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Full text of "Symbolae Antillanae : seu fundamenta florae Indiae Occidenttalis"

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UNIVERSITY  OF  CALIFORNIA 
AT  LOS  ANGELES 


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SYMBOLAE  ANTILLANAE 


SEU 


FUNDAMENTA 

FLORAE  INDIAE  OCCIDENTALIS 


EDIDIT 


lONATIUS    URBAN 


VOLUMEN   III 


LiPSlAE 

FRATRES    BORNTRAEGER 

1902  —  1903 
PARISIIS  LONDINI 

l'AUL  KLINCKSIECK  WILLIAMS  &  N0RGAT£ 


In  lucem  prodiere 

Fasel  p.  1  —  160 tlie  1   m.  Martii   1902. 

„    II  p.  161  — 352 tlie  15  m.  Aiigusti  1902. 

„  m  p.  352  — 546 elie  1  m.  Maji  1903. 


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Continet: 

pag. 

I.    Ign.  Urban:  Bibliographia  Indiae  occidentalis  botanica      .  1 
IL    Ign.  Urban:    Notae    biographicae    peregrinatorum    Indiae 

occidentalis  botanicorum 14 

III.  C.  de  CandoUe:  Piperaceae 159 

IV.  F.  Stephan i:  Hepaticae  novae  Diissianae  II 275 

V.    Ign.  Urban:  Nova  genera  et  species  II 280 

VI.    V.  F.  Brotherus:  Musci  novi  Diissiani 421 

VII.    Ign.  Urban:  Biirraanniaceae 430 

VIII.    0.  Warburg:  Ficus  L 453 

IX.    0.  E.  Schulz:  Cruciferae 493 

X.    G.  Hieronymus:  Selaginellae  novae 524 

Index  nominum  latinorum 528 

Index  nominum  vernaculorum 545 


19905! 


I.  Bibliograpliia  Indiae  occidentalis  botanica. 

Continuatio  II. 

Auetore 

Ignatio  Urban. 

Alvar.  Flor,  med.-cul).  =  Augusto  Esteban  Alvarez  y  Ortiz: 
Importancia  j  necessidad  del  estudio  de  la  flora  medica-cubana.  Habana 
1900.   80  23  p. 

Inaugural- Dissertation  zur  Erlangimg  des  Doctor  en  Farmacia  von  der 
Universität  zu  Habana.  Verf.  bespricht  die  über  die  Flora  medica-cubana 
vorhandenen  Arbeiten  cubensischer  Botaniker,  zälilt  die  in  Betracht  kommen- 
den Familien  nach  Engler  und  Prantl  Nat.  Pflanzenfam.  auf  und  verbreitet 
sich  über  einige  pharmaceutisch  wichtige  Pflanzen  der  Insel. 

Anders.  Cat.  Bot.  Grard.  St.  Viiic.  =  Alexander  Anderson:  Cata- 
logue  of  plants  in  His  Majesty's  Botanical  Garden  in  the  island  of 
St.  Vincent,  September  24,  1806.  [Trans.  Soc.  Arts,  Manuf.  and  Comm. 
London.    Vol.  XXV  (1807)  p.  187  —  212.    8o.] 

Verf.  war  1785—1811  Superintendent  des  botanischen  Gartens  zu 
St.  Vincent  und  führte  zahlreiche  Nutzpflanzen  in  denselben  ein.  In  dem 
Kataloge  werden  in  alphabetischer  Ordnung  die  Commercial  and  Medicinal, 
die  Esculents,  die  Mediciüal,  die  in  Economy  wichtigen  Pflanzen,  die 
Valuable  woods,  Fruits,  Exotics  curious  or  ornamental  aufgezählt. 

Ballet  (lUadel.  =  Jules  Ballet:  La  Guadeloupe.  Renseignements 
sur  l'histoire,  la  flore,  la  t'aune,  la  geologie,  la  mineralogie,  ragriculture, 
le  commerce,  l'industrie,  la  legislation,  radministration.  Vol.  I.  Basse- 
Terre  1890  (sur  la  couverture  1894).    8«  527  p. 

Der  Verfasser,  ein  höherer  Beamter  auf  Guadeloupe,  behandelt  auf 
S.  176  —  527  die  Pflanzenwelt  der  Insel.  Unter  Voranstellung  der  einhei- 
mischen Namen  werden  (S.  17G  —  3G7)  die  Bäume  und  Sträucher,  die  Gift- 
pflanzen und  Fruchtbäume,  die  Culturpflanzen,  Lianen,  Küchengewächse, 
Kräuter,  Wasserpflanzen,  Zierpflanzen,  Nutzhölzer  und  eine  Anzahl  ein- 
gefülu'ter  Nutzpflanzen  eingehend  botanisch  beschrieben  und  rücksichtlich  ihrer 
Verwendung  besprochen.  Die  den  Hölzern  beigefügten  Angaben  über  ihre 
Dichtigkeit,  Elasticität,  Widerstandsfähigkeit  gegen  Bruch  sind  einem  Werke 
des  Artillerie  -  Capitäns  Lallemand,  die  karibischen  Namen  dem  Dictionnaire 
caraibe  des  P.  Raymond  Bketon  ,  die  medicinischen  Eigenschaf  ton  Descourtilz's 
Flore  des  Antilles  und  Guibourt's  Histoire  des  Drogues  simples  entnommen. 

Urban,  Symb.  ant.  m.  1 


2  Iqn.  Urban:  Bibliographia. 

S,  368  —  465  enthält  einen  Katalog  der  Phanerogaraen  von  Guadeloupe 
mit  ihren  botanischen  Namen,  Synonymen,  kanbischen  und  Yernacularnamen  in 
der  Eeihenfolge  der  GEiSEBACii'sdien  Flora.  Da  in  demselben  die  ganze  neuere 
Literatur,  insbesondere  alle  monographischen  Bearbeitungen  von  Familien 
und  Gattungen  unberücksichtigt  geblieben  sind,  dagegen  mehr  als  ein  halbes 
Hundert  Arten  in  Folge  falscher  Identificirung  Aufnahme  gefunden  hat, 
welche  auf  der  so  eingehend  und  planmässig  erforschten  Insel  sicher  nicht 
wachsen,  so  ist  der  wissenschaftliche  Werth  dieser  Uebersicht,  die  ausser- 
dem durch  zahlreiche  Druck-  und  Schreibfehler  entstellt  wird,  gleich  Null 
zu  erachten. 

Ob  der  Aufzählung  der  Moose  (S.  469  —  474)  ein  grösseres  Vertrauen 
entgegengebracht  werden  kann,  entzieht  sich  der  Beurtheilung  des  Eeferenten, 

Von  Wichtigkeit  ist  dagegen  der  fast  durchweg  mit  genauen  Literatur- 
nachweisen versehene  Katalog  der  Pteridophyten  (S.  466  —  467,  475  —  521), 
welcher  den  Generalcommissär  der  französischen  Marine  H.  Maze  zum  Ver- 
fasser hat.  Aus  70  Gattungen  werden  nicht  weniger  als  367  Arten  nebst 
zahlreichen  Varietäten  namhaft  gemacht.  Diese  grosse  Anzahl  von  Farnen 
findet  seine  Erklärung  nicht  nur  in  dem  Reichthum  der  Insel  selbst,  sondern 
auch  in  der  sorgfältigen,  Jahrzehnte  lang  fortgesetzten  Untersuchung  der- 
selben auf  diese  Gewächse  hin,  besonders  durch  L'ÜERmNiER,  Perrottet, 
HusNOT  und  Maze,  sowie  in  der  kritischen,  oft  stark  zersplitternden  Bear- 
beitung durch  Fee,  Fouenier  und  Maze  selbst.  Mehrere  Arten  werden  mit 
der  Autorität  der  beiden  zuletzt  genannten  Autoren  als  neu  aufgeführt,  leider 
ohne  Beschreibung. 

Das  Werk  ist  weder  1890  noch  1894,  sondern  erst  1899  in  den 
Buchhandel  gekommen. 

Eine  grössere  Anzahl  der  MAZE'schen  Farne  befindet  sich  in  dem 
Herbar  des  Pere  Duss  auf  Guadeloupe  und  im  Herbar  Krug  und  Urban. 

Boerg.  et  P.iuls.  V6g6t.  Ant.  daii.  =  F.  Boergesen  et  Ove  Paulsen  : 
La  Vegetation  des  Antilles  danoises,  traduit  en  fran^ais  par  M^^^  S.  EeüvSson. 
[Bonnier's  Revue  gener.  deBotan.  Vol.  XII  (1900)  p.  99—107,  138—153 
224  —  245,289  —  297,344  —  354,434  —  446,480  —  510.  Tab.  4—14.  S».] 

Französische  Uebersetzung  der  bereits  in  Symb.  I  p.  14 — 15  von 
B0RGESEN  selbst  besprochenen  Arbeit. 

Borg.  Alg.  Dan.  West-Iiul.  =  F.  B0rgesen:  A  contribution  to  the 
knowledge  of  the  marine  Alga  Vegetation  on  the  coasts  of  the  Dauish 
West-Indian  Islands.  [Botan.  Tidsskr.  Kjobenb..  Vol.  XXIII  (1900) 
p.  49  —  57.    Fig.  1—4.] 

A^erl,  welcher  sich  im  Februar  und  März  1892  und  Ende  Dec.  1895 
bis  Anfang  Febr.  1896  auf  den  dänisch- westindischen  Inseln  Studien  halber 
aufgehalten  hatte,  thcilt  Beobachtungen  über  Algen -Associationen  an  den 
Küsten  der  genannten  Inseln,  besonders  in  den  Lagunen  und  Untiefen,  mit. 

Auf  p.  58  —  60  wird  aus  obigem  Aufsatze  ein  Auszug  in  dänischer 
Sprache  angeschlossen. 

Buchen.  June,  antill.  cf.  Urb.  Synib.  I. 

Clarke  Cypcr.  antill.  cf.  Umi.  Symb.  IL 


Boerg.  et  Pauls.  Veget.  Ant.  dan.  —  Franp.  Clayt.  3 

Clute  Fern.  Jam.  =  Willard  N.  Clute:  A  list  of  the  Fernworts 
collected  iu  Jamaica.  [The  Fern  Bull.  Binghauipton,  IST.  Y.  Vol.  VIII 
(1900)  p.  64— 66,  89  —  90,  IX  (1901)  p.  16  — 18,  43,67.    8*>.] 

Yerf.  sammelte  im  Spätwinter  1900  zwei  Monate  lang  in  Jamaica 
besonders  Pteridophyten  (ca.  250  Arten)  und  giebt  hier  eine  Aufzählung 
derselben.  Den  einzelnen  Arten  werden  die  Standorte  und  hier  und  da 
auch  anderweitige  Notizen  beigefügt. 

Clute  Dryopt.  Jam.  =  Willaed  N.  Clute:  A  new  Dryopteris  from 
Jamaica.    [The  Fern  Bull.  Binghampton,  N.  Y.  Vol.  VIII  (1900)  p.  67.  S^.] 

Beschreibung  von  Dryopteris  Gilherti  (aus  der  Verwandschaft  von 
D.  villosa  Kze.),  welches  Verf.  März  1900  in  Jamaica  sammelte. 

Daveiii>.  Acrost.  lomar.  =  George  E.  Davenport:  Acrostichum 
lomarioides  Jenman.  [Bull.  Torr.  bot.  Club.  New  York.  Vol.  XXVI 
(1899)  p.  318  —  319.] 

Verf.  bezweifelt  die  Selbständigkeit  der  genannten  Art  gegenüber 
A.  aiirenyn  L.,  soweit  die  Florida- Pflanze  in  Betracht  kommt,  hat  aber  die 
Jamaica -Pflanze  nicht  gesehen. 

Doli.  Alltill.  =  Dr.  Franz  Doflelx:  Von  den  Antillen  zum  fernen 
Westen.     Jena  1900.    1  vol.    8«.    180  p.  mit  83  Abbild,  im  Text. 

Verf.,  Zoologe  von  Fach,  bereiste  im  Jahre  1898  die  kleinen  Antillen, 
besonders  Martinique,  sowie  das  nordamerikanische  Festland  und  giebt 
von  den  bes\ichten  Gebieten  Schilderungen,  die  vorher  schon  in  der  „Bei- 
lage zur  Allgemeinen  Zeitung"  veröffentlicht  worden  waren.  Von  den  Ab- 
bildungen sind  einige  Vegetationsansichten  von  Interesse. 

Dyer  Sugar-cane  Dis.  =  Sir  Willlvm  T.  TmsELTON  Dyer:  Note 
on  the  Sugar-cane  Disease  of  the  West  Indies.  [Ann.  of  Bot.  London. 
Vol.  XIV  (1900)  p.  609  —  616.    8«.] 

Bespricht  die  beiden  in  Barbados  unter  dem  Namen  „Rind  Disease" 
und  „Root  Disease"  auftretenden  Krankheiten  des  Zuckerrohrs  und  die  sie 
veranlassenden  Pilze. 

Fawc.  Not.  Jam.  plaiits  III.  =  W.  Fawcett:  Elementary  notes 
on  Jamaica  plants.  III.  [Bull.  Botan.  Departm.  Jamaica.  Kingston. 
Vol.  VI  (1899)  p.  170-  171.    Tab.  4.    8o.J 

Beschreibung  der  drei  auf  Jamaica  vorkommenden  Nj'^mphaeaceen ; 
vorangeschickt  sind  die  Familien-  und  Gattungscharaktere.  Die  Tafel  giebt 
Nelumbium  luiemn  wieder. 

Fawc.  Jam.  Herl).  [Bull.  Botan.  Departm.  Jamaica.  Kingston. 
Vol.  VI  (1899)  App.  p.  208  —  210.    8».] 

Aufzählung  der  im  voraufgehenden  Jahre  aus  Jamaica  bekannt  ge- 
wordenen, für  die  Wissenschaft,  bezw.  für  die  Insel  neuen  Pflanzenarten. 

Fraiiij.  Clayt.  =  E.  Franvais:  La  claytone  de  Cuba.  [Moniteur 
hortic.  beige.  1899  p.  190— 191.J 

Nicht  gesehen;  nach  Botan.  Centralbl.  vol.  LXXX  (1899)  p.  319. 

1* 


4  Ign.  Ueban:  Bibliogiaphia. 

Oiflford  Silvieult.  Ciib.  =  J.  Gifford:  Silvicultural  prospects  of 
the  Island  of  Cuba.     [Forester  VI  (1900)  p.  179—183,  illustr.] 

Nicht  gesehen;  nach  Bull.  Torr.  bot.  Club  vol.  XXVII  (1900)  p.  656. 

Gilb.  Feriis  Jam.  =  B.  D.  Gilbert:  Tvvo  iiew  ferns  from  Jamaica. 
[The  Fern  Bull.    Binghampton,  N.Y.    Vol.  VIII  (1900)  p.  62  — 64.  S».] 

Besclu'eibt  Asjjlenium  Clutei  und  Polystichiim  tenue,  welche  von  Mr. 
Clute,  das  zweite  auch  vom  Verf.,  auf  Jamaica  gesammelt  waren. 

GrroYC  Diät.  West.  Ind.  =  Edmund  Gkove:  Diatoms  of  St.  Vin- 
cent, Westindies.  [Beitt.  Journ.  of  Bot.  London.  Vol.  XXXVII  (1899) 
p.  411—417.    8°.] 

Aufzählung  von  200  Brackwasser-  und  Süsswasser-Diatoraaceen,  welche 
H.  H.  SmTH  an  41  verschiedenen  Locali täten  auf  St.  Vincent  sammelte. 
Neue  Arten  sind  nicht  darunter. 

Die  Typen  sind  im  British  Museum  (153  mikroskopische  Präparate). 

Criiibourt  Notice  =  N.  J.  B.  G.  Guibourt:  Notice  sur  Felix  Louis 
L'Herminier,  suivie  de  la  nomenclatiire  synonymique  creole  et  botanique 
des  arbres  et  bois  indigenes  et  exotiques  observ6s  ä  la  Guadeloupe. 
Paris  1834.    8o.    18  p. 

Nicht  gesehen;  nach  Pritz.    Thes.  II  ed.  p.  131. 

Harriiigt.  Flor.  Puerto  ßic.  =  M.  W.  Harrington:  Fauna  and 
Flora  of  Puerto  Rico  [Science  IL  10  (1899)  p.  286  —  288]. 

Nicht  gesehen;  nach  Bull.  Ton-,  bot.  Club  vol.  XXVII  (1900)  p.  604. 

Hart  Kep.  Bot.  Gard.  Triiiid.  =  J.  H.  Hart  :  Aunual  report  of 
the  Royal  botanic  gardens  Trinidad.    Port-of-Spain  1897—1900.    Fol. 

In  dem  Capitel  „Herbariiun"  werden  die  für  die  Flora  von  Trinidad 
neuen,  meistens  kurz  vorher  publicirten  Arten  namhaft  gemacht.  In  dem 
Berichte  für  1899  wird  von  G.  Massee  auch  eine  neue  Nectria  beschrieben. 

Hill  Forest  Porto  ßico  =  R.  T.  Hill:  Notes  on  the  forest  con- 
ditions  of  Porto  Rico.  [Bull.  U.  S.  Departm.  Agric,  Div.  Forestry,  XXV 
(1899)  p.  1— 48  tab.  1— 8.] 

Nicht  gesehen;  nach  Bull.  Torr.  bot.  Club  vol.  XXVI  (1899)  p.  600. 

Jean -Louis  Flore  d'Haiti  =  Victor  Duclin^:  Jean -Louis:  Docu- 
ments  pour  la  Flore  indigene  d'Haiti.  Premier  fascicule.  Extrait  du 
„Traito  de  Botanique  appliquee  ä  la  Flore  d'Haiti".  Port-au-Prince 
1899.    8».    V  et  28  p. 

Der  Verfasser,  ein  eingeborener  Haitianer  (Neger),  ist  seit  längerer 
Zeit  Professor .  an  der  Ecole  nationale  de  medecine  et  de  pharmacie  zu 
Port-au-Prince  und  ausserdem  praktischer  Arzt.  Seine  botanischen  Studien 
hat  er  an  der  genannten  Schule  bezw.  als  Autodidakt  gemacht,  ohne  jemals 
sein  Vaterland  verlassen  zu  haben.  Da  ihm  mit  Ausnahme  von  Grosoukdy's 
Medice  botänico  criollo  und  Bocquillon's  Etüde  des  plantes  des  colonies 
fran9aises  alle  botanische  Literatur  zu  fehlen  scheint,  so  hat  er  sich  darauf 


Gifford  Silvicult.  Cub.  —  Mellvill  Key  West  5 

beschränkt,  von  den  beiden  abgehandelten  Familien  der  Lauraceen  und 
Cucurbitaceen  eine  Anzahl  Culturpflanzen ,  hauptsächlich  nach  den  genannten 
Autoren,  zu  r.childern  {Campliora  ofßcinalis  fand  er  auf  den  Höhenzügen  von 
Furcy  etc.  wild!?).  Am  Schlüsse  der  Familien  werden  einige  Arten  von 
den  benachbarten  Antillen  in  veralteter  Nomenclatur  aufgeführt,  von  Haiti 
nur  Cinnamommn  monfamim  {Phoebe  montana).  Das  Werk  mag  für  die 
dortige  niedicinische  Schule  von  einigem  Werthe  sein,  für  die  Botanik  ist 
es  nutzlos;  es  enthält  überhaupt  nichts  von  dem,  was  in  dem  Titel  an- 
gekündigt ist. 

Jcniii.  Aspl.  Fawc.  =  Jexmax:  Asplenium  Fawcettii  Jenm.  n.  sp. 
[Gard.  Chron.  III  ser.  vol.  XXVI  (1899)  p.  121.    4°]. 

Beschreibung  einer  neuen  auf  Jamaica  von  Wm.  Harris  gesammelten 
Asplenium- Axi. 

Jenm.  Ferns  Brit.  Westiiid.  =  G.  S.  Jekman:  Ferns  of  the  Bri- 
tish West  Indies  and  Guiana.  [Bull.  Miscell.  Inform.  Roy.  Botan.  Gar- 
dens  Trinidad  1899  — 1900.    Appendix  p.  95  —  133.    8».] 

Yerf.  fährt  fort  (cf.  Syrab.  I  p.  82,  II  p.  8),  die  Farne  der  britisch- 
Ave  st  indischen  Inseln  und  Guyana's  zu  beschreiben,  und  behandelt  die 
Adianteae  und  Pterideae. 

Kiaersk.  Daiisk.  Sainl.  =  Hjalmar  Kiaerskou:  Om  danske  Samlere 
af  vestindiske  Planter.  [Botan.  Tidsskr.  Kobenh.  Yol.  XXIII  (1900) 
p.  35  —  47.    80.] 

Auf  meine  Anregung  hin  schrieb  K.  kurze  biographische  Skizzen  von 
folgenden  dänischen  Botanikern  und  Sammlern,  welche  die  Herbarien,  be- 
sonders das  Museum  zu  Kopenhagen,  mit  westindischen  Pflanzen  bereichert 
haben:  P.  E.  Benzox,  C.  C.  Berg,  F.  C.  E.  B0rgesen,  H.  F.  A.  Baron  von 
Eggers,  C.  0.  E.  Hansen,  H.  B.  Hornbeck,  P.  E.  Isert,  H.  J.  Krebs, 
H.  J.  Lassen,  F.  M.  Liebmann,  0.  V.  Paulsen,  P.  Ravn  (aus  Norwegen), 
A.  H.  RiiSE,    J.  P.  B.  VON  Rohr,    J.  Ryan,     J.  E.  B.  Warming,     H.  West, 

A.    S.    0RSTED. 

0.  Kuiitze  P.  Browne  =  Otto  Kuntze:  lieber  neue  nomenclato- 
rische  A ausser ungen.  [Botan.  Centralblatt.  Cassel.  Vol.  LXXIX  (1899) 
p.  405  —  407.    8».] 

0.  Ktjntze  tritt  noch  einmal  für  die  Anerkennung  der  von  P.  Browne 
gegebenen  Gattungsnamen  ein.  Es  mag  hier  nur  hervorgehoben  werden, 
dass  ich  nicht  nacligewiesen  habe,  dass  „P.  B.  wohl  formgerechte  Diagnosen 
gab,  die  aber  sonst  nicht  immer  ordnungsgemäss  waren",  sondern  dass  er 
in  seinen  „general  characters"  Art-Beschreibungen  lieferte,  die  auf  die  an- 
deren Arten  derselben  Gattung  nicht  passen. 

Lindau  Acantli.  antill.  cf.  Ueb.  Symb.  II. 
Mass.  Fung.  exot.  II.  =  Massee:    Fungi    exotici.     [Kew  Bull. 
Mise.  Inform.  Nr.  153  -154  (1899)  p.  184—185.] 

Beschreibt  zwei  neue  Pilzarten  von  den  Bermudas.    Kew  Herbarium. 

Melvill  Key  West  =  J.  Cosmo  Melvii.l:  List  of  the  phanerogams 
of  Key  West,    South  Florida,  mostly  observed   there  in    March  1872. 


6  Ign.  Uebän:  Bibliogiaphia. 

[Memoirs  of  the  Manchester  Liter,  and  Philos.  Society  III  ser.  vol.  VIII 
p.  138  — 154,  seors.  impr.  London  1884.    8°.] 

Dieser  in  einer  schwer  zugänglichen  Zeitschrift  veröffentlichte  Aufsatz 
ist  bisher  in  der  Literatur  unbeachtet  geblieben.  Verf.  giebt  in  der  Ein- 
leitung eine  topographische  Beschreibung  von  Key  West,  constatirt  den 
westindischen  Charakter  der  Flora  und  zählt  168  Arten  nebst  einigen  Grami- 
neen, Cyperaceen  luid  Farnen  nach  seinen  eigenen  Beobachtungen  und  nach 
denen  von  W,  T.  Fkay  auf.  Er  schätzt  den  Gresammtbestand  der  Flora  auf 
200  —  220  Arten. 

Mez  Laur.  et  Brom.  iiov.  cf.  Ukb.  Symb.  IL 

Millsp.  Plant.  Utowaii.  =  Charles  F.  Millspaugh:  Piantae  Uto- 
wanae.  [Field  Colunibian  Museum.  Chicago.  8°.  Publication  43.  Vol.  II 
Nr.  1  (March  1900)  p.  1—110  et  Publication  50.  Vol.  II  Nr.  2  (Aug.  1900) 
p.  113— 124.  c.  figur.  80.] 

Unter  dem  Patronate  des  Mr.  Allison  V.  Armour  in  Chicago  machte 
der  A^erf.  auf  der  Yacht  Utowana  von  Ende  Dec.  1898  bis  März  1899  eine 
Sammelreise  nach  Bermuda,  Portorico  (Jan.  1899:  Bay  von  Catafio, 
Rio  Piedras  bis  Caguas,  Guanica),  St.  Thomas,  Culebras,  Sto.  Domingo 
(Umgebung  der  Hauptstadt),  Jamaica  (Port  Antonio,  Kingston),  Cuba  (San- 
tiago), Caymans,  Isle  of  Pines,  Cozumel,  Yucatan  und  Alacran 
shoals,  um  vergleichende  Studien  zwischen  der  Flora  von  Yucatan,  der 
er  in  den  letzten  Jahren  seine  Thätigkeit  gewidmet  hatte,  und  der  Küsten- 
flora  der  westindischen  Inseln  anzustellen.  Die  Einleitung  bringt  einen  ge- 
nauen Bericht  über  die  Reise  imd  die  an  jedem  Orte  gesammelte  Anzahl 
von  Nummern.  In  der  Aufzählung  sind  die  Pilze  von  J.  B.  Ellis  und 
B.  M.  EvERHART,  die  Pteridophyten  von  George  E.  Davenport,  die  Gramineen 
von  F.  Lamson-Suribner,  die  Cyperaceen  von  N.  L.  Britton,  die  Amaranta- 
ceen  von  B.  Uline,  die  Nyctaginaceen  z.  Tli.  von  A.  Heimerl,  die  Cassia- 
Arten  von  C.  L.  Pollard  bearbeitet,  alles  übrige  vom  Verf.  selbst.  Zahl- 
reiche neue  Arten  werden  beschrieben  und  mehrere  neue  Combinationen  von 
Namen  gebildet;  sehr  vielen  Species  sind  beschreibende  Notizen  beigefügt. 
Die  zugehörigen  Tafeln  harren  noch  der  Veröffentlichung. 

In  dem  zweiten  Aufsatze:  Reconsideration  of  the  Cyperaceae  werden 
diese  in  Anlehnung  an  Clarice's  Monographie  der  westindischen  Arten 
(Symb.  II  p.  8  — 102),  aber  unter  Einziehung  von  Marisciis  und  Torulinium 
noch  einmal  bearbeitet,  begleitet  von  Beschroiliungon  der  Gattungen  und 
Arten,  Bestimmungs- Schlüsseln  und  guten  Frucht -Analysen,  bei  denen  Mrs. 
Agnes  Chase  behülflich  war. 

Die  Originalien  sind  im  Field  Columbian  Museum,  Doubletten  im 
Herb.  Krug  et  Urb. 

Millsp.  Plant.  Ananas.  =  Charles  Frederick  Millspaugh:  Plantae 
insulae  Ananasensis.  [Field  Columbian  Museum.  Chicago.  8".  Publi- 
cation 48.    Botanical  Series.   Vol.  I  Nr.  6  (Aug.  1900)  p.  425  -439.  8».] 

Aufzählung  von  185  Pflanzen  der  Insel  Pinos  (an  der  Südküste  von 
Cuba  gelegen),  welche  von  Jose  Blain  1850?  gesammelt  und  durch  Ver- 
mittelung  von  Sauvalle  an  Cii.  Wright  in  Cambridge   gelangt  waren.     Es 


Mez.  Laur.  et  Bioiu.  iiov.  —  Morris  List  of  Books  and  Papers.  • 

werden  4  neue  Arten   (aus   den  Gattungen  Pohjgala,  Salacia,  Sj)igelia  und 
HeliotropÜDn)  beschrieben. 

Die  Originalien  im  Gray- Herbarium  zu  Cambridge,  Doubletten  im 
Field  Columbian  Museum  zu  Chicago,  die  neuen  Arten  auch  im  Herb. 
Krug  et  Urb. 

Morris  West  Ind.  Bull.  =  D.  Morris:  West  Indian  Bulletin.  The 
Journal  of  the  imperial  agricultural  Depaitment  for  the  "West  Indies. 
Barbados.    Vol.  I  et  II  Nr.  1,  2  et  Extranumber  (1899—1901).    S^. 

Im  Jahre  1898  beschloss  die  britische  Regierung,  zur  Hebung  der 
Culturen  auf  den  westindisclien  Inseln  ein  neues  Department  unter  der 
Leitung  eines  Commissioner  of  Agriculture  und  mit  dem  Sitze  in  Barbados 
zu  gründen.  Diese  Stelle  wurde  Dr.  D.  Morris  ,  dem  Assistant  Director  von 
Kew  Gardens,  welclier  als  ehemaliger  Director  des  Botanical  Department 
in  Jamaica  und  sachverständiger  Begleiter  der  Üntersuchungs-Commission 
(vergl.  Symb.  I  p.  87)  die  grössten  Erfahrungen  besass,  übertragen.  Um 
nun  die  Landbau  betreibende  Bevölkerung  mit  gesunden  und  wissenschaft- 
lichen Methoden  der  Bodencultur,  der  Anzucht  und  der  Bearbeitung  der 
ökonomischen  Producte  bekannt  zu  machen,  wurde  das  obige  Journal  ge- 
gründet, Avelches  an  alle  Interessenten  gratis  vertheilt  wird  und  ausserdem 
zu  einem  sehr  massigen  Preise  bezogen  werden  kann.  Die  erste  Nummer 
erschien  am  1.  Juli  1899. 

Die  erfolgreiche  Thätigkeit,  welche  D.  Morris  bis  dahin  bereits  den 
englisch -westindischen  Colonien  gewidmet  hatte,  wird  am  besten  aus  fol- 
gender mir  freundlichst  zur  Verfügung  gestellten  Liste  seiner  Arbeiten  her- 
vorgehen (vgl.  auch  Symb.  I  p.  87 — 88). 

D.  Morris:  A  List  of  Books  and  Papers,  written  during  the  last 
18  years,  by  the  Author  of  the  preceding  Report,  affording  further 
Information  on  the  economic  Plants  and  agricultural  Industries  of  the 
West  Indian  Colonies. 

Hints  and  Suggestions  for  Raising  Cinchona  Plants  from  Seeds,  and 
Establishing  Cinchona  Plantations  in  Jamaica.  Kingston:  Government  Printing 
Establishment,   1880. 

Annual  Report  on  the  Public  Gardens  and  Plantations,  Jamaica,  for  the 
year  1880,  40  p.    Kingston:  Government  Printing  Establishment,   1881. 

Notes  on  Liberian  Colfco:  its  History  and  Cultivation,  14  p.  Kingston: 
Government  Printing  Establishment,   1881. 

Some  Objects  of  Productive  Industry.  Parts  I  and  IL  Coffee  and 
Cinchona,  40  p.     Kingston:  Institute  of  Jamaica,   1881. 

The  Cultivation  of  Cinchona  in  Jamaica.  Handbook  of  Jamaica.  Vol.  I, 
p.  1G2 — 181.     Kingston:   Government  Printing  Establishment,   1881. 

Suggestions  for  the  Improvement  of  the  Coffee  Industry  in  Jamaica. 
Extract  from  Lecture  on  "Some  Objects  of  Productive  Industry."  Kingston: 
Institute  of  Jamaica,   1881. 

Annual  Report  of  the  Public  Gardens  and  Plantations,  Jamaica,  for 
the  year  1881,   16  p.    Kingston:  Government  Printing  Establishment,  1882. 

Cacao:  How  to  Grow,  and  How  to  Cure  it,  4G  p.  Jamaica:  Govern- 
ment Printing  Establishment,  1882. 


8  Ign.  Urban:  Bibliographia. 

The  Apliis  Blight  on  Sugar-cane  in  Jamaica,  with  Suggestions  for 
Kemeclial  Measures,  4  p.  Kingston:  Government  Printing  Establishment,  1882. 

The  Mungoose  on  Sugar  Estates  in  the  West  Indies,  20  p.  Kingston: 
Jamaica,  1882.  (Contains  an  account  of  the  introduction  of  the  Mungoose, 
Ilerpesfes  griscus,  as  a  rat-catcher  to  Jamaica  and  Barbados,  and  the  circum- 
stances  attending  its  dispersal  throughout  the  islands.) 

Cinchona  Cultivation  in  Jamaica.  A  historical  and  descriptive  account 
of  the  industry:  the  cost  of  cultivation,  and  the  conditions  under  which 
the  Goverment  of  Jamaica  otfers  grants  of  land  for  Cinchona.  Handbook 
of  Jamaica,  Vol.  III,  p.  442  —  461.     London:  Stanford,   1883. 

Annual  Report  of  the  Public  Gardens  and  Plantations,  Jamaica,  for  the 
year  1882,  24  p.     Kingston:  Government  Printing  Establishment,   1883. 

Planting  Enterprise  in  the  West  Indies.  Proceedings,  Royal  Colonial 
Institute,  Vol.  XIV  (1882  —  1883)  p.  264  —  315.  London:  Sampson  Low, 
Marston  and  Co.,   1883. 

Cinchona  Planting  in  Jamaica:  a  Detailed  Statement  of  Income  and 
Expenditure  on  Cinchona  Plantations  in  Jamaica.  Kingston:  Government 
Printing  Establishment,   1883. 

The  Colony  of  British  Honduras:  its  Resources  and  Prospects,  with 
particular  Reference  to  its  Indigenous  Plauts  and  Economic  Productions, 
150  p.     London:  Stanford,   1883. 

Instructions  relative  to  the  Cultivation  of  the  Ramie  or  China  Grass, 
Boehmeria  nivea.     Kingston:  Government  Printing  Establishment,   1883. 

Annual  Report  of  the  Public  Gardens  and  Plantations,  Jamaica,  for  the 
year  1883,  20  p.     Kingston:  Government  Printing  Establishment,   1884. 

Some  Objects  of  Productive  Industry :  Part  IV,  Native  and  other  Fibre 
Plants,  48  p.     Kingston:  Institute  of  Jamaica,   1884. 

Annual  Report  of  the  Public  Gardens  and  Plantations,  Jamaica  for  the 
year  1884,  54  p.     Kingston:  Government  Printing  Establishment,   1885. 

A  Descriptive  List  of  Forty  New  Sugar- canes  under  experimental 
Cultivation  by  the  Botanical  Department,  Jamaica.  (Reprinted  from  the 
Report  of  the  Director  for  the  year  1884,  p.  31  —  34.)  Kingston:  Govern- 
ment Printing  Establishment,   1885. 

Jamaica  at  the  World's  Exposition  (New  Orleans).  A  descriptive  cata- 
logue  of  the  products  of  Jamaica,  30  p.    Kingston:  Institute  of  Jamaica,  1885. 

The  Occurrence  of  Droughts:  their  Causes  and  the  Means  whereby 
their  Effects  might  bc  mitigated,  modified,  or  relieved,  29  p.  (A  lecture 
delivered  before  the  Jamaica  Society  of  Agriculture  and  Commerce.  Kingston: 
Jamaica,   1885.) 

Annual  Report  of  the  Public  Gardens  and  Plantations,  Jamaica,  for  the 
year  1885,  29  p.     Kingston:    Government  Printing  Establishment,   1886. 

Tropical  Fruits.  Nature,  Vol.  XXXIV  (1886),  p.  316  et  seq.  London: 
Macmillan,   1886. 

Fruit  as  a  Factor  in  Colonial  Commerce.  Proceedings,  Royal  Colonial 
Institute,  Vol.  XVIII  (1886—1887)  p.  123—159.  London:  Sampson  Low, 
Marston  and  Co.,   1887. 

Botanical  Föderation  in  the  West  Indies.  Nature,  Vol.  XXXV 
p.  248— 250.     London:  Macmillan,  1887. 


Morris  List  of  Books  and  Papers.  9 

Report  (for  tbe  Royal  Comraission),  on  tlie  various  Fruits  and  Fruit - 
products  at  the  Colouial  and  Indian  Exhibition,  1886,  p.  129 — 146.  London: 
Clowes  &  Son,  1887. 

The  Dispersion  of  Seeds  and  Plants.  Nature,  Yol.  XXXV  p.  155 
et  seq.  (Contains  reference  to  the  Pimente  Industry  of  Jamaica.)  London: 
MacmiUan  &  Co.,   1887. 

Botanical  Stations  in  the  West  Indies.  Kew  Bulletin,  No.  6,  June 
1887.     London:  Eyre  &  Spottiswoode,  1887. 

Annatto  or  Roucou;  its  History,  Cultivation,  and  Preparation.  Kew 
Bulletin,  No.  7,  July  1887;  and  Kew  Bulletin,  No.  9,  September  1887. 
London:  Eyre  &  Spottiswoode,   1887. 

On  the  Introduction  of  certain  West  Indian  Food -plants  to  the  East 
Indies.  Kew  Bulletin,  Nr.  8,  1887,  August.  London:  'Eyre  &  Spottis- 
woode,  1887. 

The  Dispersion  of  Seeds  and  Plants.  Nature,  Vol.  XXXVII,  p.  446 
et  seq.  (Contains  references  to  the  introduction  and  distribution  of  the 
Guango,  Pifhecolobiiini  Savimi,  and  other  economic  plants  to  Jamaica.) 
London:  Macmillan  &  Co.,   1888. 

The  Vegetable  Resources  of  the  West  Indies.  An  address  delivered 
before  the  London  Chamber  of  Commerce,  27tli  March  1888.  Mr.  James 
Anthony  Froude  in  the  chair.     London,   1888. 

The  Colony  of  the  Leeward  Islands.  A  paper  read  before  the  Royal 
Colonial  Institute,  April  14,  1891.  (Deals  with  the  botanical  resources  of 
the  Leeward  Islands  and  offers  suggestions  for  the  development  of  local  In- 
dustries.) Proceedings,  Royal  Colonial  Institute,  1890  —  1891,  p.  225  — 263. 

Botanical  Enterprise  in  the  West  Indies.  (An  account  of  a  Mission 
undertaken  at  the  request  of  the  Secretary  of  State  for  the  Colonies  to  the 
West  India  Islands  in  1890 — 1891,  with  particular  reference  to  their  plant 
productions  and  the  working  of  the  Botanic  Stations.)  Kew  Bulletin,  May 
and  June  1891,  p.  103—168. 

Comraercial  Fibres:  A  summary  of  the  Cantor  Lectures  delivered  be- 
fore the  Societj^  for  the  encouragement  of  Arts,  Manufactures,  and  Com- 
merce, March  15,  25,  and  April  1,  1895;  on  Fibres,  their  history  and 
origin,  with  special  reference  to  the  Fibre  Industries  of  the  West  Indies 
and  other  of  Her  Majesty's  Colonial  Possessions,  42  p.     London,  1895. 

The  Cultivation  of  Fruit  and  Vegetables  for  an  Export  Trade  in  the 
Bahamas,  being  the  substance  of  a  series  of  lectures  delivered  at  Nassau, 
N.  P.,  in  1895  —  1896.     Nassau:  Government  Printing  Office,   1896. 

The  Sisal  Industry  of  the  Bahamas,  an  account  of  a  white -rope 
fibre  industry  established  in  this  and  other  AVest  Indian  Colonies.  A  paper 
read  before  the  Society  of  Arts,  March  18,  1896,  General  Sir  Henry  Norman, 
G.  C.  B.,  G.  C.  M.  G.,  d.E.,  in  the  chair.  Journal  of  the  Societ}''  of  Arts, 
March  20,  1896;  see  also  Colonial  Reports,  Miscellaneous,  No.  5,  Bahamas, 
1896.  (The  author  received  the  award  of  the  Silver  Medal  of  the  Society 
of  Arts'  for  this  paper.) 

The  Further  Development  of  Agricultural  Industries  in  Jamaica.  A 
paper  read  before  the  Jamaica  Agricultural  Society,  April  5,  1897,  Sir  Henry 
A,  Blake,  K.  C.  M.  G. ,  in  the  chair.  Journal  of  the  Jamaica  Agricultural 
Society,  1897,  p.  139—146.     Kingston,  Jamaica,  1897. 


10  Ign.  Urban:  Bibliographia. 

Pjilnier  Dcfor.  Cub.  =  W.  Palmer:  Deforested  Cuba.  [Plant 
World  IV  (1891)  p.  21—22  tab.  2.] 

Nicht  gesehen;  nach  Bull.  Torr.  bot.  Club  XXVIII  (1901)  p.  318. 

Patoiiill.  Champ.  Griiad.  =  N.  Patouillaed:  Champignons  de  la 
Guadeloupe,  recueillis  par  le  R.  P.  Duss.  [Bull.  Soc.  mycol.  de  France. 
Paris.  Vol.  XV  (1899)  p.  191—209,  tab.  IX,  X,  vol.  XVI  (1900) 
p.  175— 188,  tab.  VII.    8».] 

Der  so  fleissige  und  erfolgreiche  Pere  Duss  hat  es  nicht  bei  der  Er- 
forschung der  Phanerogamen- Flora  der  französisch -westindischen  Inseln  be- 
wenden lassen.  Seitdem  die  Ausbeute  an  ihm  unbekannten  oder  von  der 
betreffenden  Insel  noch  nicht  nachgewiesenen  Arten  immer  geringer  wurde, 
hat  er  seine  Aufmerksamkeit  den  Kryptogamen  geschenkt  und  seine  freie 
Zeit  dem  Aufsammeln  derselben  zunächst  auf  Guadeloupe,  dann  aber  auch 
auf  grösseren  Ferienreisen  auf  Martinique  mit  gi"osser  Ausdauer  und  Sach- 
kenntniss  gewidmet.  P.  beschreibt  aus  der  mykologischen  Ausbeute  des- 
selben nicht  weniger  als  4  neue  Gattungen  [Cymatella,  Dichosjjoriuvi ,  Micro- 
stelium,  Stübocrca)  und  53  neue  Arten  imd  fügt  zu  einigen  schon  bekannten 
kritische  Bemerkungen  hinzu.  Die  3  Tafeln  geben  theils  Habitusbilder,  theils 
Analysen.  Leider  wird  nur  das  Substrat,  aber  nicht  die  Insel,  von  welcher 
die  Arten  herstammen,  mitgetheilt. 

Die  Originalien  sind  im  Herb.  Duss,  Patouillard  und  im  botan.  Mu- 
semn  in  Berlin. 

Pilger  Arthrostyl.  cf.  Ukb.  Symb.  IL 

Poit.  Flor.  Dom.  =  Pierre  Antoine  Poiteau:  Florule  de  Saint- 
Domingue.    1  vol.  fol.  Msc.  (Bibl.  Mus.  d'hist.  nat.  PaMs). 

Nicht  gesehen;  nach  Bureau  im  Nouv.  Arch.  du  Museum  III  ser. 
vol.  IX  (1897)  p.  26.  Poiteau  hielt  sich  1796—1801  auf  Haiti  auf  und 
brachte  ein  grosses  Herbarium  in  dem  nördlichen  Theile  der  Insel,  sowie  auf 
dem  benachbarten  Eilande  La  Tortue  zusammen;  die  gesammelten  Pflanzen 
waren  mit  genauen  Besclireibungen  und  meist  auch  mit  Abbildungen  ver- 
sehen. Hieraus  redigirte  er  nach  seiner  Rückkehr  1802 — 1803  das  obige 
Werk.  Da  er  aber  die  Aussicht  hatte,  noch  einmal  nach  Haiti  zurückzu- 
kehren und  seine  Untersuchungen  zu  ergänzen  und  zu  erweitern,  ein  Plan, 
der  wegen  der  Vertreibung  der  Franzosen  von  der  Insel  nicht  zur  Aus- 
führung kam,  so  blieb  das  Werk  unveröffentlicht. 

ßoclier  Jabor.  =  Dr.  G.  Rochp:r:  Un  nouveau  Jaborandi  des  An- 
tilles  fran^aises.  Etüde  botanique,  chiniique  et  pharmacologique  du 
Pilocarpus  racemosus.     Toulouse  1899.    8°.    78  p.    2  tab. 

Verfasser,  welcher  Professeur  de  pharmacie  et  de  matiere  mcdicale 
an  der  Ecole  de  modecine  et  de  pharmacie  zu  Clermond-Ferrand  ist,  hatte 
aus  Guadeloupe  Materialien  des  auf  Cuba,  Portorico  und  den  kleinen  Antillen 
bis  Martinique  vorkommenden  rUocarpus  raceniostis  Vahl  erhalten  und  diese 
einer  genauen  Untersuchung  unterworfen.  Er  giebt  zunächst  eine  historische 
Einleitung  über  die  Arbeiten ,  w^elche  sich  mit  den  verschiedenen ,  Jaborandi 
genannten  Substanzen  beschäftigt  haben,  eine  systematische  und  anatomische 
Beschreibung  der  Pflanze,  die  Resultate  der  chemischen  Untersuchung  ihrer 


Palmer  Defor.  Cub.  —  Urb.  Symb.  I,  II.  11 

ALkaloide  und  endlich  seiner  pharmakologischen  Studien.  Aus  letzteren  ergiebt 
sich,  dass  die  Blätter  der  Antillen -Pflanze  dieselben  Alkaloide  wie  P.  penno/- 
tifolms  haben  und  zwar  noch  mehr  Pilocarpin  als  dieser.  Yerf.  ist  der  An- 
sicht, dass  man  P.  racemosus  an  Stelle  des  brasilianischen  Jaborandi's  mit 
Vortheil  in  der  Therapie  verwenden  kann.  Auf  den  beiden  Tafeln  wird  ein 
Blatt  nebst  den  anatomischen  Details  desselben  abgebildet. 

Kühl.  Eriocaiil.  aiitill.  cf.  Urb.  Symb.  II. 

Segiif  Flor.  med.  Cub.  =  Domingo  Herxaxdo  Segui:  Ojeada  sobre 
la  Flora  medica  j  toxica  de  Cuba.     Habana  1900.    8°.  93  p. 

Inaugural- Dissertation  zur  Erlangung  des  Doctor  en  Ciencias  von  der 
Universität  zu  Habana.  Verf.  bespricht  in  der  Reihenfolge  des  Van  Tieghem- 
schen  Systems  die  medicinisch  und  pharmaceutisch  wichtigen  Pflanzen  der 
Insel  Cuba  unter  Beifügung  der  einheimischen  Namen.  Botanisch  von 
Interesse  ist  die  Aufführung  der  neuen  Gattung  Torralbasia  Kr.  et  Urb.  (ohne 
Diagnose),  gegründet  auf  Maytenus  cuneifoUus  Griseb.  Auf  S.  91 — 92  findet 
sich  auch  eine  Aufzählung  der  benutzten  cubensischen  Literatui'. 

Smith  Fuiig.  West  Ind.  =  Axxie  Lorrain  Smith:  On  sonie  Fungi 
from  the  West  Indies.  [Journ.  Linn.  See.  London.  Vol.  XXXV  (1901) 
p.  1—19.    tab.  1—3.    8°.] 

Aufzälilung  von  IGl  Pilzen,  Avelche  AV.  R.  Elliott  Juli  bis  Dec.  1892, 
März  1894,  Oct.  1895  bis  März  1896  auf  Dominica  im  Auftrage  des  British 
Committee  für  die  Erforschung  der  Fauna  und  Flora  Westindiens  gesammelt 
hatte;  nur  je  einer  ist  von  Antigua  bez.  St.  Vincent.  Es  werden  eine 
neue  Gattung  [Xyloccras)  und  21  neue  Arten  beschrieben. 

Die  Originalien  sind  im  British  Museum. 

Torr.  Palm.  Cuh.  =  Jose  I.  Torralbas:  The  Palms  of  Cuba  — 
Las  Palmas  de  Cuba.     [The  Island  of  Cuba  Magazine.    Habana.    Vol.  I 

(1899)  p.  113-116.    80  c.  tabul.] 

Fortsetzung  der  Besprechung  der  auf  Cuba  vorkommenden  Palmen 
(cf.  Symb.  II  p.  5).  Aufzählung  der  Gattungen  und  vom  Verf.  gezeichnete 
recht  gute  Habit\isbilder  von  Yiiragiiana  maritima  Kth.,  Thrinax  Miraguano 
Mart. ,   Golpoihri)iax   Wrightii  Griseb. 

Uiiderw.  Botr.  Jam.  =  Lucien  M.  Underwood:  A  new  Boinj- 
chium  from  Jamaica.    [The  Fern  Bull.    Binghampton,  N.  Y.    Vol.  VIII 

(1900)  p.  59  —  60.    8°.] 

Beschreibt  Botrychium   Jenmani    aus   der   Ternatum- Gruppe,   welches 
von  Mr.  Nock  und  W.  N.  Clute  auf  Jamaica  gesammelt  war. 
Das  Original  im  Herb.  Underwood. 

Urb.  Symh.  I,  II.  =  Ioxatius  Urbax:  Symbolae  antillanae  seu 
Fundamenta  Florae  Indiae  occidentalis.  Berolini,  Parisiis,  Londini.  8^. 
Voll  fasc.  III.  1900.  p.  385  — 536.  Vol.  II  fasc.  L  1900.  p.  1  —  160, 
fasc.  IL  1900.  p.  161  —  336. 

Zu  den  Species  novac,  praesertim  portoricenses ,  Avelche  den  grössten 
Theil  des  IL  und  III.  Fascikels  von  Band  I.  einnehmen,  giebt  der  Herausgeber 


12  Iqn.  Urban:  Bibliographia. 

noch  ein  Supplement  (p.  472  —  481),  in  welchem  ausser  anderem  noch  5 
neue  Arten  von  Portorico  (eine  zugleich  auch  in  Hispaniola  und  St.  Thomas 
vorkommend),  4  von  Haiti,  2  von  Cuba,  1  neue  Orchidee  von  Jamaica  (diese 
von  Fawcett)  beschrieben  werden. 

Die  sich  anschliessende  Bearbeitung  der  Eriocaulonaeeae  ist  von  dem 
Monographen  der  Familie,  W.  Ruhland,  ausgeführt.  Eine  neue  Gattung 
{Syngonanthus)  wird  auf  mehrere,  von  Paepalanthiis  abzuti-ennende  Arten 
aufgestellt;  an  neuen  Arten  finden  wir  nur  zwei,  die  eine  von  Sto.  Domingo, 
welche  Baron  Eggeks  als  erste  Vertreterin  der  Familie  für  diese  Insel  nach- 
wies (die  MAYERHOFF'schen  durch  Etiquettenverwechselung  wohl  irrthümlich 
hierher  gezogenen  Species  stammen  wahrscheinlich  aus  Guyana),  die  andere 
bisher  mit  einer  MicHAUx'schen  Art  aus  Nordamerika  verwechselte  aus  Cuba. 
Von  den  16  Arten  kommen  14  auf  Cuba,  1  auf  Hispaniola,  3  auf  Trinidad 
vor;  fast  alle  sind  den  betreffenden  Inseln  eigenthümlich. 

Die  Jimcaceae^  von  dem  bewährten  Monographen  F.  Buchknau  bear- 
beitet, beschrcänken  sich  in  Westindien  nur  auf  3  Juncus- Arten  ^  von  welchen 
eine  auf  Guadeloupe  vorkommende  neue  Art  sehr  ausführlich  beschrieben 
wird.  Der  Juncus  parviflorns  Poir.  von  Portorico  entpuppte  sich  dagegen 
als  die  verbreitete  Ehynchospora  mierantJia  Vahl. 

Die  Sahiaceae^  von  dem  Herausgeber  bearbeitet,  sind  in  Westindien 
nur  mit  5  Arten  vertreten,  von  welchen  1  eine  weite  Verbreitung  von 
Portorico  bis  Grenada  besitzt,  1  Cuba,  1  Haiti,  1  Portorico,  1  Guadeloupe 
eigenthümlich  sind;  davon  werden  3  als  neu  beschrieben,  (eine  allerdings 
schon  bei  Bello  Ap.  aufgeführt,  aber  rücksichtlich  ihrer  Familienzugehörig- 
keit nicht  erkannt).  Da  Verf.  (bereits  im  Jahre  1895)  dieser  Familie  ein  sehr 
eingehendes  Studium  gewidmet  hatte,  so  beschreibt  er  hier  sämmtliche  bisher 
aus  Amerika  bekannt  gewordenen  oder  neuen  Arten  unter  Vorausschickung 
eines  morphologischen  Eesume's,  der  äusseren,  zur  leichteren  J]i-kennung  der 
Familie  dienlichen  Merkmale,  der  reformirten  Familien  Charaktere  und  der 
Diagnosen  der  beiden  amerikanischen  Gattungen  {OpMocaryum  mit  2,  Meli- 
osma  mit  19  Arten). 

Den  Schluss  des  ersten  Bandes  bilden  die  Addenda  et  Corrigenda, 
der  Index  nominmn  latinorum  und  der  Index  nominum  vernaculorum. 

Der  zweite  Band  beginnt  mit  der  Fortsetzung  der  Bibliographia  Indiae 
occidentalis  botauica,  d.  h.  mit  der  Aufzählung  und  kurzen  Besprechung  der 
seit  1898  veröffentlichten  Schriften  und  Aufsätze  über  westindische  Botanik. 
Hiermit  soll  auch  in  den  folgenden  Bänden  fortgefahren  werden,  damit  die 
Interessenten  für  dies  Florengebiet  eine  leicht  zugängliche  Uebersicht  über 
die  km-z  vorher  veröffentlichte,  sehr  zerstreute  Literatur  erhalten.  Dagegen 
werden  Arbeiten  über  Agricultur  nur  noch  ausnahmsweise  berücksichtigt  werden. 

Die  Cyperaceae  sind  das  Resultat  eines  vieljährigen  Studiums  von 
C.  B.  Clakke,  bez.  ein  Auszug  aus  dessen  im  Manuscript  fertiger  Mono- 
graphie dieser  Familie.  Aus  26  Gatümgen  werden  243  fast  dm-chweg  be- 
kannte Arten  in  präcisester  Form  diagnosticirt  und  mit  einer  ausgedehnten 
Synonymie,  sowie  der  Angabe  der  Verbreitung  vorsehen.  Da  der  Verfasser 
ein  sehr  umfangreiches  Material  zu  seinen  Studien  benutzt  hat,  so  dürfte 
durch  seine  Arbeit  die  Verbreitung  der  Ai-ten  dieser  Familie  in  Westindien 
im  Allgemeinen  wohl  festgelegt  sein. 

Die  in  vorstehender  Abhandlung  angewendete  Nomenclatiu-  schloss  sich 
an  die  Kew  Rules  an  und  ging  in  einigen  Punkton  noch  über  dieselben  lünaus. 


ürb.  Symb.  I,  II.  —  Wost  Freshw.  Alg.  n.  13 

Um  sie  nun  auch  denjenigen  Botanikern  leicht  benutzbar  zu  machen,  welclie 
den  ältesten  Speciesnamen  voraustellen,  sah  sich  der  Herausgeber  gezwungen, 
eine  Revision  der  Namen  nacli  dieser  Richtung  liin  vorzimehmen  und  leider 
auch  einige  neue  Combinationen  zu  schaifen. 

Auch  die  Äcanthaceae  haben  einen  Botaniker,  G.  Lindau,  zum  Ver- 
fasser, welcher  sich  mit  dieser  Familie  schon  längere  Zeit  beschäftigt  imd 
ausser  dem  Berliner  Material  das  mehrerer  anderer  Museen  benutzt  hat.  Unter 
den  90  Arten  (mit  Einschluss  der  cultivirten)  ist  auffäUiger  Weise  nur  eine 
Novität.  Dagegen  werden  drei  neue  Gattungen  [Drejerella ,  Ancistranthus  und 
Centrüla)  aufgestellt.  Dem  S^^stem  ist  die  Sculj^tm*  des  Pollens  zu  Grunde 
gelegt. 

Im  Anscliluss  an  seine  Monographien  beschreibt  sodann  C.  Mez  eine 
neue  Lauracee,  vervoUständig-t  die  Beschreibung  von  zwei  anderen  und  stellt 
G  neue  Bromeliaceen ,  meist  aus  Jamaica,  auf. 

Die  Leguminosae  novae  vel  minus  cognitae  vom  Herausgeber  enthalten 
rücksichtlich  der  Mimoseae  fast  nur  die  Beschreibungen  von  neuen  Arten, 
da  die  classische  Bearbeitung  von  Bentham  trotz  des  jetzt  viel  umfang- 
reicheren Materials  kaum  eine  Rectification  bedurfte.  Dagegen  war  eine 
ki'itische  Aufzählung  der  westindischen  Caesalpinia-AxiQw^  namentlich  aus 
der  Gruppe  Guilandina,  geboten;  leider  konnten  aber  die  Arten  aus  letzt- 
genannter Section  aus  Mangel  an  voUkommeneu  Materialien  und  bei  ihrem 
ausgeprägten  Polymorphismus  auch  jetzt  noch  nicht  sämmtlich  in  befrie- 
digender Weise  dargestellt  werden.  Von  PapiUonaceae  werden  zwei  neue 
Gattungen  {Hebestigma  aus  der  Verwandtschaft  von  Gliricidia  und  Rhodopis 
aus  der  Verwandtschaft  von  Rtidolphid)  aufgestellt  und  mehi'ere  andere 
rücksichtlich  ihrer  westindischen  Arten  monograpliisch  bearbeitet,  so  Gliri- 
cidia (1),  Chaetocahjx  (3),  Pictetia  (4),  Belairia  (3),  Brya  (2),  Rudolphia  (1), 
Oalactia  (mit  27  Arten). 

Von  den  westindischen  Ai'ten  der  Gramineen- Gattung  Arthrostylidium 
enthält  das  Fascikel  nur  einen  Theil  der  Einleitung. 

Wahl.  Lieh.  iiot.  =  Edv.  A.  Wainio:  Lichenes  novi  rarioresque. 
[Hedwigia  vol.  XXXVIII  (1899)  Beibl.  6  p.  253  —  259.    8°.] 

Beschreibt  20  neue  Flechtenarten  von  Guadeloupe  und  1  von  Mar- 
tinique, welche  von  Pere  Duss  in  den  letzten  Jahren  daselbst  gesammelt 
wurden. 

West  Freshw.  Alg.  II.  =  W.  West  and  G.  S.  West:  A  furtiier  con- 
tribution  to  the  Freshwater  Algae  of  the  West  Indies.  [Journ.  Liiin. 
Sog.    London.    Vol.  XXXIV  (1899)  p.  279  — 295.    S^.j 

Die  Verfasser  zählen  87  Arten  von  Süsswasseralgen  auf,  welche  von 
W.  R.  Elliott  im  Januar  und  Februar  1896  zum  grüssten  Theilo  in  Domi- 
nica gesammelt  waren;  einige  wenige  stammen  aus  St,  Vincent.  Es  fanden 
sich  darunter  nm-  eine  neue  Art  und  zwei  neue  Varietäten. 

Die  Originalien  sind  im  British  Museum. 


IL  Notae  biograpliicae 
peregrinatorum  Indiae  occidentalis  botanicorum. 


Auetore 
Ignatio  Urban. 


Einleitung. 

Seit  dem  Beginn  meiner  historisch- botanischen  Studien  nahmen 
die  Lebensverhältnisse  der  botanischen  Reisenden,  insbesondere  Zeit  und 
Ort  ihrer  sammlerischen  Thätigkeit,  mein  Interesse  in  hohem  Maasse  in 
Anspruch.  War  es  einerseits  ein  Akt  der  Gerechtigkeit,  ihnen,  die  aus 
fernen  Ländern  unter  Gefahren  mannigfaltigster  Art  die  wissenschaft- 
lichen Materialien  herbeischafften,  ein  biographisches  Denkmal  zu  setzen, 
so  konnte  anderseits  die  Pflanzengeographie  aus  der  genauen  Kennt- 
niss  der  Reiserouten  rücksichtlich  der  Verbreitung  der  einzelnen  Arten 
mancherlei  Yortheile  ziehen.  So  entstanden  eine  Reihe  von  Biographien 
tropisch -amerikanischer  Sammler,  welche  ich  in  Engler's  Jahrbüchern 
veröffentlichte. 

Als  ich  mich  im  Jahre  1884  entschloss,  meine  fernere  wissen- 
schaftliche Thätigkeit  hauptsächlich  der  Flora  Westindiens  zu  Avidmen, 
begann  ich  auch  alsbald  für  die  vorliegende  Abhandlung  Materialien 
zusammen  zu  bringen.  Eine  Anzahl  vortrefflicher  Vorarbeiten  lag  aller- 
dings schon  vor: 

In  erster  Linie  ist  A.  Lasegue:  Musee  botanique  de  M.  Benjamin 
Delessert,  Paris  1845,  zu  nennen,  welcher  eine  grosse  Anzahl  Exposes 
des  Voyages  entrepris  dans  l'interet  de  la  Botanique  mittheilt,  aber 
weder  die  Lebensverhältnisse  der  Reisenden  berührt,  noch  die  benutzten 
Quellen  angiebt. 

Eine  sehr  wesentliche  Hülfe  bot  auch  G.  A.  Pritzel:  Thesaurus 
literaturae  botanicae,  edit.  nova,  Leipzig  1872,  der  mit  unendUcher 
Geduld  und  Sorgfalt  aus  den  verschiedensten  Werken,  Zeitschriften  und 
wahrscheinlich  auch  Tagesblättern  die  Titel  von  Biographieen  oder  we- 
nigstens Zeit  und  Ort  der  Geburt  und  des  Todes  aufführt,  allein  fast 
nur  von  solchen  Reisenden,  welche  auch  selbständige  botanische  Werke 


Einleitung.  15 

verfassst  haben.  Diese  Biographieen  selbst  sind  aber  rüeksichtlich  der 
Itinera  mit  grösster  Vorsicht  zu  benutzen ,  da  von  deren  Verfassern  oft 
ganz  irrige  Angaben  über  die  besuchten  Inseln  gemacht  werden. 

Catalogue  of  scientific  papers  (1800  —  1883),  compiled  by  the  Koyal 
Society  of  London.  11  vol.  4°.  1867—1896  enthält  die  Titel  der  nicht 
in  Buchform  erschienenen  Werke.  Man  wird  dadurch  auch  auf  nicht 
botanische  Aufsätze  aufmerksam  gemacht,  in  welchen  sich  bisweilen 
Angaben  über  die  Reisen  finden. 

Ferner  konnten  die  in  verschiedenen  Ländern  herausgegebenen 
nationalbiographischen  Werke  mit  Vortheil  verwendet  werden,  z.  B. 

L.  G.  Michaud:  Biographie  universelle,  ancienne  et  moderne.  Paris 
1811—1862.   Vol.  1— LXXXV.  8«. 

Francis  S.  Drake:  Dictionary  of  American  Biography.  Boston  1872. 
1  vol.    80. 

(v.  Lilienceon):  Allgemeine  deutsche  Biographie.  Leipzig  1875  bis 
1900.    Vol.  I— XLV.    80. 

Francisco  Calcagno:  Diccionario  Biogräfico  Cubano.  New  York 
1878.  1  vol.  80.  727  p.,  welches  ich  der  Güte  des  Herrn  Prof.  Gomez 
DE  LA  Maza  in  Habana  verdanke. 

Leslie  Stephen  and  Sidney  Lee:  Dictionary  of  National  Biography. 
London  1885  —  99.    Vol.  I  — LX.    8o,  unvollendet  (bis  Whewell). 

C.  F.  Bricka:  Dansk  Biografisk  Lexikon.  Kjebenhavn  1887—1900. 
Vol.  I  — XIV.  80,  unvollendet  (bis  Saxtrup). 

Endlich  besitzen  auch  einige  Länder  bereits  botanisch -biographische 
Werke,  so  z.  B. 

Miguel  Culmeiro:  La  botanica  y  los  botanicos  de  la  peninsula  hi- 
spano-lusitana.  Estudios  bibliograficos  y  biograficos.  Obra  premiada 
por  la  biblioteca  nacional.    Madrid  1858.  8o.  X,  216  p. 

James  Britten  and  G.  S.  Boulger:  A  biographical  index  of  British 
and  Irish  botanists.  London  1893.  8°.  188  p.  and  First  Supplement. 
London  1899  p.  193  —  222,  verbesserter  und  vermehrter  Sonderabdruck 
aus  Brittex's  Journ.  of  Bot.  vol.  XXVI— XXIX  (1888  —  91)  und  vol. 
XXXVI— XXXVII  (1898-99). 

E.  Warming:  Den  Danske  botaniske  Literatur  fra  de  aeldste  Tider 
til  1880,  in  Bot.  Tidsskr.  Kjobenh.  Vol.  XII  (1880  —  81)  p.  42  — 131, 
158  —  247. 

H.JALMAR  KiAERSKOu:  Oui  dauskc  Samlere  af  vestindiske  Planter  in 
Bot.  Tiddskr.    Kjobenh.    vol.  XXIII  (1900)  p.  35  — 47. 

Auch  schreibt  Herr  Gymnasiallehrer  T.  0.  B.  N.  Krok  in  Stock- 
holm ein  ähnliches  Werk  über  schwedische  Botaniker,  aus  welchem  er 
mir  durch  Herrn  Dr.  G.  0.  A.  Malme  die  Westindien  betreffenden  Par- 
tieen  freundlichst  zur  Benutzung  überlassen  hat. 


16  Ion.  ürban:  Notae  biographicae. 

Trotz  alledem  war  noch  ausserordentlich  viel  zu  thun.  Aus  Tau- 
senden von  Originaletiquetten  Avurden  in  den  verflossenen  17  Jahren 
Angaben  über  Zeit  und  Ort  der  Sammlungen  entnommen,  theils  um 
die  Itinera  zu  construiren,  theils  die  Angaben  der  Biographen  zu  con- 
trolliren  und  zu  verbessern.  Da  sich  alle  vorher  genannten  biographi- 
schen Werke  mit  Ausnahme  der  dänischen,  cubensischen  und  nord- 
amerikanischen auf  die  zur  Zeit  der  Abfassung  bereits  verstorbenen 
Botaniker  beschränken,  so  mussten  von  zahlreichen  noch  lebenden  Rei- 
senden und  Sammlern  die  nothwendigen  Daten  beschaff't  werden,  was 
dieselben  auch,  von  ganz  wenigen  Ausnahmen  abgesehen,  mit  grosser  Be- 
reitwilligkeit thaten.  Eine  nicht  unbedeutende  Anzahl  bereits  Yerstor- 
bener  hatte  überhaupt  niemals  einen  biographischen  Nachruf  erhalten; 
für  mehrere  derselben  gelang  es,  einen  solchen  durch  gütiges  Entgegen- 
kommen von  Verwandten  etc.  noch  nachzuholen;  für  viele  andere  Hess 
sich  trotz  aller  Mühe  nur  weniges  oder  auch  gar  nichts  ermitteln.  Nach 
dieser  Richtung  hin  wurde  ich  besonders  unterstützt  durch  die  Herren 
E.  BuREAU-Paris,  A.  OoGNiAUX-Yerviers,  F.  CuNDALL-Jamaica,  U.  Dammer- 
Grosslichterfelde,  Pere  Duss-Guadeloupe,  Baron  H.  Eggers- Kopenhagen, 
W.  Fawcett- Jamaica,  W.  Harris -Jamaica,  F.  ÜEiM-Paris,  W.  B.  Hemsley- 
Kew,  M.  KRONFELD-Wien,  L.Krug -Grosslichterfelde  (f),  G.  0.  A.  Malme- 
Stockholm,  E.  von Martens- Berlin,  GoMEZDELAMAZA-Habana,  D.  Morris- 
Barbados,  J.  Poissox- Paris,  L.  Wittmack- Berlin  und  andere,  welche  bei 
den  betreffenden  Biographieen  selbst  genannt  sind. 

Nicht  selten  finden  sich  widersprechende  oder  abweichende  An- 
gaben in  der  Literatur,  namentlich  über  Daten  und  Inseln.  In  solchen 
Fällen  bin  ich  denjenigen  Autoren  gefolgt,  welche  sich  zuletzt  oder  am 
gründlichsten  mit  der  betreffenden  Persönlichkeit  beschäftigt  haben,  ohne 
mich  auf  eine  längere  Discussion  einzulassen.  Sehr  oft  habe  ich  selbst 
Correcturen  vorgenommen  und  zwar  fast  ausschliesslich  auf  Grund  von 
zuverlässigen  Herbarzetteln.  Dessenungeachtet  werden  in  der  Zukunft 
noch  manche  Verbesserungen  und  Ergänzungen  beigebracht  werden, 
letztere  namentlich  aus  den  Archiven  des  Museum  d'histoire  naturelle 
zu  Paris,  in  welchen  die  Correspondenzen  der  französischen  Sammlungs- 
reisenden aufbewahrt  werden.  Auch  ist  es  sehr  wahrscheinlich,  dass 
eine  Anzahl  Biographieen  oder  Nachrufe  oder  sonstiger  hergehöriger 
Notizen  übersehen  ist,  namentlich  in  gärtnerischen  Zeitschriften,  weil 
solche  Viten  in  Sammelwerken^  nicht  citirt  worden  sind;  zu  dieser  Be- 
fürchtung bin  ich  um  so  mehr  berechtigt,  als  mehrere  gute  Biographieen 
mir  nur  durch  blossen  Zufall  bekannt  wurden.    Ich  muss  deshalb  auch 


1)  Just's  botanischer  Jahresbericht  z.  B.  hat  erst  seit  1892  auf  meine  Anregung 
hin  die  Biographieen  berücksichtigt. 


Einleitung.     Alexander  —  Auber.  17 

von  meiner  Abhandlung  sagen,  was  Bkitten  und  Boulger  in  der  Ein- 
leitung zu  ihrem  Biographical  Index  schrieben:  Such  a  work  must  of 
necessity  contain  errors  both  of  commission  and  of  Omission,  and  few 
who  consult  it  can  form  an  adequate  opinion  of  the  labour  involved  in 
collecting  Information  which,  when  set  down,  may  appear  of  the  most 
raeagre  character. 

Alexander,  D.  W.,  Sammler  für  das  Herbar  des  botanischen 
Gartens  zu  Trinidad,  vergl.  Hart. 

Alexander,  R.  C,  cf.  Prior. 

Anderson,  Alexander,  (?— 1811),  Dr.  med.,  seit  1775  in  den  Ver- 
einigten Staaten  von  Nordamerika,  wahrscheinlich  als  Arzt  bei  den  bri- 
tischen Truppen,  kam  als  Hospitalarzt  nach  St.  Yincent  und  war  1785 
bis  1811  Superintendent  des  dortigen  botanischen  Gartens,  den  er  zu 
grosser  Blütlie  brachte.  Er  starb  daselbst  kurz  nach  seinem  Rücktritte 
am  8.  IX.  1811.  A.  beabsichtigte  eine  Flora  der  Kariben  zu  schreiben 
und  sammelte  deshalb  auch  auf  den  Nachbarinseln  Martinique,  St. 
Lucia,  Barbados,  Grenada,  Trinidad.  1791  besuchte  er  Guyana, 
hauptsächlich  um  werthvolle  Nutzpflanzen  für  den  Garten  zu  holen. 

Coli.  Die  Guyana- Pflanzen  im  Herb.  Baxks  des  British  Museum 
und  im  Herb.  Delessert  (ex  herb.  W.  Forsyth);  die  westindischen  Pflanzen 
in  Kew  und  im  Herb.  Delessert,  einiges  auch  im  Herb,  des  Peters- 
burger bot.  Gartens  (ex  herb.  Mertexs).  Die  von  ihm  nach  lebenden 
Exemplaren  des  Gartens  zu  St.  Yincent  angefertigten  Zeichnungen  sind 
im  Besitz  der  Linnean  Society  zu  London  (Lamb.  Pin.  II  ed.  Praef.). 

Lit.  Kew  Bull.  1892  p.  94  —  97;  J.  Britten  in  Dict.  Nat.  Biogr.  I 
(1885)  p.  372;  Bkitt.  and  Boulg.  p.  4;  Urb.  Symb.  III  p.  1. 

Aquart,  lebte  um  1787  auf  Martinique,  wo  er  einen  grösseren 
Garten  besass,  und  gab  Pflanzen  an  Isert  ab. 

Coli.  Museum  zu  Kopenhagen,  auch  in  Petersburg  und  im  Hof- 
museum in  Wien. 

Aul>er,  Pierre  Alexandre,  (1786  —  1843),  geb.  in  Le  Havre  (Frank- 
reich) im  Jahre  1786,  kam  1808  als  Kriegssekretär  mit  der  französischen 
Armee  nach* Spanien,  wurde  gefangen  genommen  und  studirte  in  Madrid 
Medicin  und  Naturwissenschaften.  Darauf  wurde  er  Director  des  Militär- 
hospitals in  Coruna,  musste  aber  in  Folge  eines  Brustleidens  einen  sechs- 
jährigen Aufenthalt  auf  den  canarischen  Inseln  nehmen,  wo  er  mit  Werb 
und  Bertiielot  Excursionen  machte.  1833  ging  er  nach  Cuba,  um  im 
Osten  der  Insel  in  der  Umgebung  von  Moa  eine  Kolonie  zu  gründen. 
Da  diese  aber  nicht  prosperirte,  begab  er  sich  nach  Habana,  wurde  mit 
Ramon  de  LA  Sagra    bekannt    und    sammelte    für    diesen    hauptsächlich 

Urban,  Symb.  ant.  lU.  2 


18  Ign.  Urban:   Notao  biogifiphicae. 

kryptogamische  Gewächse  und  wurde  nach  dessen  Abreise  nach  Europa 
Director  des  botanischen  Gartens  und  Professor  der  Botanik.  Er  starb 
in  Habana  den  13.  IV.  1843. 

Coli.  Die  von  C.  Montagne  für  Sagra's  Cuba  bearbeiteten  Krypto- 
gamen  sind  im  Museum  zu  Paris. 

Lit.    F.  Calcagno:  Diccionario  biografico  Cubano  (1878)  p.  79  —  81. 

Aiiblet,  Jean  Baptiste  Christophe  Fusoe,  (1720  —  1778),  geb.  zu 
Salon  in  der  Provence  (Frankreich)  den  4.  XI.  1720,  studirte  in  Mont- 
pellier und  Paris  Botanik,  Pharmacie,  Chemie,  Zoologie  und  Minera- 
logie, an  letzterem  Orte  besonders  unter  Bernh.  de  Jussieu,  und  erhielt 
den  Auftrag,  in  Isle  de  France  (Mauritius)  ein  pharm aceutisches  Labo- 
ratorium einzurichten  und  einen  botanischen  Garten  zu  gründen.  Er 
blieb  daselbst  1753  —  61  und  sandte  während  dieser  Zeit  viele  Kisten 
mit  Pflanzen,  Mineralien  und  Thieren  nach  Frankreich.  Zu  einer  Be- 
arbeitung derselben  kam  er  aber  nicht;  denn  bald  nach  seiner  Rück- 
kehr Avurde  er  als  Apothicaire-Botaniste  nach  Franz.  Guyana  geschickt, 
um  die  Producte  dieses  Landes  kennen  zu  lernen  und  Vorschläge  zur 
Hebung  der  Culturen  zu  machen.  Hier  entdeckte  er  während  eines  nur 
zweijährigen  Aufenthaltes  (1762  —  64)  eine  Fülle  von  neuen  Pflanzen- 
formen, die  er  an  Ort  und  Stelle  sorgfältig  beschrieb  und  in  einem  vier- 
bändigen "Werke :  Histoire  des  Plantes  de  la  Guiane  fran9aise,  Londres 
et  Paris  1775  mit  392  Tafeln,  unter  der  Beihülfe  B.  de  Jussieu's  ver- 
öffentlichte. Bei  seiner  Rückreise  wurde  er  von  dem  General  Grafen 
d'Estaing,  Kommandanten  in  der  Mole  St.  Nicolas  auf  Haiti,  zum  General- 
director  ernannt  und  führte  in  dieser  Eigenschaft  in  der  letzten  Hälfte 
des  Jahres  1764  zahlreiche  Bauten  auf.  Seine  schon  in  Guyana  er- 
schütterte Gesundheit  nöthigte  ihn  aber,  nach  Paris  zurückzukehren,  wo 
er  den  6.  V.  1778  starb. 

Coli.  Herb.  Banks  im  British  Museum,  Doubletten  im  Herb.  Smith 
in  der  Linnean  Society  und  (nach  Las.  p.  557)  bei  einem  Grafen  Tristan 
zu  Orleans,  Pflanzen  von  Haiti  in  Montpellier  (ex  herb.  Cambess.). 

Lit.  Aublet:  Guiana  vol.  I  Preface;  Biogr.  mödic.  I  p.  410  ex  Pritz. 
Thes.  II  ed.  p.  10;  du  Petit  -  Thouars  in  Mich.  Biogr.  univ.  III  (1811) 
p.  14  —  15;  Las.  Mus.  Deless.  p.  478  —  74;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  10;  Jacks. 
Guido  p.  375. 

Badier  sammelte  Ende  des  18.  Jahrhunderts  auf  Guadeloupe. 
Coli.    Herb,  de  Caxdolle  in  Genf  (ex  herb.  L'Hf;RiTiER). 

Baker,  Mrs.  Barrington,  sammelte  auf  Jamaica  Farne,  welche 
von  G.  S.  Jenmax  in  seiner  Synoptical  list  bearbeitet  wurden. 

Balt?is,  Giovanni  Battista,  (1765  —  1831),  Professor  der  Botanik 
in  Turin,   Lehrer  und  Freund  von  Bertero,   vertheilte   die  von  diesem 


K^K.t^p,    d^l  ÄU^.I  y-lH 


l;  iJrf   <4/V^.  61.»^  j:-*!^.  jE(;  liSij-y.  iVf-r/i 


Aublet  —  Barkly.  19 

auf  den  Antillen  und  in  Neu -Granada  gesammelten  Pflanzen  an  die 
Abonnenten.  Da  die  Etiquetten  den  Namen  von  Bertero  meistens  nicht 
führen,  wohl  aber  oft  den  von  Balbis,  so  wird  letzterer  mit  Unrecht 
von  manchen  Autoren  als  Avestindischer  Sammler  citirt. 

Baiicroft,  Edward  Nathaniel,  (177-2  —  1842),  geb.  zu  London  1772, 
studirte  zu  Cambridge  Medicin,  besuchte  als  Militärarzt  die  Windward - 
Inseln,  Portugal  und  mit  Abercromby's  Expedition  1801  Aegypten,  prak- 
ticirte  nach  seiner  Rückkehr  in  London  und  ging  in  Folge  seines  ge- 
schwächten Gesundheitszustandes  1811  nach  Jamaica,  wo  er  am  18.  IX. 
1842  als  Generalinspector  der  Armeehospitäler  in  Kingston  starb.  Er 
veröffentlichte  auch  einige  Schriften  über  Fische  und  andere  Thiere  von 
Jamaica. 

Coli.    Kew  Herbarium. 

Lit.  C.  Creighton  in  Dict.  Nat.  Biogr.  III  (1885)  p.  106—7;  Britt. 
and  BouLG.  p.  10;  Cat.  Sc.  Pap.  I.   175. 

Barbcr,  Charles  Alfred,  M.  A.,  Schüler  des  Christ's  College  zu 
Cambridge  (England)  und  Demonstrator  der  Botanik  an  der  dortigen 
Universität,  wurde  1891  Superintendent  des  Botanical  and  Agricultural 
Department  der  Leeward -Inseln  mit  dem  Sitze  in  Antigua  und  dem 
Auftrage,  die  Inseln  Dominica,  Montserrat  und  St.  Kitts-Nevis 
öfter  zu  bereisen.  Er  blieb  in  dieser  Stellung  bis  März  1895,  wurde 
dann  Professor  der  Botanik  am  Indian  Civil  Engineering  College  (Forestry 
Brauch)  und  1898  Government  Botanist  zu  Madras. 

Coli.    Kew  Herbarium;  einiges  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.    Kew  Bull.  1891  p.  245,   1898  p.  277  et  Add.  Ser.  I  p.  119,  121. 

ßai'liam,  Henry,  (ca.  1650 — 1726),  geb.  in  England  ca.  1650, 
Wundarzt,  ging  über  Spanien  und  Madras  um  1680  nach  Jamaica, 
wo  er  im  V.  1726  als  Surgeon-Major  der  Kolonialtruppen  starb.  B.  war 
ein  guter  Kenner  der  Fauna  und  Flora  der  Insel,  sandte  Pflanzen  und 
Thiere  an  Sloane  und   führte  1715  Haematoxyloii  Cani'pechianum   ein. 

Coli.    Sloane  Herbarium  im  British  Museum. 

Lit.  T.  F.  Henderson  in  Dict.  Nat.  Biogr.  III  (1885)  p.  186—87; 
Britt.  and  Boulg.  p.  11;  Britz.  Thes.  II  cd.  p.  14;  Jacks.  Guido  p,  509; 
ÜRB.  Symb.  I  p.  8. 

Barkly,  Sir  Henry,  (ca.  1815 — 1898),  war  der  Reihe  nach  Gouver- 
neur von  British  Guiana,  Jamaica,  wo  er[besonders  Farne  sammelte,  [If^^'"^^ 
Victoria,  Mauritius  und  1878 — 77   von  Cape  of  Good  Hope  und 
starb  zu  South  Kensington  in  London  den  21.  X.  1898. 


Coli.    Kew  Herbarium. 

Lit.     Kew    Bull.    Nr.  144  (1898)   p.  335  —  336;    Cat.    Sc.   Pap.   IX 


124. 


20  Ign.  Urban:  Notae  Liograpliicae. 

Baudill,  Nicolas,  (ca.  1750  — 1803),  geb.  auf  der  Insel  Re  bei 
La  Rochelle  an  der  Westküste  Frankreichs  ca.  1750,  leitete  als  Schiffs- 
kapitän die  französische  Expedition  nach  den  canarischen  Inseln,  Tri- 
nidad, St.  Thomas  und  Portorico  1796  —  98  (cf.  Ledru)  und  eine 
andere  nach  Australien  und  Timor  1800  — 1803,  welcher  Leschenault 
DE  LA  Tour  als  Botaniker  und  Riedl6  als  Gärtner  beigegeben  waren. 
Er  starb  16.  IX.  1803  auf  Isle  de  France  (Mauritius).  Der  Bericht  über 
die  letzte  Reise  wurde  von  Perox,  einem  der  Reisebegleiter,  unter  dem 
Titel:  Voyage  aux  Terres  australes  par  les  frogates  le  Geographe  et  Je 
Naturaliste  1807—9.  3  vol.  publicirt. 

Coli.    Herb.  Jussieu  und  Herb,  gener.  im  Museum  zu  Paris. 

Lit.  EsMENARD  in  MicHAUD  Biogr.  univ.  anc.  et  med.  III  (1 8 11)  p.  538  —  39 ; 
Las.  Mus.  Deless.  p.  271,  490;  Pkitz.  Thes.II  cd.  p.  17;  Cat.  Sc.  Pap.  I  p.209; 
Urb.  Symb.  I  p.  94  — 95. 

Beaupertuis  legte  1839  auf  Guadeloupe  beträchtliche  Samm- 
lungen von  Phanerogamen  und  Kryptogamen  an. 

Coli.    Museum  zu  Paris,  einiges  im  Herb.  Krug  et  Urb. 

BeaviTois  vergl.  Paijsot  de  BEAm^ois. 

Belaiiger,  Charles  Paulus,  (1805 — 1881),  geb.  zu  Paris  am 
29.  V.  1805,  erhielt  von  dem  franz.  Ministerium  der  Marine  und  der 
Kolonien  den  Auftrag,  sich  in  Begleitung  des  Vicomte  E.  Desbassatns 
DE  RiCHEMONT  ZU  Laudc  nach  Pondichery  zu  begeben  und  daselbst  einen 
botanischen  Garten  anzulegen.  Man  reiste  im  Januar  1825  von  Paris 
ab,  kam  durch  Deutschland,  Polen,  Südrussland  nach  dem  Kaukasus 
und  Georgien,  wo  B.  seine  botanischen  Excursionen  begann,  von  da 
nach  Persien  und  Ostindien  und  Ende  März  1826  nach  Pondichery. 
Von  hier  aus  erforschte  er  einen  beträchtlichen  Theil  der  Halbinsel,  be- 
gab sich  1827  nach  Pegu  und  Java,  kehrte  1828  über  Mauritius 
(Isle  de  France),  Rounion  (Bourbon),  Capland  und  St.  Helena  zu- 
rück und  traf  im  Juli  1829  mit  umfangreichen  Sammlungen  wieder  in 
Paris  ein.  Um  1853  wurde  er  Director  des  botanischen  Gartens  zu 
Saint-Pierre  auf  Martinique  und  starb  daselbst  den  18.  XL  1881. 

Coli.  Seine  Pflanzen  von  der  asiatischen  Reise  im  Herb.  Delessert 
in  Genf,  eine  Anzahl  niederer  Kryptogamen  in  Berlin.  Die  Martinique- 
Pflanzen  (ca.  12  Centur.,  darunter  manche  aus  dem  dortigen  botanischen 
Garten)  im  Herb.  Delessert,  zu  Paris,  Florenz,  Herb.  FrxVNQueville, 
Cossox  (hier  die  Farne),  einiges  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.  Ch.  Belanger:  Voyage  aux  Indes  -  orientales.  Historique.  Paris 
1838.  8»;  Las.  Mus.  Deless.  p.  150  —  153;  Briefl.  Mittheilung  von  Pere 
üuss;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  20. 


Baudia  —  ßertero.  21 

Bcllo  y  Espinos.a,  Domingo,  (1817  — 1884),  geb.  in  Lagiina  auf 
Tenerifa  (canarische  Inseln)  im  Jahre  1817,  studirte  auf  der  dortigen 
(später  aufgehobenen)  Universität  San  Fernando  Rechtswissenschaft,  pro- 
movirte  daselbst  zum  Dr.  jur.  und  ging  1848  nach  Portorico,  wo  er 
sich  in  Mayagüez  als  Advocat  niederliess.  Neben  seiner  Berufsthätig- 
keit  beschäftigte  er  sich  eifrig  mit  der  Naturgeschichte  der  Insel,  be- 
sonders mit  der  Flora  des  w-estlichen  Theiles,  in  den  späteren  Jahren 
in  Gemeinschaft  mit  dem  Consul  L.  Kkug.  1878  zog  er  sich  in  seine 
Heiraath  zurück  und  starb,  nachdem  er  als  Commissär  seiner  Provinz 
1880  die  Fischerei- Ausstellung  in  Berlin  besucht  und  bei  dieser  Ge- 
legenheit auch  Studien  im  botanischen  Museum  gemacht  hatte,  im  Ja- 
nuar 1884  in  seiner  Vaterstadt.  Ausser  den  Apuntes  para  la  Flora  de 
Puerto-Rico  schrieb  er  auch  über  die  Flora  der  canarischen  Inseln  eine 
populäre  Abhandlung:  Un  jardin  canario,  welche  zuerst  in  der  Revista 
de  Canarias  publicirt,  dann  als  besonderes  Werk  in  der  Biblioteca  de 
Canarias  abgedruckt  wurde  und  auf  den  Inseln  grosse  Anerkennung  fand. 

Coli.  Ein  Herbarium  hat  B.  nicht  angelegt.  Die  Originalien  seiner 
Arbeit  sind  im  Herb.  Kruo  im  botanischen  Museum  zu  Berlin  und  in 
den  IvRUG'schen  Icones  niedergelegt. 

Lit.  Francisco  M.  Pinto  in  La  Ilustraciön  de  Canarias.  Santa  Cruz  de 
Tenerife  15.  II.  1884.  Ano  II  Nr.  XV  (mit  Porträt);  Cat.  Sc.  Pap.  VII  p.  132, 
IX  p.  181;  Ueb.  Symb.  I  p.  9. 

Bciizoii,  PederEggert,  (1788  — 1848),  geb.  als  Sohn  des  Predigers 
L.  J.  Bexzox  in  Yestenskov  auf  der  Insel  Laaland  (Dänemark)  den  27.  X. 
1788,  bestand  1814  sein  pharmaceutisches  Examen,  Hess  sich  1817  als 
Apotheker  in  Christianssted  auf  St.  Croix  nieder,  wurde  später  daselbst 
Assessor  der  Pharmacio  und  kehrte  1848  nach  Kopenhagen  zurück,  wo 
er  kurz  nach  seiner  Ankunft  am  24.  VII.  starb.  Er  sammelte  haupt- 
sächlich auf  St.  Croix,   ausserdem  auch  auf  St.  Jan  und  St.  Thomas. 

Coli.  Botan.  Museum  in  Kopenhagen  (meist  mit  den  Herbar- 
etiquetten  von  Alfred  Bexzox). 

Lit.  Warm,  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh.  XII  (1880)  p.  121;  Kiaersk. 
1.  c.  XXIII  (1900)  p.  35;  Cat.  Sc.  Pap.  I  p.  285. 

Bertero,  Carlo  Guiseppe,  (1789  — 1831),  geb.  zu  S.  Vittoria  in 
der  piemontesischen  Provinz  Alba  (Italien)  im  Jahre  1789,  studirte  zu- 
nächst Philosophie  in  Alba,  dann  in  Turin  Medicin  und  Naturgeschichte, 
besonders  unter  Balbis  Botanik  und  wurde  1811  zum  Dr.  med.  promo- 
virt.  Nachdem  er  in  den  folgenden  Jahren  seine  medicinischen  Studien 
mit  grossem  Erfolge  fortgesetzt,  auf  den  Eintritt  in  das  Collegio  di  Me- 
dicina  aber  verzichtet  und  nebenbei  eifrig  in  Piemont  botanisirt  hatte, 
begab  er  sich  181G  über  Paris  als  Schiffsarzt  nach  Westindien.    Er  hielt 


22  Iqn.  Ukban:  Nutae  biugruphicae. 

sich  Ende  1816—1818  auf  Guadeloupe,  1818  auf  Öt.  Thomas,  1818 
bis  1819  auf  Portorico,  1819  — 1820  auf  Sto.  Domingo  (Rio  Yaqui etc.) 
ufed  Haiti  (Jacmel,  Les  Cayes,  Port-au-Prince  etc.),  1820  — 1821  in 
Neu-Grau ada  (Santa  Marta  und  Barranquilla  am  unteren  Rio  Magda- 
lena) auf  und  kehrte,  gezwungen  durch  die  dortige  Revolution,  1821 
über  Jamaica  nach  Europa  zurück.  Den  Lebensunterhalt  hatte  er  sich 
mit  der  Ausübung  seiner  ärztlichen  Thätigkeit  verdient.  Von  den  zahl- 
reichen Novitäten,  die  er  besonders  auf  Hispaniola  entdeckte,  sind  viele 
bis  heute  noch  nicht  wiedergefunden  worden.  Die  Sammlungen,  mit 
Ausnahme  derer  von  Sto.  Domingo  und  Jamaica,  waren  von  B.  selbst 
in  einem  starken,  jetzt  in  der  Bibliothek  des  botanischen  Gartens  zu 
Turin  befindlichen  Bande  katalogisirt  und  beschrieben  worden.  —  Ih 
Piemont  nahm  B.  seine  botanischen  Excursionen  wieder  auf,  legte 
grosse  Sammlungen  für  eine  in  Aussicht  genommene  Flora  des  Landes  an, 
assistirte  Monis  bei  den  Vorarbeiten  zu  seiner  Flora  Sardoa  und  brachte 
in  dessen  Auftrage  mehrere  Monate  in  Sardinien  zu.  Nach  dem  Tode 
seiner  Mutter  begab  er  sich  auf  Anregung  von  P.  de  Candolle  1827 
nach  Chile  und  erhielt  auch  hier  die  Erlaubniss  zu  prakticiren.  Er 
ging  über  Valparaiso  nach  Santiago,  von  dort  südwärts  nach  Rancagua, 
nördlich  nach  Aconcagua,  hielt  sich  längere  Zeit  in  Quillota  auf,  be- 
suchte, durch  die  Kriegswirren  in  Chile  in  seiner  Thätigkeit  behindert, 
Anfang  1830  mit  A.  Caldcleugii  auf  drei  Monate  Juan  Fern  and ez 
und  kam  mit  300  dort  gesammelten  Pflanzenarten  nach  Chile  zurück. 
Am  28.  Sept.  1830  segelte  er  mit  dem  nordamerikanischen  Generalconsul 
auf  den  Societätsinsoln  J.  A.  Moereniiout  nach  Tahiti,  legte  auch  hier 
umfangreiche  und  sehr  interessante  Sammlungen  an  und  verliess  die 
Inselgruppe  am  9.  April  1831  auf  einem  kleinen  Fahrzeuge,  Avelches 
auf  der  Fahrt  nach  Valparaiso  verscholl. 

Coli.  B.'s  piemontesisches  Herbar  ist  im  naturhistorischen  Cabinct 
des  R.  Istituto  tecnico  in  Turin.  —  Die  Pflanzen  von  Westindien  und 
Neugrauada  nahm  Prof.  Balbis  in  Empfang  und  vertheilte  sie,  nachdem 
ein  grosser  Theil  von  Curt  Speenüel  in  Halle  recht  oberflächlich  be- 
stimmt worden  war,  an  die  Interessenten.  Die  Hauptsammlimg  ist  im 
Herbar  des  botanischen  Gartens  zu  Turin,  die  zweite  erhielt  de  Candolle, 
andere  sind  in  Berlin  (dreifach:  direct,  ex  herb.  Kuxth  und  im  Herb. 
Krug  et  Urban  ex  herb.  Sprenoel),  Paris,  Florenz,  München,  Würz- 
burg, Bologna,  herb.  Franqueville  (jetzt  Dkake  del  Castillo  in  Paris). 
—  Die  chilenische  Ausbeute  wurde  an  Bexj.  Delessert  in  Paris  ge- 
schickt und  auf  den  Wunsch  der  Erben  versteigert;  sie  ging  für 
1200  Francs  in  den  Besitz  des  Reisevereins  (ünio  itineraria)  von 
Steudel  und  Hüciistktteh  in  Esslingen  über,  welche  sie  an  die  Herb. 
Delessert,  de  Candof^le,   Paris,  Berlin,  Kew,  British  Museum,  Cosson 


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Beitero  —  Blodgett.  23 

in  Paris,  Nancy,  Leiden,  CAMBES8i':üEs  (jetzt  in  Montpellier),  Wiuaxu  in 
Marburg  etc.  verkaufte.  —  Von  den  Tahiti -Pflanzen  ist  ein  Theil  auf 
unbekannte  Weise  abhanden  gekommen;  der  Rest  ist  in  Paris,  Turin 
und  im  Herb.  Delessert  in  Genf. 

Lit.  Biblioteca  italiana  vol.  LXXI  (Jul.  1833)  p.  125  —  127;  Hook. 
et  Arn.  in  Hook.  Bot.  Mise.  IH  (1833)  p.  303;  Ann.  des  Sc.  nat.  II  ser. 
vol.  I  (1834)  p.  254;  Poepp.  et  Endl.  Nov.  Gen.  I  (1835)  p.  H;  Guillemin 
in  Ann.  Sc.  nat.  II  ser.  VI  (1836)  p.  297;  L.  Colla:  Elogio  storico  dell' 
Accademico  Dottore  Cablo  Bertero  in  Mem.  della  reale  Accademia  delle 
Scienze  di  Torino  ser.  II  vol.  I  (1839)  p.  123  —  141;  Las.  Mus.  Deless. 
(1845)  p.  2G0  — 263,  287;  E.  Burn.  in  Bull.  Soc.  bot.  de  France  XXX 
(1883)  p.  CXII;  P.  A.  Saccardo  La  Botanica  in  Italia  (1895)  p.  28;  F.  Johow 
Estud.  sobra  la  Flora  de  Juan  Fernandez  (1896)  p.  20  —  23;  die  westindische 
Reiseroute  als  Correctur  der  irrthümlichen  Angaben  Colla's  nach  Herbar- 
etiquetten  und  nach  briefl.  Mittheilung  des  Herrn  Prof.  C.  Mattirolo  in 
Turin  aus  Bertero's  Msc;  Pritz.  Tlies.  II  ed.  p.  25;   Cat.  Sc.  Pap.  I  p.  308. 

Blaiii,  Jose,  Schwager  von  F.  Sauyalle  und  Freund  von  Jon. 
GuNDLACii,  lebte  um  1855  auf  der  Besitzung  Retiro  im  Distrikte  Santa 
Cruz  de  los  Pinos  auf  Cuba. 

Coli.  Es  existirt  von  ihm  (a.  1850?)  eine  Sammlung  von  der  Insel 
Pinos  (an  der  Südküste  von  Cuba  gelegen),  welche  von  Sauvalle  an 
Ch.  Wrigut  weitergegeben  wurde  und  jetzt  im  Gray -Herbarium  zu  Cam- 
bridge sich  befindet;  Doubletten  im  Field  Columbian  Museum  zu  Chi- 
cago, die  neuen  Arten  auch  im  Herb.  Keug  et  Ueb. 

Lit.  MiLLSP.  in  Field  Col.  Mus.  Bot.  I  (1900)  p.  425—439  (Auf- 
zälüung  der  Pflanzen  von  Pinos);  Urb.  Symb.  III  p.  6  —  7. 

Blamier,  Bernhard  Friedrich,  (?  — 1853),  ein  Schweizer,  sammelte 
1852 — 1853  aufPortorico  hauptsächlich  in  der  Umgebung  der  Haupt- 
stadt San  Juan,  bei  Humacao,  wo  er  die  Gastfreundschaft  seines  Lands- 
mannes Saxdoz-Cunier  genoss,  und  in  der  Sierra  de  Luquillo  Pflanzen 
und  Thiere,  besonders  Mollusken,  besuchte  wiederholt  St.  Thomas  und 
Vieques  und  starb  am  3.  IX.  1853   in  Humacao   an  der  Auszehrung. 

Coli.  (ca.  3Y2  Centur.)  Herb,  de  Caxdolle,  Boissier-Barbey  in 
Genf,  Meissner  (jetzt  in  New  York). 

Lit.  R.  J.  Shuttleworth  :  Beiträge  zur  näheren  Kenntniss  der  Land- 
und  Süsswasser- Mollusken  der  Insel  Portorico  in  Mittheil,  der  naturforsch. 
Gcsellsch.    Bern  1854  p.  33. 

Blodgett,  John  Loomis,  (1809 — 1853),  geb.  zu  South  Amherst 
in  Massachusetts  (U.  S.  A..)  im  Jahre  1809,  erhielt  zu  Pittsfield  sein 
medicinisclies  Diplom,  lebte  anfänglich  in  Ohio,  dann  in  Mobile  (Alabama) 
und  ging  darauf  als  Arzt  der  Mississippi  and  Louisiana  Colonization 
Society  auf  zwei  Jahre  nach  Liberia.  Nach  seiner  Rückkehr  Hess  er 
sich  im   December  1838   auf  Key  West  als  Arzt  und   Drogist  nieder 


24  Ion.  Ubban:  Notae  biographicae, 

und  blieb  hier  fast  bis  zu  seinem  Tode,  welclier  1853  zu  Amherst  er- 
folgte. B.  war  einer  der  ersten  Botaniker  (cf.  Cabanis),  welcher  die  im 
Süden  von  Florida  gelegenen  Key-Inseln  erforschte;  seine  Sammlungen 
schickte  er  an  Torrey  und  Nuttall,  die  verschiedene  seiner  Entdeckungen 
in  der  Portsetzung  von  Miciiaiix's  Sylva  1842  publicirten.  In  den  letzten 
Jahren  seines  Lebens  widmete  er  sich  besonders  den  Meeresalgen. 

Coli.  Columbia  Univ.  zu  New  York,  Gray- Herbarium  zu  Cambridge, 
Kew;  Algen  in  Dublin  (ex  herb.  Harvey). 

Jjit.  Sarqent  Silva  I  p.  34. 

Boldo,  Baltasar  Manuel,  (?  — 1799),  Arzt  und  Botaniker  aus 
Aragonien,  wurde  im  Jahre  1796  am  botanischen  Garten  in  Madrid  an- 
gestellt, um  die  Nutzbarkeit  der  dort  cultivirten  Pflanzen  zu  unter- 
suchen, und  bald  darauf  der  Commission  von  Guantanamo  beigegeben, 
welche  unter  der  Leitung  des  Brigadiers  Grafen  von  Mompox  y  Jaruco 
die  PLäne  des  projectirten  Canals  von  Güinas  auf  Cuba  entwerfen  sollte. 
Er  erhielt  den  Auftrag,  der  Pflanzenwelt  seine  besondere  Aufmerksamkeit 
zuzuwenden,  sammelte  zahlreiche  Materialien  zu- einer  Flora  der  Insel 
und  Hess  die  interessantesten  Pflanzen  von  dem  der  Expedition  bei- 
gegebenen Zeichner  Josß  Guio  malen,  bis  ihn  ein  vorzeitiger  Tod  im 
Jahre  1799  zu  Habana  dahinraffte. 

Coli.  Generalherbar  des  botanischen  Gartens  zu  Madrid,  einiges 
im  Herb.  Delile  in  Montpellier. 

Lit.  CoLMEiRO  Botan.  Hispano-Lusitana  (1858)  p.  18G — 187;  F.  Cal- 
CAGNO  Dicc.  biogr.  Cubano  (1878)  p.  120;  Urb.  Symb.  I  p.  13  —  14. 

Bonaiii,  Sebastian,  sammelte  um  1833  in  Cuba  für  Ramon  de 
LA  Saora  (vergl.  diesen). 

Boiiplaiid,  Aimo  Jacques  Alexandre  (liiess  ursprünglich  Goujaud, 
von  seinem  Vater  wegen  seiner  Vorliebe  für  Pflanzencultur  Bon -plant 
genannt,  welchen  Namen  er  für  immer  beibehielt),  (1773 — 1858), 
geb.  zu  La  Rochelle  (Frankreich)  den  29.  VIII.  1773  als  Sohn  eines 
Arztes,  studirte  auf  dessen  Wunsch  in  Paris  Medicin,  wandte  sich  aber 
mit  besonderer  Vorliebe  der  Botanik  zu,  die  er  im  Jardin  des  Plantes 
bei  Despontaine.s ,  L.  Cl.  Richard  und  A.  L.  Jussieu  hörte.  Seine  Be- 
gierde, ferne  Länder  botanisch  zu  erforschen,  glaubte  er  am  besten  als 
Schiffsarzt  befriedigen  zu  können.  Nachdem  er  deshalb  seine  Studien 
auf  der  Ecole  de  modecine  navale  zu  Rochefort  beendigt  hatte,  wurde 
er  Hülfschirurg  auf  dem  Schiffe  Ajax.  Da  die  französischen  Escadres 
damals  aber  die  Rhede  nicht  verliessen ,  so  fand  er  sich  in  seinen  Hoff- 
nungen getäuscht  und  nahm  den  Abschied.  Im  Jahre  1798  lernte  er 
in  Paris  A.  von  Humboldt  kennen  und  Hess  sich  von  diesem  bestimmen, 
ihn  auf  der  Reise  im  tropischen  Amerika  zu  begleiten  (vergl.  Humboldt). 


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BoMo  —  Boos.  25 

Auf  dieser  Reise  (1799 — 1804)  sammelte  er  in  Gemeinschaft  mit  letz- 
terem ein  Herbar  von  ca.  6200  Pflanzenarten,  die  sie  an  Ort  und  Stelle 
untersuchten  und  grösstentheils  mit  ausführlichen  Beschreibungen  ver- 
sahen. Nur  ein  verhältnissmässig  kleiner  Theil  der  Ausbeute  wurde  in 
der  Monographie  der  Melastomaceen  und  in  den  Plantae  aequinoctiales 
von  Humboldt  und  B.  selbst  publicirt;  die  Durcharbeitung  des  gesammten 
Materials  führte  K.  S.  Kuntii  aus.  B,  erhielt  die  Aufsicht  über  die  Gärten 
von  Malmaison  und  des  Schlosses  von  Navarra,  welche  er,  auf  das 
nachhaltigste  von  der  Kaiserin  Josephine  unterstützt,  zu  hoher  Blüthe 
brachte  und  in  ihrem  Bestände  auch  durch  Reisen  nach  Berlin  und 
Wien  ausserordentlich  bereicherte.  Leider  gingen  diese  prächtigen 
Schöpfungen,  über  welche  er  1813  ein  illustrirtes  Werk  veröffentlicht 
hatte,  aus  Mangel  an  Fonds  einem  schnellen  Verfalle  entgegen,  als  die 
Kaiserin  im  Mai  1814  gestorben  war.  Dies  verleidete  B.  den  Aufent- 
halt in  Frankreich  derartig,  dass  er  1816  nach  Südamerika  auswanderte. 
Er  verdiente  sich  anfänglich  seinen  Lebensunterhalt  in  Buenos  Aires 
als  Arzt,  erwarb  sich  dann  ein  Landgut  zu  Santa- Anna  in  der  Prov. 
Corrientes,  wo  er  hauptsächlich  Mate  cultivirte.  und  begann  Avieder 
Pflanzen  zu  sammeln.  Ende  1821  aber  wurde  er  von  dem  Dictator 
von  Paraguay  Francia,  der  ihn  als  Spion  betrachtete  und  auf  seine 
Matecultur  eifersüchtig  war,  gefangen  genommen;  sein  Etablissement 
wurde  vollständig  zerstört.  Nach  fast  zehnjähriger  Internirung  in  den 
Misiones  zwischen  S.  Maria  und  S.  Rosa  erhielt  er  im  Febr.  1831  die 
Freiheit  wieder,  liess  sich  in  S.  Borja  in  Rio  Grande  do  Sul  nieder  und 
betrieb  hier  die  ärztliche  Praxis,  Landbau  und  botanische  Studien.  1853 
siedelte  er  auf  sein  altes  Gut  Santa-Anna  in  Corrientes  über,  wo  er 
am  11.  V.  1858  starb. 

Coli.  Hauptsammlung  der  tropisch -amerikanischen  Reise  im  Mu- 
seum zu  Paris,  Doubletten  in  Berlin  (ex  Herb.  Kuntii  und  im  Herb. 
WiLLDExow),  einiges  im  Herb.  Delessert;  die  Pflanzen  aus  dem  extra- 
tropischen Südamerika  in  Paris. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  452  —458;  Bonplandia  II  (1854)  p.  259  —  263, 
IV  (1856)  p.  1 — ^3  (mit  Porträt);  H.  Klencke:  Alexander  von  Htoiboldt. 
III.  Aufl.  1859  p.  245  —  254;  Ad.  Brtjnel:  Biographie  dAime  Bonpland. 
III  ed.  Paris  1871.  8°.  183  p.  mit  Porträt;  A.  Ernst:  Amadeo  Bonpland  in 
See.  cienc.  fis.  y  nat.  de  Caracas  1869.  8^.  17p.;  Brake  Dict.  Amer.  Biogr. 
p.  103;  Hemsl.  Biol.  IV  p.  122;  Leon  Bibl.  Bot.  Mexic.  (1895)  p.  66  —  67, 
340  —  343;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  35;  Jacks.  Guide  p.  221;  Cat.  Sc.  Pap.  1 
p.  486;  Urb.  Symb.  I  p.  67. 

Boos,  Franz,  (1753—1832),  geboren  zu  Frauen alp  in  Baden  den 
23.  XII.  1753  als  Sohn  eines  Oberhofgärtners  in  Rastatt,  trat  1771  bei 
der  Fürstl.  DiETRicnsTEix'schen  Verwaltung  zu  Solowitz  in  Mäiiren  ein, 
war  1774 — 1775  Gartengehülfe  beim  Fürsten  Liechtenstein  zu  Eisgrub 


26  Ion.  Urban:  Notue  biographicae. 

in  Mähren  und  wurde  1776  Gehülfe  am  k.  Hofgarten  zu  Schönbrunn. 
Im  Jahre  1783  begleitete  er  als  Gärtner  die  österreichische  Expedition 
unter  F.  J.  Marter  in  die  südöstlichen  Vereinigten  Staaten  von  Nord- 
amerika, ging  mit  diesem  und  Dr.  Jon.  Dav.  Schopf  im  März  1784  nach 
Providence  auf  den  Bahamas  und  machte  von  dort  Ausflüge  nach 
mehreren  anderen  Theilen  der  Inselgruppe.  Am  9.  Sept.  verliess  er  die 
Baliamas,  kehrte  nach  Charleston  in  Carolina  zurück  und  führte  seine 
Sammlungen  (meist  lebende  Pflanzen)  im  Mai  1785  nach  Wien  über.  — 
Die  Ausbeute  war  so  vortrefflich,  dass  B.  vom  Kaiser  Joseph  IL  bald 
darauf  den  Auftrag  zu  einer  Reise  nach  Südafrika  erhielt;  als  Gehülfe 
beim  Pflanzensammeln  war  ilim  der  Gärtner  Georg  Scholl  aus  Weilbach 
beigegeben.  B.  sammelte  vom  Mai  1786  bis  Februar  1787,  oft  in  Be- 
gleitung des  englischen  Reisenden  Masson,  im  C  aplan  de  bis  Zwarti- 
land  und  den  Karroo's  lebende  Pflanzen,  Zwiebeln,  Samen,  Vögel,  In- 
sekten und  dergl.,  ging  von  da,  während  Scholl  durch  eine  eigenthüm- 
liche  Verkettung  von  Umständen  bis  1799  in  Südafrika  zurückgehalten 
wurde,  im  April  1787  nach  Mauritius  (Isle  de  France)  und  Reunion 
(Bourbon)  und  kam  über  Capstadt  im  August  1788  mit  einem  ungeheuren 
Transporte  von  Vegetabilien  und  Thieren  wieder  in  Schönbrunn  an. 
Nach  dem  Tode  van  der  Schoot's  1790  wurde  B.  Director  der  Menagerie 
und  des  Gartens  in  Schönbrunn,  1807  Director  der  k.  k.  Hofgärten  in 
und  bei  Wien,  trat  1827  in  den  Ruhestand  und  starb  23.  IL  1832 
in  Wien. 

Coli.  Meist  lebende  Pflanzen  in  den  Schönbrunner  Gärten;  viele 
derselben  wurden  von  Jacquix  beschrieben  und  illustrirt. 

Lit.  Jacq.  Hort.  Schoenbr.  I  p.  IV — V,  Hormayr's  Arch.  für  Geogr.  VI 
(1815)  p.  756  —  758;  Wurzbach  Biogr.  Lexik.  II  (1857)  p.  61—62;  Las.  Mus. 
Deless.  p.  449,  459  —  460;  Fritz.  Thes.  IL  ed.  p.  35;  M.  Kronfeld  iu  Allg. 
Zeitung,  München  Juli  1891  Nr.  175  (unter  Zugrundelegung  eines  Msc.  in 
der  Bibliothek  des  Wiener  botan.  Gartens:  Biogr.  Notizen  über  Franz  Boos 
von  seinem  Sohne  Joseph  Boos  1864)  n.  v. ;  M.  Kronfeld:  Scliönbrunn  Msc, 
aus  welchem  mir  der  Verf.  die  betreffende  Partie  gütigst  zur  Verfügung 
stellte;  A.  Umlauft  in  Wettstein:  Die  botanischen  Anstalten  Wiens  (1894) 
p.  88  —  40. 

Borgeseil,  Frederik  Christian  Emil,  (*I866),  geb.  in  Kopenhagen 
den  1.  I.  1866,  studirte  Botanik  daselbst  und  machte  von  Jan.  bis  April 
1892  und  mit  0.  W.  Paulsen  von  Dec.  1895  bis  Febr.  1896  Studienreisen 
nach  St.  Thomas,  St.  Jan  und  St.  Croix.  In  den  Sommern  1895, 
1896  und  1898  besuchte  er  die  Faröer-Inseln,  um  Meeresalgen  zu 
sammeln.     B.  ist  jetzt  Bibliothekar  am  botan.  Garten  zu  Kopenhagen. 

Coli.  Botan.  Museum  zu  Kopenhagen. 

Lit.  Kiaersk.  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh.  XXIII  (1900)  p.  37;  Urb.  Symb. 
I  p.  14^111  p.  2. 


Borgeseu  —  Bredejueycr.  27 

Bosque,  Alfredo  B.  y  Key  es,  (1858 — 1895),  geb.  in  Liinonar  bei 
Matanzas  (Ciiba)  den  2.  VIII.  1858,  studirte  an  der  Universität  zu 
Habana,  wurde  1887  Doctor  der  Pharmacie,  1893  Licentiat  en  Ciencias 
und  darauf  Professor  der  descriptiven  Botanik  an  der  Universität,  starb 
aber  schon  den  23.  XII.  1895  zu  Habana. 

Coli.  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  von  Gr.  de  la  Maza;  Ukb.  Syinb.  I  p.  15. 

Brace,  Lewis  Jones  Knight,  war  auf  den  Bahamas  in  dem  New 
Providence  Asylum  zu  Nassau  angestellt  und  sammelte  im  Auftrage  des 
Gouverneurs  H.  E.  W.  RuiiiNSOxV  und  mit  Unterstützung  der  englischen 
Kegierung  1877 — 1880  die  Flora  der  Insel.  188|^  wurde  er  Assistent  J 1 
am  botanischen  Garten  zu  Calcutta  und  lebt  jetzt  wieder  in  Nassau  auf 
den  Bahamas. 

Coli.  Kew  Herbarium  (525  Nr.). 

Lit.  Kew  Rep.  for  1880  p.  30;  Cat.  Sc.  Pap.  IX  p.  326  — 327;  Urb. 
Symb.  I  p.  54  —  55. 

Bratlford,  Dr.,  sammelte  1845  — 1846  auf  Trinidad  besünders 
Orchideen. 

Coli.  Herb.  Kew  (ex  herb.  Hance). 
Lit.  Briefl.  Mittheilung  von   Cogniaux. 

Bredemeyer,  Franz,  (1758  —  1839),  begleitete  als  Gärtner  die  öster- 
reichische Expedition  unter  F.  J.  Maerter  1783  in  die  südöstlichen  Ver- 
einigten Staaten  von  Nordamerika  und  brachte  den  ersten  Transport  leben- 
der Pflanzen  Mitte  1784  nach  Wien.  Ende  1784  wurde  er  mit  dem 
Gärtner  Jos.  ScntiCHT  zum  zweiten  Male  ausgeschickt,  kam  über  Martinique 
nach  Haiti,  suchte  hier  Maerter  auf  und  sammelte  dann  6  Monate 
lang  (Aug.  1785  bis  Febr.  1786)  in  Portorico.  Nach  Haiti  zurück- 
gekehrt wurde  er  kurz  darauf  mit  Schücht  nach  Venezuela  gesandt, 
von  wo  beide  nach  fast  zweijähriger  Thätigkeit  mit  reichhaltigen  Samm- 
lungen überCura9ao  am  12.  Sept.  1788  wieder  in  Wien  eintrafen.  B. 
wurde  1793  Hofgärtner  und  Aufseher  der  Obst-  und  Parkanlagen  zu 
Schönbrunn,  1827  als  Nachfolger  von  Boos  Director  der  k.  k.  Hofgärten 
und  der  Menagerie  in  Schönbrunn  und  starb  daselbst  den  17.  V.  1839. 

Coli.  K.  k.  Hofmuseum  in  Wien;  Herb.  Willdexow  im  Botan.  Mu- 
seum zu  Berlin. 

Lit.  Jacq.  Hort.  Schoenbr.  I  (1797)  p.  IV— V;  Willd.  in  Neue  Schrift. 
Gescllsch.  Naturf.  Freunde  Berlin  III  (1801)  p.  405;  Las.  Mus.  Deless. 
459  —  460;  Linden  et  Pi.ancii.  Trois.  Voy.  de  M.  Linden  I  (1863)  p.XXXlX; 
Pkitz.  Tlies.  II  ed.  p.  39;  A.  Umlauft  in  Wettstein:  Die  botanischen  An- 
stalten Wiens  (1894)  p.  38;  Briefl.  Mittheilung  der  Herren  Dr.  M.  Kronfeld 
und  Director  A.  Umlauft  in  Wien. 


28  luN.  Urban:  Notae  biograpbicae. 

Brcutel,  Johann  Christian,  (1788  — 1875),  geb.  in  Weissenburg 
am  Sand  in  Mittelfranken  (Deutschland)  den  21.  I.  1788,  erhielt  seine 
Erziehung  in  Ebersdorf  (Reuss),  wurde  Mitglied  der  Brüdergemeinde 
und  erlernte  die  Handschuhmacherei.  Als  Verwalter  des  äussern  Haus- 
haltes der  Gemeinde  war  er  1814  — 1819  in  Gnadenfrei  (Schlesien), 
1819  —  1824  in  Neuwied  (Rheinprovinz),  1824—1832  in  Niesky  (Nieder- 
schlesien) und  als  Mitglied  der  Direction  1832 — 1857  in  Berthelsdorf 
bei  Herrnhut  thätig.  In  dieser  Stellung  machte  er  zwei  grössere  Visi- 
tationsreisen, und  zwar  vom  Dec.  1840  bis  Juli  1841  nach  St.  Thomas, 
St.  Croix,  St.  Jan,  St.  Kitts  und  Antigua  und  1853  — 1854  nach 
Südafrika.  1853  wurde  er  Bischof  der  Brüderkirche,  trat  1857  in 
den  Ruhestand  und  starb  18.  IL  1875  in  Herrnhut.  Die  von  B.  auf 
seinen  Reisen  gesammelten  Pflanzen  waren  hauptsächlich  Kryptogamen. 
Auch  besorgte  er  dte  Eü^teetznug  dejtkryptogamischen  Theilss  der  von 
H.  G.  L.  Reichenbach  herausgegebenen  Flora  germ.  exsicc.  wsn  Cen- 
turie  m-HYL  I-T. 

Coli.  Von  den  Farnen  erhielt  G.  Kunze  (jetzt  im  Leipziger  Herbar), 
von  den  Lebermoosen  Gottsciie  (jetzt  im  Berliner  Museum)  die  erste 
Doublette;  eine  grosse  Moossammlung  (310  Nr.)  von  B.  befindet  sich 
im  British  Museum.  Andere  Sammlungen  sind  in  den  städt.  naturhisi. 
Museen  von  Bremen  und  Lübeck,  Bot.  Museum  zu  Breslau,  im  Herb. 
HiEEOXYMus  (jetzt  in  Berlin)  etc. 

Lit.  jBriefl.  Mittheilung  des  Missionsdirectors  G.  Burkhakdt  in  Berthels- 
dorf; Reg.  Flora  XXXII  (1849)  p.  525;  Cat.  Sc.  Pap.  I  p.  612;  Ukb.  Symb. 
I  p.  16. 

Broadway,  Walter  Elias,  (*  1863),  geb.  zu  Exbury  in  Hampshire 
(England)  den  3.  V.  1863,  war  1884  —  1888  Gärtner  im  botanischen 
Garten  zu  Kew,  1888—1894  Assistant  Superintendent  am  Garten  zu 
Trinidad  und  ist  seit  Juli  1894  Curator  der  botanischen  Station  zu 
Grenada. 

Coli.  Die  Grenada-Pflanzen  umfassen  bis  jetzt  1553  Nr.  Her- 
barium zu  Kew,  Krug  et  Urban;  die  Trinidad -Pflanzen  in  erster  Linie 
im  Bot.  Gard.  Herb,  zu  Trinidad. 

Lit.    Briefl.  Mittlioilung  von  B.;  Urb.  Symb.  I  p.  16—17. 

Bromflcld,  William  Arnold,  (1801  —  1851),  geb.  zu  Boldre  in 
the  New  Forest  in  der  Grafschaft  Hampshire  (England)  im  Jahre  1801, 
studirte  an  der  Universität  Glasgow  Medicin,  widmete  sich  dann  aber 
dem  Studium  der  Flora  von  Grossbritannien,  besonders  von  der  Insel 
Wight,  von  welcher  er  auch  eine  Flora  verfasste,  und  machte  grössere 
Reisen:  1826—1830  durch  Mitteleuropa,  1844  nach  Westindien,  be- 
sonders nach  Trinidad,  wo  er  mit  Lockart,  und  Jamaica,  wo  er  mit 
Macfadyen  und  Purdie  Excursionen  machte,  1846—1847  nach  Nord- 


!>)r:J^c,  }iUA, 


Breutel  —  Buch.  29 

amerika  von  Canada  bis  New  Orleans  und  St.  Louis,  1850  nach 
Aegypten  bis  Chartum  und  Syrien  und  starb  in  Damascus  den 
9.  X.  1851  am  Typhus. 

Coli.  Kew  Herbarium;  sein  eigenes  Herbar  in  Ryde  auf  der  Insel 
Wight. 

Lit.  Hook.  Journ.  of  Bot.  and  Kew  Oard.  Misc.III  (1851)  p.  373  — 382; 
Proc.  Linn.  Soc.  II  (1852)  p.  182  —  183;  B.  D.  Jackson  in  Dict.  Nat.  Biogr. 
VI  (188G)  p.  398  —  399;  Bkitt.  and  Boulg.  p.  23;  Britz.  Thes.  II  ed.  p.  41; 
Jacks.  Guide  p.  254,  350;  Cat.  Sc.  Pap.  I  p.  644. 

Browne,  Patrick  (ca.  1720  — 1790),  geb.  zu  "Woodstock  in  der 
Grafschaft  Mayo  in  Irland  ca.  1720,  machte  bereits  1737  eine  Reise 
nach  Antigua,  musste  aber  wegen  Krankheit  nach  Europa  zurückkehren. 
Er  studirte  darauf  in  Paris  Naturwissenschaft  und  besonders  Botanik, 
setzte  seine  Studien  in  Leiden  fort,  wurde  hier  mit  Gronovius  bekannt 
und  1743  zum  Doctor  Medicinae  promovirt.  Nachdem  er  zwei  Jahre 
in  London  seinen  ärztlichen  Beruf  ausgeübt  hatte,  ging  er  nach  West- 
indien, besuchte  Barbados,  Montserrat,  Antigua,  St.  Christopher 
(St.  Kitts)  und  Hess  sich  1746  in  Jamaica  als  Arzt  nieder.  Alle  seine 
freie  Zeit  verwendete  er  auf  die  naturhistorische  Erforschung  der  Insel, 
besuchte  sämmtliche  Theile  derselben  (vielleicht  mit  alleiniger  Ausnahme 
von  Hanover)  und  kehrte  1755  mit  ca.  1200  an  Ort  und  Stelle  beschrie- 
benen Pflanzenarten  und  zahlreichen  Thieren  nach  England  zurück. 
Schon  im  folgenden  Jahre  erschien  sein  Hauptwerk:  The  civil  and 
natural  history  of  Jamaica.  Später  soll  er  noch  einmal  in  Westindien, 
hauptsächlich  in  Montserrat  und  Antigua  gewesen  sein  und  reich- 
haltige Sammlungen  angelegt  haben,  die  er  an  Prof.  Edw.  Hill  in  Dublin 
abgab;  bei  der  Rückkehr  1781  sei  aber  seine  Bibliothek  zu  Grunde 
gegangen.  In  Irland,  wohin  er  sich  später  zurückzog,  beschäftigte  er 
sich  hauptsächlich  mit  der  dortigen  Flora  und  Fauna,  schrieb  über  die 
Vögel  und  Fische  der  Insel,  verfasste  einen  nicht  publicirten  Katalog 
der  Pflanzen  seiner  Heimath  und  starb  den  29.  VIII.  1790  in  Rushbrook 
in  der  Grafschaft  Mayo. 

Coli.  B.'s  Pflanzen  sind  im  LiNNE'schen  Herbar  in  der  Linnean 
Society  in  London,  einiges  im  Herb.  Banks  im  British  Museum. 

Lit.  A.  B.  Lambert  in  Trans.  Linn.  Soc.  IV  (1798)  p.  31  —  33;  Las. 
Mus.  Deless.  p.  488;  T.  F.  Henderson  in  Dict.  Nat.  Biogr.  VII  (188G)  p.  53 
(ex  Walker's  Hibernian  Mag.  1795  pt.  II  p.  195—197);  Britt.  and  Boulg. 
p.  25;  0.  Ktze.  Rev.  I  (1891)  p.  XXXIV— XXXV;  Pritz.  Thcs.  II  ed.  p.44; 
Jacks.  Guide  p.  370;  Urb.  Sj^mb.  I  p.  18  —  28,  III  p.  5. 

Bruminel,  H.  cf.  Ch.  Wright. 

Buch,  Wilhelm,  (*  1862),  geb.  zu  Koenig  im  Odenwalde  in  Hessen 
(Deutschland)   den   19.  VI.  1862,   studirte   1886  —  1888   Pharmacie  am 


30  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

Polytechnikum  in  Darmstadt,  hörte  Botanik  bei  DiprEL  und  conditionirte 
nach  bestandenem  Staatsexamen  in  Cannes,  Florenz  und  Wiesbaden. 
1892  ging  er  nach  Haiti  und  sammelte  seit  1899,  anfänglich  im  Verein 
mit  seiner  am  21.  I.  1900  gestorbenen  Frau  Amalie  Pauline  Wilhelmine 
geb.  Dieck,  verw.  Baronin  von  Lilien. 

Coli.    Herb.  Krug  et  Ukban  (bis  jetzt  601  Nr.). 

Lit.    Brief!.  Mittheilung  von  B. 

Bucquet,  Kapitän  der  Marine -Infanterie,  sammelte  um  1877  auf 
der  Insel  Marie  Galante  66  Arten  in  145  Exemplaren. 

Coli.  Museum  in  Paris,  einiges  im  botan.  Garten  zu  St.  Peters- 
burg und  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Cabanis,  Jean  Louis,  (*  1816),  geb.  zu  Berlin  den  8.  IIL  1816, 
durchforschte  in  den  Jahren  1839  — 1841  hauptsächlich  Süd-Carolina, 
sammelte  aber  nur  zoologische  Gegenstände.  Er  wurde  1842  Assistent, 
1849  Custos  am  Museum  für  Naturkunde  zu  Berlin,  verfasste  eine  Reihe 
gediegener  ornithologischer  Arbeiten  und  lebt  seit  1892  im  Ruhestande. 
Die  unter  seinem  Namen  gehenden  Pflanzen  der  südöstlichen  Vereinigten 
Staaten,  besonders  von  Florida  und  Key  West,  fand  C.  auf  seiner 
Reise  bei  einem  Apotheker  PAN^vNIN  auf;  sie  waren  von  einem  kurz 
vorher  verstorbenen  deutschen  Botaniker,  dessen  Name  leider  unbekannt 
geblieben  ist,  gesammelt  und  hätten  schon  damals,  wenn  bearbeitet,  die 
interessanten  Beziehungen  der  Flora  von  Süd -Florida  zu  Westindien 
nachweisen  können. 

Coli.  Bot.  Museum  zu  Berlin. 

Lit.  Briefl.  Mittlieilungen  von  C.  und  Prof,  Möbius. 

Caley,  George,  (1770—1829),  geb.  zu  Craven  in  Yorkshire  (Eng- 
land) im  Jahre  1770,  besuchte  die  Schule  zu  Manchester  und  wurde 
dann  Pferdebursche  bei  seinem  Vater.  Bei  seiner  grossen  Vorliebe  für 
die  Botanik  setzte  er  sich  mit  Sir  Jos.  Banks  in  Verbindung,  der  ihn 
nach  Australien  schickte.  In  den  Jahren  1799 — 1810  legte  er  in 
New  South  Wales  vortreffliche  Herbarien  und  zoologische  Sammlungen 
(diese  jetzt  im  Besitze  der  Linnean  Societ}^  in  London)  an  und  sandte 
auch  Samen  und  lebende  Pflanzen  von  dort  nach  Kew;  über  Rio  de 
Janeiro  kehrte  er  1811  nach  England  zurück.  1816 — 1822  war  er 
Superintendent  des  botanischen  Gartens  in  St.  Vincent,  bis  dieser  auf- 
gehoben bez.  nach  Trinidad  verlegt  wurde.  Er  blieb  noch  bis  Mai  1823 
auf  der  Insel  und  starb  den  23.  V.  1829  zu  Bayswater  in  England. 

CoU.  Kew,  British  Museum,  die  Pflanzen  von  St.  Vincent  bes.  im 
Herb.  Delessert  in  Genf  (ex  herb.  A.  B.  .Lambert). 

Lit.  Loudon's  Mag.  of  Nat.  Eist.  II  (1829)  p.  310  — 312,  Ifl  (1830) 
p.  226  —  229;   Las.  Mus.  Deless.   p.  278  —  279;   J.  Smith  in  Gard.  Cliron. 


X  -/^—  "-^  — ^  .^'i^^^-^  L  -^^'^)  -^-^^  r-^^ 


^I_..-.ÖV-0,/^  3F  r  ni^zz,  i  -  ,  -u.  '^  ^^^> 


Bucquet — Chapniaii.  31 

XXIV  (1885)   p.  2G3;    Bkitt.  and  Boulg.  p.  30;    Kew  Bull.   1891  p.  303, 
1892  p.  97  —  98,  Add.  Ser.  I  (1898)  p.  92. 

Camplbell,  Eugene  J.  F.,  gehörte  bis  1896  dem  Botanical  Depart- 
ment zu  Jamaica  an  und  zwar  als  Superintendent  von  Hope  Gardens 
1886—1887,  von  Kings  House  Garden  1887—1890,  1892—1896  und 
ist  jetzt  Curator  der  botanisclien  Station  zu  British  Honduras. 

Coli.    Yergl.  unter  Fawcett. 

Lit.    Brief! .  Mittheilung  von  W.  Fawcett. 

Catesby,  Mark,  (1679  oder  1680—1749),  geb.  zu  Sudbury  in 
Suffolk  (England)  im  Jahre  1679  (oder  1680),  studirte  in  London  Natur- 
wissenschaft, bereiste  1712  —  1719  Virginien  und  1722—1726  mit 
Unterstützung  von  Sir  Hans  Sloane  und  Dr.  Sheeard  Carolina,  Geor- 
gien, Florida  und  die  Bahamas.  1725 — 1726  hielt  er  sich  auf 
Providence  (Bali.)  auf  und  besuchte  von  hier  aus  Eleuthera,  Andres, 
Abaco  und  einige  andere  benachbarte  Inseln.  Die  Abbildungen  zu 
seinem  Hauptwerke  (1731  — 1743)  hatte  er  an  Ort  und  Stelle  nach 
frischem  Materiale  gezeichnet  und  später  selbst  auf  den  Stein  über- 
tragen.    Er  starb  zu  London  den  23.  XII.  1749. 

Coli.  Herb.  Siierard  in  Oxford,  Herb.  Sloane  im  British  Museum; 
auch  soll  sich  eine  Sammlung  im  botan.  Garten  zu  Chelsea  befunden 
haben  (ex  Las.  Mus.  Deless.  p.  324). 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  458;  ükake's  Dict,  Amer.  Biogr.  jx  170  — 171; 
E.  FouRNiER  in  Baill.  Dict.  I  p.  655;  R.  Hunt  in  Dict.  Nat.  Biogr.  IX  (1887) 
p.  281;  Britt.  and  Boulg.  p.  32;  Sarg.  Silva  VI  p.  16;  Pritz.  Thes.  II  ed. 
p.  58;  Jacks.  Guide  p.  110,  362;  Urb.  Symh.  I  p.  29  —  30. 

Chapmaii,  Alvin  Wentworth,  (1809  —  1899),  Dr.  med.,  geb.  in 
Southampton,  Mass  (ü.  S.  A.)  den  28.  IX.  1809,  graduirte  1830  zu 
Amherst,  brachte  einige  Zeit  als  Lehrer  in  Georgia  und  Nord- Carolina 
zu  und  absolvirte  seine  medicinischen  Studien  in  Louisville,  Kentucky. 
1835  liess  er  sich  in  Florida  (anfänglich  in  Quincj,  dann  in  Marianna 
und  seit  1847  in  Apalachicola)  als  Arzt  nieder  und  starb  an  letzterem 
Orte  am  6.  lY.  1899,  nur  wenigen  Botanikern  persönlich  bekannt  geworden, 
um  so  mehr  aber  durch  seine  Flora  of  thc  Southern  United  States. 

Coli.  Ch.'s  Originalherbarium,  auf  welches  seine  Flora  sich  gründete, 
erwarb  um  1876  das  Columbia  College  zu  New  York;  ein  zweites  Her- 
barium, das  als  Grundlage  für  die  beiden  folgenden  Auflagen  seiner 
Flora  gedient  hatte,  ging  sammt  der  Hauptmasse  seiner  Bibliothek  um 
1896  in  den  Besitz  des  Biltmore  Herbariums  in  Nord- Carolina  über. 

Lit.  Sarg.  Silva  VII  p.  1 1 0 ;  W.  Trelease  :  Alvin  Wentworth  Chapman 
in  The  Amer.  Natur.  XXXIII  (1899)  p.  643  — G46  (mit  Bild);  Cii.  Mohr: 
A.  W.  Chapman  in  Bot.  Gazette  XXVII  (1899)  p.  473  —  478  (mit  Bild); 
Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  Gl;  Jacks.  Guido  p.  361;  Urb.  Symb.  I  p.  30  —  31. 


32  Iqn.  Urban:  Notae  biograpliicae. 

Clirismar,  von,  war  Salinenverwalter  und  machte  1849  eine  Reise 
nach  St.  Thomas,  Camp  Gehe,  Mexico  (bes.  Mechoacan)  und  Nord- 
amerika. 

Coli.    Museum  zu  Berlin. 

Clemens,  Rev.  Tiiomas,  sammelte  1890  — 1891  eine  Anzahl  Pflanzen 
auf  Tobago. 

Coli.    Herb.  Krug  et  Urb.  (29  Nr.). 

Comlbs,  Robert,  (1872 — 1899),  geb.  in  Lyon  County  in  Kansas 
[  ll-'^-  (Nordamerika)  im  Jahre [1872,  graduirte  an   der  Kansas  Universität  in 

Pharmacie  und  am  Jowa  State  College  in  den  Wissenschaften  und 
assistirte  hier  im  Department  of  Botany.  Vom  Mai  1895  bis  April  1896 
(mit  Ausnahme  der  Monate  October  und  November)  sammelte  er  im 
Districte  von  Cienfuegos  an  der  Südküste  von  Cuba.  Nach  seiner 
Rückkehr  wurde  er  Assistent  an  der  Jowa  Agricultural  Experiment 
Station  und  1898  Field  agent  of  the  U.  S.  Division  of  Agrostology.  Am 
11.  IV.  1899  starb  er  in  Phoenix  in  Arizona  an  der  Schwindsucht. 

Coli.  Hauptsammlung  (ca.  71/2  Cent.)  im  Herbarium  des  Jow^a  State 
College  zu  Arnes,  ging  Ende  1900  durch  Feuer  zu  Grunde;  die  übrigen 
(nach  der  grösseren  oder  geringeren  Vollständigkeit  geordnet)  im  Gray 
Herbarium  in  Cambridge,  Bot.  Museum  zu  Berlin,  Missouri  Bot.  Garten 
in  St.  Louis,  botan.  Garten  in  New  York,  Kew,  Chicago,  Kansas  Agric. 
Coli,  zu  Manhattan. 

Lit.  The  I.  S.  C.  Student.  Arnes,  Jowa,  April  18,  1899  vol.  XIII  no.  7; 
ÜRB.  Symb.  I  p.  32  — 33. 

Commci'son,  Philibert,  (1727-1773),  geb.  zu  Chatillon-les-Dombes 
im  Depart.  Aisne  (Frankreich)  den  18.  XI.  1727,  studirte  1747—1755 
zu  Montpellier  Medicin  und  Naturwissenschaften,  besonders  Botanik, 
begleitete  den  Kapitän  de  Bougainville  1767 — 1769  auf  seiner  Reise 
nach  Rio  de  Janeiro,  Montevideo,  Buenos  Aires,  l*Trt^r^e4i4e% , 
(Jen^^^«rl-l^hrrr4srft«^iT(i,  der  Magelhaensstrasse,  Tahiti,  New-Irland, 
Java,  Mauritius  (Isle  de  France).  Von  hier  aus  besuchte  er  1770  auf 
vier  Monate  Madagascar,  begab  sich  im  Januar  1771  nach  der  Insel 
Reunion  (Bourbon),  kehrte  Ende  dieses  Jahres  nach  Mauritius  zurück 
und  starb  daselbst  am  13.  IIL  1773.  Es  ist  aus  den  Biographien  nicht 
ersichtlich  und  auch  kaum  w^ahrscheinlich,  dass  er  in  Sto.  Domingo 
gewesen  ist,  obwohl  Pflanzen  unter  seinem  Namen  von  dieser  Insel 
existiren. 

Coli.  Museum  zu  Paris.  Dupla  in  Montpellier  (ex  herb.  Cambe.ss.), 
[  (^)^<^  im  Herb.  Delessort/und  zu  Leiden.  Pflanzen  von  Sto.  Domingo  im  Herb. 
Jussieu  und  im  Berliner  Museum. 


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Chrismar  —  Crüger.  33 

Lit.  GiSEKE  Linn.  Praelect.  (1792)  p.  XXIX  —  XXXVI ;  Las.  Mus. 
Delessert  p.  55  —  5G;  P.  A.  0^ap:  Piiilibert  CojmERSON,  Natui-aliste  Voyageur,  /L 
Paris  18G1.  8°.  199  p.  (auch  Paris  1860.  S«.  40  p.);  de  Lalande:  Eloge  de 
CoMMERSON  in  Journ.  de  physique  Y  p.  89  — 120,  VIII  p.  357-  863  (n.  v.); 
Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  67;  Ch.  Flahault  in  Inst,  de  Montpellier  (1890)  p.  37; 
S.  P.  Oliver  in  Gard.  Chron.  III  ser.  XII  (1892)  p.  89  —  90,  125  —  126, 
207—208. 

Cooper,  "William,  sammelte  1859  auf  New  Providence,  Bahamas. 
Coli.    Herbarium  des  botanischen  Gartens  zu  New  York. 
Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  C.  F.  Millspaugh  in  Chicago. 

Coutaiice,  A.,  Marine -Apotheker,  sammelte  vier  Jahre  (um  1868) 
auf  Martinique  imd  fertigte  von  allen  Pflanzen  vortreffliche  Abbildungen 
an.     Er  lieferte  Beiträge  zu  Husnot's  Glumaceen. 

Coli.    Ueber  den  Verbleib  seines  Herbars  ist  nichts  bekannt. 

Lit.  Bull.  Soc.  Linn.  de  Caen  II  ser.  V  p.  251;  Jacks.  Guide  p.  92, 
142,  208,  209,  369;  Cat.  Sc.  Pap.  IX  p.  591;  Urb.  Symb.  I  p.  74. 

Cradwick,  William,  gehört  dem  Botanical  Department  zu  Ja- 
maica  an  und  war  Superintendent  von  Castleton  Gardens  1888  —  89, 
Hill  gardens  1889  —  91,  Hope  gardens  1891  —  1900  und  ist  seit  1900 
Travelling  Instructor  in  Agriculture. 

Coli.    Vergl.  unter  Fawcett. 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  W.  Harris  und  W.  Fawcett. 

Crudy,  Dr.,  sammelte  vor  1810  auf  den  Bahamas,  St.  Thomas 
und  St.  Lucia. 

Coli.  Botan.  Museum  zu  München  (mehrere  hundert  Arten  ex 
herb.  Schreber). 

Lit.  Martius  in  Münch.  Gelehrt.  Anzeig.  XXXI  (1850)  Nr.  89  (ex 
Radlk.  in  lit.). 

Criieger,  Hermann,  (1818  — 1864),  geb.  in  Hamburg  den  11.  IL 
1818,  wurde  nach  dem  frühen  Tode  seiner  Mutter  bei  seinem  Oheim, 
dem  Landprediger  Fr.  Crueger,  in  Kuhbier  in  der  Priegnitz  erzogen,  wid- 
mete sich  dem  Apothekerfache,  welches  er  in  Lüneburg  und  Hamburg 
erlernte,  und  siedelte  1841  nach  Trinidad  über,  um  dort  in  die  Apo- 
theke des  Dr.  Urich  einzutreten.  Nebenbei  betrieb  er  Botanik  und 
machte  besonders  anatomische  und  pflanzenphysiologische  Untersuchungen, 
die,  meist  in  der  Botanischen  Zeitung  veröffentlicht,  ihm  unter  den 
Fachgenossen  einen  sehr  geachteten  Namen  verschafften.  Die  englische 
Regierung  ernannte  ihn  nach  Purüie's  Tode  1857  zum  Government 
Botanist  und  Dircctor  des  botanischen  Gartens  in  Port-of-Spain  auf 
Trinidad,  welchen  Posten  er  bis  zu  seinem  Tode  bekleidete.  Während 
dieser  Zeit  widmete  er  sich  mit  besonderem  Eifer  und  grossem  Erfolge 

ürban,  Symb.  ant.  HI.  »> 


34  Ign.  Urban:  Notae  biographicao. 

der  Erforschung  der  Pflanzenwelt  der  Insel,  sowohl  der  Phanerogamen, 
wie  der  Kryptogamen,  legte  ein  umfangreiches  Herbarium  an  und  machte 
die  Vorarbeiten  zu  einer  Flora,  von  der  sich  ein  Folioband  nebst  zahl- 
reichen Zeichnungen  in  seinem  Nachlasse  vorfand.  Er  starb  jedoch 
schon  am  28.  IL  1864  in  San  Fernando  auf  Trinidad  bei  seinem  Freunde 
Dr.  K.  FixLAY  in  Folge  eines  qualvollen  Geschwürs  an  einer  Halsarterie. 
Herbar  und  Bibliothek  gingen  in  den  Besitz  des  Gouvernements  von 
Trinidad  über;  ersteres  litt  aber  in  der  Folgezeit  sehr  durch  Insekten- 
frass  und  schlechte  Behandlung,  bis  es  von  J.  H.  Hart  1887  regelrecht 
montirt  wurde. 

Coli.  Bot.  Garten  in  Trinidad,  Kew,  Herb.  Grisebach  im  Bot. 
Museum  in  Göttingen,  Herb.  Krug  et  Ukban.  —  Die  grosse  Lebermoos- 
sammhing  im  Bot.  Museum  in  Berlin  (ex  herb.  Gottsche). 

Lit  Sciilechtendal  in  Botan.  Zeitung  XXII  (1864)  p.  119  —  120; 
Hart  in  Ann.  Rep.  Bot.  Gard.  Trinidad  1887  p.  11;  Fritz.  Thes.  II  ed.  p.  72; 
Jacks.  Guide  p.  376 ;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  100,  VII  p. 470 ;  Urb.  Symb.  I  p.  33  —  35. 

Cumiiig,  Hugh,  (1791 — ^1865),  geb.  zu  West  Alvington  in  Devon- 
shire  (England)  den  14.  II.  1791,  hatte  schon  frühzeitig  eine  grosse  Vor- 
liebe für  die  Naturgeschichte,  musste  aber  das  Segelmachen  erlernen, 
kam  dabei  in  Berührung  mit  Seefahrern  und  ging  mit  diesen  1819  nach 
Valparaiso  in  Chile.  1826  gab  er  sein  Handwerk  auf  und  widmete 
sich  ganz  der  zoologischen  und  botanischen  Erforschung  des  Landes. 
Mit  einer  Yacht  kreuzte  er  12  Monate  an  den  Küsten  bis  zu  den  süd- 
lichen pacifischen  Inseln,  um  Muscheln  und  andere  Seethiere  zu  fangen, 
besuchte  Chi  loa  und  bereiste  das  Innere  von  Chile  von  Concepcion  bis 
Coquimbo  und  die  Anden  hinauf  bis  Cumbre.  1831  kehrte  er  über 
Ecuador,  Neu-Granada,  Panama  und  Jamaica  zurück.  Eine  noch 
ergiebigere  Expedition  machte  er  Febr.  1836  bis  Nov.  1839  nach  den  Phi- 
lippinen (alle  Provinzen  von  Luzon,  ferner  Corregidor,  Mindere,  Panay, 
Guimaräs,  Negros,  Cebü,  Leyte,  Samar,  Bohol  und  Mindanao  und  die 
islas  Visayas).  Auf  der  Rückreise  besuchte  er  Malacca,  Singapore, 
Sumatra  und  1840  auf  12  Tage  St.  Helena.  130000  Exemplare  ge- 
trockneter Pflanzen,  zahlreiche  lebende  Orchideen  und  eine  Fülle  von 
Conchylien,  Vögeln,  Reptilien,  Insekten  u.  s.  w.  bildeten  die  Ausbeute. 
C.  starb  nach  langem  asthmatischen  Leiden  den  10.  VIII.  1865  zu  London. 
Seine  Conchiliensammlung  war  eine  der  grössten  der  Welt. 

Coli.  C.'s  Pflanzen  sind  in  zahlreichen  Museen,  besonders  die  von 
den  Philippinen,  solche  von  Jamaica  im  Wiener  Hofmuseum,  botan. 
Garten  zu  St.  Petorsbui-g.  —  A.  DC.  Phytogr.  p.  405  führt  auch  Pflanzen 
von  Neuholland  und  Mexico  (aus  seinem  eigenen  Herbar)  an;  kein 
Autor  erwähnt  aber,  dass  C.  dort  gewesen  sei,  auch  Hemsl.  in  Biol.  IV 
p.  133  nicht. 


Cuming  —  Daucer.  35 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  258,  2G9  — 270;  Atlienaeum  18G5  II  p.  247 
bis  248;  Gard.  Chron.  1865  p.  824  (n.  v.);  Seem.  Journ.  of  Bot.  III  (1865) 
p.  325  — 326;  Botan.  Zeitg.  XXIV  (1866)  p.  31  —32;  Vidal  y  Soler  Phaner. 
Cuming.  Philipp.  (1885)  p.  XII  — XV;  B.  D.  Jackson  in  Dict.  Nat.  Biogr.  XIII 
(1888)  p.  295  —  296;  Bkitt.  and  Boulg.  p.42;  Pkitz.  Tlies.  II  ed.  p.  73;  Cat. 
Sc.  Pap.  II  p.  103  — 104. 

Curtiss,  Allan  Hiram,  (*1845),  geb.  zu  Central  Square,  Oswego 
Co.,  im  Staate  New  York  den  9.  IL  1845,  kam  1862  nach  Virginien, 
begann  1863  bei  Alexandria,  sowie  an  den  Otter  Peaks  bei  Lynchburg 
botanisch  zu  sammeln  und  mit  A.  Gray  zu  correspondiren.  Bei  seiner 
Uebersiedelung  nach  Florida  1875  verkaufte  er  sein  Herbarium  an 
BoissiER  in  Genf.  Bald  nachher  nahm  er  seine  botanische  Thätigkeit 
wieder  auf  und  gab  die  erste  Collection  der  Southern  U.  St.  Plants  heraus 
(ca.  1500  Species  in  7  Jahren).  Ausserdem  legte  er  1878  — 1879  ein 
grosses  Herbarium  für  die  Universität  von  Virginien  an,  präparirte 
Hölzer  für  die  Philadelphia- Ausstellung,  für  das  Central  Park  Museum 
in  New  York  und  1885  für  die  Ausstellung  zu  New  Orleans  sowie  für 
auswärtige  Museen.  Die  so  ergebnissreiche  Erforschung  der  Südküste 
von  Florida  und  der  benachbarten  Key-Inseln  führte  er  1880 — 1881 
aus  und  entdeckte  hier  zahlreiche  Pflanzen  als  neue  Beweise  für  die 
Verbreitung  der  westindischen  Flora  bis  in  diese  Gegenden.  In  den 
folgenden  Jahren  war  er  als  Herausgeber  des  Florida  Farmer  and  Fruit- 
Grower  und  Mitherausgeber  der  Daily  Florida  Times  Union  literarisch 
thätig.  Alsdann  kehrte  er  zur  Botanik  zurück  und  begann  die  zweite 
Ausgabe  der  Florida- Pflanzen,  welche  jetzt  bis  zur  sechsten  Serie  reicht. 

Coli.    In  den  meisten  öffentlichen  und  grösseren  Privatherbarien 

Amerikas  und  Europas. 

Lit.  Sarg.  Silva  II  p.  50;  Briefl.  Mittlieilung  von  C;  ? Jacks.  Guide 
p.  366;  Cat.  Sc.  Pap.  VII  p.  473. 

Curtiss,  Mrs.  Floretta  A.,  (*1822),  geb.  zu  Central  Square,  Oswego 
Co.,  im  Staate  New  York  den  1.  Xll.  1822,  Mutter  des  vorigen,  hatte 
seit  ihrer  Schulzeit  ein  lebhaftes  Interesse  für  die  Botanik  und  beschäf- 
tigte sich  in  den  letzten  20  Jahren  sehr  eingehend  mit  der  Algen -Flora 
von  Florida.  Sie  entdeckte  verschiedene  neue  Arten,  correspondirte 
über  ihre  Funde  mit  Agardh  und  präparirte  drei  Serien  von  Algen, 
welche  ihr  Sohn  herausgab. 

Coli,  in  verschiedenen  grösseren  Museen. 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  A.  H.  C. 

Daiicer,  Thomas,  (ca.  1750  — 1811),  geb.  im  nördlichen  England 
ca.  1750,  studirte  anfänglich  Theologie,  dann  in  Edinburgh  Medicin, 
kam  1773  nach  Jamaica,  begleitete  1779  von  hier  aus  eine  Expedi- 
tion nach   Nicaragua,    wurde   1781   Arzt    an   den   Bädern   zu  Bath   auf 

3* 


36  Iqn.  Urban:  Notae  biographicae. 

Jamaica  und  1788  Superintendent  des  Bath  Gartens.  1795—  1797  hielt 
er  sich  seiner  angegriffenen  Gesundheit  wegen  in  England  auf,  wurde 
nach  seiner  Rückkehr  nach  Bath  Island  Botanist,  liess  sich  1799  als 
Arzt  in  Kingston  nieder  und  starb  daselbst  den   1.  VIII.  1811. 

Coli.    Kew  Herbarium  und  Herb.  Delessert  in  Genf. 

Lit.  Gentlem.  Magaz.  LXXXI.  II  (1811)  p.  390;  B.  D.  Jacks,  in  Dict.  Nat. 
Biogr.  XIV  (1888)  p.  13  — 14;  Britt.  and  Boulg.  p.  44  —  45;  Journ.  Inst. 
Jam.  I  (1892)  p.  102  — 104  (die  Jahreszahlen  können  unmöglich  stimmen), 
141  (mit  Porträt);  Fawc.  in  Bot.  Gaz.XXIV  (1897)  p.  347—348;  Britz.  Tlies. 
II  ed.  p.  75;  Jacks.  Guide  p.  449;  Ukb.  Symb.  I  p.  35. 

Daniell,  William  Freeman,  (1818  — 1865),  Dr.  med.,  geb.  in 
Liverpool  (England)  im  Jahre  1818,  war  1841  — 1853  Militärarzt  bei 
den  englischen  Truppen  in  Westafrika,  besuchte  1857 — 1858  die  Ba- 
hamas, ging  1860  mit  der  englischen  Armee  nach  China  und  hielt 
sich  bis  1864  noch  einmal  in  Westindien,  besonders  Jamaica  auf.  Er 
starb  den  26.  VI.  1865  zu  Southampton.  Sein  Hauptwerk  ist:  Medical 
topography  and  native  diseases  of  the  gulf  of  Guinea.    1  vol   8^.    1849. 

Coli.    British  Museum  zu  London. 

Lit.    Seem.  Journ.    of  Bot.  III  (1865)   p.  294;    Pharm.   Journ.  II  ser. 
vol.  VII  (1865  — 18G6)  p.  86;  Proc.  Limi.  Soc.  1865  —  1866  p.  09;  B.  D.    j^U'-'J 
Jacks,   in   Dict.   Nat.    Biogr.   XIV   (1888)   p.  35;    Britt.  and  Boulg.  p.  45; 
Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  75;  Jacks.  Guide  p.  368;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  146—147; 
Urb.  Symb.  I  p.  35. 

Delessert,  Henri,  (1815  —  1843),  ein  Vetter  von  Ben,jamin  Delessert, 
sammelte  1838  — 1839  auf  Cuba  bei  Habana  und  starb  daselbst  am 
1.  VII.   1848. 

Coli.   Herb.  Delessert  in  Genf. 

Lit.    Las.  Mus.  Deless.  p.  265. 

De  TEtaiig  (auch  De  Letang  oder  Delestaxg  geschrieben)  sammelte 
vor  1789  in  Haiti. 

Coli.    Herb.  Jussieu  und  Lamarck  in  Paris,  Herb,  de  Candolle. 
Lit.    Lam.  Dict.  III  p.  584;  Radlk.  Mon.  Serj.  p.  206. 

Descourtilz,  Michel  Etienne,  (1775—1836),  geb.  zu  Boiste  bei 
Pithiviers,  Dop.  Loiret  (Frankreich)  den  27.  XI.  1775,  studirte  Medicin, 
kam  im  Januar  1799  nach  Charleston  in  Südcarolina,  Ende  Februar 
nach  Santiago  auf  Cuba  und  am  2.  April  nach  Haiti,  wo  er  sich  bis 
1803  als  Arzt  und  Naturforscher  aufhielt.  Er  bereiste  hauptsächUch 
den  nördlichen  Theil  des  Landes  von  Port  -  au  -  Prince  bis  Cap,  ver- 
weilte längere  Zeit  am  Flusse  Artibonite  und  legte  hier  umfangreiche 
naturhistorische  Sammlungen  an.  Nach  Frankreich  zurückgekehrt,  er- 
hielt er  1814  den  medicinischen  Doctorgrad,  wurde  Arzt  am  Hotel  Dieu 
zu  Beaumont,  Präsident  der  Linne'schen  Gesellschaft  zu  Paris  und  starb 


Daniell  —  DoUey.  37 

1836.  Ausser  seiner  Reisebeschreibung  und  seiner  Flore  medicale  des 
Antilles  schrieb  er  über  Impotenz  und  Sterilität,  ferner  einen  Guide 
sanitaire  des  voyageurs  aux  colonies,  über  Seekrankheit,  gelbes  Fieber 
und  Pest,  über  essbare  und  giftige  Pilze  u.  s.  w. 

Coli.  Seine  Sammlungen  wurden  von  den  aufständischen  Negern 
auf  Haiti  verbrannt,  desgleichen  ein  grosser  Theil  der  Tafeln. 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  von  Prof.  F.  Heim  in  Paris;  Pritz.  Thes.  H  ed. 
p.  80;  Jacks.  Guide  p.  369;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  248;  ürb.  Symb.  I  p.  36  —  37. 

Desi)ortes,  Jean  Baptiste  Rene  Pouppe,  (1704  — 1748),  geb.  zu 
Vitre  in  der  Bretagne  (Frankreich)  den  28.  IX.  1704,  stndirte  zu 
Paris  Medicin  und  wurde  von  B.  de  Jussieü,  dem  er  auch  seine  Doctor- 
dissertation  widmete,  in  die  Botanik  eingeführt.  Er  kam  im  Jahre  1732 
als  Arzt  nach  Cap  Fran9ais  (Haitien)  an  der  Nordküste  von  Haiti, 
wurde  1740  Chefarzt  (Medecin  du  Roi)  und  Vorsteher  des  Hospitals  da- 
selbst und  starb  daselbst  den  15.  IL  1748. 

Coli.   Herb.  Jussieu  im  Pariser  Museum. 

Lit.  Desp.  Hist.  malad,  de  S.  Dom.  p.  1  — 14;  Moreau  de  Saint -Mery 
Descr.  de  la  partie  franc.  de  l'ile  Saint- Domingue  I  edit.  Philadelphia  (1797) 
p.  541;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  81;  ürb.  Symb.  I  p.  37  —  38. 

Despr<?aux ,  J.  M.,  (1794  — 1843),  geb.  zu  Fougeres  (Frankreich) 
den  25.  XII.  1794,  studirte  in  Paris,  trat  dann  in  die  Marine  ein  und 
kehrte  nach  dem  Sturze  Napoleox's  zum  Studium  der  Medicin  zurück. 
Im  Jahre  1829  begleitete  er  als  Botaniker  die  wissenschaftliche  Expe- 
dition unter  dem  Obersten  Bory  de  Saixt-Vincext  nach  Morea,  sam- 
melte um  1835  auf  den  canarischen  Inseln  und  begab  sich  1841  nach 
Cuba  und  von  da  Anfang  1842  nach  Mexico,  wo  er  am  27.  XI. 
1843  starb. 

Coli.    Herb.  Delessert  in  Genf. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  112  — 116,  187;  Joaquin  Garcia  Icazbalceta 
in  Museo  Mexicano  vol.  II  p.  502  ex  Leon  Bibl.  Botän.-Mexic.  (1895)  p.  107 
bis  108;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  270. 

Distin,  Dr.  Henry,  lebte  1810  bis  ca.  1840  als  Arzt,  Sanitäts- 
beamter und  Friedensrichter  in  Westmoreland  auf  Jamaica  und  sam- 
melte besonders  1830  —  1840. 

Coli.  Kew  (Herb.  Hooker,  wo  er  irrthümlich  „Distan"  genannt  wird). 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  von  Mr.  W.  A.  Feurtado  durch  Mr.  Frank 
Cundall  in  Kingston  (Jam.). 

Dolley,  Charles  Sumner,  (*1856),  M.  D.,  geb.  zu  Elyria  in  Lorraine 
County,  Ohio  (ü.  S.  A.)  den  16.  VI.  1856.  Als  Professor  der  Biologie 
am  Swarthmore  College  1885  — 1886  und  in  gleicher  Stellung  bis  1892 
an    der  Universität    von   Pennsylvanien    arbeitete  er  hauptsächlich  auf 

199051 


38  Ign.  Urban:   Notae  biogiiipbicae. 

dem  Gebiete  der  Zoologie.  Während  dieser  Zeit  (um  1887)  besuchte  er 
die  Bahama-Insel  New  Provideuce.  Seit  1892  lehrt  er  die  biologischen 
Wissenschaften,  hauptsächlich  Botanik,  an  der  Philadelphia  High  School. 

Coli.    Herb,  der  Universität  von  Pennsylvania. 

Lit.  Harsiiberger:  The  Botanists  of  Philadelphia  (1899)  p.  372;  Urb. 
Symb.  I  p.  39,  54  —  55. 

Don,  George,  (1798  — 1856),  geb.  zu  Doo  Hillock  in  Forfarshire 
(Schottland)  den  17.  V.  1798,  Sohn  des  Superintendenten  des  botani- 
schen Gartens  zu  Edinburgh,  war  181G  — 1821  als  Obergehülfe  am 
Garten  zu  Chelsea,  besuchte  auf  der  Iphigenie  unter  Kapitän  SabiiNK 
als  Sammler  für  die  Royal  Horticultural  Society  Brasilien,  Westindien 
(besonders  Cuba  und  Jamaica),  Ascension  und  Sierra  Leone  (Febr. 
1822  bis  April  1823).  Nach  seiner  Rückkehr  veröffentlichte  er  mono- 
graphische Bearbeitungen  der  Gattungen  Alliiim  und  Combretum^  gab 
die  dritte  Auflage  von  Sweet's  Hortus  britannicus  heraus,  setzte  Loudon's 
Encyclopaedia  of  Plants  fort,  schrieb  A  general  history  of  the  dichla- 
mydeous  plants  und  starb  den  25.  H.  1856  zu  Bedford  Place  in  Kensington 
bei  London. 

Coli.  British  Museum,  Herb.  Cambridge  (ex  herb.  Lixdley),  einiges 
im  Herb.  Griseüacii  in  Göttingen,  die  brasilianischen  Pflanzen  auch  im 
Herb.  Martius  (jetzt  in  Brüssel).  D.'s  Privatherbar  gehörte  Mac  Najs  in 
Edinburgh  (ex  DC.  Phyt.  p.  408).  (... 

Lit.     Las.   Mus.    Deless.   p.  37G;    Proc.   Linn.  See.   1856   p.  XXXIX^f 
Cottage  Gardener  XVI  (1856)  p.  152  (n.  v.);    Boulg.   in   Dict.   Nat.   Biogr. 
XV  (1888)  p.  206;  Britt.  and  Boulg.  p.  50;  Pritz.  Tlies.  II  ed.  p.  89;  Jacks. 
Guide  p.  116,  407;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  314. 

Drummoiid,  Thomas,  (?  — 1835),  geb.  in  Schottland,  ursprünglich 
Gärtner  in  Forfar,  interessirte  sich  schon  frühzeitig  für  Moose  und  machte 
sich  durch  die  Exsiccaten- Ausgabe  der  „Musci  scotici"  den  Botanikern 
bekannt.  1825  ging  er  als  Assistent  von  Dr.  J.  Ricuarüson  mit  Sir 
John  Feakklin's  zweiter  Land  Arctic  Expedition  nach  Nordamerika, 
kam  längs  des  Ontario-  und  Winnipeg-Sees  bis  zum  Mackenzie- River 
und  trennte  sich  1826  in  Cumberland  House  von  den  Uebrigen,  um  die 
Rocky  Mountains  zu  erforschen.  Ln  Oktober  1827  kam  er  wieder  nach 
London  zurück  und  wurde  darauf  Curator  des  botanischen  Gartens  zu 
Belfast  (1828—1829).  Ln  Frühjahr  1831  ging  er  zum  zweiten  Mal 
nach  Nordamerika,  besuchte  die  Alleghany  Gebirge,  kam  über  St.  Louis 
und  New  Orleans  nach  Texas  und  schiffte  sich  in  Florida  nach  Cuba 
ein.  Nach  kaum  einmonatlichem  Aufenthalte  auf  der  Insel  starb  er  in 
Habana  im  März  1835. 

Coli.  British  Museum,  Kew,  Edinburgh,  Hofmusoum  zu  Wien,  Herb. 
Delessert  in  Genf,  Franqueville  (jetzt  Drake  del  Castillo  in   Paris), 


Don  —  Duchassaiug.  39 

VAN  Heukck  in  Antwerpen;    die   Moose  ausserdem  in   Berlin,    bei  der 
Akademie  zu  St.  Petersburg,  im  Herb,  de  Candolle. 

Lit.  Hook.  Bot.  Mise.  I  (1830)  p.  178  —  219,  Jom'n.  of  Bot.  I  (1834) 
p.  50  —  60,  183  —  185;  Froriep's  Notizen  XXII  p.  273,  312;  Las.  Mus. 
Deless.  p.  196  —  198,  204;  B.D.Jacks,  in  Dict.  Nat.  Biogr.  XYI  (1888) 
p.  41;  Britt.  and  Boulg.  p.  52;  Sarg.  Silva  II  p.  25;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  347. 

Duchassaiug,  Placide  D.  de  Fontbressin,  (1818  —  1878),  geb.  inMoule 
auf  Guadeloupe  den  1.  XII.  1818  als  Sohn  eines  Grossgrundbesitzers, 
kam  mit  sechs  Jahren  nach  Paris,  wo  er  im  College  Louis  le  Grand  und 
•  in  der  Ecole  de  modecine  seine  Ausbildung  erhielt,  wurde  Dr.  med. 
und  Licentiat  der  Naturwissenschaften  und  Hess  sich  1844  in  seinem 
Heimatbsorte  auf  Guadeloupe  als  Arzt  nieder.  Neben  sehr  eingehen- 
den zoologischen  Studien  über  Crustaceen,  Corallen,  Spongien  sammelte 
er  sowohl  Phanerogamen  wie  Kryptogamen;  ja  er  gab  die  Anregung  zu 
der  umfassenden  algologischen  Erforschung  der  Insel,  welche  eine  Reihe 
scharfsichtiger  Männer  in  den  folgenden  Jahrzehnten  ausführte  (cf.  Urb. 
Symb.  I  p.  106).  Er  besuchte  auch  mehrere  andere  Inseln  zu  Studien- 
zwecken, besonders  Desirade  und  St.  Thomas.  Nach  dem  Ausbruche 
der  französischen  Revolution  1848  ging  D.  über  Santa  Marta  nach 
Panama  und  gründete  eine  Maison  de  sante  für  Durchreisende  und 
Schiffscapitäne;  von  hier  aus  besuchte  er  auch  Aviederholt  die  gegen- 
überliegende Insel  Taboga.  Durch  Anfeindungen  aller  Art  von  da 
vertrieben,  kehrte  er  1851  nach  Guadeloupe  zurück  und  siedelte  später 
nach  St.  Thomas  1  über,  wo  er  bis  1867  als  praktischer  Arzt  thätig  war. 
Die  letzten  sechs  Jahre  seines  Lebens  brachte  er  in  der  Heimath  seiner 
Eltern  in  Perigord  in  Frankreich  zu;  hier  starb  er  am  16.  IX.  1873. 
Seit  Anfang  der  fünfziger  Jahre  hatte  er  sich  ganz  der  Zoologie  zuge- 
wendet und  veröffentlichte,  meist  in  Gemeinschaft  mit  Michelotti,  meh- 
rere wichtige  Schriften  über  Corallen  und  Spongien;  seine  letzte  Ab- 
handlung ist  eine  Revue  des  Zoophytes  et  des  Spongiaires  des  Antilles, 
Paris  1870.  Auch  über  die  geologischen  Verhältnisse  von  Guadeloupe 
hat  er  zwei  Aufsätze  publicirt. 

Coli.  Die  Hauptsammlung  der  Phanerogamen  von  Guadeloupe, 
Panama  und  St.  Thomas  nebst  zahlreichen  Zeichnungen  ging  an  W.  G. 
Wali'ers  in  Berlin,  der  die  Bearbeitung  derselben  begann,  und  kam 
nach  dessen  Tode  durch  Kauf  in  den  Besitz  Grisebach's  in  Göttingen; 
eine  andere  Sammlung  erhielt  Paris.  Das  Berliner  Museum  besitzt  fast 
nur  die  Guadeloupe -Pflanzen  (835  Nr.),  sowie  eine  grosse  Sammlung 
von  Algen,  Pilzen,  Flechten  und  Moosen  von  dort.  Einiges  im  Herb. 
Kew  und  Kino  et  Ukbax. 


1)  Die  Angaben  über  die  Dauer  des  letzten  Aufenthaltes  auf  Guadeloupe  und 
St.  Thomas  stehen  bei  Duss  und  Saugt  im  Widerspruch. 


40  Ign.  Urban:  Notae  biugraphicae. 

Lit.  Paul  Sagot:  Notice  sur  le  Docteur  Duchassaing  in  Bull.  Soc.  bot. 
Frauce  XX  (1873)  p.  275  — 280;  Pere  Duss:  Briefl.  Mittlieilung;  Gkisebach: 
Novitiae  Florae  panamensis  in  Bonplandia  VI  (1858)  p.  3  — 12;  Urb.  Symb.  I 
p.  39  et  56  (wo  „1844  —  48"  zu  lesen  nnd  bei  St.  Thomas  „1850"  zu 
tilgen  ist);  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  358,  VII  p.  564. 

Duss,  Antoiue,  (*1840),  geb.  zu  Haslo  bei  Entlibuch  im  Cantoii 
Luzern  (Schweiz)  den  14.  VIII.  1840,  absolvirte  das  Gymnasium  zu 
Luzern,  brachte  ein  Jahr  in  Freiburg  zu,  um  die  französische  Sprache 
zu  erlernen,  und  trat  darauf  in  Paris  in  die  Congrogation  du  Saint- 
Esprit  et  du  Saint- Coeur  de  Marie  ein.  Da  er  für  die  Heidenmission 
zu  schwach  war,  so  schickte  man  ihn  1865  nach  Martinique,  wo  er 
zuerst  am  College  zu  Fort  de  France  und  seit  1875  zu  Saint-Pierre 
als  Professor  thätig  war.  Während  er  am  erstgenannten  Orte  haupt- 
sächlich conchyliologische  Studien  getrieben  hatte,  wurde  er  in  St.  Pierre 
von  dem  bekannten  Gärtner  und  Sammler  L.  HAHiSr  und  dem  Director 
des  botanischen  Gartens  Bel.sjs^ger  für  die  Flora  der  Insel  interessirt. 
In  den  Jahren  1876  — 1889  widmete  er  seine  ganze  Ferienzeit  der  Er- 
forschung der  Pflanzenwelt,  zunächst  der  Phanerogamen  und  Farne,  und 
machte  zahlreiche  interessante  Funde,  die  von  seinen  Vorgängern  über- 
sehen waren.  Auch  besuchte  er  zweimal,  1883  und  1885,  Dominica 
und  1885  Sta.  Lucia.  Im  Jahre  1890  wurde  er  Professor  am  College 
zu  Basse -Terre  auf  Guadeloupe  und  untersuchte  auch  diese  Insel 
auf  das  gründlichste  und  erfolgreichste,  ebenso  die  kleinen  Eilande 
Desirade,  Marie  Galante  und  Saintes,  schrieb  seine  Phancrogamen- 
flora  der  französischen  Antillen  und  wandte  sich  dann  fast  ausschliess- 
lich den  Kryptogamen  zu.  In  den  Sommerferien  1899  und  1900  ging 
er  wiederum  nach  Martinique,  tlieils  um  interessantere  Phanerogamen 
in  besseren  Exemplaren  zu  beschaffen,  theils  um  die  von  ihm  früher 
vernachlässigten  Zellenpflanzen  dieser  Insel  einzusammeln. 

Coli.  Die  seit  1882  angelegten  Sammlungen  mit  Ausschluss  von 
Guadeloupe  im  Herb.  Th.  Bernhardt,  jetzt  im  Berliner  Museum  (mit  zahl- 
reichen Verwechselungen  der  einzelnen  Inseln  durch  B.).  Vollständige 
CoUection  (4600  Nr.)  im  Herb.  Krug  et  Urban.  Sandte  zahlreiche  Säme- 
reien nach  Europa,  besonders  an  Haage  &  ScmimT  in  Erfurt. 

Lit.   Briefl.  Mittheilung  von  D.;  Urb.  Symb.  I  p.  34—41,  III  p.  10,  13. 

Diitroiic  La  Coutiire,  Jacques  Fran^ois,  sammelte  in  Haiti  1787. 
Coli.    Museum  zu  Paris;  Dupla  in  Montpellier  (ex  herb.  Cambess.), 
einiges  im  Herb.  Krug  et  Urban. 
Lit.    Pbitz.  Thes.  I  ed.  p.  77. 

Eggers,  Heinrich  Franz  Alexander  Baron  von,  (*I844),  geb.  als 
Sohn  des  Polizeidirectors  Friedrich  Baron  v.  Egqers  in  Schleswig  den 


^^.   t  r^-   /v-.?    /.—-•.  -^^^  l^-^Vz^v;  Aiu-w  -<--t 


Duss  —  Eggers.  41 

4.  XII.  1844,  besuchte  1858 — 1862  das  Gymnasium  in  Odense  (üäne- 
maik),  studirte  darauf  in  Kopenhagen  privatim  und  trat  1864  als  Officiers- 
aspirant  in  die  dänische  Armee  ein,  in  welcher  er  den  Krieg  gegen 
die  Deutschen  mitmachte.  Ende  1864  nahm  er  Urlaub  und  Hess  sich 
in  Laibach  in  das  österreichisch -belgische  Corps  Kaiserl.  mexicanischer 
Freiwilliger  einreihen.  Im  April  1865  in  Vera  Cruz  angelangt,  machte 
er  mehrere  Expeditionen  gegen  die  mexicanischen  Republikaner  (Jua- 
risten)  mit,  wurde  Sept.  1865  zum  Lieutenant  befördert,  gerieth  aber 
nach  einmonatlicher  Belagerung  in  Oaxaca  Oct.  1866  in  Kriegsgefangen- 
schaft. Nach  seiner  Freilassung  im  April  1867  machte  er  verschiedene 
Reisen  im  südlichen  Mexico  und  kehrte  im  Nov.  d.  J.  nach  Dänemark 
zurück.  Anfang  1868  trat  er  als  Lieutenant  wieder  in  die  dänische 
Armee  ein  und  liess  sich  1869  zu  den  Truppen  auf  den  dänischen  An- 
tillen versetzen,  wo  er  1870  zum  Premierlieutenant,  1879  zum  Capitän 
und  Compagniechef  befördert  wurde.  Seine  Garnison  war  1869 — 1872 
St.  Croix,  1872  —  1873  St.  Thomas,  1873  —  1874  St.  Croix,  1874  —  1885 
St.  Thomas.  1885  trat  er  mit  Pension  aus  dem  Staatsdienst,  blieb  bis 
1887  in  St.  Thomas  und  lebt  jetzt  in  Charlottenlund  in  Dänemark. 

E.  begann  seine  für  die  Kenntniss  der  Flora  der  Antillen  so  er- 
folgreiche Thätigkeit  im  Jahre  1870  mit  der  Erforschung  der  Insel  St. 
Croix,  deren  Vegetation  er  1876  in  seiner  St.  Croix's  Flora  (cf.  Urb. 
Sjmb.  I  p.  41)  schildert  und  aufzählt.  Nach  seiner  Uebersiedelung  nach 
St.  Thomas  studirte  er  auch  die  Pflanzenwelt  dieser  Insel,  machte  von 
hier  aus  Reisen  nach  Wat er  Island,  Vieques  und  St.  Jan  und  stellte 
die  Resultate  seiner  Beobachtungen  1879  in  seiner  Flora  of  St.  Croix 
and  the  Virgin  Islands  (cf.  Symb.  I  p.  42)  zusammen.  1880  begann  ei- 
die  Herausgabe  der  Flora  Indiae  occidentalis  exsiccata.  In  dieselbe 
wurden  nicht  bloss  die  Pflanzen  von  St.  Thoraas  aufgenommen,  sondern 
auch  diejenigen,  welche  er  auf  Dominica  (1880  — 1883),  St.  Kitts 
(Dec.  1882),  im  östl.  Portorico  (Juni  1881,  April,  Mai  1883)  sammelte 
und  von  seinem  Diener  auf  Trinidad  (Herbst  1883)  sammeln  liess.  — 
In  den  Monaten  April  bis  Juli  1887  machte  E.  mit  Unterstützung  der 
Akademie  der  Wissenschaften  in  Berlin  eine  Forschungs-  und  Sammel- 
reise nach  Sto.  Domingo,  welches  von  Puerto-Plata  aus  über  Jara- 
bacoa,  den  Monte  Barrero,  La  Cumbre  bis  zum  Vallo  nuevo  und  dem 
Pico  del  Valle  (2630  m.)  in  der  Sierra  de  Cibao  erforscht  wurde  (cf. 
Symb.  p.  45).  Auf  der  Rückreise  besuchte  er  die  Umgebung  von  Cap 
Haitien  in  Haiti  und  die  südöstlichste  Bahaiua  Turks  Island  (Grand 
Turk,  17.  Juli  1887),  wo  die  dieser  Insel  eigenthümlichen  Pflanzen  wieder 
aufgefunden  wurden.  Auf  der  folgenden  Reise  untersuchte  E.  mit  Unter- 
stützung des  dänischen  Karlsbergfonds  die  Inseln  St.  Jan  und  Tortola 
(Dec.  1887,  Jan.  1888)    und    ging   über  St.  Thomas,   Haiti    (Jacmel, 


42  Ion.  Uhban:  Nutae  biographieae. 

Port-au-Prince,  Joremie)  nach  Jamal ca,  in  dessen  östlichem  Thelle 
(Giiava  Ridg-e,  Catherines  Peak  etc.)  er  Ende  Jan.  1888  sammelte.  Von 
da  wandte  er  sich  den  Bahamas  zu,  für  deren  botanische  Erforschung 
die  British  Association  in  London  eine  pekuniäre  Beihülfe  gewährt  hatte, 
und  besuchte  im  Monat  Februar  und  in  der  ersten  Hälfte  des  März 
1888  Acklins,  Fortune,  Long,  Hog  Island  und  New  Providence.  —  In 
den  Gebirgen  des  östlichen  Cuba's  sammelte  E.  vom  Febr.  bis  Mai  1889, 
besonders  am  Rio  Guaso  bei  Guantiinamo,  Arroyo  gallego,  Rio  Seco, 
La  Piedra,  El  Palenquito,  El  Jagüey,  La  Ciarita  und  Sta.  Ana,  Monte- 
verde  (830  m.),  La  Prenda,  Caimanera.  —  Die  Erforschung  der  kleinen 
englischen  Antillen  Tobago,  Grenada,  St.  "Vincent,  Bequia  und 
Barbados  fand  vom  20.  Oct.  1889  bis  31.  Jan.  1890  statt  und  lieferte 
für  diese  mit  Ausnahme  von  St.  Vincent  noch  wenig  bekannten  Inseln 
eine  verhältnissmässig  reiche  Ausbeute.  Diese  wie  die  vorhergehenden 
Reisen  unterstützte  der  Consul  Iüjug  in  liberaler  Weise  durch  Vor- 
schüsse und  Zahlung  eines  erhöhten  Preises  für  die  erste  Nummer.  — 
Im  Jahre  1891  ging  E.  über  Barbados  und  Tobago  auf  Kosten  des 
dänischen  Staates  nach  Venezuela,' wo  er  die  Gegend  um  Caracas 
besonders  bei  Sta.  Lucia  erforschte.  —  1891  — 1892  hielt  er  sich  in 
Ecuador  auf  und  untersuchte  während  sechs  Monate  das  Küstenland 
um  Guayaquil  und  besonders  bei  Balao.  —  1893  ging  er  über  La  Guayra 
und  Cura9ao  nach  Maracaibo  in  Venezuela,  um  ein  Gutachten  über 
die  Asphalt- Lager  bei  S.  Timoteo  am  Maracaibo -See  abzugeben.  — 
(«'ifi,  1893  — 1897  war  er  in  Ecuador  hauptsächlich  in  der  Prov.  Manabi 
auf  der  Hacienda  El  Recreo  in  der  Nähe  von  Bahia  de  Caraquez  mit 
Plan tagenwirth Schaft  beschäftigt  und  machte  in  dem  botanisch  bisher 
vernachlässigten  Küstenlande  viele  interessante  Funde.  —  1899  besuchte 
er  noch  einmal  Trinidad,  Tobago  und  Venezuela,  in  letzterem  Lande 
besonders  die  Gegend  um  Puerto  Cabello  und  Caracas. 

Coli.  Die  nicht  numerirten  Sammlungen  von  Phanerogamen  und 
Meeresalgen  von  St.  Croix  (1870—1872,  1873  —  1874)  wurden  dem 
botanischen  Museum  in  Kopenhagen  geschenkt;  ein  Theil  befindet  sich 
auch  im  Herb.  Krug  et  Urban.  —  Die  Pflanzen  von  St.  Thomas,  Porto- 
rico,  St.  Kitts,  Dominica  und  Trinidad  (1880  —  1886)  sind  an  fast  alle 
grösseren  botan.  Museen  und  zahlreiche  Privatpersonen  abgegeben;  sie 
wurden  theils  von  E.  selbst  versandt  (hb.  pr.:  Nr.  1  —  1499)  und  zwar 
an  Kew,  die  amerik.  Museen,  theilweise  auch  an  Kopenhagen  und  Herb. 
Krug  et  Urban,  theils  von  A.  Toeitfer  in  Brandenburg,  welcher  11  Cen- 
turien  mit  besonderer  Numerirung  an  die  übrigen  Museen  und  Privat- 
Abonnenten  schickte.  Die  Restbestände  der  EoGERs'schen  Ausbeute  ver- 
trieb Ernst  Berge  in  Leipzig  unter  einer  dritten  Numerirung,  während 
die  von   C.  Rensch  in   Berlin  ausgegebenen   Rester  des  ToEPEFER'schen 


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Eggeis  —  Ehrenberg.  43 

Herbars  die  ursprüngliche  theils  ToEPFFER'sche,  theils  EoGEitö'sche  Nume- 
rirung  beibeliielten  oder  b- Nummern  bekamen  und  ausserdem  die  12. 
Centurie  lieferten.  Zugleich  gab  E.  eine  Sammlung  Segmcnta  lignorum 
Ind.  occid.  in  ca.  350  Arten,  sowie  Fructus  et  semina  Ind.  occid.  in 
ca.  500  Arten  heraus.  —  Die  Ausbeute  der  späteren  Reisen  wurde  von 
E.  selbst  vertheilt  und  hat  daher  eine  übereinstimmende  Numerirung; 
das  beste  Exemplar  derselben  nebst  allen  Unicas  befindet  sich,  soweit 
Westindien  bis  1890  in  Betracht  kommt,  im  Herbar  Krug  et  Urban, 
mit  Ausnahme  derer  von  St.  Jan  und  Tortola.  Die  Sto.  Domingo -Expe- 
dition lieferte  die  Nr.  1500  —  2861  (und  zwar  Sto.  Domingo  1500  —  2821, 
Haiti  2821^  — 2845\  Turks  Island  284G  — 2861)  und  ging  an  die  Her- 
barien von  Kew,  Hamburg,  Göttingen,  Breslau,  Leiden,  München, 
DE  Caxdolle  in  Genf,  Dr.  Schrader  (jetzt  geol.  Landesanstalt  in  Berlin), 
Prof.  KuRTZ-Cördoba,  J.  F.  Hamilton -London,  Forstinstitut  in  Petersburg, 
Dr.  Keck  (jetzt  im  Museum  des  botan.  Gartens  in  "Wien),  Bremen, 
J.  D.  Smith  in  Baltimore,  Prof.  PALACKV-Prag,  Botan.  Garten  in  New 
York,  Prof.  MEZ-Halle,  Botan.  Garten  in  St.  Petersburg,  Herb.  Delessert 
in  Genf.  —  Die  Pflanzen  von  St.  Jan  und  Tortola  (Nr.  3001  —  3299, 
3300*— 3317"'^)  sind  in  Kopenhagen  und  unvollständig  im  Herb.  Krug 
et  Urban.  —  Die  Pflanzen  von  St.  Thomas  (3416  —  3420),  Haiti  (3300 
^8  3415*^),  Jamaica  (3421  — 3799=^),  Bahamas  (3800  — 4521),  Cuba  (4530 
bis  5457),  Tobago  (5458  —  5968^),  Grenada  5969  —  6520),  St.  Vincent 
(6521—7027),  Bequia  (7028  —  7073),  Barbados  (7074—7383)  wurden 
dagegen  wieder  durch  Eggers  selbst,  die  Rester  durch  Rensch  an  die 
meisten  der  vorhin  genannten  und  einige  andere  Museen  und  Privat- 
personen abgegeben,  z.  B.  Budapest,  Dresden,  Zürich  (Botan.  Garten), 
Reichenbach  (jetzt  im  Hofmuseum  in  Wien),  Magnus -Berlin,  Vatke- 
Berlin  (jetzt  im  Herbar  des  Prof.  Haussknecht  in  Weimar).  —  Die  Samm- 
lungen der  Venezuela -Reise  vom  Jahre  1891  sind  im  Museum  von 
Kopenhagen,  die  der  übrigen  Reisen  seit  1890  in  den  hauptsächlichsten 
Museen  Europas,  z.B.  in  Kew,  Leiden,  Berlin;  die  Alkohol -Materialien 
von  Ecuador  im  botan,  Museum  zu  Berlin. 

Lit.  Warsi.  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh.  XH  (1880  — 18§1)  p.  237  —  238 
et  in  Bricka's/ Dansk  biogr.  Lex.  IV  (1890)  p.  488  —  439;  Kiaersk.  in  Bot. 
Tidsskr.  Kopenh.  XXIII  (1900)  p.  37—38;  briefl.  Mitthcihmg  von  E.;  Jacks. 
Guide  p.  404;  Cat.  Sc.  Pap.  IX  p.  780;  Urb.  Symb.  I  p.41  — 47,  113,  122. 

Ehreiiberg,  Carl  August,  (1801  — 1849),  geb.  in  Delitzsch  in 
der  Prov.  Sachsen  (Preussen)  den  24.  VIII.  1801  als  Sohn  des  dortigen 
Stadtraths  und  Stadtrichters  Joilvnn  Gottfried  und  Bruder  des  berühmten 
Naturforschers  Christian  Gottfried,  widmete  sich  dem  Kaufmannsstande 
und  war  1827—1828  auf  St.  Thomas,  März  1828  bis  Juni  1831 
in  Port-au-Prince  auf  Haiti,   Juli  1831   bis  April  1840  in  Mexico 


44  lüN.   ürban:  Notae  biographiuae. 

theils  in  der  Hauptstadt  selbst,  tlieils  in  dem  Minenorte  Real  (Mineral) 
del  Monte  30  Leguas  von  ihr  entfernt,  als  Buchhalter  thätig.  An  all 
diesen  Orten  legte  er  umfangreiche  Sammlungen  von  Tliieren  und 
Pflanzen  an;  in  Mexico  studirte  er  mit  besonderer  Vorliebe  die  Cacteen, 
von  denen  er  zahlreiche  neue  Arten  besclirieb  und  in  die  europäischen 
Gärten  einführte.  Nach  seiner  Rückkehr  nach  Berlin  trat  er  in  das 
Geschäft  seines  Bruders  Ferdinand  ein  und  starb  daselbst  am  13.  VIII. 
1849  an  der  Cholera. 

Coli.  Botan.  Museum  in  Berlin  und  Herbarium  des  botanischen 
Gartens  in  Halle  und  zwar  von  St.  Thomas  ca.  400  Nr.,  von  Haiti  ca. 
GOO  Nr.,  von  Mexico  ca.  2000  Nr. 

Lit.  Leon  Bibl.  Botan. -Moxic.  (1895)  p.  353  — 354;  Ign.  ürban:  Cakl 
August  Ehrenbekg  in  Engl  Bot.  Jahrb.  XXIV  (1897)  Bcibl.  Nr.  58  p.  3  —  15; 
Auszug  daraus  von  K.  Schumann  in  Monatsschr.  für  Kakteenkunde  X  (1900) 
p.  138  —  143;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  457—458;  PraTz.  Thes.  II  ed.  p.  99; 
Ukb.  Symb.  I  p.  151. 

Elliott,  William  R.,  (*1860),  geb.  zu  London  im  Jahre  1860, 
ging  1881  von  Kew  Gardons  nach  Jamaica  und  von  dort  nach  Gre- 
nada, wo  er  1886  — 1889  Curator  der  botanischen  Station  war  und 
besonders  den  Farnen  sein  Interesse  zuwandte.  Darauf  sammelte  er  im 
Auftrage  des  British  Committee  für  die  Erforscliung  der  Fauna  und 
Flora  Westindiens  in  erfolgreichster  Weise  Kryptogamen  und  zwar  1891 
bis  1892  während  sechs  Monaten  in  St.  Vincent  und  Anguilla  (hier 
auch  Blüthen pflanzen),  sodann  Juli  bis  Dec.  1892,  März  1894  und 
Oct.  1895  bis  März  1896  in  Dominica. 

Coli.  Die  Farne  von  Grenada  in  Kew;  dieKryptogamen  von  St. Vincent 
und  Dominica  (über  1000  Nr.)  besonders  im  British  Museum  und  in  Kew. 

Lit.  Kew  Bull.  1887  Nr.  7  p.  13;  D.  Morris  in  Kew  Bull.  Add.  ser.  I 
(1898)  p.  74;  Briefl.  Mittheilung  von  D.  Morris;  Urb.  Symb.  I  p.  101,  137, 
157—158,  174,  176,  III  p.  11,  13. 

Elsey,  Joseph  Ravenskroft,  (1834—1857),  geb.  in  England  im 
,lahre  1834,  machte  als  Naturalist  und  Arzt  im  Auftrage  des  englischen 
Gouvernements  eine  20 -monatliche,  sehr  beschwerliche  Forschungsreise 
nach  Australien  und  ging  im  Jahre  1857  von  England  aus  nach  West- 
indien, um  für  die  in  Bearbeitung  befindliche  GmsEBACu'sche  Flora  zu 
sammeln.  Er  kam  nach  St.  Kitts  (St.  Christopher),  starb  aber  schon 
nach   sechswüchentlichem  Aufenthalte  auf  der  Insel  den  31.  XL  1857. 

Coli.    Herb.  Kew,  Grisebach  in  Göttingen. 

Lit.    Garden.  Chron.   1858  p.  112;  Britt.  and  Boulg.  p.  5G. 

Ernst,  Adolf,  (1832  —  1899),  geb.  zu  Primkenau  in  Schlesien 
(Deutschland)  den  6.  X.  1832,  wanderte  1861  nach  Venezuela  aus, 
wo   er  sich   dem   höheren  Lehrfache   widmete.     Er  gründete  1867  eine 


EUiott  —  Fahlbei-g.  45 

Sociedad  de  Ciencias  fisicas  y  naturales  de  Caracas  und  legte  im  Aut- 
trage der  Regierung  Sammlungen  der  Naturproducte  von  Venezuela  an. 
1874  wurde  er  ordentlicher  Professor  der  Naturwissenschaften  und  der 
deutschen  Sprache  an  der  Central -Universität,  zugleich  Director  des 
Nationalniuseums  und  der  Universitätsbibliothek  in  Caracas.  Im  Sep- 
tember 1871  besuchte  er  die  Inselgruppe  Los  Roques,  im  Mai  1873 
die  Insel  Margarita  und  im  Januar  1874  die  Insel  Tortuga,  sämmt- 
lich  an  der  Nordküste  von  Venezuela  gelegen.  Er  starb  zu  Caracas  den 
^  A  ^4,-ödo^  12.  VIII.   1899. 

Coli.  Eine  Anzahl  Pflanzen  im  Kew  Herbarium;  Characeen  im 
Museum  zu  Berlin.  —  Land-  und  Süsswasser-Conchylien  im  zoolog. 
Museum  zu  Berlin. 

Lit.  Leopoldina  XXXVI  (1900)  p.  47  —  48;  Briefl.  Mittheilung  des 
Prof.'E.  VON  Martens;  Jacks.  Guide  p.  7,  53,  105,  377,  484;  Cat.  Sc.  Pap. 
VII  p.  623,  IX  p.  807;  Urb.  Syinb.  I  p.  48  —  49. 

Eiiplirasön,  Bengt  Anders,  (1756  — 1796),  geb.  im  Kirchspiel 
Habe,  Prov.  Westergotland  (Schweden)  im  April  1756,  studirte  1784 
in  Upsala.  Im  Jahre  1788  machte  er  mit  Unterstützung  der  Kgl.  Aka- 
demie der  Wissenschaften  zu  Stockholm  eine  naturhistorische  Reise  nach 
den  Antillen  und  hielt  sich  vom  8.  Febr.  bis  16.  April  auf  St.  Barth e- 
leray,  am  16.  und  17.  April  auf  St.  Eustache  und  vom  17.  April  bis 
19.  Juni  auf  St.  Christopher  (St.  Kitts)  auf.  Nach  seiner  Rückkehr 
wurde  er  stellvertretender  Demonstrator  der  Botanik,  starb  aber  schon 
den  25.  XII.  1796  in  Stockholm. 

Coli.  Seine  westindischen  Pflanzen  wurden  im  Jahre  1806  an  einen 
Herrn  Mellerborg  verkauft  und  gelangten  später  in  den  Besitz  von  Prof. 
Thunberg,  dessen  Sammlungen  jetzt  im  Universitätsherbar  zu  Upsala  ge- 
sondert aufbewahrt  werden.  Leider  sind  mehrere  der  in  seinem  Werke  auf- 
gezählten Arten  bei  dem  Besitzwechsel  des  Herbars  abhanden  gekommen. 

Lit.  Briefl.  Mittlieilung  des  Herrn  Gymnasiallehrers  T.  0.  B.  N.  Krok 
durch  Vermittelung  des  Herrn  Dr.  G.  0.  Malme  in  Stockholm;  Pritz.  Tlies. 
H  ed.  p.  103;  Uro.  Symb.  I  p.  49,  176—177. 

Fahlberg,  Samuel,  (1758  —  1834),  geb.  in  Helsingland  (Schweden) 
den  9.  IX.  1758,  war  1784  Assistenzarzt  am  Seraphinen -Krankenhause 
in  Stockholm,  kam  als  Gouvernementsarzt  1785  nach  St.  Barth olemy, 
welches  kurz  vorher  in  schwedischen  Besitz  übergegangen  war,  erhielt 
1796  von  der  Universität  Upsala  den  Doctor  medicinae  honoris  causa 
und  wurde  1799  zugleich  Ingenieur  und  Peldmesserdirector.  Er  starb 
auf  St.  Eustache  den  28.  XI.  1834.  Ausser  auf  den  genannten  Inseln 
hat  er  auch  auf  St.  Kitts  (St.  Christopher),  Guadeloupe  und  Marti- 
nique gesammelt. 

Coli.    Herb.  Swartz  in  Stockholm,  Herb.  Thunberg  in   Upsala. 


46  Iqn.  Urban:  Notae  biographicae. 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  des  Herrn  Gymnasiallehrers  T.  0.  B.  N.  Krok 
durch  Vermittelung  des  Herrn  Dr.  G.  0.  Malme  in  Stockholm;  Cat.  Sc.  Pap. 
II  p.  545;  Urb.  Symb.  I  p.  50,  17G— 177. 

Favrat,  Auguste,  (1862 — 1893),  Dr.  med.,  geb.  zu  La-Chaux- 
de- Fonds  im  Canton  Neuenburg  (Schweiz)  den  30.  IX.  1862,  wandte 
sicli  nach  beendigtem  pharmaceutischen  Studium  der  Medicin  zu. 
Schwindsüchtig  geworden  siedelte  er  1887  nach  Madeira  über  und 
machte  von  hier  aus  1888  eine  Reise  nach  Haiti,  wo  er  in  der  Um- 
gebung von  Jacmel,  Les  Cayes,  Jeremie,  Petit  Goave  etc.  sammelte. 
Er  starb  den  13.  IX.  1893  in  Funchal  auf  Madeira  an  der  Tuberculose. 

Coli.    Herb.  Boissier-Barbey,  Krug  et  Urban  (ca.  127  Nr.). 

Ijit.    Briefl.  Mittheilung  des  Herrn  R.  Buser  in  Genf. 

Fawcctt,  William,  (*  1851),  geb.  zu  Arklow,  Wicklow  Co.,  in 
Irland  den  13.  IL  1851,  studirto  am  Dulwich  College  in  Surrey,  am 
Kings  College  und  an  der  Universität  zu  London  und  wurde  1879  B.  Sc. 
Im  August  1880  trat  er  als  Assistent  in  die  botanische  Abtheilung  des 
British  Museums  ein  und  wurde  Ende  December  1886  als  Nachfolger 
von  D.  Morris  zum  Director  des  Departments  der  Public  Gardens  and 
Plantations  in  Jamaica  ernannt;  ausserdem  ist  er  Mitglied  des  Board 
of  Governor  des  Instituts  von  Jamaica,  des  Legislative  Council,  des 
Board  of  Agricalture  und  seit  1900  Deputy-Chairman  der  Jamaica  Agri- 
cultural  Society.  Bei  einem  kurzen  Besuche  der  Cayman-Inseln  im 
Mai  1888  legte  er  eine  Sammlung  von  112  Arten  an,  welche  die  Grund- 
lage unserer  Kenntniss  von  der  Pflanzenwelt  dieser  Eilande  bildet.  Im 
Jahre  1894  begann  er  mit  Unterstützung  der  dortigen  Regierung  eine 
planmiissige  Untersuchung  der  Flora  von  Jamaica,  besonders  des  öst- 
lichen Theiles,  die  wider  Erwarten  eine  ganze  Fülle  neuer  Arten  au 
das  Licht  brachte,  dagegen  sehr  wenige  von  den  Nachbarinseln  be- 
kannte, aber  für  Jamaica  bis  dahin  noch  nicht  nachgewiesene  und  ebenso 
sehr  wenige  der  alten  verschollenen  Species.  Ihn  unterstützten  dabei 
in  erster  Linie  und  am  erfolgreichsten  William  Harris,  ferner  Eugene 
J.  F.  Campbell,  William  Cuadwick,  William  J.  Thompson,  David  E.Watt 
(vergl.  diese)  und  andere. 

Coli.  Bot.  Dep.  Herbarium  zu  Jamaica,  Herb.  Krug  et  Urban 
(n.  5000  —  8149  und  ca.  130  Nr.  niedere  Kryptogamen),  Smithsonian 
Institution  und  Department  of  Agriculture  zu  Washington,  Botau.  Garten 
zu  New  York,  Gray  Herbar  zu  Cambridge  (Mass.),  Museum  zu  Kopen- 
hagen, Field  Columbian  Museum  zu  Chicago,  Herb.  Boissier-Barbey 
zu  Genf,  eine  grössere  Anzahl,  besonders  Kryptogamen,  im  British  Mu- 
seum, einiges  in  Kew;  die  J^flanzen  von  Cayman  nur  in  Kew. 

Lit.  Briefl.  Mittheilungen  von  Edm.  Baker  vom  British  Museum  und 
von  F.;  Urb.  Symb.  I  p.  50  — 51,  79,  III  p.  3. 


Favrat  —  Finlay.  47 

Feiidler,  August,  (1813  — 1883),  geb.  in  Gumbinnen  (Ostpreussen) 
den  10.  I.  1813,  besuchte  einige  Jaiire  das  Gymnasium  seiner  Vater- 
stadt, wurde  Schreiber  bei  der  Stadtverwaltung  und  kam  1834  auf  die 
polytechnische  Schule  in  Berlin.  1836  siedelte  er  nach  Nordamerika 
über,  Avo  er  in  mannichfaltigen  Stellungen  8  Jahre  lang  kümmerlich  sein 
Leben  fristete.  Von  Prof.  E.  Meyer  in  Königsberg,  dessen  Bekannt- 
schaft er  1844  bei  einem  Besuche  in  Deutschland  machte,  aufgefordert, 
sich  der  botanischen  Sammelthätigkeit  zu  widmen,  und  von  Dr.  Engel- 
mann in  St.  Louis  darin  weiter  ausgebildet,  besuchte  er  1846 — 1847  das 
damals  botanisch  noch  unbekannte  New  Mexico,  1850  den  Isthmus 
von  Panama  (bei  Chagres),  betrieb  1850 — 1853  zuMemphis  in  Tennessee 
ein  Beleuchtungs- Geschäft  (Camphene-light)  und  hielt  sich  1854 — 1858 
'in  der  Colonie  Tovar  in  Venezuela  auf,  wo  er  eine  kleine  Besitzung 
erwarb  und  neben  der  Herrichtung  vorzüglicher  Pflanzensammlungen 
auch  wichtige  meteorologische  Beobachtungen  anstellte.  Darauf  wurde 
er  Farmer  im  Staate  Missouri,  siedelte  1873  nach  Wilmington  (Del.) 
über,  schrieb  hier  sein  Werk:  „The  Mechanism  of  the  Universe"  und 
brachte  die  letzten  Jahre  seines  Lebens  (1877 — 1883)  seiner  leidenden 
Gesundheit  wegen  auf  Trinidad  zu,  noch  einmal  sammelnd,  besonders 
Farne  und  Bromeliaceen.     Er  starb  hier  den  27.  XL  1883. 

Coli.  Herb.  Engelmann  (Missouri  Bot.  Garden),  Gray  Herbarium 
in  Cambridge,  Kew,  British  Museum,  de  Candolle,  Boissier-Barbey, 
Delessert  in  Genf,  Fraxqueville  (jetzt  Drake  del  Castillo  in  Paris), 
Dubhn,  die  aus  Neu-Mexico  auch  in  Berlin  und  Wien  (Hofmuseum), 
die  aus  Venezuela  besonders  gut  im  Herb.  Grisebach  in  Göttingen,  die 
aus  Trinidad  in  Kew,  British  Museum,  J.  D.  Smith  in  Baltimore, 
Washington,  Cambridge  (Mass.),  College  of  Pharmacy  of  the  City  of 
New  York  (ex  herb.  W.  M.  Canby),  die  Farne  auch  im  Herb.  Delessert 
in  Genf,  in  St.  Petersburg  und  Edinburgh,  die  Bromeliaceen  in  Kew. 
F.  sammelte  auch  Pilze,  Flechten  und  Moose,  besonders  in  Venezuela. 

Lit.  A.  Gray  in  Botan.  Gaz.  IX  (1884)  p.  111—112  (reimpr.  in  Gard. 
Chron.  n.  s.  XXII.  1884  p.  91)  et  in  Dana's  Amer.  Journ.  of  Sc.  and  Arts 
III  ser.  XXIX  (1885)  p.  1G9  — 171  et  Scient.  Pap.  II  p.  465  —  467; 
W.  M.  Canby:  An  autobiogTaphy  and  some  reminiscences  of  the  late  August 
Fendler  in  Botan.  Gaz.  IX  (1884)  p.  285  — 290,  301  —  304,  319  —  322; 
Pkitz.  Thes.  II  ed.  p.  106;  Jacks.  Guide  p.  370;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  580, 
VII  p.  652;  Urb.  Syinb.  I  p.  4L 

Finlay,  Kirkman,  Dr.  med.  und  praktischer  Arzt  in  San  Fer- 
nando auf  Trinidad,  Tutor  von  Sir  Jos.  Hooker  und  dessen  Bruder, 
sammelte  daselbst  (ca.  1850 — 1868),  sowie  einiges  auf  Antigua,  Do- 
minica und  Grenada  (aber  nicht  auf  St.  Thomas  1841,  wie  die 
Etiquetten  einer  grossen,  wahrscheinlich  aus  Trinidad  stammenden  Samm- 


48  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

lang  im  Pariser  Museum  irrthümlich  angeben).  Er  starb  auf  der  Insel. 
8ein  Herbarium  ging  1884  in  den  Besitz  des  Government  von  Trini- 
dad über. 

Coli.  Bot.  Garten  zu  Trinidad,  Kew,  einiges  im  Herb.  Krug  et  Ukban 
und  J.  D.  Smith  in  Baltimore. 

Lit.  J.  H.  Hakt  in  Ann.  Rep.  Bot.  Gard.  Trinidad  1887  p.  11;  Cat. 
Sc.  Pap.  II  p.  613. 

Forsström ,  Johan  Eric,  (1775 — 1824),  geb.  im  Kirchspiel  Trau- 
strand, Prov.  Dalarne  (Schweden)  den  16.  IL  1775,  studirte  in  Upsala, 
wurde  1800  Mag.  phil.  und  machte  in  demselben  Jahre  mit  G.  Wah- 
LKNBERG  eine  botanische  Reise  nach  Lappland  und  Finmarken.  Nach- 
dem er  1801  das  Examen  chirurgiae  bestanden  hatte  und  1802  zum 
Prediger  geweiht  worden  war,  verwaltete  er  1803 — 1815  das  Amt  eines 
Gouvernementspredigers  und  1805  — 1812  zugleich  auch  das  eines 
Gouvernementsarztes  auf  St.  Barthelemy  und  besuchte  von  hier  aus 
auch  andere  Inseln,  z.  B.  Saba  und  Guadeloupe.  Im  Jahre  1817 
wurde  er  Pfarrer  im  Kirchspiel  Munktrop,  Prov.  Vestmanland  in  Schweden, 
1819  Probst  und  starb  daselbst  30.  Y.  1824. 

Coli.  Museum  in  Stockholm,  theils  im  Herb.  Swartz,  theils  im 
Generalherbar  (ex  herb.  Casström),  aber  nicht  ganz  vollständig. 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  des  Herrn  Gymnasiallehrers  T.  0.  B.  N.  Krok 
durch  Vermittelung  des  Herrn  Dr.  G.  0.  Malme  in  Stockholm;  Urb.  Symb. 
I  p.  177. 

Fräser,  John,  (1750 — 1811),  geb.  zu  Tomnacloich  in  Inverness- 
shire  (Schottland)  1750,  kam  um  1770  nach  London,  wo  er  sich  in 
Chelsea  als  Kleiderhändler  niederliess.  Durch  den  Besuch  des  dortigen 
Gartens  für  die  Botanik  interessirt,  machte  er  in  den  Jahren  1780, 
1784—1785,  1790,  1791  und  1795  Reisen  nach  Nordamerika,  um 
neue  Pflanzen  zu  importiren.  1799  ging  er  im  Auftrage  des  Czaren 
Paul  nach  den  südlichen  Vereinigten  Staaten  und  von  da  1801  nach 
Cuba,  traf  hier  mit  Humboldt  und  Bonpland  zusammen  und  besuchte 
bei  seiner  Rückkehr  1802,  durch  das  Leckwerden  des  Schiffes  ge- 
zwungen, die  Bahama-Insel  New  Providence.  Auf  seiner  letzten  Reise 
nach  Amerika  1806 — 1810  hielt  er  sich  1809  wiederum  auf  Cuba  auf. 
Er  starb  zu  Chelsea,  wo  er  in  Sloane  Square  eine  Gärtnerei  gegründet 
hatte,  den  26.  IV.  1811. 

Coli.  Pflanzen  aus  den  Vereinigten  Staaten  im  Herb,  de  Candolle 
und  Delessert.  Sein  eigenes  Herbar  gehört  seit  1849  der  Linnean 
Society  in  London. 

Lit.  W.  J.  HooK.  Compan.  Bot.  Mag.  II  (183G)  p.  300  —  305  mit  Porträt; 
Las.  Mus.  Deless.  p.  199—200;  R.  Hogo  in  Cottage  Gartlener  VIII  p.  250 
(n.  v.);  FoRSVTii  in  Loudon's  Arboretum  p.  119  (n.  v.);  G.  S.  Boulg.  in  Dict. 


Forsstiöm  —  Fuuck.  49 

Nat.  BiogT.  XX  (1889)  p.  213  —  214;  Britt.  and  Boulg.  p.  64;  Britz.  Tlies. 
II  cd.  p.  112;  Jacks.  Guide  p.  122,  145. 

Fräser,  John,  Sohn  des  vorigen,  begleitete  seinen  Vater  auf  seinen 
Reisen  1799  nach  den  südlichen  Vereinigten  Staaten,  1801  nach 
Cuba,  1802  nach  der  ßahama-Insel  New  Providence,  1806  — 1809 
nach  Nordamerika  und  ging  nach  dem  Tode  desselben  1811 — 1817 
noch  einmal  nach  den  Südstaaten.  Nach  seiner  Rückkehr  gründete  er 
eine  Gärtnerei  zu  Hermitage  in  Ramsgate. 

Lit.  W.  J.  Hook.  Compan.  Bot.  Mag.  II  (1836)  p.  301—303;  Las.  Mus. 
Deless.  p.  200  —  201;  Bkitt.  and  Boulg.  p.  64. 

Fredholm,  A.,  aus  Baltimore,  begleitete  als  Botaniker  und  Sammler 
die  vom  biologischen  Departement  der  Johns  Hopkins  Universität  zu 
Baltimore  unter  Führung  Prof.  HmipmiEY's  nach  Jamaica  abgesandte 
zoologisch- botanische  Expedition  im  Jahre  1897.  Er  sammelte  in  der 
Umgebung  von  Port  Antonio. 

Coli.  National -Museum  zu  Washington. 

Lit.  Johns  Hopkins  Univ.  Circul.  vol.XVII  (1897)  Nr.  132  p.  1 ;  Rose  in  lit. 

Friedrichsthal,  Emanuel  Ritter  von,  (1809 — 1842),  geb.  zu  Brunn 
in  Oesterreich  den  12.1. 1809,  mährischer  Gutsbesitzer,  besuchte  1834—1835 
Griechenland,  1836  —  1839  mit  dem  Geologen  Am  Boue  Serbien, 
Macedonien,  die  Halbinsel  Athos  und  Rumelien  und  sammelte  auf 
seiner  Reise  nach  Guatemala,  Costarica  und  Nicaragua  1841  auch 
auf  St.  Thomas.  Schon  im  folgenden  Jahre,  am  3.  III.  1842,  starb  er 
zu  Wien. 

Coli.    Hofmuseum  zu  Wien,  Doubletten  in  Kew. 

Lit.  Regensb.  Flora  XIX  (1836)  p.  221  — 222;  E.  R.  Friedrichsthal: 
Reise  in  den  südlichen  Theileu  von  Neu -Griechenland.  Leipzig  1838;  Griseb. 
Spicil.  Flor.  Rumel.  I  p.  VII — VIII;  Gehst,  in  Hook.  Journ.  of  Bot.  and  Kew 
]\üsc.  V  (1853)  p.  46;  Reichardt  in  Allg.  Deutsche  Biogr.  A^II  (1878)  p."68; 
Hemsl.  Biol.  IV  p.  128;  Pritz.  Tlies.  II  ed.  p.  112;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  724. 

Fuiick,  Nicolas,  (1816  —  1896),  geb.  in  Luxemburg  im  Jahre  1816, 
studirte  in  Brüssel  Architektur  und  begleitete  als  Zeichner  J.  Linden 
auf  dessen  ersten  beiden  Reisen  nach  dem  tropischen  Amerika:  Dec. 
1835  bis  März  1837  nach  Brasilien  (Rio  de  Janeiro,  Espirito  Santo, 
Minas  Geraes  und  Säo  Paulo),  Dec.  1837  bis  Aug.  1840  über  Cuba 
nach  Mexico,  Yucatan  und  Guatemala.  Auch  auf  der  dritten 
LiNDEN'schen  Reise  war  er  mit  ihm  von  Dec.  1841  bis  Mai  1842  bei 
der  Erforschung  Venezuela 's  thätig.  Während  sich  Ersterer  dann  nach 
Westen  wandte,  besuchte  F.  den  östlichen  Theil:  Barcelona,  Cumanä, 
die  Halbinseln  Araya  und  Paria,  schiffte  sich  über  Caracas  nach  Santa- 
Marta  in  Neu-Granada  ein,  um  die  Sierra  Nevada  zu  besteigen,  und 

Urban,  Symb.  ant.  III.  4 


50  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

kehrte  über  Caracas  im  Dec.  1843  nach  Europa  zurück.  —  1845  ging 
F.  im  Auftrage  des  LiNDEN'schen  Etablissements  (d'Introduction  de  plantes 
nouvelles)  in  Luxemburg  in  Begleitung  von  Louis  Joseph  Sciilim  nach 
Guadeloupe,  in  dessen  Gebirgen  eine  zwar  kleine,  aber  interessante 
Sammlung  angelegt  wurde,  und  von  da  nach  Venezuela,  wo  sie  die 
Provinzen  Caracas,  Carabobo,  Barquisimento,  Trujillo,  Maracaibo,  Merida 
besuchten.  Nach  einem  kurzen  Aufenthalte  im  östlichen  Neu-Granada 
(Chinacota,  Pamplona  und  Baja)  kehrte  F.  über  Maracaibo  mit  reich- 
haltigen Sammlungen  an  getrockneten  und  lebenden  Pflanzen  nach 
Europa  zurück.  Hier  erhielt  er  die  Stelle  eines  Professors  der  Zoologie 
am  Athenaeum  in  Luxemburg  und  1861  nach  Linden's  Rücktritte  die 
Direction  des  Jardin  royal  de  Zoologie  et  d'Horticulture  zu  Brüssel. 
1870 — 1879  war  er  Director  des  zoologischen  Gartens  in  Köln  und 
zog  sich  dann  nach  Luxemburg  zurück,  wo  er  den  10.  VIII.  1896  starb. 

Coli.  Die  getrockneten  Pflanzen  wurden  von  dem  Etablissement 
von  J.  Linden  an  verschiedene  Museen  und  Private  verkauft,  z.  B.  Kew, 
British  Museum,  de  Candolle,  Paris,  Oxford,  Boissier,  Petersburg,  Gent, 
Delessert,  Leipzig,  Brüssel. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  215  —  21G;  Linden  et  Planchon:  Troisieme 
voyage  de  J.Linden  I  (18G3)  p.  XLVIll  — LVI;  Leöd  Bibl.  Botän.-Mexic. 
(1895)  p.  351;  briefl.  Mittlieilung  von  Prof.  Cogniaux;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  740, 
VII  p.  726. 

(xaleotti,  Henri  Guillaume,  (1814  —  1858),  geb.  zu  Versailles  bei 
Paris  den  8.  IX.  1814,  trat  im  September  1835  von  Hamburg  aus  als 
naturhistorischer  Reisender,  Geolog  und  Mineralog  unter  dem  Patronat 
des  Herrn  Vandermalen  zu  Brüssel  eine  Reise  nach  Mexico  an.  Er 
besuchte  Jalapa,  las  Vigas,  Perote,  Puebla,  die  Kette  des  Iztaccihuatl, 
Ayotla,  Chalco,  Pachuco,  Real  del  Monte,  wo  er  mit  EmtENBERO  zu- 
sammentraf, Mextitlan,  Zimapan,  Guadalajara,  Guanajuato,  Sierra  de 
Santa  Rosa,  den  Vulkan  Popocatepetl,  Mechoacan,  den  Vulkan  Jorullo, 
Umgegend  von  Mirador,  Pic  von  Orizaba,  Oajaca  u.  s.  w.  und  drang  bis 
zu  Höhen  von  3500  m  vor.  Auf  seiner  Rückreise  im  Jahre  1840  hielt 
er  sich  kurze  Zeit  auf  Cuba  auf.  Ausser  den  Beobachtungen  über  die 
physikahsche  Beschaffenheit  des  Landes,  über  Geologie  und  Völker- 
kunde desselben  war  es  vorzüglich  die  Botanik,  welche  er  bereicherte. 
Da  die  von  ihm  angelegte  Gärtnerei  kein  Gedeihen  hatte,  so  vertraute 
ihm  die  königliche  Gesellschaft  Flora  die  Direction  des  botanischen 
Gartens  zu  Brüssel  an,  dessen  Eigenthümerin  sie  damals  war.  Aber 
nicht  lange  bekleidete  G.  diese  ehrenvolle  Stellung;  denn  bereits  am 
13.  III.  1858  erlag  er  daselbst  einem  Lungenleiden. 

Coli.  G.  brachte  von  seiner  Reise  7—8000  Nr.  Pflanzen  mit 
(darunter  von  Cuba  kaum  eine  Centurie);  die  vollständigste  Sammlung 


Galeotti  —  Gilbert.  51 

in   Louvain,  ferner  in  Brüssel,    Kew,  Paris,  Herb.  Delessert  in  Genf, 
Gent,  Lüttich,  Petersburg,  Wien. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  209  —  211;  Lemaike  Illustr.  liortic.  V  (1858) 
Mise.  p.  27—28;  Schlechtend.  Bot.  Zeit.  XVI  (1858)  p.  119—120;  Hemsl. 
Biol.  IV  p.  125;  Leon  Bibl.  Botän.-Mexic.  (1895)  p.  348  —  350;  Pkitz.  Thes. 
II  ed.  p.  116;  Jacks.  Guide  p.  868;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  758  —  759. 

Garber,  Abraham  Pascal,  (1838 — 1881),  geb.  zu  Columbia  in 
Pennsylvanien  (U.  S.  A.)  im  Jahre  1838,  graduirte  am  Lafayette  College 
und  an  der  medicinischen  Schule  der  Universität  von  Pennsylvanien. 
Er  war  dann  kurze  Zeit  Arzt  in  Pittsburg,  wurde  aber  durch  seine  an- 
gegriffene Gesundheit  gezwungen,  vier  Winter  im  südlichen  Florida 
zuzubringen,  wo  er  mehrere  neue  Pflanzen  entdeckte  und  zahlreiche 
westindische  Typen  besonders  auf  den  Key-Inseln  (Key  West,  Miami  etc.) 
auffand.  Im  Jahre  1880  machte  er  auf  Anregung  von  Baron  Eqgers 
eine  Erholungsreise  nach  Portorico,  wo  er  besonders  in  der  Um- 
gebung von  Yauco  sammelte.  Schon  im  folgenden  Jahre  erlag  er  der 
Schwindsucht. 

Coli,  Gray  Herbarium  zu  Cambridge,  Herb,  der  Acad.  Nat.  Sc.  zu 
Philadelphia,  Herb.  Canby  (jetzt  im  College  of  Pharmacy  of  New  York); 
die  Portorico  -  Pflanzen  auch  in  Kew  (142  Nr.),  Herb.  J.  D.  Smith  in 
Baltimore  und  Krug  et  Urb.  (ex  herb.  Eggers). 

Lit.  Sarg.  Silva  I  (1890)  p.  65  —  66;  Hahshberger:  Botan.  of  Phila- 
delphia p.  302  —  303. 

Oardiiier,  John,  B.  S.,  kam  1885  nach  den  Bahamas,  wurde 
wissenschaftlicher  Rathgeber  bei  dem  Board  of  Agriculture  und  erhielt 
1886  von  dem  damaligen  Gouverneur  H.  A.  Blake  den  Auftrag,  eine 
Liste  der  Flora  der  Colonie  zusammenzustellen.  Er  begnügte  sich  damit, 
die  Pflanzen  auf  den  verschiedenen  von  ihm  besuchten  Inseln  zu  be- 
stimmen, sammelte  aber  nicht. 

Lit.  Proc.  Acad.  Nat.  Sc.  Philad.  1889  p.  349;  Ukb.  Symb.  I  p.  54  — 55. 

(jrermain,  Diener  und  Prcäparator  von  Dr.  F.  l'Herminier  auf 
Guadeloupe,  sammelte  hauptsächlich  in  den  Jahren  1856 — 1864  Farne 
und  andere  Kryptogamen  auf  dieser  Insel  und  auf  Trinidad.  Die 
Wissenschaft  verdankt  ihm  viele  interessante  Funde  (cf.  F£e  Foug.  et 
Lyc.  Ant.);  mehrere  Novitäten  sind  ihm  zu  Ehren  benannt. 

Coli.  Die  Pflanzen  gingen  durch  F.  l'Hermkier  (cf.  diesen)  an  die 
Bearbeiter. 

Lit.  Bull.  See.  Linn.  Norm.  II  ser.  IV  p.  20;  brieil.  Mittheilung  von 
Pere  Duss. 

Orilbert,  Benjamin  Davis,  (*  1885),  geb.  zu  Albany  im  Staate 
New  York  den  21.  XL  1835,  graduirte  1857  am   Hamilton  College  zu 

4* 


52  Ign.  Urban:  Notae  biograpliicae. 

Clinton  N.  Y.,  widmete  sich  in  den  folgenden  20  Jahren  geschäftlicher 
Thätigkeit,  ohne  die  Botanik  ganz  zu  vernachlässigen,  und  war  12  Jahre 
lang  Zeitungs-Redacteur.  Um  1889  begann  er  sich  für  die  Pteri- 
dophyten  zu  interessiren  und  ein  Farnherbarium  zusammen  zu  bringen. 
Zu  diesem  Zwecke  sammelte  er  im  Winter  1893  in  Martinique  und 
St  Thomas,  1894  in  Süd-Californien,  Febr.  und  März  1895  in 
Jamaica,  wo  es  ihm  gelang,  zwei  Drittel  der  von  dort  bekannten  Farn- 
arten aufzufinden,  und  1898  auf  den  Bermudas. 

Coli.    Gilbert  Herbarium. 

Lit.  The  Fern  Bull.  vol.  IX  (1901)  p.  66  (mit  Porträt);  briefl.  Mit- 
theilung von  G.;  Urb.  Symb.  I  p.  55,  II  p.  1 — 2,  III  p.  4. 

Oollmcr,  Julius,  (?  — 1861),  Apotheker,  sammelte  in  St.  Thomas 
und  begab  sich  von  da  nach  Caracas  in  Venezuela,  von  wo  er  während 
der  Jahre  1852 — 1857  umfangreiche  zoologische  und  botanische  Collec- 
tionen  nach  Berlin  schickte.     Er  starb  1861. 

Coli.    Museum  zu  Berlin  (im  Ganzen  1396  Nr.). 

Lit.  E.  VON  Martens:  Die  Binnenmollusken  Venezuela's  in  Festschr. 
GeseUsch.  Naturf.  Freunde  Berlin  1873  p.  157. 

Oosse,  Philip  Henry,  (1810— 1888),  F.  R.  S.,  geb.  zu  Worcester 
(England)  den  6.  IV.  1810,  ging  als  Kaufmann  nach  Newfouudland  und 
beschäftigte  sich  nebenbei  mit  dem  Studium  der  Insekten.  Nach 
8 -jährigem  Aufenthalte  daselbst  setzte  er  seine  eutomologischen  Unter- 
suchungen während  3  Jahre  im  unteren  Canada  fort,  bereiste  die  Ver- 
einigten Staaten,  besonders  Alabama,  wo  er  eine  Fülle  von  Zeichnungen 
von  Insekten,  besonders  der  Lepidopteren  anfertigte,  und  kehrte  1839 
nach  England  zurück.  Nachdem  er  die  wichtigsten  Resultate  seiner 
Untersuchungen  unter  dem  Titel:  The  Canadian  Naturalist  (1840)  ver- 
öffentlicht hatte,  brachte  er  1844—1845  achtzehn  Monate  zu  Bluefields 
bei  Savanna-la-Mar  auf  Jamaica  zu  und  sammelte  hier  auch  botanisch. 
Die  Ergebnisse  der  letzten  Reise  waren:  The  Birds  of  Jamaica,  On  the 
Insects  of  Jamaica  und  A  Naturalist's  sojourn  in  Jamaica.  Später  be- 
schäftigte er  sich  hauptsächlich  mit  dem  mikroskopischen  Studium  der 
Britischen  Rotiferen,  nahm  einen  hervorragenden  Antheil  an  der  Ein- 
richtung von  öffentlichen  und  privaten  Sammlungen  der  Seethiere  und 
schrieb  auch:  Wanderings  through  the  Kew  Conservatories  1856.  Er 
starb  am  23.  VIII.  1888  zu  St.  Marychurch,  Torquay  (England). 

Coli.  Pflanzen  von  Jamaica  im  Herb.  Boissier-Baebey  in  Genf. 

Lit.  Drake  Dict.  Amer.  Biogr.  p.  371;  Garden.  Chron.  III  ser.  vol.  IV 
(1888)  p.  250;  E.AV.  Gosse:  Life  of  P.H.Gosse  (n.v.);  Dict.  Nat.  Biogr.  XXII 
p.  258;  Britt.  and  Botjlg.  p.  70;  F.  Cundall  in  Journ.  Inst.  Jamale.  II  (1895) 
p.  185;  Jacks.  Guide  p.  412;  Cat.  Sc.  Pap.  II  p.  951—953,  VII  p.  802—803, 
X  p.  32. 


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Gollinei-  —  Guilding.  53 

Greeiie,  Benjamin  D.,  (1793—1862),  geb.  zu  Boston  (Ü.S.  A.)  1793, 
studirte  zuerst  Rechtswissenschaft  und  wurde  Advocat,  wandte  sich  dann 
der  Arzneiwissenschaft  zu  und  vollendete  seine  medicinischen  Studien 
in  Glasgow,  Paris  und  Edinburgh.  Da  er  sich  in  sehr  guten  Ver- 
mögensverhältnissen befand,  so  hat  er  die  ärztliche  Praxis  niemals  aus- 
geübt, sondern  sich  ganz  der  Botanik  gewidmet,  für  welche  er  haupt- 
sächlich durch  seinen  Freund  Sir  William  Hooker  in  Glasgow  begeistert 
wurde.  G.  hat  selbst  nichts  von  seinen  Entdeckungen  und  Beobach- 
tungen publicirt,  aber  eine  bedeutende  Bibliothek  und  umfangreiche 
Herbarien  zusammengebracht,  die  er  den  Interessenten  mit  grösster 
Liberalität  zur  Verfügung  stellte,  und  die  nach  seinem  am  14.  X.  1862 
in  Boston  erfolgten  Tode  testamentarisch  au  die  Boston  Society  of 
Natural  Historj  übergingen.  Wann  er  in  Cuba  war,  ist  nicht  bekannt; 
sein  Biograph  erwähnt  eine  solche  Reise  überhaupt  nicht. 

Coli.  Kew  Herbarium  (ex  herb.  Hooker),  Herb.  Krug  et  Ürban, 
Boston  Society  of  Natural  History. 

Lit.  A.  Gray:  Benjaiun  D.  Greene  in  Amer.  Jouru.  of  Sc.  and  Arts 
Eser.  XXXV  (1863)  p.  449  and  Scient.  pap.  II  p.  310  —  311. 

Oregg,  J.,  sammelte  vor  1786  auf  Dominica,  Barbados  und 
Tobago. 

Coli.    Herb.  Banks  im  British  Museum. 

Gri'osoiirdy,  Rene  de,  geb.  zu  Lison,  Dep.  Calvados  in  der  Normandie 
(Frankreich),  promovirte  1836  in  Paris  zum  Dr.  med.,  wurde  alsdann 
Professeur  particulier  der  Chemie  und  Naturgeschichte  daselbst  und  ver- 
öffentlichte einen  Traite  de  chimie  consideroe  dans  ses  applications  ä  la 
medecine,  tant  thöorique  que  pratique,  Paris  1838 — 1839,  2  vol.,  sowie: 
El  medico  botänico  criollo,  Paris  1864,  4  vol.  Vor  dem  Jahre  1864  war 
er  in  Venezuela  und  in  Portorico  und  sammelte  hier  bei  Loisa,  Can- 
grejos,  Ponce,  Coamo,  Mayagüez  und  Aguada,  sowie  auf  der  Insel 
Vieques  (Crab  Island). 

Coli.  Museum  in  Paris  (869  Nr.  ex  Bureau  in  lit.),  einiges  im 
Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.  Briefl.  Mittlieilung  des  Herrn  Prof.  F.  Heim  in  Paris;  Peitz. 
Thes.  II  ed.  p.  130;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  28;  Urb.  Symb.  I  p.  63  —  64. 

Griiilcliiig,  Rev.  Lansdown,  (ca.  1797 — 1831),  geb.  zu  Kingstown 
auf  St.  Vincent  um  1797,  studirte  zu  Oxford  und  sammelte  auf  St.  Vin- 
cent seit  seiner  Rückkehr  1817  bis  zu  seinem  wahrscheinlich  auf  Ber- 
muda am  22.  X.  1831  erfolgten  Tode.  Die  an  W.  J.  Hooker  gesandten 
Pflanzen  sind  sicher  nicht  sämmtlich  von  der  Insel  bez.  nicht  alle  dort 
einheimisch.     Sein  Specialstudium  bildete  die  Zoologie. 

Coli.  Kew  Herbarium,  Bruchstücke  im  Herb.  Grlsebach  in  Göttingen. 


54  Ign.  Ubban:  Notae  biographicae. 

Lit.  Britt.  and  Boulcx.  p.  74  — 75;  Kew  Bull.  1899  p.  228  — 229; 
Jacks.  Guide  p.  450;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  76  —  77;  Urb.  Symb.  I  p.  64. 

Ouiullach,  Johannes,  (1810 — 1896),  geb.  zu  Marburg  in  Hessen 
(Deutschland)  den  17.  VII.  1810  als  Sohn  eines  Professors  der  Mathe- 
matik und  Physik  an  der  dortigen  Universität,  studirte  anfänglich  Theo- 
logie, dann  Zoologie  und  wurde  1838  in  seiner  Yaterstadt  zum  Dr.  phil. 
promovirt.  Noch  in  demselben  Jahre  schiffte  er  sich  mit  dem  Cacteen- 
Monographen  Dr.  L.  Pfeiffer  aus  Cassel  und  dem  Gärtner  E.  Otto  aus 
Berlin  nach  Cuba  ein  und  kam  Anfangs  Januar  1839  in  Habana  an. 
Während  seine  beiden  Reisegefährten  nach  kurzem  Aufenthalte  die  Insel 
wieder  verliessen,  blieb  G.  daselbst  bis  zu  seinem  am  15.  III.  1896  er- 
folgten Tode  und  widmete  während  eines  Zeitraumes  von  mehr  als 
57  Jahren  seine  ganze  Thätigkeit  der  Erforschung  der  dortigen  Fauna. 
Seine  grosse  Bescheidenheit,  die  Liebenswürdigkeit  seines  Charakters  und 
seine  Bedürfnisslosigkeit  ohne  Gleichen  machten  ihn  zum  populärsten 
Manne  auf  Cuba  und  öffneten  ihm  die  Thüren  überall,  wo  er  auf  seinen 
zoologischen  Streifzügen  hinkam.  Da  er  viele  Jahre  mit  Ch.  Wright 
zusammenreiste,  so  erwarb  er  sich  auch  eine  gute  Kenntniss  der  Ge- 
wächse, die  ihm  bei  dem  Studium  der  Insekten  und  deren  Futter- 
pflanzen sehr  zu  Statten  kam.  Seine  zahlreichen  Arbeiten  sind  theils 
in  spanischer  Sprache  (in  Habana  und  Madrid),  theils  in  deutscher  er- 
schienen; von  seinen  zoolog.  Sammlungen  haben  viele  Museen  und  Privat- 
personen, besonders  das  Museum  für  Naturkunde  zu  Berlin  erhalten; 
die  grösste  Sammlung  vermachte  er  der  Akademie  der  Wissenschaften 
zu  Habana.  —  Im  Jahre  1873  kam  G.,  einer  Einladung  des  Consuls 
L.  Krug  folgend,  auf  6  Monate  und  1875 — 1876  auf  ein  Jahr  nach 
Portorico  und  durchforschte  den  ganzen  Westen  und  Nordwesten  der 
Insel  von  Guanica  bis  zur  Hauptstadt  San  Juan ;  auf  der  zweiten  Reise 
sammelte  er  auch  botanisch. 

Coli.  Die  Pflanzen  von  Portorico  (1875  —  1876)  und  43  Nr.  von 
Cuba  (1885)  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.  F.  Calcagno  Dicc.  biogr.  Cubano  (1878)  p.  827— 328;  Dr.  Juan 
ViLARÖ  Y  DiAz:  Biografia  del  Doctor  Juan  Gundlacii  in  La  Enciclopedia 
26.  Febr.  1887  mit  Porträt  (SoiKlerabdruck  21  p.  4°.  Habana  1887),  über- 
setzt und  mit  Zusätzen  versehen  voii  Prof.  L,  Krug;  A.  Stahl:  Fauna  de 
Puerto-Rico  p.  20  — 21,  31;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  87,  VII  p.  868,  X  p."  89. 

Oiiyoii,  E.,  Zoologe,  sammelte  auf  Guadeloupe  und  Martinique 
und  schenkte  eine  Collection  Pflanzen  1827  an  A.  yon  Humboldt. 
Coli.    Museum  zu  Berlin  (ex  herb.  Kunth). 
Lit.    Cat.  Sc.  Pap.  IH  p.  97—98,  VII  p.  877—878. 

Hahn,  Ludwig,  (1836 — 1881),  geb.  in  Güstrow  im  Grossherzog- 
thum  Mecklenburg- Schwerin  (Deutschland)  den  11.  XII.  1836,  kam  im 


Gundlach  —  Hamilton.  55 

Jahre  1860  als  Gärtner  an  den  Jardin  des  plantes  in  Paris  und  von 
da  1864  als  Obergärtner  an  den  botanischen  Garten  in  St.  Pierre  auf 
Martinique.  1865  wurde  er  der  Coramission  scientifique  du  Mexique 
beigegeben.  Er  durchstreifte  Mexico  theils  im  Gefolge  der  franzö- 
sischen Armee,  theils  von  ihr  entfernt  unter  grossen  persönlichen  Ge- 
fahren und  schickte  beträchtliche  Sammlungen  von  lebenden  und  ge- 
trockneten Pflanzen  sowie  Sämereien  nach  Paris  (1865 — 1866).  Nach 
seiner  Rückkehr  wurde  er  von  der  Direction  des  Museum  d'histoire 
naturelle  beauftragt,  die  Flora  von  Martinique  planmässig  zu  erfor- 
schen, eine  Aufgabe,  die  er  1867 — 1870  mit  dem  grössten  Eifer  und 
Erfolge  löste.  In  dem  folgenden  Jahrzehnt  widmete  er  sich  der  För- 
derung des  Gartenbaus  und  der  Obstcultur  der  Insel,  indem  er  muster- 
giltige  gärtnerische  Anlagen  schuf,  durch  zahlreiche  Verbindungen  mit 
dem  Auslande  die  besten  Sorten  importirte,  die  in  seinem  Yersuchs- 
garten  am  Parnass  bei  St.  Pierre  kultivirt  und  durch  Pfropfen  vermehrt 
wurden,  und  auch  durch  Abfassung  eines  Manuel  du  bon  jardinier  aux 
Antilles  den  Interessenten  Anweisungen  für  eine  rationellere  und  er- 
trägnissreichere Cultur  ertheilte.  Umgekehrt  sandte  er  auch  zahlreiche 
Sämereien  und  lebende  Pflanzen  an  europäische  und  nordamerikanische 
Gärten.  Am  Zungenkrebs  erkrankt,  suchte  er  Heilung  durch  eine  Ope- 
ration in  Paris,  starb  aber  bald  nach  seiner  Rückkehr  am  8.  IL  1881 
in  Martinique. 

Coli.  Hauptsammlung  im  Museum  zu  Paris,  wo  die  Pflanzen 
durch  Baillon  u.  a.  ihre  provisorische  Bestimmung  erhielten;  die  Samm- 
lungen von  Martinique  (ca.  1732  Nr.)  in  Berlin,  bei  Boissier-Baebey, 
in  Budapest  (ex  herb.  Haynald),  British  Museum,  Brüssel,  bei  de  Can- 
DOLLE,  CossoN,  Delessert  in  Genf,  Franqueville  (jetzt  Brake  del  CASTn^LO 
in  Paris),  in  Frankfurt  a.  M.  (Senckenbergische  Gesellsch.),  Kew,  Lübeck, 
Lüttich,  Petersburg  (Bot.  Garten),  Zürich. 

Lit.  Reg.  Flora  1868  p.  208  (Augebot  der  Pflanzen  ä  30  fi'cs.  die 
Centurie);  durch  Vermittelung  von  Pere  Duss  briefliche  Mittheilungen  der 
Wittwe  Hailn's,  bez.  Abschriften  von  Nekrologen  aus  den  Zeitungen  von 
Martinique;  briefl.  Nachrichten  von  H.'s  Freunde  J.  Poisson  in  Paris.  — 
Die  biographische  Notiz  in  der  Botan.  Zeitung  XXXII  (1874)  p.  335  —  336 
bezieht  sich  auf  einen  am  25.  IX.  1873  als  Mnsiklelirer  in  Mexico  ver- 
storbenen ganz  andern  Ludwig  Hahn,  welcher  18G8  in  Mexico  Wolffia- 
Arten  für  A.  Braun  in  Berlin  sammelte  und  in  Hemsl.  Biol.  IV  p.  134 
mit  dem  unsrigen  zusammengeworfen  worden  ist. 

Hamilton,  William,  (?  — 185G),  Med.  Dr.,  sammelte  um  1814 
auf  Haiti,  St.  Kitts  (St.; Christopher),  Nevis  (VL  1814),  Antigua, 
Guadeloupe,  Barbados  und  Tobago  und  führte  auch  von  der  erst- 
genannten Insel  einige  neue  Pflanzen  {Pknnieria  tuberculata  und  Theo- 
phrasta  Jiissieiii)  in  die  europäischen   Gärten  ein.     Er  veröffentlichte 


56  Ign.  Urban:  Notae  biograpliicae. 

später   zahlreiche    chemisch -pharmakologische    Aufsätze    und    starb   den 
25.  V.  1856  zu  Plymouth. 

Coli.  Herbar  Desvaux,  jetzt  im  Museum  zu  Paris;  einiges  auch 
im  Herb.  Turczaninow,  jetzt  im  botanischen  Garten  zu  Charkow. 

Lit.  Ham.  in  Tilloch  Phil.  Mag.  XLIV  (1814)  p.  191;  Pharm.  Journ. 
XV  (185G)  p.  568;  Britt.  and  Boulg.  p.  77;  Britz.  Thes.  II  ed.  p.  134; 
Jacks.  Guide  p.  368;  Cat.  Scient.  Pap.  III  p.  147—148;  Urb.  Symb.  I  p.  64. 

Hansen,  Carl  Olaf  Ernst,  (*  1865),  geb.  in  Ölstykke  auf  Seeland 
(Dänemark)  den  7.  VI.  1865,  war  1888—1892  Gehülfe  im  botanischen 
Garten  zu  Kopenhagen  und  reiste  1892  nach  St.  Croix,  wo  er  In- 
spector  des  botanischen  Versuchsgartens  Grange  ist.  Von  hier  aus 
machte  er  1897  eine  Sammel-  und  Informationsreise  nach  dem  nörd- 
lichen und  östlichen  Jamal  ca. 

Coli.  Bot.  Museum  in  Kopenhagen;  Doubletten  im  Herbar  Krug 
et  Urban. 

Lit.  Kiaersk.  in  Bot.  Tidsskr.  XXIII  (1900)  p.  38  —  40;  Urb.  Symb. 
I  p.  113  (Bearbeitung  der  Moose  durch  C.  Müller). 

Harlow,  James,  Gärtner,  wurde  um  1670  von  Sir  Arthur  Rowdon 
nach  Jamaica  geschickt,  um  lebende  Pflanzen  zu  sammeln  und  Her- 
barien anzulegen. 

Coli.    Oxford,  Herb.  Sloane  im  British  Museum. 

Lit.  Sloane  Voy.  Jam.  I.  Preface;  Jenman  in  Beitt.  Journ.  of  Bot.  XXIV 
(1886)  p.  14;  Britt.  and  Boulg.  p.  78;  Urb.  Symb.  I  p.  155. 

Harris,  William,  (*  1860),  F.  L.  S.,  geb.  zu  Enniskillen  in  Iriand 
am  15.  XL  1860,  kam  im  Juni  1879  als  Gärtner  nach  Kew,  1881  zum 
ßotanical  Department  nach  Jamaica  und  verwaltete  hier  als  Super- 
intendent Kings  House  Gardens  and  Grounds  1881 — 1884,  Castleton 
Botanic  Gardens  1884  —  1887,  Hope  Gardens  1887—1891,  Hill  Gardens 
and  Cinchona  Plantations  1891  — 1900,  Hope  Gardens  and  Hill  Gar- 
dens seit  Dec.  1900  und  vertrat  den  Director  in  dessen  Abwesen- 
heit. Er  sammelte,  hauptsächlich  seit  1894,  in  den  Parishes  von 
St.  Andrew  (Liguanea  Plains,  Port  Royal  und  Blue  Mountains,  Red 
Hills,  Tweedside,  Mount  Moses  etc.),  St.  Thomas  (bei  Bath,  längs  der 
Küste  etc.),  Portland  (Lancaster,  St.  George's  District,  an  der  Küste  von 
St.  Margaret's  Bay  bis  Manchioneal,  am  Ufer  des  Rio  Grande  etc.), 
St.  Mary  (Castleton  und  Nachbarschaft),  St.  Ann(SchAvallenburgh,  Brown's 
Town,  Ramble  etc.),  St.  Catherine  (bei  Ewarton,  auf  Holly  Mount),  Man- 
chester (bei  Mandeville  und  auf  den  Savannahs  bis  zum  Alligator  Pond), 
St.  Elizabeth  (Savannah  bei  Letitz  und  Cornwall  bei  Lacovia),  Trelawny 
(längs  der  Küste),  Hanover  (Belvidere),  Westmoreland  (Shaftston,  Blue- 
fields,  Grand  Vale  etc).    Seinem  unermüdlichen  Eifer  verdankt  die  Wissen- 


Hausen  —  Haitweg.  57 

Schaft  eine  ganze  Keihe  neuer  Arten  auf  dieser  von  Botanikern  schon 
so  oft  und  so  eingehend  untersuchten  Insel. 

Coli.   Yergl.  unter  Fawcett. 

Lit.    Briefl.  Mittheihmg  von  H.;  Ueb.  Syrnb.  I  p.  112. 

Hart,  John  Hinchley,  (*  1847),  F.  L.  S.,  geb.  in  England  den 
10.  VII.  1847,  besuchte  die  Grammatik -Schule  zu  Botesdale  in  Suffolk, 
wandte  sich  dann  dem  Acker-  und  Gartenbau  sowie  botanischen  Studien 
zu  und  wirkte  1872 — 1875  als  Landschaftsgärtner  in  Nova  Scotia. 
1875  trat  er  bei  dem  Botanical  Department  in  Jamaica  ein,  wurde 
1881  Superintendent  der  Cinchona  Plantations  und  nach  dem  Fortgange 
von  D.  Morris  Juli  1886  bis  Juni  1887  Acting  Director  der  Public  Gar- 
dens  and  Plantations.  1887  wurde  er  Superintendent  des  botanischen 
Gartens  in  Trinidad  und  seit  1899  zugleich  auch  von  Tobago.  Ausser 
in  Jamaica  und  Trinidad,  hier  assistirt  von  den  Obergärtnern  W.  E. 
Broadway  (vgl.  diesen),  W.  Lünt  (vgl.  diesen),  von  D.W.  Alexander,  der 
1891  auch  in  Grenada  war,  Baptiste,  F.  A.  Lodge  u.  a.,  sammelte  H.  in 
St.  Yincent,  Grenada,  Barbados,  Tobago,  sowie  in  Veragua  (1885) 
und  Nicaragua.  Auch  vertheilte  er  aus  dem  verwahrlosten  und  zum 
Theil  verdorbenen  Trinidad -Herbar,  welches  von  Lockhart,  Purdie, 
Crueger,  Prestoe,  Finlay  u.  a.  angelegt  war  und  von  H.  wieder  in  Ord- 
nung gebracht  Avurde,  zahlreiche  Doubletten. 

Coli.  Herb,  des  Botan.  Department  in  Kingston  auf  Jamaica  (bis 
Nr.  2025)  und  des  botan.  Gartens  in  Trinidad  (bis  Nr.  6789),  Kew, 
Krug  et  Urbax,  G.  S.  Jenmax  in  Demerara,  J.  D.  Smith  in  Baltimore. 

Lit.  Ann.  Rep.  Bot.  Gard.  Triiiid.  for  1887  p.  10— 11;  Brief!.  Mit- 
theilung von  H.;  Ukb.  Symb.  I  p.  15,  65  —  66,  98,  169,  II  p.  2,  3,  III  p.  4. 

Hartweg-,  Karl  Theodor,  (1812—1871),  geb.  zu  Karlsruhe  in 
Baden  den  18.  YI.  1812,  stammte  aus  einer  alten  Gärtnerfamilie,  kam 
frühzeitig  in  den  Jardin  des  Plantes  zu  Paris  und  von  dort  zur  Horti- 
cultural  Society  nach  London.  Im  Auftrage  der  letzteren  trat  er  1836 
eine  Keise  nach  Mexico  an,  um  lebende  Pflanzen  und  Samen  zu 
sammeln  und  Herbarien  anzulegen.  Nachdem  er  von  Yera  Cruz  aus- 
gehend den  Orizaba,  San  Luis  Potosi,  Zacatecas,  Mechoacan,  Mexico 
und  Oaxaca  besucht  hatte,  begab  er  sich  nach  Guatemala,  Peru, 
Ecuador  und  Neu-Granada  und  kehrte  über  Jamaica,  wo  er  im 
Mai  1843  hauptsächlich  in  den  Gebirgen  nördlich  von  Port  Royal 
sammelte,  mit  reichen  Schätzen  nach  London  zurück.  Der  Erfolg  dieser 
Reise  veranlasste  die  Hortic.  Society,  ihn  im  Nov.  1845  noch  einmal 
nach  Amerika  zu  schicken.  Er  durchkreuzte  Mexico  von  Yera  Cruz 
bis  Mazatlan,  schiffte  sich  nach  Monterey  in  Californien  ein,  durch- 
suchte die  weitere  Umgebung  der  Stadt  und  dehnte  seine  Excursionen 


58  Ign.  Ueban:  Notae  biographicae. 

nordwärts  bis  zum  oberen  Laufe  des  Sacramento  und  zu  den  Sierra 
foot-bills  aus.  1848  kebrte  er  nach  Europa  zurück  und  wurde  Hof- 
gärtner zu  Schwetzingen  in  Baden,  wo  er  am  3.  IL  1871  starb. 

Coli.  Hauptsammlung  im  Kew  Herbar,  Doubletten  in  Berlin,  im 
British  Museum,  bei  de  Candolle,  im  Herb.  Boissier-Barbey  und  De- 
LESSERT  in  Genf,  Florenz,  St.  Petersburg,  im  Hofmuseum  zu  Wien. 
Hartweg's  eigenes  Herbar  ist  in  Lund.  —  Die  Jamaica-Sammlung  um- 
fasst  kaum  Yj  Cent. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  207  —  209;  Lind,  et  Planch.  Troisieme 
voyage  de  L  Linden  I  (1863)  p.  LX;  Seem.  Journ.  of  Bot.  IX  (1871)  p.  224; 
Gard.  Cliron.  1871  p.  313;  W.  H.  Brewei?  Bot.  of  Calif.  II  p.  556;  Hemsl. 
Biol.  IV  p.  126—127;  Sarg.  Silva  II  p.  34;  Leon  Bibl.  Botän.-Mexic.  (1895) 
p.  352  —  353;  Britt.  and  Boulg.  p.  204;  Willis  L.  Jepson:  The  explora- 
tions  of  Hartweg  in  America  in  Erythea  V  (1897)  p.  31 — 35,  51 — 56; 
Benth.  Plant.  Hartweg.  Londini  1839—1857  8.  IV  393  p.;  Pritz.  Thes. 
II  ed.  p.  136;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  203;  ürb.  Symb.  I  p.  10. 

Haye  vergl.  Lahaye. 

Heller,  A.  Arthur,  (*  1867),  geb.  zu  Monteur  County  in  Penn- 
sylvanien  (U.  S.  A.)  den  21.  III.  1867,  studirte  am  Franklin  and  Marshall 
College  in  Lancaster  (Pa.)  und  graduirte  1892  zum  B.  A.  In  die  Bo- 
tanik" führte  ihn  seine  spätere  Frau  ein,  welche  ihn  auch  auf  mehreren 
Reisen  begleitete.  Nachdem  er  während  seiner  Studienzeit  in  den  öst- 
lichen Vereinigten  Staaten  erfolgreich  botanisirt  hatte,  so  1890  im  west- 
lichen Nord-Carolina  (n.  1 — 215),  1891  ebenda  und  im  südlichen 
Virginien  (n.  216  — 494),  erhielt  er  1892  vom  U.  St.  Department  oi 
Agriculture  den  Auftrag  zu  einer  Expedition  in  das  nördliche  Idaho, 
wo  er  von  April  bis  September  zwischen  LcAviston  und  Hope  in  Ge- 
meinschaft mit  J.  H.  Sandberg  und  D.  T.  Mac  Dougal  ca.  1000  Nr.  zu- 
sammenbrachte. Im  Herbst  1892  besuchte  er  das  südliche  Pennsyl- 
vanien  und  Virginien  (n.  495  —  763),  1893  hauptsächlich  Virginien 
(n.  764—1369),  1894  das  südliche  Texas  (n.  1370  —  1943),  1895  die 
Hawaii'schen  Inseln  Oahu  und  Kauai  (n.  1944—2913),  1896  wiederum 
Idaho  (n.  2914  — 3489),  1897  New  Mexico  bei  Santa  Fe  (n.  3500  bis 
3848),  1898  Washington  bei  Montesano  (n.  3849  —  4070),  Arkansas 
und  Texas  (n.  4075  —  4323).  Unter  den  Auspicien  des  botanischen 
Gartens  von  New  York  wandte  er  sich  dann  der  Erforschung  von 
Portorico  zu.  In  den  ersten  sechs  Monaten  des  Jahres  1899  be- 
suchte er  von  Santurce,  einer  Vorstadt  von  San  Juan,  aus  die  be- 
nachbarten Gebiete,  machte  Excursioneu  nach  Bayamon,  Vega-Baja, 
Arecibo,  Caguas,  Cayey,  Aibonito,  Ponce  und  Fajardo  und  brachte  ein 
Herbarium  von  ca.  1400  Blüthenpflanzen  und  Kryptogamen  zusammen. 
Im  Januar  und  Februar  1900  war  er  auf  eigene  Kosten  in   Portorico 


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X. 


Haye  —  Heirick.  59 

und  sammelte  besonders  bei  Mayagiiez,  ausserdem  bei  Santurce  und  iu 
den  Luquillos  bei  Fajardo  (n.  4324  —  4766). 

Coli.  Die  Sammlungen  aus  den  Vereinigten  Staaten  sind  in  den 
meisten  nordamerikanischen  Herbarien,  ausserdem  im  Herbar  Boissier- 
Barbey  in  Genf  (1891  — 1894,  1896  —  1898),  im  botan.  Garten  zu  Edin- 
burgh (desgl.),  z.  Tb.  auch  in  Calcutta  (1893,  1894),  Kew  (1894,  1897), 
Bot.  Garten  zu  Zürich  (1894,  1896,  1897),  bei  J.  C.  Melvill  iu  Man- 
chester (1894,  1896,  1897),  zu  Breslau  (1894,  1897,  1898),  St.  Petersburg 
(1894,  1896,  1897,  1898),  Paris  (1894,  1896),  bei  Drake  del  Castillo 
(1896,  1897,  1898),  in  Leiden  (1896—1898),  bei  Prof.  Haussknecht  in  Wei- 
mar (1896),  im  British  Museum  (1897),  Herb.  Delessert  in  Genf  (1898).  — 
Die  vom  nördlichen  Idaho  (1892)  in  U.  S.  D.  of  Agriculture,  von  wo  die 
Dupla  an  andere  Museen  abgegeben  wurden.  —  Die  der  Sandwich-Inseln 
in  Washington  (U.  S.  National  Herb.),  New  York  (Columbia  University), 
bei  T.  S.  BrandectEE  in  San  Diego  Cal.,  in  St.  Louis  (Miss.  Bot.  Gard.), 
bei  Boissier-Barbey  in  Genf,  zu  Cambridge  (Gray  Herbarium),  Edin- 
burgh (Bot.  Gart),  Zürich  (Bot.  Gart),  Calcutta,  Philadelphia  (Acad.  Nat 
Sc),  Michigan  (Agric.  Coli),  bei  Addison  Brown  in  New  York,  Ja- 
maica  Piain  (Arnold  Arbor.),  Montreal  (Mc  Gill  Univers.),  Kew,  bei 
J.  C.  Melvill  in  Manchester,  British  Museum,  bei  Parke,  Davis  &  Co. 
in  Detroit,  Paris,  St.  Petersburg  (Bot  Gart.),  bei  Drake  del  Castillo  in 
Paris,  St  Francisco  (Calif.  Acad.  Sc),  Washington  (Cathol.  Univ.),  Min- 
neapolis  (Univ.),  bei  Prof.  Haussknecht  in  Weimar,  Leiden,  Breslau, 
Strasburg.  —  Die  von  Portorico  aus  dem  Jahre  1899  im  Botanischen 
Garten  zu  New  Yorkf —  Die  aus  dem  Jahre  1900  in  New  York  (Bot 
Gart),  Washington  (U.  S.  Nat.  Herb.),  Chicago  (Pield  Col.  Mus.),  St  Louis 
(Miss.  Bot.  Gard.),  bei  Addison  Brown  in  New  York,  in  Ithaca  (Corn. 
Univ.),  Jamaica  Piain  (Arn.  Arbor.),  Cambridge  (Gray  Herb.),  Provi- 
dence  (Brown  Univ.),  Biltmore  Herb,  in  Nord-Carolina,  Edinburgh  (Bot 
Gart),  bei  J.  C.  Melvill  in  Manchester,  in  Leiden,  bei  Drake  del  Castillo, 
in  Paris,  Breslau,  im  Herb.  Delessert  in  Genf,  Philadelphia  (Acad.  Nat. 
Sc),  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit  Harshberger:  Tlie  Botanists  of  Philadelphia  (1899)  p.  382  —  388; 
briefl.  Mittheilung  von  H. 

Hennecart,  Jules,  geb.  zu  Paris  den  7.  X.  1797,  gestorben  zu  Cli- 
steaux  de  Combreux  bei  Tournon  den  23.  XII.  1888,  vergl.  Jacquemont. 

Herrick,  Francis  Hobart,  (*1858),  geb.  zu  Woodstock  in  Vermont 
(ü.  S.  A.)  den  19.  XL  1858,  graduirte  1881  am  Dartmouth  College  zum 
A.  B.  und  1888  an  der  Johns  Hopkins  University  zum  Dr.  Phil.,  wurde 
in  demselben  Jahre  Instructor  und  Professor  der  Biologie  am  Adalbert 
College  der  Western  Reserve  University  zu  Cleveland  in  Ohio.    Er  be- 


60  Ign.  ükban:  Notae  biographicae. 

suchte  im  Juni  1886  Abaco,  die  nördlichste  der  Bahama-Inseln  und 
mehrere  der  ihr  vorliegenden  Key 's,  als  auf  einem  derselben,  Green 
Turtle  Key,  das  Marine -Laboratorium  statiouirt  wurde. 

Coli.    Herbarien  der  Yale  University  und  des  Adalbert  College. 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  H.;  Ukb.  Symb.  I  p.  70. 

(./'F,        Heuser,  T.  sammelte  im  April  1869  in  Cuba. 
^ .  Coli.    Herb.  Kruö  et  Ueban. 

Heward,  Robert,  (1791  — 1877),  geb.  zu  Wokingham  in  Berks 
(England)  1791,  war  Clerk  am  Garten  der  Horticultural  Society  zu  Ken- 
sington und  Chiswick  und  assistirte  Sabine  bei  seinen  Crocus-  und  Llndley 
bei  seinen  Rosen -Kulturen.  1823  — 1826  stand  er  einer  Kaffeeplantage 
in  Jamaica  vor  und  brachte  in  den  Bezirken  von  St.  Elizabeth  und 
Manchester  eine  betrcächtliche  Anzahl  von  getrockneten  Pflanzen,  be- 
sonders Farnen  zusammen,  welch  letztere  er  später  selbst  bearbeitete. 
Nach  seiner  Rückkehr  von  Westindien  war  er  längere  Zeit  Mitarbeiter 
an  Londoner  Journalen,  half  bei  der  Herausgabe  der  Parlaments-Debatten 
und  war  zuletzt  beim  Colonial  Office  angestellt.  Das  letzte  Jahr  seines 
Lebens  brachte  er  als  Pensionär  in  Wokingham  zu,  wo  er  am  24.  X. 
1877  starb. 

Coli.   Herb.  Kew,  einiges  im  Herb.  Delessert  in  Genf. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  266;  Trimen's  Journ.  of  Bot.  XV  (1877) 
p.  380;  Gard.  Chron.  n.  s.  YIII  (1877)  p.  571;  Britt.  and  Botjlg.  p.  81; 
Britz.  Tlies.  II  ed.  p.  143;  Jacks.  Guide  p.  370;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  342; 
Urb.  Symb.  I  p.  70. 

Hjalmarsoii ,  Justus  Adalrik,  (1823  — 1876),  geb.  in  Kungseif 
(Schweden)  den  9.  II.  1823,  machte  1847  in  Stockholm  sein  pharma- 
ceutisches  Examen,  conditionirte  seit  1850  in  St.  Thomas  und  liess  sich 
1857  als  Apotheker  in  Arecibo  auf  Portorico  nieder,  wo  er  besonders 
Vögel  für  das  Stockholmer  Museum  präparirte.  Im  Jahre  1852  ging 
er  nach  Honduras,  1858  nach  Puerto-Plata  auf  Sto.  Domingo,  um  Land- 
schnecken zu  sammeln,  und  auf  der  Rückreise  im  Mai  desselben  Jahres 
nach  Grand  Turk  (Turks  Islands).  Während  eines  14-tägigen  Aufent- 
haltes daselbst  gelang  es  ihm,  die  Pflanzen  der  Insel  für  die  in  Be- 
arbeitung befindliche  GRiSEBACH'sche  Flora  ziemlich  vollständig  zusammen- 
zubringen. 1867  kam  er  nach  Stockholm,  um  aus  seinen  zoologischen 
Sammlungen  eine  Auswahl  als  Grundstock  für  ein  Museum  in  Porto- 
rico zusammenzustellen,  welches  aber  schon  am  29.  Oct.  1867  durch 
Erdbeben  zu  Grunde  gerichtet  wurde.  Er  starb  den  10.  IX.  1876  an 
Bord  eines  Dampfers  im  Atlantischen  Ocean. 

Coli.  Kew  Herbarium,  Herb.  Grisebach  in  Göttingen,  einiges  im 
Herb.  Krug  et  TJrban. 


Heuser  —  Horubeck.  61 

Lit.  Öfvers.  Kongl.  Vetensk.  Akad.  Fürhandl.  Stockholm  1858  p.  343 
bis  346,  1869  p.  593  (von  Prof.  Ascherson  mir  freundl.  übersetzt);  Stahl 
Est.  sobre  la  Flora  de  Puerto-Rico  (1883)  p.  11  et  Famia  (1883)  p.  22;  briefl. 
Mittlieilung  des  Herrn  Gymnasiallehrers  F.  0.  B.  N.  Kkok  durch  Vermittlung 
des  Herrn  Dr.  G.  0.  Malme  in  Stockholm;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  368. 

Higsoii,  Thomas,  (1773  — 1836),  Kaufmann  zu  Kingston  in  -Ta- 
rn aica,  war  als  Nachfolger  von  Macfadten  1828 — 1832  Island  Botanist 
und  Curator  des  botanischen  Gartens  zu  Bath  und  starb  zu  Kingston 
den  21.  XXL  1836  im  Alter  von  63  Jahren  10  Monaten. 

Coli.    Kew  Herbarium? 

Lit.  W.  Fawcett  in  Botan.  Gaz.  XXIV  (1897)  p,  348;  Abschrift  des 
Leichensteins  in  der  Parish  Church  von  Kingston,  mitgetheilt  durch  F.  Cun- 
BALL  bezAv.  W.  Fawcett. 

Hitchcock,  Albert  S.,  (*1865),  geb.  zu  Owasso  in  Michigan  (U. 
S.  A.)  den  4.  IX.  1865,  graduirte  am  Jowa  State  Agricultural  College 
1884  zum  B.  S.  A.,  1886  zum  M.  S.,  wurde  1885  daselbst  Assistent  der 
Chemie,  1886  —  1889  Instructor  der  Chemie  an  der  Iowa  State  Uni- 
versity  und  1890  erster  Assistent  am  Missouri  Botanical  Garden  zu 
St.  Louis.  Von  hier  aus  machte  er  vom  Nov.  1890  bis  Jan.  1891  unter 
der  Leitung  des  Dr.  J.  T.  Rothrock  eine  Sammelreise  nach  den  Baha- 
mas (New  Providence,  Eleuthera,  Cat,  Watling's,  Crooked,  Fortune, 
Great  Inagua),  Jamaica  (Kingston,  Port  Morant,  Port  Antonio,  Lucea, 
Bog  Walk,  Blue  Mountain  Peak,  Constant  Springs)  und  Grand  Cay- 
man. 1892  wurde  H.  Professor  der  Botanik  am  Kansas  State  Agri- 
cultural College,  März  1901  Assistant  Chief  in  der  Abtheilung  für  Agrosto- 
logie  am  U.  St.  Department  of  Agriculture  in  Washington. 

Coli.  Hauptsammlung  im  Herbarium  des  Missouri  Botanical  Garden 
zu  St.  Louis,  eine  kleine  Doubletten- Sammlung  im  Besitz  von  H. 

Lit.  J,  E.  HuMPHREY  in  New  Engl.  Magazine  1896  (n.  v.);  Briefl.  Mit- 
theilung von  H.;  Urb.  Symb.  I  p.  70 — 71. 

Holme,  Rev.  H.  K.,  sammelte  um  1878  in  Montserrat. 

Coli.    Herb.  Kew. 

Lit.    Kew  Rep.  1879  p.  41. 

Horiibeek,  Hans  Baltzar  (Baltasar),  (1800  — 1870),  geb.  als  Sohn 
des  Consumptionsschreibers  und  Kassierers  C.  R.  Hornbeck  in  Kopen- 
hagen den  9.  I.  1800,  studirte  daselbst  Medicin  und  Hess  sich  1825 
als  Arzt  auf  St.  Jan  nieder.  Hier  Avurde  er  bald  nach  seiner  Ankunft 
Districtschirurg  und  1827  Landphysikus  der  dänisch  -  westindischen 
Inseln.  Er  sammelte  Pflanzen  und  andere  Naturalien  hauptsächlich  auf 
St.  Jan,  ausserdem  auch  auf  St.  Thomas,  St.  Croix  und  Portorico. 
Im  Jahre  1844  kehrte  er  nach  Kopenhagen  zurück  und  starb  am  2.  IL 
1870  als  Arzt  am  dortigen  Krankenhause  (Kopenhavns  Sygehjeni). 


62  löN.  Urban:  Notae  biographicae. 

Coli.   Botan.  Museum  in  Kopenhagen. 

Lit.  KiAERSK.  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenli.  XXIII  (1900)  p.  40;  Cat.  Sc. 
Pap.  III  p.  434. 

Hoskin  sammelte  1841  auf  Dominica. 
Coli.    Herb.  Kew,  Krug  et  Urb.  (25  Nr.). 

Houstoim,  William,  (1695  —  1733),  geb.  in  Schottland  im  Jahre 
1695,  studirte  seit  1727  unter  Boekhaave  in  Leiden  Medicin  und  wurde 
1729  daselbst  zum  Dr.  med.  promovirt.  1729  — 1733  bereiste  er  Cuba, 
Jamaica,  Mexico  (Vera  Cruz)  und  Campeche  und  starb  den  14.  VIII. 
1733  auf  Jamaica.  Seine  Pflanzen  und  Samen  sandte  er  an  PmLip 
Mu.LER  zu  Chelsea,  welcher  eine  beträchtliche  Anzahl  davon  in  seinem 
Garden.  Diction.  publicirte. 

Coli.  British  Museum  (Herb.  Miller,  Banks,  Sloane),  wo  auch 
seine  Manuscripte  und  Zeichnungen  aufbewahrt  werden,  Herb.  Linne  in 
der  Linnean  Society,  Oxford. 

Lit.  aentlemau's  Magaz.  III  (1738)  p.  662;  Pulteney  Sketches  II 
p.  231  (n.  V.);  Rees  Cycl.  (n.  v.);  Las.  Mus.  Deless.  p.  450;  Hemsl.  Biol.  IV 
p.  118—119;  ßouLG.  in  Biet.  Nat.  Biogr.  XXVII  (1891)  p.  425  — 426;  Britt. 
and  BouLG.  p.  87;  Leon  Bibl.  Botäu.-Mexic.  (1895)  p.  321  —  322;  Pkitz. 
Thes.  II  ed.  p.  151;  Jacks.  Guide  p.  111;  Urb.  Symb.  H  p.  1. 

Hughes,  Griffith,  war  Rector  von  St.  Lucy's  Parish  auf  Barbados 
und  F.  R.  S.  Er  publicirte  sein  Werk :  The  natural  history  of  Barbados 
im  Jahre  1750. 

Coli.    Pflanzen  sind  von  ihm  nicht  bekannt. 

Lit.  BouLG.  in Dict.  Nat.  Biogr.  XXVIII  (1891)  p.  175  — 176;  Britt.  and 
BouLG.  p.  88 ;  Britz.  Thes.  II  ed.  p.  152 ;  Jacks.  Guide  p. 369 ;  Urb.  Symb.  I  p.  73. 

Huml)ol(lt,  Friedrich  Wilhelm  Heinrich  Alexander  von,  (1769 
bis  1859),  geb.  zu  Berlin  den  14.  IX.  1769,  verlebte  mit  seinem  Bruder 
Wilhelm  seine  Jugendzeit  in  dem  nahe  gelegenen  Schlosse  Tegel  und 
wurde  von  Christian  Kunth,  dem  Onkel  des  Botanikers,  erzogen  und 
von  dem  bekannten  Arzte  Dr.  E.  L.  Heim  und  später  von  dem  jungen 
K.  L.  WiLLDENOW  in  die  Botanik  eingeführt.  1787  bezog  er  die  Uni- 
versität Frankfurt  a.  0.,  setzte  1788  in  Berlin  seine  Studien  privatim 
fort  und  ging  1789  nach  Göttingen,  wo  der  berühmte  Naturforscher 
Blumenbach  lehrte,  machte  mit  Georg  Forster  im  Frühjahr  1790  eine 
Reise  nach  den  Niederlanden,  England  und  Paris,  kam  nach  Hamburg 
zur  Handelsakademie  und  1791  nach  Freiberg  in  Sachsen,  um  unter  dem 
Geognosten  Werner  die  bergmännischen  Wissenschaften  zu  studiren. 
Nachdem  er  seit  1792  anfänglich  als  Assessor  beim  Bergwerksdeparte- 
ment zu  Berlin  und  bald  darauf  als  Oberbergmeister  und  Generaldirector 
der  Minen  in  den  Fürstenthümern  Bayreuth  und  Anspach  thätig  ge- 
wesen war,  zog  er  sich  1797  in  das  Privatleben  zurück.     1798  begab 


Hoskiü  —  Humboldt.  63 

sich  H.  nach  Paris,  um  sich  auf  eine  grosse  Reise  in  die  Tropen  vor- 
zubereiten, lernte  hier  den  Botaniker  A.  Bonpland  kennen,  ging  mit 
diesem  nach  Madrid  und  fand  bei  dem  Könige  von  Spanien  die  aus- 
giebigste Förderung  seines  Unterneinnens.  Am  5.  Juni  1799  fuhren  sie  auf 
der  Corvette  Pizarro  vom  Hafen  von  Coruna  ab,  besuchten  die  C anareu, 
Venezuela  bis  zum  Cassiquiare  und  Rio  Negro  und  kamen  am  19.  Dez. 
1800  nach  Habana  auf  Cuba.  Hier  blieben  sie  fast  vier  Monate  und  sam- 
melten besonders  in  dem  Gebiete  zwischen  der  Hauptstadt,  Batabano  und 
Trinidad.  Die  Weiterreise  ging  nach  Cartagena  in  Neu  Granada,  auf 
dem  Magdalenenstrome  aufwärts  nach  Ecuador,  wo  in  Quito  am  6.  Jan. 
1802  ein  beinahe  neunmonatlicher  Aufenthalt  genommen  und  am  23.  Juni 
der  Chimborazo  bis  zu  einer  Höhe  von  ca.  6000  m.  bestiegen  wurde, 
nach  Peru  und  am  23.  März  1803  nach  Acapulco  in  Mexico.  Nach 
fast  einjährigen  Forschungen  in  diesem  Lande  schifften  sie  sich  in  Vera- 
cruz nach  Cuba  ein,  um  ihre  dort  1801  zurückgelassenen  Sammlungen 
in  Empfang  zu  nehmen  und  ihre  Studien  über  die  Insel  zu  vervoll- 
ständigen (März,  April  1804),  und  kamen  über  Nordamerika  am  3.  August 
1804  wieder  in  Bordeaux  an.i  Diese  ganz  auf  H.'s  eigene  Kosten  aus- 
geführte Reise  wurde  in  ihren  allmählich  bekannt  werdenden  ausser- 
ordentlichen Resultaten  für  fast  alle  Gebiete  des  menschlichen  Wissens  und 
Verkehrs  von  so  av eltgeschichtlicher  Bedeutung,  dass  man  Humboldt  als 
den  zweiten  Columbus  in  Europa  begrüsste.  Nach  zweijährigem  Aufent- 
halte in  der  Heimath  siedelte  er  nach  Paris  über,  wo  er  sich  1808  bis 
1827  mit  der  Bearbeitung  der  Ergebnisse  seiner  Reise  beschäftigte  und 
deren  Herausgabe  leitete.  Die  botanische  Abtheilung  war  zuerst  von 
Bonpland  selbst  (vergl.  diesen)  in  Angriff  genommen,  der  die  Monographie 
der  Melastomaceen  und  die  Plantes  equinoxiales  bearbeitete,  dann  aber 
WiLLDENOw  und  nach  dessen  Tode  (1812)  K.  S.  Kunth  übertragen  worden; 
den  berühmten  Essai  sur  la  geographie  des  plantes  hatte  H.  bereits  1805 
veröffentlicht.  Im  Jahre  1827  Hess  sich  H.  in  Berlin  nieder  und  lebte 
in  der  nächsten  Umgebung  des  Königs,  der  ihm  bald  darauf  den  Titel 
Excellenz  verlieh.  Aber  schon  1829  trat  er  eine  neue  grosse  Reise 
nach  dem  Innern  des  russischen  Reiches  an,   nach  dem  Ural,  Altai 

1)  Ueber  die  Betheiligung  der  beiden  Gelehrten  an  dem  Sammeln,  Präpariren 
und  Untersuchen  der  Pflanzen  schreibt  H.  in  den  Plaut,  equin.  (1805)  preface  p.  VI: 
„Unis  par  les  liens  de  l'attachement  le  plus  tendre,  nous  avous  partage  toutes  les 
souffrances  et  les  dangers  de  cette  entreprise;  nous  avons  herborisc  ensemblo  pendant 
plus  de  six  ans.  Les  plantes  ont  ete  recueillies  par  nous  deux;  et  malgre  les  travaiix 
astronomiques  et  les  recherches  geologiques  auxquels  je  me  suis  livre,  j'en  ai  dessiuo 
un  grand  nombre  sur  les  Heux:  mais  ä  peine  un  neuvieme  a  ete  decrit  par  moi.  C'est 
M.  Bonpland  qui,  avec  le  devouement  le  plus  grand,  au  milieu  des  fatigues  de  ce 
voyage  penible  et  souvent  aux  depens  de  son  sommeil,  a  prepare  et  seche  lui  seul 
pres  de  soixante  mille  eehantillons  de  plantes." 


64  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

und  dem  K aspischen  Meere,  begleitet  von  dem  Mineralogen  G.  Rose 
und  dem  Zoologen  und  Botaniker  C.  G.  Ehrenberg;  die  Resultate  der- 
selben wurden  in  den  Werken:  Reise  nach  dem  Ural  etc.  und  Asie 
centrale  veröffentlicht.  Nachdem  H.  bis  1848  noch  mehrere  Male  in 
halbdiplomatischen  Sendungen  in  Paris  geweilt  hatte,  lebte  er  von  nun 
an  fast  ununterbrochen  in  Berlin  und  starb  daselbst  am  6.  V,  1859. 

Coli.  Die  Hauptsammluug  der  amerikanischen  Reise  (6200  Arten 
nach  Humboldt  in  Plant,  oquiu.  preface  p.  III)  befindet  sich  im  Museum 
zu  Paris,  Doubletten  im  Herb.  Willdenow  (hier  auch  einige  Unica)  und 
KuATH  im  Berliner  botan.  Museum;  die  Sammlungen  der  asiatischen 
Reise  in  Berlin.  Sein  eigenes  Herbar  schenkte  H.  schon  frühzeitig  an 
Kunth;  es  enthielt  aber  nichts  von  seinen  Reisen,  sondern  hauptsäch- 
lich SELLOw'sche  Pflanzen  aus  Brasilien. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  417—418,  452  —  453;  Lind,  et  Planck.: 
Troisieme  voyage  de  J.  Linden  I  (1863)  p.  XLII  —  XLIV;  H.  Klencke: 
Alexander  von  Hujiboldt  III.  Aufl.  Leipzig  1859;  C.  F.  P.  von  Martius: 
Denkrede  auf  Alexander  von  Humboldt  in  Sitzg.  K.  Bayer.  Akad.  d.  Wissen- 
schaft. München  18G0.  4^  40  p.;  Alfred  Dove  in  Allg.  Deutsche  Biogr.  XIII 
(1881)  p.  358  —  383  (mit  Literatur);  Hemsl.  Biol.  IV  p.  121—122;  Leon  Bibl. 
Botän.-Mexic.  (1895)  p.  340  —  343;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  152  —  153;  Jacks. 
Guide  p.  114,  133,  136,  221,  370,  502;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  462—467, 
VII  p.  1035  —  1036,  X  p.  292;  A.  Fischer  von  Waldheim  in  Bull.  See. 
imp.  Natur,  de  Moscou  XLII  (1869)  II  p.  89  —  102  (Bericht  über  die  bo- 
tanischen Werke  A.  von  Humboldt's,  russisch).  Ueber  die  Publicationsdaten 
der  einzelnen  Lieferungen  von  Humboldt's  Voyage  aux  regions  equinoxiales 
vergl.  C.  D.  Sherborn  und  B.  B.  Woodward  in  Britten's  Journ.  of  Bot.  XXXIX 
(1901)  p.  202  —  205. 

Hiimphrey,  James  Ellis,  (1861  — 1897),  geb.  in  Weymouth,  Mass. 
(ü.  S.  A.)  den  5.  VIIL  1861,  graduirte  daselbst  1877,  studirte  seit  1882 
an  der  Lawrence  scientific  School  der  Harvard  Universität  zu  Cambridge, 
wurde  1885  B.  8.  und  Assistent  von  Prof.  Goodale.  1887  erhielt  er 
die  Stelle  eines  Instructors  of  Botany  an  der  Universität  von  Indiana, 
1888  an  der  State  Experiment  Station  zu  Amherst  (Mass.)  und  promo- 
virte  1892  an  der  Harvard  Universität  mit  einer  Monographie  der  nord- 
amerikanischen Saprolegniaceen.  Im  Januar  1893  trat  er  seine  erste  Reise 
nach  Jamaica  an,  um  mehrere  Monate  in  der  Umgebung  von  Port  Antonio 
die  Meeresalgen  zu  sturliren,  und  ging  dann  nach  Bonn,  wo  er  seine 
Studien  bei  Prof  Strasburger  fortsetzte.  1897  wurde  er  Professor  der 
Botanik  an  der  Johns  Hopkins  Universität  zu  Baltimore  und  führte  im 
Sommer  desselben  Jahres  eine  zoologisch -botanische  Expedition  nach 
Jamaica,  wo  er  am  17.  VIIL  1897  in  Port  Antonio  am  Fieber  starb. 

ColL  Sammelte  nur  Kryptogamen,  welche  wohl  in  Baltimore  ge- 
blieben sind.  Dupla  der  Algen  in  Phycotheca  von  Collins,  Holden  und 
Setchell,  die  Pilze  im  Berliner  Museum. 


-    S^M'/Kvrv-IE^^'"''-^^^^^^' 


Humphrey  —  Jacquin.  65 

Lit.  J.  S.  KiNGSLEY  and  B.  W.  Bakton  :  James  Ellis  Humphrey  in  Johns 
Hopkins  Univ.  Circnl.  vol.  XVH  (1897)  Nr.  132  p.  17—19;  Amer.  Natnr. 
XXXI  (1897)  p.  920  —  922  mit  Porträt,  Auszug  daraus  in  Botan.  Gaz. 
Chicago  Vol.  XXIV  (1897)  p.  387—388;  Urb.  Syrab.  H  p.  2. 

Husiiot,  T.,  machte  1868  eine  Reise  nach  Guadeloupe,  Marti- 
nique und  Marie-Galante  und  sammelte  daselbst  vier  Monate  lang 
hauptsächlich  Glumaceen,  Farne,  Laub-  und  Lebermoose,  sowie  eine 
Anzahl  Pilze  und  Flechten,  Auch  stellte  er  Beobachtungen  an  über 
die  Hänfigkeit  und  »Seltenheit  der  Arten,  ihre  Stationen  und  die  Höhe, 
bis  zu  welcher  sie  vorkommen.  Er  lebt  jetzt  in  Cahan  bei  Athis, 
Dep.  Orne,  und  beschäftigt  sich  besonders  mit  Moosen  und  Exsiccaten. 

Coli,  (an  sechs  Cent.).  Die  Glumaceen  z.  B.  im  British  Museum 
und  Kew,  die  Farne  ebenda,  sowie  in  Paris,  Brüssel,  bei  de  Candolle, 
die  Moose  z.B.  im  British  Museum,  Kew  und  bei  verschiedenen  Inter- 
essenten, die  Oiiginalien  der  Laubmoose  im  Herb.  Schoiper  (jetzt  in 
Kew),  die  der  Lebermoose  im  Herb.  Gottsche  (jetzt  in  Berlin),  die 
Flechten  und  Pilze  z.B.  im  British  Museum,  Paris. 

Lit.  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  153;  Jacks.  Guide  p.  275,  277,  281,  369, 
475;  Cat.  Sc.  Pap.  VII  p.  1041,  X  p.  297;  Urb.  Symb.  I  p.  74,  141. 

Jaeqiiemoiit,  Victor,  (1801  —  1832),  geb.  zu  Paris  den  8.  VIIL 
1801,  trat  als  Voyageur-naturaliste  des  Museum  d'histoire  naturelle  im 
Jahre  1826  eine  Sammelreise  nach  Nordamerika  an  und  begab  sich  von 
da  nach  Haiti,  wo  er  vom  März  bis  Mai  1827  hauptsächlich  die  Um- 
gebung von  Port-au-Prince  und  Marquissant,  St.  Marc,  Gonaives,  die 
Ri viere  froide,  Source  Barraud,  den  Col  de  l'Escalier  und  die  Bords 
de  l'Ester  botanisch  erforschte.  Während  der  Jahre  1828  — 1832  machte 
er  im  Auftrage  des  französischen  Gouvernements  eine  Reise  nach  Ost- 
indien. Auf  dem  Wege  dahin  besuchte  er  Teneriffa,  Rio  de  Ja- 
neiro, Capland,  Reunion  und  Pondichery.  Im  Mai  1829  kam 
er  in  Calcutta  an,  ging  über  den  Himalaya  nach  Tibet,  von  da  nach 
Kashmir  und  Pendjab  und  starb  den  7.  XII.  1832  zu  Bombay. 

Coli.  Museum  zu  Paris  (theils  direct,  theils  im  Herb.  Jussieu, 
thoils  1889  aus  dem  Besitze  des  Herrn  J.  Hennecart  erhalten),  Dou- 
bletten  in  Montpellier  (ex  herb.  Cajibess.),  im  Berliner  Museum  und  ca. 
150  Nr.  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.  Voj^age  dans  l'Inde  par  Victor  Jacquemont  vol.  I  (1841)p.  I  —  III; 
Las.  Mus.  Deless.  p.  153—155;  Dict.  Scienc.  nat.  LXI  (1845)  p.  165  —  106; 
Comte  Edouard  DE  Warren:  La  vie  et  las  oeuvres  de  Jacquemont.  Nancy  1852. 
8^  (n.  V.);  A.  de  Lacaze  in  Didot  Nouv.  Biogr.  genor.  vol.  XXVI  (1858) 
p.  223  — 226;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  153;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  523. 

Jaequin.  Nico  laus  Joseph  Freiherr  von,  (1727 — 1817),  geb.  in 
Leiden  (Holland)  den  16.  11.  1727  als  Sohn  eines  reichen  Tuchfabrikanten, 

ürban,  Symb.  ant.  III.  5 


66  Ign.  Urban:  Notae  biographicne. 

besuchte  das  Gymnasium  zu  Antwerpen,  studirte  Philosophie  auf  der 
Universität  Löwen,  Medicin  zu  Leiden  und  wurde  hier  von  Royen  in  die 
Botanik  eingeführt.  Darauf  erhielt  er  eine  Assistentenstelle  als  Wundarzt 
in  Paris,  wo  er  zugleich  Gelegenheit  hatte,  Akton  Jussieu's  botanische  Vor- 
lesungen und  Bernhard  Jussieu's  Gartenanlagen  zu  besuchen.  Im  Jahre 
1752  kam  er  nach  Wien,  um  seine  medicinischen  Studien  zu  vollenden. 
Hier  wurde  er  dem  Kaiser  Franz  I.  bekannt,  der  ihm  den  Auftrag  er- 
th eilte,  für  den  kurz  vorher  angelegten  Garten  zu  Schönbrunn  und  die 
damit  verbundenen  Menagerien,  sowie  für  das  Hof-Naturaliencabinet  in 
Westindien  und  dem  benachbarten  südamerikanischen  Festlande  zu  sam- 
meln. Begleitet  von  dem  Gärtner  Richard  van  der  Schot  und  zwei 
italienischen  Präparatoren,  kam  er  am  28.  Juni  1755  in  Martinique 
an  und  besuchte  bis  zum  Jahre  1759  nach  Süden  hin  St.  Vincent, 
Grenada,  Cura9ao,  Ariiba,  Venezuela  luid  die  Umgebung  von 
Carthagena  in  Neu-Grenada,  nach  Norden  Guadeloupe,  St.  Kitts 
(St.  Christoph) ,  St.Eustache,  St.  Martin,  St.Barthelemy,  Haiti  (1757 
bis  1758),  Jamaica  (1758)  und  Cuba  (1758  —  1759).  Der  Erfolg  der 
Reise  war,  trotzdem  J.  durch  Krankheit  auf  Haiti  lange  am  Sammeln 
gehindert  und  während  des  französisch -englischen  Krieges  bei  einer 
Seefahrt  gefangen  genommen  und  nach  Monlserrat  und  Gonave  bei  Haiti 
geschleppt  wurde,  nach  jeder  Richtung  hin  befriedigend:  eine  Fülle  von 
lebenden  Thieren  und  Pflanzen  wurde  den  Wiener  Anstalten  von  ihm 
und  seinen  Begleitern  in  sieben  grossen  Transporten  zugeführt;  umfang- 
reiche Herbarien  sowie  zahlreiche  an  Ort  und  Stelle  entworfene  Zeich- 
nungen brachte  er  selbst  mit.  Nach  seiner  Rückkehr  wurde  er  Pro- 
fessor der  Chemie  in  Schemnitz,  1768  — 1797  Professor  der  Chemie 
und  der  Botanik  an  der  Universität  in  Wien.  Seitdem  in  den  Ruhe- 
stand getreten  und  1806  zum  Freiherrn  ernannt,  starb  er  am  24.  X. 
1817  in  Wien. 

Coli.  Ueber  den  Verbleib  von  J.'s  westindischem  Herbar  ist  nichts 
bekannt.  Doubletten  im  Herb.  Banks  im  British  Museum  zu  London 
und  im  Herb.  Willdenow  zu  Berlin. 

Lit.  Jacq.  Hort.  Schoenbr.  I  (1797)  p.  II  — III;  J.  N.  Raimann:  Rede 
zur  Gedächtnissfeier  Nie.  Jos.  Fkeyiierkn  v.  Jacquin'r,  Wien  1818.  4^.  28  p.; 
Las.  Mus.  Deless.  p.  488;  Sarg.  Silva  V  p.  155;  A.  Umlauft  in  R.  v.  Wett- 
stein: Die  Botanischen  Anstalten  Wiens  p.  3G  —  37;  Pritz.  Thes.  II  ed. 
p.  154;  Jacks.  Guide  p.  13,  110,  112,  139,  344,  263,  270,  369,  416, 
417,  XXVIII;  Urb.  Symb.  I  p.  75  —  78. 

Jäger,  Benedict,  sammelte  in  den  Jahren  1825  — 1827  für  den 
botanischen  Garten  in  St.  Petersburg  in  der  Krim,  Südrussland,  dem 
Kaukasus  und  Georgien  und  1827 — 1828  in  gleicher  Eigenschaft  auf 
Haiti,    theils    in    der  Umgebung  von  Port-au-Prince    im  Verein  mit 


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Jäger  —  Imray.  67 

C.  PIhrexrerü  und  dem  Prinzen  F.  P.  von  Württemberg,  theils  auf  weiteren 
Excursionen  bis  nach  Miragoane  hin.  Er  blieb  bis  mindestens  1830 
auf  der  Insel  und  präparirte  auch  Vögel,  Insekten,  Reptilien  etc.  für 
den  Verkauf.  Seine  den  Interessenten  auf  Vorausbezahlung  angebotenen 
Pflanzen  scheinen  nur  wenige  Abnehmer  gefunden  zu  haben. 

Coli.  Botan.  Garten  zu  St.  Petersburg  (359  Arten),  beste  Doublette 
im  Herb.  Krug  et  Urban,  Oxford. 

Lit.  Reg.  Flora  X  (1827)  I.  Beibl.  p.  10  —  12,  XIII  (1830)  p.  45: 
Urb.  in  Engl.  Bot.  Jahrb.  XXIV  (1897)  Beibl.  58  p.  4  et  Symb.  I  p.  79; 
Maximowicz  briefl.  Mittheilung;  Pritz.  Tlies.  II  ed.  p.  154. 

Jamaiii  sammelte  in  Cuba  1863.  —  Ich  weiss  nicht,  ob  derselbe 
identisch  ist  mit  Alexandre  Jamain,  welcher  nach  Bull.  Soc.  bot.  de 
France  vol.  X  p.  VII  am  12.  XII.  1863  starb. 

Coli.    Hofmuseum  in  Wien  (ex  herb.  Reichenbach  fil.). 

Jarcliii,  Edelestan,  sammelte  1849— 1850an  der  Westküste  Afrika 's, 
1859  auf  den  Marquesas-Inseln,  1861  auf  Guadeloupe  und  Marti- 
nique und  bereiste  die  Sandwich -Inseln,  Californien,  die  Ver- 
einigten Staaten,  Terre  Neuve,  Island,  die  Faroer  und  Nor- 
wegen. 

Coli.  Herbar  des  botan.  Gartens  zu  Caen,  Bayonne  und  z.  Th.  in 
Paris  (die  von  Westindien  umfassen  ca.  SYj  Cent). 

Lit.  Briefl.  Mittbeihmg  von  Pere  Duss;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  155; 
Jacks.  Guide  p.  404;  Cat.  Sc.  Pap.  IH  p.  537,  VIII  p.  17,  X  p.  328. 

Jeiimaii,  George  Samuel,  früher  in  Kew,  war  1873  — 1879  Super- 
intendent des  botanischen  Gartens  zu  Castleton  auf  Jamaica  und  er- 
forschte während  dieser  Zeit  in  eingehendster  und  erfolgreichster  Weise 
die  Farnflora  der  Insel  von  der  Küste  bis  zu  den  höchsten  Peaks.  1879 
wurde  er  Superintendent  des  botanischen  Gartens  und  Government  Bo- 
tanist zu  Georgetown  in  British  Guyana  und  machte  hier  auch  grosse 
Sammlungen  von  Phanerogamen.  +  zt  i^-  /'>oi  t  .^«^e^<wi. 

Coli.  Die  Hauptsammlung  der  Farne  in  J.'s  Privatherbar,  Dou- 
bletten  in  Kew  und  im  British  Museum;  die  Guyana- Pflanzen  in  Kew. 

Lit.  D.Morris  in  Kew  BuU.  Add.  Ser.  I  (1898)  p.  27;  briefl.  Mit- 
theilung von  J.  und  Hemsley;  Jacks.  Guide  p.  509;  Cat.  Sc.  Pap.  X  p.  335; 
Urb.  Symb.  I  p.  80  —  82,  II  p.  3,  IH  p.  5. 

Imray,  John,  (1811  —  1880),  geb.  in  Schottland  den  11.  L  1811,  war 
Arzt  auf  Dominica  und  starb  daselbst  den  22.  VIII.  1880.  Die  Kennt- 
niss  der  Flora  der  Insel  ist  hauptsächlich  ihm  zu  verdanken.  Seit  1887 
mit  der  Erforschnng  derselben  beschäftigt,  Avurde  er  ein  eifriger  Corre- 
spondent  von  Sir  W.  Hooker  und  J.  Lindley  und  schickte  getrocknete 

5* 


68  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

und  lebende  Pflanzen  mit  ausführlichen  Notizen  nach  Kew,  später  auch 
an  Grisebach  (bis  etwa  1864). 

Coli.    Kew,  Herb.  Grisebach  in  Göttingen,  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.  Journ.  of  Bot.  XVHI  (1880)  p.  320;  Gard.  Chron.  n.  ser.  XIY 
(1880)  p.  361;  Britt.  and  Botjlg.  p.  90;  Cat.  Sc.  Pap.  X  p.  30G. 

Johow,  Friedrich  Richard  Adalbert,  (*  1859),  geb.  zu  Chodziesen 
(jetzt  Kolraar)  in  der  Prov.  Westpreussen  am  5.  II.  18.59  als  Sohn  eines 
Kreisphysikus,  studirte  1877—1879  zu  Berlin,  1879  -1880  zu  Bonn 
Naturwissenschaften,  wurde  1880  zum  Doctor  promovirt  und  machte 
im  Winter  1882  — 1883  mit  Unterstützung  der  Kgl.  Akademie  der 
Wissenschaften  zu  Berlin  eine  Reise  nach  Trinidad,  Dominica  und 
Venezuela.  1884  habilitirte  er  sich  in  Bonn  als  Privatdocent,  wan- 
derte aber  1889  nach  Chile  aus,  wo  er  jetzt  Professor  am  Instituto 
pedagögico  zu  Santiago  ist.  Von  hier  aus  besuchte  er  Dec.  1881  bis 
Febr.  1892,  Juli  1892  und  Juni  1895  Juan  Fernandez  und  beschrieb 
in  ausgezeichneter  Weise  die  Flora  dieser  Inseln  (Estudios  sobre  la 
Flora  de  las  Islas  de  Juan  Fernandez.    Santiago  de  Chile.    4^.    1896). 

Coli.  Museumsgegenstände  und  die  wenigen  von  ihm  in  West- 
indien und  Venezuela  gesammelten  Pflanzen  im  botan.  Museum  zu 
Berlin. 

Lit.  Inaugural- Dissertation  (üntersuclmngen  über  die  Zellkerne  etc.) 
Bonn  1880,  mit  Vita;  briefl.  Mittheihmg  des  Herrn  Prof.  H.  Schenck  in 
Darrastadt;  Jacks.  Guide  p.  75,  490;  Urb.  Symb.  1  p.  82  —  83. 

Isert,  Paul  Erdmann,  (1757 — 1789),  geb.  in  Dänemark  im  Jahre 
1757,  ging  1788  als  Oberarzt  nach  den  dänischen  Besitzungen  in  Guinea, 
um  sich  nebenbei  naturgeschichtlichen  Studien  zu  widmen,  und  blieb 
daselbst  bis  1786.  Die  Rückreise  führte  ihn  über  Amerika  (Columbien) 
und  zwar  nach  den  Inseln  St.  Croix,  St.  Thomas,  St.  Jan,  St.  Eustache, 
Guadeloupe  und  Martinique;  namentlich  auf  der  erst-  und  letzt- 
genannten Insel  legte  er  1787  grösseie  botanische  Sammlungen  an  und 
kehrte  in  demselben  Jahre  über  St.  Croix  nach  Kopenhagen  zurück, 
wo  er  schon  1789  starb. 

Coli.  Botan.  Museum  in  Kopenhagen,  Herb.  Willüenow  in  Berlin, 
Universitätsherbar  in  Leipzig. 

Lit.  Warm,  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh.  XII  (1880)  p.  79;  Kiaersk. 
I.e.  XXIII  (1900)  p.  41;  Prttz.  Thes.  II  ed.  p.  158;  Urb.  Symb.  I  p.  84. 

Kciidal,  Superintendent  an  Castleton  Gardens  in  Jamaica,  sam- 
melte Farne,  w^elche  von  G.  S.  Jenman  in  seiner  Synoptical  list  bear- 
beitet wurden. 

Koliaut,  Franz,  Gärtner  aus  Neuhaus  in  Böhmen,  begleitete 
F.  AV.  Sieber   1817 — 1818   auf  seiner   Reise   nach    Kreta,  Aegypten 


Johow  —  Krug.  69 

und  Palästina,   sammelte   1819 — 1821   in  dessen   Auftrage  auf  Mar- 
tinique und  starb  1822  auf  einer  Keise  am  Senegal  (vergl.  Siebek). 

Krause,  E.  H.  L.,  (*  1859),  geb.  zu  Stade  in  Hannover  (Deutsch- 
land) den  27.  VII.  1859,  wurde  1881  in  Berlin  zum  Dr.  med.  promovirt 
und  besuchte  als  Marinestabsarzt  Jan.  bis  März  1890  Barbados,  St.  Vin- 
cent, Dominica,  St.  Thomas  und  Haiti  (bei  Jacmel).  Er  lebt  jetzt 
als  Oberstabsarzt  in  Saarlouis. 

Coli.    Herb.  Krause  und  Kruü  et  Urban  (105  Nr.). 

Lit.    ßrieü.  Mittheilung-  von  K. 

Krauss,  Chr.,  sammelte  vor  1838  auf  Guadeloupe. 
Coli.    Herb,  de  Cys'DOLLE. 

Krebs,  Henrik  Johannes,  (*1821),  geb.  in  Svendborg  auf  Fünen 
(Dänemark)  den  8.  VI.  1821  als  Sohn  des  Predigers  J.  K.  A.  Krebs,  stu- 
dirte  Pharmacie  und  ging  im  Herbst  1843  nach  St.  Thomas.  Von 
dieser  Insel  aus  machte  er  verschiedene  Reisen  nach  Nord-  und  Süd- 
amerika, zu  den  Bermudas  und  den  Bahamas  (1866),  nach  Cuba, 
Jamaica,  Sto.  Domingo,  Portorico  und  mehreremals  nach  St.  Jan 
und  St.  Croix.  Seit  1853  war  er  schwedisch -norwegischer  Consul 
auf  St.  Thomas  und  zuletzt  Präses  des  Kolonialrathes  daselbst.  Im 
Jahre  1870  kehrte  er  nach  Dänemark  zurück  und  wohnt  jetzt  in  Kopen- 
hagen.    Er  veröffentlichte  verschiedene  Aufsätze  über  Mollusken. 

Coli.    Botan.  Museum  in  Kopenhagen. 

Lit.  Warm,  in  Botan.  Tidsskr.  Kopenh.  XII  (1880  —  1881)  p.  188; 
KiAERSK.  I.e.  XXIII  (1900)  p.  41;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  747,  VIII  p.  123, 
X  p.  462;  Urb.  Symb.  I  p.  89. 

Krug,  Carl  Wilhelm  Leopold,  (1833 — 1898),  geb.  in  Berlin  den 
1.  IX.  1833  als  Sohn  des  Rittergutsbesitzers  Kaju.  Kruo  auf  Mühlenbeck 
bei  Berlin,  besuchte  das  Joachimsthal'sche  Gymnasium,  machte  das  Abi- 
turientenexamen am  Gymnasium  zum  Grauen  Kloster  und  widmete  sich 
dann  dem  Kaufmannsstande.  Noch  vor  Ablauf  der  Lehrzeit  in  Bremen  trat 
er  1.S57  in  das  Weltgeschäft  von  Lameyer  &  Co.,  nachmals  Schulze  &  Co. 
in  Mayagüez  auf  Portorico  ein,  wurde  später  alleiniger  Inhaber  des- 
selben und  deutscher  sowie  englischer  Viceconsul.  Die  Fauna  und  Flora 
der  Insel  verdankt  K.  mehr  als  allen  anderen  Reisenden  zusammen- 
genommen, sowohl  durch  seine  eigenen  Sammlungen  (im  westlichen 
Theile  derselben),  als  auch  durch  diejenigen,  vi^elche  Jon.  Gundlach  1873 
und  1875—1876  und  P.  Sintenis  1884-1887  auf  seine  Kosten  zu- 
sammenbrachten. Im  Jahre  1876  nach  Berlin  zurückgekehrt,  widmete 
er  seine  Zeit  und  Arbeitskraft  durch  Unterstützung  von  andej-en  Rei- 
senden, Zusammenbringen  und  Ordnen  der  Exsiccaten,  durch  Aus- 
ziehen der  gesammten  einschlägigen  Literatur,  Anfertigung  eines  Ver- 


70  Ign.  Uhban:  Notae  biographicae. 

zeichnisses  der  Vernacularnamen  u.  s.  w.  im  Verein  mit  dem  Verfasser 
fast  ununterbrochen  den  Vorarbeiten  einer  Flora  Indiae  occidentalis,  bis 
ilin  am  5.  IV.  1898  auf  seiner  Besitzung  in  Gross -Lichterfelde  bei 
Berlin  der  Tod  aus  seiner  Thätigkeit  hiuwegraö'te.  Der  preussische  Staat 
hatte  ihm  für  seine  Verdienste  um  die  Wissenschaft  den  Professortitel 
verliehen. 

Coli.  1554  Nr.  Portorico- Pflanzen  (mit  Einschluss  der  von  Gund- 
LACH  gesammelten)  im  Herb.  Krug  et  ürban,  desgleichen  340  in  Portorico 
nach  der  Natur  gezeichnete  colorirte  Tafeln  Abbildungen. 

Lit.  Ign.  Urbajst:  Leopold  Krug  in  Ber.  deutsch.  Botan.  Gesellsch.  XVI 
(1898)  p.  (23)  —  (37);  K.  Schumann:  Consul  Leopold  Kuug  in  Verh.  Bot.  Ver. 
Brandenb.  XXXX  (1898)  p.  CVI— CIX;  Ukb.  Symb.  I  p.  89  —  90. 

Kuutze,  Carl  Ernst  Otto,  (*  1843),  geb.  zu  Leipzig  den  23.  VI. 
1843,  war  mit  14  Jahren  in  der  ersten  Klasse  der  dortigen  Realschule, 
lernte  das  Drogerie -Geschäft  und  besuchte  die  Handelsschule.  Schon 
während  dieser  Zeit  durchforschte  er  die  Flora  von  Leipzig  ziemlich 
vollständig  und  beschäftigte  sich  auch  init  den  Algen  derselben;  als 
Resultat  der  Studien  erschien  1867  die  Taschenflora  von  Leipzig.  1863 
bis  1866  conditionirte  er  als  Kaufmann  in  Berlin,  machte  grössere 
Reisen  durch  Mitteleuropa  und  Italien  und  betrieb  1868 — 1873  in 
Leipzig  eine  eigene  Fabrik  ätherischer  Oele.  Hierdurch  zu  Wohlstand 
gelangt,  beschloss  er  sein  weiteres  Leben  der  naturwissenschaftlichen 
Forschung  zu  widmen.  Zunächst  machte  er  1874 — 1876  eine  Reise 
um  die  Erde:  von  Westindien  (St.  Thomas,  Portorico,  Saba,  Bar- 
bados, Trinidad)  nach  Venezuela,  Neu-Granada,  Panama,  Costa- 
rica, Vereinigte  Staaten  von  Nordamerika,  Japan,  China,  Anam, 
Cochinchina,  Kambodja,  Siam,  Java,  Singapore,  Penang,  Birma, 
Vorderindien,  über  Aden  und  Aegypten  zurück.  Darauf  studirte 
er  1876  — 1878  in  Leipzig  und  Berlin  Naturwissenschaften  und  wurde 
im  Juni  1878  zu  Freiburg  in  Bad.  auf  Grund  einer  Arbeit  über  Cinchona 
zum  Dr.  phil.  promovirt.  Nachdem  K.  in  den  folgenden  Jahren  sein 
Reisewerk  „Um  die  Erde"  abgefasst  und  verschiedene  Fragen  allgemei- 
nerer Natur  behandelt  hatte,  bearbeitete  er  in  Berlin  und  Kew  die 
über  7700  Nummern  umfassende  Pflanzenausbeute  seiner  Weltreise.  Die 
Veröffentlichung  hierüber  wurde  1891  in  Verbindung  mit  einer 
nach  strengsten  Prioritätsregeln  vorgenommenen  Revision  der  Gattungs- 
namen ausgeführt.  Zwischendurch  waren  von  ihm  verschiedene  Mono- 
graphien {Sargassum,  Clematis)^  die  Bearbeitung  der  PECHUEL'schen 
Pflanzen  aus  dem  Hererolande,  sowie  der  von  ihm  1886  im 
russischen  Vorderasien  gesammelten  Pflanzen  erschienen;  seine  Aus- 
beute von  den  Canarischen  Inseln  1887  — 1888  ist  in  die  Revisio 
gener.  mit  aufgenommen.  —  Die  zweite  grosse  Reise  1891 — 1892  ging 


Kuutze  —  Laue.  71 

nach  Südamerika:  von  Montevideo  nach  Argentina,  Chile,  Bo- 
livia,  Mattogrosso  in  Brasilien,  Paraguay,  Argentina,  Uruguay 
und  dem  östlichen  Brasilien.  Auf  der  dritten  Reise,  welche  durch  eine 
Erkrankung  an  Emphysem  veranlasst  wurde,  besuchte  K.  1S94  das 
Capland,  Transvaal,  Orange-Freistaat,  Natal,  Delagoabay,  Beira, 
Mozambik,  Dar-es-Salam  in  Deutsch -Ostafrika  und  Zanzibar.  Die 
Resultate  derselben  wurden  im  III.  Theile  der  Rev.  Gen.  publicirt.  — 
Einen  Aveit  über  seine  Specialstudien  hinausgehenden  Namen  hat  sich 
K.  durch  die  Behandlung  der  Nomenclaturfrage  gemacht. 

Coli.  Herb.  0.  Kuntze  in  San  Remo;  Doubletten  im  Berliner  Mu- 
seum, Kew  Herbarium  etc.,  von  Westindien  im  Herb.  Kruo  et  Urban. 

Lit.  Adolf  Miesslek:  Dr.  Otto  Kuntze  in  Deutsclie  Rundschau  für 
Geogr.  imd  Statistik  XI  (1889)  p.  572  —  574  (mit  Porträt);  0.  Kuntze  Rev. 
Gen.  I  p.  X— XI,  III"  p.  1  — 4  (Itinerare),  I  post  p.  CLV,  III"  post  201 
(Schriftenverzeichnis  bis  1898);  briefl.  Mittheilung  von  0.  K.;  Pritz.  Thes. 
II  ed.  p.  172;  Jacks.  Guide  p.  97,  101,  128,  143;  Cat.  Sc.  Pap.  YIII  p.  137, 
X  p.  478;  Urb.  Symb.  I  p.  90. 

Laliaye  (Abbe  de  la  Haye)  (? — 1802),  lebte  gegen  Ende  des 
18.  Jahrhunderts  als  Pfarrer  in  Dondon,  südüch  von  Cap  Haitien,  auf 
Haiti,  war  ein  eifriger  Botaniker  und  sollte  die  Direction  eines  1796 
von  Pori'EAU  in  Cap  anzulegenden  botanischen  Gartens  übernehmen.  Es 
wurden  aber  von  dem  franz.  Gouvernement  keine  weitereu  Mittel  be- 
willigt. Als  warmer  Vertreter  der  Interessen  der  Schwarzen  in  ihrem 
Unabhängigkeitskampfe  gegen  die  Franzosen  kam  er  nach  der  Rückkehr 
der  letzteren  im  Jahre  1802  in  den  Verdacht,  zu  seinen  Landsleuten  zu 
halten,  und  wurde  deshalb  von  den  Negern  ermordet. 

Coli.  Pflanzen  von  ihm  scheinen  im  Herb.  Jussieu  des  Pariser  Mu- 
seums zu  sein  (cf.  Juss.  Gen.  p.  150)  . —  Nicht  zu  verwechseln  mit  ihm 
ist  der  Gärtner  Lahaie,  welcher  Vorgänger  von  Poiteau  als  Chef  de  l'ecole 
de  botanique  im  Jardin  des  plantes  zu  Paris  war  und  darauf  mit  La- 
BH.LAUDiERE  1791  — 1797  au  der  Expedition  Theil  nahm,  welche  unter 
dem  Kommando  von  d'Entkecasteaux  die  Perouse  aufsuchen  sollte  (cf. 
Las.  Mus.  Deless.  p.  75  —  78,  267). 

Lit.  Mackenzie:  Notes  on  Haiti  I  (1830)  p.  183;  E.  Bureau  iu  Nouv. 
Arch.  du  Museum  III  ser.  vol.  IX  p.  15,  16;  Urb.  Symb.  I  p.  67. 

Lane,  A.  W.,  Wundarzt,  besuchte  (schon  vor  1844)  die  Ber- 
mudas, Cuba,  Jamaica,  St.  Thomas,  Antigua,  Barbados,  Gre- 
nada und  Trinidad.  Seine  Pflanzen  gingen  durch  Vermittelung 
W.  Brüvvn's  in  Edinburgh  in  den  Besitz  von  W.  Hookek  über. 

Coli.    Kew  Herbarium. 

Lit.  HooK.  Lond.  Jouni.  Bot.  III  (1844)  p.  226;  W.  B.  Hemsl.  Bot. 
Chall.  Exp.  (1884)  p.  5. 


72  Ign.  Urban:  Notae  biogiaphicae. 

Lanier,  AlejoHelvecio,  Naturforscher  und  Mathematiker,  sammelte 
1831  Pflanzen  und  Conchylien  für  Ramon  de  la  Sagra  (cf.  diesen)  auf 
der  Insel  Pinos  bei  Cuba,  von  welcher  er  1836  auch  eine  geo- 
graphische Beschreibung  publicirte.  Später  Hess  er  sich  in  Cienfuegos 
nieder. 

Lit.  Ramon  de  la  Sagra  Cuba  X  Introd.  p.  29  und  XI  p.  45;  Cal- 
GAGNo:  Dicc.  biogT.  Cubano  (1878)  p.  866;  Cat.  Sc.  Pap.  111  p.  844. 

La  Sagra  cf.  Sagra. 

Lassen,  Holger  Jörgen,  (*  1868),  geb.  in  Kopenhagen  den  10.  VII. 
1868,  betheiligte  sich  nach  beendigtem  Studinni  1890  an  einer  Expe- 
dition nach  Grönland  und  begleitete  1891  — 1892  Wahmlng  (vergl. 
diesen)  nach  Westindien  und  Venezuela. 

Coli.    Botan.  Museum  in  Kopenhagen. 

Lit.    KiAERSK.  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh.  XXIII.  (1900)  p.  42. 

Lelblond,  Jean  ßaptiste,  (1747 — 1815),  geb.  zu  Toulongeon  bei 
Autun  (Frankreich)  den  2.  XII.  1747,  studirte  Medicin,  machte  eine 
naturhistorische  Reise  nach  dem  tropischen  Amerika,  kam  1767  nach 
Martinique,  besuchte  Sta.  Lucia  und  andere  Antillen  und  ging 
über  Trinidad  nach  Venezuela,  Neu-Granada  und  Peru.  Später 
wurde  er  von  dem  französischen  Gouvernement  nach  Guyana  geschickt, 
um  Untersuchungen  über  die  Chinapflanzen  anzustellen,  und  blieb  da- 
selbst bis  1802,  indem  er  beträchtliche  Sammlungen  machte.  Sein  Tod 
erfolgte  den  4.  (oder  15.)  VIII.  1815  zu  Guzy  im  Dep.  Nievre  (Frankreich). 

Coli.  Museum  zu  Paris;  Herb.  Richard  (jetzt  Brake  del  Castillo 
in  Paris),  Herb.  Delessert  und  de  Candolle  zu  Genf. 

Lit.  Leblond:  Voyage  aux  Aütilles  et  u  l'Amerique  nieridioiiale.  Paris 
1813.  8«  (n.  V.);  Las.  Mus.  Deless.  p.  225;  F.  Denis  in  Didot  Nouv.  Biogr. 
gener.  XXX  (1859)  p.  99  — 101;  Pkitz.  Tlies.  II  ed.  p.  178;  Cat.  Sc. 
Pap.  III  p.  910. 

Ledru,  Andre  Pierre,  (1761—1825),  geb.  zu  Chantenay  bei 
le  Mans,  Dep.  Sarthe  (Frankreich),  den  22.  L  1761,  Geistlicher  von  Be- 
ruf, begleitete  als  Botaniker  die  Expedition  des  Kapitäns  Baudin  nach 
Westindien.  Man  segelte  Ende  Sept.  1796  von  Hävre  ab,  wurde  fast 
sechs  Monate  auf  den  canarischen  Inseln  zurückgehalten,  lief  auf 
acht  Tage  Trinidad  an,  ohne  viel  sammeln  zu  können,  und  blieb  in 
St.  Thomas  vom  29.  April  bis  16.  Juli  1797.  Von  hier  aus  machte  L. 
einen  zwölftägigen  Abstecher  nach  St.  Croix,  wo  er  mit  West  zu- 
sammen botanisirte.  Vom  17.  Juli  1797  bis  13.  April  1798  wurde  die 
nördliche  und  nordöstliche  Partie  von  Portorico  untersucht,  welche 
wie  St.  Thomas  eine  reiche  Ausbeute  an  lebenden  und  getrockneten 
Pflanzen  sowie  an  Sämereien  lieferte.    Nach  seiner  Rückkehr  wurde  er 


Lanier  —  Lefroy.  73 

Professeur  de  logislation  an  der  Ecole  centrale  de  la  Sarthe  in  Le  Mans, 
legte  hier  einen  botanischen  Garten  an  und  schrieb  mehrere  lokalhisto- 
rische, biographische  und  kunstgeschichtliche  Arbeiten.  Er  starb  in 
Le  Maas  den  11.  VII.  1825. 

Coli.  Herb.  Jüssieu  und  Generalherbar  im  Museum  zu  Paris  (ca. 
900  Species  in  8000  Exemplaren),  einiges  auch  im  Herb.  Lamarck  da- 
selbst, Dupla  im  Museum  zu  Berlin  (ex  herb.  Kunth),  Krug  et  Urban, 
Florenz  (herb.  Webb  ex  herb.  Desfontaines),  Montpellier  (ex  bsrb.  Cambess.). 
Die  Vaterländer  auf  den  Etiquetten  in  Paris  sind  nicht  immer  zuver- 
lässig: manche  St.  Thomas- Pflanzen  rühren  zweifellos  von  Portorico  her, 
auch  sind  den  Sammlungen  Pflanzen  von  Sto.  Domingo  beigemengt.  — 
Das  Privatherbar  L.'s  im  Museum  der  Stadt  Le  Mans. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  490  —  491;  Didot  Nouv.  Biogr.  gener.  XXX 
(1859)  p.  267— 2G8;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  179;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  923; 
Ukb.  Symb.  I  p.  93  —  95. 

Lefebre  sammelte  1877  auf  Guadeloupe  Moose. 
Coli.    Herb.  Bescherelle. 

Lefroy,  Sir  John  Henry,  (1817  — 1890),  geb.  zu  Ashe  in  Hamp- 
shire (England)  am  28.  L  1817,  besuchte  1831  —  1833  die  Militär- 
Akademie  zu  Woolwich  und  wurde  1834  Artillerie- Lieutenant.  1839 
bis  1842  stellte  er  im  Auftrage  der  englischen  Regier nng  in  St.  Helena, 
1842  — 1844  im  englischen  Nordamerika  magnetische  und  meteorolo- 
gische Beobachtungen  an,  welche  durch  ihre  Genauigkeit  und  Methodik 
allgemeine  Anerkennung  fanden.  1844  begab  er  sich  wiederum  nach 
Toronto,  begründete  das  Canadische  Institut  und  war  bis  1853  dessen 
Präsident.  Nachdem  er  in  den  folgenden  Jahren  wichtige  militärische 
Stellungen  bekleidet  und  namentlich  für  die  Artillerie  reorganisatorisch 
thätig  gewesen  Avar,  nahm  er  1870  als  Genej-almajor  seinen  Abschied. 
1871  — 1877  war  L.  Gouverneur  und  Oberkommandirender  auf  den 
Bermudas  und  erwarb  sich  um  diese  Inseln  durch  die  Erforschung 
der  Geschichte  derselben,  durch  Aufsammeln  der  einheimischen  Flora, 
Einführung  von  Kulturgewächsen,  meteorologische  und  magnetische  Be- 
obachtungen und  durch  Hebung  der  Wohlfahrt  der  Bevölkerung  sehr 
grosse  Verdienste.  1880  —  1882  war  er  Gouverneur  von  Tasmania,  zog 
sich  darauf  vom  öffentliciien  Leben  zurück  und  starb  am  11.  IV.  1890 
zu  Lewarne  bei  Liskeard  in  Cornwall  (EngH.nd). 

Coli.  Kew  Herbar,  einiges  auch  im  Gray -Herbar  zu  Cambridge 
(Mass.). 

Lit.  W.  B.  Hemsl.  Bot.  Chall.  Exp.  (1884)  p.  5  — G;  Sir  Jos.  D.  Hookek 
in  Proc.  of  the  Royal  Geogr.  Soc.  XIII  (1891)  p.  115  —  122;  R.  H.  Vetcii 
in  Biet.  Nat.  Biogr.  XXXH  (1892)  p.  399  —  404;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  930, 
X  p.  552;  Urb.  Symb.  I  p.  95. 


74  löN.  Urban:  Notae  biographicae. 

Lehmann,  Friedrich  Carl,  Gärtner  von  Fach,  machte  grosse 
Sammeh-eisen  in  Centralamerika  und  dem  nördlichen  Südamerika, 
besuchte  im  Sept.  1881  Jamaica  und  lebt  jetzt  als  deutscher  Consul 
in  Poijayan  in  Columbien. 

Coli.  Das  Ilauptexemplar  der  älteren  Sammlungen  wurde  an 
W.  Barbey  in  Genf  verkauft,  das  der  neueren  Sammlungen  schenkte  er 
dem  botan.  Museum  zu  Berlin,  ausserdem  im  British  Museum,  Botan. 
Garten  zu  St.  Petersburg  u.  s.  w. 

Leibold,  Friedrich  Ernst,  (1804 — 1864),  geb.  in  Dorfgarten 
bei  Kiel  (Preussen)  den  9.  XII.  1804,  lernte  bei  Bootu  in  Flottbeck 
die  Gärtnerei  und  war  dann  im  JANACK'schen  Garten  in  Ham  bei  Ham- 
burg thätig.  Von  seiner  ersten  Reise  1835  — 1838,  auf  der  er  den 
Baron  von  Ludwig  nach  dem  Caplande  begleitete,  brachte  er  reich- 
haltige Sammlungen  heim.  Eine  zweite  Reise  unternahm  er  1839  nach 
Cuba  und  Mexico  und  eröffnete  nach  seiner  Rückkehr  1844  mit  den 
Ergebnissen  derselben  zu  Dresden  ein  „Mexicanisches,  Ost-  und  West- 
indisches Naturalien-  und  ethnographisches  Cabinet"  (cf.  Regensb.  Flora 
XXX  1847  p.  360).  Nachdem  er  letzteres  veräussert  hatte,  begab  er 
sich  1847  mit  seiner  Familie  von  Neuem  nach  Amerika  und  lebte  als 
Farmer  in  Texas,  bis  er  durch  den  Krieg  von  dort  vertrieben  wurde. 
Er  liess  sich  zunächst  in  New  Orleans  nieder  und  plante  eine  wissen- 
schaftliche Reise  nach  Yucatan.  Auf  dem  Wege  dorthin  starb  er  in 
Habana  den  21.  VII.  1864. 

Coli.  Universitätsherbar  in  Leipzig,  Kiel,  Herb.  Schlechtendal  in 
Halle,  Prag. 

Lit.  E.  Otto  in  Hamburger  Garten-  und  Blumeuzeitung  XX  (1864) 
p,  476— 477 ;  D.  F.  L.  von  Schlechtendal  in  Botan.  Zeitung  XXII  (1864)  p.  328 ; 
Hemsl.  Biol.  IV  p.  129;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  939. 

L'Epagnier  sammelte  1844  in  Haiti  in  der  Umgebung  von  Port- 
au-Prince  hauptsächlich  Farne. 

Coli.  Herb.  Delessert  in  Genf,  Herb.  Fee  im  botanischen  Garten 
zu  Rio  de  Janeiro. 

Lit.    Fee:  Hist.  des  fougeres  et  lycop.  des  Antilles. 

L'Herminier,  Felix  Louis,  (1779  — 1833),  geb.  in  Paris  den  18. 
V.  1779,  liess  sich  1798  als  Apotheker  in  Guadeloupe  nieder  und 
legte  hier  botanische,  mineralogische  und  zoologische  Sammlungen  an. 
1815  besuchte  er  Antigua,  St.  Barthelemy,  St.  Eustache,  Saba, 
St.  Thomas  und  die  Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika;  auch  in 
Tobago  scheint  er  gewesen  zu  sein.  Er  kehrte  1829  nach  Frankreich 
zurück  und  starb  den  25.  X.  1833  in  Paris. 


Lehmann  —  Liebmann.  75 

Coli.  Museum  d'iiist.  nat.  zu  Paris;  Herb.  Boissier-Barbey  in  Genf 
(meist  geben  die  Etiquetten  bei  den  Pflanzen  nicht  an,  ob  Vater  oder 
Sohn  der  Sammler  Avar). 

Lit.  Guibourt:  Notice  sur  F.  L.  l'Hekminiek.  Paris  1834.  8.  18  p. 
(ex  Pkitz.  Thes.  II  ed.  p.  184);  Las.  Mus.  Deless.  p.  491;  Didot  Nouv.  Biogr. 
gener.  XXXI  (1860)  p.  74;   Ukb.  Symb.  I  p.  95. 

L'Hermiiiier,  Ferdinand,  (1802  — 1866),  geb.  in  Basse-Terre  auf 
Guadeloupe  den  20.  VI.  1802  als  Sohn  des  vorigen,  studirte  in  Paris 
Medicin  und  starb  als  sehr  angesehener  Arzt  in  Pointe  ä  Pitre  auf 
Guadeloupe  den  11.  XII.  1866.  Wegen  seiner  Verdienste  um  die 
Insel,  besonders  bei  dem  grossen  Erdbeben  1843  und  der  Cholera- 
Epidemie  1866  wurde  er  zum  Ritter  bez.  Officier  der  Ein-enlegion  er- 
nannt; die  Stadt  setzte  ihm  auf  seinem  Grabe  ein  Monument  und  be- 
nannte das  naturhistorische  Museum  der  Insel  Musee  l'Herminier;  auf 
der  Spitze  des  Vulkans  Soufriere  befindet  sich  ein  Ort,  genannt  „Jardin 
l'Herminier".  Die  Kenntniss  der  Flora  der  Insel,  besonders  der  krypto- 
gamischen  Gewächse  (Farne,  Laub-  und  Lebermoose,  Flechten,  Pilze), 
wurde  durch  den  Saramelfleiss  und  den  Scharfblick  l'H.'s  ganz  be- 
deutend gefördert.     Vergl.  auch  Germain. 

Coli.  Museum  d'hist.  nat.  zu  Paris;  Herb.  Boissier-Barbey  in  Genf 
(hier  eine  grosse  Sammlung),  Herb.  Krug  et  Urban  (ca.  250  Nr.),  Wien 
(Farne  und  Moose);  die  verkäuflichen  Farne  (von  Fee  bearbeitet)  in 
mehreren  Museen  (Berlin,  Botan.  Garten  zu  St.  Petersburg,  Kew,  Herb. 

DE    C ANDOLLE,    KrUG    et    UrBAN    ctc). 

Lit.  Fee  in  Biül.  See.  bot.  de  Frauce  XIV  (1867)  p.  57—58;  briefl. 
Mittheilung-  von  Pere  Duss;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  1;  Urb.  Symb.  I  p.  12,  52. 

Liebmaim ,  Frederik  Michael,  (1813  — 1856),  geb.  in  Helsingör 
(Dänemark)  den  10.  X.  1813,  studirte  seit  1832  an  der  Universität  in 
Kopenhagen,  beschäftigte  sich  zuerst  mit  der  Flora  von  Dänemark  und 
der  Nachbarländer,  besonders  mit  Algen,  machte  1835  eine  Reise  nach 
Deutschland,  1836  nach  Norwegen,  wurde  1837  Docent  der  Botanik  an 
der  Veterinärschule  und  ging  mit  Unterstützung  des  Königs  CmusTiAN  VIII. 
nach  Mexico,  welches  er  vom  Februar  1841  bis  März  1843  bereiste. 
Auf  der  Hinfahrt  im  Jan.  1841  sammelte  er  auf  St.  Croix  und  Por- 
torico(?),  auf  der  Rückreise  hielt  er  sich  April  1843  einige  Woclien 
auf  Cuba  auf.  Mit  der  Bearbeitung  seiner  umfangreichen  Sammlungen 
beschäftigt,  starb  er  schon  am  29.  X.  1856  als  ordentlicher  Professor 
und  Director  des  botanischen  Gartens  in  Kopenhagen. 

Coli.  Bot.  Museum  zu  Kopenhagen ;  Doubletten  in  den  Herbarion 
Kew,  Berlin,  Leiden,  de  Candolle. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  468;  Oersted:  Notice  sur  la  vie  de  Lieb- 
MAJSTN  et  specialement  sm-  son  voyage  au  Mexique  in  Liebmann  :  Chenes  de 


76  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

TAmerique  tropicale  (1869)  p.  VII  — X;  Hemsl.  Biol.  IV  p.  129;  Leon  Bibl. 
Botan.-Mexic.  (1895)  p.  355;  Warminö  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenli.  XII  (1880 
bis  1881)  p.  158—162  et  in  Bkicka's  Dansk  biogr.  Lex.  vol.  X(189G)  p.  281 
bis  283;  Kiaersk.  in  Bot.  Tidsskr.  XXIII  (1900)  p.  42;  Pkitz.  Thes.  II  ed. 
p.  184;  Jacks.  Guide  p.  139,  333,  445;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  21  —  22. 

Linden,  Jean  Jules,  (1817—1898),  geb.  zu  Luxemburg  den 
3.  II.  1817,  machte  seine  ersten  botanischen  Excursionen  in  seiner 
Heimath  und  den  benachbarten  Ardennen  unter  der  Leitung  F.  A.  Tinant's, 
des  Verfassers  der  Flora  des  Grossherzogthums,  und  erhielt  nach  Voll- 
endung seiner  Studien  im  Alter  von  18  Jahren  vom  belgischen  Gouver- 
nement den  Auftrag,  eine  Forschungs-  und  Sammelreise  in  das  tropische 
Amerika  zu  unternehmen.  Als  Zeichner  war  ihm  Nicolas  Funck,  als 
Zoologe  August  Ghiesbregiit  beigegeben.  Sie  kamen  im  Dec.  1835  in 
Brasilien  an,  bereisten  die  Staaten  Rio  de  Janeiro,  Espirito  Santo, 
Minas  Geraes  und  San  Paulo  und  kehrten  mit  reichen  botanischen  und 
zoologischen  Schätzen  im  März  1837  nach  Belgien  zurück.  —  Auf  der 
zweiten  Reise  landeten  sie  im  Dec.  1837  in  Habana,  erforschten  drei 
Monate  hindurch  die  nördlichen  und  westlichen  Partieen  von  Cuba  und 
gingen  im  März  1838  mit  einer  belgischen  Gesandtschaft  nach  Mexico. 
Hier  wurden  das  Plateau  von  Anahuac,  die  Vulkane  Popocatepetl  und 
Iztaccihuatl,  der  Cofre  de  Perote,  der  Pic  von  Orizaba  und  der  ganze 
östliche  Abhang  der  Cordillere  besucht.  Von  Veracruz  schifften  sie  sich 
nach  Campeche  ein  und  durchkreuzten  Yucatan,  gingen  darauf  zur 
See  nach  den  Staaten  Tabasco  und  Chiapas  und  drangen  bis  in  das 
nördliche  Guatemala  vor.  L.  kam  über  Habana  und  die  Vereinigten 
Staaten  im  Februar  1841  (seine  Begleiter  schon  im  Herbst  des  vorher- 
gehenden Jahres)  nach  Belgien  zurück.  —  Die  dritte  und  ergebniss- 
reichste Reise  machte  L.  in  Begleitung  von  Louis  Joseph  Schlim.  Sie 
landeten  Ende  Dec.  1841  in  Guayra  in  Venezuela,  untersuchten  diesen 
Staat  sehr  eingehend  von  Caracas  über  Cumana,  Merida,  die  Ufer  des 
Maracaybo-Sees,  wendeten  sich  dann  nach  Neu-Granada,  wo  sie  die 
Staaten  Soto,  Socorro,  die  Umgebung  von  Bogota,  das  Bassin  des  Mag- 
dalena, die  Prov.  Mariquita,  den  Tolima,  die  Waldgebiete  des  Quiudiü, 
Cartago  bis  zu  den  Küsten  des  stillen  Oceans  erforschten,  und  kehrten 
über  Honda,  Guaduas,  Bogota,  die  östhchen  Provinzen  von  Tunja  und 
Tundama,  über  Merida,  Trujillo,  Varinas,  die  Llanos  des  Orinoco  und 
Carabobo  am  17.  Aug.  1843  nach  Caracas  zurück.  In  den  folgenden 
Monaten  wurden  längere  Ausflüge  nach  Puerto -Cabello  und  besonders 
nach  Rio  Hacho  im  nördlichsten  Neu-Granada  gemacht,  um  die  Sierra 
Nevada  de  Santa  Marta  zu  erforschen.  Anfang  März  1844  schiffte 
sich  L.  in  Rio  Hacho  nach  Jamaica  ein,  wo  er  einige  Wochen  hin- 
durch in  den  Blue  Mountains  botanisirte,   und  begab  sich  darauf  nach 


Linden.  77 

Santiago  de  Cuba.  Während  eines  Zeitraumes  Vvu  sechs  Monaten  be- 
suchte er  im  östlichen  Theile  der  Insel  die  Sierra  Maestra,  die  grossen 
Ebenen  des  Saltadero  und  Yatera,  die  Berge  Liban  und  Taurus,  die 
Kieferwälder  von  Los  Hondones  und  Sagua,  die  Sierra  de  Cristal,  Sierra 
Cobre,  Nimanima  und  das  Bassin  des  Rio  Cauto.  Im  Oct.  1844  verliess 
L.  Cuba  und  begab  sich  über  Nordamerika  nach  Europa,  wo  er  im  Febr. 
1845  nach  im  Ganzen  zehnjährigen  Reisen  in  sehr  schlechtem  Gesund- 
heitszustande eintraf.  L.  hat  auf  diesen  Reisen  nicht  allein  eine  grosse 
Sammlung  getrockneter  Pflanzen  zusammengebracht,  die  sehr  zahlreiche 
Novitäten  entliielt  und  an  mehrere  grössere  Museen  käuflich  abgelassen 
wurde,  sondern  auch  eine  Fülle  von  interessanten  Arten  den  europäi- 
schen Gärten  zugeführt,  besonders  Orchidaceen  (cf  J.  Lindley:  Orchi- 
deae  Lindenianae.  London  1846).  Nach  seiner  Rückkehr  errichtete  L. 
ein  Etablissement  zur  Einfüiirung  neuer  Pflanzen  in  Luxemburg,  über- 
nahm 1852  — 1861  die  Direction  des  Jardin  royal  de  Zoologie  et  d'Horti- 
culture  zu  Brüssel,  verlegte  zu  gleicher  Zeit  sein  Etablissement  dahin, 
kaufte  1870  auch  die  Gärtnerei  von  Ambroise  Verschaffelt  in  Gent  an 
und  vereinigte  mit  ihr  1873  die  Abtheilung  für  Handelspflanzen,  wäh- 
rend er  Orchideen  und  neue  Einführungen  in  Brüssel  weiter  kultivirte. 
Später  wurden  diese  Gärtnereien  unter  L.  als  Direktor  in  ein  Aktien- 
unternehmen, Compagnie  continentale,  verwandelt,  welche  1887  ihren 
Wohnsitz  wieder  in  Brüssel  nahm  und  jetzt  unter  dem  Titel  Horti- 
culture  internationale  und  unter  Lücien  Linden  als  Direktor  ein  hohes 
Ansehen  geniesst.  L.  starb  zu  Brüssel  am  12.  I.  1898  als  General- 
consul  von  Columbien. 

Coli.  Die  getrockneten  Pflanzen  wurden  von  dem  Etablissement 
J.  Linden  an  verschiedene  Museen  und  Private  verkauft  (vergl.  darüber 
z.  B.  Botan.  Zeitung  V  1847  p.  391,  XIV  1856  p.  407),  Herb,  de  Can- 
dolle,  Delessert,  Boissier-Barbey  in  Genf,  Graf  Franqueville  (jetzt 
Drake  DEL  Castillo  in  Paris),  Herb.  Webb  (jetzt  in  Florenz),  Gent, 
Kew,  Leipzig,  British  Museum  in  London,  Oxford,  Paris,  Petersburg, 
Hofmuseum  in  Wien;  von  den  Restern  erhielt  das  erste  Exemplar 
Brüssel,  welches  augenblicklich  die  Vertheilung  derselben  an  andere 
Museen  vornimmt.  —  Die  Cubapflanzen  (a.  1837 — 1838  unter  den 
ersten  Nummern  bis  etwa  150,  a.  1844  ca.  Nr.  1692  —  2213)  theilweise 
auch  im  Herb.  Krug  et  Urban;  sie  wurden  von  A.  Richard  (cf.  Symb. 
I.  143),  Turgzaninow  (im  Bull.  Soc.  imp.  de  Moscou)  und  von  Grise- 
BACH  (cf.  Symb.  I  p.  63),  aber  nicht  vollständig,  bearbeitet. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  218  —  215;  Relation  du  voyage  scieiitifique 
execut§  par  M.  J.  Linden  in  Ann.  Soc.  d'Agrie.  et  de  Bot.  de  Gand  1846 
(n.  V.);    J.  Linden   et  J.  E.  Planchon:   Troisieme  voyage  de  J.  Linden  dans 


78  Ign.  Urran:  Notae  biographicae. 

les  parties  intertropicales  de  rAmerique.  Plaiitae  Columbiaiiae.^  Tome  I, 
livraison  I  (1863)  p.  XLVIII  — LY;  E.  Regkl:  J.  Linden  und  sein  Etablisse- 
ment in  Gent  in  Gartenflora  XXIII  (1874)  p.  196  —  201  tab.  801;  Leon 
Bibl.  Botän.-Mexic.  (1895)  p.  351;  A  la  memoire  de  J.  Linden  in  La  Se- 
maine  horticole.  Brnxelles.  II  (1898)  15  Jan.  et  12  Fevr.  p.  61  — 88;  Witt- 
mack:  J.Linden  in  Gartenflora  XLA^I  (1898)  p.  171  —  176  Abb.  53;  Gard. 
Chron.  III  ser.  vol.  XV  (1894)  p.  599  —  600  und  vol.  XXIII  (1898)  p.  40 
bis  42  mit  Porträt,  u.  s.  w.;  Pkitz.  Thes.  II  ed.  p.  185;  Jacks.  Guide  p.  138, 
418,  495;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  28,  VIII  p.  233. 

jk  Lockert,  David,  (?  — 1846),  geb.  in  Cumberland  (England),  war 

Gärtner  in  Kew,  begleitete  1816  Kapitän  Tuckey  als  Assistent  des  Bo- 
tanikers Cheistian  Smith  auf  der  Congo -Expedition  und  kehrte,  als 
einziger  Ueberlebeuder  von  den  wissenschaftlichen  Mitgliedern  der  Ex- 
pedition, über  Bahia,  wo  er  längere  Zeit  in  Folge  der  Strapazen  krank 
gelegen  hatte,  nach  England  zurück.  Im  Jahre  1818  wurde  er  nach 
Trinidad  geschickt  und  gründete  hier  unter  dem  Gouverneur  Sir  Ralph 
WooDFORD  einen  botanischen  Garten,  den  er  als  Superintendent  bis  zu 
seinem  Tode  1846  verwaltete.  Ausser  getrockneten  Pflanzen  schickte 
er  namentlich  viele  lebende  Orchideen  von  Trinidad  nach  Kew;  umge- 
kehrt führte  er  zahlreiche  Nutzpflanzen  ein,  die  er  zum  Theil  selbst  auf 
seinen  Reisen  in  Venezuela  gesammelt  hatte. 

Coli.  Die  Congo -Pflanzen  in  Kew,  die  aus  Bahia  auch  im  British 
Museum,  die  aus  Trinidad  in  Kew. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  444;  J.  Smith  in  Gard.  Cliron.  XXIV  (1885) 
p.  236;  Haut  Ann.  Rep.  Trinid.  Bot.  Gard.  1887  p.  9;  Bull.  Mise.  Inf.  Kew 
1891  p.  310  —  311  et  Add.  ser.  I  p.  55;  Britt.  and  Boulg.  p.  106;  Britz. 
Thes.  II  ed.  p.  194;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  68. 

Lodge,  F.  A.,  Deputy  Conservator  im  Madras  Forest  Department, 
erhielt  1899  von  dem  Staatssekretär  der  englischen  Kolonien  den  Auf- 
trag, über  den  Stand  der  Forsten  in  Trinidad  zu  berichten  und  Vor- 
schläge über  die  Frage  der  Erhaltung  derselben  zu  machen.  Er  sammelt 
seitdem  für  das  Herbarium  des  botanischen  Gartens  zu  Trinidad  (cf.  Hart). 

Lit.    Bull.  Mise.  Inf.  Kew  1899  p.  220. 


1)  Von  diesem  Werke  ist  nur  die  erste  Lieferung  gedruckt,  aber  niemals  heraus- 
gegeben; sie  enthält  eine  Schilderung  der  pflanzengeograpliischen  Verhältnisse  von 
Neu- Granada  und  Venezuela,  eine  historische  Uebersicht  über  die  Forschungsreisen 
und  eine  Aufzählung  der  Plantae  Columbianae  nebst  den  Beschreibungen  zahlreicher 
neuer  Arten  (ßanunculaceae  bis  Ochnaceae).  Um  1874—1875  liess  Prof.  A.  Cogniadx 
mit  Erlaubniss  von  J.  Linden  aus  den  Druckbogen  fünf  Exemplare  herstellen,  von 
welchen  eins  an  J.  Linden,  eins  an  den  botauisclien  Garten  in  Brüssel,  eins  an 
E.  Marchal  in  Brüssel,  eins  an  E.  Fournier  in  Paris  und  eins  an  mich  gelangte. 
J.  E.  Planchon  hat  wahrscheinlich  nur  Correcturbogen  besessen.  Die  dort  beschriebenen 
neuen  Arten,  welche  im  Kew  Index  fehlen,  soweit  sie  nicht  sonstwo  veröffentlicht  sind, 
müssen  als  rite  pubiicirt  angesehen  werden. 


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Lockart  —  Macfadyen.  79 

Long,  Edward,  (1734  —  1813),  geb.  zu  Tredudwell  in  Cornwall 
(England)  1734,  stiidirte  Rechtswissenschaft,  war  Privatsekretär  bei  seinem 
Schwager  Sir  Henry  Moore,  dem  Lieutenant  Governor  von  Jamaica, 
dann  Richter  des  Viceadmiralitütshofes,  1768  Speaker  des  House  of 
Assembly.  1769  verliess  er  Jamaica,  widmete  sich  literarischen  Arbeiten 
und  starb  1813  zu  Arundel  Park  in  Sussex. 

Lit.    Journ.  Instit.  of  Jamaica  I  (1893)  p.  223;   Urb.  Symb.  I  p.  97. 

Luiiaii,  John,  lebte  um  1814  auf  Jamaica.  Ueber  sein  Leben 
ist  nichts  bekannt. 

Coli.  Pflanzen  von  ihm  sollen  sich  nach  DC.  Phyt.  p.  430  im  Kew 
Herbarium  befinden. 

Lit.  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  198;  Jacks.  Guide  p.  449;  ürb.  Symb.  I 
p.  97—98. 

Luiit,  William,  (*1871),  geb.  zu  Ashton-U-Lyne  bei  Manchester 
(England)  den  16.  XII.  1871,  kam  1892  als  Gärtner  nach  Kew  und 
begleitete  in  dieser  Stellung  als  botanischer  Sammler  vom  Nov.  1893 
bis  April  1894  Theodor  Bent's  Expedition  nach  Hadramaut  im  süd- 
lichen Arabien.  Von  Kew  wurde  er  im  Sept.  1894  als  Assistent- 
Superintendent  nach  Trinidad  versetzt,  wo  er  für  das  dortige  Herba- 
rium eifrig  sammelte  und  unter  anderem  die  Saccoglottis  amaxonica 
wieder  auffand,  und  im  Oct.  1898  als  Curator  der  botanischen  Station 
zu  St.  Kitts -Nevis  und  Agricultural  Superintendent  of  Sugar  Cane  Ex- 
periments nach  St.  Kitts. 

Coli.  Die  Hadramaut- Pflanzen  in  Kew,  Doubletten  z.  B.  in  Berlin; 
die  Trinidad -Pflanzen  im  Herb,  des  botan.  Gartens  in  Trinidad,  Kew, 
Herb.  Krug  et  ürb  an. 

Lit.    Kew  Bull.  1893  p.  366;  briefl.  Mittheilung  von  L. 

Macfadyen,  James,  (1800  — 1850),  Dr.  med.,  geb.  in  Glasgow 
(Schottland)  im  Jahre  1800,  studirte  daselbst  Medicin  und  Natur- 
geschichte, ging  auf  Sir  William  Hooker's  Empfehlung  1825  nach  Ja- 
maica, um  als  Island  Botanist  die  Leitung  eines  zu  Bath  zu  gründen- 
den botanischen  Gartens  zu  übernehmen.  Da  dieser  aber  aus  Mangel 
an  Fonds  nicht  prosperirte,  so  legte  er  nach  zwei  Jahren  sein  Amt 
nieder  und  Avidmete  sich  seinem  ärztlichen  Berufe  in  Kingston.  Er 
wurde  schliesslich  Präsident  des  Board  of  Health  und  ausserdem  auch 
Präsident  der  Jamaica- Gesellschaft  für  die  Förderung  des  Ackerbaus 
und  anderer  Künste  und  Wissenschaften.  1850  starb  er  an  der  Cholera, 
mit  dem  Drucke  des  zweiten  Bandes  seiner  Flora  beschäftigt. 

Coli.  Kew  Herbarium  (aber  unvollständig),  einige  Bruchstücke  im 
Herb.  Grisebach  in  Göttingen. 


80  Ion.  Urban:  Notae  biographicae. 

Lit.  Proc.  Linn.  Soc.  II  (1851)  p.  135  —  136;  Sarg.  Silva  IL  73; 
Jouni.  of  the  Instit.  of  Jamaica  1892  p.  141;  Britt.  and  Boulg.  p.  110; 
Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  199  —  200;  Jacks.  Guide  p.  137,  370;  Cat.  Sc.  Pap. 
IV  p.  157;  ÜRB.  Symb.  I  p.  98  —  100. 

Mackciizie,   Charles,  hielt  sich  vom  Mai  1826  bis  August  1827 
als  englischer  Generalconsul  in  Haiti  auf. 
Coli.    Herb.  Grisebach  in  Göttingen. 
Lit.    Ch.  Mackenzie:  Notes  on  Haiti.    London  1830.    II  vol. 

Macnal),  Gilbert,  (1815  — 1859),  Dr.  med.,  geb.  in  Edinburgh  (Schott- 
land) den  26.  XI.  1815  als  Sohn  des  Superintendenten  des  dortigen  botani- 
schen Gartens  William  M.,  studirte  daselbst  Medicin  und  betheiligte  sich 
neben  seinem  Berufe  sehr  eifrig  und  erfolgreich  an  der  botanischen  Erfor- 
schung von  Schottland,  der  Orkney-  und  Shetland- Inseln.  Im  Jahre  1838 
ging  er  nach  Jamaica  und  Hess  sich  als  praktischer  Arzt  anfänglich  in 
St.  Ann's,  dann  in  Kingston  nieder.  Hier  assistirte  er  Macfadyen  so- 
wohl bei  seiner  umfangreichen  Praxis,  als  auch  durch  Sammeln  und 
Untersuchung  der  Pflanzen  bei  der  Ausarbeitung  seiner  Flora  von  Ja- 
maica.   Er  starb  zu  St.  Ann's  am  21.  I.  1859. 

Coli.  Kew,  Herbarium  der  Universität  zu  Edinburgh,  Oxford, 
Herb.  Geisebach  in  Göttingen,  Krug  et  Urban. 

Lit.  J.  H.  Balfouk:  Biographical  notice  of  the  late  Dr.  Gilbert  M'Nab 
of  Jamaica  in  Trans.  Bot.  Soc.  Edinburgh.  VI  (18G0)  p.  354  —  355;  Britt. 
and  BouLG.  p.  112. 

Macrae,  James,  war  1823  Gärtner  am  botanischen  Garten  zu 
St.  Vincent,  machte  1824 — 1826  im  Auftrage  der  Horticultural  Society 
zu  London  eine  Sammel reise  nach  Brasilien  (Rio  de  Janeiro  und  Santa 
Catharina),  Chile,  nach  den  Galapagos-  und  Sandwich-Inseln  und 
war  1827  — 1830  Superintendent  des  botanischen  Gartens  zu  Ceylon. 

Coli.    Herb.  Lindlet  (jetzt  in  Cambridge,  Orchideen  in  Kew). 

Lit.    Las.  Mus.  Deless.  p.  455;  Britt.  and  Boflg.  p.  112. 

Maerter,  Franz  Joseph,  Professor  der  Naturgeschichte  am  There- 
sianum  in  Wien ,  erhielt  vom  Kaiser  Joseph  II.  von  Oesterreich  den  Auf- 
trag, zur  Ergänzung  der  im  Kaiserl.  Hofgarten  zu  Schönbrunn  1780 
durch  Frost  zu  Grunde  gegangenen  tropischen  Gewächse,  sowie  zur 
Completirung  der  Menagerie  und  des  Naturaliencabinets  eine  Expedition 
nach  Amerika  zu  machen.  An  derselben  nahmen  Theil:  der  Conchylien- 
und  Pflanzenmaler  Nicolaus  von  Moll,  der  Dr.  med.  Mathias  LEoroLü 
Stupicz  als  Botaniker,  der  Obergärtner  in  Schönbrunn  Franz  Boos  und 
der  Gärtner  Franz  Bredejvieyer.  Man  kam  im  Sept.  1783  in  Phila- 
delphia an,  durchwanderte  die  östlichen  Vereinigten  Staaten  süd- 
wärts   bis   Florida    und    schickte    Mitte    1784    Bredemeyer    mit   einem 


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Mackeuzie  —  Mavcli.  81 

Transporte  lebender  Pflanzen  nach  Wien  zurück.  Während  Stupicz  und 
Moll  sich  bald  von  der  Expedition  lossagten  und  in  den  Vereinigten 
Staaten  blieben,  gingen  Märtek,  Boos  und  der  Anspachische  Militärarzt 
Dr.  Johann  David  Schöpf  im  März  1784  nach  New  Providence  auf  den 
Bahamas.  Marter  blieb  dort  nur  zwei  Wochen,  Schöpf  drei  Monate, 
Boos  dagegen  bis  zum  9.  Sept.  1784;  dieser  machte  auch  Ausflüge  nach 
mehreren  anderen  Eilanden  der  Inselgruppe,  brachte  grosse  Sammlungen 
zusammen  und  kehrte  nach  einem  mehrmonatlichen  Aufenthalte  in 
Carolina  im  Mai  1785  nach  Europa  zurück.  Zu  gleicher  Zeit  ging 
Marter  nach  Haiti,  wurde  aber  ein  halbes  Jahr  laug  durch  Krankheit 
am  Sammeln  gehindert.  Hier  in  Cap  fran9ais  (haitien)  suchte  ihn 
Bredemeter  auf,  der  mit  dem  Gärtner  Joseph  Schücht  von  Wien  zurück- 
kam, und  erhielt  den  Auftrag,  zunächst  auf  sechs  Monate  Portori co 
zu  bereisen,  darauf  im  Verein  mit  Schücht  in  Venezuela  zu  sammeln, 
von  wo  beide  im  Herbst  1788  mit  einer  schönen  Collection  in  Wien 
wieder  eintrafen.  M.  selbst  fuhr  von  Haiti  nach  Jamaica  und  reiste 
im  Jahre  1787  über  London  zurück. 

Coli.  K.  K.  Hofmuseum  in  Wien;  einiges  im  Herb.  Brüssel  (ex 
herb.  Moll).  —  Bei  weitem  wichtiger  als  die  Herbarien  waren  die  in 
die  Kaiserl.  Gärten  von  Schönbrunn  importirten  lebenden  Pflanzen,  von 
welchen  Jacquin  zahlreiche  Arten  hauptsächlich  in  seinem  Hort.  Schön- 
brunn, beschrieb  und  abbildete. 

Lit.  Jacq.  Hort.  Schoenbr.  I  (1797)  p.  IV;  Hokmayk's  Arch.  f.  Geogr. 
VI  (1815)  p.  756  seq.;  J.  W.  Eidler:  Oesterr.  Arch.  für  Gesch.  etc.  1832 
Nr.  38  (n.  v.);  Las.  Mus.  Deless.  p.  459  — 4G0;  M.  Kronfeld  in  Wiener 
Zeitung  1891  n.  210  — 212  (n.  v.),  in  Münchener  Allg.  Zeitung  Juli  1891 
Nr.  175  (n.  v.),  ibid.  in  Beilage  Oct.  1891  Nr.  27G:  Eine  Expedition  auf  die 
Bahaina- Inseln  im  Jahre  1784;  A.  Umlauft  in  Wettstein's  Botan.  Anstalten 
Wiens  (1894)  p.  38;  Pritz.   Thes.  II  ed.  p.  200;  Urb.  Symb.  I  p.  89. 

Mareh,  William  Thomas,  (ca.  1795  bis  ca.  1872),  geb.  ca.  1795, 
lebte  in  Spanish  Town  auf  Jamaica,  zuerst  als  Advocat,  dann  als 
Clerk  of  the  Supreme  Court  and  Crown  und  seit  ca.  1868  als  Island 
Secretary,  d.  h.  als  Leiter  der  gesammten  allgemeinen  Verwaltung  der 
Insel  unter  Aufsicht  des  Gouverneurs.  Er  starb  um  1872.  Seine  Liebe 
zur  Botanik  zeigte  er  nicht  allein  in  der  Unterhaltung  eines  pracht- 
vollen Gartens,  sondern  auch  im  Aufsammeln  von  umfangreichen  Her- 
barien (ca.  2000  Nr.,  hauptsächlich  in  den  Jahren  1857 — 1858).  Auch 
über  die  Vögel  der  Insel  hat  er  einige  Aufsätze  veröffentlicht. 

Coli.  Kew,  Herb.  Grlsehach  in  Göttingen,  Krug  et  Urban,  Bot. 
Garten  zu  St.  Petersburg. 

Lit.  Briefliche  Mittheilung  von  Mr.  W.  A.  Feurtado  durch  Mr.  Frank 
CuNDAiL  in  Kingston  (Jain.);  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  227,  VIII  p.  323. 

Urban,  Symb.  aiit.  HL  ü 


82  Ign.  Ueban:  Notae  biographicae. 

Marie,  Edouard  Auguste,  (1835  —  1888),  geb.  in  Taiti  den  12.  III. 
1835,  war  zuerst  in  Neu-Caledonien,  über  dessen  Vögel  und  Mollusken 
er  verschiedene  Aufsätze  veröffentlichte,  dann  in  Cayenne,  kam  im  Juni 
1874  als  Sous-commissaire  der  Marine  nach  Guadeloupe,  wo  er  sich 
dem  Studium  der  Moose  widmete,  wurde  von  dort  im  Aug.  1878  nach 
Nossi-Be  und  später  nach  Mayotte  bei  Madagascar  versetzt  und  starb 
den  11.  VI.  1888  in  Paris,  eben  als  er  sich  zur  Ruhe  gesetzt  hatte. 

Coli.   Moose  im  Herb.  Bescherelle. 

Lit.  H.  Crosse  et  P.  Fischer:  Journ.  de  Conchj^liologie  XXXVII  (1889) 
p.  94  —  95  (Necrologie) ;  briefl.  Mitthoihuig  von  Pcre  Duss  und  Prof.  E.  von 
Marxens;  Cat.  Sc.  Pap.  VIII  p,  329,  X  p.  721. 

Martfelt  sammelte  vor  1791   auf  Guadeloupe,  Barbados  und 
den  benachbarten  Inseln  für  Prof.  Vahl. 
Coli.    Museum  zu  Kopenhagen. 
Lit.    Vahl  Symb.  II  (1791)  p.  53;  Urb.  Symb.  I  p.  173. 

Martin,  Joseph,  wurde  im  Jardin  des  plantes  zu  Paris  als  Gärtner 

ausgebildet,  ging  im  Auftrage  des  französischen  Gouvernements  1788 
nach  Isle  de  France  (Mauritius)  und  Mähe  an  der  Küste  von  Malabar 
und  führte  1789  einen  Transport  Nutzpflanzen  von  Isle  de  France  nach 
Martinique  und  Haiti,  wo  er  auch  Herbarien  anlegte.  Später  war 
er  Director  des  Colonialgartens  in  Französ.  Guyana. 

Coli.  Museum  zu  Paris,  Doubletten  in  Berlin  (ex  herb.  Kunth)  und 
in  Florenz  (ex  herb.  Desfontatnes). 

Lit.  MoREAU  de  Saint -Mery:  Descript.  de  la  partie  frano.  de  l'isle  de 
Sainte-Domingue  vol.  II  (1798)  p.  368;  Las.  Mus.  Deless.  p.  191;  Pritz. 
Thes.  II  ed.  p.  204. 

Massoii,  Francis,  (1741  —  1805  oder  1806),  geb.  VIII.  1741  zu 
Aberdeen  (Schottland),  kam  als  Gärtner  nach  Kcav,  besuchte  als  erster 
Sammler  dieses  Instituts  im  Auftrage  Aiton's  1772  —  1774  das  Cap- 
land  (zum  Tlieil  in  Begleitung  Thunbeeg's),  auf  einer  zweiten  Eeise  1776 
die  Azoren,  1777  die  Cauaren,  1778  Madeira,  1779  Barbados, 
Grenada,  1780  St.  Eustache,  Antigua,  St.  Kitts  (St.  Christopher), 
St.  Lucia,  Nevis,  1781  Jamaica,  auf  der  dritten  1783  Südwest- 
europa, auf  der  vierten  1786  — 1795  das  Capland,  auf  der  letzten 
1797  Nordamerika  und  starb  hier  in  Montreal  XIL  1805  (oder  1. 1806). 
Seine  Hauptarbeit  behandelt  die  Stapelien  von  Südafrika. 

Coli.  British  Museum  (geschenkt  von  Aiton),  einiges  vom  Cap 
im  Herb.  Delessert  in  Genf.  Führte  sehr  zahlreiche  Pflanzen  in  die 
englischen  Gärten  ein. 

Lit.  Rees'  Cyclop.  (n.  v.);  Chalmers'  Biogr.  Dict.  (n.  v.);  Las.  Mus. 
Deless.  p.  178  —  179;  J.  Smith  in  Gard.  Chron.  n.  s.  XVI  (1881)  p.  335; 
Britt.  in  Journ.  of  Bot.  XXII  (1884)  p.  114—123,   144  —  148;  MacOwan 


Marie  —  Maza.  83 

Ann.  Address  South  Afr.  Philos.  Soc.  1886  seors.  imp.  p.  12 — 15;  Britt. 
and  BouLG.  p.  115  — IIG;  Kew  Bnll.  1891  p.  295  —  290;  B.  B.  Woodwaed 
in  Dict.  Nat.  Biogr.  XXXVII  (1894)  p.  16;  Pkitz.  Tlies.  II  ed.  p.208;  Jacks. 
Guide  p.  144. 

Mattei,  Jeröme,  (1831  — 1894),  geb.  zu  Ajaccio  auf  Corsica  den 
26.  IV.  1831,  wurde  Marinearzt,  machte  als  solcher  den  Krimfeldzug 
mit  und  ging  1857  nach  Guadeloupe.  Hier  und  auf  den  kleineu 
Nachbarinseln  war  er  als  Militcärarzt  thätig,  nahm  1869  seinen  Abschied 
und  übte  die  Civilpraxis  bis  1887  in  Capesterre  und  bis  zu  seinem  am 
21.  YII.  1894  erfolgten  Tode  in  Basse-Terre  aus.  Er  hatte  ein  lebhaftes 
Interesse  für  Naturgeschichte  und  sammelte  hauptsächlich  Algen. 

Coli.    Herb.  Maze  (vergl.  diesen). 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  von  M.'s  "Witwe  durch  Pere  Duss;  Ukb.  Symb.  I 
p.  lOG. 

Maycock,  James  Dottin,  (?  — 1837),  Dr.  med.,  lebte  als  Arzt  auf 
Barbados,  wo  er  1837  starb. 

Coli.    M.  scheint  kein  Herbar  angelegt  zu  haben. 

Lit.  Britt.  and  Boulg.  p.  117;  Britz.  Thes.  II  od.  p.  210;  Jacks.  Guide 
p.  869;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  305;  Urb.  Symb.  I  p.  101. 

MayerhofF,  CarlJulius,  (1805  —  ?),  geb.  in  Neu- Ruppin  (Deutsch- 
land) den  9.  IV.  1805,  ging  um  1847  als  Pflanzer  nach  Sto.  Domingo 
und  sammelte  1856  — 1859  in  der  Nähe  der  Hauptstadt  theils  für  sich, 
theils  für  den  damals  dort  residirenden  Generalconsul  Rob.  Schombuegk. 
Er  starb  wahrscheinlich  auf  der  Insel. 

Coli.  Bot.  Museum  zu  Berlin  (868  Nr.)  und  Herb.  Krug  et  Ueban 
(210  Nr.  vom  Gymnasium  zu  Neu-Ruppin  gekauft).  —  Der  ersteren  sind 
irrthümlicher  Weise  leider  eine  Anzahl  Pflanzen  von  Guyana  (wahr- 
scheinlich von  Schombuegk  ges.)  beigemengt  und  zum  Theil  bereits  als 
von  Sto.  Domingo  stammend  in  die  Literatur  übergegangen. 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  des  Herrn  Leop.  Pollmächer  in  Berlin  durch 
Vermittelung  des  Herrn  C.  Warnstorf  in  Neu-Ruppin. 

Maza,  Manuel  Gomez  de  la,  (*1867),  geb.  in  Habana  (Cuba)  den 
10.  V.  1867,  studirte  an  der  dortigen  Universität,  wurde  1887  auf  Grund 
seiner  Arbeit  „Flora  de  Cuba"  Doctor  en  Ciencias  Naturales  und  darauf 
Licenciat  der  Medicin.  Nachdem  er  kurze  Zeit  Assistent  am  botanischen 
Garten  und  am  naturhistorischen  Museum  der  Universität  gewesen  war, 
wurde  er  zum  Professor  der  Phytographie  und  Pflanzengeographie  an 
derselben  und  zum  Director  des  botanischen  Gartens  ernannt.  Ausser- 
dem übt  er  die  ärztliche  Praxis  in  Habana  aus. 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  M.;  Urr.  Symb.  I  p.  101  —  105. 

6* 


84  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

Maz6,  Hippolyte  Pierre,  (1818  —  1892),  geb.  in  Brest  (Frank- 
reich) den  22.  XL  1818,  trat  1838  als  Schreiber  bei  der  Marine  ein, 
war  1841  — 1849  in  Französ.  Guyana,  1850  auf  französ.  Besitzungen 
im  grossen  Ocean  in  Garnison  und  Avurde  1851  nach  Guadeloupe 
versetzt,  wo  er,  zeitweilig  nach  Martinique  und  Guyana  abkomman- 
dirt,  bis  zum  Generalcommissar  der  Marine  aufrückte.  Ende  1882  nahm 
er  seinen  Abschied  und  starb  in  Basse -Terre  auf  Guadeloupe  den  29.  I. 
1892.  M.  widmete  sich  besonders  der  Erforschung  der  Algen-  und  Farn- 
flora der  Insel,  sowie  der  benachbarten  Eilande  Saintes,  Marie  Ga- 
lante, Desirade  und  des  weiter  nordwestlich  gelegenen  St.  Martin. 
Auch  veröffentlichte  er  einen  Catalogue  des  Coquilles  terrestres  et  flu- 
viatiles  recueillies  ä  la  Martinique  en  1873  (Journ.  de  Conch.  XXII. 
1874  p.  158  —  173)  und  einen  Catalogue  reviso  des  MoUusques  terrestres 
et  fluviatiles  de  la  Guadeloupe  et  de  ses  dependances  (1.  c.  vol.  XXXI. 
1883  p.  5  —  54). 

Coli.  Ein  Phanerogamen-Herbar  hat  M.  nicht  hinterlassen;  seine 
Farne  im  Musee  l'Herminier  in  Pointe- ä-Pitre  auf  Guadeloupe  (die  An- 
zahl der  Nr.  beläuft  sich  auf  ca.  1100)  und  im  Herb.  Krug  et  Urban; 
seine  Algen  im  British  Museum  (1509  Exemplare),  Herbar  Bornet  in 
Paris  (ex  herb.  Crouan),  Museum  zu  Berlin  (964  Exemplare),  Paris, 
herb.  J.  Agardh  (jetzt  im  Besitze  der  Universität  Lund). 

Lit.  Briefl.  Mittheilnng  von  Pere  Duss;  Pritz.  Thes.  11  ed.  p.  287; 
Jacks.  Guide  p.  370;  Cat.  Sc.  Pap.  X  p.  758;  Ukb.  Symb.  I  p.  105—107. 

Melvill,  James  Cosmo,  (*  1845),  geb.  zu  Hampstead  bei  London 
den  1.  VIL  1845,  wurde  zu  Harrow  erzogen,  publicirte  bereits  1864 
eine  Flora  der  Umgebung  dieses  Ortes  und  studirte  am  Trinity  College 
zii  Cambridge,  wo  er  1868  zum  B.  A.  und  1871  zum  M.  A.  promovirt 
wurde.  1871 — 1872  reiste  er  in  den  Vereinigten  Staaten,  Canada  und 
Westindien  und  sammelte  in  Key  West  1872  Phanerogamen  und  Algen. 
Später  wurde  er  Director  einer  angesehenen  Handelsfirma,  welche  in 
Manchester  und  London  ihren  Sitz  hat.  Dessenungeachtet  blieb  er  mit 
der  Wissenschaft  in  engem  Zusammenhange,  war  1898^ — 1900  Präsi- 
dent der  Manchester  Literary  and  Philosophical  Society  und  ist  Chair- 
man  des  Committee's  des  Manchester  Museums  und  Governor  des  Owens 
College. 

Coli.  Die  Phanerogamen  hauptsächlich  in  M.'s  eigenem  Herbar, 
die  Algen  auch  im  Herbar  Agardh  in  Lund. 

Lit.  Briefl.  Mittlieiliing  von  M.;  Trim.  Journ.  of  Bot.  XIII  (1875) 
p.  258;  Pritz.  Thes.  II  ed.  ]>.  212;  Jacks.  Guide  p.  258;  Cat.  Sc.  Pap.  VIII 
p.  378,  X  p.  771;  Urb.  Symb.  III  p.  5. 

MeyOT,  Louis  C,  war  Schreiber  .am  Kew  Herbar  gewesen  und 
wurde   dann   Superintendent  einer  Zuckerplantage  in  Tobago,    wo    er 


Maze  —  Michaux.  85 

1879  eine  kleine  Pflanzensammliing  anlegte.  Nach  ein-  bis  zweijährigem 
Aufenthalte  daselbst  kehrte  er  nach  Europa  zurück,  gab  in  seiner  Hei- 
niath  ein  Gartenjournal  heraus  und  ging  dann  in  holländischen  Diensten 
nach  Java. 

Coli.    Kew  Herbarium  (33  Nr.). 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  W.  B.  Hemsley;  ükb.  Syrnb.  I  p.  7,   107. 

Mieliaux,  Andre,  (1746  —  1802),  geb.  auf  der  Kgl.  Domäne  Satory 
bei  Versailles  (Frankreich)  den  7.  III.  1746,  erhielt  nur  eine  massige 
Schulbildung,  half  dann  bei  der  Bewirthschaftung  des  Gutes  und  über- 
nahm dasselbe  1763  nach  dem  Tode  des  Vaters.  Im  Jahre  1777  über- 
liess  er  die  Domäne,  welche  ihm  durch  das  Hinscheiden  seiner  Frau 
verleidet  war,  seinem  Bruder  und  widmete  sich  ganz  dem  Studium  der 
Botanik,  anfänglich  bei  Berxakd  de  Jussieu  zu  Trianon,  dann  zu  Paris 
im  Jardin  des  Plantes.  Nachdem  er  seine  botanische  Ausbildung  durch 
Reisen  und  Excursionen  in  England,  den  Pyrenäen  und  Spanien  ver- 
vollständigt hatte,  begab  er  sich  mit  dem  französischen  Consul  Rousseau 
1782  über  Syrien  nach  Persien,  durchkreuzte  das  Land  vom  indischen 
bis  zum  caspischen  Meere  und  kehrte  1785  mit  einem  beträchtlichen 
Herbar  und  zahlreichen  Sämereien  nach  Frankreich  zurück.  Im  September 
desselben  Jahres  wurde  er  von  der  französischen  Regierung  nach  den 
Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika  geschickt,  um  für  die  Gärten 
und  Forsten  Frankreichs  Sämereien  und  junge  Pflanzen  von  im  Freien 
aushaltenden  Gehölzen  zu  sammeln.  In  einem  Zeitraum  von  11  Jahren 
bereiste  er  das  ungeheure  Gebiet  vom  atlantischen  Ocean  bis  zum  Missis- 
sippi und  von  Canada  bis  Florida;  in  den  ersten  Monaten  1789  hielt 
er  sich  auf  den  Bahamas  auf,  von  wo  er  allein  860  Stück  Bäume 
und  Sträucher  mitbrachte.  Um  diese  Sammlungen  für  den  Transport 
vorzubereiten,  wurden  sie  zunächst  in  besondere  Baumschulen  bei  New 
Jersey  und  Charleston  ausgepflanzt  und  darauf  bei  Gelegenheit  nach 
Frankreich  übergeführt  (im  Ganzen  ca.  60000  Stück  Bäume  und  40  Kisten 
Sämereien).  Im  December  1796  kam  M.  wieder  in  Paris  an,  nachdem 
er  einen  Theil  der  mitgebrachten  Pflanzen  durch  Schiffbruch  an  der 
holländischen  Küste  verloren  hatte,  und  beschäftigte  sich  in  den  folgen- 
den Jahren  tlieils  mit  der  Cultur  der  eingeführten  Gehölze,  von  denen 
er  an  die  Königl.  Gärten  von  Rambouillet,  an  Le  Monnier  zu  Montreuil 
bei  Versailles  und  andere  abgegeben  hatte,  theils  mit  der  Abfassung 
seiner  Histoire  des  ebenes  de  l'Amerique.  Im  Jahre  1800  begleitete  M. 
die  wissenschaftliche  Expedition  des  Kapitäns  Baudin  als  Naturforscher 
nach  Australien,  verliess  dieselbe  jedoch  in  Mauritius,  wo  er  sechs 
Monate  blieb,  und  begab  sich  von  dort  nach  Madagascar.  Hier  grün- 
dete er  zu  Tamatave  einen  kleinen  botanischen  Garten  und  starb  daselbst 


86  Iqn.  Urban:  Notae  biographicae. 

am  13.  XI.  1802  am  Fieber.  Die  von  ihm  in  Nordamerika  gesammelten 
Pflanzen  bearbeitete  L.  Cl.  Richard  in  der  Flora  boreali- americana 
2  vol.  1803. 

Coli.  Museum  zu  Paris  (tbeils  eingereiht,  theils  gesondert),  Herb. 
Richard  (jetzt  Drake  del  Castillo  in  Paris),  einiges  im  Herb.  Delessert. 

Lit.  Deleuze:  Notice  historique  sur  Andre  Miciiaux  in  Ann.  du  Museum 
in  (1804)  p.  191  —  227;  S.  L.  P.  Marquis  deCubieres:  Notice  sur  A.  Michaux, 
Paris  1807,  80  (ex  Piutz.  Thes.  II ed.  p.  210);  A.  Gray  in  Hook.  Lond.  Journ. 
Bot.  I  (1842)  p.  2  —  10;  Las.  Mus.  Deless.  p.  00-05;  El.  Durand:  Biogr. 
Mem.  of  the  Fran(;'0is  Andre  Michaux  in  Anier.  Journ.  of  Science  and  Arts 
II  ser.  XXIV  (1857)  p.  101-105;  Didot  Nouv.  Biogr.  gen^r.  XXXV  (1801) 
p.  338  —  339;  Abbe  Ovide  Brunei:  Notice  sur  les  plantes  de  Michaux  et 
sur  son  voyage  en  Canada  et  ä  la  Baie  Hudson.  1803  (n.  v.);  Drake  Dict. 
Amer.  Biogr.  p.  018;  CS.  Sarg.  Portions  of  the  Journal  of  Andre  Michaux 
in  Proc.  Amer.  Philos.  Soc.  XXVI  (1889)  p.  1  —  145  (n.  v.);  Sarg.  Silv.  I 
p.  58;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  210;  Jacks.  Guide  p.  141,  300,  508. 

Micliaux,  Fran9ois  Andre,  (1770—1855),  geb.  auf  der  Kgl.  Domäne 
Satory  bei  Versailles  (Frankreich)  den  16.  VIII.  1770,  einziger  Sohn  des 
vorigen,  trat  mit  ihm  im  Jahre  1785,  erst  15  Jahre  alt,  seine  erste 
Reise  nach  Nordamerika  an  und  blieb  dort  bis  1790.  Dann  studirte 
er  zu  Paris  Medicin  und  unterstützte  zugleich  den  Vater  nach  dessen 
Rückkehr  1796  bei  der  Ausarbeitung  seiner  Histoire  des  ebenes  de 
l'Amerique.  1801—1803  machte  er  seine  zweite  Reise  nach  Nord- 
amerika, um  die  Forschungen  des  Vaters  fortzusetzen  und  wie  dieser 
für  die  Gärten  und  Forsten  Frankreichs  geeignete  Gehölze  zu  importiren, 
und  besuchte  besonders  Kentucky  und  Tennessee.  Auf  der  dritten  Aus- 
reise 1806  wurde  das  französische  Schiff  von  einem  englischen  Kriegs- 
schiffe weggenommen;  als  letzteres,  um  AVasser  einzunehmen,  nach  den 
Bermudas  ging,  konnte  M.  während  einer  Woche  (im  April)  auf  der  Insel 
St.  Georges  botanische  Studien  machen.  Nach  seiner  Freilassung  sammelte 
er  in  den  folgenden  drei  Jahren  in  den  Oststaaten  von  Maine  bis  Georgia. 
Nach  Frankreich  zurückgekehrt,  gab  er  seine  Histoire  des  arbres  forestiers 
de  l'Amerique  septentrionale  (1810  — 1813)  heraus  und  widmete  sich 
ganz  der  Cultur  und  der  Vermehrung  der  von  ihm  und  seinem  Vater 
eingeführten  Gehölze.  Er  starb  im  Alter  von  85  Jahren  zu  Vaureal 
bei  Pontoise  (Frankreich)  den  23.  X.  1855. 

Coli.    Museum  zu  Paris. 

Lit.  Rapport  sur  les  voyages  de  M.  Michaux  etc.  par  Allaire,  Bosc, 
du  Petit-Thouars  et  Correa  de  Serra.  Paris  1809.  8^  11  p.  (ex  Pritz. 
Thes.  ed.  I  p.  193);  Las.  Mus.  Deless.  p.  401  —  402;  El.  Durand:  BiograiDliical 
Memoir  of  the  Fran^ois  Andre  Michaux  in  Amer.  Joimi.  of  Science  and  Arts 
II  ser.  XXIV  (1857)  p.  101  —  177;  Didot  Nohv.  Biogr.  gener.  XXXV (1801) 
p.  339;  Drake  Dict.  Amer.  Biogr.  p.  018;  Sarg.  Silv.  XI  p.  155;  Pritz. 
Thes.  II  ed.  p.  210;  Jacks.  Guide  p.  300,  508;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  370; 
Urb.  Symb.  I  p.  107. 


Michfiux  —  Mociuo.  87 

Millspaug'h,  Charles  Frederick,  {*  1854),  geb.  zu  Itliaca  im  Staate 
New  York  (U.  S.  A.)  den  20.  VI.  1854,  besuchte  die  Ithaca  Academy, 
studirte  Botanik  und  Biologie  an  der  Cornell  Universität  und  Avurde 
1881  vom  New  York  Homoeopathic  Medical  College  zum  Dr.  med.  pro- 
movirt.  1881  — 1887  war  er  Arzt  zu  Binghamton,  N.  Y.,  beschäftigte 
sich  aber  auch  eifrig  mit  der  Flora  des  oberen  Susquebanna-Thals. 
Ausserdem  verfasste  er  ein  zweibändiges  reich  iliustrirtes  "Werk:  Ame- 
rican medicinal  Plants.  Seit  1894  ist  er  Curator  des  Department  of 
Botany  am  Field  Columbian  Museum  (von  der  Gründung  an),  seit  1895 
zugleich  Professor  der  ökonomischen  Botanik  an  der  Universität  und 
der  medicinischen  Botanik  am  homöopathisch -medicinischen  Colleg  zu 
Chicago.  Seine  erste  Reise  machte  M.  1887 — 1888  nach  Central-Mexico, 
Yucatan  und  Cuba  (Umgebung  von  Habana  und  Matanzas),  die  zweite 
Reise  nach  Yucatan  1894—1895  unter  dem  Patronate  von  Mr.  Allison 
V.  Armoue  auf  der  Yacht  Iduna,  die  dritte  unter  demselben  Patronate 
December  1898  bis  März  1899  auf  der  Yacht  Utowana  nach  Bermuda, 
Portorico,  St.  Tliomas,  Culebras,  Sto.  Domingo,  Jamaica,  Cuba, 
Caymans,  Isle  of  Pines,  Cozurael,  Yucatan  nnd  Alacran  shoals, 
die  letzte  November  bis  December  1900  im  Auftrag  des  Field  Museums 
nach  Jamaica  (Port  Antonio  und  Port  Morant). 

Coli.  Hauptsammlung  im  Field  Columbian  Museum  in  Chicago 
(Utowana- Expedition  ca.  Nr.  148  —  1753),  Doubletten  im  Gray  Herba- 
rium zu  Cambridge  und  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.    Brief!.  Mittheilimg  von  M.;  Urb.  Symb.  II  p.  4,  III  p.  6  —  7. 

MocifiO,  Jose  Mariano,  (?  — 1819),  geb.  zu  Temascaltepec  in  Mexico, 
studirte  unter  V.  Cervantes  in  Mexico  und  wurde  auf  den  Yorschlag 
von  Sesse  der  von  diesem  geleiteten  Expedition  zur  Erforschung  der 
Naturprodukte  von  Nueva-Espafia  (1795  —  1804)  beigegeben.  Ausser 
einem  Herbar  von  ca.  4000  Arten  wurde  auch  eine  schöne  Sammlung 
von  colorirten  Abbildungen  zusammengebracht,  welche  Atanasio  Eche- 
VERRiA  und  Juan  Cerda  nach  der  Natur  gezeichnet  hatten.  Letztere 
(1376  Stück)  gelangten  nebst  verschiedenen  Mauuscripten  durch  M.,  der 
in  Folge  von  politischen  Misshelligkeiten  nach  Montpellier  geflüchtet 
war,  in  die  Hand  von  P.  de  Candolle  behufs  Veröffentlichung  und 
bildeten  die  Grundlage  zur  Aufstellung  von  279  Arten  und  17  neuen 
Gattungen.  Im  Jahre  1817  verlangte  M.  die  Zeichnungen  zurück.  Um 
diese  der  wissenschaftlichen  Benutzung  zu  erhalten,  liess  de  Candolle 
sie  sämmtlich  von  einer  grossen  Anzahl  Damen  in  Genf  copiren  und 
sandte  die  Calques  jener  279  Arten  an  die  zehn  grössten  botanischen 
Museen  (Paris,  Kew,  Berlin,  AVien,  Leiden,  St.  Petersburg,  Kopen- 
hagen,  Brüssel,   Florenz   und  Cambridge  in  Nordamerika).     Ueber  den 


88  Ign.  Urban:  Notae  biograpliicae. 

Verbleib  der  Originalzeichnimgen  ist  nichts  bekannt.  M.  starb  zn  Bar- 
celona 1819. 

Coli.   Yergl.  Sess:e. 

Lit.  Flourens:  Eloge  bist,  de  PrRAisros  de  Candolle  (1842)  p.  22  —  23; 
Las.  Mus.  Deless.  p.  205  —  206,  322  obs.;  Colm.  Botan.  Penins.  Hisp.-Liisit. 
(1858)  p.  49  — 51,  185  — 18G  et  Prim.  Not.  Veg.  Amor.  p.  48  — 49;  DC. 
Phytogr.  p.434;  Hemsl.  Biol.  IV  p.  120  —  121;  Pkitz.  Thes.  II  ed.  p.  220; 
Jacks.  Guide  p.  367;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  419;  Leon  Bibl.  Botan. -Mexic. 
(1895)  p.  189  —  191,  323  —  340. 

Moll,  Karl  Marie  Ehrenbert  Freiherr  von,  geb.  im  Dorfe  Thalgau 
im  Salzburgischen  (Oesterreich)  den  21.  XIL  1760,  Verwaltungsbeamter, 
Staatsmann  und  Naturforscher,  starb  am  1.  IL  1838  zu  Augsburg  als 
Geheimer  Rath  und  Secretär  der  mathem.-physik.  Klasse  der  Königl. 
bayerischen  Akademie  der  Wissenschaften  zu  München,  schenkte  sein 
Herbarium  von  ca.  6000  Arten  1834  an  C.  F.  Ph.  von  Martius.  Die  in 
demselben  enthaltenen  Pflanzen  von  Westindien,  welche  fälschlich  M. 
als  Sammler  zugeschrieben  werden,  stammen  von  Rohr,  Swartz  und 
Marter  (vergl.  diese). 

Coli.  Herb,  Martii  in  Brüssel  (hier  und  in  Mart.  Nov.  Gen.  I 
p.  96  irrthümlich  „L.  B.  de  Moll"  genannt). 

Lit.  Mart.  Nov.  Gen.  I  (1824)  p.  96;  Regensb.  Flora  XXI  (1838)  p.  80; 
Las.  Mus.  Deless.  p.  337;  A.  W.  Eiciil.:  Das  Herbarium  Martii,  München 
1869,  p.  4,  12;  v.  Gtobel  in  Allg.  Deutsch.  Biogr.  XXII  p.  111  —  115; 
Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  434  —  435,  VIII  p.  424. 

Monteyerde,  Manuel  de,  (?  — 1871),  stammte  aus  Sto.  Domingo, 
kam  1822  nach  Puerto-Principe  auf  Cuba  und  erwarb  sich  als  Advocat, 
Literat,  Dichter  und  Naturforscher  einen  Namen.  Für  Ramon  de  la  Sacra 
(vergl.  diesen)  sammelte  er  Pflanzen;  ausserdem  lieferte  er  ihm  werth- 
volle  Beiträge  über  die  Agricultur  der  Insel.     Er  starb  im  Jahre  1871. 

Lit.  F.  Calcagno  Diccionario  biografico  Cubano  (1878)  p.  433;  Urb. 
Symb.  I   p.  142. 

Morales,  Sebastian  Alfrede  de,  (1823—1900),  geb.  in  Habana 
(Cuba)  im  Jahre  1823,  homöopathischer  Arzt,  Dichter  und  naturwissen- 
schaftlicher Schriftsteller,  hielt  sich  in  Folge  von  politischen  Misshellig- 
keiten mehrere  Jahre  in  Ostasien,  besonders  auf  den  Philippinen  auf 
und  Hess  sich  nach  seiner  Rückkehr  in  Matanzas  nieder.  Hier  docirte 
er  am  Lyceum  Naturgeschichte  und  Agricultur  und  wurde  Director  der 
Abtheilung  für  Wissenschaften.  Von  seiner  Flora  Cubana,  deren  Manu- 
script  bei  einem  Schiffbruche  1870  theilweise  zu  Grunde  ging,  ist  nichts 
erschienen;  er  veröffentlichte  nur  Studien  über  einzelne  Familien  und 
verschiedene  Nutzpflanzen,  sowie  den  Anfang  einer  Flora  arboricola  de 
Cuba  aplicada.     Sein  Tod  erfolgte  1900. 


A.>^     ?-  -^^-^    -^-^     -    /../wxc^iC.  .'   7^ 


Moll  —  Morris.  89 

Coli.    Herb.  Krug  et  Urb.s.\  (57  Nr.  ex  a.  1890). 
Lit.    F.  Calcagno   Dicc.   biogr.    Ciibano   (1878)   p.  434  — 435;    briefl. 
Mittheilnng  von  Gr.  de  la  Maza;  Urb.  Symb.  I  p.  110  —  111. 

Moritz,  Johann  Wilhelm  Karl,  (1797  —  1866),  geb.  zu  Klein- 
Santersleben  bei  Gross-Rottmorsleben  im  Kreise  Neuhaldensleben,  Prov. 
Sachsen  (Preussen)  den  16.  XII.  1797  als  8oim  des  dortigen  Schnllehrers 
Heinrich  Christian  M.,  welcher  1810  als  Cantor  und  Organist  nach  Bar- 
leben versetzt  wurde.  Nach  absolvirtem  theologischen  Studium  nahm  er 
1825  eine  Hauslehrerstelle  bei  Herrn  von  Bredow  an,  die  er  bis  1834 
bekleidete,  und  ging  darauf  nach  Westindien.     Wcährend   des  Winters 

1834  — 1835  sammelte  er  auf  St.  Thomas,  St.  Jan  und  Februar  bis 
Juni  1835  auf  Portorico  bei  Arecibo,  San  Juan,  Caguas,  Coamo,  Ponce, 
Guayama  und  besonders  bei  Yabucoa.    Von  da  schiffte  er  sich  im  Juni 

1835  nach  Venezuela  ein,  bereiste  einen  beträchtlichen  Theil  des  nörd- 
lich vom  Apure  und  Orinoco  gelegenen  Landes,  besonders  die  Provinzen 
Trujillo  und  Merida,  und  kehrte  1837  nach  Deutschland  zurück.  1840 
begab  er  sich  wiederum  nach  Venezuela  und  Hess  sich  später  in  der 
deutschen  Colonie  Tovar  nieder,  wo  er  Gemüse  und  Blumen  für  den 
Markt  von  Guayra  züchtete  und  am  25.  VI,  1866  starb.  Sein  Haupt- 
verdienst ist  das  Sammeln  von  Pflanzen  und  Thieren  in  den  bereisten 
Gebieten;  ausserdem  veröffentlichte  er  einige  Aufsätze  über  die  Ent- 
wickelung  von  Raupen  in  den  Tropen  und  über  die  Urwälder  von 
Tovar  etc. 

Coli.  Sein  Privatherbar  (cf.  Botan.  Zeitg.  XVIII.  1860  p.  228)  ging 
in  den  Besitz  des  British  Museum  über.  Hauptsammlung  im  Museum 
zu  Berlin  (ca.  1800  Nr.,  davon  ca.  zwei  Cent,  aus  Westindien),  andere 
in  St.  Petersburg  (Bot.  Garten  und  Kaiserl.  Akademie),  Hofmuseum  in 
Wien,  Uuiversitätsherbar  in  Leipzig,  Kiel,  bei  de  Candolle. 

Lit.  C.  Moritz:  Notizen  zur  Fauna  der  Insel  Puertorico  in  Wiegm.'s 
Arch.  für  Naturgeschichte  IL  1  (183G)  p.  373  —  375;  Las.  Mus.  Deless. 
p.  482;  Botan.  Zeitg.  I  (1843)  p.  406,  G47— G48,  II  (1844)  p.  173—175, 
195—197,  430  —  434,  III  (1845)  p.  G88;  Lind,  et  Planch.  Troisieme  voyage 
de  J.  Linden  I  (18G3)  p.LX;  Seem.  Journ.  of  Bot.  IV  (18GG)  p.  304;  Regensb. 
Flora  XLX  (18G7)  p.  15;  brieü.  Mittheilung  des  Herrn  Pastor  L.  Wedepohl 
zu  Gross -Rottmersleben  und  des  Prof.  E.  von  Marxens  in  Berlin;  Piutz.  Thes. 
Hed.  p.  225;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  474. 

Morris,  Daniel,  CM.  G.,'M.  A.,  Dr.  Sc,  (*  1844),  geb.  zu  Loughor, 
Glamorgan,  in  England  den  26.  V.  1844,  erhielt  seine  Ausbildung  an 
der  Royal  School  of  Mines  zu  London  und  am  Trinity  College  zu  Dublin 
und  wurde  1876  durch  die  goldene  Medaille  für  Naturwissenschaft  aus- 
gezeichnet. 1877  — 1879  war  er  Assistant  Director  der  botanischen 
Gärten  zu  Ceylon,   December  1879  bis  März  1886  Director  of  Public 


90  Ign.  Urban:  Notae  biographieae. 

Gardens  and  Plantations  in  Jamaica,  wo  er  den  Grund  zum  Depart- 
ment Herbarium  legte  und  besonders  den  Farnen,  Gramineen  und 
Orchideen  der  Insel  seine  Aufmerksamkeit  zuwendete,  und  wurde  dann 
Assistant  Director  von  Kew  Gardens.  In  dieser  Eigenschaft  machte  er 
vom  November  1890  bis  Februar  1891  eine  wesentlich  landwirthschaft- 
lichen  Zwecken  dienende  Reise  nach  Antigua,  Dominica,  Mont- 
serrat,  St.  Kitts,  Nevis^  Anguilla,  Virgin  Islands,  St.  Lucia, 
St.  Vincent,  Grenada,  Barbados  und  Jamaica.  Im  Jahre  1895 
besuchte  er  die  Bahamas.  Eine  dritte  Reise  nach  den  britisch -west- 
indischen Inseln  unternahm  er  1897  als  Mitglied  einer  Commission, 
welche  sich  über  den  Rückgang  der  Culturen  daselbst  und  über  die 
Mittel  zu  ihrer  Hebung  unterrichten  sollte.  Folge  davon  Avar,  dass  ein 
Imperial  Department  of  Agriculture  for  the  West  Indies  mit  dem  Sitze 
in  Barbados  gegründet  und  M.  1898  zum  Commissioner  desselben 
ernannt  wurde.  Er  hat  auch  1882  in  British  Honduras  und  1883 
in  St.  Helena  gesammelt.  --  i^Ci 

Coli.    Kew  Herbarium. 

Lit.  Briefl.  Mittheilungen  von  W.  B.  Hemsley  und  M.;  Fawc.  in  Bot. 
Gaz.  XXIV  (1897)  p.  354  —  355;  Morris  in  Kew  Bull.  Ädd.  ser.  I  (1898) 
p.  144;  Cat.  Sc.  Pap.  X  p.  855;  Urb.  Symb.  1  p.  8G,  87  —  88,  111  —  112, 
174,  III  p.  7—9. 

Moselcy,  Henry  Nottidge,  (1844 — 1891),  geb.  zu  Wandsworth  in 
Surrey  (England)  den  14.  XL  1844,  studirte  seit  1864  in  Oxford,  Wien, 
London  und  Leipzig  Medicin  und  Naturwissenschaften,  begleitete  als 
Zoologe  1872  die  Sonnenfinsterniss-Expedition  nach  Ceylon  und  1873 
bis  1876  als  Naturforscher  die  Challenger-Expedition.  Mit  letzterer  be- 
suchte er  Tenerifa,  St.  Thomas,  Bermuda,  die  Azoren,  Madeira, 
die  Capverden,  St.  Paul,  Fernando  Noronha,  Bahia,  Tristan  da 
Cunha,  Capland,  Prinz  Edward  Island,  Crozet  Islands,  Ker- 
guelen,  Heard  Island,  Australien,  New  Zealand,  Freundschafts- 
inseln, Matuku,  Fiji,  Neuen  Hebriden,  Torres  Strasse,  Arn,  Ke, 
Banda,  Amboina,  Ternate,  Philippinen,  China,  Neu-Guinea, 
Admiralitäts-Inseln,  Japan,  Sandwich-Inseln,  Tahiti,  Juan  Fer- 
nandez,  Chile,  Magalhaensstrasse,  Falklands  Inseln  und  Ascen- 
sion.  Im  Jahre  1877  machte  er  eine  Reise  nach  Californien  und  Oregon 
und  in  die  Nachbargebiete,  Avurde  1881  Professor  der  Anatomie  zu 
Oxford  und  starb  daselbst  den   10.  XL  1891. 

Coli.  Die  von  ihm  auf  der  Challenger-Expedition  gesammelten 
Pflanzen  sind  in  Kew. 

Lit.  Moseley:  Notes  by  a  Naturalist  on  tlie  Challenger  I  ed.  (1879); 
Proc.  Linn.  Soc.  London  1890  —  1892  p.  72—73;  G.  C.Bourne's  Memoir  mit 
Porträt  in  Mosel.  Notes  by  a  Naturalist  II  cd.  (1892)  (n.  v.);  E.  R.  L.vnkester 


,^  \'t*1 


Moseley  —  Nectoux.  91 

in  Nature  XLV  (1891)  p.  79  —  80;  B.  B.  WooD^vA^vD  in  Dict.  Nat.  Biogr. 
XXXIX  (1894)  p.  176  —  177;  Buitt.  and  Boulg.  p.  210  (in  Journ.  of  Bot. 
XXXVI  (1898)  p.  443);  Cat.  Sc.  Pap.  YIII  p.  445,  X  p.  859— 8G1;  Urb. 
Symb.  I  p.  11,  33,  38,  08  — G9,  108,  112,  IGO. 

Muiiro,  William,  (1818  —  1880),  geb.  zu  Driiids  Stoke  in  Glou- 
cestershire  (England)  im  Jahre  1818,  diente  als  Officier  viele  Jahre  in 
Indien,  machte  den  Krimkrieg  mit  und  stand  als  Oberst  in  Canada  und 
auf  den  Bermudas.  1870  — 1876  kommandirte  er  die  englischen  Truppen 
in  "VYestindien  (Barbados),  wurde  1876  Generallieutenant,  1878 
General  und  starb  den  29.  I.  1880  zu  Taunton  (England).  Als  Bota- 
niker hat  er  sich  hanptsächlich  durch  seine  Arbeiten  über  Gramineen 
einen  angesehenen  Namen  erworben. 

Coli.    Kew  Herbarium. 

Lit.  Gard.  Chron.  n.  ser.  XIII  (1880)  p.  1G9:  Britt.  Journ.  of  Bot. 
XVIII  (1880)  p.  9G;  Trans.  Bot.  Soc.  Edinb.  XIV  (1883)  p.  158;  Britt.  and 
Boulg.  p.  125;  H.  M.  Chichester  in  Dict.  Nat.  Biogr.  XXXIX  (1894)  p.  313; 
Britz.  Tlies.  II  ed.  p.  228;  Jacks.  Guide  p.  451;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  545, 
VIII  p.  471. 

Murray  brachte  im  Jahre  1827  in  Jamaica  eine  numerirte 
Sammlung  von  ca.  sieben  Centurien  Pflanzen  zusammen  und  sammelte 
wahrscheinlich  auch  in  Dominica. 

Coli.    Herb,  de  Caxdolle  in  Genf,  Museum  zu  Florenz. 

Lit.    Eadlk.  Mon.  Pauli,  p.  135;  DC.  Prodr.  XI  p.  5G4. 

Murray,  George  Robert  Milne,  (*  1858),  F.  R.  S.,  geb.  zu  Arbroath 
in  Schottland  den  11,  XI.  1858,  studirte  bei  üe  Bary  und  Graf  zu 
Solms-Laubach  in  Strasburg  Botanik  und  wurde  May  1895  als  Nach- 
folger von  Carruthers  Keeper  des  Botanical  Department  am  British 
Museum  (Natural  History).  Im  Jahre  1886  sammelte  er  in  Grenada 
als  Mitglied  der  Eclipse  Expedition  Zellenpflanzen,  hauptsächlich  Algen. 

Coli.    British  Museum. 

Lit.  Briefl.  Mittheiluug  von  M.;  Cat.  Sc.  Pap.  X  p.  891;  Urb.  Symb.  I 
p.  114. 

Murray,  H.  B.,  sammelte  um  1878  auf  Sta.  Lucia  hauptsächlich 
Farne. 

Coli.    Kew  Herbarium. 

Lit.    Kew  Eep.  1878  p.  54,  1879  p.  41. 

Murray,  W.  B.,  Dr.,  sammelte  um  1871  auf  Barbados. 

Coli.    British  Museum. 

Lit.    Journ.  of  Bot.   1872  p.  178. 

Nectoux  begleitete  einen  Transport  von  Nutzpflanzen  von  Cayenne 
nach  Martinique  und  Haiti,  wo  er  im  Januar  1788  als  Nachfolger  voq 


92  Ion.  Urban:  Notae  biogvapliicae. 

JouBERT  DE  LA  MoTTE  Dii'ector  (Igs  Colonialgartens  (Jardin  du  roi  oder 
Jardin  botanique)  in  rort-au-Prince  wurde.  1789  war  er  in  Jamaica, 
um  einen  Austausch  lebender  Pflanzen  vorzunehmen.  N.  sammelte  in 
Haiti  unter  anderem  mehrere  Seltenheiten,  die  bisher  auf  der  Insel 
noch  nicht  wieder  gefunden  worden  sind.  Man  verdankt  ihm  auch 
eine  Abhandlung:  Observations  sur  la  proparation  des  envois  de  plantes 
et  arbres  des  Indes  Orientales  pour  l'Amorique,  et  leur  traitement  pen- 
dant  ]a  traversee  (Mora.  Soc.  d'Agric.  Paris  1791  p.  110  —  123).  Ob  er 
mit  HiPoiATE  N.,  der  vor  1808  eine  Reise  nach  Aegypten  machte  und 
über  die  dortigen  Cassia-Arten  schrieb,  identisch  ist,  konnte  ich  nicht 
ermitteln. 

Coli.  Museum  zu  Paris;  Dupla  in  Montpellier  (ex  herb.  Cambess.), 
einiges  im  Herb.  Krug  et  Urban,  Herb,  zu  Florenz  (ex  herb.  Desfontaixes). 

Lit.  MoREAU  DE  Saint -Mery:  Descript.  de  la  partie  fran^.  de  l'isle  de 
Sainte-Domingue  vol.  II  (1798)  p.  3G8;  ?Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  231. 

Nee,  Luis,  aus  Frankreich  gebürtig,  begleitete  1789  — 1794 
Malaspixa  auf  seiner  Reise  um  die  Welt(Südamerika,  Mexico,  Philip- 
pinen, Marianen,  Freundschaftsinseln,  Südamerika).  Die  unter 
seinem  Namen  aus  Cuba  (und  Sto.  Domingo?)  erwälinten  Pflanzen  des 
Herb.  Pavox  sind  Avahrscheinlich  von  Sesse  und  Mocixo  gesammelt. 

Coli.  Herb,  des  botan.  Gartens  zu  Madrid,  die  Cuba- Pflanzen  im 
Herb.  Boissier-Barbey  zu  Genf. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  348,  451 — 452;  Colm.  Botan.  Penins.  Hisp.- 
Lusit.  (1858)  p.  183;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  582  —  583. 

NichoUs,  Henry  Alfred  Alford,  (*]851),  C.  M.  G.,  geb.  zu  London 
den  27.  IX.  1851,  studirte  Arzneiwissenschaft  an  der  Universität  Aberdeen 
und  am  St.  Batholomews'  College  in  London,  wurde  Dr.  med.  und  ging 
1873  nach  Dominica,  wo  er  seit  1886  auch  sammelte.  Von  hier  aus 
besuchte  er  1890—1891  Barbuda  (Aug.  1891),  Montserrat,  Antigua, 
St.  Vincent  und  Tobago. 

Coli.    Kew  Herbarium,  Krug  et  Urb. 

Lit.  Kew  Bull.  Add.  Ser.  I  (1898)  p.  103;  briefl.  Mittheilung  von  N.; 
Cat.  Sc.  Pap.  X  p.  921;  Urb.  Symb.  I  p.  IIG. 

Nicholson,  T.,    Dr.  med.,    lebte  um   1831  —  1841    auf  Antigua 
und  war  ein  Correspondent  von  W.  J.  Hookek. 
Coli.    Kew  Herbarium. 
Lit.    Bkitt.  and  BouLG.  p.  127;  Urb.  Syrab.  I  p.  116. 

Nock,  W.,  sammelte  1875  —  1880  auf  Jamaica  Farne,  welche 
von  G.  S.  JexMzVN  in  seiner  Synoptical  list  bearbeitet  wurden,  und  ist 
jetzt  Superintendent  des  botanischen  Gartens  zu  Hakgala  auf  Ceylon. 


+  uze   cf  tCu^  ^-t^'  /9it  >.  z-?: 


Nee  —  Oersted.    v  93 

Northrop,  Alice  Belle  geb.  Rieh,  (*  1864),  geb.  in  New  York  City 
den  6.  III.  1864,  graduiite  am  Normal  College  1882  und  war  daselbst 
Tutor  in  Botany  1885 — 1889  bis  zu  ihrer  Verheirathung  mit  J.  I.  NoRxmtop. 
Sie  begleitete  ihren  Gatten  1890  nach  den  Bahamas  und  wird  eine 
Aufzählung  der  dort  gesammelten  und  grösstentheils  von  ihr  selbst  be- 
arbeiteten Pflanzen  pubüciren. 

Lit.    Brief!.  Mittheilung  von  Mrs.  A.  B.  N. 

Northrop,  John  Isaiah,  (1861  — 1891),  geb.  in  New  York  City 
den  12.  X.  1861,  graduirte  1884  an  der  School  of  Mines  des  Columbia 
College  und  wurde,  nachdem  er  einige  Zeit  als  Chemiker  in  Privat- 
stellung gewesen  Avar,  1888  in  New  York  zum  Dr.  phil.  promovirt.  Er 
wandte  sich  alsdann  der  Botanik,  Geologie  und  besonders  der  Zoologie 
zu,  docirte  die  letztere  an  der  genannten  Anstalt  und  wurde  1891  Tutor 
darin.  Bevor  er  seine  Absicht,  die  zoologischen  Studien  in  Deutschland 
fortzusetzen,  ausführen  konnte,  verlor  er  durch  in  Brand  gerathenen 
Alkohol  im  Columbia  College  am  26.  VI.  1891  sein  Leben.  Im  Jahre 
1890  hatte  er  mit  seiner  Frau  eine  Reise  nach  den  Bahamas  gemacht, 
um  daselbst  zoologisch  und  botanisch  zu  sammeln,  sowie  geologische 
Studien  anzustellen,  und  zwei  Monate  auf  New  Providence,  vier  Monate 
auf  Andres  sich  aufgehalten. 

Coli.  Columbia  University  zu  New  York,  Botan.  Mus.  zu  Berlin 
(757  Nr.),  Kew,  Herb.  Boissier-Barbey,  Gray  Herbarium  zu  Cambridge, 
Washington  (noch  nicht  abgesandt). 

Lit.  Artii.  Hollick:  A  memoria]  of  the  lata  Dr.  John  I.  Northrop  in 
Trans.  New  York  Acad.  Sc.  XI  (1891)  p.  9  —  12;  briefl.  Mittheilung  von 
Äü's.  A.  B.  N. 

Nyst,  P.,  vom  botanischen  Garten  zu  Brüssel  (um  1826),  sammelte 
auf  Guadeloupe  und  Martinique. 

Coli.  Numerirte  Sammlung  von  ca.  acht  Centurien  im  Herb,  des 
botan.  Gartens  zu  Brüssel. 

Lit.    Pkitz.  Thes.  II  ed.  p.  235. 

Oersted,  Anders  Sandöe,  (1816  — 1872),  geb.  als  Sohn  eines  Kauf- 
manns und  Bankdirectors  in  Rudkoebing  auf  Langeland  (Dänemark)  den 
21.  VI.  1816,  studirte  seit  1835  in  Kopenhagen,  machte  1842  eine 
naturwissenschaftliche  Reise  in  Dänemark,  erhielt  1844  den  Grad  eines 
Magisters,  welcher  1854  als  Doctorgrad  anerkannt  wurde,  und  begann 
im  Frühjahr  1845  seine  Reise  nach  Westindien  und  Centralamerika.  Er 
besuchte  St.  Thomas,  St.  Croix,  mehrere  andere  kloine  Antillen,  z.  B. 
Grenada,  ferner  Jamaica,  und  begab  sich  im  Mai  1846  nach  Nicaragua 
und  Costarica,  von  wo  er  im  Juli  1848  nach  Kopenhagen  zurück- 
kehrte.    1851   habilitirte   er  sich   an   der   Universität    als  Privatdocent, 


94  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

wurde  1860  zum  Professor  ernannt  und  starb  in  Kopenhagen  am  3.  IX. 
1872.  Die  Ergebnisse  seiner  amerikanischen  Reise  bezogen  sich  so- 
wohl auf  die  Zoologie,  besonders  die  niederen  Meeresthiere,  als  auf  die 
Pflanzenwelt. 

Coli.  Bot.  Museum  in  Kopenhagen ,  einige  Familien  auch  im  Berliner 
bot.  Museum  und  in  Kew. 

Lit.  R.  Brown  in  Trans.  Bot.  See.  Edinb.  XI  (1872—1873)  ex  Hemsl. 
Biol.  IV  p.  130,  328;/Kiaersk.  in  Bot.  Tidsskr.  XXIII  (1900)  p.  4G  — 47; 
Pbitz.  Thes.  II  ed.  p.  236;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  696  — G97,  VIII  p.  537,  X 
p.  949  — 950;  Jacks.  Guide  p.  23,  91,  102,  108,  142,  146,  148,  165, 
333,  338,  367;  AVakm.  in  Bot.  Tidsskr.  XII  (1880  —  1881)  p.  162-171; 
ÜRB.  Symb.  I  p.  118  — 119. 

Ossa^,  Jose  Antonio  de  la,  geb.  in  Habana  (Cuba),  war  seit 
1800  literarisch  thätig,  wurde  1805  Secretär  der  kgl.  patriotischen  Ge- 
sellschaft und  trug  in  dieser  Stellung  viel  für  die  Hebung  des  öffent- 
lichen Unterrichtes  bei.  Nach  der  Gründung  eines  botanischen  Gartens 
in  Habana  wurde  er  dessen  Director  und  hatte  diese  Stelle  bis  zum 
Eintreffen  Ramox  de  la  Sagea's  im  Jahre  1823  inne.  Auch  nach  dieser 
Zeit  beschäftigte  er  sich  noch  eifrig  mit  Botanik,  correspondirte  mit 
DE  Candolle  über  die  gesammelten  Pflanzen  und  schrieb  1830  eine 
Flora  Habanensis,  die  aber  nicht  veröffentlicht  wurde. 

Coli.    Herb,  de  Candolle  in  Genf  (400  Arten). 

Lit.  Sagra  Cub.  X  introd.  jx  15,  29;  Colmeiro  Botan.  Hisp.-Lnsit. 
(1858)  p.  202;  F.  Calgagno  Dicc.  biogr.  Cubano  (1878)  p.  479;  Pritz.  Tlies. 
II  ed.  p.  238. 

Otto,  Carl  Friedrich  Eduard,  (1812  —  1885),  geb.  zu  Schöneberg 
bei  Berlin  den  2.  I.  1812  als  Sohn  des  Inspectors  des  botanischen  Gartens 
und  Gartendirectors  FeiedrichOtto,  absolvirte  das  Realgymnasium,  lernte 
bei  seinem  Vater,  besuchte  die  Gärtnerlehranstalt  und  hörte  Vorlesungen 
an  der  Universität.  Nachdem  er  sich  einige  Jahre  in  England  und 
Frankreich  aufgehalten  hatte  und  als  Obergehülfe  im  Berliner  botani- 
schen Garten  thätig  gewesen  war,  trat  er  eine  Reise  nach  Cuba,  zu 
welcher  der  König  von  Preussen  die  Mittel  bewilligt  hatte,  in  Begleitung 
des  Cacteen-Monographen  Dr.  Pfeiffer  aus  Cassel  und  des  Zoologen 
GuNDLAcn  aus  Marburg  an.  Er  verweilte  vom  Januar  bis  September 
1^  183^  auf  der  Insel  und  besuchte  die  Umgebung  von  Habana,  den 
District  Calajabas  (Monte  Taburete,  Zuckerpflanzung  San  Roque),  den 
Rio  Canimo  (Cafetal  Fundador  und  San  Juan),  Cardenas,  Matanzas,  so- 
wie Cienfuegos  und  Trinidad  an  der  Südküste.  Von  da  ging  er  über 
Nordamerika  nach  Venezuela,  sammelte  in  den  Küstengegenden  und 


1)  Ramon  de  LA  Sagra  schreibt  ,,Osa". 


r   /-  io-r^nA»-^^—^  ■  ^*— ■  (X'^^^>~^  f^U}^ryt.  J,-^^^  Y.-.u^K,  j^cn^  ^s-i / , 


C'~^--'tl-, 


C  'HSii 


Ossa  —  Oxamendi.  95 

den  dahinterliegenden  Bergketten  von  Valencia  bis  Orituco,  machte  von 
Cumanä  aus  einen  Abstecher  nach  Barrancas  und  Angostura  am  Orinoco 
und  kehrte  1841  nach  Berlin  zurück.  Im  Jahre  1844  wurde  0.  Inspector 
des  botanischen  Gartens  in  Hamburg,  den  er  längere  Zeit  auch  selb- 
ständig leitete,  bis  er  in  Folge  von  Misshelligkeiten  mit  dem  neuen 
Director  H.  G.  Reichexbach  Ende  1866  gezwungen  wurde,  den  Abschied 
einzureichen.  Die  Zeit  bis  zu  seinem  am  11.  IX.  1885  in  Hamburg 
erfolgten  Tode  verbrachte  er  in  dürftigen  Verhältnissen,  die  letzten 
sieben  Jahre  in  Folge  eines  Schlaganfalls  fast  ganz  an  Erwerbsthätigkeit 
behindert. 

Coli.  Botan.  Museum  in  Berlin  (Cuba  328  Nr.,  Venezuela  1567  Nr.); 
eine  kleine  Anzahl  in  Kew  und  Brüssel  (ex  herb.  Martius);  auch  wurden 
von  R.  F.  HoHEXACKER  in  Würtemberg  geringere  Sammlungen  vertrieben 
(cf.  Bot.  Zeitung  XXIV.  1871  p.  812).  —  Ausserdem  schickte  er  zahl- 
reiche Sämereien  und  lebende  Pflanzen  an  den  botanischen  Garten  zu 
Berlin. 

Lit.  H.  0. :  Garteninspector  Eduard  Otto  in  Möller's  Deutsche  Gärtner- 
Zeitung,  Erfurt,  VIII  (1884)  p.  115  —  118  mit  Porträt;  E.  Goeze:  Garten- 
inspector Eduard  Otto  in  Hamliurger  Garten-  und  Blumenzeitung  XLl  (1885) 
p.  472  —  477  mit  Bildniss;  Cat.  Sc.  Pap.  VIII  p.  541;  Urb.  Symb.  I  p.  120. 

Oviedo,  Gonzalo  Fernandez  de  Oviedo  y  Valdes  (hiess  eigentlich 
Gonzalo  Fernandez  und  nahm  die  Beinamen  nach  dem  Ursprungsorte 
seiner  Familie  aus  dem  Thale  Valdes  bei  Oviedo  in  Asturien  an),  (1478 
bis  1557),  geb.  zu  Madrid  im  VIII.  1478,  machte  eine  Reise  nach 
Italien,  wo  er  längere  Zeit  im  Dienste  verschiedener  Herzöge  zubrachte, 
ging  im  April  1514  als  Aufseher  der  Goldschmelzen  nach  Santa  Marta, 
Darien  und  Sto.  Domingo  und  kehrte  im  Juli  1523  von  dort  zurück. 
In  den  folgenden  Jahren  bis  1856  machte  er  noch  vier  Reisen  nach 
Amerika,  wurde  Regidor  von  Darien,  Gouverneur  der  Provinz  Cartagena 
und  zuletzt  Gouverneur  der  Festungswerke  und  Regidor  von  Sto.  Do- 
mingo, Chronista  de  Su  Magestad  de  las  cosas  de  las  Indias  und  starb 
1557  zu  Valladolid. 

Coli.    Pflanzen  sind  von  ihm  nicht  bekannt. 

Lit.  Jose  Amador  de  los  Rios:  Vida  y  escritos  de  Oviedo  iu  Oviedo's 
Primera  parte  de  la  historia  natural  y  genoral  de  las  Indias  ed.  Madrid 
1851  —  1855,  vol.  1  p.I  — CXIl;  Didot  Nouv.  Biogr.  genur.  XXXVIII  (1862) 
p.  1002—1003;  Drake  Dict.  Amer.  Biogr.  p.  G79;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  238; 
Urb.  S^^mb.  I  p.  120— 122. 

Oxamciuli,  Juan  Calixto,  (1829  —  1885),  geb.  zu  Matanzas  (Cuba) 
den  14.x.  1829,  besuchte  das  Colegio  zu  San  Cristobal,  studirte  seit  1851 
in  Frankreich  und  Madrid,  wurde  hier  1857  Licentiat  der  Medicin  und 
promovirte  zum  Dr.  med.  in  Habana.     An  letzterem  Orte  Hess  er  sich 


96  Ign.  ükban:  Notae  biographicae. 

als  praktischer  Arzt  nieder.  Er  beschäftigte  sicli  mit  der  Materia  medica, 
sclirieb  verschiedene  Artikel  über  Medicinal-Pfhnizen  Cuba's  und  starb 
den  24.  VI.  1885  zu  Habana. 

Lit.  ¥.  Calcagno:  Dicc.  biogr.  cubauo  (1878)  p.  480;  briefl.  Mittlieiluug 
von  Gr.  DE  LA  Maza;  Urh.  Symb.  I  p.  122. 

Pagail,    Juan   Bianchi,    Gutsbesitzer  in  Afiasco   auf  Portorico, 
sammelte  1880  — 1884  für  den  Consul  L.  Krug. 
Coli.    Herb.  Krug  et  Urban. 

Palisot,  Ambroise  Marie  rran(,tois  Joseph  P.  baron  de  Beauvois, 
(1752—1820),  geb.  zu  Arras  (Frankreich)  den  27.  VH.  1752 1,  besuchte 
das  College  d'HARcouRT  zu  Paris,  war  kurze  Zeit  Mousquetaire,  dann 
seit  1772  Advocat  und  wurde  nach  dem  Tode  seines  Vaters  und  älteren 
Bruders  durch  Erbschaft  Generaleinnehmer  der  Domänen  und  Forsten 
im  nördlichen  Frankreich.  Als  jener  Posten  1777  aufgehoben  wurde, 
beschäftigte  er  sich  unter  Lestiboudols  in  Lille  sehr  eifrig  mit  Botanik, 
durchforschte  mit  ihm  Flandern,  Brabant  und  die  Nachbargebiete  und 
trieb  mit  solchem  Eifer  mikroskopische  Studien,  besonders  über  die 
Structur  und  die  Geschlechtsverhältnisse  der  Kryptogamen,  dass  ihn  die 
Akademie  der  Wissenschaften  zu  Paris,  wohin  er  übergesiedelt  war, 
bereits  1781  zu  ihrem  correspondirenden  Mitgliede  ernannte  und  A.  L.  de 
JussiEU  sich  mit  ihm  befreundete.  Schon  lange  von  dem  Wunsche  be- 
seelt, eine  Reise  quer  durch  Afrika  auszuführen,  schloss  er  sich  1786 
einer  von  dem  Negercapitän  Laxdolphe  veranlassten  Expedition  an, 
welche  in  Owara  am  Golfe  von  Guinea  eine  Handelsniederlassung 
gründen  wollte.  Schon  auf  dem  Wege  dahin  sammelte  er  an  allen 
Orten,  wo  das  Schiff  anlegte,  besonders  in  Chamah  und  Koto  an  der 
Goldküste.  In  den  Jahren  1786  —  1787  bereiste  er  Owara  und  Benin 
und  schickte  seine  Sammlungen,  wenn  sich  Gelegenheit  bot,  an  Jussieu. 
Weiter  in  Afrika  vorzudringen,  war  ihm  aber  nicht  möglich,  weil  sein 
Schwager  und  seine  europäischen  Diener  dem  Fieber  erlegen  waren  und 
sich  Niemand  fand,  der  ihn  begleiten  wollte.  Ausserdem  war  er  selbst 
durch  wiederholte  Fieberanfälle  derartig  geschwächt,  dass  sein  Freund 
Landoli'he  ihn  am  22.  Januar  1788  auf  einem  mit  Negersclaven  nach 
Haiti  befrachteten  Schiffe  zur  See  befördern  musste.  Die  Hauptmasse 
seiner  Sammlungen,  welche  in  den  Händen  Lakdolphe's  zurückgeblieben 
war,  ging  1791  zu  Grunde,  als  das  Etablissement  von  den  Engländern 
geplündert  Avurde.  Nach  einmonatlichem  Aufentlialte  auf  der  Insel  do 
Principe  und  widerwärtiger  Seefahrt  landete  P.  am  21.  Juni  1788  auf 


1)  Nach  Thiebaut;  am  28.  X.  1755  nach  Cüvier,  was  unwahrscheiulich  ist, 
weil  er  dauu  nicht  1772  schon  Advocat  sein  konnte.  Uebcrhaupt  ist  die  TmEBAUT'scho 
Vita  die  gründlichere,  auch  hib]iograi)hisch  sehr  sorgfältig  durchgeführte. 


s 


Pagan  —  Palisot.  97 

Haiti  und  fand  bei  seinem  Onkel,  dem  Baron  de  la  Valletiere,  Kom- 
mandanten der  Mole  St.  Nicolas,  Aufnahme  und  liebevolle  Pflege.  Er 
gedachte  nun  diese  Insel  zum  Gegenstande  einer  eingehenden  botani- 
schen Durchforschung  zu  machen;  allein  seine  Absicht  kam  nur  theil- 
weise  zur  Ausführung,  Aveil  die  bald  nachher  ausgebrochenen  revolutio- 
nären Bewegnngen  ihn  der  Politik  zuführten  und  ihn  veranlassten,  ein 
Kommando  gegen  die  Neger  zu  übernehmen.  Als  die  letzteren  immer 
grössere  Fortschritte  machten,  ging  P.  im  October  1791  nach  Phila- 
delphia, um  im  Interesse  der  Franzosen  auf  Haiti  durch  Beschaffung 
von  Fonds  und  Lebensmitteln  thätig  zu  sein,  bez.  die  Intervention  der 
Vereinigten  Staaten  herbeizuführen.  Bei  seiner  Rückkehr  1793  fand 
er  Cap  fran9ais  von  den  Negern  eingeäschert;  dabei  waren  auch  seine 
Aufzeichnungen  von  der  afrikanischen  Reise,  sowie  seine  Haiti- Samm- 
lungen zu  Grunde  gegangen.  Er  selbst  wurde  nach  kurzer  Einkerke- 
rung von  der  Insel  verbannt  und  begab  sich  nach  Nordamerika;  das 
Fahrzeug,  auf  welchem  er  sich  eingeschifft  hatte,  wurde  aber  unterwegs 
von  einem  englischen  Corsaren  ausgeplündert,  so  dass  er  ganz  ohne 
Mittel  in  Philadelphia  eintraf  Yon  Frankreich  aber  konnte  er  sich 
solche  nicht  beschaffen,  da  er  hier  auf  die  Liste  der  Emigrirten  gesetzt 
war  und  die  Disposition  über  sein  Yermögen  durch  Sequestration  seiner 
Güter  verloren  hatte.  Nachdem  er  eine  Zeit  lang  sein  Leben  als  Sprach- 
lehrer, Musiker  und  Gehülfe  an  einem  Privatmuseum  gefristet  hatte, 
nahm  sich  der  neue  französische  Gesandte  seiner  an,  so  dass  es  ihm 
möglich  wurde,  während  dreier  Jahre  in  den  Gebieten  zwischen  dem 
Hudson,  Savannah  und  Ohio  grössere  Reisen  auszuführen  und  umfang- 
reiche botanische,  zoologische  und  paläozoologische  Sammlungen  anzu- 
legen. Aber  auch  diese  gingen  zum  Theil  zu  Grunde,  da  das  mit  den- 
selben befrachtete  Schiff  in  der  Nähe  von  Halifax  scheiterte.  Nachdem 
endlich  das  Institut  de  France  bei  dem  Gouvernement  seine  Rehabiliti- 
rung  durchgesetzt  hatte,  gab  P.  seine  weiteren  Reisepläne  nach  den 
Gegenden  jenseits  des  Mississippi  auf  und  kehrte  im  August  1798  nach 
Frankreich  zurück.  In  Paris  bearbeitete  er  aus  dem  bei  Jussieu  depo- 
nirten  Material  seine  Flore  d'Oware  et  de  Benin  1804  — 1821,  seine 
Insectes  recueillis  en  Afrique  et  en  Amerique  1805  — 1821,  nahm  seine 
Studien  über  die  Moose  und  Lycopodiaceen  wieder  auf,  schloss  daran 
Arbeiten  über  Farne  und  Palmen,  über  Blattstellung  und  über  Ptlanzen- 
mark  und  schrieb  eine  vortreffliche  Arbeit  über  die  Gräser.  Leider 
sind  mehrere  seiner  Abhandlungen  unvollendet  bez.  unveröffentlicht  ge- 
blieben.    Sein  Tod  erfolgte  zu  Paris  am  21.  I.  1820. 

Coli.    Herb.  Delessert  in  Genf,  Museum  zu  Paris. 

Lit.    Aksenne  Thiebaut-de-Berneatjd:  Eloge  historique  de  A.  M.  F.  J. 
Palisot  de  Beauvois.  Paris  1821  8^  81  p.  mit  Porträt  (ßibl.  Monac);  Cuviek: 

Urban,  Symb.  ant.  Ul.  7 


98  Ign.  Urban:  Nntae  biogr.ipliicae. 

Eloge  historique  de  M.  de  Beauvois  in  Mem.  Acad.  des  Scienc.  de  France. 
IV  (1824,  lu  1820)  p.  CCCXVIII  — CCCXLVI;  Las.  Mus.  Deless.  p.  70 
bis  72;  Didot  Noiiv.  Biogr.  geuer.  XXXIX  (1862)  p.  8G  — 88;  Britz.  Thes. 
II  ed.  p.  239;  Jacks.  Guide  p.  132,  351;  Cat.  Sc.  Bap.  IV  p.  743. 

Parker,  Charles  Saiidbach,  (?—  1868  oder  1869),  geb.  in  Glasgow 
(Schottland),  studirte  unter  P.  de  Candolle  Botanik,  bereiste  1824  Nieder- 
ländisch und  Britisch  Guyana  und  ging  von  da  mit  einem  eigenen 
Schooner  nach  Westindien  (Trinidad,  Barbados,  St.  Vincent,  Guade- 
loupe, St.  Croix  und  Portorico),  verlor  aber  einen  grossen  Theil 
seiner  Ausbeute  durch  Schiffbruch  zwischen  Guadeloupe  und  Antigua. 
Er  assistirte  Rosooe  bei  seinen  Scitamineen  und  starb   1868  oder  1869. 

Coli.    Kew  Herbarium,  Doubletten  in  Cambridge. 

Lit.  Regensb.  Flora  vol.  VIII.  II  (1825)  p.  493;  DC.  Prodr.  XII  p.  110; 
Las.  Mus.  Deless.  p.  492;  Britt.  and  Boulg.  p.  13  J  ;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  758; 
ÜKB.  Symb.  I  p.  108. 

Parry,  Charles  Christopher,  (1828  — 1890),  geb.  7ai  Admington  in 
Gloucestershire  (England)  den  28.  VIII.  1823,  kam  1832  mit  seiner 
Familie  nach  Amerika,  verlebte  die  nächsten  Jahre  auf  einer  Farm  in 
Washington  County,  N.  T.,  erhielt  seine  Erziehung  am  Union  College 
in  New  York  und  promovirte  am  Columbia  College  zum  Dr.  med.  1846 
Hess  er  sich  in  Davenport  (Iowa)  nieder  und  starb  daselbst  den  20.  IL 
1890.  Nur  kurze  Zeit  als  Arzt  thätig,  widmete  er  sich  bald  ganz  der 
botanischen  Erforschung  des  fernen  Westens.  Er  gehörte  als  Botaniker 
unter  anderem  an:  der  Mexican  Boundary  Survey  1849  — 1852,  der 
Pacific  Railway  Company  1867,  der  Commission  of  Inquiry  to  Santo 
Domingo  1871  (cf.  Ch.  Weight),  der  Northwestern  Wyoming  Expedition 
1873;  ausserdem  machte  er  zahlreiche  Forschungsreisen  in  das  Gebiet 
zwischen  den  Rocky  mountains  und  dem  stillen  Ocean  und  nach  Süden 
bis  Mexico. 

Coli.  Sein  ausgezeichnetes  Herbar  ging  sammt  der  Bibliothek  1894 
durch  Kauf  in  den  Besitz  des  Iowa  Agricultural  College  zu  Ames  über 
und  blieb  bei  dem  Brande  Ende  1900  glücklicher  Weise  verschont.  — 
Die  Pflanzen  von  Sto.  Domingo  in  Washington,  Cambridge  (Mass.), 
einiges  in  Kew. 

Lit.  Hemsl.  Biol.  IV  (1888)  p.  131;  Prof.  J.  G.  Lemmon:  The  late 
Dr.  Parrv  in  Pacific  Rural  Press  12.  IV.  1890  p.  385;  C.  H.  Prestoh: 
Biographical  Sketch  of  Dr.  C.  C.  Parkt  in  Proc.  Davenp.  Acad.  Nat.  Sc.  VI 
(1893)  p.  35  —  45;  Mrs.  Parry:  List  of  papers  publ.  by  C.  C.  Parry  ibid. 
p.  46-  52;  L.  H.  Pammel  in  The  J.  A.  C.  Student  vol.  V  Nr.  2  (19.  HL  1894); 
F.  H.  Knowlton  in  Biol.  Soc.  Washingt.  XII  (1895)  p.  497  (n.  v.);  Leon 
Bibl.  Botän.-Mexic.  (1895)  p.  357;  Sarg.  Silva  VII  p.  130;  Jacks.  Guide 
p.  357,  358;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  767,  VIII  p.  565,  X  p.  994;  Urb.  Symb.  I 
p.  136. 


my  V 


108 


Parkor  —  Perrottet.  99 

Paulseii,  Ove  Wilhelm,  (*1874),  geb.  in  Aarhus  (Dänemark)  den 
22.  III.  1874,  studirte  Botanik  auf  der  Universität  in  Kopenhagen  und 
maciite  mit  F.  Borgesex  vom  December  1895  bis  Februar  1896  eine 
Studienreise  nach  St.  Thomas,  St.  Jan  und  St.  Croix.  Yom  März  1898 
bis  November  1899  begleitete  er  den  Premierlieutenant  Olufsen  auf 
seiner  Pamir-Expedition.  P.  ist  jetzt  Assistent  am  botanischen  Museum 
in  Kopenhagen. 

Coli.    Botan.  Museum  zu  Kopenhagen. 

Lit.  KiAERSK.  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh.  XXIII  (1900)  p,  42;  Urb. 
Symb.  I  p.  14. 

Pavon,  Jos6,  geb.  in  Spanien,  begleitete  Ruiz  (vergl.  diesen)  1778 
bis  1788  auf  den  Reisen  in  Peru  und  Chile  und  überlebte  denselben 
um  mehr  als  20  Jahre.  Die  ihm  zugeschriebenen  Pflanzen  von  Cuba, 
Sto.  Domingo,  Portorico  und  Antigua  sind  wahrscheinlich  von 
andern  spanischen  Botanikern  gesammelt,  ebenso  wie  die  aus  Mexico 
(wohl  von  Sessi-:  und  Mocino). 

Coli.  Museum  zu  Florenz  (ex  herb.  Webb),  Herb.  Boissier-Barbey 
zu  Genf  (über  die  Entdeckung  dieser  Sammlung  zu  Madrid  durch 
Boissier's  Conservator  und  Reisenden  Reuter  cf.  H.  G.  Reichenbach  in 
Botan.  Zeitg.  XXX.  1872  p.  591),  Oxford  (ex  herb.  Fielding),  British 
Museum,  Kew,  Herb.  Moricaxd  zu  Paris,  Academie  zu  Barcelona, 
einiges  im  Herb.  Willd.  zu  Berlin. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  244  —  247;  Colm.  Botan.  Penins.  Hisp.- 
Lusit.  (1858)  p.  181;rPRiTZ.  Thes.  II  ed.  p.  151,  273;  Jacks.  G-uide  p.  377-; 
Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  782,  YIII  p.  574. 

Perrottet,  George  Samuel,  (1793  —  1870),  geb.  zu  Yully  im 
Kanton  Waadt  (Schweiz)  im  Jahre  1798,  einer  der  eifrigsten  und  er- 
folgreichsten Reisenden.  Von  der  französischen  Regierung  beauftragt, 
nützliche  Gewächse  nach  Bourbon  und  Cajenne  einzuführen,  besuchte 
er  1819  — 1821  auf  der  „Rhone"  unter  Kapitän  Philibert  Cayenne, 
die  Capverden,  Reunion  (Bourbon),  Java,  die  Philippinen  und 
Madagascar.  Im  Juni  1824  wurde  er  vom  Marineminister  nach 
Guadeloupe  geschickt,  um  die  Nopalpflanze  nach  Senegambien  ein- 
zuführen, und  brachte  1824  — 1829  als  Director  der  Culturen  am  Senegal 
ein  umfangreiches  Herbar  zusammen,  welches  die  Grundlage  zu  dem 
von  ihm,  Guillemix  und  A.  Richard  herausgegebenen  Florae  Senegambiae 
Tentamen  bildete.  1884  —  1839  war  er  Botaniste-agriculteur  des  Gou- 
vernements von  Pondichery,  sammelte  die  Flora  der  Umgebung  sehr 
vollständig  auf  und  besuchte  1887  — 1889  die  Küste  von  Malabar, 
Bombay  und  Pounah,  sowie  bei  seiner  Rückkehr  im  November  1889 
St.  Helena.     Im  Auftrage  des  französischen  Ministers  der  Marine   und 


100  Ign.  Urran:  Notae  biographicae. 

der  Colonien  studirte  P.  1839  — 1840  in  Indien  und  Südfrankreicli  die 
neuesten  und  besten  Methoden  der  Seidenraupenzucht  und  suchte  sie 
in  Cayenne  (December  1840  bis  Februar  1841),  Martinique  (Februar 
bis  Mai  1841)  und  Guadeloupe  (Mai  bis  August  1841)  einzuführen; 
ausserdem  stellte  er  Beobachtungen  über  einen  Pilz  und  ein  Insekt  an, 
welche  auf  letzteren  Inseln  die  Kaffeepflanzungen  zerstörten,  und  ver- 
öffentlichte darüber  in  Gemeinschaft  mit  Guerin-Meneville  ein  Memoire. 
Im  October  1842  schiffte  er  sich  wieder  nach  Ostindien  ein,  botanisirte 
auf  der  Hinfahrt  in  Aden,  bei  Bombay,  Calicut,  in  den  Nilagiris 
und  kam  im  März  1843  in  Pondichery  an,  wo  er  1870  als  Regierungs- 
botaniker starb. 

Coli.  Herb.  Delessert  und  de  Candolle  in  Genf,  Museum  zu  Paris, 
Berlin;  von  Indien  und  Senegal  auch  im  Herb.  Boissier  in  Genf,  Brake 
DEL  Castillo  in  Paris,  Hofmuseum  zu  Wien;  von  den  Antillen  auch 
im  Herb.  Krug  et  Urban,  Montpellier  (ex  herb.  Cambess.);  kleinere 
Sammlungen  auch  anderwärts  (cf.  Regensb.  Flora  XXXYIII.  1855 
p.  112). 

Lit.  Notices  historiques  sur  M.  M.  Samuel  Perrottet  et  Louis  Agassiz. 
Lausanne  1831.  S*'  20  p.  (n.  v.,  ex  Pritz.  Thes.  I  ed.  p.  224);  Perrottet: 
Rapport  sur  sa  mission  dans  l'Inde,  ä  Bourbon,  ä  la  Martinique  et  ä  la 
Guadeloupe  in  Bajot  et  Poirre  Ann.  marit.  et  colon.  Paris  XXVII"  annee 
3*^  scr.  partie  non  officielle,  tome  I  (1842)  p.  897—972;  Las.  Mus.  Deless. 
p.  89  —  94;  Didot  Nouv.  Biogr.  gener.  XXXIX  (1862)  p.  653  —  654;  Pritz. 
Thes.  I  ed.  p.  105,  199,  246,  II  ed.  p.  131,  244;  Jacks.  Guide  p.  210, 
352;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  835. 

Pflug,  Dr.,  sammelte  gegen  Ende  des  18.  Jahrhunderts  auf  St.  Croix 
für  Prof.  Vahl  in  Kopenhagen,  welcher  mehrere  neue  Arten  unter 
seinen  Pflanzen  entdeckte,  und  starb  daselbst  im  jugendlichen  Alter 
(noch  vor  1797). 

Coli.  Herbar  VAm.  im  botan.  Museum  in  Kopenhagen,  einiges 
auch  in  St.  Petersburg. 

Lit.    Vahl  Eclog.  I  (1797)  praef. 

Picarda,  Louis,  (*  1848),  geb.  zuMeslan,  D6part.  Morbihan  (Frank- 
reich), den  18.  VII.  1848,  erhielt  seine  Ausbildung  zu  Langonnet  und 
Paris,  studirte  Theologie  1869  — 1873  am  Seminar  auf  Martinique  und  war 
daselbst  als  Lehrer  bis  1886  thätig,  in  seinen  Mussestunden  sich  mit 
Conchyliologie  und  Entomologie  beschäftigend.  Am  1.  September  1886 
wurde  er  als  Professor  der  Naturgeschichte  und  der  Humanität  am 
College  St.  Martial  nach  Port-au-Prince  auf  Haiti  geschickt.  Hier 
widmete  er  sich  speciell  der  Erforschung  der  Flora  und  machte  in  den 
Ferien  Excursionen  nach  Westen  hin  bis  Jeremie,  nach  Norden  bis 
Gonaives  und  Perrodin,   indem  er  die  Berge  bis  zu  1600  m  Höhe  er- 


Pflug  -  riuiiiier.  101 

stieg.  Im  August  1898  kehrte  er  in  Folge  seines  durch  Fieber  stark 
erschütterten  Gesundheitszustandes  nach  Frankreich  (Notre  Dame  de 
Langonnet)  zurück. 

Coli.    Herb.  Kkug  et  Urbax  (1667  Nr.). 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  P.;  Urb.  Symb.  I  p.  113. 

Plaiiellas,  Jose,  (1850  — 1886),  geb.  zu  Corufia  (Spanien)  im 
Jahre  1850,  studirte  an  der  Universität  zu  Santiago  in  Galicien  und 
wurde  1879  Doctor  en  Cieucias  naturales  zu  Madrid.  Später  er- 
hielt er  den  Lehrstuhl  für  Fhytographie  und  Pflanzengeographie  an  der 
Universität  zu  Habana  und  das  üirectorat  des  dortigen  botanischen 
Gartens.     Er  starb  daselbst  den  14.  III.  1886. 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  G.  de  la  Maza. 

Pl^e,  Auguste,  (1787—1825),  geb.  zu  Paris  im  Jahre  1787, 
war  Abtheilungschef  beim  Secretariate  des  Königlichen  Rathes,  ver- 
zichtete aber  auf  dieses  Amt,  um  die  kurz  vorher  gegründete  Stelle 
eines  Avissenschaftlichen  Reisenden  am  Museum  d'histoire  naturelle  zu 
Paris  zu  übernehmen.  Als  solcher  ging  er  im  Februar  1820  nach 
Martinique,  besuchte  Guadeloupe,  im  Januar  1821  St.  Lucia,  im 
Februar  1821  St.  Thomas,  St.  Bartheieray  und  St.  Martin  und  ver- 
weilte 1822  — 1823  in  Portorico.  Von  hier  aus  wandte  er  sich  nach 
Maracaybo  in  Venezuela  (1824)  und  kehrte  dann  nach  Martinique 
zurück,  wo  er  in  Fort-Royal  am  17.  VIII.  1825  gerade,  als  er  in  die 
Heimath  abreisen  wollte,  starb. 

Coli.  Die  Pflanzen  der  kleinen  Antillen  umfassen  Nr.  1  —  765, 
ausserdem  auch  Pflanzen  aus  dem  botanischen  Garten  zu  St.  Pierre  auf 
Martinique,  die  von  Portorico  Nr.  1  — 1065.  Hauptsammlung  im  Museum 
zu  Paris,  wo  auch  ein  unvollständiges  Handherbar  aufbewahrt  wird; 
zahlreiche  Doubletten  im  botan.  Museum  zu  Berlin  (ex  herb.  Kunth) 
und  im  Herb.  Krug  et  Urban.  —  Bei  der  Etiquettirung  scheinen  Irr- 
thümer  untergelaufen  zu  sein,  da  manche  seiner  sogen.  Martinique- 
Pflanzen  sicher  nicht  von  hier,  sondern  von  Portorico  stammen. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  492;  Didot  Nouv.  Biogr.  gener.  XL  (1862) 
p.  463  —  4G4;  Linden  et  Planchon:  Troisieme  voyage  de  J.  Linden  I  (1868) 
p.  XL  VI  (mit  falschem  Geburtsjahre  1800,  da  er  bereits  1811  publicirte); 
briefl.  Mittheilung  von  J.  Poisson  in  Paris;  Pkitz.  Thes.  II  ed.  p.  248. 

Pluinier,  Charles,  (1646  —  1704),  geb.  zu  Marseille  (Frankreich) 
den  20.  IV.  1646,  trat  im  Jahre  1662  in  den  Orden  der  Minimes, 
studirte  zuerst  unter  der  Leitung  des  P.  Maioxan  zu  Toulouse  Mathe- 
matik und  wurde  darauf  zu  Rom  im  Kloster  Trinite  du  Mont  von 
dem  Pharmacognosten  Pere  Philippe  Serge.v^xt  sowie  von  Franz  de 
Onuphriis  und  Paolo  (Sylvius)  Boccone  in  die  Botanik  eingeführt.    Nach 


102  Ign.  Urban:  Notac  biograpliicae. 

Frankreich  zurückgekehrt  machte  er  grössere  botanische  Eeisen  in  der 
Provence  und  in  den  Alpen,  wurde  mit  Tournefort  bekannt  und  fertigte 
für  einen  neuen  Finax  eine  grössere  Anzahl  von  Zeichnungen  an.  In 
ganz  andere  Bahnen  wurden  seine  Studien  gelenkt,  als  Surian  ihn  aut 
einer  Forschungsreise  nach  den  französischen  Antillen,  die  er  auf  Be- 
fehl König  Ludwigs  XIV.  und  im  Auftrage  des  früheren  Intendanten 
von  Sto.  Domingo  Michel  Begox  ausführen  sollte,  wegen  seines  hervor- 
ragenden Zeichentalentes  zum  Begleiter  wählte.  Im  Jahre  1689  reisten 
sie  ab,  besuchten  Martinique  und  Haiti  und  scheinen  sich  derartig 
in  ihre  Aufgabe  getheilt  zu  haben,  dass  Surian  hauptsächlich  die  Pflanzen 
für  das  Herbar  präparirte  und  auf  ihre  medicinischen  Eigenschaften 
untersuchte,  während  P.  Pflanzen  und  Thiere  zeichnete  und  sorgfältig 
beschrieb.  Nach  achtzehnmonatlichem  Aufenthalte  kehrten  sie  zurück, 
aus  unbekannten  Gründen  miteinander  verfeindet.  Surian  erhielt  seinen 
Abschied,  P.  wurde  zum  Botaniste  du  roi  ernannt  und  bald  nachher  zum 
zweiten  Male  nach  Westindien  geschickt,  wo  er  gegen  sechs  Monate  blieb. 
Eine  dritte  und  letzte  Reise  dahin  führte  er  1696  — 1697  aus.  In  der 
Zwischenzeit  Avar  P.  ununterbrochen  mit  der  Abfassung  seiner  umfang- 
reichen Werke  und  mit  der  Herstellung  der  zugehörigen  zahlreichen, 
sorgfältig  ausgeführten  Tafeln  beschäftigt.  Dieselben  erstreckten  sich 
nicht  bloss  auf  das  Pflanzenreich,  sondern  umfassten  auch  das  Thier- 
reich,  wie:  De  naturalibus  Antillarum  4''  94  p.  und  Coelum  America- 
num  seu  plantarum  piscium  volucrumque  insulis  Antillis  et  San  Domi- 
nicana  naturalium  icones  et  descriptiones  92  p.  u.  160  icones.  Ja,  er 
schrieb  sogar  ein  Werk:  L'Art  de  tourner  ou  de  faire  en  perfection 
toutes  sortes  d'ouvrages  au  tour.  Lyon  1701.  Fol.  80  Taf.  Leider  konnte 
nur  ein  verhältnissmässig  kleiner  Theil  von  ihm  selbst  publicirt  werden. 
Denn  schon  im  Jahre  1704  erhielt  er  den  Auftrag,  nach  Peru  zu  reisen 
und  die  Chinarinde  zu  erforschen.  In  Cadiz  in  Spanien  zog  er  sich 
jedoch  eine  Pleuritis  zu,  welcher  er  am  20.  XL  1704  im  Alter  von 
58  Jahren  erlag.  Das  Forschungsfeld  P.'s  waren  die  Inseln  Martinique 
(Fort  St.  Pierre,  Fort  Royal,  Cabesterre,  Grande  Anse,  Grand  Cul  de 
Sac,  Quartier  du  Precheur,  Riviere  du  Lamentin,  Morne  Rouge  und 
besonders  die  Morne  de  la  Calebasse)  und  Haiti  (im  südlichen  Theile 
ile  La  Vache,  die  Umgebung  von  Leogane,  Fond  de  Baudin,  Petit  und 
Grand  Goive,  See  von  Miragoane,  der  grosse  Cul  de  Sac,  die  Anses 
ä  Pitre,  im  nördlichen  Theile  die  Riviere  froide  bis  zu  deren  Quellen, 
Port  de  Paix  und  die  gegenüberliegende  Insel  La  Tortue  oder  Tortuga); 
dagegen  scheint  er  sich  auf  den  Inseln  St.  Vincent  (Tract.  Fil.  p.  108, 
111,  Jacq.  Fragm.  54,  55),  Guadeloupe  (Tract.  Fil.  180),  St.  Chri- 
stopher oder  St.  Kitts  (Lam.  Enc.  II  p.  497)  und  St.  Thomas  (ed. 
Burm.  p.  27)  nur  sehr  kurze  Zeit  aufgehalten  zu  haben. 


Plumier — Poiteau.  103 

Coli.  P.  selbst  hat  kein  Herbar  hinterlassen;  als  Originalien  können 
in  Bezug  auf  die  erste  Reise  die  zehn  Centurien  Pflanzen  des  Herb. 
SuRiAN  im  Museum  zu  Paris  angesehen  werden. 

Lit.  Plum.  Nov.  Gen.  Praef.;  Plum.  ed.  Burm.  Praef.;  Labat  Voy. 
I  ed.  IV  (1722)  p.  10,  24,  et  ed.  gerra.  IV  p.  341,  346;  Spreng.  Hist. 
lei  herb.  II  p.  238;  J.  E.  Süith  in  Rees  Cyclop.;  Biogr.  univ.  anc.  et  mod. 
XXXV  (1823)  p.  93;  Biogr.  univ.  class.  III  (1829)  p.  2404;  Las.  M\is. 
Deless.  p.  487  —  488;  Didot  Nouv.  Biogr.  gener.  XL  (1862)  p.  499  —  501; 
Britz.  Thes.  II  ed.  p.  249;  Jacks.  Guide  p.  354,  359;  Urb.  Symb.  I  p.  123 
bis  130. 

Poeppig,  Eduard  Friedrich,  (1798  —  1868),  geb.  zu  Plauen  in 
Sachsen  (Deutschland)  den  16.  VII.  1798,  erhielt  seine  Gymnasialbildung 
in  Leipzig  und  auf  der  Landesschule  zu  Grimma,  studirte  1815 — 1822 
in  Leipzig  Medicin  und  Naturgeschichte  und  wurde  hier  1822  zum  Dr. 
med.  promovirt.  In  demselben  Jahre  trat  er  eine  grössere  Forschungs- 
und Sammelreise  nach  Amerika  an.  1822  — 1824  hielt  er  sich  in  Cuba 
auf  und  botanisirte  besonders  bei  Matanzas,  Limonar  (Lemonal),  auf  der 
Loma  de  Caverna,  bei  Sumidero,  Cahoba,  S.  Anna-Cavalleros,  S.  Elena, 
am  Berge  Sabanasso  und  an  den  Lagunen  von  Las  Piedras;  1824  bis 
1826  besuchte  er  Pennsylvanien,  1827—1829  Chile,  1829  —  1832 
Peru  und  den  Amazonas  und  kehrte  im  October  1832  von  Parä  aus 
nach  Europa  zurück.  Im  Jahre  1833  wurde  er  ausserordentlicher  Pro- 
fessor in  Leipzig,  1834  Director  des  zoologischen  Museums,  1846  ordent- 
licher Professor  der  Zoologie  und  starb  den  4.  IX.  1868  auf  seiner 
Villa  in  Wahren  bei  Leipzig. 

Coli.  Die  Gesammtausbeute  der  Reise  an  getrockneten  Pflanzen 
betrug  ca.  17  000  Exemplare  in  ca.  4000  Arten.  Die  Sammlungen  der 
drei  ersten  Reisen  wurden  von  G.  Kunze  in  Leipzig  vertheilt;  eine  der 
besten  besitzt  Berlin.  Von  Peru  und  dem  Amazonas  hat  das  Wiener 
Hofmuseum  1846  das  Hauptexemplar  erhalten  (P.'s  eigenes  Herbar, 
vergl.  Botan.  Zeitg.  IV.  1846  p.  608);  Dupla  finden  sich  in  Petersburg 
(Botan.  Garten  und  Akademie),  Leipzig,  Berlin,  bei  deCandolle,  Boissier- 
Bakijey,  Delesseet  in  Genf,  in  Kiel,  Paris,  Halle,  Brüssel. 

Lit.  Dr.  Whistling:  Eduard  Poeppig  in  Leipziger  Illustr.  Zeitung  LI 
(1868)  p.  243  —  245  mit  Bildniss;  F.  Ratzel:  Eduard  Poeppig  in  Mittheil. 
Ver.  für  Erdkunde  zu  Leipzig  1887  p.  3  — 17  mit  Bildniss  und  in  Allgem. 
Deutsche  Biograph.  XXVI  (1888)  p.  421  —427;  Ign.  ürban:  Eduard  Poeppig 
in  Engl.  Bot.  Jahrb.  XXI  Beibl.  53  p.  3  — 29  mit  Bildniss  et  Symb.  I  p.  130 
bis  131;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  250;  Jacks.  Guide  p.  374,  377. 

Poiteau,  Pierre  Antoine,  (1766  —  1854),  geb.  zu  Ambleny  bei 
Soissons  (Frankreich)  den  23.  IIL  1766  von  sehr  armen  Eltern,  wurde 
Gärtner,  erhielt  nach  wechselvollen  Schicksalen  1790  im  Jardin  des  plantes 
unter  Andr6  Thouin  Beschäftigung  und  zwei  Jahre  später   die  Aufsicht 


104  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

über  die  Ecole  de  botanique.  Mit  eisernem  Fleisse  ergänzte  er  hier 
die  Mängel  seiner  Ausbildung,  lernte  Latein,  Zeichnen  und  Malen  und 
hörte  die  Vorlesungen  des  Museums,  das  alles  neben  seiner  Berufs- 
thätigkeit  in  einem  Zeitraum  von  nur  drei  Jahren.  Im  April  1796  trat 
er  auf  Veranlassung  Thouin's  von  Rochefort  aus  seine  erste  Reise  nach 
Haiti  an  und  Hess  sich  im  Norden  der  Insel,  in  Cap  (Haytien)  nieder. 
Da  aber  die  officielle  Bestallung  als  Botaniker  von  Seiten  der  franzö- 
sischen Regierung  ausblieb,  so  fand  er  keine  Unterstützung  beim  franz. 
Gouvernement  der  Insel,  sondern  fristete  mehrere  Jahre  kümmerlich  sein 
Leben  theils  als  Schreiber  bei  der  Marineverwaltung,  theils  durch  An- 
fertigung von  Zeichnungen  für  die  Festungswerke.  Er  erhielt  zwar  den 
Auftrag,  in  Cap  einen  botanischen  Garten  anzulegen,  dessen  Director 
der  Botaniker  Abbo  de  la  Haye  werden  sollte,  empfing  aber  für  die 
fünfmonatliche  Thätigkeit  keinen  Pfennig  und  musste  deshalb  seine  Arbeit 
einstellen.  Erst  unter  dem  Gouverneur  General  Heuouville  und  unter 
seinem  Nachfolger,  dem  Agenten  Roume,  verbesserte  sich  seine  Stellung, 
indem  diese  ihn  für  Anlegung  von  Herbarien  regelrecht  besoldeten.  Als 
aber  letzterer  von  dem  Negergeneral  Toussaint  Louverture  eingekerkert 
wurde,  war  P.  wieder  von  allen  Mitteln  entblösst.  Da  machte  er  die 
Bekanntschaft  des  Consuls  der  Vereinigten  Staaten,  Edward  Stevexs, 
eines  grossen  Pflanzenliebhabers,  der  sich  seiner  auf  das  wärmste  an- 
nahm. Jetzt  erst  begann  eine  planmässige  Erforschung  des  nördlichen 
Theiles  von  Haiti.  P.  sammelte,  trocknete  und  beschrieb  die  Pflanzen, 
TuRPiN,  bis  dahin  Sergeant  in  dem  in  Haiti  stationirten  Bataillon  Calvados, 
zeichnete  sie  unter  Leitung  P.'s  nicht  nur  nach  ihrem  Habitus,  sondern 
auch  mit  allen  analytischen  Details.  Sie  Hessen  sich  sechs  Monate  lang 
in  Sainte-Suzanne  nieder,  kehrten  auf  drei  Monate  zum  Cap  zurück, 
blieben  ein  Jahr  auf  der  benachbarten  Insel  La  Tortue  bei  einem 
reichen  Eigenthümer  de  Labattüe  und  kamen  dann  wieder  zum  Cap, 
wo  sie  bis  Ende  1800  botanisch  thätig  waren.  Stevens  erhielt  für  seine 
pecuniären  Unterstützungen  von  P.  die  Hälfte  der  gesammelten  Pflanzen 
und  von  Turpin  die  fast  300  Tafeln  umfassenden  Zeichnungen.  Mittler- 
weile waren  die  politischen  Verhältnisse  unter  Toussaint  Louverture, 
der  sich  von  der  franz.  Regierung  fast  ganz  unabhängig  gemacht  hatte, 
so  ungünstig  geworden,  dass  P.  über  Philadelphia  nach  Frankreich  zu- 
rückkehrte, Avo  er  gegen  Ende  des  Jahres  1801  mit  ca.  1200  Pflanzen- 
arten in  6  —  7000  Exemplaren,  den  Beschreibungen  derselben,  700  Arten 
Sämereien  und  Früchten,  sowie  zahlreichen  Zeichnungen  wieder  eintraf. 
—  Bald  nach  seiner  Rückkehr  unterbreitete  P.  der  Direction  des  Museum 
d'histoire  naturelle  den  Plan  zu  einer  zweiten  Expedition  nach  Haiti. 
Man  ging  darauf  um  so  bereitwiUiger  ein,  als  der  koramandirende  General 
der  franz.  Armee  in  Haiti  Leclerc  einen  ganz  ähnlichen  Wunsch  an  den 


Poiteau.  105 

Minister  Chaptal  gerichtet  hatte:  es  sollten  zwei  Zoologen,  ein  Chemiker 
und  Pharmaceut,  ein  Mineraloge,  ein  Geologe,  Nectoux  als  Director  des 
botanischen  Gartens,  Poiteau  als  Botaniker  sowie  mehrere  Gärtner  hin- 
geschickt werden.  Die  Verhandlungen  darüber  zogen  sich  bis  Anfang 
1803  hin;  gerade  damals  aber  ging  die  Insel  den  Franzosen  für  immer 
verloren.  —  In  den  folgenden  Jahren  beschäftigte  sich  P. ,  meist  in  Ge- 
meinschaft mit  seinem  Freunde  Tukpix,  mit  der  Abfassung  mehrerer 
grösserer  reich  illustrirter  "Werke  (Traite  des  arbres  fruitiers,  Histoire 
naturelle  des  oranges,  Flore  parisienne),  leitete  die  Culturen  im  botani- 
schen Garten  der  Ecole  de  Medecine  und  wurde  1815  Chef  der  Pepinieres 
zu  Versailles.  —  Im  Jahre  1819  ging  P.  als  Botaniste  du  roi  und  Director 
der  Culturen,  speciell  des  Gartens  der  Epiceries  (genannt  La  Gabrielle) 
nach  Französ.  Guyana,  wurde  aber  in  seiner  Thätigkeit  durch  admini- 
strative Maassregelungen  bedeutend  eingeschränkt.  Dessungeachtet  brachte 
er  bei  Cayenne,  in  der  Umgebung  der  Gabrielle  und  auf  einer  Expe- 
dition an  den  Ufern  der  Mana  bis  zum  Jahre  1822,  wo  er  vom  Gouver- 
neur zur  Aufgabe  seiner  Stelle  gezwungen  wurde,  ein  Herbar  von  mehr 
als  1000  Arten  in  ca.  12  Exemplaren  mit  zahlreichen  Zeichnungen  und 
Beschreibungen  und  eine  grosse  Sammlung  von  Säugethieren,  Vögeln, 
Eeptilien  und  Mollusken  zusammen.  Nach  vergeblichen  Versuchen,  eine 
Anstellung  am  Jardin  des  plantes  zu  erhalten,  gelang  es  P.  1830  end- 
lich, Professor  am  landwirthschaftlichen  Institut  zu  Fromont  zu  werden. 
In  dieser  Stellung  publicirte  er  noch  zahlreiche  Werke  über  Gartenbau, 
war  Redacteur  des  Bon  Jardinier  und  der  Annales  de  la  Societe  d'horti- 
culture  und  starb,  nachdem  er  in  den  letzten  Jahren  von  einer  Pension 
der  letztgenannten  Gesellschaft  gelebt  hatte,  den  27.  IL  1854  zu  Paris. 

Coli.  Hauptsammlung  der  Haiti -Pflanzen  im  Museum  zu  Paris 
(auch  im  Herb.  JrssiEu);  Dupla  im  Herb.  Delessert,  de  Caxdolle,  Herb. 
Richard  (jetzt  Drake  del  Castillo),  in  der  Academy  of  Natur.  Sciences 
zu  Philadelphia,  Herb.  Krug  et  Ueban  (340  Nr.,  hier  und  in  Phila- 
delphia ex  herb.  Stevens),  Florenz  (ex  herb.  Webb),  Leiden  (ex  herb. 
Persoon),  Petersburg,  Museum  zu  Neuchätel,  herb.  Willdenow  zu  Berlin 
(unter  RüDOLPm);  über  den  Verbleib  der  zugehörigen  Zeichnungen  und 
descriptiven  Aufnahmen  ist  nichts  bekannt.  —  Die  Hauptsammlung  von 
Guyana  im  Herb.  Richard  (jetzt  Drake  del  Castillo)  und  Herb.  Delksskrt 
in  Genf,  Doubletten  in  Paris,  wo  auch  die  Zeichnungen  und  Manuskript- 
beschreibungen sind,  St.  Petersburg,  Kew.  —  Die  Sammlungen  sind 
niemals  im  Zusamraeniiange  bearbeitet  worden. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  222,  266  —  268;  J.  Decaisne:  Notice  sur 
M.  A.  Poiteau  in  Rev.  hortic.  IV  ser.  vol.  III  (1854)  p.  115;  F.  Lakousse 
Grand  Dictionn.  univ.  XII  (1874)  p.  1275;  Rousselon  in  Ann.  Soc.  d'hortic. 
de  Paris  1854  (n.  v.);  Sarg.  Silva  II  p.  75;  Ed.  Bureau:  Etüde  biographiqiie 


106  Ign.  Uhban:  Notae  biographicae. 

sur  le  Botaniste  Pierre -Antoike  Poiteau  in  Nonv.  Archiv,  du  Musenm  III  ser. 
vol.  IX  (1897)  p.  1  —  94  mit  Porträt  auf  S.  3  (ich  bin  dieser  sehr  sorg- 
fältigen Arbeit  gefolgt,  welche  viele  Irrthümer  der  anderen  Biographen  auf 
Grund  eines  umfangreichen  Quellenstudiums  richtig  stellt);  Pritz.  Thes.  II  ed. 
p.  93,  250,  2C4;  Jacks.  Guide  p.  128,  421;  Cat.  Sc.  Pap.  IV  p.  969  —  970; 
Urb.  Symb.  I  p.  93,  III  p.  10. 

Poiithieu,  de,  sammelte  vor  1786  in  Jamaica,  Antigua,  Bar- 
buda,  Montserrat,  Guadeloupe,  Grenada  und  Tobago. 

Coli.  Herb.  Banks  im  British  Museum,  Herb.  Delessert  in  Genf 
(ex  herb.  Lambert),  einiges  auch  im  Herb.  Swartz  in  Stockholm. 

Lit.    Las.  Mus.  Deless.  p.  266. 

Powell,  Henry,  (*1864),  geb.  zu  Goodrich,  Herefordshire,  in  Eng- 
land den  13.  III.  1864,  war  Gärtner  zu  Kew  und  ist  seit  1890  Curator 
des  neuen  botanischen  Gartens  in  St.  Vincent,  wo  er  hauptsächlich 
1891  —  1893  sammelte. 

Coli.    Kew,  einiges  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.  D.  Morris  in  Kew  Bull.  Add.  Ser.  I  (1898)  p.  93;  briefl.  Mit- 
theilung durch  D.  Morris. 

Prax,  (?  — 1858),  kam  als  französischer  Vice-Consul  1852  nach 
Haiti,  sammelte  besonders  1854  in  der  Umgebung  der  Stadt  Gonaives 
und  wahrscheinlich  auch  auf  der  gegenüberliegenden  Insel  gleichen 
Namens.  Er  starb  daselbst  1858,  nachdem  er  vorher  Frau  und  Kind 
verloren  hatte. 

Coli.    Museum  in  Paris,  einiges  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  Herrn  W.  Buch. 

Prciileloup,  L.  A.,  (?  bis  ca.  1885),  lebte  als  Apotheker  1853  bis 
1869  auf  Sto.  Domingo  (wahrscheinlich  in  der  Hauptstadt  selbst)  und 
zog  sich  dann  nach  Pully  bei  Lausanne  (Schweiz)  zurück,  wo  er  um 
1885  starb.  Sein  Herbar  (ca.  1054  Nr.)  schenkte  er  testamentarisch  der 
Universität  Lausanne. 

Coli.  Kantonal-Museum  (Cabinet  de  botanique)  zu  Lausanne,  Dou- 
bletten  im  Herb.  Krug  et  Urban  (320  Nr.)  und  Boissier-Barbey. 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  des  Prof.  .1.  B.  Schnetzler  in  Lausanne. 

Prestoe,  Henry,  in  Kew  Gardens  ausgebildet,  war  1864  —  1886 
als  Nachfolger  von  H.  Crüger  Superintendent  des  botanischen  Gartens 
in  Trinidad,  gab  im  letztgenannten  Jahre  seine  Stellung  auf  und  lebt 
seitdem  als  Pensionär  in  England. 

Coli.    Kew  Herbarium. 

Lit.  J.  H.  Hart:  Ann.  Rep.  Bot.  Gard.  Trinid.  1887  p.  9;  Kew  Bull, 
add.  ser.  I  p.  56;  Cat.   Sc.  Pap.  XI  p.  63;  Urb.  Symb.  I  p.  131. 


^_)^^u^*  /J'^J    M 


U  l^u 


p].  Jhur^i 


Ponthieu  —  Purdie.  107 

Prior,  Richard  Chandler  Alexander,  (*  1809),  geb.  in  Corsham  bei 
Bath  (England)  den  6.  III.  1809,  wurde  in  Charterhouse  erzogen,  in 
Oxford  graduirt,  1840  Fellovv  of  the  London  College  of  Physicians,  gab 
aber  schon  1841  seine  medicinische  Praxis  auf,  um  nach  Gratz  zu  über- 
siedeln und  drei  Jahre  lang  Botanik  zu  studiren.  Er  sammelte  in  den 
Alpen,  Croatien  und  Dalmatien,  Italien  und  Sicilien.  Im  Jahre  1846 
begab  er  sich  .auf  zwei  Jahre  nach  dem  Capland,  konnte  jedoch  seine 
botanischen  Ausflüge  wegen  des  Kaffernkrieges  nicht  über  Graharastown 
ausdehnen.  1849  ging  er  nach  Canada  und  den  Vereinigten  Staaten 
und  von  da  im  November  nach  Jamal ca,  wo  er  bis  August  1850  blieb 
und  die  Blue  Mountains  und  den  nördlichen  Theil  der  Insel  (Moneague) 
erforschte.  Seitdem  machte  er  verschiedene  kürzere  Reisen  nach  Italien, 
Dänemark,  Norwegen,  Schweden,  Frankreich  und  Deutschland.  1849 
fügte  er  nach  dem  Tode  eines  nahen  Verwandten  den  Namen  „Prior" 
seinem  eigenen  (Alexander)  hinzu.  In  den  letzten  40  Jahren  lebt  er 
theils  in  London,  theils  auf  seinem  Landsitze  bei  Taunton,  mit  literari- 
schen Arbeiten  beschäftigt  (Populär  names  of  British  Plants  cf.  Journ. 
of  Bot.  XVIII.  1880  p.  25,  Geschichte  des  Croquet- Spiels,  Uebersetzung 
von  Ancient  Danish  Ballads). 

Coli.  Die  Jamaica- Pflanzen  in  Kew,  herb.  Grisebach  (Göttingen), 
Krug  et  Urban  (hier  ca.  350  Arten). 

Lit.  Brief!.  Mittheilung  von  P.;  Peitz.  Thes.  II  ed.  p.  253;  Jacks.  Guide 
p.  10,  218;  Cat.  Sc.  Pap.  I  p.  43  — 44,  VI  p.  564;  Ukb.  Symb.  I  p.  57. 

Purdie,  AVilliam,  (?^ — 1857),  geb.  in  Schottland,  lernte  im  bota- 
nischen Garten  in  Edinburgh  unter  W.  Mag  Nab,  war  darauf  in  Kew 
thätig  und  ging  im  Auftrage  Sir  William  Hooker's  Mai  1843  als  Sammler 
von  lebenden  und  Herbarpflanzen  nach  Jamaica.  Während  eines  ein- 
jährigen Aufenthaltes  daselbst  durchstreifte  er  die  ganze  Insel  und  durch- 
forschte die  Flora  derselben  eingehender  als  irgend  ein  anderer  Botaniker 
dieses  Jahrhunderts.  Von  da  begab  er  sich  auf  Anregung  von  J.  Lixdex, 
der  ihn  auf  der  Rückkehr  vom  Festlaude  im  April  1844  in  Jamaica 
traf,  kurz  nachher  nach  Santa  Marta  in  Neu-Granada,  wo  er  zweimal 
die  Sierra  Nevada  bestieg  und  dann  die  Provinzen  Bogota  und  das  Thal 
des  Rio  Magdalena  besuchte  (1844 — 1845).  Im  Jahre  1846  wurde  er 
als  Nachfolger  von  Lückhart  Government's  Botanist  und  Superintendent 
des  botanischen  Gartens  auf  Trinidad.  1851  machte  er  noch  einmal 
eine  Reise  in  das  Innere  von  Venezuela  und  zu  Informationszwecken 
1854  eine  solche  nach  Portorico,  und  starb  in  Trinidad  am  10.  X.  1857. 
Einige  seiner  Pflanzen  stammen  auch  von  den  Inseln  Tobago,  Guade- 
loupe und  Montserrat. 

Coli.  Kew  Herbarium,  Doubletten  von  Jamaica  im  Pariser  Museum 
(ex  herb.  W.  Hooker,  ohne  Angabe  des  Sammlers),  einiges  im  Herb.  Krug 


108  Ign.  Urban:  Notao  biograpliicae. 

et  Urban,  einige  Bruchstücke  im  Herb.  Grisebach  (Göttingen),  Pflanzen 
von  Trinidad  auch  in  Florenz. 

Lit.  W.  PuRDiE  in  Hook.  Lond.  Journ.  Bot.  HI  (1844)  p.  501  —  533, 
IV  (1845)  p.  14  — 27,  VI  (1847)  p.  40;  Seem.  in  Bonplandia  V  (1857) 
p.  364;  Linden  et  Planchon:  Troisieme  voyage  de  J.  Linden  I  (1863) 
p.  LX  — LXI;  J.  H.  Hart  in  Ann.  Rep.  Bot.  Gard.  Trinidad  1887  p.  9; 
Britt.  and  Boulg.  p.  139;  Kew  Bull.  Add.  ser.  I  p.  55;  Britz.  Thes.  II  ed. 
p.  254;  Cat.  Sc.  Pap.  V  p.  43;  Urb.  Symb.  I  p.  132. 

Pursli  (hiess  eigentlich  Pursch),  Friedrich  Traugott,  (1774  bis 
1820),  geb.  zu  Grossenhayn  in  Sachsen  (Deutschland)  den  4.  IL  1774, 
beschäftigte  sich  in  Dresden  mit  Naturwissenschaften,  besonders  mit 
Botanik  und  empfing  seine  gärtnerische  Ausbildung  in  dem  dortigen 
Königlichen  Garten  unter  Hofgärtner  Seidel.  Im  Jahre  1799  ging  er 
nach  Nordamerika,  um  in  Baltimore  die  Anlage  eines  grösseren  Gartens 
zu  leiten,  erhielt  dann  die  Aufsicht  über  den  damals  in  grossem  An- 
sehen stehenden  Garten  von  William  Hamilton  in  Philadelphia  (1802 
bis  1805)  und  wurde  mit  Mijhlenberg,  Marshall,  Bartram,  Barton, 
Le  Conte  und  anderen  berühmten  Botanikern  bekannt.  Von  dem  leb- 
haftesten "Wunsche  beseelt,  die  Erforschung  der  nordamerikanischen  Flora 
fortzuführen  und  Michaux- Richard 's  Flora  durch  ein  vollständigeres 
Werk  zu  ersetzen,  durchstreifte  er  1805  — 1806  einen  grossen  Theil  der 
Oststaaten  von  Maryland  bis  Carolina  und  von  Pennsylvanien  bis  New 
Hampshire.  Während  er  die  Materialien  für  die  Publikation  vorbereitete, 
Avurde  ihm  1807  die  Direction  des  botanischen  Gartens  in  New  York, 
welcher  gerade  damals  aus  dem  Privatbesitze  des  Prof.  Hosack  für  den 
Staat  angekauft  Avorden  war,  übertragen.  In  Folge  eines  schweren  Fieber- 
anfails,  der  seine  Kräfte  erschöpft  hatte,  machte  er  1810  — 1811  eine 
Reise  nach  Westindien  und  besuchte  Barbados,  Martinique,  Domi- 
nica, Guadeloupe  und  St.  Barthelemy.  Nach  dreijährigem  Aufent- 
iialte  in  England  (1811  — 1814),  wo  er  seine  Flora  von  Nordamerika 
nach  vergleichenden  Studien  in  den  dortigen  grossen  Herbarien  zum 
Abschlüsse  brachte  und  publicirte,  begab  er  sich  zur  Fortsetzung  seiner 
botanischen  Untersuchungen  nach  Canada  und  starb  am  11.  VII.  1820 
zu  Montreal. 

Coli.  Sein  Herbar  ging  in  den  Besitz  von  A.  B.  Lambert  über  und 
wurde  nach  dessen  Tode  1843  im  Einzelnen  verkauft. 

Lit.  F.  Pursh:  Flora  Americae  septentrionalis  vol.  I  (1814)  Preface; 
Regensb.  Flora  I  (1818)  p.  357,  III  (1820)  p.  542,  X  (1827)  p.  192,  491 
bis  496  (Nachriclit  von  seinem  Bruder  Carl  August  Pursch  über  das  Leben 
von  Friedrich  P.,  worin  auch  die  berichtigende,  aber  später  fast  ganz  über- 
sehene Mittheilung,  dass  er  nicht  in  Sibirien,  sondern  au  dem  genannten 
Orte  geboren  ist),  528;  Las.  Mus.  Deless.  p.  460  —  461;  F.  Pursh:  Journal 
of  a  botanical  excursion  in  the  northern  parts  of  the  states  of  Pennsylvania 


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Pursh  —  Read.  109 

and  New  York,  during  the  year  1807,  Philadelphia  1869,  edited  by  Thomas 
P.  James  (n.  v.);  F.  S.  Brake  Dict.  Amer.  Biogr.  (1872)  p.  746;  Sarg.  Silva 
II  p.  39;  Harshberger  Botan.  Philad.  (1899)  p.  113—117;  Pritz.  Thes. 
II  ed.  p.  254  —  255;  Jacks.  Guide  p.  354,  365,  409,  443. 

ßamage,  G.  A.,  aus  Edinburgh,  begleitete  H.  N.  Ridley  und  den 
Rev.  T.  S.  Lea  iin  Jahre  1887  auf  ihrer  Expedition  nach  Pernambuco 
(Brasilien)  und  Fernando  Noronha.  Im  Auftrage  des  brittischen 
Committee  für  die  Erforschung  der  Fauna  und  Flora  Westindiens  sam- 
melte er  sodann  1888  — 1889  in  Dominica  und  Sta.  Lucia,  kehrte 
aber  im  Mai  des  letztgenannten  Jahres  in  Folge  von  Kränklichkeit  nach 
England  zurück. 

Coli.  British  Museum  (hier  die  Hauptsammlung  der  brasil.  Reise), 
Kew  Herbarium  (hier  die  westindische  Sammlung  am  besten  vertreten), 
die  Pflanzen  von  Westindien  auch  im  Herb.  Krug  et  Ukbax  (ca.  600  Nr.). 

Lit.  Ridley  in  Journ.  Linn.  See.  XXVII  (1891)  p.  1  — 2;  Urb.  Symb.  I 
p.  136  —  137. 

Bamoii  de  la  Sagra  cf.  Sagea. 

Ravn,  Peter,  (?  — 1839),  geb.  in  Dröbak  (Norwegen),  machte  1816 
das  chirurgische  Examen,  ging  1819  nach  St.  Thomas,  wo  er  1830  als 
Garnisonschirurg  und  1834  als  Regimentschirurg  angestellt  wurde,  und 
starb  daselbst  am  26.  IV.  1839.  Er  sammelte  auf  St.  Thomas,  St.  Croix, 
St.  Jan  und  Vieques  (Grab  Island). 

Coli.  Bot.  Museum  zu  Kopenhagen,  einiges  im  Herb,  de  Candolle 
in  Genf. 

Lit.  Krebs  Bidr.  St.  Tliom.  p.  291;  Kiaersk.  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh. 
XXIII  (1900)  p.  43. 

Rawsoii,  Sir  Rawson  William,  (1812  —  1899),  geb.  in  London  den 
8.  IX.  1812,  bekleidete  höhere  Stellungen  im  englischen  Colonialdienste 
und  zwar  in  Mauritius,  im  Caplande,  seit  1864  auf  den  Bahamas, 
war  bis  1875  Gouverneur  der  Windward  Islands  (Barbados)  und 
starb  in  London  den  20.  XL  1899.  Sein  Hauptinteresse  wandte  er  den 
Farnen  zu;  in  Verbindung  mit  Dr.  Pappe  publicirte  er  unter  anderem 
1858  eine  Synopsis  Filicum  Africae  australis. 

Coli.  British  Museum,  Kew,  Dupla  von  den  Bahamas  (a.  1867  bis 
1868)  und  von  Grenada  (a.  1870  —  1872)  in  Berlin. 

Lit.  Bbitten's  Journ.  of  Bot.  XXXVIII  (1900)  p.  63;  BuU.  Mise.  Inf. 
Kew  1899  p.  221  —  222;  Jacks.  Guide  p.  347;  Cat.  Sc.  Pap.  VIII  p.  708, 
XI  p.  116;  Urb.  Symb.  I  p.  38. 

Read,  James,  nordamerikanischer  Schiffsofficier,  sammelte  auf 
Cuba,  Portorico,  St.Thomas,  St.  Croix,  Guadeloupe  undCuraQao, 
sowie  in  China. 


110  Ign.  Urban:  Notae  biogiaphicae. 

Coli.  Acad.  of  Nat.  Scienc.  in  Philadelphia,  die  westindischen 
Pflanzen,  deren  Ursprung  in  Bezug  auf  die  einzelnen  Inseln  nicht 
immer  ganz  sicher  scheint,  auch  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

ßeade,  Oswald  A.,  Pharraaceut  bei  dem  Royal  Naval  Hospital 
auf  den  Bermudas,  sammelte  daselbst  um  1880. 

Coli.    Kew  Herbarium. 

Lit.    ÜRB.  Symb.  I  p.  134. 

ßees,  Rev.  T.  L.,  sammelte  bei  Oxford  in  St.  Elizabeth  Parish  auf 
Jamaica  Farne,  welche  von  G.  S.  Jenman  in  seiner  Synoptical  list  be- 
arbeitet wurden. 

Reid,  James,  Quaker,  wurde  1692  auf  Kosten  des  Königs  Wilhelm 
von  England  nach  Barbados  geschickt  und  sammelte  dort. 

Coli.    Herb.  Sloane  im  British  Museum. 

Lit.  W.  B.  Hemsley  in  Bbitt.  Jonrn.  of  Bot.  XXI  (1883)  p.  259  (hier 
„Read"   und   „Reede"  geschrieben);  Britt.  and  Boulg.  p.  141. 

Rein,  Johannes  Justus,  (*  1835),  geb.  zu  Rauenheim  am  Main  im 
Grossherzogthum  Hessen  (Deutschland)  den  27.  I.  1835,  studirte  1853 
bis  1855  an  der  Universität  Giessen ,  war  1858  — 1860  Lehrer  an  der 
Ritter-  und  Domschule  der  esthländi sehen  Ritterschaft  zu  Reval  und 
machte  1860  Reisen  in  Finnland  und  Skandinavien.  Nachdem  er  im 
Winter  1860 — 1861  seine  Studien  in  Giessen  wieder  aufgenommen 
und  in  Rostock  promovirt  hatte,  lebte  er  vom  Sommer  1861  — 1863  als 
Erzieher  der  Söhne  des  Gouverneurs  Sir  Harry  Oku  auf  den  Bermudas. 
1872  machte  R.  mit  Prof.  Freiherrn  Karl  vox  Fritsch  eine  Studienreise 
nach  den  Can arischen  Inseln  und  dem  marokkanischen  Atlas,  1873 
bis  1875  bereiste  er  im  Auftrage  der  preussischen  Regierung  Japan. 
Im  April  1876  wurde  er  Professor  der  Erdkunde  in  Marburg,  Herbst 
1883  in  Bonn.  Von  hier  aus  besuchte  er  1897  Transkaspien,  Tur- 
kestan  und  die  russischen  Culturversuche  zu  Tschakwa  bei  Batum. 
Ausserdem  hatte  er  sich  in  den  Jahren  1872  — 1892  viermal  zu  Studien- 
zwecken in  Spanien  aufgehalten. 

Coli.  Hauptsammlung  der  Gefässpflanzen  von  den  Bermudas  im 
Herb.  Grisebach  zu  Göttingen,  Doubletten  (189  Nr.)  im  Berliner  Museum; 
die  Algen  von  dort  im  Herb,  des  botanischen  Gartens  zu  Dublin  (ex 
Herb.  Harvey),  Doubletten  im  Berliner  Museum  und  bei  Prof.  Noll  in 
Bonn.  —  Die  Pflanzen  von  Japan  im  Pariser  Museum?  und  in  Berlin 
und  St.  Petersburg,  die  europäischen  und  marokkanischen  in  Berlin. 

Lit.  W.  B.  Hemsl.  Bot.  Chall.  Exp.  (1884)  p.  6;  briefl.  Mittheilung 
von  R.;  Cat.  Sc.  Pap.  VIE  p.  723,  XI  p.  133;  Urb.  Symb.  I  p.  135. 

Reynoso,  Alvaro,  (1830  —  1889),  geb.  in  Durän  auf  Cuba  im 
Jahre  1830,  wurde  im  Colleg  zu  San  Cristobal  erzogen  und  ging  1847 


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Reade  —  Richard.  111 

nach  Paris,  um  Chemie  zu  studiren.  Hier  erhielt  er  1854  einen  Preis 
für  seine  Untersuchungen  über  das  Chloroform  und  promovirte  zum  Dr. 
der  Wissenschaften.  In  seine  Heimath  zurückgekehrt  widmete  er  sich 
besonders  der  Förderung  des  Landbaus  auf  der  Insel  und  veröffentlichte 
verschiedene  diesbezügliche  Arbeiten.  Sein  Hauptvperk:  Ensayo  sobre 
el  cultivo  de  la  cana  de  azucar,  welches  ein  Libro  de  oro  der  cubani- 
schen  Hacendados  genannt  wurde,  erschien  1862  und  wurde  1878  in 
dritter  Auflage  herausgegeben.  Er  starb  den  11.  VIII.  1889.  Grisebach 
widmete  ihm  die  Gattung  Reynosia. 

Lit.  F.  Calcagno  Dicc.  biogr.  Cubano  (1878)  p.  542;  Sarg.  Silva  II 
p.  19;  briefl.  Mittheilung  von  G.  de  la  Maza;  Cat.  Sc.  Pap.  V  p.  181—182, 
Vm  p.  741,  XI  p.  163;  ürb.  Symb.  I  p.  138. 

ßeynoso,   Antonio,    lebte  um  1833  in  Guanimar  auf  Cuba  und 
sammelte  für  Ramon  de  la  Sagra  (vergl.  diesen). 
Lit.    ÜRB.  Symb.  I  p.  143. 

Ricliard,  Louis  Claude  Marie,  (1754  — 1821),  geb.  zu  Auteuil 
(Frankreich)  den  4.  IX.  1754  als  ältester  Sohn  des  dortigen  Hofgärtners 
Claude  R.  und  Neffe  des  Vorstehers  des  Gartens  zu  Trianon,  verliess 
das  elterliche  Haus,  weil  er  sich  nicht  nach  dem  Wunsche  seines  Vaters 
dem  geistlichen  Stande  widmen  wollte,  besuchte  das  College  Mazarin 
zu  Paris,  studirte  dann  Mineralogie,  Zoologie,  vergleichende  Anatomie 
und  besonders  unter  Berxhard  de  Jussieu  Botanik  und  erwarb  sich 
nebenbei  nicht  nur  den  Lebensunterhalt,  sondern  selbst  ein  kleines  Ver- 
mögen durch  Zeichnen  von  Gartenplänen.  Im  Jahre  1781  wurde  er 
auf  den  Vorschlag  der  Akademie  der  Wissenschaften  von  dem  König 
Louis  XVI.  nach  Guyana  geschickt,  um  Nutzpflanzen  aus  der  alten 
Welt  dort  einzuführen  und  auf  den  französischen  Antillen  zu  verbreiten. 
Von  Cayenne  aus  machte  er  1785  eine  Reise  nach  Brasilien  (Parä) 
und  besuchte  alsdann  vom  Februar  1786  bis  November  1787  die  Inseln 
Martinique,  Guadeloupe,  Antigua,  Barbuda,  Anguila,  St.  Croix, 
Tortola,  St.  Jan,  St.  Thomas,  Portorico,  Haiti,  begab  sich  darauf 
wieder  nach  Guyana  und  kehrte  im  Frühjahr  1789  mit  reichhaltigen 
Schätzen  aus  dem  Pflanzen-,  Thier-  und  Mineralreiche  und  vielen  Zeich- 
nungen nach  Frankreich  zurück.  Hier  aber  standen  jetzt  andere  Männer 
an  der  Spitze  der  Regierung  und  des  Museums,  die  von  R.'s  Mission 
nichts  wissen  wollten  und  sich  weigerten,  die  aus  eigenen  Mitteln  für 
die  Reise  gemachten  Auslagen  zu  ersetzen.  In  Folge  dessen  verlor  er 
die  Lust,  seine  zahlreichen  Entdeckungen  zu  publiciren,  und  musste 
zum  Planzeichnen  zurückkehren,  um  sich  den  Lebensunterhalt  zu  ver- 
schaffen. Im  Jahre  1795  endlich,  als  Fourcroy  die  Ecole  de  M6decine 
gegründet  hatte,  erhielt  er  die  botanische  Professur  an  derselben,  legte 


112  Ign.  Urban:   Notae  biographicae. 

einen  kleinen  botanischen  Garten  an  und  bildete  eine  Reihe  Schüler  aus. 
Die  wenig  zahlreichen,  aber  hervorragenden  Arbeiten,  welche  von  ihm 
erschienen,  standen  nach  dem  Zeugnisse  der  Zeitgenossen  in  gar  keinem 
Yerhältnisse  zu  dem,  was  er  auf  botanischem  und  zoologischem  Gebiete 
wirklich  erforscht  hatte.  Nach  längerer  Krankheit  starb  er  den  7.  VI. 
1821  zu  Paris. 

Coli.  Sein  ausgezeichnetes  Herbar  ging  in  den  Besitz  seines  Sohnes, 
AcHiLLE  Richard,  dem  Bearbeiter  der  Phanerogamen  in  Sagra's  Historia 
de  Cuba,  über.  Nach  des  letzteren  Tode  (1854)  wurden  die  Sammlungen 
von  Vater  und  Sohn,  von  denen  das  Herbarium  guyanense-antillanum 
2604,  das  Herb,  cubense  (Ramon  de  la  Sagra,  Linden  etc.)  4464  Arten 
nebst  zahlreichen  Doubletten  umfasste,  1856  von  dem  Grafen  Albert 
DE  Franqueville  in  Paris  angekauft,  welcher  sie  den  Botanikern  in  libe- 
ralster Weise  zum  Studium  überliess.  Als  dieser  gestorben  war,  kaufte 
1891  Drake  DEL  Castillo  in  Paris  das  Herbar  und  übergab  einen  Theil 
davon  dem  Pariser  Museum.  Doubletten  sind  im  Herb.  Vahl  in  Kopen- 
hagen, Herb.  Willdenow  in  Berlin  und  im  Herb.  Cosson  in  Paris. 

Lit.  K.  S.  Kunth:  Notice  sur  Louis -Clatjue- Marie  Richard.  Paris  1824. 
8°  23  p.  (ex  Pritz.  Thes.  I  ed.  p.  145);  Auszug  daraus  in  Hook.  Journ.  of 
Bot.  IV  (1842)  p.  423—433  (mit  Porträt);  G.  Cuvier:  Eloge  bist,  de 
M.  Richard  in  M^m.  du  Museum  d'hist.  nat.  XII  (1825)  p.  349—366  et  in 
Mem.  Acad.  Scienc.  VII  (1827)  p.  CXCIV  — CCXII;  Las.  Mus.  Deless.  p.474; 
Dict.  Scienc.  nat.  vol.  LVI  (1845)  p.  211  —  212;  Didot  Nouv.  Biogr.  gener. 
XLII  (1863)  p.  184  —  187;  Sagot  in  Ann.  Sc.  nat.  VI  ser.  vol.  X  (1880) 
p  366;  die  besuchten  Inseln  gegenüber  den  irrthümlichen  Angaben  der  Autoren 
nach  Herbaretiquetten ;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  48,  97,  263;  Jacks.  Guide  p.  8, 
36,  129,  354,  508;  Cat.  Sc.  Pap.  V  p.  187;  über  das  Herb.  Richard  briefi. 
Mittheilung  von  Drake  del  Castillo  in  Paris  und  ex  Hook.  Journ.  of  Bot. 
and  Kew  Mise.  VIII  (1856)  p.  81  —  82,  sowie  Botan.  Zeitung  XIV  (1856) 
p.  151-  152. 

Ricksecker,  Alfred  Edmund,  (*  1869),  geb.  zu  West  Salem  in 
Illinois  (U.  S.  A.)  den  10.  XII.  1869  als  Sohn  des  Rev.  Jos.  J.  R.  und 
der  folgenden,  graduirte  1894  am  Oberlin  College  zum  Bach.  Art.  und 
wurde  daselbst  Assistent  für  Botanik.  October  1895  bis  September  1896 
hielt  er  sich  in  St.  Croix  auf  und  wurde  1900  zum  Professor  of  Science 
am  Wilton  College  in  Iowa  berufen. 

Coli.  Vollständigste  Sammlung  im  Field  Columbian  Museum  in 
Chicago,  ferner  im  National  Museum  in  Washington,  Miss.  Bot.  Garden 
in  St.  Louis,  Gray  Herbarium  in  Cambridge,  Universitätsher  bar  in  Min- 
neapolis.  Herb.  Krug  et  Urban  (386  Nr.),  Bot.  Garten  in  Edinburgh, 
Oberlin  College  in  Ohio. 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  A.  E.  R. 


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Richard  —  Ritter.  113 

ßicksecker,  Mrs.  Leonora  Agnes,  (*  1849),  geb.  zu  Nazareth  in 
Pennsylvanien  (ü.  S.  A.)  den  4.  I.  1849,  besuchte  die  Moravian  Parochial 
Schools,  graduirte  am  Young  Ladies'  Seminar  zu  Beth,  Pa.,  und  ver- 
heirathete  sich  1867  mit  dem  Rev.  Jos.  J.  Ricksecker.  1893  — 1897  hielt 
sie  sich  in  St.  Croix  auf  und  sammelte,  von  ihren  beiden  Söhnen  Fraiv'k 
und  Paul  unterstützt,  1896  —  1897. 

Coli.  A^ollständigste  Sammlung  im  Field  Columbian  Museum  in 
Chicago,  ferner  im  botan.  Garten  zu  Edinburgh  und  im  Herb.  Krug  et 
URB.UN  (415  Nr.). 

Lit.    Brief! .  Mittheilung  ihres  Sohnes  A.  E.  R. 

ßiedle,  Anselme,  geb.  ca.  1775  zu  Yrsee  bei  Ausbourg  (wo?), 
begleitete  als  Gärtner  des  Jardin  des  plantes  mit  dem  Auftrage,  haupt- 
sächlich lebende  Pflanzen  und  Samen  zu  sammeln,  die  französische 
Expedition  unter  Kapitän  Baudix  nach  den  canarischen  Inseln,  Tri- 
nidad, St.  Thomas  und  Portorico  1796 — ^1798  (cf.  Ledru)  und  eine 
andere  unter  demselben  Kapitän,  welcher  Leschenault  de  la  Tour  als 
Botaniker  und  Guichenot  und  Sautier  ebenfalls  als  Gärtner  beigegeben 
waren,  nach  Australien  und  Timor  1801  — 1803. 

Coli.  Museum  zu  Paris,  vieles  auch  im  Berliner  Museum  (ex  herb. 
Kunth)  und  Herb.  Krug  et  Urban;  die  Pflanzen  von  Timor  im  Museum 
zu  Paris,  Doubletten  im  Herb.  Delessert. 

Lit.  Decaisne  in  Nouv.  Arch.  du  Mus.  d'hist.  nat.  Paris  III  (1834) 
p.  335  — 336;  Las.  Mus.  Deless.  p.  271,  490  —  491;  Urb.  Symb.  I  p.  94  — 95. 

Riise,  Albert  Heinrich,  (1810  —  1882),  geb.  zu  Aero  in  Dänemark 
den  11.  IX.  1810,  Apotheker,  ging  als  solcher  nach  St.  Thomas,  wo 
er  Pflanzen  und  Conchylien  sammelte,  kehrte  1870  nach  Kopenhagen 
zurück  und  starb  daselbst  den  18.  X.  1882. 

Coli.    Botan.  Museum  zu  Kopenhagen. 

Lit.    KiAEESK.  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh.  XXIII  (1900)  p.  43—44. 

Ritter,  Karl,  (1800  —  ?),  geb.  zu  Luugwitz  bei  Dresden  im  Jahre 
1800,  machte  seine  gärtnerischen  Studien  in  Dresden  und  Leipzig,  wurde 
Hofgärtner  in  AVien  und  ging  1820  auf  Kosten  des  Kaisers  Franz  I. 
von  Oesterreich  nach  dem  nordwestlichen  Haiti,  um  für  die  kaiser- 
lichen Gärten  und  Hof- Naturalien -Cabinete  Sammlungen  zu  veranstalten. 
Er  hielt  sich  vom  April  1820  bis  Ende  Februar  1821  auf  der  Insel 
auf,  hauptsächlich  in  der  Umgebung  von  Cap  Haitien,  zuletzt  bei  Gonaives 
und  südwärts  bis  St.  Marc.  Nach  seiner  Rückkehr  trat  er  wieder  bei 
der  K.  K.  Garten  Verwaltung  als  Hofgärtner  ein  und  wurde  1832  Garten- 
director  beim  Grafen  Ludwig  Sz^chexyi  in  Pressburg.  Durch  eine  rege 
literarische  Thätigkeit,  sowie  durch  die  Anlage  zahlreicher  Gärten  auf 
den  Gütern  der  ungarischen  Magnaten  hat  er  sehr  fördernd  auf  die  Ent- 

ürban,  Symb.  ant.  III.  8 


114  Ign.  TJrban:  Notae  biographicae. 

Wickelung  des  ungarischen  Gartenbaus  eingewirkt.  lieber  Zeit  und  Ort 
seines  Todes  ist  nichts  bekannt. 

Coli.  Hofmuseum  zu  Wien,  lebende  Pflanzen  in  den  Kaiserlichen 
Gärten  zu  Schönbrunn. 

Lit.  Regensb.  Flora  YII  (1824)  p.  577—583;  C.  von  Wurzbach  Biogr. 
Lexik.  XXVI  (1874)  p.  185—187;  briefl.  Mittlieilung  des  Herrn  Dr.  M. Kron- 
feld in  Wien;  Urb.  Symb.  I  p.  138  — 139. 

ßiYOire,  Madame,  sammelte  1839  auf  Martinique. 
Coli.    Museum  zu  Paris,  einiges  im  Herb.  KEua  et  Urban. 

B-oberts,  Mrs.  Seed,  sammelte  zu  St.  Andrew  auf  Jamaica  Farne, 
welche  von  G.  S.  Jenman  in  seiner  Synoptical  list  bearbeitet  Avurden. 

KoMn,  Claude  C,  Abbe  und  Geistlicher  in  Rochambeau's  Armee 
während  des  nordamerikanischen  Befreiungskrieges,  machte  1802  — 1806 
Reisen  im  Innern  von  Louisiana,  im  westlichen  Florida,  nach  Mar- 
tinique und  Sto.  Domingo. 

Coli.  Ob  R.  auch  in  Westindien  gesammelt  hat,  ist  mir  nicht 
bekannt. 

Las.  Mus.  Deless.  p.  462;  F.  S.  Drake  Dict.  Amer.  Biogr.  (1872)  p.  774; 
Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  256,  265;  Jacks.  Guide  p.  363. 

RoMiisoii,  Anthony,  (? — 1768),  Dr.  med.,  stammte  aus  Sunder- 
land  (England),  war  Arzt  in  Jamaica  und  beschäftigte  sich  eifrig  mit 
der  Thier-  und  Pflanzenwelt  der  Insel.  Er  starb  1768.  Seine  455  Zeich- 
nungen sind  erhalten  geblieben  und  befinden  sich  in  der  Bibliothek  des 
Institute  of  Jamaica;  von  seinen  Manuscripten  ist  nur  eine  Abschrift 
vorhanden,  welche  von  Lunan  benutzt  wurde. 

Coli.    Einiges  im  Herb.  Banks  im  British  Museum. 

Lit.  Britt.  and  Boulg.  p.  144;  F.  Cundall  im  Journ.  Inst,  of  Jamaica 
I  (1892)  p.  99,  (1893)  p.  327;  T.  D.  A.  Cocicerill  in  Amer.  Naturalist XXVIII 
(1894)  p.  775—780. 

Eobiiisoii,  H.  E.  Wiüiam,  Gouverneur  der  Bahama-Inselu,  für 
deren  Culturen  er  sehr  thätig  war,  sammelte  daselbst  1877  und  wurde 
um  1880  Gouverneur  von  Barbados. 

Coli    Kew  Herbarium. 

Lit.    Kew  Rep.  for  1877  p.  48,  1880  p.  30. 

ßohr,  Julius  Philipp  Benjamin  von,  (ca.  1737—1793),  geb.  in 
Dänemark  um  1737,  war  1757 — 1791  zuerst  Landmesser,  später  Bau- 
rath  (Oberconducteur)  und  ausserdem  Oberstlieutenant  der  Miliz  auf 
St.  Croix.  Zur  Hebung  der  Baumwollencultur  auf  den  dänischen  Inseln 
machte  er  seit  1786  Studienreisennach  Jamaica,  Portorico,  St.  Thomas, 
Montserrat,  Guadeloupe,  Martinique,  Trinidad,  Cura^ao,  Sta. 
Martha,  Carthagena,   Cayenne   und  Surinam   und  sandte  mehrere 


Rivoire  —  Rugel.  115 

Hundert  daselbst  gesammelter  Pflauzen  an  Prof.  Vahl  in  Kopenhagen. 
1791  nahm  er  seinen  Abschied  und  verscholl  1793  mit  dem  Schiffe  auf 
einer  Reise  von  Kordamerika  nach  Guinea. 

Coli.  Bot.  Museum  in  Kopenhagen,  einiges  im  Herb.  Banks  im 
British  Museum,  im  Herb.  Martius  in  Brüssel  und  im  Herb.  "Wuxdexow 
in  Berlin  (ex  herb.  Yahl). 

Lit.  Vahl  Eclog.  praef.;  Las.  Mus.  Deless.  p.  489;  Watol  in  Bot. 
Tidsskr.  Kopenh.  XII  (1880)  p.  82;  Kiaeesk.  1.  c.  XXIII  (1900)  p.  44; 
H.  VON  Eggers:  briefl.  Mittheilung;  Cat.  Sc.  Pap.  V  p.  258;  Urb.  Symb.  I 
p.  140,  173. 

Roquefeiiille  (oder  Roquefeuil),  Mademoiselle  de,  schenkte  Jussieu 
1787—1788  Pflanzen  von  Haiti  (ob  selbst  gesammelt?). 
Coli.   Herb.  Jüssieu  in  Paris. 

Rothrock,  Joseph  Trimble,  (*  1839),  geb.  zu  Mc  Veytovpn,  Mifflin 
County,  Pennsylvanien  den  9.  IV.  1839,  graduirte  1864  an  der  Lawrence 
Scientific  School  der  Harvard  University  und  erhielt  den  medicinischen 
Doctorgrad  1867  von  der  Universität  Pennsylvanien.  1865  wurde  er 
einer  Commission  als  Botaniker  beigegeben,  welche  in  Alaska  eine 
Route  für  einen  Telegraphen  durch  das  Behringsmeer  feststellen 
sollte.  1873  — 1875  begleitete  er  als  Arzt  und  Botaniker  Lieutenant 
Wheeler's  Exploring  Expedition  west  of  the  100^'^  meridian  und  brachte 
grosse  botanische  Sammlungen  in  Colorado,  Arizona,  New  Mexico 
und  Californien  zusammen  (cf.  Vol.  VI  der  WnEELER'schen  Reports). 
Seit  1877  ist  er  Professor  der  Botanik  an  der  Universität  von  Penn- 
sylvanien und  hat  sein  Interesse  besonders  der  Einführung  einer  ratio- 
nellen Porstcultur  in  diesem  Staate  zugewendet.  Ueber  seine  im  Winter 
1889  — 1890    nach    Westindien    unternommene    Forschungsreise    vergl. 

HiTCHCOCK. 

Coli.  Herbar  der  Academy  of  Natur.  Sciences  zu  Philadelphia  (ex 
Harshberger  p.  29). 

Lit.  Sarg.  Silva  VIII  p.  92;  Harshberger:  Botanists  of  Philadelphia 
p.  305  —  313  (mit  Porträt);  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  270;  Jacks.  Guide  p.  357; 
Cat.  Sc.  Pap.  V  p.  303,  VIII  p.  787,  XI  p.  228;  Urb.  Symb.  I  p.  141. 

Rugel,  Ferdinand,  (1806—1879),  geb.  zu  Weingarten  in  Baden 
(Deutschland)  den  24.  XII.  1806,  studirte  Pharmacie  und  wurde  Gehülfe 
in  einer  Apotheke  in  Bern,  von  wo  aus  er  1837 — 1840  botanische 
Sammelreisen  in  der  Schweiz,  nach  Norditalien  und  Südfrankreich  bis 
zu  den  Pyrenäen  machte.  Auf  Veranlassung  von  R.  J.  Shuttleworth, 
welcher  damals  in  Bern  lebte,  trat  er  1840  eine  Reise  nach  den  Ver- 
einigten Staaten  in  Nordamerika  an,  um  Pflanzen  und  Insekten  zu 
sammeln.    Er  besuchte  Virginia,  Carolina,  Georgia,  Florida,  Key  AVest 

8* 


116  Tgn.  TJrban:  Notae  biographicae. 

(Februar,  März  1846)  und  ging  1849  nach  Cuba,  wo  er  hauptsächlich 
in  der  Umgebung  von  Matanzas,  an  der  Punta  Brava  Baj,  am  Eio 
Yummy,  Canimar  und  San  Juan,  in  der  Boca  de  Camarioca,  im  Thale 
von  Tomory  und  in  der  Punta  niaya  thätig  war.  Später  Hess  er  sich 
in  Knoxville  (Tennessee)  als  Apotheker  und  Arzt  nieder  und  bewirth- 
schaftete  zuletzt  eine  Farm  in  Jefferson  County  in  demselben  Staate; 
hier  starb  er  den  31.  XII.  1879. 

Coli.  Rugel's  Herbar  ging  im  Jahre  1881  durch  Kauf  an  Isaac 
Martindale  und  von  diesem  an  das  Philadelphia  College  of  Pharmacy 
über(HAESHBERGER:  Botan.  of  Philad.  p.  326).  Die  amerik.  Pflanzen  wurden 
theils  von  Shuttleworth,  theils  vom  British  Museum,  von  dem  das  Herb. 
Shuttl.  1877  erworben  wurde,  vertheilt  und  befinden  sich  in  mehreren 
Museen,  die  Cuba-Pflanzen  (Nr.  1  —  400,  600  —  975)  im  British  Museum, 
Kew,  Cambridge  (Mass.),  Leiden,  Krug  et  Urban,  Petersburg,  Grisebach 
in  Göttingen,  Columbia  College  in  New  York  (ex  herb.  Meissner). 

Lit.  Reg-ensb.  Flora  XXI.  I  (1838)  Intell.-bl.  p.  29  —  30,  XXIII.  II 
(1840)  Intell.-bl.  p.  1  — 2,  XXVII  (1844)  p.  175;  Mohl  in  Botan.  Zeitg.  II 
(1844)  p.  110  — 111;  Sarg.  Silva  IX  p.  110. 

Ruiz,  Hipölito,  (1754  — 1815),  geb.  zu  Belorado  in  Alt-Castilien 
(Spanien)  den  8.  VIII.  1754,  Sohn  eines  Ackerbauers,  studirte  von  1772 
an  zu  Madrid  Naturwissenschaften  und  besonders  Botanik  unter  C.  G.  Ortega 
und  A.  Palau  und  erhielt  1777  v,on  der  spanischen  Regierung  den  Auf- 
trag, in  Peru  und  Chile  naturhistorische  Sammlungen  anzulegen.  Mit 
ihm  gingen  sein  Landsmann  Jose  Pavon  und  der  französische  Arzt  und 
Botaniker  Joseph  Dombey,  letzterer  zunächst  in  der  Absicht,  Gewächse 
zu  sammeln,  welche  in  Europa  acclimatisirt  werden  könnten.  Sie  lan- 
deten am  8.  April  1778  in  Callao,  durchforschten  die  Provinz  Chancay 
und  schickten  ihre  Ausbeute  an  trockenen  Pflanzen  und  Abbildungen 
nach  Spanien.  In  den  folgenden  Jahren  besuchten  sie  Huanuco,  Chincao, 
Macora,  Cuchero  sowie  Chile,  verloren  aber  einen  grossen  Theil  der 
Sammlungen  und  Manuscripte  theils  durch  den  Untergang  des  Transport- 
schiffes an  der  portugiesischen  Küste  (Februar  1786),  theils  durch  Brand 
in  Macora  (August  1785).  Dombey  hatte  Peru  mit  reichhaltigen  Schätzen 
bereits  im  April  1784  verlassen  und  war  über  Rio  de  Janeiro  zurück- 
gekehrt. Ruiz  und  Pavon  suchten  die  Yerluste  durch  Reisen  nach 
Huanuco,  Muua  und  Piliao  nach  Kräften  zu  ersetzen  imd  kamen  im 
September  1788  wieder  in  Cadiz  an.  R.  starb  1815  in  Madrid.  Die 
ihm  zugeschriebenen  Pflanzen  von  Portorico  sind  wahrscheinlich  von 
MociNO  und  SESsf;  gesammelt. 

Coli.  Bot.  Garten  zu  Madrid,  British  Museum  in  London,  Berliner 
Museum  (ex  herb.  Lambert),  Nationalherbar  zu  Washington  (ex  herb. 
Berlin,  resp.  Greifswald),  Bot.  Garten  zu  Königsberg. 


Ruiz  —  Sagia.  117 

Lit.  Au  historical  Eulogium  on  Don  Hipolito  Ruiz  Lopez.  Salisbuiy 
1831.  80  55  p.  (n.  v.);  Las.  Mus.  Deless.  p.  244  —  247;  Colm.  Bot.  Penins. 
Hisp.-Lusit.  (1858)  p.45  — 46,  179  —  181;  Pritz.  Thes.  Iled.  p.  273;  Jacks. 
Guide  p.  127,  377;  Cat.  Sc.  Pap.  Y  p.  326. 

ßyaii,  John,  Dr.  der  Mediciu,  war  in  der  zweiten  Hälfte  des 
achtzelmten  Jahrhunderts  Plantagenbesitzer  auf  Montserrat  und  ein 
Freund  von  Rohr.  Er  sammelte  auch  auf  St.  Croix  und  St.  Jan  und 
liess  von  seinem  Bruder  auf  Trinidad  sammeln.  All  die  vorzüglich 
präparirten  Pflanzen  nebst  Blüthen  und  Früchten  in  Alkohol,  sowie 
zahlreiche  Notizen  über  Standort  etc.  übergab  er  nach  seiner  Rückkehr 
Prof.  Vahl  in  Kopenhagen.  Er  starb  im  Anfange  des  neunzehnten  Jahr- 
hunderts. 

Coli.    Bot.  Museum  in  Kopenhagen. 

Lit.  Vahl  EcL  Pi-aef.;  Kiaeksk.  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh.  XXIII 
(1900)  p.  44. 

Sagra,  Ramon  de  la,  (1798  — 1871),  geb.  zu  Coruna  in  Galicien 
(Spanien)  im  Jahre  1798,  erhielt  von  der  spanischen  Regierung  den 
Auftrag,  die  Direction  des  botanischen  Gartens  zu  Habana  zu  über- 
nehmen, der,  einige  Jahre  vorher  gegründet,  bis  dahin  von  J.  A.  de  la 
OssA  verwaltet  worden  war.  Er  kam  im  Jahre  1822  nach  Cuba,  er- 
hielt zugleich  die  Professur  für  Botanik  an  der  Universität  und  machte 
sich  sehr  bald  durch  seine  Abhandlungen  über  die  Reform  des  botani- 
schen Gartens  und  Unterrichtes,  über  die  Anwendung  der  Botanik  auf 
Medicin  und  Agricultur,  über  die  Nutzpflanzen  der  Insel,  sowie  durch 
die  Gründung  der  Anales  de  Ciencias,  Agricultura,  Comercio  j  Artes 
einen  geachteten  Namen.  Um  correcte  Bestimmungen  für  die  von  ihm 
besprochenen  Pflanzen  zu  erhalten,  hatte  er  sich  mit  P.  de  Candolle  in 
Genf  in  Verbindung  gesetzt.  Schon  frühzeitig  reifte  in  ihm  der  Plan 
eines  gross  angelegten  Werkes  über  Cuba,  welches  die  geographischen 
und  klimatischen  Verhältnisse,  die  Bevölkerung,  ihre  Verwaltung,  ihre 
Sitten,  Cultiir,  den  Ackerbau  u.s.  w.  und  die  gesammte  Naturgeschichte 
der  Insel  zum  Gegenstande  haben  sollte.  Behufs  Herbeischaffung  der 
nothwendigen  Materialien  suchte  er  dann  Correspondenten  in  allen  Theilen 
der  Insel  zu  gewinnen.  Für  die  Erforschung  der  Flora  waren  durch 
Aufsammeln  und  Trocknen  der  Pflanzen  thätig:  J.  M.  Valenzuela,  der 
1833  in  der  Vuelta  Abajo  in  erfolgreichster  Weise  sammelte,  Sebastlu^ 
BoNAXi,  Antonio  Reynoso  in  Guanimar,  Manuel  de  Montev]-:rde  in  Puerto - 
Principe,  A.  H.  Lanier  auf  der  Insel  Pinos,  Pedro  Auber,  letzterer  be- 
sonders auf  kryptogamischem  Gebiete,  und  andere  (vergl.  Sagra  Cuba 
vol.  X  Introd.  p.  28  —  29).  Dass  sich  ein  derartiges  AVerk  in  Cuba  nicht 
ausführen  liess,  lag  auf  der  Hand.  S.  siedelte  deshalb  mit  seinen  Samm- 
lungen im  Jahre  1835   nach  Paris   über   und  gewann  hier  für  die  Be- 


118  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

arbeitung  der  einzelnen  Abtheikmgen  unter  den  französischen  Gelehrten 
hervorragende  Kräfte,  während  er  selbst  die  allgemeine  Einleitung  und 
den  Abschnitt  über  Klima  und  Ackerbau  schrieb.  So  entstand  die 
Historia  fisica  politica  y  natural  de  la  isla  de  Cuba.  Paris.  Folio  1842 
bis  1856.  S.  blieb  in  Europa,  wurde  Generalconsul  von  Uruguay, 
Correspondent  des  Institut  de  France  und  starb  im  Juni  1871  zu 
Cortaillod  im  Kanton  Neuchätel  (Schweiz). 

Coli.  Aeltere  Sammlungen  im  Herb,  de  Candolle  in  Genf,  im 
Herb.  Mercier  (jetzt  in  Florenz)  und  im  Herb.  Moricand  in  Paris.  Die 
phanerog.  Originalien  zu  der  Historia  fisica  im  Herb.  Richard,  welches 
nach  A.  Richard's  Tode  (1854)  in  den  Besitz  des  Grafen  Franqueville 
überging.  Dieser  vertheilte  1861  —  1865  die  zahlreichen  Doubletten 
(leider  unbestimmt  und  ohne  irgend  welche  Angaben,  nur  bisweilen  mit 
kleinen  Nummerzetteln  an  den  Zweigen)  an  Paris,  Wiener  Hofmuseum, 
Berlin,  British  Museum,  Kew,  Herb.  Webb  (jetzt  in  Florenz),  St.  Peters- 
burg, Zürich,  Herb,  de  Candolle  und  Delessert  in  Genf,  Lübeck,  Herb. 
Krug  et  Urban  (125  Nr.,  ex  Herb.  Philad.).  Nach  Franqueville's  Tode 
kaufte  Drake  del  Castillo  in  Paris  das  Herbar  Richard  und  schenkte 
es  später  zum  Theil  dem  Pariser  Museum.  Die  Kryptogamen  sind  im 
Herb.  Montagne  (jetzt  im  Besitze  des  Museum  d'hist.  nat.  zu  Paris), 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  265;  Sagra  Cuba  X  Introd.  p.  1,  28  —  29; 
Colmeiro  Botan.  Hisp.-Lusit.  (1858)  p.  202  —  203;  Bot.  Zeitg.  XXIX  (1871) 
p.  604;  F.  Calcagno:  Dicc.  Biogr.  Cubano  (1878)  p.  572;  Pritz.  Tlies.  II  ed. 
p.  276;  Jacks.  Guide  p.  369,  370,  449;  Cat.  Sc.  Pap.  III  p.  857,  VI  p.  709, 
VIII  p.  167—108,  X  p.  518;  Urb.  Symb.  I  p.  109,   114,   141  —  147. 

Sargeiit,  Charles  Sprague,  (*  1841),  geb.  zu  Boston  in  Massa- 
chusetts (U.  S.  A.)  den  24.  IV.  1841,  erhielt  seine  Ausbildung  in  Boston 
an  Privatschulen  und  am  Harvard  College,  von  welchem  er  1862  graduirt 
wurde,  machte  auf  Seite  der  Nordstaaten  den  Secessionskrieg  mit  und 
hielt  sich  dann  drei  Jahre  auf  Reisen  in  Europa  auf.  1870  Avurde  er 
Professor  der  Horticultur  am  Harvard  College,  später  Director  des  bota- 
nischen Gartens  der  Universität,  1873  erster  Director  des  Arnold  Arbo- 
retums zu  Jamaica  Piain  und  bald  nachher  Universitätsprofessor  der 
Arboricultur.  Von  seinen  zahlreichen  Forschungs-  und  Sammelreisen 
in  den  Vereinigten  Staaten,  aus  welchen  das  gediegene  Prachtwerk 
The  Silva  of  North  America,  Boston  and  New  York,  11  Bände,  gross  4^ 
hervorging,  seien  erwähnt:  1878  zu  der  Sierra  Nevada  in  Californien, 
1879  mit  AsA  Gray  in  die  südlichen  Appalachian- Gebirge,  Winter  1880 
Südstaaten  und  Florida,  Sommer  1880  nach  Colorado  und  durch  die 
Gebirge  der  Pacifischen  Staaten  von  British  Columbien  bis  zur  mexica- 
nischen  Grenze  von  Arizona  in  Begleitung  von  Dr.  G.  Engelmann,  1883 
in  die  nördlichen   Rocky  Mountains  als  Mitglied   der  Northern  Trans- 


^^wy.    OrJ.    M^yl  y-   199. 


Sargent  —  Schack.  119 

Continental  Survey,  1885  Westindien  (Barbados,  Martinique,  St.  Kitts 
und  Jamaica),  Texas  und  Louisiana,  April  und  November  1886  Florida 
Key's,  1887  Florida  Key's,  Texas  und  zum  nordöstlichen  Mexico, 
1892  nach  Japan,  1893  im  Winter  nach  Arizona  und  Californien,  im 
Sommer  nach  Colorado,  Süd -Californien  und  Arizona,  1896  nach  den 
nördlichen  Kocky  Mountains  mit  Einschluss  des  Yellowstone  National 
Park,  nach  Washington,  Oregon,  Californien,  Arizona  und  Colorado, 
1897  nach  Alaska  und  Californien,  1898  drei  Reisen  nach  den  Florida 
Key's  und  in  die  Appalachian-Gebirge,  1900  nach  Texas,  dem  nordöst- 
lichen Mexico  und  den  Golfstaaten,  1901  nach  Louisiana,  Texas  und 
dem  südlichen  Arkansas;  ausserdem  kürzere  Reisen  zu  den  White 
Mountains  von  New  Hampshire,  zu  den  grossen  Seeen  und  anderen 
Theilen  des  Landes. 

Coli.    Herbar  des  Arnold -Arboretums. 

Lit,  Briefl.  Mittheilung  von  S. ;  Jacks.  Guide  p.  360;  Urb,  Symb.  I 
p.  147,  II  p.  5. 

SauYalle,  Francisco  Adolfe,  (1807  —  1879),  geb.  zu  Charleston  in 
Süd -Carolina  (Ver.  Staaten)  den  1.  VIL  1807,  von  französischer  Ab- 
stammung, erhielt  seine  Erziehung  von  seinem  siebenten  Lebensjahre 
an  in  dem  Lyceum  zu  Ronen  in  der  Normandie,  machte  darauf  grössere 
Reisen  durch  Europa  und  kam  1824  nach  Cuba.  Durch  Uebersetzung 
medicinischer  und  naturwissenschaftlicher  Artikel,  durch  Vorschläge, 
wie  die  ökonomischen  und  sanitären  Verhältnisse  zu  verbessern  seien, 
erwarb  er  sich  nicht  geringe  Verdienste  um  die  Insel.  Seit  1867  Mit- 
glied der  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Habana  lebte  er  auf  seinem 
Landsitze  in  der  Vuelta  Abajo  bei  San  Cristöbal  am  Fusse  der  Loma  del 
Cuzco  und  starb  am  30.  I.  1879.  Ausser  mit  der  Botanik  beschäftigte 
er  sich  auch  mit  Malacologie. 

Coli.  Sein  Herbar,  welches  eine  der  besten  Wright'schen  Samm- 
lungen enthält,  in  der  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Habana. 

Lit.  F.  Calcagno  Dicc.  biogr.  Cubano  (1878)  p.  589;  J.  E.  Rämos: 
Elogio  del  acadetnico  de  raerito  Sr.  D.  Francisco  A.  Sauvalle  in  Anal.  Acad. 
Cienc.  Habana,  Rev.  cient.  XVI  (1879)  p.  38  — 52  und  (ex  G.  de  la  Maza 
in  lit.)  in  La  Enciclopedia.  Habana  III  (1887)  p.  377;  Jacks.  Guide  p.  370; 
Cat.  Sc.  Pap.  Vm  p.  838;  Urb.  Symb.  I  p.  148  —  150. 

Schack,  Baron  von,  (?  — 1824),  aus  Oesterreich  gebürtig,  lebte 
längere  Zeit  auf  Trinidad  und  starb  im  September  1824  zu  Guayra 
in  Venezuela. 

Coli.  Kew  Herbarium  (ex  herb.  Hookee);  er  sandte  auch  lebende 
Pflanzen  an  die  botanischen  Gärten  zu  Glasgow  und  Liverpool  und  an 
die  Horticultural  Society  zu  London. 

Lit.    Regensb.  Flora  VIII  (1825)  p.  336;  Las.  Mus.  Deless.  p.  492. 


120  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

Scliimper,  Andreas  Franz  Wilhelm,  (1856  —  1901),  geb.  zu  Stras- 
burg im  Elsass  (Deutschland)  den  12.  V,  1856,  studirte  daselbst  1874 
bis  1878,  promovirte  1878,  habilitirte  sich  für  Botanik  in  Bonn  1883, 
wurde  1886  Professor  extraord.  und  erhielt  1899  einen  Ruf  als  ordent- 
licher Professor  nach  Basel.  Seh.  bereiste  November  1880  bis  December 
1881  die  östlichen  Vereinigten  Staaten  von  Massachusetts  bis  Florida, 
Martinique  und  Dominica,  December  1882  bis  September  1883 
Trinidad,  Dominica  (nebst  kurzem  Aufenthalte  auf  Grenada,  St.  Lucia, 
Barbados)  und  Venezuela  (Prov.  Maturin),  August  1886  bis  Januar 
1887  Brasilien  (Prov.  Rio  de  Janeiro,  Sta.  Catharina,  Bahia,  Pernambuco), 
August  1889  bis  April  1890  Java  und  Ceylon,  und  begleitete  August  1898 
bis  Ende  April  1899  die  deutsche  Tiefsee -Expedition.  Seh. 's  Studien 
auf  diesen  Reisen  erstreckten  sich  hauptsächlich  auf  wichtige  biologische 
Fragen.     Sein  Tod  erfolgte  am  10.  IX.  1901  zu  Basel. 

Coli.  Seh.  sammelte  meist  nur  Alkohol -Material,  welches  in  den 
botanischen  Instituten  in  Bonn  und  Basel  aufbewahrt  wird. 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  Sch.'s;  Leopold.  XXXVII  p.  87;  Jacks.  Guide 
p.  107,  493;  Cat.  Sc.  Pap.  XI  p.  310  —  311;  Urb.  Symb.  I  p.  150  —  151. 

Sclilim,  Louis  Joseph,  begleitete  J.  Linden  auf  dessen  dritter  Reise 
December  1841  bis  October  1844  nach  Venezuela,  Neu- Granada,  Jamaica 
und  Cuba,  ging  dann  im  Jahre  1845  mit  Nie.  Funck  im  Auftrage  des 
LiNDEN'schen  Etablissements  (d'Introduction  pour  les  plantes  nouvelles) 
in  Luxemburg  nach  Guadeloupe,  wo  eine  nicht  unbedeutende  Samm- 
lung angelegt  wurde,  und  von  da  nach  Venezuela.  Hier  besuchten 
sie  die  Provinzen  Caracas,  Carabobo,  Barquisimento,  Trujillo,  Mara- 
caibo,  Merida  und  wandten  sich  dann  dem  östlichen  Neu-Granada 
zu.  Nachdem  Funck  bald  darauf  nach  Europa  zurückgekehrt  war,  ver- 
legte Seh.  sein  Hauptquartier  nach  Baja  in  der  Prov.  Pamplona,  von 
wo  aus  er  seine  Excui'sionen  bis  zu  den  Paramos  von  San  Turban  und 
Cachiri,  in  die  heissen  Regionen  von  Bucaramanga,  Jiron,  Florida- 
bianca und  bis  zu  den  Ufern  des  Rio  Sube  ausdehnte.  Leider  gingen 
die  Resultate  dieser  15  monatlichen  Thätigkeit  für  die  Botanik  und  den 
Gartenbau  durch  Schiffbruch  an  der  Mündung  des  Rio  Magdalena  ver- 
loren. Seh.  erforschte  dann  die  Prov.  Soto  und  09ana,  ging  den  Rio 
Magdalena  hinab,  besuchte  die  Sierra  Nevada  de  Santa- Marta  sowie  die 
Umgebung  von  Minca  und  kehrte  im  Monat  August  1852  nach  Europa 
zurück. 

Coli.  Die  getrockneten  Pflanzen  wurden  von  dem  LiNDEN'schen 
Etablissement  an  verschiedene  Museen  verkauft,  z.  B.  Kew,  British 
Museum,  Paris,  Brüssel,  Delessert,  Boissier,  de  Candolle  in  Genf, 
Webb  (jetzt  in  Florenz). 


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Schimper  —  Schomburgk.  121 

Lit.  Linden  et  Planchon:  Troisieme  voyage  de  J.  Linden  I  (1863) 
p.  L  — LVL 

Schöpf,  Johann  David,  (1752  —  1800),  Dr.  med.,  geb.  zu  Wun- 
siedel  in  Bayern  den  8.  IIL  1752,  besuchte  das  Gymnasium  in  Hof 
und  die  Universität  Erlangen,  wurde  Arzt  in  Ansbach  und  begleitete 
als  solcher  1777  die  Ansbacher  Truppen,  welche  von  den  Engländern 
im  nordamerikanischen  Unabhängigkeitskriege  angeworben  waren,  nach 
Nordamerika.  Nach  dem  Frieden  von  "Versailles  1783  bereiste  er  die 
Oststaaten  hauptsächlich  behufs  naturhistorischer  Erforschung,  ging  Ende 
März  1784  mit  Marter  und  Boos  auf  drei  Monate  nach  den  Bahamas 
(New  Providence  etc.)  und  kehrte  von  da  im  Juni  1784  nach  Europa 
zurück.  Er  liess  sich  in  Baireuth  als  praktischer  Arzt  nieder  und  starb 
in  Ansbach  den  10.  IX.  1800  als  Geheimer  Hofrath  und  Präsident  der 
Medicinalcollegien.  Die  Ergebnisse  seiner  Reise  veröffentlichte  Seh.  in 
den  Werken:  Materia  medica  americana  potissimum  regni  vegetabilis 
1787,  Beiträge  zur  mineralogischen  Kenntniss  des  östlichen  Theiles  von 
Nordamerika  und  seiner  Gebirge  1787,  Reise  durch  einige  der  mittleren 
und  südlichen  Vereinigten  Nordamerikanischen  Staaten,  nach  Ost- Florida 
und  den  Bahama- Inseln  1788. 

Coli.    Sammlungen  von  ihm  sind  mir  nicht  bekannt. 

Lit.  Hermann  Peters:  Johann  David  Schöpf  in  Pharmaceut.  Rund- 
schau XIII  (1895)  p.  151  — 156;  Fred.  Hoffmann  in  Pharmaceutical  Review 
XVI  (1898)  p.  296  —  302:  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  286. 

Schomburgk,  Robert  Hermann,  (1804  — 1865),  geb.  zu  Frei  bürg 
an  der  Unstrut  (Deutschland)  den  5.  VI.  1804  als  ältester  Sohn  eines 
Pfarrers  und  Bruder  des  1891  in  Australien  verstorbenen  Directors  des 
botanischen  Gartens  in  Adelaide  Richard  Sch.,  zeigte  schon  als  Knabe 
eine  grosse  Liebe  zu  der  interessanten  Pflanzenwelt  seiner  Heimath, 
besonders  zu  den  dort  zahlreich  vertretenen  Orchideen,  musste  aber 
dem  Willen  des  Vaters  entsprechend  sich  dem  Kaufmannsstande  widmen. 
Mit  einer  guten  Vorbildung  in  den  Realfächern  trat  er  14  Jahre  alt  in 
Naumburg  in  die  Lehre  und  kam  von  da  im  Jahre  1823  in  das  Comptoir 
seines  Onkels  nach  Leipzig.  Hier  erhielt  er  Gelegenheit,  sich  wissen- 
schaftlich mit  Botanik  zu  beschäftigen,  die  Vorlesungen  des  Professors 
ScHwÄGEiCHEN  ZU  hörcu  uud  die  Pflanzen  der  dortigen  grösseren  Gärten, 
besonders  des  REiciiEXBACH'schen  zu  studiren.  Das  dadurch  erwachte 
Verlangen,  die  Flora  ferner  Länder  kennen  zu  lernen,  konnte  er  1828 
befriedigen,  indem  er  für  das  Geschäft  seines  Onkels  eine  Anzahl  Merino- 
schafe nach  New  York  überführte.  Kurz  nach  seiner  Ankunft  in  dieser 
Stadt  erhielt  er  eine  Anstellung  als  Commis  in  Richmond  in  Virginien. 
Sein  Entschluss,  die  Vereinigten  Staaten  zum  Gegenstande  seiner  Studien 
zu  machen  und  dort  Sammlungen  anzulegen,  kam  aber  nicht  zur  Aus- 


122  Ign.  Urbän:  Notae  biographicae. 

fübrung,  da  er  bereits  im  November  1829  nacb  St.  Tbomas  übersiedelte. 
Allein  seine  kaufmännischen  Unternehmungen  misslangen,  sein  Eigen- 
thum  ging  am  Sylvesterabend  1830  in  St.  Thomas  durch  Feuer  zu  Grunde, 
Avährend  er  sich  gerade  auf  einer  botanischen  Excursion  nach  St.  Jan 
befand.  Diese  Verluste  bestimmten  ihn,  allen  commerciellen  Geschäften 
zu  entsagen  und  sich  nur  der  Botanik  und  anderen  Naturwissenschaften 
zu  widmen.  Er  besuchte  Portorico,  Tor  toi  a  und  Anegada  und 
fertigte  von  letzterer  unter  grossen  Gefahren  eine  ausgezeichnete  Karte 
an,  welche  die  britische  Admiralität  1832  für  den  Gebrauch  der  Kgl. 
Marine  veröffentlichte,  während  die  Beschreibung  der  Insel  in  den  Be- 
richten der  geographischen  Gesellschaft  zu  London  Aufnahme  fand.  — 
Durch  diese  und  andere  hydrographische  Arbeiten  in  England  bekannt 
geworden,  wurde  er  auf  seinen  Yorschlag  von  der  geogr.  Gesellschaft 
in  London  mit  der  Aufgabe  betraut,  im  Anschluss  an  Humboldt's  Be- 
reisung des  Orinoco- Gebietes  British  Guyana  zu  erforschen.  Auf 
der  ersten  Reise  1835  — 1839  ging  er  von  Georgetown  aus,  entdeckte 
im  oberen  Laufe  des  Berbice  Neujahr  1837  die  Victoria  regia,  drang 
durch  die  Gebirgsketten  des  nördlichen  Brasiliens  bis  zum  Orinoco 
nach  Esmeralda  in  Venezuela  vor,  ging  durch  den  Cassiquiare,  stieg 
am  Rio  Branco  auf  und  kehrte  durch  das  Flusssystem  des  Essequibo 
nach  Demerara  zurück.  Auf  der  zweiten  Reise  1840  — 1844,  welche 
den  Zweck  verfolgte,  die  Grenzen  von  British  Guyana  aufzunehmen, 
begleitete  ihn  ausser  einem  Marineofficier,  einem  Maler  und  Chirurgen 
sein  Bruder,  der  Gärtner  am  botanischen  Garten  zu  Berlin  Richard  Sch. 
Die  Expedition  wendete  sich  zunächst  nach  der  Mündung  des  Orinoco 
und  zum_Roraima- Gebirge;  alsdann  untersuchte  Sch.  allein,  nur  von 
Indianern  begleitet,  die  Flusssysteme  des  Cuyuni  und  des  Mazurin 
AVinter  1842  — 1843,  vereinigte  sich  mit  den  übrigen  in  Pirara,  stieg 
den  Rupununi  aufwärts  und  fuhr  auf  dem  Corentyn  zurück.  Die  Resul- 
tate dieser  Forschungsreisen  auf  botanischem,  geologischem,  physikali- 
schem, geographischem  und  hydrographischem  Gebiete  waren  so  hervor- 
ragende, dass  die  Königin  von  England  Scn.  den  Baronettitel  verlieh. 
—  1846  — 1847  hielt  sich  Sch.  elf  Monate  lang  in  Barbados  auf,  um 
ein  Eisenbahnprojekt  für  die  Insel  auszuarbeiten,  welches  aber  nicht  zu 
Stande  kam,  und  Studien  zu  einer  monographischen  Arbeit  The  History 
of  Barbados  anzustellen,  1848  — 1857  als  britischer  Consul  in  Sto.  Do- 
mingo, Avo  er  weite  Reisen  in  das  Innere  z.  B.  nach  dem  Enriquillo- 
See  und  1851  zu  dem  Cibao- Gebirge  bis  in  das  Valle  de  Constanza 
machte,  1857  — 1864  als  britischer  Generalconsul  in  Bangkok  (Siara). 
Vom  tropischen  Klima  in  seiner  Gesundheit  erschüttert,  kehrte  er  im 
April  1864  nach  Europa  zurück  und  starb  am  11.  III.  1865  in  der 
Maison  de  sante  zu  Schöneberg  bei  Berlin. 


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Schramm  —  Schücht.  123 

Coli.  Die  Pflanzen  der  virginischen  Inseln  gingen  an  L.  Reichen- 
bach in  Leipzig,  der  sie  zu  vertreiben  hatte,  die  von  Barbados  und 
Siani  sind  in  Kew  und  Berlin,  die  von  Sto.  Domingo  (ca.  51/2  Cent.) 
ebenda  und  ausserdem  aucii  in  Paris,  die  von  Guyana  besonders  gut 
in  Kew  und  im  British  Museum,  Doubletten  in  Berlin  und  Paris.  Die 
in  anderen  Museen  befindlichen  Guyana -Pflanzen  rühren  wohl  meist 
von  RiCHAED  ScH.  her,  dessen  Hauptsammlung  in  Berlin  ist,  obwohl 
auch  Pflanzen  von  Robert  durch  Bextham  (cf.  Regensb.  Flora  XXI. 
1838  p.  423)  verkauft  sind. 

Lit.  Regensb.  Flora  XII  (1829)  p.  640,  XIII  (1830)  p.  424;  R.  H. 
Schombukgk:  Visit  to  the  valley  of  Constanza  in  The  Atlienaeum  1852  u.  1291 
p.  797 — 799;  Wilhelm  Strecker:  Reisen  der  Brüder  Schomburgk  in  British 
Guiana.  Frankfm't  a.  M.  1852.  143  p.  8°;  Peterm.  Mittheil.  1857  p.  322; 
Autobiographie  in  Leopoldina  I  (1859)  p.  34  —  39  (leider  von  allen  Bio- 
graphen übersehen);  Schlechtend.  in  Bot.  Zeitg.  XXIII  (1865)  p.  131 — 132; 
F.  Ratzel  in  Allg.  Deutsche  Biogr,  XXXII  (1891)  p.  240  — 243;]Hajrsh- 
berger:  Bot.  of  Philad.  p.  190;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  286;  Jacks.  Guide 
p.  369;  Cat.  Sc.  Pap.  Y  p.  520  —  522,  VIII  p.  879;  Urb.  Symb.  I  p.  152 
bis  153. 

Schramm,  Alphons,  (1823  — 1875),  geb.  zu  Weissenburg  im 
Elsass  den  1.  YIII.  1823,  widmete  sich  dem  Steuerfache,  war  als  Be- 
amter in  franz.  Guyana  und  Martinique  stationirt  und  kam  1848  als 
Commis  de  la  douane  nach  Guadeloupe,  wo  er  allmählich  zum  Chef 
de  Bureau  und  Inspecteur  sedentaire  aufrückte.  Er  erforschte  in  erfolg- 
reichster Weise  in  Verbindung  mit  Mazö  u.  a.  die  Algenflora  der  Insel 
und  der  benachbarten  Eilande  Saintes,  Marie  Galante,  Desirade. 
Ausserdem  schrieb  er:  Crustacees  de  la  Guadeloupe  d'apres  un  manu- 
scrit  du  Dr.  Isis  Desbonxe  I.  Brachyures.  Basse -Terre  1867,  sowie  einen 
Catalogue  des  Coquilles  et  des  Crustacees  de  la  Guadeloupe  envoyes  ä 
l'Exposition  universelle  de  1867.  II  edit.  Basse-Terre  1869.  1873  kehrte 
er  nach  Frankreich  zurück  und  starb  im  März  1875  in  Nantes  an  der 
Lepra. 

Coli.  Sein  Algenherbar  ging  im  Jahre  1871  bei  einer  Feuers- 
brunst zu  Pointe- ä-Pitre  auf  Guadeloupe  zu  Grunde;  damit  verbrannten 
auch  einige  Originalien  zu  der  Algenflora  von  Maze  und  Schramm,  Avelche 
sich  nur  in  diesem  befanden. 

Lit.  Brief].  Nachrichten  von  Pere  Duss;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  287; 
Jacks.  Guide  p.  370;  Cat.  Sc.  Pap.  VIII  p.  885,  XI  p.  341;  Urb.  Symb.  I 
p.  105  —  107. 

Schücht,  Joseph,  Gärtner  aus  Wien,  ging  mit  Bredemeyer  auf 
seiner  zweiten  Reise  1785  nach  Haiti,  1786  — 1788  nach  Venezuela 
(vergl.  Bredemeyer  und  Marter). 


124  lüN.  Ubban:  Notae  biograpbicae. 

Schumann,  Walter,  geb.  zu  Löhne  in  Westfalen  (Preussen),  war 
als  Gärtner  bei  Haage  &  Schmidt  in  Erfurt,  1880  —  1882  in  Tiflis,  1883 
in  Odessa  thätig.  1884  ging  er  nach  Haiti,  wo  er  in  der  Umgebung 
von  Port-au-Prince  sammelte,  und  von  da  in  demselben  Jahre  nach 
Mexico.  Hier  erhielt  er  eine  Stelle  als  Obergärtner  auf  der  Hacienda 
del  Jaral  in  der  Nähe  der  Hauptstadt,  durchstreifte  das  Land  von  März 
bis  August  1888,  um  Pflanzen,  Vögel,  Keptilien  und  Insekten  zu  sam- 
meln, und  Avurde  dann  Besitzer  einer  Handelsgärtnerei  in  Mexico  selbst. 

Coli.  Die  Pflanzen  von  Haiti  und  Jaral  verkaufte  Prof.  Hauss- 
knecht in  Weimar  an  verschiedene  Museen  und  Private;  eine  der  besten 
Sammlungen  ist  in  Berlin  (ex  herb.  Bernhardi);  die  späteren  Samm- 
lungen gingen  nach  England. 

Lit.  Briefl.  Mittheiluugeu  der  Herren  Lehrer  Keinecke  und  Apotheker 
A.  Lucas  in  Erfurt  und  des  Herrn  Herm.  Rothe  in  Artern. 

Schwanecke,  Carl,  (*  1821),  geb.  zu  Wernigerode  (Deutschland) 
den  4.  VII.  1821,  erlernte  zuerst  die  Klempnerei,  dann  die  Gärtnerei 
im  Schlossgarten  seiner  Vaterstadt  und  trat  1844  als  Gehülfe  in  den 
damals  berühmten  Garten  des  Hofbuchdruckers  Decker  (Obergärtner 
Reinecke)  in  Berlin  ein.  Im  Juli  1 846  schloss  er  sich  einer  Expedition 
an,  welche  ein  Herr  von  Winterfeld,  der  vorher  mehrere  Jahre  als 
Bergdirector  in  Peru  thätig  gewesen  war,  zur  Besiedelung  der  Mosquito- 
küste  zusammengebracht  hatte.  Aus  Mangel  an  Geld  ging  man  aber 
schon  in  St.  Thomas  auseinander.  Sch.  siedelte  zunächst  nach  Vieques, 
dann  nach  Portorico  über,  wo  er  in  der  Hacienda  des  Schweizers 
Sandoz  bei  Humacao  eine  gastfreundliche  Aufnahme  fand.  Von  hier 
aus  besuchte  er  die  Gebirge  des  östlichen  Theiles  der  Insel,  besonders 
die  Sierra  de  Luquillo,  nördlich  bis  nach  Fajardo  und  Rio  Blanco,  süd- 
westlich bis  nach  Guayama.  Ueber  Puerto -Plata  auf  Sto.  Domingo, 
wo  er  in  Folge  Schiffbruchs  eine  Kiste  seiner  Pflanzen  einbüsste  und 
von  October  bis  Ende  December  1849  aufgehalten  wurde,  traf  er,  als 
einziger  Ueberlebender  der  erwähnten  Expedition,  am  29.  Januar  1850 
wieder  in  der  Heimath  ein.  Er  conditionirte  zunächst  im  Schlossgarten 
zu  Wernigerode  und  gründete  dann  1852  in  Oschersleben  eine  Handels- 
gärtnerei, welche  sich  durch  die  Cultur  der  Stiefmütterchen  (Pensees) 
einen  Weltruf  erworben  hat.  Dort  lebt  er  im  rüstigen  Greisenalter 
noch  heute. 

Coli.  Piianerogamen  im  Botan.  Museum  in  Berlin  (322  Nr.),  einiges 
in  Leipzig  und  Göttingen,  die  Kryptogamen,  von  welchen  aber  auch  an 
andere  Interessenten  verkauft  wurde,  in  Berlin;  die  Gramineen  und 
Farne  waren  an  Booth  in  Flottbeck  (Holstein)  abgegeben. 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  von  Sch.;  Gartenflora  vol.  L  (1901)  p.  355 
bis  358  (Selbstbiographie  mit  Forträt);  Urb.  Symb.  I  p.  113,   157,   159. 


Schumann  —  Sesse.  125 

Seaforth,  Lord  Francis,  um  1803  Gouverneur  von  Barbados, 
wo  er  für  DawsOxN  Turner  Algen  sammelte.  Auch  brachte  er  von  dort 
mehrere  Hundert  lebende  Pflanzen  nach  England  und  übergab  sie 
A.  B.  Lambert,  in  dessen  Gewächshäusern  zu  Boy  ton  viele  zur  Blüthe 
kamen,  die  dann  getrocknet  dem  LAMBERT'schen  Herbar  einverleibt 
wurden. 

Coli.    Herb.  Lambert  (wo  jetzt?). 

Lit.    D.  Don  in  Lambert's  Pinus  H  ed.  App.;  Britt.  and  Boülg.  p.  151. 

Seariiig,  Dr.  Anna  H.,  aus  Rochester  in  New  York,  sammelte  um 
1885  auf  den  Bahama-Inseln. 

Coli.    Ueber  den  Verbleib  der  Sammlung  ist  mir  nichts  bekannt. 
Lit.    Proc.  Acad.  Nat.  Sc.  Pliilad.  1889  p.  133. 

Segretaiii,  aus  Prankreich  gebürtig,  war  Thierarzt  des  Gouverne- 
ments zu  Guadeloupe  und  sammelte  daselbst  besonders  1852. 
Coli.    Museum  zu  Paris;  einiges  im  Herb.  Krug  et  Urban. 
Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  Pere  Duss. 

Seitz,  Albrecht,  (*  1865),  geb.  in  Hanau  (Preussen)  den  14.  Y. 
1865,  besuchte  die  Klingerschule  in  Frankfurt  a.  M.,  musste  wegen 
schwacher  Gesundheit  das  Studium  der  Chemie  aufgeben  und  wurde 
Kaufmann.  Als  solcher  hielt  er  sich  mehrere  Jahre  in  Spanien,  einige 
Zeit  in  Portorico  und  Yenezuela  auf  und  erwarb  1890  eine  Pflanzung 
auf  Tobago,  welche  er  1893  mit  einer  anderen,  an  der  King's  Bay 
vertauschte.  Allein  der  Rückgang  der  Cacao-  und  Kaffeepreise,  die 
schwierigen  Arbeiterverhältnisse  und  die  Unmöglichkeit,  durch  den 
Handel  mit  Rohprodukten  (besonders  mit  Cedernholz)  ein  gesichertes 
Auskommen  zu  finden,  zwangen  ihn  1896,  die  Plantage  zu  verkaufen 
und  nach  Hamburg  zurückzukehren.  Erst  im  letzten  Jahre  seines  Aufent- 
haltes auf  der  Insel  trat  S.  mit  dem  Yerfasser  in  Yerbindung  und  legte 
eine  vortreffliche  Sammlung  an. 

Coli.    Herb.  Krug  et  Urban  (109  Nr.). 

Lit.    Brief].  Mittheilung  von  S. 

Sess6,  Martin,  wurde  1788  Director  des  neugegründeten  botani- 
schen Gartens  zu  Mexico  und  erhielt  von  dem  Könige  von  Spanien 
Carlos  IY.  den  Auftrag,  als  Arzt  und  erster  Botaniker  eine  wissen- 
schaftliche Expedition  zur  Erforschung  der  Naturprodukte  von  Nueva- 
Espafia  zu  leiten.  Ihm  schloss  sich  J.  M.  Moclno  (vergl.  diesen)  an. 
Schon  seit  1789,  aber  hauptsächlich  von  1795  — 1804  untersuchten  sie 
die  ausgedehnten  Gebiete  von  Nicaragua  bis  zum  Rio  Yaqui  im  nörd- 
lichen Mexico  und  der  Halbinsel  Californien;  ja  sie  sollen  bis  zu 
den  Inseln  Yaneouvers  und  Charlotte  vorgedrungen  sein;  ausserdem 


126  Ign.  Ufban:  Notae  biographicae. 

sammelten  sie  in  Cuba,  Portorico  und  wahrscheinlich  auf  einigen  klein^en 
Antillen.  Die  Ergebnisse  dieser  Reisen  sowohl  an  getrockneten  Pflanzen 
wie  an  bildlichen  Aufnahmen  waren  ganz  bedeutend,  sind  aber  leider 
niemals  im  Zusammenhange  bearbeitet  worden,  S.  starb  zu  Mexico 
um  1809. 

Coli.  Das  Herbar  von  S.  und  M.  ist  seit  1820  im  botanischen 
Garten  zu  Madrid,  eine  kleine  Anzahl  im  Herb.  Delessert  in  Genf  (ex 
herb.  Lajvibert).  Die  in  den  Herbarien  von  Ruiz  und  Pavox  sich  vor- 
findenden Pflanzen  von  Mexico,  Cuba  und  Portorico  sind  höchstwahr- 
scheinlich von  S.  und  M.  gesammelt.  Ueber  die  an  Ort  und  Stelle  an- 
gefertigten Abbildungen  vergl.  MociNO.  —  Zahlreiche  neue  Arten,  deren 
Samen  von  S.  und  M.  nach  Madrid  gesandt  waren,  wurden  von  Cava- 
nilles  und  Lagasca  aus  dem  dortigen  botanischen  Garten  beschrieben. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  205  —  206,  322  obs.;  Colm.  Botan.  Penins. 
Hisp.-Lusit.  (1858)  p.49  —  51,  184—185  et  Prim.  Not.  Veg.  Araer.  p.48  — 49 ; 
DC.  Phytogr.  p.  434;  Hemsl.  Biol.  IV  p.  120  —  121;  Leon  Bibl.  Botän.-Mexic. 
(1895)  p.  323  —  340;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  295;  Jacks.  Guide  p.  367. 

Shakespeare  sammelte  1780  — 1782  auf  Jamaica  und  führte 
Culturpflanzen  ein. 

Coli.    Herb.  Banks  im  British  Museum. 

Lit.    Brought.  Hort.  East.  in  B.  Edw.  Hist.  IV  ed.  III  p.  367—407. 

Sherring,  Richard  Vowell,  F.  L.  S.,  sammelte  im  Auftrage  des 
Committee  für  die  Erforschung  der  Fauna  und  Flora  Westindiens  von 
October  1890  bis  Juni  1891  auf  Grenada  hauptsächlich  Pteridophyten 
und  Orchideen.  Lebt  als  Privatmann  in  England  und  macht  öfter  Reisen 
zu  seinen  Besitzungen  in  Westindien,  z.B.  nach  Jamaica,  von  wo  er 
in  den  Jahren  1880  — 1887  Herbarien  mitbrachte,  und  nach  Trinidad. 

Coli.  Kew  Herbarium  und  British  Museum,  Herb.  Krug  et  Urban, 
J.  D.  Smith  in  Baltimore. 

Lit.  Journ.  of  Bot.  XX  (1882)  p.  326;  briefl.  Mittheilung  von  W.  B. 
Hemsley;  Urb.  Symb.  I  p.  8,  86,  137. 

Sieber,  Franz  Wilhelm,  (1789  —  1844),  geb.  in  Prag  (Böhmen) 
den  30.111.  1789,  absolvirte  das  Gymnasium  seiner  Vaterstadt,  studirte 
zuerst  Architektur,  dann  das  Ingenieurfach  und  wandte  sich  darauf  den 
Sprachen,  Naturwissenschaften  und  der  Medicin,  besonders  aber  der 
Botanik  zu.  Seine  Lebensaufgabe  bildete  das  Herbeischaffen  und  der 
Vertrieb  von  Sammlungen  hauptsächlich  aus  dem  Pflanzen-  und  Thier- 
reich.  Er  selbst  bereiste,  von  kleineren  Touren  abgesehen,  1811 — 1812 
Italien,  1817—1818  Kreta,  Aegypten  und  Palästina,  1822—1824 
Mauritius,  Australien  (New  South  Wales)  und  Capland;  ferner 
schickte  er  auf  seine  Kosten  als  Sammler  aus:  Franz  Kohaut  1819  bis 


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Shakespeare  —  Sintenis.  127 

1821  nach  Martinique,  C.  Theodor  Hilsenberg  und  W.  Bojer  1821  bis 
1823  nach  Mauritius  und  Madagascar,  F.  Kohaut  und  Jos.  ScHMmT 

1822  nach  dem  Senegal,  Franz  Wrbna  1822  nach  Trinidad,  Carl 
Zeyher  1822  nach  dem  Capland.  Die  letzten  14  Jahre  seines  Lebens 
brachte  er  in  einer  Irrenanstalt  in  Prag  zu,  v>o  er  den  17.  XII.  1844 
starb.  S.  war  ein  hochbegabter,  aber  schon  frühzeitig  an  Wahnvor- 
stellungen leidender  Mann,  der  weder  mit  den  Menschen  noch  mit  dem 
Gelde  umzugehen  verstand. 

Coli.  Seine  Sammlungen  sind  in  fast  allen  europäischen  und  in 
manchen  auswärtigen  Herbarien,  besonders  gut  auch  in  Berlin.  Die 
„Flora  Martin."  umfasst  400  numerirte  Species,  dazu  ein  Supplement 
von  ca.  200  Nr.  Ausserdem  befinden  sich  auch  Martinique -Pflanzen  in 
der  „Flora  mixta".  Die  „Flora  Trinitatis"  enthält  382  Arten.  S.'s  eigenes 
Herbar  ging  1837  in  den  Besitz  des  Freiherru  von  Reichenbach  über, 
welcher  es  1867  an  H.  van  Heurck  in  Antwerpen  abtrat. 

Lit.  Leg.  Glückselig:  Franz  Wilhelm  Sieber.  Ein  biographischer 
Denkstein,  AVien  1847,  90  p.  8*^  mit  Bildniss;  A.  Martins  in  H.  van  Heurck 
Obs.  bot.  I  (1870)  p.  8  —  9;  F.  C.  Dietrich:  Franz  Wilhelm  Sieber  in  Jahrb. 
Königl.  botan.  Gart.  u.  Museums  zu  Berlin  I  (1881)  p.  278  —  306;  Pritz. 
Thes.  II  ed.  p.  297;  Jacks.  Guide  p.  313,  350;  Cat.  Sc.  Pap.  V  p.  684. 

Simmoiuls,  Thomas  William,  (?  — 1804),  geb.  zu  Dartford?  in 
Kent  (England),  Wundarzt,  begleitete  den  Gouverneur  Lord  Seaforth  im 
Jahre  1803  nach  Barbados,  starb  aber  schon,  im  folgenden  Jahre  in 
Trinidad. 

Coli.    Herb.  Lambert  (jetzt?). 

Lit.    Las.  Mus.  Deless.  p.  491;  Britt.  and  Boulg.  p.  154. 

Sintenis,  Paul  Ernst  Emil,  (*  1847),  geb.  zu  Seidenberg  in  der 
Oberlausitz  (Preussen)  den  4.  VI.  1847  als  ältester  Sohn  des  im  Jahre 
1865  verstorbenen  Kreisphysikus  Dr.  Eduard  Sintenis,  besuchte  das 
Gymnasium  zu  Görlitz  und  trat  1863  als  Apothekeiiehrling  ein.  Nach- 
dem er  in  verschiedenen  Orten  Deutschlands  conditionirt  hatte,  ging  er 
mit  seinem  Bruder  Max  1872 — 1876  nach  der  Dobrudscha,  um  Yögel, 
Säugethiere  und  nebenbei  auch  Pflanzen  (ca.  1300  Arten)  zu  sammeln. 
1877 — 1879  studirte  er  Pharmacie  in  Breslau  und  war  zugleich  Ama- 
nuensis  bei  den  Vorlesungen  des  Prof.  Goeppert.  Nachdem  er  wiederum 
ein  halbes  Jahr  als  Apotheker  thätig  gewesen  war,  widmete  er  sich  von 
nun  an  ausschliesslich  den  botanischen  Sammelreisen.  1880  ging  er 
mit  Unterstützung  Dr.  Keck's  in  Begleitung  von  G.  Rigo  über  Smyrna 
und  Rhodus  nach  Cypern  (ca.  1200  Arten),  assistirte  1881  — 1882 
A.  ToEPFFER  in  Brandenburg  bei  der  Leitung  des  schlesischen.  Tausch- 
vereins, bereiste  in  dessen  Auftrage  Herbst  1881  das  österreichische 
Litorale,  Istrieii   und  Oberitalien  und  erforschte  unter  der  Aegide 


128  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

Prof.  Ascherson's  1883  die  Troas  (ca.  30000  Exemplare).  —  October 
1884  bis  Juni  1887  hielt  sich  S.  auf  Kosten  des  Consuls  L.  Krug  in 
Portorico  auf,  um  die  Insel  nach  den  Anweisungen  des  Verfassers 
planmässig  zu  erforschen.  Er  sammelte  1884  (vom  October  an,  Nr.  1 
bis  525)  bei  Mayagüez  und  Maricao,  1885  (Nr.  526  —  3292)  bei  Cabo-rojo, 
Bayamon,  Fajardo,  Cabeza  de  S.  Juan,  in  der  Sierra  de  Naguabo,  Sierra 
de  Luquillo,  bestieg  am  13.  und  14.  Juli  den  Monte  Yunque,  besuchte 
Yabucoa,  die  Sierra  de  Juncos,  Hato  grande,  Caguas,  Aguas  buenas, 
Guayama,  Cayey,  Aibonito,  Barranquitas,  Coamo,  Juana  Diaz,  1886 
(Nr.  3293  —  5815)  Coamo,  Ponce,  Gruayanilla,  Adjuntas,  Yauco,  Sabana 
Grande,  San  German,  Guanica,  Utuado,  Jayuya,  Adjuntas,  Pneuelas, 
Guayanilla,  Ponce,  Patillas,  Maunabo,  Yabucoa,  Sierra  de  Naguabo, 
Sierra  de  las  Piedras,  Rincon,  Anasco,  Aguada,  Aguadilla,  1887  (Nr.  5816 
bis  7025)  Lares,  Pepino,  Las  Marias,  ütuado,  Camuy,  Hatillo,  Arecibo, 
Manati,  Barceloneta,  Ciales,  Vega-baja,  Morovis,  Dorado,  Mayagüez  und 
auf  der  Rückreise  im  Juni  1887  St.  Thomas  (37  Nr.).  —  In  den  fol- 
genden Jahren  widmete  sich  S.  wieder  vom  zeitigen  Prühjahr  bis  zum 
Spätherbst  der  Erforschung  der  Plora  des  Orients,  meist  unterstützt  von 
dem  Gärtnereibesitzer  Max  Leichtlin  in  Baden-Baden,  für  den  er  lebende 
Pflanzen,  besonders  Zwiebelgewächse  zu  sammeln  hatte.  Er  bereiste 
1888  Syrien,  Mesopotamien  bis  Mardin  in  Kurdistan,  1889  tür- 
kisch Armenien  über  Trapezunt  bis  Khasput,  1890  desgl.  bis  Egin, 
1891  in  Gemeinschaft  mit  J.  Bornmüller  die  Insel  Thasos,  die  Halb- 
insel Chalcidice  und  den  thessalischen  Olymp,  1892  Paphlagonien 
über  Ineboli  bis  Tossia,  1894  türkisch  Armenien  über  Trapezunt  bis 
Gümüschkane,  1896  Thessalien,  das  Pindus-  und  Pelion- Gebirge, 
1900  —  1901  Persien. 

Coli.  Die  Pflanzen  aus  der  Dobrudscha  sind  am  besten  in  Kew, 
Petersburg  und  Berlin  vertreten,  die  von  Cypern  wurden  von  Dr.  Keck 
an  zahlreiche  Interessenten  vertrieben,  die  Hauptsammlung  aus  der  Troas, 
von  S.  selber  vertheilt,  befindet  sich  in  Berlin.  —  Die  Ausbeute  von 
Portorico  wurde  unter  der  Aufsicht  des  Verfassers  in  zwei  Serien  (1885 
bis  1890  und  1899  — 1901),  von  denen  die  letztere  auch  die  im  Jahre 
1899  publicirten  neuen  Arten  enthält,  in  Berlin  ausgegeben.  Soweit 
noch  keine  anderweitige  besonders  monographische  Durcharbeitung  der 
einzelnen  Familien  stattgefunden  hatte,  wurden  die  Bestimmungen  im 
Anschluss  an  Grisebach's  Flora  und  nach  Durchsicht  seines  Herbars 
gegeben,  besonders  bei  den  Pflanzen  der  ersten  Ausgabe;  es  sind  des- 
halb hier  nicht  wenige  Correcturen  noth wendig.  Die  Hauptsammlung 
mit  allen  Nummern  und  Standorten  ist  im  Herb.  Krug  et  Urban  des 
Berliner  botanischen  Museums,  Beide  Serien  erhielten  Kew,  GRAY-Herb. 
in  Cambridge,  Brit.  Museum  in  London,  Nat.  Museum  in  Washington» 


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Sintenis.  129 

P.  SiNTENis  (dem  städt.  Museum  in  Görlitz  vermacht),  Hofmuseum  in  "Wien, 
Reichsherbar  in  Leiden,  Herbar  der  Stadt  Genf  (Delessert),  L.  Richter 
in  Budapest,  Bot.  Garten  in  St.  Petersburg,  Bot.  Museum  in  Hamburg, 
Bot.  Garten  in  New  York,  Miss.  Bot.  Garten  in  St.  Louis,  Mus.  in 
München,  Paris,  Field  Col.  Mus.  zu  Chicago,  de  Candolle,  Boissier- 
Barbey  in  Genf,  F.  Kurtz  in  Cördoba,  Bot.  Museum  in  Breslau,  Stock- 
holm (H.  Serie  direkt,  L  Serie  ex  herb.  C.  0.  Schlyter  in  Hudiksvall), 
Bot.  Dep.  in  Jamaica,  Bot.  Garten  in  Trinidad,  Calcutta,  Bot.  Garten 
in  Wien,  Mus.  in  Göttingen,  Brake  del  Castillo  in  Paris,  Bot.  Mus. 
der  Universität  in  Zürich,  H.  H.  Heller  in  Lancaster  (Fa.),  Biltmore 
Herb,  in  Nord -Carolina,  Budapest  (H.  Serie  direkt,  die  L  Serie  ex  herb. 
Haynald),  Iowa  State  College  of  Agriculture  zu  Ames,  Groningen, 
üniversitätsherbar  zu  Minneapolis,  E.  Cosson  in  Paris,  Bot.  Garten  in 
Edinburgh,  Sydney,  Prof.  Haussknecht  in  Weimar,  städt.  Museum  in 
Lübeck.  Die  erste  Serie  allein  erhielten:  J.  D.  Smith  in  Baltimore,  städt. 
Museum  in  Bremen,  Prof.  C.  MEZ-Halle,  W.  VATKE-Berlin  (jetzt  im  Be- 
sitze Prof.  Haussknecht's  in  Weimar),  J.  F.  Hamilton  in  London,  Dr 
J.  Schrader  in  Berlin  (jetzt  in  der  palaeobotanischen  Abtheilung  der  kgl. 
geologischen  Landesanstalt  zu  Berlin),  Prof.  G.  Hieronymus  (jetzt  Bot. 
Museum  in  Berlin),  W.  Canby  (jetzt  im  College  of  Pharmacy  zu  New 
York),  Agric.  College  Inghani  Co.  in  Michigan,  Prof.  E.  Stehler  in 
Chauds  de  Fonds  (Schweiz),  Herb,  des  Polytechnikums  in  Zürich,  Böhm. 
Museum  in  Prag,  Acad.  of  Nat.  Sc.  zu  Philadelphia,  Uuiv.-Herbar  zu 
Lausanne  und  zwei  bis  drei  andere  Herbarien,  denen  die  Sammlungen 
durch  Dr.  Keck  zugingen.  Die  Farne  allein  erhielten  Prof.  Lueessen 
in  Königsberg,  Dr.  H.  Christ  in  Basel,  die  Glumaceen  F.  Paeske  (jetzt 
im  Herb.  Göttingen),  die  Orchideen  Prof.  Kräxzlix  in  Gross -Lichter- 
felde, die  Melastomaceen  Prof.  Cogniaux  in  Verviers,  die  Lauraceen  und 
Bromeliaceen  Prof.  C.  Mez  in  Halle,  die  Cyperaceen  0.  Boegkeler  (jetzt 
Bot.  Museum  in  Berlin),  die  Gramineen  E.  Hackel  in  St.  Polten,  die 
Araliaceen  E.  Marchal  in  Brüssel,  die  Sapotaceen  L.  Pierre  in  Paris, 
die  Sapindaceen  L.  Radlkofer  in  München,  die  Nyctaginaceen  A.  Heimerl 
in  Wien,  die  Aquifoliaceen  Th.  Loesener  in  Berlin,  die  Potamogeton- 
Arten  A.  Bexnett  in  Croydon.  Die  Kryptogamen  gingen  an  Kew,  British 
Museum  in  London,  Städt.  Heibar  in  Genf,  Nat.  Museum  in  Washington, 
Bot.  Garten  in  New  York,  Mus.  in  Hamburg,  Miss.  Bot.  Garten  in 
St.  Louis,  Bot.  Garten  in  Wien,  München,  Hofmuseum  in  Wien,  Univ.- 
Herbar  in  Zürich,  Bot.  Garten  in  St.  Petersburg,  Stockholm,  Groningen, 
Budapest;  die  Laubmoose  allein  an  C.  Müller  (jetzt  im  Bot.  Museum 
in  Berlin),  die  Lebermoose  an  F.  Stephani  in  Leipzig,  die  Pilze  an 
P.  Magnus  in  Berlin  und  R.  G.  Bresadola  in  Trient,  die  Flechten  an 
JoH.  Müller  (jetzt  im  Herb.  Boissier-Barbey),  die  Characeen  an  0.  Nord- 

Urban,  Syinb.  aut.  III.  -^ 


130  Ign.  TJrban:  Notae  biographicae. 

STEDT  in  Limd,  die  Algen  an  M.  Möbius  in  Frankfurt  und  F.  Hauck 
(jetzt  im  Herb.  Weber  van  Bosse  in  Amsterdam).  —  Die  Pflanzen  der 
Orientreisen  sind  in  sehr  zahlreichen  europäischen  Museen  und  Privat- 
herbarien. 

Lit.  Briefl.  Mittheihing  von  S.;  Urb.  Symb.  I  p.  16,  32,  53,  66  bis 
67,  88,  92,  108  —  109,  113,  114,  117,  135,  159,  171—173,  291—479. 

Sloaiie,  Sir  Haus,  (1660  — 1753),  geb.  zu  Killyleagh  in  Down  Co. 
(Irland)  den  16.  IV.  1660  als  siebenter  Sohn  des  General -Einnehmers 
Alexander  S.  und  seiner  Frau  Sarah,  Tochter  des  Rev.  Dr.  Hicks.  Mit 
16  Jahren  bekam  er  ein  Lungenleiden,  welches  ihn  drei  Jahre  an  das 
Zimmer  fesselte  und  ihn  sein  ganzes  Leben  lang  sehr  vorsichtig,  nament- 
lich in  Bezug  auf  geistige  Getränke  machte.  Er  studirte  Medicin  zu 
London,  Paris  und  Montpellier,  an  letzterem  Orte  auch  Botanik  unter 
Pierre  Magnol  undTouRNEFORT,  und  promovirte  1683  zu  Orange  (Arausio, 
im  Dep.  Vaucluse)  zum  Dr.  med.  Nachdem  er  Mitglied  des  Aerzte- 
Collegs  zu  London  geworden  war,  ging  er  im  Jahre  1687  als  Leibarzt 
mit  dem  Herzog  von  Albemarle,  dem  neu  ernannten  Gouverneur  von 
Jamaica,  über  Madeira,  Barbados,  Nevis,  St.  Christopher,  wo 
jedesmal  ein  kurzer  Aufenthalt  Gelegenheit  zum  Sammeln  bot,  nach 
Jamaica.  Hier  blieb  er  vom  19.  December  1687  bis  zum  16.  März 
1689  und  erforschte  die  Parishes  St.  Catherine,  St.  Andrew,  St.  Mary 
und  St.  Ann,  besonders  die  beiden  ersten,  sehr  eingehend.  Nach  seiner 
Rückkehr  Hess  sich  S.  in  Bloomsbury  Square  zu  London  als  praktischer 
Arzt  nieder  und  gelangte  bald  zu  grossem  Ruhm  und  Ansehen.  Er 
wurde  1719  Präsident  des  Aerzte-Collegs,  1727  als  Nachfolger  Is.  Newton's 
Präsident  der  kgl.  Gesellschaft  der  Wissenschaften,  ferner  auswärtiges 
Mitglied  der  Akademien  zu  Berlin,  Paris,  Petersburg,  Madrid,  Göttingen, 
Leipzig,  königlicher  Leibarzt  und  Generalarzt  der  englischen  Armee, 
und  seit  1716  Baronet.  Trotz  seiner  ausserordentlichen  Freigebigkeit 
brachte  ihm  seine  ärztliche  Praxis  ein  fürstliches  Yermögeu  ein,  von 
dem  er  einen  grossen  Theil  auf  die  Vermehrung  seiner  Bibliothek  und 
seines  Museums  verwendete.  Im  Mai  1741  gab  er  seine  ärztliche  Praxis 
auf  und  zog  sich  auf  seine  Besitzung  zu  Chelsea  zurück,  wo  er  am 
11.  I.  1753  im  Alter  von  93  Jahren  starb. 

Coli.  S.'s  Sammlungen  gingen  laut  Testament  in  den  Besitz  der 
englischen  Regierung  über,  welche  dafür  400000  Mark  an  seine  Erben 
zu  zahlen  hatte;  sie  bildeten  den  Grundstock  zum  British  Museum  und 
wurden  von  Chelsea  nach  Moutague  House  übergeführt.  Die  botani- 
schen Collectionen,  in  welchen  sich  auch  das  Herbar  Plukenet  mit 
8000  Pflanzen  befindet,  werden  jetzt  nebst  der  zugehörigen  Bibliothek 
und  den  Manuskripten  in  der  botanischen  Abtheilung  des  British  Museums 


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Sloane  —  Stahl.  131 

gesondert  aufbewahrt.    Die  Jamaica- Pflanzen  nehmen  acht  grosse  Folio- 
bände ein. 

Lit.  Commentarii  de  rebus  in  scientia  naturali  et  medicina  gestis, 
Lipsiae  vol.  II  pars  I  (1753)  p.  367—368,  727  —  732;  Histoire  de  l'acad. 
des  Scienc.  Paris  1753  p.  305  —  320;  J.  D.  Michaelis:  Sloanei  vita  in  Com- 
mentarii Sog.  Gotting.  tom.  IUI  ad  annum  1754  p.  146 — 154  (503  —  511); 
Levensbesehryving  van  den  Heere  Hans  Sloane  in  Uitgezogte  A^erhandelingen 
I  p.  1 — 17  (n.  V.);  Laseg.  Mus.  Deless.  p.  11,  487;  Didot  Nouv.  Biogr.  gener. 
XLIV  (1865)  p.  56  —  58;  Britt.  and  Boulg.  p.  155  —  156;  F.  Cundall  in 
Journ.  Inst.  Jam.  I  (1893)  p.  223  (mit  Porträt);  N.  Moore  in  Dict.  Nat.  Biogr. 
LH  (1897)  p.  379  —  380;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  298  —  299;  Jacks.  Guide 
p.  370;  Urb.  Symb.  I  p.  154  —  157. 

Smith,  George  Whitfield,  (*  1860),  geb.  zu  Barbados  den  24.  VII. 
1860,  war  1890  — 1894  Curator  der  botanischen  Station  von  Grenada 
und  ist  jetzt  Travelling  Superintendent  of  the  Imperial  Department  of 
Agriculture  for  the  West  Indies.  Im  Auftrage  des  Committee  für  die 
Erforschung  der  Fauna  und  Flora  Westindiens  und  auf  Kosten  von 
F.  Du  Cane  Godmax  nahm  er  mit  Herb.  H.  Smith  1889  — 1890  eine  gründ- 
liche Untersuchung  der  Blüthenpflanzen  und  Pteridophyten  von  St.  Vin- 
cent (1980  Nr.)  und  der  benachbarten  kleinen  Inseln  (Grenadinen) 
Bequia  (378  Nr.),  Cannouan  (30  Nr.),  Mustique  (163 Nr.)  und  Union 
(50  Nr.)  vor. 

Coli.  Die  Typen  von  St.  Vincent  sind  in  Kew;  die  Doubletten 
gingen  an  das  British  Museum,  Herb.  Krug  et  Urban  (sehr  reichhaltige 
Sammlung),  Edinburgh,  Columbia  College  in  New  York,  die  Farne  auch 
nach  Demerara  in  Brit.  Guyana,  Cambridge  (Mass.),  Melbourne.  Die 
Pflanzen  von  Grenada  in  Kew,  Doubletten  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.  Kew  Bull.  1893  Nr.  81  p.  233;  Morris  in  Kew  Biül.  Add.  ser.  I 
(1898)  p.  74;  briefl.  Mittheilung  durch  D.  Morris;  Urb.  Symb.  I  p.  7,  86 
bis  87. 

Smith,  Herbert  H.,  gebürtig  aus  Nordamerika,  ging  im  Auftrage 
F.  Du  Cane  Godman's  mit  seiner  Frau  nach  St.  Vincent,  hauptsachlich 
um  auf  dem  Gebiete  der  Zoologie  zu  sammeln.  Hier  associirte  er  sich 
mit  H.  H.  SmTH  und  führte  mit  diesem  eine  planmässige  botanische 
Erforschung  dieser  Insel  und  der  benachbarten  Grenadinen  aus  (vergl. 
vorigen). 

Lit.    Vergl.  vorher,  Urb.  Symb.  III  p.  4. 

Stahl,  Dr.  Augustin,  (*  1842),  geb.  auf  der  Insel  Cura9ao  den 
21.  I.  1842  als  Sohn  eines  Deutschen  und  einer  Holländerin,  besuchte 
1853  —  1858  das  Gymnasium  in  Helmstedt  in  Braunschweig,  der  Hei- 
math seines  Vaters,  wurde  Apothekerlehrling  in  Braunschweig  und  stu- 
dirte  1861  — 1864   in  Würzburg  Medicin.     Nach   bestandenem  Doctor- 

9* 


132  Ign.  TJrban:  Notae  biographicae. 

examen  Hess  er  sich  im  Januar  1865  in  Portorico  als  Arzt  nieder 
und  lebt  seitdem  in  Bayamon  in  der  Nähe  der  Hauptstadt  San  Juan, 
einige  Jahre  abgerechnet,  die  er  in  Manati  zubrachte.  St.  widmete  sich 
neben  seiner  Berufsthätigkeit  mit  grossem  Eifer  und  Erfolge  dem  Stu- 
dium der  Naturgeschichte  von  Portorico,  die  er  zeitweilig  (1874)  an 
dem  ersten  dort  gegründeten  Gymnasium  docirte,  und  legte  umfang- 
reiche zoologische  und  ethnologische  Sammlungen  an.  1883  gab  er 
unter  dem  Titel:  Fauna  de  Puerto-Rico.  Clasificacion  sistematica  de  los 
animales  que  corresponden  a  esta  fauna  y  Catälogo  del  cabinete  zoolögico 
del  Doctor  A.  Stahl  einen  Catalog  heraus,  in  welchem  er  2773  Arten 
seiner  Sammlung  (darunter  1837  Portoricenser)  aufzählt.  1889  ver- 
öffentlichte er  eine  Schrift  über  die  Urbewohner  der  Insel:  Los  Indios 
Borinquefios  (nach  Ober:  Puerto-Rico  p.  VII),  deren  Werkzeuge, 
Idole  u.  s.  w.  in  seinem  naturhistorischen  Cabinete  in  beträchtlicher  An- 
zahl vertreten  waren,  ferner  Arbeiten  über  die  Zuckerrohrkrankheit  und 
medicinische  Artikel.  Der  Botanik  hatte  sich  St.  schon  in  den  siebziger 
Jahren  zugewandt  und  manche  interessante  Funde  an  Prof.  Grisebach 
in  Göttingen  geschickt,  der  sie  aber  meist  unrichtig  bestimmte.  Seine 
numerirte  Sammlung  fällt  in  die  Jahre  1883  — 1889  und  repräsentirt 
die  Flora  der  Nordküste  von  Loiza  bis  Manati  nebst  den  angrenzenden 
Gebirgen  des  Innern  sowie  die  Gegend  nördlich  von  Ponce  (Peiiuelas, 
Adjuntas  etc.),  welche  er  1888  besuchte.  Seitdem  hat  er  in  Folge  von 
Kränklichkeit  und  Ueberhäufung  mit  Berufsgeschäften  seine  botanischen 
Excursionen  eingestellt. 

Coli.  Herb.  Krug  et  Urban,  sowohl  die  Bestimmungsexemplare 
als  auch  St.'s  eigenes  Herbar  (1144  Nr.),  eine  kleine  Anzahl  im  botan. 
Museum  in  Göttingen  (ex  herb.  Griseb.). 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  von  St.;  Cat.  Sc.  Pap.  XI  p.472;  Urb.  Symb.  I 
p.  158  —  159. 

Steinheil,  Adolph,  (1810  — 1839),  geb.  zu  Strasburg  im  Elsass 
im  XII.  1810,  studirte  daselbst  sowie  in  Paris  und  Montpellier  Phar- 
macie,  Chemie  und  Botanik,  war  an  verschiedenen  Orten  Frankreichs 
l^ii-  und[1834  zu  Bona  in  Algier  als  Pharmaceut  und  Militärchirurg  statio- 
nirt  und  trat  1839  eine  Studienreise  nach  Südamerika  an.  Nachdem 
er  sich  einige  Wochen  auf  Martinique  aufgehalten  hatte,  starb  er  am 
26.  Y.  1839  auf  der  Ueberfahrt  von  dort  nach  Caracas.  Seine  wissen- 
schaftlichen Arbeiten  beschäftigten  sich  hauptsächlich  mit  morphologischen 
Fragen;  ausserdem  begann  er  in  Verbindung  mit  Barneoud  eine  Mono- 
graphie der  Plantaginaceen  und  von  Diantims. 

Coli.  Museum  zu  Paris,  einiges  von  Martinique  im  Herb.  Krug 
et  Urban,  die  algerischen  Pflanzen  auch  in  Berlin. 


steinheil  —  Suriiigar.  133 

Lit.  Eegensb.  Flora  XXII  (1839)  p.  560;  F.  M.  Barneoud:  Adolphe 
Steinheil  in  Ann.  Sc.  nat.  II  ser.  vol.  XII  (1839)  p.  109  —  118;  Pritz. 
Thes.  I  ed.  n.  198,  II  ed.  p.  305;  Cat.  Sc.  Pap.  V  p.  814  —  815. 

Suriaii,  Joseph  Donat,  (?  — 1691),  Arzt,  Pharmacognost  und  Bota- 
niker in  Marseille  im  letzten  Viertel  des  siebzehnten  Jahrhunderts,  er- 
hielt von  König  Ludwig  XIV.  durch  den  früheren  Intendanten  in  West- 
indien, damaligen  Intendanten  der  Galeeren  in  Marseille,  Begon,  den 
Auftrag,  auf  den  französischen  Antillen  seltene  und  merkwürdige  Natur- 
produkte zu  studiren  und  zu  sammeln.  Er  wählte  Chaeles  Plumiee, 
aus  dem  Orden  der  Minimes,  hauptsächlich  wegen  seines  hervorragenden 
Zeichentalentes,  als  Begleiter.  Sie  reisten  1689  ab,  besuchten  Marti- 
nique und  Haiti  und  scheinen  sich  derartig  in  ihre  Aufgabe  getheilt 
zu  haben,  dass  Sueian  hauptsächlich  die  Pflanzen  für  das  Herbar  prä- 
parirte  und  auf  ihre  medicinischen  Eigenschaften  untersuchte,  während 
Plumiee  Pflanzen  und  Thiere  zeichnete  und  sorgfältig  beschrieb.  Nach 
18 -monatlichem  Aufenthalte  kehrten  sie  zurück,  aus  unbekannten  Gründen 
mit  einander  verfeindet.  S.  erhielt  seinen  Abschied  und  starb  bereits 
1691  zu  Marseille,  indem  er  einen  Decoct  giftiger  Kräuter  versehentlich 
als  Purgirmittel  benutzte. 

Coli.  Das  Herbar  Sueian  enthält  in  10  Foliobänden  10  Centurien 
auf  Papier  geklebter  Pflanzen,  war  lange  in  Jussieu's  Besitz  und  wird 
jetzt  im  Pariser  Museum  aufbewahrt;  es  ist  aber  nicht  sonderlich  con- 
servirt.    Einige  Pflanzen  auch  im  Herb.  Jussieu  und  Vaillant  ebendort. 

Lit.  Pltoiier  Genera  (1703)  p.  37;  Labat  Voyage  I  ed.  IV  (1722) 
p.  10  seq.  und  Deutsche  Ausg.  IV  p.  341  folg.;  Biogr.  nnivers.  class.  III 
(1829)  p.  2955;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  309;  Urb.  Symb.  I  p.  124,  130;  160 
bis  161. 

Suriiigar,  Willem  Frederik  Reinier,  (1832  — 1898),  geb.  zu  Leeu- 
warden  in  Holland  den  28.  XII.  1832  als  Sohn  eines  Buchhändlers, 
besuchte  das  Gymnasium  seiner  Vaterstadt,  studirte  seit  1850  zuerst 
Medicin,  dann  Botanik  auf  den  Universitäten  Leiden  und  Utrecht  und 
wurde  1857  zum  Doctor  promovirt.  Noch  in  demselben  Jahre  erhielt 
er  die  Stellvertretung  von  de  Veiese  an  der  Universität  Leiden,  wurde 
1862  dessen  Nachfolger  und  1871  Director  des  Reichsherbars  daselbst. 
In  diesen  Stellungen  verblieb  er  bis  zu  seinem  am  12.  VII.  1898  er- 
folgten Tode.  S.'s  Arbeiten  bezogen  sich  hauptsächlich  auf  das  Studium 
der  Algen,  der  Pflanzenteratologie,  der  Rafflesiaceen ,  auf  die  nieder- 
ländische Flora  und  die  Cactaceen.  Ende  1884  ging  er  im  Auftrage 
der  niederländischen  geographischen  Gesellschaft  mit  einer  Reihe  anderer 
Gelehrten  nach  den  niederländisch -westindischen  Inseln  zu  deren  wissen- 
schaftlicher Erforschung  ab.  Man  landete  am  30.  December  in  Para- 
maribo (Surinam),  besuchte  Georgetown,  Trinidad  und  ging  von  da  nach 


134  Ign.  ürban:  Notae  biographicae. 

Cura^ao.  Auf  Cura9ao  verweilten  sie  den  10.  —  28.  Januar,  11.  bis 
17.  Februar,  27.  Februar  bis  11.  März,  28.-29.  März,  auf  Aruba  den 
30.  Januar  bis  9.  Februar,  auf  Bonaire  den  19.  —  25.  Februar,  auf 
St.  Eustache  den  8.  — 21,  29.  April,  6.— 19.  Mai,  Saba  den  22.  bis 
28.  April,  St.  Martin  den  30.  April  bis  5.  Mai,  St.  Kitts  den  20.  bis 
22.  Mai;  von  da  fuhren  sie  über  New  York  nach  Amsterdam  zurück. 

Coli.    Reichsherbar  in  Leiden,  Doubletton  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Lit.  K.  Schumann:  Willem  Frederik  Reinier  Suringar  in  Monatsschr. 
für  Kakteenkunde  Vm  (1898)  p.  134  —  137  mit  Bildniss  und  in  Verh.  Bot. 
Ver.  Brandenbg.  XL  (1898)  p.  CXVII  — CXVIll;  Gard.  Chron.  Ill  ser. 
vol.  XXIV  (1898)  p.  G9;  Yuyck:  In  memoriain  Prof.  Dr.  W.  F.  R.  Suringar 
in  Nederl.  Kruidk.  Arch.  III  ser.  vol.  I  (1808)  p.  I  —  X;  Hugo  de  Vries: 
W.  F.  R.  Suringar  in  Ber.  Deutsch.  Bot.  Gosellsch.  XVII  (1899)  p.  (220) 
bis  (224);  Reiseroute  nach  briefl.  Mittheil,  von  S.;  Fritz.  Thes.  II  ed.  p.  309; 
Jacks.  Guide  p.  324,  383,  441,  480,  .507;  Cat.  Sc.  Pap.  V  p.  888,  YIII 
p.  1046,  XT  p.  531;  Urb.  Symb.  I  p.  IG  1  —  162. 

Swainsoii  sammelte  1830 — 1842  in  erfolgreichster  Weise  auf  den 
Bahamas.  Ueber  sein  Leben  ist  nichts  bekannt.  Mit  dem  Zoologen 
William  Swainson  kann  er  nicht  identisch  sein;  denn  dieser  war  um 
1830  in  England  thätig  und  wanderte  1837  nach  New-Zealand  aus, 
wo  er  1855  starb  (cf.  Britt.  and  Boulg.  p.  165;  Dict.  Nat.  Biogr.  LY 
p.  192  —  193;  A.  Güxther  in  Proc.  Linn.  Soc.  London  1899  —  1900  p.  14 
bis  61). 

Coli.    Kew  Herbarium  (ex  herb.  Hooker). 

Lit.    W.  B.  Hemsl.  briefl.  Mittheilung. 

Swartz,  Olof,  (1760—1818),  geb.  in  Norrköping  (Schweden)  den 
21.  IX.  1760  als  Sohn  eines  Fabrikbesitzers,  kam  1778  auf  die  Univer- 
sität Upsala,  studirte  zunächst  unter  Linnö  fil.  Naturgeschichte,  dann 
Medicin,  bereiste  1780  Lulea  Lappmark,  Finnland  und  Aland,  1781 
Aland,  1782  die  Insel  Gotland,  publicirte  unter  Linne's  Vorsitz  1781 
seine  Dissertation:  Methodus  muscorum  und  machte  1783  sein  medi- 
cinisches  Kandidaten-Examen.  Am  5.  August  1783  trat  er  auf  eigene 
Kosten  eine  Reise  nach  Amerika  an.  Nach  fast  zweimonatlichem  Aufent- 
halte in  Nordamerika  landete  er  am  5.  Januar  1784  in  der  Montego- 
Bay  auf  Jamale a,  besuchte  von  hier  aus  (wahrscheinlich  nur  auf  kurze 
Zeit)  Cuba  und  mindestens  vom  December  1784  bis  zum  Juni  1785 
Haiti,  kam  dann  nach  Jamaica  zur  Fortsetzung  seiner  Studien  zurück 
und  schiffte  sich  1786  in  Kingston  nach  Europa  ein.  Bei  seiner  Rück- 
kehr verweilte  er  bis  zum  Herbst  1787  in  London,  wo  er  im  Bank' 
sehen  Museum  seine  Sammlungen  zu  bearbeiten  begann  und  Gelegen- 
heit fand,  die  V.  BiiowNE'schen  Originalien  im  LiNNJii'schen  Herbar  und 
die  SLOANE'schen  Typen   im   British  Museum   zu  vergleichen.     Während 


6)  ^  A-A-w  A4^  . 


SwainsoQ  —  Syme.  135 

seiner  Reise,  am  14.  VI.  1785,  war  er  bereits  zum  Dr.  med.  in  absentia 
promovirt  worden.  Kaum  hatte  Sw.  die  zalilreichen  Novitäten  in  knapp- 
ster Form  als  Prodromus  einer  Flora  von  Westindien  veröffentlicht,  als 
er  1789  zum  Intendanten  des  Kgl.  Naturalien- Cabinets  auf  Drottning- 
holm  ernannt  wurde.  1791  vertauschte  er  diese  Stelle  mit  der  eines 
Professors  an  der  soeben  gegründeten  Bergianischen  Gartenschule,  welche 
unter  der  Aufsicht  der  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Stockholm  stand, 
Avurde  1807  Intendant  des  Museums  der  Akademie,  1811  Sekretär  der- 
selben und  1813  Professor  der  Naturgeschichte  bei  dem  medicinischen 
Institut.  Während  dieser  Zeit  machte  Sw.  zahlreiche  Reisen  durch  fast 
alle  Provinzen  Schwedens,  entdeckte  viele  neue  Arten  besonders  von 
Kryptogamen,  arbeitete  seine  Flora  Ind.  occ.  aus  und  schrieb  wichtige 
Abhandlungen  über  Pilze,  Flechten,  Moose,  Farne  und  Orchideen.  Sein 
Tod  erfolgte  am  19.  IX.  1818  zu  Stockholm. 

Coli.  Sein  Herbar  ging  1819  durch  Kauf  an  die  Akademie  der 
Wissenschaften  in  Stockholm  über  und  wird  in  der  botanischen  Ab- 
theilung des  Reichsmuseums  aufbewahrt;  die  westindischen  Pflanzen 
sind  leider  nicht  mehr  vollständig  vorhanden.  Eine  grosse  Anzahl  der 
letzteren  besitzt  das  British  Museum  in  London;  mehr  oder  weniger  zahl- 
reiche Arten  sind  im  Herb.  Willdexow  in  Berlin,  in  den  Herb.  ScmtEBER 
und  ScHWÄGRiCHEN  in  München,  Vahl  in  Kopenhagen,  im  Herb,  der 
Linnean  Society  in  London,  im  Prodromus- Herbar  von  de  Candolle 
und  im  Herb.  Martius  in  Brüssel. 

Lit.  SwARTZ  Prodr.  p.  YI— VIII;  Kongi.  Vetensk.  Acad.  Handl.  Stock- 
holm 1818  p.  870  —  380;  C.  A.  Agardh:  Olof  Swartz  in  Regensb.  Flora  III 
(1820)  p.  550  —  558  und  Biographie  über  den  Prof.  Olof  Swartz  in  Swartz 
Adn.  bot.  (1829)  p.  XXIII  — XXIX;  C.  Spreng.:  Memoria  0.  Swartzii  in  Nov. 
Act.  Acad.  Nat.  Cur.  X  pars  II  (1821)  p.  XXXIV  — XLI  (abgedruckt  in 
Swartz  Adn.  bot.  p.  XII  —  XXII);  Magnus  af  Pontin:  Aminnelse-Tal  öfver 
Herr  Olof  Swartz.  Stockholm  1821.  8°.  58p.;  Biographie  über  den  Professor 
Olof  Swartz.  Stockholm  1828.  8«.  32  p.  2  tab.  mit  Bildniss  (n.  v.);  Jon.  Em. 
Wikström:  Biographie  über  den  Prof.  Olof  Swartz  in  Swartz  Adn.  bot. 
(1829)  p.XXX  — LXXIV  mit  Bildniss;  Hook.  Journ.  of  Bot.  II  (1840)  p.  382 
bis  392  (mit  Porträt) ;  Sarg.  Silva  V  p.  44;  J.Hagen:  Olof  Swartz,  1760 
bis  1818,  in  Kgl.  Norske  Vidensk.  Selsk.  Skr.  1897  (ex  Just  Bot.  Jahresb. 
XXV  1897.  I  p.  5);  Britz.  Thes.  II  ed.  p.  309  —  310;  Jacks.  Guide  p.  112, 
150,  359,  368;  Cat.  Sc.  Pap.  V  p.  890  —  897;  Urb.  Symb.  I  p.  162— 167. 

Syiiic,  George,  (*I844),  geb.  in  Perthshire  (Schottland)  am  11.  VII. 
1844,  erlernte  die  Gärtnerei  in  dem  Etablissement  von  Dickson  und 
Turnbull  in  Pertli  und  war  1879  —  1884  Superintendent  bei  den  bota- 
nischen Gärten  zu  Jamaica.  Hier  sammelte  er  hauptsächlich  am  Mt. 
Moses,  bei  Castleton,  St.  Mary,  Jones  Gap  Farne,  welche  von  G.  S.  Jenman 
in  seiner  Synoptical  list  etc.   bearbeitet  wurden,  beschäftigte  sich  aber 


136  Ign.  Ubbän:  Notae  biogiaphicae. 

auch    mit    dem   Studium    der   Orchideen.     Jetzt    lebt    er  in   Californien 
(Petaluma,  Sonoma  Co.). 

Coli.    Herb.  Kew,  Jenmax. 

Lit.    Brieil.  Mittlicilung  von  S.  durch  Herrn  W.  Fawcett   in  Jamaica. 

Taylor,  Miss  Fanny  Hope,  brachte  in  den  Jahren  1852  — 1854 
in  Jamaica  eine  ausgezeichnete  Sammlung  von  Farnen  zusammen,  haupt- 
sächlich in  den  Port  Royal  Mts.,  bei  Portland,  St.  David. 

Coli.    Herb.  Kew,  herb.  Jkxman. 

Lit.    Jenm.  in  Britt.  Journ.  of  Bot.  XXIV  (1886)  p.  270. 

Terrassoii  sammelte  auf  Martinique  (wann?). 

Coli.    Museum  zu  Paris,  Montpellier  (ex  herb.  Cambess.). 

Tliiery,  Nicolas  Joseph  Th.  de  Menonville,  (1739  —  1780),  geb.  zu 
St.  Mihiel  in  der  Lorraine  (Frankreich)  den  18.  VI.  1739,  studirte  Rechts- 
wissenschaft und  wurde  Advocat,  wandte  sich  dann  aber  der  Botanik 
zu  und  ging  nach  Haiti,  wo  er  Vorsteher  des  Colonialgartens  in  Port- 
au-Prince  wurde.  Er  machte  sich  hauptsächlich  um  die  Einbürgerung 
der  Cochenille-Zucht  auf  der  Insel  verdient  und  führte  1777  Nopal- 
und  andere  Nutzpflanzen  aus  Mexico  ein.  Nach  seiner  Rückkehr  nach 
Haiti  wurde  er  Botaniste  du  roi  und  starb  in  Port-au-Prince  1780 
Sein  Werk:  Traite  de  la  culture  du  nopal  wurde  erst  nach  seinem  Tode 
nn  Jahre  1786  in  Cap  Fran(;ais  (Haiti)  veröffentlicht. 

Coli.    Museum  in  Paris,  Dupla  in  Montpellier  (ex  herb.  Cambess.). 

Lit.  Mokeau  de  Saint -Mery:  Descript.  de  la  partie  irauc;.  de  l'isle 
de  Sainte-Domingue  vol.  II  (1798)  p.  365;  Didot  Nouv.  Biogr.  gener.  XLV 
(1806)  p.  200  —  201;  Britz.  Thes.  II  ed.  p.  815;  Leon  Bibl.  Botän.-Mexic. 
(1895)  p.  245  —  247. 

Tliiouvillc,  de^  sammelte  1844  auf  Guadeloupe  hauptsächlich 
Farne. 

Coli.    Herb.  Fee  im  botanischen  Garten  zu  Rio  de  Janeiro. 

Lit.    Fee:  Hist.  des  fougeres  et  lycop.  des  Äntilles. 

Thompson,  William  J.,  gehört  dem  Botanical  Department  zu 
Jamaica  an  und  war  Superintendent  von  Castleton  Gardens  1889  bis 
1890,  Kings  House  Garden  1890  —  1892  und  seitdem  wieder  von  Castleton 
Gardens. 

Coli.    Vergl.  unter  Fawcett. 

Lit.    Brief! .  Mittheilung  von  W.  Harris  und  W.  Fawcett. 

Tillsoii,  Arthur  G.,  wurde  als  Gärtner  in  Kew  ausgebildet,  über- 
nahm die  1889  gegründete  botanische  Station  zu  Antigua  als  erster 
Curator  und  blieb  in  dieser  Stellung  bis  Juli  1897. 

Coli.    Kew  Herbarium,  einiges  im  Herb.  Kruu  et  Urban. 

Lit.    D.  Morris  in  Kew  Bull.  Add.  Ser.  I  p.  118. 


^t.1.  ipr^,  /f^3 


Taylor  —  Tussac.  137 

Torralbas,  Jose  L,  (*  1842),  geb.  zu  Matanzas  (Cuba)  den  23.  I. 
1842,  stiidirte  an  der  Universität  zu  Habana,  wurde  1864  Licentiat 
der  Mediciu  und  1890  auf  Grund  seiner  Dissertation:  Los  Insectos  y  la 
seleccion  natural  de  las  plantas  Doctor  en  Ciencias  naturales.  Er  ist 
jetzt  Mitglied  der  Akademie,  Professor  an  der  Universität  und  Conser- 
vator  des  botanischen  Museums  in  Habana. 

Coli.   Herb.  Kkug  et  Ukban  (360  Nr.  ex  a.  1890  —  1891). 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  von  G.  de  la  Maza;  Urb.  Symb.  1  p.  105,  169, 
n  p.  5,  III  p.  11. 

Tiirpiii,  Pierre  Jean  Eran9ois,  (1775  —  1840),  geb.  zu  Yire  in 
der  Normandio  (Frankreich)  den  11.  III.  1775,  ging  im  Jahre  1796 
mit  einer  Expedition,  welche  die  französische  Regierung  zur  Wieder- 
herstellung der  Ordnung  in  Haiti  ausgerüstet  hatte,  von  Brest  aus 
als  Soldat  im  Bataillon  Calvados  nach  Cap-Fran^ais  (jetzt  Cap  Haitien) 
und  wurde  von  Poiteau,  den  er  daselbst  kennen  lernte,  in  die  Botanik 
eingeführt.  Nach  einem  kurzen  Aufenthalte  in  Frankreich  kehrte  er 
nach  Haiti  zurück,  nahm  an  der  Belagerung  von  Jacmel  Theil,  wurde 
Zeichner  bei  dem  Chef- Ingenieur  Sorel  in  Port-au-Prince  und  kam 
alsdann  wieder  zum  Cap,  wo  er  durch  Poiteau  mit  dem  nordamerikani- 
schen Consul  Edward  Stevens  bekannt  wurde.  Für  diesen  fertigte  er 
1799—1800  theils  in  Saint- Suzanne,  theils  in  Cap,  theils  auf  der  Insel 
La  Tortue  ca.  300  Tafeln  Pflanzenabbildungen  an.  Bald  nach  Poiteau's 
Abreise  verliess  auch  er  die  Insel  und  kehrte  über  New  York  und 
Philadelphia  Ende  1802  nach  Frankreich  zurück.  Hier  veröffentlichte 
er  eine  grössere  Reihe  von  Arbeiten  über  Gramineen,  Cacteen,  Organo- 
graphie,  Physiologie  und  Pathologie,  eine  Iconographie  vegetale  (mit 
Poiteau  zusammen),  eine  unvollendet  gebliebene  colorirte  Flore  pari- 
sienne  u.  s.  w.,  lieferte  ausgezeichnete  Abbildungen  zu  einer  Anzahl 
bedeutender  Werke  (cf.  Pritz.  I  ed.  p.  303)  und  starb  zu  Paris  am 
1.  V.   1840. 

Coli.  Museum  zu  Paris,  meist  unter  „Poiteau  et  Turpin"  (vergl. 
Poiteau),  Herb.  Lenormand  jetzt  im  botan.  Garten  zu  Caen. 

Lit.  Poiteau  in  Annal.  Sog.  d'hortic.  Paris  XXVII  p.  90  (n.  v.)i 
Regensb.  Flora  XXIII  (1840)  p.  548  — 544;  A.  Richard:  Notice  biogr.  sur 
M.  TuRPm  in  Turpin  Icon.  veget.  (1841)  (n.'v.);  Las.  Mus.  Deless.  p.  489 
bis  490;  DiDOT  Nouv.  Biogr.  gener.  XLV  (1866)  p.  742  —  743;  Pritz.  Thes. 
Iled.  p.  93,  250,  325  —  826;  Jacks.  Guide  p.  77,  116,  276;  Cat.  Sc.  Pap. 
VI  p.  70  —  72,  761. 

Tussac,  F.  Richard  de,  ging  um  1786  nach  Martinique  und  von 
da  nach  Haiti,  wo  er  sich  15  Jahre  dem  Studium  der  Pflanzenwelt 
widmete.  Er  botanisirte  in  der  Umgebung  von  J6r6mie(?),  Port-au- 
Prince,  St.  Marc,  in  der  Plaine  Desolee  zwischen  Artibonite  und  Gonaives, 


i38  Ign.  Urban:  Notae  Ijiograpbicae. 

Arcaliaye,  StrSuzanne,  Port  Fran^ais  und  Cap  Haitien.  Bei  der  Ein- 
äscherung der  letztgenannten  Stadt  am  5.  Februar  1802  verbrannten  ihm 
die  beinahe  2000  Abbildungen,  während  er  die  Manuskripte  und  die 
Herbarien  rettete.  Kurz  nachher  ging  er  nach  Jamal ca,  um  für  die 
französischen  Gärten  in  Haiti  aus  dem  botanischen  Garten  zu  East 
lebende  Pflanzen  zu  holen.  Er  blieb  10  Monate  auf  der  Insel  und  sam- 
melte in  den  Blue  Mts.,  St.  Mary  (St.  Georges),  St.  Andrew  (Liguanea), 
Clarendon,  St.  Ann,  St.  Elizabeth  und  St.  James.  Von  da  kehrte  er, 
ohne  den  eigentlichen  Zweck  seiner  Eeise  erreicht  zu  haben,  gegen 
Ende  des  Jahres  1802  in  seine  Heimath  zurück.  —  Ueber  sein  sonstiges 
Leben  ist  nichts  weiter  bekannt. 

Coli.  Herb.  Jussieu  (ihm  vonT.  1807  geschenkt)  und  Herb.  Desvaux 
in  Paris,  Museum  zu  Florenz,  Herb,  de  Candolle,  aber  überall,  wie 
es  scheint,  nur  wenig. 

Lit.  Las.  Mus.  Deless.  p.  489;  Pßiiz.  Tlies.  II  ed.  p.  326;  Jacks. 
Guide  p.  369;  Cat.  Sc.  Pap.  YI  p.  73;  Ukb.  Sjanb.  I  p.  170  —  171. 

Yaleiiziiela,  Jose  Maria,  sammelte  hauptsächlich  October  bis 
December  1833  in  der  Yuelta  Abajo  auf  Cuba  für  Ramon  de  la  Sagiia 
(vergl.  diesen). 

Lit.    Ubb.  Symb.  I  p.  143. 

Y.araimc  sammelte  um  1851  in  Sto.  Domingo. 

Coli.    Museum  zu  Paris,  etwas  im  Herb.  Krug  et  Urban. 

Waby,  John  Frederick,  (*  1848),  geb.  in  London  den  26.  X.  1848, 
conditionirte  in  verschiedenen  grösseren  Gärtnereien  Englands  und  in 
Passy  bei  Paris,  wurde  1873  Obergärtner  am  botanischen  Garten  in 
Trinidad  und  1878  am  Government  botanischen  Garten  in  British 
Guyana,  wo  er  seit  1900  auch  in  Botanik  unterrichtet.  April  bis  Juni 
1895  sammelte  er  in  Barbados  ca.  140  Arten.  Schrieb  1893  ein  Werk 
über  tropische  Gärtnerei. 

Coli.  Kew  Herbarium,  Krug  et  Urban,  Washington  (Smiths.  Inst.), 
Bot.  Garten  zu  Demerara. 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  W.;  Urb.  Symb.  I  p.  131. 

Walsli,  J.  J.,  sammelte  um  1889  in  St.  Martin,   St.  Eustache, 
St.  Kitts,  Dominica,  St.  Lucia  und  Grenada. 
Coli.   Kew  Herbarium? 
Lit.    ÜRB.  Symb.  I  p.  137. 

Warming-,  Johannes  Eugenius  Bülow,  (*  1841),  geb.  zu  Manö 
(Dänemark)  den  3.  XL  1841,  begann  seine  Studien  1859,  reiste  Februar 
1863  nach  Brasilien,  wo  er  sich  bis  1866  bei  dem  Paläontologen  Dr. 
P.  AY.  Lu.xD  in  Lagoa  Santa  (Minas  Geraes)  aufhielt  und  botanische  Unter- 


Valenzuela  —  Weiiilaud.  139 

suchungen  anstellte  sowie  Sammlungen  anlegte.  Nach  seiner  Rückkehr 
nach  Kopenhagen  wurde  er  1868  Magister,  1871  Doctor,  1873  Docent 
an  der  Universität  daselbst,  war  1882  —  1886  Lehrer  an  der  Hoch- 
schule zu  Stockholm  und  ist  seitdem  Professor  an  der  Universität  und 
Director  des  botanischen  Gartens  in  Kopenhagen.  1884  machte  er  eine 
Reise  nach  Grönland,  w^obei  er  auch  Island  berührte,  1885  nach 
Finnmarken,  October  1891  bis  März  1892  nach  Barbados,  Trinidad, 
Venezuela,  Portorico  (Ponce,  Mayagüez,  'Aguadilla),  St.  Thomas, 
St.  Croix  und  St.  Jan,  1897  nach  den  Faroer-Inseln. 

Coli.    Bot.  Museum  in  Kopenhagen. 

Lit.  Warm,  in  Bot.  Tidsskr.  XII  (1880  —  1881)  p.  20G  — 213;  Kiaersk. 
1.  c.  XXIII  (1900)  p.  44— -45;  briefl.  Mittheihmg  von  W.;  Praxz.  Thes.  II  ed. 
p.339;  Jacks.  Guide  p.G2,  85,  90,  92,  204,  333,  372,  488;  Cat.  Sc.  Pap. 
VIII  p.  1197,  XI  p.  751  —  752. 

TVaters,  James,  sammelte  in  Jamaica  um  1826  — 1830,  wurde, 
wenn  es  derselbe  ist,  4837  Stipendiary  Curate  zu  St.  Elizabeth,  1847 
Island  Curate  ebenda. 

Coli.    Kew  Herbarium. 

Lit.  Briefl.  Mittlieilung  von  W.  B.  Hemsley,  von  W.  Ä.  Feurtado  durch 
Herrn  Frank  Cundall  in  Jamaica. 

Watt,    David   E.,    aus  Jamaica  gebürtig,    gehört  dem   dortigen 
Botanical  Department  an  und  zwar  als  Gärtner  an  Hill  Gardens. 
Coli.    Vergl.  unter  Fawcett. 
Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  W.  Harris. 

Weiiilaiid,  David  Friedrich,  (*  1829),  geb.  zu  Grabenstetten  bei 
Urach  (Württemberg)  den  80.  YlII.  1829,  studirte  zu  Tübingen  1847 
bis  1852  zuerst  Philosophie  und  Theologie,  dann  Naturwissenschaften, 
promovirte  1852  mit  einer  Arbeit  über  die  Generatio  spontanea  und 
wurde  Assistent  am  zoologischen  Museum  zu  Berlin  für  die  herpetolo- 
gische  Sammlung.  1855  — 1858  hielt  er  sich  in  Cambridge  (Mass.)  auf 
und  bearbeitete  für  L.  Agassiz's  Contrib.  Nat.  Hist.  of  the  Unit.  States 
die  vergleichende  Anatomie  der  Schildkröten  und  die  Entwickeliings- 
geschichte  der  Gadoiden.  Von  hier  aus  besuchte  er  Januar  bis  Juli 
1857  Haiti,  um  in  der  Nähe  von  Jeremie  bei  Corail  das  für  den  Schiffs- 
verkehr so  verhängnissvolle  Wachsthum  der  Korallenpolypen,  besonders 
der  Madrepora  alcicornis  zu  studiren;  nebenbei  machte  er  auch  ethno- 
logische Studien  und  sammelte  Echinodermen,  Landmollusken  und  Rep- 
tilien, sowie  Farne  und  Meeresalgen.  Im  October  1858  kehrte  AV.  von 
Cambridge  nach  Deutschland  zurück,  übernahm  im  folgenden  Jahre  die 
wissenschaftliche  Direction  des  zoologischen  Gartens  und  die  zoologischen 
Vorlesungen  am  Senckenbergischeu  Stift  in  Frankfurt  a.  M.  und  begrün- 


140  lüN.  Ukban:  Notae  biograpbicae. 

dete  dasolbst  die  Zeitschrift  „Der  zoologische  Garten".  Später  Hess  er 
sich  in  Hohenwittlingen  auf  der  Schwäbischen  Alb  bei  Urach  nieder 
und  ist  hier  mit  helminthologischen,  nialakologischen  und  ornithologi- 
schen  Studien  beschäftigt;  auch  über  die  menschlichen  und  thierischen 
prähistorischen  Bewohner  der  Höhlen  der  Alb  hat  er  ein  populäres  in 
vierter  Auflage  erschienenes  Buch  verfasst. 

Coli.  Farne  im  botan.  Museum  zu  Berlin  und  im  Herb.  Krug  et 
Ukban  (69  Nr.). 

Lit.  Briefl.  Mittheilung  von  W.;  Cat.  Sc.  Pap.  VI  p.  304  —  305,  XI 
p.  773. 

West,  Hans,  (1758  — 1811),  geb.  in  Hindsholm  auf  Fünen  (Däne- 
mark) im  Jahre  1758  als  Sohn  des  dortigen  Predigers,  studirte  in  Kopen- 
hagen moderne  Sprachen  und  Hess  sich  1788  in  St.  Croix  nieder,  wo 
er  bis  1800  Rektor  der  Schule  in  Christianssted  und  später  Notarius 
publjcus  war.  1802  ging  er  als  Consul  nach  Holland  und  starb  1811 
in  Cassel  auf  der  Rückreise  von  Frankreich.  Er  sammelte  hauptsächlich 
auf  St.  Croix,  aber  auch  auf  St.  Thomas,  Vieques  (Grab  Island), 
Portorico,  wo  er  1797  mit  Ledru  Excursionen  machte,  und  in  Marti- 
nique sowohl  Phauerogamen  wie  Kryptogamen,  die  er  an  Prof.  Yahl 
in  Kopenhagen  schickte. 

Coli.  Bot.  Museum  in  Kopenhagen,  einiges  auch  im  Museum  zu 
Berlin  und  im  Herb,  de  Candolle  (ex  herb.  Puerari). 

Lit.  Vahl  Ecl.  Praef.;  Warm,  in  Bot.  Tidsskr.  Kopenh.  XII  (1880) 
p.  82;  KiAERSK.  1.  0.  XXIII  (1900)  p.  45  —  46;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  344; 
Urb.  Symb.  I  p.  173,   174  —  176. 

Wiles,  James,  war  Gärtner  bei  R.  A.  Salisbury,  begleitete  1791 
bis  1793  den  Kapitän  Bligh  auf  seiner  zweiten  Reise  nach  der  Südsee 
(Otaheiti,  Timor  etc.),  führte  1793  junge  Brodfruchtbäume  von  dort  in 
die  botanischen  Gärten  zu  St.  Vincent  und  zu  Liguanea  in  Jamaica 
über,  die  sich  auf  den  Inseln  sehr  gut  einbürgerten,  und  wurde  Vor- 
steher des  letzteren  bis  ca.  1805. 

Coli.  Herb.  Delessert  in  Genf  (ex  herb.  Lambert),  Kew?,  Herb. 
Banks  im  British  Museum. 

Lit.  Bull.  Mise.  Inf.  Kew  1891  p.  300  —  301,  1892  p.  95;  Fawc. 
in  Bot.  Gaz.  XXIV  (1897)  p.  347;  Britt.  and  Boulg.  p.  220. 

f  if.-^. '«"''  Wilson,  Nathaniel,  geb.  in  Schottlanc},"  war  1834  und  1838  Gärtner 
in  Kew  und  Kensington,  ging  nach  Jamaica,  wurde  dort  1846  Island 
Botanist  und  Vorsteher  des  Bath  Gartens,  um  welchen  er  sich  durch 
zahlreiche  Einführungen  grosse  Verdienste  erwarb,  legte  1860  den 
Castleton  Garten  an,  nahm  1867  seinen  Abschied  nnd  starb  ^w»— iO?8l  l.S--'"iL. 
Wahrscheinlich    von    Sir    W.  Hooker    beauftragt,    für    die    in    Angriff 


f:  V 


West  —  Ch.  Wright.  141 

genommene  Flora  of  tlie  Brit.  West  Indies  zu  sammeln ,  besuchte  er  in 
den  Jahren  1857 — 1858  die  verschiedensten  Theile  der  Insel  wie  St. 
Andrews,  Portland,  St.  Mary,  Mancheoneal,  Dolphin  Head  und  sammelte 
ca.  750  Arten. 

Coli.  Kew,  Brit.  Museum,  Herb.  Grisebach  in  Göttingen,  Krug  et 
Urbak  (hier  ca.  250  Nr.). 

Lit.  Bnll.  Mise.  Inf.  Kew  1891  p.  321,  Add.  ser.  I  (1898)  p.  143 
bis  144;  Fawc.  in  Bot.  Gaz.  XXIV  (1897)  p.  348  —  349;  Cat.  Sc.  Pap. 
VI.  388. 

Wilson,  Rev.  Sherman  B.,  sammelte  in  Jamaica  besonders  am 
Mount  Moses  1874  Farne,  welche  von  G.  S.  Jenman  in  seiner  Synoptical 
list  bearbeitet  wurden. 

lYoodforcl,  Sir  Ralph,  (1784—1828),  geb.  in  England  im  Jahre 
1784,  war  von  1813  — 1828  Gouverneur  von  Trinidad  und  starb  im 
Mai  1828  auf  der  See  in  der  Nähe  von  Haiti. 

Coli.    Kew  Herbarium? 

Lit.    Briefl.  Mittheilung  von  J.  H.  Hart. 

Wrl)iia,  Franz,  Gärtner  aus  Mährisch -Budwitz  in  Oesterreich, 
ging  im  Jahre  1822  nach  Trinidad,  um  für  die  Exsiccaten  Sieber's 
(vergl.  diesen)  zu  sammeln. 

Wriglit,  Charles,  (1811—1885),  geb.  zu  Wethersfield  in  Connec- 
ticut (U.  S.  A.)  den  29.  X.  1811,  besuchte  die  Schule  seines  Heimaths- 
dorfes,  trat  1831  in  das  Yale  College  ein  nnd  graduirte  daselbst  1835. 
Nachdem  er  ein  Jahr  laug  eine  Hauslehrerstelle  in  Natchez  (Mississ.) 
bekleidet  hatte,  wanderte  er  im  Frühjahr  1837  nach  der  damals  noch 
unabhängigen  Republik  Texas  aus,  wo  er  10  Jahre  lang  theils  in 
Zarvala  am  Neches  -  Flusse  als  Landmesser,  theils  in  Rutersville  in 
Fayette  County  und  Austin  als  Lehrer  thätig  war,  nebenbei  aber  eifrig 
botanisirte.  Während  des  Krieges  mit  Mexico  1847 — 1848  hatte  er 
Gelegenheit,  durch  Vermittelung  seines  Freundes  Dr.  Veitch,  sich  einer 
Freiwilligen.-Truppo  anzuschliessen  und  seine  Excursionen  bis  an  den 
Eagle-Pass  an  der  mexikanischen  Grenze  auszudehnen.  Nachdem  er 
seine  Sammlungen  heimgebracht  und  auch  A.  Gray  in  Cambridge  be- 
sucht hatte,  mit  dem  er  bereits  1844  in  Verbindung  getreten  Avar, 
wurde  ihm  1849  gestattet,  mit  einer  A.btheilung  Regierungstruppen  in 
Texas  durch  den  noch  ganz  unbekannten  Landstrich  von  San  Antonio 
nach  El  Paso  am  Rio  Grande  zu  ziehen.  Die  Resultate  dieser  Reise 
wurden  von  A.  Gray  1852  als  „Plantae  Wrightianae  I"  veröffentlicht. 
Mehr  als  ein  Jahr  brachte  darauf  W.  im  mittleren  Theile  von  Texas 
als  Lehrer  an  einer  kleinen  Schule  zu,  bis  er  im  Frühjahr  1851  eine 
Stellung  als  Botaniker   und   Landmesser  bei   der  Expedition   fand,   die 


142  Ion.  ürban:  Notae  biographicae. 

unter  dem  Obersten  Graham  die  Regiüiruug  der  Grenze  zwischen  Mexico 
und  den  Yereinigten  Staaten  vornehmen  sollte.  Nachdem  er  dieselbe 
von  Texas  über  New  Mexico  bis  zur  Mitte  des  Territoriums  Arizona 
begleitet  hatte,  kehrte  er  im  Sommer  1852  über  St.  Louis,  wo  er  Dr. 
ExGELMANN  die  Cacteen  überlieferte,  nach  Cambridge  zurück.  Die  auf 
dieser  Reise  gemachten  Sammlungen  bildeten  die  Grundlage  zum  II.  Theile 
der  „Plantae  Wrightianae"  (1853)  und  zusammen  mit  denen  von  Dr. 
Paery,  Prof.  Thurber,  Dr.  J.  M.  Bigelow  u.  a.  das  Material  zur  „Botany 
of  the  Mexican  Boundary  Survey"  1859.  —  In  den  Jahren  1853  bis 
1855  begleitete  W.  als  Botaniker  die  North  Pacific  Exploring  Expedition 
unter  Kapitän  Ringgold,  später  unter  Commander  John  Rodgers.  Man 
besuchte  Simon's  Bay  in  Capland,  Sydney,  Hongkong,  die  Bonin- 
und  Liu-Kiu-Inseln,  Japan  und  die  Inseln  in  der  Behringstrasse. 
Im  October  1855  kam  man  nach  St.  Francisco  zurück,  von  wo  aus  W. 
noch  einen  mehrwöchentlichen  Abstecher  nach  Nicaragua  machte. 

Im  Herbst  1856  begann  W.  die  Erforschung  der  Flora  von  Cuba, 
welche  er  bis  zum  Jahre  1867  mehr  förderte,  als  alle  anderen  Sammler 
vor  und  nach  ihm  zusammengenommen.  Auf  der  ersten  Reise  landete 
er  in  Santiago  und  besuchte  die  Gebirge  des  Cobre,  die  Loma  del  Gato, 
Nimanima,  Saltadero  und  die  Umgebung  von  Monteverde,  wo  ihm  Don 
Federico  Lescaille  auf  seiner  Kaffeepflanzung  die  ausgiebigste  Gast- 
freundschaft gewährte.  Anfang  Herbst  1857  kehrte  er  mit  reichhaltigen 
Sammlungen  in  seine  Heimath  zurück.  —  Ende  1858  ging  W.  zunächst 
wieder  nach  Monteverde  und  sammelte  vom  Januar  bis  Juli  1859  in 
Gesellschaft  des  Zoologen  Dr.  Guxdlach^  in  der  näheren  und  entfernteren 
Umgebung  des  Ortes.  Während  der  zweiten  Hälfte  von  1859  sowie  in 
den  beiden  folgenden  Jahren  wurde  der  ganze  Osten  der  Insel:  die 
Sierra  Maestra  mit  dem  Monte  Liban  und  dem  Pico  del  Toro,  die  Um- 
gebung von  Bayamo,  wo  er  bei  dem  Arzte  Manuel  Yero  gastliche  Auf- 
nahme fand,  die  Ufer  des  Rio  Cauto  und  andererseits  Punta  de  Maysi, 
Baracoa  und  Mayari  durchforscht.  Im  Winter  1861  — 1862  wanderte 
er  von  Bayamo  über  Las  Tunas,  Puerto -Principe,  Santo -Espiritu  weiter 
nach  Westen  und  schlug  sein  Hauptquartier  auf  der  Zuckerplantage 
Fermina  des  Don  Simon  de  Cardenas  auf,  von  wo  aus  das  sich  bis  zur 
Südküste  erstreckende  Sumpfgebiet,  die  Cienega  de  Zapato,  unter  Füh- 
rung Gundlach's  besucht  wurde.  Er  durchforschte  dann  die  Umgebung 
von  Matanzas  und  Cardenas,  sowie  die  Tetas  de  Caraarioca  und  ver- 
legte  im    Sommer   1862    den    Schauplatz    seiner   Thätigkeit   nach    dem 

1)  Es  ist  bisher  von  Niemandem  darauf  hingewiesen,  wieviel  Wright  dem  Dr. 
GuNDLACH  zu  Verdanken  hat,  der  seit  1838  auf  der  Insel  und  überall  bekannt  und 
beliebt,  W.  auf  den  grossen  Plantagen  einführte  oder  ihm  Enipfehhmgsbriefe  an  diu 
Besitzer  derselben  jnitgab. 


Ch.  Wright.  143 

westlich  von  Habana  gelegenen  Theile  der  Insel,  in  die  Vuelta  Abajo. 
Hier  fand  er  auf  dem  Hato  Balestena,  einer  Viehzüchterei  am  Süd- 
abhauge  des  Gebirges  gegenüber  Bahia  Honda,  bei  Don  Jose  Blaix, 
dem  Schwager  von  Sauvalle,  gastliche  Aufnahme  und  dehnte  seine 
Excursionen  fast  bis  zum  Cap  San  Antonio,  dem  südwestlichen  Ende 
der  Insel,  aus.  —  Sommer  1864  bis  Herbst  1865  hielt  er  sich  wieder 
in  den  Vereinigten  Staaten,  theils  in  seiner  Heimath,  theils  in  Cambridge 
(Mass.)  auf.  Auf  der  letzten  Reise  durchsuchte  er  noch  einmal  die 
Vuelta  Abajo,  ging  per  Dampfer  nach  Trinidad  (in  der  Mitte  der  Süd- 
küste), dessen  Umgebung  er  unter  dem  Schutze  des  reichen  Don  JrsTu 
Cautero  erforschte,  und  von  da  nach  Guantänamo  und  Santiago,  in 
dasjenige  Gebiet,  wo  er  seine  Thätigkeit  begonnen  hatte.  Im  Juli  1867 
verliess  W.  die  Insel  und  begab  sieh  nach  Cambridge,  um  den  Grise- 
BACii'schen  Catal.  Plant,  cubens.  auf  Grund  seiner  eigenen  Beobachtungen 
und  Untersuchungen  einer  Revision  zu  unterziehen  und  die  zahlreichen 
neuen  Arten  demselben  einzureihen.  So  entstand  das  Werk,  welches 
unter  dem  Titel  „Sauvalle:  Flora  Cubana"  bekannt  ist. 

Im  Jahre  1871  wurden  W.,  Prof.  C.  C.  Parry  und  H.  Brummel 
als  Botaniker  einer  Commission  beigegeben,  welche  in  Sto.  Domingo 
Land  und  Leute  behufs  Einverleibung  in  die  Vereinigten  Staaten  stu- 
diren  sollte.  Man  landete  am  24.  Januar  1871  in  der  Samana-Bay, 
durchkreuzte  Sto.  Domingo  nach  verschiedenen  Richtungen,  verweilte 
eine  Woche  in  der  Hauptstadt  von  Haiti  und  kehrte  Ende  März  nach 
den  Vereinigten  Staaten  zurück.  Die  botanischen  Ergebnisse  dieser 
Expedition  waren  wegen  der  ungünstigen  Jahreszeit  und  des  eilfertigen 
Reisens  nicht  erhebliche. 

Den  grössten  Theil  der  folgenden  Jahre  brachte  W.  in  Cambridge 
zu,  Avo  er  im  Gray -Herbarium  arbeitete,  bis  ihn  die  Sorge  um  seine 
kranken  Geschwister  in  die  Heimath  rief.  Hier  in  Wethersfield  starb 
er  am  11.  VIII.  1885  am  Herzschlage.  A.  Gray  sagt  von  ihm:  W.  war 
ein  Mann  von  kleiner  aber  gut  gebauter  Statur,  mehr  zähe  als  kräftig, 
im  höchsten  Grade  massig,  höchst  einfach  in  seinen  Gewohnheiten,  stets 
bescheiden  und  anspruchslos,  aber  bestimmt  und  geradezu  in  seiner 
Ausdrucksweise,  liebenswürdig,  zuverlässig  und  religiös.  Die  einzige 
Triebfeder  zu  seinen  hervorragenden  Leistungen  war  die  Neigung  und 
Liebe  zur  Botanik. 

Coli.  Die  Sammlungen  aus  Texas  etc.  und  von  der  Reise  um  die 
Erde  scheinen  nur  wenig  verbreitet  zu  sein.  Die  beste  findet  sich 
jedenfalls  im  Gray -Herbarium  in  Cambridge,  eine  andere  in  Kew,  aus 
Texas  und  New  Mexico  bei  de  Caxdolle,  aus  Japan  im  botan.  Garten 
zu  St.  Petersburg.  —  Die  vollständigste  Sammlung  der  Phanerogamen 
und  Pteridophyten  von  Cuba,  welche  beinahe  4000  Nr.  umfasst,  ist  im 


144  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

Gray -Herbarium  in  Cambridge  und  in  der  Akademie  der  Wissenschaften 
zu  Habana  (Herb.  Sauvalle),  demnächst  im  Herb.  Grisebacii  in  Göttingen, 
dem  aber  die  Ausbeute  der  letzten  beiden  Jahre  fehlt,  und  im  Kew 
Herbarium.  Ausserdem  mehr  oder  weniger  vollständig  bei  Boissier-Barbey 
in  Genf,  in  Bremen,  British  Museum,  Brüssel  (ex  herb.  Martius),  Buda- 
pest (ex  herb.  Haynald),  bei  de  Candolle  in  Genf,  Cossox  in  Paris, 
Delessert  in  Genf,  Dublin,  Krug  etlJRBAJs  in  Berlin,  Madrid,  New  York 
bot.  Garten  (ex  herb.  Torrey),  New  York  College  of  Pharmacy  (ex  herb. 
W.  M.  Canby),  Paris,  St.  Petersburg,  J.D.Smith  in  Baltimore,  Washington, 
Wien  (Hofmuseura  ex  herb.  H.  G.  Reichenbach  und  botanischer  Garten). 
Moose  sind  im  GRAY-Herbar  in  Cambridge,  Berlin  (ex  herb.  C.  Müller, 
bez.  ex  herb.  Gottsche),  Kew,  British  Museum,  die  Flechten  (cf.  J.  Müller 
in  Bot.  Zeitung  XLH.  1884  p.  14)  im  Kryptog.  Herbar  in  Cambridge, 
Paris,  British  Museum,  Herb.  Boissier-Barbey  (ex  herb.  J.  Müller- Arg.), 
die  Pilze  im  Kryptog.  Herbar  zu  Cambridge,  Kew,  British  Museum, 
New  York  bot.  Garten  (ex  herb.  J.  B.  Ellis),  die  Algen  im  Kryptog. 
Herbar  in  Cambridge.  —  Die  Sto.  Domingo -Pflanzen  befinden  sich  im 
National  Museum  in  Washington,  im  Gray -Herbarium  zu  Cambridge 
und  in  Kew  (hier  nur  57  interessantere  Arten). 

Lit.  A.  Gray:  Charles  Wright  in  Amer.  Journ,  Sc.  III  ser.  XXX 
(1885)  p.  247  et  XXXI  (1886)  p.  12  —  17  et  Scient.  Pap.  II  p.4G8  — 474; 
Sarg.  Silv,  I  p.  94;  J.  Gundlach  briefl.  Mittheilungen;  Cat.  Sc.  Pap.  VIII 
p.  1270;  Urb.  Symb.  I  p.  10  —  11,  15,  41,  50,  59  —  62,  92,  96,  108, 
113,  114,  117,  134,  136,  148  —  150,  154,  159,   160,  170,  178. 

Wriglit,  William,  (1735  —  1819),  Dr.  med.,  geb.  zu  Crieff  in 
Perthshire  (Schottland)  III.  1735,  begann  1756  seine  Studien  auf  der 
Universität  Edinburgh,  unterbrach  dieselben  aber  1757,  um  als  Arzt 
auf  einem  Walfischfahrer  eine  Eeise  nach  Grönland  zu  machen,  und 
wurde  nach  absolvirtem  Examen  Schiffsarzt.  1765  begab  er  sich  nach 
Jamaica,  wo  er  neben  der  Ausübung  seiner  medicinischen  Praxis  in 
Hampden  (Trelawny)  seit  1771  auch  eifrig  sammelte  und  lebende  Pflanzen 
nach  Kew,  getrocknete  an  Sir  J.  Banxs  schickte.  1777  —  1779  hielt  er 
sich  in  England  und  Schottland  auf,  um  seine  Studien  fortzusetzen.  Auf 
seiner  zweiten  Reise  nach  Jamaica  1779  wurde  er  von  einem  spanischen 
Schiffe  gefangen  genommen,  verlor  seinen  Hortus  siccus  und  wurde  in 
Spanien  internirt.  1782  — 1785  war  er  als  Generalarzt  wiederum  in 
Jamaica  und  suchte  sein  Herbarium  durch  neue  Aufsammlungen  zu 
ersetzen,  wobei  ihn  0.  Swaetz  unterstützte.  1796  —  1798  verweilte  er 
in  gleicher  Eigenschaft  auf  Barbados  und  legte  eine  grosse  Sammlung 
von  Windward -Pflanzen  an.  Nach  seiner  Rückkehr  Hess  er  sich  in 
Edinburgh  nieder,  theils  mit  seiner  Praxis,  theils  mit  seinen  Samm- 
lungen beschäftigt,  und  starb  daselbst  den  19.  IX.  1819. 


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W.  Wright  —  Wullschlägel.  145 

Coli.  Edinburgh,  Liverpool,  Herb.  BaxivS  im  British  Museum, 
Kew  (ex  herb.  Foesyth,  welches  Bextham  1835  kaufte),  Brüssel  (ca. 
200  Nr.  ex  herb.  Martius,  von  Rob.  Brow^'  bestimmt).  Wahrscheinlich 
stammen  einige  seiner  für  Jamaica  angegebenen  Pflanzen  von  Barbados. 

Lit.  Memoir  of  the  late  William  "Wright  ,  M.  D. ,  Edinl)m-gh  and  London 
1828.  80.  456  p.  mit  Bildniss  (n.  v.);  Naturalist  IV  (1839)  p.  399  (n.  v.); 
Bkitt.  and  Boulg.  p.  187;  Journ.  of  Instit.  Jam.  11  (1895)  p.  183;  G.  S.  Boulger 
in  Dict.  Nat.  Biogr.  LXIII  (1900)  p.  136—137;  Fritz.  Tlies.  II  ed.  p.  351; 
Cat.  Sc.  Pap.  VI  p.  446;  Urb.  Symb.  I  p.  59,  178  —  179. 

Württemberg,  Friedrich  Paul  Wilhelm  Herzog  von,  (1797  bis 
1860),  geb.  zu  Karlsruhe  in  Schlesien  (Deutschland)  den  25.  VII.  1797, 
diente  zuerst  in  der  preussischen  und  württembergischen  Armee,  wid- 
mete sich  aber  dann  geographischen  und  naturwissenschaftlichen  Studien. 
1822  — 1824  unternahm  er  eine  Reise  nach  Nordamerika,  besonders 
zum  Mississippi  und  Missouri,  1829  nach  Haiti,  wo  er  August  bis 
October  mit  C.  Ehrenberg  sammelte,  Mexico  und  den  südlichen  Staaten 
der  Union,  1889  —  1840  nach  dem  oberen  Nil,  1849  — 1856  nach  Nord- 
und  Südamerika,  1857  nach  Nordamerika,  1858  —  1859  nach  Australien, 
Neu-Seeland,  Ceylon  und  Aegypten.  Er  starb  in  Mergentheim  (Württem- 
berg) den  25.  XL  1860.  Seine  Sammlungen  erstreckten  sich  nicht  nur 
auf  geographische,  ethnographische  und  antiquarische  Gegenstände,  son- 
dern auch  auf  Mineralogie,  Geognosie,  Botanik  und  Zoologie. 

Coli.    Museum  in  München. 

Lit.  Bonplandia  VIII  (1860)  p.  386;  Jahreshefte  des  Vereins  f.  vaterl. 
Naturk.  in  Württemb.  XVIII  (1862)  p.  20  —  24;  P.  Stalin  in  Allg.  Deutsche 
Biogr.  XXV  (1887)  p.  243  —  244;  Cat.  Sc.  Pap.  VI  p.  452. 

Wullschläg-el,  Heinrich  Rudolf,  (1805  —  1864),  geb.  in  Sarepta 
(Russland)  den  1.  IL  1805,  erhielt  seine  Erziehung  in  Niesky,  seine 
theologische  Ausbildung  in  Gnadenfeld  in  Schlesien,  war  1826  — 1834 
Lehrer  in  Niesky,  Ebersdorf  (Reuss)  und  Herrnhut  und  leitete  1834  bis 
1843  die  Verwaltung  des  äusseren  Haushalts  der  Brüder- Gemeinde  in 
Neudietendorf  (Gotha).  1844  — 1847  stand  er  der  Mission  in  Antigua, 
1847—1849  in  Jamaica  (Manchester:  Springfield,  Fairfield,  Chatham), 
1849  — 1855  in  Paramaribo  in  Surinam  vor  und  machte  von  hier  aus 
im  Juni  1855  eine  Reise  nach  der  Mosquitoküste  zur  Einweihung  einer 
neuen  Kirche  in  Bluefields.  1855  trat  er  in  die  Direction  der  Brüder- 
gemeinde in  Berthelsdorf  bei  Herrnhut,  wurde  1857  Bischof  der  Brüder- 
kirche und  starb  am  29.  III.  1864  in  Berthelsdorf. 

Coli.  Seine  westindischen  Pflanzen  (Nr.  1  —  760  von  Antigua,  Nr. 
761  — 1395  von  Jamaica)  im  Bot.  Museum  zu  München  (Hauptsamm- 
lung mit  den  Original -Etiquetten),  Herb.  Martius  (jetzt  Brüssel),  Herb. 
ReighExNbacii   (jetzt   im    Hofmuseum   in  Wien),   Herb.   Grisebach   (jetzt 


Urban,  Symb.  ant.  III. 


10 


146  Ign.  Urban:  Notae  biographicae. 

Göttingen),  Herb.  Krug  etÜEBAN,  Kew  (hier  sehr  wenig).  —  Die  Pflanzen 
von  Surinam  sind  mit  den  Original -Etiquetten  im  Herb.  Martius  in 
Brüssel,  Doubletten  im  Herb.  Grisebach.  —  Die  von  der  Mosquitoküste 
im  Bot.  Museum  in  Berlin  (ex  Herb.  Görlitz). 

Lit.  Radlk.  Mon.  Serj.  Ergänz,  p.  12G  — 127;  briefl.  Mittheilung  des 
Missionsdirectors  G.  Burkhaedt  in  Berthelsdorf;  Urb.  Symb.  I   p.  59. 

Wydler,  Heinrich,  (1800  —  1883),  geb.  in  Zürich  (Schweiz)  den 
24.  lY.  1800,  war  anfänglich  in  einer  Musikalienhandlung,  dann  in 
einem  Bankgeschäfte  thätig,  studirte  darauf  in  Zürich  und  Göttingen 
Medicin  und  Naturwissenschaften  und  unterrichtete  einige  Jahre  an 
einer  Privatschule.  Im  Frühjahr  1827  trat  er  auf  Anregung  P.  de  Can- 
dolle's  und  mit  Unterstützung  einiger  anderer  Botaniker,  besonders 
Delessert's  eine  Keise  nach  Westindien  an.  Er  besuchte  auf  einen 
Monat  St.  Thomas,  darauf  das  östliche  Portorico,  besonders  die  Sierra 
de  Luquillo,  verlor  aber  den  grössten  Theil  seiner  Ausbeute  durch  In- 
sekten und  Fäulniss  und  kehrte,  nachdem  er  in  Ponce  das  gelbe  Fieber 
glücklich  überstanden  liatte,  Ende  1827  nach  Genf  zurück.  1828  bis 
1830  war  "W.  Adjunct  am  botanischen  Garten  in  St.  Petersburg,  1830 
bis  1834  Conservator  des  Herb,  de  Candolle,  erhielt  von  der  Baseler 
Universität  den  Dr.  med.  honoris  causa,  wurde  darauf  Lehrer  an  der 
Realschule  in  Bern  und  schliesslich  Professor  an  der  dortigen  Universität. 
Im  Jahre  1853  stellte  er,  durch  seine  Verheirathung  in  eine  sorgen- 
freie Lage  gekommen,  seine  Vorlesungen  ein,  lebte  theils  in  Bern,  theils 
in  Strasburg  und  starb  den  6.  XII.  1883  zu  Gernsbach  in  Baden.  W. 
hat  sich  durch  seine  zahlreichen  morphologischen  Arbeiten  einen  sehr 
geachteten  Namen  erworben. 

Coli.  Vollständigste  Sammlung  (ca.  425  Nr.)  im  Herb,  de  Caxdolle, 
ferner  im  Herb.  Delessert,  Berlin,  Paris,  Florenz,  Nancy,  Brüssel  (ex 
herb.  Martius). 

Lit.  J.  Sachs  Gesch.  d.  Botan.  (1875)  p.  178;  Bot.  Zeitung  XLII  (1884) 
p.  282  —  287  (aus  einer  Autobiographie  entnommen);  E.  Wunschmann  izi  Allg. 
Deutsche  Biogr.  XLIV  (1898)  p.  392  — 898;  Pritz.  Thes.  II  ed.  p.  852; 
Jacks.  Guide  p.  143;  Cat.  Sc.  Pap.  VI  p.  459  —  460,  VHI  p.  1284,  XI 
p.  865;  Urb.  Symb.  I  p.  179. 

Youiig,  George,  Dr.  med.,  Militärarzt  in  Westindien,  sammelte 
auf  Tobago  und  war  der  erste  Curator  des  botanischen  Gartens  in 
St.  Vincent  1765  —  1774. 

Coli.    Herb.  Banics  im  British  Museum. 

Lit.    Britt.  and  Boulg.  p.  187. 


AV  Jodler  —  Conspectus. 


147 


Conspectus 
insularum  earumque  peregrinatorum  botanicorum/ 

(Peregi'inatores  uacis  circuniscripti  herbaria  non  reliqueruüt.) 


F.  A.  Michaux  1806. 
A.  W.  Lane  vor  1844. 
A.  F.  Kemp  vor  1857. 
[J.  M.  Jones  ca.  1859.] 
J.  Kein  1861  —  1863. 
J.  H.  Lefroy  1871  —  1877. 


Bermudas. 

H.  N.  Moseley  1873. 
0.  A.  Reade  ca.  1880. 
J.  F.  Kemp  1885. 

B.  D.  Gilbert  1898  (Pterid. 

C.  F.  Millspaiigh  1898. 


Key  insulae. 


J.  L.  Blodgett  1838—1855. 
Ignotiis  (J.  L.  Cabanis)  vor  1839. 
F.  RugeJ  1846. 
A.  P.  Garber  ca.  1870. 


J.  C.  Melvill  1872. 

A.  H.  Ciirtiss  1880  —  1881. 

C.  S.  Sargent  1886,  1887,  1898. 


M.  Catesby  1725  —  1726. 
F.Boos,  F.  J.  Marter  u.  [J.D. Schöpf] 

1784. 
A.  Michaux  1789. 
J.  Fräser  1802. 
Crudy  vor  1810. 
Swainson  1830  —  1842. 
W.  F.  Daniell  1857  —  1858. 
J.  Hjahnarson  1858. 
W.  Cooper  1859. 
R.W.  Rawson  1867  —  1868. 


Bahamas. 

H.  E.  W.  Robinson  1877. 
L.  J.  K.  Brace  1877  —  1880. 


A.  H.  Searing  ca.  1885. 

F.  H.  Herrick  1886. 

[J.  Gardiner  1886-1888.] 

C.  S.  Dolley  ca.  1887. 

H.  von  Eggers  1887,  1888. 

A.  S.  Hitchcock  1890. 

J.  I.  et  A.  B.  Northrop  1890. 

D.  Morris  1895. 


Cuba. 
[G.  F.  de  Oviedo  zw.  1519  —  1556.]      M.  Sesse  u.  J.  M.  Mocino  zwischen 
W.  Houstoun  1729.  1795  —  1804. 

N.  J.  Jacquin  1758  —  1759.  ?J.  Pavou. 

0.  Swartz  1784.  ?L.  Me. 


1)  Nonuulli  hoc  loco  enumerati  (praesertim  veteres)  uon  in  Notis  biographicis, 
sed  in  Bibliographia  Synib.  vol.  I  p.  5  — 180  coniniemorantur. 

10* 


148 


Ion.  Urban:  Notae  biographicae. 


h 


B.  M.  Boldo  1797  —  1799. 

[A.  Parra  vor  1799.] 

M.  E.  Descourtilz  1799. 

A.  von  Humboldt  und  A.  Bonpland 

1800—180],  1804. 
J.  Fräser  1801,  1809. 
J.  A.  de  la  Ossa  ca.  1820—1830. 
G.  Don  1822. 
E.  Foeppig  1822-1824. 
K.  de  la  Sagra  1822  —  1835. 
RA.  Sauvalle  1824  —  1879. 
S.  Bonani  ca.  1833. 
Ant.  Keynoso  ca.  1833. 
J.  M.  Yalenzuela  1833. 
M.  de  Monteverde  vor  1835. 
Th.  Drumniond  1835. 
P.  A.  Auber  1835  —  1843  (Kryptog.). 
J.  Linden  1837—1838,  1844. 

E.  Otto  183$. 

H.  Delessert  1838  —  1839. 
[F.W.  P.  Greenwood  vor  1839.] 

F.  Leibold  1839,  1864. 
H.  Galeotti  1840. 


J.  M.  Despreaux  1841. 
L.  M.  Liebmann  1843. 
A.W.  Lane  vor  1844. 
F.  Kugel  1849. 

B.  D.  Greene. 
J.  Read. 

a  Wright   1856  —  1857,    1859   bis 

1864,  1865  —  1867. 
[J.  C.  Oxamendi  ca.  1860  —  1885.] 
[Alv.  Reynoso  ca.  1860  — 1889.J 
Jamain  1863. 
T.  Heuser  1869. 
[J.  Planellas  ca.  1880  —  1886.] 
J.  Gundlach  1885. 
[G.  de  la  Maza  1887—1901.] 

C.  F.  Millspaugh  1888,  1899. 
H.  von  Eggers  1889. 

A.  B.  Bosque  ca.  1890. 

S.  A.  de  Morales  ca.  1890. 

J.  1  Torralbas  ca.  1890—1891. 

[A.  Worsley  1894.] 

R.  Combs  1895  —  1896. 


A.  Lanier  1831. 
J.  Blain  ca.  1850. 


W.  Fawcett  1888. 
A.  S.  Hitchcock  1891. 


P  i  n  0  s. 

C.  F.  Millspaugh  1899. 

Cayman. 

C.  F.  Millspaugh  1899. 


J.  Harlow  ca.  1670. 
H.  Barham  1680  —  1726. 
H.  Sloane  1687—1689. 
W.  Houstoun  zw.  1729  —  1733. 
P.Browne  1746  —  1755. 
[E.  Long  ca.  1755— 1769.J 
N.  J.  Jacquin  1758. 
A.  Robinson  vor  1768. 
W.  Wright  1771  —  1777,  1782  bis 
1785. 


Jamaica. 

Th.  Dancer  1773  —  1811. 

Shakespeare  1780  —  1782. 

F.  Massen  1781. 

0.  Swartz  1784,  1785  —  1786. 

de  Ponthieu  vor  1786. 

J.  von  Rohr  1786. 

F.  J.  Marter  1786  —  1787. 

J.  Wiles  1793  —  1805. 

A.  Broughton  vor  1800. 

F.  R.  de  Tussac  1802. 


KCL     '?  /  ^r.nn^i/^^'-^^    ('^■^'-^^  '  ''''^^-'^ 


Cou.spectus  insularuin  earunn|uo  peregrinatoruni  botanicorum. 


149 


E.  N.  Bancroft  1811  —  1842. 
J.  Liinan  vor  1814. 

C.  Bertero  1821. 

G.  Don  1822. 

R.  Howard  1823  —  1826. 

J.  Macfadyeu  1825  —  1850. 

J.  Waters  ca.  1826  —  1830. 

Murray  1827. 

Th.  Higson  1828  —  1836. 

H.  Distin  1830  —  1840. 

H.  Cummg  1831. 

G.  Macnab  1838  —  1859. 

Th.  Hartweg  1843. 

W.  Purdie  1843  —  1844. 

H.  J.  Krebs  zwischen  1843  —  1866. 

A.  W.  Lane  vor  1844. 

W.  A.  Bromfield  1844. 

P.  H.  Gosse  1844  —  1845. 

A.  S.  Oersted  1846. 

K  Wilson  1846  —  1858. 

H.  R.  Wiillschlägel  1847—1849. 

R.  C.  Alexander  Prior  1849  —  1850. 

F.  H.  Taylor  1852  —  1854  (Pterid.). 
H.  Barkly   1853  —  1856. 

W.  T.  March  bes.  1857—  1858. 
W.  R  Daniell  ca.   1863. 

G.  S.  Jenman  1873—79  (Pteridoph.). 


B.  Baker  (Pteridoph.). 
Kendal  (Pteridoph.). 

T.  L.  Rees  (Pteridoph.). 

S.  Roberts  (Pteridoph.). 

S.  B.  Wilson  1874  (Pteridoph.). 

W.  Nock  1875  — 1880  (Pteridoph.). 

G.  Syme  1879  —  1884. 

D.  Morris  1879  —  1886. 
R.V.  Sherring  1880  —  1887. 
F.  C.  Lehmann  1881. 

J.  H.  Hart  1881  —  1887. 

C.  S.  Sargent  1885. 
W.  Fawcett  seit  1887. 
H.  von  Eggers  1888. 

W.  J.  Thompson  seit  1889. 

D.  E.  Watt  ca.  1890. 

A.  S.  Hitchcock  1890. 

E.  H.  L.  Krause  1890. 

J.  E.  Humphrey  1893,  1897  (Krypt). 

[A.Worsley  1894.] 

W.  Cradwick  seit  1894. 

W.  Harris  seit  1894. 

E.  Campbell   1894  —  1896,. 

B.  D.  Gilbert  1895  (Pteridoph.). 
A.  Fredholm   1897. 

0.  Hansen  1897. 

C.  F.  Millspaugh  1899,  1900. 


Tortuga  s.  Tortue. 
[J.  B.  du  Tertre  ca.  1650  —  1656.]       P.  A.  Poiteau  und  P.  J.  F.  Turpin 
[C.  Plumier  zwischen  1689  —  1697.]  ca.  1799. 


Hispaniola. 
(H  =  Haiti,  D  =  Sto.  Domiogo.) 

[G.  F.  de  Oviedo  zw.  1514—1556.]      [J.  D.  Chevalier  vor  1752.] 


[J.  de  Acosta  1571  —  1587.] 

J.  D.  Surian  (H)  1689  —  1690. 

[C.  Plumier  (H)  1689—1697.] 

[J.  B.Labat  zwischen  1694  —  1705.] 

[A.  Minguet  (H)  1698—1722.] 

[L.  Feuillöe  (H)  1705.] 

J.B.R.P.Desportes(H)1732-1748. 


N.  J.  Jacquin  (H)  1757-1758. 

F.  Aublet  (H)  1764. 

?Ph.  Commerson. 

[Nicolson  (H)  vor  1776.] 

N.  J.  Thiery  de  Menonville  (H)  bis 

1780. 
0.  Swartz  (H)  1784-1785. 


150 


Ign.  Uhban:  Notae  biograpbicae. 


[A.  S.  Valverde  vor  1785.] 

F.  J.  Marter,    F.  Bredenieyer  und 

J.  Schlicht  (H)  1785  —  1786. 
L.  Cl.  Richard  (H)  1786  —  1787. 
F.  R.  de  Tussac  (H)  1786  —  1802. 
Roquefeuille  vor  1787. 
J.  F.  Dutrone  1787. 
Nectoux  (H)   1788  seq. 
Palisot  de  Beauvois  (H)    1788  bis 

1791. 
De  l'Etang  (H)  vor  1789. 
J.  Martin  (H)  1789  seq. 
?L.  Nee. 

P.  A.  Poiteau  (H)  1796  —  1801. 
P.  J.  F.  Tiirpin  (H)  1796  —  1802. 
M.  E.  Descourtilz  (H)  1799  —  1803. 
?J.  Pavon. 

Lahaye  (H)  bis  1802. 
[C.  N".  P.  Gilbert  (H)  1802.] 
[C.  C.  Robiii  1802  —  1806.] 
W.  Hamilton  ca.  1814. 
C.  Bertero  1819  —  1820. 
K.  Ritter  (H)  1820  —  1821. 
Ch.  Mackenzie  (H)  1826  —  1827. 
V.  Jacquemont  (H)  1827. 


B.  Jäger  (H)  1827—1830. 

C.  Ehren berg  (H)  1828  —  1831. 

P.  Herzog  v.  Württemberg  (H)  1829. 

L'Epagnier  (H)  1844. 

Rob.  Sciiomburgk  (D)  1848—1857. 

C.  Schwanecke  (D)  1849. 

Varanne  ca.  1851. 

L.  A.  Prenleloup  (D)  1853  —  1869. 

Prax  (H)  1854. 

C.  J.  Mayerhoff  (D)  1856  —  1859. 

D.  Weiniand  (H)  1857  (Fil.,  Alg.). 
[W.  M.  Gabb  (D)  1869-1871.] 

H.  Brummel,  C.  C.  Parry,  C.  Wright 

(H,  D)  1871. 
W.  Schumann  (H)  1884. 
L.  Picarda  (H)  1886  —  1898. 
H.  von  Eggers  (D)  1887,  (H)  1887, 

1888. 
[J.  R.  Abad  vor  1888.] 
A.  Favrat  (H)  1888. 

E.  H.  L.  Krause  (H)  1890. 

[L.  G.  Tippenhauer  (H)  vor  1893.1 
C.  F.  MiUspaugh  (D)  1899. 
W.  Buch  (H)  seit  1899. 


[G.  F.  de  Oviedo  zw.  1519  — 

[I.  Abbad  vor  1782.] 

F.  Bredenieyer  1785  —  1786. 

J.  von  Rohr  1786. 

L.  Cl.  Richard  1786  —  1787. 

[T.  Rodriguez  vor  1790.| 

M.  Sesse  und  J.  M.  Mocino  zw 

1795  —  1804. 
?J.  Pavon. 
?H.  Ruiz. 
H.  West  1797. 
K  Baudin,  A.  P.  Ledru,  A. 

1797—1798. 
C.  Bertero  1818  —  1819. 
A.  P16e  1822  —  1823. 


Portorico. 
1556.]      C.  S.  Parker  ca.  1825. 

H.  B.  Hornbeck  zwischen  1825  und 
1844. 

H.  Wydler  1827. 

Rob.  Schomburgk  ca.  1831. 

K.  Moritz  1835. 
ischen      F.  M.  Liebmann  1841? 

H.  J.  Krebs  zwischen  1843  —  1866. 

C.  Schwanecke  1846  —  1849. 

|D.  Belle  y  Espinosa  1848  —  1878.] 

J.  Read. 
Riedlo     B.  F.  Blauner  1852  — 1853. 

L.  Krug  1857—1876. 

R.  de  Grosourdy  vor  1864. 

A.  Stahl  1865  —  1889. 


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Conspectus  iusularum  earuiinjuc  i)cregriiiatoruiu  botauicoium. 


151 


0.  Kuntze  1874. 

J.  Giindlach  1875—1876. 

A.  P.  Garber  1880. 

J.  B.  Pagan  1880—1884. 

H.  von  Eggers  1881,  1883. 


P.  Sintenis  1884—1887. 
E.  Warming  1892. 
[A.Worsley  1894.] 
C.  F.  Millspaugh  1899. 
A.  A.  Heller  1899,  1900. 


[de  Rochefort  vor  1658.] 


Autill.  minores. 

[J.  B.  Labat  1694—1705.] 


Vieques  s. 
[J.  B.  Labat  zwischen  1694—1705.] 
H.  West  ca.  1797. 
P.  ßavn  zwischen  1819  —  1839. 


Grab  island. 

B.  F.  Bkuner  1852  —  1853. 
ß.  de  Grosourdy  vor  1864. 
H.  von  Eggers  vor  1887. 


C.  F.  Millspaugh  1899. 

[C.  Pluniier  zwischen  1689  - 

[J.  B.  Labat  zwischen  1694  — 

[C.  G.  A.  Oldendorp  1767— 

J.  von  Rohr  1786. 

KCl.  Richard  1786  —  1787. 

H.  West  ca.  1795. 

N.  Baudin,  A.  P.  Ledru,  A, 

1797. 
Criidy  vor  1810. 
F.  L.  l'Herminier  1815. 
P.  E.  Benzon  zwischen  1817 
C.  Bertero  1818. 
P.  Ravn  1819—1839. 
A.  Plee  1821. 
[J.  B.  Ricord-Madianna  zw 

und  1825.] 
H.  B.  Hornbeck  zw.   1825 
H.  Wjdler  1827. 
C.  Ehrenberg  1827—1828. 
Rob.  Schomburgk  ca.  1829 
K.  Moritz  1834—1835. 
Ch.  Breutel  1841. 

H.  von  Eggers  1881. 


Culebra. 

St.  Thomas. 
-1697.]      E.  von  Friedrichsthal  1841. 
-1705.]      H.  J.  Krebs  1843  —  1870. 
1768.]       A.W.  Lane  vor  1844. 

A.  S.  Oersted  1845  —  1846. 
P.  Duchassaing  ca.  1846. 
von  Chrismar  1849. 

Riedle     J.  Read. 

J.  GoUmer  ca.  1850. 

B.  F.  Blauner  1852  —  1853. 

A.  H.  Riise  bis  1870. 
—1848.      H.  von  Eggers  1872  —  1873,  1874 

bis  1887,  1888. 
H.  N.  Moseley  1873  (Krypt). 
0.  Kuntze  1874. 
.  1821        P.  Sintenis  1887. 

E.  H.  L.  Krause  1890. 
—  1844.       E.  Warming  1892. 

F.C.E.Borgesen  1892,  1895—1896. 

B.  D.  Gilbert  1893  (Pterid.). 
-1830.      0.  W.  Paulsen   1895  —  1896. 

C.  F.  Millspaugh  1899. 

Water  island. 


152 


Ign.  Urban:   Notae  biogvaphicae. 


St.  Jan. 


[C.  G.  A.  Oldendorp  1767—1768.] 

J.  Ryan  ca.  1780. 

L.  Gl.  Richard  1786  —  1787. 

P.  E.  Benzon  zwischen  1817  —1848. 

P.  Ravn  zwischen  1819—1839. 

H.  B.  Hornbeck  1825—1844. 

Rob.  Schomburgk  1830  —  1831. 

K.  Moritz  1834  —  1835. 


Ch.  Breutel  1841  (haupts.  Krypt.). 
H.  J.  Krebs  zwischen  1843  —  1870. 
H.  von  Eggers  vor  1879,  1887  bis 

1888. 
E.Warming  1892. 
F.  C.  E.  Borgesen  1892,   1895  bis 

1896. 
O.W.  Paulsen  1895  —  1896. 


L.  Gl.  Richard  1786  —  1787. 
Rob.  Schomburgk  ca.  1831. 

Rob.  Schomburgk  1831. 


Tortola. 

H.  von  Eggers  1887. 


Anegada. 


St. 
[J.  B.  duTertre  ca.  1650  —  1656.] 
[J.B.Labat  zwischen  1694—1705. 
J.  von  Rohr  1757-1791. 
[C.  G.  A.  Oldendorp  1767—1768.] 
J.  Ryan  ca.  1780. 
L.  Gl.  Richard  1786  —  1787. 
P.  E.  Isert  1787. 
H.  West  1788  —  1800. 
Pflug  vor  1797. 
A.  P.  Ledru  1797. 
P.  E.  Benzon  1817—1848. 
P.  Ravn  zwischen  1819  —  1839. 
C.  S.  Parker  ca.  1825. 


Croix. 

H.  B.  Hornbeck  zw.   1825  —  1844. 
I      Gh.  Breutel  1841  (haupts.  Kryptog.). 

F.  M.  Liebmann  1841. 

H.  J.  Krebs  zwischen  1843  —  1870. 

A.  S.  Oersted  1845  —  1846. 

J.  Read. 

H.  von  Eggers  1870  —  1872,  1873 
bis  1874. 

E.  Warnung  1892. 

F. O.E. Borgesen  1892, 1895  -1896. 

0.  W.  Paulsen  1895  - 1896. 

A.  E.  Ricksecker  1895  —  1896. 

L.  A.  Ricksecker  1896  —  1897. 


Anguilla. 
L.  Cl.  Richard  1786  —  1787.  W.  R.  EUiott  1892. 

D.  Morris  1890. 

St.  Martin. 
[J.  B.  du  Tertre  ca.  1650  —  1656.]        H.  Maze  ca.  1860  —  1877  (Algae). 
[J.  B.  Labat  zwischen  1694  —  1705.]      W.  F.  R.  Suringar  1885. 
N.  J.  Jacquin  zw.  1755  —  1757.  J.  J.  Walsh  ca.  1889. 

A.  Plee  1821. 


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Conspectus  insularum  earumque  peregrinatorum  botanicorum. 


153 


St.  Barthelemy. 


[J.  B.  du  Tertre  ca.  1650  —  1656.] 

[J.B.Labat  zwischen  1694  —  1705. 

N.  J.  Jacquin  zw.  1755  — 1757.] 

S.  Fahlberg  1785  —  1834. 

B.  Ä.  Euphrasen   1788. 

J.  E.  Forsström  1803  —  1815. 


F.  Pursh  1810  —  1811. 
F.  L.  l'Herminier  1815. 
A.  Plee  1821. 

[J.  B.  Ricord-Madianna  zw.  1821 
und  1825.] 


Saba. 
[J.B.Labat  zwischen  1694  —  1705.]      F.  L.  l'Herminier  1815. 
J.  E.  Forsström  zwischen  1803  und      0.  Kuutze  1874. 

1815.  W.  F.  R.  Suringar  1885. 

St.  Eustache. 
[J.  B.  Labat  zwischen  1694  —  1705.]      B.  A.  Euphrason  1788. 
N.  J.  Jacquin  zwischen  1755  —  1757.      F.  L.  l'Herminier  1815. 
F.  Masson  1780.  W.  F.  R.  Suringar  1885. 

S.  Fahlberg  zwischen  1785  —  1834.      J.  J.Walsh  ca.  1889. 


St.  Kitts  s.  St. 
[J.  B.  du  Tertre  ca.  1650—1656.] 
H.  Sloane  1687. 

[C.  Flumier  zwischen  1689  — 1697.] 
[J.  B.  Labat  zwischen  1694  —  1705.] 
P.  Browne  1745. 

N.  J.  Jacquin  zwischen  1755  — 1757. 
F.  Masson   1780. 

S.  Fahlberg  zwischen  1785—1834. 
B.  A.  Euphrasen  1788. 


Christopher. 

W.  Hamilton  ca,  1814. 

Ch.  Breutel  1841  (haupts.  Krypt. 

J.  R.  Elsey  1857. 

H.  von  Eggers  1882. 

C.  S.  Sargent  1885. 

W.  F.  R.  Suringar  1885. 

J.  J.  "Walsh  ca.  1889. 

C.  A.  Barber  ca.  1893. 


H.  Sloane  1687. 

[W.  Smith  vor  1745.] 

F.  Masson  1780. 


de  Ponthieu  vor  1786. 

L.  Cl.  Richard  1786  —  1787. 


P.  Browne  1745. 
F.  Masson  1780. 


Nevis. 

W.  Hamilton  1814. 
C.  A.  Barber  ca.  1893. 

Barbuda. 

H.  A.  A.  Nicholls  1891. 

Antigua. 

de  Ponthieu  vor  1786. 
L.Cl.  Richard  1786—1787. 


154 


Ign.  Uhban:  Notae  biographicae. 


?J.  Pavon. 

W.  Hamilton  ca.  1814. 

F.  L.  rHerminier  1815. 

T.  Nicholson  ca.  1831  —  1841. 

Ch.  Breutel  1841  (haupts.  Krypt; 

A.  W.  Lane  vor  1844. 


H.  R.  Wullschlägel  1844—1847. 

K.  Finlay  ca.  1850. 

A.  G.  Tillson  1889  —  1897. 

H.  A.  A.  Nicholls  1890  —  1891. 

C.  A.  Barber  1891  —  1895. 


Montserrat. 

H.  K.  Holme  ca.  1878. 
H.  A.  A.  Nicholls  1890 
C.  A.  Barber  ca.  1893. 


1891. 


P.  Browne  1745. 
J.  Eyan  ca.  1780. 
de  Ponthieu  vor  1786. 
J.  von  Rohr  1786. 

Guadeloupe. 
[J.  B.  du  Tertre  ca.  1650  —  1656.]        P.  Nyst  ca.  1830 
[C.Plumier  zwischen  1689—1697.] 
[J.  B.  Labat  zwischen  1694  —  1705.] 
N.  J.  Jacquin  zwischen  1755  — 1757. 
S.  Fahlberg  zwischen  1785  —  1834. 
de  Ponthieu  vor  1786. 
J.  von  Rohr  1786. 
L.  Gl.  Richard  1786  —  1787. 
Martfelt  vor  1791. 
F.  L.  l'Herminier  1798  —  1829. 
Badier  vor  1800. 
J.  E.  Forsström  zw.  1803  —  1815. 

F.  Pursh  1810  —  1811. 
W.  Hamilton  ca.  1814. 
C.  Bertero  1816  —  1818. 
A.  Plee  1820. 
[J.  B.  Ricord-Madianna    zw.   1821 

und  1825.] 

G.  S.  Perrottet  1824,  1841. 
C.  S.  Parker  ca.  1825. 
E.  Guyon  vor  1827. 

Dcsirade. 
P.  Duchassaing  ca.  1846.  H.  Maze  ca.  1860  —  1877  (Algae). 

A.  Schramm  ca.  1860—1873  (Algae).      A.  Duss  1892. 

Marie  galante. 
[J.  B.  du  Tertre  ca.  1650  —  1656.]        T.  Husnot  1868  (Glum.,  Krypt.). 
A.Schramm  ca.  1860  — 1873  (Algae).      Bucquet  ca.  1877. 
H.  P.  Maze  ca.  1860  — 1877  (Algae).      [A.  Duss  1895.] 


F.  rHerminier  ca.  1830  —  1866. 
Chr.  Krauss  vor  1838. 
Beaupertuis  1839. 
ThiouviUe  1844  (Pteridoph.). 
P.  Duchassaing  1844—1848,  1851 

seq. 
K  Funck  u.  L.  J.  Schlini  1845. 
A.  Schramm  1818  —  1873  (Algae). 
J.  Read. 
H.  Maze   1851  —  1892    (Pteridoph., 

Algae). 
Segretain   1852. 

Germain  ca.  1856  — 1864  (Krypt). 
J.  Mattei  1857—1894  (Algae). 
E.  Jardin  1861. 

T.  Husnot  1868  (Glum.,   Krypt). 
E.  A.  Marie  1874— 1875  (Musci). 
Lefebre  1877  (Musci). 
A.  Duss  seit  1890. 


T^.M^-^    1^^^    <l-^^^  FCf^^n-'^'^ 


Conspectus  iusularum  earunifjue  peregrinatorum  botanicorum. 


155 


Les  Saintes. 
[J.  B.  du  Tertie  ca.  1650—1656.]        H.  Maze  ca.  1860- 
[J.ß.Labat  zwischen  1694  — 1705.]      [A.  Duss  1896.] 
A.  Schramm  ca.  1860  —  1873  (Algae). 


1877  (Algae). 


[J.  B.  Labat  zwischen  1694 

J.  Gregg  vor  1786. 

RPursh  1810  —  1811. 

[J.  B.  Kicord-Madianna  zwischen 

1821  —  1825.] 
J.  Imray  1837—1880. 
Hoskin  1841. 
K.  Finlay  ca.  1850. 
Miirray 
H.  von  Eggers  1880  —  1883. 


Dominica. 

1705.]      [W.  Schimper  1881,  1883.] 

F.  Johow  1882-1883. 
A.  Duss  1883,  1885. 
H.  A.  A.  NichoUs  seit  1886. 

G.  A.  Ramage  1888  —  1889. 
J.  J.  Walsh  ca.  1889. 
W.  R.  EUiott  1892,  1894,  1895  bis 

1896  (Krypt). 
C.  A.  Barber  ca.  1893. 


Mart 
[J.  B.  du  Tertre  ca.  1650  —  1656.] 
J.  D.  Surian  1689—1690. 
[C.  Plumier  1689  —  1697.] 
[J.B.  Labat  zwischen  1694  —  1705.] 
[L.  Feuillee  1703—1704,  1711.] 
[Th.  de  Chauvalon  1751  —  1756.] 
N.  J.  Jacquin  1755. 
J.  B.  Leblond  1767. 
A.  Anderson  zw.  1785  — 1811. 
S.  Fahlberg  zwischen  1785  —  1834. 
J.  von  Rohr  1786. 
F.  R.  de  Tussac  1786. 
L.  Ch  Richard  1786  —  1787. 
Aquart  ca.  1787. 
F.  E.  Isert  1787. 
J.  Martin  1789. 
H.West  ca.  1795. 
[C.  C.  Robin  1802  —  1806.] 
F.  Pursh  1810  —  1811. 


inique. 

F.Kohaut  (sub  Sieber)  1819—1821. 

A.  Plee  1820,  1825. 

[J.B.Ricord-Madianna  1821-1825.] 

E.  Guyon  vor  1827. 

P.  Nyst  ca.  1830. 

Rivoire  1839. 

A.  Steinheil  1839. 

Terrassen 

G.  S.  Perrottet  1841. 

C.  Belanger  1853  —  1881. 

E.  Jardin  1861. 

L.Hahn  1867—1870. 

A.  Coutance  ca.  1868. 

T.  Husnot  1868  (Glum.,  Krypt). 

A.  Duss  1876  —  1889,  1899,  1900, 
1901. 

[W.  Schimper  1881.] 
C.  S.  Sargent  1885. 

B.  D.  Gilbert  1893  (Pterid.). 


Santa  Lucia. 
fj.  B.  du  Tertre  ca.  1650—1656.]       J.  B.  Leblond  ca.  1767. 
[J.B. Labat  zwischen  1694  —  1705.]      F.  Massen  1780. 


156 


A.Anderson  zwischen  1785 

Criidy  vor  1810. 

A.  Plee  1821. 

H.  B.  Murray  ca.  1878  (Pteridoph.). 

Bar 

[R.  Ligen  1647— 16501 

H.  Sloane  1687. 

J.  Reid  1692. 

[J.B.Labat  zwischen  1694—1705.] 

P.  Browne  1745. 

[G.  Hughes  vor  1750.] 

F.  Massen  1779. 

A.Anderson  zwischen  1785  — 1811. 

J.  Gregg  vor  1786. 

Martfelt  vor  1791. 

W.  Wright  1796  —  1798. 

F.  Seaforth  ca.  1803. 

T.W.  Simmonds  1803  —  1804. 

F.  Pursh  1810  —  1811. 

W.  Hamilton  ca.  1814. 


Ion.  Ukban:  Notao  biographicae. 

1811.      A.  üuss  1885. 


G.  A.  Ramage  1888- 
J.  J.Walsh  ca.  1889. 


1889. 


bados. 

C.  S.  Parker  ca.  1825. 

[J.  D.  Maycock  vor  1837.]      ^ 

A.  W.  Lane  vor  1844. 

Rob.  Schomburgk  1846  —  1847. 

W.  Munro  1870—1876. 

W.  B.  Miirray  ca.  1871. 

0.  Kuutze  1874. 

R.W.  Rawson  vor  1875. 

C.  S.  Sargent  1885. 

E.  H.  L.  Krause  1890. 

H.  von  Eggers  1890,  1891. 

E.Warming  1891. 

J.  H.  Hart  ca.  1895. 

J.  F.Waby  1895. 


[C.  Plumier  zwischen  1689 
[J.  B.  Labat  zwischen  1694- 
N.  J.  Jacquin  zwischen  1755 
G.  Young  1765  —  1774. 
A.Anderson  1785  —  1811. 
G.  Caley  1816  —  1823. 
L.  Guilding  1817  —  1833. 
J.  Macrae  1823. 


St.  Vincent. 
-1697.]      C.  S.  Parker  ca.  1825. 
1705.]      H.  von  Eggers  1889  —  1890. 
-1757.      H.  H.  u.  G.  W.  Smith  1889—1890. 

E.  H.  L.  Krause  1890. 

H.  A.  A.  Nicholls  1890  —  1891. 

W.  R.  Elliott  1891  —  1892  (Krypt). 

H.Powell  1891  —  1893. 

J.  H.  Hart  ca.  1895. 


Bequia. 
[J.B.Labat  zwischen  1694-1705.]     H.  H.  u.  G.W.  Smith  1890. 
H.  von  Eggers  1890. 


H.H.  u.  G.W.  Smith  1890. 


H.  H.  u.  G.  W.  Smith  1890. 


H.H.  u.  G.W.Smith  1890. 


Mustique. 


Cannouan. 


Union. 


Conspectus  insularum  earumque  peregrinatoram  botanicorum. 


157 


Grenada. 


[J.  B.  da  Tertre  ca.  1650  —  1656.] 

[J.B.Labat  zwischen  1694  —  1705.] 

N.  J.  Jacqiiin  zwischen  1755  — 1757. 

F.  Masson  1779. 

A.Anderson  zwischen  1785 — 1811. 

de  Ponthieu  vor  1786. 

A.W.  Lane  vor  1844. 

A.  S.  Oersted  1845  —  1846. 

K.  Finlay  ca.  1850. 

RW.  Rawson  1870  —  1872. 


G.  Murray  1886  (Algae). 

W.  R.  EUiott  1886  —  1889  (Pterid.). 

H.  von  Eggers  1889. 

J.  J.  Walsh  ca.  1889. 

R.y.  Sherring  1890  —  1891. 

G.W.  Smith  1890  —  1894. 

D.  W.  Alexander  1891. 

W.  E.  Broadway  seit  1894. 

J.  H.  Hart  ca.  1895. 


[de  Rochefort  vor  1665. 
G.  Tonng  ca.  1765. 
J.  Gregg  vor  1786. 
de  Ponthieu  vor  1786. 
W.  Hamilton  ca.  1814. 
F.  L.  l'Herrainier 


Tobago. 

L.  C.  Meyer  1879. 

H.  von  Eggers  1889,  1891,  1899. 

Th.  Clemens  1890  —  1891. 

H.  A.  A.  Nicholls  1890  —  1891. 

J.  H.  Hart  ca.  1895. 

A.  Seitz  1896. 


Trini 
[G.  F.  de  Oviedo  zwischen  1519  bis 

1556.] 
J.  B.  Leblond  ca.  1767. 
Ryan  ca.  1780. 

A.Anderson  zwischen  1785 — 1811. 
J.  von  Rohr  1786. 
N.  Baudin,  A.  P.  Ledru,  A.  Riedle 

1797. 
R.Woodtbrd  1813  —  1828. 
D.  Lockart  1818  —  1846. 
von  Schack  ca.  1820. 
F.Wrbna  (sub  Sieber)  1822. 
C.  S.  Parker  ca.  1825. 
H.  Crueger  1841  —  1864. 
A.  W.  Lane  vor  1844. 
W.  A.  Bromfield  1844. 
Bradford  1845  —  1846. 


dad. 

W.  Purdie  1846  —  1857. 
K.  Finlay  ca.  1850  —  1868. 
Gerraain  ca.  1860  (Krypt.\ 
H.  Prestoe  1864—1886. 
0.  Kuntze  1874. 
A.  Pendler  1877—1883 
F.  Johow  1882  —  1883. 
[W.  Schimper  1882  —  1883.] 
H.  von  Eggers  1883,  1899. 
R.  V.  Sherring  1885—1886  (Pterid. 
J.  H.  Hart  seit  1887. 
W.  E.  Broadway  1888—1894. 

D.  W.  Alexander  1890  seq. 

E.  Warmiug  1891. 
Baptiste  1891  —  1896. 
W.  Lunt  1894  —  1898. 

F.  A.  Lodge  seit  1899. 


Margarita. 
[G.  F.  de  Oviedo  zw^  1519—1556.]      A.  Ernst  1873. 


158  Ion.  Urban:  Notae  biogi'apliicae,  Conspectus. 

Tortuga. 
A.  Ernst  1874. 

Los  Roques. 
A.  Ernst  1871. 

Bonaire. 
W.  F.  R.  Suringar  1885. 

Cura^ao. 
N.  J.  Jacquin  zwischen  1755 — 1757.     J.  Read 
J.  von  Rohr  1786.  W.  F.  R.  Suringar  1885 

F.  Bredemeyer  1788.  H.  von  Eggers  1893. 

Aruba. 
N.  J.  Jacquin  zwischen  1755—1757.     ^Y.  F.  R.  Suringar  1885. 


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III.  Piperaceae. 

Exposuit 
C.    DE    CaXDOLLE. 


Clavis  generuDi. 

Frutices  vel  arbores I.  Piper  Linn. 

Herbae. 

Antherae  4-loculares.     Stigmata  4      ...      IL  VerhuelUa  Miq. 
Aiitherae  2-loculares.     Stigma  unicum  siraplex  vel  rarias  2-lobatum 

III.  Peperomia  R.  et  P. 

I.    Piper  Linn. 

PijJer  L.  Gen.  et  Sp.  (pro  parte);  Puix  et  Pav.  Fl.  per.  I  p.  33; 
Kunth  in  H.  B.  K.  Nov.  Gen.  I  y.  46;  Bl.  Monogr.  der  oost  Ind. 
Pepers  in  Verh.  d.  Bat.  Genoots.  vol.  XI  et  Enum.  PI.  jav.  (pro  parte) ; 
A.  Dietr.  Spec.  I  p.  634;  Miq.  Syst.  Pip.  p.  305;  C.  DC.  Prodr. 
XVI,  1  p.  240.  —  Ileckeria,  Enckea,  Steffen.^ia,  Schilleria,  Ottonia 
Kunth  in  Linnaea  XIII.  —  Coccohryon,  Caidohryon  Klotxsch  Msc.  in 
herb.  Berol.  —  Carpunya  Presl  Epim.  bot.  —  Schixoneph'os  Griffith 
Notid.  —  Potomorphe,  Macropiper,  Rhyncholejns ,  Middera,  Cubeba, 
Callianira,  Enckea,  Peltobryon,  Sphaerostachys ,  Ärtanthe,  Ottonia, 
Zippelia  et  pars  Chavicae  Miq.  Syst.  Pip.  —  Macropiper,  Ileckeria,  Piper, 
Chavica,  Nematanthera  Engl,  in  Engl.-Prantl  Pflanxen  -  fam.  111,1 

2).  6—10. 
Bractea  a  flore  libera  vel  rarissime  (in  speciebus  antillanis  nun- 
quam)  cum  flore  connata.  Flor  es  spicati  sessiles  vel  pedicellati  seu 
simpliciter  racemosi,  hermaphroditi  vel  unisexuales.  Stamina  1  — 10, 
antheris  4 - locularibus  caducis,  filamentis  persistentibus.  Stigmata 
2  —  4.  Ovulum  2-teguminatum.  —  Frutices  vel  arbores.  Systema 
fibrovasculare  duplex,  id  est  fasciculis  tubum  periphericum  formantibus 
et  fasciculis  intramedullaribus  sistens. 


160  C.  DE  Candolle: 


Clavis  specierum. 

Sectio  Eiickea  C.  DC.  Prodr.  XYI,  1  p.  240  (emend.).  Flores  herma- 
phroditi  sessiles  vel  pedicellati.  Bractea  a  flore  distincta.  Stamina  in  llore 
5  —  G,  raro  4.  ßaccae  sat  discretae  vel  subcondensae,  ovatae  vel  raro  ob- 
longae.  Stigmata  3  —  5  in  apice  baccae  sessilia.  Spicae  opposititbliae.  Flores 
in  antillanis  sessiles. 

1°.  Folia  penninervia. 

Petiolus  nsque  ad  limbum  vaginans.     Limbi  snbtus  villosi 

1.  P.  Hartii  C.  DC. 
Petiolus  basi  ima  vaginans.     Limbi  iitrinque  glabri 

2.  P.  Hohenackeri  C.  DC. 
2^.  Folia  multinervia. 

■j-  Limbi  ovato  -  elliptici  vel  elliptici  8  — 12  cm.  longi. 
Eamuli  et  limbi  puberuli.     Bractea  hirtella. 

3.  P.  medümi  Jacq. 
Eamuli  et  limbi  glabri.     Bractea  glabra 

4.  P.  Amalago  L. 

ff  Limbi  oblonge -ovati  vel  elliptico-lanceolati  6  —  9  cm.  longi, 
O  Limbi  utrinque  glabri. 

Spica  Mio  cluplo  longior    5.  P.  Wullschlaegelii  C.  DC. 
Spica  folio  fere  ^j^  brevior 

G.  P.  unguiculatum  K.  et  Pav. 
OO  Limbi  subtus  pubescentes. 

Limbi  basi   utrinque   acuti 

1.  P.  Richardiammi  C.  DC. 
Limbi  basi  rotundati  aut  subcordati 

8.  P.  mananthum  C.  Wright 
fff  Limbi  3-lobi 9.  P.  subpanduri forme  C.  DC. 

Sectio  Steffeiisia  C.  DC.  Prodr.  XVI,  1  p.  240  (emend.).  Flores  her- 
maphroditi  sessiles  vel  pedicellati.  Bractea  a  flore  distincta.  Stamina  in 
flore  4.  Baccae  in  floribus  sessilibus  condensae  et  +  angulosae  vel  raro 
ovatae  aut  giobosae.  Spicae  oppositifoliae  aut  (tantum  in  paucissimis  spe- 
ciebus)  axillares. 

A.  Spicae  oppositifoliae. 

a.  Folia  multinervia. 

Bacca  apice  disco  in  medio  stigmatifero  coronata 

10.  P.  reticulatum  L. 
Bacca^sine  disco  summo  apice  stigmatifera 

11.  P.  niarginatiim  Jacq^. 

b.  Folia  multiplinervia. 

Limbi  basi  aequilateri,   12  —  IG  cm.  longi  [mum  G.T}G. 

11.  P.  marginatum  Jacq.  ß.  fir- 
Limbi  basi  valde  inaequilateri  usque  ad  37  cm.  longi 

12.  P.  caraeasanum  Bredem. 

c.  Folia~penninervia. 
1°.  Flores  pedicellati       .     .     .     .     13.  P.  ovcttum  Vahl 


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