöek. 

Za uöelem vykonu präva prae- 
sentaöniho mä c, k. mistodriitelstvi 

V Praze o kazdem uprdzdnini na- 
dace k praesentaci oprdvneneho vy- 
rozumeti, ktery pak do 4 nedel 
prdvo praesentaöni vykonati mä; 
jinak prislusi po marnem projiti 
Ihüty c. k. mistodriitelstvi prdvo, 
nadaci volnS udäliti. 



Po smrti posledniho z recenych 
spoludddicü po Aloisu Prochaskovi 
odpadne praesentaöni prdvo a bude 
potom c. k. mistodriitelstvi v Praze, 
jemuz prdvo propüjcovaci prislusi, 
die vlastniho uvdzeni a stdvajicich 
predpisü toto naddni udälovati. 



Uzitky ai do ustaveni nadace vzeSle 
a nespotfebovane, jakoi i vynos uprdzdninim 
nadace vzesly maji se tak dlouho ke kapi- 
tälu pfirdzeti, az by nadaöni jistina na 
iirocich vyndsda 250 zl. Kdyby üroky sumu 
250 zl. prevyäovaly, md se prebytku uziti 
ke zrizeni druheho mista, jehoz pozitek müzc 
byti zvysen ai na 250 zL roönö. 



PodobnS md se pokraöovati pH znzovunt 
daUich mist nadacnich. 

Nyni propüjöuje toto naddni 
c. k. mistodriitelstvi v Praze na zd- 
kladS praesentace Karla Prochasky. 

Nadaöni jmeni, jez jest spravovdno c. k. 
mistodrzitelstvim v Praze, öini 4.400 K, 
adotuje se z jeho cisteho vynosu jedno misto 
s rocnim poiitkem 160 K. 



38 Alois Prochaska. Alois Prochaska. 38 

I. 

Abschrift. 

Testament. 

Am heute unteu angosetzteu Tage und Jahre habe ich zu Ende gefertigter Alois 
Prochaska, Besitzer der landtäflicheu Güter Tuchoritz im Saazer Bezirke und Luschitz 
im Kaadner Bezirke, wohnhaft in Tuchofitz, wiewohl gesund an Leib und Geist, frei von 
Zwang, Betiug und Irrthum nachstehende letztwillige Verfügungen getroffen, wie folgt: 



5. (Fünf.) 

Ich bestimme nachstehende Legate, welche meine im Testamentsabsatze 2 (zwei) 
genannten sieben Erben aus meinem Nachlassvermögen auszuzahlen haben werden, 
und zwar: 

c) Weiter soll aus meinem Nachlassvermögen eine mit dem Betrage von zweitausend 
Gulden Ö.W b%igev Staatsrentenobligationen (Nominale) zu dotierende Studenten- 
stiftung errichtet werden, und zwar für arme, fleissige, in ersterReihe 
aus meiner Verwand tschaft väterlicherseits, eventuell meiner Nach- 
kommenschaft abstammende studierende Knaben, welche sich dem 
theologischen, medicinischen oder juridischen, eventuell technischen 
Studium widmen, und zwar bereits während der Gymnasialstudien 
oder während der Frequenz an der Universität oder Hochschule. 

InErmangelung von Petenten au 8 meine robbezeichneten Verwandt- 
schaft haben Anspruch auf den Stiftungsbezug arme, fleissige Knaben, 
die aus den Orten Muncifai und Smetschno (Schlauer Bezirk) und 
Stein-2ehrowitz oder Tuchlowitz imNeustraschitzer Bezirke stammen, 
ohne Unterschied deren Nationalität oder Ueligiou. 

Die Ausfertigung des erforderlichen Stiftsbriefes liegt meinen im 
Testamentsabsatze 2 (zwei) genannten sieben Kindern ob, die auch über den Modus der 
Präsentation zur Verleihung der bezeichneten Stiftung zu bestimmen haben werden. 



8. (Acht.) 

Ich erkläre hiemit jedes meiner früheren Testamente oder Codicille für null, nichtig 
und für aufgehoben, ebenso jedes .spätere Testament oder Codicill für null und nichtig 
wenn nicht in demselben, und wenn dasselbe mehr als acht Absätze haben sollte, im 
achten Absätze die Worte: „im Namen der Dreieinigkeit** vorkommen sollten. 

Urkundlich dessen folgt meine in Gegenwart dreier gleichzeitig anwesend ge- 
wesenen Zeugen, denen ich die gegenwärtige Urkunde als Testament bezeichnete, bei- 
gesetzte eigenhändige Unterschrift sowie die Mitfertigung der drei gleichzeitig anwesend 
gewesenen Testamentszeugen. 

Tuchoritz, Bezirk Saaz, am sechsten März des Jahres eintausend achthundert 
neunundachtzig. 

Wilhelm Stankovsky mp., Alois Prochaska mp., 
Testamentszeuge. , *^^ 

Karl Ihl mp., / Abdruck \ 

Testamentszeuge. ,' des \ 

Franz Stark mp., \ ^„«g; / 

Testaments zeuge. \^ y 

Kundgemacht am 14. September 1889. 

Ulibrich mp., 
k. k. Landesgerichtsrath. 



39 Alois Prochaska. Alois Prachaska. 39 

Vorstehende Abschrift ist mit dem aus zwei Bogen bestehenden ungestempelten 
Originale wörtlich gleichlautend. 

E. k. Ereisgericht Brüx, Eanzleiabteilung III, 
am 1. April 1903. 

(L. St) Franz Schicht mp., 

k. k. Eanzelist. 

Beglaubigte Abschrift beider k. k. Statt- Overeny opis u c. k. mistodriitelstri v Praze. 

halterei in Prag. 

II. 

(sL'p'ei.) Stiftsbrief. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen urkundet und bekennt, da^^s der am 4. September 1889 
verstorbene Herr Alois Prochaska, Besitzer des Landtafelgutes Tuchofitz, in seinem 
Testamente ddto. Tuchofitz vom 6. März 1889 im Absätze 5 die Errichtung einer 
Studentenstiftung mit nachstehenden Worten angeordnet hat: 

„i) Weiter soll aus meinem Nachlassvermögen eine mit dem 
„Betrage von zweitausend Gulden ö. W. 5% Staatsrentenobligationeu 
»(nominale) zu dotierende Studentenstiftung errichtet werden, und 
„zwar für arme, fleissige, in erster Reihe aus meiner Verwandtschaft 
„väterlicherseits, eventuell meiner Nachkommenschaft abstammende 
, Knaben, welche sich dem theologischen, medicinischen oder juri- 
fldischen, eventuell technischen Studium widmen, und zwar bereits 
»während der Gymnasialstudien oder während der Frequenz an der 
„Universität oder Hochschule.* 

»In Ermanglung von Petenten aus meiner obbezeichneten Ver- 
»wandtschaft haben Anspruch auf den Stiftungsbezug arme, fleissige 
«Knaben, die aus den Orten Muncifai und Smetschno (Schlaner Bezirk) 
»und Stein-2ehrowitz oder Tuchlowitz im Neustraschitzer Bezirke 
»stammen, ohne Unterschied deren Nationalität oder Religion*. 

»Die Ausfertigung des erforderlichen Stiftsbriefos liegt meinen im Testaments- 
»absatze 2 (zwei) genannten sieben Kindei*n ob, die auch über den Modus der Präsenta- 
»tion zur Verleihung der bezeichneten Stiftung zu bestimmen haben werden"*. 

Die Erben nach H. Alois Prochaska haben bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag 
Staatsschuldverschreibungen vom 1. August 1868, Nr. 184.202 und 184.203, mit je 
7 Coupons und l Talon ä 1.000 fl. am 19. September 1S90 erlegt. Für diese Obligationen 
wurde eiae 5\tige in Noten ä dato verziusliclio Staatsschuldverschreibung vom 1. August 
1890, Nr. 162.244, per 2 000 fl. angekauft, auf die k. k. Landeshauptcassa in Prag noe 
der »Alois Prochaska'schen Studentenstiftung" vinculiert, am 8. October 1890 im Journale 
des Studentenfondes sub Post 2.590 beempfangt und bei der k. k. Landeshauptcassa in 
Prag aufbewahrt. 

Die Verwaltung dieser Stiftung gebürt der k k. Statthalterei und wird bei dem 
genannten Fonde geführt werden. 

Nachdem auf diese Ai-t das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der k. k. Landeshauptcassa in Prag in Empfang genommen worden ist und zur Er- 
füllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt die k. k. Statt- 
halterei in Böhmen diese Stiftung in ihre Verwaltung, erklärt dieselbe für constituiert 
und verpflichtet sich, darüber zu wachen, dass vom Jahre 1891 an die von dem Stiftungs- 
vermögen entfallenden jährlichen Nutzungen zu dem von dem Stifter angeordneten Zwecke 
verwendet werden. 

Diese Stiftung tritt mit dem Jahre 1891 ins Leben. 

Das Präsentationsrecht gebürt den Erben nach H. Alois Prochaska, die dasselbe 
anzunehmen erklären und sich verpflichten, dasselbe auf nachstellende Art auszuüben. 

Solange die im Absatze 2 des vorerwähnten Testamentes ge- 
nannten Erben, das ist die Frau Maria Wawak, geborene Prochaska, 



40 



Alois Procfaaska. 



Alois Prochaska 



40 



die Frau Josefine Freiin von Dobrzensky, geborene Prochaska, die 
Herren Karl Prochaska, Fritz Prochaska, Rudolf Prochaska, Richard 
Prochaska und die Frau Emilie Soupper, geborene Prochaska, oder 
auch nur ein Theil derselben am Leben sind, ist aus dem Kreise dieser 
7 genannten Erben des Herrn Alois Prochaska ohne Unterschied des 
Geschlechtes der oder die an Jahren älteste für ihre ganze Lebens- 
dauer zur Präsentation berechtigt. 

Als ältester beginnt mit der Präsentation H. Karl Prochaska, 
Privatier in Milöic bei Pe£ek. Zum Behufe der Ermöglichung der Ausübung dieses 
Präsentationsrechtes hat die k. k. Statthalterei von der eingetretenen Vacanz dieser Stif- 
tung dem jeweiligen präsentationsberechtigten Erben, respective der jeweiligen ErLin, 
Mittheilung zu macheu. 

Der präsentationsberechtigte Miterbe hat binnen 4 Wochen nach erfolgter Verstän- 
digung von der eingetretenen Vacanz der Stiftung das Präsentationsrecht auszuüben, 
widrigenfalls nach fruchtlos abgelaufener Frist der k, k. Statthalterei in diesem speciellen 
Falle das freie VerleihungsrecLt zustehen wird. 

Nach dem Absterben des letzten der obgenannten Miterben nach 
dem H. Alois Prochaska entfällt das Präsentationsrecht, so dass die 
k. k. Statthalterei. welcher das Verleiuungsrecht zusteht, nach dem 
Tode sämmtlicher dieser Erben nach eigenem Ermessen und den be- 
stehenden Vorschriften die Stiftung verleiht. 

Die bis zur Constituierung der Stiftung aufgelaufenen Zinsen, soferne sie zur Bestreitung 
der mit der Ausfertigung des Stiftsbriefes verbundenen Kosten nicht verwendet werden, sowie 
auch die infolge der Vacanz der Stiftung hinzukommenden Nutzungen werden so lange zum 
Capitale zugeschlagen, bis das ganze Stiltungscapital einen Zinseugenuss von 250 ü. abwirft. 

Übersteigt der jährliche Zinsengenuss den Betrag von 250 fl., so soll von dem 
Überschusse ein zweiter Stiftungsplatz enichtet werden, dessen Zinsen bis auf den jähr- 
lichen Betrag von 250 fl. erhöht werden können. 

Ebenso ist mit den weiter zu errichtenden Stiftungsplätzen zu verfahren. 

Die mit der Verbriefung verbundenen Auslagen und Gebüren werden aus den ersten 
Zinsenbezügen gedeckt werden. 

Die *k. k. Statthalterei in Böhmen nimmt die Verwaltung der Stiftung und des Ver- 
mögens derselben sowie auch das Verleihungsrecht an, verpflichtet sich für die stete 
Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens Sorge zu 
tragen, für die rechtzeitigen Einhebungen der Nutzungen des Stiftungsvermögens und 
für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, 
überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet worden, und soll eines davon bei der 
k. k. Statthalterei in Böhmen, das zweite bei der k. k. Landeshauptcassa und das dritte 
von den Erben des H. Alois Prochaska aufbewahrt werden. 



Prag, am 30. Juni 1892. 

Dr. Moriz Lichtenstern rap., 
als Zeuge. 

Karl Pecho mp., 
als Zeuge. 



Fritz Prochaska mp. 

Marie Wawak mp. 

Rudolph Prochaska mp. 

Richard Prochaska mp. 

Baronin Josf^phine Dobrzensky mp. 

Emilie Soupper mp. 

Karl Prochaska mp. 



Nr. 78.851 ai 1892. 



(L. St.) 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 6. Februar 1893. 

Für den Statthalter: 
Friedl mp. 



Original bei der k, k, Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. migtodrzitelstvl v Praze. 



41 



Franc Ullrich. 



Frantiiek Ullrich. 



41 



seo. 



1889 

April 2. dubna. 

Pranz Ullrich sehe Stodenteiistiftung. Studentske nadäni Frantiska Ullricha. 



Der am 22. Oktober 1897 in Prag ver- 
storbene Hof rat Franz Ullrich widfnete 
in seiner letztwilligen Anordnung de dato 
Prag den 2. April 1889 zur Errichtung 
einer seinen Namen führenden Stif- 
tung für Hörer der deutschen Karl- 
Ferdinands- Universität in Prag 
ein Kapital von 100.000 fl. 

Auf diese Stiftung haben wür- 
dige und dürftige Rechtshörer, 
Hörer der Medizin und Hörer der 
Philosophie deutscher Nationalität 
Anspruch. 

Von den Zinsen des Stiftungs- 
kapitales sollen acht Rechtshörer, 
acht Hörer der Medizin und vier 
Hörer der Philosophie zu gleichen 
Teilen beteilt werden. 

Sollten die Verwandten des 
Stifißrs eine dieser Stiftungen in 
Anspruch nehmen, so sind sie, ohne 
daß ihre Verhältnisse in Betracht 
kommen, vor allen anderen Bewer- 
bern zu berücksichtigen und können 
dieselben diese Stiftung schon von 
dem Zeitpunkte ansprechen, in 
welchem sie das Gymnasium be- 
suchen. Die Verwandten des Stif- 
ters bleiben bis zur Vollendung der 
Universitätsstudien und, wenn sie 
die Doktorswürde anstreben, noch 
zwei Jahre nach beendeten Uni- 
versitätS'Studien im Genüsse die- 
ser Stiftung. Diese letztere Begün- 
stigung kommt auch den mit dieser 
Stiftung beteilten Nicht-Verwand- 
ten zu. 

Das Verleihungsrecht dieser 
Stiftung räumte der Stifter dem Pro- 
fessoren-Kollegium der deutschen 
Karl -Ferdinands- Universität ein. 

Sollte diese Universität aufge- 
hoben werden oder aufhören, eine 
deutsche Universität zu sein, so hat 
das Stiftungskapital der k. k. Uni- 
versität in Wien unter denselben 
Bedingungen zuzufallen. In diesem 
XU. 



Dvorni rada FrantiSek Ullrich, 
dne 22. Hjna 1897 v Praze zesnuly, vinoval 
ve svim poslednim pofizeni danem v Praze 
dne 2. dubna 1889, na zfizeni nadace, 
jei by se po nöm jmenovala, kapital 
100.000 zl., ustanoviv nadaci tu pro 
posluchaöe nimecki Karlo- Ferdi- 
nandovy university v Praze. 

Na tuto nadaci majl ndrok 
hodni a chudf posluchaöi prdv, le- 
karstvi a filosofie nimecki ndrod- 
nosti. 

Üroky nadaöniho kapitälu md 
byti podäleno osm posluchaöü prdv, 
osm posluchaöü lekarstvi a 4 po- 
sluchaöi filosofie a sice rovnym 
dilem. 

Kdyby pfibuzni zakladatelovi 
öinili ndrok na tuto nadaci, md se 
k nim pfede vSemi jinymi uchazeöi 
zfetel vziti, anii by jich pomiry 
V üvahu byly vzaty, a mohou pf^f- 
buzni takovi o nadaci tuto jii od te 
doby se uchäzeti, ve ktere gymna- 
sium navstSvuji. Pfibuzni zakla- 
datelovi züstanou v poiitku nadaö- 
nim ai do ukonöeni universitnich 
studH a hodlaji-li dosici hodnosti 
doktorske, jesti dv6 Uta po skonöe- 
nych universitnich studiich. Tato 
poslednijsi vyhoda pfislusi take 
nepfibuznym nadaci touto podile- 
nym. 



Prdvo propüjöovaci vyhr adil 
zakladatel professorskemu sboru 
nimecke university Karlo-Ferdi- 
nandovy v Praze. 

Kdyby tato universita byla zru- 
sena nebo pfestala byti universitou 
nimeckou, md nadaöni kapital za 
stejnych podminek pripadnouti c. k. 
universita ve Vidni. V tomto pri- 
pad6 md udilovaci prdvo prisluSeti 

6 



42 



Franz Ullrich. 



Frantiiek Ullrich. 



42 



Falle soll das Verleihungsrecht 
dem Prof essoren- Kollegium der 
Tc. k. Universität in Wien zustehen. 

Der hegügliche Stiftsbrief wurde vom 
akademischen Senate der k. k, deutschen 
Universität in Prag am 21. November 1900 
ausgefertigt und unterm 31. Jänner 1901 von 
der k. k, Statthalterei in Prag bestätigt. 

In diesen Stiftsbrief wurden außer der 
letetwilligen Anordnung des Stifters noch 
folgende maßgebenden Bestimmungen aufge* 
nommen : 

I. Der akademische Senat der 
deutschen Karl -Ferdinands- Uni- 
versität verwaltet das Stiftungs- 
vermögen und übt in Ansehung 
aller 20 Stiftungsplätee das Ver- 
leihung sr echt aus. Die aus dem 
Stiftungsvermögen sich jeweilig 
ergebenden Jahreserträgnisse sind 
auf alle Stiftung splät ze gleich- 
mäßig zu verteilen. 

II. Im Sinne der Anordnungen 
des Stifters sind dessen Verwandte 
vor allen ande^tn Bewerbern bei 
genügenden Studienerfolgen und 
entsprechendem sittlichen Betragen 
ohne Rücksicht auf den Nachweis 
der Dürftigkeit auch dann zu be- 
rücksichtigen^ wenn sie entweder 
ein Gymnasium besuchen oder an 
der deutschen Karl- Ferdinands- 
Universität in Prag studieren und 
im letzteren Falle haben dieselben 
auf die Stiftung auch dann An- 
spruch^ wenn sie nicht gerade der- 
jenigen Fakultät angehören^ deren 
Stiftungsplatz erledigt ist. 

III. Erledigte Stiftungsplätze sind unter 
Anberaumung einer vicrwöchenttichen Bewer- 
bungsfrist im Amtsblatte der Prager Zeitung 
und durch Anschlag am schwarzen Brette 
der Universität zu verlautbaren. 

IV. Der akademische Senat holt 
bei Studierenden der Universität 
den Vorschlag derjenigen Fakultät, 
welcher die Bewerber angehören 
und bei Verwandten des Stifters, 
welche noch das Gymnasium besu- 
chen, das Gutachten der Gymnasial- 
direktion ein. 

V. Die Stiftungsverleihung be- 
zieht sich bei Verwandten des Stif- 
ters auf die gesetzliche Zeit der 
Gymnasial- und Fakultätsstudien, 
bei den übrigen Stiftungen auf 
letztere. 



professorskimu sboru c. k. univer- 
sity ve Vidni. 

Dotycny nadaöni list byl akademickym 
senätem c. k. nimecke university v Praze 
dne 21. listopadu 1900 vyhotoven a dne 
31. ledna 1901 c. k. mistodriitelstvim v Praze 
potvrzen. 

V tomto nadaönim listi bylo mimo po- 
sledni narizeni zakladatelovo jeStS toto sta- 
noveno : 

I. Akadewicky senät nimecke 
university Karlo- Ferdinandovy 
spravuje nadaöni jmini a vykondvä 
u vSech 20 mist nadaönich prdvo 
propüjöovaci, Pfipadny roöni vynos 
nadaöniho jm^ni md se na vSechna 
nadaöni mista stejnym dilem roz- 
diliti. 



IL Po rozumu narizeni zaklada- 
telovych md se kjeho pfibuznym pfi 
dostateönem prospechu jich ve stu- 
diich a zdkonnem mravnem chovdni 
bez ohledu naprükaz chudoby i tehdy 
zfetel vziti, jestlize bud gymnasium 
navstävuji neho na nemecke Karlo- 
Ferdinandovi universitö v Praze 
studuji; V tomto pfipadö maji pri- 
huzni takovi i tehdy ndrok na na- 
daci, kdyz nendlezeji prdvÖ te fa- 
kultö, jejii nadaöni mtsto jest 
uprdzdndno. 



IIL Uprdzdnönd nadaöni mista maji se 
prohldsiti v üfednim listö Praiskych Novin 
a pribitim na cernem prknö universünim, 
a md se stanoviti ötyfnedölni Ihüta k podäni 
i^ddostt. 

IV. Akademicky sendt zjednd si 
ohlednö studujicich universitnich 
ndvrh one fakulty, na ktere ucha- 
zeöi studuji, a ohlednö pribuznych 
zakladatele, kteri navätövuji gyni- 
nasium, dobre zddni gymnasijniho 
ireditelstvi. 

V. Propüjce7ii nadace vztahnje 
se pri pribuznych zakladatelovych 
na zdkonnou dobu gymnasijnich 
a fakultnich studit, pri ostatnich 
studujicich na studia fakultni. 



43 



Franz Ullrich. 



Frantisek Ullrich. 



43 



Die Äusßahlung der Stiftungsheträge er- 
folg in diesen Fallen gegen vom Dekanate^ 
ifsieknmgsweise der Gymnasial- Direktion vi- 
'iÄ>fH€ (Rötungen in einmerteljährigen anti- 
rrpiiitren Raten. 

Die Verlängerung des Stiftungsgent4sses 
auf iceitere zwei Jahre nach Vollendung der 
Fakultätsstudien an Kandidaten der Doktors- 
würde, mögen dieselben Verwandte des Stif- 
ters sein oder nicht, ist an die Bedingung 
geknüpft, daß dieselben die zur Erlangung 
der Doktorswürde ihrer Fakultät vorgeschrie- 
benen strengen Prüfungen innerhalb dieses 
Zeitraumes mit Erfolg ablegen. 

In diesem Falle erfolgt die Auszahlung 
der einzelnen Stipendienraten nach Maßgabe 
des Erlasses des k, k, Ministeriums für 
Kultus und Unterricht vom 1. Feber 1882, 
Z. 1.797. 

VL Sollte es sich bei der Verleihung 
der Stiftungsplätze an Verwandte des Stifters 
ergeben, daß eine Fakultät in der Zahl der 
ihr zustehendefi Stiftungsplätze verkürzt ist, 
so hat der akademische Senat innerhalb der 
Bestimmungen des Stiftsbriefes bei der nach- 
sten Konkursausschreibung und Verleihung 
dafür zu sorgen, daß die entsprechende Aus- 
gleichung in der Zahl der jeder Fakultät 
zukommenden Stiftungsplätze jeweilig statt- 
finde. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen persolviert. 

Das Stiftungsvermögen beträgt 189.208 K 
37 h. Aus dem Reinerträgnisse werden im 
Grunde der letztwilligen Anordnung des Stif- 
ters seiner Nichte Theresia Bucek, solange 
dieselbe Witwe bleibt, und seiner Nichte An- 
tonio Ullrich, solange dieselbe unverehelicht 
ist,*) eine jährliche Rente von je 400 K 
ausbezahlt, und 20 Stiftungsplätze mit einer 
Jahresgebühr von je 340 K dotiert. 



Vyplata nadaönich obnosü dSje se v tichto 
pfipadech na kvitance vidovani dSkanstvtm, 
resp. gymnasijnim feditelstvim ve ötvrtlet- 
nich pfedem splatnych Ihütdch. 

Prodlouicni pozitku nadaöniho na daist 
dv^^ leta po skondenych fakultntch studiich 
kandiddtüm hodnosti doktorske, at jsou pfi- 
buznymi zakladatele 6ili nie, jest vdzdno na 
podminku, ze nadanci pfisne zkouhky k do' 
sazeni hodnosti doktorske te ktere fakulty 
bihem te doby s prospichem sloii. 



V tomto pripadi dSje se vyplata nadaö' 
nich Ihüt po rozumu vynosu c. k. minister' 
stva kultu a vyuiovdni ze dne 1. ünora 1882, 
i. 1.797. 

VI. Kdyby se pfi udilovdni nadaönich 
mist pribuznym zakladatelovym stalo, Se by 
nikterd fakulta co do poötu ji pHslu^ejicich 
nadaönich mist byla zkräcena, md akademicky 
Senat v rdmci ustanoveni nadaöni listiny pfi 
nejhliisim vypsdni konkursu a propüjöeni 
to peöovati, aby provedeno bylo vyrovndni 
V piriöini poötu nadainich mist kaide fakulti 
pfislusejicich. 



Nyni udäluje se tato nadace 
po rozumu ustanoveni nadaöni li* 
stiny. 

Nadaöni jmöni öini 189.208 K 37 h. 
Z öisteho vynosu jeho vypldci se na zdkladö 
posledniho poHzeni zakladatele jeho netefi 
Terezii Buckove, pokud züstane vdovou, a 
jeho netefi Antonii UUrichove, dokud se «e- 
provdd, *} roöni düchod po 400 K a dotuje 
se 20 nadaönich mist s roönim poiitkem po 
340 K. 



Copia. 



Mein letzter Wille. 



Im Namen Gottes! 

Bei vollem Verstände und nach reifer Überlegung habe ich beschlossen, Nach- 
stehendes letztwillig zu bestimmen. 



*) Der Bruder des Stifters Karl Ullrich und 
der Neffe des Stifters Alois Wolf, welchen der Stif- 
ter in seinem Testamente eine Rente vermachte, 
sind vor dem Stifter verstorben. 

XII. 



*) Bratr zakladatelöv Earel Ullrich a synovec 
Alois Wolf, jimi zakladatel v testamentu düohod 
odkdzal, zakladatele pfedemfeli. 



6* 



44 Franz Ullrich. Franliaek Ullrich. 44 

1. 

Meine Seele empfehle ich der Barmherzigkeit Gottes und der Fürbitte der seligsten 
Jungfrau Maria, die ich bis zum letzten Atemzuge auf das Innigste verehre. 

2. 

Ich wünsche nach katholischem Gebrauche ohne besonderes Gepränge anständig 
begraben zu werden. 

3. 

Einhundei-t Gulden Ö. W. (100 fl. Ö. W.) sollen verwendet werden zur Stiftung 
einer heiligen Messe. Dieser Betrag soll der Marienkirche in Marienbad zugewendet und 
der P. T. Kirchenvorstand gebeten werden, diese Stiftung anzunehmen und für die Ruhe 
meiner Seele die heilige Messe an meinem Sterbetage zu persolvieren. Von den Zinsen 
dieses Stiftungsbetrages soll der für die Persolvierung der hl. Messe entfallende Gebüren- 
betrag entrichtet, der Rest dieser Zinsen soll drei Armen Marienbads zu gleichen Theilen 
gegeben werden. Diese sollen verbunden werden, der hl. Messe beizuwohnen und für 
die Ruhe meiner Seele zu beten. 



5. 

Sechstausend Gulden (6.000 fl.) Ö. W. t^idme ich dem Privat- Waisenhause zu Set 
Johann dem Täufer in Prag zur Gründung von zwei (2) meinen Namen führenden 
Stiftungsplätzen für zwei Waisenknaben deutscher Nationalität. Doch sollen vor allem 
auf diese Stiftung meine Verwandten Anspruch haben. 

6. 

Einhunderttausend Gulden Ö. W. (100.000 fl) widme ich zu einer 
meinen Namen führenden Stiftung für Hörer der deutschen Karl 
Ferdinands-Universität in Prag. 

Auf diese Stiftung sollen würdige und dürftige Rechts hörer, Hörer 
der Medicin und Hörer der Philosophie deutscher Nationalität An- 
spruch haben 

Von den Zinsen dieses Stiftungs-Capitales pr. 100.000 fl. Ö. W. sollen acht 
Rechtshörer, acht Hörer der Medicin und vier Hörer der Philosophie 
in gleichen Theilen betheilt werden. 

Sollten meine Verwandten eine dieser Stiftungen in Anspruch nehmen, so 
sollen sie, ohne dass ihre Verhältnisse in Betracht kommen, vor allen anderen Bewerbern 
berücksichtigt werden, und sollen meine Verwandten diese Stiftung schon von dem 
Zeitpunkte ansprechen können, in welchem sie das Gymnasium besuchen, und diese 
meine Verwandten sollen bis zur Vollendung der Universitätsstudien und, wenn sie die 
Doctorswürde anstreben noch zwei Jahre nach den beendeten Universitätsstudien in dem 
Genüsse der Stiftung bleiben. 

Diese letztere Begünstigung soll auch den mit dieser Stiftung betheilten Rechts- 
verwandten *) zukommen. 

7. 

Das Verleihungsrecht dieser Stiftung soll dem Professoren-CoUegium der 
Karl Ferdinands- deutschen Universität zustehen. 



Sollte die Karl Ferdinands-Universität in Prag aufge hoben oder 
die Zahl der Disciplinen mit deutscher Vortragssprache so herabgesetzt werden, dass die 

*) Lies: Niclitverwandten. 



45 Vnnz Ullrich. Frantisek Ullrich. 45 

Karl Ferdinands-Universität aufhört, eine deutsche Universität zu sein, so soll das ganze 
Stiftungscapital pr. 100.000 fl. der k. k. Universität in Wien zufallen, und sollen die 
Zinsen dieses Stiftungscapitales so verwendet werden, wie es im 6ten Absätze dieses 
letzten Willens angeführt ist und sollen auf diese Stiftung vor allen meine Anverwandten 
und nach diesen Studierende deutscher Nationalität aus Böhmen Anspruch haben. 

Das Verleihungsrecht dieser Stiftungen soll dem Professoren-CoUegium der k. k. 
Universität in Wien zustehen. 

9. 

Mein Bruder Karl Ullrich , soll bis zu seinem Lebensende von dem Betrage pr. 
fünfundzwanzigtausend Gulden Ö. W. (25.000 fl.) die erzielte Rente beziehen. 

10. 

Mein Neffe Wenzel Rietschel soll den Betrag von sechstausend Gulden Ö. W. (6.000 fl.) 
und mein Neffe Karl Rietschel den Betrag von sechstausend Gulden Ö. W. (6.000 fl.) 
erbalten. 

11. 

Meine Nichte Theresia Bucek soll, solange sie Witwe bleibt, eine Jahresrente von 
zweihundert Gulden Ö. W. (200 fl.) — meine Nichte Antonia Ullrich, solange sie unver- 
heiratet ist, eine jährliche Rente von zweihundert Gulden Ö. W. (200 fl.) bis zu ihrem 
Ableben beziehen. 

12. 

Meine Nichte Rudolfine Rietschel soll eintausend Gulden Ö. W. (1.000 fl.) — mein 
Neffe Karl Wolf eintausend Gulden (1.000 fl. Ö. W.), meine Nichte E. Klaar eintausend 
Gulden (1.000 fl. Ö. W.) — meine Nichte Anna Mayer eintausend Gulden (1.000 fl. Ö. W.) 
— meine Nichte Marie Dietze eintausend Gulden (1.000 fl. ö. W.) erhalten. 

Vd. 

Mein ^effe Alois "Wolf soll bis zu seinem Ableben eine Jahresrente von sechzig 
Gulden (60 fl. Ö. W.) beziehen. 

14. 

Die im Absätze 9, 11 und 13 zugedachten Renten sollen mit den Zinsen des zu 
den Stiftungen für Studierende gewidmeten Capitales pr. 100.000 fl. Ö. W. (Absatz 6) 
gezahlt werden. Nach dem Erlöschen dieses Rentenbezugsrechtes fallen diese Renten- 
beträge den im Absätze 6 bezeichneten Stiftungen zu. 

Dies ist mein eigenhändig geschriebener letzter Wille. 

Prag, am 2. April 1889. 

Pranz Ullrich mp. 

Gegenwärtiges Codicill wurde gleichzeitig mit dem Testamente ddto. 15. August 1892 
kundgemacht. 

Prag, am sechsundzwanzigsten Oktober eintausend achthundeil neunzig sieben. 

(L. S.) Dr. Fr. Janka mp., 

k. k. Notar als Ger.-Goium. 

Nr. 44.380. 

Diese offo vidim. Abschrift stimmt mit dem ungestempelten Originale wörtlich 
überein. 

Prag, am 2. November 1897. 

Der k. k. Kanalei- Vorsteher : 
(L. St.) Plocar mp. 



46 Franz Ullrich. Frantisek Ullrich. 46 

II. 

Wir Endesgefertigten, Rector und derzeitige Mitglieder des akademischen Senates 
der deutscheu Karl Ferdinands-Universität in Prag, beurkunden und bekennen hiemit fiir 
uns und unsere Nachfolger im Amte, es habe der am 22. Oetober 1897 in Prag ver- 
storbene Hofrath Franz Ullrich in seiner letztwilligen Anordnung ddto. 2. April 1889 
die Errichtung einer Stiftung für die k, k. deutsche Karl Ferdinands-Universität in Prag, 
eventuell für die k. k. Universität in Wien, nachstehend angeordnet: 

„6. Einhunderttausend Gulden Ö. W. (100.000 fl.) widme ich zu einer 
„meinen Namen führenden Stiftung für Hörer der deutschen Karl 
„Ferdinands-Universität in Prag. 

„Auf diese Stiftung sollen würdige und dürftige Kechtshörer, 
„Hörer der Medicin und Hörer der Philosophie deutscher Nationalität 
„Anspruch haben. 

^Von den Zinsen diese» Stift ungscapitales per 100.000 fl. Ö. W. sollen 
„acht Rechtshörer, acht Hörer der Medicin und vier Hörer der Philo- 
„sophie in gleichen Theilen betheilt werden. 

„Sollten meine Verwandten eine dieser Stiftungen in Anspruch nehmen, so 
„sollen sie, ohne dass ihre Verhältnisse in Betracht kommen, vor allen anderen Bewerbern 
„berücksichtigt werden, und sollen meine Verwandten diese Stiftung schon von dem 
„Zeitpunkte ansprechen können, in welchem sie das Gymnasium besuchen, und diese 
„meine Verwandten sollen bis zur Vollendung der Universitätssludien und, wenn sie die 
„Doctorswürde anstreben, noch zwei Jahre nach den beendeten Uaiversitätsstudien 
„in dem Genüsse der Stiftung bleiben. 

„Diese letztere Begünstigung soll auch den mit dieser Stiftung betheilten Nicht- 
„verwandten zukommen. 

„7. Das Verleihungsrecht dieser Stiftung soll dem ProfessorencoUegium 
„der Karl Ferdinands- deutschen Universität zustehen. 

„8. Sollte die Karl Ferdinands-Universität in Prag aufgehoben 
„oder die Zahl der Disciplinen mit deutscher Vortragssprache so herabgesetzt werden, 
„dass die Karl Ferdinands-Universität aufhört, eine deutsche Universität zu sein, so soll 
„das ganze Stiftungscapital per 100.000 fl. der k. k. Universität in Wien zufallen, und 
„sollen die Zinsen dieses Stiftungscapitales so verwendet werden, wie es im 6ten Absätze 
„dieses letzten Willens angeführt ist, und sollen auf diese Stiftung vor allen meine 
„Anverwandten und nach diesen Studierende deutscher Nationalität aus Böhmen Anspruch 
„haben. 

„Das Verleihungsrecht dieser Stiftungen soll dem Professoren-CoUegium der k. k. 
„Universität in Wien zustehen". 

Nachdem das Stiftungscapital per 100,000 fl., abzüglich der Gebühren und des 
Schulbeitrages per 11.145 fl. 60 kr. am 11. December 1898 im Betrage von 88.854 fl 
40 kr. bei der Cassa der deutschen Universität hinterlegt worden ist, und nachdem 
ferner auf Rechnung der 5"/o Zinsen seit dem Tode des Erblassers ein Betrag von 
3.179 fl. 72 kr. zur Einzahlung gelangt ist; nachdem ferner diese eingezahlten Beträge 
zur Aüschaffung von nachstehenden auf den Namen der Stiftung vinculierten und als 
besonderes Deposit in der Universitäts- Cassa erliegenden Wertpapieren: 

1. vinculierte Staatsschuldverschreibung vom Jahre 1868, Nr. 88.494, ddto. Wien 
1. Jänner 1899 per 88.700 (achtzigachttausend siebenhundert) Gulden Ö. W., 

2. vinculierte Pfandbriefe der Hypothekenbank des Königreiches Böhmen Serie 160 
Nr. 30.694, Serie 10 K Nr. 19.663, Serie r, Nr. 22.275 per je 1000 (eintausend) 
Gulden, zusammen dreitausend (3000) Gulden Ö. W., 

3. vinculierter Pfandbrief der Hypothekenbank des Königreiches Böhmen Serie 10 E, 
Nr. 14.691 per einhundert (100) Gulden, 

4. Einlagsbuch der Böhmischen Sparcassa in Prag 3Va%, folio 171.776, mit der Ein- 
lage von zusammen 89 fl. 78 kr. (achtzigneun Gulden 78 kr.), 

im ganzen daher neunzigeintausend achthundert achtzig neun (91,881^) Gulden 78 kr. Ö. W.. 
verwendet worden sind und somit das Stiftungs vermögen vorschriftsmässig sichergestellt 
erscheint und Nutzungen abwirft, so wird über diese den Namen „Franz UUrich'sche 



47 Franz Ullrich. Frantiäek Ullrich. 47 

Stiftung" für immerwährende Zeiten führende Stiftung in Ausführung der Anordnungen 
des Stifters der 

Stiftsbrief 
nachstehend ausgefertigt : 

I. Der akademische Senat der deutschen Karl Ferdinands-Univer- 
sität übernimmt die Verwahrung und Verwaltung des Stiftungs Ver- 
mögens und übt in Ansehung aller 20 Stiftungsplätze das Verleihungsrecht aus. Die 
aus dem Stiftungsvermögen sich jeweilig ergebenden Jahreserträgnisse sind allen 
Stiftungsplätzen gleichmässig zu vertheilen. 

IL Im Sinne der Anordnungen des Stifters sind dessen Verwandte 
vor allen anderen Bewerbern bei genügenden Studienerfolgen und 
entsprechendem sittlichen Betragen ohne Rücksicht auf denNachweis 
der Dürftigkeit dann zu berücksichtigen, wenn dieselben entweder 
ein Gymnasium besuchen oder an der deutschen Karl Ferdinands- 
Universität studieren, und im letzteren Falle haben dieselben auf die Stiftung 
auch dann Anspruch, wenn sie nicht gerade derjenigen Facultät angehören, deren 
Stiftungsplatz erledigt ist. 

III. Erledigte Stiftungsplätze sind unter Anberaumung einer vier- 
wöchentlichen Bewerbungsfrist im Amtsblatte der „Prager Zeitung** und durch 
Anschlag am schwarzen Brette der Universität zu verlautbaren, und es ist für sonstige 
kostenfreie Verlautbarung in verbreiteteren Tagesblättern nach Ermessen des Senates 
zu sorgen. 

IV. Der akademische Senat holt bei Studierenden der Universität 
den Vorschlag derjenigen Facultät, welcher die Bewerber angehören, und bei 
Verwandten des Stifters, welche noch das Gymnasium besuchen, das Gutachten der 
Gymuasialdirection ein. 

V. DieStiftungsverleihung bezieht sich bei Verwandten des Stifters 
auf die gesetzliche Zeit der Gymnasial- und Facultätsstudien, bei den übrigen Stiftungen 
auf letztere. Die Auszahlung der Stiftungsbeträge erfolgt in diesen Fällen 
gegen vom Decanate, beziehungsweise der Gymuasialdirection, vidierte Quittungen in 
einvierteljährigen Anticipatraten zu den Quartalsterminen. Die Verlängerung des 
Stiftuugsgenusses auf weitere zwei Jahre nach Vollendung der Facultätsstudien an Can- 
didaten der Doctorswürde, mögen dieselben Verwandte des Stifters sein oder nicht, ist 
an die Bedingung geknüpft, dass dieselben die zur Erlangung der Doctorswürde ihrer 
Facultät vorgeschriebenen strengen Prüfungen innerhalb dieses Zeitraumes mit Erfolg 
ablegen. In diesem Falle erfolgt die Auszahlung der einzelnen Stipendienraten nach 
Massgabe des Erlasses des hohen Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 1. Februar 
1882, Z. 1.797 (Verordnungsblatt Nr. 13). 

VI. Sollte es sich bei der Verleihung der Stiftungsplätze an Ver- 
wandte des Stifters ergeben, dass eine Facultät in der Zahl der ihr zustehenden 
Stiftungsplätze verkürzt ist, so bat der akademische Senat innerhalb der Bestimmungen 
dieses Stiftsbriefes bei der näciisten Bewerbungsausschreibung und Verleihung dafür zu 
sorgen, dass die entsprechende Ausgleichung in der Zahl der jeder Facultät zukommenden 
Stiftungsplätze jeweilig stattfinde. 

Vn. Mit Rücksicht auf die Anordnungen des Stifters in den Absätzen XI und XIV 
seiner letztwilligen Anordnung vom 2. April 1889, dass sowohl seiner Nichte Theresia 
Bucek, solange dieselbe Witwe bleibt, als auch seiner Nichte Antonia Ullrich, solange 
dieselbe unverehelicht ist, eine jährliche Kente von je 200 fl. aus den Erträgnissen des 
Stiftungsvermögens auszubezahlen ist, wird bestimmt, dass diese Renten an die Bezugs- 
berechtigten gegen mit den entsprechenden Bestätigungsclauseln des zuständigen Pfarr- 
und Gemeindeamtes versehene Quittungen in einvierteljährigen Vorausraten zu Beginn 
.]eden Kalenderjahres bei der Universitätscassa auszuzahlen sind, und dass die nach 
Massgabe des Erlöschens dieser Renten freiwerdenden Erträgnisse des Stiftungsvermögens 
zur gleichmässigen Erhöhung sämmtlicher Stiftungsplätze zu dienen haben. 

Vm. Bei Eintritt der in Abs, 8 der letztwilligen Anordnung vom 2. April 1889 
vorgesehenen Eventualität ist das Stiftungsvermögen an den akademischen Senat der 
Wiener Universität zu übergeben, dem es vorbehalten bleibt, hierüber mit Genehmigung 
der competenten Stiftungsbehörde des Landes einen neuen Stiftsbrief auszufertigen. 



48 Franz UUricL. Frantiiek Ullrich. 48 

Diese Stiftung tritt mit dem Jahre 1899 ins Leben. Die Übertragungsgebühr sammt 
Schulbeitrag, welche auf das Stiftungsvermögen entfiel, ist bereits bestritten worden. Die 
Kosten der Stiftsbrieferrichtung werden aus den nächsten Einkünften des Stiftungs- 
vermögens bestritten werden. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns und unsere Amtsnachfolger, für die 
stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach 
besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten Stiftungs- 
behörden keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen 
des Stiftungsvermögens und für dessen Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe fest- 
gesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und 
gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen wird dieser Stiftsbrief von dem derzeitigen Rector und den der- 
zeitigen Mitgliedern des akademischen Senates der k. k. deutschen Karl Ferdinands- 
Universität in Prag eigenhändig unterschrieben und in drei Parien ausgefertigt, von 
denen das eine bei der k. k. Statthalterei in Prag, das zweite bei dem akademischen 
Senate der deutschen Karl Ferdinands- Universität in Prag zu erliegen hat, und ein drittes 
der Universität in Wien mitgetheilt wird. 

Akademischer Senat der k. k. deutschen Karl Ferdinands-Universität. 

Prag, am 21. November 1900. 

Hofrat Prof. Dr. Chiari mp., (L. St.) Dr. Karl Ritter v. Holzinger mp., 
dzt. Rector. dzt. Prorector. 

Prof. Dr. Czermak mp. Prof. Dr. Karl Elbl mp. 

Prof. A. Hueppe mp. Hofrath Prof. Dr. Jos. Schindler mp. 

Prof. Dr. Huppert mp., k. k. Hofrath. Hofrath Prof. Dr. Ferdinand Lippich mp. 

Prof. Dr. Otto Keller mp. Prof. Dr. G. Pick mp. 

Prof. Dr. Leo Schneedorfer mp. Prof. Dr. Dominik Ulimann mp. 

Prof. Dr. Robert Zucke rkandl mp. Dr. Emil Pferscbe mp. 

Nr. 4.253. 
Wird bestätigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 31. Jänner 1901. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Blizenec mp. 



49 



NadÄni akademiku Chrudimskych. 



Stiftung der Chrudimer Akademiker. 49 



8T0. 



1889 

dubna 22. April. 



Nerendnj nadani studentskö k ucteni 
pamatky 40leteho vladarskeho jubilea 
J. V. cjsare a krale Frantiska Josefa I. 
zaiozene Spoikem akademiku Chru- 
dimskych. 

Na oslavu 401 et 4 ho jubilea 
panovdni Je ho c. a k. Apostol- 
skeho V elidenstva eis ar e Fran- 
tiska Josef a L usnesl se Spolek 
akademiku Chrudims ky ch v e 
schflzi dne 17. dubna 1889 konane 
venovati na zfizeni studentske 
nadace pod jmenem „Merendni 
nadani studentske k ucteni pa- 
matky 40 l et eh vladafskiho 
jubilea J. V, cisafe a krale Fran- 
tiska Jos efa /.*' kapital 2.100 K. Tato 
suma byla nastHddna z öisteho vytäiku kaido- 
roönS prdzdnindch porädaneho plesu ^Stu- 
dentske merendy*^. 

Prislusny nadaöni list byl dne 23. srpna 
1895 vyhotoven a dne 23. zdfi 1895 c. k. 
mistodr^itelstvim v Praze potvrzen. 

Sprdva nadaöniho jm^ni ndlezi 
Chrudimske radi obecni. 

Pozitek nadaöni fnd se nadanci vypldceti 
obnosem 84 K v pülletnich Ihütäch^ poöinajic 
dnem prdvoplatneho propüjöeni düchodenskym 
üradem mösta Chi^dtmi. 

Nadace jest uröena pro chudiho 
nebo nemajetneho studujiciho öeske 
ndrodnosti, bez rozdilu. vyzndni, 
ktery do Chrudimi nebo nSktere 
jine obce Chrudimskeho soudniho 
okresu. vyjmouc obec Hefmanüv Mö- 
stec, pfislu^i, öeskou (stfedni) kkolu 
V Chrudimi ahsolvoval a v Chru- 
dimi nebo nöktere jine obci Chru- 
dimskeho soudniho okresu md sve 
fddne bydliStö. 



XII. 



Stadentenstiftung zur Feier des 40jfth- 
rigen Regierungsjubiläums Seiner Miye- 
stät des Kaisers und Königs Franz 
Josef 1. errichtet vom Vereine der 
Chrudimer Akademiker. 

Zur Feier des vierzigjährigen 
Regierungsjubiläums Seiner k.u.k. 
Apostolischen Majestät des Kai- 
sers Franz Josef I. beschloß der 
Verein der Chrudimer Akademiker 
in der am 17. April 1889 abgehalte- 
nen Sitzung zur Errichtung einer 
Studentenstiftung unter dem 
Namen y^Merendni nadani student- 
ske k uctäni pamatky 40tileteho 
vladarskeho jubilea J. V. cisafe a 
krale Frantiika Josef a L" ein Kapital 
von 2.100 K zu widmen. Dieser Betrag wurde 
aus dem Reingewinne des alljährlich in den 
Ferien veranstalteten BaUes „Studentske me- 
rendy^ erspart. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
23. August 1895 ausgefertigt und unterm 
23. September 1895 von der Statthalterei in 
Prag bestätigt. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
Vermögens steht dem Chrudimer 
Stadtrate zu. 

Die Stiftungsgebühr im Betrage von 
84 K ist dem Stiftlinge in halbjährigen Raten 
vom Tage der rechtskräftigen Verleihung an 
vom Rentamte der Stadt Chrudim auszu- 
zahlen. 

Die Stiftung ist bestimmt für 
einen armen oder mittellosen 
Studierenden böhmischer Nationa- 
lität ohne Unterschied des 
Glaubensbekenntnisses^ welcher 
nach Chrudim oder eine andere Ge- 
meinde des Chrudimer Gerichts- 
bezirkes mit Ausnahme der Ge- 
meinde Hefmanmistec zustän- 
dig ist, die böhmische (Mittel-) 
Schule in Chrudim absolviert hat 
und in Chrudim oder einer anderen 
Gemeinde des Chrudimer Ge- 
richtsbezirkes seinen ordentlichen 
Wohnsitz hat. 



50 



Nadani akademikü Chrudimskycb. 



Stiftung der Chrudimer Akademiker. 



50 



Studujici takovy musi hyti rdd- 
nym posluchaöem ceskych vysokych 
Skol V Praze nebo jinych ralcou- 
skycli üstavü jinojazycnychy jim 
na roven postavenych, pokud tako- 
vych öeskych üstavü v Praze nenL 
Poiitek nadaöni trvd, pokud je na- 
danec fddnym posluchaöem^ t, j, ai 
do ukonöeni studii. 



Mimofädnö jest nadanec oprdv- 
nin iddati o ponechdni pozitkü na- 
dace na jeden dalSi rok, kdyi pred 
ukonöenim posledniho roku studii 
zvldStnim poddnim mSstske radö 
Chrudimske prohldsi, ie se mini 
podrobiti prisnym zkou§kdm. 



V takovem pripadS obdrzi nadanec po- 
Sitky nadace teprve iehdy, prokdze-U, ie 
V prvnim roce po skonöenych studnch na 
vysoki äkole dv^a prisnym zkouskdm s do- 
bfjjm prospichem sepodrobiL Vyplaceni celeho 
poHtku nadaöniho stane se na konci dotyö- 
neho roku. OdbyUli vsak nadanec böhem prv- 
niho roku po skonöenych sfudiich toliko jedno 
rigorosum, nemd ndroku na pozitky nadace. 



Pripadne interkaldfe^ jakoz i kazdd 
üspora nebo jiny pfirüstek kapitdlu maji se 
tak dlouho do spofiielny uklädati, az vklad 
dosähne vyse 1.050 K, naceJ za sumu tu 
se zakoupi Rakousky stdtni üpis pro nudaci 
vinkulovany. Dalsi pfebytky neho üspory 
maji se opötnö timto zpüsohem tak dlouho 
uklddati^ ai se zase sejde kapital 1.050 K. 



Potom se maji tiroky nadaöniho kapitdlu, 
timto zpüsohem na 4.200 K vzrostleho, za 
uvedenych podmineU propüjcovati. 

Jakmile nadaöni kapitdl tcto vyse do- 
sähne, budleS dalsi üspory a pfebytky sice 
take ukldddny, avsak üroky z nich bndte.i 
ihned udileny, 

Jestliie nadanec svd studia 
sluibou vojenskou jako jednoroöni 
dobrovolnik pferu^i, ztrdci po dobu 
cinne sluiby poiitek nadaöni. Po- 
kraöuje-li nadanec hezprostfedne 
po odbyte sluibö vojenske fddne ve 
Studiich, md se mu pozitek nadaöni 



Derselbe muß ordentlicher Hörer 
der böhmischen Hochschulen in 
Prag oder anderer denselben 
gleichgehaltener österreichischer 
anderssprachiger Lehranstalten, 
ins olang e solche böhmische An- 
stalten in Prag nicht bestehen, 
sein. Der Genuß dauert, solange 
der Stiftung ordentlicher Hörer 
ist, d. i. bis zur Vollendung seiner 
Studien. 

Ausnahmsweise ist der Stift- 
ung berechtigt, um Belassung des 
St iftungsgenusses auf ein weiteres 
Jahr anzusuchen, wenn er mittels 
einer besonderen Ein g abe vor 
Vollendung des letzten Studien- 
jahres bei dem Chrudimer Stadt- 
rate erklärt, daß er sich den Rigo- 
rosen zu unterziehen beabsichtigt. 

In diesem Falle erhalt der Stiftling den 
Stiftungsgenuß erst dann, wenn er sich aus- 
weist, daß er in dem ersten Jahre nach 
Absolvierung der Hochschulstudien zwei 
strenge Pritfungen mit gutem Erfolge abge- 
legt hat. Die Auszahlung der ganzen Stif- 
tungsgebühr erfolgt am Schlüsse des betref- 
fenden Jahres. Falls der Stiftling im Laufe 
des ersten Jahres nach Vollendung der Hoch- 
schtdstudien bloß ein Rigorosum ablegt, hat 
er keinen Anspruch auf den Stiftungsgenuß. 

Allfällige Interkalarien sowie jedes Er- 
sparnis oder irgend ein anderer Kapitals- 
zuwachs sind so lange in der Spark^issa 
fruchtbringend anzulegen, bis die Einlage 
die Höhe von 1.050 K erreicht, worauf für 
dieselbe ein auf die Stiftung zu vinkulierendes 
Österr. Staatspapier anzuschaffen ist. Die 
weiteren Überschüsse oder Ersparnisse sind 
wieder auf dieselbe Weise so lange frucht- 
bringend anzulegen, bis wieder ein Kapital 
von 1.050 K beisammen ist. 

Hierauf sind die Interessen des auf 
diese Weise vermehrten Stiftungskapitales per 
4 200 K unter der angeführten Bedingung 
zu vergeben. 

Sobald das Stiftungskapital diese Höhe 
erreicht hat, sind weitere Ersparnisse und 
Überschüsse zwar auch fruchtbringend anzu- 
legen, allein die hievon entfallenden Interessen 
sind gleich zu verleihen. 

Falls der Stipendist seine Stu- 
dien durch Ableistung des Präsenz- 
dienstes als E injährig-Freiwilliger 
unterbricht, verliert er während 
des Präsenzdienstes den Stiftungs- 
genuß. Setzt der Stiftling unmittel- 
bar nach Ableistung seines Prä- 



51 



Nadani akademiku Chrudimskycb. 



Stiftung der Cbrudimer Akademiker. 51 



opSt poidthem tohoto studijniho 
roku vypläceti. 



VSnuje-li se nadanec studiim 
prdvnickynf, md tahe prokdzati, le 
se V 6as podrobil historicko-prdvni 
zkou§ce, 

Studujici lekarstvi maji prokd- 
zati, ze V 5. a 6. semestru sloiili po 
jednom praktiku a v 7. theoretikum 
s dobrym prospechem, jinak pozbu- 
dou pozitku nadaöniho. 



Jini nadanci musi prokdzati, 
ze zkousky studijnim jich rddem 
predepsane slo^ili. 



Vypsdni konkursu o zaddni teto 
nadace obstarä Chrudimskd mistskd rada na 
ticet öbce, a sice vyhldskou v politickych 
misfnich listech Chrudimskych a v ürednich 
Praiskych Novindch, 

Uchazeci o tuto nadaci maji Sddosti 
rddne doloiene podati u Chrudimske mistske 
rady, kterd j)0 uplynuH Ihüty konkursni dosle 
zddosti zasle Spolku akademiku Chrudimskych 
k vykonu praesentaöniho prdva. 



Valnd hromada tohoto spolku 
navrhne z uchazeöü tri kandiddty 
Chrudimske m^stske radö, kterd 
povinna jest jednomu z tSchto tri 
uchazeöü nadaci propüjöiti, majic 
zretel k navrzenemu poradiy aö-li 
tomu nepfekdzi zvldstni dävody. 



Pro ten pfipad, ze by se Spolek akade- 
miku Chrudimskych rozesel nebo rozpustön 
byl, prisluH mestske radS Chrudimske volne 
prdvo propüjöovaci, 

Kdyby vSak öesky aJcademicky spolek 
Chrudimsky byl obnoven nebo novy spolek 
za stejnym üielem jako dosavadni byl zrizen, 
nabude tyz vsech prdv tu vytöenych. 



XII. 



senzdienstes seine Studien 
ordnungsmäßig fort, so ist ihm die 
Stiftungsgebühr wieder vom Be- 
ginn des auf den Präsenzdienst un- 
mittelbar folgenden Studienjahres 
auszuzahlen. 

Widmet sich der Stipendist d^n 
jnridisclien Studien, so hat er 
sich auszuweisen^ d aß er sich 
der rechtshistorischen Staatsprü- 
fung rechtzeitig unterzogen hat. 

Die Hörer der Medizin haben 
sich auszuweisen, d aß sie i m 
5. und 6. Semester je ein Praktikum 
und im 7. Semester das Theoreti- 
kum mit Erfolg abgelegt haben, 
widrigenfalls sie des Stiftungsge- 
nusses verlustig werden. 

Andere Stipendisten haben sich 
bei sonstigem Verluste der Stif- 
tung auszuweisen, daß sie die nach 
ihrem Studienplane vorgeschriebe- 
nen Prüfungen abgelegt haben. 

Die Ausschreibung des Kon- 
kurses behufs Verleihung dieser Stiftung 
besorgt der Chrudimer Stadtrat auf Rech- 
nung der Gemeinde durch Verlautbarung in 
den politischen Chrudimer Lokalblättern und 
im Amtsblaite der Prager Zeitung. 

Die Bewerber um diese Stiftung haben 
ihre gehörig instruierten Gesuche bei dem 
Chrudimer Stadtrate einzubringen, welcher 
nach Ablauf der Konkursfrist die eingelangten 
Gesuche dem Vereine der Chrudimer Akade- 
miker zur Ausübung des Präsentationsrechtes 
auszufolgen hat. 

Die G eneralversammlung dieses 
Vereines hat aus den Bewerbern 
drei Kandidaten dem Chrudimer 
Stadtrate zu präsentieren, welcher 
verpflichtet ist, einem von diesen 
drei Bewerbern die Stiftung zu 
verleihen und hiebe i a uf die 
Reihenfolge der vorgeschlagenen 
Rücksicht zu nehmen, falls nicht 
dem besondere Gründe entgegen- 
stehen. 

Für den Fall, daß der Verein der 
Chrudimer Akademiker sich auflösen oder 
aufgelöst werden sollte, steht dem Stadtrate 
in Chrudim das freie Verleihungsrecht zu. 

Wenn aber der böhmische Chrudimer 
akademische Verein wieder errichtet werden 
oder sich zu dem gleichem Zwecke wie 
der bisherige ein neuer Verein konstituieren 
sollte, so haben auf diesen neuen Verein die 
dem früheren Vereine zugestandenen Rechte 
überzugehen. 



52 Kadani akademikik Chrudiroskych. StiftuDg der Chrudimer Akademiker. 52 

Nyni propüjöuje nadaci tuto Gegenwärtig wird diese Stif- 

Chrudimskd möstskä rada na zd- tung über Präsentation der Gene- 

kladi praesentace valne hromady ralversammlung des Vereines der 

Spolku akademikü Chrudimskych. Chrudimer Akademiker von dem 

Chrudimer Stadtrate verliehen, 

Nadaönijmini,jei spravuje mistskd rada Das Stiftungsvermögen, welches der 

Chrudimskd^ ohndsi 2,100 K; z öisteho vy- Chrudimer Stadtrat verwaltet, beträgt 2.100 K, 

nosu jeho dotuje se jedno misto s roinim aus dessen Reingewinn ein Platz mit jähr- 

poiitkem 84 K, liehen 84 K dotiert wird. 



Opis 
debatty o nadaci na Talne hromadi dne 17. dubna 1889. 

NastaTä nyni debatta o jednotlivych öläncfch elaborätu koll. Strasse: 

1. Dnem zalozeni pfijimä se jubilejni den 401etelio panoväni Jeho 
Veliöenstva cisafe FrantiSka Josefa I. 

2. Na otäzku, komu se Stipendium to propüjöiti ma, naTrhuje koll. 
Strass die sTeho elaborätu: studujicimu z Chrudimi a okoli. Koll. Horak podporuje tento 
navrh, ponSvadz spolek akad. a zTlaäte pofadatele merendy v2dy na okoli appelloTali a ze 
vÄdy Jen okoli to jest, ktere veSkere vetSi zabavy akademicke vytrhlo. Koll. Driza pod- 
poruje taktet tento navrh, podotykä vsak je§tö, £e se jednä jen o to, jestli mä byti 
iadatel i rodily z Chrudimi a okoli. Koll. Chvojka navrhuje, aby teprve vybor rozhodl 
tom (a to pak, VAyi 3 zadatele ze y§ech 2adateli\ ^oliti bude) Pfijimä se forma: 
i z Chrudimi a okoli. 

3. Koll. Horäk podotykä däle, ze nutno jest, aby se tam podotklo „pro studujici 
närodnosti ceske** a 

4. koll. Dfiza: „bez rozdilu konfesse". Oboje se pfijimä. 

5. Pfichäzi se k specielnimu uröeni stavu iadatelova. 

Koll. Strass die sveho elaborätu: „Posluchaö Yysokych Skol v Praze". Koll. P. Pa- 
päöek mysli, aby tam stälo pouze: „studujici". Koll. A. Papäcek navrhuje (L), aby to 
platilo nejen na vys. äkoly t Praze, ale i jinde, aby tam stälo tedy: „posluchaö neb 
studujici na vysoke skole vftbec". Koll. Horäk navrhuje (II.) formu: „pro studujiciho, 
ktery se chce YÖnovati studiu na vysokych skoläch Praiskych". Koll. Chvojka, co do 
öasu, navrhuje, aby se konkurs vypsai v te dobS, az bude äadatel na universite zapsäii. 
P. Papäöek podotykä, Äe by fiel navrh I a II. tak spojiti, ze by se stylisoval: „Pro stud. 
vysokych Skol a üstavü na roven jim postavenych, pokud jsou v Praze (III a)** nebo: „stud. 
vysokych §kol a üstavü jim na roven postavenych v Praze a jinych vysokych äkol, kterych 

V Praze neni" (Illb). Koll. Strass navrhuje (IV.) formu: „na universite a technice öeske 

V Praze". Koll. Horäk proti tomu podotykä, ie se domöäeme bohdä i ostatnich vysokych 
äkol V Praze a ze by proto nävrh IV. byl formou svou pfili§ üzky. Koll. Roznotinsky 
dävä hlasovat o nävrhu I. (jakozto nejäiräim). Nävrh dostatecne nepodporovän ; pfikroöuje 
s« k hlasoväni o nävrhu III. (P. Papäöka) a to o III b jakoi^to sirdim. Nävrh ten velkou 
vetSinou pfijat. 

6. K otäzce, na jak dlouho stip. to propüjöiti se mä, navrhuje Koll. 
Strass: „nejdele na 6 po sobe jdoucich let." Koll. Horäk podotykä, ze se ovsem pfed- 
poklädä, aby kandidät dobfe studoval. Koll. Vsetecka proto navrhuje (I.) doplnfek: „pokud 
zäkonem stanovenym zkouSkäm se podrobuje". Koll. Horäk navrhuje pouze (IL): „po 
dobu let studijnich zäkonem stanoveDych."" Koll. A. Papäciek navrhuje (III.): ndo ukonöeni 
svych studii, nejdele do 6 lef*. Koll. Dfiza navrhuje za IV. spojeni I. a III.: „po dobu 
6 let, pfi öemz povinen jest, konati zkousky zäkonem pfedepsane**. Nävrh IV. se pfijimä 
T teto stylisaci: ;,po dobu studii, pokud se tyce nejvySe po 6 let, aö-li zkousky zäkonem 
pfedepsane s prospöchem konä". 



53 Nadani akademikü Chradimskych. Stiftung der Chradimer Akademiker. 53 

7, Ceho tfeba k podäväni zadosti? Pfijimä se: Vysvedßeni chudoby jako 
vec nejnutiiejäi a vyavedöeni frekventacni. Co se tjce vysTedceni oßkovaciho a vysvßdöeni 
narozeni, ma se vybor pfisti na to pfeptati, nutno-li obe. 

H. Komu se ma ^adost podavati, zda vyboru Akad. spolku (I.) nebo t öas 
jeho nepfitomnosti i mestske rade (IL). Prijimä se I. 

9. EdysemapodatifSOuvisistim, kdy se zadava Stipendium. 

10. Kdyby se spolek rozeäel, na kobo spada pravo, 3 kandidaty voliti? 
P. Papäcek navrhuje (L): „na tri duverniky zvolene schüzi akademickych ob6an& Chru- 
dimskych". K tomu pfipojuje coli. Dfiza (II.): „kteroui^to schüzi svola möstska rada". 
I. a II. (spojeny) se pfijima. 

11. Ve pfipade, ze by uekdo ze tfi d&verniku akad. spolku sam o nadaci zädal, 
ustanoTeno, aby prave tyz dÜTernik a spolu zadatel pfi rozhodnuti spolecn^ s mestskou 
radou hlasoväni se vzdal. 

V. Horak, K. Brendler, 

t. 6. mfstostaroBta. t. ö. zapisovatel. 



II. 

Opis 
protokolu valne hromady ze dae 20. bfezna 1891. 

Po te pfe§lo se k zaleäitosti nadaöni. Po 2ive debate o rüznych navrzich 

pfijat jest jednohlasne nävrh koll. Jiräska. aby toti2 sl. Talua bromada vyslala deputaci 
k p. Dru Figarovi jako zastupci mestske rady v zalezitosti nadacni, kterai by jej roz- 
hodne pozadala, aby zdlezitost nadaöni pfivedena byla ke konci. 

MUC. K. Brendler, Frant. Bernard, 

t. ö. staroBta. zapisovatel. 



III. 

Opis 
protokolu valne hromady ze dne 25. zaH 1889. 

Po zahäjeni schfize oznamuje koll. Opalka (starosta), ze tato hroraada valuä sToläna 
za tim üöelem. aby konecne fädne stylisovana nadaöni listiua byla a väe, co s tim souvisi, 
urcite ujednäno. 

I. „ . . . z Chrudimi a okoli". Lepe by bylo „a soudniho okresu s vylouöenim 
m^st: Hefmanova Mestce a Vapeneho Podola". Koll. Brendler st. mysli. jenom Herrn. 
Mestec vylouciti. Navrh tento pfijat. 

IL PHjima se navrh koll. K. Brendlera: „Studujici majici v Chrudimi neb 
Y soudnim okres. Chrudim. vyjma Hefmanüv Mestec sve stale bydliäte". 

III. „ . . . . ktery absolToval ceskou sti'edni äkolu, jest ceske 
narodnosti, jest fadnym posluchaöem ceskych vy sokych skol Prazskych 
a jinych jinojazyönych, jim na roveÄ postavenych, ac-li podobnych 
öeskych neni." 

Opälka, (L. St akademikö Karel Baillon i, 

t. c. starosta. Chrudimskych.) zapisovatel. 



54 Nadani akademikü Chrudimskych. Stiftung der Clirudinier Akademiker. 54 



/ 50 kr. \ 
V kolek. ) 



Tento stranou vyhotoveny opis cili vypis souhlasi doslovnö 8 prvopisem jednotHvych 
odstavcA T protokole o Talnych schüzich spolku akademikft Chrudimskych, kolku 
prostym. 

Vypravna c. k. i». d. okresuiho soudu v Chrudimi, 

dne 29. bfezoa 1894. 

(L. St.) Koubek mp. 

Overeny opis ii c. k. mistodr^itelstvi v Praze. Beglaubigte Abschrift bei derk. k. Statt- 

halterei in Frag. 



IV. 

Opis 

jednäni o novem nadaönim listö z protokolu mimofadne valne hromady [Spolku 
akademik& Chrudimskych] dne 22. prosince 1894. 

Na to pfikroöeno k zpravS o nadaci. T^ci te referät 

podäva kol. Nedv^d. Pravi, ze teprve nyni po 5 letech studentska nadace spolkem nasim 
zalozenä vstoupiti ma v zivot a poskytovati skrovnou sice, ale potfebnou podporu ne- 
majetnemu kollegovi akademikovi. Na to pfedöita novy nävrh nada^niho listu a od- 
poru6uje list tento ke schYäleni. Po pfecteni noveho listu nadaöniho pravi, ze jest na 
vedomi vziti tyto body a schväliti: 

1. 2e nadacnl list. tento jest TyhotOTen nejen od zastupitelstTa S. A. Ch., 
nj^bri tez od obecni rady Chrudimske. 

2. 2e Typsani konkursu na üöet obce Chrudimske diti se bude. 

3. 2e nastala behem projeduävani o nadaönim listu zmena v nadaönim jmSni, nebof 
toto netYori jiz 57o rent. statni obligace ö. 7.218 na 1.000 zl. znejici, nybrz nasledkem 
konTerse t r. 1892 ucinSne 47o st4t. rentova obligace ze dne 1. zäfi 1892 ö. 6.153 na 
2.100 korun znejici. 

Dale pravi, 2e schväliti jest: 

4. iäQ spräva nadaöniho jm6ni pfisluSi m^stske rade Chrudimske. Schvaleno. 

5. 2e üspory (v odst. 1. a 4. nadac. listu blize vytöene) a kterykoli 
pfirüstek jiny \x\oli se do spoi'itelny Chrudimske, naöez, az dosahne vklad ten vy§e 
1.050 K, ulozi se tim zpösobem, ie zakoupi se za nö Rakousky statni üpis, k ukladäni 
penez pupillarnich zpüsobily, ie tento üpis pro nadani toto bude zavazen a ze uschovä 
se V pokladne obec. düchodu mesta Chrudimi. Dal§i pfebytky, jakoz i kazda daläi üspora 
neb kterykoli pfirftstek jiny, ulozi se opet do spofitelny Chrudimske na tak dlouho, az 
vklady dosahnou vyse dalSich 1.050 JT. za ktero se pak koupi opet. Rakous. statni üpis, 
k uklädani penez pupillarnich zpüsobily, kterymi obema statnimi üpisy zvyäi se püvodni 
nadacni jistina 2.100 K na 4.200 K a tvoriti bude nadacui jistinu, jejii uiitky propüj- 
^ovati se budou za tychz podminek, jak uvedeny jsou v list^ nadaönim zadateli oprävnenemu. 

Kdyby pozdeji jeäte jakyrakoli zpüsobem nejakä üspora neb nejaky pfirüstek se vy- 
skytly, budiz s nimi za ücelem zvyäeni nadaöniho jnieni nnlozeno zpüsobem präve uve- 
denym, s tim väak rozdilem, ze ücelu nadaönimu ihned slouzi, t. j. pozitky z ni plynouci 
ihned se udeluji. Schvaleno. 

6. ie zadosti o nadaci tuto maji se podävati obecni rade mesta Chru- 
dimi, opatfene v§emi pfislusnymi doklady, kteraz pak po uplynuti Ihüty konkursni vsecky 
Äädosti spolku A. Chr. odevzda k cili sestaveni a podani praesentace, kterezto pravo die 
pfipisu obec. rady mesta Chrudimi ze dne 8. ledna 1889 c. 4.478 a ze dne 1. kvetna 1887 
t. 320 valne hromadö spolku A. Ch. prisluäi. Schvaleno. 

7. J^e valna hromada spolku A. Chr. ze zadatelü väech praesentuje 
tri kandidäty obecni radö mesta Chrudimi, a teto prisluäi pravo a povinnost v uväzeni 
väech düvodü nadaci tu jednomu z navrzenych tfi uchazecü propüjöiti, majic zretel ku 



55 Nadani akademikü Chradimakych. Stiftung der Chrudimer Akademiker. 55 

pofadi navrzenemu, leö by zavazue düvody, jez m^stska rada by prohlasila, byly tomu 
na pfekazku. Schväleno. 

8. ie pro ten pfipad, ze by spolek A. Chr. se rozeSel neb rozpu§ten 
byl, pfisluSi mestske rade v Chrudimi Yolne pravo propüjcovaci. Kdyby vsak öesky Aka- 
demicky spolek Chrudimsky obnoven neb za stejnym ücelem jako dosavadni novy zfizen 
byl, nabude tyi v§ech prav zde YyWenych. Schvaleno. 

K dotazüm jednotlivym kol. Matyaöe a Sejby objasni vfc kol. Nedv^d. K bodu 7. 
pi'ipomüia kol. Sykora. ze mestskä rada pfi obsazeni nadace musi hledeti k pofadi na- 
vrzeneinu, ne-li, ie musi podati düvody. kteryzto bod take tak stylisovan byl. Na to 
befe na se kol. Boes opsani protokolu valne faromady z r. 1889, ve ktere definuje se, 
ze nadaöni pozitek ponechä se i na däle tomu, kdo 2 leta jest na vojn6 a z roku 1894. 
Kol. Sykora, kdyz byl navrh na konec debatty pfijat, vyzyva valnou hromadu, aby po- 
Tstanim Tzdala dik kol. Nedvedovi za praci jebo v zale^itosti nadacnf, co^ se iei stalo. 

Po te pfistoupeno k volnym navrhüm 

Pippich-Havelka, Jar. Boes, 

t. ö. miBtoBtarosta. t. ö. zapisovatel. 



V. 

p i 8 
jednani nadaci z protokolu mimofädne valne hromady dne 28./ VI. 1895. 

Pfikrod'eno ihned k, prvemu ßislu programu valne hro- 
mady, totiz k defioitivnimu schvaleni nadaöniho listu. 

Kol. starosta pfedöita koneöny navrh nadaöniho listu. Nävrh ten vypracovan byl 
na zaklade usneSeni valne hromady „ Spolku akademikü Chrudimskych" odbyvane 
25. zifi 1889, na to zmenen na zaklade vynosu veleslavneho c. k. mfstodr^itelstvi ze dne 
19. kvetna 1894 valnou hromadou 22. prosince 1894 a pfedlozen ke schvÄleni obecnimu 
zastupitelstvu v Chrudimi. 

Slavne obecni zastupitelstvo navrh ten pfijalo a vyhotovilo jej v definitivni forraö. 

Takto byl v plnem zneni louto valnou hromadou schvälen a bude pfilozen k ostat- 
nim listinam teto zälezitosti se tykajicim a s nimi zaslan c. k. slavnemu okresnimu hejt- 
manstvi v Chrudimi. 

Pfi tom urßite vytceno, aby onomu kollegovi, ktery by mel pozitky 
nadace teto brati, tyto jemu po dobu jeho praesencnf jednorocni 
sluzby vojenske vypläceny nebyly a uloieny byly ve „Spofitelne Chru- 
dimske** k urcenemu üöelu, jak to stanoveno v listu nadaönim. 

veci te mluveno proto. ze v pfedeslych valnych hrnmadach bod tento nebyl zcela 
urcitö stauoven a vytknut tak, jak to je v nadaönim listu zadoucno. 

Däle pfikroieno k volnym nävrhöm 

Vaclav Stepanek, / L. St, Spolku \ Vladimir Havlik, 

t. ö. pfedseda. v akademikü Chrudimskych./ t. 6. sapisovatel. 

fbO kr. -höO kr.\ 
l, kolek. J 

Tento opis sestavajici ze dvou arohu od strany same vyhotoveny soulilasi doslovne 
s prvopisem z knihy zapisovatelske Spolku akademikü Chrudimskych, kteraz jest ne- 
kolkovana. 

Od c. k. m. del. okresniho soudu pro Nove mesto ^ Vysehrad 

V Praze, dne 29. öervna 1895. 

(L. St.) Dvorak mp. 

Qvefen^ opis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

balterei in Prag. 



5G Nadnuf akaderaikü Chrudimskych. Stiftung der Chrudimer Akademiker. 56 

VI. 

Nadacni list. 

My podopsani zastupcoTe ^Spolku akademikfl Ckrudimskych^ y Chrudimi a my po- 
depsani zastupcove kräl. vcnnebo mesta Chrudimi y politickem okresu Chrudimskem 
y kraloygtyi öeskem styrzujeme a doznayame ye syem a nastupcü syych üfadö, ze Spolek 
akademikü Chrudini skych dne 17. dubna 1889 ve yalne hromade se 
usnesl, zfiditi na poöest 401»teho panoyäni J. V. cisafe Rakouskeho 
a krale Ceskeho Frantiska Josefa I. nadaci, kteräz na zakladS nejyySäiho 
syoleni J. V. yysloyeneho v pfipisu veleslayneho c. k. mistodrzitelstyi kräloystyi Ceskeho 
ze dne 13. ünora 1889 6i8. 547 a y pfipisu slayneho c. k okresniho hejtmanstvi y Chru- 
dimi ze dne 2. bfezna 1889 eis. 54 mä nesti jmeno: ^Merendni nadani studentske 
k ucteni pamatky 40leteho vladafskeho jubilea J. V. cisafe a krale 
FrantiSka Josefa I.^ zalo2ene Spolkem akademikü Chrudimskych, y obnosu 2.100 korun. 
slovy: dvou tisic jednoho sta korun. Tento obnos 2.100 korun byl nastfadan z öisteho 
vyteiku kai^doroöne o prazdninach pofädanebo plesu „studentske merendy**, za kteryzto 
obnos zakoupena 4% Rakouska statni rentoya obligace ze dne 1. zari 1892 öis. 6.153 
na 2.100 korun znejici. 

Jmeni nada^^ni obsahuje tedy 47.1 Rakouskou statni rentoyou obligaci ze dne 1. zaH 
ö. 6.153 na 2.100 korun znejici. Cenny papir nadace teto zavazän (vinkuloyan) je od 
1. zafi 1892 a ulozen y pokladne obeeniho düchodu mfesta Chri^dimi pod clankem 100 
dep. den. 1893. Pnrüstek na dal§ich ürocfch a yytezku y letech 1890 aJ 1894 incl. po- 
fadane „mereody studentske" obnäSel koncem r. 1894 290 zl. 20 kr. a uloäen je na 
bSzny ürok u spofttelny Chrudimske na knizku folio 9.376—8.060, kteraz zni na ,Me- 
rendni nadani studentske k ucteni pamatky 401eteho yladafskeho jubilea J. V. cisafe 
a krale Frantiäka Josefa I." a jcst tez uschoyan y pokladne obeeniho dfichodu mesta 
Chrudimi pod öl. 24 dep. den. ai 1892. Croky tohoto vkladu spofitelniho nezadaji se 
nadanci, nyhvi kapitalisuji se k cili zyy§eni pozitku nadaöniho mista, jak y odstayci 
tfetiin jest popsano. Jezto tedy die stavajicich pfedpisü jmeni takto ulozeno jest, toä my 
podepsane zastupitelstvo „Spolku akademikü Chrudimskych'' yedle usneseni yalne hro- 
mady „Spolku akademikü Chrudimskych'* ze dne 17. dubna 1889, 25. zafi 1889, 22. pro- 
since 18H4. 28. öeryna 1895 a pak my spolupodepsani zästupcoye mesta Chrudimi die 
usneseni obeeniho yyboru ze dne 10. öeryna 1895 pfijimame uadaei tuto a ustanoyujerae: 

1. Spraya jmeni nadacni ho pfislusi obecni rade Chrudimske. 

2. Nadace ystoupila y ziyot ye skolnira roce 1894/5 tira zpüsobem, ze poi^itek z ni 
plynouci a nyni 84 koruny obnäsejici, propüjöiti a y pülletnich Ihütäch ode dne präyo- 
platceho udeleni nadace düchodem obce Chrudimske yypläceti se mä chudemu neb 
neraajetnemu studujicirau, pfisluSnemu do Chrudimi neb jine obce 
soudniho okresu Chrudimskeho yyjma »Hef manfiv Mestec. studujfcimu. 
ktery absolyoyal öeskou §kolu y Chrudimi, y Chrudimi ueb jine obci 
soudniho okresu Chrudimskeho sye fadne bydliste ma, öeske narod- 
nosti, bez rozdilu vyznäni, fadnemu posluchaöi ceskych yysokych Skol 
Prazskych a jinych Rakouskych jinojazycnich üstayü jim na royeÄ po- 
stayenych, pokud v Praze takoyych ceskych neni, na tak dlouho pokud 
je fadnym jich posluchaöem, tedy a2 do absolyoyani jeho studii, coz 
yzdy pfi yyplate pozitkü fadnym dokladem prokazati musi. 

Mimofadne pak opravnen budi^ stipendista zazadati ponechäni pozitkü teto nadace 
1 na dal§i jeden rok, kdji by pfed ukoneenim posledniho roku studii zylaätnim po- 
danim slavne mestske rade prohlasil, ze podrobiti se mini pfisnym zkouskam, tak zvanym 
rigorosüm dotyöneho syeho odborneho studia, y kteremzto pfipad6 v§ak obdrzi poiiitky 
nadace teto teprve po yykazäni se yysyedeenim, ie y prynim roce po absolyoyani yy- 
sokych Skol dy&roa pfisnym zkouSkam (rigorosüm) s dobrym prospechera se podrobil, 
a to pak celoroöni obnos ku konci tohoto roku na jednou; odbyUi y§ak b^hem tohoto 
roku po absolvovani vys. skol pouze jedno rigorosüm, nema narokü na pozitky nadace teto. 

3. V pfipade tom ulozi se düchody nadace teto za onen posledni 
rok, jakoz i kazdä jina üspora neb kterykoli jiny pfirüstek ku ykladu 
ji2 stavajicirau y obnosu 290 zl. 20 kr. (koncem r. 1894) do spofitelny Chrudimske, naöei 
az dosäbne yklad ten yyäe 1.050 korun, ulozi se tim zpüsobem, ze zakoupi se za ne 



57 Nadani akademikü Chrudimbkych. Stiftnng der Cbrudimer Akademiker. 57 

Rakousky stätni upis, k uklädäni penez pupillarnich zpäsobily, ze tento lipis pro nadani 
uröeny bude zavazän a äe uschova se v pokladne obecneho düchüdu mesta Chrudimi. 
I)al§i pfebytky, jakoz i kazda dalsi üspora neb kterykoli pfirfistek ulozi se opetne do 
spofitelny Chrudimske tak dlouho, ai vklady dosähnou vysi 1.050 korun, za ktere se pak 
koupi opet Rakousky statni üpis k uklädäni penez pupillarnich zpüsobily, kterymi ob6ma 
statnimi üpisy zvyäi se p&vodni nadaöni jistina 2.100 korun na 4.200 korun a tvofiti 
bude uadaßni jistinu, jiz uzitky propüjöovati se budou za tychz podminek, jak svrchu 
uYedeny jsou, zadateli oprävnönemu; kdyzby pozdeji jeäte jakymkoli zpftsobem nejakä 
üspora neb nSjaky pfirüstek se vyskytly, budii s nimi za üöelem zvySeni nadaönibo jmoni 
naloieno zpüsobem pravel uvedenyra — s tim jedine rozdilem, ze üöelu nadacnimu ihned 
slou2i, t. j. pozitky z nich plynouci ihned se udeluji. 

4. Stipendista, kteryz sve Studium pferuäi povinnou sluzbou vo- 
jenskou jako dobrovolnik, pozbude po celou dobu praesenc^ni sluzby vojenske 
präva ku pozitküm nadace te a budou pozitky po tuto dobu ukl«adany do sporitelny 
Chrudimske k uöelu v pfedeslem odstavci uvedenemu. Po odbyte sluzbö praesencni 
oznami a prokaze se stipendista fadnym zpfisobem, ze hned v prvnim. po ukonceni sluzby 
vojenske näsledujicim roce ve studiich jako fädny posluchac na dotyönych vyäe UYedenych 
yysokj'ch Skoiach opet pokraöuje, nacez jemu pozitky teto nadace die vyäe uvedenych 
podminek v pülletnich Ihütach, poöitaje od poöatku noveho Skolniho roku däle vyplaceny 
budou. Kdyi by stipendista studoval präva, musi se vykäznti v behu svych studii, ie se 
prvni stätni zkou§ce v pfedepsane Ihütö podrobil. 

Studuiicimu mediciny jest v sera. V. a VI. po jednom praktiku, v VII. semestru 
pak theoretikum s dobrym prospechem odbyti a o tom vykaz pfedloÄiti, jinak pozbudou 
T obou pripadech stipendiste ti präva k pozitküm nadace teto. 

Stipendiste jinelio studia musi se vykazovati zkouSkami, studijnim jich fädem pfede- 
psanymi. pod zträtou poiSitkü nadaönich. 

5. Vypsäni konkursu o zadäni nadace teto a sice Yyhlä§kou v mistnich 
politickych listech Chinidimskych a v Prazskych üfednich Novinäch obstarä obecni rada 
mesta Chrudimi na üöet obce Chrudimske. 

üchazeöi o nadaci tuto podejtei sve zädosti opatfene listem o narozeni, vysvedöenim 
chudoby, po pfipade nemajetnosti, vysvedcenim maturitnim, po pfipade frequentacnim, 
listem domovskym a doklady o zkou§käch s prospechem dobrym v pfedepsany cas ko- 
nanych obecni rade mesta Chrudimi, kterä?i pak po uplynuti Ihüty konkursni vöecky 
2ädosti Spolku akademikü Chrudimskych odevzdä k cili sestaveni a podäni praesentace, 
kterezto prävo die pfipisu obecni rady mösta Chrudimi ze dne 8. ledna 1887, öis. 4.478 
a ze dne 1. kv^tna 1887 eis. 320 valne hromadS Spolku akademikü prislu§i. 

Valnä hromada Spolku akademikü Chrudimskych ze zadatelü on6ch praesentuje tfi 
kandidäty obecni rade mesta Chrudimi a teto pfisluäi prävo a povinnost nadaci tu jednomu 
z navrzenych tri uchazecü propüjöiti, majic zretel ku pofadi navrzenemu, lec by zävaine 
dfivody, jez mestskä rada by prohläsila, byly tomu na pfekäzku. 

6. Pro ten pfipad, ze by se Spolek akademikü Chrudimskych rozesel 
neb rozpu§ten byl, pWsluäi slavne mestske rade v Chrudimi volne prävo propüjßovaci. 

Kdyby v§ak öesky akademicky spolek Chrudirasky obnoven neb za stejnym üßelem, 
jako dosavadni, novy zfizen byl, nabude tyz v§ech präv tu vytöenych. 

7. Pozitky v dobe karenöni buJtez uklädäny do Chrudimske spofi- 
telny k rozmnozeni fondu nadacniho, jak shora pod eis. 3. uvedeno. 

8. 47n stätni rentovou obligaci 6is. 6.153, nadacni jmeni tvoh'ci, jakoÄ i nynöjsi 
vkladni kniiku Chrudimske spofitelny öis. 8.060/9.376 s vklady v odstavci 3. a 7. uve- 
denymi, pak dalSi üspory a pfirüstky a vse nadaöni jmeni vübec uschovävä obecni rada 
mesta Chrudimi v pokladne obecniho (ufadu) düchodu Chrudimskeho. 

My podepsani slibujeme a zavazujeme sehe i sve uästupce v üfade, ze, seö budeme, 
o stäle udrzoväni nadace v platnosti a o jistotu jmeni nadaöniho se starati budeme, ze 
se jm^nfm timto bez predchoziho schväleni pfislusneho üfadu nadacniho zädnou zmenu 
nepfedsevezmeme, ze nad tim bditi budeme, by düchody ze jmeni nadaöniho v öas vy- 
biräny byly, jich se pouze k ücelu v teto nadacni listine ustanovenemu pouzivalo a vübec, 
aby se veSkerä ustanoveni listiny teto vörne a svedomite plnila. 

Toho na dükaz byl tento nadaöni list ve ctyfech stejnopisech vyhotoven, vsestranne 
podepsän a dvema svedky ovöfen. 

Xll. 8 



58 Nad&ni akademikii Chrudimskych. Stiftung der Ghrudixner Akademiker. 58 

Bude pak ieden stejnopis u yeleslavneho c. k. mistodrzitelstvi kralovstvi Ceskeho 
V Praze, druhy u slaTiieho c. k. okresniho hejtmaDstvi v Chrudimi, ti^eti u Spolku aka- 
demikfl Chrudimskych a ötvrty u obecniho üfadu v Chrudimi ulozen. 

V Chrudimi, dne 23.'6rpna 1895. 

Josef S y 8 e 1 rap., (L. St.) Dor VdclaY B u r e s mp., 

dien ob. vyboru. t. 6. namöstek staroBtüv. 

Josef Jirauch uip., (L. St.) (Podpis neöitelnj), 

ölen obecnfho sastnpiteUtva. t. d. ob. starSi. 

V&cslav StSpänek mp.. Quodvultdeus Matyaä mp., 

t. 5. starosta, „Spolku akad. Cbrudimskyoh.'' t. d. jednatel „Spolku akademiku GhrudimBkych." 

Cisl. 148.073. 

StTfZUJe 86. 

C. k. raistodriitelstvi v Öechach. 
V Praze, dne 23. zafi 1895. 

Za mistodriitele: 
(L. St.) Stummer mp. 

Original u c. k. miBtodriätelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



59 



Richard Eisenschimmel. 



Riehard Eisenschimmel. 



69 



s-ri. 



1889 

dubna 30. April. 



Studentske nadani Richarda Eisen- 
schiinmla. 

Jindrich Eisenschimmel v MladS 
Boleslavi vinoval pfipisetn fizenym m^stske 
rudi V Mlade Boleslavi ze dne 30. dtibna 
1889 u pfilezitosti smrti sveho syna Ri- 
charda stätni dluini üpis na 100 gl. k zri- 
zeni nadace pod jmencm „Nadani 
Richarda Eisenschimmla" a usta- 
novil, ze üroky z tohoto kapiidlu 
maji hyti kaJtdoroönä v umrtni den 
jeho syna Richarda, t.j. dne 30. dubna, 
vypldceny chudemu a pilnemu iäku 
niiStho gymnasia v Mlade Bole- 
slavi bez rozdilu ndboienstvi. 



Sprdvu nadaöniho jmini sv^ril 
zakladatel m^stske radi v Mlade 
Boleslavi, kterä take roini üroky 
nadaöniho jmini 8 K 40 h kaido- 
roönS po rozumu V inovdni zakla- 
datel ova udili. 

Jelikoz tato nadace nent dosud listem 
stvrzena, byly ve smiru tom potrebne kroky 
uöininy. 



Richard Eisenschinunelsehe Studeiiteii- 
stiftung. 

Heinrich Eisenschimmel in Jung- 
bunzlau toidmete mit der an den Stadtrat 
in Jungbunzlau gerichteten Zuschrift vom 
30. April 1889 anläßlich des Ablebens seines 
Sohnes Richard eine Staatsschuldverschrei' 
bung Über 100 fl. zur Errichtung einer 
Stiftung unter dem Namen „Richard 
EisenschimmeVsche Stiftung^ und 
bestimmte, daß die Interessen 
dieses Kapitales alljährlich am 
Todestage seines Sohnes Richard, 
d. i. am 30. April, einem armen, flei- 
ßigen Schüler des Untergymna- 
siums in Jungbunzlau ohne Ünter^ 
schied der Religion ausgezahlt 
werden sollen. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
vermögens übertrug der Stifter dem 
Stadtrate in Jungbunzlau, welcher 
auch die jährlichen Interessen des 
Stiftungskapitales im Betrage von 
8 K 40 h alljährlich im Sinne der 
stifterischen Widmung verleiht. 

Da diese Stiftung bis jetzt noch nicht 
verbrieft ist, so wurde wegen Verbriefung 
das Erforderliche veranlaßt. 



Slavne mestske rade 



^50 kT.\ 
Uolok.J 



zdel 



Ktryale upomince nadneSni ümrti meho milovaneho synaRicharda 
Eisens chimmela venuji pfipojenou stozlatovou papirovou rentu öislo 164.334 s kupony 
od 1. srpna 1889, aby ni zfizena byla „nadace Richarda Eisenschimmela'^, 
z ktere by üroky kaideho roku v den jeho ümrti, t. j. vädy dne 30. dubna 
bez rozdilu naboienskeho jednomu chudemu, pilnemu iäku zdejSiho 
niiäiho gymnasia yyplaceny byly. 

Sprävcem nadace teto ustanovuji zdejSi slavnou raestskou radu. 

Poplatek z ygnoväni tohoto, pak vyloby vinkulaci dluiniho üpisu a yyhotoyenim 
listiny nada^Sni yzeäle zaprayim ze syeho zylaätn6. 

XII. 8* 



60 Richard EiBensohinimel. Richard EiBenschimme]. 60 

Ocekävaje pfizniveho pfijmuti dneSniho meho venovani. iadära sluänö slavnou mest- 
skou radii, £eho tfeba u T^ci te zafiditi, a znamenäm se 

V hluboke üctö oddany 

Jind. Eisenschimmel v. r. 

V Mlade Boleslavi, dne 30. dubna 1889. 

Za pravost opisu* 

starosta : 
Dr. Pavlousek mp. 

Overeny opisuc.k. mistodrzitelstvi v Praze. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

halterei iti Prag. 



61 



Wilibald Jerie. 



Vilibald Jeiie. 



61 



ST2. 



1889 

Mai 28. kv^tna. 



Wilibald Jerie'sche Studenten- 
Stiftung. 

Der am 24, April 1895 zu Hohenclhe 
rrrstorbene Wilihald Jerie vermachte 
m seinen beiden gleichlautenden Testamenten 
vom 28. Mai 1889 und 7. Dezember 1889 
ein Kapital von 5.000 fl. zu einer Stif- 
tung für einen in der Stadt Hohen- 
elhe oder in der Gemeinde Nieder- 
hohenelbe geborenen armen, braven 
Studenten beim Antritte des Univer- 
sitäfS' oder technischen Studiums. 
Der Stiftung hat diese Stiftung 
durch die ganze ordentliche Dauer 
des UniversitätS' oder technischen 
Studiums, falls er die vorgeschrie- 
benen, im Laufe dieser Studien ab- 
zulegenden Prüfungen wenigstens 
mit gutem Erfolge ablegt, und durch 
die nach Vollendung der Studien 
zur Beendigung der theoretischen 
Prüfungen nötige und allgemein 
übliche Zeitdauer zu beziehen. 

Diese Stiftung kann auch einem 
Studenten, der die Univ er sität s- 
oder technischen Studien beim Ein- 
tritte der Erledigung dieser Stif- 
tung bereits teilweise zurückgelegt 
hat, für die noch übrige Dauer 
seiner Studien verliehen werden. 

Die Verleihung dieser Stiftung 
soll in der Art vorgenommen wer- 
den, daß die Stiftungsbehörde dfe 
jeweilige Erledigung der Stiftung 
ausschreibe, die Kompetenzgesuche 
in Empfang nehme und dem Erben 
des Stifters Karl Jerie, nach dessen 
Tode aber stets dem jeweiligen älte- 
sten männlichen, in Böhmen an- 
sässigen Mitgliede der sich nach 
dem Stifter fortpflanzenden Fa- 
milie Jerie einen Ternovorschlag 
mache. 

Der Erbe des Stifters, bezie- 
hungsweise das berufene Familien- 
mitglied, hat aus dem Tcrnovor- 
schlage binnen 14 Tagen denjenigen 
Bewerber zu benennen, dem das 



Stodentske tiadani VIlibalda Jerie. 



Vilibald Jerie, dne 24. dttbna 1895 
VC Vrchlabi zesnuly, odkäzal ve svych dvou 
stejni zn^jicich zdvitich ze dne 28. kv^tna 
1880 a 7. prosiffce 1889 kapital 5.000 zl. 
na naddni pro chudeho, hodneho, 
v möstö Vrchlabi neho ohci DoJejsi 
Vrchlabi rozeneho studujlciho pri 
nastoupeni universitniho nebo tech- 
nickeho studia. Nadanec md toho 
naddni poSivati po celou dobu rdd- 
nych studii universitnich neb tech- 
nickych, jestliite zkoH§ky pfede- 
psane, jei se maji v dob^ studii slo- 
iiti, aspon s dobrym prospöchem 
skldddj jakoS i po das k dokonieni 
theoretickych zkouäek nutnyaob- 
vykly. 



Toto naddni müie take studu- 
jicimuy ktery v dobi uprdzdnöni 
nadace na universit^ nebo technice 
jiz studuje, na öas zbyvajicich stu- 
dii udileno byti. 



Propüjöovdni nadace däje se 
tim zpüsohem, ie üfad nadacni 
uprdzdn^ni nadace vyhldsi, zddosti 
sebere a dSdici zakladatelovu Karlu 
Jeriovi, po jeho smrti pnk vzdynej- 
starsimu m u £ s k e m n, v Ö echäch 
usedlemu ölenu rodiny zakladatele 
Jerie terno navrhne. 



Dedi c zakladateluv, pokud se 
tyce povolany ölen rodiny, md z to- 
hoto ter na do 14 dnu jmenovati 
onoho z ad a tele, kteremu se md na- 
ddni propiijciti, a md se temn^ ntt- 



62 



Wilibald Jerie. 



VüibAld Jerie. 



62 



Stipendium zu verleihen ist, und 
diesem ist es sodann von der Stif- 
tungsbehörde zuzuweisen. 

Nach gänzlichem Aussterben 
der von dem Stifter abstammenden 
Familie Jerie sowie bei nicht recht- 
zeitiger Nominierung des Stipen- 
disten übergeht das Ernennungs- 
recht, und zwar im ersteren Falle 
für immer, im letzteren Falle für 
den betreffenden Erledigungsfall, 
an den Hohenelber Stadtrat. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
30. September 1895 von der k. k. Statthai- 
terei in Prag ausgefertigt. 

Oegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen persolviert.*) 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der k. k. Statthalterei in Prag verwaltet 
wird, beträgt 10.117 K 48 h, aus dessen 
Reinerträgnisse ein Platz mit jährlichen 
360 K dotiert wird. 



ddni potom nadainim üradem ud^- 
liti. 

Povymfeni r odiny Jeriovy, od 
zakladatele pochdzejici, jakoi i 
kdyby jmenovdni stipendisty se ne- 
stalo V öas, pfejde jmenovaci prdvo, 
a sice v prvem pfipade na vidy, 
V'drnhcm pro ten ktery pripad 
uprdsdnini, na m^stskou radu Vrch- 
labskou. 

Pfislu§ny nadaöni list byl dne 30. zart 
1895 c, k. mistodrSitelstvtm v Praze vyho- 
toven. 

Nyni udili se naddni toto po 
rozumu ustanov eni nadaöni li- 
stiny. *) 

Jmäni teto nadace, jei spravuje c. k. 
mistodrHtelstvi v Praze, Hni 10.117 K 48 h, 
a dotuje se zjeho öisteho vynosu jedno misto 
s roönim poHtkem v obnosu 360 K. 



I. 



Z. 3.695 civ. 



Hocblöblicbe k. k. Statthalterei in Prag. 

Der am 24. April 1895 zu Hohenelbe verstorbene Fabrikant und Fabrik- 
besitzer Willibald Jerie hat in seinen beiden gleichlautenden Testamenten 
ddto. Hohenelbe am 28. Mai 1889 und ddto. Wien, 7. December 1889, worin sein Sohn 
Karl zum Universalerben eingesetzt erscheint, angeordnet: 

§ 3. 

Ich vermache 5000 fl., d. i. fünftausend Gulden Ö. W., zu einer Stiftung für 
einen in der Stadt Hohenelbe oder in der Gemeinde Nieder hohenelbe 
geborenen armen, braven Studenten beim Antritte des üniversitäts- 
oder des technischen Studiums. 

Er hat die Stiftung des obbe zeichneten Capitals durch die ganze« 
ordentliche DaueV des Universitäts- oder technischen Studiums, falls 
er die vorgeschriebenen, im Laufe dieser Studien abzulegenden 
Prüfungen wenigstens mit gutem Erfolge ablegt, und durch die nach 
Vollendung der Studien zur Beendigung der theoretischen Prüfungen 
nöthige und allgemeine übliche Zeitdauer zu beziehen. 

Die Stiftung kann auch einem Studenten, der die Universitäts- 
oder technischen Studien beim Eintritte der Stiftungserledigung 
bereits theilweise zurückgelegt hat, für die noi-h übrige Dauer seiner 
Studien verliehen werden. Die mit der formellen Durchführung dieser 
Stiftung verbundenen Schritte liegen meinem Erben nicht ob. Derselb e 
hat bloss die Verpflichtung, das Stiftungscapital sechs Wochen nach 
meinem Ableben der Abhandlungsbehörde zur Weiterbeförderung zu 



♦) Das Emennungsrecht übt derfeit Wili- 
bald Jerie in Hohenelbe aus. 



♦) Pravo jraenovacf vykonava toho <Jasa Vili- 
bald Jerie ve Vrchlabi. 



63 Wilibald Jene. Viübald Jene, 63 

übergeben sowie die etwa nöthigen Unterschriften auf ihm etwa vorzulegende Urkunden 
oder Schriftstücke beizusetzen, weshalb ich die löbliche Behörde bitte, alle übrigen 
zur förmlichen Errichtung der Stiftung erforderlichen Schritte durch amtliche Organe so 
schleunigst als möglich veranlassen zu wollen. 

Die Verleihung der Stiftung soll in der Art vorgenommen werden, 
dass die Stiftu ugsbehörde deren jeweilige Erledigung ausschreibe, 
die Competenzgesuche in Empfang nehme und meinem Erben Karl Jerie, 
nach dessen Tode aber stets d em jeweiligen ältesten männlichen, in 
Böhmen ansässigen Mitgliede der sich nach mir fortpflanzenden 
Familie Jerie einen Ternovorschlag mache. 

Mein Erbe, beziehungsweise das berufene Familienmitglied, hat 
aus dem Terno- Vorschlage binnen 14 Tagen denjenigen Bewerber zu 
nennen, dem das Stipendium zu verleihen ist, und diesem ist es dann 
von der Stiftungsbehörde ohne Aufschub zuzuweisen. 

Nach allfälligem gänzlichen Aussterben der von mir abstammenden 
Familie Jerie sowie bei nicht rechtzeitiger Nominierung des Stipen- 
disten, übergeht das Ernennungsrecht, und zwar im ersteren Falle für 
immer, im lezteren für den betreffenden Erledigungsfall, an den 
Hohenelber Stadtrath. 

Diese Modalitäten der Stiftungsverleihung sind in den Stiftsbrief 
aufzunehmen. 

§5. 

Ich vermache femer: 
g) zehn Armen aus Hohenelbe, deren Wahl meinem Erben anheimgegeben ist, vermache 

ich je 30 fl., d. i. dreißig Gulden Ö. W.^ und sind diese Legate binnen 14 Tagen 

nach meinem Ableben auszuzahlen; 
h) den Ortsarraen, deren Wahl gleichfalls meinem Erben freigestellt ist. vermache ich 

den Betrag von 200 fl., d. i. zweihundert Gulden Ö. W., und hat mein Erbe nach 

eigenem Ermessen die Vertheilung dieses Vermächtnisses 8 Tage nach meinem Tode 

vorzunehmen. 

§ 6. 

Die sämmtlichen Gebüren mit allen Zuschlägen von den in den §§ 3, 4 und 5 auf- 
geführten Vermächtnissen hat mein Erbe allein zu tragen. 

Urkund dessen etc. 

Hievon werden die hochlöbliche k. k. Statthalterei und die löbliche k. k. Finanz- 
Procuratur mit dem Beisatze verständigt, dass, nachdem der vom Testator zum Universal- 
erben eingesetzte Sohn Karl Jerie dem Vater am 12. October 1892 vorverstorben ist, 
zum Nachlasse des letzteren nach dem Gesetze die nach dem voiTerstorbenen, zum Univer- 
salerben eingesetzten Sohne Karl hinterbliebenen minderjährigen Kinder: 1. Willibald, 
2. Karl, 3. Marie und 4. Adalbert als alleinige gesetzliche Erben berufen erscheinen, 
für welche die Mutter und Vormündeiin Gabriele Jerie in Hohenelbe gemeinschaftlich 
mit dem Mitvormunde Ferdinand Böhm, Fabrikant in Nieder-Langenau. am 7. Mai 1895 
die bedingte Erbserklärung abgegeben hat, welche zu Gericht angenommen worden ist. 

K. k. Bezirksgericht Hohenelbe, 
am 13. Mai 1895. 

Der k. k. Landesgerichtsrath : 
Füssl mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



64 Wilibaia Jerie. , VilibaJd Jene. 64 

II. 

f «..^^cr*" ^ \ Stiftsbrief. 

V ÖOkr. Stempel. / 

Die Ic. k. Statthalterei in Böhmen beurkundet hiemit, es habe der am 24. April 
189.') zu Hohenelbe verstorbene Fabriksbesitzer Willibald Jerie in seinen beiden 
gleichlautenden Testamenten de dato Hohenelbe, am 28. Mai 1889 und de dato Wien, 
7. December 1889 die Errichtung einer Studentenstiftung mit nachstehenden Worten 
angeordnet: 

^§ 3. Ich vermache 5.000 H., d.i. fünftausend Gulden Ö. W., zu einer Stiftung 
;für einen in der Stadt Hohenelbe oder in der Gemeinde Niederhohen- 
^elbo geborenen armen, braven Studenten beim Antritte des Universitäts- 
„oder technischen Studiums. Er hat die Stiftung des obbezeichneten 
«Kapitales durch die ganze ordentliche Dauer des üniversitäts- oder 
„technischen Studiums, falls er die vorgeschriebenen, im Laufe dieser 
.»Studien abzulegenden Prüfungen wenigstens mit gutem Erfolge 
^ablegt, und durch die nach Vollendung der Studien zur Beendigung 
„der theoretischen Prüfungen nöthige und allgemein übliche Zeit- 
„dauer zu beziehen. 

„Die Stiftung kann auch einem Studenten, der die Universitäts- 
„oder technischen Studien beim Eintritte der Stiftungserledigung 
„bereits th< ilweise zurückgelegt hat, fürdie noch übrigeDauer seiner 
„Studien verliehen werden. 

„Die mit der formellen Durchfuhrung dieser Stiftung verbundenen Schritte liegen 
„meinem Eiben nicht ob, derselbe hat bloss die Verpflichtung, das Stiftungscapital sechs 
„Wochen nach meinem Ableben der Abhandluugsbehörde zur Weiterbeförderung zu 
„übergeben sowie etwa nöthige Unterschriften auf ihm etwa vorzulegende bezügliche 
„Urkunden oder Schriftstücke beizusetzen, weshalb ich die löbliche Behörde bitte, alle 
„übrigen zur förmlichen Errichtung der Stiftung erforderlichen Schritte durch ämtliche 
„Organe so schleunigst als möglich veranlassen zu wollen. 

„Die Verleihung der Stiftung soll in der Art vorgenommen werden, 
„dass die Stiftungsbehörde deren jeweilige Erledigung ausschreibe, 
„die Competenzgesuche in Empfang nehme und meinem Erben Karl 
„Jerie, nach dessen Tode aber stets dem jeweiligen ältesten männ- 
„lichen, in Böhmen ansässigen Mitgliede der sich nach mir fortpflan- 
„z enden Familie Jerie einen Ternovorschlag mache. 

„Meine Erben, beziehungsweise das berufene Familienmitglied 
„hat aus dem Ternovorschlage binnen 14 Tagen denjenigen Bewerber 
„zu benennen, dem das Stipendium zu verleihen ist, und diesem ist es 
„dann von der Stiftungsbehörde ohne Aufschub zuzuweisen. 

„Nach allfälligem gänzlichen Aussterben der von mir abstammen- 
„den Familie Jerie sowie bei nicht rechtzeitiger Nominierung des 
„Stipendisten übergeht das Ernennungsrecht, und zwar im ersteren 
„Falle für immer, im letzteren für den betreffenden Erledigungsfall, 
„an den Hohenelber Stadtrath. 

„Diese Modalitäten der Stiftungsverleihung sind in den Stiftsbrief aufzunehmen. 

„§ 6. Die sämratlichen Gebühren saronit allen Zuschlägen von den in den §§ 3, 4 
„und 5 angeführten Vermächtnissen hat mein Erbe allein zu tragen." 

Für das von dem Erben des Stifters an die k. k. Statthalterei in Böhmen einge- 
sendete Stiftungscapital per ö.OOo fl. wurde die auf die k. k. Landeshauptcassa in Prag 
n«e der Willibald Jerie'schen Studentenstiftung vinculierte steuerfreie 4®/,, österreichische 
Kronenrente vom 1. März 1895, Nr. 17.645, lautend auf 9.700 Kronen, d. i.: Neuntausend 
siebenhundert Kronen, mit der Verzinsung vom 1. März 1895 angekauft und bei der 
k. k. Landeshauptcassa in Prag am 12. Juli 1895 sub art. 1.443 im Journale des 
Studentenstiftungsfon des beempfangt und bildet nunmehr das Vermögen der 
Stiftung. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsraässig sichergestellt, 
in der k. k. Landeshauptcassa in Prag in Empfang genommen worden ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abvnrft, nimmt die k. k. Statt- 



65 Wilibald Jerie. Yilibald Jerie. 65 

halterei in Böhmen diese Stiftung an und wird dafür sorgen, dass vom Jahre 1895 an 
die Yon dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im effectiven 
Betrage von 388 K=l9i fl. ö. W., nach Abzug des Staatsregiebeitrages der Anordnung 
des Stifters gemäss verwendet werden. 

Die Stiftung tritt mit dem Studienjahre 1895 — 1896 ins Leben. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung werden aus dem bei Anlage des Stiftungs- 
eapitales ersparten, in dem Sy^Vo Einlagsbuch der Böhmischen Sparcassa folio 149.986 
angelegten Betrage per 7 fl. 48 kr. bestritten werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird für die stete Aufrechthaltung der Stiftung 
und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens sorgen, die Stiftung auf Kosten derselben 
gehörig ausschreiben, die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens 
und deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke veranlassen, 
überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen erfüllen. Die gefertigten Vertreter der 
Stadtgemeinde Hohenelbe nehmen auf Grund des Beschlusses des Gemeindeausschusses 
der Stadtgemeinde Hohenelbe vom 26. August 1895 das dem Hohenelber Stadtrath in 
den vom Stifter angeführten Fällen eingeräumte Ernennungsrecht des Stiftlings an und 
geloben für sich und ihre Amtsnachfolger, dass dasselbe gemäss den Anordnungen dieses 
Stiftsbriefes getreu und gewissenhaft ausgeführt werden wird. 

Das zuerst zur Ernennung des Stiftlings berufene Familienmitglied, der Erbe des 
Stifters Karl Jerie, bezw. die Vormundschaft desselben, hat zum Zeichen des Einver- 
ständnisses mit diesem Stiftsbriefe denselben mitgefertigt. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgefertigt worden und soll eines davon bei der 
k. k. Statthalterei in Böhmen, das zweite bei Hrn. Karl Jerie und nach seinem Ableben 
stets bei dem jeweiligen ältesten männlichen, in Böhmen ansässigen Mitgliede der vom 
Stifter abstammenden Familie Jerie, das dritte beim Gemeindeamte Hohenelbe auf- 
bewahrt werden. 

Prag, am 30. September 1895. 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) Thun mp. 

Gabriele Jerie mp., 
Yormünderin. 

Ferd. Böhm mp., 
Vormund. 

(L. St.) Fr. Thallmayer mp., 

Bürgermeister. 

Jos. Plech mp., 
Stadtrath. 

Ferd. Weis mp., 
GemeindeaassohuBfimitglied. 

Anton J. Eeber mp., 
Gemeindeaasschussmitglied. 

Konrad Erben mp., 
Zeuge. 

Friedrich Weiß mp., 
Zeuge. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u o. k, mistodriitelstvi y Praze. 



xn. 



66 



Jakab Harant. 



Jakob Harant. 



66 



STS. 



1889 

öervna 1. Juni. 



Nadace Jakuba Haranta, byvaleho 

c. kr. okresnjho soudce v Pribrami, 

pro stDdnjJci. 

Jak üb Harant, rada c. k. zemskeho 
soadu a okresni aoudce v PHbrami, dne 
19. dübfia 1895 zesnuly, zfidil ve sveni po- 
slednim pofieeni ze dne 1. öervna 1889 
s tudentskou nadaci pod jmenem 
„Nadace Jakuba Haranta, byvaleho 
c. k, okresniho soudce v Pribratni^ 
pro studujici*', ustanoviv nadaci tu 
dädiökou veskereho sviho jmSni po 
srdice odkazü v testamentu a do- 
datkü k nimu narizenych. 



Na zäkladä tohoto kSaßu byla c. l\ 
finanöni prokuratura v Praze c. L misto- 
drkitelstvim jakoSto üradem nadaönim zmoc- 
n^noj aby se k pozüstalosti Jakuba Haranta 
jtninem nadace Jim za dSdiöku povolane pod- 
mineönö prihldsüa, kdeSto pfibuzni zakla- 
datelovy, k posloupnosti didicke ze zdkona 
povolani, prihldsili se k dHictvi na zdklad^, 
edkonne posloupnosti bezpodmineinö, 

Bihem pozüstdlostniho rizeni byl mezi 
c, k, finanöni prokuraturou jmenem nadace 
za didicku ustanovene a mezi zdkonnymi 
didici Jakuba Haranta se schvdlenim nadad- 
niho üfadu uzavfen smir, die ktereho stu- 
dentske naddni Jakuba Haranta obdrzelo 
sumu ISMO gl. prostou vsech bfemen jakoi 
i povinnosti k zaplaceni dluhü pozüstalost- 
nich, odkazü a poplatkü pozüstalostnich pH- 
spivati. 

Tato sumu byla s 5% üroky ode dne 
uzavreni smiru, t.j. ode dne 29. kväna 1896 
V obnosu 294 zl. 4 kr.^ dohromady tedy 
12.294 zl. 4 kr. u c. *. berniho üfadu v Pfi- 
brami pro toto naddni uloiena. 

Po fädnem uloieni teto sumy byl na- 
daöni list dne 20. öervna 1897 c. k. misto- 
drHtelstvim v Praze vyhotoven. 



Stiftung des Jakob Harant, gewesenen 

Bezirksriohters in Pribram, für 

Studierende. 

Der am 19. April 1895 verstorbene k. k. 
Landesgerichtsrat und Bezirksrichter in Pfi- 
bram Jakob Harant errichtete in seiner 
letztwüligen Anordnung vom 1, Juni 1889 
eine Studentenstiftung unter dem 
Namen „Stiftung des Jakob Harant, 
gewesenen Bezirksrichters in Pfi- 
bram, für Studierende^, indem er 
dieselbe zur Erbin seines gesamten 
Vermögens nach Abzug der im Te- 
stamente und in dem Nachtrage zu 
demselben angeordneten Legate 
einsetzte. 

Im Grunde dieses Testamentes wurde 
die k, k. Finanzproktiratur in Prag von der 
Statthalterei als Stiftungsbehörde ermächtigt, 
sich zu dem Nachlasse des Jakob Harant 
namens der von ihm zur Erbin eingesetzten 
Studentenstiftung bedingt erbszuerklären, wäh- 
rend die zur gesetzlichen Erbfolge berufenen 
Verwandten des Erblassers auf Grund der 
gesetzlichen Erbfolge die unbedingte Erbs- 
erklärung abgaben. 

Im Laufe der Verlassenschaftsabhand- 
lung wurde zwischen der Finanzprokuratur 
in Prag namens der zur Erbin eingesetzten 
Stiftung mit stiftungsbehördlicher Genehmi- 
gung und den gesetzlichen Erben des Jakob 
Harant ein Vergleich abgeschlossen, nach 
welchem die Jakob HaranVsche Studenten- 
Stiftung den Betrag von 12.000 fl. frei von 
allen Lasten und von der Verpflichtung, zur 
Zahlung der Nachlaßschulden, der Legate 
und der Legatsgebühren beizutragen, erhielt. 

Dieser Betrag wurde samt den 5% Zin- 
sen vom Tage des Vergleichsabschlusses, d. i. 
vom 29. Mai 1696, im Betrage von 294 ß. 4 kr., 
zusammen somit ein Betrag von 12.294 fi. 
4 kr., bei dem k, k. Steueramte in Pribram 
für diese Stiftung erlegt. 

Nach fruchtbringender Anlage dieses 
Betrages tvurde der Stiftsbrief am 20. Juni 
1897 von dei' k. k. Staffhcäterei in Prag 
ausgefertigt. 



67 



Jakab Harant. 



Jakob Harant. 



67 



Die vüle sakladatelovy zridi 
se toliko jedno misto nadaöni. 

K poäitku nadaönimu jsou po- 
voläni: 

1. chlapci z pokrevniho pfibu- 
huzenstva zakladatclova; kdyhy 
jich nebylo^ 

2. chlapci z rodiStü zakladatc- 
lova Ostruzna v soudnim okresu 
Kasper sk oh orskem. 

Kdyhy sc v§ak uchdzel o nadaci 
tuto k studiim schopny syn bratra 
zakladatclova Vavi^ince, md sc mu 
prcde vScmi däti pfednost 



Nadace tato müic udilcna byti 
zdküm obecnych skol a trvd po celd 
studia jakehoholiv odboru a müic se 
propüjöiti idküm Skoly prümyslove, 
lesnicke nebo hospoddf ske nebo 
malifskc akadcmic, 

Posluchaöüm fakulty prdvnickCy 
Ickafskc nebo filosofickc^ poitva- 
j icim teto nadace, p o n e c h d sc 
tato nadace jeStS dvä Uta po od- 
hytych studiich, jestliie se podro- 
hili v prvem roce po odbytych stu- 
diich zkou§cc jedne a ji s dobrym 
lyrospichcm odbyli. 



Nadancüniy kteri vstoupi do 
stdtni slu£by, ndleii pozitck na- 
daöni ai do udileni adjuta, 

Prdvo pracscntaöni vyhradil 
zaklad at el bratru svemu Tomdsi 
Harantovi, fardri v Novem Hrädku,*) 
po j eho smrti nid je vykondvati 
c, k, okrcsni soudce onoho soudti, 
do jehoz obvodu stdle bxide patfiti 
rodistS zakladatelovo Ostrugsno, 

Kdyby sc üroky jakymkoli zpüsobcni 
zmensilyy nepropüjöi se nodale po tak dlouho, 
pokud se kapital z ürokü tak nezvySi, aby 
z ürokü zvySenSho kapitdlu mohl studujici 
po^ddni byti iiv. 



Nach dem Willen des Stifters 
ist nur ein Stiftungsplatz zu er- 
richten. 

Zum Stiftungsgenusse sind be- 
rufen : 

1, Knaben aus der Blutsver- 
wandtschaft des Stifters, und in 
Ermanglung solcher 

2. Knaben aus dem Geburtsorte 
des Stifters Ostruino, im Bezirks- 
gericht s spreng el Berg reichen st ein. 

Sollte sich jedoch ein zum Stu- 
dium geeigneter Sohn des Bruders 
des Stifters Laurenz Harant um 
diese Stiftung bewerben^ so ist die- 
ser vor allen anderen zu berück- 
sichtigen. 

Die Stiftung kann an Volks- 
schüler für die Dauer der ganzen 
Studien jeden beliebigen Faches, 
aber auch an Schüler einer Gewerbe-, 
Forst- oder landwirtschaftlichen 
Schule oder einer Maler - Akademie 
verliehen werden. 

Im Genüsse dieser Stiftung 
stehenden Hörern einer juridi- 
schen, medizinischen oder philo-- 
sophischen Fakultät, welche sich 
im ersten Jahre nach vollendeten 
Studien einer Prüfung mit gutem 
Erfolge unterzogen haben, ist die 
Stiftung noch durch zwei Jahre 
nach vollendeten Studien zu be- 
lassen. 

Denjenigen Stiftungen, welche 
in den Staatsdienst treten, gebührt 
der Genuß bis zur Verleihung des 
Adjutums. 

Das Präsentationsrecht räumte 
der Stifter seinem Bruder Thomas 
Harant, Pfarrer in Neu-Hradek 
ein;*) nach dessen Tode hat es stets 
der Bezirksrichter jenes Bezirks- 
gerichtes auszuüben, in dessen 
Sprengel der Geburtsort des Stif- 
ters Ostruino liegen wird. 

Sollten sich auf irgend eine Weise die 
Interessen vermindern, so ist die Stiftung 
so lange nicht zu verleihen, bis sich das 
Kapital durch Kapitalisierung der Interessen 
derart erhöht, daß aus den Interessen des 
vergrößerten Kapitales ein Studierender an- 
ständig leben könnte. 



*) Tomai Harant zemrel 
nadace. 

XII. 



pred uskuteünenim 



'*') Thomas Harant starb vor der Aktivierang 
dieser Stiftung. 

9* 



68 



Jakab Harant. 



Jakob Harant. 



68 



Nyni propüjcuj e nadaci tuto 
c, k. mistodriitelstvi v Praze na 
zdhladS praesentace soudce c. k. 
okresniho soudu v Kasperskych Ho- 
räch, vjehoi obvodu nyni rodistö 
zakladatelovo leii. 

JmSni tohoto nadäni^ jei spravuje c. k. 
mistodrSitelsM v Praze, öini 23,800 K^ a 
dotuje se z jeho öisteho vynosu jedno misto 
s roinim poiitkem 900 K. 



Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Präsentation des Bezirks- 
richters des k. k. Bezirksgerichtes 
Bergreic^henstein, in dessen Be- 
reiche der Geburtsort des Stifters 
gegenwärtig liegt^ von der k.k, Statt- 
halterei in Prag verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
gleichfalls die k. k. Statthalterei in Prag ver- 
waltet, beträgt 23.800 K, aus dessen Bein- 
erträgnisse ein Platz mit jährlichen 900 K 
dotiert wird. 



Gopia ex originalis. 



I. 

Ksaft 



Po Eoe smrti obdr^i z mebo jmöni: 

1. Bratr Vavfinec Harant v Nezdicich äatstvo, pradlo, pefiny, pak öastku 500 zl. 
(pet sei zlatych) do neobmezeneho ylastnictvi; 

2. bratr Antonin Harant üroky z kapitalu 5.000 zl. (p^t tisic zlatycb) k dozivot- 
nimu uziväni; 

3. nabytek se proda, striene za nej penize, jakoz me ostatni jmäni odkazuji na 
nadaci pod jmenem „Nadace Jakuba Haranta, byvaleho c. k. okresniho 
soudce V Pfibrami, pro studujici". 

Po smrti bratra Antonina pfirazi se k teto nadaci i ürok z kapitalu 5.000 zl., ktere 
jsem mu k doiivotnimu uziväni odkäzal. 

Nadace se utvofi toliko jedna. K ni povolavdm: 

1. hocha z mycb kreynich pi^atel; 

2. kdyby tu nebylo äädneho hocha, hochy z mebo rodiätS, obce 
Ostruzna soudniho okresu KaSperskohorskeho. 

Nadace se müze zadat bochu, ktery navSteyuje Skolu obecnou, a 
trva po celä studia jakehokoliv odboru a mAie se zadat hochoTi, ktery 
navSteyuje dkolu prümysloyou, lesnickou, hospodäfskou aneb malif- 
skou akademii. 

PoslucbaÖäm na fakulte präynicke, lekafske a filosoficke, pak-li 
se prokaii, ^e y prynim roce po odbytych studiich se podrobili zkouSce 
jedne s dobrym prospechem, se ponecha po dye leta po odbytych 
studiich. 

Tem, ktefi ystoupi do sluzby statni, se ponecha tak dlouho, 
dokayade nedostanou adjutum. Präyo praeseutaöni bude pfisluget 
bratru TomaSoyi, nyni farai'i y Novem Hradku, po jeho smrti panu 
c. k. okresnimu soudci soudu toho, k nemuz bude y^dy pfipati^it moje 
rodiötS obec Ostru^no. 

Bude-li mit müj bratr Vayfinec hocha k studiim schopneho, zadä 
se tomuto nadace ponejpry. 

Kdyby se stalo, ze by jakymkoliy spüsobem se üroky zmenäily, nezada se nadace 
nikomu po tak dlouho, poknd se z uroku kapital tak nezyysi, aby z ürokä ze zyyseneho 
kapitalu mohl byt studujici pofadn^ 2iy. 

Pro ten päd, ^e by se ona nadace z toho neb onoho duyodu mela zruSit, pripadne 
kreynim mym pfatel&m die zäkonni posloupnosti. a kdyby tech tu nebylo, obci Ostruzno 
soudniho okresu Eaäperskohorskeho. 

V Pfibrami, dne 1. öeryna 1889. 

Jakob Harant mp., 
c. k. okresni soudce. 



69 Jakub Harant. Jakob Harant. G9 

Diese zum Amtsgebrauche yerfasste Abschrift mit dem Originale gleichlautend 
befunden. 

Expedit des k. k. Bezirksgerichtes Pfibram, 
am 7. Mai 1895. 

(L. St.) Der k. k. Kanzelist : 

Öedivy mp. 

Overenj opis n e. k. mistodr^itelstvi Y Praze. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. 

Statthai terei in Prag. 



II. 

Nadaci listina. 

C. k mistodriitelstyi v Öechäch doznavä timto, ie pan Jakub Harant, c. k. rada 
zemskeho soudu a okresni soudce v Pffbrami, dne 19. Subna 1895 zemfely, die 
posledniho pofizeni, daneho y Pfibrami dne 1. öeryna 1889, zaloieni nadani pro 
studnjici ustanoyiy je dedicem, temito slovy nafidil: 

Po me smrti obdrzi z meho jmeni: 

1. Bratr Vayfinec Harant y Nezdicich Satstyo, pradlo, pefiny, pak öästku 500 zl. 
(pet set zlatych) do neobmezeneho ylastnictyf; 

2. bratr Antonin Harant üroky z kapitalu 5.000 zl. (pet tisic zlatych) k do^ivot- 
nimu ui^iyani; 

3. näbytek se proda, strzene za n^j penize jakoi me ostatni jm6ni 
odkazuji na nadaci pod jmenem „Nadace Jakuba Haranta, byyaleho 
c. k. okresniho soudce y Pfibrami, pro studujici". 

Po smrti bratra Antonina pfirazi se k teto nadaci i urok z kapitalu 5.000 zl., ktere 
jsem mu k dozivotnimu uziyani odkazal. 

Nadace se utyofi toliko jedna. E ni poyolayäm: 1. hocha z mych 
kreynich pfätel; 2. kdyby tu nehylo zädneho hocha, hochy z meho ro- 
didte, obce Ostruzna soudnfho okresu Ka^perskohorskeho. 

Nadace se müie zadat hochu, ktery navdtivuj e äkolu obecnou, a 
trya po celä studia jakehokoliy odboru a müze se zadat hochovi, ktery 
nayätSyuje §kolu prümysloyou, lesnickou, hospodafskou aneb malif- 
skou akademii. 

Poslucha£üm na fakulte praynicke, lekaf ske a filosoficke, pak-li 
se proka2i, ze yprynim roce po odbytych studifch se podrobili zkouäce 
jedne s dobrym prospöchem, se ponechäyä po dye leta po odbytych 
Studiich. 

Tem, ktefiystoupi dosluzbystdtni, seponechätak dlouho, dokavade 
nedostanou adjutum. Präyo prsesentaöni bude pf isluäet bratru Toma- 
äoyi, nyni faräfi y Noyem Hrädku, po jeho smrti panu c. k. okresnimu 
soudci soudu toho, k nörnu^ bude yidy pi^ipatfit moje rodiäte obec 
Ostru2no. 

Bude-li mit müj bratr Vavfinec hocha k studiim schopneho, zada 
se tomuto nadace ponejpry. 

Kdyby se stalo, ie by jakymkoliy spAsobem se üroky zmenäily, nezada se nadace 
nikomu po tak dlouho, pokud se z ürokA kapital tak nezvygf, aby z ürok& ze zyyäeneho 
kapitalu mohl byt studujici pofädne üy. 

Pro ten päd, ie by se snad nadace z toho tieb onoho düyodu m^la zruiit, pripadne 
kreynim mym pfätelflm die zakonni posloupnosti, a kdyby töch tu nebylo, obci Ostruzno 
soudnfho okresu Eaäperskohorskeho. 

C. k. finanöni prokuratura jmenem nadani zfizeneho pfihlasila se na zäklade 
posledniho pofizeni k dedictyi; avsak i pribuzni züstavitele pfifalasili se na zakladS 
zäkona k didictyi. 



70 Jakab Harant. Jakob Harant. 70 

Näsledkem toho, ie bjla sobe odporujici pfihläSeni k dedictvi podana, zahajil 
pozüstalostni soud jednani o tom, kdo ma na pofad präva poukazan byti. 

Behem tohoto jednani byl uzayfen mezi c. k. finanöni prokuraturou a zakonnimi 
dedici smir, o kterem bylo ustanoveno, ze mä nadäni Jakuba Haranta obdr^eti z pozü- 
stalostniho jmeni co odkaz obuos 12.000 zl. R. L prosty väech bfemen, jakoz i povinnosti, 
zaplatiti neb pfispivati k zaplaceni pozustalostnich dluhü, odkazQ a poplatkft pozfistalostnich. 

Ode dne uzavfeni smiru az do zaplaceni obnosu 12.000 zl. mela nadace narok na 
b% ürok z tohoto obnosu. 

Zbytek pozüstalostniho jmeni mel pfipadnouti zakonnim dödicüm. Smir ten byl 
vynosem c. k. niistodr^itelstvi v Cechäch ze dne 18. cervence 1896, c. 115.677, schvalen, 
uüitei c. k. okresni soud v Pfibrami vydal odevzdaci listinu ze dne 19. srpna 1896, 
ö. 13.839, uzavfenemu smfru odpovidajici. 

K zadosti c. k. financni prukuratury bylo vymörem c. k. okresniho soudu v Pfibrami 
ze dne 20. listopadu 1896, ö. 19.878, povoleno yydäni öästi pozüstalostniho jmeni nadaci 
patfici ze soudniho uschoväni. 

C. k. berni üfad v Pfibrami pfijal pro nadaci hotovost v obnosu . 3.009 zl. 94 kr. 

a ykladni knizku Pisecke spofitelny fol. 4.522, zn&jici na 9.130 zl. 38 kr. 

s SVsVo ^roky ode dne 29. kvetna 1896, z kterezto knizky (po odraice poStovniho porta 
a üschovneho) bylo vyzvednuto 9.299 zl. 20 kr. 

K rozkazu c. k. mistodrzitelstvi v Cechach zakoupila c. k. hlavni zemska pokladna 
za odvedene ji jmeni nadaßui korunovou rentu, a obsahuje nyni jmeni nadaöni 47o Rakou- 
skou korunoTOU rentu ze dne 1. zafi 1896, ö. 23.784, znejici na 23.800 korun na jmeno 
nadace fädnS vinkulovanou. Zbytek v obnosu 39 zl. 04 kr. byl uloäen na 37^70 b^^] 
vkladni kniiku Ceske spofitelny v Praze fol. 167.238. 

Jelikoz tedy jmeui nadacni die pfedpisA y te pfi^ine platnych jest zji§t5no, v c. k. 
hlavni zemske pokladnS y Praze ulozeno a take n^itek däva, jeho2 k uöelu nadaönimu 
upotfebiti Ize, toi pfijimä c. k. mistodr^itelstvi v Cechäch nadani toto, ktere bude miti 
jmeno: „Nadace Jakuba Haranta, byvaleho c. k. okresniho soudce y Pfi- 
brami pro studujici**, a bude o to pecovati, aby od roku 1897 roöni düchody 
z jmeni nadaöniho, jei nyni hotovych 952 ir=476 zl. R. 6. obna§eji, po sraice pfispevku 
k re^ii a ütrat vyhlaSeni nadace die ustanoveni nadatele vynalozeny byly. 

Nadani vejde ve skutek v roce 1897. 

Poplatek percentualni byl zaplacen z pozüstalostniho jmeni nadatele. 

Vylohy vyhotovenim listu nadaciho vze§le budou uhrazeny ze spofitelniho vkladu 
nadace. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach upräzdneui nadaöniho mista na ütraty nadace Yzdy 
fadne uvefejni, nadaci propüjßovati, o zachoväni jeji a o jistotu jmeni nadacniho peöovati 
a to se starati bude, aby düchody z jmeni nadaöniho v öas dochäzely a t§chze Jen 
k ücelu Y tomto nadaönim listu ustanovenemu uzito bylo, a aby se YÜbec Y§echna zde 
nvedena nafizeni pilne a svedomite plnila. 

C. k. ministerstvo spravedlnosti svolilo Yynosem ze dne 4. dubna, 
c. 6.971, aby doöasny okresni soudce y Horach Kasperskych jakoito 
soudni pfednosta onoho soudu, do jehoz obvodu nälezi obec Ostru^no, 
YykonäYal pravo presentaöni pfi teto nadaci. 

Tomu na dukaz byla tato nadaci listina v tfech stejnopisech YyhotOYena, podepsäna, 
a bude jeden stejnopis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze, druhy u c. k. zemske pokladny 
V Praze, tfeti u c. k. okresniho soudce v Horach KaSperskych uschoväu. 

V Praze, dne 20. 6ervna 1897. 

C. k. mistodriitel : 
(L. St.) Coudenhove mp. 

Orifrinal u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



71 



Josef KoTotn^. 



Josef NoTotny. 



71 



874. 



1889 

öerTna 6. Juni. 



Josef Novotny sehe Studentenstiftung. Studeiitske nadani Josefa Novotiieho. 



Der am 7, Juni 1889 in Ärnau ver- 
storbene Josef Novotnpj k. h. pens. 
Zolloberamtsoffizial, widmete in seinem Testa- 
mente vom 6. Juni 1889 einen Betrag von 
500 fl. zur Errichtung einer Stiftung 
für am Arnauer Staatsgymnasium 
studierende Jünglinge aus Tschermna 
oder in deren Ermanglung aus 
Kottwitz mit Bevorzugung jener^ die 
mit seiner Gattin verwandt sind. 

Das Verleihungsrecht räumte 
der Stifter der Arnauer Gemeinde- 
vertretung ein. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
18, Feber 1892 von der oladtgemeinde Arnau 
ausgefertigt und unterm 6'. März 1892 von 
der k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von der Arnauer Gemeindever- 
tretung verliehen. 

Dos Vermögen dieser Stiftung, welches 
die Stadtgemeinde Arnau verwaltet, 
beträgt 1.137 K 83 A, aus dessen Reinertrag- 
nisse ein Platz mit jährlichen 46 K 20 h 
dotiert wird. 



Pens, c. k. vrchni celni officidl Josef 
Novotny, dne 7, cervna 1889 v Hostinnem 
zesnidy, vänoval ve sve posledni väli ze dne 
6, öef*vna 1889 sumu 500 zl, na zrizeni 
nadace pro jinochy studujici na 
Ho stinskem stdtntm gymnasiu 
z Uermne, neho kdyby t^eh nebylo, 
z Chot^vic; prednost maji ti, kdoz 
jsou pribuzni s jeho manielkou, 

Prävo propüjöovaci vyhradil zakladatel 
obecnimu zastupitelstvu v Hostinnem. 

Prislusny tiadaöni list hyl 18. ünora 1892 
obci Hostinnym vyhotoven a dne 6'. brezna 
1892 c. k. mistodrkitelstvim v Praze potvrzen, 

Nyni udiH tuto nadaci obecni 
zastupitelstvo v Hostinnem. 

Jm^ni teto nadace, ktere spravuje 
obec Hostinne, öini 1.137 K 83 h; 
z jeho öisfeho vynosu dotuje se jedno misto 
s roönim poiitkem 46 K 20 h. 



I. 

Abschrift. 

Protokoll, 



Geschäftszahl 2.568. 



aufgeuommen vor mir Franz Josef Auer, k. k. Notar mit dem Amtssitze in Arnau, am 

sechsten Juni tausend achthundert achtzigneun im Hause Nr. 182 in Arnau, wohin ich 

mich über Requisition des Herrn Josef Novotny, k. k. Oberamtsofficial in 

Pension, begeben habe, über die mündliche letztwillige Anordnung desselben. 

Herr Josef Novotny, mir persönlich bekannt, hat vor mir k. k. Notar und in 
gleichzeitiger ununterbrochener Gegenwart der mir gleichfalls persönlich bekannten 
Testamentszeugen Herrn : 

Ignaz Pitsch, Gasthausbesitzer in Arnau, Johann Kasper, Tischlermeister in Arnau. 
seinen letzten Willen erklärt, wie folgt: 

Viertens. Zur Erbin ernenne ich meine Nichte Emilie Leeder in Kottwitz mit 
dem Auftrage, dass sie den nach Abzug meiner Schulden erübrigenden Betrag meines 
Nachlasses von fünfhundert Gulden österreichischer Währung sofort nach meinem Ab- 
leben zur Errichtung einer Stiftung für am Arnauer Staats-Gymnasiuro 
studierende Jünglinge aus Tschermna oder in deren Ermanglung aus 



72 Josef Novotny. Josef Novotny. 72 

Kottwitz mit Bevorzugung der Verwandtschaft mit meiner Gattin in 
der Weise verwendet, dass der studierende Jüngling von dem anzu- 
legenden Stiftungscapitale alljährlich die Zinsen bezieht, und dass 
die Arnauer Gemeindevertretung das Verleihungsrecht ausübt 

Sollte jedoch das Haus keinen besonders höheren Werth erzielen oder mein 
Nachlassschuldenstand höher sein und in beiden Fällen kein Betrag von fünfhundert 
Gulden erübrigen, so ist der erübrigende Betrag unter fünfhundert Gulden verzinslich 
so lange anwachsen zu lassen, bis derselbe fünfhundert Gulden erreicht und damit mein 
obbezeichnetes Josef Novotny'sches Stiftungscapital darstellt ; in diesem Falle bitte ich 
Emilie Leeder, mit dem Vermächtnisse sich zu bescheiden und meinen letzten Willen 
zu vollstrecken 

Beträgt jedoch mein Nachlass mehr als fünfhundert Gulden, so ist der Mehrbetrag 
Erbtheil der Frau Emilie Leeder. 

Hierüber wurde dieses Protokoll aufgenommen, in Gegenwart der Eingangs be- 
nannten Zeugen dem Herrn Josef Novotny vorgelesen, von demselben als seinem Willen 
gemäss genehmigt und von ihm und den Zeugen vor mir gefertigt, nachdem der Testator 
die Bitte um Durchführung der Erbangelegenheit an den gefertigten Notar im Elinver- 
nehmen mit Josef Leeder in Kottwitz gestellt hatte. 

Josef Novotny mp. 

Ignaz Pietsch mp.. 
Doppeltes Zeithonorar für ^ig ^euRe des letzten Wülens. 

3 Stunden ä 4 fl 12 fl. 

Entfernungsgebühr 1 fl. Johann Kasper mp., 

Schreibgebühr 1 fl. 30 kr. als Zeuge dea letzten Wülens. 

14 fl. 30 kr. Franz Josef Au er mp., 

k. k. Notar. 

Wurde am heutigen Tage sub Nr. 2.761 beim k. k. Bezirksgerichte in Arnau voll- 
inhaltlich kundgemacht 

Arnau, am 7. Juni 1889. 

Der k. k. Bezirksrichter: 
Liehmann mp. 

Diese gemäss § 111 N. 0. verfasste Abschrift stimmt yoUständig mit der auf zwei 
Bogen ausgefertigten und ungestempelten Urschrift überein. 

Arnau, am zwölften Juni tausend achthundert achtzigneun. 

Für das Überreichen bei Ge- Franz Josef A u e r mp., 

rieht Tarif 1 fl. 50 kr. k. k. Notar. 

Abschrift 1 „ 30 „ 

Vidimierung 1„25„ 

4 fl. 05~kn 

Mit der aus 2 Bogen bestehenden und mit 0-Stempel und notariell beglaubigten 
Abschrift gleichlautend. 

Gerichtbkanzlei des k. k. Bezirksgerichtes Arnau, 
am 12. März 1903. 

(L. St.) Klimesch mp., 

k. k. Kanzelist. 

Beglaubigte Abschritt bei <Jer k. k. Statt- Qvereny opis u c. k. miBtodriiteUtvi v Pnwe. 

halterei iu Prag. 



73 Josef Novotny. Josef Novotny. 73 

II. 

(sr/ei.) Stiftsbrief. 

Wir gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Arnau im Sprengel der k. k. Bezirks- 
bauptmannschaft üobenelbe im Königreiche Böhmen, Urkunden und bekennen kraft dieses 
Stiftsbriefes, es habe der am 7. Juni 1889 in Arnau verstorbene Herr Josef NoYOtny, 
k. k. pens. *Zoll-Oberamtsofficial, laut seinem Testamente vom 6. Juni 1889 einen Betrag 
von 500il., schreibe fünfhundert Gulden Ö. W., in Baarem zu einer Studen- 
tenstiftung mit nachstehenden Worten vermacht: 

,,Zur Erbin ernenne ich meine Nichte Emilie Leeder in Kottwitz mit dem Auftrage, 
dass sie den nach Abzug meiner Schulden erübrigenden Betrag meines Nachlasses von 
fünfhundert Gulden Ö. W. sofort nach meinem Ableben zur Errichtung einer 
Stiftung für am Arnauer Staatsgymnasium studierende Jünglinge aus 
Tschermna oder in deren Ermangelung aus Kottwitz mit Bevorzugung 
der Vervirandtschaft mit meiner Gattin in der Weise verwendet, dass 
der studierende Jüngling von dem anzulegenden Stiftungscapitale 
alljährlich die Zinsen bezieht, und dass die Arnauer Gemeindever- 
tretung das Verleihungsrecht dieses Stipendiums ausübt. 

Sollte jedoch das Haus keinen besonders hohen Werth erzielen oder mein Nach- 
lassschuldenstand höher sein und in beiden Fällen kein Berag von fünfhundert Gulden 
erübrigen, so ist der erübrigende Betrag unter fünfhundert Gulden verzinslich so lange 
anwachsen zu lassen, bis derselbe fünfhundert Gulden erreicht und damit mein ebbe* 
zeichnetes „Josef Novotny'schcs Stiftungscapital" darstellt; in diesem Falle bitte ich 
Emilie Leeder mit dem Vermächtnisse sich zu bescheiden und meinen letzten Willen 
zu vollstrecken." 

Nachdem die Universalerbin Emilie Leeder den Betrag per 500 fl. baar erlegt hat 
wurde hiefür mit Einrechnung der inzwischen aufgelaufenen Zinsen die 5% tige öster- 
reichische Staatsschuldenverschreibung ddto. Wien vom 1. August 1891 Nr. 166373 an- 
gekauft und der nach Bestreitung der mit der Anschaffung derselben verbundenen 
Kosten erübrigende Betrag per 7 fl. Ö. W. in das Einlagebuch der Arnauer Sparcasse 
Folio 2164 eingelegt. 

Die Staatsschuldverschreibung Nr. 166.373 und dieses Sparcassabuch wurden auf 
den Namen der Josef Novotny^schen Studentenstiftung in Arnau vinculiert, in die 
Stadt - Arnauer Gemeindecasse in Verwahrung genommen und in 
Rechnung gestellt. 

Wir gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Arnau nehmen auf Grund des Be- 
schlusses der Gemeindevertretung vom 30. April 1890 diese Stiftung, welche für immer- 
währende Zeiten den Namen „Josef Novotny^sche Studentenstiftung'' fuhren soll, und das 
uns eingeräumte Verleihungsrecht an und verpflichten uns und unsere Nachfolger im 
Amte, dafür zu sorgen, dass die von diesem Stiftungscapitale entfallenden jährlichen 
Zinsen, dermalen im Betrage von 25 fl., schreibe zwanzigfünf Gulden, vom Jahre 1892 
ab, mit welchem die Stiftung ins Leben tritt, dem Willen des Stifters gemäss durch den 
jeweiligen Bürgermeister der Stadt Arnau ausbezahlt werden. Die Kosten der Aus- 
fertigung des Stiftsbriefes und die Gebühr von dieser Stiftung werden von den ersten 
Nutzungen des Stiftungscapitales entrichtet, so dass die Auszahlung der Nutzungen an 
den Stiftungsbezugsberechtigten erst nach Bezahlung dieser Kosten und Gebühr erfolgen 
kann. Die etwaigen Ersparnisse an Zinsen sind zum Capitale zuzuschlagen und zum 
Ankaufe weiterer Staatsobligationen zu verwenden. 

Wir Gefertigten verpflichten uns ferner für uns und unsere Nachfolger im Amte 
und namens der Gemeinde Arnau, für die Verwaltung dieser Stiftung, die stete Erhaltung 
derselben und deren Vermögens zu sorgen, mit dem letztern ohne Genehmigung der 
competenten Stiftungsbehörden eine Änderung nicht vorzunehmen und darüber zu 
wachen, dass die Zinsen des Stiftungsvermögens stets zeitgehörig erhoben und ihrem 
Zwecke zugeführt worden, überhaupt, dass der Stiftungszweck dem Willen des Stifters 
gemäss erfüllt werde. 

Urkund dessen wurden von diesem Stiftsbriefe vier gleichlautende Parien aus- 
gefertigt, von uns unterschrieben und von zwei Zeugen unterzeichnet, und soll das eine 
Pare bei der h. k. k. Statthalterei in Prag, das zweite bei der löblichen k. k. Bezirks- 



74 



Josef Novotny 



Josef NoTotny. 



74 



hauptmannschaft in Hokenelbe, das dritte bei der löblichen k. k. Direction des Staats- 
gymnasiums in Arnau und das vierte in der Arnauer Gemeindecassa aufbewahrt werden. 
Arnau, am 18. Februar 1892. 

Der Bürgermeister: 
(L. St.) Fr. Rauch mp., 

Johann Ahlt mp., 
Stadtrath. 

Josef Stecker mp., 
Gemeindeausschassmitglied. 

A. Cz erweny m., 
Gemeindeaasschassmitglied. 

Johann Rindt mp., 
als Zeuge. 

Friedrich £ s c h n e r mp., 
als Zeuge. 



Wird genehmigt. 



St.-Z. 24.976. 



(L. St.) 



E. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 6. März 1892. 

Für den Statthalter: 
F r i e d 1 mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u e. k. mistodriitelstvi v Praze. 



75 



Karl Teabner. 



Karel Teubner. 



7ö 



8T5. 



1889 

Juni 23. öeryna. 



Karl Teubnersch« Studenteiistiftung. Studentsk« iiadani Haria Teubnera. 



Der am 20. November 1890 zu Prag 
verstorbene Hausbesitzer Karl Teubner 
vermachte in seiner letztwilligen Anordnung 
vom 23, Juni 1889 zur Errichtung einer 
Studentenstißung ein Kapital von 2.000 fi. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
2. September 1896 von der k. k. Statthaiterei 
in Prag ausgefertigt. 

Nach dem Willen des Stifters 
haben auf den Gen uß dieser 
Stiftung Anspruch: 

a) Studierende aus der Verwandt- 
schaft nach den Brüdern des 
Stifters: Wenzel, Franz, Josef 
und Anton Teubner; bei deren 
Abgang 

b) Studierende aus dem Geburtsorte 
des Stifters Höflitz im politi- 
schen Bezirke Böhm.-Leipa und 
aus Plauschnitz im selben Be- 
zirke, und sodann 

o) Studierende aus der Stadt 

Niemes. 

Das Präsentationsrecht räumte 
der Stifter dem jeweiligen Bürger- 
m^ister der Stadt Niemes ein. 

Der Stiftung sgenuß dauert 
während der Studien an einer 
Mittel- und Hochschule. 

Gegenwärtig wird diese Stif* 
tung über Präsentation des Bürger- 
meisters der Stadt Niemes von der 
k. k. Statthaiterei in Prag verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der k. k. Statthaiterei in Prag verwaltet 
wird, beträgt 4.500 K, aus dessen Reinerträg- 
nisse ein Platz mit der Jahresgebühr von 
160 K dotiert wird. 



Majitfl domu Karel Teubner^ dne 
20. listopadu 1890 v Praze zesnuly, odkäzal 
ve svSm poslednim porizeni ze dne 23. öervna 
1889 na zrizeni studentske nadace kapital 
2.000 zl. 

Pfisluhny nadaöni list byl dne 2. zdH 
1896 c. k. mistodrSitelstvim v Praze vyhotoven. 

Die vüle zakladatelovy maji na 
toto nadäni ndrok: 

a) studujici z pi^ibuzenstva po 
bratfich zakladatelovych: Vd- 
clavu, FrantiSkovi, Josefovi a 
Antoninu Teubnerovi; kdyby 
tich nebyloy 

b) studujici z rodihti zakla- 
datelovaHväzdova v politickim 
okresu Öeskolipskim a z Plouö- 
nice v timi okresu, 

c) studujici z mista Mimoni. 

Prdvo praesentaini vyhradil 
zakladatel starostovi mSsta Mi- 
moni. 

Poiivati Ize nadace po dobu 
studii na Skole stiedni a vysokL 

Nyni propüjiuje naddni toto 
c. k. mistodriitelstvi v Praze na zd- 
kladä praesentace mista Mimoni. 

Nadaöni jmSnt, jei spravuje c. k. misto- 
driitelstvi V Praze, öini 4.500 K, a dotuje 
se z jeho öistiho vynosu jeJno misto s po- 
iitkem roönim 160 K. 



I. 

Testament. 

Für den Fall meines Ablebens errichte ich bei vollkommen gesundem Gebrauche 
meiner Geisteskräfte meinen letzten Willen, wie folgt: 

6. Der Gemeinde Höflitz vermache ich zu einer Stiftung zur Beschaffung von Scbnl- 
requisiten für arme Schulkinder daselbst einen Betrag von 200 fl. 

xn. 10* 



16 



Karl Teubner. 



Karel Teabner. 



76 



7. Dem Präger bürgerl. Scharfschützencorps, dessen Mitglied ich seit Tielen Jahrea 
bin, vermache ich 1.000 fl. zur Gründung einer Stiftung in der Weise, dass die Interessen 
von diesem Betrage alljährlich wie bei anderen Stiftungen an arme Corpsmitglieder zu 
ertheilen sind. 

8. Demselben Corps vormache als Beitrag in die Corpscasse 200 fl. 

9. Der Pfarrkirche in Niemes vermache und bestimme ich ein Messenstiftungscapital 
von 100 fl., und hat alljährlich am St. Ignatiustage eine heilige Messe für alle verstor- 
benen Teubntr'schen Verwandten gelesen zu werden, wozu die Interessen dieser Stiflimg 
bestimmt sind. 

10. Der Prager Altstädter Schneidergenossenschaft vermache ich als Stiftung 500 fl. 
zur Unterstützung unverschuldet verarmter Meister, deren Witwen und Waisen, und soll 
diese Stiftung den Namen Karl Teubner^sche Stiftung zu führen [haben]. 

11. Auf eine Studenten-Stiftung widme und vermache ich einen 
Betrag von 2.000 fl. 

Auf den Stiftungsgenuss sind anspruchsberechtiget: 
a) Studierende aus der Verwandtschaft nach meinen Brüdern Wenzel, 

Franz, Josef und Anton Teubner; 
h) bei deren Abgang Studierende aus der Gemeinde Höflitz, meinem 

Geburtsorte, und Plauschnitz; 
c) sodann Studierende aus der Stadt Niemes. 

Das Präsentationsrecht steht dem jeweiligen Bürgermeister in 
Niemes zu. 

Der Stiftungsgenuss hat für die Dauer derStudien an einerMittel- 
schule und der Hochschule zu gelten. 

Das hiezu bestimmte Capital pr. 2.000 fl. ist auf dem Prager Hause NC. 206 — I., 
beziehungsweise auf der mir gehörigen Hälfte desselben, gegen angemessene Zinsen 
sicherzustellen. 

Dies ist mein letzter Wille. Derselbe wurde mir in Gegenwart dreier Herren Zeugen, 
welche in den Inhalt desselben eingesehen haben, vorgelesen. 



Joh. Portych mp.. 
dls ersuchter Zeuge des letzten Willens. 

Karl Bot seh mp., 
als ersachter Zeuge des letzten Willens. 



Karl Teubner mp. 

Johann Sommer mp., 
als ersuchter Zeuge des letzten Willens. 



Ich habe denselben vor den drei hiezu erbetenen Herren Zeugen genehmiget, be- 
stätigt und zugleich mit den Herren Zeugen unterschrieben. 



Prag, am 23. Juni 1889. 

Johann Sommer mp., 
als ersuchter Zeuge des letzten Willens. 

Karl Bötsch mp., 
als ersuchter Zeuge des letzten Willens. 

Job. Portych mp., 
als ersuchter Zeuge des letzten Willens. 



Karl Teubner mp. 



Kundgemacht von dem gefertigten k. k. Notar als Gerichtscommissär am 6. De- 
cember 1890 in Gegenwart der Herren JÜDr. Ludwig Strakaty und Franz Hlavißka 
zugleich mit der letztwilligen Anordnung de dato 18. September 1890. 



Dr. Karl v. Sterneck mp., 
k. k. Notar als Gerichtscommissär. 



77 Karl Teubner. Karel Teubner. 77 

Nr. Eil 57.478. 

Vorstehende Abschrift stimmt mit dem ungestempelten aus 2 Bogen bestehenden 
Origijiale wörtlich überein. 

Vom Expedite des k. k. Laudesgerichtes. 
Prag, 23. December 1890. 

(L. St.) Neumann mp. 

B e g 1 a u b i g t e A b 8 ch r i f t bei der k. k. Statt- Ovörenyopis u c. k. mistodrzitelctvi v Praze. 

halterei in Prag. 



II. 

Stiftsbrief. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen beui*kundet hiemit, es habe der am 20. No- 
vember 1890 in Prag verstorbene Hausbesitzer Karl Teubner laut der letztwilligen 
Anordnung ddto. Prag am 23. Juni 1889 eine Stiftung fiir Studierende mit nach- 
stehenden Worten angeordnet: 

„Auf eine Studenten^Stiftung widme und vermache ich einen Betrag von 
2.000 fl. Auf den Stiftungsgenuss sind anspruchsberechtigt: 

a) Studierende aus der Verwandtschaft nach meinen Brüdern 
Wenzel, Franz, Josef und Anton Teubner; 

h) bei deren Abgang Studierende aus der Gemeinde Höflitz. meinem 
Geburtsort, und Blanschnitz; 

c) sodann Studierende aus der Stadt Niemes. 

Das Präsentationsrecht steht dem jeweiligen Bürgermeister in 
Niemes zu. Der Stiftungsgenuss hat für die Dauer der Studien an einer 
Mittelschule und der Hochschule zu gelton. 

„Das hiezu bestimmte Kapital per 2.000 fl. ist auf dem Prager Hause N. C. 206/1., 
beziehungsweise auf der mir gehörigen Hälfte desselben, gegen angemessene Zinsen 
sicherzustellen.^ 

Da in dieser erblasserischen Verfügung nicht die Bestimmung enthalten ist, dass 
das Stiftungsvermögen für immerwährende Zeiten auf dem Hause N. G. 206/1. in Prag 
aushaften solle, wurde seitens der stifterischen Erben das Capital von 2.000 fl. am 
19. Mai 1894 nebst 57o Verzugszinsen seit dem 20. November 1890 bis 19. Mai 1894 
per 349 fl. 72 kr., nach Abzug der Nachlassgebühren und des Schulbeitrages per 
209 fl. 22 kr. — also im Ganzen ein Barbetrag von 2.140 fl. 50 kr. bei der k. k. Landes- 
hauptcassa in Prag erlegt. 

Diese Barschaft wurde für die Stiftung fruchtbringend angelegt, und besteht nun 
das Stiftungsverraögen in den steuerfreion 4% österreichischen, auf „die k. k. Landes- 
hauptcassa in Prag noe der Karl Teubner'schen Studentenstiftung'' vinculierten Kronen- 
renten-Staatsschuldverschreibung vom 1. September 1895, Nr. 18.745 über 4.200 Kronen. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der k. k. Landeshauptcassa in Prag in Empfang und Aufbewahrung genommen worden 
ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt 
die k. k. Statthalterei in Böhmen diese Stiftung an und wird darüber wachen, dass vom 
Jahre 1896 an die vom Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermalen 
im eflfectiven Betrage von 168 JC oder 84 fl. Ö. W. nach Abzug des Staatsregiebeitrages 
und der Concursverlautbarungskosten der stifterischen Anordnung gemäss verwendet 
werden, wobei bemerkt wird, dass der Geburtsort des Stifters Höflitz im 
pol. Bezirke Böhm.-Leipa, Gerichtsbezirk Niemes, liegt, dass der im 
Testamentsabsatz e 11 sub2)^ genannte 2. Ort richtig „PI au schnitz'' heisst 
und im selben Bezirk liegt. 



78 Karl Teubner. Karel Tenbner. 78 

Die Stiftung tritt mit dem Jahre 1896 ins Leben. 

Die Kosten der Stiftsbrieferrichtang sind aus den Einkünften der Stiftung, und 
zwar vorerst aus dem von den Ankaufskosten der Staatsschuldverschreibung per 
2.139 fl. 09 kr. erübrigenden Reste per 1 fl. 41 kr. und, soweit er nicht reichen sollte, 
aus den in der Zwischenzeit fälligen Nutzungen zu bestreiten. 

Das Präsentations recht steht dem jeweiligen Gemeindevorsteher von Niemes 
zu, welcher laut Erklärung vom 19. Juni 1896, Z. 1.199, diese ihm übertragene Obliegen- 
heit im Grunde des seitens der Gemeindevertretung Niemes gefassten Beschlusses vom 
16. Juni 1896 für sich und seine Amtsnachfolger angenommen hat. 

Verliehen wird die Stiftung von der k. k. Statthalterei in Böhmen an die gemäss 
der stifterischen Anordnung jeweilig Anspruchsberechtigten. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird die Stiftung und deren Vermögen vorschrifts- 
gemäss verwalten, auf Kosten derselben gehörig ausschreiben, für die stete Aufrecht- 
erhaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens sowie för die 
rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung 
zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke sorgen, überhaupt alle darin ent- 
haltenen Anordnungen erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
ämtlich gefei-tigt und mit dem Amtssiegel versehen worden, und soll eines davon bei der 
k. k. Statthalterei in Böhmen, das zweite bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag, das 
dritte bei dem Gemeindeamte in Niemes aufbewahrt werden. 

Prag, am 2. September 1896. 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) Coudenhove mp. 

Original bei der k k. Statthalterei in Prag. Original a c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



79 



TfaDr Vincenc N4blovsky. 



Th. Dr. Yinzenz NähloYsky. 



79 



1889 

^ervna 25. Juni. 



Nadaiii ThDra Viiicenre Nahiovskeho. 



C. k, universitni pro/essor ve vysluihi 
a inful. proboSt hollegidtni kapituly u V§ech 
Svatych na HradS Praiskeni Th. Dr. Vin- 
cenc Ndhlovsky, dne 11. prosince 1891 
V Praze gesnuly, nafidil ve svim posledntm 
porizeni ddto, v Praze^ dne 25. lervna 1889, 
ahy v§e, co po zapraveni odkazü a vSech vy- 
dajü z jeho jmini zbude, uiito bylo ke zfizeni 
nadcice. 



Nadace taio jest die vüle zu- 
stavitelovy uriena k vzdildni se 
obojiho pohlavi ve kteremkoli 
odboru a stupni studH^ vädy a 
umini. 

Ndrok na tuto nadaci maji: 

1. potomci obojiho pohlavi sou- 
rozencü zakladatelovych, totii 
bratra Jana Ndhlovskeho, mlyndfe 
V Jaromäfiy a jeho dvou s est er 
FrantiSky NdhlovskS, provdane za 
urednika c. k. zastavdrny v Praze 
KopistUf a Marie Ndhlov ske, pro- 
vdane za Hlubiicka, mlyndreve Zlivi 
pod Libdni, kdyby jich nebylo, 



2. potomci obou dädü zakladate- 
lovych, totii Jana Ndhlovskeho, 
mlyndfe v Sykoricich^ ktery mimo 
otce zakladatelova jeStS 6 dcer mil, 
a VdclavaKoudelky, mlyndre v Hra- 
baöovSf a koneöne kdyby takovych 
uchazeöü nebylo, 

3. osadnici Tejnhti nad Roven- 
skem V okresu Turnovskem. 

Poiitek tito nadace müze pri 
uchazeöich pod iis. 1. jmenovanych 
jiz ve vyiiich tfiddch obecne §koly 
poiiti a trvd az do skonieni studii 
neho ai do vynieni se v um^ni n 
müie V pddu nutne potfeby, kdyz 



Th. Dr. Vinzenz Nahlovskf sehe 
Stiftung. 

Der am 11. Dezember 1891 in Prag 
verstorbene Th. Dr. Vinzenz Ndhlovsky, 
emerit. k. k. Universitätsprofessor und infu- 
lierter Propst des Kollegiatkapitels bei Aller- 
heiligen ob dem Prager Schlosse in Prag, 
ordnete in seiner letztwilligen Verfügung de 
dato Prag, den 25. Juni 1889 an, daß alles, 
was nach Begleichung der Legate und aller 
Auslagen von seinem Vermögen Oberhaupt 
übrig bleibt, zur Errichtung einer Stiftung 
verwendet werde. 

Diese Stiftung ist nach dem 
Willen des Erblassers bestimmt 
zur Ausbildung in jedem beliebigen 
Fache und Grade der Studien, der 
Wissenschaft und Kunst für 
beiderlei Geschlecht, 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben: 

1. die Nachkommen beiderlei 
Geschlechtes der Geschwister des 
Stifters, nämlich des Bruders Jo- 
hann Ndhlovsky, Müllers in Jaro- 
mir, und der zwei Schwestern Fran- 
ziska Ndhlovsky, verehelicht an 
den Beamten des k. k. Leihamtes 
Kopista in Prag, und Marie Nd- 
hlovsky, verehelicht an Hlubuieh 
in Zliv unter Libaü; bei deren Ab- 
gang 

2. Abkömmlinge der beiden Groß- 
väter des Stifters, nämlich des Jo- 
hann Ndhlovsky, Müllers in Sejko' 
fic, welcher außer dem Vater des 
Stifters noch 6 Töchter hatte, und 
des Wenzel Koudelka, Müllers in 
Hrabaöov, und schließlich in Er- 
manglung solcher Bewerber 

3. die nach Tejn-Rowensko im 
Turnauer Bezirke Eingepfarrten. 

Der Genuß dieser Stiftung kann 
bei den unter 1. bezeichneten Be- 
tverbern schon in den höheren Klas- 
sen einer Volksschule bezogen 
werden, dauert bis zur Vollendung 
der Studien oder bis zum Erlernen 



80 



ThDr Vincenc Näblovakf. 



Th. Dr. Vinzenz Nahlovsky. 



80 



narlanec nikterah zaopatfen neni, 
jcst'ä jeden dalSi rok ponechdn hyti. 



Die vüle eakladatelovy md se 
zfiditi nökolik nadaönich mist, 
kterd vsak nemust byti stejn^ doto- 
vdna. 

V odstavci 3, sveho testamentu naridil 
zakladatel, äby z jeho jmeni vylatiöen byl 
kapital 1.500 zl. 

Tento kapital, ktery pochdzl z daru 
bratra zakladatelova Frantiäka Ndhlovskeho, 
byl uröen k zaopatfeni netere jeho Anny 
Kopecke. Fenäz tdchto mohl züstavitel die 
vüle sveho bratra uziti die vohieho uvdzeni 
k prospSchu sve netere^ anii byl nikoniu 
z toho zodpoviden, Zakladatel pak v onom 
odstavci sveho testamentu naridil, aby tento 
kapital pfirazen byl ke jmäni nadace Jim 
zrizenej he v§ak jeho netei^i Annö Kopecke, 
dokud Hva bude, z vynosu nadacniho jmSni 
vypldceti se md 200 zl. roönä ve itvrtletnich 
cdstkdch pfedem splatnych. 



V zastoupeni nadace Th. Drem Vincencem 
Ndhlovskym erizene pHhldsila se c. k.financni 
proknratura u c. k. m^st, deleg. okresniho 
soudu pro Nove misto a Vysehrad podmi- 
neinö k dHictvi. 

Odevzdaci listinou tohoto soudu ze dne 
17, srpna 1895, öis. 39,983, bylo teto nadaci 
odcvzddno jm^ni po zaplaceni dluhü, odkazü 
a pozüstalostnich poplatkü zbyvajici, v sum6 
12779 el 41 kr, 

Prislusny nadaöni list byl po uloSeni 
nadainiho jmSni c. k. mistodrzitelstvim v Praze 
dn^ 23. öervna 1897 vyhotoven. 

Nadaci tuto udöluje c. k, misto- 
drhitelstvi v Praze regia collatione. 

Nadaöni jm^ni, jez rovnäh c. k. misto- 
drzitelstvi spravuje, cini 31.600 K. 

Zroönihojcho vytähku vypldcisedozivotni 
düchod Annö Kopecke v obnosu 400 K a 
dotuji se dvä mista, a sice jedno s roönim 
poHtkem 400 K a jedno s roönim pozitkem 
360 K. 

Jakmile odpadne düchod Anny Kopecke, 
wd se nadaöniho vynosu uziti k dotovdni 
3 mist, a sice dvou po 400 K a jednoho 
360 K rocnö. 



einer Kunst und kann falls es drin- 
gend notwendig ist und der Stift- 
ling nicht versorgt ist, noch ein 
weiteres Jahr belassen werden. 

Nach dem Willen des Stifters 
sind mehrere Plätze zu errichten, 
welche nicht gleich dotiert sein 
müssen. 

Im Punkte 3 des Testamentes ordnete 
der Stifier an, daß aus seinem Vermögen 
ein Kapital von 1.500 ß. ausgeschieden werde. 

Dieses Kapital, welches aus einem Ge- 
schenke des Bruders des Stifters Franz Nd- 
hlovsky herrührt, war bestimmt zur Unter- 
haltung seiner Nichte Anna Kopecky. Dieses 
Geld konnte der Erblasser nach dem Willen 
seines Bruders nach freiem Ermessen zu 
Gunsten seiner Nichte verwenden, ohne irgend 
jemanden hießir verantwortlich zu sein. Der 
Stifter ordnete nun in dem bezogenen Testa- 
mentsabsatze an, daß dieses Kapital dem 
Vermögen der von ihm errichteten Stiftung 
zuzuschlagen ist, daß aber seiner Nichte 
Anna Kopecky, solange sie lebt, aus dem 
Stiftungserträgnisse jährlich 200 fl. in anti- 
zipativen vierteljährigen Raten ausbezahlt 
werden. 

In Vertretung der von Th. Dr. Vinzenz 
Ndhlovsky errichteten Stiftung brachte die 
k. k. Finanzprokuratur bei dem k. k. städt. 
deleg. Bezirksgerichte für die Neustadt und 
Vysehrad die bedingte Erbserklärung ein. 

Mit dem Bescheide dieses Bezirksge- 
richtes vom 17. August 1895, Z. 39.983, 
wurde dieser Stiftung das nach Begleichung 
der Schulden, Legate und Nachlaßgebühren 
erübrigende Vermögen im Gesamtbetrage 
von 12.779 fl. 41 kr. eingeantwortet. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde nach 
fruchtbringender Anlage des Stiftungsver- 
mögens von der k. k. Statfhalterei in Prag 
am 23. Juni 1897 ausgefertigt. 

Diese Stiftung wird von der 
k. k. Statthalterei in Prag regia 
collatione verliehen. 

Das Vermögen der Stiftung, welches 
gleichfalls die Statthalterei verwaltet, beträr/t 
31.600 K. 

Aus dem jährlichen Reinerträgnisse des- 
selben wird die lebenslängliche Rente für 
Anna Kopecky im Betrage von 400 K be- 
stritten und werden zwei Plätze, wnd zwar 
ein Platz mit jährlichen 400 K und ein 
Platz mit jährlichen 360 K, dotiert. 

Sobald die Lebensrente der Anna Ko- 
pecky entfällt, soll das Stiftungserträgnis 
zur Dotierung dreier Plätze, und zwar zweier 
Plätze mit jährlichen 400 Kund eines Platzes 
mit jährlichen 360 K verwendet werdefh 



81 ThDr Vincenc Näbloviky Th. Dr. Vinsenz N&hlovsky. 81 

I. 

ttt 

DuSi 8V0U odporuöuji milosrdenstvi Bo^.imu a pfimluve dobrych pratel a zboinych 
kfesfanu vöbec. Telo me at se pohfbi, neumfu-li daleko od Prahy, do me krypty na 
Volsanech v roce 1886 vystavene, na ktero se jiz zbytky z me matky a sestry vynachazeji. 
Pobfeb budiz jednoducby bez vSech zbytecnych vyloh, ale pfedce jen memu stavu 
pfimefeny. Jelikoä koUeg. chräm V§ech Svatych pfilis daleko jest, pfeji si, aby telo me 
do famiho chrämu y noci pfeneseno a Um pfes tiche rekviem Tystayeno bylo. Syetlo 
Sit se rozda kneäim a klerikim v§em pfed rakvi anebo snad vedle rakve jdoucim 
a äatem cirkevnim obleöenym a to jedine tem. Den po pobfbu bude slavne rekviem 
u VSech Svatych na HradS. 

Aby zboi^ny pfitel, hfbitov navStiviv, hrob müj najiti snadne a jej modlitbou za mou 
du§i op§t zasvetiti mobl, da se mi tarn do zdi nebo naproti nahrobni tabule z mramoni 
belaveho s napisem pouze ceskym. Mat^ina pamötni tabule da se bud nad nebo pod 
mou anebo se obsah jeji pfejme v krätkosti na mou tabuli, a tez i sestry Franti§ky 
provdane Kopistove se pak vzpominka u^ini. Näpodobnez si pi'eji, aby na hfbitove 
Tejnskem nad Rovenskem na jedne stranö podstavce knze, na pamätku rodicäm a bratru 
postaveneho, se mi obstaral napis vytesanim pismen kratky. 

Ye farnim chrämu Tejnskem nad Rovenskem at se n6ktery den po mem umrti co 
mozna nejblizäi a v nedeli neb svatek pfedchäzejfci s kazatelny ohlaäeny, slouii zpivane 
rekviem s prüvodem pouze varhan a dvou polnic za mne, me rodice, bratry a sestry 
a cele to pfätelstvo. 

Po m§i te a< sprävce duchovni rozdeli raezi chude osadniky . , — -— , R. ö. 
'^ *' jedno sto zl. 

v fiästkach vetäich a menSich, nikoh'v pak pod 50 kr. Ohled a£ se pfi rozdeloväni bere 

pouze na hodnost a potfebu, jen pfi pndobnych pomerech na cbudy z meho pHbuzenstva 

a ze SejkoHc. Pfeji si, aby ti clmdi krome — fysicke nemoänosti — m§i svate byli 

ph'tomnymi. 

Z pozüstävajiciho jmeui meho af se nejprve vylouci väe, co cizeho, a sice: pan 
dekan kolleg. kapitoly u V§ech Svatych af si vezme v§e, co pati'i kapitole, t. j. pfoboätsky 
kapital pozüstävajici v papirove rente a spofiteini kni^ce, k tomu üöetni knihy, obligace 
a staräi probo§tske papiry, pontifikälni fetSz s kfiiem a prstenem, peöef proboStskou. 

Pan dekan roze/nä vse, co patfi kapitole. 

2. Vylouci se za druhe veäkere nai'adi, nädoby, stolni sti^ibro, prädlo, periny, 
$atstvo a podobne, coz v§ecko, jak stoji a leii, postoupil jsem jiz dävno za ziva za verne 
mi po dlouha leta prokazane sluzby svym netefim Anne a Marii Hlubuökovym, dcerani 
to po me f sestfe Marii provd. Illubuikove, a vyhradil jsem si pouze toho vSeho neobme- 
zene uiivani az do sve smrti. At si netefe me s tim v§im majetkem svym bez v§ech 
pfekäzek nalozi die sve libosti. 

3. Vylouci se z meho jmeni 1.500 fl., jeden tisic a pet set zlatych Rakouske m., 
uröeny to peniz na doiivotni zaopatfeni netefe me Anny Kopecke. 

Penize pochazi z daru, ktery uöinil bratr müj Frantisek, v r. 1853 zemfely, za 
2iva, a pak z ürokü k tomu daru püvodnimu behem let pfirostlych, vSe k tomu f edenemu 
üöelu; bratr ty penize vydal mne, bych s nimi die sveho nejlepsiho vedomi a svßdomi ku 
prospechu te nesfastne netefe naloiil, aniz bych komukoliv jinemu zodpoveden byl. 
Podotykäm, ze ta ubohä nef pro svou slabost dusevni soudne pod kuratelou posta- 
vena jest. 

Ja 8 temi penezi obezrele hospodafil a ustanovuji moci präva mi od prvniho 
pfivodce toho daru daneho näsledovne: 

Tento kapital 1.500 fl. se pfirazi k tomu kapitalu, co po vyplaceni vseho vsude 
z me pozüstalosti zbude, a k zfizeni fundaci, jak däle vyloi^im, vynaloien byti ma. Za 
to v§ak nef mä Anna Kopecka az do sve smrti a sveho pohfbeni z te fundace roönS 
200 fl., t. j. dve ste zlatych R. ö., pocinaje ode dne smrti me v ötvrtletnich öastkach 
v^dy napfed dostävati mä. 

Zäroven prosim jejiho pana poruönika, v tuto dobu p. Dra Väclava Kopistu 
a c. k. poruöensky üfad v Turnove, kteremuz ona podfizena jest, aby s touto rentou 
200 fl. rocne a s ostatnim jmenim jejira, ktere ji az posud po rodicich züstalo, nalo^eno 

Xn, 11 



82 ThDr Vincenc Nablovsky. Th. Dr. Vinzenz NahloTsky. 82 

bylo tak. aby ta neSfastna uet vskutku dobfe zaopatfena byla az do hrobu. Ted Anoa 
Kopecka se zdriuje a ▼ydriovana jest u sveho pana poruönika a jeho nevlastDi matky ; 
kdyby ale se tarn poinöry zm^nily a devceti se tarn vice blaze nevedlo, myslim, ie pro 
ni by se nejlepäi zaopat^eni u jejich sestfenic Anny a Marie Hlubuökovych nalezti dalo 

15. D^diönä dan, ktera na Teäkere legäty vypadne, a{ se z me pozöstalosti zaplati. 
Ffeji si, aby veäkere legaty, co nejdHve po me srurti jea mozna, vyplaceny byly. 

17. Veäkere jmeni, co po zapraveni väeho väude zbude, odporußuji 
na zfizeni nadaci k ücelüm vzdeläni se ve ktererokoliy odboru astupni 
studio vödy a um^ni pro üdy obojiho pohlavi z rodin po hratru mem 
Janu, Dilynafi v Jaromefi, a dvou sester FrantiSky, provdane v Praze za 
ufediiika v c. k. zastavarne Kopistu, a Marii provdanou za Hlubuöka, 
mlynaf e ve Zlivi pod Libani. V druhe fadö maji näroky na tu nadaci 
pptomci z mych dfedü Jana Nahlovskeho, mlynafe v Sejkoficich. ktery 
mimo meho otce äest dcer mel, a potomci z meho draheho d^da Väclava 
Koudelky, mlynafe v Hrabaöove. Pravim, ie naroky maji v druhe fad6, 
t. j. kdyz se potomkü 6ili kompetentü v prvni fade nedostava. V tfeti 
fad6 yflbec koneön§ präva na nadace af pfipadnou na osadniky Tejnske 
nad Rovenskem v Turnovsku. 

Nevim, jak mnoho jmöni na nadaci zbude. Zbude-li kapital v^tSi, af se utvoi^ 
Yicero mist nadaönich, ktere nemusi byti stejn§ dotovane. 

Prvni misto k. p. roßnich 200 fl., druhe misto 150 fl. a tfeti 100 fl. neb 
p d b n 6. 

To Yzdel&ni. ku kteremu se yztahuji tyto nadace, af jsou väelikera 
studia V jakemkoliv stupni vSelikera umeni, a mohou se udeliti kandi- 
datüm a kandidätkäm schopnym jii ve vyäSich tfidach §koI närodnich. 
alespoü potomküm po mem bratru a dvou sestrach, t. j. kandidätfim 
prvni fady. 

Fundatista po odbytych studiich a po vyuöeni se umeni jakemsi 
müze V pädu potfeby nutne, kdyz nikterak zaopatfen neni, jeöte jeden 
rok poiitek te nadaci u2ivati. 

Nadaöni listina, az vyhotovcna a stvrzena bude, a< se litografie 
mezi ty rodiny pfibuzne po exemplafi rozda. 

V Praze, dne 25. öervna 1889. 

Dr Vinc. Nahlovsky mp., 
proboät kap. u Vfiech Svatych, 

Synovce sveho Dra Vaclava Kopistu ustanovuji za exekutora testamentu, ^ädäiu ho. 
aby vypracoval nadaöni listinu na tu mou fundaci a ustanovuji, by mu z pozüstalosti me 
dano bylo 500 ti. R. ö. 

V Praze, na den 25. öervence 1889. 

a dne 2. zafi 1889. t% xr- xt'i.i i . 

Dr Vinc. Nahlovsky mp. 

Mezi niym majetkera se take nalezä fad Rakousky c. a k. zelezne koruny. Po 
mem ümrti se tento fad i se stanovami svymi do pokiadnice toho fädu bez odkladu 
vrätiti musi. 

V Praze, 22. srpna 1890. ür Vinc. Nahlovsky mp. 

Tuto posledni vuH pozüstÄvajici ze dvou nesouvislych archü jsem prohlasil dne 
16. prosince 1891 za pfitomnosti pana Dra Väclava Kopisty a Floriana Hlubuöka. 

Dr Karel z Stern eku mp., 
c. k. notar co soudni komisaf. 

Jednoduchy autografovany opis u c. k. Einfache autographierte Abschrift bei 

migtodrütelstvi v Praze. der k. k. Statthalterei in Prag. 



83 ThDr Vincenc Nahlovsky. Th. Dr. Vinzenz NahloTsky. 83 

II. 

Opis. 
Nadacni listina. 

C. k. raistodräitelstvi v Cechacli stvrzuje timto, ie dne 11. prosince 1891 v Praze 
zesnuly pan Th. Dr Vincenc Nalilovsky, c. k. uniyersitm profesor ve vysluibö 
a inful. proboät kapitoly u V^ech Svatych na hradS Praiskem, die posledniho pofizenf 
dto. y Praze, dne 25. öervna 1889 zalozene nadäni k uöelu Tzdölani ve vede a v umSni 
temito slovy nafidil: 

„17. Veskere jmSni, co po zapraveni vseho vfiude zbude, odporuöuji 
„na zafizeni nadaci k üöelüm vzdelani se ve kteremkoliv odboru 
„a stupui studii, vidyaumeni pro üdy obojiho pohlavf zrodinpobratru 
raem Janu, mlynafi v Jaromefi, a dvou seeter Frantiäky, provdane 
y Praze za üfednika v c. k. zastav&rne Kopistu, a Marii, provdane za 
Hlubuöka. miynafe ve Zlivi pod Libdni. 

Y druhe fade maji nilroky na tu nadaci potomci z mych dödft Jana 
Nahlovskeho, mlynäfe v Sejkoficich, ktery mimo meho otce äest dcer 
niel, a potomci z meho druheho dida V&clava Koudelky, ralyn&fe 
V Hrabaöove. 

Pravim, ie näroky maji v druhe fade, t. j. kdyi se potomkft iili 
kompetentfi v prvni fade nedostava. 

Y tfeti fade konecnö prava na nadace af pfipadnou na osadniky 
Tejnske nad Kovenskem v Turnovsku. Nevim, jak mnoho jm^ni na 
nadaci zbude. 

Zbude-Ii kapital vetsf, aü se utvofi vicero mist nadaönich, ktere 
nemusi byti stejne dotovane. 

Prvni misto, k. p. roßnich 200 fl., druhe misto 150 fl. a tfeti 100 fl, neb 
podobne. 

To vzdelani, ku kteremu se vztahuji tyto nadace, a£ jsou väelikera 
studia V jakemkoliv stupni väelikera umeni, a mohou se udeliti kandi- 
dat&m a kandidätkäm schopnym ji2 ve vySäich tfid4ch Skol närodnich, 
alespoü potomküm po mem bratru a dvou sestrach, t. j. kandid&tüm 
prvni fady. 

Fundatista po odbytych studiich a po vyuöeni v um6ni jakemsi 
mftze V pädu potfeby nutne, kdyz nikterak zaopatfen neni, jeSti jeden 
rok po^*itek te nadaci uzivati. 

Nadacni listina, ai vyhotovena a stvrzena bude, aü se litografie roezi ty rodiny 
pfibuzne po exempläfi rozdä.'^ 

E zfizenf nadace se däle vztahuje toto ustanoveni posledni vflle: 

„3. Vylouöi se z meho jmeni 1.500 fl., jeden tisic pet set zlatych Rakonske m., 
urceny to peniz na dozivotni zaopatfeni netefe me Anny Eopecke. 

Penize pochazi z daru, ktery ucinil bratr müj Frantisek, v r. 1853 zemfel^, za iiva, 
a pak z ürokA tomu daru p&vodnimu b6hem let pfirostlych, väe k tomu feöenemu ücelu; 
bratr ty penize vydal mne, bych s nimi die sveho nejlepäiho vfidomi a sv6domi ku pro- 
spechu te neäfastue netefe nalozil, ani2 bych komukoliv jinemu zodpov^den byl. 
Podotykäm, ze ta ubohä net pro svou slabost duäeyni soudne pod kuratelu postavena jest. 

Ja s temi penezi obezfele hospodafil a ustanovuji moci prava mi od prvniho 
pflTodce toho daru daueho nasledovnö: Tento kapital 1.500 fl. se pfirazi k tomu kapitälu, 
(co) po vyplaceni Y§eho väude z me pozflstalosti zbude, a k zfizeni fundaci, jak däle 
vyloiim, vynaloien byti mä. Za to v§ak neu mä AnnaKopeckä a.i do sve smrti 
a sveho pohfbeni z te fundace roöne 200 fl. t. j. dvö ste zlatych R. ö. 
poifnaje ode dne smrti me v ötvrtletnich ö&stk&ch vidy napfed 
dostävati ma.** 

Y zastoupeni nadace pfihläsila se c. k. financni prokuratura k d^dictvi; pfihlasenf 
to bylo vymirem c. k. m. d. okr. soudu pro Nove mestu a Vyäehrad ze dne 2. öervna 1892, 
£]s. 23.873, k soudu pfijato a projednäni pozfistalosti na zäklad polo^eno. Po skonöenem 
jednani pozfistalostnim, bylo odevzdaci listinou c. k. m. d okr. soudu pro Nove misto 
a Yy§ehrad v Praze, ze dne 23. prosince 1S93, Ck 57.898, pozfistale jmeni nadaci 

XII. U* 



84 ThDr Vincenc Nahlovsky. Th. Dr. Vinzenz Nablovsky. 84 

Th. Dr Vincence Nahlovskeho k üöelüin vzdelani ve kteremkoliv oboru a stupni studii, 
yedy a umeni odeyzdäno. 

Vymerem jmenovaneho soudu ze dne 17. srpna 1895, L 39.983, bylo povoleno teto 
nadaci vydani onoho jmeni. ktere po zaplaceni dlubü, legatü a poplatkü pozfistalostnich 
zbylo, a sice: 

1. stätniho losu z r. 1854, 8. 883, 6. 27, na 250 zl. k. m.; 

2. stätniho losu z r. 1864, s. 2.361, c. 7, na 100 zl.; 

3. 4% zästavnich listü Hypoteöni banky kralovstvi Öeskeho, ze dne 4./5. 1891, 
L 4.985, na 500 zl. a c. 1.255, na 500 zl.; 

4. akcie Zälozniho uvernibo üstaYU v Hradci Krälove ddto. 1. ledna 1869, 6. 55, 
313, 314 ä 200 zl., dohromady 600 zl.; 

6. akcie cukrovaru v Malöi, ze dne 15. kvetna 1871, t. 586, 
587 a 200 zl., dohromady 400 zl.; 

6. podilnych listü cukrovaru v Cernozicich ze dne 28. üuora 1872, 

ö. 311, b64, 365, 366, 367 a 100 zl. dohromady 500 zl.; 

7. 4V27o vladni knizky Sv. Vaclavske zaloäny v Praze fol. 2.365 — II. 

na 1 558 zl. 40 kr.; 

8. 5*V„ vkladni knizky Obcanske zäloiny v Praze fol. 6.368 na . 3.288 zl. 22 kr. ; 
a 47^% vkladni knizky Obcanske zalozny v Praze fol. 7.974 na . . . 4.161 zl. 6 kr.; 

9. 47„ vkladniho listu Sv. Vaclavske zalozny fol. 14.296—11. na 242 zl. Ol kr.; 

10. 4% vkladni knizky Sv. Vaclavske zalozny v Praze fol. 12.064—11. 

na 991 zl. 38 kr.; 

11. hotovosli 38 zl. 34 kr.; 

dohromady 12.779 zl. 41 kr.; 

slovy: Dvanäct tisic sedmset sednidesätdevet zlatych 41 kr. R. ö. k rukoum c. k. hlavni 
zemske pokladny v Praze. 

Z toho obnosu, pokud se ty^.e z ürokü vypadajicich bylo vyplaceno: co zatimni 
nadaöni po^itek Janu Nählovskeniu, Franti§ku Drobeckovi a Frantisku Hlubuc;kovi podle 
vynosü c. k. mistodrzitelßtvi v Cecbäch ze dne 28. dubtia 1896, 

eis. 34.340, dohromady 1.362 zl. 57 kr. 

Anne Kopecke renta za 4 leta 800 zl. — kr. 

üroky v obnosu 25 zl. — kr. 

z uadäni me§niho. 

Pro odkaznika a vykonavatele posledni vftle Dra Väclava Kopistu 

byly ulozeny k soudu obnosy: 295 zl. 66 kr. 

a . 27 zl. 30 kr., 

ktere mu jeste z nadaöniho jmeni patfily. 

Zbyvajici jmeni nadacni, pokud jiz nepozüstavalo z cennych papirä zäkonni jistotu 
poskytujicich, bylo realisoväno a z vytezku se koupila pro nadaci korunni renta; akcie 
cukrovarft v Malöi a Cernozicich co bezcenne prodati se nemohly. 

Jmeni nadacni pozüstava nyni ze 4% zastavnich listü Hypotecni banky kralovstvi 
Öeskeho ze dne 4. kvetna 1891, c. 4.985 na 500 zl. a ö. 1.255 na 500 zl., stätniho losu 
z roku 1854 s. 883 ö. 27 na 250 zl. R. m., stätniho losu z roku 1864 s. 2.361 ö. 7 
na 100 zl., 4% korunove renty c. 22.636 na 28.800 K= 14.400 zl. 

Veäkere tyto cenne papfiy jsou vinkulovany na c. k. zemskou hlavni pokladnu 
V Praze jmenem Th. Dr. Vincencem Nählovskym zfizene nadace k vzdelani va vede 
a v umeni. - 

Mimo to nälezi nadaci: 
akcie cukrovaru v Malci, ze dne 15. kvetna 1871 c. 586, 587 ä 200 zl. 

dohromady 400 zl ; 

podilni listy cukrovaru v Cernozicich ze dne 28. ünora 1872 6is. 311, 364, 

365, 366, 367 ä 100 zl., dohromady 500 zl., 

ktere v§ak nemaji docela i&dne ceny, ponevadz oba podniky upadly v konkurs a ani 
vefitelove nebyli uspokojeni. 

Je2to jmeni nadacni die predpisu v te pficine platnych jest zjisteno, v hlavni 
zemske pokladne v Praze pod ölänky 2.137, 2.138, 2.139, 1.702, 1.703 a 1.715 fddne 
ulozeno a take uzitek dävä, jehoz k ücelu nadacnimu upotfebiti Ize, toz pfijimä 



85 ThDr Vincenc Nahlovaky. Th. Dr. Vinzenz Nahlovsky. 85 

c. k. mistodrzitelstvi y Öech&ch nadani toto a ustanovuje hledic k nafizeuim nadatelovym, 
CO näsleduje, a sice: 

1, Jraeni nadaöni vynaSi nyni po srazce 57o pHspevkft kreiii celkem 593 zl. 18 kr., 
stizeno je vsak do^ivotni rentou Anny Kopecke v obnosu rocnich 200 zL, takie zbyva 
pro ücely nadaöni rocnich 393 zl 18 kr. 

Dokud renta tato bude trvati, büdou stavati pfi teto nadaci dv6 mista nadadni, 

z nich prvui bude spojeno s ro6nimi pfijmy v obnosu 200 zl. — kr., 

druhe s rocnimi pfijmy v obnosu 193 zl. 18 kr. 

Jakmile renta ona odpadne, budou stavati tri ... mista nadadni, z nich prvni bude 
spojeno 8 roßnimi piijmy v obnosu 200 zL, druhe tei v obnosu . . 200 zl. a tfeti 

V obnosu 193 zl. 18 kr. 

Nadani vejde ve skutek v roce 1897. 

Vylohy s vyhotovenim listu nada6niho vzesle budou uhrazeny z döchodö nadaönich. 

Poplatek z pfevodu jmeni byl ji^ z düchodü jmeni nadacniho behem rizeni pozü- 
stalostnibo zapraven. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach nadani tato na ütraty jeho vypisovati a nadaöni 
mista die ustauoveni teto listiny udelovati bude, o jistotu jmeni nadacniho pecovati 
a toho dbati bude, aby düchody z jmeni nadaöniho v cas dochazely a techie jen k tomu 

V tomto nadaönim listu ustanovenemu ücelu uzito bylo, a aby vöbec vSechna zde uvedenä 
ustanoveni pilne a svedomite plnena byla. 

Tomu na dfikaz byla tato nadacni listina ve dvou stejnopisech vyhotovena a üfednim 
podpisem a peceti c. k mistodrzitelstvi v Cechdch opatfena, a bude jeden stejnopis 
u c. k. mistodrzitelstvi v Öechach, druhy u c. k. zemske hlavni pokladny v Praze 
uschovan. 

Die pfani nadatele bude nadacni listina tiskem rozmnozena, a obdrzi rodiny pfibuzne 
po exempläi^. 

V Praze, dne 23. öervna 1897. 

0. k. mistodrzitel : 
(L. St.) Coudenhovev. r. 

Original u c. k. miBtodriitelatvi v Praze Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



86 



Jan Nejedly. 



Johann Nejedly. 



8G 



8TT. 



1889 

cervna 6. Juli. 



Nadaiii Jana Nejedleho z Detenic. 



Jan Nejedly^ respicient c, k, finanöni 
sirdze, dne 18. önvence 1889 zcsnuly, zfidü 
ve svem poslednim porizeni z 6. öervencr 
1889 tri nadace, a to: 

jednu nadaci s Tcapitnlem 2.000 zL, 
druhou s kapitalem 2.400 zL a tfeti 
s kapitalem 3.000 zL 

Nadace tyto urcil z akl adatel 

V prvni fad 6 pro potomky svy ch 
sourozencü a to svych hratfi Gu- 
stava Nejedleho z DStenic a Hynka 
Nejedleho ze Mscna, a svych sester 
Änny Nejedle provdane Novotne 
vKobylnicich a Josef y Nejedle 
provdane Jirtisove v Sohotce, a 

V druhe fad6 pro potomky deda 
z otcovy strany Karla Nejedleho 
z DStenic. 

Ndrok na nadaci maji jen ti, 
kdo se na zdkladS ceske v^dy vzde- 
lävati chtSji. 

Kdyby pro zvoleny odhor öeskeho 
ucilistö nebylo nebo bylo nedosta 
teöne, müie nadace na jinojazyö- 
nem üstavu v jine zemi nebo risi 
uiiväna hyti, jestlize dotyöny vy- 
tiöovaci üstnv nadance za zpüsobi- 
leho uznd. 



Kdyby ze zmin^nych potomktl, 
at bydli kdekoli, bud rodina nebo 
jednotlivec öeske ndrodnosti se od- 
cizil, nemd z teto rodiny pro vzdy 
mkdo na tuto nadaci ndroku. 



Ddle nafidil zakladatel, ze prv- 
nich pH let j?o slozeni nadacniho 
jmeni toliko potomci je ho souro- 
zenc n maji hyti obdnfe n ? , a Jcdyby 



Stiftung des Johann Nejedly aus 
Detenic. 

Der am 18. Juli 1889 verstorbene Fi- 
nanzwach'Resptzient Johann Nejedly er- 
richtete in seiner letztwilligen Erklärung vom 
O.Juli 1889 drei Stiftungen, und 
zwar : 

eine Stiftung mit einem Kapi- 
tale von 2.000 fl.y die zweite mit 
einem Kapitale von 2.400 fl. und die 
dritte mit einem Kapitale von 3.000 fl. 

Diese Stiftungen bestimmte der 
Stifter in erster Reihe für die Nach- 
kommen seiner Geschwister, und 
zwar seiner Brüder Gustav Nejedly 
aus Detenic und Ignaz Nejedly aus 
Mseno, und seiner Schwestern Anna 
Nejedly verehelichten Novotny in 
Kobylnic und Josefa Nejedly ver- 
ehelichten Jiru§ in Sobotka, und in 
zweiter Reihe für die Nachkommen 
des Groß Vaters väterlicherseits 
Karl Nejedly aus Detenic. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben nur solche, welche sich auf 
Grundlage der böhmischen Wissen- 
schaft ausbilden wollen. 

Falls für das g ewählte Fach 
eine böhmische Lehranstalt nicht 
bestehen oder unzureichend sein 
sollte, so kann diese Stiftung auch 
an einer anderssprachigen Anstalt 
in einem anderen Lande oder im 
Reiche genossen werden, wenn die 
betreffende Lehranstalt den Stift- 
ung für fähig erklärt. 

Falls sich von den gedachten 
Nachkommen, dieselben mögen wo 
immer wohnen, die Familie oder ein 
einzelner der böhmischen Nationa- 
lität entfremden sollte, so hat aus 
dieser Familie für immer niemand 
mehr auf diese Stiftung Anspruch. 

Ferner ordnete der Stifter an, 
daß die ersten fünf Jahre nach Er- 
lag des Stiftungskapitales nur die 
Nachkommen seiner Geschwister 



87 



Jrq Nejedl}'. 



Johann Nejedly 



87 



jich nebylo, ze se md firokü uziti 
k zvötseni nadacniho jmini. 



Po uj)lynuti p^ti let maji se 
mimo potomky sourozencü zakla- 
datelCy potomci deda zahladatelova 
Karla Nejedleho, hdyhy tick nehylo, 
vhodni uchazf^öi z Dötenic-Brodku 
neb mista Kourima a konecni jinaci 
vhodni uchazpci vührc k poiitku 
nadaönimu pripustiti. 



Ddle maji die vüle zakladatelovy 
pfi propüjöovdni nndace nemanSel- 
ske diti prednost pred dätmi man- 
zclskymi. 

Prdvo navrhovaci vyhradil za- 
kladatel sveprdvnemu nejstarsimu 
mu zskemu clenu svych sovrozencü, 
kdyby tich nebylo, sveprdvnemu 
nejstarsimu ölenu z potomkü zakla- 
datelova dedft Karla Nej edleho^ 
pak obficnimu predsiavenstvu v De- 
tenicich ' Brodku a koneöne obec- 
nimu zastupitelstvu mesta Koufimi, 



C, k. mistodrlitelstvi v Praze 
md ustanovitij zda s ndvrhem sou- 
hlasi, a samo pak rozhodnouti, 

Prtslusny nadaöni Ust byl dne 1, gdri 
1895 c. k. mistX>drHtelstvim v Praze vyho- 
toven. 

Dleustanoveni nadaöniho listu byl v prv- 
nfch peti letech. t, j. v roce 1895, 1896, 1897, 
1808 a 1899 vzui zfetel pouze na potomky 
sourozencü zakladatelovych. 

Od roku 1900 mohou nadaöni 
mista ndölena byti: 

a) V prvni r adi potomküm drive 
jmenovanyeh bratfi a sester 
zakladatelovych, 

b) V druhe fadä potomküm po dödu 
zakladatelovu se strany otcovske 
totii Karlu a Anni Nejedlym; 
kdyby takovych uchazeöü nebylo, 



c) zpiisobilym uchazecum z D6te- 
nie- Brodku nebo z mesta Kou- 
fimi. a kdyby jich nrbylo, 



berücksichtigt und^ falls solche 
nicht vorhanden wären, die nicht 
verwendeten Interessen zur Ver- 
größerung des Stiftungskapitals 
verwendet werden sollen. 

Nach Ablauf dieser fünf Jahre 
sind außer den Nachkommen der 
Geschwister des Stifters die Nach- 
kommen des Großvaters des Stifters 
Karl Nejedly, in deren Abgang ge- 
eignete Betverber aus Dötenic-Bro- 
dek oder aus der Stadt Koufim und 
schließlich andere geeignete Be- 
werber überhaupt zum Stiftungs- 
genus se zuzulassen. 

Ferner haben nach dem Willen 
des Stifters bei Verleihung der 
Stiftung uneheliche Kinder den 
Vorzug vor ehelichen Kindern, 

Das Vorschlagsrecht räumte 
der Stifter dem eigenberechtigten 
ältesten männlichen Mitgliede seiner 
Geschwister, in Abgang solcher dem 
eigenberechtigten ältesten männli- 
chen Mitgliede von den Nachkommen 
des stifterischen Großvaters Karl 
Nejedly, dann dem Gemeindevorstande 
in Ditenic-Brodek und schließlich 
der Gemeindevertretung der Stadt 
Koufim ein. 

Die k. k. Statthalterei in Prag 
hat zu bestimmen, ob sie mit dem 
Vorschlage übereinstimmt, und so- 
dann selbst zu entscheiden. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
1, September 1895 von der k, k, Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Nach den Bestimmungen des Stiftsbriefes 
wurden in den ersten fünf Jahren, das ist 
während der Jahre 1895, 1896, 1897, 1898 
und 1899, nur Nachkommen der Geschwister 
des Stifters berücksichtigt. 

Vom Jahre 1900 an können diese 
Stiftung splätze verliehen werden: 

a) in erster Reihe an die Nach- 
kommen der früher genannten 
Brüder und Schwestern des 
Stifters, 

b) in zweiter Reihe an Nach- 
kommen nach dem Großvater des 
Stifters von väterlicher Seite, 
nämlich nach Karl und Anna 
Nejedly aus Detenic; falls 
solche Bewerber nicht vorhan- 
den tcären, 

c) an geeignete Betverber aus Di- 
tenic-Brodek oder aus der Stadt 
Ko ufi m, H n d i n E r m an gl un g 
solcher 



88 Jan Nejedly. Johann Nejedly. 88 

dj vhodnym uchaseöüm vühec, d) an jeden geeigneten Bewerber 

überhaupt 
Nyni zaddvd tuto nadaci c. k. Gegenwärtig wird diese Stif- 

mistodrzitelstvi v Praze po rozumu tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
nadacni listiny, Bestimm^ungen von der k, k. Statt- 

halterei in Prag persolviert, 

JniSni iichto tri nadaci, ^Vi pro kazdou Das Vermögen dieser drei Stiftungen, 

nadaci jest c. k. mistodrzifelstvim v Praze welches bezüglich jeder Stiftung separat von 

zvläst^ spravovdno^ cini 4.686 K, 5.584 K der Statthalterei in Prag verwaltet und ver- 

a 6.926 K. rechnet wird, beträgt 4.686 K, 5.584 K und 

6.926 K 
Z öisteho vynosu t^chto tri nadaci dotuji Aus dem Reinerträgnisse dieser drei 

se tri mista a sice jedno 178 K 40 h, jedno Stiftum/en werden drei Plätze, und zwar mit 
214 K a jedno 268 K roöni. 178 K 40 h, 214 K und 268 K jährlich, 

dotiert. 



Opis. I. 

Z ä V e f , 

kterou jsem vlastnorucne sepsal a podepsal, kde ustanovuju, kdyz me Büh s toho sveta 

povola, jak s mym pozüstalym jmenim naio'zeno byti mä. 

Prosim zeinepanske, duchoyni, oböanske a vzdelavaci üfady, by me ustanoveni, jak 
daleko jest zakonite a obyßeji pfistupne, dobrotive podporovati raöily, v opaönem pädu, 
by müj ümysl co mo2na chräoen byl, opravit raöily. 

Za vykonavatele teto posledni (vftle) iistanovuji a prosim meho bratra Gustava Ne- 
jedleho z Detenic a za jeho zastupce jeho zete Jaaa Stunu, uöitele v Kfinci, neb meho 
bratra Hynka Nejedleho, uöitele na odpoöinku ve Msene. Kdyby zadny z tech zde na- 
znacenych tu povinnost pfevzit nemohl, tak prosim teu slavny soud, u ktereho mä 
pozüstalost projednäna byti ma, by vhodneho vykonavatele ustanovil a die zasluhy z po- 
züstalosti odmenit räöil, 

Co nei^enat a ze zkuSenosti mäm snad niylne nähledy, ale pfece zädam, by pfi 
udileni näsledujicich nadaci a almu^en neman^elske ditky a matky 
pfed manzelskymi mely pfednost. 

Z meho jmeui ustanovuji: 

1. Üstfedni matici skolske 100, pravim jedno sto zlatych. 

2. Me posluhovacce posledni bude-li to Katefina Kopeckych 100, pravim jedno sto 
zlatych, jine neb jinemu 50, pravim padesat zlatych, kdyz jine neustanovim. 

Na näsledujici nadace a almuzny af se v ustanovenych öastkdch 
62zakoupi Rakouske sjednocene papirove renty v nominalni cene a z tech af üroky kazdo- 
rocne die zadouciho ustanoveni rozdeli. 

I. Dve sta zlatych, z kterych ürok mezi ötyfi chude co almuzna v den meho ümrti 
ud&leny byti maji 

Z tech a£ jsou dva pfislusnici Koufimske a dva, ktere zde pfisluSni nejsou a v Kou- 
fiiii bydleji. 

IL Dve sta zlatych pro chude ditky §kolni v Kourimi, kde ctyfi kazdoroöne 24. cervna 
podeleny byti maji a take dve z Koufima a dve cizich pfisluänikü. 

Ja zädam slavne mestske zastupitelstvo v Koufimi, by oba tyto obnosy do spravy 
vzalo a kaidoroöne s veledüstojnym dekanskym üfadem a pfi podöleni ditek se sprÄvou 
skoly rozdölit raöilo. 

III. Dve sta zlatych pro chude v DStenicich-Brodku okresu Libanskeho, z kterych 
kazdorocne ötyiem ürok v den meho ümrti udelen byti ma. 

IV. Dve sta zlatych pro chude Skolni ditky v Detenicich-Brodku, kde kaldoroöne 
24. öervna ctyfi stejnomerne podeleny byti maji. 

Ja ^adärn, by pod dozorem slavneho okresniho vyboru pfedstavenstvo s vyborera 
Detenic- Brodkii do spravy ty oba ohnosy po 200 zlatych vzalo a s veledüstojnym farnim 
üfadem v Osejnicicb a potazmo s sprävcem skoly v Detenicich podelenf ustanovilo. 



89 «Tan Nejedly. Johann Nejedly. 89 

y. Jednu nadaci k yypomoci yzdölani, coi dole ustanovirn, 2.000, 
praTim dva tisice zlatych. 

VI. Jednu 2.400, pravim dva tisfce ötyfi sta zlatych. 

VII. Jednu 3.000, pravim tfi tisice zlatych, väe v papirore sjedno- 
cenne rentS v nominälni cene. 

Tyto nadace ustanovuji v prvni fadS postupnS, jak zde vykaz&ny 
jsou. pro potomky mych sourozencü, a sice: 

Gnstava Nejedleho z Ditenic, l , ^^, 

Hynka Nejedleho ze MSena, j ^^ ^^^^ bratfi; 

Annu Nejedlou, provdanou Novotnou v Kobylnicich, ) 

Josefu Nejedlou, dt. ^ Jiruä v Sobotce, | me sestry. 

y druhe fade potomkove po memdödeökovi z otcovy strany, Karl o vi 
a Annö Nejedlych z Dfitenic. 

Ty nadace ustanovuji jen pro ty, ktefi na zakladö öeske vedy se 
vzdälavat cht^ji. Edyby pro voleny odbor deske uöiliäti schäzelo 
neb nedostateöne bylo, tak kdji jej uöici üfad za vhodn6ho uzni, svo- 
luji, by na jinojazy önem üstavu v jine zemi neb fiSi nadaci poiival. 

Edyby z (z)minönych potomkü, aC bydli kdekoliv, se bud rodina neb 
jednotlivec narodnosti öeske se odcizil, tak z te rodiny pro vidy i&dny 
na tuto podporu narokü nemä. 

Po urovn&ni naznaöenych a moinä i jinych odkazü zakonite od&vodnönych usta- 
novuji za dedice meho zbyleho jmöni: 

Meho mileho bratra Gustava Nejedleho z Detenic, 

roou sestru Annu provdanou Novotnä z Eobylnic, 

niou sestru Josefu provdanou JiruS v Sobotce. 

Misto bratra Hynka, s kterym, a2 jsem s nim v pfatelskych pomerech, skrze jisty 
rodinny pfipad pro svou osobu u mne didini i s pani manielkou ztratil, a ustanovuji nusto 
Hynka a jeho mani^elky jich ditky Vojtöcha a Antonii, a d§leni a< se stane nasledovnö: 

Veökery zbytecny obnos po zapraveni nadaci, almu2en a jine af se rozd61i na ötyfi 
dily, kde Gustav Nejedly, Anna Novotna a Josefa Jiru§ dostanou na ni pfipadajici diL 
Z ötvrteho dilu, ktery ditkäm Hynka bratra ustanoveny, pfijde 207oi to jest dvacet ze 
sta zlatych k zv^täeni nadaöniho kapitalu, prosim by co moinä stejnodilni rozdileny 
byly, o öez Vojtech a Antonie Nejedlych menS dostanou. 

Prvych p6t let po slo^eni nadaöniho kapitalu af jen kompetenti, mych sourozencft 
potomkove, s pozitkem nadace obdafeni byt maji. Edyby t6ch nebylo, tak i&d&m^ by 
8 tim uvolneny obnos k zvetSeni nadaönich pozitkü pfipojen byl. Po uplynuti tehoi 6asu 
jsou mimo potomkü sourozencü, pak v prvy fade potomkove po mem dSdeökovi Earlu 
a Anne Nejedlych, kdyby i t6ch co pravych kompetentü nebylo, tak vhodni iadatele 
z Detenic-Brodku neb mista Eoufima, jinak a< se kaidy vhodny kompetent k poiitku 
pfipusti. 

Za navrh ovatele, komu ta neb ona nadace udilena byti by mohla, 
uavrhuje v2dy svepravny nejstaräi mu^sky ölen mych sourozencü, 
kdyby tech nebylo, tak z potomkü od meho d6da Earla Nejedleho neb 
pf edstavenstva v Ditenicich-Brodku, koneön6 möstskeho zastupitel- 
stvi mista Eoufimi, veleslavnemu eis. kr. mistodriitelstvi v Praze, 
ktere aC räöi ustanovit, jestli s n&vrhem souhlasi, a koneönö samo 
rozhodne. 

Ja prosim eis. kr. veleslavne mistodriitelstvi a c. kr. finanöni pro- 
kuraturu v Praze, by ty nadaöni papiry do spravy vzit raöily a po pfi- 
sluinem sly§eni s dobrotivym ohledem na moje pfäni, kdyi zävady 
nebude, vhodnemu i^adateli ten ustanoveny jednotlivy ürokovy obnos 
povoliti räcily. 

2adam sna2n6 veleslavne eis. kr. mistodräitelstvi v Praze, by raöilo povolit, aby se 
ten pfispevek k vzdelani sm^l jmenovat: 

„Nadace Jana Nejedleho z D6tenic." 

l^adäm slavne m§stske zastupitelstvo v Eoufimi a zastupitelstvo Detenic-Brodku, by 
vyäe I. a IIL ustanovene jmenovali: 

XU. 12 



90 J»D Nejedly. Johann Nejedly. 90 

„Almuzna pro chude od Jana Nejedleho z Detenic" a II. a IV. „Podpora chudym 
äkoluim ditkam od Jana Nejedlebo z Detenic." 

Nahrobek neb pomnik na hrob sob6 nepfeji a docela odmitam, a< mfsto tobo 
25 chudym s dotazem veledüstojuelio üfadu duchovnflio a mestske rady mesta Koufimi 
po 2 zlatych, to jest v celku padesät zlatych chudym v Koufimi, z polovice vetSi pfi- 
sluSniküm KouHmakym a z druhe cizim zde bydlicim (se rozdeli). 

Pro dnes uzavfeno. 

V Koufimi, 6. öervence 1889. 

Jan Nejedly mp. 

Tato zdvef jakozto jedina posledni v41e Jana Nejedleho problaäena byla u c. k. okres- 
niho soudu v Koufimi dne 20. öervence 1889. 

Lauterer mp., 
c. k. 8. adj. 

Opis tento souhlasi doslovne s originalem nekolkovanym, coi se timto stvrzuje. 

Vypravna c. k. okresniho soudu v Koufimi, 
dne 30. cervence 1889. 

(L. St.) Fr. Kysela mp., 

c. k. kancelista. 

Overeny opis u c. k. niistodriitelstvi v Praze. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



IT. 

Nadacni list. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach stvrzuje a doznäva timto, ze p. Jan Nejedly, 
respicient c. k. finanöni straze na odpocinku, bytem v Koufimi, dne 18. öervence 
1889 zemfely. die posledni ho pofizeni ze dne 6. öervence 1889 zffzeni 
nasledujicich nadaci tömito slovy ustanovil: 

„Co ne^enat, a ze zkuSenosti mara snad mylne nahledy, ale pfece zädäm, aby pf i 
udileni nasledujicich nadaci a almuzen nemanzelske ditky a matky 
pfed mani^.elskymi mely pfednost 

Z meho jmeni ustauovuji 

„Na nasledujici nadace a almuzny a£ se v ustanovenycb öastkach zakoupi Rakouske 
sjednocene papirove renty v nominälni cene a z tech a£ üroky kazdorocne die zädouciho 
ustanoveni se rozdöli 

V. Jednu nadaci k vypomoci vzdeläni, coz dale ustanovim, 2.000 zl.. 
pravim dva tisice zlatych; 

VI. jednu 2.400 zl., pravim dva tisice ctyfi sta zlatych; 

VII. jednu 3.000 zl., pravim tri tisice zlatych, v§e v papirove sjednocene 
rente v nominälni cene. 

Tyto nadace ustanovuji v prvni fade postupne, jak zde vykazäny 

jsou, pro potomky raych sourozencü a sice: 

Gustava Nejedleho zDetenicl . .v. 

TT 1 XT • j 1 ' i. HIV > CO moi e hra tri, 

HynkaNejedlehozeMsena / «^ ' 

Annu Nejedlou provdanou Novotnou v Kobylnicich, Josefu Nejedlou 

provdanou Jirus v Sobotce, me sestry. 

V druhe fadö potomkove po mem dedeßkovi z otcovy strany, 

Karlovi a Ann6 Nejedlych z Detenic. 



91 Jan Nejedly. Jobann Nejedly. 91 

Ty nadace ustanovuji jen pro ty, ktefi na zaklade öeske vedy se 
vzdelavati chteji. Kdyby pro voleny odbor öeske uöiliätfe schazelo 
neb nedostateöne bylo, tak kdyz jej uöici üfad za vhodneho uznä, 
svoluji, by na jinojazycnem üstavu, v jine zemi neb fi§i nadaci pozival. 

Kdyby z (z)ininenych potomkö. a£ bydli kdekoli, se bud* rodina neb 
jednotlivec närodnosti ceske se odcizil, tak z te rodiny provzdyzadny 
na tuto podporu närokü nema. 

Po urovnani naznaöenych 

Ve§kery zbyteöny obnoö po zapraveni nadaci, almuzeu a jine a£ se rozdeli na ctyri 
dily, kde Gustav Nejedly, Anna Novotuä a Josefa Jims dostanou na ne pHpadajici dil. 

Z ötvrteho dilu, ktery ditkäm Hynka bratra UJ^tanove^y, pfijde 207oi to jest dvacet 
ze äta zlatych k zvetseni nadacniho kapitalu, prosim by co mozna stejnodilue rozdeleny 
l>ylyi o cez Vojtech a Antonie Nejedlych njenß dostanou. Frvnich pet let po slozeni 
nadaöniho kapitalu, af jen kompetenti, mych sourozencü potomkove, 
s pozitkein nadace obdareni byt maji. Kdyby tech nebylo, tak zädäm. 
by s tim uvolneny obnos k zvetseni nadaßnich pozitkü pfipojen byl. 

Po uplynuti tehoz ßasu jsou mimo potomkü sourozencö, pak v prvy 
fade potorakove po mein dfedeckovi Karlu a Anne Nejedlych, kdyby 
i t6ch CO pravych kompetentü nebylo, tak vhodni äadatele z Dftenic- 
Brodkä neb mesta Eoufima, jinak a( se kazdy vhodny kompetent 
k po^itku pfipusti. 

Za navrhovatele, komu ta neb ona nadace udelena byti by mohia, 
navrhuje vidy svepravny nejstaräi muzsky clen mych sourozencü, 
kdyby tech nebylo, tak « potomkü od meho deda Karia Nejedleho neb 
pf edstavenstva v De tenicich-Brodku, koneöne möstskeho zastupitelstvi 
mesta Koui'imi veleslavnemu eis. kr. mistodrzitelstvi v Praze, ktere a( 
räci ustanovit, jest-li s nävrhem souhlasi, a koneöne samo rozhodne. 

Ja prosim eis. kr. veleslavne mistodrzitelstvi a c. kr. finanöni pro- 
kuraturu v Praze, by ty nadacni paj)iry do spravy vzit raöily a po pfi- 
slusnem slyäeni s dobrotivym ohledem ua moje pfani, kdyi zavady nebude, 
vhodnemu zadateli ten ustanoveny jednotlivy ürokovy obnos povoliti räöily. 

2adäm snazne veleslavne eis. kr. mistodrzitelstvi v Praze. by raöilo povolit, aby se 
ten prispevek k vzdelani smel jmenovat: 

„Nadace Jana Nejedleho z Detenic." 

Odevzdaci listinou c. k. okresniho soudu v Koufimi ze dne 22. öervence 1891, 
Co 6.829, byly z pozüstalostniho jmeni Jana Nejedly ho pfikazäny ku zfizeni nadaci techto 
obligace sjednocene papirove renty pfedstavujici nominelni cenu 7.400 zl. Vymörem 
c. k. okresniho soudu v Koufimi ze dne 6. kvetna 1892, c. 4.082, byly statni. dluzni 
üpisy tyto a sice: de dto. 1. listopadu 1868, eis. 487.611, 487.612, 487.613, 527.563, 
530.595, 532.948 a 534.010, znejici kaZdy na 1.000 zl. a 6is. 83.769, 119.858, 138.203 
a 165.555 znejici kazdy na 100 zl. s kupony od 1. kvetna 1890 a s talonem ze soudniho 
uschovani vydany a od c. k. zemske hlavni pokladny v Praze v mistodrZitelskych 
depositech sub Jour.-Art. 1.095 ex 1892 pfijaty. 

Kupony z dluznich üpisü tech vypadajici dne 1. kvetna 1890 az vöetne 1. listopadu 
1892 splatne, byly na zaklade vynosu ze dne 27. fijna 1892, eis. 87.058, prodany 
a vytezek z nich v obnosu 621 zl. 50 kr. v mistodrzitelskych depositech sub Jour.- 
Art. 1.^88 ex 1892 uschovan. 

Casti vyteiku prodejem kuponü tecl» docileneho, jakoZ i obnosu 443 zl. 72 Va kr., 
jenz die vule zöstavitele z podilu dilek Ilynka Nejedleho odrazen a ku zv6t§eni jmeni 
nadaöniho obraceu byl, pokud na tuto nadaci vypadal, pouiito bylo ku zapraveni poplatkA 
pozüstalostnich v fiastce 714 zl., zbytek shora uvedeneho vytözku v obnosu 621 zl. 50 kr., 
byl pro nadace tyto däle uschovan. Na zaklade vynosu mistodri. ze dne 31. prosince 
1892, 6. 150.252, byly shora uvedene statni dluzni üpisy, nadaßni jm6ni tvofici, znöjici 
na obnos 7.400 zl. spolu s ßastkou 621 zl. 50 kr. na hotovosti dne 9. ledna 1893 pod 
cl. 12, z mistodrzitelskych deposit vyzvednuty, obligace ty na jmeno nadace vinkulovany 
a pak zaroven s obnosem 621 zl. 50 kr. dne 123. ledna 1893 pod 61. 333 pro studentsl^ 
nadacni fond pfijaty. 

Za pfiöinou vinkulovani bylo shora uvedenych 1 1 kusü obligaci sloucieno v jedinou, 
tak ze jmöni nadaöni sestävalo mimo öastky 621 zl. 50 kr. na hotovosti: z dluiniho upisu 

XII. 1.* 



92 Jan Kejedl^. Johann Nejedly. 92 

statniho de dto. 1. listopadu 1892, öis. 82.885, zn&jiciho na 7.400 zL, na kteremi 
ustanoTena tfi nada6ui mista maji podilu obnosem 2.000 zl., 2.400 zl. a 3.000 zl. 

Na zäkladS yynosu mfstodriitelskeho ze dne 18. Iednal894, £i8. 167.781 ex 1893, byl 
z nadaöniho jmini zapraven äkolnf pHspivek na tyto nadaöni legäty yypadajici obnosem 
32 zl. 16 kr., a byly däle zakoupeny jednak z obnosu na hotovosti, jednak z yytöiku 
docilenelio prodejem kuponü z obligace znejici na 7.400 zl. dnem 1. kvitna 1893 
a 1. listopadu 1893 k placeni dosp^lych a sice za öästku 893 zl. 53 kr. statni dlu2ni üpisy 
«8. 155.168, 175.088, 182.671, 184.985, 342.270, 244.205. 302.368, 303.282 a 356.506 
znejici kazdy na 100 zl. s kupony od 1. kv6tna 1894 a s talonem a byly pod öl. 410 
pro studentsky nadaßni fond pfijaty. 

Na zäklad6 vynosu mistodrzitelskeho ze dne 18. fijna 1894, 6i&. 131.324, byly tyto 
obligace na jmeno nadace vinkulovany, pfi öemi slouceny byly v jediny statni dluzni 
üpis de dto. 1. kvetna 1894, öis. 88.927, zn&jici na 900 zl., na kteremz ustanovenä tu nadaöni 
mista maji podilu obnosem 243 zl., 292 zl. a 365 zl. Obligace ta byla dne 5. listopadu 
1894 pod öl. 2.090 spolu s obnosem 18 zl. 90 kr., jakoi^to nahradou ürokü za dobu od 
1. listopadu 1893 ai do 1. kvetna 1894 pro studentsky nadaöni fond pfijata. Jmini 
nadaöni sestäva tudii jednak z dlui^niho üpisu statniho de dto. 1. listopadu 1892, 
öis. 82.885, zuöjiciho na 7.400 zl., jednak z dluzuiho üpisu stdtniho de dto. 1. kvötna 1894, 
ö. 88.927, znöjiciho na 900 zl., oba s uroko?auim poöinajiciui 1. kvetnem 1894, mimo 
obnos na hotovosti 409 zl. 50 Va kr. Na tomto jmeni nadaönim maji ustanovenä tfi 
mista nadaöni podilu obnosem 2.243 zl., 2.692 zl. a 3.365 zl., nepoöitaje ? to öästku 
na hotovosti 110 zl. 89 Vj kr., 132 zl. 71 kr., 165 zl. 90 kr. 

Jelikoz jmeni nadaöni takto die pfedpisü stavajfcich zjiStöno, u c. k. hiavni zemske 
pokladny v Praze ulozeno jest a düchody vynääi, jichi k dosai^eni üöelu nadaöniho 
upotfebiti Ize, p]4jima c. k. mistodrzitelstvi v Cechdch nadäni toto a bude nad tim bditi, 
abv poöinaje rokem 1895 dflchody ze jmöni nadaöniho roöne vypadajici 
k uöelu nadaönimu obraceny byly. 

Närok na udöleni nadace teto maji ti, kdoi na zäklade öeske vedy 
se vzdöl&vati chtöji. 

Edyby pro voleny odbor öeske uöiliäte schäzelo neb nedostateöne 
bylo, Ize tei pozivati nadace teto na jinojazyönem üstavu v jine zemi 
neb fiöi, pakliie toho kter^ho uchazeöe uöici üfad zpüsobilym uzni. 

Prvnich pöt let, tudiz po leta 1895, 1896, 1897, 1898 a 1899, budou 
pouze potomkove sourozencü zakladatele Jana Nejedleho poiitkem 
nadace obdafeni, a sice potomkove bratrü jeho: Gustava Nejedleho 
z Dötenic a Hynka Nejedleho ze MSena, pak potomkove sester jeho 
Anny Nejedle provdane Novotne z Kobylnic a Josefy Nejedle provdane 
JiruSove ze Sobotky. Kdyby töch nebylo, bude uvolnöny obnos ku 
zvetSeni nadaönich poiitkü ke kapitalu pfipojen. 

Po uplynuti techto peti let, tudiz poöinaje rokem 1900, budou 
jednotliv& mista nadaöni v prvni fadö postupnö zde vykäzanym 
potomküm sourozencü zakladatelovych a sice: Gustava Nejedleho 
z Detenic, Hynka Nejedleho ze Mäena, Anny Nejedle provdane Novotne 
z Kobylnic a Josefy Nejedle provdane Jiruäove ze Sobotky, v druhe 
fade potomküm po dödeökovi zakladatele z otcovy strany, totii po Karlu 
a Annö Nejedlych z Dötenic udelena. Edyby i takovych uchazeöü 
nebylo, maji narok na nadaci zpüsobili zadatele z Dötenic-Brodku neb 
z mösta Koufimi a kdyby i techto nebylo, pfipusti se k poi^itku nadace 
ka^dy zpüsobily uchazeö vübec. Pi^i udileni nadace maji nemanielske 
d&ti pfednosf pf ed mani^elskymi, a bude nalezity zfetel vzat na prve 
uveden4 ustanoveni zakladatelo va, tykajici se öeske närodnosti 
uchazeöü. 

Prdvo navrhovati, komu ta neb ona nadace udelena byti ma, pifi- 
slufii vzdy svepravnemu nejstaräimu mui^skemu clenu sourozencü 
zakladatelovych; kdyby tech nebylo, svepravnemu nejstarSimu 
muiskemu ölenu z potomkü döda zakladatelova Karla Nejedleho, d41e 
pfedstavenstvuv Dötenicich-Brodku, koneöne mestskemu, zastupitel stvu 
Y Koufimi. 



93 Jan Nojedly. Johann Nejedly. 93 

C. k. rnistodrSitelstvi v Praze ustanovi, zda s nayrhem soublasi 
a rozhodne pak samo. 

Obecni zastupitelstvo v Deteuicich-Brodku ve schuzi odbyyane 
dne 26. fijna 1893 a obecni zastupitelstvo vKoufimi ve schAzi odbyvane 
dne 18. kvetna 1893 pfijalo pro sebe a nastupce sve ? üfadö povinnost 
vykonavati prävo navrhovaci jim propüjdene. 

Nadace ta jmenuje se „Nadace Jana Nejedleho z Ditenic" a vstoapi 
v2ivot rokeml895. Dichodfi ze jm6m nadaöniho za äas odl./ll. 1889 aJ do 30/4. 1894 
pfijatych upotfebilo se, jak shora bli^e uvedeno, jednak ku zapraveni poplatku poz&sta- 
lostniho y ^ästce 714 zl. a äkolniho pKsp§vku v ^&stce 32 zL 16 kr., jednak ku z?etäeni 
nadaöniho jmöni. 

Naklady zHzenim nadace uhradi se z uiitkü nadace jiz stavajicich u c. k. hlavni 
pokladny zemske v Praze na hotovosti uloienych; zbytek hotovosti te pfirazi se ku 
zvetäeni jmini nadaöniho. 

C. k. mistodri^itelstvi v Cechäch prijimä nadaci tuto ve svou spravu a bude nad 
tim bditi, by se dftchodü z jmeni nadaöniho, jei i:oön6, pokud jde o jedaotliva tri 
nadaöni mibta, nyni 89 zl., 107 zl., 134 zl. obnäseji, po srä^ce vyloh za vypsäni konkursu 
a pfispSvku stätni spravy pouze k ücelu v teto nadaöni listin6 ustanovenemu pouzivalo 
a vübec, aby se veäkerä ustanoveni listiny teto pinila. 

Tomu na d&kaz bylo p^t stejnopisü teto nadaöni listiny sdölano, a ma jeden 
stejnopis u c. k. mistodräitelstvi v Cechach, druhy u c. k. okresniho hejtmanstvi v Jiöine, 
tfeti u c. k. okresniho hejtmanstvi v Kolinö, dtvrty u pfedstavenstva obce Dötenice- 
Brodek a p4ty u möstskeho üfadu v Koufimi uschovan byti 

Opis nadaöniho listu obdrii sveprävny nejstarSi muisky clen sourozencü zakla- 
datelovych. 

V Praze, dne 1. zafi 1895. 

G. k. mistodriitel: 
(L. St.) Thun mp. 

Original u o. k. mistodriitehtvf v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



94 



Adolf Eomert. 



Adolf Eoraera. 



94 



878. 



1889 

Juli 13. öervence. 



Adolf Honierssche Studenten-Stiftung. Stndentske nadäui Adolfa Komerse. 



Der am 18. Juli 1889 zu Maßweg in 
Steiermark verstorbene Adolf Körners 
widmete in seiner letztwilligen Anordnung 
vom IS, Juli 1889 ein Kapital von 2.000 jl. 
zur Errichtung einer Studenienstif- 
tung und bestimmte^ daß die jewei- 
ligen Zinsen des StiftungsJcapi- 
tales an zwei arme Studierende der 
Stadt Humpoletz ohne Rücksicht 
darauf^ ob sie eine Mittel- oder 
Hochschule besuchen^ zu gleichen 
Teilen verliehen werden sollen. 

Das Verleihungsrecht räumte 
der Stifter dem Gemeindeaus- 
Schüsse der Stadt Humpoletz ein. 

Der Stiftsbrief wurde am 29. Mai 1894 
von der Gemeinde Humpoletz ausgefertigt und 
von der k. k. Statthalterei in Prag am 
13. Oktober 1894 bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung vom Gemeindeausschusse der 
Stadt Humpoletz verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung^ welches 
von der Stadtgemeinde Humpoletz verwaltet 
wird, beträgt 4.000 K, aus dessen Rein- 
erträgnisse zwei Plätze, jeder mit der Jahres- 
gebühr von 84 K, dotiert werden. 



Dne 18. öervence 1889 v Moßwegu 
V Styrsku zesnuly Adolf Körners vönoval 
VC svem poslednim pofizeni ze dne 13. ter- 
vence 1889 jistinu 2.000 zl. na zHzeni stu- 
dentskeho nadäni, a ustanovil, ze üroky 
jistiny nadaöni udSliti jest vzdy 
dv6ma chudym studujicim mista 
Humpolce bez ohledu na to, navst^- 
vuji-li Skolu stredni neb vysokou, 
rovnym dilem. 



Prdvo udileci vyhradil zakla- 
datel vyioru obecnimu mösta Hum- 
polce. 

List nadaöni byl dm 29. krdtna 1894 
obci Humpoleckou vyhotoven a c. k, misto- 
driitclstvim v Praze dne 13. Hjna 1894 
potvrzen. 

Nyni udili nadaci tuto vybor 
obecni mästa Humpolce. 

Jmini nadace teto v sumö 4.000 K 
spravuje mSstskd obec Humpoleckd; z öistehn 
vyti^ku jmhii toho dotuji se doö mista, 
kaMe s roönim platem 84 K. 



I. 

Testament, 

welches ich endesgefertigter Adolf Körners, Realitätenbesitzer iu Knittelfeld, nach reif- 
licher Überlegung und im Zustande voller Besonnenheit, frei von Zwang und Irrthuni, 

in nachstehender Weise errichte. 



20. Ich errichte eine Stiftung von 2.000 fl., zweitausend Gulden, zu 
Gunsten zweier armen Studierenden der Stadt Humpoletz und be- 
stimme, dass die jeweiligen Zinsen an zwei arme Studierende der Stadt 
Humpoletz, ohne Rücksicht darauf, ob sie eiueMittel- oder Hochschule 
besuchen, zu gleichen Theilen vertheilt werden sollen. Das V-er- 
leihungsrecht soll dem Gemeinde ausschussc der Stadt Humpoletz zu- 
stehen. Auch bestimme ich, daß, im Falle die Nutzungen durch längere Zeit aus was 
immer für einem Grunde nicht vertheilt warden könnten, diese Nutzungen inzwischen frucht- 



95 Adolf Körners. Adolf Eomers. 95 

bringend angelegt und bei einer neuerlichen Verleihung nach Anordnung des Gemeinde- 
ausschusses' der Stadt Humpoletz vertheilt werden sollen. 

Mas 8 weg, 13. Juli 1889. 

Adolf Komers mp. 

Carl Mayer mp., 
ersuchter Testamentszeage. 

Karl Puschnigg mp., 
ersachter Testamentszenge. 

Franz W e g e r e r mp., 
ersuchter Testamentszeage. 

Einfache Abschrift des Testamentes bei Jednodachy opis ziviti u c. k. mistodrzi- 

der k. k. Statthalterei in Prag. telstvi y Praze. 



II. 

(^jjr. \ Nadacni listina. 

My podepsani zastupcove obce mista Humpolce politickeho okresu Nemeckobrod- 
skeho V kräloYstvi Öeskem stvrzujeme a doznavame ve svem a svych zästupcü jmene, ie 
pan Adolf Komers v Knittelfeldu podle posledniho pofizeni ze dne 13. cervence 1869*) 
zaloieni nadace pro dva chude studujici m6sta Humpolce nandil, odkazav k ü£elu tomu 
obnos 2000 zl. 

Ustanovem zfistavitelovo vuvedenem poslednim pofizeni zni doslovne takto: 20. Ich 
errichte eine Stiftung von 2.000 fl., zweitausend Gulden, zu Gunsten zweier armen 
Studierenden der Stadt Humpolec und bestimme, dass die jeweiligen 
Zinsen an zwei arme Studierende der Stadt ITumpolec ohne Rücksicht 
darauf, ob sie eine Mittel- oder Hochschule besuchen, zu gleichen 
Theilen vertheilt werden sollen; das Verleihungsrecht soll dem Ge- 
meindeausschusse der Stadt Humpolec zustehen. Auch bestimme ich, dass, 
im Falle die Nutzungen durch längere Zeit aus was immer für einem Grunde nicht ver- 
theilt werden könnten, diese Nutzungen inzwischen fruchtbringend angelegt und bei 
einer neuerlichen Verleihung nach Anordnung des Gemeindeausschusses der Stadt Hum- 
polec vertheilt werden sollen. 

Obnos teuto byl po odräzce tax 230 zl. se zbytkem 1770 zl. dne 20. srpna 1890 
z pozüstalosti vyplacen, prozatimne v Zalozn6 zivnostenske uloien, Sii züroöenfm dosahl 
vy§i odkazu 2.000 zl. Nyni pozüstäva toto nadaöni jmeni z vinkulovaneho statniho upsani 
ze dne 1. ünora 1894, (^. 176.337, na 2.000 zl. 

Jezto zpfisobem timto jm^ni nadacni die pfedpisu zjiSteno jest, do pokladny 
obce Humpolecke pf^ijato bylo a pozitky k ü^^elu nadaönimu ustanovene poskytuje, 
pi^jimäme nadaci tuto a provädejice nafizeni zakladatelovo, v zakladö usneseni obecnfho 
zastupitelstva ze dne 10. dubna 1891 stanovime, ie ürokfi teto nadace pou^Jje se ka^do- 
roönö ve prospech dvou chudych studujicich prisluSnikü mesta Humpolce. 

NadacQ tato vstoupi v 2ivot rokem 1893. 

Vylohy zhotovenfm listu nadaöniho uhradi se z ürokü nadaßnich. 

My podepsani slibujeme a se zavazujeme, sehe a sve nastupce v üfadö za stale 
zachovani nadace jakoz i bezpe6nost nadaöniho jmöni die nejlep6ich sil svych se starati 
a Jim bez svoleni pnsluönych üfadü nadaönich zadne zmeny neuöinime. dale ze o sprävne 
vybirani uzitkü jmeni nadacniho a o jich uziti k üöelu v tomto nadaönim listö naznaöe- 
nemu peöovati a vübec vsechna v n6m obsazena nafizeni svödomite a verne plniti budeme. 

♦) Das Testament des Stifters ist richtig vom ♦) Posledni vule jest spravne ze dne 13. 6er- 

13. Jali 1889. vence 1889. 



96 



Adolf Körners. 



Adolf Komen. 



96 



Na d&kaz tobo byly tN stemopisy nadainich listfi, z nichi^ jeden u vys. c. k. misto- 
driitelstvi, druhy u c. k. okresniho hejtmanstvi y Nemeckem Brod6, ifeii u obce Humpo- 
lecke uloien bude, zhotoveDy, ygestranne podepsäny a dy^ma doi&danymi syidky spolu 
potyrzeny. 

V Humpolci, dne 29. kyötna 1894. 



Ferd. Daniöek mp., 
radnl« 

Jan Nikolau mp., 
ölen vyboru. 

Adolf Hradka mp., 
syedek. 



F. übaloupka mp., 
fltarosta. 

Josef Strädal mp., 
dien y^boru. 

Daniel Papirek mp, 
BvÖdek. 



Tato nada£ni listina se scbyaluje. 

C. k. mistodriitelstyi y Cechäcb. 
V Praze, dne 13. fijna 1894. 



Ci8. 111.879. 



(L. St..) 



Frant. hr. z Thunu mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodriitelstyi y Praze. 



97 



Dr. Karl Esmarch. 



Dr Karel Esmarch. 



97 



8TÖ. 



1889 

Juli 18. öervence. 



Dr. Karl Esmarch-Stittung. 

Zur Erinnerung an den am 21. Jänner 
1887 verstorbenen Professor der Rechte an 
der deutschen KarUFerdinands- Universität 
in Prag Dr, Karl Esmarch hat ein 
Komitee von Studierenden die 
Gründung einer Stiftung beschlos- 
sen und eu diesem Zwecke Sammlungen ein- 
geleitet. 

Mit der Eingabe de praes. 17, Juli 
1889 hat dieses Komitee dem Dekanate der 
juridischen Fakultät der k. k. deutschen 
Universität in Prag als Ergebnis dieser 
Sammlungen einen 4% Pfandbrief der Böh- 
mischen Hypothekenbank über 1.000 fl. und 
ein Einlagebuch der Böhmischen Sparkassa 
über 335 fl, 13 kr, mit der Erklärung über- 
geben^ daß es seine Tätigkeit für beendet 
ansehe, und die Bitte gestellt, die weiteren 
Schritte zur Errichtung die Stiftung einzu- 
leiten sowie den Modus der Verleihung fest- 
einsetzen. 

Infolge dessen hat das Dekanat der 
juridischen Fakultät der k, k. deutschen 
Universität den Stiftsbrief unterm 2ß, No- 
vember 1891 ausgefertigt, welcher unterm 
5, Jänner 1892 von der k, k, Statthalterei 
in Prag bestätigt unirde. 

Nach diesem Stiftsbriefe hat diese Stif- 
tung den Namen „Dr, Karl Esmarch- 
Stiftung*' zuführen. 

Diese Stiftung ist auf die 
])auer eines Jahres von dem Pro- 
fessoren-Kollegium der juridischen 
Fakultät der k, k, deutschen Karl- 
Ferdinands-Universität in Prag 
an einen an dieser Universität 
inskribierten Rechtshörer, der 
dürftig ist und eine gute Ver- 
wendung ausweist, namentlich aber 
in der Disziplin des römischen 
Rechtes durch erfolgreiche Teil- 
nahme an den Seminarübungen und 
vorzügliche Kolloquien einen 
besonderen Fleiß an den Tag legt, 
zu verleihen, wobei jedoch nicht 
ausgeschlossen ist, daß dem bereits 

XII. 



Nadäni Dra Harla fismarcha. 

V upominku na Dra Karla Es* 
marcha, professora prdv na nimecke m»w- 
versitS Karlo-Ferdinandovi, dne 21, ledna 
1887 zesnuleho, usnesl se komitet studu- 
jicich, aby zalozena byla nadace, 
a k tomu üöelu zahdjil sbirky. 



Podänim de praes. 17, cervence 1889 ode- 
vzdal tento Icomitet dekanstvi prdvnickefakulty 
c, k, nimecke university v Praze jako vynos 
teto sbirky 4^% zdstavni list Öeske hypoteönt 
banky na 1,000 zl. a vkladni kniiku Öeske 
sporitelny na 335 zl, 13 kr. s prohldsenim, 
ze svou öinnost za skonöenu poklddd, a zä- 
roven vznesl prosbu, aby byly podniknuty 
daUi kroky k zfizeni nadace a sfanoveny 
podminky propüjöovdni. 



Näsledkem toho vyhotovilo dekanstvi 
prävnicke fakulty c, k, nämecki university 
dne 26, listopadu 1891 nadaöni list, ktery 
byl dne 5, ledna 1892 c. k, mistodrzitelstvim 

V Praze potvrzen. 

Die tohoto nadacniho listu mä se taio 
nadace jmenovati „Nadäni Dra Karla 
Esmarcha", 

Nadäni toto md professorsky 
sbor prdv nicke fakulty c. k, nimecke 
un iversity Karlo-Ferdinandovy 
v Praze propüjöovati na dobu jednoho 
roku posluchaöi prdv na tito uni- 

V er Sit 6 zapsanemu, ktery jest 
chudy, dobi^e prosptvä, zejmena 

V § ak V oboru fimskeho prdva 
zvld§tni pili na jevo ddvd üöinnym 
ücastenstvim na seminärnich cvi- 
cenich a vybornymi kolloquiemi, 
pri 6em^ v§ak neni vylouöeno, aby 
tomu, kdo jiz jednou nadaci touto 
podölen byl, poiitek nadaöni znovu 
propüjöen byl, jestlize tujsou pod- 
minky pozitku nadacniho, a nikdo 



98 



Dr. Karl Esmarch. 



Dr Karel Esmarch. 



98 



einmal mit dieser Stiftung Be- 
dachten bei Fortdauer der Voraus- 
Setzungen des Stiftungsgenusses 
und hei Mangel ärmerer und 
würdigerer Bewerber der Stiftungs- 
genuß erneuert werde. 

Der Genuß einer anderen Stif- 
tung bildet keinen Hindernisgrund 
für die Verleihung der Dr. Karl 
Esmarch- Stiftung, 

Die Gesuche um diese Stiftung 
sind alljährlich bis L November 
bei dem Dekanate der juridischen 
Fakultät einzubringen. 

Über die Verleihung der Stif- 
tung ist über Antrag des jedes- 
maligen Stiftung sref erent en der 
juridischen Fakultät in der näch- 
sten Sitzung des Professoren-Kol- 
legiums zu beschließen. 

Die Auszahlung des Stiftungsbetrages 
erfolgt gegen vom Dekanate vidierte Quittung 
jedesmal am 21, Jänner eines jeden Jahres. 

Sollte in einem Jahre die Verleihung 
und Auszahlung der Stiftungsinteressen nicht 
stattfinden können^ so ^ kann diese Stiftung 
im nächsten Jahre an zwei Bewerber gleich- 
zeitig verliehen werden. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der Bestimmungen 
des Stiftsbriefes persolviert. 

Das Stiftungsvermögen, welches vom 
Dekanate der juridischen Fakultät der k, k. 
deutschen Karl- Ferdinands - Universität in 
Prag verwaltet wird, beträgt 3,096 K 43 Ä, 
aus dessen Reinerträgnisse jährlich ein Be- 
trag von 190 K 40 h zur Verleihung gelangt. 



chudsi a hodnöjsl se o nadaci ne- 
uchäzi. 



Kdo jii jine nadace poiivd, 
müie pfes to obdrzeti nadaci Dra 
Karla Esmarcha, 

^ddosti podati dluino kazdo- 
roönd do 1, listopadu u dikanstvi 
prdvnicke fakulty, 

OhlednS propüjceni nadace md 
se stdti usneseni v nejbliiiim se- 
zeni professorskeho sboru po nä- 
vrhu toho ktereho nadaöniho refe- 
renta prdvnicke fakulty, 

Vyplata po&itku nadaöniho döje 
se kaidoroönä dne 21, ledna na 
kvitance od dökanstvi vidovane, 

Kdyby se v nikterem roce nadace ne- 
propüjöila a nevyplatila, müie v pfistim 
roce dvima uchazeöüm uMlena byti. 



Nyni se udili nadace tato po 
rozumu ustanoveni nadaöni listiny, 

Nadaöni jmini, jez jest spravoväno 
dökanstvim prdvnicke fakulty c. k, nämecke 
university Karle -Ferdinandovy v Praze, 
öini 3,096 K 43 hy z jehoi ölstiho vynosu 
se roönä udili cdstka 190 K 40 h. 



I. 

Löbliches Decanat! 

Das ehrfurchtsvollst gefertigte Co mite zur Errichtung einer Dr. Karl 
Esmarch-Stiftung erlaubt sich, an ein löbl. Decanat die Bitte zu richten, die von 
dem Comite zu diesem Zweck eingesammelte Summe, welche laut beiliegenden Ausweises 
L335 fl. 13 kr. Ö. W. beträgt, in Empfang nehmen und die Stiftung ins Leben rufen 
zu wollen. In Ausführung dieser Bitte erlaubt sich das Comite zu bemerken: 

Da das Comite zur Überzeugung gelangt 
ist, dass die Sammlungen zur Begründung 
einer Dr. Karl Esmarch-Stiftung aus ver- 
schiedenen Gründen sich weiter, als es bis 
jetzt geschehen ist, nicht ausdehnen lassen 
und somit ihr Ende erreicht haben, be- 
trachtet es seine Aufgabe als vollendet und 
beschloss in seiner Sitzung vom 
28. Juni 1889, das eingesammelte 



99 



Dr. Karl EsmarcL 



Ür Karel Esmarch. 



Geld unter entsprechender Rech- 
nangslegung dem löbl. Decanat 
zur Verwaltung zu übergeben. Das 
löbl. Decanat wird nun gebeten, 
die weiteren Schritte zur Errich- 
tung der Stiftung unternehmen 
sowie den Modus der Verleihung 
festsetzen zu wollen. 

Da das Comite die Sammlungen zur 
Errichtung einer L^r. Karl Esmarch- Stiftung 
unternommen hat und ihm insbesondere 
auch der 1.000 fl. Pfandbrief zu diesem 
Zwecke gespendet wurde, so erlaubt sich 
noch das Comite um entsprechende Berück- 
sichtigung der Wünsche seiner Spender zu 
bitten. 

Das Capital besteht in einem 47o Pfand- 
brief der Hypothekenbank des Königreiches 
Böhmen Serie 60, Nr. 8.038 (tausend Oulden) 
und laut Einlagsbuch der Böhm. Spar- 
kassa in Prag (Namen: „Esmarch-Stiftung** 
Nr. 90.334) in einem Betrage von 335 fl. 
8 kr. und einem Barbetrage von 6 kr. Ö. W. 

Für das Comite zur Gründung einer 
Dr. Karl Esmarch-Stiftung: 

Victor von Ottenburg mp., 
d. Z. Pbmann. 



Hochlöbliches Decanat 
der juridischen Facultät in Prag! 

Das Comite zur Errichtung einer Dr. 
Karl Esmarch-Stiftung bittet um Übernahme 
der von ihm zu diesem Behufe eingesammel- 
ten Gelder. 

(Auf der Rückseite:) 

Praes. 17. Juli 1899, Nr. Exh. 936. 



Original beim Dekanate der juridischen Fa- 
kultät der k. k. deutseben Universität in Prag. 



Original u dekanäta prävnicke fakulty c. k. 
nSmecke university v Praze. 



Jurid. Facultät der k. k. deutschen 

Karl-Ferdinands-Üniversität 

in Prag. 



XU. 



Nr. Exh. 936. 

An das geehrte Comit6 zur Errichtung 
einer Dr. Karl Esmarch-Stiftung 

in Prag. 

Der unterzeichnete Decan bestätigt hier- 
mit den Empfang der zum Zwecke der Er- 

13* 



100 



Dr. Karl Eamarch. 



Dr Karel Eamarch. 



100 



richtung einer Dr. Eamarch-Stiftung gesam- 
melten Summe pr. 1.335 fi. 13 kr. (eintausend 
dreihundert dreissig fünf Gulden 13 Kreuzer 
Ö. W.), welche 
a) aus einem 4^/^ Pfandbriefe der Böhmi 
scheu Hypothekenbank Serie 60, Nr. 
8.038 pr. eintausend (1000) Gulden; 
h) aus dem Einlagsbuche der Böhm. Spar- 
cassa, lautend auf den Namen: „Es- 
march-Stiftung" Nr. 90.334, pr. drei- 
hundert dreissig fünf Gulden 1 3 Kreuzer 
(335 fl. 13 kr.) besteht. 
Die Rechnung sowie 12 Sammelbogen 
wurden gleichfalls zur Aufbewahrung über- 
nommen. 

II. 

Erlagschein. 

Der unterzeichnete Decan erlegt hier- 
mit in die Kasse der k. k. deutschen Karl- 
Ferdinands-Universität die ihm vom Comite 
zur Errichtung einer Dr. Karl Esmarch- 
Stiftung übergebene Summe, welche 

a) aus einem 4**/,, Pfandbriefe der Böhmi- 
schen Hypothekenbank Serie 60, Nr. 
8.038 pr. eintausend (1.000) Gulden; 

b) aus dem Einlagsbuche der Böhm. Spar- 
cassa, lautend auf den Namen: „Esmarch- 

Stiftung" Nr. 90.334, pr. dreihundert dreissig 
fünf Gulden 13 Kreuzer (335 fl. 13 kr.) be- 
steht, nebst der Rechnung und 12 Stück 
Sammelbogen zur Aufbewahrung. 



I— II. 
Prag, am 19. Juli 1889. 



Der Decan: 
Sax mp. 



Konzept auf der Rückseite der Zuschrift des 
Komitees zur Gründung einer Dr. Karl fismarch- 
Stiftung de präs. 17. Juli 1889 beim Dekanate der 
juridischen Fakultät der k. k. deutschen Universität 
in Prag. 



Koncept na zadni Strand pHpisu komitetu k za- 
lozeni nadace dra Karla Esmarcha depraes. 17. £er- 
vence 1889 u dekanätu pravnicke fakulty c. k. ne- 
inecke university v Praze. 



II. 

(^ Wkr.\ Stiftsbrief. 

VStempel./ 

Zur Erinneining an den am 21. Januar 1887 verstorbenen Professor der Rechte an 
der deutschen Karl - Ferdinands - Universität in Prag Dr. Karl Esmarch hat ein 
Comite von Studierenden die Begründung einer Stiftung beschlossen und zu diesem 
Zwecke Sammlungen eingeleitet. 

Mit der Eingabe vom 17. Juli 1889, Z. 936, wurde dem Decanate der juridischen 
Facultät als Resultat dieser Sammlungen der 4% Pfandbrief der Böhmischen Hypotheken- 



101 Dr. Karl Esmaroli. Dr Karel Esmarch. 101 

bank No. 8.038 pr. eintausend Gulden und das Einlagebuch der Böhmischen Sparcassa 
No. 90.334 per dreihundert dreissig fiinf Gulden 8 Kreuzer mit der Erklärung übergeben, 
dass dieses Comite seine Thätigkeit für beendet ansehe, und die Bitte gestellt, die wei- 
teren Schritte zur Errichtung dieser Stiftung zu unternehmen sowie den Modus der Ver- 
leihung festsetzen £u wollen. 

Indem das Professoren- Collegium mit Dank das gewidmete Capital in Empfang 
nimmt, wird zur bleibenden Erinnerung an den hochverehrten ehemaligen Coliegeu, den 
gefeierten Rechtslehrer Dr. Karl Esmarch, für immerwährende Zeiten eine Studenten - 
Stiftung unter dem. Namen : 

^Dr. Karl Esni arch-Stiftung" 

mit nachstehenden Modalitäten errichtet. 

1. Daa Stiftungsvermögen besteht: 

a) aus dem auf den Namen der Stiftung vinculierten Pfandbriefe der Böhmischen 

Hypothekenbank No. 8.038 pr. 1.000 fl.; 
h) aus den aus dem Sparcassabuche fol. 90.334 per 335 fl. 8 kr. angeschafften 
gleichfalls vinculierten Silberrente-Obligationen No. 63 979 ddto. 1. Juli 1890 pr. 
300 fl. nom. und No. 54.597 ddto. 1. April 1891 per 50 fl. nom.; 
c) aus dem von dem obigen Sparcassabuche fol. 90.334 per 335 fl. 8 kr. nach Be- 
streitung der Auschaffungskosten per 270 fl. 79 kr. und 47 fl. 42 kr. dieser 
Silberrentenobligationen verbleibenden Reste per 16 fl. 87 kr. 
Diese Wertpapiere erliegen als besonderes Deposit in der üniversitätscassa. Das 
Sparcassabuch per 16 fl. 87 kr. bildet einen Reservefond der Stiftung, dessen Zinsen so 
lange zum Gapitale zuzuschlagen sind, bis nach Beschluss des ProfessorencoUegiums die 
Zinsen die es entsprechend angewachsenen Reservefondes zur Erhöhung des Stiftungs- 
genuBses verwendet werden können. 

2. Der Genuss der Zinsen des Stiftungscapitales wird je auf die 
Dauer eines Jahres von dem ProfessorencoUegium der juridischen Fa- 
cultät der deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag an einen 
an dieser Universität inscribierten Rechtshörer, der dürftig ist und 
gute Verwendung ausweist, namentlich aber in der Disciplin des rö- 
mischen Rechtes durch erfolgreiche Theilnahme an den Seminar- 
übungen und vorzügliche Colloquien einen besonderen Fleiss an den 
Tag legt, yerliehen, wobei jedoch nicht ausgeschlossen ist, dass dem 
bereits einmal mit dieser Stiftung Bedachten bei Fortdauer der Voran s- 
setzungen des Stiftungsgenusses und bei Mangel ärmerer oder würdi- 
gerer Bewerber der Stiftungsgenuss erneuert werde. Der Genuss einer 
anderweitigen Stiftung bildet keinen Hinderungsgrund der Verleih ung 
dieser Dr. Karl Esmarch-Stiftung. 

3. Die Gesuche um diese Stiftung sind alljährlich bis 
1. November bei dem Decanate der juridischen Facultät einzu- 
bringen. Über die Verleihung der Stiftung ist auf Antrag des jedes- 
nialij?en Stiftungsrefe reuten in der nächsten Sitzung des Professoren- 
coUegiums zu beschliessen. Die Auszahlung des Stiftungsbetrages 
erfolgt gegen vom Decanate vidierte Quittung durch die Üniversitäts- 
cassa jedesmal am 21. Januar eines jeden Jahres. 

4. Sollte in einem Jahre die Verleihung und Auszahlung der Inter- 
essen des Stiftungscapitales nicht stattfinden können, so kann diese 
Stiftung im nächsten Jahre an zwei Bewerber gleichzeitig verliehen 
werden. 

5. Die Stiftung tritt in Wirksamkeit, sobald aus den Interessen des Stiftungs- 
capitales die Rechtsgebühr bezahlt sein wird. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der Üniversitätscassa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungs- 
zweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehmen wir diese Stiftung an und ver- 
pflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, dass die 
von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermalen im effectiven 
Betrage von 54 fl. 70 kr., dem Stiftungszwecke zugewendet werden. 



102 ^i*. Karl Esniarch. Dr Earel Esmarch. 102 

Wir geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfulger, für die stete 
Aufrechtbaltung der Stiftung und die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten 
Ki'äftcn zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten Stiftungsbehörde 
keine Ändeining vorzunehmen, für die rechtzeitigen Einhebungen der Nutzungen des 
Stiftungsvermögens [zu sorgen] und überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu 
und gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen wird der Stiftsbrief in drei Exemplaren ausgefertigt, von denen 
eines der hochlöblichen k. k. Statthalterei, das zweite dem ProfessorencolTegium der ju- 
ridischen Facultät übergeben, das dritte in der Universitätscassa aufbewahrt wird, und 
mit der Unterschrift des Decans der juridischen Facultät und des Rectors der deutschen 
Karl-Ferdinands-Universität unter Beidrückung des Amtssiegels versehen. 

Prag, am 26. November 1891. 

(L. St.) Dr. Joh. Kelle mp,, (L. St.) Dr. Horaz Krasnopolski mp., 

z. Z. Rector. d. Z. Decan der Rechts- and staatsw. Facultät. 



Wird bestätigt. 



St..Z. 147.209. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 5. Jänner 1892. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Friedl mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 



103 



Augusto Seidl. 



Augusta Seidlova. 



103 



SSO. 



1889 

Juli 29. cerveuce. 



Auguste Seidrsehe Studenten-Stiftung. Studentske nndani Augusty Seidlove. 



Die Eheleute Franz Schütze und 
Maria Schutze, geborene Siegmund, 
in Eeichenberg errichteteti mittels Widmungs- 
Urkunde vom 29. Juli 1889 eine Studen- 
tenstiftung für die k, k. Staats- 
mittelschule, und zwar für das 
Gymnasium, in Reichenberg, 
indem sie zu diesem Zwecke eine Staats- 
Schuldverschreibung über 1.000 fl. widmeten. 

Diese Stiftung, welche den Na- 
men der verstorbenen Pflegetochter 
der Stifter Auguste Seidl zu 
führen hat, soll ein armer, fleißiger 
und sittsamer G y mnasials chü- 
Itr, der in Reichenberg geboren ist, 
für die Dauer seiner Würdigkeit 
erhalten. 

Laut der Widmungsurkunde behielt sich 
Fraiiz Schütze das Vorschlagsrecht auf 
Lebensdauer vor, nach seinefn Ableben sollt&n 
es gemtinschaßlich der Bürgermeister, der 
Erzdechccnt und der Direktor des Gymnasiums 
in Reichet^erg ausübest. 

Der hezügliche Stiftsbrief wurde am 
7. September 1895 ausgefertigt und untertn 
16. Jänner 1896 von der k. k. Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Laut dieses Stiftsbriefes über- 
geht das Vorschlagsrecht nach dem 
Tode des Franz Schütze in Ge- 
mäßheit des von ihm ausgesproche- 
nen Wun sches Uufolge der Ent- 
scheidung des k. k. Ministeriums 
für Kultus und Unterricht vom 
26. Juni 1892, Z. 25.494, und der Zu- 
stimmung des Bürgermeisters^ 
des Erzdechanten u. Direktors der 
k. k. Staatsmittelschule in Reichen- 
herg an den Neffen des Stifters 
Ph. Dr. Richard S iegmun d und 
erst nach dessen Ableben an den je- 
weiligen Bürgermeister der Stadt 
Reichenberg, den jeweiligen Erz- 
dechanten von Reichenberg und den 
jeweiligen Direktor des Gymna- 
siums in Reichenberg. 

Jeder der drei ang eführten 
Präsentationsherechtigten hat eine 
gleiche Stimme; falls sich dieselben 



Manuele Frantisek Schütze a 
Marie Schützovd, roz. Siegmun- 
dovd, V Liberci zHdili v^novacl listinou 
z 29. iervence 1889 studentski naddni 
pro c. k. stdtni sti^edni §kolu, a 
to pro gymnasium v Liberci, vSnovavse 
k tiiclu tomu stdtni dluhopis na 1.000 zl. 
znöjici. 

Tohoto naddni, kteremdmiti 
jmeno zemfele schovanky zakla- 
datelü Augusty Seidlovf., md se do- 
stati chudemu, pilnSmu a mravnemu 
gymnasistovi, ktery jest v Liberci 
narozen, pokud toho hodnym jest. 



Die venovaci listiny vyhradil si Fran- 
tisek Schütze prdvo navrhovaci na öas sveho 
iivota, po jeJio smrti möli je vykondvati spo- 
leönS purkmistr, arcidökan a reditel gymnasia 
V Liberci. 

PHslusny nadacni list byl dne 7. zart 
1895 vyhotoven a 16. ledna 1896 c. k. misto- 
drzitelstinm v Praze potvrzcn. 

Die tohoto nadaöniho listu pfe- 
j de prdvo navrhovaci po smrti 
FrantiSka Schütze po j eho vy- 
slovnem pfdni na zdkladö rozhod- 
nuti c. k. ministeria kultu a vy- 
H 6 V d n i ze dne 26. c e r v n a 1892, 
öis. 25.494, a se souhlasem purk- 
mistra, arcidikana a reditele c. k. 
stdtni stf cd n i skoly v Liberci 
na vnuka zakladatelova Ph. Dra 
Richarda Sie^gmunda, a teprve po 
jeho smrti na purkmistra m^sta 
Liherce, tamniho dikana a reditele 
gymnasia tamze. 



Kazdy z tivödenych tri prnesen- 
tdtorü md stejny hlas; kdyby se ne- 
mo hl i CO do osoby nßvrzen(ho 



104 



Auguste Soidl. 



Auguäta Seidlovä. 



104 



über die Person des Vorzuschla- 
genden nicht einigen könnten, ent- 
scheidet die Majorität der für 
einen Bewerber abgegebenen Stirn- 
m e n. 

Würde einer der Präsentationsberech- 
tigten das Präsentationsrecht nicht ausüben, 
so devolviert dasselbe an die anderen, wenn 
aber niemand von denselben das Präsenta- 
tionsrecht ausüben würde, entscheidet die 
/'. h. StafthaUerei in Prag nach eigenem 
Ermessen über die Verleihung der Stiftung. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Vorschlag des Ph. Dr. 
Richard Siegmund, k. k, Professors 
in T eplit z ' S chö II au,*) von der k, k, 
Statthalterei in Prag verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der k, k. Statthalterei in Prag verwaltet 
wird, beträgt 2721 K 92 h, aus dessen 
Reinerträgnisse ein Platz mit jährlichen 96 K 
dotiert tvird. 



sjednotiti, rozhodne vötSina hlasü 
pro jednoho iadatele odevzdanych. 



Kdyby nöktery z praesentdtorü praesen- 
tacni prdvo nevykondval, prejde na ostatni 
dva; kdyhy vSaknikdo znich praesentaöniho 
prdva nevykondval, rozhodne c. h mistodrzi- 
telstvi V Praze o udileni nadace die vlastniho 
uvdzeni. 

Ny^ni udSluje toto naddni c, k. 
mistodriitelstviv Praze na zd- 
kladi ndvrhu Ph. Dra Richarda 
Siegmunda, c. L professora v Teplici- 
SanovS*) 

Jm&ni teto nadace, jei spravuje c. i. 
mistodrzitelstvi v Praze, iini 2721 K 92 h; 
z jeho öisteko vynosu dotuje sc jedno misto 
s rodnim pozitkem 96 K. 



I. 

( st^ ^"^1 ) W i d m u n g 8 u r k u n d e. 

Wir endesgefertigten Eheleute Franz Schütze und Maria, gebor. Siegmund, 
Nr. 77-11. in Reichenberg, widmen hiermit die vinculierte Staatsschuldverschreibung 
Nr. 66.628 ddto. Wien am 1. Mai 1889 per 1.000 fl. zu einer Studentenstiftung 
für die k. k. Staatsmittelschule, und zwar für das Gymnasium, in Rei- 
chenberg, damit auf den Namen unserer verstorbenen Pflegetochter 
Auguste Seidl daselbst eine Stiftung für ewige Zeiten errichtet werde, 
deren jährliche Zinsen ein fleissiger und sittsamer Gymnasialschüler, 
der in Reiche uberg geboren ist, für die Dauer der Würdigkeit 
erbalten soll. 

Das Vorschlagsrecht behalte ich, Franz Schütze, mir für meine 
Lebenszeiten vor; nach meinem Tode sollen es vereint der jewei li'ge 
Bürgermeister, derErzdechant derStadtReichenbergundderDirector 
des Gymnasiums ausüben. 

Zugleich verpflichten wir uns, die aus der Errichtung dieser Stiftung erwachsenden 
Gebühren und Stempel zu entrichten. 

Reichenberg, am 29. Juli 1889. 



Franz Schütze mp., 
Nr. 28 3/4. 

Richard Jakob mp., 
als Zeuge. 



Franz Schütze mp. 
Maria Schütze, geborene Siegmund mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 

♦) Franz Schütze ist am 83. Feber 1901 ge- 
storben, 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 
*) Frantisek Schütze zemrel dae23. ünora 1901. 



105 Auguste Seidl. Augasta Seidlovä. 105 

II* 

(sre»"?;!) Stiftsbriaf. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen beurkundet hiemit, dass zufolge der Widmungs- 
urkunde ddto. Reichenberg vom 29. Juli 1880 die Eheleute Franz Schütze und 
Maria Schütze, geborene Siegmund, Private in Reichenberg, die Errichtung 
einer Stiftung für Studierende mit nachstehenden Worten angeordnet. haben: 

„Wir endeagefertjgten Eheleute Franz Schütze und Maria geborene Siegmund 
„Nr. 77-11. in Reichenberg, widmen hiermit die vinculierte Staatsschuldverschreibung 
„Nr. 66.623 ddto. Wien am« 1. Mai 1889 pr. 1.000 fl. zu einer Studentenstiftung 
„für die k. k. Staatsmittelschule, und zwar für das Gymnasium, in Rei- 
„chenberg, damit auf den Namen unserer verstorbenen Pflegetochter 
„Auguste Seidl daselbst eine Stiftung für ewige Zeiten errichtet werde, 
„deren jährliche Zinsen ein armer, fleissiger und sittsamer Gymfiasia 1- 
„schüler, der in Reichenberg geboren ist, für die Dauer der Würdigkeit 
„erhalten soll. 

„Das Vorschlagsrecht behalte ich Franz Schütze mir für meine 
„Lebzeiten vor; nach meinem Tode sollen es vereint der jeweilige 
„Bürgermeister, der Erzdechant der Stadt Reichenberg und derDirector 
„des Gymnasiums ausüben. Zugleich verpflichten wir uns, die aus der Errichtung 
„dieser Stiftung erwachsenden Gebühren und Stempel zu entrichten.** 

Die vinculierte Notenrentenobligation ddto. Wien am 1, Mai 1889 Nr. 66.623 pr. 
1.000 fl. wurde von den Stiftern bei der Direction der k. k. Staatsmittelschule in Reichen- 
berg erlegt und befindet sich dieselbe in Verwahrung der k. k. Landeshauptcassa in 
Prag, woselbst sie beim Studentenstiftungsfonde unter E P. 2.353 in Empfang genom- 
men wurde. Aus den seit 1. Mai 1889 eingeflossenen Interessen wurde von der k. k. Landes- 
hauptcassa die Notenrentenobligation ddto. Wien 1. November 1892 Nr. 82.651 über 
50 fl. (Antheil) angeschafft. 

Das Vorschlagsrecht steht während der Lebenszeit des Mitstifters 
Franz Schütze diesem allein zu. Nach dem Tode desselben geht das 
Vorschlagsrecht in Gemässheit des von Franz Schütze nach- 
träglich ausgesprochenen Wunsches gemäss der Entscheidung des 
hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 26. Juni 1892, 
Z. 25.494, und infolge der Zustimmung des Bürgermeisters, des Erz- 
dechanten und des Directors der k. k. Staatsmittelschule in Reicbenberg 
an dessen Neffen Phil. Dr. Richard Siegmund und erst nach dessen 
Tode an den jeweiligen Bürgermeister der Stadt Reichenberg, den 
jeweiligen Erzdechanten von Reichenberg und den jeweiligen Director 
des Gymnasiums in Reichenberg gemeinschaftlich über. 

Jeder der drei angeführten Präsentationsberechtigten hat eine 
gleiche Stimme; könnten dieselben über die Person des Vorzuschla- 
genden nicht übereinkommen, entscheidet die Majorität der für einen 
zu Präsentierenden abgegebenen Stimmen. Würde einer der Präsen- 
tationsberechtigten das Präsentationsrecht nicht ausüben, so devol- 
yiert dasselbe an die anderen; wenn aber niemand von denselben das 
Präseutationsrecht ausüben würde, entscheidet die k. k. Statthalterei 
nach eigenem Ermessen über die Verleihung der Stiftung. 

Die gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde, der Erzdechantei und der Direction 
des k. k. Staatsgymnasiums in Reichenberg erklären auf Grund des Beschlusses des Stadt- 
verordneten-Collegiums in Reichenberg vom 30. April 1895, der Genehmigung des bischöf- 
lichen Consistoriums Leitmeritz vom 28. November 1889, Nr. 8.213, und der Genehmigung 
des k. k. Landesschulrathes vom 5. Mai 1895, Z. 16.553, das dem jeweiligen Bürgermeister, 
Erzdechanten und Gymnasialdirector in Reichenberg zugedachte Vorschlagsrecht anzunehmen. 
Ebenso nimmt der mitgefertigte Phil. Dr. Richard Siegmund das ihm zugedachte Vor- 
schlagsrecht an. 

Nachdem das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt in der 
k. k. Landeshauptcassa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungs- 
zweckes verwendbare Nutzungen abwirft, nimmt die k, k, Statthalterei in Böhmen diese 

XU, H 



106 Augaste Seidl. August» Seidloya. 106 

Stiftung, welche den Namen „Auguste Seidrsche Stiftung für Schüler des Reichenberger 
Gymnasiums" iühren wird, an und wird darüber wachen, dass vom Schuljahre 1895 - 1896 
an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Zinsen pr. 44 fl. 10 kr. nach 
Abzug des Staatsregiebeitrages dem Stiftungszwecke zugeführt werden. Die Stiftung tritt 
mit dem Schuljahre 1895/96 ins Leben. Die Gebühr von der Errichtung der Stiftung und 
die Kosten der Verbriefung derselben werden zum Theile aus den von dem Mitstifter 
Franz Schütze bei der k. L Statthalterei erlegten Betrage pr. 50 fl. gedeckt. Der Rest 
dieser Gebühr und dieser Kosten wird auf Grund des Erlasses der k. k. Statthalterei 
vom 20. Juni 1894, Nr. 7.299 ai 98, aus den bisher eingeflossenen Nutzungen des Stif- 
tungsvermögens gezahlt. Die übrigbleibenden bisher eingeflossenen Nutzungen des Stii- 
tungsvermögens werden bei Vergebung des Stiftungsgenusses benutzt werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird für die stete Aufrechthaltung der Stiftung 
und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzun- 
gen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe 
festgesetzten Zwecke sorgen, die Stiftung auf Kosten derselben gehörig ausschreiben und 
verleihen, überhaupt alle im Stiftsbriefe enthaltenen Anordnungen erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe 3 gleichlautende Ausfertigungen verfasst, 
allseitig gefertigt worden, und soll eine davon bei der k. k. Statthalterei, die zweite bei 
der Landeshauptcassa, die dritte bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Reichenberg 
aufbewahrt werden. Die Stadtgemeinde Reichenberg, das Erzdecaualamt, die Gymnasial- 
direction daselbst, endlich Phil. Dr. Richard Siegmund erhalten je eine amtlich beglau- 
bigte Abschrift derselben. 

Reichenberg, am 7. September 1895. 

(L. St.) Dr. Franz Bayer mp., P. Ant. Hoff mann mp., 

Bürgermeister. Erzdechant 

Dr. Engelbert Jennel mp., Dr. Richard Siegmund mp., 

Stadtrath. j ^ .. 

Jos. Grünes mp., 

Siegmund H i 1 1 m a n n mp , k. k. Director der Staatsmittelschule in Reichenberg. 



Stadtrath. 



Wird bestätigt. 



Nr. 181.190 ai 1895. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 16. Jänner 1896, 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) ^ Thun mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrütelstyi ▼ Praze. 



107 



Karl StSbr. 



Earel Stöhr. 



107 



881. 



1889 

November 7. listopadu. 

Karl Stdhr'sche Stndentenstiftung, Studentske nadani Harla Stöhra. 



Am 7. November 1889, an welchem Tage 
der Teplitzer Bürgermeister Karl Stöhr den 
25. Jahrestag seiner ersten Erwählung zum 
Bürgermeister von Teplitz feierte, übergaben 
zahlreiche Mitglieder des Teplitzer Stadtver- 
ordneten-Kollegiums im Vereine mit einigen 
anderen Verehrern des Jubilars dem genann- 
ten Bürgermeister eine Staatschuldverschrei- 
bung über 1.000 fi. mit dem Ersuchen, die- 
selbe dem Teplitzer Stadtrate als Stamm- 
Jkapital zu dem Zwecke auszufolgen, daß 
die jährlichen Zinsen dieses Kapi- 
tales am 7. November eines jeden 
Jahres einem armen, fleißigen und 
sittsamen Schüler des Kommunal- 
Realgymnasiums in Teplitz ausgc' 
Jolgt werden. 

Die Verleihung der Zinsen soll 
nach Anhörung des Direktors der 
gedachten Anstalt durch den Tep- 
litzer Stadtrat erfolgen. 

Nach dem Wunsche der Stifter 
hat diese Stiftung den Namen „Karl 
Stöhr'sche Studentenstiftung^ zu 
führen. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
30. Dezember 1894 vom Stadtrate in Teplitz 
ausgefertigt und unterm 26. Feber 1895 von 
der k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif* 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen persolviert. 

Das Stiftungsvermögen, welches der Tep- 
litzer Stadtrat verwaltet^ beträgt 2.461 K, 
aus dessen Reinerträgnis alljährlich 90 K 
zur Verleihung gelangen. 



Dne 7. listopadu 1889, v kteryito den 
Teplicky vurkmistr Karel Stöhr slavil 25. vy- 
roii sviho prvntho zvoleni za purkmistra 
V Teplici, odevzdali öetni ölenovS Teplickiho 
obecniho zastupitelstva spolu s nikolika ji- 
nymi ctiteli jubildra jmenovanemu purk- 
mistrovi stdtni dluzni üpis na 1.000 zl. znijici 
s iddosti, aby j^ Teplicki mistske rad^ ode- 
vzdal jako zäMadni kapital k tomu üöelu, 
aby üroky dne 7. listopadu kaidSho 
roku udileny byly chudemu, pilnemu 
a mravnSmu idku obecneho redl- 
neho gymnasia v Teplici. 



Üroky ty md propüjiovati mist- 
skd rada Teplickd, vy slyievsi f e- 
ditele zmininiho üstavu. 

Po pfdni zakladatelü md se tato 
nadace jmenovati „Studentske na- 
dani Karla Stöhra*". 

Prisluhiy nadaöni list byl mistskou 
radou Teplickou dne 30. prosince 1894 vy- 
hotoven a dne 26. ünora 1895 c. k. misto- 
driitelstvim v Praze potvrzen. 

Nyni propüjöuje se tato nadace 
po rozumu ustanoveni nadaöni li- 
stiny. 

Nadaini jmini^ jei spravuje m^tskd 
rada Teplickd, iini 2.461 K; z jeho öistSho 
vynosu udiU se roöni 90 K. 



Stiftsbrief 
der Karl Stöhr'schen Studentenstiftung in Teplitz. 



/ 9X50 kr. \ 
V Stempel. / 



Wir endesgefertigten Vertreter der Badestadt Teplitz im Königreiche Böhmen 
Urkunden und bekennen für uns und unsere Amtsnachfolger, es haben anlässlich der 

XII. U* 



108 Kai-1 Stöhr. Karel Stöhr. 108 

festlichen Begehung des 7. November 1889, an welchem Tage der um Teplitz 
hochverdiente Bürgermeister Herr Karl Stöhr den 25. Jahrestag seiner ersten 
Erwählung zum Bürgermeister von Teplitz feierte, zahlreiche Mitglieder 
des Teplitzer Stadtverordneten-Gollegiums im Vereine mit einigen 
andern Verehrern des Jubilars dem Bürgermeister der Stadt Teplitz 
die Staatsschuldverschreibung vom 14. April 1881, Nr. 48.610, im Nominalbetrage von 
1.000 fl., mit Coupons vom 1. März 1890 ab laufend, am 7. November 1889 mit dem 
Ersuchen überreicht, die Staatsschuldverschreibung dem löblichen Stadtrathe von Teplitz 
als ein Stammcapital zu dem Behufe einhändigen zu wollen, dass die alljährlichen 
Zinsen dieses Capitals am 7. November eines jeden Jahres, vom Jahre 
1892 angefangen, einem armen, fleissigen und sittsamen Schüler des 
hiesigen Communal-Kealgymnasiums behändigt werden mögen. 

Die Verleihung des Zinsenbezuges soll nach Anhörung des 
Directors der genannten Anstalt durch den Teplitzer Stadtrath 
erfolgen. 

Zugleich haben die Spender den Wunsch ausgesprochen, dass diese Stiftung den 
Namen : 

„Karl-Stöhr'sche Studentenstiftung** 
führen möge. 

Das Teplitzer Stadtverordneten-GoUegium hat in seiner am 13. December 1889 
abgehaltenen Sitzung hievon zustimmende und beifällige Kenntnis genommen. 

Die von den Stiftern übergebene Staatsschuldverschreibung wurde von der Staats- 
schulden-Cassa eingezogen; dafür wurde die 57o Staatsrenten-Obligation ddto. Wien 
1. September 1889, Nr. 7.881, im Nominalbetrage von 1.000 fl., vinculiert auf den 
Namen: „Karl Stöhr'sche Studentenstiftung**, dem hiesigen städtischen 
Rentamte zur Aufbewahrung übergeben. 

Infolge der vorgenommenen Einlösung der steuerfreien 5"/^, österreichischen Rente, 
resp. deren Umtausches in steuerfreie 4% österreichische Kronenrente, erhielt der 
gefertigte Stadtrath für vorerwähnte vinculierte 5% Rente eine vincub'erte Schuldver- 
schreibung zu 2.100 Kronen in steuerfreier 4"/„ österreichischer Kronenrente Nr. 7.641 
ddto. I. September 1892 sowie einen baren Ausgleich von 22 fl. 25 kr. 

Das städtische Rentamt hat die bis zum Inslebentreten der Stiftung eingeflossenen 
Nutzungen des Stiftungsvermögens zur Deckung der Gebüren für den Staatsschatz und 
der Stempelauslagen für den Stiftsbrief in die hiesige Sparcassa eingelegt, und wird der 
alsdann etwa noch verbleibende Nutzungsrest ebenfalls zur Erfüllung des Stiftungs* 
Zweckes verwendet werden. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung vorschriftsmässig sichergestellt 
ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, nachdem 
ferner von dem gegenwärtigen Director des Teplitzer Realgymnasiums die Acceptations- 
erklärung ddto. Teplitz den 28. April 1892 bezüglich dieser „ Karl -Stöhr'schen Studenten- 
Stiftung** abgegeben worden ist, so erklären wir die genannte Stiftung für errichtet und 
verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, die Stiftung nach dem Willen 
der Stitter zu vollziehen und darüber zu wachen, dass vom Jahre 1892 an die von dem 
Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im effectiven Betrage von 
42 fl. Ö. W,, zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendet werden. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, 
für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens 
nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten 
Stiftungsbehörden keine wie immer geartete Veränderung vorzunehmen, für die recht- 
zeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu 
dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin ent- 
haltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen und über die Gebarung mit 
dem Stiftungs vermögen alljährlich dem Teplitzer Stadtverordneten-CoUegium Rechnungen 
zu legen. 

Urkund dessen ist dieser Stiftsbrief in fünf gleichlautenden Ausfertigungen verfasst 
worden, von welchen eine bei der k. k. Statthalterei in Prag, eine bei der k. k. Bezirks- 
hauptmannschaft in Teplitz, die dritte bei dem Jubilar Herrn Bürgermeister Karl Stöhr, 



109 Karl Stöhr. Karel Stöhr. 109 

die vierte bei dem Stadtrathe der Badestadt Teplitz und die fünfte bei dem Directorat 
des Teplitzer Realgymnasiums aufbewahrt wird. 

Vom Stadtrathe zu Teplitz, 
am 30. December 1894. 

Der BürgermeisterBtellvertreter : 
A. Mitscherlich mp. 

Der Stadtrath: 
Schweigert mp. 

Die AusschuBsmänDer : 
Frz. Dornaus mp. 

Ed. Weiss mp. 

Nr. 27.358. 
Wii-d bestätigt. 

K. k. Statthalterei für Böhmen. 
Prag, am 26. Feber 1895. 

Für der Statthalter: 
(L. St.) Stummer mp. 

Origfinal bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mfstodriitelstTf y Praze. 



110 



Albine Hospodit. 



Albfna RospocUroTi. 



110 



8852. 



1889 

Oktober 14. fijna. 



Albine HospodäFsche Studenten- 
Stiftung. 

Die am 1. Dezember 1889 in Karolinen- 
thal verstorlene Alb ine Hospodär ver- 
machte in ihrer letzt will? gen Anordnung vom 
14. November 1889 ein Kapital von 8.000 fl. 
zur Errichtung eines Stipendiums 
für einen Sohn nach einem Staats- 
beamten, welches die h. k. Bezirks- 
hauptmannschaft oder das Ge- 
meindeamt zu verleihen hat. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
14. Oktober 1893 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes wird diese Stiftung 
Studierenden, welche Söhne nach 
Staatsbeamten sind, verliehen. 

Das Verleihungsrecht steht der 
k. k. Bezirkshauptmannschaft in 
Karolinenthal und dem Gemeinde- 
amte daselbst in der Weise zu, daß 
sie dieses Becht alternativ ausüben, 
wobei die k. k. Bezirkshauptmann- 
schaft in Karolinenthal anzufangen 
hätte. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung im 
Sinne des Stiftsbriefes verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
beträgt 7,400 K, aus dessen Beinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 247 K dotiert wird. 



Studenfeke nadani Albiny 
darov«. 



Albina Hospoddfovd, dne 1. pro- 
since 1889 v Karlin6 zesnulä, odkdzala ve 
sv6 posledni viUi ze dne 14. Ustopadu 1889 
kapital 3.000 zl. na zfizeni nadace pro 
syna po stdtnim üredniku, kterou 
mä udälovati c. k. okresni hcjtman- 
stvi neb obecni üfad. 



PfisluSny nadaihti list byl dne 14. fijna 
1893 c. k. mistodriitelstvim v Praze vyho- 
toven. 

Die ustanoveni tohoto nadai- 
niho listu udHuje se toto nadani 
studujicim, ktefi jsou syny po stdt- 
nich üfednicich. 

Prdvo propüj dovaci pfisluSi 
c. k. okresnimu hejtmanstvi v Kar- 
line, a obecnimu üfadu tamie tim 
zpüsobem, ze toto prdvo stfidavi 
vykondvaji, pfi öemi c, k. okresni 
hejtmanstvi v Karlind s propüjöo- 
vdnim zaöind. 

Nyni udMuje se nadani po rozumu usta* 
noveni nadaöni listiny. 

Nadaöni jmöni, jei spravuje c. k, misto- 
drHtelstvi v Praze, iini 7.400 K a dotuje 
se z jeho öisteho vynosu jedno misto s roc- 
nim pozifkem 247 K 



I. 

Karolinenthal, am 14. November 1889. 

Ich Endesgefertigte bestätige, dass ich mein Vermögen in vier Sparcassa-Bücheln 

besitze, welche den Betrag von ,, 6.300 fl» 13 kr., 

sage: sechstausend dreihundert Gulden 13 kr. Ö. W. betragen; 

weiter ein Büchel meines Sohnes Karl im Werte von 50 fl. — kr., 

sage: fünfzig Gulden; 

dann zwei Staatsschuldverschreibungen pr. zweihundert Gulden .... 400 fl. — kr., 

(dreizehn Silberstücke zu zwei Gulden 26 fl. — kr., 

drei Stück davon genommen, bleiben zehn Stück.) 

b\776 fl. i3~kr. 
Eine Bruderschaft des h. Cyrill und Methode]. 



111 Albine Hospodar. Albiua IIo8podaroT&. 1 1 1 

Dies alles ist mein schwer erworbenes Vermögen, und ich stelle es unter den Schutz 
meiner Hausfrau Anna Tredel, weil mein Sohn Karl krank ist und ich selbst noch früher 
als er sterben könnte. Im Falle meines Todes wünsche ich eine Gruft auf zwei neben- 
einander stehende Särge, auf fünfzig Jahr nebst dem Ankauf der Aufsicht, sodann ein 
anständiges Grabmal und ein schönes Begräbnis. 

intens. Dreitausend vermache ich als Stipendium für einen Sohn 
nach einem Staatsbeamten, welches die k. k. Bezirkshauptmannschaft 
zu verleihen hätte oder das Gemeindeamt; eintausend Gulden meinem Neffen 
Ottokar Teplicky, den Rest meines beweglichen und unbeweglichen Vermögens meiner 
Schwester Philippine Teplicky mit dem Bemerken, mein Eind bis zu seinem Tode zu ver- 
pflegen und anständig begraben zu lassen. 

Albine Hospodar mp., 

meine eigenhändige Unterschrift. 

Kundgemacht beim k. k. Bezirksgerichte in Karolinenthal, am 
13. December 1889. 

Ru2i£ka mp., 
k. k. 6.-6 -Adjunkt 

Diese Abschrift stimmt mit dem ungestempelten Originaltestamente wörtlich übereitt. 

Expedit des k. k. Bez.-Gerichtes Karolinenthal, 
am 15. April 1891. 

E. k. Eanzelist: 
(L. St.) Holzinger mp. 

Beglaubigte Abschrift beiderk. k. Statt- Oye^enj opis u c. k. mf stodrütelstvi ▼ Praze. 

halterei in Prag. 



/ 50 kr. 
V Stempel 



II. 

) Stiftsbrief. 



Die k. k. Statthalterei für das Köm'greich Böhmen urkundet und bekennt für sich 
und ihre Amtsnachfolger, es habe die am l./XII. 1899 in Karolinenthal verstorbene 
Albine Hospodäi* laut der letztwilligen Anordnung vom 14./XI. 1889 die Errichtung 
einer Stiftung für einen studierenden Sohn nach einem Staatsbeamten mit nachstehen- 
den Worten angeordnet: 

„IIL Dreitausend vermache ich als Stipendium für einen Sohn 
nach einem Staatsbeamten, welches die k. k. Bezirkshauptmannschaft 
zu verleihen hätte oder das Gemeindeamt 

Dieser bei dem k. k. Bezirksgerichte Karolinenthal in gerichtliche Verwahrung 
erlegte Betrag von 3.000 fl. wurde sammt Zinsen vom iJXll, 1890 behoben und an die 
k. k. Landeshauptcassa abgeführt. 

' Diese Barschaft wurde für die Stiftung fruchtbringend angelegt, und besteht nun 
das Stiftungsvermögen aus der Kronenrente Nr. 3.319 über 6.500 Kronen de dato Wien, 
1. September 1892. 

Hiebei wird bemerkt, dass das vorangeführte Wertpapier auf den Namen der 
^Albine Hospod&f'schen Studentenstiftung für einen Sohn nach einem 
Staatsbeamten'' gehörig vinculiert ist. 

Die bei dem Ankaufe verwendete Blanquettgebür von 20 kr. und die wieder rück- 
zuersetzende Zinsenvergütung per 54 ä. 59 kr. wurden aus den eingehobenen Zinsen 
per 102 fl. von dem Capitale per 3.000 fl. Ö. W. bestritten. 



112 Albine Ilospodar. Albina Hospodarova. 112 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der k. k. Landeshauptca^sa am 13./II. 1892 im Journale des Studentenstiftungsfondes 
sub P. 373 im Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes 
verwendbare Nutzungen abwirft, so nimmt die k. k. Statthalterei diese Stiftung an, 
erklärt dieselbe für constituiert und verpflichtet sich für sich und ihre Nachfolger im 
Amte, darüber zu wachen, dass die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen 
Nutzungen dem Stiftungszwecke zugewendet werden. 

Die Stiftung wird Studierenden, welche Söhne nach Staatsbeamten 
sind, verliehen. 

Das Verleihungsrecht steht der k. k. Bezirkshauptmannschaft und 
dem Gemeindeamte in Karolinenthal in der Weise zu, dass sie dieses 
Recht alternativ ausüben, wobei die k. k. Bezirkshauptmannschaft mit 
der Verleihung anfängt; der k. k. Bezirkshauptmann in Earolinenthal und der 
Bürgermeister von Karolinenthal nehmen dieses Verleihungsrecht an und verpflichten 
sich, dasselbe den Bestimmungen dieses Stiftsbriefes gemäss auszuüben. 

Diese Stiftung tritt, sobald die Gebühr von dieser Stiftung von den Zinsenerträgnissen 
berichtigt sein wird, ins Leben. 

Die Auslagen der Stiftsbrief errichtung werden aus den vorhandenen (nächst ein- 
fliessenden) Einkünften der Stiftung bestritteo, die Verwaltung des Stiftungsvermögens 
besorgt die k. k. Statthalterei. 

Die k. k. Statthalterei gelobet und verpflichtet sich für sich und ihre Amtsnach- 
ffllger, filr die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungs- 
vermögens nach besten Kräften zu sorgen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen 
des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe fest- 
gesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und 
gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei*) gleichlautende Exemplare ver- 
fasst, allseitig gefertigt worden, und soll eines davon bei der k. k. Statthalterei, das 
zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Karolinenthal, das dritte bei der Stadt- 
gemeinde Karolinenthal aufbewahrt werden. 

Prag, am 14. October 1893. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Coudenhove mp. 

Starosta: Der k. k. Statthaltereirath nnd Bezirksbanptmann: 

Jan Topinka mp. (L. St.) &ehäk mp. 

Origiual bei der k. k. Statthalterei in Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 

Prag. 



*) Das Wort „drei" fehlt aus Versehen im Stiftsbriefe. 



113 



Franz Anton Wagner. 



Frautiiek Antoniu Wagner. 



113 



883. 



1SS9 

Dezember 24. prosince. 

Franz Anton Wagnerische Studenten- Nadani Frantiska Antonina Wagnera 
Stiftung in Außig. v Üsti. 



Franz Anton Wagner, Realitäten' 
hesitzer und Ehrenbürger in Außig^ errich- 
tete laut der Widmungsurkunde de dato 
Avßig am 24. Dezember 1889 eine Studenten- 
Stiftung unter dem Namen „Franz Anton 
Wagnerische Studentenstiftung in 
Außig^ indem er zu diesem Zwecke der 
Stadtgemeinde Auß ig den Betrag von 4.000 fl. 
in österreichischer SUberrente widmete. 

Diese Stiftung ist bestimmt 
für mittellose Schüler, tvelche mit 
gutem Erfolge eine Universität 
oder eine Mittelschule oder diesen 
Anstalten gleichgehaltene Schulen 
besuchen^ so zum Beispiel die Tech- 
nik^ höhere städtische Handels- 
schulen^ Lehrerbildungsanstalten. 

Das Verleihungsrecht steht dem 
Stadtrate in Anßig zu. 

Bei der Verleihung dieser Stif- 
tung sind vor allem Verwandte des 
Stifters und seiner Gattin Bertha 
geb. Herzog zu berücksichtigen. Erst 
in Ermanglung solcher ist diese 
Stiftung einem in Außig Heimats- 
berechtigten oder einem Sohne eines 
bei der Gemeinde Angestellten 
zu verleihen. 

Bei ausgewiesener Mittellosig- 
keit ist auf die Qualifikation des 
Schülers besondere Rücksicht zu 
nehmen. 

Seine und seiner Frau Ver- 
wandte enthob der Stifter von der 
Verpflichtung, ein Mittellosigkeits- 
Zeugnis beizulegen, doch sprach er 
die Erwartung aus, daß sie um Ver- 
leihung dieser Stiftung nicht 
einschreiten werden, wenn ihre Ver- 
hältnisse die Erlangung dieser 
Stiftung nicht nottvendig machen 
sollten. 

Von den von dem Stiftungskapifale ent- 
fallenden Zinsen von 168 fl. sollen nach dem 
Willen des Stifters bloß 150 fl. als Stipen- 

XII. 



Frantisek Antonin Wagner^ ma- 
jitel nemovitosti a cestny mSsfan v Üsti, 
zfidil vSnovaci listinou ze dne 24. prosince 
1889, danou v Üsti, studentskou nadaci pod 
jmenem „Studentske naddni Fran- 
ti&ka Antonina Wagnera v Üsti**, 
vinovav k tomu üöelu ohci Üstecke sumu 
4.000 zl. V Eakouske stribrne rentö. 

Nadace tatojest ustanovena pro 
ncmaj etne iäky, kteri s dobrym 
prospöchem navstävuji universitu, 
stfedni §kolu nebo üstavy t^mto 
skoldm na roven postavene, na pr. 
techniku, vySsi m^stske Skoly ob- 
chodni, üstavy uöitelske. 

Prävo propüj öov aci prislusi 
möstskS radä v Üsti. 

Pri udileni nadace md se v prvni 
radi miti zfetel na pribuzne zakla* 
datele a jeho manzelky Berty roz. 
Herzogove. Teprve kdyby tich nc- 
bylo, md se nadace udSliti pfislus- 
niku mdsta Üsti nebo synu osoby ve 
sluzbäch teto obce jsouci. 



Pri prokdzane nemajetnosti 
budiz zvlästö prihliieno ke kvalifi- 
kaci zäkovL 

Zakladatel sprostil pribuzne sve 
a choti sve povinnosti pfedklddati 
vysvedceni nemajetnosti, vyslovil 
vsak oöekdvdni, ie se o tuto nadaci 
ncbudou uchdzeti, nebudou-li mu' 
jctkove pomäry jich k tomu nutiti. 



Z uroliH nadacniho kapitdln v sumS 
168 zl. wä se ponze 150 zl, jako stipendia 
die vfile zakladatelovy uiiti. Prebytek md se 

15 



114 



Franz Anton Wagner. 



PVantisek Antonin Wagner. 



114 



dium vi^'wendet werden. Der Überschuß soll 
so lange kapitalisiert werden, bis ein zweites 
Stipendium mit dem Ertrage von mindestens 
100 fl, jährlich errichtet werden kann. Bei 
diesem zweiten Stipendium sind die Ver- 
wandten des Stifters und seiner Ehegattin 
nicht vorzugsberechtigt. 

Sollte jedoch das Geld in seinem Werte 
derart sinken, daß ein Stipendium von 150 fl, 
für einen mittellosen Schüler entschieden nicht 
mehr die Hälfte der jährliehen Kosten deckt, 
dann ist die Gemeindevertretung von Außig 
bei'cchtigt, das ganze Stiftungsvermögen zu 
einetn Stipendium zu vereinigen. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
Vermögens räumte der Stifter dem 
Stadtrate in Außig unter Kontrolle 
der Gemeindevertretung daselbst 
ein. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
14. Juni 1895 ausgefertigt und unterm 
11. September 1895 von der k. k. Statthat- 
terei in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von dem Außiger Stadtrate 
verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches die Stadt- 
gemeinde Außig verwaltet, beträgt 9.483 K 
68 h, aus dessen Reinerträgnis ein Platz mit 
jährlichen 300 K dotiert wird, während der 
Rest zur Errichtung eines zweiten Stiftungs- 
platzes verwendet wird. 



tak dlouho kapital isovati, az bude Ize zriditi 
druhe Stipendium s poiitkem nejmeni 100 zl. 
rocnö. Pfi tomto druhem stipettdiu ntfnaji 
pfibuzni zakladatele a jeho manielky präva 
pfednosti. 



Kdyby vSak penize bgly tak zlehceny, ze 
by Stipendium 150 zl. pro nemajetniho^ zdka 
rozhodn^ polovici roinich vydajä nekrylo, 
jest obecni zastupitelstvo v Üsti oprdvnino 
cele nadaöni jmini v jedno Stipendium 
slauciti. 

Sprdvu nadaöniho jmini vyhra- 
dil zakladatel möstske rade v Üsti 
za dozorn obecniho zastupitelstva 
tami e. 

Prislusny nadaöni list byl dnc 14, öervna 
1895 vykotoven a dne 11. zart 1S95 c. k. 
mistodrzitclstvim v Praze potvrzcn. 

Nyni udili tuto nadaci mestskd 
rada v Üsti. 

Nadacni jmöni, jei obec Üsteckd spra- 
vuje, eint 9.483 K 68 h; z jeho öisteho vy- 
nosu dotuje se jedno misto s rocnim poSitkem 
300 K, zbytku pak uzivd se ke zfizeni dru- 
heho mista nadacniho. 



I. 

/ 50 kr. \ Löblicher Stadtrath und Gemeindeausschiiss ! 

V Stempel. / 

Ich übergehe der Stadtgemeinde Aussig den Betrag von 4.000 fl. in öster- 
reichischer Silberrente sammt Coupons ab 1. April 1890 und Talon zur Gründung einer 
Studentenstiftung, welche den Namen: ^F. A. Wagnerische Studentenstiftung** 
führen soll. 

In Ausführung des bei der Übergabe gemachten Vorbehaltes verfüge ich, wie folgt: 

Diese Stiftung ist bestimmt für mittellose Schüler, welche mit 
gutemErfolge eine Universität oder eine Mittel- oder diesen Anstalten 
gleichgehaltene Schulen besuchen, so z. B. die Technik, höhere 
städtische Handelsschulen, Lehrerbildungsanstalt. 

Das Verleihungsrecht soll dem Stadtrathe in Aussig, dem ich durch 
25 Jahre anzugehören die Ehre hatte, zustehen. 

Ich wünsche, dass bei der Verleihung vor allem meine und meiner 
Frau (Bertha, geb. Herzog) Verwandte berücksichtigt und erst in deren 
Ermanglung die Stiftung einem in Aussig Heimatsberechtigten oder 
einem Sohne eines bei der Gemeinde Angestellten verliehen werde. 

Bei ausgewiesener Mitt ellosigkeit soll auf die Qualification des 
Schülers besondere Rücksicht genommen werden. 

Meine und meiner Frau Verwandte enthebe ich von der Verpflich- 
tung, ein Mittellosigkeitszcugnis vorzulegen, doch erwarte ich von ihnen, 



115 



Franz Anton Wajrner. 



Frantisek Antonin Wagner. 



115 



dass sie um Verleihung des StipemHums nicht einschreiten werden, wenn ihre Verhält- 
nisse die Anstrebung des Stipendiums nicht nothwendig machen, und hat dies jeder 
iu seinem Gesuche selbst eigenhändig zu bestätigen. 

Von den Zinsen per 168 fl. sollen bloss 150 fl. als Stipendium verwendet 
werden, der Überschuss soll so lange capitalisiert werden, bis ein zweites Stipendium 
(jedoch ohne Bevorzugung meiner oder meiner Frau Verwandten) mit dem Ertrage von 
mindestens 100 fl. jährlich errichtet werden kann. 

Sollte jedoch das Geld so in seinem Werte sinken, dass ein Stipendium von 150 fl. 
für einen mittellosen Schüler entschieden nicht mehr die Hälfte der jährlichen Kosten 
deckt, dann soll die Gemeindevertretung von Aussig berechtigt sein, das ganze Stiftungs- 
vermögen zu einem Stipendium zu vereinigen. 

Die Verwaltung des Stiftungsvermögens soll dem Stadtrathe in 
Aussig unter Controllc der Gemeindevertretung der Stadt Aussig 
zustehen. 

Ich übergab weiters der Stadtgemeiude Aussig die österreichische Silberrente ddto. 

Wien deu per 1.000 fl. sammt Coupons ab und 

Talon zur Gründung einer Armenstiftung, welche den Namen „F. A. Wagner'sche Armen- 
stiftung'' fuhren soll. 

Der Betrag dieser Stiftung soll alljährlich in den letzten acht Tagen vor Weih- 
nachten an verschämte Arme in der Stadt Aussig vom jeweiligen Bürgermeister und dem 
Obmanne der Armensection vertheilt werden. — Keiner der Armen soll unter 5 fl. erhalten. 

Indem ich den löblichen Stadtrath und Gemeindeausschuss der Stadt Aussig für 
meine Ernennung zum Ehrenbürger verbindlichst danke, bitte ich: 

Ein löblicher Stadtrath und Gemeindeausschuss wolle diese Stiftungen annehmen. 

Zugleich ersuche ich, dass die für eine Krankenbettstiftung bestimmten und über- 
gebenen 300 fl. ö. W. dem kaufmännischen Vereine zu dem namhaft gemachten Zwecke 
übergeben werden, nachdem ich vernommen, dass dieser Verein die Schafi^ang einer 
Krankenbettstiftung ganz in meinem Sinne anstrebt und dadurch meine Absicht früher 
erreicht wird. 

Die zur Reconstruction des Kirchendaches bestimmten 300 fl. Ö. W. bitte ich zur 
Anschaffung einer unserer Decanalkirche würdigen Orgel mitzuverwenden. 

Indem ich wünsche, dass die Stadt Aussig wie bisher blühe und gedeihe, 
zeichne ich mit treudeutschem Grusse 

F. A. Wagner mp. 
Aussig, am Weihnachtsabend, den 24. Dccember 18 achtzig neun. 

/ 50 kr. \ 
V Stempel. ) 

Zur Geschäftszahl: 25.211 bestätige ich k. k. Notar, dass der mir persönlich be- 
kannte Herr F. A. Wagner, emeritierender Stadtrath und Realitätenbesitzer in Aussig, 
seine vorstehende Unterschrift vor mir eigenhändig beigesetzt hat. 

Aussig, am vierundzwanzigsten December achtzehnhundert achtzig neun. 



Entfern.-Geb. ... l fl. — kr. 

Legal.-Geb 1 fl. — kr. 

Stempel . . . ^_i_— A- _50_'^ij 
Sa. . 2 fl. 50 kr. 



(L. St.) Karl Grund mp., 

k. k. Notar. 



Original beim Bürgermeisteramte der kgl. 
Stttdt Aassig. 

XII. 



Orieinal u parkmistrovskeho üradu kral. 
mesta Usti. 

Iß* 



116 Franz Anton Wagner. Franliäek Antonin Wagner. 116 

II. Z. 4.184. 

\ Stempel. ) Stiftsbrief. 

Wir endesgefeiligten Bürgermeister, Rath und zwei Ausscliussniilglieder der könig- 
lichen Freistadt Aussig a. d. Elbe im Königreiche Böhmen Urkunden und bekennen fiir 
uns und unsere Amtsnachfolger, es habe der hiesige Ehrenbürger und emeritierte Stadt- 
rath Herr Franz Anton Wagner, Ilealitätenbesitzer hier, laut der Widmungs- 
urkunde ddto. Aussig, Weihnachtsabend den 24. Deceraber 1889 die Errichtung einer 
„Franz Anton Wagner'schen Studentenstiftung in Aussig," indem er zu diesem Zwecke 

einen Betrag von 4.000 fl. 

in österreichischer Silberrente sammt Coupons ab 1. April 1890 schenkte, mit nachfol- 
genden Worten angeordnet: 

„Ich übergab der Stadtgemeinde Aussig den Betrag von 4.000 fl. in 
österreichischer Silberrente sammt Coupons ab I April l^90 und Talon zur Gründung 
einer Studentenstiftung, welche den Namen „F. A. Wagner'sche Stu- 
dentenstiftung führen soll. 

In Ausführung des bei der Übergabe gemachten Vorbehaltes verfüge ich, wie folgt: 

Diese Stiftung ist bestimmt für mittellose Schüler, welche mit 
gutem Erfolge eine Universität oder eine Mittel- oder diesen Anst alten 
gleichgehaltene Schulen besuchen, so z. B. die Technik, höhere städtische 
Handelsschulen, Lehrerbildungsanstalten. 

Das Verleihungsrecht soll dem Stadtrathe in Aussig, dem ich durch 
25 Jahre anzugehören die Ehre hatte, zustehen. 

Ich wünsche, dass bei der Verleihung vor allem meine und meiner 
Frau (Bertha geb. Herzog) Verwandte berücksichtigt und erst in deren 
Ermangelung die Stiftung einem in Aussig Heimatsberechtigten oder 
einem Sohne eines bei der Gemeinde Angestellten verliehen werde. 

Bei ausgewiesener Mittellosigkeit soll auf die Qualification des 
Schülers besondere Rücksicht genommen werden. 

Meine und meiner Frau Verwandte enthebe ich von der Verpflich- 
tung, ein Mittellosigkeits-Zeugnis vorzulegen, doch erwarte ich von ihnen, 
dass sie um die Verleihung des Stipendiums nicht einschreiten werden, wenn ihre Ver- 
hältnisse die Anstrebung des Stipendiums nicht nothwendig machen, und hat dies jeder 
in seinem Gesuche selbst eigenhändig zu bestätigen. 

Von den Zinsen pr. 168 fl. sollen bloss 150 fl. als Stipendium ver- 
wendet werden, der Überschuss soll so lange capitalisiert werden, bis 
ein zweites Stipendium (jedoch ohne Bevorzugung meiner oder meiner Frau Verwandten) 
mit dem Ertrage von mindestens 100 fl. jährlich errichtet werden kann. 

Sollte jedoch das Geld so in seinem Werthe sinken, dass eine Stipendium 
von 150 fl. für einen mittellosen Schüler entschieden nicht mehr die Hälfte der jährlichen 
Kosten deckt, dann soll die Gemeindevertretung von Aussig berechtigt sein, das ganze 
Stiftungsvermögen zu einem Stipendium zu vereinigen. 

Die Verwaltung des Stiftungsvermögens soll dem Stadtrathe in Aussig 
unter Controlle der Gemeindevertretung der Stadt Aussig zustehen." 

Die geschenkte Silberrenten von 4.000 fl. nom. wurden mit den Couponsbogen 
bereits am 11. November 1889 an die städtische Fondscassa erlegt und sind auch schon gegen 
die auf den Namen dieser Stiftung vinculierte Silberrentenobligation vom 1. October 1889 
Nr.. 52.876, lautend auf 4.000 fl. Ö. W. nom., eingetauscht worden. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsgemäss sichergestellt, 
in der Fondscassa der Stadt Aussig in Empfang genommen worden ist und zur Er- 
füllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehmen wir zufolge 
Sitzungsbeschlusses des Stadtrathes Aussig vom 15. Juni 1891 und des Gemeindeaus- 
schusses vom 5. August 1891 diese Stiftung an und verpflichten uns für uns und unsere 
Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, dass, wie dies bereits vom 1. September 1892 
an geschah, auch fernerhin die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen 

Nutzungen, dermal im eflfectiven Betrage von 168 fl 0. W., in der Weise 

verwendet werden, dass jährlich 150 fl. Ö. W. dem jeweiligen Nutzniesser verabfolgt, der 
Überschuss aber von 18 fl. Ö. W. jährlich so lange fruchtbringend 



117 Franz Anton Wagner. Fraotisck Anlonin Wagner. 117 

angelegt wird, bis ein Capital erwächst, dessen Zinsen mindestens .... 100 fl. (), W. 
pro anno erreichen, worauf diese Zinsen zu einem zweiten Stipendium verwendet werden. 

Die Stiftung trat mit dem 1. September des Jahres 1892 ins Leben. 

Die für die Zeit vom 1. April 1890 bis 31. August 1892 eingeflossenen Nutzungen 
des Stiftungsvermögens pr. 406 fl. Ö. W. werden zur Deckung der Gebühr und der 
Stiftungserriclitungskosten benutzt. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns für uns uud unsere Amtsnacbfolger, 
für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens 
nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten Stif- 
tungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen 
des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe fest- 
gesetzten Zwecke zu sorgen, die Stiftungserledigung mit der Aufi^orderung zur Bewerbung 
um deren Verleihung stets in entsprechender Weise auf Kosten der Stiftung kundzumachen, 
überhaupt alle in der Widmungsurkunde des Stifters und in diesem Stiftsbriefe enthal- 
tenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. Insbesondere verpflichten wir 
uns diese Stiftung genau nach dem Wunsche des Stifters zu verleihen. 

ürkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet worden, und soll eines davon bei der 
liolien k. k. Statthai terei, das zweite büi der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Aussig 
und das dritte in der Fondscassa der Stadt Aussig aufbewahrt werden. 

Aussig, am 14. Juni 1895. 

J. U. C. Hans Rösler mp., (L. Sl.) Dr. F. Ohnsorg mp., 

als Zenge. Bürgermeister. 

Anton Chwala mp., Dr. Weiss mp., 

als Zeuge. Stadtrath. 

Alois Wagner mp., 
Gero. -Aus 8 cb. 

C. Krämpcnbad mp., 
G.-A.-M. 

St.-Z. 143.277. 
Wird bestätigt. 

K. k. Stattli alter ei in Böhmen. 
Prag, den 11 September 1895. 

Für Jon Statthalter: 
(L. St.) Stummer mp. 

Original bei der k. k. Stattbalterei in Trag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v IVaze. 



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Dr. Emil Beer. 



Dr. Emil Beer. 



118 



8S4. 



1890 

Feber 4. ünora. 

Dr. Einii Beer'sche StudentenstiftuDg Studentsk« nadaiii Dra Einila Beera 
für Juristen. pro pravniliy. 



Der kaiserliche Rat Siegmnnd 
Beer in Prag hat dem Professoren Kollegium 
der juridischen Fakultät der k. k. deutschen 
Karl-Ferdinands- Universität in Prag mit der 
Eingabe vom 4. Feber 1890 den Betrag von 
25.000 fi. in Silberrente-Obligationen mit 
der Widmung übergeben^ damit zur bleibenden 
Erinnerung an seinen am 10. Januar 18^0 
verstorbenen Sohn JÜDr. Emil Beer, welcher 
seine akademischen Studien an dieser Univer- 
sität vollendet und daselbst am 27. Oktober 
1888 die juridische Doktorswürde erlangt hat, 
eine Studentenstiftung errichtet werde. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
10. Dezember 1890 ausgefertigt und unterm 
27. Mai 1891 von der k. k. Statthalterei in 
Prag bestätigt. 

Diese Stiftung, welche für 
immerwährende Zeiten den Namen 
„Dr. Emil Beer' sehe Studenten- 
stiftung für Juristen" zuführen hat, 
wurde vom Stifter unter den beson- 
deren Schutz der k. k. deutschen 
Karl-Ferdinands- Universität und 
der juridischen Fakultät dieser 
Universität gestellt und es ist daher 
die Verwaltung und Verleihung 
dieser Stiftung eine Universitäts-, 
beziehungsweise Fakultätsange- 
legenheit. 

Die von dem Stiftungskapitale 
entfallenden Zinsen im Betrage 
von 1.050 fl. sind zur Begründung 
von vier Plätzen mit dem jährlichen 
Bezüge von je 250 fl. zu verwenden. 
Der von diesen Zinsen jährlich erübrigende 
Betrag von 50 fl. ist in der Böhmischen 
Sparkassa oder durch Ankauf von pupillar- 
sicheren Wertpapieren als Beservefond der 
Stiftung fruchtbringend anzulegen. Diesem 
Beservefonde sind die gleichfalls zu kapi- 
talisierenden Zinsen dieser Ersparnisse sowie 
die sonst erübrigenden Einkünfte der Stiftung 
jeweilig zuzuschlagen. Aus diesem Beserve- 



Cisarskf) rada Zikmund Beer 
V Praze odevzdal professorskcmu shoru prdv- 
nicke fakulty c. k. n^mecke nniversity Karlo- 
Ferdinandovy v Praze poddnim ze dne 4. ünora 
1890 obnos' 25.000 zl v stribmc renfä, 
aby v trvalou upominku na jeho syna JUDra 
Emila Beera, ktery akademickd studia na 
tcio universite dokonöil, tamie dne 27, fijna 
1888 hodnosti doktora prdv dosdhl a jeni 
10. ledna 1890 zemfel, zfizcna hyla student- 
skd nadace. 



PHsluhiy nadaöni list hyl 10. prosince 
1890 vyhotoven a 27. kvetna 1891 c. k. 
mistodrzitelstvim v Praze potvrzen. 

Tato nadace, jei sc po vPcne 
öasy md jmenovati „Studentske na- 
ddni Dra Emila Beera pro präv- 
niky^, byla zakladatelem ve zvlä§tni 
ochranu c. k. nömecke nniversity 
Karlo - Ferdinandovy a prdvnicke 
fakulty teto university postavena 
ajest tudiz sprdva a propüjöovdni 
teto nadace veci university^ pokud 
se tyce fakulty. 



Üroku z nadacntho jmeni obnd- 
Sejicich v sum6 1.050 zl. jcst uziti 
k zalozeni 4 mist s roönim poSitkem 
p 250 zl. Zbytek roönich nrokä 50 zl. ulozi se 
V Öeskc spofitelne nebo v paplrech se sirotöi 
jistotou jako fond reservni. K tomuto re- 
servnimu fondu jest pfirdzeti üroky z techto 
üspor jakoz i jine prebyvajici prijmy nadace. 
Z neho uhradi se v proni fad^ hotove vylohy 
se sprdvou nadace spojene. Zbytku uäije se 
die uznäni professorskcho sborn k pHpadnemu 
zvy§eni pnzifku nadaönich. 



119 



Dr. Eroil Beer. 



I)r. Emil Beer. 



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fonde sind zunächst etwaige durch die Ver- 
todtung der Stiftung entstehende Baraus- 
lagen zu bedechen. Der Rest desselben dient 
dazu, um nach Ermessen des Professoren- 
Kollegitims eine Erhöhung des Stiftungs- 
genusses zu ermöglichen. 

Zum Genüsse dieser Stiftung 
sind berufen dürftige und würdige 
ordentliche Studierende der Rechte 
an der k, k, deutschen Karl-Ferdi- 
nands-Universität während der 
gesetzlichen Dauer ihrer aka- 
demischen Studien an dieser Uni- 
versität. 

Der Stiftungsgenuß kann behufs 
Ablegung der strengen Prüfungen 
zur Erlangung der juridischen 
Doktorswürde von den zur Verlei- 
hung der Stiftung berufenen Orga- 
nen auf die Dauer eines Jahres 
nach Vollendung dieser Studien 
ausgedehnt werden. 

Rücksichtlich des Bezuges der 
Stiftung während der Ableistung 
des einjährigen Präsenzdienstes 
gelten die jeweilig darüber beste- 
henden allgemeinen Normen. 

Die Konkursausschreibung der 
erledigten Stiftungsplätze erfolgt 
durch das Professoren-Kollegium 
der juridischen Fakultät der k. k. 
deutschen Universität mittels An- 
schlages des Konknrsediktes am 
schwarzen Brette. In dem Konkurs- 
edikte sind unter Ansetzung eines 
vierzehntägigen Konkur st er m ine s 
die Zahl der erledigten Plätze sowie 
die Modalitäten der Bewerbung und 
Verleihung auszudrücken. 

Die mit dem Mittellosigkeitszeugnisse 
und den Verwendungszeugnissen versehenen 
Gesuche sind an das Professoren-Kollegium 
der juridischen Fakultät zu richten und in 
der Dekanatskanzlei zu überreichen. 

Das lebenslängliche Präsen-. 
tationsrecht rücksichtlich sämt- 
licher Stiftungsplätze ist von dem 
Stifter dem k. k. ordentlichen Pro-- 
fessor der Rechte an der deutschen 
Universität in Prag JUDr. Horaz 
Krasnopolski mit dessen Einwilli- 
gung als persönliches, auf seine 
Rechtsnachfolger nicht übergehen- 
des Recht in der Weise übertragen 
worden, daß dieser nach seinem 
Ermessen dem Professoren-Kolle- 
gium die mit dem Stiftungsgenusse 
zu bedenkenden Bewerber mit der 



K poiiväni teto nadace jsou po- 
voläniy chudi a hodni rddni pöslu- 
chaöi prdo na c. k. nömecke uhiversiti 
Karlo-Ferdinandov^ po zdkonnou 
dobu studii svych na tcto universiti. 



Poiitek nadaöni müie byti pro- 
dlouzcn na dobu jednoho roku po 
skonöenych tichto studUch za üöe- 
lem slozeni pfisnych zkousek k do- 
saieni hodnosti doktorske; takto 
poiitek i)rodlouiiti mohou orgdny 
k udßlovdni nadace povolanc. 

Co do poiivdni nadace po dobu 
jednoroöni sluiby v ojenske plati 
poöasne vseobecne predpisy v te 
pfiöinö platne. 

Vypsdni konkursu na obsazeni 
uprdzdninych mist nadaönich dije 
sc od professorskeho sboru prdvnicke 
fakulty c. k. nimecke university pfi- 
bitlm konkursni vyhldSky na 6ern6m 
prkni. Lhüta konkursni stanovi 
se V ni na ötrndcte dnl se souöas- 
nym uddnim poötu uprdzdninych 
mist a podminek uchdzeni se a pro- 
ptljceni. 



iddosti opatrene vysvödcenim nemajet- 
nosti a o prospichu svidöi professorskemu 
sboru prdvnicke fakulty a poddvaji se v üfa- 
dovnö dikanstvi. 

Dozivotni prdvo praesentacni 
pfi vsech nadaönich mistech vy- 
hradil zakladatel c. k. rddnemu 
professoru prdv na n 6m ecke uni- 
versiti v Praze JUDrovi Hordci 
Krasnopolskemu s jeho svolenim 
jako osobni na jeho prdvni ndstupce 
neprenosne prdvo v ten zpüsob, 
ic tyz die vlastnibo uzndni pro- 
fessorskemu sboru znaii ucha- 
zeöe, kteri nadaci podHeni byti 
maji, a to s tim prdvnim üöinkem, 
ie professorsky sbor pri udölovdni 
nadace, jei se döje usnesenim sbo- 



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Dr. Emil Beer. 



Dr. Emil Beor. 



120 



Rechtswifkung zu bezeichnen hat, 
daß letzteres hei dem ihm vorhehaU 
tenen, durch Sitzungsbeschluß fest- 
zustellenden Ausspruch der erfolg- 
ten Verleihung an diese Präsen- 
tation gebunden .ist. 

Die Ausfertigung des Stiftungsverlei- 
hungsdehretes und die Anweisung der Stif- 
tungsgebühr erfohßt durch das Dekanat unter 
Bezugnahme auf die erfolgte Präsentation 
und den gefaßten Verleih ungsbeschluß. 

Mit dem Erlöschen dieses 
Präsentationsrechtes übergeht die 
freie Verleihung der einzelnen 
Stiftungsplätzc auf das Professoren- 
Kollegium mit der Beschränkung, 
daß sich jetocilig gleichzeitig zwei 
Studierende christlicher Konfession 
und zwei Studierende mosaischer 
Konfession im Genüsse der Stiftung 
zu befinden haben. 

Die Stiftungsgebühren sind den einzelnen 
Stiftungen in einvierteljährigen antizipativen 
Raten um 1. Oktober, 1, Jänner, 1, April 
und 1, Juli eines jeden Jahres gegen vom 
Stiftungsreferenten und Dekane der deutschen 
juridischen Fakultät bestätigte Quittungen 
an der Universitätskassa auszufolgen. 

Im letzten Stiftungsjahre erhält der 
Stiftung am 1. Juli die volle Quartalsrate 
ausgezahlt. Dasselbe gilt für das folgende 
Jahr, falls dem Stiftlinge die Verlängerung 
des Stiftungsgenusses auf ein Jahr nach 
absolvierten Studien behufs Erlangung der 
Doktorswürde bewilligt wird. 

Im Falle der Erledigung eines Stiftungs- 
platzes erhält der neue Stißling den Stif- 
tuugsgenuß anknüpfend an jenen Zeitptmkt, 
mit welchem der Genuß seines Vorgängers 
erloschen ist. 

Eine Ausnahme hievon tritt nur in jenem 
Falle ein, ivenn einem Stiftlinge der Stif- 
tungsgenuß entzogen wird. In einem solchen 
Falle erhält der neue Stiftling den Stiftungs- 
genuß erst vom Beginne jenes Quartals 
(1. Jänner, 1. April, 1. Juli, 1. Oktober) 
angefangen, in welchem die Verleihung an 
ihn erfolgt ist. 

Wenn der berufene Präsentator bean- 
tragt, daß der Stiftungsgenuß einem Stift- 
linge wegen beharrlichen Unßeißes, ungenü- 
gender Vertvefidung oder grober Verletzung der 
akademischen Disziplin zu entziehen sei, so 
hat das Professoren-Kollegium den Verlust 
der Stiftung durch SitzungsbeschluÖ end- 
gültig auszusprechen. 

Nach Wegfall des Präsentationsrechtes 
beschließt das Professoren- Kollegium über 



rovgm, na tuto itraesentaci jest 
vdzdn. 



Dekret udclovaci vyhotovtije a poiitelc 
nadacni poukazuje dökanstvi, tdhnouc se na 
vykonanou preesentaci a usneseni uddlovaci. 



Pomine-li toto prävo praesen- 
taöni prejde volne udölovdni jed- 
notlivych nadacnich mist na shor 
profcssorskij s tim omezenim, ze 
vidy budou poitivati nadace dva 
studujici krestanskeho a dva zidov- 
skeho vyzndni. 



Nadacni pozitky vypldceji se jcdno- 
tlivym nadancüm univcrsitni polladnou ve 
ctvrtletnich cdstkdch predem splatnych a 
to 1. fijna, 1. ledna, 1. dubna^ a 1. ier- 
vencc za kvitance potvrzene nadacnim refe- 
rentem a dekanem nimecke fakulty prdvnickc. 

V poslednim nadaönim roce oMrzi na- 
danec dne 1. cervence celou ctvrtletni cdstku. 
Totez xüati pro rok ndsledujici, jestlize na- 
danci povoleno bylo prodlou^eni nadaöniho 
pozitku na rok po absölvovanych studitch za 
ücelem dosaieni hodnosti doktorske. 

Upräzdni'li se nöktere nadacni misto, 
obdrzi novy nadanec pozitek nadacni od 
te doby, kdy pozitek jeho predchüdce iifestal. 



Vyjimka z toho nastdvd toliko v tom 
pfipade, kdyz se nadanci pozitek nadaöni 
odejme. V takovem pripadi^ obdrH novy na- 
danec pozitek nadacni teprve poödtkem toho 
ctvrtleti {1. lednem, 1. dubnem, 1, cervencem, 
1. fijnem), v kterem mu byl propfijöeu. 



Jestlize povoluny pnrsentator navrhne, 
aby pozitek nadacni nadanci pro trvalou ne- 
pilnosf, nedostatccni) prospech nebo hrnbe 
poruscni akademicke kdznö byl odiiat, pro- 
hldsl platne takove odiicti sbor professorshj 
ve zvldMnim sezeni. 



Pomine-li prdvo praesentaöni, usndsi 
se professorsky shor o ztrdte nadace z uve- 



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Dr. Emil Beer. 



Dr. Emil Beer. 



12t 



den Verlust der Stiftung aas den angeführ- 
ten Gründen nach den diesfalls bestehenden 
allgenmnen Normen mit Wahrung des In- 
stanzenzuges an den akademischen Senat und 
die Unterrichts Verwaltung, 

Die rechtskräftig ausgesprochene Ent- 
ziehung der Stiftung äußert ihre rechtliche 
Wirkung vom Beginne des auf den diese 
Entziehung in erster Instanz aussprechenden 
Beschluß des Professoren-Kollegiums folgen- 
den Quartals. Die infolge dieses Beschlusses 
erledigten Quartalsraten bis zum Beginne 
jenes Quartals, in welchem die Wiederbesetzung 
erfolgt, fallen dem Beservefonde zu. 

Der durch den Stifter berufene Präsen- 
tator übt während der Dauer seines Rechtes 
zugleich die Verrichtungen eines Stiftungs- 
kurators aus. Derselbe kann gegen die Be- 
schlüsse des Professoren-Kollegiums, welche 
mit dem Stiftsbriefe nicht übereinstimmen 
oder das Interesse der Stiftung gefährden, 
sich an den akademischen Senat und die zur 
allgemeinen staatlichen Stiftungstutel be^'u- 
fene Behörde wenden. 

Nach Erlöschen dieses Präsentations- 
rechtes hat das Professoren- Kollegium aus 
seiner Mitte einen Stiftungskurator zu er- 
nennen, welchem die dem Sttftungspräsentator 
eingeräumten Verrichtungen zukommen und 
auch das Referat über die Verleihungsgesuche 
zuzuweisen ist. 

Mit Rücksicht darauf, daß die Fällig- 
keitstermine der Kapitalsnutzungen und der 
Auszahlungstermine der Stiftungsbezüge nicht 
zusammenfallen, sind die nicht sofort ver- 
wendbaren Kapitalseinkünfte bis zu ihrer 
wirklichen Verwendung gleichfalls mittlerweile 
in der Böhmischen Sparkassa fruchtbringend 
anzulegen. Die Erträgnisse dieser mitfler- 
weüigen Anlagen sowie die etwaigen Intcr- 
kalarzinsen fallen dem Beservefonde zu. 

Bei zweifelhafter Auslegung einzelner 
Bestimmungen des Stiftsbriefes ist der Prä- 
sentator, nach dessen Ableben der Stiftungs- 
kurator zu hören. 

Sollte in der Zukunft die rechts- und 
staatswissenschaftliche Fakultät in eine be- 
sondere rechtswissenschaftliche und in eine 
besondere staatswissenschaftliche Fakultät 
zerlegt werden, so verbleibt diese Stiftung 
unter Aufrechthaltung aller sonstigen Be- 
stimmungen des Stiftsbriefes bei der rechts- 
wissenschaftlichen Fakultät. 

Gegenwärtig wird diese Stift- 
tung über Präsentation des Profes- 
sors Dr. Horaz Krasnopolski von 

xn. 



denych düvodü die pfedpisü v ie pfi6ini 
vseobecnö platnych, i jest volno dovolati se 
rozhodnuti akademickiho sendtu a v daUim 
pofadi sprävy vyuiovaci. 

Odnßti nadace, prdvoplatnS vynesene^ 
nabyvd platnosti poöatkem Ötvrtleti, ndsU" 
dujiciho na usnesen{ sboru professorskeho, 
kterym v prvni instand odniti bylo vyslo' 
veno. Ony ötvrtletni spldtky^ kteri se ndsled- 
kem tohoto usneseni upräzdni a£ do poödthu 
toho ctvrtleti^ ve Merim se nadace znovu 
obsadi, pfipadnou fondu reservnimu. 

Prcßsentatoru, zakladatdem povcianem, 
prislusejipo ddbu trvdnijeho präva takS vykony 
nadaöniho kuratora. On müie proti ttsnesenim 
professorsMho sboru, kterd m^sou v souhlase 
s nadaönim listem nebo zqjmüm nadace jsou 
na ükor, obrdtiti se na akademicky sendt a 
na üfad k vseobecnemu dohledu stdtnimu nad 
nadacemi povolany. 



Zanikne-li toto prdvo praesentaöni^ zvoU 
professorsky sbor ze svSho stfedu nadadniho 
kuratora, na nihoi pfejdou veSkery ükony 
praesentatoru nadace propüjieni a takS referät 
iddostech za propüjöeni nadace. 



Vzliledem k tomu, ze Ihüty splatnosti na^ 
dacnich ürokü nespadaji vjedno s vyplatnymi 
Ihütami pozitkü nadainich, bucKei pfijmy^ 
jichz se hned uHti nedd^ ai dojich skuteöniho 
upotrebeni uloieny päd ürok v CesM spofiteln6. 
Vynos z tSchto zatimnich vkladü jakoi % pH- 
padne üroky interkaldrm pfipadnou reserv- 
nimu fondu. 



V piripadS sporneho vykladu jednotlivych 
ustanoveni nadaöniho listu budiS slysdn 
praesentator a po jeho smrti kurdtor nadace, 

Kdyby pfist^ prdvo- a stdtovSdeckd fa- 
kulta mÜa byti rozdSlena fia evldStni stdto- 
vädeckou a zvläUnl prdvovideckou fakultu, 
züstane nadace za platnosti ostatnich podminek 
nadaöniho listu pfi fakultS prdvovidecke. 



Nyni propüjöuje tuto nadaci 
professorsky sbor prdvnickefakulty 
c. k. nämecke university na zdklad6 

16 



122 I>r. Emil Beer. Dr. Emil Beer. 122 

dem Professoren- Kollegium der praesentace pro/essora Dra Hordce 

rechts- und staatstoisscnichaft- Krasnopolskeho, 
liehen Fakultät der k. k, deutschen 
Universität verliehen. 

DciS Stiftungsvertmgen, welches der aka- Nadaöni jminif spravovane akademickym 

demische Senat der k. k, deutschen Univer- senätem c. k, netnecke university v Praze^ 

sität in Prag verioaltety beträgt 52,963 K 72 ä, öini 52M3 K 72 h. Z jcho cisteho vynosu 

aus dessen Reinerträgnisse 4 Plätze mit der dofuji se 4 mista, kazdc s rocnim pozitkem 

Jahresgebühr von je 500 K dotiert werden, 500 K, 



I. 

Widmungsurkunde. 

( s empei. ) Löbliches k. k. Professoren- Gollegium! 

Um die Erinnerung an meinen theuern, am 10. Januar 1890 verstorbenen Sohn 
JUDr. Emil Beer an jener Universität uöd Facultät, an welcher er seine akademischen 
Studien zurückgelegt und am 27. üctober 1888 die juridische Doctorswürde erlangt hat, 
für immerwährende Zeiten zu erhalten, übersende ich dem löblichen k. k. Professoren- 
coUegium anbei den Betrag von 25.000 fl. in den Obligationen der einheithchen, in Silber 
verzinslichen Staatsschuld ddto. 1. Juli 1868 ä 1000 fl. Nr. 14.(309, 68.955, 98.829, 104.824, 
240.909, 268.168, 325.644, 325.684, 325.686, 365.080. 378.797, 386.121, 409.602, 437.414, 
440,586. 453.990, 519.737, 522.836, 522.837, 522.838, 527.816, 562.518, 578.321, 603.965, 
und 603.966 nebst Coupons per I.Juli 1890 (inclusive) und Talons behufs Errichtung einer 
Studentenstiftung mit nachstehender in den Text des Stiftsbriefes aufzunehmenden Widmung: 

I. Die Stiftung soll für immerwährende Zeiten den Namen: „Dr. 
•Emil Beer'sche Studentenstiftung für Juristen" führen. 

IL Die Stiftung wird unter den besonderen Schutz der k. k. deut- 
schen Karl-Ferdinands-Universität und der juridischen Facultät dieser 
Universität gestellt; es soll daher die Verwaltung und die Verleihung 
dieser Stiftung eine Universitäts-, beziehungsweise Facultätsange- 
legenheit sein. 

in. Das Stiftungsvermögen, bestehend in den oben angeführten Obligationen, 
ist auf den Namen dieser Stiftung zu vinculieren und erliegt als besonderes 
Deposit in der Universitätscasse. 

IV. Die nach der dermaligen Verzinsung von diesem Capitale entfallenden jährlichen 
Zinsen von 1050 fl. sind zur Begründung von vier Stiftungsplätsen mit dem jährlichen 
Bezüge von je 250 fl. zu verwenden. Der von diesen Zinsen jährlich erübrigende Betrag 
von 50 fl. ist in der Böhmischen Sparcassa oder durch Ankauf von pupillarsicheren Wert- 
papieren als Reservefoud der Stiftung fiiichtb ringend anzulegen. Diesem Reservefonde 
sind die gleichfalls zu capitalisierenden Zinsen dieser Ersparnisse sowie die sonst er- 
übrigten Einkünfte der Stiftung jeweilig zuzuschlagen. Au3 diesem Reservefonde sind 
zunächst etwaige durch die Verwaltung der Stiftung entstehende Barattslagen zu be- 
decken. Der Rest derselben dient dazu, um nach Ermessen des ProfessorencoUegiums 
eine Erhöhung des jährlichen Stiftungsgenusses zu ermöglichen. 

V. ZumGenusse dieser Stiftung sind berufen dürftige und würdige 
ordentliche Studierende der Rechte an der k. k. deutscheu Karl- 
Ferdinands-Universität während der gesetzlichen Dauer ihrer akade- 
äemischen Studien an dieser Universität, und zwar vorbehaltlich der 
im Art. VIII. enthaltenen Beschränkung ohne Unterschied der Confes- 
sion. Der Stift ungsgenuss kann behufs Ablegung der strengen Prü- 
fungen zur Erlangung der juridischen Doctorswürde von den zur Ver- 
leihung der Stiftung berufenen Organen (Art. VII. und VIII.) auf die 
Dauer eines Jahres nach Vollendung dieser Studien ausgedehnt werden. 

Rücksichtlich des Bezuges der Stiftung während der Ableistung 
des einjährigen Präsenzdienstes gelten die jeweilig darüber beste- 
henden allgemeinen Normen. 



123 Dr. Erail Beer. Dr. Emil Beer. 123 

VI. Die Concursausschreibun^ der erledigten Stiftungsplätze 
erfolgt durch das Profes sorencollegium der juridischen Facultät der 
k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Universität mittels Anschlages des Concurs- 
edictes am schwarzen Brette der Universität. In dem Concursedicte sind unter Ansetzung 
eines 14tägigen Concurstermines die Zahl der jeweilig erledigten Stiftuugsplätze sowie 
die Modalitäten der Bewerbung und Verleihung, besonders bei seinerzeitigem Eintritte 
des freien Verleihungsrecbtes des ProfessorencoUegiums die nach Art. VIII. für die ein- 
zelnen erledigten Stiftungsplätze erforderliche Confessioii der Bewerber auszudrücken. 
Es ist dafiir Sorge zu tragen, dass ohne Belastung der Stiftungseinkünfte die erfolgte 
Ausschreibuog der Stiftung in sonstiger, in das Ermessen des ProfessorencoUegiums ge- 
stellter Weise möglichst allgemein verbreitet werde. Die mit dem Mittellosigkeits- und 
den Verwenduügszeugnissen versehenen Vorleihungsgesuche sind an das Professoren<- 
coUegium der juridischen Facultät zu richten und in der Decanatskanzlei zu überreichen. 

VIL Das lebenslängliche Präsentationsrecht rücksichtlich sämmt- 
licher Stiftungsplätze ist von dem Stifter dem k. k. ordentlichen Pro- 
fessor der Rechte an der Prager deutschen K arl-Ferdinands-Univer- 
sität Herrn JUDr. Horaz Krasnopolski mit dessen Einwilligung als persönliches, 
auf seine Rechtsnachfolger nicht übergebende« Recht in der Weise übertragen worden, 
dass dieser nach seinem Ermessen dem Profesdorencollegium die mit dem Stiftungsgenusse 
zu bedenkenden Bewerber mit der Rechtswirkung zu bezeichnen hat, dass letzteres bei 
dem ihm vorbehaltenen, durch Sitzungsbeschluss festzustellenden Ausspruche der er* 
folgten Verleihung an diese Präsentation gebunden ist. Die Ausfertigung des Stiftungs- 
decretes und die Anweisung des Stiftungsgenusses erfolgt durch das Decanat unter Be- 
zugnahme auf die erfolgte Präsentation und den gefassten Verleihuugsbescbluss. 

VIU. Mit Erlöschen dieses Präsentationsrechtes wird dem Profes- 
sorencollegium die freie Verleihung der einzelnen Stiftungsplätze 
mit der für diesen Fall in Wirksamkeit tretenden Anordnung, dass 
sich jeweilig gleichzeitig zwei Studierende christlicher Gonfession 
und zwei Studierende mosaischer Gonfession im Genüsse der Stiftung 
zu befinden haben, eingeräumt. 

IX. Die Stiftungsbeträge sind den einzelnen Stiftungen in ein- 
vierteljährigen Anticipatraten am 1. October, 1. Jänner, 1. April, 1. Juli 
eines jeden Jahres gegen vom Stiftungsreferenten und Decan der deutschen juridischen 
Facultät bestätigte Quittung von der Universitätscassa auszufolgen. Im letzten Stiftungsr 
jähre erhält der Stiftung am 1. Juli die volle Quartalsrate ausgezahlt. Dasselbe gilt 
für das folgende Jahr, falls der Stiftung nach Art. V. die Verlängerung des Stiftungs- 
genusses erwirkt hat. 

Im Falle der Erledigung eines Stiftungsplatzes erhält der Ernannte den Stiftungs- 
genuss anknüpfend an jenen Zeitpunkt, mit welchem der Genuss seines Vorgängers er- 
loschen ist. 

Nur in dem im Schlussatze des Art. X. ausgedrückten Falle erhält der neue 
Stiftung den Genuss der Stiftung erst vom Beginne jenes Quartals (1. Jänner, 1. April, 
1. Juli, 1. October) angefangen, in welchem die Verleihung an ihn erfolgt ist. 

X. Wenn der berufene Präsentator beantragt, dass der Stiftungs- 
genuss einem einzelnen Stiftlinge wegen durch beharrlichen Unfleiß, 
ungenügende Verwendung oder grobe Verletzung der akademischen 
Disciplin eingetretener Unwürdigkeit zu entziehen sei, so hat das 
Professorencollegium den Verlust der Stiftung durch Sitzungs- 
beschluss endgiltig auszusprechen. 

Nach Wegfall des Präsentationsrechtes beschließt das Professoren- 
collegium über den Verlust der Stiftung aus den angeführten Gründen 
nach den diesfälligen bestehenden allgemeinen Normen mit Wahrung 
des Instanzenzuges an den akademischen Senat und die hohe Unter- 
richtsverwaltung. 

Die rechtskräftig ausgesprochene Entziehung der Stiftung äußert ihre rechtliche 
Wirkung vom Beginne des auf d^n diese Entziehung in erster Instanz aussprechenden 
Beschluss des ProfessorencoUegiums folgenden Quartals (1. Jänner, 1. April, 1. Juli, 
1. October), die infolge dieses Beschlusses erledigten Quartnlsraten bis zum Beginne jenes 
Quai-tals, in welchem die Wiederbesetzung erfolgt, fallen dem Reservefonde der Stiftung zu. 

XII. 16* 



124 J>r. Emil Beer. Dr. Emil Beer. 124 

XI. Der durch den Stifter berufene Präsentator übt während der 
Dauer seines Rechtes zugleich die Verrichtungen eines Stiftungs«- 
curators aus. Er hat in dieser Eigenschaft darüber zu wachen, dass die bezüglich 
der sicheren Verwahrung und fruchtbringenden Anlage der Stiftungsgelder bestehenden 
Normen genau beobachtet werden, und dem Professorencollegium über etwaige im Inter- 
esse der Stiftung nothwendige Änderungen der ursprünglichen Capitalsanlage und über 
die Anlegung des Reservefondes unter Beobachtung der über die Anlegung von 
Stiftungscapitalien geltenden Normen geeignete Anträge zu stellen. Über die Einnahmen 
und Ausgaben der Stiftung und den Bestand des Stiftungsvermögens ist dem Professoren- 
collegium alljährlich nach Ablauf des als Rechnungsjahr geltenden Studienjahres vom 
Curator die auf Grund des Gassaausweises zusammengestellte Rechnung vorzulegen, 
welche vom Professorencollegium zu prüfen und zu erledigen ist. 

Dem Stiftungscurator wird das Recht eingeräumt, gegen Beschlüsse des Professoren- 
collegiums, welche mit dem Stiftsbriefe nicht übereinstimmen oder das Interesse der 
Stiftung gefährden, sich an den akademischen Senat und die zur allgemeinen staatlichen 
Stiftungstutel berufene Behörde zu wenden. Nach Erlöschen dieses Präsentations rechtes 
hat das Professorencollegium aus seiner Mitte einen Stiftungscurator zu ernennen, dem 
die erwähnten Verrichtungen zukommen und auch das Referat über die Verleihungs- 
gesuche zuzuweisen ist. 

XII. Mit Rücksicht darauf, dass die Fälligkeitstermine der Capitalsnutzungen und 
die Auszahlungstermine der Stiftungsbezüge nicht zusammenfallen, sind die nicht sofort 
vei-wendbaren Gapitalesinkünfte bis zu ihrer wirklichen Verwendung gleichfalls mittler- 
weilig fruchtbringend in der Böhmischen Sparcassa anzulegen. Die Erträgnisse dieser 
mittlerweiligen Anlagen sowie die etwaigen Intercalarzinsen wachsen dem Reservefonde 
(Art. rV.) der Stiftung zu. 

Soweit dieser Stiftsbrief keine besonderen Bestimmungen trifit, sind selbstverständlich 
über die Anlegung der Stiftungsgelder, die Verwahrung der der Stiftung gehörigen Wert- 
papiere, über die (Jassagebarung, über die Cumulierung des Genusses dieser Stiftung 
mit anderen Stiftungsbezügen und über die Ausübung der allgemeinen staatlichen Stiftungs- 
tutel die jeweilig bestehenden gesetzlichen Vorschriften in Anwendung zu bringen. 

XVI. Soweit das Professorencollegium zur Verwaltung und Verleihung der Stiftung 
berufen ist, ist darunter das Professorencollegium der juridischen Facultät der k. k. 
deutschen Karl-Ferdinands-Universität nach seiner durch das Gesetz vom 27. April 1873, 
Nr. 63 R.-G.-B1., bestimmten Zusammensetzung und bei künftig etwa eintretenden Ver- 
änderungen in der Organisation der akademischen Behörden jene akademische Behörde 
zu verstehen, welche an Stelle der dermal bestehenden Einrichtung tritt. Dasselbe gilt 
rücksichtlich des akademischen Senates, soweit derselbe in diesem Stiftsbriefe erwähnt ist 

XV. Bei zweifelhafter Auslegung einzelner Bestimmungen dieses Stiftsbriefes ist der 
Präsentator und nach dessen Ableben der Stiftungscurator (Art. XL) gutachtlich zu hören. 

XVI. Die mit der Errichtung dieser Stiftung verbundenen Stempel- und unmittel- 
baren Gebüren werden vom Stifter bestritten, daher die Stiftung sofort nach Genehmigung 
derselben derart in Wirksamkeit zu treten hat, dass die Stiftlinge vom Beginne des 
Quartals (1. Jänner, 1. April, 1. Juli, 1. Üctober), in welchem die erste Verleihung erfolgt, 
den Stiftungsgenuss erhalten. Die bis dahin erzielten Erträgnisse fallen dem Reserve- 
fonde der Stiftung zu. 

Ich stelle sonach das Ersuchen: Das löbliche k. k. Professorencollegium wolle 
behufs Errichtung dieser Stiftung das Geeignete veranlassen. 
Prag, 4. Februar 1890. 

Siegmund Beer m. p., 
kaiserlicher Ratb. 

Bei der juridischen Facultät der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-UniversitÄt in 
Prag präsentiert am 4. Februar 1890, Nr. Exh. 369. 

Original beim Dekanate der rechts- und Original u dekanatu pravnicko- a stato- 

staatswiisenBcbaftlichen Fakultät der k.k. deutscheu vedecke fakulty c. k. nemecke university Karlo- 
Karl-Ferdinands-Üniversität in Prag. Ferdinandovy v Praze. 



125 Dr, Emil Beer. Dr. Emil Beer. 125 

II. 

i 3o><^'"f- "i StiftRbrief. 

V Stempel. / 

Der kaiserliche Rath Herr Siegmund Beer in Prag hat dem Professoren- 
Collegiura der juridischen Facultät der k. k. Prager deutschen Karl-Ferdinands-Üniversität 
den Betrag von 25.000 fl. in Silberrente-OWigationen der einheith'chen Staatsschuld mit 
den am 1. Juli 1890 fälligen Coupons mit der Widmung übergeben, damit zur blei- 
benden Erinnerung an seinen am 10. Januar 1890 verstorbenen Sohn 
JUDr. Emil Beer, welcher seine akademischen Studien an dieser Universität vollendet 
und daselbst am 27. October 1888 die juridische Doctorswürde erlangt hat, für immer- 
währende Zeiten an der juridischen Facultät eine Studentenstiftung unter steter 
Beobachtung der nachstehenden vom Stifter getroffenen Anordnungen errichtet werde. 

I. Die Stiftung soll für immerwährende Zeiten den Namen „Dr. Emil 
Beer'sche Studentenstiftung für Juristen" führen. 

IL Die Stiftung wird unter den besonderen Schutz der k. k. 
deutschen Karl-Ferdinands-Universität und der juridischen Facultät 
dieser Universität gestellt; es soll daher die Verwaltung und Verlei- 
hung dieser Stiftung eine Universitäts-, beziehungsweise Facultäts- 
angelegenheit sein. 

III. Das Stiftungsvermögen besteht in der auf den Namen der Dr. Emil Beer'schen 
Studentenstiftung vinculierten, in Silber verzinslichen Obligation der einheitlichen Staats- 
schuld Nr. 63.G77 de dato 1. Juli 1890 pr. 25.000 Gulden, sage: Zwanzig fünftausend 
Gulden, und erliegt als besonderes Deposit in der Universitätscasse. 

IV. Die nach der dermaligen Verzinsung von diesem Capitale entfallenden jährlichen 
Zinsen von 1050 fl, sind zur Begründung von vier Stiftungsplätzen mit dem jährlichen 
Bezüge von je 250 fl. zu verwenden. Der von diesen Zinsen jährlich erübrigende Betrag 
von 50 fl. ist in der Böhmischen Sparcasse oder durch Ankauf von pupillarsicheren Wert- 
papieren als Reservefond der Stiftung fruchtbringend anzulegen. Diesem Reservefond sind 
die gleichfalls zu capitalisierenden Zinsen dieser Ersparnisse sowie die sonst eiübrigten 
Einkünfte der Stiftung jeweilig zuzuschlagen. Aus diesem Reservefond sind zunächst 
etwaige durch die Verwaltung der Stiftung entstehende Barauslagen zu bedecken. Der 
Rest derselben dient dazu, um nach Ermessen des Professoren-Gollegiums eine Erhöhung 
des jährlichen Stiftungsgenusses zu ermöglichen. 

V. Zum Genüsse dieser Stiftung sind berufen dürftige und würdige 
ordentliche Studierende der Rechte an der k. k. deutschen Karl-Ferdi- 
nands-Universität während der gesetzlichen Dauer ihrer akademischen 
Studien an dieser Universität, und zwar vorbehaltlich der im Art. VIII. 
enthaltenen Beschränkung ohne Unterschied der Confession. 

Der Stiftungsgenuss kann behufs Ablegung der strengen Prüfungen 
zur Erlangung der juridischen Doctorswürde von den zur Verleihung 
der Stiftung berufenen Organen (Art. VII. u. VIII.) auf die Dauer eines 
Jahres nach Vollendung dieser Studien ausgedehnt werden. 

Rücksichtlich des Bezuges der Stiftung während der Ableistung 
des einjährigen Präsenzdienstes gelten die jeweilig darüber beste- 
henden allgemeinen Normen. 

VI. Die Concursausschreibung der erledigten Stiftungsplätze erfolgt durch 
das Professoren-Collegium der juridischen Facultät der k. k. deutschen Karl-Ferdinands- 
Universitäts mittels Anschlages des Concursediktes am schwarzen Brette der Universität, 
lu dem Concursedicte sind unter Ansetzung eines 14tägigen Concurstermines die Zahl 
der jeweilig erledigten Stiftungsplätze sowie die Modalitäten der Bewerbung und Ver- 
leihung, besonders bei seinerzeitigem Eintritt des freien Verleihungsrechtes des Profes- 
soren-Gollegiums die nach Art. VIII. für flie einzelnen erledigten Stiftungsplätze erforder- 
liche Confession der Bewerber, auszudrücken. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass ohne 
Belastung der Stiftungseinkünfte die erfolgte Ausschreibung der Stiftung in sonstiger, in 
das Ermessen des Professoren-Gollegiums gestellter Weise möglichst allgemein ver- 
breitet werde. 



126 I>r. Emil Beer. Dr. Emil Beer. 126 

Die mit dem Mittellosigkeits- und den Verwendungszeugnissea versehenen Verlei- 
hungsgesuche sind an das Professoren-CoUegium der juridischen Facultät zu richten und 
in der Decanatskanzlei zu überreichen. 

VII. Das lebenslängliche Präsentationsrecht rücksichtlich sämmt- 
lieber Stiftungsplätze ist von dem Stifter dem k. k. ordentlichen Pro- 
fessor der Rechte an der Prager deutschen Karl-Ferdinands-Uni- 
versität Herrn J. U. Dr. Horaz Krasnopolski mit dessen Einwilligung als 
persönliches, auf seine Rechtsnachfolger nicht übergehendes Recht in der Weise über- 
trafen worden, dass dieser nach seinem Ermessen dem Professoren-Collegium die mit dem 
Stit'tungsgenusse zu bedenkenden Bewerber mit der Rechts Wirkung zu bezeichnen hat, 
dass letzteres bei dem ihm vorbehaltenen, durch Stiftungsbeschluss festzustellenden Aus- 
spruch der erfolgten Verleihung an diese Präsentation gebunden ist. 

Die Ausfertigung des Stiftungsdecretes und die Anweisung des 
Stift ungsgenusses erfolgt durch das Decanat unter Bezugnahme auf die erfolgte 
Präsentation und den gefassten Verleihungsbeschluss. 

VIII. Mit Erlöschen dieses Präsentationsrechtes wird dem Profes- 
soren-Collegium die fi^eie Verleihung der einzelnen Stiftungsplätze 
mit der für diesen Fall in Wirksamkeit tretenden Anordnung, dass sich 
jeweilig gleichzeitig zwei Studierende christlicher Confession und 
zwei Studierende mosaischer Confession im Genüsse der Stiftung zu 
befinden haben, eingeräumt. , 

IX. Die Stiftnngsbeträge sind den einzelnen Stiftungen in ein- 
vierteljährigen Anticipatraten am 1. October, 1 Januar, 1. April, 1. Juli eines 
jeden Jahres gegen vom Stiftungsreferenten und Decau der deutschen juridischen Facultät 
bestätigte Quittung von der Universitätscassa auszufolgen. Im letzten Stiftungs jähre erhält 
der Stiftung am 1. Juli die volle Quartalsrate ausgezahlt. Dasselbe gilt für das folgende 
Jahr, falls der Stiftling nach Art. V. die Verlängerung des Stiftuugsgenusses erwirkt hat. 
Im Falle der Erledigung eines Stiftungsplatzes erhält der Ernannte den Stiftungsgenuss 
anknüpfend an jenen Zeitpunkt, mit welchem der Geuuss seines Vorgängers erloschen ist. 

Nur in dem im Schlussatze des Art. X. ausgedrücktem Falle erhält der neue Stift- 
ling den Genuss der Stiftung erst vom Beginne jenes Quartals (1. Januar, 1. April, 1. Juli, 
I. October) angefangen, in welchem die Verleihung an ihn erfolgt ist. 

X. Wenn der berufene Präsentator beantragt, dass der Stiftungs- 
genuss einem einzelnen Stiftlinge wegen durch beharrlichen Unfleiß, 
ungenügende Verwendung oder grobe Verletzung der akademischen 
Disciplin eingetretener Unwürdrgkeit zu entziehen sei, so hat das 
Professoren-Collegium den Verlust der Stiftung durch Sitzungs- 
beschluss endgiltig auszusprechen. Nach Wegfall des Präsentationsrechtes be- 
schließt das Professoren-Collegium über den Verlust der Stiftung aus den angeführten 
Gründen nach den diesrälligen bestehenden allgemeinen Normen mit Wahrung des Instanzen- 
zuges an den akademischen Senat und die hohe Unterricbtsverwaltung. 

Die rechtskräftig ausgesprochene Entziehung der Stiftung äußert ihre 
rechtliche Wirkung vom Beginne des auf den diese Entziehung in erster Instanz aus- 
sprechenden Beschluss des Professoren-CoUegiums folgenden Quartals (1. Januar, I.April, 
1. Juli, 1. October). Die infolge dieses Beschlusses erledigten Quartalsraten bis zum 
Beginne jenes Quartals, in welchem die Wiederbesetzung erfolgt, fallen dem Reservefonde 
der Stiftung zu. 

XL Der durch den Stifter berufene Präsentator übt während 
der Dauer seines Rechtes zugleich die Verrichtungen eines Stiftungs- 
curators aus. Er hat in dieser Eigenschaft darüber zu wachen, dass die bezüglich der 
sichern Verwahrung und fruchtbringenden Anlage der Stiftuagsgelder bestehenden Normen 
genau beobachtet werden, und dem Professorencollegiura über etwaige im Interesse der 
Stiftung nothwendige Änderungen der ursprünglichen Capitalsanlage und über die Anlegung 
des Reservefondes unter Beobachtung der über die Anlegung von Stiftungscapitalien 
bestehenden Normen geeignete Anträge zu stellen. 



127 Dr. Emil Beer. Dr. Emil Beer. 127 

Über die Einnahme und Ausf^ahe der Stiftung und den Bestand des Stiftungsver- 
mögens ist dem Professoren-Collegium alljährlich nach Ablauf des als Rechnungsjahr 
geltenden Studienjahres vom Curator die auf Grund des Cassaausweises zusammengestellte 
Rechnung vorzulegen, welche vom Professoren-Collegium zu prüfen und zu erledigen ist. 

Dem Stiftungscurator wird das Recht eingeräumt, gegen die Beschlüsse des Profes- 
sorencoUegiums, welche mit dem Stiftsbriefe nicht übereinstimmen oder das Interesse der 
Stiftung gefährden sich an den akademischen Senat und die zur allgemeinen staatlichen 
Stiftungstutel berufene Behörde zu wenden. Nach Erlöschen dieses Präsentationsrechtes 
hat das Professoren-Collegium aus seiner Mitte einen Stiftungscurator zu ernennen, dem 
die erwähnten Verrichtungen zukommen und auch das Referat über die Verleihungs- 
gesuche zuzuweisen ist. 

XII. Mit Rücksicht darauf, dass die Fälligkeitstermine der Capitalsnutzungen und 
die Auszahlungstermine der Stiftungsbezüge nicht zusammenfallen, sind die nicht sofort 
verwendbaren Capitalseinkünfte bis zu ihrer wirklichen Verwendung gleichfalls mittler- 
weilig fruchtbringend in der Böhmischen Sparcassa anzulegen. Die Erträgnisse dieser 
mittlerweiligen Anlagen sowie die etwaigen Intercalarzinsen wachsen dem Reservefonde 
(Art. IV.) der Stiftung zu. 

XIII. Soweit dieser Stiftsbrief keine besonderen Bestimmungen trifft, sind selbst- 
verständlich über die Anlegung der Stiftungsgelder, die Verwahrung der der Stiftung 
gehörigen Wertpapiere, über die Cassagebarung, über Cumulierung des Genusses dieser 
Stiftung mit anderen Stiftungsbezügen und über die Ausübung der allgemeinen staatlichen 
Stiftungstutel die jeweilig bestehenden gesetzlichen Vorschriften in Anwendung zu bringen. 

XIV. Soweit das Professoren-Collegium zur Verwaltung und Verleihung der Stiftung 
berufen ist, ist darunter das Professoren-Collegium der juridischen Facultät der k. k. 
deutschen Karl-Ferdinands-Universität nach seiner durch das Gesetz vom 27. April 1873 
Nr, 63 R.-G.-Bl , bestimmten Zusammensetzung und bei künftig etwa eintretenden Verände- 
rungen in der Organisation der akademischen Behörden jene akademische Behörde zu 
verstehen, welche an Stelle der dermal bestehenden Einrichtungen tritt. Dasselbe gilt 
rücksichtlich des akademischen Senates, soweit derselbe in diesem Stiftsbriefe erwähnt ist. 

XV. Bei zweifelhafter Auslegung einzelner Bestimmungen dieses Stiftsbriefes ist der 
Präsentator und nach dessen Ableben der Stiftungscurator (Art. XL) gutachtlich zu hören. 

XVI. Die mit der Errichtung der Stiftung verbundenen Stempel und unmittelbaren 
Gebüren werden von dem Stifter bestritten, daher die Stiftung am 1. October 1890 in 
der Art in Wirksamkeit tritt, dass die Stiftlinge bei der ersten Verleihung von diesem 
Quartale ab den Stiftungsgenuss erhalten. 

Die bis zu diesem Zeitpunkte erzielten Erträgnisse des Stiftungsvermögens, soweit 
dieselben nicht zur Begleichung der ersten Quartalsrate der Stiftungsgenüsse zu veraus- 
gaben sind, fallen dem Reservefonde der Stiftung zu. 

XVII. Sollte in der Zukunft die rechts- und staatswissenschaftliche Facultät in eine 
besondere rechtswissenschaftliche und in eine besondere staatswissenschaftliche Facultät 
zerlegt werden, so verbleibt diese Stiftung unter Aufrechthaltung aller sonstigen Bestim- 
mungen dieses Stiftsbriefes bei der rechtswissenschaftlichen Facultät. 

Nachdem das Professoren-Collegium diese Widmung angenommen hat, wird in 
Gemäßheit der vorstehenden Anordnungen des Stifters unter dem Namen „Dr. Emil 
Beer'sche Studentenstiftung für Juristen** diese Stiftung an der juridischen 
Facultät für immerwährende Zeit errichtet, und es übernimmt das Professoren-Collegium 
als akademische Behörde im Namen seiner derzeitigen und seiner zukünftigen Mitglieder 
die Ausübung der in diesem Stiftsbriefe übertragenen Rechte und die Erfüllung der 
aufgetragenen Pflichten mit dem feierlichen Versprechen, die Anordnungen des Stifters 
in allen Punkten getreulich auszuführen, insbesondere aber für die Erhaltung des Stif- 
tungsvermögens und für die stete Erfüllung des Stiftungszweckes Sorge zu tragen. 

Ingleichen übernimmt der akademische Senat diese Stiftung in den Schutz der 
deutschen Karl-Ferdinands-Üniversität in Prag und die Obsorge der sicheren Verwahrung 
des Stiftungsvermögens in der Universitätscassa, und der vom Stifter berufene Präsen- 
tator und zugleich Curator, Herr Professor Dr. Horaz Krasnopolski, gelobt die getreue 
Ausübung aller demselben vom Stifter übertragenen Functionen. 



128 



Dr. Emil Beer. 



Dr. Emil Beer. 



128 



Zu dauernder Beurkundung dessen wurde dieser Stiftsbrief in drei Exemplaren 
ausgefertigt, und wurden die Stiftungsurkunden von dem Stifter zum Beweise dessen, 
dass dieselben seinem Willen gemäß ausgefertigt sind, sowie zum Beweise der übernom- 
menen Rechte und Verbindlichkeiten von Seiner Magnificenz dem Herrn Rector der k. k. 
deutschen Karl-Ferdinands-Uuiversität in Prag im Namen dieser Universität und von dem 
derzeitigen Decane der juridischen Facultät im Namen der letzteren unter Beidriickung 
des Universitäts- und Facultätssiegels, endlich von dem berufenen Präsentator und zwei 
ersuchten Zeugen unterfertigt. • 

Ein Exemplar des ausgefertigten und genehmigten Stiftsbriefes wird bei der k» k. 
Statthalterei, ein zweites in der Universitätscassa und ein drittes in der Registratur bei 
den übrigen Stiftungsacten der rechts- und staatswissenschaftlichen Facultät mit der 
Maßgabe aufbewahrt, dass dem Präsentator Einsichtnahme oder Abschrifterhebung be- 
züglich des zuletzt erwähnten Exemplares jederzeit freisteht. 

Prag, am 10. December 1890. 



Siegm, Beer mp. (L. St.) 

Prof. Dr. Horaz Krasnopolbki mp. 

Dr. J. Scher er mp., ^^'' ^^'^ 

Üniv.-Kanzleidirector, als Zeuge. 

Theodor Dittrich mp., 
Uuiv.-Kanzlei-Official, als Zeugte. 



Vorstehender Stiftsbrief wird bestätigt. 



Prof. Dr. Knoll mp., 
d. Z. Rector. 

JUDr. Josef Ulbrich mp., 
k. Professor der Rechte, d. Z. Decan, 



St.-Z. 140.989/90. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 27. Mai 1891. 



(L. St.) 



Für den Statthalter: 
Friedl mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mlstodrzitelstvi v Praxe. 



129 



P. Vaclav Küubck. 



V. Wenzel Koubck. 



129 



885. 
1890 

bfezna 29. März. 



iStudentske nadani P. Vaclava 
Küubka. 

Juhilovany fardr ve vysluzH P, Vd clav 
Koubck, dnc 29. Ustopadti 1890 v ^ehrdku 
zesnidy, venoval ve svem poslednim porizeni 
ze dne 29. bfezna 1890 Icapitdl 2.000 zl. na 
zrizeni nadace pro jednoho chu- 
deho studujiciho „z pfdtel mesta 
Zebrdha** a vyhradil prdvo navrho- 
vaci möstske rade ^ebrdcke. 



PfisluSny nadacni list byl dne 16. cervna 
1896 c. k. mistodrzüelstvim v Praze vylio- 
toven, 

Nyni propüjöuje toto nadani 
c. k. mistodr^itelstvi v Praze na 
z dkl ade ndvrhu mestske rady 
v2!ebräku chudemu studujicimu 
ze ^ebrdka. 

Nadaöni jmeni, jei je$t spravovdno c. k. 
mistodrzitelstvim v Praze, cini 4.033 K 72 h^ 
a dotuje ae z jeho cisteho vynosu jedno 
misto s rocnim pozitkem 160 K. 



P. Wenzel Houbeksche Studenten- 
Stiftung. 

Der am 29. November 1890 zu ^ebrdk 
verstorbenen jubilierte Pfarrer in Pension 
P. Wenzel Koubek widmete in. seiner 
letztwilligen Anordnung vom 29. März 1890 
ein Kapital von 2.000 fl. zur Errichtung 
einer Stiftung für bloß einen armen 
Studenten aus „den Freunden der 
Stadt ^ebrdk^ und räumte das 
Vor schlag sr echt dem jtebrdker 
Stadtrate ein. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
16. Juni 1896 von der k. k. Statthalterei in 
Prag ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tttng über Vorschlag des Stadtrates 
von ^ebräk von der k. k. Statthal- 
terei in Prag an arme Studenten 
aus ^ebrdk verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
beträgt 4.033 K 72 h, aus dessen Reinertrag' 
nisse ein Platz mit jährlichen 160 K dotiert 
wird. 



Opis. 



I. 

Posledni vüle. 



Ve jmenu nejsvetejäi Trojice Boha Otce, Syna a Ducha svateho. Amen. 

Nachazim se na sklonku meho zivota a mam tiidy dostatecne pnciny na smrt 
pamatovati. Pronäsim tuto moji posledni vüli pfi üplne zdravem rozumu, s dobrym roz- 
myslem a rozvä^euim, kteräz jest prosta vseho näsili, podvodu a podstatneho omylu, 
näsledoTne : 

Zaroveii rozvazuje pomijecnost v§eho na svete se nachazejieiho a ze i my tento svet 
opustiti nmsime. uzavrel jsem u sebe svüj majetek näsledovne rozdeliti, a sice: 



XII. 



17 



130 P. Vaclav Koubek. P. Wenzel Koubek. 130 

I 

HotOTOSt. 

Co 86 tykä kapitalu, tu jest nasledujici : 

1. Pohledäyka u pana Karla Neumanna ve Vidhi v Ottakring, Lilien- 
feldergasse Nr. 40 2.U0 zl. 

2. Pohledäyka u pana Jana Lahvicky co pfevzety kapital od Franti§ka 

Baura 315 zl. 

3. Pohledavka u pana Karla Baura v 2ebra[ce] 1.360 zl. 

4. PohledÄvka u pana Karla Vitaöka v J^ebrafce] 500 zl. 

5. Pohledavka u pana Jana Pistoriusa v Zebra[ce] 1.073 zl. 

6. Pohledavka u p. Jakuba Müllera zde 1.000 zl. 

7. Pohledavka u p. Jakuba Neumanna „ 430 zl. 

8. Pohledavka u p. Jana Vitacka v Zebrace 315 zl. 

9. Pohledavka u p. Väclava Noveho „ i s üroky 140 zl. 

10. Pohledavka u p. Josefa Grunta „ 150 zl. 

IL Pohledavka u p. Frantiska Cdpa „ 800 zl. 

12. Pohledavka u p. Karla Cäpa, sladka v Toöniku 4.300 zl. 

Ührnem . . . 12.4ö3 zl. 
slovy: dvanact tisic ctyfi sta a osmdesät tri zlatych. 

Z tolio shora uvedeneho kapitalu pfijde, a sice: 

1. na fundacni mse, [jez by] za zemfeleho Väclava Koubka a jeho pfätele slouzeny 
byly, odkazuji 200 zl. 

2. na chudy studujicf, a sice pouze na jeduoho studenta z pfätel 
mösta Zebräka po cely öas jeho studoväni obnos ....... . 2.000 zl. 

2ebräckä m^stskä rada mä prävo navrhovati. 

Tomu na dukaz podepsal J8em [se] na tomto zävöt6 rukou vlastni. 

V Zebräce, dne 29. bfezna 1890. 

Koubek Väcslav mp., 
jub. far. na cdpocinku. 
Seb. Adam mp., 
svedek posledni vule. 

Ferd. Havlik mp., 
svedek posledni vule. 

Sebastian Sillingr mp., 
svedek posledni vule. 

Prohlaäena dne 24. listopadu 1890 u c. k. okres. soudu v Hofovicich. 

G. k. okresni soudcc: 
SpöSny mp. 

Souhlasi s jednoarchovym nekolkovanym prvopisem. 

Z vypravny c. k. okres. soudu v Hofovicich, 
dne 25. listopadu 1890. 

C. k. kancelista: 
(L, St.) Kracmera mp. 



Ovcreny opis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Beglaubigte Abschrift beider k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



131 P. Vaclav Koubek. P. Wenzel Koubek. 131 

11. 

Nadacni listina. 

C. k. mfstodrzitelstvi v Cechäch stvrzuje timto, ze pan P. Vaclav Koubek, jub. 
faraf na odpoöinku, dne 19. Iistopadu 1890 v ^ebräce zemfely, poslednim pofizenim 
dto. 2ebräk dne 29. bfezna 1890 zarizeni nadace studentske s jistinou 2.000 zl. näsledu- 
jicimi slovy ustanovil: „z toho shora uvedeneho kapitalu** (12.483 zl) pfijde, a sice: 
. , . 2. na chudy studujici, a sice pouze na jednoho studenta z pfätel 

mesta ^ebraka po cely cas jeho studovani obnos 2.000 zl. 

2ebr&cka mestska rada mä pravo navrhoyati. Za tento obnos vzrostly na 
2.056 zl. 90 kr. zakoupen byl die zprävy c. k. zemske hlavni pokladny ze dne 25. dubna 
1895 ö. 8.467 4%nU dane prosty statni dlu^ni üpis zn^jfci na 4.000 korun dto. ve 
Vfdni 1./3. 1895 ö. 16.949 i s vedlejSimi vyiohami za 2.040 zl. 4 kr. s üroky od 1/3 1895, 
kde^to zbytek per 16 zl. 86 kr. do spofitelny vlozen. 

Zäkladni jmSni nadaöni sestavä tedy nyni z feäene 4%n{ obligace na 4 000 korun Rak. 
ze dne 1./3. i895 £. 16.949 zaväzane na c. k. hlavni pokladnu zemskou noe 
nadace studentske P. Eoubka, zapsane v journalu nadaönim pod ö, 875. 

My niiepsani zastupcoTe mesta 2ebräka slibujeme a zavazujeme se jmenem STym a 
svych ndstupcü, — jeiio ve sch&zi obecniho vyboru v 2ebrace ze dne 19. dubna 1896 
usneseno, aby pfijato bylo pravo navrhovaci pfi teto nadaci podle ustanoveni p. funda- 
tora, — ie die sveho nejlepäiho svödomi prava tohoto prostfednictvim sve möstske rady 
pokaide, jakmile prisluänym üfadem misto nadaöni vypsäno bude. uzivati budeme. 

Jelikoz jmcni nadacni die pfedpisü stavajicich zjiSteno, v c k. hlavni pokladne 
zeoQske ulozeno jest a duchody vynaäi, jichz k dosazeni ücelu nadarmibo upotfebiti Ize, 
pfijima c. k. mistodrzitelstvi v Cechack nadani toto a bditi bude nad lfm. aby poöinajic 
dnem 1. fijna 1897 düchody z jmeni nadaöniho, nyni roöuich 160 korun = 80 zl., slovy 
osnndesät zlatych Rak. öisla po odeöteni pHspövku na statni re^ii fadnS a spravne presen- 
tovfinemu a zde potvrzenemu nadanci vypldceny byly, a aby po uprdzdneni nada^niho 
mista toto v öas znova vypsano a obsazeno bylo. 

Nadace vstoupi v zivot v roce 1897. 

Nadzmin^ny zbytek pen§2ity v spofitelne ulozeny per 16 zl. 86 kr. R. L jakoi 
i d&chody zc jm^ni nadaöniho do te doby pfijate upot^ebi se na uhraieni nakladu zfizeni 
nadace. 

Na dfikaz toho byly tifi stejnopisy teto nadaöni listiny sdeläny, vSestranne podepsany, 
dv§ma pany svödky ovöfeny, a ma jeden stejnopis u c. k. hlavni zemske pokladny v Praze, 
druhy u veleslavneho c. k. mistodrzitelstvi v Cechäch, a tfeti u slavne möstske rady 
2ebracke uschovan byti. 

V Praze, , 16. fervna 1896. 

Tak se stalo -i - , — dne - ^— - ,"«" 
V Zebrace, 4. cervence 1896. 

C. k. mistodrzitol : 
(L. St.) Coudenhove mp. 

Jan Zäkostelsky mp., Ferdinand Havlik mp., 

svedek. parkmistr. 

Jakub öaj mp., Cenek Havlik mp., 

svedek. mestsky radnf. 

(L, St.) Josef Pistorius mp., 

clen obec. zastupitelstva. 

Jakub Müller mp., 
clen obec. zastupitelstva. 

Original n c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in 

Prag. 

XII. 17* 



132 



Rosalia Pietormntz. 



Rozalie Pietermutzova. 



132 



sse. 



1890 

April 2. dubna. 



Rosalia Pietermut/Zsclie Stiidenten- 
stiftung. 

Die am 5, Mai 1890 zu Dux verstor- 
bene Eos alt a Piet ermutz errichtete in 
ihrer letztwilligen Anordnung vom 2, April 
1890 mit einem Kapitale von 2.000 fl. eine 
Studentenstiftung, indetn sie anordnete, daß 
dieser Betrag unkündbar in der Verwahrung 
des Apothekers (Jzermak zu verbleiben habe, 
bis ihr leiblicher Sohn Engelbert Lehnert 
aufgefunden sein wird. Lebt derselbe und 
kann er seine Identität nachweisen, so ist 
ihm der Betrag von 2.000 fl. auszufolgen. 

Wird aber innerhalb 5 Jahren 
kein Lebenszeichen von ihm er- 
bracht oder wird während dieser 
Zeit sein Ableben nachgewiesen^ so 
ist das Kapital nach dem abgelau- 
fenen fünften Jahre zu einer Stif- 
tung für arme Studierende aus dem 
Heimatsorte der Stifterin Ehren- 
berg bei Rumburg dem Gemeinde- 
amte daselbst auszufolgen. 

Nachdem von dem Engelbert Lehnert 
innerhalb der von der Erblasserin bestimmten 
fünfjährigen Frist kein Lebenszeichen er- 
bracht wurde, ferner konstatiert wurde, daß 
Rosalia Pietermutz zu Altehrenberg geboren 
wurde, somit die von ihr errichtete 
Studentenstiftung für Altehrenberg 
bestimmt ist, wurde dem Gemeinde- 
amte in Altehrenberg das Stiftungs- 
kapital ausgefolgt. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
30. April 1898 ausgefertigt und unterm 
6. Juni 1898 von der k, k. Sfafthalterei in 
Frag bestätigt. 

Nach diesem Stiftsbriefe ist 
diese Stiftung bestimmt für arme 
Studierende aus Altehrenberg als 
dem Heimats-, beziehtingstveise Ge- 
burtsorte der Stifterin und wird 
über Vorschlag des Gemeinderates 
in Altehrenberg von dem Gemeinde- 
ausschusse daselbst verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
die Gemeinde Altehrenberg verwaltet, beträgt 
4.000 K, aus dessen Reinerträgnisse ein Platz 
jährlicher 168 K dotiert wird. 



Studontsk« nadani Rozalie Pieter- 
mutzove. 

Rozalie Pietermutzova^ dne 5. kväna 
1800 V Duchcovi zesnuld, zfidila ve srem po- 
slcdnimporizeni ze dne 2. duhna 1890 student- 
skou nadaci s kapitalem 2.000 zl., nafidivhi, 
ie tento kapital md nevypoveditelne züstati 
ve schovdni lekärnika Czermaka, az jeji diie 
Engelbert Lehnert nalezeno Imde. ^ije-Ii 
tento a prokdie-U svou totoSnost, vydd sc mu 
tento obnos 2.000 zl. 



Nevyjde-li vsak behem peti 
let na jevo, ze by byl na Sivu, 
nebo prokäie-li s e pr üb ehern 
teto doby, ze zemrel, md se tento 
kapital po projiti piti let vydati 
obecnimu üf adu v Ehr enhergn 
u Rumburku na zfizeni nadace pro 
chude studujici z domovske obce 
zakladatelciny Ehrenbergu. 

JelikoS bähem petilete Ihüty zakladatelkou 
stanovene nebylo nalezeno zddnych zndmek 
tom, ze by Engelbert Lehnert byl na zivu, 
a ddle zjistino, ze Rozalie Pieter- 
mutzova se narodila ve Star im Ehren- 
bergu a tudiz nadace ji zalozend 
pro Stary Ehrenberg jest urcena, 
byl tento kapital obecnimu üradn 

V Starem Ehrenbergu vyddn. 

Pfislusny nadaöni list byl dne 30. duhnn 
1898 vyhotoven a dne 6. iervna 1898 c. t 
mistodr^itelstvim v Praze potvrzen. 

Die nadacniho listu jest tato 
nadace uröena pro chude studujici 
z domovske pokud se työe rodne obce 
zakladatelky Stareho Ehrenbergu^ 
a udeluje ji obecni zastupitelstvo 

V Starem Ehrenbergu na nävrh 
tamniho predstavenstva. 

Nadacni jmeni, sjyravovane obci Starym 
Ehrenbergem, cini 4.000 K a dotuje sc 
z jeho cisteho vfjnosu jedno misto s rocnim 
pozitkem 168 K. 



133 Rosalia Pietermutz. Rozalie Pictermutzovä. 133 

I. 

Mein letzter Wille. 

Nachdem ich Dicht weiß, wann es dem Allmächtigen gefallen wird, mich von dieser 
Welt ahzuberufen, will ich, solange meine Geisteskräfte noch anhalten und ich mir 
meiner Handlungen \ ollkommen bewußt bin, jene Bestimmungen treffen, welche nach 
meinem Tode zur Ausführung gelangen sollen. 

Über mein Baarvermögen, welches besteht aus 5.000 fl. bei Herrn Apotheker Czermak, 
300 fl. bei Herrn Maurer Ullmann und aus circa 1.000 fl. in der Duxer Sparkassa, ver- 
füge ich folgendermassen : 

Der Betrag von 2.000 fl. hat unkündbar in der Verwahrung des Herrn Apothekers 
Czermak zu verbleiben, bis mein leibliches Kind Engelbert Lehnert, geboren zu Prag 
am 18. Juli 185L nach Bunzlau zur Pflege und Erziehung gegeben am 28. Juli 1851, 
aufgefunden sein wird. 

Lebt mein Sohn Engelbert und kann er seine Identität nachweisen, so ist ihm der 
obige Betrag von 2.000 fl. innerhalb eines halben Jahres einzuhändigen; wird aber 
innerhalb 5 Jahren keinerlei Lebenszeichen von ihm erbracht oder 
wird während dieser Zeit sein Ableben nachgewiesen, so ist das Capi- 
tal nach dem abgelaufenen fünften Jahre zu einer Stiftung für arme 
Studierende aus meinem Heimatsorte Ehrenberg bei Kumburg dem 
dortigen Gemeindeamte zu übermitteln. Die während der Zeit fälligen und 
nach dem Zinsfuße der Duxer Spar- und Vorschußcassa zu berechnenden Zinsen sind zur 
Auffindung meines Sohnes zu verwenden, und wird hiemit Herr Apotheker Czermak 
betraut. 



Zur Durchführung und richtigen Erfüllung dieses meines letzten Willens erbitte 
ich mir Herrn Apotheker Czermak und hoffe, nun mit ruhigem Gewissen und ergeben 
in den Willen Gottes in das bessere Jenseits eintreten zu können. 

Dux, am 2. April 1890. 

Rosalia Pietermutz mp. 

Anton Ullmann mp., Raimund Tobisch mp., 

als Zeuge. als Zeuge. 

F. Czermak mp., 
als Zenge. 

Kundgemacht heim k. k. Bezirksgerichte Dux, am 6. Mai 1890. 

Wild mann mp. 

Vorstehende Abschrift ist mit dem Originale wörtlich gleichlautend. 

K. k. Bezirksgericht Dux, 
am 7. Mai 1890. 

Der k. k. Bezirksricbter : 
Wild mann mp. 

Bef]^laubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u o.k. mistodräitelstvi vPraze. 

lialterei in Prag. 



134 Rosalia Pietcrroutz. Rozalie Pietermatzova. 134 

II. 

Stiftsbrief. 

Wir Endesgefertigten als Vertreter der Gemeinde Altelireuberg, politischer Bezirk 
Scbluckenau im Königreiche Böhmen, nämlich ich Josef Maschke, Gemeindevorsteher in 
Ältehrenberg, ich Leopold Sallmaun, Gemeinderath in Altehrenberg, und wir Johann 
Klinger und Johann Werner, Gemeindeausschussmitglieder in Altehrenberg, Urkunden 
und bekennen hiemit für uns und unsere Amtsnachfolger, es habe die am 5. Mai 181)0 
ZU Dux verstorbene Rosalia Pi et er mutz laut ihrer letztwilligen Anordnung vom 
2. April 1890 die Errichtung einer Stiftung für arme Studierende aus 
der Gemeinde Altehrenberg, indem dieselbe einen Betrag von zwei- 
tausend Gulden österr. W^ährung legierte, mit nachstehenden Worten 
angeordnet: 

„Der Betrag von 2000 fl. hat unkündbar in der Verwahrung des 
Herrn Apothekers Czermak zu verbleiben, bis mein leibliches Kind 
Engelbert Lehnert, geboren zu Prag am 18. Juli 1851, nach Bunzlau 
zur Pflege und Erziehung gegeben am 28. Juli 1851/ aufgefunden sein 
wird. 

Lebt mein Sohn Engelbert noch und kann er seine Identität nach- 
weisen, so ist ihm der obige Betrag von 2000 fl. innerhalb eines halben 
Jahres einzuhändigen, wird aber innerhalb 5 Jahren keinerlei Lebens- 
zeichen von ihm erbracht oder wird während dieser Zeit sein Ableben 
nachgewiesen, so ist das. Capital nach dem abgelaufenen fünften Jahre 
zu einer Stiftung für arme Studierende aus meinem Heimatsorte 
Ehrenberg bei Rumburg dem dortigen Gemeindeamte zu übermitteln." 

Diese Bedingung ist nunmehr erfüllt, da ein Lebenszeichen von dem unbekannt 
wo befindlichen Engelbert Lehnert, für welchen in der Person des Dr. Leopold Bäcker, 
Advocaten in Dux, ein Curator bestellt war, innerhalb der von der Erblasserin fest- 
gesetzten fünfjährigen, mit 5. Mai 1895 abgelaufenen Frist nicht erbracht wurde. 

Das Stiftungslegat bestand in den seinerzeit von dem genannten Dr^ Leopold 
Bäcker in gerichtliche Verwahrung erlegten zwanzig Stück Österr. Silberrenten Obliga- 
tionen dto. Wien 1. Juli 1868 Nr. 67.632, 67.635, 83.031, 144.765, 394.714, 394.716, 
541.890, 560.690, 563.792, 578.177, 583.673, 716.628, 720.435, 720.436, 768.478, 782.403, 
805.842, 805.843, 818.045, 821.011 über je 100 fl. nom., zusammen über 2000 fl. Ö. W. 
nom., und es hat die Gemeinde Altehrenberg in der Ausschußsitzung 
vom 30. October 1895 zufolge Erlasses der k. k. Statthalterei in Prag 
vom 30. Juli 1895, Z. 115.942, einstimmig beschlossen, diese von Rosalia 
Pietermutz errichtete Stiftung in ihre Verwaltung zu übernehmen. 

Laut Taufmatrik der Kirchengemeinde Altehrenberg tom. IV. fol. 105 ist die 
Stifterin Rosalia Pietermutz am 11. Jänner 1822 zu Altehrenberg Nr. 136 geboren, und 
hiedurch ist constatiert, daß die von ihr errichtete Stiftung für Altehren- 
berg bestimmt ist. 

Über Einschreiten der k, k. Finanzprocuratur in Prag wurde mit dem Bescheide 
des k. k. Bezirksgerichtes Dux vom 8. December 1896, Z. 16.346, die Erfolglassung der 
in Deposito befindlichen 20 Stück Silberrentenobligationen über je 100 fl., zusammen 
über 2000 fl. Ö. W., sammt Coupons vom i. Juli 1895 und Talons an das Gemeindeamt 
in Altehrenberg bewilligt; es hat dieses Amt sodann die Wertpapiere behoben, selbe bei 
der k. k. Staatsschuldencassa in Wien zusammenschreiben lassen, und es besteht das 
Stiftungsvermögen nun aus der seit 1. Jänner 1897 mit 4*2% in Silber verzinslichen 
Staatsschuldverschreibung dto. Wien 1. Jänner 1897, Nr. 83.009 über 2 tausend Gulden, 
welche auf den Namen der Rosalia Pietermutz'schen Studentenstiftung vinculiert ist. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschrittsmäßig sichergestellt, 
in der Altehrenberger Gemeindecasse in Empfang genommen worden ist und zur Er- 
füllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehmen wir diese Stiftung 
an und verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, 
daß vom 1. Jänner 1898 angefangen die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jähr- 



135 Rosalia PietermutäB. Kozalie Pietermutzovä. 135 

liehen Nutzungen, dermal im effectiven Betrage von vierundachtzig Gulden, armen Stu- 
dierenden aus Altehrenberg als dem Heiraats-, resp. Geburtsorte der Stifterin als ein 
Stipendium zugewendet werden. 

Diese Stiftung tritt mit 1. Jänner 1898 ins Leben, und steht die Verleihung der- 
selben dem Gemeindeausschusse in Altehrenberg über Vorschlag des Gemeinderathos zu. 

Die von dem Stiftungscapitale pr. 2000 fl. Ö. W. für die Zeit vom 1. Jänner 1895 
bis 1. Jänner 1897 behobenen Zinsen pr. 168 fl. und die für die Zeit vom 1. Jänner 
1897 bis 1. Jänner 1898 zu behebenden Zinsen pr. 84 fl. Ö. W., zusammen also die 
Summe von 252 fl. Ö. W., wird zur Bezahlung der auf das Stiftungslegat entfallenden 
Erbgebüren pr. 200 fl. Ö. W. und des Schulbeitrages, welche Auslagen die Gemeinde 
Altehrenberg bereits vorschußweise bestritten hat, sowie zur Bezahlung der weiteren 
Stiftungserrichtungükosten verwendet und ein allfälliger Rest dem Stifiungszwecke zu- 
geführt w^erden. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, 
für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens 
nach besten Kräften zu sorgen mit demselben ohne Genehmigung der compctenten 
Stiftungsbehörde keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der 
Nutzungdn des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stifts- 
briefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen 
getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

ürkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfaßt, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgezcichuet worden und es soll eines davon bei 
der k. k. Statthalterei, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Schluckenau, 
das diitte beim Gemeindeamte in Altehrenberg aufbewahrt werden. 

Altehrenberg, am 30. April 1898. 

Jos. Nitsche mp., Josef Maschke mp., 

ah Zeuge. ^j ^. >. Gemeindevorsteher. 

Heinrich Wiesner mp., L. Salmann mp., 

als Zeuge. GemeiDderath. 

Job. Kling er mp., 
Gemeindeausscbußmitglied. 

Job. Wer er mp., 
GemeindcauBschußmitglicd. 



St.-Z. 88.833. 



Wird bestätigt, 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 6. Juni 1898. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Korb mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



136 



Wenzel Trenkler, 



Vaclav Trenkler. 



136 



88T. 
1890 

Mai 10. kvetna. 



WenzelTreiiklerscheStudentenstiftung. Studeiitske nadani Väclava Treiikiera. 



Der am 18, April 1890 zu Reichenb^rg 
verstorbene Wenzel Trenkler, ehemaliger 
k. k. Bezirksamtsadjunkt, hat durch seinen 
Neffen Josef Reimer laut der von diesem 
ausgefertigten Widmungsurkunde vom 10. Mai 
1890 zur Errichtung einer Stu- 
dentenstiftung am k. k. Staatsgym- 
nasium in Reichenberg eine Öster- 
reichische Staatsschuldverschreibung über 
1.000 fl. gewidmet. 

Diese Stiftung soll den Namen 
„Wenzel Trenkler' sehe Studenten- 
Stiftung^ führen. 

Die Zinsen des Stiftungskapi- 
tales sind alljährlich am 18. April, 
dem Todestage des Stifters, su-ver- 
leihen, 

Anspruch auf den Stiftungsgenuß 
haben nur bedürftige, fleißige und 
brave Schüler des k. k. Gymnasiums 
in Reichenberg, welche katholischer 
Religion, deutscher Herkunft und 
in Reichenberg zuständig sind. 

Jene Bewerber, welche aus der 
Verwandtschaft des Vaters des Stif- 
ters Benjamin Trenkler oder der 
Mutter des Stifters Katharina 
Salomon stammen, haben den Vorzug 
und genießen die Stiftung durch 
acht Jahre, während andere Be- 
werber nur 4 Jahre im Genüsse 
dieser Stiftung zu verbleiben haben. 

Das V erleihungsrecht steht dem 
jeweiligen k. k. Direktor des Staats- 
gymnasiums in Reichenberg im Ver- 
eine mit dem jeweiligen Erzdechanten 
in Reichenberg in der Weise zu, 
daß der erstere dem letzteren die 
drei würdigsten Bewerber vorschlägt, 
aus welchen sodann der Erzdechant 
den Stiftung wählt. 

Der bezügliche Stiftsbrief xvurde am 
14. Juni 1894 von der Direktion der k. k. 
Gymnasiums in Reichenberg ausgefertigt. 

In dem Stiftsbricfnachtragc vom 9. De- 
zember 1895 wurde die durch Konvertierung 
der 5% steuerfreien Papierrente eingetretene 
Änderung im Stiftungsvermögen zum Aus- 
drucke gebracht, 



Byvaly c. k. adjunkt okresniho üfadu 
Vaclav Trenkler, dne 18. dubna 1890 
v Liberci zesnuJy, vönoval prostfednictvim 
svcho synovce Josefa Reimera a sice veno- 
vaci listinou od tohoto vyhotovenou dne 
10. kvetna 1890 na zrizeni studentske 
nadace pfi c. k. stdtnim gymnasiu 

V Liberci Rakousky stdtni dluzni üpis 
na 1.000 zl 

Tato nadace se md jmenovati 
„Studentske nadani Vdclava Trenk- 
lera\ 

Üroky z nadaöniho kapitdlu se 
udili kaidoroönä dne 18. dubna, 

V ümrtni to den zakladatelüv. 

Ndrok na pozitek nadaöni maji 
toliko potrebni, pilni a hodni zdci 
c. k. gymnasia v Liberci, ktefi jsou 
katolickeho ndbo^enstvi, nämeckeho 
püvodu a V Liberci narozeni. 

Ti uchazefii, ktefi pochdzeji 
z pfibuzenstva otce zakladatelova 
Benjamina Trcnklera nebo matky 
zakladatelovy Katefiny Salomonove, 
maji pfednost a poiivaji nadace po 
osm let, kdezto druzi uchazeci toliko 
4 leta maji nadace uHvati. 



Prdvo udilovaci pfislusi tomu 
kteremu c, k. fediteli stdtniho gym- 
nasia V Liberci spolu s docasnynh 
arcidökanem tamze tim zpüsobem, 
ze prvni druhemu navrhne tri nej- 
hodnäjsi uchazece, z nichä potom 
arcidSkan nadance vyvoli. 



Pfislusny nadaöni list byl dne 14. cervna 
1894 feditelstvim c. k. gymnasia v Liberci 
vyhotoven. 

V dodatku k nndacnimu listu ze dne 
9. prosince 1895 byla vyznaöena zmena 
V tdozeni nadacniho jmeni ndsledkem kon- 
verse 5^1^^ danö proste papirove renty. 



137 



Wenzel Trcnklcr. 



Vaclav Trenkler. 



137 



Der Stiftsbrief und dieser Stifshrief- 
nachtraff wurden unterm 18. Dezember 1895 
von der h h. Statthalterei in Prag bestätigt. 

In dem unterm 28. Oktober 1902 von 
der Statthalterei in Frag bestätigten IL Stifts- 
briefnachtrage ddto. Reichenberg den 17. März 
1902 vmrde die durch Kapitalisierung er- 
sparten Zinsen eingetretene Vermehrung des 
St iftungsvermögens festgestellt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Vorschlag der Direktion 
des h. k. Staatsgymnasiums in 
üeichenberg von dem Erzdechanten 
daselbst verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches die 
Direktion des gedachten Gymnasiums ver- 
waltet, beträgt 2.600 JT, dessen Reinerträgnis 
zur Dotierung eines Platzes mit 104 K 
jährlich verwendet wird. 



Nadaöni list a dodatek k nSmu byly 
dne 18. prosince 1805 c. k. mistodrSitelstvim 
V Praze potvrzeny. 

V druhem dodatku k nadaßnimu listu 
ze dne 17. bfezna 1902, potvrzenetn c. k. 
mistodriitelstvim dr^ 28. Hjna 1902, bylo vy- 
znaöeno rozmnoSeni nadaöniho jmöni vznikle 
kapitalisovänim ürokü. 

Nyni udili nadaci tuto arci- 
d6kan v Liberci po ndvrhu rediteU 
stvi c. k. stätniho gymnasia tamie. 



Nadacni jmini, jei spravuje fedüelstvi 
zminineho gymnasia, öini 2.600 K; jeho 
cisteho vynosu uHvd se k dotovdnl jednoho 
mista s rocnim poiitkem 104 K. 



I. 



( 50 kr. V 



VStempelJ Wi d Hl U n g 8 U r k U n d 6, 

mittelst welcher der am 18. April 1890 zu Reiclienberg Nr. 304 — II verstorbene Wenzel 
Trenkler, ehemaliger k. k. Bezirksamtsa djunct in Friedland i. B., durch 
seinen hiezu beauftragten Neffen Josef Reimer dem k. k. Gymnasium zu Reichenberg 
1.000 fl., sage eintausend Gulden, in ö7o ei^h* Notenrente mit Coupons vom 1. Sep- 
tember 1. J. angefangen zur Errichtung einer Studentenstifbung unter folgenden Bedin- 
gungen widmet. 

1. Die Stiftung soll den Namen haben: „Wenzel Trenkler'sche 
Studenten-Stiftung'', und wird errichtet zum bleibenden Andenken 
an den am 13. November 1885 verstorbenen früheren Schüler der Anstalt 
Ernst Reimer. 

2. Die Zinsen des Capitals von 1.000 fl. Notenreute sollen alle Jahre 
am 18, April, dem Todestage des Stifters, verliehen werden. 

3. Den Anspruch auf den Genuß der Stiftung sollen nur bedürftige, 
fleißige und brave Schüler der Anstalt, welche katholischer Religion, 
deutscher Herkunft und in Reichenberg zuständig sind, haben. 

4. Jene Bewerber, welche aus der Verwandtschaft des Vaters des 
Stifters Benjamin Trenkler Nr. 304 — II oder der Mutter des Stifters 
Katharina Salomon Nr. 261— III Adlergasse stammen, haben den Vorzug 
und genießen die Stiftung durch 8 Jahre, während andere Bewerber 
durch 4 Jahre ununterbrochen im Genüsse derselben sein sollen. 

5. Das Verleihungsrecht zu dieser Stiftung steht dem jeweiligen 
Herrn k. k. Director der Anstalt im Verein mit dem jeweiligen hochw. 
Herrn Erzdechant in Reichenberg in der Weise zu, daß der erstere 
dem letzteren die drei würdigsten Bewerber vorschlägt, aus welchen 
dann der hochw. Herr Erzdechant den Beneficianten erwählt. 

G. Die Gebühren für diese Stiftung werden mit Rücksicht darauf, daß der Beauf- 
tragte Josef Reimer selbst ein Schüler der Anstalt war, von Josef Reimer bestritten. 

Reichenberg, am 10. Mai 1890. 

Im Auftrage des Stifters : 

Wenzel Trenkler. 
Josef Reimer mp. 

Einfache Abschrift bei der Direktion des Jednoduchy opis u reditelstvf c. k. stat- 

k. k. Staatsgymnasiums in Reichenberg. niho gymnasia v Liberci. 

XU. 18 



138 Wenzol Trenkler. Vaclav Trcnklrr. 138 

IJ* Abschrift. 

Stiftsbrief 
über die Weuzel Trenkler'sche Studontenstiftung. 

Die Direction des k. k. Staatsgymnasiums in Reichenberg beurkundet hiemit und 
bekennet, es habe der am 18. April 1890 zu Reichenberg Nr. 304/11 verstorbene 
Wenzel Trenkler, ehemaliger k. k. Bezirksamtsadjunct zuFriedlaod in Böhmen, darch 
seinen Neffen Josef Reimer dem Anstaltsdirector zur Errichtung einer Studentenstiftung 
am k. k. Staatsgymnasium in Reichenberg eine k. k, österreichische, mit 5% verzinsliche 
Staatsrente-Anleihe de dato Wien am I. März 1890 Nr. 8.620 mit Coupons vom 1. Sep- 
tember 1890 angefangen mit der Widmungsurkunde de dato Reichenberg am 10. Mai 
1890 übergeben und die Modalität der Stiftung auf nachstehende Art festgesetzt: 

U Die Stiftung soll den Namen „Wenzel Trenkler'sche Studenten- 
stiftung" führen und wird zum bleibenden Andenken an den am 13. No- 
vember 1885 verstorbenen früheren Schüler der Anstalt Ernst Reimef 
errichtet. 

2. Die Zinsen des Capitals von 1.000 fl. 5% Notenrente sollen alle 
Jahre am 18. April, dem Todestage des Stifters, verliehen werden. 

3. Den Anspruch auf den Genuß der Stiftung sollen nur bedürftige, 
fleißige und brave Schüler der Anstalt, welche katholischer Religion, 
deutscher Herkunft und in Reichenberg zuständig sind, haben. 

4. Jene Bewerber, welche aus der Verwandtschaft des Vaters des 
Stifters Benjamin Trenkler (Nr. 304/11) oder der Mutter des Stifters 
Katharina Salomon (Nr. 261/III Adlergasse) stammen, haben den Vorzug 
und genießen die Stiftung durch 8 Jahre, während andere Bewerber 
durch 4 Jahre ununterbrochen im Genüsse derselben sein sollen. 

5. Das Verleihungsrecht zu dieser Stiftung steht dem jeweiligen 
Herrn k. k. Director der Anstalt im Vereine mit dem jeweiligen Herrn 
Erzdechanten in Reichenberg in der Weise zu, daß der erstere dem 
letzteren die 3 würdigsten Bewerber vorschlägt, aus welchen dann der 
hochwürdige Herr Erzdechant den Beneficianten wählt 

Nachdem das Vermögen der Stiftung durch Vinculierung der Obligation der k. k. 
österr. mit 5"/„ verzinslichen Staatsrentenanleihe de dato Wien am 1. März 1890 auf 
den Namen der Weuzel Trenkler'schen Studentenstiftung ordnungsgemäß sichergestellt, 
in der Cassa der Direction des k. k. Staatsgymnasiums in Reichenberg 
in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwend- 
bare Nutzungen abwirft, so nimmt die Direction des k. k. Staatsgymnasiums in Reicheu- 
berg diese Stiftung, das ihr zukommende Vorschlagsrecht und die Verwaltung des Stif- 
tungsverraögens an und verpflichtet sich für sich und iLre Nachfolger im Amte, darüber 
zu wachen, dsß vom Jahre 1893 an die vom Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen 
Nutzungen dem Stiftungszwecke zugeführt werden. 

Auch der hochwürdige Erzdechant von Reichenberg nimmt für sich und seine Amts- 
nachfolger das eingeräumte Verleihungsrecht au und verpflichtet sich, dasselbe gemäß 
diesem Stiftsbriefe auszuüben. 

Diese Stiftung tritt mit dem Jahre 1893 ins Leben. 

Die vom Tage des Erlages bis zur ersten Vertheilung der Zinsen eingeflossenen 
Nutzungen des Stiftungsvermögens sollen, sofern nach Bestreitung der mit der Ausferti- 
gung des Stiftsbriefes verbundenen, von der Stiftung zu tragenden Kosten noch etwas 
erübrigen wird, zum Stiftungscapitale zugeschlagen werden. 

Die auf die Stiftung entfallenden Gebühren wurden aus dem ersten Erträgnisse der- 
selben berichtigt. 

Die gefertigte Anstaltsdirection gelobt und verpflichtet sich für sich und ihre Amts- 
nachfolger, für die stete Aufrechterhaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stif- 
tungsvermögens nach besten Kräften zu »orgen, mit demselben ohne Genehmigung der 
competenten Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Ein- 



139 Wenzel Treiikler. Vaclav Trenkler. 139 

hebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem in 
diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überbaupt alle daria enthaltenen 
Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfaßt, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet worden, und soll eines davon bei der 
k. k. Statthalterei, das zweite bei der Direction des k. k. Staatsgymnasiums in Reichen- 
herg, das dritte bei den Verwandten des Stifters aufbewahrt werden. 

Reichenberg, am 14. Juni 1894. 

(L. S.) Josef Grünes mp., (L. S.) P. Anton Hoffmann mp., 

k. k. Director. Erzdechant. 

Wilhelm Klinger mp., 
als Zeuge. 

Siegmund Hittmann mp., 
als Zeuge. 

in. 

Nachtrag. 

Infolge Einberufung der mit 57o in Noten steuerfrei verzinslichen Rentenschuld der 
im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder wurde die der Stiftung gehörig gewe- 
sene Staatsrentenanleihe de dato Wien am 1. März 1890 Nr. 8.620 eingelöst und für 
den Erlös von 1.012 fl. 80 kr. die auf die Direction der k. k Staatsmittelschule zu 
Reichenberg in Böhmen noe der Wenzel Trenkler'schen Studentenstiftung lautende steuer- 
freie 47o Staatsrentenobligation de dato Wien am 1. März 1894 Nr. 13.997 über 
2 000 Kronen angeschafft. 

Außerdem besitzt die Stiftung die steuerfreie 4°/o österreichische Staatsrentenobli- 
gation über 400 Kronen Nr. 18.726 de dato V/ien am 1. September 1895, welche eben- 
falls auf die gedachte Direction noe der Wenzel Trenkler'schen Studentenstiftung vincu- 
liert ist 

Reichenberg, am 9. December 1895. 

(L. S.) Jos. Grünes mp, Wilhelm Klinger mp., 

k. k. Director. Siegmund Hittmann mp., 

als Zeuge. 

(L. St.) P. Anton Ho ff mann mp., 

Erzdechant. 

St.-Z. 198.124. 
Wird bestätigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 18. December 1895. 

Für den Statthalter: 
Stummer mp. 

Daß vorstehende Abschrift mit dem ungestempelten Originale wörtlich übereinstimmt, 
wird bestätigt. 

K. k. Statthalterei-Hilfsämter-Direction. 

Prag, am 8. Feber 1896. 

(L St.) Graas mp., 

Dir. 

Begrlaubigte Absrbrift bei der k. k. Statt- Overeny opia u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 
halterei in Prag. 

XII. 18* 



140 Wenzel Treükler. Vaclav Trenklor. HO 

IV. 

2. Nachtrag 
zum Stiftsbriefe über die Wenzel Trenkler'sche Studentenstiftung. 

IL Nachtrag. 

Die nach der Bestätigung des vorstehenden Stiftsbriefes erspailen Zinsen wurden 
in Gemäßheit des Absatzes 8 des Stiftsbriefes zum Capitale geschlagen und zur Anschaf- 
fung der steuerfreien 4% österreichischen Staatsrenteobligation über zweihundert Kronen 
Nr. 42.550 de dato Wien am 1. März 1901 verwendet. Diese Rente wurde ebenfalls auf 
die Direction der k. k. Staatsmittelschule in Reichenberg in Böhmen noe der Wenzel 
Trenkler'schen Studentenstiftung vinculiert. 

Direction des Staatsgj'mnasiums in Reichenberg, 
am 17. März 1902. 

Jos Grünes mp., 
k. k. Director. 

St.-Z. 225.618. 
Wird bestätigt. 

E. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 28. October 1902. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Spora mp. 

UngeBtempeltes Original bei der k. k. Nekolkovany original u c. k- mlsto- 

Stattbalt«rei in Prag. drzitelstvi v Praze. 



141 



Josef Illadik* 



Josef Hladik. 



141 



888. 



1890 

Mai 20. kvetna. 



Josef HIadikVhe Studeiitenstiftuiig. Studciiiske iiadaiii Josefa HIadika. 



Bei' am 27. Jänner 1892 zu Iteichcnau 
r erstorbene h u. k. Artillerie Oberleut- 
nant in Fcnsio7i Josef Hladik ver- 
machte in seiner letztwilligen Anordnung 
vom 20. Mai 1890 zur Errichtung einer 
Stiftung für Studierende zwei Staatsschuld- 
r er Schreibungen jede über 1,000 fl. Ö. W. 
mit der Bestimmung^ daß seine Stiefschwester 
Franziska Hladik ve^'ehelichte Zahradnik 
die Interessen von diesen zwei Staatsschuld- 
verSchreibungen bis zu ihrem Tode beziehen 
solle. 

Nach ihrem Ableben sind die 
Interessen dieser Stiftung einem 
armen^ bildungsfähigen Schüler, 
welcher Talent, Fleiß, tadelloses 
s ittliches Betragen und einen guten 
Fortgang aus allen Lehrgegenständen 
aufweisen kann, auf die Bauer sei- 
ner Studien am Reichenauer Gymna- 
sium zu verleihen. 

Schüler aus der Verwandtschaft 
des Stifters haben auf diese Stif- 
tung bei sonst gleichen Eigenschaf- 
ten den Vorzug vor den fremden 
in Meichenau gebürtigen Bewerbern, 

Das Präsentationsrecht räumte 
der Stifter der Gemeindevertretung 
der Stadt lieichenau ein. 

Nach dem am 15. Feber 1898 erfolgten 
Abiehen der Franziska Hladik verehelichten 
Zahradnik wurde am 21. Juni 1900 der 
Stiftsbrief von der k. k. Statthalterei in 
Prag ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von der k. k. Statthalterei in 
Prag über Präsentation der Ge- 
meindevertretung der Stadt Reiche- 
nau verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der k. k, Statthalterei in Prag verwaltet 
wird, beträgt 4.000 K, aus dessen Rein- 
ei'trägnisse ein Platz mit jährlichen 148 K 
dotiert wird. 



C. a k. d^lostrelecky nadporuöik 
ve vysluzb6 Josef Hladik, dne27.lrdna 
1892 V Rychnovö zesnuly, odkdzal ve sve 
posledni vüli ze dne 20. kvetna 1890 yia zri- 
zeni studentskeho nadäni dva stdtni dluini 
üpisy po 1.000 zl. Rak. öis. ustanoviv, ze 
jeho nevlastni sestra Frantiska Hladikovd, 
provdand Zahradnikovä, uzivati nid tirokf't 
z t^chto dvon dluhopisu oi do sve smrti. 



Po jeji smrti maji se üroky teto 
nadace udöliti chudemu, vzdöläni 
schopnemu iäku, ktery se pro- 
käze vlohami, pili, bezühonnym 
mravnym chovänim a dobrym pro- 
spächem ve vsech uöebnych pfed- 
mitech, a sice po dobu studii na 
Rychnovskem gymnasiu. 

^dci z pfibuzenstva zaklada- 
telova maji na toto nadäni, predpo- 
klddajic jinak stejne vlastnosti, 
pfedni ndrok pred cizimi v Rych- 
novö rodilymi uchazeöi. 

Prdvo presentacni vyhradil 
zakladatel obecnimu zastupitelstvu 
mösta Rychnova. 

Po smrti Frantihky Hladikovi, provdanc 
Zahradnikovc, dne 15. tinora 1898 nastale, 
byl dne 21. öcrvna 1900 nadaöni list c. k. 
mistodrjtitelstvim v Praze vyhotoven. 

Nyni propüjöuje tuto nadaci 
c. k. mistodrzitelstvi v Praze na 
presentaci obecniho zastupitelstvu 
mösta Rychnova. 

Jm^ni teto nadace, jez spravovdno jpsf 
c. k. mistodrzitelstvim v Praze, öini 4.000 K 
a dotuje se z jeho öistcho vynosu jedno misto 
s roenim pozifkcm 148 K. 



142 Josef HIadik. Josef Hladik. 142 

I. 

Vermächtnis 

über zwei Staatsschuldverschreibungen, jede zu 1000 fl. Österr. Währung, vom 1. Juli 
1868 (Silberrente), Nr. 127.943 et 330.231, welche ich nach meinem Tode 
für eine Studentenstiftuug bestimme. 

Jedoch soll meine Stiefschwester Franziska Hladik, verheiratete 
Zahradnik, die Interessen dieser zwei vorgenannten Staatsschuld- 
verschreibungen bis zu ihrem Tode genießen; dann tritt erst die Stu- 
dentenstiftung in Wirksamkeit, und es sollen die Interessen dieser 
Stiftung einem armen, bildungsfähigen Schüler, welcher Talent, B'leiß 
und tadellos sittliches Betragen und einen guten Fortgang aus allen 
Lehrgegenständen ausweisen kann, durch alle Classen des hiesigen 
Gymnasiums ertheilt werden. 

Schüler aus meiner Verwandtschaft sollen auf diese Stiftung bei 
gleichen Eigenschaften den Vorzug vor den fremden in Reichenau 
gebürtigen Bewerbern haben. 

Die löbliche Gemeindevertretung der Stadt Reichenau a.d.Knezna 
soll das Präsentationsrecht erhalten. 

Ich bestätige meine eigenhändige Schrift und Unterschrift. 

Reichenau, am 20. Mai 1890. 

Noch muß ich beifügen, daß Punkt 2 in meinem Testament vom 22. April 1885 
und im Verzeichnisse vom 23. September 1888 über die Vertheilung für meine Stief- 
schwester die Giltigkeit durch dieses Vermächtnis verloren haben. 

Josef Hladik mp., 
Oberlieutenant n Pension. 

Prohlaäeno u c. k. okresniho soudu v Rychnove die protokolu de pr. 30. ledna 
1892, öis. 972 soußasne s kodicilly a spisy v protokolu tom pod öis. I, II, III, IV, V, 
VI, VIII, IX, X uvedenymi. 



Friö mp., 
c. k. okresni soudce. 



Souhlasi doslovne s prvopisem. 



Z vypravny c. k. okresniho soudu v Rychnovf, 
dne 3. ünora 1892. 

C. k. kancelista: 

(L. St.) Kuöera mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. OveFeHy opis u c. k. mistodriitelstvivPraw. 

Statthalterei in Prag. 



II. 

C Stempel. } Stiftsbriof. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen beurkundet hiemit, es habe der am 27. Jänner 
1892 zu Reichenau verstorbene k. k. Art illerie- Oberlieutenant in Pension 
Josef Hladik zufolge seiner letztwilligen Anordnung dto. Reichenau am 20. Mai 1890 
die Errichtung einer Stiftung für Studierende, in dem er ihr einen Betrag von 2.000 fl. 
nom. vermachte, mit nachstehenden Worten angeordnet: 



143 Josef Hladik. Josef Hladik. 143 

a Vermächtnis über zwei Staatsschuldverschreibungen, jede zu 1.000 fl. Österr. Wäbr.. 
vom 1. Juli 1868, 1 Silberrente) Nr. 127.943 et 330.231, welche ich nach meinem Tode 
für eine Studentenstiftung bestimme. 

Jedoch soll meine Stiefschwester Franziska Hlad k, verheiratete Zahradnik, die Inter- 
essen dieser zwei vorgenannten Staatsschuldverschreibungen bis zu ihrem Tode ge- 
nießen; dann tritt erst die Stiidentenstiftung in Wirksamkeit, und es 
sollen die Interessen dieser Stiftung einem armen, bildungsfähigen 
Schüler, welcher Talent, Fleiß und tadelloses sittliches Betragen und 
einen guten Fortgang aus allen Lehrgegenständen aufweisen kann, 
durch alle Glassen des hiesigen Gymnasiums ertheilt werden. 

Schüler aus meiner Verwandtschaft sollen auf diese Stiftung 
bei gleichen Eigenschaften den Vorzug vor den fremden in Reichenau 
gebürtigen Bewerbern habend 

Die löbliche Gemeindevertretung der Stadt Reichenau a. d. Knezna 
soll das Präsentationsrecht erhalten.^ 

Die der Stiftung gewidmeten Staatsschuldverschreibungen wurden bei dem k. k. 
Bezirksgerichte Reichenau erlegt und die Zinsen derselben von der Schwester des 
Stifters Franziska Hladik, verehelichten Zahradnik, bezogen. 

Nachdem dieselbe am 15. Feber 1898 verstorben ist, wurde die Erfolglassung 
dieser Staatsschuldverschreibungen sammt Coupons vom 1. Jänner 1899 sowie des auf 
die Stiftung entfallenden Theilbetrages vom 31 fl. 09 '/^ kr. der für die Zeit vom 1. Jänner 
1898 bis 30. Juni 1898 entfallenden Zinsen erwirkt. 

Aus diesem Barbetrage von 31 fl. 09 V^ kr. wurde die Verwahrungsgebür von 15 fl. 
04 kr. entrichtet. 

Über Anordnung der k. k. Sti*tthnlterei wurde die Zusammenschreibung und Vin- 
culierung der der Stiftung gehöigen Staatsschuldverschreibungen durchgeführt, und es 
besteht das Stift ungsvermögeu nunmehr aus der 4 27« Silberrente-Obligation vom 1. Jänner 
1900, Nr. 90.336, über 2.000 fl. = 4.000 K, lautend aut die „k. k. Landeshaupt- 
cassa in Prag noe. der Josef Hladik'schen Studentenstiftung." 

Nachdem auf diese Art das Vei'mögen der Stiftung, vorschriftsmäßig sichergestellt, 
in der k. k. Landeshauptcassa in Prag im Journale des Studentenstiftungsfondes sub 
art 370 in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes 
verwendbare Nutzungen abwirft, nimmt die k. k. Statthalterei diese Stiftung an und 
wird dafür sorgen, daß die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzun- 
gen im efifectiven Betrage von 84 fl. = 168 iC nach Abzug des Staatsregie-Kosten- 
beitrages und der Kosten der Verlautbarung der Stiftung gemäß der stifterischen An- 
ordnung verwendet werden. 

Die vcn der Stiftung entfallende Vermögensübertragungsgebühr ist aus der Reserve 
des Studentenstiftungsfondes bezahlt worden. Der Ersatz wird aus den Erträgnissen des 
Stiftungsvermögens geleistet. 

Sobald dieser Ersatz geleistet sein wird, somit im Jahre 1901, tritt die Stiftung 
ins Leben. Die Auslagen der Stiftungsverbriefung werden aus den Einkünften der Stiftung 
bestritten. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird die Stiftung verlautbaren 
und über Präsentation der Gemeindevertretung der Stadt Reichenau 
verleihen, für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die 
Sicherheit des Stift ungsvermögens sorgen, die rechtzeitige Einhebung 
der Nutzungen dos Stiftungsvermögens und deren Verwendung zu 
dem in diesem Stiftsbriefe angeführten Zwecke veranlassen, überhaupt 
alle darin enthaltenen Anordnungen erfüllen. 

Die mitgefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Reichenau a. d. Knezna verpflichten 
sich für sich und ihre Amtsnachfolger auf Grund des Beschlusses des Gemeindeaus- 
schusses des Stadt Reichenau a. d. Knezna vom 25. April 1900, das ihnen zufolge dieses 
Stiftsbriefes übertragene Präsentationsrecht genau und gewissenhaft in Ausführung 
zu bringen. 



141 Josef Hladik. Jusof lIlacHk. 144 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriufe drei gleichlautende Exeioplire verfaßt, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgefertigt worden und soll eines davon bei der 
k. k. Stattbalterei in Prag, das zweite bei der k. k. Liindeshnuptcassa in Prag und das 
dritte beim Gemeindeamte in Reicheuau a. d. Knezna aufbewahrt werden. 

Prag, am 21. Juni 1900. 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) Coudenhove mp. 

JUDr. Bedrich Fl and er ka v. r., Klem. Wolf v. r., 

starosta. ob. starä*. 

Otto Habelt v. r., (L. St.) Karel Rathaus ky v. r., 

clen obec. vyboru. eleu obec. vyboru. 

Karel Kam v. r., 

svedek. 

Ferdinand Balcar v. r., 

sveJek. 

Original bei der k. k. Statthaltcrei in Prag. Original u c. k. niistodrzitclstvi v Prazc. 



:;t' 



145 



Alois Turek, 



Alois Turek. 



145 



SSO- 



1890 

kvetna 20. Mai. 



NadaDJ Aloise Turka pro posluchace 
ceske vysoke skoly technicke v Praze. 

Architekt Alois Turek, dne 27, pro- 
since 1893 v Präge zesnuh'ij odkäzal ve svem 
poslednlm pofizeni ze dne 20, kvetna 1890 
sumu 6,000 zh na zaloieni dvou jeho 
jmeno nesoucich nadaci pro nadanc 
a dobre vychov ane rädne poslu- 
chaöe öeske vysoke skoly technicke 

V Praze. 

Pozitek teto nadace trvd po dva, 
nejvyse tri roky, a maji se tudiz 
tato nadacni mista teprve töm pO' 
sluchacüm druheho nebo tfctiho 
roöniku propüjcitij ktefi se jiz 

V predchozich semestrech v techni- 
ckych Studiich osv^dcili. 

Prdvo propüjcovaci pr isluSi 
mistske radö v Novem Bydzove^ 
kterd vSak jest vdzdna na ndvrh 
terna professorskeho shoru öeske 
vysoke skoly technicke v Praze. 

Prislnsny nadaöni list hyl dne 11. pro- 
since 1899 vyhotoven a dne 16. prosince 1899 
c. k. mistodrzitelstvim v Praze potvrzen. 

V nadaönim liste tom hylo ustanoveno: 

1. Üroky z jmeni kazdeho z ohou 
nadaci vönoväny bndou ka£deho 
roku zcela nemajetncmu posluchaci 
c. k. öeske vysoke skoly technicke 
v Praze rocniku druheho nebo tre- 
tihoy ktery prokdze üplne svoji ne- 
majetnost i ie kond s xirospächem 
studio* 

2. Prdvo udileti obö tyto nadace 
pfislusi möstskc radö v Novem Byd- 
zovö, kterd kazde z töchto dvou na- 
dacnich mist smi propüjölti nökte- 
remu ze tri posluchaöil, ktere ji 
professorsky sbor öeske vysoke 
skoly technicke navrhne. 

3. Propüjci-li se nektere z techto 
nadaönich mist posluchaöi druheho 
roöniku^ ndlezi mu pozitek nadacni 

XII. 



Alois Turek'sclie Stiftung für Hörer 

der bölimisclien teclinisclien HocIiscIiDle 

in Prag. 

Der am 27. Dezember 1893 zu Prag 
verstorbene Architekt Alois Turek rer- 
machte in seiner letztwilligen Anordnung vom 
20. Mai 1890 den Betrag von 6.000 fl. zur 
Gründung zweier seinen Namen tra- 
genden Stiftungen für talentvolle^ 
wohlerzogene ordentliche Hörer der 
böhmischen technischen Hochschule 
in Prag. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert durch zwei, höchstens drei 
Jahre und es sind demnach diese 
Stiftungsplätze erst an jene Hörer 
des zweiten oder dritten Jahrganges 
zu vcrleihenj welche sich bereits in 
den vorangehenden Semestern in den 
technischen Studien bewährt haben. 

Das Verleihungsrecht steht dem 
Stadtrate in Neubidschow zu^ 
welcher jedoch an den Ternovor- 
schlag des Professoren-Kollegiums 
der böhmischen technischen Hoch- 
schule in Prag gebunden ist. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
11. Dezember 1899 ausgefertigt und unterm 
16, Dezember 1899 von der k. k. Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

In demselben wurde festgesetzt : 

1. Die beiden Stiftungsplätze 
sind mittellosen Hörern der k. k. 
böhmischen technischen Hochschule 
in Prag aus dem zweiten oder dritten 
Jahrgänge^ welche ihre Mittellosig- 
keit und einen guten Studienfort- 
gang nachweisen^ zu verleihen. 

2. Das Verleihungsrecht steht 
dem Stadtrate in Neubidschow zu, 
tvelcher jeden dieser Stiftungsplätze 
nur einem aus jenen drei Bewerbern, 
welche das Professoren-Kollegium 
der böhmischen technischen Hoch- 
schule in Prag vorschlägt, verlei- 
hen da rf. 

3. Im Falle der Verleihung eines 
dieser Stiftungsplätze an einen 
Hörer des zweiten Jahrganges ge- 

19 



146 



Alois Tarek. 



Alois Tarek. 



146 



po tfi roky; jiropiljü-li se vsak wa- 
dace posluchaöi tretiho rocniku, 
plati poäitek jeji dv6 po pftpadi 
ai tri Uta, trvd-li rddne Studium 
odboru, do ktereho posluchaö jest 
0ap$dn, pfes 4 leta. 



4. Ahy sbor professorsky seata- 
vil ndvrhy ternove, vypi§e, kdyko- 
liv poiivdni nöktere z nadaci tächto 
se upräzdnij konkurs. 

5. V pripade, ze uchdzelo hy se 
nadacc fyto vice posluchacü, i?d- 
leii pfednost töm, kdo se vykdii 
nejlepsim prospechem. 

6. Poiitky nadacni hudou vy- 
pldceny kazdorocni ve dvou stej- 
nych Ihütdch^ a to v mesici listo- 
padu a V mesici breznu. 

Nyni udili se tato nadacc 
po rozumu nadacni listiny. 

Jmöni nad^öni, spravovane rektordtem 
c. k. ceske vysoke skoly technicke, cini 
12,400 K; z jeho öisteho vynosu dotuji se 
2 mista, kazde s rocnim pozitkem 248 K, 



hührt demselben der Stiftungsgenuß 
drei Jahre. Wird aber diese Stif- 
tung einem Hörer des dritten Jahr- 
ganges verliehen, so dauert der 
Stiftungsgenuß zwei Jahre, even- 
tuell auch drei Jahre, falls die vor- 
geschriebene ordnungsmäßige Stu- 
diendauer jener Fachabteilung, in 
welcher der Stijtling inskribiert 
ist, länger als 4 Jahre dauert, 

4. Damit das Prof essoren- Kolle- 
gium den Ternovorschlag erstatten 
könne, hat es bei jedesmaliger Erle- 
digung der Stiftung den Konkurs 
auszuschreiben, 

5. Unter mehreren Bewerbern 
hat jener den Vorzug, welcher den 
besten Studienfortgang nachweist. 

6. Die Jahresgebühr ist den Stift- 
ungen in zwei gleichen Baten, und 
zwar eine im Monate November und 
die zweite im Monate März auszu- 
zahlen. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
im Sinne dieses Stiftsbriefes per so l- 
viert. 

Das Stiftungsvermögen, welches vom 
Bektorate der k. k. böhmischen technischen 
Hochschule verwaltet wird, beträgt 12,400 K, 
aus dessen Beinerträgnisse zwei Plätze mit 
jährlichen je 248 K dotiert werden. 



Abschrift !• 

Testament. 

Für den Fall meines Abslerbens verfügo ich Alois Turek nach reifer Überlegung, frei 
von jedem Zwang. Betrug und Irrthum über mein Vermögen Nachstehendes: 



Post 

Nr. 



A. 

Mein Vermögen, dass ich durch öOjährigc rastlose Tliätig- 
keit auf ehrliche Art erworben und durch umsichtige Sparsamkeit 
meiner engelsguten seligen Gattin erhalten habe, besteht im 
Nachfolgenden: 

Das Haus Nr. Cons. 1491-11. in Prag im Werte von 

Die beiden Häuser Nr. 263 und 264 in Karolinenthal im Werte 
Das Haus Nr.-Cons. 41 sammt Garten in Neubydzow, „na Ko- 

pecku" genannt, im Werte von 

Einlage in der Sparcassa und Vorschusscassa, Actien und andere 
Wertpapiere, laut des beigeschlossenen Verzeichnisses angeführt 

lit. A 

An barem Gelde in Bank- und Staatsnoten, Gold- und Silber- 
münzen ohne Pretiosen ungefähr 

Zimmereinrichtungsstücke, Betten, Kleider und Wäsche, Bücher, 
Uhren, Bilder etc 

Zusammen ungefähr . . . 
Die unter 1 und 2 angeführten Häuser sind schuldenfrei. 



fl. 



kr. 



70. 
115. 



,000 
000 



30.000 



123. 
3. 



676i — 
000 — 

■ 1^ 



341.676 — 



147 



Alois Turek. 



Alois Turek. 



147 






Post! 

Nr. 



II 



B. 

Zu meinem Erben setze ich den Herrn Wilhelm Amandus 
Edlen von Barthold;' in der Art ein, dasa er den fünfzigsten 
Theil meines gosammten Nachlasses für seine Mühewaltung zu 

bekommen habe, ungefähr 

Das gesammte übrige Vermögen bestimme ich auf nach- 
stehende Legate und Stiftungen : 

Das Haus Nr.-C. 41 sammt Garien in Neubydzow, genannt „na 
Kopeßku", mit dem gesammten hiezu gehörigen Inventar im 

Werte 

vermache ich meiner Schwester Frau Antonia Gallat und 
deren Tochter Marie, verehelichten Perina, zu gleichen Theilen, 
.jedoch mit der Verpflichtung, dass ob dieser Realität unter 
dem Namen ^ Alois und Auastasia Turkovych vänoöni nadace*^ 
für immerwährende Zeiten eine unkündbare, jährliche, sechs 
Wochen vor Weihnachten an die Stadtgemeinde Neu-Bydäow 
zu zahlende Rente pr. 300 fl. Österr. W., d. i. dreihundert 
Gulden Österr. Währung grundbücherlich sichergestellt werde, 
und sind diese 300 fl. alljährlich zu Weihnachten den Waisen 
der Stadt Neubydzow durch den dortigen Stadtrath und Stadt- 
dechant zu vertheilen. 
Meiner zweiten Schwester Frau Franziska Knapp vermache ich 
den Betrag p. fünf und zwanzig tausend fl., das ist fünf und 

zwanzig tausend Gulden Österr. Währung 

Auf die vier Stiftungen für junge strebsame Architekten, Bild- 
hauer, Maler und Ingenieure bürgerlicher Abstammung, böh- 
mischer Nationalität (ceske narodnosti) und christlicher Gon- 

fession vermache ich den Betrag pr 

das ist achtzigtausend Gulden Österr. Währung. 

Die jährlichen Interessen dieses gesammten Stiftungs- 
capitals sind in 4 gleiche Theile zu theilen und an vier talent- 
volle, junge, wohlerzogene Kunstbeflissene zu dem Zwecke zu 
verleihen, dass dieselben im Auslände zu ihrer weiteren Aus- 
bildung verweilen können. 

Der Stiftungsgenuss dauert in der Regel durch zwei Jahre, 
kann aber bei besonders talentierten Stiftlingen, welche sich 
dessen würdig zeigen, auch auf das dritte Jahr verlängert werden. 
Stiftlinge, welche dem Architekten-, Maler- oder Bildhauerstande an- 
gehören, müssen wenigstens ein Jahr in Rom zu ihrer Ausbildung 
verweilen, wogegen Ingenieure hauptsächlich die Fabriksstädte 
Europas bereisen sollen. 

Das auf diese Stiftungen vermachte Capital p. 80.000 fl. 
ist der löblichen Prager Stadtgemeinde zu übergeben und [soll] 
von dieser unter dem Namen: ^Nadace Aloise Turka pro archi- 
tekti sochafi, malife a ingenieri ceske narodnosti" verwaltet 
werden. 

Diese sowie alle in diesem Testament angeführten Stif- 
tungen sind von der hohen k. k. Statthalterei zu bestätigen. 

Das Verleihungsrecht dieser Stiftungsplätze steht dem löb- 
lichen Prager Stadtverordneten-CoUegium zu. jedoch ist dasselbe 
an den Ternovorschlag der Kunstsection der„Umeleckä Beseda", 



fl. kr. 



6.000 - 



30.000 



25.000 



60.000 



xn. 



19* 



148 



Alois Turek. 



Alois Turek. 



148 



Posil 
Nr. I 



kr- 



der böhmischen (6e8l<e) technischen Hochschulen, der böhmischen 
Akademie der bildenden Künste und des höhm. Architekten- und 
Ingenieur-Vereias, gesammt in Prag, gebunden. 

Die angeführten Prager Vereine und Institute haben eine 
gleiche Anzahl von Mitgliedern zu ernennen, welche dann zu- 
sammen ein Comite bilden und mit einfacher Stimmenmehrheit 
für jeden erledigten Stiftungsplatz dem Prager Stadtverordneten- 
CoUegium vier Bewerber in Vorschlag zu bringen haben. Sollte 
jedoch der Stiftungsgenuss auf das dritte Jahr verlängert werden, 
muss hierauf das obangeführte Comite einstimmig beantragen. 

Sollte einer dieser Vereine oder Institute aufgelöst werden 
oder sollte sich einer von ihnen weigern, an der Präsentation 
mitzuwirken, so übergeht das Präsentationsrecht auf den Prager 
Stadtrat. 

Jeder Stiftling ist verpflichtet, wenigstens nach Ablauf der 
zwei Stiftungsjahre dem aus den Abgeordneten der oft ange- 
führten Vereine und Institute gebildeten Comite oder, falls solches 
nicht bestehen sollte, dem vom Prager Stadtrathe ernannten 
Comite den Nachweis seiner ersprießlichen Thätigkeit während 
dieser Zeit zu liefern. Ohne einen solchen Nachweis darf der 
Stiftungsgenuss auf das dritte Jahr nicht verlängert werden. 

Dem Vereine „Svatobor" in Prag vermache ich den Betrag per . 
das ist zwanzigtausend Gulden Österr. Währung. Dieses 
Stiftungscapital ist unter dem Namen von Alois 'lurek be- 
sonders zu verwalten und die Zinsen hievon alljährlich nach 
den Beschlüssen der Generalversammlung statutenmäßig zu 
verwenden. 

Dem Museum des Königreiches Böhmen vermache ich den Be- 
trag per 

das ist zehntausend Gulden österr. Währung, zur Gründung 
einer meinen Namen tragenden Stiftung, deren Interessen zur 
Förderung der Naturforschung und des Studiums der vaterlän- 
dischen Geschichte in der Art verwendet werden sollen, dass 
entweder hilfsbedürftigen Forschern böhm. Nationalität (ceske 
närodnosti) Unterstützungen gewährt oder hervorragende 
Werke, welche die Gebiete behandeln, in böhmischer Sprache 
publiciert werden. 

Weiter -vermache ich den Betrag per 

das ist zehntausend Gulden österr. Währung, zur Gründung 
einer Stiftung für die Armen meiner Vaterstadt Neu- Bydschow, 
und zwar der Art, dass die jährlichen Zinsen dieser Stiftung 
zur Hälfte am Todestag meiner seligen Gattin, 2. April 1874, 
eines jeden Jahres und die andere Hälfte an meinem Sterbe- 
tage immer vormittags nach Absolvierung der unten gestifteten 
Messen unter sechs verarmte Bürgerswitwen oder erwachsene 
Bürgerwaisen zu gleichen Theilen durch den jeweiligen Stadt- 
rath und Stadtdechant von Neu-Bydzow, welche diese Armen 
zu ernennen haben, am Rathliause vertheilt werden. Bedingung 
ist der Nachweis, dass die Familie des zu betheilenden Armen 
wenigstens 50 Jahre in Neubydzow domiciliert habe. Die Armen 
aus der Verwandtschaft des Stifters haben den Vorzug, doch 



20.000 



10.000 — 



10.000 



149 



Alois Turek. 



Alois Turek. 



149 



Post II 
Nr. f 



kr. 



10 



darf die Zahl der betheiligteii Verwandten nie die Hälfte der 
Gesamintbetheiligten, nämlich sechs, übersteigen. Die Stiftung 
soll heißen: ,,Nadace manzelü Aluise a Anastasie Turkovych 
pro schudle mesfanske rodiny v Novem Bydzove".*) 

Auf eine Messenstiftuug bei der Decanalkirche in Nenbydzow 
vennachte ich den Betrag per sechshundert Gulden Österr. 

Währung 1 (iOO 

und zwar soll alljährig am Sterbetag meiner Gattin, 
das ist am 2. April, femer an meinem Sterbetag, an dem 
Namenstag meiner Gattin, das ist am 21. September, und an 
meinem Namenstag, am 21. Juni, am Altar des heiligen Aloisius 
in der Decanalkirche in Neubydzow bei der Anwesenheit der 
betheiligten Armen eine heilige Messe für mich und meine 
Gattin gelesen werden. 

Dem Kloster der ehrwürdigen Frauen der ürsulinerinnen in der 
Stadt Kuttenberg, wo meine selige Gattin Anastasia, geborne 
Assing in den Jahren 1823 bis 1825 als Waise eine liebevolle 
Aufnahme gefunden ifnd besonders von der damaligen wür- 
digen Klosterfrau Mater Clara so vortreffliihe, wahre christ- 
liche Grundsätze erhalten, so dass selbe für ihr ganzes Leben 
maßgebend waren, bestimme ich aus dankbarer Anerkennung 
zum Andenken 2 Stiftungen, jede per sechstausend, zusammen 

zwölftausend Gulden Österr. Währung 12.000 

zu dem Behufe, dass 2 verwaiste Mädchen im Alter von 8 bis 10 Jahren 
durch 2 his 3 Jahre im Kloster verpflegt und unterrichtet wer«len. 
Diese Stiftung soll heißen : „Anastasia Turek geborne Assing'sche 
Stiftung für 2 WaisenmäJchen". Sollte dieser Betrag nicht 
ausreichen, so ist bloß ein Mädchen zu verpflegen. Vorzug 
haben die Waisenmärlchen aus der Verwandtschaft der Mutter 
der Frau Anastasia Turek, nämlich der in Miletin geborenen 
Frau Elisabeth Wonka, die an den Ausländer Anton Assing 
verehelicht war. Das Verleihungsrecht auf diesen Stiftungsplatz 
steht dem löblichen Stadtrath in, Neubydzow zu. 

Ferner vermache ich den Betrag per sechstausend 

Gulden 6.000 

zur Gründung zweier meinen Namen tragenden 
Stiftungen für talentvolle, wohlerzogene ordent- 
liche Hörer der böhmischen technischen Hoch- 
schule (Ceske techniky) in Prag. Der Stiftungs- 
genuss dauert durch zwei, höchstens drei Jahre, 
und sollen demnach diese Stiftungsplätzc erst 
an diejenigen Hörer des 2ten oder 3ten 
Jahrganges verliehen werden, welche sich bereits 
in den vorangehenden Semestern in den technischen 
Studien bewährt haben. Das Verleihungsrecht 
steht dem Stadtrathe in Neubydzow zu, welcher 
jedoch an den Ternovorschlag des Professoren- 
Collegium der böhmischen technischen Hoch- 
schule in Prag gebunden ist. 

Auf Errichtung einer meinen Namen tragenden Stiftung zur 
Unterstützung armer fleißiger Tagschüler der Prager böhmischen 

♦) In der Votlaa:e stebt: „Nadace manzelu Alois Anastasie Turkovyeh 
pro chudle mos anske rodini v Novom Bydzove". 



150 



Alois Turek. 



Alois Turek. 



150 



iPost! 

iNr. 



kr. 



11 



12 



13 



14 
15 

16 



17 



IS 
19 



Gewerbeschule, welche der böhmischen Nationalität (ceske na- 
rodnosti) angehören, bestimme ich einen Betrag per .... 
Diese fünftausend Gulden Stiftungscapital sind von der Prager 
Stadtgemeinde zu verwalten, die jährlichen Zinsen sind aber 
unter die durch Beschluss des Directors und des Professoren- 
collegiums dieser Anstalt ausgewählten Schüler zu vertheilen. 
Sollte die böhmische (ceskä) Gewerbeschule in Prag aufgehoben 
werden, so hat die Prager Stadtgemeinde dieses Capital nach 
Antrag des Stadtverordnetencollegiums zu verwenden. 

Don Betrag von 5.000 fl., sage fünftausend Gulden Österr. 

Währung 

vermache ich dem Spital der ehrwürdigen Elisabethinerinnen 
in Prag für ein oder nach Zulass 2 Betten, und soll diese 
Stiftung heißen: „Auastasia Turek geborene Assing'sche Stif- 
tung** (den Namen tragen). Auf den Genuss dieser Stiftung 

sollen die Angehörigen der Stadt Neubydäow ( Anrecht) 

haben. 

Eben einen solchen Betrag per fünftausend Gulden Österr. Wäh- 



rung 



vermaciie ich auf eine gleichartige Stiftung dem Kloster der 
ehrwürdigen barmherzigen Brüder in Prag, und soll die Stif- 
tung meinen Namen tragen. 

Ferner vermache ich den Betrag per viertausend Gulden Österr. 

Währung 

dem St. Bartholomaeus-Spital in Prag zur Errichtung eines 
meinen Namen tragenden Stiftungs])latzes für verarmte Bürger 
oder Bürgerswitwen der cechischen Nationalität. Die Verleihung 
steht dem Prager StadtverorduetencoUegium zu. 

Dem Prager Siechenhaus na Karlove wie ad 13 

Zu dem Bau der neuen Kirche an dem neuen Gottesacker in Neu- 
Bydzow vermache ich viertausend Gulden Österr. Währung . . 

Dem Blindeninstitut in Prag vermache ich ein Stiftungscapital 
per achttausend Gulden, das ist 8.000 fl., und sollen 2 Stif- 
tungsplätze meinen Namen tragen und nur an Angehörige 
böhm. Nationalität (ceske narodnosti) verliehen werden ; die 
Angehörigen der Stadt Neubydzow sollen den Vorzug haben. 

Weiter vermache ich der Professor Skuhersky'schen 
Stiftung für Freitische der Hörer der böhmischen 
(öeske) technischen Hochschule in Prag ein unter 
meinem Namen besonders zu verwaltendes Stif- 
tungscapital per dreitausend Gulden Österr. 
Währung 

Dem Pensionsfond des St. Lucas-Verein in Prag vermache ich 
ein unter meinem Namen zu führendes Stiftungscapital per 
viertausend Gulden österr. Währung 

Dem St. Auna-Frauen-Verein zur Erhaltung der Prager Idiuten- 
anstalt vermache ich ein Stiftungscapital per sechstausend 
Gulden. Diese Stiftung soll den Namen „Anastasia Turek ge- 
borene Assing'sche Stiftung" tragen und darf nur an Auge- 
hörige der böhmischen (ceske) Nationalität verliehen werden. 
Das Verh ihungsrecht steht dem Präger Stadtverordneten-Cnlle- 
gium zu. 



5.000 



.000 



5.000 — 



4.000 



000 
000 
000 



3.000 



000 
,000 



151 



Alois Turek. 



Alois Tarek. 



151 



20 
21 

22 

23 
24 

25 



26 



27 
28 



29 

30 
31 I 
32 

33 



Der „Üstfeclnf noatice Skolska" in Prag vermache ich den Betrag 
per 

Dem Witwen- und Waisenfond böhmischer (deskych) Lehrer ver- 
mache ich den Betrag per 

[zu einer] meinen Namen tragenden Stiftung; Anspruch haben 
die hinterlassenen Witwen und Waisen von Volks-, Bürger- 
und Mittelscbullehrcrn von Prag und den Vororten. 

Der „Umöleckä Beseda** in Prag vermache ich den Betrag ^.er . . 
zur statutenmässigeu Verwendung. 

Der christlichen Akademie in Prag vermache ich den Betrag per . . 

Dem Turnverein „Sokol" in Prag vermache ich den Betrag per . . 
sage zweitausend Gulden Österr. Währung. 

Dem Architekten- und Ingenieurvi rein für Böhmen in Prag ver- 
mache ich den Betrag per zweitansc^nd Gulden Österr. Währung . 
und sind die Zinsen von diesem meinen Namen tragenden 
Stiftungscapital zur Unterstützung der Vereinsschrift „Zprava 
ppolku architektü a ingenieuru" zu verwenden und a.ljährig 
in Evidenz zu führen. 

Demselben Architekten- und Ingenieur- Verein vermache ich meine 
sämmtlichen architektonischen und hilfswissenschaftlichen W^erke 
und Photographien der Bauwerke, die icli durch mehr als 
fünfzig Jahre gesammelt. Meine Entwürfe und Pläne meiner 
mehr als fünfzigjährigen Wirksamkeit habe ich meinem ehe- 
maligen Zeichner H. Anton Schorsch geschenkt. 

Dem I'rager Dombauvereine vermache ich zum Weiterbau den 
Betrag von eintausend Gulden Österr. Währung 

Dem Pensionsfonde des böhmischen Journalisten-Vereins vermache 
ich den B'jtrag per zweitausend Gulden Österr. Währung . . . 
mit dem Wunsche, es mögen die Herren Journalisten sich immer 
von jedem Sachverhalt früher genau überzeugen, bevor sie auf 
Angabe vielleicht mancher Schufte schamlose Lügen, Hohn 
und Spott gegen Leute, die sie nicht näher kennen, in die 
Welt i'chleudern, wie es mir seinerzeit geschehen ist. Vergessen 
konnte ich das mir zugefügte Unrecht nicht, da es mir und 
meiner Gattin das Leben bis zum Tode verbittert hat, als 
Christ aber vergeben, eingedenk, dass der Schein oft trügt. 
Denn nicht immer kann die Niederträchtigkeit, die einem von 
schlnuen bösen Menschen zugefügt wird, auch derart bewiesen 
werden, wie es das Gesetz verlangt. 

Ferner vermache ich dem akademischen „Ctenafsky spolek v Praze" 
zum Aufbau des akademischen Däm den Betrag per eintausend 
Gulden Österr. Währung • 

Dem „2ensky vyrobni spolek cesky v Praze" vermache ich den 
Betrag per fünfhundert Gulden Österr. Währung 

Dem Vereine „Mariansky spolek kfesfanskych dcer v Praze" auch 
den Betrag per fünfhundert Gulden Österr. Währung .... 

Dem Verein „Sv. Marie Anezky spolek k podpore nemocne chu- 
diny v Praze" den Betrag per fünfhundert Gulden Österr. 
Währung 

Dem Verein des „St. Vincenz de Paula pro dobrovolne osetfo- 
väni chudych pro krälovstvi Ceske" auch den Betrag per fünf- 
hundert Gulden Österr. Währung 



fl. kr 

2.000 
3.000 

1.000 

1.000 
2.0001 — 

'1 
2.000' — 



I 

i.oooj- 
2.000I - 



I 
I 

I 
l.OOOj — 

500 — 

500| -- 

I 
I 

500| — 

I 

I 
500! — 



152 



Alois Turek. 



Alois Turek. 



152 



Post 

Nr. 



34 



35 



36 



37 
38 

39 
40 

41 

42 

43 



Die unter 30, 31, 32, 33 vermachten Betnige sollen zur 
En-ichtung der Stiftungen verwendet werden, deren Zinsen alljiihrig 
statutenmäßig voi wendet werden sollen und unter dem Namen 
„ A uastasia Turek-Stiftung^. 

Ferner vermache ich fünftausend Gulden üsterr, Währung . . . 
zur Gründung einer Stiftung für die bei den in der Stadt Prag 
aufgeführten Bauten verunglückten Arbeiter, als Maurer, Tag- 
lühner etc. und deren hinterbliebene Witwen und Waisen. 
Dieses Capital hat die löbliche Prager Stadtgemeinde unter 
dem Namen „Aloise Turka nadace pro zedniky a jine delniky 
pfi stavbärh v Praze provädönych k ürazu pfisle, jakoz jich 
vdovy a sirotky" zu verwalten und die jährlichen, von diesem 
Siiftungscapital entfallenden Zinsen nach Maßgabe zu ver- 
wenden, und zwar durch Beschluss des Stadtverordneten-CoUe- 
giunjs. 

Meiner Wirtschafterin Aloisia Zmatlik schulde ich für ihre 
Dienstleistung während mehrerer Jahre den Betrag per . . . 
dreihundert Gulden, da sie arme Eltern hat. 

Den nächsten Anverwandten meiner seligen Gattin von der 
Multerseite vermache ich den Betrag per zweitausend Gulden 

Österr. Währung 

und soll dieser Betrag an die nächsten Anverwandten gemäß 
des Stammbaumes zu vertheilen [sein]. Die Mutter meiner 
Gattin hieß Elisabeth Wonka, war in Miletin, Jitschiner Krei- 
ses, geboren und an den Ausländer Anton Assing, der in 
Sloupno bei Neu-Byd/ow Gutsverwalter war, verheiratet, wo er 
auch starb, ungefähr im Jahr 1814 oder 1815. 

Dem Arimathea-Vereine in Prag vermache ich den Betrag per . . 
sage eintausend Gulden, zur statutenmässigen Verwendung. 

Auf die Errichtung einer Stiftung, nämlich „Alois Turek, nadace 
pro skolni ditky v Novera Bydzove** vermache in den Betrag 
von dreitausend Gulden üsterr. Währung 

Meinem ehemaligen Zeichner H. Anton Schorsch vermache ich 
den Betrag per zweitausend Gulden Österr. Währung .... 

Den barmherzigen Schwestern des hl. Borromaeus unter dem 
Laurenziberg vermache ich als Stiftungscapital den Betrag 
per dreitausend Gulden Österr. Währung 

Der hinterlassenen Tochter meines ehemaligen Hausmeisters in 
Karolinenthal Mrazek Marie vermache ich aus Rücksicht, das 
er mir 15 Jahre treu gedient, vierhundert Gulden Österr. Währung 

Dem Leopold Salier (Schaler), der das auf mein Leben geplante 
Attentat verrathen hat, vermache ich den Betrag per zwei- 
hundert Gulden Österr. Währung . . . • 

da er die von mir alljährig bezogenen 50 fl. alljährig nicht 
mehr erhält. 

Ferner bestimme ich, dass kurz nach meinem Tode den Stadt- 
armen in Prag der Betrag pr. eintausend Gulden Österr. Währung 

dto. in Karolinenthal zweihundert Gulden 

dto. in meiner Vaterstadt Neubydzow zweihundert Gulden . . . 
ohne Rücksicht auf Cultus und Nationalität vertheilt werde. 



kr. 



5.0001—^ 



I I 



300 ~ 



2.000 



1.000 



3,000' — 
2.000 — ' 



3.000 



400 — 



200 



1.000 
200 
200j — 



153 



Alois Turek. 



Alob Turek. 



153 



Post! 

NrJ 

—\ 

44 j Meiner Wirtschafterin Aloisia Zmatlik vermache ich die sämmt- 
I lieben Küchenrequisiten und Kücbenmöbel sowie das Bett 
! sammt Bettstatt. 

45 Zum Testamentsexecutor kann Herr Dr. Johann Podlipny oder 
auch ein anderer Advocat, den der Erbe Wilhelm Edier von 
Bartheldy bestimmt, genommen werden, und ist hiefür der 
Betrag per 2.000 fl. bestimmt 

46 Meine sterblichen Überreste sollen nach dem katholischen Ritus, 
jedoch ohne allen Pomp, beerdigt werden und in das Grab zur 
Seite meiner seligen guten Frau beigesetzt werden. 

47 Zum Andenken soll auf der gemeinschaftlichen Grabplatte ein 
Grabmal von cararischem Marmor errichtet werden, darstellend 
den Schutzengel (was die verstorbene Gattin mir im Leben 
war) und bestimme hiefjir den Betrag 6 bis 8.000 fl., sage 

bis achttausend Gulden Österr. Währung 

und bestimme hiefür, nämlich zur Ausführung, die „Umeleckä 
Beseda" in Prag — Bildhauer Myslbek. 

48 Meine Zimmereinrichtungsstücke, Uhren, Betten, Bilder, soweit 
dieselben nicht anderweitig vergeben habe, sollen die beiden 
Töchter meiner jüngeren Schwester Franziska Knapp, nämlich 
die Maria Bartheldy und Filomena Zima, zu gleichen Theilen 
erhalten. Ebenso die sämmtlichen Pretiosen, Gold- und Silber- 
münzen, gleichfalls jede zur Hälfte. 

Den Arzt, die Begräbniskosten hat mein Erbe Herr von Bartheldy 
aus der vorhandenen Barschaft zu bestreiten. 

Dasjenige Vermögen, über welches hier nicht verfugt wurde und 
welches noch übrig bleibt, vermache ich der Prager Stadt- 
gemeinde mit der Widmung, dass die Interessen dieses Stiftungs- 
capitales zu Prämien für hervorragende Werke der böhmischen 
(ceskych) Maler und Bildhauer, böhmischen (öeskych) Schrift- 
steller aller Fächer verwendet werde. 

Das Comite, welches aus Mitgliedern der böhm. (öeske) 
Technik, der „Umeleckä Beseda^, (öeskä) Akademie der Wissen- 
schaften und des Svatobor zu gleichen Theilen [zu wählen ist], 
hat dies zu bestimmen. 

51 Dem ueugegründeten böhmischen (ßeske) Kinderspital in Prag 
vermache ich viertausend Gulden Österr. Währung 

Dieses Testament habe ich im 80ten Jahre meines Lebens 
eigenhändig geschrieben und unterschrieben, und gebe der all- 
mächtige Schöpfer alles Guten hiezu seinen heiligen Segen. Amen. 

Bohuzel seznal jsem na tomto svete velmi mälo poctivych 
lidi, za to vic — smutny osud. 



fl. kr. 



49 



50 



2.000 — 

I 



I . 
8.000| - 



4.000 



Prag, am 20./5. 90. 



Zusammen 



Alois Turek m. p. 



296.900 — 



XII. 



20 



154 



Alois Turek. 



Alois Turek. 



154 



Verzeichnis A. 

der Wertpapiere zu meinem Testament vom Jahre 1890. 



Nr. 



Stfick 



1. 



2. 165 



3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

8. 

9. 
10. 
11. 

12. 
IV 
U. 
16. 
16. 



100 
100 

5 
87 

5 



31 
25 

25 
13 
10 

« 
4 



Cesko - Moravskä to- 
▼arna(100fl.) . . . 

^irnostenskä banka 
(80) 

Staatsbahn 

Zuckeractien (100 fl.) 

Eettensteg 

Elisabethbahn . . . 

Elisabeth -Prioritäten 

Staatsbahn- Prioritäten 

Waldstein-Lose . . . 

Salgo-Tarjam . . . 

Actien der Kalk- und 
Cement- Erzeugung 

Ruston .... 

Rückversichenm; 

Serbische . . . 

Sparcas^a städt. 
\ « Böhm. 



2.000 

12.000 

12.700 

10.000 

1.000 

8.000 

1.000 

530 

80 

12.400 

3.500 

3.200 

1.820 
300 
21.000 
12.477,23 



Hr. 



17. 

18. 



19. 
20. 



St&ck 



fl. 



I 
I 
2/12' 
1 



I 



Vorschusscassa . . . 

Schuldverschreibung 
der Franz u. Marie 
Pefina in Neu-Byd- 
2ow57„ 

Frau Anna Sedmik 
in Prag 5% . . . 

Landeshank d. König- 
reiches Böhmen . . 



8.G69.43 



Summe . . 

nebst mehreren klein. 
Losen. 

Alois Turek m. p. 

Prag, den 20./5. 90. 



3.000 
4.00O 
3.000 

3.000 



123.676 



Nachdem das hinterlassene Capital noch lange nicht erschöpft ist, so bestimme ich 
noch weiter: 

1. Vermache ich der ältesten Tochter des Franz Knapp, meines Neffen, dermalen 
k. k. Controlor bei der Zuckerfabrik in Laun, ein Capital per zweitausend Gulden, 2.000 fl. 

Ad Punkt 36, betreffend meine Wirtschafterin Aloisie Zmatlik, bestimme ich zu den 
(noch) bereits bestimmten 300 fl. noch 700 fl., sage siebenhundert Gulden, daher zu- 
sammen 1.000 fl. 

Das Haus und Restauration sammt Garten in Neu-Byd2ow, welches ich bloß ad 1 
meiner Schwester Antonie Gallot sammt der Tochter Marie Pefina vermacht habe, wider- 
rufe ich und vermache diese Realität eben der Schwester Antonie Gallot sammt ihren 
Kindern, nämh'ch Marie Peifina. Wenzel Gallot, Josef Gallot, k. k. Official bei der Zucker- 
fabrik in Moravan, und Alois Gallot Bräuergehilfe, zu gleichen Theilen. 

Nachdem mein guter Freund H. Wilhelm von Bartheldy am 11. Jänner 1. J. ge- 
storben ist, so übergeht das ihm vermachte Capital pr. 6.000 fl. ö. W. an seine hinter- 
lassene Frau sammt Familie zu gleichen Theilen. 

Nachdem meine Verlassenschaft nicht nur in Prag, sondern auch in Neubjrdiow 
existiert, ich jedoch für Prag den JUDr. Herrn Podlipny bereits mit 2.000 fl. ernannt 
habe, so bestimme ich zur Ordnung der Verlassenschaft in Neubydzow meinen Freund 
Herrn JUDr. und Landesadvocat Herrn Stranik mit der Remuneration für seine Bemü- 
hung per eintausend Gulden, sage 1.000 fl. Ö. W. 

Endlich hat statt des verstorbenen Edlen v. Bartheldy der Herr Wilhelm Janig, 
Hofrath beim Fürsten Rohan, dermalen Gutsbesitzer, mein bester Freund, bei dem 
Verkauf der Häuser und Wertpapiere zu intervenieren, womit derselbe auch einver- 
standen ist. 



155 Alois Tarek. Alois Turek. 155 

Dem Hausmeister meines Hauses in Prag Nr. 1491 Vincenz Fiala bestimme ich nach 
meinem Tode für seine Mühewaltung zweihundert Gulden, das ist zweihundert Gulden. 
Prag, den 26. Feber 1891. 

Alois Turek, 
eigenhändig gesuhrieben und unterschriebe a Amen. 

Laut Protokolles de pr. 27. Deceniber 1893, Nr. E. 59.394, kundgemacht. 

K. k. Landesgericht Prag, 
am 27. December 1893. 

Veverka mp., 
k. k. LandesgerichtsadjuDct. 

Nr. E. 59.751. 

Vorsteheude Abschrift ist mit dem hiergerichts verwahrten Originaltestamente, 
welches aus 4 Bogen besteht und ungestempelt ist, wörtlich gleichlautend. 

Vom Expedite des k. k. Landesgerichtes Prag, 
am 31. December 1893. 

(L. St.) Sedlaöek mp. 

Beglaubigte A b s c h r i ft bei der k. k. Statt- Ovefeny opis a c. k. mistodriitelstvi v Prase. 

halterei in Prag. 



II. 

Nadaci listina. 

Podepsany sbor professorsky c. k. öeske vysoke ikoly technicke 
Y Praze. stvrzuje a doznaTa ve svem a svych ndstupdk jmenö, ze pan 
Alois Turek, architekt v Praze, zemfely v Praze dne 27. prosince 1893; ve svem 
poslednim poh'zeni ze dne 20. kvetna 1890 v odstavci 9. ustanoTÜ, aby zalozena byla 
dve nadani Aloisa Turka tSmito slovy: 

„Ferner vermache ich den Betrag per sechstausend Gulden zur 
Gründung zweier meinen Namen tragenden Stiftungen für talentvolle, 
wohlerzogene ordentliche Hörer der böhmischen technischen Hoch- 
schule (öeske techniky)in Prag. Der Stiftungsgenuß dauert durch zwei, 
höchstens drei Jahre und sollen demnach die Stiftungsplätze erst 
an diejenigen Hörer des 2ten oder 3ten Jahrganges verliehen werden, 
welche sich bereits in den vorangehenden Semestern in den techni^ 
sehen Studien bewährt haben. Das Verleihungsrecht steht dem Stadt- 
rath in Neu-Byd2ow zu, welcher jedoch an den Terno Vorschlag des 
Profeasoren-Collegiums der böhmischen technischen Hochschule in 
Prag gebunden isf 

Odkaz tento po sraice dedickych poplatkft a s pfipo£tenim 57o ürokü ode dne 
ümi*ti nadatele byl rektoratu c. k. öeske vysoke äkoly technicke v Praze dne 14. dubna 
1898 summou 6.256 zl. 44 kr. vyplacen. 

Za summu tu po srazce popIatk& s pfipoötenim ürokA i pifispSvku, vinovaneho ze 
sbirky posluchaöu c. k. ceske vysoke Skoly technicke pfi zdpisu na Skolni rok 1898/9 
per 10 zl. 23 kr. zakoupena byla 47ii Bakouska korunovä renta ze dne 1. z&ii 1898 
£is. 30.890 V nominalni hodnotö 6.200 zl. (12 400 korun), ktera pro nadäni tato i&dni 
jest vinkuloväna. 

JeJto tedy jraSni nadacni die platnych pfedpisü jest zjiäteno, v pokladnS rekto- 
ratu c. k. £eske vysoke §koly technicke v Praze fadne ulo^eno a po* 
skytuje uroky, jichz Ize k üöel&m nadaönim pou^iti, pifijima sbor professorsky c. k. öeske 
vysoke Skoly technicke v Praze vedle vyneseni veledavneho c. k. mistodrzitelstvi ze dne 

XII. 20* 



156 Alois Turek. Alois Turek. 156 

22. fijna 1898, öis. 128.775, spravu techto nadäni na zaklade sveho usneseni ze dne 
.20. prosince 1898 a zavazuje sebe i sve iiastupce v ürad6, ze chce o to peöovati, aby 
podnajfc äkolnim rokem 1899,900 rocni düchody z jmeni iiadacniho, jez öini pfi kazdem 
z obou nadani po 248 jK" = 124 zl. rocne, venovany byly üöelüm nadacnim, a to die 
nasledujicich ustanoveni, o kterych se sbor professorsky c. k. ^eske vysoke äkoly tech- 
nicke V Praze ve schüzi dne 20. prosince 1898 usnesl: 

1. Üroky zjmeni kaideho z obou nadani venovany budou kazdeho 
roku zcela nemajetncmu posluchaöi c. k. ceske vysoke skoly technicke 
T Praze, roßniku druheho neb tfetiho, ktery prokaäe üplne svoji nema- 
jetnost i ie konä s prospechem studia. 

2. Pravo udileti obe tyto nadace pfisluiii mestske rade v Novem 
Bydi^ove, ktera pfi kazdem z obou nadani smi nadaci propujöiti nekte- 
remu ze tri poslucliaöA, ktere ji sbor professorsky c. k. öeske vysoke 
Skoly technicke v Praze navrhne. 

3. Bude-li n^ktera z obou nadaci propüjcena posluchaci druheho 
roöniku, nalezi posluchaöi pravo, uzivati nadace po tri roky. Byla-li 
by vSak udälena posluchaöi tfetiho roöniku. plati pozitek jeji dve, po 
pnpade az tri leta, trva-li fädne Studium odboru, doktereho posluchac 
jest zapsan, pres ctyfi leta. 

4. Aby sbor professorsky sestavil ternove navrhy, vypiäe, kdykoliv 
pozivani nektere z nadaci techto se upräzdnf, konkurs. 

5. V pfipade, ze uchazelo hy se o nadace tyto vice posluchaöü, na- 
lezi pi^ednost tem, kdo vykäzi se nejlepSim prospechem. 

6. Dächody obou nadani vyplaceny budou kazdoroöne ve dvou stejnych Ihütach, 
a to prvni polovice v mesici listopadu a druha polovice v mesici bfeznu. 

Nadani vejdou ve skutek v ökolnim roce 1899/1900. Duchodu z jmeni nadafiniho, 
ktere vzejdou az do vyplaty prvnich Ihftt, uzito bude nejprve ku zapraveni vyloh spo- 
jenych s vyhotovenim nada6niho listu a toho, co jestö zbude, ku zvyseui prvni Ihuty, 
ktera bude vyplaceoa. 

Vedle usneseni obecniho vyboru v Novem ßydzove ze due 25. öervence 1899 pfijala 
tamni mestska rada pravo nadaci udelovati^ 

Podepsany sbor professorsky, c. k. öeske vysoke skoly technicke slibuje a zavazuje 
s6be i sve nastupee, ze bude, seö jest, o zach'ovani nadace a o jistotu jmeni- nadacniho 
peöovati a ze s jm&nim nadaönim bez schvaleni pfislusneho üfadu nadaöniho zadne 
2m6ny nepodnikne, ze toho dbati bude, aby düchody z jmeni uadacuiho v öas dochazely 
a tächie Jen k ucelu v tomto nadacnim listu ustanovenemu uzito bylo, a ze vftbec vsechua 
fisde uvedenä üstahoveni pilne a svedomite plniti bude. 

Tomu nal dükaz byla tato nadaci listina ve tfech stejnopisech vyhotovena, v§e- 
stranne podepsana, a bude jeden stejnopis u c. k. mfstodr^itelstvi, druhy v rektorate 
c. k. (5eske vysoke Skoly technicke v Praze a tfeti u möstskeho üfadu v Novem Bydzove 
uschovan. 

V Praze, dne 11. prosince 1899. 

Za sbor professorsky c. k. ceske vysoke skoly technicke v Praze: 

K. V. Z enger mp., (L. St.) Alb. V. Velflik mp., 

profesaor senior. t. ö. rektor. 

Cis. 215.673. 



Stvrzuje se. 



C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 16. prosince 1899. 



.Zamistodrzitele: 
(L. St.) Dr. Schedle mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



157 



Erzherzogin Valerie-Stiftung. 



Nadäni arciv^vodkyne Valerie. 



157 



S90. 
1890 

Mai 31. kvetna. 



Erzherzogin Valerie-Stiftung an der Nadani arcivevodkyne Valerie pri I. 
L deutschen Staatsrealschule in Prag. nemecke stätni realce v Praze. 



Der LehrJcörper der I. deutschen 
Staatsrealschule in Prag hat in 
seiner Sitzung am 31, Mai 1890 be- 
schlossen, zur Erinnerung an die 
Vermählung Ihrer k. u. k. Hoheit 
der durchlauchtigsten Frau Erz- 
herzogin Marie Valerie eine Stif- 
tung zur Unterstützung armer und 
würdiger Schüler der Lehranstalt 
unter dem Namen „Erzherzogin 
Valerie-Stiftung'' zu gründen, indem 
er dazu die von den Mitgliedern des Lehr- 
körpers geschenkten Beträge von zusammen 
118 fl., den von dritten Personen geschenkten 
Betrag von 25 fl. und die im Besitze der 
Lehranstalt befindliche, aus den zur Schüler- 
unterstützung in früheren Jahren gewidmeten 
Beträgen angekaufte Silberrente über 100 fl. 
widmete. 

Bas Stiftungsvermögen wurde durch 
Zuwendung seitens einzelner Gönner der An- 
stalt, insbesondere durch das Geschenk des 
Fabrikanten Philipp Ritter von Schöller in 
Öakowitz im Betrage von 1.200 fl. Silberrente 
und durch die mit Bewilligung des k. k. 
Lafidesschulrates in Böhmen unter den 
Schülern der Anstalt vorgenommenen Samm- 
lungen, endlich durch den Zinsenzuwachs 
vergrößert und betrug zur Zeit der Er- 
richtung des Stiftsbriefes 4.376 K 29 h. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
8. Oktober 1896 vom Lehrkörper der k. k. 
L deutschen Staatsrealschule ausgefertigt und 
unterm 26. Oktober 1896 von der k. k. Statt- 
halterei in Prag bestätigt. 

Die Verwaltung und Verleihung 
dieser Stiftung steht der Gesamt- 
heit des Lehrkörpers der L deutschen 
Staatsrealschule in Prag zu, welcher 
mit Konferenzbeschluß nicht bloß 
die zu unterstützenden Schüler 



Uöitelsky sbor L nömecke stätni 
redlky v Praze usnesl se ve sve 
schüzi dne 31. kvStna 1890, aby na 
pamdtku snatku Jeji c. a k. Vysosti 
nejjasn^jsi pani arcivevodkyne 
Marie Valerie zfizena byla nadace 
k podpore chudych a hodnych ^dkü 
üstavu pod jmenem „Naddni arci- 
vevodkyn^ Marie Valerie^, vönovav 
k tomu ücelu ödstku 118 zl, öletiy sboru daro- 
vanou, ddle ödstku 25 zl. tfetimi osobami 
darovanou a stfibrnou rentu na 100 zl. v drzeni 
üstavu jsouci a zakoupenou za obnosy vSno- 
vane v diivößich letech k podpordm zd- 
kovskym. 



Nadaöni jmäni bylo dary jednotlivych 
priznivcü üstavu, zvld§tö darem tovdrnika 
Filipa rytife ze SchöUeru v Öakovicich 
v sumä 1,200 zl. ve stfibrne rentä a sbir- 
kami mezi zdky üstavu se svolenim c. k. 
zemske skolni rady pofddanymi, koneönö 
pfibylymi üroky zveMeno a öinilo v das 
sepsdni nadacniho listu 4.376 K 29 h. 



PHshiSny nadaöni list byl 8. rijna 1896 
uöitelskym sborem c. k. nömecke stätni redlky 
vyhotoven a dne 26. rijna 1896 c. k. misto- 
drzitelstvim v Praze potvrzen. 

Spräva a udelovdni nadace pri- 
slusi celemu professorskemu sboru 
L nömecke stätni redlky v Praze, 
ktery usnesenim spoleöne porady 
ustanovi nejen, kterym iäküm do- 
stane se podpory, nybri i druh a 



158 



Erzherzogin Valerie- Stiftung. 



Nadani arcivevodkyne Valerie. 



158 



sondern auch die Art und Weise 
ihrer Unter stütsung sowohl für die 
Dauer eines Schuljahres, als auch 
für einzelne Falle feststellt. 

Dem Ermessen des Lehrkörpers 
hleibt es anheim gestellt, die jähr- 
lichen Interessen zur Gänze oder 
bloß zum Teile zu dem angegebenen 
Zwecke zu verwenden. Ein etwaiger 
liest ist entweder mit den Inter- 
essen des nächstfolgenden Jahres 
zur Schülerunterstützung oder zur 
Vermehrung des Stiftungskapitales 
zu verwenden. 

Für den Fall, daß die I. deutsche 
Staatsrealschule in Prag aufgelassen würde, 
soll diese Stiftung auf die nächst älteste 
Realschule in Frag mit deutscher Unter- 
richtssprache und in Ermanglung einer 
Realschule auf das älteste Gymnasium in 
Prag mit deutscher Unterrichtssprache über- 
gehen. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen von dem Lehrkörper 
der I. deutschen Stautsrealschule 
in Prag persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung beträgt 
8.801 K 59 h, dessen Reinerträgnis im Be- 
trage von 350 K 80 h st iftsbrief gemäß ver- 
wendet wird. 



zpüsoh jeji jak pro dobu skolniho 
roku tak pro jednotlive pripady. 



Üvaze Hcitelskeho sboru jest zu- 
stavenOy maji-li se roöni üroky 
vsechny neb Jen jich 6dst zmint- 
nvmu ücelu vinovati. Pftpadneho 
zb ytku u iij e se bud spolu $ nroky 
prUtiho roku k podpofe idkovskeho 
nebo h zvötseni nadaöniho jmSni. 



V ;>r//>rtd6', iß by I. nömeckä stdtni 
redlku v Praze byla zrtiscna, pfejdc tafo 
nadace na redlku v Praze s nemeckou feci 
vyucovaci po ni nejstarsi a kdyby takovc 
reälky nebylo, na nejstar§i gymnasium v Praze 
s nömeckoti feci ryuöovaci. 



Nyni udili tuto nadaci uci- 
telsky sbor 1. nemecke stdtni redlky 
V Praze po roztimu ustanoveni na- 
dacni listiny, 

Jmeni teto nadace öini 8,801 K 59 h; 
vynosH jeho 350 K 80 h se uzivd po rozumu 
nadacni listiny. 



Stiftsbrief. 

Wir endesgefertigten I)irector und Mitglieder des Lehrkörpers der I. deutsclieu 
Staatsrealschule in Prag Urkunden und bekennen. für uns und unsere Amtsnachfolger, es 
habe der Lehrkörper der L deutschen Staatsrealschule in Prag in seiner Sitzung am 
3L Mai 1890 beschlossen, zur Erinnerung an die allerhöchste Vermählung 
Ihrer kais. und königl. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin 
Marie Valerie eine Stiftung zur Unterstützung armer und würdiger 
Schüler der Lehranstalt unter dem Namen „Erzherzogin Valerie-Stif- 
tung" zu gründen, indem er dazu die von den Mitgliedern des Lehr- 
körpers geschenkten Beträge von zusammen 118 Ü., den von dritten 
Personen geschenkten Betrag von 25 fl. und die im Besitze der Lehr- 
anstalt befindliche, aus den zur Schülerunterstützung in früheren 
Jahren gewidmeten Beträgen angekaufte Silberrente vom 1./7. 1868 
Nr. 701.141 über 100 fl. widmete und die Vergrösserung des Stiftungscapitals durch 
Sammlungen unter den Schülern der Anstalt und Schenkungen einzelner Wohlthäter in 
Aussicht nahm. 



Infolge allerhöchster Entschliessung seiner kaiserlichen und königlichen apostolischen 
Majestät vom 31. Juli 18!)0 wurde der Stiftung die Führung dos Namens „Erzherzogin 
Valerie-Stiftung" allergnädigst bewilligt. 

Das Stiftungsvermögen wurde durch Zuwendung seitens einzelner Gönner der Anstalt, 
insbesondere des Fabrikanten Herrn Philipp Bitter von Schöller in Czakowitz, und durch 



159 Erzherzogin Valerie -Stiftung. Naddni arcivevodkyne Valerie. 159 

die mit Bewilligung des k. k. Landesschulrathes unter den Schülern der Anstalt vor- 
genomöienen Sammlungen, endlich durch den Zinsenzuwachs vergrössert und besteht dermal 
in Nachstehendem: 

1 Stück Silberrente v. 1. Juii 1891 Nr. 68.414 per 1.000 fl., 1 Stück Silberrente 
V. 1. Juli 1891 Nr. 68.415 per 500 fl., 1 Stück Silberrente v. 1. Jänner 1892 Nr. 70.361 
per 1.300 fl,. 1 Stück Silhnrente v. 1. Jänner 1892 Nr. 08.903 per 200 fl., 1 Stück 
steuerfreie 4% Renten-Obligation vom 1. xMärz 1895 Nr. 17.434 per 2.000 Kronen = 1.000 fl. 
und 1 Stück 4% Renten-Obligiition vom I.März 1896 Nr. 20.954 per 200 Kronen = 100 fl. 
Sämmtliche StaatsschuldTerscbreibungen im Nominalwerte von zusammen 4.300 fl. sind 
gehörig auf den Namen der Stiftung vinculiert. Ausser diesen Staatspapieren gehört noch 
zum Stammvermögen der Stiftung die Sparcassaeinlage von 76 fl. 29 kr. [P^iolagsbuch 
der Böhm. Sparcassa in Prag 93.528], so dass das gesammte Stamravermögen 4.376 fl. 
29 kr., d. i. viertausend dreihundert seclisundsiebenzig Gulden 29 kr. ö. W. beträgt. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
in der Cassa der Direction der I. deutschen Stantsrealschule in Prag in Empfang ge- 
nommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, so nehmen wir diese Stiftung an und setzen im Grunde des mit dem Erlasse 
des k. k. Landesschulrates in Böhmen vom 23. April 1896, Z. 14.574, genehmigten Be- 
schlusses des Lehrkörpers der I. deutschen Staatsrealschule in Prag vom 20. März 1896 
Nachstehendes fest: 

1. Die Verwaltung und Verleihung dieser Stiftung, welche für 
ewige Zeiten den Namen „Erzherzogin Valerie-Stiftung" zu führen 
hat, steht der Gesammtheit des Lehrkörpers der L deutschen Staats- 
realschule in Prag zu, welcher couferenziell nicht nur die zu unter- 
stützenden Schüler, sondern auch die Art und Grösse ihrer Unter- 
stützung für dieDauer eines Schuljahres sowohl, als auch für einzelne 
Fälle feststellt. 

2. Dem Ermessen des Lehrkörpers bleibt es anheimgestellt, die 
jährlichen Interessen, dermal im effectiven Betrage von 178 fl. 40 kr. 
zur Gänze oder bloss zum Theile zu dem angegebeneu Zwecke auszu- 
geben. Das etwa Erübrigte ist entweder mit den Interessen des nächst- 
folgenden Jahres zur Schülerunterstützung oder zur Vermehrung des 
Stiftung8ca[)ital8 zu verwenden. Im letzteren Falle ist es in einer 
regulativmässigen Sparcassa nutzbringend anzulegen, nach Heran- 
wachsen zur erforderlichen Höhe mit Bewilligung der Stiftungs- 
behörde zu erheben und zum Ankauf neuer Staatsobligationen für die 
Stiftung zu verwenden. 

3. Die Direction der I. deutschen Staatsrealschule in Prag wird über die Verwen- 
dung der Stiftungserträgnisse eine genaue und döcumentierte Rechnung führen, dieselbe 
zur Einsichtnahme für sämmtliche Mitglieder des Lehrkörpers sowie für die Organe der 
vorgesetzten Behörden bereit halten und jährlich in dem gedruckten Jahresberichte der 
Lehranstalt veröffentlichen. 

4. Für den Fall, dass die Lehranstalt aufgelassen würde, soll die Stiftung auf die 
nächst älteste Realschule mit deutscher Unterrichtssprache in Prag, und in Ermanglung 
einer Realschule auf das älteste Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache in Prag 
übergeben. 

Die Stiftung tritt mit dem Schuljahre 1896/7 ins Leben, Die bisher eingeflossenen 
Nutzungen sind zur Vergrösserung des Stiftungsvermögens verwendet worden. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, 
für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens 
nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten 
StiftUDgsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der 
Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stifts- 
briefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen 
getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 



160 



Erzherzogin Valerie- Stiftung. 



Nadanf arcivevodkyne Valerie. 



160 



Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare vcrfasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet worden, und soll eines davon bei der 
k. k. Statthalterei in Prag, das zweite bei dem Prager Magistrate als politische Behörde 
I. Instanz, das dritte bei der Direction der I. deutschen Staatsrealschule in Prag aufbe- 
wahrt werden. 

Prag, am 8 October 1896. 



Wenzel Stieber mp., 

Ritter d. Frz.-Jos.-Ordene u, ßergdirector, 

als Zeuge. 

Max Freiherr v. Sanleque mp., 

Oberst im Infant.-Regm. Nr. 11, 

als Zeuge. 



Wilh. Smetaczek mp., 
Director. 

Alfred G oll er mp. 

Alois Hruschka mp. 

F. Kiessling mp. 

Jos. Mikoletzky mp. 

J. Frömter mp. 

Dr. K. V. Garzarolli mp. 

Äug. Mrazek mp. 

E. Schieschnek mp. 

F. Tiesel mp. 

Houzvi^ka mp. 

Josef Kirschner mp. 

Friedrich Wenk mp. 

Theodor Fischer mp. 

Franz Ernst mp. 

Dr. Ludwig Singer mp. 

Dr. A. Zauner mp. 



Wird bestätigt. 



St.-Z. 169.682. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 26. October 1896. 



(L. St.) 



Für den Statthalter: 
Herrmann mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. raiBiodrzitchtvi v Praze. 



161 



Josef Wolfram. 



Josef Wolfram. 



161 



891. 



1890 

Juli 5. öervence. 



Med. U. Cand. Josef Wolframsche 
Studentenstiftung in Saaz. 

3IUDr. Ambros Wolfram, prak- 
tischer Arzt in Saas, und dessen 
Gattin Franziska Wolfram, Reali- 
tätenhesitzerin in Saaz, haben im 
Einverständnisse mit ihrer Tochter 
Anna Wolfram und ihrem Schwieger- 
vater, bzw, Vater Josef Änderte laut 
der an das Bärgermeisteramt in Saaz ge- 
richteten Zuschrift vom 5. Juli 1890 zum 
Andenken an ihren am 23. März 1890 ver- 
storbenen Sohn 3IUC. Josef Wolfram zwei 
Staatsschuldverschreibungen über je 1,200 fl, 
zur Errichtung einer Studenten- 
Stiftung für unbemittelte deutsche 
studierende Jünglinge am Gymna- 
sium in Saaz oder an einer deutschen 
Hochschule in Österreich gewidmet. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde im 
Einverständnisse mit den Stiftern am 7. Au- 
gust 1891 ausgefertigt und unterm 28. Oktober 
1891 von der k. k. Statthalterei in Prag 
bestätigt. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Med. U. Cand. Josef Wolfram'sche 
Studentenstiftung in Saaz" zu 
führen. 

Den Stiftungsgenuß bilden die Erträg- 
nisse des Stiftungskapitales im Nominalwerte 
von 2.400 fl. 

Diese Stiftung kann nur ver- 
liehen werden an studierende Ab- 
stämmlinge der Anna Wolfram, der 
Tochter der Stifter, bei Abgang 
solcher Deszendenten aber an 
deutsche Jünglinge, die am Gymna- 
sium in Saaz studieren oder ihre 
Gymnasial Studien daselbst voll- 
endet haben und an einer deutschen 
Hochschule in Österreich den Stu- 
dien obliegen, ohne Rücksicht auf 
Konfession und Heimatsort, wenn 
sie unbemittelt sind, gute Fort- 
gangsklasse und ein tadelloses sitt- 
liches Verhalten nachweisen. 

XU. 



Studentske nadani Med. U. Cand. 
Josefa Wolframa v Zatci. 

MUDr. Ambroi Wofram, prak- 
ticky lekar v ^atci, a manielka 
jeho Frantiska Wolframovä, maji- 
tellca nemovitosti v ^atci, venovali 
ve srozum^ni se svou dcerou Annou 
Wolframovou, a svym tchänem Jose- 
fem Anderlem die pripisu ze dne 5. öer- 
vence 1890, purkmistrovskemu üradu v ^atci 
svidÖiciho, na pamdtku sviho, dne 23. brezna 
1890 zemreleho syna MUC. Josefa Wolf- 
rama dva stdthi dluzni üpisy, z nichi kaidy 
znSl na 1.200 zh^ ke zfizeni studentske 
nadace pro nemajetne nämecke ji» 
nochy, studuj ici na gymnasiu 
V tatci neb na nSktere nämecke 
vysoke ikole v Rakousku. 

Dotyönd nadaöni listina byla ve srozu- 
mini se zakladateli dne 7. srpna 1891 
vyhotovena a dne 28. Hjna 1891 c. k. misto- 
driitelstvim v Praze potvrzena. 

Nadace tato mejz jmeno 
„Studentskä nadace Med. U. Cand. 
Josefa Wolframa v Zatci.^ 

Nadaöni pozitek tvori vynos jmini na- 
dacniho v nomindlni hodnot^ 2.400 zl. 

Nadace tato budiz propüj- 
covdna jen studujicim potomküm 
Anny Wolframove, dcery zaklada- 
telüv; kdyby väak takovych descen- 
dentü nebylo, nömeckjm jinochüm, 
kteri na gymnasiu v Zatci studuji, 
aneb tam svä gymnasijni studia 
skonöili a v studiich na nöktere 
n^mecke vysoke skole v Rakousku 
pokraöuji, bez ohledu na vyznäni 
a domovskou obec, jestliie jsou ne- 
majetni a prokäzou-li dobry pro- 
spöch a bezühonne mravni chovdni. 



21 



162 



Josef Wolfram. 



Josef Wolfram. 



162 



Söhne von Personen^ welche ein 
öffentliches Amt verwalten oder 
in öffentlichen Diensten stehen^ 
haben unter sonst gleichen Voraus- 
Setzungen den Vorzug unter B e- 
Werbern^ die nicht von Anna 
Wolfram abstammen. 

Bei sich bewerbenden Abstämm- 
lingen der Anna Wolfram ist 
Mittellosigkeit nicht nachzuweisen. 

Sollte einst das Gymnasium in 
Saaz zu bestehen aufhören oder kein 
solcher Stiftungsbewerber weder 
am Gymnasium in Saaz noch an 
einer deutschen Hochschule sich 
melden, so kann diese Stiftung an 
einen studierenden deutschen Jüng- 
ling irgend eines anderen Gymna- 
siums Deutsch-Böhmens verliehen 
werden. In diesem Falle gelten be- 
züglich der persönlichen Erforder- 
nisse des Bewerbers die bereits 
festgesetzten Bestimmungen. 

Der Stiftungsgenuß dauert 
während der Studien am Gymna- 
sium und an der Hochschule sowie 
noch ein Jahr nach Beendigung 
der letzteren. 

Der Stiftungsgenuß geht jedoch 
für den betreffenden Stiftling 
sofort verloren, wenn bei demselben 
auch nur eines der für den Erwerb 
der Stiftung festgesetzten Erfor- 
dernisse nicht mehr vorhanden ist. 

Der Stiftungsgenuß ist dem Stiftling 
in vierteljährigen am 1. November, 1. Feber, 
1. Mai und 1. August fälligen Raten auszu- 
zahlen, wobei etwaige Ersparnisse der 
Zwischenzeit jeweils bei der nächsten statt- 
findenden Verleihung mit zu verleihen sind. 

Die Bewerber um diese Stiftung haben 
ihre deutsche Nationalität, ihre Mittellosig- 
keit und ihr tadelloses sittliches Verhalten 
auszuweisen und ein Zeugnis vom letzten 
Schul- oder Studienjahre mit guten Fort- 
gangsklassen auszuweisen. Hörer an Hoch- 
schulen haben Überdies ein Zeugnis über einen 
ordentlichen Studienbesuch vorzulegen. 

Das Ansuchen um Verleihung dieser 
Stiftung ist an den jeweiligen Bürgermeister 
der Stadt Saaz zu richten. 

Das Verleihungsrecht haben sich 
MDor. Ambros Wolfram und seine 
Gattin Franziska Wolfram für ihre 
Lebensdauer vorbehalten, so daß, 
solange einer von diesen (jrründern 
lebt, der Überlebende die Stiftung 
zu verleihen berechtigt ist. Nach 



Mezi uchazeöi, ktefi z Anny 
Wolframove nepochdzeji, majl za 
jinak stejnych podminek prednosf 
synove osob, ktere spravuji nejaky 
vefejny üfad aneb jsou ve sluSbdch 
vefejnych. 

Uchäzeji-li sc potomci Anny 
Wolframovi o nadaciy nepotfebuji 
prokazovati nemajetnost. 

Kdyby n^kdy gymnasium 
V ^atci zaniklo, anebo se zddny ta- 
kovy uchazeö o nadaci ani na gy- 
mnasiu v ^atci, ani na niktere ne- 
mecke vysoke skole nehiäsil, hudiz 
tato nadace propüjcena nimeckemu 
jinochu studujicimu na n^kterem 
jinem gymnasiu v nämeckem kraji 
Öech. V tomto pfipadi maji plat- 
nosi CO do osobnich pozadavkü 
na uchazeöe kladenych ustanoveni 
zpfedu vytdend. 

PoSitek nadacni trvd po dobu 
studii na gymnasiu a na vysoke 
skole, a pak jeste rok po ukonöeni 
tächto studii. 

Dotycny nadanec ztrdci vsak 
pozitek nadaöni ihned, jakmile ne- 
vyhovuje i jen jedinemu z poia- 
davküy ktere se pro nabyti nadace 
kl adou. 

Pozitek nadaöni budii nadanci vy^ 
pldcen ve ötvrtletnich. dne 1. listopadu, 
1. ünora, 1. kväna a 1. srpna spUÜnych 
Ihütdchy a buüKei üspory bähem iasu snad 
vznikle, pokazde pfi nejblize pi^istim pro- 
püjceni zäroven vyplaceny. 

üchazeöi o tuto nadaci prokaUe nimeckou 
svou ndrodnosf, nemajetnost a neühonne 
mravni choväni, ddle predloMe vysvidceni 
dobrem prospSchu za posledni skolni neb 
studijni rok. Posluchaii vysokych skol pfed- 
loztez kromö toho vysvidöeni o fädne ndv§tivi 
studii. 

ladest za propüjdeni teto nadace svMci 
docasnemu starostovi mista ^atce. 

Prävo propüjcovact vyhradili 
si po dobu sveho Jtivota MDor 
Anibroz Wolfram a jeho manielka 
Frantiska Wolframovd, tak ie, po- 
kud jeden z tichto zakladatelü zije^ 
ten^jeni druheho pfeökdy oprdvnen 
jest nadaci propüjcovati. Po smrti 



163 



Josef Wolfram. 



Josef Wolfram. 



163 



dem Ableben der Stifter steht das 
Verleihungsrecht deren Tochter 
Anna Wolfram bis zu ihrem Ab- 
leben zu. Nach dem Ableben aller 
dieser verleihungsberechtigten 
Personen hat diese Stiftung der 
jeweilige Bürgermeister der Stadt 
Saaz im Einvernehmen mit dem 
jeweiligen Direktor des Gymna- 
siums in Saaz zu verleihen. Falls 
eine Einigung zwischen diesen 
beiden Faktoren nicht erzielt 
werden sollte, entscheidet über die 
Verleihung der Stiftung der Stadt- 
rat in Saaz. 

Die Ausschreibung des Konkurses für 
diese Stiftung hat der jeweilige Bürger- 
meister der Stadt Saaz auf geeignete Weise, 
jedenfalls durch eine in Saaz erscheinende 
Zeitung zu veranlassen. 

Die Verwaltung des Stiftungsvermögens 
steht dem Bürgermeister der Stadt zu. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von den Stiftern MUDor. 
Ambros Wolfram und Franziska 
Wolfram verliehen. 

Das Stiftungsvermögen beträgt 4.858 K, 
aus dessen Reifierträgnisse ein Platz mit 
jährlichen 201 K 60 h dotiert wird. 



zakladatelü prisluSt prdvo pro- 
püjöovaci jich dceri Anni Wolf- 
ramove a£ do jeji smrti. Po smrt% 
vSech t^chto osob k propüjöovdni 
oprävnänych bude nadaci tuto pro- 
püjöovati doöasny starosta mista 
iatce VC srozumini s doöasnym 
feditelem gymnasia v ^atci. Kdyby 
oba tito cinitele se neshodli^ roz- 
hodne o propüjöeni nadace mistskd 
rada v iatci. 



Vypsdni konkursu pro tuto nadctci md 
opatHti doöasny starosta mista 2atce vhod- 
nym zpüsobetn, a to vidy uvefejninim v n^- 
kterem v ^atci vychäzejicim öasopise. 

Jm^ni nadacni spravuje starosta mista. 

Nyni propüjöuji tuto nadaci 
zakladatele MUDor Ambroi Wolf- 
ram a Franti§ka Wolframovä. 

Jmini nadaönt, z jehoi üsteho vynosu 
se dotuje jedno misto roö. 201 K 60 A, 
öini 4.858 K. 



(J^^^'A Löbliches Bürgermeisteramt Saaz! 

Unser vielgeliebter Sohn Josef Wolfram, geboren am 2ten Mai 1867, welcher in 
stets musterhafter Weise seinen Studien am k. k. Staatsgymnasium in Saaz durch 8 Jahre 
und sodann an der deutschen Hochschule in Prag den mediciuischen Studien durch 
3 Jahre obgelegen hat, ist uns nach de;n unerforschlichen Rathschlusse Gottes am 
23. März 1890 durch den Tod entrissen worden. 

Da sein junges Leben jederzeit dem Wahren, Guten und Edleu geweiht war, so 
glauben wir sein Andenken nicht besser ehren zu können, als wenn wir, seiner menschen- 
freundlichen, edlen Gesinnung entsprechend, an jener Stelle, wo er seine erste höhere 
Ausbildung genossen hat, für künftige Zeiten eine seinen Namen führende „Josef 
Wolfram'sche Studentenstiftung" gründen, welche Stiftung zunächst an 
studierende Abstämmlinge unserer Tochter Anna Wolfram ohne die 
unten angebenen Beschränkungen, bei Abgang solcher Nachkommen 
aber an deutsche Jünglinge, die amGymnasium in Saaz studieren oder 
studiert haben, zu verleihen ist, wenn sie unbemittelt sind, gute Fort- 
gangsclassen und tadelloses sittliches Verhalten nachweisen, ohne 
Rücksicht auf die Confession und den Heimatsort. 

Söhne von Personen, die ein öffentliches Amt verwalten oder in 
öffentlichen Diensten stehen, haben unter den gleichen Voraus- 
setzungen den Vorzug vor Bewerbern, die nicht Abstämmlinge unserer 
Tachter Anna Wolfram sind. 



xn. 



21* 



164 Jo86f Wolfram. Josef Wolfram. 164 

Der Genuss der Stiftung währt durch die ganze Dauer der Gymna- 
sial- und Universitätsstudien und noch ein Jahr nach AbsoWierung 
der letzteren. 

Sollte einst das Gymnasium in Saaz zu bestehen aufhören, so wird 
das Stipendium an einen Studierenden deutscher Nationalität eines 
anderen Gymnasiums Deutschböhmens verliehen. 

Zur Gründung dieser Stiftung widmen wir den Betrag von 2.100 il , sage zweitausend 
einhundert Gulden Ö. W., für welchen folgende Slaatsschuldverschreibuugen angekauft 
wurden, u. z.: 

1. Staatsschuldverschreibung dto. Wien 1. August 1868 Nr. G.858 über 1.000 ff. mit 
Coupons vom 1. Feber 1891 und Talon. 

2. Staatsschuldverscbreibung dto. Wien I.November 18G8 Nr. 467.035 über 1.000 fl. 
mit Coupons vom 1. November 1890 und Talon. 

3. Staatsschuldverschreibungen dto. Wien 1. August 1868 Nr. 255 717 und 86.315 
über 100 fl. mit Coupons vom 1. Feber 1891 und Talon. 

4. Staatsschuldverschreibungen dto. Wien 1. November 1868 Nr. 348.030 und 408.906 
über je 100 fl. mit Coupons vom 1. November 1890 und Talon, 

deren jährlicher Nutzen und Zinsenerträgnis in vierteljährigen Raten je am 1. No- 
vember, 1. Feber, 1. Mai und 1. August dem Stiftling verliehen wird. 

Die Verleihung der Stiftung hat mit dem Schuljahr 1890/91 zu beginnen. 

Diejenigen, welche den Genuss der Stiftung anstreben, haben ihre 
Abstammung, ihre deutsche Nationalität, ihre Mittellosigkeit und ihr 
tadelloses sittliches Verhalten auszuweisen und ein Zeugnis vom 
letzten Schuljahr, beziehungsweise, wenn sie bereits Hochschüler 
sind, den Nachweis des ordnungsmässigen Besuches der Hochschule 
beizulegen. Der Genuss der Stiftung wird sofort verloren, wenn bei dem 
Stiftling auch nur eines der für den Erwerb derStiftung festgesetzten 
Erfordernisse nicht vorhanden ist. 

Bei Bewerbern aus der Descendenz unserer Tochter Anna Wolfram 
ist das Erfordernis der Mittellosigkeit nicht nachzuweisen. 

Das Verleihungsrecht behalten wir Med. Dr. Ambros Wolfram und 
Franziska Wolfram als Eltern des verewigten Josef Wolfram und 
Gründer der Stiftung uns für unsere Lebensdauer vor, so dass, solange 
auch nur einer von uns lebt, der Überlebende diese Stiftung zu ver- 
leihen hat. Nach unserem Ableben steht in gleicher Weise das Ver- 
leihungsrecht unserer Tochter Anna Wolfram zu. 

Nach dem Ableben der 3 genannten Verleihungsberechtigten ver- 
leiht die Stiftung der jeweilige Bürgermeister der Stadt Saaz gemein- 
sam mit dem jeweiligen Director der Saazer Gymnasiums; im Falle ' 
eine Einigung zwischen den Verleihungsberechtigten nicht erzielt I 
wird, entscheidet über die Verleihung der Stiftung der Stadtrath der 
Stadt Saaz. 

Die Gesuche um Verleihung der Stiftung sind an den jeweiligen Bürgermeister der 
Stadt Saaz zu richten, welchem auch die Verwaltung des Stiftungsvermögens zusteht. 

Saaz, am 5. Juli 1890. 

Jos. Anderle mp. 

Fanni Wolfram mp. 

Anna Wolfram mp. 

Dr. Ambros Wolfram mp. 

Original beim Bürgermeisteratnte in Saaz. Original u purkmiatrovak^bo üradu v 2atci. 



165 Josef Wolfram. Josef Wolfram. 165 

Euer Wohlgeboren! 

Mit Bezug auf die an das Bürgermeisteramt erstattete Auzeige de praes. 6. Juli 
1890, Z. 4.168, betreffend die Gründung der Josef Wolfram'schen Studentenstiftung, 
beehre ich mich zu eröffnen, dass das Bürgermeisteramt Saaz unter innigstem Danke 
für Ihre an den Tag gelegte menschenfreundliche Gesinnung die bezeichnete Studenten- 
stiftung namens der Stadtgemeinde Saaz annimmt und erklärt, die ihm .diesbezüglich 
zukommenden Obliegenheiten erfüllen zu wollen. 

Saaz, den 15. Juli 1890. 

Dr. V. Schön feld mp. 

An die 

Herrn Eheleute M. Dr. Ambros Wolfram und Frau Franziska Wolfram 

Wohlgeboren 

Saaz. 

Original-Konzept auf der Rückseite des Koncept originala na zadni strane dopisu 

von den Eheleuten Med. Dr. Ambros Wolfram und mangeln Med. Dr. Ambro>.e Wolframa a Frautidky 

Franziska Wolfiam an das Saazer Bürgermeister- Wolfraraove ze dne 5. öervence 1890, zaslanem 

amt gerichteten bchreihens vom 5. Juli 1890 beim zateck^ma purkmistrovskömu ui«ada u parkmistrov- 

Bürgermeisteramte in Saaz. skeho ufada v 2atci. 



III. 

Am achten August eintausend achthundert einundneunzig im Register JB., Post 801 
ai 1891 verbucht. 

Eiblinger mp. 

(L. St.) V u 

^ ^ Krehan mp. 

/3X50kr.\ Stiftsbrief. 

\ Stempel. / 

Die gefertigte Vertretung der Stadtgemeinde Saaz beurkundet und bekennt hiemit: 

Herr Med. Dr. Ambros Wolfram, praktischer Arzt in Saaz, und dessen Gattin 
Frau Franziska Wolfram, Realitätenbesitzerin in Saaz, im Einverständnisse mit ihrer 
Tochter Fräulein Anna Wolfram und mit Herrn Josef Anderle, Kaufmann in Saaz, 
Vater, beziehungsweise Schwiegervater der ersteren, haben aus Anlass des am 23. März 
1890 erfolgten Ablebens ihres hoffnungsvollen, am 2. Mai 1867 geborenen Sohnes 
Med. U. Cand. Josef Wolfram, um sein Andenken zu ehren, seiner menschenfreund- 
lichen Gesinnung entsprechend an jener Stelle, wo dieser ihr Sohn seine erste höhere 
Ausbildung genossen hat, folgende als: „Med. U. Cand. Josef Wolfram^sche 
Studentenstiftung in Saaz" bereits vinculierte Staatschuldverschreibungeu Noten- 
rente, und zwar Nr. 71.707 dto. Wien den 1. Mai 1890 über 1.200 fl. und Nr. 161.488 
dto. Wien den 1. August 1890 über 1.200 fl. zur Unterstützung unbemittelter 
deutscher studierender Jünglinge am Gymnasium zu Saaz oder an 
einer deutschen Hochschule in Österreich gewidmet, und wird dem Willen 
der Herren Stifter gemäss über Gegenstand und Verleihung dieser Stiftung Nachstehendes 
festgesetzt: 

I. 

Diese Stiftung führt den Namen „Med. ü. Cand. Josef Wolfram'sche Stu- 
dentenstiftung in Saaz''. 



166 Josef Wolfram. Josef Wolfram. 166 

IL 

Die Stiftung bilden die Nutzerträgnisse aus dem Stiftungscapitale der Staats- 
schuldverschreibungen (Notenrente) Nr. 71.707 dto Wien den 1. Mai 1890 über 1.200 fl. 
und Nr. 161.488 dto. Wien den 1. August 1890 über 1.200 fl., zusammen im Nominal- 
werte von 2.400 fl. 

III. 

Die Stiftung kann nur verliehen werden an studierende Abstämm- 
linge der Anna Wolfram (Tochter des Herrn MUDr. Ambros Wolfram 
und der Frau Franziska Wolfram), bei Abgang solcher Abstämmlinge 
aber an deutsche Jünglinge, die am Gymnasium in Saaz studieren oder 
ihre Gymnasialstudien daselbst vollendet haben und sich an einer 
deutschen Hochschule in Österreich Studien halber befinden, wenn sie 
unbemittelt sind, gute Fortgangsclassen und ein tadelloses sittliches 
Verhalten nachweisen, ohne Rücksicht auf die Confession und den 
Heimatsort. 

Söhne von Personen, die ein öffentliches Amt verwalten oder 
in öffentlichen Diensten stehen, haben unter sonst gleichen Vor- 
aussetzungen den Vorzug unter Bewerbern, die Nichtabstämmlinge 
der Anna Wolfram sind. Bei sich bewerbenden Abstämmlingen der Anna 
Wolfram ist die Mittellosigkeit nicht nachzuweisen. 

IV. 

Sollte einst das Gymnasium in Saaz zu bestehen aufhören oder 
kein solcher Stiftungsbewerber weder am Saazer Gymnasium noch an 
einer deutschen Hochschule sich melden,so kann dieStiftung an einen 
studierenden deutschen Jüngling irgend eines anderen Gymnasiums 
Deutschböhmens verliehen werden, doch gelten im übrigen auch in 
diesem Falle bezüglich der persönlichen Erfordernisse des Bewerbers 
des Stiftungsgenusses die bereits oben festgesetzten Bestimmungen. 

V. 

Der Genuss der Stiftung wird auf die ganze Dauer der Studien am 
Gymnasium und an der Hochschule und noch ein Jahr nach Beendigung 
der letzteren verliehen. Der Stiftungsgenuss geht jedoch für den be- 
treffenden Stiftung sofort verloren, wenn bei demselben auch nur 
eines der für den Erwerb der Stiftung festgesetzten Erfordernisse 
nicht mehr vorhanden ist. 

VI. 

Die Verleihung der Stiftung beginnt mit dem Studienjahre 1890/1, und wird das 
jährliche Nutzerträgnis der Stiftung dem Stiftung in vierteljährigen Raten am I.November, 
1. Feber, 1. Mai und 1. August zugewendet, wobei etwaige Ersparnisse der Zwischenzeit 
jeweils bei der nächsten stattfindenden Verleihung an den Sbiftling mit verliehen werden. 

VH. 

Diejenigen, welche den Genuss der Stiftung anstreben, habe ihre 
deutsche Nationalität, ihre Mittellosigkeit und ihr tadelloses sittli- 
ches Verhalten auszuweisen und ein Zeugnis vom letzten Schul- oder 
Studienjahre beizubringen, welches gute Fortgangsclassen auszu- 
weisen hat. Hörer an Hochschulen haben ein Zeugnis über den ordent- 
lichen Besuch der Hochschule beizubringen. 

vm. 

Das Ansuchen um Verleihung der Stiftung ist an den jeweiligen 
Bürgermeister der Stadt Saaz zu richten. 



167 JoBef Wolfram. Jowf Wolfram. 167 

IX. 

Das Verleihungsrecht der Stiftung haben sich Herr Med. Dr. 
Ambros Wolfram und seine Gattin Frau Franziska Wolfram für ihre 
Lebensdauer vorbehalten, so dass, solange einer von diesen Gründern 
lebt, der Überlebende die Stiftung zu verleihen berechtigt ist. 

Nach dem Ableben dieser Gründer steht das Verleihungsrecht 
deren Tochter Anna Wolfram bis zu ihrem Ableben zu. 

Nach dem Ableben aller dieser verleihungsberechtigten Personen 
verleiht diese Stiftung der jeweilige Bürgermeister der Stadt Saaz im 
Einvernehmen mit dem jeweiligen Qirector des Gymnasiums in Saaz; 
im Falle eine Einigung zwischen den Verleihungsberechtigten über 
den zu bedenkenden Stiftling nicht erzielt wird, entscheidet über die 
Verleihung der Stiftung der Stadtrath der Stadt Saaz. 

Ich gefertigte Anna Wolfram nehme das mii* bis zu meinem Ableben eingeräumte 
Verleihungsrecht an; ebenso erklären wir gefertigten Bürgermeister der Stadt Saaz, 
Director des k. k. Gymnasiums in Saaz und wir Vertreter des Saazer Stadtrathes im 
Grunde des Beschlusses vom 25. Juli 1891, Z. 196, bezw. vom 7. August 1891, dass wir 
das uns eingeräumte Verleihungsrecht für uns und unsere Amtsnachfolger annehmen und 
dasselbe nach den Bestimmungen dieses Stiftsbriefes ausüben wollen. 

X. 

Die Kundmachung von der Erledigung der Stiftung wird durch den jeweiligen 
Bürgermeister der Stadt Saaz auf geeignete Weise, jedenfalls durch eine in Saaz erscheinende 
Zeitung, veranlasst. Zur Einbringung der Gesuche ist eine Frist von vier Wochen bestimmt. 

XL 
Die Verwaltung des Stift ungsvermögens steht dem Bürger- 
meisteramte der Stadt Saaz zu, welchem daher auch zusteht, die jeweils 
fälligwerdenden Zinsen zu beheben und sie stiftungsgemäß zu verwenden. Die von dem- 
selben alljährig über diese Verwaltung zu legende Rechnung ist zu prüfen und dem 
Gemeideausschusse zur Genehmigung vorzulegen, der k. k. Statthalterei aber ein summa- 
rischer Rechnungsauszag zu überreichen. Für die V^erwaltung und Prüfung des Stiftungs- 
vermögens und der Verwaltungsrechnung wird eine Entlohnung nicht gegeben. 

XII. 

Die das Stiftungscapital bildenden Wertpapiere über je 1.200 fl., zusammen 2.400 fl „ 
Nr. 71.707 dto. Wien den 1. Mai 1890 und Nr. 161.488 dto. Wien den 1. August 1890 
wurden auf den Namen „Med. U. Cand. Josef Wolfram'sche Studentenstiftung in Saaz" 
vinculiert. 

XIIL 

Diese WeHpapiere sind in der Cassa der Stadtgemeinde Saaz aufzubewahren. Die 
mit der Verbriefung dieser Stiftung verbundenen Kosten und Gebühren tragen die Stifter 
aus Eigenem. 

Die gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Saaz nehmen auf Grund des Beschlusses 
vom 25. Juli 1891, Z. 196, bezw. vom 7. August 1891, diese Stiftung an und verpflichten 
sich für sich und ihre Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, dass vom Jahre 1890/1 
an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen dem Stiftungszwecke 
gewidmet werden. 

Dieselben geloben für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit 
des Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung 
der competenten Stiftungsbehörde keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Ein- 
hebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens zu sorgen und überhaupt alle darin ent- 
haltenen Verordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Der Stiftsbrief ist in vier gleichlautenden Stücken auszufertigen, beziehungsweise 
ausgefertigt worden, wovon das eine bei der hohen k. k. Statthalterei in Prag, das zweite 
bei der Stadtgemeinde Saaz, das dritte bei der Gymnasialdirection in Saaz und das 
vierte von Herrn Dr. Ambros Wolfram, praktischen Arzt in Saaz, verwahrt wird. 



168 



JoBcf Wolfram. 



Josef Wolfram. 



168 



In Urkund dessen wurde yorstehender Stiftsbrief errichtet und auf Grund und in 
Gemässheit der ordnungsmässig gefassten Beschlüsse des Stadtrathes und der Stadt- 
gemeinde-Vertretung von Saaz vom 25. Juli 1891, Z. 196, bezw. vom 7. August 1891, 
ausgefertigt, mit den Unterschriften der Betheiligten und mit den Siegeln der Stadt- 
gemeinde Saaz und der k. k. Gymnasialdirection in Saaz versehen. 

Saaz, den 

(Da9 Datum blieb nnaasgefuUt.) 



L. St.) Jos. Ho 11 üb mp., 

k. k. Gymnasialdirector. 



Jos. Anderlc mp. 

Anna Wolfram mp. 

Franziska Wolfram mp. 

Dr. Ambros Wolfram mp. 



Im Grunde des Beschlusses des Gemeindeausschusses der Stadt Saaz vom 25. Juli 
1891, Z. 196, und des Beschlusses des Stadtrathes vom 7. August 1891 erkläre ich, dass 
ich als Bürgermeister im eigenen Namen und im Namen meiner Nachfolger im Amte, 
ferner dass der Stadtralh für sich und für seine Nachfolger im Amte die im vorstehenden 
Stiftsbriefe dem Bürgermeister der Stadt Saaz, beziehungsweise dem Stadtrathe Saaz, 
vorbehaltenen Rechte und übertragenen Verbindlichkeiten übernimmt. 
Saaz, den 7. August 1891. 

(L. St.) Dr. V. Schönfeld mp., 

Bürgermeister. 

M. J. Riess mp., 
Stadtrath. 

Emanuel Lein er mp., 
6em.-Au88chuB8mitglied. 

Friedrich Schöffel mp., 
Aasschassmitglied. 



St.-Z. 114.404. 



Wird bestätigt. 



E. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 28. October 1891. 

Für den Statthalter: 
Mattass mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstyi t Praze. 



169 



Allton Reißmüller. 



Autouin ReiBiuüller. 



169 



89S. 



1890 

Juli 4. (Servence. 



Allton Reißinuller\sche Stiftung für Nadaui Antonina Reißmullera pro 

arme Studierende des Knabenseininars chude studnjici clilapeclieho Seminare 

in Nariaschein. v Bohusudove. 



Der am 11. Okfoher 1890 in Ladowitz 
verstorbene Hatishesitzcr Anton Reiß- 
m aller widmete in dem gemeinsam mit 
seiner Gattin Anna Reißmüller er- 
richteten wechselseitigen Testamente vom 
14. Juli 1890 zur Errichtung einer 
Stiftung für arme Studierende des 
Seminars in Mariaschein ein 
Kapital von 300 fl. Ö. W. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
18, September 1900 von dem bischöflichen 
Konsistorium in Leitmeritz errichtet und 
unterm 8. Oktober 1900 von der k. k. Statt- 
halferei in Prag bestätigt. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
Vermögens und das Verleihungs- 
recht wurde mit dem Erlasse der k. k. 
Statthalterei in Prag vom 18. November 1898, 
Z, 131,853, dem bischöflichen Kon- 
sistorium in Leitmeritz übertragen. 

Das Vermögen dieser Stiftung beträgt 
000 K. 

Das Erträgnis desselben im Betrage 
von 24 K wird an arme Studierende 
am Knabenseminar in Mariaschein 
vo m bischöflichen Konsistorium 
in Leitmeritz verliehen. 



Majitel domu Antonin Reißmüller, 
dnc 11. fijna 1890 v Bohusudovö zesnuly, 
vönoval ve vzdjemne zdvSti, spoleini s man- 
Mkou svou Annou Reißmüllerovou 
dne 14. öervence 1890 zrizenou^ na zalo- 
ieni nadace pro chude studujici 
Seminare v Bohusudovö kapital 
300 zl Rak. öts. 

Prislusny nadaöni list byl dne 18. zdri 
1900 biskupskou konsistofi v Litomericich 
vyhoioven a dne 8. fijna 1900 c. k. misto- 
drHtelstvim v Praze potvrzen. 

Sprdva nadaöniho jmäni a prdvo 
propüjöovaci bylo vynosem c. k. misto- 
driitelstvi v Praze ze dne 18. listopadu 1898, 
öis. 131.855, na biskupskou konsistof 
v Litomificich pfeneseno. 

Jni6ni teto nadace öini 600 K. 

Vynos tohoto jmini v cdstce 24 K 
udöluje biskupskd konsistof v Lito- 
meficich chudym studujicim chla- 
peckeho scmindfe v Bohusudovö. 



Abschrift. 



I. 

Wechselseitiges Testament. 



Im Zustande der vollen Besonnenheit, mit Überlegung und Ernst, frei von Zwang 
und Irrthum errichten wir Eheleute Anton und Anna Reissmüller, Hausbesitzer in Lado- 
witz Nr. 82, unsern letzten Willen, wie folgt: 

I. Falls ich Anton Reissraüller, Hausbesitzer in Ladowitz Nr. 82, meiner Ehe- 
gattin Anna Reissmüller, Hausmitbesitzerin daselbst vorsterben sollte, so setze ich 
diese meine Ehegattin Anna Reissmüller zur Universalerbin meines gesammten, wie immer 
Namen habenden, sowohl beweglichen als auch unbeweglichen Nachlassvermögens ein. 
Doch soll dieselbe gehalten sein, meinen etwa vorhandenen pflichttheilsberechtigten Noth- 
erben deren Pflichttheile als Legate in Barem hinauszugeben. Überdies hat meine Pflege- 
tochter Katharina Rieger in Teplitz bei Herrn Döbler eineu Betrag per 600 fl., schreibe 
seclishundert Gulden Österr. Währg., nach dem Tode meiner Ehegattin aus meinem 
hinterlassenen Vermögen als Legat hinausbezahlt zu erhalten, und ist ein weiterer 
Betrag per. 300 fl. Ö. W., schreibe dreihundert Gulden Österr. Währg., 

XU. 22 



170 



Antoii IleißmüUer. 



Anfonfn Heißmüller. 



170 



aus meinen hinterlassencn Vermögen nach dem Tode meiner Ehegattin als Stiftungscapital 
für arme Studierende des Seminars in Mariaschein anzulegen. 

II. Falls ich Anna Reissmüller, Hausmitbesitzerin in Ladowitz Nr. 82, meinem Ehe- 
gatten Anton Reissmüller, Hausmitbesitzer daselbst, vorsterben sollte, so setze ich meinen 
Ehegatten Roissmüller gleichfalls zum Universalerben meines gesammten, wie immer 
Namen habenden, sowohl beweglichen als auch unbeweglichen Nachlassvermögens ein, 
doch soll mein Ehegatte gehalten sein, meinen etwa vorhandenen pflichttheilsberechtigten 
Notherben deren Pflichttheile als Legate in Barem hinauszuzahlen; überdies hat meine 
Pflegetochter Katharina Rieger in Teplitz bei H. Döbler einen Betrag per 600 fl. (). W., 
schreibe sechshundert Gulden Österr. Währg., nach dem Tode meines Ehegatten als 
Legat aus meinem Nachlassvermögen binausbezahlt zu erhalten. 

Dieser ist unser letzter Wille, welcher uns in gleichzeitiger und ununterbrochener 
Anwesenheit von drei Herrn Testamentszeugen vorgelesen, von uns vor diesen drei 
Testamentszeugen als unser letzter Wille bestätigt, sohin von uns vor diesen drei Testa- 
mentszeugen unterschrieben wurde, worauf auch diese drei Testamentszeugen diesen unsern 
letzten Willen mitunterfertigten. 

Ladowitz, am U. Juli 1890. 



Dr. E. Kutsche ra mp., 
als Testamentszeuge. 

Anton Seiler mp., 
als Testamentszeuge. 



Anton Reissmüller mp. 

Anna Reissmüller mp. 

Johann Strejzowsky mp., 
als Testauicntszenge. 



Kundgemacht beim k. k. Bezirksgerichte in Dux, am 15. December 1890. 

Wildmann mp. 

Vorstehende Abschrift ist mit dem derzeit ungestempelten Originale wörtlich gleich- 
lautend. 

K. k. Bezirksgericht Dux, 

am 17. December 1890. 

Für den k. k. Bezirksricbter: 

Der k. k. Ger.-Atljunct: 

L i e b i t z k y. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Overeny opis u c. k. mistodriitehtvi 

Stattbalterei in Prag. v Praze. 



IT. 

Stiftsbrief. 

Die gefertigten Vertreter des bisclioflichen Consistoriums in Loitmeritz im pol. Bezirk 
Leitmeritz im Königreich Böbmen Urkunden und bekennen für sich und ihre Amts- 
nachfolger, es habe der am 11. October 1890 in Ladowitz verstorbene Hausbesitzer 
Anton Reissmüller in dem f^emeinsam mit seiner Gattin Anna ßeissmüller 
errichteten wechselseitigen Testamente vom 14. Juli 1890 die Errichtung einer Stiftung 
für Studierende, indem er hiezu den Betrag von HOO fl. legierte, mit nachstehenden 
Worten angeordnet: „Und ist ein weiterer Betrag per 300 fl. Ö. W., schreibe 
„dreihundert Gulden Österr. Währg, aus meinem hinterlassencn Ver- 
„mögen nach dem Tode meiner Ehegattin als Stiftungscapital für 
„arme Studierende des Seminars in Mariaschein anzulegen." 

Dieser Betrag wurde sammt 4'/2 7o Zinsen auf der in die Verlassenschaft des Anton 
Reissmüller gehörigen Iliilfte des Wohnhauses NC. 82 in Ladowitz sichergestellt, nach 
dem am 28. December lb96 erfolgten Tode der Ehegattin Anna KeissmüUer unterm 



171 



Anton Reißraüller. 



Anloniu lleißniüller. 



171 



6. Jänner 1899 samint den vom Todestage nn entfallenden 4 yo% Interessen per 27 fl. 38 kr. 
gegen Ausstellung einer löschungsfähigen Quittung an das bischöfl. Consistorium eingezahlt 
und von demselben 312 fl. 28 kr. zum Ankaufe von Staatsrente per 600 Kronen zum 
Curse von 102 40 verwendet. Dermal besteht das Stiftungsvermögen aus der 4% steuer- 
freien für das bischöfl. Consistorium zu Leitmeritz in Böhmen noe der 
Anton Reissmülle r's eben Stiftung für arme Studierende des Knaben- 
seminars zu Mariaschein vinculierten Kronen-Rentenobligation vom 
1. März 1899 Nr. 33.055 per 600 K. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmäßig sichergestellt, 
in der Cassa des bischöflichen Consistoriums in Leitmeritz in Empfang genommen worden 
ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nelimen 
wir diese Stiftung an und verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, 
darüber zu wachen, dass vom Jahre 1900 an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden 
jährlichen Nutzungen im effectiven Betrage von 24 Kronen zum Stiftungszwecke verwendet 
werden. Die Stiftung tritt mit dem Jahre 1900 ins Leben. Die Vermögensübertragungs- 
gebür wurde bei der Abhandlung der Vorlassenschaft nach dem Stifter bezahlt. 

Der bei dem Ankaufe verbliebene Interesseurest von 15 fl. 10 kr. wird zur Deckung der 
Stiftungserrichtungskosten und bei der Vergebung der Stiftungserträgnisse verwendet werden. 

Die gefertigten Vertreter des bischöfl. Consistoriums in Leitmeritz, welchem mit 
Erlass der hochlöblicben k. k. Statthalterei vom 18. November 1898, Z. 131.855, die 
Verwaltung der Stiftung und das Begebungsrecht des Stiltungserträg- 
nisses an arme Studierende im Knabenseminar zu Mariaschein zuge- 
standen worden ist, verpflichten sich für sich und ihre Amtsnachfolger, für die stete 
Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des Sliftungsvermögejis nach besten 
Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten Stiftungsbehörden 
keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungs- 
vermögens und für deren Verwendung zu dem in diesem Stiftungsbriefe festgesetzten 
Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissen- 
haft zu erfüllen 

Urkund dessen sind von diesem Stiftungsbriefe drei gleichlautende Exemplare 
verfasst, allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgefertigt worden, und soll eines davon 
bei der k. k. Statthalterei in Trag, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in 
Leitmeritz, das dritte bei dem bischöflichen Consistorium in Leitmeritz aufbewahrt werden. 

Leitmeritz, am 18. September 1900. 



Fr. Ehl mp., 
Zeuge. 

Anton Dusok mp., 
als Zeuge. 



(L. St.) 



Josef Seifert mp., 
Praeses. 

Jos. Böhm mp., 

Rath. 

Anton Zeman mp., 

Rechnungsführer. 



Wird bestätigt. 



St.-Z. 177.894. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 8. October 1900. 



(L. St.) 
Original bei der k. k. Stalthalterei in Prag. 



Für den Statthalter: 
Janka mp. 



Original u c. k. mistodrzitclstvi v Prazc. 



-..X3^3^<^ - 



XIL 



22* 



172 NadanS manzelu CbocholouSkovycli. 



Stiftung der Eheleute Cboeholousek. 172 



8Ö3. 



1890 

ccrvencc 28. Juli. 



Nadace manzelu Emaiiuele a Eleonory Stiftung der Eheleute Emanuel und 

€hocholou8kovych ze Sedice pro stu- Eleonora €hocholousek aus Sedlec, für 

dujici ceskych gymuasii a realnych Studierende an böhmischen Gymnasien 
gymnasii. und Realgymnasien. 



Eleonora Chocholouskovd, dne 
12. dubna 1901 v Plzni zemreld, v^oväla 
na pamätku sveho sviönileho manMa Erna- 
nuele Chocholouska ve sve posledni vüli dane 
V Klatovech dne 28. cervence 1890 kapital 
5.000 gl. ke zfizeni jednS nadace pro 
studujici ieskych gymnasii neb 
realnych gymnasii, kteräz md miti 
jmeno „Nadace manzelu Emanuela 
a Eleonory Cho cholous kovy ch ze 
Sedlce\*) 

Nadace tato jest urdena pro 
studujici Öeskych strednich Skol^ 
bucfto gymnasii neb redlnych 
gymnasii. 

Nadaci tuto podrieti md na- 
danec ji obdareny pfi prokdzanem 
prospichu studijnim po celou dobu 
studii na strednich a vysokych 
skoldch. 

Ndrok na tuto nadaci maji: 

a) V prvni fadö studujici na tako- 
vych skoldch z rodu krevniho 
pfibuzenstva matky zemfolcho 
maniela zakladatelöina, Katc- 
riny rodem Pelichovy, kdyby 
töch nebylo 

b) öcsti studujici, kteri v Sedlci 
V kraji Tdborskcm narozeni 
aneb tam pfislu^ni jsou, a kdyby 
ani takovych uchazccti nebylo 

c) öeSti studjijici v ktcrckoliv obci 
ceske v Üechdch zrozeni. 



*) Nadace od teze zakladatelk^ pro studujici 
öeskych reÄlek a d-eske prumyslove skoly v Plzni 
viz pod 019. 894 a c. 895 tohoto avazku. 



Die am 12. April 1901 in Pilsen ver- 
storbene Eleonora 'Chocholouiek widmete 
zum Andenken an ihren verstorbenen Oatten 
Emanuel Chocholousek in ihrem Testamente 
de dato Klattau am 28. Juli 1890 ein Kapital 
von 5.000 fl. zur Errichtung einer 
Stiftung für Studierende an böh- 
mischen Gymnasien oder Real- 
gymnasien, welche den Namen 
„Stiftung der Eheleute Emanuel 
und Eleonora Chocholousek aus 
Sedlec" zu führen hat.*) 

Diese Stiftung ist bestimmt für 
Studierende an böhmischen Mittel- 
schulen, sei es an Gymnasien oder 
an Realgymnasien. 

Im Genüsse dieser Stiftung hat 
der Stiftung bei ausgewiesenem 
Fortgänge in den Studien während 
der ganzen Studienzeit an den 
Mittel- und Hochschulen zu ver- 
bleiben. 

Anspfuch auf diese Stiftung 
haben: 

a) in erster Reihe Studierende der- 
artiger Anstalten aus der Bluts- 
verivandtschaft der Mutter des 
verstorbenen Gatten der Stif- 
terin, Katharina geborene 
Pclich, in deren Abgang 

b) böhmische Studierende, welche 
zu Sedlcc im Taborer Kreise ge- 
boren oder dahin zuständig sind, 
und falls auch solche Bewerber 
nicht vorhanden wären, 

c) böhmische Studierende, welche 
in irgend einer böhmischen Ge- 
meinde in Böhmen geboren sind. 



♦) Die von derselben Stifteria für Studierende 
an böhmischen Realschulen und an der böhnaischea 
Gewerbeschule in Pilsen errichteten Stiftunfiren sieh 
unter Nr. 804 und Nr. 895 in diesem Baude. 



173 Nadänl manzelü Chocholou&kovych. 



Stiftung der Eheleute Chocholouäek. 173 



Presentaöni prdvo na tuto na- 
ilaci pfislust zastupitelstou möst- 
ske ohce Sedleckc, prävo zadävaci 
pfislu^nym ufadüm nadaöninf, 

Dotyönd nadacni listina lyla c.Jc. misto- 
drzitclsivim v Prazc vyJiotovena dnc 14, Hjna 
1903. 

Jm^i nadacni, c. k, mistodrzitclstvim 

V Praze spravovane, öinilo v das zfizent 
nadaöniho listu 9.292 K 23 h. 

Nadace fato, kterou c. k. mistodriitelstvi 

V Praze na zdklade prescntace obecnilio 
zastupitelstra m^sia Sedice propftjc^ije, vston- 
pila V iivot v studijnnn roce 1903/04, ajcst 
pfi ni zrizeno jedno misto nadaöni, roönimi 
340 K dotovane. 



Das Präsentationsrecht für 
diese Stiftung räumte die Stifterin 
der Gemeindevertretung der Stadt 
Sedlec, das Vcrleihungsrecht den 
kompetenten Stiftungshehörden ein. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
14. Oktober 1903 von der k. k. Statihalterci 
in Prag ausgefertigt. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
betrug zur Zeit der Errichtung des Stifts- 
briefes 9.292 K 23 h 

Diese Stiftung, welche von der k. k. 
Statthalterei in Prag über Präsentation der 
Gemeindevertretung der Stadt Sedlec verliehen 
wird, trat im Studienjahre 1903/04 mit einem 
Stiftungsplatze, welcher mit jährlichen 340 K 
dotiert wird, ins Leben. 



Ex offo. 



I. 

Posledni vüle. 



Ve jmenu Bolia Otce väemohouciho, S^na i Ducha svateho. Ja Eleonora Chocholous- 
kovä, vdova po zv^d-nelem svem man^elu Emanueli ChocholauSkovi, iiigenieuru a podni- 
kateli staTeb, posleze bytem v Plzni, jsouc p?i dobrem rozumu a pfi dobre i plne pameti, 
po dobrem a volnem uvazeni ustanoviiji näsledovne svou 

posledni vüli: 



III. Ku zachovani dobre pamatky mcho zvoön61eho maniela Ema- 
nuela Chocholoiiäka v jeho rodiäti Sedlci (kraje Taborskeho) ustauo- 
Yuji ze sveho jmeni nasledovni odkazy: 

1. Ku zffzeni jedne nadace pro studujici na öeskych äkolach 
stfednich, budsi na gyinnasialnich aneb realnich i gymnasi älnic h, 

vykazuji ze sveho jmeni 5.000 zl. 

R. ro., t j. pet tisic zlatych Rak. meny; 

2. ku zHzeui jedne nadace pro studujici na öeskych stfednich 

§kolacb realnich vykazuji ze sveho jmeni 5.000 zl. 

R. m., t. j. pet tisic zlatych Rak. meny; 

3. ku zfizeni dvou nadaci pro chovance na öeske pr&myslove äkole 

V Plznivykazujize svehojmeni 5.000 zl. 

R. m., t. j. pet tisic zlatych Rak. meny. 

Tyto nadace podr^etimaji studujici nadanimi tämito obdafeni po 
celou dobu studii na stfednich i vysokych Skolach pfi prokazanem 
prospechu studijnira. 

Na tyto nadace maji miti naroky v prvni fad6 studujici na tako- 
vych äkolach z rodu pokrevniho pfibuzenstva matky meho zvöcneleho 
manzela jmenem Katefiny rodem Pelich-ovy, pokud by takovych ucha- 
zeöü nebylo, maji na tyto nadace naroky öeäti studujici v Sedlci 
okresu Taborskeho zrozeni aneb tam domovskym pravem pfislusni, a 
kdyby i takovych uchazefiü nebylo, tedy na tyto nadace maji naroky 
ceäti studujici v kterekoli öeske obci v Öechach zrozeni. Nadace tyto 
maji nesti jmeno „Nadani manzelu Emanuela a Eleonory Chocholou§- 
kovych ze Sedice.** 

Nävrh zadavani öili praesentaöni prÄvo na tyto nadace pfiäluäeti 
ma zastupitelstvu mSstske obce Sedlcke, zadavani pravo samo oväem 
zöstaveno budiz pfisluänym ufadüm nadacnim. 



174 Nadanf manzelu Choebolouskovych. 



Stiftang der Eheleute Cbocliolousek. 174 



IV. Teniito odkazy zachovala jseni se po pfäni meho f manzcla; hledic pak ku 
dalsim pfanim jeho, jenä zvldstnim ctitelem byl idealnicb snah sveho * ceskeho naroda. 
ku zachovani pamätky meho f manze a Emanuela Chocholouska vykazuji ze sveho jmeni 
DasIedovDi odkazy: 

1. Spisovatelskemu spolku „STatobor'^ v Praze 10.000 zl., t. j. desct tisic zlatych 
ßak. meny. 

2. Ceske Üst?edni Matici Skolske 2.000 zl. II. m., t j. dva tisice zlatych R. m. 

3. Jonäkovske nadaci pri ceske praviiicke fakulte v Praze ku zaopatfovani bezplat- 
nych obedö 2.000 zl. R. m., t. j. dva tisice zlatych R. m. 

4. Spolku pro zaopatfovaoi bezplatnych ob^du chudym studujicim na ceske filo- 
logioke fakulte v Praze 2.000 zl. R. m , t. j. dva tisice zlatych R. m. 

5. Rovuöz takovemu aneb podobnemu spolku pfi ceskych technickych §kolach v Praze 
2.000 zl , t. j. dva tisice zlatych Hak. meny. 

G. Pensijniiüu fondu ceskych äurnalistü v Praze 2.000 zl., t. j. dva tisice zlatych 
Rak. meny. 

7. Ceske akademii ved a slovesnosti v Praze 2.000 zl. R. m., t j. dva tisice zlatych 
Rak. meny. 

8. Telocvi6ne jednote „Sokol^ v Plzni 500 zl. R. m., t. j. pet set zlatych Rak. meny, 
a 9. mestskemu sirotcinci v Plzni 500 zl. R. m., t. j. pet set zlatych Rak. meny. 

V. Me jmeni, z ktereho prave tyto odkazy maji byti vypofädany, pozüstava z domu 
mne naleziteho öis. pop. 429 (ftisske pfedmesti) v Plzni, pak ve vkladech ve spofitelne 
mesta Plzne, Obcanske zalozne v Plzni a u filialky Zivnostenske banky v Plzni. 

IX. Za exekutora teto me posledni vüle ustanovuji p. V. Feierfeila, velkoobchodnika 
na Klatovske tfide v Plzni, po pnpade pana Lorenze, knihvedouciho u p. Klotze v Plzni. 

To vse jest ma pravä, dokonala posledni vüle. Cemni na doklad jsem tento spis 
CO svon posledni viMi sepsati dala, vlastni rukou podepsala a tri panü svcdkü ku spolu- 
podepsani pozadala. 

Stab se v Klatovech dne 28. cervenee 1890 (1800 devadesät). 

Eleonora Chocholousek vi. r. 



JUDr Josef Braun v. r., 
dozadany svedek posledni vule. 

Karel Halla v. r., 

dozadany svedek posledni vüle. 



Dr Vaclav Scdlacek v. r, 
CO svedek posledni vule. 



Tato posledni vule byla prohlasena u c. k. okresin'ho soudu v Plzni zaroven 
s dodatkem danyra v Klatovech, dnc 18. prosince lb90. 
Dne 16. dubna 1901. 

(L. St.) G. Boucek v. r., 

c. k. r[ada] z[eni]. s[oadu]. 

Tento opis souhlasi doslovne s prvopisem nekolkovanyra. 

C. k. okresni soud v Plzni, kanc. odd. IL, 
dne 8./VI. 1901. 

(L. St) Josef Borecky v. r., 

c. k. kancelista. 



Oveienyopis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



175 Nadani manzelu ChocLolouSkovych. StiftuDg der Eheleute Chocholousok. 175 

II. 

Nadacni listin a. 

C, k. mistodrzitelstvi v Öechiich potvrzuje tinito, ze pani Eleonora Chocholou§- 
kovä, eine 12. dubua 1901 v Plzni zemfelä. die posledni vüle dane v Klatovech dne 
28. öervence 1890 ziizeni nadace pro studujici na ceskych §kolach gymua- 
sialnicli aneb realnich i gy ninasialnich, odkäzavSi k iicelii tomu obnos 
5.000 zl. = 10.000 Jf , temito slovy nandila : 

III. Ku zachovanf dobre pamatky raeho zveöneleho raaiizela Emanuola Cliocholoiiäka 

V jeho rodi§ti Sedlci (krajo Taborskeho) ustanovuji ze sveho jmeni näsledovni odkazy: 

1. Ku zrizeni jedne nadace pro studujici na ceskych skolach stfed- 
nich, budsi na gymnasialnich aneb realnich i gymnasialnich, vykazuji 
ze sveho jmeni 5.000 zl. R. m., t j. pet tisic zlatych Rak. meny. Tyto na- 
dace podrzeti maji studujici nadanimi temito obdafeni po celou dobu 
studii na stfednich i vysokych skolach pfi prokazanem prospechu 
studijnim. 

Na tyto nadace maji miti naroky v prvni rade studujici na tako- 
vych §koläch z rodu pokrevniho pfibuzenstva matky meho zveöneleho 
manzela jmenem Katefiny rodem Pelichove, pokud by takovych ucha- 
zecü nebylo, maji na tyto nadace naroky cesti studujici v Sedlci 
okresu Taborskeho zrozoni, aneb tam domovskym pravem pfisluäni, a 
kdyby i takovych uchazeßü nebylo, tedy na tyto nadace maji naroky 
6esti studujici v kterekoliv ceske obci v Cechach zrozeni. Nadace tyto 
majinestijmeno: 

„Nadani manzelü Emanuela a Eleonory Chocholouäkovych ze 
Sedice.« 

Navrh zadavani cili praesentacni pravo na tyto nadace pfisluseti 
raa zastupitelstvu mestsk^ obce Sedlcke, zadavani pravo samo ovsem 
zustaveuo budiz pfislusnym üfadüni nadaönim. 

K zapraveni tohoto nadacniho legatu slozil vykonavatel posledni vüle pi. Eleonory 
ChocholouSkove u c. k. okresniho bejtmanstvi v Plzni obnos odkazu i s 57o üroky ode 
dne ümrti züstavitelky, avä«k* sc sraikou poplatkü na tento odkaz vypadajicich ve vkladni 
knizce mfstske spofitelny Plzenske fol. 19.289 ö 6.643, znejici na 9.488 K 90 A. 

Obnos ten byl ze spofitelny Plzeftske vyzdvihnut a byla korunova renta pro nadaci 
zakoupena. 

Nyni sestava jmeni nadacni z 4% obligace Rakouske korunove renty ze dne 1. zaff 
1903 öis. 53.600, znejici na 9.200 K a pro nadaci vinkulovane, pak z 3V.i7n vkladni 
kuizky Prazske möstske spofitelny fol. 128.684, znejici na 92 K 23 h. Jezto jistina na- 
daöni die pfedpisu v pficine te stavajicich ulozena, u c. k. zemske hlavni pokladny 

V Praze pod clanky 694 a 581 zurnalu ßcskeho studentskeho nadacniho fondu pfijata 
jest a uzitek dava, jehoz k ücelu nadacinimu upotfebiti Ize, toz pfijima c. k. mistodrzitel- 
stvi nadani to a bude o to pecovati, aby od roku 1903 ro6ni düchody z korunove renty 
nadaci patfici v obnosu 368 K po srazce pfispevku k statni rezii a ütrat uvefejneni 
nadace k üöelu nadacuimu vynalozeny byly. 

Nadace vstoupi v zivot v roce 1903. 

Ütraty s vyhotovenfm listu nadacniho spojene budou hrazeny ze spofitelniho vkladu 
nadaci nälezejiciho, zbytku vkladu toho bude uzito k ücelüm nadacnfra. 

Poplatek z pfevodu jmeui byl zapraven pfi projednani pozüstalosti zakladatelky 
nadace. 

C. k. mistodrzitelstvi nadaci tuto uvefejnovati a propüjcovati, o jistotu jmeni nadac- 
niho pecovati a to se starati bude, aby düchody jmeni nadacniho v cas docb.azely a 
jich Jen k ücelu v torato nadacim listu ustanovenerau uzito bylo, a aby vübec vsechna 
ustanoveni teto listiny nadaöni pilne a svedomite plnena byla. 

My spolupodepsani starosta, jeden radni a dva clenove obecniho vyboru jako 
zästupcove mestske obce Sedlcke slibujeine a zavazujeme sehe i nastupce v lii'a-le na 
zäklade usneseni obecniho vyboru v Sedlci ze dne 16. dubaa 1903, ze budeme vykonävati 
pravo praesentacui pfi teto nadaci die ustauoveui teto nadacni listiny. 



176 Nadani manzelu Cbocholuulkovycli. Stiftaog der Eheleute CLocholouSek. 176 

Tomu na dftkaz byla tato nadacni listiaa trojmo vyhotovenn, a bade jeden stejnopis 
u c. k. mistodrziteUtvi v Praze, druh^ u c. k. zemske hlavni pokladny v Praze, tfetf 
u mestske obce Scdlckc uschovaD. 

V Praze, dne 14. ?ijna 1903. 

C. k. mistodrzitcl : 
(L. St.) Coudenhove lup. 

(L. St.) Vac. Javürek mp., 

starosta. 

Fr. Vani§ mp., 
radni. 

JUDr Jos. Simek mp., 
t. i, clen obec. vyb. 

Jos. äourek mp., 
t. d. dien obec. vyboru. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Trag. 



/ 



177 Nadani manzelü ChocholouSkovych. 



Stiftung der Eheleute ChocholouSek. 177 



8Ö4. 
1890 

Cervence 28. Juli. 

Nadace manzelu Emanuele a Eleonory Stiftung der Eheleute Emanuel und 

Chocholouskovych ze Sedire pro studu- Eleonora Chocholousek aus Sedlec für 

jici na ceskych realkach. Studierende an böhmiscIienRealschnlen. 



Eleonora ChocholousJcovd^ dne 
12, dubna 1901 v Plzni zeinreld, venovala 
na pamdtku sveho eviönileho manzela Ema- 
nuele Chocholouska v jeho rodi§ti Sedlci ve 
sve poslednt vüli dani v Klatovech dne 
28, cervence 1890*) kapital 5.000 zl. ke 
zfizeni nadace pro siudujici öeskych 
redlekf kterd^ md miii jmeno „Na- 
dace manzelil Emanuela a Eleonory 
Chocholouskovych ze Sedier.^ 



Nadace tatojest uröena pro siu- 
dujici Öeskych redlek, a nadanec md 
ji podrzeti pri prokdzancm pro- 
spechu studijnim po celou dohu 
studii na strednich a vysokych 
skoldch. 



Ndrok na tuto nadaci maji: 

a) V prvni radö studujici na tako- 
vych skoldch z rodu krevniho 
pfibuzenstva matky zvöcnöleho 
manzela zakladatelÖina Kate- 
riny rodem Pelichovy, kdyby 
tech nebylOy 

h) öe§ti studujici^ ktefi v Sedlci 
V kraji Tdborskem narozeni 
aneb tarn pfislusni jsou, a kdyby 

' ani takovych tichazecü nebylo, 

c) cesti s tudtijici v kterekoliv 
öeske obci v Öechdch zrozeni, 

Prdvo presentaöni na tuto na- 
daci pfislusi zastupitelstvu mest- 
ske obce Se dicke a prdvo zaddvaci 
prislusnym tifadüm nadacnim. 



♦) Posledni vüli zakladatelöinu viz u stejno- 
jmenne nadace pro studnjici gymnasii a reäluych 
gymnasii pod 6is. 893 toliuto svazku. 

XII. 



Die am 12. April 1901 zu Pilsen ver- 
storbene Eleonora Chocholousek wid- 
mete zum Andenken an ihren verstorbenen 
Gatten Emanuel Chocholousek in dessen 
Geburtsorte Sedlec in ihrem Testamente de 
dato Klattau am 28. Juli 1890*) ein Kapital 
von 5.000 fl. zur Errichtung einer 
Stiftung für Studierende an böhmi- 
schen Rcaschulen^ welche den Na- 
men „Stiftung der Eheleute Ema- 
nuel und Eleonora ChocholouSek 
aus Sedlec'' zu führen hat. 

Diese Stiftung ist bestimmt für 
Studierende an böhmischen Real- 
schulen und es hat im Genüsse der- 
selben der Stiftung bei ausgewie- 
senem Fortgange in den Studien 
während der ganzen Studienzeit an 
Mittel- und Hochschulen zu ver- 
bleiben. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben: 

a) in erster Reihe Studierende 
derartiger Anstalten aus der 
Blutsverwandtschaft der 
Mutter des verstorbenen Gatten 
der Stifterin, Katharina geb. 
Pelich, in deren Abgang 

b) böhmische Studierende, welche 
zu Sedlec im Taborer Kreise ge- 
boren oder dahin zuständig 
sind, lind falls auch solche Be- 
werber nicht vorhanden wären, 

c) böhmische Studierende, welche 
in irgend einer böhmischen Ge- 
meinde in Böhmen geboren sind. 
Das Präsentationsrecht für 

diese Stiftung räumte die Stifterin 
der Gemeindevertretung der Stadt 
Sedlec und das Verleihungsrecht 
den kompetenten Stiftungsbehörden 
e in. 

*) Das Testament der Stifterin sieh hei der 
gleichnamigen Stiftung für Studierende an Gymua- 
Bien und Realgymnasien unter Kr. 893 in diesem 
Bande. 

23 



178 Nad4ni manzelü Chocholouäkovych. 



Stiftung der Eheleute Chocholousek. 178 



Dotyönä nadaöni listina hyla dne 14. rijna 
1903 c, h. mistodriitelstvim v Praze vyho- 
tovena. 

Jmöni nadaöni, spravovane c. Je. misto- 
drHtelstvim v Praze, öinilo v cas zfizeni 
nadacniho listu 9.292 K 22 h. 

Nadace tato, kterou c. k. mistodrzitelstvi 
V Praze na zdkladi presentace obecniho 
zastupitelstva mesta Sedice udeluje, vsioupüa 
V. Hvoi ve skolnim roce 1903/04, a jest pfi 
ni zHzeno jedno misto nadaöni s poiitkem 
340 K roönö. 



Der bezügliche Stiftshrief wurde am 
14. Oktober 1903 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
k. k. Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
betrug zur Zeit der Errichtung des Stifts- 
briefes 9.292 K 22 h. 

Diese Stiftung, welche von der k. k. Statt- 
halterei in Prag über Präsentation der Ge- 
meindevertretung der Stadt Sedlec verlieJhen 
wird, trat im Schuljahre 1903/4 mit einem 
Stiftungsplatze, welcher mit jährlichen 340 K 
dotiert wird, ins Leben. 



Nadacni listina. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach potvrzuje tirato, ze panf Eleonora Cliocho- 
louäkovä, dne 12. dubna 1901 v Plzni zemfela, die posledni vüle dane v Klatovech 
dne 28. ßervence 1890 zh'zeni uadace pro studujici na öeskych stfednich äkolach 
realnich, odkazavgi k tomu üöelu obnos 5.000 zl. = 10.000 K, temito slovy nafidila. 

III. Ku zachovani dobre pamatky meho zvfecneleho man^ela Eraanuela ChocholouSka 
V jeho rodi§ti Sedlci (kraje Taborskeho) ustanovuji ze sveho jraeni nasledovni odkazy: 

2. ku zfizeni jedne nadace pro studujici na öeskycb stfednich 
Skolach realnich vykazuji ze sveho jmeni 5.000 zl. R. m., t. j. pet tisic 
zlatych Rak. meny. 

Tyto nadace podräeti maji studujici, nadanimi temito obdafeui, po 
celou dobu studii na stfednich i vysokych Skolach pfi prokazanem 
prospechu studijnira. 

Na tyto nadace maji miti naroky v prvni fadö studujici na tako- 
vych äkoläcb z rodu pokrevniho pfibuzenstva matky meho zveöneleho 
manzela jmenem Katefiny rodem Pelichovy, pokud by takovych ucha- 
zeöü nebylo, maji na tyto nadace naroky ceäti studujici v Sedlci okresu 
Taborskeho zrozeni aneb tarn domovskym pravem pfisluäni, akdyby 
i takovych uchazecü nebylo, tedy na tyto nadace maji naroky öeSti stu- 
dujici V kterekoliv öeske obci v Cechach zrozeni. Nadace tyto maji 
nesti jmeno: 

„Nadani manzelü Emanuela a Eleonory C h o c h o 1 o u§ k o vy ch ze 
Sedice.« 

Navrh zadävani öili praesentacni pravo na tyto nadace pfislu§eti 
ma zastupitelstvu mestske obce Sedlcke, zadavaui pravo samo ov§em 
züstaveno budiz pfislusnym üfadüm nadacnim. 

K zapraveni tohoto nadaöniho legatu sloÄil vykonavatel posledni vüle pi Eleonory 
Chocholouskove u c. k. okresnlho hejtmanstvi v Plzni obnos odkazu i s 57« üroky ode 
dne ümrti züstavitelky, vsak se sräzkou poplatkü na tento odkaz vypadajicich, ve vkladni 
knizce mestske spofitelny Plzenske fol. 19.293, c. 6.644 znejici na 9.488 K 90 h. 

Obnos ten byl ze spofitelny Plzenske vyzdvihnut, a byla korunova renta pro nadaci 
zakoupena. 

Nyni sestäva jmeni nadacni z 4% obligace Rakouske korunove renty ze doe 1. zafi 
1903 eis. 53.601 znejici na 9.200 jC a pro nadaci vinknlovane, pak z 37«% vkladni knizky 
Prazske mestske spofitelny fol. 128.705 znöjici na 92 K 22 h. Jezto jistina nadacni die 
pfedpisü v pfiöine te stavajicich ulozena, u c. k. zemske hlavni pokladny v Praze 
pod ölanky G94 a 582 zurnalu ceskeho studentskeho nadaöniho fondu pfijata jest a uzitek 
davä, jehoz k ücelu nadacnimu upotfebiti Ize, toz pfijima c. k. mistodrzitelstvi nadani to 
a bude o to pecovati, aby od roku 1903 rocni düchody z korunove renty nadaci patfici 
v obnosu 368 K po srazce pfispevku k sttitni rezii a ütrat uvefejneni nadace k üßelu 
nadacnimu vynalozeny byly. 



]79 Nadani manielu Cbocholouskovycb. 



Stiftung der Eheleute Cbocholouäek. 179 



Nadace vstoupi v zivot v roce 1903. 

Otraty s vyhotovenim listu nadacniho spojene budou hrazeny ze spofitelniho vkladu 
nadaci nalei^ejiciho, zbytku vkladu toho bude uiito k ücelüm uadadnim. 

Poplatek z pfevodu jmeni byl zapraven pfi projednani pozüstalosti zakladatelky 
nadace. 

C. k. mistodrzitelstvi nadaci tuto uvefejüovati a propujcovati, o jistotu jmeni nadaö- 
niho pecovati a o to se starati bude, aby duchody jmeni nadacniho v cas dochazely a jich 
Jen k ücelu v tomto nadacim listu ustanovenemu uzito bylo, a aby vübec vsechna usta- 
noveni teto listiny nadacni pilne a svedomite plnena byla. 

My spolupodepsani starosta, jeden radni a dva clenove obecniho vyboru jako zä- 
stupcove mebtsice obce Sedlcke slibujerae a zavazujeme sebe i nastupce v ufade na z4- 
klade usneseni obecniho vyboru v Sedlci ze dne 16. dubna 1903, ze budeme vykonävati 
pravo praesentacni pfi teto nadaci die ustanoveni teto nadacni listiny. 

Tomu na dükaz byla tato nadacni listina trojmo vyhotovena, a bude jeden stejnopis 
u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. druhy u c. k. zemske hlavni pokladny v Praze, tfeti 
u mestske obce Sedlcke uschovan. 

V Praze, dne 14. iijna 1903. 



(L. St.) 



C. k. inistodrzitel : 
Coudenhove mp. 



(L. St.) Vac. Javürek m. p., 

starosta. 

Fr. Vanis m. p., 
radni. 

MUDr Jos. §imek m. p., 
t. ö. ölen obec. vyb. 

Jos. äourek m. p., 
t. ö. ölen obec. vyb. 



Original u c. k. mistodriitelstvf v Praze. 



Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



xn. 



23* 



180 Kadäni menzelu Chocholouikovycb. 



Stirtuntr der Eheleute Chocboloulek. 180 



SOS. 



1890 

Cervcnce 28. Juli. 



Nadaee inaiizelu EmaiiiiHe a Eleonory S|'^*""g ^'J ^^'j«"?*« ^™«""f' »"^> 

,,. . , V. r . c, 3, j. Eieonora Chocholousek aus Sediec für 

tliocholOü.skov)ch u mkt pro stu- studierende «n der böhmischen Ge- 

diyicinaceslieprimysloveskolevmni. werbeschule in Pilsen. 



Eleonora Chocholouskovd, dne 
12. duhna 1901 v Pljsni zemrelä, renovala 
na pamdtJcu sveho eväöneUho maniela Erna- 
nuele Chocholouska v jeho rodiSti Sedlci ve 
sve posledni vüli, dane v Klaiovech dne 
28. öervence 1890 kapital 5.000 zl. na zfi- 
zeni nadaee pro dva ^äky öeske prü- 
myslove skoly v Plzni, kterdi md 
miti jmeno „Nadaee manielü Erna- 
nuela a Eleonory Chocholouskovych 
ze Sedlce.""*) 



Poiitek teto nadaee md trvati 
pro nadance pfi prokdzanem dobrem 
prospiehu ve Studiich po celou 
dobu studij n i, 

Ndrok na tuto nadaci maji: 

a) V prvni rad^ studujici z krev- 
niho pribuzenstva matky zemre- 
leho man&ela zakladatelöina 
Kateriny rodem Pelichovy^ kdyby 
t^ch nebylo 

b) cesti studujici, ktefi v Sedlci 
V kraji Tdborskem narozeni neb 
tarn prisluSni jsou, a kdyby 
ani takovych uehazecü nebylo, 

c) öesti studujici v kterekoliv ceske 
ob et V Öechdch zrozeni. 

Prdvo presentaöni na tuto na- 
daci prislusi zastupitelstvu mrst- 
ske obce Se dicke n prdvo zaddvaci 
pfislusnym lifadiim nadacnim. 



Die um 12. ApHl 1901 zu Pilsen ver- 
storbene Eleonora C hoc holou s e k 
widmete zum Andenken an ihren verstorbenen 
Gatten Emanuel Chocholousek in dessrn 
Geburtsorte Sediec in ihrem Testamente de 
dato Klattau am 28. Juli 1890 ein Kapital 
von 5.000 fl, zur Errichtung einer 
Stiftung [für zwei Schüler der böh- 
mischen Gewerbeschule in Pilsen, 
welche den Namen „Stiftung der 
Eheleute Emanuel und Eleonora 
Chocholousek aus S edle c^*) z u 
führen hat. 

Im Genüsse dieser Stiftung 
haben die Stiftlinge bei ausgewie- 
senem guten Stud ienf ort gang e 
während der ganzen Studienzeit 
zu V erbleiben. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben: 

a) in erster Reihe Studierende aus 
der Blutsverwandtschaft der 
Mutter des verstorbenen Gatten 
der Stifterin, Katharina geb. 
Pelich, in deren Abgang 

b) böhmische Studierende^ welche 
zu Sediec im Taborer Kreise 
geboren oder dahin zuständig 
sind, und falls auch solche Be- 
werber nicht vorhanden wären, 

c) böhmische Studierende, welche 
in irgend einer böhmischen Ge- 
meinde in Böhmen geboren sind. 
Das Präsentationsrecht für 

diese Stiftung räumte die Stifterin 
der Gemeindevertretung der Stadt 
Sediec und das Verleihungsrecht 
den kompetenten St ift ung sbe- 
hör d en ei n. 



♦) Posledni vüli zakladatelky viz u stejno- ♦) Das Testament der Stifterin sieh bei der 

jmennö nadaee pro studujici na jfyranasiich a real- gleichnamigen Stiftung für Studierende an Gymna- 
nycb gymnasiieh pod eis. 893 tohoto svazkn. sien- und Realgymnasien unter Nr. 893 in diesem 

Bande. 



181 Nadäni manzelu Chocholouskovycb. ' 



Stiftung der Eheleute Ghocholousek. 181 



Dotycnd nadaöni listina hyla dne 14. 
fijna 1903 c. Je. misiodrHtelstvim v Praze 
vi/hotovena, 

Jmeni nadaöni, je^ spravuje c. Je, misto- 
drgitelstvi v Praze, cinilo v das zrizeni 
nadacniJw listu 9.292 K 22 h. 

Nadace tato, kierou c. Je. mistodrzitelstvi 
V Praze na ziiJclndö presentace obecnifio 
zastupitelstva mesta Sedice propüjöuje^ vstou- 
pila V zivot ve sJcobtim roce 1903/04, a jsou 
pri ni zfizena dve mista, Jcazde se 170 K 
rocne. 



Der hezüglicJie Stiftshrief wurde am 
14. OJcfoher 1903 von der *. Je. StattJialterei 
in Prag ausgefertigt. 

Das St iftungsvrr mögen, wclcJhes von der 
Je. Je. StattJialterei in Prag verwaltet wird, 
betrug zur Zeit der Errichtung des Stifts- 
hricfes 9.292 K 22 h. 

Diese Stiftung, weJcJie von der Je. Je. 
StattJialterei in Prag über Präsentation der 
Gemeindevertretung der Stadt Sedlcc verlieJien 
wird, trat in dem ScJiuljaJire 1903 04 mit 
zwei Stiftungsplätzen, von denen jeder mit 
170 K dotiert tvird, ins Leben. 



Nadacni listina. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach potvrzuje timto, ze pani Eleonora ChocholouS- 
kova, dne 12. dubna 1901 v Pizoi zemfela, die posledni vüle dane v Klatovech dne 
28. cervence 1890 zfizeni nadace pro stiidujici na ceske prümyslove skole 

V Plzni, odkäzavsi k üöelu tomu obnos 5.000 zl = 10.000 K, teniito slovy nafidila: 

III. Ku zachovani dobre pamatky meho zveöneleho manzela Emanuela Chocholouäka 

V jeho rodiäti Sedlci (kraje Täborskeho) ustauovuji ze sveho jmeni nasledujici odkazy: 

3. Ku zfizeni dvou nadac pro chovance na ceske prümyslove 
skole V Plzni vykazuji ze sveho jraeni 5.000 zl. R. m., t. j. pet tisic zlatych 
Rak. meny. 

Tyto nadace podrzeti maji studujici, nadänimi temito obdafeni, 
po celou dobu studii pfi prokazanera prospechu studijnim. 

Na tyto nadace maji miti naroky v prvni fade studujici na tako- 
vych äkolach z rodu pokrevniho pfibuzenstva matky meho zveöneleho 
manzela jmenem Katefiny rodem Pelichovy, pokud by takovych ucha- 
zeöu nebylo, maji na tyto nadace naroky cesti studujici v Sedlci okresu 
Täborskeho zrozeni aneb tarn domovskym prävem pfisluSni, a kdyby 
i takovych uchazeöü nebylo, tedy na tyto nadace maji naroky öeäti 
studujici V kterekoliv öeske obci v Öechach zrozeni. Nadace tyto maji 
nesti jmeno: 

„Nadani manzelü E m a n u e la a El e o n o ry Ch o chol o uSko vy ch ze 
Sedice." 

Navrh zadavani cili praesentaöni prävo na tyto nadace pfisluSeti 
mä zastupitelstvu mestske obce Sedlcke, zadavani pravo samo oväem 
zustanoveno budi^ pfisluänym üfadum nadaönim. 

K zapraveni tohoto nadaßniho legatu slozil vykonavatel posledni vüle pi Eleonory 
ChocholouSkove u c. k. okresniho hejtms^nstvi v Plzni obnos odkazu i s 5% üroky ode 
dne ümrti züstavitelky, vSak se srazkou poplatkü na tento odkaz vypadajicich, ve vkladni 
knizce mestske spofitelny Plzenske fol. 19.299, 6. 6645 znejici na 9.488 K 90 A. 

Obnos ten byl ze spofitelny Plzenske vyzdvihnut a byla korunova renta pro uadaci 
zakoupena. 

Nyni sestäva jmeni nadacni z 4% obligace Rakouske korunove renty ze dne 1. zafi 
1903 eis. 53.602 znejici na 9.200 Ä" a pro nadaci vinkulovane, pak z 3Vj8*Vo vkladni kni^ky 
Prazske mestske spofitelny fol. 128.706, znejici na 92 K 22 h. Jeito jistina nadaöni die 
pvedpisü V pficine te stavajicich ulozena, uc. k. zemske hlavni pokladny v Praze 
pod clanky 694 a 583 zurndlu öeskeho studentskeho nadacniho fondu pfijata jest a uzitek 
dava, jehoz k ücelu nadacnimu upotfebiti Ize, toz piijima c. k. mistodrzitelstvi nadani to 
a bude o to peßovati, aby od roku 1903 rocni düchody z korunove renty nadaci patfici 
V obnosu 368 K po srazce pfispevku k statni rezii a dtrat uvefejneni nadace k üöelu 
nadaönimu vynalozeny byly. 



182 Nadanf manzelü Chocholouskoyych. 



Stiftung der Eheleute Cbocholouiek. 182 



Nadace vstoupi v iivot v roce 1903. 

Ütraty s vyhotovenim listu Dadaöniho spojeDe hudou hrazeny ze spofitelniho vkladu 
nadaci luUezejiciho, zbytku vkladu toho bude uzito k üöelüna nadaönim. 

Poplatek z pfevodu jmeni byl zapraven pH projeduani poz&stalosti zakladatelky 
nadace. 

C. k. mfstodrzitelstvi nadaci tuto uvefejnovati a propfljöovati, o jistotu jmeni na- 
daöniho pe6ovati a o to se starati bude, aby düchody jmeni nadaöniho v öas dochazely 
a jich Jen k üßelu v tomto nadacim listu ustanovenemu uzito bylo, a aby vübec vSechna 
ustanoveni teto listiny nadacni pilne a sv^domite pinena byla. 

My spolupodepsani starosta, jeden radni a dva clenove obecniho vyboru jako za- 
stupcove mestske obce Sedlcke slibujeme a zavazujeme sebe i nästupce v üfade na za- 
klade usneseni obecniho vyboru v Sedlci ze dne 16. dubna 1903, ze budeme vykonavati 
prävo praesentacni pfi teto nadaci die ustanoveni teto nadaöni listiny. 

Tomu na dükaz byla tato uadaßni listina trojmo vyhotovena, a bude jeden stejnopis 
u c. k. mistodr^itelstvi v Praze, druhy u c. k. zemske hlavni pokladny v Praze, tfeti 
u mestske obce Sedlcke uschovän. 

V Praze, dne 14. «jna 1903. 



(L. St.) 



C. k. mfatodrzitel : 
Coudenhove mp. 



(L. St.) Vac. Javürek m. p., 

starosta. 

Fr. Vaniä m. p., 
radni. 

MUDr Jos. §imek m. p., 
t. ö. ölen obec. vyb. 

Jos. §ourek m. p., 
t. ö. Ölen obec. vyb. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



183 



Leopold Bechert. 



Leopold Bechert. 



183 



806. 



1890 

Juli 30. cervence. 



Leopold Bechertsche Stiftung für Nadäni Leopolda Becherta pro zäky 
Schuler des Saazer Gymnasiums. Zateckebo gymnasia. 



Leopold Bechert, Fabrikant und 
Hopfenhändler in Saajs^ hat anläßlich seines 
50. Geburtstages laut der an die k. k. Bezirks- 
hauptmannschaft in Saaz gerichteten Zuschrift 
de dato Saaz den 30, Juli 1890 zur Er- 
richtung einer Stiftung unter dem 
Namen „Leopold Becherf* sehe Stif- 
tung für Schüler des Saazer Gy- 
mnasiums" eine Papierrenten-Obligation 
über 1.000 fl. gewidmet und die näheren 
Bedingungen dieser Stiftung in dem gleich- 
zeitig vorgelegten und im Einverständnisse 
mit dem Direktor des Saazer Gymnasiums 
verfaßten Stiftsbrief -Entwürfe de dato Saaz 
den 24. Juli 1890 festgesetzt. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
30. Jänner 1891 ausgefertigt und unterm 
23. Juli 1891 von der k. k. Statthalterei in 
Prag bestätigt. 

Auf den Genuß dieser Stiftung 
haben Anspfuch in erster Reihe die 
Blutsverwandten des Stifters und 
die Verwandten seiner Gattin 
Sophie Bechert geborenen Kellner^ 
tn zweiter Linie dürftige israeli- 
tische Kinder, deren Eltern in Saaz 
ihren ordentlichen Wohnsitz haben, 
in Ermanglung von solchen Be- 
werbern dürftige fleißige Schüler 
des Saazer Gymnasiums überhaupt 
ohne Unterschied der Konfession. 

Das Verleihungsrecht behielt 
sich der Stifter auf seine Lebens- 
dauer vor; nach seinem Ableben hat 
dasselbe immer der älteste aus seiner 
Deszendenz auszuüben. 

Die Verleihung der Stiftung 
erfolgt im zweiten Semester des 
Schuljahres und es haben die Be- 
werber ihren Gesuchen das Schul- 
zeugnis des letzten Wintersemesters 
beizulegen. 

Nur jene Bewerber können be- 
rücksichtigt werden, welche gute 
Fortgangs- und Sittennoten haben. 

Der Genuß der Stiftung dauert 
während der Gymnasialstudien, 
geht aber verloren, wenn der Stift- 



Leopold Bechert, tovdrnik a obchod- 
nik s chmelem v ^atci, vönoval die pHpisu ze 
dne 30. öervence 1890, daneho v 2!atci a c. k. 
okresnimu hejtmanstvi v ^atci adresovaneho, 
na zfizeni nadace pod jmenem „Na- 
ddni Leopolda Becherta pro zdky 
^ateckeho gymnasia^ üpis papirove 
renty na 1.000 zl. znijici a ustanovil bliSsi 
podminky teto nadace v nävrhu nadaöniho 
listu ze dne 24, cervence 1890 souöasnö 
predlozenem a v souhlasu s reditelem ^ate- 
ckeho gymnasia sepsanem. 



PHslusny nadaöni list byl dne 30. ledna 
1891 vyhotoven a dne 23. cervence 1891 c. k. 
mistodriitelstvim v Praze potvrzen. 

Nu po^itek teto nadace maji 
ndrok v prvni radi pokrevni pfi- 
buzni zakladatelovi a pfibuzni jeho 
manielky 2ofie Bechertovi roz. 
Kellnerove, v druhe fadS chudi £i- 
dovske dHi, jich£ rodice maji v ^atci 
sve rddne bydli^tä, kdyby takovych 
uchazeÖü nebylo, chudi, pilni zdci 
^atcckeho gymnasia vübec bez roz- 
dilu ndboienstvi. 



Prdvo udHovaci vyhradil si za- 
kladatel na das sveho ^ivota; po 
jeho smrti mä je vykondvati vzdy 
nejstarSi z jeho potomstva 

Nadace udöluje se ve druhem 
pol ölet i skolniho roku, a maji ucha- 
zeöi k Sddostem svym prilo^iti vy- 
svSdöeni posledniho zimniho b6hu. 



Toliko k töm uchazecüm mü^e 
btjti vzat zretel, ktefi maji dobre 
zndmky z prospechu a mravü. 

Pozitek nadacni trvd po dobu 
gymnasijnich s t u d i i, p o m i j i 
vsak, jestlize nadanec na konec 



184 



Leopold Bechert. 



Leopold Bechfrt. 



184 



ling am Jahresschlüsse in die 
höhere Klasse nicht aufsteigen 
kann. 

Die Auszahlung der Stiftungs- 
gebühr hat am 2, August eines jeden 
Jahres zu erfolgen. 

Die Verwaltring und Verwahrung 
des Stiftungsvermögens räumte der 
Stifter der Direktion des k, k. Staats- 
gymnasiums in Saaz ein. 

Gcgenivärtig wird diese Stiftung im 
Sinne des Stiftshriefes persolviert. 

Das Stiftungsvermögen beträgt 2.100 K, 
dessen Jahreserträgnis im Betrage von 84 K 
zur Verleihung gelangt. 



roku nemüze postoupiti do vyssi 
tr idy. 

Vyplata nadaöniho pozitku 
deje se vzdy 2, srpna kazdeho roku. 

Sprdvu a uschovänt nadacniho 
jmdni vyhritdil zakladatel red itel- 
stvi c. h stätniho gymnasia v 2^atcf. 

Nyni vykonävd se nadace po rozumu 
ustanoveni nadaöniho listu. 

Nadnöni jmünl iini 2,100 K a propüy 
cuje se jeho rocni vynos 84 K, 



{ st^ ^^1 ) Löbliche k. k. Bezirkshauptmannschaft. 

Ich habe anlässlich meines am 2. August 1890 stattfindenden 50. Geburtstages 
eine „Leopold Bechert'sche Stiftung für Schüler des Saazer Gymna- 
siums" gestiftet, indem ich zu diesem Zwecke eine Papierrentenobligation, lautend 
auf den Betrag von 1000 fi. nominell, widmete. 

Ich lege nun: 

1. Den Entwurf des Stiftsbriefes. 

2. eine Abschrift der vinculierten Rentenobligation ddto. Wien, 1. März 1890, 
Z. 8882 mit der Bitte Tor, den vorgelegten Entwurf zu genehmigen und denselben behufs 
Ausfertigung der 3 Exemplare des Stiftsbriefes an meinen bevollmächtigten Vertreter 
Herrn Dr. David Löwi. Advokaten in Saaz, rückgelangen zu lassen. 

Saaz. am 30. Juli 1890. 

Leopold Bechert mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Verbucht am zweiten Jänner eintausend achthundert neunzig eins im Register B, 
Post 1, ai 1891. 

K. k. Bezirkshauptmannschaft zu Prag. 

L. St. Wiblinger rap. 

Krehan mp. 



/2mall5kr.\ 
\ Stempel. / 



Stiftsbrief. 
(Entwurf) 



Ich endesgefertigter Josef Hollub, Director des k. k. Staatsobergymnasiums in Saaz. 
politischer Bezirk Saaz im Königreiche Böhmen, Urkunde und bekenne für mich und 
meine Amtsnachfolger, es habe der mitgefertigte Herr Leopold Bechert, Fabrikant und 
Hopfenhändler in Saaz, anlässlich seines fünfzigjährigen Geburtstages die Errichtung 
einer „Leopold Bechert'sche Stiftung für Schüler des Saazer Gymnasiums", indem er zu 
diesem Zwecke einen Betrag von 1000 fl. schenkte, mit nachstehenden Worten angeordnet: 



185 Leopold Bechert. Leopold Bechert. 185 

„Ich Leopold Bechert Fabrikant und Hopfenhändler in Saaz, vollende am 
2. August 1890 mein fünfzigstes Lebensjahr. Zur bleibenden Erinnerung hieran habe ich 
beschlossen, eine Stiftung für Schüler, die am k. k. Staatsobergymnasium 
in Saaz ihren Studien obliegen, zu errichten. 

Dieselbe soll bestehen in einer Staatsrentenobligation von 1000 fl. nominal, 
und sollen die jährlichen Zinsen derselben den Bezug der Stiftung für den Stiftling bilden. 

Auf den Genuss dieser Stiftung haben Anspruch in erster Reihe 
meine Blutsverwandten und die Verwandten meiner Gattin Sofie 
Bechert, geborene Kellner, in zweiter Linie dürftige israelitische 
Kinder, deren Eltern in Saaz ihren ordentlichen Wohnsitz haben, in 
Ermanglung von solchen Bewerbern dürftige, fleißige Schüler des 
Saazer Gymnasiums überhaupt ohne unterschied der Confession. 

Das Verleihungs recht behalte ich mir auf meine Lebenszeit vor, 
nach meinem Ableben soll immer der älteste Mann aus meiner De- 
scendenz dasselbe ausüben. 

Die Verleihung derStiftung erfolgt im zweiten Semester desSchul- 
jahres, und haben die Bewerber ihren Gesuchen das Schulzeugnis des 
letzten Wintersemester beizulegen. 

Nur jene Bewerber können berücksichtigt werden, welche gute 
Fortschritts- und Sittennoten haben. Der Genuss der Stiftung dauert 
durch das ganze Gymnasium; derselbe wird aber verloren, wenn der 
Stiftling am Jahresschlüsse in die höhere Classe nicht aufsteigen 
kann. Die Auszahlung des jährlichen Stiftungsbetrages erfolgt am 
2. August. Die Verwahrung und Verwaltung des Stiftungs Vermögens 
übertrage ich der löblichen Direction desk. k. Staatsober gymniasi ums 
in Saaz. Die Stiftung tritt mit dem Schuljahre 1800/91 in Wirksamkeit, und erfolgt die 
erste Verleihung im Sommersemester d. J, 1891. Sollte das k. k. Staatsobergymnasium 
in Saaz einmal zu bestehen aufhören, so übergeht diese Stiftung an die an dessen Stelle 
tretende Mittelschule in Saaz. Sollte aber keine Mittelschule in Saaz bestehen, so steht 
dem Verlcihungsberechtigten frei, die Anstalt zu bestimmen, welcher diese Stiftung 
zufallen soll.** 

Die Barschaft wurde für die Stiftung fruchtbringend angelegt, und besteht nun das 
Stiftuugsvermögen in der Papierrentenobligation ddto. Wien 14. April 1881, Nr. 20.283*), 
lautend auf 1000 fl. nominal. Hiebei wird bemerkt, «lass diese Obligation auf den Namem 
der Stiftung gehörig vinculiert ist. 

Nachdem auf diese Weise das Vermögen der Stiftung vorschriftsmäßig sichergestellt 
ist und zur Erfüllung des Stiftungsvermögens**) verwendbare Nutzungen abwirft, so 
nehme ich di^^se Stiftung an und verpflichte mich und meine Nachfolger im Amte, darüber 
zu wachen, dass vom Schuljahre 1890/92 an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden 
jährlichen Nutzungen, dermalen im eflectiven Werte von 50 fl., an den jeweiligen Stiftling 
ganzjährig immer am 2. August zur Auszahlung gelangen. 

Die Stiftung tritt sofort ins Leben, und erfolgt die erste Auszahlung des jährlichen 
Stiftungsertrages pr. 50 fl. am 2. August 1891. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtuug hat der Stifter aus Eigenem getragen. 

Ich Gefeitigter gelobe und verpflichte mich für mich und meine Amtsnachfolger, 
für die stete Aufrechthaltung des Stiftungsverraögens nach besten Kräften zu sorgen, 
mit demselben ohne Genehmigung der Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, 
für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren 
Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt 
alle darin enthaltenen Anordnungen gewissenhaft zu erfüllen. 



♦) Datum und Nummer! „U. April 1881, Nr. 20.283" sind mit Blaustift korrigiert in: „I.März 1890, 
Nr. 8882«. 

♦♦) Soll offenbar he.ßen: Stiftungszweckes. 

XIl. 24 



186 Leopold Bechert. Leopold Bechert. 186 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen unterzeichnet worden, und soll eines deren bei der 
k. k. Statthalterei, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft, das dritte bei der 
k. k. Gymnasialdirection in Saaz aufbewahrt werden. 

Saaz, am 24, Juli 1890. 



Mit dem Entwürfe einverstanden. 
Saaz, 24. Juli 1899. 



Jos. Hollub mp., 
k. k. Gym.-Direttor, 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvl v Prazc. 



III. 

/2mal 60 kr.\ o x • Pi. i. • p 

\ Stempel. J Stiftsbnef. 

Ich endesgefertigter Josef Hollub, Director des k. k. Staats-Obergymnasiums in 
Saaz, politischer Bezirk Saaz im Königreich Böhmen, Urkunde und bekenne für mich und 
meine Amtsnachfolger, es habe der mitgefertigte Herr Leopold Bechert, Fabrikant 
und Hopfenhändler in Saaz, anlässlich seines fünfzigjährigen Geburtstages die Errichtung 
einer „Leopold Bechert'schen Stiftung für Schüler des Saazer Gymna- 
siums*', indem er zu diesem Zwecke einen Betrag von 1000 fl. schenkte, mit nachste- 
henden Worten angeordnet: 

„Ich Leopold Bechert, Fabrikant und Hopfenhändlor in Saaz, vollende am 2. August 
1890 mein fünfzigstes Lebensjahr. Zur bleibenden Erinnerung hieran habe ich be- 
schlossen, eine Stiftung für Schüler, die am k. k. Staatsobergymnasium 
in Saaz ihren Studien obliegen, zu errichten; dieselbe soll bestehen in einer 
Staatsrentenobligation von 1000 fl. nominal, und sollen die jährlichen Zinsen derselben 
den Bezug der Stiftung für den Stiftung bilden. 

Auf den Genuss dieser Stiftung haben Anspruch in erster Reihe 
meine Blutsverwandten und die Verwandten meiner Gattin Sofie 
Bechert, geborenen Kellner, in zweiter Linie dürftige israelitische 
Kinder, deren Eltern in Saaz ihren ordentlichen Wohnsitz haben, in 
Ermanglung von solchen Bewerbern dürftige, fleißige Schüler des 
Saazer Gymnasiums überhaupt ohne Unterschied der Confession. 

Das Verleihungsr echt behalte ich mir auf meine L ebenszeit vor, 
nach meinem Ableben soll immer der älteste Mann aus meiner De- 
Bcendenz dasselbe ausüben. 

Die Verleihung der Stiftung erfolgt im zweiten Semester des 
Schuljahres, und haben die Bewerber ihren Gesuchen das Schulze ugnis 
des letzten Wintersemesters beizulegen. 

Nur jene Bewerber können berücksichtigt werden, welche gute 
Fortschritts- und Sitten noten haben. Der Genuss der Stiftung dauert 
durch das ganze Gymnasium, derselbe wird aber verloren, wenn der 
Stiftung am Jahresschlüsse in die höhere Classe nicht aufsteigen 
kann. Die Auszahlung des jährlichen Stiftungsbetrages erfolgt am 
2. August. Die Verwahrung und Verwaltung des Stiftungsvermögens 
übertrage ich der löblichen Direction des k. k. Staatsobergymnasiums 
in Saaz. 

Die Stiftung tritt mit dem Schuljahre 1890/91 in Wirksamkeit, und erfolgt die erste 
Verleihung im Sommersemester des Jahres 1901. Sollte das k. k. Staatsobergyronasium 
in Saaz einmal zu bestehen aufhören, so übergeht diese Stiftung an die an dessen Stelle 



187 Leopold Bechert. Leopold Bechert. 187 

tretende Mittelschule in Saaz. Sollte aber keine Mittelschule in Saaz bestehen, 83 steht 
dem Verleihungsberechtigten frei, die Anstalt zu bestimmen, wehiher diese Stiftung 
zufallen soll." 

Die Barschaft wurde für die Stiftung fruchtbringend angelegt, und besteht nun 
das Stiftuugsvermögen in der PapierrentenobUgation ddto Wien. 1. Miirz 1890, Nr. 8882, 
lautend auf lOüO fl. nominal. Hiebei wird bemerkt, dass diese Obligation auf den Namen 
der Stiftung gehörig vinculiert ist. 

Nachdem auf diese Weise das Vermögen der Stiftung vorschriftsmäßig sichergestellt 
ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehme 
ich diese Stiftung an und verpflichte mich für mich und meine Nachfolger im Amte, 
darüber zu wachen, dass vom Schuljahre 1890/91 an die von dem Stiftung.^vermögen 
entfallenden jährlichen Nutzungen, dermalen im effectivon Werte von 50 fl., an den 
jeweiligen Stiftling ganzjährig immer am 2. August zur Auszahlung gelangen. 

Die Stiftung tritt sofort ins Leben, und erfolgt die erste Auszahlung des jährlichen 
Stiftungsertrages per 50 fl. am 2. August 1891. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung hat der Stifter aus Eigenem getragen. 

Ich Gefertigter gelobe und verpflichte mich für mich und meine Amtsnachfolger, 
für die stete Aufrechthaltung des Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, 
mit demselben ohne Genehmigung der Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, 
für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren 
Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt 
alle darin enthalteneu Anordnungen gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen unterzeichnet worden, und soll eines davon bei der 
k. k. Statthalterei, das zweite bei der k k. Bezirkshauptmannschaft, das dritte bei der 
k. k. Gymnasialdirection in Saaz aufbewahrt werden. 

Saaz, am 30. Jänner 1891. 

Jur. Dor. David Löwi mp., Josef Hol 1 üb mp., 

2ieuge. k. k. Gymn.-Director. 

Eduard Kohn mp , Leopold Bechert mp. 

Zruge 

St.-Z. lb.161. 
Wird genehmigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 23. Juli 1891. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Friedl mp. 

Original hei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodri^itelslvl v Praie« 



XIL 24* 



188 



P. Kajetari Posselt. 



P. Kajetdn Vottelt. 



1Ö8 



SOT. 



1890 

Juli 31. corvencc. 



P. Kajetan Posselfscho Studeuteii- 
stiftnng. 

P. Kajetnn Pos seif, Prior drs 
Augustiner- Klosters in Böhmisch -Leipa, er- 
richtete mittels der Widniungsnrhuule vom 
81. Juli 1890 zur Erinnerniig an sein viel- 
jähriges Wirken als Direktor am Böhmisch- 
Leipaer Gymnasium eine Studentenstiftung, 
indem er zu diesem Zwecke am Tage der 
Hochzeit der Durchlauchtigsten Frau Erz- 
herzogin Marie Valerie dem Bürgermeister- 
amte in Böhm,-Leipa ein Kapital von 1.500 ß, 
übergab. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„P. Kajetan Posselt- Studenten- 
stiftung'' zu fahren. 

Die Zinsen dieser Stiftung sind 
einem armen, braven, nach Böhm,- 
Leipa zuständigen Schüler des 
Böhm, -Leipaer Gymnasiums all- 
jährlich am Allerhöchsten Geburts- 
tage des regierenden Kaisers von 
Österreich auszufolgen. 

Die Verleihung dieser Stiftung 
steht nach Einholung des Befundes 
der Gymnasialdirektion über das 
Verhalten der armen, nach Böhm,- 
Leipa zuständigen Schüler dem je- 
weiligen Bürgermeister der Stadt 
Böhm,-Leipa mit den Stadträten zu. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
vermögens übertrug der Stifter der 
Gemeinde Böhm,-Leipa, 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
8, November 1891 von der Stadtgfmeinde 
Böhm.-Leipa ausgefertigt und unterm 1 1, April 
1892 von der k, k, Statthalterei in Prag 
bestätigt. 

Gegenwärtig tvird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen von dem Bürger- 
meister der Stadt Böhm,- Leipa mit 
den Stadträten an Schüler des k, k, 
Gymnasiums in Böhmisch - Leipa 
verliehen 

Das Stiftungsvermögen, welches die 
Stadtgemeinde Böhm.-Leipa verwaltet, beträgt 
3.000 K, aus dessen Reinerträgnisse ein PUitz 
mit jährlichen 126 K dotiert wird. 



Stndentsko nadaiii P. 
Posseita. 



P. Kajetan Posselt^ pfevor Augu- 
stinianskeho kldStera v Öeske LipS, zridil t^e- 
novaci listinou ze dne 31. örrvence 1890 v upo- 
minku na sve mnoholete püsobent jako redifel 
na Öeskolipsketn gymnasiu studentskou nadaci 
odevzdav k tomu üöelu v den snatku Nej- 
jasnSjsi pani arcivevodkynö Marie Valerie 
purkmistrovskemu üradu v Öeske Lipe ka- 
pital 1,500 zl. 



Tato nadace md se jmenovat i 
y^Studentske naddni P. Kajetdna 
Posseita," 

Üroky z teto nadace maji sr 
kazdoroön^ o narozeninäch panuji- 
ciho cisafe Rakouskeho vyplatiti 
chudimu, hodnimu, do CeskS Lipg 
prisluänemu zdku Ceskolipskeho 
gymnasia 

Prävo udHorati tuto nadaci 
p f is l u s i p n r k mistru Öe skol ipskem u 
se öleny tamni möstske rady; drive 
vsak dlu^no vyzädati si zprdvy gy- 
rinasijniho reditelstvi o choväni 
chudych do Öeske Hpy pfislus- 
nych zdk^. 

Sprdvu nndacniho jmdni sväril 
zakladatel obci Öeskolipske. 

Pfislusny nadaöni list byl dne 8. listo- 
padu 1891 obci Öeskolipskou vyhotoven a dne 
11. dubna 1892 c, k, mistodrzitelstvim v Praze 
potvrzen, 

N y n i tidili tuto nadaci po 
rozumu ustanoveni nadaöni listiny 
purkmistr mcsta Öeske Lipy s möst- 
skymi radnimi zdküm c, k. gymna- 
sia V Öeske Lipo, 



Nadacni jmeni, jez obec Öeskolipskd 
spravHJe, öini 3.000 K; z cisteho vynosu 
jeho dotuje se jrdno misto s roönim po- 
zitkrm 120 K, 



189 I*- Kajetan Posselt. P. Kajeta« Posselt. 189 

I. 

/ 50 kr. \ W i d 111 11 n g 8 - U r k u n fl 0. 

\ Stempel./ 

Zur Erinnerung an mein vieljälirit^es Wirken als Diroctor am B.-Leipaer Gymnasium 
widme ich am Tage der Hochzeit der Frau Krherzogin Maria Valerie zur Errichtung 
einer Studente nsti ttung an dem Leipaer Gymnasium und übergebe ich dem 
löbl. Bürgermeisteramte folgende Staatsobiigationen, Silberrente, sammt tJoupons und 
Talons: 

I. Silberrente Nr. 406.G06 über 1.000 fl. 

II. „ . 403.597 100 fl. 

III. „ „ 403.600 „ 100 fl. 

IV. „ . 504.124 100 fl. 

V. . , 504.125 „ 100 a. 

VI. „ „ 504.126 „ 100 fl. 

1.5U0 fl. 

mit 7 Coupons und Talons zu Nr. I und 10 Coupons sammt Talons zu Nr. II bis VI 
unter folgenden Bestimmungen: 

1. Soll diese Stiftung den Namen „P. Cajctan Posselt-Studenten- 
stiftung" führen. 

2. Sollen die Zinsen dieser Stiftung einem armen, braven, nach 
B.-Leipa zuständigen Schüler des B.-Lei paer Gym nasiums alljährlich 
am h. Geburtstage des regierenden Kaisers von Österreich ausgefolgt 
werden. 

3. Soll die Verleihung nach Einholung des Befundes der Gymnasial- 
di rection über das Verhalten der armen, nachB.-Leipa zuständigen 
Schüler sowie die Verteilung dem jeweiligen Bürgermeister mit den 
Stadt räthen zustehen. 

4. Bitte ich das löbliche Stadtvertretungs-CoUegium, diese Stiftung in die Ver- 
waltung der Gemeinde zu übernehmen, den Stiftsbrief nach der Widmungsurkunde aus- 
zufertigen und niemals abzuändern. 

B.-Leipa. am 31. Juli 1890. 

K. Posselt mp. 

Original bei :lcr <. k. Statthalteroi in Prag. Original u c. k. raistodrzitelstvf v Praze. 



II. 

Gebühr für rund 1380 fl. mit 138 fl. beim k. k. Steueramte B.-Leipa am 14. November 
1891 bezahlt. 

(stempei) Stiftsbrief. 

Wir gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde B.-Leipa, politischer Bezirk B.-Leipa 
in Böhmen, ui künden und bekennen kraft dieses Stiftsbriefes für uns und unsere Amts- 
nachfolger, es habe der Herr P. Cajetan Posselt, Prior etc. am hiesigen 
Augustinerkloster, laut der Widmungsurkunde vom 31. Juli 1890 zur Errichtung 
einer Studentenstiftung nachfolgende Bestimmung getroffen: 

„Zur Erinnerung an mein vieljähriges Wirken als Director am B.-Leipaer Gymnasium 
widme ich am Tage der Hochzeit der Frau Erzherzogin Maria Valerie zur Errichtung 



190 P. Kajetan Posselt. P. Kajetan Posselt. 190 

einer Studentenstiftung an dem Leipaer Gymnasium und übergebe ich dem löblichen 
Bürgermeisteramte folgende Staataobligationen, Silberrente, sammt Coupons und Talons 

I Silberrente Nr. 406.606 über 1.000 fl. 

IL „ „ 403 597 , 100 fl. 

IIL „ „ 403.000 100 fl. 

IV. .. „ 504.124 , 100 fl. 

V. , , 504.125 ^ 100 fl. 

VI. r „ 504.126 „ ^ 100 fl^ 

i.500 fl. 

mit 7 Coupons und Talons zu Nr. I. und 10 Coupons sammt Talons zu Nr. II bis VI 
unter folgenden Bestimmungen: 

1. Soll diese Stiftung den Namen „P, Cajetan Posselt-Studenten- 
stiftung" führen. 

2. Sollen die Zinsen dieser Stiftung einem armen, braven, nach 
B.-Leipa zuständigen Schüler des B.-Leipaer Gymnasiums alljährlich 
am h Geburtstage des regierenden Kaisers von Österreich ausgefolgt 
werden. 

3. Soll die Verleihung nach Einholung des Befundes derGymnasial- 
direction über das Verbalten der armen nach B.-Leipa zuständigen 
Schüler sowie die Vertheilung dem jeweiligen Bürgermeister mit den 
Stadträthen zustehen. 

4. Bitte ich das löbliche Stadtvertretungscollegium, diese Stiftung 
in die Verwaltung der Gemeinde zu übernehmen, den Stiftsbrief nach 
der Widraungsurkunde auszufertigen und niemals abzuändern." 

Die Stiftungserrichtungskosten sowie die Vermögensübertragungsgebühren sind vom 
Zinsenertrage zu bestreiten. 

Vorbenannte Obligationen sollen vinculiert und auf Grund der Widmungsurkunde 
vom 31. Juli 1890 die Stiftsbriefe ausgefertigt werden. 

Für diese Obligationen wurde eiue Staatsschuldverschreibung ddto Wien am 1. Juli 
1890, Nr. 64.498, beschafft, deren Zinsen in klingender Münze vom L Juli 1890 ange- 
fangen zahlbar sind und welche Staatsschuldverschreibung auf den Namen der P. Cajetan 
Posselt'schen Studentenstiftung in B.-Leipa vinculiert wurde und in der Stiftungscassa 
der Stadtgemeinde B.-Leipa verwahrt wird. 

Nachdem sonach das Stiftungsvermögen in der Staatsschuldverschreibung ddto Wien 
am 1. Juli 1890, Nr. 64.498, fruchtbringend angelegt, auf den Namen der P, Cajetan 
Fosselt'schen Studentenstiftung vinculiert, in der Stiftungscassa der Stadtgemeinde 
B.-Leipa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes ver- 
wendbaren Nutzen abwirft, so nehmen wir diese Stiftung im Grunde des Gemeindeaus- 
schussbeschlusses vom 13. August 1890. § 8 und 31. October 1891, § 2 an und ver- 
pflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, dass vom 
Jahre 1891 angefangen die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, 
dermalen im efi'ectiven Betrage von 63 fl. Ö. W. an einen armen, braven, nach 
B.-Leipa zuständigen Schüler des B.-Leipaer Gymnasiums alljährlich am h. Geburtstage 
des regierenden Kaisers von Österreich vertheilt werden. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns im Grund des Gemeiudeausschuss- 
beschlusses vom 13. August 1890 § 8 und 31. October 1891 § 2 für uns und unsere 
Amtsnachfolger, für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für die Sicherheit des 
Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung 
der competenten Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige 
Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu dem 
in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen 
Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 



191 



P. Eajetan PoBselt. 



P. Kajetan Pos seit. 



191 



Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitigt gefertigt und von zwei Zeugen mitgezeichnet und eines davon bei der k. k. Statt- 
balterei, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft zu B.-Leipa und das dritte 
bei dem Bürgermeisteramte B.-Leipa deponiert worden. 

Bürgermeisteramt B.-Leipa, 
am 8. November 1891. 



Wilhelm Stein z rap , 
Stadirath. 

Alfred Sommer mp., 
GeroeindeauBBchuss. 

Franz Schott mp., 
Rentmeister, als Zeage. 



Der Bürgermeister: 

(L. St.) Dr. Ferdinand Bartel mp., 
Bürgermeister. 

Stefan Wenzel mp., 
Gemeindeausschuss. 

Franz Kühnel mp., 
Cnntrollor, als Zeuge. 



Wird bestätigt. 



K. k. Statt halterei in Böhmen. 
Prag, den 11. April 1892. 



St.-Z. 39.182. 



(L, St.) 



Für den Statthalter: 
Friedl mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Frag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



192 Erzherzogin Mane Valerie- Stifiung. 



Nadani arcivevodkyne Marie Valerie. 192 



SOS. 



1890 

August 12. Brpna. 

Erzherzogin Mari« Valerie Studenten- Stodentske nadani areivevodkyne Marie 
Stiftung der Stadtgemeinde Haaden. Valerie, zaiozene mestem Hadani. 



Zur Erinnerung an die Ver- 
mählung Ihrer k, u, k, Hoheit der 
durchlauchtigsten Frau Erzher- 
zogin Marie Valerie mit Seiner 
k, u, k, Hoheit dem durchlauch- 
tigsten Herrn Erzherzog Franz 
Salvator hat der Gemeindeausschuß 
der Stadt Kaaden in seiner am 12, Au- 
gust 1890 abgehaltenen Sitzung beschlossen, 
das Ergebnis einer im Jahre 1862 zur Er- 
richtung einer Studentenstiftung eingeleiteten 
Sammlung zu einer Studentenstiftung 
unter dem Namen „Erzherzogin 
Marie Valerie Studentensti ftung" 
zu widmen. 

Der diesbezügliche Sti/tsbrief wurde am 
28. Dezember 1891 von der Stadtgemeinde 
Kaaden ausgefertigt und unterm 9, Juni 1892 
von der k. k, Statthalterei in Prag bestätigt. 

Zur Zeit der Errichtung des Stiftsbriefes 
betrug das Stiftungsvermögen 1.468 fl. 29 Ä*r., 
tvelche zum Ankaufe einer Staatsschuldver- 
Schreibung über 1.600 fl. verwendet wurde. 
Der Restbetrag von 45 fl. 75 kr. tvurde in 
der Kaadner Sparkassa fruchtbringend un- 
gelegt. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
vermögens steht der Stadtgemeinde 
Kaaden zu. 

Mit dem jährlichen Erträgnisse 
des ganzen Stiftungsvermögens ist 
alljährlich am SO. Juni ein armer, 
nach Kaaden heimatszuständiger^ 
das Gymnasium in Kaaden besu- 
chender Studierender, welcher sich 
in Sitten und Fortgang mit guten 
Zeugnissen ausweist, katholischer 
Religion und deutscher Nationa- 
lität ist, zu beteilen. 

Der Stiftungsgenuß dauert bei 
unveränderter Qualif ik ati on des 
S t ift l i ngs d ur ch die ganze Ze i t 
des Studiums am Kaadner Gymna- 
siu m. 

Sollte IV e gen Mangels an quali- 
fizierten Bewerbern die Verleihung 



Na pamätku snatku Jeji c. a k. 
Vysosti nejjasn^jst pani arciveuod- 
kyne Marie Valerie s Jeho c. a k. 
Vysosti nejjasnäjsim panem arci- 
vevodou Frantiskem Salvatorem 
usnesl se obecni vybor mdsta Ka- 
danS VC schüzi konane dne 12. srpna 1890. 
aby vysledek sbirky v roce 1862 za ücelem 
zrizeni studentske nadace zahdjene vSnovdn 
byl na zrizeni studentske nadace 
pod jmenem „Studentske naddnt 
arcivevodkynS Marie Valerie"^. 



PHslusny nadaini list byl dne 28. pro- 
since 1891 mistem Kadani vyhotoven a dtic 
9. öervna 1892 c. k. mistodrzitelstvim v Praze 
potvrzen. 

V das sepsdni nadacniho listu cinilo 
nadaini jmeni 1.468 zl. 29 kr., za ktere 
koupen byl stdtni dluzni üpis na 1.600 zl. 
zn^jici. Zbytek 45 zl. 75 kr. uloien byl 
V Kadafiske spofitelnä pod rWok. 



Sprdva nadaöniho jmöni pri- 
slusi mos tu Kadani. 

Ro cniho rynosuzceleho n a- 
dacniho jm^.ni md se dostati kaido- 
roöne dne SO. cervna chudemu, do 
Ka danö prislusne m u, gymnasi u m 
V Kadani navstevujfcimu studentu, 
ktery se müze prokäzati dobrymi 
vysvedcenimi z mravH a prospichu, 
jest katolickcho ndboSenstvi a 
nömecke ndrodnostt. 

Pozitek nadaöni trvd pri ne- 
z min dne kvalifiknci nadancovö po 
celou dobu studii na Kadanskem 
gymnasiu. 

Kdyby z nedostatku kralifi- 
kovanych uchazecü nadace se ne- 



193 Erzherzogin Marie Valerie- Stiftung. 



Nadani arcivevodkyne Marie Valerie. 193 



der Stiftung nicht stattfinden, so 
ist das ersparte Stiftungsertrngnis 
bei der nachfolgenden Verleihung 
dem laufenden Stiftungshezuge zu- 
zuschlagen und dem Stiftling ganz 
au s zuzahlen. 

Das Verleihungsrecht steht der 
Gemeindevertretung der Stadt Kaa- 
den nach freier Wahl zu. Unter 
gleich qualifizierten Bewerbern 
ist aber der dürftigste zu berück- 
sichtigen. 

Sollte das Gymnasium in Kaaden in 
eine andere Lehranstalt umgestaltet oder auf- 
gehoben werden^ so bleibt der Gemeindever- 
tretung das Recht vorbehalten, unter Beibe- 
haltung des höchsten Namens Ihrer k. u. k. 
Hoheit der Erzherzogin Marie Valerie für 
die Stiftung mit Genehmigung der Stiftungs- 
behörde zu bestimmen, welchem anderen Stif- 
tungszwecke das Stiftungsvermögen zuzu- 
wenden ist. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von der Gemeindevertretung 
der Stadt Kaaden im Sinne des 
Stiftsbriefes an Schüler des k. k. 
Gymnasiums in Kaaden verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches die Stadi- 
gemeinde Kaaden verwaltet, betragt 3.291 K 
50 h, aus dessen Reinerträgnisse ein Platz 
mit jährlichen 134 K 40 h dotiert wird. 



propüjöila, md se usetreny vynos 
nadaäni pri priitim udHeni k na- 
daöntmn pozitku pfiraziti anadanci 
pln^ vyplatiti. 



Prdvo uddlovact pfislusi obec- 
nimu zastupitelstvu mSsta KadanS 
die svobodne volby. Mezi stejne 
kvalifikovanymi uchazeöi da se 
v§ak pfednost nejchudiimu. 

Kdyby gymnasium v Kadani jinym 
üstavcm bylo zamönöno neb zruSeno, md obecni 
zastupitelstvo prdvo se svolenim nadaöniho 
üradu ustanoviti, kteremu nadainima üöelu 
nadacni jmüni md byti v6novdno. Jmeno 
Jeji c. a k. Vysosti arcivevodkyne Marie 
Valerie musi v§ak züstati. 



Nyni udili tuto nadaci obecni 
zastupitelstvo mista Kadanö po 
rozumu ustanoveni nadaöniho listu 
iäküm c. k. gymnasia v Kadani. 

Nadaöhi jm^i, ktere obec Kadanskd 
spravuje. cini 3.291 K 50 h; z jeho öisteho 
vynosu dotuje se jedno misto~ s rocntm po- 
Htkem 134 K 40 h. 



I. 

Z. 2.569. 
Auszug aus dem Protokoll, 
aufgenommen in der Sitzung des Gemeiudeausschusses zu Kaaden, 12. August 1890. 

Anwesende : 
Herr Bürgermeister JÜDr. Karl Reif, Bürgermeister. 



Stadträthe: 

Herr M. Dr. Camill Goll. 
r, Florian Panbans. 
„ Franz Rippaus. 

Gemeindeausschuss-Mitglieder: 

Herr Karl Böhm. 

„ Anton Reithner. 

„ Edmund Hell messen. 

„ Robert Hafenrichter. 

„ Josef M öscbl. 

„ Karl Meder. 

„ JU Dr. Johann Siegl. 

XII. 



Herr JÜDr. Josef Kling er. 
^ Auton Schubert. 
Vinceuz ühl. 



Herr Karl Win dir seh. 

^ Anton Stanka. 

„ Leonar Grimm. 

„ Ignaz Tis eher. 

„ F. A. Drexler. 

„ Sigmund Wagner. 

„ Franz Roths en. 

25 



194 Erzherzogin Marie Valerie -Stiftung. Nadani arcivevodkyne Marie Valerie. 194 

Ersatzmänner: 

Herr Wilhelm Wermann, Herr Franz Wolny, Herr Ludwig Müller. 

Die Herren Stadtverordneten Moriz Plahl, Franz Rotter, Sigmund Hergl, Anton 
Tippmann haben ihre Abwesenheit entschuldigt. 

Der Herr Vorsitzende constatiert die Beschlussfähigkeit der Versammlung, eröffnet 
die Sitzung um 2 Uhr nachmittags und ernennt zu Verificatoren des Protokolls über die 
Gemeindeausschussitzung vom heutigen Tage die Herren Anton Stanka und Robert 
Hafenrichter. 

Das vorliegende Programm wird nachfolgend erledigt: 

I. Werden die Protokolle über die Gemeindeausschussitzungen vom 14. Mai 1890 
und 18. Juni 1890 verlesen und genehmigt. 

U. Mittheilungen des Bürgermeisters sind: 

a) entfällt. 

h) Über die Loyalitätskundgebungen der Stadtgemeinde Kaaden anlässlich der Ver- 
mählung Ihrer k. u. k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Marie Valerie mit 
Seiner k. u. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge Franz Salvator hat der 
hiesige Stadtrath an die löbliche k. k. Bezirkshauptmannschaft in Kaaden berichtet, dass 
vorbehaltlich der Genehmigung des Gemeindeausschusses eine Studentenstiftung unter dem 
Titel: „Erzherzogin Marie Valerie-Studentenstiftung am Communal- 
Obergymnasium zu Kaaden" errichtet werde. 

Der Herr Vorsitzende theilt hierüber mit, dass am 4. November 1862 als am 
Festtage der Einweihung der Kreuze ob den Kaadner Decanalkirchthürmen eine Sub- 
scription zur Gründung einer Studentenstiftung für arme Kaadner Studierende eingeleitet 
worden war, deren namhaftes Ergebnis fruchtbringend angelegt worden ist und nach 
vorliegendem Ausweise der Rechnungsführung ddto. 26. Juni 1890 in zwei Staatsobliga- 
tionen ä 100 fl. und einer Sparcassa- Einlage per 1.254 fl. besteht, so dass hievon 
eine vinculierte Staatsobligation über 1 .600 fl. beschafft werden kann mit dem Jahresertrage 
per 67 fl. 20 kr. 

Der Stadtrath beantragt sonach, dieses ursprüngliche „Studentenstiftungs-Capital* 
zur Errichtung einer Studentenstiftung unter demTitel: „Erzherzogin 
Marie Valerie-Studentenstiftung" für einen armen, nach Kaaden 
heimatszuständigen, das Gymnasium zu Kaaden besuchenden Studie- 
renden katholischer Religion und deutscher Nationalität zu ver- 
wenden, die Realisierung dieser Stiftung zu beschliessen und zur Durchführung den 
Stadtrath zu beauftragen. 

Dieser Antrag wird stimmeneinhollig zum Beschlüsse erhoben. 

c) Der Herr Vorsitzende berichtet über den Stand der Sammlung für den Bau des 
Friedhofkirchleins. 

Dieser Fond betrug bis Ende December 1889: 

Bar 957 fl. 88 kr. 

Zuwachs 1890 im baren 303 fl. 02 kr. 



sonach bar . . . 1.260 fl. 60 kr. 

nebst Rentenobligationen : 1 Stück per 100 fl. und 3 Stück ä 50 = 150 fl. nach dem 
Curswerte circa 220 fl., daher mit laufenden Zinsen in Summa circa 1.500 fl. 

in.— XL entfällt. 

Hiemit wird die Sitzung um 4 Uhr nachmittags geschlossen. 

Robert Hafenrichter mp. Dr. Karl Reif mp. 

Anton Stanka mp. Karl Peinl mp., 

Stadtsecretär, Schriftführer. 



195 Erzherzogin Marie Valerie-Stiftung. Nadani arcivövodkyne Marie Valerie. 195 

Dass die vorstehende Abschrift mit der hieramts erliegenden Urschrift überein- 
stimmend ist, wird hierait bestätigt. 

Bürgermeisteramt Kaaden, 
am 1«. März 1903. 

Der Bürgermeister: 
(L. St.) JÜDr. Karl Reif. 

Mit dem Originale gleichlautend. 

K. k. R ezirkshau ptmannschaft in Kaaden. 
am 19. März 1903. 

Für den k. k. Bezirkshauptmann: 
Dr. Gu seh all mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 

halterei in Prag. 



II. 

Stiftsbrief. 

Wir endesgefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Kaaden, politischer Bezirk Kaaden 
im Königreiche Böhmen, Urkunden und bekennen für uns und unsere Amtsnachfolger, 
es habe der Gemeindeausschuss zu Kaaden in seiner Sitzung am 12. August 
1890 zur Erinnerung au die Vermählung Ihrer k. und k. Hoheit der 
durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Marie Valerie mit Seiner k. u. k. 
Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Franz Salvator nach 
Anhörung des Berichtes des versitzenden H. Bürgermeisters: 

„Dass am 4. November 1862 als dem Festtage der Einweihung der Kreuze ob den 
^Kaadner Decanalkirchthürmen eine Subscription zur Gründung einer Sludentenstiftung 
„für arme Kaadner Studierende eingeleitet worden war, deren namhaftes Ergebnis 
„fruchtbringend angelegt worden ist und nach dem vorliegenden Ausweise derRechnungs- 
„führung ddto 26. Juni 1890 in zwei Staatsobligationen ä 100 fl. und einer Sparcassa- 
„einlage per 1.254 fl. besteht, so dass hievon eine vinculierte Staatsobligation über 
„1.600 fl. beschafft werden kann mit dem Jahresertrage per 67 fl. 20 kr." 

die Errichtung einer Studentenstiftung in der Weise beschlossen, dass derselbe 
den Antrag, des Stadtrathes: 

„Dieses ursprüngliche Stiftungscapital zur Errichtung einer Studenten- 
„stiftung unter dem Titel .Erzherzogin Marie Valerie- Studen ten- 
„stiftung für einen armen, nach Kaaden hei matszu ständigen, dasGymna- 
„sium zu Kaaden besuchenden Studierenden katholischer Religion und 
„deutscher Nationalität zu verwenden, die Realisierung dieser Stiftung 
„zu beschließen und zur Durchführung den Stadtrath zu beauftragen'*, 
einstimmig angenommen hat. 

Der zur Dotierung dieser Stiftung bestimmte, mit Hinzurechnung der Zinsen auf 
die Gesammtsumme von 1.468 fl. 29 kr. angewachsene Betrag wurde zum Ankaufe der 
Staatsschuldverschreibung ddto Wien vom 1. August 1890, Nr. 162.179 über 1.600 fl. 
verwendet und der erübrigende Rest per 45 fl. 75 kr. in das Einlagebuch der Kaadner 
Sparcassa Folio 10 954, Cassa 2.295, fruchtbringend angelegt. 

Die Staatsschuldverschreibung Nr. 162.179 und das Sparcassabuch Folio 10.954/2.259 
sind auf den Namen der Erzherzogin Marie Valerie -Studentenstiftung ordnungsgemäß 
vinculiert. 

Die Verwaltung der Stiftung steht der Stadtgemeinde Kaaden zu. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmäßig sichergestellt, 
in der Kaadner Stadtcassa in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des 

XII. 25* 



196 Erzherzogin Marie Valerie- Stiftung. Nadani arcivevodkyne Marie Valerie. 19G 

Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehmen wir Vertreter der Stadt- 
gemeinde Kaaden diese Stiftung an und verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger 
im Amte, darüber zu wachen, dass vom Jabre 1891 an die von dem Stiftungsvermögen 
entfallenden jährlichen Nutzungen dem Stiftungszwecke zugeführt werden. 

Die Stiftung tritt mit dem Jahre 1891 ins Leben. Mit dem jährlichen Erträg- 
nisse des ganzen Stiftungsvermögens ist alljährlich am 30. Juni ein 
armer, nach Kaaden heimatszuständiger, das Gymnasium in Kaaden 
besuchender Studierender, der sich in Sitten und Fortgang mit guten 
Zeugnissen ausweist und katholischer Religion und deutscher Natio- 
nalität ist, zu betheiligen. 

Der Stiftungsgenuss dauert bei unveränderter Qualification des 
Stiltlings durch die ganze Zeit des Studiums am Kaadner Gymnasium. 

Sollte wegen Mangels an qualifi eierten Bewerbern die Verleihung 
der Stiftung nicht stattfinden, so ist das ersparte Stiftungserträgnis 
bei der nachfolgenden Verleihung dem laufenden Stiftungsbezuge 
zuzuschlagen und dem Stiftung ganz auszuzahlen. 

Das Verleihungsrecht dieser Stiftung steht d er Gemeindevertre- 
tung der Stadt Kaaden nach freier Wahl zu. 

Unter gleich qualifi eierten Bewerbern ist der dürftigste zu berück- 
sichtigen. 

Sollte das Gymnasium in eine andere Lehranstalt umgestaltet oder aufgehoben 
werden, so bleibt der Gemeindevertretung das Recht vorbehalten, unter Beibehaltung 
des höchsten Namens Ihrer k. und k. Hoheit Erzherzogin Marie Valerie für die Stiftung 
mit Genehmigung der Stiftungsbehörden zu bestimmen, welchem anderen Stiftungszwecke 
das Stiftungsvermögen zuzuwenden ist. 

Wir gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Kaaden geloben und verpflichten uns 
für uns und unsere Amtsnachfolger, für die stete Aufrechthaltung der Stiftung und für 
die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben 
ohne Genehmigung der competenten Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für 
die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Ver- 
wendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen, überhaupt alle 
darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgefertigt worden und soll eines davon bei der 
k. k. Satthalterei, das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Kaaden und das 
dritte in der Stadtcassa der Gemeindevertretung in Kaaden aufbewahrt werden. 

Kaaden, am 28. December 1891. 

(L. St.) Dr. Karl Reif mp., 

Bürgermeister. 

Florian Panhans mp., 
Stadtratb. 

Ignaz Tis eher mp., 
Gemeindeausschassmitglied. 

Karl Böhm mp., 
Gemeindeausschussmitglied 

St-Z. 65.471. 
Wird bestätigt. 

K. k. Statt halterei in Böhmen. 
Prag, den 9. Juni 1892. 

Für den StaltLalter: 
(L. St.) Friedl mp. 

Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. Original u c. k. raistodrzitelstvi v Praze. 



197 



OtaliRr Ottruba. 



Ottokar Ottruba. 



197 



800. 



1890 

zafi 10. September. 

Studcntske nadäni Otakara Ottriiby. Ottokar OttriibaVhe Studentenstiftong. 



FrantiseJc Ottruba^ c, k, nntdr 

V JS ymhurce, zHdil v^novnci Ustinou zc 
dne 10. zdfi 1890, danou v Nj/mhurce, 

V upominku na sveho, dne 25, srpnn 1890 
zesnuUho syna Otakara, studentskou na- 
daci pod jmenem „Student skd na- 
dace Otakara Ottruhy^, venovav k licelu 
tomn kapital IMO zL 

Nadncr tuto, jiz Ize pozivati to- 
liko po dohu studii gymnas ijnich, 
müze tidölcna hyti jenom zdkn c. k. 
akademickcho gymnasia v Praze 
s öeskou reo? vyuöovac (, jrnz s do- 
hrym prospöchem studuje. 

Pfednost maji: 

1, Ölenovc rodivy 1 trubov y, 
kdyhy jich nehylo, 

2, nemajetni roddci a prislus- 
nici kr. mSsta Ny inhurka, a kdyby 
ani tech nebylo. 

3. nemajetni roddci a prislus- 
nici n^ktere obce soudniho okresn 
Nymburskeho, a koneöne 

4. nemajetni roddci a prislus- 
nici n^ktere obce sotidniho okresn 
Novobendteckeho, 

Prdvo propüjöovaci vyhradil 
zakladatel mcstske radö v Nym- 
burce, jez slyseti md dobre zddni fe- 
ditelstvi c, k, akademickcho gymna- 
sia V Praze. 

PHslusny nadacni list byl 13. srpna 
1896 Nymburskou mSstskou radou vyhotoven, 
zakladatrlem spolupodepsdn a c. k. misto- 
drHtelstvim v Praze dne 18. rijna 1896 
potvrzen. 

Die tohoto nadacniho listu maji 
iddosti tuto nadaci doslc zasldny 
byti feditelstvi akademickcho gy- 
mnasia V Praze k vyjddfeni sc 
ojednotlivych zadatelich: kdyz tato 
zprdva dojde, md m^stskd radä 

V Nymbnrce rozhodnonti, ktery ucha- 



Franz Ottruba, k. k. Notar in 
Nimburg, errichtete mittels Widmungs- 
Urkunde de dato Nimburg rfew 10. September 
1890 zur Erinnerung an seinen am 25. Au- 
gust 1890 verstorbenen Sohn Ottokar eine 
Stndentenstiftung unter dem Namen 
„Ottokar Ottruba' sehe Studenten- 
stiftung", indem er zu diesem Zwecke ein 
Kapital von 1.000 fl. widmete. 

Diese Stiftung, welche nur 
während der Gymnasial Studien ge- 
nossen werden darf, kann nur an 
einen mit gutem Erfolge studie- 
renden Schüler des k. k. akademischen 
Gymnasiums in Prag mit böhmischer 
Unterrichtssprache verliehen werden. 

Vorzugsberechtigt sind: 

1. Mitglieder der Familie 
Ottruba, in deren Abgang 

2. unbemittelte zu Nimburg ge- 
borene und dahin zustand ige Kna- 
ben, in deren Ermanglung 

3. unbemittelte Studierende, 
welche in einer Gemeinde des Ge- 
richtsbezirkes Nimburg zuständig 
und geboren sind, und schließlich 

4. unbemittelte Studierende, 
welche in einer Gemeinde des Ge- 
richtsbezirkes Neubenatek geboren 
und zuständig sind. 

Das Verleihungsrecht räumte der 
Stifter dem Stadtrate in Nimburg ein, 
welcher vorher die Äußerung der 
Direktion des k. k. akademischen 
Gymnasiums in Prag einzuholen hat. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
13. August 1896 vom Nimburger Stadtrate 
ausgefertigt, vom Stifter mitgefertigt und 
unterm 18. Oktober 1896 von der Statthal- 
terei in Prag bestätigt. 

Nach diesem Stiftsbriefe sind 
die um diese Stiftung eingelangten 
Gesuche der Direktion des akade- 
mischen Gymnasiums in Prag zur 
Äußerung über die einzelnen Be- 
werber zu übermitteln, nach Erhalt 
dieser Äußerung hat der Stadtrat 



198 



Otakar Ottruba. 



Ottokar Ottraba. 



198 



zeö md hyti pro tuto nadaci pre- 
senfovän. 



Prdvo potvrzovaci a udilcci pri- 
slnsi c. k. mistodrzitelstvi v Praze, 

Nyni vykonävd se tato nadace 
po roztimu ustanovenx nadaöni 
I i st i n y. 

Jmeni feto fiadacc, ;ei spravvje obec 
Nymburskd, öini 2,600 K; s disteho vynosu 
jeho dofnje se jedno misto s roönim pozitkem 
104 K. 



in Nimburg mit Stimmenmehrheit 
zu entscheiden^ welcher Bewerber 
für diese Stiftung eu präsen- 
tieren ist. 

Das BestätigungS' und Verlei- 
hungsrecht steht der k, k, Statthal- 
tcrei in Prag zu. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
die Stadtgemeifide Nimburg verwaltet^ be- 
trägt 2,600 K, aus dessen Reinerträgnisse 
ein Platz mit 104 K dotiert wird. 



Nadaci list. 

My podepsani: purkmistr, jeden radnf a dva clenove obecniho vyboru co zastupcove 
kr. mesta Nymburka, prohlaäujeme timto listem, le zdej§i c. k. notar pan Frantiäek 
Ottruba uöinil listinou ddto. Nymburk 10. zäfi 1890 venovani na zfizeni studeutskeho 
stipeudia temito slovy: 

„Studentska nadace Otakara Ottruby. 

I. 

Eu stale pameti na syna sveho Otakara, jenz na c. k. akademickem gymnasiu 
V Praze studia svä gymnasialni zapo6al a take roku 1888 dokonöil, venuje otec jeho 
Frantiäek Ottruba, c. k. notäf v Nymburce, bera sobe za podnet ümrti tohoto dobreho 
syna (f "2b. srpna 1890 v 21teni roce veku sveho) obnos 1.000 zl.ziz jeden tisic zlatych 
liak. eis. zastavnim listem 47,, Hypoteöni banky krälovstvi Ceskeho ser. 6 n. öis. 6276 
vyse stejne i s kupony tfinacti, z nichz prvni dospiva dne 1. ünora 1891 a talonem, za 
podminek nasledujicich : 

1. Ücastnikem teto ve vyplate dospelych ürokü z kapitalu nadaö- 
niho pozüstavajici nadace, kterÄ dobry prospech vsestranny toho kte- 
reho studenta pf edpokladaje, potrvati ma po cely cas studii gymna- 
sialnich jeho, müze byt Jen zak c. k. akademickeho gymnasia v Praze 
s jazykem vyucovacim öeskym. 

2. Pfednost miti maji öleuove rodiny Ottrubovy, kdyby jich nebylo, 
nemajetui rodäci a pfisluänici kr. mesta Nymburka a kdyby ani t6ch 
nebylo, nemajetni roddci a pfisluänici nektere obce soudniho okresu 
Nymburskeho, a kdyby koneöne ani tech nestavalo, nemajetni rodaci 
a pfisluänici nektere obce soudniho okresu Novobenateckeho. 

3. Nadaci propujßuje rada kr. mesta Nymburka, dorozumevsi se 
pfedem vzdy s fiditelstvim c. k. akademickeho gymnasia v Praze, 
jemuz pfisluäeti ma blas vylußovaci. 



IL 



nadaci tuto za ziva 



Upisovatel vyhrazuje a zachovava sobe pravo 
i na ümrti die sil svych rozmnozovati. 

Na predstaveni mestske rady v Nymburce vyloucil zakladatel naJace c. k. notaf 
p. Frant. Ottruba podanim ze dne 7. prosince 1890 zavßrecni vetu odstavce I., 3., v6no- 
vaci listiny ze dne 10. zafi 1890: „jemuz pfisluseti ma blas vyluöovaci". 



199 Otakar Ottruba. Ottokar Ottruba. 199 

Dodatkem ze dne 28. kvetna 1896 ku listu yenovacimu ustanovil nadatol takto: 

„Jelikoi pfedstojici zakladnf kapital, zale^ejfci v i^/^nim zastavnim listu Ceske 
hypoteöni banky ser. 6 n. öis. 6.276 pr. 1.000 zl. byl slosovän, tedy na pokyn veleslav- 
neho c. k. mistodrSitelstvi od 19. ünora 1895 c. 15.926 zakoupena byla za meho souhlasu 
od slavne rady mestske v Nymburce za penize takto nabyte a za vystale a nalezite 
züctovane üroky vinkulovana Rakouskä 4*VoT)i koruDOva renta ddto. Viden 1. bfezna 1896 
Ö18. 21.822 per 2.300 korun, kterou k udanemu üöelu timto ustanovuji. 

Tato korunovä renta per 2.300 korun s 47on^'roi üroky od Iho Wezna 1896 plynou- 
cimi byla v ücet obecni zdejSiho mesta nalezite postaveua a v pokladnici ulo^ena. Jeliko^ 
takto nadaci kapital jest zjiäteu a üroky 92 korun neb 48 zl. d. R. rocue dava, toi njy 
podepsam pro radu mestskou na zaklade usneSeni obecniho zastupitelstva zdejsiho ze due 
27. prosince 1890 toto venovani pfijimäme a jinenem svym i svych nastupcü v üfadö 
slibujeme, ze bude möstskä rada nadaci kapital bedlive opatrovati a 
spravovati. ze bez vedomi a pfivoleni pfisluSnych nadacich üfadü na nem niöehoz 
meniti nebude, yystale pak üroky z neho pravidelne vybirati a obmyälenym stipendistäm 
V pololetnieh Ihütach pozadu udelovati bude. 

Zavazujeme se dale jmenem svym i svych nastupcü v ürade na zäklade usneäeni 
obecniho zastupitelstva ze dne 27. prosince 1890, ze bude mestskou radou praesentoväu 
k tomuto stipendiu toliko zäk c. k. akademickeho gymnasia v Praze 
s öeskym vyuöovacim jazykem, ktery musi se vykazati vysvedöeniin 
o dobreni väestrannem prospechu studijnim se znamkami aspon 
veskrze dostatecnymi. 

Pfednost pfed jinymi zadateli budou miti nemajetni clenove ro- 
diny nadatele pana c. k. notafe FrantiSka Ottruby, a kdyby tech nebylo, 
nemajetni rodaci a pfislusnici obce kr. mesta Nymburka, a kdyby tech 
nebylo, nemajetni rodaci a pfislusnici nektere obce soudniho okresu 
Nymburskeho, a kdyby konecne ani tech nebylo, nemajetni rodaci a 
pfislu§nici nektere obce soudniho okresu Novobenateckeho. 

K tomu konci budou do&le zädosti vi^dy pfedem pfedklädäny 
fiditelstvu c. k. akademickeho gymnasia v Praze ku vyjadfeni se o tech 
kterych i^adatelich, naöez po obdrzeni takoveto zpravy rozhodne rada 
möstskä vet§inou hlasä, kteremu Zadateli ma se udelit praesentace na 
poiitek nadaci. 

Prävo potvrzovaci a udileci pfisluSi veleslavnemu c. k. misto- 
drzitelstvi v Praze. 

Nadatel spolupodpisem nadacni listiny projevuje svüj souhlas, 
aby bylo pravo udileci a praeseutacni uvedenym zpüsobem vykonano. 

Poplatek z teto nadace byl panem zi'izovatelera u c. k. berniho üfadu v Nymburce 
dne 17, fijna 1890 zaplacen. 

Naklad za zfizeni listiny nadaci uhradi se z ürokä dosud vze§Iych. 

VyhHäeni o zadani tohoto stipendia diti se ma v öeskem üfednim 
listu c. k. mistodriitelstvi v Praze na ütraty nadace. 

Nadace vstoupi v 2ivot roku 1896. 

Na dükaz toho jsme tuto nadaci listinu ve trech stejnopisech zdelali, spolu s dveraa 
dozndanymi svedky podepsali; prvni stejnopis u velesl. c. k. mfstodrzitelstvi v Praze, 
druhy u fiditelstvi c. k. akademickeho gymnasia v Praze, tfeti pak v nasi obecni poklad- 
nici ulozili. 

V Nymburce, dne 13. srpna 1896. 

Frant. Ottruba mp., (L. St.) Purkmistr: 

c. k. notar. Dor V. Krousky mp. 

Leop. Glücksman mp., M. radof: 

Bvedek. Dr J. Hudec mp. 

Vojtech Chlumecky mp., K. Vognar mp., 

Bvedek. vybor. 

Em. Novodvorsky mp., 
ölen vyboru. 



200 Otakar Ottruba. Ottokar Ottruba. 200 

C. 165.303. 
Stvrzuje se. 

C. kr. mistodrzitelstvi v Cechäch. 
V Praze, dne 18. fijna 1896. 

Za mistodrzitele: 
(L. St.) Heyrowsky mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original hoA der k. k. ötatthalterei in Prag. 



201 



l>r. Bernard Bolzano. 



Dr. Bernhard Bolsaoo. 



201 



ooo. 



1890 

listopadu 3. November. 



Nadani Dra Beriiarda Bolzana pro stu- 

dujjcj matbematiky a filosofi« na c. k. 

ceske universite Harlo-Ferdiiiaiidove 

V Prazft. 



Nikteri ctitele professora Dra 
Bernarda Bolzana^ ktefl si prdli, ahy 
jich jmena züstdla zatajena, odevzdali Dru 
Vincenci Nählovskentu, prohostovi krdl. kolle- 
giäini kapituly u Vsech Svatyeh na hrade 
Prazskem, c, k. vlädnimu radovi a emer. 
universitmmu professora v Praze^ a Janti 
ätastnemu, c. k. äkolnimu radovi a rediteli 
c. k. ceske stdtni redlky v Praze, sumu 
10.000 zl. mezi ctiteli professora Dra Bol- 
zana sebranou a ürokovdnim vzrostlou s thn 
uröentm, ahy z ni rovnym dilem 
zrizena hyla nadace pro posluchaöe 
mathematiky a filosofic na c. k. 
ceske a c, k. nSmecke universite 
KarlO'Ferdinandovö v Praze na 
pamdtku professora Dra Bernarda 
Bolzana. 



Dr. Vincenc Ndhlovsky a Jan äfastny 
odevzdali pak 20. listopadu 1890 akade- 
mickemu sendtu c. k. öeske universiiy Karlo- 
Ferdinandovy v Praze venovaci listinu ze 
dne 3, listopadu 1890 s 5 kusy papirove renty 
po 1.000 zl. k üöelu zfizenl nadace Dra 
Bernarda Bolzana pro studujici mathematiky 
a ßlosoße na c. k. ceske universitS Karlo- 
Ferdinandove v Praze. 



Kdyz akademichj sendt teto university 
usnrsenim ze dne 17. ledna 1891 tuto na- 
daci prijaly hyl na zdkladS znnnönc vinovaci 
listiny, usneseni akademickeho sendtu ze dne 
17. ledna 1891 a usneseni professorskeho 
sboru filosoßcke fakulty ze dne 27. listopadu 
1890 ve srosumeni s Drem Ndhlovsf'ym 

xn. 



Dr. Bernhard Bolzano'sche Stiftung für 
Studierende der Mathematik und Philo- 
sophie an der k. k. böhmischen Harl- 
Ferdinands-Universitfit in Prag. 

Mehrere ungenannt sein wollende Ver- 
ehrer des Professors Dr. Bernhard 
Bolzano haben dem Dr. Vinzenz Ndhlovsky^ 
Probst des kgl. Kollegiatkapitels bei Aller- 
heiligen oh dem Prager Schlosse, k. k. Be- 
gierungsrate und emer. Universitätsprofessor 
in Prag, und dem Johann ätastny, k. k. 
Schulrate und Direktor der k. k. böhmischen 
Staatsrealschule in Prag^ den unter den Ver- 
ehrern des Professors Dr. Bolzano gesammelten 
und durch Zinsenzuschlag angewachsenen Be- 
trag von 10.000 fl. mit der Bestimmung 
übergeben, daß diese Summe zu gleichen 
Teilen zur Errichtung je einer 
Stiftung für Hörer der Mathematik 
und Philosophie an der k. k. böh- 
mischen und der k. k. deutschen 
Karl 'Ferdinands - Universität in 
Prag zum Andenken an den Pro- 
fessor Dr. Bernhard Bolzano ver- 
wendet werde. 

Dr. Vinzenz Ndhlovsky und Johann 
Sfastny haben nun am 20. November 1890 
dem akademischen Senate der k. k. böhmischen 
Karl'Ferdinands-Universität in Prag die 
Widmungsurkundc vom 3. November 1890 
mit 5 Stück Nofenrente zu je 1.000 fl. zum 
Zwecke der Errichtung einei' Dr. Bernhard 
Bolzano'schen Stiftung für Studierende der 
Mathematik und der Philosophie an der 
k. k. höhmischen Karl-Ferdinands- Universität 
in Prag übergeben. 

Nachdem der akademische Senat dieser 
Universität mit Beschluß vom 17. Jänner 
1891 diese Stiftung angenommen hat, wurde 
auf Grund der erwähnten Widmungsurkunde, 
des Beschlusses des akademischen Senates 
vom 17. Jänner 1891 und des Beschlusses 
des Professoren-Kollegiums der philoso- 

26 



202 



Dr. Bernard Bolsano. 



Dr. Bernhard Bolzano. 



202 



a Janem ätastnym nadaöni list dne 15. listo- 
padu 1892 v Praze sjedndn a dne 16. pro- 
since 1892 c. k. mtstodriitclstvim v Praze 
potvreen. 



Nadace iato se mä jtnenovati 
„Nadace professora Dra Bernarda 
Bolzana pro studujici mathematiky 
a filosofie na c. h. öeske universH^ 
KarlO'Ferdinandovd v Praze,*' 



Nadaönt poSitek tvori üroky 
nadaöniho kapitdlu v kvetnu a li- 
stopadu kaSdeho roku splatne. 

K poiitku nadace oprdvnäni 
jsou nemajetnt studujici mathe- 
matiky a filosofie, kieri predlo^i 
prdci z nSktereho tohoto oboru 
a tak dokdSi, ie siudia svd pilni 
a s prospSchem konaji, a ktefi lud 
na filosoficke fakulti c. k. öeski 
university Karlo-Ferdinandovy 
jako fddni posluchaöi immatriku- 
lovdni jsou^ nebo kieri dokonöivse 
studia jednoho nebo druheho od- 
boru na Öeske universiti, k üradu 
uiitelskemu se pripravuji. V tomto 
poslednim pripadö nemüze nadace 
propüjöena byti pozdiji nei v dru- 
hem roce po absolvovdni fakulty. 



Nadace iato udiluje se z pravidla 
na rok a io stridavi posluchaöi ma- 
thematiky a filosofie. Po prve po 
uskuteönini teto nadace byla ud^- 
lena studujicimu mathematiky a po 
druhe studujicimu filosofie v uzsim 
slova smyslu. 



V pripadech zvldstniho zretele 
hodnych müze vsak sbor profes- 
sorsky nadaci tuto, jiz kazdy rok 
vypsati dluzno, dvö leta po soh6 
temuü itadateli tehoz odboru udHiti, 
Tim nabude vsak druhy odbor 
prdva poiiiky nadace teto taktez 
dvi leta za sebou zädati. 



phischen Fakultät vom 27. November 1890 
tut Einverständnisse mit Dr, Ndhlovsky utid 
Johann äiastny der Stiftsbrief de dato 
Prag am 15. November 1892 vereinbart, 
welcher unterm 16. Dezember 1892 von 
der h. k Statthalterei in Prag bestätigt 
wurde. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Professor Dr. Bernhard Bol- 
zano' sehe Stiftung für Studierende 
der Mathematik und Philosophie 
an der k. k. böhmischen Karl-Fer- 
dinands - Universität in Prag*' zu 
führen. 

Den Stiftungsgenuß bilden die 
im Monate Mai und November eines 
jeden Jahres fälligen Interessen 
des Stiftungskapitales. 

Zum Genüsse dieser Stiftung 
sind berechtigt mittellose Studie- 
rende der Mathematik und der Phi- 
losophie, welche den fleißigen und 
erfolgreichen Betrieb dieser Stu- 
dien mittels Vorlage einer Arbeit 
aus einem dieser Fächer dartun, 
und die entweder an der philoso- 
phischen Fakultät der k. k. böh- 
mischen Karl-Ferdinands-Univer- 
sität immatrikuliert sind, oder 
welche, nachdem sie ihre Studien 
in einem der genannten Fächer an 
der böhmischen Universität absol- 
viert haben, sich für das Lehramt 
vorbereiten. In dem letzteren Falle 
kann diese Stiftung nicht später 
als im zweiten Jahre nach vollen- 
deten Fakultät sstti dien verliehen 
werden. 

Diese Stiftung wird in der 
Regel auf ein Jahr abwechselnd an 
einen Hörer der Mathematik und 
der Philosophie verliehen. Das 
erste Mal nach der Aktivierung 
dieser Stiftung wurde dieselbe an 
einen Studierenden der Mathematik 
und das zweite Mal an einen Stu- 
dierenden der Philosophie im enge- 
ren Sinne des Wortes vergeben. 

In besonders rücksichtswür- 
digen Fällen ist jedoch das Profes- 
soren-Kollegium berechtigt, diese 
Stiftung, welche jedes Jahr aus- 
geschrieben werden muß, zwei Jahre 
nacheinander an den nämlichen Be- 
werber des nämlichen Faches zu 
verleihen. Hieraus erwächst jedoch 



203 



Dr. Bernard Bolzano. 



Dr. Bernhard Bolzano. 



203 



Oöekdvd se, ie poiivateU nadace tito se 
oheznämi s mathematickymi, ^mkud se tt/öe 
filosofickymi spisy Bohanovymi a zc zvldsU 
mathematikove se snaziti budou, hy pozü* 
stale präce liolzanovy, jei tiskem nevysly, 
vSdecky vyuzitkovali. 



Spräva teto nadace x)rislu^i 
akademickemu sendtu c. k. öeske 
university Karlo - Ferdinandovy, 
propüjöovdni professorskemu sboru 
filosoficke fakulty tHe university. 



Nadace tato budiz kaidym 
rokem v mistet öervenci dikanstvim 
filosoficki fakulty vypsdna a Ihuta 
k poddni iddosti tak volena, aby 
nadace mohla byti udilena ji£ 
V rijnu tehoi roku. 



Prvni pülletni Ihüta vyplacena budii 
dne 18. prosince, v den to ümrti professara 
Dra Bolzana^ druhd pak v kvitnu. 

Kdyby se niktery rok o tuio nadaci 
nikdo neidchdzel, budii nadace pH§tim rokem 
pro oba dva odbory vypsdna. Pakli by vy- 
psdnt zcela nebo z polovice bez vysledku 
züstalOy pripadne zbyvajici idstka nadaöni 
jistini a slouH k zvyseni poiitku nadaöniho. 



Jelikoi poHvdni nadace professora Dra 
Bernarda Bolzana poklddati slusi za odmänu 
vynikaßci zpüsobilosti, miUe nadace ta i tehda 
udilena byti, kdyz uchazeöjiinSjakehojineho 
naddni pozivd, pokud platnd nafizeni o hro- 
moMni pozitkä nadaönich toho vübcc pfi- 
poustiji. 



Nyni vykondvd se nadace tato 
po rozumu ustanoveni teto nadaöni 
l istin y. 

Jmini teto nadace öini 10.25G K 20 h ; 
z jeho öisteho vynosu udili se rocnö 420 K, 



XII. 



für das zweite Fach die Berechtig 
fjung, auch seinerseits den Genuß 
der Stiftung auf zwei aufeinander 
folgende Jahre zu beanspruchen. 

Von den im Genüsse der Stiftung Be- 
findlichen wird jedoch erwartet, daß sich 
dieselben mit den mathematischen, beziehungs- 
weise philosophischen Schriften Bolzano*s 
bekannt machen und daß insbesondere die 
Mathematiker seinerzeit bestrebt sein werden, 
die ungedruckten hinterlassenen Schriften des 
Professors Bolzano wissenschaftlich aus- 
zunützen. 

Die Verwaltung der Stiftung 
steht dem akademischen Senate der 
k. k. böhmischen Karl-Ferdinands- 
Universität, die Verleihung dem 
Professoren-Kollegium der philo- 
sophischen Fakultät derselben Uni- 
versität zu. 

Die Ausschreibung der Stif- 
tung ist alljährlich im Monate Juli 
von dem Dekanate der philo s o- 
phischen Fakultät zu veranlassen 
und die Einreichungsfrist in der 
Weise festzusetzen, daß die Ver- 
leihung im Monate Oktober erfolgen 
kann. 

Die erste halbjährige Bäte ist am 
18. Dezember, dem Todestage des Professoi^s 
Dr. Bolzano, die zweite im Monate Mai 
auszuzahlen. 

Falls sich in einem Jahre kein Be- 
werber um diese Stiftung melden sollte, so 
ist im nächsten Jahre die Stiftung für beide 
Fächer auszuschreiben, FdUs sodann der 
Konkurs zur Gänze oder zur Hälfte erfolg- 
los bleiben sollte, so ist der erübrigte Betrag 
dem Stiftungskapitale zuzuschlagen und hat 
zur Erhöhung der Stiftungsgebühr zu dienen. 

Da der Genuß der Professar Dr. Bern- 
hard Bolzano'schen Stiftung als eine Prämie 
für eine hervorragende Tüchtigkeit zu be- 
trachten ist, so kann dieselbe auch dann ver- 
liehen werden, wenn der Bewerber sich bereits 
im Genüsse einer anderen Stiftung befindet, 
insoweit die bestehenden Verordnungen über 
Kumulierung von Stiftungen dies iiherhaupt 
gestatten. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der Bestimmungen 
dieses Stiftsbriefes persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung beträgt 
10,256 K 20 Ä, aus dessen Reinerträgnisse 
jährlich 420 K verliehen werden. 

26* 



204 I>r. Bernar'J ßolzano. T>r. Bernhard Bolzano. 204 

I. Opis. 

/öOkr. \ Slavny akademicky seruite 

c. k. ceske Karlo-Ferdin. university Prazske! 

Nekterymi ctiteli zemfeleho univers. professora Dra Bernarda Bolzana, 
kterych völe v§ak jest, aby jmena jejich züstala zatajena, byla summa lO.OOü zl. Rak. 
renty vze§la sbirkou mezi ctiteli feöeneho professora a muoholetym ürokovänim, näm 
podepsanym odevzdana k toniu ücelu, aby z ni na pamatku pro f. Dra Bolzaua 
zfizena byla dve uadani pro posluchaöe filosofie a mathematiky na 
c. k. ceske a na c. k. nemecke Karlo-Ferdin. universit^ Pra/ske, a to na 
kazde po jednoiü z polovico summj svrchu psane. 

Jmenem techto darcü dovoluji si uctive podepsani vznesti k slavnemu akademickemu 
senatu dotaz, zda-li by byl ochoten, vziti toto nadam ve svou sprävu? 

Na pfipad, ze by slavny akademicky senat spnivu receneho nadani pHjal, ma die 
pfani därcü: 

1. Nadani samo miti na ?§ecky casy jmeno „Nadani prof. Dra 
Bernarda Bolzana pro fadne posluchace matliematiky a filosofie na 
c. k. ceske Karlo-Ferdin. universitS Praiske*'. 

2. Pravo propüjcovati toto naddni ma pfisluäeti sboru professor- 
skemu filos. fakulty teto university a to tim zpüsobem, ie by byly 
udeloväny uroky z nadacnijistiny kazdeho roku, a to stfidavfe, prvniho 
roku po uskutecneni nadani fadnemu, nemajetnemu posluchaöi mathe- 
matiky, druheho pak roku fadnemu, nemajetnemu posluchaßi filosofie 
na feöene fakulte a tak vidy ob rok poslucliaöi mathematiky a poslu- 
chaöi filosofie, ktery vyborny vykazuje prosp^ch v studiich. 

tom, ktere dal§i podminky mely by byti pojaty do listiny nadaöni, mohlo by se 
podle uznani slavneho akadem. senatu stati sjednäni s darci prostfednictvim podepsanych. 
V Praze, dne 3. listopadu 1890.' 

Dr Vinc. Nahlovsky mp., 
jub. c. k. universit. profesaor, 
bytem v Myslikove ul. c. 19. 

Jan §£astny mp., 

c. k. äkolüi rada, reditel öeske realky. 

(Jecna ulice a. 517/11.). 



Souhlasi s originalem. 



(L. St.) Jan Dolensky rap., 

reditel univ. kanceläre. 



Overeny opis ve spisech c. k. ceske univer- BeffJaubigte Abschrift in den Akten der 

sity Karlo-Ferdinaudovy v Praze. k. k. böhmischen Karl -Ferdinandeischen Universität 

in Prag. 



II. 

/2koikypo\ Listina nadacni. 

Ja rektor c. k. ceske university Karlo-Ferdinandovy v Praze potvrzuji a dosvedduji 
timto, ze pan Vincenc Nahlovsky, probost kollegiatni kapitoly u Vsech Svatych na 
hrade Prazskem, c. k. vladni rada a emer. universitni professor v Praze, a pan Jan 
öfastny, c. k. äkolni rada a reditel c. k. ceske statni vyssi realky v Praze, odevzdali 
dne 20. listopadu 1890 akademickemu senatu c, k. ceske university Karlo-Ferdinandovy 
v Praze venovaci listinu de dato v Praze, dne 3. listopadu 1890 s peti statnimi dluho- 
pisy na celkovy obnos 5,000 zl. znejicimi a v papife zürocitelnymi nasledujiciho obsahu : 



205 I>r, Bornard Bolzano. Dr. Bernliard Bohano. 205 

^Nikterymi ctiteli zemfeleho universitniho professora Dra Bernarda Bolzana, 
„kterych vüle vsak jest, aby jniena jejich zustala zatajena, byla summa 10.000 zl. Rak. 
„renty, vze§la sbirkou raezi ctiteli fedeneho professora a mnoholetyra ürokovanira, nam 
„podepsanym odevzdana k torau üöelu, aby z ni na pamatku prof. Dra Bolzana zfizena 
„byla dve nadani pro posluchace filosofie a mathematiky na c. k. öeske 
^a na c. k. nemecke Karlo-Ferdin. universite Prazske, a to na kazde po 
^jednom z polovice summy svrchu psanc. Jmenem techto darcü dovoluji si 
„uctivö podepsani vznesti k slavnemu akademickemu senatu d »taz, zda-li by l)yl ochoten 
„vziti toto nadäuf ve svou spravu? Na pfipad, ze by slavny akademicky senat spravu 
„feceneho nadani pfijal, ma die pfani darcü: 1. Nadani saino miti na väecky casy 
Jmeno „Nadani prof. Dra Bernarda Bolzana pro fadne posluchace 
„mathematiky a filosofie na c. k. ceske Karlo-Ferdin. universite 
„Prazske**. 2. Pravo propüjcovati toto nadani m4 pi^isluseti sboru pro- 
„fessorskemu filos. fakulty teto university a to tira zpüsobem, ze by 
„byly udelovany üroky z nadaöni listiny kazde ho roku, a to stfidave, 
„prvniho roku po uskuteßneni nadani fadoemu, nemajetnemu poslu- 
„chaci mathematiky, druheho pak roku radnemu, nemaj etnemu poslu- 
„chaci filosofie na fecene fakulte, a tak vzdy ob rok posluchaci 
„mathematiky a posluchaci filosofie, ktery vyborny vykazuje prospöch 
„ve studiich." 

Usnesenim akaderaickeho seuatu c. k. öeske university Karlo-Ferdinandovy v Praze 
ze dne 17. ledua 1891, 6, *J40, byla nadace tato pWjata. Na zaklade venovaci listiny teto 
ze dne 3. listopadu 1890, usneseni akaderaickeho senatu ze diie 17. ledna 1891, c. 240 
a usneseni sboru professorskeho filosrticke fakulty ze dne 27. listopadu 1890 pofizena 
ve srozumeni s pdny svrchu jmenovanymi tato listina nadacni: 

1. 

Nadace tato budiz pro vidy nazyvana „Nadace professora Dra 
Bernarda Bolzana pro studujici mathematiky a filosofie na c. k. öeske 
universite Karlo-Ferdinandov6 v Praze**. 

2. 

Zakladem nadace teto jest statni dluhopis ddto. ve Vtdni 1. listopadu 1891, 
ö. 79.165, na 5.000 zl. R. c. nom. znejici, v papif'e züroöitelny, jenz za vyse uvedenych, 
akademickemu senatu teto university odevzdanych pet statnich dluznich üpisü v celkovem 
obnosu 5.000 zl. R. c. nom. zakoupen a na jmeno nadace prof. Dra Bernarda Bolzana 
pro studujici mathematiky a filosofie na c. k. öeske Karlo-Ferdinandove universitS v Praze 
fadne vinkulovän byl. 

3. 
Pozitek nadace tvofi üroky teto nadaöni jistiny v kvetnu a listopadu kazdeho roku 



splatne 



4. 



K pozitku nadace opravneni jsou nemajetni studujici mathematiky 
a filosofie, ktefi pfedloii präci z oboru mathematickeho nebo filoso- 
fickeho a tak dokazi^ ze studia sva pilne a s prospechem konaji a ktefi 
bud na filosoficke fakulte c. k.- öeske university Karlo-Ferdinandovy 
jako fädni posluchaci immatri ku lovani jsou, aneb ktefi dokonöivSe 
studia jednoho nebo druheho odboru na öeske universite Prazske 
k üfadu uöitelskemu se pfipravuji. V tomto poslednim pfipade nemü^e 
nadace propüjöena byti pozdeji nez v druhem roce po absolvovani 
fakulty. 



206 I>^. Bernard Bolzano. Dr. fierahard Bolzano. 206 

5. 

Poiitky nadace propüjöuji se z pravidla na jeden rok, a to atfi- 
davö jeden rok mathematikovi a druhy rok filosofovi tim zpflsobem, ze 
poprve studujicimu mathematiky a podruhe studujicimu filosofie 
V niiim toho slova smyslu udSlena bude. 

6. 

V pfipadech zvlastiiiho zfetele hodnycli müze sbor professorsky nadaci tuto, jiz 
kazdy rok znova vypsati dluzno, dvö leta po sobe temuz zadaieli teho2 odboru udeliti. 
Tim nabude v§ak druhy odbor prava pozitky nadace teto taktet d?e leta za sebou iadati. 

7. 

Oöekava se, s^.e poiivatele nadace teto obeznami se s mathematickymi, pokud se 
ty6e s filosofickymi spisy Bolzanovymi a ze zviaäte mathematikove snaiiti se budou, by 
pozüstale präce Bolzanovy, jez tiskem nevysly, vedecky vyuzitkovali. 



Nadaci ibuto spravuje akademicky senat c. k. öeske university 
Karlo-Ferdinandovy, kteryz spravu tuto ustiesenim svym ze dne 17. ledna 1891, 
6. 240, pHjal; pravo nadaci propöjöovati pfisluäi professorskernu sboru fakulty filosoficke 
teze UDivcrsity vedle usneseni tehoz ze dne 27. listopadu 1890, ktoryi se zavazuje prävo 
toto vykonavati vedle ustanoveni listiny nadacni. 

9. 

Nadace tato budiz kazdym rokem v m6sici öervenci dekanstvim 
filosoficke fakulty vypsäna a Ihüta k podäni zadosti tak volena, aby nadace 
mohla byti ud61ena }ii v fijnu teho^ roku. 

10. 

Prvni p&lletni Ihftta pozitku nadacmch yypläcena budi^ dne 18. prosince, v den to 
ümrti prof. Dra Bolzana, druhä pak v k?5tnu. 

11. 

Kdyby jednoho roku nikdo o tuto nadaci se neuchäzel, budiz 
nadace pfiätim rokem pro oba dva odbory, raathematicky i filosoficky, 
vypsana. Pak-li by vypsani zcela nebo z polovice bez vysledku züstalo, pfipadne zbyva- 
jici castka nadaöni jistin^ a slouii ke zvyseoi pozitkA nadaänich. 

12. 

Pozivani uadace prof. Dra Bolzana pokladati sluSi za odmenu vynikajici zp&sobilosti 
i mfiie i tenkrate udelena byti, kdyz uchazeö jiz nejakeho jineho nadani po^iva — pokud 
platuä nafizeni o hromadeni pozitkü nadaönich toho vübec pfipouätöji. 

13. 

Jmeni nadacni ulozeno jest v pokladnö universitni. 

Nadace ta vstoupi v zivot, jakmile ütraty s vyhotovenim nadaöni listiny spojene. 
jakoz i poplatek z pozitkiü jmöni nadacniho uhrazeny budou. Akademicky senät zavazuje 
sehe i nästupce, ze bude pecovati o nälezitou jistotu jmeni nadaöniho, jakoi i o vöasne 
vybirani pozitkü nadacnich a ze s nadaci a jmenim jejim nepfedsevezme zadnych zmen 
beze övoleni pfisluänych üfadü nadaönich. 



207 Dr. ßernard Bolzano. Dr. Bernbard Bolzano. 207 

14. 

Na dfikaz toho byla nadacni listina tato ve tfech exeitipläficb, z nichz jeden u c. k. 
iQistodr^itelstYi, druhy u akademickeho senätu a tfeti u filosoficke fakulty c. k. 6eske 
university Karlo-Ferdinandovy bude uloien, vyhotovena a vsestranne podeps&na. 



V Praze, dne 15. listopadu 1892. 



(L. St.) Prof. Dr Jifi Prazäk inp., 

t. 6. rektor c. k. cenke university K.-F. v Praze. 

(L. St.) Dr Jan Urban Jarnik rop., 

t. 6. dekan fakulty filosoficke. 

Cis. 146.285. 



Stvrzuje se. 



C. k. mistodrzitelstvi v Cechacb. 
V Praze, dne 16. prosince 1892. 

Za mistodrzitele: 
(L, St.) Friedl mp. 

Original u c. k. mistodriitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterci in Prag. 



208 



Dr. Beruhard Bolzano. 



I)r, Bernard Bolzano. 



208 



OOl. 



1890 

November 20. listopadu. 

Dr. Bernhard Bolzanosche Stiftung NadaniDraBernarda Bolzana pro radne 

für ordentliche Hörer der Mathematik posluchace mathematiky a filosoiie na 

und Philosophie an der k. k. deutsehen c. k. nemecke universite Harlo-Ferdi- 
Harl-Ferdinands-lniversität in Prag. nandove v Praze. 



Mehrere ungenannt sein wollende Herren 
haben dem Dr. Vinzenz Ndhlovsky, Probst 
des legi, Kolligiatstiftes bei Allerheiligen oh 
dem Prager Schlosse, Je. k. Begierungsrate 
und emer. üniversitätsprofessor in Prag, 
und dem Johann ^(astny, k. k. Schulrate 
und Direl' r der höhmischen Staatsreal schule 
in Prag, aen unter den Verehrern des 
verstorbenen Uni vers itätsprofessor s 
Dr. Bernhard Bolzano gesam melten 
und durch Zinscnzuschlag angewachsenen Be- 
trag von 10.000 ß. mit drr Bestimmung 
übergeben, daß diese Summe zu gleichen 
Teilen zur Errichtung je einer 
Stiftung für Hörer der Philosophie 
und Mathematik an derk.k. deutschen 
und an der k. k. höhmischen Karl- 
Ferdinands-Universität in Prag 
zum Andenken an Professor Dr. 
Bernhard Bolzano verwendet werde. 

Dr. Vinzenz Ndhlovsky und Johann 
Sfastnt) haben am 20. November 1890 dem aka- 
demischen Senate der k. k. deutschen Karl- 
Ferdinands- Universität in Prag die Wid- 
mungsurkunde vom 3. November 1890 mit 
5 Stück Notenrente zu je 1.000 fi. zum 
Zwecke der Errichtung einer Dr. Bernhard 
Bolzano' sehen Stiftung für Studier emie der 
Mathematik und Philosophie an der k. k. 
deutschen Karl Ferdinands-Universität in 
Prag übergeben. 

Nachdem diese Widmung mit Be- 
schluß des akademischen Senates vom 
22. November 1891 angenommen wurde, 
wurde auf Grund der ertvähnfen Widmungs- 
urkunde und des Beschlusses des Professoren- 
Kollegiums der philosophischen Fakultät vom 
4. Dezember 1890 und 13. Juni 1891 mit 
Dr. Vinzenz Ndhlovshj luid Johann Stastny 
der Stiftshrief de dato Prag den 24. 
Jänner 1892 vereinbart, welcher unterm 
8. Fehruar 1892 von der k. k. Statthalterei 
in Prag bestätigt wurde. 



NMeri ctitele professora dra Bemarda 
Bolzana, ktefi si prdli, aby jichjmena züstala 
zatajena, odevzdali Dru Vincenci Ndhlov- 
sketnu, prohoHovi krdl. kollegiätni kapituly 
u Vsech Svatych na hradS Praiskem, c. k. 
vlddnimu radovi a emer. universitnimu pro- 
fessoru v Praze, a Janu Stastnemu, c. k. 
skolnimu radovi a rediteli c, k, ceske stdtni 
redlky v Praze, sumu 10.000 zl. mezi cti- 
teli professora Dra Bemarda Bol- 
zana sebranou a ürokovdnim vzrostlou s tim 
urcenim, aby z ni rovnym dilem 
zfizena byla nadace pro posluchace 
mathematiky a filosofie na q. k. 
nemecke a na c. k. ceske universite 
Karlo-Ferdinandovö v Praze na 
pamdtku professora Dra Bernarda 
B ol zana. 



Dr. Vincenc Ndhlovsky a Jan Siastny 
odevzdali pak dne 20. listopadu 1890 akade- 
mickemu senätu c. k. nemecke university 
Karlo-Ferdinandovy v Praze vinovaci listinu 
ze dne 3. listopadu 1890 s 5 kusy papirove 
renty po 1.000 zl. k ücelu zfizeni nadace 
Dra Bernarda Bolzana pro studujici mathe- 
matiky a filosofie na c. k. n^necke universite 
Karlo-Ferdinandovö v Praze. 



Kdyz akademicky sendt usnesenim ze 
dne 22. listopadu 1891 toto vönovdni pfijal, 
byl na zdkladö zminöne vönovaci listiny 
a usneseni projessorskeho sboru filosoficke 
fakulty ze dne 4. prosince 1890 a 13, (ervna 

1891 s Dr. Vincencem Ndhlovskym a Janem 
Sfastnym smluvpn nadacni listze dne 24. ledna 
1892, dany v Praze, ktery pak dne 8. ünora 

1892 c. k. mistodrzitelstvim v Praze byl 
potrrzen. 



209 



Dr. Bernhard Bolzano. 



Dr. Bemard B9lzano. 



209 



Diese Stiftung hat den Namen 
„ProfessorDr. Bernhard Bolzano^sche 
Stiftung für ordentliche Hörer der 
Mathematik und der Philosophie 
an der h, h deutschen Karl-Ferdi- 
nands-Universität zu Prag** zu 
führen. 

Der Genuß der Stiftung besteht 
in dem Bezüge der alljährlich im 
Mai und November fälligen Zinsen 
des gewidmeten Stiftungskapitales. 

Zum Genüsse der Stiftung sind 
berechtigt mittellose Studierende 
der Mathematik und der Philoso2)hie^ 
welche den fleißig en und er- 
folgreichen Betrieb dieser Studien 
mittels Vorlage einer Arbeit aus 
einem dieser Fächer dartun und 
die entweder an der philosophischen 
Fakultät der k, k. deutschen Karl- 
Ferdinands- Universität als ordent- 
liche Hörer immatrikuliert sind 
oder, nachdem sie ihre Studien in 
einem der genannten Fächer an der 
deutschen Universität in Prag 
vollendet haben, sich für das Lehr- 
amt vorbereiten. 

Diese Stiftung wird in der 
Regel auf ein Jahr verliehen und 
es haben im Genüsse derselben 
Mathematiker und Philosophen ab- 
zuwechseln. Das erste Mal nach 
der Aktivierung der Stiftung wurde 
diese Stiftung an einen Studie- 
renden der Mathematik, das zweite 
Mal an einen Studierenden der 
Philosophie vergeben. Dieser Tur- 
nus ist genau einzuhalten. 

Das Professoren -Kollegium 
ist jedoch befugt, in rücksichtswür- 
digen Fällen diese Stiftung, welche 
jährlich neu ausgeschrieben werden 
muß, zwei Jahre nacheinander an 
den nämlichen Bewerber des näm- 
lichen Faches zu vergeben. Hieraus 
erwächst jedoch für das alternie- 
rende Fach die Berechtigung, auch 
seinerseits den Genuß der Stiftung 
auf zwei Jahre zu beanspruchen. 

Von den im Genüsse der Stiftung Be- 
findlichen wird erwartet, daß sich dieselben 
mit den mathematischen, bzw. philosophischen 
Schriften Bolzano" s bekannt machen und 
daß insbesondere die Mathematiker seinerzeit 
ihr Augenmerk auf eine eventuelle wissen- 
schaftliche Fruktifizicrung des ungedruckten 
Nachlasses Bolzano's richten werden. 



Nadace tato md se jmenovati 
„Nadace professora Dra Bernarda 
Bolzana pro fddne posluchaöe ma- 
thematiky a filosofie na c. k. nS- 
mecki universiti Karlo-Ferdinan^ 
dovä V Praze.** 

Nadaöni poSitek tvofi üroky 
nadaöniho kapitdlu splatne v kvätnu 
a listopadu kaSdeho roku. 

K poiitku nadace oprävnini 
jsou nemajetni studujici mathe- 
matiky a filosofie, ktefi pfedlo- 
ienim prdce z niktereho tichto 
odborü prokdzi, ie studia svd pilnS 
a s prosp^chem konaji, a ktefi buct 
na filosoficke fakultS c. k. nimecke 
university Karlo - Ferdinandovy 
jako fddni posluchaSi jsou imma- 
trikulovdni nebo Uteri dokonöivse 
studia jednoho nebo druheho odboru 
na n 6m ecke universiti v Praze 
k ü^adu uöitelskemu se pripravujt. 



Nadace tato propüjöuje se z pra- 
vidla na rok a to stridavS poslu- 
chaöi mathematiky a filosofie, Po- 
prve po ustaveni byla nadace 
udilena studujicimu mathematiky 
a podruhS studujicimu filosofie. 
Toto striddni md se pi^esni za- 
chovdvati. 



Professorsky sbor müze vSak 
V pfipadech zvldStniho zretele 
hodnych nadaci tuto, jii kaSdy rok 
vypsati dluino, dvi I6ta po sob( 
temuS ^adateli tihoi odboru ud6liti. 
Tim nabude v§ak druhy odbor prdva 
poiitky nadace teto taktet dv6 leta 
po sobi iddati. 



Oöekdvd se, ze poHvatele nadace teto se 
obezndmi s mathematickymi, pokud se työe 
filosofickymi spisy Bolzanovymi a ie zvldsti 
mathematikove obrdti svou pozornosf k ve- 
deckemu vyuiitkoväni pozüstalosti Bolzqnovy 
tiskem nevydane. 



27 



210 



Dr. Bernhard Bolzano. 



Dr. Bemard Bolzano. 



210 



Die Verwaltung der Stiftung 
steht dem akademischen Senate, die 
Verleihung dem Frofessoren-Kolle- 
gium der philosophischen Fakultät 
der k. k. deutschen Karl - Ferdi- 
nandS'üniversität in Prag zu. 

Die Ausschreibung der Stif- 
tung ist alljährlich im Monate 
Juli von dem Dekanate der philo- 
sophischen Fakultät zu veranlassen. 
Die Einreichungsfrist ist in der 
Weise festzusetzen, daß die Verlei- 
hung im Monate Oktober erfolgen 
kann. 

Die erste halbjährige Bäte ist wo möglich 
am 18. Dezember, dem Todestage dos Dr. 
Bolzano, die zweite im Monate Mai zu er- 
folgen. 

Sollte sich in einem Jahre kein Bewerber 
melden, so sind im nächst folgenden Jahre 
für beide Fächer (Mathanatik und Philo- 
sophie) Stiftlingsplätze auszuschreiben. Wird 
di€ Stiftung für eines der beiden Fächer 
länger als ein Jahr nicht in Anspruch ge- 
nommen, so fällt der erübrigte Betrag dem 
Stiftungskapitale zu und dient zur künftigen 
Erhöhung der Stiftungsrente. 

Da der Genuß der Professor Dr. Bern- 
hard Bolzano' sehen Stiftung als eine Prämie 
für eine hervorragende Tüchtigkeit betrachtet 
werden soll, so kann dieselbe auch dann 
verliehen werden, wenn der Bewerber sich 
bereits im Genüsse anderweitiger Stiftungen 
befindet, insoweit die bestehenden Verordnungen 
über Kumulierung von Stiftungen dies über- 
haupt gestatten. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der Bestimmungen 
dieses Stiftsbriefes persolviert. 

Das Vermögen der Stiftung beträgt 
11.404 K 88 h, aus dessen Reinerträgnis 
jährlich 469 K verliehen werden. 



Spräva nadace prislu^i akade- 
mickemu sendtu^ udöloväni profes- 
sorskemu sboru filosoficke fakulty 
c. k. nfmecke university Karlo-Fer- 
dinandovy v Praze. 

Nadace tato md byti kazdy rok 
V misici öervenci dikanstvitn filo- 
soficke fakulty vypsdna a Ihüta 
k poddni iddosti tak volena, aby 
nadace udHena byti mohla v fijnu 
tehoi roku. 



Prvni pülletni Ihüta vyplacena budiz 
pokud mozno dne 18. prosince, v umrtni to 
den Dra Bolzana, druhd pak v kvetnu. 

Kdyby se ntiktery rok o tuto nadaci 
nikdo neuchdzel, md se nadace v pHstim 
roce pro oba odbory (mathematiku afilosofii) 
vypsati. Neobsadi-li se nadace pro nckiery 
z obou odhorü po delsi dobu nez 1 rok, pri- 
padne zbyvajici cdstka nadaöni jistinP. a slouzi 
k zvy§eni poHtku nadaöniho. 



Jelikoz poHvdni nadace professora Dra 
Bolzana poklddati sluM za odminu vyni- 
kajici zpüsohilosti, müie nadace ta i tehda 
udelefia byti, kdyz uchazeöjiz n^jakeho jineho 
naddni pozivä, pokud platnä nafizenl o hro- 
maddm pozitkü nadaönich toho vübec pH- 
poustdji. 



Nyni vykondvd se nadace po 
rozumu ustanoveni teto nadacni 
listiny. 

Jmöni teto nadace öini 11.404 K 88 h; 
z jeho öistcho vynosu udöluje se rocni 469 K. 



Gopia. 1. 

Hochlöblicher akademischer Senat der k. k. deutschen 
Karl-Ferdiiifinds-Universität ! 

Mehrere ungenannt sein wollende Herren haben den achtungsvoll Unterzeichneten 
einen unter den Verehrern des verstorbenen Universitätsprofessors Dr. Bernhard 
Bolzano gesammelten und durch Zinsen Zuschlag angewachsenen Betrag von 10.000 fl. 
mit der Bestimmung übergeben, dass diese Summe zu gleichen Theilen zur 
Errichtung je einer Stiftung fürHörer der Philosophie und Mathematik 
an der k. k. deutschen und an der k. k. böhmischen Karl-Ferdinands- 
Universität in Prag zum Andenken an Professor Dr. Bernhard Bolzano 
verwendet werde. 



211 



Dr. Bernbard Bolzano. 



Dr. Bernard Bolzano. 



211 



Im Namen der erwähnten Herren haben wir die Ehre, ergebenst anzufragen, ob der 
hochlöbliche akademische Senat geneigt wäre, diese Stiftung in seine Verwaltung zu 
übernehmen. 

Im Falle der Annahme soll nach dem Wunsche jener Herren : 

1. Die Stiftung für immerwährende Zeiten den Namen y,Profes8or 
Dr. Bernhard Bolzano^sche Stiftung für ordentliche Hörer der Mathe- 
matik und Philosophie an der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Univer- 
sität in Prag" führen. 

2. Die Verleihung derselben soll dem Professoren-CoUegium der 
philosophischen Facultät dieser Universität in der Weise zustehen, 
dass das Erträgnis des Stiftungs-Capitales alljährlich alternativ, 
und zwar im ersten Jahre nach Aktivierung an einen ordentlichen 
mittellosen Hörer der Mathematik, im zweiten Jahre an einen ordent- 
lichen mittellosen Hörer der Philosophie an der genannten Facultät, 
welcher mit voi^zügl ichem Erfolge studiert, verliehen werde. 

Die Aufnahme weiterer Bedingungen in den Stiftsbrief würde nach dem Ermessen 
des hochlöblichen akademischen Senates durch Vermittlung der Unterzeichneten ver- 
einbart werden können. 



Prag, am 3. November 1890. 



Concordat cum originali. 
Prag, 17. September 1891. 



(L. 



Dor Vinc. Nählovsk^ mp., 

jubil. k. k. Universitats-Professor. 

^Wohnt in der Myslikgasse 19.) 

Johann Sfastny mp., 

k. k. Schulrath, Realachuldirector. 

(Gerstt ngasse Nr. 617-11.) 



St.) Dr. J, Scherer mp., 

Kanzleidirector der k. k. deutschen Universität. 



Beglaabigte Abschrift beim Rektorate 
der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Üniversität in 
Prag. 



Overeny opis u raktorätu c. k. 
Karlo-Ferdinandovy univeraity v Praze. 



nemecke 



C. R. Universitas 

Carolina-Ferdinandea 

Germanica. 



II. 



( 60 kr. \ 



VStempel.; Stiftsbrief 

der Dr. Bernhard Bolzano'schen Stiftung für Studierende der Mathe- 
matik und der Philosophie an der k. k. deutschen Karl-Ferdinands- 

Universität in Prag. 

Ich endesgefertigter Rector als Vertreter des akademischen Senates der k. k. deutschen 
Universität zu Prag urkuode und bekenne hiermit, es haben Herr Dr. V i n c e n z 
Nahlovsky, Propst des k. CoUegiatstiftes bei Allerheih'gen ob dem Prager Schlosse, 
k. k. Regierungsrath und emer. Universitätsprofessor in Prag, und Herr Johann Sfastny, 
k. k. Schulrath und Director der k. k. böhmischen Staatsoberrealschule in Prag, am 
20. November 1890 dem akademischen Senate der k. k. deutschen Karl-Ferdinands- 
Universität in Prag die Widmungsurkunde vom 3. November 1890 nachstehenden Inhaltes 
mit 5 Stück Notenrente zu je 1.000 fl. nom. zum Zwecke der Errichtung einer 

XII. 27- 



2l2 Dr. Bernhard Bolzano. Dr. Bernard Bohano. 212 

Dr. Bernhard Bolzano'schen Stiftung für Studierende der Mathematik 
und Philosophie an der k. k. deutscheu Karl-Ferdinands-Universität 
in Prag übergeben: 

^Mehrere ungenannt sein wollende Herren haben den achtungsvoll Unterzeichneten 
einen unter den Verehrern des verstorbenen Universitätsprofessors Dr. Bernhard Bolzano 
gesammelten und durch Zinsenzuschlag angewachsenen Betrag von 10.000 fi. mit der 
Bestimmung übergeben, dass diese Summe zu gleichen Theilen zur Errichtung je einer 
Stiftung für Hörer der Philosophie und Mathematik an der k. k. deutschen und an der 
k. k. böhmischen Karl -Ferdinands -Universität in Prag zum Andenken an Professor 
Dr. Bernhard Bolzano verwendet werde. 

Im Namen der erwähnten Herren haben wir die Ehre ergebenst anzufragen, ob der 
hochlöbliche akademische Senat geneigt wäre, diese Stiftung in seine Verwaltung zu 
übernehmen. 

Im Falle der Annahme soll nach dem Wunsche jener Herren: 

1. Die Stiftung für immerwährende Zeiten den Namen „Professor 
Dr. Bernhard Bolzano'sche Stiftung für ordentliche Hörer der Mathe- 
matik und Philosophie an der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Uni- 
versität in Prag" führen. 

2. Die Verleihung derselben soll dem Professorencollegium der 
philosophischen Facultät dieser Universität in der Weise zustehen, 
dass das Erträgnis des Stiftungscapitales alljährlich alternativ, und 
zwar im ersten Jahre nach der Activierung an einen ordentlichen 
mittellosen Hörer der Mathematik, im zweiten Jahre an einen ordent- 
lichen mittellosen Hörer der Philosophie an der genannten Facultät, 
welcher mit vorzüglichem Erfolge studiert, verliehen werde." 

Nachdem diese Widmung mit Beschluss des akademischen Senates vom 22. November 
1891 angenommen wurde, ist auf Grund dieser W^idmungsurkunde und [des] Beschlusses 
des ProfessorencoUegiums der philosophischen Facultät vom 4. December 1890 und 
13. Juni 1891 mit den eingangs genannten Herren folgender Stiftsbrief vereinbart 
worden: 

1. Die Stiftung soll für immerwährende Zeiten den Namen „Professor 
Dr.. Bernhard Bolzano'sche Stiftung für ordentliche Hörer der Mathe- 
matik und der Philosophie an der.k. k. deutschen Karl-Ferdinands- 
Universität zu Prag** führen. 

2. Die Grundlage der Stiftung bilden die dem akademischen Senate der genannten 
Universität übergebenen fünf Stück Notenrente ä 1.000 fl. sammt Coupons und Talons, 
beziehungsweise die für dieselben angeschaffte auf den Namen der Professor Dr. Bernhard 
Bolzano'schen Stiftung vinculierte Notenrente-Obligation ddto. Wien vom 1. Mai 1891, 
Nr. 76.232 per 5.000. fl. 

3. Der Genuss der Stiftung besteht in dem Bezüge der alljährlich 
im Mai und November fälligen Zinsen des vorerwähnten Stiftungs- 
capitales. 

4. Zum Genüsse der Stiftung sollen berechtigt sein mittellose 
Studierende der Mathematik und der Philosophie, welche den fleißigen 
und erfolgreichen Betrieb dieser Studien mittels Vorlage einer Arbeit 
aus einem dieser Fächer darthun, und die entweder an der philoso- 
phischen Facultät der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Universität 
als ordentliche Hörer inimatriculiert sind oder, nachdem sie ihre 
Studien in einem der genannten Fächer an der deutschen Universität 
zu Pr-ag vollendet haben, sich für das Lehramt vorbereiten. 

5. Die Stiftungsrente wird in der Regel auf ein Jahr verliehen, 
und haben im Genüsse derselben Mathematiker und Philosophen in der 
Art abzuwechseln, dass dieselbe das erste Mal nach der Activierung 
der Stiftung an einen Studierenden der Mathematik, das zweite Mal 
an einen Studierenden der Philosophie vergeben wird. Dieser Turnus 
in den Fächern (Mathematik, Philosophie) ist genau einzuhalten. 



213 Dr. Bernhard Bolzano. Dr. Bernard Bolzano. 213 

6. Das Professoren-Collegium ist jedoch befugt, in rücksichts- 
würdigen Fällen die Stiftung, welche jährlich neu ausgeschrieben 
werden muss, zwei Jahre nach einander an den nämlichen Bewerber 
des nämlichen Faches zu vergeben. Es erwächst daraus für das alter- 
nierende Fach die Berechtigung, auch seinerseits den .Genuss der 
Stiftung auf zwei Jahre zu beanspruchen. 

7. Von den im Genüsse der Stiftung Befindlichen wird erwartet, dass sich dieselben 
mit den mathematischen, beziehungsweise philosophischen Schriften Bolzano's bekannt 
machen, und dass insbesondere die Mathematiker seinerzeit ihr Augenmerk auf eine 
eventuelle wissenschaftliche Fructificierung des ungedruckten Nachlasses richten werden. 

8. Die Verwaltung der Stiftung steht dem akademischen Senate, die Verleihung 
dem Professoren-Collegium der philosophischen Facultät der k. k. deutschen Karl- 
Ferdinands-Universität in Prag zu. 

9. Die Ausschreibung der Stiftung ist alljährlich im Monate Juli 
von dem Decanate der philosophischen Facultät zu veranlassen. Die 
Einreichungsfrist ist in der Wei^e festzusetzen, dass die Verleihung 
im Monate October erfolgen kann. 

10. Die erste halbjährige Rate ist womöglich am 18. December, 
dem Todestage des Prof. Dr. Bolzano, die zweite im Monate Mai aus- 
zuzahlen. 

11. Sollte sich in einem Jahre kein Bewerber melden, so sind im 
nächstfolgenden Jahre für beide Fächer (Mathematik und Philosophie) 
Stiftungsplätze auszuschreiben. Wird die Stiftung für eines der bei- 
den Fächer länger als ein Jahr nicht in Anspruch genommen, so fällt 
der erübrigte Betrag dem Stiftungscapitale zu und dient zur künftigen 
Erhöhung der Stiftungsrente. 

12. Der Genuss der Professor Dr. Bernhard Bolzano'schen Stiftung soll als eine 
Prämie für hervorragende Tüchtigkeit betrachtet werden und dieselbe deshalb auch dann 
verliehen werden dürfen, wenn der Bewerber sich bereits im Genüsse anderweitiger 
Stiftungen befindet, insoweit ' die bestehenden Verordnungen über Cumulierung von 
Stiftungen dies überhaupt gestatten. 

13. Die Stiftung tritt in^ Leben, sobald die mit der Ausfertigung dieser Stiftung 
verbundenen Kosten und die von dem Stiftungsvermögen zu entrichtende Gebühr aus 
den ersten Nutzungen bezahlt sein werden. 

14. Der akademische Senat übernimmt auf Grund des Beschlusses vom 22. November 
1891 für immerwährende Zeiten die Verwaltung, die philosophische Facultät im Grunde 
des Beschlusses vom 13. Juni 1891 das Verleihungsrecht dieser Stiftung und verpflichtet 
sich, diese Function im Sinne der vorstehenden Bestimmungen auszuüben. Der akade- 
mische Senat verpflichtet sich für sich und seine Amtsnachfolger, für die stete Aufrecht- 
haltung der Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten Kräften 
zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten Stiftungsbehörden keine 
Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungs- 
vermögens, welches in der Universitätscassa aufbewahrt wird, und für deren Verwendung 
zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu sorgen und alle darin enthaltenen 
Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

15. Dieser Stiftsbrief wird in drei Fertigungen vollzogen, von welchen je eine bei 
der k. k. Statthalterei, bei dem akademischen Senate und bei der philosophischen Facultät 
der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Universität zu Prag aufzubewahren sind. 

Prag, am 24. Januar 1892. " 

Per Decan: Der Rector: 

Dr. 0. Lenz mp., Job. Kelle mp. 

k. k. o. ö. üniversitätsprofcssor. 
(L. St.) 



214 Dr. Bernbard Bolzano. Dr. Bernard Bolzano. 214 

St-Z. 12.233. 

Vorstehender Stiftsbrief wird bestätigt. 

K. k. Statthalter ei in Böhmen. 
Trag, den S. Februar 1902. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Fried 1 mp. 

Original bei der k. k. Stattbaltcrei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



215 



Alexander Seifert. 



Alexandr Seifert. 



216 



ooa. 



1890 

NoYember 22. listopadn. 



Alexander Seifertsche Studenten- 
stiflung in Mies. 

Eulalia Seifert^ Kaufmannswitwe 
in MieSy widmete zum Andenken an ihren 
am 17. Juli 1889 verstorbenen Gatten Ale- 
xander Seifert^ Kaufmann in Mies, laut der 
an die k. k. Statthalterei in Frag gerichteten 
Eingabe vom 22. November 1890 und des 
gleichzeitig zur Genehmigung vorgelegten 
Stiftsbriefentwurfes den Betrag von 10.000 fl. 
in österr. einheitlicher Notenrente zur Er- 
richtung einer Stiftung unter dem 
Namen „Alexander Seif er t' s che 
Stiftung" mit der Bestimmung, daß der 
Zinsenertrag dieser 10.000 fl. so lange zu 
kapitalisieren ist, bis die gewidmeten 10.000 fl. 
und die kapitalisierten Zinsen zusammenge- 
nommen ein jährliches Zinsenerträgnis von 
600 fl. abwerfen. 

Dieses Zinsenerträgnis sollte auf 10 Stif- 
tungsplätze, und zw. für zwei Studenten- 
Stiftungsplätze mit dem Bezüge jährlicher je 
100 fl. und für 8 Armenstiftungsplätze mit 
dem Bezüge jährlicher je 50 fl., verteilt werden. 

Über Anregung der Statthalterei erklärte 
sich die Stifterin einverstanden, daß eine 
selbständige Studentenstiftung und eine selb- 
ständige Armenstiftung errichtet werde. 

Infolge dessen wurde im Einverständnis 
mit der Stifterin von dem gewidmeten Be- 
trage von 10.000 fl. Notenrente der Betrag von 
5.!^0fl. in Notenrenten sowie sämtliche Zinsen- 
erträgnisse des ganzen Kapitales von 10.000 fl. 
bis einschließlich 1893 mit Ausnahme des 
Erlöses der erstefi^ nach der Widmung ein- 
gelösten Coupons per 210 fl., welche über 
Anordnung der Stifterin an Arme verteilt 
wurden, für die Armenstiftung, der Betrag 
von 4.800 fl. Notenrente für die Studenten- 
stiftung bestimmt. 

Bücksichtlich der Verwaltung 
und Verleihung dieser Studenten- 
stijtung wurden im Einverständ- 
nisse mit der Stifterin nachste- 
hende Anordnungen getroffen: 



Studentske nadani Alexandra Seiferta 
ve Stribfe. 

E ulalie Se ife rtovd, vdova po kupci 
ve Stfibre, vönovala na pamdtku svcho 
dne 17. iervence 1889 zcsnuUho maniela 
Alexandra Seiferta, kupce ve Stfihfe, die 
spisu podancho c. h mistodriitelstvi v Praze 
dne 22. listopadu 1890 a spolu pfedloJieneho 
ndvrhn nadaöni listiny sumu 10,000 zL v Hak, 
jednotne papirove rentö na zfizeni nadnce 
pod jmenem „Nadace Alejcandra 
Seiferta^ ustanovivsi, ie vynos töchto 
10.000 zl. sc md tak dlouho kapitalisovati, 
ai vSnovanych 10.000 zl, a kapitalisovane 
üroky dohromady ddvati budou roönich ürokü 
600 zl. 



Tento vynos ürokovy m6l byti rozdelen 
na 10 nadainich mist a sicc na 2 studentskd 
nadaöni mista po 100 zl. ro6n6 a 8 chu- 
dinskych mist nadainich po 50 zl, roöni. 

K podnitu mistodriitelstvi prohldsila 
zakladatelka, ie sonhlasi, aby byla zfizena 
samostatnd studentskd a chudinskd nadace, 

Ndsledkem toho byla v souhlase se za- 
kladatelkou z vSnovanS sumy 10,000 zl. 
papirove renty ödst 5.200 zl. v papirov6 
renti jakoi i vSechny üroky celcho knpi- 
tdlu 10.000 zl. ai do roku 189,1 mimo prvni 
kupony po vönoväni striene v ohnosu 210 zL, 
ktere die nafizeni zakladatelky mezi chuda 
rozdSleny byly, pro chudimkou nadaci, idst 
pak 4,800 zl. papirove renty pro studentskou 
nadaci urcena. 



OhlednS sprdvy a ndelovdni 
teto studentske nadace hylo v sou- 
hlase se zakladatelkou takto usta- 
nov eno: 



216 



Alexander Seifert. 



Alexandr Seifert. 



216 



l.Diese Stiftung führt den Namen 
„Alexander Seif erV sehe Studenten- 
Stiftung in Mies^ und wird von der 
Vertretung der Stadtgemeinde 
Mies verwaltet, 

2, Das Stiftungskapital darf 
eine Umwandlung nur mit Zustim- 
mung des mit dem Verleihungs- 
rechte betrauten, unter Punkt 5 
näher bezeichneten Kuratoriums 
erfahren, 

3, Von den Interessen des Stif- 
tungskapitales sind zwei Stiftungs- 
platze zu errichten, von denen jeder 
Platz mit der Hälfte der jährlichen 
Interessen zu dotieren ist, 

4, Auf den Stiftungsgenuß 
haben mittellose christliche Stu- 
diercnde^ welche Mieser Gemeinde- 
ungehörige sind, auf die Dauer 
ihrer Studien, die sie an einer 
Mittel- oder F achschule und in 
F ort Setzung derselben an einer 
Hochschule absolvieren^ Anspruch; 
jedoch gebührt bei jeder Besetzung 
der erste Anspruch auf diese StiJ- 
tungsplätze mittellosen Abkömm- 
lingen des am 17, Juli 1889 in Mies 
verstorbenen Kaufmannes Ale- 
zander Seiferty und zwar auch in 
dem Falle^ wenn dieselben nicht 
Mieser Gemeindeangehörige sind. 

5, Das Recht der Verleihung 
dieser Stiftung steht einem Kura- 
torium zu, bestehend aus dem je- 
weilig in Mies wohnhaften Senior 
der Familie des am 17, Juli 1889 in 
Mies verstorbenen Alexander Sei- 
fert in Gemeinschaft mit dem je- 
weiligen Bürgermeister und dem 
jeweiligen katholischen Seelsorger 
der Stadtgemeindc Mies. 

Sollte jedoch in Mies kein Mit- 
glied dieser Alexander Seifert^schen 
Familie domizilieren, so tritt in 
das Kuratorium an Stelle des Se- 
niors jenes Mitglied der Alexander 
Seifert' sehen Familie, welches 
durch Stimmenmehrheit von den 
übrigen großjährigen Mitgliedern 
der Familie hiezu erwählt wird, 
und wenn kein stimm enb er echtigt es 
3Iit glied der Alexander SeiferVscheu 
Familie mehr vorhanden ist, der- 
jenige, welchen die Vertretu7ig der 
Stadtgemeinde Mies in einer or- 
dentlichen Aus seh uß Sitzung mit 
Stimmenmehrheit auf dessen Lebens- 
dauer hiezu ernennt. 



1, Tato nadace se jmenuje „Stu- 
dentske naddni Alexandra Seiferta 
ve Stfibre^ a spravuje ji ohec 
Stfibrskd. 

2. Nadacni kapital smi byti pre- 
min^n toliko se svolenim kuratoria 
pod iis, 5. bliie oznaöeneho, jei po- 
vifeno jest prdvem udilovacim. 



3, Z ürokü nadaöniho kapitdlu 
zfidi se dv6 mista nadacni, z nichz 
kaide misto polovici roönich ürokü 
se dotuje. 

4. Na poiitek nadaöni maji nd- 
rok nemajetni, kresian§ti studujici, 
ktefi jsou do Stribra pfislusni, 
a sice na dobu studii, kterd na 
skole stredni nebo odborne nebo 
k tim se druäici skole vysoke 
absolvuji; pfi kaidem obsazeni nd- 
lezi vsak pfedni ndrok na tato na- 
daöni mista nemajetnym potomküm 
Alexandra Seiferta, kupce veStribfe, 
dne 17, öervence 1889 zesnuleho, a to 
i V tom pripadä, kdyi nejsou pfi- 
slusniky obce Stfibrske, 



5, Prdvo propüjöovati tuto na- 
daci pfisluSi kuratoriu, ktere zd- 
lezi ze seniora rodiny Alexandra 
Seiferta, dne 17, iervence 1889 ve 
Stfibre zesnuliho, jeni ve Stfibre 
bydli, spolu s docasnym purk- 
mistrem a katolickym sprdvcem 
duchovnim ve Stfibre, 



Kdyby vsak ve Stfibre zddny 
ölen teto rodiny Alexandra Sei- 
ferta nebydlel, vstoupi na misto 
seniora onen ölen Seifertovske ro- 
diny, ktereho vctsina z ostatnich 
zletilych clenü rodiny k tomu vy- 
voll, a kdyby nebylo zddneho k hin- 
sovdni zpüsobileho ölena Seifer- 
tovske rodiny, koho obecni zastu- 
pitelstvo mesta Stfibra v fddnem 
obecnim sezeni vötsinou hlasü na 
doz'ivoti jcho k tomu ustanovi. 



217 



Alexander Seifert. 



Alexandr Seifert. 



217 



Dieses Kuratorium^ in welchem der 
Bürgermeister da* Stadt Mies den Vorsitz 
führt, entscheidet mit einfacher Majorität. 
Die Beschlüsse desselben haben in der Weise 
zu erfolgen^ daß zuerst der katholische Orts- 
Seelsorger von Mies, dann der Bürgermeister 
der Stadt Mies und zuletzt der fungierende 
Vertreter der Alexander Seifert* sehen Familie 
und bei Abgang des letzteren das an seine 
Stelle vom Gemeindeausschusse der Stadt 
Mies ins Kuratorium entsendete Mitglied die 
Stimmen abgeben, 

6. Die Auszahlung der jährlichen Stif- 
tungsgebühr hat jedesmal am 17. Juli als 
dem Sterbetage des Alexander Seifert bei 
dem städtischen Bentamte in Mies zu erfolgen. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
17. Jänner 1895 ausgefertigt und am 12. Fe- 
bruar 1695 von der k. k. Statthalterei in 
Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der Bestimmungen 
dieses Stiftsbriefes persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
die Stadtgemeinde Mies verwaltet, beträgt 
9.819 K 12 A, aus dessen Eeinerträgnisse 
zwei Stiftungsplätze mit je 201 K 66 h 
dotiert werden. 



Toto kuratorium, kteremu purkmistr 
mista Stribru pfedsedd, rozhoduje prostou 
vdtsifwu. Usneseni jeho maji se diti tim 
zpüsobem, ie nejprv odevzdd hlas kato- 
licky duchovni sprdvce ze Stfibra^ pak purk- 
mistr tamze a naposledy zästupce Seifertovske 
rodinyy a kdyby toho nebylo^ ölen na jeho 
misto obecnlm vyborem ve Stfibfe vyslany. 



6. Vyplata rocniho poSitku nadaöniho 
diji se vfdy 17. öervence, v ümrtni to den 
Alexandra Seiferta, u mistskeho düchodu ve 
Stfibfe. 

Pfisluhiy naduöni list byl dfie 17. ledna 
1895 vyhotoven a dne 12. ünora 1895 c. k. 
mistodrhtelstvim v Praze potvrzen. 

Nyni vykondvd se tato nadace 
po rozumu ustanoveni teto nadaöni 
list i n y. 

Jmeni teto nadace, ktere spravuje obec 
Stfibrskä, öini 9.819 K 12 h; z jeho öisteho 
vynosu dotuji se dvd nadacni mista s roönim 
poiitkem po 201 K 66 h. 



/ 50kr \ Hohe k. k. Statthalterei! 

\ Stempel. J • 

Ich beabsichtige, um das Andenken an meinen am 17. Juli 1889 verstorbenen Gatten 
Alexander Seifert, gewesenen Kaufmann in Mies, zu ehren, eine Stiftung zu wohl- 
thätigen Zwecken nach dem (sub •/.) anruhenden Entwurf des Stiftsbriefes zu errichten, 
und hat die zur Mitwirkung berufene Vertretung der Stadtgemeinde Mies diese Mitwirkung 
zugesagt, weshalb ich im Einverständnisse mit der Vertretung der Stadtgemeiode Mies 
die ergebene Bitte stelle: 

Die hohe k. k. Statthalterei geruhe den im Entwürfe anruhenden Stiftsbrief zu 
genehmigen und sodann zum Zwecke der Vorlage der Originalausfertigungen meinem 
Rechtsfreund J. U. Dr. Wenzel Wolfram in Mies zustellen zu lassen. 

Mies, am 22. November 1890. 

Eulalia Seifert mp. 

Peter Pascher mp., 

Bürgermeister. 

Bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Mies praesentiert am 23. November 1900 
sub Nr. 18.200. 



Original bei der k. k. Bezirkshauptmann- Original 

Schaft in Mies. ve Stribre. 

XII. 



c. k. okresniho hejtmanstvi 



218 AWramifT Seiüert Akzaadr Sofert. 218 

n. 

( SteJ^ ) Stiftebriefentwiirt 

Um dfts Andenken an meinen am 17. Jnli 1889 in Mies Terstorbenen Gatteo Herrn 
Alexander Seifert, Kanfmann in Mies, zn ehren, widme ich den Betrag per 10.000 fl^ 
schreibe: zehntausend Gulden in österreichischer einheitlicher Notenrente, und zwar: 

L Die Staatsscholdrerschreibong ddto. Wieo, 1. Aagost 1868, 

Nr. 68.428, per l.OOO fl. nom. 

mit nenn Stück Coupons, woron der erste am Iten Angnst 1890 
fallig wurde. 

2. Die Staatsschuldferschreibung ddto. Wien, am Iteo August 1868, 

Nr. 161.557, per 1.000 fl. nom. 

mit 9 Stuck Coupons, woTon der erste am Iten August 1890 
fallig wurde. 

3. Die StaatsschuldTerschreibuug ddto. Wien, am Iten August 1868, 

Nr. 161.558, per 1.000 fl. nom. 

mit 9 Stück Coupons, wotou der erste am 1. August 1890 fallig 
wurde. 

4. Die Staatsschuldferschreibung ddto Wien, am Iten August 1868, 

Nr. 161.559, per ! 1.000 fl. nom. 

mit 9 Stück Coupons, wovon der erste am 1. August 1890 fallig 
wurde. 

5. Die StaatsschuldTerschreibuug ddto. Wieo, Iten August 1868, 

Nr. 161.560. per 1.000 fl. nom. 

mit 9 Stück Coupoos, wofon der erste am Iten August 1890 
fallig wurde. 

6. Die StaatsschuldTerschreibuug ddto. Wien, Iten August 1868, 

Nr. 161.561, per 1.000 fl. nom. 

mit 9 Stück Coupons, woTon der erste am Iten August 1890 
fällig wurde. 

7. Die StaatsschuldTcrschreibuDg ddto. Wien, Iten August 1868, 

Nr. 161.562, per 1.000 fl. nom. 

mit 9 Stück Coupons, wovon der erste am 1. August 1800 fällig 
wurde. 

8. Die Staatsschuldverschreibung ddto. Wien, Iten August 1868, 

Nr. 161.563, per 1.000 fl. nom. 

mit 9 Stück Coupons, wovon der erste am 1. August 1890 fallig 
wurde. 

9. Die Staatsschuldverschreibung ddto. Wien, Iten August 1868, 

Nr. 209.285, per 1.000 fl. nom. 

mit 9 Stück Coupons, wovon der erste am Iten August 1890 
fiLllig wurde. 

10. Die Staatsscbuldverschreibung ddto. Wien. Iten August 1868, 

Nr. 224.305, per 1.000 fl. nom. 

mit 9 Stück Coupons, wovon der erste am Iten August 1890 
fällig wurde, 

als Stiftung zu wohlthätigen Zwecken in folgender Weise: 

I. Das Zinsenerträgnis dieser 10.000 fl. Notenrente ist so lange zu capitalisieren, bis 
die gewidmeten 10.000 fl. und die eapitalisierten Zinsen zusammen genommen ein jähr- 
liches Zinserträgnis von 600 fl, schreibe: sechshundert Gulden, abwerfen. 

11. Dieses jährliche Zinserträgnis wird auf 10 Stiftungsplätze in folgender Weise: 

a) in 2 Stiftungsplätze mit dem Bezüge jährlicher ä 100 fl. Ö. W. und 

b) in 8 Stiftungsplätze mit dem Bezüge jährlicher ä 50 fl. Ö. W. vertheilt. 

III. Diese Stiftung hat den Namen „Alexander Seifert'sche Stiftung** zu führen. 



219 Alexander Seifert. Alexandr Seifert. 219 

IV. Das Stiftungsvermögen wird von der Vertretung der Stadt- 
gemeinde Mies verwaltet, welche durch Mitfertigung dieses Stiitsbriefes sich hiezu 
ausdrücklich verpflichtet, und darf eine Umwandlung des Stiftungscapitales nur mit 
Zustimmung des mit dem Verleihungsrechte zu betrauenden Curatoriums und überdies 
nur dann erfolgen, wenn der zur Zeit der beabsichtigten Umwandlung noch am Leben 
befindliche Senior der Familie des am 17. Juli 1889 in Mies verstorbenen Herrn Ale- 
xander Seifert dagegen keine Einsprache erhebt. 

V. Das Recht der Verleihung dieser 10 Stiftungsplätze steht dem 
jeweilig in Mies domicilierenden Senior der Familie des am 17. Juli 
1889 in Mies verstorbenen Herrn Alexander Seifert in Gemeinschaft 
mit dem jeweiligen Bürgermeister und dem jeweiligen katholischen 
Seelsorger der Stadtgemeinde Mies zu; sollte jedoch in Mies kein Mit- 
glied dieser Alexander Seifertschen Familie mehr domicilieren, so 
übt das dem Senior der Alexander Seifertschen Familie oben ein- 
geräumte Mitverleihungsrecht jenes Mitglied der Alexander Seifert- 
schen Familie aus, welches durch Stimmenmehrheit von den übrigen 
Mitgliedern dieser Familie hiezu erwählt wird; sollte jedoch gar kein 
Mitglied der Alexander Seifertschen Familie mehr vorhanden sein, so 
übt das der Alexander Seifertschen Familie zugedachte Mitverlei- 
hungsrecht derjenige aus, welchen die Vertretung der Stadtgemeinde 
Mies in einer ordentlichen Ausschussitzung mindestens mit Stimmen- 
mehrheit hiezu auf dessen Lebensdauer ernennt. 

VI. Bei der Verleihung der einzelnen Stiftungsplätze entscheidet 
die einfache Majorität. 

VII. Dieses mit der Verleihung der Stiftungsplätze betraute Cura- 
torium hat das Recht, die 2 Stiftungsplätze mit dem Genüsse jährlicher 
ä 100 fl. Ö. W. auch an christliche Studierende, welche Mieser Gemeinde- 
angehörige sind, auf die Dauer ihrer ganzen Studien zu verleihen, 
jedoch gebürt der erste Anspruch auf diese Stiftungsplätze den 
Abkömmlingen des am 17. Juli 1889 in Mies verstorbenen Kaufmanns 
H. Alexander Seifert, und zwar auch in dem Falle, wenn dieselben nicht 
Mieser Gemeindeangehörige sind. 

VHL Die übrigen 8 Stiftungsplätze mit dem Genüsse jährlicher ä 50 fl. Ö. W. kann 
dieses Curatorium nur an ohne ihr Verschulden verarmte christliche Ortsangehörige 
beiderlei Geschlechtes, von denen 4 dem Bergmanns- oder Arbeiterstande angehören 
müssen, verleihen, und bleibt der Stiftling eines solchen Stiftungsplatzes im lebens- 
länglichen Genüsse dieses Stiftungsplatzes, es wäre denn, dass der Stittling wegen eines 
Verbrechens aus Gewinnsucht oder gegen die Sittlichkeit rechtskräftig verurtheilt würde, 
in welchem Falle der Stiftungsgenuss für denselben sofort entfällt. 

IX. Die Auszahlung der jährlichen Stiftungsgebühren hat jedesmal 
am 17. Juli als dem Sterbetage des H. Alexander Seifert beim städti- 
schen Rentamte zu Mies zu erfolgen. 

X. Die Beschlüsse des Curatoriums über die Verleihung der einzelnen Stiftungsplätze 
haben in der Weise zu erfolgen, dass zuerst der katholische Ortsseelsorger von Mies, 
dann der Bürgermeister der Stadt Mies und zuletzt der fungierende Vertreter der Ale- 
xander Seifertschen Familie und bei Abgang des letzteren das an seine Stelle vom 
Gemeindeausschuss der Stadt Mies ins Curatorium entsendete Mitglied die Stimmen 
abgeben. 

XI. Sollten für die 2 Stiftungsplätze jährlicher ä 100 fl. Ö. W. keine 
geeigneten Competenten vorhanden sein, so kann das Verleihungs- 
curatorium auch diese beiden Stiftungsplätze an solche im Absätze VIII 
erwähnte verarmte christliche Ortsangehörige, jedoch nur auf so 
lange verleihen, als sicli nicht ein geeigneter Competent aus dem 
Kreise der Alexander Seifertschen Familie oder ein Mieser christ- 
licher Studierender um einen solchen Stiftungsplatz bewirbt. 

XU. 28* 



220 Alexander Seifert. Alexandr Seifert. 220 

XII. Die für diese Stiftung ausdrücklich zu Tinculierenden 10 Staatsschuldverschrei- 
buugen ä 1.000 fl. und die aus den capitalisierten Zinsen für die Stiftung noch weiters 
anzuschaffenden, ebenfalls zu vinculierenden Staatsschuldverschreibungen verbleiben in 
Verwahrung der Stadtgemeinde Mies, welche kraft der Mitfertigung ihrer Vertretung 
auch die Verpflichtung tibernimmt, die Zinsen alljährlich pünktlich zu erheben und die 
Stiftungsjahresgebüren pünktlich jedes Jahr am 17. Juli an die Bezugsberechtigten aus- 
zubezahlen. 

Urkund dessen die Unterschriften. 



Original bei der k. k. Bezirksbauptniann- Original u c. k. okresniho bejtmanstvf 

Bcbaft in Mies. ve Strlbre. 



III. 

l, Stempel. ) Stiftsbrief. 

Wir endesgefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Mies, politischer Bezirk Mies im 
Königreiche Böhmen, Urkunden und bekennen für uns und unsere Amtsnachfolger, es 
habe Frau Eulalia Seifert in Mies zum Andenken an ihren am 17. Juli 1889 zu 
Mies verstorbenen Ehegatten Herrn Alexander Seifert, Kaufmann und Gemeinderath 
in Mies, den Betrag von 10.000 fl. Ö. W. nominal in österreichischer Notenrente mit 
Coupons vom 1. August 1890 an zur Errichtung einer Studenten- und Armenstiftung 
gewidmet, wovon im Einverständnis mit der Stifterin der Betrag per 5.200 fl. nominal 
Notenrente sowie sämmtliche Zinserträgnisse des ganzen Capitals per 10.000 fl. nom. bis 
inclusive 1893 mit Ausnahme des Erlöses der ersten, nach der Widmung eingelösten 
Coupons per 210 fl., welche über Anordnung der Stifterin an Arme vertheilt wurden, für 
die Armenstiftung, der Betrag per 4.800 fl. nominal Notenrente für die Studentenstiftung 
bestimmt wurde. Rücksichtlich der Verwaltung und Verleihung dieser Studentenstiftung 
werden im Einverständnisse mit der mitgefertigten Stifterin nachstehende Anordnungen 
getroffen: 

1. Die Stiftung führt den Namen , Alexander Seifertsche Studenten- 
stiftung in Mies^ und wird von der Vertretung der Stadtgemeinde 
Mies verwaltet. 

2. Das Stiftungscapital darf eine Umwandlung nur mit Zustimmung des mit dem 
Verleihungsrechte zu betrauenden, unten näher bezeichneten Curatoriums erfahren. 

3. Von den Interessen des Stiftungscapitals sind zwei Stiftungs- 
plätze zu errichten, von denen jeder Platz mit der Hälfte der jähr- 
lichen Interessen, abzüglich der entfallenden Äquivalentgebür, zu 
dotieren ist. 

4. Auf den Stiftungsgenuss haben mittellose christliche Studie- 
rende, welche Mieser Gemeindeangehörige sind, auf die Dauer ihrer 
Studien, die sie an einer Mittel- oder Fachschule und in Fortsetzung 
derselben an einer Hochschul e absolvieren, Anspruch; j edoch gebürt 
bei jeder Besetzung der erste Anspruch auf diese Stiftungsplätze 
mittellosen Abkömmlingen des am 17. Juli 1889 in Mies verstorbenen 
Kaufmannes Herrn Alexander Seifert, und zwar auch in dem Falle, 
wenn dieselben nicht Mieser Gemeindeangehörige sind. 

5. Das Recht der Verleihung dieser Stiftung steht einem Curato- 
rium zu, bestehend aus dem jeweilig in Mies domicilierenden Senior 
der Familie des am 17. Juli 1889 in Mies verstorbenen Herrn Alexander 
Seifert in Gemeinschaft mit dem jeweiligen Bürgermeister und dem 



221 Alexande Seifert. Alexandr Seifert. 221 

jeweiligen katholischen Seelsorger der Stadtgemeinde Mies. Sollte 
jedoch in Mies kein Mitglied dieser Alexander Seifertseben Familie 
mehr domicilieren, so tritt in das Curatoriura an Stelle des Seniors 
jenes Mitglied der Alexander Seifertschen Familie, welches durch 
Stimmenmehrheit von den übrigen großjährigen Mitgliedern der 
Familie hiezu erwählt wird, und wenn kein stimmberechtigtes Mitglied 
der Alexander Seifertschen Familie mehr vorhanden ist, derjenige, 
welchen die Vertretung der Stadtgemeinde Mies in einer ordentlichen 
Ausschussitzung mit Stimmenmehrheit auf dessen Lebensdauer hiezu 
ernennt. 

Dieses Curatorium, in welchem der Bürgermeister der Stadt Mies den Vorsitz fuhrt, 
entscheidet mit einfacher Majorität. Die Beschlüsse desselben haben in der Weise 
zu erfolgen, dass zuerst der katholische Ortsseelsorger von Mies, dann der Bürgermeister 
der Stadt Mies und zuletzt der fungierende Vertreter der Alexander Seifertschen Familie 
und bei Abgang des letzteren das an seine Stelle vom Gemeindeausschusse der Stadt 
Mies ins Curatorium entsendete Mitglied die Stimmen abgeben. 

6. Die Auszahlung der jährlichen Stift ungsgebühr hat jedesmal am 
17. Juli als dem Sterbetage des Herrn Alexander Seifert bei dem 
städtischen Rentamte in Mies zu erfolgen. 

7. Die für diese Stiftung entfallenden Gebüren werden von der Stifteriu Frau 
Eulalia Seifert geb. Watzka separat bestritten. 

Die der Stiftung gehörigen 4.800 fl. nominal Notenrente wurden für die Stiftung 
vinculiert, und es besteht das Stiftungs vermögen dermal aus der Staatsschuldverschreibung 
ddto. Wien am I. Feber 1894, Nr. 175.757 über 4.800 fl. Ö. W., lautend auf das Bürger- 
meisteramt der k. Stadt Mies in Böhmen noe der Alexander Seifertschen Studenten- 
stiftung daselbst. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmäßig sichergestellt, 
in der Cassa der Stadtgemeinde Mies in Empfang genommen worden ist und zur Erfül- 
lung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehmen wir im Grunde 
des Gemeindeausschussitzungsbeschlusses vom 4. April 1894, Z. 1.163, diese Stiftung an 
und verpflichten uns für uns und unsere Nachfolger im Amte, darüber zu wachen, dass 
vom Jahre 1894 an die von dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, 
dermal im efl'ectiven Betrage von 201 fl. 60 -kr., alljährlich diesem Stiftsbrief gemäß 
verwendet werden. 

Diese Stiftung tritt mit dem Jahre 1904 ins Leben. Die Auslagen der Stiftsbrief- 
errichtung werden von der Stifterin bestritten. 

Wir Gefertigten in Vertretung der Stadtgemeinde Mies geloben und verpflichten 
uns für uns und unsere Amtsnachfolger, fiir die stete Aufrechthaltung der Stiftung, für 
deren rechtzeitige Ausschreibung und Kundmachung auf deren Kosten und für die Sicher- 
heit des Stiftungsvermögens nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne 
Genehmigung der competenten Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für die 
rechtzeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung 
zu dem in diesem Stiftsbrief festgesetzten Zweck zu sorgen, überhaupt alle darin ent- 
haltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Der Gemeindevorsteher (Bürgermeister) der Stadtgemeinde Mies nimmt für sich und 
seine Amtsnachfolger auf Grund des Beschlusses des Gemeindeausschusses vom 4. April 
1894, der katholische Seelsorger der Stadtgemeinde Mies mit Genehmigung der vor- 
gesetzten Kirchenbehörde für sich und seine Amtsnachfolger die Mitgliedschaft beim 
Curatorium dieser Stiftung an. 

Außer diesen fertigt diesen Stiftsbrief Herr Karl Seifert als dermaliger Senior der 
Familie des Herrn Alexander Seifert zum Beweise der Annahme der Mitgliedschaft des 
Curatoriums und die Frau Stifterin Eulalia Seifert zum Zeichen ihres Einverständnisses 
mit allen darin enthaltenen Bestimmungen. 



222 



Alexander Seifert. 



Alexandr Seifert. 



222 



Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe fiinf gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt und von zwei Zeugen mitgefertigt worden, und soll eines davon bei 
der k. k. Statthalterei, das zweite bei der k. k. ßezirkshauptmannschaft zu Mies, das 
dritte bei dem katholischen Seelsorgeramte in Mies, das vierte bei dem Bürgermeister- 
amte in Mies und das fünfte bei der Stifterin Frau Eulalia Seifert aufbewahrt werden. 

Mies, am 17. Jänner 1895. 



Eulalia Seifert geb. Watzka mp. (L. St.) 

Karl Seifert mp., 

als dermaliger Senior der Familie des Herrn 
Alexander Seifert. 



Josef 

Bürgermeister. 

Dr. Ignaz Grüner mp., 
Gemeinderath. 

Job. Strziska mp., 
GemeindeauBschussmitglied. 

Julius Pascher mp., 
Gemeindeaussch. 

F. Miesner mp., 
Dechant. 



Wird bestätigt. 



St.-Z. 20.451. 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 12. Februar 1895. 



(L. St.) 



Für den Statthalter: 
Stummer mp. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. raistodrzitelstvi v Praase. 



223 



Alois BareS. 



Alois Burei. 



223 



903. 



1890 

ledna 12. Jänner. 

Nadani Buresovo pri c. k. veske Bares-Stiftung bei der k. k. böhmischen 
realce v Praze. Realschule in Prag. 



Alois BureSj stavitel na Kr, Vino- 
hradech, zHdil pfi c. 1:. öeske realce v Praze 
(t? Jeöne ulici) na pamdthu sveho syna Vä c- 
lava BureSe studentske nadani 
pro jednoho neb dva iäky tohoto üsfavu^ 
vinovav k toniu üöelu kapital 1.000 gl. 



Nadani toto mä miti jmeno „Nadani 
BureSovo" a nesmi nikdy a za Mdnych 
podminek hyti jmenovanS realce odfiato. 

Üroky kapitdlu nadaöniho mä 
reditel po usneseni sboru uiiteU 
skeho jmenovaniho ustavu kazdo- 
roönS udileti hudlto jednomu aneb 
stejnym dilem dväma hodnym chu- 
dym £dküm üstavti, kteri takoveto 
podpory obzvläStä k zaopatfeni si 
zimniho odevu potrebuji a vynikaji 
svym mravnym chovdnim, pilnosti 
a schopnostmi, ac prdv^ snad ne- 
dosdhli vyborneho prospöchu ve 
Studiich, 



Zpüsob a rdd, kterym se md 
diti vyhlasovdni teto nadace, jakoz 
i pripadnS usneseni sboru uöitel- 
skeho mä stanoviti reditel c. k, 
öeske redlky v Praze, 

Sprävu jmSni nadaöniho vy- 
hradil zakladatel rediteli tohoto 
ustavu, ktery mä take kaSdoroöne 
V mösici listopadu propüjöovati 
tuto nadaci. 

Kdyby feöenä reälka möla zaniknouti 
anebo prestala byti üstavem ke vzdöläni mld- 
deie öeske, mä tato zäkladni jistina pripad- 
nouti jinemu ustavu s öeskou vyucovaci reöi, 
zvlästö öeske vysoke skole technicke na zrizeni 
studentskeho stipendia pro rodäka z mesta 
Kolina v Öechdch. 



Alois BureS, Baumeister in den Kgl. 
Weinbergen, errichtete hei der k, k. böhmischen 
Realschule in Prag (Gerstengasse) zum An- 
denken an seinen Sohn Wenzel Burei 
eine Studentenstiftung für einen 
oder zwei Schüler dieser Anstalt^ 
indem er zu diesem Zwecke ein Kapital von 
1.000 fl, widmete. 

Diese Stiftung hat den Namen „Bures- 
Stiftung" zuführen und darf nie und unter 
keiner Bedingung der gedachten Realschule 
entzogest werden. 

Die Interessen des Stiftungs- 
kapitales sind über Beschluß des 
Lehrkörpers der gedachten Lehr- 
anstalt alljährlich vom Direktor 
entweder einem oder zu gleichen 
Teilen zweien braven, armen Schü- 
lern der Anstalt, welche einer 
solchen Unterstützung insbeson- 
dere zur Anschaffung von Winter- 
kleidern bedürftig sind und sich 
durch ihr sittliches Verhalten, 
ihren Fleiß und ihre Fähigkeit en 
hervortun, wenn sie auch einen 
vorzüglichen Studienerfolg gerade 
nicht erreicht haben, zu verleihen. 

Die Art und Weise der alljähr- 
liehen Verlautbarung dieser Stif- 
tung sowie der Beschluß fassung 
des Lehrkörpers hat der Direktor 
der k. k. böhmischen Realschule in 
Prag zu bestimmen. 

Die Vertvaltung des Stiftungs- 
vermögens räumte der Stifter dem 
Direktor dieser Anstalt ein, welcher 
auch alljährlich im Monate No- 
vember die Verleihung dieser Stif- 
tung vorzunehmen hat. 

Falls die erwähnte Realschule eingehen 
oder eine Lehranstalt zur Heranbildung der 
böhmischen Jugend zu sein aufhören sollte, so 
hat diese Stiftung einer anderen Lehranstalt 
mit böhmischer Unterrichtssprache, insbe- 
sondere der böhmischen technischen Iloch- 
schtde, zur Errichtung einer Stiftung für 
einen aus der Stadt Kolin gebürtigen Stu- 
dierenden zuzufallen. 



224 



Alois Bareä. 



Alois Bures. 



224 



Konecni vyslovil zaklaäat vi 
pfdni, ahy potomhüm jeho aneb po- 
tomküm jeho bratra Prokopa Bu- 
re§e, a jeho sester Änny Buresove, 
provdane Krausove^ a Marie Bure- 
iovc, provdani Ilülove, ddna byla 
pfednosf pred jinymi zäky, v pfi- 
pad(}, ze by na ieskc redlce v Praze 
studovali a o tuto nadaci se uchd- 
zeli. 



Jmena zdkü timto naddnim podelenyöh 
niaji byti zakladafeli, pokud iiv bude, ozna- 
movdnn a re vyrocni zprdvö üsiavu uve- 
fcjnovdna. 

Dolyind nadacni listina byla dne 15. rijna 
1896 vyhotovena a dne 11, listopadu 1896 c. k. 
mistodriiielstvlm v Praze poivrzena, 

Nyni se nadace tato udöluje 
pfi c. k, öeske redlce v Praze (Nove 
mestOf Jecnd ulice) po rozumu listu 
nadaöntho. 

Jmini nadaönt, reditelstvim üsiavu lo- 
hoto spravovane, eint 2.182 K 64 h a po- 
uHvd se jeho cisteho vynosu roönich 84 K 
die ustanoveni nadaöntho listu. 



Schließlich sprach der Stifter 
den Wunsch aus, daß seinen Deszen- 
denten sowie den Nachkommen 
seines Bruders Prokop Bures und 
seiner Schwestern Anna Bures 
verehelichten Kraus und Marie 
Bures verehelichten Hüla, falls sie 
an der böhmischen Bealschule in 
Prag studieren und um diese Stif- 
tung sich bewerben sollten, der 
Vorzug vor anderen Schülern ge- 
währt werde. 

Die Namen der mit dieser Stiftung be- 
teilten Schiller sind, solange der Stifter lebt, 
demselben bekanntzugeben und in dem Jahres- 
berichte der Anstalt zu verlautbaren. 

Der bezügliche Stiftsbrief tcurde am 
15. Oktober 1896 ausgefertigt und unterm 
11. November 1896 von der k. k. Statthat- 
terei in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung an der k. k. böhmischen Real- 
schule in Prag (Neustadt, Gersten- 
gasse) im Sinne des Stiftsbriefes 
persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
von der Direktion , dieser Anstalt verwaltet 
wird, beträgt 2.182 K 64 h, dessen Rein- 
erträgnis jährlicher 84 K stiftsbrief gemäß 
verwendet wird. 



( 2 kolky ^ 
V po 50 kr. ) 



I. 

Slavnemu reditelstvi c. k. ceske reälky Prazske 
(v Jeöne ulici 517-11). 



A. Ja niiepsany prohlaauji timto svou vüli a svou zadost, aby jistinou 1.000 zl. 
Rak. renty z roku 1881, kterou jsem odevzdal Slavnemu reditelstvi dne 29. kvetna 1886 
a z jejiz ürokü podle me vfile k^. dosud kazdoroöne, totiz v letecli 1887, 1888, 1889, 1890, 
byli v}pravovani 2 neb 3 zaci tamej§iho üstavu na feriälni osady, rokem 1891 poöinajic 
zalozeno bylo stale nadani na c. k. öeske realce Prazske pro jednoho 
nebo dva zäky tohoto üstavu, jak se klade nizeji. 

B. Na zalozeni toboto studijniho stipendia venuji dotäeny tisicizlatovy lipis Rak. 
renty z roku 1881 (c. 54.429), odevzdany Slavnemu reditelstvi, jak praveno sub A. 

C. Nadani pak sanio budiz zfizeno die ustanoveni, jak nasleduji: 

1. Zalozeno ma byti na znameni me vdecnosti k üstavu, na kterem syn müj Vaclav 
roku 1885 a 1886 se zalibeiiim studoval, avsak dne 21. kvetna 1886 po dlouhe a tezke 
nemoci k veiike zalosti me v mladistvem veku (narozen jsa dne 19. bfezna 1874) skonal 
a za velikeho ücastenstvi svych soudruhü dne 23. kvetna pohrben jest v rodinne I«robce 
na hfbitove Vinohradskera. 

2. Nadani ma miti jmeno: „Nadani BureSovo" a nesmi öeske realce 
nikdy a pod zadnou vyminkou byti odnato. 

Uroky jistiny nadani tohoto maji byti udelovany feditelem 
c. k. ceske reälky po usneseni se o tom s ucitelskym sborem tohoto 
üstavu kazdeho roku budjednomu nebo stejnym dilem dvöma hodnym 
chudym zaköm tohoto üstavu, ktefi vynikajice mravnym chovanim, 



225 Alois Bares. Alois Burei. 225 

pÜDOsti a schopnosti, aö prav6 snad nedosahli prospechu vyborneho, 
takove podpory na studiich na öeske realce byli by potfebni, zejmena 
k osaceni se na zirou. 

Zpüsob a fad, kterym se ma stäti kazdoroini vyhläSeni tohoto 
stipendia a usnescni uöitelskeho sboru, ustanoviti pozästavuji 
Slavnemu f editelstvi; pro budouci casy budiz zapsan v poradnim 
protokole, a'>. o prop&jßeni prvnikrat bude jednäno. 

3. Svrchu psany statni üpis Rak. renty z roku 1881, 6. 54.429 budiä vinkulovdn 
na jmeno : 

„Nadani Bureäovo na c. k. öeske realce Praiske pro 1 nebo 2 Hky üstavu tobo, 
zaloiene na vdeßnou pamatku Vaclava Bureäe, ktery roku 1885 a 1886 studoval na 
fecenem üstave.'* 

4. Spräva tohoto nadaöniho jmeni budiz odeTzdäna feditelstvi 
fecene ßeske roälky, kterez, az bude üfedne provedeno vinkuloväni darovaneho mnou 
statniho üpisu, vezmouc je v opatrovani, mej o to peöi, aby ürok kaideho roku nezkräcenö 
byl obracen na podporu chude öeske mlädeze üstavu tohoto zpüsobem, jak praveno nahofe 
sub C. 2. a nizeji sub C. 5. 

5. Nyn^jiimu a kazdemu budoucimu fediteli feäene c. k. öeske 
realky (ktera^ zaloäena byla za panovani Jeho Veliöenstva cisafe a krale Frantiäka 
Josefa I. dne 16. zafi 1849) se ukläda, aby kazdeho roku v mesici listopadu 
propüjcoTal pozitek tohoto nadani jednomu nebo dvöma 2äk&m toho 
üstavu, ktefi by za nejhodnöjSi toho byli uznani. 

0. Kdyby fe6enä öeska realka nepffzni dob mSla nekdy zaniknouti aneb pfestati 
byti üstavem ke vzdäläni mladeze ceske, ma tato zäkladni jistina mnou darovanä pii- 
padnouti üstavu jinemu, ktery mä urceni, vzdelavati ml&de^ öeskou jazykem ceskym, 
zejmena öeske vysoke äkole technicke v Praze na zfizeni studentskeho stipendia pro 
rodäka z mesta Kolina v Öechach. 

7. fteöene nadani budiz po vykonanem vinkulovani darovaneho mnou statniho 
üpisu uvedeno ve skutek co nejbrä, moäna-li jiz prüchodem roku 1891. 

2). 1. Propüjöovani nadani tohoto deje se ve smyslu ustanoveni sub C. 2., 5. 

Toliko si pfeju, kdyiby nfikdy na feöenem üstave byli na studiich 
potomci z me krve, totiz zäci bud s jmenem „Bureö", bud z meho vlast- 
niho rodu aneb synove meho bratra Prokopa Bure§e, narozeueho 
4. cervence 1851 v Kolin§, anebo sestry Anny BureSove, provdane 
Krausove, narozene dne 15. prosince 1846 v Kolinö, anebo sestry Marie 
Buresove, provdane Hulove, narocene dne 15. dubna 1858 vKolinS, budi2 
Jim, kdyby seototo nadani uchäzeli, dana pfednost pf ed i^äky jinymi. 

2. Jmena 2äkü, ktefi ka^doroöne timto niym nadänim budou podeleni, 
raöii mi Slavne feditelstvi, dokud ziv budu, brzo po podöleni 
oznamovati. 

2e budou uvedena byvati ve vyrocni zprave, rozumi se ovSem 
samo sebou. 

E. Na konec zädäm, aby Slavne feditelstvi obstaralo zdeläni zäkladni listiny 

V jazyku öeskera a dalo uöinit ctvero stejnopisü, z nichz: 

a) jeden aby ulozen byl u vysokeho c. k. mistodriitelstvi jakozto nejvyssiho zem- 
skeho üfadu nadacniho; 

•h) druhy u c. k. hlavni zemske pokladny, kteraz bude üroky z vinkulovaneho statniho 
üpisu na kvitance vyplaceti; 

c) tfeti pfi feditelstvi c* k. ceske realky a 

d) ötvrty aby se ulozil u mne. 

Tomu na svedomi jsem tento list vlastni rukou podepsal. 

Na Krälovskych Vinohradech, dne 12. ledna J891. 

Alois Bureä mp. 

Original u reditclatvi c. k. ceske realky Original bei der Direktion der k. k. 

V Praze na Novem meste. böhmischen Realschule in Prag- Neustadt. 

XII. 29 



226 Alois BttreS. Alois Bare§. 226 

IT* 

Nadaci listina. 

Ja podepsany feditel c. k. ceske vyS§i reälky Praiske v Jeöne ulici, ö. p. 517-11 
y krälovstvi Ceskem stvrzuji a doznaväm ve svem a nastupcä svych jmeni, ie pan 
Alois BureS, stavitel na Kräl, Vinohradech, die vSnovaciho listu ze dne 
12. ledna 1891 zalozeni nadani pro studenty, darovav k üöelu tomu obnos 1.000 zl. 
nom. ö. tömito slovy nafidil: „Slavnemu feditelstvi c. k. öeske realky Praäske v Jeöne 
ulici 517-11. 

A. Ja niiepsany prohlaäuji tlmto svou vAli a syou iadost, aby jistiaou 1.000 zl. Rak. 
renty z roku 1881, kterou jsem odevzdal Slavnemu fteditelstvi dne 29. kvötna 1886 
a z jejii ürokü podle me vüle ai dosud kazdoroöne, totii v letech 1887, 1888, 1889, 
1890 byli yypraYoyäni 2 neb 3 zaci tamöjSiho üstava na ferialni osady, rokem 1891 
poöinajic zaloieno bylo stäle nadani na c. k. ceske reälce 'Praiske pro 
jednoho nebo dya i&ky tohoto üstayu, jak se klade nizeji. 

B. Na zalozeni tohoto studijniho stipendia yenuji doty£ny tisicizlatovy üpis Rak. 
renty z roku 1881 (ö. 54.429), odevzdany Slaynemu feditelstvi, jak prayeno sub A. 

C. Nadani pak samo budiz zfizeno die ustanoyeni, jak näsleduji: 

1. Zaloieno ma byti na znameni me ydeönosti k üstayu, na kterem syn möj Vaclav 
roku 1885 a 1886 se zalibenim studoval, aviak dne 21. kvetna 1886 po dlouhe a teike 
nemoci k velike ialosti me v mladistvem veku (narozen jsa dne 19. bfezna 1874) 
skonal a za velikeho üöastenstvi svych soudruhfi dne 23. kvetna pohi^ben jest v rodinne 
hrobce na hfbitove Vinohradskem. 

2. Nadäni ma miti jmeno: „Nadani Bureäovo*' a nesmi öeske reälce 
nikdy a pod zadnou vyminkou byti od&ato. 

Üroky jistiny nadani tohoto maji byti udSloväny feditelem c. k. 
öeske realky po usneseni se o tom s uöitelskym sborem tohoto üstavu 
kaideho roku bud jednomu nebo stejnym dilem dvSma hodnym chudym 
iäküm tohoto üstavu, ktefi vynikajice mravnym chovanim, pilnosti 
a schopnosti, aö prävi snad nedosähli prospechu vyborneho, takove 
podpory na studiich na öeske reälce byli by potfebni, zejmena k oäa- 
ceni se na zimu. 

Zpüsob a i^äd, kterym se mä stäti kaidoroönf vyhläSeni tohoto 
stipendia a usneseni uöitelskeho sboru, ustanoviti pozflstavuji 
Slavnemu feditelstvi; pro budouci öasy budi£ zapsän v poradnim 
protokole, a2 o pfopüjöeni prvnfkrät bude jednäno. 

3. Svrchu psany stätni üpis Rak. renty z r. 1881, ö. 54.429 budiä vinkulovän 
na jmeno: 

nNadäni BureSovo na c. k. öeske reälce Prazske pro 1 nebo 2 zäky üstava toho, 
zaioiene na vdeönoy pamätku Väclava Bure§e, ktery roku 1885 a 1886 studoval na 
feöenem üstavö." 

4. Spräva tohoto nadaöniho jmeni budiz odevzdäna feditelstvi 
feöene öeske realky, ktere2, az bude üfedne provedeno vinkuloväni 
darovaneho mnou stätniho üpisu, vezraouc je v opatroväni, möj o to 
peöi, aby ürok kazdeho roku nezkräcene byl obracen na podporu chude 
öeske mlädeze üstavu tohoto zpüsobem, jak praveno nahofe sub C. 2. 
a niieji sub C. 5. 

5. NynöjSimu a kazdemu budoucimu fediteli feöene c. k. öeske realky (kteräi 
zaloiena byla za panoväni Jeho Veliöenstva cisafe a kräle FrantiSka Josefa I. dne 
16. zäfi 1849) se uklädä, aby kaideho roku v mesici listopadu propfljöoval 
pozitek tohoto nadani jednomu nebo dvema 2äküm toho üstavu, ktefi 
by za nejhodnöjäi toho byli uznäni. 

6. Kdyby feöenä ceskä reälka nepfizni dob mela nekdy zaniknouti aneb pfestati 
byti üstavem ke vzdöläni mlädeze öeske, mä tato zäkladni jistina mnöu darovanä 
pfipaduouti üstavu jinemu, ktery mä urceni, vzdelävati ralädez öeskou jazykem öeskym, 
zejmena öeske vysoke §kole technicke v Praze na zfizeni studentskeho stipendia pro 
rodäka z mesta Kolina v Öechäch. 



227 Alois Bure». Alois Bureä. 227 

7. Hecene nadäni budiz po Tykonanem viiikuloväni darovaneho muoa statniho üpisu 
uvedeno ve skutek co nejbri, raoÄua-li jiz prfichodem roku 1891. 

D. 1. Propüjöovani nadani toboto deje se ve srayslu ustanoveni sub C 2., 5. 
Toliko si pfeju, kdyäby nekdy na feöenem üstave byli na studifch 

potomci z loe krve, toti'2 i&Qx bud s jmenem „BureS**, bud z meho vlast- 
niho rodu, aneb synove meho bratra Prokopa Bureöe, narozeneho 
4. 6ervence 1851 v Kolin6, anebo sestry Anny BureSove. provdane 
Krausove, narozene dne 15. prosince 1846 v Koline, anebo sestry Marie 
Buresove, provdane Hulove, narozene dne 15. dubna 1858 v Kolinö, budii 
Jim, kdyby se o toto nadani uchazeli, dana pfednost pfed zaky jinymi. 

2. Jmena iakü, ktefi kazdoroöne timto raym nadanim budou podfileni, 
raöii mi Slavne l^editelstvi, dokud i^ i v budu, brzo po pod61eni 
oznamovati. 

2e budou uvedena byvati ve vyrocui zprave, rozumi se ovSem samo 
sebou. 

E. Na konec iadam, aby Slavne feditelstvi obstaralo zdöl&ni zäkladni listiny 

V jazyku ceskem a dalo u£init ctvero stejnopis&, z nichi: 

a) jeden aby ulo2en byl u vysokeho c. k. mistodriitelstvi jakoito nejvyggfho 
zemskeho üfadu nadaöniho; 

h) druhy u c. k. hlavni zemske pokladny, kteräi bude üroky z vinkulovaneho 
statniho üpisu na kvitance vypläceti; 

c) tfeti pfi feditelstvi c. k. öeske redlky a 

ä) ötvrty aby se uloäil u mne. 

Tomu na svedomi jsem teuto list vlastni rukou podepsal.^ 

Venovany üpis c. k. renty z roku 1881, 6. 54.429, byl näsledkem zdkona ze dne 
2. srpna 1892, c. 131, prom^nen v korunovou rentu ze dne 1. bfezna 1893, ö. 5.231, na 
2.100 korun, ktera na jmeno nadace fadne jest vinkulovana. 

Jelikoi tedy jmeni nadaöni die pfedpisft v te pficine platnych jest zjiäteno, 

V pokladne feditelstvi c. k. öeske reälky v Praze fadne uloieno a take u2itek dava, 
jehoz k üöelu nadaönimu upotfebiti Ize, ioi pfijimam na zäkladS vynosu c. k. zemske 
Skolni rady v Cechäch ze dne 15. dubna 1896, ö. 12.650, nadäni toto a zavazuji sehe 
i nästupce v üfadö, 2e chceme o to peöovati, aby od roku 1896 roöni dftchody z jm^ni 
nadaöniho, jez nyni 84 Ä'=42 zl., slovy: ctyficet dva zlate Rak. ö. obnaäeji, k udileni 
jednoho studentskeho nadäni podle ustanoveni vgnovaciho listu vynaloieny byly. 

Nadäni vejde ve skutek v roce 1896. DAchodü jmöni nadaöniho vzeSl^ch od roku 
1886 ai do r. 1891 v souhlase s nadatelem se uzilo na vypraveni nökolika hodnych 
a chudych iäkü na§ich na feriälni osady o präzdninäch. 

Düchodü jmeni nadaöniho vzeälych od r. 1891 — 1896 v obnosu 340 zl. uiito bude 
die zmocneni c. k. mistodrzitelstvi pro krälovstvi Ceske vynosem ze dne 18. kvStna 
1896, 5. 66.699, ud^leneho k tomu üöelu. £e v den 501eteho jubilea panoväni Jeho 
Veliöenstva rozdöleno bude mezi 4 hodnych a chudych zakft öeske c. k. vySäi reälky 
Praiske. 

Vylohy vyhotovenim listu nadaciho vzeSIe budou uhrazeny z dftchodii nadaönich na 
hotovosti a pf edepsany poplatek zapravi se z 80 zL, je2 slo^il nadatel k rukäm feditelstvi 
öeske reälky, ostatek pak doplati sc z düchod& jmeni nadaöniho. 

My spolupodepsani ölenove sboru uöitelskeho c. k. öeske reälky Praiske zavazujeme 
86 a slibujeme na zäklade usneseni sboru naäeho v obecne porade ze dne 25. ledna 
1896, ö. X. a na zäklade vynosu c. k. zemske äkolni rady ze dne 15. dubna 1896, 
ö. 12.650 za sehe a nästupce sve v üifade, ze budeme spoluüöinkovati pfi rozdileni 
nadaönich düchodft podle ustanoveni listu venovaciho. 

Ja podepsany feditel c. k. öeske vyg§i reälky Prazske slibuji a zavazuji sehe 
i nästupce, ze budu, seö jsem, o zachoväni nadace a o jistotu jmeni nadaöoiho peöovati 
a 2e s jmenim nadaönim bez schväleni pfisluäneho üfadu nadaöniho £ädne zmeny 
nepfedsevezmu, i^ toho dbäti budu, aby düchody z jmeni nadaöniho v öas dochäzely, 
a techie jen k tomu, v tomto nadaönim listu ustanovenemu uöelu u2ito bylo, a 2e v&bec 
vSechna zde uvedenä nafizeni pilne a svödomite budu plniti. 

xn. 29* 



228 Alois Bares. Alois BureS. 228 

Tomu na dükaz byla tato uadaci listina ve ötyrech stejuopisech Tjhotovena, vsenii 
skute^nymi äleny sboru u6itelskeho podeps&na, a bude joden stejnopis u c. k. misto- 
dräitelstvi, druhy u c. k. zemske pokladny v Praze, tfetx u fediielstvi c. k. 6e8ke realky 
V Praze uechovdn, ctvrty zakladateli nadace p. Aloisi Bureäovi odevzdan. 

V Praze, dne 15. fijna 1896. 

(L. St.) Vincenc Jarolfmek mp., 

c. k. reditcl. 

Vacl. Sobek mp., Mat. Strejcek mp. Jan Kusta rop. 

""• ^' P''^^- Fr. Bily mp. J. Metelka mp. 

Vojt. Paulus mp. t r v c i -ii p 

•^ Josef Vavra mp. Schuller Fr. mp. 

Jan Je^ek mp. Vac. Tlamich mp. 

Dr Antonin Sucharda mp. Karel Kuöera mp. 

Dr Adolf Pafizek mp. Vil. Hons mp. 

Jar. Vlcek mp. 



Aug. Schwarz mp, 

Jul. Roth mp. 
Vojt. Jaeger mp. 



Cis. 169.872, 



Styrzuje se. 



C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 11. listopadu 1896. 

Za luistodri^itelc: 
(L. St.) Wolfmp. 

Original u c. k. mlstodriitelstvf v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in 

Prag. 



22'J 



Peter M. Fischer. 



Petr M. Fiscber. 



229 



904, 



1890 

Feber 20. ünora. 



Peter M. Fischer\sche Stiftung für Stu- 
dierende der Forstlehranstalt in Weiß- 
wasser. 

Der am 24, Mai 1892 in Smichow ver- 
storbene Realitätenbesitzer Peter M. 
Fischer widmete in seinem Kodisnlle von 
20. Feber 1891 ein Kapital von 12.000 fl. 
zur Gründung einer Stiftung^ 
dessen Erträgnis unter zwei Söhne 
armer böhmischer lievierförster 
öechischer Nationalität, welche die 
Forstschule in Weißwasser be- 
suchen^ verteilt werden soll. 

Der Genuß dieser Stiftung ist 
auj die Zeit des Besuches dieser 
Lehranstalt oder einer an ihre 
Stelle tretenden Anstalt beschränkt 
und kann nur Zöglingen mit ent- 
sprechendem Fortgange verliehen 
werden. 

Das Verleihungsrecht räumte 
der Stifter dem Ausschusse des 
Forstvereines, dem Oberforstrate 
der k. k. Statthalterei und dem 
Bürgermeister der Hauptstadt 
Prag derart ein, daß jeder der 
Genannten eine Stimme hat und 
daß die Stimmenmehrheit ent- 
scheidet. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
20. Juni 1894 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Nach demselben hat die Aus- 
übung des Verleihungsrechtes in 
der Weise zu geschehen, daß der 
Bürgermeister der kgl. Hauptstadt 
Prag und der forsttechnische Refe- 
rent der Statthalterei an der Ver- 
sammlung des böhmischen Forst- 
vereines, bei welcher der Pro- 
grammspunkt über die Verleihung 
der Stiftung auf der Tagesordnung 
erscheint, teilnehmen und dort ihre 
Stimmen abgeben. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen verliehen. 



Nadace Petra M. Fiscbera pro studu- 
jicj lesnibo uciliste v Bele. 



Petr 31. Fischer, mnjitel redlii, dne 
24. kvitna 1892 na Smlchovi zemrely, ve- 
noval ve svem kodicilu ze dne 20. ünora 1891 
jistinu 12.000 zl. k zaloieni naduce, 
jejiz vynos md byti rozdHen mezi 
dva syny chudych ieskych revirnlch 
lesnikü ieske ndrodnosti, ktefi 
navstövuji lesnickou Skolu v B6le. 



PoJtitek teto nadace jest omezen 
na dobu nävstivy tohoto uöiliSt^ 
aneb niktereho na misto jeho 
nastoupivSiho üstavu a müie byti 
udHen jen chovancüm, ktefi uspo- 
kojivy prosp^ch prokazuji. 

Prävo udSlovaci pfifkl zakla- 
datel vyboru sp olku lesnickeho^ 
vrchnimu lesnimu radovi c. k. 
mistodrJtitelstvi a starostovi hlav- 
niho mista Prahy, a to tim zpüso- 
bem, ie kaidy 'z jmenovanych md 
jeden hlas a ie vStsina hlasü roz- 
hoduje. 

Dotyönä nadaönilistina byla dne 20. cervfia 
1894 c. k, mistodriitelstvim v Praze vyho- 
tovena. 

Die teto se md prävo udilovaci 
vykondvati tim zpüsobem, ie sta- 
rosta krdl. hlavniho mästa Prahy 
a techn. lesni referent mistodrzitel- 
stvi se süiastni shromdzdeni Ce- 
skeho spolkn lesnickeho, na jehoi 
dennim pofddku jako kus programu 
se nalezä propüjöent nadace, a tarn 
odevzdaji svüj hlas. 



Toho öasu se propüjöuje tato 
nadace po rosumu ustanoveni na- 
daöniho listu. 



230 Peter M. Fischer. Petr M. Fischer. 230 

Das Vermögen dieser Stiftung^ welches Jmini teto nadcicey c, k, misiodriUeUtvim 

die h. k. Statthalterei in Prag verwaltet^ v Präge spravovane, öini 22.900 K^ a do- 

beträgt 22,900 K, aus dessen Reinerträgnisse tuji se e jeho öisteho vynosu 2 mista, kaide 

zwei Plätze mit jährlichen 426 K dotiert o 426 K roönö. 
werden. 



I. 

Codicill. 

In dem Fall meines Absterbeus treffe ich die nachstehenden Verfügungen: 
I. Mein Procurist Herr Josef Novotny, welchen ich gemäß des von mir errichteten 
Testamentes ddto. Smichow den 20. Februar 1891 zum Uni versalerbet;! meines gesammten 
Nachlassvermögeus ernannt habe, wird als Erbe verpflichtet sein, aus dem Nachlass- 
vermögen nachstehende Legate binnen der Frist von drei Monaten, von meinem Todes- 
tage au gerechnet, gewissenhaft auszuzahlen, und zwar: 



37. Bestimme ich ein Capital von 12.000 fl. 

zur Gründung einer Stiftung, dessen Erträgnis unter zwei Söhne 
armer böhmischer Revierförster öechischer Nationalität, welche die 
Forstschule in Weisswasser besuchen, vertheilt werden soll. Der 
Genuss dieser Stiftung ist auf die Zeit des Besuches dieser Lehr- 
anstalt oder einer an ihre Stelle tretenden beschränkt und kann nur 
Zöglingen mit entsprechendem Fortgang verliehen werden. Das Ver- 
leihungsrecht soll dem Ausschusse des Forstvereins, dem Oberforst- 
rathe der hohen k. k. Statthalterei und dem Bürgermeister der Haupt- 
stadt Prag zustehen, derart, dass jeder der Genannten eine Stimme 
hat und dass die Stimmenmehrheit entscheidet. 



Urkund dessen habe ich dieses Codicill eigenhändig geschrieben und unterschrieben. 
Smichow, den 20. Februar 1891. 

Peter M. Fischer mp. 



Kundgemacht beim k. k. Bezirksgerichte Smichow, am 28. Mai 1892. 

Der k, k Bezirk sriehter : 
(L. St.) Havlißek mp. 

Diese von amtswegen verfasste Abschrift stimmt mit dem Originale wörtlich 
überein. 

Vom Expedite des k. k. Bezirksgerichtes Smichow, 

am 5. Juli 1892. 

(L. St.) Jecminek mp. 



Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u c. k. mfstodriitelstyf v Praze. 
halterei in Prag. 



231 Peter M. Fischer. Petr M. Fischer. 231 

II. 

UZ%.) Stiftsbrief. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen urkundet und bekennt kraft gegenwärtigen 
Stiftsbriefes, es habe der am 24. Mai 1892 in Smichow verstorbene Realitätenbesitzer 
Peter M. Fischer laut der letztwilligeu Anordnung am 20. Feber 1891 die Errich- 
tung einer Stiftung für Söhne armer böhmischer Revierförster 
iechischer Nationalität, die die Forstschule in Weisswasser besuchen, 
mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„S7, Bestimme ich ein Kapital von 12.000 fl. zur Gründung einer 
Stiftung, dessen Erträgnis unter zwei Söhne armer böhmischer Revier- 
förster öechischer Nationalität, welche die Forstschule in Weiss- 
wasser besuchen, vertheilt werden soll. 

Der Genuss dieser Stiftung ist auf die Zeit des Besuches dieser 
Lehranstalt oder einer an ihre Stelle tretenden beschränkt und kann 
nur Zöglingen mit entsprechendem Fortgange verliehen werden. Das 
Verleihungsrecht soll dem Ausschusse des Forstvereines, dem Ober- 
forstrathe der hohen k. k. Statthalterei und dem Bürgermeister der 
Hauptstadt Prag zustehen, derart, dass jeder der Genannten eine 
Stimme hat und dass die Stimmenmehrheit entscheidet. 

Nachdem dieses Legat per 12.000 fl.. welches nach Anordnung des Erblassers 
binnen der Frist von drei Monaten von seinem Todestage an gerechnet, auszuzahlen 
war« vom Erben durch dessen Bevollmächtigten innerhalb dieser Frist nach Abzug der 
Gebür und des Schulbeitrages per 1.288 fl. 74 kr. mit 10.711 fl. 26 kr. bei der 
k. k. Bezirkshauptmannschaft in Smichow erlegt und hiefür die in Kronen verzinsliche 
steuerfreie 47o österr. Staatsrenten-Obligation vom 1. März 1893, Nr. 4.345 mit der 
Verzinsung vom I.März 1893 über 22.500 £" angeschafft, auf den Namen „K. k. Landes- 
hauptcasaa Prag noe der Stiftung des P. M. Fischer aus Smichow für 
Studierende der Forstlehranstalt in Weisswasser* ordentlich vinculiert 
wurde und auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmäßig sichergestellt, in 
die h. ä. Verwaltung übernommen und zu diesem Zwecke in der k. k. Landeshauptcassa 
in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftdngszweckes verwendbare 
Nutzungen abwirft, so nimmt die k. k. Statthalterei in Prag diese Stiftung an und wird 
stets darüber wachen, dass vom Jahre 1893 an die von dem Stiftungsvermögen ent- 
fallenden jährlichen Nutzungen, dermal im effectiven Betrage von 426 fl. ö. W., bei der 
k.^ k. Landeshauptcassa in Prag an zwei jeweilig vom Verleihungscomite bestimmte 
Stiftlinge bezahlt werden. 

Der mitgefertigte Ausschuss des Böhmischen Forstvereines erklärt auf Grund des 
Beschlusses der Plenarversammlung des Böhmischen Forstvereiues vom 9. August 1892, 
desgleichen der gefertigte Oberforstrath,bezw. k. k. Landesforstinspektor, nach Genehmigung 
der k. k. Statthalterei und der gefertigte Bürgermeister der kgl. Hauptstadt Prag auf 
Grund der Genehmigung des Stadtverordnetencollegiums der kgl. Hauptstadt Prag vom 
28. Juli 1892, dass sie das ihnen eingeräumte Verleihungsrecht für sich und ihre Nach- 
folger im Amte annehmen. 

Die Ausübung dieses Verleihungsrechtes wird in der Weise 
geschehen, dass der Bürgermeister der kgl. Hauptstadt Prag und der 
forsttechnische Referent der Statthalterei au der Versammlung des 
Böhmischen Forstvereines, bei welcher der Programmspunkt über die 
Verleihung der Stiftung auf der Tagesordnung erscheint, theilnehmen 
und dort zur Stimmenabgabe schreiten werden. Diese Stiftung tritt 
vom 1. Oc.tober 1893 ins Leben. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung wurden aus den vorhandenen Einkünften der 
Stiftung bestritten. 

Die k. k. Statthalterei für Böhmen wird für die stete Aufrechterhaltung der Stiftung 
und für die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten Kräften sorgen, für die recht- 
zeitige Einhebung der Nutzungen des Stiftungsvermögens und für deren Verwendung zu 
dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke sorgen, überhaupt alle darin enthaltenen 
Anordnungen getreu und gewissenhaft erfüllen. 



232 



Peter M. Fischer. 



Petr M. Fischer. 



232 



Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe vier gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt worden und soll davon eines bei der k. k. Statthalterei, das zweite 
bei dem Ausschusse des Böhmischen Forstvereines, das dritte bei der Direction der Forst- 
lehranstalt in Weisswasser und das 4te bei dem Stadtrathe der königl. Hauptstadt Prag 
aufbewahrt werden. 

Prag, den 20. Juni 1894. 



(L. St.) 



Der k. k. Statthalter: 
Franz Graf Thun mp. 



Der Bügerraeister: 
Gregor mp. 

Anton Bohutinsky mp., 
k. k. LandeBforstinspektor. 



Für den Ausschuss des Böhm Forst- 
vereines: 

Gemäß des in der Ausschussitzunpr am 24. November 
1894 gefassten Beschlusses : 

Karl Fürst Schwarzenberg mp., 
Präsident des Böhmischen Forst Vereines. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



233 



Johann Podbaisky. 



Jan Podhaisky. 



233 



005. 



1891 

März 31. bfezna. 



Johann Podhaisky'sclie Studenten- 



Johann Podhaisky^ Kaufmann in 
Arnau, widmete anläßlich seiner Resignation 
auf das Amt eines Bürgermeisters der Stadt 
Arnau mittels Schreibens vom Sl.Jdärz 1891 
eine Silherrente über 300 ß, Ö. W. zur 
Errichtung einer seinen Namen 
führenden Stiftung am k. k. 
S taats gy mnasium in Arnau. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
19. Dezember 1903 von der Stadtgemeinde 
Arnau ausgefertigt und unterm 12. Jänner 
1904 von der k. k. Statthalterei in Prag 
bestätigt. 

Diese Stiftung soll den 
Namen „Johann Podh aisky^s che 
Studentrnstiftnng" führen und 
ist bestimmt zur B et eilung an 
arme und würdige Schüler des 
k. k. Staatsgymnasiums in 
ArnaiL 

Die von dem Stiftungskapi- 
tale ent fallenden jährlichen 
Zinsen im Betrage von 25 K 20 h 
werden von der Gemeindever- 
tretung der Stadt Arnau an 
einen armen u n d to ü r d i g en 
Schüler des k. k, S t aat s g y mna- 
s iums in Arnau nach dem b e z üg- 
liehen Vorschlage der Gymna- 
sialdirektion in Arnau v er- 
liehen und ausbezahlt. 

Das Stiftungsvermögen im Betrage von 
600 K wird von der Stadtgemeinde in Arnau 
verwaltet. 



Studentska nadace Jana Podhaiskeho. 



Jan Podhaisky, kupec v Hostinnem, 
' venoval u prileiitosti sve resignace na ürad 
starosfy mista HostinnSho pripisem ze dne 
31. brezna 1891 stribrnou rentu zn^jici na 
300 zL R. m. na zfizent nadele pfi c. k. 
stdtnim gymnasiu v Hostinnem, kteräi po 
nim jmenovati se md. 

Dotydnd nadaöni listina byla mistskou 
ohci Hostinnym dne 19. prosince 1903 vy- 
hotovena a dne 12. ledna 1904 c. k. misto- 
driitelstvim v Praze potvrzena. 

Nadace t a md se jmenovati 
„Studentska nadace Jana Pod- 
haiskeho" a j est uröena k podä- 
loväni chu dy ch a hodny ch z äkü 
c. k. s t d t n i h g y m n a s i a v H o- 
stinne m. 

Rocni Ar oky z j i stiny na- 
daöni vyplyvajici v 6dstce25K 
20 h u dilti j e obecni zastupitel- 
s tv luösta Ho stinneho chudemu 
a h odnemu z dku c. k. stdtnlho 
gymnnsia v Hostin nem po nd- 
vrhn reditelstvi gymnnsia v Ho- 
st i n n e m a v y pl d ci j e take. 



Jmini nadacni v sumö 600 K spravuje 
mSstskd obec Hostinne. 



Abschrift. 



Löbliche Gemeinde- Vertretung. 



Infolge meines durch längere Zeit anhaltenden Unwohlseins sehe ich mich zu 
meinem lebhaften Bedauern veranlasst, das seit dem Jahre 1879 bekleidete Ehrenamt 
als Bürgermeister niederzulegen. Indem ich freundlichst ersuche, ein löblicher Gemeinde- 
Ausschuss geruhe diese meine Resignation zur gefälligen Kenntnis zu nehmen und meiner 

XII. 80 



234 Johann Podbaitky. Jan Podhaitky. 234 

langjährigen Ämtsthätigkeit ein freundliches Andenken zu bewahren, beehre ich mich, 
beifolgend den Betrag von Ö. W. fl. 300* — Silberrente zur Errichtung 
eines meinen Namen führenden Stipendiums am hiesigen k. k. Staats- 
gymnasium zu übersenden. 

Einem löbl. Gemeinde-Ausschusse 

ergebener 

Johann Podhaisky m. p. 
Arnau, 31. März 1891. 

Für die Richtigkeit der Abschrift: 

Das Bürgermeisteramt Arnau, 
am 9. Mai 1892. 

Der Bürgermeister: 
(L. St.) Fr. Rauch m. p. 

Beglaubigte Abs ohrift bei der k. k. Statt* Ovefeny opis u c. k. mistodr^itelstvi vPraze. 

halterei in Prag. 



II. 

Stiftsbrief. 

Wir gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Arnau im Sprengel der k. k. Bezirks- 
hauptmannschalt Hohenelbe im Königreiche Böhmen Urkunden und bekennen kraft dieses 
Stiftbriefes, es habe der gewesene Bürgermeister der Stadt Arnau, Herr Johann Pod- 
haisky, Kaufmann in Arnau, auf Grund seines Schreibens de dato Arnau 31. März 1891 : 

„Infolge meines durch längere Zeit anhaltenden Unwohlseins sehe ich mich zu 
meinem lebhaften Bedauern veranlasst, das seit dem Jahre 1874 bekleidete Ehrenamt 
als Bürgermeister niederzulegen. Indem ich freundlichst ersuche, ein löblicher Gemeinde- 
ausschuss geruhe diese meine Resignation zur Kenntnis zu nehmen und meiner lang- 
jährigen Amtstätigkeit ein freundliches Andenken zu bewahren, beehre ich mich, bei- 
folgend den Betrag von 300 fl. Silberrente zur Errichtung eines meinen Namen führenden 
Stipendiums am hiesigen Staatsgymnasium zu übersenden. Einem löblichen Gemeinde- 
ausschusse ergebener Job. Podhaisky" — • einen Betrag von 300 fl. = 600 Z", in 
Worten: dreihundert Gulden oder sechshundert Kronen, zur Errichtung 
einer Studentenstiftung am Staatsgymnasium der Stadt Arnau ge- 
widmet. 

Nachdem Herr Johann Podhaisky mit der obigeu Widmung zugleich eine Staats- 
schuldverschreibung über 300 fl. Ö. W. zum Behufe der Errichtung der vorgenannten 
Studentenstiftung der Stadtgemeinde Arnau übermittelt hat und diese den Umtausch 
der Staatsschuldverschroibung gegen eine solche in gleichem Werte von 300 fl. Ö. W. 
Nr. 54.857 de dato Wien, 1. April 1891, versehen mit dem Vinculum, daß die Zinsen 
an den Stadtrat zu Arnau in Böhmen noe der Johann Podhaisky'schen Studentenstiftung 
halbjährig zu erfolgen sind, bewirkt hat, wurde die erwähnte Staatsschuldverschreibung 
Nr. 54.857 in der Stadt-Arnauer Gemeindekassa in Verwahrung genommen und in Rech- 
nung gestellt. 

Das Stiftungsvermögen besteht sonach aus der vorerwähnten Staatsschuldverschreibung 
in der Höhe von 300 fl. Ö. W. = 600 Kronen Silberrente. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung vorschriftsmäßig sichergestellt 
worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, 
80 nehmen wir gefertigten Vertreter der Stadtgemeinde Arnau auf Grund des Gemeinde- 
ausschußbeschlusses vom 24. Juli 1903 diese Stiftung, welche für immerwährende Zeiten 



235 



.Tohann Podhaieky. 



Jau Podhaieky. 



235 



den Namen „Johann Podhaisky^schc Studentenstiftung'' führen sqII und 
zur Beteilung an arme und würdige Schüler des k. k. Staatsgymna- 
siums der Stadt Arnau bestimmt ist, und das uns zustehende Ver- 
leihungsrecht an und verpflichten uns und unsere Nachfolger im Amte, dafür 
zu sorgen, daß die von diesem Stiftungskapitale entfallenden jähr- 
lichen Zinsen, dermalen im Betrage von 25 K 20 ä, schreibe fünfund- 
zwanzig Kronen 20 7^. auch weiterhin wie bisher durch die Gemeinde- 
vertretung der Stadt Arnau an einen armen und würdigen Schüler des 
hiesigen k. k. Staatsober gymnasi ums nach dem bezüglichen Vorschlage 
der Gymnasialdiroktion in Arnau über den jeweiligen Bezugsberech- 
tigten verliehen und ausbezahlt werden. 

Die Gebühr von dieser Stiftung wird von den laufenden Nutzungen des Stiftungs- 
kapitales entrichtet, während die Kosten der Ausfertigung des Stiftbriefes aus den 
Mitteln der Stadt Arnau gedeckt werden, so daß die Auszahlung der Nutzungen an die 
Stiftungsberechtigten erst nach Begleichung der Stiftungsgebühren aus dcu Zinsen des 
StiftuDgsvermögens erfolgen kann. 

Wir Gefertigten verpflichten uns ferner für uns und unsere Nachfolger im Amte 
und namens der Stadtgeweinde Arnau, für die Verwaltung dieser Stiftung, die stete 
Aufrechthaltung derselben und die Sicherheit des Stiftungsvermögens nach besten Kräften 
zu sorgen, mit dem letzteren ohne Genehmigung der kompetenten Stiftungsbehörden 
eine Änderung nicht vorzunehmen und darüber zu wachen, daß die Zinsen des Stiftungs- 
vermögens stets zeitgehörig erhoben und ihrem Zwecke zugeführt werden, überhaupt, 
daß der Stiftungszweck dem Willen des Stifters gemäß erfüllt werde. 

Die mitgefertigte k.^ k. Gymnasialdirektion in Arnau erklärt sich hiemit auf Grund 
des Erlasses des k. k. Laudesschulrates de dato Prag, vom 23. November 1903, Nr. 46.968, 
fiir sich und ihre Amtsnachfolger einverstanden, daß sie den jeweilig würdigen 
Schüler des Staatsobergymnasiums in Arnau der Stadtvertretung 
behufs Verleihung der Stiftung rechtzeitig bekannt geben wird, 

Urkund dessen wurden von diesem Stiftsbriefe vier gleichlautende Parien ausge- 
fertigt, von uns unterschrieben und von zwei Zeugen mitunterzeichnet und soll das 
eine Pare bei der k. k. Statthalterei. das zweite bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft 
in Hohenelbe, das dritte bei der k. k. Gymnasialdirektiou in Arnau und das vierte Pare 
in der Gemeindekassa der Stadt Arnau aufbewahrt werden. 

Arnau, am 19. Dezember 1903. 



Ignaz Lang n er m. p., 
Aussohußmitglied. 

Johann Richter m. p., 
Aasschaßmitglied. 

Dr. Thd. Stieglitz m. p., 
k. k. Gymn.-Direktor. 



(L. St.) H. Schwarz m. p., 

Bürgermeister. 

Anton Kleinert m. p., 
Stadtrat. 

Gustav Kaiser m. p., 
Stadt Sekretär als Zeuge. 

(L. St.) Josef Bio mann m. p., 

Stadtbeamter als Zeuge. 



Wird bestätigt. 



St.-Z. 1346. 



(L. St.) 
Original bei der k. k. Statthalterei in Prag, 



K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, den 12. Jänner 1904. 

Für den Statthalter: 
Seh edle m. p. 



Original u c. k. mistodriitelstvi y Praxe. 



XU. 



30* 



236 



MUDr Joeef MoraTee. 



MUDr JoBef Moravec. 



236 



ooe. 



1891 

kvetna 3. >fai. 



Stodentske nadäni MUDra Josefa 
Moravce. 

U pfileSitosti sve resignace na ürad 
starosty mästa Krdlove Dvora n. L. v^noval 
MUDr Josef Moravec die pripisu daniho 
ve Dvore Krdlove dne 3. kvitnu 1891, obecnimu 
zastupüelstvu möda Krdlove Dvora svedci- 
ciho, na zrlzeni nadace pro jednoho 
osirelehOf chudeho, pilneho a mrav- 
neho zdha ceske ndrodnosf i, ktery 
c, k. öeske gymnasium ve Dvore Krd- 
love navHävuje, kupitdl 600 zl. 



Dodateöne naridil zakladatel prohldsenim 
svym danym ve Dvore Krdlove dne 24. der- 
vence 1898, ahy tento kapitdl tak dlouho 
züstal uloSen a od zrizeni nadaöniho listu 
byJo upidtSno, az nadacnl kapitdl pririlstkcm 
ürokü dosdhne vyse 1,000 zl. 



Nadace tato neni toho öasu jesti 
potvrzena, 

Jmininadaöni, kteremistskd obec Krdlove 
Dvür spravuje, eint toho öasu 1.894 K 4 h. 



MUDr Josef Moravecsche Studenten- 
Stiftung. 

MUDr Josef Moravec widmete an- 
läßlich seiner Resignation auf das Amt eines 
Bürgermeisters der Stadt Königinhof laut 
der an die Gemeindevertretung der Stadt 
Königinhof gerichteten Zuschrift vom 3. Mai 
1891 zur Errichtung einer Stiftung 
für einen verwaisten, armen, flei- 
ßigen und sittlichen Schüler böh- 
mischer Nationalität, welcher das 
k. k. böhmische Gymnasium in Kö- 
niginhof besucht, ein Kapital von 
600 ß. 

Mit der Erklärung de dato Königinhof 
vom 24. Juli 1898 ordnete der Stifter nach- 
träglich an, daß dieses Kapital so lange frucht- 
bringend angelegt bleibe und von der Ver- 
briefung dieser Stiftung Umgang genommen 
werde, bis das Stiftungskapital durch Zinsen- 
zuwachs die Höhe von 1.000 fl. erreicht haben 
wird. 

Diese Stiftung ist gegenwärtig nicht ver- 
brieft. 

Das Stiftungsvermögen, tcelches von der 
Stadtgemeinde Königinhof verwaltet wird, 
beträgt gegenwärtig 1.894 K 4 h. 



I. 

Slavne obecne zastupitelstvo ve Dvore Krälove n./L. 



Opis. 



2adäm Väs, pänove, abyste räöili vziti na vedomi, ie dnesnim doera vzdäväm se 
cestneho oufadu starostenskeho ve staroslavnem vlasteneckem meste Dvore ICralove n./L. 

Sudte, prosim, o me püsobnosti shovivave vedle svödomi sveho, pfipusfte jen, 
abych smel fici, ie nikdy za doby starostovani sveho nie nekladl jsem vy§e, nei 
öesf ceskeho naroda, prospech i vzrüst obce nasi a ze nejvetii peöi jsem venoval na se- 
sileni zivlu ceskeho v naäem meste a okoli a väechen zfetel svüj jsem obracel k nä- 
rodnfmu jeho uvedomeni, jakoz take jsem se pfiöinoval, aby zachovän byl v obci mir 
mezi obyvateli a udrzen porädek ve spravö. Jak dalece jsem toho svymi slabymi silami 
dosahl, to povedi nam näslednici nasi. Av§ak eil ten nebyl Jen m&j. nybrz s vetSinou 
z Väs pod jednim §li jsme praporem. 

Proto dovolte mi, abych upfimne podekoval v§em clenüm tohoto sl. obecneho 
zastupitelstva i mistni Skolske rady, ktefi stejnymi byli neseni snahami a v praci vespolek 
rane üsilnJ, neunavne, nezistne a neustrasene podporovali. 

Pfeju vsem tem muzüm väeho zdaru a s dostatek sily pro budoucf jejich praci 
a jsem pfesvedcen, ze potomci jejich, ktefiz verni züstanou (^eske krvi, jim vdeöiti budou 



237 MüDr Josef Moravec. MÜDr Josef Moravec. 237 

tak, jako ze Bilih dilo jejich pozehoa. Dokud o passivnem prävu Tolebnfm lekafii mest- 
skych rozhodnuto nebude definitivne, setrväm jakozto ölen vyboru ve sl. obecnem za- 
8tupitelstvu. 

Spolu prosim, cteni panove, prokaite mi laskavost a vezroete ve 
spravu 8V0U skromnou öastku GOO zl. (sest set), jez si dovoluju vönovati 
jakozto malou fundaci, z jejiz ourokft by roöne podporu bral chudy 
zdejäi Ziik (sirotek) narodnosti öeske, piliiy a raravay ve svych studiich 
na zdejäini öeskem vyssim gymnasiu. 

Ve Dvofe Krälove n./L. dne 3. kvetna 1891. 

MÜDr MoraVec Josef m. p., 
starosta mesta. 

Ze opis tento s prvopisem doslova souhlasi, se potvrzuje. 

Starostensky üfad ve Dvofe Krälove n./L , 
dne 13. kvetna 1892. 

Starosta mesta: 
(L. St.) Klugar m. p. (?) 

Vidiinovany opis u c. k. mistodriitelstvi Vidimierte Abschrift bei der k. k. Statthal- 

V Praze. terei in Prag. 



Opis. II. 

ProhlaSeni, 

kterymz ja podepsany dodateönö ku pripisu svemu ze dne 3. kvetna 1891, de praes. 
3. öervna 1891, ö. 2982 ve pfiöinö fundace 600 zl B. ö., z jejiz ürokü by ro6ne podpom 
bral chudy zdejäi zak (sirotek) narodnosti öeske, pilny a mravny, ve svych studiich na 
zdejSim öeskem vyfiSfm gymnasiu, prohlaSuji svou vüli, aby püvodni slozeny kapital 
zürokovän byl a üroky pfipisovany az do vyäe 1.000 zl„ slovy, tisic 
zlatych, a tudiz prozatim bylo upu§t^no od zfizeni uadaöniho listu, a2 
do te doby, kdy nadaöni jistina teto vy§e 1.000 zl. dos&hne. 

Tomu na dökaz mäj vlastnoruöni podpis. 

Ve Dvofe Krälove nTL. dne 24. öervence 1898. 

Dr Moravec Josef m. p. 



238 



Matoai Jezbera. 



Matthäus Jezb«ra. 



■23S 



ÖOT. 

1891 

kv^tna 10. Mai. 



Kadaee feditele ^latouse Jczbery. 



Stiftung des Direktors MatthAus 
Jezbera. 



Matous Jezbera, rcditel cuhrovaru 
V Pardubicichy dne 22, öervna 1893 zemrely, 
naridil ve sve poslrdni v^li, dam v Pardu- 
bleich dne 10, Jcväva 1891, aby z jeho po- 
züstalostniho jmini^ ktere po zaplaceni ve- 
skeryvh odkazü zbude, "/lo obdrzeli jeho bratri 
a sestry rovnym dilem, a */,o aby se uHlo 
he zfizeni nadaci pod jmenem „na- 
dace feditele Matouse Jezbery". 



Dotyönä nadacni listina byla vyhoiovena 
dne 1. zdH 1902 a c. k. mistodrzitelstmm 

V Praze dne 18. lisfopadu 1902 potvrscna. 

Ze zakladatelova jmSni pozästalostniho 

V sum6 62226 zl. 57., kr, 

pfipadla po srdzce od- 
kazü V sume . . . . , 24,641 zl, 62 kr. 
na didice suma . 



37.584 zl 43'!^ kr. 



Z feto sumy pfipadly nadaci Ma- 
touseni Jezberou zfizene 'Vioi t- j, 11,27b zl, 
32 kr, öili 22,550 K 64 h, 

Suma tato byla po rozumu nafizeni po- 
sledni vüle zakladatelovy i s 4^/^% üroky 
vtilena na usedlost öis, 5 v Baänicich, ke 
kterez bylapfipsäna usedlost öis. 15 spozemky 
V Basnicich, 

Co do zfizefii teto nadace bylo ustanoveno 
po rozumu posledni vüle zakladatelovy toto: 

1. Z vynosu nadaöniho pfipadd po jedne 
ötvrting, t. j, 253 K 69 h 

a) na podporu chudych, schopnych, 
s dobrym prospöchem stiidujicich, 
do Bas nie pfislu^nych, via sie- 
necky smyslejicich jinochü, ktefi 
ceske stfedni neb vysoke skoly 
navHävtijl; 

b) na podporu ditek do Basnic prislusnych, 
a sice chlapcü pH vyucovdni se femeslu, 
divek pfi uceni se domdcim pracim; 



Der am 22, Juni 1893 verstorbene Ma t- 
thäus Jezbera, Direktor der Zuckerfabrik 
in Pardubitz, ordnete in seinem Testamente 
de dato Pardubitz den 10. Mai 1891 an, daß 
von seinem nach Bezahlung sämtlicher Legate 
iihrigbleibenden Nachlaßvermögen '/m seine 
Brüder und Schwestern zu gleichen Teilen 
zu erhalten haben und Vio ^^^'^ Errichtung 
von Stiftungen unter dem Namen 
„Stiftungen des Direktors Matthäus 
Jezbera^ zu verwenden sind. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
1, September 1902 angefertigt mid unterm 
18, November 1902 von der k, k. Statthalterei 
in Prag bestätigt. 

Von dem Nachlaßvermögen des Stifters 
im Betrage von ... , 62.226 fl. 57^ kr. 
entfiel nach Abzug der 
Legate im Betrage von . , 24,641 fl, 62 kr. 
auf die Erben ein Be- 
trag von 37.584 fl. 43% kr. 

Von diesem Betrage erhielt die von Mat- 
thäus Jezbera errichtete Stiftung Viq, d. i, 
11.275 fl. 32 kr. oder 22.550 K 64 h. 

Dieser Betrag wurde im Sinne der An- 
Ordnung des Testamentes des Stifters samt 
einer 47a"/ü Verzinsung auf der Realüät 
Nr. 5 in Baschnitz, zu welcher die Wirtschaft 
Nr. 15 samt Grundstücken in Baschnitz zuge- 
schrieben wurde^ hypothekarisch sichergestellt 

Hinsichtlich der Durchführung dieser 
Stiftung wurde im Sinne des Testamentes 
des Stifters Nachstehendes festgesetzt: 

1, Von den Stiftungserträgnissen etvt- 
fällt je ein Viertel, d. i, 253 K 69 h 

a) zur Unterstützung armer, fä- 
higer, mit gutem Erfolge stu- 
dierender, nach Baschnitz zustän- 
diger, patriotisch gesinnter 
Jünglinge, welche böhmische 
Mittel- oder Hochschulen be- 
suchen; 

b) zur Unterstützung von nach Baschnitz zu- 
ständigen Kindern, u. zw. von Knaben 
behufs Erlernung eines Handwerkes, von 
Mädchen behufs Erlernung von häus- 
lichen Arbeiten; 



239 



Matoui Jezbera. 



Mattbäas Jezbera. 



239 



c) na osaceni chudych ditek obecnou skolu 
navstSvujicfch, do Basnic prisluSnych a 

d) na podßlcni chudych, starych, prdce ne- 
schopnych dälnikü do BaSnic prislusnych, 
Pfibuzni aklad a telov i majt, 

vyhovuji'li jinak podminkdm^ pred- 
nost pfed ostatnimi uchazeöi. 

2. Pozitek naddni uvedeniho 
pod a) trvd po öas studit na stfed- 
nich neb vysokych skoldch a udili 
se Jen jednomu zdku. Ostatni 
naddni se rozdiluji kaidorodnö 
die poötu schopnych iadatelü, p^i 
uchazeöich pod b) a d) zmin^nych 
v§ak nejvyä trem iadatelüm. 



3. Kdyby v niktere se skupin 
pod a) — d) uvedenych nebylo zddnych 
schopnych Sadatelä, rozvrhne se 
dotyöny poSitek nadaöni stejnym 
dilem mezi ostatni skupiny. 

4. 2ddosti za udHeni studentske 
nadace pod a) uvedene poddvaji se 
pfi uprdzdnäni tito, v kteremi pri- 
padi j est konkur s neprodlenä 
vypsati, do tri mäsicü. äddosti 
pak o udäleni osi atnich nadaciy 
ktere kazd oroön^ v m^sici srpnu 

V obci Basnicich zpüsobem v obci 
obvyklym vyhldsiti jest, do 15. zdi^i 
kazdeho roku, a to u obecniho üradn 

V BaSnicich. 



Obecni zastupitelstvo Basnicke 
uöini pak b6hem 14 dni vStsinou 
hlasü ndvrh na udöleni komisi\ 
zdleiejici z dikana v Hoficich 
jako p^edsedy, starosty obce Bas- 
nic jako zpravodaje a starosty 
okresniho z astupit el s tv a Ilori- 
ckiho. 



Komise tato rozhodne pak vöt- 
sinou hlasü ndvrzich obecniho za- 
stupitelstva Basnickeho ve schüzi, 
kterd se md konati böhem dalsich 
14 dnu V lifadovn^ okresniho zastn- 
pitelstva Horickeho. 



5, Bozdilcni pozitkü teto na- 
dace se md diti ka^dorocne staro- 



c) zur Bekleidung armer, die Volksschule 
besuchender, nach Baschnitz zuständiger 
Kinder und 

d) zur Beteilung armer, zur Arbeit unfähiger, 
nach Baschnitz zuständiger Arbeiter, 
Die Verwandten des Stifters 

haben, falls sie sonst den Bedin- 
gungen entsprechen, den Vorzug vor 
anderen Bewerbern. 

2. Der Genuß der sub a) ange- 
führten Stiftung dauert während 
der Studien an Mittel- und Hoch- 
schulen und ist nur einem Schüler 
zu verleihen. Die übrigen Stiftun- 
gen werden alljährlich nach Anzahl 
der fähigen Kompetenten verteilt^ 
bei den sub b) und d) angeführten 
Bewerbern aber an höchstens drei 
Bewerber. 

3. Falls in einer der sub a) — d) 
angeführten Kategorien keine fä- 
higen Kompetenten wären, ist das 
bezügliche Stiftungserträgnis gleich- 
mäßig unter die übrigen Kategorien 
zu verteilen. 

4. Die Gesuche um Verleihung 
der sub a) angeführten Studenten- 
stiftung sind bei Erledigung der- 
selben, im welchem Falle unverzüg- 
lich der Konkurs auszuschreiben 
ist, binnen 3 Monaten, die Gesuche 
um Verleihung der übrigen Stiftungen, 
für welche alljährlich im Monate 
August in der Gemeinde Baschnitz 
auf die ortsübliche Weise der Kon- 
kurs zu verlautbaren ist, bis zum 
15. September eines jeden Jahres 
bei dem Gerne indeamt ein Bas chnit z 
einzubringen. 

Die Gemeindevertretung von 
Baschnitz hat sodann binnen 
14 Tagen mit Stimmenmehrheit den 
Besetzungsvorschlag einer Kom- 
mission, bestehend aus dem De- 
chante in Horitz als Vorsitzenden, 
dem Gemeindevorsteher von Basch- 
nitz als Berichterstatter und dem 
Obmanne der Hofitzer Bezirks- 
vertretung, zu erstatten. 

Diese Kommission hat sodann 
über die Vorschläge der Gemeinde- 
vertretung von Baschnitz in einer 
Sitzung, welche im Verlaufe von wei- 
teren 14 Tagen in den Amtslokalitäten 
der Hofitzer Bezirksvertretung ab- 
zuhalten ist, mit Stimmenmehrheit 
zu entscheiden. 

5. Die Verteilung der Stiftungs- 
erträgnisse hat alljährlich vom 



240 



Mfttoui Jesbera. 



Matthäus Jezbera. 



240 



stou Bainickym za dozoru starosty 
okresniho zastupitelstv a Hofi- 
ckeho a dfhana HofickSho v den sv. 
AUbity, dne 19,listopadu^ ku poctS 
rodiöü z akladatelovych, Tobiähe 
a AlibSty Jezherovych, 

6. Sprdva jment nadaöniho nd- 
leii obecnimu vyboru v Ba^nicich, 

7. Naddni Mo veslo ve skutek v roce 
1903. 

Toho dasu se nadace ta udili po rozumu 
nadainiho lisiu. 



Gemeindevorsteher von Baschnitz 
unter Auf sieht des Horitzer Bezirks- 
obmannes und des Hofitzer Dechanten 
am Tage der hl. Elisabeth, d. i. am 
19. November, zu Ehren der Eltern 
der Stifter Tobias und Elisabeth 
Jezbera zu erfolgen. 

6. Die Verwaltung des Stiftungs- 
vermögens steht dem Gemeindeaus- 
Schüsse von Baschnitz zu. 

7, Diese Stiftung trat mit dem Jahre 
1903 ins Leben. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung im Sinne 
des Stiftsbriefes persolviert. 



Opis bez kolku. 



I. 

Posledni vüle Matouse Jezbery. 



Uväziv, ze smrt kazdeho öloveka jista, jeji den a hodina üejiste, uöinil jsem za 
dobre pameti, prost väelikeho nuceni s dobrym rozmyslem poHzeni o svem jmeni pro 
päd meho ümrti, jak näsleduje : 

1. Za vykonavatele teto me posledni v&le dovoluji si pozadati a ustanovuji pana 
JUDra Emila Andrese, c. k. notäfe v Hoficich, a jemu za zastupce a pomocnika Josefa 
Ludvika, meho synovce, v Baänicich a pfeji si, by o me pozAstalosti pofidili n&sledovne: 



12. Kdyz se z fondu poz&stalostniho veskere zde uvedene odkazy od a) — n) vypla- 
tily, zbyde je§tS jista hotovost, ktera nech£ se nasledovnfi züötuje a vyplati: 

a) 7io (sedm desetin) tohoto ad 12. zbyleho obnosu obdrzi moji mili bratH a sestry 
stejnym dilem, pak-li jsou odumreli, obdrzi ovsem pfipadajici na ne dil jich potomci. 

b) Ostatni %„ (tri desetiny) toho ad 12. jmenovaneho obnosu od- 
kazuji na zfizeni nadace pod jmenem „Nadace feditele Jezbery". 
Cästka kapitälu nadaci tuto tvofici züstane vtölena na statku tis. 5 
a 15 i se vsemi ostatnimi pozemky zvlaätni vloäku majicimi, a sice pro- 
zatim za dluhem Hypoth. bankyafundaci per zl. 500" — na vydrzovani 
hrobu a nahrobku, Kdyz vSak dluh Hypotecni banky poznenahla annuitami zaplacen 
bude, obdrzi kapital nadaöni prvni vlozku per zl. 500* — ; dluh hypoteöni nesmi se ni- 
zädnym zpüsobem obuovit neb postoupit, nybrz, jak nyni uröeno, annuitami zaplatiti. 

Z tohoto nadaöniho kapitdlu musi platit majitel zivnosti 47«% 
(6tyry a pül ze sta), a sice vzdy celoroönö dne 1. listopadn, a pouiijou 
se tyto üroky nasledovne: 

a) Y4 (jedna ctvrtina) ku podpofe schopnych, s dobrym prospechem 
studujicich chudych mladikü, vlastenecky smyälej icich. nastfednieb 
neb vysokych äkoläch öeskych a do obce Baänicke pf isluäicich. 

^) V4 (jcdna ötvrtina) ku podpofe chlapcü neb divek z obecne skoly 
vyslych s dobrym prospechem pfi vyuöovani se feraeslu, u divek do- 
m&ci präci. 

^) V4 (jedna ctvrtina) ku osaceni chudych ditek. skolu obecnou 11a- 
vätevujicich. 

^) V4 (j^dua ctvrtina) ku podeleni chudych, starych, prace neschop- 
nych delnikü. Osoby ad 6), c), d) jmenovane. jez cini näroky na podporu 
z teto nadace, museji byti tez pfisIuSnici obc e BaSnicke. 

Nadace taio bude, jak obycejne, pod vrchni spravou c. k. mistodrzitelstvi, a pravo 
propäjceni a udeleni podpory ve smyslu ad a), 6), c), d) maji vzdy I. sta- 
rosta obce Basnic, 2. spolu se starostou okresniho zastupitelstva Ho- 



241 MatouB Jezbera. Mattbäus Jezbera. 241 

fickeho a za 3. spolu s d&stojnym panem dekanem Horickym, a sice 
tim zpüsobem, ze kdyz byl starosta obce Basuic sve dotycrie navrhy 
udSleni podpor uöinil, hlasuji o nich vSickni tri jmenovani pod pfed- 
sednictvim düstojneho pana dSkana Hof ickeho, a v^tsinou hlasü biidiz 
rozhodnuto, kdo ma byti pod^len. 

Navrhy ku podpofe museji byti v obecnim vyboru Basnickem vöt- 
§inou hlasü prijmuty a co takove pisemne starostou ku rozhodnuti do 
schüze spolecne tohoto se starostou okresniho zastupitelstva a du- 
stojnym p. dekanem ku koneönemu rozhodnuti pfedlozeny. 

Pfi cinSni navrhu nechf maji moji pfibuzni, pak-li podminkäm vy- 
hovuji, na podporu pfednost. Kdyzby v nekterem odvetvi a), i), c), d) zadatelü 
o podpory nebylo, nacht se vynalo?.i zbyla hotovost ve prospech druhych. 

Rozd^Ieni a podileni podpor z teto nadace feditele Matouäe Jezbery die udanebo 
zpüsobu musi se stat ku poct6 mych drahych rodi6ü Tobia§e a Alzbety Jezberovych vzdy 
na den sv. Alzbety, dne 19. listopadu. 

Provedeni, prosim, by pfevzal v^dy p. obecni starosta pod dozorem p. starosty 
okresniho a düstoj. p. dekana Hofickeho. 

13. Posledni vüli tuto napsal jsem vlastnoruöne, a je tudiz pravoplatna. 

Preji na konec tohoto sveho pofizenf v§em svym milym ph'buznym a pfätel&m 
ve§koreho stesti a dobreho zdravi a sehe poroucim do vüle Bozi. 

V Pardubicich, 10. kvetua 1891. 

Mat. Jezbera v. r. 



15.030 civ. 

Tento soudne vyhotoveny opis posledni vüle soulilasi doslovne s prvopisem bez kolku. 

C. k. okrcsni soud v Pardubicich, 
16. srpna 1893. 

C. k. okresni soudce: 
Wagner mp. 

Overeny opis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Beglaubigte Abscbrift bei der k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



II. 

N a d a c n i 1 i s t i n a. 

My podepsani zastupcove obce Basnicke v politickem okresu Hradci Krälove v kra- 
lovstvi Ceskem stvrzujeme a doznavame ve svem a nästupcu na§ich jioene, ie p. Matous 
Jezbera, feditel cukrovaru v Pardubicich, dne 22. öervna 1893 zemfely, die 
sve posledni vüle de dato 10. kvetna 1891 zalozeni uadani, ustanoviv je spoludedicem, 
tewito slovy naffdil: 

„12. Kdyz se z fondu pozüstalostniho veskere zde uvedene odkazy ad a) az n) vy- 
„platily, zbyde jeste jista hotovost, ktera nechf se nasledovne züctuje a vyplati: 

»»^) 7io (^edm desetin) tohoto ad 12. zbyleho obnosu obdrzi moji mili bratfi 
„a scstry stejnym dilem, pak-li jsou odumfeli, obdrzi ovsem pfipatlajici na ne f)odil jich 
„potomci. 

r,b) ostatni 7io i^^'^ desetiny) tohoto ad 12. jraenovaneho obnosu od- 
„kazuji na zfizeni nadace pod jnienem „Nadace riditele Matouse 
„Jezbery." 

Xn. 31 



242 Matous Jezbera. Matthäus Jezbera. 242 

„Castka kapitahi nadaci tuto tvorici züstane vteleoa na statku cp. 5 a 15 i se 
„vgemi ostatnimi pozemky zvIäStni vloiky majicimi, a sice prozatim za dluhem Hypoteöni 
„banky a fundaci per 500 zl. na vydrzüvani hrobu a nahrobku. 

„Kdji viak dluh Hypoteöni banky poznenähla aunuitami zaplacen bude, obdri^i ka- 
„pital nadaini prvni viozku per 500 zl. ; dluh Hypotecni banky nesmi se nizadnym zpü- 
„sobem obnovit nebo postoupit, nybr^., jak nyni urceno, annuitami zaplatiti. 

„Z toboto nadaöniho kapitälu musi platit majitel zivnosti 47,70 (^^y^i a pul ze ata), 
„a sice vzdy celoroßnö dne 1. listopadu, a pouiijou se tyto üroky nasledovnö: 

n«) V4(J®^°* ötvrtina) ku podpofe schopnych, sdobrym prospechem 
„studujicich chudych mladikü vlastcnecky smySlejicicb, na stfeduich 
„neb vysokych äkoläch ßeskych a do obce Basnice pfisluSicich. 

„b) Y4 (jedna ctvrtina) ku podpofe chlapcfi neb divek z obecue ftkole 
„vyslych s dobrym prospechem pfi vyuöovani se femeslu, u divek do- 
„mäci präci. 

„c) Y4 (jedna ötvrtina) ku o§aeeni chudych ditek skolu obecnou na- 
„vätevujicich. 

* „dt) 74 (jedna ötvrtina) ku podeleni chudych starych, prace ne- 
„schopnych delnikü.** 

^Osoby ad a), 6), c), d) jinenovane, jez öini naroky na podporu z teto 
„nadace, museji byti tez pfislu§nici obce Baänicke. 

„Nadace tato bude jak obyöejne pod vrchni spravou c, k. misto- 
„drzitelstvi, a prävo propüjöeni a udeleni podpory ve smyslu ad aj, i), 
„c), d) maji vzdy: 

„1. starosta obce Baänic, 

„2. spolu se starostou okresnfho zastupitelstva Hofickeho, a za 

„3. spolu 8 dflstojnym panem dekanem Hofickyni, a sice tim spü- 
„sobem, ze kdyi^ byl starosta obce BaSnic sve dotycne navrhy udileni 
„podpor uöinil, hlasuji nich väichni tri jmenovani pod pfedsed- 
„nictvim dfistojneho pana d^kana Hofickeho, a v6t§inou hlasü budiz 
„rozhodnuto, kdo mä byti podelen. 

„Navrhy ku podpofe museji byti v obecnim vyboru Basnickem v6t- 
„§inou hlas& pfijmuty a co takove pisemne starostou ku rozhodnuti do 
„schfize spoleöne tohoto se starostou okresnfho zastupitelstva a d&- 
„stojuym panem dekanem ku konecnemu rozhodnuti pfedlo^eny. 

„Pfi öineni uävrhu uechf maji moji pfibuzni, pak-li podminkam 
„vyhovuji, na podporu pfednost. Kdyz by v nekterem odvetvi a), ft), c), d) 
„zadatelu podpory nebylo, nech£ se vynalozi zbyla hotovost ve pro- 
„spech druhych. 

„Rozdöleni a podileni podpor z teto nadace feditele Matouäe Jezbery die 
„udaneho spflsobu musi se stät ku pocte mych drahych rodicA Tobiaäe a Alzb§ty 
„Jezberovych vzdy na den sv. Alzbety dne 19. listopadu. 

„Provedeni, prosim, by pfevzal vzdy obecni starosta pod dozorem p. starosty okres- 
„niho a dftstojneho pana dekana Hofickeho." 

Pozüstalost po zakladateli nadace byla provedena u c. k. okresniho soudu v Pardu- 
bicich a skonöena odevzdaci listinou tohoto soudu ze dne 20. bfezna 1900, ö. j. IV 541/93, 
179/192. 

Die soudne schvälene rozdelovaci listiny obnäsela cistti pozüstalost . 62.226 zl. 057« '^*'' 

a po odecteni odknzü 24.641 zl. 62 kr. 

zbylo na dedice . . . . . 37.584 zl. 43 7« ^^-^ 
z öehoz 7,0 teto nadaci pfipadle obnaSi 11.275 zl. 32 kr. öili 22.550 K 64 Ä. 

Tento obnos se 47^70 üroky byl co pohledavka nadace feditele Matouse. Jezbery 

na usedlosti öp. 5 v Basnicich, ku ktere byla usedlost cp. 15 tamtez a veSker^ v teto 

obci leiici a Josefu Ludvikovi odkazane pozemky do knihovni vloäky 5 pfipsdny byly (sie!) 

541/93 
podle usueseni c. k. okresniho soudu v Pardubicich ze dne 8. dubna 1900, c. j. — 7q^— 

loO 

a c. k. okresniho soudu v Hoficich ze dne 20. dubna 1900, c. j. 519/00, zästavne 
zji&tin. 



243 MatouS Jezbera. Matthäus Jezbera. 243 

Tato faypotecDi pohledävlca t?oH jmeni uadacni. Jelikoi jmeni nada£ni die ustano- 
veni zakladatele nadace a die predpisä v te pf feine platuych jest zjiäteno a take uzitek 
dava, jehoz k u6elu iiadaöuimu upotfebiti Ize, toi prijimame podle usneseni obecniho 
vyboru v Baäuicich ze dne 20. öervna 1901 nadani toto a zavazujeme sehe i nastupce 
V ürade, ze chceme o to pecovati, aby roöni vynos teto nadace 1.014 JT 76 A obnaiejici 
byl vynalozen k üäelu nadacnimu. 

Ohledne proTedeni nadace ustanovujeme: 

1. Die ustanOYeni posledni vule pfipadä z dfichodä nadaönich po 
V4, tedy 253 K 69 A: 

a) na podporu chu.dych schopnych s dobrym prospechem studuj i- 
cich do obce Basnic pHsluänych, vlastenecky smySlejicich zakü 
ceskych stfednich neb vysokych Skol; 

b) na podporu do obce Basnic pfislusnycli z obecne Skoly s dobrym 
prospechem vy§lych chlapcü pfi vyuöovani se femeslu neb divek uöi- 
cich 86 domaci präci; 

c) na oöaceni chudycb ditek §kolu obecnou naTstevujicicb, do obce 
Baänic pfisluänych; 

d) na podfileni chudycb starych prace neschopnych do obce Baänic 
prisluinych delnikü. 

Pfibuzni zakladatele majf, Tyhovuji-li podminkam, prednost pifed 
jinymi zadateli. 

2. Pozitek nadani ad a) trva po cas studii na stfedni neb vysoke äkole 
a ndili se jedinemu zäku; ostatni nadani rozdeluji se kazdoro£n6 die poötu schopnych 
zadatelA, nadani b) a d) nejvyäe tfem zadatelüm. 

3. Kdyz by nebylo v nektere ze skupin pod 1 a) az d) uvedenych schopnych 2a- 
datelfl, rozvrhne se pozitek teto skupiuy kazdorodn^ mezi ostatni skupiny stejnym dilem. 

4. ^adostizaudelcni nadani ad a) podavaji se pfi uprazdn^ni tehoi, jei se 
bez prodleni vyhlasiti ma. do tri m^sicü, ostatni kaldoroöu6 do 15. zafi u obecniho 
üjfadu T Baänicich, jenz to böhem srpna sp&sobem v obci obvyklym prohlasiti md; za- 
stupitelstvo teto obce uöini do 14 dnü y6t§inou hlasü ndvrh komisi, 
sestavajici z düstojneho pana dekana v Hoi^icich co pfedsedv, starosty obce BaSnic co 
zpravodaje a starosty zastupitelstva okresu Hofickeho, kteraz komise navrzich 
ve schfizi, jez se v daläich 14 dnech y üfadovne okresniho zastupitelstva konati musi, 
TetSinou hlasu rozhodne. 

5. Rozdeleni poiitkä teto nadace diti se ma. kaidoroöne starostou obce 
Basnicke za dozoru starosty zastupitelstva okresu Horickeho a d&stojneho pana dekana 
HoHckeho v den sv. Alibety dne 19. listopadu ku pocte rodieü zakladatele: panü Tobiaäe 
a Alzbety Jezberovych. 

6. Spräva nadaöniho kapitalu nälezi obecnimu vyboru Baänickemu 
a Organum od tohoto ustanovenym, pfi cemz obecni vybor, pokud se työe obec, ma zod- 
povidnost za orgäny tyto. 

7. Nadani vejde ve skutek v roce 1903. 

Düchodu z jmeni nadaöniho dosud vze§lych bylo pouzito k zaplaceai poplatkü z pfe- 
voda jm^ni, äkoluiho pfispövku a ütrat poz&stalostniho fizeni. 

8. Z düchodü jmSui nadacniho dnem 1. listopadu 1902 splatnych dluzno zaplatiti: 

a) Poplatek za vteleni präva zästavniho na usedlosti öp. 5 v Baänicich v obnosu 
141 K. Jezto majitele usedlosti poplatek ten za iiadaci zaplatili, jsou opravn^ni obnos 
141 K, zaplaceny ürok 1 Jf 4 A a 5% üroky z techto obnosü ode dne 3. fijna 1901 
az do 1. listopadu 1902 si z ürokA dnem 1. listopadu 1902 splatnych sraziti. 

b) Dm Josefu Kovafovi v Hoficich podle vynosu c. k. mistodrzitelstvi ze dne 
10. ünora 1901, öis. 20.155, jako palmär, nährada vyloh a pfispevok k nahrobku zakla- 
datele nadace obnos 397 K 17 h. 

c) Ütraty (s) vyhotovenim listu nadaciho spojene. 

Zbytek techto ürokü dnem 1. listopadu 1902 splatnych bude ulozen do spofitelny 
a slouäiti k hrazeni hotovych utrat (se) spravou nadace spojenych. 

XU. 31* 



244 



Maious Jüzbera. 



Matthäus Jezbcra. 



244 



Mf podepsaoi slibujeme a zavazujeme sebe i nastupce, ze budeme, set jsme, o za- 
choväni nadace a o jistotu jm^ni Dada^niho peöoTati a f.e s jmenim nadaönim bez scbva- 
leni pfisluäneho üfadu nadacniho zädne zmeny nepfed(se)vezmeaie, ze toho dbäti budeme, 
aby d&chody z jmeni nadaöuibo t cas docliäzely a lechze jeii k tomu v tomto nadacnim 
listu ustanovenerau üöelu uzito bylo, a ze vübec vsecbna zde uvedena nafizeni piln6 a 
sv^domit^ plniti budeme. 

My spolupodepsani, a sice : dekati Hoficky podle svoleni biskupske konsistofe ze dnc 
18. öervence 1901 ad Nf^. 6.583, starosta okresu Hofickeho podle usneseni okresniho 
zastupitelstva ze dne 28. prosince 1901 a obecni starosta v Baänicich podle usneseni 
obecniho vyboru ze dne 22. listopadu 1901 pfijimame pro sebe a nastupce v üfade 
funkce, ktere nam piisluäi pfi propüjceni teto nadace. 

Toinu na dükaz byla tato nadaei listina v p6ti stejnopisech vyhotoTena, vSestrann^ 
podepsana, a bude jeden stejnopis u c, k. mistodriitelstvi v Praze, druhy u c. k. okresniho 
hejtmanstvi v Hradci Kralove, tfeti u dekanskeho üfadu v Hoficich. ctvrty u okresniho 
vyboru v Hoficfch a päty u obecniho üfadu v BaSnicfch uschovan. 

V BaSnicich, dne 1. zäfi 1902. 

y za&t. p. dekana: 

(L. St.j Frant. Melich mp., 

kaplan. 

Namestek okres. starosty: 
(L. St.) J. Janak mp. 

tlen okres. vyboru: 
Dr Frant. Para mp. 

(L. St.) Vaclav Masek mp., 

starosta. 

J. Ludvik mp., 
radni. 

Ölenove obec. zastupitelstva: 

Josef Bednar mp. 

Vdc. Ludvik mp. 



ölen okres. vyboru : 
Dr Josef Sommer mp. 

Frant. 1) o b e s mp , 
svedek. 

Frantisek Hruska mp., 
svedek. 



Stvrzuje se. 



C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 18. listopadu 1902. 



Cis. 242.743. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele : 
Weber mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



245 Ferdinand Bitter von Fiscali-Stifiung. 



Nadace Ferdinanda rytire z Fitcali. 245 



908. 



1891 

Mai 19. kvetna. 



Ferdinand Ritter von Fiseali-Stiftung. Nadace Ferdinanda rytire z Fisrali. 



BeA der am 19. Mai 1891 stattgefun- 
denen Jubiläums f der des Ferdinand 
Ritter von FiscaH, Oberforstrates und 
Direktors der Forst lehr anstatt in Weiß- 
tcasser, welche Feier ans Anlaß dessen 
25jähriger Tätigkeit als Direktor der Forst- 
Ichranstult in Weißwasser veranstaltet wurde^ 
haben dessen ehemalige Hörer eine 
Sammlung zu dem Behufe eingeleitet, 
um mit dieser Sammlung eine Stif- 
tung für F or st Schüler unter dem 
Namen „Ober forstrat Ferdinand 
Ritter von Fiseali-Stiftung" zu be- 
gründen. 

Zu diesem Zwecke wurden die unter ihnen 
gesammelten Beträge in der Gesamtsumme 
von 2,700 fl. dem vom Komitee zur Veran- 
staltung der erwähnten Jubiläumsfeier mit 
der Realisierung der Stiftung und Verfas- 
sung des Stiftsbriefes betrauten Julius Wiehl, 
fürstlich Liechtensteinischen Forstrat in 01- 
mütz, übergehen 

Nebstdem widmete Ferdinand Ritter von 
Fiscali einen Betrag von 308 fl. 39 kr. zur 
Bestreitung der lOVo Ubertragungsgebühr und 
sonstiger Stempelgebühren, 

Durch Ankauf von Wertpapieren, Fruk- 
tifizierung der Zinsen derselben und weitere 
Spenden ist das vom Rh. Dr. Wilhelm SallaÖ, 
Professor an der höheren ForstlehramtaU 
zu Weißwasser, verwaltete Stiftungsvermögen 
so weit angewachsen, daß von dem genannten 
Verwalter des Stiftungskapitales im Jahre 
1902 der k. k. Statthalterei, welche das Stif- 
tungsvermögen zu verwalten hat, übergehen 
wurden: Wertpapiere im Nominalwerte von 
8.200 K, ein 3y^\ Finlagebuch der Böhmi- 
schen Sparkassa über 247 K 26 h und ein 
Barbetrag von 1.916 K 64 h. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
15. Juli 1903 von der Statthalterei in Prag 
ausgefertigt und in demselben auf Grund der 
im Sinne der Spender des Stiftungsvermögens 
gestellten Anträge des Komitees zur Veran- 
staltung der gedachten Jubiläumsfeier, u. zw. 
der Herren Julius Wiehl, fürstlich Liechten- 
steinischen Forstrates in Olmütz, Theodor 
Wagner, Forstmeisters in Gratzen, Josef 
Holeöek, Forstmeisters und Domänendirektors 



j üb il ej n i s l a v no s t i Ferd i- 
nanda rytire z Fiscali, vrchniho les- 
niho rady a reditele lesnickeho uöiliSte v B6U, 
konane dne 19. kvötna 1891 za pricinou 25le- 
teho püsobeni jeho jako reditele lesnickeho 
uöili§tS V B6le, zavedli jeho byvali po- 
sluchaöi sbirku k tomu üöelu, aby 
zalozili nadaci pro studujici les- 
nictvi pod jmenem: „Nadace vrch- 
niho lesniho rady Ferdinanda ry- 
tire z Fiscali.'' 



K tomu üöelu byly mezi nimi sebrane 
pfisp^/vky V ührnne sumä 2.700 zl. ode- 
vzddny Juliu Wiehlovi, knizecimu Liechten- 
steinskemu lesnimu radovi v Olomouci, jemuJt 
druistvem pro odbyväni uvedene jubilejni 
slavnosti svereno bylo uskutcönini nadace a 
sdiläni nadadniho listu. 

Mimo to vinoval Ferdinand rytir z Fis- 
cali obnos 308 zl. 39 kr. k zapraveni 10^/^ 
poplatku pfevodniho a ostatnich kolkovych 
poplatkü. 

Zakoupenim cennych papirä, zuzitko- 
vänim jich lirokü a dalSimi dary vzrostlo 
jm^i nadaöni Ph, Drem Vilemem Salla- 
dem, professorem na vyssim lesnickem uöilisti 
V BÜe, spravovane do t6 mlry, ie jmenovany 
sprdvce jmöni nadaöniho v rocc 1902 c k. 
mistodrzitelstvl, ktere jmSni nadaöni spravo- 
vati md, odevzdal: cenne paplry v nomindlni 
hodnotö 8.200 K, 3^,,% vkladni knizku Öeske 
sporitelny na 247 K 26 h znäjici a na ho- 
tovosti 1.916 K 64 h. 



Dotyönd nadaöni listina byla c. k. misto- 
driitelstvim v Praze dne 15. Öcrvence 1903 
vyhotovena a v ni na zdkladö ndvrhü vc 
smyslu ddrcü jmöni nadaöniho uöinönych 
komitetem k uspofddäni zminöne jubilejni slav- 
nosti, a sice pdny: Juliem Wiehlem, kniz. 
Liechtensteinskym lesnim radou v Olomouci, 
Bohdanem Wagnerem, lesmistrem v Novych 
Hradech, Josefem Holeökem, lesmistrem a 
feditelem panstvi v Piasech, aJifim Wach- 



246 Ferdinand Ritter von Fiscali- Stift ang. 



Kadace Ferdinanda rytire z Fiscali. 246 



in Plaß, und Georg Wachtel^ Forstmeisters 
in Neuhatis^ und im Einvernehmen mit den- 
selben nachstehende stißsbriefliche Bestim- 
mungen getroffen: 

A. Das Stiftungsvermögen so- 
wie dessen alljälliger Zuwachs ist 
stets in gesetzmäßiger Weise frucht- 
bringend abzulegen. 

Von den Zinsen des Stiftungs- 
vermögens ist der Betrag von 300 K 
für den ersten Stiftungsplatz zu 
verwenden und es hat die Stiftung 
nur mit einem Platze ins Leben zu 
treten. 

Der das Jahreserfordernis von 300 K 
übersteigende Teil des Jahreserträgnisses ist, 
sofern derselbe nicht auf laufende Auslagen 
zu verwenden ist, auf gesetzliche Art frucht- 
bringend anzulegen und nach den Bestim- 
mungen des Stiftsbriefes zu verwalten. 

Dieser Erträgnisüberschuß sowie ein in 
der Folgezeit durch Schenkungen, Vermächt- 
nisse, Interkalarien oder auf was immer für 
eine Art sich ergebender Zuwachs zum Stif- 
tungsvermögen ist demselben so lange zuzu- 
schlagen, bis dasselbe die Höhe erreicht, um 
aus den Zinsen außer dem ersten Platze mit 
jährlichen 300 K einen zweiten Stiftungs- 
platz mit jährlichen 200 K errichten zu 
können. 

In analoger Weise ist vorzugehen, wenn 
sich das Jahreserlrägnis über den Betrag 
von 500 K, bzw. 700 K etc. erhöhen sollte. 

Es sind demnach der erste Platz 
mit 300 K jährlich und alle folgen- 
den Plätze mit je 200 K zu dotieren. 

B. Der St atthalt er ei in Prag 
steht die Verwaltung des Stiftungs- 
vermögens zu. Derselben kommt 
auch die Ausschreibung erledigter 
Plätze und deren Verleihung unter 
den weiters angeführten Modali- 
täten zu. 

C. Der Genuß des gegenwärtig 
bestehenden einen Stifttingsplatzes 
sowie auch der in der Zukunft etwa 
zur Errichtung gelangenden Stif- 
tungsplätze soll alljährlich zu Be- 
ginn des Sommersemesters ausge- 
schrieben und im Verlaufe dessel- 
ben so verliehen werden, daß der 
mit dieser Stiftung Beteilte vor 
Schluß des Schuljahres den ganzen 
Stiftungsbetrag auf einmal erhält. 

Über besonderen Antrag des Pro- 
fessorenkollegiums der bestifteten 
oder Stift sbrief g emäß an deren 
Stelle tretenden Anstalt kann je- 



tlem, lesmistrem v Jindrichov^ Hradci, a re 
srozumini s nimi ndsledujici ustanoveni na- 
daöni vyddna: 

A. Jmini nadaini jakoi i pri- 
padny pfirüstek jest vidy uloziti 
pod ürok zpüsobem zdkonnym. 

Z ürokü jmdni nadaöniho jest 
uziti sumy 300 K pro prvni misto 
nadaini, a nadace md vejiti ve sku- 
tek Jen o jednom mistL 



(^dst rocniho vynosu, roini potfehu 300 K 
pfevysujici, jest, pokud neslouzi ke kryti hez- 
nych vyloh, zpüsobem zdkonnym pod ürok 
uloiiti a die ustanoveni nadaöniho listu spra- 
vovati. 

Tento pfebytek vynosu jakoz i pririistek 
V Inidou^nosti dary, odkazy, interkalariemi 
aneb jakymkoUv jinym zpüsobem povstaly 
se md k nadacnimu jmäni po tak dlouho pfi- 
rdMi, az dostoupi takove vy§€, ahy z ürokü 
mimo prvni misto nadaöni s dotaci roönich 
300 K se niohlo zriditi druhe misto nadacni 
s roöni dotaci 200 K. 



Obdobnym zpüsobem se md postupovati, 
zvysil-li by se roöni vynos nad 500 K, po- 
tazmo 700 K atd. 

Die toho se md dotovati prvni 
misto rocnimi 300 K a v iechna 
ostatni mista po 200 K roöni. 

B. Sprdva jmöni nadaöniho pri- 
slusi mistodriitelstvi v Praze. Toto 
md take vypisovati konkurs na 
uprdzdnönd mista a udilovati je 
die modalit ddle uvedenych. 



C. Poiitek nyni stdvajiciho j e- 
dineho mista nadaöniho, jakoz i pfi- 
padnych v budoucnosti zfizenych 
mist nadacnich budiz kaidoroöne 
poödtkem letniho semestru vypsdn 
a böhem teho^ zaddn tak, aby ten, 
komu se nadaöni misto propüjöi, 
pfed ukoncenim Skolniho roku cely 
pozitek nadaöni najednou obdrzel. 



Na zvldStni ndvrh sboru pro- 
fessorskeho nstavu nadanöho aneb 
üstavu die nadaciho listu na misto 
jeho nastoupivsiho müie vSak na- 



247 Ferdinand Ritter von Fiscali-Stiftung. 



Nadace Ferdinanda r>tiPe z Fiscali. 247 



doch die Stiftung dem Stiftlinge 
auch noch für ein zweites und eben- 
so für ein drittes Jahr belassen 
werden. 

Ein solcher Antrag ist jedoch im Ver- 
laufe des Wintersemesters zu stellen und zu 
begründen, worauf die Ausschreibung der Stif- 
tung für das betreffende Jahr entfällt. 

Dieser Antrag ist von den Mitgliedern 
des Professorenkollegiunfs mit absoluter Stim- 
menmehrheit zu fassen und muß durch be- 
rücksichtigungswürdige Umstände begründet 
sein. 

Sollte der Lehrplan der Foi'stlehranstalt 
in Weißwasser oder der laut lit. F an ihre 
Stelle tretenden Anstalt eine mehr als drei- 
jährige Studiendauer bedingen, so kann unter 
analoger Anwendung der vorhergehenden An- 
ordnungen dem Stiftung der Genuß des Sti- 
pendiums auch für ein viertes Jahr belassen 
werden. 

Ein Hörer darf sich nur im Genüsse 
eines Platzes dieser Stiftung befinden. 

B. Anspruch auf diese Stiftung 
haben ausschließlich nur solche 
mittellose Studierende der Forst- 
lehranstalt in Weiß w as ser ohne 
Unterschied der Nationalität^ wel- 
che Söhne von in Böhmen in Dien- 
sten stehenden oder gestandenen 
Forstbediensteten, selbst nach Böh- 
men zuständig sind und sich durch 
tadellose Sitten und guten Studien- 
^^folg auszeichnen. 

Unter mehreren gleich quali- 
fizierten Bewerbern entscheidet die 
größere Dürftigkeit. 

E. Das Recht aus der Zahl der 
Stiftungswerber den mit der Stif- 
tung zu Beleihenden vorzuschlagen, 
gebührt bis an sein Lebensende dem 
Oberforstrate Ferdinand Ritter 
von F iscalij nach dessen Ableben 
dem Lehrkörper der Forstlehran- 
stalt in W eiß wa s s er, beziehungs- 
weise der rücksichtlich dieser Stif- 
tung an ihre Stelle tretenden An- 
stalt, welcher seinen B es chluß 
durch einfache Stimmenmehrheit 
zu fassen hat, 

F. 1. Sollte die Forstlehranstalt in Weiß- 
wasser überhaupt ganz aufgelöst werden, so 
daß an ihre Stelle keine andere denselben 
Forstunterrichtszweck verfolgende Lehranstalt 
treten würde, so hat bei Lebzeiten des Ober- 
forstrates Ferdinand Ritter von Fiscali eben 
dieser^ nach seinem Ableben aber die k. k. 
Statthalterei nach Einvernehmen des letzten 



dace byti nadanci ponechäna take 
pro druhy a rovnSi i pro tfeti rok. 



Ndvrh takovy jest vsak bihem semestru 
zimniho podati a odüvodniti, naöeS vypsäni 
nadace pro dotyöny rok odpadne. 

Ndvrh takovy musi byti poddn öleny 
sboru professorskeho absölutni vit§inou hlasü 
a musi byti odüvodnSn okolnostwi, kterez 
zfetele zasluhuji. 

Kdyby uöebni osnova lesnickeho uöiliStS 
V BHe aneb üstavu, ktery die odstavce F na 
misto jeho nastoupi, vice nez tfiletou dobu 
studijni vyiadovala, müSe po^itek nadaini 
pri obdobnem pouHti predchdzejicich ustano- 
veni nadanci byti ponechdn i pro rok ötvrty. 



Jednomu posluchaöi smijen poiitek jed- 
noho mista nadaöniho byti udilen. 

D. Ndrok na tuto nadaci maji 
vyhradni Jen taci nemajetni poslu- 
chaöi lesnickeho u6ili§te v BHc bez 
rozdilu närodnosti, kteri jsou syny 
lesnickych zfizencü slouiicich neb 
slouiivsich v Öechdch, sami do Öech 
pfisluSi a bezühonnymi mravy jakoi 
i dobrym pros pSchem ve studiich 
sc vyznamendvaji. 



Mezi vice stejni kvalifikova- 
nymi iadateli rozhoduje vitit ne- 
m ajetnost. 

E. Prdvo navrhnouti z po6tu ia- 
dutelü nadaci onoho, komu na- 
dace udSliti se md, pfisluSi doii- 
votnö vr chnimu le snimu radovi 
Ferdinandu rytiri z Fiscali. po 
smrti jeho uöitelskemu sboru les- 
nickeho ucilistö V B6le, vztazmo 
üstavu na jeho misto nastoupivsiho, 
ktery se prost ou vetsinou hlasüv 
usndi i. 



F. 1. Kdyby lesnicke uöilistS v BUe vübec 
üplnS bylo zruseno, anii by na jeho misto 
jimj,tentyi lesnicky uöebni üöel sledujici üstav 
nastoupil, pak rozkodne za Hvobyti vrchniho 
lesniho rady Ferdinanda rytife z Fiscali tyz 
a 2)0 smrti jeho c, k. mistodr^iteJstvi po sly- 
seni posledniho sboru professarskeho na les- 
nickem uöilisti v Böte o tom, ktere üstavy 



248 Ferdinand Ritter von Fiscali- Stiftung. 



Kadace Ferdinanda X7tfre z Fiscali. 248 



ProfessorenkoUegivniS der ForstlehranstaU in 
Weißwasser die Entscheidung jsu treffen, welche 
Lehranstalten in Böhmen, bzw, deren Studie- 
rende, Anspruch auf diese Stiftung haben sollen. 

2. Sollte die Forstlehranstalt in Weiß- 
wasser in ihrem bisherigen Umfange nur aus 
der Stadt Weißivasscr in eine andere Stadt 
Böhmens verlegt werden^ so bleibt dies ohne 
Einfluß auf die Stiftung. 

3. Sollte die ForstlehranstaU in Weiß- 
Wfisser mit einer bereits bestehenden forst- 
lichen Staats- oder Landeslehranstalt ver- 
einigt oder in eine solche umgewandelt oder 
an eine sonstige Staats- oder Landeslehran- 
stalt angegliedert werden, so hat die Stiftung 
an jene Anstalt überzugehen, mit welcher die 
Forstlehranstalt in Weißwasser vereinigt oder 
in welche sie umgewandelt oder an welche sie 

' angegliedert wird. 

4. Für den Fall, daß die Forstlehran- 
stalt in Weißwasser mit einer anderen ein 
gleiches Lehrziel verfolgenden Privatanstalt 
vereinigt werden sollte, hat die Stiftung auf 
diese Privatanstalt zu übergehen, aber nur 
insolange, als diese Anstalt dasselbe forst- 
wirtschaftliche Lehrziel verfolgt. 

5. Bei allen vorstehenden Eventualitäten 
hat sohin die Präsentation und die Verleihung 
der Stipendien in analoger Weise, wie für 
die Forstlehranstalt in Weißwasser bestimmt 
ist, zu erfolgen und hat ferner als unver- 
rückbarer Standpunkt jederzeit zu gelten, daß 
die Stiftung höheren forstlichen Unterrichts- 
zwecken niemals entzogen und entfremdet 
werden darf. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Vorschlag des Oberforst- 
rates Ferdinand Bitter von Fis- 
cali von der Statthalterei in Prag 
verliehen. 

Diese Stiftung trat mit dem Jahre 1699 
ins Leben. 

Die auf die Studienjahre 1899/1900, 
1900/1901 und 1901/02 entfallenden Stif- 
tungsgebühren im Gesamtbetrage von 900 K 
wurden aus der früher erwähnten der Stif- 
tung gehörigen Barschaft von 1.916 K 64 h 
bestritten, der Überrest von 1.016 K 64 h 
auf das der Stiftung gehörige Sparkassa- 
büchel fruchtbringend angelegt. 

Es besteht somit das Stiftungsvermögen 
in Kronenrentcn- Obligationen im Gesamtbe- 
träge von 7.200 K, in Eisenbahnschuldscheinen 
der Landesbank des Königreiches Böhmen 
im Gesamtbetrage von 1.000 K und in einer 
Sparkassa-Einlage von 1.269 K 43 h. 

Gegenwärtig wird ans dem' Erträgnisse 
dieser Stiftung bloß ein Platz mit jährlichen 
300 K dotiert. 



V Öechdch^ vztab^ö jich iäci ndrok na futo 
nadaci maji miti. 



2. Kdyby lesnicke uiilistö v Bali vc 
svem posavadnim rozsahu jen z BHe do ji- 
neho mSsta v Öechdch prelozeno bylo, ncmä 
to vlivu na tufo nadaci. 

3. Kdyby lesnicke ucilist^ v B6le bylo 
spojeno s n^kterym jiz sidvajicim üstavem 
lesnickym stdtnim neb zemskym aneh v ta- 
kovy pfemdn6no, aneb k jinemu takovemu 
stdtnimu neb zemskemu uöilisti pfiilenino 
bylo, prejde nadace ta na üstav, se kterym 
lesnicke u^ili.HS v B^le spojeno, aneb v kte- 
ryS pfemeneno^ aneb koneönS ke kteremuz 
priölenino bylo. 

- 4. V pripade, ze by lesnicke uöilisti 
V Bcle s jinym, stejny uöebni eil sledujicim 
üstavem soukromym se sjyojilo, prejde nadace 
tato na onen soukromy üstav, avsak jen na 
tak dlouho, pokud dotycny üstav tyz lesnicko- 
videcky eil sledovati bude. 

5. Za vsech techto moznych prlpadu md 
tudi£ presentace a udileni stipendit se diti 
tymi zpüsobem, jak jest predepsdno pro 
lesnicke uöiliste v Bele, a ddle md jako ne- 
zvratne stanovisko platiti, ke nadace ta nikdy 
vyssim lesnickym vyuöovacim ticelüm odnata 
a odcizena byti nesmi. 



Toho öasu propüjöuje po ndvrhu 
vrchniho lesniho rady Ferdinanda 
rytife z Fiscali nadaci tuto misto- 
drHtelstvi v Praze. 

Nadace tato vesla ve skutek v roce 1899. 

Plat nadaöni na studijni Uta 1899/1900, 
1900/1901 a 1901/02 vypadajici v ührnnem 
obnosu 900 K byl uhrazen z drive jiz zmi- 
nene, nadaci ndlezejici hotovosti 1.916 K 64 h, 
zbytek pak 1 016 K 64 h byl pod ürok uloien 
na spofitelni knizku nadaci ndlezejici. 



Jmönt nadaöni zdleii tedy z obliqaci koru- 
nove renty v uhrnne sumi 7.200 K, ze ielez- 
nicnich dluznich üpisü Zemske banky krd- 
lovstvi Öeskeho v ührnnem obnosu 1.000 K 
a z vkladni knizky na 1.269 K 43 h znijicL 

Toho casu dotuje se z vynosii tcto na- 
dace pouze jedno misto roönimi 300 K. 



249 Ferdinand Ritter von Fi scali- Stiftung. 



Nadace Ferdinanda rytire z Fiscali. 249 



Stiftsbrief 

über die Oberforstrat Ferdinand 
Ritter von Fiscali-Stiftung. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen be- 
urkundet und bekennet kraft dieses Stifts- 
briefes Nachstehendes: 

I. 

Bei der am 19. Mai 1891 stattgefun- 
denen Jubiläumsfeier Seiuer Hochwohlge- 
boren des Herrn Ferdinand Ritter von 
Fiscali, Oberforstrates und Di- 
rektors der Forstlehraustalt in 
Weißwasser, aus Anlass dessen 25jä- 
hriger Tätigkeit als Direktor der Forst- 
lehranstalt in Weißwasser haben dessen 
ehemalige Hörer, um diesem ihrem hoch- 
verehrten, ebenso verdienstvollen und edlen 
Lehrer und Freunde ihre Ehrerbietung und 
Dankbarkeit zu erweisen, eine Sammlung 
zu dem Behufe veranstaltet, um mit dieser 
Sammlung eine Stiftung für Forst- 
schüler für alle künftigen Zeiten 
unter dem Namen: „Oberforstrat 
Ferdinand Ritter von Fiscali-Stif- 
tung" zu begründen. 

Zu diesem Zwecke wurden die unter 
ihnen gesammelten Beträge in der Gesamt- 
summe von 2.700 fl. = 5.400 K dem vom 
Komitee zur Veranstaltung der obgenannten 
Jubiläumsfeier mit der Realisierung der 
Stiftung und Verfassung des Stiftsbriefes 
betrauten Herrn Julius Wiehl, fürstlich 
Liechtensteinischen Forstrat in Olmütz, über- 
geben. 

Nebstdem hat der Herr Oberforstrat 
Ferdinand Ritter Ton Fiscali dem Hen'n 
Julius Wiehl, fürstlich Liechtensteinischen 
Forstrate in Olmütz, einen Betrag per 308 fl. 
39 kr. = 616 Z 78 h zur Bestreitung der 
10°/oigen Vermögensübertragungsgebühr und 
sonstiger Stempelgebühren übertragen, wel- 
chen Betrag Herr Forstrat Julius Wiehl zum 
Ankaufe der 4% steuerfreien Kronenrenten- 
obligationen ddto. 1. März 1893, Nr. 104 444, 
109.397 und 111.463 ä 200 K, zusammen 
per 600 K, verwendet hat, welche sohin 
zur Bezahlung der Vermögensübertragungs- 
gebühr zu dienen haben. 

Durch Ankauf von Wertpapieren, Fruk- 
tifizierung der Zinsen derselben und weitere 
Spenden ist das von Herrn Ph. Dr. Wilhelm 
Sallaö, Professor an der höheren Forst- 
lehraustalt zu Weißwasser, verwaltete 
Stiftungsverniögen so weit angewachsen, daß 
von dem genannten Verwalter der Stiftungs- 

XII. 



Nadacni list 

o nadaci vrchniho lesniho rady 
Ferdinanda rytire z Fiscali. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechäch osved- 
cuje a pfiznäva die tohoto nadaöniho listu 
näsledujici: 

L 

jubilejni slavnosti Jeho Vysokoblaho- 
rodi pana Ferdinanda rytffe z Fis- 
cali, vrchniho lesniho rady a fe- 
ditele lesnickeho uöiliSte v B61e, 
konane dne 19. kvetna 1891 za pHöinou 
oslavy 25tilete püsobnosti jeho co feditele 
tohoto u6iliSt6 zavedli jeho byvali poslu- 
cha6i, aby svemu vysoce ctenemu, zaslou- 
zilemu a älechetnemu uciteli a pifiteli svoji 
üctu a vd^cnost na jevo dali, sbirku k z a- 
lozeni nadace pro studujici les- 
nictvinavSechny äasypodjmenem: 
,,Nadace vrchniho lesniho rady 
Ferdinanda rytife z Fiscali". 



K ücelu tomu byly mezi nimi sebrane 
pfispevky v uhrnnem obnosu 2.700 zl. 
= 5.400 K odevzdäny panu Juliu Wiehlovi, 
knizecimuLiechtensteinskemu lesnimu radovi 
V Olomouci, kteremuä druJstvem pro od- 
byvani vyse uvedene slavnosti jubilejni 
uskuteöneni nadace a sdeläni nadacni li- 
stiny svefeno bylo, 

Mimo to odevzdal pan vrchni lesni 
rada Ferdinand rytir z Fiscali panu Juliu 
Wiehlovi, knizecimu Liechtensteinskemu les- 
nimu radovi v Olomouci, öastku per 308 zl. 
39 kr. = 616 jK" 78 h ku kijti lO"/« po- 
platku z pfevodu jmeni a ostatnich kol- 
kovych popIatkA, ktereito öastky u2ito bylo 
panem lesnim radou Juliem Wiehlem k za- 
koupeni 4% dane prostych obligaci renty 
korunove ze dne 1. bifezna 1893, öis. 104.444, 
109.397 a 111.463 a 200 K, ührnem per 
600 K\ techto obligaci budiz tudiz sveho 
casu pouzito k zapraveni poplatku z pfe- 
vedeni jmeni. 

Zakoupenim cennych papirA, zuzitko- 
vanim jich ürokü a dal§imi dary vzrostlo 
nadacni jmeni panem Ph. Drem Vilemem 
Sallaöem, professorem na vyssim lesnickem 
uciliäti V Bele, spravovane tak dalece, ze 
jmenovanym spravcem nadacnich penez die 
podrobneho a dolo^eneho a üäetnim odd6- 

32 



250 Ferdinand Ritter von Fiscali-Stifbing. 



Xadace Ferdinanda rytfi« z Fiscali. 250 



gelder mittels detaillierter und belegter und 
yon dem Rechnungsdepartement der k. k. 
Statthalterei geprüfter und als richtig be- 
fundener Nachweisung de praes. 16. Juni 
1902, Z. 127.609, nachstehende Vermögens- 
bestandteile der k. k. Statthalterei, 
welche gemäß der stiftungsbe- 
hördlich genehmigten Bestimmung 
der Stifters, resp. des mit der Re- 
alisierung der Stiftung betrauten 
Stiftungskomitees, das Stiftungs- 
vermögen verwalten soll, über- 
geben wurden: 

47o Österr. Staats-Rente-Obligation 
ddto. Wien 1. September 1895 Nr. 18.884 
per 6.000 K^ vinkuliert für die Direktion 
der Forstlehranstalt zu Weißwasser in 
Böhmen noe der „Oberforstrat Ferdinand 
Ritter von Fiscali-Stiftung für mittellose 
Studierende an dieser Anstalt"^. 

Samt Zinsen-Zahlungsbogen. 

47o österr. Staatsrentenobligation ddto. 
Wien 1. September 1901, Nr. 42.974 per 
1.200 JT, vinkuliert an die Verwaltung der 
Fiscali-Stiftung noe dieser Stiftung. 

Samt Zinsen-Zahlungsbogen. 

5 Stück 4% Eisenbahnschuldscheine 
der Landesbank des Königreiches Böhmen 
9/11 1897 Serie Y. Nr. 4342 
29/1 1898 „ V. Nr. 4482 
29/1 1898 „ V. Nr. 4483 
20/2 1898 „ V. Nr. 4874 
5/4 1898 „ V. Nr. 5316 
sämtlich vinkuliert für die „Forstrat Ritter 
von Fiscali-Stiftung für mittellose Studie- 
rende an der höheren Forstlehranstalt 
zu Weißwasser in Böhmen." 

Einlagsbuch der Böhm. Sparkassa in 
Prag 3Vj% Folio 176.796 per 247 K 26 A, 
vinkuliert für die Oberforstrat Ferdinand 
Ritter von Fiscali-Stiftung. 

Bar 1.916 K 64 A. 

Dieses Stiftungsvermögen wurde von 
der k. k. Landeshauptkassa in Prag vorläufig 
sub Dep.-Nr. 594 vom 17. Juni 1902 in 
Verwahrung genommen und sodann im 
Journale für den Studentenstiftungsfond sub 
Art. 1657 beempfangt; die Kronenrenten- 
obligationen de dato 1. September 1895 
Nr. 18.884 über 6.000 K und de dato 
1. September 1901 Nr. 42.974 über 1.200 K 
wurden behufs Revinkulierung an die k. k. 
Staatsschuldenkassa in Wien eingesendet 
und hiefür die an die k. k. Landeshaupt- 
kassa in Prag noe der „Oberforstrat Fer- 
dinand Ritter von Fiscali'schen Stiftung für 



ä 200 K 
ZI 1.000 K 



lenim c. k. mistodrzitelstvi zkoumaneho 
11 sprävnym shledaneho vykazu de praes. 
16. 6ervna 1902, 6is. 127.609 nasledujici 
majetkove souöastky c. k. mistodrzi- 
telstvi, kteredle üf adem nadacnim 
schväleneho ustanoveni zakla- 
datelü, pota^mo nada£niho komi- 
tetu realisovänfm nadace povefe- 
neho, jmeni nadaäni ma spravovati, 
byly odevzdäny: 



4% Rak. obligace statni renty ddto. 
Viden 1. zäfi 1895, öis. 18.884 per 6.000 JT, 
vinkulovanä pro feditelstvi lesnickeho uci- 
liste V Böle v Cechäch noe nadace vrchniho 
lesniho rady Ferdinanda rytife Fiscaliho 
pro nemajetne studujici na tomto üstavu. 

S platebnim archem ürokovym. 

47o Rak. obligace statni renty ddto. 
Viden 1. zäri 1901, cislo 42.974 per 1.200 JC 
vinkulovanä na sprävu nadace Fiscaliho 
noe teto nadace. 

S platebnim archem ürokovym. 
5 kusü 4% zelezni^nich dluim'ch üpisü 
Zemske banky kralovstvi Ceskeho 

9/11 1897 Serie Y. eis. 4342 
29/1 1898 , V. öis. 4482 
29/1 1S98 „ V. eis. 4483 
20/2 1898 „ V. 6is. 4874 

5/4 1898 „ V. öis. 5316 
vcsmes vinkulovanj'ch pro „Nadaci lesniho 
rady rytife Fiscaiiho pro nemajetne studu- 
jici na vyä§im lesnickem uöiliäti v Bele 
V Cechdch". 



ä 200 K 
= 1.000 K 



Vkladoi knizka Ceske spoHtelny v Praze 
3V//o folio 176.79G per 247 K 26 A, vin- 
kulovanä pro nadaci vrchniho lesniho rady 
Ferdinanda rytife z Fiscali. 

Ilotove im%K 64 A. 

Toto nadacni jmeni bylo c. k. zemskou 
hlavni pokladnou v Praze prozatim pod 
eis. dep. 594 ze dne 17. öervna 1902 v uscho- 
väni vzato, a pak v journalu pro studentsky 
nadacni fond pod cl. 1657 pfijato. Obligace 
korunove renty ze dne 1. zäfi 1895, öislo 
18.884 na 6.000 Ä' a ze dne 1. zäfi 1901, 
öis. 42.974 na 1.200 K byly za ücelem re- 
vinkulace zasläny c. k. pokladne stätnibo 
dluhu ve Vidni a za ne 4% Rak. obligace 
korunove renty de dato 1. bfezna 1902, 
eis. 47.458 na 7.200 K a dato züroöitelnä 
na c. k. zemskou hlavni pokladnu v Praze 
jmeneni Nadace vrchniho lesniho rady Fer- 



251 Ferdinand Ritter von Fi scali- Stiftung. 



Nadace Ferdinanda rytife z Fiseali. 251 



mittellose Studierende der Forstlehranstalt 
zu Weißwasser in Böhmen*' umgeschriebene, 
a dato verzinsliche 470 Österr. Krooenrente- 
obligation de dato 1. März 1902 Nr. 47.458 
über 7.200 K im Journale für den Stu- 
denteostiftungsfond sub Art. 1828 in Em- 
pfang genommen. Ebenso wurden die Tur 
die »Forstrat Ritter von Fiseali- Stiftung für 
mittellose Studierende an der höheren Forst- 
lehranstalt zu Weißwasser in Böhmen^ vin- 
kulierten 4% Eisenbahnschuldscheine der 
Landesbank des Königreiches Böhmen ddto. 
9. November 1897 Nr. 4342 Serie Y, 
29. Januar 1898 Nr. 4482 Ser, V, 29. Januar 
1898 Nr. 4483 Ser. V, 20. Februar 1898 
Nr. 4874 Ser. V, 5. April 1898 Nr. 53 IG 
Ser. V ä 200 £ zusammen 1.000 K, an 
die k. k. Landeshauptkassa in Prag noe 
der , Oberforstrat Ferdinand Ritter von 
Fiscali'schen Stiftung für mittellose Studie- 
rende an der Forstlehranstalt zu W^eiß- 
wasser' in Böhmen revinkuliert und sub 
Art 2316 des Journals für den Böhm. 
Stadentenstiftungsfond in Empfang gestellt. 



dinanda rytire z Fiseali pro nemajetne stu- 
dujici lesnickeho uöiliMe v Bele v Cechach 
pfepsana y Journale pro studentsky nadacui 
fond pod t\. 1.828 v pfijem vzata. Rovne2 
tak byly 47u zelezniini dluzni üpisy Zemske 
banky kralovstvi Ceskeho pro nadaci lesniho 
rady rytife z Fiseali pro nemajetne studu- 
jici na yyssim lesoickem uciliiti y Bele 
V Cechach vinkulovane. ddto. 9. listopadu 
1897, eis. 4342, ser. Y., 29. ledna 1898. 
eis. 4482, ser. V., 29. ledna 1898, c. 4483, 
ser. V., 20. üuora 1898, eis. 4874. ser. V., 
5. dubna 1898, eis. 5316, ser. V., a 200 K, 
dohi'omady 1 .000 K na c. k. zemskou hlavni 
pokladnu v Praze jmenem Nadace vrchniho 
lesniho rady Ferdinanda rytife z Fiacali 
pro nemajetne studujici lesnickeho u£ili§t£ 
v Bele V Cechach revinkniovany a pod cl. 
2316 joumalu pro Cesky studentsky nada£ni 
fond V pfijem vzaty. 



IL 

Auf Grund der im Sinne der Spender 
des Stiflungsrermögens gestellten Anträge 
des Komitees zur Veranstaltung der obge- 
dachten Jubiläumsfeier, und zwar der Herren 
Julius Wiehl, fürstlich Liechtensteinischen 
Forstrates in Olmütz, Tlieodor Wagner, 
Forstmeisters in Gratzen. Josef Holeeek, 
Forstmeisters und Domainendirektors in 
Plass, und Georg Wachtel. Forstmeisters 
in Neuhaus, und im Einvernehmen mit 
denselben werden nun nachstehende stifts- 
briefliche Bestimmungen getroffen: 

A. 

Das Stiftungsvermögen sowie 
dessen allfäll iger Zuwachs ist stets 
in einer nach dem Gesetze pupil- 
lare Sicherheit j^ewährenden Art 
angelegt zu erhalten. 

Von den Zinsen de s Stiftu n gß- 
vermögens ist der Betrag von 300 JT 
für den ersten Stift ung splatz zu 
verwenden und es hat dermal nur 
ein Stiftungsplatz zur Besetzung 
zu gelangen. 

Der das Jahre^erfordernis per oOO K 
übersleigeude Teil des Jahreberträgnis^es 
ist. soferne derselbe nicht aul laufende Aus- 
lagen zu verwenden ist, auf gesetzliche Art 
finchtbriiigeud auzule^'en ULd nach den fce- 



IL 

Na zaklade navrbö ve smyslu dircft 
nadacniho jmeni. u^inenych komitetem ku 
uspofädani svrchu zminene jnbilejni slav- 
nosti, a sice pany: Juliem Wiehlem, knü. 
Liecbtensteinskym lesnim radon v Olomonci. 
Bohdanem Wagnerem. lesmistrem v Novych 
Hradech, Josefem Holedkem, lesmistrem 
a reditelem panstvi v Piasich., a Jirim Wacht' 
lern, lesmistrem v Jindrichovu Hradci^ a ve 
srozumeni s nimi vydavaji se nasledujici 
ustanoveni nadacniho listu: 



A. 

Nadacni jmeni jakoz i pfipadny 
pfirüstek jeho budtez vzdy zpö- 
sobem die zäkona sirotci jistotu 
zarucujicim ulozeny. 

Z uroku nadacniho jmeni uiito 
budiz obnosu ^^00 JK' pro prTnimxsto 
nadacui^ a ma se nyni pouze jedno 
nadacni mfsto obsaditi. 



Rocui potfebu 300 K pfevvsujici cast 

rocniho vyiiOsiu budiz, pokud uebude slou- 
ziti ku kryti beziivch vvloh. zakonnym zpü- 
Bobem pod ürok ulozena a die ustanoveni 
tohoto nadacniho li^tu sprarovana. Tento 

32* 



252 Ferdinand Ritter von Fiscali- Stiftung. 



Nadace Ferdinanda rytire z Fiscali. 252 



Stimmungen dieses Stiftsbriefes zu verwalten. 
Dieser Erträgnisüberschuss sowie ein in der 
Folgezeit durch Schenkungen, Vermächtnisse, 
Interkalarien oder auf was immer für eine 
Art sich ergebender Zuwachs zum Stiftungs- 
vermögen ist dem letzteren insolange zu- 
zuschlagen, bis dasselbe die Höhe erreicht, 
um aus den Zinsen außer dem ersten Stif- 
tungsplatze mit der Dotation jährlicher 300 -AT 
(dreihundert Kmnen) einen zweiten Stiftungs- 
platz mit der Jahresdotation von 200 K 
(zweihundert Kronen) gründen und besetzen 
zu können. 

In analoger Weise ist vorzugehen, wenn 
sich das Jahreserträgnis über den Betrag 
von 500 K^ beziehungsweise 700 K u. s. w. 
erhöhen sollte. 

Der erste Stiftungsplatz hat 
demnach im Jahresgenusse von 
höchstens 300 K zu stehen, alle 
allfällig folgenden Stiftungs- 
plätze im Jahresgenusse von je 
200 K, 



pf ebytek vynosu, jakoz i v budoucnosti dary, 
odkazy, interkalafi aneb jakymkoli zpu- 
sobem nastaly pfir&stek budii k nadaönimu 
jm6ni po tak dlouho pfidavän, az dostoupi 
takove vjSe, aby z ürokü minio prvni misto 
nadaiini s dotaci rocnich 300 K, (tri sta 
korun) druhe misto nadaöni s roöni dotaci 
200 K (dvou set korun) zfiditi a obsaditi 
se mohlo. 



Obdobnym zpusobem buJiz postupovano' 
zvyäil-li by se ro6ni vynos nad obnos 500 K, 
potazmo 700 Ä'a t. d. 

Prvni misto nada^ni ma tudiz 
miti n3jvys§i rocni plat 300 K, 
vsechna ostatni po pfipade näsle- 
dujici mista nadacni roäui plat 
po 200 K. 



Die Verwaltung des Stiftungs- 
vermögens nach den hiefür be- 
stimmten Normen, die Ausschrei- 
bung der Stipendien, deren Ver- 
leihung nach den in den folgenden 
Absätzen angeführten Modalitäten 
und die entsprechende Verlaut- 
barung der Stiftungs-Vakanz auf 
Kosten der Stiftung kommt der 
k. k. Statthalterei in Böhmen zu. 



Spräva nadacniho jmeni die 
stävajicichv te pfiöine pi'edpisü, 
vypisoväni stipendii a udileni 
techze die modalit v dalsich od- 
stavcich teto nadacni listiny uve- 
denych pfislusi c. k. mistodrii- 
telstvi V Cechäch. 



C. 

Der Genuß des derzeit ein- 
zigen Stiftungsplatzes wie auch 
der in Zukunft etwa zur Errich- 
tung gelangenden Stiftungsplätze 
soll alljährlich zu Beginn des 
Sommersemesters ausgeschrieben 
und im Verlaufe desselben so ver- 
liehen werden, daß der rücksicht- 
lich dieser Stiftung zuBeleihende 
vor Schluß des Schuljahres den 
ganzen Stiftungsbetrag auf ein- 
mal erhält. 

Über besonderen Antrag des Profes- 
sorenkollegiums der bestifteten oder stifts- 
briefmäßig an deren Stelle tretenden An- 
stalt kann jedoch die Stiftung dem Stiftlinge 
auch noch für ein zweites und ebenso für 
ein drittes Jahr belassen werden. 



C. 

Poiitek nyni stavajiciho jedi- 
neho nadaöniho mista, jakoz i pfi- 
padnych v budoucnosti zfizeuych 
nadaönich mist budiz kaidorodn? 
na zaöätku letniho semestru k za- 
dani vypsan a behem tehoz se- 
mestru zadän, tak aby onen, komu 
se nadacni misto propüjöi, jeste 
pred ukonöenim äkolniho roku 
cely pozitek nadaöni najednou 
obdrzel. 

Na zvläStni nävrh professorskeho sboru 
üstavu nadaneho aneb üstavu na misto po- 
slednöjsiho nastoupiväiho, möze nadace po- 
nechäna byti tomu, jemuz pro prvni rok 
udelena byla i pro druhy, pripadne tei 
pro tfeti rok. 



253 Ferdinand Ritter von Fiscali-Stiftnng. 



Nadace Ferdinaada rytire z Fiscali. 253 



Ein solcher Antrag soll jedoch im 
Verlaufe des Wintersemesters gestellt und 
begründet werden, woranf die Aasschreibung 
der Stiftung fiir das betreffende Jahr entfällt. 

Dieser Antrag ist von den Mitgliedern 
des Professorenkollegiums mit absoluter 
Stimmenmehrheit zu fassen und muß durch 
berücksichtigungswürdige Umstände be- 
gründet sein. 

Sollte der Lehrplan der Forstlehranstalt 
in Weißwasser oder mit Bedachtnahme auf 
die Bestimmungen des folgenden Absatzes 
F der rücksichtlich dieser Stiftung an ihre 
Stelle tretenden Anstalt eine mehr als drei- 
jährige Studiendauer bedingen, so kann 
unter analoger Anwendung der eben vor- 
hergehenden Anordnungen dem Stiftling der 
Genuß des Stipendiums auch für ein viertes 
Jahr belassen werden. 

Ein Hörer darf sich nur im Ge- 
nüsse eines mit diesem Stifts- 
briefo gegründeten Stiftnngs- 
platzes befinden. 



Navrh takoyj must se y§ak b^hem 
zimnibo semestru podati a odArodniti. nadei 
vypsäni nadace pro doty6ny rok odpadne. 

Navrh takovy cleny professorskeho sboru 
absolutni yet§iuou hlas& usneSeny nutno 
odflvoduiti okolnostmi, kterez zfetele za- 
sluhuji. 

Kdyby uöebni osnova lesnickeho uöi- 
liäte V Bele aneb vzhledem k ustanovenim 
nasledujiciho odstavce F üstavu na misto 
lesnickeho uciliSte Belskeho vstoupivsiho 
vice jak trilete studijni doby vyzado?ati 
mela, müze obdobnym pou^itim pfedcha- 
zejicich ustanoveni poiitek nadaöni stipen- 
distovi i pro rok ßtvrty ponechän byti. 



Jednomu posluchaöi smi se 
propüjciti pouze jedno z mist na- 
daönich toutouadaäni listinouzfi- 
zenych. 



2). 

Um die Verleihung des Stipen- 
diums sich zu bewerben, sind aus- 
schließlich berechtigt solche 
mittellose Studierende der Forst- 
lehranstalt in Weißwasser ohne 
Unterschied der Nationalität, 
welche Söhne von in Böhmen in 
Diensten stehenden oder gestan- 
denen Forstbediensteten, selbst 
nach Böhmen zuständig sind und 
sich durch tadellose Sitten und 
guten Studienerfolg auszeichnen. 
Unter mehreren gleich qualifi- 
zierten Bewerbern entscheidet die 
größere Dürftigkeit. 



D. 

udeleni stipendia uchazeti 
se mohou vyhradne Jen taci nema- 
jetni posluchaöi lesnickeho u£i- 
liäte yBSle bez rozdilu närodnosti, 
ktefi jsousynylesnickych zf izencü 
slouzicich neb slouiiygich y Cechäch 
a ktei^i samidoOechpf]slu§i abez- 
ühonnymi rarayy jakoi i dobrym 
studijnim prospechem seyyzname- 
navaji. Mezi stejne kvalifikova- 
nymi uchazeöi rozhoduje vötSi ne- 
m a j e t n o 8 1. 



E. 

Das Recht aus der Zahl der 
Stiftungswerber den mit der Stif- 
tung zuBeleihenden vorzuschlagen, 
gebührt bis an sein Lebensende 
dem Herrn Oberforstrate Ferdi- 
nandRitter vonFiscali, nachdessen 
Ableben dem Lehrkörper der Forst- 
lehranstalt in Weißwasser, bezie- 
hungsweise der rücksichtHch die- 
ser Stiftung an ihre Stelle tre- 
tenden Anstalt, welcher seinen 
diesbezüglichen Beschluß durch 
einfache Stimmenmehrheit zu fas- 
sen hat. 



Pravo navrhnouti z poötu 2a- 
datelü nadaci onoho, komu na- 
dace udeliti se mä, pfisluSi dozi- 
votnepanu vrchnimulesnimu radovi 
Ferdinandu rytii^i z Fiscali, po 
ümrti tehoz pak uöitelskemu sboru 
lesnickeho uöiliäte v Bele, vztazmo 
üstavu na jeho misto nastoupi- 
vSiho, ktery o dotycnem nävrhu 
prostou vetsinou hlasü se usnese. 



254 Ferdinand Ritter von Fiscali- Stiftung. 



Nadace Ferdinanda rytire z Fiscali. 254 



1. Sollte die Forstlehranstalt in Weiß- 
wasser überhaupt ganz aufgelöst werden, 
so daß an ihre Stelle keine andere den- 
selben Forstunterrichtszweck verfolgende 
Lehranstalt treten würde, so hat bei Leb- 
zeiten des Herrn Oberforstrates Ferdinand 
Bitter von Fiscali eben dieser, nach seinem 
Ableben aber die k. k. Statthalterei nach 
Einvernahme des letzten Professorenkol- 
legiums der Forstlehranstalt in Weißwasser 
die Entscheidung zu treffen, welche Lehr- 
anstalten in Böhmen, resp. deren Studie- 
rende, Anspruch auf diese Stiftung haben 
sollten. 

2. Sollte die Forstlehranstalt in Weiß- 
wasser in ihrem bisherigen Umfange nur 
von der Stadt Weißwasser in eine andere 
Stadt Böhmens verlegt werden, so bleibt 
dies ohne Einiiuß auf das Wesen und die 
Modalitäten der Stiftung. 

3. Sollte die Forstlehranstalt in Weiß- 
wasser mit einer bereits bestehenden forst- 
lichen Staats- oder Landeslehranstalt ver- 
einigt oder in eine solche umgewandelt oder 
an eine sonstige Staats- oder Landeslehr- 
anstalt angegliedert werden, so hat die 
Stiftung an jene Anstalt überzugehen, mit 
welcher die Forstlehranstalt in Weißwasser 
vereinigt oder in welche sie umgewandelt 
oder an welche sie angegliedert wird. 

4. Für den Fall, daß die Forstlehr- 
anstalt Weißwasser mit einer anderen ein 
gleiches Lehrziel verfolgenden Privatanstalt 
vereinigt werdeu sollte, hat die Stiftung 
auch auf diese Privatanstalt zu übergehen, 
aber nur insolange, als diese Anstalt das- 
selbe forstwirtschaftliche Lehrziel verfolgt. 

5. Bei allen vorstehenden Eventuali- 
täten hat sohin die Präsentation und die 
Verleihung der Stipendien in analoger Weise, 
wie für die heutige Forstlehranstalt in Weiß- 
wasser hiemit stiftsbriefmäßig bestimmt ist, 
zu erfolgen und ferner als unverrückbarer 
Standpunkt jederzeit zu gelten, daß die 
Stiftung höheren forstlichen Unterrichts- 
zwecken niemals und unter keinen Um- 
ständen entzogen oder entfremdet werden 
darf. 

G. 

Der Herr Oberforstrat Ferdinand Ritter 
von Fiscali erklärt, daß er das ihm hiemit 
zugedachte Vorschlagsrecht sowie die Funk- 
tion gemäß des vorstehenden Absatzes an- 
nehme und ausüben werde. 



F. 

1. Kdyby lesnicke uöiliste v B61e vübec 
üplne se zru§ilo, ani2 by na jeho misto 
jiny tentyi lesnicky ucebni ü6el sledujici 
üstav nastoupil, pak rozhodne, a sice za 
iivobyti vrchniho lesniho rady pana Ferdi- 
nanda rytife z Fiscali tji a po jeho ümrti 
c. k. raistodrzitelstvi po slyäeni posledniho 
professorskeho sboru na lesnickem ußilisti 
V Bele, ktere üstavy v Cechach, vztazne 
jich zäci närok na nadaci tuto miti maji. 



2. Kdyby lesnicke uöiliste v Bele ve 
svem dosavadnim rozsahu Jen z Bele do 
jineho m&sta v Cechach pfelozeno bylo, zü- 
stane zmena ta bez väelikeho vlivu na pod- 
statu a modality nadace. 

3. Kdyby lesnicke uöiliäte v Bele s ne- 
jakym jiz stävajicim stätnfm neb zemskym 
üstavem lesnickym spojeno aneb v takovy 
pfemöneno aneb koneöne k jinakemu stat- 
nimu neb zemskemu uöili§ti pficleneno byti 
melo, pfejde nadace tato na üstav, se kte- 
rym lesnicke uöiliäte v Bele spojeno, v kteryz 
pfemeneno aneb ku kteremuz pi'icleneno 
bylo. 

4. Pro pfipad, äe by lesnicke uöiliste 
V Bele s jinym stejny ucebni eil sledujicim 
soukromym üstavem se spojilo, pfejde na- 
dace tato i na sonkromy üstav ten, avsak 
Jen na tak dlouho, dokud dotyöny üstav 
tentyz lesnicko-vßdecky uöebni eil sledovati 
bude. 

5. Za väech pf edchazejicich moznych pfi- 
padfi mä tudiz presentace a udileni sti- 
pendii diti se tymz zpüsobem, jak pro 
dneSni lesnicke uöiliste v B§le touto nadacni 
listinou jest pf edepsäno, a plati däle povzdy 
jako^to nezvratne stanovisko, ze nadace 
nikdy a za zädnych podminek vydäim les- 
nickym vyuöovacim üöelüm odüata nob od- 
cizena byti nesmi. 



G. 

Pan vrchni lesni rada Ferdinand rytir 
z Fiscali prohlasuje, ze prävo navrhovaci, 
kterym tuto jest obmyslen, jako2 i funkci 
die pfedchazejiciho odstavce pfijima a vy- 
konavati bude. 



255 Ferdinand Ritter von Fiscali-Stiftung. 



Nadace Ferdinanda rytife z Fiscali. 255 



Ebenso erklärt der Lehrkörper der 
Forstanstalt Weißwasser die Annahme und 
Ausübung des ihm stiftsbriefmäßig zuge- 
dachten Yorschlagsrechten und aller übrigen 
Funktionen. 

III. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird 
das Stiftungsvermögen nach den bestehenden 
Anordnungen und Vorschriften in Studenten- 
stiftungssachen und der Anordnung dieses 
Stiftsbriefes entsprechend verwalten, die 
Ausschreibung des oder der Stiftungsplätze 
auf Kosten der Stiftung vornehmen und 
dieselbe den Anordnungen des Stiftsbriefes 
und den erwähnten Anordnungen und Vor- 
schriften gemäß verleihen. 



Rovnöz prohlasuje uöitelsky sbor les- 
nickeho uöiliätö v B61e, ze pfijima a vyko- 
nävati bude pravo navrhovacf a veäkere 
ostatni funkce jemu touto nadacni listin ou 
priznane. 

III. 

C, k. mistodrzitelstvi v Cechach bude 
nadaöni jmeni die stavajicfch pfedpisü a na- 
fizeni V pfi6ine zalezitosti studijnich nadaci 
jakoz i ve smyslu teto nadacni listiny spra- 
vovati, uprazdnene misto neb uprazdnenä 
mista nadaäni na ütraty nadace vypisovati 
a die ustanoveni nadaöni listiny a dotce- 
nych pfedpisü a nafizeni udileti. 



IV. 

Die Stiftung ist dem Wunsche der 
Stifter und bzw. des Herrn Oberforstrates 
Ferdinand Ritter von Fiscali gemäß bereits 
mit dem Jahre 1899 in Wirksamkeit ge- 
treten, indem die für die Studienjahre 
1899/1900, 1900/1901 und 1901/1902 ent- 
fallende Gebühr von je 300 K nach Maß- 
gabe und mit Beobachtung der vorstehenden 
Anordnungen verliehen worden ist. 

Diese Gebühr, zusammen daher der 
Betrag von 900 K, wurde aus dem oben 
angeführten der Stiftung gehörigen Bar- 
betrage per 1.916 Ä" 64 Ä bestritten, der 
Überrest per 1.016 JC 64 A auf das der 
Stiftung gehörige SVa^/o Einlagsbuch der 
Böhm. Sparkassa Fol. 176.796 eingelegt, 
welches nunmehr auf 1.269 JT 43 A lautet 
und sub Art. 513 des Böhm. Studenten- 
stiftungsfondes in Empfang genommen wurde. 
Das Stifbungsstammvermögen besteht aus 
den obangefiihrten vinkulierten Kronen- 
renten-Obligationen im Gesamtbetrage von 
7.200 K und den ebenso vinkulierten Eisen- 
bahnschuldscheinen der Landesbank des 
Königreiches Böhmen im Gesamtbetrage 
von 1000 K^ während aus dem vorange- 
führten Sparkassaeinlagebüchel die Gebühr 
und die Stiftungserrichtungskosten zu decken 
sein werden. 



IV. 

Nadace tato vstoupila die pfani zakla- 
datelü a potaimo pana vrchniho lesniho 
rady Ferdinanda rytife z Fiscali jiä rokem 
1899 V pfisobnost, jezto plat na studijni 
roky 1899/1900, 1900/1901 a 1901/1902 vy- 
padajici po 300 K die svrchu uveden^ch 
ustanoveni byl propüjöen. 



Tento plat, dohromady tedy obnos 
900 iC, byl hrazen ze svrchu uvedeneho 
nadaci naleiejiciho hotoveho obnosu 1.916 K 
64 Ä, zbytek per 1.016 X 64A do VU^'Uni 
na vkladni knizku Öeske spofitelny fol. 
176.796 nadaci nalezejici ulo4en, kterazto 
nyni na 1.269 JBT 43 Ä zni a pod öl. 513 
Öeskeho studentskeho fondu nadaöniho v pf i- 
jem vzata byla. Kmenove jmeni nadaöni 
sestäva ze svrchu uvedenych vinkulovanych 
obligaci korunove renty v celkovem obnosu 
7.200 K a rovnei vinkulovanych ^elezniönicli 
dluznfch üpisü Zemske banky kralovstvi 
Ceskeho v ührnnem obnosu l.OüO K^ kdeito 
z nadzminene spofitelni vkladni knizky po- 
platek a vylohy se zfizenim nadace spojene 
kryti jest. 



V. 

Dieser Stiftsbrief wird in vier Parien 
in beiden Landessprachen ausgefertigt, hievon 
das eine Pare bei der k. k. Statthalterei 
in Prag, das zweite beim Herrn Oberforstrat 
Ferdinand Ritter von Fiscali, das dritte 



V. 

Tento nadacni list vyhotoven jest ve 
ctyrech stejnopisech v obou zemskych jazy- 
cich, z nichz jeden stejnopis bude u c k. 
mistodrzitelstvi v Praze, druhy u pana 
vrchniho lesniho rady Ferdinanda rytife 



256 FerdiDand Ritter von Fiscali-Stiftong. Nadace Ferdinauda rylire z Fiscali. 256 

beim Lehrkörper der Forstlehranstalt in z Fiscali, tfeti u sboru uöitelskeho uöili§te 

Weißwasser und das vierte bei der k. k. v B61e a ctvrty u c. k. zemske hlavni po- 

Landeshauptkassa in Prag aufbewahrt. kladny v Praze ulozen. 

Im Streit- und Zweifelsfalle bat jener V pfipade sporu neb pochybnosti budiz 

Text maßgebend zu sein, welcher der Ent- onen text rozhodnym, ktery rozhodnuti 

Scheidung der kais. kgl. Statthalterei den c. k. mistodriitelstvi nejvice volnosti po- 

freiesten Spielraum läßt. skytuje. 

Prag, am 15. Juli 1903. V Praze, dne 15. 6erYence 1903. 

Der k. k. Statthalter: G. k. mistodrzttel : 

(L. St.) Coudenhove mp. (L. St.) 

Ferd. ß. v. Fiscali mp. 
Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original a c. k. mfstodrzitelstvi v Praze. 



I 



257 



Barbara StofR. 



Barbora Stofflova. 



267 



009. 



1891 

Juli 2. cervence. 

Barbara Stoff! sehe Studentenstiftong. Sfudentske iiadani Barbory Stofflove. 



Die am 7, Feher 1892 zu Bischof teinitz 
verstorbene Privatiers witwe Barbara St off l 
widmete in ihrem Testamente de dato Bischof- 
teinite den 2. Juli 1891 zur Errichtung 
einer Studentenstiftung 2.000 fl. 

Anspruch auf diese Stiftung 
Jiaben die Nachkommen des Johann 
Mauer er (Maurer)^ Wirten in Biber- 
bach,und des Karl Mauer er (Maurer), 
Praktikanten beim Landesgerichte 
in München, des Josef und der 
Franziska Zilker, Müllerseheleute 
in Waldmünchen, und falls niemand 
von den Genannten studiert, arme, 
brave Studenten aus Biberbach. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
5. März 1896 von der k. k. Statthaltcrei in 
Prag ausgefertigt. 

Nach dem Erlasse des k. k. Mi- 
nisteriums für Kultus und Unter- 
richt vom 8. Juni 1892, Z. 10.567, 
waltet hinsichtlich dieser Stiftung 
kein Anstand vor, solch en Betverb er n, 
welche in Bayern wohnen, den An- 
spruch auf den Stiftungsgenuß 
auch bei dem Besuche einer baye- 
rischen öffentlichen Lehranstalt 
zuzugestehen. 

Das Verleihungsrecht steht der 
k. k. Statthalterei in Böhmen zu. 

Etwa sich ergebende hiterkalarien sowie 
die Zinsen einer der Stiftung gehörigen 
Sparkassaeinlage sind nach dem Ermessen 
der Stiftungsbehördc entweder zur Erhöhung 
der Jahresgebühr oder zur Errichtung neuer 
Stiftungsplätze zu verwenden. 

Das zur Besetzung gelangende Stipen- 
dium ist in Prag mittels änülichcr Konkurs- 
ausschreibung, ferner in Manchen durch 
Einschaltung des Konkurses in einigen von 
der k. k, Statthalterei in Prag jeweilig zu 
bestimmenden dortigen Tageszeitungen zur 
öffentlichen Kenntnis zu bringen und überdies 
das Entsprechende wegen Verlautbarung des 
Konkurses in Biberbach zu veranlassen. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung regia collatione verliehen. 

xn. 



Barbora Stoff lovd^ vdova po sou- 
kromniku, dne 7. ünora 1892 v HorSovi Tyn6 
zemrelä, vinovala ve sve posledni vüli dane 
V Horsov^ Tyne dne 2. öervence 1891 na 
zf'izeni studentskeho tiaddni 2,000 zl. 

Ndrok na tuto nadaci maji po- 
tomci Jana Mauerera (Maurera), 
hostinskeho v Biberbachu, a Karla 
Mauerera [Maurera), praktikanta 
zemskeho soudu v Mnichove, Josefa 
a Frantisky Zilkerovych, mlyndfil 
ve Waldmünchen, a kdyby nikdo se 
jmenovanych nestudoval, chudi, 
hodni studujici z Biberbachu. 

Dotyönd nadaini listina byla dne 5. brezna 
1896 c. k. mistodrzitelstvim v Praze vyho- 
tovena. 

Die vynosu c. h minist er ia 
osväty a vyuöovdni ze dne 8. öervna 
1892, L 10.567, nestdvd ohlednö teto 
nadace iddnc zdvady, aby i takovym 
uchazeöüm, kttfi v Bavorich bydli, 
prizndn byl ndrok na poiitek na- 
daöni i kdyz navSt^vuji nektere ba- 
vorske vefejne ucili§te. 



Prdvo udÖlovaci pfislusi c, k. 
mistodrz itelstvi v Öechdch. 

Kdyby se vyskytla nöjakd interkalaria, 
md sejichjakoz i ürokü ze vkladu spofitelniho, 
nadaci ndlezejiciho, die volneho uvdzeni na- 
dacniho üradu uziti bnd! ke zvy^eni roöniho 
platn aneb ke zrizeni novych mist na- 
dacnich, 

Md-li se nadace obsaditi, jest to u vse- 
oticcnou zndmost uvcsti, a to v Praze üfed- 
nim vypsdnim konkursu, ddle v Mnichovö 
vyhldsenim konkursu v nekterych tamnich 
dennich listech, jez pokazde c. k. mistodrzi- 
telstvi V Praze nröiti md, a mimo to jest 
zafiditi, öeho pofrehi v pHöinö uvefejnüni 
konkursu v Biberbachu, 

Toho casu se nadace tato pro- 
pujcuje regia collatione. 

33 



258 



Barbara Stoffl. 



Barbora Stofflora. 



258 



Das Ve^^mögen dieser Stiftung^ welches 
gleichfalls die l\ k. Statthalterei in Prag 
verwaltet, beträgt 3.793 K 91 A, aus dessen 
Iteinerträgnisse ein Platz mit jährlichen 
140 K dotiert wird. 



Jmini nadaönij jei rovniz c. k. misto- 
driitelstvi v Praze spramije, öint 3.793 K 
91 A, a dotuje sc z jeho öisteho vynosu jedno 
misto roinimi 140 K. 



Copia. 



I. 

Testament. 



/ ifl. \ 

V Stempel. / 

Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des heil. Geistes. Amen. 

Da es für jeden katholischen Christen heilige Pflicht ist, sein Hauswesen zu ordnen 
und sich auf die sich nahende Rechenschaftslegung vorzubereiten, so. habe ich bei noch 
gesundem Geiste und Körper in der guten Meinung, den Absichten Gottes recht zu ent- 
sprechen, über meinen dereinstigen Nachlass folgende letztwillige Anordnung getroffen: 

f) Zur Errichtung einer Studentenstiftung 2.000 fl. 

Anspruch auf diese Stiftung haben die Nachkommen des Johann 
Mauerer (Maurer), Wirt in Biberbach, und des Karl Mauerer (Maurer), 
Praktikauten beim Landesgericht in München, des Josef und der Fran- 
ziska Zilker, Müllerseheleute in Waldmünchen, und falls niemand von 
den Genannten studiert, arme brave Studenten aus Biberbacb. 



Zur Bekräftigung dessen habe ich dieses mein Testament eigenhändig unterschrieben 
und von drei Zeugen mitfertigen lassen. 



Bischofteinitz. den 2. Juli 1891. 

Georg Sperl mp., 
Stadtraessner in BiBchofteinitz, als Zeuge. 

Johann Guldan mp., 
Bürger- PfrÜDd 1er, als Zeuge. 



Barbara Stoffl 

geb. Mau er er mp., 

Witwe vom verstorbenen Jobann StofB. 

Anton Rudolfski mp., 

Fleischer in Bischofteinitz, 

als Zeuge. 



Vorstehendes Testament wurde am heutigen Tage beim gefertigten Gerichte 
publiciert. 

K. k. Bezirksgericht Bischofteinitz, 
am 11. Feber 1892. 



(L. S.) 



Der k. k. Gerichisadjunct : 
Lexa mp. 



Ad JN. E. 667 civ. 



Collationiert und mit dem 1 bögigen, auf 1 fl.- Stempel ausgefertigten Original 
wörtlich gleichlautend befunden. 



Expedit des k. k. Bezirksgerichtes Bischofteinitz, 
am 20. Feber 1892. 



(L. St.) 



Der k. k. Kanzelist: 
Wawfin mp. 



Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Overeny 

Finanzprokuratur in P r a g. v P r a z e. 



opis u c. k. finanöni prokuratury 



259 Barbara StofH. ßarbora StofHova. 259 

II. 

(ÄpS) Stiftsbrief 

Über die Barbara StoffTsche Studenten Stiftung. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen urkundet kraft dieses Stiftsbriefes: 
Es habe die am 7. Feber 1892 in Bischofteinitz verstorbene Privatiers-Witwe 
Barbara Stoffl in ihrem Testamente de dato Bischofteinitz« 2. Juli 1891 im Abs. 2, 
Punkt f) die Errichtung einer Studenteustiftung mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„Von meinem Nachlass vermache ich": 

f) zur Errichtung einer Studentenstiftung 2.000 fl. 

„Anspruch auf diese Stiftung haben die Nachkommen des Johann 
Mauerer (Maurer), Wirt in Biberbach, und des Karl Maucrer (Maurer), 
Praktikant beim Landesgerichte in München, des Josef und der Fran- 
ziska Zilker, Müllerseheleute in Waldmünchen, und falls niemand von 
den Genannten studiert, arme brave Studenten aus Biberbach.^ 

Mit der Einantwortungsurkunde des k. k. Bezirksgerichtes Bischofteinitz als Ver* 
lassenschaftsabhandlungsbehörde vom 29. November 1894, Z. 3.292, wurde der erwähnte 
Legatsbetrag von 2.000 fl. aus den zu dem erblasserischeu Nachlassvermögen gehörigen, 
gerichtlich deponierten Tauser Sparcassa- Einlagen zugewiesen, bei deren Realisierung sich 
flir dad Stiftungslegat ein Zinseozuwachs von 144 fl. 72 kr. ergab. 

Dagegen entfiel auf dieses Legat an Erbgebür, Schulfondsbeitrag und Portoaus- 
lagen der Betrag von 209 fl. 6 kr. und an Verwahrungsgebür der Betrag von 21 fl. 44 kr, 
welche beiden Beträge von der Vermächtnissumme in Abzug gebracht wurden, so dass 
als reines Stiftungslegat der Rest von 1.914 fl. 22 kr. verblieb. 

Dieser Betrag von 1.914 fl. 22 kr. wurde über Ansuchen der k. k. Finanzprokuratur 
in Prag laut Anweisung des k. k. Bezirksgerichtes Bischofteinitz vom 24. April 1895, 
Z. 1.297, an das k. k. Öteueramt Bischofteinitz ausgefolgt, von diesem übernommen und 
an die k. k. Landeshauptcassa in Prag übermittelt. 

Die letztere hat von dem empfangenen Betrage die steuerfreie 47o österr. Kronen- 
rentenobligation de dato I. September 1895, N. 18.495 per 3.700 Kr. nora. = 1.850 fl. 
Ö. W. nom., welche auf den Namen: „k. k. Landeshauptcassa Prag noe der Barbara 
Stoffl'schen Studenteustiftung" vinkuliert wurde und deren Verzinsung vom 1. September 
1895 ab läuft, angeschafft und dieselbe am 5. Oktober 1895 sub art. 1682 im Journale 
des Studentenstiftungsfondes in Empfang gestellt. 

Da hiebei an Ankaufskosten per 1.870 fl. 35 kr., an Ausgleichszinsen per 3 fl. 70 kr. 
und an Umsatzsteuer per 15 kr., zusammen daher bloß ein Betrag von 1 874 fl. 20 kr. 
zur Verwendung gelangt war, ergab sich ein Überrest von 40 fl. 02 kr., welcher Betrag 
nach Abzug der Gestehungskosten für ein Einlagebüchel per 10 kr. mit 39 fl. 92 kr. bei 
der Böhm. Sparkassa in Prag in dem b'^Vo Einlagebuch folio 158.063 auf den Namen 
der Stiftung eingelegt wurde; dieses Einlagebuch wurde von der k. k. Landeshauptkassa 
in Prag im Journale des Studentenstiftungsfondes sub art. 1.652 in Empfang gestellt. 

Das Stiftungsvermögen besteht sonach nach dem Stande vom 5. Oktober 1895: 

1. aus der vinkulierten steuerfreien 47ü Österr. Kronenrenten-Obligation de dato 
Wien, 1. September 1895, N. 18.495 per 3.700 «"= 1.850 fl. Ö. W. nom.; 

2. aus dem 3 '.'2% Einlagebuch der Böhmischen Sparcassa in Prag fol. 158.063 per 
39 fl. 92 kr. 

Die die Stiftung betreffende Erbgebür, Schulfondsbeitrag, Portoauslagen und Ver- 
walirungsgebür wurden — wie bereits oben bemerkt — aus dem Vermächtnisbetrage 
selbst bestritten. 

Die Stiftung führt den Namen: „Barbara Stoffl'sche Studentenstiftung" und tritt 
mit dem Jahre 1896, und zwar vorläufig mit der das Erträgeis der Kronenrente per 
1.850 fl. Ö. W. nom. darstellenden Jahresgebür per 74 fl. Ö. W. — abzüglich des Regie- 
beitrages und der Kosten der Concursausschreibung und Verlautbarung — ins Leben. 

XII. 33* 



260 Barbara Stoffl. Barbora Stofflova. 260 

Anspruch auf den Stiftungsgenuss haben Studierende, welche Nach- 
kommen des Johann Mauerer (Maurer), Wirtes in Biberbach in Baiern, 
und des Karl Mauerer (Maurer), Praktikanten beim Landesgerichte in 
München, des Josef und der Franziska Zilker, Mällerseheleute in 
Waldmünchen (Baiern), sind und, falls niemand von den Genannten 
studiert, arme, brave Studenten aus Biberbach. 

Nach dem Erlasse des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und 
Unterricht vom 8. Juni 1892, Z. 10.567, waltet rücksichtlicli dieser Stif- 
tung übrigens kein Anstand ob, solchen Bewerbern, welche in Baiern 
wohnen, den Anspruch auf den Stiftungsgenuss auch beim Besuche 
einer dortländigen öffentlichen Lehranstalt zuzugestehen. 

Die Verleihung der Stiftung steht der k. k. Statthalterei in 
Böhmen zu. 

Etwa sich ergebende Interkalarien sowie die Zinsen der obigen Sparkassaeinlage 
sind je nach dem Ermessen der Stiftungsbehörde entweder zur Erhöhung der Jahres- 
gebür oder zur SchafiFuug neuer Stiftungsplätze zu verwendeo. 

Das zur Besetzung gelangende Stipendium wird in Prag mittelst 
amtlicher Concursausschreibung, ferner in München durch Einschal- 
tung des Concursedictes in einigen von der k. k. Statthalterei in 
Böhmen jeweilig zu bestimmenden dortigen Tageszeitungen zu öffent- 
licher Kenntnis gebracht und überdies das Entsprechende wegen Ver- 
lautbarung des Concursedictes in der Gemeinde Biberbach veranlasst 
werden. 

Nachdem sohin das Vermögen der Stiftung auf die oben angeführte Art vorschrifts- 
mässig sichergestellt und bei der k. k. Landeshauptkassa in Prag aufbewahrt ist und 
zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, erklärt die k. k. Statt- 
halterei in Böhmen die Barbara Stoffl'sche Studentenstiftuug für constituiert und wird 
dafür sorgen, dass vom 1. Juli 1896 ab die obige Stiftungsgebür an einen von ihr zu 
bestimmenden, den stifterischen Anordnungen entsprechenden Stiftling verliehen werde. 

Dife Kosten der Stiftsbrief-Errichtung werden aus der vorhandenen Sparkassaeinlage 
bestritten werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird das Stiftungsvermögen nach den bestehenden 
Normen verwalten, die Stiftung in der obgedachten Weise ausschreiben und der stifte- 
rischen Willensmeinung und den bestehenden Stiftungsvorschriften gemäss vollziehen. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief in zwei Parien ausgefertigt, von welchen 
das eine bei der k. k. Statthalterei in Prag aufbewahrt und das andere an das k. k. 
Bezirksgericht Bischofteinitz zur Einlegung in die Verlassenschaftsakten übermittelt wird. 

Prag, am 5. März 1896. 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) Coudenhove mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. miatodrzitehtvi v Praze. 



2GI 



August Fodermayer. 



J^uguit Fodermayer. 



261 



OIO. 



1891 

zari 24. September. 



Studentska nadace Augusta 
Fodermayera v PIzni. 

Atigustin Fodermayer, mistan 
a majitel realii v Plzni^ zridil venovaci 
listinou danou v Plzni dne 24. zdfi 1891 
nadaci pro chudeho, mravneho 
a s dohrym prospSchem studujiciho 
zdka c, h ceske stätni reälky v Plzni 
a vinoval k tomu üöelu tri stätni dluhopisy 
V nominalni sume uhrnetn 1,200 zl. 



Nadace tato mä miti ndzev „Stu- 
dentska nadace Augusta Foder- 
mayera V Plzni.^ 

Zakladatel si vyhradil neobme- 
z ene prdvo udileci po das sveho 
z iv ot a. 

Po smrti zakladatelovS aneb 
i dfive^ kdyby se vzdal prdva udi- 
leciho, pfejde toto prdvo na uöi- 
telsky sbor c. k. ceske stätni reälky 
V Plzni, ktery vSak jest väzän usta- 
novenimi nadaöniho listu. 



Ten, kdo nadaci tuto obdrSi, 
mus i byti iäkem c, k, öeske r e- 
älky V Plzni, synem prislusnika 
mästa Plznä, chudym a mravnym 
a musi studovati s vysledkem ale- 
spon dobrym. 

NebylO'li by synü pfislusnikü 
Plzenskych, jest k poiitku nadac- 
nimu povolän syn usedlika z üzemi 
c, k, okresniho hejtmanstvi v Plzni, 
j ak toto V d ob e zr iz ent nadace 
trvalo. 



Studentenstiftung des August 
Fodermayer in Pilsen. 

Augustin Fodermayer, Bürger 
und Realitätenbesitzer in Pilsen, errichtete 
mittels der Widmungsurkunde de dato Pilsen 
den 24. September 1891 eine Stiftung 
für einen armen, sittlichen und mit 
gutem Erfolge studierenden Schüler 
der k. k. böhmischen Staatsreal- 
schule in Pilsen und widmete zu diesem 
Zwecke drei Staatsschuldverschreibungen im 
Nominalbeträge von zusammen 1.200 fl. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Studentenstiftung des August 
Fodermayer in Pilsen** zu führen. 

Der Stifter behielt sich für 
seine Lebensdauer das unbe- 
schränkte Verleihungsrecht vor. 

Nach seinem Tode oder auch 
früher, falls der Stifter auf das 
Verleihungsrecht verzichten sollte, 
übergeht das Verleihungsrecht auf 
den Lehrkörper derk.k. böhmischen 
Staatsrealschule in Pilsen, welcher 
jedoch an die stiftsbrieflichen Be- 
stimmungen gebunden ist. 

Jeder, welcher diese Stiftung 
erlangen will, muß Schüler der k.k. 
böhmischen Realschule in Pilsen, 
Sohn eines Gemeindeangehörigen 
der Stadt Pilsen, arm und sittlich 
sein und muß mit wenigstens gutem 
Erfolge studieren. 

Falls Söhne Pilsner Gemeinde- 
angehöriger nicht vorhanden sein 
sollten, ist zum Stiftungsgenusse 
der Sohn eines Insassen aus dem 
zur Zeit der Stiftungserrichtung 
bestehenden Territorium der k. k. 
Bezirkshauptmannschaft in Pilsen 
berufen. 



262 



August Fodormayer. 



August Fodermayer. 



262 



Frede vsemi jinymi maji na 
tuto nadaci ndrok prihufsni zakla-r 
datele a jeho manielky Vileminy 
roz. Lüftnerove. 

Takovi zadatele maji mimo pri- 
buzenstvi prokdzati, ie jsou chudi 
a mravni a dohfe studujL Mezi vice 
pribuznymi iadateli maji pfedtiost 
taci, kteri jsou chudsi a lepe studuji. 



Poiifek nadacni trvd potud, po- 
kud nadanec na c. k. ieske redlce 
studnje, chudym a mravnym jcst 
a prokazuje dohry prospich ve stu- 
diich. Jakmile nadanec tämto 
podminkdm nevyhovi, ztrdci na- 
daci, 

V pripade, ie hy c, k. öeskd redlka 
V Plzni hyla zrusena aneh pfestdla hyti 
üstavem öeskym, prrjde prdvo udileci na 
obeeni zastupitelstvo krdl. mista PlznS, ktere 
nadaci tu bude udileti idküm niktereho 
ceskeho üstavu^ spravujic se pH tom shora 
vytknutymi zdsadami. 



Dotyönd nadaöni Ustina byla vyhotovena 
m^stskou obci Plzenskou dne 30. srpna 1895 
a potvrzena c. k. mistodrSitelstvim v Praze 
dne 12. ledna 1698. 

Die teto nadaöni listiny byla 
sprdva jmöni nadaöniho odevzddna 
möstske obci Plzenske. 

Podle dodatku k nadaönimu listu daneho 
V Plzni dne 20. öervna 1900, potvrzeneho 
mistodriiteUtvim v Praze dne 16. bfezna 
1901, byly üroky z jmini uadacniho od 
1. kvitna 1891 ai do konce öervna 1899 
pfiraieny k jistinö nadaöni. 

Toho öasu propüjöuje tuto na- 
daci zakladatel Augustin Foder- 
mayer. 

Jmöni nadaöni, möstskou obci Plzenskou 
spravovane, öini 3.412 K 72 h a dotuje 
se z jeho öisteko vynosu jedno misto s roö- 
nimi 132 K. 

Mezi vice iadateli maji miti 
prednost ti zadatele, kteri prokäii 
vöt§i chtidobu a lepäi vysvödöeni 
studijni. 



Vor allen anderen haben auf 
diese Stiftung die Verwandten 
des Stifters und seiner Gattin 
Wilhelmine gebor. Lüftner An- 
spruch. 

Solche Bewerber haben außer 
der Verwandtschaft nachzuweisen, 
daß sie arm und sittlich sind und 
gut studieren. Unter mehreren ver- 
wandten Bewerbern haben jene den 
Vorzug, welche ärmer sind und 
besser studieren. 

Der Stiftungsgenuß dauert so 
lange, als der Stipendist an der 
k. k. böhmischen Realschule stu- 
diert, arm und sittlich ist und 
einen guten Studienerfolg ausweist. 
Sobald ein Stipendist diesen Be- 
dingungen nicht entspricht, hat er 
die Stiftung zu verlieren. 

Für den Fall, daß die k. k. böhmische 
Realschule in Pilsen aufgelassen oder auf- 
hören sollte, eine böhmische Lehranstalt zu 
srin, übergeht das Verleihungsrecht an die 
Gemeindevertretung der kgl. Stadt Pilsen, 
welche das Stipendium an SchiUer irgend 
einer böhmischen Lehranstalt zu verleihen 
und sich hiebei an die vorerwähnten Grund- 
sätze zu halten haben wird. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
30. August 1895 von der Stadtgemeinde 
Pilsen ausgefertigt und unterm 12. Jänner 
1898 von der St atth alterei in Prag 
bestätigt. 

Laut dieses Stiftsbriefes wurde die 
Verwaltung des Stiftungsvermögens 
der Stadtgemeinde Pilsen über- 
tragen. 

Zufolge des unterm 16. März 1901 von 
der Statthalterei in Prag bestätigten Stifts- 
brief-Nachtrages de dato Pilsen den 20. Juni 
1900 wurden die Literessen des Stiftungs- 
kapitales vom I. Hai 1891 an bis Ende 
Juni 1899 zum Stiftungskapitale ge- 
schlagen. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung vom Stifter Augustin Foder- 
mayer verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, weichen die 
Stadtgemeinde Pilsen verwaltet, beträgt 
3.412 K 72 h, aus dessen Reinerträgnis ein 
Platz mit jährlichen 132 K dotiert wird. 

Unter mehreren Bewerbern haben 
jene Schüler den Vorzug, welche 
eine größere Armut und ein besseres 
Studienzeugnis ausweisen. 



263 August Fodermayer. August Fodermayer. 263 

I. 

Venovaci listina. 

Na trvalou pamatku toho. ie^ jsa v 1. 1. 1860—1864 61enem zastupitelstva obce 
kral. mesta Plzne, jsem spolupüsobil pfi zafizoväni mestske vy§Si Skoly redlue v Plzni, 
jako^ i na pamatku toho, ze möj zveönöly otec, Eduard Fodermayer, jsa v tychz letech 
§kolnim referentem v mJstake rade v Plzni, mel vynikajici podfl na zfizeni jmenovane 
§kole realne a na stavbe nove budovy pro tuto äkolu v ulici Dlouhe nyni Veleslavinovft, 
zaklädam Stipendium pro chudeho mravneho a s dohrym prospecbem 
studujiciho 2aka c. k. öeske statni dkoly reälne v Plzni. 

K tomu üöeln v^nuji statni üpisy: „Eintausend Gulden Staatsschuldverschreibung 
5%Nr.43H.121 ♦, Einhundert Gulden Nr. 417.722 ♦ zu 5%, Einhundert Gulden Nr. 4 17.724 * 
zu 57©; vSechny tfi kusy s kupony od dne l./ll. 1891. 

Ve§kereu naklad, ktereho bud^ treba ku pofizeni legalni zrizovaci listiny pro tuto 
studentskou nadaci, jsem ochoten ze sveho zapraviti. 

Stipendium mkji nazev: „Studentskä nadace Augusta Fodermayera 
V Plzni«. 

Po öas meho ziti ponechävam sobd podaci prava toho stipendia 
beze Yseho obmezeni. 

Po me smrti, po pffpadö, kdykoli to bude väle ma, i dfive, pfejde 
prayo podaci na sbor uöitelsky c. k. öeske statni 6koly redlne v Plzni. 
Pri tom bude so sboru ucitelskemu spravovati zäsadami, jak nasleduji: 
Ten ktery Stipendium obdrzi, musi byti äakem c. k. öeske statni Skoly 
reälne y Plzni, synem pfisluSnika m6sta Plznö, chudy, mravny a musi 
aspon 8 dobrym prosp^chem studovati. Nebylo-li by syn& pfisluSnikü 
Plzenskych, obdrzi Stipendium syn ob<5ana, jenä nalezi üzemi nynfejSiho 
c k. okresniho hejtmanstvi v Plzni. Mezi iadateli maji miti pi^^ednost 
*äci, ktefi se mohou vykAzati v6t§i chudobou a lepäim äkolnim vysved- 
6enfm. 

Pfedo vgemi jinyrai väak näroky na Stipendium to maji pi^ibuzni 
moji a pfibuzni me man^elky Vilemiuy roz.Lüftnerove. 2adatelove taci 
maji se vykäzati pf ibuzenstvim, ie jsou chudi, mravni a ze dobfe stu- 
duji. Je-livicetakych zadatelö pHbuznych, majiprednost, ktefi jsou 
chudäi a lepe studuji. 

Stipendia toho poiivä zäk dotud, dokud na c. k. ceske stätni §kole 
realne v Plzni studuje, jest chudyra, mravnym a dobry prospSch vy- 
kazuje. Jakmile podmiukam temto nevyhovi, zträci Stipendium. 

Pro pfipad, ie by c. 1^. öeskä statni skola realna v Plzni zrusena byla aneb pfestala 
byti üstavem ßeskym, prejde prayo podaci na obecne zastupitelstvo kral. mesta Plzn6, 
ktere Stipendium udfleti bude zäküm kterekoli skoly r vyuöoyacim jazykem äeskym. 
spravujic se pri tom zasadami nahofe vytknutymi, ze mä byti 2adatel chudy, mravny 
a s dobrym prospecbem studovati. Pfede vsemi jinymi iadateli maji miti pfednost pK- 
buzni moji a ph'buzni moji manzelky, po nich synove pfisluSnikft kral. mesta Plzne 
a konecne nasleduji synove oböanft üzemi nynejSiho c. k okresniho hejtmanstvi Plzeiiskeho. 

V Plzni, dne 24. za« 1891. 

Augustin Fodermayer mp. 



Original u reditelstvi c. k. deske realky Original bei der Direktion der k. k. höh- 

V Plzni. mischen Tteal schule in Pilsen. 



264 Augutt Fodermayer. August Fodermayer. 264 

II. 

Protokol 
sepsany u c. k. okresniho hejtmanstvi ? Plzni dne 19. lijna 1897. 

Pf edmetem 

jest vy siech pana Augusta Fodermayera die vynosu velealavneho c. k. misto' 

driitelstvi ze dne 29./VIII. 1897, ö. 116.415. 

Pan Fodermayer August udava, ie vyrazem ^pravo podaci** v listu nadaönim 
ma se rozumSti pravo udileci a ze po smrti jeho sbora profesorü ceske 
statni realky v Plzni tei pravo udileci ye pficine tohoto nadani pfi- 
sluseti ma. Däle vyslovil pan zakladatel pfäni, aby interkal&rni urok od roku lb91 
piiraäen byl ku kapitälu. 

Coram me: August Fodermayer mp. 

Wesely mp., 
c. k. koncept. prkt. 

Original uck. okresniho hejtmanstvi V Plzni. Original bei der k. k Bezirkshauptmann- 

Schaft in Pilsen. 



IIJ. 



/ 2 koiky po \ Nadaci list. 

V 60 kr. J 



My podepsani zäkoniti zäatupcove obce kral. mesta Plzne v politickem okresu 
Plzefiskem v krälovstvi Ceskem stvrzujeme a doznav&me ve svem a ndsiupcA svych 

V üfade jmene, ie pau Augustin Fodermayer, meSfan a majitel realit t Plzni, die 
veuovaciho listu ze dne 28. zafi 1891*), zaloieni nadace studentske pfi c. k. öeske realce 

V Plzni temito slovy nafidil: 

„Na trvalou pamätku toho, ie jsa v 1. 1. 1860 — 1864 clenem zastupitelstva obce 
kral. m^sta Plzn6, jsem spolup&sobil pfi zafizoväni mestske yys§i äkoly realne v Plzni, 
jakoi i na pamätku toho, ze mflj zvecnely otec, Eduard Fodermayer, jsa v tychz letech 
äkolnim referentem v mestske rade v Plzni, mel vynikajici podil na zfizeni jmenovane 
skoly realne a na stavbfe nove budovy pro tuto §kolu v ulici Dlouhe nyni Veleslavioove, 
zakladam Stipendium pro chudeho, mravneho a s dobrym prosp^chem 
studujiciho zäka c. k. ceske statni Skoly realne v Plzni. 

K tomu üöeln Y^nuji statni üpisy: Eintausend Gulden Staatsschuldverschreibnng 5°/o 
Nr, 438.121, Einhundert Gulden Nr. 417.722 zu 5%, Einhundert Gulden Nr. 417.724 
zu 5*Vo, vSechny tfi kusy s kupony ode dne 1. listopadu 1891. 

Ve§keren näklad, ktereho bude tfeba ku pofizeni legalnf zfizovaci listiny pro tuto 
studentskou nadaci, jsem ochoten ze sveho zapraviti. 

Stipendium meii nazey: „Studentska nadace A ugustaFodermayera 

V Plzni". 

Po cas meho ziti ponechaväm sobe podaci pravo toho stipendia 
beze vSeho obmezeni. 

Po me smrti, po pfipade kdykoli to bude vüle ma, i dfive, pfejde 
pravo podaci na sbor u6itelsky c. k. öeske statni §koly realne v Plzni. 
Pfi tom bude se sboru ucitelskemu spravovati zäsadami, jak näsleduji: 

♦) Spravne ze dne 24. zari 1891. ♦) Richtig 24. September 1891. 



265 August Fodermayer. August Fodermayer. 265 

Ten ktery Stipendium obdrzi, musi byti iakem c. k. öeske statni 
skoly reälne y Plzni, synem pfislusnika mesta Plzn§, chudy, mravny 
a musi aspon s dobrym prospechem studovati. 

„Nebyloli by synfl pfisluänikA Plzenskych, obdrzi Stipendium syn 
^ob£ana, jenz naie zi üzemi nynejäiho c. k. okresniho hejtmanstvi v Plzni. 
„Mezi zadateli maji miti pfednost zaci, ktefi se mohou vykazati vötSi 
„chudobou a lepäim äkolnim yysvedöenim. 

„Pi'ede väemi jinymi väak naroky na Stipendium to maji pfibuzni 
„raoji a pi'ihuzni me manzelky Vileminy roz. Lüf tnerove. 2!adatele taci 
„maji se vykazati pi'ibuzenstvim, ie jsou chudi, mravni a ie dobi^e stu- 
„duji. Je-li vice takych zadatelü pfibuznych, maji pfednost, ktefi jsou 
„chudSi a lepe studuji. 

„Stipcndia toho poziva zak dotud, dokud na c.k.statni Skole realne 
„V Plzni studuje, jest chudym, mravnym a dobry prospech vykazuje. 
nJakmile podminkäm t^mto nevyhovi, ztraci Stipendium. 

„Pro pfipad, ze by c. k. ccska statni §kola realna v Plzni zruöena byla aneb pfe- 
„stala byti ustavem ceskym, pfejde prävo podaci na obecni zastupitelstvo kral. m^sta 
„Pl/.ne, ktere Stipendium udileti bude zakftm kterekoli äkoly s vyuöovacim jazykem deskym, 
„spravujic se pfi toni zasadami nahofe vytknutymi, ze ma byti zadatel chudy, mravny 
„a s dobrym prospechem studovati. 

„Pfede vSemi jinymi zadateli maji miti pfednost pfibuzni moji a pfibuzni moji 
„manzelky, po nich synove ph'sluänikü kral. mesta Plzne a koneönfi nasleduji synove 
„obßanü üzemi nynSjSiho c. k. okresniho hejtmanstvi Plzeäskeho.^ 

Tyto statni obligace byly na zakladS vynosu vysokeho c. k mistodriitelstvi v Praze 
ze due 22. ünora 1892, öis. 136.995 ai 1891, vinkulovany „an die k. k. böhmische Real- 
schule zu Pilsen in Böhmen noe der Studentenstiftung des Augustin Fodermayer, Bürgers 
in Pilsen^ ddto. 1. listopadu 1891, cislo statni obligace 79.405, znSjici na 1.200 zl. nom., 
a byla tato vinkulovana statni obligace, jelikoi^ vzhledem ku shora uvedenemu vynosu 
vysokeho c. k. mistodrzitelstvi v Praze obecni zastupitelstvo kral. mesta Plzne 
usnesenim ze dne 28. kv§tna 1892 pfevzalo zävazek uschovati a spravo- 
vati jmeni teto nadace co zvlaätni ve sprdve obce kral. mista Plzn6 se 
nalezajici fond, vedle vymeru slavneho c. k. okresniho hejtmanstvi v Plzni ze dne 
10. dubna 1893, eis. 5.514, spolu s hotovym obnosem per 25 zl. R. ö. slovy: dvacet p6t 
zlatych R. c jmenem vzrostlych urokfi z nadaci jistiny za öas od 1. kvetna do 31. fijna 1891 
po sräzce poplatku za blanket per 20 kr. purkmistrovskemu üfadu v Plzni odevzdana 
a tuto fädne v uschovani pi^evzata. 

V zaklade vynosu vysokeho c. k. mistodrzitelstvi v Praze ze dne 17, prosince 1893, 
eis. 92.906, byla pak tuto uvedenä vinkulovana statni obligace dto. l. listopadu 1891, 
öis. 79.405, znejici na 1.200 zl. nom. pfepsdna na statni obligaci dto. 1. listopadu 1894, 
eis. 88.946, per 1.200 zl. nom. se znenim vinkula „Für die Stadtgemeinde der kgl. Stadt 
Pilsen in Böhmen noe der Studentenstiftung des Augustin Fodermayer, Bürgers in Pilsen". 

Ano tedy jmeni nadaöni die pfedpisöv v te pfiöinS platnych jest zjiäteno, v obecni 
pokladne fadne ulozeno a take uzitek däva, jeho2 k üöelu nadaönimu upotfebiti Ize, toi 
pfijimame nadani toto a zavazujeme se jmenem svym a svych nastupcA v üfadö, ze chceme 
o to peöovati, aby od roku 1894 roöni dftchody z jmeni nadaöniho, jeä nyni 50 zl. 
40 kr. R. c. obnaäeji, k podporovani chudeho, mravneho a s dobrym prospechem studu- 
jiciho zäka c. k. öeske statni äkoly reälne v Plzni die pravidel ustauovenych zakladatelom 
ve venovaci listine vynalozeny byly. 

Nadani vstoupi äkolnim rokem 1894 — 5 v zivot. 

Düchody z jmiui nadaöniho vzesle od l. kvetna 1891 do 31. fijna 1894 v obnosu 
176 zl. 20 kr. budou obraceny k podeleni 2aka c. k. ieske statni äkoly reälne v Plzni, 
kteremu nadace tato bude udelena za minulost. 

Vylohy s vyhotovenim listu nadaöniho vzeäle, jakoz i poplatek, ktery ze zfa'zeni 
nadace pfedepsän bude, nese pan zakladatel ve smyslu venovaciho listu ze sveho. 

K tomu üöelu byl jiz obnos 125 zl. u mestskeho üfadu v Plzni sloien. 

XII. 34 



2G6 



August Fodennayer. 



August Fodermayer« 



My podepsanf slibujeme a zavazujeme se jmenem svym a 8?ych nastupcü v ü?ade, 
£6 budeme, seö jsme, o stale udr^ovani nadace v platnusti a o jistotu jmeni nadaöniho 
peöovati a 2e s jinenim nadaÖDim bez schvaleni pHsIuSneho üfadu nadaöniho zadne znieuy 
nepf edsevezmeine, ie toho dbÄti budeme, aby düchodky z jmeni nadatniho v öas vybiräny 
byly a jeii k tomu v tomto nadacim listu ustanovenerou üöelu obraceny byly, a ie vübec 
viechna zde uvedena ustanoveni pilne a sv^domitd plniti budeme. 

My podepsani ölenove sboru uöitelskeho c. k. öeske statDi skoly realne y Plzni 
pfijimäme jmenem svym a svych nastupcfl y üfade prayo podaci sboru ucitelskemu 
c. k. Skoly realne y Plzni propäjcene a zayazujeme se jmenem syym a syych nastupcü 
V üfade, ie prayo to budeme podle ustanoveni yfinoyaci listiny vykonavati. 

Zv]a§< prohla§uji podepsani zäkoniti zästupcoye obce ki*al. mesta Plzne za sebe 
a sve nastupce. ie vzhledem k usnescni obecniho vyboru zft dne 28. kyetna 1892 pfijimaji 
zayazek uschoyati a sprayovati jmeni teto nadace co zvlastni ye sprayt obce se nalezajici 
fond, po pf]pad6 i yykondyati pravo podaci, jak Jim listinou yfenoyaci jest yyhrazeno. 

Tomu na dükaz byl tento uadaci list y p6ti stejnopisech yyhotoyen, y§estranuc 
podepsan, dyema svcdky oyefen, a bude jeden spis u c. k. raistodrzitelstvi, druhy 
u c. k. okresniho hejtmanstvi y Plzni, tfeti y hlayni obecni pokladne kral. mSsta Plzne 
uschoyan, ßtyrty zakladateli teto nadace panu Augustinu Fodermayerovi a paty feditelstvi 
c. k. ceske reälky y Plzni yydan. 



V Plzni, dne 30. srpna 1895. 



(L. St.) 



Purkmifltr: 
Dr Petak mp. 



mgstsky radni. 

Jan Wytwar mp., 
ölen vyboru. 

Frantiäek Hama6ek mp., 
ölen vyboru. 

Josef Kepka mp., 
jako avedek. 

FrantiSek Berdych mp., 
jako svedek. 



fieditelstvi c. k. öeske realky y Plzni 
10./IX. 1895. 

Ant. Sochor mp., 
c. k. reditel. 



Rudolf Kaizl mp. 

Petr Sestak mp. 

Dr J. Chloupek mp. 

J. Öipera mp. 

Fr. Hirsch mp. 

Josef Capek mp. 

E. T&ma mp. 

H. Bayer mp. 

J. Vosyka mp. 

Rud. Paylovsky 

sl. z Rosenfeldu mp. 



Fr. Hora mp. 

Zd. Jahn mp. 

V. Nejedly mp. 

Josef Kobza mp. 

Dr K. Leiß mp. 

J. Chyal mp. 

Jos. Fräna mp. 

Frant. R. Vofiäek mp. 

Vojt. Filipoysky mp. 

§. Mathauser mp. 

Jan Matonich mp. 



C. 212.750. 



Stvrzuje se s tim podotknutim, ze die protokolu u c, k. okresniho hejtmanstvi 
V Plzni dne 19. fijna 1897 s panem Augustem Fodermayrem sepsaneho zakladatel udal, 
ze yyrazem „prayo podaci" v listu nadacnim ma se rozumeti prayo 
udileci a ze po smrti jeho sboru profesorü ceske stätni äkoly realne 
y Plzni tei pravo udileci pfisluseti mä. 



267 August Fodermayer. August Foderroayer. 267 

Dale vyslovil pan zakladatel pfani, aby interkalarni ürok od roku 1891 pfiraien 
byl ku kapitalu. 

C. k. mistodriitelstvi v Öechach. 

V Praze, dne 12. ledna 1898. 

Za mistodri^itele: 
(L. St.) Heyrowsky mp. 



IV. 

Dodatek 
k nadaci listin^ o studentske nadaci, zaloiene Augustinern Fodermayerem, meäfanem v Plzoi. 

My niäepsani purkmistr, möstsky radni a dva vyborove obce kral. mSsta Plzn6 

V politickem okresu Plzenskem, y krälovstvi Ceskem, jmenem obce kral. mSsta Plzne, 
stvrzujeme a doznavarae ve svera i nastupcü svych jmenö, ze pan Augustin Fodermayer, 
mesfan a majitel realit v Plzni, dodatkein k nadaci listinS ze dne 30. srpna 1895, schya- 
lene vynosem c k. mistodriitelstvi y Praze ze dne 12. ledna 1898, öis. 212.7Ö0, ktera 
sepsaua jest o studentske nadaci, y zäklade yenoyaci listiny ze dne 28. zafi 1891 jim 
zalozene, s jistiuou per 1200 zl , jez tvofi yinkuloyanä papiroyä renta ze dne l.listopadu 
1894, 6is. 88 946, vyslovil v protokole, sepsanem u c. k. okresniho hejtmanstvi v Plzni, 
dne 19. fijna 189* to pfäni, aby interkalarni üroky z nadaöniho jm6ni 
vzrostle od roku 1891 prirazeny byly k tomu posIednejSimu. 

Üroky tyto byly ulozeny v m^stske sporiteine v Plzni na kniiku 6islo listu 2595 
a dosahly do 30. öervna 1899 obnos 451 zl. 50 kr. s pfipoötSnim dalSich bSznych uroki 
z püvodni nadaöni jistiny per 1200 zl. za öas od 1. listopadu 1898 do 30. dubna 1899 
obnosem 25 zl. 20 kr., celkem tedy 476 zl. 70 kr., i byla za ne zakoupena papirova 
renta ze dne 1. kvetna 1899, eis. 104.554, znejici na 450 zl., kterä pro toto nadänf co 
doplnek nadaöni jistiny jest vinkulovana. 

Pfebytku vybyvajiciho po zakoupeni statni obligace per 16 zl. 88 kr. upotfebeno 
bude k daläimu rozmnozeni nadaöni jistiny potud, pokud k uhrazeni vyloh za vzdelani 
doplnku teto nadaöni listiny nebude vyöerpan. 

Ano tedy i tento doplnek jmeni nadaöniho die pfedpisü v te pfiöine platnych jest 
zjigten, y lilavni obecni pokladne kral. mesta Plzne fadn§ ulozen a take uiitek dava, 
jehoz k tiöelu nadaöuimu upotfebiti ize, toz prijimäme i sprävu tohoto doplüku jmeni 
nadaöniho a zavazujeme sebe i nastupce sve v üfade, ze chceme o to peöovati, aby od 
skolniho roku 1899/1900 roöni dücbody z celeho jmeni nadaöniho per 1.650 zl. v papirove 
reute, jeä nyni 69 zl. 30 kr. = 138 -K 60 A obnaseji, k vytknntemu üöelu nadaönimu 
byly yynaloieny. 

Nadäni vstoupi v zivot behem äkolniho roku 1899/1900. 

My podepsani purkmistr, radni a dva vyborove kral. möstä Plzn6 slibujeme a za- 
vazujeme sebe i nastupce sve, ze budeme i ohledne tohoto doplÄku nadaci jistiny vSechna 

V p&vodni nadaci listinö uvedena ustanoveni pilnS a svödomite plniti. 

My spolupodepsani ölenove sboru uöitelskeho c. k. ceske stdtni äkoly realne v Plzni 
zavazujeme sebe i nastupce sve, ze prävo udileci pfi teto nadaci, jak v nadaöni listine 
ustanoveno jest, vykonavati budeme. 

Tomu na dükaz byl tento doplnek nadaciho listu v peti stejnopisech vyhotoven, 
väestranne podepsan, dvöma svedky ovöfen a bude jeden spis u c. k. mistodriitelstvi 
y Praze, druhy u c. k. okresniho hejtmanstvi y Plzni, tfeti v hlavni obecni pokladne 
krdl. mesta Plzni uschovan, ötvrty zakladateli teto nadace panu Augustinu Fodermayerovi 
a paty feditelstvj c. k. öeske realky v Plzni vydan. 

XII. 34* 



268 



August Fodermayer. 



August Fodermayer, 



268 



Stejnopisy tohoto dodatku budou pfipojeny stejnopis&m nadaöni listiny. 

1900. 



V Plzni, dnc 20. öervna 
(L. St.) 

Jos. Schulz mp., 
mestsky rada. 

Jan Daubek mp., 
dien obecnlho zastupitelstva. 

Frant. Hamaöek mp., 
ölen obec. zastupitelstva. 

Bily mp., Ulö Frant. mp., 
CO Bvödek. CO svödek. 



Stvrzuje se 



(L. St.) 



Purkmistr- 
Dr P e t a k mp. 

Ant. Sochor mp., 
reditel c. k. ceBke realky v Plzni. 



Ölenovö sbom: 
Petr Sestak rap. Frant. Churavy rap. 



Josef Koläf mp. 

Dr K. Leiß mp. 

H. Bayer mp. 

Jan Fr. Hruäka mp. 

Vojt. Filipovsky mp. 

Frant. R. Vofiäek mp. 

Dr Ant. Pleskot mp. 

Fr. Hirsch mp. 

Jan §ebek mp. 

Josef Sygdinek mp. 

Jos. Capek mp. 



M. Lis mp. 
§. Mathauser mp. 

Zd. Jahn mp. 

Rud. Pavlovsky. 

§]. z Rosenfeldu mp. 

Vendeli'n Honzfk rop. 

Jan Matou§ek mp. 

V. Nejedly mp. 

Jos. Cipera mp. 

Jan Kuöera mp. 

Rudolf Eaizl mp. 



Cis. 45.255. 



(L. St.) 



C. k. mfstodräitelstvi v Öechach. 
V Praze, dne 16. bfezna 1901. 

Za mistodrzitele: 
Dr Paraubek mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstri v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



2G9 



MUDr Josef Hamernik. 



MUDr Josef Hamernik. 



269 



Oll. 



1891 

f ijna 1 2. Oktober. 



Nadace NlDra Josefa Hameriiika, Stiftung des MUDr Josef Hamernik, 
c. k. professora, pro chude studujici k. k. Professors, für arme Studierende 
% mesta Paeova. aus der Stadt Patzau. 



Marie Hamernikovd, vdovapoc.k. 
miuiofddnem pro/cssoru MUDru Josefu Ha- 
wernikovi, zfidila die podäni uöinSnSho u c, k. 
nitstodriitelstvi v Praze ze dne 12, fijna 1891 
na i)amdtku sveho zviönilcho man- 
zela studentske naddni pro chude 
studujici z mista Pacova a sloäila 
k tomu tiöelu dne 27. dubna 1892 
u c. k. zemske hlavni p okladny 

V Praze kapitdl 4.000 zl. 

Ohledne teto nadace, kterd se 
md nazyvati „Nadace MUDra Josefa 
Hamernika, c. k. professora, pro chu- 
de studujici z Pacova^, plaii tato 
ustanoveni: 

1. Ndrok na tuto nadaci viaji 

V Pacovä zrozeni studujici, synove 
mSSianü a pfislusnikü Pacovskych, 
ndrodnosti öeske, ndboienstvi kato- 
lickeho, ktcri prokdzi svou zacho- 
valost viravni, svou nemajetnost 
a dobry prospech v dosavadnich sfu- 
dijich. 

2. Nadace tato md byti propüj- 
covdna jen studujicim na strednich 
a vysokych skoldch, aneb na sko- 
Idch a üstavech skoldm strednim a 
vysokym die zdkona na roven po- 
stavenych, s ieskym vyuöovacim ja- 
zykem a to po dobu trvdni töchto 
studii. 

3. Prdvo na poHtky nadace po- 
mine, jakmile odpadne jedna z nd- 
lezitosti pod 1 a 2 uvedenych. 

4. Poiitky nadace feto budtei 
stipendistovi vypldceny ve ötvrt- 



Marie Hamernik^ Wittve nach dem 
k. k. außerordentlichen Professor MUDr. 
Josef Hamernik, errichtete laut der an die 
k. k. Statthalterei in Prag gerichteten Ein- 
gabe vom 12. Oktober 1891 zum Andenken 
an ihren verstorbenen Gatten eine 
Studentenstiftung für arme Studie- 
rende aus der Stadt Patzau und er- 
legte zu diesem Zwecke am 27. April 
1892 bei der k. k. Landeshauptkassa 
in Prag ein Kapital von 4.000 fl. 

Bezüglich dieser Stiftung, wel- 
che den Namen „Stiftung des MUDr. 
Josef Hamernik, k. h. Professors^ 
für arme Studierende aus Patzau*' 
zu führen hat, gelten folgende Be- 
stimmungen: 

1. Anspruch auf diese Stiftung 
haben in Patzau geborene studie- 
rende Söhne Patzauer Bürger und 
Gemeindeangehöriger böhmischer 
Nationalität, katholischer Religion, 
welche ihr sittliches Wohlverhalten, 
ihre Mittellosigkeit und einen gu- 
ten Fortgang in den bisherigen Stu- 
dien nachweisen. 

2. Diese Stiftung ist nur Stu- 
dierenden an Mittel- und Hoch- 
schulen oder an Schulen und An- 
stalten, welche den Mittel- und Hoch- 
schulen nach dem Gesetze gleichge- 
stellt sind, mit böhmischer Unter- 
richtssprache auf die Dauer dieser 
Studien zu verleihen. 

3. Der Verlust dieser Stiftung 
hat einzutreten, sobald eine der sub 
1 und 2 angeführten Eigenschaften 
wegfällt. 

4. Der Stiftungsgenuß ist dem 
Stipendisten in vierteljährigen de- 



270 



MÜBr Josef Hamemik. 



MUDr Josef Hamernik. 



270 



letnich apitn^ch, dne 1. ledna, 
1. dubna, 1, öervence a 1. fijna kai* 
dSho roku splatny ch Ihütdch za 
kvitance pfedstavenstvem uöilistS 
vidovane. 

5. Prdvo presentaönt pfisln§i 
mästske radö v Pacovi. 

6. Kdyhy nadace tato pro nedo- 
statek zpüs obilych uchazeiü ne- 
mohla hyti zadäna, hudtei üroky 
ai do opStneho obsazeni ahShle ka- 
pitalisovdny a ke zvyseni poiitku 
nadaöniho pouiity^ je£to nmysl zar 
kladatelky k tomu öelij aby aspon 
jeden chudy studujici vydatn( pod- 
porovän byL 

Kdyby vSak kapital nadaöni tak vzrostl, 
ze by mohl z vynosu jeho vzhhdem na pa- 
nvjici pom^ry zivoini a studijui jeden stu- 
dujici üpini zoopatre^i byt^, budiz z pfebytku 
ürokü ifizeno novi misto nadaöni. 



jte ten pfipad nastal, rozhodne c. k. 
mistodrJtitehtvi v Praze jako üfad nadaöni^ 
jetnuz iek sprdva nadaöniho jmSni vyhradnö 
pfisluSi, 

Dotyönd nadaöni listina byla vyhotovena 
dne 9. kvötna 1893 a dodatek k ni dne 31. 
srpna 1894. 

Toho öasu propüjöuje tuto na- 
daci c. k. mistodriitelstvi v Praze 
na zdkladö pr esentace möstski 
rady v Pacovi. 

Jmöni teto nadace, jei spravuje c. k. 
mistodriitelstvi, öini 9.600 K, a dotuje se 
z öistöho jeho vynosu jedno misto roönimi 
340 K. 



kursiven, am 1, Jänner, 1. April, 
1. Juli und 1. Oktober eines jeden 
Jahres fälligen Raten gegen von 
der Vorstehung der Studienanstalt 
vidierte Quittungen auszuzahlen. 

5. Das Präsentationsrecht steht 
dem Stadtrate in Patzau zu. 

6. Falls diese Stiftung mangels 
an st iftungs fähigen Bewerbern 
nicht verliehen werden könnte, sind 
die bis zur Wiederbesetzung auf- 
gelaufenen Interessen zu kapitali- 
sieren und zur Erhöhung des Stif- 
tungsgenusses zu verwenden, da der 
Wille der Stifterin dahin gerichtet 
war, einen armen Studenten aus- 
giebig zu unterstützen. 

Falls jedoch das Stiftungshtpital eine 
solche Höhe erreichen sollte, daß aus dem 
Erträgnisse desselben mit Bücksicht auf die 
herrschenden Lebens- und Studienverhälfnisse 
ein Studierender vollständig versorgt werden 
kann, ist der weitere Zinsenertrag zur Er- 
richtung eines neuen Platzes zu verwenden. 

Ob ein solcher Fall eingetreten ist, ent- 
scheidet die k. k. Statthalterei in Prag als 
Stiftungsbehörde, welcher auch ausschließlich 
die Verwaltung des Stiftungsvermögens zu- 
steht. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 9. Mai 
1893 und der Nachtrag zu demselben am 31. Au- 
gust 1894 ausgefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
von der k. k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation des Stadtrates 
in Patzau verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
die k. k. Statthalterei verwaltet, beträgt 9.600 K, 
aus dessen Beinerträgnisse ein Platz mit jähr- 
lichen 340 K dotiert wird. 



(hoyT.\ 



I. 



Vysoce slavne c. k. mistodr^itelstvi. 



V kolek. 

Ja nizepsanä Marie Hamernikova, vdova po c. k. m. f. professora MUDru 
Josefu Hameruikovi, zamySlim na pamatku zesnuleho mebo manzela zafiditi na- 
daci pro chudeho studujiciho vSecb stfednich Skolnicb üstavA 
a vysokych §kol z mesta Pacova pochaze jiciho. 

Nävrli nadacni listiny podala jsem mestske rade v Pacovfi, kterä jej jak "/• 
pHloXeny dopis dto. v Pacove dne 6. fijna 1891 8ved6i, schvalila. 

Pfedkladäm sub % listinu nadaöni podle tohoto navrhu trojmo sdälanou vysoce 
slaynomu c. k. mistodriitelstvi ku scbvaleni jak nadace tak i listiny nadaöni 



271 MÜDr Josef Hamernik. MÜDr Josef Hamernfk. 271 

a zadäiD sluSne za jeji schvaleni 8 tim, ze na nadaci tu venovany kapital per 
4.000 zL R. (i. ihned tarn slozim,, kam mne vysoce slavne c. k. mistodrzitelstvi 
poukaie, a iadam, by veSkera vyfizeni v zdlezitosti te dodana byla meniu plno- 
mocnfku panu JUDr Karlu Komersovi, c. k. notafi y Praze. 
V Praze. dne 12. fijna 1891. 
, Marie Hamernikovä m. p. 

Original u c. k. infstodriitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthaltcrei in Prag. 



II. 

Nadacni listina. 

C. k. mistodrzitelsivi pro kralovstvi Ceskö doznäva a stvrzuje tfmto. 2e pani Marie 
Hamernikovä v Praze, vdova po p. MUDru Josefu Hamernikovi z Prahy, 
slozila dne 27. dubna 1892 u c. k. zemske pokladny v Praze obnos 
4.000 zl. R. c. Y hotoYosti, vdnujic iyi na zfizeni nadace studentske pro 
cbude studujfci z m^sta Pacova rozene k tomu üöelu. aby z ürokiü tohoto 
kapitalu zfizeno bylo jedno Stipendium pro chude studujici z mesta PacoYa pochazejici. 

Za tuto hotovost byla c. k. hlaYni pokladnou zemskou zakoupena 57o aan& prosta 
Btätni renta ze dne 1. bfezna 1892, öis. 11.823, na 4.000 zl., a dato züroöitelnä. 

Tento dlu^^ni üpis byl na c. k. hlavni pokladnu zemskou v Praze noe nadäni MUDra 
Josefa Hamemfka pro chude studujici z mösta Pacova vinkulovän a dne 25. kvStna 1892 
V zurnalu studentskeho fondu nadadniho pod pol. 846 ve pNjem vzat. 

Vylohy se zakoupenim üpisu spojene, pak nährada ürok& za dobu od 1. bfezna do 
1. kvetna 1890 a poplatek blanquetci v celkovem obnosu 62 zl. bude z prvnich ürok& 
nahrazen. Studentskä tato nadace mä na vec^ne £asy miti jmeno: „Nadace MUDra 
Josefa Hamernik a, c. k. professora, pro chude studujici z mösta Pacova'' 
a mä 8 timto jmenem v^dy byti vyhlaSoväna. 

nadaci teto plati tato ustanoveni: 

1. Prdvo na poiitky toboto stipendia maji miti v mäste Pacove 
zrozeni studujici synove m6ä{anfl a pfisluSnikü Pacovskych, närod- 
nosti ^.eske, näboienstvi katolickebo, ktefi prokäiou üplnou svou 
zachovalost mravni, svou nemajetnost a dobry prospöch v dosavadnich 
s t u d i i c h. 

2. Tato nadace propiljcena byti ma studujicim na Skoläch stfeduich 
a vysokych anebo ökoläch a üstavech Skolam stfednim a vysokym die 
zäkona na roveä postavenych s vyuöovacim jazykem öeskym a to po 
dobu trvani töchto studii. 

3. Prävo na po^itky teto nadace pomine, jakmile jedna z naleH- 
tosti pod öis. 1 a 2 uvedenych odpadne. 

4. PoSitky teto nadace bucFtei stipendistovi ve Ihiltäch ötvrt- 
letnich zpetuych vzdy dne 1. ledna, 1. dubna, L öervence a 1. fijna 
kazdöho roku na kvitanci od pf edstavenstva uöiliötö fädni vidimo- 
vanou vypläceny. 

5. Pravo praesentaöni k teto nadaci pfisluöi mestske rade v Pacove, 
ktere^ v sezeni obecniho zastupiteistva Pacovskeho ze dne 20. srpna 1891 pro radu 
mestskou pfijato bylo. M^stska rada zavazuje se praosentaöni prävo toto vedle ustanoveni 
teto listiny nadadni vykonävati. 

6. Edyby nadace tato pro nedostatek spflsobilych uchazeöä zadäna 
byti nemohla, budtez zatim (az do op^tneho zadäni jeji) sb6hle üroky 
kapitalisoväny a ku zvy§eni poiiitku nadaöniho pou^ity, an ümysi 
zakladatelky k tomu deli, by vydatne alespon jeden chudy Student 
podporovänbyl. 

Z d&vodu tolioto maji i neupotfebeno üroky vzdy ku kapitalu pfiräzeny a maji vzdy 
pouze pro jedno nadaöni misto upotfebeny byti. 



272 



MUDr Josef Hamernik. 



MUDr Josef Hamernik. 



272 



Kdjby yäak kapital nadacni tak vzrostl, ie z pozitkü iehoi studu- 
jici Yzhledem na panujici poinöry zivotni a studijni zuplna zaopatfen 
byti mflze, budii^ z pfebytku ürokfi zfizeno uove mfsto nadaöui. 

ie taky vzrüst kapitalu nastal a o zrizeni noveho roista nadaöniho 
rozhodne c. k. mistodriitelstvi v Öechach jako üf*ad nadaöni, jemuz 
i spräva nadäni tohoto vyhradn6 pri8lu§i. 

7. Nadace tato vstoupi rokem 1893 v livot. ^ 

YeSkeren naklad se zfizenim nadaöni listiny te spojeny, zejmena i poplatek z pfe- 
Yodu a kolky nese pani zakladatelka. 

Jelikoi^ jmeni nadaöni takto die pfedpisA stävajicich zji§töno, u c. k. hlavni zemske 
pokladny v Praze uloi^eno jest a duchody vyna§i, jichi k dosaieni üöelu nadafniho upo- 
tfebiti Ize, toi pfijima c. k. mistodrzitelstvi nadaci tuto, prohlasuje ji za konstituovanou, 
bere ji ve sprävu svou a zavazuje se, ie bditi bude nad stalym udrioTanim nadace 
y platnosti. ze postara se o jistotu jrafeni nadaöniho a peöovati bude o to, aby dfichody 
jmöni nadaöniho v öas vybiräny byly, jich pouze k ücelu v teto listinö ustanovenemu 
pou^fyano bylo a yeäkerä ustanoveni teto listiny nadaöni verne a syedomite splnena byla. 

Dfikazem toho byla listina tato ve tfech stejnopisech zfizena a ySestranne podepsana. 
Jeden stejnopis budii uiozen u c. k. mistodrzitelstyi, druhy u c. k. blayni zemske 
pokladny a tfeti u m§stske rady Pacoys^e. 

V Praze, dne 9. kvetna 1893. 



(L. St.) 



Za nistodriitele : 
Rytif Worzikowsky-Ku ndratitz mp., 



c. k. dvomi rada. 



Marie Hamernikoyä mp., 

Ferd. Pakosta mp., 
ob. vybor. 



Frant. Horak mp., 
starosta mesta Pacova. 

Dr Gustay Keiml mp., 
mestsky radni. 

Frantiäek Auteng ruber mp., 
vybor. 



eis. 90.732 



lil. 

Dodatek 
k nadaöni listine ze dne 9. kyetna 1893. 



Dodatkem k nadaöni listine ze dne 9. kvetna 1893 se stanovi: 
I. Na miste omyl obsahujiciho odstavce nadacni listiny: „Vylohy se zakoupeniai 
üpisu spojene, pak nährada üroku za dobu od 1. bfezna do 1. kvetna 1890 a poplatek 
blanquetni y celkoyem obnosu 62 zl. bude z prvnich üroku nahrazen" ma stati näsledujici: 

„Obnos 62 zl. 

ktery pfevysovala kupni cena 5%ni dane proste statni renty ze dne 1. bfezna 1892, 
c. 11.823 nadaöni kapital per 4000 zl., pak obnos 38 zl. 89 kr., kterym byly nahrazeny 
üroky jmenovane renty za dobu od 1. bfezna do 10. kvetna 1892 a poplatek blan- 

"" kr. 



quetni 



20 



bude z prvnich ürokü nahrazen. 

IL Nadaci patfici statni renta ze dne 1. bfezna 1892 eis. 11.823 y obnosu 4.000 zl. 
nom. byla konvertovana v 47i,ni dane prostou statni rentu Rakouskou ze dne 1. zafi 1892, 
c. 3.320 na 8.600 korun znejici, pfi cemz obdrzela nadace vyrüvnavaci obnos 36 zl. 50 kr. 
Dale obdrzela nadace, kterä vstoupila dnem 1. fijna 1893 v zivot, pfed touto dobou na ürocich: 

za öas od 1. bfezna 1892 — 1. zafi 1892 (57o) 100 zl. 
za öas od 1. zafi 1892 — 1. zafi 1893 (47o) 172 zl. 



273 



MCDr Josef Hamernlk. 



MUDr Joief Hamernlk. 



273 



Po uhrazeni nahrad v odstavci I. jmenovanych byla zakoupena za tyto obnosy 4% 
dan§ prostä stdtni renta Rakouska ze dne 1. bfezoa 1894 £. 13.459 zn6jici na 400 korun 
a pfebjl tedy obnos 48 zl. 27 kr. v hotovosti pro nadaci. 

DAkazem toho byl teuto dodatek yfiestrannö podepsän. 

V Praze, dne 31. srpna 1894. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele : 

Coudenhove mp. 



Marie Hamernikov^ mp. 

Frantiiek Autengruber mp , 
xnestsky rfbor. 



Frant Horäk mp., 
staroata mSsta Paeova. 

Dr Gustav Keiml mp., 
mdstaky radnl. 



Original a c. k. mistodriitelilvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statihalterei in Prag. 



XII. 



85 



274 



Alois Erbau. 



Aloif Erbau. 



274 



OlS. 



1891 

listopadu 24. November. 

Studentske nadani Aloise Erbana. Alois Erbansche Studenten-Stiftun«;. 



Johanna Erhanovä^ vdova po ad- 
voMtu, dne 6, prosince 1891 v Fraee ze- 
mfeld, rinovdla ve sve posledni vfili^ dane 

V Praze dne 24. listopadu 1891 kapital 
10.000 zl. na zfizeni nadace pro 
chude kr esianskS studujici prä- 
vnicke fakulty c. k, öeske university 

V Praze, kterdito nadace md hyti 
pojmenovdna „Nadace Aloise Er- 
bana**. 

Sprävu jmini nadaöniho a pro- 
püjöoväni nadace pfifkla zakla- 
datelka shoru professorskemu prdv- 
nicke fakulty c. k. öeske university 

V Praze. 

Üroky kaSdoroönS z jmöni na- 
dainiho plynouci rozdöli se na dva 
stejne dily a podeli se jimi dva 
chudi studujici krestanskeho ndho- 
zenstvi, kazdy polovinou. 

Po^itek teto nadace poöind 
tretim rokem a trvd po tri roky, 
tedy ve tretim a ctvrtem roku a pak 
jestS rok po ahsolvovdni studii pod 
tou podminkou, kdyS stipendiste 
zkousku historicko'prdvni aneb 
onu, kterd na misto teto nastoupi, 
s jednohlasnou approbaci sloiili 
a pak prokd^i, aby ve 4. roce nadace 
mohli poiivati^ le slozili kolloquta 
z hlavnich oborü s dobrym prospi- 
chem, aby pak v roce po skonöeni 
studii ddle ji pozivati mohli, ze 
sloiili judicelni stdtni zkousku 
s jednohlasnou approbaci nejdele 
bShem tri mesicü po skonöeni studii 



Jakmile studujici tömto pod- 
minkdm nevyhovi, propüjöi se do- 
työny obnos nadacni ihned jinemii 
posluchaöi tretiho roöniku. 



Odbyvd'li stipendista vojcn- 
skou sltizbu jako jednorocni dobro- 



Die am 6, Dezember 1891 in Prag ver- 
storbene Advokatenswitwe Johanna Erhan 
widmete in ihrem Testamente de dato Pray 
am 24. November 1891 ein Kapital von 
10,000 fl. zur Errichtung einer den 
Namen Alois Erbau führenden Stif- 
tung für arme, christliche Studie- 
rende der juridischen Fakultät der 
k. k. böhmischen Universität in 
Prag. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
Vermögens und die Verleihung der 
Stiftung räumte die Stifterin dem 
Professorenkollegium der juridi- 
schen Fakultät der k. k. böhmischen 
Universität in Prag ein. 

Die jährlichen Interessen des 
Stiftungskapitales sind in zwei 
gleiche Teile zu teilen und sollen 
je eine Hälfte derselben zwei arme 
Studierende christlicher Religion 
erhalten. 

Der Genuß dieser Stiftung hat 
mit dem dritten Jahre zu beginnen 
und drei Jahr e^ somit während 
des 3, und 4. Jahres und eines 
Jahres nach absolvierten Studien 
unter der Bedingung zu dauern, 
daß die Stipendisten die rechts- 
historische oder die an Stelle 
derselben tretende Prüf ung mit ein- 
stimmiger Approbation abgelegt 
haben, sich zum Fortbezug e im 
4, Jahre mit der Ablegung von Koh 
loquien aus den Hauptfächern mit 
gutem Erfolge und zum Fortbezuge 
in dem Jahre nach absolvierten 
Studien mit der Ablegung der ju- 
diziellen Staatsprüfung mit ein- 
stimmiger Approbation längstens 
binnen drei Monaten nach absol- 
vierten Studien ausweisen. 

Sobald ein Studierender -diese 
Bedingungen nicht erfüllt, ist der 
bezügliche Stiftungsbetrag sofort 
einem anderen Hörer des dritten 
Jahrganges zu verleihen. 

Die Ableistung des Militär- 
dienstes als E injährig-Freiwilliger 



275 Alois Erban. Alois Erban. 275 

volnik, prerttsuje sc (im vypläceni unterbricht den Stiftungsbezug und 

nadacc, i btide dotyöny obnos na- ist der bezügliche Betragdem Stift' 

danci uschovdn pro ten pripad, ze ling für den Fall aufzubewahren^ 

ihned po tomto roce v stndiich po- daß er sofort nach diesem Jahre 

kracovati bude. die Studien fortsetzt. 

Doiydnd nadacni listina byla dne 18. U- Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 

fiiopadu 1898 vyhotovena a dm 22. prosivre 18. November 1808 ausgefertigt und unterm 

1898 e. /.'. mistodrMtelstvim potvrzenu. 22. Dezember 1898 von der k, k. Statthai- 

terei bestätigt 

JmHi nadaini, ktere sbor professorsky Das^ Stiftungsvermögen, welches vom 

prdvnicke fakulty c. k. öeske university Professorenkollegium der juridischen Fakul- 

r Praze spravuje, eint 26.897 K 89 Ä, tat der k. k. böhmischen Universität in Prag 

a dotuji se z cisteho vynosu jeho dv^ mista, verwaltet wird,' beträgt 26.897 K 89 h, aus 

kaide roönim platem 520 K. dessen Reinerträgnisse zwei Plätze^ jeder mit 

der Jahresgebühr von 520 Ä", dotiert werden. 



Abschrift. !• 

Testament. 

1. 
Zu Erben meines Nachlasses ernenne ich meine beiden Enkel: Josef uüd Heinrich 
Erban, die Söhne meines verstorbenen Sohnes Heinrich Erban, k. k. Bezirksrichters in 
Konitz in Mähren. Diese meine Enkel erben mein Haus NC. 7Ü3 auf der Neustadt in 
Prag zu gleichen Theilen, und bestimme ich diesfalls, dass dieses Haus nicht verkauft 
werdeu darf, iusolange diese meine Enkel ihre physische Großjährigkeit nicht erlangt 
haben werden. Zugleich ernenne ich zum Vormunde derselben Herrn JUDr. Johann Vlcek, 
Advocaten in Prag. 



Der ob den Realitäten Nr. 68 u. 64 in Deutschbrod und den übrigen Grundstücken 
dort versicherte Kaufschillingsrest von zwanzigtausend Gulden soll zur Errichtung von 
nachstehenden Stiftungen verwendet werden, und zwar : 

A. Zur Errichtung einer den Namen Johanna Erban führenden Stiftung für mittel- 
lose JVitwen und Waisen von Advocaten christlicher Confession, welche die Advocatie in 
Prag ausgeübt haben. Zu dieser Stiftung widme ich den Betrag von zehntausend Gulden 
obigen Kaufschillingsrestes. Die Verwaltung dieses Stiftungscapitales und das Verleihungs- 
recht des Bezuges der Zmsen hievon soll der Advocatenkammer des Königreiches Böhmen 
über Vorschlag ihres Ausschusses zustehen. Die jährlichen Zinsen dieses Stiftungscapitales 
sollen in zwei Theile getheilt werden und je eine Hälfte desselben erlialten eine mittel- 
lose Witwe und mittellose Waise nach Advocaten, oder zwei solche Witwen oder die 
Waiden nach zwei Advocaten: die Witwen, insolange sie mittellos und im Witwenstande 
sein werden, lebenslänglich, die Waisen insolange sie mittellos und ledig sein werden, 
längstens jedoch bis alle von ihnen das 18. Lebensjahr erreicht haben, so dass, wenn 
eine derselben dieses Lebensjahr erreicht hat, der auf sie entfallende Betrag den übrigen 
noch nicht 18 Jahre alten Geschwistern ausgezahlt werden soll. 

Ob der Bezug dieser beiden Hälften der Zinsen dieses Stiftungscapitales Witwen 
oder Waisen zu verleihen ist, hat nach dem Grade der Mittellosigkeit der Bewerber und 
gewissenhafter Erwägung aller Verhältnisse die Advocatenkammer des Königreiches Böhmen 
zu entscheiden. 

Im Falle mehrere Advocatenkammern in Böhmen errichtet werden sollten, verbleibt 
die Verwaltung dieser Stiftung und das Verleihungsrecht immer bei jener Kammer, welche 
ihren Sitz in Prag haben wird. 

B, Zur Errichtung einer den Namen Alois Erban führenden Stiftung 
für arme christliche Studierende der juridischen Facultät der böhm. 
Universität in Prag. 

XII. 35* 



276 Alois Erban. Alois Erban. 276 

Zu (lieser Stiftung widme ich gleichfalls den Betrag von zehu- 
tauscnd Gulden des obbezeicli neten Kaufschillingsrestes. Die Verwal- 
tung dieses Stiftungscapitals und das Verleihungsrecht zum Bezüge 
der Zinsen hievon soll dem Proiessorencollegium der juridischen F a- 
cultät der böhm. Universität in Prag zustehen. Die jährlichen Zinsen 
dieses Capitals sind in zwei gleiche Theile zu theilen, und sollen je 
eine Hälfte derselben erhalten zw^ci arme Studierende christlicher 
Confession der obgenannten Facultät durch drei Jahre, und zwar mit 
dem III. Jahrgang beginnend, sonach im 3. und 4. Jahr ihrer Studienund 
einJahrnach absol vierten Studien, unter nachstehenden Bedingungen: 

Sie müssen die rechtshistorische oder die anStelle derselben tre- 
tende Prüfung mit einstimmiger Approbation abgelegt haben, sie 
müssen sich zum Fortbezuge der Stiftung im 4. Jahre mit der Ableguug 
von Colloquien aus den Hauptfächern mit gutem Erfolg und zum Fort- 
bezuge derselben in dem Jahre nach absolvierten Studien mit der Able- 
gung der judiciellen Staatsprüfung mit einstimmiger Approbation 
längstens binnen 3 Monaten nach absolvierten Studien ausweisen. 

Sobald ein Studierender diese Bedingungen nicht erfüllt hat. ist 
der bezügliche Stift ungsbetrag sofort einem anderen Hörer de 8 3. Jahr- 
ganges zu verleihen Die Abdieuung des Militärdienstes als Freiwil- 
liger in dieser Zeit unterbricht den Bezug der Stiftung, und ist der 
bezügliche Betrag dem Stiftlinge für den Fall aufzubewahren, dass er 
sofort nach diesem Jahre die Studien fortsetzt. 

8. 
Zum Testamentsexecutor ernenne ich Hrn. JUDr. Johann Vlöek, Advocaten in Prag, 
und hat derselbe insbesondere darüber zu wachen, dass diese beiden Stiftungen geaau 
nach den obangeführten Grundsätzen errichtet werden. 

Prag, am 24. November 1891. 

Johanna Erban mp. 

Dr Johann Vlöek mp.. 
als Zeuge des letzten Willens. 

Johann Dolensky mp., 
II Is Zenge des Testament ei. 

Franz Kutta mp., 
als Zeuge des Testamentes. 

Dieses Testament wurde am 9. December 1891 in Gegenwart der Zeugen JUDr. Johann 
Vloek und Friedrich Capek kundgemacht, und wird bemerkt, dass bloß diese Testaments- 
ausfertigung überreicht wurde. 

Johann Weuisch mp., 
k. k. Lande sgerichtsrath. 

NE. 54.981. 

Vorstehende Abschrift ist mit dem ungestempelten, aus einem Bogen Papier beste- 
henden Originale wörtlich gleichlautend. 

Vom Expedite des k. k. Landesgerichtes Prag, 
am 15. December 1891. 

(L. S.) Sedlaöek mp. 

Einfache Abschrift bei der k.k. Statt halterei Jednoducby opis u c. k. mistodriitelstvi 

in Prag. v Praze. 



277 Alois Erban. Alois Erban. 277 

VpoöOkr./ Listnadacni. 

My Di^epsanf clenove profossorskeho sboru c. k. ceske fakulty praviiicke university 
Karlo-Ferdinandovy v Praze potvrzujeme a vyznavame za sehe i sve uästupce v üradÄ, 4e pani 
Johanna Erbanova, vdova po advokatu, zemfela dne 6. prosince 1891, y Praze, 
Imyrn odstavcem sve zäv^ti, zfizene y Praze dne 24ho listopndu 1891, zalozila nadaci 
pro dya chude posluchaöe kresfanskeho yyznani studujicf na dot£ene 
fakult6, kteräito podlo zesnuleho syna fundatorky p. Aloise Erbana 
pojmenoyana byti ma. 

ProhläSeni pani zakladatelky zni y tato slova: 

„Der ob den Realitäten NC. 68 und 64 in DeutscLbrod und den übrigen Grund- 
stücken dort yersicherte Kaufschillingsrest yon zwanzigtausend Gulden soll zur Errich- 
tung yon nachstehenden Stiftungen yerwendet werden, und zwar: 

B.. Zur Errichtung einer den Namen Alois Erban führenden Stif- 
tung für arme christliche Studierende der juridischen Facultät der 
böhmischen Uniyersität in Prag. 

Zu dieser Stiftung widme ich ^ gleichfalls den Betrag yon zehn- 
tausend Gulden des obbezeichneten Kaufschillingsrestes. Die Ver- 
waltung dieses Stiftungscapitals und das Verleihungsrecht zum Bezüge 
der Zinsen hieyon soll dem Pro fessorencoll^egium der juridischen Fa- 
cultät der böhm. Universität in Prag zustehen. 

Die jährlichen Zinsen dieses Capitals sind in zwei gleiche Theile 
zu theilen. und sollen je eineHälfte derselben erhalten zwei arme Stu- 
dierende christlicher Confession der obgenannten Facultät durch drei 
Jahre, und zwar mit dem dritten Jahrgang beginnend, sonach im 3. und 
4. Jahr ihrer Studien und ein Jahr nach absolyierten Studien, unter 
nachstehenden Bedingungen: 

Sie müssen die rechtshistorische oder die an Stelle derselben tre- 
tende Prüfung mit einstimmiger Approbation abgelegt haben, sie müs- 
sen sich zum Fortbezuge der Stiftung im 4. Jahre mit der Ablegung von 
Colloquien aus den Hauptfächern mit gutem Erfolg und zum Fortbe- 
zuge derselben in dem Jahre nach absolvierten Studien mit der Able- 
gung der judiciellen Staatsprüfung mit einstimmiger Approbation läng- 
stens binnen drei Monaten nach absolvierten Studien ausweisen. 

Sobald ein Studierender diese Bedingungen nicht erfüllt hat. ist 
der bezügliche Stiftungsbetrag sofort einem anderen Hörer des dritten 
Jahrganges zu verleihen. 

Die Abdienung des Militärdienstes als Freiwilliger unterbricht 
den Bezug der Stiftung, und ist der bezügliche Betrag dem Stiftling 
für den Fall aufzubewahren, daß er sofort nach diesem Jahre die Stu- 
dien fortsetzt. 

Zaroven odstavcem 8. tohoto posledniho pofizeni povolala zvöönelä zfistavitelka p. 
JUDra Vlcka, advokata y Praze, za vykonavatele posledniho poi^izeni a uloiila jemu 
zyla§t6, by o to se staral, aby nadace tato pfesne zrizena byla podle zäsad shora vytöenych. 

Obnos 10.000 zl. byl dne 15. cervence 1893 u dökanstvi c. k. öeske fakulty prav- 
oicke university Karlo-Ferdinandske sloien, pro nadaci tu 4"/,i zästavni list ^eske 
Hypotecni banky öis. 4.133 na 10.000 zl. zakoupen a z ürokü zadr^elych z nadace 
pfipadajici poplatky pozöstalostni zapraveny, a sice: 

z pfevodu 87,11 respective 10**/„ poplatek dedicny .... 1000 zl. — kr. 

k zemskemu uöitelskemu fondu 46 zl. 53 kr. 

50% zvyäeni tohoto pfispevku 23 zl. 26 V^ kr. 

1069 zl. 797, l^r- 



278 Alois Erban. Alois Erban. 278 

Z dal§ich uspofenj'ch ürokfi byly zakoupeny 4% zdßtavni listy teze banky, d-is. 8.266 
na 500 zl. a 20.855 na 100 zK, pak uotova lenta öis. 96 513 na 600 zl. 

Podle uctu o väech prijmech a vydänich nadace od c. k. kvestury öeske university 
Kailo-Ferdiuandske. ktere vedeni u6tü o nadaci teto pfikäzano bylo, jest za r 1896/97 
dne 4. sipna 1897 jmeni nadaöni pod ürok uloieno; 

I. V zastavnicli listech Hypoteßni banky kralovstvi Ceskeho 4®/onich, totiz v zästav- 
nim lifitu Hypoteöni banky kral. Ceskeho ze dne 6. öerveuce 1893 serie 12 r. c. 4.133 

znfejicim na 10.000 zl. 

diile V zastavnich listech teze banky ze dne 22. ledna 1896 serie 14 k. 6 8.'-d66 na 500 zl. 

sneseno . . 10.500 zl. 

pfeneseno . . 10.500 zl. 

a c. 20.855 na 100 zl. 

süroöitelnych ve IhüLe ünoiove a srpnove vesmes nomine nadace fetene^ vinkulovanych 
y zaklade konsensu velesla?neho c. k. roistodr/itelstvi ze dne 27. dubna 1893, 6, 51.165, 
pro professorsky sbor fakulty pravnicke c. k. öeske university v Praze. 

II. Vinkulovana notova renta ze dne 1. listopadu 1896, ö. 96.513, s ürokem oil 
1. kvetna 1897 600 zl. 

ührnem tedy 11.200 zl U. c., 

ktere/to cenne. papiry jakozto zvlaätni depositum v pokladne university uloieny jsou, jak 
tom svedci protokol dne 23. zafi 1897, c. 3 sen., na rektoratu sepsany. 

Nebo£ usnesenfin ze dne 15. cervencc 1893, i. 940, svolil akademicky senat c. k. 
ceske university Karlo-Ferdiuandske k tomu, al)y cenne papiry pro dotcenou nadaci, vin- 
kulovane v universitni pokladne jakozto depositum c. k. öeske fakulty pravnicke, oddeleny 
jsouce od ostatnich deposit, pod zdveru Jeho Magnificenci doiasneho pana rektora uscho- 
vany byly, coz se — jak vyse podotknuto — tez stalo. 

Spolupodpisem svyra i pfitiätenou peceti slavneho akademickebo senatu zavazuje se 
Jeho Magnificenci pan rektor za sehe i sve nastupce v üfade, toto depositum peclive 
uschovati a bcz usneseni se slavneho sboru professorskeho ceske fakulty pravnicke niöeho 
z nfeho nevydavati aneb k nemu neöeüo pfijimati. 

Jelikoz ti'mto zpüsobem jmeüi nadaöni podle platuych pfedpisü pod ürok ulozeno 
a pojiSt^no jest a pozitky poskytuj^% jimiz ku splneni ücelu nadace nalo^iti Ize, pfijima 
c. k. sbor professorsky öeske fakulty pravnicke na zaklade usneseni ze dne 22. unora 1892 
za sehe i za budouci sve öleny, nastupce to v üfade professorskem, nadaci tuto, podvo- 
luje se tomu, aby jmeni nadaöni spravoval, od roku 1897 roöni pozitky nadace, jei nyni 
449 zl. 20 kr. obnäöeji, jakoäto rocni ürok z nadaöniho kapitalu 11.200 zl., na dve fovne 
castky rozdelil a po jedne podle pfani zveönele zakladatelky zaslouzilym chudym kfe- 
süanskym posluchaöüm teto fakulty udilel i nad tim bdöl, aby ümysl Slechetne fundatorky 
ve v§em splneni sveho se doökal. 

Nadace pocne püsobiti studijnim rokem 1898/99. 

Näklady zfizcni listu nadacniho uhrazeny budou z düchodü jmeni nadaöuiho. 

P roh lasen i upräzdnenych mist nadaänich diti se bude na üfedni 
desce c. k. ceske fakulty pravnicke v Praze. 

My nizepsani slibujcme a zavazujeme sehe i sve nastupce v üifad^, ie povädy po- 
starame se co nejbedliveji o to, aby jmeni nadacni co nejvice zabezpe£eno a nadace tato 
zachovdna byla, aby däle bez svoleni pfisluäneho üfadu nadaöniho zddna zmSna nebyla 
zpüsobena, aby diichody nadaöni v cas vybirany a jimi tak nalozeno bylo, jak vyäe uröeno 
jest, konecne aby vsechna nafizeni nadacni vernö a svödomite byla splnfena. 

Listina tato byla trojim stejnopisem vyhotovena, z nichi jeden uschovän bud u vele- 
slavneho c. k mistodrzitelstvi, druhy u c. k. dökanstvi fakulty pravnicke öeske university 



279 



Alois Erbau. 



Alois Erbau. 



279 



Karlo-Ferdinandske v Praze, treti v rukou JUDra Jana Vlöka, advokäta v Praze, jako2to 
yykonavatele posledni vule zv^önele zakladatelky. 

Sbor professorsky c. k. ceske fakulty pravnicke university 

Karlo-Ferdinandske. 



V Praze, dne 18. listopadu 1898. 

Reinsberg ID. p., L. St. 

t. d. rektor. 



Stvrzuje se. 



Dr Jos. Stupecky m p., 
t. 6. dekau. 

Dr Ran da m. p. 

Dr Emil Ott m. p. 

Dr Alois Zucker m. p. 

Dr Jaromfr J. Hanel m. p. 

Dr JiH Praäak m, p. 

Dr Matouä Talif m. p. 

Dr F. Storch m. p. 

Dr Albm Braf m. p: 

(L. St.) 

Dr J. Öelakovsky m. p. 

Dr Bob. Rieger m. p. 

Dr K. Henner m. p. 

Dr Karel Herr mann m. p. 

Dr Jos. Trakal m. p. 

Cis. 190.376. 



(L. St.) 



C. k. mibtüdi zitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 22. prosince 1898. 

Za mistodrzitele : 
Heyrowsky mp. 



Original u c. k. mistodr^itelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



280 



Viclav Hron. 



Wenzel Hron. 



280 



013. 

1892 

ledna 8. Jänner. 



Studentskä nadace Väclava Hrona. Wenzel Hron'sche Stiideiitenstiftung. 



Vaclav Hron, dne 9. ledna 1892 
V Praze eemfely, v^noval ve sve posledni vüli 
zedne 8, ledna 1892 kapital 6 MO sl. B. m. 
na zrizeni nadace pro chudeho stu- 
dujiciho z obce Borkovic v okresu 
VlaSimskenty a kdyhy takoveho ne- 
by^Of pro nejchudStho ölena z ro- 
diny Doskdf ovy r Borkovictch 
ö. p. 5. 



Dotyind nadaönl Ustina byla vyhotovena 
c. h mistodriitelstvtm v Praze dne 24, öervna 
1895. 

Toho öasu propüjöuje tuto na- 
daci c. k. mistodriitelstvi v Praze 
regia collatione. 

Jmini nadaöni, kteri c. k. mistodriitelstvi 
V Praze spravuje, öini 12.054 K 27 h, a 
dotuje se z jeho iisteho vynosu jedno misto 
roönimi 410 K. 



Der am 9, Jänner 1892 in Prag ver- 
storbene Wenzel Hron widmete in seinem 
Testamente vom 8, Jänner 1892 zur Er- 
richtung einer Stiftung für einen 
armen Studierenden aus der Ge- 
meinde Borkovic im Vlasimer Be- 
zirke und, falls ein solcher nicht 
vorhanden wäre, für das ärmste 
Mitglied aus der Familie Doskaf 
in Bofkovic N. C. 5 ein Kapital von 
6.000 fl. Ö. W. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 24. 
Juni 1895 von der k. k. Statthalterei in Prag 
angefertigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung regia collatione von der k. h 
Statthalterei in Prag verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches die k. L 
Statthaltereiin Prag verwaltet, beträgt 12.054 K 
27 h, aus dessefi Beinerträgnisse ein Platz 
mit jährlichen 410 K dotiert wird. 



Dne 3. ledna 1892. 



I. 



Me posledni pfäni jest, 



aby bylo moje jmöni pozüstÄvajici per 40.000 fl., ötyHcet tisic ve spofitelnich knizkach 
V Ceske spofitelne vlo2enycli po me smrti rozdeleno, a sice tak: 

Na jednu nadaci 6.000 fl., kdyby chtel nfektery z obce Bofkovice 
zak chudy na Studie, okres Ylaäim. Edyby ho nebylo. pfipadne nadace 
nejcbudSimu ölenu z rodiny Doskdfovy z öisla 5 co zäloiny kapital 
6.000 fl. pro obec Bofkovice na Äiveni a vydrzovani chudych, do obce 
Bofkovic pfisluSnych oböanä. 

V Praze, dne 7ho ledna 1892. 



Vlastnoruönl podpis, 
k tomn dva pozadani svedci. 



Vdclav Hron mp. 



V Praze, dne 8. ledna 1892. 

FrantiSek Spirk, 
maj. domu 6. 361-11. v Praze, co svedek mp. 

Jan Hruäka, 
chudinsky otec, co svSdek mp. 



Vaclav Hron mp. 



Jednoduchy autograf ovany opis uc.k. 
miÄtodrzitelstvi v Praze. 



Einfache autographierte Abschrift 
bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



281 Vaclav Hron. Wenzel Uron. 281 

II. 

Nad acni . listina. 

C. k. mistodriitelstvi v Cechach stvrzuje timto, ie Vaclay Hron dne 9. ledna 
1892 V Praze cp. 361-11. zemfely, die posledniho pofizeni ze dne 8. ledna 1892 zfizeni 
nadace pro studujici, po pfjpadfi pro rodinu DoSkäfovou näsledujicimi slovy ustanovil: 

„Na jednu nadaci 6.000 zl., kdyby chtöl nöktery z obce Bofkovice 
zak chudy na studie, okres Vlasim. Kdyby ho nebylo, pripadne nadace 
nejchndöimu ölenu z rodiny Do§karovy z öisla 5.^ 

Obnos 6.000 zl. byl z pozüstalosti vyplncen a c. k. zemske hlaTni pokladnS vyddn. 

Tato zakoupila za 5.379 zl. 62 kr. 4% korunovou rentu ze dne 1. bfezna 1893, 
c. 4346 znejici na 11.000 korun, s üroky ode dne 1. bfezna 1893 na jmeno nadace 
fädn6 vinkulovanon, a byla tato obligace pod öl. 1.115 denniku studentskeho nadacniho 
fondu pfijata. 

PH yydäni odkazu ze soudniho schoyäui a pfi koupi uvedene obligace bylo vyd&no : 

poplatek za upotfebeni vozu 1 zl. 20 kr., 

dafi — 30 kr., 

poplatek za blanket — 20 kr.. 

dohromady 1 zl. 70 kr. 
Za zbyvajicich 618 zl. 68 kr. a z ürokü za das od 1. bfezna 1893 — 1. zäfi 1894 

Y obnosu 330 zl., dohronjady 948 zl 68 kr. bjl zaplacen pozAstalostni poplatek v obnosu 
600 zl. a skolni pHspevek v obnosu 33 zl. 15 kr. 

Zbytek v obnosu 315 zl. 53 kr. byl vloien do vkladni kniiky Ceske spofitelny 
c. 156.902 na jmeno nadace znejici a u c. k. hlavni zemske pokladny pod öislem 971 
ulozene. 

Jelikoz jm^ni nadaöni takto die pfedpisü stävajicich zjiätöno, u c. k. zemske hlavni 
pokladny v Praze ulozeno jest a d&chody vynaSi, jichz k dosazeni ücelu nadaöniho upo- 
tfebiti Ize, pfijimä c. k. mistodr^itelstvi nadani toto a bude nad tim bditi, by poöinaje 
rokem 1895 dücliodü ze jmeni nadaöniho roöne yypadajicich a nyni botovych 231 zl., 
obnääejicich po srazee pfispeTku k statni rezii podle ustanoveni zakladatele upotfebeno bylo. 

Nadace tato vstoupi v zivot rokem 1895. 

Düchodü ze jmeni nadaöniho za cas od ulozeni jmeni nadaöniho do I. zafi 1894 
pfijatych upotffbeno bylo k casteönemu zaplaceni poplatku pozästalostniho a Skolniho 
pfispevku na nadaci vypadajiciho. 

N&klady zfizeni nadacni listiny uhradi se z uzitkü, ktere nejblize pfiste z nadace 
vyplynou. 

C. k. mistodr/itelstvi v öechach prohlasuje, ze, seö bude, o stäle udrzoväni nadace 

Y platnosti a o jistotu jmeni nadacniho se starati bude, ze nadaci na ütraty jeji patfiöne 
oznami, ze nad tim bditi bude, by dächody ze jmeni nadaöniho v öas vybirany byly, 
jichz se pouze k uieM v teto nadacni listinö ustanovenemu pouzivalo a vftbec, aby se 
veäkera ustanoveni listiny teto v6rne a svödomite plnila. 

Dükazem toho 3 stejnopisy teto nadaöni listiny sdehiny, üfednim podpisem a peöeti 
c. k. mistodrzitelstvi opatfeny, a nia jeden stejnopis u c. k. mistodriitelstvi v Cechach 
druhy u c. k. okresniho hejtmanstvi v BeneSove, tfeti u c. k. zemske hlavni pokladny 
uschovan byti. 



I 



V Praze, dne 24. cervna 1895. I 

C. k. mlstodrzitel: ! 

(L. St.) Thun mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



XII. 36 



282 



J<>hann und Uabella Janka- 



Jan a Isabela Jankotri. 



282 



014. 



1892 

Februar 12. ünor. 



Johann und Isabella Jankasche 

Studentenstiftung für Maler und 

Mediziner. 

Die am 14. Feher 1894 in Teplitz ver- 
storbene Isahella Janha hat in ihrem 
als letztwilUge Bestimmung beeeichnetefi Ko- 
dizille vom 12. Feber 1892 die Errichtung 
einer Studentenstiftung für Stu- 
dierende der Malerei oder der Me- 
dizin mit einer Jahresgebühr von 
105 fl. angeordnet.*) 

Zur Bedeckung der von der Stifterin 
für diese Stiftung bestimmtere jährlichen Stif- 
tungsrente von 105 fl. wurde mit Genehmigung 
der Stiftungsbehörde bei Zugrundelegung eines 
4% Zinsfußes ein Kapital von 2.625 fl. 
festgesetzt. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben nach dem Willen der Stifterin 
Studierende ohne Unterschied des 
Glaubens, welche an einer Maler- 
schule oder an einer medizinischen 
Lehranstalt ihren Studien obliegen, 
während der normalmäßigen Dauer 
dieser Studien. 

Unter den Bewerbern genießen 
jene den Vorzug, welche mit den stif- 
terischen Namensträgern Johann 
und Isabella Janka verwandt sind 
und aus Schaab stammen. 

Bei Abgang derselben sind zu- 
nächst Studierende, welche aus Te- 
plitz stammen, zu berücksichtigen. 

Die Verleihung dieser Sti/tutig 
steht der k. k. Statthalterei in Prag zu. 

Die zur Besetzung gelangende Stiftung 
wird in Prag mittels ämtlicher Konkursaus- 
schreihung zur öffentlichen Kenntnis gebracht 
und ferner in den Gemeinden Schaab und 
Teplitz Verlautbart. 

Der bezügliche Stiftshrief wurde am 
3. Jänner 1897 von der k. h Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 



*) Die von derselben Stifterin errichteten zwei 
Stiftunfren, u. zw. eine für Bürger-, Gymnasial- oder 
gewerbliche Faclischüler, und eine für Studierende 
einer Malerakaderaie, eines Gyranasiume, einer Real- 
oder Hochschule, sieh im XI. Bande dieses Werkes 
unter Nr. 848 und 849. 



Studentskä nadace Jana a Isabely 

Jankovych pro malire a posluctiace 

lekarstvi. 

Isabela Jankovd, dne 14. ünora 
1694 V Teplici zemreld, nafidila ve svem 
jako posledni vüle oznaöenem kodicilu ze dne 
12. ünora 1892 zrizeni nadace stu- 
dentske pro studujici malifstvi neb 
lekarstvi s roinim platem 105 zh*) 



K ühradi roöniho düchodu 105 zl.. za- 
kladatelkou pro tuto nadaci urceneho, byla se 
schvdknim üfadu nadaöniho stanovena jistina 
2.625 zL, pfi öem^ byla vzata za zdklad 4Vo 
mira ürokovä. 

Ndrok na naddni toto maji die 
vüle zakladatelky studujici hez roz- 
dilu vyzndni, kteri studia svd ko- 
naj{ na niktere malifske §kole aneb 
na nSkterem lekarskem uöilisti, a 
to po dohu pravidelneho trvdni to- 
hoto studia. 

Mezi uchazeci maji pfednost, 
kdoz jsou pribuzni s Janem a Isa- 
belon Jankovijmi, die nichi nadace 
pojmenovdna, a ze PSova pochdzeji. 

Kdyby töch nehylo, md byti vzaf 
ohled nejdfive na studujici, kteri 
pochdzeji z Teplice. 

Nadaci tuto udöluje c. k. misto- 
drzitelstvi v Praze. 

Mä'li se nadace obsaditi, uvede se 
to u vseobecnou zndmost v Praze üfednim 
vypsdnim konkursu a däle v obcich Psovö a 
teplici vyhldSkou. 

Dotycnd nadaöni lisiina byla c. k. misto- 
drzitelstvim v Praze dne 3. ledna 1897 vy- 
hotovena. 

*) Od teie zakladatelky zHzene dve nadace, a 
sice: jednu pro zaky &kol mestanskych, gymnasijnich 
a prörayslovych odbomych, druhou pro studujici 
akademie malirskö, ^mnasia, realky neb vysok^ 
skoly, viz ve svazku AI. tohoto dila pod eis. 848 
a 849. 



283 



Johann und Isabella Janka. 



Jan a Isabela Jankovi. 



283 



Gegenwärtig wird diese Stiftung 
von der k, k, Statthalterei regia col- 
latione verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung^ welches 
die k, k, Statthalterei in Prag verwaltet, be- 
trägt 5,370 K 69 A, aus dessen Reinertrag- 
nisse ein Platz mit jährlichen 210 K dotiert 
wird. 



Toho öasu udSluje tuto nadaei 
c, k, mistodriitelstvi regia colla- 
tione. 

Jmini nadacni, c. k. mistodrzitelstviin 
V Praze spravovane, öini 5,370 K 69 h, a 
dotuje se z jeho öisteho vynosu jedno mlsto 
roönimi 210 K. 



Abschrift. 



I. 



Letzt willige Bestimmung. 



Z. 6.570/1904. 



8. Bestimme ich eine Studenten-Stiftung von hundert 5 Gulden 
jährlich. Derselbe Student soll Maler oder Mediciner sein. Den Vorzug 
soll der aus der Verwandtschaft Janka haben aus Schaab. Sollte nie- 
mand aus der Verwandtschaft Janka sich melden, so kann die Stiftung 
auch jemandem in Teplitz tibertragen werden ohne Unterschied des 
Glaubens. Diese Stiftung dauert so lange, wie er studiert. 



Teplitz, den 12. Feber 1892. 



Isabella Janka mp. 



Wurde am heutigen Tage gleichzeitig mit den 4 anderen letztwilligen Anordnungen 
der Erblasserin vom 29. December 1883, 20. März 1888, März 1888 und 14. November 
1888 kuodgemacht. 



Teplitz, am 25. Feber 1894. 



Dr. Obentraut mp., 
k. k- Notar als Gerichtscommissär. 



Diese Abschrift ist mit dem ungestempelten Originale gleichlautend. 
Expedit des k. k. Bezirksgerichtes Teplitz, am 30. April 1894. 

Wagner, 

Kanzelist. 



Beglaubigte Abschrift beider k. k. Statt- 
halterei in Prag. 



Overeny opis u c. k. mistodriitelstvi v Pra2e. 



II. 

Stiftsbrief 

über die Johann und Isabella Janka'sche Studentenstiftung für Maler 

und Mediciner. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen urkundet kraft dieses Stiftsbriefes: 
Es habe die am 14. Feber 1894 in Teplitz verstorbene Private Isabella Janka in 
ihrem bei dem k. k. Bezirksgerichte in Teplitz am 25. Feber 1894 (gleichzeitig mit vier 
anderen letztwilligen Anordnungen der Erblasserin, und zwar den Testamenten vom 
29. December 1883 und vom 14. November 1888 und den Codicillen vom 20. März 1888 
und März 1888) kundgemachten Codicille dato Teplitz 12, Feber 1892 in dem Punkt 8 
bezeichneten Absätze die Errichtung einer für Studierende der Malerei oder 
der Medicin bestimmten Stiftung mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„8. Bestimme ich eine Studentenstiftung von hundert 
fünf Gulden jährlich. 

XII. 36* 



284 Johann und Itabella Janka« Jan a Isabela Jankern. 284 

Derselbe Student soll Maler oder Mediciner sein. Den 
Vorzug soll der aus der Verwandtschaft Janka haben und 
aus Schaab. 

Sollte niemand aus der Verwandtschaft Janka sich mel- 
den, so kann dieStiftung auch jemandem inTeplitz übertragen 
werden; ohne Unterschied des Glaubens. 

Diese Stiftung dauert so lange, wie er studiert.'^ 

Zur Bedeckung der von der Erblasserin angeordneten jährlichen Stiftungsgebür 
per 102 fl. wurde bei Zugrundelegung eines 4% Zinsfusses mit Genehmigung der Stif- 
tungsbehörde ein Capital von 2.625 fi. festgestellt. 

Demgemäss hat Dr. Max Ritter von Obentraut, k. k. Notar in Teplitz, als Ver- 
treter der Erben nach Frau Isabella Janka am 27. März 1895 bei dem k. k. Haupt- 
steueramte in Teplitz zur Berichtigung sowohl dieses Stiftungslegates als auch mehrerer 
anderer Stiftungsvermächtnisse derselben Erblasserin sowie der Zinsen hievon seit dem 
Todestage der letztern und abzüglich der Legatsgebür cumulative den Betrag von 11.057 fl. 
13 kr. erlegt, von welchem auf das in Rede stehende Stiftungslegat an Capital der 

Betrag von 2.625 fl. — 

an 57o Zinsen hievon vom Todestage der Erblasserin, d. i. 14. Feber 1894, 

bis zum Erlagstage 143 fl. 63 kr. 

und an der in Abzug gebrachten Legatsgebür per 262 fl. 84 kr., sohin im ganzen der 

Betrag von 2,505 fl. 79 kr. 

entfiel. 

Dieser Betrag wurde behufs Ermöglichung der sofortigen Beschaffung des zur 
Deckung der Stiftungsgebür erforderlichen Fondes über stiftungsbehördliche Weisung 
durch einen aus der Reserve des Studentenstiftungsfondes vorgestreckten und daher 
seitens der Stiftung an diesen Fond rückzuerstattenden Betrag per . . . 187 fl. 15 A kr. 
auf die Summe von 2.692 fl. 94 Va kr. ergänzt. 

Der letztere Betrag wurde mit dem Theilbelrag von 2.667 fl. 8472 kr. zum Ankaufe 
der 4% Österr. steuerfreien Kronenrentenobligatiou ddto. Wien 1. März 1895, Nr. 17.344 
über 5.200 K -=. 2.600 fl. nom., welche auf den Namen k. k. Landeshauptcassa in Prag 
noe der „Johann und Isabella Janka'schen Studentenstiftung für Maler und Mediciner" 
vinculiert wurde, verwendet. 

Die Anschaffungskosten bestehen in dem Kaufpreise von .... 2.644 fl. 20 kr. 
zuzüglich der Ausgleichszinsen, Umsatzsteuer und Blanquetgebür per 23 fl. 64 V^ kr. 

Summa . . . 2.667 fl. 84 72 ^^' 
Der Rest wurde mit dem Betrage von 25 fl. bei der Böhmischen Sparcassa in Prag 

in das S'/a^'o Einlagebuch Folio 130.808, lautend auf den vorerwähnten Namen der 

Stiftung, eingelegt, wobei an Gestehungskosten für das Sparcassa-Einlagsbuch 10 kr. 

erwachsen. 

Diese Einlage wurde behufs Deckung des Jahresbezuges von 105 fl. auf 30 i 

erhöht. 

Die Renten- Obligation per 5.200 K wurde von der k. k. Landeshauptcassa in 

Prag im Journale des Studentenstiftungsfondes sub Art. 1071 am 7. Juni 1895 und 

das Böhm. Sparcassa-Einlagebuch von derselben Gasse in dem gleichnamigen Journale 

sub Art. 1030 in Empfang gestellt. 

Das Stiftungsvermögen besteht demnach nach dem Vermögensstande vom 8. Juni 1895: 

1. aus der vinkulierten 47o Österr. Kronenrentenobligatiou ddto. 1. März 1895, 
Nr. 17344 per 5.200 K und 

2. aus dem vinkulierten VI^^Iq Einlagebuch der Böhmischen Sparcassa folio 130808 
über 30 fl. 

Die Stiftung führt den Namen „Johann und Isabella Janka'sche 
Studentenstiftung für Maler oder Mediciner" und tritt, sobald der oben- 
gedachte aus dem Studentenstiftungsfonde bestrittene Vorschuss mittelst der fällig werden- 
den Obligations-Zinsen getilgt ist, im Jahre 1898 mit der aus dem Erträgnis der Kro- 
nenrentenobligation und der auf 30 fl. erhöhten Sparcassa-Einlage sich ergebenden 
Jahresgebür von 105 fl., abzüglich des Regiebeitrages und der Kosten der Concurs- 
ausschreibung, ins Leben. 



285 Johann nnd Isabella Janka. Jan a Isabela Jankovi. 285 

Anspruch auf den Stiftungsgenuss haben Studierende ohne Un- 
terschied des Glaubens, welche an einer Malerschule oder einer me- 
dicinischen Lehranstalt ihren Studien obliegen, während der normal- 
massigen Dauer dieser Studien. 

Unter den Bewerbern geniessen den Vorzug jene, welche mit den 
stifterischen Namensträgern Johann und Isabella Janka verwandt 
sind und aus Schaab stammen. 

Bei Abgang derselben sind zunächst Studierende, welche aus 
Teplitz stammen, zu berücksichtigen. 

Die Verleihung der Stiftung steht der k. k. Statthai terei in 
Böhmen zu. 

Die zur Besetzung gelangende Stiftung wird in Prag mittelst 
amtlicher Conen rsausschreibung zur öffentlichen Kenntnis gebracht 
und ferner in den Gemeinden Schaab und Teplitz verlautbart werden. 

Nachdem sohin das Vermögen der Stiftung, auf die oben angeführte Art vor- 
schriftsmässig sichergestellt, bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag aufbewahrt ist und 
zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, erklärt die k. k. 
Statthalterei in Böhmen die Johann und Isabella Janka^sche Studentenstiftung für Maler 
oder Mediciner (für constituiert) und wird dafür sorgen, dass vom Jahre 1898 ab die 
Stiftungsgebür von 105 fl. an einen den stifterischen Anordnungen entsprechenden Stift- 
ling verliehen wird. 

Die Kosten der Stiftsbrief-Errichtung werden aus dem Erträgnis des Stiftungsver- 
mögens bestritten werden. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird das Stiftungsvermögen nach den beste- 
henden Normen verwalten, die Stiftung gehörig ausschreiben und der stifterischen 
Willensmeinung sov/ie den bestehenden Stiftungsvorschriften gemäss vollziehen. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief in zwei Parien ausgefertigt, von welchen 
das erste bei der k. k. Statthalterei in Prag aufbewahrt und das zweite an das k. k. 
Bezirksgericht in Teplitz als Abhandlungsbehörde des stifterischen Nachlasses zur Ein- 
legung in die Verlassenschaftsacten übermittelt wird. 

Prag, am 3. Jänner 1897. 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) Coudenhove mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Pragr. Original u c. k. mistodriitelstvi v Praze. 



286 



Marie TäboroTa. 



Marie T&bor. 



286 



015. 



1892 

ünora 15. Feber. 



Nadace Marie Taborove, vdovy 
po MUDro Janu Täborovi, ku pod- 
porovani chudych kandidatu lekarstvi. 

Marie Tdborovdy vdova po mästskem 
lekari na Vt/sehradS MUDru ' Janu Täbo- 
rovi, odevzdala prostfednicivim sveho zdstupce 
JUDra Jana Bayera, advokdta v Prasse, 
akademickemu sendtu c, k, öeske university 
KarlO'Ferdinandovy vinovaci listinu, danou 
V Fraze dne 15, ünora 1892, s osmi Rakou- 
skymi stdtnimi dluhopisy v celkove sumS 
8.000 zL noni. na zrizent nadace k 
podporovdni chudych kandiddtü 
lekarstvi. 

Na zdkladö teto vänovaci listiny hyla 
ve srozumäni se zakladatelkou vyhotovena 
nadaöni listina dne 24. ledna 1895 a c. k. 
mistodriitelstvim v Praze dne 22. bfezna 1895 
potvrzena. 

Nadace tato nazyvd se: „Nadace 
Marie Tdborove, vdovy po MUDru 
Janu Tdborovi, ku podpofe chudych 
kandiddtü lekarstvi, 

Kpozitku nadaönimujsou oprdv- 
nöni chudi a mravni studujici le- 
karstvi na c. k. öeskS universitö 
KarlO'Ferdinandovö v Praze, kato- 
lickeho ndboienstvi. 

Prednost ndlezi potomküm MUDra 
Jana Tdbora a Marie Tdborove, pak 
studujicim na Vy$ehradd rozenym. 

Üroky z teto nadace se rozdili 
ka^dorodnS chudym kandiddtüm le- 
karstvi ndsledujicim zpüsobem: 

1. Dvema kandiddtüm lekarstvi, 
kteri, slozivse predhözne zkouäky, 
prvni ri gor sum be z op akov äni 
s dobrym prospichem vykonali, udeli 
se ödstka ve vysi taxy rigorosni, 
tudiz nyni po 55 zl.; 

2. dv^.ma kandiddtüm lekarstvi, 
ktefi nejdelc behem jednoho roku 



Stiftung der Marie Täbor, Witwe 

nach dem MUDr. Johann Täbor, zur 

Unterstützung armer Kandidaten der 

Medizin. 

Ma rie Tdbor, Witwe nach dem Stadt- 
arzt in VySehrad MUDr. Johann Tdhor, 
übergab durch ihren Vertreter JUDr.Johinn 
Bayer, Advokaten in Prag, dem akadetnischen 
Senate der k. k. böhmischen Karl Ferdinands- 
Universität die Widmungsurkunde de dato 
Prag am 15. Feber 1892 mit acht öster- 
reichischen Staatsschuldverschreibungen im 
Gesamtbeträge von 8.000 fl. nominal zur 
Errichtung einer Stiftung zur Unter- 
stützung armer Kandidaten der 
Medizin. 

Auf Grund dieser Widmungsnrkunde 
umrde im Einverständnisse mit der Stifterin 
am 24. Jänner 1895 der Stiftsbrief ausge- 
fertigt und unteren 22. März 1895 von der 
k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Diese Stiftung hat den Namen: 
„Stiftung der Marie Tdbor, Witwe 
nach dem MUDr. Johann Tdbor, zur 
Unterstützung armer Kandidaten 
der Medizin. 

Zum Stiftungsgenuß sind be- 
rufen arme und sittliche Studie- 
rende der Medizin an der k. k. böh- 
mischen Karl FerdinandS'Univer- 
sität in Prag, katholischer Religion. 

Der Vorzug gebührt den Nach- 
kommen nach MUDr. Johann Tdbor 
und Marie Tdbor und dann Studie- 
renden, welche am Vysehrad geboren 
sind. 

Das jährliche Stiftungserträg- 
nis wird all j ährlich unter arme 
Kandidaten der Medizin in nach- 
stehender Art verteilt: 

1. Zweien Kandidaten der Me- 
dizin, welche die Vorpr üfungen 
und d as erste Rigorosum ohne 
Wiederholung mit gutem Erfolg ab- 
gelegt haben, ist ein Betrag in der 
Höhe der Bigorosentaxe, also der- 
zeit je 55 fl., 

2. ziveien Kandidaten der Me- 
dizin, welche längstens binnen ei- 



287 



Marie Taborova. 



Marie Tabor. 



287 



po absolvoväni sloii 2. a S. rigoro- 
sum s dohrym lyrosp^chem hez opa- 
kovdni, udili se öästka ve vy§i tax 
rigorosnich, tudilt nyni za druhe 
rigorosum kazdemu po 60 zl. a za 
tfeti rigorosum kazdemu po 65 zl. 

Ödstky ty vyplati se podälenym vzdy po 
slozeni dotyöneho rigorosa. 

Neni iddne prekdiky^ aby Um studu- 
jicimy kteri z teto nadace ohdrzeli taxu na 
prvni rigorosum^ sveho iasu udileny byly 
taxy na druhe a tfeti rigorosum^ jesiUie 
ostatnim podminkdm, na nichi udileni na- 
dace zdvisi, vyhovi. 

Pakli by nSktery kandiddt, jemui nadace 
udilena byla, rigorosum bez opakovdni s do- 
brym prospöchcm nesloHlydluino takto uprdzd- 
nänou ödstku stipendia pfiraziii k jistin^ 
nadaÖni. 

Prdvo nadaci udälovati ndlezi 
c. k. akademickemu send tu c. k, 
ceske university v Praze, ktery vsak 
jest vdzdn ternem navrienym od 
sboru professorskeho öeske fakulty 
IckafskL 

Toho öasu vypldci se nadace 
tato po rozumu ustanoveni nadaö- 
niho listu. 

JmSni nadacni, ktere akademicky sendt 
c, k. öeske university Karlo - Ferdinandovy 
V Praze spravuje, öini 19.726 K 45 h. 



nem Jahre nach absolvierten Stu- 
dien das 2. und 3. Rigorosum ohne 
Wiederholung mit gutem Erfolg ab- 
gelegt haben, ist ein Betrag in der 
Höhe der Rigorosentaxen zu ver- 
leihen, daher gegenwärtig für das 
2. Rigorosum jedem zu 60 fl, und 
für das 3. Rigorosum jedem zu 65 fl. 

Diese Beträge sind den Betcilten jedes- 
mal nach Ahlegung der bezüglichen Rigorosen 
auszuzahlen. 

Es unterliegt keinem Anstände, daß je- 
nen Studierenden, welchen aus dieser Stiftung 
die Taxe für das 1. Rigorosum erhielten, 
seinerzeit die Taxen für das 2. und 3. Rigo- 
rosum verliehen werden, falls sie nur den 
übrigen Bedingungen, von denen die Ver- 
leihung dieser Stiftung abhängt, entsprechen. 

Falls ein Kandidat, welchem diese Stif- 
tung verliehen wurde, das Rigorosum ohne 
Wiederholung mit gutem Erfolge nicht ab- 
legen sollte, ist der hiedurch freigewordene 
Stipendienbetrag zum Stiftungskapitale zu- 
zuschlagen. 

Bas Verleihungsrecht steht dem 
k. i. akademischen Senate der k. k. 
böhmischen Universität in Prag zu, 
welcher jedoch an den Ternovor- 
schlag des Professorenkollegiums 
der böhm. medizinischen Fakultät 
gebunden ist. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen persolviert. 

Das Stiftungsvermögen, welches vom aka- 
demischen Senate der k. k. böhmischen Karl 
Ferdinands -Universität in Prag verwaltet 
wird, beträgt 19.726 K 45 h. 



Opis. 



I. 

Slavny c. k. akademicky Senate! 



Pani Marie Taborova, vdova po MÜDru Janu Taborovi, okresnim lekafi na Vyöe- 
hrade, uzavfela zaloiiti nadaci pro chude kandidaty lekafstYi a vönovala k tomu üöelu 
notOTOu rentu v nominalni cenö 8000 zl. 

Üroky z teto jistiny se rozdeli kazdeho roku mezi chude kandidaty lekafstvi tim 
zpüsobem, ze jedna tfetina jich pfipadne dvema kandidatüm lekafstvi, ktefi odbyli 
zkouäky pfedbezne a prvni rigorosum s dobrym prospechem, druhe dv6 tfetiny ürokä 
dvema kandidatäm lekafstvf, ktefi absolvovaväe päty roönik, behem pfi§tiho roku druhe 
Ä tfeti rigorosum s dobrym prospechem slozili ; müie väak druha tfetina ürokü dotycnym 
kandidatüm po slozeni druheho rigorosa vydäna byti. 

tuto nadaci, kterä ma nesti jmeno „Nadace Marie Täborovy, vdovy po MUDru 
Janu Taborovi, ku podpofe chudych kandidätü lekafstvi", se mohou uchäzeti chudi a mravni. 
katolickeho nabozenstvi studujici mediciny na vysokem uceni Prazskem öeskeho jazyka; 
pfednost nale^i potomküm MUDra Jana Tabora a Marie Täborovy, pak studujicim z VySe- 
hradu rodilym. 



288 Marie Taborova. Marie Tabor. 288 

Prävo ud^lovati tuto nadaci ualezi slavneinu c. k. akademickemu senätu na ceske uni- 
versitö, ktery vSak jest vazan ternera navrienym od sboru professorü na ieske fakulte lekafske. 

Z ürokA nadajini jistiny zapravi se pf cdevSim poplatek ; nadace sama vejde ▼ zivot. 
az jistina nada^ni pfirai^eDim ürokü dosähne te yy§e, jake potfebi jest, aby z ürokü po- 
platky za rigorosa üplnö zapraveny byti niohly. 

Osnovu venovaci listiny pi^edlo2im, jakmile sfe slavnym akademickym senatem ohledne 
blizSich podmiiick se shodnu. 

Uklädaje prozatfra osm kusü slnbrne renty Rakouske s ö. 8921, 40.851, 50.665, 
78.542, 85.336, 146.029, 254.413 a 233.138 ä 1000 zl., ühruem 8000 zl. nom., prosim 
jmenem pani Marie Täborovy: 

Slavny c. k. akademicky senäte, raßiz tuto jistinu vuschoväm a spravuvziti apfijem 
mne potvrditi. 

V Praze, dne 15. ünora 1892. 

Maria Tabor mp. Dr Jan Bayer mp., 

m. n. 

Opis tento souhlasi doslovne s pfepisem die originalu shotovenym a dne 26. ünora 1892 
pod c. 504 sen. sboru professorü c. k. öeske fakulty lekafske zaslanym. 

Rektorat c. k. ceske university Karlo-Ferdinando vy. 

(L. St.) Strouhal mp., 

t. ö. rektor. 

Overeny opis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Beglaubigte A bschrift bei der k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



C. j. 992 
11« sen. 



(^Ä.^') Nadacni listina. 



Nizepsany akademicky senat c. k. öeske university Karlo-Ferdinando vy v Praze 
stvrzuje a doznava timto za sebe a sve nastupce v üfade, ze panf Marie Taborova, 
vdova po panu MDru Janu Taborovi, mestskem lekafi na Vyäehrade, za ücelem 
zffzeni nadace pro chude kandidäty lekafstvi odevzdala prostfednictvim pana JUDra Jana 
Bayera, advokäta v Praze, c. k. akademickemu senatu öeske university Karlo-Ferdinaa- 
dovy V Praze vönovaci listinu ddto. v Praze dne 15. ünora 1892 s osini stätnimi dluho- 
pisy notove renty na celkovy obnos 8.000 zl. R. c. znejicimi s kupony ode dne 1. srpna 
1892 nasledujiciho obsahu: 

„Slavny c. k. akademicky Senate! 

Pani Marie Taborova, vdova po MDru Janu Taborovi, mestskem le- 
kafi na VySehrade, uzaviela zaioziti nadaci pro chude kandidäty le- 
kafstvi a venovala ktomu ücelu notovou rentu v uominälni cenfiS.DOOzl. 

Üroky z teto jistiny se rozdcli kazdeho roku mezi chude kandi- 
däty lekafstvi tim zpösobem, ze jedna tfetina jich pfipadne dvema 
kanflidatüra lekafstvi, ktefi odbyli zkouäky pfedbezne a prvni rigo- 
rosum sdobrym prospechem, druhe dve tfetiny ürokü dvema kandi- 
datüm lekafstvi, ktefi nejdele behem pfiätiho roku po absolvoväni 
druhe a tfeti rigoros um s dobrym prospechem sloÄili; müzevsakdrulia 
tfetina ürokü dotycnym kandidatüm po slozeni druheho rigorosa vy- 
däna byti. 




289 Marie Taborova. Marie Tabor. 289 



V ( 

s 

k 

nost nalezi potomkäni MDra Tabora a Marie Taborovy!^ pak studu- 
jicini z Vyäehradu rodilym. Pravo udelovati tuto nadaci nalezi 
slavnemu akademickemu ^enatu na ceske universite, ktery v§ak j est 
vazaii ternem navrienym od sboru professorä na öesko fakultSle- 
kaf ske. 

Z ürokü uadadni jistiny zapravi se pfedevöim poplatek, nadace sama vejde v Äivot, 
az jistina nadaßni pfirazemm ürokü dosähne te vyäe, jake potfebi jest, aby z ürokft 
poplatky za rigorosa üplne zapraveny byti mohly. 

OsnoYu venovaci listiny pfedlo^im, jakmile se slavnym akademickym senatem ohledne 
bliisich podminek se shodnu. Ukladaje prozatim osm kusü notove renty Rakouske ö. 8.921, 
40.851, 50.665, 78.542, 85.336, 146.029, 254.413 a 233.138 ä 1.000 zl, ührnem 8.000 zl. 
nom., prosim jmenem pani Marie Taborovy: 

„Siavny c. k. akademicky senäte, raöii tuto jistinu v uscbovani a spravu vziti 
a pfijetn mne potvrditi." 

Usnesenini c. k. akademickeho senätu ieske univernity Karlo-Ferdinandovy ze dne 
13. cervence 1894 byla nadace tato pfijata a na zäkladS zminSne vönovaci listiny ze 
dne 15. unora 1892 a usneseni sboru professorskeho c. k. öeske fakulty lekai^ske ze dne 
28. öervna 1894 ve srozuraöni s pam Marii Taborovou pofizena tato listina nadaöni: 

1. 

Nadace tato budiz povzdy nazyväna ;,Nadace Marie Taborovy, 
vdovy po MDru Janu Taborovi, ku podpofe chudych kandidatü lekafstvi.'* 



Zakladem nadace teto jest statni dluhopis danS proste papirove renty ddto. ve Vidni, 
dne 1. ünora 1893, eis. 172.281, jenz za svrcbu uvedenych, akademickemu senÄtu teto 
university odevzdanych osmi dluhopisü teze renty eis. 8.921, 40.861, 50.665, 78.542, 
85.336, 146.029, 233.138, 254.413 po 1000 zl. R. c. byl vymenen a na jmeno „Nadace 
Marie Taborovy, vdovy po MDru Janu Taborovi, ku podpofe chudych kandidatü le- 
kafstvi** na c. k. ceske universite Karlo-Ferdinandove fadnö byl vinkulovän. Dluhopis ten 
jest uschovan v pokladne universitni. 



K poiitküm nadace teto opravneni jsou chudi, luravni studujici 
lekafstvi, katolickeho näbo2enstvi na c. k. ceske universite Karlo- 
Ferdinandove V Praze; pfednost nalezi potomkftm MDra Jana Tabora 
a Marie Taborovy, pak studujicim rozenym na Vy§ehrade. 



Üroky z jistiny teto nadace rozdeli se kazdeho roku chudym kan- 
didätüm lekafstvi nusledujicim zpüsobem: 

1. dvöma kandidätüm lekafstvi, ktefi sloziväe zkouöky pfedbei&ne, 
prvni rigorosum 8 dobrym prospechem bez opakovani vykonali, udeli 
se iastka ve vysi taxy rigorosni, tudi^ nyni po 55 zl., 

2. dvema kandidätüm lekafstvi, ktefi nejdele behem pfiStiho roku 
po absolvovani slozi druhe a tfeti rigorosum s dobrym prospöchera 
bez opakovani, udelise castkave vysi taxy rigorosni, tudiz nyni za druhe 
rigorosum kazdemu po 60 zl. a za tfeti rigorosum ka^derau po 65 zl. 
Castky ty vyplati se pozivatelüm pokaide po slozeni. rigorosa. 

xn. 37 



290 Marie Taborova. Marie Tabor. 190 

5. 

Neni 2adne pfekaiky, aby t6ni studujicim, ktefi obdrzeli z nadace 
teto die odst. 4. ad 1. taxu na prvni rigorosum lekafske, svym öasem 
udelenj byly taxy na druhe a tfeti rigorosum, jestliie ostatni pod- 
minky. na nichz udäleni nadace zavisi. se yyplni. 

6. 

Pakli by n^ktery kandidat, jemuz nadace byla udelena, rigorosum 
8 dobrym prospechem bez opakoväni neslozil, dluzno öastku takto 
upr&zdnenou pfiraziti k jistine a uIo2iti zpflsobem platnyroi p^edpisy o na- 
dacnich kapitälech dovolenym a vinkulovati däti na jmeao nadace, aby jednou utvoreuo 
byti mohio jedno neb vice novych mist nadaönich. 



PraYO nadaci udälovati naleii c. k. akademickemu senatu öeske 
university Karlo-Ferdinandovy, ktery väak jest Taz&n ternem navr- 
£enym od sboru professorskeho c. k. öeske fakulty lekafske. 

8. 

Z ürokft nadaöni jistiny, ktere se u\oii v Prazske möstske spoi^itelne, jest pfede?äim 
zaplatiti poplatek nadaöni; nadace sama vejde y zivot, az jistina nada&ni pfiraienim 
ürokü dosahne te vyöe, iake jest potfebi, aby z urokü taxy rigorosni üplne mohly byti 
zapravovany, coz nyni 360 zl. roöne cini. 

Po zaplaceni poplatku uloii se üroky, kterymi ma kapital nadacini byti dopln&n, 
ai na obnos, roini dftchod 360 zl. yynaiejici zp&sobem platnymi pfedpisy dovolenym 
a da se takto pfirostle jmeni vinkulovati na jmeno nadace. 

9. 

Jelikoz pozästav«jici jmSni nadacni die pfedpisü stavajicich zjiätSno, v pokladne 
universitni uloieno jest a ddichodü vyndäi, jichi k doplneni jmeni a svym öasem k do- 
sazeni iiöelu nadacnibo upotf ebiti Ize, pfijimd c. k. akademicky senät öeske university Karlo- 
Ferdinandovy nadani toto a zavazuje se jmenem svym a svych n4stupc& v üfad6, ie nad 
tim bditi bude, by düchodü ze jmöni nadaöniho roöne vypadajicich die ustanovem teto 
listiny bylo upotfebeno. 

Podepsani ölenove akademickeho senatu c. k. öeske university Karlo-Ferdinandovy 
slibuji a zavazuji se jmenem svym a svych nastupcA v ufadö, ie, seö budou, o stale 
udrzoväni nadace v platnosti a o jistotu jmöni nadaöniho se starati budou, ze se jminim 
timto bez pfedchozfho schvaleni pnslu§neho ufadu nadaöniho 2adnou zmenu nepfedse- 
vezmou, ie nad tim bditi budou. by düchody ze jmhni nadaöniho v öas vybirdny hyly, 
jich se pouze k üöelu v teto nadaöni listine ustanovenemu pouiivalo a vflbec aby se 
veSkerä ustanoveni listiny teto veme a svedomite plnila. 

10. 

Professorsky sbor c. k. öeske fakulty lekafske befe na se povinnost, ie bude k udi- 
ieni nadace tri kandidaty die untanoveni nadacni listiny c. k. akademickemu senatu na- 
vrhovati; c. k. akademicky senat befe na sehe i nästupce sve v üfadö povinnost, poiitek 
nadace die pfedpisü zde naznacenych udileti. Pani zakladatelkyne doznava svym pod- 
pisem, ze jest s nadacni listinou touto srozumena. 

Naklad za vyhotoveni nadaöni listiny zapraven bude z vydajnych penöz nadaönich. 

Tato nadacni listina vyhotovena jest ve trojim stejnopise, z nichz jeden u c. k. 
mistodrzitelstvi, druhy u c. k. akademickeho senatu a tfeti u dekanstvi c. k. fakulty 



291 



Marie Taborova. 



Marie Tabor. 



29J 



lekafske jest uloien. Dükazem toho byly stejnopisy teto nadacni listiny v§estrann(^ po 
clepsdny a dvema päny svidky o?efeny. 

V Praze, dne 24. ledna 1895. 

C. k. akademicky senät d*eske university 
Karlo-Ferdinandovy: 



(L. St.) 



Spiua mp., 
t. d. rektor. 



I)r Fr. Xav. Kryätüfek mp., 
t. 6. prorektor. 

Dr Jan Sykora mp. 

Dr Josef Pachta mp. 

Dr £ug. Kaderävek mp. 

Dr Jar. J. Hanel mp. 

Dr Albin Bräf mp. 

Dr Leopold Heyrovsky mp. 

Horbaczewski mp. 

Tomsa mp. 

Kolacek mp. 

Dr B. Jirug mp. 

Rezek mp. 



Sbor Professor sky c. k. öeske fakulty 
lekai^ske : 

Dr B. Jims mp. 

Schöbl mp. 

May dl mp. 

Hlavu mp. 
J. Janoäik mp. 

Nessel mp. 

Dr Neureu tt er mp. 

V. Janovsky mp. 

Reinsberg mp. 

Dr RubeSka mp. 



Maria Tabor mp. 

Dr Jan Bayer mp., 
svedek. 



Jan Dolensky mp., 
Hostinsky mp. red. univ, kanc. jako svödek. 



Cis. 40.313. 
Schvaluje se. 



(L. St.) 



C. k. mistodriitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 22. bfezna 1895. 

Za mistodriitele : 
Stummer mp. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



XII. 



37* 



292 Nadaoe Jana Amosa Komenskebo. 



Jobann Amos Komensky-Stiftang. 292 



oie. 



1892 

bfezna 25. März. 



Nadace Jana Amosa Komenskebo, 
zaiozena I. zaioznou ve Vysokem Myte. 

U pfüeiitosii oslavy 300, narozenin 
Jana Ämosa Komenskeho usnesla $e 
Prvni zdloina ve Vysokim Myti ve 
valne hromadi^ konane dne 25, brezna 1892 
zaloziti nadaci Komenskeho vkladem 300 zl.^ 
hteryi hy se pokud moino behem tri let do- 
plnil na 1000 zl, 

Vykondvajtce toto usneseni vyhotovili 
zdstupcove zälozny feto vinovaci listinu, ozna- 
öenou jako Ustinu nadaöni, danou ve Vysokem 
MyU dne 12, ledna 1896, kteräz obsahuje 
bliiSi podmtnky pro tufo nadaci, 

Jmini nadaöni v sumi 1000 zl, md zu- 
statt pod ürok nloieno jako vklad Prvni zd- 
lozny ve Vysoketn MytL 

Nadace tato jest uröena k pod- 
pore chudeho iäka na c, k. gymna- 
siu ve Vysokem Myti, 

V pripadöj ze by toto gymna- 
sium zaniklo, pfenesena budc tato 
nadace na jiny vy§$i üstav, ktcry 
by se ve Vysokem MytS zridil. 



Prdvo na toto naddni maji 
hodni, chudi zdci ve Vysokem Myt6 
neb V okresu Vysokomytskem zro- 
zeni, a prednost pfi stejne kvalifi- 
kaci iadatelü maji synove uöitelü 
z onoho okresu, 

Uzivdni teto nadace plati i po 
dobu studii na vy s oky ch skoldch 
bez rozdilu, kfcrcmu oboru se na- 
danec vdnuje, 

Prdvo presentaöni, vtazmo pro- 
püjöovaci prislu§i vyboru jmeno- 
vane zdlo^ny, 

V pripadi neobsazeni nadace jest uroky 
za tu dobu pribyle priraziti k jistinö na- 
daöm. 



Johann Amos Komensky-Stiftung, 

gegründet von der I. Vorschußkasse 

in Hohenmauth. 

Anläßlich der Feier des 300. Geburts- 
tages des Johann Amos Körnens k^ 
beschloß die erste Vorschnßkassa 
in Hohenmauth in der am 25. März 
1892 abgehaltenen Generalversammlung eine 
Komensky-Stiftung mit einer Einlage van 
300 fl., welche womöglich in drei Jahren auf 
1000 fl, zu ergänzen isty zu gründen. 

In Vollzug dieses Beschlusses haben die 
Vertreter dieser Vorschußkassa die als Sfif- 
lungsurkunde bezeichnete Widmungsurkunde 
de dato Hohenmauth den 12, Jänner 1896 
verfaßt, welche die näheren Bedingungen fnr 
diese Stiftung enthält. 

Das Stiftungskapital im Betrag von 
1000 fl. hat als eine Einlage in der ersten 
Vorschußkassa zu Hohenmauth fruchtbrin- 
gend angelegt zu bleiben. 

Diese Stiftung ist bestimmt 
zur Unterstützung eines armen 
Schülers des k, k. Gymnasiums in 
Hohenmauth, 

Für den Fall als dieses Gym- 
nasium zu bestehen aufhören sollte, 
wird diese Stiftung an eine andere 
höhere Lehranstalt, welche etwa in 
Hohenmauth errichtet werden sollte, 
übertragen. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben brave arme Schüler, welche 
im Hohenmauther Bezirk gebürtig 
sind, und es hat bei gleicher Quali- 
fikation der Bewerber der Sohn 
eines Lehrers aus diesem Bezirke 
den Vorzug. 

Der Genuß dieser Stiftung hat 
auch für die Hochschulstudien zu 
gelten, ohne Unterschied, welchem 
Fache sich der Stipendist widmet. 

Das Fräsentations-, bzw. Ver- 
leihungsrecht, steht dem Ausschusse 
der erwähnten Vorschußkassa zu, 

Falls diese Stiftung unbesetzt bleiben 
sollte, sind die Stiftungsinteressen während 
dieser Zeit dem Stiftungskapitale zuzu- 
schlagen. 



293 



Nadace Jana Amosa Koraensk^ho. 



Johann Aroos Komensky-Stiftang. 293 



Pro pfipad, ie Prvni zäloina 
VC Vy sohem Myi^ hy zanikla^ pfejde 
sprdva a pravo udelovaci na ohecni 
zastujiitelstvo mesfa Vysokeho 
Myta. 

Na eählade ieto venovaci lisiiny hyl dne 
10. rijna 1903 vyhotoven nadaöni list a dne 
6. kvitna 1904 c, k. mistodrzitelstvim v Fraze 
liotvrzen, 

Toho öasu propüjöuje iuto na- 
daci vyhor Frvni zäloiny ve Vy- 
sokem Mytf. 

Jmini nadaöni, rovnii touto zäloinou 
spravovane, öini 2000 JT, a propfijcuje se 
jeho öisty vynos ödstkou 80 K po rozumu 
listu naäaÖniho. 



Für den Fall, daß die erste Vor- 
schtißkassa in Hohenmauth zu be- 
stehen aufhören sollte, übergeht 
das Verwaltungs- und Verleihungs- 
recht auf die Gemeindevertretung 
der Stadt Hohenmauth, 

Auf Grund dieser Widmungsurkunde 
wurde am 10, Oktober 1903 der Stiftsbrief 
ausgefertigt und unterm 6, Mai 1904 von 
der k. k. Statthalterei in Prag bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von dem Ausschuß der ersten 
Vorschußkassa in Hohenmauth ver- 
liehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches gleich- 
falls von dieser Vorschußkassa verwaltet 
wird, beträgt 2000 JT, dessen Reinerträgnis 
im Betrage von 80 K st iftsbrief gemäß ver- 
liehen wird. 



Castecny vytah protokolu, 

sepsaneho o XXVIII. vyro6ni valne hromadö Prvni zäloiny na Vys. Mytfe dne 
25. bfezna 1892 v säle zälozenskem konane. jednajici o zaloieni nadace Komenskeho: 

Na dotaz, zdaz si nektery z pp. ölenfi p?eje krozvrhu lO^o zisku nöco podotknouti, 
pfihläsil se pan JUDr Fab. Simik a pravil asi toto: 

Velectöni pdnove! Sly§eli jsme, ze navrhnuto jest kostelu vönovati zl. 1097'38. Vim 
predobfe, ze üöel chramu Pänö jest nam vgem velmi blizky a velmi cenny, nicmenS väak 
velmi blizka a ccnna jest nam präve y tyto dny pfipadajici pam4tka SOOletych 
narozenin Jana Amosa Komenskebo. 

Chram näs mä präve tento rok k disposici vStäi obnosy, ktere2 vznikly z konverse 
pöjöek obecnich u Zemske banky, a navrhuji proto, aby za pfikladem naäi roatiöky Prahy 
bylo Üstfedni Matici gkolske na mist^ zl. 100 letos zl. 500 v^noväno a doplnöny tento 
obnos vzat byl z ödstky zl. 1097'38 cbramu Pänö navrhnute. 

nävrhu tomto bylo velmi öile rokovano. 

Pan starosta podotyka, ze jest vhodnäj§i zpüsob ucteni vyznamne pamatky teto, 
pojisti-li si zaio/na pamätku trvalou pro budoucnost, nei^ aby v^novala penize na nSjakou 
budbu a osvetleni. 

Nace^ pan ^korpil Vaclav st. vy^ädav si slovo, navrhuje, aby zäloina na oslavu 
Komenskeho zaloiila n^jakou nadaci. S tim souhlasi pan Brejcha. 

Na na?rh tento odpovidä pan starosta a pravi, 2e by po nähledu jeho bylo nejlepe 
ku kaidorocnimu daru zl. 100, kter^i zälozna Üstfedni Matici Skolske venuje, pfidati na 
oslavu ucteni pamätky J. A. Komenskeho jegte daläich zl. 100 a zbyvajicicb zl« 300 
aby se pou^ilo k zaloieni nadace. 

K nävrhu tomu pfipojuje se pun JUDr Fab. §imäk a pan Skorpil zädä, aby se 
obnos zl. 300 doplnil behem 3 rokü na zl. 1000. 

Pan Dr §imäk nesouhlasi, aby bylo jakymsi zävazkem pro zäloznu, ie musi Stipen- 
dium to b^hem 3 rok& doplniti. nebof se nevi, jake okolnosti nastanou a £ädä, by bylo 
usneSeno, ze se nadace ta, pokud bude moino, ve tfech letech doplniti mä. 

Pan Ph. Dr Kfemen si pfeje, aby pozitek nadace te nebyl trvaly, nybri, aby uiitku 
toho poiivalo vice chudych 2äkü. 

S tim nesouhlasi pan Dr §imäk prave, ie prävg ui^iväni nadace te mä byti trvale, 
nebof mä byti oporou chudeho studenta, jmenovitS na vysokych äkoläch. 



294 Nadace Jana Amosa Komenskebo. Johann Arnos Komensk^-Stiftung. 294 

K tomu pan starosta po upozorneni, ze urcite rozhodnuti o teto otazce mfize se 
stati V pW§ti valne schüzi. pronaSi nasledujici nÄvrhy: 

a) Aby Üstfedni Matici ^kolske vöiiovano bylo zl. 200. 

b) Aby zf*izeno bylo zvläStni nadäni Kornenskeho s vkladem zl. 300, 
kteryz by se co nejdfive, pokud moiiio ve 3 letech, na zl. 1000 do- 
plnil. 

NÄvrhy ty pfijaty byly j ednohlasne. 

Skonceno a podepsäno. 

Jan Fidler mp., J. B. Tüma mp., 

zapisovatel. siaroata. 

Jos. Vejvoda mp. Jan Breicha mp. Jan Buben mp. 

Stvrzuje se, ze pfedstojici opis 8 prvopisem üplne souhlasi. 

Ve Vys. Myte, dne 6. kvetna 1903. 

C. k. okresni hejtman: 

Haas mp. 

Overeny opis u c. k. mistodrzitelstvl v Praze. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



Opis. II. 

. Nadaöni listina. 

My podepsani opravneni zästupcove „Prvni zäloiny na Vysokem Myt6, registrovaneho 
spolecenstva s obmezenym ruöenim" ve Vysokem Mytö v politickem okresu tehoi jmena 

V krälovstvi Ceskem, potvrzujme a doznaväme za zälo^nu tu, ze valna hromada clenü 
teze dne 25. bfezna 1892 odbyvana uöinila toto pravoplatne usneseni-: 

Na oslavu tfistalete pamatky narozeni velikeho uöitele Jana Amosa Kornen- 
skeho zfizuje „Prvni zdlozna. na Vysokem Myte" studentskou nadaci 

a vönuje tomuto üöelu zl. 1000* — , 

slovy: jeden tisic zlatych Rak. öis. 

Poi^itky nadace te zÄle^eti budou z ürokA teto jistiny. 

Jistiua ulozena bude co vklad u „Pryni zäloSny na Vysokem Myti** a na jmeno 
nadace te vinkulovana. 

1. Uziväni nadace slouziti bude ku podpofe chudeho 2aka na 
gymnasii Vysokomytskem. 

2. V pädu, ze by gymnasium za§lo, pfeneäena bude nadace ta na 
jiny vyääi üstav, ktery by se zde zridil. 

3. Prävo na nadaci maji dobi^i, chudi äaci ve Vysokem M;^t& neb 

V soudnim okresu Vysokomytskem rodili a pi'ednost pfi stejne kvali- 
fikaci zadatelü ma se däti synku uöitele z onoho okresu. 

4. Uiiväni plati i provysoke §koly bez rozdilu nato, jakemu oboru 
studia se zäk venuje. 

5. Pravo praesentacni vyhrazuje si vybor „Prvni zalo^ny na Vy- 
sokem Mytö". 

I pfijimäme my podepsani zästupcove „Prvni zalozny na Vys. Mytö* tuto nadaci 
ve spravu teto zalozny a zavazujeme nynej§i i budouci vybor jeji, ie bude vzdy o to 
pe^i miti, aby pozitky rocni z nadaöniho jmeni, obnaSejici nyni ührnera ... 80 korun, 
slovy: Osmdesät korun, vzdy pfi splatnosti ürokft, tojest vidy dne 2. ledna a 1. öervence 
kaideho roku, vyplaceny byly studujicimu, jemu2 byla nadace propüjßena. 



295 Nadace Jana Amosa Komenskeho. Johann Arnos Eomensky- Stiftung. 295 

Kdyby nastal pfipad, ie by nikdo nadace te ueuzival, bucTte^ za ta 
dobu pfibyle üroky k nadaönimu kapitalu pripojeny a kapital o ne 
zvy fien. 

Vykonam (sie!) nadace te zapocne 1. lednem 1896. 

Kdyby Prvni zaloäna na Vys. MytS zanikla. pfejde sprava nadace 
teto na obec kräl. venneho mesta Vys. Myta, a zastupitelstvo teto obce 
bude nadaci tu propfljöovati. 

Tomu na dftkaz naäe podpisy. 



Ve Vysokem Myte, dne 12. ledna 1896. 



Firma : 
J. B. Töma mp. 
Jan Fidler mp. 



Jednoduchy opis u c. k. mistodrzitelstvi Einfache Abschrift bei der k. k. Statt- 

V Praze. halterei in Prag. 



III, 

Nada6ni ÜBtina. 

My podepsani zastupcove Prvni zäloiny na Vysokem Myte, registrova- 
nelio spoleöenstva s obmezenym ruöenim v polit. okresu Vysokomytskem v kralovstvi 
Öeskem, a sice: ja Vilem Charvät co starosta a ja Jan Fidler co feditel, doznäväme 
a stvrziijeme za sebe jakoz i sve nastupce, ze po usneseni valne hromady ßlenü Prvni 
zäloiny na Vysokem Mytö ze dne 25. bfezna 1892 uöinfeno bylo toto pravoplatne usne- 
seni. K tomu pan starosta pronaSi näsledujici nävrhy: 

. . . . b) aby zfizeno bylo zvläätni nadäni Komenskeho s vkladem 
zl. 300*-- , kteryä by se co nejdfive, pokud moino ve 3 letech, na zl. 1000 — 
doplnil. 

Navrhy ty pfijaty byly jednohlasue: 

Vykonävajice toto usneseni sepsali zastupcove „Prvni zalozny na Vysokem Mytö" 
nada£ni listinu ddto. ve Vysokem Myte, dne 12/1 1896, kterä se poklada za venovaci 
listinu a blizSi provedeni tohoto nadäni t§mito slovy nafizuje: 

„Na oslavu tfistalete pamätky narozeni velikeho uöitele Jana Ämose Komenskeho 
zfizüje „Prvni zälozna na Vysokem Myte" studentskou nadaci a vfinuje k tomu üielu 
zl. 1000 — , t> j. jeden tisic zlatych Rak. 6is. 

Poiitky nadace te zäle2eti budou z ürokft teto jistiny. 

Jistina ulozena bude co vklad u „Prvni zalozny na Vysokem Myte" a na jmeno 
nadace te vinkuloväna. 

1. Uiivani nadace te slouziti bude ku podpofe chudeho zaka na 
gymnasium Vysokomytskem. 

2. V pädu, ze by gymnasium zaSlo, pfenesena bude nadace ta na 
jiny vySfii üstav, ktery by.zde se zfidil. 

3. Prävo na nadaci maji dobfi, chudi zäci v e Vysokem Myte neb 
V soudnim okresu Vysokomytskem rodili a pfednost pfi stejne kvali- 
fikaci Sadatelü md se ddti synku uöitele z onoho okresu. 

4. üälvani plati i pro vysoke ökoly bez rozdilu na to, jakemu oboru 
studia 2ak se vönuje. 

5. Prävo praesentaöni vyhraiuje si vybor „Prvni zaloäny na Vys. 
Myte" , . . 

Kdyby nastal pfipad, ie by nikdo nadace te neuzival, budtez za tu dobu pfibyle 
üroky k nadacnimu kapitalu pripojeny a kapital o ne zvySen. 
Vykonavani nadace te poöne 1. lednem 1896. 
; Kdyby „Prvni zaloÄna na Vys. Myte" zanikla, pfejde sprava nadace 
teto na obec kral. vfenneho raesta Vysokeho Myta, a zastupitelstvo teto 
obce bude nadaci tuto propüjöovati." 



296 Nadace Jana Amosa Komensköho. Johann Arnos Komensky- Stiftung. 296 

Die shora uvedeneho usneseni valne hromady „Prvni zaloiny na Vysokem Myte*' 
byl dne 26./3. 1892 vlozen na vkladni kniäku „Prvni zdlozny na Vysokem Mytt" ö. 15.716. 
fol. 256 P. 80 na obnos zl. 300—, dne 27./3. 1893, dalSi obnos zl. 300— a dne 19/3 
1894 obnos zl. 368.48, timi s üroky a2 do dne 31./12. 1893 jdoucimi per zl. 31.52 kr. 
byl dosahnut nadaäni kapital zl. 1000*—, t. j. 2.000 K. 

Tato kniika zni na jmeno: „Fond nadace Komenskeho'^ a jest opatfena dolozkou, 
ze kapital uloieny na tuto knizku per K 2.000* — bez svoleni nada&niho üfadu yyzdviien 
byti nemüze. 

Nadani bylo c. k. mistodräitelatvim ▼ Cechach vynosem ze dne 8./7. 1903, L 140.340 
pfijrauto, a tvofi shora jmenovana vkladni knizka „Prvni zalozny na Vysokem Myte** 
nyni jmeni nadaöni obnosem K 2.000* — . 

Jelikoi tody jm6ni nadaöni jest zji6teno, vkladni kuii^^ka v po- 
kladne ,,Prvni zalozny na Vysokem Myti** jest fadne ulo^ena a jmeui 
take u^itek dava, jehoä k üöelu nadaönimu upotfebiti Ize, toi^ zavazujeme sebe i nastupce 
sve V ufadö. ie chceme o to peöovati, aby roöni dAcbody z jmeni nadaöuiho, jei nyni 
K 80" — obnä§eji, k üöelu nadaönimu vynaloieny byly. 

Pravo propüjßovacM' pfislufii vyboru „Prvni zalozny na Vysokem 
Myte". 

Nadani veglo ve skutek v roce 1896. DücbodA jmeni nadaöniho, vzeslych ode dne 
l./l. 1896 B,i do nyn6j§i doby, ui^ili jsme k üöeli nadaönimu. 

Poplatek percentualni za pfevod vlastnictvi, pak vylohy vyhotovenim listu nadacilu) 
vzeöle budou nahrazeny „Prvni zaloiinou na Vysokem Myte". 

My podepsani slibujeme a zavazujeme se za sebe i sve nastupce v üfade, ze bu- 
deme, seö jsme, o zachoväni teto nadace a o jistotu nadaöniho jmhni peöovati, a ze 
s jmenim nadaönim bez svoleni prisluSneho üradu nadaöniho zädne zm6ny öiniti nebu- 
deme, ie toho dbäti budeme, aby ddchody z nadaöniho jmeni v öas dochazely a techzc 
Jen k uöelu v tonito nadaönim listu ustanovenemu uiito bylo, a ze vübec vsechna zde 
uvedend nafizeni verne a sv^domitö plniti budeme. 

Spolupodepsani zastupcove obce kral. ven. m^sta Vysokeho Myta v kral. Ccskem 
zavazuji sebe i nastupce v üfadö na zäklade usneseni obecniho vyboru kral. ven. mesta 
Vysokeho Myta ze dne 23./12. 1903 povinnosti die tohoto listu nadaciho jim uloiene 
fädne a svedomitö plniti. 

Na dökaz toho budou po schv&leni teto nadaöni listiny ötyfi stejnopisy vyhotoveny, 
zästupci „Prvni zalozny na Vysokem Myte" a dvema svödky podepsany, z nichz jeden 
u c. k. mistodrzitelstvi, druhy u c. k. okresniho hejtmanstvi ve Vjsokem Mytf, tfeti 
V zälozne a ötvrty v pokladne kral. ven. mesta Vys. Myta ulozen bude. 

Vysoke Myto, dne 10. fijna 1903. 

Starosta: (L. St.) Prvni zälozna na Vysokem Myte. 
Tüma mp. registrovane spoleöenstvo s obmezenyio 

Radni: ruöenim. 

V. V. Skorpil mp. Vilem Charvät mp. 

ölenovö obec. vyboru : Jan Fidler mp. 

Jaromir Podhajsky mp. Josef Dostal mp. 

?) Jan Seniöek mp. «^^^e^* 

Jan Rückert mp., 
svgdek. 
Cis. 99.858. Stvrzuje se. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 

V Praze, dne 6. kvetna 1904. 

Za mfstodriitele: 
(L. St.) G eitler mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



297 



Nadace Jana Amosa Komenskeho. 



Johann Arnos Komensky-Stiftang. 297 



Ö17. 



1892 

bfezna 28. März. 



Studentska nadace Jana Amosa Ho- 

menskeho, zaiozenä niestskoo obci 

Melnickou. 

Na oslavu 300. narozenin Jana Amosa 
Komenskeho usneslo se ohecni zastupi- 
telstvo mista Miln{ka ve schüzi konane dne 
26. brezna 1892 zriditi nadaci pro 
mistsJceho syna MSlnickeho, ktery 
by chtil navätövovati paedagogium 
neb jinou odbornou skolu, 

Ve schüzij konane dne 27, lisiopadu 1893 
usneslo se obecni zastupitelstvo v Milniku 
na zn^ni ndvrhu nadaöni listiny. 

Die tohoto ndvrhu fvd miti nadace 
jmeno „Studentska nadace Jana 
Amosa Komenskeho*^ a md slouziti 
k podpore studujicich z obce Mil- 
nicke aneb pfipadnö z nejbliisiho 
okoli, Prdvo na tuto nadaci maji 
^dci neb idkyni tSch skol s vyuöo- 
vaci feöi öeskou, ktere miru uieni 
na Skoldch obecnich presahuji bez 
omezeni na uröity obor, jsou-li ditky 
ceskych rodiöü a samy ndrodnosti 
ceske. 



Jistina nadacni se md utvofiti tim 
zpüsobent, ze obec kazdoroönd uloH spldtku 
nejmenS 100 zL po tak dlouhOy az se na- 
shromdidi jistina^ kterd poskytne poiitek 
100 zl roöni. 

Jistinu tu müze obecni zastupitelstvo 
die vlastniho uvdzeni libovolnS zvysiti. 

Prdvo presentaöni pfisUisi 
obecnimu zastupitelstvu krdl, v^n- 
neho mista il^lnika, jemui stnrosta 
a mistskd rada uöini ndvrh. 



XII. 



Johann Arnos Homensky - Studenten- 

Stiftung, gegründet von der Stadt- 

gemeinde Meinik. 

Zur Feier des 300. Geburtstages des 
Johann Arnos Komensky hat die Ge^ 
meindevertretung der Stadt Meinik in der 
am 28. März 1892 abgehaltenen Sitzung 
beschlossen^ eine Stiftung für einen 
Melniker Stadtsohn, welcher ein 
Pädagogium oder eine andere Fach- 
schule besuchen wollte^ zu errichten. 

In der am 27. November 1893 abge- 
haltenen Sitzung hat die Gemeindevertretung 
in Meinik den Wortlaut für den Stiftsbrief - 
entwurf beschlossen. 

Nach diesem Entwürfe hat diese Stif- 
tung den Namen „Johann Arnos Ko- 
menskysche Studentenstiftung*' zu 
führen und zur Unterstützung von 
Studierenden aus der Gemeinde 
Meinik oder eventuell der nächsten 
Umgebung zu dienen. Anspruch auf 
diese Stiftung sollen 8 chüler oder 
Schülerinnen solcher Schulen mit 
böhmischer Unterrichtssprache 
haben, welche über den Rahmen der 
Volksschule gehen, ohne Beschrän- 
kung auf ein bestimmtes Fach, falls 
es Kinder böhmischer Eltern und 
sie selbst böhmischer Nationalität 
sind. 

Das Stiftungskapital soll in der Weise 
gebildet werden, daß die Gemeinde jährlich 
den Betrag von mitidestens 100 fl. insolange 
erlegt, bis ein 100 fl. jährlich abwerfendes 
Kapital beisammen sein wird. 

Dieses Kapital kann die Gemeinde- 
vertretung nach eigenem Gutdünken be- 
liebig erhöhen. 

Das Präsentationsrecht soll 
der Gemeindevertretung der Stadt 
Meinik, welcher der Bürgermeister 
und Stadtrat den Vorschlag zu er- 
statten hat, zustehen. 

38 



298 Nadace Jana Amosa Eomeosk^ho. 



Johann Arnos Eomensky- Stiftung. 298 



Poiitkem nadaönim jest podi- 
im dva studujici v tS mife,jah to 
ohecni gastupitelstvo ustanovi, Kdyhy 
vübec Sddnych iadatelü nebylo 
aneh takovych nehylo, htefi hy 
nadace zasluhovali, coi rozhodnouti 
pfisluii obecnimu zastupitelstvUf 
müie cely üroh nadaöni hud jed- 
nomu studujicimu udilen byti aneb 
upotfeben byti he zvyheni jistiny 
nadaöni. 



Obecntmu zastupitelstvu pfisluU prävo 
nadaci udiliti buH jen na rok neb na vice 
lety aneb na celoti dobu studiu 

Sprdva jmSni nadaöniho a vypisovdni 
konkursu jest vici mestske rady pod dohledem 
obecniho zastupitelstva. 

Nadace tato neni te doby eapsdna, po- 
nivadi jistina nadaöni nedostoupila jestö po- 
trebne vySe. 

Jmöni nadaöni öinilo koncem roku 1902 
— 3.591 korunu. 



Mit dem Stiftungserträgnisse 
sind zwei Studierende in der von 
der Gemeindevertretung festzu- 
setzenden Höhe zu beteilen. Falls 
überhaupt keine Bewerber vorhan- 
den wären oder falls nicht solche 
vorhanden wären^ welche der Stif- 
tung würdig sind, worüber die 
Entscheidung der Gemeindevertre- 
tung zusteht, so kann das ganze 
Stiftungserträgnis sei es einem 
Studierenden verliehen, sei es zur 
Erhöhung des Stiftungskapitales 
verwendet werden. 

Der Gemeindevertretung steht das Recht 
zu, diese Stiftung auf die Dauer eines 
Jahres oder mehrerer Jahre oder für die 
ganzen Studien zu verleihen. 

Die Verwaltung des Stiftungsvermögens 
und die Konkursausschreihung hui der 
Stadtrat unter Aufsicht der Gemeindever- 
tretung zu besorgen. 

Die Stiftung ist gegenwärtig nicht ver- 
brieft, weil das Stiftungskapital noch nicht 
die erforderliche Höhe erreicht hat. 

Das Stiftungs vermögen betrug mit 
Schluß des Jahres 1902 — 3.591 Kronen. 



( 15 kr. \ 
V kolek. ; 



I. 

Vytah ze zäpisu 



slaTnostnl schäze, jakouz obecni zastupitelstvo kral. yenneho mesta M&lnika na poiest 
300. roönice narozenin nesmrtelneho Jana Amosa Eomenskeho dne 

28. Mezna 1892 odby?alo. 

y zasedaci sini radniöni, pHmefene okra§lene, kde2 sochy Komenskeho a Husa ▼ ze- 
leni kvStin umisteny byly, sello se ve svatecnim havu 25 pänü ßlenü obecniho zastu- 
pitelstva, jichS jmena obsahuje praBsenöni listina, zäpisu tomuto pfipojenä. 

Scbüzi pfedsedal pan starosta Vaclav Haupt, zapisovatelem byl mestsky tajemnik 
Earel Zamastil. 

Pan starosta zahäjil vfelym proslovem tuto schäzi. v nemz pfed^vSim vysvetlil, ze 
ku pfani 12 pänu staräich schüze tato ustanovena, z jejiz hojne navätevy videti jest, jak 
plneho souhlasu präni toto nalezlo, y niz däle o nesmrteinych zäslubäch po celem vzdö- 
lanem sv6t6 slavenebo exulanta promluvil a konecne Komenskemu „Släva" provolal, 
ktereito provoläni shromäzdeni tfikräte opakovali. 

Po te pfistoupeno k odstavci 



2. jenz zni: „Porada, jakym trvalym zpüsobera mä byti uctöna ue- 
smrtelnä pamätka Jana Amosa Komenskeho", ujal se opet pan Vinkler slora 
a uöinil nasledovne nävrhy: 



299 Nadace Jana Amosa Komenskeho. Johann Arnos Komensky-Stiftnng. 299 

I. Aby umfstöno bylo na skoini budove aneb y ni poprsf Komenskeho s pfimSfen/m 

näpisem ; 
IL aby zakoupeny byly souborne spisy Komenskeho pro äkolni a obecni kniliovnu, a 

III. kratke, levne zivotopisy jeho, a podölena nimi byla skoini mUdeii, alespon rodiöA 
nemajetnych ; 

IV. aby zalozena byla nadace pro syna Melnickeho, ktery by paeda- 
gogium neb nekterou jinou Skolu odboruou na?äteTOTati cht61; 

V. Matici äkolske a 
VI. skole Komenskeho ve Vidni aby udeleny byly dary. 
Navrhy tyto rozebirany jeden po druhem. 

K nayrhii I. mluvili pp. Dr Pöschl, V. Vavra, Dr Kallmünzer, F. Keclik, J. Ma- 
touSek a pan na^rhovatel säm. Koneöne na tom züstäno, ie poprsf ma ve äkolni budove 
vhodne umist^no byti, a ze provedeni tohoto usneseni ponechä se mistni dkolni rad6. 

Navrh IL pfijat bez debaty. Pan skoldozorce vzal na se jej vyft'diti. 

Ad IIL usneseno, aby pofizeny byly souborne spisy Komenskeho, vychazejici u Ba- 
jera, ve dvou exemp., z nichz jeden äkolni, druhy obecni knihovnö odevzdan byti mL 

Ad VI. Pro skolu Komenskeho ve Vidni k souhlasnym nävrhftm pp. Matou§ka a 
^Castneho ustanoven dar zl. 50 a 

ad V. pro Matici §kolni dar pro rok 1892 v summe zl. 200. 

Navrh IV. zuova pan Vinkler pj^ednesl a odüvodnil konöe, aby slav. zastupitelstvo 
niestske radi uloi^ilo, aby nadaci zfidila a fo«id k tomu potfebny venovänim z pokladny 
obecni a dary ze spofitelny atd. utvofen byl. 

Pan Dr Pöschl je s takovymto uctenim pamätky Komenskeho srozumin i pfeje si 
vroucne, aby nadace zalozena byla. Za zäklad mohou penize, jc2 jsou v ruce pan6 staro- 
stove, pouzity byti a piispevky od obce, sporitelny atd. by bähem nökolika rokfi fond 
na dostatecnou vysi vzrostl. 

Pan §{astny pravi: „Navrh pane Vinklerflv se zamlouvä. Je to zajiste uejIepSt ulo- 
zeni hfivny a nejiepsi zveäneni pamätky Komenskeho, a proto se pfimlouväm za to, aby 
pen^zi vystavnimi zaklad u^inen a pak pfispevky kai^.doroönimi fond doplnön byl. 

Pan predseda radi, aby financoväni nadace mestske rade ponechäno bylo a rozloii 
navrh na dve otäzky: 1. mä byti Stipendium zfizeno? a 2. mä möstskä rada jeho akti- 
vovani provesti? Pan Vinkler jest pro zvoleni zvlaätniho vyboru. 

Pfi hlasovani pfijato, aby nadace zfizena byla a aby zvlaitni vybor ji aktivoval. 

Do vyboru, ohledne nehoz p. MatouSek navrhoval, aby byl Sölenny, p. Vinkler, aby 
byl 5denuy a p. Vykysal, aby 6 ölenä mel, a kteryi koneönö tak ustanoven byl, ie ze 
starosty, co pfedsedy a 5 clenu sestavati mä, zvoleni byli pänove: Dr HouSka, Dr Kall- 
münzer, J. Matouäek, Jos. Sfastny, Dr §tepän a F. Vinkler. 

Po takovemto vycerpäni denniho pofädku sloiiil pan predseda pänftm diky za tak 
öetnou nävätevu a osvedöenou jednomyslnost s pfanim, aby v2dy a vsude ku prospechu 
spoleönemu podobnä svornost panovala. 

Tim skonäena tato slavnostni schüze. 

V. Haupt m. p. 

Jan Matou§ek m. p. 

Lud. Böhm m. p. 

^e tento vytah s p&vodnim zäpisem üplne souhlasi, stvrzuje: 

Purkmistrovsky üfad na Meinice, 
dne 13. prosince 1893. 

Purkmistr : 

(L. St.) V. Haupt m. p. 

Original u c. k. okresniho hejtmanstvi Original bei der k. k. Becirkshauptmannschaft 

V M§lnice. in Melnik. 

Xn. 88* 



300 Nadace Jana Amosa Komensköho. Jobann Arnos Komensky-Stiftnng. 300 

II. 

(Kk.) Vytah 

ze zapisu o sch&zi obecmho zastapitelstva mesta Melnika odbyvane dne 27. listopadu 1893. 
Schüzi bylo pfitomno 20 pp. stardicb, jimz pfedsedal purkmistr pan Vaclav Haupt. 

6. Navrh nadaöni listiny o nadaci Komenskeho schvalen s dopln- 
kem p. Dra Balika, ie „iadatele musi byti ditky rodiöü öeske narod- 
nosti" a s daläim doplAkem p. Frt. Vinklera, zo „poiivatele stipendia 
tohoto jsou povinni studovati na skolach s vyuöovacim jazykem 
öeskym". 

2e yytah tento s originalaim zäpisem se shoduje pot^rzuje 

Purkmistrovsky lifad na Melnice, 
dne 13. prosince 1893. 

Purkmistr: 

(L. St.) V. Haupt m. p. 

Original u c. k. okresniho bejtmansivi Original bei der k. k. Bezirkshauptmannschaflt 

y MSlnfce. in Melnik. 



III. 

( koiek. } Navrh nadacni listiny. 

My purkmistr, rada a star§i obce kral. von. nn^sta Melnika vyzndväme moci nada6ni 
listiny teto, ze zastupitelstvo tohoto kral. vönneho m^sta ve sve schAzi slav- 
nostni dne 28. bfezna 1892 na tom se usneslo, aby ku poctä pamatky yelikeho 
paedagoga ceskeho Jana Amosa Komenskeho zfizena byla studentska 
nadace pro ditky Melnicke a aby zvldätni vybor, sestavajici z p, purkmistra 
CO predsedy a pänü Dra Josefa Hou§ky, Dra Vaclava Kallmünzera, Jana Matouäka, Jos. 
Sfastneho, Dra Väclava St^päna a Frantiska Vinklera, nadaci tuto aktiyoyal: 

Na zaklade tohoto zmocneni a ürad f e^eneho yyboru zffdili jsme nadaci studentskou 
Jana Amosa Komenskeho, jak n&sleduje: 

1. Nadace tato ponese po y^cne casy jmeno: „Jana Amosa Komen- 
skeho nadace studentska" a 

2. slouziti bude ku podpofe studujicich z obce Mölnicke a pfi- 
padnö nejbliiäiho okoli. 

3. Pravo na nadaci tuto maji zaci a iakyne y§ech §kol s yyucovaci 
feöi öeskou, miru ußeni na obecnyeh §kolach pf esahujicich bez obme- 
zeni na ten öi onen obor, jsou-li ditky rodiöü öesk^ch a samy nÄrod- 
nosti öeske. 

4. Prayo praesentace pfisluäf obecnimu zastupitelstyu kral. y^nn. 
mesta Mölnika, jemu2 purkmistr a rada n&yrh uöini. 

5. Kapital nadaöni utyofen bude ze splätek po nejmene zl. 100, jez 
obec Melnickä, letosnim rokem poöinaje, kaiSdorocne ye spofitelnö möstske na Meinice 
po tak dlouho uklädati bude, &i ze splatek töchto a ürokü z nich plynoucich yzroste 
takova suma^ kteräi roönö pozitek zl. 100 poskytne. Tuto nadaöni jistinu mü2e obecni 
zastupitelstyo podle libosti sye zyyäiti. 



301 Nadace Jana Amosa Komenskeho. Johann Arnos Komensky-Stiftang. 301 

6. Timto po2itkem podeli se dva studujici v mife takove, jak obecnl 
zastupitelstvo toho ustanovi. 

7. Pfipadne, ie by nebylo äadalelü vübec, aneb ze by nebylo tako- 
yych, ktci^i by pozitku nadaöniho zasliihovali, coi obecnimu zastu- 
pitelstvu rozhodnouti pfislusi. tedy mäze cely urok z nadacniho kapi- 
talu hud jednomu stndentu udelen, biid ku 3ST§t§eni kapitalu upo- 
tfeben byti. 

Takovymto vzrüstänim kapitalu rozmnozi se i poiitek nahofe jmenoTany. 

8. Obecnimu zastupitelstYU zachoyäva se pravo, udeliti mista na- 
daöni bud Jen na rok ueb na vice let, aneb dokonce pro celou dobu stu- 
dia toho neb onoho äadatele. 

9. Sprava jmöni nadaöniho, vypisovani konkursu je vöci mestske 
rady, kteräi obe pod dohledem obecniho zastupitelstva öini. 

Tomu na potyrzeni byl tento nadaöni list vyhotoven ve d?ou stejnopisech, z nichz 
kazdy jest listem püvoduim; jeden stejnopis byl ode^zdan vysokemu c. k. mistodriitelstyi, 
dmhy ulozen y mistske pokladne na Meluice. 

My pak nfi^epsani slibujeme za se a za sve nastupce, ie toto nadani budeme y plat- 
nosti zachoyayati, o zyyäeni jistoty peöi yesti a s poiitky ye smyslu teto nadaöni listiny 
zachäzeti. 



Na Mllnice, dne 13. prosince 1893. 



V. Haupt m. p., 

starosta. 



Original u c. k. okresnlho hejtmanstyi Original bei der k. k. Bazirkshauptmannschaft 

y Melnice. in Melnik. 



302 



Nadaee Eomenskibo. 



Eomenak^-Stiftanjr. 



302 



91S. 



1892 

dubna 1 4. April. 



Nadace Komeiiskeho, zrizena inestskou Hoiiiensky-Stiftong, errichtet vou der 
obcj Vysokein Mytem. 8tadt|i;emeiDde Hohenmauth. 



Obecni zastupitelstvo krdl vin* 
neho mösta Vysokeho Myta usneslo se 
V zasedäni dne 14. dubna 189'^ konanem, zfi- 
diu na oslavu SOOlete pamätky narozenin 
paedagoga Jana Amosa Komenshiho 
nadaci k podporovdni chudeho stu- 
dujiciho na gymnasiu Vysokomyt- 
skem kapitalem 1.000 zl. 

V sezeni konanem dne 5. öervence 1895 
usnesl se obecni vybor mista Vysokeho Myta 
na bh'lsich podminkdch teto nadaee. 

Die täch md nadaee miti jmeno 
„Nadaee Komenskeho*' a jest uröena 
k podpore chudeho studujiciho na 
gymnasiu Vysokomytskem^ aneb na 
üstavi, ktery by na mist6 toho gym- 
nasia snad nSkdy zfizen byl. 



Püjöena byti müze: 

a) chudym zdküm Vysokomytskeho 
gymnasia, kteri do Vysokeho 
Myta pfislusni jsou^ kdyby t^ch 
nebyloy 

b) chudym idküm toho üstavu, 
jichi rodiöe ve Vysokem Mytö 
bydli, a 

c) chudym ^dküm tohoto üstavu 
vübec, 

Poiivdni teto nadaee trvd po 
dobu studia na gymnasiu Vysoko- 
mytskem aneb j inem stfednim 
üstavi, jenz by snad na jeho mistö 
se zridil, a po odbyti techto studii 
po dobu studii na vyssich uöilistich 
— vyjimajic studia theologickd, — 
k jichi ndvstävä jest zapotrebi 
üplniho absolvovdni stfedni skoly, 



Zur Erinnerung an den 300. Geburts- 
tag des Pädagogen Arnos Komensky be- 
schloß die Gemeindevertretung der 
Stadt Hohenmauth in der am 14. April 
1892 abgehaltenen Sitzung mit einem Kapital 
von 1.000 fl. eine Stiftung zur Unter- 
stützung eines armen Studierenden 
des Hohenmauther Gymnasiums zu 
errichten. 

In der am 5. Juli 1895 abgehaltenen 
Sitzung hat der Gemeindeausschuß der Stadt 
Hohenmauth die näheren Modalitäten für 
diese Stiftung beschlossen. 

Nach denselben hat diese Stif- 
tung den Namen „Komensky- Stif- 
tung^ zu führen und ist bestimmt 
zur Unterstützung eines armen 
Studierenden des Hohenmauther 
Gymnasiums oder jener Anstalt, 
welche an Stelle dieses Gymnasi- 
ums etwa errichtet werden sollte. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben: 

a) arme Schüler des Hohenmauther 
Gymnasiums, welche nach Ho- 
henmauth zuständig sind, in 
deren Abgang 

b) arme Schüler dieser Anstalt, 
deren Eltern in Hohenmauth 
wohnhaft sind, und 

c) arme Schüler dieser Anstalt 
überhaupt. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert während der Studien am 
Hohenmauther Gymnasium oder an 
der an dessen Stelle etwa tretenden 
Mittelschule und nach Vollendung 
dieser Studien mit Ausnahme der 
theologischen Studien während der 
Studien an höheren Lehranstalten, 
zu deren Besuch die vollständige 



303 



Nadace Eomenskeho. 



KomenBk;^-Stiftung. 



303 



a to potud, pokud poiivatel vyhovi 
CO do prospichu ve studiich a mrav- 
nStn chovdni, podminkdm onim^ ktere 
plati pro poiivdni stipendii stat- 
nich. 



Nadaci Mo propüjöuje s üplnou plat- 
nosti a hez daUiho odvoldni obecni vyhor 
krdl. vinn. mösta Vysokeho Myta, ktery tez 
jmini nadaini spravuje. 

Toto ustanoveni neni vsak na ujmu stät- 
nimu dogoriimu prdvu. 

Pripadnd interkalaria jest kapüalisovati 
a jich ke zvyseni pozitku nadaöniho uziti. 

Dotycnd nadaöni listina hyla m^stskou 
obci Vysokym Mytem dne 7. prosince 1895 
vyhotovena a c, k. mistodriitelsMm v Praze 
dne 25. prosince 1895 potvrzena, 

Toho öasu udtU se nadace tato 
po rozumu ustanoveni nadaöniho 
listu. 

Jmöni nadaöni, mSstskou obci Vysokym 
Mytem spravovanS, öini 2.000 K, a dotuje 
se jeho öisteho vynosu jedno misto roönimi 
80 K. 



Absolvierung einer Mittelschule 
er/orderlich ist, solange als der 
Stiftung bezüglich des Studien^ 
f ortganges und des sittlichen Ver- 
haltens jenen Bedingungen ent- 
spricht, welche bezüglich des Ge- 
nusses von Staatsstipendien fest- 
gesetzt sind. 

Diese Stiftung wird endgültig und ohne 
daß eine weitere Berufung zulässig wäre, 
vom Gemeindeausschusse der Stadt Hohen- 
mauth, welcher auch das Stiftungsvermögen 
verwaltet, verliehen. 

Durch diese Bestimmung wird aber das 
staatliche Aufsichtsrecht über Stiftungen 
nicht berührt. 

Allfällige Interkalarien sind zu kapita- 
lisieren und zur Erhöhung der Stiftungs- 
gebühr zu verwenden. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
7. Dezember 1895 von der Stadtgemeinde 
Hohenmauth ausgefertigt und von der k. k. 
Statfhaltorei in Prag am 25. Dezember 1895 
bestätigt. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne der stiftsbrieflichen 
Bestimmungen persolviert. 

Das Stiftungsvermögen, welches die 
Stadtgemeinde Hohenmauth verwaltet, beträgt 
2.000 K, aus dessen Reinerträgnisse ein Platz 
mit jährlichen 80 K dotiert wird. 



I. 

Vypis z protokolu 

zasedani obecniho zastupitelstva kral. ven. mesta Vysokeho Myta 
dne 14. dubna 1892 konanem za pfedsednictvi starosty mösta pana Jana B. Tflmy 

a u pfitoinnosti 21 üd& ze 36. 

Pfedmet 



Ölanek 3. Ndvrh. aby na oslavu tfistalete pamatky uarozenf Komen- 
skeho zalo£ena byla nadace pro cbudeho studujiciho. 

Zpravodaj pan radni TomäSek podävä jmenem rady mestske navrh, aby na oslavu 
tfistalete pamatky narozenin velkeho paedagoga Jana Amose Komenskeho, kterouz veäkery 
vzdMnny sv^t dne 28. bfezna 1892 oslavil, zalozena byla kapitalem 1000 zL nadace 
na podporu cbudeho studujiciho pH gymnasium zdejSimtim zpüsobem, 
2e nadaöni kapital r. 1892 poöinaje slozen bude ve tfech letech, pfi- 
spevek obce za 1. rok pak 2e bude o to menSi, co se na darech a pfi- 
spivcich od jednotlivcfi sejde. 

Nadace tato mejz jmeno Jana Amose Komenskeho; zpftsob reali- 
soväni i pozivani nadace ustanovi se blize po üplnem sloieni kapitälu 
nadaöniho. 



304 Nadace Komensk^ho. Komensky-Stiftung. 304 

Tyto navrhy rady mestske po kratke debatä pfijaty. 

Souhlasi doslovni s prropisem. 

Obecni ufad krai. T^nneho mästa Vysokeho Myta. 

Starosta : 
(L. St.) J. B. Tüma mp. 

ÖTirany opis u c. k. mistodrzitehtvi vPraze. Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- 

halterei in Prag. 



II. 

Cis. 4650. 
Nadacni listina. 

My podepsani zästupcove obce kräl. v6n. raesta Vysokeho Myta v politickem okresu 
Vysokoii)3'tskem v krälovstvi Ceskem timto potvrzujeme a doznavame za sebe a väecky 
sve priäti nästupce v üfade, ze obecni vybor kräl v§n. mSsta Vysokeho Myta 
za üöelem zalozeni nadace k podpofe chudeho studujiciho pfijal ve svem 
zasedäni dne 14. bfezna 1892 nävrh radnim panem Josefem Tomääkem co zpravodajem 
jmenem rady obecni podany, aby na oslavu tfistalete pamatky narozenin 
velkeho paedagoga Jana Amose Komenskeho, kterouz ve§kery vzdelany sTet 
dne 28. bi^ezna 1892 oslavil, zaloi^ena byla kapitalem 1000 zl. nadace na pod- 
poru chudeho studujiciho pfi gymnasiu zdejäim tim zpüsobem, ie nadaöm 
kapital rokem 1892 poöinajic slozen bude ve tfech letech, pfisp^vek obce za prvni rok 
pak ze bude o to menäi, co se na darech a pfispevcich od jednotiivcü sejde. 

Nadace tato mejz jmeno „Jana Amose Komenskeho^ ; zpAsob realisoväui i poitrani 
nadace ustanovi se blize po üplnem sloieni kapitalu nadaäniho. 

V zasedäni dne 5. öervence 1895 byla obecnim vyborem kral. ven. mesta Vysokeho 
Myta pfyata näsledujici pravidla nadace: 

1. Nadace zaiozenä usnesenim obecniho vyboru ze dne 14. dubna 1892 na oslavu 
tfistalete pamatky narozeni Jana Amose Komenskeho ma mit! na veöne öasy jmeno 
„Nadace Komenskeho"* 

2. Üöelem nadace teto jest podpora chudeho studujiciho gymnasia 
Vysokomytskeho aneb üstavu, jen2 by na mistö gymnasia toho snad 
nekdy zfizen byl. 

Pfij6ena byti mftze: 

a) chud;fm zaküm üstavu toho do Vysokeho Myta pfisluänym; — kdyby 
töch nebylo^ 

b) chudym zaküm üstavu toho, jichz rodiöe ve Vysokem Mytfi bydli; 

c) chudym zaküm üstavu toho vübec. 

3. Zakladni kapital opatfen byl pfispevky obecenstva v öastce ..... 280 zL — 
a pfispevkem obce v cästce 720 zl. — 

ührnem v obhosu . . . 1000 zl. — 

za nez zakoupen a pro nadaci tu vinkulovdn jest dluzni üpis stätni dane proste 4% 
korunove renty ze dne 1. zafi 1894, L 15.088 na 2.000 K nom. znejici, v poUadne obce 
kral. venu, mfesta Vysokeho Myta uschovany, jehoz üroky dne 1. bfezna a 1. zafi kaJdeho 
roku splatne tvofi pozitky nadace te. 

4. Poiiväni nadace te trva po dobu, pokud zadatel na gymnasia 
Vysokomytskem aneb jinem stfednim üstave, jeni by na mistS gymnasia 



305 Nadace Eomenskeho. Komensky- Stiftung. 305 

toho nekdy snad se zfidil, a po odbyti studia üstavu toho ve Yysokem Myte 
po dobu daläich studii na yy§§fch uöilistich, k jichi naväteve uplneho 
dokonöeni studia stfedni skoly jest zapotfebi — vyjimajic Studium 
theologie — po tak dlouho, pokud poiivatel vyhovi co do sveho pro- 
specbu a choTani podminkaro, jez pro pos^ivani statnich stipondii plati. 

5. Vykonavani uadace te zapo£ue dnem 1. z&H 1895, ktereho2to dne ^yplati se 
poiivateli obnos z urokü od zaloi^eni nadace vzrostlycb, to co z nich po zapraveni po- 
platkü a vyloh zrizoYacich pfebude; daläi vypläceni diti se bude vzdy pH splätnosti 
ürokü, t. j. dne 1. bfezna a 1. zafi 1895. 

Üroky eventualnich interkalärft dal§ich uklädati se budou na ürok a jimi postupn6 
kapital a tim i vynos nadace zvetäovän. 

6. Nadaci tuto propfijöuje s üplnou platnosti a bez dalSibo od?o- 
lani obecni yybor kral v^nnebo mesta Vysokeho Myta, jemui tez spräva 
a opatroyäni j meni nadaöniho pfisluSi. 

Toto ustanoveui vsak nemüze byti na ujmu stätnimu dozoröimu 
pravu. 

Jak vyge uvedeno, byl za botovost 1.000 zl, t.j. jednoho tisice zlatych Rak. meny, 
zakoupen jeden üpis stätni dane proste 4% korunove renty ze dne l.zari 1894, £.15.088 
na 2.000 K, t. j. dva tisice korun, znejici, pro nadaci tu vinkulorany, jeni co kmenove 
jm^ni nadace te v pokladne obce kral. ven. m5sta Vysokeho Myta uschovän jest. 

Jistina 1.000 zl., jei B,i do zakoupeni üpisu stätniho na ürok ulo^ena byla, dala 

az do dne 1. ledna 1895 na ürocich 73 zl. 85 kr,, 

z kterezto öästky daläi ürok a2 do dne 1. zafi 1895 obna§i 2 zl. 30 kr., 

k tomu pfijat dne 1. bfezna 1895 ürok ze statniho üpisu dne toho k pla- 

ceni dospely 20 zl. — 

tak io vedle jmeni kmenoveho jest botovost, kterää dne 1. zafi 1895 miino ^_ _ 

üroky toho dne splatne obnäSeti bude 96 zl. 15 kr. 

t. j. devadesat §est zlatych 15 kr. 

Ponevadz kmenoye jm^ni nadace zpüsobem pfedepsanym jest zjiätino a v pokladne 
kräl. venn. mesta Vysokeho Myta uloäeno a poskytuje vynosu, jehoi k vykonaväni üöele 
nadace pouzito byti müze, pfijimdme my podepsani zastupcove obce kral. von. mästa 
Vysokeho Myta na zäkladä usneseni obecniho Tyboru ze dne 5. öervence 1895 nadaci 
tuto a zavazujeme. obecni yybor kral. v^n. mesta Vysokeho Myta nynejSi i budouci, 
ze bude vzdy o to peöi miti: 

1. aby pozitky ro6ni z nadaöniho jmeni, obnasejici nyni übrnem .... 80 Ä^ — 
t. j. osmdesäti korun, vzdy pfi splätnosti ürokü, t. j. vzdy dne 1. bfezna a dne 1. zafi 
kaideho roku, vypläceny byly z pokladny obce kr&l. vönneho mösta studujicimu, jemui 
die vy§e uvedenych ustanoveni obecnim vyborem kr41. v6n. mösta Vysokeho Myta po- 
iivani nadace propöjöeno bude, na kvitanci potvrzenou od feditelstvi nebo spravy üstavu, 
ua nemz po^ivatel te doby studovati bude, o tom, ze co do nävStevy üstavu, chovani 
a prospfechu vyhovuje podminkäm pro pozivani nadace, ktere se statnimi üi^ady propüj- 
öuji, pfedepsanym; 

2. aby v dobe, kdy nadace te snad by nikdo nepozival, üroky z nadaöniho jmöni 
zvlaSte na ürok zpüsobem pro nadaöni jmöni pfedepsanym ukladany byly za tim üöelem, 
by se jimi nadacni kapital i vynos jeho postupn^ zvetäoval. 

Vykonaväni nadace te zapocne dnem 1. zäfi 1895 ; ürokü z minulosti ai do dne 
1. zafi 1895 vze§lych v obnosu 96 zl. 15 kr. pouÄije se k zaplaceni vyloh zfizovacich 
a poplatkü, na nei öeho nedostavati se bude, zaplati obec kral. von. mesta Vysokeho 
Myta zvläStö. 

My podepsani zastupcove obce kral. ven. mesta Vysokeho Myta slibujeme za ny- 
nJjöi i budouci obecni vybor mesta tohoto a zavazujeme obecni vybor ten, ie bude 
bezpeönost nadaöni jistiny svedomite peöovati, ie s ni beze svoleni pfisluSnych üfadü 
nadaönich zadne zmeny neucini, ze kaideho roku v öas üroky vybirati a, jak timto listem 
nadaönim ustanoveno, je k üöelüm nadace vypläceti a vübec veäkera ustanoveni tohoto 
nadaöniho listu fädne a svedomite plniti bude. 

XII. 39 



306 



Nadaoe Komenskeho. 



Komensky • Stiftiing« 



306 



Tomu na vödomi J80u z tohoto nadaciho listu tri listiny stejneho zneni sdelany, 
podepsany, obecni pe£et( a podpisem dvou 8v6dk& opatfony« z nichz.jedna u c. k. misto- 
driitehtvi kral. Ceskeho, druha u c. k. okresniho bejtmanstvi ve Vysokem Myte a tfeti 
y obecni pokladn§ kral. ven. mösta Vysokeho Myta ulo2ena jest. 



Ve Vysokem Mytö, dne 7. prosince 1895. 



Üdovä obecniho vyboru: 
Bob. Bezdiöek mp. 

Ant. alba mp. 

Svedek : 
Frantisek Cerny mp. 

Svedek : 
Josef B c e k mp. 



Cis. 204.186. 



(L. St.) 



Starosta: 
J. B. Tüma mp. 

Radni: 
Jos. Tomadek. 



Stvrzuje se. 



C. k. mistodrzitelstvi v Öecbacb. 
V Praze, dne 25. prosince 1895. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele : 
Stummer mp. 



Original u c. k. mistodrSiielstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



307 



Josef Ritter von Stangler. 



Josef rytiF Stangler. 



307 



91 Ö. 



1892 

April 27. dubna. 

Josef Ritter von 8tangler\sche Fa- Kodiiine a studeiitske iiadani Josefa 
ittilien- und Studentenstiftnng. rytire Stanglera. 



Der am 6. Dezember 1893 in Koschetitz 
verstorbene Jose/ liitter von Stangler 
tvidmete in seinem Testamente de dato Kosche- 
titz 27. April 1892 zur Errichtung einer Stif- 
turfg ein Kajntal von lOMOO fl. in österrei- 
chischen Staatspapieren und ordnete bezüglich 
dieser Stijtung in seinem Testaments- Nach- 
trage vom 20. Juni 1893 Nachstehendes an : 

1. Die Interessendieser Staats- 
papiere sind zuerst zur Begleichung 
der staatlichen Gebühren und der 
Kosten der Errichtung des Sti/ts- 
h rief es zu verwenden; 

2. sodann sind dieselben so 
lange zur Erhöhung des Stiftungs- 
kapitales zu verwenden, bis das- 
selbe eine jährliche Rente von 
500 fi. abwirft. 

3. Sollte nach Erreichung dieser 
Rente von 500 fl. ein Nachkomme der 
Kinder des Stifters verarmt sein, 
so soll diesem die Rente auf die 
Dauer der Dürftigkeit zufallen. 

4. Falls bei Erreichung dieser 
Rente von 500 ß. kein Nachkomme der 
Kinder des Stifters verarmt sein 
sollte^ so sollen aus dieser Rente 
wieder Staatspapiere oder andere 
pupillarmäßige Wertpapiere an- 
geschafft werden, u. zw. so lange^ bis 
das Nominalkapital die Höhe von 
20.000 fl. erreicht hat. 

Nach Erreichung dieser Höhe 
des Stiftungskapitales sollen zwei 
Stiftungsplätze gebildet werden 
und soll jeder Stiftungsplatz mit 
der Hälfte der Zinsen des Stiftungs- 
kapitales dotiert werden. 

5. Auf den Genuß dieser Stif- 
tung haben zunächst Anspruch die 
Nachkommen der Söhne des Stifters, 
auch wenn sie nicht verarmt sind, 
durch die ganze Dauer ihrer Studien^ 
in Ermangelung derselben die Kin- 
der der Töchter des Stifters u. zw. 
für dieselbe Zeit. 

6. Sollte der Mannesstamm aus- 
sterben^ so haben auf den Genuß 

XII. 



Josef rytir Stangler, dne 6. pro- 
since 1893 v Koseticich zemfelij, v^noval ve 
sve posledni tiUi, dane v Koseticich dne 
27. dubna 1892, na zHzeni nadace kapital 
10.000 zl. V Rakouskych stdtnich papirech 
a nafidil v dodatku ke sve posledni vüli ze 
dne 20. öervna 1893 ohlednö teto nadace töto: 

1. tirokü z techto stdtnich pa- 
pirü budii pou^ito nejprve ke kryti 
stdtnich poplatkü a litrat se zrize- 
nim nadaöniho listu spojenych; 

2. ddle budiz jich tak dlouho 
k zvetäovdni jistiny nadaöni n^i- 
vdno, ai tato da rocni düchod 500 zl. 



3. Kdyby nektery potomek d6ti 
zakladatelovych, al düchod ten 
dosdhne vyse 500 zl., schudl, spa- 
dniä nan düchod ten po das potfeby. 

4. V pripadS, ze tu nebude v dobe, 
az düchod dosdhne vyse 500 zl., po- 
tomka d^ti zakladatelovych, ktery 
by byl chudy, budtez z tohoto dü- 
chodu zakupoväny opStni stdtni 
papiry neb jine cenne papiry pu- 
pildrni jistoty poskytujici a sice 
po tak dlouho, az nomin. kapital 
dostoupi vyse 20.000 zl. 

Dostoupi-li nadacni jistina 
teto vySe, hudteS zfizena dv6 na- 
daöni mista, z nich^ kazde budiz 
dotovdno polovici ürokü z jmöni 
nadaöniho. 

5. Närok na pozitek teto nadace 
maji nejprve potomci synü zaklada- 
telovych^ i kdyi nejsou chudi, a to 
po celou dobu studit, v nedostatku 
jich däti de er zakladatelovych 
a sice na touz dobu. 



6. Vymrel-li by knien muSsky^ 
maji ndrok na 2)oiitek tichto n.a- 

39» 



308 



Josef Ritter von Stangler. 



Josef rytir Stangler. 



308 



dieser Stiftungen die Kinder der 
Töchter des Stifters unter denselben 
Bedingungen Anspruch. 

7. Von den Bewerbern haben dir 
männlichen vor den weiblichen den 
Vorzug. 

8. Die verarmten weiblichen 
Stiftlinge haben diese Stiftung so 
lange zu genießen, als ihre Dürf- 
tigkeit dauert. Sind sie nicht ver- 
armt, beziehen sie die Stiftung nur 
bis zum erreichten 20. Lebensjahre. 

9. Sollten Nachkommen weder 
nach den Söhnen noch nach den 
Töchtern des Stifters vorhanden 
sein, so haben auf diese Stiftungen 
die Nachkommen des Bruders des 
Stifters Franz Stangler in Nieder- 
Johnsdorf Anspruch und es sollen 
rücksichtlich der männlichen und 
weiblichen Nachkommen dieselben 
B edingungen wie bei den Kindern 
des Stifters gelten. Auch in diesem 
Falle haben die verarmten den 
Vorzug. 

10. Sollte niemand von des 
Stifters und dessen Bruder Franz 
Stangler Nachkommen vorhanden 
sein, so sind aus dem Stiftungs- 
kapitale drei Stipendien zu errich- 
ten, auf welche sodann fleißige und 
gesittete Studierende aus den Ort- 
schaften Koschetitz, Horka, Nieder* 
Johnsdorf und Michelsdorf, letztere 
zwei Ortschaften bei Landskron, durch 
die ganze Studiendauer Anspruch 
haben. Die Wahl wird dem Präsen- 
tator überlassen. 

IL Solange diese Stiftung in 
der Familie Stangler genosssen 
wird^ gebührt das Präsentations- 
recht dem ältesten Familienmit- 
gliede, und wenn der Stiftungs- 
genuß an Studierende aus den ge- 
nannten Ortschaften übergeht, der 
obersten autonomen Landesbehörde 
in Böhmen, gegenwärtig dem böh- 
mischen Landesausschusse. 

Diese Stiftung ist nicht verbrieft und 
es wurde das Stiftung seinkommen im Sinne 
der stifterischen Anordnungen kapitalisiert. 

Mit Schluß des Jahres 1903 erreichte 
das Vermögen dieser Stiftung, welches von 
der k. k. Statthalterei verwaltet wird, die 
Höhe von 25.620 K mit einem Interessen- 
ertrage von 1.024 K 60 A.*) 



*) Wegen Verleihung dieser Stiftung wurde 
das Erforderliche veranlaßt. 



daci ditky dcer zakladatelovych za 
tychi podminek. 

7. iadatelemuzskeho pohlavi maji 
prednost pfed iadateli Senskeho 
pohlavt. 

8. Schudli nadanci ienskeho po- 
hlavi tito nadacc uiivejteß potud, 
pokud jsou potrehni. N ej sou-li 
schudle, pozivajt nadace ponze do 
tS doby, kdy dosdhnou 20. roku 
vökn sveho. 

9. NebylO'li Inj tu potomkü ani 
po synech ani po dcerdch zakla- 
datelovych, maji na tyto nadace 
närok potomci hratra zakladatelova, 
Frantiska Stanglera v Dolnim 
Tresnovci, a tu plati v pri6in6 po- 
tomkü muiskych tytez podminky 
jako n däti zakladatelovych. Tez 
V tomto pripadi ndleii schudlym 
prednost. 



10. Nebylo-li by nikoho z potom- 
stva zakladatelova a jeho bratra 
Frantiska Stanglera^ hudlteS zri- 
zena tri mista nadaöni z jmeni 
nadaöniho, na kterd pak maji ndrok 
pilni a mrauni studujici z osad: Ko- 
Setice, Horka, Dolni Tresüovec a 
z strov a, posledni dvS osady 
u Lanikrouna, a to po celou dobu 
studijni. Volba se ponechävd pre- 
sentatoru. 



11. Pokud jest V pozitku teto na- 
dace n^kdo z rodiny Stanglerü, 
prislusi prdvo presentaöni »e;- 
starsimu ölenu rodiny, a prejde'li 
po^itek nadaöni na studuj ici 
z jmenovanych osad, nejvySsimu 
samosprävnemu zemskemu üradu 
V Öechdch, toho öasu öeskemu zem- 
skemu vyboru. 

Nadace tato neni zapsdna, a pfijmy 
nadaöni se po rozumu nafizeni zakladatelo- 
vych kapitalisuji. 

Koticem roku 1903 dostoupilo jniöm 
nadace teto, kterö spravuje c. k. miste- 
drzitelstvi, vy§e 25.620 K, a üroky cinily 
1.024 K 80 h.*) 



*) y pfiÖine zapsanl t^to nadace bylo öeho 
potrebf zaHzeno. 



309 



Josef Ritter von Stangler. 



Josef rytfr Stangler. 



309 



Gopia. 



Mein Testament, 



welches ich bei gesunder Geistes- und Körperkraft eigenhändig geschrieben und unter- 
schrieben habe. 



V. Aus meinem beweglichen Vermögen legiere ich: 

a) dem Hoikauer und Eoäetitzer Armenfonde zu je 100 il. Silberreate. Die Zinsen 
hievon sind an meinem Sterbetage zu vertheilen. In Horka hat der Gutsbesitzer 
von Horka, in Koäetitz der Gutsbesitzer von Kosetitz die Armen zu bestimmen, 

b) weiter legiere dem Invalidenfond (Invalidenfond) eine Silberrente per 100 fl. ; 

c) legiere ich 8 Stück Papierrenten ä 1.000 fl. Nominal 8.000 fl. -- 

dann 2 Stück Silberrenten a 1.000 fl _^-^^^JL "" 

Summa ... lOi^ÖüO fl. — 
zu einer Stiftung. Von den Interessen sind die staatlichen Gebüren 
zu entrichten, dann sind dieZinsen dcmCapitale zuzuschlagen. Findet 
sich unter meinen Nachkommen ein Armer, der seinen Lebensunterhalt 
nicht verdienen kann, so sind an solche die Zinsen alljährlich zu ver- 
theilen. Hiebei haben die, die den Namen Stangler führen, den Vorzug. 
Wären keine solche Armen vorhanden, so können mit Beistimmung 
meiner Kinder aus den Zinsen 1 oder 2 Studentenstiftungen gemacht 
werden. Sollte mein Namen ganz aussterben, hat die Stiftung an die 
Nachkommen meines Bruders unter denselben Bedingungen zufallen. 
ImFalle auch dessenNamen ausstirbt, sind von demGelde 2Studenten- 
stiftungen für fleißige, gesittete Studierende, ob deutsch oder cze- 
chisch, zu errichten. Das Nähere hat meine Gattin und meine Söhne 
zu bestimmen, und zwar für Studierende aus Horka, KoSetitz, Nieder- 
Johnsdorf, Michelsdorf, Bezirk Landskron. 

XII. Zu Post V, c bestimme ich noch, dass, wenn der Stiftsbrief verfasst werden 
wird, zu demselben meine Gattin Julie und meine Söhne Camill und Leo zuzuziehen 
sind, (damit) allenfällige nähere Bestimmungen und Abänderungen gemacht werden 
können. Insbesondere soll für den Fall, als kein Armer unter meinen Nachkommen 
wäre, das Stiftungscapital in 2 Studienstiftungen verwandelt werden an Studierende aus 
meiner Nachkommenschaft, insolange kein Armer vorhanden wäre, wo dann der Arme 
die Zinsen zu erhalten hätte. 

Xn. Die Vertheilung der Zinsen kann erst dann erfolgen, wenn 
das Capital der Stiftung wenigstens 500 jährlich abwirft, daher, wenn 
und insolange dies nicht 500 fl. abwirft, die Zinsen nach Berichtigung 
der staatlichen Abgabe zum Capitale zuzuschlagen sind. 

XIV. Sollte in diesem Testamente etwas Unklares oder Gesetzwidriges sein, so hat 
das zu gelten, was meine Gattin, oder sollte diese nicht mehr am Leben sein, was 
meine Söhne Gamil und Leo bestimmen werden. 

XV. Alle früheren Testamente sind ungiltig. 

Dieses Testament habe ich eigenhändig geschrieben und eigenhändig unterschrieben. 



KoSetitz, den 27. April 1892. 



N. E. 9182 civ. 



Josef Ritter von Stangler mp., 
Testierender. 



Dieses Testament ist bei dem k. k. Kreisgerichte Kuttenberg kundgemacht worden. 

K. k. Kreisgericht Kuttenberg, 

am 18. Deceraber 1893. 

Kraml mp., 
k. k. Landesgerichtsrath. 



310 Joaef Ritter von Stangler. Josef rytir Stangler. 310 

Vorstehende zum Amtsgebrauche ausgefertigte Abschrift ist mit dem ungestempelten 
Originale gleichlautend. 

Expedit des k. k. Kreisgerichtes Kuttenberg. 

am 11. December 1893. 

(L. St.) Der k. k. Hilfsämter- Vorsteher. 

Kocaurek mp. 

N. E. 722. 

Diese ämtlich ausgefertigte Abschrift stimmt mit der stempelfreien vidimierten 
Abschrift vollkommen überein. 

Expeditamt des k. k. Kreisgerichtes Kuttenberg, 

am 6. Feber 1894. 

(L. St.) Kocaurek mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Overeny opis u c. k« mistodriitelstvi v Praze. 

halterei in Prag. 



II. 

Abschrift. 

Nachtrags- Testament. 

Zu meinem eigenhändig geschriebenen und unterschriebenen Testamente ddto. Ko- 
schetitz, 27. April 1892 mache ich gefertigter Josef Ritter von Stangler, Mitbesitzer des 
Gutes Koschetitz, unter Aufrechthaltung der hier nicht geänderten Bestimmungen des- 
selben für den Fall meines Absterbens folgende letztwillige Nachtragsbestimmungen: 

III. Zur Errichtung der von mir angestrebten Stiftung, die hier später stipuliert 
wird, bestimme ich die hiezu bereits vorhandenen Staatspäpiere, und zwar: 

acht Stück Papierrente ä 1.000 fl. daher 8.000 fl. — 

zwei Stück Silberrente ä 1.000 fl. daher 2.000 fl. — 

in Summa . V . 10.000 fl. — Ö. W. 
nominal, schreibe zehntausend Gulden. 

VIII. Rücksichtlich der von mir angestrebten Stiftung von zehntausend Gulden, 
zu welcher ich die obangefiihrten Staatspapiere widme, ändere ich die in meinem Testa- 
mente angeführten Bestimmungen zur Gänze und verfüge in dieser Beziehung Nach- 
stehendes : 

1. Die Interessen dieser Stiftung, beziehungsweise dieser Staats- 
papiere, sind zuerst zur Bezahlung der staatlichen Gebühren und der 
Kosten der Errichtung des Stiftsbriefes zu vorwenden. 

2. Diese Interessen sind weiter vor allem zur Erhöhung des Ca- 
pitals zu verwenden, bis dasselbe eine Rente von fünfhundert Gulden 
abwirft. 

3. Sollte nach Erreichung dieser Rente von 500 fl. ein Nachkomme 
meiner Kinder verarmt sein, so soll diesem die Rente auf die Dauer 
der Bedürftigkeit zufallen. 

4. Sollte bei Erreichung dieser Rente von 500 fl. kein Nachkomme 
meiner Kinder verarmt sein, so sollen aus dieser Rente, beziehungs- 
weise aus den Zinsen, wieder Staatspapiere oder andere pupillar- 



311 



Josef Bitter von Stangler. 



Joflef rytir Staogler. 



311 



massige Wertpapiere angeschafft werden, und zwar so lange, bis d 
Nominalcapital die Höhe von zwanzigtausend Gulden erreicht, dah 
das doppelte des gestifteten Capitals 



bis das 
er 



Nach Erreichung dieser Höhe des Stiftungscapitals sollen davon 

" ildet werden, und hat jeder Stiftungsplatz 



zwei Stiftungsplätze gebnu^u wcruou, uuu xmi» jcuoi utiib 
die Hälfte der Zinsen von dem Stiftungscapitale zu beziehen 



Luf den Genuss dieser Stiftung haben zunächst Anspruch die 
mmen meiner Söhne, auch wenn sie nicht verarmt sein werden, 
lie ganze Dauer ihrer Studien, in Ermanglung derselben die 
meiner Töchter, auch für dieselbe Zeit. 

6. Sollte der Mannesstamm aussterben, so haben auf den Genuss 
dieser Stiftungen die Kinder meiner Töchter unter denselben Bedin- 
gungen Anspruch. 

7. Von den Stiftungen haben die männlichen Kandidaten vor den 
weiblichen den Vorzug. 

8. Die verarmten weiblichen Stiftlinge haben den Genuss, solange 
die Dürftigkeit dauert, sonst, wenn nicht verarmt, nur bis zum er- 
reichten zwanzigsten Lebensjahre zu beziehen. 

9. Sollten Nachkommen weder nach meinen Söhnen noch nach 
meinen Töchtern vorhanden sein, so haben auf den Genuss dieser Stif- 
tungen sodann Anspruch die Nachkommen meines Bruders Franz 
Stangler in Nieder-Johnsdorf, und gelten hier dieselben Bedingungen 
wie bei meinen Kindern und deren Nachkommen rücksichtlich der 
männlichen und weiblichen Nachkommen und haben auch hier die 
Verarmten den Vorzug 

10. Sollte niemand von meinen und meines Bruders Franz Stangler 




xxvrxjLa, «luiiiisuv/ii uiiu lUiuucisuuri, icit^tt;j 

Landskron, durch die ganze Studiendauer. 

Die Wahl wird dem Präsentator überlassen. 

11. Solange diese Stiftung in der Familie Stangler genossen wird, 
gebürt das Präsentationsrecht dem ältesten Familienmitgliede, 
sodann, wenn der Stiftungsgeuuss an Fremde aus den obangeführten 
Ortschaften übergeht, der obersten autonomen Landesbehörde in 
Böhmen, jetzt dem böhmischen Landesausschusse. 

Urkund dessen habe ich dieses Nachtragstestament eigenhändig unterschrieben, 
drei Zeugen zur Mitfertigung erbeten und mit meinem Siegel versehen. 



KoSetitz, am 20. Juni 1893. 



Josef Ritter von Stangler mp., 
Testierender. 

Josef Nevaf il mp., 
als Zeuge des letzten Willens. 

Adalbert Alferi mp., 
als Zenge des letzten Willens. 

Josef Stecher mp., 
als Zeuge des letzten Willens, 



312 Jose Ritter von Stanj^ler. Josef rytir Stanjirler. 312 

N. E. 9.182. civ. 

Dieses Testament ist bei dem k. k. Kreisgorichte Kuttenberg kundgemacht 
worden. 

K. k. Kreisgericht Kuttenberg, 

am 18. December 1893. 

Kraml mp., 
k. k. Laadesgerichtsratb. 

Vorstehende zum Amtsgebrauche ausgefertigte Abschrift ist mit dem ungestempelten 
Originale gleichlautend. 

Expedit des k. k Kreisgerichtes Kuttenberg, 
am 19. December 1893. 

Der k. k. Hilfsämter- Vorsteher: 

(L. S.) Kocaurek mp. 

N. E. 732. Diese ämtlich ausgefertigte Abschrift stimmt mit der stempelfreien vidi- 
mierten Abschrift vollkommen überein. 

Expeditamt des k. k. Kreisgerichtes Kuttenberg, 
am 6. Feber 1894. 

(L. St.) Kocaurek mp. 

Beglaubigte Abschrift bei der k. k. Statt- Ovireny opis u c. k. mistodri^itelstvi v Praze 

halterei in Prag. 



313 



Nadace Jana Amosa Komensk^ho. 



Johann Arnos Konaensky-Stiftong. 313 



ÖÖO. 



1892 

dubna 29. April. 

Nadace Jana Amosa Homeiiskeho, Johann Arnos Homensky-Stiftung, 
zalozena obci kral. mesta PIzne. gegrfindet von der kgL Stadt Pilsen. 



JVia oslavu 300. narozerJn pedagoga 
Jana Amosa Kotnenskeho usneslo 
se obecnt zastupitelstvo kral. m^sta 
PlanS ve svem sezeni, konanem dne 29, dubna 
lS92y v^novati na zHzeni nadace pro Mka 
ceskeho pedagogia r Plzni kapital 1,000 zl. 
splatny ve ctyrech roinich Ihütdch, 



Nadace ta md miti jmeno „Nadace 
Jana Amosa KomenskSho, zaloiend 
obci krdl, mista Plzni". 

Jest uröena pro jednoho chu- 
delio, pilneho a mravneho iäka c, h, 
ceskeho üstavu uöitelskeho v Plzni, 
Poiitek feto nadace trvd po dobu 
studii na tomio üsiavö. 

Fri jinak siejne h v alifikaci 
maji pfednost synove pfislu§n{kü 
kräh m^sta Plzni, pak ti, kdoi do 
nöktere obce Plzenskeho okresu pfi- 
sluseji a pak t eprv e chudi, pilni 
iäci väbec, bez ohledu na jich pfi- 
slusnost. 

Sprdva jm6ni nadacniho i prdvo 
udölovaci pfindleii obecnimu za- 
stnpitelstvu mästa Plzni, 

Kdyby c, k, ceske paedagogium v Plzni 
bylo zruseno anebo pfestalo hyti udilistöm 
ieskym^ ponechdvd $i obecnt zastupitelstvo 
mista Plzne prdvo pouziti tirokü jmini na- 
dacniho k jinemu vseu&iteönemu üöelu po tak 
dlouhOj az by op6t v Plzni byl zrizen cesky 
üstav uöitelsky neb jiny üstav majici tyz üöel. 



Prohldseni o udöleni teto nadace staue 
se V dennich zprdväch jednich ieskych plzrii- 
skych mistnich novin a ohldsi Mküm öeskeho 
üstavu uöitelskeho zptlsobem na ilstavS ob- 
vyklym. 

xn. 



Zur Feier des 300. Geburtstages des 
Pädagogen Johann Arnos Komensky 
hat die Gemeindevertretung der 
kgL Stadt Pilsen in der am 29, April 
1892 abgehaltenen Sitzung beschlossen, ein 
in vier Jahresraten zahlbares Kapital von 
1.000 fi, zur Errichtung einer Stiftung für 
einen Schüler des böhmischen Pädagogiums 
in Pilsen zu widmen. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Johann Amos Komensky-Stiftung, 
gegründet von der kgl. Stadt Pilsen** ^ 
zu führen. 

Dieselbe ist bestimmt für einen 
armeUy fleißigen und sittlichen 
Schüler der k, k, böhmischen Lehrer- 
bildungsanstalt in Pilsen, Der Ge- 
nuß derselben dauert während der 
Studien an dieser Anstalt. 

Bei sonst gleicher Qualifikation 
haben den Vorzug Söhne Gemeinde- 
angehöriger der kgl. Stadt Pilsen^ 
dann solche, welche in einer Ge- 
meinde des Pilsner Bezirkes zu- 
ständig sind, und dann erst arme, 
fleißige Schüler überhaupt ohne 
Rücksicht auf deren Zuständigkeit. 

Die Verwaltung des Stiftungs- 
vermögens sowie das Verleihungs- 
recht steht der Gemeindevertretung 
der Stadt Pilsen zu. 

Wenn das k, k. böhmische Pädagogium 
in Pilsen aufgehoben werden oder aufhören 
sollte, eine böhmische Lehranstalt zu sein, 
behält sich die Gemeindevertretung der Stadt 
Pilsen vor, die Interessen des Stiftungskapi- 
tales so lange zu einem anderen gemein- 
nützigen Zwecke zu verwenden, bis wieder 
in Pilsen eine böhmische Lehrerbildungsan- 
stalt oder eine andere Lehranstalt mit dem- 
selben Lehrziele errichtet werden sollte. 

Die Verlautbarung des Konkurses für 
diese Stiftung hat in den Tagesneuigkeiten 
eines der böhmischen Pilsner Lokalblätter zu 
erfolgen und ist den Schülern der böhmischen 
Lehrerbildungsanstalt auf die an der Anstalt 
übliche Art und Weise bekannt zu geben, 

40 



314 Nadace Jana Amosa Komeosk^ho. 



Juhann Arnos Komensky-Stiftung. 314 



Toho öasu nadaci tu propüjcuje 
ohecni eastupitelstvo mista Plznö 
iäküm öeskiho usfavu uöitelskeho 
V Plzni, 

Jmöni nadaöni cini 2,099 K 41 A, a do- 
tu je se z jeho cisfeho vynosu jedno misto 
roönimi 80 K. 



Gegenwärtig toird diese Stif- 
tung von der Gemeindevertretung 
der Stadt Pilsen an Schüler der 
böhmischen Lehrerbildungsanstalt 
in Pilsen verliehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung beträgt 
2.099 K 41 h, aus dessen Beinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 80 K dotiert wird. 



Vypis. 



I. 

Protokol 



sepsau dne 29. dubna 1692 pfi schüzi obecniho yyboru kral. mesta PIznö, od- 
byvane za pfedsednictvi üfadujiciho ro^stskebo rady pana JUDra Väclava Petaka a za 
pntomnosti 32 panii 61enü obecniho zastupitelstva. 

Zapisovatel: Vincenc Koäüal, mest. tajemuik. 

IV. Nävrh mestske rady. aby ua 
pamatku oslavy 3001etych narozenin 
Jana Amose Eomenskebo obec kral. 
mesta Plzne zalozila nadaci s ka- 
pitalem 1000 zl., urcenou pro zaky 
öeskeho uöitelskeho üstavu v Plzni. 

zälezitosti teto rozpfedia se deläi de- 
bata. ktere süöastnili se panove: Dr fiiha 
a J. Schiebl. Die nävrhu mestske rady, ktery 
pfednesl a odflyodnil pan JUDr V. Petak, 
usneseno : 

a) aby na pamatku oslavy 3001etych narozenin Jana Amose Komen- 
skebo v^novala obec obnos 1000 zl., splatny ve 4 roönich Ihütäch 
po 250 zl. ku zalozeni nadace Jana Amose Eomenskebo; 

b) aby za ücelem aktivovani teto nadace jiä po^^atkem pristiho roku 
do rozpoctu obecniho mimo pfispevek ku kapitalu nadaßnimu po- 
lozen byl iei vydaj 50 zl. na uhrazeni po^itku z teto nadace; 

c) aby pozitky nadace teto urceny byly pro jednoho i&ka öeskeho 
paedagogia v Plzni, ktery jest prislusnikem Plzeiskym. 



Tim program vycerpan a schuze skoncena. 

V. Koäfal V. r., 
zapisovatel. 



Souhlasi s prvopisem! 



Dr Petak v. r. 
M. Hruby v. r. 
E. Kaiser v, r. 



V Plzni, dne 30./X 1903. 
(L. St.) 



Richter v. r., 
c. k. okr. kom. 



Ovöten^ opis u c. k, mfstodrzilelstvi vPraze. 



Beglaubigte Abschrift beider k.k. Statt- 
halterei in ß'ag. 



315 Nadace Jana Amosa Komenskelio. Johann Arnos Komensky-Stiftung. 315 

II* 

Nadaci list. 

My podepsani: purkmistr, radni a dva obecni vyborove kral. mesta Plzne v poli- 
tickem okresn PlzeAskem v kralovstvi Oeskem jmeuera obce kral. mesta Plzne stvrzujeme 
a doznaväme ve svem i nastupcü svych jniene, ze obecni zastupitelstvo kral. 
mesta Plzne die usneseni ze dne 29. dubna 1892, po navrhu rady kral. mesta Plzne 
zaloieni studijni nadace na trvalou pamätku a oslavu äOOletych narozenin 
Jana Amosa Komenskeho, vehlasneho öeskeho udence a paedagoga, 
8 jistinou 1000 zl. R. c. nasledujicimi slovy nandilo: 

d) ^Aby na pamatku oslavy SOOletych narozenin Jana Amose Komenskeho yenovala 

obec obnos 1000 zl., splatny ve 4 roönich Ihutach po 250 zl., ku zalozeni nadace 

Jana Amose Komenskeho. 
h) Aby pozitky nadace teto urceny byly pro jednoho zäka öeskeho paedagogia v Plzni, 

ktery jest pfislusuikem Plzeiiskyra." 

Nadace tato spravoväna budiz die näslediijfcich pravidel: 

I. 
Nadace pojmenoväna budiz: 

„Nadace Jana Amose Komenskeho zalozena obci kral. mesta Plzne.^ 

II. 

Po?-itky z nadace teto urceny jsou pro jednoho chudeho, pilneho 
a mraTnefao zäka c. k. ceskeho paedagogia v Plzni po öas studif na 
tomto üstave. 

III. 

Spräva jmSni nadacniho, jakoz i prävo udelovaci pfiuälezi obec- 
nimu zastupitelstvu kral. mesta Plzne. 

IV. 

Pi'i stejne kvalifikaci maji pfednost synove pfisluSuikö kral. 
m&sta Plzne, pak nasleduji prisluänici do nektere obce okresu Plzen- 
skelio a pak teprve chudi, pilni zaci vübec, bez ohledu na jich pfi- 
8 luSnost. 

V. 

Kdyby c. k. öeske paedagogium v Plziii bylo zruäeno aneb pfestalo byti ucilistem 
6eskym. ponechava sobe obecni zastupitelstvo kral. mesta Plzne pravo volneho nalozeni 
s üroky z nadacni jistiny k nejakemu jinemu väeobecne uziteönerau ücelu na tak dlouho, 
az by c. k. öeske paedagogium aneb jiny öesky üstav, majici tyz ücel jako paedagogium, 
opet V Plzni byl zfizen. 

VI. 

Prohlaäenl o ud6leni teto nadace stane se v dennich zpravach 
jednech ceskych mistnich novin a ohlasi se äaküm c. k. ceskeho paeda- 
gogia obvyklym zpusobem na üstave. 

Venovany obnos 1000 zl. byl v letech 1896 a 1897 z düchodu obecnich kral. mesta 
Plzne hotove slozen a uloi^en byl prozatim do mestske spofitelny v Plzni na kni^ku eis. 
1. 16.910, kde zürokovanim do 30. öervna 1899 vzrostl na 1.120 zl. 86 kr., i byla z neho 
zakoupena 47o dane prostä korunovä renta ze dne 1. zäfi 1899, eis. 34.511, znejici na 
2.000 JT, ktera pro tuto nadaci i-adne jest vinkulovana. 

Ano tedy jmeni nadacni die pfedpisü v te pficine platnych jest zjisteno, v hlavni 
obecni pokladnfe kral. mesta Plzne fadne ulozeno a take uzitek dava, jehoz k iiceli na- 
daönimu upotfebiti Ize, toz pfijimame toto nadani a zavazujeme sehe i nastupce sve 

Xn. 40* 



316 Nadace Jana Amosa Eomenskeho. 



Johann Arnos Komensky-Stiftung. 316 



V ufade, ze chceme o to peöovati, ahy od 1. zafi 1899 roöni d&chody z jm^ni iiadacuilio, 
jeä nyni SO K obnaSeji, k vytknutemu üöeli nadaönimu ve smyslu odstavce II. a IV. ve- 
novaci listiny byly vynalozeny. 

Nadiini vstoupi v zivot pocatkem II. pololeti äkolniho roku 18D9/1900. Pfebytek vy- 
byvajici po zakoupeni statni obligace, obnaäejici 227 K 3ö A, vyplacen bude prvnimu 
pozivateli nadace jako nadacni plat za minulost potud, dokud k uhrazeni yyloh za zde- 
lanf nadaci listiny a k zapraveni koIkA a poplatkü nebyl obracen. 

Zviaäf slibuje spolupodepsane feditelstvi c. k. öeskeho paedagogia v Plzni vedle 
Rchvaleni c. k. zemske äkolni rady ze dne 14. srpna 1900, 6. 26.528, ze pfijimÄ pro sehe 
i nastupce sve ve smyslu odstavce VI. vönovaci listiny na se povimiost, prohlääeni ve pfi- 
cine zadavani teto nadace vzdy na üstave zak&m obvyklym zpüsobem oznamovati. 

My podepsani: purkmistr, radni a dva vyborove krÄl. mösta Plzne, slibujeme a za- 
vazujenie sebe i nastupce sve, ie budeme, se£ jsme, o zachovani nadace a o jistotu jaoeni 
nadacniho peöovati a ze s jmenim nadaönim bez schväleni pfisluSneho üfadu nadaöniho 
zadne zmäny nepfedseveznieme, ze toho dbäti budeme, aby d&chodky z jmeni nadaöniho 
v ^as dochäzely a jen k tomu v tomto nadacim listu ustanovenemu üöeli obraceny byly, 
a ze vübec vscchna zde uvedena ustanoveni piln6 a svödomite plniti budeme. 

Ton)u na dükaz byl tento nadacni list ve ötyrech stejnopisech vyhotoven, vSestranne 
podepsän, dvema svödky ovefen, a bude jeden opis u c, k. mistodr^itelstvi v Praze, druhy 
u c. k. okresniho hejtmanstvi v Plzni, tfeti v obecni pokladne kral. mesta Plzne uschovan 
a ötvrty feditelstvi c. k. öeskeho paedagogia v Plzni vydan. 

V Plzni, dne 25. zäfi 1900. 



JÜDr Jos. Schmid m. p., 
mestaky rada. 



Jan Wy twar m. p., 
ölen obec. vyboru. 

Frant. Hamacek m. p., 
ölen obec. vyboru 



Purkmistr: 

(L. St.) Dr Petak m. p. 

(L. St.) Franti§ek Tomec m. p., 

reditel c. k. ucitel. üstavu. 

Bily m. p., 

CO svSdek. 

Ulö Frant. m. p., 
CO svedek. 



Cis. 181.225. 
Stvrzuje se. 



C. k. mistodrzitelstvi v Cechach. 
V Praze, dne 12. Hjna 1900. 



(L. St.) 



Za mistodrzitele : 
Rebensteiger m. p. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Original bei der k. k. Stattbalterei in Prag. 



317 



Eduard Richter. 



Eduard Uichtcr. 



317 



OSl. 



1892 

Mni 10. kvetna. 



Eduard Richter'sche Studentenstiftiing. wStadeiitskä iiadace Eduarda Richtra« 



Der am 21. September 1895 in Georgs- 
walde verstorbene Eduard Richter, 
Fabrikant und Bürgenneister von Georgs- 
tcaJ-dej widmete in seinem Testamente de dato 
Georgswalde am 10, Mai 1892 zur Er- 
richtung einer Stiftung für einen 
armen, braven und talentvollen 
Studierenden aus Georgswalde ein 
Kapital von 1.000 fl. 

Sollte sich der Stipendist dieses 
Stipendiums durch seinen Lebens- 
wandel unwürdig machen, so kann 
dasselbe ihm wieder entzogen und 
einem Würdigeren verliehen iverden. 

Wegen Verleihung und even- 
tueller Entziehung dieses Stipen- 
diums ermächtigte der Stifter den 
jeweiligen Or t s Seelsorger und 
Bürgermeister von G cor g sw aide, 
eine gewiss enhafte Bestimmung 
zu treffen und bei der Verleihung 
desselben einen Bewerber von einem 
unbemittelten Verwandten des 
Stifters möglichst zu berücksich- 
tigen. 

Da die k.k. Statthalterei in Prag mit dem 
Erlasse vom 29, November 1896, Z. 167.784, der 
Stadtgemeinde Georgswalde die Verwaltung 
des Stiftungsvermögens überlassen hat, wurde 
von der gedachten Stadt gemeinde unterm 
1. Oktober 1897 der Stiftsbrief ausgefertigt, 
welcher unterm 12. November 1897 von der 
k. k. Statthalterei bestätigt wurde. 

In demselben wurde festgesetzt, daß die 
von dem Stiftungskapitale entfallenden jähr- 
lichen Interessen im Betrage von 42 fl. ö. W. 
einem armen, braven U7id talent- 
vollen Studierenden aus Georgs- 
walde zuzuwenden und hiebei in 
erster Linie unbemittelte Ver- 
wandte des Stifters zu berück- 
sichtigen sind. 

Das Verleihungsrecht steht dem 
jeweiligen Ortsseelsorger und Bür- 
germeister der Stadtgemeinde Ge- 
orgswalde zu. 



Eduard Richter, dne 21. zdfi 1895 

V Georgswalde zemrcly, tovdrnik a starosta 

V Georgswalde, v^noval ve sve posledni vCdi 
dane v Georgswalde dne 10. kvitna 1892 
na zfizeni nadace pro chudeho, 
hodneho a nadaneho st uduj iciho 
z Georgswalde kapital 1.000 zl. 



Kdyby se stal stipnndista teto 
nadace svym Jtivotem nehodnym, 
müze se mu odniti a tomu, kdo by ji 
byl hodnöjsim, propujöiti. 

V priöinö udSlovdni a pripad- 
neho odniti tohoto stipendia 
zmo cnil zakladatel doöasneho 
duchovniho sprävce a starostu 
v Georgswalde, aby uöinili svedo- 
mite opatfeni a pfi propüjöovdni, 
pokud moino brali ohled na nema- 
jetneho uchazece z pf ib u z en $ t v a 
zakladatelova. 



C. k. mlstodrzitelstvi v Praze vynosem 
svym ze dne 29. listopadu 1896, 
Öls. 167.784 odevzdalo sprävu nadaöniho 
jmdni möstske obci Georgswdidsue, a ta vy- 
hotovila dne 1. rijna 1897 nadacni list, ktery 
dne 12. listopadu 1897 c. k. mistodrHtelstvim 
byl potvrzen. 

V teto nadaöni listinS se stanovilo, ie 
tiroky z jistiny nadaöni vychdzejici^ roönö 
42 zl. R. m. jest udilcti chudemu, 
hodnemu a nadanemu studujicimu 
z Georgswalde, a ze pfi tom se 
V prve fade mä brdti ohled na ne- 
majetne pfibuzne zakladatelovy. 



Prdvo udilovaci pfislusi docas- 
nemu duchovnimu sprdvci a staro- 
stovi mästske obce Georgswaldske. 



318 



Eduard Richter. 



Eduard Richter. 



318 



Gegenwärtig wird diese Stiftung 
im Sinne der stiftsbrieflichen Be- 
stimmungen persolviert. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
die Gemeinde Georgswalde verwaltet, beträgt 
2621 K 4 h, aus dessen Reinerträgnisse ein 
Platz mit jährlichen 84 K dotiert wird. 



Toho öasu se tato nadace vy- 
pldci po rozumu ustanoveni nadaö- 
niho listu. 

Jmini teto nadacey obct Georgswaldskou 
spravovane, iini 2,621 K 4 h, a dotuje se 
z jeho öisteho vifnosu jedno misto roinimi 
84 K, 



Abschrift. !• 

Testament. 

Im Namen der allerheil igst en Dreifaltigkeit. 

Da die täglichen Todesfälle mich ernstlich an mein einstiges Hinscheiden erinnern, 
so finde ich bei noch gesunden Leibes- und Geisteskräften es fiir sehr nothwendig, meine 
zeitlichen Angelegenheiten noch vor demselben zu regeln und die nöthigeu Bestimmungen 
zu trefifen, wie nach meinem Tode mit meinem Nachlassvermögen verfahren werden soll, 
und bestimme daher, wie folgt: 

4. Zur Gründung eines Stipendiums für einen hiesigen Studenten 

legiere ich ebenfalls einen Betrag von 1.000 fl., 

welcher Betrag nutzbringend angelegt und die entfallenden Zinsen 
einem armen, braven und talentvollen Studierenden als Beihilfe zu- 
gewiesen werden sollen. Sollte jedoch dieser Stipendist wider Er- 
warten durch seinen Lebenswandel sich der Benützung dieses Stipen- 
diums unwürdig machen, so kann dasselbe ihm wieder entzogen werden 
und in diesem Falle an einen Würdigeren übertragen werden. 

Wegen Verleihen oder eventueller Entziehung dieses Stipendiums 
ersuche und ermächtige ich den jeweiligen Herrn Ortsseelsorger und 
Bürgermeister von hier, eine gewissenhafte Bestimmung zu treffen 
und beim Verleihen desselben einen Bewerber von einem unbemit- 
telten Verwandten von mir möglichst berücksichtigen zu wollen. 

Zur Bekräftigung und zum Siegel der Wahrheit habe ich diesen meinen letzten 
Willen nicht nur eigenhändig niedergeschrieben, sondern auch mit meiner eigenen Namens- 
fertigung unterzeichnet. 



Georgswalde, am 10. Mai 1892. 



Z. 5.579. 



Eduard Richter m. p. 



Kundgemacht am 27. September 1895, und wird bemerkt, dass noch ein Godicill 
des Erblassers ddto Georgswalde, 12. December 189B vorhanden ist. 

Weigl m. p., 
k. k. Bezirksricbter. 



Einfache vom k. k. BezirkBfferichtc ^ Jednoduchy, od c. k. okresniho sonda 

in Schluckenau ausjrefertigte Abschrift v Sluknovo vyhotoveny opis u c. k. mfsto- 
bei der k. k. Statthallerei in Prag drzitelstvi v Praze. 



319 Eduard Richter. Eduard Richter. 319 

II. 

Stiftsbrief. 

Wir Endesgefertigten, Bürgermeister, ein Gemeinderath und zwei Mitglieder des 
Gemeindeausschosses namens der Stadtgemeinde Georgswalde, politischer Bezirk Schlu- 
ckenau im EronJande Böhmen, Urkunden und bekennen für uns und unsere Amtsnach- 
folger, es habe der am 21. September 1895 in Georgswalde Nr. 18 verstorbene Eduard 
Richter, Fabrikant und Bürgermeister von Georgswalde, laut Testamentes 
vom 10 Mai 1892 die Errichtung einer Stiftung für Studierende, indem er hiezu ein 
Capital von 1.000 fl. vermachte, mit nachstehendeh Worten angeordnet: 

«Zur Gründung eines Stipendiums für einen hiesigen Studenten 
legiere ich ebenfalls einen Betrag von 1.000 fl., welcher Betrag nutz- 
bringend angelegt und die entfallenden Zinsen einem armen, braven 
und talentvollen Studierenden als Beihilfe zugewiesen werden sollen. 
Sollte jedoch dieser Stipendist wider Erwarten durch seinen Lebens- 
wandel sich der Benützung dieses Stipendiums unwürdig machen, so 
kann dasselbe ihm wieder entzogen werden und in diesem Falle an 
einen Würdigeren übertragen werden.* 

„Wegen Verleihen oder eventueller Entziehung dieses Stipen- 
diums ersuche und ermächtige ich den jeweiligen Herrn Ortsseelsorger 
und Bürgermeister von hier, eine gewissenhafte Bestimmung treffen 
und beim Verleihen desselben einen Bewerber von einem unbemit- 
telten Verwandten von mir möglichst berücksichtigen zu wollen.* 

Die Erben des f Herrn Eduard Richter haben bereits das Capital vom 1.000 fl. 
erlegt, indem sie eine „an die Gemeinde Georgswalde in Böhmen nome der Eduard 
Bichter^schen Stiftung zur Unterstützung armer Studierender daselbst* vinculierte k. k. 
Staatss huldverschreibung (Silberrente) im Betrags von 1.000 fl., sage eintausend Gulden 
Ö. W., ddio Wien 1. Januar 1896, Z. 81.296, deren Zinsen vom 1. Jänner 1896 zu laufen 
beginnen und durch das k. k Steueramt in Schluckenau zu erheben sind, dem Georgs- 
walder Stadtarote übergeben haben. 

Das Stiftungsvermögen besteht in der vorgenannten k. k. Staatsobligation zu 1.000 fl. 
Ö. W. und den im Jahre 1896 bereits erhobenen Zinsen von 42 fl. 33 kr., welcher Zinsen - 
betrag in dem Sparcassabuche der Georgswalder Sparcassa sub fol. 4.110, Cassa-Nr. 2.030, 
eingelegt worden ist. 

Die Verwaltung dieses Stiftungsvermögens wurde laut Erlasses 
der hohen k. k. Statthalterei ddto Prag 29. November 1896, Z. 167.784, der 
Stadtgemeinde Georgswalde unter der Bedingung übertragen, wenn diese 
mittelst eines giltigen Gemeindebeschlusses die Erklärung abgibt, dieselbe zu übernehmen 
und die Übernahme des Nutz verleihungsrechtes für die Stiftung durch den jedesmaligen 
Bürgermeister zu genehmigen, und wurde deshalb bei der am 29. Jänner 1897 abgehal- 
tenen Gemeindeausschussitzung beschlossen, dass die Stadtgemeinde Georgswalde die 
Verwaltung dieser von dem f Bürgermeister Eduard Bichter letztwillig errichteten Stu- 
dentenstiftung von 1.000 fl. übernimmt, und dass dem jedesmaligen Bürgermeister das 
Nutzverleihungsrecht für diese Stiftung zusteht, wodurch jedoch das dem jeweiligen Orts- 
seelsorger vom f Stifter zugewiesene Mitverleihungsrecht für diese Stiftung nicht be- 
rührt wild. 

Nachdem auf die obbezeichnete Weise das Vermögen dieser Stiftung, vorschrifts- 
mässig sichergestellt, in der Georgswalder Gemeindecassa in Empfang genommen worden 
ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so nehmen 
wir diese Stiftung an und verpflichten uns auf Grund des vorgenannten Gemeindeaus- 
schussbeschlusses und mit Genehmigung der hohen Stiftungsbehörde für uns und unsere 
Amtsnachfolger, darüber zu wachen, dass vom Jahre 1897 an die von dem Stiftungs- 
vermögen entfallenden jährlichen Zinsen im effectiven Betrage von 42 fl. Ö. W. für einen 
armen Studierenden der Stadtgemeinde Georgswalde verwendet werden, und bestimmen 
des weiteren in Ausführung der stifterischen Anordnung Folgendes: 

1. Diese Studentenstiftung tritt mit dem Jahre 1897 ins Leben. 



320 Eduard Richter Eduard Richter. 320 

2. Die jährlich entfallenden Stift ungscapitalszinsen mit 42fl. Ö. W. 
sind einem armen, braven und talentvollen Studierenden aus Georgs- 
walde zuzuwenden, und sind dabei in erster Linie unbemittelte Ver- 
wandte des f Stifters zu berücksichtigen. 

3. Steht das Nutzverleihungsrccht dieser Stiftung laut letztwil- 
liger Anordnung des Stifters dem jeweiligen Ortsseelsorger und Bür- 
germeister der Stadtgemeinde Georgswalde zu. 

4. Der in einem Einlagsbuche der Georgswalder Sparcassa erliegende Zinsenbetrag 
von 42 fl. 33 kr., mit Ende December 1896 berechnet, ist im 1. Jahre des Bestandes 
dieser Stiftung ebenfalls einem armen Studierenden aus Georgswalde zuzuweisen, und 
sind etwaige kleinere Auslagen für die Errichtung dieser Stiftung davon mit zu bestreiten. 

Die Vermögensübertragungsgebür für diese Stiftung ist von der Familie des f 
Stifters Eduard Richter beim k. k. Steueramte in Schluckenau am 21. Jänner 1890 
bereits entrichtet worden. 

Wir Gefertigten geloben und verpflichten uns für uns und unsere Amtsnachfolger, 
für die stete Aufrechthaltung dieser Stiftung und für die Sicherheit des Stiftungsvermögc>ns 
nach besten Kräften zu sorgen, mit demselben ohne Genehmigung der competenten hohen 
Stiftungsbehörden keine Änderung vorzunehmen, für die rechtzeitige Einhebung der Stiftimgs- 
uutzungen und deren Verwendung zu dem in diesem Stiftsbriefe festgesetzten Zwecke zu 
sorgen und alle darin enthaltenen Anordnungen getreu und gewissenhaft zu erfüllen. 

Der mitgefertigte Ortsseelsorger in Georgswalde übernimmt auf Grund seiner vom 
bischöflichen Consistorium in Leitmeritz unter dem 8. April 1897, Z. 2.261, genehmigten 
Erklärung vom 2. April 1897 für sich und seine Amtsnachfolger das Mitverleihungsrecht 
bei dieser Stiftung. 

ürkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe vier gleichlautende Parien verfasst, all- 
seitig gefertigt, von zwei Zeugen mitgezeichnet worden, und soll eines davon bei der 
hohen k. k. Statthalterei zu Prag, das zweite Pare bei der k. k. Bezirkshauptmannschatt 
in Schluckenau. das dritte Pare beim Stadtamte in Georgswalde und das vierte beim 
jeweiligen Ortsseelsorger in Georgswalde aufbewahrt werden. 

Georgswalde, am 1. October 1897. 

(L. St.) H. Hol fei d m. p., 

Bürgermeister. 

(L. St.) Franz Storch m. p., Johann Meissner m p., 

Dechant. Gemeinderath. 

Johann Schäfer, Roh. Hol fei d ra. p., 

als Zeup^e. Ausschussmitglied. 

Jos. Kad m p., Johann Heine m. p.. 

Zeuge. Ansschussmitglied. 

Nr. 177.768. 

Wird bestätigt. 

K. k. Statthalterei in Böhmen. 
Prag, am 12. November 1897. 

Für den Statthalter: 
(L. St.) Hoffmeister mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prajx. Original n c. k. inist^drzitelstvi v Praze. 



321 



Maorut Pfanneror. 



Maurus Pfannerer. 



S21 



oss. 



1892 

Mai 12. kvetna. 



Maurus Pfannerer\m'he Studenten- 
Stiftung. 

Katharina Vogl geb. P/anne^-er aus 
Schönthal, Private in Prag^ errichtete laut 
der Widmungsurkunde de dato Prag am 
12. Mai 1892 und des Nachtrages su der- 
selben de dato Prag am 13. April 1893 
eum Andenken an ihren am 16. Fcher 1892 
verstorbenen Onkel, den k k. Landesschul- 
Inspektor P. Dr. Maurus Pfannerer, eine 
Studentenstiftung, welche den 
Namen „Maurus Pf anner er"" sehe 
Studentenstiftunif^ zu führen hat, und 
widmete zu diesem Zwecke ein Kapital von 
5.000 fi. in österreichischen Staatsschuld- 
V er seh rcibnngm . 

Diese Stiftung ist bestimmt: 

1. Für Nachkommen des am 
11. Feher 1886 verstorbenen Wirt- 
Schaftsbesitzers in Schönthal, Be- 
zirk Petschau, NK. 17 Josef Pf an- 
nerer, des Vaters der Stifterin und 
Bruders des P. Dr. Maurus Pfan- 
nerer, ohne Unterschied des Ge- 
schlechtes, welche eine über die 
Volksschule hinausreichende Schule 
oder Anstalt mit deutscher Unter- 
richtsspracjie wie insbesondere 
Bürgerschule, Mittelschule, Lehrer- 
und Lehr e r in n enb il du ngs anstatt, 
Hochschule, Gewerbeschule u. s. w. 
besuchen und hat der Genuß bei 
denselben bis zur vollständigen 
Beendigung der Studien, bzw. bis 
zu der durch ein Verschulden des 
Stiftlings nicht hinausgeschobenen 
Erlangung des Doktorgrades zu 
dauern; 

2. in deren Abgang für andere 
Blutsverwandte des Vaters der 
Stifterin Josef Pfannerer, welche 
Mittel' oder Hochschulen mit 
deutscher Unterrichtssprache be- 
suchen, unter welchen Verwandten 
die Nähe der Verwandtschaft für 
den Stiftung sanspruch entscheidet; 

3. bei Abgang von Bewerbern 
der beiden erwähnten Kategorien, 
für in Schönthal heimatsberechtigte 

xn. 



Stiidentska iiadace Maora Pfannerera. 



Katerina Voglovä roz. Pfannererovd ze 
Schönthalu, soukromnice v Praze, zfidila 
die vönovaci listiny, dane v Praze dne 
12. kvötna 1892 a die dodatku k ni, daneho 

V Praze dne 13. dubna 1893 na pamdtku 
sveho stryce, c. k. zemskeho skolniho in- 
spektora P. Dra Maura Pfannerera, dne 
16. ünora 1892 zemfeleho, studentskou nadaci, 
kterd mä miti jmeno „Studentskd 
nadace Maura Pfannerera^, a 
vönovala k tomu üöelu kapital 5.000 zh 

V liakouskych stdtnich dluhopisech. 



Nadace tato jest uröena: 
1. pro potomky Josef a Pfannerera, 
majitele hospoddfstvi 6. p. 17 v Schön- 
ihalu, okres Becov, dne 11. ünora 1886 
zemfeleho otce zakladatelöina a bratra 
P. Dr. Maura Pfannerera^ bez roz- 
dilu pohlavi, ktefi navstivuji ni- 
kterou skolu neb üstav s nimeckou 
feöi vyuöovaci, jichS osnova uöebnd 
pfesahuje onuna obecnych skoldch, 
jako obzvldste: äkolu mä^tanskou, 
stfedni, üstav ke vzdSldni uiitelü 
neb uöitelek, vysokou §kolu, prü- 
myslovou a t. d., a ti maji nadace 
pozivati az do üplneho skonöeni 
studii, po pfipadS ai dosdhnou 
doktordtu, kterdito doba se vSak 
vinou nadance prodlouiiti nesmi; 



2. kdyby t^ch nebylo, pro jine 
pokrevni pfibuzne otce zaklada- 
telöina Josefa Pfannerera^ ktefi 
stfedni neb vysokc skoly s neme- 
ckou feöi vyuöovaci nav $tev uj i, 
mezi nimii o ndroku na nadaci roz- 
hoduje blizkost pfibuzenstva; 

3. kdyby nebylo zadatelü z obou 
jmenovanych skupin, pro ditky 
V Schönthalu prdvo domovske ma- 

41 



322 



MauruB Pfannerer. 



Maurns Pfannerer. 



322 



Kinder, welche Mittel- oder Hoch- 
schulen mit deutscher Unterrichts- 
sprache besuchen. 

Bei Stipendisten aus den Kate- 
gorien 2 und 3 ist der Stiftungs- 
genuß auf die Dauer der regelmäßigen 
Studien beschränkt, hat jedoch 
auch dann eu enden, wenn ein 
stijtungs fähiger Nachkomme des 
Josef Pfannerer (Punkt 1) zum 
Genüsse der Stiftung gelangen 
k a n n. 

Unter gleich qualifizierten 
Bewerbern ist die Stiftung dem 
Ärmeren und Würd igeren zu ver- 
leihen. 

Bas Verleihnngsrecht steht dem 
Ältesten der Nachkommen des Josef 
Pfannerer ohne Unterschied des 
Geschlechtes nach Einvernehmung 
des jeweiligen Pfarrers in Schön- 
thal zu. 

Als Ältester der Nachkommen ist der 
Älteste von denjenigen anzusehen, welche 
sich bei Erledigutig der Stelle des Ver- 
leihers auf Grund eines von der Stifiungs- 
behörde auszuschreibenden Konkurses unter 
Nachweis ihrer Abstammung von JoseJ 
Pfannerer um das Verleihungsrecht melden. 

Die erste Verleiherin ist die 
Stifter in Katharina Vogl geb. 
Pfannerer. 

Sollte nach erfolgter Anerkennung des 
Verleihungsrechtes jemand seinen größeren 
Anspruch zu diesem Hechte nachweisen, so 
erscheint dieser verleihungsberechtigt, doch 
bleibt die bereits erfolgte Stiftungsverleihung 
für die ganze stiftshriefmäßige Zeit in 
Wirksamkeit. 

Sollte sich trotz erfolgter Konkurs- 
ausschreibung ein Verleihungsherechtigter 
nicht melden und der Stiftsbehörde ein solcher 
auch nicht amtswegig bekannt sein, oder sollte 
der Berechtigte das Verleihungsrecht nicht 
annehmen oder nicht ausüben, so übergeht 
dieses Recht an den jeweiligen Pfarrer in 
Schönthal gemeinschaftlich mit der Schön- 
thaler Stadtvertretung. 

Wenn sich im letzteren Falle zwischen 
dem Pfarrer in Schönthal und der Schön- 
thaler Stadtvertretung Meinungsverschieden- 
heiten ergeben, so übergeht das Verleihnngs- 
recht an die Stiftungsbehörde. 

Der bezügliche Stiftsbrief tvurde am 
30. Oktober 1893 von der k. k. Statthnlterei 
in Prag ausgefertigt. 



jici^ ktere stredni neb vysokou sJcolu 
s nimeckou reöi v yuöovaci na- 
vStivuji. 

U nadancü ze skupiny 2. a 3. 
jest omezen poiitek nadaöni na 
dobu pravidelnych studiij md vsak 
pfestati take tenkrdte, jestlize müze 
dosici poiitku nadacniho zpü- 
sobily potomek Josefa Pfannerera. 
(Odstavec 1.) 



Je-li vice stejnö kvaliflko- 
vanych zadatehl, md se nadace 
propüjciti chudsimu a hodnejsimu. 

Frdvo udälovaci prislusi nej- 
starsimu potomku Josefa Pfan- 
nerera bez rozdilu pohlavi po sly- 
äeni docasneho fardfe v Schön- 
thal ti. 

Za nejstarhiho potomka plali ten, kdo 
jest nejstarsim z t^ch, kdo se pH uprdzdnini 
mista propüjcovatele o prdvo propüjcovaci 
hläsi na zdkladS konkursu, nadacnim üfadem 
vypsaneho, a proknzi svuj ptivod od Josefa 
Pfannerera. 

Prvnim propüjcovatelem jest 
zakladatelka Katefina Voglovd 
roz. Pfannererovä. 

Kdyhy näkdo v dobe, kdy jii prdvo 
propüjcovaci prizndno bylo, prokdzal vitH 
ndrok na toto f}rdvo, stdvd se tento oprdv- 
nenym k propüjöovdni, avsak isästdvd pfi tom 

V plainosti propüjöeni jii vykonane po celou 
dobti, die nadaöniho listu pripustnou. 

Kdyhy pres to, ie konkurs vypsdn byl, 
se nikdo k propüjcovdni oprdvniny nehldsil 
a tez lifad nadaöni o nikom takovem cestou 
üredni se nedovMöl, ancb kdyby oprdvneny 
prdva propüjöovaciho nepfijal anebo nevyko- 
fidval, prejde toto prdvo na doöasneho 
fardfe v Schönthalu spoleönö s möstshjm 
zastupitelstvem v Schönthalu. 

Kdyby v tomto poslednim pfipade 
fardf V Schönthalu a mistske zastupitelsivo 

V Schönthalu byli rüzneho min^ni, prejde 
prdvo propüjöovaci na lifad nadaöni. 

Dotyönd nadaöni listina byla c. k. 
mistodr&itelstvim dne 30. fijna 1893 vyhoto- 
vena. 



323 



Maurus Pfannerer. 



Maurus Pfannerer. 



323 



Gegenwärtig wird diese Stif- 
fnng von der Stifterin Katharina 
Vagi geh. Pfannerer verliehen. 

Das Vermögen dieser Stißung^ welches 
iUe Statthalterei in Prag verwaltet, be- 
trägt 10.435 K, aus dessen lieinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 414 K dotiert tvird. 



Toho öasu propüjöuje tuto na- 
daci zakladatelka^ K uterina Vog- 
lovd roz. Pfannererovd. 

Jmini nadaöniy c. k. mistodrzitelstvim 
V Praze spravovaniy ohndsi 10.435 K, a 
dotuje se z jeho öisteho vynosu jedno misto 
rocnimi 414 K. 



I. 



W i d in u n g 8 u r k u n (1 e. 



/ 50 kr. \ 

VStempel./ 

Ich gefertigte Katharina Vogl, geborene Pfannerer, Private in Prag, 
widme hiemit zum Andenken an meinen am 16. Februar 1892 verstorbenen Onkel 
k. k. Landesschulinspektor Herrn P. Dr. Maurus Pfannerer die öster- 
reichischen Staatsschuldverschreibungen vom 1. November 1868 (Papiorrente) 



Nr. 
Nr. 
Nr. 
Nr. 
Nr. 



88.464 
240.048 
256 776 
274.583 
316.924 



per 



1000 fl. 
1000 . 
1000 „ 
1000 „ 
1000 „ 



zusammen . . . 5000 fl., 

in Worten: fünftausend Gulden, sammt Coupons seit 1. November 1892 und Talon behufs 
Errichtung einer Studentenstiftung, welche den Namen: 



zu führen hat. 



„Maurus Pfannerer'sche Studentenstiftung" 



Der Ertrag dieser Stiftung (die Zinsen des Stiftungscapitals) ist bestimmt: 

1. für Nachkommen meines am 11. Februar 1886 verstorbenen 
Vaters (Bruders des Herrn P. Dr. Maurus Pfannerer) Herrn Josef Pfan- 
nerer, VVirtscha ftsbesitzers in Schönthal Nr. G. 17 (Bezirk Petschau), 
ohne Unterschied des Geschlechtes, welche eine über die Volksschule 
hin aus reich ende Schule oder Anstalt mit deutscher Unterrichts- 
sprache (wie insbesondere Bürgerschule, Mittelschule, Lehrer- und 
Lehrerinnenbildungsanstalt, Hochschule, Gewerbeschule u. s. w.) be- 
suchen, bis zur vollständigen Beendigung des Studienganges, bzw. bis 
zu der durch Verschulden des Stiftlings nicht hinausgeschobenen 
Erlangung des Doctorgrades; 

2. in deren Abgang für andere Blutsverwandte meines Vaters Josef 
Pfannerer, welche Mittel- oder Hochschulen mit deutscher Unterrichts- 
sprache besuchen, für die Dauer der regelmässigen Studien (unter 
welchen Verwandten die Nähe der V^erwandtschaft für den Stiftungs- 
anspruch entscheidet; 

3. bei Abgang von Bewerbern der beiden genannten Kategorien 
für Kinder Schönthaler Bürger, welche Mittel- oder Hochschulen mit 
deutscher Unterrichtssprache besuchen, für die Dauer der regel- 
mässigen Studien. 

Der Stift ungsgenuss eines nach Punkt 2 und 3 qualifi eierten 
Stiftlings hat zu endigen, wenn ein stiftungsberechtigter Nachkomme 
des Herrn Josef Pfannerer (Punkt 1) zum Genüsse der Stiftung ge- 
langen kann. 

Unter gleich Qualificierten ist die Stiftung dem Ärmeren und 
Würdigeren zu verleihen. 

XIL 41* 



324 Maunis Piiinocrer. Maurus Pfannerer. 324 

Das Verleihungsrecht steht dem Ältesten der Nachkommen des 
Herrn Josef Pfannerer ohne Unterschied des Geschlechtes nach 
Einvernehmung des jeweiligen Pfarrers in Schönthal zu; wenn solche 
Nachkommen nicht vorhanden sein sollten oder dieses Amt nicht übernehmen wollten, 
dem Pfnrrer in Schönthal gemeinsam mit der Schönthaler Stadtvertretung. 

Prag, den 12. Mai 1802. 

Ur. Richard Frank mp., Katharina Vogl mp. 

ah Zeuge. 

Franz Seiler mp., 
als Zeuge. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k, mistodrzitelstvi v Praze. 



Tl. 

/ 50 kr. \ 

V Stempel. ) Widmungs-Nacütrag. 

Im Nachhange zu der Widmungsurkunde vom 12. Mai 1892 (mit welcher ich zum 
Andenken an meinen am 16. Feber 1892 verstorbenen Onkel Herrn P. Dr. Maurus 
Pfannerer Papierrentenobligationen im Nominalbetrage von 5000 fl. behufs Errichtung 
einer „Maurus Pfannerer'schen Studentenstiftn ng" widmete) erläutere und 
ergänze ich die in der genannten Widmungsurkunde enthaltenen nicht hinlänglich klaren 
Verfügungen nächst ehends: 

1. Unter „Kinder Schönthaler Bürger" sind zu verstehen „in Schön- 
thal heimatberechtigte Kinder". 

?. Als „Ältester der Nachkommen des Herrn Josef Pfannerer"« — 
dem das Verleihungsrecht zustehen soll — ist ohne Unterschied des Geschlechtes der 
Älteste von denjenigen anzusehen, welche sich bei Eiledigung der Stelle des Verleihers 
auf Grund eines von der hohen Stiftungsbehörde auszuschreibenden Concurses nuter 
Nachweis ihrer Abstammung von Herrn Josef Pfannerer um diese Stelle bewerben. 

Die erste Verleiherin ist die Stifterin Katharina Vogl, geborene 
Pfannerer, selbs^t als das (laut des diesem Nachtrage beigelegten Stammbaumes des 
Pfarramtes Schönthal vom 17. Üecember 1892) älteste Enkelkind des am 19. Feber 1851 
verstorbenen Herrn Josef Pfannerer. 

Sollte nach erfolgter Anerkennung einer Verleihungsberechtigung jemand seineu 
grösseren Anspruch zu diesem Rechte nachweisen, so erscheint dieser als verleihungs- 
berechtigt; doch bleibt die bereits erfolgte Stiftungsverleihung für die ganze stiftsbrief- 
mässigo'Zeit in Wirksamkeit (unbeschadet des Vorzugsrechtes der Nachkommen des 
Herrn Josef Pfannerer). 

Sollte sich trotz erfolgter Concursausschreibung ein Verleihungsbereclitigter nicht 
melden und der hohen Stiftungsbehörde ein Verleihungsberechtigter auch nicht arats- 
wegig bekannt werden, oder sollte der Berechtigte das Verleihungsrecht nicht annehmen 
oder nicht ausüben, so übergeht dieses Recht an den jeweiligen Pfarrer in Schönthal 
gemeinsam mit der Schönthaler Stadtvertretung. 

Wenn sich in letzterem Falle zwischen dem Pfarrer in Schönthal und der Schön- 
thaler Stadtvertretung Meinungsverschiedenheiten ergeben, so übergeht das Verleihungs- 
recht an die hohe Stiftungsbehörde selbst. 

Prag, am 13. April 1893. 

Katharina Vogl mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelatvf v Praze. 



325 Maunis Pfannerer. Maurus Pfannerer. 325 

III. 

Stifts brief. 

Frau Katharina Vogl geborene Pfannerer aus Schöuthal, Private in Prag, 
hat laut der Widmungsurkunde de dato Prag am 12. Mai 1892 und des Widinungsnach- 
trages zu derselben de dato Prag den 13. April 1893 einen Betrag von 5000 fl. in öster- 
reichischen Papierrentenobligationen» und zwar in den Staatsschuldverschreibungen vom 
I.November 1868, Nr. 88.464, 240.048, 256.776, 274.5^3 und 31^.924 zu je 1000 fl., zur 
En-ichtung einer Studentenstiftung, welche den Namen „Maurus Pfannerer'sche 
Studentenstift ung'^ zu fuhren hat, mit nachstehenden Worten bestimmt: 

„Widmunggurkunde: 

Ich gefertigte Katharina Vogl geborene Pfannerer, Private in Prag, widme hiemit 
zum Andenken an meinen am 16. Feber 1892 verstorbenen Onkel, k. k. Laudesschul- 
inspektor Herrn P. Dr. Maurus Pfannerer die österreichischen Staatsschuldverschreibungen 
vom 1. November 1868 (Papierreute) 

Nr. 88.461 . 
Nr. 240.048 . 



Nr. 256.776 
Nr. 274.583 
Nr. 316.924 



per 1000 fl. 
per 1000 fl. 
per 1000 fl. 
per 1000 fl. 
per 1000 fl. 



zusammen . . . per 5000 fl. 

in Worten: fünftausend Gulden sammt Coupons seit 1. November 1892 und Talon behufs 
Errichtung einer Studentenstiftung, welche den Namen „Maurus Pfannerer'sche Studenten- 
stiftung** zu fuhren hat. 

Der Ertrag dieser Stiftung (die Zinsen des Stiftungscap itales) ist 
bestimmt: 

1. Für Nachkommen meines am 11. Feber 1886 verstorbenen Vaters 
(Bruders des Herrn P. Dr. Maurus Pfannerer) Herrn Josef Pfannerer, 
Wirtschaftsbesitzers in Schönthal NC. 17 (Bezirk Petschau), ohneUnter- 
schied des Geschlechtes, welche eine über die Volksschule hinausrei- 
chende Schule oder Anstalt mit deutscher Unterrichtssprache (wie 
insbesondere Bürgerschule, Mittelscliule, fj ehrer- und Lehre rinne n- 
bildungsanstalt, Hochschule, Gewerbeschule u. s. w.) besuchen, bis zur 
vollständigen Beendigung des Studienganges, bezw. bis zu der durch 
Verschulden des Stiftlings .nicht hinausgeschobenen Erlangung des 
Düctorgrades; 

2. in deren Abgang für andere Blutsverwandte meines Vaters Josef 
Pfannerer, welche Mittel- oder Hochschulen mit deutscher Unterrichts- 
sprache besuchen, für dieDauer der regelmässigen Studien (unter wel- 
chen Verwandten die Nähe der Verwandtschaft für den Stiftungsan- 
spruch entscheidet); 

3. bei Abgang von Bewerbern der beiden genannten Kategorien für 
Kinder Schönthaler Bürger, welche Mittel- oder Hoch schulen mit deutscher 
Unterrichtssprache besuchen, für die Dauer der regelmässigen Studien. 

Der Stiftungsgenuss eines nach Punkt2 und 3 qualificierten Stift- 
lings hat zu endigen, wenn ein stiftungsberechtigter Nachkommen des 
Herrn Josef Pfannerer (Punkt 1) zum Genüsse der Stiftung gelangen 
kann. 

Unter gleich Qualificierten ist die Stiftung dem Ärmeren und 
Würdigeren zu verleihen. 

Das Verleihungsrecht steht dem Ältesten der Nachkommen des 
Herrn Josef Pfannerer — ohne Unterschied des Geschlechtes — nach 
Einvernehmung des jeweiligen Pfarrers in Schönthal zu; wenn solche 
Nachkommen nicht vorhanden sein sollten oder dieses Amt nicht übernehmen wollten, 
dem Pfarrer in Schönthal gemeinsam mit der Schönthaler Stadtvertretung**. 



326 MauruB ITannerer. Maorus Pfanoerer. 326 

Widmungsnachtrag. 

„Im Nachhange zu der Widmungsurkuocle vom 12. Mai 1892 (tnit welcher ich zum 
Andenken au meinen am 5, Feber 1S92 verstorbenen Onkel Herrn P. Dr. Maurus Pfannerer 
Papierrentenobligationen im Nominalbeträge von 5000 fl. behufs Errichtung einer „Mnurus 
Pfannerer'schen fc^tudentenstiftung" widmete) erliiutere und ergänze ich die in der ge- 
nannten Widmungsurkunde enthaltenen i»icht hinlänglich klaren Verfügungen naihstehends: 

1. Unter „Kinder Schönthal er Bürger" sind zu verstehen ^in Schön- 
thal heimat berechtigte Kinder". 

2. Als ^Ältester der Nachkommen des Herrn Josef Pfannerer" — 
dem das Verleihungsrecht zustehen soll — ist ohne Unterschied des Geschlechtes der 
Alteste von denjenigen anzusehen, welche sich bei Erledigung der Stelle des Verleihers 
auf Grund eines von der hohen Stiftungsbehörde auszuschreibenden Concurses unter 
Nachweis ihrer Abstammung von Herrn Josef Pfannerer um diese Stelle bewerben 

Die erste Verleiherin ist die Stift er in Katharina Vogl, geborene 
Pfannerer, selbst als das (laut des diesem Nachtrage beigelegten Stammbaumes des 
Pfarramtes Schönthal vom 17. December 1892) älteste Enkelkind des am 19. Feber 1851 
verstorbenen Herrn Josef Pfannerer. 

Sollte nach erfolgter Anerkennung einer Verleihungsberechtigung jemand seinen 
grösseren Anspruch zu diesem Rechte nachweisen, so erscheint dieser als verleihungs- 
berechtigt; doch bleibt die bereits erfolgte Stiftungsverleihung für die ganze stiftsbrief- 
mässigo Zeit in Wirksamkeit (unbeschadet des Vorzugsrechtes der Nachkommen des 
Herrn Josef Pfannerer). I 

Sollte sich trotz erfolgterConcursausschreibung ein Verleihungs- 
berechtigter nicht melden und der hohen Stiftuugsbehörde ein Ver- 
leihungsberechtigter auch nicht amtswegig bekannt werden, oder 
sollte der Berechtigte das Verleihungsrecht nicht annehmen oder 
nicht ausüben, so übergeht dieses Recht an den jeweiligen Pfarrer in 
Schönthal gemeinsam mit der Schön thaler Stadtvertretung. 

Wenn sich im letzteren Falle zwischen dem Pfarrer in Schönthal 
und der S c h ö n t h a 1 e r S t a d t v e r t r e t u n g Meinungsverschiedenheiten er- 
geben, so übergeht das Veriei li u ngsr ec ht an die hohe Stiftungsbe- 
liörde selbst". 

Die oberwähnten fünf Staatsschuldverschreibungen im Gesammthetrage von 5000 fl. 
wurden gegen die gleichwertige, auf die k. k. Landeshauptcassa in Prag noe der Maurus 
Pfannerer'bcheii Studeutenstiftung vinculierte 5%ige Notenrenten-Staatsschuldverschreibuug 
de dato Wien 1. November 1892. Nr. 82.453, umgetauscht und diese letztere bei der k. k. 
Landeshauptcassa in Prag im Studentenstiftungsfond hinterlegt. Das Stiftungsvermögen 
besteht aus dieser bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag erliegenden Notenrenten- 
Staatsschuldverschreibung de dato Wien am 1. November 1892, Nr. 82.453, im Nominal- 
beträge von 5000 fl. ö. W., ferner aus der aus dem seitherigen Zinsenzuwachse ange- 
schafl'ten, in der gleichen Weise vinculierten österr. Kronenrentenobligation ddto. Wien 
1. März 1893, Nr. 10.048. im Nominalbetrage von 400 Kronen sowie aus dem gleichfalls 
aus jenem Zinsenzuwachse herrührenden, auf den Namen der Stiftung vinculierten Ein- 
lagsbuche der Böhm. Sparcassa Nr. 140.331, lautend auf den Betrag von 14 fl. 04 kr. 

Da auf diese Art das Vermögen der Stiftung vorschriftsmässig sichergestellt und 
von der k. k. Landeshauptcassa in Prag in Empfang und Verrechnung 
genommen wurde und zur Erfüllung des Stiftangszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, ^50 verpflichtet sich die k. k. Stattlialterei unter gleichzeitiger Genehmigung dieser 
Stiftung, die letztere nach den bestehenden Bestimmungen vom Studienjahre 1893/1894 
angefangen getreulich in Erfüllung zu bringen, für die Erhaltung des Stiftungscapitales 
als eines für immerwährende Zeiten unangreifbaren Fondes Sorge zu tragen und die von 
dem Stiftungsvermögen entfallenden jährlichen Interessen in Gemässheit dieses Stiftsbriefes: 

1. für die Nachkommen des am 16. Februar 1886 verstorbenen Herrn 
Josef Pfannerer, Wirtschaftsbesitzers in Schönthal (Bruders des Herrn P. Dr. Maurus 
Pfannerer). ohne Unterschied des Geschlechtes, welche eine über die Volksschule hiuaus- 
reichende Schule oder Anstalt mit deutscher Unterrichtssprache (wie insbesondere Bürger- 



327 Maurus Pfannerer. Maurus Pfannerer. 327 

schule. Mittelschule, Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, Hochschule, Gewerheschnle 
u. s. w.) besuchen, bis zur vollständigen Beendigung des Studieng«*^nges, beziehungsweise 
bis zu der durch Verschulden des Stiftlings nicht hinausgeschobenen Erlangung des 
Uoctorgrades; 

2. in de reu Abgang für andere Blutsverwandte des Herrn Jose*^ 
I*faiinerer, welche Mittel- oder Hochschulen mit deutscher Unterrichtssprache besuchen, 
für die Dauer der regelmässigen Studien (unter welchen Verwandten die Nähe der Ver- 
wandtschaft für den Stiftungsauspruch entscheidet); 

3. bei Abgang von Bewerbern der beiden genannten Kategorien 
für in Seh önthal heimatsberechtigte Kinder, welche Mittel- oder Hochschulen 
mit deutscher Unterrichtssprache besuchen, für die Dauer der regelmässigen Studien, 
wobei bemerkt wird, dass derStiftiingsgenuss eines nach den Punkten 2 
und 3 qualificierten Stiftlinges zu endigen hat, wenn ein stiftungs- 
berechtigter Nachkomme des Herrn J o s e f I* f a n n e r e r (Punkt 1 ) zum Ge- 
nüsse der Stiftung gelangen kann und dass unter gleich Quali fi eierte n 
die Stiftung dem Ärmeren und Würdigeren zu verleihen ist — zu ver- 
wenden. 

Zugleich erklärt der mitgefertigte Pfarrer in Schönthal in Böhmen sowie die Stadt- 
gemeinde Schönthal in Böhmen durch ihre mitgefertigten Vertreter, letztere auf Grund 
des Sitzungsbeschlusses des Gemeindeausschusses in Schönthal vom 3. September 1893, 
Z. 576, denen nach der Widmungsurkunde und dein Nachtrag zu derselben das eventuelle 
Verleiliungsrecht bezüglich dieser Stiftung, resp. das Recht, einvernommen zu werden, 
zusteht, dass sie diese ihnen eingeräumten Rechte für sich und ihre Amtsnachfolger an- 
nehmen und dieselben stiftungsgemäss ausüben werden. 

Diese Stiftung tritt mit dem Schuljahre 1893/94 ins Leben. 

Die Auslagen der Stiftungserrichtung werden von der Stifterin Katharina Vogl aus 
Eigenem bestritten. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbrief fünf gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt, und wird eines davon bei der k. k. Statthalterei, das zweite bei der 
k. k. Bezirkshauptmannscliaft in Karlsbad das dritte beim Pfairamte in Schönthal, das 
vierte bei der Stadtvertretung in Schönthal und das fünfte bei der Stifterin aufbewahrt. 

Prag, am 30. Oktober 1893. 

Für den Statthalter: 
L. St. Coudenhove nip. 

L. St. Jos. Wodig mp., 

Bürprcrraeister. 

Alois Lein er mp., 

G.-Ratli. 

Robert Söllner mj)., 

Aussfhuss. 

Albert Wanderer mp., 
Aussrbuss. 

L. St. Franz Jacob mp., 

Pfarrer. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitclatvi v Pra/e. 



S28 



Johknn Stingl. 



Jan Stingl. 



328 



9S3. 



1892 

Juni 7. äervna. 



Johann StingFsche Studentenstiftung. Studentske nadäni Jana Stingla. 



Der am 2. Juli 1892 zu Budtveis ver- 
storbene Johann Stingl widmete in seinem 
Testamente de dato Budweis den 7. Juni 1892 
zur Errichtung einer Studentenstiftung, welche 
den Namen „Johann StingVsche Stu- 
dcntenst ift ung" zu führen hat, drei öster- 
reichische Staatsschuldverschreibungen im Ge- 
samtnominalbetrage von 1,200 fi. 

Diese Stiftung ist für öffent- 
liche Schüler, resp. Studierende 
nachstehender das Öffentlichkeits- 
recht genießender deutscher Unter- 
richtsanstalten der österreichisch- 
ungarischen Monarchie, m. zw. für 
Schüler deutscher Bürgerschulen, 
Real' und sonstiger Mittelschulen, 
deutscher Lehrerbildungsanstalt en, 
Handelsschulen, öffentlicher deutscher 
Handtverker schulen, Staatsgewerbe- 
oder Fachschulen, ferner für Hörer 
der weit liehen Fakultäten einer 
deutschen Univer sität, daher mit 
Ausschluß der Theologen, und für 
Hörer der technischen Hochschulen 
bestimmt. 

Auch jene, die sich der Phar- 
macie widmen, sind zum Stiftungs- 
genusse berechtigt, wenn sie bei 
einem Apotheker deutscher Natio- 
nalität in der Lehre stehen. 

Zöglinge^ welche in Knabenseminarien 
oder Konvikten untergebracht sind, bleiben 
von dem Genusse dieser Stiftung, selbst wenn 
diese Anstalten unter weltlicher Leitung 
stehen^ gleich den Zöglingen ähnlicher unter 
geistlicher Leitung stehender Anstalten aus- 
geschlossen, daher der Eintritt eines Sti- 
pendisten in eine der erwähnten Anstalten 
als Verzicht auf den Genuß der Stiftung 
anzusehen und zu behandeln ist. 

Die Bewerber um diese Stiftung 
haben im allgemeinen nachzuweisen, 
daß sie sich zur christlichen Re- 
ligion bekennen, der d eut sehen 
Nationalität angehören und von 
eheli eher Geburt oder legitimiert 
sind. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben: 



Jan Stingl, dne 2. öervence 1892 
V Budfjovicich zemfely, vinoval ve sve po- 
sledni vüli, dani v Budöjovicich dne 7. öervna 
1892, tri Rakouske stdtni dluhopisy v ührnnem 
nomin. obnosu 1.200 zl. na zrizeni studentski 
nadacCj kterdS se md nazyvati ^Studentskd 
nadace Jana Stingla^. 

Tato nadace jest uröena pro 
vefejne zdky, resp. studujici nd- 
sledujicich nämeckych, prdva ve- 
rejnosti poSioajicich üstavü fise 
RakouskO'Uherske^ a to: pro zdky 
nimeckych §kol misfanskych, real- 
nych a jinych skol strednich. ne- 
meckych üstavü uöitelskych, obchod- 
nich §kol, vefejnych ndmeckych 
skol remeslnickych, stdtnich pru- 
myslovych neb odbornych skol, ddle 
pro posluchaöe sv^tskych fakult 
nSktere nimecke university, tedy 
s vyjmutitn theologü, o pro poslu- 
chaöe vysokych skol technickych. 



TakS ti jsou oprdvnSni k po- 
zitku nadaönimu, kdoz se venuji 
lekdrnictvi, jsou-li v uöeni u lekdr- 
nika nämecke ndrodnosti. 

Chovanci chlapeckych semindfü neh 
konviktü jsou vyhuöeni z pozitku teto na- 
dace i kdyz tyto üstavy svHske sprdve 
podlehaji^ prdvi jako chovanci podobnych 
üstavü pod duchovni sprdvou jsouctch^ a 
proto se md poklddati vstup nadance do nik- 
tereho z uvedenych üstavü za vzddni se po- 
zitku nadaöniho a die toho se md tiz pfed- 
sejiti. 

Kdoz se tuto nadaci uchdzi, 
md vübec dokdzati, ze se hldsi k na- 
bozenstvi kfestanskemu, jest n& 
mecke ndrodnosti a manzelskeho 
püvodu neb jest legitimovdn. 



Ndrok na tuto nadaci majt: 



329 



Johann Stingl. 



Jan Stingl. 



329 



a) vor allem die ehelichen Nach- 
kommen der verstorbenen Ei- 
ter n des Stifters Michael 
Stingl und Margaretha Stingl 
geborenen Kern^ Hausbesitzer 
in Franzensbad, in männlicher^ 
sodann in weiblicher Linie; in 
Ermangelung derselben 

h) eheliche Nachkommen des Vaters 
der verstorbenen Gattin des 
Stifters Anna Stingl, des zu 
Sandau bei Eger verstorbenen 
pensionierten k.k. Grenz zolle in- 
nehmers Johann Tomaschek, in 
männlicher Linie; sollten auch 
solche Bewerber nicht vorhan- 
den sein, 

c) die ehelichen N achkommen des 
Neffen des Stifters Nikolaus 
Stingl, des Sohnes der Schwester 
des Stifters, zur Zeit der Testa- 
mentserrichtung L /r. Finanz- 
wach-Kommissärs in Böhmen, 
gleichfalls in der männlichen 
Linie, 

d) Falls sich keine der eben ange- 
führten Ahstämmlinge %im den 
S t ift ungsgen uß bewerbe w, ist 
diese Stiftung solchen Schülern 
oder Studierenden zu verleihen, 
deren Eltern in Franzensbad 
heimatsber cchtigt und mittel- 
los sind, sich zur christlichen 
Religion b e k enne n u nd der 
deutschen Nationalität ange- 
hören. Unter diesen genießen 
gänzlich verwaiste und ver- 
mögenslose Bewerber den Vorzug. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert bis zur Vollendung der 
Studien, resp. Absolvierung der 
früher angeführten Schulen und 
Anstalten bei gutem Erfolge 
während der gesetzlichen Studien- 
dauer. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
15. Jänner 1896 von der k, k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Nach demselben sind etwa sich ergebende 
Interkalarien fruchtbringend anzulegen und 
je nach dem Ermessen der Stift ungsbehör de 
entweder zur Erhöhung der Stiftungsgebühr 
oder zur Schaffung neuer Sliftungsplätze zu 
verwenden. 

Die zur Besetzung gdange^ide Stiftung 
ist mittels amtlicher Konkursausschreibung 
zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. 
XII. 



a) predevsim manzel§t{ potomci 
zemfelych rodiöü zakladatelo- 
vych Michala Stingla a Markety 
Stinglove roz. Kernove, ma- 
jitelü domü ve FrantiSkovych 
Läznich, a to v pokoleni mui- 
skem, pak v ienskem; kdyby tich 
nebylo 

b) manielSti potomci otce zemfele 
manzelky zakladatelovy Anny 
Stinglovi, v ^andovi u Chebu 
zemreleho pensionovaneho c. k. 
pohraniöniho celniho vybir- 
diho Jana Tomaschka, v pokoleni 
muzskem; kdyby ani takovych 
uchazecü nebylo: 

c) manzelsti potomci synovce za- 
kladatelova Mikuldhe Stingla, 
syna sestry zakladatelovy, jeni 
v das zrizeni posledni vüle hyl 
c. k. komisafem finanönt strdie 
V Öechäch, rovnei v pokoleni 
muzskem; 

d) kdyby se zädny z potomkü 
präv^ uvedeny ch o poiitek na- 
daöni neuchäzel, md se nadace 
tato propüjciti takovym zdküm 
neb studujicim, jichi rodiöove 
do Frantiskovych Ldzni prdvem 
domovskym pfisluSeji a nema- 
jetni jsou, ke kfestanskemu nä- 
bozenstvi se pfiznävaji a jsou 
nimecke ndrodnosti. 3lezi tSmi- 
to maji pfednost zcela osifeli 
a nemajetni uchazeöi. 

Fozitek teto nadace trvd ai do 
ukonceni studii, resp. absolvovdni 
skol a üstavü dfive jmenovanych 
pr i dobr em pros pöchu po dobu 
zdkoniteho trvdni studia. 



Dotyönd nadacni listina byla vyhoto- 
Vena c. k, mistodrzitelstvim v Praze dne 
15. ledna 1896. 

Die teto se maji interkälaria, kterd snad 
sc nahodi, pod tirok uloziti, a mä se jich 
uziti die uväzeni üfadu nadadniho bud ke 
zvyseni nadacniho poHtku aneb ke zrizeni 
novych mist nadncnich. 

Md-li se nadace obsaditi, jest to u 
vseobecnou zndmost uvSsti üi^ednim vy- 
psdnim konkursu. 

42 



330 Johann Stingl. Jan Stingl. 330 

Gegenwärtig wird diese Stiftung Toho öasu propüjiuje nadaci 

regia collat-ione von der k, k. Statt- tuto c. k. mistodriitelstvi v Fraee 

halterei in Prag verliehen. regia collatione. 

Das Stiftungsvermögen, uelrhes die k. k. Jmini nadai^m c. k, mistodrzitelstvim 

Statthalterei verwaltet, beträgt 2.516 K 70h, spravovane, öini 2.516 K 70 A, a 

aus dessen Reinerträgnisse ein Platz mit dotuje se z jeho öisteho vynosu jedno misto 

jährlichen 92 K dotiert wird. roönimi 92 K. 



Abschrift. !• 

Testament. 

Bei voller Vernunft, nach reiflicher Überlegung und frei von jedem Zwange treffe 
ich bezüglich meines Nachlasses nachstehende letztwillige Verfügung: 

1. Widme und legiere ich zum Behufe der Errichtung einer Stu- 
dentenstiftung, welche den Namen „Johann StingTsche Studenten- 
stiftung** führen soll, die in meinem Nachlass befindlichen österreichischen Staats- 
schuldverschreibungen ddto. 1. August 1868, Nr. 156.135, per 1000 fl., d, i. eintausend 
Gulden, mit dem jährlichen Zinsenertrage von 42 fl. und zwei Stück gleiche Staatsschuld- 
verschreibungen ddto. 1. August 1868, Nr. 1.276 und Nr. 62.825 per je 100 fl., d. i. 
einhundert Gulden, mit dem jährlichen Zinsenertrage von je 4 fl. 20 kr., somit dem 
jährlichen Zinsenertrage von 50 fl. 40 kr. 

d) Dieser mit dem obigen Zinsenbezuge verbundene Stiftungsplatz 
ist für offen tliche Schüler, rosp. Studierende nachstehender, das 
Öffentlichkeitsrecht geniessender deutscher Unterrichtsanstalten 
der österreichisch-ungarischen Monarchie bestimmt, und zwar für 
Schüler deutscher Bürgerschulen, Real- und sonstiger Mittelschulen, deutscher 
Lehrerbildungsanstalten, Handelsschulen, öffentlicher deutscher Handwerkerschulen, 
Staatsgewerbe- oder Fachschulen, ferner für Hörer der weltlichen Facultäten einer 
deutschen Universität, daher mit Ausschluss der Theologen, und für Hörer der tech- 
nischen Hochschulen. Auch jene, die sich der Pharmacie widmen, sind zum Bezüge 
des Stiftungsgenusses selbst während der vorgeschriebenen Lehrzeit berechtigt, 
wenn sie bei einem Apotheker deutscher Nationalität in der Lehre stehen. Zöglinge, 
welche in Enabenseminarien oder Convicten untergebracht sind, bleiben vom Ge- 
nüsse dieser Stiftung, selbst wenn diese Anstalten unter weltlicher Leitung stehen, 
gleich den Zöglingen ähnlicher unter geistlicher Leitung stehender Anstalten aus- 
geschlossen, daher der Eintritt eines Stipendisten in eine der erwähnten Anstalten 
als Verzichtleistung auf den Genuss der Stiftung anzusehen und zu behandeln ist. 

6) Die Bewerber haben im allgemeinen auszuweisen, dass sie sich 
zur christlichen Religion bekennen, der deutschen Nati onalität 
angehören und von ehelicher Geburt oder legitimiert sind. 

c) Der Stiftungsplatz ist vor allem den ehelichen Nachkommen meiner 
verstorbenen Eltern Michael und Margaretha Stingl geborenen 
Kern, Hausbesitzer in Franzensbad, in männlicher, sodann in weib- 
licher Linie zu verleihen. 

d) In Ermangelung derselben den ehelichen Nachkommen des Vaters 
meiner verstorbenen Gattin Anna Stingl, des zu Landau bei Eger 
im Jahre 1844 oder 1845 verstorbenen pensionierten k. k. GrenzzoU- 
einnehmers Johann Tomaschek in männlicher Linie. 

e) Sollten auch solche Bewerber nicht vorhanden sein, den ehelichen 
Nachkommen meines Neffen Nikolaus Stingl, Sohnes meiner 
Schwester M.igdalena, gegenwärtig k. k. Finanzwach-Commissärs 
in Böhmen, gleichfalls in männlicher Linie. 

f) Falls sich keine der obangeführten Abstämmlinge um den Stiftungs- 
platz bewerben, ist derselbe solchen Schülern oder Studierenden 



331 Johann Stingl. Jan Stingl 331 

ZU verleihen, deren Eltern in Franzensbad heimatsberechtigt 
und mittellos sind, sich zur c hristlichen Religion bekennen, der 
deutschen Nationalität angehören. Unter diesen geniessen gänzlich 
verwaiste und vermögenslose den Vorzug. 

g) Der Genuss dieser Stiftung dauert bis zur Vollendung der Studien, 
resp. Absolvierung der obangef ührten Schulen und Anstalten bei 
gutem Erfolge in der gesetzlichen Dauer. 

Die Vermögensübertragungsgebüren haben die Vermächtnisnehmer selbst zu berich- 
tigen, daher die Studentenstiftung erst dann ins Leben tritt, bis die Gebür aus dem 
Zinsenertrage bezahlt sein wird. 

Zu meioem Testamentsexecutor ernenne ich den Horrn Dr. Johann Kneissl, Advocaten 
in Budweis. Derselbe hat nach meinern Ableben das Leichenbegängnis und die Kund- 
machung dieses Testamentes zu besorgen, jene Wertpapiere und Gegenstände, welche 
nicht meine Wirtschafterin erbt, zu übernehmen und in gerichtliche Verwahrung zu 
übergeben und alle zur Durchführung der Verlassenschaftsabhandlung und Verwirklichung 
der Stiftung nöthigen Vorkehrungen zu treffen uud die nothwendigen Eingaben bei den 
Behörden einzubringen. Das für seine Mühewaltung und die gehabten Auslagen entfallende 
Honorar ist dem Te.stamentsexecutor aus dem Nachlassvermögen, resp. der Sparkassa- 
einlage Fol. 3.806, CNr. 3.208 zu entrichten. 

Dieses Testament habe ich in Gegenwart der drei unterfertigten Herren Testameuts- 
zeugen eigenhändig unterschrieben und erkläre hiemit ausdrücklich, dass dasselbe meinem 
letzten Willen entsprechend verfasst und jede wie immer geartete früher oder später 
datierte letztwillige Anordnung ungiltig ist. 

Budweis, am 7. Juni 1892 (neunzig zwei). 

Johann St i ngl mp. 
Wenzel Pinsker n)p.. 
als er§achter Testament szeuge. 

Heinrich Hartmann mp., 

als ersuchter Testaraentszeuge 

Anton Hinke mp., 
als ersuchter Testamentszeuge. 

Nr. 8.403. 

Dieses Testament wurde laut ProtokoUes vom 4. Juli 1892, Nr. 8.403, beim k. k. 
städt.-del. Bezirksgerichte Budweis am heutigen Tage kundgemaclit. 

Budweis, am 4. Juli 1892. „^^ j,. t. Landesaerichtsrath : 

Krabetz mp. 

Für die Richtigkeit der Abschrift. 

Expedit des k. k. städt.-del. Bezirksgerichtes Budweis, 

am ß. Juli 1892. 

(L. S ) ' I^er k. k. KanzeJist 

Chlebecek mp. 

Vorstehende zum Amtsgebrauche bestimmte Abschrift ist mit der ungestempelten 
aus zwei Bogen bestehenden, ämtlich vidierten Abschrift gleichlautend. 

Budweis, am fünfundzwanzigsten October achtzehnhundert zweiiindzwanzig [sie I 
Lies: zweiundneunzig]. 

(L. St.) Dr. Kftrl Hawelka mp., 

k. k. Notar. 

Beglaubigte Abschrift bei der k.k. Finanz- Ovefeny opis ü c. k, finanöni prokuralury 

prokorainr in Prag. v Praze. 

Xn. 42* 



332 Johann Stingl. Jan Stinjcl. 332 

II. 

( st^mpeL ) Stiftsbrief 

über die Johann StingTsche Studentenstiftung. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen urkuudet hiemit kraft dieses Stiftsbriefes : 

Es habe der am 2. Juli 1892 zu Budweis verstorbene Johann Stingl in seinem 
am 4, Juli 1892 bei dem k. k. städtisch delegierten Bezirksgerichte in Budweis kund- 
gemachten schriftlichen Testamente de dato Budweis den T.Juni 1892 im Punkte 1, uml 
zwar a—g), die Errichtung einer Studentenstiftung mit nachstehenden Worten angeordnet: 

1. „Widme und legiere ich zum Behufe der Errichtung einer Stu- 
dentenstiftung, welche den Namen: „Johann StingTsche Studenten- 
stiftung" führen soll, die in meinem Nachlass befindlichen Österreichischen Stnats- 
schuldvei Schreibungen de dato 1. August 1868, Nr. 156.135, per 1.000 fl., das ist ein- 
tausend Gulden, mit dem jährlichen Zinsenertrage yon 42 fl und zwei Stück gleiche Staats- 
schuldverschreibungen de dato 1. August 1868, Nr. 1.276 und Nr. 62.825, per je 100 fl., 
das ist einhundert Gulden, mit dem jährlichen Zinsenertrage von je 4 fl. 20 kr., somit 
mit dem jährlichen Zinsenertrage von 50 fl. 40 kr. 

a) Dieser mit dem obigen Zinsenbezuge .verbünd ene Stiftungsplatz 
ist für öffentliche Schüler, rcsp. Studierende nachstehender das 
Öffentlichkeitsrecht genießender deutscher Unterrichtsanstalten 
der Österreichisch-Ungarischen Monarchie bestimmt, und zwar für 
Schüler deutscher Bürgerschulen, Real- und sonstiger Mittelschulen, 
deutscher Lehrerbildungsanstalten, Handelsschulen, öffentlicher 
deutscher Handwerkerschulen, Staatsgewerbe- oder Fachschulen, 
ferner für Hörer der weltlichen Facultäten einer deutschen Uni- 
versität, daher mit Ausschluss der Theologen, und für Hörer der 
technischen Hochschulen. Auch jene, die sich der Pharmacie wid- 
men, sind zum Bezüge des Stiftungsgenusses berechtigt, wenn sie 
bei einem Apotheker deutscher Nationalität in der Lehre stehen. 
Zöglinge, welche in Knabenseminarien oder Convicten untergebracht 
sind, bleiben von dem Genüsse dieser Stiftung, selbst wenn diese 
Anstalten unter weltlicher Leitung stehen, gleich den Zöglingen 
ähnlicher unter geistlicher Leitung stehender Anstalten ausge- 
schlossen, daher der Eintritt eines Stipendisten in eine der 
erwähnten Anstalten als Verzichtleistung auf den Genuss der Stif- 
tung anzusehen und zu behandeln ist. 

6^ Die Bewerber um diesen S ti f t u n gsplat z haben im aligemeinen 
nachzuweisen, dass sie sich zur christlichen Religion bekennen, 
der deutschen Nationalität angehören und von ehelicher Geburt 
oder legitimiert sind. 

c) Der Stiftungsplatz ist vor allem den ehelichen Nachkommen mei- 
ner verstorbenen Eltern Michael und Margaretha Stingl geborenen 
Kern, Hausbesitzer in Franzensbad, in männlicher, sodann in weib- 
licher Linie zu verleihen; 

d) in Ermanglung derselben den ehelichen Nachkommen des Vaters 
meiner verstorbenen Gattin Anna Stingl, des zu Sandau bei Eg^ 
im Jahre 1844 oder 1845 verstorbenen pensionierten k.k. Grenzzoll- 
einuehmers Johann Tomaschek in männlicher Linie; 

e) sollten auch solche Bewerber nicht vorhanden sein, den ehelichen 
Nachkommen meines Neffen Nikolaus Stingl, Sohnes meiner Schwe- 
ster Magdalena, gegenwärtig k. k. Finanzwachekommissärs in Böh- 
men, gleichfalls in männlicher Linie. 

f) Falls sich keine der obenangeführten Abstämmlinge um den Stu- 
tungsplatz bewerben, ist derselbe solchen Schülern oder Studie- 



333 Jobann Stingl. Jan Stingl. 333 

renden zu verleihen, deren Eltern in Franzensbad heimatsberech- 
tigt und mittellos sind, sich zur christlichen Religion bekennen 
und der deutschen Nationalität angehören. Unter diesen genießen 
gänzlich verwaiste und vermögenslose Bewerber den Vorzug. 

ff) Der Genuss dieser Stiftung dauert bis zur Vollendung der Studien, 
resp. Absolvierung der obenangeführten Schulen und Anstalten 
bei gutem Erfolge in der gesetzlichen Dauer.** 

Weiters hat der Erblasser die Activierung der Stiftung bis nach erfolgter Berich- 
tigung der auf das Stiftungslegat entfallenden Übertragungsgebür aus dem Erträgnis des 
Vermächtnisses verfügt und dem Testaraentsexecutor Dr. Johann Kncissl, Ad?ocaten in 
budweis, mit den V<»rkehrungen betraut, die zur Verwirklichung der Stiftung erforderlich 
sind, indem er im Punkte 6, alinea 2 und 3, seines Testamentes Folgendes anordnete: 
„Die Vermögensübertragungr.gebüren haben die Vermächtnisnehmer selbst zu berich- 
tigen, daher die Studentenstiftung erst dann ins Leben tritt, bis die Gebür aus dem 
Zinsenertrage berichtigt sein wird.'* 

„Zu meinem Testamentsexecutor ernenne ich den Herrn Dr. Johann Kneissl, Advo- 
caten in Budweis. Derselbe hat nach meinem Ableben das Leichenbegängnis und die 
Kundmachung dieses Testamentes zu besorgen, jene Wertpapiere und Gegenstände, welche 
nicht meine Wirtschafterin erbt, zu übernehmen und in gerichtliche Verwahrung zu über- 
geben und alle zur Durchführung der Verlassenschaftsabhandlung und Verwirklichung der 
Stiftung nöthigen Vorkehrungen zu treffen und die nothwendigen Eingaben bei den 
Behörden einzubringen." 

Mit der Einantwoitungsurkunde vom 6. April 1893, Z. 4.419, hat sohin das k. k. 
st. d. Bezirksgericht in Budweis der Johann StingFschen Studentenstiftung die vermachten 
Wertpapiere in das Eigenthum zugewiesen, und zwar: 

1 Stück Österr. Papierrente de dato 1. August 1868, Nr. 156.135 über . 1.000 fl. uom. 
mit 57,,, beziehw. ^'2^1.^ Interessen seit 1. Feber 1892,^ welche bis zum 

Todestage, d. i. 2. Juli 1892, betragen 21 „ — 

samrat Coupons seit 1. August 1892 bis l. Feber 1894 und Talon; 1 Stück 

Österr. Papierrente de dato 1. August 1868, Nr. 1.276 über . . 100 „ nom. 
mit öVrt, beziehw. 4-2% Interessen seit 1. Feber bis 2. Juli 1892 .. . 2 „ 10 kr. 
sammt 7 Coupons seit I. August 1892 bis 1. August 1895 und Talon; 

endlich ein Stück Österr. Papien-ente ddto. 1. August 1868, Nr. 

62.825 über 100 „ -^ 

mit 57„, beziehw. 4'27o Interessen seit 1. Feber bis 2. Juli 1892 .. . 2 ^ 10 „ 
sammt 7 Coupons seit 1. August 1892 bis 1. August 1895 und Talon. 

Irrthümlicher Weise wurde jedoch entgegen der erblasserischen Anordnung in die 
erwähnte Einantwortungsurkunde die Bestimmung aufgenommen, dass das Präsentations- 
recht zu der Johann Stingl'schen Stiftung der jeweiligen Stadtvertretung von Franzens- 
bad in Böhmen zustehe. 

Dieser Irrthum veranlasste den Testamentsexecutor Dr. Johann Kneissl die obigen 
Wertpapiere an das Bürgermeisteramt Franzensbad zu übersenden, welches diese Wert- 
papiere übernommen hat und in die auf den Namen: „Bürgermeisteramt Franzensbad 
in Böhmen noe der Johann StingFschen Studentenstiftung" vinculierte Österreich. Staats- 
schuldverschreibung ddto Wien 1. August 1892 Nr. 171.529, über 1.200 fl nom. um- 
schreiben ließ. 

Die obgedachten Zinsen im Betrage von 25 fl. 20 kr. wurden von Dr. Johann Kneissl 
zur theilweisen Berichtigung der von dem Stiftungslegatc bemessenen Übertragungsgebür 
von 118 fl., nebst Schulbeitrag von 4 fl. 38 kr., zusammen 122 fl. 38 kr. verwendet; 
während die weiteren, und zwar die bis zum 1. August 1894 fällig gewordenen Coupons- 
zinsen von 100 fl. 80 kr. von dem Bürgermeisteramte in Franzensbad erhoben und mit 
dem Theilbetrage von 97 fl. 18 kr. zur Bezahlung des Restes der erwähnten Übertragungs- 
gebür nebst Schulbeitrag verwendet wurden. 

Hiebei verblieb für die Stiftung ein Barbetrag von 3 fl. 62 kr. 

Als später der gedachte Irrthum hervorkam und sich herausstellte, dass der Stadt- 
vertretuüg von Franzensbad weder eine Ingerenz bezüglich der Präsentation noch eine 
solche bezüglich der Verwaltung und Verleihung der Stiftung zukomme, wurde über 



334 Johaun Stingl. Jan Stingl. 334 

Interventioii der k. k. Finanzprocuiatur in Prag das Bürgermeisteramt in FranzcnsbaJ 
mit dem Bescheide des k. k. st. d. Bezirksgerichtes Budweis vom 19. December 1894, 
Z. 15.891. angewiesen, die obige Rentenobhgatiou ddto Wion 1. August 1892, Nr. 171 529, 
über 1.200 fl. nom. und den nach Abzug der aufgelaufenen Nachlassgebür für die Stif- 
tung verbliebenen Barbetrag zu Gericht zu erlegen. 

Das Bürgermeisteramt in Franzensbad ist diesem Auftrage nachgekommen, worauf 
die k. k. Finanzprocuratur auf Grund des Erlasses der k. k Statthalterei in Böhmen 
vom 29. Feber 1895, Z. 21.89G, zufolge Bescheides des k. k. st. del. Bezirksgerichtes 
Budweis vom 21. März 1895, Z. 4.200, die Krfolglassung der für die Johann StingFsche 
Studenten^tit'tung gerichtlich deponierten Notenrentenobligation de dato 1. August 1892, 
Xr. 171.520. über 1.200 fl. nebst Zinsenzahlungsbogen sowie des Barbetrages von 3 fl. 
02 kr. zu Ilanden der k. k. Statthalterei in Prag erwirkt hat. 

Mit dem Erhls^e der k. k. Statthalterei vom 1. Mai 1^95. Z. 50.564, wurde die 
erwähnte Obligation nebs>t dem erwähnten Barbetrage und dem Zinsenzahlungsbogen 
durch das k. k. Ilauptj»teueramt in Budweis erhoben und an die k. k. Landeshauptcassa 
in Prag übersendet, welche die Obligation über 1.200 fi. unterm 30. Mai 1895 sub art. 
1.033 und den Barbetrag von 3 fl. «2 kr. unterm 16. September 1895 ad art. 1.642 beim 
Studentenstiftungsfonde in Empfang genommen hat, während der Zinsenzahlungsbogen 
behufs Überweisung der Interessenzahlung an die k. k. Landeshauptcassa in Prag dei 
k. k. Staatsschuldencassa in Wien übersendet wurde. 

Zufolge Erlasses der k. k. Statthalterei vom 12. August 1895, Z. 96 639, wurde 
sodann mit Rücksicht darauf, dass die Vertretung, Verwaltung und Verleihung der 
Johann StingFschen Studentenstiftung der k. k. Statthalterei für Böhmen zusteht, die Um- 
schreibung d(?r auf das „Bürgermeisteramt Franzensbad in Böhmen nomine der Johann 
Stingrschen Studentenstiftung" lautenden vom 1. August 1894 an verzinslichen 5®/„ Österr. 
Notenrentenobligation ddto 1. August 1892, Nr. 171.529, über 1.200 fl. auf die „k. k. 
Landeshauptcassa in Prag für den Böhm. Studentenstiftungsfond noe der Johann StingFschen 
Studentenstiftung" eingeleitet; worauf die hiernach vinculierte, 5%ige Österr. Notenrenten- 
obligation ddto Wien am 1. August 1895, Nr. 189.456, an die k. k. Landeshauptcassa 
in Prag einlangte, bei dem Studentenstiftungsfoude unterm 17. September 1895, art. 1.646, 
und die derselben Cassa zugleich angewiesenen Ausgleichszinsen vom 1. August 1894 bis 
1. August 1895 mit 50 fl. 40 kr. daselbst an demselben Tage unter art. 1.647 in Em- 
j)fang gestellt, dagegen die entfallende Blanquetgebür von 20 kr. unter art. 1.648 beaus- 
gabt wurde. 

Der oben angeführte Betrag von 3 fl. 62 kr., sowie die soeben angeführten Zinsen 
abzüglich der Kosten der Stiftsbrieferrichtung wurden in die Böhmische Sparcassa in 
Prag auf das Einlagebuch fol. 160.221 mit dem Betrage von 50 fl. eingelegt und der- 
selbe für die Stiftung vinculiert und bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag unter art. 
2.178 ai 1895 in Empfang gestellt. 

Der obgedachto Irrthum in der Einantwortungsurkunde vom 6. April 1893, Z. 4.419« 
wurde dadurch saniert, dass mit dem Nachtragsbescheide des k. k. st. d. Bezirksgerichtes 
Budweis ddto 30. September 1894, Z. 12.673, diese Einantwortungsurkunde dahin ergänzt, 
bzw. richtiggestellt wurde, dass die Vertretung, Verwaltung und Verleihung der Johaun 
StingFschen Studentenstiftung der k. k. Statthalterei in Böhmen zusteht und dass daher 
der Passus im Abs. 1 der Einantwortungsurkunde: „das Präsentationsrecht steht der 
jeweiligen Stadtvertretung von Franzensbad in Böhmen zu" aus der Einantwortungs- 
urkunde ausgeschieden wird. 

Das Stiftungsvermögen besteht somit gegenwärtig: 

1. aus der vinculierten 4*2% Österr Notenrentenobligation ddto Wien 1. August 1895, 
Nr. 189.456, über 1.2ü0 fl. nom.; 

2. aus dem Einlagsbuche der Böhmischen Sparcassa in Prag fol. 160.221, lautend 
auf 50 fl. — kr. 

Die der Stiftung vorgeschriebene Cbertragungsgebür nebst Schulbeitrag ist bereits — 
wie oben erwähnt — aus den Erträgnissen des Stiftungscapitales bezahlt worden. 

Die Stiftung führt den Namen: „Johann Stin^rsche Studentenstiftung" und tritt mit 
dem Jahre 1890 vorläutig mit der das Erträgnis der Rentenobligationen über 1.200 fl. 
nom. darstellenden Jahresgebür von 50 H. 40 kr., abzüglich des Regiebeitrages und der 
Kosten der Concursausschreibung, ins Leben. 



335 Jobann Stinj^I. Jan Stingl. 335 

Anspruch auf die Stiftungsgebür haben jene öffentlichen Schüler, resp. Studierenden 
der oben im Punkt 1 a) bezeichneten Unterrichtsanstalten der Österreichisch-Ungarischen 
Monarchie, welche sich im Besitze der vom Stifter im Punkt 1 unter b—f) geforderten 
Eigenschaften befinden. 

Die Verwaltung und Verleihung der Stiftung steht der k. k. Statthalterei in Böh- 
men zu. 

Etwaige sich ergebende Intercalarien sind zu fructificie ren und 
ebenso wie die oben angeführte Sparcassaeinlage je nach dem Ermessen 
der Stiftungsbehörde entweder zur Erhöhung der Jahresgebür oder 
zur Schaffung neuer Stiftungsplätze zu verwenden. 

Der zur Besetzung gelangende Stiftungsplatz wird mittelst amt- 
licher Concursausschreibung zur öffentlichen Kenntnis gebracht werden. 

Nachdem somit das Vermögen der Stiftung, auf die oben angeführte Art vorschrifts- 
mäßig sif'hergestellt, bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag aufbewahrt ist und zur Erfül- 
lung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, erklärt die k. k. Statthalterei 
in Böhmen die Johann Stingl'sche Studentenstiftung für constituiert, und wird dafür 
sorgen, dass vom Jahre 1896 angefangen die obige Stiftungsgebür an einen von ihr zu 
bestimmenden, den stifterischen Anordnungen entsprechenden Stiftling verliehen werde. 

Die Kosten der Stiftsbrieferrichtung werden aus der vorhandenen Barschaft des 
Stiftungsvermögt^ns bestritten werden. 

Die k. k. Statthalte) ei in Böhmen wird das Stiftungsvermögen nach den bestehenden 
Normen verwalten, die Stiftung gehörig ausschreiben und der stifterischen Willensmeinung 
sowie den bestehenden Stiftungsbestimmungen gemäß vollziehen. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief in drei Parien ausgefertigt, von welchen das 
erste bei der k. k. Statthalterei in Prag, das zweite bei der Stadt Franzensbad aufbe- 
wahrt und das dritte an das k. k städt. del. Bezirksgericht in Budweis zur Einlegung 
in die Verlassenschaftsacten übermittelt wird. 

Prag, am 15. Jänner 1896. 

Der k. k. Stattbalter: 
(L. St.) Thuu m. p 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



336 Albert Küffer Ritter von Asmansvilla. 



Albert Küffer rytir z ABmansvilly. 



336 



924. 



1892 

Juli 1. ßervence. 

HuttenbergerDomdecbaDt Albert Küffer Hutnohorskä nadace kapitaliiibo de- 

.„ , . ^^.^^ kana Alberta Muffera rytire z Asmans- 
Kitter von Asmansvilla sehe Stiftung, y.|| 

Eleoffora Küfferovä z Asmnns- 
villy zridila vönovaci listinou, danou v Praze 
dne 1. öervence 1892, na pamätku sveho, dne 
28. srpna 1891 zemMeho hratra Alberta 
Küffera rytire z AsmansvxUy, dSkana vzdy 
verne mctropolitni kapituly u sv. Vita v Praze^ 
a na pamdtku sve, dne 17. prosince 1884 
zemfele sestry Johany Moravcove roz. Küf- 
ferove z Asmansvilly nadaci pode jmenem 
„Kutnohorskä nadace kapitulniho 
dckana Küffera rytire z Asmans- 
villy" a venovala k tomu üielu 15 kusü 
stdtnich dluhopistl v ührnne sume 15.000 zl. 



Eleonore Küffer von Asmans- 
villa errichtete mittels der Widmungs- 
Urkunde de dato Prag vom 1. Juli 1892 
zur Erinnerung an ihren am 23. August 1891 
verstorbenen JBruder Albert Küffer Ritter 
von Asmansvilla, Dechant des allzeit ge- 
treuen Metropolitan- Kapitels bei St. Veit 
in Prag, und zum Andenken an ihre am 
17. Dezember 1884 verstorbene Schwester 
Johanna Morawetz geb. Küffer von Asmans- 
villa eine Stiftung unier dem Namen 
„Kuttenberger Domdechant Küffer 
Ritter von Asmansvilla' sehe Stif- 
tung^ und widmete zu diesem Ztvecke 15 Stück 
Staatsschiddverschreibungen im Gesamtbetrage 
von 15.000 fl. 

Zweck dieser Stiftung ist die 
Gewährung von Erziehungs-, Fort- 
bild ungs-y beziehungsweise Unter- 
stützungsbeiträgen bis zur Ver- 
sorg ting an die nachbenannten un- 
mittelbar oder mittelbar aus Kutten- 
berg stammenden Personen männ- 
lichen und weiblichen Geschlechtes^ 
römisch-katholischer Religion. 

Als die ersten Nutznießer dieses 
Stiftung seinkomm ens berief die 
Stifterin nachstehende aus der 
Deszendenz des im Jahre 1872 ver- 
storbenen JUDr. Emanuel Morawetz 
aus Kuttenberg stammenden Per- 
sonen, und zwar: 
a) die drei Söhne der zu Kutienberg ge- 
borenen Rosalia Quoika geh, Morawetz. 
Tochter des verstorbenen JUDr. Emanuel 
Morawetz aus Kuttenberg, namens Ema- 
nuel. Anton und Siegmund Quoika. mit 
je einem Fünftel des Jahreserträgnisses. 
Dieselbcti sind zum Stiftungsgonusse 
auch dann berufen, wenn sie sich dem 
k. k. Militärstande widmen, Einjährig- 
Freiwillige, Zöglinge einer k. u. k. Mili- 
tärakademie oder Kadettenschule, Offi- 
ziersaspiranten sein oder in CiviUchr- 
oder Erziehungsinstituten sich befindeyi 



Üöelem teto nadace jest poshy- 
toväni pfispivkü na vychovdnt, 
daist V zdeldni, jinak na podpo- 
rovdni ai do zaopatfeni nize jmeno- 
vanym osobdm^ primo nebo neprimo 
z Kutne Hory pochdzejicim, muz- 
skeho % ienskeho pohlavi, ndbozen- 
stvi rimskokatolickeho. 

Za prvnt pozivatele teto nadace 
povolala zakladatelka näsledujici, 
z potomstva JUDra Emanuela Mo- 
ravce z Kutne Hory, roku 1872 ze- 
mfeleho, pochdzejici osoby, a sice: 



a) tri syny Rozalie Quoikove roz. Morav- 
cove, V Kutne Höre zrozene dcery zernfe- 
leho JUDra Emanuela Moravce z Kutne 
Hory, jmenem Emanuele, Antonina a 
Zikmunda Quoiku, a to kaideho do jednf 
püiny rocniho vynosu. 

Tijsou ustanoveni kpozitku nadacnimn 
i tenkrdte, jestlize se vönuji c. a k. 
vojenskemu stavu, jsou-li jednoroöninii 
dobrovolniky, chovanci nöktere c. a k. 
vojcnske alcadcmie neb kadetni skoly, 
anrb aspiranty düstojnicke hodnosti, nebo 
jsmi V nMterem obdanskem vyucovacim 



337 



Albert Küfter Ritter von Asmansvilla. 



Albert Küffer rytir z Asmansvilly. 337 



sollten. Ein dem aktiven Militärstande 
oder der Lnndivehr angehörender Stift- 
linff verliert diesen Stißungsgenußy so- 
hald er die Charge eines tvirklichefi 
Oberleutnants erhält. 

Die Zivilstiftlinge behalten den Stif- 
tungsgenuß bis zur Vollendung ihrer 
höheren Berufsstudien oder bis zur 
Erlangung des Doktorgrades und bei 
ziviler Anstellung insolange^ bis sie 
einen der Charge eines wirklichen 
k, u. k, Oberleutnants entsprechenden 
Gehalt, bzw. ein solches Einkommen, be- 
ziehen. 

b) An dem Stiftungseinkommen partizi- 
pieren ferner als erste Stiftlinge die 
vier Töchter nach dem zu Kuttenherg 
geborenen, am 13. Juni 1889 verstorbenen 
kaiserlichen Hat Siegmund Moratcetz, 
namens Helene, Johanna, Ludowika 
und Anna Morawetz, mit zusammen 
zwei Fünfteln der Jahreserträgnisse 
bis zu ihrer Versorgung, beziehungs- 
weise Verehelichung. 

Sollte eine dieser vier Töchter des kais. 
Bat es Siegmnnd Morawetz aus dem 
Stiftungsgennsse treten, so wächst der 
freiuerdefide Stiftu'tigshetraq den übrigen 
drei Schwestern zu gleichen Teilen zu, 
welches Anwachsungsrecht auch bei 
verbleibenden zwei, bzw. einer Schwester 
Platz zu greifen hat. 

Als weitere Stiftlinge berief 
die Stifterin zustächst die eheliche 
Deszenden z römisch -katholisch er 
Bei ig i on männlichen und weib- 
lichen Geschlechtes nach dem zu 
Kuttenberg am 6. Dezember 1872 
verstorbenen JlDr. Emanuel Mora- 
wetz. 

Bei Abgang geeigneter Stift- 
linge aus dieser Deszendenz ist 
zum Stiftunqsgenusse berufen die 
eheliche Deszendenz römisch- 
katholischer Beligion männlichen 
und weiblichen Geschlechtes nach 
dem am 6. Feber 1851 zu Kutten- 
berg verstorbenen Bürger und Pa- 
trizier Laurenz Morawetz, Vater 
des genannten JUDr. E m ann el 
Morawetz. 

Bei Ab g an g auch dieser De- 
szendenz sind die Stiftungsplätze 
an eheliche, gesittete, römisch- 
katholische, verarmte Kutte nb erger 
Kinder männlichen und weiblichen 
Geschlechtes zu verleihen. 

XU. 



neb vgchovacim üstavä. Prislusi-li niktery 
nadanec aktivnimu stavu vojenskemu neb 
zemibrani, zträci ^yozitek nadaöni,jakmile 
dosdhne hodnosti skuteineho nadporucika. 

Xadanci stavu oböanskeho poHvaji na- 
dace az do ukonöeni svych vysHch studii 
aneb az dosähnou stupn^ doktorskeho, 
a V oböanskem postaveni potud, az se 
Jim dostane sluzby odpovidajici pila;tu 
skutecneho c. a k. nadporucika, po pri- 
pade pfijmn takoveho. 



b) Na prijmech nadacnich maji ddle jako 
prvni nadanci podil ötyri dcery cisar- 
sMho rojdy Zikmunda Moravce v Kutne 
Hofe rozeneho, dne 13. cervna 1889 
zemfeleho, jmenem Helena, Johanna, 
Ludvika a Anna Moravcovd, tihrnem 
dv6 pitiny rocniho vynosu az do jich 
zaopatfeni, pfipadne provddni. 



Kdyby nekterd z techto ctyf dcer eis. 
rady Zikmunda Moravce odstoupila zpo- 
zitku nadaöniho, pfipadne takto uvolnänä 
cdstka nadacni ostatnim tfetn sestrdm 
rovnym dilem, a md toto prdvo k pfi- 
riistku misto i kdyS tu zbndou dvS sestry 
nebo Jen jedna, 

Za daist nadance ustanovila 
zakladatelka nejprve manzelskc 
potomstvo JUDra Emanuele Mo- 
ravce, v Kutne Hofe dne 5. pro- 
since 1872 zemfeleho, ndbozenstvi 
fimskokatolickeho, muzskeho i zen- 
skeho pohlavi. 

Kdyby nebylo zpiisobilych na- 
dancu z tohoto potomstva, jest po- 
voldno k pozitku nadaönimu man- 
zelske potomstvo fimskokatolickeho 
ndbozenstvi, muzskeho i z e w- 
skeho pohlavi, mösfana a patricia 
V avfince 3foravce, dne 6. ünora 
1851 V Kutne Hofe zemfeleho, otce 
to jmenovancho JUDra Emanuele 
Moravce. 

Kdyby nebylo ani tohoto potom- 
stva, maji se mista nadacfii propuj- 
citi manzelskym, mravnym, fimsko- 
katolickym schudlym ditkdm Kutno- 
horskym, muzskeho i zenskeho po- 
hlavi. 

43 



338 Albert Küffer Ritter von Asmansvilla. 



Albert Küffer rylif z Asmansvilly. 338 



Eine etwaige Verminderung oder Ver- 
mehrung der Stiftungszinsen trifft die Stift- 
linge verhältnismäßig. 

Zu Präsentatoren für diese 
Stiftung bestimmte die Stifterin 
nach Himvegfall der ersten sub a) 
und b) genannten S t iftlinge den 
KarlMorawetz von Moranov^ k, u. k. 
Obersten und Kommandanten des 
k. M. k. Ulanenregimentes Erzher- 
zog Karl, den Adalbert Moraioetz, 
gewesenen Bürgermeister von 
Kuttenberg, und den Erzdechanten 
von Kuttenberg. 

Nach dem Ableben der beiden 
vorgenannten Brüder haben das 
Präsentationsrecht auszuüben: Das 
jeweilig älteste, eigonberecht ig t e 
Mitglied aus der Deszendenz des 
JUDr, Em annel Morawctz, und falls 
ein solches nicht vorhanden seiyi 
sollte^ ein solches aus der Deszen- 
denz des L a u r en z M or aw et z, 
ferner der jeweilige Erzdechant 
in Kuttenberg und der jeweilige 
Bürg ermeister, eventuell in Er- 
mangelung eines qualifizierten 
Mo r a wetz^s chen E a m il i englie de s 
die beiden letztgenannt cu Personen 
allein, 

Enr den Eall^ daß diese drei 
Präsentatoren weder einrti ein- 
helligen noch einen Majoritäts- 
beschluß erzielen sollte», so hat 
jeder von ihnen selbständig zu 
präsentieren. In einem solchen 
Falle steht soda n n d c m j e w eilige n 
Statthalter von Böhmen die freie 
Auswahl unter den Präsentierten zu. 

Den Präsentatoren räumte die Stifterin 
das Stecht ein, unter hilliger Rücksichtnahme 
auf die materiellen Verhältnisse der Stif- 
tungswerher auch bloß vier Stiftungsplätze 
nach dem Himvegfall der genannten ersten 
männlichen und weiblichen StiftUngc zu 
kreieren, u, zw, in der Weise, daß zwei den 
männlichen und zwei den weihlichen 
Bewerbern zugesprochen werden können. 

]>en Präsentatoren obliegt es auch, die 
Frage über eine eingetretene Versorgung 
hei den männlichen und weihlichen Stift- 
ungen wie auch über eingetretene Ver- 
armung bewerhungsherechtigtcr Personen zu 
entscheiden und die Würdigkeit, Sittlich- 
keit, Iteligiosität und den Fleiß der ein- 
zelnen Stiftlinge einer gerechten Beurteilung 
zu unterziehen. 



Zmensi-li neb zvyH-li se snad üroki/ 
nadaöni, upravi se die töho pom^nö pfijmf/ 
naduncü, 

Presentatory teto nadace usta- 
novila z akladatelka^ az nadanci 
pod a) a b) jmenovanij pozitl'u od- 
stoupiy Karla Moravce z Mora- 
nova, c, a Je, plukovnika a velitclc 
c, a k, hulänskeho pluku arcivevodi/ 
Karla, Vojtecha Moravce, bgva- 
leho starostu KutnohorskehOy a arci- 
d^kana v Kutne Höre, 



Po smrti obou jmenovanych 
bratri maji vykonävati prdvo 
praesentacni vidy: doöasny nej- 
starsij sveprdvny ölen potomstra 
JUDra Emanuele Moravce, a kdyby 
t oho z de nebylo, nej st arsi öle 7$ 
z potomstva V avrince Moravce^ 
ddle docasny arcidekan v Kutne 
Hofe a docasny starosta, j)fipadne 
V nedostatku kvalifikovaneho ölenu 
rodiny Moravcü posledne jmeno- 
vane dve osoby samojedine. 



V pfipadö, ze by tito tri pro- 
sentatofi se neshodli anebo nedo- 
cilili v usneseni svem vetsiny, md 
k a z dy z nich presentovati samo- 
statne. V takovem pfipadö rozhodne 
doöasny mistodrzitel v Öechdch 
volne mezi presentovany mi. 



Zakladatelka vyhradila presentatorüm 
prdvo, aby mnjice slusny zfetel na hmotnc 
pomery zadatelu o nadaci, zfidili pouze ötyfi 
mista nadaöni, az z pozitku odstoupi oni 
jmenovani prvni niuzsti a zensti nadanci, a 
sice tim zpüsobem, ze mohou pfifknouti die 
mista muzskym a dvö mista zenskym za- 
datelüm, 

Povinyiosti presentatorü jest tei resiti 
otdzku, zda nckdo z nadancu muzskych neb 
zenskych jest jiz zaopatfen, nebo tvz o tom, 
zda nökterd k nadaci oprdvnenä osoha schudUi, 
a maji tez spravedlivy posudek vysloviti o ho- 
dnosti, mravnosfi, zboknosti a pili jednotli- 
vijch nadancu. 



339 Albert Kuffer Ritter von Asraansvilla. 



Albert Küffer rytir z Asmansvilly. 



339 



Die Verleihung der Stiftungs- 
platze steht dem jeweiligen Statt- 
halter von Böhmen zu. 

Die Vet'tvaltung des Stiftungsvei^mögens 
räumte die Stifterin der k. h. Statthalterei 
in Böhmen ein. 

Der hezi'i gliche Stiftshrief wurde am 
20. Oktober 1893 von der k. k. Statthalterei 
in Prag ausgefertigt. 

Die von der Stifterin zum Stijtungs-- 
c/rntisse herufenen drei Söhne der Rosalia 
Qiioika geh, Morawetz sind bereits aus dem 
Stiftungsgennsse getreten und es werden 
die hiedurch frei gewordenen drei Filnftel 
des Stiftu ngserträgnisses gegen wärt ig im 
Sinne des Stiftsbriefes über Präsentation 
drs Karl Moraivetz v. Moranow^ des Adal- 
hert Morawetz und des Erzdechanten in 
Kuttenberg von der k, k. Statthalterei in 
Prag verliehen. 

Im Bezüge der übrigen zwei Fünftel 
des Stiftungserträgnisses stehen noch die 
von der Stifterin berufenen vier Töchter des 
kfds. Bates Siegmund Morawetz namens 
Helene, Johanna, Lndowika und Anna 
Jlorawetz. 

Das StiftHngsvermögen, welches von der 
Je, 1c, Statthalterei in Prag verwaltet tcird, 
beträgt 30,000 K, dessen verfügbares Bein- 
erträgnis im Betrage von 1,100 K stifts- 
hriefgemäß verwendet tvird. 



Mista nadacni propüjöovati 
prtslusi docasnemu mistodrziteli 
V Cechäch, 

Sprävu jm^ni nadacniho vghradila za- 
kladatelka c, k. nmtodrstitelstvi v Öeehäch, 

Dotycnd nadacni listina byla vyhotovena 
e, k, mistodrzitclstvim v Praze dne 20, rijna 
1893, 

Zakladatelkou k pozitku nadaönimu po- 
volani tri synovc Bozalie Quoikovc roz, Mo- 
ravcove z pozitku nadacniho jiz odstoupiliy 
a propüßuje nyni tyto uprdzdnene tri pHiny 
vynosu nadacniho c, k, mistodrzitelstri v Praze 
j)0 presentaci Karla Morav>ce z Moranova, 
Vojt^cha Moravce a arcidckana v lOitne 
Hofe po roziimn nadaöniho listu. 



Ostatnich dvoti pctin vypiosu nadacniho 
pozivaji dosud zakladatelkou usta7iorene ctyri 
dcery eis. rady Zikmunda Moravce^ jmvnem: 
Helena, Johanna, Ludvika a Anna Morai- 
covä. 

Jmeni nadacni, c, k, mistodrzitelstvim 

V Praze spravovane, cini 30.000 Ky a po- 
uzivd se jeho 2>ohotorr jsouciho öistcho vynosu 

V sumc 1.100 K po rozumn nadacniho listu. 



Widmungsurkunde 

(3Xi>0kr.\^^ die „Kuttenberger Domdechant Albert Küffer Ritter 
Stempel. / voD Asmansvilla'sche Stiftung". 

1. In pietätvoller Erinnerung an meinen am 23. August 1891 verstorbenen Iioch- 
verehrten Bruder, den hochwürdigsten Herrn Albert Küffer Ritter von Asmans- 
villa, Dechant des allzeitgetreuen Metropolitan- Domcapitels zu Prag, Landes- und 
päpstlichen Hausprälaten. Commandeurs des k. k. Franz-Josefs-Ordens, und im liebe- 
vollen Andenken an meine am 17. December 1884 verstorbene Schwester Frau Jo- 
hanna Morawetz geb. Küffer von Asmansvilla, Gemahlin des am 11. Mai 1873 
verstorbenen Domainenbesitzers Herrn Wenzel Siegra. Morawetz, Bruders des am 5. De- 
cember 1872 verstorbenen JUDr. Emanuel Morawetz, Landesadvocaten und Realitäten- 
besitzers in Kuttenberg, errichte ich hiemit nachstehende Stiftung, welche für immer- 
währende Zeiten den Namen „Kuttenberger Domdechant Albert Küffer 
Ritter von Asmansvilla'sche Stiftung" zu führen hat, und widme ich zu diesem 
Zwecke fünfzehn Stück k. k. Österr. Staatsschuldenverschreibungen ddto. Wien 1. August 
1868 Nr.: 94.076; 134.460; 148.357; 162.524; 163.929; 176.495; 177.237; 178.159; 
182.646; 183.342; 185.249; 189.258; 201.676; 202.965 und 207.608, je per 1.000 fl. 
Ö. W. nom., in Summa daher 15.000 fl. Ö. W. nora., in Worten fünfzehntausend Gulden 
Österr. Whrg. nom., je mit 3 Coupons, deren Iter am 1. Februar 1893 fällig, sammt 
Talons. 



XII. 



43* 



340 Albert Küffer Ritter von Asmansvilla. Albort Küffer rytir z AsmaDSvilly. 340 

2. Zweck dieser Stiftung ist die Gewährung von Krziehungs-, Fortbildungs-, 
beziehungsweise Unterslützungsbeiträgen bis zur Versorgung an die unten bezeichneten, 
unmittelbar oder mittelbar aus Kuttenberg stammenden Personen männlichen und weib- 
lichen Geschlechtes römisch-katholischer Religion. 

3. Die ersten Nutzniesser dieses Stiftungs-Einkommens sollen 
dem wiederholt ausgesprochenen Willen meines obgenannten ver- 
ewigten Bruders gemäss nachstehende der Descendenz nach dem im 
Jahre 1872 verstorbenen Herrn JUDr Emanuel Morawetz aus Kuttenberg 
entstammenden Personen sein, und zwar: 

a) Die drei Söhne der zu Kuttenberg geborenen Frau Rosalie Quoika 
geb. Morawetz, Tochter des verstorbenen JUDr Emanuel Morawetz 
aus Kuttenberg, namens Emanuel. Anton und Siegmund Quoika, mit 
je einem Fünftel des Jahreserträgnisses. 

Sie sind liiezu auch dann berufen, wenn sie sich dem k. und k. Militärstande 
widmen, Einjährig-Freiwillige, Zöglinge einer k. und k. Militärakademie oder 
Cadettenschule, Officiersaspiranten sein oder in Civil- Lehr- oder Erziehungs-Insti- 
tuten sich befinden sollten. 

Ein dem activen Militärstande oder der Landwehr angehöriger Stiftung verliert 
diesen Stiftungsgeniiss, sobald er die Charge eines wirklichen k. und k. Oberlieute- 
nants im activen oder Landwehr-Dienste erhält. 

Die Civilstiftlinge, worunter auch Reserve-Lieutenants zu zählen sind, behalten den 
Stiftungsgenuss bis nach Vollendung ihrer höheren Berufsstudien oder bis nach 
etwa erlangten Doctorsgrade und bei civiler Anstellung für insolange^ bis sie einen 
der (iage eines wirklichen k, und k. Oberlieutenants entsprechenden Gehalt, bezie- 
hungsweise ein solches Einkommen, gemessen. 
l) An dem obigen S tif tungseinkomnien participieren ferner als erste 
weibliche Stift linge die vier Töchter nach dem zu Kuttenberg 
geborenen, am 13. Juni 1889 verstorbenen kaiserlichen Rathe Herrn 
Siegmund Morawetz, namens Helene, Johanna, Ludowika und 
Anna Morawetz, mit zusammen zwei Fünfteln des Jahreserträg- 
nisses bis zu ihrer Versorgung, beziehungsweise Verehelichung. 
Sollte eine dieser stiftungsberechtigten Töchter des kaiserlichen 
Käthes Siegniund Morawetz aufhören, Stiftliug zu sein, so wächst der 
frei werdende Stift ungsbetrag den erübrigenden drei Schwestern 
zu gleichen Th eilen zu. welches Anwachsungsrecht auch fortge- 
setzt bei verbleibenden zwei, beziehungsweise einer Schwester 
Platz zu greifen hat. 

4. Als weitere Stiftlin^^e berufe ich nun zunächst die eheliche 
Descendenz römisch-katholischer Religion männlichen und weibli- 
chen Geschlechtes nach dem zu Kuttenberg am 5. December 1872 ver- 
storbenen, oben bereits genannten Herrn JUDr. Emanuel Morawetz. 

5. Bei Abgang geeigneter Stiftlinge aus dieser Descendenz tritt 
in zweiter Reihe die eheliche Descendenz römisch-katholischer Reli- 
gion männlichen und weiblichen Geschlechtes nach dem am 6, Feber 
1851 zu Kuttenberg verstorbenen Bür«:er und Patricier Herrn Laurenz 
Morawetz, Vater des obgenannten Herrn JUDr. Emanuel Morawetz, als 
stiftungs berechtigt ein. 

6. Bei Abgang auch dieser Descendenz sind die Stiftungsplätze 
an eheliche, gesittete, römisch-katJiolische, verarmte Kuttenberge r 
Kinder männlichen und weiblichen Geschlechtes zu verleihen. Eine 
etwaige Verminderung oder Vermehrung der Stiftungszinsen trifft 
die Stiftlinge verhältnismässig. 

7. Zu Präsentatoren für die Verleihung der Stiftungsplätze nach 
Hinwegfall der ersten Stiftlinge sub 3 a und h berufe ich die Herren: 
Karl Morawetz von Moranow, k. und k. Obersten und Commandanten 
des k, und k, Uhlanen-Regim entes Erzherzog Karl Nr. 3, Adalbert 



j 



341 Albert Küffer Ritter von Asmansvilla. Albert Küffer rytfr z Asmansvilly. 341 

Morawetz, d. Z. Bürgermeister von Kuttenberg, und den hochwürdigen 
Erzdechanten von Kuttenberg. 

Nach dem Ableben der beiden vorgenannten Brüder hat die Prä- 
sentation für diese Stiftung das jeweilig älteste, eigenberechtigte, 
männliche Mitglied der Descendenz nach dem sub 4 genannten JUDr. 
Emanuel Morawetz und bei Nichtvorhandensein einer solchen, nach 
dem sub 5 genannten Laurenz Morawetz, ferner der jeweilige hoch- 
würdigste Erzdechant von Kuttenberg und der jeweilige Bürgermeister 
von Kuttenberg vorzunehmen; in Ermanglung eines zum Mitpräsen- 
tator qualificierten M ora wetz'schen Familien -Mitgliedes diese beiden 
letzteren allein. 

Für den Fall, dass diese 3 Präsentatoren weder einen einhelligen 
noch einen Majoritätsbeschluss erzielen, so hat jeder von ihnen selbständig 
zu präsentieren. In diesem letzteren Falle steht dem P. T. Herrn Statthalter von Böhmen 
die freie Auswahl unter den Präsentierten zu. 

Den Präsentatoren räume ich das Recht ein, unter billiger Rücksicht- 
nahme auf die materiellen Verhältnisse der Stiftungswerber auch bloss vier Stiftungsplätze 
nach dem Hinwegfall der obgenannten ersten männlichen und weiblichen Stiftlinge zu 
creieren, und zwar in der Weise, dass zwei den männlichen und zwei den weiblichen 
Bewerbern zugesprochen werden können. Den Präsentatoren wird es auch obliegen, die 
Frage über eine eingetretene Versorgung bei männlichen und weiblichen Stiftungen wie 
auch über eingetretene Verarmung bewerbungsberechtigter Personen zu entscheiden und 
die Würdigkeit, Sittlichkeit, Religiosität und den Fleiss der einzelnen Stiftlinge einer 
gerechten Beurth eilung zu unterziehen. 

8. Die Verleihung der Stiftungsplätzenach derart gepflogener Präsentation 
steht dem jeweiligen P. T. k. k. Herrn Statthalter von Böhmen zu, an Hoch- 
weichen auch von den Stiftungswerbern die einzelnen Gesuche um Stiftungsverleihung zu 
richten sind. 

9. Schließlich bitte ich Eine hohe k. k. Statthalt er ei von Böhmen, die 
Verwaltung dieser Stiftung geneigtest zu übernehmen. 

10. Die mit der Errichtung dieser am 1. Februar 1893 ins Leben tretenden Stiftung 
veibundenen Kosten und Gebüren trage ich aus Eigenem. 

Prag, am 1. Juli 1892. 

(L. St.) Eleonora Küffer 

von Asmansvilla mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u e. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



II. 

/sXöOkrA Stiftsbrief. 

\ ötempel. / 

Die endesgefertigte k. k. Statthalterei in Prag im Königreiche Böhmen urkundet 
und bekennt für alle folgende Zeiten, es habe Frau Eleonore Küffer von 
Asmansvilla die Errichtung einer Stiftung mittelst der Widmungsurkunde für die 
„Kuttenberger Domdechant Albert Küffer Ritter von Asmansvilla'sche 
Stiftung" ddto. Prag, vom 1. Juli 1892 mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„1. In pietätvoller Erinnerung an meinen am 23. August 1891 verstorbenen hoch- 
verehrten Bruder, den hoch würdigsten Herrn Albert Küffer Ritter von Asmansvilla, 
Dechant des allzeit getreuen Metropolitandomcapitels zu Prag, Landes- und päpstlichen 
Hausprälaten, Commandeurs des k. k. Franz Josefs-Ordens, und im liebevollen Andenken 
an meine am 17. December 1884 verstorbene Schwester Frau Johanna Morawetz geb. 
Küffer von Asmansvilla, Gemahlin des am 11. Mai 1873 verstorbenen Domainenbesitzers 



342 Albert Küfter Ritter von Asmansvilla. Albert Koffer rytif z Asmansvilly. 342 

Herrn Wenzel Siegra. Morawetz, Bruders des am 5. December 1872 verstorbenen JUDr. 
Emanuel Morawetz, Landesadvocaten und Realitätenbesitzers in Kuttenberg, errichte ich 
hiemit nachstehende Stiftung, welche für immerwährende Zeiten den Namen „Kutten- 
berger Domdec haut Albert Küffer Ritter von Asmansvil lausche Stiftung^ 
zu fuhren hat, und widme ich zu diesem Zwecke fünfzehn Stück k. k. Österr. Staats- 
schuldverschreibungen ddto. Wien, 1. August 1868, Nr. 94.076, 134.460, 148.357, 162.524. 
163.929, 176.495, 177.237, 178;.159, 182.646, 183.342, 185.249, 189.258, 201.676, 202 965 
und 207.608 je per 1.000 fl. Ö. W. nom., in Summa daher 15.000 fl. Ö. W. nom., in 
Worten: fiinfzehntausend Gulden Österr. Whrg. nom., je mit 3 Coupons, deren Iter am 
1. Feber 1893 fällig, sammt Talons. 

2. Zweck dieser Stiftung ist die Gewährung von Erziehungs-, Fort- 
bildungs-, beziehungsweise Unterstützungsbeiträgen bis zur Versorgung an 
die unten bezeichneten unmittelbar oder mittelbar aus Kuttenbejg 
stammenden Personen männlichen und weiblichen Geschlechtes römisch- 
katholischer Religion. 

3. Die ersten Nutzniesser dieses Stiftungseinkommens sollen dem 
wiederholt ausgesprochenen Willen meines obgenannten verewigten Bruders gemäß nach- 
stehende der Descendenz nach dem im Jahre 1872 verstorbenen Herrn JUDr. Emanuel 
Morawetz aus Kuttenberg entstammenden Personen sein, und zwar: 

a) Die drei Söhne der zu Kuttenberg geborenen Frau ßosalia Quoika 
geb. Morawetz, Tochter des verstorbenen JUDr. Emanuel Morawetz 
aus Kuttenberg, namens Emanuel, Anton und Siegmund Quoika. mit je einem 
Fünftel des Jahreserträgnisses. 

Sie sind hiezu auch dann berufen, wenn sie sich dem k. u. k. Militärstande 
widmen, Einjährig-Freiwillige, Zöglinge einer k. u. k. Militärakademie oder Cadetten- 
schule, Ofiiciersaspiranten sein oder in Civillehr- oder Erziehungsinstituten sich 
befinden sollten. Ein dem activen Militärstande oder der Landwehr angehöriger 
Stiftung verliert diesen Stiftungsgenuss, sobald er die Charge eines wirklichen 
k. u. k. Oberlieutenaiits im activen oder Landwehrdienste erhält. 

Die Civilstiftlinge, worunter auch Reservelieutenants zu zählen sind, behalten 
den Stiftungsgenuss bis nach Vollendung ihrer höheren Berufsstudien oder bis nach 
etwa erlangtem Doctorgrade und bei civiler Anstellung für insolange, bis sie einen 
der Gage eines wirklichen k. u. k. Oberlieutenants entsprechenden Gehalt, be- 
ziehungsweise ein solches Einkommeo, gemessen. 

h) An dem obigen Siftungscinkommen participieren ferner als erste 
weibliche Stiftlinge die vier Töchter nach dem zu Kuttenberg ge- 
borenen, am 13. Juni 1889 verstorbenen kaiserlichen Rathe Herrn 
Siegmund Morawetz, namens : Helena, Johanna, Ludowika und Anna Morawetz . 
mit zusammen zwei Fünfteln des Jahreserträgnisses bis zu ihrer Versorgung, be- 
ziehungsweise Verehelichung. 

Sollte eine dieser stiftungsberechtigten Töchter des kaiserlichen 
Rathes Siegmund Morawetz aufhören, Stiftling zu sein, so wächst der 
freiwerdende Stiftungsbetrag den erübrigenden drei Schwestern zu 
gleichen Theilen zu, welches Anwachsungsrecht auch fortgesetzt bei 
verbleibenden zwei, beziehungsweise einer Schwester Platz zu grei- 
fen hat. 

4. Als weitere Stiftlinge berufe ich nun zunächst die eheliche Descen- 
denz römisch-katholischer Religion männlichen und weiblichen Ge- 
schlechtes nach dem zu Kuttenberg am 5. December 1872 verstorbenen, 
oben bereits genannten Herrn JUDr. Emanuel Morawetz. 

5. Bei Abgang geeigneter Stittlinge aus dieser Descendenz tritt in zweiter 
Reihe die eheliche Descendenz römisch-katholischer Religion männ- 
lichen und weiblichen Geschlechtes nach dem am 6. Feber 1851 zu 
Kuttenberg verstorbenen Bürger und Patricier Herrn Laurenz Mo- 
rawetz, Vater des obgenannten Herrn JUDr. Emanuel Morawetz, als stif- 
tungsberechtigt ein. 



343 Albert Küffer Kitter von Asmansvilla. Albert Küffer rytir z Asraansvilly. 34^ 

6. Bei Abgang auch dieser Descendenz sind die Stiftungsplätze an eheliche, 
gesittete, römisch-katholische, verarmte Euttenberger Kinder männ- 
lichen und weiblichen Geschlechtes zu verleilien. 

Eine etwaige Verminderung oder Vermehrung der Stiftungszinsen trifft die Stift- 
linge yerhältnismässig. 

7. Zu Präsentatoren für die Verleihung der Stiftuogsplätze nach Hin- 
wegfall der ersten Stifilinge sub 3 a und b berufe ich die Herren: 

Karl Morawetz von Moranow, k. u. k. Obersten und Kommandanten des 
k. u. k. Uhlanenregimentes Erzherzog Karl Nr. 3, Ad albert Morawetz, dz. Bürger- 
meister von Kuttenberg, und den hochwürdigen Erzdechanten von Kuttenberg. 

Nach dem Ableben der beiden vorgenannten Brüder hat die Präsen- 
tation für diese Stiftung das jeweilig älteste eigenberechtigte männliche 
Mitglied der Descendenz nach dem sub 4 genannten JÜDr. Emanuel 
Morawetz und bei Nichtvorhandensein einer solchen nach dem sub 5 genannten 
Laurenz Morawetz, ferner der jeweilige hochwürdigste Erzdechant von Kutten- 
berg und der jeweilige Bürgermeister von Kuttenberg vorzunehmen; in Er- 
mangelung eines zum Mitpräsentator qualificier ten Morawetz'schen 
Familienmitgliedes diese beiden allein. 

Für den Fall, dass diese 3 Präsentatoren weder einen einhelligen 
noch einen Majoritätsbeschluss erzielen, so hat jeder von ihnen selbständig 
zu präsentieren. 

In diesem letzteren Falle steht dem P. T. Herrn Statthalter von Böhmen die freie 
Auswahl unter den Präsentierten zu. 

Den Präsentatoren räume ich das Recht ein, unter billiger Rücksicht- 
nahme auf die materiellen Verhältnisse der Stiftungswerber auch bloss vier Stiftungs- 
plätze nach dem Hinwegfall der obgenannten ersten männlichen und weiblichen Stift- 
linge zu creieren, und zwar in der Weise, dass zwei den männlichen und zwei den 
weiblichen Bewerbern zugesprochen werden können. 

Den Präsentatoren wird es auch obliegen, die Frage über eine einge- 
tretene Versorgung bei männlichen und weiblichen Stiftungen wie auch über eingetretene 
Verarmung bewerbungsberechtigter Personen zu entscheiden und die Würdigkeit, Sitt- 
lichkeit, Religiosität und den Fleiß der einzelnen Stiftliuge einer gerechten Beurtheilung 
zu unterziehen. 

8. Die Verleihung der Stift ungsplätze nach derart gepflogener Präsen- 
tation steht dem jeweiligen P. T. k. k. Herrn Statthalter von Böhmen zu, an hoch- 
weichen auch von den Stiftungswerbern die einzelnen Gesuche um Stiftungsverleihung zu 
richten sind. 

9. Schliesslich bitte ich eine hohe k. k. Statthalterei von Böhmen, die Verwal- 
tung dieser Stiftung geneigtest zu übernehmen. 

10. Die mit der Errichtung dieser am 1. Feber 1893 ins Leben tretenden Stiftung 
verbundenen Kosten und Gebüren trage ich aus Eigenem." 

Das Stiftungscapital per 15.000 fl. wurde in 15 Stück Notenrente-Obligationen vom 
1. August 1868 zu je 1.000 fl. mit je 3 Coupons vom 1. Feber 1903, und mit je 1 Talon 
sub praes. 4. Juli 1893, Nr. E. 78 301, bei der k. k. Statthalterei erlegt. Infolge Er- 
lasses vom 29. Jänner 1893, Nr. E. 98.850, wurden, diese Obligationen vinculiert und 
beim allgemeinen Stiftungsfonde in Rechnung gestellt. Das Vinculum der zusammenge- 
schriebenen Obligation ddto. Wien am 1. Feber 1893, Nr. 171.959 über 15.000 fl. 
Ö. W. Noten lautet auf die k. k. Landeshaup tcassa in Prag nomine der Kut- 
tenberger Domdechant Adalbert Küffer von Asmansvilla'schen Stiftung. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmässig sichergestellt, 
bei dem allgemeinen Stiftungsfond, bzw in der k. k. Landeshauptcassa in Prag in Empfang 
genommen worden ist und zur Erfüllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen 
abwirft, so nimmt die k. k. Statthalterei diese Stiftung an und wird für alle folgenden 
Zeiten darüber wachen, dass vom J hre 1894 an die von dem Stiftungsvermögen ent- 
fallenden jährlichen Nutzungen, dermal im effectiven Betrage von 630 fl. in Noten Östeix. 
Währung, dem stifterischeu Willen gemäss verwendet werden. 



344 Albert Küffer Ritter von Asmansvilla. 



Albert Küffer rvtir z Asmansvillv. 



344 



Diese Stiftung tritt mit dem Jahre 1894 ins Leben. Die für die Zeit vom 
l.Feberl893 bis Ende 1893 eingeflossenen Nutzungen des Stiftungsvermögens sollen nach- 
träglich den in der Widmungsurkunde zum Genüsse dieser Nutzungen Berufenen zugewendet 
werden. 

Die Auslagen der Stiftsbrieferrichtung werden von der Stifterin bestritten. 

Das im Abs. 7 der Widmungsurkunde fiir den jeweiligen Erzdechanten von Kutten- 
berg stipulierte Präsentationsrecht hat der derzeitige Erzdechant laut Schreibens vom 
20. Feber 1893, Nr. 127 Dec, für sich und seine Nachfolger anzunehmen erklärt, wozu 
das Consistorium zu Königgrätz in dem an die k. k. Statthalterei gerichteten Schreiben 
ddto. Königgrätz am 20. Juli 1893, Nr,-E. 5.063, de prses. 28. Juni 1893, Nr.-E. 96.552, 
seine Zustimmung ertheilte. 

Das in Absatz 7 der Widmungsurkunde für den jeweiligen Bürgermeister von 
Kuttenberg stipulierte Präsentation«recht wurde in der Ausschussitzung der Stadt- 
gemeinde Kuttenberg am 3. Juli 1893 angenommen. 

ürkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe vier gleichlautende Exemplare von 
der k. k. Statthalterei ausgefertigt worden, und soll eines davon bei der k. k. Statt- 
halterei, das zweite bei der Erzdechantei in Kuttenberg, das dritte bei der Stadt- 
gemeinde Kuttenberg und das vierte bei der Stifterin Eleonore KüflFer von Asmansvilla 
aufbewahrt werden. 

Prag, am 20. October 1893. 



Für den Statthalter: 
(L. St.) Coudenhove m. p. 

(L. St.) 
(L. St.) 



Starosta: 
Jan M a c h a c e k m. p. 

Karel Vorlicek m. p., 
arcidekan. 



Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. 



Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



- O-©^-«««" 



^45 Nadace ceske stredni skoly v Plzni. 



Stiftung d. buhm. Mittelschule in Pilsen. 345 



oss. 



1892 

srpna 20. August. 



Xadace zaiozena komitctem byvalych Stiftung, gegründet von dem liomitee 

- . , o . . . /..der gewesenen Schiller zur dauernden 

zaku na trvalou oslavu pamatky „ . ^ ..... , o-**k • 

^ ^ Erinnerung an die l eier des 2ajahngen 

25leteho trväni ceske stredni skoly Bestandes der böhmischen Mittelschule 



V Plzni. 

Vroce 1888 sestoupil se komifct 
z byvalych zdJcti c. k. ceske stredni 
skoly V Plzni, jenz si vytkl za ukol, 
trvale oslaviti pamdtku 25letcho 
trvdni ceske stredni skoly v Plzni 
z f i zenim nadace pro chude zdky 
c. k, ceske redlky v Plzni a c, k. ce- 
skeho gymnasia tamze, kterczto 
üstavy na misto drivejsi ceske 
stredni skoly vstoupily. 



Za tim lurlrm usporddal tento konntet 
dne 3. a 4, fijna 1888 slavnost jakoz 
i sbirku mezi hyyalymi zdky drivejsi stredni 
skoly V Plzni, Cisty vytezek tcto slavnosti a 
shirky cinil 575 zl,, kteryHo penlz hyl pod 
ürok ulozen v Plzniske sporitclnS, Kapital 
fefito, rozmnozeny zurokovdnim a prispvvkem 
Plzenske spoiritelny, dosdhl dne 30, cervna 
181)2 vyse 070 zl. 57 kr. 



Venovaci listinou ze dne 20, srpna 1892 
odevzdali v zastoupeni zmineneho komitefu^ 
MUDr Adolf Kreisinger, mestsky Ukaf 
v Plzni, Jan Kolhaha, tajewnik mestske 
sporitelny v Plzni, a Anton in Müller, üfedn^ 
oprdvn, stnvebni inzenyr v Plzni, tento obnos 
mestske ohci Plzenske s tim urcenim^ aby 
z n^ho, jakmile zurokovdnim dosdhne vyse 
1.000 zl., zrizena byla stiidentskd nadace 
pode jmenem: „Nadace zaiozena komi- 
tctem byvalych zdkü na trvalou 
oslavu pamatky 251 et eh trvdni 
ceske stredni skoly v Plzni", a to 
s ndsledujicimi podminkami: 



XU. 



in Pilsen. 

Im Jahre 1888 bildete sich ein 
Komitee aus den geivesenen Schülern 
der k. k, böhmischen Mittelschule 
in Pilsen, welches sich zur Auf- 
gabe stellte, zur bleibenden lir^ 
inneruny an die Feier des 25jährigen 
Bestandes der böhmischen Mittel- 
schule in Pilsen eine Stiftung für 
arme Schüler der k, k, b ö h m i sehen 
Realschule in Pilsen und des k, k. 
böhmischen Gy m nasiums daselbs t, 
tvelche Anstalten an Stelle der 
früheren böhmischen Mittelschule 
getreten sind, zu errichten. 

Zu diesem Zwecke veranstaltete dieses 
Komitee am 3. und 4, Oktober 1888 eine 
Feier sowie eine Sammlung unter den ge- 
wesenen Schülern der bestandenen Mittel- 
schule in Pilsen, Das Reinerträgnis dieser 
Feier und der Sammlung betrug 575 fl,, 
welcher Betrag in der Pilsner Sparkassa 
fruchtbringend angelegt wurde. Dieses Kapital 
erreichte mit dem Zinsenzuwachse und 
einem Beitrage der Pilsner Sparkassa am 
30, Juni 1892 die Höhe von 976 fl. 57 kr. 

Mittelst der Widmungsurkunde vom 
20. August 1892 übergabeti in Vertretimg 
des erwähnten Komitees MUDr. Adolf 
Kreisinger, Stadtarzt in Pilsen, Johann 
Kolbaha, Sekretär der städtischen Sparkasse 
in Pilsen^ und Anton Müller^ behördlich 
autorisierter Bauingenieur in Pilsen, der 
Stadtgemeinde Pilsen diesen Betrag mit der 
Bestimmung, daß aus demselben, sobald 
derselbe durch Zinsenzuwachs die Höhe von 
1,000 fl. erreicht, eine Studentenstiftung 
unter dem Namen „Stiftung, gegründet 
von detn Komitee gewesener Schüler 
zur dauernden Erinnerung an den 
25jährigen Bestand der böhmischen 
Mittelschule in Pilsen^, unter nach- 
stehenden Bedingungen errichtet werde: 

44 



346 Nadace ceske tlredni skoly v Plzni. 



Stiftung d. l)öhra. Mittelschule in Pilsen. 340 



/. Ndroll na nadaci tuto md 
chndy, pilny a mravny zdk c. L\ 
öeske redlhy a c, k, öeskeho gym- 
nasia r Plzni, öeske ndrodnostiy 
kdekoliv n a roze n y. 



Pozitek nadace teto trrd po 
dohu stndia na nekterem z techto 
d r H j menov a n ff ch n st a v ü, p r e d- 
poklddajic ovsem dohry prospäch 
vr stndiich. 

2. Poprve se md nadace tato 
propujciti zdkn c, h, eeske reälky 
r Plzni, p f i p f l s t im p ak ob s a- 
z e n i z d k u c, k, öeskeho g y m n a s i a. 



Xapotom se md nadace tato 
vzdy stridave propujcorati zdkn 
e, k, C€ s k V re dl k y a c, k, 6 e sk 6 h o 
gymnasia v Plzni, Nadace se v y- 
pldci koncem kazdcho pololefi skol- 
niho rokn. 



3. Prdvo nadaci tuto po terno- 
vcni ndrrhii shoru nöifelskebo 
onoho nstavH.jehoz zdkn md hyti 
u d elena, propiijcovati, prislusi 
ohecnlmn z a sin pit eist v n k r. m esta 
Plzn e, j e m uz tez sp r d v a j m e n t n a- 
d a c n i h o p r i n dle^ i, 

4. Uprdzdneni nadace ohlasuje 
r editelstvi o n o h o ü stav n, j eh o z 
zdkn nadace z a ddna hyti md, a 
to zpüsohem (im, jakym se vuhec na 
nstave zdk um narizeni prohlasuji, 

5. Kdyhy nektery z listavü pod 1. 
n cedenych pfestal hyti üstavem 
s ccskou reci v yuöovaci, md nadace 
tato na ddle hyti propüjcovdna pouze zdkn 
driiheho zhyleho listavu. Kdyhy vsak i tento 
tistav pfestal hyti tistavem s ceskon vyuco- 
raci feöi, md nadace tato hyti pfenesena 
usnesenim ohecniho zastupitelstra kr, mesta 
Plznc na jiny Plzetisky neb vtlhec jiny vyssi 
nstav vzdeldvaci s ccskou feci vyuöovaci. 



6. Jakmile dostoupi vklad ve spofitelne 
Plzenske dostatecne vyse, hudiz pfikroceyio 
k zfizeni nadaöni listiny, 

Jistina nadacni hiidi^ die pfedpisü vlo- 
zena a pfehytek, ktery snad po nhrazent 



1, All Spruch auf diese Stiftunr/ 
hat ein armer, fleißiger und sitt- 
licher Schüler der k, k, böhmischen 
Realschule und des k,k. böhmischen 
Gymnasitims in Pilsen böhmischer 
Nationalität, derselbe mag wo 
immer geboren sein. 

Der Genuß dieser Stiftung 
dauert, einen guten Studienfort' 
gang vorausgesetzt, während der 
Studien an einer dieser zwei gc 
71 a nuten Anstalten, 

2, Zuerst ist diese Sti/tunr/ 
einem Schüler der k, k, böhmischen 
Realschule in Pilsen und im nächsten 
Besetzunqsfalle einem Schüler des 
k, k, b öhmi sehen Gy m nasi u m s zu 
verleihen. 

In der Folge ist diese Stiftung 
stets alternativ einem Schüler der 
k, k. böhmischen Realschule und 
des k. k, höhmischen Gymnasiums 
in Pilsen zu verleihen. Die Stif- 
tungsgebühr ist am SchliASse eines 
jeden Semesters des S chuljahres 
auszuzahle n, 

3, Das Verleihungsrecht steht 
über Terno- Vorschlag des Lehr- 
körpers jener Anstalt, deren Schüler 
beteilt werden soll, der Gern einde- 
Vertretung der Stadt Pilsen, welche 
auch das Vermögen dieser Stiftung 
zu verwalten hat, zu, 

4, Die Erledigung dieser Stif- 
t u n g hat die D i rektion jener A n- 
stalt, deren Schüler bedacht werden 
sollen, auf die an der Anstalt be- 
stehende Art der Verlautbarung 
üherhau2)t zu veranlassen, 

5, Falls eine der suh 1 ange- 
führten Anstalten aufhören sollte, 
eine Anstalt mit böhmischer Unterrichts- 
sprache zu sein, ist diese Stiftung fernerhin 
nur einem Schüler der 2, Anstalt zu ver- 
leihen. Sollte aber auch diese Anstalt auf- 
hören, eine Anstalt mit böhmischer Unter- 
richtssprache zu sein, ist diese Stiftung mit 
Beschluß der Gemeindevertretung der Stadt 
Pilsen an eine andere Pilsner oder über- 
haupt an eine andere höhere Lehranstalt 
mit böhmischer Unterrichtssprache zu über- 
tragen, 

6, Sobald die Einlage in der Pilsner 
Sparkassa die erforderliche Höhe erreicht, 
ist zur Verhriefung dieser Stiftung zu 
schreiten. 

Das Stiftungskapital ist vorschrifts- 
mäßig anzulegen; ein allfälliger Resthetragj 



347 Nadace ceske stfedni skoly v Plzni. 



Stiftung d. böhin. Mittelschule in Pilsen. 347 



vyloh spojefiych se zrizenim nadacni listiny 
zbude, hidii pod tirok ulozen a slouiiz he 
zvyseni jisiiny nadacni. 

Dotyönd nadaöni listina hyla dne 
16. rijna 1900 vyhotovena a dne 17. listo- 
pculu 1900 c. k. mistodrzitelstvim v Praze 
potvrzena. 

Die teto vzrostla venovanä stima 970 zl. 
57 kr. dalsim zürokovänim dne 30. dervna 
1S99 na 1.244 zl 83 kr. Zu tenio peytiz 
hyla zakoupena korunovd renta znejici nu 
2.000 K. Pfebytku 475 K 32 h hylo pouzifo 
po rozumti odstavce 6. vcnovaci listiny. 



Toho casti udili se tato nadace 
po rozumu nadacni listiny. 

Jmem nadacni, mestskou obci Plzenskou 
spravovane, cini 2.363 K 33 h, a dotuje se 
z jeho cisteho vytezhi jedno misto rocnich 
80 K. 



welcher sich vielleicht nach Berichtigung der 
Errichtungskosten ergehen sollte^ ist frucht- 
l/ringend anzulegen und hat zur Erliöhung 
des Stiftungsvermögens zu dienen. 

Der bezügliche Stiftshrief wurde am 

16. Oktober 1900 ausgefertigt und unterm 

17. November 1900 von der k. k. Statt- 
halterei in Prag bestätigt. 

Laut desselben erreichte der gexmdmete 
Betrag von 976 fl. 57 kr. durch Zinsen- 
Zuwachs am 30. Juni 1899 die Höhe von 
1.244 fl. 83 kr. Ans demselben wurde eiyie 
Kronenrente über 2.000 K angekauft und 
der liesthetrag ^^er 475 K 32 h im Sinne 
des Punktes 6 der Widmungsurkunde vor- 
tvendet. 

Gegenivärtig wird diese Stif- 
tung im Sinne des Stiftsbriefes 
persolviert. 

Bas Stiftungsvermögen, ivelches die 
Staätgemeinde Pilsen verwaltet, beträgt 
2.363 K 33 A, aus dessen Reingewinn ein 
Platz mit jährlichen 80 K dotiert wird. 



/ 1 K \ 

V kolek J 



Venovaci listina. 



V roce 1888 sestoupil se komitet z byvalych zäkü ceske stfedni äkoly 
V Plzni, jenz vytkl si za ükol tryale oslaviti pamatku 25leteho trvani teto ßeske stfedni 
skoly V Plzni zalozenim nadace pro chude zäky c. k. deske realni skoly a c. k. öeskeho 
gyinnasia v Plzni, kterezto üstavy na mistfe dfivejsi ßeske stfedni §koly vstoupily. 

Komitet tento pofadal ve dnech 3. a 4. fijna 1888 slavnost, jejiz öisty vytezek — 
pocitaje v to i vynos sbirky mezi byvalymi zaky konaue — obna§el 575 zl. a uloJen byv 
dne 27. listopadu 1888 ve spofitelne kral. mesta Plzne na vkladni knihu tislo listu 7228 
vzrostl zürokovänim a pfispevkem teto slavne spofitelny do 30. öervna 1892 na 976 zl. 
57 kr. 

V zastoupeni a jraenem tohoto komitetu prohlaäujeme my podepsani, ze venujeme 
a skladame tento obnos k tomu ücelu, aby z neho, az dalSim zürokovänim dosahne po- 
tfebne vyäe, byla zfizena nadace jistinou 1.000 zl., t. j. jeden tisic zlatych, a uhrazeny 
byly take vylohy se zfizenim nadacni listiny spojene. Ustanovujeme pak zaroven nasle- 
dujici bliz§i podminky pro tuto nadaci, ktera ma nesti jmeno; „Nadace zalo^ena 
komitetem byvalych iäkü na trvalou oslavu pamatky 25tileteho trvani 
ceske stfedni äkoly v Plzni": 

1. Narok na nadaci tuto mä chudy, pilny a mravny zak c. k. öeske 
realne Skoly a c. k. öeskeho gymnasia v Plzni, kdekoli narozeny, ale 
narodnosti öeske, po celou dobu svych s dobrym prospechem konanych 
stiidii na nekterem z jmenovanych üstavö. 

2. Poprve propüjöiti se musi nadace tato zaku c. k. öeske realne 
skoly V Plzni a po uprazdneni zaku c. k. ceskeho gymnasia. Potom pak, 
Ski se uvolni, musi byti udelovana stfidave zaku c. k, ceske realne 
skoly a c. k. ceskeho gymnasia. 

3. Nadaci tuto propüj6ovati bude po navrhu ternovem sl. sboru 
professorskehotohoüstavu, jehoz £äku mä byti udelena, slavne obecni 
zastupitelstvo kr. mesta Plzne, jemuz pfinalezi i sprava jmeni nadac- 
niho. Nadace budiz vyplacena po ukonceni kazdeho pololeti §kol- 
niho roku. 



XII. 



44* 



348 Nadace deske stredni skoly v Plzni. Stiftung d. böhm. Mittelschule in Pilsen. 348 

4. Uprazdneni nadace ma byti ohlaSeno sl. f editelstvim üstavu. 
jehoz zaku se ma nadace zadati, zpüsobem takoyym, jakym se iäkum 
problasuji obycejne nafizeni. 

5. Kdyby n^ktery z üstavü v odst. 1. uvedenych pfestal byti üstavem öeskym, ma 
nadace byti propüjcovana na dale pouze zäku dniheho zbyleho üstavn s ceskou fe6i vy- 
uöovaci, a kdyby snad i tento üstav druhy pfestal byti (^eskym, ma byti nadace tato 
pfenesena usnesenim sl. obecniho zastupitelstva kr. mösta PlznS na jiny Plze&sky nebo 
vübec jiny vyäsi üstav vzdelavaci s ceskou feci vyucovaci. 

6. Jakmile dostoupi vklad u spoifitelny kr. mesta Plzne dostatecne vy§e, budiz pfi- 
kroöeno ku zfizcni nadacm listiny. Jistina nadacni budiz ulozena die pfedpisü v te pfi- 
eine platnych a pfebytek, ktery snad i po uhrazeHi vyloh spojenych se zrizenim na- 
dacni listiny zbude, budiz na ürok ulozen a slouzi^ k zvyseni nadacni jistiny. 

7. Kdyby snad povstal nejaky spor o vyklad nadacni listiny, je konecne rozhodnuti 
vyhrazeno sl. obecnimu zastupitelstvu kr. mesta Plzne. 

^. ^, . , 20. srpna 1892. 

V Plzni, dne , , , ,^^^ 

18. unora 1899. 

Dr Adolf Kreisinger inp., Antonin Müller n»p., 

mtjstsky lekar. ür. (»präv. stavebni iiizenyr. 

Jan Kolbaba mp., 
tajeninik sporitelny kr. mesia I'lzno. 

Original u raestskeho üradu v Plzni. Origfinal hei dem Bürgermcisteraiiite der Stadt 

Pilsen. 



II. 

Nadacl list. 

My podepsani : purkmistr, radni a dva obecni vyborove kral. mesta Plzne v poli- 
tickem okresu Plzenskem v kralovstvi Ceskem, jmenem obce kral. mesta Plzne stvrzujeme- 
a doznaväme ve svem i nastupcü svych jmene, ie pani: MüDr Adolf Kreisinger, 
mestsky lekar v Plzni, Jan Kolbaba, tajemnik spofitelny kral. mesta 
Plzne, a Anton in Müller, üfedne oprävneny stavebni inzenyr v Plzni, 

V zastoupeni komitetu z byvalych zakü ceske stredni skoly v Plzni- 
sestoupeneho za pi-icinou trvale oslavy pamätky 25leteho trvani ceske stredni skol}" 

V Plzni die venovaci listiny zo dne 20. srpna 1892 zalozeni studentske nadace näsle— 
dujicimi slovy naf'idili: 

„V roce 1888 sestoupil se komitet z byvalych zakü ceske stredni skoly v Plzni 

jenz vytkl si za ükol trvale oslaviti pamatku 25lelelio trvani teto 6eske stredni skolj; — 

V Plzni zalozenim nadace pro chude zäky c. k. ceske realne §koly a c. k. — 
ceskeho gymnasia v Plzni, kterezto üstavy na miste drivej§i ceskSr 
stredni skoly vstoupily. Komitet tento pofadal ve dnech 3. a 4. fijna 1888 slav^ — - 
nost, jejiz cisty vytezek, pocitaje v to i vynos slnrky mezi byvalymi zaky konane, ob — 
näsel 575 zl. a ulozen byv dne 27. listopadu 1888 vo spofitelne kral. mesta Plznö n^^ 
vkladni knihu cislo listu 7.228 vzrostl zürokovanim a prispevkem teto slavne sporitelny^ 
do 30. cervna 1892 na 97G zl. 57 kr. 

V zastoupeni a jmenem tohoto komitetu prohlasujeme my podepsani, ze venujeme^ 
askladame tento obnos k tomu ücelu, abyzneho, az dal§im zürokovanim 
dosahne potf ebne vyse, byla zf iz en a nada ce jis tinou 1.000 zl., t. j. jeden 
tisic zlatych a uhrazeny byly take vylohy se zrizenim nadacni listiny 
spojene. Ustauovujeme pak zaroven nasledujici blizsi podminky pro tuto nadaci, kteri 
ma nesti jmeno ^Nadace zalozena komitetem byvalych zakü na trvalou 
oslavu pamatky 25leteho trvani ceske stredni skoly v Plzni." 



y 



340 Nadace cebkö Btredni skoly V Plzni. Stiftung d. bühm Mittelschule in Pilsen. 34^ 

1. 
!Narok Da nadaci tuto mä chudy, pilny a mravny zäk c. k. ceske 
realne §koly a c. k. ceskeho gymnasia v Plzui, kdekoli narozeny, ale 
narodDosti ceske, po celou dobu svych sdobrym prospechem konanych 
studii na nekterem z jmeDOvanych ustavü. 

2. 
Poprve propüjciti se musi nadace tato zaku c, k. ceske realne 
skoly V Plzni a po upräzdneni zaku c. k. ceskeho gymnasia. Potom pak, 
az se uYolni, musi byti udeloväna stridave zaku c. k. ceske reulue 
skoly a c. k. ceskeho gymnasia. 

3. 
Nadaci tuto propüjöovati budeponavrhuternovemslavneho sboru 
professorskeho toho üstavu, jehoz zakumä byti udelena, slavne obecni 
zastupitelstvo kr. mesta Plzne, jemuz pfinalezi i spräva jmeni na- 
d a c n i h 0. 

Nadace budiz vyplacena po ukonceni kazdeho pololeti äkolniho- 

r o k u. 

4. 

Upräzdneni nadace md byti ohlaseno sl. reditelstvim üstavu, jehoz 
zaku se mä nadace zadati, zpüsobem takovym, jakyiu se zaküm prohla- 
suji obycejne nafizeni. 

Kdyby nektery z üstavu v odst. 1. uvedenych pfestal byti üstavem 
ceskym, ma nadace byti propüjcoväna na dale pouze zaku druheha 
zbyleho üstavu s ceskou feöi vyucovaci, a kdyby snad i tento üstav 
(Iruhy pfestal byti ceskyra, ma byti nadace tato pfenesena usnesenim 
slavneho obecniho zastupitelstva kral. mesta Plzne na jiny Plzensky 
nebo vübec jiny vys§i üstav vzdelävaci s ceskou feci vyuöovaci. 

6. 

Jakmile dostoupi vklad u spofitelny kral. mesta Plzne dostatecne vy§e, budiz pfi- 
kroceno ku zfizeni nadaöni listiny. 

Jistina nadaöni budiz uloiena die pfedpisü v te pficine platnych a pfebytek, ktery 
snad i po ulirazeni vyloh spojenych se zfizenim nadacni listiny zbude, budiz na ürok 
ulozen a slouziz k zvyseni nadacni jistiny. 

7. 

Kdyby snad povstal nejaky spor o vyklad nadaöni listiny, je koneöne rozliodnuti 
vyhrazeno obecnimu zastupitelstvu kr. mesta PJzne.* 

V zaklade prohlaseni shora uvedenych clenü komitetu ze dne 17. bfezna 190O 
upraveno bylo zneni odstavce 7. venovaci l'stiny nasledovn6: 

„Dodatkem k venovacimu listu ze dne 20. srpna 1892, jim^to zalozil komitet byval. 
zakü na oslavu 25leteho trvani ceske stfedni skoly v Plzni studentskou nadaci, prohla- 
suji nizepsani, ie vzhledem ku vyneseni c. k. mistodrzitelstvi v Praze ze dne 12, ledna 
1900, eis. 189 projevuji svüj souhlas a svoluji k tomu, aby z uvedeneho venovaciho listu 
vynechan byl odstavec 7, jenz zni: „Kdyby snad povstal nejaky spor o vyklad nadacni 
listiny. je konecne rozhodnuti vyhrazeno slav. obecnimu zastupitelstvu kral. mesta Plzne", 
jezto V pficine te üfady nadacni v zäkonnem pofadi korapetentnimi jsou. 

Veaovany obnos 976 zl. 57 kr., ulozeny v mestske spofitelne v Plzni na vkladni 
knizku c. 1. 7.228, byl dne 20. srpna 1892 u purkmistrovskeho üfadu kral. mestu Plzne 
slozen a vzrostl obnos ten dalfiim zürokovanim do 30. öervna 1899 na 1.244 zl. 83 kr., 
i byla z nil^ho zakoupena 47o^^ dane prostä Rakouska korunovä renta ze dne 1. zafi 1899, 
eis. 84.299 znejici na 2000 K, kterä pro toto nadäni fadne jest vinkulovana. 

Ano tedy jm6ni nadaöni die pfedpisu v te pficine platnych jest zjisteno, v hlavni 
obecni pokladne kral. mesta Plzne fadne ulozeno a take uzitek dava, jehoz k iicelu 
nadaönimu upotfebiti Ize, toz pfijimame v zaklade usneseni slavneho obecniho zastu- 
pitelstva kral. mesta Plzne ze dne 6. zafi 1892, c. 9.082 sp»-ävu jmeni nadaöniho i pnivo 
udelovaci ve smyslu odstaVce 3. venovaci listiny a zavazujeme sehe i nästupce sve 
V üfade, ze chceme to peöovati, aby od roku 1900 rocni düchody z jm6ni nadacniho. 
jez nyni 80 K obnaseji, k vytknutemu üöelu nadaöuimu ve smyslu odstavce 1. a 2. v6- 
novaci listiny byly vynalozeny. 



350 Xadacc ceskö stredni Skoly v Plzni. 



Stiftung d. böhra. Mittelschule in Pilaen. 350 



Nadäni vstoupi v zivot Skolnim rokera 1900 — 1901. 

Pfebytek vybivajici po zakoupeni statnf obligace, obnaSejici 475 -ff 32 A. a dosavadui 
pfijem z nadacni jistiny upotreben bude ve srayslu odstavce 6. venovaci listiny k zvyseni 
uada^ni jistiny potud, dokud k uhrazenf yyloh za vzdelani nadaci lisÜDy nebyl obräceu. 

Zvl䧣 slibuji spolupodepsani: feditelstva a sbory professorske c. k. ^esko realne 
skoly a c. k. öeskeho gymnasia v Plzni na zakladö usneseni sboru uöitelskeho c. k. ceske 
realky v Plzni ze dne 21. ünora 1899, usneseni sboru professorskeho c. k. öeskeho 
statniho gymnasia v Plzni ze dne 11. bfezna 1899, prohlaSeni feditelstva c. k. öeskeho 
stätniho gymnasia v Plzni, ze dne 11. bfezna 1899, c. 67 a schväleni c. k. zemske 
skolni rady v Praze ze dne 6. dubna 1900, öis. 10.867 a ze dne 20. 6ervna 1900, c. 11.426, 
ze pfijimaji povinnosti v odstavci 3. a 4. venovaci listiny na ne vznesene, a zavazuji 
sebe i nästupco sve, povinnosti tyto vzdy pilpe a svedomite konati. 

My podepsani: purkmistr. radni a dva vyborove kräl. mesta Plzne slibujeme a za- 
vazujeme sebe i ndstupce sve, ze budeme, sec jsme, o zachoväni nadace a o jistotu 
jmeni nadacniho pecovati a ze s jraenim nadaönim bez schväleni pfisluäneho üfadu na- 
dacniho zadne zmeny nepfedseveznieme, ze toho dbati budeme. aby düchodky z jmeni 
nadaönfho v c»s dochazely a Jen k tomu v tomto nadaeim listu ustanovenemu ucelu 
obraceny byly, a ze vübec vsechna zde uvedenä ustanoveni pilne a svedomite konati 
budeme. 

Tomu na dftkaz byl tento nadacni list v peti stejnopisech vyhotoven, vsestranne 
podepsan, dvema svedky ovefen, a bude jeden spis u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 
druhy u c. k. okresniho hejtraanstvi v Plzni a tfeti v obecni i»okladne ki-al. mesta 
Plzne uschovan, ctvrty feditelstvi c. k. ceske realne §koly v Plzni a paty feditelstvi 
c. k. öeskeho gymnasia v Plzni vydän. 



V Plzni, dne 16. fijna 1900. 



Mestsky rada: 
JUDr Frz. Schmidt mp. 



(L. St.) Fr. Safran 6 k mp., 

reditel c. k. ccsk. gymnasia. 

f'Ienove sboru uöitelsk^ho : 

J. Strnad mp. 

K. Zahradnik mp. 

F. Vöcovsky mp. 

J. Plzäk mp. 

Frant. Pilny mp. 

K. Havranek mp. 

Jan V. Maly mp. 

Dr J. Sfastny mp. 

Frant. Bartowsky mp. 

J. Ciboch mp. 

T. Zatloukal mp. 

Dr E. Tüma mp. 

J. Effmert mp. 

Bily mp., 
CO svedek. 

Ulc Frant. mp., 
CO svedek. 



Purkmistr : 
(L. St.) Dr Petäk mp. 

Jan Wytwar mp., 
ölen obec, vyboru. 

Frant. Hamäöek mp., 
clen obec. vyboru. 

(L. St.) Ant. Sochor mp., 

reditel c. k. öeske realky. 

Clenove sboru ncitelskeho: 

V. Bayer mp. 

Rudolf Kaizl mp. 

Jan Sebek mp. 

V. Nejedly mp. 

Josef Svedinek mp. 

Dr K. Leiß mp. 

§. Mathauser mp. 

Josef Capek mp. 

Josef Holy mp. 

Vaclav Tüma mp. 

Pud. Pavlovsky sl. z Rosenfeldu 

Vendelin Honzik mp. 

Vojtech §mid mp. 

Jan Kucera mp. 

Fr. Hirsch mp. 

B. B. Pokorny mp. 

Jos. Cipera mp. 

J. Kocandrle mp. 

Vojt. Filipovsky mp. 

Mat. Lis mp. 

Ant. P 1 e s k 1 mp. 

J. Matou§ek mp. 



mp. 



351 Nadace ceske stredni Skoly v Plzni. Stiftung d. bölim. MittelBchule in Pilsen. 351 

C. 205.666. 

Stvrzuje se. 

C. k. mistodrzitelstvi v Cechäch. 
V Praze, dne 17. listopadu 1900. 

Za mistodrzitele : 
(L. St.) Stitzenberger mp. 

Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. Original bei der k. k. Stattbalterei in 

Prag. 



352 



Luise Dollansk't. 



Laisa Üollanskä. 



352 



ose. 



1892 

Oktober 9. rijna. 



Luise Dollansky sehe Studenten- 
stiftung. 

Die am 26, Feher 189Ü in Prag ver- 
storbene Luise Dollanshy widmete in 
ihrem Testamente de dato Prar/ den 9. Okto- 
ber 1892 z\i einer Studentenstiftnng ein 
Kapital von 3.000 fl, Ö. W. 

Der Stiftung sqennß ist einem 
aus Senseln bei Türmitz und bei 
Abgang eines solchen einem aus 
■P^^.(7 gebürtigen Hörer der Medi- 
zin an der deutschen Universität 
in Prag für die Dauer seiner Stu- 
dien zu verleihen. 

Das Vorschlagsrecht räumte 
die Stifterin dem Professoren- 
kollegium de r medizinisc h e n 
Fakultät der k, k, deutschen Uni- 
versität^ das Verleihungsrecht der 
k, k, Statthalterei in Prag ein. 

Nach jedesmaliger Erledigung 
dieser Stiftung soll dieselbe ein 
Jahr lang unbesetzt bleiben und 
die hiedurch ersparten Zinsen zur 
Vergrößerung des Stiftungs- 
Tcapitales verwendet tverden. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
25, November 1899 von der k, k, Statt- 
halterei in Prag ausgefertigt und in dem- 
selben festgesetzt: 

1, Die Gesuche um Verleihung 
dieser Stiftung sind bei dem Deka- 

^nate der medizinischen Fakultät 
der k. k, deutschen Universität zu 
überreiche n. 

2, Der Stiftung sgenuß dauert 
während der jeweilig in Geltung 
stehenden Normaldauer der medi- 
zinischen Studien und kann dem 
Stipendisten noch ein Jahr nach 
dem Absolutorium behufs Ablegung 
der Rigorosen belassen werden, 

3, Das Vorschlagsrecht hat das 
Prof es soren- Kollegium der medi- 
zinischen Fakultät derart auszu- 
üben, daß es der k, k, Statthalterei 
einen, eventuell mehrere Bewerber 
in Vorschlag bringt. 



Studentska nadace Luisy Dollanske. 



Luisa Dollanskä, dne 26. ünora 
1899 V Prazc zemfelä, v^novala ve svem 
poslednim pofizeni, danem v Praze dn^ 
9, rijna 1892, kapital 3,000 zl. R. m, na 
studentskou nadaci. 

Pozitek nadacni budi£ udilrn 
posluchaöi lekarstvl na nemeckv 
un i V ersite v Praze, v Z aluz ane eh 
u Trmic rodilemu, a kdyby tako- 
veho nebylo, v Praze rodilemu, a to 
na dobu studii je ho. 

Prdvo navrhovaci prifkla za- 
kladatelka sboru professorskemu 1 c- 
karske fakulty c. k, nömecke univer- 
sity, prävo udileci c.k. mistoärzitel- 
st vi V Praze. 

Po kazdem upräzdncni züstane 
nadace tato po dobu jednoho roku 
neobsazena, a tlrokü tim zpüsobem 
usporenych pouzije se ke zvetseni 
jistiny nadacn i. 

Dotycnä nadacni listina byla vyhotovena 
c. k, mistodrzitelstvim v Praze dne 25. lisfo- 
padu 1899, a v ni stanoveno: 

1. 2ädosti udeleni nadace te 
jest podati u dekanstvi Ickaiskc 
fakulty c. k. nömecke university. 



2. Pozitek nadacni trvd po pra- 
videlnou dobu studia lekarskeho 
die pjrdve platnych predpisü a muze 
by t i stijyendistovi ponechdn 
jeste rok 2)0 absolutoriu za pfici- 
nou skläddni prisnych zkousek 
doktorskych. 

3. Prdvo navrhovaci vykondvd 
sbor professorsky lekarske fakulty 
tim zpüsobem, ze navrhnc c.k. misto- 
dr^itelstvi jednoho, pripadn^ vice 
uchazecH, 



353 



Luise Dollanaky. 



Luisa Dollanska. 



353 



Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung über Vorschlag des Professoren- 
Kollegiums der medizinischen Fa- 
kultät der Je, h deutschen Univer- 
sität in Prag von der k. k, Statt- 
halterei in Prag verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches gleich- 
falls die Statthaiterei in Prag verwaltet^ 
beträgt 6.000 K^ aus dessen Reinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 226 K dotiert wird. 



Toho casu propujcuje nadaci 
tuto po ndvrhu sboru pr of es s or- 
skeho fakulty lekarske c. k. n e- 
mecke university v Praze c. k, 
mistodriitelstvi v Praze. 

Jmini nadacni, kiere rovti^^ misto- 
drUtelstvi v Praze spravuje, eint 6.000 K, 
a dotiije se z jeho Cisteho vynosu jedno misto 
roö. 226 K. 



Abschrift. 



I. 

Testament. 



Über mein Vermögen habe ich nach reiflicher Überlegung und bei gesunden Sinnen 
für den Fall meines Todes folgende Bestimmungen erlassen und ersuche meinen Freund 
Alfred v. Mörkenstcin, k. k. Landesgerichtsrath in Prag, bei der Austührung derselben 
behilflich zu sein. 

I. Zum Universalerben meines Nachlasses ernenne ich die Anstalt zur Versorgung 
und Beschäftigung erwachsener Blinder in der Bruskagasse Prags (Institut Klar). 

II. Ferner vermache ich: 



13. zu einer Studentenstiftung 3000 fl., sage dreitausend Gulden 
üst. Notenrente. — Der Zinsengenuss dieser Stiftung soll einem aus 
Senseln bei Türmitz und bei Abgang eines solchen einem aus Prag 
gebürtigen Hörer der Medicin an der deutschen Universität in Prag 
für die Dauer seiner Studien verliehen werden; das Vorschlagsrecht 
soll dem Professorencollegium der deutschen medicinischen Facultät, 
das Verleihungsrecht der k. k. Statthaiterei in Prag zustehen, und 
nach jedesmaliger Erledigung ^er Stiftung soll dieselbe ein Jahr lang 
unbesetzt bleiben und die dadurch ersparten Zin sen zur Vergrösserung 
des Stiftungscapit ales verwendet werden. 

Urkund alles dessen habe ich diesen meinen letzten Willen eigenhändig gefertigt. 
Prag, am 9. October 1892. 



Anton Nowak mp., 

Juwelier, 

als Testamentszeuge. 

Josef Nowak mp., 

Hausbesitzer, 

als Testanieotszeuge. 



Louise Do Hans ky mp., 
geborene Jahnel. 

Karl Manias mp., 

Oberiiispector der k. k. pnv. Böhm. Nordbahn in Pens., 

als Testamentszeuge. 



Dieses mit dem Testamente ddto. Prag, am 30. November 1890 und dem Codicille 
ddto. Prag, am 21. Feber 1899 vorgefundene Testament wurde von mir am unten 
gesetzten Tage kundgemacht. 



Prag, am 27. Feber 1899. 



(L. S.) Dr. Valerian Hüb seh mann mp., 

k. k. Notar, 
als Gerichtscommissär. 



Einfache, bei Gericht auto^raphierte 
Abschrift bei der k. k. Statthaiterei in Prag. 

XII. 



Prosty, n soudu au toprrafovany opis 
u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 

45 



354 Luise Dollansljy. Luisa DolUnska, oö4r 

II. 

Stiftsbrief. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen beurkundet hiemit, es habe die am 26. Feber 1899 
in Prag NC. 1353 — II verstorbene Frau Louise Dollansky zufolge des Testamentes 
vom 9. September* 1802 die Errichtung einer Stiftung für Studierende, indem sie hiezu 
einen Betrag von 3000 fl. österr. Notenrente legierte, mit nachstehenden Worten angeordnet : 

„13. Zu einer Studentenstiftung 3000 fl, sage dreitausend Gulden 
österr. Notenrente. Der Zinsengenu ss dieser Stiftung soll einem aus 
Seuseln bei Türmitz und bei Abgang eines solchen einem aus Prag 
gebürtigen Hörer der Medicin an der deutschen U niversität in Prag 
für die Dauer seiner Studien verliehen werden. Das Vorschlagsrecht 
soll demProfessoren-Collegiumder deutschen medicin ischen Facultät, 
das Verleihungsrecht der k. k. Statthalterei in Prag zustehen, und nach 
j edesmaliger Erledigung derStiftung soll dieselbe ein Jahrlang unbe- 
setzt bleiben und die dadurch ersparten Zinsen zur Vergrösserung 
des Stiftungscapitals verwendet werden*^. 

Zur Begleichung des Stittungslegates hat der Testamentsvollstrecker der Stifteriii 
3 Stück Nntenreuten-Obligationen zu 1000 fl. — mit Coupons vom 1. August 1899 ange- 
fangen — bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag erlegt. 

Diese Obligationen wurden der Vinculierung unterzogen, und besteht dermal das 
Stiftungsvermögen aus der 4*27» für die k. k. Landeshauptcassa in Prag uoe. der Louise 
Dollansky 'sehen Studentenstiftung vinculierten Notenrente-Obligation vom 1. Feber 1899 
/. 193.808 über 3000 fl., verzinslich a dato. — Da sohin das Stiftungsvermögen, den dies- 
talligen Anordnungen gemäss sichergestellt, bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag im 
Journale des Studenteustiftungsfondes sub art. 1537 in Empfang genommen worden ist 
und auch Nutzungen abwirft, welche zum Stiftungszwecke verwendet werden können, 
nimmt die k. k. Statthalterei in Böhmen diese Stiftung an und wird dafür sorgen, dass 
vom Jahre 1899 ab die Nutzungen des Stiftungsvermögens, dermal im efloctiven Betrage von 
12G fl. nach Abzug des Staatsregiekosten-Beitrages und der Kosten der Veröffentlichung 
der Stiftung gemäss den Anordnungen der Stifterin verwendet werden. 

Hiebei wird bestimmt: 

1. Die Gesuche um Stiftungs Verleihung sind beim Decanate der 
medicin ischen Facultät der deutschen Universität in Prag zu über- 
reich en. 

2. Der Stift ungsgenuss dauert während der jeweilig in Geltung 
stehenden Normaldauer der m edicinisch en Studien, wobei die Stiftung 
dem Stipendisten noch ein Jahr nach dem Absolutorium behufs Able- 
gung der Rigorosen belassen werden kann. 

3. Das Vorschlagsrecht wird das ProfessorencoUegium der m edi- 
cinisch en Facultät derart ausüben, dass es der k. k. Statthalterei einen, 
eventuell mehrere Petenten in Vorschlag bringen wird. 

Die Stiftung tritt im Jahre 1899 ins Leben. 

Die von der Stiftungseröfi'nung entfallenden Gebühren haben nach der letztwilli^en 
Anordnung der Stifterin deren Erben zu tragen, die übrigen Kosten der Stiftsbrief- 
errichtung werden aus den Einkünften der Stiftung bestritten. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird die Stiftung auf Kosten derselben veröffent- 
lichen, die Besetzung über Vorschlag des Professorencoilegiums der medicinischen Facultät 
der deutschen Universität in Prag vornehmen, für die Erhaltung der Stiftung und die 
Sicherheit des Stiftungsvermögens Sorge tragen und ferner dafür sorgen, dass die Nutzungen 
des Stiftungsvermögens rechtzeitig eingehoben und nur zu dem in diesem Stiftsbriefe 
bestimmten Zwecke verwendet werden, und dass überhaupt alle hier angeführten Bestim- 
mungen getreu und gewissenhaft erfüllt werden. — Das l^rofessoren-Collegium der medi- 
cinischen Facultät der deutschen Karl Ferdinands-Universität in Prag verpflichtet sich 
gemäss seines Beschlusses vom 19. October 1899, das Vorschlagsrecht bei dieser Stiftung 



*recte Octuber *^p^avne Hjua 



355 Luise Dollansky. Luisa Dollanska. 355 

uuszuüben. — Urkuiid dessen wurde dieser Stiftsbrief in drei Parien ausgefertigt, allseits 
unterschrieben und wird eines davon bei der k. k. Statthalterei in Prag, das zweite bei 
der k. k. Landeshauptcassa in Prag, das dritte bei dem Decanate der medicinischen 
Facultiit der deutschen Universität in Prag aufbewahrt werden. 

Prag, am 25. November 1899. 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) Gf. Coudenhove mp. 

Czerraak mp., (L. St.) VVölfler mp., 

• d, Z. Decaii. d. Z. Pi'odecau. 

Huppert mp. Epstein mp. 

Gad mp. Pi-ibram mp. 

Rabl mp. Dittrich mp. 

Chiari mp. Pick mp. 

Hueppe mp. S aenger mp. 

Pohl mp. Jak seh mp. 

Mayer mp. Zaufal mp. 

Ganghofner mp. Bayer mp. 

Pick mp. Schenkl mp. 

Weil mp. 

Singer mp. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. raistodrzitelstvi v Praze. 



:XII. 45^ 



35C 



Wenzel Göhlert. 



VAclav Göhlert. 



356 



92T. 



1892 

November 8. listopadu. 

Wenzel Göhlert sehe Stndeiitenstiftuiig. Studentska nadace Väciava Göhlerta. 



Wemel (TÖhlert, Ritter des Sylvester- 
Ordens und Realitätenbesitzer in Teplitz, 
iridmeie laut der in dem Notariatsahte ddto. 
Teplitz am 8. November 1892, G,^Z. 35,090, 
aufgenommenen SchenJcungs- und Widmungs- 
erklärung und der in dem Notariatsakte 
ddto. Teplitz am 19. August 1893, G.-Z. 37.349, 
aufgenommenen Erklärung zur Errichtung 
einer Stiftung für Studierende ein Kapital 
von 5.000 fl. in österr. Silberrente, 

Zum Bezüge dieser Stiftung 
berief der Stifter zunächst jene 
Studierenden an österreichischen 
Mittelschulen, welche ihre Her- 
kunft und eheliche Abstammung 
aus der Familie des in Brand an im 
Jahre 1863 verstorbenen Ökonomen 
August Göhlert ableiten. Bezugs- 
berechtigt sind daher Knaben aus 
der Göhlert'schen Familie, welche 
christkatholisch, wohlgesittet und 
zum Studium befähigt sind, Falls 
Knaben aus der Göhlerf sehen Fa- 
milie nicht vorhanden sein sollten, 
haben arme, gesittete tind befähigte 
Kn aben christkatholischer Relig ion, 
welche nach Brandau heimatszu- 
ständig sei 71 müssen, Anspruch 
auf diese Stiftung, 

Der Stiftungsgenuß kann nur 
ausnahmsweise über die Zeit des 
Mittelschulstudiums in der Dauer 
von höchstens acht auf einander 
folgenden Jahren auch für die Zeit 
des Studiums an einer österreichi- 
schen Hochschule überhatipt bewil- 
ligt werden, wenn der im Genüsse 
dieser Stiftung stehende Jüngling 
wohlgesittet ist und seine außer- 
ordentliche und vorzügliche Be- 
fähigung zum Weiterstudium 
durch ein Mittelschulzeugnis der 
„Reife mit Auszeichnung^ dargetan 
hat, jedoch auch nur für den Fall, 
als kein ariderer, mittlerweile zum 



Vaclav Göhlert, rytir fddu Sylve- 
strovslceho a majitel nemovitosti v Teplici, 
vSnoval die prohldseni o darovdni a vSnovdni 
obsazeneho v notdrskcm spise, danem v Teplici 
dne 8. listopadu 1892, c. j. 35.090 a die pro- 
hldseni, obsaieneho v notdfskem spise, danem 
V Teplici dne 19. srpna 1893, 6. j. 37.349, 
kapital 5.000 zl. v Ilakouske stfibrne rente 
na zHzeyii naddni pro studujici. 

K pozitku teto nadace povolal 
zakladatel nejprve ony studu- 
jici rakouskych skol stfednich. 
ktefi odvozuji svüj manzelsky pü- 
vod z rodiny oekonoma Augusta 
Göhlerta, v Brandovc v roce 1863 
zemreleho. K pozitku jsou tedy 
oprdvneni jinosi z rodiny Göhler- 
tovske, kteri jsou krestansko-kato- 
lickeho näboienstvi, mravni a 
k studiu zpüsobili. Kdyby snatl 
nebylo jinochü z rodiny Göhlertov- 
skc maji ndrok na nadaci chudi. 
mravni a nadani jinosi, ndbozenstvi 
krestansko -katolickeho, do Bran- 
dova prdvem domovskym prislusni. 



Pozitek nadacni müze hyti jen 
vyjimecne pfes cas studia na 
stredni skole v dobe nejdele 8 po 
s obä j doucich let ponechdn tez 
pro dobu studia na nöktere rakou- 
ske vysoke skole vübec, jcstlize 
j inoch, ktery nadace pozivd,jest 
mravnym a prokaie-li svou mimo- 
fädnou a vybornou zjyusobilost 
k dalsimu studiu vysv^dcenim 
ze stredni skoly „zralosti s vyzna* 
menä n i m", av Sak teS jen pro ten 
pripad, kdyS mezitim by tu nebylo 
zpüsobileho jinocha z rodiny Göh- 
lertovskc, v prve fadi ke studiu 
pov olane, ktery by mel vsechny 



357 



Wenzel Gühlert. 



Vaclav Göblert. 



357 



Eintritte in das Studium Geeigneter 
<in.<f der zunächst berufenen Göh- 
lerf sehen Familie vorhanden sein 
sollte, welcher alle zur Erlangung 
der Stiftung geforderten Eigen- 
schaften besitzen sollte. 

Die Bewerber um diese Stiftung hohen, 
und zwar 

1, jene aus der Gö/derf sehen Familie 
stammenden, ihre eheliche Abstammung aus 
dieser Familie, ihr tadelloses sittliches Ver- 
halten mit den erforderlichen Zeugnissen 
auszuweisen und vom letzten Semester ihrer 
vorhergegangenen Studienzeit ein durch Vor- 
zitgsklassen das gedeihlichste Fortkommen 
in den Studien nachweisendes Schulzeugnis 
heizubringen ; 

3. die übrigen erst in 2. Reihe zum 
Sfiftungsgenuß berufenen Bewerber aus Bran- 
dau außer ihrer Mittellosigkeit noch über- 
toiegefide Vorzugsklassen aus der zurück- 
gelegten Studienzeit auszuweisen und die 
erforderlichen Zeugnisse beizubringen. 

Bei der Verleihung der Stiftung ist 
auf die Dauer der bereits zurückgelegten 
Studienzeit keine Rücksicht zu nehmen, 

I)ie Gesuche sind bei demPfarr- 
a mte i n B r a n d a u e i n zubringe n. 
Das Präsentationsrecht für diese 
Stiftung steht dem j cw eil ig en 
Ffarrer in Brandau im Einver- 
ständnisse mit dem Bürgermeister 
daselbst in der Art zu, daß die- 
selben die drei Würdigsten primo, 
srcundo und fertio loco in Vor- 
schlag zu bringen haben. Falls 
sich die Präsentatoren über die 
Person des zu präsentierenden Be- 
werbers nicht einigen könnten, hat 
das Los zu entscheiden. 

Die Stiftungsgehühr ist dem 
Stipendisten in zwei halbjährigen 
dekursiven Raten auszubezahlen. 

Sobald ein Stipendist im sittlichen Be- 
tragen eine schlechte oder in einem Lehr- 
gegenstande nicht einmal die zur Vor- 
rückung in eine höhere Klasse erforderliche 
Note erhält, hat selbst während der Studien- 
zeit der Stiftungsgenuß aufzuhören. 

Zur Evidenthaltung der fortdauernden 
Würdigkeit soll dem Stiftlinge die halb- 
jährige Rate seines Stipendiums nur dann 
ausgefolgt werden, wenn die bezüglichen 
Quittungen von dem Vorstande der betref- 
fenden Lehranstalt zum Zeichen der Wür- 
digkeit des Schülers vidiert sind. 

Auch bei Hochschülern ist der Fort- 
genuß der Stiftung an die Bedingung des 



k nabyti nadace potr ebne vlast- 
nost i. 



Zadatele o toto naddni, a sice: 

1. ti, kdoz pochäzeji z rodiny Göhlertov- 
slce, maji svüj manzelsky 2^uvod z teto rodiny 
jakoz i sve bezühonne mravni chovdni potfe- 
bfiymi vysvedöenimi prokdzati a pfedloiiti 
vysvedceni z posledniho roöniku, pfipadne 
pololeti sve pfedchozi doby studijni, jimz do- 
svedöi vybomymi zndmkami, ze ve studiich 
zddrnö prospivali ; 

2. ostatni, v druhe radö k pozitkii na- 
daönimu povolani iadatele z Brundova maji 
mimo svou nemajetnost jeste pfevahou vy- 
borne zndmky za uplymdöu dobu studijni 
profidzati a dolo^iti to potfebnymi vysvid- 
öenimi. 

Pri udilovdni nadace nenid se bräti 
zfetel na dobu jiz odbytych studii, 

^ddosti budte^ poddväny u far- 
niho üradu v BrandovL 

Prdvo presentaöni pro toto na- 
ddni prislusi docasnemu fardri 
V Brandov e v e srozumi^ni s tam- 
nim Star OS ton a to tim zpüsobem, 
ze tito navrhnou na prvem, druhem 
a tfetim miste tri, nadace nejhod- 
nej^i ääky. Kdyby se presentatori 
osobö zadatele, ktery md byti na- 
vr£en, nedohodli, rozhodne los. 



Pozitek nadacni budi£ stipen- 
distovi vypldcen v pololetnich Ihü- 
tdch proslych, 

Kdyby stipendista ohdrzel v mravnem, 
chovdni zndmkii spatnou aneb v jednam 
vyucovacim pfedmetu neobdrzel zndmky po- 
tfebne k postoupeni do vy§si tridy, odejmc 
se mu i za doby studijni pozitek nadacni, 

Aby v patrnosti züstalo, je-li nadanec 
stdle nadace hoden, budii mu pülletni cdstka 
stipendia vyplacena jen tenkrdte, budou-li 
dotyöne kvitance pfednostou toho kterSho üci- 
listö na dükaz hodnosti zdka vidovdny. 



I u zähl skol vysokych jest pozitek na- 
daöni vdzdn na xiodminku bezühonneho cho- 



358 



Wenzel Göblert. 



Vaclav Göhlert. 



358 



tintadelhoften Betragens tmd entsprechenden 
Studienfortganges geknüpft und bezüglich 
der Evidefithaltiing der Würdigkeit des 
Stipendisten haben die diesfalls bestehenden 
allgemeinen Vorschriften zu gelten. 

Diese Stiftung hat den Namen 
„Wenzel Göhlerfsche Studenten- 
Stiftung'' zu führen. 

Zum ersten Stipendisten ernannte der 
Stifter den Wenzel Göhlert^ Hörer an der 
k. k, deutschen technischen Hochschule in 
Prag, den Sohn seines Bruders Anton 
Göhlert. 

Der bezügliche Stiftsbrief wurde am 
23. November 1894 von der k. k. Statt- 
ludterei in Frag ausgefertigt. 

Nachdem der erste vom Stifter er- 
nannte Stipendist bereits aus den Studien 
(ßetreten ist, toird diese Stiftung über 
Präsentation des Pfarrers und 
Bürgermeisters in Brandau von 
der k. k. Statthalterei in Prag ver- 
liehen. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
gleichfalls von der Statthalterei in Prag 
verwaltet wird, beträgt 10.100 K, aus dessen 
lieinerträgnisse ein Platz mit der Jahres- 
gebühr von 3fHi K dotiert wird. 



vdni a uspokojiveho jyrospectiu ve studiich. 
a maji v pricine patrnosti o hodnosti stipefi- 
disty platnost predpisy v te priöinc vseohecntt 
platne. 

Nadace tato budiz nazyväna 
y,Studcntskd nadace V äcla v a 
Göhlerta^ 

Prvnim stipendisfou byl zakladatelcm 
jmenovdn Vaclav Göhlert, posluchaö c. k. 
nemecke vysoke skoly technicke v Praze, syn 
jeho bratra Antonina Göhlerta. 

Dotycnd nadacni listina byla c. k. misto- 
drzitelstvim v Praze dne 23. listopadn 1894 
vyhotovena. 

Jelikoz prvni, zakladatelcm jmenarany 
stipcndista jisi vystudoval, propüjc uj e 
tuto nadaci c. k. mistodrzitelstv i 
V Praze po presentaci fardfe a sta- 
rosty V Brandovc, 



Jmcni nadacni, rornez mistodrzitelstv im 
V Praze spravovane, öini 10.100 K, a dotuje 
se z jeho cisteho vynosu jedno misto s roniim 
plafeni 396 K. 



I. 

Sub B.-R. 1489 zur Gebührenberaessunu; anj^emcklet. 



Am 10. November 1892. 

<L. S.) Scbreyer m. p., 

G. E. 

Oeschäftszahl 35.090. 



Weeber ra. p., 
G. E. 



/2mal50kr.\ Notariats- Ausfertigung. 

Aufgenommen Yor mir Dr. Max R. v. Obeutraut, k. k. Notar mit dem Amtssitze zu 
Teplitz in Böhmen, am 8. November eintausendachthundertneunzig zwei in meiner hier- 
ortigen Amtskauzlei, in Gegenwart des mir persönlich bekannten Herrn Wenzel Göhlert, 
Ritter des Sylvesterordeus und Realitätenhesitzers, wohnhaft in Teplitz. 

Derselbe hat vor mir k. k. Notar nachstehende 

Schenkung s- und Widmungserklärung 
abgegeben : 

I. Ich gefertigter Wenzel Göhlert erkläre hiemit, dass ich aus meinem Ver- 
mögen fünf Stück österreichische Silberren ten-Obligationen Nr. 20.097, 118.452, 168.246, 
180.660, 180.661 ä 1.000 fi. nominal, de dato Wien, den 1. Oktober 1868, zusammen 
daher ein Capital per 5.000 fl. Ö. W. nom., das ist fünftausend Gulden 
Österreicher Währung nominal, zu dem Behufe widme, dass hievon 
eine Studentenstiftung für Studierende zunächst an österreichischen 
Mittelschulen errichtet werde. 



359 Wenzel Göblert. Vaclav Göhlert. 35^ 

II. Zum Bezüge der von diesem Stiftungscapital e per fünftausend 
Gulden nominal alljährlich fällig werdenden Zinsen berufe ich zu- 
nächst jene Studierenden an österreichischen Mittelschulen, welche- 
ihre Herkunft durch eheliche Abstammung aus der Familie des in 
IJrandau im Jahre 1863 (ac htzehnhun dert sechzig drei) verstorbenen 
Ökonomen August Göhlert ableiten. 

Bezugsberechtigt sind daher Knaben aus der Göhlert'schen 
Familie, welche christkatholisch, wohlgesittet und zum Studium be- 
fähigt sind. 

Für den Fall des Nichtvorhandenseins studierender Knaben aus 
der Göhlert'shen Familie berufe ich als Stipendisten arme, gesittete 
und befähigte Knaben aus dem Orte Brandau. 

Dieser Stift ungsgenuss wird nur ausnahmsweise über die Zeit des 
M ittelschulstudiums iu der Dauer von höchstens acht aufeinander 
folgenden Jahren auch für die Zeit des Studiums an der Hochschule 
ohne Unterschied der Facultät auszudehnen sein, wenn der im Genüsse 
des Stipendiums stehende Jüngling außerordentlich oder vorzüglich 
zum Weiter Studium befähigt und wohlgesittet sein sollte, jedoch nur 
für den Fall, als kein anderer mittlerweile zum Eintritte in das 
Studium herangewachsener Knabe aus der zunächst berufeneu 
(Tühlert'schen Familie vorhanden sein sollte, in welchem alle von mir 
zum Stift ungsgenusse geforderten Eigenschaften zutreffen würden. 

III. Diejenigen welche in den Genuss dieser Studentenstiftung ge- 
langen wollen, haben, und zwar: 

1. Die aus der Göhlert'schen Familie stammenden Bewerber ihre eheliche Abstam- 
mung aus der berufenen Göhlert'schen Familie, ihr ta'ielloses sittliches Verhalten mit 
den nöthigen Zeugnissen auszuweisen und vom letzten Jahrgange, beziehungsweise 
Semester, ihrer vorhergegangenen Studienzeit ein durch Vorzugsclassen gedeihliches 
Fortkommen auf der Studienlaufbahn documentierendes Schulzeugnis beizubringen; 

2. die übrigen, erst in zweiter Linie berechtigten Brandauer Bewerber außer ihrer 
Mittellosigkeit noch überwiegende Vorzugsclassen aus der zurückgelegten Studienzeit 
auszuweisen und die erforderlichen legalen Zeugnisse beizubringen. 

Bei Verleihung des Stiftungsgenusses ist auf die Dauer der bereits zurückgelegten 
Studienzeit keine Rücksicht zu nehmen. 

IV. Das Ansuchen um die Verleihung dieser Stiftung ist bei dem 
Pfarrvorsteher von Brandau einzureichen und ist durch das Pfarramt von 
Brandau bei der k. k. Stittungsbehörde einzubegleiten, und steht dem jeweiligen 
Brandauer Pfarrer im Einverständnisse mit dem Bürgermeister von 
Brandau das Präsentationsrecht zu. 

Bei diesen Gesuchen sind die drei Würdigsten primo, secundo und tertio loco in 
Vorschlag zu bringen. 

V. Derjenige, welchem mein Stipendium verliehen wird, erhält die jährlichen Zinsen 
des Stiftungscapitales in zwei halbjährigen Katen verfallen ausbezahlt. 

VI. Sobald ein Stipendist im sittlichen Betragen eine schlechte 
oder in einem Lehr gegenstände nicht einmal die zur Vorrückung in 
eine höhere Classe erforderliche Note erhält, hat selbst während der 
Stipendien zeit der Stiftungsgenuss aufzuhören. 

Zur Evidenthaltung der fortdauernden Würdigkeit soll dem Stiftlinge 
die halbjährige Rate seines Stipendiums nur dann ausgefolgt werden, wenn die bezügliche 
Quittung von dem Vorstande der betreuenden Lehranstalt zum Zeichen der Würdigkeit 
des Schülers vidiert erscheint. 

VII. Diese Studentenstiftung hat unter dem Namen „ W e n z e 1 
Göhlert'sche Studentenstiftung" ins Leben zu treten und diesen Namen auf 
ewige Zeiten zu führen und ist im Kundmachungswege stets als solche auszuschreiben. 

VIII. Zum ersten Stipendisten, respective Nutznießer, der von mir gegründeten 
„Wenzel Göhlert'schen Stiftung" ernenne ich für die Dauer von fünf Jahren den Sohn 



360 Wenzel Göhlert. Vaclav Göblerf. 360 

meioes Bruders Anton, namens Wenzel Göhlert, derzeitigen Studenten an der technischen 
Hochschule in Prag; von einer Bewerbung um die Stiftungsverleihung kann sohin erst 
nach Aufhören dieses Nutzgenusses, das ist im Jahre eintausend achthundert sieben- 
undneunzig, die Rede sein. 

Hierüber wurde dieser Notariatsact aufgenommen, der Partei vorgelesen, von der- 
selben genehmigt und sohin vor mir k. k. Notare unterschrieben. 

Gescb. Hon. (|J 3 X.-T.) . 4 fl. - kr. (L. S.) Wenzel Göhlert ra. p. 

Schrfibtrehnr l fl. 20 kr. 

Stempel 1 fl. — kr. Dr. Max R. V. Obentraut m. p. 

S. : . 6 fl. 20 kr. k. k. Notar. 

Vorstehende, für Herrn Wenzel Göhlert bestimmte Ausfertigung stimmt mit dem 
in meinen Acten unter Zahl 35.090 erliegenden, aus zwei Bogen bestehenden und mit 
zwei fünfzig Kreuzern gestempelten Originale vollkommen überein. Teplitz am ueunteu 
November eintausend achthundert neunzig zwei. 

Scbreibpeb 1 fl. 40 kr. (L. S.) Dr. Max R. V. Oben traut m. p. 

Vidim.-Geb 1 fl. 25 kr. , , ^. 

Stempel 1 fl^— kr. ^' ^' ^''^^''' 

3 fl. <)5 kr. 
Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



Geschäftszahl 37.349. 



II. 



(s^^ ^^'\ ") Notariatsact-Ausfertigung. 

Aufgenommen vor mir Dr. Karl Landa, mit Decret des k. k. Kreisgerichtes Brüx 
vom 9. August 1893, Z. 7.370, bestellten Substituten des Herrn JüDr. May Ritter von 
Obentraut, k. k. Notars mit dem Amtssitze zu Teplitz in Böhmen, am neunzehnten Au- 
gust eintausend achthundert neunzig drei in der hierortigen Notariatskanzlei in Gegen- 
wart des mir persönlich bekannten Herrn Wenzel Göhlert, Ritters des Sylvester- 
ordens und Realitätenbesitzers, wohnhaft zu Teplitz. 

Derselbe hat vor mir k. k. Notariatssubstituten nachstehende 

Erklärung 
abgegeben : 

Mit der notariell errichteten, sub B. Registerpost 1.489 beim k. k. Hauptsteueramte 
in Teplitz unterm 10. November 1892 zur Gebürenbemessung bereits angemeldeten 
Schenkungs- und Widmuugsurkunde ddt. Teplitz den 8. November 1892, Zahl 35.090, 
habe ich gefertigter Wenzel Göhlert einen Betrag nominal von fünftausend Gulden, be- 
stehend aus fünf österreichischen Silberrentenobligationen Nr. 20.047, 118.452, 168.246, 
180.6G0 und 180.G61 per ä 1.000 fi., d. i. tausend Gulden, de dato Wien 1. October 1868 
als Fond zur Errichtung der ..Wenzel Göhlert'schen Studeutenstiftung" gewidmet. 

Im Nachhange zu dieser Widmung gebe ich Wenzel Göhlert in Entsprechung des 
Erlasses der hohen k. k. Stattlialterei vom 16. Juli 1893, Zahl 83.420, zur mehreren 
Klarheit und Verdeutlichung einiger Punkte der Stiftungsurkunde Nachstehendes zu Acte: 

I. Die im Absätze II der bezogenen Urkunde in zweiter Linie zum Stif- 
tungsgenusse berufenen Knaben aus dem Orte Brandau müssen der 
christkatholischen Religion angehören und im Orte Brandau heimats- 
zuständig sein. 

II. Mit Hücksicht darauf, dass im Absätze II meiner obbezogenen Widmungsurkunde 
von Hochschulen ohne Interschied der Facultät gesprochen wird, diese Unterscheidung 



361 



Wenzel Göhlert. 



Vaclav Göhlert. 



361 



jedoch nur bei Universitäten gebräuchlich ist und ich die von mir errichtete Stiftung 
a\if Universitäten nicht beschränke, hat der Stiftungsgenuss unter den in meiner 
Widmungsurkunde enthaltenen Voraussetzungen ausnahmsweise über die Zeit des 
^l i ttelschulstudiums in der Dauer von höchstens acht Jahren auch 
für die Zeit des Studiums an einer und zwar österreichischen Hoch- 
sc hule überhaupt fortzudauern, wenn der im Genüsse des Stipendiums 
stehende Jüngling seine außerordentliche und vorzügliche Befähigung 
zum Weiter Studium durch ein Mittelschulzeugnis der „Reife mit Aus- 
zeichnung" dargethan hat, 

III. Audi der Fortgenuss der Stiftung durch Hoclischüler ist an die 
Bedingung des untadelhaften Betragens und entsprechenden Studienfortganges ge- 
knüpft, und haben bezüglich der Evidenthaltung der Würdigkeit des Stipendisten die 
diesfalls bestehenden allgemeinen Anordnungen zu gelten. 

IV. Die Bestimmung des Absatzes IV obiger Stiftungsurkunde über 
die Präsentation ergänze ich dahin, dass für den Fall, als der gemeinschaftlich mit 
dem jeweiligen Gemeindevorstande von Brandau präsentationsberechtigte Pfarrer von 
Brandau über die Person des zu Präsentierenden die Einigung zu erzielen nicht ver- 
möclite, hierüber das Los zu entscheiden hat. 

V. Die mit der Errichtung der Stiftung verbundenen Kosten, insbesondere die von 
der Stiftungserrichtung vorzuschreibenden, beziehungsweise dermal schon zur Vor- 
schreibung gebrachten Gebüren trage ich Wenzel Göhlert aus Eigenem allein. 

Hierüber wurde dieser Notariatsact aufgenommen, der Partei vorgelesen und nach 
Genehmigung vor mir von derselben unterschrieben. 

Wenzel Göhlert m. p. 
Der mit Beeret dos löblichen k. k. Kreisgeriehfes 
Brüx vom 9./V11I. 1893, Z. 7370, für den k. k. Notar 
Dr. Max lütter v. Obentraut bestellte Substitut: 

(L. S.) Dr. Karl Landa m. p. 



(iesch. Hon. . 
Schreibgeb. . 
Sten)pel . . . 



. 5 fl. — kr. 

. — fl. 80 kr. 

. — H. 50 kr. 

. (> ti. 30 kr. 



Vorstehende für Herrn Wenzel Göhlert bestimmte Ausfertigung stimmt mit dem 
in den Acten des k. k. Notars Dr. Max K. v. übentraut in Teplitz unter Z. 17.349 
erliegenden, aus einem Bogen bestehenden und mit fünfzig Kreuzern gestempelten 
Originale vollkommen überein. Teplitz. am zwanzigsten Juli [sie !] eintausend achthundert 
neunzig drei. 

Scbreibg 1 fl. ~ kr. 

Vidimgeb — fl. 95 kr. Der mit Decret des löblichen k. k. Kreisgerirhtes 

Stempel l_fl. — kr. Brüx vtm D./VIII. 1893, Z. 7.370, für den k. k. Notar 

S. . . 2 fl. 95 kr. ^^' ^^"^ Ritter v. Obentraut bestellte Substitut: 

Dr. Karl Landa m. p. 



Original bei der k. k. Statthaltcrei in Prag. 



Original u c. k. nnstotlrzitelstvi v Praze. 



III. 

Stiftsbrief. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen beurkundet hiemit, es habe Herr Wenzel 
Göhlert, Ritter des Sylvesterordens und Realitätenbesitzer in Teplitz, laut der in dem 
Notariatsacte ddto. Teplitz, am 8. November 1892, G.-Z. 35.090, aufgenommenen 
Schenkungs- und Widmungserklärung und der nachträglichen Erklärung in dem 
Notariatsacte ddto. Teplitz, am 19. August 1893, G.-Z. 37.349, die Errichtung einer 
Stiftung für Studierende mit nachstehenden Worten angeordnet: 

xri. 46 



362 Wenzel Gölilert. Vaclav GüLIert. 3G2 

1. in der Scfaenkungs- und Widmungserklärung vom 8. November 1892: 

I. Ich gefertigter Wenzel Göhlert erkläre hiemit, dass ich aus meinem Vermögen 
fünf Stück österreichische Silberrentenobligationen Nr. .0.097, 118.452, 168.246, 180.6GO 
und 180.G61 ä 1.000 ä. nominal ddto. Wien den 1. October 1868, zusammen daher ein 
Capital per 5.000 fl. Ö. W. nom., das ist fünftausend Gulden österreichischer 
Währung nominal, zu dem Behufe widme, dass hievon eine Studenten- 
stiftung für Studierende zunächst an österreichischen Mittelschulen 
errichtet werde. 

II. Zum Bezüge der von diesem Stiftungscapital e per fünftausend 
Gulden nominal alljährlich fällig werdenden Zinsen berufe ich zu- 
nächst jene Studierenden au österreichischen Mittelschulen, welche 
ihre Herkunft durch eheliche Abstammung aus der Familie des in 
itrandau im Jahre 1863 (achtzehnbundert sechzig drei) verstorbeneu 
Ökonomen August Göhlert ableiten. Bezugsberechtigt sind daher 
Knal)en aus der Göhlert'schen Familie, welche christkatholisch, wohlge- 
sittet und zum Studium befähigt sind. Für den Fall des Nichtvorhanden- 
seins studierender Knaben aus der Göhlert'schen Familie berufeich 
als Stipendisten arme, gesittete und befähigte Knaben aus dem Orte 
B r a n d a u. 

Dieser Stift ungsgenuss wird nur ausnahmsweise über die Zeit des 
Mittelschul Studiums in der Dauer von höchstens ac t aufeinander folgenden Jahren 
(auch für die Zeit des Studiums) an der Hochschule ohne Unterschied der Facultät auszu- 
dehnen sein, wenn der im Genüsse des Stipendiums stehende Jüngling außerordentlich 
oHer vorzüglich zum Weiterstudium befähigt und wohlgesittet sein sollte, jedoch nur 
für den Fall, als kein anderer, mittlerweile zum Eintritte in das Studium herange- 
wachsener Knabe aus der zunächst berufenen Göhlert'schen Familie vorhanden sein 
sollte, in welchem alle von mir zum Stiftungsgenusse geforderten Eigenschaften zu- 
treffen würden. 

III. Diejenigen, welche in den Genuss dieser Studentenstiftungr 
gelangen wollen, haben, u. zw.: 

1. Die aus der Göhlert'schen Familie stammenden Bewerber ihre eheliche Abstam- 
mimg aus der berufenen Göhlert'schen Familie, ihr tadelloses sittliches Verhalten mit den 
nöthigen Zeugnissen auszuweisen und vom letzten Jahrgange, beziehungsweise Semester, 
ihrer vorhergegangenen Studienzeit ein durch Vorzugsclassen das gedeihlichste Fort- 
kommen auf der Studienlaufbahn documentierendes Schulzeugnis beizubringen; 

2. die übrigen, erst in zweiter Linie berechtigteu Brandauer Bewerber außer ihrer 
Mittellosigkeit noch überwiegende Vorzugsclassen aus der zurückgelegten Studienzeit 
auszuweisen und die erforderlichen legalen Zeugnisse beizubringen. Bei Verleihung des 
Stiftungsgenusses ist auf die Dauer der bereits zurückgelegten Studienzeit keine Rück- 
sicht zu nehmen. 

IV. Das Ansuchen um die Verleihung dieser Stiftung ist bei dem 
Pfarrvorsteher von Brandau einzureichen und ist durch das Pfarramt von 
Brandau bei der k. k. Stiftungsbehörde einzubegleiten, und steht dem jeweiligen 
Brandauer Pfarrer im Einverständnisse mit dem Bürgermeister von 
Brandau das Präsentationsrecht zu. 

Bei diesen Gesuchen sind die drei Würdigsten primo, secundo und 
tertio loco in Vorschlag zu bringen. 

V. Derjenige, welchem ein Stipendium verliehen wird, erhält die jährlichen Zinsen 
des Stiftungscapitales in zwei halbjährigen Raten verfallen ausbezahlt. 

VI. Sobald ein Stipendist im sittlichen Betragen eine schlechte 
oder in einem Lehrgegenstande nicht einmal die zur Vorrückung ia 
eine höhere Classe erforderliche Note erhält, hat selbst während der 
Stipendienzeit der Stiftungsgenuss aufzuhören. 

Zur Evidenthaltung der fortdauernden Würdigkeit soll dem Stift- 
linge die halbjährige Rate seines Stipendiums nur dann ausgefolgt werden, wenn die 
bezügliche Quittung von dem Vorstande der betreffenden Lehranstalt zum Zeichen der 
Würdigkeit des Schülers vidiert erscheint. 



:363 Wenzel Göhlert. Vaclav Göhlert. 363 

\1I. Diese Studien Stiftung hat unter dem Namen „W e n z e 1 
<jrö hl ert'sche Studentenstiftung^ ins Leben zu treten und diesen Namen auf 
ewige Zeiten zu fuhren und ist im Kundmachungswege stets als solche auszuschreiben. 

VIII. Zum erstens tipendisten, respective Nutznießer, der von mir gegründeten 
Wenzel Göhlert^chen Stiftung ernenne ich für die Dauer von fünf Jahren den Sohn 
meines Bruders Anton, namens Wenzel Göhlert, derzeitigen Studenten an 
der technischen Hochschule in Prag; von einer Bewerbung um die Stiftuugs- 
^erleihung kann sohin erst nach dem Aufhören dieses Nutzgenusses, das ist im Jahre 
eintausend achthundert siebenundneunzig, die Rede sein. 

2. In der Erklärung vom 19. August 1893: 

Mit der notariell errichteten, sub B. Register Post 1.489 beim k. k. Hauptsteuer- 
arate in Teplitz unterm 10. November 1892 zur Gebürenbemessung bereits angemeldeten 
Schenkungs- und Widmungsurkunde ddto. Teplitz, den 8. November 1892, Z. 35.090, 
habe ich gefertigter Wenzel Göhlert einen Betrag von nominal fünftausend Gulden, 
bestehend aus fünf österreichischen Silberrentenobligationen Nr. 20.097, 118.452, 168.246, 
180.660 und 180.661 per ä 1.000 fl., d. i. tausend Gulden, ddto. AVien, 1. October 1868, 
Als Fond zur Errichtung der Wenzel Göhlert'schen Studentenstiftung gewidmet. 

Im Nachhange zu dieser Widmung gebe ich Wenzel Göhlert in Entsprechung des 
Erlasses der hohen k. k. Statthai terei vom 16. Juli 1893, Z. 83.420, zu mehreren 
Klarheit und Verdeutlichung einiger Punkte der Stiftungsurkunde Nachstehendes zu Acte: 

L Die im Absätze II der bezogenen Urkunde in zweiter Linie zum Stiftungsgenusse 
berufenen Knaben aus dem OrteBrandau müssen der christkatholischen 
Heligion angehören und im Orte Brandau heimatszuständig sein. 

II. Mit Rücksicht darauf, dass im Absätze II meiner obbezogenen W^idmungs- 
urkunde von Hochschulen ohne Unterschied der Facultät gesprochen wird, diese 
Unterscheidung jedoch nur bei Universitäten gebräuchlich ist und ich die von mir 
errichtete Stiftung auf Universitäten nicht beschränke, so hat der Stiftungsgenuss unter 
den in meiner Widmungsurkunde enthaltenen Voraussetzungen ausnahmsweise über die 
^eit des Mittelschulstudiums in der Dauer von höchstens acht Jahren auch für 
die Zeit des Studiums an einer und zwar österreichischen Hochschule 
überliaupt fortzudauern, wenn der im Genüsse des Stipen«liums 
stehendeJüngling seineaußerordentliche und vorzügliche Befähigung 
zum Weiterstudiuin durch ein Mittelscliulzeugnis der „Reife mit Aus- 
zeichnung'' dargetlian hat. 

HI. Auch der Fortgenuss der Stiftung durch Hochschüler 
ist an die Bedingung des untadelhaften Betragens und entsprechenden Studienfortganges 
geknüpft, und haben bezüglich der Evidenthaltung der Wüivligkeit des Stipendisten die 
diesfalls bestehenden allgemeinen Anordnungen zu gelten. 

IV. Die Bestimmung des Absatzes IV obiger Stift ungsurkun de 
über die Präsentation ergänzeich dahin, dass für den Fall, als 
der gemeinschaftlich mit dem jeweiligen Gemeindevorsteher 
von Brandau präsentationsberechtigte Pfarrer von Brandau 
über die Person des zu Präsentierenden dieEinigung zu erzielen 
nicht vermöchte, hierüber das Los zu entscheiden hat. 

V. Die mit der Errichtung der Stiftung verbundenen Kosten, insbesondere die von 
der Stiftungserrichtung vorzuschreibenden, beziehungsweise dermal schon zui* Vor- 
schreibung gebrachten Gebüren trage ich Wenzel Göhlert aus P^igenem allein. 

Das dem jeweiligen Brandauer Pfarrer übertragene Recht der Theilnahme an der 
Präsentation des Stiftlings und die demselben auferlegte Verpflichtung der Übernahme 
lind Einhegleitung der Ansuchen um die Verleihung der Stiftung wurden zufolge der 
Erklärung des Pfarramtes Brandau vom 12. October 1893 und deren Bestätigung durch 
das bischöfliche Consistorium Leitmeritz vom 14. Feber 1894, Nr. 943, angenommen. 

Ei)enso wurde das dem Brandauer Gemeindevorsteher übertragene Recht der 
Theilnahmo an der Präsentation des Stiftlings zufolge Beschlusses des Brandauer Ge- 
meindeausschusses in der Sitzung vom 5. October 189.J angenommen. 

Die der Stiftung gewidmeten 5 österreichischen Silberrentenobligationen Nr. 20.097, 
118.452, 1G8.24G, 18Ö.6G0, 180.G61 ä 1.000 fl. wurden am 11. April 1894 bei der 

XII. 46* 



364 Wenzel Guhlert. Vaclav Gohlert. 364 

k. k. Laiideshauptcassa beempfangt und luefiir die 4-2**/„ge, vom l. April 1894 an in 
Silber verzinsliche, auf die k. k. Landeshauptcassa in Prag noe der Wenzel Göhlert" sehen 
Studentenstiftung lautende Staatsschuldverschreibung ddto. Wien, 1. April 1S94, Nr. 59.108 
per 5.000 fl. Ö. W. angeschaft't, in welcher daher dermal das Vermögen der Stiftung besteht. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung, vorschriftsmäßig sichergestellt, 
in der k. k. Landeshauptcassa in Prag im Journal des Studentenstiftungs- 
fondes sub art. 1.035 in Empfang genommen worden ist und zur Erfüllung des 
Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, nimmt die k. k. Statthalterei in 
Böhmen diese Stiftung an und wird darüber wachen, dass die von dem Stiftungs- 
vermögen entfallenden jährlichen Nutzungen, dermal im etlectiven Betrage von 210 fl. Ö. \V., 
gemäß den Anordnungen des Stifters verwendet werden. 

Die Stiftung tritt nach Wegfall des Nutzgenussrechtes des Wenzel Göhlert, daher 
spätestens im Jahre 1897, in welchem der Nutzgcnuss des Wenzel Göhlert durch Zeit- 
ablauf erlischt, ins Leben. 

Die Kosten der Stiftsbrieferrichtung werden von dem Stifter gezahlt. 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen wird das Stiftungsvermögen nach den 
bestehenden Nonnen und der Anordnung des Stifters entsprechend verwalten, die 
Stiftung auf deren Kosten auf die übliche Art gehörig ausschreiben, 
die Ausschreibung veröffentlichen und untei* genauer Beobachtung 
der obangeführten Besti m mungen des Stifters und der Gesetze und 
Verordnungen in St udie n stiftu ngs Sachen verleihen und vollziehen. 

Der mitgefertigte Pfarrer von Brandau und der mitgefertigte Gemeindevorsteher 
von Brandau verpflichten sich für sich und ihre Amtsnachfolger, die ihnen übertragenen 
Hechte und Verpflichtungen gemäß der Anordnung des Stifters getreu und gewissenhaft 
zu erfüllen. 

ürkund dessen i>t dieser Stiftsbrief in drei gleichlautenden Exemplaren, von denen 
eines bei der k. k. Statthalterei, das zweite bei dem Pfarramt in Brandau und das 
dritte bei dem Gemeindevorstande in Brandau aufbewahrt werden wird, ausgefertigt, 
allseitig unterfertigt, von zwei Zeugen mitgefertigt und demselben das Amtssiegel der 
k. k. Statthalterei beigedrückt worden. 

Prag, am 23. November 1894. 

Der k. k. Statthalter: 
(L. St.) Franz Gf. Thun m. p. 



(Dr. Karl Landa m. p., als Zeuge. 

W f*tl7^1 iTllhlpT*^ 

[JUC. Eduard Löwe m. p., als Zeuge. 



GemeindeamtBrandau, Pfarramt Brandau, 

am 17. August 1894. 17. August 1894. 

(L. S.) Karl Körner m. p. (L. S.) Josef Lukas m. p., Pfarrer. 

Original bei der k. k. Statthalterei in Prag. Original u c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 



IGo 



Igr.az Feldmann. 



Ignat Feldmann. 



3G5 



028. 



1892 

November 20. listopadu. 



Igiiaz FeldinHiinsche Studenteiistiftuiig. 

Der am 9. Jänner 1893 in Parduhitz 
verstorbene Ignaz Feld mann widmete in 
seinem letzten Willen de dato Parduhitz am 
:20. Novemler 1892 zur Errichtung einer 
Stttdentenstiftung ein Kapital von 1.000 JL 
in it der Bestimmung, d aß die vo n d iese m 
Kapitale a hfa II enden j ä h r l i v k e n 
Interessen einem armen, aus seiner 
Ileimatsgemeinde Pol ich a gehür- 
t i f/ € n, h r a r en Israelit i s c h en St i/- 
ilenten verliehen werden. 

Sollte aber aus Pol i 6ha he in 
armer israelitischer Student sein, 
so ist der Zinsengennß an einen 
ttrmen Studenten des Chrudimer 
Kreises zu verleihen. 

Der hezilgliche StiftsbrieJ wurde am 
21. Dezember 1896 von der h, h. Statt- 
halter ei in Prag ausgefertigt. 

Nach den Bestimmungen dieses Stifts- 
h rief es sind etwaige Interhalarien frucht- 
bringend anzulegen und nach dem Ermessen 
der Stiftungsbehörde entweder zur Erhöhung 
der Jahresgebühr oder zur Schaffung neuer 
Stiftungsplätze zu verwenden. 

Der zur Besetzung gelangende Stiftungs- 
jilatz ist mittels amtlicher Konhursaus- 
Schreibung auf Kosten der Stiftung zur 
öffentlichen Kenntnis zu bringen. 

Diese Stiftung wird von der 
h. h, Statthalterei in Prag regia 
collatione verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, tvelches die 
h. k. Statthalterei in Prag verwaltet, beträgt 
2.035 K 54 h, aus dessen Reinerträgnisse 
ein Platz mit jährlichen 72 K dotiert wird. 



Stiideiitske iiadani Igiiäta Feldinanna. 

Igndt Feldmann, dne 9. ledna 1893 

V Pardubicich zemfehj, venoval ve sve ]to- 
sledni villi, dane v Pardubicich dne 20. listo- 
imdu 1892, kapital 1.000 zh na zfizeni na- 
dacc s tim urcenim, aby rocni ürohy 
z h a pi t diu t ohot o pl rj nouci p r o- 
p üj covd n // byl y j e d n o m u chude m u, 
v j eh dorn V sk e ob ci Poli c c e 
rodilemu, hodnrmu israelitskemu 
Student u. 

Kdyby nebylo takovcho chudcho 
i s r ael i t s h e ho st u d u j iciho z P o- 
lieh y, m ä se pr o p it j cit i p o z it eh 
urohü chudemu studuj icimu zhraje 
Chrudimsheho. 

Dotycnd nadacni listina byla c. h. misto- 
drzitelstvim v Praze dne 21. prosince 1896 
vyhotovena. 

Die ustanoveni teto nadacni listiny jest 
interhalaria, hterd snad povstanou, pod uroh 
uhlädati, a md se jich pouziti die uväzeni 
nadacniho nfadu bud he zvyseni rocniho po- 
zithu neb he zrizeni novych mist nadaönich, 

Md-li se misto nadacni obsaditi, jest to 
u vseobecnou zndmost uvesti urednim vy- 
psdnim honhur su. 

Nadaci tuto propüjöuje c. h. 
mistodrzitelstvi v Praze regia col- 
latione. 

Jmcni nadacni, c. h. mistodriitelstvim 

V Praze spravovane, cini 2,035 K 54 h, a 
dotuje se z jeho cisteho vynosu jedno misto 
rocnimi 72 K 



Abschrift 
ohne Stempel. 



586 civ. 



Mein letzter Wille. 



Bei vollkommen gesundem Verstände und frei von jedem Zwange verfüge ich letzt- 
willig über mein gesammtes Vermögen wie folgt: 



366 Igoaz Feldixiann. Ignat Feldmann. 366 

Mein Vermögen besteht: 

4. Aus Bargeld im Betrage von Ö. W. fl. 1500, sage fünfzehnhundert Gulden Ö. W.. 
welche behufs Verzinsung in der städtischen Zäloina in Pardubitz liegen. 

Von letzterem Betrage hat der Herr Universalerbe 0. W. fl. 1.000, sage eintausend 
<Tulden Ö. W., :^u einer Stiftung der Art zu verwenden, dass die all- 
jährlich entfallenden Zinsen aus diesem Capitale an einen armen, aus 
meiner Ileimatsgem eiude Policka gebürtigen, braven israelitischen 
Studenten ausbezahlt werden. Sollte aber aus Policka kein armer 
israelitischer Student sein, so ist der Zinsenge nuss an einen armen 
Studenten des Chrudimer Kreises auszuzahlen. 

Pardubitz, 20. November 1892. 

Ignaz Feldmann mp. 
Ferdinand Klein mp., 
Zeuge des Trstaraentes. 

Leopold Fleischner mp., 
Zeuge des Testamentes. 

Adolf Freund mp., 
Zeuge des Testamentes. 

Kundgemacht beim k. k. Bezirksgerichte in Pardubitz am 10. Jänner 1893. 

Javörek mp.. 
586. k. k. Bezirksgerichtsadjunct. 

Diese gerichtlich ausgefertigte Abschrift des Testamentes ist mit dem Originale 
ohne Stempel gleichlautend. 

K. k. Bezirksgericht Pardubitz, 
13. Jänner 1893. 

Der k. k. Bezirksrichter: 
(L. St.) Wagner mp. 

Einfache, mit dem Aid tsstempel des k. k. Be- Jednoducha, üredni peceti c. k. okresniho 

zirksgerichtes in Pardubitz versehene Kopie der soudu v Pardubicich opatrena kopie overencho 

beglaubigten Abschrift bei der k. k. Statthalterei opisu u c. k. miste drziteistvi v lYaze. 
in Pra". 



II. 

Stiftsbrief 

über die Ignaz Feld man n's che Studentenstiftung. 

/2 X 50 kr.\ 
\ Stempel. ) 

Die k. k. Statthalterei in Böhmen urkundet kraft dieses Stiftsbriefes: 
Es habe der am 9. Jänner 1893 in Pardubitz verstorbene Ignaz Feldmann in 
«einem bei dem k. k. Bezirksgerichte in Pardubitz am 10. Jänner 1893 kundgemachten 
schriftlichen Testamente ddto. Pardubitz 20. November 1892 unter 4) die Errichtung 
einer Studentenstiftung mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„Mein Vermögen besteht in 

4.) Aus Bargeld im Betrage von Ö. VV. fl. 1.500, sage fünfzehnhundert Gulden Ö.W.. 
welche behufs Verzinsung in der städtischen Zalozna in Pardubitz erh'egen. 



367 Ignaz Feld mann. Ignat Feld mann. 357 

Von letzterem Betrage hat der Herr Universalerbe Ö. W. fl. 1.000, 
sage eintausend Gulden Ö. W., zu einer Stiftung der Art zu verwenden, 
dass die alljährlich entfallenden Zinsen aus diesem Gapitale an einen 
armen, aus meiner Heimatsgemeinde Policka gebürtigen, braven israe- 
litischen Studenten ausbezahlt werden. 

Sollte aber aus Policka kein armer israelitischer Student sein, so 
ist der Zinsengenuss an einen armen Studenten des Chrudimer Kreises 
auszuzahlen." 

Zur Berichtigung dieses Stiftungslegates nebst den ö^/o Zinsen seit dem Todestage 
des P^rblassers, abzüglich der auf dieses Legat entfallenden Erbgebür nebst Schulbeitrag, 
wurde von dem Universalerben Eduard Witz in Policka durch Dr. Josef Stolba, k. k. Notar 
in Pardubitz, am 1. Juli 1895 der Betrag von 963 fl. 30 kr. bei der k. k. Bezirkshaupt- 
niannschaft in Pardubitz erlegt, derselbe abzüglich der Gebür für das Einlagsbuch bei 
der städtischen Sparcassa daselbst in dem Einlagsbuch Fol. 3.832, lautend auf 963 fl. 
10 kr., eingelegt und dieses in den politischen Depositen des k. k. Hauptsteueramtes 
Pardubitz am 17. Juli 1895 sub. art. 21 in Empfang verrechnet. 

Über Auftrag der k. k. Statthalterei ^\urde das erwähnte Einlagsbuch Fol. 3.832 
am 29. October 1895 realisiert und der Erlüsbetrag per 971 fl. 12 kr. von dem k. k. 
Hauptsteueramte Pardubitz im Stiftungsfondsjournale sub. art. 3.211/40 ai 1895 in Empfang: 
gestellt. 

Ferner hat der Universalerbe Eduard Witz zur Herichtigung eines Fehlbetrages in 
Ansehung der 5% Zinsen des Stiftungslegates nachträglich noch den Betrag von 44 fl. 
81 kr. in einem Einlagsbuch der städt. Sparcassa in Pardubitz Nr. 4.023, lautend auf 
den gleichen Betrag, bei dem k. k. Bezirksgerichte in Pardubitz als Verlassenschafts- 
behörde erlegt, welches Einlagsbuch nach bewirkter Erfolglassung zu Händen der Stif- 
tung über Auftrag der k. k. Statthalterei realisiert wurde; worauf der Erlösbetrag von 
45 fl. 33 kr. am 18. Mai 1896 von dem k. k. Hauptsteueramt Pardubitz sub art. 1.685/19 
im Stiftungsfondsjournale in Empfang gestellt worden ist. 

Für diese beiden Beträge von zusammen 1.016 fl. 45 kr., zuzüglich eines aus der 
Reserve des Studentenstiftungsfondes vorschussweise bestrittenen Betrages von 3 fl. 63 kr. 
wurde über stiftungsbehördliche Weisung von der k. k. Landeshauptcassa in Prag zu 
dem Ankaufspreise (incl. Zinsenausgleich) von 1.020 fl. 08 kr. die 4% österr. steuerfreie 
Kronenrenten-Obligation ddto. Wien 1. September 1895, Nr. 18.679 per 2.000 J5r= 1.000 fl., 
welche auf den Namen „k. k. Landeshauptcassa in Prag noe der Ignaz Feldmann'schen 
Studentenstiftung" vinculiert worden ist, angeschaiBFt. 

Diese Rentenobligation wurde von der k. k. Landeshauptcassa in Prag im Journale 
des Studentenstiftungsfondes sub art. 1998 ai 1895 beempfangt. 

Die seither fällig gewordenen Couponzinsen der erwähnten Renten-Obligation wurden 
zunächst zum Rückersatze des obigen aus der Reserve des Studentenstiftungsfondes vor- 
gestreckten Betrages per 3 fl. 63 kr. und ferner zur Bestreitung der Kosten der Stifts- 
brief-Errichtuug verwendet und der Rest per 15 fl. 77 kr. bei der Böhmischen Sparcassa 
in Prag in dem Einlagsbuch Fol. 164.457, Nr. . . . eingelegt, welches Einlagsbuch für 
die Stiftung vinculiert und von der k. k. Landeshauptcassa in Prag sub. art. 2.279 
ai 1896 in Empfang gestellt worden ist. 

Das Stiftungsvermögen besteht somit gegenwältig: 

1. aus der vinculierten 4°/o Österr. Kronenrenten-Obligation ddto. Wien 1. Sep- 
tember 1895, Nr. 18.679 über 2.000 K = I.OÜO fl. nom. 

2. aus dem Einlagebuch der Böhmischen Sparcassa Fol. 164.457, Nr 

lautend auf fünfzehn fl. 77 kr. Ö. W. 

Die der Stiftung vorgeschriebene Erbgebür nebst Schulbeitrag wurde bereits, wie 
oben erwähnt, aus dem Stiftungscapitale selbst gedeckt. 

Die Stiftung führt den Namen „Ignaz Feldmann'sche Studenten- 
stift ung" und tritt mit dem Schuljahre 1896/97 vorläufig mit der. das Erträgnis der 
Renten-Obligation über 2.000 K nom. darstellenden Jahresgebür von 80 jBT = 40 fl., 
abzüglich des Regiebeitrages und der Kosten der Concursausschreibung, ins Leben. 

Anspruch auf die Stiftungsgebür haben jene Studierenden, welche die von dem 
Stifter in seiner oben angeführten letztwilligen Anordnung geforderten Eigenschaften 
besitzen. 






368 Iguaz Feldmann. Ignat Feldinann. 30^* 

Die Verwaltung und Verleihung der Stiftung steht der k. k. Statt- 
halterei in Böhmen zu. 

Etwa sich ergebende Intercalarien sind zu fructit'icieren und 
ebenso wie die obbezeichnete Sparcassa-Einlage je nach dem Er- 
messen der Stiftungsbehörde entweder zur Erhöhung der Jahresgebür 
oder zur Schaffung neuer Stift ungsplätze zu verwenden. 

Der zur Besetzung gelangende Stiftungsplatz wird mittelst amt- 
licher Concursausschreibung auf Kosten der Stiftung zur öffentlichen 
Kenntnis gebracht werden. 

Nachdem somit das Vermögen der Stiftung, auf die vorgedachte Art vorschrifts- 
mässig sichergestellt, bei der k. k. Landeshauptcassa in Prag aufbewahrt ist und zur 
Erfüllung des Stiftungszweckt s verwendbare Nutzungen abwirft, erklärt die k. k. Statt- 
halterei in Böhmen die Ignaz Feldmann'sche Studentenstiftung für constituiert und wird 
dafür sorgen, dass vom Schuljahre 1S96/97 angefangen die obige Stiftungsgebür an 
einen von ihr zu bestimmenden, den stifterischen Anordnungen entsprechenden Stiftling 
verliehen werde. 

Die Kosten der Stiftsbrief-Errichtung werden aus den bisherigen Zinsenerträgnissen 
bestritten. 

Die k. k. St^tthalterei in Böhmen wird das Stiftungsvermögen nach d^n bestehenden 
Normen verwalten, die Stiftung gehörig ausschreiben und der stifterischen Willens- 
meinung sowie den bestehenden Stiftungsbestimmungen gemäss vollziehen. 

Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief in zwei Parien ausgefertigt, von welchen 
das erste bei der k. k. Statthalterei in Prag aufbewahrt und das zweite an das k. k. 
Bezirksgericht in Pardubitz zur Einlegung in die Verlassenschaftsacten übermittelt wird. 

Prag, am 21. December 1896. 

Der k. k. Statthalfer : 
(L. St.) C u d e n h V e mp 

Original Lei der k. k. Statthalterei in Prajr. ()ri<;;inal u c. k. mistodrzitelstvi v Pra/e 



A. n h a 11 g*. 



D o d a t e k. 



XII. 



47 



1890 

kvetua 20. Mai. 

Nadace Aloise Turka^) ve [irospech Alois Turek sehe Stiftung^) zu Gimsten 

iiadaee professora Skuherskeho^^) na derProfessorSkuhersky'schen Freitisch- 

bezplatne obedy pro posluchace <% k. Stiftung ^^) für Hörer der k. k. bohmi- 

ceske vysoke slioly technicke v Praze. sehen technischen Hochschule in Prag. 



Nadaci listin a. 

Podepsany sbor professorsky c. k. öeske vysoke skoly technicke v Praze stvrzuje 
a doznavä ve svem i svycb nastupcu jmene, ie pau Alois Turek, architekt v Praze, 
zemfelj v Praze dne 27. prosince 1893, ve svem posledmm pofizeni ze dne 20. kvetna 1890 

V odstavci 17. ustanovil, aby zalozenp bylo nadäni Aloise Turka ve prospech nadace 
prof.Skuherskeho pro udileni ob6dü zdarma pro posluchaöe c. k. öeske vysoke 
skoly technicke v Praze tömito slovy: 

„Weiter vermache ich der Professor Skuhersky'schen Stiftung für 
Freitische der Hörer böhmischer (ßeske) technischer Hochschule in 
Prag ein unter meinem Namen besonders zu verwaltendes Stiftungs- 
capital per dreitausend Gulden Österr. W." 

Odkaz tento po srazce dödickych poplatkü a s pi^iötemm b% ürokü ode dne ümrti 
nadatele byl rektoratu c. k. öeske vysoke ikoly technicke v Praze dne 14. dubna 1898 
summou 3.128 zl. 22 kr. vyplacen. 

Za tuto summu po srazce poplatkü kolkovniho z kvitance zakoupena byla 4% Rak. 
korunovä renta ze dne 1. zäfi 1898, öis. 30.731, ve jmenovite hodnote 6.000 JSTrz 3.000 zl. 
a zbyly peniz 34 zl. 99 kr., pak 60 zl. ürokü ze zakoupene renty do 31. srpna 1898 
ulozeny na knizku Mestske spofitelny v Praze öis. 239.901/129.901. Renta jest pro toto 
nadani fadne vinkulovana a vklad spofitelni 94 zl. 99 kr. s pi^ipoctenim spoi^itelnich ürokü 
do 30. ßervna 1898 per 26 kr. odevzdän po srazce vyloh s vyhotovenim nadaöniho listu 
vyboru nadace professora Skuherskeho k udileni obedü zdarma pro posluchace c. k. öeske 
vysoke skoly technicke v Praze k ücelüm nadaönim. 

Jezto tedy jmeni nadacni die platnych pfedpisü jest zjiäteno, v pokladne rektoratu 
c. k. ceske vysoke skoly technicke v Praze fadne ulozeno a poskytuje üroky, jichz Ize 
k ücelüm nadaönim pouziti, pfijima sbor professorsky c. k. ceske vysoke äkoly technicke 

V Praze spravu tohoto nadani na zaklade sveho usneseni ze dne 20. prosince 1898 a zavazuje 
aebe i sve nastupce v üfade, ze chce o to peöovati, aby poöiuajic rokem 1899 rocni 
düchody z jmeni nadacniho, jez cinf rocne 120 zl. (240 K) odvadeny byly 
vyboru zi-izenemu ku sprave nadace professora Skuherskeho pro udileni 

•) Testament Aloise Turka viz pod eis. 889 *) Das TeBtanieut des Alois Turek sieh unter 

tohoto svazku. Nr. 889 in diesem Bande. 

••) Nadace professora 8kuhersk6ho na bez- **) Die Professor Skuhersky'sche Freitisch- 

platne obedy jest uverejnena pod eis. 5S1 v VII. Stiftung ist veröffentlicht unter Nr. 531 im VII. 
svagka tohoto dila. Bande dieses Werkes. 

XII. 47* 



372 Aloift Turek. Alois Turek. 372 

obedfi zdarma pro posluchace c. k. öeske vysoke Skoly technicke v Praze 
a to pokaide hned, kdyz üroky ze summy nadac^ni byly vyplaceny. 

Jmenovana nadace, pokud se ty6e jeji spräva, povinna jest niiti urokü tech k üöelüm 
die stanov, schvalenych sborem professorskym ze dne 25. dubna 1864 ve prospech poslu- 
cluiöä c. k. öeske vysoke Skoly technicke v Praze. 

Vybor nadace Skuherskeho je povinnen prijmy z nadace teto zvlaStö üctovati a sboru 
professorskemu kaidoroöne vykazati. 

Nadani toto vejde ve skutek ihned, jakmile bude uadaci listiua schvalena. 

Podepsany sbor professorsky c. k. 6eske vysoke Skoly technicke slibuje a zavazuje 
sehe i sve nastupce, ze bude, se6 jest, o zachoväni nadace a o jistotu jmeni nadacniho 
pecovati a ze s jmenim nadaönim bez schvaleni pffslusueho üfadu nadacniho zädue zmeny 
nepodnikne, ze toho dbati bude, aby düchody z jmeni nadaßniho vöas dochazely a techze 
Jen k ücelu v tomto nadaönim listu ustanovenemu uzito bylo a ze vAbec vsechna zde 
uvedena ustauoveni pilne a svedomite plniti bude. 

Tomu na dükaz byla tato nadaci listina ve trech stejnopisech vyhotovena, vSestraitne 
podepsäna, a bude jeden stejnopis u c. k. mfstodrzitelstvi, druhy v rektorate c. k. ceske 
vysoke skoly technicke v Praze a tfeti u vyboru nadace professora Skuherskeho uschovän. 

V Praze, 11. prosince 1890. 

Za sbor professorsky c. k, ceske vysoke §koly technicke v Praze: 

K. V. Zenger m. p., (L: St.) Alb. V. Velflik ni. p., 

Professor senior. t. 6. rektor, 

Öis. 215.673. 



Stvrzuje se. 



C. k. nu'stüdrzitelstvi v Cechäch. 
V Praze, due 16. prosiuce 1899. 



Za mi'stodrzitele : 
(L. St.) l)r Sehe die m. p. 

Original u c. k. mistudrzitclstvi v Prazo. Original bei der k. k. Ötatthalterci in Prag. 



R e g* i s t e r 

der im zwölften Bande enthaltenen Stiftungen, 



Seite 

von Asmansvilla, Albert Küflfer Ritter 336—344 

Bechert. Leopold 183—187 

Beer, Dr Emil 118—128 

Bolzano, Dr Bernhard (Stiftung für Studierende der Mathematik und Philosophie an der k. k. 

böhm. Universität in Prag) 201 — 207 

Bolzano. Dr Bernhard (Stiftung für Hörer der Mathematik und Philosophie an der k. k. 

deutschen Universität in Prag) 208—214 

Bure§, Alois 223—228 

Cbocholousek, Emaouel und Eleonora (Stiftung für Studierende an böhmischen Gymnasien 

und Realgymnasien) 172—176 

ChocholouSek, Emanuel und Eleonora (Stiftung für Studierende an böhmischen Realschulen) 177—179 

ChocholouSek, Emanuel und Eleonora (Stiftung für Studierende an der böhmischen Gewerbe- 
schule in Pilsen) 180—182 

ChrudilD : Studontenstifbung zur Feier den 40jährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des 

Kaisers und Königs I^raoz Josef 1., errichtet vom Vereine der Chrudimer Akademiker 49—58 

DoUansky, Louise 3ö2— 355 

Eisenschimmel, Richard 59—60 

Erban. Alois 274—279 

Esmarch, Dr Karl 97-102 

Feldmann, ignaz 365—368 

von Fiscali, Ferdinand Ritter 245—256 

Fischer, Peter M 229—232 

Fodermayer, August 261—268 

Franz Josef, Kaiser, (Studeutenstiftung des Vereines der Chrudimer Akademiker) 49—58 

Franz Josef, Kaiser, (Studienstiftung der Stadtgemeinde Sebastiansberg) 6—12 

Göhlert, Wenzel 356—364 

von Grünner, Josef und Pauline 30-33 

Hamernik, MUDor Josef 269—273 

Harant, Jakob 66—70 

von Hassenbrunn, Franz Preidl Edler, (Stiftung für das bischöfliche Priesterseminar in Leit- 

meritz) 13—15 

von Hassenbrunn, Franz Preidl Edler, (Stiftung für die Leitmeritzer Lehrerbildungsanstalt) 16—19 
von Hassenbrunn, Franz Preidl Edler, (Stiftung bei der landwirtschaftlichen Mittelschule in 

Kaaden) 20—22 

Hladik, Joset 141-144 

Hohenmauth, l. Vorschußkassa, Johann Amos Komensky-Stiftung 292^-296 



374 

Seite 

Hohenmauth, Stedtgemoinde, Komensky- Stiftung 302-306 

Hospodaf, Albine 110-112 

Hron. Wenzel 280-281 

Janka, Johann und Isabella, (Stiftung für Maler und Mediziner) 282—285 

Jerie, Wilibald 61—65 

Jezbera, Matthäus 238—244 

Kaaden, Stadtgemeinde, Erzherzogin Marie Valerie-Studentenstiftung 102— -196 

Komensky, Johann Arnos, (Studentenstiftung, gegründet von der I. Vorschußkaasa ii» Hohen- 
mauth) 292—296 

Komensky, Johann Arnos (Studentenstiftung, gegründet von der Stadtgemeinde Mehük) . . . 297—301 

Komensky-Stiftung, (gegründet von der Stadtgemeinde Hohenmauth) 302-306 

Komensky, Johann Arnos, (Studentenstiftuug, gegründet von der kgl. Stadt Pilsen) 313—316 

Körners, Adolf 94-96 

Koubek, P. Wenzel 129-13J 

Küflfer Ritter von Asmansvilla, Albert 336—344 

Kuttenberger Domdechant Albert Küffer Ritter von Asraansvilla'sche Stiftung 336-84 

Melnik, Stadtgemeinde, (Johann Arnos Komensky- Studenten-Stiftung) 297—301 

Moravec, MDr Josef 236-237 

Nählovsky, Th.-Dr Vinzenz 79-85 

Nejedly, Johann . . . 86—93 

Niklas, Dr Wenzel 34-35 

Novotny, Josef 71—74 

Ottruba, Ottokar 197-200 

Payer, Barbara .* 26-29 

Pfannerer, Maurus 321—327 

Pietermutz, Rosalia . 133-135 

Pilsen, Stadt, Johann Arnos Komensky'sche Studentenstiftung 313—310 

Pilsen : Studentenstiftung, gegründet von dem Komitee der geweseneu Schüler der böhmischen 

Mittelschulen in Pilsen 345—351 

Podhaisky, Johann [ [ [ 233—235 

Posselt, p. Kajetan ' 188—191 

Pouchly, Johann .!................. 23—25 

P^^\5l^" deutsche Staatsrealschule, Erzherzogin Valerie- Stiftung 157—160 

Preidl Edler von Hassenbrunn, Franz, (Stiftung für das bischöfliche Priesterseminar in Leit- 

p meritz) 13_15 

rreidl Edler von Hassenbrunn, Franz, (Stiftung für die Leitmeritzer Lehrerbildungsanstalt) . 16—19 
freidl Edler von Hassenbrunn, Franz, (Stiftung bei der landwirtschaftlichen Mittelschule in 

Kaaden) ^ 20 22 

Prochaska, Alois '.......!!!.... . . . . . ! . . . . . ! . . 36—40 

Radhosf, Verein (sieh Johann Pouchly'sohe Studentenstiftung) 23—25 

Reißmüller, Anton 169—171 

Richter, Eduard .,,[..][,.......,.,.[],., 317—320 

Schütze, Franz und Maria (sieh Auguste Seidrsche Studentenstiftun?) 103—106 

bebastiaiisberg: Kaiser Franz Josef-Studienstiftung 6-12 

beidl, Auguste 103—106 

Seifert, Alexander .... 216—225 

Srnee, Josef .../..,../.[........[... 1-5 

von Staugler, Josef Ritter ......!..*!,.. . . . . . . . . . '. 307—312 

G ^^^' Joliann 328—335 

Stoffl, Barbara 257-260 

Stohr. Karl 107-109 



375 

Seite 

Tabor. Marie 28(5-291 

Teubner, Karl 75—78 

Trenkler, Wenzel 136—140 

Turek. Alois, (Stiftung für Hörer der böhm. technischen Hochschule in Prag) 145 — 156 

Turek, Alois, (Stiftung zu Gunsten der Professor Skuhersky 'sehen Freitischstiltuug) .... 371—732 

Ullrich, Franz 41—48 

Valerio, Erzherzogin, Studentenstiftung der Stadt Kaaden 192— 19G 

Valerie, Krzherzogin. Stiftung an der I. deutschen Staatsrealschule in Prag 157—160 

Vogl, Katharina (sieh Maurus Pfannerer'sche Studentenstiftung) 321—327 

Wagner, Franz Anton • . . . . 113—117 

Wolfram, MUC Josef 161—168 



Rejstf Ik 

nadänl y dYanäctöm svazku ob8a:^en;^ch. 



Stranka 

z Asmansvilly, Albert Küffer, rytif 336—344 

Bas+ianperk : Stadentsk^ nadani cisaro FrantUka Josefa 6—12 

Bechert, Leopold 183—187 

Beer, Dr Emil 118—128 

Bolzano, Dr Bemard, (nadace pro Btudujicf mathematiky a filosofie na c. k. öeskö aniversite 

V Praze) 201—207 

Bolzano, Dr Bernard, (nadace pro posluchace mathematiky a filoBoiie na c. k. nSmeck^ iini- 

verait^ v Praze) 208—214 

Bures, Alois 223—228 

Dollanska, Luisa 352—356 

Eisenschimmel, Richard 69—60 

Erban, Alois 274—279 

Esmarch, Dr Karel 97—102 

Feldmann, ign&t 365—368 

Z Fiscali, Ferdinand rytif 245—266 

Fischer, Peter M 229—232 

Fodermayer, August 261—268 

Franti§ek Josef, cisar, studentske nadäni, zaloien6 mustern Bastianperkem 6—12 

FrantiSek Josef, cisar, studentske nadÄnf spolku akademikü Chrudimskych 49—68 

Göhlert, Vaclav 366—364 

z Grünneru, Josef a Paula 30—33 

Hamernik, MUDor Josef 269—278 

Harant, Jakub 66—70 

z Hassenbrunnu, FrantiSek Preidl siechtic, (nadace pro biskupsky serain^ v LitomeHcfch) . 13—15 

z Hassenbrunnu, Frantisek Preidl siechtic, (nadace pro uftitelsky üstav v LitomSrioich) . . 16—19 

Z Hassenbrunnu, Franti§ek Preidl Siechtic, (nadace pH stredni hospodarsk^ skole v Eadani) 20—22 

Hladik, Josef 141-144 

Hospodafovä, Albina 110—112 

Hron, Vaclav 280—281 

Chocholouäek, Emanuel a Eleonora, (nadace pro studujici ceskych gymnasii a realn^ch 

gymnasii) ' 172—176 

Chocholouäek, Emanuel a P^leonora, (nadace pro stadujfci na deskych reölkÄch) 177-^179 

ChocboIouSek, Emanuel a Eleonora, (nadace pro studigfci na desk^ prümyslov^ skole v Plzni) . 180—182 

Chrudim : Merendui nadani zaloiene Spolkem akademikö Chrudimskych 49-58 

XU. 48 



378 

Str&nka 

Jauka, Jan a Isabella, (nadace pro malire a studujici lekarstvi) 282—235 

Jerie, Vilibald 61—65 

Jezbera, Matous 238—244 

Kadan: Studentske nadani arcivevodkyne Marie Valerie 192-196 

Komensky, Jan Arnos, (etudentska nadace zaioiena mestskou obci Melnickou) 297 — 301 

Komensky, Jan Arnos, (studentska nadace zalozend obci kral, meata Plzne) 313—316 

Komensky, Jan Arno», (studentska nadace zalozena I. zaloznou ve Vysok^ra M^te) 292—296 

Komensky, Jan Arnos, (studentska nadace zaioiena mestskou obci Vysokyna Mytem) . . . 302—306 

Komer3, Adolf 94—96 

Koubek, p. Vaclav 129—131 

Küffer rytir z Asmansvilly, Albert 336—344 

Kutnohorska nadace kapitulnibo dikana Alberta Eüifera rytire z Asmansvilly 336—344 

Mfelnik, studentska nadace Jana Amosa Komensköho 297 — 301 

Merendni nadani zalozenö Spolkem akademiku Chrudimskycb 49—58 

Moravec, MDor Josef 236—237 

NÄhlovsky, TbDor Vincenc 79—85 

Nejedly, Jan 86—93 

Niklas, Dr Vaclav 34—85 

Novotny, Josef 71—74 

Ottmba, Otakar 197-200 

Payerova, Barbora 26—29 

Pfannerer, Maurus 321—327 

Pietermutzovä, Rozalie 132—135 

Plzen: Studentska nadace Jana Amosa Eomenskdho 313 — 316 

Plzen: Nadace zaloienä komitetem byvalych z4kü öeske stfedni äkoly 345 — 351 

Podhaisky, Jan 233-235 

Posselt, P. Kajetan 188—191 

Poucbly, Jan 23-25 

Praha, I. nemecka statni realka, nadani arcivevodkyne Valerie 157 — 160 

Preidl Slechtic z Hassenbrunnu, FrantiSek, (nadace pro biskupsky knSisky seminar v Litome- 

ricich) 13—15 

Preidl ölecbtic z Hassenbrunnu, Frantisek, (nadace pro uöitelsky üstav v Litomeficich) . . . 16—19 

Preidl Slechtic z Hassenbrunnu, FrantiSek, (nadace pH stredni hospodarskö Skole v Kadani) . 20 — 22 

Prochaska Alois 36—40 

Radhost, spolek, viz nadani Jana Pouobleho 23—25 

Reissmüller, Antonin 169—171 

Richter, Eduard 317—320 

Schütze, Frantisek a Marie, (viz nad4ni Augusty Seidlove) 103—106 

Seidlova, Augusta 103—106 

Seifert, Alexandr 215—222 

Srnec, Joaef 1—5 

Stangler, Josef rytif 307—312 

Stingl, Jan 328—385 

StoflFlovä, Barbora 257—260 

Stöhr, Karel 107—109 

Taborova, Marie 286-291 

Teubner, Karel 75—78 

Trenkler, Vaclav 136—140 

iurek, Alois, (nadaco pro posluchacc c. k. ceske vysoke skoly technickö v Praze) 145 — 156 

Tlirek, Alois (nadani ve prospecb nadace professora Skuhcrskeho) 371 — 372 



379 

Stranka 
Ullrich, FraDtiSek 41—48 

Valerie, arcivövodkyn?, nad^nf pH I. nem^cke sUtni re4Ice v Praze 167—160 

Valerie, arciv^vodkyne, studentskö nadanl zaloienö mustern Kadani 192—196 

Voglovä, Kateriua, (viz studentske nad&ni Maura Pfaanerera) 821—337 

Vysoke Myto, I. z&loina, studenUka nadace Jaua Amosa Komensk^ho 292—296 

Vysoke Myto, obec, nadace Komenskeho 302—306 

Wagner, FrantiSek Antonin 118—117 

Wolfram, MUCand. Josef 161—168 



XII. 48*